} \ UCHEN SEEN hr wo Yzt a dr Ku I [ACRORS) SEhl ur Mi He Sn R Burn h L A | Mc Ken h . hr f! R a ar, KH Au ai ER EE EN EESE H Ar Tune ea Aly hing Il ans Hi j Kr) vn Ir] IRihR: t " Hrn HRG MA) IR m) 1 re Hr “ me ka Ni kai SER unteren Th ern H ei he eo k eERRR BEREEN EE n Ta LAST IN EIRaHNGR ji 1 R . KURSE ENEETLIEN AL * Ku IRINA Mc iR: allen HE me ji " Ihr “ rt: RELLERER EL Abe ei Be } : Al Uabenpat we We H Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Dr. Ernst Hartert. Band I. Mit 134 Abbildungen. > £ ameonint Iastkug,, Berlin 1910. er et Verlag von R. Friedländer und Sohn. Agents in London: Witherby & Co., 326 High Holborn. “ vr 2.2 Drmek: von A. Hopfer in Burg. hi “rs iR: & Einleitung. Es war ohne Zweifel der große Reformator der systematischen Natur- wissenschaften Linne, der jemals den größten Antrieb gegeben hat zum Sammeln, Studieren und Benennen der verschiedenen Lebewesen. Er war es, der zuerst scharf und bestimmt zwischen den „Spezies“ unterschied, und man kann sagen, daß in der Ornithologie seit fast 150 Jahren das Studium der Arten mit großem Eifer und Erfolg betrieben worden ist. . Heute kennen wir sicherlich in den zugänglicheren Teilen unsrer Erde weitaus die Mehrzahl der Arten, obwohl es auch noch maache neue zu entdecken gibt.') Es hat sich aber neben dem der Arten noch ein tiefergehendes Studium Bahn gebrochen, nämlich das der geographischen Variation. Linn sah die Natur an als bestehend aus einer Anzahl von unveränderlichen Weseneinheiten, deren Individuen nur bis zu einem geringen Grade abänderten. Diese Weseneinheiten nannte er Spezies (Arten) und erfand für sie die überaus praktische binäre Nomenklatur. Die Entscheidung, ob es sich um Arten oder Varietäten ha .delte, wurde zumeist ziemlich willkürlich und lediglich nach dem Maß der Unterschiede getroffen. Eine Gruppe von Individuen, die sich gut definieren " ;B, war eine Art, ihr im wesentlichen ähnliche oder gar durch Übergänge ‚wirkliche und vermeintliche) verbundene Formen wurden entweder gar nicht, oder als Varietäten benannt. Auf die geographische Verbreitung wurde dabei gar kein, oder nur ein geringes Gewicht gelegt — das war auch damals nicht anders möglich, denn das vorliegende Material war gering, selten genau und oft ganz falsch etikettiert, die Kenntnisse physikalischer Geographie waren gering. Die sogenannten Varietäten waren zum Teil wirkliche individuelle Aberrationen, zum Teil geographische Vertreter. Die ungeheuere Zunahme unsrer Kenntnis von Formen und die Menge des gesammelten Materials mußte notwendigerweise zu einer Vertiefung des Studiums führen. Es mußte sich herausstellen, daß manches sehr ähnliche doch nicht dasselbe, und manches auffallend verschiedene doch noch nicht spezifisch verschieden war. Man erkannte, daß gewisse äußerlich sehr ähnliche Tiere verschiedenen Arten angehörten, während auffallend verschiedene, aber eine andre geographische Verbreitung innehabende Formen trotzdem doch nicht andren Arten angehörten. Auffallenderweise hatte die gewaltige Revolution der Evolutionslehre wenig Einfluß auf die systematischen Arbeiten der Ornithologen: man erkannte die neue Lehre zwar meistens an, zog aber keine Konsequenzen für die systematischen Details aus ihr, ausgenommen in neuerer Zeit für die Systematik der höheren Gruppen. | 1) In der 10. Ausgabe seines Systema Naturae, 1758, also in dem Jahre, mit dem wir unsre Nomenklatur beginnen, kannte Linun& 554 Vögel, wir unterscheiden heute mehr als 15000. = IV Einleitung. Viele Forscher aber gingen falsche Wege. Die Einen mit außerordentlich scharfem Blick und unermüdlichem Fleiße erkannten zahllose Formen, fixierten ihre Unterschiede und legten ihnen neue Namen bei. Sie merkten dabei sehr wohl, daß viele einander geographisch vertreten, aber es blieben Arten für sie. Sie fuhren fort, alle diese Vertreter als Arten zu beschreiben, teils weil sie Übergänge zwischen weiterstehenden Formen noch nicht kannten, teils weil sie abgöttisch an der strengen Unterscheidung von Arten und der alten Nomenklatur hingen. Sie begingen aber den Fehler, den alten Artbegriff zu verschieben, und uns so in ein gefährliches und den Widerspruch aller Nichtspezialisten hervorrufendes Fahrwasser zu leiten. Das Extrem dieser Richtung sehen wir in der neuen „Hand-list“ Dr. Sharpe’s, worin es nur binär benannte Arten, aber nichts andres gibt. Einem solchen Verschieben des Artbegriffs müssen wir uns entschieden widersetzen, und müssen nicht nur zurückkehren zum alten Standpunkt, sondern den Artbegriff so weit wie möglich fassen. Aber wenn wir auch nicht mit der technischen Auffassung, d.h. der Nomenklatur der „Splitters“ übereinstimmen, und wenn wir auch wissen, daß sie Fehler machen, so sind uns doch ihre Arbeiten von außerordentlichem Nutzen, denn durch sie lernen wir die verschiedenen Formen kennen, weil sie sie beschreiben: wir können daher aus ihren Schriften ersehen, um was es sich handelt, daraus lernen und Schlüsse ziehen. Anders mit denen, die sich nicht die Mühe geben, feine Unterschiede zu fixieren und zu bestimmen, oder die nicht die Fähigkeit haben, sie zu sehen, mit den sogenannten „Lumpers“. Ihre Arbeiten verwischen die Tat- sachen, denn mit der Flüchtigkeit und dem Mangel an feinem Blick geht Mangel an logischem Schließen und Schreiben fast immer Hand in Hand: sie bieten uns nur grobe Umrisse von sehr zweifelhafter Richtigkeit und wir lernen wenig und oft falsches von ihnen. Es liegt aber auf der Hand, daß wir nicht nur die augenfällig ver- schiedenen, von unsern Freunden den „Splitters“ benannten geographischen Formen unterscheiden müssen, sondern auch die in geringstem Maße ver- schiedenen: sie gerade sind geeignet, uns wichtige Fingerzeige für die Zu- sammengehörigkeit und den Werdegang der Formen zu geben. Die Frage erhebt sich nun: wie weit haben wir darin zu gehen und können wir zu weit gehen? Die Antwort ist nicht so leicht, wie es scheint. "Zunächst kommt es darauf an zu entscheiden, was Unterschiede sind. Es zeigt sich beim Vergleichen von Serien einer und derselben Art aus verschiedenen Gebieten, daß sich die Individuen aus den verschiedenen geographischen Regionen verschieden verhalten. Es kommen folgende Fälle vor: 1. Sie gleichen einander vollständig. 2. Alle Individuen aus dem einen Gebiete unterscheiden sich auffallend von allen aus dem andern Gebiete. 3. Alle Individuen aus dem einen Gebiete unterscheiden sich sehr wenig von allen aus dem andern Gebiete. 4. Nur ein Teil der Individuen aus dem einen Gebiete unterscheidet sich von denen aus dem andern Gebiete. Im ersten Falle erhebt sich natürlich keine Frage, d. h. wir können nicht mehrere Formen unterscheiden. Im zweiten Falle müssen wir sie benennen, ohne daß sich weitere Schwierigkeiten darbieten. Einleitung. V Der dritte Fall ist natürlich schon schwieriger. Ein geübter Systematiker sieht mehr Unterschiede, als ein Anfänger, und wer sich lange intensiv mit einer Formengruppe beschäftigt, sieht wieder viel mehr, als einer, der sich nur vorübergehend und flüchtig damit befaßt hat. Wer z. B. nie Hauben- lerchen, nie Baumläufer oder Raben und dergl. studiert hat, wird zunächst ratlos und kopfschüttelnd vor den vielen Formen neuerer Systematiker stehen, während der Spezialist ihre Berechtigung nicht nur anerkennt, sondern immer noch mehr neue entdeckt. Der Nichtspezialist hat aber nicht das Recht, den subtil unterscheidenden Kenner apodiktisch zu kritisieren, ohne die Fragen selbst eingehend studiert zu haben und die Formen haben darum nicht weniger Bedeutung, daß man sie ohne tieferes Studium nicht sehen kann. Noch schwieriger ist der vierte Fall zu behandeln. Um zu entscheiden, ob da eine Form benannt werden darf oder nicht, d.h. ob durch Benennung derselben einem Bedürfnis abgeholfen, ein Nutzen gestiftet wird, muß man wissen, ein wie großer Prozentsatz zu unterscheiden ist, und man wird gern zugeben, daB eine geographische Form mit Vorteil benannt werden wird, wenn sich merklich mehr als die Hälfte ihrer Individuen unterscheiden läßt, während eine Benennung besser unterlassen bleibt, wenn sich merklich weniger als die Hälfte unterscheiden läßt. Da wir aber von den tatsächlich vor- handenen Individuen nur einen verschwindend geringen Teil untersuchen können, so liegt es auf der Hand, daß wir in solchen Fällen überhaupt nur dann an eine Benennung denken dürfen, wenn uns umfangreiche Serien vor- liegen, nicht aber, wenn wir nur wenige Stücke untersuchen konnten. In diesen Fällen kann es schon verschiedene Meinungen geben und man kann oft gezwungen sein, seine ursprüngliche Ansicht ändern zu müssen. In einem Übersichtswerke wie das vorliegende mußte man zu einem Entschluß kommen, auch da, wo die Fälle sehr schwierig waren und wo verschiedene Spezialisten ihre gegenseitigen Meinungen bekämpften. Wo es irgend möglich war, wurden eigens Studien an möglichst umfangreichem Material gemacht. Verfasser begann seine Studien an den Vögeln der Heimat ' und hat immer eine besondere Vorliebe für die Vögel der alten Welt gehabt und manche Stunde daran gearbeitet, es steht ihm aber auch ein reiches paläarktisches Material in dem von ihm verwalteten Rothschild’schen Museum zur Verfügung, unter anderm die Brehm’sche Sammlung und die Zarudny’schen Serien russischer, turkestanischer und persischer Vögel u.a. m. Außerdem benutzte er häufig das Britische Museum und wurde von vielen Museen und Freunden unterstützt. Er brauchte also in der Regel nicht leichtfertig zu urteilen. Auf der andern Seite konnten nicht in jedem schwierigen Falle erst jahrelange Studien gemacht werden und Fehler waren daher unvermeidlich — das aber ist immer der Fall, nur ein aufgeblasener Narr wird glauben können, daß er keine Fehler machen kann. Eine gleichmäßige Behandlung wurde angestrebt, aber oft nicht erreicht, denn von manchen Vögeln ist es leicht, Serien zu verschaffen und über manche Gattungen liegen umfangreiche Arbeiten, Resultate jahrelangen Fleißes vor, von andern Arten fehlt es überall an Material und niemand hat sich für sie besonders interessiert. Solche Inkonsequenzen aber, wie sie sich bei mehreren modernen Autoren finden, hat der Verfasser zu vermeiden gesucht. Wer z. B. sämtliche paläarktischen Baumläufer, Rotkehlehen, Raben, Tannen- häher u. a. m. schweigend ignoriert oder ausdrücklich nicht anerkennt, wie darf der die nicht ein bischen mehr verschiedenen Wasseramseln und Stare unterscheiden ! VI Einleitung. \ Ebenso erstaunlich ist es, wenn ein andrer Schriftsteller alle Sumpf- und Weidenmeisen von Schweden bis Italien, England bis Ungarn vereinigt, und dabei die feinsten Schwanzmeisenformen und andere Unterarten entdeckt. Das oben gesagte beantwortet eigentlich schon eine Frage, die viele Leser stellen werden: was ist die Definition der Subspezies (Unterart) gegen- über der Spezies (Art). Die knappe Antwort lautet: Mit Subspezies bezeichnen wir die geographisch getrennten Formen eines und desselben Typus, die zusammengenommen eine Spezies ausmachen. Es ist also nicht etwa ein geringes Maß von Unterschieden, das uns bestimmen darf, eine Form als Subspezies aufzufassen, sondern Unterschiede verbunden mit geographischer Trennung, natürlich bei allgemeiner Übereinstimmung in den Grundzügen. (Vgl. Rothschild & Jordan, Revision oftheSphingidae, p. XLII.) Während man aber früher glaubte, und das große Publikum noch heute zu glauben scheint, daß geographische Variation eine Ausnahme ist, wissen wir heute durch die Studien der Systematiker, daß sie die Regel bildet. Man staunte, als nach Darwin’s Reise das lokale Abändern der Finken und Reptilien auf den Galäpagos-Inseln bekannt wurde, man sah mit Verwunderuug auf die Philippinen, wo fast jede Insel andre Formen aufweist — heute wissen wir, daß das in jedem Insel-Archipel ähnlich ist, und dab es viel mehr Vögel (und Tiere überhaupt) gibt, die in den verschiedenen geographischen Gebieten abändern, als solche, die in den verschiedenen Wohngebieten einander gleichen. Daß dem Systematiker der alten Schule angst und bange wird, wenn er die Fülle der Formen (z.B. hei Corvus, Passer, Parus, alerida) sieht, ist begreiflich, darf uns aber nicht anfechten. Das Endziel war früher, jeden Balg „richtig zu bestimmen“, und den „richtigen Namen“ auf das Etikett zu schreiben. Wir halten das nicht mehr für das wichtigste, denn wir unterscheiden auch Formen, zwischen denen Übergänge vorkommen, die man nicht immer mit völliger Bestimmtheit einer oder der andern der in Betracht kommenden Formen zuzählen kann. Wir streben danach, die in der Natur bestehenden Tatsachen zu erkennen und zu erklären, aber wir können nicht verlangen, dab dieselben immer unsern vorgefaßten oder schulmäßig angelernten Ideen entsprechen. Jeder ehrliche Forscher dürfte schon erfahren haben, dab seine ihm lieb gewordenen Anschauungen plötzlich vor dem Lichte der Wahrheit in Schaum zerstoben. Es war bequemer, wie man es früher machte, ein System zu erdenken und die Natur in dasselbe einzuschalten — wie es Linne, Oken, Swainson und viele andre machten — als aus den eigenen Beobachtungen und den Forschungsresultaten andrer Schlüsse zu ziehen und danach System und Nomenklatur einzurichten. Wer das tut, kann heutzutage allein Anspruch darauf machen, auf der Höhe der Zeit zu stehen, er wird jedoch erkennen müssen, daß die Natur es nicht so bequem gemacht hat, wie man früher wähnte und wie man es gern möchte, er wird aber auch ein- sehen, daß noch viel zu ergründen ist, noch zahllose Lücken in unsrer Kenntnis sind. Nicht nur, daß wir immerfort noch auffallende und schöne Arten entdecken können, daß das Studium der lokalen Formen vielfach noch ganz im Argen liegt, dab wir die Nester, Eier und Lebensweise vieler Vögel noch nicht kennen, sondern auch, daß die übliche Abgrenzung der sogenannten Familien der Singvögel eine sehr schwache und anfechtbare ist, ebenso die vieler uns geläufigen Gattungen, endlich daß sogar über ganz elementare Fragen noch manchmal Unsicherheit oder Dunkel herrscht. Ich erinnere z. B. daran, daß die Ornithologen noch gleichsam in zwei Lagern einander Einleitung. VII gegenüberstehen, deren eines eine Umfärbung der alten Feder behauptet, deren andres jede Farben- und Zeichnungsänderung der alten Feder (abgesehen von Abnutzen, Strukturveränderung und Verbleichen) leugnet, also bei jedem neuen Kleide eine Mauser voraussetzt"); daß erst vor wenig mehr als einem Jahrzehnt durch den Verfasser dieses die Frage der Beinhaltung der Raub- vögel und schließlich aller Vögel im Fluge aufgeworfen wurde, sodab erst jetzt eine einigermaßen belehrende Literatur darüber vorliegt (vgl. Barrett- Hamilton im Zoologist 1903); weiterhin, daß es bei manchen Vögeln noch nicht sicher festgestellt ist, wie oft, wann und wo sie mausern — eine für das Studium der lokalen Formen ganz besonders wichtige Frage! Auch über die Wanderungen der Vögel sind wir noch nieht genügend unterrichtet, und gerade für die Erforschung dieser ist das genaue Studium der Unterarten von größter Bedeutung. Es ist klar, daß wir mehr davon verstehen lernen, wenn wir den auf der Wanderung befindlichen Vögeln ansehen können, wo ihre Heimat ist, d. h. wo sie brüten. Überenthusiastische Genossen müssen freilich darauf aufmerksam gemacht werden, daß wir dies nicht in allen Fällen werden ermöglichen können, denn nicht bei jeder Vogelart sind lokale Formen ausgebildet. Als paläarktisches Faunengebiet wurde, wie üblich, ganz Europa und Nord-Asien bis zum Himalaya, Nord-Arabien und Nord-Afrika genommen. Die Abgrenzung dieses Gebietes nach Süden ist in vielen Fällen nicht ganz sicher und keineswegs scharf. Im Westen bildet die Sahara die Südgrenze, was vorläufig sehr bequem ist, da wir das Innere dieses Wüstengürtels zoologisch noch nicht kennen. Im Niltal verwischt sich die Grenze, da tropische Formen dem Nil nach Norden, paläarktische ihm südwärts gefolgt sind. Wir gehen mit den paläarktischen Formen, soweit sie südwärts vordrangen und nehmen lieber zu viel, als zu wenig auf. Auch in Arabien ist die Grenze nicht scharf; der Sinai ist paläarktisch, während Süd-Arabien rein tropische Formen zeigt. Im Himalaya sind alle den paläarktischen Formen nahestehenden Vögel erwähnt, rein tropische Formen aber meist unerwähnt gelassen, auch wenn sie hoch in die kühlen Regionen aufsteigen. In China fehlt es an einer scharfen Grenze, im allgemeinen gingen wir im Westen bis in die Berge von Szetschwan, im Osten bis in die Breite von Peking und nahmen soviel wie möglich auf. Japan durfte natürlich nicht fehlen. Wir geben zu, dab 1) Praktische Naturbeobachter im allgemeinen und anatomisch arbeitende Zoologen haben von jeher der letztern Ansicht beigestimmt. Es sind vorzugsweise bloße Balg- forscher, die eine Farben- und Zeiehnungsveränderung in der alten Feder behaupteten. Davon kann aber keine Rede sein. Nur so lange die Feder noch wächst, ist ein Zufluß von Pigment überhaupt möglich und findet vielleicht in einigen Fällen statt. In solchen Fällen kann dann möglicherweise eine Farbenveränderung einer Feder stattfinden. Die Behauptung von Schlegel, Sharpe, Grant, Millais u. a., daß eine im Herbste erwachsene Feder nach Monaten im Frühling ihre Farbe und sogar ihre Zeichnung ändere, z. B. statt Längsstreifen Querbänder bekomme usw., ist in keinem Falle bewiesen und beruht auf falscher Schlußfolgerung, indem aus dem Vergleiche vieler Federn auf die Veränderung einer einzelnen Feder geschlossen wurde. Gewaltig sind aber die Veränderungen, die durch Abwetzung sowie durch das Abfallen der Seitenästehen der Federfahnen oder ihrer filamentösen Anhängsel hervorgebracht werden. Das vorher wie mit einem Duft überzogene, matte Gefieder erhält dadurch oft lebhaft glänzende Farben. Die Abnutzung der Spitzen und das Abfallen der feinen Seitenzweiglein oder ihrer Anhängsel geht in vielen Fällen in trockenheißem, sonnigerem Klima rascher vor sich, als in höheren Breiten, VIII Einleitung. die Annahme einer holarktischen Region wissenschaftlich mehr für sich hat, als die Trennung der nearktischen und paläarktischen Fauna, aber wir haben aus praktischen Gründen in vorliegendem Werke nur die paläarktischen Formen behandelt. Die Hinzuziehung Nord-Amerikas würde eine große Menge rein amerikanischer Formen bedingt haben und den Umfang des Werkes wie die Arbeit verdoppelt haben, außerdem bearbeiten die Amerikaner selbst (Ridgway) ihre Vögel in so musterhafter und fast übermäßig minutiöser Weise, daß wir auf ihre Werke hinweisen können. Nur in Fällen, wo Amerika und die alte Welt gleiche oder nahe subspezifisch verwandte Formen haben (z. B. bei Corvus coraw, Pica pica) war es im Interesse der Vollständigkeit und Über- sichtlichkeit geboten, die nordamerikanischen Subspezies zu " charakterisieren oder wenigstens kurz zu erwähnen. Wir besitzen kein Werk, das die lokalen Formen der paläarktischen Vögel in knapper Form berücksichtigt. Von dem großen und kostspieligen Prachtwerke desselben Verfassers abgesehen, haben wir zwar ein soeben, 1903, erschienenes überaus praktisch angelegtes Werk H. E. Dresser’s, dasselbe aber steht noch ganz auf dem Standpunkte der alten Schule. Es läßt die Ergebnisse des subtilen Studiums der letzten 15 Jahre unbeachtet, obwohl es nicht selten eine Unterart als Art beschreibt und so den alten Artbegriff zu verschieben droht, bietet also nur einen Teil von dem, was wir gebrauchen, außerdem ist es bisher nur in englischer Sprache erschienen. Das vorliegende Buch bemüht sich vor allen Dingen zu zeigen, was bisher in Unterscheidung der Subspezies geleistet worden ist, und somit auch, wo noch Lücken auszufüllen sind. Selbstredend hat Verfasser nie daran gedacht, daß es einen endgültigen Abschluß bedeutet — einen solchen wird keiner der heutigen Ornithologen erleben. Er hat nur das Bekannte zusammengestellt, an der Hand von Material und Literatur geprüft, gesichtet und neu hinzugefügt, was das ihm vorliegende Material ergab. Wie groß aber sind noch die Lücken! Z. B. fehlt es in den meisten unser Museen an Material aus den Pyrenäen und Gebirgen Mittel- und Süd-Spaniens, aus den Hochgebirgen und südlichen Teilen Marokkos, aus Arabien, Meso- potamien, Griechenland, mehreren Inseln des Mittelmeeres, Thibet und China, Kamtschatka u.a. m. Aber auch manche naheliegende Gegend kennen wir nur ungenügend. So z. B. ist es sehr schwer, über die genaue Verbreitung vieler Formen in Frankreich ein genügendes Bild zu bekommen, da man dort in neuerer Zeit auf Subspezies paläarktischer Vögel wenig achtet. Manche Arbeiten russischer Forscher sind für die Wissenschaft im allgemeinen vor- läufig so gut wie begraben. da sie in russischer Sprache geschrieben sind. Bezüglich der speziellen Behandlung sei folgendes bemerkt. Es schien notwendig, auch die höheren Gruppen, Familien und Gattungen, kurz zu charakterisieren. Soweit als möglich wurde versucht, dies mehr scharf und präzis als weitschweifig und ausführlich zu tun. Das aber ist wahrscheinlich nicht immer gelungen. Bei den Familien der Singvögel ist _ dies jedoch kein Fehler des Verfassers, sondern liegt an der bereits erwähnten Schwäche dieser Familien. Schon 1857 schrieb einer der besten deutschen Ornithologen, Hartlaub: „Die schrankenlose Vervielfältigung der genera, ein wuchernder Parasit auf dem Blüthen und Früchte zugleich tragenden Baume der modernen Ornithologie, läuft meinen Ansichten schnurstracks zuwider.“ Es hat das auch heute noch einige Berechtigung und ist dem Verfasser recht sympathisch, er bemühte . Einleitung. IX sich jedoch möglichst dem Gebrauch zu folgen und nur da zu ändern, ‚wo ihm die vorgenommene Gattungsspalterei durchaus nicht haltbar erschien. In der Nomenklatur nimmt Verfasser einen radikalen, oder man kann auch sagen streng konservativen Standpunkt ein, indem er sich bemüht, den ältesten Namen rücksichtslos und durchaus unverändert — bis auf das Geschlecht der adjektivisch gebrauchten Spezies- und Subspeziesnamen — anzuwenden. Nur auf diese Weise kann eine stabile Nomenklatur erreicht werden, eine logische Selbstverständlichkeit, die einer Erläuterung eigentlich gar nicht bedarf, die aber trotzdem tausendfach bestritten, ventiliert und disputiert wurde. „Nomina nuda“ wurden zwar zitiert, aber als solche gekennzeichnet. Daß sie nicht angewandt wurden, braucht nicht auseinandergesetzt zu werden. Bei den Zitaten wurde es zur Regel gemacht, sie nachzuschlagen und den ersten Fundort einer Form, die „typische Lokalität“ eines jeden Namens fest- zustellen, und wo eine solche sich nicht aus der Publikation oder sonstwie ergibt, sie jetzt als Grundlage für spätere Forschung zu fixieren.') Die Beschreibungen wurden, wo nur irgend Material vorlag, nach der Natur entworfen, nicht abgeschrieben oder übersetzt, so bequem und leicht es gewesen wäre, im Hause, Abends bei Lampenlicht, oder aber es wurde das, wo es unvermeidlich war, bemerkt. Es wurde versucht, die Beschreibungen möglichst knapp, kurz aber charakteristisch zu machen, eine Aufgabe, die sich oft als recht schwer herausstellte und nur teilweise einigermaßen gut gelöst worden sein mag. Die Maße sind, wenn irgend möglich, an vor- liegenden Bälgen vom Verfasser selbst genommen. Die Verbreitung wurde möglichst genau gegeben, aber auch das ist nicht so leicht getan, wie man es sich denkt und die Lücken sind groß geblieben, was der Verfasser selbst am besten weib. Das Fortpflanzungsgeschäft wurde nur sehr kurz beschrieben. Die Maße der Eier wurden teils selbst genommen, teils der neuen Ausgabe des „Naumann“ entlehnt, wo ihnen besondre Sorgfalt gewidmet wurde. Schwer war es, bei den Eierbeschreibungen und noch mehr bei den Andeutungen der Lebensweise gleichmäßig zu verfahren und Maß zu halten. 1) Verfasser hätte gern alle Synonymien und Zitate vermieden, aber das war unmöglich. Die größten allgemeinen Werke (Catalogue of Birds, Birds of Europe) haben die Priorität nicht ernst genug genommen, außerdem bei der XII. statt der X. Aus- gabe Linne’s begonnen. Alle Synonyme mußten zitiert werden, damit man sehen kann, was für Namen existieren, und die typischen Fundorte mußten eruiert werden, damit man bei Abtrennung neuer Unterarten nieht in den oft gemachten Fehler verfalle, neue Namen zu schaffen, obwohl schon Namen da waren, die sich auf die neue Form bezogen, aber bisher als Synonyme galten. Es ist traurig, aber wahr, daß die deutschen Vögel sich durch besonders viele Synonyme und nackte Namen hervortun, meist durch die Publikationen ©. L. Brehm’s in dem „Vogelfang‘‘, noch mehr durch das von A. E. Brehm herausgegebene Verzeichnis der Sammlung seines Vaters. Dasselbe war deutschen Ornithologen bekannt und wurde von denen, die es kannten, mit Recht tot- geschwiegen, Dresser aber fand es nötig, die darin enthaltenen zahllosen Nomina nuda (ohne sie als solche zu bezeichnen!) in den „Birds of Europe“ zu zitieren, sodaß wir sie nun als nutzlosen Ballast mit herumschleppen müssen. In allen Fällen wurde nur die den Ausgang bildende erste Publikation angegeben. Das Zitieren von allbekannten Werken wie Catalogue of Birds, Dresser’s Birds of Europe u. a., wie es (besonders in England) üblich ist, erschien nutzlos, denn jeder weiß, daß dort die betr. Vögel zu finden sind. Auf diese Weise wurde viel Ballast vermieden, dagegen wurden die ersten Beschreibungen ausführlich zitiert. ie ee X Einleitung. Zu leicht kam man in die Gefahr, zu breit zu werden. Es tauchten die Kiefernforsten und sumpfigen Erlenwälder Ostpreußens, die Gärten am, Rhein, wogende See, wilde Klippen, Palmen- und Örangenhaine in Gedanken auf, und nur zu gern gab man über alte liebe Freunde mehr, als über die Arten, die man nur aus Büchern kannte. Für die geographischen Formen haben wir natürlich den Ausdruck Subspezies (Unterarten) beibehalten, der sich allgemein eingebürgert hat. Es hat nicht den geringsten Zweck, gibt keineswegs einen besseren Begriff und ist nur eine unnötige Neuerung, statt dessen die Bezeichnung ÜConspezies einzuführen. Dab die zuerst benannte Form nur zufällig zuerst bekannt war, liest auf der Hand. Wir nehmen ihren Namen lediglich darum für die Art an, weil er zuerst veröffentlicht wurde, und verbinden damit alle Namen der Formen derselben Art, um zu zeigen, dab sie alle in denselben Formenkreis gehören. Es ist widersinnig, die zuerst benannte Form als „Stammform“ oder „Stamm- art“ zu bezeichnen. Sie ist eben die zufällig zuerst benannte Form und darum nehmen wir ihren Namen für die Art an. Jedes andre Verfahren würde zu endlosen Streitfragen führen, weil wir selten ohne weiteres fest- stellen können, welche Form genetisch die älteste ist, welche aus der andern hervorgegangen ist. Da nun die zuerst benannte Form natürlich keinen andern Rang ein- nimmt, als die andern Subspezies derselben Art, muß sie auch in derselben Art und Weise wie jene benannt werden, d. h. wir können nicht für sie allein einen binären, für die andern trinäre Namen anwenden. Um ihr nun keinen neuen Namen zu verleihen und somit das System unnötig zu belasten, wiederholen wir als dritten (subspezifischen) Namen den ihr allein im besondern zukommenden. Als Beispiel möge die Wasseramsel dienen. Sie wurde von Linne Sturnus cinelus genannt. Wir beschränken den Namen auf die skandinavische Form. Da der erste Gattungsname für die Wasseramseln leider Cinelus (Bechstein) ist, so muß die Art Cinclus einelus heißen, da wir uns weigern, den Gattungs- wie den Artnamen zu ändern. Auber der nordischen Form kennen wir aber noch viele andre, nämlich den britannischen Cinelus einchus britannieus, den mitteleuropäischen Cinelus einclus albicollis, ferner Cinclus cinelus cashmiriensis, Cinclus einclus sordidus, u. a.m., die zuerst benannte Form wird also Cinclus einelus einelus — schön nicht, aber logisch unanfechtbar und praktisch. Bezüglich der technischen Behandlung sei noch folgendes bemerkt. Die Autornamen wurden in allgemein verständlicher Weise und zwar im allgemeinen wie im „Catalogue of Birds“ abgekürzt. Die oft übertriebenen und unpraktisch gewählten Abkürzungen des vom Berliner Museum heraus- gegebenen Verzeichnisses wurden nicht benutzt. Was hat es z. B. für einen Zweck, den vollen Namen „Gould“ in „J. Gld.“ „abzukürzen“! Bei gemeinsam verfaßten Arbeiten wurden die Autorennamen durch das Zeichen & verbunden. Das Weglassen dieses Zeichens hat sich mit Recht nicht eingebürgert — auch die Redaktion des „Tierreich“ billigte es nicht —, da es keinen Vorteil bringt, wohl aber leicht Verwirrung anrichten kann, da man nicht ohne weiteres wissen kann, ob es sich um Vor- und Nachnamen oder zwei Leute handelt. Die Autorennamen wurden eingeklammert, wenn der Art- resp. Unterart- name ursprünglich mit einem andern, als dem nun angewandten Gattungs- Einleitung. XI namen publiziert worden war. Ein stetes Einklammern ist ein sehr über- flüssiger Ballast. Bei den Zitaten wurden nicht die übertrieben abgekürzten Titel ange- wandt, wie sie in England und anderswo üblich sind. Anstatt „P. Z. 8.“ für „Proceedings of the Zoological of London“ wurde z. B. „Proc. Zool. Soc. London“, statt „J. f. O.“ für „Journal für Ornithologie* wurde „Journ. f. Orn.“, anstatt „S. N.“ für „Systema Naturae“ vielmehr „Syst. Nat.“ gebraucht, sodaß auch ein Anfänger ohne große Mühe und besonderes Lernen den Titel mehr oder minder genau sofort erkennen kann. Das Buch soll ja besonders dem Anfänger ein Ratgeber, ein Wegweiser und eine Hülfe sein, nicht aber ihm Rätsel aufgeben — das tun ja unsre Freunde im Federkleid zur Genüge! Genauigkeit und Deutlichkeit erschienen weit wichtiger, als Eleganz der Sprache. Es wurde daher kein Anstoß daran genommen, die oft schwer definierbaren Farbentöne mit langatmigen Namen zu belegen, sowie in den Beschreibungen sich oft wiederholende Ausdrücke anzuwenden. Kalle Kunstausdrücke. I Handschwingen U Armschwingen JH Handdecken IV Grosse Flügeldecken Y Mittlere Fuigeldocken W Kleine Fligeldecken HI Afterflügel. Figur 1. Stirn und Scheitel = Vorderkopf. Oberkopf = Pileum. Öhrgegend = Ohrdecken. Schulterfedern = Schulterfittiche. Unterhals = Vorderhals. Unterkörper = Abdomen. Oberhals = Hinterhals. Steiß = Aftergegend. Ein über den Zügeln und über das Auge hinziehender Streif wird gewöhnlich als Superciliarstreif oder Supercilium bezeichnet. Der Schnabel ist wenn nicht anders gesagt vom Ende der Stirnbefiederung bis zur Spitze gemessen (Reichenow’s und anderer Methode); wenn gesagt wird „von der Wurzel“ oder „von der Stirn“, ist er aber vom Beginn der Schnabeldecke gemessen. Bei einigen Arten schien das erstere, bei andern das letztere genauer zu bewerkstelligen. Der Flügel ist vom Bug bis zur Spitze auf dem Lineal gestreckt gemessen. Der Schwanz ist von der Wurzel, d. h. von da wo die mittleren Steuerfedern aus der Haut heraustreten bis zum Ende der längsten Steuerfeder gemessen. Der Lauf ist von der hintern Gelenkvertiefung zwischen Lauf und Unterschenkel (Fersengelenk) bis zum Ende des letzten Laufschildes gemessen. Inhalt des I. Bandes. > % [Seit der Zeit des Erscheinens der 1. Lieferung der „Vög. der paläarkt. Fauna“ hat die Tätigkeit auf diesem Gebiete gewaltig zugenommen, namentlich hat. man in neuerer Zeit angefangen mehr auf geringe Unterschiede in den verschiedenen Ländern und Faunengebieten zu achten. Dies ist ein erfreuliches Zeichen für die Weiterentwicklung unserer Lieblingswissenschaft, wenn auch nicht alles Gold ist was dafür ausgegeben wird, und wenn auch mitunter im Übereifer fehlgeschossen wird. In den Anmerkungen zu vorliegendem Inhaltsverzeichnis sind die seit Ende 1903 als neu beschriebenen Formen (bis Ende 1909) erwähnt, aber fast nur in Fällen, wo ich mir ein auf Untersuchung von Material gegründetes Urteil erlauben zu dürfen glaubte, habe ich mich darüber ausgesprochen, ob die betreffenden Namen neuen Spezies oder Subspezies zukommen, oder ob sie den Synonymen hinzuzufügen sind. Ebenso habe ich in den Überschriften vorgekommene oder sonstige wichtige Fehler verbessert und Übersehenes nachgetragen. Beschreibungen und Beurteilung aller der hinzugekommenen Formen, neuere Entdeckungen und Ergänzungen der Verbreitung, Fort- pflanzung und Lebensweise usw. werden in den später zu veröffentlichenden Nachträgen erfolgen. ] Die 6 Hefte des I. Bandes erschienen wie folgt: Heft 1: (Seite I—XII und 1—112): November 1903. 2: Seite 113—240: Juni 1904. „ 3: Seite 241-384: Juni 1905. 4: Seite 385—512: März 1907. 5: Seite 518—640: Februar 1909. 6: Seite 641—817: Juni 1910. SPPRPRRDNDHMT E-. Seite SE nn a ae A R : BEER en. ke NEE a ns se Bates Bornum li. a, ale: en DEE NEN RR OR ee I Ooewursenraz voraz -h.. . 2... 2. > Bemerg Brunn“), s. 02 on aaa. NEE NE EEE RE 8. a „ tibetanus Hodgs. . . . 4. 2 EEE a 2 ee N a N 2 a BERUSSUFANGSN DACH. er. BEE ER alle 6. us u kanitschabiens Dyb: re. . RER 1) Hinzufügen ist: ©. corax islandicus Hantzsch, Orn. Monatsber. 1906, p. 130; Island. — Der grönländische Rabe ist C. corax prineipalis Ridgw. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna, I XIV Inhalt des I. Bandes. Seite 7. Corvus corax behringianus Dyb.!).. .... 5 8. “ „ hispanus Hart. & Kleinschm. . 5 9. N „ sardus Kleinschm.. . . : 6 10. ” „ eanariensis Hart. & eaaslhen 6 I. s 7, tingitanus Irby?) . . 6 12. R „ laurencei Hume 7 13. 5 „ umbrinus Sund.. 8 14. „ affınis Rüpp. . 8 15. „ eornix cormix L.>) nee ih de 9 16. ar » ‚sardonins „Kleinschm..1.7,. 2 27 0 zune 17. a ste sbarpil Oaless. der 2 u Wu ee Ra Re EL, 18. & „7 © capellanuszDelöu.. a. 200% el Be er a ee 2 A 19. 3 NCOTONECOFone Die Beun, ent ee Re NEE 20. 5 ı orientalis „Eyersm.- a: ee ee 21. .@:macrorhynchus’ japonensis..Bp, A) erteilen. Le ne 22. etrupilepusitrupllegus Is.” A225 02 2 ne 23. n , tschusil Hart. s 1.2: ee sent zycr we N en ee 24. an pastinätor”Gould. > 2, wu, : ae Ne ee Serser Gatıne Goloeus’Kaup! ir nah een NEE N le 25. Coloeus monedula monedula (L) . .... 2.2... nme een. 188° 26. “ 1 spermologus (Vieill).. ER A BEN Kal a NE 27. Y bs eollaris a A EHEN Le 28. dauuricus (Pall.)>) . ee ee MR HE Ekel SER FE ER 29. 7 neglectus (Schleg.) . er ua Scheer ar De re IS Gattung Pica Vieill. (oder Schäfer 1789) . EN SU HBıcaspieasBIee TE N Nr re Sen ae PIE LT ale ae melanptos (Brehm) Hans. th I ER array Ren ER RL U Bares, Wu abactriana"Bpi biete ur nen ir LE N a ee rn ee 83 2 Aessrbudsonins-(SaD.)tie7.” *%. SUst m un en eeee Re ee Due Rn, Ksericon Gould =. gl any le Rene Se re ee TE We Dosseı 2. smauritanica Malh: - "7,2 ® „22er at a ee ee 6% 2.» 0= /boltanonsis -Delesu-, 0." tra- Star 2, vo a RN ee ee BT N Se nuttell Audi en ar ern n Bay pe eRere e E EDEE Faur Gattune"Cyanoplea Bp.r. ver el ee B8-.Qyanopiea eyannseyanus-(Pall.yS)ie = ve au ne Er Ra 2): a 3 swinhoei Harte Stan Kan HIT Er ee Per ee 40. y n e00ki-Bp? 27 „2 3 1) Synonym: C. grebnitskii Stejueger, Proe. Biol. Soc. Washington II (1884), p. 97. 2) Vgl. ©. corax krausei Zedlitz, Orn. Monatsb. 1909, p.178 (Sinai. — Nach Ansicht des Verf. vermutlich der östliche Vertreter von tingitanus, dagegen umbrinus weniger ähnlich. Wenn eine besondere Rabenform den Sinai bewohnt, muß sie aber wohl infumatus heißen. Vgl. Parrot, Zool. Jahrb. XXIII, p. 287. 3) Die südosteuropäische Nebelkrähe wurde als ©. cornix valachus Tschusi (Orn. Jahrb. 1904, p. 121, Typus Rumänien) unterschieden. Synonym: (©. cornix balcanicus Rzehak, Orn. Monatsber. 1906, p. 189 (Serbien). — Die Form von Cypern wurde als C. ce. pallescens (Madaräsz, Orn. Monatsber. 1906, p. 528) abgetrennt. 4) Die bereits angedeutete kleinere festländische Form wurde als „Corvus hassi“ (Reiehenow, Orn. Monatsber. 1907, p. 11, Typus von Tsingtau) beschrieben. — Die Form der Riu-Kiu-Inseln wurde als CO. macrorhynchus osai (Ogawa, Annot. Zool. Japon. V, 1905, p.196, Typus Mus. Tring) getrennt. 5) S. Coloeus dauuricus khamensis Bianchi, Bull. B. OÖ. Club XVI, p.68, 1906. (Mir unbekannt.) 6) Die japanische Form, auf deren mögliche Verschiedenheit ich schon hinwies, wurde 'als ©. cyanus japonica Parrot (Orn. Monatsber. 1905, p. 26) abgetrennt. Inhalt des I. Bandes, XV » “ Seite ua Gattung Nucifraga Vieill. (oder Schaeffer 1789)... 2 2 222202. 3 2alseNucırapa earyücataetes caryocatacetes (L:) 2". ,„ » SE... nenne. 9b 394 De 4 maerorhynchos Brehnn A RT A a A 4 japonicus Hart. . . . En A DE AH A a 4 * Bi kamtchatkensis Barrett- En I SE NZ, - %5, = a rovhschiledie Harte ea. ey BA LEE E Terspi NIE ne SER alien te An en ROR 47. muleimunetata, Goplarse., „ehe en 28 Gaktung rn Vieill. (oder Schaeffer 4 BR TRE AEN + EA ee ee Aytrasrulmssplandarıus: plandarıns.. (U) » rel sea un. le ET er 7.2708 49. Rx „> rufitergum Hart. . .... EDS IBRAEN! Dee a rs 50. = ee kleinsehmidti Hart.) . ..... NEN ER N, ol. . r Ichnusserkkleinsehm: » A EDEN Er RU Fa 52. r = glaszneri Mad. .. . . .. Sa aha ae Bl TE 53. a » Byreanus Blanf au ei au Aa an TEN n: 54. a 32 CASDIUSY SEE ar en ee a Re TE SET 2” bb, „ a minor Verr. . . RR NERREEIENEEERET BEE - 56. en Er krynicki Kaleniez. 2) NE RR BEE RL ER N 57. > = ARTCapI UST GeDEEE hate. an aan ae a a 58. Be N TADGQRICHBLSCHTEB. SE ee ee en a re SUR 59. H z VON EVE LORD N) De EN Pa ET EL I E75 60. er > whiraker Hart an en unen aaa aa NR eg 3 61. = x eervicalis Bp.®). N ON TEN Gattung erkrne a ET a u Rs ER ne NEN 62. Perisoreus infaustus infaustus (L) EINE RE Ph A EEE A 63. ce sibericus ee EEE ER Bu EHE UT. alane IPVELRHOCETAE AN eH EN. e Nae PB Eyreiuleora® Nyerhacorax (1) * tn an a ER tr 65. B EN ARTE (U BARRIERE ES ARE NE ER BET Bern Podaces Risch. »-. Wa Nr nt Set ONE BEL DI E BrslcnineestkendersoniyHume, ;. ut re NT 8 67. eldniletre human. atom a eg BR 68. en eekte ie Dusche 20 02 un. ae ne one een a N ee er er 69. ES ELEKTR Be ET N BR en) 70. ER RTErlinles SR le ey en er rer A 1) Hierfür muß der ältere Name /asciatus Brehm (Allg. D. Naturh. Zeitung 1857, p. 446) angewandt werden. 2) Synonym: @. nigrifrons Buturlin, Ibis 1906, p.425, 426, 736. — Hierher dürfte auch als ferneres Synonym zu stellen sein: @. lendlii Madaräsz vom Taurus (Orn. Monatsber. 1907, p. 77 — mit minor (!) verglichen) nach ungenügendem Material beschrieben. Serien alter Vögel sind zu untersuchen. 3) Vgl. Salvadori, Boll. Mus. Torino XXV 1909, No. 607! 4) Synonyme: @. glandarius taczanowskii Lönnberg, Journ. Coll. Sc. Tokyo, XXIII, Art. 14, p. 7 (1908 — Sachalin) und @. g. bambergi Lönnberg, Arkiv för Zool. V, Nr. 9, p. 12 (1909 — Transbaikalien, Nord-Mongolei). 9,,8fnönym: @G. glandarius koenigi Tschusi, Orn. Jahrb. 1904, p. 99 — Tunis. — Die Untersuchung von 28 Stück erwies die Nichtigkeit der meisten der vermeint- lichen Unterschiede; nach der Brutzeit tritt das dunkle Kropfband in der Regel mehr hervor, die Seiten werden dunkler, die Unterseite schmutziger. Falls sich dennoch die Form aus Nord-Tunesien von der der Aur&s Berge (Batna), die kleiner zu sein scheint, unterscheiden lassen sollte, würde letztere zu benennen sein, da Nordalgier mit Nord- tunesien übereinstimmen und sicher nordalgerische Stücke zuerst cervicalis genannt wurden. Näheres a. a. O. II RNI Inhalt des I. Bandes. Familie STURNIDAE !) RIESERI REN N Gattung Sturnus, 12.2) na tee Var ebede . EaKAm En Ch ee ee All Fe Stunnes vulgaris vulgaris u... ns ha ser 1 Zuge Brle S Ee A 12. » u grantı Hart... use Becee ı Elan Hell en ee ee 13. e r poltaratskyr\Kinsch - 7 m. era u | 74. er 55 faroensıs Reulden > 2.22 We Vf mn ae U sa A 79. Pe “ humit "Brooks... . (ww ra a A ER A 76. r a nobiligr. Hnme 12 une ern ne rn ee la IN. „ 5 gaucasieus- Lorenz? 22a... re IR Ren ee rt 78. 2 3. Purpurascens Gould a ve san. ne ano a 79. > RB porphyronotus/Sharpe var. v- nes tie n Kae ae eG 80. r s MMO. Hume 1. mh. Ver ee ke le te: a le 8. x unleolor Femm.:.1 „sun vor ale ie RR Le u La Mar LG Gahbıse, Pastor. Temm.. 7.2. 0... #00 Su ea Wet ae, ©. VeszlEae ARE Site re BE BOWRaStor ToOBeus (la), 3 u Se namen ge Mena sa er Me ee ne Ser, Gatlıme«Spodiopsar Sharpe. ': 7.5. 237. 2 Seas a nn ae ee Er 83. Spodiopsar eineraceus ((Temm.);.... „2. vo 2 Lu ae a AS Gatıımp Sturnia (Palm Pre hal 2 Moe Bene se OR Be Strenia sturninas(lPall.yo cn re Ft a a er Re ER 85. se vlolacea (Badd.)'= 72.2.0 Sara NEN Rn ee er Familie ORIOLIDAE °’) Gattung Oriolus L. a a dt 2 EA BR Oriolus ‚oriolus. orlolus.(1.) «+ 2... her. a See Be ro 87. 25 EN 2 kundoo. Sykesn. n Wur a are ee he Die pe ae 0 88. sa indeuseTerd. ! ehe ne en enlee Tagen Val Lat le ne ae re ER Rear Familie FRINGILLIDAE .... BET NE Gattung Coccothraustes Pall. (oder Schaefer 1789) en N 5 ER OB 89. Coccothraustes eoccothraustes coceothraustes (L.) . N a Ei %. Re 2 japonicus Temm. & Schleg, BR 9: E* 5; buveyi-Cabı S.me0e zn. Be SE 92. En 2 humii Sharpe EEE NE al Gattung Eophona Gould... .. ATI N a 93. Eophona personatus personatus en, & Sohlen N 94. % R magnirosttis Hartz =) 220 0. sraf Vanilte me S RraEEN 95. Er melanura melanura. (Gm) en. ru rine 3 8 nufere ne era 96. 5 „u migratoria Harbı. 20.2... 0.00 viele ee en ee Gattung, Mycerobas Cab... 3. Me. 4.1900 Es Bol ee) See Dei N 97. Mycerobas carnipes (Hodgs.) - 1... “17 ae. el a. WE Sl me a ae no 1) Hier ist einzufügen: Amydrus tristami Sel., stahlblau mit rostroten Schwingen, Palästina und Sinai. S. Cat. B. Brit. Mus. XIII, p. 168. 2) Die Gattung bedarf einer völligen Umarbeitung, die in den Nachträgen nach Vollendung dieses Werkes erfolgen soll. Im Orn. Jahrb. 1904, p. 206—213 beschrieb Buturlin neun neue Formen, teilweise von ganz neuen Fundorten; Vergleichung der Typen ist notwendig. 1905 beschrieben Tschusi & Reiser noch $. vulgaris graecus. — S. ferner $. balcanieus Buturlin & Härms, Orn. Monatsber. 1909, p. 56. 3) Hier würde die Familie DICRURIDAE einzufügen sein, die mit einer Art bis ins paläarktische Gebiet reicht: Dierurus atra (Herm.) — Museicapa atra Hermann, Observ. Zoolog. p. 208 (1804) — geht bis in die Tsinling-Berge, wo sie häufig zu sein scheint. Da nur junge und wenige alte nicht gute Vögel vorliegen, ist nicht zu ent- scheiden, ob es sich um typische indische atra, oder eine der südchinesischen cathoeca näher stehende Form handelt. Vgl. Nov. Zool. 1910, p. 249. 1 nn a ee a A BR Inhalt des I. Bandes. XVII Seite Gattung Ghloris Cuv. . ..... EN ENT N 3 2 BERON] BE TIEhIoetreRlorıs. eHleeisı (Bela ee ae ee ee 99. r BE UHIERTICH VeThrISE EBNERK ea ee ee en se ee ee a 100. a PRBELCHIIROTEGAR (SB A ee ee Re er ao 2a #;; BIER ER werahibar (Lemma re a en de een ee IaanS 4, SR FRrmara Ramıma a Sehlepe,) a... 12:7 Wi 9 a N eh | WERT, OR UBDRIRRSCECh a RES N N 64 104. , RL SEITHER BIOS N ee ae ler #e a Da Dis >79 Kttliker (Seeb:) ve... .,.2 02.2800 %% N Re EN 6 X TE Gun Reanthir. Borkhausen 173 Ey 2 tan nr N ea Fur Noautkus’carduelis, carduelis (u) ran 2 su ee Bi, 107. e en DrItannIeusU E Tara ee 108. ci r VECHURLL LATTION ARE ne et ee nee ee TE 109. x EN SA BT N A ee A NEE Lil, 110. Fr > SITLCANUS NET AT De ee N Ik ” HL MED ROZ.) a N NE a a NE ee 69 Een = "BRAVIEOSCEIST (Ware Al Een rs bare Fer CARE EN 112. ” en CET CBDRTNEVAIE IE A en an a el Br ee 113. = BrIentalias ( HIVErREER Bern de ee N 114. Re ae 0 De Ne EEE mc: ea SEE 415. ” tkipetana. (Hume)?).*. ... u... aa NEE WIE ac ee WET 116. sr SIREOIES HM TE Ta ey Na ES EEE re en RS 117. Bi eannabiva cannabina (L.). . . . - ER DR er lieb 118. P u mediterranea Tschusi . . .. .... Re a Fe 119. ® Er Danaı (Dechusti)) <,., .0.0% HERE 120. e fringillirostris (Bp. & Schl)%) erh: 75 121. een HSyIEoseIR (Dee E00 > Eee ee et ae 122. > a revirosirie; (MO0rE)S 2. 3 123. ” N Biohezkae Hart. 9) 2 uaneitli: 0 Er 1) Hinzugekommen: ©. chloris turkestanicus Sarudny, Orn. Monatsber. 1907, p. 61. — Ferner „mühlei“ Parrot, Journ, f. Orn. 1905, p. 649 (Griechenland; unauffällig im Text. vorgeschlagen!). — Als Synonym von 98 betrachte ich C. c. rossika Sar., ebenda p. 63. 2) Vgl. Schalow, Orn. Monatsber. 1910, p.53. — Hinzuzufügen: A. ambigua. Chrysomitris ambigua Oustalet, Bull. Mus. Paris 1896, p.186 (Junnan)). Diese merk- würdige Art kommt auch in Szetschwan (Ta-tsien-lu) vor. Kopfplatte schwarz, sonst typische Grünlingsfärbung, Schnabel stieglitzartig. A. ambigua zwingt uns fast die Gattungen Acanthis und Chloris zu vereinigen. 3) Neu beschrieben sind: Carduelis carduelis loudoni Sarudny, Orn. Monatsb. 1906, p. 48 (Schilan und Kaswin in Persien) (ebenda auch (. c. minor wieder beschrieben — indessen ist der Name minor ebenso wie brevirostris vergeben!); Carduelis carduelis volgensis Buturlin, Ibis 1906, p.424 (Ostrußland, Ssura bis Ural); Carduelis carduelis niediecki Reichenow, Journ. f. Orn. 1907, p. 623 (Kleinasien). 4) Vgl. ferner: Chrysomitris bieti Oustalet, Nouv. Arch. Mus. Paris (3) VI, p.4l (1894— Ta-tsien-lu). 5) Hinzugekommen: A. cannabina merzbacheri Schalow, Orn. Monatsb. 1907, p. 3 (Tianschan); kritische Bem. ebenda p. 46—47, 58—59! 6) Hierfür wird wohl der Name montanella angewandt werden müssen: Linota montanella Hume, Lahore to Yarkand, p.261 (1873 — Yarkand. Unauffällig im Text einer Anmerkung erwähnt! Abbild.: Taf. 26. — Als interessante neue Form ist hinzu- zufügen: A. flavirostris rufostrigata Walton (Bull. B. O. Club XV, p.93, 1905, Kamba Dschong in Tibet. Etwas größer, Schnabel etwa as stärker). XVIN Inhalt des I. Bandes. Seite 1242 Acanthis Hammea'fHammea (ED) 2% 10 er ee 74 125. 55 „> helboelli: (Brehm) 2), I =. 2.0 Mpeg N 126. » ” Tostratus (VomeB); >). 20 ne Wera EEE ee a 2 2! 127. n 65 cabaret (P. L. S. Mills). a Wa rate. EL 128. ee hornemannir -kornemannit (Halbe)" 1.775 ve ee 8l 129. ns = exilipes,(Coues) 7,2122 nlıze SPA ee Nee 81 130. e eitrinella eitrinella (L.). ... . es re ee S 131. I a corsicana (Koemig).eys 2. Wehe ee a: Gattunp. Serınus Koch are en. TR een 132. Serinus serinus serinus (L.) . . .. . BE Re Sr Te N „2, 288 153. 25 55 CANATIA EU Eee a ee ee ee ee 134. „=; AByrlaeus. Bo ee 2 ee nee BEE a2 Re BE 155. s. 2pusillos (Pal) .0.02.0.0% STE ge RN AN ER Ko) Gattung "UTBEUS’ Keys, Blast In 7 a er een N REINE IS BEST: 138.2 UFragusssibiriearsibinican Ball.) 72 2 we e. He DENN. Ten 7286 137. + „ sangumolenta (Temm’ &ıschlep.) rm EST 138. 5 ». »lepidus- Day: & Onst. ar... Rn eh 4 tel Gattung Erythrospiza Bp.... na N REN BE er SE 139. Erylitospiza eithaginea githaginea (Licht.) 5) RR A ‚a 88 140. = . erassırosters(Blyth). . Kr. . one een 141. r is amnantumHlamt 0.0.00 ee SE N tet) 142. a, mongolieus(Swinb.)h N, 27 He Reh a ee BE ER Gattung Rhodopechys Gare 1 PO AR a N. Bl) 143. Rhodopechys sanguinea sanguinea (Gould) ee el) 144. Rs 55 aliena,Wihit: nn. changes Ta LER Gakune Rhodospiza Sharpe. ir... na ER ee 15 7Rhodpspiza. obsoletail(licht)... „u Nat an SE Sl Wa ee Gattune-Pyrrhula Pallı. 4.20.) 2 sn ee en ee a N 146. Pyrchulapyrrhula pyerhula u.) 9) 8 2 a ee ee ae: 147. e. 55 europaea. Vıeill;?) jur 02 u a a a hl 148. % A kamtschatjea. lage. u. 1. „2 we N Ba Be Ne 149. . En priseiventris-lalrin >... Bee Kp een 150. > Re: kurilensis ;Sharper 1.2, 1.0: Bar sa 2 21 ee a1. & N eassıni „Barda 2. WE ER Re 96 152. % > munnae&odmas see ne ale Bier ware ee i) Dieser Name wurde durch ein unglückliches, dureh Störung während der Arbeit hervorgerufenes Versehen angewandt, wie ich Orn. Monatsberiehte 1907, p. 97 erklärt habe. Diese Form muß somit Acanthis linaria linaria (L.) heißen. Hinzu- zufügen: A. linaria islandica Hantzsch, Orn. Monatsb. XII, p.32, 1904, scheint aber nicht von A. !. linaria unterscheidbar zu sein. 2) Muß A. linaria holboelli heißen. 3) Muß A, linaria rostratus heißen. *) Muß A. linaria cabaret heißen. — Die englische Form ist von Schmiedeknecht (Wirbelt. Eur., p. 128, 1906) als A. linaria britannica abgesondert worden, scheint mir aber nicht trennbar zu sein. 5) Hinzufügen: E. githaginea zedlitzi Neumann, Orn. Monatsb. 1907, p. 145, 146. Die Form von Algerien und Tunesien ist rosiger und meist etwas größer. 6) Hinzuzufügen: P. pyrrhula rossikowi Derjugin & Bianchi, Ann. Mus. Zool. Ac. Se. St. Petersburg V, 1900, p.43. Russisch! Vgl. innere Seite des Titelblattes von Heft III dieses Buches, sowie Buturlin, Ibis 1906, p. 420—422. Kaukasus, Trans- kaukasien. — Ferner: P. pyrrhula caspica Witherby, Bull. B. ©. Club XXIII, p. 48 (1908). °) Die britische Form ist als P. pyrrhula pileata Macg. zu trennen. S. Hartert, British Birds II, p.130 (1908). Inhalt des I. Bandes. MIX Seite Beyerhälayeryihaca Blychayest stars al. la elite 96 154. a BESIHRUCEDRRIR AN IE N el era ehenlähte ale a 97 155. 25 ANTANDTACAN OU er a en ne et ee ale ante 97 156. nipalensis nipalensis Hodgs.?) . N OEL RE are. 98,97 ee Bverhoplactenı Bodens. Ste ee alenee na 98 E70. Eyrrkopleetes epauleitau(Hodes.)... ea 0. 0 n sn net een 98 Game GArBOGACUS Kaup, 0,0 re, ame en a tee 98 158. Carpodacus rubicilla (Güld.) . NE De a : 99 199: a „ severtzovi Sase N Er ee 100 160. x > EuDierloidesa Erze war ee ee De En 100 161. PB rhodochlamys rhodochlamys (Brandt) Be ea N 3 ee a 100 162. * ESRRTILEN BIN CIE ee he ae Re a Er 101 163. e thara, rock BR ScHSch By. 2 A eher 101 164. x BER RIVEHISGRHGG. ur nn 10 0 N a a RO ae. Se 102 165. a, en RE AT RENT PER RE EN SUR] Ba es 102 166. ” EROUOCHF OR: (NIE a ee lie ne a ey 102. 167. 5 Puleherrimus (Moorey@) re un een ter RE 168. 5 KiudopepluzlVie je sn ae men et a a 169. % eilwandstaWarrel ne Se ten afrerut., Me ae a 170. er vinaceuss Verrh 2 eag rk a BR TE ER]: AR > IniSseraubusı, Wert an en a Tr re LEBE 172. e: TERERSUEB a a ee en Bel nern 105 173. < erythrina erythrina (Pal) Er St = AR UNE RE 106 174. > R prahzstalu Abe Pe aut ER N 107 179. , „ EoBeataL (Hodles. yo) = Mae Te a Er Ne ar 108 176. 5 Syngice, Stmolen. (Demm.), Selen tee ehe s SE 108 177. 5 45 BtOh@zkERR (EITIERE Mare ER a NT en 2 at are a Fee 109 178. werrdanzı. (Day. 8, Oust. raw AS arzt ee 2 109 Gans Haematospiza Blyth. . ...... ..'.. A ee 179: Haematospizs indier (Gm.) „x... nu 0... NR) en aan De 2 Kane 110 Gattune Pyrrhospiza Hodga - . “u. 2x. 0 0 era» ee U) 180, Pyrrhospiza punicea punicea, Hodps. » . .» » nen mens ee | 181. R = Bm Sharpe: ara sn: TE I LS ALERT EIS 182. ® longirostris Przew.®) . he RAT Er Ss alalıl Bars ErearAueNs: Hodas.a.ı.r..c ae hurredllatnt nn dar ran 113 183. Procarduelis nipalensis (Hodgs.) CE ER EEE RE N Sa 112 184. 2 zubescens, Blank... Sau ..: RN RR NE hi BO 112 Gattung Propyrrhula Hodgs. . . »...:...% NA A ehe RE N 112 185. Prophyrrhula subhimachalus (Hodgs.). - 2... "e . 2. 0. len. 113 Beahlunps Prnleole Vreill..y. ec wear. nen. RT N PETER 113 186. Pinieola enucleator enucleator (L.) . . - ..- » EEE REST 114 187. 3 pr kamtschatkensis (Dyb.): . » » -» !...... als 1) Man vergleiche: P. altera Rippon, Bull. B. O. Club XIX, p.19, W. Junnan. 2) Man vergleiche: P. ricketti La Touche, Bull. B. O. Club XVI, p.21, S. O. China; P. vietoriae Rippon, Bull. B. O. Club XVI, p.47, Mt. Vietoria in Birmah. 3) Man vergleiche: (©. femininus Rippon, Bull. B. O.Club XIX, p.31 (1906 — W. Junnan). %) Die hier vorgenommene Vereinigung von (©. pulcherrimus und davidianus halte ich auch jetzt für richtig, dagegen kommt hinzu: C. p. waltoni (Sharpe) (Pro- passer waltoni Sharpe, Bull. B. O. Club XV, p. 95, 1905) aus Tibet. 5) Hinzuzufügen: C. erythrina laetissimus Walton, Bull. B. O. Club XV, p. 93 sa Tibet). Ob von (. e. roseata zu unterscheiden? 6) Hinzuzufügen: P. punicea szetschuana Bianchi, Bull. Ac. St. Petersburg 1907, p- 189. Inhalt des I. Bandes. Rs T Seite Gattung Chaunoproctus Bp. ....... 2... a all 188%. Chaunoprochus Ferreirostris (Vip.)- u We er ler Gattung Loxia 1: .. “os za Are. ran ee ie 189. Loxia eurvirostra eurvirostra L. Y Se ee he ae ee en ee Tl 190.2, a hispana "Hart... "Wen Ag le Een re 2 ER HN LER Jo) 3 angliea. Hart. 2)... 222.00. Dane are Ne. NE 92a = scotiea Hart. - rs ns De DEE Oh 139200,5 r balesriea Horn. Wa. 22 Wa Sa ee ee ee 1: er „ Poliogyna White cH 2 2 Re N ee ae 190m 5 r gulllemardiwMad. a7... ee ee 19622°,, 3 albiventrisSwinh: #2. 0 0 essen re N ae DO n:,, himalayensis‘Biyth 7... Is. Ve er 19BR 8 one Borkhr. 7. REN EN 6 199. .„ leucoptera bifasciata Br I DEE en ee ale Re 2ER ss 200. = elegans Hom. 1: 7 72 „nut Male nu EEE La er Re Fe Bar Fringslla 11... uw Br EEE Ne EBEN 201." Eringills (coelebs Teoelebs "Ii,3) FE ee ee Su 202. r „ spodiogenys ‚BP... m. mr nal Mar ern ee ee ie 203. Y R africana Levaill. . N VE 204. n = koenigi Rothsch. & Hart. re EIS 205. nr en maderensis, Sharpe, = ı.. u uw un u ee he 206. = re morelehi "Puch. 2.2025 2,00 eu ee RL se 207. n „ canariensis Vrellleen an. = a ee 1 CH 208. 5 palmae Tristr. . . . a ee we Bes 209. ne Be aen Webb, Berth. om. en R Be lt A En > 0: 210. = montifringilla IE er Er a ac. lit, Gattung Montifringille Brehm)... tunen, 022 KB a Be En 21 Montitringallarnıvalıs inivalıs (I) au allen sten ee ee Fr 212. r „' „alpieola (Ball) rar. as In ve Tale ee 213. sr „. nadamısı Adama).'.craz.z 720 2 Ba ae ee EEE 214. r mandelli: Hume: x. Ks. che u ee 215. n davidianä'(Vert.) - wo. en ee rel 216. rufieollis: Blanf." ann. er RE ER 1) 8. Loxia curvirostra caucasica Buturlin, Orn. Monatsb. 1907, p.9. 2) Vermutlich nicht zu trennen; da es schwierig ist, sichere englische Brutvögel zu bekommen, ist die Frage schwer zu entscheiden. L.c. scotica ist zwar variabel, aber eine sehr kenntliche Form. 3) Kleinschmidt trennte die englischen Brutvögel als F. coelebs gengleri ab (Falco V, 1909, p.13), die Form muß aber als fraglich betrachtet werden, bis größere Serien englischer Brutvögel untersucht worden sind. *) Hinzuzufügen: F'. teydea polatzeki Hartert, Orn. Monatsb. 1905, p.164, von Gran ÜOanaria. ?) Hinzuzufügen die noch näher zu untersuchende: F. montifringilla subeuneolata Kleinschmidt, Falco V, 1909, p.13, Ostasien (Terra Typica Japan). 6) Eine (leider russische) Übersicht der Gattung — die der Verf. in 5 Genera trennt! — findet sich Ann, Mus. Petersburg XII, 1907, p. 555—597. Übersehen wurde von mir: Mont. henrici (Oust.) — Eurhinospiza Henrici Oustalet, Ann. Sej. Nat. XII, 18, p.291, 293, Taf. XI, Plateau von Thibet. Scheint wohl unter- schiedene Art nahe adamsi zu sein. ?) Sarudny & Loudon trennten (Orn. Jahrb. 1904, p.215, 216) ab: Montifr. alpicola groum-grzimaili (aus Beischan) und M. alpicola gaddi (aus Luristan in Persien), Bianchi, 1. c., p.580—582, 588, aber hält beide für synonym mit alpicola. Derselbe trennt „M. alpicola kwenlunensis“ ab (l. c., p. 583, 588). Inhalt des I. Bandes. EXT! Seite Dr Montikenerlle DiantordieHumer in lu su ne er, 218. 5 kansuensis (Przew.)!). ..... ; . 136 219. ce Benoseolanermorieola(Hodes.). 2 2 „oc. ee en, 186 220. en He BEERRFST NEIN EERTE, a N RT re 221. hs Bean DIE RB ee en Be 1 222. e$ = heemstopyera Gould). aa er er ee 223. an er walteris Tara era les ARE BER EETN 224. n AFCHDOS (ERDE) ar Shane Female Dee RE AR 225. s TaBOLOwakun (Przew.)PE 2 a a eo 226, er Brebalın. (Dalvadk yore a A a er a ea 227. SR brunneisnchaufBrandb)e,. ua aa elle ee ee 228. hs tephroeotis griseonucha (Brandt)... 4,2 2... 2... 0 .2..0,140 SANUNOSBERFOHIB: Kaup. a 4 274 le et AasePetronia, peiromia miadeirensis. Erl.it.. us en ee er Ja 230. er „ PEITORI (ya ee RA te ee u ER Fr 231. ss ” Belintayrı s Aape N ER ee 232. 5 - Danpaza ira) 3 en et 233. 7 2 SCHORTUEM (le llia: Ren er 2 en re 234. an " Inkermadia Hart sn na ee I Lan A 235. ei WANSPDLENIEOSTINE Tal ee re a ee ar 256. + en Putelcola@Restar wies hen. RE Te EA! Eatlinne.Gymnoris Biythie a a LATE ROT 2 oe 2a Gymnorss; tHayıcollis, transfupa Hart, rn. 21. 0ER ee TA 238, 2 = HayıeglKa> (Rrankkyont. rs na en Le ee ln Gallus GErBABpIZa Müll .n. 2. 20T IE RT nA 233 Carpanpiear Drackhydactyla-(Bp.) u. 28 20 2 Hr P a PD EI a ne N a BatiınaFBaBBEr Roche TA N N Te se ER 24 Passer domesiea domestican(lh,) ve. 2 NE DEN er Krblieaa. Harbor on N RT 242. = tingitanus Doche . „=... 2). EEE net lälE) 248. , zu ahasvec-Kleimsehray dan Ein HR N N VE Ue 244. „ “= BE er RR A De RE nn.) 1) Diese mir unbekannte Form ist nach Bianchi gleich davidiana. ?) Eine fernere, aber wohl unterschiedene Subspezies dieser Art scheint zu sein: M. margaritacea Madaräsz, Orn. Monatsb. 1904, p. 196, Katon Karagai (Altai); Synonym: Leucostiete annae Suschkin, Bull. B. OÖ. Club XVI. p.56 (1906— Tarbagatai). 3) Vgl.: Leucosticte haematopygia pallidior Bianchi, Ann. Mus. Zool. Petersb. XIII, p- 45, 55 (Russisch!). *) Synonym: M. cognata Madaräsz, Ann. Hist.-Nat. Mus. Hungar. VII, p. 176, mit impressionistischer Abbild. auf Taf. IV (1909— Tunkan-Berge, Nord-Mongolei). °) Kozlowia nov. gen. nach Bianchi, Aves exped. Kozlowi, p. 21, 1907; Abbild.: Tal. 1. 6) Synonym: Petronia petronia algeriensis Kollibay, Orn. Monatsb. 1905, p.42. Neues Material aus Algerien zeigt deutlich die Nichtigkeit der angeblichen Unterschiede. ‘) 8. Passer domesticus var. Valloni Chigi, Boll. Soc. Zool. Ital. XV, p.50, von Udine in Italien. Nach Salvadori (Atti Acad. Sei. Torino XLI, 1906, p. 728) Bastard von P.d. domestica und italiae. S. auch Boll. Soc. Zool. Ital. 1907, fase. 1, 2, 3. ®) Augenscheinlich Bastard von P. domestica tingitanus und P. hispaniolensis. — „Passer italiae bergeri“ Zedlitz (Orn. Monatsb. 1908, p.42) aus Süd-Tunesien ist das- selbe wie „P. hispaniolensis flückigeri“ (259) und scheint ebenfalls ein Mischprodukt zu sein; eine eingehende Besprechung der komplizierten algerischen und tunesischen Sperlinge, auf Grund sehr umfangreichen, größtenteils von Dr. Rothschild und mir ge- sammelten Materials, erfolgt demnächst a. a. O. XXI Inhalt des I. Bandes. Seite 245. Passer domestiea subsp.),n Eu nn anna Te RE A ba) 246. , + indieus,Tard. 1.Selby..e Min As Pin N DAT: 10%, pytrhononus Blyth ae se a el Asa 2. Anton italiae (Vieill.)?) . DR a Wer a ee ar: 249. „ er senckenbergianus Hart. A er ne B50. 2 2.0. /enseigularısaSsharper © = r Dane nr ET EN ee ee 153 DSleW. Veniemaldcus Sata at Ban hr a RE er! Sa: moahlieusmoabiheus Rrister in Pre an re BR LEE Dee Me 293.2 25 a yalı Sharpe)... 23% RE ee A er la 284.7, \hispanielensis/hispaniolensis (Demm)e. 1 m re 156 DIDLN, 25 h arriponi, ISchuskn% wer see ee EEE er ee el Ze as transeaspicus Tsehusir . .. . . EEE, Be ll TE » BR maltae Elan se 157 ZH Br en brutusWHioreme Reel De: ” s HuckigerinKleinschmn eese. ar 158 260. ,„ ammodendri ammodendri Gould . ... . Eee a, een ablı.);, % korejewi, Sar..&’ Harms. nme) u: ae il! 262. >, 3 stoliezkae. Hume ru W ya) 2 u Ne are) 260...2.0 montana montana (Bi) rn a a EEE EA BO RIREa 160 2 in Salmratus, Siena nr= es ee ee ee NH. 5“ “ malaceensis Dubois nu % 2% 2.22 2 Veolae se 2 7 ee oe u 2 tonwanensisHatt. nt. m We ere er | 26. 2, ; dilutus Richm. ee. Sr Br re ee ini Bborae erutılans rutllans(Memm)n ;e sed. N ne u ee ee Der er 161 266.5 x £innamomeallrould); 0%. En ee ee ee BBTE= en debilis: Hast. u.0.r Ki ee Rue VE BBSE ee. 'simplex simplex (Licht Yon ana. elle RE re url 162 269, ı, R saharaeı El.) 7". ul BE a 165 270. i zarudnyı Dleske, vr men Ey 163 Gattung Emberiza L.Y . 0.3... ne ee ee red ee ee: 2 Humberza calandra* ealandrae-L’r,. 2.7. „ee se ne ee REN 272. ss e thanneriT'schusi. .. .„.n. au ak rer KON 273. B= eitrinella. eitrinella Ti). y 2. 1%. Eee Eee 274. r > eryihropenysu Brehm..." Eee u 169 1) Passer domesticus niloticus Nieoll & Bonhote, Bull. B. O, Club art p. 101, 102 (1909). 2) Vgl.: P. domestica italiae var. Romae und var. subalpina Chigi, Boll. Soe. Zool. Ital. XIII, p. 145. >) Vgl.: P. mesopotamicus Sarudny, Orn. Jahrb. XVy'1904, p. 108. #) Die Vögel „vom Kaukasus bis Tsingtau“ werden von Reichenow wegen durch- schnittlich etwas kürzerer Flügel getrennt: P. montanus iubilaeus Reichenow, Journ. f. Orn. 1907, p. 470. 5) Fraglich ob von P. s. simplex zu trennen! 6) Hinzuzufügen: E. koslowi Bianchi, Bull. B. O. Club XIV, p.80 (1904— Oberer Mekong). Diese prachtvolle Art ist auf Taf. 1 der Aves Exped. Koslow. abgebildet (1907). — Ebenfalls in die Gattung Emberiza gehört die interessante „Junco“ siemsseni Martens, Orn. Monatsb. 1906, p. 192, aus Futschau in China. ?) Hinzuzufügen: E. calandra buturlini Johansen, Orn. Jahrb. 1907, p.202 (Kastek, Westsibirien). °) Vgl. „E. eitrinella palukae“ Parrot, Orn. Jahrb. 1905, p.45, im Text. (Kon- stantinopel — ungenügend begründete Form.) — Bei den Flügelmaßen von E. c. eitrinella (p. 168) ist ein bedauerlicher Schreib- oder Druckfehler untergelaufen: es muß heißen Flügel 85—93 mm. Ebenso bei E. c. erythrogenys (p. 169) 91—94, nicht 61—64 mm! ns: N Inhalt des I. Bandes. SOXINE Seite EnarEimberze Luienuephalos 3.0. Gun. a ee een 169 276. ER EHE IMAGE HEHID SEOp AR Nee ae ne ea ee ae ee 170 271. 5 PET IT ae ES re te Wa va ie pen 171 278. er BE TE ar ne ee he Tran nier Va en rel 279. 5: ETSERELTE SA SE ee ar Re eo Gr ER a I RER EH Peip 173 280. 2% SISBHINRERLEITTIERG Te Ra ea EDEN 2 a a en 174 281. Ei En ER hd ARE SE RR EEE ER PRATER nl 282. 3, spodgcenhala, spodeocephala: Pal 3. 176 283. r 5 zrelangpa, !BIVEhIESEe Br ae Ara re a 284. 3 “ BErNORALE, Deren Be TE yati 285. ee * SE NG) eh I Me VAR Beh ee ae 178 286. 5 Sullphuratzr Hemm.: &.Schleg: 7.2. a hu RN, RE Ra ken 178 287. Beereıneren Strick. DH mir. u sen cr EEE ER RS LERU N: 288. e SIRWATEIUDIVERNE an ae a a! a ER A 289. A Korbulana ab a AN NL NE ANNE 180 290. 25 buchanan®Blythayls u 2 2 a N rede are: 182 291. 5 ERENIBSLTELZRE HIN ee ee Bee er oe EAN SER 182 292. = CLARA N N En ee re HE N 183 293. n „„üstracheyt Moore ce. u. nenn. BEE EEE RR ren let 294. e ee IE ns RE KERN TE Eee: 184 295. $ SREUMENELISTABZ D e D 296. u; eioides eioides Brandt . ..... I au ee el) 297. > " B3SLANELCEPS-MOOLOR FE re ee en ee 186 298. u Br BIOBEISABEN SR er N a lee, 299. n NETTE EEE ER PER res Al 300. er NEERD AT LEe SEN Re, De Er SE re tee ET 301. Fi Ser arcuslar Sharpe Sir ale 3, a nee Beer eh a ee LT, 302. 5, RER le ee a ee A ET er 188 303. = pasllar Ball. 03:2 2%, 2%: N SE u Er un 188 304. R GRRVEGHELVSYE AL a a ee re ar ee le tee) 305. ” NEAGIAEESRHARISIENS TE oe or aan ee. wre ee 190 306. = $ Shrlolatar (IneBby? 2a n OEL = EN A 5 191 307. 2 ara benime, Nr NE), RUE NEE SALE 2 191 808. 2 tristrami Swinh. . ... . ER De ARE 1 REN A Ye re 192 309. ” TESABERSIS (WIDE ee Se re he erun. Be ers EE 310. zn Pallase GaDay si ze Te I LE NE Pe LI: 31l. oA Nehverwelnszsehoenichis; (Br). 2 EN RER 194 312. m “ Pallidıors Harte a 3°. ei nel: BE ES 197 313. + e BYErhUlInusBSwinhe m sr ee a Mena 197 1) Sparrmanns Name ist doch nicht sicher, die Art ist daher besser icterica zu nennen. 3 2) Lönnberg (Journ. College Sei. Univ. Tokyo XXIII, Art. 14, p. 14) verglich eine Serie von Saechalin, die er nicht von E. s. personata zu trennen vermochte. 3) Hinzuzufügen: E. cinerea semenowi Sarudny, Arabistan in Persien und Syrien. E. semenowi Sarudny, Orn. Jahrb. XV, 1904, p. 117. Synonym: E. eitriniventris Selater, Bull. B. ©. Club XVI, p. 39 (1905— Syrien); Abbild., Ibis 1906, Taf. 15. #) Den Synonymen ist hinzuzufügen: „E. buchanani Blyth var. obscura subsp. nov.“ Zarudny & Korejew, Orn. Monatsb. 1903, p. 130, Semiretschje-Gebiet in Turkestan. 5) Hinzuzufügen: E. cia yunnanensis (E. yunnanensis Sharpe, Bull. B. O. Club XIII, p.12, 1902, Junnan); ist rötlicher und etwas kleiner, vertritt godlewskii in China, von den Tsinling-Bergen bis Schensi, Schansi. Szetschwan und Junnan. 6) Hinzugekommen: E. schoeniclus zarudnyi Härms, Orn. Monatsb. 1909, p.1 (Kuldscha am Ili-Strom). Von mir nieht gesehen. — (Vgl. auch Avieula II, p. 125—130.) RRIV Inhalt des I. Bandes. Seite 314. Eimberiza.schoeniclus eanneti (Brehm) 2 ©. 2 aa. ee sla. ey 5 tschnan\ Iveis. 4& „Almasyn.m 2 er ee Br ae 316. is ” othmarı Hart... .-... er ARE 817. ® pyschuloides pyrrkuloides Pall. 2° "ern 272. ee 318. > % reiserit Hart.=..,.. 22,06, oral ee ae Un Bo er 2 Re LG 319. „ “ centralasiae Hart.) men El 320. sn 5 SubSp. 2) Mes To ee Lore, ae ee 321. ne palustris Baya-ıa HN a Er r Gattung ns Bechst.! 30... So Re a ar Be Pe E 322. Oalearius’lapponiearlapponica (Ti)? u. 2 u cn ee 323. = + coloratus -Bidgw... Ele ce en er re Gattung: Passerina Viel. u. vr ee Ve 324. Passerinsa nıivalis nivalıs (UL) 0220, 0 Pe ee ee Gattung Urocynchramus: Przew. Mu et a en a 325. Uroeynchramus' pylzowi Praew...2 re A re ae Familie ALAUDIDAR?P).. 2.202 0 2m me 2 ER Gattune ‚Bhamphocorys By nr Te BEN le DS Eee ee 326. Bhamplhecoryselot-bey (BP) 2: = 2 BUN ERS Sr en er Gattung "Melanocorypha.-Boie.. rn. N. 32%. ‚Melanoceorypha ‚ealandra ealaudra (1). 2. An SI ee 328. = ” psammochroa’ Hart: 4.3. 2 7 2 u h. Sa 329. > bimaculata A a. 330. mazims Gould) 22 verbal Eee TE 331. n Sibirieait(Gm) 2.1... KT EN u ER 332. er monpolica (Ball). 3 U 1m N ee 333. > yeltoniensis“(Porst.). „m: zn 4. Nu Re RE Dr EEE Gatlane Calandrella Kaup .. N at 334. Calandrella brachydactyla brachnäachrlar ah: en et ke Be a Bin. RE 335. „ 5. longipennis: (Eversm.)®) = .. u. 2 2. 2 336. ss $ dukhünensis ı(Sykes)?) . ). „a0 00» ei ne !) Verschieden aber sehr nahestehend: E. pyrrhuloides harterti Suschkin, Bull. B. O. Club XVI, p.56 (1906— Saissan-Noor). ?) E. pyrrhuloides korejewi (Sar.) (Oynehramus pyrrhuloides korejewi Sarudny, Orn. Monatsb. 1907, p. 83). (Seistan und Persisches Baluchistan). ®) Vgl. Bianchi, Cat. Alaudidae in Bull. Ac. Imp. Sei. St. Petersburg (5) XXV, 1906, p. 1—98; höchst wichtige Arbeit in der nur leider Verf. eine Anzahl überflüssiger neuer Gattungen aufstellt, u. a. auch Otocorydopsis für Otocorys berlepschi. Ferner werden einige wohl unterscheidbare Formen unrichtigerweise vereinigt. S. auch Bull. Ac. Imp. Sei. St. Petersburg (5), XXIII, 1905, p.205—240, wo u. a. Ammomanes in Pseudammomanes, Ammomanes, Ammomanopsis und Ammomanoides gespalten wird. *) Bianchis Ansicht, daß dies eine individuelle Varietät sei, die auch anderswo auftreten könne (?) — s. Ref. in Orn. Monatsb. 1907, p.85 — ist irrig. — M. calandra raddei Sar. & Loud., Orn. Jahrb. 1904, p. 221 (Dezember) aus Südwestpersien ist augen- scheinlich synonym; M. ce. psammochroa variiert natürlich auch. 5) „Melanocoryphoides maxima‘ Bianchi 1906. 6) Bianchi (l. e.) gibt an, der Typus von longipennis sei typische brachydactyla, was aber des Fundortes wegen kaum glaublich erscheint. Er trennt ferner wieder ©. tibetana (Tibet) und ,C. tibetana acutirostris‘“ (Tianschan, Pamir, Karakorum und Kaschmir), was einer erneuten Prüfung bedarf, aber vielleicht richtig ist, nur daß die Nomenklatur verfehlt ist, da der Name acutirostris älter ist als fibetana. °) Nach Bianchi Brutvogel in der Wüste Gobi, vom Lob-Nor bis Ala-schan usw. (t. c., p.50). Inhalt des I. Bandes, XXV Seite slandeells anınorswureswens: (Viel)... een. re een MAT 338. „ BLOG ER ne ae Ne ae ALT 339. u N ERS N ar Me 3A BR TE PR A 340, 5 FORGERBOR (EDE een ee ee ern ZLB 341. 5 hr IHEIGGEkeme ld) 2 00 a are ee ee ea 2 342. e FREIE EODBABEU SEN ee en er re ee ee AL 343. “ BERR SCSHORBIENSNATHEN ic Der oa ne ee ter et AU 344. e BEE DErRIGHE(SBAFBERS) 2 2 et ae ta ee alla eier AAO 545. In eeiheleensie (Swan ji 3. ee ee me Aa 316. ee I KOEIROGBETHEISKTRZEWE ON. 200 2 ars tte er le ee ea Palmer ArıBGomanes Gmb. ra: 2. a ea BEN mmomanendeserti algeriensis Sharpe. .. u. un min a. ne Aal 348. n Fe e:vthrochros«Behw.o Sl e ae at 22R 349. & TE Hessens rehkojae, te Pe arte a a A A 350. r BEER LTE nn 1 Re EN EN BO RES N Snllk ss EOS ITaKereuluslristre a ne ner 925 352. Br BE DALVITOERTISHTERER Dee re Se le ee vu ehe 553. e m sulspenoyen: Be WE 354. » » Phoenicuroides (Blyth) SE a a VER ee 2A 355. S „=. Ssobsp, nov.2°) s En BEE. The Baar Feen Ve er 356. ve phoenieura arenicolor under‘) ee ee a DD: 357. a ; einetura (Gould) . N ET ae 225 358. ee 55 zaralnyas Härter. v3 2,000 Sn, Aero 359. er phoenicura RE Een ET rein pt) Bene Galerida Boie . .. Bean a er a an ED a Bl 7 er 2a 360. Galerida ceristata nigricans a 10), EEE PO RR Tee 861. RS LEER Si TEA a RE MEN a A DRB 362. “ 2er BEREIT) ES) RE N SEA BR EN ae 1) 363. ia BURN monbeis, Bralmmg. wa en dc ler hen ein, er are RO 364. # 2 Ca SaSIcan Dacz a a a tel ehe 250, 365. Er SeneHdianahs, Brehm: "Aa, 2 310.0... rate ze 230 1) Hinzuzufügen: C. minor distincta Sassi, Orn. Jahrb. 1908, p. 30—32 (Gran Canaria. Der Fundort ganz neu). 2) Der Name muß durch den älteren Namen apetzii ersetzt werden: Melano- corypha Apetzii Brehm, Naturh. Zeit. 1857, p.455 (s. Zool. Ann. III, 1, p. 66). 3) Hinzuzufügen: C. minor nicolli Hartert, Bull. B. ©. Club XXV, p.9 (October 1909— Nil-Delta). 4) Vgl. C. minor minuta Sarudny & Loudon, Orn. Jahrb. 1904, p. 224. — Winter- vogel in Persien. Nach Bianchi identisch mit no. 341. 5) Die Form aus Seistan, auf deren Unterschiede ich sehon hinwies, wurde als C. minor seistanica Sarudny & Loudon, Orn. Jahrb. 1904, p. 222 abgetrennt. 6) Diese mir nur aus der Beschreibung bekannte Form ist nach Bianchi partieller Albino von ©. m. seebohmi. ?) Die Deutung und Verbreitung von Nr. 349 und 350 bedarf ferneren Studiums und wahrscheinlich einiger Ergänzungen. 8) Vermutlich synonym: A. deserti orientalis Sarudny & Loudon, Orn. Jahrb. XV, p.224 (1904— S. W, Buchara und Nordostecke Persiens). ?) Wahrscheinlich = 354. 10) Hinzuzufügen: @. eristata moeritica Nieoll & Bonhote, Bull. B. O. Club XXIII, p- 101 (1909— Fayum, Ägypten. Steht @. ce. nigricans sehr nahe). e 11) Hinzuzufügen: @. cristata newmanni Hilgert, Orn. Monatsb. 1907, p. 63 _ (Römische Campagna). 12) @. ceristata cypriaca Bianchi ex Hartert no. 862, Bull. Ac. Sei. Petersburg 5 BT, p. 65, 1907. RXVT Inhalt des I. Bandes, Seite 366. rn „ Npellidanbrehmew ea ge Be ehe ER OA RD 367. ,. > kleinsehmidti rl. Zar ee ee 368. 53 vn Bißfenpachi-Harlta. 23:38: SR 369. r = „macrorhynacha,Bristr. 2). SE ee 370. r 35 anenicola, Tristr2)... ee er ee Rec 371. ” 1. „senegallensis XB. TI: 8:5Mull.), 2) iss a re re 372. Br 3 sabellinau.Bp: 42, ...7% Te ee en ne 373. 1, . KaltivostnissBrehme) „res N ET EA 374. = = earohatlarige Pre: I A en 3u9: 55 sn brachynra,Tristes 10,2 ee ne ee 376. * Er SUbSP.R A). re ee N RR NE DR NN et Salz .y n einnamomina „Hart. 1 Cr N 378. > he subsp Er, re Va ee ee NE Er 32 379. ns en bardınaba hart. ca ee re SEN ee Er 380. er en napnadHume 7) ya ann N ee ee 381. 2 . Sıwanowi. Doudons.. ee vr AV ey RUE Nee 382. Re & ehendoola\(Prankl.) "2.00 209 2, ee Eee 383. 2 „ lesutungensis (Swinh.)i 20.5.2 rn a ae 584. es 3 Aeareensis Laez. nn... A ee ee Le ren ER 385. 3 tneklaeıtheklae; Brehmt 7 So Msn Er ee a N 37 386. Fr „0 erlangen Hanteesr, ba 2 a ae > 387. ” 6 EURCOIOL WEHT Han een. ee) A Te Ne 388. 5 „harbertı. Birk a) 9 se re ee er LE !) Hinzuzufügen: @. ceristata carthaginis Kleinschmidt & Hilgert, Orn. Monatsb. 1905, p. 188; Hilgert, Kat. Coll. Erlanger, p. 102. Neuer Name für @. ec. macrorhyncha Erl. aus N, Tunesien. Das Bedürfnis, diese Form zu benennen, entsprang geographischen Gründen; wenn auch die Autoren recht haben werden (wovon ich überzeugt bin), so ist doch eine Neubenennung aus lediglich geographischen Gründen nicht empfehlenswert, wenn nicht greifbare Unterschiede angegeben werden können. Die allerdings noch rätselhafte Verbreitung von macrorhyncha hoffe ich demnächst zu ergründen. 2) Synonym dürfte sein: @. cristata gafsae Kleinschmidt & Hilgert, Orn. Monatsb. 1905, p.189; Hilgert, Kat. Coll. Erlanger, p.103. Die angeblichen Unter- schiede sind nach dem von mir verglichenen Material nicht stichhaltig, auch ist das Gebiet geographisch und der Bodenbeschaffenheit nach dasselbe. — Über die noch fragliche, aber wahrscheinlich doch verschiedene @. c. reichenowi s. Hilgert, Kat. Coll. Erlanger, p. 104. 2) Die angegebene Verbreitung ist vermutlich zu groß. Neumann (Bull. B. O. Club XXIII, p. 45, 1908) trennte @. eristata alexanderi von Bautschi im Haussalande. 4) Synonym: „Var. aegyptiaca von Agypten“ Reichenow, Vög. Afr. III, p. 361, im Text. 5) @. cristata mubica Bianchi ex Hartert Nr. 376, Bull. Ac. Sci. Petersburg XXV 1906, p. 69. 6) @. cristata somaliensis Bianchi ex Hartert Nr. 378, Bull. Ac. Petersburg XXV, p- 69 (1906); G. cristata somaliensis Reichenow, Journ. f. Orn. 1907, p.49 (Zeila). ?) Vgl. @. eristata vamberyi Härms, Orn. Monatsb. 1907. p.49 (Utsch-Adschi in der Sandwüste Kara-Kum in Transkaspien). Scheint zwischen @. ec. magna und caucasica zu stehen. 8) Hierher gehört wohl wenigstens teilweise „Galerida schlüteri“ Kleinschmidt, Orn, Monatsb. 1904, p.196, Böne und Kerrata in Nordalgerien. — Es scheint mir, daß das übrigens zoogeographisch überhaupt übereinstimmende algerisch-tunesische Küsten- gebiet und die nördlichen Teile des Atlas nur von einer Form von Galerida theklae, nämlich von @. t. harterti bewohnt werden. Serien von Tunis, Hammam Meskoutine und Umgebung, Kerrata und der Sahel-Region bei Alger scheinen mir nieht trennbar zu sein. — Damit stimmen auch Stücke von Böne überein, während andere viel heller Inhalt des I. Bandes. XXVI Seite Basetalsrıda, bheklag-superfuanHlare. 2) a. u ne meine nen en 988 390. = EL GEUNITO D EIE IE sen en weten ee en ee Jane ee RA 391. er erseyrenniese Whil. . - a,ur: Be ee en Te AT 392. n RE EPRBRSFDUERBA BRATEN], 7 ee ee a 393. ” Srellonn Hart aceenze.. ce Maar eh anne Br 394. FETTE AIHRIERESEOHEN A Fee ee ee er A EIRHRETE HT EREIIELEERR apa ee ee ee erstatten he DAL 395. Lullula arborea (L.) . . NE er N “ = arborea ei): ER a N NEE 242 „ er subsp.? .' RE 0 eo We 5 hs flavescens Hhmeke ET TS A As ne tere) aan A % pallida Sar.?) » ER Ta Un Se Fr A Gaktang BESTEN [Era Dar A EL Th CE a En Eee 243 Sie Alhudasarvensis arvensis,. Ei. ........- anne a were u er SEE : = AaTreNan En 1. Re ee ee a OR 398. 5 ne ernerans Bhmcka sy... ame ren) 0 ee AT = + SE EHE EEE SR RN 399, = R harterti Whit. s). El REN AMIE Ste a a a 400. f r pekinensis Swinh. Du ER OR EEE LER RA BA . 248 401. > ni japonica Temm. & a SUR Erle N ale er AR ara Fa a RES 402, r Intermedia" Swiss as tan meh ee ter are ee aD - 403. = Ella BulprHan Franke ee men et: a ER ee 404. n R ULEB. BEOOkEN En El a ee erte, OST ZEN 405. > BE INGEDEDTOHRSDEWE Sn ee a aaren oe TEE ee 406. R BE Aush rail? Bros NR ee a le ee ae AAO 407. r Bu edelivox Swink.: „a2 u DT a Pe.) 408. BRD IND PR N Ne ee ahierze er eeal Haktudg A an Keysenlas Ka st. a a re il. Aue Nlacmonralandıpes alaudıpes (Dest.) ...».. . Wr. . 250 410. „ ” GORETIOEUNFSTAnL I 70 0 tn ee De LA 411. PR En Palkdas EYE Eee a er. . =: N ER sind und mit solchen von @. t. superflua übereinstimmen, es frägt sich jedoch, ob der Fundort „Böne“ richtig ist. 1) Wie wir uns 1909 auf der Reise von Biskra nach Tuggurt überzeugten, habe ch unrichtigerweise @. t. deichleri mit @. t. superflua vereinigt; erstere ist eine wohl verschiedene Subspezies, über die eingehend a. a. O. berichtet werden wird. Sie variiert wie alle Formen von @. theklae einigermaßen. 2) Uber diese Formen kann ich auch heute noch nicht zu einem befriedigenden Resultat gelangen. Daß sie alle lediglich „auf verschieden abgetragenes Gefieder zurückzuführen“ sind, ist eine unbegründete Annahme. — Die tunesischen Brutvögel wurden L. arborea harterti benannt; Hilgert, Kat. Coll. Erlanger, p. 113 (1908). 3) Vermutlich ist die ostpersische Form als A. a. schach Ehmeke zu trennen. 4) Diese Vögel sind nicht identisch mit der europäischen Form. Sie müssen wohl A. arvensis duleivox Brooks (1873) heißen. Hinzuzufügen: A. inopinata Bianchi, eine durch die stumpfe Flügelform sehr ausgezeichnete Art (oder Subspezies von arvensis). — A. japonica inopinata Bianchi, Ann. Mus. Zool. St. Petersburg IX, p. XXXI. Ost-Tibet: Nan-Sehan, Kuku-Nor, oberer Mekong, oberer Brahmaputra, Gyantse, Lhassa. 5) Eine noch sehr unsichere Form. Näheres darüber a. a. 0. 6) Den Synonymen ist hinzuzufügen: A. buxtoni Allen, Bull. Am. Mus. N.H.XXI, p-247 (1905— Anadir, N. O. Sibirien). — Nach Untersuchung des Typus muß diese Form pekinensis heißen und nicht blakistoni. ?) Beschrieben von Formosa und Hainan. XXVlMl Inhalt des I. Bandes. Seite Gattung. Chersophilus'Sharpe..e . 2. Las eure a 953 412. COhersophilus duponti duponti (Vieill.). a a RE I a 5 413. En = margaritae Kesnie). HE Gattung Eremophila Boie. a: auch) Eu ee a Er a EEE IE RANDE 414. Eremophila alpestris alpestris (L.) . r er EB BE En de UNI REDE 415. en * Havyas(am.) .c Kot ende a 416. u alla sl WILD. N Pe A HE N 417. ” 5 bilopha (Demmyı 2.20 2.2 Se ln ee 418. ne en brandti" (Dress) 7 u u a N ee I ST 419. = = montane (Biancha) 27.5282 u 2 wen ee Dei a rn 420. 3 x dllutas (Sharpe). een ee A ER) 421. + re przewalskii(Bianchi)e 2227 = a on. En 422. = m longirostris. (Moore)e u. 9.6 er LE ee 423. = ar elwesi (Blant ya ws see Le are re 424. bi re Ehamensis. (Bianehi) 2.2 „Le. an En ner re 425. 55 x telesehowi i(Erzew.)> ar 1. DER Sn 426. „ 5 penieillatatGonld) Era 2 Done ae ra 427. er E balcanica /(Rehw.) 2.3 WE a ee ee 428. © x albigula Bp:) wer mn ae En ARSTER ER E 429. ” bieornis (Brehm) DE, ©. een are Dr eh Familie MOTACILLIDAE Me ee Me N Pe Gatons Anthus-Bechst: . u... 2.0 Do ne en a Se 20 Authascrichardi richardt Vıieill. \oewr a. ne N ee 431. r = Striolahus , Blybhri. 2... ent. SEE en Fe ee re Fra 432. Pcampestris campestmiau(lı.)" = Aa er. 2 oe EEE eg 433. " R- minor (dr. Blas.) 3 u 2283 DRS a Man m er ES ae 454. „ussleucophrys eupbus, Hartl... 2 ls ar I FR ee ee 435. * ae jerlloni Binseh - u... ne er MER En 436. = berthelotüi berthelotii Bolle!) . N eh 437. Fr n madeirensis „Hart... „2.2.20. Sehe Ba I Re! 438. *. teviabsntrivgalisu(la) 0 Bern er 0 a ee 439. 2 ; anaculatus erd. >) Aue re, 00 2 ur Re Ne Se ae ER SE 440. Gran) MOSTANIENSWALLRAE). 1, 2100 nenn al an SE Volerke hehe | ES Se 441. nr Spratensist (Ur... =. Se ee ae Pe Bea 442, setcervina (Bald)... m. Saw 2 BEER Pre EEE 277 443. „ seroseatus Blyth. 77.2. ME SE LE el Br ee an rl RO) 444. „ Spinoletta spinoletta ms a ER oe ee RE EEG 445. ” e eoutellii Say... res ne ee rl! 446. ge es hlakistoni.Swinh.;,.... vu 6.20 Ken ee ae ee !) Tschusi & Polatzek (Orn. Jahrb. 1908, p. 191) beschränken A. berthelotii berthelotii auf Tenerife, Gran Canaria und Gomera und trennen die Form der Inseln Fuertaventura, Lanzarote und Graciosa unter dem Namen A. berthelotii lanzaroteae ab. Ich konnte von dort nur einige wenige stark abgenutzte Sommervögel vergleichen. 2) Sarudny (Orn. Monatsb. 1909, p.41, ex Beresowski & Bianchi) trennt Stücke von 8. W.-Kansu als A. maculatus berezowskii ab. %) Den Synonymen ist hinzuzufügen: Anthus stejnegeri Ridgway, Proe. U. S. Nat. Mus. 1883, p.95 (Bering Insel). *) Sarudny (Orn. Monatsb. 1909, p. 56) unterschied bei Taschkend (Turkestan) durchziehende Vögel als A. pratensis enigmaticus. Sie gleichen der Beschreibung nach Stücken von A. cervina ohne rote Kehlen. 5) Den Synonymen ist hinzuzufügen: A. anadyrensis Allen, Bull. Am. Mus. XIII, p- 254 (1905—: Gichiga in Nordost-Sibirien), Inhalt des I. Bandes. DRERER Seite 447. Anthus spinoletta japonieus Temm. & Schleg.) . » » 2» 2.2 2.2... e,. 282 448. A ” Ponsılyanieam MalH:) Auen ra teeen un. ee tea AR 449. ” ., OHSBHE ARTE N 2 ee ee miele nein AB 450. s 4 Kleinsukrenkline Ehanu ze ee N Bade, al ehtallatıe 284 451. = KitboralispBrehime.. re EN a er IR Gallune Motgeılla br wu alere ee A 285 254. Motscula: Haya Sava.D.>S)- 2... coa0ur.. SE EEE RS: 453. er AU UUFHErDwBIENL, Alschusi) re ee area 454. * NENNE EIN ee) Yan ee A ar De el. 455. a EN SIBSBeREI HIGBw.) ee, tl, 456. re Ra ee RE RR WE ee ER en 457. ., Bes leurpoechale.( DrZEw.). 2 en Eee 291 458. E MREADDTEHEN SUR A)... oe. ee te re A 459. h5 FRE CIDEREOCHDIIK SAYES) > ea ee ee ie . 292 460. 2 a TERvaRaS! RS WERK. 2 2 ee A TE 7729 461. 5 EN MIET Te er 2. Te an A 7 462. a Fe CHINDEBLEIS, BRLL.As ct TR HI 463. h2 2 :melaratenhale: Bicht2), = 422 II I era 2 464. 2 INeIAROENIBERR-ÜELOM.). .: ea ar ma ee Elsa ee 1206 465. = eikrsole zen PAR Sy Sea rc Mt re ISIN LT Nee 1 23 466. en a eitreoloides (Gould) ee Se AR anesrhe Be OR 467. 5 Boarala au la Dr a ee Re at TH ac re each 1) Sarudny unterscheidet drei Durchzugsvögel aus Taschkend wegen etwas geringerer Größe (Flügel 85.7—87 mm) als A. japonicus härmsi (Orn. Monatsb. 1909, p.40). 2) Nach Collett (Nyt. Mag. Naturw. XXIII, 1877, p.144, XXVI, 1881, p. 306) soll obscura auf den Inseln und an den Küsten Ne bis zum Varangerfjord brüten, während im südöstlichen Norwegen die „baltische“ Form, i. e. littoralis, brütet. — (?) — 3) Motacilla flava pygmaeus (Brehm) ist eine ausgezeichnete, kleine, weißkehlige Subspezies, die in Agypten brütet. Ich hielt das einzige s. Z. untersuchte Stück irrtümlich für aberrant. — Den Synonymen von M. f. flava ist hinzuzufügen: Budytes fasciatus Brehm, Vogelfang, p. 141. 4) Synonym: Motacilla barnardi North, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales XXX, p. 579 (1906— Dawson River, Queensland). — Nach einem Zugvogel, ohne jedes Vergleichs- material, trotz der dem Verf. bekannten Schwierigkeit der Gruppe selbst für Ornithologen, die „ein lebenslanges Studium der Gattung“ hinter sich haben. 5) Hierfür muß der ältere Name thunbergi Billberg, 1828, angewandt werden; s. Journ. f. Orn. 1906, p. 351. 6) Vgl. Budytes plumbeiceps Azzolini, Publ. Mus. Rovereto 42, p. 20 (1906— Italien). S. auch Giglioli, Avif. Ital. 1907, p. 111. ?), Den Synonymen ist‘ hinzuzufügen: Dudytes neglectus Brehm, Vogelfang, p. 142 (1855— „England, selten in Deutschland“). 8) Härms beschreibt „Exemplare aus Transkaspien und der Wolganiederung“, von denen er vermutet, daß sie in der „unteren Wolgagegend“ brüten als M. flava raddei (Orn. Monatsb. 1909, p.2). Sie haben weißen Superciliarstreifen und schiefer- grauen Nacken und ebensolches Geniek. Mit dieser Beschreibung stimmt der Typus von A. E. Brehms supereiliaris (paradoxus C. L. Brehm) überein. Wenn diese Form also wirklich ein besonderes Brutgebiet inne hat (untere Wolga), muß sie demnach M. flava supereiliaris heißen. Ich hielt sie für eine Aberration. 9%) Budytes eitreola werae Buturlin, Orn. Monatsb. 1907, p. 197. (Brütet in Rub- land „vom Weißen Meere und Kasan, Simbirsk und Astrachan Gouvern, östlich bis Ural, aber nie im Moskauer Gouv.“, und unterscheidet sich (nach Buturlin) durch geringere Größe.) (S. Pallas, Reise Russl. III, p.'696!) E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. UI 30.63 Inhalt des I. Bandes. Seite 468: Motacılla boarula. melanopes Ball.’ 7er nn ee ee al 469. „ » schmiitzi "Tschusi,.. 2 2... PS A ee 30 470. > alba. lupubris lemm. 2) „meer ya ee 471. 5 alba a res ee Eu ae Bere En 0, 472. > „ @dukhunensis Syk. ER 2, TEENS El 473. r „: „bafealensıs. Dwinh. m. 2. ur Ben a Hl 474. x =. Meucopsis2Goullr zu eer ST Fe er ee 475. 32 „ subpersonata Meade- Waldo Pe N Fe 805 476. „ „6 Hpersiea Blanl: „9. Ve ee N SE Le Be en 477. e „u Spersonatan Gould - u 2b. ve, Bee 2 en 478. n „ shodssoni-Blythrs age ae a ee ERW 479. ” „. 20eularisaSwinh....) . Bienen za al ahn zee Sr 480. 3 „ lugens Kittl. ... . ee NE NE NE 481. Prandis. Sharpe... Pukekehe. une Hehe ae Bela 2 ee Seelen Gaktung Dendronanthus ehr: RP BE TE DEREN TERE EUER 309 Asa MDendronanthus andieau( Gm.) tee le ee 30 Eamike MNIOTIETIDAE. 2 Wu 0. ze. ae ee Eee! Fantlie NECTABINHDARN. ... 1.010 2 ln N | Gattune Ginnyris Cuy. u 22° ou Ber, Kent Sl 483. Cinnyris-asiatica brevirostris (Blank)... ... "fee Keep enle al ee 484. 2 LER 53 A N A 1 ET a ee re ee Gatiung Nectarinıe Il... aeg. 42 u 28) UL WISE Se 480. Nectarınıametallien. Tricht. 7, 2. nn Se Zn De er er ee Eamılıe2 ZOSTEROPIDAB- 27. 2. ,.05 u 0 Sen Kenaae a Se Er Gattung ‚Zostetops Vie: & Horst.k 7 2.0 aa nen el oe 486. Zosterops palpebrosa stejnegeri See NR 2 Fon a ln 487. 55 Hr loochooensis Trisr. . ee oe ee Te 488. ® 5 japonicus Temm. & Schleg, 3 ea hauen ze ee ie 489. ® erythropleurus Swinh.?) ». .».... 2 ee a et ee Bamilie)GERTETTITAT SS nari 5 es ne ee re Serie 0 Gattung Certhia L....... N a eo ne le 490 ,@erthiastamıllarıs Tamıliarıs LI). 02 22 ee en a ee “rl a9 0%; Pr japoniea Hart... %... „ ayan=e, zunn Te, 2 Erle 492. 4 ” maerodaetyla Brehm... Ze mine sinn aus er ee 493. „ a brittaniea Badew., 1. kl lt enge Pal ee 494. ı, 5, Corsa Harbalesn.ne u lu ee erst ne Bere KR ee 495. e E hodesoni Brooks... 9.) 210 00... vu neben Se 496. e RR bianchii. Harte... 2 a eo! 1) Nistet nach Collett zuweilen im westl. Norwegen bei Stavanger und Bergen. 2) Hinzuzufügen ist: Z. palpebrosa alani Hartert, Bull. B. O. Club XV, p.45 (1905— Vulkan-Inseln, südöstlich von Japan). — Ferner: Z. p. insularis Ogawa, Annot. Zool. Japon. V., p.186 (1905— Tanegaschima und Jakuschima). 3) Hinzuzufügen ist: Z. moussoti Oustalet, Ann. Sei. Nat., Zool. XII, 19, p. 289 (1891— Szetschwan). Ebenfalls Subspezies von palpebrosa. #) Hinzuzufügen ist: 1. ©. familiaris persica Sarudny & Loudon, Orn. Monatsb. 1905, p.106 (Nördliche Provinzen Persiens: Ghilan, Masanderan, Astrabad). Ich konnte diese Form nicht untersuchen. — 2. CO. familiaris caucasica Buturlin, Orn. Monatsb. 1907, p.8 „Kaukasus und Transkaukasien“. Untersuchung von 5 Bälgen aus dem Nord- kaukasus ergab, daß sich diese Vögel weder durch längere Schwänze noch längere Schnäbel unterscheiden, daß aber die Füße auffallend dunkler sind und der Ober- schnabel fast schwarz erscheint; ob die Unterseite weniger rein weiß ist, ist schwer zu entscheiden, da einige nieht ganz rein sind, doch könnte es der Fall sein. Inhalt des I. Bandes. REXT Seite #377 Verikra Iaratlearis transehanies Hart.2) .. 22.2... nl ae ee 498. , > BhaptenBis? BIdnchn =. ou Au To ran sure ee ee et. II N; e en ER AL N Er IE RE ER >22) 10, BIS DREIER SE en er a ange na alle stoliozkae Brooks . . . IN aka fhaurie en neue HT 3022 =, brachydactyla Bsydaeiyla Bear ER ler. BEE. 508. 5 r ulramentene: Hark mon ars arena he nee ee a 504. „ ” FaBrllanienı Wiibage a 2 ou 2 ae lea 0 02 505. 2,, e Gdorethene Dart 0 ee ea ec ae er r Basterter Fiellm.: 2. Meg ra en ne re EEE all7ı) = Fialayansehhenturki SBw.... en Aare auniede = Kar s wol 508. ” Birualavyaraı Viot mach el ee et ra Are Gattung Tichodroma Ill. REN Ne DER Se Eeelekuurbemarminreniaut li] ca Sn A ee ee ZT: Bari SP RPRIDAR 22020. ee: ER Eee. Era Shen Biene ker nen a 0e e eete e ....828 IE Steel BuraTaca EUTODBORE Tin a ae 2 02 A aha eie een ea ee‘ 5: I * homeyen Hart ie. + U ee Eh ala. =; “ HRRLERSISUERTERTa NE (ren. DE LEN NEN ae TE 813: .:,,, 5 BlDUTORSETaCHhEN Re] als ar a KR ERET DT nld.., „ m BTIUROHRISUSWATHRAR SHOT S EAN EN ER NR EN Bienen. >, n Bea WO Me 0 N, ee erie ENTE ER An, vr BEG. 1"; “ britannica Hart. IE De N A ee r caucasica Rehw, 5) LER 1 2 HERD LEEREN Re PERL EN Isa 5 levantina Hart... . . . BEN er LAT RA FAN IE 519. ,„ se DERSSARWILH Me N E HE 520. 5 sinensis Verr. . . SEHEN EMS RE an RRULRL REEL 2 Dana a FEN HeN bal:-', ,, ” nagaensis Godwin- Nude RES an ae RE FE TE SER BE BaDN Ns, meontagm Baulaeuchehtan ns 2 I N B28. , ee ee a 11 VER DEREN 23: 524. „ himalayensis Jard. & Selby DEE EB TE N I er ER AHREEE RE; 525. ,„ eanadensis whiteheadi Sharpe . . .... EN I Re Baßıı 75 > lose ars) DE ee ee ERS AREAE ») Vgl. ©. familiaris albomaculata Johannsen, Orn. Jahrb. 1907, p.202 (Kreis Dscharkent in Turkestan). — Diese Form bedarf fernerer Bestätigung, denn es lag dem Verf. nur ein $ vor. Zwei von mir untersuchte @ von Dscharkent (von Sarudny gesammelt) zeigen die angegebenen Unterschiede nicht. 2) Den Synonymen ist hinzuzufügen: 8. biedermanni Reichenow, Journ. f. Orn 1907, p. 312 (Telezky-See, Altai. — Auf individuelle Unterschiede begründet). — S. uralensis kann übrigens nicht „sibirica“ genannt werden, da dieser Name nicht in nomenklatorischem Sinne gebraucht wurde! — Verschieden ist „S. aretica“, Buturlin, Psovaia i Ruzheinaia Okhota XIII, no. 6, p. 87, Febr. 1907, und Or! Monatsber. Mai 1907, p.79 (Werchojansk. — Äußerst schnialsehnäblig, Zeichnung der Steuerfedern auffallend). 3) Schwach verschieden scheint zu sein 8. e. bedfordi („S. bedfordi“ Grant, Bull. B. OÖ. Club XXIL, p.59) von der Quelpart Insel südlich von Korea. . 4) Synonym: $. caesia var. sordida Reichenow, Journ. f. Orn. 1907, p. 312 (Nörd- liches Deutschland). 5) Hiervon verschieden (Schnabel viel, Flügel etwas länger, Unterseite dunkel oceker-röstlichgelb) ist wieder: $. europaea rubiginosa Tschusi & Sarudny, Orn. Jahrb. 1905, p.140 (Nordpersische Gebirge). 6) Trefflich unterschieden ist: S. canadensis corea, etwas kleiner als villosa und Abdomen rahmfarben ($. corew« Grant, Bull. B. O. Club XVI, p.87 (1906— Korea). Die Form bekräftigt meine Auffassung von der subspezifischen Verwandtschaft von S. c. canadensis und whiteheadi, da sie in vieler Hinsicht in der Mitte steht. IIT* SONEN Inhalt der I. Bandes. Seite Hal. Sıtla krüpen.Lelz. BEE Pe RA NE Rh Aa ne 2 528. „, leucopsis leucopsis Gorla - ee ih Bu RE en EN Te u SR ERNEREH Doom.) 5; przewalskii Berez. & Banch! N 530. „,„. neiimsyer neumayer Michah:!) Wer 2... u See ee Hole ar R syriaca Temm. . . ER ET Be IE ee Seren e tephronota a) DE An ee RE A NT 2 ae 533. “+ tschitscherin „Dar, ®) au u. on. Ohm ut Kailie PABRIDAT ART E37 er ale se N 3 Gattung »Parus Dissen en 2 DR a a ee San ee 1 NR ae Doeee SE AEG 5a. Parus Ma j0r major mr ne Dal Seen en See Dass, 5 EDEWEONL /Prazalk.- 20. KW WE Re Fer Hab, . sexcolausBUuyry end, . Tee de a Sage nee Dr Er Dar; 2 corsusaRleinschm. .\ 1. asupnn.y Var a Be) DB, 5 »aphrodite Mad)... Pmer ed nr una Ne a DIE, ‘, ssblenfordisHrazale®) 7. ae Wer See Reale Dr DA = Gibokharensin Dicht. ©), Tamm et ara DE ee DA Delle eg I äintermedins#sar, ann) eu me Ne Le a E 1) S. neumayer neumayer durfte auf Südost-Europa beschränkt sein! Die klein- asiatische Form ist kleiner und unterseits blasser. Sie muß S. neumayer zarudnyi heißen (Buturlin, Mitt. Kauk. Mus. III, p.69 (1907— Typus aus Kleinasien)). 2) Die Verbreitung wurde von mir zu groß angenommen: Die nordpersische Form (Elbursgebirge, Armenien, Transkaukasien) ist trotz meiner Auseinandersetzungen zu trennnen: Sehnabel kleiner, feiner, schlanker, u. am. Sie muß S. neumayer rupi- cola Blanford heißen, denn Blanfords Diagnose und der zuerst genannte Fundort „in mont. Persieis praesertim in Elburz saxa...“ beziehen sich auf diese Form und es ändert nichts, daß der Autor irrigerweise auch Vögel aus Isfahan und Schiras dazu rechnete. Buturlins Name 8. syrica parva (Ibis 1906, p. 417, typus von Tiflis) ist also Synonym von rupicola). — 8. syriaca obscura Sarudny & an Orn. Monatsb. 1905, p. 86 ist Synonym von tephronota. 3) Buturlin unterscheidet von der „kleinen“ $. tschitscherini noch eine „große“ S. dresseri (Orn. Monatsb. 1906, p. 132). Seine tschitscherini wurde aus Ispahän beschrieben, dresseri soll Faristan, Schiras und Luristan bewohnen, ich halte sie indessen nicht für verschieden. denn sie scheint mir nicht geographisch getrennt zu sein. (Vgl. Ibis 1907, p. 91.) 4) P. m. aphrodite wird in Griechenland durch die etwas größere P. major pelo- ponnesius Parrot, Journ. f. Orn. 1905, p. 547, vertreten. Der Unterschied ist aber nur bei Untersuchung von Serien festzustellen und nicht immer konstant. — Dalmatinische Stücke wurden als Parus major sulfureus Kollibay, Journ. f. Orn. 1904, Süddalmatien (!) unterschieden, scheinen aber nicht von mitteleuropäischen Stücken unterscheidbar zu sein. 5) Synonym von P. m. blanfordi ist P. maior caspius Sarudny & Loudon, Orn. Monatsb. 1905, p. 109, indessen ist P. m. blanfordi nicht so weit verbreitet, wie ich annahm: sie bewohnt Nordpersien: Teheran, Ghilan, Masanderan, Asterabad und die Wälder des Tieflandes von Talysch, während die Form des südwestlichen Persiens, Parus major zayrossiensis verschieden ist (P. m. zayrossiensis Sarudny & Loudon, Orn. Monatsb. 1905, p. 108. Terra typiea: Sagroschgebirge). (Hellmayr in litt.) — Verschieden ist ferner auch die Kohlmeise von Palästina. Sie gleicht in jeder Beziehung der südwestpersischen P. m. zayrossiensis, ist aber kleiner: Flügel d 71—72, 9 69.5 mm, bei P. m. zayrossiensis dagegen d über 75, © 71 und mehr. Ich benenne die Form von Palästina Parus major terraesanctae subsp. nov. Typus 8 Jerusalem. 2. Februar 1899, No. 177 im Tring Museum. 6) Ist beschränkt auf Buchara, Transkaspien (Amu Darja, Merw, Tedschen), Nord Afghanistan und wird im eigentlicheu Turkestan (Dschungarei, Semiretschje [Dscherkent] und Syr Darja) durch die viel großschnäbligere und überhaupt größere P. major turkestanicus (Sarudny & Loudon, Orn. Monatsb. 1905, p. 109) vertreten. Inhalt des I. Bandes. XXX Seite BE maior) Garehmivensis Hark. en wre. BAD Aa n ee den Ben Beischlem.. on BEN ern nee, BAD 54, „ EDEN ERRSAReGE v e ne e aee aernree, were ine RE COLIMIERTUSE WALTER. une ee ee a ee ee ri 046.7 DE OIEIHEWBRS IRRE 2 a er a een Kan ar BAR I meoRnteDlusmonticoluss Vie. en en vlnr set ee BER RE ESETnleuR, Gasznlensu Ti. IN cn. ea en ee AM DAymeer e* OBSCURUSEETAZEE ee ee a ee IE ee Salbe. ar HOILBSERHERSTTAr LE 2 ne en ee Haller, = SUBEBSTITVA LE Hr ee en a ale 1a all a a a ee Do: en BÜLFOEHRRIENBE IDG oe). Een al he ne ee Dos..= Nerpnersllari: Du... Se ee er DA. ” De Tess? Be AN TE SER FREE: RE ET ER ai), DOBs u; u. ombriosus Meade- Waldo Br Se ER NER ee 500, 506. = palmensis-Meade-Waldo Te 2, 2.0 ale a al)! DONE; x Persleus. Blanksaje se A ee a Bas.) 5 * plesen. Cape ne ee a 2 ae Be CSA eyanusb Ball u ae ar ar la u 3 ar ee ae RE Dose Sa hansehanieus (Menzbjk ai. une... ee kn ee re ac ball, ‘,;, SE HAYIBEGEDS BEWERBEN de Ne ee Be a a Re ae ee DDR... a borezawalail, (lese), Penn. See Se Ar un 563. „ varius varius Temm. & ec Re NEE Dr! 64. „ owstoni IJjima ... ee Re EN Sen RE EL SAD DD 05 BEE GASTLANSOVETLEISELL OU LANE Re ee EEE RR 55 BeRe N yarıas AODSDE DOW. EB) He 0a ven KT RIES EM EN 1 Bu 22, venustulms Swinh. 2...» ee a N SE ee Ta A re BD eatror bern, ass ciee een ein RE te! N „ britannieus Sharpe Bon Viren 2 I ee hs 357 70.7 „u sardus Kleinschm. 2... 3. . BER EIELNDERERER, 2. re Sr ER ale Maade- Waldo® . ar. werten ne ee age ee . 858 DEN Bean [oinlesian DRS re N ee dere een see 358 BI. DERBETIOLHISEIHIRED ES N ee a ehe Se ee Dies insulatspteklim.r nalen an Get ee ee ee ar !) Sarudny & Loudon (Orn. Monatsb. 1905, p. 105) beschreiben unter dem Namen Cyanistes coeruleus orientalis eine anscheinend lichtere Subspezies aus den östlichen Gouvernements Rußlands (Orenburg, Ufa, Samara, Kasan, Simbirsk). — P. coeruleus calamensis Parrot, Verh. Orn. Ges. Bayern, VIII, 1908, p.28 ist vielleicht zu unter- scheiden, aber noch zweifelhaft. Scheint ebenfalls hell zu sein. ?) Ich machte auf wahrscheinliche Unterschiede von Kaukasus-Stücken auf- merksam. Sarudny (Na5a Okhota 1908, 10, p.5 & Orn. Monatsb. 1908, p. 5, 6, beschreibt gleich zwei neue Formen: P. („Oyanistes“) caeruleus raddei aus Nordpersien, und P. (C.) e. satunini aus Lenkoran bis Nordpersien, also „südlich, westlich und östlich“ von P. ce. raddei. 3) Einige Exemplare von Okinawa und Amami scheinen sich nicht von P. varius varius zu unterscheiden, noch weniger gehören sie zu P. v. castaneoventris, die von neueren Sammlern nicht wiedergefunden wurde und vielleicht gar nicht von Formosa kam? #) P. vieirae Nicholson (Mem. & Proc. Manchester Lit. & Philos. Soc. L, II No. 13, p. 16, mit Tafel, 1906— Portugal) ist augenscheinlich auf ein aberrantes Stück mit stark rostbraunen Weichen begründet, doch sind vielleicht andre portugiesische und spanische Stücke auch etwas verschieden. — Im Zitat von P. ater schwederi muß es heißen 1905, nicht 1904. Die sogenannten schwederi gleichen vollkommen den typischen Skandinaviern. 5) P. ater amurensis Buturlin, Orn. Monatsb. 1907, p. 80 (Amur & Ussuri), steht zwischen ater und pekinensis (vgl. p.357 und P. ater ater). RXXIV Inhalt des I. Bandes. Seite 575. Parus ater rufipectus Sew.. ..... A ST DEBE 7. Cypriotes" Dress. 1.2 eigene ns Ds a ee ER „ ledouel«Malb 2.0.2 2.7. a ae 2. eur: er Ste 5 „ “moltschanoyr+Menzh. 2. oe ah Da ». denjueini. (Sar.2& ‚Bonden) Var. sr. De ee een DS, „. michalowskii,.Bogul.. „ms rn ee ER 610) Dale in; phaeonotuüsı Blank. I. Ve een ee ee So a El 582. 0, rufonnchalis rufonuchals, BlytR 2 0 2 ee DBB, 5 beavanı(Jiera.)' Sr ne a ee Men il DSAr 0 ErubidiventriseBlyths2.n 00. a re a Re EEE EEE 362 5652 %,. „melanolophus, Vaio 2.1... Em man ee or wa 586. „ dichrous dichroides ee N ee DET. r diehrousHlodgs“" . ae ee a ER Se DSB) 2. -OrIStatus zeristatus sl 0 4 ur pe. en Denn Se I er DBIE >, * Mitrates Brehm er. was a ren a Rin BaE N: ALS ee, .. 364 BUN 5 er SeHtLIea (PrazaR), =, 2 eat ag ee ea Es Si. eseinehiis einetus Bodde ee Te a a seat en, Se RED 5927 2 3, obtectus Bahn... An Te BEE Wer seit 593. „ „ »sayana(Suschk. JE). vous he se Be a DIuS En 2 SOnVarus"SONBArus.Dew.n. 1 u. ee ee ee DIOR, > affınis Przew:. a. gene = le Val We Re BE Auen B36.2.,.0 Jugubnisslueabris' Temm.a san ee Bee RE BEL BIER 2 Iusens "Brehm 2. ere, Se ER BUT DOBe= m ,, 3 oe Hart! „77 Se ee de SC MADE A „ hyreanus (Sar. & London). N rn en 0) BOUSEE.: dubius Hellm. .. . RE en N ne on ae VEN 5 Bazkachıl (Bopd). sa Tee 0 ER ae a N a ee BUN. Ssuperciliosa (Proews) 0 Sake 2 ee ETHR 602. „ davidi (Berez. & Bern a et) 693.27... "palustris palustris. Lux 2 ..2 9% Ba er 604. „ > stapnatılis. Brehm. 0... SE ERMASE tee Dee De el 605: n korejewi Sat, & Harms’... Mass el re DODEE; „ commumis: Baldenst...®....: 1: ae u ee ee ee 60727, 7 longırostris Klleinsehm., . ee rn dee BUS .,,, Bi en Siejarensene BE EA RE er ne 2.878 GBI. ;; I italicus Tschusi & Erle ae ee ibn Ua Sr he ar ARE BEE Re . 0814 910. > 5, 3 brevirostris (Daczjt ee 9, “le ee De a Sr Gl, ns Grassirostris (Taezı)% N. 12 Wer 202 Se 612: = hensomt..Stejn ee te, 12.12, 2% ano Pen ze Bl rar Re ae 375 Bla. 22, s: hellmayri Bianchi ... . a EEE en u » hypermelaena on & eh ee ee lee a ehr ee 615237, dejeani Oust.!) . ee ee ee NE 6er, ae gli: saliearius Bechnn ee ee ee ae Mr De 310 WR 2 rhenanus, Klemschm.. ....... eu a 0 wu ne od 618, 2 kleinschmidtie Hrellm. 20. 27 „re er !) Hinzugekommen: Poeeile kolymensis Buturlin, Journ, f. Orn. 1908, p. 284. Augenscheinlich wohl unterscheidbare Subspezies von P. einctus (N.O. Sibirien — Kolyma — bis zum Ochotskischen Meere). ?) Es ist nieht ausgeschlossen, daß hypermelaena und dejeani und vielleicht auch noch hellmayri (letztere nicht nach Untersuchung von Material, sondern ex Hellmayr & Kleinschmidt benannt) ein und dieselbe Form sind: durch Abnutzung der Federspitzen an den Kehl- und Halsseiten tritt der im frischen Gefieder teilweise verdeckte schwarze Kehlfleck mehr hervor. Wir erhielten alte Vögel aus den Tsinling-Bergen. Inhalt des I. Bandes. XXXV Seite 619. Parus atrieapillus borealis Selys °. . 2... !2 2.200 nen. 378 BU... ex BEEIRGUSETIEEHENR ee Ve nu ee en 379 BAL. 2; » Diuschunnern au Harme)ue m 4 2 el ae ar Br 622: 9. Ei montanus Baldenst.. . . . . » EIN ALLE HER A FRNEN: ae Br" 0) 2 7 Be Daıpalensin (Swytnhe) ae ann NEHM ne anne 380 2 Er EeSIrIet se Helle. ve ae dr lell) 629.0, bs kamtschatkensis (Bp.) 12a... al eursluns le! Ba nodleetoe (Burkony ann 00 ee ae en ie a aeters 381 Gattung Aegithalos Herm. (Acredula auct.)?) » »... I a IB "627. Aegithalos eaudatus caudatus (L.)?) . » . 2.2... . a EE ORR 628. r R europaea (Herm.) . ...... eh 629. » a EOseaL (Blyth)yr ze sun 3 NAD EA ON BE 384 630. 5 r tsurea, (Menzb.): . „ee zen Men u LE Na 4.lelh, 6351. en ee macedoniea (Dres) - s«.... RT SE Aa EN N EG 632. Fr » trivireatus (Bemm; &’Schl.). AN ee “2.380 Bas 265 u inbir (Sharpe & 3 Drau u Ha Ne aut ea 386 634. x EO reBas( WRII2- 2 RES a a Fr ER 635. = > MEIOTPKRRdEa).. 1.65 ee EA Re 386 636. „ 4 tephronotus (Günther) ) . u. du. 20 208 887 637. = = passekii (Bar.) » - . ».» ee Dee Tr 387 638. he en Blaueogularıs. (Moore) „I. n en nm a nu ne 388 639. ss en Yınacesı (dJ..Vore:) +: Zul ur ET BE lele: Gattung Anthoseopus Cab...» . 2 were nennen nn. . 388 640. Anthoseopus pendulinus pendulinus (L) 2. vv re. re. EBEN 641. bs 5 e3spius. (Boelzam)n 2 u = Agerich Mia ttehietle euren.) 642. N >“ jaxartensis (Suschk.) - »..... eh ee 643. = “ stoliezkae (Hume): ... „a2. ec 644. > r gonsobrinus.(Swinh.)P), 2 Ast ee een 391 645. ” yenisseensis (Suschk.) . “su a 0» au... wie le dene 392 646, ne eoronatus (Sew.) « » ve 0 0... See are nee 647. is WIACFONN (SEO) Arm 2 all er u AR I ee 1) P. atricapillus sachalinensis Lönnberg, Journ. College Tokyo, XXII Art. 14, p.20 (1908) von Sachalin steht dem Autor zufolge zwischen baicalensis und kamtschat- kensis. — Synonym von baicalensis ist wohl Poecile tunkanansis Madaräsz, Ann. Mus. Hung. VII, 1909, p.177 (Tunkan-Berge). 2) Durch Versehen wurden A. iouschistos und A. fuliginosus nicht beschrieben — ich war damals Kongreß-Sekretär! — A. iouschistos (Parus iouschistos Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal XIII, 2, p. 943, 1844— Nepal) bewohnt den östlichen Himalaya Abbild.: Gould, B. Asia, II, Taf. 68. — A. fuliginosa (Meeistura fuliginosa Verreaux, Nouy. Arch. Mus. Paris V, Bull. p.36, 1869) lebt in den westchinesischen Gebirgen, Szetschwan, Tsinling-Berge (Tapaischan) und Kansu. Abbild.: Nouv. Arch. Mus. Paris VIII, Bull., Taf. V, Fig. 4. Ausführliche Beschreibung wird in den Nachträgen erfolgen. 3) Synonym: Acredula trivirgata magna (sie!) Clark, Proc. U. S. Nat. Mus. XXXII: p. 475 (1907— Korea. — Beschreibung eines jungen Vogels!). VYır! an adulkf/ 4) Leider muß hierfür der ältere Name A. caudatus alpinus (Hablizl) angewandt werden: Parus alpinus Hablizl, Neue Nordische Beyträge IV, p.49 (1783— Gebirge der Provinz Ghilan in Nordpersien). 5) Synonyme: Remiz consobrinus suffusus Clark, Proc. U. S. Nat. Mus. XXXII, p. 474 aus Korea und R. c. japonicus Olark, ebenda p. 475 aus Japan, letztere aufs Gerathewohl benannt. 6) Sarudny, Orn. Monatsber. 1908, p.162, 163, beschränkt A. macronyx macronys (die er A. rutilans rutilans nennt) auf Turkestan und trennt die Form von Seistan als A. rutilans nigricans, die aus den Rohrwäldern von Lenkoran, Ghilan, Masanderan XXXVI Gattung Cephalopyrus Bp. ... - 648. Cephalopyrus flammiceps (Burton) . - Gattung Regulus Vieill. ...... 649. Regulus regulus regulus (L). » . »- - 650. + : anglorum Hart. . . 651. 5 azoricus Seeb. 652. AR „ interni Hart. 653. : himalayensis Jerd. . 654. e „ japonensis Blakist.. . 655. £ u teneriffae Seeb. . 656. m 5 tristis Pleske 657. ” ignicapilla ignicapilla (Temm.) . 658. " madeirensis Hare. . nie Leptopoecile Sew. ... . 659. ee sophiae sophiae Sew. . . 660. “ 5 deserticola Hart. 661. obseura Przew. 662. 663. 664. 665. 666. 667. 668. 669. 670. 671. 672. 673. 674. 675. 676. 677. 678. 679. 680. 681. 682. 683. 684. 685. und Asterabad als A. rutilans neglectus ab. saposhnikowi. Gattung Lophobasileus Pleske Toophobasileus elegans (Przew.) . . Gattung Panurus Koch ...... Panurus biarmieus biarmieus (L.) a russieus (Brehm). . Geung Cholornis Verr. Cholornis paradoxa Verr. . Inhalt des I. Bandes. er er einer Tel, en eis Gattung )Suthora7Hodgs-..».. in... Debike. Suthora unieolor (Hodgs.). .. 2»... ir ruficeps ruficeps (Blyth) . 8 nipalensisaHodes.s» . "la. nes humusSharper. core ec 6; galarisı Mertens. a» en = przewalskii Berez. & Banch Mr ” fulvifrons fulvifrons (Hodgs.) % eyanophrys, David. ers mar. eonspieillata David . .. - webbiana mantschurica Tacz. webbiana Gray . ” „ „ Psittiparus ruficeps ruficeps (Blyth) . E, gularis gularis (Gray) « Gattung Conostoma Hodgs. . . Conostoma aemodius Hodgs. . .... Familie LANIIDAE ....... Gattune Tanıus I 2 ee Lanius minor Gm. .... Er ; exeubitor exeubitor 1 u „ eL) przewalskii Bogd. mollis Eversm.. . . ”’ r ch) r2) mayr in litt.) homeyeri Cab. .. .» » alphonsiana Verr.. . . Geltung Psittiparus Hellm. ...... sie a Fur nee, ie Teciiie wie, 0. ,Ner we Ca De a er} a ) . 08 0 0 0° etw ner Ze o Ken Layer A LE AR | 420 422 — Johansen, Orn. Jahrb. 1907, p. 201, beschreibt ein $ von den „Ufern des Balchasch, westlich vom Flusse Karatal“ als A. („Nach der Abbildung wahrscheinlich $ juv. von macronyx“. — Hell- Inhalt des I. Bandes. KEXVI Seite BRB> ranıss oxeuhıtor borealıa) Viele care on. len en ner as 408 Enz pe biumehie Harte ea) ae de me ee, BER DE: 688. ;> ” mernidionalise Nemms. eo. eu een een ON ea 1 re 3 BSR ENSISSTIERET.E ee acer 6. ” » dodsonme White... ee a ers a art Da 2 ae EN ee 5 u ae . 426 69, 5 5 elegans Swains.!). N ER REN EN, TIER ET 2 leucopygos Hempr. & Ehr. A a Le N Der 428 694. 55 = BallKTToStEeIS. Casa“ u Mm Rn ne ee are re Aa 699. 0» Pe Suchert BR,» 4.000.000 EEE LE N, 696../ 25; hs buryi» box, 8: Hell. = a0 em na ee 432 697. » sphenocereus sphenocereus Cab. . u... . 2.2.0 an rn. 4 Bu. < Sipanteus: Przew.'.- a a le a 434 EuomeSe Sau sonator ‚senator. Da®) .ı .. “a. Ve Ne LAS A000 ,, 3 nilotieus (Bp) - DE ER: De ee 436 Ole, 5, badıuss Hana, se Ne en ne ee 702. Be Tübleus, luchtins sl na. In. Ne de Halle Nein ae, em Fer 708. er collunio: collurin. Er zu el 12. Rs RE ae Ve ER, 704. 5; » kobylini Beat Done ee 705. „ vittatus Valene. . . . BT NE N NIE er a ER ZUBE er tiermuse Drapı eure ale ne oa SER EWERE Uschi BERN ... 442 Ans 35; Eeietug phoenieuroides Eehelor) DS ale satten ee een Ah 708. ns A isabellinns; Hempr. & Ehrius, aut. Hallein ann ne A BO eR A eratatus. li 0.0 =. ARE 1 ta NE ce De Eee . 446 7 1 U EER ® Snperelfoaus Thatha v...,. 0. ahles hhen alkarre au a «1. 5 ” Iuelonensisp Ira. nes .E, NE En re ll Maerz ebogdanowi (Bianch) ya a ni Sun. En ER Re ee BA 713. ER GHEWERTAUSERWEINAt. 0 La m ver kehennen een de, nat a ee leitet aA DES hbueephalus, Term. &: Schlee, = al... 0... 0... ehe a DR. schach.tephronstus. (VIE) Meran... 0: N ee A 716. „ erythronotus (Vig.) . BE N EEE E i5) | Gaklıng Telophonus Swains.°). ER ae 2 = Fa een a AE 717. Telsphenns senegalus eucullatus ana) ee een Gang Hypoecolius, Ep: -... :..... EI TE ER Bea ER na Fe FREE BE Ei mRolıua ammpelımusn BD. cr ae ae ne len a a Ale t) Brütet ostwärts bis Egypten. 2) Kleinschmidt unterscheidet den algerischen Rotkopf-Würger als L. senator flückigeri (Faleo 1907, p. 68), die angegebenen Unterschiede sind aber m. E. nicht stichhaltig. Näheres an anderem Orte. 3) Buturlin trennt ferner L. loudoni von Nord-Turkestan (Mitt. kaukas. Mus. 1907, p-78). Ich konnte keine Stücke von dort untersuchen. 4) Buturlin schuf noch einen neuen Namen für den von ihm für verschieden gehaltenen „Otomela varia“ (s. siebentes Synonym), und zwar L. zarudnyi (Nasa Okhota 1908, 90, p. 9. 5) ?Otomela salina Zarudny, M&m. Ac. Imp. Pötersb. ser. 8, X, s. 187 (1900— N.O. Persien). 6) Vgl. Reichenow’s Ansicht über diesen Namen, die ich indessen nicht ganz teile. Boie sagt „Pomatorhynchus Horsf.“, und da er Pomatorhinus Horsf. nicht er- wähnt, kann es — er stellt die Gattung auch in dieselbe Verwandtschaft wie Timelia — keinem Zweifel unterliegen, daß er nur Horsfields Namen falsch. oder seiner Ansicht nach besser, wiedergab. Swainson dagegen schrieb selbst 1831 Telophorus, dagegen 1837 Telophonus. Vielleicht ist es am besten, auch diesen Namen zu verwerfen, und Harpolestes Cab. für die Gattung anzuwenden, ein Name, der jedenfalls einwurfsfrei ist. Ich hatte Telophorus 1831 übersehen. XXXVM Inhalt des I. Bandes. Seite Familie AMPELIDAE ..... ale Ehen ee er WEL AHE Gattung’ Bombyeilla Vıieill. 2 0 ee a a ce ne 455 719, Bombyeilla sarrulos garrulns (Do) ea er ee et 720. nr Japonica (Saba) wer Ss rc. el. 1 Ge IR Be AZ Familie BRACHYPODIDAR .: 2 ce 20 0 ee et Gattung Pyenonotus Boie. . . . . EEE EEE N 3) 721. Pyenonotus barbatus barbatus (Desf.) . 4 Beer ER A ee ee Ra u 722. » 5 arsınoe (Licht). 20 2.0.00 Me Et Beh VIEH 723. 5 capensis ann (Home, & I ee N TE 724. Be leucotis (Gould) . a ee EE 725. > leueopenys (Gray). -u.. ae ae ne ee pe Bier a ee; Gattone AH ypsipetes Vie. 20: wem an ee en 726. Hypsipetes amaurotis amaurotis a) I OB ar 727. b5 % hensoni Steyn.n de ae Wi ee ee 728. h; Be Pryerl ;Stejn.y vera ee IRRE e e ert 729. H AB stejnegegi Hart...» . 2.0 nme el. m... Abk 730. N & ogawae ante ae Vers TER SI En 731. I r Eguarnieeps (Kittl.)y WW Jo he, 0 ae et 732. magnirosteis, Hark.» .u.220%.., va Lern Para CAMPOPHAGIDAE Di ee RUE BEE 0. 406 130 berierocotus.cinereus -Dafr.2), 2... 2wursıe 8 EA Cure 754. > teeimae Stefan... lea vorslerenee SITE Be NE ee 755. „ brevirostris (Vig.) - EN EN NEN 736. er solaris solaris Bis BEE . 468 Familie MUSCICAPIDAE Grm »öylede‘ „Timeline an „Lurdidae‘) . DE: Er eins, Gattung Tehitrea Ta ER, are see u m nme Bee RL STE BT PL MP 737. Tehitrea paradisi (U CD ee N a A dene rg 2ER 738. a ineeı (Gould)... .=. EN A ae et! 739. = princeps princeps Tenum) NETT RN wa ae el 740. 2 illex (Bangs) . nen meta ala Me inisehte ae A Galkung Rhipidura Vig. & Et TE Re ee Br NEE IR EA ER R- ERANEN 741. Rhipidura albicollis (Vieill.) . ie o . 473 Gattung Muscicapa L. (einsehließlich Ener iss . Kunl thapygra., „Cyanoptıla m.mB 2 u een Re 742. Museicapa striata striata (Pall.) (M. grisola Mr ER N, ES 743. en „ neumanni Poche . . . ee re ee 1 7/] 744. r latırostris:, Raffli wen. ea. When Ve UN] 745. x griseistietfa (Swinh)S) ®. 7: =, ae a an. 1 lee 746. ” sibiriea sibirica Gm. . . A EEE 2 a gu Nc o TNS) 7147. ee » fuliginosa (Hodgs) N ee ee RR 748. = ferruginea (Hodgs.) . N ne A RN !) Hinzuzufügen: Campophaga melanoschista melanoptera (Rüpp.) (Ceblepyris melanoptera Rüppell, Mus. Senckenberg. III, p. 25, Taf. II, Fig. 1 (1839). Chinesische Gebirge bis ins Tsinling-Gebirge. Schiefergrau, Unterschwanzdecken hellgrau bis weißlich, Schwingen schwarz, Steuerfedern schwarz mit weißen Spitzen. Etwa von Starengröße. Die Form der Tsinling-Berge gehört entweder zu melanoptera oder bildet eine besondere Subspezies, sie gehört aber nicht zu saturata von Hainan. ?) Die (mir nicht vorliegende) Form von Korea wurde als P. cinereus intermedius abgetrennt (Clark, Proc. U. S. Nat. Mus. XXXII, p. 474, 1907). ®) Parrot beschreibt die Form von Iturup (Kurilen) nach einem am 30. August 1900 gesammelten 5 als M. griseistieta habereri. Größer als M. g. griseisticta, Flügel 90 mm. Inhalt des I. Bandes. REXDRIIEKT Seite 749. Museicapa atrieapilla atricapilla L.!) ...... Se a Ehe Ar sa T ABU 750. = 2 speeuligera Bp.?2) . .». .» 2... El a A AA 751. iR ER Benutprquntanrom. Sur. > Shan an ee erden 752. » epllarıs Bechst. .. ..... ee ET een ee ae ee ASS 753. z steopihiste (Hodpajeaı. ..0 Em el en ar lainene. elaca ee ABA 754. m BIETET RS TE © N NE EL EEE EB Pre (is, 299. - perva parva Bechst, u. 0. lea ae RE AN 756. 5 „albiella Pal, > 2. 5.287 2108 NE IE EN PIE BO EA en 757. es SEE IN DErViIHRan GaD.)\e. 2, 200 a aa ee ee AR 758. iR SUPBLTHHERISS HELEN ner = ergo ana ttet ir en Sara tn „488 759. “ hoadpsonin (Verr.) =. 0.21 u.a ee ae er re 760. r leucomelanura leucomelanura (Hodgs.) » » » 2»: 2.2.2 2....489 761. = FR cerviniventris (Sharpe) . . - - - N RER ER 489 762. a narcissing zanthopyoia Hay . ale en er er. ale a ee a AIO 763. r > nareissina. Tommi ae a re 764. R = jakuschirae, Hart, os Wernau ne 765. r a Owstont. (Banas)ı +"; u duse ns en ie Henyed;> admne eaat 766. = Dinpimakı Eermammıa.na, a sn Tel ee tie ee a 767. er Gyanomelana) Kemmsar rs. 1 Aurerlanadar ee ae aa Ale 768. = melanops; Vin. DE Re N ER ER a AT Battune: Cheliderynx®; Hodes. "1... 1.20.85 ukebellime lud pr ZeeiChelidorynz hypozantha (Biyth) „a nee. nee nn AM Gatzineı Cuhcienps Swinh, -: 2 lu u. ee lee, en add Zlabulemwapa geylonensis (Swams.) la 2 2 alle nie lee wen. 49 Gattung Cryptolopha Swinh. . . Ser Arne: MU AIR 771. Cryptolopha burkii tephrocephalus (Anders) U SET ARE A Te 772. 3 „ burkii (Burt.) . EURE I SONNE NE ON Le SEE Ag 113. en Pe valontmit. Harkı a Msn ee Beate ee A 774. „ ee ntermediar ba, Toucher 7 2 Auer Sau Fee A 775. ns atfmıs (Boast. & Moore) 2. u. „ala MAR er AN 776. = xanthoschistos xanthoschistos in RER NG Ver a EA ER TUR 5 ferdon! (Brookay Au Alm ct ae et = EB Aloe, Hadze, BL RE a RER TESTEN ET TEE 778. Abrornis albogularis albogularis Moore . . » 2. 2 2... 00. kin. 3320) LE = kHlyiiseiaseSwnhase, ie = 8 sie ee ee re eg Gatlung Phylloscopus Boie . . . RA EN DR RN RD ARE ENG 780. Phylloscopus collybita collybita ii OL SE SEINERL FILE a Yan ar, rt 781. 7 en abieknas (Nalse.y aaa EURE 2 nen erletn D0 782. ur x tree N DIET a ae D08 783. er n canarensis Hartwse! oh nn ar. Horb re ir = * axıllaris Suschkr nee... ren. A! 784. - 2 ERSuB Hure. een. A RRIOINI, 2. 0008 785. = “ BIRaEDBEODIERL Fu. NE RE rn 786. an neglectus negleetus Hume . . » .....» De Kreta ee 787. 59 r lorenzi (Bora). ca. a EI RU MENL I len BOB 788. ” troehilus trochilus (B.JA): a AN IB re ae ann 0 1) Hierfür muß der ältere Name M. hypoleuca hypoleuca eintreten (Motaeilla .hypoleuca Pallas, Vroegs Cat. Verzam. Vogelen, Adumbratiuncula, p. 3; 1764— Holland). ?) Muß M. hypoleuca speculigera heißen. 3) Muß M. hypoleuca semitorquata heißen. %) Den Synonymen ist hinzuzufügen: Phyllopseuste curvirostris Madaräsz, Journ. f. Orn. 1880, p.326 (Budapest). XL Inhalt des I. Bandes. Seite 739. 'Phylloseopus trochilus-eversmannı (Bp.) 2) = u ne en ol 790. = tydlerl BEOOkSTerRe nn, A re el AS. 5 nitidus- nitndus Blyth "0er. 2:7) 200 Wa ee ee N 792. he 5 viridanus@lB Lydh Wegen ee a ee ee 193. x 5 plumbeitarsus"Swinh. . ze weten ne Ra 794. > tenellipes Swinh. . .... . u EEE ee 2 79. 5 lupubris Blyihe.r 2.2 ee ae ee ee 796. 5 mapnirostris Blythr 2. nr... N ll 191. 5 bonelli boneliy(Vieill) 2.0.7.2» LM LE 798. en >. Konentalis: (Brehm) .u 2 ui une nt 2.39! ar sibilatrix ‚sibilatrix "(Bechst.), „2.000 02 an en ken 800. AR 5 erlanperi Hark „wenn u nee ee iresle 801. 55 borealis,Ibarealıe (Blasen nn Un nn a ee 517 802. x ” xanthodryas Swinh.. ... . N N ee NS 803. + supereiliosa supereiliosanGm,) © ern u nahe pie. ee ik 804. Es u humei (Brooks) . RE 3 N RE ne LE 805. s mandellii (Brooks). ee ee 806. (Brooks), Suse srere eg ah a nee A 807. ” occipitalis coronata (Temm. & an u = TEN. 808. > > oceipitalis ih A son, EN 809. By trochiloides (Sund.).. ee er Berka N ER er 810. ” ijimae (Stejn.) . . . ne ee RENT A 81l. n proregulus proregulus (Pal). a rn 812. n r newtoni.Gätke: „Um TER ERERUNR EEE 2A 813. » maeulipennis (Blythy nn... 2: ER A ES 814. 2 pulcher Blyth 2,4. Ann a. URN a Er OBEN 815. » altınıa (‚Diek.) -.. ...mell.hr volles este LER SEIT SCENE 816. > Subaftmis. (Grant)... ».0%n sn eu Bl ee a 817. be armandiı (Milne-Edw.) \..1......0 Lumen me a ES 818. n Indien. Jerd.) =:....0° Wirk ee ee 819. + fuseata (Blyth) 20... 0 ER a a ER Here 820. 4 hompyer {Dyb)) 1. 1.) Un Re San Er ea 821. ” faligiventer (Hodes.)i nd. N ek ee Gattung "Herbivocula,Swinh.):. ... „on mn se a ER A 822% Hierbiyoeula ‚schwarzi (Badde).... ;... 0,00 en Ban 22 Dre ee Gattung Horeites Hodgs. .. . Bee rar 1 TE et 823. Horeites cantans cantans (Temm. & Schteg). Se er Se Er er 824. r 4 eanturians (Swinh.) . u ee EEE 825. > = borealis (Campbell) . 7... N aaa, 22 2 m ae 826. > 2 diphone. (Rittl.).. ».. - 2... mm Erne er a Se 827. R. flavoliyacea fayoliyacea (Blyth), x '. «0. 2.0 202 nn. re ee 828. er intrieatus Hart „see a ee 829. > MajoraMporer 2 ek. a. u Se ar ee Be EEE 534 830. en acanthizoides brunneseens Hume „2 20. Wa see 831. + acanthizoides Ge) ER Kan here 832. „ fortipes fortipes (Hodgs.) . Se a aa ER ee ee ERDE 833. , sn davidiana (Verr.) . ee ee ee ae bh) 834. 5 pallidus Brooks .... NER; 835. „ brunnifrons. (Hodgs,) [3 »7...08 Ss ee !) Hierher gehört wahrscheinlich auch der von Erlanger im Dezember bei Wonda im südlichen Abessinien (nicht im „südafrikanischen Seengebiet“ wie Reichenow schreibt) gesammelte Vogel: „Var. murina“ Rehw., Vög. Afr. III, p. 645. 2) Vgl. Novitates Zoologieae 1910, p. 239. 836. 837. 838. 839. 840. 841. 842. 843. 844. 845. 846. 847. 848. 849. 850, 851. 852. 853. 854. 855. 856. 857. 858. 859. 860. 861. 862. 863. 864. 869. 866. 867. 868. 869. 870. 871. 872. 873. 874. 875. 876. Inhalt des I. Bandes. XLI Seite Gattung Cettia Bp. ae em en reinay ar, 536 En, Kante sun n ) Weeree r rr r rr 537 ai Burceitioggen: Humaı stk era tae IVun 538 Gattung Urosphena Swinh. 539 Urosphena squameiceps (Swinh.) - » ©»: 0.2.0200 .0 00. 539 Gattung Lusciniola Gray Be 540 Luseiniola melanopogon en Mena) BU SER . 540 je EEE A ET A OR ee 541 > iBöracien ÜERTSIEREE g e r E na her eg est. äy Shave 541 a taesanawekıa (SWINH-); ... Yen ae nn 542 en TRIER WBEOORB) na en 543 luteoventris (ade I ee 2 RR RE en 543 Baltong BOeUStalla apa a) N en ee Lee ee 544 ocmstellertastrolatus (Gray). rec 74. ae 545 £ ochotensis (Midd.) ET LT 545 = ERAEIES UNMORE).Z a ce STE .. 547. % luseinioides luseinioides (Savi) . . 548 % ns fusca (Sew.) . . 549 er GREH HIHI ea ee as ee re alle E32 ik ah N Re 550 an naeyia) naewa/lBodd.N.- 2 2.0000 ae een hehe al 551 A ae SCCHINDERR SEEDER GEN 20 AN e anf inner ea Te Pa 558 faresolata, @Lemmas); Eu fuel ta, ab vie hate oe anne e & 553 Batluhg Bhrasameatieola Verden... 68 Seller us eat ae 554 Phragamaticola a@don (Pall.) . - 2 554 Gattung Acrocephalus Nast a Ve NA A 555 Acrocephalus arundinaceus arundinaceus Mes RE A 556 " be Zarıdrivi’ Hanv.. lade era! ° 558 ss orientalis (Temm. & Be Me PR EEe urdle 558 e stentären stentorea, (Hempr.' & Ben. r.n.. Degen ale 559 Rn > brumneseens. (Jerun)n -ap n 560 A Sbraparzustrerfera, WVIETLN Te ae a ne 560 Re 3 TRRCTORNT (DEM el ee 561 Re Palast Üsachnie]. oe a ER EN Nee 562 En dumetorum Blyth 563 F agricola agricola Jerd. . 564 gs BO CHBEINENESCSWIRH.) 3 a een sa ae 565 “ BAHR ÜOnE LE: Bere 4. 6a aeg ea ehe 565 a bistrigiceps Swinh. . - . 565 PR SEHRERGNAEHTRND Ve ie a ee ea 566 r aquatica (Gm)... . 568 Kresse BelzTe. Brain ee a et endete 569 Eiippalsistetermasl WIE We ar ana ae alla el ee 570 ns RER EN TR TE BE re Hl er ONSLLALURIU STRICH a tee en a ee 572 7 lanpuida.(Hempr. & Ehre) ... suncha.nde. - 573 e pallida pallida (Hempr. & Ehr. a ar hen 574 r = BAISERINEIIDerIIe 3 2 re ae, Meets R 574 er ir opaca Cab. 5 575 1) In den Angaben über die Verbreitung muß es heißen: des Brahmaputra. 2) Den Synonymen ist hinzuzufügen: Calamoherpe arborea Crett& de Palluel, Le Naturaliste, 6. annöe, p.469 (1884— Deseriptio nulla! Gärten in Paris). Fr ur > %) Häufiger Brutvogel in Agypten! Bergländer südlich XL Inhalt des I. Bandes. Seite 877-SElıppolais rama (Sykes) ken. er u un en ee 07a 878. # calipata KDicht.) wer ss ee El u Be Er el) Gattung Sylvia Secop. . -. 2.2... SEE NESTEER u iu 576 879. Sylvia nisoria nisoria"(Bechst.),chr.. ten ea ee ee Lee 578 880.22 7, „., merzbacheri Schals... m. 2.2.2 0 rege ie Ir re 881. , hortensis hortensis (Gm.) ($. orphea auct.). . » .» - ne) 832.7, ,; e erassirostris Cretzschm. . . . - Dee IR a a SANDER 883. „ borin borin (Bodd.) (S. hortensis auct. Eröreh) BA IS Tee See s „ pallidarJohansen #2, er een Bra n re ee He .. HOBE as4.0 7, Satrieapillasatrieapılla (1) Pr. En an 2 Ve ea ER R? heineken“(Jardy er EN ee ie, Lan 885. „. eommnnis, communis Bath. rasen, BE En Bag lo. oo. Welt BSOEN I. > ieberops. Menetr NER ME ee ee een er BB. 0 ACUTEUCH, CUTTUSAN (TUN ne nn a ne: Se a N Tr 588 BSBEn 95 0 Atanıs Biyth 022m N U IE AN EN E) Se =. %, halımpdendr ‚Suschkins = ba Sea wenn a er ee ee 21890. “+1, =. »mınala !ERamer 4.40. Stun. nem lan N UV ERET ee ee (Er BI: 27. valthaea. Human. hen dh ee 892. , nana nana (Hempr. & hey De ee a teren 590 SIE, denertt (Loche) 24. nn. 9 Te ee 89477 7.” zuppeli Temm.?. ... 0.1.3, BE a 895. „ melanocephala melanocephala ea ee A RE ee re 896. 5, ” leucogastra (edru) ... we Lau Mr 3 IE Er ET et Sl x momus u & eh Ta ee ee Bere, NAAR 898. „. melaneothorax "Tristr. =. =. 2. IE SIE a RETTEN Se FREE 899. „. mystacea Menötr.. . . 2 RT BEE Re Ver Eee 900. „ subalpina subalpina ann. By A en Ser la 596 901. Ro R inornata, Pschusie)ı i42 verietet es. Seele ee re 597 302977), ” albistriata) (Brehm) S)) Naar 2 near: 2 Da 9057, ‚eonspieillata eonspieillata/Temm:; } Area su ers enn e 3 22008 INA. ar, a bellasTsehusıct 2) RA ee na 9057, ‚desertieola, Brisbr,. 4 os a 12 Laien d Bern er ar a 906. „.. rundats; ündata‘(Bodd)L »21,.. „2... REINE 2 ee OT „.40.dartferdsiensis. Matheys. es ur zog BEER DE 1. ae Re a 308.0 schon Hart, Alaner ce Are Sa li er ae ty > a Er Dar a WSarda-Demm. .. + zu8 NE ie REN SS TEL I 2 are Era Fee Gattung Agrobates Swains . . FREENET ee: ... 6083 910. Agrobates galaetotes galactotes U] N N Se eis 911. > ; syrıaea(Hempr. & "Eihr.)12 0 Suer en Res 615) 912. . a famıiazis@( Menetr ). „(IF RERBISHERES PETE Te 605 913. en “ minor (Cab.)xe v0 m zu eh ohne BlH HR UIE HR SE VE EEE: Gattung Scotocerea Sund. . ..... a a Be OR EU BERAGUE 914. Sceotocerca inquietus inquietus ech RE I SHARE 915. 7 5 Platyura (Sew.). --..% 1.2 Sl I RE N Een 916. x x striatus «(Brobks)..; =. 12 B2 Sp He a Ka Auen 2 loihn 917. n a büryı Grant, «0.1.0. hu a Be er eabT 918. E 55 saharaes(Lioche) & = 4. 1 "WR Me Bee re 1) $S. semenowi ist Synonym. ?) Hierfür — nicht aber für $. undata! — muß der ältere Name Sylvia cantillans cantillans (Pall.) angewandt werden: Motacilla cantillans Pallas, in Vroeg’s Cat. rais. Coll. Ois., Adumbratiuncula p.4 (1764— Italien). 3) Muß 8. cantillans inornata heißen. 4) Richtiger $. cantillans albistriata. Inhalt des I. Bandes. Gattung Prinia Horsf. . . Prinia graeilis graeilis (Licht.) . deltae Rehw. . . . yemenensis Hart. A lepida Blyth ee, Cisticola Kaup. . ” ” Eh) „ 3. Cistieola eisticola eisticola (Temm.) arquata (Müll). . . - aridula With. e uropygialis (Fras.) eursitans (Frankl.) tintinnabulans (Swinh.) fuseicapilla Wall... . Gattung Rhopophilus Gigl. & Salvad. . Rhopophilus pekinensis pekinensis (Swinh.) . albosupereiliaris (Fhame) : „ ee Proparus Hodgs. . Proparus nipalensis hueti (David) » - nipalensis (Hodgs.) . vinipectus vinipecetus (Hodgs.) bieti Oust.. . „ ek) = cinereiceps (Verr.).. . = striaticollis (Verr.) . a = TRNSHHILSEUM EEE.) a eat’: + ehrysotis Blyth RE, winkel. Ver... Gattang Moupinia David & Oi . Moupinia poeeilotis (Verr.) Gattung Leiothrix Swains... . . Leiothrix lutea lutea (Scop.) . u, Er ae „ ealipyga (Eiodie Be Crateropus SwainBa Ne. 3 wi . Crateropus squamiceps squamiceps (Eee), = yemensis (Neum.) ß x Beadatne huttoni (Blyth) -. ... . > >> albirosteis Hart. mern. = „ caudatus (Drap.). 5; Zulyasitalens (Desk) «2.0 8.20%. „ acaciae (Licht) . Gattung Ianthocinela Gould . Janthoeinela maximus (Verr) ...... 5 ocellatum artemisiae (David). . . BL = ocellatum Se lonulata Verr. '.'... nah lanceolatus lanceolatus ern). bonvaloti (Oust.) . ” EL ” waddellt (Dress)... se Y koslowi (Biahehi) 2°. „1... ei sukatschewi (Berez. & Br Er davidi (Swinh.) . de 5 cinereiceps styani (Oust)) ni ceinereiceps (Styan) . er elliottii elliottii (Verr.) 2 Er prjevalskii (Menzb.) XLII Sa een brunniceps (Temm. & Schlee i Biere, (0 jeräen Ti ya . 2 82 82 000° ee Fauna tie, Sa erı erlee s (he, ana niert) 0.0 art IE Re de VL TR VO ee HEN CRM Er tr u tue alNier Diectyan, „RTAstHul.e De N or wen fe VE HE San Yan N miaipleRet Lu Te I 7z Cr Ber er Seite 608 608 609 609 610 610 610 611 612 612 613 613 615 615 613 614 614 615 616 616 617 617 617 618 618 619 619 619 619 620 620 621 621 621 622 622 625 623 623 624 624 625 626 627 627 627 628 628 629 629 630 630 631 631 632 RIETY: Inhalt des I. Bandes. Seite 966.' Tanthoeinela ‚elliotti"bonvalonı (Oust) A) re AR 022 967. 5 kenne Oustl an ae ee ee a Aush 968. Br attınascblythii(Vierr.)ote ent RN. 2 Se 633 969. a „. tatkkınıs (Blyth) 082 20 aussen 970. 2 „3% »oustaleiı Hart: ren 0 Ve ee ae ee er Sal, gr subumieoler.(Blyth) Eee ee Te . 6885 972. es formosum((Verk) Leer re ER ie Be 973. ., tuteowlarısrufogulanıs/ Gould a. ur DE 974. > 2: assamtensis- Hart. nn. 975. RR „ oceidenpahs Hart... me un 2 ee 976. er linestum lineatum A(Vaga) er Pe ee ee a IT, re i5 grisescentior. Hart. 1° „une un 2 Eee 978. a 5 eilgit Hark Auer A I Perl her Re 510 Sizieh 5 perspieillatus (Bm). 02. 7.14 2° su Pen ap one EEG I80. 5 albopularıs "Gould.s.7.2r, Bose, ze Er Gattung Pomatorhinus Ha SUSE N N ER N 50/ 981. Porkionkinne erythrogenys erythrogenys ES SE BE ea Se 982. 5, ” ferrugilatus Hodgs. ER en a Ds 983. E marelellandı .grayivoxy Dayıidı. 2. Een nn ee 984. r ® dedekensı -Ousb:.. = sr. ne une 2. ee ee 985. 5 rulieollis-ruheolls "Hodes 2.7 2 E amere Een 986. r Sbyanı.DaeD.rn 3.19 ea ea Be ee Katuns prdun 2 ee ee EUER erealNlurdus@daumaraureus@Eloler ee BSSE „ » = NSJor (OgEWA). 2216. 0 net est a re eh JB „Sy vomollissimus’Blyth, '. "ax. 200 2. 2 ke ee ee en IN. >. sibiriens sibiriens. Pall; on... 2 ee ee DEN NOTEN es davisoni (Hume)n. "an ee en ee III a RPRLSTES ES a ern R 993. 7 VISCIVORUSEYISCIVOTUS ID. Er 2 Be Se 17 94. ,„ “ deichler, rl... 328 ee Se 995. > bonapartei) Gap. 2 3 2 00. vet ei ee 396... sauniıus Verr...... = ee a ee 997. , Pphilomelos philomelos Brehe (T. ı musicus ae EIEOTEN) 2er 20 un 9932 2, = elarkeifHarbic.. 4. (Biel nes > see ee 939 % Cardısa Temmars- rue: VE oo us ao 1000. ,„ musicus L. (T. iliacus a ar ale Fe a ee a 0DL2. 1.7, Ahortulorum. Seh, rn ee a er 2 a ze 1002. 72, , Spalldus Gm. 2 en Fe 1003-7, - obseurus Gm: ne ee Pe er 1004. FR chrysolaus Temmayw.r. 2.2 er SR NE 1005. 77, . ‚celaenops ıcelaenops.Stejn..ı 22.02 Nu). an un ne 1006 hy yakushimensis (Ogawa).. 1.7... 2 a. an 1007. * naumannı lemm. Were. Ve ee ee 1008. en fuseatus Pall-" . rennen ten ne Ve ES SR 1009. ». . zufiecolliseruneollis-Balle2.7 = ri. 22 0 A ee En Dee 1010. a er atropularıs, Temm. ver. E22 as ee ra 1011. 1. 'eastanea castanea, (Gould) Zr er ee a li 10127 >, Fouldis(Verr.) Wr. a ee 1013. ” oe lesl Brzew. 8. ne Er RR RR Lt reharen ie a 1014... ölbpeinetns Hoyer. war oe a Se !) Präokkupiert durch I. bonvaloti (antea p. 628). — Als neuen Namen schlage ich vor: Ianthocincla elliotii honoripeta nom. nov. Inhalt des I. Bandes. XLV Seite LS Eredar Kurauanus borgmammen na. ef sn en arte nern. 66 lese), r BELEHLAUSE(SCEHSNEREE 2 0. aan ee re eisen . . 664 0172 3, = BIDERLEIS (Brchmiierena,it: 2 1agdpauranes ee u IQ, Wu merule’ merala DL. 2. 202°. ae ea ac en. 0 1048. 7, HINDRTIAERHRSEINSCHINEE 3. aeanarhe war are, ea 667 101917 ERERIESTROH ERNEST Ran = 1... a en 667 u A PNA SISTERSIREBATG: a0 ee, ee ee Re aa 1021. & GSBTTKANTeug: Diele ma. ea eg ale ae de ee El EENGHS 1022. NEIL AISIEHOLNLAR INS a ee ee Lan ee 2 OD 028. Ru ale ERiNa UM ACE)7 Yan kam aan a aeg Bann Mile a N, 1024. „ EssHagasllemper, &rlihr. >"... au a er ee ee 1025. 5, ie iibernedia (richran)es. a 1... scan m le a ee 1026. masıma, (Beeb.) -u%-.8: .=..'6 ua Ge RL ER 670 daktnng Monticola BO aUBRlEeN 12252 ua 2 el et see BON OReolansaRatlusı (ya eva ee ee arte ce late une 1028. " gularis (Swinh) es ee ve ee HL 1029. e solitarius solitarius (L) Mm. en ee. re ee 1030. Ss e tTanNeaNpscun. Hart. vw. u. vers mh. In le ln aa 1031. 5 . TANdoo (Sykesy c) ae ante a Be 1032. n philippensis (P. L. S. 2 Ras Re VORgER an) klang NEyIopHoreun. Femme. ar. un. ga ae N En aa AO 1033. Myiophoneus temminekü temminckü Vig. - 4. sn... 0. 0.2.08. 676 1034. 5 ea FURCESLAUIGUBI SAT: u ee ae ee u BT 1035. , BEETIIER (SCOP I Aa 2 ee u ar Au Katkurnen BER1B018, Bechät. 7.0. rede I ann dla nn ee 2 678 1036. Saxicola oenanthe oenanthe (L.). . -» » 2... EEE TE ANGE a „3 ArGERLeRH Da. Al A Er RR, Ne EN sy rostrata Hempr. & Ehr. ...... a DER RE SAGEN 1057. 1 e leueorhoa (Gm)! us 2 tee, I Er TE HE 681 1038. 2 an S8CDONMIDLXON eu, 0082 1039. RR deserkr deßertt Demm. te... entered a er nern 0 1040. # SR BLEOEHleIE lg eye ht ER Eee, ker: 1041. > hispanıca bispaniea (Lu) * 0 00 u sr NIEDER. (688 1042. F a zanthomelaena Hempr. & Ehr.nı. „en 1.1.1002 687 1043. . es Fade Bar Don I NE 2 EBD EIER RER 1 21c- 1044. R pleschanka pleschanka (Lepech.) . .... BES REES TASCHE: . 688 1045. Pr 05 Gepziner, Homallt Lin. RR ie 2 er 1046. > melanoleusa melanolenea.i(Guld.yr = au... use ne ae 1047. rn = AnsenwWHleneli al) ale heran er ‚D. 1048. zn Tsabellinat Greizschnes Sea a leene a ER ENHOT 1049. e xanthoprymna en (De Til) . ee ee 1050. = 55 xanthoprymna Hempr. & Ehr. ER EA =; 1051. 24 e> CHERININGE NEE LED rn te ana e 1052. R TRRESER, Dach. 72: a On ee arten ante Em ar Se 1053. h Ineensalaeens Lichte sag ar ae A nn ee ea re be 694 1054. % esihalopmilanTrisbeose., Sol A. 1 RE N 695 1055. u BErRGSE SEEBR Te ea rate era er Re 1056. Er PiearawBlythe ser, Vergessene 090 1057. u ERS BEUGSF SICK. nr a a 697 ) Synonym: 7. m. brachyptera Floericke, Aus der Heimat des Kanarienvogels (Tenerife). 2) Wird SS. deserti albifrons heißen müssen: Saxicola albifrons Brandt, Bull. Acad. Petersburg II, p.139 (1844— „Westsibirien“). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna, IV XLVI Inhalt des I. Bandes. Seite 10584 Sazıcola leucarus leuearus (Gm). 0 See I RGON. 1059. A 5 Byontiica Arlougl2 x. Zr Kane mnern n: RRIT 1060. = 5 tiepenbacht@Hart.,.. =, :. Veen er Na ee 699 1061. n leueopyga (Brehm) "2. ..... a a 699 1062. es alboniger Hume sm ae sp BL En SE 700 1063. monächa “Temm.. ee Nel cn. getan Weke ee ee en 701 Bang Pratincola Koch. ...... ER ee 1064. Pratincola rubetra rubetra (L) . » 2... 2... a ee 3: 702 1065. Mr R SE LYZ RED 3 RE EBEN 103 1066. b; r noskae Alschusi"e +." ra ER 1067. = R TRANDANELBer Joh.“ 22 0 aan SI ner 2.704 1068. n dacotiae Meade-Waldo . . .. . NE TER Rei. : 704 1069. Ei insienis Blyth 22. x. 2 Na seta MER SS Por Pers ee U er Me Re REN 705 1070. 53 torguatarupıcola u.) 2 02 Re EN SEEN N I ERE 706 1071. = 5 kibernans "Hart." una ME RE Sen ee 707 1072. = „ Inaura sl Pall)! sy. 0720 ner. ERS EHE Eee u] Re. ON 1073. 2 > Btemeper Parrot. sn ne ee Ba 708 1074. n a IndiessBIyDh? 2002 0 Venen ea Er le 1075. S I przewalskii Pleske. .... Be Se Dee ee ee NR 1076. e Caprata rosSorum Harte ee Se nn a ee U) 1077. n n bieolor 1Sykes)ı 7 279. BE FE A TE 2 710 1078. e , Caprala (Tu) Senn sr a er Das. KERSAESEI En EN a ) Gattung Oreieola "Bp. . 27.2... 2... es er an a 1029..Oreicola ferrea Terren (Gray), 2 „sn ne on rer Be ihli 1080. = #rharinptonı Hart/une, vu el ee ne ee: ie Gattung. ParsizerHodgs....n: wen. 20 ya ee 712 1081. Tarsıger eyanurus (Pall); -» .. , ..02 3% I Pe RER a RE 1082. * ruhlatus@(Hlodes) er. en ee re Bi) 1083. ; indica sndrea. (Valle), en 2206 0 2r Se ee re 1084. = hyperyihra(Bilyih)s.2°.2,.., 2000 SW a er a et: 1085. ee chrysaeuscHodgs. 172.0. 37 uf Eee Be ee! Gattung Chaimarrornis7Hodgs... 3 0 ars sta > ee Ve: 715 1086. Chaimarrornis leucocephalatWVig.) ren ne ee ER ) 1087. 2 fulipinosa Sulieınosa (VIgse. zn. Eur. 2 Be 716 Gattung Phoenicurus Forst...» 2... ...» lie a ge 717 1088. Phoenieurus phoenicurus phoenieurus (L.) . ce 2... oe... no. 718 1089. s; n algeriensis (Kleinschm.) . . ».. ee iD) 1090. * ” mesoleuca (Hempr. & Ehr.) . .. ......x. 720 1091. > ochruros gibraltariensis (Gm.) (tithys auet err!) ....... 720 1092. nr x ochruros (Gm.) . . re oa 722 1093. ss > semirufa (Hempr. & Ehr.) cn cn. 1094. n Mr phoenieuroides a ee N ER 123 1095. ee rufiventris (Vieill.) . en a ee 723 1096. a Boden (Moore)y ala, san no ea ee 724 1097. sa auroraaraurorean(ball.)> -2.... ar EAN ORDER EUR: 725 1098. ” ” flchner(Barrob) v2. .02 0. zu ae Bee 725 1099. ” ss leueoptera,Blyth 22.2. 020, zn an ee a eh 1100. r erythrogastra erythrogastra (Güld.)" » 2: 2. un... 726 1101. on 4 orandis (Gould) a. Zee 2 el 1102. o5 eryihronota @yersm)) I Woum a 1103. an alaschanıca (Erzew.)I nee a a mw. 2. 728 1104. es frontalıs, Mag. es 202 Be Ua 2 a: ee us 728 1105. 5 SCHIRCEPSIGERYR SE = acer Bet ste IE AA 1106. i- eoeruleocephalarVip.. 2... zur. all 1109. 1110. d1Tl, 1112. 1113. 1114. 1115. 1116. 1117. 1118. 1119. 1120. 1121. 1122. 1123. 1124. 1125. 1126. 1127. 1128. 1129. 1130. 1131. 1132. 1133. 1134. 1135. 1136. 1137. 1138. 1139. 1140. 1141. 1142. 1143. 1144. 1145. 1146. 1147, 1148. 1149. 1150. 1151. Inhalt des I. Bandes. XLVI Seite Gattung Diplootocus EEE ae ED ren Na ha Me REP IP UFEPR 1107. Diplootocus moussieri (Olphe-Gallard) . ».. 222 .. end. 731 Gar BHUSBITEE Norsk ea u N le ne ale 732 1108. Lusceinia megarhynchos en Brehm (L. luseinia auet. errore!) . 733 ; in golzii (Cab.) . I See er la » africana (Fisch. & Ba ae 735 e a alle phillomela,auet.) NT. WE. re a e a 736 F calliope (Pall) . .. . LS Be 34 en 738 R peetoralis peetoralis (Gould) Be En) RE a en a 739 r = Balken (New.)..2..Ka 2 Re es 1 ER 739 = confusa Hart. 2 Alu er ar aftenlefı= . 740 tschebaiewi (Przew.) » » a an 2 N 5 er 740 e" dayidı (Oustle 20,2 08 ars . ER 740 = obacura (Beress& Bianehl. a» + » VIEL III. 5 741 R rugeens/ (Hart) .# sen... in wen RRON eur ae 741 akshıpa (Temm.)+" 20-2 aa 2.4: 2 menu. BERTIINDER ee 742 komatoru komador. (Temmy a. Wied . 742 „ R DEmIyOR (Btej nt ee ee . 743 En SIDHanSE (Swinn) ee RE ae B - 743 ” eyanan(Pallietı sie. aan har. Se SUR Er ne ee} 744 e ByErten gaeikeir (Kleinschm,) u > ars BREI 745 5 Pr NR OD NO EN rreca ie 745 i Den pallidesulars (Sar)... . . ne nen, riet: 747 a TO SEEN A RU Fre I) Re en I ELENA TER 747 ; ee TER Pan IRyN ir 748 e FELL LCVAHBCHIRRUW Ole. ra cn an ee lese R 748 n so kvolsae, (Kilemachms).r. ze. ir nalen ae: 749 = ERTRARER (ST 60, Loud)ike.ır vo ee en aa ner 750 ARTORLA SCHEN) 5 an Aa ee ee ee . . 750 Ghttung Erithacus LE Er ah Einsbachsrubeeula rubecale (Di) 4... 2.0 1. a0 ante ne . 750 a n Hirhopkulun EJant.o 23 5... 05, Ra re ee ee 752 = ee sardus. Klemschm. eo... 00 . 753 en n wilherbyis Hart cat 6 eds ale . . 753 r n SEDATDRSNELOCHI A a ae 754 : ;e Imeniaeı Bllenterfe, ots Bao ce 754 CHUCASIEHSE BUT CHE: Ken ee eher Eee 755 Gattung Irania TITAN N EN N On NEE 2 755 Irania gutturalis (ea) Me, EA RE RR CE St 755 Gattung Hodgsonius Bp. et ee RE er 756 Hodgsonius phoenicuroides Br Pe a... 6 nern 5 1 Ken ee 756 Herne GrananlarHodeszr ae ne, llauue dur age lee e 757 Brandalakenelienlarıklodenn. ya te ee ee ee 757 BEE rer Bew en re ea elle unge 758 inseyes mingnlatusı machlaiue Vieer 0 ta: arena na are wen 759 x r Frahtatnsn Galle 10 (a Bee, a ee ae 759 e sinensis Gouldı.. .;,». 2%. BR Re er 759 hr lesehenaulbieindheus Harte era a ae ee 760 Earupee Nirergeichla, Sharpe. . 0.3.4 0 a ala nen 760 Nierseichla, sconleri (Vie. 22.0. 0 ale. 760 BEE ARGENTORTEDAEL. "4.0... ee 761 Eaunellnnenllans Lollaris (SCop.) ,.. sr. 00 rau nee aelie 762 PR " BabalpınastBrehm) >... 6. ru leflan 763 = Beneteus (Sch. 7.9... Hann 764 2 r OT ELSE) OR ee Hr, Gare PEN RE a A . .764 1152. XLVII 1153. Prunella 1154. 1155. 1156. ale 1158. 1159. 1160. 1161. 1162. 1163. 1164. 1165. 1166. 1167. 1168. 1169. 1170. 1171: 1172. 1173. 1174. 1175. 1176. I TT- 1178. 1179. 1180. 1181. 1182, 1183. 1184. 1185. 1186. 1187. 1188. 1189. 1190. 1191. 1192. 1193. 1194. 1195. 1196. 1197. 1198. 1199. Inhalt des I. Bandes. Seite collaris tibetanus (Bianchi) . . . . . Ste wre NE Ware: 765 „ ar erythropygius (Swinh.) . . . . . erbrlifee Ss RAHRTN 05, er re nıpalensis (Blyth),, .. .......... 0% Are 765 er „ia himslayanas (Biyih) a). 0a ee re De r zubeenloides (Mpore) ses. Dee 767 a5 in: strophiatus (Blyth) . eV tens er 2 a RL] n 3 multistriatns (Davad)anerenkerachs zit aan ee er 5 jerdoni EEE ER R- 2. mi TOR = montanella (Pal) U 2.202 (Kies ee 768 Pr fulvescens fulvescens Sow;) een. a oe Tl a r Areaser!: Hart... ul. Rn, ce 2 r e Dahıarcns. (Maez)n ee ae a er ee ee 770 b. = OCHlarıs(Haddo). 2 Se ae Ten ee 770 Br atropularısı (Brandt) . » .o „ea. BR EA: 771 55 Koslowa (Przew.)) eat) fe; a, 0. enter Sureilel SEK ae ee 771 hs modularis modularis an. Be EN AREA? 712 a r oceidentalis (Hart.) era ka Pellets ee Be rl Se TEN 2 * orientalis (Sharpe). alarm Ren 774 » 2 blantordit(Sar.) Meier.) er or Peer ee 774 5 rubidus (Temm, & ge ee open ne Elan ae 774 h. Iinmaemlatus(Hoder)e, » pe. Ten RE U OL oe 7 Bamilie TROGHOBYTIDARRT „nr. 0.0.0 Ei RE ee een 1 Gattung Froglodytes Viel... Ce a We Er 776 (Iroglodıfies troglodıytes Tawanus Hart.) neh a sn en 776 he treelodytesinslandieus Harley EREINTEeeee 776 ı r zetlandicus@ Hlart ers Beue a lciet . > borzealistFischlu mes N pe 777 r Ki Bubepir > 1: \eln nern SUR RER SERIE Es ee = ee Eue 7717 ia r hirtensis. 'Seeb. Ur Lu NE ee 1 778 . B troglodytes (L.). »°.. 0.» REES TE EDEN TB 52 er kabylorum Hark a HASTE ES RR 780 7 Gypriotes (Bate)aer nr meer er Biel), B- I hyreamus 'Sar: &Eouden KUREN ee: 780 47 > pallidus Hume nn. a de Grit 78l . Re zaprossiensis Sarı &’Loudon\. . „u Jesse 781 “ n ripalensis Bilythr. 0% PN TREE N. Eee . 781 er = tibetrana (Wallon) 2 He re 782 e, " nepleehus Brocksi 7.1 HE EUR EEE 782 ” er damrieus. Dyb. & Taezn sn Se 782 > > tarbagataica (BSuschk,) Ua Ms : 182 r RR peninsulae (Clark). LK STE se ee 783 2 en idiustBichm.) 2a... Str 2188 en a Bzetisehuanus. Hart.ı= .. „Mi Me er EN TEE > " fumjeatus Temm. ©. 2 na Ber RT Ur i6 . a ogawae. Hart... 2he, AN See RE De ET: > a kurilensis !Stejn. We Allen A ee sie 784 pallescens Bidew.)y u 220 EIER Eee: „ 784 Be Selasorsis Day. Oust.r Es Be een Re 785 Spelaeornis. troglodytoides (Verr.). „nme a 3 71.25 r halsuetl) (David). 2 Eee eg. ehe nee. m en Caudata KBIy) TE. re ee a ne ee BE 786 Gattung Pnoepyga Hodgs. . » » .» 2.2... ae N a 2 180: Pnoepyga squamata (Gould) . » 2». 2 2. 0 enin en .a.. es &2) pusilla pusilla Hodes, m. az 27.2. ee N ee SL 1200. 1201. 1202, 1203. 1204. 1205. 1206. 1207. 1208. 1209. 1210. 21T. 1212. 1213. 1214. 1215. 1216. 1217. 1218. 1219. 1220. 1221. 1222. 1223. 1224. 1225. 1226. 1227. 1228. 1229. 1230. 1231. 1232. 1233. 1234. 1235. 1236. 1237. 1238. 1239. 1240. Inhalt des I. Bandes. RIPX Seite Gattung Cinclus . ». »....- - ne ee a 788 DERRIRSEGHIERESINGIUN (Je ee co ea en an 788 ” PESBBETTIEHREACHN ÜNCHUSER 2. cu ca. dm ee a Be ie en 789 ® a ec ee 790 ne PS ENTEDANGGE Drganname nu Se ee ee AN ee 790 2 ET er Eee EEE 790 „ EESSDRWOrINI Areieonte 2 00% len rel 791 5 ESP Aumaleuss Deebntetgn . Tuben Sauer A 791 22 Si merklonaler brehue ©, Te Sao une 793 E tn tn a Fe ee 793 N ,„ eaucasicus Mad... 794 { FO ETUNYENTEISH I TISEREE ee ae ee 794 & WERBEERICHNA WACH, (newer. an ee week 795 . LEaSHmerIengIs .Gomldh,, .„ Ver nee ne mo wer 795 » feneogaster Bor Arm u A re N ee ans s 795 a Dallas: Ballası Tem Ja... MA te Re ee 0 N 797 re = :uouliei, Ouste ae el wen 8 797 teunırosmisa.Bp: mr. m sn ee kenne R 798 aaa Tesia Hodgs.. DR 0 5 eu drule 798 Teosın: eustaneneoroma;a.- (Burton), » 4 “ un een a ee 798 Familie HIRUNDINIDAE . .... a 799 Galkang, Chehsdon Konstı „a... ine mann 799 Eheloonsrassteastunbien (In) o sule,n neue » 800 x an TERRY Plant Boa: - Se fe pa nes 802 n „ savigniü (Steph.) . Sr ... 802 5 SE SP ULNEANSHSCHENR A nen ee ae 803 - „ tytleri (Jerd.) RN ® 804 vr daurca rofula, (Temm.) 2 nr sen 5. ee en ... 804 > RR nipalensis (Hodgs.). . . . . . ea re. 8 ee ; 5 ERBIEICHE (ET DER Se Reh ee eeis . . 806 & E striolata (Temm. & Schleg.) . »..... . SE IR BUG in erythropygia a Ba ES a . x ; 808 Gattung ERSTER ne a ee re 807 IHirahdonurbien arbien, Tr 2. sun ln see len - R 7807 Br a meridionatiss Harte I. 1. u. nun s TEE 809 i „ whiteleyi (Swinh.) .. . . Ste s 809 " SERSSABESNERIBHBIS (GOmlÄN. \.. neuen wre ie . 809 eansnrtmentdlis Hart. 4... 0... sd SR : 810 dasypus (Bp.) . a EN TR ee ee SL Batkang Riparia Horst. en el. er Be . - ee 810 Buylanıgzmparia.cipana (E.V ar. ea ne 8ll a so itteraksı (Haugkir. ar. 0% ReRue 2 812 @ 2 dilutar (Sharme u Wyste) nn ana Er: 813 Re Pa ttgeı (Boni par ee le ae es ara Re 813 ne paludicole minor Canaria: sie ans ern a wa ae 813 er = mauritanica (Meade-Waldo) ....... rar 814 = e IDOLUBICHEL WHOLE )In a 9 ee en ee ee 8l4 BIBERRBTERLEIS. ESCOWEL. 0 a ae ee een et 18. Sassabspleis obsoleia. (Gab) nen a. nn EN 2 ERS LS Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Ernst Hartert. rn # ‚Heft 1. & Mit 22 Abbildungen. — en - Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. ST 2 a 2 BE Ausgegeben im November 1903. ER. : | Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Ernst Hartert. Pr Er 22 Heft I. Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. Ausgegeben im November 1903. „Der Naturforscher soll nie die Wahrheit der Klarheit zum Opfer bringen, d was heute unwahr ist, bleibt immer unwahr, was aber heute nicht klar ist, kann spät klar werden.“ Ordnung PAS SERE I. (Gaumenknochen aegithognath. Halswirbel nicht mehr als 15. Ohne Basipterygoidfortsätze. Von Schenkelmuskeln fehlt der Ambiens. Zehenstellung immer normal, d. h. die Hinterzehe (Hallwe) ist nach hinten, die übrigen Zehen sind nach vorn gerichtet. Die tiefen Zehenbeuger frei, der flewor perforans digitorum beugt die drei Vorderzehen, davon unabhängig der flewor longus hallueis die Hinterzehe. Bürzeldrüsen nackt. Die Jungen sind blind- geborene Nesthocker. Die Passeres oder Passeriformes bilden die weitaus größte Ordnung der Vögel. Sie umfassen die Oscines oder eigentlichen Singvögel und die den Tropen angehörenden Oligomyoden und Tracheophonen, die beiden letzteren die Clamatores Cabanis’, der aber auch die meisten unsrer heutigen Coraciae dazu rechnete. | Die Einteilung der Passeres ist äußerst schwierig und noch keineswegs zufriedenstellend. In der Anordnung derselben, wie in der ganzen systematischen Reihenfolge in diesem Buche, folgen wir mit wenigen unwesentlichen Aus- nahmen Sharpe’s Klassifikation, wie er sie in seiner Hand-list anwendet. Es sind lediglich Arbeits- und Raumverhältnisse (nicht wisseuschaftliche Gründe!), die dazu bestimmten, mit den höheren Formen zu beginnen. Familie CORVIDAE. Die größten unsrer Passeres. Flügel mit 10 Handschwingen, von denen die erste verkürzt ist, immer aber länger als die Handdecken, meist etwa halb so lang wie die zweite. Lauf hinten mit einer fortlaufenden Schiene bedeckt. Geschlechter nicht wesentlich verschieden. Die Jungen den Alten ähnlich. Nasenlöcher vom Stirnrande entfernt, offen, aber von Borsten über- deckt. Nur eine meist im Herbste stattfindende Mauser. Gattung CORVUS L. (1758). Umfaßt die Raben, Krähen und Saatkrähen. Gefieder schwarz oder grau (bis milchweißlich) und schwarz. Erste Schwinge normal, nur wenig an der Innenfahne verjüngt, mindestens halb so lang wie die zweite. Schwanz abgerundet oder wenig gestuft, kürzer als der Flügel. Nester frei auf Bäumen oder an Felsen. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 1 2 Corvidae. Fast kosmopolitisch, nur in Südamerika, Neuseeland und den meisten Südsee-Inseln (aber nicht auf den Sandwichs-Inseln) fehlend. In unserm Gebiete 6 Arten mit vielen Unterarten. Übersicht der paläarktischen Arten. Die die Nasenlöcher verdeckenden Borsten fächerartig nach oben ge- richteten ne .g: Be nk p- Die die Nasenlöcher swalsahaedien Bo el, vorn gerichtet . i Ganz schwarz 5 ae 9 SIEBEN AU Grau (oder weiblich) Rn en an re 10, CORE! oo w@ 1 W 00 J | J \ Sehr groß, Schnabel mächtiger, Federn des Vorderhalses stark verlängert | und mehr oder minder spitz, Flügel über 38 cm, meist nahe an oder weit über 40cm. ... an en La NOS CORE | Nicht so groß und mächtig, en Arem. so elang lang und spitz, Fluprel; unter. 38. em, meist viel "kürzer... 272 N ee 4 Schnabel gestreckt, spitzig, Halsfedern weitstrahlig, zerschlissen, Gefieder stark glänzend . , .'-». De RE H frugilegus.. p-13 Schnabel Tekältnismäßig ee ee (Halstedern kompakter, Gefieder nicht so schön ini ER 5 .ue Schnabel länger als der Kopf, von der Stirn an nach der Mitte der Firste zu etwas ansteigend; im allgemeinen mehr grünlich schimmernd ©. macrorhynchos . p.12 Schnabel nicht länger als der Kopf, die ganze Firste absteigend, oder doch nirgend ansteigend; im allgemeinen etwas mehr bläulich schimmernd C. corone. p.11 1. Corvus corax corax L.') (Fig. 1.) Der europäische Kolkrabe. Corvus Corax Linn., Syst. Nat. Ed. X, p.105 (1758—. „Hab. in Europa“. Erstes Zitat: Fauna Suecica 69, typ. Lok. daher Schweden). Corvus maximus Scopoli, Annus I Hist. Nat., p. 34 (1769— Linne’s ©. corasx.) Corvus Clericus Sparrm., Mus. Carlson. Taf. 2 (1786— Aberration mit weißem Kinn). Corvus sylvestris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutsch., p.163 (1831— Typus Bench Corvus peregrinus Brehm, 1. e. p. 164 (1831— Typus Renthendorf). !, Das Studium der Kolkrabenformen ist ein sehr schwieriges, weil es viele lokale Formen gibt und das sonst so bequeme Hilfsmittel der Farbenunterschiede fast gänzlich fehlt, außerdem ist es schwer, aus manchen Gegenden Serien zu erhalten, und die Formen sind tüchtige Flieger, die zur rauhen Jahreszeit oft ihre Wohnsitze wechseln. Die sibirischen Formen sind mir fast unbekannt geblieben, ich führe daher ihre Unterschiede nach Taezanowski an, es sei jedoch bemerkt, dass die von diesem Autor zur Unter- suchung benutzten Schwingenverhältnisse auch bei einer und derselben Form stark variieren, und daher die sibirischen Formen noch nicht feststehen. Uberhaupt sei darauf aufmerksam gemacht, daß die Kenntnis der Rabenformen mit vorliegender Übersicht jedenfalls noch nicht abgeschlossen ist. Eine äußerst kleine Rabenform (Ö. edithae) bewohnt Somaliland; in Amerika wohnen mehrere wohl unterscheidbare Formen: (©. ce. sinuatus Waeler (Isis 1829 p.748) aus den westlichen Vereinigten Staaten, Ü. e. principalis Ridgw. (Man. N. A. B. p.361, 1887) N.W.-Amerika, Kanada usw., ©. c. eryptoleucus Couch (Proe. Ac. Philad. 1854, p.66) Texas bis N.-Mexiko, eine wohl unterscheidbare, anscheinend noch nieht benannte Form von Alaska, C. c. elarionensis Rothsch. & Hart. (Nov. Zool. 1902) von der ÜClarion-Insel im Stillen Ozean. Corvidae. 3 Corvus littoralis Brehm, 1. e. p. 164 (1831— Typus Rügen). Corvus montanus Brehm, 1. c. p. 165 (1831-—— Typus Tirol). Corax nobilis, pityocorax, planiceps, minor A. Brehm, Verz. Samml. p.3 (Nom. nuda))'!) Engl.: Raven. Franz.: Corbeau. Schwed.: Korp. Ital.: Corvo imperiale. Ad. Großer, hoher Schnabel, sehr starke Füße, Kehlfedern verlängert und zugespitzt, die seitlichen Steuerfedern mindestens 4—5 cm kürzer als die mittleren, sodaß der Schwanz eine abgerundete oder stumpf keilförmige Gestalt hat. Glänzend schwarz, stahlblau bis bräunlich-purpurn schimmernd, am Halse manchmal etwas ins bräunliche ziehend. Das Kleingefieder an der Wurzel asch- grau, dann mattschwarz, darauf metallisch glänzend, auf dem Oberrücken noch wieder mit bräunlichem Endsaum. Iris dunkel- braun, Schnabel und Füße tiefschwarz. Größte Flügellänge 43—45 cm. Schwanz Biene s 24—25 cm, seitliche Steuerfedern etwa 20— 21cm. Schnabel 70—84mm, größte Höhe etwa 3l mm, Lauf 70—75 mm. oO wie J, aber im allgemeinen etwas kleiner. Juv. Mattschwarz, ohne viel Glanz, die Kehlfedern kurz und abgerundet. Nord- und Mittel-Europa — Skandinavien, Rußland, Polen, W.-Sibirien, Deutschland, die britischen Inseln bis zu den Hebriden, Frankreich bis zu den Pyrenäen, Alpengebiet, Nord-Italien, Osterreich-Ungarn, Donauländer. (In Griechenland leben mehrere Rabenformen, deren Studium noch aussteht.) Schon auf den Färöer vertritt den typischen cora® eine andre Unterart, auch der grönländische weicht etwas ab. In den Donauländern, im Balkan sowie im Kaukasus scheinen die Raben nicht die Größe der westlichen Stücke 'zu erreichen, in Amerika, Nord-Afrika und in Spanien südlich der Pyrenäen kommt der typische Rabe sicher nicht mehr vor. Außer den bisher unter- schiedenen Formen dürften sich noch mehr unterscheiden lassen, wenn genügendes Studienmaterial sorgfältig geprüft wird. Bewohner der felsigen Meeresküsten, höheren Gebirge und ausgedehnten Wälder seines Verbreitungsgebietes. Stand- und Strichvogel. Scheu und flüchtig. Omnivor: Fische an den Meeresküsten, Aas, lebendige Tiere, vom jungen Vogel, Reh, Schaf, Ziege und Hasen bis zum Wurm, Schnecke und Insekt, Vogeleier, Pflanzen, Korn. In den Kulturländern meist selten geworden, daher trotz gelegentlicher Räubereien an Wild und Vögeln dort dringend des Schutzes bedürftig. Stimme ein tiefes, sonores krach, krach; in der Paarungszeit hört man auch ein weitklingendes klong, klong und ein krächzendes Geschwätz. Nester je nach des Ortes Gelegenheit an Felsen oder auf hohen Bäumen. Eier vom März bis April, manchmal in mildem Klima (West-Europa) schon Ende Februar, 3—b (meist 4—5) an der Zahl. Genau wie große Kräheneier, hellgrün oder bläulich- grün mit grünlichen Schalenflecken und bräunlichen Flecken und Punkten, zuweilen auch Strichzeichnungen, 47 ><31.5. 49 >< 32.9, selten bis zu 53 >< 34.5, seltener nur 43 >< 833, oder gar 43 ><29 mm. !) Die Drucklegung dieser zahllosen Namen ist bedauerlich. Sie ist entstanden durch den Mangel an Ernst, mit dem man Prioritäts- und Nomenklaturfragen zu behandeln pflegte. Man könnte vielleicht das Verzeichnis als Verkaufsliste ignorieren, dies würde aber im Hinblick auf Lichtenstein’s Dublettenverzeichnis u. a. m. nicht konsequent sein, außerdem hat Dresser die Namen bereits in seinem großen Werke zitiert, sie sind also nicht mehr totzuschweigen. ı* 4 Corvidae. 2. Corvus corax varius Brünn. Der Färöer-Rabe. Corvus varius Brünnich, Orn. Bor., p.8 (1764— „E feroensibus insulis“, Beschreibung der weiß und schwarzen Aberration). Corvus leucophaeus Vieillot, Nouyv. Diet. d’Hist. Nat. VILL, p.27 (1817). Corvus leucomelas Wagler, Syst. Av., Genus Corvus, sp. 4 (1827). Corvus ferroensis Schlegel, Bijdr. tot de Dierk., Genre Corvus, p.6 (1858). Corvus corax varius Hartert & Kleinschm., Nov. Zool. 1901, p.44, Abb. Dem €. ce. cora® äußerst ähnlich, größte Flügellänge der bisher gemessenen Stücke 44 cm, das Kleingefieder sehr weitstrahlig, viel lichtere, weißliche Gefiederbasis, nicht so stark purpurglänzend. Neigung zu partiellem Albinismus, der sich in ziemlich regelmäßiger Verteilung an Kopf, Unterkörper, Flügeln und Schwanz zeigt, wobei auch die Haut schwächer pigmentiert erscheint. Färöer. — Auf diesen Inseln kommt natürlich nur diese Form vor. Nistet an den Felswänden und lebt von ans Ufer geworfenen Fischen, jungen Seevögeln, Eiern und Abfällen aller Art. Standvogel: 3. Corvus corax tibetanus Hodgs. Corvus Tibetanus Hodgson, Ann. & Mag. Nat. Hist. (2), III, p. 203 (1849 jedenfalls nördlich von Sikkim). „Tibet“, Ausgezeichnet durch seine bedeutende Größe, besonders riesige Flügel- länge, die bis 497 mm reicht! Großer, besonders in der Mitte sehr hoch gewölbter Schnabel, verhältnismäßig kleine Fübe. Lebt im Himalaya in Höhen von über 13000 engl. Fub. 4. Corvus corax sibiricus Taez. Corvus corasx sibiricus Taczanowski, Faune orn. Sib. Orient. I, p.526 (1891— Ost-Sibirien). Flügellänge 447 mm, erste Schwinge kürzer als siebente und 86 mm kürzer als die zweite, 1 cm vor der Spitze 9 mm breit, äußere Steuerfedern 56 kürzer als die (längste) mittelste. Ost-Sibirien bis zum Ussuriland, genaue Verbreitung nicht bekannt. (Nach Taczanowski.) 5. Corvus corax ussurianus Tacz. Corvus corax ussurianus Taczanowski, Faune orn. Sib. Orient. I, p. 527 (1891— russ. Mandschurei). Flügelläinge 445 mm, erste Schwinge länger als die siebente und 86—90 mm kürzer als die zweite, 1 cm vor der Spitze 10 mm breit, äußere Steuerfedern 70 mm kürzer.als die (längste) mittelste. Russische Mandschurei, besonders im Süden. (Nach Taczanowski. Ich habe keinen Raben gesehen, dessen erste Schwinge regelmäßig kürzer als die siebente ist.) Ten Corvidae. 5 6. Corvus corax kamtschaticus Dyh. Corvus corax kamtschaticus Dybowski, Bull. Soc. Zool. France 1883, p. 362, 863 (Kam- tschatka). Flügellänge 492, erste Schwinge gleich der siebenten, 102 mm kürzer als die zweite, 1 cm vor der Spitze 6 mm breit, äußere Steuerfeder 64 kürzer als die mittelste. Kamtschatka, gemein. (Nach Dybowski und Taczanowski.) 7. Corvus corax behringianus Dyb. Corvus corax behringianus Dybowski, Bull. Soc. Zool. France 1883, p. 363 (Behrings-Insel). Flügellänge 44—46, erste Schwinge kürzer als die siebente und 95 mm kürzer als die zweite, 1 cm vor der Spitze 10 mm breit, äußere Steuerfeder 65 kürzer als die mittelste. Kommandeur-Inseln (Behrings- und Medni-Insel). (Nach Taczanowski.) Die Unterschiede dieser Formen bedürfen der Bestätigung. Auf den Kurilen wohnt und brütet ein Rabe, der zu kamtschatieus gehören sollte, ein untersuchtes Stück aber hat die erste Schwinge länger als die siebente. Die Breite der ersten Schwinge. variiert, ebenso die Länge der Steuerfedern. Es liegen mir 2 Raben von Jesso, Nord-Japan, vor, bei denen auch die erste Schwinge länger als die siebente ist. Es sind gewaltige Raben, beide als Männchen bezeichnet, Flügel etwa 42 und 45 cm, aber ziemlich abgenutzt. Sie sind also in Bezug auf Flügellänge merklich kleiner als ©. e. tibetanus und scheinen am meisten dem kurilischen Raben zu gleichen. (Möglicherweise werden (. ce. sibirieus, ussurianus, kamischaticus, behringianus und die Form von den Kurilen und Yesso zu einer und derselben Subspezies zu zählen sein, die dann den Namen kamtschatieus führen müßte. Es würde eine große langflüglige Form nahe (€. ce. tibetanus sein, mit-reich befiedertem Fersengelenk und kurzem Lauf, langem Flügel, der meist den von ©. e. corax übertrifft, aber hinter dem von (. ec. tibetanus zurückbleibt.) 8. Corvus corax hispanus Hart. & Kleinschm. (Fig. 2.) Der spanische Rabe. Corvus corax hispanus Hartert & Kleinschm., Nov. Zool. 1901, p.45 (Spanien, Typus Aouilas bei Murcia). Zeichnet sich durch großen, hohen, an der Schneide stark gebogenen Schnabel, kurzes, engstrahliges Gefieder, das am Fersengelenke besondersauffällt, und geringe Allgemeingröße, besonders kurzen Flügel, aus. Maximum der Flügellänge nur 43 cm. Diese Form steht zwischen C. coraw corax und ©. c. tingitanus, 7 unterscheidet sich aber von beiden durch den Figur 2. im Verhältnis zu seiner geringen Größe sehr kräftigen, hohen Schnabel, der bei C. c. corax gestreckter, bei C. ce. tingitanus kürzer ist. Spanien. 6 { Corvidae. 9. Corvus corax sardus Kleinschm. Corvus sardus Kleinschmidt,.Orn. Monatsber. 1905, p. 92 (Sardinien). Steht zwischen Corvus cora® coraw und C. e. tingitanus und ähnelt auch C. ec. hispanus auberordentlich. Unterscheidet sich von €. c. coraw durch höheren, gedrungneren Schnabel und meist kürzere Flügel, von ©. e. tingitanus namentlich durch gestreckteren Schnabel und meist längere Flügel. Jüngere Vögel und Weibchen können ohne gutes Vergleichsmaterial leicht mit ©. e. tingitanus verwechselt werden, und die meisten Angaben vom Vorkommen letzterer Form auf Sardinien usw. dürften sich auf C. e. sardus beziehen, obwohl ein gelegentliches Verfliegen von C. e. tingitanus auch nicht unwahr- scheinlich ist. Im allgemeinen ähnelt ©. e.sardus dem €. e. ispanus am meisten, hat aber längere Flügel. Der Schnabel ist auch meist gestreckter, einzelne Stücke aber haben Schnäbel, die denen von manchen ©. c. hispanus gleichen. Sardinien. (Wahrscheinlich auch noch andre mediterrane Inseln.) 10. Corvus corax canariensis Hart. & Kleinschm. Der canarische Rabe. Corvus corax canariensis Hartert & Kleinschm., Nov. Zool. 1901, p. 45 (Canarische Inseln, Typus Palma).!) Schnabel von der Form des Schnabels von €. ce. corax, aber kleiner, der ganze Vogel viel kleiner. Flügel 390-—415, Schwanz 240—250 mm. Unter- scheidet sich von ©. «. tingitanus, womit er von vielen Autoren verwechselt wurde, durch viel schlankeren, gestreckteren, weniger hohen Schnabel (Schnabelhöhe bei 8 gemessenen Exemplaren nicht über 27 mm), durch viel stärkere Füße mit kürzerem, dickerem Lauf (Lauflänge nicht über 65 mm), durchschnittlich kürzeren Flügel und meist etwas schmalspitzigere Kehlfedern. Bewohnt die westlichen Canarischen Inseln — vermutlich auch die östliche Gruppe (Fuertaventura und Lanzarote), aber welcher Form die dortigen Raben angehören ist noch nicht ausgemacht. Unterscheidet sich vom europäischen Raben wie die meisten südlichen Formen durch größere Geselligkeit und mindere Scheuheit. obwohl er auch noch vorsichtig genug ist. Außer dem charakteristischen Rabenlockruf hört man oft ein klangvolles „kloang, kloang“. Nistet an Felsen, angeblich auch auf Bäumen. Eier typische Raben- eier, 47 ><30, 48>< 32, 45 ><3l, 54 >< 33, 48 >< 33 mm. 11. Corvus corax tingitanus Irby. (Fig. 3.) Nordafrikanischer Rabe. Corvus tingitanus Irby, Ibis 1874, p.264 (Tanger, Marokko). Der sehr kurze, aber hohe, gekrümmte Schnabel ist für diese Form sehr charakteristisch. Größte Flügellänge 43 em. Interscapularfedern stark !) Vielleicht müßte für diese Form der Name leptonya (Corvus leptony& Peale, U. S. Expl. Exp., p. 105, 1848) angenommen werden. Sie wurde von Madeira beschrieben, später von Cassin für umbrinus erklärt. Da späterhin Raben nicht auf Madeira gefunden wurden, und sich ebensowohl tingitanus wie canariensis oder hispanus nach Madeira verflogen haben konnten, war der Name höchstens nach Untersuchung des Typus zu deuten. Neuerdings sind aber, besonders auf den Desertas, nach Schmitz Raben öfters beobachtet, die jedoch alle nur gelegentliehe Gäste zu sein scheinen. Es muß also auf Material zur Lösung der Frage gewartet werden. Corvidae. ” abgerundet. Gefieder stark glänzend, der bei allen Raben mattere Hinterhals und die dunkel olivenbräunlichen, ölig glänzenden Ränder der Oberrücken- federn sehr ausgebildet. Kehlfedern kurz, überhaupt das Gefieder ziemlich kurz, die Ferse ziemlich weit nackt lassend. Schneiden des Oberschnabels oft merklich hervortretend, was man aber auch bei andern Raben findet. Schnabel- höhe bis 28 mm bei einer Länge von nur 60— 64 mm. Atlasländer: In Tunis „sowohl in den Gebirgs- zügen im Norden des Landes, als auch in den Gebirgen südlich der Atlaskette häufiger Brut- / vogel“ (Erlanger), in Algier weitschichtig ver- Figur 3. breitet, sogar bis in die Wüste hinein (Koenig), in Marokko von Tanger bis Casablanca und Mogador. Bei Mazagan und überall in den ebenen Umgebungen ungemein häufig. Vögel von Tunis bis Marokko sind die gleichen. ©. c. tingitanus ist besser zu unterscheiden als manche der andern Rabenformen, aber das Studium der mediterranen Formen zeigt, dab es unmöglich ist, ihn artlich zu trennen. Ein echter Rabe in Flug, Bewegungen und Wesen, klug und scheu, omnivor und räuberisch. Vom europäischen Kolkraben durch mehr geselliges Wesen unter- schieden, wie alle südlicheren Rabenformen. Nistet je nach des Ortes Gelegenheit auf Felsen und Bäumen. Erlanger fand die Horste in Tunis nur an Felswänden, Koenig bei Batna in Algier auch auf Bäumen. Ich fand sie am Kap Blanco in Marokko an einer Felswand, während am Oum Rbiah bei Mazagan fast jede Dattelpalme einen Horst trug. Von mir in Marokko Mitte April gesammelte Eier messen von 54 x 35.6, 50 >< 34.6, 53.1><33, 50><35.3 (das größte Gelege), . bis 46.9 >< 32, 44 >< 32.5, 45 >< 32.1, 45.1>< 32.1, 45.1>< 32 mm (das kleinste Gelege). Die Gelege bestehen aus 4—5 Eiern. Letztere variieren wie die von Ü. c. corax — hellbläulichgrün mit nur schmalen, hellbräunlichen Linien und Kritzeln, bräun- liehgrün mit fast das ganze Ei bedeckenden braunen Flecken usw. 12. Corvus corax laurencei Hume. Corvus Laurencei Hume, Lahore to Yarkand, p. 335 (1873-- Punjab). Steht gewissermaßen zwischen (. ce. corax, ©. e.tibetanus und ©. ce. umbrinus und ist bisweilen kaum von diesen Formen zu unterscheiden. Im frischen Herbstgefieder ist er schwarz und sieht dann €. c. corax so ähnlich, dab man ihn manchmal nicht sicher unterscheiden kann; er ähnelt dann auch C. ce. tibetanus sehr, ist aber kleiner und hat viel kürzere, aber spitzere ver- längerte Kehlfedern. In der Brutzeit (vor der Mauser) verbleichen die Hals- federn oder werden vielmehr braun; dann ähneln diese Vögel C. ec. umbrinus bis auf die bedeutendere Größe auffallend. Die Größe ändert vielfach und es ist möglich, daß noch mehrere Formen abtrennbar sind, wenn bedeutenderes Material untersucht wird. Flügellänge 420 (Indien), 410, 425, 440, 450 (Kandahar), 447 (Quetta), 440 (Jerusalem), Maximum also bis 450 mm. In N.W.-Indien (Punjab, Bahäwalpur, Bikaneer, Jodhpur und Jaipur, Sambhar, Sindh), Baluchistan und Ost-Persien, dann aber wieder im nörd- licheren Palästina. (Einige ostgriechische Raben scheinen auch zu dieser Form zu gehören, doch fehlt es noch an genügendem Material.) 8 Corvidae. 13. Corvus corax umbrinus Sund. Corvus umbrinus Sundevall, Oef. k. Vet. Akad. Förh. Stoekh. 1838, p.199 (Ex Hedenborg MS., Sennar). Corvus infumatus Wagner, Münch. gel. Anz. 1839. (teste Sund.) Corvus umbrinus, fuscicollis, nigricollis, erassirostris, minor A. Brehm, Verz. Samnl., p.3 (1866. nomina nuda!). Gekennzeichnet durch geringe Größe, schlanken Schnabel, chokolade- farbenen Ton im Gefieder, der am Halse und Nacken am stärksten ist. Diese braune Farbe der Halsgegend ist am frisch vermauserten Vogel nicht deutlich, denn die frisch gewachsenen Federn sind schwarz, wird aber vor der Mauser sehr’auffallend. Andre südliche Rabenformen werden auch am Halse bräunlich, aber nicht bis zu dem Grade. Federwurzeln ziemlich hell. Maße variabel, vielleicht lassen sich noch mehr geographische Formen trennen, so z.B. sind die von den Kapverden meist sehr klein. Sollten diese Vögel sich unterscheiden lassen, würde der Name swficollis Lesson (Traite d’Orn., p. 329 — Kapverden) dafür anzuwenden sein, es scheinen aber keine konstanten Differenzen nachweisbar zu sein. Agyptische Stücke im Museum zu Tring messen 380—420, fünf von den Kapverden 370—390, zwei aus Arabien bis 357 (?jun.), eins südlich vom toten Meere 380, 1 Sokotra 395, 1 Lahej 357 Flügelmab. Bewohnt das Saharagebiet von den Kapverden durch die tunesische Sahara bis Agypten (Wüstengesenden), südlich bis Kawirondo und Barawa, durch Arabien und Sokotra bis in das südliche Palästina (Senke des toten Meeres), Baluchistan, Ost-Persien (Seistan), einzeln bis Sindh (Larkhana) und Jacobabad. Eier typische Rabeneier, 44 >< 31.5 mm. 14. Corvus affinis Rüpp. Corvus affinis Rüppell, Neue Wirbelth. Fauna Abyssin., Vögel, p.20 (1835 — Massaua und Schendi). B. Corvus brachyurus A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p.75 („Agypten“, descer. mala, typus ex Luxor in Mus. Tring). Corvus brachyrhynchos (errore) Ö. L. Brehm, Vogelfang, p.414 (1855, deser. mala). Corvus brevicaudatus Müller, Journ. f. Orn. 1855, p. 456 (deser. nulla). Schnabel kurz, stark gebogen, an der Wurzel hoch, nach der Spitze zu ziemlich rasch abnehmend, Nasenlöcher von sehr steifen Borsten bedeckt, die nur ganz vorn nach vorne, sonst aufwärts gerichtet sind. Kehlfedern nur mäßig verlängert und an den Spitzen ziemlich breit, oft gespalten. Ziemlich einfarbig tiefschwarz glänzend, tief stahlblau schimmernd, nur auf den Flügeln etwas Purpurschimmer. Flügel 340—370, Schwanz kurz und breit, 140 bis 160 mm lang, Lauf etwa 55, Schnabel von der Wurzel an 50—60 mm. Wurde seiner eigentümlichen Nasenlochbekleidung wegen von Sharpe zum Vertreter einer eigenen Gattung (Zrhinocorax Cat. B. Brit. Mus. II, p. 45) erhoben. ©. affinis, von den Engländern als „Fantail-Raven“ bezeichnet, ist von >alästina, dem südlicheren und mittleren Agypten, Nubien, Kordofan, ganz Corvidae. g Abyssinien und Somaliland südlich bis Uganda (Karamojo) bekannt, auch von Südarabien. Der Flug wird als eigenartig geschildert und soll namentlich dureh das viele Schweben ausgezeichnet sein. Die Stimme rabenartig. Teils in Paaren, teils in Flügen. In der Wüste des Somalilandes folgt dieser Rabe den Karawanen und nährt sich von Abfall. Nistweise noch nicht bekannt. 15. Corvus cornix cornix L.') Die Nebelkrähe. Corvus Cornix Linn., Syst. Nat. Ed. X. p.105 (1758— „Hab. in Europa“, erstes Zitat Fauna Sueeica 71, typ. Lok. daher Schweden). Corvus cinereus Leach, Syst. Cat. Mamm. ete. Brit. Mus., p. 18 (1816— nomen nudum!). Corvus subcornie Brehm, Handb. Vög. Deutschl., p. 168 (1831— nordöstl. Deutschl., namentlich Ahlsdorf). Corvus einereus Brehm, 1. ec. p. 169 (1831— im Winter in Mittel-Deutschland). Corvus tenwirostris Brehm, Naumannia 1855, p.273 (Nomen nudum, außerdem schon von Moore vergeben!) Corvus cornix vulgaris, planiceps A. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866, nomina nuda!) Engl.: Hooded Crow. — Franz.: Corneille mantelee. — Ital.: Cornaechia. Gestalt ganz wie die von €. e. corone, aber nur der Kopf, Vorderhals und Kropf, Flügel, Schenkelbefiederung und Schwanz schwarz, das übrige Gefieder aschgrau mit schwärzlichen Federschäften. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 320—340, Schwanz 185—212, Lauf 55—64, Schnabel von der Stirn an gemessen 47—54 mm. (Nach Süd-Osten sollen die Nebelkrähen im allgemeinen heller werden, eine Beobachtung, die weiterer Bestätigung bedarf und fernere Beachtung verdient.) Ganz Skandinavien, Dänemark, Rußland und Polen, Österreich-Ungarn und die Balkanhalbinsel, die Cycladen, Italien, Sicilien, Majorka, Minorka (s. Notiz unter Nr.16), am Fuße der Alpen bis Nizza. Im östlichen Deutschland etwa bis zur Elbe — von Schlesien bis zur Ostsee, durch Preußen, Pommern, Meklenburg bis zur Westküste Jütlands, in Schleswig-Holstein etwa bis zu einer in süd- östlicher Richtung bis zur Neustädter Bucht verlaufenden Linie, bis Lüneburg, südlicher am 29. Längengrad entlang bis zur Unstrut, die Elster entlang und von Greiz aus östlich bis zum Erzgebirge, noch südlicher etwa bis zum Egertal und zum Böhmerwald und der bayerischen Grenze an der Donau, über den Hausruck die Salzach hinauf, Nordost-Tirol bis Innsbruck. Von Skandinavien aus dürfte sie die Färöer, Hebriden, Schottland und Irland bevölkert haben, wo sie häufig ist. Die nördlich wohnenden Nebelkrähen sind Zugvögel, die in ungeheueren Massen beim Beginn des Winters fortziehen. Sie sind aber nicht Wandervögel im Sinne der 2») Es ist meines Erachtens absurd, die Artselbständigkeit der €. cornix und corone zu verneinen. Obwohl beide dieselbe Gestalt haben, sind sie in der Gefieder- färbung total verschieden entwickelt. Beide Arten haben mehrere Unterarten und verbastardieren sich, wo ihre Verbreitungsgebiete zusammenstoßen. Gerade dieser Umstand spricht für und nicht gegen ihre Verschiedenheit, denn wenn nicht tiefbegründete Unterschiede zwischen beiden beständen,. würden sie ihre Selbständigkeit unter den obwaltenden Umständen längst aufgegeben haben. So aber erhalten sie sich rein, trotz der Häufigkeit von Bastarden in Mittel-Deutschland, in Sibirien und Schottland. 10 Corvidae. Schwalben, Segler, Grasmücken, rotrückigen Würger, Mandelkrähen und zahlreicher andrer, die weit über das Mittelmeer nach Süden, in die Tropen, ja bis in das südlichste Afrika wandern, sondern sie überwintern schon in den OÖstseeprovinzen und im südlichen Skandinavien, und nur die ganz nördlich wohnenden ziehen nach Süden. mehr aber noch nach Westen, milderen Gegenden zu. Ganz West-Deutschland, Frankreich, England, Spanien, sowie die niedrigeren Teile der Schweiz werden im Winter von ihnen überschwemmt. Man sieht sie in diesen Ländern etwa von Mitte oder Ende Oktober an, oder später, in strengen Wintern mehr, als in milden. Die Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Mäusen, Schnecken, Feldfrüchten, Obst. Abfall aller Art, bis zu Kartoffelschalen, Knochen und Menschenkot. Zur Brut- zeit sind sie die allerabscheulichsten Eierdiebe, die nicht nur den Eiern der kleinen bodenbrütenden Singvögel, sondern auch denen der Rebhühner, Fasanen, Enten, Wasser- hühner und Taucher nachstellen und stellenweise großen Schaden tun. Sie rauben auch junge Vögel und junge Hasen und werden im Winter bei tiefem Schnee allem schwachen Wilde gefährlich, überfallen alle Arten Federwild, Hasen usw. Am Meeresufer finden sie reiche Nahrung an dem ausgeworfenen Seegetier und bei Ebbe. Muscheln und auch wohl Knochen heben sie auf und lassen sie auf Steine, Felsen, Dächer herab- fallen, um zu dem Inhalte zu gelangen. Am Seestrande kann man dies leicht beobachten. Sie fischen auch nicht selten, natürlich nur an der Oberfläche des Wassers. Die Nebelkrähe ist ein hochbegabter, mutiger und vorsichtiger Vogel, der wohl weiß wo und wie wenig er dem größten Feinde der Tierwelt, dem Menschen, trauen darf, Sie ist daher in Europa nur bei tiefem Schnee und am Neste leicht zu erlegen. Ihre Stimme ist ein rauhes Kräh oder Kraah, das sie oft sehr lang zieht. Bei Ver- folgung von Raubvögeln oder Neckereien läßt sie ein eigentümliches Knarren hören, und zuweilen einzelne höhere, wie jauchzende Töne, die man wohl als Mißtöne bezeichnen kann. Die Nester stehen immer einzeln, wenn auch oft nieht weit voneinander — an besonders günstigen Orten, wie z. B. in Reiherkolonien, wo sie sich mit Vorliebe ansiedeln und den Reihern eine Geißel werden —, fast stets auf Bäumen, meist hoch, selten niedrig, nur wo es an höheren Bäumen fehlt auch ganz niedrig in Büschen, oder sogar auf den Sanddünen und auf den Färöer und andern nordischen Inseln an Fels- wänden. Die Nester gleichen denen andrer Krähen und sind stets oben frei. Die Eier gleichen denen der Rabenkrähe und Saatkrähe, sind aber meist etwas dicker und größer als die der letzteren. Sie nistet ungestört nur einmal im Jahre. Das Gelege besteht aus 3—D, selten 6 und nur außerordentlich selten aus 7 Eiern. Die Eier messen durch- schnittlich 41.79 >< 29.04 und 41.2 >< 29, herab bis zu 37.5 >< 26.5 und 38.2 >< 28.7, und hinauf bis zu 45><30 und 45.5 ><30.5 mm. Die Eier schmecken ausgezeichnet. 16. Corvus cornix sardonius Kleinschm. Corvus sardonius Kleinschmidt, Orn. Monatsber. 1903, p. 92 (Sardinien). Ganz wie ©. c. corniz, aber etwas kleiner und die graue Ober- und Unterseite mit einem leichten hellbräunlichen Schimmer. Sardinien und Korsika, von letzterer Insel im Museum zu Tring. (Be- wohnt vielleicht auch Cypern und noch andre Inseln des Mittelmeeres. Von den Balearen und Sizilien konnte ich keine Stücke vergleichen.) 17. Corvus cornix sharpii Oates. Corvus sharpii Oates, Fauna Brit. India, Birds I, p. 20 (1889-— „Siberia, Turkestan, Afghanistan, and a portion of India“ — typische Lokalität daher Sibirien). Vollkommen wie ©. c. cornie, aber die grauen Teile heller, weniger aschgrau, mehr bräunlichgrau, auch ist im allgemeinen der Schnabel etwas schwächer. Corvidae. | Bewohnt West-Sibirien etwa bis in die Gegend von Tomsk (nur ver- einzelt am Jenissei und noch weiter östlich), Turkestan, Afehanistan, im Winter weiter südlich, bis Mesopotamien und N.W.-Indien. Die mesopotamischen Stücke gleichen ganz denen aus Sibirien. In den Gegenden zwischen Tomsk und Krasnoyarsk in Sibirien sind Bastarde zwischen ©. cormix sharpü und C. corone orientalis häufig. Diese Form steht C. ce. corniw sehr nahe, beim Vergleichen einer Serie aber ist der Unterschied sehr auffallend. Einige Schwierigkeit bieten die in Ägypten (und Syrien) brütenden Nebelkrähen. Sie sind meist nicht von ©. ce. sharpü zu unterscheiden, aber zuweilen etwas dunkler. Die Untersuchung größeren frischvermauserten Materials ist nötig zu entscheiden, ob man sie von ©. ec. sharpü trennen kann, was ich vorläufig nicht wage. 18. Corvus cornix capellanus Sel. Corvus capellanus Selater, Proc. Zool. Soc. London 1876, p.694 Tab. LXVI („Arabia Tureica, ad ora Sinus Persiei“). Unterscheidet sich sehr auffallend von €. e. corniz und (. c. sharpü durch die nur ganz schwach graulich angehauchte rahmweiße oder milchweiße Färbung der hellen Teile, mit deutlich hervortretenden schwarzen Schäften, und bedeutendere Größe, namentlich der Läufe und Füße. Flügel 335—350, Schwanz 215—225, Lauf 64-70 mm. Die milchweiße Farbe der hellen Teile und die Größe unterscheiden diese Form sehr von der Nebelkrähe und die meisten Ornithologen betrachten sie als „gute Art“. Sie mit (. cormiw cornie zu vereinigen ist schon ein starkes Stück, trotzdem hat Dresser dies in seinem „Manual of Palaearctic Birds“ getan. Wie es scheint nur vom Persischen Meerbusen durch Mesopotamien hin bekannt. 19. Corvus corone corone L. (Fig. 4.) Die Rabenkrähe. Corvus Corone Linn., Syst. Nat. Ed. X, p.105 (1758— Ex Rajus, Albin. „Hab. in Europa“. Typ. Lok. England, ex Raj., Albin.). Corvus subcorone Brehm, Handb. Vög. Deutschl., p.167 (1831— Mittel-Deutschland). Corvus hiemalis Brehm, 1. c. p.167 (1831— seltener Wintervogel, Mittel-Deutschland). Corvus assimilis Brehm, Vogelfang, p.57 (1855— Deutschland). Corone andayensis Olphe-Galliard, Faune orn. Europe oce. IV, Uoraces, p.60 (Henday — jedenfalls individ. Aberr.) Corvus corone major, minor, longirostris, brevirostris, intercedens, montanus A. Brehm, Verz. Samml., p-3 (1866-—- nom. nuda!). Engl.: Carrion-Crow. Franz.: Corneille noir. Ital.: Cornacchia nera. S oad. Starker Schnabel, wie ein Raben- schnabel im kleinen (Fig. 4), Nasenlöcher wie bei den Raben mit borstenartigen Federn ver- na deckt, die nie ausfallen, Färbung schwarz, Oberseite mit purpurnem Schimmer, Kopf und Hals grünlich. Erste Schwinge meist merklich kürzer als die 12 Corvidae. neunte. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz, Rachen innen hell fleischfarben. Flügel 305—330, Schwanz 180—195, Lauf 58—64, Schnabel von der Stirn an gemessen 46—56 mm. Ganz England, Frankreich, Spanien, West-Deutschland bis dahin, wo die Nebelkrähe sie vertritt, die auch in einzelnen Stationen in das Gebiet der Rabenkrähe übergreift, durch die ganze Schweiz, bis Mähren und Böhmen, die österreichischen Alpenländer, Ober-Italien. In Spanien vielleicht nur Wintervogel. Unterscheidet sich in der Lebensweise nieht wesentlich von der Nebelkrähe, ist aber nirgends so ausgesprochener Zugvogel, sondern mehr Stand- und Strichvogel. Wo sie in strengen Wintern fortziehen, vereinigen sie sich auch in großen Flügen. Die Eier unterscheiden sich nicht von denen der Nebelkrähe. 20. Corvus corone orientalis Eversm. Corvus orientalis Eversmann, Add. Pall. Zoogr. fase. II, p.7 (1841— „eirea fluvium Narym, ultra oppidum Buchtarma“). Durch viel bedeutendere Größe in allen seinen Teilen und etwas mehr gestuften Schwanz von C. ce. corone unterschieden. Meist scheint auch die Allgemeinfärbung etwas weniger tiefschwarz zu sein. Sibirien, vom Jenissei bis zum Stillen Ozean, Kamtschatka, Mongolei, Nord-China und Japan. Einzeln in Turkestan und Nord-Indien erlegt. 21. Corvus macrorhynchos japonensis Bp. [Corvus Macrorhynchos (ex Temminck MS. in Mus. Lugd.) Wagler, Syst. Avium, gen. Corvus, sp.ö (1827— „Hab. in Nova Hollandia, Nova-Guinea et in insulis Sumatra et Java“. — Als typische Lokalität ist Java (Temminek MS. in Leyden) anzusehen, Australien und Neu-Guinea sind irrtümliche Angaben).| Corvus japonensis Bonaparte, Consp. Av. I, p.886 (1850— „Japon“). Schwarz, Stirn grünschimmernd, Hinterkopf und Hinterhals matt, glanzlos (Federn weitstrahlig), der ganze Rücken mit blaugrünlichem Stahl- schimmer. Die Federbasis grau. Handschwingen schwarz mit grünem Glanze, Armschwingen und Oberflügeldecken mit purpurblauem Schimmer. Schwanz schwarz mit blaugrünem Glanze. Unterseite mattschwarz mit ganz geringem metallischen Schimmer, nur die Kehle lebhafter grün glänzend. Tris dunkel- braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 340—376, Schwanz 220—246, Schnabel von der Stirn an bis zu 75 mm, Lauf 60—67 mm. Diese Krähenform weicht bedeutend von den europäischen Formen ab. Sie steht gewissermaßen zwischen den Krähen und Raben. Sie übertrifft die corone-Formen bedeutend an Größe, der Schnabel großer japanischer Männchen gleicht einem kleinen Rabenschnabel, aber die Kehlfedern sind zwar spitz und an den Spitzen oft zweigeteilt, nie aber stark verlängert wie bei den Kolkraben (corax-Gruppe). Japan, Korea, Nordost-China und Ost-Sibirien (Ussurien).. Im Durch- schnitt scheinen die japanischen Vögel größere Dimensionen zu erreichen. Sollte die Untersuchung größerer Serien eine Trennung rechtfertigen, so würde wohl für die festländische Form ein neuer Name gemacht werden Corvidae, 13 müssen, denn der Name sinensis dürfte strikte auf die südchinesische Form. welche der indischen gleicht, zu beziehen sein. ©. macrorhynchos macrorhynchos bewohnt die Sunda-Inseln und unter- scheidet sich auf den ersten Blick von ©. m. japonensis durch niedrigeren, gestreckteren Schnabel, geringere Dimensionen, mehr tiefschwarze, glänzendere Unterseite, schwarzen, glänzenden Hinterhals und weiße Federbasis, die nur bei ganz jungen Vögeln grau ist. C. m. levaillantii Less. (1831— typische Lokalität Bengalen) ist ©. m. macrorhynchos sehr ähnlich, hat aber wieder graue Federbasis. Bewohnt Indien bis Süd-China. Lebensweise mehr krähenartig als rabenartig; sehr gesellschaftlich, in Baum- pflanzungen und Wäldern, auf dem Felde und in Städten und Dörfern. Nester stets auf Bäumen, nach Art derer der Rabenkrähe. Eier großen Kräheneiern völlig gleichend. Die Stimme ist mehr rabenartig als krähenartig. 22. Corvus frugilegus frugilegus L. (Fig. 5.) Die Saatkrähe. Corvus frugilegus Linn., Syst. Nat. Ed. X, p.105 (1758— „Hab. in Europa“. Erstes Citat Fauna Sueeica 70, typ. Lok. daher Schweden). Corvus agrorum Brehm, Handb. Vög. Deutschl., p. 170 (1831— „Nord- und Mittel-. Deutschland“). Corvus granorum Brehm, 1. ec. p.171 („Mittel-Deutschland auf dem Zuge*). Corvus advena Brehm, 1. c. p.171 („Koburg, Februar 1827“). Corvus agricola Tristram, Proc. Zool. Soc. London 1864, p.444 (Nablous, Palästina). Corvus frugilegus major, gregarius, longi-, angusti-, tenui-, crassirostris, planiceps A. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— nomina nuda!). Engl.: Rook. Franz.: Corbeau-Freux. Ital.: Corvo nero. Schwed.: Raka. Soad. Glänzend schwarz mit prachtvollem purpurnem Schimmer, besonders an Kopf, Hals, Brust und Flügeldecken. Die Haut um die Schnabel- wurzel herum, Zügel und Kinn mit einer hellgrauen, erindigen Haut bedeckt und unbefiedert, am Kinn meist etwas Flaum- und Federstoppeln. Iris nußbraun, Schnabel und Füße schwarz. Mund innen schieferfarben. Von der Rabenkrähe (C. corone) durch folgende Merkmale himmelweit verschieden: Schnabel viel gestreckter und spitziger, Schnabelwurzel im Alter nackt und grindig, Halsfedern weniger kompakt, zerschlissener, das ganze Gefieder Figur 5. glänzender, Gestalt und Flügel schlanker, die erste Schwinge etwa eben so lang oder sogar etwas ae als die neunte. Flügel 30—33, Schwanz 16—18, abgerundet, die äubere Steuer- feder-2—2.5 cm kürzer, Lauf 4.8—5.4, Schnabel 5.2—6'/, cm. O9 wie JG, nur etwas kleiner. - Juv. Matter schwarz, viel weniger glänzend, Schnabelwurzel befiedert, Nasenlöcher von Borsten überdeckt. (Die Federn um die Schnabelwurzel fallen mit zunehmendem Alter aus und werden abgenutzt.) Iris graubraun, Mund innen dunkel fleischfarben. 14 Corvidae. Einige Ornithologen (Bonaparte, Sundevall, Sharpe und viele Nach- folger) stellen die Saatkrähen in eine eigene Gattung, T’rypanocorax. Vom 62'/, Grad nördl. Br. in Finland und etwa 60° in Schweden, von Cholmogory in Archangelsk und der unteren Petschora in Rußland über ganz Europa, als Brutvogel am häufigsten in Mittel-Europa, selten im Süden, aber noch bei Biarritz, Modena und im Venetianischen, in der Dobrudscha und Krim. In den südlicheren Ländern, wo der Boden im Sommer so steinhart wird, daß sie darin nicht bohren kann, fehlt sie als Brutvogel. Im mittleren und südlichen Italien, in der ganzen iberischen Halbinsel und den Mittelmeerländern im allgemeinen nur Wintergast. In den nördlichen und kälteren Gegenden ihres Wohngebietes ist die Saatkrähe Zugvogel. Schweden, Nord-Rußland, das nordöstliche Deutschland verläßt sie im Oktober und November in Scharen, aber in England ist sie Standvogel, in West-Deutschland (am Niederrhein), und Süd-Deutschland überwintert sie schon regelmäßig, in Mecklenburg vereinzelt. Im Winter ist sie häufig am Mittelmeer, in Italien, Spanien, ausnahmsweise erscheinen einzelne in Algier, regelmäßig besucht sie Palästina und die nördlichen Teile Agyptens. In der Lebensweise weicht die Saatkrähe von der Rabenkrähe wesentlich ab. Sie ist immer gesellschaftlich, geht in Flügen ihrer Nahrung nach, übernachtet in Scharen und nistet in größeren oder kleineren Kolonien. Nährt sich meist auf Ackern von Würmern und Insekten und allen Arten Korn. Sie verschmäht auch Aas nicht und frißt am Seestrande ausgeworfene Fische und andres Getier, plündert Obstbäume und ist besonders ein lästiger Walnußdieb. Nur ausnahmsweise in trocknen Sommern als Eierdieb und Nestplünderer beobachtet. 5 Nester in Kolonien von nur wenigen Paaren bis zu Tausenden, oft hart bei- einander, nicht selten viele auf einem Baume. Fast immer auf sehr hohen Bäumen. Eier da wo sie überwintern schon im März, im Norden erst Ende April, 3—5, wie die andrer Krähenarten, aber meist etwas kleiner und oft gestreckter als die von Corvus cornix und corone, sehr oft am spitzen Ende am meisten gefleckt. Maße der Eier im Durchschnitt 40.7><27 mm, Maximum 44.5 ><29, Minimum 36.5 ><27.5 und 40 ><27 mm. Rot gefärbte Varietäten sind äußerst selten. 23. Corvus frugilegus tschusii subsp. nov. ©. frugilegus frugilegus dieto simillimus sed minor, rostro graciliore, rectiore, pedibus paullo infirmioribus, alis brevioribus. Im allgemeinen schwächer, mit. dünnerem, gestreckterem Schnabel, etwas kleineren, schwächlicheren, ein wenig kurzzehigen Füßen und oft 1—2 cm kürzeren Flügeln, sonst völlig der europäischen Saatkrähe gleichend. Typus Oad. Gileit 7. Dezember 1879, J. Scully, Nr. 711, in Mus. Rothschild, Tring. Nistet in Nord-Persien, Turkestan und dem südwestlichen Sibirien bis etwa zum Irtisch. Im Winter in Afehanistan, Kaschmir, Hazara und dem nordwestlichen Punjab in Indien. (Benannt zu Ehren des Herrn Viktor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen.) 24. Corvus frugilegus pastinator Gould. Corvus pastinator Gould, Proc. Zool. Soe. Lond. 1845, p.1 (Chusan, China). Unterscheidet sich von ©. frugilegus frugilegus durch folgende Merkmale: Der Schnabel ist kürzer, Schwanz und Flügel kürzer, Kopf und Nacken Corvidae. 15 schwärzer, dunkler, nicht so bläulich, mehr trübrötlich schimmernd. Haut nur unmittelbar an der Schnabelwurzel erindige und im Alter von Federn entblößt, Zügel und Kinn immer befiedert. Flügel 29'/,—31'/,, Schwanz 16—17!/,, Schnabel 4'1/,—5'/, em. China, nördlich bis Ost-Sibirien, westlich bis Gansu; Korea, Japan; südlich bis Formosa, aber dort wohl nur im Winter. Lebensweise und Nisten wie bei (©. f. frugilegus (Taezanowski, Orn. Siberie orient. I, p. 537). Gattung COLOEUS Kaup. (1829).') Umfaßt nur die eigentlichen Dohlen des Nordens der alten Welt. Der nordamerikanische Corvus ossifragus hat nichts mit den Dohlen zu tun. Von den meisten Ormithologen mit Corvus vereinigt, aber doch durch folgende Merkmale einigermaßen charakterisiert: Schnabel kurz, kolbig, kaum so lang wie der Kopf, Oberschnabel wenig gekrümmt. Federn am Hals und Ober- kopf wie zerschlissen, weitstrahlig; Innenfahne der ersten Schwinge von der Mitte an stark ausgebuchtet, so lang wie oder länger als die längsten Arm- schwingen; der Schwanz gerade, die einzelnen Steuerfedern gar nicht abgerundet, sondern am Ende wie abgeschnitten. Nisten stets in Höhlungen, nur aus- nahmsweise in alten Krähennestern. Eier meist auffallend hell und spärlicher, aber größer gefleckt, als die der Raben und Krähen. Alle Dohlen haben einen starken, ganz eigenartigen, auch noch an Bälgen und lange aus- sestopften Stücken bemerklichen moschusartigen Geruch. Raben, und etwas weniger die Krähen, haben auch einen Geruch, der aber ganz anders und nicht so auffallend ist. 2 Arten, von denen eine in mehrere Unterarten geteilt worden ist. Europa und das nördliche Asien. Übersicht der Arten: Bineekorperfachwärzlich ©... 2.9.2004 went N er O monedula ..p:17 Burerkosmerswerblich 1:7 en 2.4.20 2 ee en te in. damurseus: .. px18 25. Coloeus monedula monedula (L.). Die schwedische Dohle. Corvus Monedula Linn, Syst. Nat. Ed. X, p.106 (1758— „Hab. in Europae agris“, erstes Citat Fauna Suecica, daher typ. Lok. Schweden). Monedula septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.173 (1831— Nördl. Europa, namentlich bei Helsingör). Schwed.: Kaja. Alle europäischen Dohlen sehen folgendermaßen aus: Im frischen Gefieder, kurz nach der Herbstmauser, sieht der ganze Vogel schwärzlich aus. Die Kopfplatte ist blauschwarz mit etwas purpurnem Schimmer; diese Kopf- platte ist seitlich scharf begrenzt, am Nacken aber meist etwas in den schiefer- t) Coloeus und Lycos wurden beide erst 1829 (Lycos nicht 1822) zuerst veröffent- licht. Coloeus ist vorzuziehen, weil schon 1787 der Name Lycus (allerdings mit «) gegeben wurde. 16 | Corvidae. farbenen Hals übergehend. Zügel und Fleck an der Wurzel des Unter- schnabels schwärzlich. Ohrdecken, Halsseiten und Hinterhals düster schiefer- grau, hinter den etwas helleren Ohrdecken ein düsterer Schatten. Oberseite mit Einschluß der Schulterfedern schieferschwarz mit blaugrünlichem, an den Rändern stärkerem Glanze. Handschwingen schwarz mit ölgrünlichem Glanze, Armschwingen und größere Flügeldecken an den Außensäumen schön purpurglänzend. Schwanz stahlschwarz mit grünlichem Schimmer. Unterseite dunkel aschgrau, die Federn am Kinn mit weißgrauen Schaftstrichen, Kehle und Vorderhals dunkler, fast schwarz. Schnabel und Füße schwarz. Im Laufe des Jahres, namentlich im Frühjahr, erleidet dies Gefieder auffallende Veränderungen. Die Federränder nutzen sich ab, dadurch werden die Ränder der Federn der Halsseiten und des Hinterhalses zerschlissener und heller, weißlichgrau, die schwarze Kopfplatte tritt dadurch schärfer hervor. Auch die Federn der übrigen Oberseite werden an den Rändern abgenutzt, sodab sie auffallende graue Säume bekommen. Im ersten Jugendfieder sind Ober- und Unterseite bräunlich schiefer- farben mit schmalen, heller bräunlichen Säumen, der Schnabel braun. Iris in der Jugend braun, im Alter bläulichweib. Flügel -230—250, Schwanz 135—140, Lauf 42-45, Schnabel 29—36 mm. Die schwedische Form der Dohle gleicht vollkommen der west- europäischen, aber das Kleingefieder ist heller, was namentlich auf der Unterseite auffällt, wenn man Stücke aus der gleichen Jahreszeit miteinander vergleicht. Auch die Federwurzeln sind meist etwas heller. Nur selten zeigt sich ein schmaler, meist undeutlicher weißer Fleck an den Halsseiten nach dem Flügelbug zu. Bewohnt Skandinavien bis etwa 63'/, Grad nördlicher Breite. Die genaue Grenze nach Osten zu vermag ich nicht anzugeben. 26. Coloeus monedula spermologus (Vieill.). (Fig. 6.) Die westeuropäische Dohle. Corvus spermologus Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. VIII, p. 40 (1817— Ex Frisch, Latham, Buffon, typ. Lok. Süd-Frankreich). Monedula turrium Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.172 (1851— „... unseres Vaterlandes“, d. h. Mittel-Deutschland). Monedula arborea Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 173 (1831— „bewohnt die hiesigen Wälder“, typ. Lok. daher Renthendorf). Monedula vulgaris alticeps, planiceps, erassi- rostris, oceidentalis A. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— nom. nuda!). Engl.: Jackdaw. Franz.: Choucas. Gleicht vollkommen der schwedi- schen Dohle, aber das Kleingefieder ist dunkler, was sich an der Unter- seite beim Vergleich einer Serie bald zeigt. Nur selten ist .ein weiber Figur 6. Fleck an den Halsseiten ausgebildet. | Verbreitung: Großbritannien und Irland, Deutschland, Belgien, Holland, Frankreich, Spanien und Portugal bis Gibraltar und ab und zu Tanger, die Öorvidae. 17 Alpenländer, Italien, Sardinien, Malta, Österreich und Ungarn, genaue Grenze gegen Osten nicht festgestellt. Ausnahmsweise auf den Canaren beobachtet, nach älteren Angaben auch in Algier, wo neuere Forscher sie aber nicht fanden. (Die mediterranen Dohlen sollten genauer untersucht werden. Es scheint, als wenn solche von Spanien und Cypern sehr kleinwüchsig wären, Verf. hatte aber kein nennenswertes Material.) Bewohner der verschiedenartigsten Gegenden, wenn sie nur Gelegenheit zu gesellschaftlichem Nisten bieten. So finden wir die Dohlen an Kalksteinfelsen und andern höhlenreichen Felswänden, besonders an der Meeresküste, in altem Gemäuer, an Türmen, Burgen, Schlössern und andern hohen Gebäuden, in den Schießscharten von Festungsmauern (Glatz, Wesel) und Blockhäusern, auf Böden, auf Gebälk und Sparrwerk, sehr oft auch in den Schornsteinen, wo sie durch das Anfüllen mit Reisig sehr lästig werden können, ausnahmsweise an Lehmsteilufern, noch seltener in Kaninchen- höhlen, sehr oft aber, wo alte Bäume Gelegenheit dazu bieten, im Walde, in Höhlungen von Eichen und andern Bäumen. Schließlich nimmt sie auch in geringerer Anzahl von alten Krähennestern Besitz und baut sich in den Klumpen von Saatkrähennestern an. Immer aber sind die Dohlen Höhlenbrüter, außer wenn sie in Saatkrähennestern brüten. Dadurch unterscheiden sie sich von allen Krähen. Einzelne Paare findet man sehr selten brüten, gewöhnlich sind ihrer mehrere, meist sogar sehr viele nahe beieinander. Die Nester sind meist große Klumpen von Reisig und Stroh, mit Haaren, Heu, Lappen, Papier, Fetzen und Federn weich ausgefüttert. Beim Verlassen des Nestes werden die Eier oft locker zugedeckt. Volle Gelege findet man in West-Deutschland und England oft sehon Mitte April, sonst meist Ende April bis Anfangs Mai. Die Brutzeit dauert etwa 18—20 Tage. Gelege 4--7, meist 5. Die Eier sind leicht von denen aller Krähen und Raben zu unterscheiden. Sie sind in der Regel rundlicher, weniger spitz, hellblau mit einzeln stehenden größeren bräunlichen und grauen Unter- flecken geziert, oder auch hellblau mit lauter kleinen schwärzlichen Punkten bedeckt, sehr selten ungefleckt. Maße 33 ><23, 30 ><22.3, 34.9 x 24.6, 33.7 >< 25.2, 38 >< 25.5, 37.7 ><23.3 mm. Durchschnittsgewicht 0.763 g. Die Dohle ist ein lebhafter, munterer Vogel, hurtiger und gewandter als die Krähen, durch raschen, oft schwankenden und geschiekten Flug ausgezeichnet. Wo man sie verfolgt bald sehr scheu, sonst vertrauter. Gesellig zu jeder Jahreszeit. Stimme ein lustiges, hohes Kjäck, Kjah, und ein Krächzen, vielfach moduliert. Nahrung mannigfach: Insekten, Larven, Würmer, Korn, Früchte, Kerne, besonders gern Walnüsse, leider auch sehr gern Eier und junge, kleine Vögel, am Strande auch Muscheln, Crustaceen, Fische, im Winter jede Art von Abfall. Das Fleisch der jungen Dohlen schmeckt ausgezeichnet, viel besser als das der in England beliebten Saatkrähen. 27. Coloeus monedula collaris (Drummond). Die osteuropäische Dohle. Corvus collaris Drummond, Ann. & Mag. Nat. Hist. XVIII, p.11 (1846— „Macedonia, Thessaly, Albania“, typ. Lok. Macedonien). Unterscheidet sich von der westeuropäischen Dohle durch hellere Unter- seite, worin sie der schwedischen etwa gleichkommt, von der schwedischen durch einen mehr oder minder ausgedehnten, oft halb halsbandförmigen rahm- weißen Fleck an den Halsseiten, nach dem Flügelbug zu. Dieser weiße Fleck findet sich bei westeuropäischen Brutdohlen nicht, bei skandinavischen nur angedeutet, bei deutschen Brutdohlen selten angedeutet, im Osten Deutschlands vielleicht mehr. Verbreitung: Rußland, wahrscheinlich das ganze Reich in Europa, Mace- donien, Bulgarien, Serbien, Griechenland, Kaukasus, Mesopotamien, Persien E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 2 18 Corvidae. bis Turkestan, Afghanistan, Kaschmir, im Winter bis in das nordwestliche Punjab in Indien, ja sogar bis Umballa, Ferozapur, Jhelum und in den (@äazi Khan Distrikt, im Norden bis West-Sibirien, etwa bis zum Jenissei. Innerhalb dieses Verbreitungsgebietes findet man auch (besonders häufig im Kaukasus, angeblich auch in Griechenland und Palästina, sowie in Indien) oft Stücke mit wenig entwickeltem weißlichen Halsseitenfleck. Während die westeuropäische Dohle ganz Standvogel ist, und die schwedische teilweise, zieht die osteuropäische Dohle in ihren nördlicheren Wohngebieten in großer Menge bei Beginn des Winters gen Süden und Osten. So erscheint sie in Ost-Preußen (wo die dort brütende Dohlenform noch die mehr oder minder typische westeuropäische Form zu sein scheint) vom Ende Oktober in Massen, nicht selten auf den Dachfirsten der Städte übernachtend. Das gleiche findet in Polen statt. 28. Coloeus dauuricus (Pall.). Corvus dauuricus Pallas, Reise Russ. R. III Anhang, p. 694 (1776— „Ex Mongolia Chinaque advolat, in reg. circa Baikalem sitas, circa oppida et pagos usque ad Lenam frequentissima, ubi rarior Monedula, et rarissima Cornix.“ Typ. Lok.: Baikal-Gegenden). Corvus capitalis Wagler, Syst. Av., Corvus, sp. 19. (1827— ex Pallas). Kopfplatte schwarz, purpurglänzend, übrige Oberseite glänzend schwarz, größere Flügeldecken und Armschwingen mit purpurglänzenden Außenfahnen. Schwanz schwarz mit stahlblauen und grünlichen Reflexen. Die die Schnabel- wurzel bedeckenden Borsten schwärzlich mit hellen Schaftstrichen. Federn hinter dem Auge und über den Öhrdecken und Öhrdecken schieferfarben mit grauweißen Spitzen, die zuweilen spärlich sind oder fast fehlen. Kinn und Kehle tief blauschwarz, die ganze übrige Unterseite und ein breiter damit verbundener Halsring weib mit etwas schmutzigem, rahmartig bräunlichen Anflug. Federwurzeln grau. Achselfedern, Unterflügeldecken und Unter- schwanzdecken schieferschwarz. Größe wie die von ©. monedula. Schnabel und Füße schwarz, Iris graubräunlich. © nicht wesentlich vom Weibchen ver- schieden, junge wie die alten, aber die schwarzen Gefiederteile weniger glänzend, mit grauen Säumen, die Unterseite stark mit grau getrübt. (Nach der auch in der neuen Bearbeitung des „Naumann“ wieder- holten Schilderung in Diederich’s Arbeit über die Verbreitung der Raben ist zu verstehen, dab sich diese ganz verschiedene Dohlenart von ©, monedula nur durch den breiten Halsring unterscheidet und dab die Jungen wie „unsre jungen typischen Dohlen“ aussehen!) Vom Tale des Jenissei und vom Altaigebirge nach Osten durch ganz Sibirien, die Mandschurei, Mongolei, Nord-China bis Kansu und Ost-Tibet, Korea, Japan und Formosa (Exemplare vom 25. November 1896 in Tring). Jedenfalls in den nördlichen Teilen ihres Wohngebietes Zugvögel. In Formosa vielleicht nur Wintergast. Lebensweise, Fortpflanzung und Eier wie bei den europäischen Dohlen. 29. Coloeus neglectus (Schleg.) (Höchstwahrscheinlich keine Art.) Corvus neglectus Schlegel, Bijdr. Dierk. Amsterdam, Afl.8, Corvus, p.16 (1859— Japan. Basiert auf dem Corvus dawuricus jun. Faun. Jap. Taf. 40). Corvidae. 19 Wie ©. dauurieus, aber der weiße Halsring durch tief schiefergraue Trübung fast verschwunden, jedoch immer angedeutet, die Unterseite statt weiß aschgrau mit dunkleren Federmitten. Die Färbung der Unterseite scheint etwas zu variieren. Kommt anscheinend überall vor, wo ©. dammicus vorkommt, und ist in einzelnen Stücken in den Schwärmen der letzteren beobachtet worden. Pallas beschrieb diese Form schon als Aberration von ©. dauuricus, andre haben sie für die junge dauuricus gehalten. Höchstwahrscheinlich nur melanistische Varietät der letzteren. Dab Dresser sie (Manual Pal. B. p. 420) als Subspezies von ©. monedula beschreibt, während er ©. dauuricus artlich trennt, hat durchaus keinen Sinn. Gattung PICA Vieill. (1816). Die eigentlichen Elstern. Ausgezeichnet durch langen, keilförmigen Schwanz mit besonders langen mittleren Steuerfedern und eine eigenartig modifizierte erste Schwinge, die kurz, ganz schmal und säbelförmig gebogen ist (Fig. 7). Mit nur weißen und schwarzen, teils prachtvoll metallisch slänzenden Farben. Alle echten Elstern stimmen in ihren Hauptmerkmalen überein und alle Unterschiede der verschiedenen Formen sind mehr oder minder variabler Natur. Die Größ: schwankt auch innerhalb + derselben Form mehr oder weniger, die Bürzel- färbung ist nicht immer konstant, die Aus- dehnung der weißen Farbe auf den Hand- Figur 7. schwingen. sehr veränderlich. Wir müssen daher alle Elsterformen als geographische Vertreter einer Art betrachten. Der ganz schwarze Bürzel tritt beieinander sonst fernstehenden Formen auf. Man kann die folgenden künstlichen Gruppen unterscheiden: f f Oberseite einfarbig schwarz, ohne helles Bürzelband . ..:...... 2 OrmRe ss nıtchellem Burzellande v2 2. 2 era 4 9 j Mit großem blauen Fleck hinter dem Auge . . . . . P.p. mauritanica . P.99 \ Ohne großen blauen Fleek hinter dem Auge . . . ! .. „22 22.0. 3 3 J a ea rear 9 2.0 Dotkanensts 1.90 Reue men. 5 mare, : “2.2.0. P.p. melanotos .:p.01 4 | Schnabel a BR A 53,8 pP p. pica, a bactriana, sericea . P-19-22 ee ee Sea SD. nultallı .; D-oh +30. Pica pica pica (L.). Die europäische Elster. Corvus Pica Linne, Syst. Nat. Ed. X, p. 106 (1758— Hab. Europa, erstes Citat Fauna Sueeica, typ. Lok. daher Schweden). Corvus rusticus Seopoli, Ann. I Hist. Nat., p.38 (1769— „Carniolia“). Pica melanoleuca Vieillot, Nouv. Dict. d’Hist. Nat. XXVI, p.121 (1818— neuer Name für Corvus pica). Pica albwentris Vieillot, Faune franc., p. 119 (1828). Pica Germanica Brehm, Handb. Vög. Deutschl., p. 177 (1831— Mittel-Deutschland). Pica septentrionalis Brehm, Handb. Vög. Deutschl., p. 178 (1831— Nord-Europa). Pica hiemalis Brehm, Handb. Vög. Deutschl., p.178 (1851— Winter in Deutschland). Pica a & Blas., Wirbelth. Europ., p. XLV, 168 (1840— Europa.). a N ’ r 9° R \ leını / g k irrt I a I 20 EL 4, ‚x, Corvidae. Pica varia Schlegel, Rev. Crit., p. LIV (1844). Pica pinetorum Brehm, Vogelfang, p. 62 (1855). Pica vulgaris Brehm, Journ. f. Orn. 1858, p.173 (ganz Deutschland). Pica leuconotos Brehm, Journ. f. Orn. 1858, p.173 (partim: Exempl. aus Deutschland, nicht die aus Kamtschatka). Pica europaea major, minor, hortorum, montana, robusta, brachypus, alticeps, planiceps, macrorhynchus, erassi-, parvirostris, valida, Hungariae, orientalis A. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— nom. nuda!). Pica Linnei Malm, Göteb. och Boh. Fauna, p. 211 (1877— Bohuslän). Engl.: Magpie. Franz.: Pie ordinaire. Schwed.: Skata. Alle Elstern sehen folgendermaßen aus: Schnabel und Füße schwarz, Kopf, Hals, Rücken, Ober- und Unterschwanzdecken, Bauch, Steiß und Schenkel, Kinn, Kehle und Kropf glänzend schwarz. Über dem Bürzel ein grauliches oder weißes Band, das nur wenigen Formen fehlt. Schwingen weiß, mit schwarzer Basis und schmaler schwarzer Umrandung, innere Arm- schwingen und Oberflügeldecken glänzend stahlblau, Schulterfedern weib. Schwanz dunkel metaligrün mit blauer Spitze, vor welcher ein kupfrig purpurn- und violettschimmerndes Band sich hinzieht, Innenfahnen der äußeren Steuerfedern schwärzlich. Brust und Unterkörper weiß, Unterflügel- decken schwarz. Der junge Vogel hat die schwarzen Teile matt, ohne jeden Glanz. Das Weibchen gleicht dem Männchen, ist nur etwas kleiner. Die europäische Form ist wie folgt gekennzeichnet: Größe mittel; Flügel 155—193, Schwauz 212—265, freier Schnabel 23—35, Lauf 40—45. Kehlfedern meist ohne, manchmal aber auch mit weißem (Querstreifen nahe der Basis. Auf dem Bürzel ein breites, meist hellgraues, bisweilen rein weißes, sehr selten (England, Renthendorf) fehlendes Band. Handschwingen meist ziemlich breit schwarz umsäumt. Dies letztere Merkmal wechselt sehr, denn bisweilen kommen Stücke in Europa vor (Deutschland, England), die ebensoviel weiß wie P. p. bactriana haben, meist aber ist, die Umrandung in Europa viel breiter. Verbreitung: Ganz Europa von Irland und vom Nordkap bis in die Pyrenäen, Italien, Griechenland, Rußland bis zum Ural, Klein-Asien bis Persien und Transkaspien. Bewohnerin baumreicher Gegenden, im hohen Gebirge und inmitten großer Wald- bestände aber fehlend. Flug nicht gut, bei starkem Winde sehr unbeholfen. Stimme ein rauhes Schack, har Schlekenndk schak, schak, im Frühling mehr moduliert, dann auch oft ein amüsantes Geschwätz. Nahrung sehr mannigfach, Würmer, Schnecken, Früchte, Vogeleier und junge Vögel, im Winter in der Not auch Aas, Getreide, Pferdemist und allerlei Abfall. Weil meist verfolgt sehr scheu und schlau. „Sagax, loquax, furax.“ Nester immer auf Bäumen, meist hoch, oft auf den unersteig- lichsten schwanken Spitzen der höchsten Bäume, nicht selten aber auch kaum manns- hoch in Hecken, diehten Dornbüschen und Schonungen. Nest durch eine „Haube“ von Dornen und Reisern ausgezeichnet, die immer vorhanden ist, ganz ausnahmsweise aber auch fehlen soll. Eier früh, oft schon im März, meist aber erst Mitte oder gar Ende April. Gelege 6—8, manchmal auch 9. Einmal sind sogar 10 beobachtet, Nach- gelege (nach dem Raube der ersten) oft nur 4—5. Die Eier sind grünlich oder weißlich mit graubräunlichen oder grünbräunlichen helleren und dunkleren Flecken und Punkten über und über gesprenkelt, meist an einem Ende reicher. Oft sind hellgraubräunliche Schalenflecke zu unterscheiden. Zuweilen ähneln die Eier den Bohlenetert. Maße im Durchschnitt 32.9><23, 33.3><23.28, Maximum 35><24, 37><25 und sogar 44.9><26.5 (Rödernsche Sammlung, Tring Museum), Minimum 32 > 22.5, 28>< 22.5, 28.5 x 23.4, 29.6><24 mm. Die Eier der verschiedenen Unterarten sind teils größer, teils kleiner, sonst aber im wesentlichen übereinstimmend. Corvidae. 21 31. Pica pica melanotos Brehm. Pica melanotos Brehm, Journ. f. Orn. 1858, p.174 (Umgebungen von Madrid und Toledo). Ganz wie Picapica pica, aber der ganze Rücken und Bürzel rein schwarz, oder mit Andeutungen eines hellen Bürzelbandes. Wahrscheinlich die ganze iberische Halbinsel südlich der Pyrenäen. Ich untersuchte Stücke” von Madrid, Toledo, Süd-Spanien und Portugal. (Das Totschweigen dieser Form ist nicht zu billigen.) Ihr Vor- handensein ist grade von höchster Wichtigkeit für unser Verständnis der Elsterformen und ihrer mutmaßlichen Verwandtschaft. Merkwürdiger Weise kommen auch im übrigen Europa (Deutschland, England) als große Selten- heiten ganz schwarzrückige, den spanischen völlig ähnliche Elstern vor, während die Form in Spanien recht konstant zu sein scheint.) 32. Pica pica bactriana Bp. Pica bactriana Bonaparte, Consp. Av. I, p. 383 (1850— Ost-Persien). Pica leucoptera Gould, B. Asia V, pl.55 (1862— Ost-Sibirien). Pica kamtschatica Stejueger, Proc. Biol. Soc. Washingt. II, p.97 (1884) (cf. Stejn. Res. Orn. Expl. Commander & Kamtschatka p. 241). Merkmale: Bürzelband immer sehr markiert, meist weiß, nie fehlend. Kehlfedern meist mit deutlichen weißen Querbinden nahe der Wurzel, Hand- schwingen in der Regel mit sehr schmalem schwarzen Saum, das schwarz an der’Schwingenbasis sehr gering; ziemlich groß und langflüglig. Flügel 210—227 mm. Ganz Nord-Asien vom Ural und Ost-Persien durch Turkestan bis Kaschmir, Baluchistan durch Sibirien, wo sie am Jenissei bis über den Polarkreis hinaufgeht, sonst aber nicht annähernd soweit nach Norden reicht, im Osten bis zum Amur, Ussuri und Sidemi, Kamtschatka. (Es gelang mir nicht, die drei Formen baetriana, leucoptera und kamtschatica zu unterscheiden.) Eier 37 >< 25.4, 38 ><25, 386.3 ><25, 33 >< 23 mm. +33. Pica pica hudsonius (Sab.). Corvus hudsonius Sabine, App. Frankl. Journ., pp. 25, 671 (1823). Pica media Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIII, p.393 (1844— Andes, Chili, errore, aber wohl amerikan. Exemplar). Der P. p. bactriana sehr ähnlich, die Kehlfedern bald ohne bald mit weißen Querlinien nahe der Wurzel, Flügel 190—212 mm, Handschwingen mit schwarzem Rande. Westliches Nord-Amerika bis zu den Rocky Mountains, von Neu-Mexiko und Arizona bis Alaska. 1) „Ich halte es nicht für nützlich, weiter verbreitete Lokalrassen, auch wenn sie nur geringe Unterschiede aufzuweisen vermögen, durch Totschweigen von der Bild- fläche verschwinden lassen zu wollen. Die Kenntnis und Berücksichtigung solcher Rassen trägt größeren Nutzen. als der leidige Kampf um die Lösung der Frage. ob ein gewisser Vogel als Art oder nur als Varietät zu gelten habe. Die Rassen gerade "sind es, welche uns die Bewegungserscheinung der Verbreitung einer Art aus dem heutigen Resultate deuten helfen. Sie vernachlässigen, heißt sich selbst der Stufen berauben, die am leichtesten und sichersten den Gipfel der Erkenntnis erklimmen lassen.“ (Diederich, Ornis 1889 p. 281.) Di: 29 Corvidae. 34. Pica pica sericea Gould. Pica sericea Gould, Proc. Zool. Soc. London 1845, p.2 (Amoy, China). Pica varıa japonica Schlegel, Fauna Japonica, Aves, p.81 (1848). Gekennzeichnet durch dunkle Färbung von Schwanz und Flügeln. Das schwarz der Schwingenbasis sehr weit ausgedehnt. Auch die Hand- schwingen fast blau, nicht lebhaft grün, die mittleren Steuerfedern meist stahlblau, selten grünlich. Läufe und Füße sehr stark, Bürzelband immer vorhanden, meist grau, selten weiß. Basis der Kehlfedern meist ohne alles, bisweilen aber auch mit sehr viel weib. Von Ober-Birma durch China bis in’s südliche Japan (Insel Kiuschiu), Hainan, Formösa, nördlich bis Korea. 35. Pica pica mauritanica Malh. Die maurische Elster. Pica mauritanica Malherbe, M&m. Soc. d’Hist. Nat. Mus. de Metz, p.7 (1843— Aleerien). Unterscheidet sich von allen andern Elstern durch ganz schwarzen Bürzel, auffallenden nackten kobaltblauen Fleck hinter dem Auge, ölgrünen Schimmer auf den schwarzen Teilen des Gefieders, meist dunkleren, weniger grünlichen Schwanz und geringe Größe. Flügel nur 155—165 mm. Marokko, Algier und Tunis; in Tunis fast nur südlich der Atlaskette, in Marokko von Tanger bis Mogador, und vielleicht noch weiter südlich. (Wird von den meisten Örnithologen als „gute Art“ bezeichnet, da aber alle ihre Merkmale bei den Elstern sehr variable Charaktere sind, kann man sie lediglich als „Subspezies“, d. h. geographische Form auffassen. Der schwarze Rücken findet sich bei der südspanischen Form und ausnahms- weise sogar in Deutschland und England, der nackte Fleck hinter dem Auge ist bei /. p. sericea und imelanotos meist angedeutet, die auffallende geringe Größe kann nicht als Artkennzeichen dienen, da die Elstern auch in den Maben schwanken.) 36. Pica pica bottanensis Deless. Pica bottanensis Delessert, Rev. Zool. 1840, p. 100 (Butan). Pica megaloptera Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XI, p. 193 (1842 — Butan). Pica tibetana Hodeson, Ann. & Mag. Nat. Hist. 1849, p. 203 (Tibet). Gekennzeichnet durch ganz schwarzen Bürzel ohne Andeutung eines hellen Bandes und sehr bedeutende Größe. Flügel bis 250 und sogar 265 mm (P. p. bottanensis, mauritanica und nuttalli sind die kenntlichsten Formen der Art). Sikkim, Bhutan und Ost-Tibet bis Kansu. + 37. Pica pica nuttalli Aud. Pica nuttalli Audubon, Orn. Biog. IV, p. 450, Taf. 362 (1838). Unterscheidet sich von allen andern Elsterformen durch den gelben Schnabel, der nur an der. Basis mehr oder minder dunkler ist, und einen kleinen gelblichen nackten Fleck hinterm Auge. Nur in Kalifornien westlich der Sierra Nevada, vom Sakramento-Tale bis etwa 34° nördl. Breite. Corvidae. 23 Gattung OYANOPICA Bp.') Die Blauelsterm ähneln im allgemeinen, namentlich durch den langen, stufenförmigen Schwanz, den Elstern, sind aber eine scharf umschriebene Gruppe kleinerer Vögel mit seidenweichem Gefieder, ganz anderem Färbungscharakter und normaler, nicht säbelförmiger und nicht stark verengter erster Schwinge. Die Verbreitung ist sehr merkwürdig, da wir sie nur von der iberischen Halbinsel und aus Ost-Asien kennen. Die beiden bekannten soweit von einander entfernt wohnenden Formen sind zwar sehr leicht kenntlich, aber doch so ähnlich, ihre Merkmale so wenig tiefeingreifend, daß wir sie nur als Unterarten auffassen können, außerdem werden sie durch die dritte Form, welche China bewohnt und unbegreiflicher Weise bisher mit Still- schweigen übergangen wurde, einander stark genähert. 38. Cyanopica cyanus cyanus (Pall.). Sibirische Blauelster. Corvus Cyanus Pallas, Reise Russ. R. III, p. 694 (1776— Daurien). Cyanopica Pallasii Bonaparte, Proc. Zool. Soc. London 1850, p.85 (erwähnt). Oberkopf bis auf den Nacken und Kopfseiten rein schwarz, übrige. Oberseite hell bräunlichtaubengrau, nach dem Kopfe zu heller, als ob ein undeutlich begrenzter weiblicher Ring sich um den Hinterhals zöge. Hand- schwingen schwärzlich, Innensäume nach der Wurzel zu weiß, Außenfahnen fahl hellblau, Spitzenhälfte weiß, die ersten beiden einfarbig schwärzlich, Armschwingen an der ganzen Außenfahne hellblau, die letzten an beiden Fahnen hellblau. Oberflügeldecken hellblau. Steuerfedern hellblau, die mittelsten mit ausgedehnten weißen Spitzen. Unterseite weiß mit sehr schwachem aschgrauen Anflug. Unterflügeldecken hell bläulichgran. Iris dunkelbraun, Füße und Sehnakel schwarz. Flügel & 150-153, , 140142, Schwanz © 240—260, 0 215—225, Lauf etwa 35. Schnabel etwa 30 mm, o außer der geringeren Größe ganz wie C, Junge bräunlicher mit fahl- bräunlichen Kanten an Flügeldecken und Rückenfedern, weißen Spitzen an allen Steuerfedern und weißen Federrändern auf dem Kopfe. Öst-Sibirien bis Korea und die südlicheren Inseln des eigentlichen Japan, aber nicht Jesse. (Es konnten. nur wenige japanische Stücke untersucht werden, die noch dazu zum Teil nieht ganz alt sind. Vielleicht sind japanische Stücke kleiner. Offenbar erreichte Cyanopica die japanischen Inseln über Korea, da sie auf Jesso fehlt.) Soll nach Przewalski ziemlich scheu sein, in Scharen die Wälder durchstreifen, und fortwährend ein schnarrendes bjjj, bijjj. die, djjjin, dijjjin hören lassen. Das Nest ähnelt einem kleinen Krähennest und steht auf Bäumen. Die Eier ähneln denen von ©. ce. cooki, sind aber meist etwas größer und oft heller. Maße: 30 ><20, 29 >< 22, 29><19.5, 28.8><22, 28.5 ><20.4, 28.2><19.3, 28.2><21, 27.3>< 20.3, 27><20, 26><20.5, 25.5 ><20, 25.2 >= 19.2, 25 ><20, 25 >< 19 mm. 1) Cyanopica Bonaparte, Proc. Zook. Soc. London 1850, p.85, Consp. Av. I, p.382 (1850) ist der älteste Name dieser Gattung! 24 Corvidae. 39. Cyanopica cyanus swinhoei subsp. nov.') Chinesische Blauelster. Unterscheidet sich von ©. e. eyanus durch dunklere, viel mehr bräunliche Oberseite, etwas mehr bräunlich angehauchte Unterseite und geringere Größe, steht also in diesen Punkten zwischen €. e, eyanus und ©. e. cooki. SO Flügel anscheinend nicht über 145 mm. Typus: (0) Kiukiang 26. November 1882 (Nr. 351), im Museum zu Tring. Benannt zum Andenken an den Ornithologen Swinhoe, dessen Ver- dienste um die Ornmithologie von China, Hainan und Formosa unsterblich sind. Die Form wurde schon vor 5 Jahren von Kleinschmidt und mir als ver- schieden erkannt, aber bisher nicht publiziert. China mit Ausnahme der südlichen und südöstlichen Teile. Stücke aus der Gegend von Pekin scheinen sich €. e. eyanıs etwas zu nähern. 40. Cyanopica cyanus cooki Bj. Spanische Blauelster. COyanopica cooki Bonaparte, Proc. Zool. Soc. London 1850, p.86 (Spanien). Oyanopica Cooki alticeps und planiceps A. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866 — nom. nuda!). Noch dunkler und bräunlicher auf der Öberseite, als ©. e. swinhoei, Unterseite noch mehr und sehr stark fahlaschbräunlich überlaufen, Kehle aber weiß bleibend, das blau der Flügel und des Schwanzes etwas dunkler, die mittleren Steuerfedern ohne ausgedehnte weiße Spitzen, ausnahmsweise aber mit kleineren weißen Endflecken. Kleiner als ©. e. cyanus. Flügel S 142—-145, © 130—135, Schwanz O0 190—195, So 205—-208, Lauf etwa 35, Schnabel etwa 25 mm. O genau wie J, nur kleiner, Junge unten und oben düsterer, bräunlicher, die Flügeldecken mit fahlgelbbräunlichen Spitzen. Federn des Oberkopfes mit schmutzig weißlichen Säumen, Steuerfedern mit schmalen weißen Endsäumen. Süd- und Mittel-Spanien und Portugal. Die spanische Blauelster ist eine Bewohnerin der immergrünen Eichenwälder, deren diehte Kronen sie besonders liebt. Gesellig, aber dem Menschen gegenüber scheu. Im Betragen den Elstern ähnelnd, klug, vorsichtig wie diese aber auch etwas an die Häher erinnernd. Die Stimme klingt ungefähr wie „krrrih“ oder „prrrih“, oder wenn der Vogel schwatzt wie „klikkiklikkiklikki“. Brutzeit von Anfang Mai an. Nest einem kleinen Krähen- oder großen Würgerneste ähnelnd, meist mehrere nahe beieinander, ja bisweilen sogar zwei auf einem Baume. Der Unterbau besteht aus dürren Reisern, die innere Ausfütterung aus Kräutern, weichem Gras, Ziegenhaar und Wolle. Eier 5—9. Sie sind auf hellolivenbräunlichem Grunde mit aschgrauen tiefer liegenden und dunkel- olivenbraunen Oberflecken gezeichnet. Maße etwa 28.5 >< 21.4, 28.5 >< 20.8, 27.4>< 21, 26.6 >< 21.4, 24.9 21.2, 24.5 ><20, 25 >< 19.5 mm. 1!) Pica melanocephalos Wagler, Syst. Av., Pica, sp.7 (1827— Ex Levaillant: China) kann nicht auf diese Form bezogen werden, da der Name sich auf Levaillant’s Vogel mit schwarzer Kehle und lauter ausgedehnt weiß gespitzten Steuerfedern bezieht, der wohl ein Phantasiegebilde sein dürfte. Oyanopica waillanti Bonaparte, Proc. Zool. Soc. 1850, p:85 im Text erwähnt, bezieht sich gleichfalls auf Levaillant’s Vogel. N al Corvidae. 5 Gattung NUCIFRAGA Vieillot 1816. Vögel von der Größe von Dohlen und Eichelhähern. Schnabel rundlich, lang, so lang wie oder länger als der Kopf, ohne eine deutliche Kante auf dem Oberschnabel, der meistens etwas über den Unterschnabel hinausragt. Nasenlöcher nahe der Schnabelwurzel, rund, ohne Hautdeckel, aber ganz von kurzen, borstenartigen, nach vorn gerichteten Federn überdeckt. Gefieder lang, voll und weich, schwarzbraun mit weißen Flecken. Die vierte bis sechste Schwinge etwa gleich und am längsten, die dritte nur ganz wenig kürzer, die erste nicht viel über halb so lang wie die zweite. Schwanz, etwa °/, so lang wie der Flügel, nur wenig gerundet, fast gerade. Hchte Corviden im Bau und in der Lebensweise, bauen offene Nester und legen gefleckte Eier. Die Gattung bewohnt den Norden der alten Welt, nur eine Art mit ungefleckter, hellgrauer Oberseite und ganz weißer äuberer Steuerfeder in Nord-Amerika. In Deutschland zwei Formen, eine seltener Brutvogel, die andre Winterbesucher. Alle altweltlichen Tannenhäher können als Subspezies einer Art betrachtet werden, während die nordamerikanische Art (Nueifraga columbiana) ganz für sich steht. 41. Nucifraga caryocatactes caryocatactes (L.). (Fig. 8.) Der dickschnäblige Tannenhäher. Corvus Caryocatactes Linne, Syst. Nat. Ed.X, p.106 (1758— Europa. Typ. Lok. Schweden, ex Fauna Sueeica, erstes Citat). Nucifraga guttata Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. V, p.354 (1817, partim). Caryocatactes maculatus Koch, Syst. baier. Zool., p.95 (1817— Hochgebirge Baierns). Caryocatactes nueifraga Nilsson, Orn. Suec., p.90 (1817). Nucifraga brachyrhynchos Brehm, Lehrb. Naturg. europ. Vögel I, p.104 (1823— „Scheint d. nordöstl. Eur. zu bewohnen und sich selten nach Deutschl. zu verirren“. Typus Thüringer Wald 10. X. 1821). Nueifraga platyrhynchos Brehm, Isis 1833, p. 973 (Typus Rodatal). Nueifraga caryocatactes pachyrhynchus R. Blasius, Ornis II, p. 536 (1886). Nueifraga caryocatactes crassirostris Hartert, Mitth. Orn. Ver. Wien XI, p. 146 (1887). Nucifraga arquata Brehm, Vogelfang, p.66 (1855, ohne Lokalitätsangabe). Nucifraga relicta Reichenow, Journ. f. Orn, 1889, p. 288 (Alpen). Nasenborsten und Zügelfedern etwas unrein weiß, an der Basis schwärzlich. Kopfplatte und Genick einfarbig dunkelbraun. Kopfseiten und Rücken heller braun, jede Feder an der Spitze mit einem länglichen, tropfenförmigen, dunkel um- schatteten weißen Fleck, der auf den Bürzelfedern ganz klein wird oder fast ganz verschwindet, Oberschwanzdecken bräunlichschwarz. Schwingen schwarz, Flügeldecken mit weißen Flecken, nur ’ die längsten einfarbig. Steuerfedern schwarz, mit Figur 8. weißen, nach der Mitte zu kleiner werdenden Spitzen, an dem äußeren Paare etwa 1'/,—2', cm lang. Unterseite dunkelbraun, Kehle mit schmalen weißen Schaftstrichen, Kropf- und Brustfedern mit großen, eiförmigen, weißen Endflecken, Unterkörper mit schmäleren solchen Flecken. Unterschwanzdecken weib. Unterflügeldecken schwarzbraun mit weißen Spitzen. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz, 96 Corvidae. Flügel 180—190, Schwanz etwa 125—130, Schnabel 40—45 mm. O9 ad. wie C ad. nur ein wenig kleiner, Flügel '/, bis 1 cm kürzer. Die Jungen im ersten Nestkleide sind oben von einem hellen, an Milchschokolade erinnernden graubraun, die Tropfenflecke sehr klein, nur etwa 1 mm breit, die Kehle weiblich. Die europäische Form des Tannenhähers zeichnet sich folgendermaßen aus: Schnabel sehr dick, kurz, nicht merklich länger als der Kopf, stumpf- spitzig, weiße Schwanzspitzen weniger ausgedehnt, 1',—2'/,, selten über 2 cm weit. Kleingefieder braun, am hellsten auf dem Rücken. Das braune Kleingefieder, namentlich auf dem Rücken, verbleicht im Laufe des Jahres ziemlich auffallend. Die Alpentannenhäher lassen sich nicht von den nordischen unterscheiden. Diese Form brütet in Skandinavien, Bornholm, Lappland, Finland, den russischen Ostsee-Provinzen, Ost-Preußen, Polen, dem Harz und Böhmerwalde, vermutlich auch im Thüringer Walde, sicher im ganzen Alpengebiete, dem Jura, Siebenbürgen, der Tatra und den Karpathen, jedenfalls auch in den Pyrenäen, aber wahrscheinlich nicht (trotz Lopez Seoane’s Angabe, daß er ihn dort im Mai gesehen) in der Sierra Nevada. Stand- und Strichvogel. In Ostpreußen Standvogel, in den Alpen mehr Strich- vogel, der in der kalten Jahreszeit in die Vorberge und Ebenen Süd-Deutschlands und Frankreichs hinabgeht. Bewohner von Nadelwäldern, besonders wo Fichten und Edeltannen allein oder mit Laubholz gemischte Bestände bilden, oder Zirbelkiefern stehen. Reine Kiefern-_ oder Laubwälder scheint er nicht zu bewohnen. Wenig scheu, phlegmatisch, fällt am Brutplatze durch sein tiefes Körr, körr, körr auf, das hauptsächlich Paarungsruf ist, hat sonst einen wie Kräk, kräk, kräk klingenden Lock- und Warnungsruf und im Frühjahr noch bisweilen ein elsterartiges Geschwätz. Die Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Schnecken, den Samen der Nadelhölzer, Nüssen, Früchten, Beeren, aber auch bisweilen Eiern und jungen Vögeln. Der Tannenhäher brütet schon sehr frühzeitig, im März. in Nadelbäumen, wo er ein offenes Nest nahe am Stamm baut. Die tiefe für die Größe des Vogels geräumige Mulde ist mit trockenem Grase, Stengeln,'Bast von verrotteten Zweigen, hauptsächlich aber mit Flechten, namentlich Bartflechten, dick und weich ausgefüttert. Brutzeit 18 Tage. Gelege 3—-4 Eier. Tannenhähereier sind eiförmig, meist ziemlich gestreckt, 24 > 34 bis 26 >< 36.5 mm, 34.18 >< 24.67, 31.2 >< 24.5, 33.1>< 23.8, 36.7 >< 24.4, 34.2 >< 25.2 mm. Gewicht etwa 0.557 g. Schale ziemlich glatt und etwas glänzend, blaß grünlich- oder bläulichweiß, mit blaß grünliehbraunen und tieferliegenden blaß bläulichgrauen Punkten und Flecken meist nur spärlich gezeichnet. 42. Nucifraga caryocatactes macrorhynchos Brehm. (Fig. 9.) Der schlankschnäblige Tannenhäher. Nueifraga macrorhynchos Brehm, Lehrb. Naturg. europ. Vögell, p.105 (1823— „Gebirgs- wälder mittl. nördl. Eur. u. Asien“, selten nach Deutschland. Typus ein asiatischer Wandervogel). Nueifraga hamata Brehm, Isis 1833, p. 975. Nuecifraga minor (ourcy-Droitamont, Isis 1833, p. 970. Nueifraga caryocatactes leptorhynchus R. Blasius, Ornis II, p. 536 (1886). Nueifraga caryocatactes tenuirostris Hartert, Mitth. Orn. Ver. Wien XI, p.146 (1887). Diese und die vorige Form heißen auf Engl.: Nuteracker. Franz.: Casse-noix. Schwed.: Nötkräka. Ital.: Nocciolaja. Corvidae. 97 Unterscheidet sich von N. e. caryocataetes durch den viel schlankeren, dünneren, spitzigeren, und meist den Kopf an Länge übertreffenden Schnabel, sowie ausgedehntere weiße Schwanzspitzen, die an den seitlichen Steuerfedern etwa 2'/,,—3'/, em lang sind. Sibirien bis Korea. (Auch Nord-China, doch sollten nordehinesische Stücke genau studiert werden!) Wandert im Herbste und Winter west- EN wärts bis Deutschland, Skandinavien, Frank- en reich, Dänemark und sogar England, wo schon über 30 Stücke mit Sicher- heit festgestellt wurden. 43. Nucifraga caryocatactes japonicus Hart. N. ce. japonicus Hartert, Nov. Zool. 1897, p.134 (Japan). Schnabel intermediär zwischen dem von N. ce. caryocatactes und N. ce. macrorhynchos, kurz, die Ausdehnung der weißen Schwanzspitzen auch intermediär, Brustflecke meist größer. Nördliches Japan und Kurilen. 44. Nucifraga caryocatactes kamchatkensis Barrett-Ham. Nueifraga kamchatkensis Barrett-Hamilton, Bull. B. O. Club VII, p.XLVI (April 1898 — Kamtschatka). Unterscheidet sich von den drei vorhergehenden Formen durch 1—3 mm breite weiße Spitzensäume an den Schwingen. Die Flügeldecken haben dreieckige weiße Spitzenflecke. Die Grundfarbe ist sehr dunkel, die weiße Fleckung groß und grob. Von N. ce. multipunetata durch kleinere weiße Schwanzspitzen (30—38 mm) unterschieden. Flügel 183, Schwanz 117 mm. Schnabel intermediär, aber mehr schlank. Kamtschatka. (Der Typus im British-Museum von mir untersucht.) 45. Nucifraga caryocatactes rothschildi subsp. nov. Unterscheidet sich von N. ce. caryoratactes, macrorhynchos und japonicus durch viel schwärzlichere Grundfarbe des Kleingefieders, tief blauschwarze Flügel und Schwanz, ziemlich große, breite Flecke an der Unterseite und längere Flügel. Der Schnabel ist stark, mittellang, könnte als intermediär zwischen dem von »nacrorhynchos, caryocatactes und japonicus bezeichnet werden, bisweilen aber so dünn wie bei macrorhynchos. In der schwarzen Färbung an multipunetata und kamchatkensis erinnernd, aber der untere Teil des Bürzels und die Oberschwanzdecken sind gänzlich ungefleckt und die Schwingen haben keine weißen Spitzen. Flügel 19—19'/, (9) bis 20—21 (JS) cm. Gebirge des mittleren Turkestan: Tian-Schan und wahrscheinlich die Ala-Tau und Terskei-Tau Ketten. Typus: 9 ad., südlich des Issik-Kul im Februar 1901 von Tancre’s Sammlern erbeute. Nr. J. K. 44 im Tring-Museum. 14 Exemplare untersucht. (Vgl. W. Rothschild, Nov. Zool. 1902 p. 166, wo die dunkle Färbung schon hervorgehoben wurde.) = 28 Corvidae. 46. Nucifraga caryocatactes hemispila Vie. Nueifraga hemispila Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1830, p.8 (Himalaya). Noch bräunlicher als N. ce. caryocatactes, macrorhynchos und japonicus, die weißen Flecke klein, kurz, nur an den Spitzen der Federn, Bürzel ungefleckt, die äußeren Steuerfedern etwa 6 cm, d.h. zirka zur Hälfte weib. Flügel etwa 20—22 cm. Himalaya vom Sutlejtale bis Butan. 47. Nucifraga caryocatactes multipunctata Gould. Nueifraga multipunctata Gould, Proc. Zool. Soc. 1849, p.23 (?Simla). Grundfarbe schwärzlich. Schnabel sehr dünn, die weißen Flecke des Kleingefieders sehr lang, auf der Unterseite auch sehr breit, Bürzel und Oberschwanzdecken bedeckend, Flügeldecken mit dreieckigen weiben Spitzenflecken, alle Schwingen mit weißen Endspitzen, Schwanz lang, die äuberen Steuerfedern fast zur Hälfte weiß. Flügel etwa 200, Schwanz 160—165 mm. (Meist als „gute Art“ betrachtet, zeigt aber keine wichtigen neuen Merkmale.) Kaschmir und westliche Teile des Himalaya bis Kumaon, in Höhen bis weit über 8000 engl. Fub. Gattung GARRULUS Vieill. (Ex Brisson) 1816.') Gekennzeichnet durch die auffallend lebhaft hellblauen, schwarz- gebänderten, steifen großen Flügeldecken. Gefieder reich und weich, Kopf- federn mehr oder minder haubenartig verlängert. Die großen rundlichen oder ovalen Nasenlöcher von borstenartigen Federn verdeckt. Flügel mittellang und breit, fünfte und sechste Schwinge am längsten, die zweite etwa so lang wie die Armschwingen, die erste fast halb so lang wie die längsten. Schwanz fast gerade, seitliche Steuerfedern nicht über 1 cm kürzer. Füße kräftige. Bauen offene Nester in Bäumen, Eier graulich oder grünlichweiß mit graugrünen Flecken bedeckt. Alle paläarktischen Formen lassen sich als Unterarten einer Art betrachten. (Vgl. Kleinschmidt, Neue Bearb. des „Naumann“ p. 70, 71.) Europa, Nord-Afrika, Asien bis zum Himalaya, Japan und Formosa. !) Man hat wegen seines vermuteten Vorkommens in Japan einen wunderbaren Häher in die Liste der paläarktischen Vögel aufgenommen: Garrulus lidthi Bp. Dieser merkwürdige Vogel hat den Kopf, Hals, Flügel und Schwanz azurblau, Flügelspitzen und Kehlstreifen weiß, Ober- und Unterseite braunrot. Das Vaterland dieses seltenen Vogels ist noch unbekannt. Zwei lebend nach Florenz und Antwerpen (Paris) gelangte Stücke sollen aus dem „Innern von Japan“ gekommen sein. Da die Angabe der Insel fehlt, und der Vogel bisher nicht von Japan nachgewiesen ist, dürfte die sowieso Mißtrauen erweckende Angabe „aus dem Innern von Japan“ anzuzweifeln sein. (Siehe Bonap., Consp. Av.I, p.376, P. Zool. Soc. London 1850, p.80, Taf. XVII; Salvad., Atti Acc. Torino VII, 1872, p. 473; Cat. B. III, p. 102.) Be. u re Corvidae. 99 48. Garrulus glandarius glandarius (L.). Der Eichelhäher. Corvus glandarius Linne, Syst. Nat. Ed. X, p.106 (1758— Europa. Typ. Lok. Schweden, denn erstes Citat: Fauna Suecica 74). Glandarius pietus Koch, Syst. Baier. Zool., p.99 (1816). Glandarius germanicus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.180 (1831— Deutschland). Glandarius septentrionalis Brehm, p.180 (1831— „im Herbst nach Deutschland“). Glandarius taeniurus Brehm, Vogelfang, p.63 (1855— „Wandert durch Deutschland“(!)). Glandarius robustus Brehm, Vogelfang, p.63 (1855— Deutschland). Glandarius leucocephalus Brehm, Naumannia 1855, p.273 (Nomen nudum!). Glandarius vulgaris major, minor, alticeps, fasciatus, verus, brachyrhynchus, A. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— nom. nuda!). (Garrulus severtzowi Bogdanow, Vög.d. Wolga p.114— russisch, daher der Majorität der wissenschaftlichen Welt unzugänglich. Aus Kasan und Simbirsk, soll intermediär zwischen glandarius und brandti sein, mit rötlichem Oberkopfe, scheint aber nicht konstant zu sein.) Engl.: Jay. Franz.: Geai. Schwed.: Nötskrika). Schnabelborsten weiblich, Vorderkopf bis fast zum Genick weiblich mit breiten schwarzen Streifen. Oberseite hell rötlichgrau, der Rücken deutlich grau, von dem Hinterhalse mehr oder minder abstechend, Ohrdecken, Hals- seiten und mehr oder minder deutlich der Hinterhals weinrötlich, unterer Teil des Bürzels und Oberschwanzdecken weib. Handschwingen schwärzlichgrau, Außenfahnen ganz oder fast ganz hellgrau. Armschwingen schwarz, Basis- hälfte der Außenfahnen der äuberen weiß, die innerste kastanienbraun mit schwarzer Spitze. Schwanz schwarz, an der Basis bläulichgrau, schwarz oder blau gebändert. Kleinste Oberflügeldecken rötlichgrau, die übrigen schön hellblau mit scharfen schwarzen, durch begleitende, oft undeutliche ganz schmale weiße Linien gehobenen Querbändern. Wangen schwarz, einen kurzen, breiten Bartstreifen bildend. Kinn und Kehle weiblich, übrige Unterseite blaß weinrötlich, Vorderbrust mehr oder minder grau beschattet, Bauch und Unterschwanzdecken weiß. Schnabel schwarz, Iris meist bläulichweiß, Füße bräunlich fleischfarben. Flügel 0 172—180, 0 185—196, Schwanz 150-156, Lauf 40, Schnabel etwa 25 mm. Geschlechter nicht wesentlich verschieden, aber das © etwas kleiner, Junge den Alten ähnlich, aber oben dunkler, mehr rotbräunlich, Kopf nur wenig schwärzlieh gesprenkelt. Der Eichelhäher variiert sehr: Oberkopf bisweilen fast ganz schwarz, bald stark rotbräunlich überlaufen, bald fast weiß mit nur geringer Fleckung. die Schwanzwurzel bald stark, bald so gut wie garnicht bläulich gebändert usw. (Vgl. Kleinschmidt in Ornithol. Jahrbuch 189%.) Bewohnt Europa südlich des Polarkreises in Skandinavien und südlich vom 63° nördl. Breite in Rußland, östlich bis zum Ural und Wolgatal, südlich bis ans Mittelmeer, wird aber auf den Inseln des Mittelmeeres und den Gebirgen Spaniens, sowie in Großbritannien, durch nah verwandte Formen vertreten. In der Lebensweise stimmen aile Häher überein. Sie sind unruhig, scheu, laut. Ihr rauhes, durchdringendes rrää, räätsch, und ihr der Stimme des Bussards und der einer Katze täuschend ähnliches Miauen sind allbekannt. Bewohner von Wäldern aller Art, nur in der Zugzeit und im Winter mehr in Gärten und offenem Gelände, in ganz baumlosen Gegenden unbekannt. Nahrung Insekten, Würmer, Nüsse, Eicheln, 30 Corvidae. Früchte, Eier und junge Vögel, besonders Zerstörer vieler Drosselnester. Nest offen. immer auf Bäumen, meist nahe am, aber auch oft weit vom Stamm, bald hoch, bald niedrige, ein großer, lockerer Bau aus Zweigen, mit wohl ausgefütterter, weicher Mulde. Eier Mitte April bis Mitte Mai, 5—7 an Zahl, auf hellgrauem, gelblich oder grünlich grauweißem Grunde, meist über und über, oft mehr am stumpfen Pole mit blassen, braungrauen Flecken und Punkten bedeckt. Meist finden sich einzelne schwarze Haarzüge oder Punkte, ungefleckte Eier sind äußerst selten. Maße normaler Eier etwa 34.1><24 bis 29.2><21.4 und 31.6><23 mm. Brutzeit 17 Tage. 49. Garrulus glandarius rufitergum subsp. nov. Ganz wie Garrulus glandarius glandarius, aber die Oberseite fast einfarbig weinrötlich, der hellbraunrötliche Rücken nicht mit schiefergrauem Anflug, daher wenig oder fast nicht vom Hinterhalse abstechend, Vorderbrust fast immer ohne grauen Schatten, Unterkörper meist etwas heller. Großbritannien und Irland. Häufig in den waldreichen Gegenden Englands, lokal und seltener in Schottland und Irland. Nach Untersuchung von fast 100 großbritannischen Hähern und über 200 aus dem gesamten Europa habe ich mich entschlossen, die englische Form zu benennen. (Typus 9 Tring 21. Oktober 1895, von Dr. W. Rothschild erlegt, Nr. T. 116 im Tring-Museum.) Die Unterschiede fallen in einer Serie sofort auf, und man findet kaum unter 50 ein Stück, das typischen kontinentalen Hähern (aus Schweden, Preußen, Rußland) ähnelt, dagegen sind westeuropäische (Holland, Frankreich, West-Deutschland) intermediär und bald mehr wie typische Schweden, bald wie rujitergum. 50. Garrulus glandarius kleinschmidti subsp. nov. 1” Glandarius vulgaris obscuricapillus A. Brehm, Verz. Samml., p.4 partim (1866—nomen nudum, nach Ausweis der Sammlung meist spanischen Stücken gegeben). Wie @. g. glandarius, aber Schnabel auffallend stark, Oberschnabel etwas gebogen, Kropfgegend stark mit dunkel schiefergrau überzogen, Oberkopf sehr breit und weit nach hinten scharf gestreift, Flügel kurz, S 180, 181, 9 175 mm. Süd-Spanien (Sierra Nevada). (Typus JS ad., Nr. 182 Sierra Nevada, 21.November 1856, Dr. A. E. Brehm coll. Aus der Brehm’schen Sammlung, jetzt in Tring.) Benannt zu Ehren des Herrn Pfarrers Kleinschmidt, der mir vor einiger Zeit schrieb, ich würde in der Brehm’schen Sammlung eine näher zu untersuchende großschnäblige Form des Richelhähers finden. Drei Stücke untersucht. 5l. Garrulus glandarius ichnusae Kleinschm. Garrulus ichnusae Kleinschmidt, Orn. Monatsber. Juni 1903, p. 92 (Sardinien). Garrulus glandarius sardus Tschusi, Orn. Jahrb. Juli 1903, p. 140 (Sardinien). Dem @. g. glandarius sehr ähnlich, aber etwas kleiner, was besonders am Schnabel auffällt, Vorderkopf weißlich, aber anscheinend nie so hell wie er meist bei jener Form ist. Genick und Hinterhals rötlich, sonst aber die Oberseite ziemlich graulich mit nur sehr schwachem weinrötlichen Anflug, f, u a ic ; Pe ER a Gerne, | 31 wie bei den nordeuropäischen Stücken. Unterseite anscheinend nie sehr hell, der Oberseite ziemlich ähnlich, aber nicht ganz so grau, Vorderbrust mit deutlichem aschgrauen oder schiefergrauen Anflug. Bauchmitte weiß. „Flügel von fünf alten Vögeln»170—181 mm. Sardinien. 52. Garrulus glandarius glaszneri Mad. Garrulus glaszneri Madaräsz, Ornith. Monatsber. 1902, p. 163 (Cypern). Im ganzen kleiner als @. g. glandarius, besonders der Schnabel klein, Vorderkopf licht graurötlich, gar nicht weiblich, mit den üblichen schwarzen Streifen; Genick und Hinterhals graurötlich, Rücken graulich, vielleicht noch etwas dunkler als bei Skandinaviern. Unterseite dunkler, Kehle weißlich mit deutlich rötlichem Anhauch, Vorderbrust ziemlich graulich, Unterkörper dunkler. Madaräsz gibt die Maße von 12 Männchen aus den Monaten Mai und Juni an: Flügel 165—176, Schwanz 155—168, Lauf 39 mm. Die Schnäbel zweier von mir untersuchten Stücke messen nur etwa 20—22 mm. (Unterseite und Rücken viel mehr graulich als bei Ayrcanus.) ypern. 53. Garrulus glandarius hyrcanus Blanf. Garrulus hyrcanus Blanford, Ibis 1873, p.225 (Mazandaran in N.-Persien). Kleiner als @. g. glandarius (Flügel etwa 160--170), die weinrote Färbung intensiver, Unterseite dunkel weinrot-bräunlich, Kehle nur wenig heller (nicht weiß), Ober- und Vorderkopf wie der Rücken mit schwarzen Längsflecken, aber nicht weiß, Nasenborsten isabellfarben mit schwarzen Spitzen, mehrere der inneren Armschwingen mit kastanienbraunen Flecken an den Außenfahnen. Läufe kürzer, etwa 40 mm. (Unterseite und Rücken viel mehr rötlich als bei glaszneri.) Nord-Persien: Gebirgswälder des Elbrus, die Landschaften Mazandaran und Ghilan. 54. Garrulus glandarius caspius Seeb. Garrulus atricapillus subsp. caspius Seebohm, Ibis 1883, p.8 (Lenkoran). Sehr ähnlich Ayrcanus und meist mit dieser Form vereinigt, aber die schwarzen Flecke auf Scheitel und Hinterkopf ganz zusammenfließend (wie bei krynicki und atricapillus), außerdem größer. Flügel 180-185 mm. Die Ebene von Lenkoran am Kaspischen Meere, also zwischen den Wohngebieten von @. g. krynicki, von dem er den schwarzen Kopf hat, und @. g. hyrcanus, dem er sonst sehr gleicht, sitzend. 55. Garrulus glandarius minor Veır. Garrulus minor Verreaux, Rev. & Mag. Zool. 1857, p.439, pl. XIV (Algerie). Garrulus oenops Whitaker, Bull. B.O. Club VII, p. XVII (Marokko. Typ. Lok. Tilula. Typus im Brit. Mus.). 39 Corvidae. Ähnlich @. g. glandarius, aber viel kleiner, Oberkopf eraurötlich oder weiblich, ohne eine Spur von blauem Schimmer und Querstreifen, aber breit schwarz gestreift. Hinterhals, Hals- und Kopfseiten lebhaft weinrötlich, Rücken weinrötlichgrau, vom Hinterhalse stark verschieden. Unterseite dunkel grau- rötlich. Ähnlich 6. 9. hyrcanus, aber etwas kleiner und mehr rötlich an Hals und Kopfseiten. Flügel 165, Schwanz etwa 145, Lauf 38—40, Schnabel 25—26 mm. Tilula und Enzel im marokkanischen Atlas und „Süd-Algier*. Die Beschreibung und Abbildung von @. minor paßt vortrefflich auf den von Whitaker als oenops beschriebenen Vogel. Auf die vermutliche Identität beider hat schon Kleinschmidt im neuen „Naumann“ aufmerksam gemacht. 56. Garrulus glandarius krynicki Kalenicz. Garrulus Krynicki Kaleniezenko, Bull. Soc. Mose. XII, p.319, Taf. 9 (1839—-- Kaukasus, typ. Georgievsk, 1. ec. p. 325). Garrulus atricapillus subsp. anatoliae Seebohm, Ibis 1883, p.7 (Klein-Asien). Dem @. g. glandarius im allgemeinen sehr ähnlich, aber größer, Haube sehr reich und lang, ganz schwarz, Stirn weiß mit mehr oder minder rötlichem Anflug und mit schwarzen oder kastanienbraunen Flecken. Oberseite wie die von @. 9. glandarius, Unterseite desgleichen, Kopfseiten Kings rötlich. Flügel 186—205 mm. Kaukasus, Klein-Asien und die östlichen Teile der europäischen Türkei. (Die von Seebohm angegebenen Unterschiede der kleinasiatischen Stücke habe ich nicht bestätigt gefunden, die Form ist aber variabel und weiteren Studiums wert.) 57. Garrulus slandarius atricapillus Geoftr. Garrulus atricapillus Geoffroy St. Hilaire) Fitud. Zool., ee (1832 en Botta eoll.), Pica stridens Hempr. & Ehrenberg, Symb. Phys., Av. fol. z. (1833 1)— Syria). Garrulus melanocephalus Gene, Mem. Accad. Torino XXXVIIlI, p.298 (1834). Garrulus tliceti Lichtenst., Nomenel., p.9 (1854— nomen nudum, Syrien). Vorderkopf rein weiß, durch schwarzgefleckte Federn in die rein schwarze Haube übergehend. Öhrdecken und Kopfseiten rein weiß mit schmaler hell weinrötlicher Streifung. Kehle weiß. Oberseite sehr licht graurötlich, viel heller als bei krynicki, Unterseite ebenfalls heller als bei krynicki, nur die Kropfgegend mit grauem Schattenband. Groß, Flügel 180—190 mm. Syrien und Palästina bis in die Eichenwälder Südwest-Persiens. 58. Garrulus glandarius japonicus Schleg. Garrulus glandarius japonicus Schlegel, Fauna Japon., Aves, p.83, Taf. 43 (1848— Japan). Nasendecken schwarz mit weißer Basis, Zügel größtenteils schwarz. Haube reich und weich, Federn breit, aber meist nieht sehr lang, bald !) Auf dem Titelblatte ist 1828 angegeben, aber nur fol. a& b und alle Tafeln erschienen in dem Jahre, der übrige Text mit den Säugetieren erst 1833. (B. B. Wood- ward & Sherborn in litt.) Corvidae. 33 schwarz mit schmalen weißen Rändern, sodaß der Oberkopf vorwiegend schwarz erscheint, bald weiß mit schwarzem Mittelstreif, sodaß der Oberkopf vorwiegend weiß erscheint, Basishälfte der Außenfahnen der meisten Handschwingen schwarz (eine Eigentümlichkeit, die auch sinensis hat) sonst @. y. glandarius ähnlich, aber der schwarze Backenstreif aufwärts bis zum Auge reichend, Kopfseiten dunkler, die Ohrdecken schwärzlich über- gossen, Oberseite dunkler, Brust und Kropfgegsend dunkler, letztere mit schiefergrauem Anflug, Weichen lebhaft zimmtartig rotbraun. Flügel etwa 160 —170 mm. Die südlichen Inseln von Japan, auf Jesso fehlend. In Lebensweise und Fortpflanzung unserm Häher gleichend, Nester meist ziemlich hoch auf Fiehten und andern Bäumen. 59. Garrulus glandarius brandtii Eversm.') Garrulus brandtii Eversmann, Add. Pall. Zoogr. fase. III, p.8 (1842— Altai). Gefieder sehr weich und weitstrahlig, Oberkopf fuchsrötlich, mit schwarzen Längsflecken, aber ohne alles weiß, Nasenfedern schwarz gespitzt, Hinterkopf und Hinterhals bis auf den Oberrücken lebhaft hell fuchsrot, Unterseite etwas mehr rotbräunlich, Kehle rotgelblich überlaufen, sonst unserer Form sehr ähnlich, auch von derselben Größe. Sibirien östlich des Ural bis Korea, Mandschurei, allernördlichstes China und die Nordinsel von Japan, Jesso. Lebensweise und Fortpflanzung wie bei unsrer Form. 60. Garrulus glandarius whitakeri subsp. nov. Garrulus minor (non Verreaux!) Hartert, Orn. Monatsber. 1895, p. 169—171. Nasenfedern weißlich mit dunklen Spitzen, Vorder- und Oberkopf schwarz, die vorderen Federn mehr oder minder auffallend weißlich, die hinteren weinrötlich gesäumt, Nacken und Hinterhals hell weinrötlich braun, viel heller als bei cervicalis, davon scharf abstechend die übrige Oberseite hellgrau, ganz oder fast: ohne rötlichen Anflug, Unterseite hell grauweißlich, Kropf und Seiten grau verwaschen, die letzteren auch etwas rötlich angeflogen, aber, wie auch die Unterflügeldecken, heller als bei cervicalis. Kehle weiß, Federn rings um das Auge weiß, Ohrdecken rein weiß, nur die Spitzen von der Farbe des Hinterhalses. Größe wie die von cervicalis. Nord-Marokko (Tanger, genaue Verbreitung unbekannt). (Typus 9, Mai 1894, Tanger, Marokko, Vaucher coll. Nr. 6348.) Benannt zu Ehren von Mr. Joseph I. S. Whitaker, und seine Verdienste um die ÖOrnithologie der Atlasländer. 1) Im British-Museum befindet sich ein auf einer Auktion erworbenes Stück von Garrulus sinensis Swinh., das aus einer von Capt. St. John in Nagasaki angelegten Sammlung stammt. Es ist nicht nachzuweisen, daß es tatsächlich in_Japan erlegt wurde. @. sinensis gehört in die Gruppe von bispecularis und taivanus, die alle einen einfarbigen Oberkopf haben und einander sehr ähnlich sehen. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 3 34 Corvidae. 61. Garrulus glandarius cervicalis Bp. Garrulus cervicalis Bonaparte, Compt. Rend. Paris XXX VII, p.828 (1853— Algerien). Der ganze Oberkopf rein schwarz, nur an der Stirn die weißen Feder- wurzeln ausgedehnter und sichtbar, Nacken und Hinterhals lebhaft rotbraun, viel dunkler als bei wArtakeri, von der grauen, mehr oder minder rötlich angehauchten Rückenfarbe scharf abstechend, Körperseiten dunkler und mehr rötlich als bei whitaker:. Nord-Algerien und Nord-Tunesien, Bewohner der Korkeichenwälder. Lebensweise, Stimme und Fortpflanzung genau wie bei @. g. glandarius. Gattung PERISOREUS Bp. Der Gattung Garrulus am nächsten stehend, aber Schnabel gerader, flacher und breiter, weniger seitlich zusammengedrückt, etwa zur Hälfte von breiten, steifen Nasenborsten bedeckt. Das ganze Gefieder sehr weitstrahlig, lang und seidenweich. Schwanz mehr gestuft, seitliche Steuerfedern etwa 2 cm kürzer als die andern. Nur eine Art in 2 einander sehr ähnlichen Formen in unserm Gebiete. Eine zweite Art in 5 Formen in Nord-Amerika. 62. Perisoreus infaustus infaustus (L.). Unglückshäher. Corvus infaustus Linne, Syst. Nat. Ed. X, p. 107 (1758— „Hab. in Europae alpinis sylvis“ — typ. Lok. Schweden: erstes Citat Fauna Sueecica). Corvus Mimus') Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 395 (1811— partim). Perisoreus infaustus verus, brachyrhynchus, microrhynchus A. Brehm, Verz. Samml., p- 4 (1866— nom. nuda!). Schwed.: Lafskrika, Rödtjuxa. Nasenborsten rahmweißlich, ganzer Oberkopf und Genick fahlrauchbraun, Rücken hellgrau mit braunem Anflug. Schwingen tiefbraun, Außensäume hellgrau, Innensäume und Basis hell fuchsrot, die meisten größeren Ober- flügeldecken hell fuchsrot mit grauen Spitzen, Afterflügel aber bräunlichgrau. Schwanz hell fuchsrot, Spitzen und mittelstes Paar ganz grau. Unterseite hellgrau, allmählich in den hell rötlich gelbbraunen Unterkörper übergehend. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 140 —145, Schwanz 135 —140, Lauf 35—37, Schnabel von der Wurzel an 23—25 mm. O wie das J, nur etwas kleiner, Junge auf dem Rücken düster braun, an der Unterseite fast einfarbig hell zimmtfarben, aber nicht blasser, wie Dresser (Manual p. 410) sagt. Bewohnt den Norden von Europa von Christiania und dem südlichen Telemarken, bis zur Birkenregion hinauf, Nord-Rußland, Estland und Livland. (Weihnachten 1857 in der Tatra, angeblich einmal auf Helgoland und in Schlesien und Dänemark(?) vorgekommen.) Bewohner der Nadelwälder des Nordens. In seinem ruckweisen, wie unsicheren, aber dabei ganz lautlosen Fluge erinnert er an unsern Eichelhäher. Er ist aber nicht 1) Im Cat. B. Brit. Mus. III, p.103 wohl durch einen Schreib- oder Druckfehler als „C. russicus“ zitiert. u © EEE in u me nn can” ln Dad nd a u u a ul 5 A in ie a a il u a; Corvidae. 35 so scheu und klug und nähert sich ohne Scheu dem Menschen und seinen Wohnungen. Im Herumklettern hat er etwas meisenartiges. Hat einen rauh miauenden und einen mehr kreischenden Ton. Nahrung etwa die unsres Garrulus. Nest früh im Jahre, wenn die Wälder des Nordens noch voller Schnee liegen, nach Häherart, offen, mit Flechten und Haar ausgelegt, 3—4, ausnahmsweise 5 Eier, schmutzig oder blaß grünlichweiß mit tiefer liegenden grauen Zeichnungen und ober- flächlichen braunen Flecken und Punkten bald mehr, bald weniger, meist aber nur am stumpfen Ende gehäuft. Im ganzen kleinen hellen Elstereiern ähnelnd. Maße: 20.5 >< 27.3, 22.8><31.8, 29.9><21.8, 31.8><22.8, 30.6><23.6, 30.5><22.9, 27.5><22, 33><22.5 usw. 63. Perisoreus infaustus sibericus (Bodd.). Corvus Sibericus Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p.37 (1783— Ex Daubenton & Buffon). Ganz wie P. i. infaustus, aber Vorderhals, Kropfgegend und Brust, wie auch der Rücken etwas lichter, graulicher, auch im allgemeinen etwas lang- schwänziger und langflügliger. Ganz Sibirien bis zum Amur und Sachalien, aber in Kamtschatka anscheinend fehlend. Gattung PYRRHOCORAX Vieill. (1816). Echte Corvidenformen, mit schwarzem Gefieder, aber dünnen und meist langen, roten oder gelben Schnäbeln und Füßen. Nasendeckenfedern kurz, dicht und hart. Flügel lang, Schwanz fast quadratisch abgeschnitten. Läufe hinten und vorn mit einer ungeteilten Schiene bedeckt, ein in dieser Familie ganz eigenartiges Merkmal. Nur ganz junge Vögel zeigen noch einige Abteilungen von Schildern, die aber bald auch verwachsen. Ich ‚halte es mit Reichenow, Dresser, Hennicke, Arrigoni u.a. für unnötig die beiden einzigen Arten in zwei Gattungen (Pyrrhocoraw und (Graculus) zu stellen. Gebirgsvögel. Europa, Nord-Asien und Nord-Afrika. Übersicht der Arten: Unterschnabel ungefähr ebensoweit befiedert wie der Oberschnabel, Schnabel rot, so lang oder länger als der Kopf. . . NE Ppyrrhocorax . pP. 35 Enterschnabel lange nicht so weit befiedert wie dr ea. Schnabel gelb, Ber Be Haren ee ea re as engracule-s D.'36 64. Pyrrhocorax pyrrhocorax (L.).') Steinkrähe, Alpenkrähe. Upupa Pyrrhocorax Linne, Syst. Nat. Ed.X, p.118 (1758— Ex Hasselquist’s Iter, Albin t.24, Ray, Will., „Hab. in Angliae, Aegypti maritimis“. Ich nehme als typ. Lok. England an). Coracia erythrorhamphos \Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. VIII. p.2 (1817— Alpes ete.). Fregilus europaeus Lesson. Traite d’Orn., p. 324 (1831— „l’Europe“). t) Oates, Fauna Brit. India, Birds I, p.43 nimmt für diese Art den Namen eremita (Corvus eremita 1766, p.159) an. Wie sich das mit der Diagnose („O. virescens, capite flavescente(!), oceipite suberistato“) vereinigen läßt, ist unverständlich, noch schlimmer aber ist, wenn anno 1902, also lange nach den Auseinandersetzungen von Rothschild, Hartert & Kleinsehmidt, Dresser (C. eremita noch als Synonym von P. pyrrhocorax zitiert. Vgl. Manual Pab. Birds, p. 405. 3* 36 Corvidae. Pyrrhocorax rupestris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.175 (1831— höchste deutsche Alpen) (= Fregilus alpestris Brehm, Vogelfang, p.61, 1855. Brehm änderte seine Namen oft teils nach Belieben, teils aus Vergeßlichkeit). Fregilus graculus major, macrorhynchus, microrhynchus A. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— nom. nuda!). Engl.: Chough. Franz.: Orave. Rein schwarz mit stahlblauem, die Flügel und der Schwanz mit metallgrünem Schimmer. Schnabel und Füße orangerot. Schnabel so lang oder meist länger als der Kopf, und ebenso als der Lauf, etwas gebogen. Unterschnabel an der Basis fast ebenso weit befiedert wie der Oberschnabel. Iris braun. Flügel 27--31, Schwanz 15—17, Schnabel 45—58, Lauf 45—53 mm. O wie ©, nur kleiner, besonders der Schnabel kürzer. Junge wie die Alten, nur das Gefieder matter, der Schnabel schmutzig orange, die Füße braungelb. Nord-Asien (den hohen Norden ausgenommen) von Ost-Sibirien bis Klein-Asien, Nord-Afrika bis zu den Canaren, die Mittelmeerländer, an der westfranzösischen Küste bis zu den Normannischen Inseln und nordwärts bis England, Schottland, den Hebriden und Irland. Außerdem im Alpengebiete, seltener Gast in den bayerischen und österreichischen Alpen.) Augen- scheinlich seltener als früher, sowohl in den Alpen, wo sie lokal und lange nicht so häufig wie die Alpendohle vorkommt, als auf den englischen Inseln. Gebirgsvogel, nur an den Seeküsten auch mit niedrig gelegenen Felswänden vorlieb nehmend (England, Irland, Normannische Inseln, Canaren). Flug schwebend, graziös, gewandt, Ruf klar und schrill, wie kria oder dla, dla, Nahrung ebenso mannig- faltig wie die andrer Öorviden. Meist wenig scheu. Nester nach Krähenart an Felswänden, seltener an alten Burgen, Türmen, und selbst bewohnten Häusern, im April und Mai 4—5 Eier, die olivenbräunlich weiße Grundfarbe haben und mit olivengrau- braunen Schalenflecken und dunkler olivenbraunen Zeichnungsflecken geschmückt sind. Sie messen etwa 40.78><27.97, 36.5><27.8, 40><21.5 bis 43.2><28, 40 >< 28 usf. 65. Pyrrhocorax graculus (L.).”) Alpendohle. » Corvus Graculus Linne, Syst. Nat. Ed. XII, p. 158 (1766— Ex Gesner Aldr., Alb., Will., Raj., Synon. partim! — „Hab. in Helvetiae alpibus“). !) Es scheint mir nach dem von mir untersuchten Material nicht möglich zu sein, mit einiger Befriedigung im paläarktischen Faunengebiete von West-Europa bis Ost- Sibirien hin Unterarten zu trennen. Die Himalaya-Vögel wurden von Gould als Fregilus himalayanus (P. 2. S. 1862. p.125) getrennt. Zweifellos haben sie die Tendenz, größer zu sein, denn meist sind die Himalaya-Vögel sehr groß, besonders haben sie längere Flügel und Schnäbel. Ihre Maße werden aber von Europäern (Uanaren) oft erreicht und Sharpe, Oates u. a. sprechen sich gegen Trennung aus. Die chinesischen Vögel wurden als var. brachypus (Swinhoe, P. Z. S. 1871, p. 883) beschrieben, weil sie kleinere Füße haben sollen. In der Tat ist dies oft der Fall, aber nur teilweise, die Form wird daher von den meisten neueren Ornithologen nicht unterschieden. Wenn man sie auf Grund größerer Serien doch trennen sollte, dürften aber die ost-sibirischen Vögel kaum dazu gehören, obwohl Taczanowski sie dazu rechnet. ®) Man nimmt jetzt ziemlich allgemein diesen Namen für die Alpendohle an, denn wenn auch nur ein Teil der angegebenen Bücherstellen paßt, so stimmt doch die Diagnose. Corvus pyrrhocorax Syst. Nat. Ed. XII (1766), p.158 ist ein Gemisch, 1758 aber ist der Name unanfechtbar für die Alpenkrähe gut festgelegt. Corvidae. 937 Pyrrhocorax alpinus Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. VI, p. 568 (1816— Alpes). Pyrrhocorax alpinus var. digitatus Hempr. & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. z. (1833 — Syria). Pyrrhocorax montanus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 176 (1851— Schweiz und Tirol). Pyrrhocorax Forsyth® Stoliezka, Stray Feathers 1874, p.462 (Ladak). Pyrrhocorax planiceps Brehm, Naumannia 1855, p.273 (Nomen nudum!). Pyrrhocorax alpinus major, gregarius, alticeps A. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— nom. nuda!). Engl.: Alpine Chough. Franz.: Chocard. Ital.: Gracchio. Einförmig glänzend schwarz mit gelbem Schnabel und hellroten Füßen. Flügel 265—280, Schwanz 175—190, Lauf etwa 45—47, Schnabel etwa 25—30 mm. O wie d, nur ein wenig. kleiner, Junge mattschwarz, Schnabel und Füße mehr oder weniger bräunlich. Die Berge Süd-Europas von den Alpen bis in die Apenninen, die iberische Halbinsel, Griechenland, Palästina und Klein-Asien bis zum Kaukasus und im Himalaya von Kaschmir bis Bhutan. Östliche Vögel (Syrien, Palästina, Himalaya) scheinen eine Neigung zu größeren Dimensionen zu haben, befriedigende Unterarten aber sind nach dem von mir untersuchten Material nicht abtrennbar. Obwohl lokal in Süd-Spanien verbreitet, ist das Vorkommen in Marokko noch zweifelhaft. Juby glaubt ein Exemplar Gibraltar gegenüber genau erkannt zu haben und im Rothschild’schen Museum befinden sich zwei augenscheinlich von Olcese präparierte Bälge, als von Marokko herstammerfd bezeichnet. Angeblich waren alle Olcese’schen Bälge bei Tanger gesammelt. Die Alpendohle ist ein strikter Gebirgsbewohner, der im Sommer bis in die Gletscherregion aufsteigt. Immer gesellschaftlich. Flug gewandt und sehr oft mit aus- gebreitetem Schwanze schwebend, in Schneckenlinien auf- und absteigend. Stimme ein eigenartiges krui, krui, selten ein dohlenartiges Jauchzen. Nahrung krähenartig. Nisten gesellschaftlich von der Schneeregion bis in die obersten Ausläufer der Wald- region in Spalten und Löchern schroffer Felsenwände, bisweilen auch in Ruinen, Nester gut und dicht mit Haaren gefüttert, auf großer Unterlage. Eier 4—5, April und Mai, denen der Alpenkrähe ähnelnd, aber kleiner. Maße: 35.9><25.6, 39.5><25.1, 38.7 ><26 bis 41.8 >< 26.4 mm. Gattung PODOCHES Fischer (1823). Die Gattung Podoces umfaßt 5 Arten, die man am passendsten als „Laufhäher“ bezeichnen dürfte. Sie haben lange, starke Läufe, hinten mit zwei langen, parallelen Platten, vorn mit etwa 8 großen Quertafeln bedeckt. Füße kurz und stämmig, Mittelzehe kaum halb so lang wie der Lauf. Flügel kurz, breit, Armschwingen sehr lang, nur 1'/, bis 2'/, em kürzer als die längsten Handschwingen. Erste Schwinge stark entwickelt, lang und breit, etwa ?/, der zweiten, nur bei P. humilis etwa ', der zweiten, die 3.—5. oder 3.—6. fast gleich und am längsten. Schwanz mäßig abgerundet, ziemlich weich, das ganze Gefieder sehr weich, mehr oder minder wüstenfarbig. Schnabel gestreckt, dünn, etwas gebogen, die ganze Basis mit dichten Nasenborsten, Zügel mit aufstehenden, kurzen Federn bedeckt. Alle Arten sind Bewohner der centralasiatischen Steppen oder wüsten- artigen, sandigen, spärlich bewachsenen Hochebenen. 38 Corvidae. Übersicht der Arten: j Flügel unter 100 mm, etwa Steinschmätzergröße . . . ... P. humilis . p.40 \..Plügel über 100-mm, ‘etwa Drosseleropenn un N en era 2 9 f Oberseite lichtgrau . . . . 2... 0. een nme FB. panderi . p.39 \ Oberseite rülhehsundfarben ee EEE ER 4 3 | Oberkopf schwarz mit stahlblauem Sek rnner ren. RN 4 \ Oberkopf: wie der Rücken. uw. 0, es nn er SDleskeien [ Schwanz stahlblau ... . sm te P, hendersand. v8 \ Schwanz weißlich mit nen ea . ec. 2. biddulphi . 9.88 66. Podoces hendersoni Hume. Podoces hendersoni Hume, Ibis 1871, p.408 (Yarkand). Jad. Oberseite rötlich sandfarben, die Schulterfedern dunkler, etwa rötlich zimmtfarben, die sehr langen Oberschwanzdecken etwas blasser. Oberkopf und Genick blauschwarz, in frischem Gefieder mit weißen Spitzen- flecken, die sich nachher abnutzen. Handschwingen weiß mit schwarzer Basis und ausgedehnten schwarzen Spitzen, Armschwingen schwarzblau. Schwanz blauschwarz. Unterseite weiblich isabell, Kehle fast weiß. Unter- flügeldecken schwarz. Flügel 140—145, Schwanz 110—118, Schnabel von der Wurzel 38—42, Lauf 39—42, Mittelzehe ohne Nagel etwa 19 mm. DO wie das C, aber kleiner, Flügel etwa 133—136, Schwanz 105, Schnabel 38, Lauf 36 mm, auch in der Farbe etwas dunkler. Von Yarkand bis in die Mongolei, Nord-Tibet und Wüste Gobi. Bewohner der offenen Wüste, wo sie in den Wagenspuren, auf den Wegen umher- laufen und Insekten (oft am Pferdedünger) und Sämereien auflesen. Rapide Läufer, schwer zum Fliegen zu bewegen. Nest und Eier noch nicht beschrieben. 67. Podoces biddulphi Hume. (Fig. 10.) Podoces biddulphi Hume, Stray Feathers II, p.503 (1874— Ost-Turkestan, typ. Lok. Maralbash). Dem P. hendersoni ähnlich, aber größer, die Kehlseiten schwarz, Kehle schwarz und weiß gemischt, indem die Federn mattschwarz sind mit langen weiben, die schwarze Grundfarbe in unab- senutztem Gefieder fast ganz verdeckenden Spitzen. Die Armschwingen sind nicht sanz blauschwarz wie die von J. hender- soni, sondern haben breite weiße Spitzen, die inneren auch großenteils weiße Innen- \ fahnen. Schwanz weiß, die Schäfte schwarz, Figur 10. die mittleren mit breiten schwarzen Schaft- streifen. Flügel etwa 152—154, Schwanz 110—114, Schnabel 45—51 (von der Basis), Lauf 47—48 mm. Ost-Turkestan. In der Lebensweise seinen Gattungsgenossen vollkommen ähnlich, Oberst Biddulph traf sie mehr in buschreichem Gelände an. Aufgeschreckt setzten sie sich auf die Spitzen der Büsche, waren aber auch vortreffliche Renner. Der Flug ist beschwerlich, wellenförmig, kurz. Eier noch unbeschrieben. € pe u dr TR or) Jarsscng landen ug} / a a a a ZZ Corvidae. 39 68. Podoces panderi Fisch. Saxaul-Häher. Podoces panderi Fischer, M&m. Soc. Imp. Nat. Moscou VI, p.251, pl. XXI (1823— Sand- wüste Kysil-Kum, Eversmann coll). Farbenverteilung wie bei 7. pleskei, aber Oberseite hellgrau und Schnabel kürzer. — Oberseite hellgrau, auf dem Bürzel ins rötlich Rahm- farbene ziehend. Die kurzen Oberschwanzdecken schwarz. Handschwingen an der Wurzel und Spitze schwarz, in der Mitte 2°/, bis 5 cm weit weiß. Armschwingen weiß mit schwarzen Schäften und schwarzer Wurzelhälfte. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, die großen schwarz mit 6 bis 9 mm weiten weißen Spitzen. Schwanz schwarz mit starkem stahlblauen Glanze. Zügel schwarz. Ohrdecken und Halsseiten wie der Rücken, Kehle weiblich, auf dem Kropfe ein großer, fast: dreieckiger schwarzer Fleck. Die übrige Unterseite rötlich isabell, Mitte des Unterkörpers weißlich, Unterschwanz- decken und Unterflügeldecken weiß. Schnabel schwarz, Füße bräunlichgrau. Flügel 116 (9) bis 125 (C), Schwanz 92—102, Lauf 40—42, Schnabel 28—31l mm. O ganz wie Ö, nur etwas kleiner. Der junge Vogel ist oben blasser und sandfarbiger, die Unterseite blasser und ganz ohne den schwarzen Kropffleck, auch fehlt der schwarze Zügelfleck, Oberschnabel braun, Unter- schnabel gelblich. (Nach 15 Exemplaren im Rothschild’schen Museum.) Transkaspien und Turkestan, Bewohner der mit Saxaulbüschen (Anabasis ammodendron) bewachsenen Wüstensteppe. Über die Lebensweise dieser Art sind wir durch Bogdanow, Zarudny und Floericke gut unterrichtet. Er läuft mit großer Schnelligkeit auf den mit Saxaul bestandenen sandigen Steppen herum, sitzt auch wohl auf Büschen, fliegt ungern, nie sehr weite Strecken, häherartig, bogenförmig, ruckweise. Stimme ein überraschend lautes Schwirren, das mit dschi-dschi-dschi, oder türr-türr-türr übersetzt wird. Es ist ganz eigenartig und merkwürdig. Dann. hat er (nach Floericke) auch noch einen wie glick, glück klingenden, spechtartigen Lockruf. Den Schwanz breitet er oft fächerartig aus. Sehr munter, unstet, rauflustige. Das ziemlich große Nest steht in Büsehen, meist nicht höher als höchstens ein Meter hoch, ausnahmsweise auch in Erdlöchern (nach Zarudny), besteht aus dürrem Reisig und ist mit feinen Gräsern, Haaren oder Federn ausgefüttert und nach Elsternesterart mit einer Haube versehen, sodaß es nur durch ein Flugloch erreicht werden kann. Es enthält im Februar bis März 4—-5 (oder auch nur 3) Eier, die blaß grünlichgrau bis sehr hell gelblichgrün sind. mit graubraunen und olivenfarbenen Flecken, etwas an die von Perisoreus erinnernd. Sie messen etwa 27><19mm. Nach Floericke werden 3 Bruten im Jahre gemacht (!). Die Nahrung des Saxaulhähers besteht aus Käfern und deren Larven und andern Insekten. später im Jahre mehr aus Sämereien, besonders den Samen des Saxaul. 69. Podoces pleskei Zar. (Fig. 11.) Podoces pleskei Zarudny, Annuaire Mus. zool. Acad. Imp. Se. St. Petersb. I, 1896, p. XUI (Alkor in Ost-Persien). Härms, Orn. Monatsber. 1897, p. 182. Hat die Farbenverteilung und die kurzen, schwarzen Oberschwanzdecken des P. panderi, Schnabel aber länger und Grundfarbe nicht grau, sondern rötlich sandfarben, wie bei /. hendersoni und P. biddulphi. — Ganze Ober- seite einförmig rötlich sandfarben, Oberschwanzdecken ganz kurz und schwarz wie bei P. panderi. Zügelfleck schwarz, um das Auge herum weißlich. Handschwingen: Wurzel, Spitzen und Schäfte schwarz, in der Mitte 3—4 cm 40 Corvidae. weit weiß. Armschwingen schwarz, Spitzen 1',—2!/, em weiß. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, die größeren schwarz mit weißen Spitzen, die eine breite Binde bilden. Schwanz schwarz mit starkem stahlblauen Glanze. Kinn und obere Kehle weiß, auf dem Kropfe ein grober dreieckiger schwarzer Fleck, die übrige Unterseite wie der 7° Rücken, in der Mitte des Unterkörpers und an © den Unterschwanzdecken ins Weibliche ziehend. < ÜUnterflügeldecken weiß. OQad. ganz wie dad. TR Flügel 120—123, Schwanz 84—94, Lauf 43, ZN Schnabel von der Wurzel 35 —38 mm. Der junge ira. Vogel ist blasser, nicht so rötlich, der schwarze Fleck vor dem Auge ist undeutlich und der große schwarze Kropffleck fehlt ganz. (Der junge Vogel wurde von Dresser, Manual Pal. B. p. 407, irrtümlich als das Q beschrieben.) (Beschreibung nach 4 von Zarudny gesammelten Bälgen im Rothschild’schen Museum.) Das nördliche Ost-Persien (östlicher Teil der Wüste Lut). Gleicht in der Lebensweise seinem nahen Verwandten P. panderi, von dem er vielleicht nur ein geographischer Vertreter ist, doch soll er noch rascher laufen können. Nest niedrig in Büschen, aber auch bis 3m hoch über dem Boden. Das Nest gleicht dem von P. panderi, die Eier 4—6, von lehmgelber Grundfarbe mit graubraunen und olivengrauen Flecken und Punkten, messen 26 1/; ><20 mm. 70. Podoces humilis Hume. (Fig. 12.) Podoces humilis Hume, Ibis 1871, p.408 (Yarkand, typ. Lok. Sanju-Pass). Oberseite blaß braun, an schmutzigbraunen Sand erinnernd. Hinterhals mit großem weißen Fleck. Schwingen braun mit blabbraunen Säumen. Steuerfedern weiß, die beiden mittelsten Paare dunkel- braun mit bräunlichweißen Außensäumen, die sich ab- AE reiben. Zügel weiß, die Federn in der Mitte mit 5 schwarzen Spitzen. Unterseite rahmweiß, Unterflüsel + schmutzig rahmfarben. Iris braun. Schnabel und Fübe schwarz. © wie das d. Junge den Alten ähnlich, aber unten etwas gelblicher, oben etwas düsterer, Schnabel braun. Flügel 90—93, Schwanz etwa 65, Lauf 28, Schnabel 23 mm. Yarkand, Tibet bis zum Kuku-Nor und Kan-su.- Bewohnt grasbewachsene Hochflächen, wo er am Boden herumläuft, aber sich auch auf Büschen niederläßt. Brütet in Löchern an Erd- und Felsenwänden und legt rein- weiße, denen der Montifringilla-Arten ähnliche Eier, welche 21.6 >< 16.2, 25.5 >< 16, 22.5><16.5 messen. Weil diese Eier so völlig von denen von Podoces panderi abweichen, haben viele Eierkenner die richtige Bestimmung derselben angezweifelt. Rückbeil aber, der bekannte entomologische Sammler Tancre’s, versicherte in mehreren Briefen, daß ein Irrtum nicht vorliegen könne, da er viele Nester gefunden. Es ist interessant zu erfahren, daß er Podoces humilis, dessen Namen er nicht kennt, als „Steinschmätzer“ bezeichnete. I) Do, INS Sun Figur 12. P. humilis weicht etwas von den andern Podoces-Arten ab, ich ziehe aber vor, ihn nicht generisch zu trennen. EEE EEE a a 1 a ee N >» aut na, Sturnidae. 41 Familie STURNIDAE. Flügel mit 10 deutlichen Handschwingen, erste Handschwinge aber sehr kurz. 12 Steuerfedern. Nasenlöcher frei, alle paläarktischen Formen ohne Schnabelborsten. Lauf hinten von zwei vollkommenen, glatten Schienen umschlossen. Schnabelränder glatt oder mit einem flachen Zahn am Ober- schnabel. Zunge flach, nicht röhrenförmig. Erstes Gefieder der Jungen meist gestreift. Nester in Höhlungen, Eier blau, bei Eulabes und Calornis gefleckt. Nur eine Mauser im Jahre. Bewohnen die gesamte alte Welt, in der neuen Welt durch die ganz verschiedenen Icteriden ersetzt, die große hängende Röhren oder Kugeln weben, oder (Molothrus) Brutparasiten sind. Gattung STURNUS L. 1758. Umfaßt die allbekannten Stare, mit verlängerten und spitzen Federn an Kopf, Hals und Vorderbrust, im Alter mehr oder minder stark metallisch glänzenden Federn, und ganz anders gefärbten, einfarbig braunen, am Unterkörper weißlich gestreiften Jungen. Geschlechter nicht wesentlich verschieden. Schnabel flach, breit, gerade, nicht sehr spitz, etwa so lang wie der Kopf. Nasenlöcher von der Befiederung erreicht, aber nicht über- deckt, von einer hornigen Membran beschützt. Flügel lang und spitz, die erste Schwinge ganz kurz, nur etwa 1—2 cm lang, die zweite am längsten, dritte nur sehr wenig kürzer, von da an ziemlich regelmäßig bis zu den Armschwingen hin abnehmend. Schwanz etwa halb so lang wie der Flügel, also kurz, gerade. Füße und Krallen stark. Verbreitung: Europa, Nord-Afrika und der größte Teil des asiatischen Festlandes. Alle Starenformen mit Ausnahme von Sturnus wnicolor sind zweifellos als Unterarten einer Art zu betrachten. Weder die verschiedenen bunten Farben, noch die Gröbenunterschiede haben mehr als subspezifischen Wert. Die Subspezies vertreten einander in den Brutgebieten, kommen aber auf der Wanderung und in den Winterquartieren teilweise zusammen vor. Man könnte schließlich auch S. wnieolor als Unterart von S. vulgaris auffassen, denn als Brutvogel vertritt er den letzteren im Mittelmeergebiete, er ist aber weiter von den übrigen Sturnus-Formen getrennt, als jene von einander. Die roten, grünen und stahlblauen Farben sind bei ihm nicht nebeneinander verschieden verteilt, sondern gleichmäßig gemischt, sodab sie ein unreines, glänzendes Schwarz ergeben, die Federn sind viel stärker verlängert, die weiße Fleckung sehr gering, das Herbstkleid grau überzogen. Übersicht der Arten: Ad.: Mit sehr verschiedenen metallisch glänzenden Farben . . . . S. vulgaris . p.4l Ad.: Einförmig graphitschwarz mit schwachem Purpurschimmer, nur die Flügel- deeken mehr purpurzötlich. . . . . . 2.2. 2 22.0.2.0..0. 8. wmieolor ..P.46 +71. Sturnus vulgaris vulgaris L. Der Star. Sturnus vulgaris Linne, Syst. Nat. Ed. X, p.167 (1758 — Typ. Lok. Schweden, ex Fauna Suecica, erstes Citat). Sturnus varius Meyer, Taschenb. Vög. Deutschl. I, p. 208 (1810). 42 Sturnidae. Turdus solitarius Montagu (nee Latham, Gmelin!), Orn. Diet. Suppl., Art. „Thrush“ (1813— errore! Beschreibung und Abb. eines jungen Stars!). Sturnus domesticus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.398 (1851— mittl. Deutschl.). Sturnus sylvestris Brehm, Handb. Naturg.Vög. Deutschl., p.398 (1831 — mittl. Deutschl.). Sturnus nitens Brehm, 1. ce., p.399 (1831— Renthendorf auf dem Zuge). Sturnus septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.400 (1831— „bewohnt die Färöer-Inseln und andre nördliche Länder, besucht das mittl. Deutschl. im Februar, März und Oktober usw.“ Da Brehm’s Beschreibung nichts für den Färöer Star charakteristisches enthält, Brehm offenbar auch Schweden, die typische Lokalität für vulgaris, in seine Verbreitung einschließt, und der Färöer Vogel nie Deutschland besucht, auch Brehm’s Sammlung nur deutsche vulgaris unter dem Namen septentrionalis enthält, ist es nicht angebracht, den Namen septentrionalis für den Färöer Star zu verwenden). Sturnus Hollandiae Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 1016 (Holland). Sturnus guttatus Macgillivray, Hist. Brit. B. I, p. 595 (1837). Sturnus vulgaris intermedius Prazäk, Orn. Monatsber. 1895, p. 144 (Mittel-Europa). Sturnus sophiae Bianchi, Ann. Mus. zool. Ac. Imp. Sc. Petersburg 1896, p. 129 (Twer & St. Petersburg). (Sturnus longirostris, batavorum und tenwirostris Brehm sind nomina nuda.) Engl.: Starling. Franz.: Etourneau. Ital.: Storno. Schwedisch: Stare. Sad. nach der Herbstmauser: Schwarz mit bunten, metallischen Reflexen: Kopf und Kehle dunkelgrün, mit oder ohne Purpurschimmer. Ohrdecken grün. Hinterkopf, Hals und Kropfgegend schön purpurrot, Oberrücken und Körperseiten mit purpurnem Schimmer, der erstere mehr rötlich, letztere mehr blau. Oberflügeldecken grün, oft mit purpurnem Schimmer, Unterrücken, Bürzel, Oberschwanzdecken, Brust und Unterkörper grün, die Federn der Oberseite mit hell sandigbraunen, die der Unterseite mit weißen Spitzen, sodaß die Grundfarbe nicht gut zu sehen ist. Im Laufe des Jahres nutzen sich die Federn sehr stark ab, die Fahnen werden schmäler, die weißen Spitzen der Unterseite verschwinden völlig, die hellbraunen der Oberseite beinahe ganz. Unterschwanzdecken grünlich mit rahmfarbenen Säumen. Schwingen tiefbraun mit lichtbraunen Säumen, vor den Spitzen mit groben aschgrauen Flecken und schwärzeren Endsäumen. Steuerfedern dunkel aschgerau mit hell lichthraunen Säumen. Unterflügeldecken immer braun mit hell lichtbraunen Säumen. Schnabel im Herbst und Winter dunkelbraun, im Frühling und Sommer gelb. Füße rotbraun, Iris hellbraun. Flügel etwa 128—134, Schwanz 64—68, Schnabel 22—25, Lauf 28—30 mm. 9 wie das C, aber etwas kleiner, meist weniger lebhaft grün und purpurn glänzend, besonders die Unterseite mehr bräunlich, die weiße Fleckung der Unterseite, und etwas auch die bräunliche der Oberseite gröber, nicht so sehr verschwindend, da das Kleingefieder besonders an Hals, Vorderbrust und Kopf kürzer ist. Jung: Ganz verschieden, einfarbig erdbraun, Schwingen und Schwanz mit schmalen licht gelbbraunen Säumen, Zügel und Ohrdecken dunkler braun, Kehle in der Mitte weiß, Unterkörper mit weißen Streifen. (Schon €. L. Brehm machte durch die verschiedenen von ihm benannten Staarenarten den Nachdenkenden auf eine große Variation in Maßen und Farbenverteilung bei den Staren aufmerksam. Interessant ist seine Behauptung, dab bei Renthendorf während seines dortigen Aufenthaltes eine andre langschnäbligere Starenform eingewandert sei. Die Belege in seiner Sammlung aber zeigen, daß die von ihm gesehenen Verschiedenheiten nicht artliche oder subspezifische waren, sondern höchstens vielleicht Familien- Sturnidae. 43 eigentümlichkeiten darstellten. Neuerdings hat Sharpe behauptet, daß in England die von ihm als „typisch“ bezeichnete, ganz grünköpfige Form heimisch oder doch vorherrschend sei, und dab eine ‚„intermediäre* Form mit mehr oder weniger purpurrotem Kopf und Kehle, aber noch grünen Öhrdecken, in Europa zwischen den Wohngebieten des „echten englischen, grünköpfigen“ und denen des sibirischen „menzbieri* (richtiger »oltaratskyi) wohne, die auch England, besonders die östlichen Grafschaften, „besuche“. Prazäk benannte diese Form intermedius, Bianchi ein Jahr später sophiae. Die Untersuchung sehr großen Materials, hauptsächlich zu Trug und im British- Museum, hat mich zu der Uberzeugung gebracht, daß diese Form nicht haltbar ist, denn auch schwedische und englische Brutvögel haben sehr oft ebenso viel purpurroten Schimmer wie jene, und daß auch letztere (Rußland) nicht selten einen ganz grünen Kopf haben. Überhaupt ist die Färbung dieser Teile sehr variabel.) Europa vom nördlichen Norwegen und etwa 64 bis 60° nördl. Breite in Rußland bis Süd-Europa, Pyrenäen, Italien, in Südost-Europa durch S. v. purpurascens vertreten. Auf dem Zuge bis nach Madeira und den Canaren, sowie ganz Nord-Afrika von Marokko bis Agypten. In England und Süd-Europa immer, in den milderen westlichen Teilen Deutschlands häufig überwinternd, und Stand- oder Strichvogel. Sonst Zugvogel. Der Star ist ein Bewohner von lichten Laubwäldern mit hohlen Bäumen, besonders Eichen, zumal wenn Wasser oder ausgedehntes Wiesenland in der Nähe, man findet ihn aber auch in baumarmen oder selbst baumlosen Gegenden, wenn er Felsenwände oder Gebäude hat, an denen er nisten kann. Wasserloses Gelände liebt er nicht. Ein lebhafter, muntrer und kluger Vogel, außerordentlich gesellig. Flug rauschend, schnell, gradlinig, vor dem Niederlassen schwebend, in Schwärmen dicht gedrängt. Lockstimme dem Worte star ähnlich, Gesang schnatternd, leiernd, pfeifend, zischend, schnurrend, mit nachgeahmten Locktönen und Rufen andrer Vögel untermischt, z. B. oft Miauen, Pirolruf, Flöten. @ singt auch, aber leiser. Nahrung Insekten, Engerlinge und andre Larven, Würmer, Schnecken, Bremsen, weiche Früchte, Beeren. Der ursprüngliche Nistplatz sind Baumbhöhlen, jetzt nisten aber Millionen in Nistkästen, mit denen sie gar nicht wählerisch sind, andre unter Dächern, an Türmen, in Ruinen, Taubenschlägen, Felsspalten. Das aus allen möglichen Baustoffen zusammengefügte kunstlose Nest enthält 4—7 blaß bläulichgrüne, glänzende Eier, die 14 Tage bebrütet werden. Die Eier messen 31.5 > 20.6, 27 ><20.1 bis 28.3 >< 20.84 und 31.2 >< 22.8 mm. In Süd-Deutschland, West-Europa, kurz in milderen und sonst günstigen Gegenden werden regelmäßig zwei Bruten gemacht, in andern Ländern (Nordost-Deutschland, Skandinavien, Schleswig-Holstein, usw.) machen sie ungestört nur eine Brut. In Dänemark hat man ausnahmsweise beobachtet, daß Stare freie Nester in dichten Bäumen bauten (Ornis 1886, p.60). Man muß große Starenschwärme beobachtet haben, ihr donner- artiges Gebrause gehört, wenn sie auffliegen oder niedersausen, die Verwüstungen gesehen, die sie im Rohr anrichten, worin sie gern übernachten, muß sie in Kirschbäumen und Weinbergen gesehen haben, um ihre Menge zu verstehen, den Schaden, den sie trotz ihrer sonstigen Nützlichkeit zu Zeiten an gewissen Orten tun können, zu begreifen. In Süd- und West-Deutschland wird der Star noch heute vielfach gegessen. Viele sogen. gebildete Leute wissen nicht, daß die noch heute sehr geschätzten „Sprehen“ junge Stare sind. 72. Sturnus vulgaris granti subsp. nov. Dem nord- und mitteleuropäischen Sturnus vulgaris vulgaris gleich, aber die erste Schwinge noch mehr reduziert, nur etwa 10—13 mm lang, meist volle 2 mm kürzer. Der Schnabel ist weniger breit. oft sehr kurz, durch- 44 Sturnidae. schnittlich jedenfalls auffallend kleiner. Die Läufe neigen zu geringer Länge. Die Färbung ist völlig wie beim gemeinen Star, Kopf und Kehle grün, ohne Purpurschimmer. Rücken oft ganz purpurrot, meist aber wie bei S. v. vulgaris. Azoren. (Pico, Sta. Cruz, Sta. Maria, San Miguel, Terceira, Graciosa, Corvo, St. George. Typus Nr. 446, O8, Graciosa 22. April 1903, gesammelt von R. Ogilvie Grant.) (Trotz der geringen Unterschiede ist es durchaus angemessen, diese Form zu benennen. Es ist nicht ohne Interesse zu sehen, dab hier anscheinend eine Form anfängt, ihre Flugwerkzeuge zu verringern, während auf den Färöer eine mit gekräftigten Flügeln wohnt. Es scheint, als ob Insel- formen die Neigung haben, entweder fluglos zu werden, oder so kräftig, dab sie den Stürmen widerstehen können. Auf den kahlen stürmischen Färöer trat beim Star das letztere ein, auf den milderen, bewachsenen und mehr Schutz bietenden Azoren die erstere Eigentümlichkeit.) 73. Sturnus vulgaris poltaratskyi Finsch. Sturnus poltaratskyi Finsch, Proc. Zool. Soc. 1878, p.712 (See Marka-Kul im chines. Altai. Typus im Brit. Museum von mir untersucht). Sturnus menzbieri Sharpe, Ibis 1888, p.438 („Asia Minor, Persia, is the starling of Krasnoyarsk where Seebohm found it, Afghanistan, India to Assam.“ Der Typus nicht bestimmt. Der erstgenannte Fundort Klein-Asien ist irrtümlich, denn Sharpe selbst führt im Cat. B. XIII das klein-asiatische Stück richtig unter purpurascens an. Ich acceptiere als typische Lokalität für Sharpe’s menzbieri Krasnoyarsk. Die Stare von Krasnoyarsk sind wie die vom Altai). Von S. v. vulgaris durch konstant purpurnen Kopf und Kehle und mehr oder minder rein purpurne Ohrdecken unterschieden. Der ganze Oberrücken ist einfarbig grün ohne purpurnen Schimmer, mit den üblichen braungelben Spitzen, die nur in ganz abgetragenem Gefieder verschwinden. Der ganze Unterkörper ist purpurn, die Weichen am lebhaftesten. Unter- flügeldecken in allen Kleidern bräunlich mit ziemlich breiten hellgelblichbraunen Säumen, wie bei S. v. vulyaris. Bewohnt Sibirien mit Einschluß des Altai bis zum Baikal, wandert im Winter in die Ebenen Indiens, wo er von Kaschmir südwärts bis in die Breite von Baroda und östlich bis nach Ober-Assam überwintert, sowie nach Ost-Persien und Afghanistan und durch Baluchistan und Turkestan. 74. Sturnus vulgaris faroensis Feilden. Sturnus faroensis Feilden, Zoologist 1872, p. 3257 (Färöer). Sehr kenntliche Form: Im allgemeinen größer als der gemeine Star, erste rudimentäre Schwinge länger und breiter, Flügel und Schwanz etwas länger,') Füße kräftiger, Schnabel merklich größer. Kopf und Kehle grün, !) Es ist sehr interessant, daß eine sedentäre Form gegenüber einer wandernden Form größere Flugwerkzeuge hat, während sonst die wandernden Formen oft längere Flügel aufweisen. Man kann ja leicht verschiedene Zweckmäßigkeitsgründe für diese Erscheinung beim Färöer-Star ‘anführen, es fragt sich aber, welehe die wahren Gründe sind. Die bedeutendere Größe und weniger reduzierte erste Schwinge mögen auf hohes Alter der Form hindeuten, oder aber noch wahrscheinlicher auf eine Anpassung an das waldlose stürmische Inselreich, das sie bewohnt. EN DE ON u De u ol 0 1 00 A io ED Z nn 0 u 20 a rn Sturnidae. 45 sehr selten mit Purpurschimmer, Oberseite im allgemeinen etwas dunkler und düsterer als die von S. v. vulgaris. Flügel 134—136, erste Schwinge etwa 16—20 mm (gegenüber etwa 12—14 beim gemeinen Star), Schnabel 25—30 mm. Die Jungen sind erheblich dunkler und mehr graulich braun, als die des gemeinen Stars, die Kehle weniger weiß, Unterkörper nur schwach und wenig weiß gestreift. Die Jungen allein würden zur Ab- trennung der Form genügen! Standvogel auf den Färöer-Inseln, wo er sehr häufig ist und an Fels- wänden und Gebäuden nistet. (S. Knud Andersen in Saertryk Vidensk. Meddel. nat. Foren. Kbhvn. 1898 p. 358— 374.) 75. Sturnus vulgaris humii Brooks. Sturnus nitens (non Brehm 1831) Hume, Ibis 1871, p. 410. Sturnus humii Brooks, Ibis Oct. 1876, p.500 (Cashmere). Sturnus ambiguus Hume, Stray Feathers IV, p.512 (Dezember 1876). (Sturnus indicus und St. splendens sind nomina nuda, daher nicht verwendbar.) Oberkopf tief purpurblau, Genick, Hinterhals und Kehle lebhafter und mehr rötlich purpurblau, Ohrdecken dunkel metallisch grün, Rücken und Vorderbrust kupferrot mit Bronzeschimmer, Bürzel und Oberschwanzdecken bronzegrün, Flügeldecken dunkel bronzegrün. Unterflügeldeeken schwärzlich- braun mit schmalen weißen Säumen, Handschwingen mit weißen Außen- säumen. Flügel 123—125 mm. Brütet im Himalaya von Kaschmir bis Nepal und im nordwestlichen Punjab, zieht im Winter in die Ebenen N.W.-Indiens. 76. Sturnus vulgaris nobilior Hume. Sturnus nobilior Hume, Stray Feathers 1879, p.175 (Kandahar). Sturnus poltoratskyi (non Finsch!) Sharpe, Cat. B. XIH (partim), Oates u.a. Dem S. v. poltaratskyi sehr ähnlich, aber ohne weiteres durch die beim alten Vogel stets (und. wahrscheinlich in allen Kleidern) schwärzlichen, schmal weißlich gesäumten Unterflügeldecken zu unterscheiden. Kopf und Hals rötlich purpurn, der Oberrücken rein dunkelgrün, Oberflügeldecken prächtig purpurn, Bürzel meist mit purpurblauem Schimmer, längste Ober- schwanzdecken mehr oder minder purpurn. Uber die Vorderbrust zieht sich ein metallisch grünes Band, der ganze Unterkörper ist prächtig purpurn. Flügel 130—133 mm. — Von S. v. poltaratskyi durch gestreckteren, meist längeren und schmäleren Schnabel, die Farbe der Unterflügel- decken und Öberflügeldecken, sowie mehr rötlich purpurnen Unterkörper unterschieden. Afchanistan und Ost-Persien (Mesched bis Seistan, von Zarudny gesammelt), im Winter vereinzelt in N.W.-Indien, Punjab und Sind. (Die eigentliche Brutheimat ist nicht mit voller Sicherheit bekannt. Ich glaube es ist Afchanistan und Ost-Persien, aber auch von dort liegen mir nur Serien aus den Wintermonaten vor.) 46 Sturnidae. 77. Sturnus vulgaris caucasicus Lorenz. Sturnus caucasicus Lorenz, Beitr. Orn. Faun. Caucas., p.9, Taf. V, Fig. 1 (1887 — typ. Lok. Kislowodsk). Steht $. v. nobilior sehr nahe und das alte Männchen hat wie jener schwarzbraune weiß gesäumte Unterflügeldecken, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch den tief grünen, nieht purpurroten Kopf und Kehle, auch sind die Unterschwanzdecken nicht so purpurrötlich, sondern meist vorherrschend grün. (Die in Dresser's „Manual of Pal. B.*“ p. 401 angegebenen Unterschiede sind ganz unrichtig.) Unterscheidet sich von S. v. vulgaris durch die tief rotpurpurnen Weichen und Oberflügeldecken, die dunkeln, schmal weiblich gesäumten Unterflügeldecken und immer grünen Kopf. Kaukasus und Nord-Persien, auch in den Gebirgen Südwest-Persiens noch Brutvogel, von 4000 engl. Fuß aufwärts bis 7000 oder mehr. 78. Sturnus vulgaris purpurascens Gould. Sturnus purpurascens Gould, Proc. Zool. Soc. London, p.219 (Typ. Lok. Erzeroum). Schulterfedern, Oberflügeldecken, Bürzel und Oberschwanzdecken rötlich purpurn, Rücken tiefgrün, ohne oder mit geringem Purpurschimmer. Kopf und Kehle grün, mit oder ohne Purpurschimmer. Unterkörper purpurn, Körperseiten bronze-purpurn. Unterflügeldecken schwärzlich mit hell rost- farbenen Säumen. Dobrudscha, Balkanhalbinsel, Cypern, Klein-Asien, östlich bis Kandahar, vereinzelt bis N.W.-Indien. 79. Sturnus vulgaris porphyronotus Sharpe. Sturnus porphyronotus Sharpe, Ibis 1888, p.438 (Turkestan, typische Lokalität Yarkand, s. Cat. B. Brit. Mus. XIII, p. 38). Von S. v. purpurascens durch ganz rötlich purpurnen Rücken wie die ganze Oberseite, grüne Kehle und noch mehr grünlichen Kopf verschieden. Brütet bei Ferghana und Yarkand in Turkestan, nördlich bis zum Tian-Schan und besucht Afehanistan und Indien im Winter. 80. Sturnus vulgaris minor Hume. Sturnus minor Hume, Stray Feathers 1873, p. 207 (Typ. Lok. Larkhana). Geringe Größe! Kopf, Kehle und Vorderhals dunkel bronzegrün. Vorderbrust rötlich violett oder purpurn, Hinterhals und Rücken rötlich purpurn, Bürzel etwas matter, Flügeldecken grün, Unterkörper bronzegrün. Flügel 115 mm. Standvogel in Sind, östlich bis Etawah in Indien. 81. Sturnus unicolor Temm. Sturnus unicolor Temminck, Man. d’Orn., p. 133 (1820—- Sardinien). Sad. Unterscheidet sich von S. vulgaris in allen seinen Formen durch die noch viel längeren und spitzigen, schmalen Kehl-, Brust-, Kopf- Sturnidae. 47 und Rückenfedern, die an der Brust und am Vorderhalse bei sehr alten Männchen bis zu 4 cm lang werden. Färbung einförmig graphit-schwarz mit purpurnem Schimmer, die Oberflügeldeeken kupferig purpurn. Flügel mattschwarz, die Innenfahnen mehr bräunlich, vor den Spitzen mit asch- braunen Flecken und mit schwärzerem, sammetartigen Endsaum. Schnabel gelb, an der Wurzel mehr oder minder blaugrau, oft aber auch ganz gelb. Füße fleischfarben. Flügel 132—137, Schwanz 68—70, Schnabel 26—30, Lauf etwa 31—32 mm. Das Qad. gleicht dem Jad., ist aber ein wenig kleiner und meist nicht so tief schwarz, etwas mehr grau angelaufen, auch sind im Herbst- kleide die weißen Spitzen deutlicher. Das Herbstkleid ist nicht so schwarz, wie grau bepudert, die Federn des Kleingefieders haben, besonders bei jüngeren Vögeln und Weibchen, schmutzigweiße Spitzen, die sich aber sehr bald abnutzen. Schnabel schwärzlich, die Füße rötlichbraun. Das erste Jugendkleid ist wie das des gemeinen Stares, aber dunkler, auf der Ober- seite ebenso dunkel wie das von S. vulgaris faroensis. Bewohner von Spanien und Portugal, Sardinien, Korsika, Sizilien, Marokko, Algier und Tunis, wo er Stand- und Strichvogel ist, nur ausnahms- weise in Italien und auf Malta. Das angebliche Vorkommen in Palästina, im Kaukasus und in Indien beruht durchaus auf Irrtümern. Die Idee, daß er im Orient überwintere, ist daher schon deswegen allein sinnlos, außerdem findet man ihn in den Atlas-Ländern sowohl als in Süd-Europa das ganze Jahr hindurch. Die Lebensweise des Einfarbstares ist im großen und ganzen die unsrer Stare. Sein Pfiff ist etwas stärker, voller. Die Nahrung ist die aller Stare, aber er scheint Schnecken ganz besonders zu lieben. Er nistet teils einzeln, teils in kleinen oder größeren Gesellschaften in Löchern an den Felswänden, Ruinen alter Wasserleitungen oder sonstiger Gebäude, unter Dächern, an Türmen, auch (selten) in Baumlöchern, oder sogar in Bienenfresserröhren, und legt 4—6 Eier, die denen unsrer Stare gleichen, nur meist etwas heller sind. Gattung PASTOR Temm. 1815. Enthält nur eine sehr kenntliche Art. Lokale Formen sind bisher nicht unterschieden, nach dem von mir gesehenen Material scheinen solche auch nicht zu existieren. Die Geschlechter sind fast gleich, das Jugendkleid ganz verschieden. Das rosige Gefieder und die große Haube der Alten sind sehr kennzeichnend. Füße außerordentlich kräftig, Mittelzehe etwa so lang wie der Lauf. Flügel lang und spitz, Schwanz kurz und gerade. Nur eine Mauser. | « 82. Pastor roseus (1..). Rosenstar. Turdus roseus Linne, Syst. Nat. Ed. X, p. 170 (1758— „Hab. in Lapponia, Helvetia“). Turdus seleucis Forskäl, Deser. Anim., p.VI no. 16 (1775). Pastor roseus rosans, subroseus A. Brehm, Verz. Samml. p.4 (nom. nud!). Engl.: Rose-coloured Starling. Franz.: Martin roselin. Ital.: Storno marino. Ad. Kopf und Hals bis auf den Kropf schwarz mit etwas purpurnem Schimmer. Flügel, Schwanz, Flügel- und Schwanzdecken, Steiß und Schenkel- 48 Sturnidae. befiederung schwarz mit stahlgrünem Schimmer, die Innenfahnen der Schwingen braun. Unterflügeldecken schwarzbraun mit weiblichen Säumen. Die Unter- schwanzdecken in frischem Gefieder mit kleinen weißen Spitzen. Am Oberrand der Schulterfedern zieht sich je ein schmaler schwarzbrauner Streif an den Seiten des Rückens entlang, das übrige Gefieder ist hell rosenrot. Flügel etwa 28—31, Schwanz 71—73, Schnabel (unbedeckte Firste) 17—20, Lauf etwa 30—32 mm. Oad. wie Jad., aber ein wenig kleiner, Farben etwas weniger lebhaft, Haube kürzer. Der junge Vogel ist ganz verschieden. Er ist oben graulich erdbraun, auf dem Kopfe mit dunkleren Federmitten, auf dem Mantel mit gelbbräunlichen Säumen. Flügel und Schwanz dunkelbraun mit hell rostgelblichen Säumen. Unterseite bräunlichweiß, Kehl- und Unter- körpermitte am weißesten, Kropfgegend durch dunkelbraune Federmitten wie gestreift, Weichen und Unterschwanzdecken auch mit dunkleren Feder- mitten. Nach der Herbstmauser haben die schwarzen Kropffedern helle, bräunliche Spitzen, die sich gegen den Frühling hin völlig abnutzen. Brütet im südöstlichen Europa (in unregelmäßigen Zwischenräumen, wie man sagt in Übereinstimmung mit dem Massenauftreten seiner Lieblings- nahrung, der Heuschrecken, bis Bulgarien und Ost-Ungarn), Klein-Asien bis Turkestan. Hält sich von Ende Juli bis Anfang Mai in Indien in Menge auf, östlich bis Sikkim, Manbhoom und Ceylon, wandert in unregelmäßigen Zwischenräumen weit umher, ist in fast allen Teilen von Europa (einmal 1875 zu Tausenden bei Verona brütend!) beobachtet, nördlich ausnahms- weise bis Ost-Preußen, Livland, Finland, Lappland, Großbritannien, Belgien, öfters in Deutschland, immer in Flügen. In seinem Wesen ein echter Star, mit dem er auch ungefähr.die gleiche Nahrung hat. Als Heuschreekenfresser bekannt und bewundert, aber auch als Fruchtvertilger, namentlich in den Maulbeerpflanzungen, und weil sie die Reishalme umknieken und unreife Ahren fressen, stellenweise gefürchtet. Nicht ganz so lärmend wie der Star und ein etwas besserer Flieger. Eine Schar Rosenstare bietet ein prächtiges Bild dar. In Rajputana sah ich sie zu Tausenden in den rotblühenden Bäumen der Butea frondosa, am Fuße der Aravalli-Berge — ein unvergeßlicher Anblick. Nistet ebenfalls wie die Stare, aber besonders gern auch an steilen Erdwänden. Bier 4—6, ausnahmsweise bis 8, denen des gemeinen Stares gleichend, aber viel heller. Maße nach Rey durchschnittlich 27.97 ><20.91. im Maximum 29.5><20.6 bezw. 26><21.3, im Minimum 26><21.3 bezw. 27.1>< 20.6 mm. Durehschnittliches Gewicht 0.412 g. Gattung SPODIOPSAR Sharpe 1889. Der Gattung Sturnus sehr nahestehend, aber das Gefieder weicher, Brust- und Kehlfedern weniger lanzettförmig verlängert, Schnabel weniger von oben nach unten flachgedrückt, schmäler, kurze Befiederung ganz über das Nasenloch hinreichend, Füße schwächer. Die Formen dieser Gattung gehören dem indisch-chinesischen Faunen- gebiete an, nur eine reicht in die paläarktische Zone hinein. 83. Spodiopsar cineraceus (Temm.). Sturnus cineraceus Temminck, Pl. Col. 556 (1832— Japan). Sad. Kopf und Hals schwarz, Stirn bis in Augenhöhe, Kopfseiten und Ohrgegend weiß und schwarz gestreift, Kinn oft weiß, die weibe Sturnidae. 49 Färbung bald mehr bald weniger ausgedehnt. Ganzer Rücken, Schulter- federn und längste Oberschwanzdecken bräunlich aschgrau, unterer Bürzel und kürzere Oberschwanzdecken weiß. Schwingen schwärzlich, Handschwingen schmal, Armschwingen etwas breiter, an den Außenfahnen weiß gesäumt, alle vor den Spitzen etwas metallisch glänzend, obere Flügeldecken und die innersten Armschwingen mit bronzenem Schimmer. Kehle und Kropf- gegend schwarzgrau mit undeutlichen helleren Schaftstrichen, Brustseiten und Weichen heller grau, Unterschwanzdecken, Mitte des Unterkörpers und der Brust, Schulterfedern und Unterflügeldecken weiß. Steuerfedern schwärzlich, Innenfahnen mit durchsehnittlich etwa 1 cm weiten weißen Spitzen, das mittelste Paar einfarbig. Schnabel orange, Spitze oft schwärzlich, Basis des Unterschnabels blaugrünlich oder graulich, Iris braun mit weißem Ring, Füße gelblich. Flügel 1283—135, Schwanz 67—70, der unbedeckte Schnabel 24—25, Lauf etwa 283—30 mm. oad. Dem Jad. ähnlich, aber alle Farben weniger rein, Kehlmitte weiblich, Kehle und Kropf mehr bräunlichgrau, Körperseiten heller graubraun, Mitte des Unterkörpers schmutzig bräunlichweiß; ein wenig kleiner. Junge den O ähnlich, aber noch bräunlicher. (Sp. eolletti Sharpe (Ibis 1888 p. 477) von bikanaketi Fundorte, ist wahrscheinlich nur eine melanistische Aberration.) Vom südlichen Daurien durch die Ussuri-Länder und die Ost-Mongolei bis Japan und China. In Sibirien, der Mongolei, Nord-China und Jesso Zugvogel, im südlicheren Japan angeblich Standvogel. Uberwintert im südlichen China, Hainan und Formosa, wurde einmal in Birmah erlegt. Bewohnt mi& Bäumen bestandene Ebenen, wo er nach Starenart in Baumlöchern nistet und 4—7 Eier legt, die denen unsrer Stare ähneln, aber dunkler blau sind, auch oft etwas kleiner. . Die Maße sind nach Taezanowski (Faune Sib. Orn. I, p. 546): 28 ><20, 28.5 >< 20.6, 29 ><20, 29 > 20.8, 30 > 20.2, 30 >21, 29.5 >< 20.4, 27.2 >21, 28.1 >< 20.3 mm. Gattung STURNIA Lesson 1837. Starenartig, aber das Gefieder viel weicher, der Schnabel viel höher und schmalspitziger als bei Siurnus, an der Wurzel merklich breiter, etwa wie geschwollen. 3 Arten, von denen 2 unser Gebiet bewohnen. Die alten Männchen lassen sich wie folgt unterscheiden: 1 ICHeRe Ram ne ee . 8. sinensis (Gm.) . EEE Me N RER ich 2% BE BR Be u A Berne HE Pe 9 Kopfseiten mit rotbraunem Fleck, Körperseiten taubengrau . $. violacea . p.50 Kopfseiten ohne rotbraunen Fleck, Körperseiten weiblich . . 8. sturnina‘. p. 49 84. Sturnia sturnina (Pall.). Gracula sturnina Pallas, Reise Russ, Reich. III, p. 695 (1776— „In salicetis Dauuriae australioris, eirca Ononem et Argunum“). Sturnus dauricus Pallas, Acta Holm. 1778, p. 197, Taf. VII (Daurien). Turdus dominicanus Bodd., Tabl. Pl. Enl., p.38 (1783) (Ex Pl. Enl. 627:Merle Dominiquain des Philippines). Turdus striga Raffles, Trans. Linn. Soc. London XIII, p.311 (1820— Sumatra), Pastor malayensis Eyton, Proc. Zool. Soc. London 1839, p. 103 (Malakka). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 4 ir vi r: ‘ h u s Eu » „le 50 Sturnidae. Jad. Oberseite: Kopf und Hals aschgrau, im Genick ein purpurvioletter Fleck. Rücken purpurviolett, Bürzel und Oberschwanzdecken hellrostgelblich, die längsten Schwanzdecken purpurstahlblau oder purpurviolett. Schwingen schwärzlich, Außenfahnen der Handschwingen schmal rostbraun gesäumt, Innenfahnen breit weiblich rostgelb, Spitzen metallisch glänzend und mit schmalen sammetschwarzen Endsäumen. Armschwingen: Außenfahnen grünlich metallglänzend, Basishälfte der Innenfahnen größtenteils weißlich, Außenfahnen der äußeren mit hellbräunlichgrauem Fleck. Kleine Flügeldecken dunkel purpurn, mittlere, soweit sie unbedeckt sind, gelblichweiß, eine Binde durch den Flügel bildend, Schulterfedern purpurn und rahmfarben, die große Serie der Flügeldecken stahlgrünlich mit rahmfarbenen, länglichen, tropfenähnlichen Flecken an den Spitzen. Steuerfedern wie sammetartig und grünlich metall- schimmernd, Basis glanzlos, äußerste Spitze desgleichen. Unterseite weiblich- grau, Mitte des Unterkörpers und der Brust reiner weiß, Unterschwanzdecken und Aftergegend mit rostfarbenem Anflug. Unterflügeldecken weißlich. Flügel 105—110, Schwanz 52—54, Schnabel 14—15, Lauf etwa 25 mm. Oad. Oberseite aschbraun, am Kopfe heller und mehr graulich, der Genickfleck dunkelbraun. Bürzel weiblich rostfarben, Schulterfedern mit weißlichen Spitzen, Flügel viel bräunlicher und matter als beim Jad., Schwanz desgleichen, Unterseite wie beim Jad. Die roströtliche Färbung auf dem Bürzel, an den Spitzen der Flügel- decken und Schulterfedern und unter dem Schwanze ist am frischvermauserten Vogel sehr lebhaft, verschwindet aber gegen das Frühjahr hin mehr oder minder. Der junge Vogel soll dem 9 ähnlich sein. Ost-Sibirien, die Mongolei und Nord-China, durchzieht im Herbste ganz China und überwintert in Hinter-Indien, der Malakkahalbinsel, Sumatra bis Java und den Nikobaren. Bewohnt baumreiche Ebenen und findet sich oft in Gesellschaft von Spodiopsar eineraceus. In Ost-Sibirien trifft er nach Godlewski erst gegen Ende Mai ein, und soll schon Ende Juli wieder von seinen Brutplätzen fortziehen. Die 5—7 Eier findet man um die Mitte des Juni in Baumlöchern. Sie haben Starencharakter, sind aber dunkelblau und messen nur 24><17.2, 24.1><16.8, 24.2><18, 24.5><20, 24.8><17.3, 25 ><18, 25 >< 18.2 mm. 85. Sturnia violacea (Bodd.). Motaecilla violacea Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p.11 (1783— Ex Daubenton Pl. Enl. 185: „Le Grand Traquet des Philippines“). Pastor ruficollis Wagler, Syst. Av., Genus Pastor no. 19 (1827— Manilla). Lamprotornis pyrrhogenys Temminck & Schleg., Fauna Japonica, Aves, p.86 (1850 — Japan). (L. pyrrhopogon unter Tafel 46, wohl Druckfehler.) Jad. Oberseite der von S. stwrnina ähnlich, aber der Kopf nicht graulich, sondern bräunlich oder rahmartig weiß, ohne purpurblauen Genickfleck, Öhrdecken und Fleck hinter denselben rotbraun, Schulterfedern ohne weiße Spitzen. Unterseite weiß mit sehr schwachem rahmfarbenen Anflug, Kropf- gegend häufig rotbraun gefleckt, manchmal mit vollkommenem rotbraunen Querbande. Über die Vorderbrust ein häufig unterbrochenes aschgraues Band, Brust und Körperseiten aschgrau. Das Q ähnelt dem von S. sturnina, aber die Schulterfedern sind einfarbig braun. Größe etwa wie die von S. sturnina. Oriolidae. 51 Man könnte S. violacea als geographischen Vertreter (Subspezies) von S. stunina behandeln, aber die Unterschiede sind so scharf ausgeprägt, dab die beiden Formen sehr gut nebeneinander vorkommen könnten, daher ändere ich die bisherrübliche binäre Nomenklatur derselben nicht. Brütet in Japan und richtet seinen Zug im Herbste direkt nach Süden, denn er ist nicht in China und Formosa beobachtet worden, überwintert aber in Menge auf den Philippinen und ist mehrfach auf Borneo, einzelne in Celebes und einmal auf Batjan gefunden worden. Brütet nach Art seiner Verwandten und leet dunkelblaue Eier, die nach Nehr- korn 25—25.5 >< 15 mm messen. : Familie ORIOLIDAE. Flügel mit 10 Handschwingen, die erste Handschwinge wohl entwickelt, in Oriolus etwa halb so lang wie die zweite, die dritte am längsten. 12 Steuerfedern. Füße stark und kurz, Lauf hinten von 2 glatten Schienen umschlossen. Nasenlöcher frei, Schnabelborsten vorhanden. Schön gefärbte bunte Vögel durchschnittlich von Drosselgröße. Echte Baumbewohner. Durch- aus Tropenvögel, nur eine Art bewohnt Europa. Hängende kurze Nester. Junge mehr oder minder gestreift. Nur eine Mauser im Jahre. Europa, Asien, Afrika und die malayische Inselwelt bis Australien. In Amerika fehlend. 86. Oriolus oriolus oriolus (1.). Pirol. Coracias Oriolus Linne, Syst. Nat. Ed. X, p.107 (1758-— „Hab. in Europa, Asia.“ Typ. Lok. Schweden, nach dem ersten Zitat). Oriolus Galbula Linne, Syst. Nat. Ed. XII, p.160 (1766). Oriolus Galbula varietas virescens Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., fol. 2 (1833— „Nubia et Dongala“. Irrtum). Oriolus aureus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl.. p.156 (1831-- Nord-Deutschland). Oriolus garrulus!) Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 157 (1831-— Mittel- Deutschland). Oriolus Galbula musicus, tibicen, minor, alticeps, planiceps, erassirostris, septentrionalis A. Brehm, Verz. Samml., p.4+ (nom. nuda!). Engl.: Golden Oriole. Franz.: Loriot. Schwed.: Sommarsylling. Ital.: Rigogolo. Sad. Oberseite und Unterseite goldgelb. Zügel schwarz. Flügel und Flügeldecken schwarz. Handschwingen mit feinen weißen Außensäumen, alle Schwingen im frischen Gefieder mit weißgelben Spitzensäumen, die aber durch Abnutzung im Frühling verschwinden. Handdecken gelb, an !) Brehm’s Oriolus garrulus ist keineswegs eine besondere Art. Der Name beruht auf (namentlich unten) blassen Individuen, die Unterschiede des Schnabels und Scheitels, die der Autor angab, sind nicht stichhaltig. Solche helle Stücke scheinen nicht immer jüngere zu sein. Sie brüten in dem hellen Gefieder und sind nur individuelle Aberrationen, die in allen Ländern ihres Aufenthaltes vorkommen. Ich kenne sie aus Renthendorf, Ost-Preußen, Schlesien. 4* 52 Oriolidae. der Wurzel schwarz. Schwanz schwarz mit ausgedehnten gelben Spitzen, mittelstes Paar nur mit kleinen gelben Spitzensäumen, äußerste Wurzel schmutziggelb. Die Ausdehnung des Gelb im Schwanze variiert etwas. Unterflügeldecken gelb. Iris dunkel blutrot. Schnabel matt braunrot, Füße bläulich bleigrau. (Im allgemeinen sind die alten Männchen sehr konstant, es kommen aber auch Stücke vor, die unten viel heller, fast weißlichgelb sind. Solche pflanzen sich nach Ausweis der Brehm’schen Sammlung fort, können also nicht ganz jung sein. Ich sehe überhaupt nicht ein, daß es jüngere Stücke sein müssen, sondern halte sie für alte, aber abweichend gefärbte Individuen. Aus Süd-Rußland liest mir ein oben schwarz- gestreiftes Stück vor.) Flügel 149—158, Schwanz 85—93, Lauf 21—23, Schnabel 23—26 mm. Qad. Hell olivengrün mit gelblichem Anflug (etwa Zeisigfarbe), Bürzel und Oberschwanzdecken viel gelblicher. Schwingen mattschwarz mit schmalen weißlichen Außensäumen und Spitzen. Steuerfedern olivenfarben, Wurzel gelb, nach der Spitze zu schwarz, Innenfahnen mit ausgedehnten, Aubßenfahnen mit kleinen gelben Spitzen, mittelstes Paar nur mit ganz schmalen gelben Spitzen. Kinn und Kehle bis auf den Kropf hellgrau mit dunklen Mittelstreifen. Brust und Unterkörper weiblich mit mattschwarzen Schaftstreifen, Mitte des Unterkörpers ungestreift, Seiten mit mehr oder minder starkem, oft bis in die Mitte ausgedehnten gelben Anflug, Unter- schwanz- und Unterflügeldecken gelb. (Die O ändern vielfach ab. Die Oberseite ist oft viel mehr gelb, aber immer grünlichgelb, nie rein goldgelb. Die Unterseite ist oft lebhaft gelb, nur Kehle und Kropf mit grauem Anflug, die schwärzlichen Schaftstriche oft sehr spärlich. Einzelne alte © ähneln den J etwas und sind wohl als sterile, hahnenfedrige O anzusehen. Die auffallendsten Verschiedenheiten in der Brehm’schen Sammlung und von mir in Ost-Preußen für Homeyer gesammelt.) Der junge Vogel gleicht dem O0. Das Nestjunge ist oben hellzeisisgrün mit hellgelben Federspitzen, die Unterseite weiß mit schwärzlichen Schaftflecken. Europa im allgemeinen, in Schweden bis zum 63. Grad, in Rußland bis zum 60. Grad. Ob in N.W.-Afrika nur Zugvogel oder auch brütend, noch nicht sicher festgestellt, im Osten bis zum Kaukasus, Persien, Turkestan und Süd-Sibirien bis zum Tian-Schan und Altai. Zugvogel, der im Winter bis nach Süd-Afrika und Madagaskar wandert. In England im allgemeinen fehlend, aber auf den Seilly-Inseln und in Cornwall einzeln brütend, sonst nur ausnahmsweise und auch nur in den südlicheren Teilen. Einzelne Stücke sind auf Madeira und den Azoren erbeutet, auch auf den Färöer im ‘ Mai 1893. Als seltener Wintergast in Sind. Zugvogel, der meist erst im Mai (in Deutschland) kommt und uns im August schon wieder verläßt. Bewohnt nur Wälder und andre baumreiche Gegenden, besonders Laubwälder (Eichen), aber auch gern Kiefernwälder und Erlenbestände. Scheu, wild, zanksüchtig und unstet, fast immer im Gelaube der Bäume sich aufhaltend, besonders in den Kronen hoher Bäume. Wenn ausnahmsweise auf dem _ Erdboden, sich mit schwerfälligen Sprüngen fortbewegend. Flug meist in großen, flachen Bogenlinien. Am meisten wegen seines herrlichen, flötenden, weithin klingenden Paarungs- rufes bekannt, das wie gidlio, gitadidlio, gipliagiblio klingt und von den Landleuten mit „Vogel Bülow“ oder „Pfingsten Bier holn, aussaufen mehr holn“ u. dergl. mehr verglichen wird. Lockstimme ein helles gjäk, jäk, jäk oder rauhes Schräk, Angstruf Oriolidae. 53 ein unangenehmes krächzendes Schnarren. Außerdem hat der Pirol noch einen schwatzenden, schnalzenden, wie hinrieselnden Gesang, auf den zuerst C. L, Brehm und später Heinrich Seidel aufmerksam machten, den aber nachher Viele beobachtet haben. Ich glaube, daß er diesen Gesang nicht immer und nicht regelmäßig hören läßt. Nahrung Insekten, namentlich glatte, bisweilen aber auch behaarte Raupen und Käfer, später im Jahre auch Kirschen und andre weiche Baum- und Buschfrüchte, Brütet natürlich nur einmal im Jahre. Das Nest weicht von denen aller andern europäischen Vögel ab, denn es hängt derart in einer Zweiggabel, daß die Ränder fest an die Zweige befestigt sind. Es ist tief napfförmig, meist aus bandartigen Gräsern, Bast, Fäden, Birkenrinde, auch gelegentlich Papierstreifen u. dergl. geflochten, mit weichem Grase, Wolle und Federn ausgefüttert. Meist hängt es sehr hoch in Eichen, Erlen, Birken, Kiefern und andern Bäumen, nicht selten aber auch nur 11/a—3 oder 4 m hoch, so besonders in den Rheingegenden und Westfalen in jungen Eichen- schonungen. Ende Mai (sehr selten) bis Ende*"Juni findet man die 4—5 wundervollen, rein weißen, frisch rosa angehauchten oder rahmfarbig weißen, glänzenden Eier, mit tief purpurbraunen, fast schwarzen Flecken, seltener auch mit hellgrauen Schalenflecken geziert. Maße: 28><20.3, 50.8><21.34 bis 32.2><20.7 mm. Durchschnittliches Gewicht nach Rey 0.386 or. Natürlich findet nur eine volle Mauser im Jahre statt, diese dauert aber anscheinend sehr lange. 87. Oriolus oriolus kundoo Sykes. Oriolus kundoo Sykes, Proc. Zool. Soe. London 1832, p.87 (Dukhun). Oriolus galbuloides Gould, Proc. Zool. Soc. London 1841, p.6 (Alpine Punjab — nomen nudum!). Das © unterscheidet sich von O. o. oriolus wie folgt: Der schwarze Zügelfleck ist etwas breiter und bis hinter das Auge fortgesetzt, sodab dort ein kleiner dreieckiger Fleck steht. Die Armschwingen haben gelbe Flecke an den Enden der Außensäume, die Handdecken ausgedehntere gelbe Färbung, sodaß der Flügelspiegel größer ist, die schwarze Basis der Steuer- federn ist viel beschränkter, sodaß die äußeren fast ganz gelb erscheinen, der Flügel ist kürzer: 140—142 mm. 9 dem von ©. o. oriolus ähnlich, aber kleiner und unten viel gelber. Bewohnt ganz Indien, bis zu 9000 engl. Fuß im Himalaya, Kaschmir bis Afghanistan und Turkestan. Lebensweise wie bei unserm Pirol. Eier 83—4, 28 ><20 mm. 88. Oriolus indicus Jerd. Oriolus indicus Jerdon,!) Il. Ind.Orn. Text zu Taf. XV (1847— Malabar, Travancore ete.). Oriolus diffusus (nom. emend.) Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. ILL, p. 197 (1877). S gelb, von den Nasenlöchern über die Augen ein breiter tiefschwarzer Streif, der durch einen bis zu 2 cm weites schwarzes Feld am Hinterkopfe verbunden ist. Handschwingen schwarz mit schmalen weißen Außensäumen, Armschwingen mit breiten gelben Außensäumen. Steuerfedern schwarz, alle mit Ausnahme der beiden mittelsten mit breiten gelben Spitzen. Rücken meist mit etwas grünlichem Schimmer, sonst lebhaft gelb. Flügel 1) Es liegt durchaus kein Grund vor, den Namen Jerdon’s zu verwerfen. Er hat die Art gut beschrieben und abgebildet und fügt hinzu, daß „the O. indieus of Brisson and others may possibly refer to this though faultily described“. 54 Oriolidae. — Fringillidae. 153—160, Schwanz 95—99, Schnabel 30—32, Lauf etwa 37—38 mm. Schnabel rosenrot. Q dem SO ähnlich, aber der ganze Rücken grünlich und die mittleren Steuerfedern mehr oder weniger grün angeflogen. Jüngere JS oft von den alten 9 kaum zu unterscheiden. Der junge Vogel ähnelt dem © von ©, galbula. Er ist oben gelbgrün, die Kopffedern mit gelben Quer- binden, die am Hinterkopfe deutlich durchschimmern, das schwarze Nacken- band nur schattenartig angedeutet. Unterseite zitronengelb oder weißgelb mit schwarzen Schaftstreifen, Schwanz gelblich olivengrün mit gelben Spitzen der Innenfahnen und vor denselben undeutlich begrenzten schwarzen Binden. Schnabel schwärzlich. Dieser Pirol gehört einer ganz andern Gruppe an als ©. oriolus. In ihr sind die © von den © nur wenig, oft kaum verschieden. ©. indieus, tenuirostris, und mehrere andre dürften wohl nichts mehr als Subspezies einer Art sein. Die zuerst benannte Form dieser Gruppe ist der Oriolus chinensis Linn. ex Brisson des Cat. B. Brit. Mus. III. p.203. Man kann im Zweifel über diesen Namen sein. Brisson gibt als Vaterland Cochin-Chima an, aber seine Beschreibung der Flügel paßt nur auf die philippinische Form, den O. acrorhynchus Vigors P. Z. S. 1831, p. 97. O. indicus bewohnt als Brutvogel Ost-Sibirien (Ussuri), Süd-Daurien, China und Formosa, anscheinend auch Hainan, und überwintert in Birmah, der Malakkahalbinsel, Indien und Üeylon. Der Gesang soll lauter sein, als der von O. oriolus, sonst aber ähnlich, Nest und Eier ähneln ebenfalls denen unsrer Art, letztere sind aber etwas größer, indem sie 30 ><22.8, 30.7 >< 22.4, 31 >< 22.3, 31.2 >< 22.3 mm usw. messen. Familie FRINGILLIDAE. Kegelschnäblige Singvögel mit neun Handsehwingen, d. h., dab die erste ganz verkümmert, nicht sichtbar ist. Der Unterschnabel sehr oft stark gezähnt oder gewinkelt. Lauf an der Hinterseite voll geschient, vorn geschildert. Schwanz zwölffedrig. Nasenlöcher durchgehend, nahe der Basis und der Firste. Geschlechter meist sehr, oft aber auch nicht merklich verschieden. Es scheint, daß alle Fringilliden nur eine volle Mauser haben, die im Spätsommer und Herbst vor sich geht. Die oft wesentlich verschiedenen Frühlingskleider entstehen lediglich durch Abnutzung oder Abfallen der Federränder. Die von den Verfärbungstheoretikern behauptete „Umfärbung“ habe ich nirgend feststellen können! Nester meist offen, seltener in Höhlungen oder freistehend und überwölbt, Eier meist gefleckt, selten einfarbig. Am nächsten steht den Fringilliden die lediglich amerikanische, schlecht abgegrenzte Familie der Tanagriden, mit der wir im diesem Werke nichts zu schaffen haben. Die auch nahestehenden Webervögel (Ploceidae) lassen sich an der langen ersten Schwinge erkennen, sind alle „zehnhandschwingig“; sie bewohnen die Tropenländer der alten Welt und gehören nicht zur paläarktischen Fauna, obwohl im Niltal ein Feuerweber (Pyromelana), eine Witwe (Vidua), eine Lagonosticta und Aypochaera ultra- marina bis in sonst vorzugsweise von paläarktischen Formen bewohnte Breiten hinaufreichen. Eine Einteilung der Fringilliden in Unterfamilien scheint nicht durchführbar, manche der Gattungen sind wenig voneinander verschieden. Die Fringilliden umfassen die Finken, Sperlinge, Kernbeißer, Zeisige, Ammern, Gimpel usw. und bewohnen fast die ganze Welt. "CR Fringillidae. 55 Gattung COCCOTHRAUSTES Pall. 1811. Gekennzeichnet durch den gewaltig dicken, breiten und hohen Schnabel, bei dem die Länge, Breite an der Basis des Unterschnabels und Höhe fast ganz gleich sind. Schwanz kurz und gerade, etwa halb so lang wie der Flügel. Im Flügel sind die erste (entwickelte) bis dritte Schwinge fast gleich lange und am längsten, die vierte wenig kürzer, die folgenden viel kürzer und höchst merkwürdig am Ende Figur 13. ausgeschweift (siehe Fig. 13). Lauf und Füße kurz und stark, Lauf etwa so lang wie Mittelzehe. Geschlechter nur wenig ver- schieden, Junge ganz anders, auf der Unterseite quer gefleckt. Bewohnt fast die ganze paläarktische Region. 89. Coccothraustes coccothraustes coccothraustes (L.). Kirschkernbeißer. Loxia coccothraustes Linne, Syst. Nat. Ed. X, p.171 (1758— ex Gesner, Aldrovandi, Albin, Willoughby, Ray u. a.m. „Habitat in Europa australiori“). Coccothraustes vulgaris Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p.12 (1811— Süd-Rußland bis Sibirien —? partim). Coccothraustes deformis Koch, System d. baier. Zool., p.226 (1816— Bayern). Coccothraustes fagorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.256 (1831— Laub- hölzer mit Steinbuchen). Coceothraustes cerasorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 257 (1831— Laub- hölzer und Gärten). Coceothraustes planiceps Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.258 (1831— im Winter bei Renthendorf). Coceothraustes atrogularis Macgillivray, Hist. Brit. B. I, p. 356 (1837— Großbritannien). Coccothraustes Europaeus Swainson, Class. B. II, p. 227 (1837— auf Selby’s Abbildung zu beziehen). Coccothraustes minor Brehm, Vogelfang, p. 94 (1855— Ungarn und Renthendorf). Engl.: Hawfinch. Franz.: Grosbec. Ital.: Frosone. Jad. Oberkopf und Kopfseiten zimmtbraun, an der Stirn heller, am Hinterkopf etwas dunkler. Der ganze Hinterhals aschgrau. Rücken, Schulter- federn und kleine Flügeldecken schokoladenbraun, mittlere und große Flügel- decken zum größten Teile grauweiß, eine breite weißliche Längsbinde durch den Flügel bildend. Schwingen, Handdecken und benachbarte große Flügel- decken schwarz, die äußern Handschwingen mit weißem Fleck in der Mitte der Innenfahne, die innern an der Basis der Innenfahnen zu etwa ?/, weiß, Armschwingen mit kleinerem weißen Fleck an der Innenfahne. Spitzen der Handschwingen stahlblau, Außenfahnen der Armschwingen an der Spitzen- hälfte mit breitem violettblauen Außensaum, die innersten Armschwingen braun. Steuerfedern: Außenfahnen schwärzlich, Innenfahnen schwarz, Spitze zu etwa */, weiß, nach der Mitte zu weniger, mittelstes Paar bräunlich, an den Spitzen weiblich. Bürzel heller, Oberschwanzdecken dunkler zimmtfarben. Zügel und ein ganz schmaler Streif um den Schnabel herum schwarz; Kehle schwarz, bisweilen seitlich weißlich begrenzt, übrige Unterseite graubraun mit weinrötlichem Anfluge, Bauchmitte weißlich, Unterschwanzdecken weiß. Achselfedern und Unterflügeldecken weiß, letztere am Außenrande durch die hervortretenden braunschwarzen Federwurzeln mit schwarz gefleckt. Iris 56 Fringillidae. weißlich, Schnabel zur Brutzeit bleiblau, nur der Unterschnabel in der Mitte weißlich, im Herbst und Winter fleischfarben, Füße hellbräunlich. Flügel 100-—-105, Schwanz 53—-57, Schnabel 19—-22, Lauf etwa 21--22 mm. o dem Jad. ähnlich, aber weniger lebhaft gefärbt, Oberkopf und Kopf- seiten mehr graubräunlich oder olivenbräunlich als zimmtbraun, Unterseite ebenfalls mehr graubräunlich, Mitte des Unterkörpers mehr weiblich. Der junge Vogel ist sehr verschieden: Kopf bräunlich grünlichgelb, Kehle hellgelb, Rücken braun, undeutlich gefleckt, Unterseite bräunlichweiß mit schwarzbraunen Federspitzen. Die Unterscheidung von Unterarten in Europa steht noch aus. Im Museum zu Tring ist ein Paar aus Corsica, von Whitehead gesammelt, das sich durch auffallend kleine Schnäbel und geringe Alleemeingröße aus- zeichnet. Diese Korsikaner aber haben nicht den hellgrauen Bürzel der algerischen Form. Nach dem geringen vorliegenden Material wage ich noch nicht, die Form zu benennen. Englische Stücke sind meist unten dunkler, was aber von dem russigen Zustande des Landes herrühren dürfte, denn das ganz frische Gefieder scheint nicht von dem kontinentaler Individuen abzuweichen. Die Stirn wird im Frühjahr heller, überhaupt finden einige Variationen im Farbenton und in der Größe statt. Daß südosteuropäische und ungarische Stücke kleiner und lebhafter gefärbt sind, habe ich nicht gefunden; italienische sind meist, aber nicht immer, sehr licht und grob. In Skandinavien nur im Süden und auch dort ziemlich selten, in England (an Zahl in vielen Grafschaften zunehmend) fast überall, wenn auch lokal und meist in geringer Anzahl brütend, in Irland nur seltener Wintergast. In Rußland nach Norden bis St. Petersburg, in Mittel-Europa allgemein verbreitet, aber häufiger in Süd-Europa, von Spanien bis Griechenland, Klein- Asien und Nord-Persien. In Agypten und Palästina wohl nur ausnahmsweise. Anscheinend bis West-Sibirien, die genaue Grenze nach Osten aber ist schwer zu bestimmen, denn die östliche Form (C. e. japonieus) ist schwer zu unter- scheiden und vielleicht findet ein allmählicher Übergang statt. In England und andern milden Gegenden Stand- und Strichvogel, in rauheren Klimaten Strich- und Zugvogel, aber kein großer Wanderer. Der Kirschkernbeißer ist ein Bewohner von Parks, baumreichen, stillen Gärten, gemischten und reinen Laubwäldern und Feldhölzern. Er ist ein scheuer Vogel, der sich in diehten Baumkronen wohl zu verbergen weiß. Auf dem Boden sieht man ihn seltener. Der Flug geschieht in flachen, weiten Bogenlinien, schnell und ruckweise. Die Lockstimme ist ein kurzes scharfes „zicks zicks“ und ein gedehntes durchdringendes „zih“. Der Gesang ist klirrend und schirkend, nicht laut. Nahrung allerlei Sämereien, namentlich aber die Kerne der Kirschen, Schlehen, Buchen und Hainbuchen, Unkraut- samen, Taxusbeeren, besonders gern auch Erbsen, im Frühling auch Baumknospen, wodurch er schädlich werden kann, und Insekten, namentlich große Käfer. Die Jungen werden teilweise mit Insekten. namentlich mit Raupen gefüttert. Ende April wird meist mit dem Nestbau begonnen und wenn die Bäume belaubt sind, findet man die Gelege. Sie bestehen aus 4—6 Eiern, welche hellgrau oder hellgelbbräunlich, oder auch bläulich bis olivengrünlich sind und mit hellgrauen Schalenflecken und tiefbraunen Schnörkeln, Linien und Flecken gezeichnet sind. Durch die Strich- und Schnörkel- zeichnung ähneln sie den Eiern von Emberiza miliaria und unterscheiden sich dadurch von allen heimischen Fringillideneiern. Sie messen 23.52 > 16.8, 24.46 >< 17.50, 27.1>< 16.7, 22.7 ><17.3, 23>< 16.6 mm. Das durchschnittliche Gewicht beträgt nach Rey 0,236 or. Das 2 brütet 14 Tage. Das Nest steht auf Bäumen, meist ziemlich, oft sehr hoch, selten niedrig in Büschen. Es erinnert an ein vergrößertes Gimpelnest, denn es Fringillidae. 57 besteht aus einem Unterbau von trockenen Reisern, ist ziemlich flach und die Mulde mit feinen Gräsern, Würzelehen, Flechten, Moos und einigen Haaren ausgefüttert. Es findet nur eine Brut im Jahre statt. Zur Brutzeit versteckt und paarweise, später in kleinen Flügen und mehr bemerklich. 90. Coccothraustes coccothraustes japonicus Temm. & Schleg. Coccothraustes vulgaris japonicus Temminck & Schlegel, Faun. Jap., pl.51 (1850). Kaum von (. e. coceothraustes zu unterscheiden, doch ist der Rücken meist etwas lichter, die Kopfseiten heller, der Unterkörper in der Mitte heller und sehr oft sind die weißen Spitzen der Steuerfedern weniger ausgedehnt (15—20 mm.) Japan, Corea, Nord-China, Ost-Sibirien. Genaue Grenze nach Westen hin nicht sicher festgestellt, auch wohl schwer festzustellen, weil vielleicht ein allmählicher Übergang stattfindet und einzelne Stücke schwer zu unter- scheiden sind. 91. Coccothraustes coccothraustes buvryi Cab. Coccothraustes bweryi Cabanis, Journ. f. Orn. 1862, p.259 (Algerien, im Mai von Buyry gesammelt). Wie ©. ec. coccothraustes, aber etwas blasser, Oberkopf nicht so braun, mehr graulich, Mantel etwas lichter, Bürzel und Oberschwanzdecken lichter und fast rein grau. Nach Cabanis auch etwas kleiner, was die beiden von mir untersuchten Q aber nicht recht bestätigen, es sei denn, daß der Schnabel etwas schlanker sei. Die weißen Flecke an den Innenfahnen der Steuerfedern sind viel weniger ausgedehnt, indem sie nur etwa zu '/,, nämlich 12 mm, statt zu ”/,, nämlich etwa 20—22 mm weib sind. Brutvogel in Algerien (Ebene von Ain Mokra, Lambessa, Boghar) und wahrscheinlich auch in Tunis!) und Marokko. 92. Coccothraustes coccothraustes humii Sharpe. Coccothraustes humii Sharpe, Proc. Zool. Soc. London 1886, p.97 (N.W. Punjab); id. Cat. B. Brit. Mus., p.40, pl. I (1888). Im ganzen sehr viel lichter, besonders auf dem Bürzel, die Unterseite und Körperseiten heller und mehr rostfarben, nicht so weinrötlich, das © viel blasser, oben mehr graulich, namentlich auf Kopf und Bürzel. Sehr kenntliche Form. Nördlichster Teil des Punjab in Indien, Afghanistan und Turkestan. Gattung EOPHONA Gould. Der Gattung Coccothraustes sehr nahestehend, namentlich der Schnabel fast gleich gebildet, aber die Enden der inneren Handschwingen normal, !) Ein Paar von Gabes in Tunis obne Datum, aber augenscheinlich Wintervögel, in Prof. Koenig’s Sammlung, gehören nicht zu €. c. bworyi und sind vielleicht Zugvögel. 58 Fringillidae. der Schwanz viel länger und tief ausgebuchtet, die Geschlechter mehr verschieden. 2 Arten in China, Japan und Ost-Sibirien. Größer, Körperseiten lichtgrau, Schwingenspitzen ganz schwarz. E. personatus . p. 58 Kleiner, Körperseiten rostrot, Schwingenspitzen ganz weiß oder weiß gesäumt E. melanura . p.59 93. Eophona personatus personatus (Temm. & Schleg.). (Fig. 14.) Coccothraustes personatus Temminck & Schlegel, Fauna Japon., Av., p.91, Taf. 52 (1850). Schnabel dunkelgelb, ringsum an der Wurzel graugrünlich. Um den Schnabel eine stahlblauschwarze Maske, den Oberkopf bedeckend und von da um den Schnabel herum bis über das Kinn. Oberseite aschgrau, innere Armschwingen und Unterrücken bräunlich übertüncht. Schwingen tiefschwarz, Handschwingen in der Mitte von einer in der %, Tan surf Mitte etwa 1 cm weiten, am Schafte jeder Feder unterbrochenen weißen Querbinde durchschnitten, A| Oberflügeldecken und der größte Teil der Auben- er: fahnen der Armschwingen stahlblau. Schwanz { schwarz mit stahlblauem Schimmer, die Innen- Figur 14. fahnen der äußeren Steuerfedern an der äußersten Basis schmutzigweiß. Unterseite etwas heller grau, als die Oberseite, Mitte des Unterkörpers, Schenkelbefiederung und Unter- schwanzdecken rein weiß. Unterflügeldecken weiß. Iris braun. Füße gelblich fleischfarben. Flügel (S und ©) 112—115, äußere Steuerfedern 80—82, mittlere 60—63, Lauf etwa 22—23, Schnabel 22—24 mm. OQ vom JO nicht wesentlich verschieden, nur ein wenig kleiner, etwas dunkler auf der Oberseite, Unterrücken und Weichen etwas mehr bräunlich angeflogen. Die japanischen Inseln von Jesso bis Nagasakı. Die Fortpflanzung scheint nicht beschrieben zu sein. Der Gesang wird als melodisch und abwechslungsreich beschrieben. Der Flug ist kräftig; im Herbste und Winter in Scharen. Nahrung Beeren, Früchte, Kerne, besonders Erbsen und Bohnen. 94. Eophona personatus magnirostris Hart. (Fig. 15.) Eophona personata magnirostris Hartert, Bull. B. O. Club V, p. XXX VIII (April 1896 — Sibirien. Typus Amur-Bai 10. IV. 1894, Dörries leg.). Von #. p. personatus auf den ersten Blick durch bedeutendere Größe, namentlich mächtigeren Schnabel, zu unterscheiden. Öberseite reiner grau, die weibe Flügelhinde etwas schmäler. Flügel S 123, O0 116—118, Schnabel d 27—29, o 23—25t/,, Schwanz d 90—92 mm. Ost-Sibirien (Ussuri-Länder) und große Teile von China, im Winter ziemlich weit nach Süden, Brutvogel wohl nur im Nordwesten. £ N. .. RU SZ: 2, RAR 2 [7 > Figur 15. (Lebensweise: Taezanowski, Faune Orn. Siberie Orient. I, p. 624.) Fringillidae. 59 95. Eophona melanura melanura (Gm.). (Fig. 16.) Loxia melanura Gmelin, Syst. Nat. I, p.853 (1788— Ex Sonnerat & Latham — „Habitat in Sina“). Sad. Kopf, Kopfseiten und ganze Kehle schwarz mit stahlblauem Schimmer. Oberseite graubraun, Hinterhals und Bürzel bräunlichgrau, nach dem Schwanze zu fast weißlich. Schwingen schwarz, Handschwingen mit etwa 2 cm langen weißen Spitzen, deren Ausdehnung aber vielfach abändert, indem bisweilen noch schwarze Endspitzen vorhanden sind und die erste Schwinge meist fast ganz schwarz ist. Arm- schwingen mit etwa ?/, cm weiten weißen Spitzen, die letzte aber nur ganz schmal weib gesäumt. Flügeldecken und breite Außensäume der Arm- schwingen stahlartig glänzend, Handdecken weib mit schwarzer Wurzel und Spitze. Schwanz und die längern Oberschwanzdecken schwarz mit bläu- /#me lichem, stahlartigem Schimmer. Kropfgegend hell- aschgrau, Unterkörper weißlich, Körperseiten rost- Figur 16. rot. Unterschwanzdecken weiß, Unterflügeldecken schwarz, die längsten mit weißen Spitzen. Schnabel im Herbst gelb, gegen den Frühling hin gelb mit schwarzer Spitze und schwarzen Seitenrändern. Füße gelblichfleischfarben, Iris braun. Flügel 104—108, Schwanz: äuberes Steuerfederpaar etwa 80—83, mittelstes 64, Schnabel 22—24, Lauf 23 mm. oO: Kopf und Kehle bräunlichgrau, Handschwingen nur mit weißem End- und Außensaum an den Spitzen, Körperseiten blasser rostfarben, die Ober- schwanzdecken und mittleren Steuerfedern aschgrau, Unterflügeldecken schwarz- orau, zum Teil mit weißlichen Spitzen. Etwas kleiner als das C. Scheint fast ganz China zu bewohnen, mit Ausnahme der südwestlichen Teile. Die genaue Abgrenzung nach Norden (gegen E. melamıra migratoria) konnte ich noch nicht feststellen. Auch diese Art hat einen wundervollen Gesang, wenn er auch dem von E.personatus nachstehen soll. Bewohner von Laubwäldern, wo sie nach Kernbeißerart nistet. Von den Eiern sagt Nehrkorn (Kat. Eiersamml., p. 104, 1899): „Während die Eier des gemeinen Kernbeißers (Coccothraustes coccothraustes) eine grobe Fleckung aufweisen, haben diese feine violette und schwarze Schnörkel und Haarlinien. 23.5—25><18—19mm. ÄR [% fe, 2) 96. Eophona melanura migratoria subsp. nov. (Fig. 17.) Diese merkwürdiger Weise bisher übersehene Form unterscheidet sich von E. m. melanura auf den ersten Blick durch den viel kleineren Schnabel, auch sind die Maße sonst geringer. Schnabel 17 bis allerhöchstens 20 mm, Flügel 97—102, Schwanz 73—75 mm. Bewohnt die Ussuri- Länder Südost - Sibiriens und die Insel Askold, streift bis Corea, ganz ver- einzelt auch nach Japan (Rikuzen) und findet sich im Winter in Scharen in Mittel- und Süd-China (Amoy, Foochow usw.). erg ey Figur ı7. B ; (Typus von E: m. migratoria: Sad. Sidimi 24, Mai 1884. Gesammelt von Gebr. Dörries, Nr. 698, im Museum Roth- schild zu Tring.) 60 Fringillidae. Gattung MYCEROBAS Cabanis 1847. Schnabel dem von Coccothraustes ganz ähnlich, nur hat der Oberschnabel nahe der Basis an der Schneide je einen zahnartigen, dreieckigen Vorsprung, dem eine Ausbuchtung des Unterschnabels entspricht (Fig. 18). Schwanz länger als bei Coccothraustes, um die einfache bis doppelte Länge des Laufs kürzer als der Flügel, flach ausgebuchtet oder fast ganz grade, nur ganz wenig abgerundet. © dem C ähnlich, aber viel heller, oder gestreift. Der Typus der Gattung Mycerobas ist melanozanthus.!) Viele Ornithologen vereinigen damit generisch die Art carnıpes und das halte ich für ganz berechtigt. Zwei verwandte himalayanische Formen, Pyenorhamphus veteroides icteroides?) und P. icteroides affinis”) haben einen viel sestreckteren Schnabel, langen, etwas ausgebuchteten - Schwanz und völlig verschieden gefärbte Geschlechter. Wenn man daraufhin die Gattung Pycnorhamphus abtrennt, so dürfen in ihr jedenfalls nur die beiden Formen zveteroides und affınis stehen, die nur den Grenzen des paläarktischen Faunengebietes angehören. Figur 18. Wenn man wegen des weniger flachen Unterschnabels und längeren Schwanzes, sowie des ungestreiften Weibchens, M. carnipes von Mycerobas melanozanthus generisch trennen will, so muB ein neuer Gattungsname dafür gemacht werden. Wir bemühen uns aber eher mit weniger Gattungen auszukommen, als möglichst viele zu machen. 97. Mycerobas carnipes (Hodes.). (Fig. 18.) Coceothraustes carnipes Hodgson, Asiatic Researches XIX, p. 151 (1836— Nepal). Coccothraustes speculigerus Brandt, Bull. Sc. Acad. Petersb. IX, p.11 (1842). Sad. Schnabel braun, Unterschnabel fleischfarben mit dunkler Spitze. Kopf, Hals, Brust und Rücken schwarzgrau, die Federn mattschwarz mit dunkel aschgrauen Säumen. Unterrücken und Bürzel grünlichgelb, Ober- schwanzdecken mattschwarz mit grünlichgelben Säumen. Handschwingen mattschwarz, die Außenfahnen an der Basis etwa zu einem Drittel weiß, hintere Armschwingen mit den Spitzen der Außenfahnen grüngelb, außerdem die Außensäume der Schwingen ganz schmal weißlichgrau gesäumt. Brust, Unterkörper und Unterschwanzdecken grünlichgelb. Unterflügeldecken aschgrau. 1!) Mycerobas melanozanthus (Coceothraustes melanozanthus Hodgson, As. Res. XIX, p.150, 1836) bewohnt den Himalaya vom äußersten NW. bis Sikkim, kommt aber auch in den Bergen von Szechwan in W.-China vor und zieht im Winter bis Manipur. Sad. Oben schwarz, Armschwingen und große Flügeldecken mit hellgelben Spitzen der Aubßen- fahnen, Kinn und Kehle schwarz, übrige Unterseite gelb. @ oben schwarz, gelb gefleckt, unten gelb, schwarz gefleckt. 2?) Coceothraustes veteroides Vigors. Proc. Zool. Soc. London 1830, p.8. — Zad. Kopf, Kehle, Hals, Schwanz, Flügel und Schenkelbefiederung mattschwarz, das übrige Gefieder gelb und schwarz gestreift. ® bräunlichaschgrau, Bürzel und Unterkörper hellrostbräunlich. Westlicher Himalaya. 3) Hesperiphona affinis Blyth, Journ. Ac. Soc. Bengal XXIV, p.179, 1855. Unter- scheidet sich von P.i. icteroides durch gelbe Schenkelbefiederung des & und bewohnt den östlichen Himalaya von Sikkim bis Mupin in China. Fringillidae. 61 Beine und Füße bräunlichfleischfarben. Iris braun. Flügel 116—125, Schwanz 100—104, Schnabel 21—23, Lauf etwa 25 mm. Oad. und juv. Verteilung der Farben wie beim Jad. aber statt schwarzgrau hell aschgrau, der Rücken mit gelbgrünlichem Schimmer, das gelb nicht so dunkel, die Ohrdecken mit weiblichen Schaftstreifen, die Brust mit helleren Schaftstrichen. Von Turkestan und Afehanistan durch den Himalaya bis Kansu und Szetschwan in China. Die Form speculigera scheint sich in nichts von der der westlicheren Teile des Himalaya oder von Kansu usw. zu unterscheiden, nur in Sikkim (nicht aber in Nepal) kommt eine kleine Form vor, (J Flügel nur 103—115,) deren genaue Verbreitung aber nicht feststeht, da aus Sikkim auch Stücke der großen Form vorliegen. Es ist anzunehmen, daß die kleine Form ein besonderes Brutgebiet hat und subspezifisch unterschieden werden sollte. M. carnipes ist ein Bergbewohner, der in Nadelwäldern und Wachholderdickichten, meist in Höhen über 8000 engl.”Fuß lebt, und im Himalaya anscheinend nie unter 5000 herabgeht. Am 20. Mai 1899 wurde in Turkestan das Nest gefunden. Es stand etwa 1!/; m hoch in einem Wachholderbusche. Es erinnert in der Bauart (außen trockene Zweige, innen mit feineren Zweiglein ausgelegt) an Kernbeißernester, und enthielt 4 Eier, die ungefähr wie Kirschkernbeißereier aussehen, nur etwas größer sind, indem sie etwa 28><19 bis 29.3><19 mm messen. (Dresser, Ibis 1903 Taf. 10, p.406.) Der Flug wird als rasch und rauschend beschrieben, während des Fluges hört man einen häufig ausgestoßenen schwatzend melodischen Lockruf. Gattung CHLORIS Cuv. 1800. Gekennzeichnet durch grünliches Gefieder, mit langen Flügeln und mäßig langem, merklich ausgebuchtetem Schwanze. Schnabel kurz und kolbig dick, dabei aber ziemlich spitz, viel kürzer als der Kopf. Firste und Schneide des Öberschnabels fast gerade, letztere ohne Zahn; Höhe und Breite des Schnabels an der Basis gleich und nur etwa 2—3 mm weniger als die Länge. Nester offen in Büschen und Bäumen, Eier gefleckt. Verbreitung fast rein paläarktisch. Übersicht der Arten: 1 Schwingen an der Basis nur gelb gesäumt . ..: 2. 2 22200. . 2 Hand- und Armschwingen an der Ds gelb an beiden Fahnen C. sinica . p. 63, 64 J \ Sad. oben gelbgrün, Geschlechter nicht gleich, Flügel über 8 em (. chloris . p. 61 2 Sad. oben olivenbraun, Geschlechter gleich, Flügel unter 8em (. kittlitzi . p. 65 98. Chloris chloris chloris (L.). Der Grünling. Loxia Chloris Linne, Syst. Nat. Ed. X (1758), p.174 („Habitat in Europa“. — Typ. Lok. Schweden: ex Fauna Sueeica, erstes Citat). Chloris pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.259 (1831— Nadelwälder, Mittel-Deutschland). Chloris hortensis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.260 (1831— in deutschen Gärten und Laubholz). Chloris septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 261 (1831— Nord- Deutschland, z. B. Kiel, Winter in Mittel-Deutschland). Chloris curvirostris Brehm, Vogelfang, p. 95 (1855— „Schweden und Deutschland“. Aberration mit gebogenem Oberschnabel). 62 Fringillidae. Chlorospiza chloris montana und megarhynchos A. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866- nomina nuda!). (Chloris incerta Brehm, Vogelfang, p.95, aus Süd-Europa, ex Bonaparte und Risso, dürfte nicht hierher gehören.) Chloris Linnei Malm, Göteborgs Fauna, p. 195. Engl.: Greenfinch. Franz.: Verdier. Ital.: Verdone. Schwed.: Grönfink. Sad. Oberseite gelblicholivengrün, durch graubraune Federränder ver- düstert, auf dem Kopfe bräunlicher, auf dem Bürzel gelblichgrün, die längeren Oberschwanzdecken mit breiten grauen Rändern. Schwingen schwärzlieh mit weiblichen Innensäumen und schmalen aschgrauen Spitzen, Handschwingen zu ?/, von der Wurzel mit breiten, fast die ganze Breite der Außenfahne - einnehmenden gelben Säumen, Armschwingen nur mit schmalen gelbgrünen Säumen nahe der Basis der Außenfahnen und aschgrauen Außenrändern, Handdecken schwärzlich mit grauen Spitzen und grünlichen Außensäumen. Flügeldecken wie der Rücken. Schwanz schwärzlich mit ausgedehnter gelber Basis und aschgrauen Säumen, das mittelste Paar ohne gelbe Basis. Unter- seite grünlichgoldgelb, meist mit olivengrauem Anflug, Seiten braun mit olivenfarbenem Schimmer. Bauchgegend weißlich, Unterflügeldecken gelb mit graulichen Wurzeln. Flügel 87”—90, Schwanz etwa 57, Lauf 88—89, Schnabel 12—14 mm. Qad. Oben viel brauner, Mitte der Federn dunkler, wodurch ein etwas gestreiftes Aussehen entsteht, Bürzel grünlicher. Unterseite hellbräunlichgrau, Kinn, Kehle und Brust mit hellgelbem Anflug, Mitte des Unterkörpers weißlich. Die gelben Säume der Handschwingen reichen nie bis an den Schaft, die Steuerfedern haben keine gelbe Basis, sondern nur gelbe Säume nahe der Wurzel. Der junge Grünling hat grünlichgelbbraune Oberseite, durch braune Federmitten wie längsgefleckt, hell weißlichgelbe, braungestreifte Unterseite. Bewohnt ganz Europa (im S.W. durch (. e. aurantüventris vertreten), von etwa 65° nördl. Breite in Norwegen und 60° im Ural bis Italien, die Balkanhalbinsel, Kleinasien, Nord-Persien und Nordwest-Turkestan. In Deutsch- land und England überall häufig, verbreitet sich mit dem Zunehmen von Gartenanlagen mehr und mehr, denn er ist ein Bewohner von Gärten und mit Laubbäumen bestandenen kultivierten Strichen. Auf den Orkney-Inseln jetzt häufig, woraus man aber nicht auf „ein allmähliches Vordringen nach Norden“ zu schließen hat. In den meisten Gegenden Stand- und Strich- vogel, nur im höheren Norden, bis Norddeutschland, allenfalls als halber Zugvogel zu bezeichnen. Britische Exemplare lassen sich nieht von kontinentalen unterscheiden. Dieser allgemein bekannte, häufige Vogel bewohnt Gärten, Alleen, lichte Laub- wälder und dergl., besonders in fruchtbarer, bebauter Gegend. Er ist im allgemeinen wenig scheu, aber auch nicht gerade besonders vertraut. Der Lockruf ist ein girrendes „gürrrrürrürrr“, seltener ein etwas zischendes „zih“, die Flüge rufen häufig „Jick, Jick jiek jick“. Der Gesang ist ein eigenartiges, klirrendes Trillern und Pfeifen, das keinen Anspruch auf Schönheit machen kann. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Sämereien, namentlich gern Ölhaltigen, den Kernen der Buchen, Vogelbeeren, Taxusbeeren, auch Baumknospen und Blattrieben, teils am Boden, teils an den Bäumen aufgelesen. Der Grünling macht in der Regel zwei Bruten im Jahre. Män findet die Eier der ersten Brut schon Mitte oder Ende April, die der zweiten im Juni oder Juli. In nördlicheren Gegenden, merkwürdigerweise auch, wie es scheint, in dem milden Klima Englands, wird nur eine Brut gemacht. Das Nest steht in Büschen und auf Bäumen 1—5 m hoch, meist in Reichhöhe oder etwas darüber. Nicht selten findet man 2— Fringillidae. 63 ganz nahe beieinander. Das Nest ist ein prachtvoller, dichter Bau aus Moos, Flechten, Wolle, Würzelchen, Gräsern, Federn und Haaren, mit tiefem, warmen Napf. Die Gelege bestehen aus 4—6 Eiern. Sie sind trübweiß mit meist sehr schwachem grünlichblauen Schimmer, von mattem Glanze, und mit blassen graurötlichen oder mattrotbräunlichen Schalenflecken und darüber liegenden tief rotbraunen Flecken, Punkten und manchmal Schnörkeln geziert und messen nach Rey im Durchschnitt 20.2><14.5, im Maximum 22.7><15.3 bezw. 20><16, im Minimum 17.2><13.5 mm. Ich habe zwar kleinere Eier gefunden, die aber wohl als abnorm gelten dürften. Das Durchschnittsgewicht beträgt 0.123 gr. 99. Chloris chloris aurantiiventris (Cab.). Ligurinus aurantiiventris Cabanis, Mus. Hein. I, p.158 (1850— Süd-Frankreich). Chloris chlorotica einiger Autoren — errore! Unterscheidet sich von C. e. chloris lediglich durch tiefere und gleich- mäßigere grünlichgoldgelbe Unterseite, die in der Mitte des Unterkörpers rein goldgelb ist, und reiner und viel gleichmäßiger grünlich goldgelbe Oberseite, sowie lebhafter goldgelben Stirnrand. Der Schnabel ist oft noch etwas klobiger. In der Regel etwas kurzflügliger. Südfrankreich (vermutlich bis in die Mitte des Landes), Spanien, Marokko (in den Orangenhainen des mittleren Marokko sehr häufig), Algier und Tunis. Azoren (San Michael) eingeführt. Lebensweise wie bei ©. e. chloris. 100. Chloris chloris chlorotica (Bp.). Chlorospiza chlorotica Bonaparte (ex Licht. MS.), Consp. Av. I, p.514 (1850— „As. occ.“ Typische Lokalität Syrien: Hempr. & Ehrenberg). C. ce. chloris und noch mehr €. e. aurantüiventris äußerst Ähnlich, aber etwas kurzflügeliger, im ganzen viel heller und reiner gelblich oben und unten. Im frischen Gefieder sind Hinterkopf und Ohrdecken hellgrau überflogen, im abgetragenen Brutgefieder von dem von ©. c. aurantiüventris kaum zu unterscheiden, nur sind die Flügel kürzer, auch ist das gelb der Handschwingen meist heller. Syrien und Palästina. 101. Chloris sinica kawarahiba (Temm.). Fringilla kawarahiba Temminck, Pl. Col. 588, Fig. 1 (1835— Japan). Fringilla kawarahiba major Temminck & Schlegel, Fauna Japon., Aves, pl.48, p.88 (1850). Sad. Schnabel braun. Oberkopf und Hinterhals dunkel graubraun bis aschgrau, der ganze Rücken und die Oberflügeldecken dunkelbraun, Bürzel heller, in das grau der Öberschwanzdecken übergehend. Schwingen: durch- schnittlich fast die Basishälfte gelb, die Spitzenhälfte schwarz mit schmalen weißlichen Spitzensäumen, innere Armschwingen mit breiten hellbräunlichgrauen fast grauweißlichen Außensäumen. Schwanz: Basis zu fast °/,, an den innern Steuerfedern nur etwa !/, gelb, Spitze schwärzlich mit schmalen graubraunen Säumen, mittelstes Paar nur an der Basis der Außenfahnen gelb. Zügel rauchschwarz, Kopfseiten und Kehle aschgrau mit bräunlichem Schimmer, übrige Unterseite lebhaft braun mit etwas helleren Säumen, Kehle und Brust 64 Fringillidae. grünlichbraun, Mitte des Unterkörpers mehr gelb, Bauch und Unterschwanz- decken weißgelblich. Unterflügeldecken und Achselfedern hellgelb. Füße hellbraun, Iris braun. Flügel 87—92, Schwanz etwa 60, Lauf etwa 17—18, Schnabel 12—13 mm. Oad. Kopf nicht graubraun, sondern braun, Oberschwanzdecken mehr bräunlich, Oberseite daher fast einfarbig, etwas heller als beim JS, Unterseite heller braun, ohne grün. Juv. Oberkopf braun, Oberseite durch dunklere Federmitten etwas streifig, Unterseite mit dunkelbraunen Schaftstrichen. Kamtschatka und Kurilen. Zuerst von Japan beschrieben, wo er häufig aber nach Stejneger nur Wintervogel ist. Besucher auf der Behrings-Insel. Lebensweise grünlingsartig, über die Fortpflanzung ist nichts genaues bekannt. 102. Chloris sinica minor (Temm. & Schleg.). Fringilla kawarahiba minor Temminck & Schlegel, Fauna Japon., Aves, pl. 49, p.89 (1850— Japan). (Chloris sinica Sharpe u. a. —- partim, ex Japan). Genau wie ©. s. kawarahiba, aber erheblich kleiner, Flügel 81—84, Schwanz 55—56, Lauf 15—17, Schnabel etwa 10—11.5 mm, Rücken mehr grünlicholivenbraun, Oberkopf reiner aschgrau, fast schieferfarben. Unterseite meist mehr grünlich. Japan, nach Stejneger nur dort Brutvogel. Lebensweise grünlingsartig, nistet nach Art der Grünlinge auf Bäumen, meist Nadelbäumen. Die Eier ähneln denen der Grünlinge, sind aber etwas zarter gezeichnet. Exemplare der Rey’schen Sammlung messen 19>< 13.2, 19><13 mm.- Gewicht 0.111 und 0.110 g. 103. Chloris sinica sinica (L.). Fringilla sinica Linne, Syst. Nat. Ed. XII, vol. I, p.321 (1766—-- Ex Brisson: China). Noch kleiner als C. s. minor und auch in der Färbung sehr abweichend. Die Oberseite im Winterkleide viel mehr braun, nieht so grünlich und oliven- farbig, die weißen Spitzen und Säume der Schwingen viel breiter, der Kopf heller grau. Unterseite heller, im Herbst und Winter durch die hellaschenen Federränder ganz helleraubraun erscheinend.. Im Frühling, nach starker - Abtragung der Ränder und eines gewissen „Flaums“, sind Stirn und Kopf- seiten gelb, der Oberkopf grau, Rücken lebhaft braun, in der Mitte mit gelbem Schimmer, Bürzel grünlichgelb, Unterseite braungelb, Kehle grünlicher, die weißen Schwingenspitzen nicht mehr sichtbar, weil abgewetzt. Flügel 80—82, Schwanz etwa 47—48, Schnabel 10—11 mm. Bewohnt China, wo er ein häufiger Vogel ist. Der Gesang wird von Pere David als noch schlechter als der des Grünlings geschildert, Styan aber nennt ihn gut. Soll ziemlich scheu sein, brütet auf Nadelbäumen und streift nach der Brutzeit in Scharen umher. 104. Chloris sinica ussuriensis subsp. nov. Ganz wie ©. s. sinica, aber der Schnabel an der Wurzel, besonders des Unterschnabels, weniger breit und dick, was beim Anblick einer Serie leicht Fringillidae. 65 auffällt. Flügel in der Regel I—2 mm länger. Herbstkleid heller, Rücken mehr graubraun, Unterseite etwas lichter. Der abgetragene Frühlingsvogel oben mehr leberbraun, nicht so gelblich, unten viel blasser. Typus Jad. Sidemi-Mündung, Ostsibirien (Ussuri), 30. April 1884, Gebr. Dörries coll., in Mus. Tring (Nr. 2116). Bewohnt die östliche Mandschurei bis zum Amur, Korea- und die Inseln Sachalin und Askold. 105. Chloris kittlitzi (Seeb.). Fringilla kittlitzi Seebohm, Ibis 1890, p.101 (Nakondo-Shima und Haha-Shima, 2 der Bonin-Inseln). Jad. Oberseite olivenbraun mit dunkleren Federmitten, Kopf mehr graubraun, Bürzel grünlich, Oberschwanzdecken grau. Schwingen schwarzbraun, Innenfahnen blaßgelb gesäumt, Außenfahnen an der Wurzel schwefelgelb und weiter nach den Spitzen hin mit schmalen grünlichen Säumen. Armschwingen mit aschgrauen Außensäumen. Flügeldecken olivengrün, die mittleren und längsten mit breiten schmutziggelbgrünen Spitzen. Steuerfedern bräunlich- schwarz mit schmalen aschfarbenen Rändern, Wurzel etwa 1—1'/, cm weit schwefelgelb. Hinter dem Auge ein wenig auffallender schmutzig gelber Streif, Unterseite schmutzig gelbbräunlich, die Weichen brauner, Mitte des Unterkörpers heller, fast weiblich. Unterschwanzdecken graubräunlich mit weißlichen Säumen, Unterflügeldecken schmutzig hellgelb. Schnabel und Füße (im Balg) schmutzig bräunlich fleischfarben. Flügel 77, Schwanz 49, Lauf 16, Schnabel 12'/, mm. O (wenn richtig bestimmt) wie Ö nur Flügel 2 mm kürzer. Bonin-Inseln südöstlich von Japan. Wahrscheinlich von €. sinica abzuleiten aber zu auffallend verschieden, um nicht als Art betrachtet zu werden. Obige Beschreibung scheint die erste einigermaßen ausführliche zu sein. Gattung ACANTHIS Bechstein 1803. Die (Catalogue of Birds XII, Oates, Birds of India, Neue Ausgabe von Naumann, Reichenow’s Kennzeichen der Vögel Deutschlands, u. a.) üblich gewordene Einteilung der Gattungen der Hänflinge und Zeisige ist ein Unding. Es ist allgemein anerkannt, daß wir Gattungen nicht nach der Färbung allein abgrenzen können, sondern nach ihrem äußeren und inneren Bau, lediglich mit Zuhilfenahme des Zeichnungscharakters, der Lebens- weise und Fortpflanzung. Wie man danach die Leinzeisige mit ihrem feinen, spitzen Schnabel (Fig. 19, 2) mit den dickschnäbligen Hänflingen (Fig. 19, 1) vereinigen konnte, während man die Erlenzeisige mit feinem Schnabel (Fig. 19, 3), und einer den Leinzeisigen so ähnlichen Zeichnung trennte, ist unbegreiflich, auch sind keine strukturellen Unterschiede bei den Stieglitzen vorhanden, wohl aber Zeichnungs- und Baumerkmale, die denen der Erlenzeisige völlig entsprechen. Faßt man nur die europäischen Arten ins Auge, so ergibt sich fast von selbst folgende Einteilung: Acanthis (typus linaria!) mit feinen Schnäbeln, umfassend Leinzeisig, Erlenzeisig, Distelzeisig und Citronenzeisig, Linota umfassend die dickschnäbligen cannabina und flavirostris. Leider E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 5 66 Fringillidae. wird diese so plausible Teilung erschüttert, wenn wir die Ausländer mit betrachten. Sehen wir nur z.B. barbata aus Chile und magellanica (icterica) an, so haben wir einen echten gelberünschwarzen Zeisig mit dem Schnabel eines Hänflings, und den Übergang vom Zeisig- zum Hänflingsschnabel. Da die Gattungen nur semacht werden, um die Über- sicht zu erleichtern, nieht aber, um das Studium zu erschweren, so vereinige ich die Genera 26 („Carduelis“), 27 („Chrysomitris“) und 31 („Acanthis“) des XII. Bandes des Catalogue of Birds unter letzterem Namen. Will man dies nicht tun, so muß man in das viel schlimmere Extrem gehen, nämlich nicht nur statt der drei Gattungen des Cat. B. deren vier, Carduelis, Chrysomitris, Acanthis und Zinota annehmen, sondern auch noch die amerikanischen Zeisige weiter in Spinus, Astragalinus und Hypacanthis zersplittern — ich meine aber, das sei mehr Last als Nutzen. Meine Gattung Acanthis könnte man folgender- maben beschreiben: Schnabel hart, fast kegelförmig, mit scharfer, bald kurzer, dickerer, bald langer, dünnerer Spitze, Basis merklich stärker, wie geschwollen. Ober- schnabel schwach gebogen oder gerade. Nasenlöcher nahe der Basis, rundlich, durch nach vorn gerichtete Federchen bedeckt. Flügel lang und ziemlich spitz, die erste Schwinge ganz verkümmert, die zweite bis vierte fast gleich und am längsten, die zweite oder öfter dritte die längste. Schwanz mittellang, mindestens /, em tief ausgeschnitten. Lauf kurz und kräftig, vorn mit Schildern, an den Seiten mit ununterbrochenen Schienen bedeckt. Übersicht der Arten.') Figur 19. | Rings um den Schnabel herum rot. 2 1 2 Kopf, Brust oder Bürzel mit rot. ee TE Ne ee 3 ) Ohnepallesotr nr Au ae N. ae 4 9 f Scheitel schwarz . . . ee Aurel). Duo \ Scheitel grau wie der Een RL ek are A EUNIEEPSLE DDr Oberkopf und Brustseiten rot, Bürzel ae rot, Körperseiten ungestreift braune: . . A. cannabina&ß . p- 73 Vorderkopf, orderhels od Ernsikelien der Barzel ee A. flammeag . p-77 3 x Vorderkopf rot, Brustseiten ohne rot, Bürzel gestreift . . A. lammea 2 . p.79 Vorderkopf rot, Brust ohne oder mit wenig rot, Bürzel ungestreift weiß A. hornemannü 2 . p.81 Nur Bürzel mit rosentot. 2... eo 0. en A rosa !) Uber die folgende Zeisigart fehlt bisher weitere Nachricht: Chrysomitris pistacina Bonaparte, Consp. Av. I, p.515 (1850— Ex Eversmann MS. im Berliner Mus. „Sibiria“). „Minor: rufo-olivacea; subtus olivacea-flava, teetrieibus alarum caudaeque inferioribus albis: alis, caudaque fuscis; teetrieibus omnibus, remigibus secundariis, rectrieibusque interne apice albicantibus.* Prof. Reichenow schreibt mir über den Typus wie folgt: „Ein ganz eigenartiger Zeisig, am ähnlichsten dem @ von mexicana, Schnabel aber schlanker, Oberseite heller, Rücken ins rotbräunliche ziehend, der Farbe von totta sich nähernd, nur sehr schmale, weißliche Endsäume an den großen und mittleren Deckfedern, keine Säume an den inneren Armschwingen; Oberschwanz- decken grau. Steuerfedern mit länglichem weißen Fleck am Ende der Innenfahnen, Unterschwanzdecken weiß. —.Ich kann den Vogel auf keine bekannte Art deuten.“ — Da es schwer glaublich ist, daß es sich um eine nie wieder gefundene sibirische Art handelt, so liegt die Vermutung nahe, daß es ein Bastard (aber wovon?) oder eine Aberration sei, oder daß der Fundort nicht richtig ist. Fringillidae. 67 4 J Oberseite rostbraun, schwarz gestreift -. .... 220020. 0en. 5 \ Oberseite grünlich oder olivenbraun, gestreift ...... BEL EPUNER EONE 6 j Flügeldecken fast einfarbig rotbraun . . . . .» . ... A. cannabinaQ . p. 74 | Flügeldecken tiefbraun mit hellrostfarbenen Säumen . . A. flavirostrisQ . p- 76 [ Oberkopf schwarz oder schwarzbraun . . . . - BER E HG “n. 7 | Oberkopf meist mehr oder minder gestreift, nicht schwarz . ..... - 8 7 f Rücken grün, Flanken gestreift ... cc... A. spinus & . p. 71 \ Rücken olivenbraun, Flanken ungestreift . . . . . . . . A. spinoides 5 . P-73 | Ober- und Unterseite ungestreift. . - » -» 2.2... A. thibetanad . p. Tl 8 ! Ober- und Unterseite streifig LEE ENE NE sahen *) | Oberseite streifig, Unterseite ganz ungestreift . .. - 2... 0... 10 ee Babe el a aihiah ve Lana el 3: A. spinusQ . p.7l 9 J Unterseite hellgelb, Flügel unter Omm . ..... . 4A.thibetana ® . p.72 | Unterseite hellgelb, Flügel über 70 mm. . um: A. spinoides Q . p.73 Rücken grünlichgelb mit grauen Säumen . . A. citrinella eitrinella Sad. . p.81 10 | Rücken bräunlichgrau, dunkelstreifig . . . . . 4. citrinella eitrinella 2 . p.82 Rücken braun mit schwärzlichen Streifen . . 4. citrinella corsicana 2 . p.82 106. Acanthis carduelis carduelis (L.). Distelzeisig, Stieglitz, Distelfink. Fringilla Carduelis Linne, Syst. Nat. Ed. X, p. 180 (1758 — „Habitat in Europae juniperetis‘ — typische Lokal. Schweden: Ex Fauna Sueecica, erstes Citat). Carduelis elegans Stephens, in: Shaw’s Gen. Zool. XIV, p.30 (1826). Carduelis septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.288 (Nördl. Europa). Carduelis Germanica Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.289 (1831). Carduelis aurata Eyton, Cat. Brit. B., p.20 (1830— lediglich neuer Name für Fringilla carduelis). Carduelis communis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, p.554 (1845— neuer Name für den europäischen Stieglitz, vielleicht nur lapsus calami). Carduelis vulgaris Döderlein, Avif. Sieiliens, p.81 (1869-- ex Linnö Ed. VI)). Carduelis accedens, aurantii-pennis, meridionalis Brehm, Vogelfang, p. 109 (1855 — Deutschland und Ungarn). Carduelis elegans minor A. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866-- nomen nudum!). Carduelis Linnei Malm, Göteborgs Fauna, p. 195 (1877). Fringilla albigularis Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. I, p.145 (1884— Ungarn). Fringilla syWestris, alpestris, hortensis Prazäk, Ornith. Jahrb. 1894, p. 82—-85. Engl.: Goldfinch. Franz.: Chardonneret. Ital.: Cardellino. Sad. Schnabel weißlich mit schwarzer Spitze. Vorderkopf und Kopf- seiten bis hinter die Augen und obere Kehle dunkelrot, einen zusammen- hängenden, nur von den schwarzen Zügeln unterbrochenen Gesichtsfleck bildend. Scheitel bis auf den Hinterkopf und davon ausgehender, breiter, die Ohrdecken umfassender Streif schwarz, die Kopfseiten zwischen dem roten Gesicht und diesem schwarzen Streifen weiß. Deutlich weißer Fleck auf Nacken und Oberhals, nur im Herbste durch hellbraune Federränder verdüstert. Ubrige Ober- seite braun, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken weiß, an den Spitzen im frischen Herbstgefieder mit braun übergossen, Federwurzeln dort schwarz, im abgetragenen Gefieder mehr oder minder sichtbar werdend, sonst ganz verdeckt. Schwingen schwarz mit weißlichen Innenfahnen, der Wurzelhälfte der Außen- fahnen und den größeren Deckfedern goldgelb, und kleinen weißen Spitzen, die im Frühjahr durch Abnutzung verschwinden, die äußerste Schwinge ohne gelb. Steuerfedern schwarz mit weißen Spitzen und ausgedehntem weißen 5* 68 Fringillidae. Fleck auf den Innenfahnen der beiden äubersten. Unterseite weiß, Brustseiten mit großem braunen Fleck, Körperseiten braun übergossen. Unterflügeldecken und Achselfedern weiß. Flügel 0 79—84, 0 76—78, Schwanz etwa 50, Lauf, 14—15 mm. O9 wie JO nur etwas kleiner. Der junge Vogel ist oben licht erdbraun mit dunkleren Federspitzen, Flügel wie beim alten Vogel, nur mit größeren und hellgelblichbraunen statt weißen Spitzenflecken. Unter- körper schmutzigweiß, Kehle, Brust und Seiten dunkelbraun gefleckt, keine Spur von rot und schwarz am Kopfe. Eine mehr oder minder weißkehlige Aberration war schon vor 100 Jahren als „Cheverel“ in Frankreich und England bekannt und wurde 1884 von Madaräsz mit einem speeifischen Namen belegt. Was im „Neuen Naumann“ III, 293 darüber gesagt ist, ist nicht zutreffend. Europa vom mittleren Schweden (65° nördl. Breite) bis an das Mittel- meer, wo aber andere Formen die typische Form ersetzen. Im allgemeinen Stand- und Strichvögel, im Winter in Flügen das Land durchstreifend. Bewohner baumreicher Gegenden, wird aber fast nie in Nadelholzwäldern bemerkt. Seine Lebhaftigkeit, Schönheit, sein niedlicher Gesang und seine guten Eigenschaften als ausdauernder Käfigvogel machen ihn zu einem der beliebtesten Vögel. Er sucht seine Nahrung auf Bäumen, Büschen und Unkrautstauden, geht aber nicht oft auf den Boden. Sie besteht vorzugsweise aus Sämereien. namentlich ölhaltigen. Eine besondere Vorliebe hat er für die Samen der Disteln und Kletten. Grüne Knospen und Blatt- spitzen, sowie Insekten sind in der Freiheit wohl nur Zukost, aber die Jungen werden teilweise mit Insekten gefüttert. Der charakteristische Lockruf erinnert an das Wort „Stieglitz“, das also ein Klangbild seines Namens ist. Der fröhliche, viel zwitschernde Töne enthaltende Gesang ist laut und angenehm, und im Fliegen und Sitzen schwatzen und locken die Scharen wie pick, pick-pickelnick und piekelniekneia usw. Das tiefe, dickwandige, entzückend gebaute Nestchen steht auf Bäumen und hohen Büschen und enthält im Mai 4-6 Eier, die sehr dünnschalig sind, weißlich mit schwachem bläulichen Schimmer und mit blaßrötlichbraunen Flecken und tief rotbraunen, fast schwarzen Punkten, Flecken und Kritzeln gezeichnet. Sie messen nach Rey etwa 17 ><12.6, 17.3><12.3, 17.4><12.6, 17.5><13.5, 17.9><12.7 mm. Das Gewicht ist durchschnittlich 0.085 gr. Zwei Bruter sind die Regel. Ich habe in Wesel beobachtet, daß dasselbe Paar zweimal im selben Nest brütete. 107. Acanthis carduelis britannicus subsp. nov. Wie A. e. carduelis aber die Oberseite düsterer, mehr mit olivenbraunem Schimmer, der weiße Nackenfleck auch im abgeriebenen Frühlingskleide nicht deutlich ausgeprägt, die Kopfseiten, besonders die Öhrdecken, Bürzel und Schwanzdecken mehr mit bräunlichem Schimmer überzogen, die Körperseiten dunkler und ununterbrochener braun. Das Rot des Kopfes durchschnittlich heller. Diese sehr kenntliche Form bewohnt als Brutvogel die britischen Inseln. Sie ist Stand- und Strichvogel, auch teilweise Zugvogel. Ich habe 66 Exemplare mit einer guten Serie vom europäischen Kontinente verglichen. (Der Typus ist Nr. 1100 im Museum zu Tring, ein S vom April 1902, Rottingdean in Sussex, erworben von Brazenor.) 108. Acanthis carduelis tschusii (Arrig.). Carduelis carduelis Tschusii Arrigoni, Avicula 1902, p.104 (Sardinien). Von A. e. carduelis durch düstere, mehr olivenbraune Oberseite, ver- düsterten, kaum bemerkbaren weißlichen Nackenfleck, sehr dunkle Brust- und Fringillidae. 69 Körperseiten, deutlicher bräunliche Ohrdecken, etwas schlankeren Schnabel und geringere Größe, von dem viel ähnlicheren A. e. britannicus durch schlankeren Schnabel und geringere Größe, sowie dunkleres Rot am Kopfe zu unterscheiden. Das Flügelmaß des Männchens scheint 78—79 mm nicht zu überschreiten. Sardinien und Korsika. (Exemplare von Siecilien, Cypern u. a. sollten studiert werden!) 109. Acanthis carduelis parva (Tsch.). Carduelis carduelis parva Tsehusi, Orn. Monatsber. 1901, p.129 („Südliche Form“ — typ. Lok. Madeira!). Carduelis carduelis nana Hartert, Wander). e. Naturf., p. 105 (1902— Schreibfehler für ©. c. parva!). Kleine, oben sehr dunkelbraune Form des europäischen Stieglitzes, Schnabel kleiner, Flügel kürzer, Nackenfleck verdüstert. Flügel 74—78, meist 75—76 nicht übersteigend. (Exemplare von Tenerife haben oft noch feinere Schnäbel als die von Madeira, der Unterschied ist aber durchaus nicht konstant.) Madeira, westliche Canaren Stücke von Tenerife (v. Thanner coll.), Gran Canaria und Gomera (Polatzek coll.), und Azoren (San Miguel und Terceira, Grant coll.) untersucht. Auf den Azoren angeblich eingeführt. In diesem Falle sicher von Madeira aus, nicht von Portugal, denn die iberische Form ist nicht parva. 110. Acanthis carduelis africanus subsp. nov. ?Carduelis meridionalis Brehm, Vogelfang, p. 109 (1855— nomen nudum!). Der Stieglitz Nordafrikas, den Tschusi (Orn. Monatsber. 1901 p. 129) und ich (A.d. Wander). e. Naturf. p. 313) #ür dieselbe Form wie die von Madeira hielten, weicht von ihr durch größeren, namentlich an der Wurzel dickern Schnabel, längere Flügel, nicht so tiefe, weniger rotbraune, mehr egrau- oder olivenbraune Oberseite ab, auch ist der weiße Nackenfleck etwas deutlicher. Von A. e. carduelis und A. e. britannicus weicht er durch etwas geringere Größe und etwas mehr graubraune Oberseite ab. Flügel anscheinend nicht über 78, ausnahmsweise 79 mm. Spanien (Aguilas), Marokko, Algier und Tunis. (Mir liegen 17 in Marokko von Riggenbach und mir gesammelte Stücke vor, 5 aus Tunis, 1 aus Aguilas in Spanien, auch verglich ich noch mehrere Stücke aus Algier. Das von Aguilas zeigt brennenderes Rot und ist vielleicht auch noch wieder abzutrennen. (Typus Jad. Mhoiwla bei Mazagan in Marokko, 1. Febr. 1902. Riggenbach coll. Nr. 78.) Diese Form ist in den Atlasländern sehr häufig und nistet hauptsächlich in den Kronen der Olivenbäume und Orangen. Die Gelege bestehen aus 4—6 Eiern, die denen der europäischen Form völlig gleichen, wenn sie auch oft, aber kaum im Durch- schnitt, etwas kleiner sind. 111. Acanthis carduelis major (Tacz.). Carduelis major Taczanowski, Proc. Zool. Soc. London 1879, p. 672 (Turkestan). Von A. e. carduelis durch die bedeutendere Größe, namentlich größern Schnabel, und das ausgedehntere und reine Weiß des Bürzels unterschieden, 70 Fringillidae, das bis auf den Unterrücken reicht, der noch weiß mit großen grauen Flecken ist, hellere Weichen, sowie die längeren, rein weißen Oberschwanzdecken, Flügel 83—89 mm. Vermutlich vom Ural an durch Westsibirien bis Omsk und Krasnoyarsk, Turkestan und Persien. Genaue Grenze gegen A. c. carduelis schwer anzugeben, in Rußland (Orenburg) scheinen Exemplare vorzukommen, die zwischen A. ce. carduelis und major stehen, und letztere Form zieht im Winter westwärts und wird dann in Ost-Europa, vereinzelt bis Polen und Preußen gefunden.) 112. Acanthis caniceps caniceps (Vig.). Carduelis caniceps Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.23 (Himalaya). Ähnlich Acanthis carduelis, aber der Schnabel langspitziger, das Rot des Gesichtes etwas heller, Oberseite hellbräunlichgrau, ohne alles Schwarz auf dem Kopfe. Bürzel und Öberschwanzdecken weiß Spitzenhälfte der Außenfahnen der innern Armschwingen weiß mit bräunlichem Schimmer. Brustseiten nicht braun, sondern gelblichgrau. Der junge Vogel oben fahlbraun mit dunkleren Federmitten, Kopf ohne Rot. Flügel G 79—81, © 77, Schwanz 50—52 mm. Westlicher Himalaya von Kaschmir (Hazara und Gilgit) bis Kumaon. 113. Acanthis caniceps orientalis (Eversm.). Fringilla orientalis Eversmann, Addenda ad Pall. Zoogr. fase. II, p.9 (1841— Typische Lokalität Jenissei, ex Pallas Zoogr. II, p. 16. Ganz wie A. caniceps caniceps, aber merklich größer. Flügel S 84—88, oO 81—82, Schwanz 54—58 mm, die Oberseite reiner und weniger bräunlich- grau, Bürzel und Aubenfahnen der Armschwingen reiner und schneeiger weib. Sibirien vom Baikalsee bis Krasnoyarsk, Turkestan, Transkaspien, Afghanistan bis zum östlichen Persien. Am Jenissei nicht selten mit A. carduelis major verbastardiert. Gewohnheiten und Nistweise wie bei unserm Stieglitz. Eier vom Altai in Nehrkorn’s Sammlung gleichen denen von A. carduelis. !) 11la. Acanthis carduelis brevirostris (Zar.). Carduelis elegans brevirostris ou Ü. elegans minor (sie!) Zaroudnoi, Bull. Soc. Imp. Nat, Moscou 1889, p.133 (1890-—- Baku). Carduelis minor Zarudnoi, op. eit.1893, p. 505 (russisch) (1894— Bergwälder bei Asrabad). Diese mir unbekannt gebliebene Form ist augenscheinlich eine Unterart von A. carduelis. Sie unterscheidet sich nach Zarudny’s ausführlicher Beschreibung von A. c. carduelis durch geringere Größe und die wie bei A. caniceps hellbräunlichgraue Ober- seite und nicht braune, sondern wie bei A. caniceps erdgraue Flecke an den Brust- seiten. Der Nackenfleck ist sehr verdüstert, die Wangen stark bräunlich. Die sonst noch angegebenen Unterschiede dürften nieht von Bedeutung sein. Flügel (nach Zar.) & 7578, © 70 mm. Wurde im Winter bei Astrabad in N.O.-Persien und an der Grenze von Trans- kaspien gefunden, Brutplatz noch nicht festgestellt. Fringillidae. Zu 114. Acanthis spinus (L.). (Fig. 19, 3.) Zeisig, Erlenzeisig. Fringilla Spinus Linn6, Syst. Nat. Ed.X, p.181 (1758— „Hab. in Europae juniperetis“. Typ. Lok. Schweden: erstes Zitat Fauna Suecica 203). Fringilla fasciata P. L. S. Müller, Natursyst. Suppl. p. 165 (1776— Europa, ex Buffon) Spinus viridis Koch, Syst. d. baier. Zool., p.235. („In den Gebirgen gemein.“) Spinus almorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.284 (1831— „die deutschen Ficehtenwälder“). Spinus medius Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.285 (1831— „auch er lebt zuweilen in unsern Nadelwäldern“.) Spinus betularum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.286 (1831— „die Nadelwälder“). Spinus obscurus Brehm, Vogelfang, p. 108 (1855— Deutschland. Ein einziges sehr merkwürdiges Stück ohne alles grün und mit schneeweißer Schwanzwurzel und weißer, statt gelber Flügelbinde. Jedenfalls nur Aberration. 1819— Thüringer Wald). Chrysomätris Dybowskii Taczanowski, Journ. f. Orn. 1876, p.199 (Askold. ohne schwarzen Kehlfleck). Engl.: Siskin. Franz.: Tarin. Ital.: Lucarino. Schwed.: Grönsiska. Sad. Oberkopf schwarz, vom Auge an nach hinten zu durch einen deutlich markierten grüngelben Streifen von den grünlichen Ohrdecken getrennt. Rücken gelblich grün mit schwärzlichen Schaftstrichen, Bürzel und Ober- schwanzdecken gelb mit gelblichgrünen Federspitzen, längste Schwanzdecken olivengrün, nach der Wurzel zu mehr oder minder schwärzlich. Handschwingen braunschwarz, Innenfahnen (mit Ausnahme der Spitzen) breit blaßgelb gesäumt, Außenfahne der äußersten langen Schwinge einfarbig, die andern mit schmalem, gelben Außensaum, außerdem die inneren fünf mit gelbem Basalfleck. Arm- schwingen schwarz, Außenfahnen an der Wurzel ganz gelb (fast die halbe Feder einnehmend) und nahe der Spitze gelb gesäumt, Innenfahnen an dem Wurzelteil etwa zur Hälfte gelb. Kleine Flügeldecken grünlich, mittlere und grobe an der Basis schwarz, an der Spitze breit grünlichgelb, wodurch ein schwarz und grünlichgelb quergestreifter Oberflügel entsteht. Steuerfedern schwefelgelb mit etwa °/, em weiten schwarzen Spitzen und schmalem schwarzen Saum an der äußersten, das mittelste Paar dunkel olivengrün mit gelblichen Säumen. Unterseite gelb mit schwarzem, meist durch helle Federsäume getrübten Kehlfleck, Unterkörper weiß, Körperseiten breit schwarz gestreift. Schnabel fleischfarben mit dunkler Spitze, Füße braun, Iris dunkelbraun. Flügel 73—75, Schwanz 45—49, Lauf 14—-15, Schnabel etwa 10 mm. Im frisch- vermauserten Gefieder haben die Federn der Oberseite aschgraue Kanten, wodurch besonders der schwarze Kopf getrübt wird. Diese nutzen sich später mehr oder minder ab. Das © ist oben bräunliehgelbgrün ohne schwarzen Oberkopf, mit breiteren schwarzen Mittelstreifen der Federn, Bürzel und Oberschwanzdecken gelb mit schwarzen Streifen. Flügel und Schwanz ähnlich gezeichnet wie beim d, aber das Gelb weniger ausgedehnt und meist blasser. Unterseite weißlich, der Hals und die Brustseiten mit gelbem, bald schwächerem, bald stärkerem Anflug, überall, mit Ausnahme der einfarbig weißen Mitte des Unterkörpers breit schwarz gestreift. Junge dem © ähnlich, aber oben viel mehr hellbräunlich, unten ebenfalls mehr bräunlich gestreift, die Grundfarbe gelblicher. Der Zeisig bewohnt Europa vom hohen Norden, soweit die Nadelholz- wälder reichen, als Brutvogel bis über die Fichtennadelwälder von Deutschland, 723 Fringillidae. Frankreich, der Schweiz, Nord-Italien, Österreich-Ungarn bis zum Caucasus und zieht im Winter in Scharen durch die Ebenen, häufig südwärts bis in die Mittelmeerländer, ausnahmsweise bis Nord-Afrika. Ostwärts durch ganz Sibirien bis Nord-China und Japan, auch von Kleinasien und Nord-Persien angegeben. In England im Winter häufig, als Brutvogel in Schottland, Irland und selten in Nord-England. Bewohner von Nadelwäldern. Überfluß und Mißraten der Baumsamen scheinen ihren Aufenthalt zu beeinflußen,. sodaß sie an denselben Orten manchmal selten, oder häufig sind. Munter und zutraulich, im Winter leicht bemerklich, zur Brutzeit ziemlich still und zurückgezogen, meist in hohen Bäumen. Erinnert in vielem an den Stieglitz. Die Locktöne sind verschiedener Art: es gibt einen schnarrenden Ruf wie tettett, tetetrett, außerdem einen pfeifenden, wie didei, didlei, oder wie Zeising klingenden‘ Wenn eine Schar auffliegt, hört man noch einen sonderbar heiser zwitschernden, oder sagen wir „tschätschenden“ Ton. Der Gesang ist zwitschernd, niedlich, aber nicht berühmt. Die Nahrung besteht aus Sämereien, namentlich Samen von Nadelhölzern, Erlen, Birken und vielen niederen Pflanzen. Im Sommer werden Insekten mit verspeist, die Jungen aber großenteils damit gefüttert, namentlich aber mit den Blattläusen von Tannen, Lärchen und Erlen. Das Nest steht in Bäumen, fast immer Nadelhölzern, selten auf Erlen und andern Laubbäumen, meist sehr hoch, selten niedrig in Büschen. Es ist tief und schön gebaut, meist sehr schwer zu finden, daher das Märchen von seiner Unsichtbarkeit. Die 4—6 Eier ähneln denen des Stieglitzes vollkommen, sind aber viel kleiner. Die der Rödern’schen Sammlung (meist in seiner Vogelstube gelegt) messen 16.6 >< 12.5, WMesi1l.7,. 1732122, 17.1><118,159><15, 165,716 2254 A Dr. Rey gibt an 15.5><11.78, 15.8><13.1, 14.4><13.3 mm. Durchschnittsgewicht 0.088 gr. 115. Acanthis thibetana (Hume). Chrysomitris thibetana Hume, Ibis 1872, p.107 („obtained by Mandelli on the borders of Sikkim and Thibet“). Sad. Oberseite gelblicholivengrün; Federn des Genicks und Hinter- halses mit subterminalen gelben Flecken, die einen ziemlich deutlichen unrein gelben Fleck hervorbringen. Federn des Rückens vor den Spitzen mit schwärz- lichen Mittelflecken und je 2 kleinen grauen Flecken an den Spitzen der Fahnen, wodurch ein etwas geschecktes Aussehen entsteht, Bürzel und Ober- schwanzdecken gelbgrün mit olivenfarbigem Schimmer. Schwingen schwarzbraun, Innensäume heller, Außenfahnen dunkel gelbgrün gesäumt. Ohrdecken und Bartstreifen olivengrünlich. Undeutlicher Superciliarstreif und Streifen unter den Augen und Öhrdecken trüb gelb. Unterseite dunkelgelb mit etwas bräunlichem Schimmer. Weichen und Unterschwanzdecken gelb mit schwarz- braunen Strichen. Steuerfedern schwärzlich mit grüngelben Säumen. Unter- flügeldecken matt gelbgrünlich. Schnabel und Füße (im Balg) bräunlich fleischfarben. Flügel 70, Schwanz 41, Lauf 12, Schnabel 8!/, mm, zeisig- artig fein und spitz. © ad. Oberseite grünlicholivenfarben mit breiten bräunlich schwarzen Streifen, Genick, Hinterhals und Rückenmitte mit hellgelben Flecken. Handschwingen schwärzlich mit schmalen grünlichen Säumen, Armschwingen schwarzbraun, Außenfahnen nur nahe der Wurzel und Spitze mit gelbgrünen Saumflecken, wodurch eine schwarze Querbinde entsteht. Unterseite blaßgelb, am Unterkörper fast weiß, Brustseiten und Unterkörper breit schwarzbraun gestreift. Fringillidae. 13 Lebt in gewaltigen Höhen in Sikkim, an und jenseits der tibetanischen Grenze. Wie es scheint nur von seinem Entdecker, dem verstorbenen Mandelli, in den siebziger Jahren gesammelt. Fortpflanzung unbekannt. 116. Acanthis spinoides (Vig.). Carduelis spinoides Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.44 (Himalaya). Sad. Oberseite dunkel schwarzbraun mit grünlichem Schimmer, Stirn meist mehr oder minder, oft ganz gelb; breiter Superciliarstreif, Zügel, Streif unter den Ohrdecken, ein undeutliches Halsband, Bürzel und Unterseite gelb. Schwingen schwarz mit gelber Basis, Spitzen der Armschwingen weißlich. Kleine Flügeldecken und Spitzen der großen gelb, zwei Binden bildend, Handdecken schwarz. Schwanzfedern gelb, Spitzen aller und die mittelsten schwarz. Unterflügeldecken gelb. Iris hellbraun, Schnabel bräunlich fleisch- farben, Füße desgleichen. Flügel 78—81, Schwanz 45, Lauf 17, Schnabel 10 mm. Schnabel dick, klotzig, kolbig, hänflingsartig. ©. Oben trübgelb mit breiten schwärzlichen Streifen, unten schwefelgelb mit schwärzlichen Streifen, die jungen Vögel den © ähnlich aber viel bräunlicher und blasser. Bewohner der Bergwälder des Himalaya (bis 9000 engl. Fuß hoch) von Kaschmir bis nach China hinein (Szetschwan), wurde auch in Manipur erbeutet. Brütet „im Juli und August“, baut ein tief napfförmiges Nest aus feinem Grase, Moos und Haaren auf Bäumen und leet 5 Eier, die blaßerünlich sind, mit tiefbraunen Punkten und Fleeken und 171/2 ><13 mm messen. 117. Acanthis cannabina cannabina (L.). (Fig. 19, 1.) Hänfling, Bluthänfling. Fringilla cannabina Linne, Syst. Nat. Ed. X. p. 182 (Europa — typ. Lok. Schweden, denn erstes Zitat Fauna Suecica 210).}) Fringilla vitis P. L. S. Müll., Natursystem, Suppl., p. 163 (1776— Ex Daubenton Linotte des vignes. Hab. Frankreich. Merkwürdigerweise bisher fälschlich als Synonym von A. linaria zitiert!). Fringilla Linota Gmelin, Syst. Nat. I, p. 916 (1788— Europa. Ex Brisson, Buffon, Pennant ete.). Fringilla argentoratensis Gmelin, Syst. Nat. I, p.918 (1788— „Hab. eirca Argentoratum“. Ex Brisson: La Linotte de Strasbourg, Buffon). Passer Papaverina Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. Il, p.26 (1811— Süd-Rubland, Wolga). Cannabina pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.276 (1831— „in den deutschen Fichtenvorhölzern‘“). Cannabina arbustorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 277 (1851— Felder, Büsche, Weinberge). Linaria vulgaris Rüppell, Neue Wirbelth., p.95 (1835—40— Name für den „gewöhnlichen Hänfline“ — nomen nudum!). Cannabina major und minor Brehm, Vogelfang, p.106 (1855 — ohne besondere Vaterlands- angabe, nach Ausweis der Sammlung aus Renthendorf!). Cannabina Linnei Malm, Göteborgs Fauna, p. 197 (1877). Engl.: Linnet. Franz.: Linotte. Ital.: Fanello. ») Linn&’s Beschreibung ist so schlecht, daß weder Gmelin noch Pallas in ihr den Hänfling erkannten, da aber der Name cannabina heute ausnahmslos angenommen wird und sich auch wohl auf den Hänfling bezieht, so haben wir ihn beizubehalten. 74 Fringillidae. CJad. Vorderkopf mit blutroter Platte, die aber im frischvermauserten Ge- fieder durch bräunlichgraue Federkanten fast ganz verdeckt ist, übrige Teile von Kopf und Hals hell graubraun mit dunkleren Federmitten, durch Abnutzung der bräunlichen Ränder und Ausfallen der Seitenpartikel der Fahnen im Sommer ganz grau werdend. Rücken lebhaft kastanienbraun mit helleren Säumen und dunkleren Federmitten, auf dem Bürzel viel lichter braun unterer Teil des Bürzels und Öberschwanzdecken weiß mit dunklen, fast schwarzen Federmitten, der erstere manchmal mit rosenrotem Schimmer, die längsten Schwanzdecken schwarz mit weißen Säumen. Handschwingen schwarz mit schmutzigweißen Innen- und reinweißen Außensäumen, Arm- schwingen dunkelbraun mit schmutzigweißen Innensäumen und grossenteils kastanienbraunen Außenfahnen. Steuerfedern schwarz mit schmalen weißen Außen- und sehr breiten ebensolehen Innensäumen. Kopfseiten hell braungrau, unter dem Auge, in der Mitte der Ohrdecken und unter denselben bräunlich- weiße Flecke. Kehle bräunlichweiß, in der Mitte dunkel aschgrau längsgefleckt. Kropf und Brustseiten blutrot, im frischvermauserten Gefieder durch hell grauliche Partikelehen verdeckt, die nachher verschwinden und die rote Farbe rein hervortreten lassen. Übrige Unterseite weißlich, Seiten rotbraun mit dunkleren Federmitten. Schnabel bräunlich, Füße braun, Iris dunkelbraun. Flügel 82—85, Schwanz etwa 55—58, Lauf 16—17, Schnabel dick und kolbig, etwa 10 mm. (Kaum bei einem andern Vogel bringt die Abnutzung, resp. das Abfallen der kleinen Nebenästchen an den Federfahnen auffallendere Veränderungen hervor. Das wie bepudert aussehende, matte Hellrot wird dadurch brennend rot — von einem plötzlichen Influx von Pigment zur Zeit der Liebe oder sonstigen mysteriösen Vorgängen ist nichts wahr: die Feder verliert nur und dadurch entsteht das veränderte Aussehen) Qad. Wie das JS, aber ohne alles Rot, Kropf und Seiten breit dunkelbraun gestreift, Rücken meist dunkler und Bürzel weniger weiß, etwas kleiner. Junge Vögel ähneln den Weibchen. Vom 64° in Skandinavien und vom 60° in Rußland südwärts über den größten Teil von Europa. Im allgemeinen nur Strichvogel, aber in kalten Gegenden, wie Skandinavien, Ost-Preußen, Rußland Zugvogel, der im Winter als seltener Gast bis Egypten und Abyssinien geht. Die Behauptung, dab, englische Stücke dunkler seien, fand ich nicht bestätigt. Sie sind bisweilen, besonders die aus der Nähe von Städten stammenden, schmutzig, wie alles in England und den Kohlendistrikten West-Deutschlands, aber das darf nicht mit natürlicher Färbung verwechselt werden. Bewohner baumreicher und freier Gegenden, aber nicht ausgedehnter Hochwälder. Ein munterer und flüchtieer Vogel und ziemlich gesellige. Der Flug ist rasch und bogenförmig. Die Lockstimme ist kurz, hart und ganz charakteristisch, man hört sie am meisten im Fluge. Der Gesang ist ausgezeichnet, flötend, aber von harten, lockton- artigen Tönen eingeleitet und unterbrochen. Ziemlich reiner Samen- und Körnerfresser, der nur ausnahmsweise auch Insekten frißt, auch die Jungen werden zwar neben Sämereien auch mit einigen Insekten gefüttert, aber nicht in dem Maße wie die andern Fringilliden. Das Nest steht meist in Büschen, !/g—3 m hoch, bisweilen aber auch hart am Boden in Ginsterbüschen, Grasbüscheln, Heidekraut, mit Vorliebe aber in Dornhecken und toten Reisighecken und -Haufen, in Torfhaufen und Holzklaftern, auf kahlen Dünenrücken, Torfmooren und Wiesen, wie in Gärten, Laubhölzern und Nadelholz- schonungen. Namentlich zur ersten Brut werden mit Vorliebe immergrüne Büsche benutzt. Die Eier der ersten Brut findet man im April, bisweilen sogar schon Ende 1 Fringillidae. 75 März (in milden Gegenden), eine zweite Brut findet regelmäßig statt. Die Eier sind weißlich mit bläulichem oder grünlichem Schimmer bis hellblau, mit bleichen violett- grauen Schalenflecken und tief blutroten bis braunschwarzen Punkten, Flecken, Kritzeln und Strichen. Sie sind ‚äußerst variabel, zuweilen ganz ungefleckt, sehr dünnschalig, manchmal von denen des Stieglitzes nicht zu unterscheiden, meist aber größer und schwerer. Krohn berichtet von einem ungefleckten weißen Gelege bei Hamburg. Die Gelege bestehen aus 5—7, die der zweiten Brut aus 4—6 Eiern. Sie messen nach Rey im Durehschnitt nach 80 gemessenen Exemplaren 18.3 ><135.1 mm, im Maximum 20.3><14.9, im Minimum 16>< 12, das durchschnittliche Gewicht ist 0.098 gr. Das Weibchen scheint meist allein zu brüten, Helm aber beobachtete regelmäßiges Brüten des din den Abendstunden und ich sah in England eindgam Nachmittage nach 5 Uhr auf den Eiern sitzen. Brutzeit 15—14 Tage. 118. Acanthis cannabina mediterranea Tschusi. Acanthis cannabina mediterranea Tschusi, Ornith. Jahrb. 1905, p. 139 (Typ. Lok. Cattaro, Dalmatien). Schwer kenntliche Form. Etwas kleiner als die nordeuropäische, was aber nur bei Vergleichung von Serien festzustellen ist. Die größten J scheinen allerdings die kleinsten Maße der echten cannabina 9 kaum zu überschreiten. Im allgemeinen auch lebhafter gefärbt, was aber vielleicht nur Folge des im Süden rascheren und gründlicheren Abnutzungsprozesses und Verfalls der Federn in der Brutzeit ist. Nördliche Küsten des Mittelmeeres: Dalmatien, Süd-Italien, Süd-Spanien. Genaue Verbreitung z. Z. nicht festzustellen. 119. Acanthis cannabina nana (Tsch.). Cannabina cannabina nana Tschusi, Orn. Monatsber. 1901. p.130 (Madeira). Acanthis cannabina meadewaldoi Hartert, Nov. Zool. 1901, p. 323 und A. d. Wanderjahr. e. Naturf., p. 104 (Tenerife). Sehr kenntliche Form. Ganz wie 4. ce. cannabina, aber erheblich kleiner! Flügel 75—80 mm. Alle Färbungsunterschiede verschwinden beim Vergleiche größerer Serien. Einige Tenerife-Vögel haben auffallend große Schnäbel. Auf solche basierte ich meine A. ce. meadewaldoi, die großen mir nun vor- liegenden Serien aber beweisen die Unhaltbarkeit dieser Form. (52 Exemplare mit 110 von A. ce. cannabina verglichen.) Madeira, Canaren, Marokko, Algier und Tunis. 120. Acanthis cannabina fringillirostris (Bp. & Schleg.). Linota fringillivostris Bonaparte & Schlegel, Monoer. Loxiens, p.45, Taf. 49 (1850 — „Nepaul“ errore. Der Typus wird wohl von Kaschmir stammen). Cannabina bella Cabanis, Mus. Hein. I, p.161 (1850—51— Ex Hempr. & Ehrenb. MS., Syrien). Jad. wie das von A. ce. cannabina, aber die Färbung im allgemeinen etwas lichter, namentlich der Hals heller, auf dem Scheitel meist mit einigen fast weißen Federrändern, wodurch ein weißlicher Fleck entsteht, das rot heller, die weißen Federränder des Bürzels meist breiter. Flügel 83—87, also durchschnittlich etwas länger, oft aber gleich. Vertritt A. e. cannabina vom Kaukasus und Kleinasien nach Osten hin, durch Turkestan, Persien, Afghanistan bis in das nördliche Kaschmir. 76 Fringillidae. 121. Acanthis flavirostris flavirostris (L.). Berghänfling. Fringilla flavirostris Linne, Syst. Nat. Ed. X, p.182 (1758— „Europa“. Typ. Lok. Schweden, denn einziges Zitat Fauna Suee. 204). Fringilla montium Gmelin, Syst. Nat. I, p.917 (1788— Ex Brisson, Buffon, Pennant u.a. „Europa“). Cannabina media Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.279 (1831— „selten, wie im Winter 1826, in Nord-Deutschland“). Linaria montana Selby, Ill. Brit. Orn. I, p.318, pl.55, Fig. 5 (1833— Norway, Sweden ete.) Cannabina microrhynchos Brehm, Vogelfang, p. 106 (1855— Mittel-Deutschland). Cannabina montium major A. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nomen nudum!)). Engl.: Twite. Franz.: Linotte montagnarde, linotte ä bee jaune. Sad. Oberseite tiefbraun mit rostbraunen Federrändern, sodaß sie hell- und dunkelbraun gestreift erscheint, Bürzel rosenrot mit sehr hell- bräunlichen Federspitzen. Schwingen schwarzbraun mit bräunlichweißen Innensäumen, die Handschwingen mit schmalen weißen, die Armschwingen mit breiteren hellbraunen Außensäumen. Steuerfedern schwarzbraun mit weiblichen, an den mittleren Paaren mehr bräunlichen Säumen. Kopfseiten hell zimmetbraun, dunkelbraun gestrichelt, über den Augen ein deutlicher Supereiliarstreif. Kinn und Kehle hell zimmetbraun, Brust und Körperseiten ebenso, aber dunkelbraun gestreift, Mitte des Unterkörpers weiblich, ungestreift, Unterschwanzdecken bräunlichweiß mit schmalen, an den längsten Federn breiteren, tiefbraunen, fast schwarzen Mittelstreifen. Unterflügeldecken weiß, an den Wurzeln schwärzlich. Schnabel wachsgelb mit dunkler Spitze, Iris braun, Füße dunkelbraun mit fast schwarzen Krallen. Flügel 76—81, Schwanz etwa 64—66, Lauf etwa 16, Schnabel 8&—9 mm. Im Frühjahr stoßen sich die Federkanten ab, die Oberseite erscheint dadurch dunkler und ein schon vorher angedeutet gewesener weiblicher Nackenfleck tritt mehr hervor, die dunkle Streifung der Unterseite wird auffallender. 9 und junge Vögel ähneln den alten, aber der Bürzel ist wie der Rücken, ohne rot, der Flügel kürzer, 72—76.5 mm. (A. flavirostris unterscheidet sich von dem ungefähr gleich großen A. ER durch den Mangel des Rot an Kopf und "Brust, von A. linaria durch bedeutendere Größe, Abwesenheit von rot an Kopf und Brust, und längeren Schwanz.) Brutvogel vom mittleren England (einzeln im Seengebiet) über Schott- land, Irland, die Shetlands-, Orkney-Inseln und Hebriden, auf den Inseln und an der Westküste von Norwegen bis etwa 70° nördl. Breite, seltener in Schweden und Nord-Rußland. Auf der Wanderung in Süd-England, Nord- Deutschland (manchmal in Menge über Helgoland ziehend), Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, aber nur selten in Spanien, Italien und Süd-Rußland. Bewohner offener, nur mit Gras, Moos, Heidekraut und niederm Gebüsch bewachsener, meist felsiger Gelände. Außerst lebhaft und munter, im Fluge und anderweitig dem Hänfling ähnelnd, sucht seine Nahrung meist auf dem Boden. Der Lockton ähnelt bald dem des Hänflings, bald dem der Leinzeisige — bald ist er ein flötendes daii, bald ein tschätschender Ton. Der Gesang hat flötende, zischende und knarrende Töne. Nahrung Sämereien, besonders ölhaltige, im Sommer und zumal bei der Aufzucht der Jungen mit Insekten gemischt. Das Nest steht meist am Boden unter Steinen, Büschen, Heidekraut usw. und ist dem des Hänflings Ähnlich, aber meist etwas dickwandiger und mehr mit Federn und Renntierhaaren ausgefüttert. 2 Bruten sind Fringillidae. Bi nicht selten, vielleicht die Regel. Es enthält 4—5, selten 6 oder nur 4 Eier, die denen - des Hänflings ähneln, aber öfter blaß rotbraune Strichelung zeigen. Sie sind hell grünlichblau und messen nach Rey im Durchschnitt 167><12.1, bis 18>< 12.4 oder nur 15.3>< 12.3, bezw. 16.8>< 11.8 mm. Das durchschnittliche Gewicht ist etwa 0.073 gr. 122. Acanthis flavirostris brevirostris (Moore). Linota brevirostris Moore, Proc. Zool. Soc. London 1855, p. 216 („Erzeroum and Afehanistan“. — Typus von Erzeroum im Brit. Mus. Ex Bonaparte, Geogr. & Comp. List, p.34 (nomen nudum) falsche Vaterlandsangabe. nämlich „South- eastern Europe“, wenn diese Form gemeint war). Linota erythropyga Seeb., teste Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p. 238 (1888— synonym). Von A. f. flavirostris auf den ersten Blick durch hellbräunliche, fast weißliche Federränder der Oberseite, heller rosenroten, mehr ins weißliche ziehenden Bürzel und hellere nicht so braune Unterseite unterschieden. Schnabel kleiner. (Zentralasiatische Stücke haben oft kürzere Flügel, der Unterschied scheint aber nicht konstant und nicht lokalisiert genug zu sein, um — nach dem untersuchten Material — darauf einen Namen zu gründen.) Vom Kaukasus und Kleinasien durch Persien, Turkestan und Tibet bis in die Mandschurei. Gleicht in seiner Lebensweise L. f. flavirostris. Nest und Eier ebenfalls äußerst ähnlich. Ein Gelege von Erzerum in Dresser’s Sammlung (4 Eier) mißt durch- schnittlich etwa 15.5 ><17.5 mm. Gelege vom Kuku-Noor zu 5 und 6 Eiern gleichen denen von A. f. flavirostris und messen nur 12.4><17 und 12.6 >< 17.1 mm. 123. Acanthis flavirostris stoliczkae subsp. nov. ? Linaria pygmaea Gray, Hand-list Il, p.109 (1870— „Ladakh“, nomen nudum! Nach Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p.238 synonym von brevirostris). Oberseite viel mehr blaß sandig-braun, die Federmitten viel heller braun, Unterseite blasser und matter. (Typus: Jad. Gilgit, 7. März 1880, J. Scully Nr. 738, in Mus. Tring.) Vermutlich Standvogel, jedenfalls aber Brutvogel in Kaschmir (Gilgit, Ladakh, Shandur Yassin). Nach Stoliezka in den Kulu- und Sutlej-Tälern im Winter, sowie bei Chindi. 124. Acanthis flammea flammea (L.). (Fig. 19, 2.) Birkenzeisig, Leinfink, Leinzeisig.') Fringilla flammea Linne, Syst. Nat. Ed. X, p. 182 (1758— „Habitat in Europa“. Typische Lokalität Norrland in Schweden, ex Fauna Suecica no. 201. Man hat es sich bequem gemacht, indem man diesen Namen entweder gar nicht !) Das Studium der „Leinfinken“ oder „Birkenzeisige“ ist ein besonders schwieriges, weil einige Formen ungemein verbreitet sind (eircumpolar), andre lokal, außerdem diese Vögel während der Brutzeit durch Abnutzung und Verfall des alten Gefieders sich gewaltig verändern. Es ist daher notwendig, aber nicht immer möglich, Serien aus den verschiedenen Gebieten von der gleichen Jahreszeit, besonders frisch vermauserte Vögel, zu vergleichen. Literatur: Stejneger, Auk 1884, pp. 145—155. — Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, pp. 245—256. — Deichler, Naumann’s Naturg. Vög. Mittel-Europas, pp: 301—312. — Ridgway, B. North & Middle America I, pp. 78—92. — Mit der von 78 Fringillidae. oder als Synonym von linaria zitiert hat. Linn& selbst kannte den Vogel nicht, sondern beschreibt ihn nach Rudbeck’s Bilde und nach Klein — Hist. Av. Prodr., p.93 — wo deutlich der Birkenzeisig beschrieben ist. Da flammea vor linaria steht, nehmen wir den Namen ohne Bedenken an. Nicht wir, die wir Nomenklaturfragen ernst nehmen, sondern die, welche leichter Hand flammea unbeachtet ließen, sind an der Namensänderung schuld). Fringilla Linaria Linne, Syst. Nat. Ed. X, p.182 (1758 — „Habitat in Europa“. Typ. Lokal.: Erlenwälder Schwedens, ex Fauna Sueeica no. 210). Linaria borealis Vieillot, Mem. R. Accad. Sei. Torino XXIII, 1816, Sei. Fis., p. 199. Linaria agrorum und betularum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 281, 282 (1831— Herbst in Deutschland). Linaria canescens Gould, B. Europe III, pl.193 (1854— als häufiger Wintergast in England beschrieben, ler a unbekannt). Linaria dubia, assimilis, oe septentrionalis, pusilla Brehm, Vogelfang, p. 107 (1855— nomina nuda(!), nach Untersuchung der Exemplare ganz oder teil- weise hierher gehörig. Brehm selbst unterschied die groß- und kleinschnäbligen Formen nicht als solche, sondern teilte nach dem Rot der Brust ein!) Aegiothus ruber cerassirostris, tenuirostris, microrhynchus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nomina nuda(!), nach Untersuchung der Exemplare hierher gehörig), (Ridgway, B. N. & Middle Amer. I, p.88 u. a. rechnet hierher auch: Aegiothus fuscescens Coues, Proc. Ac. Nat. Sci. Philad. 1861. p. 222, typ. Henly Harbor, Labrador, was eh auch für riehtig halte. Deichler, Naumann’s Naturg. Vög. Mittel-Europas Ill, 1900, p. 310 unterscheidet diese Form, aber die von ihm angegebenen Unterschiede sind nicht zu erkennen). Linaria americana Wied, Journ. f. Orn. 1858, p.538 (Missouri). Acanthis intermedius Dybowski, Bull. Soe. Zool. France VIII, 1883, p.365 (Kamtschatka). Acanthis innominatus Dybowski, Bull. Soe. Zool. France VIII, 1883, p.366 (Kamtschatka). Eng]l.: Mealy Redpoll. Franz.: Sizerin boreal. Schwed.: Gräsiska. Sad. Schnabel wachs- oder horngelb mit dunkelbrauner Spitze, Vorder- kopf bis etwa in die Mitte des Kopfes rot; Federn von Hinterkopf, Hals und Rücken dunkelbraun mit hellrostbraunen Säumen, die des Bürzels etwas dunkler mit weißlichen oder weißen Säumen, mehr oder minder rötlich angehaucht, und die des untern Bürzels rosenrot mit weißlichen Spitzen. Flügel und Schwanz dunkelbraun mit schmalen hellbraunen Säumen. Zügel und” großer Kinnfleck dunkelbraun, fast schwarz; Kehle, Kropf und Brustseiten rosenrot, übrige Unterseite weiß, Körperseiten il Unterschwanzdecken dunkel- braun gestreift. Unterflügeldecken und Achselfedern weiblich, die letzteren oft mit rötlichem Schimmer. Füße dunkelbraun. Flügel 74—78, Schwanz etwa 57—58, Schnabel 8, Lauf 15 mm. — Jüngere 9 haben kein Rot an der Kehle und Brust. Es scheint, daß das Rot erst im zweiten Jahre völlig ausgebildet ist. Im Frühjahr nutzen sich die Federränder ab, die Fahnen verlieren ihre kleinen Anhängsel, die Oberseite wird dadurch viel schwärz- licher, düsterer, das Rot feuriger, die Streifung der Seiten auffallender. Nach der Brutzeit werden diese Vögel scheußlich, die Oberseite ganz schwarzbraun, Deichler vorgeschlagenen, teilweise nur vermuteten Einteilung in 12 verschiedene Formen bin ich nicht einverstanden. Es scheint, daß der Verfasser die jahreszeitlichen Veränderungen nicht genug gewürdigt hat. Nach Vergleichung bedeutender Serien muß ich Sharpe, Stejneger, Ridgway u. a. beistimmen, die eine eircumpolare Verbreitung mehrerer Formen annehmen und die englische und alpine Form vereinigen. Acanthis hornemannii muß artlich getrennt werden, da Formen derselben mit solchen von flammea im gleichen Gebiete zu nisten scheinen und sich trotz geleeentlicher Bastarde erhalten und von A. holboellii gilt vielleicht dasselbe! A. brewsterii ist offenbar ein Bastard. Fringillidae. 79 die Körperseiten noch viel schärfer schwarzgestreift, auch scheint dann das Rot an der Unterseite wieder zu verbleichen. Das © hat den roten Vorderkopf wie das ©, aber nie rot an der Unterseite. Es ist etwas kleiner als das JG. Junge Vögel sind wie die Q, aber brauner und ohne rot am Kopfe, das erste Kleid zeigt außerdem Kehle, Brust und Seiten breit dunkelbraun gestreift. Der immer deutlich gestreifte Bürzel, die zwar bräunliche, aber nieht rostbraune Oberseite, mittlere Größe und kleiner Schnabel kennzeichnen diese Form. Brutvogel im Norden der Erde. Die nördlichsten Brutplätze (z. B. Karesvando in Lappland in Nord-Europa, Ungava bis West-Alaska in Nord- Amerika) fallen mit den südlicheren von Acanthis hornemanni ewilipes zu- sammen, und in diesen Gegenden kommen sogar Exemplare vor, die man nur als Bastarde zwischen A. f. fHammea und A. h. exilipes deuten kann, da das Brüten der letzteren beiden und einer intermediären Form in derselben Gegend nicht gut angenommen werden kann. In Europa südlich bis in das nördliche Ost-Preußen, dort in der Nähe der Ostsee brütend. A. f. Hammea besucht auf der Wanderung fast ganz Europa, sowie das mittlere Asien und Teile Nord-Amerikas. (Es ist mir unmöglich, die amerikanische und sibirische Form zu trennen. Deichlers Voraussetzung, daß stets nur eine Form an einem Orte brütet und daher alle Leinzeisige Subspezies einer Art seien, ist eine unbewiesene An- nalıme, daß in ganz Nord-Sibirien nur eine Form vorkomme ist nicht richtig.) Ein hübscher, unruhiger, lebhafter, aber nicht scheuer Vogel, Bewohner nordischer Birken- und Erlenwälder, sogar nördlich der Grenze der Birkenwälder noch nistend; nördlich des 58. Grades regelmäßiger Brutvogel. Die Liockstimme ist ein eigenartiges Tschätt, tschätt, das sie sitzend und fliegend hören lassen. Außerdem haben sie noch einen angenehmen flötenden Ruf und einen zwitschernden, kunstlosen Gesang. Die Nahrung besteht aus Sämereien vieler Art und im Sommer wohl auch aus Insekten. Das dicht gefütterte Nest steht in Büschen und Bäumen oder zwischen Gras und Steinen und enthält ziemlich spät im Jahre 4—5, selten 6 Eier. Diese sind hellblau oder grünlichblau mit rotbraunen Flecken und Punkten. Sie messen etwa 16.8>< 12.2 bis 18><12.5 und 18.2><12.3 mm. Die Jungen werden zumeist mit Insekten und deren Larven aufgefüttert. 125. Acanthis flammea holboellii (Brehm). (?Art statt Unterart.) Linaria Holboellii Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.280 (1831— „selten, wie Nov. 1822 und 1825 im mittleren Deutschland“). Linaria almorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.281 (1831— Vorkommen wie bei L. holboellii). Linaria longirostris Brehm, Vogelfang. p.107 (1855— „kommen aus dem Norden nach Deutschland‘). Fringilla linaria magnirostris Holmgren, Scand. Fogl.I, p.328 (1866, Nord-Schweden). Linaria brunnescens Homeyer, Journ. f. Orn. 1879, p.184 („Lappland, Grönland, Schweden‘). Linaria robusta, canigularis Brehm, Vogelfang, p. 107 (1855— nomina nuda(!), nach den Exemplaren der Sammlung hierher gehörig). Ganz wie A. f. lammea aber größer, der Flügel länger, Schnabel stärker und meist merklich länger. Flügel 75—81'/,, Schnabel 9—11 mm. Es scheinen Zwischenformen zwischen hobölli und fammea vorzukommen, merkwürdigerweise nisten diese beiden Formen auch manchmal an denselben 80 Fringillidae. Orten (Lena, Sommer 1903), sodaß man fragen muß, ob holboellii nicht sogar als Art aufzufassen ist. Äußerster Norden der alten und neuen Welt, in der Regel nördlich von A. f. Hammea, kolonienweise hier und dort. Auf der Wanderung teils in getrennten Flügen, teils mit Alammea gemischt, in Süd-Schweden, England (ein Stück bei Tring erlegt), Deutschland, Ungarn, Rußland und Teilen von Mittel-Asien, Nord-Japan und dem nordöstlichen Amerika. 126. Acanthis flammea rostratus (Coues). Aegiothus rostratus Coues, Proc. Ac. Nat. Sci, Philadelphia 1861, p.378 (S.-Grönland). Acanthis linaria y. lanceoiata Dubois, Consp. Av. Eur. 1871, p.18 (Ex Selys-Long- champs MS.). ? Acanthis groenlandica Bonaparte, Rev. et Mag. Zool. 1857, p.55 (Nomen nudum!). Sehr große Form mit starkem, hänflingsartigem Schnabel, Oberseite sehr dunkel, Streifung der Unterseite sehr auffallend dunkel und kräftige. Anscheinend ist das Rot der Unterseite niemals sehr stark ausgebildet. Flügel 77.5—83.8, Schnabel 8.5 —10.5 mm. ‚Brut- und Standvogel in Grönland. Im Winter in südwestlicher Richtung südwärts wandernd durch Canada und Teile der Vereinigten Staaten. In Europa nicht nachgewiesen! > 127. Acanthis flammea cabaret (P.L. S. Müll.). Kleiner Birkenzeisig. Fringilla Cabaret P. L. S. Müller, Natursysteim, Suppl., p. 165 (1776— ex Daubenton & Buffon. „Europa“ — Deutschland und Frankreich nach Buffon). (Die Beschreibung und Abbildung von Buffon und Daubenton passen nur auf die mittel-europäische Form und das Habitat spricht nicht dagegen. Vorsichtige Nomenklatoren wie Salvadori, Stejneger, Tschusi (in. litt.) haben auch den Namen cabarei unbeanstandet acceptiert). Fringilla minima Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p.28 (1783— Daubenton’s, pl. 485, Fig. 2 „Le Cabaret“ benannt). Linaria rufescens Vieillot, Mem. R. Accad. Torino XXIII, Se. Fis., p. 202 (1816). Linaria minor Leach, Syst. Cat. Mamm. & B. Brit. Mus., p.15 (1816— nom. nudum). Engl.: Lesser Redpoll. Auf den ersten Blick durch geringe Größe, rotbraune Federränder der Oberseite, die überhaupt sehr dunkel ist, sowie sehr braune Kehle, Hals und Brustseiten der 9 und Jungen gekennzeichnet. Flügel SG 69—73, Q 66 bis 70 mm. Bewohnt als Brutvogel Mittel- und West-Europa. In Mittel-Europa nur Gebirgsvogel (Alpen, ?Karpathen, Balkan), in Schottland, Irland und- England, aber hier auch in der Ebene. Im Herbst und Winter Strichvogel. (Englische und kontinentale Stücke sind nieht zu unterscheiden.) Tschusi, Deichler u. a. nehmen allerdines an, daß erstere bräunlicher sind. Würde man sie trennen wollen, müßte ein neuer Name für sie gemacht werden. (Gätke erwähnt das Brüten eines Paares von Leinzeisigen auf Helgoland, die Form aber ist nicht festgestellt. Radde beschreibt das Brüten einer noch ununtersuchten Form im Kaukasus.) Gleicht in seinen Gewohnheiten und seiner Lebensweise den nordischen Formen, aber die Nistzeit ist früher. Sowohl in England als auch in der Schweiz, wo diese f Fringillidae. sl Form bis fast 1900 m hoch brütet, findet man schon Ende April und in der ersten Hälfte des Mai die Eier, die denen von A. f. fammea gleichen, aber im allgemeinen wohl noch etwas kleiner sind. Der Gesang scheint kräftiger, wohllautender zu ‚sein, als der der nordischen Form. 128. Acanthis hornemannii hornemannii (Holb.). Linota hornemannii Holböll, Naturk. Tidskr. IV, 1843, p.398 (Grönland). (Acanthis canescens, non Gould!, mehrerer Autoren). Die größte und hellste Form der Leinzeisige. Bürzel ungestreift, schneeweiß, bei alten J zart rosa angeflogen, ebenso die Brust, die nie lebhaft rot wird. Flanken weiß, mit sehr geringer Strichelung oder ganz ohne dieselbe. Federränder des Rückens bräunlichweiß. Schnabel sehr kurz und dick. Im Jugendkleide sind Hals und Nacken gelblich angeflogen. Flügel d 84—90, 0 80—84 mm. Brut- und Standvogel in Grönland bis zum 73° nördl. Breite; Island, Spitzbergen, Jan Magen. Im Winter in Teilen von Nord-Amerika. Soll auch zweimal in England und einmal in Frankreich vorgekommen sein. 129. Acanthis hornemannii exilipes (Coues). (Linaria canescens, non Gould!, mehrerer Autoren.) Aegiothus exilipes Coues, Proc. Ac. Nat. Sei. Philadelphia, Nov. 1861, p. 385 (Fort Simpson, Arktisches Amerika). Linaria sibirica Homeyer, Journ. f. Orn. 1879, p.185 (Onon und Baikal). Linaria pallescens Homeyer, Journ. f. Orn. 1880, p. 156 (= sibiriea)). Gleichsam eine verkleinerte Ausgabe von A. h. hornemannü, auch im ganzen dunkler, der Bürzel ungestreift, aber nicht so ausgedehnt weiß, Körper- seiten und Unterschwanzdecken mehr gestreift, das Rot der Unterseite in der Regel mehr entwickelt. Flügel 9 74—77.9, 0 69.6—74.6 mm. (In Lappland kommen Exemplare vor, die zwischen dieser Form und A. f. lammea stehen und vermutlich Bastarde sind.) Circumpolarer Brutvogel. In Amerika von Ungava bis West-Alaska brütend, im Winter die nördlichen Vereinigten Staaten besuchend. In der alten Welt von Lappland dureh Sibirien bis Nord-Japan, auf der Wanderung weiter südlich bis Ost-Preußen (ausnahmsweise). 130. Acanthis citrinella citrinella (L.). Zitronenzeisig. ? Fringilla Citrinella Vroeg, Catalogus Verzam. Vogel. dier., Adumbratiuneula, p.3 (1764— „hier“, d.h. Holland). Fringilla Citrinella Linne, Syst. Nat. Ed. XII, p. 320 (1766— Ex Gesner, Aldrov., Will. ete. „Hab. in Europa australi“. Ich nehme als typ. Lok. die Alpen an, nach vorhergeh. Autoren). Emberiza brumalis Scopoli, Annus I, p. 145 (1769— Tirol). Citrinella alpina Bonaparte, Cat. Metod. Uce. Eur., p.48 (1842— nomen nudum!) (vgl. Bonap., Consp. Av. I, p. 520 (1850). Engl.: Citril Finch. Franz.: Venturon alpine. Ital.: Venturone. Sad. Oberkopf bis hinter die Augen, rund um den Schnabel bis hinter die Augen, Unterseite, Oberschwanzdecken und Bürzel gelbgrün. Nacken und E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 6 82 Fringillidae. Halsseiten grau. Rücken gelbgrün mit grauen Federrändern, die eine schwache Streifung hervorrufen. Schwingen tiefbraun mit hellbraunen Innen- und schmal- gelblichen Außensäumen. Kleine Flügeldecken gelbgerün, große tiefhraun mit breiten gelbgrünen Spitzen. Schwanz tiefbraun mit gelbgrünen Säumen. Körperseiten grau verwaschen, Bauchmitte und Unterschwanzdecken weißlich- gelb. Unterflügeldecken gelbgrau. Schnabel hornbräunlich, Unterschnabel mehr weiblich, Füße bräunlich, Iris braun. Flügel etwa 76, Schwanz 50—53, Lauf 14—15, Schnabel etwa 8.5 mm. Im Herbste ist das Gefieder dunkler, grau- bräunlicher, im Frühling viel mehr grüngelblich, weil sich die Federränder verlieren. Das © ist mehr braungrau, weniger gelblich. Die jungen unver- mauserten Vögel haben rostbräunlichgraue Oberseite mit schwarzen Schaft- strichen, die Unterseite ist bräunlichweiß mit braunen Flecken. Obere Flügel- decken mit breiten ockergelblichen Spitzen, Steuerfedern braun mit grau- weißen Säumen und Spitzen. Bewohner der Berge von Zentral- und Süd-Europa. Alpen, Pyrenäen, Vogesen, Gebirge Italiens, Schwarzwald, aber wahrscheinlich nicht im Harze, außer gelegentlich auf dem Strich. Im Herbst und Winter Strichvogel und gelegentlich auch in den Ebenen. Bewohner von Nadelwäldern, wo er zeisigartig lebt. Der Lockruf ist ein sanfter, etwas schwermütig klingender Pfiff, der Gesang aber ziemlich wohllautend. Das Nest steht in verschiedener Höhe, meist ziemlich hoch, fast immer auf Nadelbäumen. Es enthält 4—5 zeisigartige Eier, die nach Rey im Durchschnitt 16.355 >< 12.64, im Maximum 17.2><13.1 bezw. 16.2>< 14.1, im Minimum 15.4><12 bezw. 16.1 ><11.7 mm messen. Ihr Gewicht beträgt im Durchschnitt 0.0744 gr. 131. Acanthis citrinella corsicana (Koenig). Citrinella corsicana Koenig, Orn. Monatsber. VII, p. 120 (1899— Korsika). Unterscheidet sich von A. e. eitrinella wie folgt: Jad. Rücken rostbraun mit dunklen Mittelstreifen, Stirn und Bürzel etwas lebhafter grüngelb, Unter- seite viel lebhafter gelb, die längsten Oberschwanzdecken schwarzbraun mit weißgrauen Säumen, Unterschwanzdecken weiblicher. Flügellänge etwas geringer, ebenso Schwanz. © ebenfalls oben viel mehr bräunlich. Vertritt A. ce. eitrinella auf Korsika und vielleicht auch in Teilen des italienischen Litorales. Gattung SERINUS Koch 1816. Im allgemeinen zeisigartig (oder birkenzeisigartig) gefärbt, Gefieder sS; sehr weich, Flügel und Schwanz ziemlich lang, erste bis N dritte Schwinge Tast gleich und am längsten, Schwanz tief 7 ausoeschnitten, Schnabel kurz und dick, etwas wie geschwollen (Fig. 20). Afrika, Süd-Europa bis Nord-Deutschland, Mittel-Asien. Figur 20. Übersicht der paläarktischen Arten. 1 Stirn und Bürzel gelb oder Sa 2» DER See MEER 29 röic 2 Stirn ‘und "Bürzel 'orangerot N. 2.» u. en an 78, DuBllas ey 9 f Körperseiten gestreift... ..... ee CENT DS \ Körperseiten ungestreift. .». 2» - 0.2.0.» as 8 errgeusi 78 Fringillidae. 83 132. Serinus canaria serinus (L.). (Fig. 20.) Girlitz. Fringilla Serinus Linne, Syst. Nat., Ed. XII, p. 320 (1766— „Hab. in Europa australi“). Serinus hortulanus Koch, Syst. d. baier. Zool., p.229 (1816— „In Gebirgsgegenden selten. Gerne in Gärten.“) Serinus orientalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 254 (1831— S.O.-Europa bis Wien). Srinus meridionalis Brehm, t. c., p.255 (1831— Tirol und Schweiz). Serinus Islandicus Brehm, t. e., p.255 (1831— Island, aus Faber, Isis 1824, p. 792) (Typus verloren). Serinus flavescens Gould, Birds Europe III, Taf. 195 (1837). Serinus occidentalis Brehm, Vogelfang, p.93 (1855— S.-Frankreich). Serinus luteolus A. v. Homeyer, ‚Journ. f. Orn. 1873, p.223 („Der Girlitz“ — deser. nulla. Schlesien). Engl.: Serin Finch. Franz.: Serin, Cini. Ital.: Verzellino. Jad. Stirn gelb mit graubraunen Federspitzen, Oberkopffedern tiefbraun mit hellen Säumen, namentlich die in der Mitte an den Wurzeln gelb, Rücken- federn tiefbraun mit hellbräunlichen, teilweise gelben Rändern, Bürzel zitronen- gelb, Oberschwanzdecken wieder braun mit grünlichgrauen Rändern. Schwingen und Steuerfedern schwarzbraun mit hellbräunlichen Innen- und gelblichen Außensäumen und bräunlichweißen Spitzen. Unterseite gelb, Kopfseiten grau- braun gestreift, Körperseiten breit schwarzbraun und hellgraubräunlich gestreift, nur die Mitte des Unterkörpers gelb lassend, Bauch und Unterschwanzdecken weiblich, letztere mehr oder minder gelb verwaschen und mit einigen schwarz- braunen Schaftstrichen. Iris, Füße und Schnabel wie bei S. c. canaria. Flügel a 14, Schnabel 7”—7'/, mm. © ein Wehe Be oben etwas Baar Knien meistens nicht so lebhaft gelb und Vorderhals bis zum Unterkörper hin mehr oder weniger schwarz Vestreift. Das erste Jugendkleid hat gar kein Gelb, sondern ist oben tiefbraun mit breiten rostbräunlichen Federkanten, unten hell rostbraungelblich mit schwärz- lichen Streifen, Mitte des Unterkörpers ungestreift. Brut- und Standvogel in den Atlasländern und in ganz Süd-Europa von Spanien bis Griechenland, Klein-Asien und Palestina. Nach Norden zu reichte der Girlitz solange wir Nachrichten darüber besitzen, also seit mehr als 300 Jahren (Gesner, Aldrovandi), bis S. W.-Deutschland und war, wie noch heute, häufig bei Frankfurt, wo er als Girlitz, Hirngrill bekannt war, und woher er auch das Frankfurter Vögelechen genannt wurde. Zahlreiche Beobachtungen scheinen zu beweisen, daß die Art sich (in den letzten 50 Jahren wenigstens) weiter nach Norden verbreitet hat und noch verbreitet, denn heute . ist sie am Rhein mindestens bis Köln Brutvogel (in Bonn ungemein häufig), in der Mark häufig, in Pommern nicht selten, in den Niederungen West- Preußens geradezu Charaktervogel, usw. In Schlesien ist sie seit 1860 bekannt, mag aber auch früher schon vorgekommen sein. Es scheint wie gesagt, festzustehen, daß wir es hier mit wirklicher rezenter Weiterverbreitung zu tun haben, obwohl einzelne der angeführten Fälle skeptisch aufzunehmen sind, weil sie auffallend mit zufälliger Anwesenheit von Beobachtern zusammen- fallen. Faber’s isländischer Girlitz war sicher keine andre Art, sondern ein verirrtes Stück. In England nur sehr seltener Gast. In Deutschland Zug- vogel, der in Nord-Afrika überwintert. Rd 84 Fringillidae. Bewohner von Gärten, Parks, Alleen, Flußufern, Weinbergen, Laubwäldern. Im Frühling leicht bemerkbar, da er gern auf den Spitzen der Bäume und\ Büsche sitzt und seinen wie zitherartig klirrenden Lockruf girlitz, hitzriki hören läßt, und sich baum- pieperartig in die Luft schwingt, um wie ein Federball aufgebläht, sein klirrendes, anmutiges Liedchen singend, herabzuschweben. Nahrung Sämereien aller Art, vom Boden und von den Pflanzen aufgelesen. Das Nest steht vorzugsweise auf Obstbäumen, Eichen, Tannenbüschen, Eiben, Wachholder, Thuja, Weinstöeken, Roßkastanien, Linden, Gartenlauben aus verschiedenen Schlingpflanzen und dergl. m. Es ist ein tiefer Napf, prächtiger Bau aus Würzelchen usw., meist etwas mit Flechten verziert, weich und warm mit Federn, Haaren, Pflanzenwolle, gern aus alten Finkennestern entnommen, ausgefüttert. Eier meist blaßbläulich bis rahmweißlich, mit feinen Punkten, Flecken oder kritzeligen Linien gezeichnet, sehr dünnschalig. Von mir in Marokko gesammelte Eier messen 15.6 >< 12, 15.6 >< 11.8, 15.6 >< 10.9 mm usw. 18 Eier der Rey’schen Sammlung messen im Durchschnitt 16.06 >< 11.88, im Maximum 17.2 >< 11.6 und 15.9 >< 12.7, im Minimum 14.4>< 11 Das durchschnittliche Gewicht 0.070 g. Zwei Bruten. 133. Serinus canaria canaria (L.). Kanarienvogel. Fringilla Canaria Linne, Syst. Nat., Ed. X, p.181 (1758— „Hab. in Canariis insulis“ — Beschreibung des gelben Stubenvogels!). Crithagra butyracea (errore) Grant, Ibis 1890, p.441 (Madeira). Engl.: Canary-bird. Franz.: Serin, auch canari. Dem Girlitz sehr ähnlich, aber etwas größer, der Rücken vorwiegend grau, mit schwarzen Schaftstreifen, fast ohne gelbgrün, Bürzel nicht schwefelgelb sondern gelblichgrün, vor dem Flügelbug ein deutlicher grauer Streif, die Streifung der Körperseiten viel mehr auf diese beschränkt, sodaß die Unter- seite ungestreift erscheint. Die Kopfzeichnung ist eine andere, indem die Stirnfedern olivengelb (mit goldigem Schimmer) sind und dunkle Schaftstriche zeigen, am Hinterkopfe sind die Federn reingrau, mit schwärzlichen Schaftlinien, am Nacken wieder mehr grünlichgelb, in der Mitte des Kopfes fehlt das mehr oder minder hervortretende Gelb ganz. Flügel S 71—76, © 67—70 mm. Schwanz etwa 55—59 mm. Iris braun, Füße hornbraun, Oberschnabel dunkel hornfarben, Unterschnabel blaß fleischfarben. Auf den ÖCanaren (mit Ausnahme von Fuertaventura und Lanzarote), Madeira und den Azoren (San Miguel, Terceira, St. Jorge, Graciosa, Sta. Maria, Pico, Fayal). Ähnelt in seiner Lebensweise dem Girlitz, bewohnt Gärten, mit Bäumen bestandene Wegränder, Wälder, Weingärten. Nahrung Sämereien, Früchte (Feigen), in der Fort- pflanzungszeit wohl auch Insekten. Der Gesang ist einschmeichelnd, abwechslungsreich, mit größerer Zartheit in Rollern und Trillern, aber sonst wie der des Käfigvogels, wenn auch weniger laut. Auf Tenerife brütet der wilde Kanarienvogel in der Küsten- region anfangs März, vielleicht schon im Februar, weiter oben in den Bergen später, macht aber sicher in der Ebene zwei Bruten, ja man hat sogar von mehr als zwei Bruten gesprochen, damit aber wohl übertrieben. Daß die Küstenvögel zu späteren Bruten in die Berge ziehen, dürfte Phantasie sein, denn man findet die Kanarienvögel auch im Sommer noch in den tieferen Regionen. Das Nest steht in Büschen und Bäumen (Erica, Oytisus, Seinus, Cypressen, Orangen u.a.m.) besteht äußerlich aus Stengeln und Halmen, mit (weiblichen) Haaren und Pflanzen- wolle ausgefüttert. Eier 4—5, seltener 3, auf blaß meergrünem Grunde teils hellweinrötlich gefleckt, gewässert und gewölkt, teils tief rotbraun gepunktet, bekritzelt und gefleckt. Die Maße variieren nicht sehr und betragen im Mittel etwa 13><17 mm. (Lebens- weise: Bolle, Journ. f. Orn. 1858, p. 125, Koenig, Journ. f. Orn. 1890, p. 432). Fringillidae. 85 134. Serinus syriacus Bp. Serinus syriacus Bonaparte, Consp. Av. I, p.523 (1850, ex Hempr. & Ehr., MS. in Berlin Mus. — „ex As. oce. Bischerra“. Daß der Typus nicht mehr existiere ist ein Irrtum. Prof. Reichenow hat ihn untersucht und teilt mir mit, «aß er diese Art repräsentiere. Der Name muß daher angenommen werden, obwohl die Diagnose nicht gerade gut ist). Serinus aurifrons (non Blyth 1847) Tristram, Proc. Zool. Soc. London, 1864, p. 447, Ibis 1868, p. 207, Taf. VII. (Berg Hermon). Serinus canonicus Dresser, B. Europe III, p.558 Taf. 171 (1876). Erinnert an S. canaria serinus, dessen palestinensische Bergform er sein dürfte, unterscheidet sich aber in vielem, namentlich durch die ganz unge- streifte Unterseite, die dunkelgelb mit fahlbräunlichem Schimmer ist, hellfahl- bräunlichen Bauch und Unterschwanzdecken. Stirn und Nackenband goldgelb, Bürzel desgl. Schwingen tiefbraun mit gelben Säumen, Armschwingen mit gelber Basis der Aubenfahnen. Steuerfedern tiefbraun mit gelben Aubßen- und weißlichbraunen Innensäumen, letztere Farbe nach den äußern Federn hin an Ausdehnung zunehmend, sodab das äußerste Paar ganz bräunlichweiß mit dunklem Schaftstriche ist. Flügel 77 mm. Der junge Vogel ist oben sehr viel blasser und mehr rostbräunlich, mit rostbrauner Stirn, die Unterseite ungestreift wie beim alten J, die Schwingensäume sind grünlichgelb. 9 wie JO, nur etwas weniger lebhaft, im allgemeinen etwas mehr aschbräunlich. Palästina. Anscheinend lokal und nur im Gebirge. 135. Serinus pusillus (Pall.). Passer pusillus Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p.28, Taf. XLIII, Fig. I (1811— „Cirea Caucasum et mare caspium frequens avis, ..... Sl Fringilla rubrifrons Hay, Journ. As. Soc. Beng. XV, p. 38 (1846— Simla). Emberiza aurifrons Blyth, op. eit. XVI, p.476 (1847— oberhalb Simla). Oraegithus indicus Homeyer, Journ. f. Orn. 1880, p. 152 („Indien“). J'ad. Kopf, Kinn und Kehle schwarz mit schwachem olivenbräunlichen Schimmer, Stirn bis über das Auge hinaus lebhaft orangerot, diese orangeroten Federn an der Wurzel orangegelb. Übrige Oberseite schwarzbraun mit gold- gelben Rändern, Bürzel fast rein dunkelgelb. Oberschwanzdecken mit oe grauen, schwach gelblich schimmernden Säumen. Öberflügeldecken schwarz- braun mit dunkelgelben Säumen, die an den kleinen so breit werden, dab diese ganz gelb aussehen, die großen außerdem mit weißen Spitzen. Schwingen schwarzbraun, Handschwingen mit schmalen dunkelgelben, Armschwingen mit breiteren weißlichen Außensäumen, Innenfahnen nach der Wurzel zu hell- bräunlichgrau gesäumt. Steuerfedern schwärzlich mit dunkelgelben Auben- und schmalen hellerauen Endsäumen. Kehle bis zur Kropfgegend schwarz, übrige Unterseite gelb und schwarz, die Federn in der Mitte schwarz, an den Seiten und Spitzen dunkelgelb, Mitte des Unterkörpers hellgelb. Unterschwanz- und Unterflügeldecken gelb. Schnabel schwarz, Wurzel des Unterschnabels braun, Füße schwarz, Iris tiefbraun. Flügel 75—77, Schwanz 58—60, Schnabel etwa 6, Lauf 15 mm. Das frisch vermauserte Gefieder sieht infolge der breiten hell weißlichgrauen Säume viel heller aus, diese Säume aber nutzen sich bald ab und das Gelb tritt dann dunkler hervor. © etwas kleiner, nicht ganz so lebhaft gefärbt, das Schwarz der Kehle nicht so tief hinabreichend. Juv. Auf der Oberseite blaß sandartig braun, die Federn in der Mitte 86 Fringillidae. schwarzbraun, Kopf braun mit dunklern Federmitten, ohne eine Spur des orangeroten Stirnfleckes. Unterseite hellbraun, an den Seiten mit schwarz- braunen Längsflecken, am Unterkörper heller, fast weiblich. Bei den jungen JS ist infolge der schwärzlichen Federwurzeln die Kehle schon schwätrzlich. Bewohner von Gebirgswäldern, in Höhen über 3000 und 3500 bis zu 10500 engl. Fuß, im Winter in tieferen Lagen. Brutvogel im Kaukasus, im Taurus in Kleinasien, in Nordpersien, Afghanistan und Turkestan, Kaschmir, nordwestlicher Himalaya bei Ladakh, Spiti, Garkwäl und Lahul. Im Libanon und in den niedrigeren Regionen des Himalaya nur Wintervogel. Nach Angaben eines Vogelfängers, dem das Stück aber entkam, soll eines auf Helgoland vorgekommen sein (Neuer Naumann HI p. 278). Brütet in den hohen Wachholderbäumen und anderen Nadelhölzern seines Brut- gebietes, besucht im Winter auch Laubholz und Gärten. Das Nest ist größer als das des Girlitz und besteht aus feinen Halmen, mit einigen Flechten oder Holzstückchen durehwebt, weich mit Federn und Haaren ausgefütter. Man fand 3—5 Eier in den Nestern. Sie ähneln den Eiern des Kanarienvogels und Girlitz, sind bläulichweiß oder blaßblau, mit einigen tiefbraunen und zahlreicheren rötlichbraunen Flecken und kurzen Strichen, meist mehr oder minder kranzförmig um das stumpfe Ende herum. Sie messen 17.2><13.2 und 16><12.1 mm. Die Lockstimme ähnelt der des Girlitz, der Gesang ist nach Radde sehr angenehm. Gattung URAGUS Keys. & Blas. 1840. Eine höchst auffallende Gattung, die man sehr treffend als Meisen- gimpel bezeichnet hat. In ihrem sehr weichen und reichen, vollen Gefieder, sowie dem langen, durch die etwa 1 cm kürzeren Seitenfedern abgestuften und dabei in der Mitte ausgebuchteten Schwanze (Fig. 21) erinnern sie ober- flächlich an eine Schwanzmeise, obwohl sie tatsächlich Verwandte der Gimpel Figur 21. Figur 22. sind. Der Flügel ist ziemlich lang, aber rund, die erste (sichtbare) Schwinge ist merklich kürzer, die folgende auch noch deutlich kürzer als die längsten, die dritte bis fünfte sind etwa gleich und am längsten (Fig. 22). Die untern Kehlfedern der JO sind zugespitzt und stark verlängert. Schnabel wie ein kleiner Gimpelschnabel, auch dem der Girlitze etwas ähnlich. Bewohner Nord-Asiens. 136. Uragus sibirica sibirica (Pall... (Fig. 21, 22.) Loxia sibirica Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs ll, Anhang, p.711 (1773 — „... frutie. dens. ca. rivos et terr. mont. australioris Sibiriae“). Pyrrhula Caudaiı Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p. 10 (1811— „... jugi Altaiei, Saja- nensis, et totius Sibir. or. frequens 1 FERNE typ. ee Altai zu betrachten). Pyrrhula longicauda Temminck, Man. d’Orn. I, p.340 (1820— „les contröes bor£ales, tres abondant en Siberie; en hiver il emigre vers l. prov. mer. del. Russie, et passe en Hongrie“). Fringillidae, 87 Jad. im Herbste: Zügel und Federn um den Oberschnabel weinrot, die auf Kopf, Hinterhals und Rücken trübrot mit schwarzbraunen Wurzeln und Schaftflecken und breiten weißlichgrauen Säumen, die auf Kopf und Hals so breit sind, daß diese Teile ganz weißlichgrau erscheinen. Bürzel schön rosenrot, die längsten Oberschwanzdecken mit weißlichen Säumen. Schwingen grauschwarz, die Handschwingen mit schmalen, die innern Armschwingen mit breiten weißen Säumen. Kleine Flügeldecken rosenrot, mittlere und große schwärzlich mit sehr breiten weißen Spitzen, zwei weiße Binden durch den Flügel bildend. Mittlere 3 Steuerfederpaare schwarz mit schmalen rötlich- weißen Außensäumen, die äußern weiß mit schwarzen Schäften und Innen- säumen, letztere an den äußersten viel schmäler. Kehlfedern und Ohrdecken rosigweiß, übrige Unterseite rosenrot, Schenkelbefiederung, Bauch- und Unter- körpermitte weiß, Unterflügeldecken weiß, am Flügelbuge rosig. Schnabel _hornbräunlich, Füße hellbraun. Iris braun. Flügel 73—-79, Schwanz etwa 85, Lauf 16—17.5, Schnabel etwa 8—9 mm. Durch die Abnutzung des Gefieders wird der Rücken dunkelrosen-, fast weinrot mit schwarzen Schaft- fleeken: und die Unterseite lebhafter rot, während der Oberkopf sein Aus- sehen nicht wesentlich verändert, im Sommer ist der Schnabel fast. gelb. o kleiner als 9, oben lichtbräunlichgrau, nur auf dem Unterrücken ein rötlicher Schimmer, Bürzel mehr oder minder gelblichzinnoberrot. Kehlfedern nicht deutlich verlängert, Vorderbrust und Seiten mit schwärzlichbraunen Schaftstrichen, sonst unten rahmweißlich mit mehr oder rosigem Anflug. .Juv. dem © ähnlich, aber bräunlicher. Der größte Teil von West- und Ost-Sibirien, bis Turkestan, Tibet und Nord-China, wird aber in den Mündungsgebieten des Amur durch U. s. san- guwinolenta vertreten und fehlt in Kamtschatka. Bewohner bebuschter Flußufer und Berghänge, aber nicht der großen Waldungen. Stand- und Striehvogel, im Winter in mildere Täler ziehend. Singt leise aber lang und melodiös, die Lockstimme ein leises fit, fit, fit. In Daurien findet man das Nest, wenn die Büsche grün werden, d.h. dort im Juni, 1—2 Meter hoch in Büschen. Es ist prachtvoll gebaut, meist mit weißlichen trockenen Kräutern, Gespinsten und Bast bekleidet, so daß es äußerlich an die Nester der Gartenspötter (Hypolais) erinnert. Die 4—6 Eier ähneln denen von Carpodacus erythrinus, sind aber etwas kleiner und ' etwas weniger intensiv blau und meist nicht allzu reichlich und häufig nur um das stumpfe Ende deutlich, schwarz punktiert, bekritzelt und gefleckt, oft auch einfarbig. Sie messen 18—18.5 > 14, 18.5 >< 13.6, 17.8>< 13.5, 18>< 14.3, 18.2>< 14.1, 19 > 13.7, 19 ><13, 20.2><12.5, 19><1l4 mm. Godlewski berichtet, daß man den Flug weit hören kann — das ist auch bei den Schwanzmeisen der Fall. 137. Uragus sibirica sanguinolenta (Temm. & Schl.). ‚Pyrrhula sanguinolenta Temm. & Schlegel, Fauna Japon., Aves, p. 92, Taf. 54 (1850 — Japan). Ganz wie ÜD. s. sibiric@a aber merklich kleiner, die Oberseite im frisch- vermauserten Herbstkleide viel bräunlicher, denn die Federränder sind nicht weiblichgrau, sondern graubräunlich, das Rot etwas dunkler. Im abgetragenen ‚Gefieder sind die C (ausser der geringeren Größe) nur durch meist dunkleres und feurigeres Rot, die © durch viel bräunlicheren Farbenton von denen von U. s. sibirica zu unterscheiden. Flügel Jad. 68—71, ausnahmweise bis 74 mm. 88 Fringillidae. Vertritt U. s. sibirica am unteren Amur (Ussurien), auf den Inseln Askold und Sachalin, und in Japan und wurde auf den Kurilen und in Nord- China beobachtet. Die Eier sind wie die der vorigen Art. Maße (nach Nehrkorn) 18><13 mm, die genauen Lokalitäten sind aber beim letztern Autor nicht angegeben, was doch gerade hier erwünscht gewesen wäre. 138. Uragus sibirica lepidus Dav. & Oust. Uragus lepidus David et Oustalet, Ois. Chine, p. 359, Taf. 98 (1877— „Tsinling, Chensi“). Nach Sharpe’s Beschreibung des Typus und der Abbildung in den „Ois. Chine“ ist das © den andern Formen sehr ähnlich, hat aber auf dem Kopfe mehr braun, die ganze Oberseite ist brauner, und hat schmälere weiße Flügel- binden und bräunliche Körperseiten mit dunkelbraunen Streifen, Größe etwas geringer. Ein mir vorliegendes O im Museum zu Tring, in Kansu im Januar 1885 von Berezowski gesammelt, ähnelt dem von U. s. sanguinolenta, ist aber oben etwas breiter und auf der ganzen Unterseite mit Ausnahme der Mitte des Unterkörpers scharf dunkelbraun gestreift, der Bürzel ist dunkel erdbraun, die äußern Steuerfedern haben dunkelbraune Außen- und breiter braune Innen- säume, nirgends zeigt sich eine Spur von Rot. Dürfte U. s. sanguinolenta (beziehungsweise U. s. sibirica) in den Gebirgen Nord-Chinas — Tsinling, Schansi, Kansu — vertreten. Gattung ERYTHROSPIZA Bp. 1841. Langflüglig, Schnabel diek und rund, gimpelartig, Firste stark gebogen, Schwanz deutlich ausgebuchtet. Außenfahnen der Armschwingen und großen Flügeldecken einfarbig graubraun mit hell rosenroten Säumen, Flügel etwa 85—90 mm . . . . E. githaginea . p. 83 Außenfahnen der Armschwingen und großen Flügeldecken mit großen bräunlich- weißen Flecken, Flügel etwa mm... .... 2.2... E.mongolicuss . p. 89 139. Erythrospiza githaginea githaginea (Licht.). Fringilla githaginea Lichtenstein, Verz. Doubl., p.24 (1825— „Prope Deram Aegypt. super.“). Pyrrhula payraudaei Audouin, Expl. somm. Pl. Ois. Egypte, p.369, Taf. V, Fig. 8 (1825 — Eeypten). Nach der Herbstmauser ist der Kopf und die Unterseite sehr hellgrau mit feinem Atlasschimmer und rosigem Anflug, übrige Oberseite und Hals- seiten hellgraubraun, Oberschwanzdecken mehr graulich und rosig. Schwingen tiefbraun, vor den Spitzen dunkler, mit feinen weiblichen End-, sandbräun- lichen Innen- und rosiggrauen Außensäumen. Steuerfedern dunkelbraun, mit weiblichen Spitzen- und rötlichgrauen Außensäumen. Iris braun, Schnabel bräunlichgelb, Füße bräunlichfleischfarben. Flügel 86—88, ausnahmsweise nur 89 (1 Exemplar), Schwanz 48—50, Lauf etwa 27, Schnabel 9—10 mm. Die Abnutzung des Gefieders verändert den Oberkopf nicht wesentlich, aber um den Schnabel herum bringt sie das Rot der Federn zum Vorschein, und Ober- und Unterseite werden mehr rosenrot, ja im Sommer werden die. Federn a TE GE Fringillidae. 89 am Schnabel, Oberschwanzdecken, Flügel- und Schwanzränder feurig karmin- rot. © merklich kleiner, Flügel fast 5 mm kürzer, unten mehr bräunlich und nie so rosig, meist fast ohne rot. Juv. Oberseite, Flügel- und Schwanz- säume rostbräunlich-sandfarben, Unterseite ebenso, aber heller, Mitte des Unterkörpers weiblich. Alsier, Tunis, Tripolis, bis Ober-Egypten. Stücke aus Arabien gehören vielleicht auch zu dieser Form. In Marokko ist die Art anscheinend noch nicht nachgewiesen; wenn sie dort fehlt, würde die Abgeschiedenheit der canarischen Vögel deren Verschiedenheit erklären. Auf Malta im Winter oft beobachtet, sonst nur ausnahmsweise in Süd-Europa (Italien, Griechenland, ? Süd-Frankreich.) Bewohner steiniger, dürrer Gegenden. Im Winter in Flügen und etwas mehr herumstreichend, aber eigentlich doch Standvogel. Die Stimme, die ihm die Namen Wüstentrompeter, Trombettiere, Trampeter Bullfinch u. a. eingetragen hat, ähnelt dem Ton einer Kindertrompete, sonst hat er auch noch Locktöne, die wie kek-kek, kä, kä, oder schack schak, klingen. Ende Februar und im März findet man die Eier, eine zweite Brut ist nicht unwahrscheinlich. Das Nest steht unter Steinen oder Erdschollen und in Felsenspalten, ist flach aus Grashalmen und Rispen gebaut, die Mulde mit feinen Würzelchen, Haaren, Wolle und Federn ausgefüttert. Es enthält 4-5 ovale Eier, blaß blaugrünlich, am stumpfen Ende mehr oder minder mit dunkel- und rotbraunen Flecken und Punkten gezeichnet. Sie messen etwa 18><14 bis 19 >< 14 mm. x 140. Erythrospiza githaginea crassirostris (Blyth). Carpodacus erassirostris Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XVI. p. 476 (1847— Afghanistan). Ganz wie Z. g. githaginea, aber etwas größer, der Flügel 88—92 mm, ein Maß, das von der Sahara-Form, von der ich über 20 © messen konnte, nie erreicht wird. Im ganzen neigen die Schnäbel zu größerer Dicke, die Oberseite ist meist etwas mehr graulich und weniger stark rosa überflogen, wie auch die Unterseite, diese Unterschiede aber sind nur bei Serien zu erkennen. Palästina, Ost-Persien, Afghanistan, Baluchistan, Sind, Rajputana bis Gurgaon im Punjab. 141. Erythrospiza githaginea amantum subsp. nov. Unterscheidet sich von den anderen beiden Formen auffallend durch seschwolleneren, klobigeren Schnabel, dunklere, bräunlichere Oberseite, und vielleicht auch viel stärkeren rosaroten Anflug. Letzteres sicher festzustellen fehlen mir allerdings noch frisch vermauserte Stücke. Größe viel geringer: S Flügel 83—87 mm. (Typus CS Oliva, Fuertaventura, 22. III. 1889. Nr. 1211 im Tring Museum.) Fuertaventura, Lanzarote und Gran Canaria. (Bolle, Naumannia 1858.) 142. Erythrospiza mongolicus (Swinh.). Carpodacus mongolicus Swinhoe, Proe. Zool. Soc. 1870 p. 447 (Nankow Pass.). Erythrospiza incarnata Severtz., Turkest. Jevotn., p.64. 117 (1875). 90 Fringillidae. Im ganzen Aussehen £&. githaginea sehr ähnlich, aber größer (langflügiger) mit kleinerem Schnabel, Oberseite viel bräunlicher, durch dunklere Federmitten auf Kopf und Rücken längsgefleckt, Mitte des Unterkörpers weiblicher. Mitte der Außensäume der Schwingen und großen Flügeldecken weißlichbraun oder bräunlichweiß, im abgeriebenen Gefieder rahmweiß. Flügel JS 93—96, oO 86--90 mm. Zentral-Asien von Afchanistan, Baluchistan, Turkestan, Ost-Persien bis zur Mongolei und N.W.-China. Im nördlichen Kaschmir (Gilgit) m Höhen von 5000— 10,000 engl. Fuß, je nach der Jahreszeit. (Sollten sich #. githaginea und mongolicus in den Brutgebieten ausschließen, würde ich sie als Subspezies auffassen, aber, obwohl mongolicus entschieden mehr Bergvogel ist, ist dies nicht erwiesen). Bewohnt steiniges Gelände und nährt sich von Sämereien. Der Gesang soll flötend, angenehm, melancholisch sein, Lockstimme wie tuck, tuck. Przewalski will das Nest in einem Busche gefunden haben. Es enthielt grünlichweiße Eier mit schwärzlichen Flecken und Strichen, die 20.2—22 >< 17.3—14.6 mm messen. Gattung RHODOPECHYS Cab. 1850.') Schnabel ungemein stark, etwa zwischen denen von Fetronia und Coceothraustes stehend, Firste leicht gewölbt. Flügel sehr lang, Schwanz verhältnibmäßig kurz, flach ausgeschnitten. Nasenlöcher von kurzen Borsten bedeckt. Bewohner steiniger, felsiger Gebirge. 143. Rhodopechys sanguinea (Gould). Fringilla sanguwinea Gould, Proc. Zool. Soc. London 1837, p.127 (Erzerum). Erythrospiza phaenicoptera Bonaparte & Schlegel, Mon. Loxiens, p. 27, Taf. 30, 31 (1850— ex Bonap., Comp. Liste, p.34 nomen nudum! Hab. Libanon). Carpodacus rhodopterus Lichtenst., Nomenel. Av. Berolin., p. 48 (1854— nomen nudum!). Sad. Pileum bräunlich schwarz mit schmalen braunen Säumen, ührige Oberseite hell schokoladenbraun, auf dem Rücken mit schwarzen Federmitten und meist mehr oder minder sichtbaren roten Spitzen, Bürzel einfarbig und heller braun, unterer Teil des Bürzels und Oberschwanzdecken mit rosenroten Spitzen. Zügel und Federn um die Augen rosenrot, übrige Kopfseiten, Vorder- hals und Körperseiten hell schokoladenbraun mit schwarzen Federmitten, übrige Unterseite weiß mit leichtem rosenroten Schimmer. Schwingen braun- schwarz mit breiten weiblichen Innen- und schmäleren am Spitzendrittel fehlenden hellrosenroten Außensäumen, Handschwingen mit ganz schmalen bräunlichweißen, Armschwingen mit breiteren weißen Spitzensäumen. Steuer- federn schwarz mit weißen Säumen und mehr oder minder weiß an der Wurzel, das äußere Paar ganz weiß mit schmalem schwarzen Schaftstrich. !) Es wäre vielleicht zu rechtfertigen, wenn man Rhodopechys, Rhodospiza und Erythrospiza unter letzterem Namen vereinigte, wir wollen aber diese nicht ganz zwanglose Anderung nicht einführen, und folgen der üblich gewordenen Dreiteilung. Auf jeden Fall sind Erythrospiza githaginea und mongolicus die nächsten und in der Tat sehr nahe Verwandte. Die Einteilung Dresser’s (Man. Pal. B., p. 328—831) ist ganz verfehlt, abgesehen davon, daß als Typus von Bucanetes (Cab., Mus. Hein. I, p. 164) auf jeden Fall githaginea anzusehen ist. Fringillidae. 9] Unterflügeldecken weiß, am Flügelbug mit einigen rosenroten Fleckchen, Achselfedern weiß mit rosenroten Außensäumen. Schnabel bräunlichgelb mit dunkler Spitze, Füße schwärzlich. Iris braun. Flügel 106—110. Schwanz etwa 58, Lauf 19—20, Schnabel 11.5—12 mm. Durch Abnutzung wird das Pileum reiner schwarz, die roten Spitzen der Rückenfedern werden deutlich, das Rot an Flügeln, Bürzel usw. wird feuriger, dunkler. Q etwas kleiner, das Pileum mehr braun, Rücken etwas heller braun, Unterkörper weißlicher, äußere Steuerfeder an der Innenfahne mit mehr oder weniger braun. Juv. Oben ganz rost- oder sandbraun, Flügel und Schwanz mit breiten hellbräun- lichen Säumen, Vorderhals und Körperseiten einfarbig hell rostbraun, Unter- körper weib. Von den armenischen Gebirgen (Erzerum, Lenkoran) und dem Libanon bis Persien, Afehanistan, Ferghana und Ost-Turkestan. (Das Vorkommen in Arabien ist noch nicht sicher. Vgl. Heuglin Om. N.O. Afı., p. 655.) Im Sommer Bewohner großer Höhen, im Winter mehr talwärts ziehend. Scheu und flüchtig. Ein Nest, dessen Inhaber erlegt wurde, will ein Mr. Cochrane auf dem Libanon auf einem Baume gefunden haben. Das Nest war ähnlich dem eines Grünlings gebaut, das in Dresser’s Sammlung befindliche Ei ist weiß mit grünlichgrauem Schimmer und feinen grauen Flecken, meist am stumpfen Ende und mißt 22 ><15 mm. 144. Rhodopechys sanguinea aliena Whit. Rhodopechys sangwineus (non Gould!) Loche, Expl. Sei. Algerie, Ois. I, p. 163 (1867— Algier). Rhodopechys aliena Whitaker, Bull. B. OÖ. Club VIL, p.XVIIL (Nov. 1897), Ibis 1898, p-601 (Glaoui, Atlas. Marokko). Unterscheidet sich von R. sanguinea wie folgt: Hinterhals aschgrau, Kehle weißlich mit rosigem Schimmer, Schwingen außen nur schmal rot gesäumt, innere Armschwingen mit schmutzigweißen oder hellbräunlichen Säumen, Oberschwanzdecken und Bürzel braun, ohne rosenrote Spitzen. Die äußern Steuerfedern haben nur die Außenfahne weiß, die Innenfahne braun. Flügel nach Whitaker nur 101.5 mm. Oo Stimm und Oberkopf heller braun, um die. Augen herum weniger rot, Kehle ohne rosigen Schimmer. (Nach Whitaker. Von mir nur flüchtig gesehen. Jedenfalls geogr. Vertreter von Ith. sanguinea und daher besser als Unterart zu behandeln.) Wurde am 28. Mai zu Glaoui im Atlas, südöstlich von Marrakesh, etwa 5000 engl. Fuß über dem Meere, erbeutet. Gattung RHODOSPIZA Sharpe 1888. Steht Arhodopechys außerordentlich nahe und könnte allenfalls damit vereinigt werden, der Schnabel ist aber spitziger, die Firste gerader, der Schwanz verhältnismäßig länger und die Flügel kürzer, der Schwanz tiefer ausgeschnitten. 145. Rhodospiza obsoleta (Licht.). Fringilla obsoleta Lichtenstein in Eversmann’s Reise, Anhang, p.132 (1823— bei Buchara). Jad. Schnabel, Nasenborsten und Zügel schwarz, Ober- und Unterseite hellbraun, Oberseite etwas dunkler, der Rücken (im frischen Gefieder merklicher) 92 Frineillidae. mit grauem Schimmer, Öberschwanzdecken lebhafter und mehr rostfarben, Unter- seite heller, Mitte des Unterkörpers, Unterflügeldecken und Unterschwanzdecken weiß oder weiblich. Schwingen schwarz, scharf und schön weiß umsäumt, Handdecken, große Flügeldecken und Armschwingen mit hellrosenroten Außen- säumen, die letzteren an den Spitzen etwa 5 mm weit weiß. Steuerfedern schwarz, das äußerste Paar nur mit schmalem, das mittelste mit breitem weißen Aubensaum, die übrigen mit ganz weißen Außensäumen und Spitzen. Die Flügelränder werden durch Abnutzung viel feuriger rot. Füße fleisch- braun. Flügel 86—90, Schwanz etwa 60—62, Lauf etwa 16, Schnabel 11 bis 12mm. 9 Flügel etwas kürzer, Farbe blasser, weniger lebhaft, Bürzel wie der Rücken, Flügel und Schwanz nicht so schwarz, sondern mehr braun, ohne schwarz an Nase und Zügeln. Juv. wie das ©. Von Palästina und Syrien durch Persien und Afghanistan bis Turkestan und in die Mongolei. Lebt auf spärlich bewachsenen Höhen, frißt Sämereien und hat einen angenehmen Gesang. Die Lockstimme klingt wie ein sanftes, leises pink, pink oder fink, fink. Brütet 2mal. im Mai und Juli, Nest aus Zweiglein, Pflanzen- oder Schafwolle, Haaren und Gras wohlgefügt, in Büschen. 4 bis 6 Eier. trüb blaßblau, mit purpurbraunen Flecken und Strichen. zumal um das stumpfe Ende, messen etwa 19.5 >< 14.9 mm. Gattung PYRRHULA Pallas 1811. Unsre Gimpel oder Dompfaffen. Gekennzeichnet durch ihren dicken, kurzen, rundlichen Schnabel; die erste (sichtbare) Schwinge etwa gleich der fünften, die. 2.—4. etwa gleich und am längsten, wenn auch nur einige mm länger als die 1. und 5., 2. (lange) bis 5. nach der Mitte deutlich verengt. Schwanz gerade (bei der europäischen Art und ihren Formen) oder tief aus- gebuchtet (Himalaya-Formen). Die Oberschwanzdecken (bei der europäischen Art) bis weit über die Schwanzmitte verlängert. Füße kräftig, Läufe sehr kurz, nicht viel länger als Mittelzehe mit Nagel. Geschlechter meist merklich verschieden (© unten rot, © bräunlichgrau) oder fast ganz gleich (beide unten grau oder bräunlich). Bewohner des europäischen und asiatischen Nordens, in Asien noch im Himalaya in mehreren sehr eigenartigen Formen und neuerdings in je einer sehr eigenartigen Form in den Hochgebirgen der Malakkahalbinsel und von Luzon (Philippinen) entdeckt. (Die nordasiatischen Formen dürften hier richtig als Formen von P. pyrrhula behandelt sein, denn sie scheinen einander in ihren Brutgebieten auszuschließen. ob- wohl sie im Winter teilweise zusammen vorkommen.) Übersicht aller bekannten Formen der Gattung. Mittleres Steuerfederpaar mindestens 13 mm kürzer als das äußere. . . . 5 Mittleres Steuerfederpaar nicht oder nur sehr wenig kürzer als das äußere 2 Kopfplatie"schwarz. ı. ne an a NR N er a A 3 Nur die Stirn®schwaraie ne a = Rasch ie Dar 5 Be aur rankiach . mon j \ J \ | Ohrdecken und Unterseite der & En rot. | i P. Raninla pur un ER P. pyrrhula europaea . p: 94 ® unten grau oder bräunlichgrau -\p rule ee “ 95 OÖhrdecken der & rosenrot, Unterseite grau oder rosig angelaufen, e) Ohrdecken und Unteracnel eraulich SI. Wi92 Is Öhrdecken und Unterseite in beiden Geschlecklärn grau oder graubräunlich 4 I? pyrrhula griseiventris . p.95 P. pyrrhula kurilensis . p. 95 Fringillidae. 93 4 f Unterschwanzdecken und Bürzel weiß... .... P. pyrrhula cassini . p. 96 \ Unterschwanzdecken und Bürzel graubraun . . . . P. pyrrhula murina . p.96 Ganzer Oberkopf blauschwarz . . .. . . P.leucogenys Grant (Luzon) . | Scharf begrenzte schwarze Maske um den Schnabel, $ mit viel Rot im 5 NEE RER HR er RO 2 EEE . 6 Unscharf begrenzte schwärzliche Maske oder gar ER beide Gilchlechler N Da UNE ae PEGEE LER E3 SIE A? EEHRERT EN BE ERS EEE 7 ‚ $ SOberkopfund Hinterhals zinnoberrot, Q ebenda grüngelb P, erythrocephala . p. 97 \ S und 2 Oberkopf grau, ö aber Brust zinnoberrot, @ bräunlich P. erythaca . p. 96 Schwärzliche Maske um den Schnabel, schmaler Streif über den Ohr- | EN A ES PR RE P. nipalensis nipalensis . p. 97 Ohne schwärzliche Maske um den Schnabel, breiter Steif über den Ohr- decken und Teil der letzteren weiß . . . . P. nipalensis waterstradti Hartert (Malakkahalbinsel) . 146. Pyrrhula pyrrhula pyrrhula (L.). Großer oder nordischer Dompfaff oder Gimpel. Loxia Pyrrhula Linne, Syst. Nat. Ed. X, p.171 (1758— „Hab. in Europae sylvis“ — erstes Zitat „Fauna Suecica 178“, typ. Lok. daher Schweden). Pyrrhula Rubicilla Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p.7 (1811-—- „In omnia Rossia et Sibiria“. Aus der Anm. p.8 geht hervor, daß Pallas cassini u. a. mit seiner rubicilla vereinigte, als deren typ. Lok. aber Rußland anzusehen wäre). Pyrrhula major Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 252 (1831— „Er kommt nur zuweilen im Winter nach Deutschland“). Pyrrhula coccinea Selys-Longch., Faune Belge, p. 79 (1842). Pyrrhula Linnei Malm, Göteb. och Bohusl. Faun., p. 194 (1877— Göteborg ete.). Pyrrhula minor gracilis (sic!) A. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nomen nudum — die Stücke der Sammlung gehören meist der großen Form an!). Pyrrhula coccinea $. var. atavica Menzbier, Bull. Soc. Imp. Natur. Moscou 58, p. 111 (1883— ex Sewertz. M.S.: Aberration des 2 ohne rot an der letzten Arm- schwinge). Schwedisch: Domherre. Sad. Oberkopf bis zum Genick und maskenartig rings um den Schnabel blauschwarz, übrige Oberseite nebst kleineren und mittleren Oberflügeldecken rein aschgrau, Bürzel weiß. Kopf- und Halsseiten und die übrige Unterseite bis auf den Unterkörper lebhaft hellrot, hinterster Teil des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß. Oberschwanzdecken und Schwanz blauschwarz. Die äußerste Steuerfeder hat oft einen mehr oder minder breiten weißen Strich am Schafte. Schwingen schwarz, der ganz gerade Außensaum der äußersten und das verengte Spitzendrittel der folgenden vier Schwingen fein hellgrau gesäumt, die letzten Armschwingen blauschwarz, die letzte kleine mit grauer, meist mehr oder minder schön rosenrot überlaufener Außenfahne. Handdecken dunkelgrau, längste Flügeldecken blauschwarz mit ausgedehnten hellgrauen Spitzen, die eine auffallende Binde durch den Flügel bilden. Innen- säume der Schwingen und Unterflügeldecken weißlich. Schnabel schwarz, Iris und Füße braun. Flügel 93—98, Schwanz etwa 68—72, Lauf etwa 18—19, Schnabel etwa 10 mm. O etwas kleiner, Rücken mit bräunlichem Schimmer, unten hellgrau mit bräunlichem (oder vielmehr weinrötlichem) Schimmer statt rot. Juv: beide Geschlechter oben und unten rostbräunlich, unten heller, ohne Grau oder Rot, Kopf ohne Schwarz, wie Rücken. (Der 94 Fringillidae. Rücken der C ist manchmal rötlich angehaucht, Käfigvögel (namentlich durch Hanffütterung) werden oft schwarz). Brutvogel in Skandinavien, den Ostseeprovinzen bis Ostpreußen, Rußland, West-Sibirien bis südlich vom Baikal-See und Daurien. Im Winter wandert er weit nach Süden und nach Westen, über ganz Deutschland bis West-Europa, ver- einzelt bis Ost-England, noch seltener bis Italien, Griechenland und Kleinasien. Lebensweise und Fortpflanzung ganz wie bei P.p. ewropaea, nur Nest und Eier meist etwas größer. Eier (Rey) 21.22 >< 14.73, 23.2 ><14.8, 19.7—14.7, 20 ><15, 20.1><14.9, 19.6 >< 14.7, 20.1 >< 14.1 mm usw. 147. Pyrrhula pyrrhula europaea Vieill. Gemeiner oder kleiner Dompfaff oder Gimpel. Pyrrhula europaea Vieillot, Nouy. Diet. d’Hist. Nat. IV, p. 286 (1816— die große nordische Form ist deutlich auf Seite 2935 von der gemeinen unterschieden). Pyrrhula rufa Koch, Syst. d. baier. Zool. I, p.227 (1816-- „In Waldungen, gemein“). Pyrrhula vulgaris Temminck, Man. d’Orn. I, p. 338 (1820— ex Brisson, partim). Pyrrhula germanica Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.252 (1831— „bewohnt deutsch. Nadel- und Buchenwälder“). Pyrrhula peregrina Brehm, t. c., p.253 (1831— „kommt gew. erst im Okt. und brütet nur höchst selten in uns. Wäldern“). Pyrrhula pileata Maegillivray, Hist. Brit. B. L., p.407 (1837— „Generally distributed in Britain). Pyrrhula vulgaris minor Schlegel, Vog. Nederland, p.347 Taf. 165 (1854—58 — Holland, W.-Europa). Pyrrhula minor Brehm, Vogelfang, p.91 (1855— Deutschland, selten). Pyrrhula minor pusilla A. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nom. nudum!)). Engl.: Bullfinch; Franz.: Bouyreuil; Ital.: Ciuffolotto. Holl.: Goudvink. Unterscheidet sich auf den ersten Blick von P. p. pyrrhula durch geringere Größe. Außerdem ist das Grau der Oberseite etwas dunkler, das Rot der Unterseite in der Regel (aber nicht immer) trüber, weniger lebhaft. Der Rücken ist häufiger etwas mit Rot überlaufen. 9 ebenfalls merklich düsterer, bräunlicher. Flügel © 81—88.5 mm. (In den Vogesen kommen auffallend große Stücke vor, die vermutlich dort brüten, ebenso scheinen Schweizer Exemplare oft recht groß zu sein, ohne aber deshalb etwa der großen nordischen Form anzugehören.) Mittel- und West-Europa bis ins nördliche Italien und (nach Bocage) Nord-Portugal. Auf den britischen Inseln mehr oder minder häufig, in Schott- land seltener, aber noch bis zu den Hebriden und vereinzelt den Orkneys und Shetlands Inseln. Bewohner baum- und waldreicher Gegenden. Samen- und Knospenfresser, die Jungen werden nebenbei auch mit Raupen und Insekten gefüttert. Ein sanfter, ziemlich zutraulicher Vogel, der sich nicht allzu bemerklich zu machen pflegt. Lock- stimme ein sanftes, flötendes, etwas melancholisches diü-diü, das sehr bezeichnend, aber nicht sehr weit zu hören ist. Oft ist diese Lockstimme von einem noch sanfteren, leiseren büt-büt gefolgt, das viele Beobachter gar nicht kennen. Der Gesang ist sehr gedämpft, quietschig und knatterig, das @ singt auch. Das überaus reine Flöten der Käfigvögel ist durchaus künstlich angelernt, dadurch aber ist der Gimpel ein so geschätzter Stubenvogel geworden. In Deutschland vorzugsweise im Hügellande und Gebirge brütend. Das Nest steht in Büschen und Bäumen, meist nicht hoch. Es ist Fringillidae. 95 sehr charakteristisch, da es keineswegs finkenartig schön ist, sondern eine lose Platt- form aus Zweigen mit einer nicht sehr tiefen Mulde aus feinen Würzelchen, oft auch mit Haaren, seltener mit Wolle und noch seltener mit wenigen Federn ausgelegt. Die Eier, 4—5 an Zahl, findet man von Ende April an. Sie sind blaßblau, mit rötlich- grauen und hellrötlichbraunen tiefer liegenden und dunkel rotbraunen, fast schwarzen ÖOberflächen-Flecken, Punkten und Kritzeln, meist mehr am stumpfen Ende gezeichnet. Sie messen im Durchschnitt etwa 18.86 > 14.15 (Rey), Maximum 20.3 >< 13.8, 18.7 ><15, Minimum 17 >< 14.2, 19.2><13 (Rey), 20.4 ><15.4, 20 >< 15.1, 19.6 >< 15.1 mm usw. 148. Pyrrhula pyrrhula kamtschatica Taez. Pyrrhula kamtschatica Taezanowski, Bull. Soc. Zool. France 1882, p. 395. Der nordeuropäischen P. p. pyrrhula äußerst ähnlich, aber vielleicht etwas größer, jedenfalls der Rücken heller, die Flügelbinde (Spitzen der großen Deckfedern) reiner weiß, der weiße Schaftstrich an den seitlichen Steuerfedern anscheinend nicht nur manchmal, sondern regelmäßig entwickelt. Flügel Sad. 94—96 mm. Kamtschatka, einmal von Jankowski am Ussuri erbeutet, sonst nicht außerhalb Kamtschatka bekannt. 149. Pyrrhula pyrrhula griseiventris Laft. Pyrrhula griseiventris Lafresnaye, Rev. Zool. 1841, p.241 (Fundort? — Ich nehme als die typ. Lok. Japan an). Pyrrhula orientalis Temminck & Schlegel, Fauna Japon., p.91, Aves Taf. 53 (1850— Japan, die rötlichen Stücke für ad. im Hochzeitskleide gehalten). Pyrrhula rosacea Seebohm, Ibis 1882, p.371 (Yokohama, auch Askold und Kurilen. Typ. Lok. Yokohama — Kurilen errore!). Größe wie die von P. p. europaea; Kopfseiten und Binde unter dem Kinn lieblich rosenrot, übrige Unterseite entweder rein grau oder mehr oder minder stark mit rosenrot übergossen, häufig auch der Rücken mit rosen- roten Federrändern. Zwischen den unten reingrauen und unten rosenrot angehauchten Stücken finden sich alle möglichen Übergänge und die röt- lichen und grauen Vögel kommen aus denselben Gegenden. Temminck und Schlegel hielten die rötlichen © für die alten im Hochzeitskleide, Taczanowski hält sie für weniger adult. Jedenfalls irren die Ormithologen, die sie mit Seebohm und Sharpe für- verschiedene Arten oder Unterarten) halten. Die durch die hellen Spitzen der großen Flügeldecken gebildete Flügelbinde ist schmäler und weniger hell als bei P. p. europaea. © dem von P. p. europaea äußerst ähnlich, aber unten etwas lichter, Kopfseiten und unter dem Kinn lichter und rötlicher. Bewohnt die nördlichen Inseln des japanischen Kaiserreiches (Jesso und Hondo bis Nagasaki), auch Korea, die Mandschurei, den untern Amur und Teile von Nord-China. 150. Pyrrhula pyrrhula kurilensis Sharpe. Pyrrhula kurilensis Sharpe, Zoologist 1886, p.485 (Kurilen). Kaum von P. p. griseiventris zu unterscheiden, aber Oberseite lichter grau, Unterseite auch etwas heller, rein grau oder mehr oder minder rötlich überflogen. Kurilen Inseln nördlich von Japan. 1) Bei gleicher Verbreitung!!! 96 Fringillidae. 151. Pyrrhula pyrrhula cassini Baird. Pyrrhula coceinea var. cassini Baird, Trans. Chicago Ace. Sci. I, p.316, Taf. 29 (1869 — Nulato, Alaska, Typus im U. S. Nat. Mus.). Pyrrhula cineracea Cabanis, Journ. f. Orn. 1872, p. 816 (Baikal-See). Pyrrhula eineracea pallida Seebohm, Ibis 1887, p. 101 (Altai und Ussuri). (Der Typus von cassini war jedenfalls ein verflogener Vogel. Nach dem Urteil von Stejneger, Ridgway u. a. handelt es sich tatsächlich um die später von Uabanis cineracea genannte Form). Von allen bisher behandelten Formen dadurch unterschieden, dab das SO nie rote Farbe bekommt, sondern dab Kopfseiten und Unterseite rein ascherau sind, nur Bauch und unterer Teil der Weichen weiblich, Unter- schwanzdecken weiß. Flügel 88--90.7, Schwanz 68—69, Lauf 15.5, Schnabel etwa 9 mm. O kaum kleiner (Flügel 86—89), aber Unterseite mehr oder minder lebhaft weinbräunlich überzogen, Rücken oft mit bräunlichem Schimmer. Jüngere JS scheinen den © zu ähneln. Bewohnt die Gegend südlich des Baikal-Sees .und Daurien bis zum Jenissei und Altai, wo nur diese Form zu brüten scheint, streicht aber im‘ Winter weiter nach Süden, Osten und Westen, angeblich ausnahmsweise bis Rußland, jedenfalls regelmäßig bis zum untern Amur (Ussuri). 152. Pyrrhula pyrrhula murina Godnm. Pyrrhula murina Godman, Ibis 1866, p.97 Taf. 3 (San Miguel, Azoren). Unterscheidet sich von allen anderen Formen dieser Gruppe durch den nicht weißen, sondern ganz verdüsterten, nur etwas heller asch-graubrauen Bürzel, und graubräunliche, mit der übrigen Unterseite gleichfarbige Unter- schwanzdeeken. In dem Mangel an Rot (nur die letzte Armschwinge hat an der Außenfahne einen roten Schimmer) und der dadurch bedingten großen Ahnlichkeit der Geschlechter ähnelt diese Form P. p. cassinı. Der Rücken ist düster graubraun, die Unterseite hellgraulichbraun mit etwas rostbräun- lichem Schimmer. cd: Flügel 88—90.5, Schwanz etwa 68—71.5 mm, Lauf etwa 20 mm. © etwas kleiner und auf der Unterseite lichter, etwas weniger bräunlich. Iris braun, Schnabel schwarz, Füße sehr dunkel hornbraun. Bewohnt die Bergwälder der Azoreninsel San Miguel (Sankt Michael), wo sie früher häufig, jetzt sehr selten ist. Wegen des Knospenbeißens von den Gartenbesitzern verfolgt worden. 153. Pyrrhula erythaca Blyth. Pyrrhula erythaca Blyth, Ibis 1862 p.389 (Sikkim). Pyrrhula erithacus Blyth, Ibis 1863, p. 441, Taf. 10 (und auetorum). Mittlere Steuerfedern 15—20 mm kürzer als die äußeren. Ring rings um den Schnabel schwarz, Oberseite und Kopfseiten düstergrau, von der schwarzen Stirn durch einen weiblichen Streifen, von dem weißen Bürzel durch ein breites schwarzes Band getrennt. Handschwingen schwarz, Arm- schwingen, Steuerfedern und Oberschwanzdecken schwarzblau, sammetartig glänzend. Kleine Flügeldecken dunkelgrau, große grau, an der Wurzel blau- schwarz. Ganze Brust bis an den Hals orangerot. Mitte und unterer Teil des Unterkörpers weißgrau, Unterschwanz- und Flügeldecken weiß. Flügel Fringillidae. 97 etwa 80 mm. © vom d durch weinrötlichbraunen Rücken und ebensolche Schulterfittiche und Spitzen der langen Oberflügeldecken, sowie Unterseite mit Ausnahme des weißen Bauches und der weißen Unterschwanzdecken, unterschieden. | Sikkım im Himalaya östlich bis Kansu und West-China. 154. Pyrrhula erythrocephala Vie. Pyrrhula erythrocephala Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.174 (Himalaya). Jad. Schwarzer Ring um den Schnabel, Oberkopf und Hinterhals zin- noberrot, Rücken, Schulterfittiche und kleine Flügeldecken dunkel aschgrau, große an der Wurzel blauschwarz, Spitzenhälfte grau, Bürzel, Schwanz und Schwingen wie bei P. erythaca. Kopfseiten hellgrau mit rötlichem Schimmer. Unterseite hellgrau, vom Kopf bis auf den Unterkörper mehr oder minder hell zinnoberrot übertüncht. Unterschwanzdecken weiß. Unterflügeldecken schmutzigweiß. Flügel etwa 80—82 mm. O0 unterscheidet sich vom d durch grünlichgraugelblichen Oberkopf und Hinterhals, bräunlicheren Rücken und bräunliche Unterseite, ohne eine Spur von Rot. Flügel etwa 75—77 mm. Bewohnt den Himalaya von Kaschmir bis Butan. 155. Pyrrhula aurantiaca Gould. Pyrrhula aurantiaca Gould, Proe. Zool. Soc. London 1857, p.22 (Kaschmir). Schwarzer Ring um den Schnabel, Ober- und Unterseite schön orange- farben, Bürzel weiß, Oberschwanzdecken schwarz. Schwanz nur schwach ausgeschnitten, schwarz. Flügel schwarz, kleine und mittlere Flügeldecken dunkelgrau mit orangeroten, große schwarz mit ausgedehnten orangefarbenen, die äußern mit kleineren weiblichen Spitzen. Unterschwanz- und Unterflügel- decken weißlich. Jüngere (?) © sind mehr oder minder gelb statt: orange, . und es finden sich zwischen den gelben und roten alle möglichen Zwischen- stufen. (Vielleicht ist die gelbe und rote Farbe auch nicht vom Alter abhängig, sondern individuell.) Flügel etwa 81 mm. 09: Kopf und Hinterhals asch- braun, Rücken und Schulterfittiche gelblichbraun, Kehle und Brust hlab rotbraun, Unterkörper trübgelblich, sonst wie C. Kaschmir und Hazara-Distrikt bis nach Afghanistan. 156. Pyrrhula nipalensis nipalensis Hodgs. Pyrrhula Nipalensis Hodgson, Asiatic Researches XIX, p. 155 (1836— Nord- und Zentral-Nepal). Stirn und Federn rings um den Schnabel schwärzlichbraun, Oberkopf aschbräunlich mit hervortretenden schwärzlichen Federwurzeln, wodurch dieser Teil gefleckt erscheint. Rücken, Schulterfittiche und kleine Flügeldecken erd- braun, vordere Hälfte des Bürzels schwarz, hintere weiß. Unterseite hell erdbraun oder graubräunlich, Mitte des Unterkörpers, Bauch, Unterschwanz-, Unterflügeldecken und Achselfedern weiß. Unterm Auge ein weiber Streif. Schwanz, dessen mittelstes Steuerfederpaar 2 cm kürzer ist als das äußerste, Oberschwanzdecken und Armschwingen tief sammetartig stahlblau mit sammet- schwarzen Spitzensäumen. Die innerste kleine Armschwinge mit tiefrotem E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 7 95 Fringillidae. Strich an der Außenfahne. Flügel etwa 90, Schwanz 75 mm, also sehr lang. o etwas kleiner als JS, der Strich an der Außenfahne der letzten Schwinge hellgelb, sonst wie C. Himalaya von Garwhäl bis Sikkim, wo Blanford sie 10000 engl. Fuß hoch beobachtete. Gattung PYRRHOPLECTES Hodgson 1844. Diese Gattung enthält eine Art von höchst eigener Färbung. Das C ist schwarz mit verlängerten Scheitel- und Genickfedern von orangegelber Farbe und schneeweißen Innenfahnen der innersten Armschwingen, welche letzteren sich auch bei dem rotbraunen 9 finden. Der Schnabel erinnert am meisten an den von Pyrrhula, ist aber gestreckter und weniger geschwollen, dagegen flacher als der von Carpodacus, womit sonst die Struktur am meisten über- einstimmt. Die erste (lange) Schwinge ist merklich kürzer als die nächste. 157. Pyrrhoplectes epauletta (Hodgs.). Pyrrhula Epauletta Hodgson, Asiatic Researches XIX, p.156 (1836— „nothern and central regions of Nepal“). (Abbildung in Nov. Zool. 1905, Heft III). Sad. Mattschwarz, Federn des Scheitels und Hinterkopfes orangegelb eine breite, kurze, lockere Haube bildend. Innensäume der drei letzten Arm- schwingen größtenteils weiß. Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen weißlich, Achselfedern zimmtbraun. Flügel 77—80, Schwanz 60, Lauf 19, Schnabel 11—11.5 mm. 0 Stirn und Hinterhals bis auf den Oberrücken aschgrau, Scheitel- und Geniekfederh und Kopfseiten grünlichgelb, Rücken und Oberschwanzdecken kastanienbraun, Schwingen schieferfarben, Innensäume der letzten Armschwingen weiß, Außensäume derselben kastanienbraun. Unter- seite zimmtbraun, Schwanz schieferfarben. Himalaya vom Sutlej Tale bis Sikkim, wo Blanford sie 11000 engl. Fuß hoch fand. Gattung CARPODACUS Kaup 1829. Schnabel kürzer als der Kopf, konisch, dick, an der Basis höher als breit, die Höhe etwa gleich der Länge des Oberschnabels vom Nasenloch zur Spitze. Culmen deutlich gebogen oder fast gerade. Flügel ziemlich lang, die ersten drei Schwingen (die nicht sichtbare verkümmerte eigentliche erste natürlich nieht mitgezählt) am längsten, die erste meist der vierten gleich, manchmal so lang wie die zweite (und dritte.) Schwanz deutlich ausgeschnitten, oder (bei vielen amerikanischen Formen) gerade. Gefieder viel weniger reich und weich, als bei Pyrrhula, kürzer, fester, etwa wie bei Zasser. Von den europäischen Vögeln steht Pinicola am nächsten, womit einige Örnithologen Carpodacus vereinigen, doch hat Pinicola einen geschwungeneren und ge- bogeneren Schnabel, sowie viel reicheres weicheres Gefieder, auch sind die Eier ganz anders gezeichnet. JS immer großenteils rot, © sperlingsartig grau und braun, mehr oder minder streifig. Nester lockere Bauten, frei in Büschen, Eier blau mit tiefbraunen Flecken. Fringillidae. 99 Verbreitet von Ost-Europa (von Polen und Ost-Preußen an) über Nord- Asien und Nord-Amerika, südlich bis Mexiko. In Nord-Amerika unter- scheidet man 12 Formen, die Ridgway in 5 Arten verteilt. Der Catalogue of Birds zählt 26 Arten auf. Übersicht der & der paläarktischen Arten.!) 1 f @zoßer, Hlügel weit über WO mm. . „u. 22.2... 0 rubieilla . p: 99 \ Kleiner, Flügel weit unter 100 mm er RR RTE 3 2 | Oberseite auffallend dunkelbraun oder schwarz gestreift . 3 ©“ | Oberseite gar nicht oder nur undeutlich gestreift . De ee Ri) f Bürzel braunrot wie der Rücken . .......... CO edwardsü . p.104 \ Bürzel rosa . Re Se bee ae hal Be alle 4 4 Kehle von der Brust nicht wesentlich verschieden € 5 Kehle mit atlasweißen, nur rosa angehauchten Federn oder Keen 8 | Ober- und Hinterkopf graubräunlich mit braunschwarzen Federmitten ER C. pulcherrimus . p. 103 \ Ober- und Hinterkopf rotweinfarbig.. . . . . BE u ON SEE ae 6 6 Mipoken-brannlichrotweimtarben ... 0.0. N 7 \ Rücken trübrosa mit graulichen Säumen . . . .. . . CO. rhodochlamys . p. 100 - f Blüsgel über 50 mm , 2 .,. 0. en. ie an =. m Q, rhodepepla .,p, 108 BEineelgaster 80mm var een ee rw =. rRodlochroa:,- p,108 8 BE EB N a ee ne GROBER DER Scheitel ak brain LH re l Rücken blaßbräunlich oder aschbräunlich mit oder ohne schwache dunklere ) Schaftstriche, Bürzel sehr hell rosa .. ... 2.2... (0 synoica . p.108 Rücken dunkelrot ..... LE RE a 10 10 J Kehle und Kopfseiten mit weißlichen Strichen 2 2 0. Wrfascianus'. p-104 Kehle und Kopfseiten ohne weißliche Striche . .. .. 2222 02.. 11 pP 1 J Kehle und übrige Unterseite dunkel weinrot . . . . . . . O. vinaceus . p. 104 \ Kehle brennend rot, Unterkörper hell rosa. . . .. . . ..C. erythrina . p. 106 158. Carpodacus rubicilla rubicilla (Güld.). Loxia rubicilla Güldenstädt, Nouv. Comm. St. Petersb. XIX, p.463, Taf. XII (1775— Kaukasus (typ. Lok.) und „Altai“, in letzterem Gebirge wohnt aber eine andere Subspezies). Coccothraustes Caucasicus Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p.13 (1811— Kaukasus). Jad. Der ganze Kopf glänzend blutrot, Ohrdecken etwas heller, Ober- kopf mit weißen kleinen subterminalen Flecken. Rücken und Flügeldecken rosiggrau mit dunklen Schaftstrichen und im frischen Gefieder roten Säumen, Bürzel und Oberschwanzdecken lebhaft rosenrot, die längsten Schwanzdecken aschbraun mit rötlichen Säumen. Schwingen dunkelbraun mit schmalen weiblichen, rosig angehauchten Säumen, innere Armschwingen mit rosig- weiblichen Flecken nahe den Spitzen der Außensäume. Schwanz dunkelbraun mit helleren, rosig angehauchten Säumen. Federn der Unterseite an Basis und Schäften dunkelbraun, vor den Spitzen rosig-weißlich, breit glänzend blutrot gesäumt, Kehle von tieferem Rot mit kleineren, viel schärfer markierten anteapikalen weißen Flecken. Schnabel hornbräunlich (im Balge), Füße !) Das 8 von (©. verreauxi ist noch nicht bekannt. i 7*+ 100 Fringillidae. schwärzlich. Flügel 118, Schwanz: 95—98, Lauf etwa 22, Schnabel 13?/, — 15°/, mm. © oben hellbräunlichgrau mit dunklen, auf dem Kopfe breiteren, auf Rücken und Bürzel weniger sichtbaren Schaftstreifen. Schwanz dunkel- braun mit hellgrauen, an den inneren Armschwingen breiteren und weiblicheren Aubßensäumen. Unterseite licht, fast weiblich graubräunlich mit dunkelbraunen Federmitten. Kleiner als das C, Flügel höchstens 115 mm. Im Hochgebirge des Kaukasus. 159. Carpodacus rubicilla severtzovi Sharpe. Carpodacus severtzovi Sharpe, Proc. Zool. Soc. London 1886, p. 354 (Turkestan und Yarkand). Im ganzen ©. r. rubieilla und von denselben Dimensionen, aber oben viel blasser, hellbräunlichgrau mit vorigem Schimmer, Bürzel blaßrosenrot, die anteapikalen weißen Spitzen auf dem Kopfe größer, ebenso an der Kehle, ganze übrige Unterseite heller und blasser rot. © wie das von ©. r. rubieilla, aber unten meist etwas bräunlicher oder gelblicher. Juv. viel bräunlicher, sonst wie das Q. Bewohner der zentralasiatischen Gebirge, von Nord-Kaschmir (Gileit, Ladak) durch Turkestan und Tibet bis zum Altai und Sajan. Stoliczka scheint das Nest im westlichen Tibet gefunden zu haben, aber die Identität ist nicht sicher. 160. Carpodacus rubicilla rubicilloides Przev. Carpodacus rubicilloides Przevalski, Mongoli Strana Tangut II, p.90, Taf. XII (1876, russisch — Kansu); engl. Übersetzung in Rowley’s Orn. Misc. II, p. 299, Taf. LIV (1877). ÖS dem von ©. r. rubieilla am ähnlichsten, aber merklich kleiner (Flügel nur etwas über 105), die Federn der Oberseite in der Mitte ausgedehnt dunkelbraun, wodurch die Oberseite viel mehr gestreift erscheint, auch der bei den andern Formen einfarbhige Bürzel durch bräunliche Federmitten wie streifig erscheinend.. Q oben und unten mit ausgedehnteren dunklen Feder- mitten, auch natürlich kleiner, sonst wie das der andern Formen. Ost-Nan-Schan, die Gebirge von Kukunor und Nord-Kansu. Bewohnt hohe, buschreiche Lagen; die Lockstimme soll der von Pyrrhula pyrrhula ähneln. Die Eier (ein Gelege von 5 vom Kukunor) haben die charakteristische schön hellblaue Farbe der Oarpodacus-Eier mit einigen tief schwarzbraunen Punkten, Haar- linien und Flecken am diekeren Ende. Sie messen 21.2, 21.4 und 21.6><15.3, 15.4 und 15.5 mm. 161. Carpodacus rhodochlamys rhodochlamys (Brandt). Pyrrhula (Corythus) rhodochlamys Brandt, Bull. Sci. Acad. Imp. St. Petersbg. 1843, p- 27 (Altai). Propasser rhodometopus Biddulph, Ibis 1881, p.156, Taf. VI (Yarkand). Sad. Oberkopf und .Genick düster graurot, Zügel und breiter Streif hinterm Auge (oberer Teil der Ohrdecken) ebenso, breite Streifen über den Augen bis zum Nacken, durch ein Band über die Vorderstirn verbunden, Fringillidae. 101 und Kopfseiten glänzend hellrosa, die Federn dieser hellrosa gefärbten Teile schmäler und steifer. Federn des Rückens, Schulterfittiche und Oberflügel- decken trübrosa, im frischen Gefieder mit feinen graubräunlichen Säumen, alle mit schwarzbraunen Schaftstrichen, Bürzel und Oberschwanzdecken schön rosenrot, die längsten Oberschwanzdecken dunkler. Unterseite rosa mit dunkel- grauen Federwurzeln und schwärzlichen Schäften. Schwingen dunkel schiefer- braun mit trübrötlichen Säumen. Unterflügeldecken und Achselfedern weiß mit dunkeln Schäften und rosigem Schimmer. Iris hellbraun, Oberschnabel und Nägel dunkelbraun, Unterschnabel und Füße bräunlich fleischfarben. Flügel 87—91, Schwanz 84—87, Lauf 32—33, Schnabel 12.5—14.3 mm. oO ohne rot im Gefieder. Oberseite dunkelbraun mit breiten hell graulichbraunen Federrändern, Unterseite hell gelbbräunlich mit tiefbraunen breiten Längs- streifen, die die Mitte der Federn einnehmen. Flügel und Schwanz tiefbraun mit hellbräunlichen Rändern. Dimensionen nur unbedeutend geringer als die des CO. Bewohnt die Gebirge Mittelasiens, den Altai, Tarbagatai, Alatau, Tian- Schan, ostwärts bis zu den Ausläufern der Gebirgsketten Kaschgariens, Tur- kestan südlich bis Yarkand, Iskander-Kul und Zamin. 162. Carpodacus rhodochlamys grandis Blyth. Carpodacus grandis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVII, p. 810 (1849— „Range beyond Simla, near snow line“). Carpodacus sophia Bonaparte & Schlegel, Monogr. Loxiens, p. 22, Taf. 24 (1850-- Himalaya). Unterscheidet sich von C. r. rhodochlamys im © durch mehr bräunlich- rosige als graulichrosige Oberseite, merklich längeren Flügel, etwas gestreckteren Schnabel und über der Schnabelwurzel in der Mitte unterbrochene, nicht über die Stirn hin verbundene hellrosa Superciliarstreifen. Flügel 94—97 mm. Das © gleicht in der Färbung dem von Ü. r. rhodochlamys, aber der etwas längere Flügel (92—94 mm) und meist etwas gestrecktere Schnabel lassen es unterscheiden. Von Pushut in N.O.-Afeghanistan und dem Karakorum Gebirge durch Kaschmir den Himalaya entlang bis Kumaon. (Weiter nach Osten nicht nachgewiesen, der Fundort Sikkim ist: wahrscheinlich falsch.) 163. Carpodacus thura thura Bp. & Schl. Carpodacus thura Bonaparte & Schlegel, Monogr. Loxiens, p. 21, Taf. 23 (1850 — Himalaya). Sad. Stirn und Superciliarstreif rosenrot mit rötlich perlweißen Feder- mitten, hinter dem Supereiliarstreif über den Ohrdecken ein weißer Fleck. Oberer Teil der Ohrdecken dunkelbraun. Oberseite braun, die Federmitten schwarzbraun. Bürzel und Oberschwanzdecken rosenrot, die längsten Schwanz- decken mit dunkelbraunen spitzen Schaftflecken, die übrigen nur mit schwarzem Schaft, soweit die Federn verdeckt sind. Flügel und Schwanz schwarzbraun mit braunen Säumen, die innern Armschwingen mit breiteren, gelblich- braunen Säumen, die kleinen Flügeldecken mit schmalen dunkelrosa Rändern, ” 3 u Du \nh 102 Fringillidae. die mittleren mit breiten hellrosa Endsäumen, die großen mit hellbräun- lichen Spitzen. Ganze Unterseite rosenrot, Kehlfedern etwas steifer und mit glänzend weiblichrosa Mittelstreifen. Unterflügeldecken schmutzigweib. Schnabel und Füße braun. Flügel 83—86, Schwanz 74—76, Lauf 25, Schnabel 12—13 mm. 0 Oberseite braun mit braunschwarzen Mittel- streifen, Bürzel und Oberschwanzdecken goldgelb, mehr oder minder orange- bräunlich, mit schwarzen Mittelstreifen. Flügel und Schwanz tiefbraun, hell- braun gesäumt. Unterseite rostbraun mit schwarzbraunen Streifen (Feder- mitten), Weichen heller, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß. Hellbräunliches Supereilium, Kopfseiten weißlich, schwärzlich gestreift, oberer Teil der Ohrdecken schwarzbraun. (Beim C ist das Rot des Super- ciliums und der unteren Ohrdecken durch einen breiten tiefbraunen Streifen getrennt.) Himalaya von Nepal bis Sikkim. Bewohner der Hochflächen (10000 und 12800 engl. Fuß) des mittleren Himalaya, wo Rhododendron und Wachholderbüsche den Baumbestand bilden, oder Gras und niedrige Bodenpflanzen stehen. Der Lockruf soll ein eigentümlich schnarrendes brij, brijj sein. Mandelli fand das Nest in Nepal im August. Es bestand aus Gras, außen mit Moos verziert, innen mit Haaren ausgefüttert. Es enthielt 3 matt grünblaue Eier mit spärlichen braungrauen Zeichnungen, die etwa 22 >< 16.3 mm messen. 164. Carpodacus thura blythi (Bidd.). Propasser blythi, Biddulph, Ibis 1882, p. 283, Taf. 9 (bei Gilgit). Ö wie das von C. t. thura, aber oben etwas lichter braun, hinterm Auge ein zwar schmaler (nicht breiter), aber doch deutlicher tiefbrauner Streif. © Kehle und Brust rostbraun, wenig heller als bei C. t. thura. Gebirge bei Gilgit im nördlichen Kaschmir. 165. Carpodacus thura dubius Pızew. Carpodacus dubius Przewalski, Mongoli Strana Tangut II, p. 92, Taf. XIII (1876— russ., bewaldete Berge in Ala-schan und Kansu); engl. Übersetzung in Rowley’s Orn. Misc. II, p. 301, Taf. 53 (1877). Ö wie das von C. th. ihura, aber etwas langflügliger (Flügel etwa 88 mm) und mit kleinerem Schnabel, das Braun der Oberseite lichter, das rosen- rote Supercilium und die rosenrote Farbe der Ohrdecken aus- gedehnter, hinter den Augen zusammenkommend, nicht durch einen braunen Streif getrennt, nur einige Federn hinter den Oberdecken tiefbraun. © mit weißlicher, braunschwarz gestreifter Unterseite, der Super- ciliarstreif im vorderen Teile rötlichbraun, im hinteren isabellfarben. Alaschan und Kansu bis Szetschwan im nordwestlichen China. 166. Carpodacus rhodochroa (Vig.). Fringilla rhodochroa Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.23 (Himalaya). Cad. Ober- und Hinterkopf und Ohrdecken dunkel weinrot mit schwachen schwärzlichen Schaftstrichen. Rücken und Oberflügeldecken fuchsigbraun mit an Fringillidae. 103 breiten schwärzlichen Mittelflecken der Federn. Bürzel hellrosa, längere Ober- schwanzdeeken dunkelrosa. Stirn, breiter Superciliarstreif, Wangen und ganze Unterseite hellrosa, Stirn und Superciliarstreifen mit silberweißlichem Schimmer. Flügel und Schwanz schwarzbraun mit fuchsigbraunen Rändern. Unterflügel- decken weißlich. Flügel 72—75, Schwanz etwa 60—62, Lauf 19, Schnabel 9 mm. oO Oberseite gelblich olivenbraun mit breiten schwarzbraunen Mittel- fleeken. Breiter ockerfarbener Superciliarstreif. Unterseite hellockerfarben mit dunkelbraunen Schaftstreifen. Himalaya von Kaschmir bis Nepal. 167. Carpodacus pulcherrimus (Moore). Propasser pulcherrima Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.85 (1844— nomen nudum!) unde: Propasser pulcherrimus Moore, Proc. Zool. Soc. London 1855, p. 216 (Nepal). Carpodacus Davidianus Milne-Edwards, Nouv. Arch. Mus. I, Bull., p.19, Taf. 2 (1864— China, Armand David coll.). Federn der Oberseite schwarzbraun mit breiten graubräunlichen, schwach rosig, überlaufenen Säumen, Oberkopf dunkler und stärker rosa übertüncht, Bürzel hellrosa. Sehr breiter Streif über den Augen und Unterseite hellrosa, Seiten hell- und dunkelbraun gestreift, Unterseite mit dunklen Schäften. Flügel 78—86, Schwanz etwa 66—77 mm. O0 dem von C. rhodochrous sehr ähnlich, aber oben und unten viel lichter, Unterseite weißlichbraun mit dunklen Schaftstrichen. Himalaya von Nepal bis Sikkim, Ost-Tibet, Central- und Nord-China bis Ordos, S.0.-Mongolei und Nan-Schan. (Stücke aus dem Himalaya sind vielleicht meist etwas kleiner?) Bewohnt lichte Bergwälder und nährt sich von Samen und Knospen. Das Nest steht in Büschen und besteht aus Farnkrautstengeln und Grasstämmchen, mit Haaren und Federn ausgelegt. Die Eier (etwa 5) sind denen von Carpodacus erythrina ähnlich, aber etwas kleiner, indem sie nur 19.1 bis 19.6><14 bis 14.3 mm messen. Sie sind von einem reinen hellen Blau, am stumpfen Ende mit äußerst feinen Punkten oder größeren Fleckchen, manchmal auch mit Haarzügen und Kritzeln gezeichnet. Der Lockruf ist ein melancholischer Pfiff, der Gesang angenehm, aber eintönig. 168. Carpodacus rhodopepla (Vig.). Fringilla rhodopepla Vigors, Proc. Zool. Soc. 1831, p. 23 (Himalaya). (Abbildungen: Gould, Cent. Himalay. B., Bonap. & Schleg., Monogr. Lox. 22.) Jad. Oberseite dunkel rotwein- oder portweinfarben, die Federmitten viel dunkler, auf dem Unterrücken mehr rosig, Bürzel mit breiten rosa Federrändern. Flügel und Schwanz tiefbraun mit rotbraunen Säumen. Mittlere Flügeldecken mit rosa Spitzen, große Flügeldeecken und innere Armschwingen mit rosa Spitzen an den Außenfahnen allein. Breiter hell glänzend rosenroter Superciliarstreif. Kopf- und Halsseiten wie der Oberrücken. Unterseite rosa, die dunkelrotbraunen Wurzelteile überall sichtbar, die Kehl- federn zugespitzt, etwas steifer und glänzend hellrosa. Flügel etwa 85, Schwanz 72, Lauf 23, Schnabel ungefähr 11 mm. {9 Oberseite olivenbraun, alle Federn in der Mitte breit dunkelbraun, die Federränder in der Mitte des Rückens lichter, mehr gelblich angeflogen, unterer Bürzel und Öber- 104 Fringillidae. schwanzdecken fast einfarbig braun. Über den Augen ein breiter rostgelb- licher Superciliarstreif, Ohrengegend braunschwarz. Schwanz und Flügel dunkelbraun mit schmalen hellbraunen Säumen, die letzten 3 Armschwingen sowie die mittleren und großen Oberflügeldecken an den Spitzen der Außen- fahnen hellrostgelb. Unterseite rostgelb mit dunkelbraunen, an den Unter- schwanzdecken und in der Mitte des Unterkörpers schmäleren Streifen längs der Federmitten. Unterflügeldecken schmutzig grauweiß. Schnabel und Füße braun. Himalaya von Garwhäl bis Sikkim. 169. Carpodacus edwardsii Verr. Carpodacus edwardstii Verreaux, Nouy. Arch. Mus. VI, Bull., p.39 (1870— „Les montagnes du Thibet Chinois“); op. eit. VIII, Taf. 3 (1872). Propasser saturatus Blanford, Journ. As. Soc. Beng. XLI, II, p. 168, Taf. VIIL (1872— Tonglu, nördlich von Darjiline, 10000 Fuß hoch). Sad. Oberkopf und Nacken dunkel weinrot mit schmalen, schwärz- lichen Schaftstrichen, übrige Oberseite braunrot mit schwarzbraunen Feder- mitten, Wangen, Stirn und Superciliarstreif hellrosa. Schwanz und Flügel dunkelbraun mit rotbraunen Säumen. Ohrdecken trübweinrot. Unterseite hellweinrot mit dunkeln Schaftstrichen, Bauchmitte und Unterschwanzdecken heller, Seiten bräunlich verwaschen. Flügel etwa 81—83, Schwanz etwa 68, Lauf 22—23, Schnabel 12'/,, mm. Im frischvermauserten Gefieder ist die Oberseite bräunlicher, die Unterseite heller rosa, im abgenutzten Kleid die erstere dunkler und mehr rot, letztere viel lebhafter und feuriger rot. (Himalaya Stücke sind möglicherweise meist etwas dunkler?) © Wie das von €. rhodo- peplus, aber Schnabel kleiner, Flügel und Schwanz etwas kürzer, Ohrdecken braun, nicht schwärzlich, Superciliarstreif blasser und schmäler, Unterseite etwas weniger lebhaft. Himalaya von Nepal bis Butan, Kansu und Sze-tschwan. 170. Carpodacus vinaceus Verr. Carpodacus vinaceus Verreaux, Nouv. Arch. Mus. VI, Bull. p.39 (1870— „Les montagnes du Thibet Chinois“). Sad. Oberseite von der Schnabelwurzel an tief burgunderrot, auf dem Bürzel heller, mehr rosenrot. Breites schmalfedriges rosigweißes Supereilium. Schwingen und Schwanz schwarzbraun mit düstern, schmalen rotbraunen Säumen, die beiden letzten Armschwingen mit großen weißlich-rosenroten Flecken an den Spitzenteilen der Außenfahnen. Unterseite burgunderrot mit breiten heller roten Säumen. Schnabel und Füße braun. Flügel 70—74, Schwanz 60, Lauf 20, Schnabel 10'/, mm. © Oberseite braun mit dunkleren Federmitten, Bürzel einfarbig braun. Unten ockerbraun mit schmalen dunkeln Schaftstrichen. Diese nobelste Art der hübschen Gattung bewohnt die Berge von Süd- Kansu und Sze-tschwan in N.W.-China. 171. Carpodacus trifasciatus Verr. Carpodacus trifasciatus Verreaux, Nouv. Arch. Mus. VI, Bull., p. 39 (1870— „Les montagnes du Thibet Chinois“); op. eit. VILIL, Taf. 4, Fig. 3 (1872). Fringillidae. 105 Sad. Stirn schmutzigweib mit rosenrotem Schimmer, übrige Oberseite und Zügel dunkel weinrot. Oberschwanzdecken schieferschwarz mit helleren, dunkelgrauen Spitzen, äußere Reihe der Schulterfittiche mit ganz weißen Außenfahnen, wodurch ein langer weiber Streif gebildet wird. Schwingen mattschwarz, innere Armschwingen mit dem größeren Teil der Außenfahnen weiß. Schwanz schwarz. Kleinste Flügeldecken dunkel weinrot, mittlere und große schwarz mit ausgedehnten hellrosa Spitzen, wodurch 2 rosa Binden gebildet werden. Kopfseiten und Kehle mit zugespitzten, steifen silberweißen, rötlich gesäumten Federn bedeckt, übrige Unterseite karminrot, nur die Mitte des Unterkörpers bis auf die Brust hin, Bauch und Unterschwanzdecken weiß, letztere mit dunkelgrauen Wurzelteilen. Schnabel und Füße braun, Iris kastanienfarben. Flügel 87—90, Schwanz etwa 80, Lauf 20, Schnabel 11 mm. Q Oberseite aschgrau mit breiten mattschwarzen Federmitten, gelblich an- gehaucht, Bürzel durch breite kurkumagelbe Spitzen gelb erscheinend, Ober- schwanzdecken schiefergrau mit hellen Spitzen. Flügel wie beim J, aber die weißen Außensäume der Schulterfittiche mit gelbem Schimmer, kleine Flügeldecken schieferschwarz, mittlere und größere mit gelben statt rosenroten Spitzen. Kehle schmutzig graugelblich, übrige Unterseite kurkumagelb, Mitte des Unterkörpers usw. weißlich, Körperseiten grau mit dunklen, matten Streifen. Kansu und Sze-tschwan in China. 172. Carpodacus rosea (Pall.). Fringilla rosea Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p. 699 (1776— „... in salicetis ad Udam et Selengam oceurrit“). Jad. Vorderkopf bis zur Mitte und Kehle mit eng geschlossenen, etwas steifen Federn bedeckt, die atlasweiß mit rosenrotem Schimmer sind, Oberkopf und Hinterhals rosenrot, jede Feder schwarzgrau mit breitem rosenroten Saume. Rücken rosa und schwarzbraun gestreift, die Rücken- und Schulterfedern rosa, vor den Spitzen mit undeutlich begrenzten weiß- lichen Flecken, breiten schwarzbraunen Schaftstreifen, schiefergrauen Wurzel- teilen und im frischen Gefieder mit feinen grauweißen Säumen. Bürzel und ÖOberschwanzdecken schön rosa, im abgenutzten Gefieder feuriger. Schwingen bräunlich schieferfarben mit schmalen trüb-rosa, die inneren Armschwingen mit breiteren schwach rosig angehauchten weißen Säumen. Kleinste Flügel- decken dunkel rosa, mittlere und große dunkelbraun mit breiten weißen, rosa schimmernden Säumen. Schwanz bräunlich schieferfarben mit rosenroten Außen- und schmutzig weißlichen Endsäumen. Zügel, Kopfseiten, Kropf- gegend und übrige Unterseite rosenrot, Bauch, Unterschwanzdecken und Mitte des Unterkörpers heller, letztere fast weiß, an den Weichen einige wenige schwarzbraune Schaftstreifen. Unterflügeldecken und Axillaren weiß mit rosigem Schimmer. Iris kastanienbraun, Schnabel braun, Unterschnabel heller, Füße graubraun. Flügel 92—95, Schwanz 70—74, Lauf 20, Schnabel 10—12 mm. 9ad. Oberkopf blaß rosa mit schwarzbraunen Federmitten, Hinterhals und Rücken dunkelbraun mit hellbraunen Federsäumen und rosigem Schimmer, an der Wurzel grau. Bürzel und Oberschwanzdecken rosenrot, auf dem oberen Teile des Bürzels mit dunkelbraunen, konischen Schaftflecken, die längsten Oberschwanzdecken braun mit rosigen Säumen. Schwingen dunkelbraun mit rötlichweißen, an den Armschwingen viel breiteren Säumen. Öberflügeldecken dunkelbraun, die kleineren mit rosenroten, die 106 Fringillidae. größeren mit breiten weißlichen, rosig angeflogenen Säumen. Unterseite hell rosenrot, Kropfgegend, Brust und Seiten mit dunkelbraunen Streifen, Mitte des Unterkörpers, Bauch und Unterschwanzdecken weiß, letztere oft mit einigen mattbraunen Schaftstreifen und schwachem rosigen Schimmer. Schwanz dunkelbraun mit weißlichen, rötlich angehauchten Säumen. Unterflügel- decken weiß mit einigen schwachen, schmalen, hellbraunen Streifen. Flügel 88-92, Schwanz 69—72, Lauf 20, Schnabel 10—12 mm. Der junge Vogel ähnelt dem Oad., hat aber zuerst weniger rosa im Gefieder, das d bekommt jedoch bald viel mehr rosa und brütet wohl (wie andere Carpodacus- Arten) auch in diesem, dem des © so ähnlichen Kleide. Vom Jenissei bis Sachalin, wandert im Winter südlich bis in die Mongolei, Korea, das mittlere China und nördliche Japan. (Am 4. Dezember 1850 ist ein © in Ungarn erbeutet worden. Dies scheint vollkommen richtig zu sein, doch ist es auf jeden Fall das einzig bekannte Vorkommen der Art in Europa, denn aus Rußland kennen wir sie nicht, und das Brehm’sche Stück aus Österreich sowohl, als das Heleoländer gehören zu erythrina.) 173. Carpodacus erythrina erythrina (Pall.). Der Karmingimpel. Loxia erythrina Pallas, Nov. Comm. Acad. Sci. St. Petersb. XIV, p.587, Taf.23, Fig. 1 (1770— Südrußland und Sibirien. Typ. Lok.: Wolga, als. erstgenannter Fundort). Loxia erythraea Endler & Scholz, Naturfreund I, p.17, Taf.5 (1809 — bei Breslau 1789 erlegt). Fringilla ER Risso, Hist. Nat. Eur. Merid. III, p.52 (1826). Erythrothorax rubrifrons Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.249 (1851— Pallas’ erythrina neubenannt, „kommt selten aus N.O. nach d. nördöstl. Deutschl. bis nach Thüringen“). Engl.: Scarlet Grosbeak, Scarlet Finch. Franz.: Roselin eramoisi. Die europäische oder westliche Form des Karmingimpel ist gekenn- zeichnet durch hellere, nur hell rosa angeflogene Brust und Unterkörper, weniger’ tiefrote Oberseite (besonders Bürzel) und im allgemeinen wohl auch etwas kürzere Zügel. Das dunkle Rot von Kehle und Kropfgegend ist, ziemlich scharf von der nur rosa übertünchten Brust abgeschnitten. d. Im frisch vermauserten Gefieder ist das alte © auf dem Unter- rücken und Bürzel, an Wangen, Kehle und Vorderbrust rosa, ‘Oberkopf karminrot mit schmalen bräunlichen Säumen, Rücken, Schulterfedern und kleine Flügeldecken karminbraun mit olivenbräunlichen Federrändern. Brust und Unterkörper weiblich mit nach hinten zu schwächer werdendem rosen- roten Schimmer, Seiten deutlich bräunlich angehaucht. Schwingen und Schwanz braun mit schmutzig rosafarbenen Außensäumen, die mittleren und großen Flügeldecken braun mit breiten hellrosa, etwas bräunlichen Spitzen. Durch Abreiben der braunen Säume wird die Oberseite mehr karminrot, das Rot der Unterseite lediglich durch Abnutzung des Gefieders feuriger und dunkler Verfärbung ohne Mauser oder Abnutzung ist Einbildung. Schnabel bräunlich hornfarben, Füße braun, Iris braun. Flügel 84—87, Schwanz 57—60, Schnabel’ 10.5—11.5, Lauf 19 mm. — O9 oben olivenbraun mit dunkleren Federmitten, Bürzel und Schwanzdecken einfarbig olivengraubraun. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, mittlere und große mit bräunlich- a Fringillidae. 107 weißen Spitzen. Flügel und Schwanz erdbraun mit grünlicholivenfarbenen Säumen. Unterseite bräunlichweiß, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanz- decken einfarbig, sonst mit braunen Federmitten, die an der Vorderbrust am dunkelsten und deutlichsten sind. Im frisch vermauserten Gefieder ist das © oben mehr grünlich olivenfarben, im abgeriebenen Sommergefieder graulicher, unten weiblicher. JS und 9 juv. unterscheiden sich von den alten © durch weniger graue, mehr rostbräunliche Allgemeinfärbung, namentlich stark rost- bräunliche Säume der Flügeldecken und inneren Armschwingen. Das junge C mausert nicht immer (? nie) im ersten Jahre in das Alterskleid, und brütet (wie auch andere Arten der Gattung) bisweilen im graubraunen, dem des © so ähnlichen Gefieder. Nordost-Europa vom nördlichen Ostpreußen und Polen über Rußland, bis an die untere Wolga und das ebene Sibirien bis zur Lena. Hat früher einige Male in Schlesien (Lausitz) gebrütet und wurde des öfteren in anderen Teilen Deutschlands, in Frankreich, Spanien und Italien, je zweimal in Holland und England erbeutet. In Deutschland z. Zt. mit Sicherheit nur aus dem nordöstlichen Ost-Preußen bekannt. Das behauptete neuerliche Vorrücken nach Westen ist reine Phantasie, man könnte im Gegenteil eher glauben, dab er früher im östlichen Deutschland (Lausitz, Breslau, Preußen) häufiger war, als jetzt. (Vgl. den „Neuen Naumann“ IH, p. 247 bis 252.) Bewohner feuchter Erlenwälder mit dichtem Unterholze von Erlen-Stockausschlag, Johannisbeerbüschen, Brombeerranken, Nesseln, mittlerer Weißbuchenbestände, busch- reicher Gärten, Uferdicekichte und ähnlicher Plätze, immer in der Nähe des Wassers, oft in sumpfigem Gelände. Einer der spätesten Ankömmlinge im Frühjahr, denn in den russischen Ostseeprovinzen, Polen und Preußen trifft er nicht vor Mitte Mai ein. Die laute, weithin hörbare, flötende Strophe verrät die Anwesenheit am Brutplatze auch dem ungeübtesten Beobachter unfehlbar. Wer diese Stimme einmal gehört hat, kann sie nie vergessen oder verwechseln. Sie ist durch hit hüt jehütja, hüi thu et jehuetja, tiu tin fi tiu und dergl. m. nicht schlecht veranschaulicht worden. Dieser Pfiff ist der eigentliche Gesang, doch hört man auch bisweilen (wie beim Pirol) einen hänflingsartig _ zwitschernden Gesang. Der Lockruf ist kurz, wenig auffallend, an den des Kanarien- vogels erinnernd, beim Neste hört man bisweilen auch einen zirpenden Angstruf. Nahrung durchaus vegetabilisch, auch die der Jungen, die nur ab und zu auch ein Räupehen oder Käferchen erhalten. Die Nester stehen meist niedrig im Gebäsch. Sie bestehen äußerlich aus dürren Stengeln, dann folgen meist einige Grashalme und die Ausfütterung besteht aus feinen Wurzeln, Haaren, Blütenrispen, Pflanzenwolle und dergl. Die Nester erinnern in ihrer flachen Bauart äußerlich an die der Dorngrasmücke, doch fehlen die jenen eigenen weißlichen Gespinste oder Pflanzenwollebäuschehen, innen an die des Dompfaffen. Das früheste Gelege fand ich in Ost-Preußen am 7. Juni, die meisten Mitte Juni bis anfangs Juli. Eier meist 5, zweites Gelege nach Zerstörung des ersten meist 4, regelmäßig natürlich nur eine Brut. Eier frisch von einem prächtigen, wenig grünlichen Blau, das mit der Zeit stark verbleicht, mit tiefschokoladebraunen, fast schwarzen, meist spärlichen und kleinen Punkten, Flecken, Stricheln, gewöhnlich mehr am stumpfen Ende, selten Kranz bildend, bisweilen fehlend. Ostpreußische Stücke messen 19 ><14.5 bis 22><15.5, zehn Eier des Dr. Rey im Durchschnitt 16.69 > 14.52, im Maximum 21.5 ><15, 19.5 >< 15.5, im Minimum 19 >< 13.5 mm. Gewicht etwa 0.123 g. Das brütende 9 sitzt sehr fest. 174. Carpodacus erythrina grebnitskii Stejn. (Fragliche Form.) Carpodacus erythrina grebnitskii Stejneger, Orn. Expl. Command. Is. & Kamschatka, p-265 (1885— Kamschatka und (?) Sibirien). # $ My AS 108 . Fringillidae. Soll lebhafter rot sein, namentlich auf der Oberseite, Kehle und Brust. Flügel (nach Stejneger) 79—84 mm. Kamtschatka und vielleicht Ost-Sibirien. Es ist wohl möglich, daß wir in Kamtschatka (und? Ost-Sibirien) eine lebhafter gefärbte Form finden, aber es ist zu fürchten, daß der Autor mit nur 2 alten roten C aus dem Sommer und geringem Vergleichsmaterial aus anderen Gegenden abgeriebene lebhafte Sommerstücke als neue Form betrachtete. Auf der anderen Seite ist es nicht wahrscheinlich, daß diese Form aus dem fernen Osten dieselbe ist wie die der zentralasiatischen und himalayanischen Hochgebirge. Leider fehlt es mir an Material aus Kamt- schatka und Ost-Sibirien. 175. Carpodacus erythrina roseata (Hodgs.). ? Pyrrhulinota rosaecolor Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p. 85 (nomen nudum!). ? Propasser sordida Hodgson, ebenda (nomen nudum!). Pyrrhulinota roseata Hodgson, Proc. Zool. Soc. London 1845. p: 36 (Nepal und Hindustan). Wie €. erythrina erythrina, aber das © viel tiefer rot, namentlich auf Kopf, Bürzel, Rücken, die Unterseite dunkler rot, die rote Kehle und Vorder- brust nicht so scharf getrennt, sondern mehr oder minder allmählich in die heller rote Färbung des Unterkörpers übergehend. Flügel im allgemeinen etwas länger, 85—90 mm. Im allgemeinen Bewohner der zentralasiatischen Gebirge und des Himalaya, wo diese Form in Höhen von 10000 engl. Fuß brütet. Die Kaukasus-Vögel gehören auch dieser Form an, obwohl sie in der Färbung manchmal stark zur westlichen Form hinneigen. Im Winter in Indien bis zu den Nilsirri Bergen, Arrakan und Pegu. Ob C. e. grebnitskii von dieser Form zu unter- scheiden ist, ist noch nicht ausgemacht, daher wissen wir auch noch nicht mit Sicherheit, ob die in China überwinternden Formen zu roseata oder (wenn trennbar) zu grebnitskii gehören. 176. Carpodacus synoica synoica (Temm.). Pyrrhula synoica Temminck, Pl. Col. 375 (1825— Sinai, Hemprich & Ehrenberg coll.). (Es ist sinnlos, den Namen synoica, der wie jeder Tertianer weiß, gesellig bedeutet, in sinaiticus umzuwandeln, zumal Temminck noch besonders seine Art „Bouyreuil social“ nennt. Ob Liechtenstein „in litt.“ den Namen sinaiticus anwandte, kommt doch nicht in Betracht.) Pyrrhula sinaica Rüppell, Neue Wirbelth., Vög., p. 101 (1885 — nomen nudum!). Carpodacus sinaiticus Bonaparte & Schlegel, Monogr. Loxiens, p. 17 (1850— Sinai). Jad. Oberseite blaßbräunlich mit etwas dunklern Schaftstreifen und rosenrotem Anflug, Oberkopf etwas lebhafter rot, Zügel und Stirn dunkel rosenrot, über Stirn und Augen glänzend weiße, sehr schwach rosig an- gehauchte, etwas steife, schmale Federn, Kopfseiten rosenrot mit silberigem Schimmer. Unterer Bürzel einfarbig hell rosenrot, obere Schwanzdecken graubräunlich mit rosigem Schimmer. Kehle wie die Kopfseiten, übrige Unterseite einförmig hell rosenrot, Bauch und Unterschwanzdecken lichter, fast weißlich. Schwingen, Flügeldecken und Steuerfedern erdbraun mit Fringillidae. 109 ‘ lichtblaßbraunen, kaum merklich rosig angehauchten Säumen. Unterflügel- decken weißlich mit schwachem rosigen Schimmer. Flügel 86—89, Schwanz etwa 62, Lauf etwa 20, Schnabel 10 mm. Schnabel und Füße hellbraun. O graubräunlich isabell, oben dunkler und mit dunklen Schaftstreifen, unten heller, in der Mitte des Unterkörpers ins Weibliche ziehend, an der Vorderbrust mit einigen schwachen dunkleren Schaftstreifen, ohne alles Rosenrot. Einzig und allein von der Sinai-Halbinsel nachgewiesen. (Heuglin läßt ihn keineswegs anderwärts im Steinigen Arabien vorkommen, sondern sagt p. LXI ausdrücklich, daß er ausschließlich der sinaitischen Halbinsel angehöre; Tistram ist zwar überzeugt, daß er die Art in Palästina sah, erbrachte aber keinen Beweis, das angebliche Vorkommen in Griechenland ist ganz unwahrscheinlich.) Lebt nach Heuglin auf Felsen, sonnigen Hängen, Viehtriften und an Regenbetten, ist lebhaft und schüchtern, nährt sich von Grassamen, sitzt meist am Boden und: auf Felsen. 177. Carpodacus synoica stoliczkae (Hume). Propasser stoliczkae Hume, Stray Feathers 1874, p. 523 (Yarkand). (Abbildung in Berezowski & Bianchi, Aves exped. Potanini p. prov. Gansu, Taf. III (1891). S Oberseite blaß aschbraun, ohne alle dunklere Zeichnung, Bürzel blab rosa. Flügeldecken wie die Oberseite, am Bug etwas rosa überflogen. Schwingen braun mit bräunlich-weißlichem Außensaum der Handschwingen und bräunlich-weißblichen Spitzen der Armschwingen. Oberschwanzdecken blaß aschbraun mit weißlichen Säumen. Steuerfedern braun mit sehr blassen Rändern. Stirn, Zügel und Federn um das Auge karmoisinrot, Kopfseiten und Öhrdecken rosa. Kehle und Vorderbrust rosa, an der Kehle dunkler, Unterkörper, Seiten und Schenkelbefiederung hell aschbräunlich, Unterschwanz- decken weiblich. Unterflügeldecken blaß aschfarben mit rosigem Schimmer am Bug. Flügel 92, Schwanz 67, Lauf 20 mm. © ohne Rosa und Rot, im allgemeinen sandbräunlich, auf Bürzel und Unterseite heller, Kopf und Kehle mit dunkleren Schaftstrichen. Etwas kleiner (Flügel 83 mm.) Von Yarkand durch die Wüste Gobi bis Kansu. 178. Carpodacus verreauxi (Dav. & Oust.). Carpodacus verreauxi David, Nouv. Arch. Mus. VII, Bull., p.10 (1871— nomen nudum!). Propasser verreauxi David et Oustalet, Ois. Chine, p.355 (1877). Nur ein © (oder J im grauen jugendlichen Kleide) dieser Art im Pariser Museum ist bekannt. Es scheint €. rhodopeplus nahe zu stehen, ist aber kleiner. Oberkopf und Genick olivenbraun, alle Federn in der Mitte schwarzbraun gestreift, Rücken ebenso mit rahmfarbenen oder bräun- lichgelben Säumen. Bürzel und Oberschwanzdecken heller und mehr einfarbig, mit nur schwach markierten dunklen Federmitten. Von den Augen nach rückwärts ein breites gelbbräunliches Supereiliarband. Kleine Flügeldecken braun. Mittlere und große Flügeldecken, Schwingen und Schwanz dunkel- braun mit helleren Rändern, die letzten Armschwingen nach der Spitze der Außenfahne deutlich weißlich. Zügel weißlich aschgrau. Wangen und Kehle weißlich mit braunschwarzen Strichen, übrige Unterseite und Unterschwanz- 110 Fringillidae. decken hell gelbbräunlich, wie die Kehle gestreift, Mitte des Unterkörpers ungestreift. Unterflügeldecken und Achselfedern bräunlich isabellfarben. Culmen 10, Flügel 71, Schwanz 71, Lauf 17.7 mın. (Nach Sharpe und Öustalet.) Mupin in NW.-China. Gattung HAEMATOSPIZA Bilyth 1844. Diese Gattung ist von Sharpe inkonsequenter Weise mit Carpodacus, vereinigt worden, da er doch sonst die Fringillidengattungen genügend zer-" splitterte. Das Gefieder ist fester, der Schwanz verhältnismäßig viel kürzer, der Flügel sehr lang und nicht so spitz, der Abstand von den Spitzen der Handschwingen zu denen der Armschwingen viel geringer (etwa 22—23 mm), die erste (ausgebildete) Schwinge ist 7—10 mm kürzer als die längste, 2. bis 5. am längsten, 5. wenig kürzer. Färbung eigenartig. Eine Art. (Dies Genus steht vielleicht Zoxia näher, als Carpodacus, der Schnabel ist sehr dick, aber nicht gekreuzt.) 179. Haematospiza indica (Gm.). Loxia indica Gmelin, Syst. Nat. I., p. 847 (1780— ex Seba, Brisson, Latham, hab. India) !). Loxia boetonensis Latham, Index Orn., p. 377 (1790— ex Seba, India insula Boetonense). Corythus Sipahi Hodgson, Asiat. Research. XIX, p. 151 (1836— Nepal). Sad. Ganze Ober- und Unterseite lebhaft scharlachrot, die Feder- wurzeln grau, vor den roten Spitzen ein weiber Streif, auch längs des Schaftes am Wurzelteile weiß. Flügel und Schwanz schwarzbraun mit bräunlichroten Säumen. Unterflügeldecken graubraun mit trübroten Rändern. Schnabel bräunlichgelb, Füße hellbraun, Iris braun. Flügel 100—105, Schwanz 66—69, Lauf 29—31, Schnabel 14—16 mm. O oben oliven- grünlichbraun, jede Feder mit weißlicher. Basis und bräunlicher, gelblich- olivengrün gesäumter Spitze, Bürzel goldgelb. Schwingen und Schwanz schwärzlichbraun mit olivenbräunlichen Säumen. Unterseite graubräunlich, die Federn nach der Basis zu weiß, dann graubraun mit hellbräunlichen Säumen, Himalaya von Nepal bis Sikkim, in Höhen von 5000 bis 10000 engl. Fuß, je nach der- Jahreszeit, und Khasia-Berge südlich des Brahmaputra. Gattung PYRRHOSPIZA Hodgs. 1844. Diese Gattung steht unbedingt Carpodacus am nächsten und könnte ohne großen Zwang mit ihr vereinigt werden, aber alle neueren Ornithologen !) Gmelin’s und Latham’s Namen sind von allen neueren Schriftstellern über- gangen worden. Sie beruhen auf Seba (I, Taf. 60, Fig. 4), der deutlich einen ganz roten Vogel mit dem kernbeißerartigen Schnabel von Haematospiza abbildet. Er stellt ihn zwar mit einer Haube dar, der man aber ansieht, daß sie gezwungen und augen- scheinlich ein Kunstprodukt ist. Als Lokalität wird die Insel Boeton (Buton) angegeben, da aber in der celebesischen Inselwelt kein solcher Vogel vorkommt, ist anzunehmen, daß Buton ein Versehen für Butan ist, und daß der Vogel aus dem Himalaya stammte, vielleicht lebend aus Indien gekommen, oder daß sonst eine Verwechselung damit vorgekommen war. Fringillidae. 111 trennen Pyrrhospiza wegen des viel längeren und schlankeren Schnabels generisch ab. Abgesehen von der Schnabelform steht Pyrrhospiza im Bau der Gattung Propyrrhula nahe. Eine Art in mehreren Unterarten. 180. Pyrrhospiza punicea punicea Hodgs. Pyrrhospiza punicea Hodgson, Journ. As. Soc. Beng. XIII, p. 953 (1844— Nepal), Abbildg. Bp. & Schleg., Monogr. Loxiens 27, 28. Sad. Stirn, kurzer Superciliarstreif, Kopfseiten, Kehle und Brust lebhaft karmoisinrot, die Federn an der Basis schwärzlich, vor den Spitzen weißlich rosa, Bürzel rosenrot, übrige Oberseite graubraun mit schwarzbraunen Feder- mitten, Flügel und Schwanz dunkelbraun mit heller braunen Säumen, Unter- körper aschbraun mit einigen an den Seiten breiteren dunkelbraunen Streifen, Unterschwanzdecken braun, die kürzeren mit rosigen Spitzen. Schnabel hornbraun, Füße dunkelbraun. Flügel 112—114, Schwanz 81—83.5, Schnabel 15—18, Lauf etwa 25 mm. Oberseite graubraun mit schwarzbraunen Feder- mitten, Unterseite hell gelbbraun mit schwarzbraunen Schaftflecken. Himalaya von Nepal bis Sikkim. 181. Pyrrhospiza punicea humii Sharpe. Pyrrhospiza humii Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p.433 (1888— „Interior of N.W.- Himalayas“). SO dem von P. p. punicea ähnlich, aber etwas langschnäbliger und blasser, das Rot am Vorderkopfe etwa so weit wie bei P. p. longürostris. N.W.-Himalaya. 182. Pyrrhospiza punicea longirostris Przew. Pyrrhospiza longirostris Przewalski, Mongol i Strana Tangut. II, p.95 Taf. XIV (russisch); Übersetzung in Rowley’s Orn. Misc. II, p. 304, Taf. VI (Kansu). Ist P. p. humsi äußerst ähnlich, aber mit noch längerem Schnabel (20 mm), das Rot des 9, das bei P. p. punieea in der Kopfmitte nicht weiter reicht, als eine Linie zwischen den vorderen Augenrändern, geht weiter nach hinten, bis zu einer die hinteren Augenränder verbindenden Linie, die Färbung ist im allgemeinen etwas blasser und graulicher, besonders am Unterkörper, der auch schmalere dunkle Schaftstriche hat. Kansu und Sze-tschwan, in der alpinen Region. Gattung PROCARDUELIS Hodgs. 1844. Die Gattung Procarduelis ist sehr schwer im System unterzubringen. In der viel Rot enthaltenden Färbung der Männchen und der Verschieden- heit der Geschlechter gleicht sie den Arten der Gattung Carpodacus, aber der Schnabel ist viel schlanker, mehr Fringilla-artig, fast an einen Carduelis- Schnabel erinnernd. Das Gefieder ist seidenartig, aber nicht abnorm reich, der Schwanz nur wenig ausgebuchtet. Zwei Arten: Schnabel schlanker, S Vorderkopf rot, Hinterkopf tief braunrot: P. nipalensis . p.112 Schnabel klumpiger, & ganzer Oberkopf rot... 2.2... P. rubescens . p.112 112 Fringillidae. 183. Procarduelis nipalensis (Hodgs.). Carduelis Nipalensis Hodgson, Asiatie Researches XIX, p.157 (1836— „central & north. reg. of Nepal“). Linota saturata und fusca Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XI, p. 193 (1842— Darjiling). Jad. Oberkopf etwa bis zur Mitte rosig weinrot, vom Auge nach hinten zu ein etwa 1'/, cm langer, 2—4mm breiter rosenroter Streif, Zügel, Kopfseitenstreif bis zum Halse, hintere Hälfte des Oberkopfes und Hinter- hals sehr dunkel weinrot, fast schwarzrot, Rücken tief schwärzlich braun mit düster rosig weinroten Federrändern, die auf Bürzel und Oberschwanz- decken schmäler und undeutlicher sind. Schwingen und Schwanz tiefbraun mit schmalen braunrötlichen Säumen. Kehle und Unterkörper rosa, die ganze Vorderbrust und Seiten breit düster bräunlich weinrot. Unterschwanz- decken graubraun mit breiten weißlich-rosa Säumen. Unterflügeldecken braungrau mit schmalen hellrötliehen Säumen. Iris braun, Schnabel braun, Füße fleischbraun. Flügel 90—93, Schwanz etwa 64, Lauf 22—23, Schnabel 12 mm. oO0Oberkopf dunkelbraun, Rücken und Flügeldecken dunkelbraun mit hellbraunen Säumen, Bürzel einfarbig braun. Ganze Unterseite einfarbig röstlichbraun. Juv. wie Q aber etwas mehr rotbräunlich. Himalaya bis Kansu und Mupin in W.-China. (Vielleicht sind Stücke aus dem westlicheren Himalaya etwas bleicher?) 184. Procarduelis rubescens Blanf. Procarduelis rubescens Blanford, Proc. Zool. Soc. London 1871, p. 694, Taf. 74 (Sikkim). Procarduelis mandellii Hume, Stray Feathers 1873, p.14 (im Winter bei Darjiling, ges. v. Mandelli). Oberseite matt karmoisinrot, auf dem Kopfe lebhafter, auf dem Rücken bräunlicher, weil dort die braunen (nur rot gesäumten) Federn durch- blicken, Flügel und Schwanz dunkelbraun mit matt bräunlichroten Säumen. , Unterseite rosenrot, der Unterkörper weiblich graubräunlich mit rosigen Feder- rändern. Schnabel und Füsse hellbraun. Flügel 80—83, Schwanz 54—60, Lauf etwa 20, Schnabel etwa 12—13 mm. © ähnlich dem von P. nipalensıs, aber Rücken, Flügel- und Schwanzränder mit rotem Hauch, Unterseite viel heller. (Das G ähnelt einem Carpodacus erythrinus mit schlankem, längerem Schnabel. Der Schnabel ist viel klumpiger, weniger Stieglitz-artig, mehr dem, von Carpodacus sich nähernd, als bei P. nipalensis.) Nördliches Sikkim, im Sommer in Höhen von 12800 engl. Fuß (Ober- stabsarzt Pearse), im Winter bis etwa 8000 Fuß abwärts, dann auch in den Bergen von Kansu. (Vgl. Berezowski und Bianchi „Aves exped. Potanini p. p. Gansu ete.“ p. 131— russisch!) Gattung PROPYRRHULA Hodgs. 1844. Eine eigenartige, nieht ganz leicht im System unterzubringende Form, die anscheinend aber nächst Pinicola zu stellen ist, der Schnabel aber ist mehr flach gedrückt, besonders der Oberschnabel sehr flach, wie bei Zyrrhula. Gefieder weniger weich und voll als bei Pinicola und Pyrrhula Nasenlöcher a R. Friedländer & Solm in Berlin NW. 6. In unserem Verlage erscheint: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. —m Begründet von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft, a_ Im Auftrage der König! Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegeben von Franz Eilhard Schulze, — Bis Die: Herausgabe findet in Lieferungen (in Groß-Lexikon-Oktav mit Abbildungen im Texte) statt, die je eine oder mehrere nahestehende Gruppen behandeln, jedoch unabhängig von einer systematischen Folge erscheinen. | . Jede ‚Lieferung ist einzeln käuflich. Bei Subskription auf das ganze Werk tritt eine Preisermäßigung ein. Aus der Gruppe der | Vögel (Aves) sind bisher erschienen: Lieferung 1: Podargidae, Caprimulgidae und Macropterygidae. Bearbeitet von.E. Hartert (Tring). 1897. VIII und 98 Seiten mit 16 Abbildungen und. Beilage: Terminologie des Vogelkörpers von A. Reichenow, 4 Seiten mit Abbildung. Einzelpreis Mark 7,—. ‚ Lieferung 2: Paradiseidae. Bearbeitet von The Hon. Walter Rothschild. 1898. VI und 52 Seiten mit 15 Abbildungen. - Einzelpreis Mark 3,60. Lieferung 9: Trochilidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). 1900. X und 254 Seiten mit 34 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. Lieferung 15: Zosteropidae. Bearbeitet von ©. Finsch (Leiden). 1901. XIV ‘ und 55 Seiten mit 32 Abbildungen. Einzelpreis Mark 4,80. Lieferung 18: Paridae, Sittidae und Certhiidae. Bearbeitet von ©. E. Hellmayr BREN. (München). 1903. XXXI und’ 255 Seiten mit 76 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. Weitere Lieferungen erscheinen in ununterbrochener Folge. Bestellungen ..Subskriptionen ‚können durch jede Buchhandlung bewirkt werden. Berlin, November 1903. R. -Friedländer & Sohn. & Wi besitzen bisher kein Werk, das die lokalen Formen der palä- arktischen Vögel in knapper Fassung berücksichtigt. Von dem großen und kostspieligen Prachtwerke H. E. Dresser’s ab- gesehen, haben wir zwar ein soeben (1903) erschienenes ‚sehr praktisches Handbuch desselben Verfassers, welches indes noch ganz auf dem Stand- yunkt der alten Schule steht. Es läßt die Ergebnisse des subtilen Studiums ler letzten 15 Jahre unbeachtet, obwohl es nicht selten eine Unterart als \rt beschreibt, und so den alten Artbegriff zu verschieben droht; bietet also“ ıur einen Teil von dem, was wir gebrauchen, außerdem ist es bisher nur n englischer Sprache erschienen. Das vorliegende Buch bemüht sich vor- allen Dingen zu zeigen, was isher in Unterscheidung der Subspezies geleistet worden ist, und somit tıch, wo noch Lücken auszufüllen sind. Selbstverständlich hat Verfasser. ie daran gedacht, daß sein Werk einen endgültigen Abschluß bedeutet, — Anen solchen wird. keiner- der heutigen Ornithologen erleben. .Er hat nur das Bekannte zusammengestellt, an der Hand von Material: und ‚Literatur geprüft, gesichtet und neu hinzugefügt, was das ihm vorliegende, freilich sehr reichhaltige Material ergab. — Hartert’s Vögel der paläarktischen Fauna werden in Lieferungen von je 8 Bogen, zum Preise von 4 Mark für die Lieferung erscheinen. Das Ganze wird in 10 Lieferungen (zusammen 1200 bis 1300 Seiten in 2 Bänden). abgeschlossen sein. Die Vollendung des ganzen Werkes ist für 1905 zu erwarten. Berlin, NW. 6, Karlstr. 11. R. Friedländer & Sohn. SEE & f k ae aa : 2 a eo } R j P { > £ 3% : * Ber ln u Eich äere it won a Saas ET us BT Mass zu Eänt nz dran a ar FE a Re I 0 De Ba nn he en en ee en E | Die Vögel paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa Nord- Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von- Dr. Ernst He: A. Heft R Seite 113— 240. Bee £ \ - ” Mit 92 Abbildungen. re Ba a Berlins : | E ya von u Friedländer und Sohn. 5; BEER Ausgegeben. im Juni 1904 } E; gab bisher kein Werk, welches die lokalen Formen aller palä- arktischen Vögel in knapper Form berücksichtigt, und überhaupt kein Werk in deutscher Sprache über die Ornis der paläarktischen Fauna. Von dem sehr kostspieligen Prachtwerke H. E. Dresser’s abgesehen, haben wir zwar ein soeben erschienenes praktisch eingerichtetes Handbuch desselben Verfassers. Dieses „Manual of Palaearctie Birds“ hat aber die Ergebnisse des subtilen Studiums der letzten 15 Jahre unbeachtet ge- lassen, und bringt fast nur die leicht unterscheidharen Formen, bietet also nur einen Teil von dem, was wir gebrauchen, und ist nur in englischer Sprache erschienen. Das vorliegende Werk, bemüht sich vor allen Dingen zu zeigen, was bisher in Unterscheidung der Subspezies geleistet worden ist, und somit auch, wo noch Lücken- auszufüllen sind. Das Bekannte ist zusammengestellt, an der Hand von Material und Literatur geprüft, gesichtet und viel Neues hinzugefügt worden, wozu die bedeutende von dem Verfasser verwaltete Sammlung, und das nahe größte Museum der Welt in London, Gelegenheit boten. Die Synonymien sind nicht in der herkömmlichen Weise zusammen- gestellt, sondern bei jedem Zitat ist der ursprüngliche Fundort, die sogenannte terra typica, sorgfältig ermittelt. Der Ballast unnötiger und unwichtiger Literaturangaben ist vermieden. Die Beschreibungen sind, wenn nicht anders. ‚angegeben, nach der Natur entworfen, also vollständig neue Original- beschreibung en; sie sind möglichst kurz und knapp gehalten. Nicht nur Er ATLO ji sondern auch Familien vn Gattungen sind .»n enthalten Bestimmungsschlüssel de: Arten. ou gentbiehen pna.rktischen Formen sind häufig, auch nahestehende anerenzenuen ebiete kurz- erwähnt. so konservativ wie möglich, d. h. der. älteste tung, Art und Unterart in jedem Falle ohne Ausnanme angewandt, sodaß Streitigkeiten. um die Namen in Zukunft nicht ‚mehr stattzufinden brauchen. Das Werk wird im Lieferungen von je 8 Bogen, zum Preise von 4 Mark für die Lieferung, erscheinen. Das Ganze wird in 10 Lieferungen (zusammen etwa 1200 bis 1300 Seiten in 2 Bänden) abgeschlossen sein. Die Vollendung des ganzen Werkes ist zu Ende 1905 zu erwarten. ‚Berlin, NW. 6, Karlstr. 11. R. Friedländer & Sohn. Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Dr. Ernst Hartert. Heft II. Seite 113—240. Mit 22 Abbildungen. Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. Ausgegeben im Juni 1904. ee, I ee “What’s hit is history, What’s missed is mystery.“ BR ü RE REN HET SR ur Süd fr £ Fringillidae. 4113 klein, aber kaum ganz von den kurzen Nasenborsten überdeckt, während letztere bei /yrrhula etwas und bei Pinicola weit hinüberreichen. Färbung mehr an Carpodacus erinnernd, das Q dem von Haematospiza ähnlich. Schwanz länger als bei letzterer Gattung. Nur eine Art bekannt. 185. Propyrrhula subhimachalus (Hodgs.). Corythus? Subhimachalus Hodgson, Asiat. Research. XIX, p.152 (1836— Nepal). Propyrrhula subhemachalana Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XIII, p. 952 (1844). Propyrrhula subhimalayensis (sic) Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p. 462 (1888— Name geändert, damit er einen besseren Begriff gäbe). Sad. Stirn und kurzes Supercilium bis über die Augen lebhaft kar- moisinrot, Wangen, Kinn und Kehle weniger lebhaft karmoisinrot, Federn der Vorderbrust bräunlichrot mit dreieckigen, rosa Federspitzen. Oberseite grünlichbraun, stark mit Rot übergossen, besonders auf Kopf, Hals und Oberrücken, der Bürzel und die vorderen Oberschwanzdecken ganz rot. Brust und Unterkörper bräunlichgrau, Brustseiten meist rosa angehaucht, Unterschwanzdecken grau mit weißlichen Säumen. Schwingen und Schwanz dunkelbraun mit rötlichbraungrünlichen Säumen. Schnabel und Füße hell- braun. Flügel 95—98, Schwanz 80, Lauf 22.5, Schnabel 12.5— 13.5, Schnabel- breite 1O mm. O0 Stim und großer Kropffleck dunkelgelb, Hinterkopf grau mit gelblichen Kanten, übrige Oberseite gelblich olivengrün mit dunkel- grauen Federmitten, Bürzel und Oberschwanzdecken lebhaft olivengrüngelb. Brust und Unterkörper bräunlichgrau. Himalaya von Nepal und Sikkim. ” Gattung PINICOLA Vieillot 1807. Große baumbewohnende Finkenvögel, d mehr oder minder lebhaft rosenrot, Q grau und olivenbräunlich oder olivengelblich, stets ohne Rot. Junge den © ähnlich. Schnabel sehr dick und kurz, der ganze Oberschnabel gekrümmt, Nasenborsten lang und auffallend, die Nasenlöcher völlig zu- deckend. Flügel lang, spitz, 4 äußerste Handschwingen fast gleich und am längsten, die erste (lange) wenig kürzer als die folgende, merklich länger als die fünfte von außen, Handschwingen etwa 3 cm länger als Arm- schwingen. Schwanz lang (nur etwa um die halbe Lauflänge kürzer als der Flügel), merklich ausgeschnitten. Lauf kurz (etwa wie die Mittelzehe mit Nagel), Füße stämmig. Eine Art in mehreren Unterarten, verbreitet über den hohen Norden der alten und neuen Welt, in Amerika eine Form südlich bis zur Sierra Nevada in Kalifornien.") !) In Amerika unterscheidet man folgende Formen, die z. T., namentlich die 2, sehr kenntlich sind: Pinicola enucleator leueura (P. L. S. Müll.) 1776 (canadensis auetorum), nordöstl. Nord- ' Amerika. P. e. alascensis Ridgw., Brutvogel im Innern von Alaska. P. e. lammula (Homeyer), Insel Kadiak und Küste von Alaska bis Sitka. P. e. californica Price, Sierra Nevada von Kalifornien. _ P. e. montana Ridgw., Felsengebirge von Nord-Amerika. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 8 114 Fringillidae. 186. Pinicola enucleator enucleator (1..). Hakengimpel, Fichtengimpel. Loxia Enucleator Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.171 (1758— „Hab. in Sueciae summae, Canadae Pinetis .... migrat hyeme ad australes Sueciae provincias ....*. Basiert vorzugsweise auf Fauna Suecica 176, als typische Lokalität ist daher Schweden zu betrachten). Loxia Flamengo Sparrman, Mus. Carlson. I, Nr. XVII mit Tafel (1786— Upsala. Albinistische Var!). Loxia psittacea Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p. 5 (1811l— „In Rossiae totiusque Sibiriae pinetis ....*). Corythus angustirostris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.247 (1851— N.- Europa, zuweilen nördl. Deutschl.). Corythus Enucleator minor Brehm, Vogelfang p.89 (1855— „.. zuweilen aus dem hohen Norden nach N.-Deutschland“). Corythus Enuecleator latirostris, macrorhynchos, microrhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p.10 (1866— nom. nuda!). (Corythus splendens Brehm (Isis 1840, p. 590), ist eine amerikanische Form, und zwar die jetzt unter dem Namen Pinicola enucleator canadensis (Cab.) (1850) bekannte Form. Der Name Pinicola rubra Vieillot, Ois. Amer. Sept. I, p. IV, Taf. I, 13, ohne Beschr. und Fundort, ist nicht zu deuten, die Figur zeigt aber, daß eine Form dieser Art gemeint ist). 5 Engl.: Pine Grosbeak. Französ.: Dur bee vulgaire. Schwed.: Tallbit, Dumsnut, Jad. Kopf, Hals, Kropf, Brust und Seiten rosenrot, die Federn soweit sie verdeckt sind grau mit weißlichem Schaftstrich, die graue Basisfarbe oft mehr oder minder durchscheinend. Zügel schmutziggrau. Rückenfedern dunkelgrau mit hellen Schaftstrichen und rosenroten Säumen. Bürzelfedern grau mit breiten rosa Säumen, Oberschwanzdecken grau mit rotem Schimmer und weißlichgrauen Säumen. Schwingen dunkelgrau mit weiblichen, schwach rötlich schimmernden Rändern, die an den Armschwingen rein weiß und breiter sind. Kleine Flügeldecken rötlichgrau, mittlere und große schwarz- braun mit breiten weißen, schwach rosa schimmernden Säumen. Schulter- fittiche grau mit weißlichen, meist rötlich schimmernden Rändern. Steuer- federn schiefergrau mit hell aschgrauen schmalen Säumen. Unterkörper, Bauch und Unterschwanzdecken ziemlich hellgrau, letztere mit weißlichen Säumen. Unterflügeldecken hellgrau. Iris dunkelbraun, Schnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel heller, Füße dunkelbraun. Flügel 109—113, Schwanz 87—90, Lauf etwa 22, Schnabel 16—17 mm. oOber- und Unter- seite aschgrau mit olivenfarbenem Schimmer, der Rücken mit helleren Säumen; auf Kopf, Hals und Oberrücken dunkler olivenfarben verwaschen und mit ausgedehnten orangegelben Spitzensäumen; untere Bürzelfedern breit orangegelb gesäumt, ebenso Kopf- und Halsseiten, Kropfgegend und ganze Vorderbrust. Bauchmitte fast weißgrau, Unterschwanzdeeken hellgrau mit weißlichen Säumen. Handschwingen schwarzbraun mit schmalen gelblich- weißen, Armschwingen mit breiteren weißen Außensäumen, Schwanzfedern dunkelbraun mit gelblichgrauen Säumen. Die jungen Vögel sind wie die ©. Im abgetragenen Gefieder ist das Rot der J lebhafter. Wie bei den Arten der Gattungen Carpodacus und Loxia brüten manchmal die JO im grauen und gelben Gefieder, wie es die O und Jungen tragen, oft auch sind die bei den Q gelben Teile mehr oder minder orangerot.: Ob die nicht roten © je ein rotes Kleid annehmen, dürfte schwer festzustellen sein. Fringillidae, 115 Bewohner des hohen Nordens der alten Welt, im Winter mehr oder minder regelmäßig weiter nach Süden. In Europa nur im nördlichen Skandinavien und in Nord-Rußland brütend (Naumann’s Angabe vom Brüten 1786 in Anhalt ist durchaus unglaubwürdig und die von ihm gegebene Beschreibung der Lebensweise und Eier stimmt auch nicht), im Winter in den meisten Jahren noch bis N.O.-Deutschland, seltener in anderen Teilen Deutschlands, Österreichs, Ungarns, selten bis England, vereinzelt bis Italien. Hält sich in den Wäldern, besonders Nadelhölzern des Nordens auf, ist ein sehr wenig scheuer, geradezu dummdreister Vogel, am Brutplatze aber vorsichtiger und schlauer. Nahrung Coniferen-Samen und Beeren. Eier 3--4, ausnahmsweise 5, Nest auf Nadelbäumen, nicht sehr tief, den Charakter der Nester andrer gimpel- artiger Vögel tragend, aus feinen Zweigen, innen mit Wurzeln, feinem Gras, Flechten und Haaren ausgefüttert. Die Eier sind himmelblau, meist dunkler als Gimpeleier, mit rötlichgrauen und hellbraunen, tiefer liegenden, und tiefbraunen, fast schwarzen Öberflecken, manchmal auch Schnörkeln und Punkten, meist mehr um das stumpfe Ende herum, gezeichnet. In der Größe gleichen sie denen von Coceothraustes cocco- thraustes.. Die Lockstimme ist ein ansprechender, flötender Ton, der Gesang laut und 'flötend. Das Fleisch dieser Vögel schmeckt sehr gut. 187. Pinicola enucleator kamtschatkensis (Dyb.). Corythus enueleator kamtschatkensis Dybowski, Bull. Soe. Zool. France VIII, p. 367 (1883— Kamtschatka, Beschreibung op. eit. VII, p.394, 1882). Der ostsibirische Hakengimpel unterscheidet sich von der europäisch- westsibirischen Form durch merklich diekeren, höheren und kürzeren Schnabel, auch scheinen in der Regel die Farben etwas lichter zu sein, das Rot der © etwas heller, der Unterkörper vielleicht heller grau. Die Füße scheinen etwas kräftiger zu sein. Schnabel 15 mm. Kamtschatka und Ost-Sibirien. Grenze nach Westen nicht festgestellt, doch ist zu vermuten, daß sie, wie bei andern in Ost- und West-Sibirien verschiedenen Vogelformen, in den Gebirgsgegenden zwischen Lena und Jenissei -liegt. Gattung CHAUNOPROCTUS Bp. 1850. Jad. mit teilweise rotem Gefieder, © oben und unten braun, Schnabel s: kernbeißerartig. Wohl nicht mit den Kernbeißern und Grünlingen, sondern mit den Hakengimpeln und Karmingimpeln verwandt, aber durch den 1 ungeheueren Schnabel sofort kenntlich. 188. Chaunoproctus ferreirostris (Vig.). Coccothraustes ferreirostris Vigors, Zool. Journ. 1828, p. 354 (Ohne Heimatsangabe — typus von den Bonin-Inseln). Pringit papa Kittlitz, Mem. Acad. Imp. St. Petersb. I, p.239, pl. 15 (1830— Bonin- sima). dad. Oben braun, Rücken mit rotem Schimmer und dunklen Feder- _ mitten. ‘Kopf und Hals oben braun, mit Karminrot übergossen. Stirn, Zügel, Augenbrauen, Kopfseiten und Unterseite karminrot, Körperseiten _ braunrot. Unterschwanzdecken aschbraun, Unterflügeldecken aschbraun mit g* 116 Fringillidae. rosigem Schimmer. Flügel 110, Schwanz 70, Schnabel 24, Lauf 28 mm. Oad. Oberseite braun, Rückenfedern mit dunklen Centren und oliven- farbenem Anflug. Unterseite ockerbräunlich, Unterkörper heller, Körper- seiten braun. Bonin-Inseln, südöstlich von Japan. Wurde 1827 während der Reise des Schiffes, „Blossom“ entdeckt und im folgenden Jahre ebenfalls von Kittlitz gefunden. Einer der seltensten aller Vögel, von neueren Sammlern nicht erbeutet. Gattung LOXIA Linn. 1758. Die Gattung der Kreuzschnäbel ist unter allen paläarktischen Vögeln auf den ersten Blick an dem eigenartigen Schnabel zu erkennen; derselbe ist vorn stark seitlich zusammengedrückt, Ober- und Unterschnabel stark gebogen und einander vor der Spitze kreuzend, meist so, dab der Unter- schnabel nach links, aber auch nicht selten so, daß er nach rechts gebogen ist. (Fig. 23—27.) Nasenborsten auffallend dicht, die Nasenlöcher ganz Figur 23. Figur 24. Figur 25. Figur 26. Figur 27. bedeckend. Flügel lang und spitz, die drei äußersten Handschwingen fast gleich und am längsten. Schwanz tief ausgeschnitten, kurz, aber länger als der halbe Flügel. Lauf kurz, kürzer als die Mittelzehe mit Nagel. Sad. rot oder grünlichgelb, © grünlich oder gelblich, Junge gestreift. Bewohner der paläarktischen und nearktischen Länder, eine Form südlich bis zu den Bergen der Philippinen, eine andre (in Amerika) bis Guatemala. Offene Nester in Bäumen, gefleckte Eier. Wir unterscheiden drei Arten (mit vielen Unterarten): ') !, Die Kreuzschnäbel neigen sehr zur Bildung lokaler Formen und wenn man Jahre darauf verwendet, Serien aus verschiedenen Ländern zu sammeln und eingehend zu studieren, so werden wohl noch mehr Formen unterschieden werden können. 7.2. konnte ich nicht mehr feststellen, als hier geschehen. Am meisten Schwierigkeiten machten mir die englischen und schottischen. Sie sind es offenbar vorzugsweise, die Sharpe zu dem freilich vereinfachenden, aber nicht zu billigenden Schritte veranlaßten, alle bindenlosen Kreuzschnäbel von Nord-Europa, Nord-Asien und Amerika zu ver- einigen und ihnen „nicht einmal subspezifischen Rang“ zu geben (Cat. B. Brit. Mus. XII, p. 439). Die nordeuropäischen Formen des Kontinentes bieten keine Schwierigkeit dar. ©. L. Brehm hat zwar unter Verkennung des geographischen Prinzips und mit Übersehätzung individueller Variationen eine ganze Anzahl vermeintlicher Spezies und Subspezies benannt, die die Frage endlos schwierig erscheinen lassen (Naumannia 1853, mit Tafel), ein Studium seiner Stücke aber zeigt, daß 4 seiner Formen sich auf pytyopsittacus, die andern (abgesehen von den wirklichen Bindenkreuzschnäbeln und Amerikanern) auf curvirostra beziehen. Loxia pytyopsittacus und curvirostra müssen als Arten behandelt werden. ‚Jedenfalls ist erstere eine nordische Form, die sich ursprünglich aus L. cwrvirostra entwickelt hat, mit der Zeit aber so scharf differenzierte, daß sie neben Z. eurvirostra bestehen und beide wieder dieselben Gebiete bewohnen konnten. Daß sie durchaus auf die Kiefer angewiesen sei. finde ich nicht bestätigt. Fringillidae. 117 Flügel einförmig dunkelbraun, ohne, nur ausnahmsweise mit schmalen, meist undeutlichen, roten oder weißlichen Binden . . . . 2.2... 2 Flügel mit zwei auffallenden, breiten weißen Binden . . L. leucoptera . p. 124 Schnabel dieker, an der Basis etwa so hoch, wie der Unterschnabel lang, Unterschnabel an der Basis breiter, als die Dille lang, Flügel über Auahel.. i en...n 2.2. pylyopsittacus . p.122 Schnabel sölnker, an der Be "hedriger, meist nur etwa ?/ı oder °; so hoch wie der Unterschnabel lang, selten ebenso hoch wie jener lang, Unterschnabel an der Basis schmäler, als die Dille lang, Flügel Un ETIe KO SETO TORE ehe ir real CMÜITOIET. rDEV 189. Loxia curvirostra curvirostra L. (Fig. 25.) semeiner oder Fichtenkreuzschnabel. Lozxia Curvirostra Linnaeus, Syst. Nat.,. Ed.X, p. 171 (1758— „Hab. in Europae Abietis* - typ. Lok. Schweden, ex Fauna Suecica 177. Der Name wurde von späteren Autoren bisweilen in crucirostra verändert). Orueirostra abietina Meyer, Vögel Liv- u. Esthlands p.72 (1815 — Livland). Orueirostra media, montana, pinetorum Brehm. Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.242- 244 (1831— alle aus Deutschland. Der Name montana kann nicht lediglich auf die alpine Form bezogen werden, wie aus Naumannia 1853, p. 189 hervorgeht, wo Schweden, Thüringen, Tirol als Fundorte angegeben sind). Loxia europaea Maecgillivray, Brit. Birds I, p.417 (1857-— ex Leach, Syst. Cat.. p.12, nomen nudum. Maecg. beschreibt zwar die große schottische Form, sein Name aber sollte ein passenderer Name für Linne’s curvirostra sein, und kann daher leider nicht für die schottische Form allein angewandt werden). Loxia rubrifasciata Bonap. & Schlegel, Mon. Lox. p.5 Taf. 5 (1850-—- ex Brehm Ms., Zentraleuropa). Orueirostra paradozxa, intercedens, macrorhynchos, pseudopytiopsittacus Brehm. Naumannia 1853, p. 185, 187, 190, 192 (Nadelwälder bei Renthendorf, Thüringen usw.). Orueirostra rubrifasciata, erythroptera Brehm. Naumannia 1853, p.194, 199 (Renthendort, Thüringen, Harz). _ Orweirostra dubia, assimilis A. E. Brehm, Verz. Samml., p.10 (1866 -—- nom. nuda!). Engl.: Common Crossbill. Französ.: Bec-croise. Italien: Croeiere. Schwed.: Korrsnäbb, Kryssnäbb. Sad. Rot, meist ziegelrot, Rücken etwas dunkler und mehr mit braun verwaschen, Bürzel und die meisten Oberschwanzdecken lebhafter und heller rot, längste Oberschwanzdecken schwarzbraun. Unterseite meist liehter als Oberseite, Mitte des Unterkörpers und Bauch graulich, Unterschwanzdecken braun mit breiten grauweißlichen Säumen; Zügel, Streif hinterm Auge und an den In Großbritannien (wo alle Kreuzschnäbel dickere Schnäbel haben), findet eine ähnliche Eintwiekelung statt. Auch hier hat sich Loxia curvirostra anglica im Norden zu einer großschnäbligeren Form (scotica) ausgebildet, ihre Entwickelung ist aber nicht so scharf und weit gegangen und nicht so vorgeschritten, daß sie als eigene Art neben der andern (anglica) bestehen kann — denn wir finden bisweilen Exemplare, von denen man kaum zu sagen wagt, zu welcher Form (scotica oder anglica) sie gehören. Solche sind aber selten, in der Regel können die großschnäbligeren Schotten von den klein- schnäbligeren Engländern leicht unterschieden werden. — Das von mir untersuchte südeuropäische Material ist zu mangelhaft gewesen, um alle dortigen Formen auch nur annähernd endgültig zu besprechen, auch fehlt es noch an größern Sammlungen aus vielen Teilen Mittelasiens usw. Während ich dies schreibe, stehen mir 405 Kreuz- sehnäbel zur Verfügung, wovon über 300 dem Tringer Museum gehören, außerdem sah ich die großen Serien im Britischen Museum durch. 118 Fringillidae. Wangen mattbraun, der letztere oft undeutlich, Ohrdecken mit weißlichen Sehäften. Schwingen und Steuerfedern schwarzbraun mit sehr schmalen weiblichen Spitzen- und Außensäumen. Unterflügeldecken aschbräunlich, mit hellgrauen, meist rosig angehauchten Säuren. Iris, Schnabel und Füße braun. Flügel 99—102, Schwanz 59—73, Lauf etwa 27—28, Länge des Ober ‚schnabels in der Regel 18-20, Höhe desselben an der Basis 1% D BE: jreite des Unterschnabels an der Basis 10.8—11.4 mm. Oad. Oberseite fleckig olivengelblich, jede Feder olivenbraun mit breiten olivengelblichen Säumen, Bürzel und die meisten Oberschwanzdecken lebhaft gelb mit olivengrünlichem Schimmer. Zügel und obere Ohrdecken mehr oder minder einfarbig bräunlich. Unterseite ähnlich, aber viel heller, Mitte des Unterkörpers und Steiß weiblich, Unterschwanzdecken dunkelbraun mit breiten weißlichen Rändern. Längste Oberschwanzdecken, Flügel und Schwanz schwärzliehbraun, letztere mit sehr schmalen graulichen Säumen. Kleiner als das C, Flügel 94—97.5 mm. Das Jugendkleid ist ganz verschieden, denn Ober- und Unterseite sind dunkelbraun gestreift. Junge haben keine Spur von Rot, sondern sind oben tiefbraun, auf Kopf, Hals und Bürzel mit weiblichen oder grünlichweißen, auf dem Rücken mit olivengrünlichen Federrändern, Unterseite weiblich, mehr oder minder grünlich oder gelblich schimmernd und mit breiten braunen Streifen in der Mitte der Federn. Das alte © variiert in der Lebhaftigkeit der gelblichen und grünlichen Färbung, es kommen auch bisweilen Q vor, die den selben © ähneln, noch seltener solche mit teilweise roten Federn, wohl sterile, hahnenfedrige Stücke. Das Gefieder der 9 variiert noch viel mehr. Alte Brutvögel sind meist rot, es kommen aber auch ganz gelbe vor, d. h. wo statt der roten Farbe überall Gelb vorherrscht. Das Jugendkleid geht oft direkt (natürlich nur (durch Mauser) in das rote über, oft aber erst in ein gelbes oder dem der © ähnliches grünlichgelbes. Das gelbe Kleid ist meist wohl ein jugendliches Übergangskleid, scheint aber manchmal zu bleiben oder im Alter wieder auf- zutreten; solche gelben Stücke sind in der Regel nicht normal, sondern durch Schwäche, Krankheit, Gefangenschaft hervorgerufen, vielleicht auch bisweilen atavistisch, wenn es nämlich erwiesen werden könnte, daß die Vorfahren der Kreuzschnäbel nicht rot, sondern gelbgrünlich waren, eine Theorie von Tschusi, die sehr viel Wahrscheilichkeit hat. Oft zeigen die großen und mittleren Flügeldecken schmälere oder breitere hellrote oder weibliche Säume; solche Stücke wurden von Brehm als swbrifaseiata bezeichnet, von Sharpe irrtümlich zu bifasciata gezogen, von Dresser (Birds Europe IX, Suppl., p. 208 Taf. 679) wieder als Art aufgestellt. Sie sind sicher nichts als individuelle Aberrationen. Als „Subspezies“ kann diese Form nur betrachten, wer noch nicht begriffen hat, dab die Subspezies der heutigen Forscher geographische Formen sind. Europa von Lappland bis Italien und Korsika, ganz Rußland bis Griechenland, Nord-Asien durch Sibirien bis Sachalin, Kamtschatka und (viel- leicht nur im Winter) Nord-Japan, südlich anscheinend bis Yokohama. — In Europa wird Z. e. eurvirostra in Großbritannien, Spanien, auf Oypern und den Balearen durch, wie es scheint, gut erkennbare Formen vertreten, von andern Inseln des Mittelmeeres konnten keine, oder nur wenige untersucht werden. Im fernen Osten Asiens (gelegentlich Ost-Sibirien, Nord-Japan, ?Kamtschatka) kommen neben andern auch auffallend prächtig gefärbte CS ee EA 6 «* Fringillidae. 119 vor, und es wäre möglich, daß man dort (?Kamtschatka) eine lebhaftere Unterart — eine Parallele zu 2. leucoptera elegans — wird abtrennen können, deren Verbreitung und Beständigkeit aber noch ganz unsicher ist. Der Grundzug des Wesens dieser merkwürdigen Vögel ist das nomaden-, zigeuner- hafte, denn sie ändern ihren Aufenthalt gern: In Gegenden, in denen man sie Jahre lang nicht sah, treten sie plötzlich auf und nisten dort auch; ebenso verlassen sie auch ihre Brutplätze plötzlich. Dieser Wechsel der Wohnsitze scheint mehr oder minder mit dem Geraten der Nadelholzsamen in Verbindung zu stehen. Im allgemeinen sind es mehr gemischte als reine Nadelhölzer, die sie bewohnen. Dort treiben sie sich in kleineren Trupps oder großen Flügen herum. Sie sind meist gar nicht scheu, immer geschäftig herumflatternd oder kletternd, wobei sie wie Papageien den Schnabel zu Hilfe nehmen. Ihre Lockstimme ist sehr charakteristisch, wie plüt, plüt, plütplüt oder küpküpküp, der Gesang ist abwechselnd, zwitschernd, klirrend und flötend. Außer Nadelholzsamen #ressen sie auch andre Baumsamen und Beerenkerne gern, sowie Blattläuse, die sie ganz auffallend lieben. Wechselnd nach Ort und Zeit ist auch ihr Brüten. Meist brüten sie im frühen Frühjahr, und selbst schon im Winter, aber manchmal auch im Sommer und Herbst — ja es gibt nach Brehm keinen Monat, in dem man nieht schon Eier oder Junge gefunden hat. Es scheint, daß, im Gegensatze zu fast allen andern Vögeln, auch die Mauserzeit verschieden ist, wahrscheinlich nach der Zeit, in der die Vögel ausgebrütet sind. Brehm allerdings gibt an, mausernde Kreuzschnäbel sich paaren, Eier legen und Junge füttern gesehen zu haben. . Fernere Beobachtungen hierüber sind sehr erwünscht. — Das Nest ist dieht und warm, an- scheinend immer auf Nadelbäumen, meist ziemlich hoch, gern von Zweigen überdeckt. Die Eier sind 3—4, öfter 3 an Zahl. Sie ähneln denen des Grünlings, sind aber etwas größer, dünnschalig, glatt, schmutzig oder grünlichweiß mit einigen violettgrauen Scehalenflecken_ und rotbraunen oder fast schwarzen Punkten, Flecken oder Schnörkeln, - meist wenig und klein gezeichnet. Sie messen 20 ><15, 22.13 >< 15.79—23.5>< 16 mm. Das 2 brütet 14—16 Tage allein. — Das Fleisch der Kreuzschnäbel schmeckt nach Harz. 190. Loxia curvirostra hispana subsp. nov. (Fig. 27.) Subspeeiei L. e. eurvirostra dietae simillimus, sed rostro graeiliore, longiusculo. Aus Spanien konnte ich nur fünf Stück im Museum zu Edinburgh untersuchen, alle aus Aguilas bei Murcia, vom Juli 1897. Alle fünf sind etwas schmutzig und haben augenscheinlich kurze Zeit im Käfig gesessen. Zwei sind offenbar ganz jung, eins ein O, die zwei übrigen augenscheinlich JS, eins gefärbt wie ein ©, das andre mit sehr wenig rot. Von der Färbung kann daher nichts Bestimmtes gesagt werden, obwohl alle ziemlich düster erscheinen; auch sind die mehr oder minder abgestoBenen Flügel und Schwänze zum Messen nicht tauglich, aber die Schnäbel machen einen so schlanken, langen Eindruck, daß ich nicht umhin kann, die spanische Form abzutrennen. Schnabellänge der S 21, Höhe des Oberschnabels nicht ganz 7, Breite des Unterschnabels an der Basis 11 mm. (Typus no. 1897, 91, 14, im Edinburgh Museum.) Spanien, wahrscheinlich. ziemlich weit im Lande verbreitet. 191. Loxia curvirostra anglica subsp. nov. Subspeeciei L. c. curvirostra dietae similis, sed colore rubro remissiore, rostro hebetiore, ad erassitiem majorem vergente. Unterscheidet sich von ZL. ce. eurvirostra im frischen Gefieder durch etwas mattere Färbung: Das © hat ein matteres, mehr mit Grau und weniger 120 Fringillidae. mit Orange gemischtes Rot, das nie die Lebhaftigkeit der alten 9 vom Kontinente erreicht; das O ist etwas düsterer, Brust und Bürzel im frischen Gefieder mehr grünlich, fast nie so gelblich und lebhaft. Der Schnabel ist stumpfspitziger, weniger schlank und gestreckt, neigt auffallend zu bedeutender Stärke und kommt oft dem der schottischen Form nahe. Flügel wie die von L. c. curvirostra, nur bisweilen etwas länger, etwa 99—102.5 mm. Schnabel alter 9 17.5—19, Höhe des Oberschnabels meist etwa 8.2, Breite des Unter- schnabels an der Basis etwa 12—12.3 mm. (Typus 9 no. 1890 im Roth- schildschen Museum, Tring 7. XII. 1897.) Unregelmäßig, nomadenartig umherstreifend, aber alljährlich im ge- mischten und reinen Nadelwäldern in England (und Irland, Serien aus Irland aber nicht untersucht) nistend. Vom Herbst bis Frühjahr in Flügen und mehr bemerkbar, dann auch öfter in Schottland, wo sein Nisten aber nicht erwiesen zu sein scheint. (Z. «. curvirostra verivrt sich nur selten nach Grob- britanvien.) 192. Loxia curvirostra scotica subsp. nov. (Fig. 24.) Subspeciei L. c. curvirostra dietae similis, sed rostro multo crassitiore, colore maris remissiore. Färbung wie bei Z. e. anglica, nur selten lebhafter, Schnabel dicker, der Öberschnabel in der Regel gewölbter oder krummer gebogen, an den von ZL. pytyopsiltacus erinnernd, Flügel meist etwas länger, oft in der Mitte zwischen dem von L. pytyopsittacus und 1. e. curvirostra stehend. Flügel etwa 100-104, Schnabel etwa 19, Höhe des Oberschnabels etwa 8.2—8.6, Breite des Unterschnabels an der Basis etwa 12.5—13.6 mm. Die Unter- schiede fallen auf den ersten Blick mehr auf, als die Maße vermuten lassen. (Siehe Anmerkung p. 117.) (Typus no.a. in der Sammlung von Feilden & Harvie Brown, East Rossshire 26. XH. 1870.) Brutvogel in den Bergwäldern Schottlands, im Winter zuweilen bis England streifend. (Einzelne schottische Stücke passen besser zu Z. c. anglica,) 193. Loxia curvirostra balearica (Hom.). Orucirostra curvirostra var. balearica A. v. Homeyer, Journ. f. Orn. 1862, p.256 (Mallorka, Balearen). Wird von Homeyer beschrieben als sehr diekschnäblig — er sagt, der Schnabel erinnere an pyiyopsittacus und sei „sehr lang und hakenförmig, der Unterschnabel ganz kurz und verdickt“, was sich einigermaßen wider- spricht — sehr kurzflüglig, 9 und Junge mit eigentümlich grauem Kolorit. Es sind mir nur die Typen im Berliner Museum (ein 9 juv. und ein ©) und zwei jüngere SO (noch mit Spuren des Jugendkleides) in Mr. Howard Saunders’ Sammlung bekannt. Letztere haben durchaus keine sehr dicken Schnäbel, die Flügelmaße (94—96) sind nicht maßgebend. Sie sind jedenfalls von L. e. curvirostra verschieden, müssen aber L. c. poliogyna sehr nahe stehen, sind aber möglicherweise kurzflügliger und etwas langschnäbliger. Nur die Untersuchung von Serien kann entscheiden, wie sie von poliogyna abweichen. Insel Mallorka (Balearen). Fringillidae. 2 121 194. Loxia curvirostra poliogyna Whit. Lozxia curvirostra poliogyna Whitaker, Ibis 1898, p. 625 (Aleppokieferwälder in Tunis); Erlanger, Journ. f. Orn. 1899, p. 461 und Abbildung Taf. 15. Von Z. e. ceurvirostra vor allem durch die nicht grünlichen, sondern bräunlich aschgrauen 9, die nur an der Brust einen ganz schwachen und auf dem Bürzel deutlichen gelbgrünen Schimmer haben, zu unterscheiden. Auch junge Vögel zeigen schon den Mangel an Grün. Rote alte S sind verhältnismäßig selten und immer, namentlich an der Brust, viel heller, als die von Z.e. eurwirostra. Schnabel, wie bei letzterer, variabel, meist aber zu größerer Dieke und Kürze hinneigend, bisweilen deutlich kürzer und dicker. Bewohnt die Wälder der Aleppokiefern in Tunis und Algier. s 195. Loxia curvirostra guillemardi Mad. Loxia qguillemardi Madaräsz, Orn. Monatsber. 1903, p.5 (Cypern). Schnabel stark und dick, etwa wie bei den auffallend ähnlichen Z.. e. scotica, Gefieder durch einen gewissen dunklen Ton charakterisiert, was besonders bei frischvermauserten alten J auffällt, die einen dunkeln Rücken haben und deren Rot ein dunkles Kirschrot genannt werden kann, sowie bei jüngeren J und in dem ersten Jugendkleide, während © von denen von ZL. ce. scotiea wohl kaum zu unterscheiden sind. Cypern. (Die Kreuzschnäbel andrer Inseln des Mittelmeeres sind noch nicht genügend bekannt. Mir liegt ein © und © jun. von Korsika vor, die ziemlich dicke Schnäbel haben; Stücke von Kreta und Sardinien habe ich nicht gesehen.) 196. Loxia curvirostra albiventris Swinh. Loxia albiventris Swinhoe, Proc. Zool. Soc. Lond. 1870, p. 437 (Peking). Loxia ceurvirostra japonica Ridgway, Proc. Biol. Soc. Washington 1I, p. 101 (1885 Japan). Wie ZL. ec. ceurvirostra aber kleiner — Jad. Flügel 94—97 mm. — Schnabel ebenso proportioniert (nicht merklich schlanker), aber kleiner. Gelbe 3 scheinen (in Turkestan namentlich, von wo fast alle gelb sind) verhältnis- - mäßig häufig zu sein. Turkestan bis China und Japan, nördlich bis zum Amur und Hakodate. — Japanische Exemplare gleichen denen aus China und Turkestan, im nörd- lichen Japan kommt aber auch eine große Form vor (siehe 7. ce. curvirostra). 197. Loxia curvirostra himalayensis Blyth. (Fig. 26.) Loxia himalayana Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.85 (1844— nomen nudum!). Loxia himalayensis Blyth ex Hodgson M.S., Journ. As. Soc. Beng. XIII. p. 952 (1844— Nepal). Ein wahrer Zwerg: Flügel etwa 85, Schwanz etwa 52, Schnabel 14—15, . Höhe des Oberschnabels 5, Breite des Unterschnabels an der Basis 7'/, mm. Färbung wie bei andern Kreuzschnäbeln, aber Schulterfedern und Rücken 122 Fringillidae. mit sehr dunkeln Federmitten, Ohrdecken sehr dunkel, Färbung im all- gemeinen düster, Bürzel aber lebhaft rot. (Merkwürdiger Weise ähnelt L. c. americana (= minor Brehm) der 12. e himalayensis ganz auffallend. Der Schnabel ist ungefähr ebenso, der Flügel mißt 80.8—93,2 mm.) Die Färbung ist ebenfalls sehr dunkel, aber der Rücken nicht mit so sehr dunkeln Federmitten, Ohrdecken meist mehr mit Rot übergossen.)') Himalaya. 198. Loxia pytyopsittacus Borkh. (Fig. 23.) Großer oder Kiefernkreuzschnabel. Loxia Pytyopsittacus Borkhausen, Rheinisches Magazin I, p. 139 (1795— Exemplar „im Leskischen Kabinete in Marburg“. Bereits von Gmelin, Syst. Nat. p. 848 var. Y und von Otto im Naturforscher XII p. 96, beschrieben, aber nicht benannt. Der Name, in der Schreibweise pytiopsittacus, später oft in pityopsittacus verändert, wird sonst Bechstein — Orn. Taschenb. I p. 106, 1802 — zu- geschrieben, Borkhausen aber benannte die Art zuerst. Eine Lokalität ist nicht angegeben. Wahrscheinlich war der Typus in Deutschland erlegt, aber die eigentlich regelmäßige Brutheimat ist Skandinavien, als terra typica ist daher am richtigsten Schweden zu substituieren). Urueirostra pinetorum Meyer, Vög. Liv- u. Esthland, p. 71 (1815— Livland). Orueirosta subpityopsittacus Brehm, Handb. Naturg.V’ög. Deutschl., p.242 (1831— „Kiefern- und Fichtenwälder Deutschlands“). Orueirostra brachyr hynchos Brehm, Naumannia 1853, p.185. (Zuweilen bei Renthendorf.) Orueirostra pityops. major A. Ben Naumannia 1853, p.181. (Thüringen.) Enel.: Parrot-Crossbill. Der Bec-Croise perroquet. Schwed.: Större Korsnäbb. Riesenform der Gattung. Färbung von der von ZL. c. curvirostra nicht verschieden, aber durchweg größer, Flügel länger, d 104—108 mm., Schnabel bei geringerer oder gleicher Gröbe viel höher und dieker, der Oberschnabel schärfer gekrümmt, daher von ganz anderm Aussehen (Fig. 23). Schnabel- länge 19—20, ganz ausnahmsweise vielleicht, nur abnorm 21, Höhe des Oberschnabels 9—10, Breite des Unterschnabels an der Basis 13—16 mm. — Bisweilen zeigen alte J eine ganz außergewöhnlich prächtige Färbung, indem sie, mit Ausnahme von Schwanz und Schwingen, ganz rot werden, gerade wie bei 7. curwirostra; doch sind solche, wie bei jener nicht häufig. Bewohner Nord-Europas, namentlich Skandinaviens und Nord-Rußlands bis Polen. Als Herbst- und Wintervogel in Flügen über Deutschland und das Alpen- gebiet bis (ausnahmsweise) Italien und Frankreich, Polen, Österreich-Ungarn (selten). Wie Z. eurvirostra zigeunerartig unregelmäßig, bald in Menge, dann !) In Amerika wohnen folgende Formen: Loxia curvirostra americana Wils. 1811 (= minor " Brehm 1855) bewohnt das nördliche und östliche Amerika. L. ce. bendirei Ridgw. 1884 (größer als americana) die nördlichen und mittleren Berg- länder der westlichen Vereinigten Staaten, L. ec. mexicana Strickl. 1851 (= stricklandi ie, 1885) (noch größer) die Hoch- gebirge von Neu-Mexiko und Arizona. (Vel. Ridgway, Birds North & Middle Amer. I, p.46, 1901.) Merkwürdiger Weise wohnt in den Hochgebirgen der Philippinen-Insel Luzon noch eine Loxia, L. Iuzonensis Grant, die der L. ce. americana auch sehr ähnelt, aber , gedrungeneren Schnabel und viel grauere ® hat. Fringillidae. 123 jahrelang fehlend. Nistet auch mehr oder minder unregelmäßig in Deutschland, namentlich dem Nordosten, auch in Schlesien, vor Zeiten. im Roda- und Orlatal (©. L. Brehm, 1817, 1819 u. a.m.). In West-Deutschland im all- gemeinen unbekannt, Mitte der 60er Jahre aber erschienen sie in den Kiefernwaldungen bei Darmstadt in großen, nur aus dieser Art bestehenden Flügen, sodaß Kuhlmann (der Vater) in einem Winter etwa 200 Stück er- hielt; einige blieben zurück und ein einzelnes Paar mindestens schritt (anscheinend im März) zum Nestbau. Auch in der Schweiz und Oberbayern soll der Kiefernkreuzschnabel ausnahmsweise genistet haben, aber die Angaben darüber sind wenige und nicht immer beweisend. Englische Stücke sind mir nicht bekannt, die Angaben darüber scheinen sich meist oder alle auf L. e. scotica zu beziehen. Lebensweise wie die von L. ce. curvirosta, aber der Lockton auffallend lauter und tiefer, mehr wie plöp. plöp und zok, manchmal ein sehr leises gip, Gesang lauter, aus schnarrenden, schwirrenden und flötenden Tönen zusammengesetzt. Be- wohner von Nadelholzwaldungen, besonders wo Kiefern und Fichten zusammen- stehen. nieht gern ganz reiner, weiter Kiefernforsten. Im allgemeinen besonders der Kiefer zugietan, deren Samen er auch zu seiner Nahrung bevorzugt; doch frißt er auch Fichtensamen und andre Sämereien. Nistweise wie die von L. e. curvirostra, Nest auf Kiefern und Tannen, Eier wie die von L. curvirostra, aber größer, dicker, 21 x 16.5 bis 23 >< 17.7. 20 >< 16.5, 23.04 >< 16.69 bis 25><17 mm. Das 2 brütet allein. 199. Loxia leucoptera bifasciata (Brehm). Weißbindiger Kreuzschnabel. [Loxia leucoptera Gmelin, Syst. Nat. I, p.844 (1788— „Hab. in sinu Hudsonis et Noveboraco“.)]!) Crueirostra bifasciata ©. I. Brehm, Ornis III, p. 85 (1827— Thüringer Wald und Wien, Typen erhalten); id. Isis 1827 p. 714. Lozia taenioptera Gloger, Isis 1827, p.411 (Schlesien); Abbild. Naumann XII, Taf. 385, u.a. Crueirostra orientalis Brehm, Naumannia 1853, p.251 („Himalaya* — nach Gould, wahrscheinlich irrtümliche Angabe —, Wien und Thüringen. Sind typische bifasciata). Crueirostra trifasciata Brehm, Naumannia 1858, p.243 (Renthendorf und Roda). Crueirostra assimilis Brehm, Naumannia 1853, p.253 (Roda). Enel.: Two-barred Crossbill. Franz.: Bec-eroise bifaseie. Schwed.: Bände Korsnäbb. Unterscheidet sich von L. eurvirostra und pytyopsitacus, denen er im der Entwickelung und allgemeinen Färbung (Jad. rot, Q gelbgrünlich, juv. dem 9 ähnlich, gelbe C’ad. selten) gleicht, durch die breiten weißen Binden auf den Flügeln. Die kleinsten Flügeldecken sind schwarzbraun mit röt- lichen Säumen und rötlichem Schimmer, die mittlere Reihe ist zur Hälfte weiß, die große Serie hat etwa l em weite, die Armschwingen grobe, die Handschwingen ganz schmale weiße Spitzen. In der Brutzeit reiben sich 1) Loxia leucoptera leucoptera Gm. 1788 bewohnt das nördliche Nord-Amerika und ist der europäischen Form zwar oberflächlich ähnlich, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch viel dünneren, niedrigeren Schnabel, geringere Größe (Flügel etwa 5 mm kürzer) und tiefer schwarze Flügeldecken, Schulterfedern und Rückenmitte, auch ist das Rot anders, mehr johannisbeerrot. Bewohnt die Koniferenwälder des nördlichen Nord-Amerikas und ist 3- oder 4mal in Großbritannien vorgekommen, diese Fälle mögen aber zum Teil bezweifelt werden, da es sich in einigen um entflohene Käfig- vögel handeln kann. Angeblich aueh auf Helgoland vorgekommen. 124 Fringillidae. die weißen Spitzen der Schwingen ganz, die der Flügeldecken teilweise ab. Junge d und © haben schmälere weiße Flügelbinden. Das Rot der CS ist variabel, aber anders als bei curwrostra, mehr rosa, die Schulterfedern sind schwarzbraun, mit rot gespitzt und übertüncht. Flügel 92—95, Schwanz etwa 65, Schnabel 17—20 mm. Nadelwaldungen des nördlichsten Nord-Europas, unregelmäßig scharen- weise — und zwar nicht nur im Winter — nach Süden streifend, selten bis England, Frankreich, Holland, Helgoland, Deutschland, Schweiz, äußerst selten bis Italien, häufiger Polen, Österreich-Ungarn. In der Lebensweise wie die andern Kreuzschnäbel, aber sehr wenig scheu, fast dummdreist. Nester und Eier vielleicht kleiner als die von L. curvirostra, ein Ei in Dr. Rey’s Sammlung mißt 21 >< 14.6 mm. — Ü. L. Brehm erbeutete Serien im August, und es ist durchaus nicht unmöglich, daß sie damals ausnahnısweise einmal in Deutschland gebrütet haben. 200. Loxia leucoptera elegans Hom. (Noch fragliche Form.) Loxia elegans E. v. Homeyer, Journ. f. Orn.-1879, p. 1850 (Amur). Loxia leucoptera elegans Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p. 163 (Sibirien). Loxia amurensis Dubois, Bullet. Mus. Roy. d’Hist. Nat. Belg. I, p.85 (1882— Amur). In Ost- und West-Sibirien kommen © mit ganz erstaunlich lebhaften, leuchtenden Rot vor, während die Mehrzahl, namentlich auch die ©, den Vögeln von Archangel in Nord-Rußland gleichen. Dagegen haben die aus Schweden (Upland, Upsala), England (Norfolk) und Deutschland (Thüringer Wald) untersuchten Stücke meist weniger reine und lebhafte Färbung und meistenteils, aber nicht immer, stärkere, weniger schlanke Schnäbel; der Typus von Z. elegans aber hat den selben stumpferen Schnabel wie die Schweden. Falls es sich wirklich um eine konstante Form handelt (was noch nicht endgültig feststeht), müßte sie vom fernen Osten (Kamtschatka, Amur) bis Archangel reichen und die typische difaseiata nur Nord-Skandinavien (Lappland) bewohnen. i Gattung FRINGILLA L. 1758. Umfabt unsre Buchfinken nebst Verwandten in N.W.-Afrika und auf den Inseln des Atlantischen Ozeans, sowie den Teyde- und nordischen Berg- finken. Außerlich, namentlich in dem harten, geraden, spitzen Schnabel, sehr an Montifringilla erinnernd, aber der Flügel viel kürzer, der Abstand von den Arm- zu den Handschwingen geringer. Gefieder voll und weich, Sehwanz ausgebuchtet. Nasenlöcher nahe «der Basis des Oberschnabels, oval, größtenteils von kleinen, steifen, nach vorn gerichteten oder etwas um- gebogenen Federchen bedeckt. Im Flügel sind die ersten drei Schwingen oder die zweite bis vierte (entwickelte), etwa gleich, und am längsten, während die erste etwas zurückbleibt. Die eigentlich erste unsichtbar. Lauf vorn mit großen, aber meist nur unten scharfgetrennten Tafeln, seitlich mit fortlaufenden Schienen bedeckt. Nester kunstvoll gebaut, frei auf Bäumen und Büschen, Eier auf bläulichem oder bräunlichem Grunde, dunkel gefleckt. Europa, N.W.-Afrika, Altantiden, Nord-Asien. Fringillidae. 125 Übersicht der Arten (8): j Ganze Oberseite und Teil der Unterseite graublau . . . . . F. teydea . p.129 a Blau nnlder Unterseite SEN un NT a Kopf und Rücken schwarz mit braunen Federrändern, Bürzel weiß F. montifr ingilla . p. 130 Kopf und Rücken bräunlich, bläulich oder grünlich, aber nie rein schwarz, Bürzel Srunlich oder blaulieh .. . 2.2.1... P%. coelebs') . p. 195 2 201. Fringilla coelebs coelebs L. Der Buchfink. Fringilla coelebs Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 179 (1758— „Habitat in Europa“. Als typische Lokalität ist Schweden anzusehen, denn die Diagnose gründet sich auf Fauna Sueecica 199. Die Schreibweise coelebs wurde aus sprachlichen Gründen vielfach in caelebs verändert). Fringilla nobilis Schrank, Fauna Boica, p.176 (1798). Passer Spiza Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p.17 (1831°)— „Per omnem Rossiam et Sibiriam oeeurrit“). Fringilla hortensis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 272 (18831— „In Gärten und mit Laubbäumen besetzten Orten des mittleren Deutschlands“). Fringilla sylvestris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.273 (1831— „Fichten- wälder unseres Vaterlandes“). Fringilla alpestris und minor Brehm, Vogelfang, p. 102 (1855—- alpestris „auf den Alpen“, minor „in Deutschland“). Fringilla coelebs septentrionalis A. E. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nomen nudum!) Fringilla coelebs tristis Floericke, Mitteil. Österr. Reichsb. f. Vogelk. u. Vogelsch. IH, p.21 (1903 — im Wintex auf der Kurischen Nehrung, Brutheimat unbekannt). Enel.: Chaffinch. Franz.: Pinson ordinaire. Ital.: Fringuello. Schwed.: Bofink. Sad. Stirn etwa 5 mm weit schwarz, Oberkopf und Hinterhals bläulich aschgrau, im Herbstkleide durch später sich abnutzende rostbräunliche Feder- kanten getrübt, Rückenfedern rotbraun mit lichtgrauen Wurzeln, im frischen Kleide durch grünlichbraune Ränder verdeckt. Bürzel und Oberschwanzdecken gelblich olivengrün, die längsten Schwanzdecken grau. Schulterfedern grau mit rotbraunen Säumen. Schwingen bräunlichschwarz mit mattgelblichen, an den Armschwingen breiteren, an den letzten beiden Armschwingen braunen Außen- und weißen Innensäumen. Kleinste Flügeldecken schieferfarben, mittlere weiß (frisch mit gelbem Anflug), große schwarz mit breiten gelb- weißen en Schwingenbasis von der vierten (entwickelten) Schwinge ) Ich habe mich erst nach sehr eingehender Prüfung und reiflicher Überleguug entschlossen, spodiogenys, koenigi, africana, canariensis, madeirensis, palmae und mor eletti als ers von coelebs aufzufassen, halte dies aber nun für unbedingt richtig. Alle diese Formen lassen sich, wenn man frische Herbstvögel von allen Lokalitäten vergleicht, ohne Zwang von einander ableiten. Die nordafrikanischen Formen (namentlich die kleine, lebhaft gefärbte koenigi) steht F. c. coelebs schon sehr nahe, nur fehlt das Rotbraun des Mantels und die Unterseite ist heller. Bei den atlantischen Formen sehen wir das Rotbraun auf dem Mantel von madeirensis auffallend angedeutet — die Weibchen aller der Formen sind einander sehr ähnlich, zum Teil nicht zu unterscheiden. Ubrigens stehe ich mit meiner Ansicht durchaus nicht allein. ?2) Pallas’ Zooer. Rosso-Asiat. wurde bisher mit der, Jahreszahl 1811 zitiert, das Werk erschien aber, wie festgestellt wurde, nieht vor 1831, obwohl auf dem Titelblatt fälschlich 1811 gedruckt wurde. Vel. Ibis 1882, p. 611. 126 Fringillidae. an weiß, nach innen zu an Ausdehnung zunehmend, sodab an den mittelsten Armschwingen fast die halben Fahnen weiß sind. Mittelste Steuerfedern dunkelaschgrau, die nächsten schwarz, das vorletzte Paar weiß mit schwarzer Basis (etwa '/, oder mehr) und Außenfahne, das äußerste an der Spitzenhälfte der Innen- und dem mittleren Teile der Außenfahne weiß. Kopfseiten und Ohr- decken wie die Brust. Unterseite von einer schwer zu beschreibenden nach hinten zu blasser werdenden, bräunlich-weinrötlichen, im Herbstgefieder mehr graulichen, im Sommer lebhafteren Farbe, Mitte des Unterkörpers weißlich, Unterflügel- decken weiß mit gelblichem Schimmer. Schnabel im Herbste bräunlich, im Frühling bleiblau mit schwärzlicher Spitze, Iris braun, Füße braun. Flügel 87—92 (höchstens), manchmal kürzer, nur etwa 82, Schwanz 67—71 (kleine Stücke 62), Schnabel 11.5—13.5, Lauf etwa 18 mm. © Oberseite olivbraun mit grünlichem Schimmer an den Federrändern; Bürzel und Oberschwanz- decken, mit Ausnahme der längsten, die dem Rücken gleichen, grün. Von der Basis des Schnabels über den Kopf zwei breite braune Streifen, Kopf- mitte heller, Kopfseiten braun, Ohrdecken etwas dunkler. Flügel und Schwanz gezeichnet wie beim J, aber mehr bräunlich, nicht so schwarz. Kehle und Brust schmutzigbraun, Unterkörper weiblich mit braunem Anflug, in der Mitte ein mehr oder minder deutlicher heller Fleck. Juv. wie ©. — Die Gröbe der Buchfinken variiert. Im Herbst und Winter kommen in Deutschland und England viele kleine Stücke vor (9 Flügel nur etwa 82 mm). Auf solche hat man Brehm’s minor bezogen, und darauf dürfte auch trsts sich beziehen. Es kommen aber auch alle möglichen Übergänge zwischen den kleinen und großen Vögeln vor, und vage „biologische Beobachtungen“ beweisen nichts, denn auch dieselben Individuen sind während des Zuges nicht selten scheu, an ihrem gewohnten Aufenthaltsorte dagegen vertrauter. Geringere Größe an nordischen Stücken habe ich nicht feststellen können. khe wir daher durch Serien von den Brutplätzen darüber belehrt werden, daß es „irgendwo im Norden“ eine beständig kleine Form gibt, können wir eine solche nicht als Tatsache hinnehmen. Das Benennen solcher vermeint- lichen Subspezies nach einzelnen Zugvögeln, deren Heimat wir nicht kennen, ist nieht zu billigen, da wir an ihnen keinen festen Anhalt, keine sicheren Ausgangspunkte haben. Der Buchfink bewohnt Europa. Im Norden geht er in geringer Anzahl bis fast zum Nordkap, südlich des Polarkreises ist er häufiger, südlich bis zum Mittelmeer, aber in Süd-Spanien selten. Im Winter besucht er Nord- Afrika, aber nicht in großer Menge, die Mehrzahl überwintert in Europa. Nach Osten zu geht er in Sibirien bis Omsk, fehlt in Ost-Sibirien ganz, brütet aber noch in Kleinasien und den Gebirgen von Palästina, in W.-Sibirien, Transkaspien, W.-Turkestan und Persien. Bewohner verschiedener Waldarten unterscheiden sich nicht von einander. Bewohner aller möglichen Örtliehkeiten, wo Bäume wachsen, vom hohen Laub- und Nadelwald- bis zum Garten, Plantage, Baumallee, in der Ebene sowohl als im Gebirge, so hoch Laubwald und Obstbäume gehen. In vielen Gegenden die häufigste Vogelart nächst dem Sperling. Jedermann kennt das meist im Fliegen ausgestoßene jJüpp, jüpp und den lauten hellen, muntern, wie fink oder pink klingenden Ruf, wie auch den lustig schmetternden Schlag der Buchfinken, der lokal abweicht, in einigen Gegenden melodischer, in andern rauher und anderweitig verschieden klingt. Auch der Lockton soll nieht überall derselbe, z. B. (nach Jourdain u. a.) in Skandinavien langgezogener, gröber sein. Die Nahrung besteht aus Sämereien. Beeren und Körnern und im Sommer größtenteils aus Insekten, womit auch die Jungen gefüttert werden. Pe 3 ' h b2 x b v Fringillidae. 127 Das meist den Ästen durch die äußere Bekleidung mit Flechten wunderbar ähnliche Nest ist durch dichte, weiche Wände und tiefen Napf ausgezeichnet. Die Behauptung, daß manche Nester „alljährlich vergrößert werden“, ist wohl unhaltbar, dagegen war es der Buchfink, der in Wesel zweimal im Jahre im selben Nest brütete und ein gleicher Fall wurde von meinem Vater bei Marburg beobachtet. S.68 ist die Notiz durch Irrtum unter A. carduelis geraten. 2 Bruten sind die Regel. Das Nest steht immer auf Bäumen und enthält 4—7 Eier, die in 2 Färbungstypen vorkommen. Sie sind (am öftesten) bräunlich oder sehr blaß blaugrünlich, über und über mit bleichem rötlichen Braun gewölkt und mit schwarzbraunen und braunroten Zeichnungen versehen. Die andere Type ist hellblau, mit ähnlicher Zeichnung. Besonders charakteristisch sind die sogenannten Brand- flecke, d.h. dunkelbraune Flecke mit verwischten Rändern, wie bei Brandlöchern in Papier. Manchmal kommen auch ungefleckte, sehr selten einfarbig hellblaue Eier vor. Maße von 100 Eiern nach Rey im Durchschnitt 19.3 >< 14.6, im Maximum 22.8 >< 15.5 oder 22.5 >< 15.8, Minimum (von Spureiern abgesehen) 17 >< 13.7 bezw. 17.7 >< 13.2 mm. Durcehschnittsgewieht 0.125 g. — Während des Zuges findet eine teilweise Trennung der Geschlechter statt, auch überwintern in N.-Deutschland fast nur &. 202. Fringilla coelebs spodiogenys Bp. Der Maurenfink. Fringilla spodiogenys Bonaparte, Rev. Zool. 1841. p.146 (Sfax in Tunis, an der Grenze von Tripolis. — Der Name wurde später oft in spodiogenia und spodiogena verändert). Oberer Teil der Zügel und schmales Stirnband schwarz, Oberkopf, ÖOberhals, Kopf- und Halsseiten hellbläulichgrau, Rücken und Bürzel gelblich- olivengrün, in der Mitte des Rückens die grauen Wurzelteile der Federn mehr hervortretend, Oberschwanzdecken hellgrau. Schulterfedern und die dem Körper nächsten Flügeldecken grau, kleinste Flügeldecken am Bug schwarz, mittlere weiß, große schwarz mit weißen Spitzen, Handdecken schwarz. Schwingen schwarz mit weißlichen Innen- und Außensäumen, von der vierten (vorhandenen) an die Basis der Außenfahne weib. die mittleren Armschwingen weiß mit schwarzem Schafte und schwarzem keilförmigen Fleck von verschiedener Ausdehnung in der Mitte der vordern Hälfte. Mittlere Steuer- federn ascherau, die nächsten schwarz, die äußern weiß, mit der Basis, dem Schaft, der Spitzenhälfte der Außenfahne und einem Streifen nahe dem Schafte an der Spitze der Innenfahne schwarz. Unterseite grauweiß, stark bräunlich rosig übertüncht, in abgeriebenem Gefieder dunkler rosig, mehr weinrötlich. Flügel 93—96 mm. O9 einem Buchfinkenweib oberflächlich ähnlich, aber blasser, Stirn, Oberkopf und Rücken olivenbräunlich, Flügel braun, nicht schwarz, die mittleren Armschwingen ausgedehnt (meist etwa '/,) weib. Tunis (Sfax, Tripolis, Gafsa, Stadt Tunis, Hamam el Lif, Ostküste, Feriana, Nord-Tunis). Vertritt unsern Buchfink. mit dessen Lebensweise die seinige übereinstimmt. Das Nest steht mit Vorliebe auf Olivenbäumen. Es ist im wesentlichen ganz wie ein Buchfinkennest und die 4 (selten 5) Eier gleichen ebenfalls Buchfinkeneiern. Sie messen etwa 19 bis 22><14.5 bis 16 mm. (Vgl. Journ. f. Orn.. 1888, 1899). Die Hauptbrutzeit fällt in die Monate April und Mai. 203. Fringilla coelebs africana Levaill. Fringilla africana Levaillant, Expl. Alger. Taf. VII (1850— die 1850 erschienenen Tafeln waren von keinem Text begleitet, sie wurden aber später dem Werke von Loche beigegeben). 128 Fringillidae, Ganz wie F. ec. spodiogenys, mit ganz oder fast ebensoviel weiß an den innern Armschwingen, aber die Oberseite etwas dunkler, besonders der Oberkopf mehr schiefergrau, die Ohrdecken dunkler. Flügel 91—94 mm. Oo an den Öhrdecken etwas dunkler, sonst wie das von f/" e. spodiogenys. Wenn man diese Form unterscheidet, muß der für die algerische Form angewandte Name africana dafür gebraucht werden. Algerien (besonders in der Provinz Constantine bei Lambessa häufig). Genaue Verbreitung nicht bekannt, namentlich auch nicht die Grenze gegen F. c. spodiogenys im Osten- und #. e. koenigi im Westen. Bewohnt Steineichen- und Pinienwälder, Aleppokieferngehölze, Gärten- und Olivenpflanzungen. (Journ. f. Orn. 1896, p. 114.) 204. Fringilla coelebs koenigi Rothsch. & Hart. fr Fringilla spodiogenys koenigi Rothschild & Hartert, Orn. Monatsber. 1893, p. 97, 1894, p. 75 (Marokko — Typus von Tanger). Auf den ersten Blick von #\ «. spodiogenys durch viel dunklere Farben, namentlich auf der Oberseite, unterschieden. Die mittleren Armschwingen sind nicht großenteils, sondern viel weniger, nur an der Wurzel, '/, bis höchstens ',, weiß. Flügel nur 87—90.5 mm. © dunkler als bei /". e. spodiogenys und africana, Marokko. (Tanger, El Kasar, Marrakesch, Tilula, Ras-el-Ain. Bei Mazagan nicht gefunden.) 205. Fringilla coelebs maderensis Sharpe. Fringilla maderensis Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p. 175 (1888-— Madeira); Journ. f. Orn. 1890, Taf. VI. Jad. Stirnband schwarz, Pileum und Oberhals graublau, übrige Ober- seite lebhaft olivengrün, über die Rückenmitte ein für diese Form sehr charakteristischer breiter olivenbrauner Sattel. Unterseite wie bei F. «. canartensis, Unterkörper in der Mitte weiß, deutlich weinrötlich überlaufen, an den Seiten hellschiefergrau. Sonst wie Fe. canariensis, dessen Q auch das © gleicht. 5 N 3 \ En . Insel Madeira, wo er Laubwald (Lorbeer, Eichen) und Gärten, sowie spärlicher die Fichtenbestände bewohnt. 206. Fringilla coelebs moreletti Puch. Fringilla Moreletti Pucheran, Rev. & Mag. de Zool. 1859, p. 409-412, Taf. 16 (Azoren). Jad. dem von F. e. maderensis ähnlich, unterscheidet sich aber sehr auffallend durch die geringere Ausdehnung des Weiß an den seitlichen Steuerfedern. Diese sind, anstatt mindestens halb weiß zu sein, schiefer- farben mit nur ganz schmalem weißen Saum an dem Wurzelteil der Außen- und dem Spitzenteil der Innenfahne, oder sie haben ein weißes schiefstehendes Querband — unter über 80 untersuchten Stücken sind nur 5—6, die in der Ausdehnung des Weiß der Form von Madeira nahekommen und 2, die ihr darin gleichen. Außerdem ist mehr der ganze Rücken olivengrünlich, Fringillidae. 129 ohne so deutlichen Sattel, am weißeren Unterkörper fehlt der weinrötliche Schimmer, die Brust ist meist etwas bräunlicher. Der Schnabel ist oft be- trächtlich, fast immer merklich größer. Die Inseln San Miguel, Graciosa, Flores, Santa Maria, Pico, Fayal, San Jorge, Corvo, San Pedro und Terceira im Azoren-Archipel. 207. Fringilla coelebs canariensis Vieill. Fringilla canariensis Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XII, p.232 (1817— Tenerife, Typus im Pariser Museum). Fringilla Tintillen Webb, Berthelot & Moquin-Tandon, Hist. Nat. Nes Canar., Ornith., p. 21, Taf. 4 (1836—44— Üanaren. Beschreibung der Tenerife Form); Journ. f. Orn. 1890, Taf. VI. Sad. Oberseite graublau (bläulich schieferfarben), Pileum blauschwarz (dunkel stahlblau), Bürzel olivengrün, längste Oberschwanzdecken schiefer- grau. Schwanzzeichnung wie bei . c. spodiogenys ete., d. h. mindestens die Hälfte der äußern Steuerfeder weiß. Unterseite hellrostgelblich mit wein- rötlichem Schimmer, Mitte des Unterkörpers weiblich, Seiten hellschiefergrau. Zügel und Kopfseiten wie die Brust, der hintere Teil der Ohrdecken und Halsseiten wie der Rücken. Flügel 85—88, Schnabel 13—14 mm. © ähnlich denen der andern Formen, aber oben dunkel olivenbraun, Bürzel grün, Unterseite stark bräunlich übertüncht. Füße dunkelperlmutterfarb, Schnabel licht schieferfarb, in’s Violette spielend, Spitze schwarz, Iris braun. Tenerife, Gran Canaria und Gomera in der Üanarengruppe. Bevorzugt Kastanienhaine und Gärten, findet sich aber auch in Lorbeer- und Pinienwäldern. Lebensweise und Fortpflanzung der von F'c. coelebs ähnlich. (Vgl. Koenig, Journ. f. Orn. 1890.) 208. Fringilla coelebs palmae Tristr. Fringilla palmae Tristram, Ann. & Mag. Nat. Hist. ser. 6, 1II, p.489 (1889— Palma); Ibis 1890, Taf. III. Fringilla coerulescens Koenig. Journ. f. Orn. 1889, p.183, 1890, p.479, Taf. V11. Ganz wie F‘ ce. canariensis, doch unterscheidet sich das J wie folgt: Das Schieferblau des Rückens (das übrigens von genau derselben Farbe ist) erstreckt sich über den ganzen Bürzel bis zu den Oberschwanzdecken, nur im frischen Gefieder haben die schieferblauen Bürzelfedern grüne Säume, die aber gegen das Frühjahr hin verschwinden. Die röstliche Kehlfärbung hört an der Brust auf, die nur etwas rosig angehaucht ist, und erstreckt sich nicht wie bei F\ c. canariensis über die Brust und an den Seiten entlang. Vertritt F. e. canariensis auf den Inseln Palma und Hierro (Ferro). Gleicht in der Lebensweise seinen Verwandten. Er lebt auf Palma in Lorbeer- beständen, sonstigem Walde und Pinien. Polatzek fand ihn auf Hierro hauptsächlich in den Pinienwäldern. Nest und Eier wie die von F. c. canariensis. Koenig gibt unbedeutende Unterschiede in den Locktönen an. 209. Fringilla teydea Webb., Berth. & Moqu.-Tandon. Fringilla teydea Webb, Berthelot & Moquin-Tandon, Hist. Nat. Iles Canar., Ornith., p-20, Taf. 1 (18536—44— Tenerife). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 9 130 Fringillidae. ad. Gefieder lang; die einzelnen Federn weich und zart, die ganze Oberseite gleichmäßig graublau, die Wurzeln der Federn hellgrau. Schwingen und Schwanz schwarz, hellbläulichgrau gesäumt, die seitlichen Steuerfedern mit schmalem weißlichen Außensaum und Spitze, sowie großem schiefer- grauen Fleck vor der Spitze der Innenfahne. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, mittlere und große mit hellbläulichgrauen Spitzen, wodurch zwei (Wuerbinden entstehen. Unterseite hellbläulichgrau, der Mitte entlang und die Unterschwanzdecken weiß. Unterflügeldecken hellgrau mit feinen silber- weißen Säumen. Flügel 103—105, Schwanz 83—85, Schnabel 16—17, Lauf etwa 24mm. O© dem © ähnlich, aber etwas kleiner, heller, matter, oben matt bläulichgrau mit rostbräunlichem Schimmer und solchen Feder- rändern im frischen Gefieder. Juv. dem 9 ähnlich. Ausschließlich Bewohner der Wälder von Pinus canariensis, die sich um den Pik von Teneriffa an der S.-, S.W.- und N.-Seite der Insel befinden, wo er Standvogel ist und brütet. Lebensweise im allgemeinen finkenartig. Außerordentlich zutraulich. Lockton melodisch, von dem andrer Finken wohl verschieden. Der finkenartige, dabei aber sehr charakteristische Schlag wird von Koenig mit „tschin, tin-tini vi-vi-vi-vi-vi“ über- setzt. Nahrung vorzugsweise Fichtensamen und Insekten. Das Nest steht 2—14 m hoch in Fiehten. Es besteht aus Piniennadeln, trockenen Stengeln, Maultierhaaren, Federn, Pflanzen- und Schafwolle und ist innen mit Tauben- und andern Federn aus- eekleidet. Es ist der Größe des Vogels entsprechend größer als ein Buchfinkennest, weniger fest und schön gefügt und nicht so tief gemuldet. Eier immer nur 2, hell- blaugrün mit rötlichweingrauen tiefer liegenden und tiefschwärzlich rotbraunen darüber liegenden Flecken, mehr am stumpfen Ende. Sie gleichen riesigen, länglichen Dompfaffen- eiern. 2 von T'hanner gesammelte messen 24.5 ><16, 24.8><16.1, Koenig gibt an 26><17, 23><17 mm. Die Brutzeit ist der Juni, das @ brütet 14 Tage allein. Nur eine Brut im Jahre. 210. Fringilla montifringilla L. Der Bergfink. Fringilla Montifringilla Linnaeus, Syst. Nat. Ed.X, p.179 (1758— „Habitat in Europa“. Typische Lokalität Schweden, denn die Diagnose ist aus Fauna Suecica 198 entnommen). Fringilla lulensis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.180 (1758 — „Habitat in Suecia“). Fringilla septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl.. p.274 (1831— Nord- Europa). Fringilla major, borealis Brehm, Vogelfang, p. 101 (1855— Schweden und Lappland, durch Deutschland ziehend). Fringilla montifringilla alticeps A. Brehm, Verz. Samml., p. 9 (1866— nomen nudum!) Engl.: Brambling. Franz.: Pinson des Ardennes, des montagnes. Schwed.: Bergfink. Sad. Kopf, Kopfseiten, Hinterhals und ganzer Rücken blauschwaız, der (größere) Wurzelteil jeder Feder liehtgrau, jede Feder mit breitem rost- braunen Saum, der sich im Frühling größtenteils verliert, im Nacken ein verdeckter weißer Fleck. Schwingen schwarz mit weißen Innen- und schmalen hellgelben Außensäumen, letztere an den Armschwingen nur an der Spitzen- hälfte, die letzten drei Armschwingen mit breiten rosthraunen Außenkanten. Basis der Außenfahnen der Schwingen von der vierten entwickelten Schwinge an weiß. Schulterfedern, rostbraun. Kleine Oberflügeldecken goldig gelblich rostbraun, mittlere weiß (frisch mit rostgelbem Schimmer), große schwarz mit breiten, weißen, rosthraun überlaufenen Endsäumen. Bürzel schneeweib, Fringillidae. 131 | größere Oberschwanzdecken schwarz mit graubraunen Säumen, frisch mit schiefergrauem Anflug. Steuerfedern schwarz mit gelblichweißen Rändern; das äußere Paar mit zur Hälfte weißer Außenfahne und weißem, an Aus- dehnung variierendem und manchmal fehlenden Längsstreif nahe dem Schafte an der Innenfahne, mittelstes Paar mehr oder minder schieferfarben überzogen. Kehle, Kropf und Brustseiten zimmtartig rosthraun, Weichen mit Rostfarbe überzogen und mit einigen rundlichen schwarzen Flecken, übrige Unterseite weiß, Unterschwanzdecken rostbräunlich angeflogen. Unterflügeldecken und Achselfedern gelb. Schnabel orangegelb mit schwarzer Spitze, Iris braun, - Füße graulich fleischfarben. © oben nicht so schwarz, da das Schwarz nur einen subterminalen Fleck an jeder Feder einnimmt, außerdem die Kopf- seiten und ein Superciliarstreif hell aschbräunlich, Halsseiten und Fleck quer über den Hinterhals hell aschgrau, weil die Federn dort ganz bräunlich, beziehungsweise hellgrau sind. — Im ersten Federkleide dem © ähnlich, aber mehr olivenbräunlich, der Hinterhalsfleck sehr markiert, Bürzel und Unterkörper mit Gelbbraun überzogen. Jad: Flügel 91—95, Schwanz 77—79, Schnabel etwa 13, Lauf 20—22 mm. re ne ie u Brutvogel im Norden der Alten Welt, in den subarktischen Nadel- und Birkenwäldern, von Norwegen bis Kamtschatka. Zugvogel, der im Winter Europa und Nord-Asien überzieht. Er zieht in Menge nach Deutschland und England, vereinzelt bis nach Nord-Afrika, häufig noch in Nord-Italien, in Asien bis Turkestan und sogar bis N.W.-Indien, im Osten bis nach China und Japan. Kräftig, nicht so scheu wie Buchfinken, auf dem Zuge in großen Flügen, auch die Nester gern nalıe beieinander. Lockton ein gezogenes lautes Quäken, auch ein kurzes jäck, jäck, sowie ein kreischendes Schrüik. Gesang kreischend, klirrend, an das „Dichten“ der Buchfinken erinnernd. Nahrung allerlei, besonders ölhaltige Sämereien, Bucheckern, daher sie in Buchenwäldern in guten Nußjahren massenhaft auftreten. Im Sommer verzehren sie viele Insekten. Das Nest steht meist in einer Astgabel nahe am Stamm auf Birken, Tannen. Kiefern, Wachholder, in Bäumen oder Büschen, ist loser und umfangreicher, sonst aber wie das des Buchfinken. Die 5—7 Eier sind ganz wie die gewöhnlichen bräunlichgrünlichen Buchfinkeneier, blaue Varietäten, die den Dompfaffeiern ähneln, scheinen aber nicht vorzukommen. 56 Eier der Rey’schen Sammlung messen 16.8>< 13.8, 17.3 >< 13.5, 19.3 >< 14.6 bis 21.5>< 14.5 und 19.8>< 15.5 mm. - Das Durehschnittsgewicht ist 0.127 gr. Bergfinken waren früher eine beliebte Speise, sie sind die „Bohämmer“ der Elsässer. Genuss MONTIFRINGILLA Brehm 1828. Umfang wie im XI. Bande des Catalogue of Birds, also Zeucosticte und /ringalauda einschließbend. Die angeblich so verschiedenen Färbungs- charaktere dieser Pseudogenera sind durch Anklänge verbunden, der nur etwas weniger mehr ausgeschnittene Schwanz und verhältnismäßig längere — Tarsus der letzteren ist doch nicht genügend für generische Trennung. Schnabel sperlingsartig, aber schlanker und spitzer. (Figur 28.) Nasenlöcher von vorstehenden Borsten verdeckt. Schwanz lang, normal, mehr oder minder ausgebuchtet. Läufe mittellang, ziemlich kräftig. Flügel sehr lang, die - ersten 2—3 ausgebildeten Schwingen am längsten und fast gleich, der Ab- stand zwischen den längsten Hand- und Armschwingen sehr groß. Beinahe 5,20 Formen in den Alpen und süd-europäischen Gebirgen, den nord-asiatischen 9* 132 Fringillidae. Bergen, N.O.-Asien und Nord-Amerika. Nisten in Felslöchern und an Ge- bäuden und legen (soweit die Nistweise bekannt ist) reinweiße glattschalige Eier! Übersicht der paläarktischen Arten (3 .ad.):!) Außere Steuerfedern reinweiß mit weißen Schäften, mit oder ohne schmale schwarze Spitzen, Halsseiten ohne rostrot -....ıi.. 2...) cu. = Ne. 2 1 Steuerfedern graulichweiß mit schwarzen Schäften ... . . M.arctous . p. 138 Außere Steuerfedern größtenteils weiß mit breiten schwärzlichen ie | .. Halsseiten rostrot. ... .-. : 3 Aubßere Steuerfedern eng an ualan Ta aan ae sl en - 4 2 f Bürzel schwarz, Zügel grau... ... viel... 22. 2 Mnwalis, p.138 \ BünzelPweiß, "Augel’schwarz. a SI I ENME made DE | Kehle weiß, Stirn ohne schwarz. . . . IM Mufıcollis ap 38 3 ! Kehle schwarz, Stirn mit schwarzem Shrek er Miblanfordi.rp-1sp | Kehle schwarz, Stirn ganz schwarz . . . 2. .....M. davidiana . p.134 l Oberseite sperlingsartig gestreift, ohne rot. . . . . . .M. nemoricola . p. 136 4 ! Oberseite fast einfarbig blaß bräunlichgrau. . . .... . .. M. brandti . p. 137 | Oberseitebraun, nie ohne rot. Pe 5 5 f Oberkopf karminrot „a. m ae wenn nn a Meroborowsin pl \-Oberkopf schwarz oder braun, m. sl. ERNE, 5 6 6 | Obere Schwanzdecken schwarzbrauu ohne rot ..... ei Dig ..p. 139 \ Obere Schwanzdeceken mit roten Spitzen. . . . . eh ; 1 7 j, Hinterkopt getan. 9... u dee aM: an ocotis N. ..p-140 \uklinterkopf' braun N. Haar ar ee a ENEFURTERNTNERRE I TAN 211. Montifringilla nivalis nivalis (L.). (Fig. 28.) Schneefink. Fringilla nivalis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, I (1766), p.321 („Hab. in America — errore! Ex Brisson III, p.162 — Fundort nicht angegeben, als typ. Lok. sehe ich Schweiz an.) Fringilla saxatilis Koch, Syst. baier. Zool., p. 216 (1816— „Hochalpen von Tyrol, Salzburg“). („Plectrophanes fringilloides“ Boie, Isis 1822, p.554 ist ein ganz unsicheres nomen nudum!) Montifringilla glacialis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.270 (1831— Alpen Tirols: erste Beschreib.). Engl.: Snow-Finch. Franz.: Pinson des Neiges. Ital.: Fringuello alpino. Sad. Oberkopf und Kopfseiten aschgrau, Rücken braun, die Feder- ränder lichter, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken schwarz mit bräunlichen Säumen, die oberen seitlichen Oberschwanzdecken teils ganz weiß, teils mit weißen Außenfahnen. Handschwingen schwarz mit weiblichen, an den inneren Schwingen breiteren Spitzensäumen, Armschwingen weiß, die äußerste Basis schwarz. die innersten größtenteils. braun. Ober- flügeldecken weiß, Handdecken mit schwarzen Spitzen, Afterflügel schwarz. Äußerste Steuerfeder ganz weiß, die andern mit schwarzen Spitzen, das mittelste Paar schwarz mit bräunlichweißen Säumen. Ganze Unterseite weiß mit gelblichem Schimmer, die schwarzen Federwurzeln an der Kehle, infolge der dort großenteils schwarzen Federn mehr oder minder sichtbar, die längsten Unterschwanzdecken mit Figur 28. !) Die mir unbekannt gebliebene M. kansuensis konnte ich in der Übersicht nieht einfügen. Fringillidae. 133 tiefbraunen Spitzen. Unterflügeldecken weiß. Iris dunkelkastanienbraun, Füße schwarz, Schnabel orangegelb mit schwärzlicher Spitze. Durch das Abtragen der Federränder wird im Frühjahr der Oberkopf dunkler schiefergrau, der Rücken reiner braun, Flügel und mittlere Steuerfedern rein schwarz, die Mitte der Kehle ganz’ schwarz. Schnabel im Sommer schwarz. 9 wie aber in der Regel eine Wenigkeit kleiner und der Schnabel auch im Sommer nicht schwarz, sondern bräunlichgelb mit schwarzer Spitze. Flügel 117 bis 125, Schwanz 73—75, Lauf etwa 22, Schnabel 13—14 mm. Juv. Dem alten Vogel sehr ähnlich, aber Handdecken ganz schwarz, die weißen Armschwingen mit länglichem schwarzen Fleck auf der Außenfahne, die meisten Steuerfedern mit mehr Schwarz nahe der Spitze, Unterseite mehr aschgrau verwaschen. Iris dunkel graubraun, Füße schwarz, Schnabel dunkel zitrongelb mit schwärzlicher Spitze (Flüela-Pab, 9. Juli). Bewohnt das Alpengebiet, Pyrenäen und Apennin, und soll angeblich ostwärts bis Palästina vorkommen, eine Angabe, die aber durchaus der Be- stätigung bedarf. Hält sich das ganze Jahr hindurch nur in sehr hohen Lagen auf, immer ober- halb des Baumwuchses, zwischen Steinen und an Felsen, noch mehr vielleicht an Ge- . bäuden, in Mauerlöchern und unter den Dächern der hochgelegenen Hospize, wie z. B. auf dem Flüela-Paß, dem St. Bernhard, Splügen, Simplon, Gemmi, Grimsel, St. Gotthard u. a. m. nistend. Nach der Nistzeit zieht er sich noch höher, bis in die | Gletscher-Region zurück, wo er sich in Flügen bis über 60 Stück herumtreibt, kommt aber in der kalten Jahreszeit als sehr seltener Wintergast in die niedrigeren Berge und Täler herab, während die meisten auch den strengsten Winter durch an den hoch- gelegenen Hospizen, Klöstern und Dörfern ausharren. Am Brutplatze vertraut, sonst aber sehr scheu. Im Gebahren buchfinken- ähnlich, aber durchaus kein Baumvogel, sondern am Boden, an Felsen und auf Gebäuden sitzend und herumhüpfend Nahrung suchend. Die Locktöne sind kurze, piepende, etwas an die der Kreuzschnäbel erinnernde Laute, der Gesang ist nichts wert. Nahrung Sämereien und im Sommer auch Insekten, namentlich (auf dem Flüelapaß) Dipterenlarven. ut er Due Das Nest ist groß und diekwandig, aus Gras und Moos, mit Federn und Haaren sehr dicht ausgefüttert. Es enthält anfangs Mai das erste Gelege von 4—6 matt- glänzenden, dichtporigen, schneeweißen, ungefleckten, feinkörnigen Eiern, die von 22.7 ><16.9, 24.3 >< 16.8 und 22.3><16.9 bis 23.5 >< 16.6 und 24.5 >< 16.8 mm messen, Manchmal sollen zwei Bruten stattfinden. 212. Montifringilla nivalis alpicola (Pall.). Passer alpicola Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. Il, p.20 (1831— „In alpibus summis Caucasi atque mont. Cerauniorum Caspicum lacum ambientium*). Montifringilla leucura Bonaparte, Compt. Rend. XLI, p. 657 (1855— Indien, Persien. Typische Lokal. Erzerum, ex Gould M.S.). Montifringilla fringilloides Dresser, Ibis 1875, p. 242 (errore, deser. nulla-- Turkestan). ua a nz 0 Ab. Eu) ZU SZ ne ee Ganz wie M. nivalis nivalis, aber der Oberkopf nicht grau, sondern etwa so braun wie der Rücken, die Oberseite etwas heller braun; etwas kleiner, Flügel etwa 2—5 mm kürzer, Schnabel aber meist etwas länger und stärker, also relativ größer. Kaukasus, durch Persien und Afghanistan bis Ost-Turkestan, brütet “ in der alpinen Region, in Höhen von 10—14000 Fuß, kommt aber im Winter bis 3000 Fuß herab. 134 Fringillidae. 213. Montifringilla nivalis adamsi Adams. Montifringilla adamsi Adams (ex Moore M.S.), Proc. Zool. Soe. London 1858, p. 482 (Ladakh). Wie M. nivalis alpieola, aber etwas kleiner, die kleinen Oberflügel- decken braun wie der Rücken, die mittleren braun mit weißen Spitzen, die Armschwingen nicht weiß, sondern braun, nur die Spitzen der Innenfahnen zu etwa einem Drittel weib. Bewohnt die Schneeregion des westlichen Himalaya von Kaschmir, Ladakh, Kulu, Gilgit, östlich (naeh Hume) bis Sikkim, nördlich bis Kaschgar und auch noch Teile von Tibet. Häufig bei Ladakh auf kahlem Felsgelände. Ruf lerchenartie (nach Adams), Nester in Erddämnmen, die die Tataren über den Gräbern bauen. 214. Montifringilla mandelli Hume. Montifringilla Mandelli Hume, Stray Feath. 1876; p.488 („Borders of Thibet, north of Native Sikkim*“). Onychospiza taczanowskii Przewalski, Mongol. i Strana Tangut. II, p. 81, Taf. XI (1876— Russisch! Übers. in Rowley’s Orn. Mise. IL, p.290. 1877. Tetunga und Kuku- Nor Steppen in N.-Tibet). Ähnlich M. ruficollis, aber ohne alles Rostbraun, Stirn und Streif über dem Auge weib, Bürzel weiß, Oberkopf und Rücken erdbraun, mit mehr oder minder deutlichen hellen und dunklen Streifen, Oberschwanzdecken hellbraun, Schwingen und Flügeldecken tiefbraun mit weiblichen Säumen, die an den Armschwingen breiter und bräunlicher sind. Zügel schwarz, Öhrdecken und Halsseiten blaßgrau, Unterseite weißlich mit perlgrauem Schimmer, am Unterkörper reiner weiß, Körperseiten mit aschgrauem Schimmer und etwas undeutlicher Streifung. Flügel etwa 105 mm. Tibet, von den Nan-Schan Bergen bis zum Himalaya, soll aber in Tsaidam fehlen. 215. Montifringilla davidiana (Verr.). Pyrgilauda davidiana Verreaux, Nouv. Arch. Mus. VI, Bull., p.40 (1870— „Montagnes du Thibet Chinois“, Armand David coll.) op. eit. VII, Taf. 1. Passer ouratensis Swinhoe, Proc. Zool. Soe. Lond. 1870, p.430 (Fx David M.S., Oulashan. Ungenügende Beschreibung!). Oberkopf bräunlichsandgrau, Stirn, breiter Streiff um den Schnabel herum, Kinn und Mitte der Kehle bis zur Vorderbrust schwarz, Halsseiten und Unterseite weiß mit rötlichem Schimmer. Oberseite sandbraun mit schwarzbraunen Längsflecken auf dem Rücken. Körperseiten hell rostbräunlich. Unterflügeldecken weiß. Schwingen dunkelbraun mit hellen Säumen, innere Handschwingen an der Wurzel mit weißem Querbande. Mittelste Steuer- federn dunkelbraun, breit hellbraun umsäumt und mit subterminaler weißer Linie, die übrigen schwarz mit weiß an der Basis der Innenfahnen und breiter subterminaler schwarzer Binde. Flügel 84—85, Schwanz etwa 43, Lauf 17, Schnabel etwa 12 mm. Die hohen Berge der chinesischen Mongolei. REEL REEL WEREENE re oe N 2 EOEWEERRN der RER er De RA Fringillidae. 135 216. Montifringilla ruficollis Blanf. Montifringilla ruficollis Blanford, Proc. Asiat. Soc. Beugal 1871, p.227 (Kangra Lama Paß, 15500 engl. Fuß hoch, nördl. Sikkim), Gould, B. Asia V, Taf. 5. Jad. Stirn schmutzigweiß, übrige Oberseite hell sandigbraun, der Rücken durch Federn, deren eine Fahne dunkelbraun ist, dunkelgestreift. Von den Zügeln unter dem Auge bis über die Ohrdecken ein breiter schwärzlicher, darüber ein nach vorn weißer, nach hinten zu hell rostroter Streif. Kopf- und Hals- seiten rostrotbraun, an den Öhrdecken am lebhaftesten. Handschwingen dunkelbraun mit hellen, an den inneren Armschwingen breiteren Säumen, die innersten sowohl als die Armschwingen mit dem größeren Teile der Basishälfte weiß. Handdecken schwarzbraun, kleine Oberflügeldecken asch- grau, mittlere weiß mit schwarzer Basis, grobe dunkelbraun mit hellbraunen, nach der Wurzel zu mehr grauen Säumen. Mittelste Steuerfedern dunkel- braun mit hellbraunen Rändern, die übrigen hellgrau mit breiter schwarzer, hellbraun gesäumter Spitze und weißem subterminalen Fleck, das äußerste Paar an der ganzen Außenfahne weiß. Unterseite samt den Unterflügeldecken weiß, an den Seiten der Kehle je ein schmaler, schwarzer Bartstreif, Körper- seiten und undeutliches Kropfband rötlich rostfarben. Schnabel dunkel horn- farben. Füße schwärzlich. Flügel 94—-96, Schwanz etwa 57—58, Lauf 20, Schnabel 10—11 mm. Im abgetragenen Sommergefieder tritt die Streifung des Rückens mehr hervor. Oad. wie J, aber etwas matter gefärbt, Stirn nicht so weißlich, Kopfseiten matter rostrot. Größe etwas geringer. ‚Junge Vögel sind brauner, der ganze Oberkopf ist einförmig braun, die Unterseite rostfarb verwaschen. Tibet von Sikkim bis zum Kukunor und Kansu. Bewohner großer Höhen von 15—16000 engl. Fuß. Im Winter in großen Flügen. Nistet in den von Lagomys gegrabenen Höhlen. 217. Montifringilla blanfordi Hume. Montifringilla blanfordi Hume, Stray Feathers 1876, p.487 (Tibet, gesammelt von Mandelli), Cat. B. Brit. Mus. XII, Taf.4. | Pyrgilauda barbata Przewalski, Ibis 1887, p.412 (Übers. a. d. russ., Kansu). Ähnlich M. rufollis, aber der Rücken ungestreift, die Handdecken schwarz mit graubraunen Säumen, Öberflügeldecken wie der Rücken, ohne Weiß; die ausgedehnt weiße Stirn mit einem schwarzen Längsstreifen, Zügel, schmaler Strich an den Schnabelseiten und Kehlmitte schwarz; übrige Kehle und Kopf- und Halsseiten weiß. Flügel 98 mm. Mehreren Stücken im British Museum fehlt die schwarze Kehlmitte. Vielleicht sind es die ©. Junge Vögel sind oben brauner, der Kopf ist bräunlich, die schwarzen Zeichnungen grau. Sikkim und das nördlich davon gelegene Tibet, bis Kansu im west- lichen China. Wurde in Höhen von 12—14000 engl. Fuß beobachtet. Benehmen wie das von M. ruficolli. Wahrscheinlich auch in den Höhlen von Lagomys brütend. Im Winter in Flügen von 20—40 Stück. 136 Fringillidae. 218. Montifringilla kansuensis (Przew.). Pyrgilauda kansuensis Przewalsky, Journ. f. Orn. 1887, p.283, Ibis 1887, p.414 (aus d. russ., Kansu). S Qad. Zweite Schwinge die längste, erste gleich der dritten, manchmal gleich der zweiten. Schwanz leicht ausgeschnitten, die äußersten Federn kürzer als das dritte Paar.) Oberkopf einfarbig braun, Hinterhals und Halsseiten gelbweißlichbraun; Rücken gelblichbraun mit schwärzlichen Längs- flecken, Bürzel und Oberschwanzdecken rotbraun. Zügel und undeutlicher Superciliarstreif weißlichbraun, Ohrdecken lichtbraun. Wangen und Unterseite schmutzigweiß, an Wangen und Kropf mit rotbraunem Schimmer, Flanken dunkler rotbraun, Steiß weißlichrot!). Kehle an der oberen Hälfte schwarz, im frischen Gefieder durch weiße Federkanten verdeckt. Flügel schwarz- braun mit braungelblichen Rändern°), Außenrand der ersten Schwinge?) weiß. In der Mitte der Innenfahnen der Schwingen, bei der vierten beginnend, sind weiße Flecken, die einen Spiegel bilden, der bei zusammengelegtem Flügel fast ganz verdeckt ist, Unterflügeldecken weiß. Schwanz dunkelbraun mit bräunlichgelben Rändern?). Das äußerste Steuerfederpaar ist weiß, mit oder ohne dunkelbraune Flecke auf der Innenfahne, die übrigen Steuerfedern, mit Ausnahme der 2—4 mittelsten einfarbig dunkelbraunen, mit weißem Fleck in der Mitte der Innenfahne, manchmal auch auf der Außenfahne. Iris und Füße braun. Flügel C 77, © 76, Schwanz JS 39, © 41, Schnabel 9, Lauf 17.1—17.3 mm. (Nach Przewalsky!) Kansu, Steppe und Hügel nördlich des Chagrin-gol. Brütet in den Löchern von Spermophilus. 219. Montifringilla nemoricola nemoricola (Hodgs.). Fringalauda nemoricola Hodgson, Asiat. Res. XIX, p.158 (1836— „central & north. regions of Nepal“), Abbild. Bp. & Schleg., Monogr. Lox., Taf. 47. JS oad. Oberseite dunkelbraun und heller braun gestreift, jede Feder in der Mitte tiefbraun, an den Rändern heller und mehr rostbraun, einige Federn. des Oberrückens auch noch mit weißlichen Seitenflecken. Bürzel einförmig graubraun, Oberschwanzdecken tiefbraun mit etwa 2 mm breiten Spitzensäumen. Schwingen tiefbraun mit hellbräunlichen, in der Mitte der Außenfahnen der Armschwingen fast weißen Säumen. Öberflügeldecken braun, eine Reihe der mittleren und die großen mit schmalen weißen Däumen. Zügel und breiter Supereiliarstreif bräunlich aschgrau, Ohrdecken braun mit feinen grauen Linien. Unterseite schmutzig graubraun, Mitte des Unter- körpers und Unterflügeldecken heller, fast weißlich, Unterschwanzdecken dunkelbraun mit sehr breiten weißen Rändern. Schnabel und Füße braun, Iris rot. Achselfedern zitrongelb, an den Spitzen weiß. Flügel 99—105, Schwanz 66—71, Lauf 21, Schnabel 11—12 mm. Juv. Oberkopf und Ohrdecken einfarbig rostbraun, Oberseite mehr rostbräunlich, Unterseite rostbraun, etwas heller als der Kopf. Östlicher Himalaya von Nepal ostwärts bis Kansu und Mupin im westlichen China, nur im Hochgebirge. !) Die englische Übersetzung ist hier offenbar ganz fehlerhaft. 2) Die deutsche Übersetzung ist hier falsch, statt „Rändern“ ist „Bändern“ ge- druckt, u. a. m. Fringillidae. 137 220. Montifringilla nemoricola altaica (Eversm.). Fringilla altaica Eversmann, Bull. Soc. Imp. Nat. Mosc. XXI, p. 223 (1848— Altai). Propasser murrayi Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XXXIH, p.458 (1863— Tonglu Berg 10000 Fuß, Grenze von Sikkim). Fringillauda sordida Stoliezka, Journ. As. Soc. Beng. XXXVII, 2, p. 63 (1868— nördl. von Simla). ß Passer pulverulentus Severtz., Turkest. Jevotn., p. 64, 116 (1873); Ubers. Ibis 1875, p- 270 (Turkestan). Wie M.n. nemoricola aber die Achselfedern weißgrau ohne eine Spur von Gelb, die Säume der größern und mittlern Flügeldecken hellrostfarben, nicht weiblich. Westlicher Himalaya von Kumaon bis Gilgit und Afghanistan, Turkestan bis zum Altai, im Sommer nur in großen Höhen. 221. Montifringilla brandti brandti (Bp.). Leucosticte brandti Bonaparte, Consp. Av. I, p.537 (1850— „ex Sibiria or“, — errore! Die typische Lokalität dürfte Turkestan sein). Leucosticte pamirensis Severtzow, Ibis 1883, p.58 (Tian-Schan). Ad. Vorderkopf bis zur Kopfmitte und Zügel schwarz mit weißbräunlichen Säumen, Hinterkopf und Nacken düster rauchfarben mit bräunlichen Säumen, übrige Oberseite lichtgrau mit dunkleren Schaftstrichen und rostgelblichen Säumen, Bürzelfedern mit oft kaum bemerkbaren hellrosenroten Säumen, Öberschwanzdecken etwas reiner grau. Unterseite lichtgrau mit schwachem bräunlichen Schimmer. .Kleine Oberflügeldeeken mit rosenroten Säumen. Flügel und Schwanz schwärzlich mit weißlichen Säumen. Iris - braun, Schnabel braun, Füße schwarz. Im abgetragenen Sommergefieder sieht der Rücken mehr gestreift aus, die weißbräunlichen Säume auf dem Kopfe und Rücken sind verschwunden, der Schnabel ist schwarz. Die rosenroten \ Bürzelsäume fehlen nicht selten, zumal bei jüngeren und weiblichen Vögeln. - Flügel 115 (0) bis 120 und 125 (J), Schwanz etwa 79—84, Lauf 21—23"/,, - Schnabel 127/,—13'/, mm. £ Juv. Viel mehr rotbräunlich, die kleinen Flügeldecken ohne Rosenrot, s aber mit rosenroten Bürzelsäumen, also dem alten M. b. haematopygia einiger- maßen ähnlich. (Im abgetragenen Gefieder wird das Rot auf dem Bürzel durch das Verschwinden verdeckender Federfahnenpartikelchen feuriger, die roten Säume der kleinen Flügeldecken aber stoßen sich ab.) Tian-Schan, Pamir-Gebirge, Alai und Trans-Alai-Ketten in Ost-Turkestan, im Sommer nur in eroßen Höhen bis zur Schneegrenze, im Winter bis 6500 engl. Fuß herab. 2, PS nu Sehe. 2 ERBEN a LER 222. Montifringilla brandti haematopygia Gould. _ Montifringilla haematopygia Gould, Proc. Zool. Soc. London 1851, p.114 (von Lord 4 Gifford in „Tibet“ erbeutet). E Ganz wie M.b. brandti, aber die kleinen Oberflügeldecken ganz ohne rote Säume, dagegen der Bürzel mit breiten roten Säumen, Oberseite _ bräunlicher und deutlicher gestreift, Flügel durchschnittlich 3—5 mm kürzer. u Himalaya von Gilgit bis Sikkim, im Sommer in Höhen von 12—19000 engl. Fuß. 138 Fringillidae. 223. Montifringilla brandti walteri subsp. nov. Montifringilla formae M. b. haematopygia dietae similis, sed ubique obseurior, pileo nigro, dorso schistaceo-fusco, uropygii plumis fusco-nigrescentibus, anguste roseomarginatis, supracaudalibus fuseis, albido terminatis. Viel dunkler als irgendwelche Exemplare von M. b. brandti und M. b. haematopygia, Oberkopf schwarz, Rücken und Bürzel dunkel schieferbraun, ersterer mit heller braunen Federrändern, letzterer mit rosenroten Feder- säumen, Oberschwanzdeeken tiefbraun mit weißlichen Spitzensäumen. Unter- seite dunkel rauchgrau, Unterschwanzdecken fast weiß. Kleine Oberflügeldecken bräunlich ohne rote Säume! Flügel 118 mm. Diese auffallende neue Form liegt in einem Balg („JS“?) vor, von Berezowsky am 6. April 1894 zu Sung-pan, Sue-shan, in Szetschwan im nordwestlichen China gesammelt. Sie dürfte die verwandten Formen in den Hochgebirgen von Szetschwan und Kansu vertreten. (Benannt zur Erinnerung an Dr. Walter v. Rothschild. der die Form zuerst in Nov. Zool. 1902, p. 167 erwähnte). 224. Montifringilla arctous (Pall.). Passer arctous Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II. p.21 (1831— „Ad Jeniseam et in orientali Sibiria“, etec.). Fringilla (Linaria) gebleri Brandt, Bull. Sei. Acad. St. Petersb. X, p. 251 (1842). Sad. Oberseite dunkel schokoladenbraun, auf dem Rücken mit sehr feinen grauen Federrändern, auf dem Kopfe mit weißlichen Flecken an den Feder- spitzen, Hinterhals hellfahlbraun. Oberschwanzdecken graulichweiß mitschwarzen Schäften, die oberen schwarz verwaschen. Schwingen hellaschgrau, Außen- fahnen graulichweiß, im frischen Gefieder mit ganz schmalen rosenroten Rändern, Schäfte schwarz, Spitzen schwarzgrau, Handdecken und größte Flügeldecken graulichweiß mit schwärzlichen Spitzen, übrige Flügeldecken tief schokoladenbraun. Steuerfedern graulichweiß (weiß mit grau bepudert) mit schwarzen Schäften und dunkelgrauen Spitzen. Kopfseiten und Unter- seite schokoladenbraun, Kinn und Öhrdecken mit silbergrauem Schimmer, Brust und Unterkörper mit bräunlich rosenrotem Schimmer an den Spitzen der Federn. Unterschwanzdecken weiß mit grau wie bepudert, Unterflügel- decken graubraun. Füße schwarz, Schnabel gelbbraun mit dunkler Spitze. Flügel 113—116, Schwanz 76, Lauf 21—22, Schnabel 11—12 mm. oO vom Ö sehr verschieden: Kleiner, Flügel 104—109, Ober- und Unterseite viel heller und mehr graubraun mit fahlen Federsäumen, Spitzen der Federn der Unterseite und Schwingensäume ohne jeden roten Schimmer, Hinterhals nicht so auffallend viel heller, Schwingen und Schwanz etwas mehr mit grau getrübt. Juv. dem Q ganz ähnlich, aber noch bräunlicher und mit breiteren rostfahlen Säumen. Mittlere Teile des südlichen Sibiriens. Genaue Fundorte: im Winter nach Pallas am Jenissei (jedenfalls nur an den südlichen Teilen des Flusses), westlicher Teil des Tian-Schan (südlich des Issik Kul), Kultuk (Sarudny), Altai (Katon Karagai, Tanere’s Sammler), Gebirge Khamardaban (südl. Baikal), Biriussa (Stubendorff). Fringillidae. 139 225. Montifringilla roborowskii (Przew.). Leucostiete roborowskii Przewalski, Ibis, 1887, p. 411 (Übersetzung a. d. russ. Burkhan- Budda-Zug). Oberkopf und Hals karminrot mit silberweißen Flecken im Genick. Kopfseiten und Kehle tiefschwärzlich karminrot, mit großen dreieckigen Silberflecken auf der Kehle. Der ganze Körper rosenrot, jede einzelne Feder an Hinterhals, Rücken und Schulterfittichen und die äußeren Oberflügel- decken mit karminroten Rändern. Schwingen und Steuerfedern dunkelbraun mit hell rosenroten Säumen, die äußerste Steuerfeder mit weißem Außen- saume. ÖOber- und Unterschwanzdecken rosenrot, an den hintern Weichen- federn einige lange schwärzliche Streifen („bars“). Unterflügeldecken weib mit rosenroten Rändern. Schnabel dunkel hornbraun, an der Wurzel heller. Füße braun, Iris dunkelbraun. Flügel 123, Schwanz 90, Culmen 13.5, tarsus 21 mm. (Nach Przewalski!) Das einzige Exemplar wurde von General Przewalski auf dem Marsche vom Plateau von Tibet durch den östlichen Teil des Burkhan-Budda Zuges erbeute. 2—3 Paare wurden in den Höhen von 15—16000 engl. Fub beobachtet. 226. Montifringilla gigliolii (Salvad.). Leueosticte gigliolii Salvadori. Proc. Zool, Soc. London 1868, p.579, Taf. 44 („Dauria*, Typus in Mus. Turati, Mailand). Sad. Oberkopf aschgrau mit dunkleren Federrändern, Stirn schmal düsterrot, hinterm Auge ein breiter rötlichgrauer Streif, Ohrdecken silbergrau. Hinterhals fahl hellbraun, Rücken braunrot mit schmalen hellbraunen Säumen, Bürzel und Schulterfedern dunkel kirschrot. Oberschwanzdecken schwarzbraun mit schmalen hellen Rändern, die oberen mit der Farbe des Bürzels breit gesäumt. Schwingen und Schwanz tiefbraun mit schmalen hellweißlich- braunen Rändern, Oberflügeldecken schwarzbraun, die kleinsten mit breiten tiefroten Säumen. Kinn, Kehle und Vorderhals bräunlichaschgrau, die übrige Unterseite rot, jede Feder tiefgrau mit ausgedehnten mattroten Spitzen. Unterschwanzdecken schwärzlich mit feinen braunen Säumen. Unterflügel- decken dunkelgrau. Schnabel hellbräunlich mit dunkler Spitze, Füße schwarz. Im Frühling verschwinden natürlich die Federsäume mehr oder minder, das Rot tritt aber durch die Abnutzung lebhafter hervor. Flügel 106—111, Schwanz 70—75, Lauf 20, Schnabel 10—12 mm. Das © (von Sharpe im Cat. B. Brit. Mus. XII und Dresser im Manual wie auch bei anderen Arten ganz unrichtig als dem JS gleich beschrieben) ist oben rostbraun mit dunkleren Federmitten, der Hinterhals einförmig hellbraun, aber dunkler als beim JS, Bürzel graulich, Unterseite bräunlich aschgrau — weder oben noch unten irgend welches Rot. Etwas kleiner, Flügel etwa 5 mm kürzer. Juv. dem © ähnlich. Ist ein naher Verwandter von M. arctous, weniger von M. brunneinucha. Im Sommer Bewohner der Gebirge um den Baikalsee, im Winter weiter über die Baikalgegenden und Daurien verbreitet. 140 Fringillidae. 227. Montifringilla brunneinucha (Brandt). Fringilla (Linaria) brunneinucha Brandt, Bull. Sci. Acad. St. Petersb. X, p. 252 (1842 — Ex Pallas Passer arctous var. ß: Kurilen). Sad. Oberkopf grau (wie schuppig), Jede einzelne Feder an der Wurzel schwärzlich, dann silbergrau und wieder mit dunklerm Saume, die hinteren Federn oft noch mit ganz feinen rosenroten Rändern. Genick und Nacken rost- braun, im mehr abgetragenen Gefieder weißlich, Rücken tiefbraun mit hell- braunen Säumen, Federn des Bürzels und Oberschwanzdecken mit ausgedehnten rosenroten Spitzen und hellgrauen anteapikalen Querbinden. Schwingen und Oberflügeldecken tiefbraun mit rosenroten Außensäumen. Federn des Unter- körpers wie die des Bürzels, das Rot verliert sich aber nach der Brust zu, und Hals und Kropfgegend sind schwarzbraun mit silbergrauen Federspitzen. Unterschwanzdecken braun mit ausgedehnten weißlichen, mehr oder minder rosenrot übertünchten und im ganz frischen Gefieder röstlich gesäumten Spitzen. Unterflügeldecken weißlich mit rosenroten Säumen. Schnabel hell- bräunlich mit dunkler Spitze, im Sommer dunkelbraun. Füße schwarz, Flügel 110—112, Schwanz etwa 74—75, Lauf 20, Schnabel 21—22 mm. etwas kleiner, viel heller, blasser und nur an den Seiten des Unterkörpers mit etwas blassem Rosenrot, auch der Bürzel mit weniger und blasserem Rot. Juv. dem © ähnlich. Kamtschatka, Kurilen, Nord-Japan, östliches Sibirien und die Berge des nördlichen China. 228. Montifringilla tephrocotis griseonucha (Brandt). [Linaria (Leucosticte) tephrocotis Swainson, Fauna Bor.-Amer. I, p.265 (1831— Ebene des Saskatschewan, Mai)].!) Fringilla (Linaria) griseonucha Brandt, Bull. Sei. Acad. St. Petersb. X, p. 252 (1843— auf Pallas, Passer arctous var. y basiert. Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p. 23— Unalaschka). Sad. Nasenborsten grau, Stirn und Oberkopf schwarz, Genick und Nacken hell aschgrau, ebenso die Kopfseiten. Kehle bräunlichschwarz, am Kinn mehr grau. Ober- und Unterseite schokoladenbraun mit etwas helleren Säumen, die sich in der Brutzeit großenteils verlieren, Bürzel-, Ober- und Unterschwanzdecken, Unterkörper, Seiten und Flügeldecken mit breiten rosen- roten Säumen. Schwingen tiefbraun mit schmalen hellrosenroten Außen- und weißen Innensäumen, Steuerfedern tiefbraun mit weißlichen, meist rötlich angehauchten Rändern. Unterflügeldecken weiß mit schmalen rosenroten Säumen. Schnabel im Sommer schwarz, im Winter gelblich mit schwärz- licher Spitze, Füße schwarz. Flügel 117—127, Schwanz 75—83, Lauf 23.5—25.5, Schnabel 13.5—15 mm. © soll ganz wie das J sein, aber etwas kleiner, Flügel 109—122. Juv. ganz graubraun, Flügel und Schwanz schieferfarben mit helleren Säumen, keine Spur von Rot oder Schwarz und Grau am Kopfe. 1) Montifringilla tephrocotis tephrocotis ist viel kleiner und heller und hat die Kopfseiten nicht grau, die Kehle nicht schwärzlich. Sie bewohnt große Teile des Innern von Nord-Amerika. Eine dritte Form, M. tephrocotis littoralis (Baird) ist ebenfalls viel kleiner und heller als M.t. griseonucha, hat aber die Kopfseiten grau wie bei letzterer. Sie bewohnt die Berge des nordwestlichen Nord-Amerikas. ni. Fringillidae. 141 Standvogel auf den Inseln des Bering Meeres (St. Matthews, Otter, Pribilof, Aleuten und Kommandeur Inseln), Shumagin, unterer Teil der Aliaska Halbinsel von Alaska, Kadiak Inseln im Winter. Bewohner der Felsenküsten. Leot 3—6 schneeweiße Eier, die 24.5 >< 17 mm messen. o- , Gattung PETRONIA Kaup 1829. Der Gattung Passer am nächsten stehend, aber durch Schnabelform und Verhältnis von Schwanz und Flügeln genügend unterschieden. Der ‚Schnabel ist an der Basis sehr breit, verjüngt sich aber rasch und hat eine ziemlich lange Spitze, sodaß er nicht so klobig aussieht _ wie ein Sperlingsschnabel. Die Firste ist nicht gewölbt, I = sondern fast gerade, in der Mitte ein wenig eingesenkt. = = > (Fig. 29.) Flügel sehr lang, fast das Schwanzende u: erreichend, die ersten 3 Schwingen am längsten und u etwa gleich lang, etwa 2.3—3.7 mm länger als die längsten Armschwingen, die an den Spitzen breit sind und nur wenig über die mittlern hinausragen. Schwanz kurz, etwa °?/, so lang wie der Flügel. Eine Art in vielen Unterarten. 229. Petronia petronia madeirensis Eırl. Petronia petronia madeirensis Brlanger, ‚Journ. f. Orn. 1899, p.482, Taf. XIII, (Madeira). Passer petronius idae Floericke, Mitt. Österr. Reichsb. f. Vogelk. u. Vogelsch. Wien II, p. 100 (1902— Tenerife, 3 der Typen im Mus. Rothsch., nämlich Nr. 1142, 1144, 1277. Keiner der angeblichen Unterschiede besteht). Oben dunkler als ?. p. petronia, die lichten Flecke der Oberseite nicht so hell, mehr lehmbräunlich, fast sepiabraun, besonders Kopfmitte und Bürzel merklich düsterer, Unterseite schmutziger, mehr graubräunlich. Flügel 90— 97.5 mm., also kleiner. Madeira und Canaren (Tenerife, Gran Canaria, Palma, Gomera und Hierro). Nistet auf obengenannten Inseln häufig unter den Dachpfannen einzeln stehen- der Bauernhäuser, Kirchen und Kapellen, von wo er gern in Flügen in die Getreide- felder streicht, um sich dort gütlich zu tun. Solche Flüge sind scheu, am Nistplatze ‚aber ist er sehr vertraut. Eier meist etwas heller und kleiner als die von P. p. petronia. 230. Petronia petronia petronia (L.). (Fig. 29.) Steinsperling. Fringilla Petronia Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, p.322 (1766— Ex Brisson, Will., Aldrov., Frisch. „Europa“. Ich nehme Nord-Italien als typische Lokalität an, da aus den Zitaten von Linne eine solche nicht sicher feststellbar ist, die Stücke, die Brisson beschreibt, ebenso wie Aldrovandi’s u. a. aber wohl aus Italien gewesen sein mögen). ?? Fringilla stulta Gmelin, Syst. Nat. I, p.919 (1788— „Habitat eireca Bononiam“. Es ist m. E. ganz verkehrt, auf jeden Fall aber höchst unsicher, diesen Namen auf den Steinsperling zu beziehen. Brisson, auf den sich Gmelin in erster Linie bezieht, beschreibt den Schnabel als rot, die ganze Unterseite als ‚„Jaunätre“ („favescunt“), den Schwanz ohne weiße Flecke, usw. „Passera mattugia‘, der ital. Name des „Moineau fou‘“, ist der des F'eldsperlings. Gmelin’s Diagnose ist zusammengestoppelt). 142 Fringillidae, ?? Fringilla bononiensis Gmelin, Syst. Nat. 1, p.919 (1788— „Hab. eirca Bononiam“. Auch dieser Name (Ex Brisson, Will., Ray, Latham) ist mehr als unsicher). Fringilla leucura Gmelin, Syst. Nat. I, p.919 (1788— „Hab. eirca Bononiam“. Ex Brisson usw. Ziemlich wahrscheinlich ist hiermit — Brisson schöpfte aus. Aldrovandi — der Steinsperling gemeint). Pyrgita rupestris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.264 (1831— selten und nur in manchen Jahren im Saaletale). Petronia saxorum (Saaletal), brachyrhynchos (Süd-Frankreich), macrorhynchos (Griechen- land) Brehm, Vogelfang, p. 97 (1855). Petronia sylvestris Jaub. et Barth. Lapomm., Rich. Orn.. p.112 (1859 — Petronia rupestris communis A. E. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nomen nudum!). Engl.: Rock-Sparrow. Franz.: Moineau fou, Souleie. Ital.: Passera lagia. Jad. Erinnert im Ganzen an das O des Haussperlings, hat aber in der Mitte der untern Kehle einen großen schwefelgelben Fleck. — Oberkopf in der Mitte erdbraun mit hellern Federspitzen, daneben auf jeder Seite ein breiter dunkelbrauner Streif, der wieder von hellweißlichbraunen Superciliar- streifen begrenzt wird. Ohrdecken hellgraubraun, darüber ein dunkelbrauner Streif, um den Oberhals ein fahlbrauner Ring. Rücken und Schulterfedern schwarzbraun, erdbraun und bhräunlichweiß längsgefleckt, jede Feder mit der ganzen Innenfahne schwarzbraun, Außenfahne erdbraun, längs des Schaftes weiblich. Flügeldecken und innere Armschwingen tiefbraun mit bräunlich- weißen Spitzen und fahlbräunlichen Außensäumen. Schwingen schwarzbraun mit schmalen, sehr hellbraunen Außen- und lichtgraubräunlichen Innensäumen. Bürzel graubräunlich, Oberschwanzdecken ebenso aber mit bräunlichweißen Spitzen. Steuerfedern schwarzbraun, die äußerste mit dem größten Teil der Außenfahne, die Spitze ausgenommen, weiblich, die übrigen mit nur ganz schmalen weißlichen Außensäumen, Innenfahnen an der Spitze mit großem rundlichen weißen Fleck. Unterseite schmutzigweib mit mattgraubraunen Streifen, Weichen schärfer und dunkler gestreift, Mitte des Unterkörpers einfarbig, Unterschwanzdecken fahlbraun mit breiten weiblichen Spitzen. Unter- flügeldecken und Achselfedern weiß. Oberschnabel hellbraun mit dunkler Spitze, im Frühling etwas mehr gelblich, Unterschnabel gelb mit brauner Spitze. Iris braun, Füße bräunlichgelb. © wie JS, nur etwas kleiner. Flügel 93—100, Schwanz 54-58, Schnabel 13.5—15, Lauf etwa 19—21 mm. Der junge Vogel ähnelt dem alten, aber die Farben sind blasser, verwaschener, der gelbe Kehlfleck fehlt anfangs. (Sehr lange in Sammlungen aufbewahrt sewesene Stücke — namentlich die aus den Jahren 1819, 1826 stammenden IR Be: der Brehmschen Sammlung — werden fuchsiger, mehr rötlichbraun.) Bewohner des südlichen Europas von Spanien durch Süd-Frankreich und einzelner verstreuter Orte der Vorberge der Alpen und Österreichs, Italien, (riechenland bis Smyrna. In Deutschland nur in dem Thüringer Muschel- kalkgebiet, an der Saale und ihren Zuflüssen, der Unstrut, Ilm und Gera. Nach alten Angaben auch in der Wetterau und im Rheintale,(?) dort aber neuerlich nicht beobachtet. Thüringer Stücke scheinen mir denen aus Italien usw. völlig zu gleichen, sie sind, soweit ich feststellen kann, nicht dunkler und jedenfalls nicht größer. Sie sind nicht Zugvögel, sondern Stand- und Strichvögel. Bewohner offener oder halboffener Gegenden, wo alte Burgen, Ruinen, Fels- wände, im Süden auch Häuser, unter deren Dächern sie nisten können (P. p. madeirensis z. B.), ihnen Gelegenheit zum Brüten bieten. Das Betragen ist ganz sperlingsartig, a u Zur A Fringillidae. 143 aber sie sind oft recht scheu, nur am Brutplatze vertrauter. Der Lockton ist meist zweisilbig, deutlich sperlingsartig, aber breiter, mehr quäkend, vielfach moduliert, sie zetern auch (beim Neste u. a.) wie Spatzen und haben einen ganz unbedeutenden. ge- quetschten Gesang. Nahrung sperlingsartig. Flug schnell, leicht, wellenförmig. Das Nest steht in engen und. tiefen Löchern im Gemäuer von alten Burgen, Ruinen, Schlössern, Kirchen oder unter Dächern (die canarische Unterart), sowie an Felsen und Erdwänden, nach älteren Beobachtern in Deutschland (neuerdings nicht bestätigt) und in Sardinien auch in Baumlöchern. In diese Höhlungen schleppen sie wie Sperlinge allerhand Baustoffe, an deren hinterm Ende die eigentliche Nestmulde aus Federn sich befindet. Sie legen meist nur 3—6 Eier, die wie Sperlingseier aussehen, aber in der Regel glänzender sind und in der Größe etwa zwischen denen der Haus- und Feldsperlinge stehen. Sie messen von 20.1><15.5 bis 22.2><16 mm. Mittleres Gewicht 0.216 g. 231. Petronia petronia hellmayri Arrig. Petronia petronia Hellmayri Arrigoni deeli Oddi, Avicula VI, p. 104 (1902-— Sardinia). Eine schwer erkennbare Subspezies, die sich von /. p. petronia aus Italien, Spanien und Deutschland nur durch etwas dunklere, olivenbräunlichere. graulichere, weniger röstliche Oberseite, auf der die weiblichen Zeichnungen weniger hervortreten, unterscheidet. Der Flügel ist manchmal, aber wohl durch- schnittlich nicht kürzer, denn er variiert bei nur 8 gemessenen Stücken schon von 92—98 mm. Arrigoni’s Beschreibung ist übertrieben, die Unterschiede lassen sich aber beim Vergleichen von Serien feststellen. Sardinien und Korsika. 232. Petronia petronia barbara Eırl. Petronia petronia barbara Erlanger, Journ. f. Orn. 1899, p. 481, Taf. XIII (Oued Kasserine, Tunis). Färbung mit einem sehr kennzeichnenden aschgrauen Anflug, der be- sonders auf dem Kopfe, Unterrücken, Bürzel und Schwanzdecken auffällt. Viel weniger scharf gezeichnet und blasser als P. p. petronia, Unterseite viel blasser als bei 7. p. petronia, P. p. madeirensis, P. p. intermedius, P.p. ewiguus und P. p. brevirostris, die bräunlichen Brustflecke nicht so röstlich, sondern mehr graulich als bei /. p. puteicola, der gelbe Kehlfleck sehr blaß. Die weißen Flecke an den äußern Steuerfedern sind sehr groß. Schnabel merklich größer als bei P. p. petronia. Flügel etwa gleich, 93—-100 mm. Tunis und Algier bis Marokko (Glaoui im Atlas). Erlanger fand sie am Ufer des Oued Kasserine in steilen Sandwänden, auch ein Gelege in einem usurpierten Schwalbenneste. 233. Petronia petronia exiguus (Hellm.). Passer petronius exiguus Hellmayr, Orn. Jahrb. 1902, p. 128 (Rostow am Don und N.-Kaukasus). Ahnlich ?, p. petronia, aber die Oberseite mehr staubgrau, nicht so lehmbräunlich, die dunklen Kopfstreifen etwas heller, Schnabel ein wenig stärker. Von P. p. barbara durch etwas schwächeren Schnabel und schärfere Fleckung der Oberseite unterschieden. Flügel (nach Hellmayr) etwa 96— 99 mm. Don-Mündung, Kaukasus bis Erserum in Armenien. 144 Fringillidae. 234. Petronia petronia intermedia Haıt. Petronia petronia intermedia Hartert, Nov. Zool. 1901, p. 324, A. d. Wanderj. e. Natur- forsch., p. 324 (1901—1902) (Kaschmir, Typus aus Gilgit, und Kandahar). Viel größer als P. p. petronia, der Schnabel stärker, Färbung lichter, schwarze Fleckung etwas undeutlicher. Flügel 102—106 mm. Kaschmir bis Kandahar, Turkestan, Afghanistan, Persien und das süd- liche Transkaspien (Kopet Dagh, Goudan, Fluß Duriangar). (Serien frischer Herbstvögel aus den verschiedenen Gegenden sind noch nicht genügend untersucht.) 235. Petronia petronia brevirostris Tacz. Petronia brevirostris Taczanowski, Journ, f. Orn. 1874, p.823 (Argunfluß in Ostsibirien). Sehr ähnlich P. p. intermedius, aber Schnabel viel kleiner und schwächer, ähnlicher dem von P. p. petronia, Flügel etwas kürzer als bei P., p. intermedius, etwa 96—98 mm, Färbung etwas blasser, Kopfstreifen nicht so dunkelbraun, doch sind diese Färbungsunterschiede noch weiter zu untersuchen, da bisher nur abgeriebene Frühlingsvögel untersucht wurden. Ost-Sibirien und Mongolei, Mandschurei. 236. Petronia petronia puteicola Festa. Petronia stulta puteicola Festa, Boll. Mus. Zool. Anat. comp. Torino IX, no. 174, p.3 (1894— Palästina); Journ. f. Orn. 1899, Taf. XIII. Die allerauffallendste der Steinsperlingsformen. Sehr groß, viel lichter, gelblich sandfarbener, was besonders auf Rücken und Bürzel hervortritt, die dunkeln Kopfstreifen heller braun, daher viel weniger auffallend, die dunkeln Streifen der Unterseite mehr röstlich, Schnabel gewaltig. Flügel 100—104 mm. Palästina. Gattung GYMNORIS Blyth ex Hodgs. M.S., 1844. Von Petronva durch langen, sehr schlanken Schnabel mit deutlich ge- bogener Firste unterschieden (Fig. 30), Oberseite nur auf den Flügeln gefleckt. Flügelbildung nicht wesentlich n von der von Petronia verschieden (Fig. 31). Eine Art im paläarktischen Gebiet. @. dentata (am Nil bis Schendi, Bajudasteppe), pyrgita (N.O.-Afrika) und petronella (S.0.- Afrika) dürften auch ohne Zwang zu Gymmnoris zu rechnen sein, obwohl sie diekere Schnäbel haben und von Sundevall, Heuglin u. a. wiederum als Xanthodira getrennt wurden. (Man könnte allen- P> er falls @ymnoris mit Petronia vereinigen, da auch die Lebensweise ähnlich ist, Figur 30. die Teilung ist aber praktisch. und Figur 31. leicht. Carpospiza ist ganz anders und kann unmöglich mit den Steinsperlingen zusammenbleiben). es ner my ui RETTET a RE: I dena u ” TREE U bare Face) 22.) ‚verschmälert, über die mittlern merklich hervorragend (Fig. 32, 33). Nistet in offenen Nestern in Büschen, also 4 Petronia brachydactyla Bonaparte, Consp. Av. l, p.5l5 (1850 — _ Pyrenestes? Gray, Carpodacus Bp., lacteus (Sie) Müller, Nau- Fringillidae. 145 237. Gymnoris flavicollis transfuga subsp. nov. (Fig. 30, 31.) JS ad. Oberseite erdgraubraun, Schwanz und Flügel dunkler mit helleren Säumen, kleine Oberflügeldecken hell kastanienrotbraun, mittlere mit breiten, große mit etwas weniger scharf begrenzten, schmäleren weißlichen Spitzen, wodurch zwei Binden auf dem Flügel entstehen. Unterseite weiblich, Vorder- brust und Körperseiten hell graubraun, lichter als die Oberseite, in der Mitte der Kehle ein großer zitronengelber Fleck. Unterflügeldeeken bräunlich weiß. Schnabel in der Brutzeit schwarz, im Herbste meist braun. Iris und Füße braun. Flügel © etwas kleiner und blasser, Kehlfleck blasser gelb, kleine Oberflügeldecken nicht kastanienbraun, sondern rostbräunlich, Flügelbinden nicht so deutlich, Schnabel nie schwarz. Die Jungen ähneln den o©. (Typus von @. f. transfuga: 9 Nr. 3901, Bagu Kelat. "Baluchistan 2, 1II, 1901. N. Sarudny coll. im Rothschild-Museum.) Sindh, Baluchistan, südliches Afghanistan und Persien. 238. Gymnoris flavicollis flavicollis (Frankl.). Fringilla flavicollis Franklin, Proc. Zool. Soc. Lond. 1831, p. 120 (Indien, Zentral- provinzen). Fringilla xanthosterna Bonaparte, Consp. Av. I, p.512 (1850— Bengalen, Typus im Berliner Museum). Von @.f.transfuga durch dunklere, bräunlichere Oberseite und dunklere, mehr kastanienbraune kleine Oberflügeldecken unterschieden, nur in Nordwest- Indien kommen zu @. f. transfuga hinneigende Exemplare vor. Die Ebenen Indiens, im Himalaya nur bis 4000 engl. Fuß, südlich bis Travancore, nach Osten bis Midnapur unweit Caleutta. Bewohner von Gärten und Buschwald, im allgemeinen sperlingsartig. Brütet in Indien vom März bis Juli in Baumlöchern, manchmal auch unter Dächern, nach Art der Sperlinge, und legt 3--4 Eier, die matt grünlichweiß sind, über und über mit ‚braunen Fleeken und Punkten gezeichnet, im Durchschnitt etwa 18>< 14 mm groß. Gattung CARPOSPIZA Müller 1854. Höchst eigentümliche Form, mit starkem, sperlingsartigem, aber oben plattgedrückteren Schnabel, den sehr langen Flügeln der ee 7 Steinsperlinge, in dem aber nur die ersten beiden (aus- u gebildeten) Schwingen fast gleich sind, die dritte merklich E - kürzer ist, die inneren Armschwingen an den Spitzen Figur 32. ganz anders, als die Steinsperlinge. Nur eine Art bekannt. 239. Carpospiza brachydactyla (Bp.). (Fig. 32, 33.) Ex Hempr. M.S.: „Arabia, Abyssinia“, in Mus. Berolinens. Typ. Lok. Konfuda, W. Arabien). mannia I, Heft 4, p.2% (1851— „Ex Abyssinia‘“), Figur 33. _ E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 10 146 Fringillidae. Euplectes(?) griseus Heuglin, Syst. Übers. Vög. N.O.-Afr., p.39 (1856— nom. nud.). (’arpospiza longipennis Müller, Deser. nouv. Öis. d’Afr. (Beitr. Orn. Afr.), p.21, Taf. 10 (1854— Abyssinien). Ö 9 .ad. Oberseite fahl sand-graubräunlich, ein nur angedeuteter weiß- licher schmaler Supereiliarstreif. Flügel dunkelbraun mit röstlichfahlen Innen- und fahl graubräunlichen Außensäumen, letztere an den Spitzen der inneren Armschwingen breiter und lichter, fast weißlich. Steuerfedern dunkelbraun, die äußerste an der Außenfahne, mit Ausnahme der Spitze, weiß und mit großen, nach der Mitte zu kleiner werdenden weißen rundlichen Flecken an den Spitzen der Innenfahnen. Mittlere und große Oberflügeldecken mit weißlich- braungelblichen Spitzen, die lichte, wenig auffallende Querbinden bilden. Kehle, Mitte der Brust und des Unterkörpers und Unterschwanzdecken rahm- weißlich, Kopf-, Hals- und Körperseiten und breites Band über die Kropf- gegend hell fahlbräunlich, heller als die Oberseite. Oberschnabel (wenigstens bei S im Frühling) dunkelhornbraun, Unterschnabel und Füße hell horn- bräunlich fleischfarben, Iris braun. Flügel 92—96, Schwanz etwa 50—55, Schnabel 11—12, Lauf etwa 20 mm. Junge viel lichter, mehr hell sandig- bräunlich-gelblich, die hellen Säume an Flügeln viel auffallender, auch einige am Kleingefieder der Oberseite. Vom persischen Baluchistan durch Süd-Persien nach Palästina und Arabien, jenseits des Roten Meeres im abessinischen Küstenlande und nach Heuglin sogar im südöstlichen Kordofan. Bewohner offener wüstenartiger Steppengefilde, wo Mimosen und andre Büsche nur spärlich wachsen, in der Ebene und im Gebirge in S.W.-Persien bis fast 8000 engl. Fub. Der Lockruf ist ein sehr langgezogenes, monotones zirpendes wiiliis. Das Nest steht nahe dem Boden in Büschen, ist wohl gefügt und enthält 4—5 weiße Eier mit kleinen schwarzen Punkten. wie ganz kleine Pirol-Eier. Gattung PASSER Koch 1816. Umfaßt die Haus-, Feld-, Weiden- und Wüstensperlinge des palä- arktischen Gebietes nebst einer ganzen Anzahl, teils näher teils ferner stehender afrikanischer und asiatischer Formen, in Amerika nicht heimisch, wo unsre Haus- und Feldspatzen aber eingeführt wurden. — Der Schnabel ist kürzer als der Kopf, klobig dick, der Oberschnabel gebogen, die großen Nasenlöcher von kurzen Nasenborsten kaum völlig bedeckt. Flügel breit, lange nicht so lang wie bei den Steinsperlingen, die ersten drei (entwickelten) Schwingen fast gleich und am längsten, die vierte nur wenig kürzer, der Abstand von den Arm- schwingen nur gering, die längsten inneren Armschwingen an den Enden breit und nicht sehr weit und plötzlich über die übrigen hinausragend. Schwanz etwa °/, der Flügellänge oder mehr, wenn halb ausgebreitet ganz gerade. Lauf kurz und stark, Füße kräftig. Geschlechter meist sehr ver- schieden, bisweilen gleich. Nester in Höhlungen oder kugelförmige, lüder- liche Klumpen in Bäumen. Eier gefleckt. Übersicht der d aller Arten der Gattung Passer:') " j.. Oberseite ‚gefleckt oder gestreift 2 mr I Fe 2 \ Oberseite nicht geflgekt oder gestreift . 2. 2 2 Era er {3 ') P. enigmaticus (p. 154) ist mir nur aus der Beschreibung bekannt. N TE ‚ f = Fringillidae. 147 9 Körperseiten schwarzgestreift De Denen nn a Puhismaniolensis‘.. .p. 166 BETIBRISEIEBRIEURDERTRESEG a 5 en ame Verde are nen 3 3 | Unterseite kastanienbraunrot . . . ec emim-beij?) : \ Unterseite weißlich. gelb oder Ense. EEE A 4 "a Meibordar-Kehle grau. 2 u. ee ann. ‚PD. grüseigularis © p.158 erde Bchleluchwaat 5 Oberkopf in der Mitte schwarz. . » . » 2.2.2.2... P. ammodendri . p.158 Oberkopf und Rücken zimmtbraun . . . rn ee lang: - pr 161, - ) Oberkopf zimmtbraun, Rücken grau und a P. naner us?) . >” | Oberkopf hellrötlich schokoladenbraun ohne ee P. montana . p. 160 | Oberkopf kastanienbraunrot . . . .. en ae En litlide, +. 102 Oberkopf aschgrau oder bräunlich mit ee a a De RETTEN 6 | Kleine Flügeldecken schwarz. . » » » 2.22 2.2.2... P. moabitieus . p.155 6 * Kleine Flügeldecken kastanienbraun. . . .. 2... P. domestica . p.147 | Kleine Flügeldecken zimmtfarben. . » . 2........... P. motitensis*) . - | Kopf. Rücken und Bürzel gleichgefärbt . AR ‘ } Kopf, Rücken und Bürzel nicht gleichgefärbt . . : : 2: 2: 22.2... 9 Pp!; > > 8 f Oberseite kanariengelb. . . nr BB Buchlorady : \ Oberseite hellgrau (5) oder en (2). Se er ARD >> Dele anzereRopk-und. Bürzel gelb 73.2... 0:8... 5, De Idea) 9 | Kopfmitte und Kehle he BR .. „.P, melanura) . | Oberkopf und Bürzel ee Bene , arz. P. flaveolus?) . Oberkopf grau, Bürzel zimmtfarben, Kehle weißlich . . P. diffusus?) . 240. Passer domestica domestica (L.). Haussperling, Hausspatz. Fringilla domestica Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.183 (1758— Europa. Typ. Lok. Schweden, nach dem ersten Citat: Fauna Sueeica 212). _ — Pyrgita pagorum Brehm, Handb. Nat. Vög. Deutschl., p. 265 (1831— mittl. Deutschland). Pyrgita rustica Brehm, Handb. Nat. Vög. Deutschl., p. 266 (1831— Norden, bei Greifs- f wald). — Pyrgita valida, minor, brachyrhynchos, intercedens Brehm, Vogelfang, p. 98 (1855 — „Deutschland, Schweden, Ungarn, Frankreich und Egypten“). 5) Über Variation siehe unter Nr. 254—259. >) Sorella Emini Bey Hartl., Journ. f. Orn. 1880, pp. 211, 325: Südlich von Abyssinien bis Lado und Messauland. 3) P. eastanopterus Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XXIV, p.302 (1855) N.-Somaliland. *) Eine Gruppe von Formen, die ich als Subspezies betrachte: .P. motitensis aus Süd-Afrika, P. mot. rufieinetus Massailand, P. mot. shelleyi Lado bis Kordofan, P. mot. a Jagoensis Balverden: P. mot. insularis Sokotra, P. mot. hemileueus Abd-el- er: px 5) Auripasser euchlora Bonaparte, Consp. Av. I, 1850, p.519: Süd-Arabien. 6) Fringilla lutea Licht., Verz. Doubl., 1823, p. 24: N.O.-Afrika bis Nubien. ?) Loxia melanura Müller, N ale Supp!. (1776), p. 153: Süd-Afrika (Passer arcuatus (Gm.) (1788) auetorum). P. melanura damarensis Reichenow ist eine kleinere, _ lebhafter gefärbte Form. 8) P. flaveolus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal 1844, p. 946: Birmah bis Cochinchina. 9) Afrika südlich der Sahara in einer ganzen Anzahl von Subspezies. (Vgl. Orn. ‚ Monatsber. VITL,-p:190, ae Zool. 1900, p. 44.) Br 10* 148 Fringillidae. Passer domesticus familiaris, cerassirostris, macrorhynchos, mierorhynchos, Passer rufi- dorsalis longirostris, major A. E. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866-—- nomina nuda! gehören nach Maßgabe der Sammlung hierher, nieht aber P. rufidorsalis C. L. Brehm 1856 und P. brachypterus).') Passer domesticus var. caucasieus Bogdanow, Vög. Kaukasus, p.60 (1879— ungenügende Beschreibung, russisch). Engl.: House-Sparrow. Franz.: Moineau domestique. Ital.: Passera oltramontana. Schwed.: Hussparf. Holländ.: Musch. Sad. Oberkopf aschgrau, die Federwurzeln daselbst auch grau. Zügel, kurzer Streif unter dem Auge, ein schmaler (bisweilen undeutlicher) Streif an den Schnabelseiten, Kehle und Kropfsegend schwarz; ein sehr schmaler, oft ganz undeutlicher weiber Superciliarstreff. Am Auge entspringt ein am Hinterhalse verbundener sehr breiter kastanienbrauner Streif. Rücken braunrot und schwarz gestreift (die Außenfahnen der Federn braunrot, die Innenfahnen schwarz), bald mit bald ohne weißliche Flecke, Bürzel und Öberschwanzdecken bräunlieh aschgrau. Schwingen tiefbraun mit weißlich- braungrauen Innensäumen und schmal rostbraun gesäumten Hand- und breit rostbraun gesäumten Armschwingen. Schwanz dunkelbraun mit röstlich- braunen Säumen. Kleine Flügeldecken kastanienbraun, mittlere weiß mit schwarzbraunen Wurzeln, große kastanienrostbraun mit helleren Spitzen. Kopfseiten weißlichgrau, Halsseiten mehr weißlich. Unterseite mit Aus- nahme des schwarzen Kehlfleckes schmutzigweiß, die Seiten aschgrau über- laufen, in abgetragenem Gefieder bemerkt man bisweilen schwarze Schaftlinien. Im Herbst und Winter sind Oberkopf und Bürzel mehr bräunlich überzogen, der kastanienbraune Kopfseitenstreif durch grauliche, Kehle und noch mehr Kopf durch weißlichgraue Ränder halb verdeckt. Schnabel im Herbste und Winter braun, Frühjahr und Sommer schwarz, Iris und Füße braun. Q und junge Vögel haben den Oberkopf und Bürzel graubraun, Rücken schwarzbraun und gelbbraun gestreift, hinter dem Auge ein hellen rostbräunlichen Streif, Unterseite isabellbräunlich, Mitte des Unterkörpers weißlich. Schnabel immer braun. CJad. Flügel etwa 76—82.5, ja sogar 83 (Ost-Preußen). Die Verbreitung der iypischen Form des Haussperlings und seine Ab- grenzung gegen P. d. indreus ist nicht ganz leicht anzugeben. Aus vielen Ländern konnten nur höchst ungenügende Serien untersucht werden. Die individuelle Variation ist auch in derselben Gegend nicht gering, namentlich in der heller und dunkler, mehr oder minder mit weiß gemischten Rückenfärbung und in den Maßen. Das von mir untersuchte Material ermöglichte mir nicht, innerhalb Europas einigermaßen kenntliche Unterarten abzutrennen, das aber mag zum Teil an der Unzulänglichkeit des Materials liegen und nicht end- gültig sein. Englische, irische, ebenso westdeutsche (Rhein) und holländische Stücke neigen zu geringer Größe, ohne sich aber konstant und scharf genug abzugrenzen. Das größte von mir gemessene JS stammt aus Ost-Preußen, wo aber nicht alle so groß sind. Stücke aus S.O.-Europa sind sehr lebhaft gefärbt (sehr rein), doch konnte ich keine konstanten Merkmale finden. Stücke aus dem Kaukasus sind ebenfalls sehr rein in den Farben, solche aus Trans- kaspien teils ähnlich, meist aber schon ganz wie indieus. Erstere haben deutlich graue Ohrdecken und können, obgleich sie in der Farbenreinheit an indieus erinnern, nicht sicher von denen Europas getrennt werden, einige (aber nicht !) Im Catalogue of Birds XII, p.309 sind als Synonyme falsch zitiert: Passer rufipectus Bonaparte, Fringilla pyrrhoptera Lesson. Fringillidae, 149 alle) zeigen feine schwärzliche Schaftstriche auf der Unterseite. Spanische Frühlingsvögel sind durch sehr lichte Farben, namentlich helles Kastanien- ‚braun an den kleinen Flügeldecken und auf dem Rücken, sehr auffallend, Herbstvögel scheinen aber nicht unterscheidbar zu sein. Ganz Europa mit"Ausnahme Italiens, wo er nur vereinzelt (etwas öfter in Friaul und Udine) erscheint. In Skandinavien bis etwas über den Polar- kreis hinaus, auf den britischen Inseln überall, aber auf den Färöer, Madeira, Azoren und Canaren fehlend. Durch Rußland und Sibirien bis Irkutsk und — Daurien ostwärts, in Städten und Dörfern, soll sich aber in Sibirien erst verbreitet haben, seit feste Wohnsitze gegründet wurden, den lediglich von Nomaden bewohnten Gebieten jedoch fehlen. Im Süden durch Spanien und Portugal bis Gibraltar, Tanger, auf der ganzen Balkanhalbinsel, nach A. v. Homeyer auch auf den Balearen. (Durch Menschen nach Nordamerika, Neuseeland und in andere Länder verbreitet.) Der Haussperling ist ein Begleiter des Menschen. denn die Mehrzahl brütet heutzutage an Gebäuden und nährt sich am meisten von Getreide, Gartenprodukten und Abfall. Die Jungen werden teilweise mit Insektenlarven und dergl. gefüttert. Freeh, laut, gefräßig, überall. Jedermann kennt sein lautes schilp, schilp, dieb, trenk und sein Gezeter. Er nistet jetzt zumeist an Gebäuden, baut aber auch in großen Städten sowohl als auf dem Lande kugelförmige, sehr liederliche Nester, im Epheu und in Bäumen,!) auch bisweilen in Storchnestern und andern großen Horsten, an Ufer- wänden (zumal in Uferschwalbenlöchern), in Nistkästen, in Rauch- und Mehlschwalben- nestern usw. Eier 5—6 Eier, selten 7, ausnahmsweise 8, variabel, von fast ganz weiß, nur mit kleinen grauen Punkten bis braun, über und über mit dunkelbraun gefleckt, ziemlich groß für den Vogel, von 17><14 und 19.2><14.8 bis 22>x<15.5, 23><17, 24.83 ><15.7 und sogar 25.2>< 15.6 mm, Durchsehnittliches Gewicht 0.207 g. Es finden jährlich 2, oft auch drei Bruten statt. 241. Passer domestica biblicus subsp. nov. Groß (Flügel 82—84 mm), Schnabel so groß und manchmal größer, als bei P. d. domestica, das Grau des Bürzels und Kopfes im Herbstgefieder ganz mit fahlbräunlicher Übertünchung, der Rücken mit hellerem Kastanien- braun, ziemlich scharf kontrastiert zweifarbig, aber fast oder ganz ohne weib- liche Beimischung, Schwingen und Schwanz nicht so dunkel. Ohrdecken nicht - reinweiß wie bei indicus, sondern hellgrau mit bräunlichem Anflug. Sehr kennt- - liche Form, die mehr auffällt, als man beschreiben kann. Ich konnte 6 C untersuchen, darunter die von Tristram gesammelten. Syrien mit Palästina, von Beerscheba bis Beirut. Weitere Verbreitung noch nicht bekannt (kleinasiatische Sperlinge scheinen nicht hierzu zu gehören). g (Typus Nr. 143 9 „Sueme“ 2, IV, 1897, von Schlüter erworben.) & | 242. Passer domestica tingitanus Loche. Passer domesticus A. Tingitanus Loche, Expl. Alger., Oiseaux, p.132 (1867—— aus Bonap. Cat. Parzudaki Coll., p. 18, nom. nud., deser. prima: Algier!) (Es ist auffallend, )) Das war wahrscheinlich die ursprüngliche Nistweise, wofür auch die Eier- Br Färbung spricht, denn Höhlenbrüter haben meist weiße, blaue oder rotgefleckte Eier, Theorien darüber gehören aber nicht hierher, wo es sich um Tatsachen handelt, ebenso- = wenig Mutmaßungen über die Verbreitung nd gar Entstehung(!) der Sssinkelbrinsn 150 Fringillidae. daß Loche sowohl P. domesticus als auch „P. d. A. Tingitanus“ angibt. Dessen ungeachtet und trotzdem die Beschreibung nicht besonders bezeichnend ist, bezieht sich doch der Name Tingitanus auf Haussperlinge aus Algier und mub daher für die dortige Form angewandt werden. obwohl Loche auch die echte domestica vorkommen läßt.) Ähnelt P. d. domestica sehr, aber die grauen Oberkopffedern des S in der Mitte (nach der Basis zu) schwarz, was beim frisch vermauserten Vogel nur beim Aufheben der Federn gesehen werden kann, wodurch aber im Frühling, wenn die Federränder sich abnutzen, ein deutlich schwarz ge- sprenkelter Oberkepf entsteht. Außerdem sind die Ohrdeeken weniger grau verwaschen und wie die Unterseite lichter, etwas rahmfarben überlaufen, der Bürzel vielleicht etwas lichter, der Flügel zu größerer Länge neigend, meist 1—2 mm länger. O nicht sicher zu unterscheiden, aber unten etwas lichter, weniger graulich. Tunis, Algier und Marokko. Anscheinend kommt in den nördlichsten Teilen dieser Länder auch P. d. domestica vor, denn die aus Tanger stammenden Stücke scheinen dazu zu gehören, während in und bei Mazagan nur typische tingitanus leben. Aberrante Stücke des echten 7. d. domestica mit der Kopfzeiechnung von tingitanus kommen ausnahmsweise auch in Deutsch- land vor (Kleinsehmidt’s Sammlung). 243. Passer domestica ahasver Kleinschm. Passer ahasver Kleinschmidt, Orn. Monatsber. 1904, p.7 (Marrakesch). Wie P.d. domestiea, aber nur ein rundlicher Fleck in der Mitte des Scheitels grau, der rundherum, auch vorn schmal über die Stirn hin, von Braunrot umgeben ist. (Ehe Serien vorliegen — der Autor hat nur ein Stück — kann diese Form nicht als sicher betrachtet werden, doch ist die Wahrscheinlichkeit, dab es eine Subspezies ist, größer, als daß es eine Bastard- bildung darstellt.) Süden der Atlasländer: Marrakesch, Lagouat in S.-Algier (Liverpool Museum). 244. Passer domestica arboreus (Bp.). Passer arboreus Bonaparte, Consp. Av. I, p.510 (1850— ex Lichtenstein M.S. in Mus. Berlin: Sennaar). Passer rufidorsalis Brehm, Naumannia 1855, p. 277 („N.O.-Afrika“). Passer rufidorsalis megarhynchos und microrhynchos ©. L. Brehm, Naumannia 1856, p. 376, 377 („Beide Subspezies leben in Ostsudan und sind bei Chartum nicht eben selten“.) ? Pyrgita pectoralis Paul Wilh. v. Württemberg, Naumannia 1857, p. 433 (Nom. nudum! Nubia, Korosko, Dar el Bind); Heuglin, Journ. f. Orn. 1867, p.299. (Be- schreibung paßt auf arboreus, Fundorte des Herzogs mehr auf Nr. 245.) - Dieser reizende Sperling ist eine kleine, außerordentlich lebhaft ge- färbte Form des Haussperlings; die Kopfplatte ist im Herbst rostbräunlichgrau, im Frühling rein aschgrau, der Rücken ist im Frühling sehr lebhaft kastanien- rotbraun, mit nur schmalen schwarzen Streifen, nur im Herbstkleide sind hellrostbraune Federspitzen zu bemerken, die sich bald abnutzen, Bürzel und Oberschwanzdecken haben immer mehr oder minder deutliche rostrote Flecke. Fringillidae. 151 Die kleinste Form, Flügel der 9 72 bis höchstens 74 mm. O9 von denen der andern Formen nur durch geringere Maße zu unterscheiden. Am Nil, von Dongola und Berber südlich bis zum 12.° nördlicher Breite. Bei Khartum häufig. Lebensweise und Stimme wie die von P. d. domestica, Nester (bei Schendi), Klumpen von trockenem Gras und Federn an den Steilufern des Nil. Eier nur 3, wie die andrer Sperlinge, ohne Glanz, etwa so groß wie Feldsperlingseier. (N. ©. Rothschild, Ibis 1902, p. 9). 45. Passer domestica subsp.? ? Pyrgita Cahirina Paul Wilh. v. Württemberg, Naumannia 1857, p. 4355 (Nomen nudum! „Egyptia, Nubia, Shelaal, Wadi Halfa“); Heuglin, Journ. f. Orn. 1867, p. 299 (Sehr-ungenügende Beschreibung. Später — Orn. N.O.-Afr. — stellt Heuglin den Namen als Synonym zu P. hispaniolensis, Prof. Reichenow aber sah, wie er mir schreibt, in der Sammlung des Herzogs Stücke von arboreus als cahirina bezeichnet). j Ganz wie P.d. indieus, aber die Ohrdecken nicht so rein weiß, sondern an ihrem obern Teile deutlich aschgrau, Flügel etwa 73—76 mm, also durch- schnittlich etwas kleiner als bei /. d. indieus. Das untersuchte Material ist gering, daher wage ich nicht, einen neuen Namen zu schaffen, und der Name cahirina ist ganz "zweifelhaft, obwohl er sich doch teilweise seiner Bedeutung und der dafür angegebenen Fundorte nach auf diese nördliche Nilform bezogen haben muß. Niltal südlich mindestens bis Wadi Halfa. 246. Passer domestica indicus Jard. & Selby. Passer indicus Jardine & Selby, Illustr. Ornith. III, Taf. 118 (Etwa 1835—1848— Indien. Typus im Tring Museum). Passer confucius Bonaparte, Compte Rend. 37, p.915 (1853— Mus. Paris. „ex Uhina, i a Botta“. Jedenfalls auf einen Haussperling zu beziehen, Lokalität vielleicht ungenau). Passer domestieus buryi Lorenz & Hellmayr, Journ. f. Orn. 1901, p. 233 (Yeshbum, Süd-Arabien). Merklich keiner, Flügel 74—78 mm, die Kopfseiten der J meist rein weiß, nur die obern Ohrdecken oft mit schwachem grauen Schimmer, Bürzel, Kopf und allgemeine Färbung lichter. Von Cochinchina durch Birmah (in Tenasserim südlich bis Moulmein), Ceylon und Indien bis Turkestan, Transkaspien, Persien, Süd-Arabien. Süd- arabische Stücke kann ich nieht von den indischen unterscheiden. Trans- ° kaspische Stücke können zum Teil als intermediär zwischen domestica und indicus angesehen werden, sind aber meist reine indieus. 247. Passer domestica pyrrhonotus Blyth. _ Passer pyrrhonotus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIII, p.946 (1844-- Sindh.); Cat. B.+ Brit. Mws-XIl, Taf-5 E . Eine sehr kleine Haussperlingsform mit ziemlich hellgrauer Kopfmitte, kleinem schwarzen Kehlfleck und kastanienbraunem Unterrücken. Flügel - _ @ad. 68—69 mm. Sindh (Narra). 1.82 Fringillidae. 248. Passer italiae (Vieill.). Fringilla italiae Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XII, p.199 (1817— Italien). Fringilla eisalpina Temminck, Manuel d’Orn., p. 351 (1820— Italien von den Alpen an). Pyrgita Italica Bonaparte, Geogr. & Compar. List B. Europe & N.-America, p. 31 (1838). Passer italiae galliae Tschusi, Orn.-Jahrb. 1903, p. 19 (Nizza). Das © unterscheidet sich von dem von /?, d. domestica nicht sicher, das © aber hat den ganzen Oberkopf bis auf den Hinterhals einfarbig lebhaft kastanienrotbraun, fast braunrot, die Kopfseiten reiner weiß, Ohrdecken weib- licher. Der Rücken ist wie bei /. «d. domestica, aber Stücke mit nur rotbraun und schwarzgestreiftem Rücken ohne weibßliche Flecke sind viel häufiger. Meist ziemlich groß, aber nicht immer größer als 7%. d. domestica. Vertritt den nord-europäischen Haussperling von den Süd-Abhängen der Alpen durch Italien hin, ferner auf Korsika;') auf Sizilien in einer Kolonie zu Messina. An der Riviera bis Nizza, vereinzelt bis Lyon. wo sonst I. d. domestica wohnt. Süd-Tirol bis zum Ridnauntal, Sarntal, Bozen, Meran, im Eisacktal mit P. d. domestica zusammen, ebenso bei Monfalcone (Gradiska). Einmal bei Triest und Pontafel (Kärnten), 1837 im Genf erlegt, soll auch einzeln im Inntal vorkommen, wo bis über Innsbruck hinaus (von oben her) aber domestica vorkommt. (Vgl. Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p. 18.) 249. Passer italiae senckenbergianus subsp. nov. Subspeciei P. italiae italiae dietae similis, sed minor, gracilior, coloribus vividioribus. N.O.-Afrika — genauer Fundort unbekannt, Typus Nr. 908 im Sencken- bergischen Museum zu Frankfurt a. M. Auf 8. 60 des Katalogs der Senckenbergischen Vogelsammlung führte ich einen von küppell’s Reisen herstammenden Sperling als Pusker italiar rufodorsalis an. Er gehört jedoch nicht zu rufodorsalis (— «rboreus), dem er zwar sonst in allem gleicht (auch den rostroten Bürzelfedern), der Ober- kopf ist aber kastanienrotbraun — er unterscheidet sich also von arboreus genau wie ialiae von demestica. Da wir solche Aberrationen nicht kennen, müssen wir annehmen, daß es sich um eine besondere Form handelt. Es ist eine Aufgabe der Sammler in N.O.-Afrika, diese Form wieder zu ent- decken und ihren Wohnort zu ergründen. Da Rüppell die verschiedenen Sperlingsformen nicht unterschied und Heuglin’s Angaben darüber verwirrt und teilweise unrichtig sind, haben wir keinen Anhalt, woher das merk- würdige Stück stammt. 2) Von Korsika liegt mir außer typischen ifaliae ein von Whitehead gesammeltes & mit dunkelgrauer, schwarzgesprenkelter Kopfmitte vor, das also tingitanus täuschend ähnlich ist, aber kürzere Flügel und dunkle Seiten hat. Das Vorkommen von italiae in Palästina beruht auf Irrtum. Die Angaben vom Vorkommen in Algier und Tunis dürften sich meist auf P. hispan. flückigeri beziehen, möglicherweise auch auf Bastarde(?) zurückzuführen sein, oder auf leichtfertiger Bestimmung von jungen hispaniolensis beruhen. — Die Frage, ob italiae als Subspezies von domestica zu behandeln ist, ist nicht leicht zu entscheiden. In größeren Gebieten kommen sie sicher nicht zusammen vor, doch aber in Süd-Tirol und Süd-Frankreich (anscheinend auch im Inntal im Engadin). Übergänge sind nicht festgestellt, sondern bisher nur vermutet. ie 4 4 % ” | Fringillidae. | 250. Passer griseigularis Sharpe. 153 Passer griseigularis Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p.313 (1888— Kandahar); Bianchi, Annuaire Mus. Zool. Petersbg. 1896, p. 126 (russisch: Übers. Orn. Monatsber. 1897, p. 162). „Gad. im Sommerkleide. Der Oberkopf und der Hinterhals rötlich- grau; auf dem Hinterhalse befindet sich ein schwach angedeuteter hlab- zimmtfarbener Kragen, welcher die ebenso gefärbten Halsseiten verbindet; die Intersearpular- sowie die Scapularfedern roströtlich, auf den Anußen- fahnen blasser gesäumt und mit schwarzen Innenfahnen; der Bürzel bräunlich aschfarben, die Oberschwanzdecken blaßbraun, aschfarben gesäumt; die kleinen Flügeldecken leuchtend roströtlich, die mittleren in der Basal- hälfte schwarz, in der Apikalhälfte isabellweiß; die Abortivschwinge und die Deckfedern der Primärschwingen grauroströtlich gesäumt; die Schwungfedern dunkelbraun mit rötlichisabellfarbenem Saum, welcher auf den Tertiär- | schwingen sehr breit, auf den Primärschwingen aber weißlich ist; auf den letzteren ist der Saum vor dem Ende der Deckfedern und an der Ver- schmälerung der Außenfahne am breitesten (ebenso wie bei den andern i Arten der Gattung Passer); die Steuerfedern rötlichbraun, gräulich gesäumt; r vom Auge erstreckt sich längs den Scheitel- und Genickseiten ein sehr blasser isabellzimmtfarbener Streifen, welcher sich auf den Halsseiten er- weitertt und in der Mitte durch die weißlich-isabellfarbene Augenbraue { geteilt wird; dieser Streifen ist über der Ohrgegend dunkler, jedoch nicht braun, sondern immerhin noch zimmtfarben; die Ohrdecken gräulichbraun; der Zügel und die Federn unter dem Auge schmutzigweiß; die Wangen, die Seiten der Kehle und des Halses isabellweiß, diese Färbung herrscht jedoch nur in der oberen Hälfte vor, in der unteren dagegen tritt die weiße Färbung in der Richtung des blaß-schwarzgrauen Streifens, welcher sich vom Kinn auf den Unterhals erstreckt, scharf hervor; die Kropfgegend gräulich isabellfarben; die Kropf-, Brust- und Körperseiten bräunlich grau mit rötlicher Beimischung; die Brust, der Bauch und die Unterschwanz- decken weib, isabellfarben angeflogen; die Axillarfedern und die Unterflügel- decken weiß mit isabellfarbenem Anfluge. Der Schnabel schwarz, die» Unter- kieferbasis gelb; die Füße gelblichbraun. — Oad. Die Oberseite ähnlich dem J, nur blasser gefärbt; die rost- rötliche Färbung der Interscapularfedern ist durch eine rötlichisabellfarbene ersetzt, die Flügelfedern wie beim J, jedoch sind die kleinen Flügeldecken nicht leuchtend roströtlich, sondern rötlichbraun; der Schwanz wie beim d; der blab zimmtfarbene Streifen hinter dem Auge und auf den Halsseiten, sowie der Kragen auf dem Hinterhalse fehlen, aber der schmutzigweibe Augenbrauenstreifen schließt sich unmittelbar dem Zügel an und tritt deutlich hervor; ein hinter dem Auge befindlicher, zwischen der Augenbraue und den hellbraunen Ohrdecken gelegener Streifen ist dunkelbraun und erweitert sich auf den Halsseiten; der Zügel, die Wangen und der ganze untere Körper- teil schmutzigweiß, isabellfarben angeflogen; die Kehle und der Bauch weib, aber die Kropfgegend und die Körperseiten gräulich oder bräunlich angeflogen. Der Schnabel dunkelbraun. Flügel CS 9 74 mm; Schwanz 58—61l mm. - Tarsus 18—19 mm.“ (Nach Bianchi. Ich konnte nur das nicht ganz alte G in London untersuchen.) Transkaspi-Gebiet (Repetek und Station Peski) und Kandaharin Afghanistan. 154 Fringillidae. Diesem Sperling begegnete N. Sarudny ') im Trankaspi-Gebiet sowohl zur Zug- als auch zur Brütezeit. Er nistet in der Oase Merw, wo er ihn im Sommer in den Rohrbeständen antraf; auch in Buchara, in der Kultur-Zone des Amu-Darja, bei den Aulen Kara-Chous und Mukuri in wasser- und rohrreichen Gegenden ist er gefunden. Den Zug beobachtete Sarudny im zweiten Drittel des April (a. St.) 1892 in der Wüste zwischen Merw und dem Amu-Darja, am 14. (26.) IV. bei der Station Peski und vom 18.—20. IV. (80. IV.—2. V.) bei Repetek. Ein Stück wurde aus einem ungeheuren, sehr schnell und sehr hoch gegen N.O. fliegenden Schwarm erleet. 251. Passer enigmaticus Sarudny. Passer enigmaticus Sarudny, Orn. Monatsber. 1903, p. 130 (Persisches Baluchistan). „Oberkopf und Hals graubraun, Halsseiten mit rostfarbener, wenn auch schwacher Beimischung. Der untere Teil des Rückens einfarbig graubraun. Die Federn der Schulterpartie an der Aubenfahne rostbraun, schwarz an der Innenfahne. Die Färbung des Bürzels ebenso wie die des Oberkopfes und des Halses, nur mit stark entwickelter grauer Beimischung. Die oberen Schwanzdeckfedern dunkler, mit sehr undeutlichen, verwischten, eraubräun- lichen Flecken. Die kleinen oberen Flügeldeckfedern von bleich-kastanien- rosthrauner Färbung. Die mittleren oberen Deckfedern in der Wurzelhälfte schwarz, in der Endhälfte isabellfarbig. Die ‚vorderen groben Deckfedern schwarzbraun und graubraun in der Wurzelhälfte. Die hinteren groben Deckfedern schwarzbraun mit isabellrostfarbigen Enden und ebensolchen breiten Rändern auf den Aubenfahnen. Schwingen dunkel-graubraun mit isabellfarbigen Randungen (sehr breit an den Federenden und den Auben- fahnen der Schwingen dritter Ordnung, bleicher und schmäler an den Auben- fahnen erster Ordnung). Die isabellfarbigen Borden an den Schwingen erster Ordnung sind am breitesten in der Gegend der Spitzen der Deckfedern und vor der Einbuchtung der Außenfahne. Vom hinteren Winkel des Auges, längs der Kopfseiten und am Hinterkopfe sich sehr erweiternd, an den Vorder- seiten des Halses, erstreckt sich ein bleich isabellfarbiger Streifen, der einen deutlichen, wenn auch sehr schwachen, kastanienbraunen Stich hat. Zügel und Federn unter dem Auge sind grauweib. Die Ohrgegend ist hellgraubraun, Kinn und Mitte der Kehle sind mehr oder weniger reinweißer Färbung. Der übrige Teil der Kehle, Vorderbrust, die Seiten derselben und Bauch sind isabellfarbig mit grauer Beimischung, besonders stark an den Seiten der Oberbrust. Die unteren Schwanzdeckfedern sind weiß mit deutlichem isabell- farbigem Stich. Die Mitte der Unterbrust und die Mitte des Bauches sind reinweißer Färbung. Die unteren Flügeldeckfedern sind weiß mit deutlicher isabellfarbiger Beimischung, dieselben Federn des Buges sind hell isabell- farbig. Der Schnabel, außer der Wurzel des Unterschnabels, die hellhornfarbig ist, schwarz. Füße sehr hellgrau mit etwas dunkleren Nägeln. Iris dunkel- graubraun. Winterkleid: Die kleinen oberen Flügeldeckfedern mit weniger entwickelter kastanienbrauner Färbung; der Schnabel hellhornfarbig. In den Maßen unterscheidet sich dieser Sperling nicht von den kleinen Repräsentanten des P. indieus.“ (Nach Sarudny.) Sarudny erbeutete diesen allerdings noch rätselhaften Sperling in einigen © im persischen Baluchistan. !, In der 1. Lieferung dieses Buches wurde der Name mit Z geschrieben, nach Mitteilung russischer Freunde aber ist die Schreibweise mit S im Deutschen vorzuziehen. er Be rei ZT re Ken Fringillidae. 155 252. Passer moabiticus moabiticus Tristr. Passer moabiticus Tristram, Proc. Zool. Soe. London 1864, p.169 (Am Toten Meere), Ibis 1867, p. 370, Taf. 7. Sad. Ganzer Oberkopf und Hinterhals,. sowie die Kopfseiten aschgrau, Zügel schwarz, schmaler Supereiliarstreif weiß, hinter dem Auge in ein helles Rostbraun übergehend, kleiner Fleck unter dem Auge und Streif an jeder Seite der Kehle weiß, hinter demselben, also an jeder Seite des Kropfes, ein schwefelgelber Fleck, Kehle bis auf den Kropf schwarz. Rücken lebhaft zimmtbraun mit schwarzen Streifen. Unterrücken und Bürzel aschgrau mit rostbräunlichem Schimmer, Oberschwanzdecken in der Mitte dunkelbraun. Schwingen und Schwanz schwarzbraun mit fahl weißlichbraunen Säumen. Kleine Flügeldecken und Handdecken schwarz mit weißlichen Säumen, mittlere und große rötlich kastanienbraun mit weiblichen Spitzen. Unterseite von der Kehle abwärts weiblich, Brustseiten mit grauem, Körperseiten mit bräunlichem Schimmer, Unterflügeldecken weiblich isabell, Unterschwanzdecken lebhaft zimmtbraun mit breiten weißlichen Säumen. Schenkelbefiederung außen - sehwarz. Im frischen Herbstgefieder sind Kehle, Kopf und Bürzel durch | hellrostbräunliche Federränder halb verdeckt. Die Unterseite hat bisweilen etwas gelblichen Anflug. Flügel 61—62, Schwanz 50—51, Schnabel 10—10.5, Lauf 17—18 mm. Das 9 sieht etwa wie ein kleines gemeines Sperlings- weib aus, hat aber an den Halsseiten hellgelbe Flecke. Unterschwanzdecken in der Mitte dunkler, aber nicht zimmtfarben. Juv. wie ©. Die Eier sind wie die von Passer montana. eK 2 A a u a Zu Bewohnt die Rohrdiekichte westlich und südlich des Toten Meeres in Palästina. 253. Passer moabiticus yatii Sharpe. Passer yatii Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p. 322 (1888— Dedadi in W.-Afehanistan); Trans. Linn. Soe., 2. ser., Zool.V., p.80, Taf. VI. $ Von oben P. m. moabitieus zum Verwechseln ähnlich, doch ist im frischen Hörbetgefieder der fahlbräunliche Anflug, der später durch Abreiben der Säume verschwindet, auf Kopf und Nacken stärker, auf dem Bürzel, wo er nie ganz verschwindet, lichter und mehr gelblich; der gelbe Fleck an den Halsseiten ist dunkler, Brust und Unterkörper sind gelb, im frischen Herbst- kleide mehr grau verwaschen, die Seiten mit graubräunlichem Anflug, das Z/Zimmtbraun an den Unterschwanzdecken ist blasser und mehr auf den Wurzelteil beschränkt. Etwas größer, Flügel 64—68 mm. O9 wie das von P. m. moabitieus, aber größer, auf dem Rücken lichter, im frischen Gefieder _ unten leicht gelb angehaucht, im abgetragenen Kleide mit viel Gelb unten. 2 Juv. wie O. Bewohnt das westliche Afghanistan und Ost-Persien (Seistan). z Sarudny fand diesen reizenden Sperling im Juni häufig in Seistan brütend. Gelege 4—6, Eier variabel wie andre Sperlingseier: weiblich, ganz oder an der oberen Hälfte mit aschgrauen Flecken bedeckt, ebenso aber mehr bräunlich, bis rein weiß mit einzeln - stehenden, nur um das stumpfe Ende häufigeren, leberbraunen a einigen tieferliegenden - hellgrauen Flecken. Maße 18><13.3, 18.7><13.3, 18.4><13.1, 18.4><12.9 mm. (Ab- ; _ bildung Ibis 1903, Taf. 10.) 156 Fringillidae. 254. Passer hispaniolensis hispaniolensis (Temm.). Weidensperling. Fringilla hispaniolensis Temminck, Man. d’Orn., p.553 (1820— typ. Lok. Gibraltar, Typen in Wien.) Fringilla espaniolensis Werner, Atlas Ois. Europe, Granivores, Taf. 41 (1827— Spanien). Fringilla salicicola Vieillot, Faune Frane., p.417 (1828— „tres rarement en Provence, commun dans l’Espagne“). Pyrgita hispanica Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 266 (1851— Spanien bis Sardinien). Pyrgita Salicaria Bonaparte, Compar. List B. Eur. & N.-Amer., p.30 (1838— augen- scheinlich Schreibfehler für salieieola, aber später oft so geschrieben. Nom. nud.). Passer rufipectus Bonaparte, Consp. Av. ], p.509 (1850— „ex Agypto“. Bezieht sich auf eine nicht eben seltene Aberration von P. hispaniolensis mit rotbraun gemischter Kropfgegend aus Egypten). Pyrgita orientalis Brehm, Vogelfang, p. 98 (1855— „Im Morgenlande*). Passer salicarius major, minor, elegans, magnirostris, longirostris, brevirostris, A. E. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nomina nuda!). Passer hispaniolensis washingtoni Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p. 9 (Aeypten, Sinai, Klein-Asien; Typus Damiette). Engl.: Spanish Sparrow. Franz.: Moineau espagnol. Ital.: Passera sarda. Unterscheidet sich von allen Formen der domestica-Gruppe durch auffallende Merkmale und bewohnt große Teile desselben Gebietes. Ober- kopf und Hinterhals lebhaft kastanienrotbraun wie bei italiae, im Herbstkleide durch bräunlichgraue Ränder fast verdeckt, eine schmale weiße Linie von der Stirn bis hinter das Auge. Zügel, schmaler Streif unter dem Auge bis zur Schläfengegend und an den Seiten der Unterschnabelbasis schwarz. Rücken und Schultern schwarz, ersterer durch die größtenteils fahlrostgelb- lichen Innenfahnen der Federn hell gestreift, im Herbst durch fahle Säume ganz fahl erscheinend. Bürzelfedern schwarz mit fahlrostbräunlichen Säumen, Oberschwanzdecken braun. Die ausgedehnt schwarze Kehle und Kropfgegend setzen sich gleichsam auf die Seiten fort, indem dort die Feder- mitten der Länge nach schwarz sind, im Herbste durch weißliche Säume mehr verdeckt, im Frühjahr um so sichtbarer. Die schwarze Seitenstreifung variiert, ja es kommen Stücke vor, denen sie fast ganz fehlt — ebenso bei den andern Subspezies der Art. © wie das des Haussperlings. aber die Seiten zeigen meist dunkelgraue Streifung angedeutet. Flügel der S 76—82 mm. Spanien, auf den östlichen Canaren und Gran Canaria, Capverden, ganz Nord-Afrika von Marokko durch Algier, Tunis, Tripolis bis Egypten und Sinai, nördlich des Mittelmeeres von Kleinasien durch Griechenland und die Türkei bis Bulgarien. Ob die Weidensperlinge, die in der Provence vorkommen, hierzu gehören, oder zu arrigonir, ist nicht festgestellt. Tsehusi unterscheidet die Form von „Eeypten, Sinai, Kleinasien“, die von ihm angegebenen Unterschiede finde ich aber keineswegs bestätigt, die Weichenfleckung ist nicht gröber, die Rückenpartie zeigt nicht mehr weiß, der Kopf ist nicht dunkler braunrot. Einige Verschiedenheit läßt sich in der Schnabelgröße nachweisen: spanische Exemplare haben meist die größten, die von N.W.-Afrika teils gleich große, teils kleinere, die von Egypten und Kleinasien meist etwas kleinere Schnäbel — die Unterschiede sind aber sehr gering und durchaus nicht konstant; immerhin wäre es interessant, ausgedehnte Fringillidae. 157 Serien daraufhin ferner zu betrachten. Wenn man die egyptische Form unterscheiden könnte, müßte ‘man sie rwfipectus nennen. Stücke von den - Canaren und Capverden neigen zu geringerer Größe (Flügel), die Mehrzahl aber ist nicht zu unterscheiden. Der Weidensperling ist im allgemeinen Stand- und Striehvogel, aber in Nord-Indien erscheint die dortige Form (Nr. 256) nur als Wintervogel, wahrscheinlich von Turkestan her. In Stimme, Nahrung und Gewohnheiten ist wenig Unterschied vom Haussperlinge, doch schien mir die Stimme etwas höher, sanfter. Zum Nistplatz wählt diese Art Bäume, Gebüsch, Uferdickichte, Palmenkronen, wo sie kugelförmige Nester nach Art der Haus- - sperlinge baut, in Nord-Afrika finden wir sie aber zuweilen an Mauerwerk und dergl. nistend, aber doch wohl ausnahmsweise. Die Eier gleichen denen der Haussperlinge, 3 aber die dunkelbraunen Varietäten scheinen sehr selten vorzukommen. Die Nester ; stehen meist nahe beieinander, oft geradezu kolonienweise. e 255. Passer hispaniolensis arrigonii Tschusi. Passer hispaniolensis arrigonii Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p.8 (Sardinien). Eine kaum zu unterscheidende Form, denn die von Tschusi angeführten Farbenunterschiede finden sich nicht bestätigt, aber die Größe ist etwas geringer, als bei P. Ah. hispaniolensis. Ich messe die Flügel von 10 © 75 —18, Tschusi die von 27 9 75—77 mm. Sardinien und Korsika. 256. Passer hispaniolensis transcaspicus Tschusi. Passer hispaniolensis transcaspicus Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p. 10 (Transkaukasien, Transkaspien bis Punjab, Typus Jelotau, Transkaspien). Passer hispaniolensis palaestinae Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p. 11 (Palästina). Schnabel meist etwas kürzer, einzelne Stücke und selbst Serien im abgetragenen Sommerkleid nicht von J. h. hispamolensis zu unterscheiden, im Herbstkleide aber durch den hellen, fahlen Allgemeinton der Oberseite, die hellen Säume von Schwanz und Schwingen und das sehr hervortretende Rostgelblichweiß des Rückens kenntlich. Auch die © haben eine hellere, fahlere Oberseite. Ziemlich groß; Flügel der d 79—84 mm. Die Fleckung der Seiten ist immer wohlentwickelt, meist besonders grob. Brutvogel von Transkaukasien durch Transkaspien bis Turkestan und Kaschmir, Afehanistan, Persien bis Palästina. Im Winter südlich von Kaschmir, - in Rajputana bis zum Sambhar-See, Oudh und Mirzapore. Die von Tschusi für die Palästina-Form angegebenen Unterschiede sind durchaus nicht stichhaltig. 257. Passer hispaniolensis maltae Hart. _ Passer hispaniolensis maltae Hartert, A. d. Wanderj. e. Naturf., p.315 (1902— Malta); Nov. Zool. 1902, p. 532; Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p. 12. Wie 7. h. hispaniolensis aber die Seitenstreifung sparsamer bis zur gänzlichen Ermangelung derselben. Flügel im allgemeinen, aber nicht 3 konstant kürzer, etwa 74—-79 mm. | Malta und Sizilien. Stücke mit mangelnder Seitenstreifung wurden wiederholt für italiae gehalten. 158 Fringillidae. 258. Passer hispaniolensis brutius Fiore. Passer italiae (Vieill.) var. brutius U. Fiore, Materiali per un’Avifauna Calabra. p. 28, 2% (1890— typische Lokalität Calabria). Von allen anderen Formen von Z. hispaniolensis durch ganz fehlende oder rudimentäre Seitenfleckung unterschieden. Diese Form bedarf weiterer Bestätigung. Vielleicht fällt sie mit P. A. maltae zusammen, das bisher unter- suchte geringe Material scheint sie aber zu einem Extrem von maltae zu stempeln. Die Stücke sehen in der Tat aus wie Hybriden von italiae und hispaniolensis. Man lese Tschusi’s genaue Auseinandersetzungen im Om. Jahrb. 1903, p. 14—16. Süd-Italien (Calabrien und Tarent). 259. Passer hispaniolensis flückigeri Kleinschm. Passer flückigeri Kleinschmidt, Orn. Monatsber. 1904, p.7 (Tugurt) S: Ähnlich P. A. hispaniolensis, aber mit verschwindender oder ganz ohne Seitenstreifung. Auf dem Rücken mehr braun, fast wie bei P. d. domestica. Lichter als P. h. maltar, scheint P. h. brutius am nächsten zu stehen. © (nach Kleinschmidt) heller, als das der nördlichen Form, die aber in der Brutzeit auch sehr verbleicht. Süd-Algier (Erlanger’s Gebiet III — Tugurt, Zouia, Guerrera u.a. m.). 260. Passer ammodendri ammodendri “Gould. Saxaul-Sperling. Passer ammodendri Gould, Birds of Asia V, Taf. XV und Text (1872— ex Dode nomen nudum Proc. Zool. Soc. 1871, p.481 und Severzow M.S., als Fundort ist irrtümlich „montagnes Üelestes“ angegeben, die terra typiea ist aber das Tal des Syr Darja in Turkestan-Perowk. Djulek). Sad. Kopfmitte von der Schnabelwurzel bis auf den Hinterhals, wo sich diese Farbe bis an die Halsseiten und auf den Beginn des Oberrückens hin ausbreitet, schwarz. Rücken graubräunlich mit schwarzen Längsstreifen, Bürzel und Oberschwanzdecken, letztere am auffallendsten, vor den Spitzen mit bräunlichsehwarzen Federmitten. Flügel und Schwanz schwarzbraun mit fahlen, bräunlichweißen Säumen. Kleine Flügeldecken schwarz, mittlere weiß mit schwarzer Basis, große fahlbräunlichgrau, in der Mitte schwarz und mit weißen Spitzen, sodaß der Flügel zwei weiße Querbinden zeigt. Zügel und Streif hinter dem Auge schwarz, darüber ein schmaler weißer, vom Auge bis auf den Hinterhals ein sehr breiter zimmtrötlicher Streif. Kopf- seiten hellaschgrau, nächst der Kehle weiß. Kehle schwarz, übrige Unterseite schmutzigweiß, Mitte des Unterkörpers reiner weiß, Seiten aschbräunlich, Unterschwanzdecken in der Mitte graubräunlich. Im Herbstkleide sind die schwarzen Federn auf Kopf und Hinterhals so breit fahlgesäumt, daß sie die schwarze Grundfarbe fast ganz verdecken, auch auf Unterrücken und Öberschwanzdecken treten die schwärzlichen Federmitten erst im abgetragenen Gefieder deutlich hervor. Flügel 78.5—82, Schwanz 67—69.5, Lauf 20, Fringillidae. 159 r Schnabel 10—11 mm. Iris braun, Schnabel im Frühjahr und Sommer ganz } schwarz, im Herbst und Winter, an der Wurzel heller. © dem © ähnlich, 3 aber kleiner: (Flügel etwa 77), Kehle nicht schwarz, sondern schiefergrau, 4 Kopfmitte nicht schwarz, sondern aschbräunlich und nur an den Federwurzeln schwärzlich, die Streifen an den Kopfseiten viel blasser. Junge Vögel sind wie die ©, aber der Oberkopf ist ganz wie der Rücken, jedoch ohne schwarze Streifen, die Kehle weiblich wie die Brust. 3 Russisches Turkestan, besonders das Tal des Syr Darja bis Ferghana und in die Nähe des Issik Kul. Alle von mir untersuchten Stücke sind deutlich gefleckt auf dem Bürzel, doch kommen nach Bianchi (in litt.) ausnahms- weise auch Stücke vor, die der folgenden Form ähneln. : Die Saxaul-Sperlinge sind Bewohner lehmiger und sandiger Ebenen, besonders in der Nähe der Flußläufe. Ihre Lebensweise und ihre Stimme sind durchaus sperlings- artig. Sie lieben besonders die Saxaulbüsche, von deren Samen sie auch hauptsächlich leben. Ihre Nester bauen sie nach Sperlingsart in den Saxaulbüschen, an Lehmwänden, Gebäuden oder in der Unterlage von Raubvogelhorsten. Die 3—5 Eier gleichen Haussperlingseiern. (Abbildung Ibis 1905, Taf. 10.) 261. Passer ammodendri korejewi Sarudny & Härms. Passer ammodendri korejewi Sarudny & Härms, Orn, Monatsber. 1902, p. 53 (Östl. Transkaspien, zwischen Paropamisus und Amu-Darja). Steht P. a. ammodendri äußerst nahe, der untere Bürzel und die Ober- sehwanzdecken sind aber in beiden Geschlechtern immer ungefleckt, auch hat die Oberseite einen schwachen rötlichen Schimmer, ohne darin aber auch nur annähernd ?. a. stoliezkae nahe zu kommen. Bei den © ist der schiefer- farbene Kehlfleek nicht deutlich. Diese Form, von der ich eine gute Serie untersuchen konnte, ist sehr kenntlich. Bewohnt die östlichen Teile Transkaspiens zwischen den Vorbergen des — Paropamisus und dem Amu-Darja. 262. Passer ammodendri stoliczkae Hume. _ Passer Stoliezkae Hume, Stray Feathers II, p.516 (1874— Yarkand, Kaschgar). Passer timidus Przewalski, Iz. Zais. Khami & Tibet, pp. 94, 95 (russisch! 1883— Oasen Chami und Sa-tscheu in der Wüste Gobi). Übersetzung v. Deditius, Journ. f. Orn. 1886, p. 529. Unterscheidet sich auf den ersten Blick von /”. a. ammodendri durch den Mangel jeden grauen Farbentones auf der fahlrötlichsandbräunlichen Oberseite. Die Streifen an den Kopfseiten sind etwas dunkler, die Ober- - sehwanzdecken sind ganz einfarbig oder höchstens mit dunkelgrauen Schatten vor den Spitzen. Die Bemerkungen in Dresser’s B. Europe, Supplement, p. 185, sind unzutreffend. — _ Bewohnt Ost-Turkestan von Yarkand und Kaschgar durch die Wüste -Gobi bis Alaschan und Ordos. Nistet in den Oasen und Saxaul-Gebüschen an den Rändern der eigentlichen Sandwüste. A 160 Fringillidae. 2653. Passer montana montana (L.). Feldsperline. 1 Fringilla montana Linnaeus'!), Syst. Nat. Ed. X, I, p. 183 (1758— Ex Aldrovandi, Olina, Rajus. „Habitat in Europa“. Als terra typica nehme ich Nord-Italien an, ex Aldrovandi). Loxia hamburgia Gmelin, Syst. Nat. I, p. 854 (1788 — Ex Brisson, Albin, von Hamburg). Fringilla campestris Schrank, Fauna Boica, p. 181 (1798). Passer Montanina Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p.30 (1831 — „In Rossiae et Sibiriae aprieis ubique frequens“). Pyrgita septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 268 (1831—. „Er be- wohnt den Norden, namentlich Dänemark bis Kiel“). Passer arboreus Blyth in Rennie’s Field-Naturalist I, p. 467 (1833— nomen nudum!). Passer montanus vulgaris, hortorum, macrouwrus, microrhynchos, montanoides A. E. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nomina nuda!). Engl.: Tree-Sparrow. Franz.: Friquet. Schwed.: Piefink. Ital.: Passera mattugeia. Unterscheidet sich von /. domestica und der Mehrzahl der Sperlinge dadurch, daß die Geschlechter ganz gleich gefärbt sind. Der ganze Ober- kopf bis auf den Hinterhals ist von einem schwer zu beschreibenden Braun, etwa wie Schokoladensuppe mit Milch, von Sharpe weinrötlich-schokoladen- farben, von Dresser weniger treffend kupferrot(!) genannt. Rücken lebhaft rehbraun mit schwarzen Streifen, Bürzel und Öberschwanzdecken einfarbig mattrehbraun, meist mit etwas aschfarbenem Schimmer. Kleine Flügeldecken lebhaft rotbraun, mittlere schwarz mit weißen Spitzen, große schwarzbraun mit breiten rotbraunen Außensäumen und kleinern weißen Spitzen, sodaß zwei deutliche, weiße Querbinden, eine breitere und eine schmälere entstehen. Schwingen dunkelbraun, lebhaft braun gesäumt, Schwanz braun mit hellern Säumen. Kopf- und Halsseiten weiß, Zügel, schmaler Streif unterm Auge, großer Fleck in der Ohrgegend und Mitte der Kehle bis zum Kropf schwarz. Übrige Unterseite hell aschgrau, die Seiten schmutzigrehbraun, Vorderbrust mehr ascheräulich, Mitte des Unterkörpers weiblicher. Achselfedern und Unterflügeldecken blaßgelblichbraun. Schnabel im Herbste mehr braun, im Frühjahr schwarz, Füße hellbraun, Iris braun. © etwas kleiner als das C. Flügel JS etwa 73—76, 0 etwa 69—72, Schwanz etwa 55, Schnabel etwa 9—10 mm. Juv: im allgemeinen dem alten Vogel ähnlich, aber der Kopf nicht so rötlich und mit mattschwarzen Punkten an den Federspitzen. die ganze Oberseite matter, Kehle nur in der Mitte mit etwas Schieferfarbe. Europa von 68° 30’ nördlicher Breite bis Italien und Spanien, soll jedoch in Portugal und auf den Inseln des Mittelmeeres fehlen und ist von zweifelhaftem oder doch außerordentlich seltenem Vorkommen in Nordafrika; durch Sibirien bis China und Japan. Außer der zentralasiatischen Form (Passer montana dilutus) lassen sich im paläarktischen Faunengebiete einiger- maben kenntliche Unterarten nicht unterscheiden, doch haben schon sibirische (Lena) Stücke und namentlich die von Japan größere Schnäbel. Man kann sie daher allenfalls als !) In der 1. Lieferung wurde, dem deutschen Gebrauch folgend, der „Archiater“ als „Linn6“ zitiert, er nennt. sich aber auf dem Titelblatt und weiterhin „Linnaeus“. Ein Autor muß aber auf alle Fälle so zitiert werden, wie er als Autor des betreffenden Werkes im Druck erscheint. Fringillidae. 161 Passer montana saturatus Stejn. unterscheiden. Der Name wurde von Stejneger nach einem Stück (!) von ‘den Liu-Kiu-Inseln (Proc. U. S. Nat. Mus. VIII, 4885, p. 19) aufgestellt, aber die von ihm angegebenen Farbenunterschiede sind bei einer Serie von 26 Stück (Okinawa, N. ©. Rothsehild & Waters) nicht vorhanden: nur der Schnabel ist etwas größer, wie bei den Japanern und Sibiriern. Anders ist es, wenn wir die Tropen Asiens betreten: durch das tropische Indien, die Malakkahalbinsel, Sumatra, Borneo und Java finden wir eine kleine und merklich rötlichere Form, die heißen muß: Passer montana malaccensis Dubois. 1885. Ferner wohnt auf der Insel Formosa eine Form mit gewaltig langem, dieken und hohen Schnabel (11—12 mm lang, etwa 8'/, hoch), die ich als Passer montana taivanensis subsp. noV. bezeichne (Typus Nr. 448 Daihoku 9. Oktober, von Japanern gesammelt). 28 Exemplare untersucht, meist sehr typisch. Der Feldsperling bewohnt in Europa vorzüglich Gärten, Anlagen, lichte Laub- wälder, Chausseebäume usw. und nistet bei uns fast ausschließlich in Baumlöchern, während er in Indien und anderwärts im Osten ganz wie unsre Haussperlinge lebt und vorzugsweise unter den Dächern der Häuser brütet. Jourdain u. A. fanden ihn in England und anderwärts auch im Unterbau der Nester von Saatkrähen, Reihern u. a. Vögeln brütend. Die Laute sind alle echte Sperlingstöne, aber die Locktöne sind weicher, angenehmer, etwas kürzer, daher von denen des Haussperlings für einen nur einigermaßen Geübten zu unterscheiden. Nahrung sperlingsartig. Die Nester bestehen wie die der Hausspatzen aus großen Klumpen von Federn, Stroh, Heu, Wolle, Fasern, sehr gern (wie auch beim Haussperling) mit bunten Fäden, Lappen. und bisweilen frischen Blüten vermengt. Die Eier sind wie die des Hausspatzen, aber meist etwas glänzender und bedeutend kleiner und viel öfter über und über braun. Sie messen im Durchschnitt 19.7 ><14.1, im Minimum 18><13.2, im Maximum 22.2><14.1 und 20.2><14.8mm. (Rey.) Beide Eltern brüten. Es finden stets 2, manchmal, wie es scheint, sogar 3 Bruten statt. 264. Passer montana dilutus Richm. Passer montanus dilutus Richmond, Proc. U.S. Nat. Mus. XVIIL, p.575 (1895 — Kashgar). Passer montanus, Briss. var. pallidus Sarudny, Ois. Perse Oriental, p. 262 (russisch! „1903“, scheint aber erst Februar 1904 ausgegeben zu sein — Ost-Persien). Unterscheidet”’ sich auffallend von P. m. montana durch die lichtere Färbung. Der Oberkopf und die kleinen Flügeldecken sind blasser, Flügel, "Rücken und Bürzel lichter, Vorderbrust mit fahlbräunlichem, statt grauem Anflug. Ost-Turkestan, Turkestan und östlichstes Persien, jedenfalls auch Afehanistan. Die Stücke von Ost-Turkestan sind vielleicht eine Idee extremer. 265. Passer rutilans rutilans (Temm.). Fringilla rutilans Temminck, Pl. Color. III, 488 (1829— Japan). Passer russatus Temminck & Schlegel, Fauna Japon., Aves, p.90, Taf. 50 (1850— Japan). Sad. Ganze Oberseite kastanienbraunrot, die längsten Oberschwanzdecken braun, Rücken nach Sperlingsart schwarz und rostgelblich gefleckt. Flügel _ and Schwanz schwarzbraun mit rostgelblichen Säumen, kleine Flügeldecken E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 11 162 Fringillidae. kastanienbraun, mittlere und große mit rostgelblichen Spitzen. Zügel und Mitte der Kehle schwarz, übrige Unterseite hell aschbräunlich, an den Seiten dunkler und mehr gelbrostbräunlich überlaufen, in der Mitte weißlich. Flügel 72-74 mm. Im Herbste ist die Oberseite durch hell aschbräunliche Feder- kanten halb verdeckt. © (und juv.) Oberseite lebhaft braun, auf dem Bürzel ins Rotbraune ziehend. Vom Auge zum Hinterhals ein schmaler, schwarz- brauner, darüber ein breiterer hellröstlicher Streif. Unterseite hellrostbräunlich, in der Mitte heller. Kleine Flügeldecken braun, mittlere und große mit breiten, rostgelblichweißen Spitzen. Das © ist somit sehr viel lebhafter gefärbt, als unsere Hausspatzenweiber. Japan, mittleres China (fehlt aber nördlich schon bei Peking und im südlichsten China), und Formosa. (Es scheint fast, als ob japanische Stücke etwas größer seien.) Nisten meist unter Dächern, Eier wie dichtgefleckte Feldsperlingseier. 266. Passer rutilans cinnamomea (Gould). Pyrgita cinnamomea Gould, Proc. Zool. Soe. London 1835, p. 185 („Himalaya“, ich nehme als terra typica Bhutan an). Ist Pr. rutilans äußerst ähnlich und von oben nieht zu unterscheiden, die ganze Unterseite aber ist schmutzig hellgelb, die Seiten der Kehle lebhaft gelb. Flügel länger: d 77—79 mm. O wie das von P. r. rutilans, aber unten mit etwas gelblichem Schimmer. Östlicher Himalaya (Nepal, Bhutan, Sikkim, Assam bis Manipur, Yunnan und die Karen-Berge). 267. Passer rutilans debilis subsp. nov. „Passer cinnamomeus“ Hume & Henderson, in Lahore to Yarkand, p.252, Taf. 25 (1873 — Sind-Tal in Kaschmir). Ganz wie P. r. einnamomea, aber die Flügel kürzer, Ö 70—73 mm, und im Sommer auf der Oberseite viel heller werdend, als jene Form, ob- wohl das frischvermauserte Gefieder ebenso dunkel ist. (Typus Jad. Sind- Tal in Kaschmir 19. VII. 1873, ges. v. Oberst Biddulph, Tring Museum Nr. 726598.) Kaschmir bis in das nördliche Sindh und östlicher Himalaya. Diese und die vorige Form sind baumbewohnende Sperlinge, die ihre Nester in Baumlöchern, seltener unter Dächern, haben. Die Eier tragen ganz den Charakter von Sperlingseiern und haben etwa die Größe der Feldsperlingseier. Während manche eine weißliche Grundfarbe haben. und nur mäßig gefleckt sind, sind andre so dicht braungestreift und gefleckt, daß die Grundfarbe nicht mehr sichtbar ist. 268. Passer simplex simplex (Licht.). Fringilla simplex Lichtenstein, Verz. Doubl. Zool. Mus. Berlin, p.24 (1823— Ambukol am Nil); Abbild. Temminck’s Pl. Col. III, 358, 1825. Passer Lichtensteinii Heuglin, Journ. f. Orn. 1868, p.88 (Bajuda-Steppe, N. Kordofan, Sennar). Fringillidae. 163 Sad. Ganze Oberseite aschgrau mit einem Stich ins Bräunliche. Zügel schwärzlich. Schwingen hellsandigbraun mit fahl isabellfarbenen Außen- säumen, spitzewärts schwärzlich, Schwanzfedern braun, mit der Rückenfarbe gesäumt und nach der Spitze zu dunkler. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, mittlere weiß mit schwärzlicher Basis, große schwarzbraun mit weißen Spitzen, Handdecken und Afterflügel schwarzbraun. Kehle schwarz, Kopf, Halsseiten und ganze übrige Unterseite weiß mit fahleelblichem Anflur, der an den Weichen am deutlichsten zu sein pfleet. Schnabel im Herbste hellbraun, im Frühling bei alten JS schwarz. ‘Füße hellbraun, Iris braun. Flügel 73—77, Schwanz 58-—62, Schnabel etwa 10, Lauf 19—20 mm. Q Oberseite bräunliehisabellfarben, Schwanz und Schwingen dunkler, vor den Spitzen schwarzbraun, Unterseite weiß mit isabellgelblichem Anflug. Schnabel hellbraun. Juv. wie 2. Nach Heuglin an den Wüstenbrunnen des südlichen Nubiens, in der Bajuda-Steppe, im nördlichen Kordofan und Sennar sowie in der Wüste östlich von Berber. (Von neueren Forschern nicht beobachtet.) Lebt in den oben angegebenen Gegenden als Standvogel in kleinen Flügen und paarweise, nährt sich von Grassamen und ist im Gebahren ganz ein Sperling. 269. Passer simplex saharae Erl. Passer simplex saharae Erlanger, ‚Journ. f. Orn. 1899, p.472, Taf. 14 (Tunesische Sahara); Abbild. auch in Dresser’s B. Europe III, Taf. 179. Das G unterscheidet sich von P. s. simplex durch hellere, im frischen Herbstgefieder mit gelblicher Sandfarbe überzogene, später reiner und lichter graue Oberseite, etwas mehr weißliche Unterseite und im Durchschnitt wohl auch etwas größere Maße, Flügel 77—81 mm. O© oben heller, nicht so bräunlich, mehr sandgelblich. Erlanger gibt an, dab der Schnabel bei seiner neuen Form immer schwarz, bei £. =. simplex immer braun sei, die Schnabel- färbung scheint aber bei beiden Formen nach Alter und Jahreszeit zu ändern. (Vgl. Heuglin, Orn. N.O.-Afr. I, p. 636, 637 selbst); Tunesen mit hellem Schnabel habe ich selbst untersucht. (Diese Form scheint kaum genügend begründet zu sein.) Bewohnt die Sandwüsten von Algier, Tunis und Tripolis. Man findet den Wüstensperling hauptsächlich an den Brunnen und meist auf dem Boden, auf Steinen oder Felsen sitzend und hüpfend, und er ist ganz und gar feldsperlingsartig in seinem Betragen und seiner Stimme. Das Nest ist ein großer Bau von trockenen Halfastengeln, Gräsern, Grannen, Wolle, Federn, Lappen. Es steht im Gemäuer der Wüstenbrunnen, in hohlen Baumstämmen und Raubvogelhorsten. Die Gelege scheinen aus 3 Eiern zu bestehen. Diese sind ganz wie Feldsperlingseier, auf hellem Grunde braun gestrichelt und gewölkt, oder auf lehmbräunlichem Grunde mit bräunlicholivenfarben und tiefer liegenden grauvioletten Flecken größtenteils bedeckt. Maße: 20 ><13, 19><13, 18>< 14, 19 ><14 mm, Gewicht 0.122 und 0.125 g. 270. Passer simplex zarudnyi Pleske. Passer simplex Zarudnyi Pleske, Annuaire Mus. Zool. Ac. Imper. Sc. St. Petersbourg I, p-31 (1896 Russisch! -— Transkaspien.). _ Ganz vom Charakter der andern Formen von Passer simplex, das S - unterscheidet sich aber durch folgende Merkmale auffallend: Der (im Februar - schwarze) Schnabel ist gedrungener, höher und kürzer; das tiefe Schwarz 13% 164 Fringillidae. der Zügel umgibt das ganze Auge in schmalem Ringe und setzt sich hinter demselben in schmaler, spitzer Linie fort. Die Oberseite, besonders die kleinen Oberflügeldecken, noch reiner grau als bei P. s. saharae. Der Flügel eines mir vorliegenden alten 9 mißt 75 mm. der Schwanz 63. Füße (im Balge) dunkel, nicht hellbraun. Turkmenen-Steppe in Transkaspien, zwischen dem Amu Darja und den Ausläufern des Paropamisus. Gattung EMBERIZA L. 1758. Umfaßt alle altweltlichen Ammern mit Ausnahme des Schneeammer und Lerchenspornammer. Eine Einteilung in Cynchramus, Pyrrhulorhyneha (worin im Catalogue of Birds XII auch eine Subspezies von Emberiza schoenichus aufgenommen wurde!), Ca, Cirlus, Oeyris, @lyeispina, Euspiza, Orospina, Miliaria und /ringillaria ist nicht durchführbar und wird heute fast allgemein ver- worfen. Die typischen Ammern zeichnen sich durch ziemlich kurzen, kegel- förmigen, spitzen, harten Schnabel aus, dessen Schneiden je eine mehr oder minder geschweifte Linie bilden, sodaß man bei einigen Arten bei geschlossenem Schnabel zwischen denselben durchsehen kann. Der Oberschnabel senkt sich an der Wurzel in scharfem Winkel abwärts (Fig. 34). Am Gaumen findet sich ein mehr oder minder ausgebildeter, meist sehr auffallender Höcker (Fig. 35), der nur wenigen Arten fast ganz fehlt, von denen alle Über- geänge zu Formen mit starken Höckern vorhanden sind. Dem Höcker entspricht am Unterkiefer eine Vertiefung. Wesentlich verschieden ist der Schnabel von Emberiza pyrrhuloides, es findet aber zwischen ihm und dem von #. schoenielus ein völliger Übergang statt, sodaß die starkschnäbligen Formen der letzteren den kleinschnäbligen der ersteren verzweifelt ähnlich sehen. Flügel wohl entwickelt, die wirkliche erste Schwinge winzig, die ersten vier ausgebildeten die Spitze des Flügels bildend. Schwanz lang, ausgeschnitten. Nasenlöcher längliehrund, mehr oder weniger von kurzen Federchen verdeckt. Die Krallen der Zehen kurz und krumm. Die am typischsten entwickelte Ammer ist E. calandra. Newton und andre Ornithologen wollen eine Familie Amberizidae unterscheiden, was aber bei Berücksichtigung der amerikanischen Formen zur Unmöglichkeit wird. Über die ganze paläarktische Region verbreitet, sowie in Afrika und Indien. In der indo-australischen Region fehlend, in Amerika durch zum Teil sehr nahe stehende Gattungen vertreten. Nester einfache, oben offene Halbkugeln aus Grashalmen und ähnlichem Material. Eier bei vielen Arten mit Haarzügen, Wurmlinien oder Schnörkeln gezeichnet, auf grünlichem Grunde mit Brandflecken versehen, nur dicht gewölkt oder den Eiern von Passer und Motacilla alba ähnlich. — Wir unterscheiden im palärktischen Faunengebiete 29 Arten mit vielen Unterarten. Übersicht der alten & der paläarktischen Arten: 1 Mit Gelb im Gefieder ER NE ENT; 2 Ohne "Gelb im”Geheder ie rn EN ee Er 8 > | Nur die Kehle gelb . Be 3 Unterkörper gelb oder SISHR. 5 J \ Unterkörper bräunlich zimmtfarben . . » . . 2... ... E. hortulana . p. 180 Unterkörper weiß 21.21 Ne N Be en a 4 5 a rar Frineillidae. 165 f Kropfband und Kopfseiten schwarz . . : » .2..... E.elegans. p. 174 E \ Kropfband und Kopfseiten ohne Schwarz . . ....... E.cinerea. p.178 Oberkopf und Kopfseiten ganz schwarz . . . . . . E. melanocephala . p. 170 5 | Stirn, Kopfseiten und obere Kehle ge ammeole::\ D417S Kopf ohne Schwarz oder nur an Zügeln und oberer Kehle schwarz . . 6 Kehle orangenartig zimmtbraun, Bürzel gelb. .......E.hıteola. p. 171 | Kehle und Bürzel rotbraun. . . U FOR ED 6 7 Kehle und Kinn goldgelb }), Bürzel De ee. Es eiifinella..p>167 | Ganze Kehle gelblich, Bürzel grünlichgrau . . . . . . E. sulphurata . p. 178 Oberer Teil B Kehle (Kinn) schwärzlich . EEE ERRTE TE 7 7 I Erosbseitonsrathraun un. nn ne ee lu...» .p. 170 \- Brustseiten ohne rotbraun .. ....... 2.0... E. spodocephala . p. 176 8 Wünterzeite ascherau, 2... heamerls al ern fe Mag net Ba wariabilis.:. p..191 \ Unterseite nicht sscherau) .- .. RE A ER N ae 5 9 Ganze Kehle rotbraun, Kapfailte w ciB at re,2 Buileucorephalos.. "Pr169 | Kehle lebhaft zimmtfarben, Kopfmitte grau . . . » 2... E. caesia. p. 182 BI ESELEITIRE SALE CK, Er TE PR TREE TEE, WERRIGE SEEDR PRRrT BEE SIERRRENERE ET Er 10 \ Kehle schwarz und graustreiig.-. - . -. -» 2... 0. . 2. striolata.. p. 190 Kehle weiblich oder hellgrau. . . . . En ee a 15 10 j Brustseiten einförmig rotbraun, Oberkopf Banken a . steniante sen. 109 \ Brustseiten nicht einförmig rotbraun, Oberkopf nicht hellerau.. . . . . H PeBurzel zii miaruıe rotbraun... oe ee ee en 12 2 Manzelekolich oder weißlich .'. 0 kA ER 13 19 j Große Oberflügeldecken zimmtrot gesäumt.. . . . . . . E. yessoönsis . p. 198 \ Große Oberflügeldecken graulich . . . . .» 2... ...E. trisrami . p. 192 13 f Schnabel dick, breit, mit stumpfer Spitze . . . . . . E. pyrrhuloides . p. 198 \ Schnabel weniger dick, oft dünn, mit schärferer Spitze . . . 2... 14 Kleine Flügeldecken grau . . . REES EEE Dlasten. 1:94 = \ Kleine Fiügeldecken lebhaft Ehren BRD a 5. > golgenteluse p: 194 15 Eröhrdeckensnehwarzi; 2.2. Jun mern 2 u, muslica. p.188 EEmlerkenericht, schwarz.) Zr. ansehe 16 16 j Mit gelbem Supereiliarstreif . . ... 2.2 ...0.0. B.chrysophrys . p. 189 Blur BelbeuSopemeilarsireiti., si. u00- marine a ln ee 17 17 BEE SerSrouhERDE. ae ee ee era nee. 18 \ Ohrdecken nicht rotbraun . . . VE ER 19 Bürzel zimmtartig rotbraun, nee Karla Br er; Goides; „9.185 Bürzel braunrot, Pileum grau und schwarz gestreift. . . . . E. fucata . p. 187 I Bünzel graubraun, Plan braunrot, seitlich durch breite schwarze Streifen bearenat..... =... ee nee ER DUSHRE A BORUE 19 j Seitliche Steuerfedern er w ai. BE Eee 00 Die. BRUT AN S- DO BeBaıtliche Stenerfedern zur Hälfte:weiß. . I. 2 EN 20 Kropfgegend hellgrau, Zügel schwarz . .. . ». ....2..% E. cia.. p. 183 20 | Kropfgegend rotbraun, Zügel weißlich. . . . . 2... E. buchanani . p. 182 Kropfgegend weiß. . ... . u ae Bi Jankowskan... pn. 486 271. Emberiza calandra calandra 1. (Fig. 34, 35). Gerstenammer, Grauammer. Emberiza Calandra Linnaeus, ‘Syst. Nat. Ed. X. p.176 (1758 -— „Habitat in Europa“. Als typische Lokalität ist: Schweden anzusehen, denn Linne bezieht sich in erster Linie auf Fauna Sueeica 206 and It. Sean. 292, Taf. 4). Emberiza Miliaria Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII. p.308 (1766— einfache Umtaufung der E. Calandra von 1758)). 2) Über Aberrationen siehe p. 168—170. 166 Fringillidae, Fringilla projer P. L. S. Müller, Natursystem, Suppl., p.164 (1776— ist Daubenton’s „Bruant de France appell& le Proyer“, Pl. Enl. 233 — Frankreich). Miliaria septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl.,. p.291 (1831— Schweden und Rügen, also Linne’s Oalandra und Miliaria). Miliaria Germanica Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 292 (1831— Ebenen Norddeutschlands). Miliaria peregrina Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 292 (1831— seltener Wintervogel in „unsern Gegenden“). Miliaria Ewropaea Swainson, Nat. Hist. & Classif. of Birds II, p.290 (1837— der Name ist nur zum Ersatz für Linne’s miliaria gemacht, da man nach damaliger Auf- fassung Miliaria miliaria nicht sagen mochte. Zitiert ist Selby’s Abbildung des englischen Vogels). | Miliaria valida, meridionalis, minor Brehm, Vogelfang, p.111l (1855— keine. genaue Lokalität. alle Formen „Von Schweden bis nach Afrika“). Orithophaga miliaria var. minor Radde, Ornis Caucasica, p. 196 (1884— Tiflis und Talysch). Enel.: Corn-Bunting, Bunting Lark. Franz.: Proyer. Italien: Strillozzo. Spanisch: Triguero. Sad. Oberseite olivenbraun, bald mehr (besonders, aber nicht nur, in England) mit Rostbraun, bald mehr mit Grau durchzogen, die Federn an den Rändern am hellsten, in der Mitte mit breiten schwarzbraunen, auf Bürzel und Schwanzdeeken matteren und schmäleren Schaftreifen. Schwingen schwärzlichbraun, die Handschwingen mit schmalen hellfahlbräunlichen, Arm- schwingen mit breiteren und mehr rostbraunen Auben- und schmutziggrauen Innensäumen. Schwanz dunkelbraun mit hellen Säumen. Zügel und Federn um das Auge rostgelblichweiß, Ohrdecken sehr dunkel und dichtgestreift, am hintern Teile mit weißlichem Fleck. Kinn und Kehle rostgelblic hweiß, in der Mitte unregelmäßig aber meist wenig gefleckt, an den Seiten der Kehle eine dunkle Fleckenreihe, Kropf dicht dunkelbraun gefleckt, übrige Unterseite rostgelblichweiß bis rahmweißlich,anden Seiten dunkel- braun gestreift. Unterflügeidecken gelblie hwei b, nahe dem Bug einige Bau braune Flecke, Untersehwanz- decken mit braunen Schaftstrichen. Iris braun, Schnabel hellgelb, Firste des Oberschnabels dunkelbraun, Füße bräunlichgelb bis gelblichhraun. Flügel 95—-105, nur ausnahmsweise und wohl nur bei © 91—92, Schwanz 67—75, Schnabel etwa 14, Lauf etwa 14—16 mm. Englische und orientalische Stücke sind keineswegs besonders klein, die größten gemessenen sind allerdings aus Schweden und Ost-Preußen. © wie © aber meist (nicht immer) kleiner. Juv. im ersten Gefieder sehr dunkelbraun mit lebhaft rostgelben Federrändern, unten etwa wie der alte Vogel. Die Untersuchung von 120 Stücken (abgesehen von der Durchsicht von über 60 im Britischen Museum) hat in Bezug auf die lokalen Formen der Grauammer keine definitiven Resultate ergeben. Trotz der ziemlich vielen Stücke ist das Material vicht ganz befriedigend: aus einigen Gegenden liegen meist abgeriebene Sommervögel, aus andern fast nur frische Herbstkleider vor. Das abgetragene Kleid, wenn nur noch die halben Federn da sind, ist vom frischen ganz verschieden: bleicher, graulicher, verwaschener. Die Größe variiert auch in derselben Gegend, oft kommen auffallend kleine Stücke vor. Iinglische Vögel sind fast innmer oben mehr rostbraun, die Unterseite (frisch) gelblich. Sie bilden vielleicht eine eigene Unterart, aber es kommen auch in Figur 35. £ ) Fringillidae. 167 Deutschland, Spanien, Italien u. a. O. ähnliche Vögel vor, zudem wird die Oberseite mit der Zeit in Sammlungen fuchsiger, sodaß sehr alte Exemplare, wie die der Brehmschen Sammlung, zu subtilen Vergleichen untauglich sind. Turkestanische und persische Stücke sind etwas hell und graulich, aber manche italienische sind von ihnen nicht zu unterscheiden. Ich überlasse es daher einer spätern Zeit, die geographischen Formen der Grauammer klarzulegen, möchte aber sehr zur Vorsicht und Sorgfalt mahnen. Canarische Stücke zeichnen sich durch tiefdunkle, fast schwarze Seiten- und Kropfstreifen aus. Sie wurden von Tschusi benannt. Um mich nicht scheinbar gegen eine Trennung verschiedener Grauammerformen auszusprechen, führe ich sie getrennt auf, obwohl auch sie schwierig und vielleicht nicht immer zu unter- scheiden ist. Im südlichen Schweden (Schonen), Dänemark, ganz Mittel- und Süd- Europa, den britischen Inseln, Afrika nördlich der Sahara, Egypten, östlich bis Turkestan, Persien, Palästina, Kleinasien. Im allgemeinen Standvogel, teilweise Strich- und im Norden Zugvogel; als solcher in Nubien, dem peträischen Arabien, am Persischen Meerbusen und in Sindh vorgekommen. Bewohner kultivierter Ebenen, der da, wo Getreide gebaut wird, namentlich wenn es mit Buschwerk, Gräben, Hirse- und Rapsfeldern, Wiesen und einzelnen Bäumen abwechselt, selten fehlt, und namentlich in Spanien und N.W.-Afrika sehr häufig ist. Macht einen trägen, plumpen Eindruck, sitzt meist auf freien Asten einzelstehender Bäume, Büsche, Steine, Pfähle oder dergl.. von wo er sein höchst eigenartiges Lied vorträgt, das mit ziek ziek zick anhebt und mit einem aus l und r gemischten Klirren endet. Nahrung Getreide und andre Sämereien, im Sommer und zum Auffüttern der Jungen auch Insekten. In Nord- und Mittel-Europa findet man die Eier selten vor dem 1. Mai in einem lose aufgebauten Nest am Erdboden, meist in Feldern, oft auch an Wiesen und Wegrändern oder am Fuße von Büschen und Bäumen. Die 4—6 Eier sind sehr variabel, matt graulich, schmutzig fleischfarben, hellbräunlichrot oder fast weiß, mit rötlichgrauen Schalenflecken und purpurschwarzen Oberflecken, welche die den meisten ÄAmmereiern eigene kritzel- und schnörkelförmige Gestalt mehr oder minder oft annehmen. Manchmal sind die Eier ganz mit Dunkelbraun überzogen, überhaupt könnte man zahlreiche Varietäten beschreiben. Auch die Form variiert — ich messe extreme schlesische Stücke: 22 >< 18.2. 22><18.4 (also ein äußerst rundliches Gelege), 27 ><18.5, 27.83><18.5 (also sehr groß und lang), 24>< 16.2 (also sehr klein), Rey gibt als Durchschnitt von 100 Exemplaren an: 24.3 >< 17.6, als Maximum 28 >< 19, als Minimum 21><17 und 22><16 mm. Durehschnittsgewicht 0.206 g. Meist brütet das Q, nach Naumann hilft das 5 brüten. 272. Emberiza calandra thanneri Tschusi. Emberiza calandra thannesı Tschusi, Orn. Jahrb. 1903, p. 162 (Tenerife). Durch grobe, dunkle Fleckung der Oberseite und namentlich sehr dunkle, fast schwarze Kropffleckung und besonders Seitenstreifung ausgezeichnet. Oberseite ziemlich bräunlich, Unterseite ziemlich gelblich, wie bei englischen Vögeln. Sonst durchaus wie Europäer. Sehr häufig auf den Canaren. 273. Emberiza citrinella citrinella 1. Goldammer. Emberiza eitrinella Linnaeus, Syst. Nat. Ed.X, p.177 (1758— „Habitat in Europa“ Typ. Lok. Schweden, denn Diagnose beruht auf dem ersten Zitat: Fauna Suecica 205). - 168 Fringillidae. Emberiza sylvestris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 294 (1831— „nur in Nadelwäldern“). Emberiza septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.295 (1831— „bewohnt den Norden“). Emberiza major, longirostris, planorum, brachyrhynchos Brehm, Vogelfang, p.113 (1855 — „Schweden bis Kärnthen‘“). f Emberiza citrinella pratorum, campestris A. BE. Brehm, Verz. Samml., p. 8 (18566 — nomina nuda!). Emberiza eitrinella var. brehmi Popham, Ibis 1901, p. 453, Taf. X (Ex Homeyer M.S., nomen nudum, ohne Fundort. Abeebildet ist ein Stück der Aberration mit braunrotem Bartstreifen aus Eneland). Enel.: Yellowhammer. Franz.: Bruant jaune. Ital.: Zigolo giallo. Schwed.: Gulsparf. Sad. Kopf und Vorderhals schön gelb, eine durch dunkel olivengraue Federspitzen gebildete Linie verläuft von der Stirn über die Augen bis an ‚den Hinterhals, eine andre hufeisenförmig um die Ohrgegend, auch auf dem, hintern Teile des Scheitels zeigen sich solche F lecken. "Rücken dunkel rot- braun, mit schwarzbraunen Mittelstreifen und helleren Säumen. Bürzel und Oberschwanzdecken zimmtartig braunrot mit helleren Säumen, die längern Schwanzdeeken dunkler und mit schwärzlichen Schaftstrichen. Schwingen schieferbraun, die äußern mit schmalen hellgelben, die innern mit ebensolchen hellbraunen, die innersten Armschwingen aber mit sehr breiten braunroten Außensäumen, alle mit weißlichgrauen Innensäumen. Flügeldecken dunkel- braun, mittlere und große mit licht rotbraunen Säumen. Unterseite schön gelb, oft ist ein braunroter Bartstreif angedeutet oder wohl entwickelt, bisweilen auch ein braunrotes Kinn, über die. Brust ein braunrotes, davor ein oft nur angedeutetes olivengraues Band, Seiten hellrotbraun mit dunkelbraunen Streifen. Kürzere U nterschwanzdecken in der Mitte mehr oder weniger braunrot, längere mit schwarzbraunen Schaftstrichen. Schwanz schwarzbraun mit braunen, oft sehr lichten Säumen, die beiden äußern Steuerfedern mit großem, am zweiten Paare kleineren, weißen Keilfleck auf der Innenfahne, Außenfahne des äußersten Paares meist weiß gesäumt. Im Frühling wird durch das Abnutzen der Federränder der Kopf fast ganz gelb, das Br aunrot auf dem Bürzel reiner, die Brust mehr braunrot. Schnabel hlaugrau, die Schneiden heller, Iris dunkelbraun, Beine hellbraun. Flügel 5863. Schwanz 76—80, Lauf etwa 20, Schnabel 10.5—11.5 mım. a Gefieder ändert vielfach ab: Ein braunroter Bartstreif findet sich oft; auf der Oberseite herrscht oft ein grünlicher und besonders im abgetragenen Kleide hellerer Ton vor, die Aus- dehnung der Olivenfarbe vor dem braunroten Brustbhande und die des Weib an den äußern Steuerfedern sowie die Größe u. a. m. variiert. Weniger lebhaft, das Gelb blasser, die Oberseite dunkler, auf dem Kopfe ae Streifen, Kopfseiten dunkler, Kehle dunkelgrau gefleckt, Vorderbrust mehr streifig, Seiten breiter gestreift, Größe etwas geringer. Der junge Vogel ähnelt dem 9, ist aber auf dem Kopfe noch dunkler und Vorderhals und Brust sind noch deutlicher dunkel gestreift. Nord-Europa, in Norwegen bis etwa 70° nördl. Breite, östlich bis Nord- Rußland, ganz Mittel-Europa bis Nord-Italien, Frankreich bis Nord-Spanien; in Süd-Spanien und Süd-Italien nur seltener Wintergast, als soleher auch vereinzelt bis Nord-Afrika. Nur in den eoilichaen Teilen ihres Wohn- gehietes Zugvogel. TEIE Fringillidae. 169 Bewohner von Feldhölzern, busehreichen Grabenrändern, Waldrändern usw., wenn nur Unterholz vorhanden ist. ‚Jedermann kennt das niedliche, anspruchslose Liedehen, das der Volksmund verschiedentlich übersetzt. Sämereien verschiedener Art bilden die Nahrung, im Sommer auch Insekten. Das Nest steht am Boden, in Büschen manchmal bis zu 2m hoch. Es besteht aus Grashalmen mit etwas Moos, innen ist es feiner und meist mit Pferdehaaren ausgelegt. Zwei Bruten im Jahre. Man kann Eier von Mitte April bis Anfang August (so spät aber nur ausnahmsweise) finden. Gelege 4—5 (in Derbyshire in England nach Jourdain meist nur 5) Eier, die außerordentlich variieren. Meist sind sie rötlichweiß, weißlich oder bläulichweiß mit zahlreichen braunen Pünktchen und Kritzeln und grauen Schalenflecken. Darüber ziehen sich tiefbraune bis schwarze Haarlinien hin, wie sie für diese und viele andre Ammereier so charakteristisch sind. Nur selten fehlen diese letzteren. Von aberranten Eiern sind weiße mit grauen Flecken und rein weiße am seltensten. Die Durchschnittsmaße von 100 Eiern gibt Rey 21.2 x 15.9 mm an, das Maximum 24.2><17.1 und 23.5 x 17.7, das Minimum 18.5 >< 14.3 mm, Das mittlere Gewicht normaler Eier beträgt 160 mg. 274. Emberiza citrinella erythrogenys Brehm. 1 Emberiza erythrogenys Brehm, Vogelfang, p.414 (1855— „Bei Sarepta“). Emberiza mollessoni Sarudny, Orn. Jahrb. 1902, p.58 (aus dem Russischen „‚Ergänz. z. Orn. 4 Fauna Orenb. Geb.“, p. 74, 1897 — Orenburg). (Abbildung Ibis 1901, Taf. 10.) Schon in Ost-Preußen finden wir die Federränder der Oberseite hellgrau- r bräunlich gesäumt, die Säume der Steuerfedern heller, sodaß der Vogel ein lichteres Ansehen erhält, das gleiche sehen wir an den Vögeln des östlichen Rußlands (Orenburg, Süd-Ural), während die von Pskov (südlich vom Peipus- See) nur teilweise der helleren Form angehören. Sehr schön hell sind die Vögel vom Altai, die auch (3 untersucht) lange Flügel (61—64 mm) haben, worin sie jedoch von einzelnen West-Europäern erreicht werden. In Italien kommen im Winter auch helle Stücke vor, die aber Zugvögel sein mögen. — Es scheint also festzustehen, daß östliche Vögel heller sind, denn so helle Stücke wie dort kommen in West-Europa, mindestens in England, nicht vor, während im Osten so dunkle, wie sie sich dort finden, fehlen. Der Name Brehm’s beruht auf einem Sarepta-Vogel, der leider in der Sammlung nicht erhalten ist. Brehm beschreibt die auch im Westen (England u. a.) vor- kommende Aberration mit braunroten Bartstreifen und Kinn, aber der Fundort und Brehm’s Ausdruck „etwas weniger schön, mit weißlichen Flügelbinden“ deuten auf die östliche Form hin. Der Name E. mollessoni bezieht sich auf Stücke mit ganz braunroter Kehle, die von Orenburg und Jeniseisk bekannt sind. Rußland und West-Sibirien, westlich bis Ost-Preußen, nördlich bis zum 64° nördl. Breite, östlich bis zum Altai und Jenissei; gelegentlich in Turkestan, Persien und Kleinasien. (Ungenügend bekannte Form.) “- 275. Emberiza leucocephalos S. G. Gm. Fichtenammer, Emberiza leucocephalos S. G. Gmelin, Nov. Comm. Acad. Sei. Imp. Petrop. XV, p. 480, Taf. 23, Fig. 3 (1771— Astrachan).?) 2) Fringilla dalmatica Gmelin, Syst. Nat. 1, p.920 (1788— Ex Brisson Moineau d’Eselavonie usw. — Dalmatien), und Emberiza sclavonica Degland, Orn. Eur. 1849 I, p- 252, welcher Name ebenfalls auf Brisson’s Moineau d’Eselavonie beruht, wurden als _ Synonyme von E. leucocephalos zitiert. Sie beruhen auf Aldrovandi’s Passer Illyricus, den ich nicht zu deuten vermag. 170 Fringillidae. Einberiza Pithyornus Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs II, p. 710 (1773 — „Habitat in Sibiriae etiam borealioris, primo vere advolans). Emberiza albida Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVIII. pt.2, p.811 (1849-—- oberhalb Simla im Himalaya). Emberiza bonapartii Bonaparte, Cat. met. Uce. Eur., p.45 (1842— ex Bartheleny de la Pomm., Marseille, nomen nudum! Vgl. Rev. & Mag. Zool. 1857, p. 164). 2? Emberiza himalayensis Tytler, Ibis 1868. p. 201 (Nomen nudum! Nach Sharpe Synonym von E. leucocephalos). SO. Auffallend ähnlich einer weißen (statt gelben) #. eiirinella, aber Zügel und breiter Streif hinter dem Auge braunrot, ebenso die ganze Kehle braunrot, unter dem Zügel ein auf den Ohrdecken breiter werdender weißer, über und unter den Öhrdecken ein schwarzer Streif. Auf dem Kropfe ein großer weißer Fleck. Kopfmitte weib, in frischem Gefieder mit schwärzlichen Flecken, das Pileum schwärzlich umsäumt. Breites rostrotes Brustband mit grauweißlichen Federrändern. Sonst ist die Oberseite der von E. eitrinella ähnlich, nur etwas ausgedehnter rostrot auf dem Bürzel, die Unterseite aber weib statt gelb. © dem einer Goldammer ganz ähnlich, aber alles Gelb durch Weib ersetzt. Brutvogel in Sibirien vom Ural bis zur Amur-Mündung. — Nord-China, Mongolei und Turkestan, aber wohl nur als Wintervogel. Vereinzelt bis Mittel- und Süd-Europa: Helgoland, Österreich, Isergebirge, Dalmatien, Süd- Frankreich, etwas öfter (aber auch nur sehr selten) in Italien. Wegen der großen Ahnlichkeit mit Z. eitrinella, der Aberrationen der letzteren mit braun- roten Backenstreifen und Kehle, und einiger gelblich angehauchter Stücke von E.leucocephalos hat Kleinschmidt vorgeschlagen, #. eitrinella und leucocephalos als geographische Vertreter aufzufassen. Da beide in West-Sibirien, wie es scheint, Gebiete von der doppelten Größe Deutschlands zusammen bewohnen, kann diese Ansicht vorläufig nicht geteilt werden. Die Aberrationen von E. citrinella mit braunroter Zeichnung an Kehle und Wangen finden sich nicht nur in den Grenzgebieten, die gelblich angehauchten E. leucocephalos von Tomsk aber könnten Bastarde sein. (Vgl. das p. 168 unter E. eitrinella Gesagte und Journ. f. Orn. 1903, Taf. VII.) Lebensweise und Fortpflanzung sollen mit der der Goldammer übereinstimmen, auch die Eier scheinen den ihrigen zu gleichen oder ihnen wenigstens sehr ähnlich zu sehen und sehr zu variieren. Maße 20.5—23 ><15.5—16.5, 21.5 ><17 mm. 276. Emberiza melanocephala Scop. Kappenammer. Emberiza melanocephala Seopoli, Annus I Hist. Nat., p.142 (1769 — Typus wahrscheinlich aus Kärnthen. Vgl. Anm. p.14.). Tanagra melanictera Güldenstädt, Nov. Comm. Acad. Imp. Petrop.. XIX, p. 466 (1775 N.- & Mittel-Kaukasus, heiße Quellen am Terek in Georgia, Tiflis). Fringilla erocea Vieillot, Ois. Chant., Taf. 27 (1805— Senegal! errore!). Xanthornus caucasicus Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.428 (1831— Kaukasus und Tiflis). Emberiza granativora Menötries, Catal. rais., p.40 (1832— zwischen Baku und Kuby am Kaspischen Meere, Juli). Euspiza simillima Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVII, pt.2 p.811 (1849 — S.-Indien). Euspiza atricapilla Brehm, Vogelfang, p. 112 (1855 — Griechenland). Euspiza melanocephala maerorhynchos, brachyrhynchos A. E. Brehm, Verz. Samnl., p. 9 (1866— nomina nuda!). TEE WEN DDFUE a a nenn ln ll nn nd Zn al I a u Fringillidae, 171 Jad. Oberkopf und Kopfseiten schwarz, im frischen Herbstkleide durch breite graulichbraune Federränder ganz verdeckt. Rücken und Schulterfedern rostrot, auf dem Bürzel mit gelbem Schimmer, Oberschwanzdecken braun mit gelbem Schimmer. Im frischen Herbstkleide ist die rostrote Farbe der Oberseite durch hellgraulichbraune Säume und schwarzbraune Streifen an den Federspitzen verdeckt, Säume und Streifen verschwinden aber gänzlich im Frühjahr. Flügel und Schwanz dunkelbraun mit hellfahlbräunlichen Säumen. Unterseite schön gelb, im Herbste durch fahle Säume, besonders an der Vorderbrust, verdüstert, Seiten der Vorderbrust rostrot. Unterflügeldecken und Achselfedern hellgelb. Das Gelb der Unterseite zieht sich hinter den schwarzen Kopfseiten an den Halsseiten aufwärts und manchmal in einem schwach angedeuteten Halsbande über den Nacken hin. An der gelben Kehle zeigen sich bisweilen weiße, häufiger schwarze Federn, selten ist die ganze Kehle bis an den Kropf schwarz. Iris braun, Schnabel dunkelbraun, Unterschnabel heller, Füße hellbräunlich. Flügel 94—99, Schwanz etwa 75-80, Schnabel etwa 14, Lauf 21—22 mm. Qad. Oberseite bräunlichgrau mit braunschwarzen Schaftstreifen, die auf dem etwas helleren, vorn rostrot, weiter hinten gelb schimmernden Bürzel fast oder ganz verschwinden. Unter- seite gelblichweiß oder weiblichgelb, über die Vorderbrust ein bräunlicher Schimmer. Junge ähneln den ©, jüngere © haben nicht die Pracht alter. Der Verfall des Gefieders ist bei dieser Art sehr auffallend, von Doppelmauser ist keine Rede. S.0.-Europa und Kleinasien, Palästina bis Persien und Baluchistan, im Winter in den nordwestlichen Teilen Indiens. Westlich bis Italien, wo sie besonders im adriatischen Küstenlande häufig ist, seltener Gast im südlichen Deutschland, Österreich. Süd-Frankreich, 4 mal in England, etwa 15 mal in Helgoland. Nordwärts bis zur untern Wolga. Bewohnt buschreiches Gelände, Weinberge, Gärten und ist ein Zugvogel. Stimme ammerartig: Lockton ein scharfes „zitt“, Angstruf ein leises „zih“, Gesang dem der Goldammer ähnlich, von Naumann mit „dzi der üh-zi zi zih“ versinnlicht. Das große lockere Nest, das sehr leicht zu finden ist, steht meist in Büschen oder Baumausschlag, nie sehr hoch, manchmal am Boden. Die 5 Eier haben nichts von den Schnörkeln und Hieroglyphen der meisten Ammereier, sondern sind sehr blaßbläulich oder bläulichgrün, fast weiß, mit aschbraunen ‚und hellgraulichen Schalenflecken gezeichnet, an helle Sperlingseier erinnernd, bisweilen ungefleckt. Maße durchschnittlich 22.5 >< 16.1, - - Maximum 25 >< 16.5 oder 22 >< 17.7, Minimum 19 >< 14.5 mm. Gewicht 0.172 o. 277. Emberiza luteola Sparrm. Eimberiza luteola Sparrman, Mus. Carlsonian., fase. 4, Taf. 93 und Text (1789-—- ohne Fundort. Vermutlich erhielt ihn Carlson aus S.-Indien; woher er viele Vögel hatte. Die Beschreibung bezieht sich sicher auf unsre Art, die Abbildung aber ist so gräßlich, daß man glauben kann, sie sei von einem andern Vogel genommen). - Emberiza ieterica Eversmann, Addenda ad Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p. 10 (1841— „Hab. in campis elatis et in lit. sax. orient. mar. Caspii, nee non in loc. elivosis sub montium Altaicorum radieibus, eirca Bist, ete.*). = Emberiza bruniceps Brandt. Bull. Sci. Acad. St. Petersb. IX, p. 11 (1842— Turkomanen Gebiet). Sad. Kopf, Vorderhals bis auf den Kropf lebhaft orangenartig zimmt- braun, auf dem Pileum heller, übrige Oberseite gelb, Rücken grünlichgelb 172 Fringillidae. mit schwarzbraunen Schaftstreifen, übrige Unterseite goldgelb. Flügel und Schwanz dunkelbraun mit isabellfarbenen Säumen, Unterflügeldecken blaßgelb.: Iris braun, Schnabel bläulichgrau, Spitze des Oberschnabels braun, die des Unterschnabels weißlich. Füße bräunlichfleischfarben. Im Herbstkleide wird die Oberseite durch bräunlichgraue Säume unscheinbarer, die Unterseite durch weißlichfahle Federränder halb verdeckt. Flügel 87—90, sehr selten 91, Schwanz etwa 72—75, Schnabel etwa 12—13, Lauf 21 mm. Abgesehen von der Verschiedenheit des Herbst- und Frühlingskleides variiert die Farbe des Oberkopfes individuell: sie ist manchmal fast kastanienbraun, bisweilen nur orangegelb, ausnahmsweise überzieht sie Teile des Rückens.. ©. Ober- seite im frischen Gefieder aschbräunlich bis zimmtbraun, im Sommer grau- braun, immer mit schwarzbraunen Schaftstreifen, Bürzel und Oberschwanz- decken etwas gelblich schimmernd. Unterseite hell isabellbräunlich, fast bräunlichweiß, Kehle heller, Vorderbrust bräunlicher, Unterkörper und Unter- schwanzdeeken mit gelbem Schimmer. Junge wie Q, aber oben mehr zimmt- bräunlich, breiter gestreift, am Kropfe mit schwärzlichen Längsflecken. Transkaspien, Afghanistan und Turkestan, nördlich bis in das süd- westliche Sibirien und zum Altai. Im Winter am Persischen Golf und in den Ebenen Indiens, vom Fuße des Himalaya bis an den Fuß der Nilghivi Berge, von Sindh bis Chutia Nagpur. In Kaschmir auf dem Durchzuge. Zweimal auf Helgoland erbeutet. Bewohner von Feldrainen, Gehölzen und einzelnen Büschen zwischen Feldern und Gärten, sucht seine Nahrung meist am Boden, auf und bei den Feldern. Nicht besonders scheu, paarweise, nur auf dem Zuge in kleinen Flügen. Nester auf oder nahe dem Erdboden. Das Nest gleicht andern Ammernestern und entbält (meist im Mai) 3—4 Eier, die bis auf ihre geringere Größe denen von E. melanocephala gleichen, somit also denen der weißen Bachstelze ähneln. Sie messen nach Rey 20.7 ><15.3 und 20 >< 14.9 mm. Gewicht 0.158-—-0.150 e. 278. Emberiza rutila Pall. Emberiza rutila Pallas. Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p. 698 (1776-—- „In salicetis ad Ononem, versusque Mongoliae fines“). Abbildung: Temminck & Schlegel, Fauna Japonica, Taf. 562. Sad. Kopf, Hals und ganze Oberseite rotbraun, zwischen kastanienbraun und zimmtbraun, nur im frischen Gefieder mit schmalen aschfahlen Säumen. Viele Stücke zeigen diese breiter und außerdem nach den Spitzen zu braun- schwarze Schaftstreifen; dies sollen jüngere Individuen sein, es könnte sich aber auch um zwei Subspezies handeln, deren Verbreitung jedoch unklar wäre. Sehwingen und Steuerfedern schwarzbraun mit schmalen olivenbraunen Säumen, innere Armschwingen mit ganz oder teilweise rotbraunen Außenfahnen. Innensäume der Schwingen weißlich. Kinn und Kehle bis Kropfgegend wie Oberseite, übrige Unterseite lebhaft schwefelgelb, Seiten grünlich, olivengrau gestreift. Oberschnabel bräunlich oder bläulich hornfarben, Unterschnabel heller, Iris braun, Füße hellbraun. Fügel 73—74.5, Schwanz etwa 58, Schnabel 10--11, Lauf 19 mm. oad. Kopf und Bürzel wie der Rücken des Jad., aber bräunlichgrau gesäumt, Rücken olivengraubraun mit schwärz- lichen Streifen. Vorderer Teil der Kehle bräunlich rahmfarben. Kropfgegend rotbraun mit fahlen Federrändern, übrige Unterseite wie beim Jad. Juv. Oberseite braun, breit schwarzhraun gestreift, auf dem Kopfe ein deutlicher Fringillidae. 113 Mittelstreif und zwei Supereiliarstreifen von heller gelbbräunlicher und zwei Streifen von dunkler rotbräunlicher Färbung. Ohrdecken bräunlich, Bürzel und Oberschwanzdecken rotbraun, Kopf und alles andre gleichmäßig braun- _ sehwarz gestreift. Flügel und Schwanz etwa wie beim Jad. Unterseite _ _—hellgelb, Kehle und Kropf hellbräunlich. Kropf, Vorderbrust und Seiten mit kurzen schwarzen Streifen. Brutvogel in Ost-Sibirien bis zur Lena, Daurien und Baikal, der Mand- - schurei und Nord-China. — Wintervogel im südlichen China, Siam und den östlichen Teilen Indiens, westlich bis Sikkim. Soll 1—2 mal in Japan vor- gekommen sein. Gesang verschieden beschrieben. Nest ammerartig. Eier sandgelblich mit grau- bräunlichen Schalenflecken und blaß olivenfarbenen Oberflächenflecken einigen schwarzen Ziekzack- und Schnörkellinien und kurzen Strichen. Eier aus Daurien (nach Taeza- nowski), 17 >< 14.2, 18.3 >< 13.7 mm. Te u a 279. Emberiza aureola Pall. Weiden-Ammer. Eimberiza Aureola Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs Il, Anhang, p.711 (1773— „Hab. in Populetis, insulisque salice luxuriantibus ad Irtin aliosque Sibiriae tluvios“). Passerina collaris Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XXV, p.9 (1817— Südamerika (!). errore!). . Mirafra flavicollis MeClelland, Proc. Zool. Soc. London 1839, p. 163 (Assam). Emberiza dolichonia Bonaparte, Atti della sett. Adun. Sei. Ital. 1845, p. 715 (teste Salvadori). Emberiza selysii Verany, Atti de Congres Sci. Ital. Napoli 1848 (teste Salvadori). Euspiza flavogularis („flavocollaris“ irrtümlich in Gray’s Hand-list II. p.112) Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVIII, p. 86, 811 (1849— Indien). Abbildungen in Dresser, Naumann u. a. m. u Da ee Zr a DU un ze Jad. (Hochzeitskleid). Stirn bis an die Augen, Kopfseiten und oberer Teil der Kehle schwarz, übrige Oberseite und ein 3—5 mm breiter Ring über die Kropfgegend kastanienbraun, die Spitzen der Federn auf dem Vorder- rücken mit schwarzen Mittelflecken und schmalen fahlen Säumen. Schwingen und Schwanz tiefbraun mit aschbräunlichen Außensäumen, äußerstes Steuer- federpaar mit breitem, zweites mit schmälerem weißen Mittelstreifen, kleine - Oberflügeldecken sehr dunkel rotbraun, mittlere weiß, große rotbraun mit schmutzigweißen Spitzen. Unterer Teil der Kehle und Halsseiten, Brust und Unterkörper goldgelb, Seiten mit fahlweißlichem Schimmer und breiten dunkel- braunen Streifen, Unterschwanzdecken gelblichweiß, Unterflügeldecken weib _ mit gelblichem Schimmer. Öberschnabel dunkel-. Unterschnabel hellbraun, Beine hellbraun, Iris braun. Flügel etwa 77—79, Schwanz etwa 62, Schnabel etwa 11, Lauf etwa 22mm. Im Herbstkleide sind Ober- und Unterseite durch aschgraue Säume halb verdeckt, sodaß die Vögel dann ganz anders aussehen. Oad. Oberseite graubraun mit breiten, schwarzen Mittelstreifen, nur Vorder- kopf schwarz, Pileum tiefbraun mit hellbraunem Mittelstreif und hellfahlen Superciliarstreifen, Kopfseiten schwarzbraun, in der Mitte fahl hellbraun. Bürzel rotbraun, schwarzgestreift. Vordere Kehle weißlichgelb. Kleine Flügel- . decken graubraun, an der Basis rotbraun, mittlere weiß, an der Wurzel und ‚in der Mitte braunschwarz, große schwarzbraun mit breiten aschbräunlich- „4 ie et nr Ku A a a an Et, 174 Fringillidae. grauen Säumen. Unterseite etwas heller, als beim Jad., das Kropfband schmäler. Andre Q haben letzteres nur angedeutet oder es fehlt ganz. O mit schwarzen Kopfseiten und schwarzer oberer Kehle, sowie kastanienbraunem, schwarzgestreiftem Pileum (? hahnenfedrig) scheinen öfter vorzukommen. Flügel kürzer. Im Winter ist das Gefieder durch aschfahle Säume sehr verdüstert. Junge Vögel ähneln den O, haben aber ein gleichförmigeres Pileum, weniger rotbraunen Bürzel, bräunliche Kehle, unrein gestreifte Kr opf- gegend. Nord-Rußland (Dwina, nur vereinzelt noch weiter westlich, südlich noch bei Moskau), nicht selten durch Sibirien bis Kamtschatka, im Osten viel häufiger als im Westen, und bis auf die Kommandeur-Inseln, selten bis Japan reichend, soll aber auf Jesso auch noch brüten. Auf dem Zuge durch China bis Siam, Indien vom Norden bis zum Süden, streicht auch bisweilen nach Mittel-, Süd- und West-Buropa: Österreichisch-Schlesien und Böhmen je einmal, Italien siebenmal, mehrmals in Südfrankreich, 2 oder 3 mal auf Helgoland. Bewohnt besonders Wiesen mit Gebüsch, Weidendickichte und andres Buschwerk an Flußufern und dergl. m. Lockton ein scharfes zip, zip, Gesang dem von Emberiza hortulana äußerst ähnlich, aber etwas höher und rascher. Nester mit Eiern fand man nicht vor dem Juni, wie der Vogel auch erst im Mai an seinen Brutplätzen eintrifft. Das Nest steht am Boden oder niedrig darüber im Gras oder in Büschen und ist ein echtes Ammernest. Es enthält 4—6 Eier. Sie sind auf grünlich- oder bräunlichgrauem, hellbläulichgrauem oder grauweißem Grunde mit fast schwarzen Flecken und Figuren, häufiger aber nur mit braunen Flecken und Punkten, seltener Kritzeln bedeckt und immer mit tieferliegenden hellgrauen oder hell bräunlichen Fleeken gezeichnet und messen von 18.6><148, 20 ><14.5 bis 19><15, 20.7 ><15.2, 21><15.5 und 22><15 mm. 280. Emberiza elegans Temn. Emberiza elegans Temminck, Pl. Col. 583 (1835 — Japan). Emberiza elegantula Swinhoe, Proceed. Zool. Soc. London 1870, p. 134 („Kweichow, the westernmost eity of Hoopih province on the Yangtsze“). Jad. Kopfmitte, ganze Kopfseiten und großer Fleck auf dem Kropfe schwarz. Schmaler Streif über den Zügeln weiß, hinter dem Auge in einen breiten, gelben Streifen übergehend, der in breitem Bande über den Hinter- kopf hinzieht, dort aber von den haubenartig verlängerten, schwarzen Scheitel- federn fast ganz verdeckt wird. Obere Kehle gelb, von dem schwarzen Kropffelde durch einen weißen Ring getrennt. Rücken- und Schulterfedern rotbraun mit schmalen schwarzbraunen Schaftstreifen und hell fahlbräun- lichen Säumen. Bürzel braungrau. Kleine Oberflügeldecken bräunlichgrau, mittlere und große braunschwarz mit hellröstlichen bis weißlichen Spitzen. Mittelstes Steuerfederpaar graubraun, die nächsten beiden Paare braunschwarz, die beiden Seitenpaare mit der bei den meisten Ammern bekannten weißen Zeichnung. Brust und Unterkörper weiß, Seiten hell rostbraun mit dunkel- braunen Streifen. Im frischen Herbstkleide ist der Rücken bräunlicher, das Schwarz und Gelb am Kopfe und Kropfe durch rostbraune Spitzen halb verdeckt, die Unterseite ist rostbräunlich angehaucht, die Flügelbinden mehr rostbräun- lich. Schnabel schwarz, Iris braun, Füße bräunlich fleischfarben. Flügel 74—79, Schwanz etwa#70, Schnabel etwa 9'/,, Lauf 184, mm. OQ etwas kleiner, Oberkopf braun mit braunschwarzen Federmitten, das Gelb an den 2 Fringillidae. 175 Kopfseiten blasser. Kopfseiten dunkelbraun; Kehle schmutzigweiß mit hell- gelbem Schimmer, an den Kehlseiten einige braune Flecke, Kropfgegend rostbräunlich mit rotbraunen Flecken, Schnabel braun. Im übrigen dem ähnlich. Juv. dem © ähnlich, aber das Gelb an den Seiten des Pileum durch helles Rostbraun ersetzt. Öst-Sibirien und die Mandschurei, seltener Japan, in China überwinternd, im Norden dieses Landes (Mupin, nach Pere David) noch nistend. Bewohner der Waldränder und buschreicher Gelände, Lockton dem andrer Ammiern eleichend, Gesang der beste aller Ammerngesänge. Die verlängerten Scheitelfedern oft haubenartig erhoben. Das Nest steht im Grase, unter Büschen und Krautwerk am Boden und enthält (am Ussuri) in der zweiten Hälfte des Mai 5—6 Eier. Sie sind hell rötlichgrau mit violetten Schalenflecken und scharf markierten, braunschwarzen Punkten und Kritzeln, meist aber ohne die letzteren! Sie messen 17><15 (Radde), 17—18.5 ><14.5—15.5 (Nehrkorn), bis 19 >< 14.8, 19><15 mm (Taezanowski). Es ist möglich, daß die mit Kritzeln beschriebenen Eier fälschlich dieser Art zugeschrieben wurden. Abbildung: Radde, Reisen i. S. von O.-Sibirien, II (1863), Taf. 5. 281. Emberiza cirlus L. Zaunammer, Zirlammer. Emberiza Cirlus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XIL I, p.311 (1766 — ex Brisson ete. — „Hab. in Europa australi“). Emberiza Elaeathorax Bechstein, Orn. Taschenb. I, p.135 (1803— „in den mittleren Rheingegenden, in Hessen und Thüringen“). Engl.: Cirl-Bunting. Franz.: Bruant zizi. Ital.: Zigolo nero. Sad. Oberkopf und Hinterhals grünlich olivengrau mıt schwarzen, am Hinterhalse spärlicheren und fast verschwindenden Schaftstreifen. Rücken und Schulterfedern kastanienrotbraun mit länglichen schwarzen Flecken an den Spitzen der Federn und bräunlich aschgrauen Säumen. Bürzel bräunlich olivengrau mit dunkelbraunen Streifen, Oberschwanzdecken mehr braun, eben- falls mit dunklen Mittelstreifen und etwas helleren Säumen. Schwingen schwarzbraun mit schmalen, schmutziggelblichen, Armschwingen mit bräun- licheren, an den innersten viel breiteren, rotbräunlicheren Außensäumen, Innensäume weiblich. Steuerfedern schwarzbraun mit gelblichgrauen Säumen, äußerstes Paar mit großem weißen Keilfleck an der Innen- und weißem Saum an der Außenfahne, das nächste nur mit kleinerem weißen Keilfleck an der Innenfahne. Superciliarstreif, Streif unter dem Auge bis in die Mitte der Öhrgegend, ein manchmal damit verbundener Fleck hinter derselben großer, bis an die Halsseiten ausgedehnter Fleck in der Mitte der Kehle, Brust- mitte und Unterkörper gelb. Ohrdecken größtenteils schwärzlich. Obere Kehle schwarz. Breites Band über die Kropfgegend und kleine Flügeldecken grünlicholivengrau. Brustseiten kastanienrotbraun mit bräunlichweißgrauen Federrändern. Körperseiten hellbraun mit schwärzlichen Schaftstreifen. Unterschwanzdecken hellgelb, die längern mit dunkelbraunen Mittelstreifen. Im Herbstkleide ist das Schwarz der Kehle durch grauliche Federspitzen verdeckt, die ganze Oberseite matter, mehr verwaschen, im Frühling durch Abnutzung lebhafter. Flügel 79.6—83.6, Schwanz 70—75, Lauf etwa 17.5, Schnabel etwa 11.3mm. 9 .Kopf wie der Rücken, hellbraun mit breiten, schwarz- braunen Streifen, der Hinterhals matter. Ohrdecken dunkel aschbraun, hinter ® Pen über denselben ein mattgelber Fleck, über dem Auge ein meist nur im 176 Fringillidae. äbgetragenen Kleide auffallender gelber Superciliarstreif. Kehle mattgelb, meist fein, manchmal gröber schwarz gestrichelt und von schwarzen Streifen begrenzt. Kropf und Vorderbrust bräunlich, schwarzbraun gestreift, Unter- körper gelb, aber nur in der Mitte ungestreift, Seiten bräunlich, breit dunkel- braun gestreift. Bewohner der Mittelmeerländer, durch Griechenland und die Türkei bis zur Krim, Kleinasien, selten bis zum Kaukasus; in Österreich-Ungarn, von vereinzelten Fällen abgesehen, nur im ungarisch-kroatischen Littorale; durch Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, auf den Inseln des Mittelmeeres und in N.W.-Afrika (Algier und Nord-Marokko). Durch Frankreich erstreckt sie sich nordwärts (wie mehrere andre südlichere Vogelformen) bis England, wo sie die südlicheren Grafschaften bewohnt: das Themse-Tal und ihre Zuflüsse bis Gloucestershire und die Kreidehügel in Hertfordshire, Bucking- hamshire und Bedfordshire, in Wales (nach Jourdain) in Cardigan und nördlich bis Denbigeh. In Deutschland nur vereinzelt im S.W. (Rhein-, Mosel- und Saartal). Bewohner buschreichen Geländes, namentlich im Hügellande, wo sie auch steinige, spärlich mit Wachholder bestandene Hänge liebt, in Algier bis hoch in die Berge, aber auch an Flußufern, Hecken, in Gärten und Feldhölzern. Meist Standvogel, so auch in England, soll aber an seinen sonstigen nördlicheren Wohnorten (S.W.-Deutschland) Zug- vogel sein. In der ganzen Lebensweise ein echter Ammer. Lockton ein feines zib, zib oder zi, zi, Gesang dem des Goldammer ähnlich, jedoch ganz ohne die Endstrophe, leiser und mehr klirrend, mehr wie aus r und ] zusammengesetzt. Nest niedrig in Büschen, meist fast am Boden, einem Goldammerneste ähnlich. Zwei Bruten, in England früh im Mai und Juli Eier. Die 4—5 Eier sind charakteristisch; in Sammlungen: schmutzig grauweißlich, frisch: schwach erünlich oder graubläulich, sehr selten rötlichweiß, mit fast schwarzen und braunen Punkten, Klecksen und feinen, oft labyrinthisch verschlungenen Haarzügen oder Wurmlinien überzogen. 25 Eier der Rothschildschen Sammlung messen 19><15.1 (abnorm klein), 20.3 >< 16.4, 20.4 >< 15.9, 20.8>< 16.1, 21><16.8, 21.5 >< 16.4, 21.6>< 17, 21.7>< 16.6, 21.7 >< 17.4, 22.2 > 16.4, 22.5 >< 16.4, 22.2 >< 16.6, 22.4 >< 16.8 bis 23.1><16.4mm. Gewicht nach Rey 166 me. 282. Emberiza spodocephala spodocephala Pall. Emberiza spodocephala Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p. 698 (1776— Daurische Alpen). Emberiza sordida vel chlorocephala? Gray’s Zool. Miscell., p. 84 (1844— nomina nuda(!), ex Hodgson’s M.S.). Abbildung in Schrenck’s Reise ete. Amurland, Taf. 12 (1859). Sad. Kopf, Hals und Kropfgegend grünlichgrau mit gelbliehem Schimmer, auf dem Kopfe braune Federspitzen, die aber im Frühjahr verfallen. Um den Schnabel herum eine schwarze Maske. Rücken- und Schulterfedern rost- braun mit liehteren Rändern und breiten braunschwarzen Längsflecken. Bürzel und Oberschwanzdecken olivenbraun, dunkler in der Mitte der Federn. Schwanz und Schwingen dunkelbraun, mit braunen, an den Handschwingen mehr olivenfarbigen, an den Armschwingen mehr röstlichen Säumen. Außeres Steuerfederpaar größtenteils weiß, das nächste nur mit langem, keilförmigen Fleck an der vorderen Hälfte der Innenfahne. Mittlere und grobe Ober- flügeldecken dunkelbraun mit hellgelblichbraunen Spitzen und Außensäumen. Unterseite hell schwefelgelb, die Seiten mehr olivenbräunlich mit tiefbraunen Streifen. Unterflügeldecken und Achselfedern gelblichweiß, Innensäume der = 2 m 6 a u Eu 9 a an + Au u ee Fringillidae. 177 Schwingen weiblich. Im abgetragenen Gefieder sind die Seiten lichter, die Kehle etwas gelblicher, weniger mit grau verwaschen. Flügel 70—75, Schwanz etwa 65—68, Schnabel 10',—11 mm. — Oad. Oberkopf und Oberhals im Herbst und Winter etwas bräunlicher und mehr gefleckt, im Sommer wie beim 9. Kehle hellgelb, mehr oder minder dunkelbraun gefleckt, Zügel graubraun, darüber ein oft undeutlicher, kurzer, hellgelber Superciliar- streif. Flügel einige mm kürzer als beim J. — Junge im ersten Gefieder ähneln den O, aber oben viel mehr rostbrann, beinahe rotbräunlich, der Oberkopf braun, vorn und an den Seiten dicht dunkelbraun gefleckt und gestreift, Mitte des Hinterkopfes heller, der Superciliarstreif deutlicher, rostbräuulich von Farbe, Ohrdecken streifig, Unterseite gelblich, die Seiten mit bräunlichem Schimmer, Kehle und Kropf mit braunschwarzen, pfeil- spitzenartigen Strichen. Öst-Sibirien, Mandsehurei und Korea, westlich bis Irkutsk, nördlich bis zum Ochotskischen Meerbusen. Uberwintert in China und im nördlichsten Indien, am Fuße des Himalaya. Jouy erlegte ein Stück im Januar bei Tokio. Zur Brutzeit erlegte Stücke von Korea, wo sie häufig ist, haben gelbe Flecke an den Spitzen der Federn am Kropf und an der untern Kehle. (Vielleicht Subspezies?) Bewohnt Waldränder und buschreiche Flußufer. Kommt an seinen Brutplätzen in der zweiten Hälfte des Mai wieder an. Der Gesang wird als kurz, leise aber angenehm geschildert, genauere Angaben habe ich nicht darüber gefunden. .Das Nest steht in Büschen, meist !/a„—1l m hoch, oder am Boden. Es enthält 4—6 Eier, welche weiß mit braunen Flecken sind und 18.2 ><14, 18><14, 18.3><14, 18.5 ><14, 18.6 >< 14.3. 19><14, 19><14.2, 19><14.6, 19><15, 19.2><14.8, ausnahmsweise 21.6 >< 15.2 mm messen. Sie gleichen also sehr in der Färbung den Eiern von Emberiza melanocephala und sfriolata, nicht den bekritzelten Eiern der meisten Ammern. Nur ausnahmsweise zeigen sie feine schwarze Linien. Abbildung: Ibis 1904, Taf. III, Fig. 10. / 283. Emberiza spodocephala melanops Blyth. Emberiza melanops Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XIV, p.554 (1845— Tipperah, Hinter-Indien). Unterscheidet sich von E. sp. spodocephala nur durch etwas lebhaftere und grünlichere Färbung an Kopf, Hals und Kropfgegend und lebhafter gelbe Unterseite, das O nur durch letztere. 7 Brütet nach Styan im Gebiete des Jang-tse-kiang (Mupin) und über- wintert in Hinterindien, von Assam und Manipur bis Birma. Weitere Forschungen über die Verbreitung sind notwendig! 284. Emberiza spodocephala personata Temm. Emberiza personata Temminck, Pl. Col. 580 (1855— „..les part. septentr. du Japon et probabl. la Coree.“ Korea ist ein Irrtum, die typische Lokalität also N.-Japan). Auf der Oberseite nicht von E. sp. spodocephala verschieden, aber der ‘Schnabel mächtiger, Beine und Füße kräftiger, Kehle gelb (nicht grünlich- grau!), im frischen Gefieder mit schwärzlichen Feder spitzen, Kropfseiten etwas gefleckt, Unterseite schön gelb, Seiten dunkler gestreift. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 12 ISNN PP? 178 Fringillidae, Japan von Iturup (der südlichsten der Kurilen) bis zu den Liu-Kiu- Inseln. In den nördlicheren Teilen ihres Wohngebietes Zugvogel. Das Nest steht in Grasbüscheln, auf oder nahe über dem Boden. Die Eier werden von Jouy, der sie selbst gesammelt (Proc. U. S. Nat. Mus. 1883, p. 298) beschrieben als weißlich, mit blaßlila und braunen Punkten und Flecken, haben also augenscheinlich den Oharakter derer der andern spodocephala-Formen. Nach Seebohm sind Eier in der Pryerschen Sammlung denen von E. hortulana ähnlich — ieh möchte diese für unecht halten. Nach Jouy messen sie 20 >< 16 mm. 285. Emberiza spodocephala subsp.? Emberiza personata (non Temminck!) Taezanowski, Faune Siberie orient. I.. p.567 (1891— Saecchalin!). Nikolski und Taezanowski beschrieben „#mberiza personata“ als häufigen Brutvogel auf der Insel Sacchalin, aus der Beschreibung geht aber hervor, daß es sich dort nicht um die japanische personata, sondern eine anscheinend der E. sp. melanops sehr 'nahestehende Form mit gelberer Unterseite und srünlicherer Färbung auf dem Kopfe handelt. Sacchalin. 286. Emberiza sulphurata Temm. & Schleg. Emberiza sulphurata Temminck & Schlegel, Fauna Japonica, Aves p.100, Taf. 60 (1848 — Lokalität nicht angegeben, Typus von Japan). Sad. Oberseite grünlichgrau (im Herbstkleide stark mit Rostbraun überlaufen) Pileum gelblicher, Rücken und Schulterfedern breit braunschwarz gestreift. Zügelfleck und Kinnfedern schwärzlich. Schwingen dunkelbraun mit grünlichgrauen Säumen, innere Armschwingen mit breiten rostbraunen Säumen, Innenränder aller Schwingen hellbräunlichgrau. Schwanz dunkel- braun mit bräunlichaschgrauen Säumen, äußerstes Steuerfederpaar weiß mit schwarzbrauner Wurzel und ebensolchem Saumfleck an der Spitze, zweites Paar mit langem keilförmigen weißen Streif an der Innenfahne. Kleine Flügeldecken grau, mittlere und große schwarz oder schwarzbraun mit breiten weißen (im frischen Kleide bräunlichweißen) Spitzen. Unterseite hellgelb, (im frischen Gefieder olivenbraun überlaufen), Seiten olivengrau überlaufen, Weichen mit braunschwarzen Streifen. Flügel 70—74, Schwanz 65—68, Sehnabel 10—11, Lauf etwa 18 mm. O0 oben bräunlicher, Kehle, Kropf und Seiten bräunlicher, Zügel ohne Schwarz. Junge Vögel den © ähnlich, aber noch bräunlicher. Brutvogel in Japan (Jesso bis Nagasaki). — Wintergast in Süd-China und Formosa. Häufig auf dem Fudschi-Jama, wo er in Büschen nahe dem Boden ein mit Pferdehaaren ausgelegtes Nest aus Grashalmen und etwas Moos baut, in dem man von Mai bis Juli etwa 4 Eier findet, die denen der Gartengrasmücke ähneln. Sie messen nach Nehrkorn 20 >< 15 mm. Ar \ 287. Emberiza cinerea StrickL. + m Emberiza cinerea Strickland, Proc. Zool. Soc. London 1832, p. 99 (Smyrna), F Troce, Emberiza cineracew Brehm, Vogelfang, p. 114 (1855— „Smyrna, verirrt sich nach Griechenland“). Abbildung: Dresser, B. Europe IV, Taf. 207. Fringillidae. 29 Jad. Kopf hellgrau mit schwefelgelbem Anfluge. Vorderhals schwefel- gelb, dies Gelb in einem leichten Anfluge auf die Vorderbrust fortgesetzt. Hinterhals wie der Kopf. Übrige Oberseite bräunlich aschgrau, jede Feder in der Mitte braun, am dunkelsten an den Schäften. Bürzel und Ober- schwanzdecken einfarbig aschgrau. Drei mittelste Steuerfedern dunkelbraun mit schmalen, am mittelsten Paare viel breiteren hell bräunlichweißen Säumen. Das vierte Steuerfederpaar, von der Mitte aus gezählt, mit an Ausdehnung wechselnden, aber immer kleinen weißen Spitzen, das vorletzte mit fast zur Hälfte, das äußerste mit zur Hälfte weißer Innenfahne und einem schmalen weißen Saume am mittleren Teile der Außenfahne. Vorderbrust hellgrau mit hellgelbem Anfluge, Brust, Unterkörper und Unterschwanzdecken hell bräunlichweiß, die Brust zuweilen mit hellgelbem, Körperseiten mit bräunlichem Anfluge. Schwingen dunkelbraun, Handschwingen mit sehr schmalen, Armschwingen mit breiten hellbräunlichen Außensäumen. Ober- flügeldecken tiefbraun mit breiten weißlichbraunen Rändern, Unterflügeldecken weiß. Öberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel und Füße (im Balge) hell- braun. Flügel 95—97, Schwanz 76—78, Schnabel 12, Lauf 21 mm. Jüngere Ö haben weniger Gelb an Kopf und Kehle. oad. kleiner als das S, Oberkopf graubraun, die Federn in der Mitte dunkelbraun und mit nur schwachem gelblichen Anfluge, Kopfseiten bräunlich. Kehle hell- bräunlichgelb, einige der Kehlfedern in der Mitte etwas dunkler, Vorderbrust hell bräunlich, aber nicht deutlich grau, übrige Unterseite mit bräunlichem Anfluge, sonst-wie das Jad. Flügel 87—88, Schwanz 68—70, Schnabel 11 mm. Der junge Vogel im ersten Kleide ist viel mehr braun und es fehlt bei ihm das helle Gelb und das Grau an Kopf, Vorderbrust und Hals vollkommen. Kehle, Vorderbrust und Brust hellbräunlich mit dunkelbraunen länglichen Flecken an den Spitzen der Federn, Körperseiten mit langen, schmalen, tief- braunen Schaftstrichen. Das große weiße Feld an den Innenfahnen der äußern Steuerfedern weniger ausgedehnt. Die für das Ojuv. im Catalogue of Birds XI angegebenen Unterschiede sind nicht zutreffend. Kleinasien (Smyrna und Südküste) brütend. Ostwärts bis Persien, wo sie am Persischen Meerbusen bei Bushire erlest wurde, aber dort vielleicht nur als Zugvogel. Wurde von Heuglin bei Keren in Bogos (Abessinien) und neuerdings ebendort von Schrader am Mareb-Flusse am 6. XI. 1903 erbeutet. Die Vermutungen vom Vorkommen in Süd-Rubland und Griechenland haben sich nicht bestätigt, ebenso kann eine Beobachtung auf Helgoland 1877 nur als unbewiesene Vermutung hingenommen werden. Bewohner felsiger, steiniger Lagen mit spärlicher Vegetation. Die vertikale Ver- breitung reicht vom Fuße der Berge bis über die Kiefernwälder hinaus. Lockruf ein kurz ausgestoßenes „küp“, Gesang aus kurzen. verschieden modulierten, etwa wie „dir dir dir didl de“ klingenden Strophen bestehend. Am 10. Mai 1889 fand Krüper ein Gelege bei Smyrna. Die Eier sind weiß mit bläulichem Schimmer, spärlich mit schwarzen Punkten und Flecken und einigen blassen Schalenflecken nahe dem stumpfen Ende gezeichnet. Ein Ei in Dresser's Sammlung mißt etwa 20.7 ><15.5 mm. Abbildung: Ibis 1904, Taf. IIL. / 288. Emberiza stewarti Blyth. Emberiza stewarti Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XXIII, p.215 (Februar 1854— Himalaya). Emberiza caniceps Gould, B. Asia V, Taf.6 (1854— Agra in Indien). 198 180 Fringillidae. Jad. Oberkopf bis auf den Nacken und Kopfseiten weiß, Zügel und breiter Superciliarstreif schwarz. Kinn, Kehle und breiter Streif unter der OÖhrgegend schwarz, Kropfgegend und Mitte des Unterkörpers und der Brust rahmweiß. Brustband, an den Seiten breit, in der Mitte schmal, rotbraun, Seitenfedern rotbraun mit rahmweißen Spitzen. Oberseite vom Hinterhalse an braunrot, Rückenfedern mit schwarzen Mittelstreifen und fahlbraunen Säumen. Flügel dunkelbraun, hellbraun gesäumt, Schwanz schwarzhraun, das äußerste Steuerfederpaar weiß mit schwarzbrauner Basis und Schaftlinie, das zweite schwarz, Spitzenhälfte der inneren Fahne weiß. Unterflügeldecken und Achselfedern weiblich. Innensäume der Schwingen weißlich. Unterschwanz- decken rahmweiß mit braunroter Basis und ebensolchem Schaftstreif. Schnabel dunkelbraun, Iris rotbraun, Beine hellbraun. Flügel S0O—84, Schwanz etwa 73, Schnabel etwa 10—11 mm. Im Herbstkleide ist das ganze Gefieder durch fahlbraune Säume verdüstert, die oben beschriebenen Farben treten erst im Frühjahr schön hervor, wenn die Ränder verschwinden. © ganz verschieden vom d. Der Kopf ist oben graubraun mit schwärzlichen Streifen, der Rücken ebenso mit breiteren schwarzbraunen Streifen, Bürzel und Oberschwanzdecken braunrot, letztere mit schwarzen Schaftstreifen. Unterseite rahmfarben, schmal sraubraun gestreift, nur an den Brustseiten etwas rotbraun, Mitte des Unter- körpers und der Brust einfarbig. Juv. dem © ganz ähnlich, aber unten etwas gelbbräunlicher und kräftiger schwarzbraun gestreift. Himalaya von Hazara, Gilgit und Kaschmir bis Almora, weiter nördlich in Turkestan und Afehanistan, im Winter in den Ebenen Indiens bis Sindh. Brütet im Mai und Juni, im Himalaya in Höhen von 5—7000 engl. Fuß. Das napfförmige Nest steht in Büschen nahe über dem Boden und ist aus Gras und Wurzel- fasern gebaut. Die 4—5 Eier sind schmutzigweiß oder grauweißb mit tief rotbraunen, fast schwarzen, und tiefer liegenden violett-bläulichen Punkten und Stricheln, die den größten Teil der Oberfläche bedecken. Maße etwa 20 >< 15 mm! 289. Emberiza hortulana 1. Gartenammer, Ortolan. Emberiza Hortulana Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.177 (1758-- „Habitat in Europa“. Erstes Zitat: Fauna Suecica 208. Wir acceptieren daher als typische Lokalität: Schweden.). Eimberiza maelbyensis Sparrmann, Mus. Oarlson. I, Taf. 21 (1786— Landgut Maelby in Schweden). Emberiza chlorocephala Gmelin, Syst. Nat. I, p. 887 (1788— ex Brown & Latham, Fund- ort London). Emberiza Badensis Gmelin, Syst. Nat. I, p. 873 (1788— ex Sander, Naturforscher 15, p. 198, Fundort Baden). Emberiza tunstalli Latham, Index Orn. I, p.418 (1790— bei London gefunden. Neuer Name für chlorocephala!). Emberiza pinguescens Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 295 (1831— „‚Deutsch- land, z. B. bei Berlin“). Emberiza antiquorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.297 (1831— Italien). Emberiza shah Bonaparte, Consp. Av. I, p.465 (1850— Persien). Emberiza delicata & intercedens Brehm, Vogelfang, p. 113 (1855— Deutschland). (Glyeispina hortulana major & planiceps A. B. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nom. nud.!). Ennel.: Ortolan. Franz.: Bruant-Ortolan. Italien: Ortolano. u Dia: & res ee A nd Fringillidae. 181 Jad. Oberkopf bis in das Genick und Kopfseiten grünlichgrau, Zügel mehr gelblich, schmaler Ring um das Auge hellgelb, Rücken braun mit braunschwarzen Streifen, Bürzel und Oberschwanzdecken braun mit schmalen, schwarzgrauen Schaftstrichen. Schwingen, Flügeldecken und Schwanz dunkel- braun mit hellbraunen Säumen, letzterer fast schwarz, äußeres Schwanzfeder- paar am mittlern Teil der Außenfahne und fast der ganzen Endhälfte weib, nächstes Paar mit weißem Enddrittel der Innenfahne. Kinn und Kehle gelb, jederseits von einem schmalen, grünlichgrauen Bartstreifen durchzogen, Kropfgegend gelblich graugrün, übrige Unterseite bräunlichzimmtfarben, Brust dunkler, mehr rotbraun. Unterflügeldecken und Achselfedern hellgrau- gelb. Im frischen Herbstkleide ist das Pileum etwas heller und hat deut- lichere Schaftstriche, der Rücken ist etwas graulicher; die Kropfgegend ist mehr gelb mit grünlichgrauen Streifen; im Sommer ist der Kropf einfarbiger, der ganze Vogel hlasser. Schnabel bräunlichfleischrot, Iris braun, Füße bräun- lichfleischfarben. Flügel etwa 85—91, Schwanz etwa 65— 71, Schnabel 9—11, Lauf 19—20,5 mm. Qad. blasser, Pileum bräunlicher und mit schwarzbraunen Schaftstreifen, Kehle fahlgelb, untere Kehle und Kropfgegend schwarzbraun gestreift. — Juv. dem O ähnlich, aber Pileum breiter gestreift, Oberseite mit lichteren Federrändern, Unterkörper mehr gelblich oder fahl, mehr oder minder gestreift, Kehle und Kropf breit gestreift. Die Maße ändern vielfach ab. Außer den normalen Individuen kommen Riesen vor: Flügel 92, 95, 96 mm. Solche wurden aus dem Kobdo-Tale in der westlichen Mongolei und Palästina untersucht. Es könnte sich vielleicht um eine östliche Form handeln, aber die Verbreitung ist unklar und das vorliegende Material ungenügend; die aus Palästina mindestens sind nicht immer so groß und auch in Europa schwanken die Maße. Falls eine größere Form unterschieden werden kann, könnte der Name shah vielleicht dafür gebraucht werden. Bewohnt Europa vom Polarkreise bis zum Mittelmeere, N.W.Afrika, Asien von Klein-Asien und Syrien bis Ost-Persien, Afghanistan und Kobdo in der W.-Mongolei, im Winter bis Abyssinien und vereinzelt in Gilgit (Kaschmir). In England nicht heimisch, nur wenige Male wurden verirrte Wanderer erlegt, in Schottland nur zwei, in Irland fraglich einmal. In den nördlichen Teilen ihres Wohngebietes Zugvogel. Lebt in buschreichem Gelände, fehlt im höhern Gebirge. Eine jetzt noch statt- findende Weiterverbreitung ist durchaus nicht erwiesen, Vorkommen in Gegenden, aus denen man sie vorher nicht kannte, fallen meist mit der Ankunft guter Beobachter in den betreffenden Gegenden zusammen. Indessen ist der Ortolan vielleicht nicht so regelmäßig, wie manche andre Vögel verbreitet, sondern fehlt hier und da und ändert zuweilen seine Wohnsitze, woran ebensowohl eine Veränderung des (Geländes, als der Umstand, daß der Ortolan „ein Neuling in unsrer Fauna ist“ schuld sein kann. Der Lockton ist ein echt ammerartiges „jüh ji“, manchmal wiederholt und moduliert. Der Gesang ist eine melancholische Ammerstrophe, trefflich mit „trü trü trü, tri tri tri ürr“ wiedergegeben, bisweilen verlängert, aber wo ich ihn hörte selten merklich anders, immer der erste Teil tiefer als der zweite, während der Schlußton wjeder um eine kleine Terz fällt. Nahrung wie die andrer Ammern. Das Nest am Boden oder wenige Zoll darüber; es enthält im Mai 4—5, ausnahmsweise 6 Eier, die ziemlich wenig variieren. Sie sind mattgrau oder blaß graurötlich mit einigen wenigen dunkleren, grauen wolkenartigen Schalenflecken und braunschwarzen Punkten, Flecken und meist nur kurzen und wenigen Kritzeln. Unter den zahlreichen mir vorliegenden Eiern messen die kleinsten 18.3 >< 15.3, das größte 21.8><16.8, Rey gibt als Durchschnitt 182 Fringillidae. von nur 29 Stück 19.9 >< 15.6, als Maximum 22 >< 16.25 bez. 19.5 >< 16.75, als Minimum 18.25 ><16 bez. 18.5 >< 14.75 mm, das Gewicht mit 0.158 g an. In Deutschland dürfte nur eine Brut stattfinden. 290. Emberiza buchanani Blyth. Emberiza Buchanani Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XIIl, p. 957 (1844— nach einer Abbildung von Buchanan Hamilton. Indische Halbinsel. Die Beschreibung ist kurz, aber, in Verbindung mit dem Fundorte, vollkommen bezeichnend und genügend.). Emberiza Huttoni Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XVIII, 2, p.811 (1849— Afghanistan. — Blyth erklärt hier seine buchanani für identisch mit hortulana, ist aber damit durchaus im Irrtum, denn er hat in der ursprünglichen Beschreibung einen der Hauptunterschiede hervorgehoben, auch kommt hortulana nicht auf der indischen Halbinsel vor. Man vgl. auch Stray-Feathers VII, p. 150.). Emberiza Cerruttii De Filippi, Arch. per la Zool. ete. Genova II, fasc. 2, p. 383 (1863 — Persien). Abbildung: Dresser, B. Europe, Suppl. (IX), Taf. 681. Erinnert sehr an E. hortulana, unterscheidet sich aber namentlich wie folgt: Oberkopf und Bartstreifen rein grau, ohne eine Spur von Grün, Ohr- decken rein grau; Kehle grauweiß anstatt gelb, das Rotbraun der Brust reicht bis an die Kehle, es fehlt also das lichtgelblichgraue Kropfband; die dunklen Längsstreifen auf dem Rücken sind schmäler und blasser, die ganze Ober- seite matter, die Schulterfedern im abgeriebenen Kleide lebhaft rotbraun hervortretend, Unterkörper und Unterschwanzdecken heller; Flügel meist 2 mm kürzer, oft aber ganz wie bei #. hortulana. Vom Altai bis Turkestan, in den Gebirgen Persiens, Afeghanistans, Transkaspiens, ausnahmsweise westlich bis Derbent am Kaukasus und in der Krim, wandert durch Kaschmir und ist Wintergast in N.W.-Indien, östlich bis Etawah, südlich bis Khandäla und Chanda. Lebensweise wie die andrer Ammern. Blanford fand (2 erlegt) das Nest 8000 engl. Fuß hoch in Persien. Es war etwa einen Fuß über dem Erdboden in diehtem Busche angebracht und enthielt 5 Eier. Die Eier sind blaßgrün mit tief purpurschwarzen Punkten und Flecken und blasseren rötlichgrauen Zeichnungen, die letzteren meist am stumpfen Ende. Sie messen 24 >< 16.5 mm, sind also merklich anders und größer als Ortolaneier. Nehrkorn gibt an, daß Eier vom Altai denen des Ortolans „sehr ähnlich“ seien, gibt aber‘ weder den Sammler noch die Art der Identifizierung an. 291. Emberiza caesia Uretzschm. Emberiza caesia Cretzschmar, Atlas z. Reise von E. Rüppell, Vögel, p.17, Taf. 10 (1826 — im Winter bei der Insel Kurgos im Nil). Emberiza rufibarba Nordmann in Erman’s Reise, Taf.8, Fig. 1,2 (1835— ex Lichten- stein M.S.: N.O.-Afrika). Emberiza rufigularis Brehm, Vogelfang, p. 113 (1855—- Syrien). Glyecispina caesia longirostris, crassirostris, tenwirostris A. E. Brehm, Verz. Sammlung, p-8 (1866— nomina nuda!). Sad. Oberkopf und Hals, durch ein breites Kropfband verbunden, hell schiefergrau, Zügel, Kinn und Kehlmitte, sowie ein davon nur durch einen schmalen, grauen Streif getrennter Bartstreif lebhaft zimmtfarben. Rücken und Schulterfedern röstlich braun mit breiten schwarzbraunen | } . k ah A Ar Fringillidae. 183 Längsstreifen. Bürzelfedern röstlichbraun mit fahlen Säumen. Kleine Flügel- decken aschbraun mit schwärzlicher Basis, Flügel und größere Flügeldecken schwarzbraun mit braunen Säumen, Schwanz ebenso, aber die äußern beiden Steuerfedern mit ausgedehntem, an der zweiten Feder etwa '/, der Länge ein- nehmenden, an der äußersten noch größern weißen Fleck am Spitzenteil der Innenfahne. Brust und-Unterkörper rötlich zimmtbraun. Unterflügeldecken und Achselfedern röstlichgrau, im abgetragenen Gefieder fast weiß. Oberschnabel kastanienbraun, im Herbst und Winter mehr graubraun, Unterschnabel heller, Füße gelbbräunlich, Iris braun. Flügel 83—86, Schwanz etwa 70, Schnabel 19—20, Lauf etwa 20 mm. ©. Oberkopf bräunlichgrau mit tiefbraunen Streifen, Ohrdecken graubraun, Bürzel schmal dunkel gestreift. Kehle blaß zimmtbraun, an den Kehlseiten je ein schwärzlicher Fleckenstreif, Kropf graulich fahlbraun mit schwärzlichen Längsflecken. Brust und Unterkörper heller als beim JS und mehr zimmtfarben, an den Weichen schwache Streifung. Sonst wie das d. Juv.: dem © ähnlich, aber der Oberkopf noch mehr gelb- bräunlich und breiter dunkelbraun längsgefleckt, Kehle noch blasser und braungefleckt, Kropfgegend viel breiter gestreift, die ganze Unterseite etwas schwarzbraun gestreift. S.-O.-Europa, westlich selten bis Dalmatien (in Österreich, Italien und Südfrankreich, sowie auf Helgoland nur ausnahmsweise auf dem Zuge), öst- lich bis Kleinasien, nördlich bis zum südlichen Kaukasus. Im Winter bis Nordost-Afrika und Süd-Arabien. Bewohner felsigen Geländes mit spärlichem Buschbestande. Das auf dem Boden stehende Nest besteht aus Grashalmen und ist mit Pferdehaaren ausgefüttert. Es enthält 4—6 Eier, die denen der E. hortulana täuschend ähnlich sehen. Sie sind meist rötlich- grau, manchmal aber auch ohne den rötlichen Ton. 4 Eier aus Griechenland (Krüper) messen 22.5 ><17, 20.6 ><16.2, 21.6 ><16, 20.6><16.1 mm. Rey gibt für 28 Eier aus derselben Quelle als Maximum 21><16, als Durchschnitt 19.08 >< 14.72, als Minimum 17.8 >< 14.3 und 18.5 >< 15.5 mm, als mittleres Gewicht 0.138 & an. Krüper fand frische Gelege vom April bis Juni und vermutet danach, daß diese Vögel zwei Bruten machen. 292. Emberiza cia cia L. (Fig. 36, Ei). Zip-Ammer. Emberiza Oiva Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XIL,I, p.310 (1766— ex Kramer, Gesner, Aldrov., Brisson. „Habitat in Europa australi.“ Als typische Lokalität ist Nieder- Österreich anzusehen, aus dem 1. Zitat: Kramer, Elench. Vegetab. & Animal. per Austriam infer. observ., p. 371, 1756.). Emberiza barbata Seopoli, Annus I Hist. Nat., p. 143 (1769— neuer Name für E. cia L., Kärnthen). Emberiza lotharingica Gmelin, Syst. Nat. I, p. 882 (1788— ex Buffon; Lothringen). Emberiza meridionalis Cabanis, Mus. Hein. I, p.128 (1850— Bischerre in Palästina). (unterscheidet sich gar nicht von E. ce. cia, sehr abgetragener Sommervogel). Emberiza hordei Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.298 (1831— S.O.-Europa), - Emberiza canigularis Brehm, Vogelfang, p. 114 (1855— S.-Deutschland bis Italien). Emberiza cia major A. E. Brehm, Verz. Samml., p.9 (1866— nom. nud!). Engl.: Meadow-Bunting. Franz.: Bruant fou. Ital.: Zigolo mueiatto. Sad. Oberseite, mit Ausnahme des ganz anders gezeichneten Kopfes der von E. c. eioides sehr ähnlich, aber die Federränder mehr bräunlich, Bürzel und Oberschwanzdecken nicht so lebhaft und dunkler rotbraun. Pileum aschgrau, im frischen Gefieder mit bräunlichen Federspitzen und mit schwarzen 184 Fringillidae. Schaftstreifen, an jeder Seite des Pileum ein breiter schwarzer, nach der Mauser braungeränderter Streif; Zügel, in einem Streifen hinterm Auge fortgesetzt, schmaler Bartstreif von der Schnabelwurzel an und unter der Ohrgegend nach dem Genick hinziehend schwarz. Flügel etwa wie bei ciordes, aber die mittlern Oberflügeldecken braunschwarz mit breiten röstlichweißen Spitzen, ohne subterminale rotbraune Färbung. Superciliarstreif weißlich, im frischen Herbstkleide bräunlich, Ohrgegend und Kopfseiten weiblich- grau, Fleck unter den Öhrdecken, an den Halsseiten weiß. Kinn, Kehle und Vorderbrust hellgrau, übrige Unterseite röstlich zimmt- braun, in der Mitte heller. Schwanz wie bei eioödes. Flügel 82—85, Schwanz etwa 75—77 mm. O0 kleiner, Pileum graubraun mit schwarzen Streifen, Ohrgegend und Zügel braun, Kehle bräunlichgrau, Federspitzen mit dreieckigen schwärzlichen Flecken, wie auch die Brustseiten, Unterseite und Rücken nicht so lebhaft gefärbt. Figur 36. Brutvogel in Süd-Europa von Portugal und Spanien durch Süd-Frank- reich, Italien, die Balkanhalbinsel bis Klein-Asien, nördlich in Deutschland im Neckartal und Rheintal bis in die Gegend von Bingen, in der Österreich-Ungarischen Monarchie bis an den Fuß der siebenbürgischen Alpen und bis Nieder-Österreich reichend. — Nur die nördlich wohnenden Individuen sind Zugvögel, die im Winter bis Nord-Afrika ziehen. Bewohner warmen, sonnigen Berg- und Hügellandes, namentlich der Wein- berge. Nahrung wie die andrer Ammern. Lockton ein feines zi, zi, zi, Gesang dem der Goldammern ähnelnd, aber etwas klarer, etwa wie ü, ü, ü-ih, oder bisweilen ü, ü, ü- i, 1.1. Das Nest steht meist zwischen Steinen und Grasbüscheln, oft auf und an den Mauern, die die verschiedenen Weinberge abgrenzen, und enthält im Mai oder Juni 4--5 Eier. Diese sind sehr charakteristisch (Fig. 36). Sie sind gräulichweiß, manchmal schwach bläulich oder rötlich angehaucht und mit irrgartenartig hin- und herlaufenden und sich kreuzenden tiefbraunen bis schwarzen Haarlinien reichlich bekritzelt. Dazwischen sieht man noch tieferliegende grauliche Linien und einzelne Punkte. Größere Flecke sind selten. Maße von 14 Eiern nach Rey 22.5 >< 16.5, 20.87 >< 16.37 bis 20 >x< 15.75 und 20.5 >< 15.25 mm, Durchschnittsgewicht 158 mg. 293. Emberiza cia stracheyi Moore. Emberiza stracheyi Moore, Proc. Zool. Soc. London 1855, p. 215, Taf. 112 (Kumaon). Wie E. e. eia, aber die mittleren Flügeldecken nicht mit röstlichweißen, sondern mit hell rotbraunen Spitzen. Unterseite dunkler, Rücken dunkler rotbraun, die Kopfzeichnung schärfer weiß und schwarz. Himalaya von Kaschmir bis Kumaon. 294. Emberiza cia par subsp. nov. Wie E. eia cia, aber die Oberseite merklich lichter, was besonders im abgetragenen Gefieder auffällt, die Spitzen der mittlern Flügeldecken dagegen rotbräunlich, nicht so weißlich, Flügel länger: S etwa 88—91 mm. (Typus von E. cia par: Nr. 1767, bei Gudan, Transkaspien 13. V. 1892. N. Sarudny coll. C.) Mittleres Asien, vom nördlichen Kaukasus durch Transkaspien bis Turkestan, Afghanistan, Ost-Persien und Baluchistan, vielleicht im Winter bisweilen in N.-Indien. 2. % a ‘ Fringillidae. 185 "295. Emberiza cia godlewskii Taecz. Emberiza Godlewskii Taezanowski, Journ. f. Orn. 1874, p. 330 (Ostsibirien). Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. XII, Taf. 12. Unterscheidet sich sehr von den andern Formen von eia: Kopf und Hals sind bläulich aschgrau, Pileum mit dunkeln Schäften und an jeder Seite einem kastanienbraunen bis auf den Hals reichenden Streifen, Zügel und Bartstreif schwärzlich; Ohrgegend etwas dunkler, über derselben ein kastanienbrauner Streif. Maße sehr variabel, d Flügel 87’—95 mm in derselben Gegend. © auf Oberkopf und Vorderbrust gestrichelt, Kehle isabell. Öst-Sibirien, Mongolei bis Ala-Schan und Kansu, im Süden des Baikal- Sees, westlich bis Ost- Turkestan, im Winter in China (Ta-tsien-lu), einmal nörd- lich von Kaschmir im März erlegt. — Das Brutgebiet dieser Ammer ist nicht genau bekannt, doch scheint sie die andern cia-Formen nordöstlich zu ver- treten, daher ich sie als Subspezies aufzufassen vorschlage. Vielleicht lassen sich noch wieder hellere und dunklere Formen davon unterscheiden. Eier nach Nehrkorn wie die von E. cia cia. 296. Emberiza cioides cioides Brandt. Emberiza cioides Brandt, Bull. Seient. Acad. Imper. St. Petersb. 1843, I, p.363 (Sibirien). Abbild.: Ibis 1889, Taf. X, Dresser, B. Europe, IX, Taf. 683. Sad. Pileum und Öhrgegend vom Auge an kastanienbraun, Federn des ersteren an den Spitzen etwas schwärzlich und im frischen Herbstgefieder breit hell aschbräunlich, die der letzteren nur schmal aschgrau gesäumt. Zügel und Wangenstreif schwarz. Ein über den Zügeln beeinnender Super- eiliarstreif und ein anderer von den Mundwinkeln bis unter die OÖhrgegend hinziehender grauweiß. Rücken rotbraun mit dunkelschwarzbraunen Streifen und breiten aschbräunlichen Rändern, die sich m der Brutzeit großenteils abnutzen. Bürzel und Obersehwanzdecken zimmtartig rotbraun, im frischen Gefieder, mit schmalen, helleren Säumen. Schwingen schwarzbraun, Hand- schwingen mit schmalen weißlichbraunen, Armsehwingen mit rotbraunen, an den inneren viel breiteren Außen-, alle mit weißlichbraunen Innensäumen. Kleine Oberflügeldecken aschbraun mit aschgrauen Säumen, mittlere und große dunkel- braun mit hellrostbräunlichen Spitzen und subterminalen braunroten Flecken. Äußere zwei Steuerfederpaare weiß mit schwärzlichem Schaft und an der äußersten weniger ausgedehntem, an der inneren Fahne bis zur Hälfte oder weiter schräg hinauflaufenden braunschwarzem Wurzelfleck, die nächsten drei Paare schwarz- braun mit schmalem, hellen Außensaum, das mittelste ringsum mit sehr breiten braunroten Säumen. Kehle und Halsseiten hellgrau, an den vordern Halsseiten ein weißer Fleck. Kropfgegend kastanienbraun mit breiten, hell aschbräunlichfahlen Säumen. Übrige Unterseite rostgelblichweiß, die Seiten ausgedehnt bräunlich zimmtfarben, an den Weichen undeutliche dunklere Streifung. Unterschwanzdecken weiß mit röstlichem Schimmer, Unterflügel- decken weiß. Schnabel dunkel hornfarbig, Unterschnabel heller, Füße braun, Läufe heller. Flügel etwa 84—88, Schwanz etwa 84, Schnabel 9—10, Lauf 18.5—19.6 mm. O0 kleiner, Oberseite graubräunlicher, Pileum dunkler, die Federmitten dunkelbraun, die Federn der Kropfgegend nur an der Wurzel, und auch dort heller rotbraun, nicht lebhaft kastanienbraun. Flügel etwa 78—80 mm. 186 Fringillidae. West-Sibirien und Turkestan. Genaue Grenze nach O. nicht sicher, doch scheinen typische cioides bis Daurien zu gehen, und am Altai- und Baikal-See allein vorzukommen, auch scheint es im mittlern Sibirien Über- gänge zu geben. Sehr hoch nach Norden geht die Form nicht. Stand-, Strieh- und teilweiser Zugvogel. Bewohner offenen, buschigen Landes, aber nicht von Wäldern. Nest echtes Ammernest, am Boden. Die 4—5 Eier sind denen von E. cia gleich oder sehr ähnlich, manchmal aber mehr gefleeckt, meist auch etwas größer: 20.5 ><16, 19 >< 15.2, 19.5 >< 15.6, 19.6 >< 15, 20 > 14.8—15.4, 20.1 >< 15, 21><16, 21.5 >< 16.2 mm. Gesang zweistrophig, angenehm, melodiös. 297. Emberiza cioides castaneiceps Moore. Emberiza castaneiceps Moore, Proc. Zool. Soc. London 1855, p.215 (China). Merklich kleiner und rötlicher. Der Unterschied in der Größe ist auffallend genug, wenn man nur wirklich Exemplare der beiden Formen und JS mit S, oO mit © vergleicht, die viel rötlichere Färbung im frischen Herbst- kleide verborgen, im abgetragenen Gefieder aber sehr deutlich. Flügel der So 78—82, der Q 73—76 mm. Bewohnt das östlichste Sibirien (den untern Amur und Ussuri, die Insel Askold), die Mandschurei und Korea, überwintert in China. Genaue Grenze nach W. nicht bestimmt, doch kommt am Baikal-See und in Daurien schon E. ce. eioides vor. (Im November 1886 in England erbeutet.) 298. Emberiza cioides ciopsis Bp. Emberiza ciopsis Bonaparte, Consp. Av. I, p.466 (1850-—- Japan). Emberiza cioides ijimae Stejneger, Proceed. U. S. Nat. Mus. XVI, p. 638 (1894— Insel Tschusima). Abbild.: Temm. & Schlegel, Fauna Japonica, Taf. 59, unter dem Namen cioides. Unterscheidet sich von den andern Subspezies der Art im männlichen (reschlecht durch braunschwarze anstatt kastanienbraune Ohrgegend, die nur im frischen Gefieder mehr oder minder tiefbraun ist, dunkler kastanienbraune Grundfarbe auf dem Kopfe (abgerieben tief kastanienbraun), weniger aus- gedehnten, aber viel dunkler braunen (nicht blasseren wie Dresser sagt!) Kropffleck, oft auch kürzere Flügel, die beim J nur etwa 76—81 mm betragen. © wie das von #. e. castaneiceps, nur die Mittelstreifen auf Kopf und Rücken dunkler. Japan, häufig auf Jesso und Hondo brütend, sowie auf Tschusima, wo sie völlig denen aus Japan gleichen. Nest auf oder nahe über dem Boden, Eier wie die von E. c. cioides, nach Nehrkorn 22 >< 16.5 mm. / 299. Emberiza jankowskii Taez. (Fragliche Art.) Eimberiza jankowskii Taczanowski, Ibis 1888, p. 317. Taf. 8 (Sidemi). Im allgemeinen #. cioides ähnlich, ist aber kleiner, die Oberseite ist viel heller, die -Kopfseiten, namentlich die Ohrdecken, sind weiß, die Unter- seite ist heller und mehr. graulich, mit einem kastanienbraunen Fleck in der Mitte des Unterkörpers, aber ohne kastanienbraune Farbe an der Brust. Fringillidae. 187 Ein einziges Stück vom Sidemi, an der Grenze von Korea und der chinesischen Mandschurei bekannt. Es läßt sich mit keiner der bekannten Formen vereinigen, aber es ist schwer zu glauben, dab ein solcher Vogel in jener Gegend nie wieder gefunden sein sollte. Die Zukunft muß lehren, ob es sich um eine wirkliche Art, Aberration, Bastard (?) oder was sonst handelt. 300. Emberiza fucata fucata Pall. Imberiza fucata Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III. p. 698 (1776— „Ad Ononem et Ingodam in ripis“). Abbildungen: Temm. & Schleg., Fauna Japonica, Taf. 57, Gould, B. Asia V, Taf. 9 & B. Europe III, Taf. 178. Jad. Oberkopf grau mit schwarzen Schaftstreifen, Rücken braun mit sehr breiten schwarzen, Bürzel braunrot mit einigen braunen Streifen. Schwingen dunkelbraun mit schmalen rostbraunen Außensäumen, innere Armschwingen schwarz mit breiten hellrostbraunen Säumen. Außeres Steuer- federpaar mit dem üblichen, keilförmigen weißen Längsfelde, das nächste aber nur mit kurzem weißen Keilfleck an der Spitze. Kleine Flügeldecken hell rotbraun, mittlere und große schwarz mit hell rostbraunen Spitzen. Ohrdecken lebhaft kastanienbraun. Kehle weiß mit rahmfarbenem Schimmer, an den Kehlseiten je ein schwarzer, durch eine breite schwarze Fleckenreihe über die Kropfgegend hin verbundener Streif. Uber die Vorderbrust zieht sich ein braunrotes, in der Mitte etwas unterbrochenes Band. Brust und Unter- körper weißlich rahmfarben, Seiten braun gestreift. Unterflügeldecken weib- lieh. Oberschnabel schwarzbraun, Untersehnabel hellbraun, Iris braun, Füße fleischfarben. Flügel 74—78, Schwanz 75—77!/,, Lauf 41—43, Schnabel etwa 11—12'/, mm. 9 etwas kleiner, Oberkopf bräunlicher, schwarze und braunrote Zeichnungen an Kehlseiten, Kropf und Vorderbrust beschränkter. Im Herbstkleide ist in beiden Geschlechtern der Oberkopf durch rotbraune Säume ganz bräunlich, die Oberseite mehr rotbräunlich, die schwarze und rotbraune Zeichnung an Kropf und Vorderbrust durch gelbbräunliche Ränder etwas verborgen, Brust und Unterkörper rostgelb. S.0.-Sibirien (südliches Daurien, Ussuri), Mandschurei, Korea, Japan, Nord-China, Wintervogel durch ganz Süd-China bis Hainan und Hinter-Indien. Bewohnt offenes steiniges, mit niederm Buschwerk bestandenes Gelände und hat einen der besten und längsten aller Ammerngesänge. Nest am Boden oder nahe darüber, 4—6 Eier im Juni. Diese sind denen der weißen Bachstelze (Motacilla alba) ähnlich, blaßgrünlich bis weiß mit mattbraunen, dunkelgrauen und fuchsigen Flecken dieht bedeckt, ohne Kritzel und Haarzüge. Maße 17.4—19.6 ><14.7--15.6 (Taeza- nowski), 19—23 ><16 mm (Nehrkorn). ' 301. Emberiza fucata arcuata Sharpe. Emberiza arcuata Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XII, p.494, im Text (1888— Himalaya). Das S unterscheidet sich auf den ersten Blick durch einförmig braun- ‚rote Schulterfedern, den mehr braunroten Rücken, und lebhafter und aus- gedehnter lebhaft zimmetartig braunrote Brust- und Körperseiten. Himalaya von Kaschmir bis Assam. 188 Fringillidae. Brütet im Himalaya in Höhen von 6—8000 engl. Fuß, im Mai und Juni. Die 4 Eier sind grünlichgrau, über und über rotbraun oder purpurbraun gefleckt. Sie messen etwa 20.7 x 15 mm. 302. Emberiza rustica Pall. Waldammer. Emberiza rustica Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p. 698 (1776— „In salicetis Davuriae“). Emberiza lesbia Gmelin, Syst. Nat. I, p.882 (1788— ex Buffon & Daubenton Pl. enl. 656 fie.2: Provence. Irrtümlich für E. fucata gehalten!) Emberiza borealis Zetterstedt, Resa Sver. och Norr. Lappm. I, p.107, Taf.1, 2 (1822 — Haparanda). Engl.: Rustie Bunting. Schwed.: Videsparf. Jad. Oberkopf und Kopfseiten schwarz, breiter Postokularstreif und kleiner Fleck im Genick weiß, Hinterhals, Bürzel und Oberschwanzdecken braunrot mit weißgrauen Säumen, Rückenfedern braunrot mit schwarzen Mittelstreifen und rostgelblichen Säumen. Schwingen und Schwanz dunkel- braun mit fahlbraunen Säumen, die beiden äußern Steuerfedern mit den üblichen weißen Längsfeldern, am äußersten Paare am ausgedehntesten. Unterseite weib, Kinn oft schwarz, breites Band über die Kropfgegend und reichliche Seitenfleckung rostrot. Unterflügeldecken weiß. Im Herbstkleide haben das Schwarz des Kopfes, das Braunrot und die ganze Oberseite fahl- braune Ränder, wodurch das Gesamtaussehen ein wesentlich anderes wird. Flügel 771,—83, Schwanz 62—63, Lauf etwa 19, Schnabel 20—21.5 mm. O kleiner (Flügel etwa 5 mm kürzer), Oberkopf schwarzbraun mit fahlbraunen Säumen, die auch in der Brutzeit nie ganz verschwinden, das Kropfband nicht komplett, sondern aus einer Fleckenreihe bestehend, Kehle etwas gelblich, an den Kehlseiten ein schwärzlicher Streif, Ohrdecken braun. Sonst dem Herbstkleide des 9 ähnlich. Von Kamtschatka und Ost-Sibimien bis Ost-Finnland, wo sie noch regelmäbig brütet. Auf der Wanderung zieht sie durch die Mandschurei und Mongolei, nach China und Japan, Turkestan, erscheint bisweilen in Schweden, vereinzelt in vsterreich, Deutschland, Helgoland (mehr als ein Dutzend Male), Italien, Süd-Frankreich, Holland und in England (etwa dreimal). Bewohner feuchten, busch- und baumreichen Geländes. Das leicht gebaute Nest steht auf oder nahe dem Erdboden und besteht meist aus Grashalmen. Im Juni findet man die 5—6 Eier, die fälschlich als denen des Rohrammer ähnelnd beschrieben wurden. Sie erinnern viel mehr an Bachstelzeneier, sind auf bleigrauem oder grünlich- grauem, seltener olivenbräunlichem bis rötlichem Grunde, über und über mit wolken- artigen bräunlichgrauen Längsflecken bedeckt. Haarlinien und Schnörkel fehlen. Maße nach Sandman (Rey) durchschnittlich 20.57 ><15.01, Maximum 21.8><15.2 und 21.3>< 15.3, Minimum 19><14 mm. Gewicht 0.117 g. 303. Emberiza pusilla Pall. Zwergammer. Emberiza pusilla Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs Ill, p. 697 (1776 — Daurische Alpen). Emberiza Durazzi Bonaparte, Fauna Ital., Uecelli, Taf. 35, Fig. 1,2 und Text (1832—41 Ligurien). Oeyris oinops Hodeson, Proc. Zool. Soe. London 1845, p.35 (Nepal). Engl.: Little Buntine. Italien: Zigolo minore. Franz.: Bruant nain. Schwed.: Dvägsparf. Fringillidae. 189 Sad. Mitte des Oberkopfes bis auf den Nacken, ganze Kopfseiten mit Einschluß der Ohrdecken und Zügel braunrot. An beiden Seiten des Pileum von den Zügeln bis zum Hinterhalse ein breiter schwarzer Streif, hinter den Öhrdecken ein schwarzer Bogen. Rückenfedern und Schulterfittiche in der Mitte schwarz, daneben .braunrot, dann hellbraun, Bürzelfedern und Ober- schwanzdecken braungrau, in der Mitte dunkelbraun. Schwingen dunkelbraun mit schmalen, hellbraunen Rändern, die inneren Armschwingen dunkler, fast schwarz, mit breiteren und mehr rotbraunen Säumen. Kleine Oberflügeldecken braungrau, mittlere und große schwarzbraun mit weiblich fahlbraunen Spitzen. Steuerfedern dunkelbraun mit graubraunen Rändern, das äußerste Paar mit dem bei den meisten Ammern vorkommenden, den größern Teil der Feder einnehmenden, zweites Paar nur mit sehr schmalem, weißen Längsstreif. Unterseite weiß, an den Seiten der Kehle eine schwarze Fleckenreihe, Brust und Seiten mit schwarzen, an der Brust pfeilspitzenförmigen Streifen, oberer Teil der Kehle meist, aber nicht immer, rostrot. Unterflügeldecken und Achselfedern weiß. Oberschnabel dunkel-, Unterschnabel hellbraun. Iris braun, Füße hellbraun. Im frischvermauserten Herbstkleide ist das Braunrot am Kopfe heller, das Schwarz halbverdeckt, die ganze Oberseite mit Rost- braun überzogen, im abgetragenen Sommerkleide das Rotbraun und Schwarz reiner, scharf getrennt, der Rücken natürlich durch das Abnutzen der Feder- seiten schwärzer, am ÖOberrücken treten vorher verborgene weiße Flecke zu Tage. Flügel 72—76, Schwanz etwa 60, Lauf etwa 17—18, Schnabel 10 mm. © wie d, nur etwas kleiner, Flügel meist nur 69—71l mm. Juv.: Oben hellrostbräunlich, breit schwarzgestreift, Kopf sehr rostfarben, Ohrdecken rot- braun, Unterseite weiß mit rostfarbenem Schimmer, schwarzgestreift, Mitte des Unterkörpers ungestreift. Nord-Rußbland bis zum ÖOnega und durch ganz Sibirien bis zur Amur- Mündung, Turkestan und Mongolei. — Im Winter dureh China bis Nord-Indien und Birmah, vereinzelt nach den Andamanen und Philippinen, sowie im westlichen Europa: Ostpreußen, Süd-Schweden, Holland, Belgien, Helgoland, Frankreich, dreimal in England, auch öfter in Italien, Österreich, Kleinasien und Aleier. Bewohner bebuschter Gegenden, namentlich sumpfiger Wälder und Ufergelände. Die Lockstimme wird als ein leises tick tick tick, der Gesang als melodisch, mehr dem eines Rotkehlchens als einer Ammer ähnelnd bezeichnet. Unter den Eiern finden wir äußerst verschiedene Typen. Einige ähneln nach Popham ganz denen von E. schoeniclus, andre denen von E. spodocephala, andre den grünen Varietäten von E. rustica. Middendorf fand schon vor langen Jahren dieselbe Tatsache, daß nämlich zwei Gelege (die Weibchen in beiden Fällen erlegt!) einander durchaus unähnlich waren. Maße 17.5 >< 14, 20 >< 14, 20.2 >< 14.3 mm, Gewicht 0.1380 &. Das Nest steht am Boden und ist mit feinen Gräsern und Haaren gefüttert, das Gelege besteht aus 4—6 Eiern. ' 304. Emberiza chrysophrys Pall. Emberiza chrysophrys Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p.698 (1776— Daurische Alpen). Abbildungen: Dresser, B. Europe IV, Taf. 212, Neuer Naumann, III, Taf. 22. Jad. Oberkopf und Kopfseiten schwarz, die schwarze Kappe in der - Mitte durch einen von der Stirn zum Nacken reichenden, schmalen rein- - weißen Streifen geteilt. Uber dem Auge ein breiter zitronengelber Streif, 190 Fringillidae. die ganze übrige Oberseite braun mit schwarzbraunen Längsflecken, die einzelnen Federn braun mit breiter schwarzbrauner Mittellinie, die auf dem Bürzel und den Oberschwanzdecken undeutlich sind, sodaß diese Teile fast einfarbig erscheinen. Schwingen schwarzbraun, Innen- und Außenfahnen mit schmalen hellgraubraunen Säumen. Schwanz deutlich ausgeschnitten, Steuer- federn schwarzbraun, das mittelste Paar mehr braun, das äußerste mit der Wurzelhälfte der Außenfahne und etwa der Hälfte der Innenfahne dem Schafte entlang weiß, das zweite Paar von außen gerechnet mit langem keil- förmigen, dem Schafte entlang laufenden weißen Streifen an der Innenfahne, das dritte entweder einfarbig schwarzbraun oder mit einem schmalen weißen Strich nahe der Spitze der Innenfahne. Unterseite weiß, an den Kehlseiten ein schmaler schwarzer Bartstreif. Vorderbrust hell rostbräunlich mit dunkel- braunen Schaftstreifen, Körperseiten ebenso. Iris braun, Schnabel dunkel hornbraun, nach der Wurzel des Unterschnabels zu hellbraun, Füße bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 80, Schwanz 63, Lauf 20, Schnabel 11 mm. Oad.: Oberkopf und Kopfseiten braun, der Mittelstreif in der Kopfmitte nicht so scharf begrenzt, Unterseite an den Seiten mehr gestreift, Kehlmitte mit einigen braunen Flecken. Rücken, Bürzel und Oberschwanzdecken mehr rotbraun. Etwas kleiner. Sonst wie Sad. Juv. dem Oad. ähnlich, aber Kehle und Brust mit schwarzbraunen, länglichen Flecken, Schwingensäume und Steuerfedern mehr rostfarben. Bewohnerin des östlichen Sibiriens: Daurien, Tarei-Nor, an den Flüssen Argun und Willni, Insel Askold. Im nördlichen und mittleren China (Jangtse- Kiang) überwinternd, bei Pekin im Herbst und Frühling durchziehend. Soll bei Lille und in Luxemburg je einmal erbeutet sein (über die teilweise wider- sprechenden Angaben s. Neuausgabe des „Naumann“ III, p. 202). Lebt in buschreichem Gelände, besonders in Weidengebüsch. Lockruf zippend, nach Radde sanfter und mehr pfeifend, als bei andern Ammern. Gesang angenehm. Fortpflanzung unbekannt. 305. Emberiza striolata sahari Leväill. Emberiza Sahari Levaillant jun., Expl. Seient. de l’Algerie, Atlas, Ois. Taf. IX bis, Fig. 2 (1850— als typ. Lok. ist Algier anzunehmen, die Tafeln erschienen aber ohne Text). Fringillaria saharae 'ristram, Ibis 1859, p.295 (ex Bonaparte, Cat. Parzudaki, nomen nudum — M’zab, Algier, erste Beschreibung). Fringillaria Sahara Loche, Expl. Seient. de l’Algerie, Oiseaux I, p. 182. Sad. Oberkopf hellgrau mit bräunlichem Schimmer und schwarzen Streifen, Zügel und Streif hinter dem Auge schwärzlich, darüber ein schmaler, weißer, schwarzgefleckter Superciliarstreif, Ohrdecken schwarzbraun, Kinn und Kehle bis auf den Kropf grau und schwarz, jede Feder schwarz mit breiten hellgrauen Säumen. Rücken und Schulterfedern rotbraun mit dunkelbraunen, nicht scharf‘ begrenzten und nicht sehr scharf hervortretenden Federmitten, hintere Bürzelfedern und vordere ÖOberschwanzdecken einfarbig rotbraun. Flügeldecken rotbraun, die kleinen einfarbig, die großen mit schieferschwarzen Mittelstreifen, Schwingen schwarzbraun, außen und innen breit rötlich zimmt- braun gesäumt. Schwanz schwarzbraun, schmal rötlich zimmtfarben gesäumt. Brust, Unterschwanzdecken, Unterflügeldecken, Schenkelbefiederung und Unter- körper rötlich zimmtbraun. Iris bräunlich orange, Füße bräunlich fleisch- u ke, Dr re ee ee = u m ma u > a 7 2 U u en TEST Fringillidae. 191 farben, Oberschnabel schwarzbraun, Unterschnabel hell bräunlich fleischfarben. Flügel 75—80, Schwanz 65—70, Lauf etwa 18—19, Schnabel 10—11 mm. In der Brutzeit wird das Rotbraun etwas heller, auf Kopf, Kehle und Kropf aber tritt infolge des Abnutzens der hellgrauen Federsäume das Schwarz mehr hervor. © etwas kleiner, das Rotbraun nicht ganz so lebhaft, der Kopf nicht hellgrau, sondern graulich zimmtbraun mit schwärzlichen Streifen, Kehle schmutzig zimmtbräunlich. Das Gefieder wird im Frühjahr sehr viel blasser. N.W.-Afrika: Tunis, Algier, Marokko. In Tunis und Algier nur südlich des Atlas, in Marokko aber nördlich desselben, in Marakesch, Mogador, Mazagan (in letzterer Stadt aber nicht Brutvogel), im Norden (z. B. bei Tanger) fehlend. (Angeblich als Irrgast in S.-Spanien.) Bewohnt Oasen, Dörfer, Städte, Brunnen und felsige Sahara. Überaus vertraut, so zahnı wie wenig andre Vögel. Der Gesang kann ein Mittelding zwischen Finken- schlag und zwitschernder Ammerstrophe genannt werden. Das ordentlich und fest- gebaute Nest wird unter Dächern, an Mauern, auf Balken in Häusern, in Brunnen- wänden, an Felsen und unter Steinen angelegt. Es enthält im April und März 3, selten 4, Eier, die zartschalig, fast glanzlos sind. Sie sind grünlich oder gelblich weiß mit lebhaft lehmbraunen Flecken und Punkten und matt violettgrauen Schalenflecken, meist nicht allzu dicht gezeichnet. Sie sind der Größe des Vogels angemessen, 18 >< 13, 18 ><14, 19><15, 19><14, 19 ><14.5, 20 ><14, 20 >< 13.5 mm. 306. Emberiza striolata striolata (Licht.). Fringilla striolata Lichtenstein, Verz. Doubl. zool. Mus. Berlin, p.24 (1823— Ambukol in Nubien). Glyeispina striolata crassirostris & tenuirostris A. E. Brehm, Verz. Sammlung, p. 9 (1866— nomina nuda!). Ähnlich F. striolata sahari, aber die Oberseite viel hlasser, die Federn des Rückens mit helleren, mehr graulichen Rändern und etwas deutlicher schwarzbraun gestreift. In der Mitte des Öberkopfes kann man oft, be- sonders im abgetragenen Gefieder, einen weißen Längsstreif erkennen, der bei E. s. sahari nicht markiert ist. Flügel 9 75—79 mm. „Standvogel im mittleren und südlichen Nubien, in Kordofan, am Atbara und in den Gebirgen der Hadendoa- und Bischarin- Araber, nördlich bis zum 20° nördl. Breite“. (Heuglin). Standvogel in N.W.-Indien, vom Punjab bis Sindh und Cutch, östlich bis Saugor; Baluchistan, Süd- Persien bis Palästina und Arabien. Im Gegensatze zu dem vorzugsweise Städte und Dörfer bewohnenden Vertreter in N.W.-Afrika (E. str. sahari) lebt diese Form in menschenarmen Steppen und vegetationsarmen Felsbergen, wie der Bajuda-Steppe, den Aravalli-Hügeln in Rajputana, wo sie besonders bei Ajmir häufig ist, und ist lange nicht so vertraut und zahm, sondern duckt sich hinter Steinen, Grasbüscheln, Euphorbiastöcken, bis man fast auf sie tritt, und huscht dann davon. Das Nest besteht in Rajputana aus dornigen Akazienzweiglein und trockenem Gras, und ist innen mit feineren Halmen und Federn gefüttert. Es enthält (in Indien) im November und Dezember, wahrscheinlich aber auch noch im Juni ein erstes (oder zweites) Mal etwa 3 Eier, die denen von E. str. sahari ähneln. Sie messen zirka 18.5 >< 12.7 mm. 307. Emberiza variabilis Temm. Emberiza variabilis Temminck, Pl. Col. 583 (1835— Nord-Japan). Zonotrichia musica Kittlitz, Denkwürd. Reise II, p.201 (1858— zwischen Peter-Pauls- Hafen und Awatscha auf Kamtschatka). 192 Fringillidae. Jad. Oberseite schiefergrau, im frischen Gefieder mit braunen und gelblichbraunen Federspitzen, Rücken und Schulterfittiche mit schwarzen Längsflecken und breiten rostgelben Säumen. Kleine Flügeldecken dunkel aschgrau, in frischem Gefieder mit rostgelblichen Säumen, mittlere und große schieferschwarz mit grauen Säumen und rostgelblichen Spitzen. Schwingen schieferfarben mit bräunlichen Außensäumen, innere Armschwingen mit breitern und mehr rostgelblichen Säumen. Schwanz schieferfarben, ohne Weib, das mittelste Steuerfederpaar bräunlich, oft fuchsig braun. Unterseite aschgrau, Mitte des Unterkörpers und Säume der Unterschwanzdecken weißlich. Ober- schnabel schwarzbraun, Unterschnabel hellbraun, Füße bräunlich fleischfarben, Iris braun. Flügel 85--92, Schwanz etwa 75, Lauf etwa 22, Schnabel 13 mm. 0 kleiner (Flügel 80—88), an den Seiten des Pileum ein rost- brauner Streif, Rücken mehr mit Rotbraun überzogen, Bürzel und Ober- schwanzdecken mit fuchsigbraunen Federspitzen, sodaß diese Teile ganz rot- braun aussehen, Unterseite graulichweiß mehr oder minder unregelmäßig braungestreift und mit hellern Federspitzen, Mitte des Unterkörpers weiß. Junge Vögel sind oben und unten schwarzbraun gestreift. — Sehr abweichende Form der Gattung, an nordamerikanische Formen erinnernd. Bewohner der großen Inseln Japans und der Kurilen-Insel Iturup (Münchener Museum), auch mehrere Male auf Kamtschatka, Askold, der Berings-Insel und in der Ebene des Sungatschi gefunden. Seltene Art. Lebensweise und Fortpflanzung scheinen nicht beschrieben zu sein. 308. Emberiza tristrami Swinh. Emberiza tristrami Swinhoe, Proc. Zool. Soe. London 1870, p. 441 (Amoy in China). Emberiza quinquelineata Taczanowski. Journ. f. Orn. 1874, p.323 (Argun — ex David M.S., nomen nudum! Synonym von fristrami teste David & Oustalet). (Abbildung fehlt.) Jad. Kopf bis auf den Hinterhals schwarz, eine etwas unregelmäßige Mittellinie und Supereiliarstreifen weiß. Kopfseiten schwarz. Streif vom Mundwinkel abwärts weißlich. Rückenfedern graubraun mit braunschwarzen Mittelstreifen; längs der Rückenmitte ein etwas unregelmäßiger rotbrauner Streif. Bürzel und Oberschwanzdecken dunkel zimmtfarben. Schwingen dunkelbraun mit hellbraunen Außensäumen, innere Armschwingen dunkler und außen breit zimmtbraun gesäumt, Innensäume aller Schwingen hell aschbräunlich. Steuerfedern schwarzbraun, das mittelste Paar zimmtbraun, kleine Öberflügeldecken graubraun, mittlere mit fahlen Endsäumen, große schwärzlich mit graulichen Säumen, das äußerste mit dem üblichen breiten keilförmigen, das nächste mit sehr schmalem weißen Längsstreif in der Mitte der Endhälfte. Kehle schwarz. Unterkörper weiß, Kropfgegend und Seiten hellrostbraun. Iris dunkelbraun, Oberschnabel braun, Unterschnabel gelb- bräunlich, Füße rötlich fleischfarben. Flügel 72—73, Schwanz etwa 54, Lauf 20, Schnabel 10 mm. 9: das Weiß der Kopfstreifen weniger rein, Kopfseiten braun, nur über der Ohrgegend etwas schwarz. Kehle weiß mit bräunlichem Schimmer, an jeder Seite derselben ein dunkelbrauner Streif. Kropfgegend und Seiten hell rosthraun mit dunkler rostbraunen Streifen. Süd-Daurien, am Amur und Ussuri und Korea. Wandert durch die Mandschurei und Nord-China in das mittlere und südliche China. Fringillidae. 193 Diese seltene Ammerart bewohnt waldreiches Gelände. Das Nest ähnelt dem von Emberiza eitrinella, die Eier ähneln denen von Emberiza hortulana, sind aber kleiner. Eier von der Ussuri-Mündung messen nach Taezanowski 18.5 >< 14.8, 19.3 >< 14.5, 19.3 >< 14.8 mm. 309. Emberiza yessoensis (Swinh.). Emberiza minor (non Midd!) Blakiston. Ibis 1863, p.99 („Hakodadi, Yesso“— erste Beschreibung). Schoenicola yessoönsis Swinhoe, Ibis 1874, p.161 (ex Blakiston Ibis 1863, p. 99). Abbild.: Ibis 1879, Taf. I, Fig. 2. Jad. Schnabel wie ein etwas längerer und stärkerer schoenielus-Schnabel. Oberkopf, Ohrdecken, ganze Kopfseiten und Kehle bis auf den Kropf schwarz, Oberkopf mit kastanienbraunen Federrändern, Mitte des Oberkopfes mit teil- weise sich abnutzendem zimmtbräunlichen Streifen, im frischen Gefieder mit hellbräunlichem Superciliarstreif, die ganze Kehle mit breiten, hellgrau- bräunlichen Spitzen, die sich ganz abnutzen. Hinterhals rötlich zimmtbraun, frisch mit graubräunlichen Säumen, hinter den Ohrdecken bis auf die Hals- seiten ein weiblicher Fleck. Rücken breit schwarzgestreift, jede Feder im frischen Zustande in der Mitte schwarz mit rotbrauner Einfassung und bräunlichweißen Außensäumen. Hand- und äußere Armschwingen dunkel aschgrau mit zimmtbraunen Außbensäumen; Außenfahnen der inneren Arm- schwingen rötlichzimmtbraun mit großem schwarzen Basalfleck und licht rahm- farbenen Außensäumen, Innenfahnen bis etwas über den Schaft hinaus schwarz mit lebhaft rötlich-zimmtfarbenen Spitzen. Kleinste Oberflügeldecken asch- grau, mittlere und große schwarz mit sehr breiten, fast die ganze Feder einnehmenden lebhaft rötlich zimmtfarbenen Rändern. Bürzel und Ober- schwanzdeeken zimmtfarben, frisch mit helleren Säumen. Mittelstes Steuer- federpaar an den Außenfahnen ganz zimmtfarben, Innenfahnen grau mit zimmtfarbenem Anflug und ebensolchen Außensäumen, übrige Steuerfedern schwarzbraun mit braunen Säumen, äußeres Paar mit großem weißen Längs- fleck wie die Rohrammern, vorletztes nur mit weißem dreieckigen Längsfleck ‘an der Innenfahne, Außenfahne ohne weiß. Unterseite vom Kropf bis zu den Unterschwanzdecken licht zimmtfarben, Mitte des Unterkörpers weiblich, Brustseiten mit scharfen, breiten, Weichen mit weniger hervortretenden kastanienrotbraunen Streifen. Unterflügeldecken und Axillaren weiß. Iris braun, Schnabel dunkelbraun, Unterschnabel heller, Füße hellrötlichbraun. Flügel etwa 68, der Abstand von der Flügelspitze zu der der längsten Arm- schwingen etwa 12, Schwanz etwa 64, Schnabel etwa 10, Lauf 20—21 mm. oO etwas kleiner, Pileum mehr braun, Kehle hell zimmtfarben mit zwei schwärzlichen Bartstreifen. Japan (Jesso und Hondo), vielleicht nur auf Jesso brütend. (E. yessoönsis ist keineswegs eine Form von #. schoenielus, denn erstens brütet sie im gleichen Gebiete mit einer solchen, zweitens ist sie durch die sehr kurzen, breiten Flügel, gänzliches Fehlen der weißen _Wangenstreifen und des weißen Hinterhalses, sowie einfarbig zimmt- farbenen Bürzel sehr wesentlich verschieden. #. yessoönsis dürfte nächst- ‚verwandt mit iristrami sein.) E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 13 A 194 Fringillidae. 310. Emberiza pallasi (Cab.). Oynchramus Pallasi Cabanis, Mus. Hein.I, p. 130 (1851— ex Pallas Emberiza Schoeniclus $, Zoogr. Rosso-Asiat. II, p.48: Transbaikalien, besonders in Weidendickichten am Finsse Selenga).') Emberiza polaris Middendorff, Sibir. Re II, p.146 (1851— Boganida). Emberiza schoeniclus var. minor Middendorff, Sibir. Reise Il. p.144 (1851 — Stanowoj- Gebirge bis Udskoj-Ostrog überall). Emberiza canescens Swinhoe, Ibis 1860, p.62 (Amoy in China). Emberiza Alleonis Vian, Rev. & Mag. Zool 1869, p. 97 (Daurien -und wiederum ex Pallas E. Schoeniclus 8). Abbild.: Ibis 1879, Taf. I, als E. passerina. Eine kleine Rohrammer mit dünnem, spitzen Schnabel und bräunlich aschgrauen anstatt rotbraunen kleinen Oberflügeldecken, was beim Sad. im abgetragenen Frühlingskleide am auffallendsten, aber auch beim frisch vermauserten © im Herbste zu bemerken ist, da diese Federn dort graubraun, keineswegs aber rotbraun sind. Das abgetragene GC ist auf dem Rücken sehr schwarz mit sehr hellen, fast weißlichen, rostbräunlichen Feder- rändern. Das frische Herbstkleid ist ziemlich licht und rostfarben. Die beiden äußern Steuerfedern haben meist einen großen Teil der Außenfahne weiß. Flügel Sad. 72—73.5 mm. — Da (vgl. Taczanowski u. a. Autoren) in O.-Sibirien sowohl eine Form von schoeniclus als pallasi heimisch zu sein scheinen, müssen wir letztere als Art auffassen. Die grauen kleinen Flügel- decken bieten ein scharfes Merkmal dar. Brütet im östlichen Sibirien. Genaue Grenze gegen Westen nicht ermittelt, doch trafen Seebohm und Harvie-Brown sie schon einzeln am Jenissei. Wie weit nach Norden ebenfalls noch nicht sicher, doch fand Hall keine an der untern Lena. Häufig in Daurien, Ussurien (Khanka-See), bei Oudskoi Östrog, im Stanowoi-Gebirge, an der Boganida und am Baikal-See. — Über- wintert in der Mandschurei, der Mongolei, im nördlichen und mittleren China und Korea, angeblich auch zur Zugzeit in Teilen von Turkestan. Lebensweise wie die der schoeniclus-Formen, auch die Eier ebenso gezeichnet, aber kleiner. 3ll1. Emberiza schoeniclus schoeniclus (L.).”) (Fig. 37.) Rohrammer. Fringilla Schoeniclus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 182 (1758— „Habitat in Europa.“ Typische Lokalität Schweden, denn Linne bezieht sich in erster Linie auf Fauna Suecica 211). !) Diese Form wird meist fälschlich als E. passerina bezeichnet, denn E. passerina wird ausdrücklich mit rostroten kleinen Flügeldecken beschrieben, E. schoeniclus 8 aber mit grauen. Außerdem stimmte ja die Lokalität nicht! (8. unter schoeniclus.) ?) Die Gruppe der Rohrammer-artigen Vögel bietet z. Z. noch mancherlei Schwierigkeiten dar. Die Formen derselben sind noch nicht genügend untersucht worden, die Angaben in der vorhandenen Literatur oft falsch und irreführend. Die Schnäbel variieren von den dünnen, spitzen der eigentlichen Rohrammern (schoeniclus} bis zu dem hochgewölbten,- breiten, an der Spitze runden („bee bombe“) der gimpel- schnäbligen Rohrammer (pyrrhuloides), in den Formen palustris, canneti u. a. m. merk- würdige Mittelstufen zeigend. Flüchtige Beobachter haben daraus folgern wollen, daß En ne ee Pe) R, Fringillidae. 195 Emberiza provincialis Gmelin, Syst. Nat. IL, p. 881 (1788— ex Buffon & Daubenton PI. Enl. 656 fig. 1: Provence. Bisher irrtümlich für E. rustica gehalten!) ? Emberiza arundinacea S. G. Gmelin, Reise Russl. II, p.175 (1774— Astrachan. Wird stets als Synonym von schoeniclus zitiert, die aber Gmelin auch kannte! Soll vielleicht pyrrhuloides sein!). Emberiza passerina Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reiehs I, p. 456 (1801— „Ad Jaicum autumno“, also S.-Rußland, Herbstkleid). Oynehramus stagnatilis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.301 (1831— „von Wien bis Kiel hinauf, wandert“). Cynchramus: septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 302 (1831-— „bewohnt das nördliche Europa“). Cynchramus pseudo-pyrrhuloides Brehm, Vogelfang, p. 115 (1855-— Triest). Cynchramus riparius Brehm, Vogelfang, p.115 (1855— Deutschland). Cynchramus stagnatilis, limicola, phragmitis, lacustris, alnorum, lapponicus, septentrienalis Brehm, Vogelfang, p.116 (1855— „von Lappland an in Deutschland“ — nur vage vergleichende Angaben über Allgemeingröße und Schnabelform). Oynehramus mierorhynchos Brehm, Vogelfang, p.116 (1855— „wandert sehr selten durch Deutschland“). Emberiza scotata Bonaparte, Rev. & Mag. Zool. 1857, p.164, Taf. 7 (Brescia — merk- würdige Aberration oder Artefakt, sicher aber nicht junge leucocephala, wie der Autor meint!). Emberiza schoeniclus Valloni Arrigoni, Atlante Ornitolog., p.267 (1902— kleine Varietät der Rohrammer benannt, augenscheinlich von Italien, typ! Lok. und Typus nicht angegeben, aber wohl bei Udine gesammelt). Engl.: Reed-Bunting, Reed-Sparrow. Franz.: Bruant des Roseaux. Ital.: Migliarino di palude. Schwed.: Säfsparf. Jad. Kopf, Kopfseiten und Kehle bis auf den Kropf schwarz, Kehle von den Kopfseiten durch einen weißen Wangenstreifen getrennt, von den Kopfseiten zieht sich ein breiter weißer Ring über das Genick hin. Rücken schwarz und rostbraun gestreift, Bürzel und Oberschwanzdecken aschgrau mit rostbraunen Streifen. Schwingen tiefbraun mit helleren, schmalen, an den Armschwingen breiteren und mehr rotbraunen Säumen, kleine Oberflügel- decken lebhaft rotbraun, mittlere braunschwarz mit lebhaft rotbraunem Spitzen- drittel, große braunschwarz mit breiten, hellrostbraunen Außensäumen. Mittleres Steuerfederpaar tiefbraun mit breiten rostbraunen Außensäumen, die nächsten beiden Paare schwarz, das vorletzte schwarz mit großem, langen, fast die halbe Feder entlang laufenden weißen Keilfleck an den Innenfahnen, die Außenfahne schwarz, meist mit sehr schmalem, leicht abgenutzten Außen- saum; das äußerste Steuerfederpaar weiß mit langem schwarzen Keilfleck am basalen Saumteile der Innenfahne, schwarzer äußerster Basis und Spitze alle diese Formen derart ineinander übergehen, daß man überhaupt nur 1—2 unter- scheiden kann, das ist aber falsch, denn trotz einer gewissen, das Studium etwas erschwerenden individuellen Aberration sind alle diese Formen in ihren Brut- gebieten recht konstant. Neuerdings hat man nun — im Gegensatze zu der ganz veralteten und unhaltbaren Auffassung, die diekschnäbligen Formen in eine besondre Gattung (Pyrrhulorhyncha Gigl.) zu stellen — alle als Subspezies einer Art ansehen wollen. Dem steht aber die Verbreitung im Wege, denn in vielen Ländern brüten dick- und dünnschnäblige Formen nebeneinander, z. B. in Italien schoeniclus und palustris (Salvadori, Giglioli, Arrigoni u. a.), in Griechenland canneti und reiseri, usw. Man muß daher 2 Arten, eine diekschnäblige (pyrrhuloides) und eine dünnschnäblige (schoeniclus), jede mit mehreren Unterarten, unterscheiden. 13* 196 Fringillidae. der Außenfahne. Unterseite vom Kropfe an weiß, Brust- und Körperseiten tiel- braun, Weichen noch stärker und schwärzlicher gestreift. Unterschwanz- und Unterflügeldecken weiß. Im Herbstkleide sind der schwarze Kopf und der weiße Halsring durch sehr breite hellrostbräunliche Federsäume fast ganz verdeckt, die Oberseite ist bräunlicher, verwischter, einförmiger, die Unterseite hat einen rost- farbenen Schimmer. Flügel 80—82, Schwanz etwa 69—70, Schnabel 9 mm lang, 5—5.5 hoch, 4—5.5 breit, Lauf etwa 20 mm lang. — Das © ist etwas kleiner, der Oberkopf ist rotbraun, die Mitte desselben mit lichteren Säumen, die Seiten mit schwärzlichen Schaftstreifen und einem breiten rahmfarbenen Super- eilium, Ohrgegend dunkel rotbraun, nach unten zu mehr schwarzbraun, Kehle röstlich rahmfarben mit schwarzbraunen, nach unten zu breiter werdenden Bart- streifen. Ohne weißes Halsband, nur an den Federwurzeln zeigt sich dort ein weißlicher Fleck. Kropfgegend und Körperseiten reichlich dunkel rotbraun gestreift. Im abgetragenen Sommerkleide ist der Vorderkopf dunkel, beinahe schwarz, die Oberseite viel dunkler. Juv. dem © ähnlich, aber oben mehr gelblich, nur der Kopf dunkler, mehr braun, Unterseite reichlicher und fast über und über gestreift. Brutvogel in Europa, mit Ausnahme des Südostens; britische Inseln (Hebriden, Orkneys, Großbritannien und Irland), Skandinavien und Nord- Rußland, Nord-Spanien und ganz Italien, in Südost-Europa nur bis in das nordwestliche Ungarn, im Osten jedenfalls bis West-Sibirien, nach Taeza- nowski u. a. m. durch ganz Sibirien bis Kamtschatka. Fast überall, noch im nördlichen Italien, Zugvogel, aber in Mittel- und Süd-Italien, sowie teilweise in dem milden Klima Englands, Stand- und Strichvogel. — Überwintert in Süd-Spanien, Italien, Südost-Europa, am Schwarzen Meere, in Kleinasien, der Türkei und Griechenland, in geringerer Anzahl in Nord-Afrika, sowie anscheinend in Asien bis in das nördliche Punjab in Indien. Wohnt immer am Wasser, wo Weiden und Erlen oder andre Büsche mit Rohr, Schilf und Binsen, oder auch Getreide abwechseln, auf dem Strich und Zuge trifft man sie aber auch an andern Orten. Man sieht sie meist auf niedern Büschen, Rohr und Schilf sitzen, nieht oft auf höhern Bäumen. Unruhig und munter, aber nieht eigentlich scheu. Lockstimme ein helles, hohes, gedehntes Zih oder Tschih, auch hört man ein leises Zirpen. Gesang ziemlich laut, den ammerartigen Charakter nicht verleugnend, von Naumann mit „zja, tit, tai, zississ-tai, zier, zississ“ übersetzt, wie mit Anstrengung hervorgequetscht. Nahrung allerhand Sämereien, namentlich die der Rohrarten und andrer Sumpfpflanzen, im Sommer größtenteils Käfer und andre Insekten. Nisten auf sumpfigem Terrain, besonders da, wo Salweiden und andre Weidenbüsche stehen. Das Nest steht meist am Boden, meist gut versteckt zwischen den Stämmen und Wurzeln der Weidenbüsche, auf Seggenkufen, im Gras oder zwischen Sumpfpflanzen, selten und nur wo diese sehr dicht stehen, einige Fuß über dem Boden. Es ist wie andre Ammernester nicht sehr gut gebaut, besteht aus Halmen, Stengeln, Schilfstücken, dürren Blättern, die Wände locker, meist mit Haaren und Pflanzenwolle ausgelegt. Die Eier unterscheiden sich von unsern andern Ammern-Eiern, denn sie sind braun, oft dunkel, wie Schokolade mit Milch, bräunlich oder hell bräunlichgrau, nur selten mit grünlich olivenartigem Schimmer. Die Zeichnungen sind charakteristisch, aber schwer zu beschreiben: die hieroglyphenartigen Figuren oder Schnörkel dick, die Flecke groß, plump, oft wie umwölkt oder verlaufen. Meist ist die Form ziemlich rund und dick, seltener spitz. Nach Rey messen 37 Eier seiner Sammlung im Durchschnitt 19.3 >< 14.3 mm, im Maximum 22 >< 15 bez. 19.5 >< 15.5, Minimum 17.75 >< 13.75 bez. 18>< 13.5 mm. Das Gewicht beträgt etwa 0.135 g. Brutzeit 12—14 Tage, das @ brütet meist allein, soll aber vom & in den Mittagstunden auf kurze Zeit abgelöst werden. Meist zwei Bruten im Jahr, die zweite manchmal bis in den August hinein. a ai; Fringillidae. 197 /- 312. Emberiza schoeniclus pallidior subsp. nov. Heller als E. sch. schoenielus, die Federränder auf der Oberseite hell- röstlich oder bräunlichweiß (anstatt rostbraun). Flügel etwas länger, 80—84, meist etwa 82 mm. (Typus im Mus. Tring CS Nr.1298, Aiderli in Turkestan 11. XI. 1899, gesammelt von Sarudny.) Im Münchener Museum (Hellmayr in litt.) vom Baikal-See. Sehr häufiger Wintervogel in Turkestan, ferner in Kaschgar und am Lob-Nor und mittlern Jang-tse-kiang vorkommend, im British Museum ein Stück von Omsk. — Brutgebiet noch nicht erforscht, aber vermutlich am Baikal-See. }- 313. Emberiza schoeniclus pyrrhulinus Swinh. (Fig. 38.) Emberiza pyrrhulinus Swinhoe, Ibis 1876, p.333, Taf. VII, 2 (Hakodate, Japan). Ein echter großwüchsiger Rohrammer, mit etwas dickerem Schnabel, der Oberschnabel etwas deutlicher gewölbt, aber nicht so hoch wie bei den pyrrhulordes- Formen, Färbung der Oberseite nicht so dunkelbräunlich, sondern mehr — —— ZEN R als Z S ”. e \ ex < z } h N EN Ki Figur 37. Figur 38. Figur 39. Figur 40. rotbräunlich, Rücken mit helleren Federrändern als bei #. s. schoenielus. Bürzel mit dunklen Schaftstreifen, Seiten mit schmalen, rotbraunen Streifen. Flügel Sad. etwa 86, Schnabel etwa 10, Schwanz etwa 70—71l mm. — Es war wohl nur der übel gewählte Name pyrrhulina, der einige Ornithologen verleitete, diese Form in die Nähe von pyrrhuloides, weit entfernt von schoeniehus, zu stellen, oder sie gar mit palustris zu identifizieren. Japan, wo sie auf Jesso und den Bergen von Hondo Brutvogel sein soll. — Im Winter mehr auf den japanischen Inseln verbreitet, von Schmacker's Sammlern auch bei Nanking in China erbeutet. (Diese Stücke wurden von Hartlaub irrtümlich als pyrrhuloides verzeichnet.) 314. Emberiza schoeniclus canneti (Brehm). (Fig. 39.) ?Schoenicola intermedia Bonaparte, Rev. Crit. Eur., p. 39, 164 (1850) & Consp. Av. I, p.465 (1850— ex Michahelles M.S. „Dalmatia“; nomen nudum!!). Cymehramus canneti Brehm, Vogelfang, p.115 (1855— Dalmatien). Abbild.: Neuausgabe des „Naumann“, III, Taf. 26. Der E. schoenielus schoenielus ähnlich, aber der Schnabel gewölbter, dieker, der Oberschnabel etwa so hoch wie der Unterschnabel, ersterer ganz gebogen, wenn auch nicht annähernd so hoch gewölbt wie der von E. p. pyrrhuloides oder palustris. Rücken dunkel, die Federn schwarz mit licht rostbräunlichen Säumen. Bürzel ziemlich licht grau. Flügel Jad. etwa 81—83, Schnabel 5.5—6.5 mm hoch, etwa 10 lang. 198 Fringillidae. Vertritt E. schoeniehus schoeniclus in Südost-Europa, Ungarn, Dalmatien, Bulgarien, Serbien, Bosnien und Griechenland (Thessalien). Im Winter Stand- und Strichvogel und dann manchmal in die Brutgebiete andrer Formen streichend. Eier wie die von E. s. schoeniclus; 20.1 >< 14.9. 20.9 >< 15.1 mm. 315. Emberiza schoeniclus tschusii Reiser & Almäsy. (Fig. 40.) Emberiza schoenichus tschusii Reiser & Almäsy, Aquila V, p.122—125 (1898-- Dunavat in der Dobrudscha 18. IV. 1897). Eine dick- und hochschnäbligere canneti, aber auf der Oberseite viel heller, fast so licht wie E. pyrrh. pyrrhuloides. Flügel 81—82, Schwanz 82—83 mm. (Stücke dieser Form sind vielfach in Sammlungen als pyrrhu- loides bezeichnet, sie brütet aber augenscheinlich im selben Gebiet mit letzterer, auch ist der Schnabel, obwohl hoch und kurz, lange nicht so stumpfspitzig und° breit wie der der pyrrhuloides-Formen. Diese Unterschiede in der Schnabelform sind leichter zu sehen, als in Worten oder Abbildungen darzustellen.) Von der nördliehen Dobrudscha (Donaudelta) bis Süd-Rußland und Lenkoran am Südwestufer des Kaspischen Meeres. Ob an letzterem Orte brütend oder nur Wintervogel, konnte nicht sicher festgestellt werden. 316. Emberiza schoeniclus othmari subsp. nov. Wie E. sch. tschusii, aber mit dunklerer Oberseite und größerem Schnabel. Von E. pyrrh. palustris, womit man sie bei oberflächlicher Betrachtung ver- wechseln könnte, durch spitzeren und verhältnismäßig längern Schnabel und weniger braune Oberseite unterschieden. Genaue Maße sind besser vorläufig nicht anzugeben, da nur abgetragene Brutvögel vorliegen. (Typus Jad. Sultanlar in Bulgarien 19. VI. 1890, im Bosnischen Landes-Museum zu Sarajevo, gesammelt von E. Reiser, dem Bruder von Othmar Reiser.) Vertritt augenscheinlich #. sch. tschusii weiter südlich im östlichen Bulgarien als Brutvogel.e. — Im Winter mehr umherstreichend, vereinzelt bis Egypten (Nildelta). 317. Emberiza pyrrhuloides pyrrhuloides Pall. (Fig. 41.) ümberiza pyrrhuloides Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. Il, p. 49 (1831— „ad Volgam et Rhymnum, versus mare caspium“). Emberiza caspia Mönetries, Cat. Raisonne, p.4l (1832— „pres du Bechebermak, non loin de la mer ÜCaspienne, au mois de juillet“). Abbild.: Dresser IV, Taf. 222; Neuausgabe des „Naumann“ III, Taf. 26. Von allen andern Ammern, namentlich aber den Rohrammern. durch den außerordentlich dicken, hochgewölbten Schnabel, $) am dessen Oberkiefer höher ist als der Unterkiefer, ae ES: ne en und dessen Spitze nicht spitz, sondern rund [= er und stumpf ist, unterschieden von den Rohr- x ek, ammern durch sehr bedeutende Allgemeingröße, Figur 42. sehr lichte, rostgelblichgraue, durch die sehr breiten, hellen Federränder hervorgebrachte Oberseite, hell gelblichgrauen, Fringillidae. 199 unmerklich gestreiften Bürzel, weiße Unterseite mit ungestreiften Seiten, an denen man nur ganz ausnahmsweise Andeutungen von Streifen bemerkt. Außenfahne der beiden äußern Steuerfedern weiß. Flügel Sad. 90—92, Schwanz mindestens 85, Höhe des geschlossenen Schnabels 9—10.5, Lauf etwa 21—22 mm. An den Küsten des Kaspischen Meeres vom Fuße des N.-Kaukasus durch die Wolga-Auen nach Transkaspien und Turkestan, bis zum Issik-Kul und Semiretschensk. Einmal auf Helgoland vorgekommen. Die Lebensweise und Fortpflanzung scheint ganz die der schoeniclus-Formen zu sein. nur sind Nest und Eier etwas orößer. 318. Emberiza pyrrhuloides reiseri subsp. nov. Schnabel vollkommen so dick, hoch und stumpfspitzig wie bei E. pyrrhu- loides pyrrhuloides, aber die Oberseite viel dunkler, die Federsäume nicht lieht rostgelblichgrau, sondern rostbraun, die Flügeldecken dunkler rotbraun, Bürzel dunkler grau, Seiten schmal aber deutlich und regelmäßig gestreift, Flügel und Schwanz 2—4 mm kürzer. (Typus S Lamia, Thessalien, 4. XI. 1901, Nr. 10009 Tring Museum.) Benannt zu Ehren des fleißigen neuern Erforschers Griechenlands, Othmar Reiser. Brutvogel in Thessalien (Lamia, Volo), wo man ihn auch im Winter findet. 319. Emberiza pyrrhuloides centralasiae subsp. nov. Ebenso sandfarben, ebenso hell auf der Oberseite wie #. p. pyrrhuloides, jedoch der Schnabel merklich kleiner, verhältnismäßig kürzer, aber fast ebenso stumpfspitzig, der Unterschnabel nicht so breit. (Typus Nr. 97, 12, 10, 589 im British-Museum, Maralbaschi in Ost-Turkestan, Januar 1874, gesammelt von Oberst Biddulph.) Bewohnt Zentral-Asien und Ost-Turkestan (Maralbaschi, Kaschgar, Yarkand) bis Tsaidam, Alaschan und Kara-ussu in der nordwestlichen Mongolei. 320. Emberiza pyrrhuloides subsp.? In Seistan im östlichen Persien (von Sarudny gesammelt) und merk- würdigerweise auch in Saisan in West-Sibirien (von Finsch gesammelt) kommen Formen vor, die dunkler und kleiner als E. pyrrh. pyrrhuloides zu sein scheinen. Die von Seistan sind vielleicht noch etwas schwärzlicher auf der Oberseite und etwas großschnäbliger als die von Saisan. Es liegen nur wenige, sehr abgetragene Brutvögel aus beiden Gegenden vor, und unsre Kenntnis ihrer Verbreitung ist noch zu unvollkommen, als daß man wagen dürfte, diese Formen zu benennen, doch scheinen sie nicht auffallend von- einander verschieden, aber mit #. p.. pyrrhuloides kaum zu vereinigen zu sein, auch nicht gut (der dunklen Oberseite halber) mit E. p. centralasiae zu stimmen. 321. Emberiza pyrrhuloides palustris Savi. (Fig. 42.) Emberiza palustris Savi, Orn. Toscana II, p.91 (1829— Toskana). Abbild.: Neuausgabe des „Naumann“ Ill, Taf. 26. Wie eine große Rohrammer, aber etwas größer, Flügel etwa 83, Schwanz etwa 73—78. Schnabel dick, hoch und verhältnismäßig kurz, der 200 Fringillidae. Oberschnabel stark gebogen. Seiten reichlich tief rotbraun gestreift, Färbung dunkel und braun.') 3 Italien; Standvogel in Toskana, Süd-Italien und Sizilien, in Ober-Italien nur zur Brutzeit; im südlichsten Frankreich und Spanien. Lebensweise und Fortpflanzung wie die von E. schoeniclus. Gattung CALCARIUS Bechst. 1803. Sehr ähnlich der Gattung Fmberiza, aber der Flügel länger und spitz, die drei ersten Schwingen fast gleich und am längsten, von Zmberiza und Passerina durch die flach gebogenen Nägel der Vorderzehen und die ver- längerte, fach gebogene, oft fast gerade Kralle der Hinterzehe zu unter- scheiden. Färbungscharakter von dem von Passerina sehr verschieden. Nur eine Art in der Alten Welt, von der eine sehr deutliche Subspezies in N.W.- Amerika, eine weniger auffallende im äußersten Nordosten unterschieden werden kann, während noch 2 andre Arten, ©. pieta (Swains.) und Ü. ornatus (Towns.) in den lbenen von Nord-Amerika und Mexiko leben. — Die Gattung steht Emberiza viel näher als Passerina, womit sie sonderbarerweise oft vereinigt und verglichen wurde. 322. Calcarius lapponica lapponica (1..). Lerehen-Spornammer. Fringilla lapponica Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 180 (1758— Lappland). Fringilla calcarata Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs II, p. 710 (1773— „Nidulatur in Sibiriae borealibus“. Der Name ist mit Unrecht angezweifelt worden, denn er ist so sicher wie nur möglich). Emberiza calcarata Temminck, Manuel d’Orn. I, p. 322 (1820— „Les regions boreales*). ? Hortulanus montanus Lieach, Syst. Cat. Mamm. & Birds in Brit. Mus., p. 16 (1816— nomen nudum (!), Somerset) muß zweifelhaft bleiben, denn der Name „Mountain- Brambling“ ist kein sicherer Name der Lerchen-Spornammer. Plectrophanes Groenlındieus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 307 (1831— Grönland). Centrophanes calcaratus major, latirostris, angustirostris, brachyrhynehos, mierorhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866 -—- nom. nuda!). Enngl.: Lapland-Bunting. Franz.: Plectrophane lapon. Schwed.: Lappsparft. Sad. Oberkopf und Kopfseiten, mit Ausnahme eines breiten rahm- farbigen postokularen Streifens, Kehle und Kropf bis auf die Seiten der Vorderbrust schwarz, in der Mitte der Kehle, selbst im Sommer, selten ohne einige weiße Federspitzen. Auf dem Oberhalse ein breites zimmtrotes Hals- band, zwischen dem Schwarz der Kopfseiten und dem Zimmtrot des Öber- halses zieht ein weißer, sich bis an die Kropfseiten erstreckender und dort breiter werdender Streif hin. Rückenfedern schwarzbraun mit breiten rahm- farbenen Säumen, in der Rückenmitte auch mit rotbraunen Partien vor den helleren Säumen. Der Rücken sieht somit braunschwarz und rahmfarben gestreift aus, auf dem OÖberrücken, namentlich in der Mitte, rotbraun gemischt. ° Schwingen dunkelbraun mit schmalen weißen Außensäumen, die inneren Armschwingen mit breiten rotbraunen Außensäumen. Kleine Öberflügeldecken schwarzbraun mit weiblichen, große ebenso mit breiteren !) Es ist höchst interessant, daß diese kleinschnäbligste Form von E, pyrrhuloides der großschnäbligsten Form von E.schoeniclus (nämlich E. sch. othmari) äußerst nahe kommt. Fringillidae. 201 - hellbraunen Säumen, Handdecken wie die Schwingen. Steuerfedern schwarz- braun mit weißlichen Säumen; Außenpaar mit dem größten Teil der Außen- fahne (mit Ausnahme der Wurzel und Spitze), und einem großen keilförmigen, den größten Teil der Spitzenhälfte der Innenfahne einnehmenden weißen Fleck; zweites Paar mit mehr oder minder keilförmigem weißen Apikalfleck an der Innenfahne. Unterseite von der Vorderbrust an nebst Unterschwanz- und Unterflügeldecken weiß, Seiten breit schwarz gestreift. Schnabel hell- gelb mit schwarzer Spitze, Füße und Iris tiefbraun. Im Herbstkleide ist das Schwarz des Kopfes und Vorderhalses, sowie das Zimmtrot des Hinterhalses und die übrige Oberseite durch hell rostbraune Federsäume halb verdeckt, die Säume der Schwingen und Steuerfedern, sowie der Unterkörper sind rahm- farben angehaucht, der Schnabel ist braun mit schwarzer Spitze. Flügel 94—99, Schwanz etwa 64—67, Lauf 20.5—22.3, Schnabel 10.4—12 mm. oad. Vom J sehr verschieden durch weiße, von schwarzem Fleckenkranz umgebene Kehle, nicht rein schwarzen, sondern dunkelbraun-schwarzen, rahm- farbig gestreiften Oberkopf (dessen helle Federränder nie ganz verschwinden), rostgelben statt zimmtroten Hinterhals, hellere Oberseite und geringere Größe. Das Herbstkleid sieht infolge der rahmfarbenen Federsäume ganz anders aus. Der junge Vogel ist auf der ganzen Oberseite schwarz mit hell gelbbraunen Säumen, an den Kopfseiten, hinter den Ohrdecken, mit weißem Fleck, Kehle schmutzigweiß mit schieferfarbenen Streifen, Kropfgegend und Brustseiten hell gelbbraun mit schwarzbraunen Streifen, Unterkörper rahmweib. Brutvogel in den arktischen und subarktischen Breiten der Alten und Neuen Welt: an den Küsten Grönlands, Lappland, Jan Mayen, Kolgujew, Waigatsch, Novaja Semlja, Franz-Josef-Land, Nord-Sibirien, Nord-Amerika. Südlich des Polarkreises nur auf hohen Gebirgen, wie dem Dovre-Fjeld in Norwegen. — Zieht im Herbste in südlichere Gegenden, ist dann im öst- lichen Europa nicht allzu selten, im westlichen dagegen selten. In England etwa 40 mal bis 1892 und 1893 vorgekommen, in welchen beiden Jahren sie sehr zahlreich erschienen. Südlich in Europa nur ganz vereinzelt bis Nord-Italien, in Asien bis etwa 30° nördl. Breite in China festgestellt. Bewohner der Tundren und sumpfigen Flächen über der Grenze des eigentlichen Baumwuchses, wo Zwergweiden, Zwerebirken die einzige höhere Vegetation bilden, seltener auf trockenem Boden. Das 3 singt nach Baumpieperart meist im Fluge, der Gesang erinnert an einen stiimperhaften Feldlerchengesang. Der Lockruf ist meist ein klagender, etwas trillernder Pfiff, an den der Schneeammer erinnernd. Nahrung: Sämereien und Insekten. Das Nest steht am Boden, meist in Grasbüscheln wohl versteckt und ist innen reichlich mit Federn ausgelegt, äußerlich aus Halmen und Moos gebaut. Es enthält im Juni 5—6 Eier, die auf olivbraunem, oft hellerem und stark ins Grün- liche ziehenden Grunde dieht braunrot gewölkt und sparsam mit schwarzbraunen Haar- zügen, Kritzeln und Schnörkeln versehen sind. Die Durchschnittsmaße von 36 lapp- ländischen Stücken in Dr. Rey’s Sammlung betragen 20.7 >< 14.8, das Maximum 22.5><15.5 und 20.5><16, das Minimum 19 >< 14.8 und 19.3><14 mm. Das Durch- sehnittsgewicht 0.149 g. 323. Calcarius lapponica coloratus Ridgw. Calcarius lapponicus coloratus Ridgway, Auk XV, p.320 (1898— „Commander Islands, Kamtschatka, in summer; Plover Bay, Siberia, and other parts of northeastern Asia in summer?“ Typus von „Copper Island, Kamtschatka“.). Nach Ridgway ist die Oberseite stark rostfarbig überlaufen, die Außen- fahnen der inneren Armschwingen und großen Oberflügeldecken sind lebhaft 202 Fringillidae. rostbraun oder hell kastanienfarben, das Qad. mit sehr deutlichem rot- kastanienbraunem Halsband. Ein S von Kamtschatka im Münchener Museum (Hellmayr in litt.) bestätigt die angegebenen Merkmale. Auf den Kommandeur-Inseln und Kamtschatka brütend. Vermutlich auch in andern Teilen Nordost-Asiens. (Nach Ridgway.) Außerdem kommt noch eine oben hellere Subspezies in Alaska und auf den umliegenden Inseln vor: ©. Zapponica alascensis Ridgw. Gattung PASSERINA Vieill. 1816. Enthält lediglich die nordische Schneeammer mit eircumpolarer Ver- breitung und einer oder zwei nah verwandten Formen auf den Aleuten und Inseln des Bering-Meeres. Pectrophanes und Pleetrophena® älterer und späterer Autoren. — Schnabel echt ammerartig, die Schneide des Oberschnabels an der Wurzel scharfwinklig herabgebogen, der Unterschnabel dementsprechend geformt, die Schneiden beider Schnäbel wie eingezogen. Kein deutlicher (saumenhöcker. Gefieder voll und weich, Flügel viel länger als bei den Arten der Gattung FZmberiza, Handschwingen um die doppelte Lauflänge über die Arm- schwingen hinausragend. Erste Schwinge rudimentär, zweite (erste ausgebildete) am längsten, die nächste gleich oder nur sehr wenig, die folgende schon mehrere mm kürzer, die ferneren rapide abnehmend. Schwanz etwa drei fünftel der Flügellänge, in der Mitte stark ausgeschnitten, das mittelste Steuerfederpaar spitz. Lauf etwas länger als Mittelzehe, die Tafeln ziemlich stark verwachsen. Hinterkralle etwa so lang wie die Hinterzehe, schwach gebogen. In der Färbung erinnern die Schneeammern an die Schneefinken, ohne jedoch näher mit ihnen verwandt zu sein. 324. Passerina nivalis nivalis (1..).') Schneeammer. Emberiza nivalis Linnaeus, Syst. Nat. Ed.X, p. 176 (1758— „Hab. in alpibus Lapponiae, Spitsbergae ad sinum Hudsonis alibiqne.“ — Basiert auf Act. Stockh. 1740, p: 368 und Fauna Sueeica, typischer Fundort daher Lappland.). !) Amerikanische Ornithologen unterscheiden noch eine zweite Art und eine Unterart von E. nivalis: 1. Passerina hyperboreus (Ridgway), welche P. nivalis auf der Hall- und St. Matthews- Insel im nördlichen zentralen Berings-Meere als Brutvogel vertritt, und im Winter im westlichen Teile von Alaska erscheint. Sie ist leicht durch die große Ausdehnung des Weiß auf der Oberseite (Rücken und Schulterfedern weiß) und an den Schwingen zu unterscheiden, welehe mindestens zur Hälfte weiß sind. Vielleicht aueh nur Sub- spezies von nivalis. 2. Passerina nivalis townsendi (Ridgway). welche auf den Aleuten. einschließlich der Kommandeur-Inseln, den Pribilof- und Schumagin-Inseln, sowie an der sibirischen Küste des Berings-Meeres vorkommen soll. Sie soll sich lediglich durch bedeutendere Größe unterscheiden — Flügel nach Ridgway 108.71—120.40 gegenüber 106.43—116.33 bei P. n. nivalis ——, ich finde aber die Maße mir vorliegender Stücke von den Pribilof- Inseln und Alaska durchaus nicht größer. Ich kann daher die Berechtigung der Subspezies townsendi vorläufig nicht anerkennen, doch scheint es, als ob die Stücke von den Pribilof-Inseln und Alaska, wie die von Kamtschatka und Wintervögel aus Ussurien den Unterrücken immer weiß haben. (Vgl. Rideway, B. North and Middle America I, p. 147—153;- 1901.) Fringillidae. 205 Emberiza notata P. L. S. Müller, Syst. Nat. Suppl., p.157 (1776 — basiert auf Buffon). Emberiza mustelina Gmelin, Syst. Nat. I, p.867 (1788— basiert auf Ray, Willughby, Albin, Pennant und namentlich Latham. „Habitat cum nivali, ejus, ut videtur, varietas.“). Emberiza montana Gmelin, Syst. Nat. I, p.867 (1788— basiert auf Willughby, Pennant und Latham. „Habitat in Anglia.“). Emberiza glacialis Latham, Ind. Orn. I, p.398 (1790— neuer Name für E. mustelina und nivalis der Fauna Sueecica). Plectrophanes hiemalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 304 (1831— „in sehr schneereichen wi in Mittel- Deutsehlandk), Plectrophanes borealis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl.. p. 305 (1851— „bewohnt Grönland, wahrscheinlich auch Island . . . .*). Plectrophanes nivalis major, macrodactylus A. E. Brehm, Verz. Sammlung, p.8 (1866— nomina nuda!). Engl.: Snow-Bunting. Schwed.: Snösparf. Franz.: Ortolan de neige. Jad. im Sommer. Kopf und Hinterhals, die meisten Oberschwanz- decken, Oberflügeldecken, die meisten der Armschwingen ganz und die Hand- schwingen zu mindestens einem Drittel an der Wurzel weiß; Rücken und Bürzel, manchmal ein Streif auf den Schwanzdecken, die letzten Armschwingen mit ihren Decken, der größere Teil der Handschwingen, mittelste 4—6 Steuer- federn ganz oder größtenteils und Spitzen der Außenfahnen der seitlichen Steuerfedern, sowie dieWurzeln des Kleingefieders schwarz. Schenkelbefiederung schwarz mit weißen Spitzen, ganze Unterseite und Unterschwanzdecken weib. Schnabel tiefbraun bis schwarz, Iris braun, Füße schwarz. Flügel 107—114, Schwanz 65—70, Lauf 12—14.2, Schnabel 9.6—-10.5 mm. Die Färbung der 9 variiert vielfach; ganz ausnahmsweise sind der ganze Bürzel und die mittleren Oberschwanzdeeken schwarz, öfter der ganze Bürzel und die Ober- schwanzdecken (mit Ausnahme der längsten, die schwarz sind mit weißen Rändern) rein weiß; letztere Form scheint in Ost-Sibirien im Winter die vorherrschende zu sein, kommt aber auch in Nord-Amerika und seltener in Europa vor. Die weißen Armschwingen haben bisweilen etwas Schwarz an En Außenfahnen. Oad. im Sommer. Oberkopf und übrige Oberseite mit Einschluß der kleineren Flügeldecken mattschwarz mit nie ganz verschwindenden schmutzigweißen Säumen. Über Hinterhals und unteren Bürzel (oder vordere Öbersehwanzdecken) je ein weißes, mehr oder minder mattschwarz geflecktes Band. Handschwingen dunkelbraun mit weißen Außen- und schmutzigweißen Innensäumen, innere Armschwingen ebenso, äußere weiß mit schwarzen Flecken an den Spitzen, namentlich an den Außenfahnen. Sonst etwa wie das Jad., nur kleiner (Flügel 5—10 mm kürzer), Beine und Schnabel dunkel- braun. Im Herbstkleide haben alle Federn der Oberseite rostbraune Spitzen, wodurch Oberkopf, Bürzel und Oberschwanzdecken rostbraun erscheinen und auch das Schwarz des Rückens mehr oder minder verdeckt wird. Unterseite weib, ein großer Fleck an den Seiten der Vorderbrust, die ganzen Körperseiten oder nur ein Teil derselben, bisweilen auch ein Band über die Vorderbrust rostbraun. Das Rostbraun ist variabel in Ausdehnung und Farbenton. Man nimmt ohne rechten Grund an, daß jüngere Vögel mehr und tieferes Rot- braun haben. Schnabel gelbbraun, Füße schwarz. In der Mitte des Winters ungefähr sind die braunen Säume schon zum Teil fort, das schwarze Gefieder der Oberseite aber zeigt noch Überreste davon in Gestalt schmälerer weiber Ränder, denn jene braunen Säume gehen nahe dem Schwarz in bräunliches, ‚später reiner werdendes Weiß über. Erst in der Brutzeit wird der Rücken 204 Fringillidae, rein schwarz, der Kopf rein weiß. Juv. Oberseite bräunlichgrau, der Rücken mit braunschwarzen Streifen und mehr rostbräunlichen Säumen. Unterseite weiblich, Kehle und Vorderbrust hellrostbräunlich, Brustseiten und Vorderbrust düstergrau gestreift. Schwanz und Flügel denen der alten Vögel ähnlich. Brutvogel im Norden der Alten und Neuen Welt, in den arktischen und den Bergen der subarktischen Regionen, südlich bis zu den Shetlands- Inseln und in geringer Anzahl auf den Hochgebirgen Schottlands. Auf den Färöer und Island häufig brütend. — Im Winter südlich wandernd, in oft großer Anzahl in den nördlichen und mittleren Teilen Kuropas erscheinend, in geringerer Anzahl bis zum Mittelmeer, vereinzelt bis zu den Canaren, Azoren und Nord-Afrika. Im Osten im Winter in Japan und Nord-China, in Amerika über einen großen Teil der Vereinigten Staaten. Rasch laufender, meist scheuer Bodenvogel, der sich olt nach Art der Lerchen verbirgt und nur sehr selten auf Bäume und Zäune setzt. Flug sehr rasch und kräftig. srößere Scharen wälzen sich gleichsam fort, indem die hinteren die vorderen überfliegen. Nahrung wie die der Ammern. Lockruf ein langeezogenes Tsirrr, Warnruf ein flötendes füd, fid, der Gesang zwitschernd. Das Nest steht am Boden oder an Felsen, meist verdeckt oder doch geschützt, in Spalten, unter Steinen oder Holzklötzen. Es ist ammernartig gebaut, meist aus Grashalmen, aber weich und dicht mit Federn, Haaren u. dergl. ausgefüttert. Die Eier, 4—-6 an Zahl, findet man im Juni. Sie sind ziemlich variabel. Ihre Grundfarbe ist grünlichweiß, weniger oft gelblich, rötlich oder gelbbraun. Die oft am stumpfen Ende ringförmig gehäufte Zeichnung besteht oft nur aus blassen, bräunlieh-rostroten, zahlreichen Flecken von verschiedener Größe, oder aus spärlicheren von tief purpurbrauner Färbung, nebst helleren, mehr violettgrauen Unterflecken. Kritzelförmige Linien und Haarlinien sind sehr selten. Bisweilen sind die Bier über und über rotbräunlich gefleckt und gewölkt. 27 Eier in Dr. Rey’s Sammlung messen durchschnittlich 22.37 >< 16.8 mm, das größte 24 ><17, die beiden kleinsten 21 >< 15.5 und 21.2>< 14.9. Das durchschnittliche Gewicht beträgt 0.168 gr. Gattung UROCYNCHRAMUS Przew. 1876. Diese merkwürdige Gattung steht sehr isoliert. Der Schnabel ist lang und spitz, aber ganz ammerartig, mit großem Gaumenhöcker, der Oberschnabel breit und flach, die Firste über den Nasenlöchern buckelartig gewölbt. Höchst abweichend ist der Flügelbau. Die 1. Schwinge ist nicht, wie sonst bei den Fringilliden (vgl. p. 54) ganz verkümmert, sondern etwa 22 mm lang, d.h. etwas über halb so lang wie die 2. Der Flügel kann somit nicht „neun- handschwingig“ genannt werden, sondern gleicht dem der meisten Ploceiden oder Webervögel! Die 2. Schwinge ist etwa °/, em kürzer als die dritte, die 3., 4., 5., 6. sind etwa gleich lang und am längsten, die 7. nur ganz wenig kürzer, der Flügel also breit und stumpf, der Abstand von den längsten Armschwingen beträgt etwa 12 mm. Der Flügel ist sehr lang, nur etwa 1 em kürzer als der Schwanz, der infolge seiner Länge und starken Abstufung an den der Meisengimpel (Urugus, p. 86) erinnert, obwohl er keine verkürzten mittelsten Steuerfedern hat. Die Färbung ist ganz eigenartig, denn die Oberseite ist schwarz und braun gestreift, wie bei einigen der amerikanischen ammerartigen Fringilliden, ‚während die Unterseite und seitlichen Steuerfedern rosenrot sind. Wir kennen nur eine Art in Kansu und Nanschan. [4 Frineillidae. — Alaudidae. 205 “325. Urocynchramus pylzowi Przew.') Urocynehramus pylzowi Przewalski, Mongol i Strana Tangut, II, p.99, Taf. XV (1876, russisch!); Übersetzung in Orn. Misc. II, p. 309, Taf. 7”. (Am Tatung-Flusse in der N.-Moneolei.) Jad. Oberseite fahl aschbraun mit breiten, braunschwarzen Streifen. Schwingen schwarzbraun mit blaßbräunlichen, nach der Wurzel zu mehr rost- braunen Säumen, kleine und mittlere Oberflügeldecken schwarzbraun mit breiten, fuchsig rotbraunen Säumen. Die mittleren 4 Steuerfedern dunkelbraun mit fahlgraubraunen Säumen, die übrigen schön rosenrot mit weißen Schäften und Spitzensäumen. Zügel, Superciliarstreif, Handrand und ganze Unterseite rosenrot, die Federn des Unterkörpers und Unterschwanzdecken im frischen Gefieder mit schmalen weißen Säumen, Seiten fahlbraun mit dunkelbraunen Strichen, Unterflügeldecken und Achselfedern hellbräunlich, mit leichtem, rosigen Schimmer. Schenkelbefiederung fahlbraun. Schnabel braun, Unter- schnabel heller, Füße schwarz. Flügel etwa 78, Schwanz etwa 80—90, Lauf 25, Schnabel 11'/, mm. o oben wie das 3, Unterseite rahmweißlich, an der Vorderbrust mit schwachem rosigen Schimmer, an Kehle, Vorderhrust und Seiten mit braunschwarzen Streifen, äußere Steuerfedern rosenrot wie beim C. Etwas kleiner als das C. Am Tatung-Flusse in Nan-Schan und in Kansu. Wurde in alpinen Höhen in den mit Büschen der Potentilla tenuifolia bestandenen Strichen gefunden. Die Lockstimme erinnert an die von Emberiza schoeniclus, der Flug an den des Uragus. Familie ALAUDIDAE. Die Alaudidae oder Familie der Lerchen bilden im Gegensatze zu ‚mehreren andern Singvogelfamilien, an deren Unterscheidung wir uns wahr- scheinlich mit Unrecht gewöhnt haben, eine wohl unterscheidbare Gruppe. Außerlich zwar den Piepern (Anthus) aus der Familie Motacillidae ähnlich, unterscheiden sie sich von diesen durch die aus vierseitigen Schildern 1) Mit Urocynchramus schließt die Liste der paläarktischen Fringilliden. In der Nähe von Acanthis hätte vielleicht noch der eigentümliche Callacanthis burtoni (Gould) Platz finden können. Er ähnelt einem riesenhaften Stieglitz (Acanthis carduelis). Der ‚Schnabel ist dick, oben flach; das Sad. hat Stirn, Zügel und Augenstreifen rot, Kopf- platte schwarz, übrige Oberseite braun mit rötlichem Schimmer, Schwingen und große Flügeldecken schwarz mit weißen Spitzen, Schwanz schwarz mit weißen Spitzen, äußere Steuerfedern großenteils weiß, Unterseite braun mit rotem Schimmer. Flügel etwa 98, Schwanz 65— 70mm. — Bewohner des Himalaya von Murree bis Garwhäl und Kumaon. Ein nordamerikanischer Fink Junco hyemalis (L.) wurde von den Sammlern der Vega-Expedition in einem Stück am 4. VI. 1879 an der Küste der Tschuktschen-Halbinsel, nördlich von Kamtschatka gefunden (Palmen, Vega- Exped., p.284). Das & ist oben, wie auch Kehle und Vorderbrust dunkel schiefergrau, Unterkörper und äußere Steuerfedern weiß, das Q etwas blasser, sonst wie das d. ID 206 Alaudidae. bestehende Bekleidung der Laufseiten. Dies Merkmal ist meist sehr deutlich, nur selten finden wir, bei sehr alten Vögeln, die Schilder etwas verwachsen. Fast alle und teilweise sonst sehr konstante Charaktere variieren bei den Lerchen ungemein: Der Schnabel von dem kurzen dünnen, an den der Motacillidae erinnernden von Alauda, Lullula u. a. m., bis zu dem gewaltigen, kernbeißerartigen von Ahamphocorys (Fig. 43) und dem langen, gebogenen von Alaemon (Fig. 45); die bald höheren, bald kürzeren Läufe und Füße haben einen verschieden geformten Nagel an der Hinterzehe; derselbe ist bald kurz und gebogen, wie bei Calandrella brachydactyla, bald lang und gerade; die erste (rudimentäre) Schwinge ist bald so klein, daß man sie nur bei genauerer Untersuchung entdecken kann (Calandrella, Otocoris), bald deutlich sichtbar, wenn auch noch sehr klein, bald groß, bis zu '/, und fast '/, der Länge der folgenden Schwinge (Alaemon alaudipes, Ammomanes) ; die Armschwingen sind entweder ziemlich gleich lang, oder die hinteren sind stark verlängert wie bei den Piepern (Antlus). Geschlechter meistens einander ganz ähnlich, nur selten merklich verschieden. Die Jungen meist gefleckt, selten (z. B. bei Ammomanes) ungefleckt, den Alten ähnlich. Die Lerchen mausern nur einmal im Jahre. Sie sind meist Bewohner offenen Geländes, nur wenige Formen (z. B. Zullula und die afrikanischen Mirafra- Formen) sind mehr oder weniger Waldbewohner. Ihre Nahrung suchen sie am Boden, auf dem sie geschwind zu rennen vermögen, die meisten Arten sieht man selten oder nie auf Bäumen. Nester kunstlose, offene Bauten auf dem Erdboden, Eier gefleckt, oft der Umgebung angepaßt. Gesang meist schön. Europa, Asien, Afrika, in Amerika nur durch die Gattung Otocoris, in Australien nur durch Mirafra vertreten. In Afrika am arten- reichsten. Gattung RHAMPHOCORYS Bp. 1850. Mit wunderbarem, an den der dickschnäbligen Fringilliden erinnernden Schnabel: an der Basis beinahe so hoch wie lang; die Firste stark gekrümmt, fast wie bei einem Falkenschnabel, die Schneide des Oberschnabels in der Mitte eingebuchtet; die Schneide des Unterschnabels in der Mitte mit einem vorspringenden Zahn, vor dem eine Einsenkung ist, bei welcher man bei alten Vögeln bei geschlossenem Schnabel hindurchsehen kann (Fig. 43). Flügel sehr lang, fast bis an das Schwanzende reichend, die erste Schwinge etwa °/, der Handdecken, nämlich zirka 1'/, cm lang, dritte Schwinge am längsten, 2. und 4. nur wenige mm kürzer. Schwanz kurz, nur ganz flach ausgeschnitten, etwa halb so lang wie der Flügel. Lauf kurz und stämmig, etwas länger als Mittelzehe mit Nagel, Zehen kurz und kräftig; Nagel der Hinterzehe beinahe so lang wie jene, dick, sehr flach gebogen. Eine Art in der nördlichen Sahara. 326. Rhamphocorys clot-bey (Bp.). (Fig. 43.) Melanocorypha clot-bey Bonaparte, Consp. Av. 1. p.242 (1850— ex Temm. M.S. — „ex Deserto Egypt.“). Ierapterhina Cavaignacii Des Murs et Lucas, Rev. et Mag. de Zool. 1851, p. 25, Taf.1 („Kecours D’Ain Sefra, Sahara algerien“). Hierapterhina Clot-Bekii Heuglin, Journ. f. Orn. 1868, p. 220. Abbild.: Journ: f. Orn. 1893, Taf. II, 1895 Taf. XIV. Alaudidae. 207 Sad. Oberseite isabellbräunlich sandfarben oder rötlich sandgrau, die Federränder etwas lichter, die Federn des Oberkopfes in der Mitte dunkel- grau, die Oberschwanzdecken lichter, ins Rahmfarbene ziehend. Zügel weiß, Fleck unterm Auge und oberes Augenlid weiß, Kopfseiten schwarz, in der Mitte derselben ein rundlicher weißer Fleck. Schwingen dunkelbraun mit lichten, fahlen Säumen, Armschwingen an den Spitzen fast 2 cm weit weiß, nur die vorletzten beiden tiefbraun mit fahlen Säumen, die letzte wie der Rücken. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, mittlere braunschwarz mit schmalen, große braun mit breiten fahlbräunlichen Säumen, sodaß die mittlern eine dunkle Fleckenreihe über den Flügel bilden. Steuerfedern rahmweiß, an den Spitzen mit großen länglichrundlichen, nach der Mitte zu an Ausdehnung von Feder zu Feder zunehmenden, schwarzen Flecken, das mittelste Paar sanz, das angrenzende an den Rändern fahlbräunlich wie der Rücken. Unterseite rahmweiß, die Seiten graurötlich-sandig überlaufen, an der Basis des Unterschnabels jederseits ein kleiner, am Kinn ein großer weißer Fleck, unter dem das Schwarz der Kopfseiten sich fast oder ganz begegnet. Die Mitte der Unterseite dieht und groß, nach den Seiten zu kleiner schwarz gefleckt, nur der hinterste Teil des Unter- körpers und die Unterschwanzdecken ungefleckt. Unterflügeldecken und Achselfedern bräunlichschwarz. Schnabel gelblich hormfahl, an der Spitze schwärzlich. Iris braun. Füße fahl bläulich grau. Flügel 123—127, Schwanz etwa 61, Lauf etwa. 24, Schnabel 18 mm lang, an der Wurzel 13—15 mm hoch. 9 etwas kleiner, oben mehr rötlich sandfarben, ohne den beigemischten grauen Ton des JS, die Fleckung der Unterseite nicht ganz so grob, das Schwarz der Flecke mehr bräunlich, der Schnabel etwas gelblicher. Juv. (Beschr. Koenig, Journ. f. Orn. 1893 p. 47) unten ohne schwarze Fleckung, Kehle weiß mit grauen Schatten, Vorderbrust gelblich zimmtfarben, oben blasser und gelblicher, der Schnabel noch ohne den eigenartigen Zahnaus- schnitt der alten Vögel. Der Typus der Art soll aus der Libyschen Wüste westlich vom Nil stammen, die von Örnithologen bisher nicht ordentlich durchforscht wurde. Wir kennen die Art jetzt nur als Bewohnerin steiniger Plateaus und Hügel- reihen am Nordrande der Sahara in Tunis und Algier. Der Typus im Leidener Museum stimmt ganz mit Vögeln aus Tunis überein. Ein Vogel der peträischen Wüste. Nahrung Sämereien und Insekten. Duckt sich gern vor dem Verfolger und fliegt meist niedrig über den Boden. Das von Koenig entdeckte Nest stand am Boden unter einem Halfabüschel. Es bestand aus Pflanzen- stengeln, Gras und feingekräuseltem Bast und war von kleinen Steinen umringt. Die beiden Bier sind von gedrungener, bauchiger Gestalt, mattglänzend, zartschalig. Die Grundfärbung ist rahmfarben mit zartem Aprikosenschimmer, über und über mit matt violetten Schalenflecken und rostroten Flecken bedeckt. Maße 24 >< 19, 24><18 mm, Gewicht 0.22 und 0.25 gr. (Journ. f. Orn. 1895, Taf. 14.) Figur 43. Gattung MELANOCORYPHA Boie 1828. Schnabel hoch, stark, an die Schnäbel einiger Fringilliden erinnernd, aber nicht so breit, viel mehr seitlich zusammengedrückt. Oberschnabel seiner ganzen Länge nach gebogen, Unterschnabel fast gerade (Fig. 44). Nasenlöcher dieht vor den Zügeln, ganz von vorstehenden kleinen Federchen und einigen 208 Alaudidae. s deutlichen Borstenhaaren überragt. Flügel lang und ziemlich spitz, zweite bis vierte oder zweite und dritte Schwinge fast gleich und am längsten. Erste Schwinge ganz verkümmert, äußerlich nicht sichtbar und nur etwa 5—7mm lang‘ (bei I. bimaculata, sibirica, mongolica und auch noch yeltoniensis), oder von unten deutlich zu sehen und etwa 1 cm lang (bei M. calandra und mazima). Letzte Armschwingen verlängert und etwas zugespitzt, aber noch weit von der Flügelspitze zurückbleibend. Füße stark, Lauf länger als Mittelzehe mit Nagel, Nagel der Hinterzehe länger als diese selbst und gerade. Schwanz kurz bis mittellang, nicht ausgeschnitten. 6 Arten, Mittelmeerländer bis Zentral-Asien und N.W.-Indien. (Als „Typus“ der Gattung Melanocorypha |Boie, Isis 1828, p. 322], die ein greuliches Gemisch ist, muß nach dem Kliminationsverfahren mongolica angesehen werden. Die Namen Calandra, Londra, Calandrina, Sazilauda, Nigrilauda und Pallasia sind Synonyme, von denen sich die ersten beiden auf calandra, der dritte auf bimaculata, der vierte und fünfte auf yeltoniensis, der letzte auf mongolica beziehen, während die durch ihren schlanken Schnabel recht abweichende mazxwima noch ohne synonyme Gattungsbezeichnung dasteht.) Übersieht der & der Arten: N Unterseite weiblich. 2 055 sa ne Msn Ei Eu er 2 \ Unterseite schwarz . . . ke erw wenn ve er ME MEHONIERSIS ET Bl Kleine Flügeldecken BEN Dat 1 8 N Q 3 “ \ Kleine Flügeldecken schwarzbraun mit nen Saunen) BEER 0 & 4 3 f. Kropfseiten schwarz ... ... 2... ..2,0 ne ea eıe,. ‚MM. mongolisa:. "psalz \ Kropfseiten ohne schwarz . . . - ee le. MM SEDUIER Schnabel länger und dünner, 20 em Ele akmiber Kropfseiten mit kleinem \ | schwarzem Fleck, Kropf a aschgrauem Anflug . » ...„ M. maxima . p. 211 = | Schnabel kürzer und dieker, unter 2 cm lang, Keeper mit großem schwarzen Fleck, Kropf ohne aschgrauen Anflug . . .». 2. ...- 5 „ J Innere Armschwingen mit ausgedehnten weißen Spitzen. M. calandra . p. 208 > 1 Innere Armschwingen ohne weiße Spitzen... . . . . M. bimaculata . p. 210 327. Melanocorypha calandra calandra (L.). (Fig. 44.) Kalanderlerche. Alauda Calandra ee Syst. Nat. Ed. XII, I, p. 288 (1766— aus Brisson, Orn. III, p. 852, u. a. Habıak eirca en 9. Alauda collaris P. L. S. Müller, Natursystem, Suppl., p. 137 (1776— Ex Kdwards, Gleanings 1I Taf. 268. „Carolina“ errore!). Melanocorypha subcalandra ©. L. Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 310 (1831— „lebt im südöstlichen Europa und in Asien, kommt äußerst selten nach Deutschland.“ In Naumannia 1856, p. 374: „Griechenland und Dalmatien“.). Melanocorypha albigularis C. IL. Brehm, Vogelfang, p. 120 (1855— „Süd-Europa“. Als typischer Fundort ist Dalmatien anzunehmen, nach Naumannia 1856, p.374.). Melanocorypha calandra megarhynchos ©. L. Brehm, Naumannia 1856, p.374 („in Algerien und auf Sardinien“). Melanocorypha semitorquata ©. L. Brehm, Naumannia 1856, p.374 (Sarepta. Der Typus am Vorderhalse beschädigt, daher „semitorquata“.). ? Melanocorypha Calandra torquata, longirostris, tenwirostris A. E. Brehm, Verz. Sammlung, p.8 (nomina nudal Jedenfalls nur individuelle Abweichungen von calandra, aber in der Sammlung nur tenwirostris erhalten.). Engl.: Oalandra Lark. er Calandre. Italien.: Calandra. Alaudidae. 209 Jad. Oberseite graulich sepiabraun mit schwarzbraunen Federmitten, die auf dem Vorderrücken, wo sich auch hell gelblichfahle Federsäume zeigen, am breitesten und dunkelsten sind. Oberhals etwas graulicher. Hinterer Teil des Bürzels und Oberschwanzdecken fast einfarbig, letztere mit blaß- fahlen Säumen. Schwingen schwärzlich, Außenfahnen schmal, an den inneren Armschwingen breiter und bräunlicher, rahmfarben gesäumt, Armschwingen, mit Ausnahme der letzten‘ (verlängerten), mit etwa 6—9 mm breiten weißen Spitzen. Steuerfedern schwarzbraun mit schmalen, nach den äußeren Federn zu größer werdenden weißen Spitzen, das mittelste Paar weniger schwärzlich und mit fahlbräunlichen Säumen, das äußerste größtenteils weiß, an der Basis aber ein schiefer, keilförmiger, dunkelbrauner Fleck, das zweite Paar mit etwa 1 mm breitem weißen Außensaum. Zügel graulich weiß; ein schmaler rahmweißer Superciliarstrei. Kopfseiten graubraun, schmal fahlbräunlich gestrichelt, unter dem Auge ein hellerer Fleck. Unterseite weiß, an den Kropfseiten ein sehr großer schwarzer Fleck, Vorderbrust mit gelbbräunlichem Schimmer und kleinen dunkelbraunen Längs- flecken, Seiten fahl erdbraun. Unterflügeldecken und Achselfedern bräunlichgrau mit schmalen fahlen Säumen. Öberschnabel und Spitze des Unterschnabels dunkel horngrau, Schneide des Ober- schnabels und Unterschnabel blaß bräunlichgelb. Iris braun, Füße hellbraun. Flügel 127—-134, Schwanz etwa 62—66, Schnabel etwa 14—17, Lauf etwa 17”—18 mm. O0 wie C, nur etwas kleiner, Schnabel und Flügel kürzer, meist auch die schwarzen Flecke an den Kropfseiten nicht ganz so groß. Das Herbstkleid ist lebhafter, die fahlen Federsäume machen es hübscher, im Sommer wird die Färbung matter, bräunlicher. Die Variation ist namentlich in Bezug auf Schnabel- und Flügellänge groß, auch der dunklere und hellere, braunere und grauere Ton der Oberseite ist etwas wechselnd, ohne aber geographisch beschränkt zu sein. Der junge Vogel im ersten Gefieder ist oben lebhaft gelbbraun mit braunschwarzen Federmitten und fahlgelben Säumen, das Weiß an Steuerfedern, Schwingensäumen und Unterseite ist durch Rahmgelb ersetzt, die dunklen Flecke an den Kropfseiten sind braun und kleiner. Das Brutgebiet der Kalanderlerche erstreckt sich von Süd-Frankreich Iper Süd-Europa und Nord-Afrika bis Kleinasien, Kaukasus und Armenien. äufig in Spanien und Portugal, Mittel- und Süd-Italien, in Nord-Italien jedoch nur selten und zufällig, in Korsika, Sardinien, Sizilien, Dalmatien, Montenegro (bei Podgorica), Bulgarien, Dobrudscha, Süd-Rußland bis zum Kaspischen Meere, Türkei und Griechenland, Kleinasien bis Armenien, Nord- Kaukasus (aber nicht im Bakudistrikt), Palästina bis zum Libanon, in den nördlichen und mittleren Teilen von Marokko, Algier und Tunis (aber in Aegypten anscheinend nicht Brutvogel, sondern nur eine ausnahmsweise Erscheinung). — Stand- und Strichvogel, daher nicht oft außerhalb ihres Wohngebietets beobachtet. Da sie oft in der Gefangenschaft gehalten wird, sind vereinzelte Vorkommnisse mit Vorsicht aufzunehmen. Ist nach Leisler einmal bei Frankfurt a. M., nach Gloger einmal in Schlesien, nach Gätke einmal auf Helgoland vorgekommen, in England nicht mit Sicherheit festgestellt. Lebensweise feldlerchenartig. Bewohnt mit Gras, Steinen und Gestrüpp bedeckte steppenartige Ebenen, aber auch. besonders in Nord-Afrika, Gerste- und Haferfelder, in denen sie sehr gemein ist. Im Winter vereinigt sie sich zu großen Schwärmen, aber Figur 44. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 14 910 Alaudidae. schon im März beginnen sich die Paare zu sondern. Lockstimme viel kräftiger als die der Feldlerchen, Gesang schnarrend und flötend, häufig von dem laut und klar gepfiffenen Worte „klytra, klytra“, sowie mit den wunderbar nachgeahmten Strophen andrer Singvögel durchsetzt. Das Nest steht am Boden in kleinen vorgefundenen oder gescharrten Mulden, meist von überhängendem Grase mehr oder minder verborgen. Im Mai oder schon Ende April findet man meist 5, seltener 4 oder 6 Eier. Letztere sind in der Regel gröber gefleckt als Haubenlercheneier und immer größer und dicker als Feldlercheneier. Grundfarbe meist weißlich oder gelblich, sehr selten schwach grünlich, fast immer zwischen den zahlreichen, meist graubraunen Flecken deutlich hervortretend. Selten ist eine Kranzzeichnung ausgebildet, selten die Fleckung fein, wie bei Heide- lercheneiern, bisweilen erinnern die Eier an die der großen Grauwürger. Maße von 78 Eiern in Dr. Rey’s Sammlung im Maximum 27.1>< 18.9 und 26.8 >< 19.2, im Durch- schnitt 24.3 >< 17.9, im Minimum 24 >< 17.2 und 22.8><18 mm. Gewicht etwa 239 mg. 328. Melanocorypha calandra psammochroa subsp. nov. Unterscheidet sich von M. calandra ealandra durch hellere, mehr sand- gelbliche, weniger graue Oberseite, nicht so schwärzliche, sondern mehr brause Federmitten und gelblichere Säume, namentlich an den Flügeldecken, und liehteren Bürzel auf den ersten Blick. Auch die Körperseiten und Achsel- federn sind etwas heller. Ost-Persien, Afghanistan, Transkaspien (Gudan, Suluklin) und Turkestan. (Typus © Nr. 14, N. Sarudny coll, bei Dur-Badom 14. XI. 1898. Im Roth- schildschen Museum.) 329. Melanocorypha bimaculata (Menetr.). Alauda bimaculata Menetries, Cat. Rais., p.837 (1832— Berge bei Talysch). Melanocorypha torquata Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p. 476 (1847— Afghanistan). Melanocorypha alboterminata Cabanis, Mus. Hein. I, p.124 (1851— „Abyssinien“). Melanocorypha rufescens ©. L. Brehm, Vogelfang, p. 120 (1855— Sudan). Melanocorypha bimaculata 8 minor Sewertzow, Turkest. Jevotn., p. 67 (1873— nomen nudum! Turkestan; ef. Journ. f. Orn. 1875, p. 174, Ibis 1876, p. 183.). (? Melanocorypha intercedens Brehm, Isis 1845, p.343 [„bewohnt das Morgenland“] ist nicht sicher zu deuten, dürfte aber hierzu oder zur vorigen Art gehören. Typus nicht mehr in der Sammlung.) Abbild: Dresser, B. Europe IV Taf. 238. Oberflächlich betrachtet einer M. calandra sehr ähnlich, aber durch folgende Merkmale scharf unterschieden: den Armschwingen fehlt die weiße Spitze; die äußere Steuerfeder ist dunkelbraun, die Außenfahne rostgelb gesäumt, an der Spitze der Innenfahne mit einem kleinen rahmweißen oder schmutzigfahlgelben Fleck; die Fleckung der Vorderbrust ist spärlicher, mehr auf die Seiten beschränkt. Der Schwanz ist etwas kürzer, etwa 53—61 mm. Die schwarzen Flecke an den Kropfseiten nähern sich mehr in der Mitte, ohne aber etwa ein ganz geschlossenes Band zu bilden. Die Größe variiert individuell (aber, so viel ich feststellen konnte, nicht geographisch) ziemlich bedeutend. Brutvogel in Transkaspien (westlich um den südlichen Teil des Kaspischen Meeres bis in das Tiefland von Talysch), Turkestan, Afehanistan, Baluchistan, Persien (in Fars bis 9000 engl. Fuß über dem Meere) bis zum Libanon rn Dun u" Alaudidae. >11 und Taurus in Kleinasien. — Auf dem Zuge durch Kaschmir, überwintert im Punjab in Sindh, Rajputana, Bahäwalpur, den N.W.-Provinzen Indiens und Oudh einerseits, Arabien und N. 0.-Afrika (Sudan, Blauer Nil, Abessinien) andrerseits. Bewohnt baumlose, grasige Triften und Felder. Der Gesang ist wundervoll, wie der von M. calandra. Soll ziemlich scheu sein. Fortpflanzung wie die von M. calandra, aber die Eier sollen meist etwas kleiner sein und öfter einen grünlichen Ton haben. 330. Melanocorypha maxima Gould. Melanocorypha maxima Gould, Birds of Asia IV, Taf. 72 mit Text (1867— [schlechtes Bild]. ?Afghanistan. Irrtum! Ich nehme als terra typica die Grenze von Sikkim an). Von M. calandra und bimaculata durch den langen, gestreckten, dünnen Schnabel sehr verschieden. — Jad.: Federn der Oberseite dunkelbraun, in der Rückenmitte fast schwarz, röstlich fahlbraun gesäumt, Oberhals etwas graulicher und einförmiger, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken bräunlicher und einfarbiger. Schwingen dunkelbraun, die erste (entwickelte) mit weißem, die übrigen mit bräunlich rahmfarbenem Aubßensaum; Armschwingen, mit Ausnahme der letzten, die dunkelbraun sind, mit breiten weißen Spitzen. Mittleres Steuerfederpaar dunkelbraun mit gelblichbraunen Säumen, die übrigen schwarzbraun mit weißen, nach außen zu an Ausdehnung zunehmenden Spitzen, am vorletzten Paare der größte Teil der Außenfahne, das letzte Paar aber größten- teils weiß mit keilförmig schiefem schwarzbraunem Basalfleck. Zügel und Streif hinter dem Auge schmutzigweiß. Unterseite weiblich, Kropfgegend mit aschgrauem Anflug, Kropfseiten braun, nach oben mit einem oft undeutlichen, wenig bemerkbaren schwarzen Fleck, Weichen rostbraun. Unterflügeldecken bräunlichgrau, Achselfedern etwas blasser. Schnabel (am Balge) braun mit dunklerer Spitze, Füße braun. Flügel etwa 150, Schwanz etwa 89, Lauf etwa 28, Schnabel etwa 22 lang, an der Wurzel 8-9 mm hoch. 9 wie Cd, aber kleiner, Flügel etwa 135—138 mm lang. Im Herbstkleide sind die gelbbraunen Federsäume breit und auffallend, im abgetragenen Sommer- gefieder stark abgenutzt, sodaß letzteres dann viel dunkler und einförmiger aussieht. Der junge Vogel im ersten Gefieder ist schwarzbraun mit hell gelblichweißen Säumen, die Unterseite schwefelgelb, Seiten und breites Kropf- band schwarzbraun mit gelbbräunlichen Säumen und Federwurzeln. Hochebene von Tibet, vom Nordabhange des Himalaya bei Sikkim bis zum Kuku-Nor und Kansu. Lebt auf feuchten Wiesen in großen Höhen und ist ein vortrefflicher Sänger und Nachahmer andrer Gesänge. Im Winter in großen Flügen. 331. Melanocorypha sibirica (Gm.). Alauda sibirica Gmelin, Syst. Nat. I, p.799 (1788— ex Pallas’ Reise II, p. 708, Nr. 15*, III, p.697: „Abundat in campis aprieis ad Irtin“). Alauda leucoptera Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.518, Taf.83 (18831— „In desertis Barabensis, ab Om fluv. usque ad Altaica juga, secundum omnem Irtin copios. prim. observata“). Sad. Oberkopf zimmtrot, Rücken und Bürzel schwarzbraun mit sehr breiten fahlgelblich-graubraunen Federrändern, die am Halse am breitesten 14 * Fi > a A ne 212 Alaudidae. sind, sodaß die Oberseite fahlgraubraun, auf dem Halse schmal, auf dem Rücken breit schwarzbraun gestreift aussieht. Oberschwanzdecken graubraun mit schwarzbraunem Schaftstreif und zimmtrotem Wurzelteil. Handschwingen schwarzbraun mit schmalen rahmweıben Säumen, Armschwingen zur Hälfte reinweiß, die Basishälfte dunkelbraun, die letzten drei braun, an der Spitze fahler und mit schmalen weißlichen Säumen. Kleine und mittlere. Ober- flügeldecken und Handdecken zimmtrot, letztere mit braunen Streifen an der Innenfahne, große Flügeldecken dunkelbraun mit weißlichen Säumen. Steuer- federn schwarzbraun, das mittelste Paar breit hellfahlbraun gesäumt, alle mit weißen Säumen, Außenfahne des vorletzten und ganzes äuberstes Paar weib. Zügel und Streif hinter dem Auge weiß, Ohrdeeken zimmtrot mit braunen und weiblichen Strichen. Unterseite weiß, Kehlseiten und Kropfgegend mit blaßbraunen Flecken; Brustseiten zimmtrot, Körperseiten mit fahlbraunem Anflug und dunkelbraunen Strichen. Unterflügeldecken und Achselfedern weiß. Iris braun. Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels hornbraun, Wurzel des letzteren rahmfarben. Füße bräunlich fleischfarben, Zehen dunkler. Flügel 120—126, Schwanz 67—72, Schnabel 12—14, Lauf etwa 23—24 mm. Infolee der Abnutzung der hellen Federsäume sieht das Sommerkleid oben viel dunkler aus, der zimmrote Oberkopf erscheint einförmiger, reiner. Das o ist auffallend kleiner (Flügel etwa 112—113 mm), die Oberseite ist ein wenig graulicher, der Oberkopf ist nicht zimmtrot, sondern hell bräunliehgrau mit schwarzbraunen Streifen, ebenso die Ohrdecken, die kleinen und mittleren Oberflügeldecken sind blasser zimmtrot und weißlich gesäumt, die Brustseiten schwarzbraun gefleckt, die Kehle reichlicher gefleckt. Die Jungen ähneln den 9, die äußerste Steuerfeder hat nahe der Spitze einen braunen Fleck, den man auch bei alten Weibchen manchmal findet. Bewohnt die südrussischen Steppen, Transkaspien, das westliche Turkestan bis zum Jenissei. — Im Herbst und Winter mehr umherstreichend, dann nicht selten in der Türkei, einmal in Ungarn, Polen, Galizien, Tirol, vereinzelt bis West-Europa, z. B. zweimal auf Helgoland, dreimal in Süd-England, dreimal in Belgien, mehrfach in Italien u. a. m. festgestellt. Lebt auf Steppen und grasigen Triften. Kommt an ihren Brutplätzen wieder an, wenn das Gras grün wird. Im Winter in großen Flügen. Singt ein schönes kräftiges Lied, steigt aber nicht so hoch in die Lüfte wie die Feldlerche, sondern kehrt nach kurzem Fluge wieder zum Erdboden zurück. Nistweise wie die der Feld- lerche. Die 5—5 Eier sind meist etwas grünlich und grobgefleckt und gleichen ganz denen der Kalanderlerche, nur daß sie viel kleiner sind. Rey mißt 72 Eier aus der Gegend von Astrachan wie folgt: Durchschnitt 22.6><16.3, Maximum 24.3><16.8 und 23.5><17.2, Minimum 21.6><16 und 23><15.5 mm. Mittleres Gewicht 213 mg. 332. Melanocorypha mongolica (Pall.). Alauda mongolica Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p. 697 (1776— „in campis salsis inter Ononem et Argunum abundat“). Alauda sinensis Waterhouse, Proc. Zool. Soc. London 1839, p.60 („China“, nach zwei im Zool. Garten gestorbenen Stücken, Typus im Brit. Museum). Abbild. in Radde’s Reise S.O.-Sibirien, Vögel II, Taf. 3 (1863). Im allgemeinen M. sibirica ähnlich und möglicherweise als geographische Form der letzteren anzusehen, aber durch folgende zum Teil sehr scharfe Merkmale leicht zu unterscheiden: Schnabel größer und stärker, überhaupt größer (Flügel Alaudidae. 213 _ etwa 132—136 mm); auf dem dunkler lebhaft rotbraunen Pileum ein bräunlich rahmfarbener Fleck; Zügel weiß; hinter dem Auge ein breiter rahmweißer Streif, der sich mit einem das Hinterhaupt umfassenden Halbkreise von bräunlicher Rahmfarbe vereinigt; äußere Armschwingen fast bis zur Wurzel weiß; Rückenfedern lichter, weißlicher gesäumt; Oberschwanzdecken zimmt- braun; an den Kropfseiten ein großer schwarzer Fleck, der sich am Vorder- halse in schmaler Binde vereinigt. 2 dem JG ähnlich (also der Oberkopf nicht wie bei den © von M. sibiriea bräunlichgrau und schwarzbraun gestreift!) aber das schwarze Kropfband in der Mitte ganz unterbrochen, der Oberrücken etwas graulicher, Flügel etwa 10—12 mm kürzer. Winterkleid oben mehr hell aschgrau gesäumt, die Federn des schwarzen Kropfbandes mit weißlichen Rändern, sodaß dasselbe oft in der Mitte scheinbar unterbrochen ist. Daurien, Mongolei bis Mandschurei. — Im Winter auch in Nord-China. Nur teilweiser Strich- und Zugvogel, wie M. sibirica, auf den Hochebenen und hochgelegenen Steppen ihres Verbreitungsgebietes. Singt wie andre Lerchen meist im Fluge, der eigentliche Gesang soll nicht so lang und laut wie der andrer Melanocorypha- Arten sein, sondern kurzstrophiger und etwas an den der Feldlerche erinnern, aber diese Lerche ahmt wie die Kalander andre Gesänge nach. Fortpflanzung und sonstige Lebensweise wie die andrer Lerchen. Eier denen der Haubenlerchen ähnlich, Maße nach Taczanowski 24><18.3, 23.5>< 18.1, 23.4 >< 17.5, 23.2><18.2, 23.2 ><18, 23><18, 22.7 ><17, 22.3 ><17.2, 22.2 > 17 mm. 333. Melanocorypha yeltoniensis (Forst.). Mohrenlerche. Alauda yeltoniensis Forster, Philos. Transact. LVII, p.350 (1767— Süd-Rußland, untere Wolga beim See Yelton oder Elton). Alauda tatarica Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs II, p. 707, Tab. © (1773- - „Hab. in desertis aridissimis, salsis inter Volgam et Jaicum, itemque in toto deserto tatarico australiore ...... Alauda mutabilis Gmelin, Syst. Nat. I, p. 796 (1788 ex S. G. Gmelin und Latham: „Habitat in desertis Astracanieis ... .*). Alauda nigra Stephens, in Shaw’s Gen. Zool. XIV, p.25 (1826— ex Levaillant, Ois. d’Afr. IV, „Le Tracal“: Anrcblich aus Süd-Afrika, was natürlich unrichtig ist). Nigrilauda nigra Bogdanow. Vög. Cau.asus (russisch), p. 76 (1879). Abbildungen im „Neuen Naumann“ III, Taf. 3 und anderwärts. Jad. Das gesamte Gefieder bräunlichschwarz, die Federn der Ober- seite und der Körperseiten mit breiten, die des Vorderhalses, der Kropfgegend und Brustseiten, die Unterschwanzdecken und Schwingenspitzen mit schmalen fahlbräunlichweißen Säumen. Schnabel bräunlichgrau, an der Wurzel gelblich, Füße grauschwarz. Im Frühjahre nutzen sich die hellen Federsäume derart ab, daß sie sich unten ganz verlieren und oben sehr schmal werden, ja schließlich nur noch auf dem Rücken als schmale Ränder zu bemerken sind. Flügel 128— 136.5, Schwanz etwa 70—75, Schnabel 14—15, Lauf 25 mm. O9 vom JS ganz verschieden; Federn der Oberseite hellfahlbräunlichgrau, in der Mitte dunkelbraun. Schwingen dunkelbraun, die äußeren und innern mit breiten, die mittlern mit schmalen weißlichen Säumen. Steuerfedern schwarzbraun mit weißlichen, an dem äußern Paar die ganze Außenfahne einnehmenden Säumen. Unterseite weiß, Federn der Kropfgegend und Seiten in der Mitte tierbraun. Unterflügeldecken bräunlichschwarz. Kleiner als das CS, Flügel 214 Alaudidae. etwa l cm kürzer. Die Jungen sind den © ähnlich, erscheinen aber noch mehr gefleckt, da die Federsäume der Oberseite rostfarbiger sind und sehen daher mehr einer jungen Öhrenlerche ähnlich. Die Mohrenlerche bewohnt die Salzsteppen von Transkaspien, die Kirghisensteppe bis zur Wolga, östlich bis Turkestan, nördlich bis West- Sibirien. — Im Winter in Scharen und mehr umherstreichend, z. B. mitunter im Talyscher Tieflande südlich des Kaukasus, vereinzelt sogar bis Nordost- salizien (Schauer), Helgoland und Belgien. Brehm nennt diese Lerche eine der anmutigsten Erscheinungen der Steppe. Der Gesang ist wundervoll, an den der Kalanderlerche erinnernd, und wahrscheinlich wie jener mit den nachgeahmten Liedern andrer Vögel gemischt. Das kunstlose Nest steht wie das andrer Lerchen am Boden und enthält meist vier Eier, die denen der Kalanderlerche ähneln, aber, wie es scheint, infolge noch gröberer und weniger zahl- reicherer Fleekung die Grundfarbe mehr erkennen lassen. Sie messen durchschnittlich von 25.5 bis 26><18.5 bis 19 mm und wiegen 300 bis 350 mg. Gattung CALANDRELLA Kaup 1829. Eine Gruppe kleiner der Gattung Melanocorypha nahestehender Lerchen mit kurzem, fast kegelförmigem Schnabel, der denen der Melanocorypha-Arten, besonders denen von M. yeltoniensis und sibirica sehr ähnlich sieht, nur kleiner ist. Erste Schwinge ganz verkümmert, unter den Handdecken verborgen, innere Armschwingen stark verlängert, oft so lang wie die Handschwingen, nutzen sich aber viel mehr ab. Flügel und Schwanz mittellang bis lang, die zweite bis vierte Schwinge meist etwa gleich und am längsten. Nagel der Hinter- zehe etwa so lang wie diese, fast gerade, wenig gekrümmt. Geschlechter gleich. Die minor-Gruppe generisch zu trennen, hat keinen praktischen Wert. Die Unterschiede sind trefflich zu spezifischer, aber nicht wohl zu generischer Trennung geeignet. Calandritis, Coraphidea und Alaudula, erstere beiden für €. brachydactyla, letztere für ©. minor, sind synonyme Bezeichnungen. Sharpe’s ganz unbegründete Gattung „Tephrocorys“ besteht aus einer Reihe von tropischen, bis Süd-Afrika reichenden Vertretern von Cal. brachydactyla. Im paläarktischen Faunengebiete kennen wir zwei von einander sehr ver- schiedene Arten. Übersicht der paläarktischen Arten: Innere Armschwingen so lang wie die Handschwingen oder wenig kürzer, Kropf- seiten mit dunklem Fleck, Kropfgegend nicht merklich gefleckt ©. brachydactyla . p. 214 Innere Armschwingen merklich kürzer als die Handschwingen, Kropfgegend scharf gelleckt .,2.0 Se nah ae ihn Fe, ee ae oe EC RIRONDTE Te 334. Calandrella brachydactyla brachydactyla (Leisler). Die kurzzehige Lerche. ?? Alauda testacea Gmelin, Syst. Nat. I, p.797 (1788— ex Latham, Syn. II, 2, p. 393: Gibraltar! Der Name testacea ist m. E. ganz undeutbar, da er sich fast ebensogut auf Agrobates galactodes u. a. m. beziehen könnte). Alauda brachydactyla Leisler, Annalen der Wetterauischen Gesellsch. III, p. 357, Taf. 19 (1814— „Frankreich und Italien. Typischer Fundort Montpellier in Süd- Frankreich“.). PR u = EEE ERDE OD WERE WEDER ELDER LEO EU BELEGE WEEZE Alaudidae. 215 Alauda arenaria Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. I, p.343 (1816— Frankreich: südliche Provinzen und Champaene). ? Alauda Kollyi Temminck, Pl. Col. 305 (1824— nach einem bei Dijon gefangenen Käfigvogel. Wahrscheinlich eine ©. brachydactyla, aber die gefleckte Brust erinnert an Ü. minor.). Alauda calandrella Savi, Orn. Toscana II, p. 67 (1829— Toskana). Melanocorypha Itala Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 311 (1831— „Italien, besonders Sardinien“). j Phileremos moreatica Mühle, Orn. Griech., p. 38 (1844— Griechenland). Melanocorypha affinis Brehm, Isis 1845, p. 343 (Griechenland). Melanocorypha Gallica Brehm, Isis 1845, p. 345 („Süd-Frankreich, namentlich bei Montpellier“). Melanocorypha tenuirostris Brehm, Isis 1845, p. 346 (ohne Vaterlandsangabe, nach Vogelfang, p.121, „in Griechenland und bei Triest“). Calandritis Kollyi (?Temminck) Cabanis, Mus. Hein. I, p.123 (1851— N.O.-Afrika). Alauda macroptera A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p. 77 (N.O.-Afrika). Melanocorypha graeca Brehm, Vogelfang, p.121 (1855-—- „Griechenland bis Sennaar“*). Calandrella hermonensis Tristram, Proc. Zool. Soc. London 1864, p.434 (Hermon und Libanon). Calandrella brachydactyla albicollis und bifasciata A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 8 (1866— nomina nuda!), Calandritis immaculata Homeyer, Journ. f. Orn. 1873, p. 194 (ex Brehm M.S.-Spanien). Engl.: Short-toed Lark. Franz.: Calandrelle. ltal.: Calandrino. Jad. Oberseite erdbraun mit breiten, fahl sandfarbenen Säumen, unterer Teil des Bürzels und Oberschwanzdecken fahler, beinahe einfarbig, der Oberkopf meist stark rotbräunlich. Zügel und Supereiliarstreif rahmfarben. Schwingen dunkelgraubraun, die äußerste (entwickelte) mit rahmfarbener Außenfahne, die übrigen mit ebensolchen schmalen Säumen, innere Arm- schwingen breit fahlsandbräunlich umsäumt. Alle Schwingen mit weißlich- fahlbraunen Innensäumen. Steuerfedern schwarzbraun, das mittelste Paar wie der Rücken, dab äußerste Paar mit dem Schafte, der Außenfahne, mit Ausnahme der Wurzel, und großem keilförmigen Fleck an der Innenfahne weiß, oft, besonders nach der Spitze zu rahmfarbig angehaucht, zweites Paar nur an der Außenfahne weiß. Unterseite weiß mit rahmfarbenem Anflug ; Ohr- gegend hellbraun, in der Mitte am hellsten, nahe dem Supercilium am dunkelsten, an den Kehlseiten einige kleine dunkelbraune Flecke; Kropfgegend und Seiten hellrötlichfahlbraun, an den Halsseiten jederseits ein großer schwarzbrauner Fleck. Unterflügeldecken rahmweiß. Iris braun. Oberschnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel hell hornfarben. Füße bräunlich fleischfarben. Flügel 93—96, Schwanz etwa 62, Lauf 20—21, Schnabel etwa 11 mm. Oo wie d,nur wenig kleiner. Das erste Jugendkleid ist oben gefleckt, indem die dunklen Federn scharfe weißliche Säume haben. (Diese Lerche ist sehr variabel und variiert augenscheinlich nach der Färbung des Bodens, auf dem sie lebt, ohne aber (außer in Asien) geographisch abgrenzbare Formen zu bilden. Sehr rötliche Stücke findet man in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, der Herzegowina, Griechenland, Palästina (sogenannte hermonensis, nach abgetragenen Brutexemplaren beschrieben); ebenso rötliche, bisweilen noch lichtere, zum Teil sehr helle in Marokko, Algier, Tunis. Einige frisch vermauserte Stücke aus Palästina (Jerusalem) sind auffallend graulich, weiter nach Osten hin aber nimmt die graue Färbung zu, sodaß wir dort mindestens eine graulichere Form (Cal. brach. longipennis) wohl unterscheiden können. In Afrika finden sich mehrere Subspezies dieser Art, die sich durch 216 _ Alaudidae. einfarbig braunroten Oberkopf und ebensolche Brustseiten auszeichnen }). Sie wurden irrtümlicher Weise unter dem Namen Tephrocorys generisch getrennt. Wenn man sich über die angeblichen generischen Unterschiede informieren will, mag man den Schlüssel der Lerchengattungen im Catalogue of Birds XIH, p. 512—513, nachsehen, wo die Nummern b* und a® einander widersprechen, sodaß die Unterschiede wegfallen, oder die Gattungs- Diagnosen in Shelley’s Birds of Africa II, p. 122 und 128, die fast gleich lauten.) Süd-Europa: Süd-Frankreich, nördlich noch in der Champagne bis Troyes, Spanien und Portugal, Italien, die ganze Balkanhalbinsel bis Süd- Rußland; Nord-Afrika von Marokko bis Ägypten; Kleinasien, Palästina, Persien bis Baluchistan. — Die nördlicher wohnenden Kurzzehenlerchen sind Zug- vögel, die bis in den Sudan und nach N.W.-Indien wandern. Verfliegt sich vereinzelt weiter nach Norden, z. B. mehrfach auf Helgoland und in England, einmal in Irland, Nord-Frankreich, der Schweiz und bei Metz erlegt. Bewohner trockenen, sandigen, spärlich bewachsenen Geländes, namentlich in wüstenartiger Steppe. Gesang laut flötend, wenig zusammenhängend, mit den oft wiederholten Locktönen durchsetzt, soll auch andre Gesänge nachahmen, was aber einige Beobachter leugnen. Das Nest steht am Boden wie das andrer Lerchen, ist lose zusammengeschichtet und mit Haaren und Pflanzenwolle weich ausgefüttert. Im April und Mai findet man die Gelege von 4—5 Eiern, die außerordentlich variieren. Sie sind meist weißlich, gelblich, bräunlich, seltener blaß grünlich, mit blaßbräunlichen, gelb- grauen oder bräunlichgrauen Flecken über und über bedeckt, manchmal kranzförmig gezeichnet. Bisweilen sind die Eier fast weiß. Durchschnittsmaße von 14 aus- gewählten Gelegen aus Montenegro nach Reiser im Mittel 19.7 ><14.6, im Maximum 23.8 ><15.2, Minimum 17.5 ><13.4 mm. Gewicht 12—18 cg. Das Durchschnittsmaß der von Koenig in Tunis gesammelten Eier ist etwa 22><16 mm, Gewicht durch- schnittlich 14 eg. 335. Calandrella brachydactyla longipennis (Eversm.). Alauda longipennis Eversmann, Bullet. Soc. Imp. des Natural. Moscou XXI, p.219 (1848 — Songarei). (Vgl. Journ. f. Orn. 1877, p. 95.) Calandrella acutirostris Hume, Lahore to Yarkand, p.265 (1873— Yarkand). Calandrella brachydactyla 8 tenuirostris Severtzow, Turkest. Jevotn., p. 67 (1873— nomen nudum! Turkestan. — Ubers.: Journ. f. Orn. 1875, p. 174.). Calandrella tibetana Brooks, Stray Feathers VIII, p. 488 (1880— „Thibet beyond Sikkim“). Unterscheidet sich von €. b. brachydaetyla durch merklich graulicheren Ton der Oberseite, welche ganz der rötlichsandfahlen Färbung entbehrt. Der Oberkopf ist wie der Rücken, niemals rötlich, ebenso Bürzel und Oberschwanz- decken. Der weibliche Superciliarstreif ist sehr deutlich! Der Schnabel ist meist etwas schlanker, der Flügel 3 bis 5 mm kürzer. — So leicht es ist, eine Serie von der Grenze von Sikkim (Tibet) oder von Turkestan zu unter- scheiden, so wenig leicht ist es, die Grenze nach Westen genau anzugeben, denn auch ostpersische Stücke (die ich aber im allgemeinen nicht von ©. b. brachydaetyla trennen kann) sind oft sehr graulich, bisweilen sogar kaum von den turkestanischen zu unterscheiden, auf der andern Seite finden sich in Turkestan und noch mehr in Transkaspien bräunlichfahle Exemplare, die der !) Calandrella brachydactyla einerea, ruficeps, blanfordi (auetorum!) u. a. ın. 2 WERTEN 4 pe { Br, ; 4 Alaudidae. 217 typischen brachydactyla ganz nahe kommen. (Die zur Unterscheidung von acutirostris und tibetana benutzte Ausdehnung des Weiß an den Steuerfedern ist ganz variabel.) Transkaspien, Turkestan, Afghanistan und Tibet. — Im Winter in den westlichen Teilen Indiens. 336. Calandrella brachydactyla dukhunensis (Sykes). ? Emberiza bagheira Franklin, Proc. Zool. Soc. London 1831, p. 119 (nom. nudum). Alauda dukhunensis Sykes, Proe. Zool. Soc. London 1832, p.93 (Dukhun, Indien). Ähnlich €. d. drachydaetyla, unterscheidet sich aber durch die mehr fahlbräunliche, fast gelbliche Färbung der Unterseite, besonders der Kropf- gegend, dunklere Körperseiten und bräunliche Oberseite. Flügel meist ziemlich lang, oft mehrere mm länger, als bei ©. b. brachydactyla im Durchschnitt. Wintervogel in Indien, mit Ausnahme der westlichen Teile. — Brut- heimat unbekannt, wahrscheinlich in einem Teile Tibets. 337. Calandrella minor rufescens (Vieill.). Alauda rufescens Vieillot, Tabl. Ene. et Meth. I, p. 322 (1820— „Teneriffe“). Alauda tigrina Bonaparte, Compt. Rend. Seances Acad. Paris XXXVIIL, p.67, Anmerk. (1854— nom. nudum). Calandrella pispoletta canariensis Hartert, Bull. B.O. Club 1901, p. 64 (Tenerife). Calandrella pispoleita rufescens Hartert, Aus d. Wanderj. e. Naturf., p. 106 (1901—- Ge- schichte, Synonymie, Kritik); Nov. Zool. 1901, p. 525. Unterscheidet sich von allen Verwandten durch die zimmtartig rötlich- braune Färbung der Oberseite. Die schwarzbraunen Federmitten sind sehr. ausgedehnt, die Fleckung der Kropfgegend gröber und dunkler als bei C. m. minor, aber meist nicht ganz so grob wie bei ©. m. baetica. Die rahm- weiße Unterseite ist fast immer durch den rotbraunen Ackerboden, auf dem diese Vögel leben, beschmutzt, nur frische Herbstvögel sind frei von dieser Beschmutzung. J: Flügel etwa 88—91'/, mm. Bewohnt die fruchtbare Hochebene von Laguna auf Tenerife, wo sie sehr häufig ist. 338. Calandrella minor polatzeki subsp. nov. Eine große Serie (32 Stück), die ich mit einer ebenfalls guten Serie von Tenerife vergleichen konnte, zeigt, daß sich (entgegen meiner früheren Ansicht) die Lerchen der östlichen Canaren gut unterscheiden lassen. Sie sind oben heller (nicht so zimmtartig) rötlich sandfarben und etwas kleiner als C. m. rufescens. JS: Flügel 87—88, nur in einem Stücke 91 mm. Der junge gefleckte Vogel hat rötlich rahmfarbene Spitzen an den Federn der Oberseite. — Benannt zu Ehren des eifrigen Sammlers Herrn Hauptmann Polatzek. Typus 9, Nr. 1178, Lanzarote 3. III. 1902, gesammelt von Polatzek. Lanzarote und Fuertaventura, also die östlichen Inseln der Canaren-Gruppe. Die zahlreich vorliegenden Eier ähneln denen der verwandten Formen, doch ist die Grundfarbe meist etwas weißlicher, fast nie so grünlich, sodaß die Flecke sich stärker abheben. 54 Stücke von Fuertaventura messen im Maximum 23.5 >< 14.7, 21.7 >< 15.4, 21.5 ><14.8, im Durchschnitt 19.7 >< 14.2, im Minimum 20 ><13 und 17.6 >< 14 mm und wiegen etwa 136 mg. 218 Alaudidae. 339. Calandrella minor baetica Dresser. -*P Calandrella baetica Dresser, B. Europe IV, p.351, Taf. 236, fig. 2 (1873— Sevilla). Auf der Oberseite viel dunkler und brauner als €. m. minor und ©. m. heinei, außerdem von beiden durch die viel größeren, dunkleren, schwarzbraunen Längsflecke der Kropfgegend. zu unterscheiden, die sich über die Kehle hin bis fast an den Schnabel und an den Körperseiten entlang ziehen. Größe etwa wie die von ©. m. minor. Die Färbung der Oberseite variiert wie bei allen Verwandten, ohne aber den charakteristischen dunklen Ton zu verlieren. Süd-Spanien (die Provinzen Andalusien, Granada, Murcia, Valeneia).') Bewohnt zur Brutzeit hauptsächlich die Marismen. Fortpflanzung wie die der verwandten Formen, aber die Eier scheinen meist etwas gröber gefleckt zu sein als die von ©. m. minor und Ü. m. heinei. 340. Calandrella minor minor (Cab.). Calandritis minor Cabanis,. Mus. Hein. I, p.123 (1851— „N.O.-Afrika“). Calandrella reboudia Tristram, Ibis 1859, p. 58 (ex Loche M. S. und Loche nom. nud. 1858 — „In Sahara Algeriensi“). Calandrella deserti Tristram, Ibis 1866, p. 286 (Sahara — nomen nudum). Abbildung: Dresser, B. Europe IV, Taf. 236, fig. 1. Jad. Oberseite hell rötlich sandfarben, die Federmitten schwarzbraun, Bürzelfedern und Oberschwanzdecken rötlicher, in der Mitte nicht schwarzbraun, sondern mehr rostbraun. Schwingen dunkelbraun mit licht isabellfarbenen Außen- und Innensäumen und Spitzen, die letzten Armschwingen von der Färbung des Rückens. Steuerfedern schwarzbraun mit schmalen weißen ‘Spitzen, das mittelste Paar weicher und von der Farbe des Rückens, das äußerste weiß mit schwarzbraunen Längsstreifen an der Wurzel und am Innensaume der Innenfahne, das zweite nur mit breitem weißen Saum der Außenfahne. Schmaler, weiblicher Superciliarstreif, Ohrdecken braungestreift; Unterseite weiß mit leichtem isabellfarbenen Schimmer, die Seiten der Kehle, Kropfgegend und Brustseiten mit dunkelbraunen, schmalen Längsflecken in der Mitte der Federn. Körperseiten isabellbräunlich,h dunkel gestreift. Unterflügeldecken weiß mit isabellfarbenem Schimmer. Schnabel hornartig grau- braun, unten gelblich, Füße bräunlichfleischfarben, Iris braun. Flügel 90—94, Schwanz etwa 55—60, Lauf 20—22, Schnabel 9—9.5 mm. O wie J, nur etwas kleiner. Durch die breiten hell isabellfarbenen Federränder erscheint das Herbstkleid lichter, zarter, während nach der Brutzeit die dunkeln Feder- mitten mehr hervortreten. Stücke von Algier (Medeah) scheinen etwas dunkler als tunesische. Bewohner der nördlich des großen Wüstengürtels gelegenen Länder, von Marokko, durch Algier und Tunis bis Ägypten (Unter-Agypten, selten) und Palästina, auch in einem Stücke von Fao am Persischen Golf im British Museum. Bei Fao wohl nur auf dem Zuge, denn dort brütet ©. m. persica oder eine sehr nahe Form. Vereinzelt in Malta und Italien. !) Zwei mir vorliegende, angeblich von den Balearen stammende Stücke, leider ohne Datum, sehen. auf der Oberseite aus wie ©. m. baelica, aber die Fleckung der Kropfgegend ist feiner, mehr wie die von C©. m. minor. Vielleicht wäre die Balearen- Form zu sondern. Was A. v. Homeyer (Journ. f. Orn. 1862, p.266) ©. brachydactyla nannte, ist vielleicht diese Form der minor-Gruppe gewesen. Alaudidae. 219 Man findet diese niedliche Lerche nur an gewissen Örtlichkeiten, nach Koenig meist in der Nähe des Wassers. Sie ist auf dem rötlichen Steppenboden, den sie bevorzugt, schwer zu sehen, meist aber gar nicht scheu. Wie die Feldlerche „klettert sie an ihren Liedern in die Luft“ und singt wunderschön, wenn auch sehr abwechselnd an Stärke und Klang. Die Nester sind kunstlos, wie die andrer Lerchen, meist mit Pflanzenwolle ausgepolstert. Die Gelege bestehen wahrscheinlich nur aus drei Eiern. Man findet die Eier vom April bis Juni. Sie sind auf weißlichem oder graugrünlichem Grunde mit lehmbraunen Flecken besät, zwischen denen man hier und da violettgraue Schalen- flecke bemerkt. Sie sind gedrungen eiförmig und messen 18><14, 19><15, 20><14, 20 >< 15, 20 >< 16 mm. 341. Calandrella minor heinei (Hom.). Calandritis Heinei E. v. Homeyer, Journ. f. Orn. 1873, p. 197 (Wolgagegend). (Calandrella pispoletta auetorum. — Dieser Name ist von Alauda Pispoletta Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 526 genommen. Pallas adoptierte Linne’s Namen Alauda spinoletta, dessen Schreibweise er, der italienischen angemessen, in pispoletta veränderte. Linnes Name gehört einem Anthus an, wurde also von Pallas mit Unrecht auf die von ihm beschriebene Lerche angewandt. Dieser alteingewurzelte Irrtum ist somit zu beseitigen und der nächst alte Name einer Stummellerche, minor Cab., muß für die Art mit ihren Formen in Anwendung kommen.) Abbildung: Dresser, B. Europe IV, Taf. 237. Wie ©, minor minor, aber die Oberseite nicht so sandfarben, sondern mehr gräulich, besonders der Bürzel weniger rötlich, mehr sandgrau; außerdem größer als C. m. minor. Flügel Sad. 95—100, Schwanz etwa 63—66, Lauf 21—22.5, Schnabel 9—10 mm. Steppen Süd-Rußlands und Transkaspiens. — Im Herbst und Winter mehr umherschweifend und dann ausnahmsweise auch in anderen Ländern, so einmal auf Helgoland. Regelmäßig in Klein-Asien, aber wahrscheinlich nur als Wintergast. Fortpflanzung wie die von C. m. minor, nur sind die Eier meist etwas trüber und grünlicher, durchschnittlich auch etwas größer. 54 Eier aus Südrußland messen nach Rey: Durchschnitt 18.8 x 14.6, Maximum 20.1>< 15.2, Minimum 17 >< 13.8 mm. Durchschnittliches Gewicht 139 mg. 342. Calandrella minor leucophaea Sewertz.') Calandrella leucophaea Sewertzow, Turkest. Jevotn., p.142 (1873— Turkestan); vergl. Dresser, Ibis 1876, p. 182. Wie C. m. heinei (C. pispoletia auetorum), aber auf der Oberseite heller, mehr graulich, der Schnabel sehr klein. Auberes Steuerfederpaar weiß, schmaler Innensaum und äußerste Basis der Innenfahne braungrau, diese Farbe aber am Innensaume nicht ganz bis zur Spitze reichend. 1!) Im Cat. B. Brit. Mus. XIII, p.593, ist diese Form als Subspezies zu Calandrella raytal (Blyth) gestellt, während die nur schwer zu unterscheidende, lediglich oben etwas mehr gelbbräunliche seebohmi als Subspezies zu „pispoletta“ (minor) aufgefaßt ist! Diese lediglich auf Vergleichung der Färbung der Oberseite beruhende Trennung ist unrichtig. Calandrella raytal raytal (Blyth, 1844) und (©. raytal adamsi (Hume, 1871) bilden eine indische Art, die sich durch geringere Größe, dünneren und gestreckteren Schnabel und längere innere Armschwingen von den asiatischen Formen der minor- Gruppe sehr wesentlich unterscheidet. 220 Alaudidae. West-Turkestan (Amu Darja, Syr Darja). — Im Winter anscheinend weiter nach Süden ziehend, z. B. nach Ost-Persien. Genaueres darüber ist schwer festzustellen, weil man sich auf die Angaben in der Litteratur nicht immer verlassen kann, wie es häufig bei schwieriger zu bestimmenden Formen der Fall ist. 343. Calandrella minor seebohmi (Sharpe). Alaudula seebohmi Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XILI, p.590 (1890— „Central Asia from Yarkand and Kaschgar to Mongolia“. Diese Verbreitung ist nicht richtig, denn das angeblich moneolische Stück, unglücklicher Weise der Typus, ist irrtümlicher Weise „Mongolia“ etikettiert; es stammt vielmehr aus Turkestan, wo es von Sewertzow gesammelt wurde). Genau wie ©. m. leucophaea, nur auf der Oberseite nicht so graulich, sondern gelb-bräunlich sandfarben. Ost-Turkestan (Yarkand, Kaschgar, Aksu). — Im Winter bisweilen in Nord-Indien. 344. Calandrella minor persica (Sharpe). Alaudula persica Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XIII, p. 590 (1890— „From Persia to Afghanistan and N.W.-India“. Diese Verbreitung ist nicht richtig, denn die Stücke von Afghanistan und N.W.-Indien gehören einer andern Form an. Typus: Niris östlich von Schiras, Persien, terra typica also: Niris in Persien). Eine sehr großschnäblige Form, Flügel bis 100 mm. Äußeres Steuer- federpaar weiß, an der Innenfahne breit braunschwarz gesäumt. Oberseite licht sandbräunlich. Persien. — Genaue Verbreitung nicht bekannt. Der Typus von Niris hat einen sehr langen ‘und starken Schnabel. Ein alter Brutvogel von Fao am Persischen Golf hat einen etwas kürzeren und dabei dickeren, geschwolleneren Schnabel. Eine große in Seistan in Ost-Persien von Sarudny gesammelte Serie hat auch stärkere Schnäbel als alle andern Formen dieser Gruppe, aber sie stehen hinter denen des Stückes von Niris und dem von Fao zurück. Es dürfte sich bei Vergleichung einer Serie von Niris und Fao ergeben, daß in Persien 2 bis 3 Formen vorkommen: eine kleinschnäbligere von Seistan und Afehanistan, die vielleicht im Winter auch in Nord-Indien vorkommt und eine großschnäbligere aus Farsistan, mit der die von Fao am Persischen Golf große Ahnlichkeit hat, aber vielleicht auch nicht ganz übereinstimmt. Im Winter scheint auch noch ©. m. leucophaea ‘in Ost-Persien vorzukommen. 345. Calandrella minor chele6nsis (Swinh.). Alaudula cheleönsis Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1871, p.390 („Talien Bay“ in China). Ziemlich kleine, feinschnäblige Form mit fein und schwach gefleckter Kropfgegend. Brutvogel in der südöstlichen Mongolei und Nord-China. — Im Winter in großen Flügen bei Peking. Alaudidae. 921 346. Calandrella minor kukunoorensis Przew. Calandrella kukunoorensis Przewalski, Mong.i Strana Tangut II, p.103(1876— Kukunoor); (russisch!) vgl. Übersetzung in Rowley’s Orn. Mise. II, p. 316 und Journ. f. Orn. 1877, p. 93, Anm.). Nach Przewalski und Bogdanow eine hlaß isabellfarbene Form von cheleönsis mit langem Flügel und sehr viel Weiß im Schwanze. Die Außen- fahne des dritten Steuerfederpaares soll weiß sein, die Innenfahne weiß mit dunkelbraunem Saume. Kuku-Nor. Gattung AMMOMANES Cab. 1851. Schnabel, Schwanz und Füße nicht wesentlich von denen von Calandrella verschieden, aber Flügelbau und Körperbefiederung ganz anders. Das Gefieder ist sehr weich und zart, die Federn nicht in der Mitte dunkel, Ober- und Unterseite erscheinen daher meist ungefleckt. Die erste Schwinge ist ungefähr —= !/, der zweiten, die bei den meisten Formen merklich kürzer ist als die dritte bis fünfte, welche meist etwa gleich lang sind und die Spitze des Flügels bilden. — Die jungen gleichen den Alten, sind also nicht gefleckt. Bewohner der wüstenartigen Landstriche von den Kapverdischen Inseln durch die Sahara bis Somaliläand und Indien. In Süd-Afrika wohnen noch drei zu dieser Gattung gezählte Formen, die zum Teil derart von den typischen Arten abweichen, daß man sich fast wundern muß, weßhalb sie von den großen Gattungsspaltern noch nicht generisch getrennt wurden. Die auf den ersten Blick sehr verschiedene tropisch indische A. phoenieura wird durch zarudnyi mit einetwra verbunden, sodaß man alle diese Formen als Subspezies einer Art behandeln muß. Übersicht der paläarktischen Arten: Innere Armschwingen nicht länger als die übrigen, Schwanz ohne scharf begrenzte BEE HUREN RE a N N } . „ A. deserii.. p- 221 Innere Armschwingen meist merklich verlängert, Schwanz mit scharf abgegrenzter er ae aa ae A. phoenicura . p. 224 347. Ammomanes deserti algeriensis Sharpe. ? Alauda lusitana Gmelin, Syst. Nat.I, p. 798 (1788— ex Latham, Gen. Syn. II, p. 393: „Portugal“. Der Name lusitana kann nicht angenommen werden, da die Beschreibung der Oberseite auf keine dieser Ammomanes paßt und keine derselben Portugal bewohnt). Ammomanes algeriensis Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XIII. p. 645 (1890— „Algerian Sahara, ranging into Nubia“). Abbildung: Journ. f. Orn. 1895, Taf. VIL. Innere Armschwingen nicht merklich länger, als die übrigen, zweite (erste lange) Schwinge erheblich kürzer, als die dritte. Sad. Oberseite von einem schwer zu beschreibenden rosigen sandgrau, auf dem Kopfe etwas matter und mit Andeutungen dunkler Federmitten, Bürzel und Oberschwanzdecken am rötlichsten. Schwingen graubraun, Auben- fahne mit Ausnahme des Spitzenteiles rötlich zimmtbraun, an den Spitzen schmal weißlich gesäumt, Innenfahnen an der Basalhälfte breit zimmtrot 2929 Alaudidae. gesäumt, letzte Armschwingen dem Rücken ähnlich, aber etwas bräunlicher. Steuerfedern schwarzbraun, Spitzen und breite Außensäume hell zimmtrot, vorletztes Paar mit der ganzen Außenfahne, das äußerste nur an der Innen- fahne mit braun, oft fast ganz hell zimmtrot. Unterseite rötlich rahmfarben, Kehle weiß, Kropfgegend matt braungrau gefleckt. Unterflügeldecken, Achsel- federn und Seiten hell rosig zimmtbräunlich. Schnabel oben hornbraun, unten weißlich, Füße licht fleischartig hellbraun, Iris braun. Flügel 99—103.5, Schwanz 68—72.5, Lauf etwa 22—23, Schnabel 13—15.5 mm. 9 meist etwas kleiner: Flügel 91—99, Schnabel 12.5—13.5 mm. Juv.: wie der alte Vogel, nur auf der Oberseite nicht so graurötlich, sondern mehr gelblich, Unterseite blasser. Gänzlich ungefleckt. Algerien und Tunis südlich der Atlas-Wasserscheide, von da nach Westen bis Tripolis und durch die libysche Wüste bis an den untern Nil, wo sie in steinig-wüstenartigem Gelände hart neben A. d. deserti vorzukommen und sich mit letzterer manchmal zn vermischen scheint. Bewohner steiniger Höhenzüge und spärlich bewachsener Abdachungen der Berge in der nördlichen Sahara oder vielmehr an deren Rändern, nicht auf dem fliegenden Sande der eigentlichen Wüste. Der Gesang ist ein lullend weiches, oft wiederholtes viersilbiges „Krieüe“, das in den trostlosen Einöden, die das Vögelehen bewohnt, nicht verfehlen kann, den Lauscher zu entzücken. Nester halb unter und neben Steinen, aus feinen Grashalmen, Pflanzenwolle und Blütenrispen wohl gefügt. Hauptbrutzeit Mai. Gelege 3, seltener 4 Eier. Sie sind auf rahmfarbenem oder milchweißem Grunde mit hellgrauen Schalenflecken und rotbräunlichen Flecken und Punkten bedeckt. Sie messen nach Koenig 20 ><15, 21><15, 21 ><16, 22><15, 22 ><16 mm, nach Erlanger 21 >15 bis 23><16 mm. Gewicht nach Koenig im Durchschnitt etwa 0.13 g. r 348. Ammomanes deserti erythrochroa Rchw. Ammomanes lusitana erythrochroa Reichenow, Journ. f. Orn. 1904, p.307 (Ambukol). Wie A.d. deserti, aber der Schnabel meist noch etwas stärker (länger), die Färbung ausgesprochen rötlicher, fast ganz wie bei A. d. algeriensis namentlich auch die Unterflügeldecken und Unterseite des Körpers (mit Aus- nahme der weißen Kehle) im abgeriebenen Gefieder sehr stark isabell-rötlich und die Schwanzwurzel rötlicher. In der Färbung A. d. algeriensis äußerst ähnlich, aber etwas mehr zimmtrötlich, der Schnabel merklich stärker und länger. Südliches Nubien vom Dongola-Bogen des Nils an (Ambukol, Schendi, Bajuda-Steppe). 349. Ammomanes deserti deserti (Licht.). Alauda deserti Lichtenstein, Verz. Doubl. zool. Mus. Berlin, p.28 (Sept. 1823— „ex Aegypto super“. Partim! Lichtenstein hatte auch Stücke von erythrochroa vor sich). Melanocorypha galeritaria Brehm, Vogelfang, p.122 (1855—- „Nordost-Afrika“). Ammomamnes deserti macrorhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nomen nudum!). Ammomanes isabellina minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nomen nudum!)). Abbildung: Dresser, B. Europe IV. Taf. 233, vordere’ Figur! Sehr ähnlich A. d. algeriensis, aber die Oberseite nicht so rötlich isabell, sondern mehr bräunlichgrau. Einigermaßen variabel, in frischem Gefieder lichter und graulicher, im abgetragenen Kleide dunkler, bräunlicher. Niltal, von Kairo durch ganz Ober-Ägypten, bis fast nach Dongola, jedenfalls bis Wadi Halfa. Alaudidae. 293 350. Ammomanes deserti isabellina (Temm.). Alauda isabellina Temminck, Pl. Col. 244, Fig. 2 (Oct. 1823, dem Wortlaute des Textes nach später als Lichtenstein’s Beschreibung erschienen. Asaba in Arabien; von Rüppell gesammelt). Melanocorypha arabs Brehm, Vogelfang, p. 122 (1855— „Verirrt sich aus dem steinigen Arabien zuweilen nach Europa“. Typus aus dem Peträischen Arabien). Die Stücke von der Sinai-Halbinsel sind etwas lichter als die meisten von A. deserti deserti; sie sind nicht so rosig angehaucht wie die von algeriensis; sie werden im abgetragenen Kleide nicht so rötlich wie die von erythrochroa und sind im frischen Gefieder nicht ganz so licht; sie sind großschnäbliger als jratereulus und weniger graulich. Stücke von Unteregypten stimmen ganz mit solchen vom Sinai überein. $ Sinai-Halbinsel (Asaba, Sinai) und Unter-Agypten. (Berechtigung dieser Form und Verbreitung zweifelhaft, ebenso die von Nr. 351 und 352. Einige Stücke aus dem Niltal, wo sonst die graulichere echte deserti wohnt, sind von solchen vom Sinai nicht zu unterscheiden.) 35l. Ammomanes deserti fraterculus Tiistr. Ammomanes fraterculus Tristram, Proc. Zool. Soc. London 1864, p.434. (Ohne genaue Lokalität. — Wüstengegenden Palästina’s, nach „Fauna und Flora of Palestine‘, p. 80. Tristram’s Name muß natürlich für die palästinensische Form benutzt werden, obwohl er die @ von den d, die er deserti nannte, artlich trennte!) Ganz wie A. d. deserti, aber im frischen Gefieder ist die Oberseite eine Nuance mehr graulich, die Kropfgegend meist deutlicher gefleckt, die Ohr- gegend ziemlich dunkel und streifig, der Schnabel etwas plumper und kürzer, bei alten C etwa 13 mm lang. Von Palästina bis zum Persischen Meerbusen. 352. Ammomanes deserti parvirostris Haıt. Ammomanes lusitanica parvirostris Hartert, Journ. f. Orn. 1890, p.156 („Aschabat“. Diese Angabe beruhte auf einem Irrtum. Die Typen sind vom Kuba-dagh bei Krasnowodsk). Ganz wie A. d. phoenicuroides, aber die Oberseite vielleicht eine Nuance heller, der Schnabel merklich feiner und kürzer. Schnabel 1.5—2 mm kürzer. Transkaspien (Krasnowodsk, Turkmenen-Steppe). 353. Ammomanes deserti subsp. nov.? Ammomanes phoenicuroides (?! non Blyth) Whitaker, Ibis 1902, p. 654 (Djebel Soda in Tripolis). Whitaker erwähnt, 1. e., daß in den Schwarzen Bergen (Djebel Soda) von Tripolis eine Form der Wüstenlerche wohnt, die ganz A. d. phoenicuroides gleicht, aber vielleicht etwas kleiner sei, besonders kleinern Schnabel habe. Es ist nicht denkbar, daß dies typische phoenicuroides sind oder daß sie mit einer der andern dunkeln Formen völlig übereinstimmen. Diese Form dürfte daher zu benennen sein. 294 Alaudidae. 354. Ammomanes deserti phoenicuroides (Blyth). Mirafra phoenicuroides Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XXII, p. 585 (1853— Kaschmir). Abbildung: Dresser, B. Europe IV, Taf. 235, hintere Figur! Wie A.d. fraterculus und A. d. parvirostris, aber der Schnabel stärker, die Oberseite mit noch graulicherem Ton, Unterseite dunkler bräunliech fahlgelb. Schnabel Sad. etwa 14 mm lang. Das erste Jugendkleid ist sehr hell, fast rahmfarben. Bewohnt das Indus-Tal und umliegende Gebiete, von der Mündung bis in das nördliche Punjab und südlichste Kaschmir sowie Teile von Afghanistan.!) 355. Ammomanes deserti subsp. nov.? Oberseite noch merklich dunkler und mehr bräunlichgrau, was beim Vergleich einer Serie sehr auffällt. Auch das erste Jugendkleid ist oben bräunlicherau mit lichten Federrändern. Oberschnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel gelblich mit dunkler Spitze. Noch zweifelhafte Form. Stücke von Afghanistan (Kandahar) sind zum Teil echte phoenicuroides, zum Teil gleichen sie den ostpersischen Stücken. Ost-Persien, von der Straße von Hormus bis Baluchistan und Afghanistan. Die Eier sind unter Nr. 216 (A. phoenicuroides) von Sarudny in Ois. Perse Örientale, p. 197—200 (1903— russisch!) beschrieben. 356. Ammomanes phoenicura arenicolor (Sundev.). Alauda arenicolor Sundevall, Oefv. K. Vet. Akad. Förh. Stockholm 1850, p. 128 („in arenosis Aegypti inferioris vel Arabiae petraeae“). Ammomanes pallida Cabanis, Mus. Hein. I, p.125 (1851l— „Arabien“). Melanocorypha elegans Brehm, Vogelfang, p. 122 (1855— „Nubien“. Typus von Abu-Hamed.). Ammomanes regulus Bonaparte, Compt. Rend. XLIV, p. 1066 (1857— Algerische Sahara). Abbildung: Journ. f. Orn. 1893, Taf. IX. Auf den ersten Blick wie eine kleine A. deserti algeriensis ausgehend, unterscheidet sich aber sehr wesentlich: Die Handschwingen sind an beiden Fahnen zimmtartig rötlich isabell, nur die äußersten Spitzen rauchschwärzlich t, Die Liste der Subspezies von A. deserti ist auch hiermit noch nicht erschöpft, denn das tropische Afrika und Arabien beherbergt noch mehrere Formen: A. deserti akeleyi Elliot, Field Columbian Mus. Publ, Nr. 17, Orn. Nr. 2, p. 59 (1897 — Somaliland. Sehr ähnlich A. d. phoenicuroides, aber kleiner (kurzflügliger), Unterseite rötlicher. — Mehrfach fälschlich als „A. deserti“ angeführt — es soll aber auch eine deserti-ähnliche helle Form im Somalilande vorkommen, über die es aber noch an sichern Nachrichten fehlt. A. deserti samharensis Shelley, B. of Africa IIL, p. 99, Taf. 21, 1 (Mai 1902). — Abyssinien: Amba. Damit ist assabensis Salvadori, von Assab an der abessinischen Küste beschrieben, identisch (ef. Bollet. Mus. Zool. et Anat. Torino XVII, Nr. 425 p. 2. Juni 1902). Noch dunkler, etwa so groß wie phoenicuroides. Steht saturatus am nächsten und ist von letzterer nur schwer zu unterscheiden. A. deserti saturatus Grant, Nov. Zool. 1900, 249. — Süd-Arabien. Die dunkelste Form, außerdem sehr groß. Von A. d.samharensis kaum zu unterscheiden, aber nicht ganz damit identisch. Alaudidae. 995 mit schmalen weißlichen Endsäumen, die Armschwingen ganz zimmtrötlich- isabell. Die inneren Armschwingen ragen in frischem Gefieder etwa 1 cm über die vordern hinaus. Schwanz zimmtrötlich isabell mit schwarzem isabell- weißlich gesäumten Fleck an der Spitze, der an dem äußeren Steuerfederpaar nur klein ist, nach der Mitte zu an Ausdehnung zunimmt. Flügel 92—97, Schwanz 56—59, Schnabel 11—11.5, Lauf 21—23 mm. 9 meist, aber nicht immer, etwas kleiner, sonst wie d. Juv. wie ad., nur noch lichter, blasser, fast rahmfarben. Von Algier und Tunis durch die nördliche Sahara bis in die Wüsten- gebiete Ägyptens und N.-Arabiens (Sinai-Halbinsel). Standvogel auf steinigen Hochplateaus und am Rande der Sanddünengebiete der Sahara. Das S steigt (nach Koenig) wie das von Ammomanes deserti algeriensis kerzengerade in die Luft und wiegt sich ruckweise im klaren Ather, wobei es pfeifend die weithin vernehmbaren schrillen Töne ausstößt, die wie „&-hiht, &-hiht, &-hiht“ klingen und eine auffallende Ähnlichkeit mit den bei physikalischen Demonstrationen durch Schwingung erzeugten Tönen einer Glasröhre oder eines Holzstabes haben. Das Nest steht in einer kleinen Mulde des Bodens, an oder unter einem schützenden Stein oder Strauch. Der Rand des aus Gräsern und Stengeln gebauten, mit Pflanzen- und Tierwolle und Lappen ausgefütterten Nestes ist mit Steinen umpflastert, augen- scheinlich zur Befestigung des Nestes.. Eier 2—-83. Mattweiß mit aschgrauen Flecken und graubraunen Punkten, meist äußerst fein, am stumpfen Ende gezeichnet. Maße nach Koenig 19 ><14, 19>< 15, 20 ><14 mm, Gewicht 0.11 bis 0.12 g. 357. Ammomanes phoenicura cinctura (Gould). Melanocorypha cinctura Gould., Zool. Voy. Beagle III, Birds, p. 87 (1841— Insel St. Jago, Kapverden). Obwohl oberflächlich ähnlich, doch mit A. ph. arenicolor gar nicht zu verwechseln: Oberseite dunkler, ein tieferes braungrau scheint wie untergelegt, wie darauf getragen eine hell rötliche Zimmtfarbe, Schwanz und. Flügel dunkler rötlich zimmtfarben; Unterseite viel dunkler, der Unterkörper nicht fast weiß, sondern hell zimmtartig isabell, die Kropfgegend dunkler und deutlich aschgrau gefleckt. Kapverden (Säo Thiago, Boavista). 358. Ammomanes phoenicura zarudnyi Hart. Ammomanes cinctura zarudnyi Hartert, Bull. B. O. Club XII, p.43 (Januar 1902— Mudjnabad in Ost-Persien). Ammomanes heterura Madaräsz,Ornith. Monatsber. 1903, p.91 (Mudschun-Abad[—= Mudjna- bad] in Ost-Persien). Von A. ph. arenicolor und A. ph. einetura durch die staubartig bräunlich erdgraue Oberseite auf den ersten Blick zu unterscheiden. Schwanzwurzel und Oberschwanzdecken rötlich isabell, noch dunkler als bei cinctura. Hand- schwingen graulich isabell, Basishälfte der Außenfahne und breiter Saum am Basalteile der Innenfahne hell rötlich zimmtfarben, Spitzen rauchschwarz. Spitze des Schwanzes viel weiter schwarz als bei A. ph. arenicolor und einctura, an den mittelsten Steuerfedern fast bis zur Hälfte. Unterkörper rahmfarben, Unterschwanzdecken in der Mitte bräunlich-isabell, am Schafte dunkelbraun. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 15 226 Alaudidae. Kehlmitte weiß, Kropfgegend stark aschgrau gefleckt. Flügel etwa 5 mm länger als bei A. ph. arenicolor, Füße anscheinend dunkler. Juv. heller, lichter! Ost-Persien (Mudschun-Abad, Nusi, Bamrud, Mian-Basaar, Pendsch- Sara, Schur-ab) und westliches Baluschistan (Maschkid-Ebene). 359. Ammomanes phoenicura phoenicura (Frankl.). Mirafra phoenicura Franklin, Proc. Zool. Soc. London 1831, p. 119 (am Ganges zwischen Caleutta und Benares oder Vindhya-Berge zwischen Benares und Narbudda. Ich acceptiere letztere Lok. als typ. Lok.). Von den übrigen Formen der Art sehr verschieden: Der Schnabel viel stärker und höher, Allgemeingröße bedeutender, Unterseite zimmtartig rot- braun, Kehle bis über die Kropfgegend heller und dunkel graubraun gefleckt; Oberseite dunkelgraubraun; Schwanzwurzel und Oberschwanzdecken lebhaft zimmtrot, die schwarzbraune Schwanzspitze an den mittleren Steuerfedern ziemlich gerade abgeschnitten. Schwingen dunkel erdbraun, außen zu etwa °/, ganz schmal, innen ebensoweit breit zimmtrot gesäumt. Flügel etwa 108, Schnabel etwa 12—13 mm lang. — Trotz der großen Verschiedenheit durch A. ph. zarudnyi mit den andern Formen so auffallend verbunden, daß man sie nicht artlich trennen sollte. Standvogel in einem großen Teil der vorderindischen Halbinsel; dem paläarktischen Faunengebiete fremd. Gattung GALERIDA Boie 1828. (Der Name wurde von Boie Galerida (mit d) geschrieben, oder ist wenigstens so im Druck erschienen. Man hat ihn verworfen, weil es einen älteren Gattungs- namen Galerita (mit t) für eine Käfergattung gibt. 1844 bezeichnete Hodgson die Haubenlerchen als Heterops, aber auch dieser Name war bereits vergeben. 1900 zeichnete sich Madaräsz durch die Schaffung von Ptilocorys, 1902 Dresser durch die von Corydus für die Gattung aus. Keiner dieser Namen braucht angenommen zu werden, denn jeder Grund, jede Entschuldigung muß gelten, einen alten Namen zu retten, solange er nicht irrtümlicher Weise auf eine Gattung oder Art angewandt wurde.) Von den übrigen Lerchengattungen sind die „Haubenlerchen“ durch eine etwa in der Kopfmitte entspringende, aus einigen stark verlängerten Federn bestehende spitze Haube (Schopf) zu unterscheiden. Schnabel von wechselnder Länge und Stärke. Erste (verkümmerte) Schwinge deutlich sichtbar, etwa so lang wie, oder etwas kürzer oder länger als die Handdecken. Die ersten (vier) entwickelten Schwingen nicht wesentlich verschieden lang. Hinterzehe mit ziemlich langem, fast geraden Nagel (Sporn). — Im paläarktischen Faunengebiete 2 oft verwechselte und nicht immer leicht zu unterscheidende Arten (eristata und theklae) in weiten Gebieten nebeneinander. Eine von diesen (eristata) in veränderter Form bis Korea, in Indien noch eine dritte Art, (@. deva) die weder als Form von theklae noch als solche von eristata auf- gefaßt werden kann. Kaum generisch trennbar ist ‚.Heliocorys“ modesta aus dem Sudan. (Vgl. Cat. B. Brit. Mus. XII, p. 623.) — Die Haubenlerchen sind meist Standvögel und sehr zur Bildung lokaler Formen geneigt, sodaß ihr Studium Alaudidae. 2a zu den allerschwierigsten gehört, wenn man sich nicht leichter Hand unwissen- schaftlich darüber hinwegtäuscht.') Übersicht der Arten: Flügel über 90 mm, erste (rudimentäre) Schwinge länger, als Nagel der | Hinterzehe, Sehnebel schlanker 3 Flügel unter 90 mm, erste (rudimentäre) ne lirzer ddr dash eh | länger, als Nagel der Hinterzehe, Schnabel an der Wurzel viel dicker G. deva (Sykes)?) Schnabel länger, Unterflügeldecken rötlich isabell ohne grauen Anflug, D 1 erste (rudimentäre) Schwinge nie länger, als die Handdecken @. cristata . p. 227 Schnabel kürzer, Unterflügeldecken mit deutlichem grauen Anfluge, erste (rudimentäre) Schwinge so lang wie oder länger, als die Handdecken @.theklae . p. 287 2 360. Galerida cristata nigricans Brehm. Galerita nigricans (partim) Brehm, Vogelfang, p. 123 (1855 — „Ägypten und Thüringen“. Brehm eibt im Vogelfang und Naumannia 1858, p.206, die Kennzeichen der Form des Nildelta an, vermengt damit aber wunderbarer Weise eine Anzahl von deutschen Stücken). Galerida eristata deltae Hartert, Nov. Zool. 1897, p. 144 (Nil-Delta, Typus von Damiette). Weitaus die dunkelste aller Formen von @. eristata. Grundfarbe der Oberseite sehr dunkel aschenartig graubraun, die Federmitten fast rein schwarz. Unterer Bürzel etwas einfarbiger graubraun, Oberschwanzdecken mit breiten fast schwarzen Schaftstreifen, nur die Außenränder etwas ins rötlich-Sand- farbene ziehend. Kopfseiten dunkel schwarzbraun gefleckt. Unterseite im frischen Gefieder bräunlich rahmfarben, die Fleckung der Kropfgegend auffallend dunkel, fast rein schwarz und groß, bei manchen Stücken über den größten Teil der Unterseite ausgedehnt, immeran den Seiten deutlich. Unterschwanzdecken hell bräunlich, die längsten mit dunkelbraunen Federmitten. Unterflügeldecken dunkler rostbräunlich als bei irgend einer der andern Formen der Art. Flügel Jad.: 104—107, oO ad. etwa 97-100. mm. (22 verglichen, darunter den Typus.) Wohnt auf dem dunklen Boden des Nildelta von Damiette bis Kairo. 1!) Die hier anerkannten Formen scheinen mir festzustehen, obwohl es in einigen Fällen kaum möglich ist, ihre Unterschiede mit Worten so zu beschreiben, daß man sie danach „bestimmen“ kann. Dazu ist die Vergleichung von Serien im Verein mit der Kenntnis der geographischen Verbreitung notwendig. Nur das kann wissen- schaftlich wertvolle Resultate ergeben. Wie schon früher (Einl. p. VI) gesagt wurde, ist die „richtige Bestimmung“ einzelner Bälge nicht das Endziel unsrer Forschungen. Der Zweck dieses Buches ist nicht der, dem Ornithologen alle Arbeit zu ersparen, denn dazu sind die Formen in der Natur zu kompliziert entwickelt. Einen „Abschluß“ bedeutet diese Übersicht natürlich auch nicht. Die südeuropäischen Formen bedürfen noch weiteren Studiums, die Wolga-Form ist unsicher, aus Kleinasien und Palästina ist das vorliegende Material ungenügend, im nördlichen Afrika dürften noch neue Formen zu entdecken sein, vielleicht auch (doch weniger wahrscheinlich) im Innern Asiens, wo die Verbreitung der Formen noch ungenau bekannt ist. Aus der Literatur über die Haubenlerchen ist am wichtigsten: Erlanger, Journ. f. Orn. 1899, p. 324—8352. Außer- dem: Whitaker, Ibis 1895, 1896; Hartert, Nov. Zool. 1897, p. 142—147; Lebensweise und Verbreitung in Algier: Koenig, Journ. f. Orn. 1895; u,a. m. — Abbildungen: Journ. f. Orn. 1899, Taf. IX. 2) Alauda deva Sykes, Proc. Zool. Soe. London 1832, p. 92: Vorderindische Halbinsel. (Spizalauda deva des Catalogue of Birds XILL) 15* 298 Alaudidae. 361. Galerida cristata cristata (L.). Haubenlerche. Alauda eristata Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 166 (1758— Ex Raius. Syn. Meth. Avium, p.69: ohne Lokalität. [1713], „Will.“ [Raius] Orn. lib. II, p.151: „Viennae Austriae visa & deser.“, Olina, Albin, Aldrov. — „Habitat in Europae viis.“ — Als terra typica ist Wien anzunehmen, nach dem zweiten Zitat Linne’s, da das erste keine genaue Angabe enthält). Alauda cochevis P. L. S. Müller, Natursystem, Suppl., p. 136 (1776— ex „Buffon“: „Europa“). Alauda matutina Boddaert, Tabl. Pl. Enl. Daubenton, p.40 (17835— ex Daubenton’s „Coquillade“. — Provence. Da südfranzösische Stücke sich nicht von denen aus Mittel-Europa unterscheiden lassen, dürfte die „Coquillade“ trotz des abweichenden Aussehens des Bildes nichts als eristata sein). Alauda plumata P. L. S. Müller, Natursystem, Suppl., p. 137 (1776-— ebenfalls ex Daubenton’s „Ooquillade“. — Provence). Alauda undata Gmelin, Syst. Nat. I, p. 797 (1788— auch ex Daubenton’s „Coquillade“! - Provence). (?partim.) Alauda Galerita Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 524 (1831— „in Rossia et Sibirie ....."). Alauda provincialis Schrank, Fauna Boica I, p. 161 (1798— Umbenennung von Gmelin’s undata. „Ingolstadt“. Autor scheint eine junge Haubenlerehe vor sich gehabt zu haben). Galerida viarum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 515 (1831— „N.W.-Deutsch- land, namentl. in Westfalen, im Winter bei Saalfeld“). Galerida major Brehm, Isis 1841, p.123 („in der Nähe von Berlin, geht wenigstens bis an die Elbe“). Galerida viarum Brehm, Isis 1841, p. 123 („zwischen Leipzig und Delitzsch, im Winter mehr südlich und besucht das Saaltal“). Galerida pagorum Brehm, Isis 1841, p. 123 („lebt im nordwestlichen Deutschland“. Typen von Witten in Westfalen). Galerida Karinthiaca Brehm, Isis 1841, p. 124 (Klagenfurt). Galerita eristata vulgaris Brehm, Naumannia 1858, p.207 („bei Leipzig und Witten“). Galerita ceristata gallica Brehm, Naumannia 1858, p.208 (Lyon). Galerita cristata commwunis und longirostris A. EB. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nom. nuda! Gehören nach der Sammlung hierher). Galerita varia Rey, Eier d. Vög. Mitteleuropas, p. 256 (1902-- nomen nudum! angeblich ein Brehm’scher Name. Unde?!) Engl.: Urested Lark. Franz.: Cochevis, Alouette huppee. Italien.: Cappellaceia. Erste Schwinge deutlich (2—4 mm) kürzer als die Handdecken. dad. Oberseite fahl sand- oder staubartig-graubraun, Federmitten dunkel schwärzlich- braun; Pileum mehr gestreift, Haubenfedern braunschwarz mit schmalen Rändern von der Rückenfarbe; Bürzel einfarbiger, weil dort die dunklen Federmitten weniger deutlich sind, die Oberschwanzdecken (mit Ausnahme der längsten, die wieder mehr dunkelbraun sind) etwas ins Rostfarbene ziehend. Schwingen braun (etwa wie sepia) mit sehr schmalen, rötlich-fahlbräunlichen Außen- und sehr breiten hell rötlich zimmtfarbenen Innensäumen an der Wurzelhälfte; die innersten Armschwingen dem Rücken ähnlich. Das mittelste Steuerfederpaar dem Rücken ähnlich, die übrigen schwarzbraun, das vorletzte mit schmalem isabell-rahmfarbigen Außensaum, das letzte an der Außenfahne und einem großen Teil der Innenfahne bräunlich isabell-rahmfarbig. Ohrgegend dunkelbraun mit hellbraunen Strichen. Unterseite bräunlich rahmfarben, an den Kehl- seiten zwei kurze dunkelbraune Fleckenreihen, Kropfgegend durch dunkelbraune Alaudidae. 2929 Federmitten stark gefleckt, Seiten fahlbräunlich, schmal dunkelbraun gestreift. Unterschwanzdecken mit ‘deutlichen dunkeln Federmitten. Schnabel hell hornbraun, Unterschnabel etwas heller, Füße sehr hell braun. Iris braun. Flügel 9 etwa 105—110, Schwanz etwa 64—70, Lauf etwa 27 —29, Schnabel 17.5—19.9 mm. oO wie J,nur etwas kleiner, namentlich Schnabel und Flügel merklich kürzer. Flügel etwa 97—109 mm. Durch die Abnutzung im Frühjahr wird die Oberseite stärker gefleckt, da die dunkeln Federmitten sich schärfer abheben, die Fleckung der Kropf- gegend kleiner und schärfer. Der junge Vogel im ersten Kleide hat an den Spitzen der Federn der Oberseite kleine weiße, davor anteapikale schwarzbraune Flecke, an den Flügeldecken und Schwingen rahmweiße Säume und anteapikale schwarzbraune Linien, ist also „gefleckt“. (86 Stück untersucht.) Europa vom südlichen ‚Schweden (ausnahmsweise bis Drontheim) bis Italien, im S.O. bis zu den Pyrenäen, im S.W.bis an den Balkan, östlich bis Süd-Rußland. (Norditalienische Stücke sind typisch, in der römischen Campagna kommen sehr dunkle Stücke vor.) Fehlt auf Sardinien und Korsika. Fehlt in Großbritannien und Irland — kaum ein halbes Dutzend Vorkommnisse verflogener Stücke sicher beglaubigt. Unsre Haubenlerche lebt zur Brutzeit in offenem Gelände mit wenig Vegetation, auf trockenen, unfruchtbaren Plätzen, besonders auf Sandflächen, mit niedrigem Unkraut bewachsenen Brachen, trockenen Exerzierplätzen, Schuttablagerungsstätten, Sandgruben, an Bahnhöfen, Ladeplätzen, auf den Landstraßen usw. In Deutschland hat sie sich durch die Anlage von breiten Chausseen und Eisenbahnen im vergangenen Jahrhundert weiter verbreitet. Höhere Gebirgslagen meidet sie gänzlich. Sie ist aus- gesprochener Standvogel, nur tiefer Schnee treibt sie in Städte, Dörfer und weiter im Lande umher. ‘Sie läuft meist nur am Boden, sitzt gern auf kleinen Bodenerhebungen, Erdschollen, Steinen, Mauern und niedrigeren Haus- und Scheunendächern, aber nicht auf Bäumen. Sie hat einen sanft flötenden Lockton, der nicht übel von Naumann durch „düdidria“ veranschaulicht wurde. Der Gesang wird bisweilen im Sitzen, meist aber in der Luft, und zwar in unregelmäßigerem, meist weniger himmelanstrebenden, mehr flatternden Fluge, als bei der Feldlerche vorgetragen. Er hat nicht die schmetternde Kraft und Stärke des jubelnden Feldlerchenliedes, sondern ist sanfter, Hötender, schwer- mütiger, für Viele angenehmer. Nahrung Sämereien und Insekten. Die meist schwer zu findenden Nester enthalten 4 bis 5 Eier. Man findet sie von der letzten Woche des April bis Anfang Juni (in Deutschland). Sie sind typische Lercheneier, meist etwas grob gefleckt, nach Art der Kalanderlercheneier, oft feiner und den Feldlerchen- eiern sehr ähnlich. 100 Eier in Dr. Rey’s Sammlung (ob alle von der echten cristata ?) messen im Durchschnitt 22.7 >< 16.8, im Maximum 24.7 ><17 und 22><18.3, im Minimum 19><15 mm. Ihr mittleres Gewicht ist 192 mg. 362. Galerida cristata subsp.? Die eypriotische Haubenlerche gleicht so auffallend der mitteleuropäischen @. c. cristata, daß ich mich nicht entschließen kann, ihr einen Namen beizulegen. Allenfalls ließe sich sagen, daß die Schnäbel bei durchschnittlich ziemlich geringer Stärke zu größerer Länge neigen und daß das frische Herbstgefieder einen gewissen rötlichen Anflug der grauen Oberseite hat, während dieser bei @. ce. eristata mehr lehmbräunlich ist. Obwohl ich 28 Stück untersuchte, möchte ich diese Form doch noch unbenannt lassen und fernerem Studium anheimstellen. Cypern. 230 Alaudidae. 363. Galerida cristata tenuirostris Brehm. Galerita eristata tenwirostris Brehm, Naumannia 1858, p.208 (Sarepta). Die südrussischen Haubenlerchen sind etwas graulicher als @. ec. ceristata, fast so grau wie @. ce. caucasica und zeichnen sich durch auffallend dünne Schnäbel aus. (8 untersucht, darunter den Typus. Unterschiede und Verbreitung sind durch größere Serien zu bestätigen!) Süd-Rußland bis Rumänien (Sarepta, Poltava, Cernavoda, Baragana). 364. Galerida cristata caucasica Tacz. Galerida eristata caucasica Taezanowski, Bull. Soc. Zool. de France 1887, p. 621 (Lago- dechi im Kaukasus). Galerida eristata magdae, Loudon u. Sarudny, Ornith. Jahrb. XIV, p.172 (1903 Petrowsk bis Baku u. Lenkoran). Wie @. ce. eristata, aber die ganze Oberseite mit einem so deutlichen grauen Anfluge, im ganz frischen Gefieder etwas wie grau bepudert, daß der Unterschied beim Vergleiche einer Serie sofort in die Augen fällt. Flügel Sad. 106—110, Qad. etwa 99—104 mm. Schwanz J etwa 64, O etwa 63 mm, Nach den vorliegenden Bälgen zu urteilen scheint der Schnabel etwas dunkler, mehr horngrau zu sein als bei @. ce. eristata. (26 untersucht.) Kaukasus und Westufer des Kaspischen Meeres: Lagodechi, Wladikawkas, von Petrowsk bis Baku und Lenkoran. 365. Galerida cristata meridionalis Brehm. Galerida meridionalis Brehm, Isis 1841, p. 124, 128 (Dalmatien). Galerita eristata planorum Brehm, Naumannia 1858, p.207 (Dalmatien). Galerita eristata brevirostris A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nomen nudum! Auf dem Etikett ist der Name planorum in brevirostris geändert). Galerita eristata balcanica Arrigoni, Atlante Ornitologico, p.241 (1902-- ex Brusina M.S., unauffällig im Text erwähnt als Name für die von Madaräsz unter dem Namen @. senegalensis beschriebene dalmatinische Haubenlerche). Galerida cristata-madaräszi (sie!) Herman, Aquila 1903, p. 274 (Name für die ungarisch- litorale Form, unauffällig im Text. Trotz Versicherung der Ernsthaftigkeit des Verfassers beabsichtigte er doch wohl nicht einen neuen Namen zu schaffen, da ihrer schon drei vorhanden waren.). Im frischen Herbstgefieder oben lichtbraun mit röstlichem Anfluge, Außenfahnen der seitlichen Steuerfedern sehr rötlich rostfarben, Unterseite mit rostbräunlichem Anfluge, im abgetragenen Brutgefieder ganz anders aussehend, auffallend hell und mehr graulich., (Vgl. Madaräsz, Magyar Madarai, p. 51 und 474.) (32 untersucht, darunter den vermutlichen Typus.) Balkanhalbinsel (Griechenland), Dalmatien (bis Fiume), Herzegowina (Mostar), Montenegro (Podgoriea). Die Exemplare aus den verschiedenen Gebieten sind zwar nicht alle gleich, aber doch ohne Zwang miteinander zu vereinigen und sie variieren auch am selben Orte, und zwar ebenso sehr, wie die aus verschiedenen Gegenden stammenden Stücke. nn. Alaudidae. 231 366. Galerida cristata pallida Brehm. Galerita cristata pallida Brehm, Naumannia 1858, p.207 („Spanien“). Galerita eristata angustistriata (partim) Brehm, Naumannia 1858, p.208 („Spanien, Griechenland und Nubien‘“). Galerita rufescens Brehm, Vogelfang, p. 124 (1855— ohne Lokalitätsangabe). Galerita eristata rufescens Brehm, Naumannia 1858. p.209 („Südspanien“). Galerita eristata maculata und altirostris Brehm, Naumannia 1858, p. 208, 209 (gehören teilweise hierher, d.h. die spanischen Stücke). Galerita ceristata gigantea und striata A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nomina nuda!, gehören nach der Sammlung hierher). Wie @. ce. eristata, aber die Oberseite heller, mit fahleren, hlasseren Federrändern, was sowohl im frischen Herbstkleide als im abgetragenen Frühlingskleide auffällt. Flügel meist 2—4 mm kürzer. (18 untersucht, darunter den T'ypus.) Spanien (Valencia, Mureia, Granada, Sevilla) und Portugal (Beira, Estremadura). 367. Galerida cristata kleinschmidti Erl. Galerita eristata kleinschmidti Erlanger, Journ. f. Orn. 1899, p. 345 (Nord-Marokko). Von derselben Größe wie @. c. pallida, aber Oberseite dunkler, die Federmitten schwärzlicher, Federränder nicht so isabell, sondern mehr grau, Vorderbrust sehr scharf und dunkel, fast schwarz, gefleckt, wie bei (r. theklae. Durch diese scharfe Fleckung, die düstere Oberseite und etwas geringere Größe von @. ce. cristata unterschieden. (8 untersucht.) Nord-Marokko (Gegend von Tanger). 368. Galerida cristata riggenbachi Hart. Galerida eristata riggenbachi Hartert, Nov. Zool. 1902, p.333; @. c. riggenbachi und G. macrorhyncha randoni Hartert, A. d. Wanderj. e. Naturf., p.316, 317 (1902— Mazagan, W.-Küste von Marokko). Erste Schwinge nur wenig, bisweilen kaum kürzer als die Handdecken. Von den bisherigen Formen durch bedeutendere Größe, namentlich längern Schnabel, unterschieden. Unterseite im frischen Herbstkleide nicht weißlich, sondern isabell-bräunlich-rahmfarben. Iris rotbraun, Schnabel hornartig grau- braun, Füße hellbraun. J Flügel 107—113, meist etwa 110, Schnabel meist 20—22, seltener 18, ausnahmsweise 17.2 mm lang. 9: Flügel 98—102, Schnabel 15.3—18 mm. (60 untersucht, darunter den Typus.) Mittleres und südliches westliches Marokko (Gegend von Mazagan: Mazagan, Djebel Chedar, am Oum-R-biah, Rahamna, Zania Sidi Abas ben Omar, Aounat; Mogador). Bewohnt hauptsächlich die Getreidefelder, worin sie bei Mazagan ganz die Feld- lerche ersetzt, grasiges und offenes Gelände. Von Riggenbach gesammelte Eier sind meist nicht sehr grob, bald reichlich, bald spärlicher gefleckt und messen 25.5 ><17.5, 25.2><17.5, 23.8 x 17.6, 23 >< 16.6 mm. 232 Alaudidae, 369. Galerida cristata macrorhyncha Tiistr. Galerita randonit Loche, Cat. Mamm. Ois. Algerie, p.85 (1858— nomen nudum |); deser.: Rev. et Mag. Zool. 1860, p.150, Taf. XT, fig. 2. Galerida macrorhyncha Tristram, Ibis 1859, p.57, 426 (Nordrand der Sahara. — Der Typus ist aus Laghouat!). Ganz wie @. c. riggenbachi, aber die Oberseite heller, die Unterseite etwas weißlicher. Bisweilen noch langflügliger. Längste Unterschwanzdecken mit braunen Federmitten. Flügel bis 117, Schnabel bis 18 mm. (12 unter- sucht, darunter den Typus.) Mittleres und nördliches Algier und nördliches Tunis. In Tunis nur nördlich der Ausläufer der Atlaskette, im mittleren Algier aber südlich bis Laghouat (el Arhouat). Erlanger führt sie nur für sein „Gebiet I“ an (siehe die Zoogeographische Karte der Atlasländer im Journ. f. Orn. 1898), aber Laghouat liegt in seinem „Gebiet II“. Die Verbreitung scheint sich also hier nicht genau nach der Wasserscheide zu richten. Bewohnt die mit Halfa und niedern Sträuchen bewachsenen Ebenen und Saat- felder. Eier gelblichweiß oder grünlichweiß, dicht mit violett-aschgrauen Schalen- flecken und braunen, lehmbraunen oder gelbbraunen Flecken mehr oder minder dicht besetzt. Maße von Stücken aus Oued Kasserine nach Erlanger 23—24 >< 17 mm. 370. Galerida cristata arenicola Tiristr. Galerida arenicola Tristram, Ibis 1859, p.58, 426 (Algerische sandige Sahara). Galerita eristata reichenowi Erlanger, Journ. f. Orn. 1899, p.351 (Kebilli und Tozer im Djerid (Typus) in Tunis. Nach nur 2 Exemplaren). Von @. ce. macrorhyneha sofort durch die viel lichtere Färbung der Oberseite zu unterscheiden, die viel mehr hellbräunlichsandfarben ist, auch durch geringere Größe. Die Unterschwanzdecken sind völlig einfarbig, fast weiß. Schnabel 2 bis 5, Flügel 5 bis 1O mm kürzer als bei @. e. macrorhyncha. (36 untersucht, darunter den Typus.) Schließt sich in Tunis und Algier südlich an dasGebiet von @. e. maerorhyncha an, in Tunis sofort südlich der Atlaskette, in Algier offenbar erst etwas weiter südlich auftretend, von Biskra an (noch nicht bei Laghouat) und bis Ghardaia (Guardaia), weiter im Osten auch in Tripolis. Ein Stück von der Insel Djerba (Gabes gegenüber) ist rostbräunlicher, aber ein ganz ähnliches liegt auch von Gabes vor. Bei Ghardaia meist eine Idee dunkler, die hellsten von „Ferme Dafourg“ bei Biskra (Koenig) gesehen. @. ce. reichenowi scheint mir ununterscheidbar zu sein. Erlanger gibt sie für sein „Gebiet III“ (siehe Karte, Journ. f. Orn. 1898) an, Tozer (woher der Typus stammt) liegt aber in seinem Gebiet II, Kebilli, woher das zweite Exemplar kam, an der Grenze desselben, auch scheinen einige Stücke aus der Gegend von Biskra in Koenigs Sammlung ebenso hell zu sein. Bewohnerin der mit Halfa und andern niedrigen Sträuchern bewachsenen Steppe. Der Vogel ist der Bodenfärbung wunderbar angepaßt. Das Nest steht meist an einem Halfabüschel und enthält 4—5 Eier. Sie gleichen denen andrer Haubenlerchen und messen etwa 23 >< 16, 23>< 17, 25><17, 26><16, 26><17 mm. Gewicht nach Erlanger 0.18—0,22 gr. Alaudidae. 233 371. Galerida cristata senegallensis (P.L. S. Müll.). Alauda senegallensis P. L. S. Müller, Natursystem Suppl., p. 137 (1776— ex „Buffon“— richtiger Daubenton’s Taf. mit Text von Montbeillard. „Senegal“). Südlich der Sahara finden wir in W.-Afrika eine helle, licht sandbraune Haubenlerche, die sich namentlich durch ihre geringe Größe von den meisten Verwandten auszuzeichnen scheint. Sie ist oben hell, nicht sehr verschieden von @. c. arenicola, aber etwas kleiner und kurzschnäbliger. Oberschwanzdecken und mittlere Steuerfedern rötlich sandfarben. Iris nußbraun, Füße sehr hell- bräunlich, fast weißlich fleischfarben. Flügel 92—102, Lauf 21, Schwanz etwa 60, Schnabel bis 15 mm. (8 untersucht.) W.-Afrika: Senegambien, Sierra Leone bis zum nördlichen Haussalande. Genaue Verbreitung nicht festgestellt, erstreckt sich vielleicht am Südrande der Sahara entlang bis Nordostafrika, wie so manche andere Vogelformen. 372. Galerida cristata isabellina Bp. ?Galerida abyssinica Bonaparte, Consp. Av. I, p.245 (1850— angeblich „@. eristata ex Abyssinia, Rüpp.“ Diese Angabe ist nicht mit der Diagnose in Einklang zu bringen, die nichts enthält, als die Worte: „Similis praeced. (d. h. @. cristata L.) at distineta colore deserti sequentis“. Rüppell’s abyssinische Haubenlerchen sind eine ganz dunkle, nicht wüstenfarbige Form. Wahr- scheinlich hatte Bonaparte sudanische Stücke (? aus Chartum) vor sich). Galerida isabellina Bonaparte, Consp. Av. I, p.245 (1850— „ex Nubia aegyptiaca“). Galerita flava A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p. 77 („Ost-Sudan, südlich des 16. Grades nördl. Br.‘). Galerita Iutea & flava Brehm, Vogelfang, p.124 (,„Nordostafrika‘); Naumannia 1858, p- 209, 210. Galerita flava tenuirostris & crassirostris Brehm, Naumannia 1858, p.210 (Chartum und Berber). Oberseite hellsandbräunlich mit ziemlich starkem rötlich-sandfarbenem Ton. Fleckung der rahmfarbig überlaufenen Vorderbrust sehr hlaß, nicht schwärzlich, sondern hellrotbräunlich. Längste Unterschwanzdecken mit licht rotbräunlichen Längsstreifen. Groß: Flügel Jad. 106—113, Schnabel 18—20 mm. Ist @. ce. senegallensis außerordentlich ähnlich, aber merklich größer (langflügliger) und die dunklen Federmitten sichtbarer. (Etwa 25 untersucht, darunter die Typen der Brehm’schen Formen.) Südliches Nubien und ägyptischer Sudan (Bajuda-Steppe bis zum Blauen und weißen Nil), unterer Atbara. Stücke von Schendi sind zum Teil etwas weniger rötlich als solche von Khartum, stimmen aber im allgemeinen so genau damit überein, dab man sie ohne Bedenken zu einer und derselben Form rechnen kann. 373. Galerida cristata altirostris Brehm. Galerita altirostris Brehm, Vogelfang, p. 124 (1855— „in Oberägypten‘). Galerita cristata maculata (partim) Brehm, Naumannia 1858, p. 208 (Assuan und Masnou in Spanien. Terra typica: Assuan.). fi Galerita ceristata altirostris (partim) Brehm, Naumania 1858, p.209 („Ober-Agypten, Nubien und bei Murcia“). 234 Alaudidae. Trägt auffallender Weise genau das Kleid, das man von ihrem Wohn- gebiete, zwischen dem von @. ce. nigricans und @. c. isabellina, vermuten sollte, denn sie steht zwischen diesen beiden Formen. Im Kolorit ist sie unserer (7. e. eristata äußerst ähnlich, nur etwas mehr lehmbräunlich, nicht so graubräunlich und der Flügel ist im Durchschnitt etwa 5 mm kürzer. (18 untersucht, darunter die Typen.) Bewohnt das Niltal südlich von Kairo bis ins nördliche Nubien. Süd- licher, am Dongola-Bogen, tritt eine hellere, graulichere Form auf. Siehe Nr. 376.), 374. Galerida cristata caroli subsp. nov. Im Natron-Tal westlich von Kairo und vielleicht weiter verbreitet in der Libyschen Wüste findet sich eine Haubenlerche mit langem, gestrecktem Schnabel, ziemlich grauem (efiederton und weißem Unterkörper, die ich caroli nenne. Sie ist langschnäbliger als altirostris, lange nicht so dunkel auf der Oberseite wie nigricans, dunkler und weniger rötlich als zsabellina, viel mehr graulich als arenicola. (Scheint |wie Haubenlerchen überhaupt merkwürdig oft] sehr zu Schnabelmibbildungen zu neigen und verbleicht im Frühjahr bis zur Unkenntlichkeit.) Flügel S etwa 110—113, Schnabel S 18.5 mm. Typus im Rothschildschen Museum zu Tring, 9 26.11. 1903 Natron-Tal, no. 176, gesammelt von N. C: Rothschild und F.R. Henley. Benannt zu Ehren des Erstgenannten. (4 untersucht, darunter den Typus.) Nätron-Tal in Unter-Ägypten. 375. Galerida cristata brachyura Tiristr. Galerida brachyura Tristram, Proc. Zool. Soc. London 1864, p.435 (Ghor am Südende des Toten Meeres). Galerita eristata var. deserticolor Festa, Boll. Mus. Zool. Anat. comp. Torino IX, Nr. 174, p.4 (1894— Palästina). Oberseite fahl sandbräunlich, ziemlich rötlich, nicht so gelblich und wüstenfarbig wie @. c. arenicola; mit etwas mehr grauem Schimmer und nicht so lehmbräunlich wie @. ce. altirostris; nicht so graulich wie @. ce. iwanowr, Oben in der Färbung wohl kaum von @. c. magna zu unterscheiden, aber kleiner. Jad. Flügel etwa 105—110, Q etwa 95—98 mm. (15 untersucht, darunter den Typus.) Palästina: Senke des Toten Meeres, Beerseba im südlichen Judäa und Jordantal. (Bei Jerusalem und auf dem Berge Carmel kommen andere Formen vor.) 376. Galerida cristata subsp.? ') Die abessinischen Küstenländer, vielleicht sogar beide Ufer des Roten Meeres, werden von einer ziemlich blassen mittelgroßen Haubenlerche bewohnt. Ich konnte nur 5 Bälge untersuchen, die mir nicht von @. eristata brachyura ’) Der Name abyssinica Bp. kann nicht etwa auf diese Form bezogen werden, denn wahrscheinlich gab Bonaparte diesen Namen Stücken von der hier isabellina genannten Form, die aber nicht aus Abessinien, sondern aus dem Sudan (? Khartum) stammten. Siehe @. c. isabellina. Alaudidae. 235 unterscheidbar zu sein schienen. Mit diesen scheint mir die den Dongola- Bogen des Nil bewohnende Form übereinzustimmen. Ehe sie mit Bestimmtheit untergebracht werden kann, müssen größere Serien, namentlich von frischen Herbstvögeln, untersucht werden. Es wäre nicht unmöglich, daß sich die süd- palästinensische Form über die Sinai-Halbinsel bis an die Küsten des Roten Meeres und an den mittleren Nil erstreckt. 377. Galerida cristata cinnamomina subsp. nov. Wie schon unter @. ce. brachyura bemerkt wurde, gehören die Hauben- lerchen des nördlicheren Palästina nicht zu brachyura. Zwei frischvermauserte Herbstvögel vom Berge Carmel haben eine so stark matt-rötlich-zimmtfarben überlaufene Oberseite, daß ich sie gestrost neu benenne. Sie stimmen in der Größe mit brachyura überein, genaue Maße können nicht gegeben werden, da sie mausern. Schnabel ziemlich kurz und stark. (Typus im Tring Museum, Carmel 28. VII. 1897. JS Nr. 151a.) Nord-Palästina: Berg Carmel. Vom nördlicheren Judäa und Jerusalem liegen nur abgetragene Stücke vor (Jerusalem 7. III, 27. III), die sehr wohl zur selben Form gehören könnten, aber des zimmtfarbenen Anflugs entbehren. Stücke von Kleinasien im abgetragenen Gefieder sehen ihnen gleich. Es wäre also möglich, daß diese Form von Kleinasien bis Palästina reichte, wo sie im Jordantal und dem äußersten Süden durch die hellere brachyura vertreten wird. Das untersuchte kleinasiatische Material ist leider nur sehr ungenügend. 378. Galerida cristata subsp.? Außer der kurzschnäbligen @. theklae ellioti (siehe p. 240) lebt im Somalilande noch eine langschnäblige, oben sehr blasse, nicht aber rötliche oder gelbliche eristata-Form mit sehr blassen Unterflügeldecken. Schnabel ziemlich lang und merklich gebogen. Ich konnte nur wenige Stücke unter- suchen, die mir nicht zur Charakterisierung der Form genügten. 379. Galerida cristata tardinata subsp. nov. (Siehe Nov. Zool. 1900, p.248 u. Denkschr. math. naturw. Cl. Kais. Ak. Wiss. Wien LXXXI, p. 7, 8, 1902.) Ähnlich @. ce. magna, aber Flügel durchsehnittlich 1 em (5 bis 12 mm) kürzer, Unterflügeldecken lichter. Ahnelt auch @. e. brachyura sehr, ist aber im frischen Gefieder oben viel heller, ohne den rötlichen Ton. Typus im Tring-Museum: Dthubiyat, W.-Hadramaut, 21. VIII. 1903, Nr. 239 G. Bury coll. (26 untersucht, darunter den Typus.) Süd-Arabien: Westliches Hadramaut, Aden. (Zwei Stücke von Marah im Hadramaut, östlich von Makalla, unterscheiden sich nach Lorenz & Hellmayr so wesentlich durch schlankeren Schnabel und Färbung, daß sie einer andern Form angehören dürften.) 380. Galerida cristata magna Hume. Galerida magna Hume, Ibis 1871, p.407 (Yarkand). Eine sehr große, oben sehr hell bräunlichgelbliche, unten deutlich rostgelblich überlaufene Subspezies. Flügel alter S 110—117 mm! 236 Alaudidae, Zentral-Asien: Lob-Noor, Ost Turkestan (Yarkand, Kaschgar), die süd- lichen Teile von Turkestan und Transkaspien (Tal des Amu Darja), nach Süden bis Ost-Persien, Afehanistan und Baluchistan. Im Winter durch das rauhe Klima aus Ost-Turkestan teilweise bis N.W.-Indien vertrieben. 381. Galerida cristata iwanowi Loudon. Galerida eristata iwanowi Loudon „und Sarudny“, Ornith. Jahrb. XIV, p. 171 (1903— „Syr-Darja-Gebiet, Ferghana- und Sarafschan-Gebiet‘‘). Ist @. ec. magna äußerst ähnlich, aber die Unterseite samt den Unter- schwanzdecken ist weißlicher. Die Oberseite hat einen deutlichen grauen Ton, der bei typischen magna ganz fehlt. (Etwa 15 untersucht.) Vertritt @. c. magna in den nördlichen Teilen von Russisch-Turkestan und Transkaspien: Issik-Kul, Dscharkent, Ferghana, Sarafschan und Tal des Syr-Darja, vielleicht auch im östlichen Buchara. 382. Galerida cristata chendoola (Frankl.). Alauda chendoola Franklin, Proc. Zool. Soc. London 1831, p. 119 (Ganges und Nerbudda). Certhilauda Boysii Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XV, p.41 (1846— ohne Lokalität. Nach Ibis 1867, p.48 bei Lahore). Im nordwestlichen Indien wohnt eine kleine, auf der Oberseite im frisch vermauserten Gefieder gelbbräunlich staubgraue Haubenlerche. Die Unterseite ist weißlich, fast ohne bräunlichen Anflug, die Unterflügeldecken sind hell isabellfarben. Größe gering. Flügel alter GC etwa 100—105 mm, oft kürzer, Schnabel etwa 13—15 mm. Im abgetragenen Kleide ist die Oberseite nicht so ausgesprochen staubgrau, sondern mehr wie verschossen bräunlich. (Über 20 untersucht.) Nordwest-Indien, besonders das Indus-Tal von Kaschmir bis Sindh, Punjab, Rajputana, östlich etwa bis zum 85. Längengrade, südlich etwa bis Haidarabad. (Im Winter scheint @. e. magna im Nordwesten vorzukommen.) Brütet in Indien etwa vom März bis Juni und legt meist drei Eier, die denen andrer Haubenlerchen-Formen gleichen. 383. Galerida cristata leautungensis (Swinh.). Alauda leautungensis Swinhoe, Ibis 1861, p.256 (Talienwan in der Provinz Liautung). Kleiner und viel mehr graurötlich, als magna. Flügel 9 101—110 mm. (10 untersucht, darunter den Typus.) Nördliches und westliches China bis in die Provinz Szetschwan. 384. Galerida cristata coreensis Tacz. Galerita eristata coreensis Taczanowski, Proc. Zool. Soc. London 1887, p. 603 (Seoul, Korea). Ebenso groß wie leautungensis, also kleiner als magna, aber wieder viel mehr grau, nur der Öberrücken etwas rötlich und heller. (3 untersucht.) Korea. Alaudidae. 237 385. Galerida theklae theklae Brehm. Galerita Theklae Brehm, Naumannia 1858, p.210 („in der Umgegend von Jativa, nicht weit von Valencia und auf der Sierra Nevada“). Galerida Miramarae Homeyer, Journ. f. Orn. 1882, p. 316 (‚Scheint an einzelnen Orten Südspaniens nicht gar selten, wurde jedoch bisher nicht unterschieden“. — Offenbar hatte Homeyer @. theklae ganz vergessen. Die von Kronprinz Rudolfs Reise stammenden Cotypen im Braunschweiger Museum gleichen völlig den typischen theklae, der im Wiener Museum aufbewahrte, aufgestellt gewesene und wieder zum Balge gemachte „Typus“ ist in sehr schmutzigem und sehr abgetragenem Gefieder, gleicht daher fast den dunklen Stücken von Tanger). Wie alle Formen von @. theklae von denen von @. ceristata durch kürzeren und verhältnismäßig diekern Schnabel, sehr stark und scharf („Heidelerchen-artig“) gefleckte Kropfgegend und nicht rötlich isabell- farbene, sondern schmutzigrahmfarbene, deutlich grau überlaufene Unter- flügeldecken zu unterscheiden. Die erste (verkümmerte) Schwinge ist nicht merklich kürzer als die Handdecken, sondern ebenso lang oder 1-2 mm länger. — Die Oberseite von @. th. theklae ist der einer mitteleuropäischen ceristata ähnlich, aber etwas blasser und nicht so braun, sondern etwas graulicher; sie ist also dunkler als bei @. c. pallida. Die Unterseite hat keine Spur von röstlichem Schimmer, sondern ist weiß mit ganz schwachem rahmgelblichen Anflug; die Kropfgegend ist ganz wie der Unterkörper, ohne einen deutlichen röstlichen Schimmer, daher tritt die schwarze Fleckung schärfer hervor. Unterschwanzdecken ganz einfarbig. Schnabel beim CS 14—15.5 mm, Flügel etwa 100—104 mm. O9 nur ein wenig kleiner. Das Nestjunge hat auf der Oberseite einen staubgrauen Anflug. (15 untersucht, darunter den Typus.) Spanien, von Murcia und Valencia bis Süd-Spanien, und Teile von Portugal.') Die Formen von @. theklae weichen in ihrer Lebensweise von denen von @. cristata im allgemeinen nicht unwesentlich ab. Sie bevorzugen nicht wie die eristata-Formen flache, sandige Triften oder Getreidefelder (wie in Marokko u. a.), sondern steinige Höhenrücken, Gebirge, Abhänge und setzen sich oft und gern auf Sträucher und Bäume. Ihr Gesang ist noch schöner, voller, länger, lauter, mehr an den der Feldlerchen erinnernd. Es scheint, daß die Eierzahl in der Regel 3 nicht überschreitet. Die Eier sind meist feiner gefleckt als die von @. cristata, aber oft nicht von ihnen zu unterscheiden. Wegen der häufigen Verwechselung der ver- schiedenen Formen ist das von Händlern bezogene Material wertlos und ich verzichte darauf, Maße anzugeben. 386. Galerida theklae erlangeri subsp. nov. Ganz wie @. theklae theklae, aber die Oberseite dunkler: die Grund- färbung eine Schattierung bräunlicher, die dunkle Fleckung etwas schwärz- licher und gröber. Vorderbrust sehr grob und reichlich schwarzgefleckt. 1!) Auf den Balearen lebt eine vielleicht noch zu benennende Form von @. theklae, die anscheinend mehr mit @. theklae harterti übereinstimmt, als mit der typischen spanischen theklae. Ich konnte nur ein Exemplar vergleichen. Es muß eine Serie untersucht werden, um sie klarzustellen. (Vel. Journ. f. Orn. 1862, p. 267.) 238 Alaudidae. (Typus im Tring-Museum: „Q“* Nr. 1177, Tanger 16. II. 1897, Olcese coll.) — Wurde von Erlanger irrtümlicher Weise mit miramarae identifiziert. Es macht mir besonderes Vergnügen, diese Form zur Erinnerung an seine wertvolle Haubenlerchenarbeit im Journ. f. Orn. 1899 nach Baron Carlo von Erlanger zu benennen. Nord-Marokko: Gegend von Tanger. 387. Galerida theklae ruficolor Whit. Galerida theklae ruficolor Whitaker, Ibis 1898, p. 603 („Central and Southern Marocco“). Ähnlich @. ih. theklae und erlangeri, aber die Oberseite bräunlicher, oft stark ins Rotbraune ziehend, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken matt zimmtfarben. Unterseite, namentlich Seiten und Kropfgegend mit leichtem isabellfarbenen Anflug. Unterflügeldecken hellgrau mit isabell- farbenem Anflug. Dimensionen nicht wesentlich verschieden von denen der obengenannten Subspezies, auch der Lauf keineswegs kürzer. (36 untersucht.) Mittleres und südliches Marokko. (Eine ähnliche, aber anscheinend blassere Form wurde in einem ganz abgetragenen Stücke am Rio de Oro gesammelt.) Obwohl diese Haubenlerche mit @. cristata riggenbachi dieselben Gebiete bewohnt, so bevorzugt sie im Gegensatze zu der vorzugsweise feldbewohnenden riggenbachi hauptsächlich steinige Höhenrücken mit Buschwerk und Gras. Ihr Gesang ist prächtig. Eier fand ich am 10. April. Das Gelege scheint nur aus 2, höchstens 3 Eiern zu bestehen. Die Eier sind typische Haubenlerchen-Eier und könnten eben- sogut kleine Stücke deutscher Feldlerchen sein. Maße von 4 Eiern: 23.6><17.7, 22><16.5, 21.6 >< 16.4 mm. 388. Galerida theklae harterti Erl. Galerita thecklae harterti Erlanger, Journ. f. Orn. 1899, p.3352 (,„Nord-Algerien und Tunesien bis zum Nordrand des Atlasgebirges“). Kaum von @. th. ruficolor zu unterscheiden, aber beim Vergleich einer Serie fällt es auf, dab rwufieolor oben etwas mehr rotbräunlich ist und einen rötlicheren Bürzel hat, Aarterti also oben graulicher, weniger rötlich ist. — Von @. th. theklae durch viel bräunlicheren Ton im Gefieder der Oberseite unterschieden. (12 untersucht.) Nord-Algier und Tunis bis zum Atlasgebirge. (Angeblich von Böne stammende sind teils typische hartert, teils intermediär, teils wie superjlua). Erlanger fand Gelege von drei Eiern bei Kasserine. Die Eier sind verhältnis- mäßig fein und matt punktiert und messen nach Erlanger 22><17, 23 ><16, 23><17 bis 24><17 mm. Gewicht 17—21 eg, 389. Galerida theklae superflua Hart. Galerida eristata superflua Hartert, Nov. Zool. 1897, p.144 (neuer Name für Whitaker’s Alauda eristata pallida (non Brehm), Ibis 1895, p. 100 „South of Tunis“). Galerita thecklae deichleri Erlanger, Journ.f. Orn. 1899, p. 339 (soll Erlanger’s Gebiet III [s. Karte im Journ. f. Orn. 1898] bewohnen. Typus von Douz in Tunis. Ist von @. t. superflua nicht zu trennen. Aus „Gebiet II“ liegen zu viele Stücke vor, die denen. aus „Gebiet III‘ gleichen, an denselben Orten kommen Exemplare vor, die mehr voneinander abweichen, als „deichleri“ von superflua. Eine Trennung scheint daher nicht geraten. S. auch Ibis 1898, p. 603.). Alaudidae. 939 Dies ist die von Taczanowski und Koenig irrtümlich als @. arenicola bezeichnete Form. Sie ist durch ihren Schnabel und die übrigen Merkmale sowie durch ihr Vorkommen im gleichen Gebiete mit einer Form von @. ceristata deutlich als eine Form von @. theklae gekennzeichnet. Sie unterscheidet sich von allen übrigen Subspezies von @. theklae durch die helle, dem Wüsten- gelände prächtig angepaßte hell sandähnliche, graugelbliche Grundfarbe der Oberseite, die der im selben Gebiete wohnenden @. eristata arenicola gleich- kommt. Die dunkeln Flecke der Oberseite sind braun, nicht schwärzlich, auch die Kropffleckung ist nicht so dunkel. Die Unterflügeldecken licht isabell, aber nicht so rötlich wie bei den gleichgefärbten hellen cröstata-Formen, sondern immer noch mit einem deutlichen graulichen Anflug. (Neben typischen Stücken kommen, z. B. am Djebel Batoum, auch sehr rötliche vor.) (30 untersucht.) Bewohnt Algier und Tunis von den Ausläufern der Atlaskette bis in die Sahara. Vielleicht sind südalgerische Stücke im allgemeinen dunkler und subspezifisch zu sondern, was ich aber vorläufig unterlasse, da mir keine frischvermauserten Stücke vorliegen. Einige angeblich bei Böne gesammelte Stücke, woher derselbe Sammler (Mocquerys), die dort heimische typische @G. th. harterti sandte, gleichen @. th. superflua, wieder andere sind intermediär. Entweder ist der Fundort ungenau oder es sind verflogene Stücke, was bei der sedentären Lebensweise dieser Vögel nicht allzu wahrscheinlich ist, oder aber die Form ist in Algier variabler als in Tunis. Erlanger fand anfangs Juni mehrere Gelege von 3 Eiern. Diese sind auf weißem Grunde fein punktiert und messen 22 ><17, 23><16, 23 ><17—24>< 17 mm und wiegen nach Erlanger etwa 17, 18—21 cg. 390. Galerida theklae carolinae Erl. Galerida cristata carolinae Erlanger, Orn. Monatsber. 1897, p.186 (,„Hab. in Sahara petraica Tunesiae, Typus ex Oued-oum el Graf“.) Vergl. Journ. f. Orn. 1899, p. 342 (peträische Sahara von Tunis und Süd-Tripolis). Unterscheidet sich von der ähnlichen @. th. superflua durch die rostrote Oberseite. (1 untersucht.) Bewohnt die öde, fast vegetationslose peträische Sahara von Süd- Tunis und dem angrenzenden Tripolis (Gebiet IV, Erlanger’s Karte, Journ. f. Orn. 1898). 391. Galerida theklae cyrenaicae Whit. Galerida theklae cyrenaicae Whitaker, Ibis 1902, p. 654 (Cyrenaica). Wie die andern Subspezies vow (@. theklae, aber von ganz andrer Färbung, die Oberseite mehlig grau, wie bepudert, ähnlich den graueren zentralasiatischen Formen von @. cristata. Barka (oder Cyrenaica): Bir Tabilleh, Bischer, Sidi Sweya. 392. Galerida theklae praetermissa (Blanf.). Alauda praetermissa. Blanford, Ann. & Mag. Nat. Hist. (4) IV, p. 330 (Nov. 1869— Tigr& in Abessinien); Blanf. Geol. & Zool. Abyss., Taf. VI. 9240 Alaudidae. Alauda (Galerita) arenicola ? Tristram, var. fusca Blanford, Geol. & Zool. Abyssinia, p. 387 (1870— „Abyssinian highlands at Ashangi“). Galerita mycrocristata Homeyer, Journ. f. Orn. 1873, p. 202 (Abessinien. Typus im Museum Heine). Galerida rüppelli Hartert, Journ. f. Orn. 1890, p.102 (.„Simen in Abyssinien‘“). Eine tief dunkle Gebirgsform von @. theklae. Die Oberseite ist gelblich- braun mit breiten, großen, fast schwarzen Schaftflecken versehen. Kropf- fleckung klein, aber sehr scharf begrenzt. Die erste (rudimentäre) Schwinge überragt die Handdecken um beinahe 4 mm. Haube breit und kurz. Flügel 104—105, culmen 14, Lauf etwa 25, Schwanz 67 mm. .(8 unter- sucht, darunter den Typus.) Hochgebirge Abessiniens (Tigre, Simen). (Es scheint, als wenn in Teilen von Abessinien |z. B. Senafe| noch eine bräunlichere [nicht aber wüstenartig blasse] Form vorkommt, die z. Z. noch nieht genügend bekannt ist.) 393. Galerida theklae ellioti Hart. Galerida ellioti Hartert, Nov. Zool. 1897, p. 144 (neuer Name für @. pallida Elliot [non pallida Brehm] aus dem Somalilande). Schnabel kurz, stark und spitz, also echter theklae-Schnabel, erste (rudimentäre) Schwinge lang. Unterflügeldecken hell rostfarben, ohne eine Spur von Grau, wodurch sich ellioti von allen andern theklae-Formen unter- scheidet. Oberseite blaß, etwa wie bei @. eristata senegallensis, aber mehr rötlich, die dunkeln Federmitten schärfer hervortretend. Erste (rudimentäre) Schwinge völlig so lang wie die Handdecken. Scheint @. th. carolinae sehr ähnlich, aber nicht ganz so rostrot zu sein. Somaliland. 394. Galerida malabarica (Scop.). Alauda malabarica Seopoli, Del. Flor. et Faun. Insubr. II, p.94 (1786— ex Sonnerat, Voyage I. O. & Chine II, p.203, Taf. 113, „Cöte de Malabar“). Eine sehr wohl unterscheidbare Form, die nach den p. 227 gegebenen Kennzeichen unter @. theklae kommen würde. Es ist aber nicht leicht zu sagen, ob man sie als eigene Art oder als Subspezies einer der hier angenommenen Arten aufzufassen hat. (Sollten malabarica und theklae sub- spezifisch verwandt sein, so müßte ersterer Name anstatt theklae für die Art angewandt werden.) Der Schnabel ist kurz wie bei elliot, an der Wurzel breit, nach der Spitze zu sehr merklich verjüngt und ziemlich spitz. Allgemeinfärbung sehr roströtlich, Unterseite ganz hellrostfarben, der Kropf stark gefleckt, die mittleren Steuerfedern sehr dunkel, dagegen die Auben- fahnen des äußeren Paares hell, lebhaft zimmtfarben. Die erste (rudimentäre) Schwinge so lang wie oder etwas länger als die Handdecken. Unterflügel- decken dunkel rostfarben oder zimmtfarben, meist mit leichtem graulichen Schimmer. Flügel etwa 95--99 mm. Westliche Teile der vorderindischen Halbinsel, zum Teil in denselben Gebieten wie Galerida deva. u Zu "R. Friedländer & Sohn in Berlin NW. 6. In unserem Verlage erscheint: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. A E Begründet von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. = _ Im Auftrage der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Bari herausgegeben von Franz Eilhard Schulze. — ET ey Die Herausgabe findet in: Lieferungen (in Groß-Lexikon-Oktav mit Abbildungen im Texte) statt, die je eine. oder mehrere nahestehende Gruppen behandeln, jedoch unabhängig von einer systematischen Folge erscheinen. Jede Lieferung ist einzeln käuflich. Bei Subskription auf das. ganze Werk tritt eine Preisermäßigung ein. Aus der Gruppe der | ; Vögel (Aves) sind bisher erschienen: Lieferung 1: Podargidae, Caprimulgidae und Macropterygidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). - 1897. VILI und 98 Seiten mit 16 Abbildungen und Beilage: Terminologie des Vogelkörpers von A, Reichenow, 4 Seiten mit Abbildung: Einzelpreis Mark 7,—. Lieferune 2: Paradiseidae. Bearbeitet von The Hon. Walter Rothschild. 1898. VI und 52 Seiten mit 15 Abbildungen. Einzelpreis Mark 3,60. Lieferung 9: Trochilidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). 1900. X und 254 Seiten mit 34 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. Lieferung 15: Zosteropidae. Bearbeitet von O. Finsch (Leiden). 1901. XIV und 55 Seiten mit 32 Abbildungen. Einzelpreis Mark 4,80. Lieferung 18: Paridae, Sittidae und Certhiidae. Bearbeitet von ©. E. Hellmayr (Münehen). 1903. XXXI und 255 Seiten mit 76 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. Weitere Lieferungen erscheinen in ununterbrochener Folge. Bestellungen und Subskriptionen können durch jede Buchhandlung bewirkt werden. Berlin, Juni 1904. R. Friedländer & Sohn. R. Friedländer & Sohn in Berlin NW. 6. In unserem Kommissions-Verlage erschien 1902: Aus den 4 Wanderjahren eines Naturforsehers. keisen und Forschungen in Afrika, Asıen und Amerika ee nebst daran anknüpfenden meist ornithologischen Studien 3 von Ernst Hartert. Ein Band von XV und 329 Seiten mit 17 Abbildungen im Be | Text und 13 Tafeln (— Routenkarten, Landschaftsbilder, ethno- } ‚graphische Typen, Abbildungen neuer Fische —). - klein-4. In geschmackvollem Leinenband. Preis 25 Mark. Inhalt: I. Reise nach Sokoto und Kano im westlichen Sudan (Westküste. Flußfahrten auf dem Niger und Benue. . Von Loko bis Kano, Sokoto und Gandu durch vorher unerforschte Gebiete, dann zurück zum Benue. Loko 3 >. am Benue). Zur Fauna der Canarischen Inseln. Die Ornis der Los-Inseln. Verzeichnis der bisher bekannten Vögel des Haussalandes, Übersicht ‚der I im Haussalande beobachteten Nutzpflanzen. — II. Reise nach Sumatra, Malakka und Indien. (Die Insel Penang. Sumatra. Naturgeschichtliehes Se aus Sumatra. Die Insel Salanga. Der britische Schutzstaat Perak. Assam, . Indien.) — IH. Reise nach den Inseln des Caribischen Meeres (Reise nach Westindien und Venezuela: St. Thomas. Faunistisches. Porto Rico. Venezuela. Caracas. Antimano. Curacao, Aruba und Bonaire. Flora und Fauna dieser Inseln. Hayti). Die Vögel der Inseln Aruba, Curagao und Bonaire, neue Formen. — IV. Frühlingsausflug nach Marokko und Tenerife. (Reise nach Marokko und den Canaren. Vogelleben. Der Oum Rbiah. Entdeckung neuer Fische. Tenerife. _Orotava.) Notizen über die Vögel der Send um Mazagan im. mittleren Marokko. ; N N D.e Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion ‚ vorkommenden Vögel. Von Dr. Ernst Hartert. } } } Heft III. CHEN. } Seite 241—384. E., Mit 16 Abbildungen. SR A RR. a Ba Eu RE > RIDGWAY a ER, ys 4a, f Near Hu! Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. Ausgegeben im Juni.1905. VRR | N EITHER, : @ RN E, gab bisher kein Werk, welches die lokalen Formen aller palä- arktischen Vögel in knapper Form berücksichtigt, und überhaupt kein Werk in deutscher Sprache über die Ornis der paläarktischen Fauna. Von dem sehr kostspieligen Prachtwerke H.E. Dresser’s abgesehen, haben wir zwar ‚ein soeben erschienenes praktisch eingerichtetes Handbuch desselben Verfassers. Dieses „Manual of Palaearctic Birds“ hat aber die Ergebnisse des subtilen Studiums der letzten 15 Jahre unbeachtet ge-- lassen, und bringt fast nur die leicht unterscheidbaren Formen, bietet also nur einen Teil von dem, was wir gebrauchen, und ist nur in englisch. Sprache erschienen. Das vorliegende Werk bemüht sich vor allen Dingen zu zeigen, was bisaer in Unterscheidung der Subspezies geleistet worden ist, und somit auch, wo noch Lücken auszufüllen sind. Das Bekannte ist zusammengestellt, an \ (der Hand. von Material und Literatur geprüft, gesichtet und viel Neues’ hinzugefügt worden, wozu die bedeutende von dem Verfasser verwaltete Sammlung, und das nahe größte Museum der Welt in London, Gelegenheit boten. Die Synonymien sind nicht in der herkömmlichen Weise zusammen- gestellt, sondern bei jedem Zitat ist der ursprüngliche Fundort, die sogenannte terra typica, sorgfältig ermittelt. Der Ballast unnötiger und ‚unwichtiger Literaturangaben ist vermieden. Die Beschreibungen sind, wenn nicht anders angegeben, nach der Natur entworfen, also vollständig neue Original- beschreibungen; sie sind möglichst kurz und knapp gehalten. Nicht nur die Arten und Unterarten, sondern auch Familien und. Gattungen sind charakterisiert, die Gattungen enthalten Bestimmungsschlüssel der Arten. Außer den eigentlichen paläarktischen Formen sind häufig auch nahestehende Formen der angrenzenden Gebiete kurz erwähnt. Die Nomenklatur ist so konservativ wie möglich, d. h. der älteste ermittelte Name ist für Gattung, Art und Unterart in jedem Falle ohne Ausnahme angewandt, sodaß Streitigkeiten um die Namen in Zukunft nicht mehr stattzufinden brauchen. Das Werk wird in Lieferungen von je 8 Bogen, zum Preise von 4 Mark für die Lieferung, erscheinen. Das Ganze wird in 10 Lieferungen (zusammen etwa 1200 bis 1300 Seiten in 2 Bänden) abgeschlossen sein. Die Vollendung des ganzen Werkes ist zu Ende 1907 zu erwarten. Berlin, NW. 6, Karlstr. 11. Alle Rechte vorbehalten. NE En a Su R. Friedländer & Sohn. | Bi. ’ Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Dr. Ernst Hartert. Heft III. Seite 241—384. Mit 16 Abbildungen. AN Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. Ausgegeben im Juni 1905. NACHTRÄGE. Die emsige Tätigkeit im Gebiete der paläarktischen Ornithologie, die schon vor dem Erscheinen der ersten Lieferung der „Vög. d. paläarkt. Fauna“ größer war, als zuvor, hat seither merklich zugenommen. Namentlich werden da, wo durch meine Übersicht der bisher bekannten Formen Lücken ersichtlich wurden, neue Formen beschrieben. Die neueren Entdeckungen und Ergänzungen, Übersehenes und Ver- besserungen werden in einem Nachtrag nach Vollendung des Buches ergänzt werden. Folgendes sei schon hier erwähnt: Auf p. 5 ist als Synonym von Corvus corax behringianus einzufügen: Corvus grebnitskii Stejneger, Proc. Biol. Soe. Washington II, p. 97 (1884— „Commander Islands“). Zu p. 25—-27: Die Übersicht der Nueifraga-Formen hat sich nach Prüfung ferneren Materials als vollkommen richtig erwiesen. Die Formen sind leicht zu unterscheiden. Die Kritik Reichenows, der sich bemüht, seine relicta aufrecht zu erhalten, ist nicht zutreffend. Zu p. 41—46: Die Gattung Sturnus muß vollkommen neu bearbeitet werden. Seit Erscheinen meiner Übersicht sind neun neue Formen beschrieben worden! Zu p. 65: Der Name der Gattung, die ich Acanthis nannte, muß Carduelis lauten, wenn die von Schaeffer 1789 aufgestellten Gattungsnamen angenommen werden. Ich verwarf sie, weil Schaeffer nicht durchgehends binäre Nomenklatur anwandte. Die Ansichten über ‘diesen Fall sind verschieden. Man vgl. Ibis 1905, p. 85—88, namentlich aber p. 86, 87. Auf p. 94 ist einzufügen: 146a. Pyrrhula pyrrhula rossikowi Derjugin. Pyrrhula pyrrhula rossikowi Derjugin, Ann. Mus. Zool. Acad. Imp. Sci. Petersb. V, p. 285 (1900-- Salolet-Topass, Caucasus & Transcaucasia. Russisch!). Unterscheidet sich von der sehr ähnlichen P. pyrrhula pyrrhula durch die sehr lebhafte, weniger rosen- und mehr ziegelrote Unterseite, auch ist der Schnabel wohl meist dicker. Transkaukasien, von Lasistan und Provinz Tiflis bis Askhabad in Transkaspien. Wahrscheinlich im ganzen (auch nördlichen) Kaukasus. Auf p. 168 und 169 sind die Flügelmaße verdruckt oder verschrieben: sie sollten sein: /%. ce. citrinella 85—93, E. ce. erythrogenys 91--94 mm. Zu p. 182: Sarudny & Korejew unterschieden eine dunklere Form von Emberiza buchanani aus dem Semiretschje-Gebiet in Turkestan, die sie als „obscura“ bezeichneten (Orn. Monatsber. 1903, p. 130). Druck von A. Hopfer in Burg b. M. ee See en N Alaudidae. 241 Gattung LULLULA Kaup 1829. Schließt sich zunächst an die Haubenlerchen (Galerida) an, mit denen sie in der deutlich sichtbaren ersten Schwinge, die etwa 1'/, cm lang ist und dem verhältnismäßig kurzen Schwanze (etwa °/, so lang wie der Flügel), sowie einer Haube übereinstimmt. Die Haube ist aber nicht ein spitzer, aus einigen Federn des Oberkopfes gebildeter Schopf, sondern nur eine etwas‘ weitere Ausbildung der ÖOberkopffedern der Feldlerchen, welche ja auch „gern ein Häubchen stellen“, also eine volle rundliche aus fast allen Oberkopffedern, die etwas verlängert sind, bestehende Haube. Der Schnabel ist nur halb so lang wie der Kopf, gerade, fein und dünn, fast wie ein Sylvien-Schnabel. Geschlechter gleich. 395. Lullula arborea (L.). Heidelerche. Alauda arborea Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 166 (1758— „Habitat in Europa“. Typische Lokalität Schweden, denn die Diagnose basiert auf dem ersten Zitat: „En. suec. 192“). Alauda nemorosa Gmelin, Syst. Nat. I, p. 797 (1788— ex Rajus, Brisson, Buffon, Latham, Willughby. „Habitat in Italia, Austria, Silesia, Polonia, Anglia, solitaria, eristata minor, in silvis et dumetis nidifieans‘*). Alauda cristatella Latham, Index Orn. II, p.499 (1790— „Habitat in Europa; frequens in Italia; in Anglia, comitatu Eboracensi, rarius*). Galerita anthirostris Landbeck, Syst. Aufz. Vög. Württ., p.36 (1834— auf den höchsten Bergen der Alp. Vel. „Neuer Naumann“ III, p. 33). Galerita nemorosa, arborea, musica Brehm, Vogelfang, p. 124 (1855 — ‚In Deutschland bis Dalmatien‘). Corys nemorosa sylestris, ?brachyrhyncha, anthoides A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 8 (1866— nomina nuda!). ‚Lullula arborea cherneli Prazäk, Orn. Monatsber, 1895, p. 143 (Deliblater Sandwüste in Ungarn. Vgl. „Neuer Naumann“ III, p. 33). Engl.: Woodlark. Franz.: Cujelier, Alouette lulu. Italien: Tottavilla. Schwed.: Trädlärka, Skogslärka. Sad. Oberseite rostbraun mit graubräunlichem Sehimmer, die Mitte jeder Feder ausgedehnt braunschwarz; Federn des Hinterkopfes heller, mehr weiblich, dieser helle Fleck durch die gelblichweißen Superciliarstreifen verbunden; Bürzel und Öberschwanzdecken etwas mehr olivenbräunlich und ohne die braunschwarzen Federmitten. Schwingen dunkelbraun mit rahm- weißen, an den Armschwingen hellbraunen Außen- und grauweißlichen Innen- säumen, Armschwingen mit schmalen weißlichen Spitzen. Handdecken tief- ‘braun mit weißlichen Spitzen; Oberflügeldecken wie der Bürzel, an der Wurzel dunkler, die mittlere Serie dunkelbraun mit rahmfarbener Spitzen- hälfte, die große hellbräunlich mit tiefbrauner Basis; Steuerfedern dunkel- braun, das äußerste Paar mit hellerer, rahmfarben gesäumter Außenfahne und Spitzenhälfte, die andern mit nach der Mitte zu an Ausdehnung abnehmenden weißlichen Spitzen, das mittelste wie der Bürzel, nur in der Mitte dunkler. Ohrdecken rostbraun, nach dem Supereilium zu dunkler. Unterseite rahmfarben, an den Kehlseiten kleine braunschwarze Flecke, Kropf- gegend mit ebensolchen größeren Flecken, Körperseiten mit schmalen braunen Schaftstrichen. — Flügel 92—99, meist etwa 95—96 mm, die Q in der E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 16 242 Alaudidae. Regel, aber nicht immer, kleiner (92—96) als die S, Schwanz etwa 52—54, Lauf 22, Schnabel 11.5—12.3 mm. Im Frühjahr wird das Gefieder blasser, mehr olivenfarben, weniger röstlich, die schwarzbraunen Federmitten treten infolge der Abnutzung der Säume mehr hervor. Das erste Jugendkleid ist von dem der Alten verschieden: Die Federn der Oberseite sind schwarzbraun mit rostgelben seitlichen Säumen und rahmfarbenen Spitzen, die Fleckung der Kropfgegend ist kleiner, mehr tropfenartig. Heidelerchen wohnen vom mittleren Skandinavien durch ganz Europa bis zum Ural, auf Korsika und Sardinien, im gebirgigen Algier; östlich vom Kaukasus bis Transkaspien und Ost-Persien. In den nördlichen Teilen ihres Wohngebietes sind sie Zugvögel, die in den Mittelmeerländern überwintern, aber schon in Süd-England und den milderen Gegenden Deutschlands über- wintern sie teilweise. Es fehlt mir an genügendem Material frischvermauserter Vögel, um über die Subspezies der Heidelerche zu einem befriedigenden Resultate zu kommen, obwohl ich 130 Stück vor mir hatte. Nach dem von mir untersuchten Material scheinen sich folgende Formen unterscheiden zu lassen: a) Lullula arborea arborea (L.). (Synonyme siehe oben): Dunkler, im frischen Gefieder mit viel Rost- farbe: Europa, mit Ausnahme des Südostens. Die „typischsten“ Stücke sind’ die von Skandinavien, Großbritannien und Irland (selten), Norddeutschland, sowie italienische Wintervögel. Russische Stücke sind zum Teil (Pskor) schon auffallend hell, aber anscheinend nicht durchgehend. = b) Zullula arborea subsp.? Stücke von Sardinien und Korsika sind oben sehr wenig rostfarben, der Bürzel sehr olivenartig gräulich. Wahrscheinlich zu benennende Subspezies, es liegen aber nur Wintervögel vor, deren Brutheimat zweifelhaft ist. c) Jaulula arborea subsp.? Algerisch-tunesische Brutvögel sind den korsisch-sardinischen ähnlich, nur heller. Da frischvermauserte Serien fehlen, ist eine Benennung vorläufig: nicht angebracht. d) ZLullula arborea flavescens Ehmcke. ?Corys nemorosa tenuirostris A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nomen nudum!). Lullula flavescens Ehmeke, Journ. f. Orn. 1903, p. 152 („Rumänien“. — Aus der teilweise nach Käfigvögeln entworfenen Beschreibung ist wenig für die eventuelle Subspezies bezeichnendes ersichtlich. Der von mir verglichene Typus stimmt mit griechischen Stücken überein.). Federränder der Oberseite auffallend licht und gelblich, daher in scharfem Gegensatze zu den fast schwarzen Federmitten. Hierin stimmen die Vögel von der Balkanhalbinsel (Griechenland) bis Rumänien, Dalmatien, Herzegowina überein. Einige deutsche Frühlingsvögel (Renthendorf) der Brehmschen Sammlung scheinen ununterscheidbar zu sein, sind aber vielleicht durch das hohe Alter der Exemplare etwas verändert. Die Berechtigung dieser Form ist jedenfalls noch fraglich, ihre Verbreitung unsicher. ee Be a! L\ Alaudidae. 243 e) Zullula arborea pallida Sarudny. Lulluda arborea pallida Sarudny, Orn. Monatsber. 1902, p.54 („Berge Transkaspiens“). Östpersische und transkaspische Brutvögel sind auffallend blaß, aber die von N.W.-Afrika sind ähnlich, wenn auch nicht so blab. Die von Witherby in Farsistan erbeuteten Stücke sind schon nicht so bleich, wie die von Sarudny in Ost-Persien gesammelten. Diese bergbewohnende Subspezies ist anscheinend gut zu unterscheiden und dürfte bis Palästina reichen. Auch Sarudny sammelte keine frischen Herbstvögel. Die Heidelerche bewohnt lichte Wälder, namentlich mit Heidekraut und Farn- kräutern bestandene Blößen im Nadelholze, besonders Kiefernheiden, auch Brachen mit Gestrüpp und niederm Gebüsch oder steinige, dünn bebuschte Hochflächen, immer nur da, wo der Böden trocken, besonders sandig:. ist, im Hügellande und im Gebirge bis zu ziemlichen Höhen. Nie in sumpfigem Gelände. Verläßt die nördlichen Wohnbezirke im Oktober und kehrt Ende Februar oder im März wieder heim. Die Lebensweise ist echt lerchenartig, aber die Heidelerche ist im Gegensatze zu den übrigen europäischen Lerchenarten mehr Waldvogel und setzt sich oft auf Bäume. Der Gesang, der am besten als „lullend“ bezeichnet wird (woher der Name Lulllerche und das französische Lulu), übertrifft durch seine sanft flötenden und doch in der stillen Kiefernheide und namentlich in der Nacht weithin klingenden Strophen alle andern Lerchengesänge. Niemand kennt die einsamen, weiten Kiefernforsten Norddeutschlands, der nicht von dem Zauber des wunder- vollen, schwermütigen Liedes ergriffen wurde. Das Nest besteht aus Moos, Wurzeln und Halmen und steht wunderbar versteckt unter Grasbüscheln oder Büschen. Es enthält in Deutschland im Mai und Juni frische Gelege, in England oft schon im März. Regelmäßig werden zwei Bruten gemacht. Gelege 4—-5 Eier. Die Eier unterscheiden sich von den andern deutschen Lercheneiern durch die zarte,. feine Fleckung, die nur selten gröber ist. Die Schale ist sehr fein und glänzend, weiß, trüb weiß, manchmal etwas rötlich, mit braunen, rötlichen, graubraunen, bräunlichgrauen Ober- und blaß- grauen Schalenflecken gezeichnet. Oft bilden die Flecke einen Kranz nahe dem stumpfen Ende. Bisweilen kommen ganz weiße Eier mit nur wenigen grauen Flecken vor, sowie weiße mit roten Flecken, an die der Rauchschwalbe erinnernd. 46 von Dr. Rey gemessene Stücke aus Deutschland ergaben: Durchschnittsmaß: 20.7 >< 15.5, Maximum 22 >< 16 und 20.5 >< 16.5, Minimum 19.5 >< 15.5 und 21.5 >< 14.7 mm. Mittleres Gewicht 156 ng. Gattung ALAUDA L. 1758. Schnabel viel stärker als bei Zullula, gestreckter und feiner als bei Calandrella. Hinterzehe mit langem, schwach gebogenem oder geradem Nagel. Erste (rudimentäre) Schwinge sehr klein, zwar von unten deutlich sichtbar, aber weit unter der Hälfte der Handdecken. Innerste Armschwingen stark verlängert, aber immer noch erheblich, meist über einen cm von der Spitze des Flügels zurückbleibend. Geschlechter gleich. Die Gattung enthält unsre Feldlerche mit ihren Verwandten. Trotz der großen äußern Ahnlichkeit müssen wir die tropische gu/gula Gruppe artlich trennen, denn in weiten Gebieten (Transkaspien und Turkestan) brütet eine Feldlerchen-Form (Alauda arvensis cantarella) und eine gulgula-Form (Alauda gulgula inconspieua). Die Scheu vieler Ornithologen, die schwierige Gattung eingehend zu studieren, erschwert das Verständnis sehr, ein großer Teil der Literatur über dieselbe ist systematisch sehr minderwertig. 16* 244 Alaudidae. Übersicht der Arten: Größer, Flügel und Schwanz meist länger (Flügel bei den meisten Formen weit über 10 em), Lauf etwas über !/; der Schwanzlänge, fünfte Schwinge (die erste rudimentäre mitgezählt), 5 mm oder mehr kürzer als die längste: A. arvensis . p. 244 Kleiner, Flügel und Schwanz meist kürzer (Flügel bei den meisten Formen unter 10 em), Laufbeinahe !/, der Schwanzlänge, fünfte Schwinge (die ersterudimentäre mitgezählt) nur wenig (unter 5 mm) kürzer, als die längste: . . A. gulgula . p. 249 — 5396. Alauda arvensis arvensis L. Feldlerche. Alauda arvensis Linaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 165 (1758— „Habitat in Europae aprieis.“ Terra typieca: Schweden, nach dem ersten Zitat). , ? Alauda italica Gmelin, Syst. Nat. 1, p. 793 °(1788— Italien. Ex Brisson u.a.m. Wahrscheinlich übertriebene Beschreibung einer jungen Feldlerche). ? Alauda arvensis ruficeps Bechstein, Gemeinn. Naturg. Deutschl. IV, p.120 (1795 — Waltershausen. Man hat diese rotköpfige Lerche zu Melanocorypha sibirica gezogen, aber es scheint mir cher, daß Bechstein eine Feldlerchen-Varietät vor sich hatte).) Alauda coelipeta (partim!) Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.524 (1827— „Per omnem Rossiam et Sibiriam.“ Pallas gab den Namen nicht etwa den östlichen Feld- lerchen im Gegensatze zu den europäischen, sondern ersetzte Linne’s Alauda arvensis durch Alauda coelipeta.). Alauda vulgaris Leach, Syst. Cat. Mamm. Birds in Brit. Mus., p. 21 (1816— nomen nudum!). Alauda agrestis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 320 (1831— „erscheint bei uns im März und Oktober“). Alauda montana Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 319 (1831— „auf den höchsten Bergen des Thüringer Waldes‘). Alauda segetum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 318 (1831l— „sie bewohnt die Felder ebener und hügeliger Beenden unsres Vaterlandes‘). Alauda pratorum Brehm, Isis 1841, p. 136, 141 (Brinnis). Alauda robusta Brehm, Isis 1841, p. 137, 145 (Mittel- und Nord-Deutschland). Alauda Bugiensis Brehm, Isis 1841, p.137, 150 (Bug auf Rügen und 20 Minuten von Renthendorf). Alauda galeridaria Brehm, Isis 1841, p. 137, 151 (Nerdin in Pommern und bei Renthendorf). Alauda albigularis (partim!) Brehm, Isis 1841, p.137, 152 (Ragusa und Klagenfurth). Alauda gracilis Brehm, Isis 1841, p. 137, 153 (Kärnthen). !) Bechstein hat (t. e.. p.121) auch noch eine „langbeinige Feldlerche. Alauda arvensis longipes.“ Ich habe in diesem Buche die zahllosen Bechsteinschen und Naumannschen, zum großen Teile immer wiederkehrenden Aberrations-Namen für Albinismen, Luteismen, Melanismen und gescheckte Stücke (alba, lutea, nigra, varia, rufa, candida, albida usw.) ausgelassen. Ihre Zitierung würde den Umfang des Buches sehr vermehrt haben und ich folgte mit der Weglassung derselben dem allgemeinen Gebrauch aller Ornithologen. Diese Namen haben nicht die (wenn auch oft nur vermeintliche) Bedeutung der Brehmschen Namen, da sie ausdrücklich nur individuellen Aberrationen beigelegt wurden. Nomenklatorischer Wert wurde ihnen niemals beigelegt, denn sie kehren bei vielen Arten in derselben Gattung wieder, oft auch wurden sie weggelassen, oft waren sie nur Übersetzungen von Trivialnamen in andern Sprachen. Die meisten Ornithologen werden sich daher freuen, daß ich diesen Ballast fortließ: Trotzdem wäre es vielleicht besser gewesen, sie zu zitieren, denn es könnte die Frage aufgeworfen werden, ob nicht diese Namen den Gebrauch derselben (für Spezies und Subspezies) innerhalb der Gattung fernerhin ausschließen. Alaudidae. 245 © Alauda tenwirostris Brehm, Isis 1841, p. 137, 153 (Brinnis bei Leipzig brütend, bei Renthendorf nur zur Zugzeit). Alauda crassirostris Brehm, Vogelfang, p. 125 (1855 — Deutschland). Alauda minor Brehm, Vogelfang, p.125 (1855— Deutschland). Alauda arvensis planorum, major A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 8 (1866— nomina nuda!). Alauda nana Giglioli, Avif. Ital., p. 68 (1886— bei Florenz. |Zwerg.|). Alauda subalpina Ehmcke, Journ. f. Orn. 1903, p. 150 („Savoyer Alpen“). Alauda arvensis scotica Tschusi, Orn. Jahrb. XII, p. 162 (1903— Sehottland). Alauda sordida Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p.300 (Hiddensee bei Rügen und Ungarn). Engl.: Skylark. Franz.: Alouette des champs. Ital.: Lodola. Schwed.: Sanglärka. Jad. Oberseite braun, alle Federn in der Mitte schwarzbraun. Hinter- hals etwas lichter, Zügel und kurzer Superciliarstreif weißlich. Ohrgegend hellrostbraun mit dunkleren Streifen. Unterseite weiblich, Kehle mit kleinen, dunkelbraunen Flecken, der obere Teil mehr oder minder einfarbig. Kropf- gegend und Körperseiten hellrostbräunlich mit breiten dunkelbraunen Schaft- strichen. Handschwingen und kürzere Armschwingen dunkelbraun mit bräunlich rahmfarbenen Säumen und schmalen weißen Spitzen, letzte verlängerte Arm- schwingen dunkelbraun mit weiten rostbraunen Säumen. Steuerfedern sehr dunkelbraun mit helleren Säumen, äußerstes Paar weiß, mit breitem, dunkel- braunen Streif am Saum der Innenfahne, zweites Paar mit größtenteils oder ganz weiber Fahne. Unterflügeldecken hellgrau-bräunlich. Schnabel dunkel- braun, Unterschnabel mit Ausnahme der Spitze hellbraun. Füße dunkelbraun mit schwärzlichen Gelenken. Trisbraun. Flügel alter J etwa 110— 120, Schwanz etwa 70—75, Lauf etwa 25, Schnabel 1O—12 mm. Nagel der Hinterzehe von sehr verschiedener Länge, aber immer länger als die Hinterzehe selbst. Oad. wie C, nur etwas kleiner. Flügel etwa 95—105 (meist circa 100), Schwanz etwa 65 mm. ‚Junge Vögel sind oben mehr rostfarben, das erste Federkleid ist oben dunkelbraun mit sehr breiten rosthraunen Säumen und rahmweißen Spitzen. Unten weißlich mit rostbrauner, dunkel gefleckter Kropf- gegend. — Aberrationen sind bei diesem ungemein häufigen Vogel sehr gewöhnlich. Abgesehen von Albinos und gescheckten Stücken sind fahlröstliche, semmelgelbe und prachtvoll silbergraue usw. bekannt. Riesen (Flügel his 127 mm) und Zwerge (Flügel 87—90 mm) sind ebenfalls nicht ganz selten, wie überhaupt die Maße außerordentlich schwauken. Zwei im selben Felde bei Tring am 30. April erlegte © (von mir selbst seziert) haben Flügel von 112 und 116.5 mm. Europa mit Ausnahme das äußersten Südens. Regelmäßiger Brutvogel bis zum Polarkreise, in Skandinavien in geringer Anzahl bis zum 70. Grade nördlicher Breite. Der einzige regelmäßige Brutvogel auf Helgoland. Seltener Brutvogel auf den Faröer. In den nördlichen Wohngebieten Zugvogel, der in Nord-Afrika und Süd-Europa überwintert. Schon in den milderen Teilen Deutschlands in geringer Anzahl, in England in Menge überwinternd, aber noch aus Nord-Italien fortziehend. In Süd-Europa durch grauere Formen “ersetzt. Schon Sharpe und Dresser sprachen von der rostbräunlichen Färbung englischer und der dunkeln Farbe schottischer Brutvögel. Neuerdings be- nannte Tschusi die letzteren. Ich kann mich aber nach Vergleichen einer ungeheueren Serie nicht dazu entschließen, die britische Form zu sondern. Es ist wahr, daß britische Lerchen (die englischen sowohl wie die schottischen) 246 Alaudidae. im Durchschnitt sehr dunkel und rostbraun sind, es kommen aber so viele völlig ebenso gefärbte Stücke auf dem europäischen Kontinente vor, daß eine Unterscheidung unmöglich einen Nutzen bringen kann, auch trifft man in England bisweilen etwas hellere Stücke brütend an, gerade wie auf dem Kontinente. Auf Rügen und auf dem dunkeln Marschboden einiger Gegenden Nord-Deutschlands kommen auffallend dunkle Lerchen vor (bugiensis Brehm 1841, sordida Ehmeke 1904!). Sie sind aber nicht konstant und nicht geographisch begrenzt genug, um sie subspezifisch zu unterscheiden. Die Feldlerchen bewohnen Felder, Wiesen und offenes Ödland. Im Winter streichen sie in Flügen umher und die nördlicher wohnenden wandern in großen Massen in mildere Gegenden. Sie halten sich fast immer am Boden auf, sehr selten sieht man sie auf einem Busche oder Baume sitzen. Eben so selten hört man eine sitzende Feldlerche singen, fast immer steigen sie in die Luft, wenn sie ihren jubelnden Gesang hören lassen. Das locker gebaute Nest steht meist in einer kleinen Vertiefung des Bodens und ist in der Regel der Umgebung so ähnlich, daß es nur schwer su sehen ist, Die 3—5 Eier findet man von Mitte April bis Mitte Juli; es werden sicher zwei, angeblich bisweilen auch 3 Bruten im Jahre gemacht. Die Eier variieren außerordentlich. In der Regel sind sie auf rahmfarbenem oder weißlichen Grunde über und über mit braunen und dunkelgrauen Flecken bedeckt, die nach dem stumpfen Ende hin größer werden und dort manchmal einen Kranz bilden. Bisweilen sind sie fast steingrau oder hellkaffeebraun mit undeutlicher Fleckung, hellbräunlich, mit wenigen kleinen Flecken und tief dunkelbraunem Kranze oder fast weiß. Sehr selten haben sie einen rötlichen Schimmer. 100 Eier in Dr. Rey’s Sammlung messen durchschnittlich 24.1 >< 16.8, die beiden größten 25.5 ><17 und 24.3 >< 18.5, die kleinsten 20.6 >< 16.6, 22.7 >< 15.3 mm. Durehsehnittsgewicht 182 mg. 397. Alauda arvensis cantarella Bp. ? Alauda cantarella Bonaparte, Geogr. & Compar. List B. Europe & N. America, p.37 (1858— nomen nudum!). Alauda cantarella Bonaparte, leonogr. Fauna Ital., Uecelli, Introd., p.5 (1832—1841 — Italien. Mittelitalien: nach Consp. Av. I, p.245. Cf. Bp., Rev. Crit., p. 57). Alauda albigularis (partim!) Brehm, Isis 1841, p.137,152 (Ragusa und Klagenfurth. Beschreibung nicht für die südöstliche Form bezeichnend.). Alauda lunata, Brehm 1842, p. 342 (Unterungarn, Ragusa, Türkei, Griechenland. Be- schreibung paßt auf die südliche Form.). ? Alauda flavescens Ehmeke, Journ. f. Orn. 1903, p. 151 (Wahrscheinlich zu cantarella gehörend, aber unsicher, da nach Käfigvögeln beschrieben!!). Alauda intercedens Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p. 296 (Attika). Alauda balcanica Ehmceke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p. 297 (Balkan). Alauda minuta Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p.298 (Corfu, Kaukasus und Balkan!). Alauda eypriaca Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p. 300 (Cypern). Alauda insularis Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p. 300 (Cypern — wie cypriaca nach Wintervögeln beschrieben. die zum Teil auch der nordöstlichen Form angehören dürften). Diese Form ist A. a. arvensis sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch weniger rostbräunliche, grauere Federränder auf der Oberseite, sodaB sie dort mehr grau und schwarz heller aussieht, dicke Flecke auf der Kropf- gegend, ziemlich weißlichen Unterkörper und im allgemeinen wohl auch etwas geringere Größe. Ersetzt A. a. arvensis als Brutvogel schon im südlichen Italien (besonders Apulien), auf Sizilien, Korsika und Sardinien, in Dalmatien, Griechenland, der Türkei bis Süd-Ungarn und Süd-Rußland. Alaudidae. 247 398. Alauda arvensis cinerea Ehmcke. Alauda cinerea Ehmceke, Journ. f. Orn. 1903, p. 149 (Barnoul in Sibirien). Alauda cinerascens Ehmcke, Journ. f. Orn. 1904, p.313 (Umänderung des Namens cinerea). ? Alauda schach Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p.299 (Ost-Persien). ? Alauda beludschistana Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p.299 (Dus-Ab in Persisch Beludschistan und Hussein Abad in Ost-Persien). Meist kleiner, merklich lichter und gräulicher als südeuropäische cantarella, doch gibt es Stücke, die sich kaum ‘oder nicht unterscheiden lassen, und die geographische Verbreitung ist noch unsicher. A. a. einerea dürfte Brutvogel sein in West-Sibirien (mindestens bis Krasnoyarsk), Turkestan, Persien bis (?) Palästina. (Uber die kleinasiatische Form bin ich nicht unterrichtet.) Im Winter häufig an der Nordseite des Kaukasus und bis Algier, Tunis und Agypten. Ostrussische Stücke (OÖrenburg) scheinen intermediär zu sein. In Öst-Persien und Baluchistan sind viele Exemplare (?Brutvögel) sehr hellbräunlich sandfarben. Wenn man sie von cinerea abtrennen kann, müssen sie den Namen schach tragen. Die in Indien und China überwinternden Lerchen scheinen meist zu der noch zweifelhaften Form der himalayanischen Hochebenen und der ebenfalls noch unsicheren intermedia (Nr. 402) zu gehören. a) Alauda arvensis subsp.? ? Alauda leiopus vel orientalis (?partim) Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p. 84 (1844— nomina nuda!). Alauda leiopus (?partim) Hume, Stray Feathers I, p.40 (1873— „High Himalayan Plateaus.“). Alauda duleivox Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p.84 (1844— nomen nudum!); Brooks, Stray Feathers I, p.484 (1873— Alpine Regionen Nord-Indiens). Auf den alpinen Matten des Himalaya brütet eine Feldlerche, die meist einfach Alauda arvensis genannt oder zu cantarella gezogen wurde. Sie ist oben licht, hat ziemlich langen Flügel, kurzen, dicken Schnabel, und ist der nördlichen Form der cantarella-Gruppe (einerea) so ähnlich, daß ich sichere Unterscheidungsmerkmale nicht angeben kann — es fehlt jedoch an Serien von den Brutplätzen. Vergleichung weniger Stücke kann keine neuen Resultate ergeben. In Sikkim und an andern Plätzen im Himalaya erscheinen zur Zugzeit Lerchen, die teils A. a. japonica (Nr. 401) sehr ähnlich sehen, teils wie die in ihrer Verbreitung und ihren Kennzeichen nach noch nicht fixierte intermedia aussehen. Sie dürften von der auf diesen Hochebenen brütenden Form auch wieder verschieden sein. 399. Alauda arvensis harterti Whit. Alauda arvensis harterti Whitaker, Bull.B.O.ClubXV, p.19, Nov. 1904 (Brutvogel in Tunis). Von der ihr sehr ähnlichen, im selben Gebiete im Winter erscheinenden nordöstlichen cantarella-Form (cinerea) sowie von A. a. arvensis auf den ersten Blick durch den viel längeren und etwas spitzeren Schnabel zu unterscheiden. Färbung nicht so grau wie die von A. a. cinerea und heller als die von A, a. arvensis, Nord-Tunis, Algier und vielleicht Teile von Marokko. (Nordmarokkanische und namentlich spanische Brutlerchen dürften nicht hierzu gehören und sind noch genauer zu untersuchen.) 248 Alaudidae, —-400. Alauda arvensis pekinensis Swinh. Alauda pekinensis Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1863, p. 69 (Peking). Alauda blakistoni Stejneger, Proceed. Biol. Soc. Washington LI, p.98 (1884— Kamtschatka. Vgl. Proe. U. S. Nat. Mus. XV, p. 303, 1892— Kurilen, Japan). Sehr große, lebhaft rostrote Form. Von allen hier unterschiedenen Formen A. arvensis arvenss am ähnlichsten, aber im frisch vermauserten Gefieder ist der Unterkörper rein weiß, während die Kropfgegend in scharfem Gegensatze dazu rötlich rostfarben, nicht bräunlich ist. Die Federsäume der Oberseite sind nicht so matt braun, sondern von lebhafter rötlicher, ziemlich heller Rostfarbe, während die Federmitten sehr dunkel, in der Rückenmitte fast rein schwarz sind. Die Schwingensäume stark rötlich, fast zimmtfarben. Fünfte (erste rudimentäre mitgezählt) Schwinge über l cm kürzer, als die zweite bis dritte. Flügel alter immer weit über 100, meist etwa 115—124 mm, Schwanz 69—76, Schnabel 12—13, Lauf 26—27, Mittelzehe mit Kralle' 22—24 mm. Brutvogel in Kamtschatka, dem nördlichen Ost-Sibirien mit Sachalin, auf den Kurilen (Iturup) und anscheinend auch Nord-Jesso. Auf dem Zuge auch auf andern japanischen Inseln und in Nord-China (Peking). Lebensweise ganz wie die unsrer Eeldlerche. Taczanowski gibt die Maße von Eiern von Darasun, die vermutlich zu dieser Form gehören, wie folgt an: 21.3 >17, 22.2><16.8, 23><16.1, 28.3><16.6, 24><16,. 24.2 >< 16.3, 24.2 >< 17.2 mm. 401. Alauda arvensis japonica Temm. & Schleg. Alauda japonica Temminck & Schlegel in Siebold’s Fauna Japonica, Aves, p. 87, Taf. 47 (1848— Japan). Ganz wie A. arvensis pekinensis, aber viel kleiner, meist auch ein wenig dunkler auf der Oberseite. Flügel alter G unter ‚oder höchstens 3—4 mm über 100 mm lang. Schwanz 63—66, Schnabel 11—12.5, Lauf 23—25, Mittelzehe mit Nagel etwa 19—22 mm. Brutvogel auf den japanischen Inseln, bis Jesso (wahrscheinlich nur Süd- Jesso). Auf Jesso nur Sommervogel, auf den südlicheren Inseln ein häufiger Wintervogel in den Ebenen. Ob auch teilweise in China überwinternd, ist nicht sicher, weil die als japonica bestimmten Lerchen wohl meist zu intermedia gehören. Nistet anscheinend im Gebirge und in der Ebene. Eier vom April bis Juli. 402. Alauda arvensis intermedia Swinh. Alauda intermedia Swinhoe, Proe. Zool. Soc. 1863, p.89 (Shanghai). A, intermedia ist eine noch ganz fragliche Form, aber wahrscheinlich zu unterscheiden und mit der in Korea brütenden identisch, die im Winter nach Mittel-China bis zum Jang-tse-kjang wandert. Der koreanische Brut- vogel ist sicher nicht japonica, denn er ist weniger rötlich und größer, der Flügel der J mißt etwa 105-—-115 mm, er ist auch nicht pekinensis, denn er ist nicht so rötlich und kleiner. Brutvogel in Korea und wahrscheinlich in der Mandschurei bis in die Amur-Provinz, sowieim mittlern Sibirien (Lena). UÜberwintert im mittleren China. en A A ae Alaudidae. 249 403. Alauda gulgula gulgula Frankl. Alauda gulgula Franklin, Proc. Zool. Soe. 1831, p.119 (am Ganges zwischen Caleutta und Benares oder Vindhya Berge). ? Alauda triborhyncha (partim) Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p.84 (1844— nomen nudum!), Alauda gracilis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XI, p.201 (1842— Caleutta). Alauda Gangetica Blyth, Journ. As. Soe. Bengal XII, p.181 (1843— Ganges Ebene). Alauda peguensis Oates, Stray Feathers III, p.343 (1875— Pegu). Von kürzerer, gedrungenerer Gestalt als eine Feldlerche, Oberseite braun, ähnlich wie bei A. «a. arvensis. Unterseite rahmfarben, Kropfgegend bräunlich, sehr fein gefleckt. Flügel 83—97 mm. e Bewohnt das tropische Indien vom Himalaya südwärts, wird aber im äußersten Süden durch australis vertreten. N 404. Alauda gulgula gu Brooke! rm guig guttata { ehr“ "An Mob, 7/3737 Alauda guttata Brooks, Journ. As. Soc. Bengal XLI, 2, p.84 (1872— Kaschmir) 4 Ganz wie A. g. gulgula, aber größer, Oberseite dunkler, weniger röstlich, Fleckung der Kropfgegend etwas gröber und schwärzlicher, an den Seiten in einen größern schwarzen Fleck zusammenfließend. Flügel 95—102, ausnahmsweise bis 107 mm. Bewohnt Kaschmir. 405. Alauda gulgula inconspicua Severz. Alauda inconspicua Severzow, 'Turkest. Jevotn., p.142 (1873— Turkestan. Russisch). Alauda transcaspica Ehmeke, Ann. Mus. Nat. Hung. 1904, p.301 (Tedschen in Trans- kaspien). Abbild.: Dresser, B. Europe Suppl., Taf. 684. Außerordentlich ähnlich A. g. gulgula, die Kropfgegend ebenso fein gefleckt, aber oben etwas lichter, mehr sandbräunlich, Flügel etwa 97—100 mm. Transkaspien und Turkestan (Aschabad, Tachtabasaar, Salfıgar, Baghir, Ostufer des Kaspischen Meeres, Ahal-Teke, Merw, Pinde, Murghab, Tedschen, Buchara). 406. Alauda gulgula australis Brooks. Alauda australis Brooks, Stray Feathers I, p. 486 (1873— Ootacamund). Rotbräunlicher als A. g. gulgula, ganze Unterseite hell rostbräunlich, Federmitten der Oberseite sehr dunkel. Südindien und Üeylon. 407. Alauda gulgula coelivox Swinh. Alauda coelivox Swinhoe, Zoologist 1859, p. 6724, Ibis 1860, p. 52, 132 (Amoy). Kleine Subspezies von gulgula mit hellbraunem Kropfbande, dessen oberer Teil fein schwarzbraun gestreift ist. Unterkörper weiß. Süd-China bis Hainan und Formosa. (Auf letzterer Insel vielleicht nur Wintervogel?) Vereinzelt (wohl nur im Winter) auf den Philippinen. 250 Alaudidae. 408. Alauda gulgula sala Swinh. Alauda sala Swinhoe, Ibis 1870, p. 355 (Hainan). Alauda wattersi Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1871, p. 389 (Süd-Formosa und Pescadores). Eine sehr dunkle, etwas langflügeligere und merklich dick- und groß- schnäbligere Form. Scheint A. g. coelivox auf Formosa (und Süd-Hainan?) als Brutvogel zu vertreten. (Die Stücke von den Pescadores sind vielleicht noch dunkler. Vgl. Ibis 1895, p. 335.) Gattung ALAEMON Keys. & Blas. 1841. Von allen bisher besprochenen Lerchengattungen durch den langen, schlanken, leicht gebogenen Schnabel zu unterscheiden. (Fig. 45.) Fast von Drosselgröße. Die kurzen Zügelfedern erstrecken sich zwar an den Schnabel- Seiten entlang, lassen aber das eigentliche Nasenloch ganz frei. Erste rudimentäre Schwinge mehrere mm länger, als die Handdecken, immer weit über 2 cm (etwa 25 mm oder mehr) lang. Dritte, vierte und fünfte Schwinge fast gleich und die Spitze des Flügels bildend, zweite über '/, em kürzer. Innere Armschwingen weich und verlängert, aber lange nicht bis an die Flügelspitze reichend. Schwanz gerade, etwa °/, der Flügellänge. Läufe lang, Mittelzehe mit Na&el nicht länger, als der halbe Lauf. Nagel der Hinterzehe kurz, dick, gerade, so lang wie die Hinterzehe oder kürzer. 409. Alaemon alaudipes alaudipes (Desf.). (Fig. 45.) Upupa alaudipes Desfontaines, M&m. de l’Acad. 1787, p. 504 (Gafsa & Tozer in Tunis). Alauda bifasciata Lichtenstein, Verz. Doubl. Zool. Mus. Berlin, p.27 (1823— „Nubia“). Certhilauda meridionalis A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p.77 (Dongola in Nubien). Certhilauda salvini Tristram, Ibis 1859, p.57 (Algerische Sahara). Sad. Oberseite blab gelblich oder bräunlich isabell, auf Kopf und Hals mehr grau schimmernd, auf Unterrücken, Scapularen und innern Arm- schwingen mehr rötlich isabell; die kleinen oberen Oberschwanzdecken weißlich, die längern isabell mit dunkelbraunen Schaftstrichen. Handschwingen schwarz- braun, die ersten an der Basis der Innenfahnen, die innern an der Basis beider Fahnen weiß. Armschwingen braunsehwarz, Außen- fahne isabell gesäumt, Basis und Spitze ausgedehnt weib. SEE : E Letzte verlängerte Armschwingen dunkelbraun, sehr breit NN lichtisabellfarben gesäumt. Kleine Oberflügeldecken isabell \ R . DO ” ” DO 3 eure mittlere fahlbraun mit isabellfarbenen Säumen, große dunkelbraun mit weiten weißen Spitzen. Steuerfedern schwarzbraun, das äußerste Paar mit fast ganz weißer Außenfahne, das zweite mit ganz schmalem weißen Außensaume, die folgenden mit ganz schmalem, fahlbraunem Außenrande, das mittelste Paar weich und spitz (fast: wie verlängerte Schwanzdecken), lebhaft isabell mit schwarzem Schafte und dunkelgrauem Schatten entlang dem Schafte. Jederseits an der Basis des Oberschnabels ein rahmweißer Fleck, Zügel weiß, nach dem Auge zu einige schwarze Federn. Kurzer weißer Superciliarstreif, Ohrgegend Alaudidae. 251 weißlich, unten und oben von einem schwärzlichen Streifen begrenzt. Unter- seite weiß, an den Seiten und über die Kropfgegend mit grauem Schatten, Kropf- federn bald stärker, bald schwächer, mit teilweise verdeckten braunschwarzen Federmitten gefleckt. Unterflügeldecken weiß. Schnabel schiefergrau, Füße grauweiß, Iris braun. Flügel 118—130, Schwanz 90—94, Lauf 35, Schnabel 25—27 mm. O merklich kleiner, meist auf der Oberseite etwas gelblicher, Kopf und Hinterhals nicht so grau, wenig vom Rücken abstechend, Kropf- gegend nicht gräulich, sondern gelblich überlaufen, die schwärzliche Fleckung feiner. Flügel 108—116 mm; Schnabel 21—24 mm. In der Brutzeit treten die schwarzen Kropfflecke durch das Abnutzen der verdeckenden Federränder viel mehr hervor. Junge Vögel sind oben heller, gelblicher. Juv. im ersten Gefieder auf der Oberseite gefleckt: jede Feder mit einem dunkelbraunen Fleck vor dem rahmfarbigen Endsaum. Sahara vom Rio de Oro bis Egypten. Soll sich ausnahmsweise nach 2 Bl \ ER Südeuropa verflogen haben, doch sind die Angaben darüber meist nicht sehr genau. Auch auf den Capverden. (Auf diesen Inseln vielleicht etwas bräun- licher, es liegen aber nur wenige Stücke vor. D g 8 Ausgesprochener Wüstenvogel, Färbung dem Wüstenboden wunderbar angepaßt. Der klangvolle, nach Lerehenart in langsam aufsteigendem Fluge nusgestoßene, weh- mütige Gesang hebt an mit einer aus 3—4 Tönen bestehenden aufwärts steigenden Scala, an den sich ein lebhafter Trilier anschließt. Jeder Reisende bewundert die überaus liebliche Erscheinung dieser zutraulichen „Wüstenläuferlerche“. Die Nahrung scheint fast ganz aus Insekten zu bestehen; Nest (Koenig u. a.) frei auf dem Boden oder auf niedrigen Büschen. Gelege 2—3 (nach Erlanger auch 4) Eier. Diese sind milchweiß, mit matt lila Schalenflecken und gelbbraunen oder dunkelbraunen Oberflecken bedeckt. Sie messen 20><15, 20><16, 21><15, 21><16, 22><17 mm und wiegen etwa 0.15 bis 0.17 g, nach Nehrkorn 24 >< 16.5 mm. 410. Alaemon alaudipes desertorum (Stanl.). Alauda Desertorum Stanley in Salt’s Exped. Abyssinia App. IV, p. XLIX und LX (1814— Insel Hamphilah im roten Meere und abessinische Küste). Certhilauda doriae Salvadori, Atti R. Accad. Torino III, p. 292 (1868). Alaemon Jessei Finsch, Trans, Zool. Soe. London VII, p.273 (1870-- „Zoulla* an der abessinischen Küste). Ganz wie A.a. alaudipes, aber Oberseite viel gräulicher, die kleinen Oberschwanzdecken grau (nicht weiß), Kropffleckung vielleicht etwas gröber. Inseln und Küsten des roten Meeres, bis Süd-Arabien. 411. Alaemon alaudipes pallida (Blyth). Sazxicola (?) pallida Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XV1, p. 130 (1847— Sindh). Certhilauda desertorum, Stanley, var. einerea (sie!) Sarudoy, Ois. Perse Orientale, p. 188 („1903“ (21904) — Ost-Persien. Russisch!). Wie A. a. desertorum gefärbt, aber viel größer. Flügel alter S 138 bis 141 mm, Schnabel 28—30 mm. Flügel alter © etwa 128—130 mm. Persien, Afghanistan, Cutch und Sindh. 252 Alaudidae. Gattung CHERSOPHILUS Sharpe 1890. Steht Alaemon sehr nahe, unterscheidet sich aber wie folet: Die kurzen Federchen der Zügelgegend reichen weiter nach vorn und bedecken das ganze Nasenloch vollständig. Erste Schwinge nur etwa 10— 12 mm, kaum mehr als halb so lang wie die Handdecken. Steuerfedern schmal und spitzig.. Zweite bis fünfte Schwinge fast gleich lang und die Spitze des Flügels bildend. Mittelzehe mit Nagel etwa °/,—*/, der Lauflänge. Nagel der Hinterzehe spitz. und schlank, etwa so lang oder etwas länger als die Hinterzehe selbst. 412. Chersophilus duponti duponti (Vieill.). Alauda Duponti Vieillot, Faune Franc., p. 173 Taf. 76, Fig. 2 (1820— Provence!). ?Oerthilauda Dwponti, var, lusitanica Bocage, Journal Sci. Math. Phys. e Nat. XI, Nr. XLIV, p. 214 (Febr. 1887— „@ointa do Alfeite, au sud du Tage, vis-a-vis de Lisbonne“). (Alauda ferruginea v. d. Mühle, Beitr. Orn. Griechenl., p. 35 (1844) ist mit Unrecht als. Synonym zitiert. Es ist eine aberrante Haubenlerche.) Abbild.: Dresser, B. Europe IV, Taf. 227; Journ. f. Orn. 1899, Taf. VILI. linke Figur. Sad. Oberseite dunkelbraun, die. Federn rahmfarben umsäumt, der Bürzel einfarbiger, im Nacken etwas weibere und breitere Federsäume, wodurch ein oft recht auffallender weißlicher Fleck entsteht. Flügel und Schwanz wie der Rücken, äußerstes Steuerfederpaar weiblich rahmfarben, nur die Innenfahne mit breitem schwarzbraunen Streifen, zweites Paar dunkelbraun, mit dem größten Teil der Außenfahne weißlich. Rahmweißlicher Superciliarstreif; oberer Teil der Ohrdecken einfarbig braun. Unterseite weiß, mit schwachem, rahmfarbenen Schimmer, Vorderbrust und Vorderhals mit breiten, braunen Längsstreifen, nur der obere Teil der Kehle einfarbig. Körperseiten braun gestreift, längste Unterschwanzdecken mit schmalen braunen Streifen. Unter- flügeldecken hellbräunlichgrau. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel heller braun. Iris braun. Füße bräunlichfleischfarben. Flügel 91— 100, die kleineren Stücke wahrscheinlich Q, die größeren d. Schwanz etwa 6065, Schnabel 17—19, Lauf 13—14 mm. In der Brutzeit nutzen sich die hellen Feder- säume der Oberseite ab, sodaß die Vögel dann noch dunkler aussehen. Das Gefieder variiert stark, einzelne Stücke sind gräulicher, andre schwärzlicher, einzelne fast zimmtartig, an Ad. d. margaritae erinnernd, aber doch nicht so rot. Der Norden von Tunis und Algier, in Algier anscheinend bis über die Atlaskette hinaus, in Tunis nur bis zu den Ausläufern derselben. In neuerer Zeit kommen durch einen Händler in Nizza viele Stücke in den Handel, die von den Balearen stammen sollen. Sie sind zwar variabel, aber alle sehr dunkel. A. v. Homeyer und andre Ornithologen trafen die Art nicht auf den Balearen an. Wenn die Art in Portugal wirklich heimisch ist, wird die dortige Form wohl unterschieden werden können. Eines der typischen Stücke, das ich vor einigen Jahren sah, schien mir aber zur typischen duponti zu gehören. Die angeblich geringere Größe ist nicht Tatsache. Verirrte Stücke sind ausnahmsweise in Süd-Frankreich und Süd-Spanien, sowie 1900 in Toskana erlegt. Eier 3—4, Grundfarbe bräunlichweiß oder hell rötlich graugelb mit feiner braungrauer oder gelbbrauner, oft verschwommener Zeichnung und wenigen bläulich- aschgrauen Schalenflecken. Sie messen nach Erlanger 23><17, 24><18, 25><18, 24><18 mm und wiegen 0.20 bis 0.23 gr. IRA DEWET U EN un r Alaudidae. 953 413. Chersophilus duponti margaritae (Koenig). Alaemon Margaritae Koenig, Journ. f. Orn. 1888, p.228 (Gabes in Tunis). Abbild.: Journ. f. Orn. 1888, Taf. II, 1899, Taf. VIII, beide Figuren rechter Hand. Typische Exemplare unterscheiden sich auf den ersten Bliek von €. d. duponti durch die rötlich zimmtfarbene Oberseite. Die Federmitten sind zimmtfarben, nicht dunkelbraun, die Säume mehr rötlich rahmfarben. Auch die Flecke der Unterseite sind zimmtrötlich anstatt schwärzlich. Aber auch diese Form variiert, sodaß einzelne Stücke den rötlicheren von €. d, duponti etwas näher kommen. Der Schnabel ist merklich länger, bei alten © bis 25 und 26 mm. Vertritt ©. d. duponti südlich der Ausläufer des Atlas in Tunis und im südlichsten Algerien. Bewohnt den Nordrand der Sahara, mehr die peträische Wüste als die eigentlichen Flugsandflächen. Auch ihr Gesang ist prachtvoll und wird im aufwärts steigenden Fluge ausgestoßen. Die Brutzeit ist von Mitte März bis Mitte April. Gelege 3 bis 4 Eier. Diese sind weiß mit schwachem grüngelblichen oder bräunlichen Schimmer, trübgelblichweiß bis blaß gelbgrünlich. Die Zeichnung besteht aus zarten bräunlich- grünen, graugelben bis braunen Flecken und blaß violettgrauen Schalenflecken, aus- nahmsweise bemerkt man feine dunkle Haarzüge. Maße nach Erlanger 31 >< 17, 22 17, 23 ><17, 22><16, 22><17 mm. Gewicht 0.19—0.20 gr. Gattung EREMOPHILA Boie 1828. .Eremophila wurde unnötigerweise wegen des Namens Eremophilus Humb. (1811), der eine Fischgattung bezeichnet, verworfen, 1831 von Brehm durch Phileremos ersetzt, ein Name der wegen Phileremus Latr. (1826) nicht angenommen wurde. 1838 schuf Bonaparte den Namen Otocoris, den spätere Autoren in Otocorys verbesserten. Von allen andern Lerchen durch spitze, verlängerte, „Federohren“ ähnelnde Federbüschel in der Schläfengegend ausgezeichnet. (Fig. 46.) Schnabel viel kürzer als der Kopf, stark, bei vielen Formen fast kegelförmig, bei andern spitzer, gestreckter. Nasenlöcher rundlich, ganz von kurzen, nach vorn gerichteten Federchen bedeckt. Innere Armschwingen zwar verlängert, aber nicht annähernd so lang wie die Handschwingen. Schwanz schwach aus- gebuchtet, obere Schwanzdecken bis zur Mitte des Schwanzes oder darüber hinaus reichend. Geschlechter ziemlich ähnlich, Junge gefleckt. Verbreitung: Nord-Amerika und Mexiko, nördliche Anden bis Bogotä, Europa, Nord-Afrika und Nord-Asien bis zum Himalaya. Am formenreichsten in Nord-Amerika. Das Vaterland von E. berlepschi Hart. (Journ. f. Orn. 1890, p. 103) ist nicht bekannt. — Nach unsrer heutigen Kenntnis dürfen wir annehmen, dab alle Formen der Gattung einander in ihren Brutgebieten vertreten. Einige variieren auffallend individuell. Die sogenannten Artcharaktere sind oft mehr oder minder auffallend durch Übergänge oder Anklänge verbunden, ') es ist also willkürlich, wenn Oberholser (Proceed. U. S. Nat. Mus. XXIV, 1902) bei den ihm weniger bekannten, meist in sehr geringer Anzahl von ihm 1) Außergewöhnliche, die Artmerkmale nicht_gut aufweisende Stücke wurden von Sharpe, Bianchi u. a. als Bastarde bezeichnet. Ob das im allgemeinen richtig ist bei diesen Vögeln, mag dahingestellt sein, sicher aber ist es bei den meisten sogenannten Hybriden im Britischen Museum nicht zutreffend. ” sr Ne 254 Alaudidae. untersuchten Asiaten mehrere Spezies annimmt, während er alle. Amerikaner als Subspezies von alpestris auffaßt, und wenn Bianchi (Ibis 1904 p. 370) 8 Spezies und 4 Subspezies unterscheidet. Das einzige Naturgemäße ist, alle Formen als lokale Vertreter (Subspezies) einer Art zu behandeln. Erst wenn festgestellt sein sollte, daß mehrere Formen im gleichen Gebiete nisten, könnte diese Auffassung geändert werden. Scheinbare in der Literatur nach- weisbare Widersprüche dagegen sind nicht anzuerkennen, denn die Formen sind nur zu oft falsch bestimmt worden, sodaß man durchaus nicht alle Angaben gläubig hinnehmen darf, auch sind die Lokalitätsangaben in den Sammlungen nur zu oft ungenau, ja bisweilen sogar falsch. Außerdem ist zu bedenken, daß die genauere Geographie der gewaltigen Gebirgsländer Zentral-Asiens nicht allzu bekannt ist, und auf der Karte oft sehr nahe erscheinende Lokalitäten nicht selten ganz verschiedenen Gebirgssystemen und Klimaten angehören. Übersicht zur Bestimmung der & der paläarktischen Formen: 1 | Das Schwarz der Kropfgegend mit dem der Kopfseiten verbunden. . . 2 \ Das:-Schwarz der Kropfgegend von dem der Kopfseiten getrennt ... . 5 l Kinn und Kehle schwarz ... „vs: u lernen, SErberlepsch®)* 2 ! Kehle im frischen Gefieder gelblich . E ERREREN ERT 3 | Kehle niemals welblich, ‚sondern. weiß a... 2 Res 4 8 j" Oberseite reiner grau. ab.g2 ba Sue N U en E. a. balcanica . p. 262 \ Oberseite etwas bräunlicher ......... . . . E.a. penicillata . p. 261 A f Schnabel dünner und länger .... ........... B.a. bicornis. p. 263 \ Schnabel kürzer, und dieker- “2.0... . «rn nen me. BG. albigulazapr2ue > f Oberseite ohne dunkle Federmitten . . ... 2... E. a. bilopha . p. 257 \ Oberseite mit dunklen Federmitten . .. ». 2. 2222000. ia. 6 6 J Kehle gelb... . SER UNE =. ee ot Ei ce PA ee ns 7 InRehle.swerben s, une a ra ee. (ED BE Se Mr BEE INEE 8 Kleine Oberflügeldecken sandbräunlich .. . ».....- . E.a.atlas.. p. 257 7 Kleine Oberflügeldecken graulich rosa. . . »2...... E. a. flava . p. 255 Kleine Oberflügeldecken braunrötlich . . . 2... .. . E. a. alpestris . p. 255 8 j Vorderkopf vom Schnabel bis zum Scheitel schwarz . E. a. teleschowi . p. 261 Mit breiter; weißer Stirnbinde 7 "us A a g Nur..die kleinen /Nasenbotsten. schwarz.) 1% lH ERE ERDE IE 10 9 2 Ein schmales schwarzes Band über dem Schnabel . . E.a. elwesi und | E. a. khamensis . p. 260 10 f Oberseite viel lichter und rötlich-sandfarbener . . . . E. a. przewalskü . p. 259 \EOberseite, mehr sranbräunlich „uns. ‚Renee er 11 Kurzflügeliger, Flügel des 5 meist merklich unter 120 mm . E. a. brandti | Langflügeliger, Flügel des & merklich über 120 mm . E.a. longirostris.. p. 260 11 und E. a. montana . p. 257, 258 (E. a. diluta, p.259, wird meist unter 11 fallen, man beachte aber, was über ihre Variation in Bezug auf Stirnbinde, Ausdehnung des Schwarz und Größe gesagt ist.) 1) Otocoris berlepschi Hartert, Journ. f. Orn. 1890, p. 103, Ibis 1892, p. 522, Taf. 13. Nach einem Stücke mit unsicherem Fundorte im Senckenbergischen Museum zu Frank- furt a. M. beschrieben. Angeblich aus „Caffraria“! Alaudidae. 255 —414. Eremophila alpestris alpestris (L.). Arktisch-amerikanische Alpenlerche, Ohrenlerche. Alauda alpestris 'Linnaeus, Syst. Nat., Ed. X, p. 166 (1758— beruht auf Catesby’s Alauda gutture flavo von der Küste von Carolina). Phileremos rufescens Brehm, Vogelfang, p. 122 (1855— Nord-Amerika). Ganz wie E. alpestris lava, aber der Schnabel größer, meist erheblich länger, wenn aber ausnahmsweise kurz gewöhnlich stärker, kleine Flügel- und Oberschwanzdecken nicht so rosig, sondern mehr braunrötlich, Flügel im Durchschnitt 2—3 mm länger. Zur Brutzeit im nordöstlichen britischen Nord-Amerika westlich bis Hudson’s Bai, von Neufundland, Labrador und James Bucht nördlich; vereinzelt in Grönland. — Im Winter über einen großen Teil der Vereinigten Staaten, westlich bis Manitoba und Mississippi, südlich bis Illinois, Ohio, Carolina, Louisiana und Bermudas Inseln. (Außer dieser, der nord-europäischen Form (E..a. flava) so nahe stehenden und meist mit ihr vereinigten Subspezies werden in Nord-Amerika noch etwa 18 weitere und eine in den nördlichen Anden Süd-Amerikas unterschieden. Die beste Auskunft hierüber gibt ÖOberholsers Artikel in Proc. U. S. Nat. Mus. XXIV, p.801—883, 1902. Während die meisten der unterschiedenen Formen sehr auffallend kenntlich sind, scheinen einige wenige derselben nicht unterscheidbar zu sein.) 415. Eremophila alpestris flava (Gm.). (Fig. 46.) Nordeuropäische Alpenlerche, Ohrenlerche. Alauda flava Gmelin, Syst. Nat. I, p.800 (1788— beruht auf „Buffon’s“ und Daubenton’s Ceinture de Pretre ou Alouette de Siberie. Typ. loc. Sibirien.). Alauda nivalis Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.519 (1827— Europa und Sibirien bis zur Lena). Phileremos striatus Brehm, Vogelfang, p. 122 (1855— Europa). Phileremus alpestris macrourus, brachyurus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— nomina nuda!). Engl.: Shore lark. Franz.: Alouette de la Siberie, Ceinture de Pretre. Schwed.: Berglärka. Ital.: Lodola gola gialla. Sad. Stirn, größter Teil der Kehle, Streif überm Auge und hinter den schwarzen Wangenflecken an den Halsseiten bis zur Kehle hinziehend schwefelgelb. Die nach vorn stehenden kleinen Federn über den Nasen- löchern und Zügel schwarz, unter dem Auge mit einem großen schwarzen Kopfseitenfleck verbunden, von dem schwarzen Kropffleck breit getrennt. Quer über den Scheitel eine breite schwarze Rinde, aus der die ebenfalls schwarzen „Federohren“ entspringen. Im frischen Herbstkleide haben die schwarzen Scheitel- federn und Kopfseitenflecke bräunlichgelbe Säume. Oberkopf von der schwarzen Scheitelbinde an und Hinterkopf gräulich-rosa mit graubräunlichen Feder- spitzen und Säumen, Rücken braun, in der Mitte der Federn dunkler, an den Seiten der Federn mit rosigem Anflug, die Schwanzdecken an der Basis ausgedehnt rosa und mit helleren, fast weißlichen Spitzen. Schwingen dunkelbraun, beide Fahnen weiß gesäumt, die inneren verlängerten Armschwingen mehr röstlich braun und mit röstlichen Figur 46. 256 Alaudidae. Säumen. Kleine Oberflügeldecken gräulich rosa, mittlere graurosa mit brauner Wurzel und weißlichen Spitzensäumen, große braun mit zimmtartig helleren Säumen und weißlichen Spitzen. Steuerfedern braunschwarz, äußerstes Paar mit breitem, zweites mit schmalem weißem Außensaum, Spitzen aller Steuerfedern weiblich, mittelstes Paar braun, nur mit braunschwarzem Mittelstreifen. Kehle gelb, grober schwarzer, bis zur Kehle ansteigender Kropflleck; übrige Unterseite weiß, unter dem schwarzen Kropffleck einige, durch graue Federspitzen gebildete Fleckung, Brustseiten graurötlich, Weichen hellbraun mit rötlichem Schimmer und dunkleren Strichen. Unterflügeldecken weiß, die äußeren mit schwarzbraunen Wurzeln. Schnabel horngrau, an der Spitze fast schwarz, Basis des Unterschnabels schmutziggelblich. Beine schwarz. In der Brutzeit werden die Farben reiner, weil sich die Federränder abnutzen: Das Gelb der Stirn und Kehle verbleicht zu einem gelblichen Weiß, das Schwarz des Scheitels und Kropfes wird rein und tief, Hinterkopf und Hinterhals werden rosiggrau, die Oberschwanzdecken rötlicher, die graue Beschuppung der untern Kropfsegend verschwindet. Flügel 106—112, Schwanz 68—74, Schnabel 9—11, Lauf 21—23 mm. Das OQad. ist merklich kleiner (Flügel etwa 102—106 mm), weniger lebhaft gefärbt, die „Federohren“ nicht lang, sondern fast nur angedeutet, das Gelb der Stirn durch schwärzliche Federwurzeln undeutlich und schmäler, das Schwarz des Scheitels nicht so scharf begrenzt, die rosigen Partien des Gefieders mehr grau, der ganze Rücken durch aus- gedehnt braune Federmitten dunkler und brauner. Juv. im ersten Kleide: Oberseite dunkel sepiabraun, die meisten Federn mit rostgelblichen Säumen und rahmfarbenen tropfenartigen Flecken, Zügel gelb. Unterseite matt und blaß rahmfarben, Kehle gelblicher, Kropfgegend und Seiten braun gefleckt. Schnabel und Füße gelblich fleischfarben. Bewohnt zur Brutzeit das nördlichste Nord-Europa, fast nur innerhalb des Polarkreises, in den ebenen Teilen sowohl, als auch im Gebirge, immer über der Baumregion, und die Tundren und waldlosen Nordlandsgebiete Nord-Asiens. — Auf dem Zuge erscheint sie in Mittel-Europa, überwintert aber schon an den Küsten Nord-Deutschlands und in Süd-Rubland, erscheint nur selten in Italien, im Osten südlich bis zum Amur und Nord- China. Die Behauptung von rezenter Weiterverbreitung von Amerika nach Westen hin ist nicht aufrecht zu erhalten, denn nicht nur sind die amerikanischen Formen verschieden, sondern die Alpenlerche war auch schon 1736, 1747 und 1767 in Deutschland bekannt. In der Lebensweise lerchenartig; läßt ihren liebliehen, weichen, im Vergleich zu dem der Feldlerche kurzen und unbedeutenderen, weniger schmetternden Gesang auch während des kalten Mitternachtsonnenscheins von erhöhten Gegenständen und in der Luft schwebend erschallen. Am Brutplatze zutraulich, auf der Wanderung in Scharen, mit Vorliebe auf Bracben. Steppen, und namentlich am Seestrande, ziemlich scheu; sie fliegen dann rasch und gewandt, mit hellem, vernehmlichen Lockruf. Die Nester stehen in kleinen Bodenvertiefungen im offenen Gelände. Sie sind je nach des Orts Gelegenheit aus Zweiglein, Pflanzenstengeln, Halmen und Wolle gebaut, mit Weiden- kätzchen und Haaren ausgefüttert und enthalten (in Lappland) in der zweiten Hälfte des Mai und im Juni 3—5 Eier. Diese ähneln bis auf die meist geringere Größe den Feldlercheneiern, sind jedoch in der Regel grünlich, obwohl auch oft graulich und überhaupt recht variabel. Sie messen nach Rey’s Messungen an 17 Exemplaren im Maximum 25.1 >< 15.9 und 22.1 >< 16.8, im Durchschnitt 22.7 >< 16.4, im Minimum 21.2><16.3 und 25.1 >< 15.9 mm. Alaudidae. ID ou 1 416. Eremophila alpestris atlas (Whit.). Otocorys atlas Whitaker, Bull. Brit. Orn. Club. VII, p.47 (1898), Ibis 1898, p.604, Taf. 13 (Glaoui, 5000 Fuß im Atlas, Marokko). Das Schwarz der Kopfseiten wie bei E. a. flava getrennt. Hat die gelbe Gesichtsfärbung von #. alpestris flava, unterscheidet sich aber von dieser Form dureh die einförmig sandbräunlichen (nicht rosig angehauchten) Oberflügeldecken, mehr sandbräunlichen Rücken, mehr roströtlichen Hinter- hals und Hinterkopf, und längere „Federohren“, die mehr denen von E. a. penicillata ähneln. Iris braun, Schnabel grauschwarz, Beine schwarz. S Flügel 111.2, Culmen 15, Lauf 20 mm. O9 kleiner (Flügel 102.5 mm), „Federohren“ kürzer, Obe: xopf schwarzbraun gestrichelt, Hinterhals nur röstlich angehaucht, der schwarze Kopfseitenfleck nicht so scharf markiert. „Glaoui“ etwa 5000 und Jebel Ogdimt S—10.500 engl. Fuß im marokkanischen Atlas. 417. Eremophila alpestris bilopha (Temm.). Alauda bilopha Temminck, Pl. Col. 244 (1823— Akaba in Arabien). Der schwarze Wangenfleck reicht weiter nach unten, als bei £. a. flava, ist aber doch von dem schwarzen Kropffleck deutlich getrennt. Stirn, Kehle, Kopfseiten nicht hellgelb, sondern reinweiß. Oberseite zart rötlichsandgrau, ohne alle braune Streifung, innere Armschwingen mehr zimmtfarben. Unter- körper, Unterflügel- und Unterschwanzdecken rein weiß, Seiten wie der Rücken. Steuerfedern braunschwarz, die äußern beiden Paare schmal weiß gesäumt, das mittelste wie der Rücken, das nächste nur an der Wurzel rötlich. „Federohren“ sehr lang und spitz. Flügel etwa 96—100 mm. O0 etwas kleiner, die schwarze Scheitelbinde und die Kopfseitenflecken weniger scharf. Die Jungen im ersten Gefieder sind oben hell rot-isabell, jede Feder mit weißer Endspitze, unten weiß mit zartem rötlichem Anflug. Bewohner der steinigen Teile der Sahara vom Atlantischen Ozean (Rio de Oro, südlich von Marokko, von wo allerdings nur zwei sehr abgenutzte Weibchen aus dem Sommer untersucht werden konnten) bis Egypten (Natron- Tal) und Nord-Arabien (Akaba). Verirrte Stücke wurden in Süd-Spanien beobachtet. In den hochplateauartigen Teilen der Sahara findet man dies überaus anmutige Vögelehen namentlich da, wo Helianthemum, Erodium und distelartige Pflanzen spärlich den Boden bedecken. Standvogel, außer der Brutzeit in kleinen Flügen und etwas mehr umherstreichend. Das & läßt bisweilen eine aus zwitschernden und gurgelnden Tönen zusammengesetzte Strophe hören, das Q@ lockt etwa wie „tri—tiri—tiri—tiri“. Die Nester fand Koenig am Boden unter distelartigen und andern Pflanzen. Sie ent- hielten meist 2, seltener 3 Eier. Die Nester sind aus feinen Stengeln und Halmen gebaut und mit wolligen Blüten oder Haaren ausgepolstert. Die ziemlich variablen Eier sind milchweiß oder hell rötlichweiß, mit braunen, lehmbraunen, rostbraunen, a tz P ’ " rötlich graubraunen Punkten und Flecken und violettgrauen Schalenflecken bedeckt, oft so dieht, daß die Grundfarbe nicht zu erkennen ist. Sie messen im Durchschnitt etwa 21 ><15 mm und wiegen etwa 0.16 gr. 418. Eremophila alpestris brandti (Dress.). «Otocorys albigula einiger Autoren, aber nicht ©. albigula Bp.) Otocorys brandti Dresser, B. Europe 1V, p. 397, 402 (1874— Kirgisen-Steppe). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 17 958 Alaudidae. Otocorys parvexi Taezanowski, Bull. Soc. Zool. France 1], p. 161 (1876-- Daurische Steppen und bei Kiachta). (2) Otocorys petrophila Sewertzoft, Journ. f. Orn. 1873, p. 379 (nomen nudum! Tjan-Shan, partim). Das schwarze Kropfband von dem Schwarz der Kopfseiten durch einen weiten weißen Zwischenraum getrennt. Kehle, der nicht schwarze Teil der Kopfseiten und Stirn rein weiß, nur äußerst selten mit schwach gelblichem Anfluge. Hinterkopf und Hinterhals weinrötlich (graurosa), der Rücken deutlich braun gestreift, was im Sommer sehr auffallend, im frischen Herbst- kleide aber durch die sandbräunlichen Federränder undeutlich ist. J ad. Flügel 110—115, seltener bis 118 mm. Schnabel 10—11.5 mm. {9 kleiner, das Schwarz des Kopfbandes und der Kopfseiten immer durch weibliche Federränder geschuppt, Hinterkopf mit braunen Federmitten, Hinterhals nur mit schwachem weinrötlichen Hauche, Rücken breiter und dunkler braun gestreift. Flügel etwa 101—104 mm. Bisweilen ist die Trennung der beiden schwarzen Flächen durch schlechte Präparation der Bälge nicht zu sehen, es kommen aber auch aberrannte Stücke vor, an denen sie fast ganz zu- sammenfließen. Steppen Asiens von der Kirgisensteppe bis Daurien. Südlich bis zur Mongolei und dem nördlichen Teil der Wüste Gobi(?). Im Winter mehr umherstreifend und dann bis an die Wolga, bis Ost-Turkestan und Nord-China. Vielleicht geht das Brutgebiet nur bis zu den Vorbergen des Tian-Schan und Altai und ist sie in der Mongolei und Gobi auch nicht mehr Brutvogel. Diese Form ist Stand- und Strichvogel. Wenn auch im Winter weit umher- schweifend, doch kein eigentlicher Zugvogel. Im Winter in oft großen Flügen. Gesang schwach, im Sitzen, meist von einem Erdhügel oder Stein herab. Es scheint, daß die Eier Ende Mai gelegt werden und die Jungen Ende Juni das Nest verlassen. Wahrscheinlich werden zwei Bruten gemacht. 419. Eremophila alpestris montana (Bianchi). (Unsicher begrenzte Form.) ? Otocorys sibirica Swinhoe, Proe. Zool. Soe. London 1871, p.390 (nach einem angeblich Eversmannschen M.S.-Namen in Gould’s Sammlung. Der Typus ist ein von Fleming bei Tientsin gesammeltes oder erworbenes Stück, das im Cat. B. Brit. Mus. XIII, p. 536, irrtümlich als E. a. elwesi aufgezählt wurde. Zu letzterer Form gehört es auf keinen Fall. Es sieht ganz aus wie eine auf- fallend lang- und schlankschnäblige brandti, ist aber abnorm, denn die erste (ausgebildete) rechte Schwinge ist weiß, Flügel und Schwanz abgestoßen, so daß man sie nicht messen kann; vielleicht ist das Stück ein Käfigvogel gewesen. Es könnte sehr wohl zu montana gehören, einer Form, die im Winter gelegentlich nach China streichen kann). Otocorys brandti montana Bianchi, Ibis 1904, p.371 und Aves Przewalskianae, p. 227 („Alps of the northern parts of Central Asia“. Typ. Lok.: Julduss im zentralen Tian-Schan, nach Av. Przew.). Ganz wie £. alpestris brandti, aber der Schnabel dünner und länger, der weiße Zwischenraum zwischen dem schwarzen Kropffleck und den Kopfseiten schmäler, die „Federohren“ des © sehr lang, Flügel des 9 (nach Bianchi) 106—119,5 mm. Unterscheidet sich von E. a. elwesi durch den fehlenden schwarzen Stirnstrich. al Pen R I..7 7 2 ı a e ö i Alaudidae. 259° Nach Bianchi Bewohner des nördlichen Zentral-Asiens: Pamir, Alai und Trans-Alai Ketten, Tian-Schan, Tarbagatai, Altai, Tannu-ola Berge nördlich vom Sajan-Gebirge. Soll Brutvogel auf den höchsten Gebirgen sein. Diese Verbreitung ist a priori eine auffallende, Bianchi nennt #. a. montana in den „Wissensch. Result. d. Przewalsk. Reisen“ eine schwach differenzierte Form, die man „nicht als eine wohl abgesonderte Form betrachten könne“, und dab er weit entfernt sei, ihr jetzt schon die Bedeutung einer Subspezies beizulegen, auch daß es wohl möglich sei, daß einige dazu gerechnete Stücke lediglich Hybriden seien. Da diese Vögel auf den höchsten Gebirgen brüten sollen, dürften sie schon deshalb nicht leicht zu drandti gehören. Es scheint, daß in der Tat im zentralen und östlichen Tian Schan eine der brandti ähnliche aber langschnäbligere Form lebt, die wir als montana oder vielleicht szbörica getrennt halten müssen. Die Stücke aus dem Pamir gehören vielleicht zu Sharpe’s diluta. Aus dem westlichen Tian-Schan-Gebiet (Issik Kul, Karakol, Aksu-Tal) erhielt das Tring Museum typische, im Winter gesammelte brandti. Aus dem Altai („Katun-Karagai“, von Tancre’s Sammlern) untersuchte ich zum Teil ganz mit drandti übereinstimmende, zum Teil auffallend dickschnäblige Exemplare. 420. Eremophila alpestris diluta (Sharpe). Otocorys pallida (nicht O. alp. pallida Dwight 1890) Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XIII, p. 533 (1890— „Central Asia“. Typ. Lok.: Kaschgar (Dezember 1873) und Yarkand in Ost-Turkestan). Otocorys diluta Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. XIII, p.670 (1890— Ersatz für O. pallida). ?Otocoris penicillata oreodrama Oberholser, Proc. U. S. Nat. Mus. XXIV, p. 876 (1902— Tagdumbash Pamir). Wie E. a. elwesi, aber kleiner (Flügel 116—124 mm), das Schwarz der Kopfseiten von dem der Kropfgegend meist mehr oder minder deutlich getrennt, bisweilen ineinander laufend. Stirn meist weiß, bisweilen aber ist ein deutlich ausgebildeter schwarzer Stirnstrich vorhanden. Ost-Turkestan: See Pandjong (Henderson), Kaschgar, Yarkand (Biddulph), Karakorum, Akthag (Stoliczka), anscheinend Teile des Pamir, aber das Brut- gebiet ungenügend festgestellt. 421. Eremophila alpestris przewalskii (Bianchi). Otocorys brandti przewalskii Bianchi, Ibis 1904, p. 371 (Zaidam). Wie E. alpestris brandti, aber der Schnabel viel länger, noch feiner als der von E. alpestris montana (3 14—14.5 mm), die Oberseite sehr viel heller, der Rücken sehr licht sandfarben, die Bürzelfedern mit breiten weißen, licht rosig angehauchten Säumen. Flügel sehr lang (114—117 mm). Im südlichen und westlichen Teile des Zaidam im nördlichen Tibet. Die von Przewalski am 9. Mai 1884 im südöstlichen Zaidam gefundenen Eier dürften wohl zu dieser Form und nicht zu elwesi gehören. Sie waren auf schmutzig- weißem oder grünlichem Grunde mit unregelmäßigen, größeren und kleineren Flecken bedeckt und hatten einige wenige schwarze Sprenkel. Sie messen 26.5 > 16.5 und 24.5 >< 16.5 mm und wiegen 0.20—0.22 gr. (Bianchi.) 17% 260 Alaudidae., 422. Eremophila alpestris longirostris (Moore). Otocoris longirostris Moore, Proc. Zool. Soc. London 1855, p.215, Taf. Aves 111 (ex Gould M.S. — „Agra“. Irrtümliche Angabe: Die Typen stammen von Kulu!). Otocoris longirostris perissa Oberholser, Proc. U. S. Nat. Mus. XXIV, p. 869 (Tsokr Chumo Lake, Ladak). Otocoris longirostris argalea Oberholser, Proc. U. S. Nat. Mus. XXIV, p. 871 (Suget Paß im nördlichen Kaschmir). Das Schwarz der Kopfseiten von dem der Kropfgegend durch breiten weißen Zwischenraum getrennt. Gesicht und Kehle weiß, ohne alles Gelb. Oberseite wie bei /. a. brandti, Flügel viel länger: 9 125—135, © 115 bis 123 mm. Unterscheidet sich von brandti und montana durch die viel bedeutendere Größe, von przewalskii durch die dunklere Färbung und bedeutendere Größe. Schnabel länger und schlanker, als der von #. a. brandi:. Bewohnt große Höhen (meist 12000— 18000 engl. Fuß über dem Meere) in Kaschmir nördlich bis zum Suget Paßb im Karakorum und nordwestlichen Himalaya (Kulu, Sutlej-Tal, nördliches Kumaon). 423. Eremophila alpestris elwesi (Blanf.). Otocoris Elwesi Blanford, Journ. As. Soc. Bengal 1872, p. 62 (.„Kongra-Lama .pass, between 15000 and 16000 feet, in Sikkim‘“). Otocorys nigrifrons Przewalski, Mongol i Strana Tangut. II, ». 103 (1876— Kansu, Kuku-Nor, Zaidam und Nord-Tibet. Russisch! Siehe Übersetzung in Rowley’s Orn. Mise. II, p. 315). Das Schwarz der Kopfseiten von dem des Kropfes getrennt, Kehle usw. rein weiß. Unterscheidet sich von den bisher erwähnten weißkehligen Formen durch ein deutliches, wenn auch sehr schmales, schwarzes Stirnband. Während bei jenen nur die Nasendeckfedern schwarz sind, finden wir bei E. a. elwesi auch die darüber befindlichen Stirnfedern schwarz, sodaß an der Stirn eine schwarze Linie entsteht. Flügel des 0 etwa 115—125 mm. Tibet von Nan-Schan und Kuku-Nor bis auf die Hochflächen des Himalaya von Sikkim und Nepal. Im nordöstlichen Zaidam vertritt elwesi die im Südwesten dieses Landes lebende przewalskit. E. a. elwesi ist eine Form des tibetanischen Hochlandes, wo sie Stand- und Striehvogel ist. Sie bewohnt im Sommer Höhen von 16—18000 Fuß, im Winter kaum unter 8000 Fuß herabgehend. Przewalski beschreibt am Kuku-Nor gefundene Eier als denen von Melanocorypha mongolica sehr ähnlich. Sie waren sehr langgestreckt und maßen 24.5 >< 16 mm. Hell olivenfarbig mit bräunlichen, verschwommenen kleinen Flecken reichlich bedeckt. Nest in einer Vertiefung des Bodens unter einem Strauche, aus trockenem Grase, mit Schafwolle ausgekleidet. Von Koslow im Juni am nördlichen Abhange des Humboldt-Gebirges gefundene Eier messen nur 23.5><16 und 22.5 >< 16 mm und wiegen nur 0.14—0.16 gr. (Bianchi). Wahrscheinlich nistet E. a. elwesi zweimal im Jahre. 424. Eremophila alpestris khamensis (Bianchi). Otocorys elwesi khamensis Bianchi, Ibis 1904, p.372 („Kham, South-eastern Tibet“). Sehr ähnlich E. a. elwesi und wie jene mit ziemlich breitem schwarzen Stirnband, aber dunkler, auf dem ganzen Rücken viel rostbräunlicher, die Alaudidae. 961 graurötliche Farbe der Flügeldecken und des Nackens etwas dunkler. Flügel S 117—126, 9 112.5—114 mm. Erstes Jugendgefieder: Federn der Ober- seite braunschwarz, nach den Seiten und der Wurzel zu gelbbraun, Spitzen rahmfarben. Kehle rahmweißlich, Kropfgegend gelblich mit schwärzlichen Flecken, Unterkörper weib. Gebirgsland Kham im südöstlichen Tibet. 425. Eremophila alpestris teleschowi (Przew.). Otocorys teleschowi Przewalski, Journ. f. Orn. 1887, p.2 und Ibis 1887, p.416 — aus dem russischen! (Bergländer an der Nordgrenze von Tibet, am Cherchen, Khoten und Keria). Unterscheidet sich von allen andern Formen durch den Mangel des weißen Bandes am Vorderkopfe, indem das Schwarz vom Schnabel ununter- brochen bis über die Kopfmitte hin reicht. Rücken sehr licht sandbräunlich, aber nicht so licht und nicht so rötlich wie bei E. a. przavalskii. Flügel 9 108—116.5 mm, Q 99—105. Beim Q haben die Federn der Stirn und des Oberkopfes schwarzbraune Schaftstreifen, die Kopfseitenflecke sind nur dunkelbraun angedeutet; die Größe ist geringer. Im abgeriebenen Kleide nach der Brutzeit treten wie bei allen Ohrenlerchen die dunklen Federmitten der Oberseite viel mehr hervor. Gebirgszüge des Kwenlun (Küen Lün), Chamen-Tag und Altyn Tag, im Winter von Stoliezka bei Karghalik erbeutet. Tanere’s Sammler fand mehrere Gelege von je 4 Eiern im Altyn Tag im Mai 1903. Sie variieren wie die Eier andrer Ohrenlerchen, denen sie gleichen. Einige haben hellrötlichen, andre rahmweißlichen Grund, alle sind mit dunkleren, der Grund- farbe entsprechenden Flecken über und über bedeckt. Sie messen 22.2 >< 16.5, 22.7 >< 16, 23 ><16.5, 23>< 17.3, 23.5 >< 16, 23.2 >< 16.2 mm. 426. Eremophila alpestris penicillata (Gould). Alauda penicillata Gould, Proc. Zool. Soc. London 1837, p. 126 (Erzerum). Otocoris scriba Bonaparte, Consp. Av. I, p.246 (1850-— partim! Deser. nulla! Beruht auf Gmelin, Reise, Taf. XII, I. p.62, wo das Winterkleid von O. alpestris flava dargestellt ist, und der Abbildung von Gould’s penicillata in Gray & Mitchell, Gen. B., Taf. 92). Von sämtlichen bisher erörterten Formen dadurch unterschieden, daß das Schwarz der Kropfgegend mit dem der Kopfseiten verbunden ist. — Der Rücken ist grau mit rotbräunlichem Schimmer, nach dem Abnutzen der Federränder wird auch hier die Oberseite dunkler, die schwärzlichen Federmitten auffallender, Oberkopf und Hinterhals rötlicher. Federn der Kopfseiten hinter dem Schwarz, Stirn und Kehlfleck im Herbst- und Winter- kleide hell schwefelgelb, während der Brutzeit in Weiß verbleichend. Der gelblichweiße Kehlfleck viel beschränkter als bei allen vorhergehenden Formen, das schwarze Kropfband breiter. Säume der mittelsten Steuerfedern grau- bräunlich. Die „Federohren“ sehr lang und schmal, an den Spitzen nach innen geschweift. © Flügel etwa 117—122 mm. Kaukasus und Kleinasien. 262 Alaudidae. Brutvogel im gesamten Hochgebirge der Kaukasusländer und des Taurus bis zu 14000 Fuß über dem Meere. Im Herbst und Winter steigt sie immer weiter abwärts. Der Lockruf ist ein etwas klagender Pfiff. Radde beschreibt das Nest als flach und kunstlos, grobe Gräser bilden die Basis, verfilzte Schafwolle dient als schwaches Polster. Die 4 Eier sind nach demselben Autor auf grüngelblichem Grunde fein und dicht rotbräunlich punktiert. Sie gleichen denen von E..a. flava, sind aber etwas größer. 427. Eremophila alpestris balcanica (Rchw.). Otocorys penicillata balcanica Reichenow, Orn. Monatsber. 1895, p.42 (Balkan. Reichenow’s „Lypen“ stammten aus Bosnien). Unterscheidet sich im frischen Gefieder von der ihr sehr nahe stehenden (kaukasischen) Z. a. penieillata durch reiner grauen Ton der Oberseite, besonders der Säume der mittleren Steuerfedern, sowie durch dunkler gelbe Kehle und Stirnbinde. Dies Gelb verbleicht zur Brutzeit zu einem gelblichen Weib. Die in der Original-Beschreibung angegebenen Unterschiede finden sich bei einer Serie zu gleicher ‚Jahreszeit erlegter Stücke nicht bestätigt. Abgetragene Sommerstücke der beiden Formen dürften kaum zu unterscheiden sein. Brutvogel auf den Gebirgen der Balkanhalbinsel: Bulgarien und Ost- Rumelien, Bosnien, Herzegowina, Serbien, Montenegro, Türkei und Griechenland, besonders häufig auf den bulgarischen Gebirgen. Die 3 steigen am Brutplatze (nach Reiser) ebenso trillernd in die Höhe wie die Feldlerche. Die Nester sind geräumiger und diekwandiger als die der Feldlerche am gleichen Standorte und aus Gras, Hieracium, Verbascum, Luzula und andern Alpenpflanzen gebaut. Die Ende Mai gefundenen 5—4 Eier variieren stark und ähneln bis auf die bedeutendere Größe denen von E. a. flava. Die Schale ist ziemlich glänzend, Maße: 23.7 > 17.7, 23.6 > 17.4, 23.2 > 17.3, 23.1 >< 17, 22.9 >< 16.8, 22.8 >< 16.5, 22 ><16.5 mm, Gewieht 18—21 gr. (O. Reiser). 428. Eremophila alpestris albigula (Bp.). Otocoris albigula Bonaparte, Oonsp. Av.I, p.246 (1850— ex Brandt M.S. „Mus. Lugd. ex Alp. Ross.-Asiat.“ Das Original im Leidener Museum trägt die Aufschrift „Alpes de Russie“. Es hat rein weiße Kehle und gehört sicher zur asiatischen Form, auch schon der Diagnose nach. Der genaue Fundort ist leider unsicher). Otocoris larvata Filippi. Arch. Zool. Anat. & Phys. Il, p.382 (1863-—- Berge um den Demavend in Nord-Persien. Vgl. Note di un Viaggio in Persia, p. 348). Otocorys pennicillata transcaspica Flöricke, Gefiederte Welt 1898, p.46 (Hochmatten des Gebirges bei Gudan im südlichen Transkaspien, hart an der persischen Grenze). Otocorys penicillata iranica Sarudny & Härms, Ornith. Monatsber. 1902, p.53 (,.nörd- liches Persien, ostwärts von der Elbrus-Kette und nach Süden bis zur Wüste Lut und den Bergen der Gegend Sarhad in Beludschistan“). Abbild.: Dresser, B. Europe IV, Taf. 244. Von FE. a. penicillata und E. a. baleanica auf den ersten Blick durch die immer weiße (niemals gelbe) Färbung von Kehle und Stirnband, meist geringere Größe und viel sandbräunlichere Oberseite zu unterscheiden. Auch der junge Vogel ist schon im ersten Gefieder an der viel lichteren Färbung kenntlich. Bei #. a. baleanica (wovon Reiser mir eine Serie aus dem Bosnisch-herzegowinischen. Landesmuseum lieh) ist die Oberseite dunkler, vor den rahmfarbenen Federspitzen stehen fast rein schwarze Flecke, bei Alaudidae. — Motacillidae. 263 E. a. larvata ist sie lichter braun, die anteapikalen Flecke sind nicht so dunkel braun, die Vorderbrust ist bei E. a. balcanica dunkel braun gefleckt, bei E. a. larvata rahmfarben mit hellbraunen Flecken, die Kehle ist bei E. a. baleanica oft schon deutlich gelb, bei FE. a. /arvata nie. Flügel der S ad. 114-120, ausnahmsweise bis 125 mm. Es kommen Stücke im Herbstgefieder vor, bei denen weiße Federspitzen den Anschein erwecken, als sei das Schwarz an den Halsseiten getrennt, aber auch Exemplare, bei denen eine solche Trennung wirklich angedeutet ist. Ich halte diese für aberrante Stücke, nicht aber notwendigerweise für Bastarde zwischen E. a. brandti und #. a. larvata, wie Sharpe und Bianchi es tun. Sollte. diese Form wirklich (im Pamir und Tian-Schan) mit einer andern Form zusammen brüten, so möchte dies dazu führen, die penicillata- Gruppe (penicillata, balcanica und albigula) artlich von den andern zu trennen, es ist aber höchst unwahrscheinlich, daß die Trennung des Schwarz an den Halsseiten — das einzige auffallende Merkmal dieser Formen, das zudem noch manchmal nicht scharf ausgebildet erscheint — wirklich mehr als ein subspezifischer Charakter ist. Höchstwahrscheinlich brütet in den oben genannten Gebieten nur eine Form. Hochgebirge von Nord-Persien und Turkestan, bis zum Pamir und Tian-Schan. Steiet bis in gewaltige Höhen, aber nicht höher, als wo noch fließendes Wasser und Moos gefunden wird. Biologisches bei Sarudny, Mem. Soe. Imper. Russe de Geogr. XXXVI, no. 2, „Ois. Perse Orient.“, p.202 — russisch! 429. Eremophila alpestris bicornis (Brehm). Phileremos bicornis Brehm, Vogelfang, p. 122 (1855-- ex Hemprich M.S. „kommt wahrscheinlich aus Syrien nach den griechischen Inseln“). Ähnlich E. a. albigula, Kehle und Stirnband ebenfalls weiß, aber der Schnabel etwas länger und dünner, der Nacken heller weinrötlich, der Rücken rötlicher, blasser, die dunklen Federmitten blasser und weniger deutlich. Bewohner der höchsten Teile des Libanon und Hermon, unmittelbar an der Schneegrenze. Tristram beschreibt ihren vollen und doch gedämpften Gesang, den er nie von fliegenden, sondern nur von sitzenden Vögeln vernahm. Die auf dem Libanon gefundenen Eier sind denen der E.a. flava ganz ähnlich, aber größer. Die Nester sind kompakt und wohlgebaut, tiefer als die andrer Lerchen zu sein pflegen. = Familie MOTACILLIDAE. Umfaßt die Pieper und Bachstelzen. Meist kleinere Singvögel mit weichem Gefieder, zum Teil (Anthus) den Lerchen zum Verwechseln ähnlich, aber durch die mit ungeteilten Schienen bedeckten Laufseiten sofort zu unterscheiden. Die Vorderseite des Laufes ist mit mehr oder minder ver- wachsenen Schildern, die oft nur am untern Teil erkennbar sind, bedeckt. Läufe lang. Flügel meist lang und spitz, „neun-handschwingig“, d. h., dab die erste Schwinge so verkümmert ist, daß sie ohne genauere Untersuchung 264 Motacillidae. nicht zu bemerken ist, innere (meist drittletzte) Armschwingen so verlängert, daß sie fast oder völlig die Spitze des Flügels erreichen, wie bei vielen Lerchen. Schwanz meist lang, immer zwölffedrig. Schnabel spitz und dünn. Geschlechter meist gleich (Anthus), oft (Motaeilla) deutlich verschieden. Von den Lerchen und andern bisher behandelten Familien durch eine doppelte Mauser unter- schieden: eine vollständige Spätsommermauser, und eine Ausgang des Winters bis Anfang des Frühlings stattfindende Mauser, bei der aber nur das Klein- gefieder, Schwanz und Schwingen nicht mehr gewechselt werden.') Man kann daher hier wirklich von einem Herbst- oder Winterkleide reden. Bewegen sich auf dem Boden, an dem sie sich meist aufhalten, gehend wie die Lerchen, nicht hüpfend fort. Fast kosmopolitisch, am formenreichsten im paläarktischen Faunengebiete. Nester am Erdboden oder in Höhlungen, Eier gefleckt. Gattung ANTHUS Bechst. (1807). Kleine Vögel mit lerchenartigem Gefieder, meist auf Oberseite, Vorderbrust und Seiten lerchen-ähnlich gestreift und gefleckt, Geschlechter ganz oder fast gleich. Schwanz meist erheblich kürzer als Flügel, fast gerade abgeschnitten oder schwach ausgebuchtet. Innere Armschwingen völlig so lang wie die längsten Handschwingen. Fast kosmopolitisch, auf den Inseln des Stillen Ozeans aber nicht nachgewiesen. Im paläarktischen Faunengebiete sehr formenreich. — Nester am Boden, Eier en gefleckt. Eine generische Trennung der Wiesen-, Baum-, Brachpieper in ebensoviele und mehr Gattungen ist weder nutzbringend, noch durchführbar. Die Namen Corydalla, Pipastes, Agrodroma u. a. m. sind daher nur Synonyme von Anthus. Übersicht der & im Frühlingskleide: Achselfedern grünliehzitronengelb . . . . . mat a A VOSEALUS» PET 1 Achselfedern weiß oder weißlich mit ee en oder grauem Antluo (4 sur vr. se en Rn Ders SEE m Lee Eee u: 2 0 j Ganze Kehle lebhaft rostrot . . . 38 ‚Auscervinas pa] \ Kehle weißlich, rötlich angehaucht aller rbeoiheh a DB 3 | Beine schwarz oder dunkelbraun . . A. spinoletta mit allen seinen 'Sub- 3. spezies außer japonicus . p. 27% | Beine hellbraun . . . E - 4 Oberseite olivenartig en Crack ui en REN Kropt- | gegend meist deutlich gefleckt. . . . . t KR sp. japonicus . p. 282 Oberseite rötlich Ichmfarben, schwach und u ikan dunkel gestreift, 5 Kropfgegend hwach gestrichelt. 5 Kropfgegend nur schwach gestriche ed | Oberseite auffallend dunkel gestreift,?) Kropfgepend er Schr deutlichen schwärzlichen Längsflecken . . . . : En: 6 Äußere Fahne des vorletzten Sean: an ie u a | rostfarbenen Außensaum . .. 2... A. leucophrys subsp. . p. 269 = | Äußere Fahne des vorletzten ee nen nur nach der Wurzel zu dunkelbraun. .. 2... . 0... 0... A. campestris. p- 267 | | 1) Ob diese zweite (oft unregelmäßige) Mauser auch allen in heißen Ländern wohnenden Formen eigen ist, ist noch nicht festgestellt. Bei 4A. berthelotii konnte sie bisher nicht beobachtet werden! 2) Bei dem sonst A. trivialis trivialis sehr ähnlichen maculatus sind die Streifen weniger deutlich. Motaceillidae. 265 | Rückenstreifen sehr breit und fast rein schwarz, daneben auf dem Ober- 6 rücken einige auffallende weißliche Streifen. . . . . . 4A. gustavi.. p. 274 | Rückenstreifen nieht so tief schwarz, Oberrücken ohne weißliche Streifen Ya Rückenfärbung im ganzen lehmfarbig, ohne olivenfarbenen Anflug, Lauf 25 mm oder mehr .... a, RE N richardi . p- 265 a Rückenfärbung mit baren aber Fan ne oder lehm- Zarbıpan KAntiıpggphant unter 36 mm‘ |. ..H rare mis laser hen) 8 Nagel der Hinterzehe gekrümmter, in gerader Linie gemessen kürzer als die Hinterzehe. ... . a A triahs ..1P.272 ; | Nagel der Hinterzehe Beekrsdikler, 3 in Be, Tune gemessen, so lang wie Dasmiener als, ae Elintersche., :. 2:04. 000 0000 an il 2 hr 9 Be Steuerfederpaar mit weißlichem keilförmigen, etwa 1/3—!/s 9 der Feder hinabreichenden Fleck . . ........ 4. berthelotiü . p. 270 | Vorletztes Steuerfederpaar mit weißem keilförmigen, allerhöchstens etwa 1/s—!/; der Feder hinabreichenden Fleck. . . . . . . A. pratensis . p. 275 430. Anthus richardi richardi Vieill. (Fig. 47.) Spornpieper. Anthus Richardi Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XXVI, p.491 (1818— Frankreich). Anthus macrony& Gloger, Vollst. Handb. Naturg. Vög. Europ., p. 269 (1834— eine Umbenennung von A. richardi)). Anthus longipes Holandre, Faune de la Moselle, p. 84 (1836). Corydalla sinensis Bonaparte, Consp. Av. I, p.247 (1850— Süd-China). Anthus maximus Blyth, in Blyth’ Ausgabe von White’s Nat. Hist. Selborne, p. 262 (1858). Abbild.: Naumann, Vög. Deutschl., Taf. 371, Fig. 3, 4; Dresser, B. Europe III, Taf. 138. Kralle der Hinterzehe 15—22.5 mm lang, selten so lang wie, meist merklich länger, als die Hinterzehe. 2. (ausgebildete) bis 4. Handschwinge mit verschmälertem Enddrittel der Außenfahne. Herbstkleid: Oberseite dunkelbraun mit breiten rostgelben Federrändern, Bürzel nahezu einfarbig‘ braun. Superciliarstreif hell gelblichbraun. Ohrdecken braun, streifig. Unterm Auge und an den Seiten der oberen Kehle je ein schmaler schwarzbrauner Streif. Schwingen dunkel schieferbraun mit schmalen, an den letzten Armschwingen breiten Säumen. Kleine Ober- flügeldecken wie der Rücken, mittlere und große dunkel- braun, mit breiten gelbbräunlichen Säumen. Steuer- federn dunkelbraun mit sehr schmalen hellen Säumen, das mittelste Paar wie die letzten Armschwingen, das äußerste Paar weiß mit weißem Schaft, Innensaum mit Figur 47. breitem graubraunen Saum, vorletztes Paar weiß mit dunkelbraunem Schaft und noch viel hreiterem graubraunen Innensaum. Unter- seite weiß mit bräunlichem Anflug, Halsseiten mit dunkelbrauner Fleckenreihe, Kropfgegend mit dunkelbraunen Tropfenflecken, Seiten ınehr bräunlich. Unter- flügeldecken bräunlich rahmfarben. Iris dunkelbraun, Oberschnabel tiefbraun, Unterschnabel hellbraun, an der Spitze dunkler. Beine und Füße hellgelblich- braun. Das Frühlingskleid ist wie das Herbstkleid, aber nach der Mauser verbleichen die Farben und die Federränder nutzen sich ab, sodaß die Oberseite viel heller, weniger rostfarben, die Unterseite weißlicher erscheint. Das 266 Motaceillidae. erste Jugendkleid ist oben schwarzbraun mit schmalen rahmfarbenen Feder- säumen, die Kropfgegend noch stärker gefleckt, Säume der Flügeldecken weißlich, Seiten und Weichen mit deutlichen dunklen Streifen. C ad.: Flügel 94—100, Schwanz etwa 74—79, Schnabel etwa 14, Lauf 30—33 mm. oO wie C, nur etwas kleiner, Flügel etwa 88—91 mm. Brutvogel in Sibirien (Jenissei, Oberlauf der Lena) bis zum Altai, Tian-Schan, Chami, Ssa-tcheu, Nan-Schan, Kukunor, am oberen Chuan-che und in Kansu. — Gewaltiger Wanderer, der seine Winterquartiere in den Tropen: Indien, Ceylon, Burma, Süd-China, Hainan aufschlägt, aber auch oft nach Westen hin streift, wo er beinahe 70 mal in England, sehr häufig auf Helgoland, auf Borkum, selten in Deutschland, in Persien, Kleinasien, Skandinavien, Rußland, Galizien, Österreich-Ungarn, Alpengebiet, Frankreich, Belgien, Holland, Italien (nicht selten), Spanien, Nord-Afrika beobachtet und erlegt wurde. Die Spornpieper bewohnten wohlbewässerte Ebenen, Wiesen und dergleichen. Der Zug findet schon früh statt, denn auf Helgoland treffen sie meist schon im August ein. Lockton lauter und tiefer als der andrer Pieper, wie rrrüp klingend, manchmal auch hört man einen doppelten schirpenden Ton. Der Gesang soll unbedeutend sein. Das Nest steht in einer Vertiefung am Erdboden und enthält in Daurien in der ersten Hälfte des Juni 4—6 Eier. Dybowski behauptet, daß in der zweiten Hälfte des Juli eine zweite Brut folge(?). Die Eier sind blaß olivenfarbig, grünlichgrau oder blaß schmutzig rosa. Die meist etwas strichförmige Fleekung ist dunkel olivenbraun, braun oder violettgrau. Sie messen nach Dybowski 22.3><16, 22.3><17, 23>< 16.2, 23>< 16.2, 23><17.2, 20.8>x 15.8, 20.3><15.4, 20.8>< 15.8, 20.6 ><16.4 mm. Ein Ei in Nehrkorns Sammlung wiegt 167 me. 431. Anthus richardi striolatus Blyth. Anthus striolatus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p.435 (1847— Darjiline). Agrodroma godlewskii Taczanowski, Bull. Soc. Zool. France 1876, p. 128 (Argun-Fluß in Süd-Daurien). Sehr ähnlich A. r. richardi, aber kleiner, der Flügel zwar nur wenige mm kürzer, aber der Schnabel kleiner (etwa 2 mm kürzer), der Nagel der Hinterzehe merklich kürzer, nur höchstens so lang wie die Hinterzehe, meist merklich unter 15 mm, das Weiß an der vorletzten Steuerfeder beschränkter, oft nur ein kurzer Keilfleck an der Innenfahne. (Obwohl im allgemeinen leicht von richardi zu unterscheiden, sind doch manche Stücke schwer zu bestimmen, namentlich variiert die Aus- dehnung des Weiß an der vorletzten Steuerfeder sehr. Es ist kaum denkbar, daß striolatus etwas anderes, als eine südliche Subspezies von richardı ist, obwohl die geographische Verbreitung der beiden. Formen in Mittel-Asien noch nicht ganz festgestellt ist. Wahrscheinlich ist auch der tropisch- indische A. rufulus nur Subspezies dieser Art; dann würden natürlich auch malayensis, medius und die afrikanischen Formen (cinnamomeus und die noch zu bestätigende camaroonensis) Folge leisten müssen). Wintervogel in Indien, der sich im Frühling in die höheren Teile des Himalaya zum Brüten zurückzieht. Wie weit sein Wohngebiet nach Norden reicht, steht noch nicht fest, wie auch bei andern Piepern, deren Bestimmung Schwierigkeiten darbietet.. Dybowski erbeutete diese Form am Argun, bar Motaeillidae. 267 Przewalski ein Stück im August im Ala-schan in der südlichen Mongolei, Radde (nach Taczanowski) bei Kulussutajewsk. Im tropischen Indien zur Brutzeit durch rufulus vertreten. 432. Anthus campestris campestris (L.). Brachpieper. Alauda campestris Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.166 (1758— „Habitat in Europa“. Als typische Lokalität nehmen wir Schweden an, nach dem ersten Zitat „En. suee. 193“. — Linnaeus zitiert noch die „Alauda minor campestris“ von Ray. Der Name campestris ist keineswegs sehr sicher, zumal die Beschreibung der Schwanzzeichnung und Füße bei Linnö ungenau ist; ihn zu verwerfen würde aber eine unnötige Beunruhigung der Nomenklatur sein, da er nicht mit Sicherheit als unzutreffend bezeichnet werden, sondern höchstens zweifelhaft sein kann). Alauda mosellana Gmelin, Syst. Nat. I, p. 794 (1788— ex Daubenton & Montbeillard & Latham. Vorzugsweise auf der vortrefflichen Abbildung der „Alouette des marais“ von Daubenton beruhend. „Habitat in Germania, Alsatia et Lotharingia, ad Mosellam.“). ?Motacilla maculata Gmelin, Syst. Nat. I, p.965 (1788— ex Daubenton’s & Buffon’s „Pivote ortolane“. „Habitat in Galloprovineia.“ Mit Sicherheit vermag ich diesen Namen keineswegs auf den Brachpieper zu beziehen). Motaeilla massiliensis Gmelin, Syst. Nat. I, p.965 (1788— ex Daubenton & Buffon’s „Fist de Provence“. „Habitat in Galloprovincia*“). Alauda Paludosa Bonnaterre, Tabl. Ene. & Möth., Orn. I, p.313 (1791— „... octobre dans le pays Messin; elle se trouve aussi en Alsace & en Pologne*). 2? Spipola agrestis Leach, Syst. Cat. Indig. Mamm. & Birds Brit. Mus., p. 22 (1816— nomen nudum!) Anthus rufescens Temminek, Manuel d’Orn. I, p.267 (1820— neuer Name für A. cam- pestris). 2 Alauda grandior Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.525 (1827— „Frequentissimus eirca lacus et lacunas salvas deserti Mongoliei“. — Ich kann aus der Diagnose keineswegs mit Sicherheit Anthus campestris erkennen und bezweifle, daß es sich überhaupt um einen Pieper handelt!). Anthus brachycentrus Hemprich & Ehr., Symb. Phys. fol. dd (1828— „Moileh“). Anthus agrorum Brehm, Handb. Naturg.Vög. Deutschl., p.324 (1831— bei Renthendorf). Anthus subarguatus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 325 (1831— östliches Deutschland, Wien, auf dem Zuge bei Renthendorf). Anthus flavescens Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutsehl., p. 325 (1831-- Nubien). Corydalla gracilis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 138 (1831 „Griechenland*), Corydalla vierthaleri Brehm, Vogelfang, p.137 (1855— „im Winter in Nordost-Afrika“); Naumannia 1856, p. 338. Anthus campestris tenuirostris Brehm, Naumannia 1856, p.338 („Griechenland“). Corydalla arenaria Brehm, Naumannia 1856, p. 337 (Holland). Corydalla campestris arvensis Brehm, Naumannia 1856, p. 338 („brütet in Nord- Deutschland“). Corydalla campestris robusta Brehm, Naumannia 1856, p.338 („in Nord-Deutschland“). Corydalla campestris striata Brehm, Naumannia 1856, p.338 („brütet in der Umgegend von Leipzig“). Corydalla. campestris vera Brehm, Naumannia 1856, p.338 (Thüringen). Corydalla campestris septentrionalis Brehm, Naumannia 1856, p. 338 (Skandinavien). Corydalla campestris rufescens Brehm, Naumannia 1856, p. 339 („er wandert durch Nordost-Afrika“). 268 Motaeillidae. Corydalla campestris vulgaris, hispanica A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7,8 (1866— nomina nuda). Engl.: Tawny Pipit. Franz.: Pipirousseline. Ital.: Calaudro. Schwed.: Fältpiplärka, Sad. Herbstkleid: Oberseite fahl sandbraun mit grauem Schimmer, die Federn an den Rändern mehr gelblich gesäumt, entlang dem Schafte etwas dunkler, doch so wenig deutlich, daß die Oberseite ziemlich einfarbig, jedenfalls nieht deutlich dunkel gestreift erscheint, nur der Oberkopf deutlicher dunkel gestrichelt. Zügel, und Superciliarstreif gelblich fahl. Kopfseiten gelblich fahl, Öhrdeeken bräunlich. Unterseite heil fahl gelbbräunlich, an den Seiten der oberen Kehle ein dunkelbrauner Strich, Kropfgegend mit ganz kleinen braunen Flecken, Seiten braunstreifig. Flügel dunkelbraun, außen schmal hellbraun, innen breit hellgrau gesäumt, die inneren verlängerten Armschwingen mit breiten gelblichrostbraunen Säumen. Kleine Oberflügel- decken wie der Rücken, mittlere und große tiefbraun mit breiten rahm- farbenen Säumen. Steuerfedern dunkelbraun, das mittelste Paar mit breiten sandigfahlbraunen Säumen, das äußerste Paar rahmweißlich mit weißem Schaft und dunkelbraunem Innensaum, vorletztes Paar rahmweißlich mit schwarzbraunem Schaft und viel breiterem dunkelbraunen Innensaum. Unter- flügeldecken hell fahlbräunlich. Schnabel dunkelbraun, Wurzelhälfte des Unterschnabels hell. Füße hellgelbbräunlich. Nagel der Hinterzehe etwa so lang wie diese, sehr dick und wenig gekrümmt. Lauf sehr lang. Frühlingskleid wie Herbstkleid, wenn das Gefieder abgetragen ist, ist die Oberseite aber noch einfarbiger als vorher. Der junge Vogel sieht wesentlich anders aus: Federn der Oberseite tiefbraun, rahmfarben gesäumt, die Kropfgegend mit großen dunkelbraunen Flecken bedeckt. Gröbe sehr variabel. J ad. Flügel 87—97 mm. In der Regel sind die größeren Stücke mehr aus dem Osten: Turkestan, Persien, Transkaspien, Palästina, Herzegowina, Griechenland, Korsika, es kommen aber auch in West-KEuropa und Marokko ähnlich große Vögel und Übergänge vor, und in den oben genannten Gegenden gibt es überall auch kleinere und alle Übergänge. Sollte sich die erößere” Form geographisch begrenzen lassen, würde Brehms Name vierthalert dafür anzuwenden sein, ich kann aber die Möglichkeit einer Trennung nicht einsehen. Schwanz etwa 69—76, Schnabel 14—16, Lauf’ 25—27 mm. O0 wie © nur wenig kleiner, Flügel etwa 3 mm kürzer. Brutvogel vom mittleren und südlichen Schweden über ganz Europa (mit Ausnahme der Britischen Inseln, wo er nur Irrgast ist) bis Nord- Afrika, im Osten durch das mittlere und südliche Rußland, Palästina und Kleinasien bis Persien, Turkestan, Afghanistan, Südwest-Sibirien, Tian-Schan und Dsungarei. Winterquartiere südlich des Mittelmeeres, in Nordwest- Afrika bis Senegambien, in Nordost-Afrika bis Abyssinien, Kordofan, am oberen weißen Nil, im nördlichen Somaliland, Arabien und Sokotra, in Indien in den Ebenen des Nordwestens. Der sehr bezeichnend so genannte Brachpieper bewohnt trockenes, brachliegendes Land, dürre Sandsteppen, Heiden, freie Schläge in den Kiefernwäldern und dergleichen. Meist am Boden, sehr selten auf Bäumen sitzend. Gesang einförmig, meist in Hatterndem Fluge ausgestoßen, Lockrufe sehr verschieden, am häufigsten wie ein kurzes wit, oft zwei- silbig, breiter, rauher, als die andrer Pieper, manchmal fast an Sperlingsrufe erinnernd. Das Nest steht meist trefflich versteckt neben Steinen, unter Kiefernbüschen, in Wagen- geleisen oder an Grasbüscheln und ist ein großer Bau aus Wurzeln, Stengeln, Gras und dergleichen, innen meist mit Pferdehaaren ausgelegt. Die 4—5, selten 6 Eier Motaeillidae. 269 findet man in Deutschland von Ende Mai bis Anfang Juli. Sie variieren außerordentlich, sind ziemlich glänzend und unterscheiden sich von den andern deutschen und den meisten Pieper-Eiern überhaupt durch die schärfer hervortretendere, weniger verwaschene und gewölkte, sparsamer aufvetragene Fleckung. Grundfarbe weißlich, grünlich, seltener gelblich oder rötlich. Flecke braun, dunkelbraun. rotbraun, dazwischen hell- graue tieferliegende. Maße nach 40 Eiern (Rey): Maximum 23 >< 17, Durchschnitt 21.17 ><15.74, Minimum 19.4><15.9 und 20><15.5 mm. Mittleres Gewicht 158 mg. Ich maß Eier von 24.6 ><17.4 und 19.5 > 15.8 mm. 433. Anthus campestris minor (R. Blas.). (Noch fragliche Form.) Agrodroma campestris minor R. Blasius, in „Naumann, Naturg. Vög. Mitteleuropas“ III, f p- 74 (1900—- ex Homeyer M.S. & nomen nud. Grabowski 1895 — Ktawah, N.W.-Indien). In Nordwest-Indien erscheinen im Winter — der Typus ist, anscheinend in Elwes’ Handschrift, „19. July 1869“ bezeichnet, vermutlich aber ist das Datum nicht richtig — äußerst kleine Brachpieper, mit Flügeln von 80 bis 90 mm Länge, schwachem Schnabel, fehlenden oder schwach ausgebildeten schwärzlichen Streifen an den Seiten der Kehle. In Anbetracht der Größen- variabilität beim typischen A. campestris und unsrer Unkenntnis von der Brutheimat dieser Form muB es vorläufig zweifelhaft bleiben, ob wir sie subspezifisch absondern können. 434. Anthus leucophrys captus subsp. nov. J ad. im frischen Herbstkleid: Oberseite fahl graubraun mit isabell- farbenen Säumen, die aber sehr bald verschwinden, sodaß die Oberseite sehr einfarbig erscheint, ähnlich wie bei A. campestris. Die bei allen Piepern ziemlich langen Oberschwanzdecken bedecken zwei Drittel des Schwanzes und sind braun mit sehr breiten isabellbräunlichen Säumen. Schwingen braun, die Handschwingen mit ganz schmalen, die Armschwingen mit sehr breiten lebhaft isabellfarbenen Außensäumen. Oberflügeldecken wie die Armschwingen. Außerstes Steuerfederpaar mit hell isabellfarbener Auben- fahne und schwarzem Schafte, Innenfahne dunkelbraun mit keilförmigem, isabellfarbenem Fleck, der von der Spitze etwa ein Drittel bis zur Hälfte der Feder entlang läuft. Vorletztes Steuerfederpaar dunkelbraun mit schmalem isabellfarbenem Saum und kleinem Keilfleck an der Spitze, mittelstes Paar mit isabellen Säumen. Rahmfarbener Superciliarstreif. Unterseite rahmfarben mit isabellbräunlichem Anflug, Kehle weißlich, Kropfgegend etwas bräunlicher und mit schmalen dunkelbraunen Schaftflecken. Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels schwärzlich hornbraun, Unterschnabel bräunlich weiß. Läufe und Füße hell bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 100—110, Schwanz etwa 85—90, Schnabel 15—17, Lauf etwa 28 mm. O wie das d, nur etwas kleiner, Flügel etwa 97—101 mm. Frühlingskleid wie das Herbst- kleid. Im abgetragenen Gefieder oben einfarbig schmutzig graubraun oder bräunlichgrau, die Fleckung der Kropfgegend undeutlich. Der junge Vogel im ersten Gefieder sieht oben viel bunter aus, da die Federn dunkler braun sind mit schärfer abgegrenzten rahmfarbenen Rändern, die Kropf- 270 Motaeillidae. gegend hat viel breitere, gröbere Flecke. Typus von A. leweophrys captus „IS“ (wahrscheinlich ©) Waadi Zerka, Palästina 27. November 1897, Nr. 158, von Schlüter erhalten. Palästina (Jordan-Tal, im Winter), Persien, Afghanistan, Baluchistan, im Winter im Indus-Tal bis in die Nähe von Karachi. (Vgl. Sarudny, Ois. Perse Orientale, p. 286—289, sub nomine „Anthus similis“. Russisch !) 435. Anthus leucophrys jerdoni Finsch '). [Anthus leucophrys Vieillot, Nouv. Diet. XX VI, p.502 (1818— „Cap de Bonne Esperance*). — Anthus leucophrys leucophrys bewohnt Süd-Afrika. Im Cat. B. Brit. Mus. X, p. 555, ist diese Form Anthus pyrrhonotus genannt, ein Name, der aber nicht anwendbar ist. Vgl. Reichenow, Vög. Afr. ILI, p. 316, 328. Im T'ransvaal lebt A. leucophrys vaalensis Shell., in Nordost-Afrika A. leucophrys sordidus Rüpp.] Anthus jerdoni Finsch, Trans. Zool. Soc. London VII, p. 241 (1870— Kotegurh, N.W.- Himalaya). Corydalla griseorufescens Hume, Ibis 1870, p.286 (Indien, nördlich vom Nerbudda und Himalaya). Abbild.: Henderson & Hume, Lahore to Yarkand, Taf. XXI. Wie A. leue. captus, aber die Oberseite dunkler und viel bräunlicher, die Unterseite nicht rahmfarben, sondern hell rostbräunlich, ebenso die Flügel- säume viel bräunlicher. Himalaya, im Winter in Nord-Indien nördlich des Nerbudda. Nistet im Himalaya, wahrscheinlich kaum über 6000 Fuß, vom Mai bis Juli, macht ein großes, lockeres Nest aus Gras und legt 4 bräunlich oder graulich weiße, braun und tief rotbraun gefleckte Eier, die etwa 21.8><15.9 mm messen. Die Lock- stimme soll der von A. richardi ähneln. 436. Anthus berthelotii berthelotii Bolle. Anthus Berthelotii Bolle, Journ. f. Orn. 1862, p.357 (Canaren). Abbild.: Dresser, B. Europe III; Taf. 133. (Man hat in A. berthelotii eine Form der Wasserpieper-Gruppe sehen wollen, aber ohne Grund. Die deutlicher gefleckte Oberseite, scharf gefleckte Kehle, verhältnismäßig große Schnabel und Beine, sehr kurze Flügel, Mangel eines verschiedenartigen Frühlingskleides u.a. stempeln A. berthelotii zu einer wohl unterschiedenen Art.) Sad. Oberseite dunkel graubraun mit schwarzbraunen Federmitten, sodaß sie deutlich längsgefleckt erscheint, unterer Bürzel und Oberschwanz- decken fast einfarbig. Schwingen dunkelbraun mit schmalen, an den innern Armschwingen aber breiteren bräunlich rahmfarbenen Säumen, kleine Flügel- decken wie der Rücken, mittlere und große wie die inneren Armschwingen. Steuerfedern schwarzbraun ‚mit schmalen, an dem mittelsten Paare breiten !) Südlich schließt sich in Indien A. leucophrys similis Jerd. an. Er ist viel dunkler als A. I. jerdoni, dem A. I. sordidus aus Abyssinien sehr ähnlich, aber merklich größer und fast noch lebhafter gefärbt. Er bewohnt als Standvogel die Gebirge der südindischen Halbinsel, südlich des Nerbudda. Synonymie: Agrodroma similis Jerdon, Madras Journal XI, p. 35 (1840— Gulna, efr. Jerd., Ill. Ind. B., Text zu Taf. 45). Anthus cockburniae Oates, Fauna Brit. India, Birds II, p. 503 (1890 — Nilgiris). sa Motaeillidae. 271 fahlbraunen Säumen, äußerstes Paar weiß mit rahmfarbenem Anfluge, an der Innenfahne mit rauchbraunem Keilfleck nach der Wurzel zu, Schaft braun. Vorletztes Paar dunkelbraun mit ganz schmalem weiblichen Außen- saum und am Schafte der Innenfahne entlang laufenden, rahmweißen, meist ungefähr bis in die Mitte der Feder reichenden Keilfleck. Kurzes weißliches Supercilium. Unterseite weiß mit schwachem rahmartigen Anflug, Kropf- gegend scharf dunkelbraun längsgefleckt, diese Fleckung an den Kehlseiten gegen die Schnabelbasis in je einem dunkeln Streifen hinaufsteigend, Seiten etwas verschwommen braun längsgefleckt. Unterflügeldecken und Axillaren sehr hellbräunlichgrau. Iris dunkelbraun. Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels schwärzlich hornfarben, Wurzel des Unterschnabels- hell rötlich oder gelblich hornfarben. Läufe fleischfarben bis hell gelblichbraun, Zehen etwas dunkler. Jad. Flügel etwa 77—80, Schwanz etwa 60—64, Lauf etwa 23—24, Schnabel vom Ende der letzten kurzen Borsten hinterm Nasenloch gemessen 10, höchstens Il mm. 9 wie d, nur Flügel 2—3 mm kürzer. Zwischen Herbst- und Frühlingskleid scheint kein auffallender Unter- schied zu bestehen. Juv.: Wie bei andern Piepern oben bunter, weil die Federn ganz dunkel, schwarzbraun mit scharf abgegrenzten rostbraunen Säumen sind, die Fleckung der Kropfgegend reichlicher und größer. (Diese Vögel beschmieren ihr Gefieder bisweilen so mit rostfarbenen Erdpartikelchen, dab sie unten rötlich aussehen.) Canarische Inseln von Lanzarote bis Ferro. Der eanarische Pieper lebt vorzugsweise auf und an den Öhausseen und Land- wegen (woher der auf den Canaren übliche Name „caminero“), auf Feldern, Trümmer- halden und Felsen, besonders in den tieferen Lagen am Meeresstrande, aber auch bis etwa in die Mittelhöhe der Berge. Er ist besonders auf Tenerife und Gran Canaria sehr häufig und leicht bemerkbar. Als ich 1885 zuerst meinen Fuß auf Gran Canaria setzte, war er der erste Landvogel, den ich sah. Ein Pieper auf den ersten Blick, pieperartig auch der Lockton, der gedehnter ist als beim Wiesenpieper. Gesang kurz, etwas hart, am meisten an den der Wasserpieper, allenfalls an den des Wiesen-, aber gar nicht an den des Baumpiepers erinnernd. Der Gesang wird von Steinen, Erd- hügeln, Sträuchern herab, oft aber auch im Fluge vorgetragen. Das ziemlich große, lose aus Pflanzenstengeln zusammen geschichtete, innen mit feinen Würzelchen, Halmen und Haaren ausgelegte Nest steht wohl versteckt am Boden. Es enthält im März und April 4 Eier, die wie fast alle Piepereier stark variieren. Sie sind auf weiß- lichem, hellgrauem, grünlichgrauem oder isabellfarbenem, selbst rötlichgrauem Grunde dunkelgrau und braun getüpfelt, gefleekt und gewölkt und spärlicher tiefpurpurbraun, fast schwarz gezeichnet. Sie messen von 18><15, 18.2>< 15.1, 18.3 >< 14.7, 18.6><15.2, 18.8 << 14.5, 19 >< 14, 19 >< 14.9, 19.4 ><14.4, 19 ><15, 19.8 >< 14.5 bis 20><14.5, 20><15 und 20.1><14.6 mm. (Vgl. Journ. f. Orn. 1890, p.398, Zeitschr. f. Ool. XIII, p.148, XIV, p.8.) 437. Anthus berthelotii madeirensis subsp. nov. Wie A. b. berthelotiü, aber der Schnabel merklich, 1—2, meist 1'/, mm länger, was beim Vergleich einer Serie sowohl, als einzelner Stücke sofort auffällt. (Typus Qad. Poizo, 4000 Fuß hoch, 20. Februar 1903, W. R. Ogilvie Grant coll., Nr. 1344.) E Madeira und Porto Santo. Häufig. Beginnt sein Brutgeschäft unglaublich früh. Eier schon vom 20. Februar an, Gelege 3—4 Eier. Gestreekte Eier und solehe mit zugespitztem kleinen Pol sind DI Motaeillidae. seltener, mehr oder minder rundliche herrschen vor. Ein Ei mißt 18.5 >< 16.5 mm, andere 17.5—21 >< 14.5--16.5 mm. Grundfarbe hellgrau, schmutziggrau, grünlichgrau, violettgrau, braungrau bis schwarzgrau, die Pünktchen, Flecke, Strichel dunkelgrau, braun, violett, fast schwarz, meist der Grundfarbe ziemlich entsprechend. Lebensweise, Nest usw. wie die von A. b. berthelotii. 438. Anthus trivialis trivialis (L.. (Fig. 48.) Baumpieper. Alauda trivialis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 166 (1758— „Habitat in Suecia, in arborum summitate“). Alauda minor Gmelin, Syst. Nat., p. 793 (1788-- ex Will. und Latham. „Habitat in Europa, pratensi multum affınis, et aequalis“). Anthus arboreus Bechstein, Gemeinnütz. Naturg. Deutschl. III, p. 706 (1807— „ganz Europa“; Beschreibung nach mitteldeutschen Stücken). ? Spipola sepiaria Leach, Syst. Cat. Indig. Mamm. & Birds in Brit. Mus., p.22 (1816— nomen nudum!). Motaeilla Spipola (partim!) Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. 1, p.512 (1827— „in nemorosis Rossiae et Sibiriae omnis frequens oceurrit“. Jedenfalls beschrieb Pallas den Baumpieper, vereinigte damit aber seine östliche Form maculatus.). Anthus foliorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 326 (1831— _ Läubhölzer). Anthus juncorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 326 (1831— „au“ den mit Binsen und Gras bewachsenen freien Schlägen der Nadelwälder, geht auf dem Thüringer Walde bis auf den Rücken des Gebirges, in Tyrol bis auf die Mittelgebirge hinauf .. .*). Anthus herbarum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 327 (1831— „... lebt auf freien, mit Gras bewachsenen trockenen Schlägen der Nadelwälder, nicht sehr hoch hinauf“). Anthus agilis Sykes, Proc. Zool. Soc. London 1832, p.91 (Typus aus dem Deccan im Britischen Museum). Anthus arboreus validus Brehm, Naumannia 1856, p.339 (bei Halle). Anthus arboreus luteigularis Brehm, Naumannia 1856, p.339 („er streicht selten durch die hiesige Gegend und wandert bis Agypten“). Anthus arboreus saxorum Brehm, Naumannia 1856, p. 340 (Erfurt, Wittenberg). Anthus arboreus microrhynchos Brehm, Naumannia 1856, p.340 (Skandinavien). Pipastes trivialis major A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866— nomen nudum!). Anthus microrhynchus Severtzow, lbis 1883, p. 63 (Pamir). Cf. Dresser, Ibis 1876, p. 180. Engl.: Tree-Pipit. Franz.: Pipi des arbres.. Schwed.: Trädpiplärka. Ital.: Prispolone. Oberflächlich betrachtet einem Wiesenpieper sehr ähnlich, aber in vielen Eigentümlichkeiten, namentlich den folgenden, verschieden: Merklich größer; Schnabel stärker; erste drei Schwingen etwa gleich, die vierte bedeutend (4.5—6 mm etwa) kürzer; Kralle der Hinterzehe kürzer und mehr gekrümmt, etwas kürzer als die Hinterzehe; Oberseite etwas heller; Unterkörper weißlich, mehr im Kontrast zu der rahmfarbenen bis hell rostfarbenen Kehle, Kropfgegend und Körperseiten. Flügel S etwa 86—92, Q 81—87 mm. Figur 48. Stücke aus dem Osten (Turkestan, Indien) sind meist sehr blaß, dies scheint aber nur dem abgetragenen Gefieder im Süden eigentümlich zu sein und nicht einer geographischen Form. Brütet in Europa won Tromsö (69°) und Nord-Rußland bis zu den Pyrenäen, den höher gelegenen Teilen Italiens und der Krim, in Asien von ne u DE 5 ee R PEN RER v ! etwa 65° an der Petschora und etwa 62° am Jenissei bis Turkestan, (Tian- Sehan) und der Dschungarei, östlich bis zur oberen Lena (Gigalowa, Ustkutsk, Vitimsk). Soll vereinzelt im westlichen Himalaya brüten. — Viel energischerer und ausschließlicherer Zugvogel, als der Wiesenpieper. Er verläßt Europa im Herbste und überwintert, am Mittelmeere, zieht aber auch bis in das tropische und sogar südliche Afrika. Ebenso wandert er weiter im Osten bis nach Nordwest-Indien. Motaeillidae. 915 Unterscheidet sich in der Lebensweise sehr vom Wiesenpieper, denn er bewohnt trockene, mit Gebüsch bestandene Flächen, Blößen und Lichtungen im Walde, breite Weg- und Grabenränder, dichte Laub- und Nadelholzwälder, Festungswälle in der Nähe waldartiger .Glacis, Parks und große Gärten, von der Tiefebene bis in die Gebirge, manchmal bis in die Nähe der Grenze des Baumwuchses (z. B. im Urseren-Tal im Ober- Engadin). Der Gesang ist gut, erinnert an den des Kanarienvogels, beginnt mit einer kurzen, zwitschernden Strophe, der unmittelbar einige quirlig pfeifende Töne folgen, worauf eine schöne trillernde Strophe den Vortrag beschließt. Er singt meist im Fluge, in schiefer Richtung von einem Baume oder Busche aufsteigend und sich dann wieder langsam herablassend, auch im wagerechten Hinschweben oder sitzend. Lockstimme ein etwas schnarrendes psihb. Nester gut versteckt am Boden, im Grase oder unter kleinen ‚Büschen, manchmal auch im Getreide. Eier 5, selten 4 oder 6. von Mitte Mai bis Anfang Juli; meist wohl nur eine, manchmal aber auch zwei Bruten. Eier ungeheuer variabel: hellbläulichgrau mit dunkelbraunen, sogenannten Brandflecken und hellbraunen Schalenflecken; schmutzig blaßrot mit großen helllila Schalen- und dunkel- rotbraunen Oberflecken und Kritzeln; rötlich mit ziegelroten, verwaschenen und tiefer- liegenden helllila Schalenflecken, sowie tiefbraunen Punkten und Brandflecken; hell olivenfarben mit großen dunkelolivenfarbenen Schatten und dunkelbraunen Flecken und Haarzügen; rötlichgrau mit feinen rötlichbraunen Längsflecken über und über bedeckt, ohne Brandflecke; auf weißgrauem, bläulichem oder bräunlichem Grunde fein graubraun und braun punktiert und gestrichelt, manchen Eiern von Motacilla alba sehr ähnlich; auf weißlichem Grunde mit zahlreichen braunen und tieferliegenden hell- graulichen Flecken dieht bedeckt, den Sperlingseiern ähnlich; hellrot, über und über dunkelbraunrot punktiert und gefleckt: helllila mit brauner Punktierung, an Eier von Locustella flwviatilis erinnernd. Manchmal häuft sich die Zeichnung kranzartig am stumpfen Ende. Diese Varietäten finden sich natürlich nicht bunt in den Nestern verteilt, sondern die Gelege sind immer unter sich gleichmäßig grau. rötlich usw. Jedenfalls legt ein @ immer dieselbe Sorte von Eiern. Die Baumpiepereier sind ziemlich glatt und matt glänzend und ändern auch in Größe und Gestalt ziemlich stark ab. 72 Exemplare messen nach Rey im Maximum 22.5><16.5, im Durchschnitt 20.18 >< 15.37, im Minimum 18.4><14 mm, das mittlere Gewicht beträgt etwa 135 mg. Das größte mir vorliegende Ei mißt 22.6 >< 16.8. das kleinste 18.8 >< 15.9 mm, von Spureiern abgesehen. —439. Anthus trivialis maculatus Jerdon. Anthus maculatus & brevirostris Hodgson, Zool. Mise., p.83 (1844— nomina nuda!). Anthus maculatus Jerdon, B. India III, p. 873 (1864— ex Hodgson, 1. e., Indien). (Anthus agilis vieler Autoren, aber nicht A. agilis Sykes 1832.) Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 65. Man hat sich in neuerer Zeit daran gewöhnt, diesen Pieper als eine Subspezies von irivialis zu betrachten, und das ist wahrscheinlich auch das Richtige, angesichts der Ahnlichkeit mehrerer zweifellos artlich verschiedenen Pieper (z. B. trivialis und pratensis) aber muß man bei der Gruppierung dieser Formen sehr vorsichtig zu Werke gehen. In der kurzen, stark gebogenen Hinterkralle und dem allgemeinen Aussehen stimmt maculatus mit trivialis E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 18 274 Motacillidae. überein. Die vierte (ausgebildete) Schwinge ist nicht so stark verkürzt. sondern nur etwa 2—3 mm kürzer, als die dritte; die Oberseite ist grün- licher, mehr olivenfarben, die dunkeln Federmitten weniger ausgebildet, oft ganz undeutlich, der weißlich rahmfarbene Superciliarstreif hinter dem Auge deutlicher, breiter, die Längsfleckung der Kropfgegend und Körperseiten dicker, gröber. — Während der Brutzeit verschwindet das Grün der Oberseite fast ganz, sodaß letztere dann fast grau erscheint. Der junge Vogel ist oben viel bräunlicher, nicht so grünlich. Vertritt A. trivialis triwialis sozusagen in weitem, das Brutgebiet des letzteren halbmondförmig umfassenden Bogen: im nördlichsten Sibirien vom Unterlauf des Jenissei und der Lena (an deren oberen Teilen noch trivialis vorkommt), bis zum Stanowoi Gebirge und Kamtschatka, auf den. Kurilen. in Jesso und den Bergen von Hondo, ebenso aber auch in der östlichen Mongolei, den Gebirgen von West-China (Kansu) und im Himalaya — ci. Oates’ Nest & Eggs Ind. B. II, p. 209 (1890). Wintervogel in Indien, Süd- China, Cochinchina bis Hainan, sowie in den südlichen Teilen von Japan. Vereinzelt bis zu den Philippinen.!) Nistet nach Dybowski’s Beobachtungen in lichten Gehölzen und am Rande von Wäldern und sitzt meist auf Bäumen, wie unser Baumpieper. Nester auf der Erde unter einem Grasbüschel oder dergleichen. In der ersten. Hälfte Juni (in Daurien, Öst-Sibirien) 4—5 Eier, die den mehr großgefleckten Varietäten des Baurmpiepers völlig gleichen. Nach den Beobachtungen von Anderson u. a. im Himalaya in Höhen von 7—12000 engl. Fuß vom Mai bis Juli nistend. Nest in jenen Höhen ein großer Bau aus Moos, unter Grasbüscheln verborgen. 440. Anthus gustavi Swinh. Petschora-Pieper. Anthus gustavi Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1863, p.90 (Amoy). Anthus batchianensis Gray, Handlist B. I, p.251 (1869— „n. sp.? Batchian Island“. Nomen nudum!). Anthus seebohmi Dresser, B. Europe III, p.295, Taf. 134 (1875— Petschora). Kralle der Hinterzehe schlank, nur wenig gekrümmt, meist länger als die Hinterzehe. Die ersten beiden ausgebildeten Schwingen etwa gleich. die dritte ganz wenig, oft kaum, die vierte viel kürzer. Nur die zweite und dritte ausgebildete Schwinge mit deutlich verengtem Spitzendrittel. Firste des Öberschnabels vor der Mitte etwas eingesenkt, somit an einen Cinchis-Schnabel erinnernd. Jad. im Herbstkleide oben lebhaft olivenbraun mit ausgedehnten tief dunkelbraunen Federmitten. Federn des Oberrückens meist mit auffallenden rahmweißen Seitenstreifen. Säume der mittleren und großen Oberflügeldecken rahmweißlich. Außere Steuerfeder schief längs !, Im Ornithol. Centralblatt 1882, p. 34, berichtet Böckmann, daß er am 18. Mai 1875 bei Hamburg (Winterhude) ein Exemplar dieses Piepers erbeutet habe. Das jetzt in Tring befindliche Stück wurde aber erst 1880 in Wiebke’s Sammlung als maculatus erkannt, bis dahin für trivialis gehalten. Zweifellos liegt hier ein Irrtum vor: das Stück war aufgestellt und hatte kein Etikett. Es befindet sich in ganz frisch ver- mausertem Gefieder, wie es schon Stücke vom April nicht mehr haben. Da Böckmann viel für Wiebkes ne und da letztere Herren viele ostasiatische Vögel von De erhielten. so dürfte eine Verwechselung stattgefunden haben. Motacillidae. 275 geteilt, schmutzig bräunlichweiß und dunkelbraun, vorletzte mit meist etwa die Hälfte der Feder entlang reichendem bräunlichweißen Keilfleck an der Spitze. Unterseite der eines "starkgefleckten A. pratensis ähnlich. Iris braun, Öberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hellbräunlich mit dunklerer Spitze. Füße bräunlich fleischfarben. Jad. Flügel etwa 82—85 mm, 0 etwas kleiner, Flügel etwa 79—-82 mm. Brutvogel im hohen Norden, von den Kommandeur-Inseln und Kamt- schatka bis in das Tal der Petschora im nördlichen Rußland, südlich bis zum Altai. — Wanderungen in östlicher Richtung; durch Daurien und China bis zu den Philippinen, kleinen und großen Sunda-Inseln, Gelebes und Molukken. PraZäk’s Behauptung, daß er ein Stück aus Galizien erhalten habe, ist unglaubwürdig. Bewohner tiefliegender, sumpfiger, aber auch sandiger Striche. Gesang auber- ordentlich lang, aus zwei Teilen bestehend, erst einem Trillern, dem von Tringa temmincki oder der Endstrophe von Phylloscopus sibilatrix ähnlich, dann einem gutturalen Schlagen, an den zweiten Teil des Blaukehlchenschlages erinnernd. Dieser Gesang wird von dem Vogel meist in der Luft schwebend vorgetragen. Nahrung Insekten. Nester am Boden, aus flachen Gräsern, Blättern usw. zusammengesetzt. Eier in der zweiten Hälfte des Juni und der ersten des Juli, 5 an der Zahl, denen der Wiesen- pieper ähnelnd, die bräunliche oder weißliche Grundfarbe durch die dichte grauliche und braune Fleckung fast ganz verdeckt. Manchmal finden sich fast schwarze Flecke, oft eine kranzförmige Zone um das stumpfe Ende. Maße 20.2 >< 14.6 mm. —441. Anthus pratensis (L.). (Fig. 49.) Wiesenpieper. Alauda pratensis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.166 (1758— „Habitat in Europae pratis“. Als typische Lokalität ist Schweden zu betrachten. Vgl. erstes Zitat. Linne unterschied deutlich zwischen Wiesen- und Baumpieper und seine Namen müssen ohne Bedenken angenommen werden. In den Zitaten war er dagegen unsicher (vgl. Ed. XII, p. 287), zumal mehrere seiner Gewährsmänner die Arten verwechselten). Anthus sepiarius Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XXVI, p.486 (1818— neuer Name für den Anthus pratensis von „Bechstein et Meyer“). Anthus palustris Brehm, Lehrbuch Naturg. a. eur. Vög. I, D- 244 (1823— „auf sumpfigen Wiesen“). Anthus stagnatilis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 332 (1831— „Moräste, Sumpfwiesen Bi stehende Gewässer Nord- Deutschlands“). Anthus Danicus Brehm, t. c., p.333 (1831— „Dänemark u. a. nordische Länder“). Anthus pratorum Brehm, t. c.. p. 333 (1831— „sumpfige Wiesen des nördlichen . Deutschlands“). Anthus alticeps Brehm, t. e.. p.335 (1831— „scheint den Norden zu bewohnen“). Anthus tenwirostris Brehm, t. e.. p.335 (1851— Deutschland). Anthus musieus Brehm, t. e., p.336 (1831— „er wandert durch Mittel-Deutschland*). Anthus virescens Brehm, t. e., p.337 (1831— Mittel-Deutschland). Anthus Lichtensteinii Brehm, t. c., p.338 (1851— „..... wüste Plätze Westfalens“). Anthus desertorum Brehm, t. c., p. 338 (1831— ,„.... Heiden des nordwestlichen Deutschlands, von Flensburg bis nach Dortmund ....“). - Anthus montanellus Brehm, t. e., p. 339 re y.... auf dem Rücken des Thüringer | Waldes ....“). Anthus tristis Baillon, Mem. Soe. d’Emul. Abbeville, p.14 (1834— Abbeville. Vergl. Naumannia 1856, p. 389. 396). 18 * 976 Motacillidae. Anthus commaumnis in Blyth’s Ed. von G. White’s Nat. Hist. Selborne, p. 261 (1850 - England). Anthus acurostris Brehm, Isis 1841, p. 207, 208 (im Winter und ersten Frühjahr in Deutschland). Anthus hydrophilos Brehm, Isis 1841, p.207, 211 (seltener Zugvogel). Anthus limicola Brehm, Isis 1841, p. 207, 213 (zur Zugzeit Erdmannsdorler Wiesen). Anthus alaudarius Brehm, Isis 1841, p. 208, 215 (bei Renthendorf). Anthus pratensis minor Brehm, Naumannia 1856, p.346 („wandert durch Deutschland“). Leimoniptera Lichtensteinii brachyrhyncha A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866 — nomen nudum!). Anthus intermedius Dresser, ex Sewertzow M.S., Ibis 1876, p.179 (Turkestan). Anthus pratensis var. borealis R. Blasius, Naumann, Naturg. Vög. Mitteleur. III, p. 58 (1900— ex Homeyer M.S. — Anklam, gleicht pratensis). Engl.: Titlark, Meadow-Pipit. Franz.: Pipi des Pres. Ital.: Pispola. Schwed.: Änepiplärka. Kralle der Hinterzehe gestreckt, schwach gebogen, etwas länger als die Hinterzehe. Die ersten 4 ausgebildeten Schwingen gleich lang, 2.—4. mit verschmälertem Enddrittel der Aubenfahne. Jad. Herbstkleid: Oberseite auf hellbraunem, ins olivenfarbene ziehenden Grunde schwarzbraun längsgefleckt, unterer Teil des Bürzels und Oberschwanzdecken einfarbig olivenbraun oder mit nur undeutlich hervor- tretenden dunklen Federmitten. Schwingen dunkelbraun, ins Schieferfarbene ziehend, mit schmalen, an den letzten Armschwingen aber breiten blaßbraunen Säumen. Mittlere und große Oberflügel- decken breit blab gelblichbraun gesäumt. Untere Flügeldecken und Achselfedern weißlich, in der Mitte blaßbräunlich, mehr oder minder (besonders die Achselfedern) gelblich angehaucht. Figun a». Dteuerfedern schwarzbraun, außen schmal, das mittelste Paar breit olivenbräunlich gesäumt, Außenfahne des äußersten Steuerfeder- paars nur an der äußersten Basis schwarzbraun, in der Mitte weiß, nach der Spitze hellrauchbraun, Innenfahne mit breitem, längs des Schaftes allmählich sich verschmälernden weißen Keilfleck, vorletztes Steuerfederpaar mit etwa 5—15 mm langem weißen keilförmigen Fleck an der Spitze. Unterseite rahmfarben, oft mit bräunlicherem Schimmer, Kehlseiten, Kropfgegend und Körperseiten mit braunschwarzen Längsflecken. Iris lebhaft dunkelbraun. Schnabel schwarzbraun, Wurzelhälfte des Unterschnabels und Mitte der Schneide des Oberschnabels fleischfarben, Füße hell bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 80—84, Schwanz 60—70, Lauf etwa 20—23, Schnabel etwa 11—12.5 mm. 9 wie J, nur etwas kleiner, Flügel etwa 75—79 mm. Frühlingskleid nicht wesentlich vom Herbstkleide verschieden. Einzelne Stücke sind auch im frischen Gefieder unten fast weiß, immer aber sind sie dies im abgetragenen Kleide, in dem auch die dunkelbraunen Feder- mitten der Oberseite durch die Abnutzung der Säume mehr hervortreten, sodab sie dann weniger olivenfarben erscheint. Der junge Vogel ist oben etwas düsterer und an der Vorderbrust (auch etwas an der Kehle) gröber und mehr gefleckt. — Die Größenverhältnisse variieren etwas, aber nicht mehr, als bei vielen anderen Vögeln. Brütet in Europa von Island und den Faröer, vom Nordkap bis zu den Pyrenäen, Italien (in den südlichen Teilen aber nur sehr seltener Brut- vogel) und den Karpathen, im Osten bis West-Sibirien (Tal des Ob) und ETRIRT TE N RR. Motaceillidae. 977 Nord-Turkestan. — Zugvogel, der im Mittelmeergebiet, in Nord-Afrika von Marokko bis Agypten (angeblich auch in Abyssinien), Kleinasien und Palästina überwintert. Eine geringe Anzahl bleibt im Winter auch in nördlicheren Ländern. Vereinzelte Stücke wurden in Süd-Grönland und je eins am Dalai Nor in der südlichen Moneolei und bei Kultuk in Süd-Baikalien erbeutet. Der Wiesenpieper ist ein wahrer Wiesenvogel. Zum brüten bevorzugt er feuchte Gelände, Brüche und Sumpfwiesen, namentlich wo Binsen und Schachtelhalme gedeihen, aber auch allerlei, oft recht dürre, grasige Flächen in der Nähe von Bächen. Obwohl hauptsächlich ein Vogel der Ebene, brütet er doch auch im Gebirge, ja auf ihm zusagenden Bergwiesen und Mooren bis mindestens 1500 m hoch. Die Lockstimme ist ein feines, oft ausgestoßenes „ist“; am Brutplatze hört man ein sanftes „dwit“ und „zerrit“. Der Gesang erinnert an den des Baumpiepers, ist aber leiser, feiner, unbedeutender, weniger melodisch. Das Nest steht am Boden und ist schwer zu finden. Es ist fast immer mit Haaren ausgelegt und enthält in England oft schon Ende April, in Deutsch- land erst im Mai und Juni 4—6 Eier. Diese sind meist auf blaßgrauem oder bräun- lichem Grunde dicht dunkelbraun gefleckt und gewölkt, manchmal auch grünlich. Rote Varietäten scheinen äußerst selten zu sein — meist mögen Verwechslungen mit Baumpiepereiern vorliegen. Mittleres Gewicht nach Rey 114 mg. Maße 20.3 >< 14.7, 30,>5215.1218:992214:27, 17.7 ><18, 17:5 ><14 mm. —442. Anthus cervina (Pall.). Rotkehliger Pieper. Motacilla Cervina Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.511 (1827!) „O.e. in Sibiria tantum maxime orientali, eirca Covyma fl. itemque in Camtschatea et ins. vers. Americam sitis frequens est ..*). 4 Anthus cecilii Audouin, Deser. Eeypte, p.360, Taf.5, Fig.6 (1828 — „en Egypte, en Syrie, en Turquie, en Barbarie“). Anthus pratensis nubieus Hemprich & Ehr., Symb. Phys. fol. dd (1828— ex Licht. M.S., als Synonym zu A. cecilii gestellt, Stücke aus Arabien). Anthus rufogularis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.340 (18531— „er bewohnt den Süden, besonders Nubien, kommt aber auch bisweilen in Deutschland vor“). Anthus rufosupereiliaris Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XXIX „1860“, p. 105 (1861— Pegu). Leimoniptera cervina und rufigularis major und minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866 -- nomina nuda!). Abbild.: Naumann, Vög. Deutschl. III, Taf. 85, Fig. 1; Dresser, B. Europe III, Taf. 136. Die ersten drei ausgebildeten Schwingen fast gleich, die vierte aber schon merklich kürzer! Das Gefieder dieses Piepers ist sehr verschieden- artig: im allgemeinen ist das Herbstkleid dem eines .1. pratensis so ähnlich, daß es leicht damit verwechselt werden kann und sich eigentlich nur durch die scharfe und sich gleichmäßig stark über Bürzel und Ober- schwanzdecken hin erstreckende Fleckung der Oberseite unterscheidet, auch sind die Flecke der Kropfgegend und Seiten meist merklich größer. Aus ‘ !) Pallas’ Werk wurde in Heft I (p.1—112) mit dem Jahre 1811 zitiert, wie es auf dem Titelblatt steht. In Heft II (p. 113—240) wurde als Erscheinungsjahr 183 angegeben (vgl. Anm.2 p.125). Aus der 1831 in Königsberg erschienenen Schrift „Berichte über die Zoogr. Rosso-Asiat.“ von K. E. v. Baer geht aber klar hervor, daß wir als Erscheinungsjahr, also das .Jahr, von dem an das Werk erhältlich war, 1827 annehmen müssen. Man vgl. u.a. p.16, 22 und die Anmerkung p. 23. 278 Motacillidae. diesem Kleide mausern sich die Vögel gegen das Frühjahr hin in ein Kleid mit hellzimtfarbener, weinrötlich angehauchter Kehle. Es gibt aber auch im Herbst und Winter viele Individuen mit prächtig ausgebildeter zimtroter Kehle, aber anscheinend nicht so viele, dab alle Stücke ohne solche Junge sein könnten. Im Frühjahrskleide aber finden wir auch eine auffallende Variation: bald ist nur die Kehle rot, Kropfgegend und Seiten aber bräunlich rahmfarben und dunkelbraun längsgefleckt, bald erstreckt sich die rote Farbe bis zur Brust und die Fleckung der Kröpfgegend wird spärlich oder verschwindet ganz, die der Seiten etwas sparsamer. Dab es sich um zwei Subspezies handelt, ist eine irrtümliche Annahme, denn beide Variationen finden sich an denselben Brutplätzen in Nord-Europa sowohl, als in Sibirien, außerdem finden wir alle Zwischenstadien. Man kann annehmen, dab die rotkehligen Stücke und noch mehr die mit ausgedehnter rötlicher Färbung das vollendetere Kleid darstellen, somit also wahrscheinlich die ältesten Stücke sind. Vielleicht verhält es sich mit diesen Piepern ähnlich wie mit den meisten Arten von Carpodacus u. a., die zwar ihr prächtiges Alterskleid meist oder teilweise schon im ersten Lebensjahre, oft aber erst nach 2—3 Jahren anlegen, bisweilen vielleicht gar nicht, nur dab diese Pieper auch ein intermediäres Kleid (das mit nur roter Kehle und stark gefleckter Kropfgegend) haben. Das aber ist noch nicht bewiesen und die Behauptung, daß diese Pieper „in drei Jahren völlig adult seien und bis dahin Jahr für Jahr in der Frühlingsmauser mehr weinrote Farbe erhielten“ ist doch nicht durch Beobachtung festgestellt und daher willkürliche Annahme. Die Intensität der Kehlfärbung ist nicht ganz konstant, meist ist sie stark weinrötlich, manchmal mehr zimtfarbig. Die © scheinen den C völlig zu gleichen, nur ist der Flügel meist wenige mm kürzer. - Bewohnt zur Brutzeit den hohen Norden Kuropas und Asiens von Skandi- navien bis Kamtschatka und Aleuten, (vielleicht auch in Alaska) von der nörd- lichen Grenze der Hochwaldregion bis an das Eismeer. Nach Keller (Jahrb. Landesmus. Kärnthen, Heft 21, 1890, p. 59) soll 1. cereina einmal in Kärnthen sebrütet haben! Da ein Beweisexemplar (ein ‚Junges hätte doch leicht genommen werden können!) nicht vorliegt, ist die einzig dastehende Beob- achtung weder zu beweisen noch zu widerlegen. — Gewaltiger Wanderer, der im Herbste nach Süden zieht und in Ägypten, Nubien bis Ost-Afrika und Indien, sowie vereinzelt bis zu den malaiischen Inseln überwintert. In England und auf den Faröer sehr selten, in West-Europa nicht häufig. bei Gibraltar und in Marokko (bis Mazagan) selten, Tunis etwas häufiger, Italien häufig, Agypten in Menge, Persien usw. Hauptsächlich Bewohner der Tundren. In der Lebensweise A. pratensis, mit dem er im nördlichen Skandinavien die gleichen Bezirke bewohnt, zwar ähnlich, aber nach übereinstimmenden Beobachtungen verschiedener Forscher sind die Locktöne langsamer und gedehnter, weniger scharf, der Gesang melodischer und länger. Die Art trifft erst spät (anfangs Juni) im Norden ein und verweilt in seinen Winter- quartieren (Agypten) bis in den Mai. Das am Boden stehende Nest enthält erst von Mitte Juni an meist 5, seltener 4 oder 6 Eier. Diese variieren von einem fast ein- farbigen Mahagoni-rotbraun bis zu einem grünlichen Grau mit brauner Fleckung. Sie gleichen denen des Wiesenpiepers, sind aber meist gröber und dunkler gewölkt. 33 Eier in Reys Sammlung messen im Maximum 20.5 >< 14.3, im Durchschnitt 19.2>< 14.3, im Minimum 17.9>< 13.7 mm, das mittlere Gewicht derselben beträgt 127 mg. Motaeillidae. 979 443. Anthus roseatus Blyth. Anthus rosaceus, v. rufogularıs? Hodgson, Zool. Miscellany, p. 83 (1844— nomen nudum!). Anthus roseatus „Hodgson“ Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XVI, p.437 (1847 — Nepal). (Dieser Pieper ist, vielleicht am nächsten mit 4A. cervinus verwandt, obwohl die trüb weinrötliche Kehle an A. spinoletta erinnert. Man wird ihn vorläufig jedenfalls als Spezies betrachten müssen.) Die ersten vier ausgebildeten Handschwingen ganz gleich lang! Herbst- kleid dem eines Wiesenpiepers ähnlich, aber der Rücken und die Kropf- gegend gröber gefleckt, die Federränder mehr olivenfarben mit einem Stich ins Grünliche, Flügel etwas länger; die kleinen Flügeldecken haben grünliche Säume, die Unterflügeldecken und Axillaren sind hell schwefelgelb. Der alte Frühlingsvogel ist oben etwas blasser, am Hinterhalse zeigt sich deutlich ein aschgrauer Anflug, Kehle und Kropfgegend, oft auch die Brust blaß schmutzig weinrötlich, die Seiten nur schmal dunkelbraun gestreift. Die Kropfgegend ist manchmal ganz ungefleckt, oft mit einzelnen wenigen Flecken versehen, in anderen Stücken ist wieder nur die Kehle rötlich, die Kropfgegend schwarzbraun längs gefleckt. Es ist möglich und nicht unwahr- scheinlich, aber keineswegs bewiesen, dab erstere die ältesten, letztere jüngere Stücke sind. — O9 wie © aber kleiner und wahrscheinlich immer etwas blasser weinrötlich an Brust und Kehle. Uber dem Auge ein gelblicher, schwach rötlich angehauchter Supereiliarstreif; äußeres Steuerfederpaar halb schmutzig weiß, halb dunkelbraun, schief längs geteilt, zweites Paar nur an der Spitze mit einem keilförmigen, mehr oder minder kurzen schmutzigweißen Fleck. Im abgetragenen Sommerkleide ist die Oberseite graulicher, fahler, nicht grünlich. Jad. Flügel etwa 90—95, 0 85—89 mm. Schnabel tief schwarz- braun, im Herbstkleide mit heller Unterschnabelbasis, Beine und Fübe hell bräunlich fleischfarben. Brütet in den Gebirgen von Kansu, am oberen Chuanche, im Chotan- tagh, Kukunor und der Kerian-Kette bis zum Himalaya. — Uberwintert in Indien, von Afghanistan bis Manipur und Arrakan. Bewohner hoher Alpenwiesen. Im Frühjahr sinet das 5 sehr gut. Nach Art der Wiesenpieper erhebt es sich in die Luft und senkt sich von dort zitternden Fluges auf den Boden herab. Am 9. Juni 1880 wurde auf dem Berge Dschachar ein Nest mit 4 unbebrüteten Eiern gefunden. 1875 kamen die ersten Vorzügler in Kansu am 10. April. 1880 am Chuanche am 17. April an. (Aves Przewalskianae p. 194.) Rückbeil fand am Kukunor Gelege von 4 und 5 Eiern. Die des einen Geleges sind weißlich- grau, über und über dieht braun und graubraun gesprenkelt, manchen Eiern von Anthus arboreus sehr ähnlich. Sie messen etwa 20.6><16 mm. Die des andern Geleges sind heller, trüb weiß mit blaß erdbraunen und tiefer liegenden hell- grauen Flecken, an kleine Lercheneier erinnernd. Maße: 20.5 ><16, 21.2 >< 15.5 bis 21.3 >< 15.8 mm. 444. Anthus spinoletta spinoletta (L.). . Wasserpieper. Alauda Spinoletta Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 166 (1758— ex Raiius, Syn. Meth. Av., p.70 [1713] und Raius, Willughbeii Ornithol., p. 152 [1676]. „Habitat in Italia.“ Der Name ist später oft dem ital. Sprachgebrauch gemäß in spipoletta und pispoletta umgeändert worden). eh a 280 Motacillidae. Anthus aquaticus Bechstein, Gemeinn. Nature. Deutschl. III, p.745 (1807— Umbenennung von Linne's Alauda spinoletta.) Anthus montanus Koch, System der baier. Zool. I, p. 179 (1816— „ein Alpen- vogel, der noch auf den höchsten Alpen angetroffen wird.“ Koch beschreibt das Frühlineskleid, während er den Vogel im Herbstkleide A. aquaticus nennt). - Anthus hiemalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 329 (1831— „er lebt nördlicher als A. aquaticus, kommt im Winter bei Greifswald, bei Witten in Westfalen, Süd-Frankreich, aber Thüringen nicht vor“). Anthus alpinus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.329 (1851— „Alpen Tyrols und Kärnthens“). Anthus major, minor Brehm, Naumannia 1855, p.279 (nomina nuda!). Anthus aquaticus rivalis, montium A. E. Brehm, Verz. Sammlung., p.7 (1866— nomina nuda!). Anthus spinoletta carpatica Grabowski, Mus. Homeyer., p.13 (18983— ex Homey. M.S., nomen nudum!). Anthus spipoletta reichenowi Prazäk, ‚Journ. f. Orn. 1897, p.326 (Karpathen). Eng].: Water-Pipit. Franz.: Pipi spioncelle, Farlouse spioncelle. Ital.: Spioncello, Pispola di padule. Herbstkleid: Oberseite braun, Kopf und Rücken mit dunkelbraunen Federmitten. Schwingen dunkelbraun mit schmalen hellbraunen Auben- säumen, die verlängerten inneren Armschwingen mit breiten weißlichbraunen Rändern. Flügeldecken dunkelbraun, mittlere und große mit braunweißlichen Spitzen. Steuerfedern schwarzbraun, das mittelste Paar braun wie der Rücken. Außerstes Paar mit meist rein weißer, nur an der Wurzel brauner und nach der Spitze zu bräunlicher Außenfahne und großem weißen Keil- fleck an der Innenfahne, zweites Paar mit weißem Keilfleck an der Spitze. Unterseite weiß mit rahmfarbenem Anflug, Kropfgegend, Kehl- und Körperseiten mit braunen Längsflecken. Unterflügeldecken und Achsel- federn weißlich, Federmitten nach der Wurzel zu bräunlich. Schnabel dunkelbraun, Wurzelteil des Unterschnahels etwa bis zur Mitte fleischfarben. Füße dunkelbraun. Eu Jad. im Frühlingskleide: Oberkopf und Hinterhall aschgrau mit undeutlichen dunkleren Flecken, Superciliarstreif und schmaler Federring ums Auge rahmweißlich, Ohrdecken bräunlichgrau, nahe dem Auge weißlich gesprenkelt. Rücken dunkelbraun mit dunkleren Längsflecken, Bürzel und Oberschwanzdecken einförmig dunkelbraun. Unterseite weiblich, Kehle, Brust und Brustseiten schmutzig graurötlich, Körperseiten deutlich, Kehle unregel- mäßig und oft undeutlich graubraun gefleckt. Flügel und Schwanz wie im Herbste, Schnabel ganz sc hw. arz oder schw: ırzbraun, Beine tiefbraun, Zehen fast rein schwarz. Flügel etwa 90—96 mm, Schwanz etwa 65—70, Lauf 25, Schnabel 12.5 mm. Nagel der Hinterzehe sanft gekrümmt, in gerader Linie gemessen so lang wie oder etwas länger als die Hinterzehe. 9 wie J, nur etwas kleiner, Flügel etwa 86—92 mm. Das erste Jugendkleid ist wie das oben beschriebene Winterkleid der Alten, nur erscheint die Fleckung auf der Unterseite (Kropf) und auf dem Rücken größer und dunkler. Füße der Jungen hellbraun, fast fleischfarben. Der Wasserpieper bewohnt zur Brutzeit die Gebirge Mittel- und Süd- Europas, die Vogesen, das ganze Alpengebiet bis zu Höhen von etwa 2500 m, den Schwarzwald, Harz, die Sudeten, den Thüringer Wald, die Pyrenäen, und hohen Bergzüge Spaniens, die Karpathen und Berge der Balkanhalb- ati % 4 A De nr, 1 A IR» Motacillidae. 281 insel und Kleinasiens,') ferner jedenfalls auch die höheren Gebirge Italiens, und sicher die Sardiniens. — Im Winter zieht die Mehrzahl der Wasser- pieper in die Ebenen hinab, und man findet sie dann in den süddeutschen Ebenen, seltener am Rhein, in Österreich-Ungarn, vereinzelt bis Nord- Deutschland, ja einzeln sogar in England. Im Winter häufig in Süd-Europa, bis an die Küsten Nordwest-Afrikas (Algier, Tunis). Brütet in der alpinen Region, besonders an Bächen und Teichen in der Knie- holzregion, wo Flächen mit kurzem Grase und sumpfige Wiesen sich finden, auch auf steinigen Kuppen, wenn nur Rinnsale in der Nähe sind. Das Nest steht am Boden, im Schutze überhängender Steine, Grasbüschel oder Büsche und enthält oft schon Ende April, meist aber erst im Mai 4—6 Eier, die denen anderer Pieper gleichen, aber weniger variieren. Sie sind hellgrau, seltener grünlich, dicht bedeckt mit dunkelgrauen und braunen Flecken und Wolken, sowie manchmal mit einigen schwarzen Punkten und Linien. Rote Varietäten scheinen nicht beobachtet zu sein. Die Eier messen nach Rey (55 Stück) im Maximum 23.7 ><15.8 und 22.4 ><16.3 mm, im Durchschnitt 21.3><15.6, im Minimum 19.3>< 14.9 mm. Die gewöhnliche Lockstimme ist ein sehr pieperartiges fit, fit-fit, fit, der Angstruf am Brutplatze ein vielfach variiertes heiseres spieb, der wie fli, tli, fli. fi, fi, fi, pi, pi, pi, thi, thi, thi klingende feine Gesang wird im Auffliegen, selten sitzend, ausgestobßen. 445. Anthus spinoletta coutellii Savigny. Anthus coutellii Savigny, in Deser. de l’Egypte XXXIII, p.360, Taf. 5, fig. 5 (1828— Agypten). Anthus orientalis Brehm, Vogelfang, p.138 („Aus Asien verirrt er sich nach Ost- Europa“. (Sie!) Die Sammlung enthält nur Stücke aus Aegypten und dem peträischen Arabien. Als typische Lokalität betrachte ich Agypten). Die Wasserpieper, die in Ägypten und Palästina im Winter erlegt werden, unterscheiden sich von dem Winterkleide von A. spinoletta spinoletta auf den ersten Blick durch die Färbung der Oberseite, wo die Federn auf dem Rücken viel lichtere, mehr gelblichbraune Ränder haben, sodaß die dunklen Mittelflecke viel deutlicher hervörtreten. Der Bürzel ist heller, mehr gelblichbraun, der Kopf deutlicher gestreift. Die Unterseite scheint meist etwas lebhafter rahmfarben zu sein, die Kropffleckung ist feiner. Im Frühlingskleide (das sie sehr früh anzulegen scheinen?) ist die Vorderbrust etwas lebhafter rötlich, als dies in der Regel bei A. spinoletta spinoletta der Fall ist. Die Größe dieser Form schwankt wie bei unsern Wasserpiepern ziemlich sehr, doch neigt sie keineswegs zu geringerer Größe, sondern stimmt eher mit den größeren spinoletta überein. Die geographische Verbreitung ist noch etwas unklar. Es liegen Wintervögel aus Agypten und Palästina vor und die persischen Vögel scheinen auch dazu zu gehören, denn Stücke aus Ost-Persien und Persisch- Baluchistan (Härms) scheinen nieht unterscheidbar zu sein. Das Brutgebiet sind also die Hochgebirge Persiens, vielleicht auch der Libanon, dagegen gehören weder die kleinasiatischen Stücke, noch die aus dem Kaukasus dazu. Letztere bedürfen weiteren Studiums. !) Die kleinasiatischen Stücke (Smyrna und Taurus, wo sie anscheinend brüten) scheinen mir nieht von denen Europas abzuweichen, es sei denn, daß sie etwas kleiner - seien. Um dies festzustellen, müßte eine große Serie verglichen werden. Die Vorder- brust ist im Frühjahr lebhaft rötlich. 2823 Motaeillidae. 446. Anthus spinoletta blakistoni Swinh. Anthus blakistoni Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1863, p.90 („On the banks of the Yangtsze River, 150 miles inland.‘*). Anthus neglectus Brooks, Ibis 1876, p. 501 („„Extensive swamps and lakes in the northern parts of India during the cold season.“). Herbstkleid oben viel heller, als das’ von 4. spinoletta spinoleita, ja sogar noch blasser, weniger gelb- oder rostbräunlich, als das von A. spinoletta coutellii, Unterseite rahmweiblich, etwa wie bei A. sp. spinoletta. Im Frühlings- kleide ist die ganze Unterseite bis zum Bauche hin hellbräunlich mit rosigem Anflug, an Vorderbrust und Hals etwas lebhafter, ohne alle Fleckung. Die Maße, obwohl variabel, sind fast immer merklich geringer als bei A. sp. spinoletta und coutellü. Cad. Flügel meist etwa 89—90, selten his 92 und 93 mm, O etwa 81—83. Weit verbreiteter Brutvogel in Zentral-Asien: Turkestan, Tian-Schan, Altai, Njan-Schan, am Chuanche usw. Im Winter in wärmere Gebiete hinabsteigend: häufiger Wintervogel in Nordwest-Indien bis Sindh, Kaschmir, Himalaya, am Lob-Nor, in Tarim und Tsaidam und Teilen von China. (Die wenigen untersuchten Kaukasus-Exemplare scheinen merkwürdiger- weise auch zu dieser Form zu gehören; Uralvögel konnte ich nicht vergleichen, doch soll auch im südlichen Ural ein Wasserpieper vorkommen.) Przewalski fand am 17. Juni 1879 ein Nest mit 5 stark bebrüteten Eiern im Njan-Schan in einer Höhe von 11200 Fuß über dem Meere. 447. Anthus spinoletta japonicus Temm. & Schleg. Anthus pratensis japonieus Temminck & Schlegel, Siebold’s Fauna Japon., Aves, p. 59, Taf. 24 (1847— „Japon‘“). Herbstkleid: Oberseite braun, nicht wesentlich von der unserer Wasserpieper unterschieden, bisweilen noch etwas düsterer. Unterseite sehr verschieden: mit rostgelbem Anflug, viel stärker, größer und mehr an den Seiten dunkelbraun gefleckt. Frühlingskleid: Oberseite nicht wesentlich von dem von A. sp. spinoletta verschieden, also viel dunkler als bei coutellix und blakistoni, ganze Unterseite mehr hellzimtbräunlich, als rötlich, Kropf- vegend mit auffallendem, gegen die Kehle halbmondförmig begrenzten Fleckenkranz. Schwanzzeichnung wie bei den bisher besprochenen Formen, aber der weiße Fleck an der zweiten Steuerfeder bisweilen ausgedehnter. Die Beine und Füße heller, als bei den übrigen Formen, nie schwarz. (röbe wie die von A. sp. spinoletta. Brütet in Kamtschatka, Ost-Sibirien (mindestens bis zur Lena) und auf. den Kurilen. — Auf den japanischen Inseln anscheinend nur Winter- vogel; überwintert außerdem auch in Teilen von China, und kommt aus nahmsweise in Indien vor. — 448. Anthus spinoletta pensilvanica (Lath.). Alauda pensilvanica Latham, Synops. Suppl. I, p.287 (1787— ex Latham, Gen. Synops. II, 2, p.376 „Red Lark“, nach Edwards, Gleanings II, p. 185, Taf. 297. Hab.: ‚North Ameriea“.). Motaeillidae. 283 Alauda ludovieiana Gmelin, Syst. Nat. I, p. 793 (1788— ex Buffon, Latham. „Habitat in Louisiana.“). (Fernere Synonymie vgl. Cat. B. Brit. Mus. X, p. 596). Dem A. sp. japonieus sehr ähnlich, aber kleiner, Flügel 8SL—89 mm, Unterseite im Winterkleide noch mehr hellröstlich, fast hellbräunlich, die Fleekung kleiner und mehr auf die Kropfgegend beschränkt. Oberseite kaum von der von japonicus verschieden. Unterseite hell zimtfarben, Kehle etwas blasser, Kropfgegend mit dunkelbraunen Längsflecken. Beine und Füße dunkelbraun, fast schwarz. Zweites Steuerfederpaar meist mit aus- gedehnterem Weib, als bei den übrigen Formen, und bei der Mehrzahl von jJaponıcus. Brutvogel im subarktischen Nord-Amerika, von Grönland bis Alaska, auf den Höhen des Felsengebirges und der Berge von Colorado. — Im Winter in den Golf-Staaten. Mexiko und Zentral-Amerika. Ist zweimal auf Helgoland erlegt. 449. Anthus spinoletta obscura (Lath.). Strandpieper. Alauda obscura Latham, Index Orn. II, p. 494 (1790— „Habitat in Angliae paludosis“). Alauda petrosa Montagu, Trans. Linn. Soc. London IV, p.41 (1798— Wales). Anthus rupestris Nilsson, Orn. Suee. I, p.245 (1817— partim). Anthus immmtabilis Degland. Ornith. Europ. I, p. 429 (1849— Dieppe, Bretagne). Engl.: Rock-Pipit. Franz.: Pipi obscur. Unterscheidet sich sofort von allen bisher besprochenen Wasserpieper- formen durch die sehr beschränkte, fast verschwundene weiße Farbe der äußern Steuernfedern, denn die vorletzte Steuerfeder zeigt nur einen sehr kleinen bräunlichweißen Fleck an der Spitze, die letzte hat die Außenfahne rauchbräunlich, nur selten etwas weißlich in der Mitte, den hellen Keilfleck an der- Innenfahne verdüstert und verschwommen, nie rein weiß. Das Herbstkleid unterscheidet sich dureh den olivenbräunlichen, fast grünlichen Ton der Oberseite sowie die ebenfalls olivenartig gelbliche Unterseite, die wie die des Wasserpiepers an Vorderbrust und Seiten längsgefleckt ist. Schnabel dunkelbraun, Wurzel des Unterschnabels fleischfarben. Frühlingskleid: Oberseite bräunlicher, nieht so olivenfarbig, Unterseite weißlicher, Schnabel ganz schwarz. Brust und Seiten ebenso stark gefleckt wie im Herbst. Iris und Füße dunkelbraun. Juv. Die dunkeln Federmitten der Oberseite aus- gedehnter, daher dort düsterer, Kehlseiten fast schwarz, die dunkle Fleckung auf der Unterseite über die Kehle hin und fast über den ganzen Unterkörper ausgedehnt. * Häufiger Standvogel an den Küsten der britischen Inseln, der Nor- mannischen Inseln und Nord-Frankreichs (Normandie, Bretagne), im Winter mehr umherstreichend und dann wohl an allen Küsten der Bai von Biscaya und ausnahmsweise auch im Binnenlande angetroffen. Der Strandpieper bewohnt die Küsten der britischen Inseln, wo hohe Felswände düster aus den Wogen emporragen, oder (bei den normanischen Inseln) kleine steil- uferige, mit Gras und Blumen bedeckte Eilande. Hier geht er unbekümmert um Wind und Wetter seiner Nahrung nach, die aus allerlei Insekten, kleinen Mollusken und Schnecken, seltener Sämereien besteht und singt meist im Aufsteigen und Nieder- 284 Motaeillidae. schweben wie andere Pieper sein anspruchsloses, feines Liedehen, das wie dsit, dsit, dsit, dsit, dsi, dsi, dsi, dsi klingt, gegen das Ende hin abfallend. Ende April und Mai, zum zweiten Male im Juni, findet man die Eier. Das Nest ist ziemlich groß und steht in Löchern und Ritzen an Felswänden, in Mauerlöchern, unter Steinen oder an irgend welchen anderen geschützten Plätzen, selbst unter Grasbüscheln und im Moose, auf kleinen Eilanden vom Rande des Wassers bis auf die höchsten Spitzen, auf großen Inseln aber nur an der Küste. Die 4—5 Eier ähneln denen des Wasser- piepers, sind aber meist etwas bräunlicher. Nach Rey wiegen sie (8 Stück) etwa 155 mg und messen 23 x 15.7. 22.1 ><16.5; 21.5 >< 15.8, 20.8 ><15.7 mm. Nach Saunders kommen auch rote Varietäten von Eiern, wie beim Baumpieper, vor. 450. Anthus spinoletta kleinschmidti subsp. nov. (Vgl. Notiz in „Naumann, Naturg. Vög. Mittel-Europas‘“ III, 1900, p. 81.) Wie das Herbstkleid von Anthus spinoletta obseura, aber Ober- seite etwas düsterer, Unterseite etwas gesättigter, die Fleckung reichlicher, anscheinend etwas mehr nach der Mitte hin reichend, Schnabel anscheinend immer so lang wie bei den langschnäbligsten odscura. Wurzel des Unter- schnabels hell. Frühlingskleid ganz wie das Herbstkleid, nur der Schnabel ganz schwarz. (Benannt zu Ehren des Herrn Pastor Kleinschmidt, der zuerst auf die Unterschiede aufmerksam machte. Typus von Nolsö, Faröer.) Faröer. 451. Anthus spinoletta littoralis Brehm. Felsenpieper. Anthus rupestris Nilsson, Orn. Suec. I, p.245, Taf. 9, fie. 1,2 (1817— partim! Der Name ist nicht der schwedischen Form im Gegensatze zur englischen gegeben, sondern eine Neubenennung von obscura, die Beschreibung paßt auf beide Formen.). Anthus littoralis Brehm, Handb. Nature. Vög. Deutschl.. p.331 (1831— ..er lebt an den hohen Sandklintufern einiger dänischen Inseln und kommt selten an den deutschen Küsten der Nordsee vor“). Anthus obscurus longirostris d& mierorhynehus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866— nomina nuda!). Norweg.: Skjaer-piplaerka. Schwed.: Skärpiplärka. Das Herbstkleid ist dem von 1. sp. obsceura so ähnlich, dab ich keine sicheren Unterschiede anzugeben vermag. Im Frühlingskleide hat die Kropfgegend einen rötlichen Anflug und ist weniger, ja oft nur ganz schwach gefleckt. Solche Vögel findet man zur Brutzeit nicht an den ‚britischen Küsten. Nicht alle Stücke aber sind so kenntlich, denn manche unterscheiden sich von englischen nur durch einen rötlichen Schimmer an der Kehle, einzelne fast gar nicht. Diese Form bewohnt die Küsten Skandinaviens und soll auch am Weißen Meere vorkommen. Im Winter weiter südlich: häufig auf Helgoland, an den Küsten Deutschlands, Hollands, Belgiens, Nord-Frankreichs, nicht selten auch an denen Englands. Lebensweise und Fortpflanzung wie die von A. sp. obscura. : Motaceillidae. 385 Gattung MOTACILLA L. 1758. Umfaßt die weißen und schwarzen, grauen, gelben und Gebirgsbach- stelzen. So wenig wichtig es in manchen andern Fällen erscheint, ob eine Gattung getrennt wird oder nicht, so wichtig ist es hier, dies nicht zu tun, da die verschiedenen Gruppen durch Zwischenglieder verbunden sind. Von den paläarktischen Arten ist M. boarula noch am meisten unterschieden, eine generische Trennung ist aber nicht durchführbar. Die Formen von M. alba und melanope haben eine kurze, stark gekrümmte, die von M. lava und ettreola eine längere, flacher gebogene Kralle der Hinterzehe. Daß man die gekrümmtere und kürzere Kralle der Hinterzehe der Schafstelzen nicht als Gattungsmerkmal benutzen kann, lehrt uns ihre Variabilität und die Verschiedenheit derselben in der nah verwandten Gattung Anthus in frap- pierender Weise. Die Gattungsnamen Dudytes, Coihs Pallenura sind also offenbare Synonyme. Von Anthus unterscheidet sich Motaeilla dureh den nicht gestreiften, sondern einfarbigen Rücken, sowie durch längeren Schwanz, der nämlich so lang wie oder länger als der Flügel ist, in der Mitte nicht eingekerbt, sondern am Ende etwas abgerundet, die Steuer- federn schmäler. Das Gesamtbild ist ein anderes: die graziös trippelnde, schwanzwippende Bachstelze erscheint auch dem Laien wesentlich verschieden von den Piepern. Gesang meist unbedeutend, nicht im Fluge vorgetragen. — Die ganze alte Welt. außer Australien und Polynesien, in den südlichen Teilen Asiens auch nur Wintervogel, während in Afrika Bachstelzen noch am Kap der guten Hoffnung und in Madagaskar heimisch sind. Ubersicht der alten & im normalen Frühlingsgefieder: 1 NEE TE ES a 2 Ve an a nee ae ea ae = 10 l BE a ae ak hehe ee. ar er 3 RER N Re ER IE FRE er EN! £ 7 og ..p.292 | REEL De ER) Ar En 25 58 IN u FUFREENE RER 2 } 5 3 NSchwanz etwasikurzer 4. N. „mi , nn. MD. menge ) . pP. 300 KöSchwanz elwasdlanper.. „2 rl u - 4 4 f Oberseite und Ohrdecken heller ............ M.b. boarula . p.298 \ Oberseite und Öhrdecken düsterer . . .. 2... 2... M.b.schmitzi. p.301 Vberkopt wel 2 we DE am ann 2 Mr leucocephala . p.291 ® | EEE IE We ee ers we Yeleige a ns menze 6 ö Oberkopf grau . . . Be En 5 ee 7 Oberkopf grünlich, Belbheh, oa za EN ee Pe NE 8 6 j Unterseite tief gelb, Kinn auch gelb ....... M. f. melanocephala .. .B295 \ Unterseite blasser gelb, Kinn weiß . . M. f. melanogriseus . p. 296 Oberkopf dunkel schiefergrau, une, fehlend . M. f. borealis.. p.291 7 | Oberkopf aschgrau, Supereiliarstreif deutlich. . M. f. flava, dombrowskii, | mind, alascensis . p. 237—290 Oberkopf hellgrau, Supereiliarstreif deutlich . . . ». » . .M. f. beema . p.2% !) Die nächste Verwandte der paläarktischen Formen von M. melanope ist M. flaviventris Hartl. Sie hat eine starke, kurz gebogene Hinterkralle, weiße Kehle, schwarzes Kropfband, gelben Unterkörper, graue Oberseite und bewohnt Madagaskar. 5 286 Motaeillidae. Oberkopf olivenfarben, gelber Superciliarstreif scharf von den dunkel- schieferfarbenen Ohrdecken sich abhebend .. . . .M. f. taivanus . p.293 Oberkopf gelbgrünlich, gelber Superciliarstreif sich deutlich von den erüngelblichen Obegeen abhebend =. 27 RM. raye. pl . Stirn ee großer Teil des Oberkopfes gelb, Den gelblicher, sodaß der gelbe Superciliarstreif mehr oder minder undeutlich wird oder ganz verschwindet . . .. . ee 9. MUT: campestris .. p. 234 Ganzer Kopf rein gelb, scharf vom re arzen Open abgeschnitten 5) Ganzer Rücken schwarz :. 12... 0.1. 2 2 sau. n Me. eitreoloudes . 9.298 5) Unterrucken ‚grau 2.2. 1 cn sE Er ERS CreD e 10 [Rücken ‚grau... E26 ea T Weee en Kere Rear EEE 152) \laRuckenzschwarz 18: IE re U 11 1 [ Äußere Armschwingen ganz oder größtenteils weiß. . 2. 2» 2 22 2.. 12 \ Äußere Armschwingen größtenteils dunkelbraun oder schwarz . . . : 13 © j Ohrgegend weib 7... za Wege Se Ta een EL ee Be ...P: 808 (’Obrgegend schwarz =) n.a 0 want a We A N grardise. pr 13 [Obere Kehle weiß: „n.y..2r, ara ne ee ENSENEUCHDSERN ERS | Obere ‚Kehle schwarz 4 w..n.00. 0.2 Se oe Me a 14 14 j.Obhrgegend weiß. 2... 10 Set ee EN Ga lugelns \. Ohrgegend schwarz .... >... nr. un tkm g.se 2... Min. hodgson male, Ohrdecken und Halsseiten ganz schwarz. . . . . . . M.a.personata . p.306 15 „ Ohrdecken und Halsseiten teilweise schwarz . . . M.a. ER .. PD. 305 | Ührdeeken weiß... 2: me @uun Karel ner Sa 22 vr Be Ra ee 16 Das Schwarz des Oberkante mit dem der Kropfgegend den 16 M. a. persica . p. 306 | Das Schwarz des Oberkopfes von dem der Kropfgegend getrennt . . . 17; !) Die folgenden beiden weiß und grauen Arten sind tropisch und berühren nur sozusagen das paläarktische Faunengebiet: 1. Motacilla vidua Sundevall, Öfv. Kongl. Vetensk.-Akad. Förh. 1850, p. 128 (1851— Süd- und Nordostafrika). Ad.: Oberseite und Kopfseiten schwarz, breiter Superciliarstreif und Halsseitenfleck weiß, Flügel mit sehr breitem weißen Längsstreif. Unterseite weiß mit breitem schwarzen Kropfbande. Fast ganz Afrika und Arabien, nördlich bis zum ersten Nilkatarakt und Süd-Palästina. Vielleicht ist eine nördliche etwas kleinere Subspezies unterscheidbar. Verel. Reichenow, Vög. Afr. III, p. 296—299 Abbild. Reichenow, Vög. Deutsch-O.Afr., p. 200. Auf der Wasserscheide zwischen ÖOrangefluß und Limpopo vertreten durch M. vaillanti Cab. (= nigricotis Shelley, B. Afr. II, p. 266, 1900). — M. capensis L. bewohnt ebenfalls Afrika und bildet eine ganz andere Art, desgleichen M. longicauda. 2. Motacilla maderaspatensis Gmelin, Syst. Nat. I, p. 961 (1788— ex Buffon, Brisson usw. — „India“). Ad.: Oberseite, Hals und Kehle bis zur Kropfgegend, schwarz. Breiter Supereiliarstreif, der nur einen schmalen Streif von der Schnabel- wurzel zum Scheitel freiläßt, breiter Längsstreif auf dem Flügel und Unterseite vom Kropfe bis zum Schwanze weiß. Sehr groß, Flügel etwa 100-105, Schwanz 110 mm! — Vielleicht auch als Subspezies von alba aufzufassen. — Indien von Ceylon bis zum Himalaya. Sewertzow führt sie auch als Brutvogel in Teilen von Turkestan an, es erscheint aber zweifelhaft, ob sie dort regelmäßig mit personata zusammenbrütet ? Merkwürdigerweise nennt Sewertzow sie Motacilla personata 8 maderaspatensis Gould! Vergl. Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p.490, Dresser, Handb. Pal. B., p. 169, Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 61. Auf der kleinen Insel Abd-el-Kuri bei Sokotra entdeckten Grant & Forbes eine alba-ähnliche Bachstelze mit grauer Stirn. Diese Form ist ungenügend bekannt, da nur ein @ad. und ein junger Vogel gesammelt wurden. Sie wurde M. forwoodi genannt. Motacillidae. 287 j Obere Kehle weiß. . . ... ee Lern 23, Ma. batcalensis --'B:.304 \. Bisane Release Er a Fa Se FE 18 18 ISchwarzer Strich durchs Auge . .. ... 2 2... a 20,0 Ma. ocularis .. P.807 (Rech warzerstziohe durchs Auge... 212 al amunae nalen sl want 19 j Flügeldecken mit mehr Weiß, Rücken etwas heller. M. a. dukhunensis . p.304 \ Flügeldecken mit weniger Weiß, Rücken etwas dunkler. . M.a. alba. ».302 — 452. Motacilla flava flava 1. Gelbe Bachstelze, Schafstelze. Motacilla flava Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.185 (1758— „Habitat in Europa“. Typ. Lok.: Süd-Schweden. Linn@ beschreibt deutlich den weißen Supereiliar- streifen, es kann sich also nicht um die im nördl. Schweden heimische Form handeln). Parus luteus S. G. Gmelin, Reise durch Rußland III, p.101, Taf. XX, Fig. 1 (1774— am Kaspischen Meere, Astrachan, aber über die Wolga hin nach Rußland ziehend, um dort zu brüten). Motaeilla chrysogastra Bechstein, Joh. Lath. allg. Uebers. IV, 1 (kurze Übersicht a. bek. Vög. nach Latham), p. 327 (1811— Europa). Motacilla flaveola Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 501 (1827— partim! „In omni Rossia et Sibiria abundat.“). Motacilla neglecta Gould, Proc. Zool. Soe. London 1832, p.129 (Europa: Schweden, Paris). " Budytes Gouldi Macgillivray, Man. Brit. B. I, p.163 (1840— Europ. Festland, vereinz. S.0.-England). Motacilla flava var. 2 vulgaris Sundevall, Kongl. Vetensk. Acad. Handlingar, Stock- holm för 1840, p.53 (1842— Schweden, Stockholm). Budytes boarulus Brehm, Isis 1842, p. 578 (Nord-Deutschland). Budytes chrysogaster Brehm, Isis 1842, p.582 (mittleres und nördliches Deutschland). Budytes chlorocephalus Brehm, Naumannia 1851, 2, p.24 (Renthendorf. Diese Stücke gehören nicht zur englischen Form, sondern sind nur Herbstvögel mit grün- lichen Federspitzen an den Kopffedern). Budytes pallidus Brehm, Naumannia 1851, 2, p.25 (Renthendorf). Budytes pygmaeus A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p.74 (N.O.-Afrika: zwerghaftes aberrantes Stück). Budytes flavus alticeps, plumbiceps, brachyrhynchus, Budytes cinereocapillus ovium, atrigenalis (?partim), BD. pygmaeus longirostris, brevirostris, B. campestris major (partim), olivaceus, brrevirostris, mierorhynchus (partim), B. calcaratus, B. giganteus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866— nomina nuda). Englisch: Blue-headed Wagtail. Franz.: Bergeronette printaniere. Italien: Cutrettola gialla. Schwed.: Gulärla. Sad. im Frühling: Oberkopf aschgrau, Zügelfleck vor dem Auge dunkler, Ohrdecken aschgrau, am untern Ende meist mit weiß gestreift. Deutlicher, meist ziemlich breiter weißer Superciliarstreif, Unterseite mit Einschluß der Kehle hochgelb. Das Grau des Kopfes erstreckt sich bis auf den Hinterhals.. Die übrige Oberseite gelblich olivengrün, auf dem Bürzel lebhafter. Schwingen dunkelbraun mit helleren Innensäumen und schmalen, an den innersten Armschwingen breiten, schmutzig hellgelblichen Außensäumen. Kleine Öberflügeldecken wie der Rücken, mittlere und große dunkelbraun mit breiten hellgelben Säumen, die zwei Binden auf dem Flügel bilden. Steuerfedern schwarzbraun mit ganz schmalen grünlichen “ Außensäumen, äußerstes Paar weiß, Innenfahne mit breitem, etwa ein Viertel 288 Motacillidae. der Feder freilassenden schwarzbraunen Innensaum, vorletztes Paar ebenso, aber mit noch breiterem und etwas näher zur Spitze reichenden braunen Innensaum, sowie einem schwarzbraunen Streif am unteren Teil des Schaftes. Die ganze Unterseite hochgelb, nur ein ganz kleiner Fleck am Kinn und ein schmaler, oft undeutlicher Strich jederseits der oberen Kehle weiß. An den Halsseiten und auf dem Kropfe meist einige olivenfarbene Schatten. Unterflügeldecken hellgelb. Iris dunkelbraun. Schnabel hornartig schwarz, Läufe und Füße bräunlichschwarz. Ganz frisch vermauserte Stücke haben an den grauen Kopffedern einige grünlichbraune Spitzen. Aberrante Stücke haben bisweilen sehr dunkle uud mit schwarz gemischte Kopfplatten und Ohrdecken (? z. Teil Bastarde). Das Gelb der Unterseite wird während der Brutzeit blasser, der Rücken bräunlicher, der Oberkopf etwas dunkler, die Säume der Flügeldecken sehr viel schmäler. Bisweilen kommen alte G mit orangegelber Unterseite vor. Im Herbstkleide ist der Oberkopf bräunlich, die ganze Oberseite bräunlicher, die Kehle oft etwas weiblich, das Gelb der Unterseite blasser, an der Brust bräunlich, die Schnabelwurzel blaßbraun, der Superciliarstreif gelblich. Das Oad. im Frühjahr ähnelt dem Herbst- kleide des S, manchmal ist es aber dem © im Frühlingskleide sehr ähnlich. Juv.: Ganze Oberseite fahl gelbbräunlich, Supereiliarstreif blaß rostbräunlich, Unterseite meist ganz ohne Gelb, ganz hell rostbräunlich, Kropfgegend dunkler, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken heller, fast weiß, Kropfgegend mehr oder minder braun gewölkt und gefleckt. -— Der weibe Superciliarstreif des Jad. ist immer deutlich ausgeprägt, nur selten schmäler, als gewöhnlich, sehr selten ist er gelb (z. B. Ex. in Tschusi’s Sammlung). Jad. Flügel 89—85,') Schwanz 70—79, Lauf 24—25, Schnabel 12—13 mm. Brutvogel im größten Teile Europas: vom mittleren Skandinavien bis zu den Pyrenäen (? Teile von Nord-Spanien) und Nord-Italien (vereinzelt oder nur in den Bergen?) und im Osten durch Rußland und Ungarn bis zur Donau- und Save-Niederung.”) In England nur unregelmäßiger Wandervogel, der aber auch 2—3mal gebrütet hat. — Auf dem Zuge häufig in Süd-Europa. Scheint schon in geringerer Anzahl am Mittelmeere zu überwintern, die Haupt-Winterquartiere sind aber im tropischen Afrika, wo sie bis zum Kaplande hin vorkommt. — M. f. flava kommt auf den Sunda-Inseln und Molukken nicht vor. Die zahlreichen Angaben beruhen auf Verwechselungen mit simillima und tuivanus. Einzelne Alava mögen vielleicht ausnahmsweise auf Schiffen oder anderweitig vom Roten Meere nach Indien gebracht werden. Bewohner von feuchten Wiesen, wo Vieh weidet, Marschländern, See- und Teichufern, auch von Raps-, Erbsen-, Wieken- und Weizenfeldern und grasiger Raine. !) Die Größe variiert bei diesen und verwandten Formen oft beträchtlich. In der Brehmschen Sammlung befindet sich ein alter Herbstvogel (5). gesammelt von Alfred Brehm zu Murcia am 10. September 1856, dessen Flügel völlig 88 mm mißbt. Die Kropfgegend hat einen orangefarbenen Anflug. 2?) Infolge der oft ungenauen und unzuverlässigen Bestimmungen war es oft schwer und bisweilen unmöglich, die Brutgebiete der einzelnen Formen genau anzugeben. Daß mehrere Formen im gleichen Gebiete brüten, ist nirgends sicher nachgewiesen. U. a. schreibt mir Othmar Reiser, daß er „auf der Balkan-Halbinsel nirgends zwei verschiedene Schafstelzen-Formen zusammen brütend antraf“. Motaeillidae. 289 Nach der Brutzeit sehr gesellig, sich gern bei Schafherden aufhaltend. Laufen graziös, rasch, schwanzwippend einher, oft Insekten in der Luft fangend. Lockruf etwa wie psüip oder psüjip, mehr zwei- als einsilbig. Im Frühjahr rufen sie viel und lange hintereinander srie, srie und lassen manchmal einen unbedeutenden Gesang hören — ein Gezwitscher, in dem die oben genannten psüip- und srie-Laute vor- herrschen. Nahrung lediglich Insekten: Mücken, Fliegen, kleine Käfer, bis 2 em lange Raupen, kleine Orthopteren und Neuropteren. Nest immer in einer kleinen Boden- vertiefung am Erdboden, im Grase, auch in Raps-, Wicken- und Erbsenfeldern, mit besonderer Vorliebe an Eisenbahndämmen, Deichen oder sonstigen abschüssigen Hängen. Es besteht aus Moos und Halmen und ist mit Haaren, selten mit Federn ausgefüttert. Die 5—6 Eier der einzigen Brut findet man selten vor Anfang Juni, oft bis in den Juli hinein. Sie sind meist auf bräunlichgelbem oder gelblichweißem Grunde über und über so dieht dunkelgraubraun gewöikt, daß von der Grundfarbe wenig zu sehen ist, selten bemerkt man feine schwärzliche Haarzüge, Punkte oder Kritzel, oder eine kranzähnliche Häufung der Flecke am stumpfen Ende. Ebenso selten treten die Flecke schärfer hervor und, sind größer und vereinzelter. Etwas weniger selten, aber immerhin nicht oft, kommen Gelege mit hellrötlicher Grundfarbe und dunklerer graurötlicher Fleckung vor. Einige der dunkleren Varietäten sind von den Eiern des Schilfrohrsängers kaum zu unterscheiden. Maße nach Rey (72 gemessen): Maximum 19.6 ><12.9 und 19.2>< 15.2, Durehsehnitt 18.7 >< 13.8, Minimum 16.3><12.8mm. (rewicht im Durchschnitt 105 me. 4553. Motacilla flava dombrowskii (Tschusi). Budytes flavus dombrowskii Tschusi zu Schmidhoffen, Orn. Jahrb. XIV, p. 161 (1903 — Rumänien). Ist M. f. flava äußerst ähnlich, aber die Ohrdecken so schwärzlich, wie bei M. f. einereocapilla, der Oberkopf meist dunkler, gewöhnlich wie bei M. f. borealis und ebenso variabel wie bei letzterer, der weiße Superciliar- streift aber wie bei M.f. fHava; ausnahmsweise fehlend. Kehle gelb, nur Kinn weiß. Unterseite gelb, bisweilen, wie bei andern Formen, orange- gelb, wahrscheinlich bei sehr alten 9. Flügel (nach Tschusi) 82—84 mm. — In der Regel leicht von M. f. lava durch obige Kennzeichen zu unterscheiden, doch kommen Stücke von letzterer aus anderen Gegenden vor, die sich wohl nicht unterscheiden lassen und von einzelnen Dobrudscha-Exemplaren kann man kaum sagen, ob sie zu dombrowski oder zu fava zu rechnen sind, wenn man den Fundort nicht kennt. Die Verbreitung dieser interessanten Form ist noch unsicher. Sie ersetzt M.f.flava als Brutvogel in der Walachei und Dobrudscha und kommt gelegentlich (wenigstens auf dem Zuge) auch in der Herzegowina vor. 454. Motacilla flava simillima subsp. nov. Budytes leueostriatus (non Homeyer!) amerikanischer Ornithologen.!) In Kamtschatka brütet eine Schafstelze, die der mitteleuropäischen M. j. flava so ähnlich ist, daß sie schwer zu unterscheiden ist und bisher von europäischen Ornithologen nicht davon unterschieden wurde. Der weiße Superciliarstreif ist vor dem Auge sehr schmal, hinter dem Auge breit und !) Der Name leucostriatus kann auf keinen Fall auf diese Form bezogen werden, auch wenn man mir nicht beistimmen sollte, daß der Typus eine aberrante M. f. taivanus ist. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 19 290 Motacillidae. deutlich, die Federn vor dem Auge sind schwarz, die Öhrdecken meist schwärzlich ohne jede weiße Strichelung, oder nur mit sehr wenig. Schnabel und Lauf meist etwas länger, Kralle der Hinterzehe oft etwas länger, der Kropf immer mit großen, deutlichen schieferfarbenen Flecken. Brütet wahrscheinlich nur in Kamtschatka. — Sie zieht über die Bering-Insel, durch Ost-Sibirien und Korea und überwintert in China, auf den Molukken und im malayischen Archipel, von wo sie meist als ara angegeben wurde. Das angebliche Brüten in Transbaikalien (Daurien) dürfte auf Verwechselungen beruhen. —455. Motacilla flava alascensis (Ridgw.). Budytes flavus alascensis Ridgway, Proe. Biol. Soc. Washington XVI, p. 105 (September 1903— West-Alaska). Ist M. f. simillima äußerst ähnlich, aber die Oberseite etwas bräun- licher, das Gelb der Unterseite etwas blasser. Die dunkle Fleekung und Wölkung der Kropfgegend meist noch größer, besonders bei den ©, die manchmal ein breites olivengraues Band quer über die Vorderbrust haben. Brütet im westlichen Alaska. 456. Motacilla flava beema Sykes. -Motacilla Beema Sykes, Proc. Zool. Soc. London 1832, p.90 (Dekkan, Indien). Budytes dubius vel anthoides Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p. 83 (1844— nom, nud.! Nach Vergleich der Exemplare gedeutet). Budytes brevicaudatus E. v. Homeyer, Journ. f. Orn. 1878, p. 131 („Indien“. Die Typen sind Wintervögel aus Etawah in N.W.-Indien). Abbild: Cat. B. Brit. Mus. X, Taf, VI, 6 (Kopf); Neuausgabe des „Naumann“ LET, Fat. 19,2: Das Jad. unterscheidet sich von M. f. lava durch den helleren Kopf’) und kürzeren Schwanz. Das Grau des Oberkopfes ist noch heller, als bei M.f. flava, manchmal beinahe weiblich, aber wie bei M. f. borealis und einereocapilla ziemlich variabel, der Superciliarstreif sehr breit, die Ohrdecken an ihrem untern Teile mit viel Weiß gemischt. Schwanz etwa 5 mm kürzer als bei M. f. Hava. Brutgebiet West-Sibirien von Orenburg bis zum Jenissei. — Auf dem Zuge durch Turkestan bis Indien, wo sie massenhaft überwintert, südlich und östlich bis Belgaum und Calcutta. Gelegentlich verstrichen in Süd- Europa (bis Ungarn) und 1 oder 2 mal in Süd-England. ') Die Kopffärbung variiert sehr, manchmal ist sie nicht merklich heller als bei M. f. flava, manchmal fast weißlich. Solche außerordentlich hellköpfige Stücke werden nicht selten auf dem Frühjahrszuge bei Sarepta erbeutet. Es wäre möglich, daß sie einer noch unbenannten ferneren Subspezies angehören, aber wir kennen ihre Brut- heimat noch nicht und es gibt Stücke, die intermediär sind. Bei Orenburg scheinen Stücke vorzukommen, die intermediär zwischen flana und beema stehen. Beide Namen, beema und brevicaudatus beziehen sich auf die indischen Wintervögel, die den Oberkopf meist lange nieht so hell haben, wie jene aus der Gegend von Sarepta. { Motacillidae. 5 29] 457. Motacilla flava leucocephala (Przew.) Budytes leucocephala Przewalski, Zapiski Imper. Akad. Nauk. St. Petersburg LV, p.85 - (1887-— Dsungarei); Uebersetz. Ibis 1887, p. 409. Abbild.’ Aves Przewalskianae I, Taf. X, Fig. 3, 4. „Gad. im Frühlingskleide. Stirn, Scheitel, Ohrdecken, Wangen, Zügel und Kinn weiß; Hinterkopf und Hinterhals hell rauchgrau, im übrigen ganz wie M.f. beema. Das wahrscheinlich dazu gehörige 9 ad. beschreibt Pleske wie folgt: „Oberseite rauchgrau, auf dem Rücken etwas bräunlicher, auf dem Bürzel mit olivengrünem Anfluge. Zügel, Ohrfedern sowie einzelne Flecke auf den Halsseiten und der Brust von derselben Färbung. Ein breiter Superciliarstreif, Wangen, Kinn und Kehle reinweiß, Brust und Bauchseiten weißlich, mit schwachem bräunlichen Anfluge und einem gelb- lichen Tone; Bauehmitte und Unterschwanzdecken hellgelb. Flügel und Schwanz wie beim ©, jedoch ohne gelblichen Anflug. Prjewalski entdeckte diese Stelze auf dem Frühjahrs-Durchzuge in der Dsungarei, am Flusse Urunga und im südlichen Altai. Sarudny will sie in Turkestan (Merw und Am Darja) angetroffen haben (?). Ich konnte die oben zitierte, (noch nicht erschienene) Tafel vergleichen, 458. Motacilla flava borealis Sund. Nordische Schafstelze: ? Parus Caspieus S. G. Gmelin, Reise durch Rußland III, p. 104, Taf. XX, Fig. 2 (1774— „bei Enzeli.“ Wegen des mangelnden Superciliarstreifens ist der Name nicht auf flava zu beziehen, sondern wahrscheinlicher auf borealis oder eine andere Form.). ? Motacilla viridis Gmelin, Syst. Nat. I, p.962 (1788— ex Brown, Ill. Zool. Taf. 33, Fig. 2: zweifelhafte Art). Motacilla flava var. 3 borealis Sundevall, Kongl. Vetensk. Acad. Handlingar. Stock- holm för 1840, p.53 (1842— „e Lapponia Suee.“). Budytes atricapillus Brehm, Isis 1842, p.511 (Partim— Brehm erwähnt Hemprichsche Stücke, die die Typen von melanocephala Licht. sind, außerdem beschreibt er aber auch eine Anzahl von Renthendorfer Exemplaren, die jedoch zu borealis gehören, wie sowohl aus der Beschreibung als auch aus Unter- suchung der Stücke hervorgeht). Budytes melanocephalus Brehm, Isis 1842, p. 566 (Partim—- Brehm’s Renthendorfer Stücke waren sicher borealis). Budytes cinereocapillus (non Savi!) Brehm, Isis 1842, p. 572 (Renthendorf, Durchzug). Budytes caniceps Brehm, Isis 1842, p. 574 (Friesnitzer See und Renthendorf. ? Partim). Budytes schisticeps & fulviventer Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.83 (1844— nomina nuda! Nach den vorhandenen Ex. bestimmt). Budytes dubius Zander, Naumannia 1851, 3, p.17 (ex Brehm M.S. Fundort nicht angegeben.). Budytes atricapillus planiceps, alticeps, dubius A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866— partim. Nomina nuda). Abbild.; Cat. B. Brit. Mus. X, Taf. VII, 1-3; .Dresser, B. Eur. Taf. 129, 3; „Neuer Naumann“ III, Taf. 15, 3. Das alte © unterscheidet sich auffallend von dem von M. f. flava durch folgende Merkmale: Die Ohrdecken sind dunkler. schieferfarben, oft a Mi 19* 999 Motacillidae. fast schwarz, der Oberkopf ist etwas dunkler grau, der Superciliarstreif') fehlt in der Regel ganz oder ist nur unregelmäßig angedeutet, nur äuberst selten annähernd so stark ausgebildet wie bei M. f. lava; auf dem Kropfe sieht man meist einige dunkle Schatten, die selten fehlen, manchmal auch einige durch ganz olivenfarbene Federn gebildete große dunkle Flecke. Junge Vögel sind nicht von denen von M. f. lava zu unterscheiden. Die Größe ist in der Regel nicht bedeutender als bei letzterer. Nordostsibirische Stücke haben oft etwas längere Schnäbel und Hinterzehen-Krallen, der Unterschied ist aber nicht konstant genug, um darauf eine Unterart zu begründen. Einzelne Stücke sind unten orangegelb, wie es auch bei anderen Formen vorkommt. Brütet im Norden von Skandinavien, Rußland und Sibirien, ostwärts bis an den Ochotskischen Meerbusen. — Auf der Wanderung durch Europa, aber selten im Westen, z. B. nur sehr selten in England, nicht häufig in den Atlasländern häufiger Nordost-Afrika (Agypten, Nord-Somaliland), Indien bis Ceylon, Birma und Tenasserim. (Angaben vom Brüten in Nord-Deutschland beruhen auf Irrtum.) Lebensweise und Fortpflanzung wie die von M. f. ffava. Auch die Eier gleichen dienen unserer deutschen Schafstelze vollkommen, variieren ebenso und haben dieselbe Größe. Rey gibt für 77 Eier seiner Sammlung als Maximum 19.6 >< 15.4, als Durch- schnitt 18.3 ><14, als Minimum 16.1 >< 12.9 mm an. Pe" 459. Motacilla flava cinereocapilla Savi. Motaecilla einereocapilla Savi, Nuovo Giornale dei Letterati no. 57, p. 190 (1831— Italien); Orn. Toscan. III, p. 216. Motacilla flava var. 4 Dalmatica Sundevall, Kongl. Vetensk. Acad. Handlingar, Stock- holm för 1840, p.54 (1842— Dalmatien). Budytes megarhynchos Brehm, Isis 1842, p.578 (Dalmatien). Budytes flavus albicollis, B. einereocapillus pallidus, albieollis (partim) A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866— nomina nuda!) Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. X, Taf. VII, 4-6; „Neuer Naumann“ III, Taf. 16, 1. Sad. Unterscheidet sich von M. f. borealis durch die ganz weibe Kehle. Der Oberkopf ist dunkler, als bei M. f. lava, oft ganz ebenso dunkel wie bei M. f. borealis. Der weiße Superciliarstreif fehlt, ist nur angedeutet oder schmal und nur hinter dem Auge ausgebildet, sehr selten so breit wie bei M. f. flava. Die ÖOhrdecken sind gleichmäßig schiefergrau, sehr selten mit etwas weiß gemischt. Die Kropfgegend hat oft dunkle Wölkung, die Halsseiten (sehr selten auch die Kropfgegend) oft mit runden, dunkel schieferfarbenen Flecken an den Federspitzen. Junge Vögel sind nicht von denen andrer Formen zu unterscheiden. Einzelne Stücke kommen denen von M. f. borealis so nahe, daß sie kaum zu unterscheiden sind, nur die weiße Kehle ist ein fast nie, beim alten © wohl nimmer trügendes Merkmal. Die Unterseite ist bisweilen orangefarben. Tschusi (in litt.) hält solche für sehr alte Stücke. !) Die Supereiliarstreifen gehören wohl dem Urtypus der Art an, denn auch bei den Formen, denen sie in der Regel fehlen, kann man sie bei einzelnen Stücken rudimentär wiederfinden, besonders (aber nicht nur) bei jüngeren Vögeln. N TE WON RER n; ) % Motasiliidae‘ 293 Brutvogel in Italien (besonders häufig in Venetien, Toskana, Sizilien, Calabrien) ostwärts bis Dalmatien, Nordwest-Bosnien, Herzegowina und Montenegro. Wahrscheinlich auch die einzige Schafstelze, die in Spanien regelmäßig brütet, es fehlt aber an sicheren Nachrichten darüber, weil sie oft mit M. f. flava und borealis verwechselt wurde. Auf dem Zuge in Nord- Afrika, im Westen bis zum Senegal, im Osten bis Lado. (Irrtümlich für Deutschland und Belgien angegeben.) Lebensweise und Fortpflanzung augenscheinlich ganz wie bei M. f. lava. (Die von Dr. Rey [Eier d. Vög. Mitteleuropas, p.274] beschriebenen Eier aus „Süd-Rußland“ können nicht solche von cinereocapilla sein.) 460. Motacilla flava taivanus (Swinhoe). ? Motacilla flavescens Stephens, in Shaw, Gen. Zool. X, 2, p.559 (1817— ex Latham & Montbeillard: Timor! — Der Name flavescens ist fälschlich als Synonym von M. flava flava betrachtet worden. Wenn er sich überhaupt auf eine Bach- stelze bezieht, kann dies nur unsre M. f. taivanus (schon wegen des Aus- drucks „supereiliis flavis“) sein. Da aber keine Maße angegeben sind, die Beschreibung des Schwanzes („rectrieibus nigris“) ungenau ist und damals viele kleine Vögel als Motacillen bezeichnet wurden, ist es nicht angebracht den sicheren Namen faivanus für den „ight sicheren flavescens aufzugeben.). Budytes taianus Swinhoe, Proe. Zool. Soe. 186349334 (Formosa). Budytes melanotis Swinhoe, Ibis 1864, p. 422 (Singdpore, 14. Dezember). Budytes leuwcostriatus E. v. Homeyer, Journ. f. Orn. 1878, p.128 („Baikalgegend“. — Das kein Originaletikett tragende und schmutzige Stück ist ein aberrantes Exemplar von M. f. taivanıs mit schwärzlichem Oberkopf und weißem nur gelblich angehauchtem Supereiliarstreifen. Dies beweist schon die bedeutende Größe aller Teile). Abbild.: „Neuer Naumann“ III, Taf. 15, 2. Jad. Oberseite mit Einschluß der Kopfplatte olivengrün, im frischen Herbstgefieder heller und grünlicher, im abgetragenen Brutgefieder düsterer und bräunlicher. Zügel und Ohrgegend dunkler, manchmal fast schwärzlich. Superciliarstreif gelb. Ganze Unterseite mit Einschluß von Kehle und Kinn gelb, im Herbstkleid heller als im Sommer. Mittlere und große Ober- flügeldecken mit breiten gelblichweißen Säumen. Flügel etwa 85—88S mm. also lang. Qad. dem © sehr ähnlich, aber kleiner (Flügel etwa 80—83 nım), und unten blasser gelb, oben kaum etwas bräunlicher. Der junge Vogel ist unten ganz und gar weiß, mit schwachem rahmfarbenen oder weiblichen Schimmer, Kropfgegend und Seiten bräunlich, die neu erscheinenden schön gelben Federn des Alterskleides heben sich sehr auffallend ab. Die Super- eiliarstreifen sind weiblich, rahmfarben oder hellgelblich. Die Krallen der Hinterzehen sind bei M. f. taivanıs meist auffallend lang, länger als bei andern Schafstelzenformen, etwa 12—15 mm. Fast den ganzen Winter hindurch scheint es einzelne mausernde Stücke zu geben, sodaß die Herbst- und Frühjahrsmauser fast ineinander übergeht. Bisweilen ist der Supereiliar- streif auch alter Vögel nur hellgelblich oder weißlich. Junge Vögel sind von denen andrer Schafstelzenformen manchmal nicht sicher zu unterscheiden. Das Brutgebiet erstreckt sich von den Baikalgegenden (obere Lena) durch die Amurländer nach Sachalin und den Kurilen. — Auf dem Zuge durchzieht sie China und überwintert in Formosa, Süd-China und Hainan, 294 Motacillidae. auch auf den Molukken bis zu den Key-Inseln, Tenimber, Celebes, den Sunda-Inseln und der Malakkahalbinse. — Das von Almäsy im Orn. Jahrb. 1898 behauptete Vorkommen in Ungarn beruht auf Irrtümer. Das „schöne alte S* vom 22. April 1895 ist eine /Aava mit aberrantem schwefelgelbem Superciliarstreifen und grünlicher Mitte des sonst grauen Oberkopfes. Es hat nichts mit Zaiwvanıs zu tun, ebensowenig wie das C von Temes Kubin. 461. Motacilla flava rayi (Bp.). „Budytes flava, or better, perhaps flavissima“ Blyth, Mag. Nat. Hist. VII, p. 342 (1834 — nomen nudum, deseriptio nulla! — Tooting, Surrey). budytes Rayi Bonaparte, Geogr. & Comp. List of B. Europe & N. Amer., p.18 (1838 — „British Islands“. Der Name beruht auf Gould’s Taf. 145 in den B. of Europe II). Motaeilla flava var. 1 anglica Sundevall, Konel. Vetensk. Acad. Handlingar Stockholm för 1840, p.53 (1842— Kneland). Motaeilla Anglorum Degland, Orn. Eur. I, p.442 (1849-— ex Prevost M.S.). Bbudytes Rayii alticeps, planiceps, flavicapillus (partim) A. E. Brehm, Verz. Samml., p: 7 (1866— nomina nuda!). Enel.: Yellow Wagtail. Sad. Oberseite hell olivengrün, viel heller und gelblicher als bei taivanus, Stirn und Bürzel lichter und etwas gelblicher, Ohrdecken wenig oder gar nicht dunkler, an ihrem untern Teile mit gelb gemischt und gestreift. Ganze Unterseite und Supereiliarstreif hochgelb, Kropfgegend oft mit emigen olivenfarbenen Schatten und Flecken. Flügel etwa 80—84 mn. © etwas kleiner (Flügel etwa 3 mm kürzer), Oberseite bräunlicher, Unter- seite, besonders Kehle und Brust viel blasser gelb, Kropfgegend meist mit srößeren olivenbräunlichen Flecken. Das Herbstkleid ist etwas blasser als das Frühlingskleid. Die jungen im ersten Kleide sind oben grünlichbraun, an der Brust hellbräunlich, Kropfgegend und Halsseiten dunkelbraun gefleckt, Unterschwanzdecken hell gelblich. Superciliarstreif weiblich. Brütet in England und nordwärts bis etwa zur Mitte von Schottland, sowie in vielen tiefer liegenden Teilen Irlands und dem westlichsten Frank- reich, angeblich auch in Portugal. Auf dem Zuge durch Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal, Marokko, erscheint auch gar nicht selten auf Helgoland und könnte bisweilen im westlichen Deutschland anzutreffen sein. Überwintert in West-Afrika von Süd-Marokko bis zum Congo, am meisten aber wohl von Senegambien bis zum Benuß. Das Nest wird in England schon früh im Mai gebaut, angeblich findet auch manchmal eine zweite Brut statt. Stimmt in der Lebensweise mit ihren Verwandten überein. 462. Motacilla flava campestris Pall. Motacilla campestris Pallas. Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs IIl, p. 696 (1776— keine Lokalität); Zoogr. Rosso-Asiat. l, p.504 (1827— „In campis desertis Rossiae et Sibiriae australioris“. — Pallas’ Beschreibung paßt nur auf einen Herbstvogel und ist meines Erachtens nicht absolut sicher, da der Name aber allgemein angenommen ist und immer noch am besten auf diese Form paßt. so können wir.ihn beibehalten). Motaeillidae. 295 Budytes flava var. flavifrons Sewertzow, Turk. Jevotn., p. 67 (1873— Turkestan. Nomen nudum!). budytes flavifrons Sewertzow, Stray Feathers Ill, p.424 (1875— erste Beschreibung. „Breeding only in Kastern Russia and Western Siberia, passing through Bi Turkestan.*). $ Ganz wie M. f. rayi, aber am Kople mit mehr gelb, die Ohrdecken meist ganz gelb, der Oberkopf bei alten S im Frühling ganz gelb, nur 5 mit olivengrauen Schatten, sodaß der Supereiliarstreif nur undeutlich hervor- tritt oder ganz verschwindet. Fe £ Wahrscheinlich nistet diese, merkwürdigerweise hartnäckig mit der r englischen Form zusammengeworfene, gelbköpfige Schafstelze nur in der i Kirgisensteppe, von der Wolga bis Transkaspien, und ihr Brutrevier wird ! im Norden vom Bezirk der _M. f. beema, im Osten von dem von M. f. t melanogriseus, südwestlich von dem von M. f. melanocephala begrenzt. — Auf ü dem Zuge treffen wir sie vom Persischen Golf durch Arabien und Nordost- e Afrika bis in ihre Winterquartiere, welche in Ost-Afrika südlich bis in den | Transvaal liegen. Ein Stück ist aus Ungarn bekannt. ; 4 463. Motacilla flava melanocephala Licht. N Motacilla melanocephala Lichtenstein, Verz. Doubl. Zool. Mus. Berlin, p. 86 (1823— ; Nubien). Motacilla Feldegg Michahelles, Isis 1830, p.812 („Thäler des südlichen Dalmatiens“. Man hat mehrfach irrtümlich diesen Namen auf cinereocapilla bezogen, aber die Beschreibung läßt gar keinen Zweifel, dab es sich um melanocephala handelt). L Motacilla Kaleniezenkti Kaleniezenko, Bull. Soe. Imp. Nat. Moscou 1839, p. 229, Taf. XX (ex Krynicki M.S.; Krim). Motaeilla flava var. 5 Africana Sundevall, Kongl. Vetensk. Acad. Handlingar för 1840, p.54 (1842— Sennaar und Nubien, von Hedenborg gesammelt). Budytes nigricapilla Bonaparte, Consp. Av. I, p. 249 (1850— „ex Dalmatia. Italia, Scandin.. Lapponia“. Skandinavien & Lappland ist ein Irrtum, Verwechslung mit borealis). Budytes superciliaris A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p. 74, Anm. (Bei Uhartum. — Dies ist eine Aberration mit weißem Superciliarstreifen). Budytes paradoxus Brehm, Vogelfang, p. 142 (1855— kein Fundort. Der Name bezieht sich auf die von A. E. Brehm schon supereiliaris genannte Aberration). Budytes melanocephalus vulgaris, cervicalis, brachyrhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p-7 (1866— nomina nuda!). Budytes paradoxus longirostris, brevirostris (partim) A. E. Brehm, Verz. Samml,, p.7 (1866— nomina nuda!). Motacilla xanthophrys Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p.532, Taf. VIII, Fig. 6 (1885— Lenkoran. Aberration mit gelbem Superciliarstreifen). j Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. X, Taf. VIII, 1—4 (Kopf); Dresser, B. Eur. III, | Taf. 160; „Neuer Naumann“ 111, Taf. 16, 2. a u U Be DE Er Sn un un ll = Zn u a a A > m Dad m 4 Aa a ne Ada nn 2 aan ie a an | Sad. Von allen bisher behandelten Formen auf den ersten Blick durch den rein kohlschwarzen Oberkopf unterschieden. Unterseite einschließlich des Kinnes prächtig hochgelb. Das Schwarz der Kopfplatte schließt die | Zügel und Ohrgegend ein. Es reicht meist bis auf den Hinterhals, bisweilen nur bis ins Genick, manchmal bis auf den Oberrücken. Von einem Super- y eiliarstreifen findet sich meist keine Spur, bisweilen ist er angedeutet oder 296 Motaeillidae. deutlich ausgebildet und von weißer ‚oder hochgelber Farbe (seltener noch von solcher Strichelung auf den Ohrdecken begleitet). Erstere wurden als supereiliaris und paradozus, letztere als wanthophrys beschrieben. Die Säume der Flügeldecken sind schön gelb. Flügel 84—90 mm. Brutvogel in Griechenland und der Türkei, nördlich bis Sophia, Nisch und zum Nordende des Skutari-Sees (Reiser in litt.), bis in die Südspitze Dalmatiens, dann anscheinend durch Kleinasien, den Kaukasus und Süd- Rußland, ungefähr bis zur Donaumündung. — Verfliest sich bisweilen . . = 3° Ol nördlich, so z. B. (diese oder melanogriseus) nach Helgoland. In Süd- Ungarn wurden im Sand-Gebiet bei Temes Kubin Stücke von snelano- cephala im Mai und Juni erbeutet, können also wohl dort brüten — die meisten aber scheinen nicht ganz typisch (? Bastarde) zu sein (u. a. Tschusi in litt... Auf dem Zuge ziemlich häufig in Italien, die W interquartiere aber sind in } Nordost-Afrika : Sudan, Abyssinien, bis Lado, Faschoda, Berkeley- bucht und in Arabien bis Aden und zum Persischen Meerbusen. Angaben vom Vorkommen in Spanien und Portugal dürften auf Verwechselung mit borealis beruhen. Am 13. Mai 1903 wurde ein altes © bei Willingdon in Sussex, Süd-England, erbeutet. Lebensweise und Fortpflanzung augenscheinlich nicht wesentlich von der der andern Subspezies abweichend. Der Lockton soll rauher, heiserer sein. 464. Motacilla flava melanogriseus (Hon.). Budytes melanogriseus E. v. Homeyer, Journ. f. Orn. 1878, p. 128 („Indien“. Die 'Üypen sind Wintervögel aus N.W.-Indien.). Budytes aralensis E. v. Homeyer, Journ. f. Orn. 1878, p. 128 („Aralsee*). Budytes melanocervic Homeyer & Tanere, Mitth. Orn. Vereines Wien VII, p.86 (18835 — (partim) „Altai, Turkestan und am kaspischen Meere*“.). Das alte © dieser merkwürdigerweise im Uatalogue of Birds X, p. 529 und von allen nachfolgenden Autoren mit 47. f. melanocephala ver- mengten, leicht kenntlichen Form unterscheidet sich auf den ersten Blick von dem von M. f. melanocephala durch die heller gelbe Unterseite mit weißem Kinn und weißer Linie an den Halsseiten. Außerdem ist sie kleiner und die Oberseite in der Regel nicht so gelblich, sondern matter und grünlicher. Flügel CSad. 8S0—85 mm. Brutvogel im größten Teile von Turkestan, aber wahrscheinlich nicht in Transkaspien. (Genaueres über das Brutgebiet z. 7. nicht festzustellen, da zumeist mit der vorigen vermengt. — Im Herbst wandert sie durch Kaschmir, überwintert in Menge in Indien, südlich bis Belgaum und östlich bis Benares. Einzelne Stücke kommen dann auch in Aoypten und dem Sudan vor (Brehm’sche Sammlung). Motacilla citreola citreola Pall. Motaeilla citreola Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reiches 1Il, p. 696 (1776- „In Sibiria orientaliore frequens, rarior minorque in Russia.“). Motaeilla Citrinella Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 503 (1827— neuer Name für eitreola). Motacillidae. 297 * Motaeilla Calcarata Hodgson, Asiatic Researches XIX, p. 190 (1836 Nepal. Be- u schreibung eines jüngeren Vogels, die sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ! auf citreola bezieht.). Abbild.: Dresser, B. Eur. III, Taf. 127; Neuausg. d. „Naumann“ III, Taf. 13. (M. eitreola und eitreoloides stehen viel entlernter von allen Formen f der ‚Hava-Gruppe, als irgend welche der letzteren voneinander. Sie sind 6 nicht durch Übergänge mit jenen verbunden, während jene untereinander durch j die völlige Ähnlichkeit der O, jüngere und aberrante Stücke mehr oder minder verbunden sind. Außerdem bewohnt citreola Gebiete, in denen flava- Formen ebenfalls nisten.) Sad. im frischen Frühlingskleide: Der ganze Kopf bis auf den Hinter- hals und Unterseite schön gelb, Unterschwanzdecken hell schwefelgelb bis weiß, der Hinterkopf und Hinterhals meist mit schwarzen Federspitzen, oft olivenfarben und schwarz gemischt, besonders bei Jüngeren Stücken. Seitlich der Kropfgegend je ein schwarzer oder schwarzgrauer Fleck. Übrige Ober- seite aschgrau, in frischem Gefieder mit olivengrünlichem Anflug auf Nacken | und Vorderrücken ein großer schwarzer Fleck von wec :hselnder Ausdehnung, bisweilen nur eben angedeutet. Schwanz schwarz, die beiden äußersten Steuerfederpaare orößtenteils weiß wie bei M. flava. Innere verlängerte Arm- schwingen mit sehr breiten weißen Außbensäumen, mittlere und große Ober- | flügeldeckfedern mit sehr breiten, an der mittleren Serie fast die halbe Feder einnehmenden Spitzen. Flügel 82—88, ein Riese aus Kobdo 91 mm. Qad. Oberseite grau mit grünlich olivenbraunem Anflug, Oberkopf schmutzig | gelbgrünlich, mit schwärzlichen Flecken, Stirn und breiter Superciliarstreif hochgelb, Öhrgegend gelb und schwärzlich gestreift, kein schwarzer Fleck auf dem Vorderrücken. Flügel 3—5 mm kürzer. Über die Kropfgegend oft ein mehr oder minder deutliches schwarzes Fleckenband. Unterseite blasser gelb. Das Herbstkleid ähnelt dem des 9. Das erste Jugendkleid | ist oben bräunlich aschgrau, unten weiblich, Seiten grau, Kropfgegend hell ; rostbräunlich mit grauen Schatten und Flecken, Supereiliarstreif weiblich rahmfarben. | Brütet vom nordöstlichen Rußland (Petschora-Niederung) und wie es : scheint vom Moskauer und Orenburger (ouvernement und den nördlicheren Teilen von (? Transkaspien en Turkestan, durch Sibirien bis zum Baikal-See, Ussurien und der Mongolei. Auf dem Zuge durch ganz Turkestan und | Kaschmir bis Indien, wo sie in Bi Ebenen südlich bis Belgaum überwintert, in geringerer Anzahl in China. In Europa nur vereinzelt, z. B. mehrfach auf Helgoland und in Italien. Verschiedentlich ist diese Art wohl irrtümlich angegeben worden; so z. B. findet sich im Journ. f. Orn. 1885, p. 92 eine Notiz, wonach sie in Ostpreußen zur Brutzeit getroffen würde. Acloque (Faune de France, Oiseaux p. 191) führt sie als zufällige Erscheinung in den Pyrenäen an, seine Abbildung läßt aber Zweifel an der Bestimmung aufkommen. Diese Bachstelze bewohnt hauptsächlich Teile der Tundren mit moorig-schlammigem Grunde, wo dieht verfilzte Wollweidendickichte stehen, und die Ränder von Gräben und Wassertümpeln. Sie hält sich meist abseits von andern Bachstelzen und ähnelt am meisten einer Schafstelze. Nicht vor dem Juni legt das @ 5, selten 6 Eier. Das Nest steht auf der Erde oder im Moose der Moore, meist sehr versteckt. Die Bier 2 sind weißgelblich, mit kleinen, blassen, rostfarbenen, schwach ausgeprägten dunkleren b Flecken über und über bedeckt. Sie ähneln denen der M. flava-Formen, sind aber 298 Motacillidae. anscheinend noch einfarbiger, weniger deutlich gefleckt. Maße nach Taczanowski 20.2>< 14.8, 18><14 mm, nach Dybowski 19><14.5, 19.2 >< 14, 19.3 >< 14.4, 19.8 >< 14.5 bis 20 >< 14.4, 20 >< 14.5, 20.2 >< 14.8 mm, ein Gelege in Dr. Rey’s Sammlung mißt fast ohne Schwankung 20 >< 14.5, Gewicht 127 mg. 466. Motacilla citreola citreoloides (Gould). ? Budytes eitreoloides llodgson, in Gray’s Zool. Mise., p.83 (1844— nomen nudum!) Budytes eitreoloides Gould, B. Asia IV, Taf. 64 (1865-- ex Hodgson nom. nud. — N.-Indien). Budytes eitreola var. melanota Sewertzoff, Turkest. Jevotn., 2. 67, 139 (1873). Unterscheidet sich von M. e. eitreola dadurch, daß das alte © im Frühling den ganzen Rücken vom Hinterhalse an bis zu den Schwanz- decken tief kohlschwarz hat. Im Winterkleide ist die Oberseite grau, etwas dunkler, als bei M. ec. eitreola. Die Jungen im Herbste sind denen von M. e. eitreola so ähnlich, daß man einzelne Stücke nicht immer unterscheiden kann, aber im allgemeinen sind die von eitreoloides oben etwas bräunlicher, bei etwas dunkleren Federwurzeln, die von eitreola etwas heller, etwas mehr: aschgrau, bei etwas lichteren Federwurzeln. M. e. eitreoloides scheint. eine südlichere Gebirgsform von M. e. eitreola zu sein. Sie brütet augenscheinlich vom Altai bis zu den nördlichen Ab- hängen des Himalaya und Kaschmir, also vorzugsweise in Thibet, westlich wohl nur bis Ost-Persien. Genauere Kenntnisse über die Brutgebiete von M. e. eitreola und citreoloides sind noch sehr erwünscht. Wurde in Kaschmir im Mai brütend gefunden. Die 4 Eier waren hellgrau mit oeraubraunen und und mattgrauen Flecken und maßen 24 ><18 mm (Oates). 467. Motacilla boarula boarula 1. Schwefelgelbe oder Gebirgs-Bachstelze. Motacilla boarula Linnaeus, Mantissa Plantarum, p.527 (1771— Habitat in Kuropa: Sueeia. — L.’s Beschreibung kann nur auf diese Art bezogen werden, obwohl er Citate und Biologisches verwechselte). Motacilla grisea P. L. S. Müller, Natursystem Suppl., p.175 (1776— Ex Edwards, Gleanings Nat. Hist. (V), Taf. 259. — Müller gibt als Heimat irrtümlich Amerika an. Edwards sagt aber ausdrücklich, daß der von ihm abgebildete Vogel bei London geschossen sei). Motaeilla sulphwrea Bechstein, Gemeinn. Naturg. Deutschl. Ill, p. 459 (1807 — „Kuropa und Asien [err.|... In Deutschland nicht selten und in Thüringen gemein.“ Als typ. Fundort betrachten wir Thüringen). Motaeilla cinerea Leach, Syst. Cat. Indigen. Mamm. & B. Brit. Mus. p. 22 (1816— nomen nudum!) Motaeilla montium Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.845 (1831— deutsche (Gebiree). Motaeilla lunulata Prevost & Des Murs, in Lefebvre, Voy. Abyssinie, Atlas Zool. Taf. VII, Unterschrift (1845). Motacilla ophthalmica Des Murs & Prevost, in Lefebvre, Voy. Abyssinie, Hist. Nat. Zoologie (VI), p.94 (1845— „dans le Choho, ä Tscheleukote*). Motacilla Lindermayeri Brehm, Isis 1845, p. 341 (Griechenland). Motacilla montana und rivalis-Brehm, Vogelfang, p.143 (1855— Deutschland). Motaeillidae. 299 ? Motacilla boarula canariensis Hartert, Nov. Zool. 1901, p. 322, A. d. Wanderj, e. Nat., p. 103 (Tenerife. — Als ich diese Form beschrieb, hatte ich nur wenige Stücke, die z. T. schlecht präpariert waren. Die von mir behauptete Reduktion des Super- eiliar- und Wangenstreifs ist lediglich der schlechten Präparation der Kopf- seiten der Typen zuzuschreiben. Mit M.b. schmitzi ist die canarische Form keineswegs identisch. ich kaun aber keine brauchbaren Merkmale finden, sie von der europäischen Gebirgsbachstelze zu unterscheiden. Die Ohrdecken sind nur bisweilen, die Oberseite durchaus nicht dunkler; die Größe variiert. Bemerkenswert ist eventuell die Lebhaftigkeit der gelben Unterseite, die Häufigkeit prachtvoll schwarzkehliger Stücke. Der Lauf ist meist nur 20 mm lang. Die «drittletzte Steuerfeder hat last immer einen oft sehr breiten schwarzen Innensaum, der nur bei 2 von 18 verglichenen Z fehlt, und ist bisweilen zur Hälfte und großenteils schwarz. Letzteres wäre vielleicht eine Eigentümlichkeit der Canaren-Form, ist aber auch variabel). Enel.: Grey Wagtail. Franz.: Bergeronnette jaune, Hochequeue boarule. Italien: Ballerina gialla. Schwed.: Gräärla. Jad. Frühjahr: Oberseite aschgrau in frischem Gefieder, mit grün- lichem oder olivengelblichem Schimmer auf Kopf und Rücken, Oberschwanz- decken olivengelb, die seitlichen fast rein gelb. OÖhrdecken etwas, aber meist nicht viel dunkler, als der Oberkopf, schmaler Supereciliar- und etwas breiterer Wangenstreif weiß. Schwingen schwarzbraun, Armschwingen an der Basis (fast zur Hälfte) weiß, innere (verlängerte) mit breiten, in der Brutzeit sich abnutzenden, gelblich-grau-weißen Außensäumen. Die dritt- letzte Armschwinge so stark verlängert, (dab sie oft über die längsten Hand- schwingen hinausragt. Steuerfedern schwarzbraun, das mittelste Paar an den Außenfahnen deutlich, die nächsten nur sehr schmal olivengelblich gesäumt. Auberstes Steuerfederpaar ganz weiß, nur bisweilen der Schaft nahe der Wurzel braun; vörletztes Paar mit ganz weißer Innenfahne und weiber Spitze der Aubenfahne, deren größter Teil schwarzbraun ist; drittletztes Paar wie das vorletzte, aber manchmal mit schmalem braunem Streif in der Mitte der Innenfahne, äußerst selten mit breitem solchen Streif oder gar einem großen Teile der Innenfahne schwärzlich. Ganze Kehle bis an den Kropf schwarz, die Federn in frisch vermausertem Zustande mit schmalen weißen Endsäumen. Übrige Unterseite gelb, an den Unterschwanz- decken am lebhaftesten, Seiten etwas olivengrau angeflogen, Bauchseiten mehr weißlich. Achselfedern und Unterflügeldecken weißlie hgrau. Schnabel schwarz, Iris dunkelbraun. Füße dunkel bräunlich fleischfarben oder lebhaft hellbraun. Flügel 80—85, Schwanz 95—105, Lauf etwa 20—22, Schnabel etwa 11.5—12.5 mm. Die Kehle ist nicht immer rein schwarz, sondern oft mit ganz oder teilweise weißen Federn gemischt; es scheint, dab die ganz schwarzkehligen Stücke die ältesten sind. Oad. wie das Jad., aber etwas kleiner, die” Kehle weiß oder schwarz und weiß gefleekt, die Unter- seite etwas blasser gelb und die Kropfgegend mit gelbbraunem Anflug. Herbstkleid der C: Kehle weiß oder weiblich, Vorderbrust bräunlich, Mitte des Unterkörpers sehr hell, fast weißlich, Bauch und Unterschwanz- decken gelb, letztere am lebhaftesten; Superciliarstreif hellbräunlich, Ohr- decken wie Oberkopf, meist hellbräunlich oder weißlich gemischt. Oo wie C, nur etwas weniger lebhaft und kleiner. Erstes Jugendkleid: Oberseite hräunlich aschgrau, Kehle weiblich rahmfarben, Kropfgegend und Brust bräunlich rahmfarben, nach dem Bauche zu weißlich, Unterschwanzdecken zitronengelb. — Die schwarze Kehle wird dureh Mauser erlangt, aber die 300 Motaeillidae letztere findet etwas unregelmäßig, meist schon früh in den Wintermonaten statt. Nach C. L. Brehm werden auch die inneren (verlängerten) Arm- schwingen ein zweites Mal vermausert, was mir aber nur ausnahmsweise der Fall zu sein scheint. Brutgebiet: Europa vom südlichsten Schweden bis im die Mittelmeer- länder und vom Westen (Irland, Großbritannien, Spanien und Portugal) bis zum südlichen Ural, Canaren und Atlasgebirge. Als Bewohner bergiger und hügeliger Gegenden im ebenen Tieflande fehlend oder nur auf dem Zuge vor- kommend. —- In den nördlicheren Teilen ihres Wohngebietes Zugvogel. der in Nord-Afrika, südlich in geringer Anzahl bis Senegambien und Britisch-Ostafrika, überwintert. Die Gebirgsbachstelze lebt zur Brutzeit nur im Hügel- und Berglande, wo sie in der Nähe schnellfließender Bäche, in Mauerlöchern, unter überhängenden Ufern, in Felsen- und Erdlöchern, besonders gern unmittelbar neben kleinen Wasserfällen, Schleusen, Wehren usw. nistet. Das Nest ist ein unordentlicher Haufen von dünnen Reisern, Moos, Würzelehen, Halmen und Blättern, in dessen Mitte sich ein weich und reichlich mit Haaren ausgelegter halbkugelförmiger Napf findet. Das erste Gelege von 4—6 Eiern findet man in Europa im April, in der Regel ein zweites von meist nur 4 Biern im Juni und Juli. Die Eier ähneln denen von M. flava außerordentlich (obwohl die Gebirgsbachstelze in ihrem Bau viel näher der Gruppe von M. alba steht), sind aber meist etwas heller und gelblicher, sehr selten rötlich und noch seltener so stark gefleckt, daß sie denen von M. alba ähneln. 61 Exemplare in Rey’s Sammlung messen von 18><14.4 und 19.7 ><13.1 bis 19 >< 14.5 (Durchschnittsmab), 19 ><15 und 20.4>< 14.3 mm. Gewicht 114 mg. — Nahrung Insekten. Lockton meist im Fluge ausgestoßen, dem von M. alba ziemlich ähnlich, ein scharfes ziss-si, Gesang unbedeutend, aus den Locktönen zusammengesetzt. Jeder Beobachter ist von der Anmut dieser Vögel entzückt. 468. Motacilla boarula melanope Pall. Motacilla Melanope Pallas, Reise d. versch. Prov. Russ. Reichs III, p. 696 (1776— „In Daouria circa ripas glareosas“). Motacilla bistrigata Raffles, Trans. Linn. Soc. London XIII, p.312 (1820 — Sumatra. Beschreibnng nicht gut). Motacilla xanthoschista Hodeson, in Gray’s Zool. Mise., p.83 (1844— Nepal; nomen nudum!) Pallenura javensis Bonaparte, Consp. Av. 1, p.250 (1850— nomen nudum!) Calobates melanops Ball, Stray Feathers 1874 p.416 (? Schreibfehler). Budytes Novae Gwineae Meyer, Sitzungsber. Isis, Dresden 1875, p. 74 (Arfakgebirge in Neuguinea). Wie M.b. boarula, aber der Schwanz ist kürzer und mibt nur etwa 85-95 mm. Die äußerste Steuerfeder hat sehr oft etwas braun in der Mitte des Schaftes, die vorletzte oft etwas braun am Innensaume und die drittletzte fast immer mehr oder weniger schwarz am Innensaume. Die Verbreitung dieser sehr wenig ausgebildeten und an einzelnen Stücken nicht festzustellenden Subspezies ist nicht leicht anzugeben, es scheint aber, daß sie vom Ural und Kaukasus durch Sibirien bis Kamtschatka und zu den Kurilen reicht, aber nicht nördlich des 64. Grades geht. — Als Wandervogel durchzieht sie die südlicher gelegenen Länder und geht nach Indien und bis zu den Andamanen, den großen und kleinen Sunda-Inseln, Celebes, Molukken, Neuguinea, Hainan, Formosa. Motaeillidae. 301 469. Motacilla boarula schmitzi Tschusi. Motaeilla boarula schmitzi Tschusi zu Schmidhoffen, Orn. Jahrb. XI, p. 223 (1900— Madeira). Unterscheidet sich auf den ersten Blick von M. b. boarula durch dunklere, schieferfarbene Ohrgegend, schwarze Zügel, mehr oder minder verdüsterte, weniger deutliche Supereiliar- und Wangenstreifen und dunkler graue Ober- seite. Die drittletzte Steuerfeder neigt zu dunkler Färbung, fast immer hat sie einen breiten schwarzen Innensaum (sehr selten ist die Innenfahne ganz weiß) und ist oft zur Hälfte oder fast ganz schwarz. Das Gelb der Unterseite ist bei alten 9 meist sehr lebhaft, die Kehle sehr schön schwarz. Qad. mit sehr viel ‚Schwarz an der Kehle. Schon die Nestjungen sehen dunkler aus als die von M. b. boarula. Standvogel auf Madeira und den Azoren. \ 470. Motacilla alba lugubris Temm. Motaecilla lugubris Temminck, Man. d’Orn. I, p.255 (1820— ex Pallas M.S. — Partim! Temminck spricht von Stücken die ihm von Pallas’ aus Rußland [gemeint ist Sibirien] gesandt wurden und solchen aus Frankreich, Egypten, der Krim und Ungarn! Einige dieser Fundorte sind zweifelhaft, Pallas Vogel war sicher nicht unsere Form, sondern wohl lugens. Da die Beschreibung auf die englische Bachstelze paßt und der Name allgemein angenommen ist, sollte er beibehalten werden.). Motaeilla Yarrellii Gould, B. Europe „List of Plates“ in Bd. II. p.2 (1837— Groß- britannien). Motacilla Algira Selys-Longchamps. Naumannia 1856, p.391 (dem Namen nach zu schließen aus Aleier). Enngl.: Pied Wagtail. Unterscheidet sich von M. a. alba im Sommer durch die ganz schwarze Oberseite, dunklere (schieferfarbene) Körperseiten und schwarze Flecke an den Seiten der Vorderbrust. Flügel durchschnittlich, aber nicht immer, 2—3 mm länger. Das © ist etwas kleiner, der Rücken ist nicht so rein schwarz, sondern mehr dunkel schieferfarben oder fleckig. Die Jungen sind oben etwas dunkler, als die von M.a. alba, im Winterkleide ist die Ober- seite grau, aber viel dunkler, als bei M. «a. alba. Bisweilen erhalten (? jüngere) Stücke auch im Frühling keinen ganz schwarzen Rücken. Sie werden dann für M.a. alba gehalten, und ich glaube, daß die Fälle des Brütens dieser letzteren in Großbritannien seltener sind, als man glaubt, da die Erlegung und Untersuchung der Paare manchmal ergeben würde, daß es sich nicht um reine alba oder nur um aberrante /ugubris handelt. (Vergl. unter Nr. 471.) Das Brutgebiet von M. a. lugubris sind die britischen Inseln, aber auf St. Kilda und den Shetlands ist sie nur gelegentlicher Gast. Außerdem brütet sie in sehr geringer Anzahl nahe der Küste im westlichsten Holland, Belgien und nordwestlichen Frankreich. — Sie wird nicht selten im süd- westlichen Schweden beobachtet, wo man ihr Brüten auch vermutet hat (?), in Dänemark und häufig auf Helgoland. Aus den nördlicheren Teilen Grob- britanniens und Irlands zieht sie im Winter fort und überwintert in Süd- Frankreich, Portugal, Spanien und Marokko. Man hat behauptet, dab sie 302 Motaeillidae. in Portugal und Spanien brüte, was aber zu bezweifeln ist. Im südlichen und mittleren England Standvogel. Lebensweise und Fortpflanzung wie die von M.a. alba. Zwei Bruten sind die Regel, die ersten Gelege findet man gegen Ende April. Nester nicht selten in den verlassenen Nestern andrer Vögel (Zoologist 1904, p. 421). Eier wie die von M. a. alba. —4+71. Motacilla alba alba IL. (Fig. 50.) Weiße Bachstelze. Motaeilla alba Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.185 (1758— „Habitat in Europa.“ Als typische Lokalität betrachten wir Schweden, nach dem ersten Zitat: Fauna Suecica 214). Motacilla einerea (melin, Syst. Nat. I, p. 961 (1788—- ex Brisson. Buffon & Latham. — Hab. in Europa). Motacilla Albeola Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 506 (1827— Partim: „Per universam Rossiam et Sibiriam, ut in Europa omni ...“ Neubenennung von Linne’s M. alba). Motacilla septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutsch., p. 347 (1851— „Sie lebt vom nördlichen Deutschland bis Island hinauf“). Motacilla syWwestris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 348 (1831— Nadel- wälder Deutschlands). Motaeilla brachyrhynchos Brehm, Handb. Nature. Vög. Deutschl., p.348 (1831— „Sie scheint östlich von Deutschland zu wohnen, kommt bei Wien vor, und erscheint hier sehr selten auf der Wanderung“). Motaeilla gularis Swainson, B. W.-Afriea II, p.38 (1837-- Senegal). Motacilla Brissoni Macgillivray, Manual of Brit. Orn. I, p. 160 (1840-—- Umbenennung von Linne’s M. alba). Motacilla alba nigromaculata Zander, Naumannia 1851, 4. p.13 (exp. 11 — Mecklenburg). Motaeilla cervicalis Brehm, Vogelfang, p.143 (1855— „Ungarn und Deutschland“). Motaeilla faseiata Brehm, Vogelfang, p. 143 (1855 — Galizien). - Motaeilla major, pratorum Brehm, Naumannia 1855, p.280 (nomina nuda!). Motaeilla alba minor, cervicalis alticeps, planiceps und pratorum A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866— nomina nuda!). Engl.: White Wagtail. Franz.: Lavandiere, Hochequeue grise. Ital.: Ballerina. Schwed.: Ringärla, Sädesärla, Linärla. Sad. Frühling: Stirn und Scheitel bis über die Augen, Zügel, Ohr- decken und breiter Streif an den Halsseiten weiß. Hinterkopf etwa von der Mitte des Scheitels und Genick glänzend schwarz. Rücken, Bürzel, Schulterfedern und kleine Oberflügeldecken grau, Öberschwanzdecken schwarzgrau, die längsten schwarz mit grauen Säumen. Kinn, Kehle und Kropf glänzend schwarz. Brust und übriger Unterkörper, Unterschwanz- und Unterflügel- decken weiß, Brust- und Körperseiten gräulich. Mittlere Oberflügeldecken grauschwarz mit weißen Spitzen, große grauschwarz mit breiten weißen End- und Außensäumen, Handdecken und After- flügel schwarzgrau. Schwingen schwarzbraun mit weißen Innen- und schmalen weißgrauen Außensäumen, die inneren (verlängerten) mit breiten weißen, nach dem Schafte zu bräunlich verwaschenen Außensäumen. Steuerfedern schwarz, mittelstes Paar mit schmalem weißen Außensaum, äußerstes weiß mit Figur 50. Motaeillidae. 303 schwarzem Innensaum, vorletztes weiß mit etwas breiterem schwarzen Innen- saum und ebensolcher Basis. Schnabel schwarz, Füße braunschwarz, Iris braun. Flügel etwa 87—-90, selten bis 93, Schwanz etwa 86—91, Lauf etwa 22—24, Schnabel etwa 13 mm. Im Herbst-(Winter-)Kleide ist die Kehle weiß, über die Kropfgegend zieht sich ein breites schwarzes, halbmondförmiges Band, das Schwarz des Oberkopfes ist meist nicht rein, sondern durch breite graue Säume verdeckt, jüngere Vögel haben Hinterkopf und Genick schmutziggrau. © wie ©, nur etwas kleiner, Flügel etwa 5—7 mm kürzer, der Rücken eine Schattierung bräunlicher, das Weiß des Vorderkopfes oft grau gefleckt, das Schwarz des Hinterkopfes meist grau gemischt, aber nicht immer. Die O0, denen diese graue Mischung fehlt, sind wahrscheinlich sehr alte Vögel. Im ersten Jugendkleide ist die ganze Oberseite vom Schnabel an bräunlichgrau, das Kropfband dunkelbraun, das Weiß der Unterseite mit gelblichem Anflug. Das Schwarz des Hinterkopfes variiert an Ausdehnung und reicht manchmal bis auf den Oberrücken hinab. Brehm nannte solche Stücke cervicalis, es sind aber nur Aberrationen. Es kommen aber auch Stücke mit dunklerem und schwarz-gemischtem Rücken vor. Solche bei Renthen- dorf erlegte Exemplare nannte Brehm yarrellü (lugubris). Bei der Mehr- zahl der von Brehm so bezeichneten Stücke sehe ich keinen Grund ein, sie von M. a. alba zu trennen. Zwei derselben sind allerdings auf dem Rücken fast (aber lange nicht ganz) schwarz. Sie sind als © bezeichnet und am 20. März 1854 und am 4. April 1837 erlegt. Man könnte sie für lugubris (= yarrellüi) halten, aber ich erachte sie für Aberrationen, denn es sind anscheinend alte Vögel, und um diese Zeit sind solche in England schon mehr schwarz, auch sind die bei Zugubris in sonst gleichem Gefieder schwarzen Flecke an den Seiten der Vorderbrust ganz grau. Solche An- näherungen einer Subspezies an die andre kommen mitunter auch fern von den Grenzgebieten vor, ohne etwa Bastarde zu sein. Brutvogel in Europa, von Island und dem nördlichen Skandinavien bis zum Mittelmeer, im Osten bis zum Ural, im äußersten Westen (England) durch M. a. lugubris ersetzt. In England und Schottland vereinzelt nistend, aber nicht regelmäßig und bisweilen mit Zugubris gepaart. (Vergl. unter Nr. 470). Auf Jan Mayen und in Süd-Grönland wahrscheinlich nur eine ausnahmsweise Erscheinung. — Uberwintert in Afrika, im Westen südlich bis Haussaland und Niger, im Osten bis British Öst-Afrika, berührt aus- nahmsweise die Azoren, häufig Madeira und die Canaren. Uberwintert auch vereinzelt im westlichen Deutschland. Die weiße Bachstelze ist an allen möglichen Orten zu finden, zumeist aber wo Weiden stehen, an Brücken, Mühlen, Wehren, Bachufern, in Dörfern und Gärten, auch auf freien Schlägen im Walde, wo Holzhaufen ihnen Gelegenheit zum Nisten bieten. Lockstimme ein hohes, dünnes, ziemlich scharfes, zweisilbiges ziuitt, ziuwiss, zississ. Gesang zwitschernd, wie aus den Locktönen zusammengesetzt, wenig auffallend. Nahrung Insekten. Nest in allen möglichen Löchern an Gebäuden, Mauerwerk, Felsen, Erddämmen, in Reisighaufen, Holzklaftern, Kopfweiden und andern hohlen Bäumen, in Bretterhaufen, unter Dächern. Das Nest selbst ist ein wirrer Haufen aus Reisern, Heu, Moos, Würzelchen und Blättern, der halbkugelförmige Napf mit Federn ausgelegt. Die Eier der zwei Bruten findet man vom April bis Juli, ausnahmsweise bis in den August, Gelege 5—6, seltener 7 Eier. Die Eier erinnern etwas an Sperlingseier; sie sind bläulichweiß, gräulichweiß oder hellgelb-bräunlichweiß mit 304 Motaeillidae. feinen dunkelgrauen Punkten übersät oder gröber braun gefleckt, mit hellaschgrauen Schalenflecken. Maße nach Rey von 21.5 >= 15 und 20 >< 16.2 bis ee 15, im Durch- sehnitt 20.5 >< 15.1 mm. Mittleres Gewicht 136 mg. 472. Motacilla alba dukhunensis Sykes. Motacilla Dukhunensis Sykes, Proc. Zool. Soe. London 1832, p. 91 (Dekkan, Indien). Motaeilla alba L. var. orientalis Zarudny et Korejew, Orn. Monatsber. 1905, p. 130 (Nördl. Turkestan). Von M.a. alba durch die heller graue Oberseite und ausgedehnteres Weiß auf den Flügeln zu unterscheiden. In der Regel nimmt das Weib fast die ganzen Außenfahnen der mittleren und großen Oberflügeldecken ein, sodaß diese ganz weiß erscheinen, einzelne Stücke aber haben kaum mehr Weiß auf den Flügeln als typische alba, die ja auch hierin einiger- maßen variiert. Das Brutgebiet scheint West-Sibirien bis zum Jenissei und Altai zu umfassen und sich südlich bis zum nördlichen Kaukasus und Nord-Turkestan zu erstrecken. — Wandert durch Turkestan und überwintert in Indien, in geringer Anzahl auch weiter nördlich, wie z. B.,, nach Radde, im südlichen Kaukasus. Die Fortpflanzung und liebensweise dieser und andrer verwandten Formen gleicht der von M. a. alba. 473. Motacilla alba baicalensis Swinh. Motacilla baicalensis Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1871, p.363 (Eastern Asia). Motacilla baicalensis var. temporalis Swinhoe, 1. e. (Trans-Baikal. Varietät, bei der eine schwarze Linie vom Schwarz des Hinterkopfes zum hinteren Augen- rande zieht). Gleicht M. a. dukhunensis, aber die obere Kehle bleibt auch im Frühling und Sommer weiß, das schwarze Kropfschild bleibt mindestens einen cm vom Unterschnabel entfernt. Das Winterkleid scheint nicht sicher von dem von M. a. dwihunensis unterscheidbar zu sein. Brütet im mittleren Ost-Sibirien,- von der oberen Lena (Gigalowa) durch Transbaikalien (Daurien). Genaue Grenzen weder nach Norden und Süden, noch nach Osten und Westen festgestellt. — Uberwintert im mittleren China. 474. Motacilla alba leucopsis Gould. ? Motacilla Alboides Hodgson, Asiat. Researches XIX, p. 191 (1836— partim! Hodgson vermengte leucopsis und hodgsoni so, daß sein Name Bu In sicher gedeutet werden kann). Motacilla leucopsis Gould, Proc. Zool. Soc. London 1837, p. 78 (Indien). Motacilla alba, var. paradoxa (non Brehm!) Schrenck, Reise Amurland, Vög. p. 341, Taf. XI, fig. 2 (1859— Amurland: Nertschinsk und Südlicher Amur). Motacilla felic Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1870, p.121, 122, fig. 1 (Canton bis Schanghai). Motacillidae. 305 Motaeilla felix var. sechwenensis- Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1870, p. 122, fig. 2, 123, (Szetschwan). Motaeilla franeisei Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1870, p. 123 (Szetschwan). Motaeilla frontata Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1870, p.129 (Amoy).') Ad. wie M. a. baicalensis, aber die ganze Oberseite nicht grau, sondern glänzend schwarz; Ohrgegend rein weiß, Oberschwanzdecken mit weißen Außensäumen, mittlere und große Serie der Oberflügeldecken größtenteils weiß, oberer Teil der Kehle weiß, Schwingen dunkler, als bei M. a. alba und. ihren graurückigen Verwandten, fast schwarz, aber mit sehr breiten rein weißen Innen- und rein weißen Außensäumen. Außeres Steuerfeder- paar bei ganz alten 9, ganz oder fast ganz weiß. dad. Flügel etwa 92— 96 mm, © etwas kleiner. Im Winterkleide ist die Oberseite, mit Ausnahme des Hinterkopfes und Nackens, nicht so rein schwarz, sondern durch graue Federränder und Federwurzeln mit grau gemischt, nur selten finden sich Stücke, die fast rein schwarz sind (augenscheinlich sehr alte), während andre, anscheinend junge Exemplare, oben ganz grau, oder nur wenig mit schwarz gemischt sind. Größe etwa wie die von M. a. ocularis. Brutgebiet: Amurland, Mandsehurei, östliche Mongolei bis nach N.W.- China und zum nordöstlichen Tibet (Chuanche, Ganssu, Kukunor). — Wandert im Winter nach Süd-China, Formosa, Hainan, Cochinchina, Birma, Assam, westlich bis Nepal und Mirzapur, auch bisweilen bis nach den An- damanen. Nach Przewalski ist die Lockstimme anders als die von M.a. alba und M. a. personata. Die Eier (Kuku-Nor) gleichen ganz denen von M.a. alba, nur sind sie vielleieht im Durchschnitt eine Kleinigkeit größer (21.2><15.8 mm und sogar noch etwas größer). 475. Motacilla alba subpersonata Meade-Waldo. (Fig. 51.) Motacilla subpersonata Meade-Waldo, Bull. B.O. Club XII, p. 27 (1902— Wad Moorbey, mittleres Marokko); Ibis 1903, p.208, fig. 11a; 1905, p. 98, fig. 10. Jad. Oberseite mindestens so hellgrau wie bei M. a. alba, das Schwarz des Hinterkopfes reicht bis an den Hinterhals, in der Mitte des Kopfes etwas weiter nach vorn, soweit wie der vordere Augenrand. Durch das Auge zieht ein schwarzer Strich, wie bei M. a. ocularis, das Schwarz der Kehle zieht in breitem Streifen über den hinteren Teil der Ohrdecken zu diesem Strich hinauf, der wieder mit dem Schwarz des Hinterkopfes in Verbindung steht. Hinter dem schwarzen Verbindungsstreifen steht an den I Figur 51. (Etwa !/; nat. Gr.) .. 4) Zweifelhaft bleibt: Motaeilla luzonensis Scopoli, Del. Faun. et Flor. Insubr. II, p:95 (1786— ex Sonnerat, Voy. Nouv. Guin. 1766, p. 61, Taf. 29: „Bergeronette ä collier de lisle de Lucon“. Man hat den Namen vielfach auf M. a. lewcopsis bezogen, was aber nicht richtig ist, denn diese hat kein Kleid mit grauem Rücken und ganz weißer Kehle, bei dem das Schwarz des Oberkopfes mit dem Kropfbande zusammen- hängt. Daß Scopoli, der lediglich aus Sonnerat schöpfte, die Beschreibung falsch wiedergab, berührt den von ihm gegebenen Namen nicht. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 20 306 Motaceillidae. Halsseiten ein großer weiber, bisweilen etwas. schwarz gemischter Fleck. Die Säume der mittleren und großen Oberflügeldecken sind eine Spur weniger rein weiß, mehr gräulich, als bei M. a. alba. Das erste Jugendkleid wie das von M. a. alba, nur die Ohrdecken dunkler. Wir kennen diese Form bisher mit Sicherheit nur vom Oum-R-biah (Wad Moorbey), von der Mhoiwla, eine Tagereise von Mazagan, und weiter stromaufwärts, wo sie Standvogel zu sein scheint. 476. Motacilla alba persica Blanf. Motacilla personata Gould, var. Persica Blanford, Kastern Persia Il, Zool. & Geol., p- 232 (Persisches Hochland. Typus von Niriz, östlich von Schiraz). Abbild. (Köpfe): Cat. B. Brit. Mus. X, Taf. V, Fig. 5, 6. Ein merkwürdiges Bindeglied zwischen M. a. alba und M. a. personata : die Ohrdecken sind weiß wie bei alba, das Schwarz des Genickes und das des Kropfschildes fließen zusammen wie bei personata, doch zeigen sich an den Halsseiten mehr oder minder weiße Federn. Die Form scheint variabel zu sein und wir wissen über ihre Verbreitung noch sehr wenig. Flügel etwa 93 mm, also länger als bei alba. Nistet nach Blanford in den Gebirgen von Farsistan (Niris und Sarjan, östlich von Schiras) und bei Karman in Südost-Persien. DaB sie im Kaukasus vorkommt, ist höchst unwahrscheinlich, ebenso Blanford’s Angabe, daß „M. alba“ (richtiger M. a. dukhunensis) in derselben Gegend wie persica brüten soll! 477. Motacilla alba personata Gould. (Fig. 52.) Motacilla personata Gould, B. Asia IV, Taf. 65 (1861— Indien). Motacilla -Cashmeriensis Brooks, Proc. As. Soc. Bengal 1871, p. 210 (nicht 289), (Kaschmir). Abb.: Dresser, B. Eur. Taf. 663; der Köpfe: Cat. B. Brit. Mus. X, Taf. V, 3 und 4. Unterscheidet sich von den vorhergehenden Formen durch die große Ausdehnung des Schwarz an den Kopf- und Halsseiten: Die ganze Ohr- gegend ist schwarz; diese Farbe zieht von der Schnabelwurzel dieht unterm Auge hin, nur den Vorderkopf bis in die Scheitelmitte und einen höchstens 1 em hinter dem Auge in spitzem Winkel endigenden weißen Streif freilassend.. An den Halsseiten ist das Schwarz des Vorderhalses mit dem des Genickes breit verbunden. Die mittleren Flügeldecken sind fast ganz, die groben so aus- gedehnt weiß, daß von den schwärzlichen Feder- teilen nichts zu sehen ist. Die Farbe der Ober- seite ist bald reiner und lichter grau, bald etwas dunkler, bisweilen etwas durch schwarze Feder- Figur 52. ränder verdüstert. Im Herbst-Kleide sind die Ohrdecken ebenfalls schwarz, aber der Ober- kopf nur auf der Scheitelmitte und an den Seiten schwärzlich, in der Mitte dunkelgrau oder gemischt; Kinn und Kehle schwarz mit weißen Flecken, oder weiß mit einigen schwarzen Flecken, denn die Federn sind dort weib mit mehr oder minder ausgedehnten schwarzen Spitzen. Auch das erste Motaeillidae. 307 Jugendkleid ist schon leicht kenntlich, denn Kinn und Kehle bis an den Kropf sind aschgrau, während die Kehle bei alba, dukhunensis und bazealensis weiß ist und sich nur auf dem Kropfe ein graubraunes Band befindet. Der weiße Streif hinter dem Auge hebt sich scharf von den dunkelgrauen Ohrdecken ab, die Flügel zeigen viel mehr weiß als bei jungen M. a. alba. Flügel alter 5 92—-96, bisweilen aber bis 100, 102, 102.5 mm. Die größten von Nord- und Ost-Persien (Sarudny). Junge Vögel erlangen ihr Alterskleid wahrscheinlich erst im zweiten Jahre. Brutgebiet: Turkestan, von Transkaspien bis zum Altai und Südende des Baikal-Sees, am Nordende des Chotan Tagh, in den Oasen Nija, Keria und Ssampula, südlich bis in das nördliche Kaschmir, Afghanistan, Nord- und ÖOst-Persien, wo sie aber nicht mehr. häufig zu sein scheint. — Winter- vögel in Indien, ostwärts bis Calcutta, südlich bis Belgaum. Nest unter Steinen, in Baumlöchern oder zwischen Wurzeln und dergl., Eier wie die von M. a. alba. 478. Motacilla alba hodgsoni Blyth. ? Motaeilla Alboides Hodgson. Asiatic Researches XIX, p. 191 (1836— partim! Da Hodgson hodgsoni und leucopsis vermengte, kann sein Name nicht sicher gedeutet werden). Motacilla hodgsoni Blyth, Ibis 1865, p.49 (Erste Beschreibung! Hodgson 1844 u. a. m. ist nomen nudum. — Nepal und Sikkim). Motaeilla personata var. melanota Sewertzow, Turkest. Jevotn., p. 67, 139 (1873-— Turkestan. Russisch!) Abbild. (Köpfe): Cat. B. Brit. Mus. X, Taf. V, Fig. 1, 2. Im Sommergefieder ganz wie M. a. personata, nur dab die Oberseite von der Mitte des Oberkopfes bis auf den Schwanz schwarz anstatt grau ist. Die Oberschwanzdecken haben weiße Außensäume, das seitliche Steuer- federpaar ist ganz weiß oder weiß mit schmalem schwarzen Innensaum. Das Herbst-(Winter-)Kleid gleicht dem von M. a. personata, nur ist das Grau der Oberseite meist etwas dunkler und häufig mit Schwarz unter- mischt, ja es kommen Herbstvögel vor (z. B. ein von mir am 20. Oktober in den Patkai-Hügeln südlich des Brahmaputra geschossenes 9), die oben ganz schwarz sind, mit nur wenigen schmalen dunkelgrauen Federrändern ; dies sind wahrscheinlich sehr alte, die ganz grauen jüngere Stücke. — Von M. a. leucopsis im Sommer und Winter durch die schwarzen Öhrdecken und im Sommer durch die schwarze obere Kehle unterschieden. Das Brutgebiet scheint das südliche Tibet und die Nordabhänge des Himalaya zu sein, östlich von Kaschmir. Die genauen Grenzen des Brut- bezirkes sind nicht bekannt. — Überwintert in den Hügelländern am Fuße des Himalaya, in Assam, Manipur, Birma und Tenasserim, vereinzelt in den Ebenen Indiens. Nistweise und Eier wie die der andern alba-Formen. —479. Motacilla alba ocularis Swinh. Motacilla ocularis Swinhoe, Ibis 1860, p.55 (Amoy in China). Abbild. Turner, Contr. N. A. Alaska Il, Taf. XI; Köpfe: Cat. B. Brit. Mus. X, Tal: TV, 5,6 20* 308 Motaeillidae. Ad.: Kenntlich zu allen Jahreszeiten an dem reinschwarzen Strich, der von der Sehnabelwurzel zum Auge und vom Auge nach den Hals- seiten hinzieht. Das Schwarz der Kropfgegend zieht sich im Frühlings- kleide die ganze Kehle entlang, verengt sich aber an dem oberen Teil derselben etwas, und das Kinn zeigt meist einen kleinen weißen Fleck oder einige weiße Federwurzeln. Rücken immer grau. Flügel mit ebenso- viel Weiß wie bei M. a. personata. Im Winterkleide ist der Hinterkopf bei ganz alten Vögeln auch schwarz, die ganze Kehle aber rein weiß, nur die Kropfgegend mit schwarzem halbmondförmigen Fleck. Juv. Ganze Oberseite hell bräunlichgrau, Kehle im ersten Gefieder mit gelblichem Anflug und schwarzgrauen Schatten, Kropfgegend mit bräunlichgrauem Fleck. Brutvogel im Nordosten Sibiriens, von der Tschuktschen-Halhinsel bis zur oberen Lena, vielleicht auch noch etwas weiter westlich. — Zieht durch Kamtschatka, Daurien, Amurland, die östliche Mongolei und Mandschurei, berührt gelegentlich Korea, Askold, die Bering-Insel, erscheint ausnahms- weise auf den Aleuten und im nordwestlichen Amerika und überwintert in Siüd-China, Formosa, Hainan, Tenasserim und Birma bis zum Brahmaputra und am Fube des Himalaya. 480. Motacilla alba lugens Kittl. Motacilla lugens „Pallas“ Kittlitz, Kupfertafeln zur Naturg. d. Vög., 2. Heft, p. 16 Taf. XXI, Fig. 1 (1833— Kamtschatka). „Motacilla albeola var. camtschatecae Pall.“ Schlegel, Rev. Crit., p.68 (1844— Kam- tschatka). Motacilla leweoptera Zander, Naumannia 1851, IV, p.14 (ex Brehm MS. — Japan) Motaeilla japonica Swinhoe, Ibis 1863, p.309 (Japan. Swinhoe — vergl. Ibis 1874, p-156 — unterschied nieht zwischen der auf den japanischen Inseln durch- ziehenden lugens und dem dortigen Standvogel, M. a. grandis. Auf keinen Fall aber kann Swinhoe’s Name allein auf letztere bezogen werden). Motaecilla kamtschatica Stejneger, Naturen 1872, p. 182 (Kamtschatka). Motacilla amurensis Seebohm, Ibis 1878, p.345, Taf. IX, (Japan, „Oorogan Island“, Amur. Typus: „Gulf of Abrek in the Sea of Japan“). Motaeilla blakistoni Seebohm, Ibis 1883, p.91 (Typ. Lok. Japan). „Motacilla mutabilis Blakiston“ Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. XV, p.305 (1892 — ex Blakiston M.S., unter den Synonymen von lugens aufgezählt). Abbild. (Köpfe): Cat. B. Brit. Mus. X, Taf. IV, 1—4, Flügel t. e., p. 475—477. Ad. im Sommerkleide: Unterscheidet sich von M. a. ocularis durch ganz schwarze Oberseite, sowie die ganz oder fast ganz weißen äußern Armsehwingen, ist auch etwas größer. Der oberste Teil der Kehle bleibt fast immer etwas weiß, mindestens bleibt ein weißer Kinnfleek. Jüngere Exemplare haben die inneren Armschwingen dunkelbraun mit weiß am Wurzelteile, aber zwischen diesem Stadium und dem mit ganz weißen inneren Armschwingen findet man alle Übergänge. Der Rücken ist bei den Jungen im ersten Gefieder bräunlichgrau, mit schwärzlichem Kropf- bande, nach der ersten Mauser (also im ersten Winter) rein grau mit schwarzem Kropfbande, Kehle etwas schwarz geschuppt. Durch das Auge zieht sich bei allen alten Vögeln ein schwarzer Streif wie bei M. a, oeularıs, wovon das graurückige Stadium im Winter sich fast nur durch etwas größeren Schnabel unterscheiden läßt. Das alte Q gleicht dem J, aber der Motaeillidae. 309 Rücken ist in der Regel nicht so rein schwarz und es ist etwas kleiner. Lauf etwa 25 mm. Eine genauere Beschreibung der verschiedenen Kleider findet sich bei Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p. 474, 478. In diesem Bande sind überhaupt die weißen Bachstelzen mit großer Sorgfalt und staunens- werter Genauigkeit bearbeitet, sodaß neuere Forschungen nur erst wenige Abweichungen von der dort gemachten Darstellung ergeben haben. Noch eingehender sind die Kleider von M. a. lugens von Stejneger in Proc. U. 8. Nat. Mus. XV, 1892 (erschienen 1893) p. 305—312 beschrieben. Flügel Sad. 92—97, Schwanz 92—100 mm. - Brütet in Kamtschatka, auf den Kommandeur-Inseln, Kurilen, Askold und (? nur Nord-)Jesso. — Zugvogel in Ost-Sibirien, der Mandschurei, China, Korea und auf den japanischen Inseln, südlich bis Formosa. Eier wie die von M. a. alba, vielleicht etwas größer. 481. Motacilla alba grandis Sharpe. Motaeilla japonica [non Swinhoe] von Seebohm und mehreren andern Autoren. Motacilla grandis Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p.492 (1885— Japan). Abbild.: Temminck & Schleg., Fauna Japonica Aves, Taf. 25 (unter dem Namen M. lugens). Sad. Oberseite schwarz, nur Stirn und Streif über dem Auge weib- Mittlere und große Flügeldecken ganz weiß. Aubere Armschwingen ganz oder größtenteils weiß. Kehle schwarz, Kinnfleck weiß, das Schwarz die ganzen Halsseiten, Wangen und Ohrdecken (die bei M. a. lugens weib sind!) bedeckend. Nach den Untersuchungen von Sharpe und Stejneger hat nur der junge Vogel einen grauen und erhält schon bei der ersten Mauser einen schwarzen Rücken, nur bei jüngeren Stücken und O mit grauen Federsäumen. Lauf etwa 2.63 mm. Brutvogel (angeblich von Süd-Jesso an) auf den japanischen Inseln . DO, . I) N . . r, T . r bis zu den Riu-Kiu (Lu-Tschu) Inseln. Scheint kein Zugvogel zu sein, Vor- kommen außerhalb Japan’s nicht sicher. Gattung DENDRONANTHUS Blyth 1844. (Dendronanthus Blyth, Ann. & Mag. Nat. Hist. (1) XUI, p. 116 [1844|], Limonidromus Gould 1862). Steht der Gattung Motacilla äußerlich sehr nahe, unterscheidet sich aber wie folgt: Das mittelste Steuerfederpaar ist merklich (etwa 7 mm) kürzer, als die übrigen, verschmälert und dünnschäftig. (Fig.53.) Von den inneren Armschwingen ist nur die drittletzte stark verlängert und bleibt auch immer 6—10 mm von der Flügelspitze zurück. Der Schwanz ist nicht so lang wie der Flügel. Schnabel lang, Kralle der Hinterzehe gekrümmt, höchstens so lang wie die Hinterzehe. 482. Dendronanthus indica (Gm.). (Fig. 53). Motaeilla indica Gmelin, Syst. Nat. I, p. 962 (1788— ex Sonnerat und Latham: Indien). Motaeilla variegata Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XIV, p.599 (1817— „au Cap de Bonne-Esperance [errore ex Levaillant, Ois. Afr. pl. 179!] et au Bengale“). Abbild.: Gould, B. Asia. Taf. 67. 310 Motacillidae. Jad. im Frühling. Oberseite olivengrau, Oberschwanzdecken schwarz- braun. Weißlicher Supereiliarstreif, über dem ein undeutlicher dunkler Schatten ist. Oberer Teil der Ohrgegend wie der Rücken, unterer weißlich mit oliven- grauen Flecken. Kleine Öberflügeldecken wie der Rücken, mittlere und große bräunlichschwarz mit ausgedehnten gelblichweißen Spitzen. Schwingen dunkelbraun, Armschwingen schwärzlicher, alle an der Basis weiß, mit Ausnahme der ersten 3 Handschwingen, die aber an der Wurzel der Außen- fahne einen hellgelben Fleck haben. Die Außenfahne hat außerdem an den Handschwingen einen schmalen gelben Saum, an den Armschwingen einen gelblichweißen Fleck vor der Spitze, die innersten drei Armschwingen haben ausgedehnte olivengraue Spitzen. Die äußersten beiden Steuerfederpaare weib mit bräunlichgrauer Aubßenfahne und ausgedehntem keilförmigen dunkelschwarz- braunen Basalfleck über beide Fahnen. Die nächsten drei Paare schwarzbraun, das mittelste olivengrau. Unterseite weiß, an der Brust mit schwachem gelblichen Schimmer, Seiten olivengrau verwaschen. Kropf mit breitem halbmond- förmigen schwarzen Fleck, der sich in der Mitte in einem kurzen Streif auf die Brust fortsetzt, an den Brustseiten Figur 53. noch ein kurzer schwärzlich olivenfarbener Halbbogen. Unter- flügeldecken gelblichweiß mit olivengrau überlaufenen Spitzen. Iris dunkelbraun, Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel und Beine bräunliech fleischfarben, Zehen etwas dunkler. Flügel 80—83.6, Schwanz etwa 79—82, Lauf etwa 21-22, Schnabel etwa 13 mm. O© nur etwas kleiner, Flügel 2—3.5 mm kürzer. Im Herbstkleide ist die Oberseite etwas gesättigter, mehr bräunlich. Im ersten Jugendkleide ist die Oberseite dunkel oliven- braun mit rostbraunen Federkanten, über dem hell rostgelblichen, breiten Superciliarstreif ein breiter schwarzer Strich; die Schwingen sind dunkelbraun mit weißlichen Außensäumen, Armschwingen mit weißer Basis der Innen- fahne. Unterseite weiblich, Brust bräunlich rahmfarben, Kehle von braun- schwarzem Bande umschlossen; äußerstes Steuerfederpaar weiß mit schwarzem keilförmigen Basalfleck, die andern alle braunsehwarz mit schmalen braunen Außenkanten. Brutvogel in Ostsibirien, auf der Insel Askold (wie weit nach Westen nicht sicher festgestellt, aber vermutlich bis zum Altai) auf Korea und in der Mandschurei. — Überwintert in den westlichen Teilen Indiens, auf Ceylon, den Andamanen, in Malakka, auf den Sunda-Inseln, in Siam, Cochinchina und Süd-China bis Hainan. Die Bewegungen dieses merkwürdigen Vogels sind bachstelzenartig. namentlich auch das Schwanzwippen. Nach den Beobachtungen Godlewski’s hält er sich im Ussuri-Lande in Laubwäldern auf, besonders an den Waldrändern. Wenn man sich ihm nähert, beginnt er ein fortwährendes Geschrei, worauf er schwanzwippend auf einem Aste entlang läuft. (Vermutlich wurde diese Beobachtung in der Nähe des Nestes gemacht.) Nach demselben Beobachter steht das Nest auf Asten, vom Stamme entfernt, und ist außen so mit Moos bekleidet, daß es kaum vom Aste zu unterscheiden ist. Von Dörries am mittleren Ussuri (5. Mai u. a.) gefundene Eier sind dunkelgrau, mit tiefer liegenden grau-violetten und schwarzbraunen Flecken und Wurmlinien, außer in der geringeren Größe unsern Kirschkernbeißer-Eiern ähnlich. Nach Nehrkorn 20 > 14 mm. (Nistweise und Eier sind so ganz verschieden von der aller Motaeillen und Pieper, daß man an einen Irrtum glauben und weitere Forschungen wünschen möchte.) Mniotiltidae. — Nectariniidae. al Familie MNIOTILTIDAE. Kleine dünnschnäblige Singvögel. „Neunhandschwingig,“ d. h. die erste Schwinge ganz verkümmert. Innere Armschwingen nicht verlängert (im Gegensatze zu den Motacillidae). Zunge nicht gespalten oder ausgefranzt. Kralle der Hinterzehe stark gekrümmt, kürzer als das Basalglied der Zehe. Im Äusseren den Grasmücken ähnlich, deren Stelle sie in der Neuen Welt einnehmen. Die artenreiche Familie ist rein amerikanisch. Die folgenden 3 Arten wurden je einmal im paläarktischen Faunengebiete erbeutet: Dendroica eoronata (L.) Nordamerika, im Winter südlich bis Panama. Wurde von den Naturforschern der Vega-Expedition am 25. Mai 1879 am Kap der Tschuktschen- Halbinsel gefangen. Das Jad. ist oben bläulich aschgrau mit schwarzen Streifen, goldgelber Scheitelmitte und gelbem Bürzelfleck. Unterseite weiß mit schwarzem Kropf und Brustseiten, an denen ein großer gelber Fleck steht. Flügel etwa 75 mm. Vel. Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p. 311; Ridgway, Birds North & Middle America II, p. 546. Abbild.: In allen Bilderwerken über nordamerikanische Vögel. Dendroica virens (Gm.) Östliches Nordamerika, im Winter südlich bis Panama. Wurde am 19. November 1858 auf Helgoland von einem Knaben geschossen. dad. Oberseite lebhaft oliven-gelbgrün mit schwarzen Flecken, Oberkopf ungestreift, Ober- schwanzdecken grau. Zügel, breiter Supereiliarstreif und Halsseiten goldgelb. Kinn und Kehle bis an den Kopf, sowie Brustseiten schwarz, Unterkörper in der Mitte blaß- gelb. Flügel mit zwei breiten weißen Querbinden. Schwanz weiß und schwarz. Vgl. Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p. 297; Ridgway, B. North & Middle America II, p. 562. Abbild.: In allen Bilderwerken nordam. Vögel u. im „Neuen Naumann“ III, Taf. 16, Fig. 5. Seiurus noveboracensis (Gm.) Nordamerika, im Winter in Westindien und dem nördlichen Südamerika. Wurde von der Vega-Expedition am 14. Juni 1879 auf der Tschuktschen-Halbinsel erbeutet. Sieht fast aus wie eine kleine Singdrossel: Oberseite olivenfarben, Supereiliarstreif rahmfarben. Unterseite blaßgelb mit dunkel oliven- tarbenen Streifen, die in der Mitte des Unterkörpers fehlen. Flügel etwa 76—80 mm. Vel. Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p. 343 (sub nomine Siurus naevius); Ridgway, Birds North & Middle America II, p. 642. Abbild.: Baird. Brewer & Ridgway. Hist. N. Amer., B.1. Taf. 14, Fig. 12, auch bei Wilson, Audubon u. a. m. Familie NECTARINIIDAE. Eine wohl umschlossene Gruppe kleiner Vögel mit mehr oder minder langem und meist gekrümmtem, dünnen, zylindrischen Schnabel, dessen Enddrittel an beiden Schnabelhälften an den Schneiden fein sägezähnig ist.') Zunge lang, vorschiebbar, in eine gespaltene Röhre endigend, womit kleine Blüteninsekten und Nektar aufgesogen werden. Nasenlöcher frei, nicht von Federn verdeckt, aber mit einem Hautdeckel versehen. Ohne oder fast ohne Sehnabelborsten. 1. Schwinge immer deutlich vorhanden, wenn auch sehr verschieden lang und viel kürzer, als die folgenden. 3.—5. Schwinge die Flügelspitze bildend. Lauf deutlich geschildert. — Man kann die Nectarinüiden die Kolibris der alten Welt nennen, denn sie vertreten gleichsam ihre Stelle in den Tropen Asiens und Afrikas, indem sie wie jene ihre !) Was man am besten mit starker Lupe oder beim Auf- und Abstreichen mit einer Nadel oder dergl. bemerkt. 312 Neectariniidae. Nahrung, die aus kleinen Insekten und nebenbei auch Nektar besteht, größten- teils aus den Blüten holen, wobei sie aber ihrer kürzeren Flügel und schwächeren Arm-Muskeln wegen nicht wie jene längere Zeit schwebend vor den Blüten stehen, sondern sich setzen oder anklammern. Die JS sind zumeist in ein prächtig metallisch glänzendes und buntes Federkleid gehüllt, die 2 meist von den © sehr verschieden, die Jungen den © ähnlich. Nur eine Mauser ım ‚Jahre. Die Neetariniiden bewohnen die heißen Länder der Alten Welt. Zwei Formen haben in Asien ihre Heimat in paläarktischem Gebiete begründet, eine andre afrikanische geht am Nil bis an den 1. Katarakt. (Shelley, Monograph Nectariniidae 1880.) Gattung CINNYRIS Cuvier 1817. Schnabel gekrümmt, Schwanz kürzer als der Flügel, fast gerade oder schwach abgerundet, ohne verlängerte Mittelfedern. © einfach, ohne glänzende metallische Farben. — Man hat vielfach die asiatischen Formen von den typischen großen afrikanischen Cinnyris generisch unter dem Namen Arach- nechthra (nicht zu verwechseln mit Arachnothera) getrennt. Ich bin dagegen, denn man müßte dann folgerichtiger Weise aus der großen Gattung Cinnyris, wie sie nicht übel im Catalogue of Birds (Band IX) aufgefaßt wurde, noch mehrere andre machen, wobei man aber bald in Unzulänglichkeiten gerät. 2 paläarktische Formen: & Ohrdeeken schwarzbraun, Halsseiten stahlbläulich, Kehlmitte purpurblau, Oianten pelb. Ne NE NO BE TDEPREFUSER & Ohrdecken und Halsseiten metallgrün, ganze Kehle blaugrün, 2 unten briunboheteu ,. m 2 00 ee a ae Be De en 483. Cinnyris asiatica brevirostris (Blanf.). | Certhia asiatica Latham, Ind. Orn. I. p. 288 (1790— Indien. Ich folge dem allgemeinen Gebrauch, diesen Namen für die Art anzuwenden, der infolge der unvoll- kommenen Diagnose zwar nicht abzuweisen ist, aber auch nicht sicher erscheint). ] Nectarinia (Arachnechthra) brevirostris Blanford, Ibis 1875, p.86 (Baluchistan). Abbild.: Blanford, Eastern Persia, Taf. 14. Jad. Oberseite glänzend stahlblau mit grünlichem Schimmer, die Wurzeln der Federn schwarzgrau, kleinste Oberflügeldecken wie der Rücken, die übrigen matt braunschwarz. Ohrgegend braunschwarz. Schwingen schwarzbraun. Schwanz dunkel stahlblau. Mitte der Kehle (scharf und deutlich seitlich abgegrenzt) dunkel stahlblau mit purpurmem Schimmer, ebenso die Kropfgegend. Brust und Unterkörper mattschwarz mit purpur- blauem Schimmer, Unterschwanzdecken wie der Kropf. Unter den Flügeln an den Brustseiten ein großer gelber, vorn orange- bis feuerroter Feder- büschel. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 56—59, Schwanz etwa 37—38, Schnabel ungefähr 15, Lauf 14.5 mm. Oad. Oberseite grünlich mausgrau, Unterseite und schmaler Superciliarstreif schwefelgelb, in gelbliches Hellgrau verbleichend. Juv. wie ©, aber S in der Mitte der Kehle mit einem schwarzen Streif. | Neetariniidae. 313 Ost-Persien, Baluchistan und Afghanistan. — Cinnyris asiatica asiatica hat viel längeren Schnabel und ist allgemein etwas größer, die Oberseite des S ist dunkler und mehr stahlbläulich. Das Nest ist ein ungefähr birnenförmiger, von einem Zweige an Büschen herab- hängender Bau mit seitlichem, runden Eingangsloch, das oft von einem Dache be- schützt ist. Es besteht aus Gras, Bast und anderem geeigneten Material und ist außen mit Spinnweben, Raupenhäuten, Rindenstückchen und trockenen Blättern bedeckt. Es enthält 3 (selten 4) weiße bis hellgraue Eier mit grauer bis brauner Fleckung. Maaße 16.1>< 11.4. 16 >< 11.5 mm. 484. Cinnyris osea Bp. Cinnyris osea Bonaparte, Compte Rend. Acad. Se. 42, p. 765 (1856 — Ebene von Jericho). Abbild.: Shelley, Monogr. Nectarin. Sad. Oberseite dunkel glänzend metallgrün, jede Feder schwarzbraun mit breitem metallgrünem Spitzensaum, Stirn veilchenblau, Oberschwanzdecken mit stahlblauem Schimmer. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, große wie die Schwingen dunkelbraun. Steuerfedern blauschwarz mit grünblauen Säumen. Kehle grünlich metallisch blau, Kinn und Kropf mit purpurvioletten Federsäumen. Unterkörper braunschwarz mit metallgrünen Federsäumen im frischen Gefieder, Unterschwanzdeeken mit braunen metallblauen Säumen. An den Seiten der Vorderbrust ein unten gelber, oben orangeroter Feder- büschel. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 54—55, Schwanz ungefähr 40, Schnabel 18—19.5, Lauf etwa 15 mm. Oad. Oben fahl grau- braun, unten hell bräunlichgrau. Juv. dem © ähnlich. Südliehes Palästina: Jericho, Safieh, Edom, Oasen und Flußbetten um das Tote Meer, Jordantal bis zum See Huleh, bis zum Berge Carmel und Beirut; wahrscheinlich auch in großen Teilen von Arabien, denn sie wurde mehrfach in Süd-Arabien (?nur im Winter) erbeutet. Lebensweise wie die andrer Neetariniiden. Nahrung Insekten, die meist aus Blüten, manchmal auch in der Luft gefangen werden. Lockton ein monotoner, heller Ruf. Nest beutelförmig mit seitlichem Flugloch am oberen Teile. Eier meist 3, hellgrau bis weißlich mit kleineren oder größeren, nie aber sehr großen, aschgrauen oder oliven- grauen Punkten und Flecken, 16 >< 10.5 mm. Gattung NECTARINIA 1. ıs11. Von Cinnyris dadurch unterschieden, daß beim S die beiden mittelsten Steuerfedern über das Doppelte der Schwanzlänge verlängert sind. — Auch hier muß ich mich der Auffassung des Autors von Cat. B. Brit. Mus. IX anschließen, und kann nicht die kurzschnäbligen kleinen Arten metallica und platura generisch sondern. Dies wäre ratsam, wenn wir nur die riesige N. jamosa und diese beiden kennen würden, aber wir haben Zwischenstufen, und es bringt keinen Vorteil, noch weitere generische Trennung eintreten zu lassen. 485. Nectarinia metallica Licht. Neetarinia metallica Lichtenstein, Verz. Doubl.. p.15 (1823— Dongola). ? Nectarinia muelleri Lorenz & Hellmayr, Orn. Monatsber. IX, p.38 (1901-- Yeshbum, S.-Arabien). Abbild.: Shelley, Monograph Nectarin. 314 Nectariniidae. — Zosteropidae, Jad. Kopf, Hals, Oberrücken und kleinere Flügeldecken glänzend metallgrün, Unterrücken, Bürzel und Oberschwanzdecken glänzend veilchen- blau. Schwingen schwarzbraun, Steuerfedern schwärzlich stahlblau. Die grüne Kehle unten von einem veilchenblauen Bande begrenzt, Brust und Unterkörper gelb, Vorderbrust orangegelb. Flügel etwa 56—57, Schwanz etwa 37, mittelstes verlängertes Steuerfederpaar aber etwa 95 mm lang. Oo und juv. oben grau, unten schwefelgelb. Dieser prächtige Vogel ist eigentlich ein Tropenbewohner, steigt aber am Nil bis in die paläarktische Zone, etwa bis Assuan hinab. Er ist von Nordost-Afrika bis Süd-Arabien verbreitet. — Nach einem Paar (!) beschrieben Lorenz und Hellmayr die Form von letzterer Lokalität als na Art. Die angeblichen Unterschiede der © scheinen mir nur individueller Natur zu sein, südarabische © aber scheinen durchweg unten heller zu sein. Die Frage ist durch Untersuchung von Serien frischer Stücke zu entscheiden. Baut ebenfalls ein hängendes, beutelförmiges Nest mit seitlichem Eingang. Die (meist) 3 Eier sind reinweiß oder weiß mit winzigen roten Punkten — abweichend von denen anderer Nectariniiden! Familie ZOSTEROPIDAE. Eine über 150 bekannte Formen enthaltende Familie etwa meisen- großer, meist grünlicher kleiner Singvögel. Neun entwickelte Handschwingen und eine ganz verkümmerte, nur bei genauer Untersuchung sichtbare, den Handdecken assimilierte erste Schwinge. Finsch’s Angabe (Tierreich Lief. 15 p. 1), daß diese ganz fehle, ist irrtümlich. Die Mehrzahl der Arten hat einen Ring weißer, seidenweicher, schuppenartiger Federn um das Auge, der ihnen den Namen Brillenvögel eingetragen hat. Nasenlöcher seitlich, nahe der Schnabelwurzel, lang, fast ?/, der Schnabellänge, frei, d. h. nicht von Federn oder Borsten bedeckt, aber mit einem Hautdeckel größtenteils verschlossen. Zunge protraktil, am Ende gespalten und in kurze hornartig steife Fasern zerschlissen. Füße stark, meist mit auffallend starkem Nagel der Hinter- zehe. Schwanz ziemlich kurz und gerade. Nester frei auf Bäumen. napfförmig, Eier meist bläulichweiß, selten weiß oder blau. Bewohner der Tropen der alten Welt, nur wenige Formen im alleröstlichsten paläarktischen Gebiet. (Finseh, Tierreich Lief. 15, 1901.) Gattung ZOSTEROPS Vig. & Horsf. 1826. Umfaßt nach der meist üblichen Auffassung alle Zosteropiden mit Ausnahme der gehäubten Zophozosterops Hart. von den kleinen Sunda-Inseln. (Finsch, 1. e. p. 48), Shelley u. a. trennen aber auch die westafrikanischen Speirops U. a. ae isabellbraun . . . Re le WE U 2 Körperseiten rahmfarben, en ee Z. p. loochooensis . p. 315 | Körperseiten rahmfarben mit lebhaft rotbraunem Streifen Z. erytkropleurus . p. 315 | Größer, Schnabel 8 etwa 14-15mm . .. 2... .Z.p. stejnegeri . p.315 \ Kleiner, Schnabel etwanll—12 mm . . ........ Z.p.japonieus . p-315 Zosteropidae. 315 486. Zosterops palpebrosa stejnegeri Seeh. Zosterops stejnegeri Seebolım, Ibis 1891, p. 273 („Fatsizio or Hatchi-now-sima“). Färbung wie die von japonzeus, aber Mabe, namentlich der Schnabel, bedeutend größer: Schnabel 14—15, Flügel 63.5—65, Schwanz ungefähr 45 mm. © etwas kleiner. Bewohnt die kleinen Inseln Mijake und Fatsidschio südlich von „Jokohama. Nester wie die von Z. p. japonieus, nur etwas größer, meist auf Ilex oder Cleyera Bäumen, Eier 3—4, April und Mai. bläulichweiß, 19 >< 15.5 mm. 487. Zosterops palpebrosa loochooensis Tristr. Zosterops simplex var. loochooensis 'Tristram, Ibis 1889, p.229 (Riu Kiu Inseln). Oberseite wie die von Z. p. japonicus, unter den Augen ein dunklerer Schatten, Unterseite matt rahmfarben, die Seiten bräunlichgrau verwaschen, in der Mitte des Unterkörpers meist ein undeutlicher gelber Streif. Kinn und Kehle gelb, Unterschwanzdecken hellgelb. Schnabel 11.5—12, Flügel 58—60 mm. Riu Kiu Inseln (Südl. Japan). Der Z. p. simplex aus Süd-China ist merklich kleiner; Z. mussoti Oust. 1891 ist der Beschreibung nach kleiner und oben lebhafter gelbgrün und bewohnt Szetehwan, also nördlich von simplex, somit das paläarktische (Gebiet berührend. — Z. p. palpebrosa ist oben viel gelblicher und ist der Vertreter in Indien, wie Z. p. nicobaricus auf den Nikobaren und Andamanen. 485. Zosterops palpebrosa japonicus Temm. & Schleg. Zosterops ‚japonicus Temminck & Schlegel, in Siebolds Fauna JJaponica, Aves, p. 57, Taf. 22 (1848— Japan). Oben einförmig gelblich olivengrün, um das Auge ein vorn schmal unterbrochener weißer Federring, Zügel schwärzlieh getrübt, darüber ein oft undeutlicher schmaler gelber Streif. Schwingen und Schwanz dunkelbraun, außen mit der Rückenfarbe gesäumt. Kinn und Kehle lebhaft zitronengelb, Unterschwanzdecken und Schenkelbefiederung hellgelb, übrige Unterseite isabellbraun, längs der Mitte heller, fast gelblichweiß. Unterflügeldecken, Achselfedern und Innensäume der Schwingen weiß, erstere gelblich angehaucht, Iris braun, Öberschnabel hornschwarz, Unterschnabel etwas heller, Füße braungrau. Flügel 59—62, Schwanz 38—43, Schnabel 11—12 mm. Bewohnt das eigentliche Japan bis Süd-Jesso. Nahrung Insekten und weiche Früchte. Nest 4—10 Fuß hoch auf kleinen Bäumen, ein fester, ziemlich dünner, glatter, flacher Napf aus Moos, außen mit Flechten bekleidet, innen mit Haaren ausgelegt. Eier vom April bis Juli, 4—5 an Zahl, bläulich- weiß, etwa 16.5 >< 12 mm. 489. Zosterops erythropleurus Swinh. Zosterops erythropleurus Swinhoe, Ibis 1863, p.294 (N.-China); Abbild.: Gould, B. Asia, LL, Datr35. 316 Zosteropidae. -— Üerthiidae. Oberseite licht olivengrün, Kopf und Oberschwanzdecken lebhafter und mehr gelblichgrün. Weiber, vom sehr schmal unterbrochener Augenring, Zügel dunkelgrau. Kinn, Kehle und Unterschwanzdecken hellgelb, übrige Unterseite rahmfarben, Seiten von Kropf und Vorderbrust mit grauem Anflug, Weichen mit breitem rotbraunen (lebhafter als zimmtfarben) Streif. Schnabel hellbraun, nicht schwärzlich. Schnabel kurz, 9—10 mm, Flügel 60—63 mm. Bewohnt das nördliche China, wie es scheint südlich bis Mupin und Peking. Wurde einmal am unteren Amur bei Dondon erbeutet. Familie CERTHIIDAE. Eine gut begrenzte Gruppe kleinerer Vögel. Vertreter in allen Erdteilen, fehlend in Süd-Amerika, Neuseeland und Madagaskar. Schnabel säbelförmig gebogen, meist länger als der Kopf. Nasenlöcher seitlich, nahe der Schnabel- wurzel, mit einem Häutchen überdeckt, aber frei von Federn oder Borsten. Lauf kurz, vorn mit Tafeln oder einer Schiene bedeckt. Flügel mittellang, meist merklich länger als der Schwanz. Hand- und Armschwingen je 10. Erste Handschwinge höchstens gleich der Hälfte der zweiten, dritte und vierte oder vierte und fünfte am längsten. Schwanz zwölffedrig. _ Zehen lang, Krallen stark gebogen. Geschlechter sehr ähnlich. Man rechnet hierzu die Gattungen Certhia, Tichodroma, Salpornis und Climaecteris. Ob die letztgenannte mit Recht, mag dahingestellt sein. Gattung CERTHIA L. 1758. Schnabel so lang wie oder länger als der Kopf, säbelförmig (mehr oder minder) gebogen, dünn, seitlich zusammengedrückt, an der Wurzel breiter, Unterschnabel an den Schneiden eingezogen, zum Teil in den Ober- schnabel hineinpassend. Zunge lang, dünn, an der Spitze in einige kurze Borsten endigend. Flügel abgerundet, 1. Schwinge etwas kürzer, als die Hälfte der zweiten, diese bedeutend kürzer als die dritte, vierte und fünfte ungefähr gleich lang und die Flügelspitze bildend. Lauf schwach, Zehen sehr lang, Mittelzehe mit Kralle länger als Lauf, Krallen sehr groß, schlank und spitz. Gefieder sehr reichlich, weich und locker, im Nacken und Rücken sehr lang. Schwanz abgestuft, Steuerfedern an den Enden stark zugespitzt und steif und elastisch. (Fig. 54.) Geschlechter gleich gefärbt, Junge den Alten ähnlich. Stand- und Strichvögel. Nur eine im Herbste stattfindende Mauser. Norden der alten und neuen Welt. — Die Baumläufer bilden viele, zunı Teil nur durch Vergleich von Serien klar festzustellende, geographische Formen. Es sind hier nur solche anerkannt, von denen genügendes Material untersucht werden konnte, um danach mit Überzeugung urteilen zu können. Übersicht der paläarktischen Arten: | Sehwanz mit etwa 20 scharfen Querbinden . . . . . .O. himalayana . pP. 326 \ Sehwanz ohne oder höchstens mit schwacher Andeutung von Querbinden . 2 Certhiidae. 317 Unterseitesteim weiß oder weiblich 28. „an. Damme 3 2 ! Unterseite fahl erdig graubraun. . .. . 2.2... 0... 0. discolor.. p. 322 | Kehle rostgelblich, Weichen dunkel rostgelb. . . . . . . C. stoliezkae . p.322 Kralle der Hinterzehe größer und flacher, Unterflügeldecken meist (aber nicht immer) ohne, nur bei einigen asiatischen Subspezies mit dunklem Fleck vor der ersten Schwinge, Stirn mit scharfer Längsfleckung, Schnabel bei den’europäischen Formen kürzer . . . CO. familiaris . p.317 Kralle der Hinterzehe kürzer und gekrümmter, Unterflügeldecken immer mit großem dunklen Fleck vor der ersten Schwinge, Stirn mit nur undeutlicher, verwaschener Längsfleckung, Schnabel länger als bei den europäischen Formen von ©. familiaris. . . . ©. brachydactyla . p. 323 = 490. Certhia familiaris familiaris L. (Fig. 54, 55, 56.) Nordischer Baumläufer. Certhia familiaris Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.118 (1758— Europa. Wir betrachten Schweden als terra typica, nach dem ersten Zitat). Motacilla scolopacina Ström, N. Saml. Norske Selsk. Skr. II, p. 367, Abbild. (1788). Certhia Scandulaca Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 482 (1827— „In sylvestribus Rossiae et Sibiriae“. Umbenennung von Linne’s familiaris!)). Certhia septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.210 (1831— ?partim. „Er bewohnt die von Deutschl. nördl. lieg. Wälder“). Certhia longicauda Reichenbach. Handb. Scansoriae, p.263 (1853— ex Brandt M.S., Sibirien, „in keinem Punkte von (. costae zu unterscheiden“). Certhia faseiata David, Nouv. Arch. Mus. Paris III, Bull., p.36 (1867-- Peking). Certhia familiaris candida Hartert, Mt. orn. Ver. Wien XI, p. 161 (1887— O.-Preußen). Schwed.: Trädkrypare. Sad. Oberseite hell tabaksbraun, auf Kopf und Hals dunkler, die Federn mit weißlichen Längsflecken, die auf Kopf und Oberhals schmäler und licht bräunlich verwaschen, an den Halsseiten und auf dem Rücken breiter und viel weißlicher sind. Bürzel und Oberschwanzdeeken licht loh- farbig oder „tabaksgelb,“ jede Feder dieser Teile an der Basis dunkel schieferfarben. dann mit ausgedehntem weißen Fleck, die Spitzen licht lohfarbig und meist noch wieder mit einem weißlichen Streif an der äußersten Spitze. y u Sy Figur 54. Figur 55. Figur 56. Weißer Superciliarstrei. Flügeldecken mit dem Rücken harmonierend, Handdecken und Afterflügel dunkelbraun mit kleinen, scharfbegrenzten gelbbräunlichen Spitzenflecken. Schwingen dunkelbraun, die ersten drei einfarbig, vierte mit großem bräunlichgelben Fleck auf der Außenfahne, die folgenden mit breiter solcher Binde über beide Fahnen; diese Binde verschiebt sich an den Armschwingen mehr oder minder nach hinten, so daß sie von der Mitte an geknickt oder ganz gebrochen erscheint. Auf der Außenfahne befindet sich in der Spitzenhälfte ein an den Armschwingen und inneren Handschwingen scharf begrenzter, an den äußeren Handschwingen wenig 318 Gerthiidae. deutlicher hellgelbbrauner Streif. An den Spitzen der Schwingen stehen noch kleine weibliche Flecke und die innersten Armschwingen sind in ihrer Färbung dem Rücken angepaßt. Steuerfedern blaßerdbraun mit undeutlichen hellen Säumen und heller und lebhafter braunen Schäften. Unterseite seiden- artig glänzend weiß, die Basis der Federn schieferschwarz, nur die Weichen, die Unterschwanzdecken und der Steiß mit rostgelbem Schimmer. Axillaren und Unterflügeldecken rein weiß, oder mit schwacher Andeutung eines dunkeln Fleckes vor der ersten Schwinge, in Gestalt von dunkeln Säumen, selten (häufiger in Sibirien) mit deutlichem, aber kleinen solchen Flecke. Oberschnabel braun, Unterschnabel weißlich, Iris braun. Füße schmutzig fleichfarben. Schnabel 13—14, ausnahmsweise bis 15 mm, Flügel 63—67.5, Schwanz ungefähr 60—65, Lauf 14—16 mm. O wie J, nur etwas kleiner, der Schnabel viel kürzer: Schnabel etwa 11—13 mm. Juv.: Alle Federn der Oberseite dunkelbraun gesäumt und nicht so weißlich in der Mitte, sodaß die Oberseite ein ganz andres Ansehen bekommt und mehr gefleckt als gestreift erscheint. Unterseite mit rahmfarbigen Anflug und feinen braunen Franzen. Skandinavien und Nord-Rußland bis N.O.-Deutschland, aber nur östlich der Oder, also Ost- und West-Preußen, Polen und Rußland bis in den nördlichen Kaukasus, Karpathen und Rumänien, ganz Nord-Asien südlich bis zum Altai, nördlich nicht über die Waldregion hinaus, östlich bis an das Ochotskische Meer, bis zum Amur, Mandschurei und Korea bis Peking, Sachalin, Kurilen und .‚esso.') Sucht seine fast nur aus Insekten bestehende Nahrung an Baumstämmen, man sieht ihn daher selten anders, als an den Stämmen aufwärts rutschend, die er von unten anfliegt; dabei stützt er sich auf seinen Schwanz und untersucht die Ritzen der Rinde mit dem Schnabel. Wie Meisen u. a. macht er regelmäßige Runden und kann meist zur selben Tageszeit am gleichen Platze getroffen werden. Die feine Lockstimme klingt etwa wie srih, srih, der Gesang ist eine feine zwitschernde Strophe. Das Nest findet man hinter loser Baumrinde, in Spalten alter Bäume, halbvermoderten Baumstümpfen, Holzstößen usw: Es besteht aus Reisern, Halmen, Gespinsten, Federn, Zwei Bruten, je 5—8 Eier, erste Hälfte April und Juni. Eier trübweiß mit bräunlich- roten, meist einen Kranz um das stumpfe Ende bildenden Punkten und Flecken. In der Regel ziemlich fein gefleckt und oft kleiner, als die von ©. b. brachydactyla, zuweilen aber ebenso groß gefleckt. Es fehlt in Sammlungen meist an wissenschaftlich, d. h. mit dem Vogel gesammelten Serien. Sichere Gelege von dieser Form messen !) Auf Korea fand ihn Kalinowski im Winter. Ich konnte Stücke von dort nicht untersuchen. Auch bei Peking wohl nur als Strichvogel im Winter. Die von Jesso sind meist kleiner (Flügel $ 63.5—65.5, @ 62—63 mm), also zu japonica hinneigend, aber nicht so dunkel. Ehe die Jesso-Form getrennt wird, sollten größere Serien ver- glichen werden. — Vielleicht bewohnt eine noch zu benennende Form Süd-Baikalien. Ein Stück von Kultuk am Südl. Baikal-See (im Braunschweiger Museum) hat fast ganz weiße Flecke und äußert lichten Bürzel. — Sibirische Vögel gleichen den Skandi- naviern und Nordrussen, jedoch ist in Ost-Sibirien der dunkle Unterflügel-Fleck vor der ersten Schwinge fast immer sichtbar, wenn auch oft nur angedeutet. Während einzelne sibirische Stücke auffallend hell sind, finden sich am Amur auch solche, die dunkler sind. Nach dem bisher untersuchten Material kann ich keine Trennung der Ost-Sibirier ‘(oder der Sibirier überhaupt) verantworten. Der allerdings meist sichtbare Unter- Hügel-Fleck ist nieht ganz konstant und kommt auch in Europa vor, ebenso gibt es dort auch aberrant gefärbte Individuen — es sei an Brehm’s „CO. rufidorsalis“ (s. in der Synonymie von (©. b. brachydactyla) erinnert. Certhiidae. 319 15.5—16.5 ><12.5><13, im Durchschnitt etwa 15.9 ><12.9 und 16.1><12.7 mm. Von den sehr ähnlichen Eiern der Meisen meist (namentlich die großgefleckten) durch die etwas mehr bräunlichen und verwascheneren Flecke, zwischen denen auch manchmal einzelne gräuliche Schalenflecke sichtbar werden, und glänzendere Schale, von denen der Haubenmeise oft nicht, überhaupt nur durch geübte Sammler zu unterscheiden. — Dieser Baumläufer ist ein echter Waldvogel, der zur Brutzeit die großen Nadel- wälder, gemischten und Laubwälder des Nordens bewohnt. Im Winter sieht man ihn oft in Gesellschaft von Meisen, Goldhähnehen usw. 491. Certhia familiaris japonica Hart. Certhia familiaris japonica Hartert, Nov. Zool. 1897, p. 138 (Hondo, Japan). Steht ©. f. familiaris am nächsten, ist aber etwas kleiner und die Farben der Oberseite stehen in lebhafterem Gegensatze zueinander konstrastiert, die Grundfarbe ist dunkler braun, die hellen Längsflecke sind scharf begrenzt und weißlich. Die Außenfahnen der Steuerfedern haben hellere Säume. Flanken und Bauch sind gräulichrostfarben verwaschen, die Unterschwanz- decken hell rostbräunlich. Flügel 59—61, Schnabel nur 11—12 mm. Insel Hondo oder Nipon. 492. Certhia familiaris macrodactyla Brehm. Langkralliger oder Wald-Baumläufer. Certhia macrodactyla Brehm, Handb. Naturg. Deutschl., p. 208 (1831-— „Bewohnt die Nadelwälder, im Sommer selten im mittleren Deutschland, häufiger im Herbste und Winter“). ?Certhia Nattereri Bonaparte, Comp. List B. Europa & N.-Amer., p. 11 (1833— nomen nudum. Dalmatia (!); Consp. Av. I, p.224 (1850-— Partim!! Die Diagnose paßt z. T. auf diese Form, z. T. auf brachydactyla. Jedenfalls war sie nach dem Gedächtnis gemacht und konfus geworden; zum Vergleiche mag sowohl macrodactyla als brachydactyla gedient haben! Savoyen, Schweiz). Certhia costae Bailly, Observ. s. 1. moeurs et 1. hab. Ois. Savoie: Deser. nouv. esp. Grim- pereau (1847— Savoyen, bei Chambery. — Die Beschreibung dieser oft erwähnten Art beruhte insofern auf einem Irrtum, als sie mit der für familiaris gehaltenen brachydactyla verglichen wurde. Vergl. Bailly, Orn. Savoie II, p.478—494, 1853). Certhia brachyrhynchos Brehm, Naumannia 1855, p.274 (nomen nudum, aber es ist angegeben, daß dies die (©. costae auct. sei.); Naumannia 1856, p. 358 (Witten, Görlitz, Renthendorf). Certhia familiaris vera Brehm, Naumannia 1856, p. 357 (Deutsche Nadelwälder). Certhia familiaris pusilla Brehm, Naumannia 1856, p. 358 (Dalmatien u. Renthendorf. —- Lediglich beruhend auf 2 auffallend kleinen 2). Certhia rhenana Kleinschmidt, Orn. Monatsber, VIII, p. 169 (1900— „am Rhein“). Französ. Grimpereau. Ital. Rampichino alpestre. Unterscheidet sich von C. f. familiaris leicht durch die dunklere Färbung der Oberseite, die sowohl durch die dunklere Farbe der Wurzelteile der Federn, als auch durch die geringere Ausdehnung und schmutzigeren, bräunlich angehauchten Mittelflecke der Federn (besonders in der Rücken- mitte) entsteht. Deutschland, etwa vom ÖOdergebiet im Osten bis an die Westgrenze, Belgien, Frankreich, Pyrenäen, Alpengebiet, Österreich-Ungarn bis Bosnien, Herzegowina und vielleicht noch weiter nach S.0.-Europa. In Italien nur » > E- 320 Oerthiidae. im Alpengebiet und auf den Appenninen. — Alle mir bisher aus Holland und von Wesel am Niederrhein zu Gesicht gekommenen Baumläufer waren C. brachydactyla, ebenso alle griechischen und spanischen. Bewohnt die Nadelwälder der Gebirge, aber auch größere gemischte und Laub- waldungen, namentlich Buchenbestände, in den Ebenen und Bergen. Stimmt in Lebens- weise und Fortpflanzung vollkommen mit €. f. familiaris überein. 493. Certhia familiaris brittanica Ridew. Certhia brittanica Ridgway, Proe. U. S. Nat. Mus. V, p. 113 (1882— England). Engl. Tree-Creeper. ©. f. macrodactyla außerordentlich ähnlich, nur ist die Bürzelfärbung von einem noch lebhafteren Rostrot und die ganze Oberseite bei frischver- mauserten Exemplaren etwas roströtlicher. Der Schnabel meist merklich länger. Vor der ersten Schwinge auf der Unterseite der Flügel kein dunkler Fleck oder nur die Andeutung eines solchen, vierte Schwinge immer mit großem rostfarbenen Fleck. Schnabel 9 13.5—17 mm. Großbritannien, Insel Man, Irland. Bewohnt Wälder, Parks und größere, alte Gärten, aber nicht die modernen, glatten Zier-, Erwerbs- und Zwergobstgärten, wo jedes lose Stück Rinde, trockene Blatt und dergl. entfernt wird. Stimme wie die von €. f. familiaris und macrodactyla, daher wundern sich englische Ornithologen, wenn sie in Frankreich usw. Baumläufer (zweifellos brachydactyla) anders locken hören! Nester meist hinter Rinde, aber auch in Holzstößen, an Holzschuppen, Sommerlauben, in Ritzen und unter Dächern, aus- nahmsweise in Steinmauern (Jourdain, Bidwell u. a. in litt.) Die 5—6, selten 7 Eier bald mehr oder minder glänzend oder glanzlos; bald grob, bald fein gefleckt. Maaße (Jourdains Sammlung): 16.5 >< 12, 16.5 >< 12.3, 16 >< 12, 16.8><11.9, 16.2><12.1, 15.5 >< 12.7 usw. 494. Certhia familiaris corsa subsp. nov. Subspeciei ©. familiaris macrodactyla dietae maxime affınis, sed paullo major, rostro longiore, neenon striis albidis magis terminatis, clarius eircumscriptis. Etwas größer als deutsche Exemplare, mit deutlich längerem Schnabel und schärfer markierten hellen Längsflecken auf der Oberseite. Flügel SO 68—70, O9 etwa 64—66.5 mm. Schnabel G 15.5—16.5, 9 15—15.5 mm. Kralle der Hinterzehe wie bei C. f. famuliaris, vierte Schwinge mit großem röstlichen Fleck, auf dem Unterflügel zeigt sich vor der ersten Schwinge die Andeutung eines dunkeln Fleckes in Gestalt dunkler Säume Typus Sad. Corsica 6. 1. 1884, ges. v. John Whitehead. (Mus. Tring.) (No. 6184.) Bewohnt die Bergwälder von Korsika. 495. Certhia familiaris hodgsoni Brooks. Certhia hodgsoni Brooks, Journ. Asiat. Soc. Bengal XLI, p.74 (1872— Kaschmir). Färbung der Oberseite etwa wie bei ©. f. macrodactyla, die Außenfahne der vierten Schwinge aber ohne hell rostgelben Fleck, am Unterflügel nur ein kleiner, meist nur angedeuteter dunkler Fleck vor der ersten Schwinge. Größe fast oder ganz wie bei ©. f. tianschanica. (Die in Lief. 18 des PR TEN ER Br Br F ® Certhiidae. 391 „Tierreich“ gegebene Beschreibung “ist nicht ganz zutreffend, weil anscheinend von jungem Vogel entnommen.) | Kaschmir. (Nadelwälder unterhalb der Schneegrenze, Astor und Gilgit in Höhen von 10000 engl. FuB.) Sehr dicht gefleckte Eier von 15.6><14.8 mm wurden im Juni gefunden. 496. Certhia familiaris bianchii subsp. nov. Subspeeiei €. familiaris familiaris dietae similis, sed supra minus albeseente, magis subspeeiei CO. f.macrodactyla dietae colore, abdomine luteo tineto, subeaudalibus luteis, subalaribus macula fusca, neenon alis caudaque longioribus distinguenda. Oberseite viel dunkler, als bei €. f. familiaris, nicht so weiblich, mehr wie bei C. f. macrodaciyla, der Bürzel viel dunkler rostbraun. Unterschwanz- decken rostgelb, Unterkörper mit bräunlieh-rahmfarbenem Anfluge. Außen- fahne der vierten Schwinge mit großem rostgelben Fleck. Schwanz etwas dunkler, vor der ersten Schwinge auf den Unterflügeldecken ein wohl entwickelter dunkler Fleck. Flügel und Schwanz länger. Flügel 9 66—68, Schwanz 8 69—71. Benannt zu Ehren von Dr. Valentin Bianchi in St. Petersburg. Typus Nr. 12114 des Petersburger Museums; südliche Tetung- Berge, Kansu, ges. von Przewalski. Berge von Kansu (Nan-Schan oder Njan-Schan) und Nord-Szetschwan. 497. Certhia familiaris tianschanica subsp. nov. Subspeeiei (©. f. bianchii dietae similis, sed supra pallidior, maeculis latioribus, albes- centioribus. y Wie C. f. bianchü, aber die Oberseite heller, die hellen Längsflecke, besonders auf dem Kopfe, breiter und weißlicher, der Bürzel lichter. — Unterscheidet sich von €. f. familiaris durch die bedeutendere Größe (Flügel Ö 66—69) und den immer deutlichen, meist großen dunkeln Fleck auf den Unterflügeldecken, unmittelbar vor der ersten Schwinge. Vierte Schwinge an der Außenfahne mit großem rostgelben Fleck. Typus Jad., Ak-Su (?Fluß) südl. Tian-Schan, 19. II. 1902 (Nr. 1801, Tring Museum). Gebirgssystem des Tian-Schan, von Semire, Dsharkent bis zum öst- lichen Tian-Schan. 498. Certhia familiaris khamensis Bianchi. Certhia khamensis Bianchi in Sharpe’s Hand-list B. IV, p. 355, 360 (1903— „Kansu, Sze-chuen, Upper Mekong“, nach Sharpe. — Kansu und Szetzschwan errore!! Typ. Lok.: Kham am oberen Mekong). Grundfarbe der Oberseite sehr dunkel, fast schwarz, die Längsflecke der Federn bräunlich, auf dem Oberrücken sogar dunkelbraun. Bürzel und Öberschwanzdecken dunkel rostbraun. Seiten und Unterschwanzdecken bräunlich rauchgrau, Unterkörper mit grauem Anflug, Kehle seidenartig - weiß. Vierte Handschwinge ohne Andeutung eines rostgelben Fleckes an - der Außenfahne, Steuerfedern braungrau, an den Außensäumen etwas heller, E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 21 399 Certhiidae. ungebändert. Unterseite der Flügel mit dunkelbraunem Fleck vor der ersten Schwinge. Flügel © 70—72, 0 67, Schnabel 9 17.5—18.5 mm. Am Fluße Retschu im System des Oberen Mekong, Gebirgsland Kham, im südöstlichen Tibet. 499. Certhia familiaris nipalensis Blyth. Certhia nipalensis Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XIV, 2 p.581 (1845— Nepal). Oerthia Mandellii Brooks, Journ. Asiat. Soc. Bengal XLIl, p. 256 (1873— Sikkim). Von allen anderen Formen von C. familiaris durch die tief dunkel- braune Grundfarbe der Unterseite unterschieden, mit blab rostbraunen, nur an den Seiten des Vorderrückens weißlichen, nach dem Bürzel zu sogar dunkel rostbraunen Längsflecken, Bürzel dunkel rostrot, die weißen Flecke vor den Spitzen sehr beschränkt. Unterseite weiß, Seiten des Unterkörpers leber- braun verwaschen, Unterschwanzdecken rostbräunlich. Schwingen sehr dunkel- braun, Außenfahne der vierten ganz ohne Fleck. Auf der Unterseite des Flügels vor der ersten Schwinge ein großer brauner Fleck. Schnabel sehr kurz, nur bis zu 13 mm. Nepal, Sikkim, Bhutan, Nadelwälder in Höhen von 8—13000 engl. Fuß. 500. Certhia discolor Blyth. Certhia discolor Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, p.580 (1845— Darjiling). Oberseite dunkelbraun, die Federn in der Mitte fahl rostbräunlich, die Fleckung aber gröber, matter, somit die ganze Oberseite nicht annähernd so scharf, sondern mehr verwaschen, als bei C. f. nipalensis und (©. stoliezkae. Unterseite fahl erdig graubraun, nach dem Steiß zu heller werdend, Axillaren und Körperseiten unter den Flügeln, sowie Unterflügeldecken rein weiß, letztere ohne Fleck vor den ersten Schwingen. Unterschwanzdecken rotbraun. Schwanz rostbraun, länger als bei den familiaris-Formen, aber die verjüngten Spitzen nicht so lang wie bei stoliezkae. Kralle der Hinterzehe groß, mindestens wie die Zehe. Schnabel 14—15.5 mm, Schwanz © 78—82 mm. Himalaya von Nepal, Sikkim, Bhutan, Ober-Assam bis in die Naga- Berge und Karennee. — Anscheinend nicht in so großen Höhen wie ©. stoliezkae, die möglicherweise nur die Hochgebirgsform von discolor ist. Eine kaum unterscheidbare, auf der Unterseite aber vielleicht etwas hellere Subspezies (C. discolor manipurensis Hume 1881), bewohnt die Berg- länder südlich des Brahmaputra, eine vielleicht auf der Oberseite etwas dunklere die Schan-Staaten. 501. Certhia stoliczkae Brooks. Certhia Stoliczkae Brooks, Journ. As. Soc. Bengal XLII, 2 p.256 (1873— Sikkim). Färbung der Oberseite wie die von ©. familiaris nipalensis, von dieser aber durch den kürzeren Schnabel, viel längeren Schwanz mit längeren verengten Spitzen und die Färbung der Unterseite unterschieden. Schnabel nur etwa 11.5—13 mm, Schwanz etwa 74—78, die verjüngten Spitzen 26—30 mm lang. Kehle, Vorderbrust und Mitte des Unterkörpers rostgelblich, en { Sl £ eb % TE FT Tr a nn Sl A a a 4 ui Certhiidae. 323 Weichen, Steiß und Unterschwanzdecken lebhaft dunkel vostgelb. Schwanz graubraun. An den Unterflügeldecken vor der Wurzel der ersten Schwinge ein braunes Fleckchen, Kralle der Hinterzehe so groß wie diese, also sehr groß, wie bei ©. familiarıs. Die 4 ersten Schwingen ohne Fleck an der Außenfahne. — Juv. oben mit etwas rundlicheren hellen Flecken, unten mit schmalen dunkelbraunen Federsäumen. Himalaya von Sikkim und Bhutan, in Höhen von 10000 und 11000 engl. Fuß, also im selben Gebiete, in den ©. f. nöpalensis wohnt. 502. Certhia brachydactyla brachydactyla Brehm. (Fig. 57, 58). Kurzkralliger oder Garten-Baumläufer. Certhia brachydactyla') Brehm, Beitr. z. Vögelkunde I, p. 570 (1820— Rodatal). Jerthia longirostris Brehm, Beitr. z. Vögelkunde II, p.709 (1822— es ist nur gesagt, dab unser Vogel auch ©. I. heißen könnte!) Certhia megarhynchos Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.211 (1831— bewohnt das westl. Deutschland, namentl. Westphalen). Certhia paradoxa Brehm, Vogelfang, p. 76 (1855— „verirrt sich aus Ungarn sehr selten nach Deutschland“). Certhia brachydactyla vera und media Brehm, Naumannia 1856, p.359 (Laubholz in Deutschland, „Nordamerika usw.“) ? Certhia rufi-dorsalis Brehm, Naumannia 1856, p.359 (Ein einziges Stück von Witten in Westphalen. — Ein sehr merkwürdiger Vogel: sicher keine familiaris, im allgemeinen mit den Merkmalen von brachydaciyla, aber Oberseite noch lebhafter rostrot als bei brittanica. Dürfte ein ganz aberrantes Stück von brachydactyla sein, das wohl Unieum — wenigstens auf lange Zeit hin — bleiben wird). Certhia brachydactyla communis A. E. Brehm, Verz. Samml.. p. 10 (1866— nomen nudum!) Franz. Grimpereau. Unterscheidet sich von ©. famihiaris macrodaetyla (sowie von C, f. fami- biaris und brittanica) namentlich durch folgende Merkmale: Der Schnabel ist in beiden Geschlechtern viel länger, wenn J mit J und © mit © verglichen werden; Ausnahmen sind sehr selten. Die Kralle der Hinterzehe ist kürzer und verhältnismäßig stärker gekrümmt; auch dies Kennzeichen ist meist deutlich und konstant. (Fig. 57.) Die Oberseite ist dunkler, mehr graubraun, da die hellen Streifen in der Mitte der Federn u ° N weiblicher, die Federränder dunkler, weniger 7 \ Figur 57. vröstlich sind, die rostgelbe („tabaksgelbe,“ „loh- Figur 58. farbige“) Färbung des Bürzels erscheint weniger ausgedehnt und ist nicht ganz so lebhaft. Der Schwanz ist etwas gräulicher. Die hellen Schaftstreifen an den Spitzen der Federn sind an der Stirn nur undeutlich oder gar nicht ausgebildet. Die Außenfahne der vierten Schwinge 1) Diese Art wurde nach ©. L. Brehm auch von Bailly, Degland u. a. richtig unterschieden, nur daß letztere sie Ü. familiaris nannten und die hellere Art als ©. costae beschrieben! Merkwürdigerweise bekämpften Naumann, J. H. Blasius u. a. Brehm’s brachydactyla energisch. Erst nach längerer Pause, 1882, 1887 und später wurden die beiden europäischen Arten wieder erörtert, und es zweifelt heute kein kompetenter Ornithologe mehr daran, daß es in Mittel-Europa 2 Arten von Baum- läufern gibt. 21* 324 Öerthiidae. mit deutlichem, selten undeutlichem, licht rostgelben Fleck. Am Unterflügel steht vor der ersten Schwinge ein deutlicher dunkelbrauner Fleck. Die Körperseiten sind viel stärker bräunlich rahmfarben bis gelbbräunlich ver- waschen; diese Färbung erstreckt sich auch über Bauch und Unterschwanz- decken, welch letztere aber weiße Spitzen haben, und ein schwacher Hauch davon überzieht auch meist einen Teil des Unterkörpers. Schnabel 9 etwa 15.5—19.5, Q etwa 13.5—16.5 mm, Oberschnabel im Leben fast: schwarz, dunkler als bei ©. f. familiarıs und macrodactyla. Deutschland — äußerst selten in Ost- und West-Preußen sowie in Hinter-Pommern, häufig in Mittel- und Süd-Deutschland, der häufigste Baumläufer in West- Deutschland — Holland, Belgien, Frankreich, die niedrigen Teile der Schweiz, Österreich. Es scheint, als ob Stücke aus Nordost- Deutschland oben heller, mit weißlicheren und breiteren Flecken, seien. Ich konnte aber nur wenige Stücke untersuchen, dagegen auch einzelne ebenso helle aus West-Deutschland, kann daher eine Trennung z. Z. nicht verantworten, da ich nach dem von mir verglichenen Material kein brauch- bares Merkmal anzugeben vermag. Bewohnt zur Brutzeit Gärten, Parkanlagen, Kopfweiden, mit Bäumen bestandene Festungsglaeis, Dörfer, Laub- und gemischte Waldungen, Feldhölzer, Alleen. Stimme von der von Ü. familiaris ganz verschieden und klingt mehr wie ein rasch hinter- einander ausgestoßenes twih twih twih tw twiht oder tit tit tit tit tit, auch der Gesang ist lauter und härter. Nester hinter abgesprungener Baumrinde, in Ritzen, Holzklaftern, Löchern und Ritzen an Gebäuden und unter Dächern, ausnahmsweise auch an Laub- sängernester erinnernde lose Klumpen von Blättern und Halmen in dichten Hecken nahe am Boden. Die 6—7 (angeblich manchmal 8—12!) Eier unterscheiden sich von denen von familiaris und macrodactyla durch durchschnittlich gröbere Fleckung; ein sicheres Merkmal ist dies aber nicht, denn man findet auch ganz ähnliche Gelege von famtliaris. Da die Sammler meist nur die Eier „ausheben“, ohne die dazu gehörigen Vögel zu sammeln, sind sichere Angaben nur vereinzelt vorhanden. Von Deichler gesammelte Bier sicherer brachydactyla messen 16—16.6 >< 12—12.5 mm, im Durchschnitt 16.4 >< 12.4 und 16.3 >< 12.4 mm. 503. Certhia brachydactyla ultramontana subsp. nov. Ital.: Rampichino. Unterscheidet sich von €. b. brachydactyla durch dunkler braune Ober- seite. Infolge der tief dunkelbraunen Federsäume treten die in der Regel etwas schmäleren weißlichen Längsflecke merklicher hervor. Der Bürzel ist von einem dunkleren, mehr rostbraunen, als rost- oder „tabaks“-gelben Ton. Die Unterseite ist schwach rahmfarben angehaucht, nicht von dem kälteren, reineren, oder fast bläulich gemischten weiß der Unterseite von ©. b. brachydactyla. Die Weichen und der Bauch sind noch dunkler grau- braun verwaschen. Typus G 3. X. 1902 Panzano bei Chianti, Italien, Nr. 656, Tring-Museum. Die Außenfahne der vierten Schwinge mit deutlichem, oder nur angedenteten, selten fehlendem rostgelben Fleck. Bewohnt Süd-Europa, südlich der großen Gebirgsketten: Italien, Spanien, Süd-Dalmatien, Griechenland, in Laub- und Nadelhölzern. Einzelne deutsche Stücke sind sehr schwer oder kaum zu unterscheiden, eine Serie. aber zeigt die Verschiedenheit an. (Ich untersuchte über 30.) Va 9 4 ui Su Oerthiidae. . 325 504. Certhia brachydactyla mauritanica Witherby. Certhia brachydactyla mauritanica Witherby, Bull. B.O. Club, p.35 (1905— Algier & Tunis). Ähnlich ©. b. ultramontana, aber die Oberseite noch dunkler, fast schwarz, die hellen Längsflecke merklich schmäler, sehr markant erscheinend. Der Bürzel noch etwas dunkler rotbräunlich. Schnabel des S etwa 15.5—17, des © etwa 13.5—16 mm. Weichen und Unterschwanzdecken mehr rostbraun. Der rostgelbe Fleck an der Außenfahne der vierten Schwinge fehlt oder ist nur angedeutet. (24 untersucht.) Bewohner der Korkeichenwälder, Kiefern- und Cedernbestände von Tunis und Algier. (Terra typica: Ain Draham, Tunis.) Auch die Baum- läufer des marokkanischen Atlas dürften zu dieser Form gehören, es konnten aber bisher nur Sommerstücke von dort verglichen werden. 505. Certhia brachydactyla dorotheae Hatt. Certhia brachydactyla dorotheae Hartert, Bull. Brit. Orn. Club XIV, p. 50 (1904— Gebirge Troodos auf Uypern). Ist ©. b. mauritanica sehr ähnlich, die Grundfarbe der Oberseite ebenso dunkel oder noch dunkler, die Oberschwanzdecken nicht rostbraun, sondern bräunlichgrau, der Bürzel weniger rostfarben, der Schwanz mehr graubraun. Außenfahne der vierten Schwinge ohne rostgelben Fleck. Flügel: etwas kürzer, etwa 63—65 mm. Unterseite rein weiß, die Seiten mit grauem, aber nicht braunem Anflug, Unterschwanzdecken fast weiß, an der Wurzel bräunlichgrau. (20 untersucht.) Bewohnt die Kiefernwälder des Troodos-Gebirges auf Uypern, wo er ein sehr häufiger Standvogel ist. 506. Certhia brachydactyla harterti Hellm.') Certhia familiaris harterti Hellmayr, Journ. f. Orn. 1901, p.189 (Kleinasien). Oberseite dunkel rotbraun, der Bürzel sehr rötlich, die weißen Längs- flecke ziemlich scharf umgrenzt und dunkel eingefaßt. Steuerfedern sehr röstlich. Kehle reinweiß, übrige Unterseite trübweiß bis schmutzig rahmfarben, Weichen stark schmutzig rostfarben übertüncht, Unterschwanzdecken hell rostfarben. Vierte Schwinge ohne rostgelben Fleck an der Innenfahne, Hinterkralle stark gekrümmt; deutlicher braungrauer Fleck vor der ersten Schwinge auf der Unterseite des Flügels. Die Mittelflecke der Federn sind an der Stirn noch ziemlich deutlich und rostbraun. Flügel 62, Schwanz 60, Schnabel 15.5, Lauf 14 mm. Kleinasien (Smyrna, Alumdagh). !) In Nordamerika unterscheidet man ferner noch 6 Subspezies. (Vgl. Hellmayr, Tierreich Lief. 18.) Sie wurden bisher als Formen von ©. familiaris betrachtet. Daß sie alle Formen einer Art sind, scheint mir unzweifelhaft, aber nach Maßgabe der ziemlich kurzen Hinterkralle, meist dunkeln Färbung und des großen, allen Formen eigenen dunkeln Fleckes am Unterflügel möchte ich sie vielmehr als Unterarten von C. brachydactyla ansehen. 326 Öerthiidae. 507. Certhia himalayana taeniura Sewertz. Certhia taeniura Sewertzow, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moshov.), p. 138 (1873— Turkestan). Auf den ersten Blick von €. h. himalayana durch die graue Oberseite und den längeren Schnabel zu unterscheiden. Die Federn der Oberseite sind aschgrau, auf dem Kopf mit breiten, auf dem Rücken nur mit schmalen dunkelbraunen Säumen, Bürzel mit etwas rostgelber Beimischung. Ober- schwanzdecken grau. Schwanz blasser, gräulicher, Flügel gräulicher, rostgelbe Flügelbinde blasser. Unterseite milchweiß, vom Kropfe an mit rahmfarbenem Anflug, Seiten gräulicher, nicht so bräunlich wie bei C. h. himalayana. Schnabel d 22—25 mm. Turkestan und Afghanistan. 508. Certhia himalayana himalayana Vig. Certhia himalayana Vigors,. Proc. Zool. Soc. London 1831, p. 174 (Himalaya). Certhia Asiatica Swainson, Animals in Menag., p. 353 (1838— India). Abbild.: Gould, B. Asia ll, Taf. 17. Oberseite tiefbraun, die Mitte der Federn rostbräunlich, Rückenfedern bräunlichgrau mit dunklem Saum und nach der Basis zu mehr rostbraun, Bürzel mit mehr oder minder deutlichem rostgelben Anflug. Steuerfedern graubraun mit ungefähr 20 schmalen, scharf hervortretenden dunkelbraunen (Wuerbinden. Kinn und Kehle weiß, übrige Unterseite rahmfarben mit gräu- lichem Schimmer, Weichen, Steiß und Unterschwanzdeeken rötliehgrau, an den Weichen auch noch ein rostroter Schimmer. Schnabel 17—21, Flügel 66— 71, Schwanz 63—68 mm. Himalaya von Kaschmir bis Assam und Gebirge des westlichen China bis Kansu. Eine etwas dunklere Form bewohnt Yun-nan (C. himalayana yunnanensis Sharpe 1902). In Kaschmir wurden Nester in Baumlöchern etwa 40 engl. Fuß hoch gefunden. Eier weiß mit roten Punkten, 15.2 >< 11.5 mm. Gattung TICHODROMA Ill. 1811. Schnabel lang, dünn, rundlich, nur an der Wurzel verbreitert. Nasen- löcher nahe der Schnabelwurzel, lang, von einer Haut überdeckt. Flügel lang, breit, abgerundet, Gefieder sehr reich und weich. 1. Schwinge nur ein wenig kürzer, als die 2. 4. 5. und 6. gleich lang und am längsten. Schwanz gerade abgeschnitten, viel kürzer als der Flügel. Schilder an der Vorder- seite des Laufes zu einer Schiene verwachsen. Lauf und Zehen für einen an Felsen kletternden Vogel auffallend dünn und schlank, Zehen aber lang, Mittelzehe etwas länger als die Hinterzehe, alle mit starken und sehr krummen Krallen bewehrt, Kralle der Hinterzehe so lang wie diese oder etwas länger. Nur eine Art bekannt. Mausern das Kleingefieder zweimal im Jahre! Öerthiidae. ® 397 509. Tichodroma murariäa (L.). Mauerläufer. ÜCerthia muraria Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, p. 184 (1766— Süd-Europa). Metacilla longirostra Gmelin, Reise Rußl. III, p.100, Taf. XIX, 2 (1774— Gebirge Persiens). Tiehodroma alpina Koch, Syst. baier. Zool., p. 80 (1816— „Hochberge*). Tichodroma phoenicoptera Temminck, Manuel d’Orn. Ed. IL, 1, p.412 (1820— Um- benennung von Üerthia mwuraria). Tiehodroma Europaea Stephens, in Shaw, Gen. Zool. XIV, I, p. 187 (1826— Um- benennung von ÜCerthia muraria. Deser. nulla. „South of Europe“. Tiehodroma brachyrhynchos Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.213 (1831— „Alpen 'I'yrols und Kärnthens*“). Tiehodroma macrorhynchos Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 213 (1831—- „Alpen der Schweiz und Salzburp’s, wahrscheinlich nieht in Tyrol“). Tichodroma phoenicoptera? var. subhemalayana Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p. 82 (1844— Nepal. Nomen nudum!) Tichodroma nepalensis Bonaparte, Consp. Av. I, p.225 (1850— „ex Asia centr.“) Tichodroma Hoffmeistert Reichenbach, Handb. Orn., Scansor., p. 271 (1853— Namgiah (Indien)). Tichodroma media Brehm, Vogelfang, p.77 (1855— „Tyrol und Kärnthen bei Salz- burg usw.*) Tichodroma muralis David & Oustalet, Ois. Chine, p. 88 (1877—- ex Brisson). Engl.: Wall-Creeper. Französ.: Grimpereau de muraille. Ital.: Pieehio muraiolo. Jad. Herbstkleid: Oberkopf hell graubraun, einige der Federn mit sehr schmalen rosenroten Säumen, übrige Oberseite hell aschgrau, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken schieferfarben, letztere am dunkelsten und mit etwas helleren Säumen. 1. Schwinge schwarzbraun, die übrigen schwarzgrau mit weiblichen Spitzensäumen und mit der Wurzelhälfte der Außenfahnen rosenrot, an den Armschwingen heller; Innenfahnen der äußeren Handschwingen mit je 2 großen, rundlichen weißen Flecken, die der inneren meist ohne oder mit nur 1 weißen, die der Armschwingen meist ohne oder mit einem rostgelben Fleck — letzteres angeblich meist eine Eigentümlich- keit jüngerer Vögel. Kleine und mittlere Oberflügeldecken lebhaft rosenrot, große und Handdecken schwarzbraun mit rosenroten Außenfahnen. Kehle und Kropf weiß mit rahmfarbenem Schimmer, übrige Unterseite dunkelgrau, Unterschwanzdecken mit weißen Spitzen. Unterflügeldecken grau mit roten Aubensäumen. Steuerfedern schieferschwarz mit grauen Spitzen, äuberstes Paar mit breiter, vorletztes mit schmaler anteapikaler weiber Spitze. Iris schwarzbraun, Schnabel und Füße schwarz, Flügel 99—104, ausnahmsweise 110 mm, Schwanz etwa 55--65, Lauf 20—22, Schnabel 23—35 mm. oO wie Ö,„ aber ein wenig kleiner, Flügel etwa 95—98, die Farben vielleicht etwas weniger lebhaft. Frühlingskleid: Kopf dunkel aschgrau, übrige Oberseite dunkler grau als im Herbste, Wangen, Kehle und Kropf schwarz, sonst wie im Herbste. © etwas weniger lebhaft gefärbt, Flügel einige mm kürzer, Kehle und Kropf nicht so rein schwarz. Juv. dem Oad. sehr ähnlich, Stirn etwas bräunlicher, Spitzen der Rückenfedern etwas bräunlich verwaschen, die hellen Schwingenspitzen etwas breiter. Hochgebirge Mittel und Süd-Europa’s (Alpen, Sierra Nevada, Pyrenäen, Apenninen, Karpathen, Balkan), Kaukasus, Turkestan, Nord-Persien, Afghanistan, Tibet, Mongolei und Himalaya bis nach Bhutan, im Winter bisweilen bis in 328 Certhiidae. — Sittidae. das mittlere Indien. Soll auch in Nord-Afrika (Atlas, Abessinien ?) vorkommen. Verfliegt sich bisweilen in ebenere Länder (Süd- und Mittel-Deutschland, Bretagne, Normandie, dreimal England). Man sieht diesen Vogel selten anders als an steilen Felswänden ruckweise emporkletternd, wobei er fortwährend Schwanz und Flügel lüfte. Die Lockstimme klingt etwa wie = pli, pli pli pli pli pli. Die Nester stehen in den Ritzen steiler, oft unzugänglicher Felsenwände. Es sind große Klumpen aus allerhand weichem Material. Die drei oder mehr (meist 4) Eier sind oval birnförmig, matt- oder schwachglänzend weiß, mit oft nur wenigen, ‘kleinen, braunroten, gegen das stumpfe Ende hin zahlreicheren Punkten, zuweilen auch mit einigen bläulichgrauen Pünktchen. Die Maße von 15 Eiern in verschiedenen Sammlungen ergeben einen Durchschnitt von etwa 21.3>< 14.3, ein Maximum von 22.7 ><15.7 und ein Minimum von 20 > 14mm. Gewichte 130 und 145 mg. Familie SITTIDAE. Mehrfach als Unterfamilie der Paridae angesehen. Meisenähnliche kleine Vögel, deren Füße aber mehr zum Klettern geeignet sind: Zehen, besonders Mittel- und Hinterzehe stark und lang, mit mächtigen, seitlich zusammengedrückten Krallen. Lauf kurz, bei den paläarktischen Formen mit deutlichen Gürteltafeln bedeckt. . Schnabel gerade (bei Neositta Hellm. auf der Firste sanft eingesattelt), keilförmig, an einen rundlichen Specht- schnabel erinnernd. (Fig. 59.) Nasenlöcher frei oder mit Federborsten bedeckt. Zunge seitlich fein gezähnt, an der Spitze kleine Fasern. Gefieder weich und locker. Schwanz kurz, weich, gerade, 12 Steuerfedern. Erste Schwinge sehr kurz, aber deutlich entwickelt, von außen zu sehen, im Dunkeln zu fühlen. 2.—4. oder 3.—5. Schwinge am längsten, immer 10 Hand- und 10 Armschwingen. (Geschlechter nicht wesentlich verschieden, Junge den Alten ganz ähnlich. Kletternde Tagvögel. Nahrung Insekten und Larven, Kerne, Nüsse, Früchte. Nisten in Löchern und Höhlen, deren Eingang einige Formen durch Lehm oder dergl. verkleinern, Eier weiß mit rötlichen Flecken. Die australischen Neositta dagegen, deren Zugehörigkeit zu der Familie vielleicht bezweifelt werden kann, bauen ein wundervoll den Ästen angepabtes, oben offenes (keineswegs röhrenförmiges!) Nest und legen bläulich- weibe, braun- und graugefleckte Eier. Gattung SITTA L. 1758. Nasenlöcher größtenteils mit Federn und nach vorwärts gerichteten Borsten bedeckt. Flügelspitze von der 3.—5. Handschwinge gebildet, 4. am längsten, im übrigen gelten die Merkmale der Familie Sittidae. Übersicht der paläarktischen Arten:!) 1 [Oberkopfder 8! schwärtza 7 a VE BT Pa la ee: 2 11.Oberkopf: wie ider/Ruückenz Alt. 1.02 Men SM STE a ee 4 o J Kropfgegend mit großem Enstatiönkieauinern len u. Se krüperi . P.886 “ 1 Kropfgegend ohne kastanienbraunen Fleck... . . . 2... 2. 2 0. 3 !) Die neueste und beste systematische Behandlung der ganzen Gattung gab Hellmayr, Lief. 18 des „Tierreich“, p. 169—195 (1903). Sittidae. 329 Oberkopf in beiden Geschlechtern schwarz, Weichen lebhaft kastanienbraun 3 | S. leucopsis . pP. 337 | Oberkopf nur bei den & rein schwarz, Weichen gräulich bis rostgelb S. canadensis (whiteheadi, villosa) . p. 335 | Wurzelhälfte der mittelsten beiden Steuerfedern größtenteils weib 4: S. himalayensis . p. 335 \ Wurzelhälfte der mittelsten beiden Steuerfedern wie der Rest derselben 5 Unterschwanzdecken, Unterkörper und Weichen kastanienbraun S. cashmirensis . p. 334 Unterschwarzdecken weißlich mit kastanienfarbener Wurzel und ebensolchen ‘ | Seitenrändern, Weichen der 5 kastanienbraun . . . . S. europaea . p.329 Unterschwanzdecken blaßrostfarben oder rahmgelblich, nach der Wurzel zu meist grau, Weichen ohne Kastanienbraun . . . . . S. neumayer . p.338 510. Sitta europaea europaea 1. Sitta europaea Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.115 (1758— Europa, Amerika, letzeres irrtümlich! Als typischen Fundort sehen wir Schweden an, nach dem ersten Zitat). Sitta suecica Brehm, Vogelfang, p. 74 (1855— Skandinavien). Sitia europaea sordida A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866-—- nomen nudum!). Schwed.: Nötväcka. Jad. Oberseite bläuliehgrau; von den Nasenlöchern durch das Auge und an den Halsseiten entlang verläuft ein schwarzer Streif, über demselben hinter dem Auge und an den vorderen Stirnfedern läßt sich oft die Andeutung ‚einer weißen Linie erkennen. Schwingen braun mit schmutzigweißen Innen- säumen, die äußerste Basis weiß, 3.—5. von der Mitte der Aubenfahne an verschmälert und an dem Wurzelteile mit weißlichen Außensäumen, innere Armschwingen bläulichgrau, die übrigen mit ebensolchen Säumen. Mittelstes Steuerfederpaar wie der Rücken, die nächsten beiden schwarz mit grauen Spitzen, die darauffolgenden beiden an der Innenfahne mit großem anteapikalen weißen Fleck, das äußerste Paar auf beiden Fahnen mit großem anteapikalen weißen Querfleck, der aber nicht gerade durch die Feder verläuft, sondern auf der Außenfahne mehr nach der Wurzel zu steht, da die graue Spitze ausgedehnter ist. Halsseiten und Unterseite weiß, Weichen lebhaft kastanienbraun. Unter- schwanzdecken weiß, nach der Wurzel zu kastanienbraun und beiderseits mit der- selben Farbe, einige außerdem noch am Wurzelteil der Innenfahnen hellgrau. Axillaren grau, Unterflügeldecken mattschwarz, nur die vorderen Unterhand- decken weiß, Flügel ungefähr 78—91.5, Schwanz 47— 48, Schnabel 18.5—19.5, Lauf 17—20 mm. O9 dem J zwar ähnlich, aber sofort durch die viel hellere, mehr zimtartig rotbraune Färbung an den Unterschwanzdecken und Weichen zu unterscheiden, außerdem ist der beim J reinweiße Unterkörper hell ockergelblich oder dunkel rahmfarben verwaschen. Juv. wie die Alten. Ganz Skandinavien, Nordrußland') und die dänischen Inseln bis Middel- fart auf Fünen und Fanö im kleinen Belt (nicht zu verwechseln mit Fanö nördlich von Sylt). Lebensweise und Fortpflanzung ganz wie die von $. eur. caesia. 1) Herr Dr. G. v. Burg erlegte am 31. Dezember 1901 zu Rumpel bei Olten ein Stück, daß sich nicht von & 5. e. europaea unterscheiden läßt. Es ist ein altes S, irrtümlich als „Q“ etikettiert. Wenn es nicht etwa eine aberrante caesia ist, dürfte das Vorkommen ein ganz ausnahmsweises sein. 330 Sittidae. 5ll. Sitta europaea homeyeri Haıt. Sitta caesia homeyeri Seebohm, B. Japanese Empire, p.92 (1890— „Pomerania, the Baltie Provinces of Russia, Poland, and the Crimea,“ nomen nudum! Seebohm gab weder eine Beschreibung, noch die Verbreitung richtig an. In Pommern kommt nur 8. e. caesia vor).. Sitta caesia homeyeri Hartert, Ibis 1892, p. 364 (Ost-Preußen). Abbild.: Neuausgabe des Naumann II, Taf. 23, 3. Steht S. e. europaea sehr nahe, aber der Unterkörper ist mehr rahmfarben bis ockergelblich verwaschen. Alte SO, die bei S.e. europaea in der Regel auf der Unterseite ganz weiß sind, haben einen deutlichen rahmfarbenen Anflug, während die © dunkler und bis in die Kropfgegend rostgelblich ver- waschen sind, sodaß sie manchmal S. e. britannica und blassen Stücken von S. e. eaesia ähneln! Russische Ostsee-Provinzen, Ost-Preußen, Polen. (Serie aus der Krim nicht untersucht.) Lebensweise und Fortpflanzung ganz die von 8. e. caesia. 512. Sitta europaea uralensis Glog. „Sitta europaea, var. sibirica P., S. uralensis Leht.; uralscher Kleiber“ (sie!) Gloger, Vollst. Handb. Naturg. Vög. Eur., p.378 (1834— partim! Augenscheinlich vereinigte Gloger unter seiner gleich doppelt [ex Pallas und Licht. M. S.] benannten neuen Form sowohl unsere $. e. uralensis, als auch $. e. amurensis Von den beiden in derselben Zeile publizierten Namen nehme ich den allgemein angenommenen zweiten Namen an, weil die demselben zu Grunde liegenden Typen vorhanden sind, und wenigstens die Beschreibung „unter- halb... . ganz weiß“, in Verbindung mit dem Vorkommen „im ganzen außer- europäischen Rußland“, sich sicher auf die westsibirische Form bezieht). ‚Sitta Asiatica Gould, B. Europe Ill, Taf. 236 (1837— ex Temminck M.S. „Russia“). Sitta baicalensis Taezanowski, Bull. Soc. Zool. France 1882, p. 386 (Irkutsk, Baikal-See, Daurien). ‚Sitta amurensis clara Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, p.390, 392 (1886—- Jesso. Die Beschreibung beruht auf Irrtum, indem anscheinend @ mit 5 ver- elichen wurde). Sitta bifaseiata Madaräsz, Orn. Monatsber. 1904, p.183 (Krasnojarsk, nach einem Exemplar, das ich untersuchte). Wie S. e. europaea, aber viel kleiner, Flügel Sad. 80—84, meist 80—82 mm. Im frischen Herbstgefieder haben die großen, oft auch die mittleren Oberflügeldecken schmale weiße Säume. Der vordere Stirnrand ist deutlich weißlich. Unterseite der © rein weiß, nur die Weichen kastanien- rotbraun, Unterkörper der 9 nur sehr leicht rostgelblich angehaucht, die Weichen nur zimtfarbig verwaschen. — Stücke aus Daurien, Irkutsk, Kultuk haben meist feinere, schlankere Schnäbel. Ebenso schlanke Schnäbel kommen auch bei Krasnojarsk u. a. Orten neben dickeren vor, eine Unterscheidung der sogenannten baicalensis ist daher unmöglich. Sibirien vom Ural bis zum Ochotskischen Meere, Insel Sachalin, Kurilen und .Jesso. Fortpflanzung wie die von 'S. e. europaea, aber die Eier etwas kleiner. Eier nach "Taezanowski 17.3 >< 13.2, 17.4 >< 14, 17.3 >< 13.5, 18 >< 13,3, 18.6 ><14 bis 19 >< 14 mm. Sittidae. 331 513. Sitta europaea albifrons Taez. Sitta albifrons Taezanowski, Bull. Soc. Zool. France VII, p.385 (1882— Kamtschatka). Sehr ähnlich 8. e. baicalensis, aber durch auffallendere, breitere, weiße Stirn und wohl ausgebildete breitere Superciliarstreifen, heller blaugraue Oberseite und nur sehr wenig (?J) oder ganz fehlendes (?0) Kastanien- rotbraun an den Flanken leicht zu unterscheiden. Auch haben die inneren Armschwingen und großen Flügeldecken breitere, deutlichere weiße Spitzensäume. Kamtschatka. 514. Sitta europaea amurensis Swinh. ?Sitta roseilia Bonaparte, Consp. Av. I, p.227 (1850— Japan). Sitta amurensis Swinhoe, Proc. Zool. Soc. Lond. 187, p.350 (Amur, im Winter südl. bis Peking). Abbild.: Pleske, Aves Przewalskianae, Taf. IX, Fig. 3. Größe wie die von S. e. uralensis, aber der Unterkörper bei Q und 9 ockergelb, Kehle und Brust weiß, letztere nur bisweilen (wohl meist ©) mit ockergelblichem Schimmer. Weißer Superciliarstreif meist wohl entwickelt. Amur, Ussurien, Mandschurei bis Nord-China (im Winter nach Swinhoe ‘bis Peking), Korea, Insel Hondo oder Nipon, nicht aber Jesso!*) Eier nach Taezanowski wie die der verwandten Formen und 17.5 >< 13.6, 18 >< 13.5, 18 >< 13.4 bis 18.2 >< 13.4 mm messend. 515. Sitta europaea caesia Wolf. (Fig. 59.) Spechtmeise, Kleiber (mitteleuropäische Form). Sitta caesia Wolf, in Meyer & Wolf’s Taschenb, deutsch. Vögelk., p. 128, Taf. 15 (1810— Deutschland). Sitta pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 205 (1851— Deutsche Kiefernwälder). Sitta foliorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.206 (1831— Deutsche Laub- wälder). e Sitta septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.206 (1731— „bewohnt den Norden, kommt im Winter bei Kiel vor“). Sitta advena (verdruckt adversa bei Giebel) Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p: 207 (1831— „zeigt sich nur zuweilen in den Wäldern des mittleren Deutschlands“). Sitta affinis (partim!) Blyth, Asiat. Soc. Bengal XV, p.289 (1846— bezieht sich auf die im Diet. Class. beschriebene Form aus Frankreich, die der Beschreibung nach für identisch mit der britischen gehalten wurde. Der Name kann also nicht für die britische Subspezies angenommen werden, sondern ist Synonym von caesia). Sitta coerulescens Brehm, Vogelfang, p. 74 (1855— Deutschland). Sitta caesia major, longirostris, hungariae A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— nomina nuda!) Sitta cinerea Doderlein, Giorn. Sei. Palermo V,1, p. 192 (1869— Sizilien). Franz.: Torchepot. Ital.: Picchiotto. 1) Sitta europaea subsp. nov.? Ein im Tring-Museum befindliches 5 von Hiuga auf der Insel Kiu-schiu, am 5. Mai 1894 erlegt, ist bis zur Kropfgegend hin bräunlich ockergelb und gehört wahrscheinlich einer unterscheidbaren Subspezies an. leider konnten weitere Exemplare nicht untersucht werden. 332 Sittidae. Unterseite, mit Ausnahme der mehr oder minder rein weißen oberen Kehle und Wangen, lebhaft ockergelb. Weißliche Vorderstirn und Super- cihiarstreifen gar nicht oder nur wenig wahrnehmbar. Im übrigen wie S. e. europaea. Oft, aber nicht immer, etwas O kleiner. Flügel alter S etwa 75—79 mm. Europa von Jütland bis zu den Pyrenäen (? Spanien)?), \ Italien und Sardinien, (vielleicht nur vereinzelt) bis Sizilien, Figur 5. im Östen bis Rumänien. Südlich bis Griechenland, von wo aber nur wenige Stücke (Reiser) untersucht werden konnten, die ziemlich klein zu sein scheinen. Wurde vor einem halben Jahrhundert in den Bergen bei Tanger von Olcese gesammelt (?subsp.). Loche erwähnt Algier, wo die Art aber neuerdings nicht festgestellt wurde. Italienische und dalmatinische Stücke pflegen etwas lebhaft gefärbte Unterseite zu haben, der Unterschied ist aber nicht konstant genug zur Trennung. Stand- und Strichvogel, der sich im Winter oft umherstreifenden Meisenschaaren anschließt. Bewohner von Wäldern und Parkanlagen; meist nur auf hohen Bäumen, wo er sich auf- und abwärts kletternd in steter Bewegung aufhält. Er hat einen weithin vernehmbaren etwa wie twiet, twiet, twiet klingenden Ruf, außerdem einen feinen, wie sit klingenden meisenartigen Lockton. Im Frühjahr hört man laute, denen. von Menschen auffallend ähnliche Pfiffe, ferner ein trillerpfeifenartiges Pfeifen und quäkende Laute. Nahrung Insekten und Sämereien, Eicheln, Nüsse, Bucheckern usw. Mauser Juli bis September. Nester oft hoch, meist mittelhoch (3—4 m), selten niedrig. In Baumhöhlen (Spechtlöchern u. a.), seltener Starkästen und Mauerlöchern, der Eingang durch mit Speichel vermischte Erde verklebt, sodaß der Vogel eben noch durchschlüpfen kann, eine Eigentümlichkeit, die er mit seinen näheren Verwandten teilt, aber lange nicht mit allen „Gattungsgenossen.“ Das Nest selbst ist ein unordentlicher Haufen von Blättern, Bast, Rinde usw. Es enthält im April und Mai 6-8, selten 9 Eier, die etwas glänzend weiß sind. Die Zeichnung besteht aus zahlreichen feinen oder weniger zahlreichen groben rostroten Flecken, zwischen denen meist einige tieferliegende violett- graue Schalenflecke stehen. Die Größe ist ziemlich variabel. 42 Eier der deutschen Form messen nach Rey von 22.25 >< 14.5 und 19.9 >< 14.6 (Durchschnitt) bis 18.75 >< 15, 20.25 ><14 und 17.5 ><14.8 mm. Durchschnittsgewicht 132 mg. N 516. Sitta europaea britannica Hart. Sitta europaea britannica Hartert, Nov. Zool. 1900, p. 526 (England, Typus von Tring). Engl.: Nuthatch. Abbild.: Lilford, Col. Fig. Brit. B. II, Taf. 51. Das Kastanienbraun der Weichen nicht so dunkel, die Unterseite meist etwas heller, oft auffallend blaß, der Schnabel etwas schlanker, spitzer, die Firste meist etwas schärfer und höher. Sonst ganz wie S. e. caesia. In England, seltener in Schottland. (Nicht in Irland.) Lebensweise und Fortpflanzung wie die von 8. e. caesia. Nester sehr oft mit den blättehenartigen Rindenstücken von Pinus sylvestris ausgelegt. Eier gewöhnlich 6—8 aber 9, 10 und 11 wurden gefunden (Jourdain). !) Fraglich ist: Sitta europaea minor A. E. Brehm. Sitta caesia minor A. E. Brehm, Allg. D. Naturh. Zeitung 1857, p. 447 (Spanien). Brehm erbeutete nur ein @ am 14. Februar bei Madrid, das sich noch in der Sammlung befindet. Es hat auffallend matte Unterseite und kurzen Schnabel, sodab man die Vermutung haben muß, daß es sich um eine spanische Subspezies handelt. Dagegen stimmt ein von Ölcese bei Tanger gesammeltes Stück im Brit. Mus. wesentlich mehr mit caesia überein. Die Untersuchung von mehr Material allein kann entscheiden. Sittidae. 333 517. Sitta europaea caucasica Rchw. Sitta caesia caucasica Reichenow, Orn. Monatsber. 1901, p.53 (Naltschik im Terek- gebiet, N.-Kaukasus). Ist S. e. caesia äußerst ähnlich, aber der Schnabel ist etwa 2—3 mm kürzer und sehr stumpfspitzig, am Vorderrande der Stirn und über den Augen befindet sich ein mehr oder minder undeutlich angedeuteter weißer Streif, die Unterseite ist oft dunkler und anscheinend nie heller als bei den leb- haftest gefärbten S. e. caesia. Kaukasus. 518. Sitta europaea levantina subsp. nov. Sitta subspeeiei 9. e. caesia dietae colore simillima, sed rostro graciliore faeile distinguenda. Unterseite lebhaft ockergelb wie bei 8. e. caesia, nur obere Kehle und Wangengegend weiblich, Schnabel aber viel schlanker und dünner, nicht kurz und breit wie bei S. e. caucasica. Schnabel etwa wie bei S. e. persica. Kleinasien (Taurus) (Typus 9 Taurus, April 1876, im Brit. Mus., von Danford gesammelt) und Palästina; westlich des Jordan in waldigen Teilen Galiläas. 519. Sitta europaea persica Witherby. Sitta ewropaea persica Witherby, Ibis 1903, p.531 („Oak-woods of S. W. Persia“). Von S. e. britannica, die ihr in der Färbung der Unterseite nahekommt, durch viel schlankeren Schnabel und geringere Größe unterschieden. Schnabel dünner als bei allen nahestehenden Formen, außer Zevantına, und ziemlich lang, beim J etwa 17 mm, das ganze Culmen 20 (aber nicht „200“) mm lang, Flügel 9 etwa 84, 0 8SI mm. Kehle weißlich, Brust und Unterkörper rahmfarben mit ockergelblichem Anfluge; am Vorderrande der Stirn und ‚über den Augen ist ein weiber Streif angedeutet. „Iris lebhaft braun. Füße bräunlichgrau. Schnabel bläulichgrau.“ Eichenwälder S.W.-Persiens. Nester wurden in alten Löchern des Sankt-Johannes-Spechtes gefunden, die Öffnungen waren von innen mit Pferdedünger verkleinert. Am 9. April wurden 7 stark bebrütete Bier gefunden, die denen von S.e.caesia gleichen, am 18. Mai flogen Junge aus. 520. Sitta europaea sinensis Verr. Sitta sinensis Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull. p.34 (1870— „...dans les montagnes du Thibet Chinois“. Als Typen dienten Stücke von Kiukiang und Mupin, von denen die letzteren aber zu S. e. montium gehören). Unterscheidet sich von S. e. caesia durch die viel geringere Größe, nicht weißliche, sondern rostgelbe Ohrdecken und nicht so lebhafte, sondern dunklere, mehr schmutzig rostgelbe Unterseite. Flügel nur ungefähr 75 mm. Hügelland von China (und Ost-Tibet?). E 334 Sittidae. 521. Sitta europaea nagaensis Godwin-Austen. Sitta nagaensis Godwin-Austen, Proc. Zool. Soc. London 1874, p.44 (Naga-Berge). Wie 8. e. sinensis, aber die Unterseite schmutzig grau, mit rostgelbem Anfluge, Mitte des Unterkörpers deutlicher rostgelblich, die Kastanienfarbe der Unterschwanzdecken sehr dunkel. Naga-Berge in Assam und südliche Schan-Staaten. 522. Sitta europaea montium La Touche. Sitta montium La Touche, Ibis 1899, p.404 (Kuatun [typ. Lok.] und andere Berg- gegenden Chinas. Nur mit sinensis, nicht mit nagaensis verglichen!). Von . e. nagaensis kaum zu unterscheiden, vielleicht aber auf der Unterseite meist etwas röstlicher. Einige Stücke bilden Übergänge zu S. e. sinensis und kommen letzterer sehr nahe. — Noch ganz zweifelhafte Form. Berggegenden Chinas. 523. Sitta cashmirensis Brooks. ') Sitta cashmirensis Brooks, Proc. Asiat. Soc. Bengal 1871, p.209 (Kaschmir). Oberseite wie bei S. e. caesia. Zügel, Wange, Ohrgegend und Kinn blaß rostfarben oder weißlich, Kehle und Brust hell rostfarben, in den kastanienrotbraunen Unterkörper übergehend. Unterschwanzdecken kastanien- braun, meist an der Wurzel mit bläulichgrauem, oft undeutlichem Fleck. Mittlere Steuerfedern bläulichgrau wie der Rücken, die seitlichen schwarz mit ausgedehnter grauer Spitze und breitem anteapikalen weißen, nicht segenüberstehenden Fleck, die übrigen nur an der Innenfahne mit weißem Anteapikalfleck. Flügel S etwa 85 mm. Tannenwälder von Kaschmir und den angrenzenden Teilen von Afehanistan. oO fo} 1) Sitta cashmirensis steht den beiden indischen Kleibern: 8. castaneoventris und S. cinnamoventris nahe. Letztere beiden sind nur Subspezies, denen sich vielleicht auch 5. cashmirensis anschließen ließe. Ich möchte es dahin gestellt sein lassen, ob man diese alle als tropische Unterarten der europaea-Gruppe auffassen kann. — S. castaneoventris castaneoventris Franklin 1831 hat bläulichgraue, kastanienbraun gesäumte Unterschwanzdecken und bewohnt Vorder-Indien vom Fuße des Himalaya bis Wynaad; 8. castaneoventris cinnamoventris Blyth 1842 hat einen breiten weißen Anteapikalfleck an den sonst ebenso gefärbten Unterschwanzdecken, ist viel kleiner, mit viel schlankerem Schnabel und bewohnt den Himalaya. Beide Formen haben S mit dunkel kastanienbrauner Unterseite, die nur Kinn und Wangen weißlich läßt, und 2 mit rötlichzimtfarbener Unterseite. In Birma schließt sich S. c. neglecta Walden 1870 an, die S. cashmirensis sehr ähnlich sieht, unterscheidet sich aber von letzterer durch die Unterschwanzdecken, welche grau sind, mit ausgedehntem weißen, rostrot umsäumten Fleck, von ceinnamo- ventris durch die rahmweißliche, allmählich in den kastanienfarbenen Unterkörper übergehende Kehle. > Sittidae. 335- 524. Sitta himalayensis Jard. & Selby. Sitta himalayensis Jardine & Selby, Ill. Orn. III, Taf. 144 (1835— Himalaya). Sitta nipalensis Hodgson, Journ. As. Soc. Beng. 5, II, p. 779 (1836— Nepal). Unterscheidet sich leicht durch die breiten schwarzen, bis an die Seiten des Vorderrückens verlaufenden, durch schwarzes Stirnband verbundenen Augenstreifen, kurzen, dicken Schnabel, weißen Schaft und breiten weißen Mittelstreifen an der Wurzelhälfte der mittleren beiden Steuerfedern und einfarbige, tief rostgelbe Unterschwanzdecken. Schnabel ungefähr 13, Flügel © etwa 74—76 mm. O0 Unterseite blasser. Himalaya, 5000—11000 engl. Fuß, bis in das westliche Tibet. Brütet vom April bis Juni in Baumlöchern, baut ein Nest aus Moos und legt 5—6 weiße, rostrot gefleckte Eier, die etwa 18.5 >< 14.3 mm messen. 525. Sitta canadensis whiteheadi Sharpe. Sitta whiteheadi Sharpe, Proc. Zool. Soe. London 1884, p.233, 414, Taf. 36. Dresser B. Europe IX, Taf. 662. Ibis 1885, Taf. 2. Jad. Ganzer Oberkopf schwach glänzend kohlschwarz; von der Schnabel- wurzel bis zu den Seiten des Hinterkopfes ein breiter weißer Superciliarstreif, vom Schnabel zum Auge ein mattschwarzer Zügelstreif, der hinter dem Auge in einem breiten, mit Weiß gemischten Streifen fortgesetzt ist. Ubrige Ober- seite bläulichgrau, allmählich in das Schwarz der Kopfplatte übergehend. Schwingen graubraun mit matt bläulichgrauen Außensäumen, die sich auf den innersten Armschwingen über die ganze Aubenfahne erstrecken. Mittleres Steuerfederpaar wie der Rücken, die übrigen schwarz mit aschgrauen, an den äußeren Paaren ausgedehnteren Spitzen, außerdem an den äußeren 2—3 Paaren noch oft unregelmäßige anteapikale weiße Flecke. Unterseite schmutzig gräulich-rahmfarben, Weichen aschgrau verwaschen, Kehle weiblicher. Unter- schwanzdecken aschgrau, Säume und Spitzen rahmfarben. Unterflügeldecken schmutzig weiß, vor der Basis der ersten Handschwingen mit graubraunem Fleck. Schnabel hornschwarz, an der Wurzel des Oberschnabels mehr bläulich, Basis des Unterschnabels weiblich. Füße bleifarben. Iris dunkelbraun. Flügel etwa 72 (bisher meist zu klein angegeben), Schwanz ungefähr 40, Schnabel 15—16, Lauf 17 mm. 9 dem J ähnlich, aber die Oberseite etwas heller bläulichgrau, Oberkopf nicht schwarz, sondern nur ein bischen dunkler als der Rücken, und mit schwärzlichen statt hellgrauen Basalteilen; Unterseite mit geringerem grauen Anfluge, Weichen weniger grau verwaschen; Größe geringer. Flügel etwa 70.5 mm. Bewohner der hohen Berge auf Korsika. Standvogel in hochgelegenen Koniferenwäldern. Ruf ein sanfter Pfiff, der in einen zischenden Laut, etwa wie sch-wer, sch-wer, übergeht, aus der Ferne an die Stimme der Haubenmeise erinnernd. Nester meist in großer Höhe in halbvermoderten, abgestorbenen Kiefern- und Lärchenstämmen. Nesthöhlen augenscheinlich vom Vogel selbst ausgehöhlt, Eingang ohne Verklebung! Im Mai 5—6 glanzlos weiße, braunrot gefleckte Eier, die denen andrer Kleiber ähneln, aber reichlich und teilweise grob gefleckt sind, so daß sie mehr an großgefleckte Baumläufer- und Haubenmeisen- Eier erinnern. Ein Gelege von 5 im Rothschildschen Museum mißt 17 >< 13.1, 17.6 >< 13.1 17.1>< 12.9, 17.8 ><13.1, 17.7 ><12.9 mm. Die Nesthöhle ist reichlich und weich mit Bast, Moos, Federn und manchmal auch Haaren ausgefüttert. 336 Sittidae. 526. Sitta canadensis villosa Verr.') Sitta villosa Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris I, Bull. p.78, Taf. 5, Fig. 1 “(1865 — nördlich von Peking). Jad. Kopfplatte schwach glänzend kohlschwarz, vorderste Stirnfedern und breiter Superciliarstreif weiß. Schwarzer Zügelstreif, hinterm Auge in undeutlichem, mit Weiß gemischten Streifen fortgesetzt. Übrige Oberseite, Flügel und Schwanz wie bei S. c. whiteheadi, nur die Oberseite etwas dunkler blaugrau. Fleck am Unterflügel mehr entwickelt; Kehle weißlich, übrige Unterseite trüb rahmfarben bis bräunlich rosteelb, Unterschwanzdecken wie der Unterkörper, nach der Wurzel zu mit mehr oder minder deutlichen grauen Mittelflecken. Flügel 67—70, Schnabel etwa 14—15, Lauf 16—17, Schwanz 38—40 mm. © etwas kleiner, Oberkopf dunkelblaugrau, der schwarze Augenstreif weniger entwickelt, Unterseite trüber. — Vielleicht sind 2 Formen, eine aus den Ebenen (Gegend von Peking) mit röstlicher, eine aus den Gebirgen (Kansu) mit schmutzig rahmfarbener Unterseite, zu unterscheiden, es konnte aber nur ein zu geringes Material untersucht werden, um darüber zur Klarheit zu kommen. Nord- und Nordwest-China, Mongolei (Kansu, Ala-Schan). 527. Sitta krüperi Pelz. Sitta Krüperi Pelzeln, Sitzungsber. Akad. Wien 48, I, p. 149 (1863— Smyrna). Abbild.: Ibis 1865, Taf. 7; Dresser, B. Europe III, Taf. 121. Sad. Stirn und Scheitel glänzend schwarz, die vordersten Stirnfedern weiß oder schwarz und weiß. Zügel und ein bis zu den oberen Ohrdecken reichender Supereiliarstreif weiß, mitten durch die Zügel ein schmaler, hinterm Auge über den Ohrdecken etwas unregelmäßig fortgesetzter und meist mit Weiß gemischter Streif; ganze übrige Oberseite bläulichgrau. Schwingen braun, Außenfahnen schmal, die der Armschwingen breiter bläulich- grau gesäumt, innerste Armschwingen ganz von letzterer Farbe, Innenfahnen, außer an den Spitzen, schmal grauweiß gesäumt. Mittelstes Steuerfederpaar wie der Rücken, die nächsten 3 Paare schwarz mit schmaler bläulichgrauer Spitze, die beiden äußersten mit breiter hellgrauer Spitze und kleinen, weißen anteapikalen Saumflecken. Kehle, Hals- und Kopfseiten nebst Ohr- deeken weiß mit rahmfarbenem Schimmer, Kropfgegend von 'einem großen, kAstanienbraunen Fleck bedeckt. Übrige Unterseite fahlgrau, Bauch blab rostfarben verwaschen. Unterschwanzdecken lebhaft kastanienbraun mit aus- gedehnten weißen Spitzen, die längeren auch noch zum Teil mit grauen 1) Sitta canadensis canadensis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XIL, I, p.177 (1766-— exBrisson, hab. Canada; schlecht wiedergegebene Diagnose!), unterscheidet sich durch folgende Merk- male: & Oberkopf von noch glänzenderem Schwarz, das sich etwas weiter auf den Nacken erstreekt und schärfer von der blaugrauen Oberseite abgeschnitten ist; schwarzer Fleck hinterm Auge scharf, rein, viel größer; Unterseite lebhafter: Kehle gelbbräunlich, Brust, Bauch und Seiten lebhaft rostgelb. Mitte des Unterkörpers mehr weißlich; Unter- schwanzdeeken lebhaft rostfarben, mit weißen Spitzen, die an den längsten ausgedehnter sind; die seitlichen Steuerfedern mit durchgehender breiter anteapikaler weißer Binde; der dunkle Fleck auf dem Unterflügel noch reiner und schärfer. @ unten etwas blasser als das 8, Oberkopf schiefergrau, anstatt schwarz. — Bewohner des nördlichen Nord- amerikas. Sittidae. 337 Flecken. Achselfedern und Unterflügeldecken gräulichweiß, in der Mitte der letzteren ein großer schwarzer Fleck. Oberschnabel dunkel horngrau, Basis und Unterschnabel heller. Füße schieferfarben. Iris braun. Flügel etwa 76—77, Schwanz etwa 41, Schnabel etwa 15—16, Lauf 17— 18 mm. O etwas kleiner (Flügel etwa 72—73), das Schwarz des Vorderkopfes nur bis zur Scheitelmitte reichend, Kropfileck und Unterschwanzdecken etwas blasser, Unterkörper mit rostgelbem Anflug. — Juv. Unterseite bräunlichgrau mit nur angedeutetem kastanienbraunen Kropfileck und ohne Schwarz auf dem Kopfe. — 8. krüperi steht der canadeusis-Gruppe sehr nahe! Kleinasien bis zum Kaukasus (Lorenz, Om. Kaukasus, p. 35). (Von Tristram vom Leontes in Palästina nach Beobachtung und Eiern angeführt. Sicher Irrtum, da er anfänglich Stücke der dortigen Se. lwantina als krüperi bezeichnete.) Hauptsächlich Bewohner von Kiefernwäldern, Cedern- und Wachholderbeständen, soweit die Waldreeion reicht, in denen sie nach Art der europäischen Kleiber lebt. Paarungsruf ein lautes, vielfach abgeändertes, oft an das von Parus major erinnerndes aber mehr gurgelndes und längeres Geschrei, Warnungs- und Lockton an den des Kanarienvogels, Klageton an den des Wendehalses erinnernd (Krüper). Nest in morschen Bäumen, wie ein großes Meisennest, Eingang nicht verklebt. Eier natürlich kleiner als die der deutschen Kleiber, in der Fleeckung mehr an Haubenmeiseneier erinnernd. Maße etwa 16.8><13.1, 17.2><13.3 bis 17.5><13.4 mnı, Gewicht etwa 100 mg. 528. Sitta leucopsis leucopsis Gould. Sitta leucopsis Gould, Proc. Zool. Soc. London 1849, p. 113 aan: Abbild.: Gould, B. Asia III, Taf. 46. Sad. Stirn, Oberkopf und Nackenseiten glänzend schwarz, übrige Oberseite dunkel blaugrau. Schwingen dunkelbraun, mit der Rückenfarbe gesäumt. Mittleres Steuerfederpaar wie der Rücken, die übrigen schwarz mit bläulichgrauen Spitzen, die drei äußeren Paare mit subterminalem weißen Fleck an der Innenfahne, das äußerste außerdem noch mit weißem Querbande an der Außenfahne. Ein breiter Streif über dem Auge, Zügel, Augen- und Öhrgegend, Halsseiten, Kinn und Kehle weiß, übrige Unterseite lebhaft rahmfarben, Weichen und Unterschwanzdecken lebhaft kastanienbraun. Q wie J, nur unten etwas lichter. Flügel 76—81, Schwanz etwa 40—45, Culmen 18, Lauf 17—19 mm. — Auch $. leucopsis steht der canadensis sehr nahe! ” Nordwestlicher Himalaya, in Höhen von 7 000—10000 engl. Fuß brütend. Bewohner von Nadelwaldungen, Stimme ein lauter, melancholischer Ruf. Nahrung u.a. die Zapfen von Pinus gerardiana. Eier Mai und Juni. Sie gleichen anderen Kleiber-Eiern und messen ungefähr 18>< 14.1 mm. 529. Sitta leucopsis przewaiskii Berez. & Bianchi. Sitta Ekloni Przewalski, Tret. pyt. no. Cent. Asi., p. 368 (1883-——- nomen nudum!). Sitta Przewalskii Berezowski & Bianchi, Av. Exp. Potanini Gansu usw., p. 119 (1891— am oberen Chuanche. Russisch!); Pleske, Av. Przew. I, p. 174. Abbild.: Pleske, Aves Przewalskianae, Taf. IX, Fig. 4. Ist S. /. leucopsis sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch kürzeren Schnabel und Flügel, sowie dunkleren Unterkörper. Die Unterseite, mit E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 22 338 Sittidae. Ausnahme der fast weißen Kehle, ist lebhaft rostgelb, Brustseiten und Steib kastanienrotbraun. Nordwestliches China; am oberen Chuanche, Kansu, Patong im nord- westlichen Hupe. 530. Sitta neumayer neumayer Michah. Felsenkleiber. Sitta Neumayer Michahelles, Isis 1830, p. 814 (Ragusa in Süd-Dalmatien). Sitta rupestris Temminck, Man. d’Orb. Ed. 2, 11I, p.287 (1835— ex Cantraine M.S. ?partim. Deser. nulla). Sitta rufescens Gould, B. Europe III, Taf. 235 (1837— ex Temminck M.S. — Dalmatien). Sitta saxatilis Schinz, Europ. Fauna I, p.266 (1840— Dalmatien). Abbild.: Dresser, B. Eur. Ill, Taf. 120. Sad. Oberseite bläulich aschgrau. Von den Zügeln durch das Auge zieht sich bis an die Halsseiten ein breiter schwarzer Streif, unterhalb dessen die ganzen Halsseiten, Ohrdeceken, Kehle und Vorderbrust weiß sind, letztere oft mit feinem, grauen und (wahrscheinlich aber meist nur bei jüngeren Exemplaren) mit rahmfarbenem Schimmer. Ubrige Unterseite nebst Unter- schwanzdecken und Schenkelfedern rostfarben. Schwingen bräunlich aschgrau, innere Armschwingen wie der Rücken, Innensäume der Schwingen wurzelwärts weiblich. Unterflügeldecken grauweißlich, in der Mitte mit großem schiefer- schwarzen Fleck. Steuerfedern schiefergrau, die mittelsten wie der Rücken, das äußerste Paar mit bei allen Subspezies der Art an Ausdehnung wechselndem und oft fehlenden rostgelblichen oder dunkel rahmfarbenen Fleck vor der Spitze am Innensaume, und meist einem Teil der Außenfahne von derselben Farbe, die folgenden oft mit ebensolchen schmalen Spitzen. Schnabel schwarz, Wurzel des Unterschnabels bläulichfleischfarben, Füße bleigrau, Iris dunkel- braun. Flügel 77—83, Schwanz etwa 48—52, Lauf 19--20.5, Schnabel etwa 19—22 mm. — 9 wie J, nur ein wenig kleiner. — Juv. Brust mit Rahmfarbe überflogen, Unterkörper nieht so lebhaft gefärbt, der schwarze Augenstreif weniger entwickelt, Schnabel und Flügel kürzer. Südost-Europa, von Kroatien, Dalmatien, der Herzegowina und Monte- negro bis Griechenland, Kleinasien. (Kaukasus?). (Uber Palästina siehe S.n. syriaca. Das angebliche Vorkommmen in Spanien [nach Beobachtung von Saunders, ohne daß der Vogel erlegt wurde] beruht sicher auf Irrtum.) Sehr lebhafter, stimmreicher, lauter Vogel, den man meist an Felsen, selten an Bäumen umherklettern sieht. Er nistet in Felslöchern, deren Eingang er mit Erde und Lehm verklebt, sodaß nur ein zum Einschlüpfen genügendes Loch bleibt, und macht nicht selten sogar einen ganzen retortenförmigen, am Felsen angeklebten Lehm- bau. Das eigentliche Nest ist mit Moos, Haaren, Federn u. dergl. ausgefüttert und enthält im April und Mai 6—8, seltener bis 9 und 10 Eier. Diese sind rein weiß, glänzend, mit rostroten und tiefer liegenden blaß rötlichen bis lehmfarbenen und blabß violetten Flecken spärlich bedeckt. Sie unterscheiden sich von denen von $. europaea dureh höheren Glanz und meist geringere Fleckung. Geübte Eierkenner werden den Gesamtcharakter durchaus verschieden nennen. 33 Eier in Rey’s Sammlung messen durehschnittlich 20.6><15.3, im Maximum 22.75><16.0 und 20.75 >< 16.25, im Minimum 19 >< 14.25 mm. Das mittlere Gewicht 156 mg. 2 x ; : Dahm )F 531. Sitta neumayer syriaca Temm. ) Sitta syriaca Temminck, Man. d’Orn. Ed. 2, III, p.286 (1835— ex Ehrenberg M.S.: „Commun en Syrie et dans le Levant“). E Sittidae. — Paridae. 339 Oberseite etwas heller, fahler, sonst in keiner Weise von S. neumayer neumayer verschieden. Zweifelhafte Subspezies, deren Berechtigung noch durch frisches Material zu bestätigen ist. Syrien und Palästina. 532. Sitta neumayer tephronota Sharpe. Sitta tephronota Sharpe, Ann. & Mag. Nat. Hist. ser. 4, X, p.450 (1872— Kokand im Ferghana-Gebiete, Turkestan). Sitta rupicola Blanford, Ibis 1873, p.87 und E. Persia II, Zool., p.225, Taf. XV, 2 (partim! Typus aus dem Elbruz-Gebirge. Die auch dazu gerechneten Stücke von Ispahän und Schiraz gehören zu fschitscherini. Blanford beschrieb junge Stücke als rupicola. Typus und Cotypen untersucht). Sitta syriaca obscura Sarudny & Loudon, Orn. Monatsber. 1905, p. 76 (N. & O.-Persien), Jad. Oberseite fahlgrau, bedeutend heller als bei S. n. neumayer, der schwarze Augenstreif breiter und der Schnabel stärker, meist auch länger. Viel größer: Flügel alter J etwa 85—92, Schwanz 50—53, Lauf 21—22, Schnabel ungefähr 21—25 mm. Südliches Turkestan biszum Tian-Schan, Afghanistan, nördliches Baluchistan Öst- und Nord-Persien (Elburs-Gebirge). 533. Sitta neumayer tschitscherini Sarudny. (Sitta rupicola Blanford, partim. Siehe Nr. 533.) Sitta tschitscherins Sarudny, Orn. Jahrb. XV, p.218 (1904— Ispahän in Persien). Wie $. n. tephronota, aber mit noch viel hellerer, weißlichgrauer Ober- seite. Der schwarze Augenstreif sehr breit und weit nach hinten reichend, wie bei tephronota. Die Jungen verlassen das Nest offenbar sehr früh und klettern umher, ehe sie fliegen, wie man es auch bei Certhien u. a. findet. Bei den Jungen ist der schwarze Augenstreif nicht entwickelt oder kürzer. Solche Stücke beschrieben Sarudny und Blanford; der letztere vermengte tephronota und tschitscherim. Auffallend ist, daß junge Felsenkleiber alten Vögeln merkwürdig ähnlich sehen, da die Schwingen (wie bei jungen Hühner- vögeln u. a.) entwickelt aussehen, also wahrscheinlich mehrfach hintereinander mausern, ehe der Vogel erwachsen ist. Füße grünlichgrau. Bewohnt den großen südiranischen Gebirgszug von Farsistan (Kuh-i- Dinar, . Schiraz) bis Diarbekr und Adiaman in Kurdistan (südl. Armenien), | nördlich bis Isfahan. An Felsen, oft aber auch an Bäumen herumkletternd; lärmend, pfeift laut wie ein Mensch, miaut wie eine junge Katze und hat einen trillernden Pfiff, der an ein hohes Nachtschwalben-Scehnurren erinnert, gibt aber auch noch viele andere Töne von sich. Familie PARIDAE. Kleine bis mittelgroße Vögel. Umfaßt die Meisen, einschließlich der Bart- und Beutelmeisen, außerdem als Unterfamilie die Goldhähnchen (Kegulinae), und die Paradoxornithinae Süd- und Ost-Asiens sowie (nach Hellmayr u. a,) die Polioptilinae Süd- und Mittel-Amerikas. — Schädel verhältnismäßig groß. Schnabel kurz, immer kürzer als der Kopf. Zunge kurz, stumpfspitzig. Befiederung lang und weich mit flaumigem Afterschaft. Hand- und Arm- 22% 340 Paridae. schwingen je 10. Erste Handschwinge sehr reduziert, so lang wie oder etwas länger als die Hälfte der zweiten. Flügel meist kurz, Flug daher mangelhaft. Lauf und Füße meist kräftig, vorn meist mit Gürteltafeln, manchmal aber auch mit einer Schiene bedeckt. Krallen meist sehr kräftig entwickelt. Geschlechter gleich oder ähnlich, Junge den Alten ähnlich. Muntere Tagvögel. Nahrung Insekten, deren Eier und Larven, Beeren und Samen. Schwache Flieger. Nester in Baumlöchern oder geschlossene, freistehende Nester. Nur eine Mauser. Eier meist (alle echten Meisen) weiß mit rötlichen Flecken. Fast kosmopolitisch, Parinae aber fehlen in Süd-Amerika und im Stillen Ozean. Im paläarktischen Faunengebiete haben wir es mit 3 Unterfamilien zu tun: A. Schnabel mehr oder minder kegelförmig, dick und stumpf oder spitz, Oberschnabel meist ungekerbt . . . . . . Parinae (Gattungen Parus, Aegithalos, Anthoscopus, Panurus). B. Schnabel fein, fast wie ein Sylvienschnabel, Firste gerade, gekielt, Schneide des Oberschnabels vor der Spitze etwas gekerbt . . . . . Regulinae (Gattungen Regulus, Leptopoecile, Lophobasileus). C. Schnabel hoch, kurz, seitlich zusammengedrückt, Oberschnabel meist mit einer großen Ausbuchtung, Firste schon von der Wurzel an stark nach unten gebogen . . . » . » . . Paradoxornithinae (Gattungen Paradoxornis, Cholornis, Suthora, Conostoma). Gattung PARUS L. 1758. Umfaßt die eigentlichen Meisen, die Kohl-, Blau-, Sumpf-, Weiden-, Alpen-, Trauer-, Lapp-, Tannen-, japanischen, Hauben-Meisen und Verwandte. Eine Einteilung in sogenannte Untergattungen bringt keinen Nutzen, und weder der Färbungseharakter, noch das Vorhandensein und Nichtvorhandensein einer Haube (wegen der vielen Übergänge), genügen zu weiterer generischer Trennung. — Der Schnabel ist kurz, von der Länge der Hälfte oder eines Drittels des Kopfes, sehr kräftig. Nasenlöcher rund, von dichten Borsten bedeckt, aber ohne Hautdeckel. Flügel breit und kurz. Erste Schwinge kürzer, als die Hälfte der zweiten, aber länger, als die Handdecken, zweite kürzer als die dritte, vierte und fünfte meist am längsten. Schwanz gerade, abgerundet oder etwas ausgerandet. Lauf vorn mit Gürteltafeln bedeckt, die bei einigen Formen im Alter verschmelzen. Geschlechter wenig verschieden. Übersicht der alten ä der paläarktischen Arten.!) J Gefieder laubsängerartig grünlich . . . 0... P. modestus . p.381 I \ Gefieder nicht laubsängerartig grünlich ...... 2.2.2.2... 2 Kehle weiß wie die übrige Unterseite; Oberseite blau und weiß; ohne Schopk 2.0 une . . P. cyanus . p.352 2 ’ Kehle rahmfarben bis a a gr beten edlen Oberseite oliven- braun bis mausgrau; mit Schopf. . . ». 2... ....P. dichrous . p.363 Kehle schwarz oder braun, scharf von der übrigen ern abstechend 2 Unterkörper grau; Kehle und a SCHWATZI 0 2a 3 z 9 Unter Unterkörper nicht grau . . . . N A Re I 2 35 4 1) me Form der tropischen gehäubten Meisengruppe („Machlolophus“), Parus xanthogenys Vig., bewohnt den westlichen Himalaya bis zu 2300 m, eine andre, P. spili- notus Blyth, den östlicheren Himalaya bis zu 2000 m. Man vgl. Hellmayr, Tierreich, 18. Lief. p.98 und die Abbildungen in Gould’s B. Asia II. Die zweifelhafte brandtii (p.369) konnte nicht in die Übersicht aufgenommen werden. Paridae. 341 n [ Flügeldecken mit rahmfarbenen Spitzenflecken . . . . P. melanolophus . p. 362 Flügeldecken ohne rahmfarbene Spitzenflecken . . . . P. rufonuchalis . p.361 5 j Oberkopf blau, Unterseite ganz oder teilweise gelb. . . P.caeruleus . p.347 WOberkoptmieht blau....-10 2 2.40 e00. luuw ne ee RN ER 5 6 j Mit hellem, meist weißem Nackenfleck ..... EIERN Sri. 6 Bike BelleneNackgplleckin nn Sa el ade een 10 I rahmfarben oder kastanienbraun, auf dem Vorderrücken ein 7 kastanienrotbrauner Fleck. . . - . 2.2.2. = % 0.0. „ P. varius. p.354 \ Kopfplatte vom Schnabel an ietseheruhz RE El ee 7 8 j Obersehwanzdecken schwarz . . . en EVER USTUTLEN.. PD. 308 | Oberschwanzdeeken grau oder al, SEINE DEE DE EBEN 8 9 f Unterseite mit schwarzem Mittelstreifen . . een 9 \ Unterseite ohne schwarzen Mittelstreifen. . . » .. .....P.ater. p.356 10 Mittlere Flügeldecken mit weißen Säumen. ......#P. monticolus . p.347 \ Mittlere Flügeldecken ohne weiße Säume .. 2 ....... DB. major. p».341 1 EMrSehople a ee el et un Be te a ne Pe ErüplarhuR‘- ;D..368 ULF Ba stelnkere on Ve ren RE Ra a Bee RER TOR BER EHE BECRE ER, 11 19 f Mit weißem Supereiliarstreifen . . 2. 2.2... ........ P. superciliosa . p.370 POhne weißen Supereiliarstreifen. ! 2.» . “0 Seelen na Ele ne 12 l Unterseite mit Ausnahme der schwarzen Kehle lebhaft rötlich zimtfarben 13 « . P. davidi . p.370 | Unterseite mit Ausnahme der schwärzlichen Kehle nicht rötlich zimtfarben 13 14 f Oberkopf schwarz mit metallischem Glanze . . . . . . . P. palustris . p. 870 \ Oberkopf bräunlich oder schwarz ohne metallischen Glanz ...... 14 Körperseiten lebhaft rostfarbig . . . . - 15 15 Körperseiten weißlich, nicht Hurkallend von der uhifen Te En stehend, bis fahl Essen Pe. RU SECRRRAE 16 Oberkopf bräunlich mausgrau bis ah Schnabel Ereie dünn, etwa 16 | imma lang... on... D. einctus . p- 365 | Oberkopf braunschwarz ve: pelarobbenbraun, Schnebel länger, etwa 9.5 mm lang. . . . Ren Vale) nt ee PASORHRTUR NE DFAUN: Größere Formen, Schnabel ga a klotai, Flügel etwa 70—77 mm 17. P. lugubris . p. 368 ee Formen, Schnabel kleiner, dem der gemeinen Sumpfmeisen (palustris) ähnlich, Flügel 60—70 mm P. atricapillus (montanus usw.) . p. 376 534. Parus major major L. Kohlmeise. Parus major Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.189 (1758— „Habitat in Europa“. Wir betrachten Schweden als typ. oe, nach dem 1. Zitat). Parus Fringillago Pallas, Zoogr. Rosso- Asiat. I, p. 555 (1827— Umbenennung von P. major L. „Per omniam Rossiam et Sibiriam“). Parus robustus ee Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.461 (1831— Deutschland). Parus cyanotus Brehm, Vogelfang p.241 (1855— Deutschland). Parus intercedens Brehm, Vogelfang, p.241 (1855—- „Mitteldeutschland“. Typus von Greiz. Blasse Aberration). Parus perniciosus Brehm, Naumannia 1855, p.285 (Nomen nudum!). Parus major verus Brehm, Naumannia 1856, p.367 (Skandinavien, Deutschland). Parus pallidus Brehm, Naumannia 1856, p.367 (ein früher als bokharensis erwähntes | aberrantes Stück von Greiz, das allerdings oben kaum grünlich, unten fast | weiß ist, somit wirklich einer bokharensis auffallend ähnlich sieht). 342 Paridae. Parus major paradoxus, eyanotos eximius, cyanotus accedens A. E. Brehm, Verz. Samml., p-6 (1866— nomina nuda!) ? Parus glauconotus Olphe-Galliard, in Brief von ©. L. Brehm von 1857, Orn. Jahrb. 1892, p. 128 (Spanien— nomen nudum!) Schwed.: Talgmees.' Französ. Mösange eharbonniere. Ital. Cinciallegra. Sad. Oberkopf und Genick glänzend blauschwarz, durch ein breites, über die Halsseiten herabziehendes Band mit der ebenfalls schwarzen Kehle und Kropfgegend verbunden, deren Färbung sich wieder in breitem Streifen längs der Mitte der Unterseite bis zum Bauche fortsetzt. Hinter der schwarzen Genickfarbe steht ein grünlichgelber Nackenfleck, nach dem Kopfe zu durch eine mehr oder minder deutliche weiße Linie begrenzt. Rücken gelblich olivengrün, Hinterrücken und Bürzel bläulich aschgrau. Schwingen grauschwarz mit grauweißen Innensäumen; Handsehwingen und die meisten Armschwingen mit schmalen graublauen, die 3.—6. in der Endhälfte mit weißen Auben- säumen, innere Armschwingen mit breiten gelblich- oder grünlichweißen Säumen. Oberschwanzdecken blaugrau. Steuerfedern schwarzgrau (schiefer- farben), das äußerste Paar mit weißer Aubenfahne und damit zusammen- hängendem, nur durch den schwarzen Schaft getrenntem weißen Keilfleck längs des Schaftes auf der Innenfahne; dieser Keilfleck wechselt an Ausdehnung, reicht aber meist über ein Drittel der Feder hinaus. Das zweite Steuerfeder- paar mit kleinem weißen Spitzenfleck an der Spitze der Außenfahne, manchmal auch an beiden Fahnen, außerdem alle Steuerfedern, das äuberste Paar aus- genommen, mit blaugrauer Außenfahne, das mittelste Paar an beiden Fahnen blaugrau, nur mit schwärzlichem Streifen längs des Schaftes. Wangen und Ohr- gegend von einem großen weißen Fleck eingenommen. Unterseite, soweit sie nicht wie oben beschrieben schwarz ist, schwefelgelb, Weichen etwas schmutzig oder grünlich überlaufen. Steiß und Unterschwanzdecken weiß, von den letzteren die in der Mitte stehenden fast ganz schwarz oder mit schwarzen Innensäumen. Schnabel dunkel hornfarben, fast schwarz, Schneiden bräunlich, Iris dunkelbraun, Füße bleifarben. Flügel 75—78, Schwanz etwa 63—68, Lauf 20—22, Schnabel ungefähr 9—10 mm. 9 etwas kleiner (Flügel 72—75 mm), das Schwarz "des Kopfes nicht so schön glänzend, durch- schnittlich auch der schwarze Mittelstreif der Unterseite weniger entwickelt. Juv. Blasser, matter; Oberkopf, Kehlfleck und Mittelstreif der Unterseite dunkelbraun, keine Verbindungslinie von der Kropfgegend zum Hinterkopf; Kopfseiten und Flügelbinde blaßgelb. Europa vom Polarkreise in Norwegen bis zum Mittelmeere im Süden, östlich in West-Sibirien bis zum Altai. Stücke aus letzterem Gebirge scheinen zu größerer Flügellänge zu neigen; eine Serie mit genauen Geschlechts- angaben ist zu untersuchen. Exemplare aus Spanien sind teilweise sehr blaß, einzelne aber so lebhaft wie solche aus Deutschland; eine Serie frischer Vögel sollte verglichen werden. Italienische Kohlmeisen scheinen mir nicht von nordischen“ unterscheidbar zu sein; es kommen zwar bisweilen unten ganz helle, fast rahmfarbene Stücke vor; darauf allein ist aber kein erobes “Gewicht zu legen, denn es gibt auch ausnahmsweise in Deutschland ‚so helle, unten fast weiße Stücke; Brehm betrachtete sie erst als P. bokharensis und benannte sie später 7. pallidus. Über die aus Griechenland vgl. man das unter P. major aphrodite Gesagte. Bewohner von Wäldern, Parkanlagen und Gärten, wo sie in steter Bewegung umherklettern und -hüpfen. Die Lockweise ist sehr veränderlich. Die häufigste, aber Paridae. 343 wenig auffallende Stimme ist ein zischendes si oder sit. Meist hört man ein helles, dem des Buchfinken ähnliches pink, pink oder ein sanfteres tivüdivüdi, im Schreck pink tscherrerrerrerrer. Der Gesang ist ein glockenreines sitti sitti sitti, sitzidi sitzidi oder sititn, sititn, sititn, vielfach abgeändert und moduliert. Nahrung Insekten und Sämereien, Baumfrüchte, Kerne u. dergl., sehr gern auch Fett und Fleisch. Nester in allen möglichen Höhlungen, besonders Astlöchern, Spechthöhlen, Nistkästen, Pumpen, Mauer- und Erdlöchern. Blumentöpfen, Eichhörnchen- und Vogelnestern. Nest aus Moos, Wurzeln, Halmen, mit Haaren, Wolle, Federn ausgefüttert. Eier 6—-10, aus- nahmsweise 12 und 14; weiß mit mattroten bis ziegelroten, in der Regel ziemlich groben, oft aber auch feineren, meist über die ganze Fläche verteilten Flecken, selten auch noch mit blassen, rötlich violetten Schalenfleecken. Sie sind von denen von $Sitta eur. caesia dureh noch weniger Glanz und geringere Größe unterschieden. Maße (Rey): Durschnitt 17.3 ><13.5, Maximum 19.6 >< 13.3 und 17.6 >< 14.8, Minimum 16.4 >< 12.9 und 17 >< 12.6 mm, mittleres Gewicht 95.5 mg. — Stand- und Strichvogel, im Norden aber Zugvogel. Mauser Juli bis September. 535. Parus major newtoni Praääk. Parus major newtoni Pra2äk, Orn. Jahrb. V, p.239 (1894— England). Durch auffallend großen, klotzigen Schnabel von 7. m. major unter- schieden. Der Unterschied liegt mehr im Umfang und der Dicke, als in der Länge, ist daher durch Messen nur schwer nachzuweisen, fällt aber beim Vergleich einer Serie sofort auf. Die angeblich mattere Färbung kann ich nicht bestätigt finden, denn reine Stücke aus dünn bevölkerten Gegenden Großbritanniens sind ebenso lebhaft gefärbt wie nordeuropäische. England, Schottland und Irland. Lebensweise dieser und der übrigen nahe verwandten Formen wie die von P. m. major. Die englische Subspezies ist infolge der dieht bevölkerten, stark kulti- vierten Gegenden. die sie bewohnt, noch weniger wählerisch in ihren Nistplätzen, so z. B. brütet sie gern in Briefkästen, Erdlöchern, an Häusern usw. 536. Parus major excelsus Buvıy. Parus major excelsus Buvry, Journ. f. Orn. 1857, p. 194 (Ex Brehm M.S.— Wald Nrakta-el-abbia in Nord-Algier). Kenntlich an dem gesättigteren Gelb der Unterseite, der weibe Keilfleck an der Spitze der Innenfahne der äußersten Steuerfeder kürzer als bei /°. m. major, meist zu kurzem rundlichen Fleck reduziert, die zweite Steuerfeder sehr oft, ja meist ohne Weiß, außerdem ist der Schnabel meist etwas größer, aber nicht so klobig wie der von /”. m. newtoni. Von I’. m. aphrodite durch längeren Lauf zu unterscheiden (20—22 mm). Bewaldete Teile von Algier, Tunis und Marokko. 537. Parus major corsus Kleinschm. Parus eorsus Kleinschmidt, Orn. Monatsber. 1903, p.6 (Korsika). Flügel durchschnittlich -2—3 mm kürzer, Allgemeingröße etwas geringer, Farben viel trüber, das Gelb der Unterseite matter, der weiße, keilförmige Fleck auf der Innenfahne der äußeren Steuerfeder meist reduziert, sodab er nur ein kurzes Dreieck bildet und bisweilen fast verschwindet. Sonst ganz wie P. m. major. 344 Paridae. Korsika und Sardinien. Augenscheinlich Standvogel. Bisweilen scheint die festländische Form sich nach Sardinien zu verirren, denn ein am 19. Dezember 1903 bei Sassari auf Sardinien erlegtes S gehört sicher nicht zu corsus, wozu alle übrigen untersuchten Stücke gehören. 538. Parus major aphrodite Mad. Parus aphrodite Madaräsz, Term. Füzetek XXIV, p.272 (1901— Cypern). Madaräsz beschrieb seine aphrodite nach einigen auf der Unterseite rahmfarbenen Stücken. Er unterscheidet diese artlich und läßt daneben „typische major“ auf Cypern wohnen. Da aber Übergänge zwischen beiden vorkommen, kann von artlicher Trennung nicht die Rede sein. Da aber auch die angeblich typischen major-Exemplare von Uypern nicht ganz typisch sind, sondern sich durch gesättigteres Gelb der Unterseite und meist auffallend kurzen Lauf (J.18—20 mm) und Flügel auszeichnen, ist die Kohlmeise der Insel Cypern als Subspezies zu unterscheiden. Außer allen Stücken von Cypern scheinen mir auch die von Kleinasien und Griechenland (vgl. Hellmayrs Bemerkungen, Journ. f. Orn. 1903, p. 398) zu dieser Form zu gehören. Die mediterranen Formen sind aber noch weiter zu studieren. 539. Parus major blanfordi Prazäk. Parus major blanfordi Prazak, Orn. Jahrb. V, p.240 (1894— Persien. Typen von Teheran im Wiener Museum). Durch außerordentlich helles Gelb ‚Jer@nterseite und überhaupt lichten Allgemeineindruck kenntlich. erRreS" Persien [und Palästina. Stücke aus letzterem Lande sind anscheinend etwas kleiner, doch ist dies vielleicht Beobachtungsfehler oder Zufall, da nur wenige Stücke verglichen werden konnten, auch möglicher Weise die Geschlechts- angabe nicht immer richtig war. 540. Parus major bokharensis Licht. Parus bokharensis (oft fälschlich bockharensis, bockhariensis, bocharensis, bochariensis, bacharensis geschrieben), H. Lichtenstein, in Eversmanns Reise Orenburg Buchara, p. 131 (1823— Buchara). Parus bocharensis typieus Zaroudnoi, Bull. Soe. Imp. Nat. Moscou 1890, p. 789 (Ebenen von Tedschend, Murgab, Merw, Kara-ben usw.) Von P. m. major durch den gänzlichen Mangel aller grünlichen und gelblichen Farben unterschieden: Nackenfleck fahl weiblich, übrige Oberseite licht bläulichgrau, Schwingen dunkelgrau mit bläulichgrauen, die inneren Arm- schwingen mit viel breiteren bläulichweißen Außbensäumen, Unterseite mit Ausnahme der schwarzen Kehle und Kropfgegend und des schwarzen Mittelstreifens weiß, Weichen gräulich-rahmfarben verwaschen. Außeres Steuer- federpaar auf beiden Fahnen weiß, nur mit grauem Innensaum von wechselnder Ausdehnung. Unterschwanzdecken weiß, die mittelsten mit mehr oder minder Aschgrau, besonders an den Innenfahnen. Flügel 9 73—77, © ungefähr 70, Schwanz GC etwa 77—80 mm. Juv.: den. alten Vögeln äußerst ähnlich, nur die Kopfplatte matt (nicht glänzend) braunschwarz, die Kehle grauschwarz, der Mittelstreif des Unterkörpers undeutlich. Rücken rein grau ohne eine Paridae. 345 Spur von grünlichem Schimmer, Unterkörper und Kopfseiten weiß ohne eine Spur von gelbem Schimmer. Von der Dsungarei bis Turkestan, Buchara und Amu Darja (Oxus), Murgab, Merw und Tedschen sowie im nördlichen Afghanistan. Fortpflanzung und Eier wie die von P. m. major. 541. Parus major intermedius Sarudny. Parus bocharensis var. intermedius Zaroudnoi, Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou 1890, p. 789 (Berge der Gebiete des „Karguy-Sou, Firouse, Gujarmaou, Soumbar & Tchandyr“, also das südwestl. Transkaspien). Parus transcaspius Zaroudnoi, Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou 1893, p.864. (Dieselben Gegenden — Umbenennung von P. b. var. interm.) Ist P. nm. bokharensis sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch etwas dunkler graue Oberseite, im frischen Gefieder auffallender, im Sommer aber verschwindender gelblichgrüner Färbung auf dem Vorderrücken, der Schwanz viel kürzer, die äußeren Steuerfedern mit viel weniger Weiß, meist nur so viel wie bei /. m. mujor, oder wie bei P. m. corsus, die Ausdehnung der weißen Farbe variiert aber einigermaßen. Schwanz C ad. nur etwa bis 68 mm. Juv.: Oberkopf und Kehle matt dunkelbraun, Rücken aschgrau, graugrün verwaschen, Unterseite und Kopfseiten weiß mit grünlichgelbem Schimmer. Gebirgige Teile des südwestlichen Transkaspiens, Ost-Persien, Teile des südlicheren Afghanistan und Baluchistan. 542. Parus major caschmirensis subsp. nov. Steht °. m. bokharensis nahe, und hat rein graue aber etwas dunklere Oberseite, u. a. dunkler grauen Bürzel und Oberschwanz- und Oberflügel- deckfedern. Der Nackenfleck ist ziemlich stark verdüstert. Flügelbinde grauweiß, nicht rein weiß. Auberstes Steuerfederpaar manchmal ganz weiß, meist aber weiß mit einem grauen Fleck an der Wurzel der Außen- und grauem Saum an der Basis der Innenfahne; Unterseite etwas dunkler, mit mehr bräunlichem Anflug und mehr aschgrauen Seiten. Flügel 70—78 mm. Typus im Tring Museum, Nr. 2618, Gilgit 26. November 1878, von J. Scully gesammelt. Eine Serie im British Museum untersucht. Bewohnt die Gebirge von Kaschmir. Genaue Grenzen des Verbreitungs- gebietes nach Norden und Osten noch zu ermitteln. Im eigentlichen Himalaya, schon von Simla, schließt sich eine etwas kleinere und dunklere Form an, die durch Assam und Birma geht und von der Form der Sunda-Inseln, /. major einereus Vieill. 1818 (= atrierps Horsf. 1821, — nipalensis Hodgs. 1837) nicht zu unterscheiden ist. Andere Formen schließen sich in Süd-Indien usw. an. 543. Parus major minor Temm. & Schleg. Parus minor Temminck & Schlegel, in Siebold’s Fauna Japonica, Aves, p.70 Taf. 33 (1848— „Japon“). Vorderrücken und hinterer Teil des Nackens stark olivengelb verwaschen, wodurch der ziemlich große weißliche Nackenfleck an seinem hinteren Teile 346 Paridae. gelblich, der vordere Teil des Rückens olivengrünlich erscheint. Im übrigen fast ganz wie P. m. intermedius, aber die bei letzterer trüb gräulichweißen Säume der inneren Armschwingen und die Querbinde auf den Flügeldecken reiner, weiblicher. Außeres Steuerfederpaar weiß mit schwarzgrauem Saum am größten Teil der Innenfahne, zweites Paar mit einem an Ausdehnung sehr variierenden weißen Keilfleck, oder nur kurzen Fleck an der Spitze beider Fahnen. Flügel 69—74, Schwanz ungefähr 62—67 mm. Ussarien, Amurland, Mandschurei, Nord-China, Korea und die nördlichen japanischen Inseln (Jesso, Hondo und Kiuschiu). 544. Parus major tibetanus subsp. nov. Vorderrücken grünlich wie bei ?. m. minor, die genaue Ausdehnung des Grün aber wegen des schlechten Zustandes des Typus nicht sicher. Sonst auch im allgemeinen wie minor, aber der Flügel länger, 78 mm. Auberstes Steuerfederpaar weiß, nur an der äußersten Basis ein schwarzer Saumstreif an der Innenfahne, zweites Steuerfederpaar ebenfalls weiß, nur mit einem schieferschwarzen Saumstreifen an der Innenfahne, drittes mit großenteils weißer Außenfahne und einem weißen Keilfleck an der Spitze der Innenfahne. Durch diese Schwanzzeichnung sofort von minor u. a. zu unterscheiden, durch den grünen Vorderrücken außerdem von den meisten andern asiatischen Formen. CGulmen stark gebogen. Typus J, im Tring Museum, von Oberst Waddell gesammelt. Chaksam im Tsongpo-Tale in Tibet. 545. Parus major commixtus Swinh. Parus commisxtus Swinhoe, Ibis 1868, p.63 (Amoy in China). Wie P. m. minor, aber viel kleiner. Flügel nur etwa 65—70 mm. Außerdem ist das Olivengrün des Vorderrückens weiter nach hinten aus- gedehnt und die Weichen sind trüber, mehr schmutzig rahmfarben oder bräunlichgrau verwaschen. Süd-China bis Ober-Birma und Öst-Tenasserim. — Wohl fälschlich für die Riu Kiu Inseln angegeben, wo Auf Okinawa P. m. okinawae und im Süden * . * =) oO Hellmayr’s nigriloris vorkommt. 546. Parus major okinawae subsp. nov. Hat die geringe Größe und schmutzig rahmfarbigen Weichen und Seiten von P. m. commiztus, aber der Rücken ist bläulichgrau, nur am Vorderrücken, nach dem Nacken zu, etwas olivengrünlich verwaschen. (Typus: Nr. 61 Okinawa, 14. März 1902, gesammelt von N. C. Rothschild, Gayner und Waters.) Insel Okinawa und vielleicht noch andre Inseln der nördlichen Riu-Kiu Gruppe.') Herr N. C. Rothschild brachte elf Exemplare heim. !) In der südlichen Gruppe der Riu-Kiu Iuseln (Ischigaki) findet sich P. nigriloris Hellm. 1900 (= stejnegeri Bangs 1901), deren ganze Oberseite von dem blauschwarzen Halse abwärts einförmig dunkel blaugrau ist. Das Weiß an Schwanz und Flügeldecken- säumen auf ein Minimum beschränkt. Ist trotz ihrer großen Verschiedenheit vielleicht der Vertreter der major-Formen auf Ischigaki. Paridae. 347 547. Parus monticolus monticolus Vig.') Parus monticolus Vigors, Proc. Zool. Soe. London 1831, p.22 (Himalaya). Sieht aus wie ein sehr kleiner und sehr lebhaft gefärbter 7. major. Kopfplatte und Kehle tiefschwarz mit purpurnem Schimmer, Rücken lebhaft olivengrün; alle Steuerfedern mattschwarz mit himmelblauen Säumen, die Spitzen weiß, die äußeren 7—1l1 mm weit, die inneren nur mit kleinen weißen, bisweilen fehlenden Endpunkten, außerdem die Außensäume des äußersten Paares ganz oder größtenteils weiß. Armschwingen mit reinweiben Spitzen, anstatt weißlicher Außensäume. Unterseite lebhaft gelb, Seiten grünlich verwaschen, lebhafter, als bei irgend einer Form von major. Kleine Flügel- decken schwarz mit blaugrauen, mittlere und große mit rein weißen Endsäumen, wodurch zwei Flügelbinden entstehen. Flügel F etwa 64—69, O etwa 62, Schwanz etwa 54—59 mm. Himalaya von Kaschmir bis Assam, Manipur und Gebirge des west- lichen China (Mupin, Szetschwan). 548. Parus caeruleus caeruleus L. Blaumeise. Parus caeruleus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.190 (1758— „Habitat in Europa“. Als typ. Lok. sehen wir Schweden an, nach dem ersten Zitat.) Parus erectus P. L. S. Müller, Natursystem, Suppl., p. 178 (1776— ex Buffon, Europa.) Parus coerulescens Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 463 (1831 — Mittel- deutschland.) Oyanistes salicarius Brehm, Naumannia 1855 p.285 (Nomen nudum!). Cyanistes coeruleus glawcopterus, megarhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 6, 7 (1856— nomina nuda!). Parus caeruleus pallidus (non P. pallidus Brehm!) Grote, Orn. Monatsber. 1902 p. 181. (Nach lebenden, bei St. Petersburg gefangenen Stücken beschrieben). Parus caeruleus languidus Grote. Journ. f. Orn. 1904, p. 307. Orn. Monatsber. 1904, p. 177 (Umbenennung von pallidus. — Der glücklicher Weise im Berliner Museum aufbewahrte Typus ist eine typische nordrussische Blaumeise [die mit der skandinavischen Form übereinstimmt], lediglich, wie alle in Gefangenschaft gehaltenen Blaumeisen, mit etwas verdüstertem Rücken und blasser, aber noch immer gelber Unterseite. Ahnliche Stücke kann man auch in Holland, Deutschland u. a. schießen, sie bilden aber keine Subspezies, sondern sind nur blasse, durch Übergänge mit andern verbundene Individuen.) Franz.: Mösange bleue. Ital.: Cineiarella. Schwed.: Blämes. Sad. Stirn, Superciliarstreif und schmaler, die Kopfplatte umfassender Ring (hinten — zumal bei kurzhalsig präparierten Bälgen — durch die langen Kopffedern manchmal etwas verdeckt) und Kopfseiten weiß. Kopfplatte blau, nach der Stirn zu heller. Durch Zügel und Auge zieht ein schmaler schwärz- licher, nach hinten zu in dunkles Blau übergehender und mit einem breiten dunkelblauen, bis zu den Kehlseiten herabziehenden, dort mit dem schwärz- lichen Kehlfleck verbundenen Nackenring vereinigter Streif. Im Nacken ein großer bläulichweißer Fleck. Übrige Oberseite hell gelblichgrün mit oliven- grauem Schimmer. Kleine und mittlere Flügeldecken berlinerblau, große 1) Eine sehr ähnliche Subspezies, Parus monticolus insperatus Swinh. (Ibis 1866, p. 308, 402) bewohnt Formosa. Sie unterscheidet sich fast nur durch die ausgedehnteren weißen Säume und Spitzen der Flügeldecken und Armschwingen. . 2n,e- Pi 348 Paridae. graublau mit weiben Spitzen, die ein deutliches Flügelband bilden. Schwingen dunkelgrau, Außenfahnen himmelblau, die dritte bis sechste in der Endhälfte schmal weiß gesäumt, alle an den Innenfahnen gräulichweiß gesäumt, innere Armschwingen auch auf den Innenfahnen bläulich übertüncht, mit breiten weißen Spitzen und schmalen gelblichen Außenrändern. Steuerfedern und ÖOberschwanzdecken himmelblau mit schwärzlichen Schäften. Unterseite schwefelgelb, am Kropfe am lebhaftesten, nach hinten zu matter und mit etwas grünlichem Anfluge; in der Mitte von Brust und Unterkörper ein verschieden entwickelter, von einem großen weißen Fleck gefolgter schwarz- blauer Längsfleck. Schnabel dunkel hornbraun, an den Schneiden heller, Auge braun, Füße dunkel blaugrau. © wie ©, nur etwas kleiner, Färbung meist etwas matter, der weiße Stirnfleck oft etwas weniger ausgedehnt. In frischem Herbstgefieder haben die schwarzen Kehlfedern weiße Spitzen. Flügel S 66—70, ausnahmsweise (Ingelheim, Italien, Rußland u.a.) 71—72 mm, Schwanz 52—56, Schnabel etwa 7.5, Lauf 16—17. Juv. matter und blasser, Kopfplatte dunkel olivengrau mit gelbgrünlichem Schimmer, Kopfseiten usw. blaßgelb. Vom 64° in Skandinavien und etwa 60° in Rußland durch den größten Teil von Europa, mit Ausnahme des äußersten Westens, in Rußland anscheinend bis zum Ural und Nord-Kaukasus, auch in Griechenland und Klein- asien. In England nur als Wintergast. — Im allgemeinen finden wir die skandinavischen, russischen, ostpreußischen und überhaupt osteuropäischen, ebenso die italienischen Blaumeisen am hellsten, westlicher wohnende, besonders. rheinische und holländische dagegen etwas düstere. In den Dimensionen stimmen diese letzteren mit den typischen und nicht mit den kleineren, außerdem noch düstereren, britischen odscurus überein. Da außerdem die Unterschiede sehr gering und fast alle westlichen kletternden Vögel mehr oder minder verschmutzt sind, die Grenze nach Osten hin nicht bestimmt ist und grobe Serien sicherer Brutvögel nicht untersucht werden konnten, ist es nicht ratsam, eine kontinentale westliche Form abzutrennen — dies mag einer späteren Zeit, nach eingehenderen Studien vorbehalten bleiben. Die Blaumeise bewohnt Laubhölzer, gemischte Wälder, sehr selten Nadelwälder, um so mehr größere Gärten, Alleen usw. Sie ist so munter wie andere Meisen, ihre Laute sind fein, aber durchdringend. Im Frühling hört man ein feines titi tetetete, ein Schnurren und ein glöckchenhelles zizizizizirrrr. Das „Zetern“ ist auch feiner als bei P. major und in der Tonhöhe aufsteigend. Alle Laute vielfach variiert individuell verschieden. Das Nest steht in engen Astlöchern und anderen Höhlungen, meist niedrig, oft aber in sehr beträchtlicher Höhe. Man findet in demselben Ende April und Mai 7—9, selten bis 10 und 12 Eier, die weiß sind mit hellroten (hell bräunlich- roten) Flecken und Punkten. 44 Eier messen nach Rey im Maximum 17 ><12, Durchschnitt 15.4><11.9, Minimum 14,3><11.7 und 15.5><11.5 mm. Mittleres Gewicht 69.7 mg. 549. Parus caeruleus obscurus Praääk. Parus caeruleus obscurus PraZäk, Orn. Jahrb. 1894, p. 246 (England). Engl.: Blue Titmonse. Unterscheidet sich von /. e. caeruleus durch viel dunkleren, mehr grünlichen Rücken, meist deutlich schmälere und gerader abgeschnittene weiße Spitzen an den inneren Armschwingen, namentlich aber durch geringere Dimensionen und verhältnismäßig dickeren Schnabel. Flügel Jad.etwa 61—64, seltener 65—66 mm. Großbritannien und Irland. Paridae. 349 (Die Lebensweise und Fortpflanzung dieser und anderer Blaumeisenformen stimmen so genau mit der von P. c. caeruleus überein, daß Einzelheiten darüber in einem not- wendigerweise kurz gefaßten Handbuch fortbleiben können.) 550. Parus caeruleus ogliastrae subsp. nov. Von Z”. e. eaerulens «Aurch düsterere Färbung (dunkler grüne Oberseite, grünlicheres, matteres Gelb der Unterseite) unterschieden. Ist /”. ce. obseurus äußerst ähnlich, aber der Schnabel ist in der Regel weniger kräftig, als bei letzterer, auch sind die weißen Spitzen der inneren Armschwingen etwas mehr halbmondförmig (wie bei /. e. caeruleus, nicht so gerade abgeschnitten wie bei /”. ec, obseurus). (Typus im Tring Museum: Jad. Lanusei im Distrikt von Ogliastra im östlichen Sardinien.) Flügel Sad. 61—63, höchstens 65.5 mm. (14 Exemplare untersucht.) Sardinien und Korsika. (Im Winter kommt bisweilen |z. B. bei Sassari im Norden von Sardinien sowohl als bei Lanusei] auch /. e. caeruleus vor.) 551. Parus caeruleus subsp. nov.? Cyanistes coeruleus meridionalis A. E. Brehm, Verz. Sammlung p.7 (1866— Nomen nudum! Der Sammlung nach waren spanische Stücke mit dem obigen, bereits vergebenen Namen bezeichnet). Von vielen Autoren wurde auf die dunkelblaue Kopfplatte und „lebhafte“ Färbung spanischer Blaumeisen aufmerksam gemacht. Sie wurden als eine Übergangsform zu ultramarinus bezeichnet. Ich konnte nur alte Stücke (Brebm, Saunders) untersuchen. Da der Rücken grün ist, kann man nicht von nächster Verwandtschaft mit ultramarinus sprechen, dagegen ist die spanische Blaumeise der englischen obscwrus äußerst ähnlich, noch mehr aber der sardinischen (ogliastrae). Tatsächlich kann ich sie von letzterer nicht unterscheiden. Es scheint allerdings, daß die Unterseite lebhafter gelb, vielleicht auch der Schnabel etwas stärker ist, ich kann aber ohne Unter- suchung frischer Herbstvögel nicht verantworten, daraufhin einen neuen Namen zu schaffen, jedenfalls aber wird ein solcher von dem ersten Ornithologen gegeben werden, der genügendes Material untersuchte. Ich sah Exemplare von Granada, der Sierra Nevada und Madrid. 552. Parus caeruleus ultramarinus Bp. Parus ultramarinus Bonaparte, Rev. zool. IV, p.146 (1841— „Tunis, et notamment & Sfax“). Parus caeruleanus Malherbe, Bull. Soc. Moselle III, p.58 (1845— Böne in Algier). Abbild: Journ. f. Orn. 1890, Taf. IV. Von allen europäischen Blaumeisenformen auf den ersten Blick durch die zwar durchaus nicht ultramarinblaue, aber tief dunkel berlinerblaue, nach dem Nacken zu fast schwarze Kopfplatte und graublaue, nicht grünliche Oberseite unterschieden. Im ganz frischen Gefieder sieht man auf dem unteren Bürzel einen grünlichen Schimmer. Der weiße, die Kopfplatte einrahmende Ring ist schmal und scharf begrenzt. Die Jungen sind von denen von P. e. caeruleus nicht sicher oder nur durch dunklere Kopfplatte und geringere u weh a 350 Paridae. Größe zu unterscheiden, denn der Rücken ist blaß graugrünlich, die Kopf- platte dunkel olivengrau, Kopfseiten und ganze Unterseite hellgelb. Flügel Sad. 63—67 mm; die größten von Tamarouth im marokkanischen Atlas gemessen. Vielleicht werden sich noch lokale Unterschiede feststellen lassen. Tunis, Algier und Marokko. Einige bei Mazagan, an der Westküste von Marokko, erlegte Stücke sehen solchen von drgener sehr ähnlich, während solche aus Süd-Marokko (Tamarouth im Atlas) denen von Tanger und Algier gleichen. 553. Parus caeruleus degener Hart. Parus caeruleus degener Hartert, Nov. Zool. 1901, p. 309, 322 (Fuertaventura und Lanzarote). Parus ultramarinus insularis Bianchi, Ann. Mus. St. Pöterb. VII, p.252 (1902— ex Meade-Waldo! Lanzarote & Fuertaventura). Ganz wie P. e. ultramarinus, aber die Oberseite ist etwas blasser bläulichgrau, die Unterseite heller gelb. Größe nicht konstant geringer, als die von ?. e. ultramarinus. Inseln Fuertaventura und Lanzarote, östliche Canaren. 554. Parus caeruleus teneriffae Less. Parus Teneriffae Lesson, Traite d’Orn., p.456 (Tenerife). Parus violaceus Bolle, Journ. f. Orn. 1854, p.455 (Kanarische Inseln). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.) Taf. 660; Journ. f. Orn. 1890, Taf. IV. Wie P. e. ultramarinus, aber ohne weiße Spitzen an den Armschwingen und ohne Flügelbinde, da die großen Flügeldecken keine weißen Spitzen haben. Nur bei jüngeren Vögeln sieht man Andeutungen davon. Im übrigen gleichen die Jungen auch denen von P, e. ultramarinus. Inseln Tenerife, Gran Canaria und Gomera in der Canarengruppe. 555. Parus caeruleus ombriosus Meade-Waldo. Parus ombriosus Meade-Waldo, Ann. & Mag. Nat. Hist., ser. 6, vol. 5, p. 103 (1890— Hierro). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.) Taf. 661; Ibis 1890 Taf. 13, Hinterhals und Nacken blaugrau, die übrige Oberseite olivengrün (noch etwas dunkler als bei P. e. obscurus), obere Schwanzdecken grünlichgrau. Unterkörper ohne eine Spur von Weiß in der Mitte, aber mit schwärzlichem - Brustileck. Insel Hierro (Ferro) in der Canarengruppe. 556. Parus caeruleus palmensis Meade-Waldo. Parus palmensis Meade-Waldo, Ann. & Mag. Nat. Hist., ser. 6 vol.3 p.490 (1889 — Palma). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Supp!l.) Taf. 660; Ibis 1889 Taf. 16. Kopfplatte tief hlauschwarz, Oberseite dunkler als die von tenerifae, nieht so rein blaugrau, sondern mehr schiefergrau, größere Flügeldecken Paridae. 351 und innere Armscehwingen mit deutlichen, aber sehr schmalen, manchmal etwas unreinen weißen Spitzen. Vorderbrust,. Seiten, Steiß und Unter- schwanzdecken hell und rein schwefelgelb, Brust und Unterkörper weiß, nach den Seiten zu grau mit rahmfarbenem Schimmer, Brustmitte mit wenig entwickeltem, oft undeutlichem schwärzlichen Längsfleck. Insel Palma in der Canarengruppe. 557. Parus caeruleus persicus Blanf. Parus persicus Blanford, Ibis 1873, p.89 (Schiraz). Unterscheidet sich von P. e. caeruleus durch mattere, hellere Farben: der Rücken ist hell grünlichgrau, die Unterseite sehr hell gelb. Persien und Kurdistan. Stücke aus dem südlichen und mittleren Kaukasus stehen persicus sehr nahe, gehören aber vielleicht einer noch zu benennenden Zwischenform an. 558. Parus caeruleus pleskii Cab. (Noch zweifelhafte Form, da Brutplätze noch unbekannt.) Parus (Cyanistes) Pleskii Cabanis, Journ. f. Orn. 1877, p. 213 (Ex Pleske M.S., St. Petersburg.) Parus pleskei var. pallescens Hellmayr, Journ. f. Orn. 1901, p.175 (Nord-Rußland. — Die sogenannten „pallescens“ dürften meist Bastarde von P. c. pleskii und P. cyanus sein, da es aber Stücke gibt, die intermediär zwischen pleskii und „pallescens“ sind, so mögen sie teilweise auch aberrante pleskii darstellen). Abbild.: Dresser, B. Burope IX. Taf. 659; Neuausgabe des Naumann II, Taf. 18. Oberseite wie die einer Blaumeise (/”. e. caeruleus), deren Rücken das Gelb entzogen ist — der Rücken also nicht grünlich, sondern hellbläulich- grau, in frischem Gefieder meist mit einem ganz feinen grünlichen Anflug. Kopfplatte und Halsband wie bei ?. e. eueruleus, aber das Blau heller, matter. Innere Armschwingen mit viel breiteren weißen Spitzen, als bei P. ec. caeruleus, aber nicht mit weißen Außenfahnen, wie bei /”. eyanus. Unterseite rahm- artig weiß, an den Seiten etwas schmutziger und gelblicher, in der Mitte reiner weiß, Kehle mit schmälerem schwarzen Fleck, als bei caeruleus, das Kehlband bisweilen fehlend, der Kehlfleck oft kleiner, als gewöhnlich, manchmal fehlend, Vorderbrust hell schwefelgelb, bisweilen sehr blaß oder wie der Unterkörper, in der Brustmitte der den Verwandten eigene schiefer- farbene Längsfleck. Maße etwas geringer als die von caeruleus. Schwanz wie bei caeruleus, nicht so lang wie bei eyanıs. Bisher nur als Herbst- und Wintervogel in Nord- und Ost-Rußland bekannt (Orenburg, Moskau, St. Petersburg), noch nicht brütend beobachtet. — Viel ist über Parus pleski geschrieben. Man hat ihre Selbständigkeit als Art oder Unterart geleugnet, indem man sie als Kreuzungsergebnis von /?. caeruleus und eyanıs hinstellte. Dafür spricht eine etwas mehr als gewöhnliche individuelle Variabilität, dagegen aber die Tatsache, daß man schon ganz stattliche Serien von unter sich im wesentlichen gleichen Stücken gesammelt hat, ihrer also viele Hunderttausende existieren müssen, da zwischen den wenigen Punkten des großen russischen Reiches, wo gesammelt wurde, Gebiete fast von der Aus- dehnung Deutschlands liegen! Die prächtigen Studien von Menzbier (Bull. 352 Paridae. Soc. Zool. de France IX, 1884, p. 261ff.) u. a. m. (auch das von mir unter- suchte Material), scheinen zu beweisen, dab Bastarde von plesköüi und eyanus nicht selten sind. Ausnahmsweise kommen aber auch Stücke vor, die man für Bastarde von pleski und caeruleus halten muß. Da sich nun pleskii sehr wesentlich (auch in den Dimensionen) von cyanıs unterscheidet, in allen wichtigeren Merkmalen dagegen mit carruleus übereinstimmt, so ist die logischste Schlubßfolgerung, daß plesküi eine Subspezies von caeruleus ist, deren Brutheimat noch unbekannt ist. Aus dem relativ häufigen Vor- kommen von Bastarden zwischen pleskiü und cyanıs müssen wir schließen, daß die Wohngebiete von pleskii mit denen von «yanus zusammenfallen, aus dem anscheinend sehr seltenen (wenn sieheren) Vorkommen von Bastarden von plesköü und caeruleus (Tring Sammlung, von Sarudny) dagegen, daß die Heimat von pleskü an die von caeruleus angrenzt. Die Heimat dürfte also irgendwo in N.O.-Rubßland, vielleicht im nördlichen Ural liegen. Aus dem Umstande, dab ganz junge Stücke in Nord-Rußland und sogar noch bei St. Petersburg (Bianchi) gefunden wurden, geht hervor, daß die Brutplätze nicht sehr weit von dort (also wahrscheinlich nieht in W.-Sibirien) liegen. 559. Parus cyanus cyanus Pall.') Lasurmeise. Parus cyanus Pallas, Nov. Comment. Ac. Petrop. XIV, I, p.588, Taf. 23,1 (1770— „...a Volgensibus regionibus datur anicula, euius patria, qua latissime ad orientem patet Sibiria estenditur, ubi ab accuratissimo quondam Messerschmidio passim observata et pro Paro caeruleo deseripta fuit*. Als terra typiea ist also die Wolgagegend anzusehen, doch unterschied Pallas die asiatische Form nicht). Parus saebyensis Sparrmann, Mus. Carlson. I, Taf. 25 (1786— „Ad Praedium Oarlsoni- anum Saeby in Sudermannia detecta est“). Parus cyanus und ?P. elegans Brehm, Vogelfang, p.242 (1855— „beide kommen aus Asien sehr selten nach Europa, bis Deutschland‘). Cyanistes eyanus major A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— nomina nuda!) Sad. Oberkopf weiß, in ganz frischem Gefieder mit schwachem, bläulichen Schimmer. Ein blauschwarzer schmaler Strich durch Zügel und Auge bis fast zum Nacken. Quer über den Hinterhals, von einer Halsseite zur anderen ein breites tiefblaues Band, hinter dem sich ein großer weiber, schwach grau überflogener Fleck befindet. Ubrige Oberseite hell graublau, auf dem Bürzel in Weiß übergehend. Oberschwanzdecken dunkelblau mit weißen Spitzenflecken. Kleinere Oberflügeldecken dunkelblau, einige mit weißen Spitzen, große weiß mit schwarzbläulichen Wurzeln. Schwingen schwärzlich graubraun mit weißen Innenfahnen, die beiden ersten mit weißen, die folgenden Handschwingen im Wurzelteil mit himmelblauen, im Endteil mit weißen Außenfahnen; Armschwingen mit blauen Außenfahnen und weißen Spitzen, die an den inneren Armschwingen mehr und mehr an Aus- dehnung zunehmen, die innersten drei Armschwingen mit ganz weißen Innenfahnen. Außerstes Steuerfederpaar weiß, nur an der Wurzel der Innen- 1) Die ganz verschiedene Kopffärbung, die gänzliche Abwesenheit des schwärz- lichen Kehlfleckes und Bandes an den Halsseiten, der lange Schwanz, das Brüten in Nord-Rußland, wo auch noch P. caeruleus zu brüten scheint, und der wesentlich andere Eindruck, den sie im Leben machen, sprechen gegen die Annahme, daß die Gruppe der Lasurmeisen als Subspezies der Blaumeisen zu betrachten sei. Paridae. 353 fahnen ein dunkelgrauer Fleck, das zweite Paar an den Innenfahnen noch fast zur Hälfte weiß und mit etwas Blau an der Basis der Außenfahnen, dann von Paar zu Paar mit mehr abnehmendem Weiß, das mittelste auf beiden Fahnen blau, nur mit mehr oder minder beschränkter weißer Spitze. Unterseite schneeweiß, nur in der Mitte der Brust ein dunkel bläulich-aschgrauer Streif. Schnabel schwärzlich hornfarben, an den Schneiden hell, Iris braun, Füße schmutzig graublau. Flügel 68—72, Schwanz 63—66, Lauf 15—16, Schnabel 7—9 mm. O wie Ö, nur sehr wenig kleiner, Farben kaum matter. Juv. dem alten Vogel ähnlich, aber die Oberseite viel dunkler, mehr schiefer- grau, nicht so bläulich, Oberkopf mit Ausnahme der Stirn schiefergrau; Unter- seite ohne schwärzlichen Brustfleck und mit schwachem, gelblichem Schimmer. Brutvogel im östlichen Rußland und wahrscheinlich in West-Sibirien. Genaue Grenze nach Osten nicht bekannt, da dort meist mit P. e. tunschanieus verwechselt. — Im Winter weiter umherstreifend, nicht selten auch im west- licheren Rußland, Schweden, Polen, Schlesien, Preußen, ausnahmsweise auch weiter westlich. Die weiter westlich erlegten Stücke gehören z. T. der Subsp. 7. e. tianschanicus an, in wie weit dies aber der Fall ist, kann nicht aus der Litteratur, sondern nur durch sorgfältiges Vergleichen der Exemplare festgestellt werden. 560. Parus cyanus tianschanicus (Menzb.) ? Parus Knjaescik Gmelin, Syst. Nat. I, p. 1013 (1788— ex Lepechin 1770. „Hab.-ın Sibiriae quercetis“.) Cyanisies cyaneus minor A.E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— nomen nudum!) Parus eyanus tianschanicus Severzow, Journ. f. Orn. 1873, p. 347 (nomen nudum!) Oyanistes eyanus var. tian-schanicus Menzbier, Bull. Soc. Zool. France IX, p.276 (1884— „.. dans les montagnes qui bordent les deserts de l’Asie centr. au nordouest et & l’ouest“. Erste Beschreibung.) Kleiner als P. e. eyanus, Kopfplatte und Nackenfleck bläulichgrau verwaschen, Rücken trüber, mehr schiefergrau, äußere Steuerfedern mit aus- gedehnterer grauer und beschränkterer weißer Färbung, auch die inneren Armschwingen meist mit etwas beschränkterem Weib. Bewohnt Sibirien bis zum fernen Osten des Landes (Grenze nach Westen noch nicht sicher), den Altai, die Gebirgszüge des Ala-tau, Tarbaga- tai, Tian-Schan, Kwen-lun (Küen-Lün) Ost-Turkestan. — Streicht im Winter auch nach Europa, daher die Beschreibungen bellerer und dunklerer Exemplare. Ein am 12. Oktober 1821 bei Ohrdruf bei Gotha erlegtes © der Brehmschen Sammlung gehört sicher dieser Subspezies an. Bewohnt lichte Laubhölzer, besonders gern Weidendickichte an den Stromufern. Munter und lebhaft wie andere Meisen und mit vielfach variierten Stimmlauten. Im Fluge, hört man oft ein entfernt an den Ton des Seidenschwanzes erinnerndes, schnarrendes tirr, tirr, sonst ein lautes tscherpink, tscherpink und kohlmeisenartige Rufe. Brütet im Mai in Baumlöchern. Nest aus Haaren und dünnen Gräsern. Gelege 10 bis 11 Eier. Letztere sind größer als Blaumeisen-Eier und ähneln in der Fleckung mehr denen der Sumpfmeisen. Manchmal sind sie nur ganz fein punktiert. Maße nach Dybowski 18.5 ><12.5, 17><12, .16.5><12, 16><11, 15.5><1llmm, nach Rey (5 Eier) 15.3 >< 12.2, 14.8 >< 11.5, 15.1 >< 12, 15.9 > 11.7, 15.6><12 mm, mittleres Gewicht 74mg. Die Maße zweier von mir gemessenen Stücke betragen 16.5><12 und 16.4 >< 12.1 mm. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 23 354 Paridae. 561. Parus cyanus flavipectus Severtz. Parus flavipectus Severtzow, Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p. 133, Taf. 8, fig. 7, @ (1875). Abbild.: Menzbier, Orn. Turkestan, Taf. 10. Oberseite ganz wie die typischer P. e. tianschanicus, die Kopfplatte meist noch etwas dunkler, Unterseite aber durch die lebhaft schwefelgelbe Färbung von Kropf und Brust auffallend verschieden. Juv: Oberseite noch düsterer, als bei jungen /”. ec. tianschanieus, mit mehr oder minder bemerkbarem grünlichen Schimmer, ganze Unterseite aber hell schwefelgelb! Bewohnt das Tal von Ferghana in Turkestan und "brütet in den dasselbe einschließenden Gebirgen (Kurbach, Tara, Jassa, an den Quellen des Kara-Darja und Ak-buru), im Winter in die Ebenen hinabsteigend. 562. Parus cyanus berezowskii (Pleske). Cyanistes berezowskii Pleske, Bull. B. ©. Club Ill, p. XIII (Dezember 1893— „Upper Chuan-che, China); Cyanistes Beresowkü Pleske, Aves Przewalskianae, p.163, Taf. VII, 3 u.4 (1894). Sehr ähnlich 7°. e. favipectus, aber die Kopfplatte ist mehr schmutzig- grau angeflogen, der dunkle Zügelstreif nicht hinter dem Auge fortgesetzt, das dunkel blaugraue Nackenband ist viel schmäler, oft in der Mitte unter- brochen, oder nur angedeutet. West-China (Oberlauf des Chuanche = Hwang-ho), wo er in Wald- diekichten bis zu einer Höhe von 8000 Fuß vorkommt. 563. Parus varius varius Temm. & Schleg. Parus varius Temminck & Schlegel, Siebold’s Fauna Japon., Aves, p. 71, Taf. 35 (1848— „Japon“. Als terra typica ist zu betrachten: Hondo). Parus sieboldi Seebohm, B. Japanese Empire, p.85 (1890— neuer Name für varius substituiert). Parus rubidus Blakiston, Ibis 1862, p. 321 (Schreib- oder Druckfehler). Kinn, Kehle bis auf den Kropf, Scheitel und Nackenseiten schwarz; Stirn fast bis an die Augen, Zügel, Ohrgegend, Halsseiten und unregel- mäßiger Nackenstreif rahmfarben. Auf dem Vorderrücken ein großer hell kastanienrotbrauner Fleck. Übrige Oberseite bläulichgrau. Schwingen schiefer- grau mit weißlichen Innen- und hellgrauen, nach der Spitze zu weiblichen Außensäumen. Schwanz aschgrau mit etwas helleren Säumen. Unterkörper hell kastanienrotbraun, bandartiger Fleck unterhalb der schwarzen Kehle, Mitte des Unterkörpers, Unterschwanz- und Unterflügeldecken rahmfarben. Schnabel dunkel hornfarben, Füsse dunkel blaugrau, Iris braun. © wie Cd, nur sehr wenig kleiner. Juv.: Stirn und Kopfseiten mehr rostfarben, Rücken schmutziger, bräunlichgrau. C: Flügel etwa 77—80, Schwanz etwa 55, Lauf 16—18, Schnabel 10—11, Culmen 12.5—13.5 mm. Japan (Jesso, Hondo) und Corea. Soll sich hauptsächlich in Nadelholz aufhalten, die Stimme soll der des kleinen Buntspechtes ähneln. 7—8 Eier, im April und Mai, in Baum- und Steinwall-Löchern. Eier weiß mit mattroten Flecken, etwa 17.5 >< 14.2 mm. Paridae. 355 264. Parus varius owstoni Ijima. Parus Owstoni Ijima, Döbutsugaku Zasshi, Yokohama, Nr. 62 (1893— „Miyakeshima, Seven Islands“): Abdruck in Ornith. Monatsber. 1897, p. 143. Unterscheidet sich sehr auffallend von /”. v. varıııs durch den ungeheueren Schnabel, einfarbige, lebhaft zimmtfarbene, fast kastanienbraune Stirn, Kopf- seiten und Brust und Unterkörper. Nackenstreif und Vorderrücken sind kastanienrotbraun, der Rücken ist grau mit olivenbräunlicher Beimischung. Flügel S 80—86, 9 76, Schnabel etwa 13.5, Culmen 17, Schwanz etwa 54—55, Lauf etwa 21 mm. Sieben-Inseln östlich von Süd-Hondo (Mijake und Fatsidschio). 565. Parus varius castaneoventris Gould. Parus castaneoventris (Gould, Proc. Zool. Soe. London 1862, p. 280 (Formosa). Parus cinnamomeiventris Gray, Hand-list I, p. 231 (1869— nomen nudum! Jedenfalls nur Schreibfehler). Abbild.: Gould, B. Asia II, Taf. 49. Viel kleiner als ?. v. varius, Schnabel spitziger. Der rahmfarbene Stirnfleck sowie der Nackenfleck mehr reduziert, ebenso das kastanienbraune Feld auf dem Vorderrücken. Das Grau der Oberseite dunkler. Unterseite von dem schwarzen Kropffelde an einförmig kastanienbraun. Flügel un- gefähr 59.5—61,5 mm. (Typus im Liverpooler Museum untersucht.) Formosa. 566. Parus varius subsp. nov.? Stejneger (U. S. Nat. Mus. 1886 p. 650, beschreibt ein Q von Okinawa, mittlere Riu Kiu Gruppe, welches kleiner sei (Flügel 67 mm) als ?. v. varüus, mit reduziertem kastanienrotem Vorderrückenfleck und hellem Kropfbande und blasseren Weichen. Stejneger nennt den Vogel castaneoventris, was aber falsch ist. Es scheint sich um eine neue Form zu handeln. 567. Parus venustulus Swinh. Parus venustulus Swinhoe, Proc. Zool. Soe. London 1870, p.133 („From Kweifoo in Szechuen to Ichang in Hopih“). Pardaliparus potaninae Bianchi, Ann. Mus. Zool. Petersbourg VII, p. 247 (1902— S.W.- Kansu. Ein offenbar junger Vogel wurde 1891 von Berezowski & Bianchi in Av. Exp. Potanini, p. 108, Taf. 2 als richtig P. venustulus juv. beschrieben und abgebildet. Eif Jahre später kam Bianchi zu der Überzeugung, daß dieser junge Vogel einer selbständigen Spezies angehöre, eine Ansicht, der ich mich nicht anschließen kann). Abbild.: Gould, B. Asia II, Taf, 48. Sad. Oberkopf und Nackenseiten bis auf den Vorderrücken glänzend blauschwarz, vom Hinterkopfe über den Nacken zieht sich ein weißer, mehr oder minder gelb angehauchter und auf dem Vorderrücken in Flecken auf- gelöster Streif, ein andrer breiter weiber Streif verläuft über Wange und Ohr- gegend. Hinterrücken, Bürzel und Schulterfedern blaugrau, meist mit Aus- nahme des Bürzels etwas grünlich verwaschen. Oberschwanzdecken schwarz, Schwingen schwarz, Innenfahnen grauschwarz mit weißlichen Säumen, Außen- 23* 356 Paridae. fahnen mit gelblichgrünen Säumen. Flügeldecken schwarz, mittlere und große Serie mit weißen bis weißlichgelben Spitzenflecken, innere Armschwingen mit weiblichgelben Spitzen. Steuerfedern schwarz mit sehr kleinen weißen Spitzen, Außenfahnen an der Wurzel ganz schwarz, in der Mitte weiß, nach der Spitze zu schwarz mit schmalen blaugrauen Säumen. Ganze Kehle blauschwarz, übrige Unterseite lebhaft schwefelgelb, Körperseiten olivengrün, Unterschwanzdecken hellgelb, Unterflügeldecken gelblichweiß mit grauen Flecken. Flügel etwa 63—66, Schwanz etwa 36—37, Lauf 14, Schnabel 8—8.5, Culmen 10—10.5 mm. O Stirn und Scheitel gräulich olivengrün, Nacken- seiten graubraun, Nackenmitte weißlichgelb. Wangen und Ohrgegend weiblich. Kehle weiß, Bartstreifen grau. Vorderrücken und Schulterfedern olivengrün, Bürzel aschgrau. Unterkörper schwefelgelb. Juv. dem Oad. ähnlich, aber Kehle nicht weiß, sondern schwefelgelb, über den Augen ein kurzer gelblicher Supereiliarstreif, Kopfmitte grünlich, nicht gräulich, Bürzel weniger grau. China, von Kansu bis Szetschwan, Hupeh und N. W. Fohkien. Styan’s Sammler fanden bei Kuatun ein dieser Meise zugeschriebenes Nest mit 3 Eiern. Diese waren weiß mit hell schmutzigroten Flecken und Punkten, sowie tiefer liegenden hell rötlich lila Flecken. Sie maßen 16.8><13 und 16.6><13 mm. Mir scheint die Identität unsicher zu sein, da die Maße sehr groß und die lila Flecke auffallend sind. 568. Parus ater ater L. Tannenmeise. Parus ater Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.190 (1758— „Habitat in Europa“. Wir betrachten als typ. Lok. Schweden, nach dem ersten Zitat: Fn. Suec. 241). Parus carbonarius Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.557 (1827— Umbenennung von Linne’s Parus ater). Parus abietum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.466 (1831— „Sie bewohnt die gebirgigen deutschen Schwarzwälder“). Parus pinetorum Brehm, Naumannia 1855, p.285 (Nomen nudum!). Parus ater schwederi Loudon & T'schusi, Orn. Jahrb. 1904, p. 140 (Livland). Französ.: Mösange noire. Italien.: Cineia mora. Schwed.: Svartmes. Jad. Scheitelfedern etwas verlängert, die hinteren oft eine mehr oder minder undeutliche Haube bildend. — Stirn, Oberkopf und Nackenseiten, sowie die ganze Kehle und davon nach den Halsseiten hinziehende Felder glänzend blauschwarz, die Kehle matter, im abgetragenen Gefieder ganz glanzlos. Unterer Teil der Zügel und gesamte Kopfseiten sowie ein großer Fleck in der Nackenmitte rein weiß. Übrige Oberseite bläulich aschgrau, auf dem Bürzel und den Oberschwanzdecken rostgelblich verwaschen, mittlere und große Oberflügeldecken mit weißen Spitzen, die somit zwei breite weiße Flügelbinden bilden. Schwingen schiefergrau, Innensäume schmutzig weib, Außensäume hell aschgrau, etwas silberig glänzend, oft röstlich angehaucht, an den äußersten Schwingen weißlicher, Armschwingen mit schmalen weiblichen Spitzen. Steuerfedern dunkelgrau, Außenfahnen heller und mit mehr oder minder olivenfarbenem Schimmer. Untere Kehlfedern mit weißen, in der Brutzeit sich abnutzenden Spitzenflecken. Übrige Unterseite weißlich, Seiten, Bauch und Unterschwanzdecken fahl rostgelblich, die Intensität letzterer Färbung sehr variabel. Schnabel braunschwarz, Iris dunkelbraun, Füße blau- grau. Flügel etwa 61—64, ausnahmsweise bis 66, Schwanz etwa 45—48, Schnabel 7—8.5, Lauf etwa 16—17 mm. 9 wie J, aber etwas kleiner, “ad iu 2 2 un a ah u Zn a 4 2 12 a Fe aA L ei Paridae. Ban Flügel etwa 2—4 mm kürzer. — Juv. Kopf und Kehle dunkel olivenbraun, Nackenfleck, Flügeldeckensäume, Kopfseiten und Unterseite schmutzig blab- gelb, Rücken olivengrünlich grau. Europa und Nord-Asien. In Europa ungefähr bis 65° nördl. Br., im Osten anscheinend durch das nördliche Sibirien bis Kamtschatka, in Europa bis in die Gebirge von Spanien, Italien und Sizilien, von wo ich allerdings keine Serie vergleichen konnte. Im Norden Strich- und teilweiser Zug- vogel, der aber nur bis in die Gebiete seiner südlicher wohnenden Art- genossen hinabzieht. Im Süden Stand- und höchstens Strichvogel. Außer- halb der Brutzeit vereinzelt in Großbritannien. — Variationen in Flügellänge, Schnabelgröße, Entwicklung des Schopfes, Farbenton der Körperseiten, der Oberseite und namentlich des Bürzels sind auch in Europa häufig, ohne daß ich andere einigermaßen konstante und geographisch begrenzte Formen fest- stellen konnte, als die folgenden. Im allgemeinen sind skandinavische, nordrussische, baltische und ostpreußische Stücke auf dem Rücken am reinsten, deutsche, alpine, italienische u. a. weniger rein grau, und man könnte daher vielleicht eine mittel- und südeuropäische Subspezies (P. a. abietum Brehm) abtrennen, doch scheint die individuelle Variation zu groß zu sein. Auffallend lange Flügel fand ich bei einigen Italienern, andere italienische Stücke aber hatten recht kurze, wieder andere näherten sich in der lebhaften Weichen- färbung und Rückenfarbe /”. a. sardus. Sehr lebhafte Seitenfärbung zeigten u. a. Stücke aus der Dobrudscha, Ungarn, Schweiz und Deutschland. In Ost- sibirien (Amur) kommen auffallend stark gehäubte Stücke vor, die an P. a. pekinensis erinnern, doch scheint die europäische Form bis zum Amur und bis Kamtschatka zu reichen. (Spanische Vögel sind vielleicht verschieden!) Der Name dieser Meise ist sehr bezeichnend, denn sie bewohnt zur Brutzeit . nurreinen und gemischten Nadelwald, findet sich daher im Norden in den Ebenen, dagegen in vielen Ländern, besonders in Süd-Europa nur im Gebirge. Der Lockruf ist ein heller Pfift, fast immer hört man das bekannte sit, der Gesang ist aus dem hellen glöckchen- artigen Rufen und zwitschernden und klirrenden Tönen zusammengesetzt. Das Nest findet man oft sehr hoch, oft aber auch niedriger und sogar bisweilen in ganz niedrigen Stümpfen und in Erdlöchern. Es ähnelt dem anderer Meisen, enthält aber anscheinend keine Federn. 2 Bruten sind die Regel. Eier meist mit sehr kleinen Flecken und Punkten, die bald gleichmäßig verteilt sind, bald deutliche Kranzform zeigen. Größe wie die der Blaumeiseneier, von denen sie nicht sicher zu unterscheiden sind. 44 Stück in Dr. Rey’'s Sammlung messen im Durchschnitt 14.8 >< 11.6, Maximum 16.5 >< 12, Minimum 14 >< 10.7 mm, das mittlere Gewicht ist 65 mg. 569. Parus ater britannicus Sharpe & Dresser. Parus britannicus Sharpe & Dresser, Ann. & Mag. Nat. Hist. ser. 4, VIII p.437 (1871-— England). Engl.: Coal Titmouse, Coal Tit. Abbild.: Dresser, B. Europe III, p. 93, Taf. 107, fig. 2. Wie P. a. ater, aber leicht durch den gelblich olivenfarbenen Anflug der Oberseite zu unterscheiden, der allerdings im Frühjahr durch Abnutzung der Federn minder deutlich wird. Die Körperseiten sind meist deutlich rostgelblicher als bei /. a. ater, bei der die Färbung dieser Teile aber . variiert. Flügel Jad. etwa 60—62, also im Durchschnitt etwas kürzer, als bei ater. Einige schottische und irische Stücke sind sehr dunkel, aber nicht konstant verschieden. : Großbritannien bis Nord-Schottland, Irland. 358 Paridae. Bewohnt keineswegs nur Nadelwald, sondern allerlei Wälder, Parkanlagen, Gärten, alte Hecken zwischen Feldern und Wegen, brütet in Baumlöchern, an Garten- häusern, in Erdlöchern, Stümpfen, Nistkästen und dergl. Eier meist 7—10. 570. Parus ater sardus Kleinschm. Parus sardus Kleinschmidt, Orn. Monatsber. 1903, p. 186 (Sardinien). Rücken nicht so rein bläulichgrau wie bei Z. a. ater, sondern mit deutlichem, aber viel weniger rostgelblichem Anflug als bei Z. a. britunnicus, Körperseiten mit etwas variabeler, aber stark rostbräunlicher, mehr rötlicher Seitenfärbung als bei /. a. britannicus. Wenn das Geschlecht der vorliegenden vier Exemplare (Typen) richtig bestimmt wurde, ist der Flügel noch kürzer, als bei /°. a. britannieus. — Untersuchung größerer Serien ist nötig, um die Form sicher zu stellen. Sardinien. (Zwei in der Brutzeit von Whitehead erlegte Frühlings- vögel aus den Bergen von Korsika sowohl, als mehrere Wintervögel aus Sardinien scheinen nach Größe und Färbung nicht zu /”. a. sardus zu gehören.) 571. Parus ater atlas Meade-Waldo. Parus atlas Meade-Waldo, Bull. Brit. Orn. Club XII, p.27 (1901— Marokkanischer Atlas 6—8000 Fuß). Abbild.: Ibis 1903, Taf. VI. Sehr ähnlich 7”. a. sardus, wenigstens dieser Form in der Färbung der Oberseite am ähnlichsten, soweit nach den vorliegenden Frühlingsvögeln zu urteilen ist, aber die Körperseiten mehr olivengräulich, nicht röstlich, das Schwarz des Kopfes nicht so blauschwarz, sondern mehr mit grünlichstahl- farbenem Glanze, der untere Teil der weiter ausgedehnten Kehle mit runden weißen Spitzen flecken, die sich aber später völlig abnutzen, die Maße bedeutender: Flügel 66 (?Q) bis 69.5, Lauf ungefähr 19 mm. Bewohnt die Waldungen des marokkanischen Atlas von etwa 6000 engl. Fuß bis zur Baumgrenze. 572. Parus ater pekinensis David. Parus pekinensis David, Ibis 1870, p. 155 (Peking). Unterscheidet sich von P. a. «ter durch stark entwickelten Schopf auf dem Scheitel, wo einige Federn 16 mm (und mehr?) lang sind, und durch die in ihrer ganzen Ausdehnung schmutzig rahmfarben verwaschene Unter- seite mit fahl röstlichen Seiten, auch soll der weiße Nackenfleck oft mit schwarzen Flecken gemischt sein. Nord-China und Mandschurei, vielleicht auch westwärts durch den Norden der Mongolei bis in das Quellgebiet des Jenissei. 573. Parus ater aemodius Hodgs. Parus aemodius Hodeson. Journ. Asiat. Soc. Bengal 13, 11 p. 943 (1844— Nepal). Lophophanes Humei Brooks, Journ. Asiat. Soc. Bengal 42. p.57 (1873— Sikkim). ei 2 u 57 Paridae. 359 Ist P. a. pekinensis am ähnlichsten, aber der Schopf ist noch aus- gebildeter und seine Federn sind an den Spitzen aufwärts gebogen. Das Grau der Oberseite ist etwas dunkler. Unterseite chamois, Seiten dunkler und grau verwaschen. Die Flügellänge scheint zu variieren, meist aber unter 60 mm zu bleiben. Östlicher Himalaya von Nepal und Sikkim ostwärts bis in die Gebirge von Kansu und Schensi in W.-China. 574. Parus ater insularis Hellm. Parus ater insularis Hellmayr, Orn. Jahrb. XIII, p. 36 (1902— Japan. Typus von Suruga im mittleren Hondo). Ahnlich P. a. ater, aber die Endflecke an den mittleren Flügeldecken merklich, die der großen etwas größer und rahmfarben oder mit rahmfarbenem Schimmer, die ganze Unterseite rahmfarben bis olivenrostgelb. Die Haube noch weniger als oder wie bei ?. a. «ter entwickelt, Größe wie bei letzterer. Japan: Jesso, Hondo; auch von den Riu-Kiu-Inseln angegeben, aber dort wohl kaum Brutvogel. 575. Parus ater rufipectus Sewertz. „Parus ater var. rufipectus (asiatica, Catal.)“ Sewertzow, Izv., Turkest. Jevotn., Obsheh. Moskov. VIIL, 2 p. 134 (1873— Turkestan, Russisch!); Dresser, Ibis 1876, p.93. Parus piceae Sewertzow, Journ. f. Orn. 1873, p.346, 373 (Nomen nudum!); Stray Feathers 1875, p. 423 (Erste Beschreibung). Abbild.: Aves Prezewalskianae Taf. IX, 1. Auf der Oberseite wie /”. a. ater, aber das Grau ein wenig dunkler, die Spitzenflecke der mittleren und großen Flügeldecken rahmfarben bis rostgelb, Unterseite lebhaft chamois, die Seiten ausgedehnt röstlich oliven- grau, an den Seiten der Vorderbrust ein aschgrauer Fleck. Flügel Jad. etwa 61 (? Q) bis 65 mm. Tian-Schan, vom östlichen Tian-Schan bis zum Issik-Kul, brütet in Höhen von 8--10000 Fuß, im Winter bis in die Kulturzone hinab. 576. Parus ater cypriotes Dress. Parus cypriotes Dresser, Proc. Zool. Soc. London 1887, p.563 (Uypern). Abbild.: Dresser, B. Europe IX, Taf. 658. Diese Subspezies weicht in vielen Punkten von den bisher besprochenen ab. Das matt blauglänzende Schwarz des Kopfes ist sehr ausgedehnt und zieht weiter an den Kopfseiten hinab, das Weiß im Nacken und an den Kopfseiten ist reduzierter. Die Oberseite ist bräunlich olivengrau, viel dunkler als bei Öbritannieus. Unterseite rahmfarben, Körperseiten ziemlich dunkel braun, das Schwarz der Kehle sehr weit ausgedehnt. Kleine Flügeldecken grau mit deutlich hervortretenden röstlichen Säumen. Spitzen der mittleren Flügeldecken hell chamois, die der großen weiß mit mehr oder minder rahmfarbenem Schimmer. Flügel 9 etwa 61—64 mm. Cypern. '360 Paridae. 577. Parus ater ledouci Malıh. Parus ledouci Malherbe, Bull. Soc. Moselle III, p.57 (1845— Algerien). Von allen anderen Subspezies von Parus ater durch die schwefelgelbe Färbung der Brust und des Unterkörpers sowie der Kopf- und Halsseiten unterschieden. Nackenfleck blaßgelb, Körperseiten schmutziggrau verwaschen, Spitzenflecke der Flügeldecken weiß oder weißlich, Rücken aschgrau mit olivengrünlichem Anfluge. Flügel S etwa 65—68.5 mm. Nord-Algier und Nord-Tunis, in Nadel- (Aleppokiefern) und Laub- wäldern (Steineichen). Brütet in Baum- und Erdlöchern, Eier denen von P. a. ater gleichend, meist sehr fein gefleckt. 578. Parus ater moltchanovi Menzb. Parus moltehanovi Menzbier, Bull. B.O. Club XII, p.49 (Febr. 19083— „Hab. in sylvis montium Yaila peninsulae Tauricae“). Oberseite fast ganz wie bei P. a. ater, nur das Grau etwas lichter. Unterseite fast ohne röstlichen Seitenanflug. Flügel und Schwanz so lang wie bei michalowskü, der Schnabel aber viel länger und schlanker, etwa 10, Culmen etwa 11.9 mm. Bergwälder der südlichen Krim. 579. Parus ater derjugini (Sarudny & Loudon). Periparus ater L. var. derjugini (sie!) Sarudny & Loudon, Sn. Monatsber. 1903, p. 129 („Lsehorochgebiet im Kaukasus“). Hat den außerordentlich langen Schnabel von moltchanowi, unterscheidet sich aber von letzterer dadurch, daß der Rücken nicht rein aschgrau, sondern deutlich olivenfarbig ist, wie bei britannicus, auch sind die Seiten und Unter- schwanzdeeken nicht so weiblich, sondern deutlich rostbräunlich-rahmfarben übertüncht. Von michalowskii leicht durch den viel dünneren Schnabel und die Färbung der Oberseite, die mehr gräulich aussieht, zu unterscheiden. Schnabel etwa 10.5, Culmen 12—12.4 mm. Lasistan im nördlichen Armenien, im Dschoroch-Gebiet, also keineswegs im eigentlichen Kaukasus. 580. Parus ater michalowskii Bogd. Parus ater Michalowskii Bogdanow, Trudui Kazan. Univ. VIII, 4 p. 87 (1879— Suram- Pass, Kirschalewi im West-Kaukasus, Russich!); Schalow Journ. f. Orn. 1880, p- 268. Unterscheidet sich van derjugin? durch den viel dickeren und kürzeren Schnabel, der höchstens 9—10 mm lang ist (Culmen etwa il), und noch mehr olivenbräunlich überlaufene Oberseite. Ist ?. a. phaeonotus äußerst ähnlich, aber durch die etwas weniger lebhafte, nicht so röstliche, sondern mehr oliven- bräunliche Oberseite von letzterer zu unterscheiden, auch ist der Schnabel I PER VEN, WB 5 Paridae. 361 etwas dicker. P. a. michalowskii und phaeonotus sind einander ähnlich und von allen anderen Tannenmeisenformen an der Farbe der Oberseite und den dicken Schnäbeln zu unterscheiden. Südlicher Kaukasus, im ganzen Flußgebiet der Kura, Sekarsk bis Kedabeg und Lenkoran. 1 S aus dem Nord-Kaukasus (Laba) scheint einer neuen Form anzugehören. 581. Parus ater phaeonotus Blanf. Parus phaeonotus Blanford, Ibis 1873, p.88, Zool. E. Persia Taf. XVI (Eichenwälder bei Schiraz). Erinnert in der Färbung der Oberseite an eine Sumpfmeise, denn der Rücken ist bis zu den Öberschwanzdecken röstlich olivenbraun, die Federn an der Wurzel natürlich wie bei allen Verwandten schwärzlich, vor den ausgedehnten röstlich olivenbraunen Spitzen aber mit undeutlichen weißlichen Flecken. Das Schwarz der Kopfplatte nicht so stark blauschwarz, wie bei P. a. ater, britannicus u. a. m., die Spitzen der mittleren Oberflügeldecken mit rahmfarbenem Schimmer. Unterseite weiß, Seiten fahl rostfarben ver- waschen. Maße sehr bedeutend: Flügel Sad. etwa 67—70, Schnabel stark und lang, 9—10, Culmen 11—11.5 mm. Persien und südliches Transkaspien. 582. Parus rufonuchalis rufonuchalis Blyth. Parus rufonuchalis Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal 18, II, p.810 (1849— „Range beyond Simla, near the snow-line“). Abbild.: Gould, B. Asia II, Taf. 60. Jad. Federn des Oberkopfes lang, die mittleren in einen langen Schopf verlängert. Oberkopf und Nackenseiten schwarz mit stahlblauem Schimmer. Vom Schnabelwinkel erstreckt sich über die Wangen, Ohrgegend und Halsseiten ein weißer Fleck. In der Mitte des Nackens ein weißer, nach hinten zu blass rostfarben verwaschener Fleck. Ubrige Oberseite grau mit olivengrünlichem Anfluge. Flügeldecken grau, die kleinen nach der Wurzel zu schwärzlich. Schwingen und Schwanz braungrau mit bläulich- aschgrauen Säumen. Kinn, Kehle und Brust schwarz, übrige Unterseite aschgrau mit olivenbräunlichem Anfluge; Achselfedern und Unterschwanzdecken ‚rostrot; Unterflügeldecken grau mit weißen Säumen, nach dem Körper zu hell rostrot, Innensäume der Schwingen weiß. Schnabel schwarz, Füße grau, Iris braun. Flügel 70—77, Schwanz etwa 50—53, Lauf 18—20, Schnabel etwa 9 (Culmen 12) mm. — 9 wie d, nur etwas kleiner. — Juv. % Oberkopf und Kehle schwarzbraun, der weißliche Nackenfleck ohne Rostfarbe am hinteren Teile, Unterschwanzdecken blaß röstlich. Turkestan und Himalaya von Gilgit bis Ghurwal. Im Sommer im Himalaya in Höhen von 7—12000 engl. Fuß, im Winter bis 5000 Fuß oder weiter abwärts. 583. Parus rufonuchalis beavani (Jerd.) Lophophanes Beavani Jerdon, B. India II, p.275 (1863— ex Blyth M.S., Mt.-Tongloo, Sikkim, 10000 Fuß hoch). ee Atkinsoni Jerdon, B. India II, p.276 (1863— „interior of Sikkim, at a con- siderable elevation“). 362 Paridae. Ähnlich wie P. vr. rufonuchalis, unterscheidet sich aber wie folgt: Das Schwarz der Kehle reicht nicht bis an die Brust, nur Kinn und Kehle schwarz. Rücken dunkler, bläulichgrau ohne röstlichen Schimmer, Nacken- fleck rahmweiß, aber ohne rostfarbenen Schimmer, Kopf- und Halsseiten nicht rein weiß, sondern rahmfarben. Schopf etwas länger; Größe geringer: Flügel d 68—70 mm. In großen Höhen in Teilen von Nepal, Sikkim und von dort weiter östlich bis in das westliche China (Tsinling, Süd-Schensi). (In West-Junnan lebt eine andere, auffallend verschiedene Form: „Zophophanes poecilopsis“ Sharpe, Bull. B. O. Club XII p. II 1902.) 584. Parus rubidiventris Blyth. Parus rubidiventris Blyth, Journ, Asiat. Soc. Bengal 16, I p.445 (Nepal) Abbild.: Gould, B. Asia II, Taf. 59. Ähnlich P. rufonuchalis beavani, aber Brust und Unterkörper mehr oder weniger lebhaft rostrot, manchmal mit Grau gemischt, Körperseiten grau mit einigen rötlichen Flecken. Oberkopf und Kehle schwarz, aber mehr braunschwarz, niemals so tief schwarz wie bei den verwandten Formen. Kopf- und Nackenseiten sowie Fleck im Nacken weiß. (Somit jungen beavanı sehr ähnlich!) Nepal. — Ungenügend und nur in wenigen Exemplaren bekannte Form. Wahrscheinlich Subspezies von rufonuchalis aus andern Höhenlagen, wenn nicht gar junge beavani! Die schöne Lokalität „N. W.-Himalaya“ bedarf weiterer Erklärung. 585. Parus melanolophus Vie. Parus melanolophus Vigors, Proc. Zool. Soc. London ]J, 1831. p.23 (Himalaya). Abbild.: Gould, B. Asia Il, Taf. 61. Ähnlich P. rufonuchalis, aber viel kleiner, der aus den Scheitel- federn gebildete Schopf verhältnismäßig viel länger, Rücken rein blaugrau; Bürzel und Oberschwanzdecken etwas lichter; der Nackenfleck weiß. Mittlere und große Oberflügeldecken mit rundlichen hell rostgelblichen Spitzenflecken, Seiten rostrot, Achselfedern und ein Fleck an den Brustseiten lebhaft rostrot, Unterflügeldecken etwas heller. Armschwingen mit schmalen weißen Spitzen. Unterkörper aschgrau. Unterschwanzdecken hell rostgelb, die längeren grau mit rostgelben Spitzen. Flügel ungefähr 60—63 mm. — Juv. Kopfplatte und Kehle dunkelbraun. Rücken olivengrau. Unterkörper roströtlich verwaschen. Kopfseiten rahmfarben. Teile von Afehanistan und der westliche Himalaya von Gilgit bis Murree und Kumaon. Bewohnt zur Brutzeit Höhen von 2000 bis 4000 m. Nistet im Himalaya von März bis Juni und baut in Baumlöchern, Steinritzen u. dergl. auf einer Grundlage von Moos, ein weiches Nest aus Haaren und Wolle. Eier 6—8, rötlich weiß mit lebhaft braunroten Flecken und Punkten. Maße ungefähr 15.6 >< 11.94 mm. Paridae. 363 586. Parus dichrous dichroides (Przew.) Lophophanes dichroides Przewalski, Mongol i Strana Tangut. II, p.54 (1877— Kansu) (Russisch!); Rowley’s Orn. Mise. II, p. 189 (1877— englisch). Abbild.: Aves Przewalskianae, Taf. IX, 2. Sad. Oberkopf mausgrau, mit breiter, langer Haube, vordere Stirn- federn rahmfarben mit grauen Wurzeln, übrige Oberseite hell olivenhraun, Bürzel und Oberschwanzdecken mit schwachem röstlichen Schimmer. Flügel- decken wie der Rücken, Schwingen und Steuerfedern braungrau mit helleren Säumen. Öhrgegend gelblich rahmfarben mit bräunlichen Federspitzen. Halsseiten hell rahmfarben. Unterseite rahmfarben, Seiten und Unter- schwanzdecken rostgelb. Unterflügeldecken röstlich rahmgelb. Schnabel braunschwarz, Füße schiefergrau, Iris ziegelrot. Flügel etwa 69— 74, Schwanz etwa 55—56, Lauf 18—19, Schnabel etwa 9 (Culmen 11—11.5) mm. 9 wie 3, aber kleiner. Juv. Oberseite dunkler, Unterseite einförmiger und bräunlicher. Kansu, Tetung-Gebirge. — In den Tannenwäldern der unteren Gebirgszone. 587. Parus dichrous dichrous Hodps. Parus dichrous Hodgson, Zool. Mise., p.83 (1844— nomen nudum!); Journ. As. Soe. Bengal 13, Il p. 943 (1844— Nepal). Abbild.: Gould, B. Asia Il, Taf. 58. Sehr ähnlich /. d. dichroides, aber die Oberseite mehr grau, so dab die Färbung des Oberkopfes sich kaum von der des Rückens unterscheidet. Die Unterseite ist dunkler, isabellfarben, an den Seiten kaum dunkler als in der Mitte, die ganze Kehle mehr oder minder dunkel graubraun verwaschen. Flügel etwas (2—3 mm) kürzer. Himalaya von Dharmsala bis Sikkim, von 2500 bis 4000 m Höhe. 588. Parus cristatus cristatus L. Nordische Haubenmeise. Parus cristatus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 189 (1758— „Habitat in Europa“. Als typ. Lok. betrachten wir Schweden, nach dem ersten Zitat). (?Partim) Lophophanes cristatus septentrionalis A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 7 (1866— nomen nudum!). Schwed.: Tolsmes. Sad. Federn des Kopfes breit und lang, die des Scheitels zu einem langen, spitzen Schopf verlängert. Federn des Öberkopfes schwarz mit - breiten weißen Säumen, die der Ohrgegend und an den Seiten des Hinter- kopfes fast ganz weiß, hinter der Ohrgegend ein halbmondförmiges schwarzes Band, ein anderes beiderseits vom Genick über die Halsseiten bis zur Kehle, die ebenfalls schwarz ist. Vorderste Stirnfedern, Zügel, Nasenfedern, Hals- seiten weiß. Oberseite isabellbraun mit etwas gräulichem Schimmer, auf Bürzel und Oberschwanzdecken etwas heller. Schwingen und Steuerfedern graubraun mit isabellbraunen Außensäumen. Brust und Unterkörper weiß, Seiten, Steiß und Unterschwanzdecken blaß rostfarben verwaschen, am leb- haftesten an den Weichen. Schnabel schwarz, Füße bläulichgrau, Iris braun, 364 Paridae. manchmal rotbraun. Flügel etwa 63—67.5, Schwanz etwa 51—54, Lauf16—17, Schnabel etwa 7—8.1 (Culmen 10—12) mm. — 9 wie J, aber kleiner (Flügel meist etwa 3 mm kürzer), Haube kürzer. — Juv. Wie die Alten, Haube aber sehr kurz, die weißen Teile getrübt, das Braun meist etwas dunkler. — Die Rückenfarbe variiert, einzelne Stücke (z. B. von Sarudny bei Pskov gesammelte) sind von denen der folgenden Form kaum zu unter- scheiden. Skandinavien, nördliches, westliches und mittleres Rußland, wahrscheinlich bis an die Karpathen, Polen, Ostpreußen. Im Kaukasus wahrscheinlich nur gelegentlicher Strichvogel. Stand- und Striehvogel. Sehr selten verirrt nach Süd-England. Im Freien durch die große Haube (Schopf) kenntlich, außerdem durch ihre ganz eigenartige, etwa wie törrırl, gürrrrr oder ziek gürrrrr klingende, gurgelnde Stimme weithin bemerkbar. Andere Stimmen hört man seltener, der Gesang ist ein leises Zwitschern und Klirren. Zur Brutzeit fast ausschließlich im Nadelholz, auch sonst meist an Nadelbäumen. Nester bald niedrig, bald hoch, in Baumlöchern oder alten Eiehhörnchennestern, auch in morschen Zaunpfählen, Baumstümpfen und dergl. Die Eier zeichnen sieh dureh grobe Fleckung von braunroter Farbe und meist sehr aus- gebildete Kranzzeiehnung aus. Rey gibt als Maße an: Maximum 17.5 ><12, Durch- schnitt 16.3><12.4, Minimum 15.8><12 mm, mittleres Gewicht mg. (Diese Angaben werden sich natürlich meist auf Eier der folgenden Form beziehen. Da Rey seine Fundorte nieht angibt, kann man selten ersehen, um welche Subspezies es sich bei ihm handelt, doch sind die Eier soleher naher Subspezies fast niemals merklich verschieden.) 588. Parus cristatus mitratus Brehm. Mitteleuropäische Haubenmeise. Parus mitratus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 467 (1831— „deutsche Schwarzwälder“). Parus rufescens (non Townsend 1837!) Brehm, Vogelfang, p. 243 (1855— „Mittel- deutschland“). Lophophanes cristatus brunnescens Prazäk, Journ. f. Orn. 1897, p.847 (Neuer Name für rufescens Brehm, Heimat „West-Europa“. Was für Material dem Autor vorlag, ist nieht klar, „West-Europa“ ist ein unsicherer Begriff, Brehm jedenfalls beschrieb seine rufescens von Renthendorf. Im „Neuen Naumann“ II, p- 269 spricht Praäk von französischen, westdeutschen und schottischen Vögeln und fügt dann hinzu „diese westlichen braunen Vögel werden brunnescens benannt“. Hier also ist der Name brunnescens auf die schon vorher „scotica“ getauften schottischen, die westdeutschen und französischen Stücke bezogen.) Französ.: Mösange huppee. — Ital.: Cineia col eiuffo. Unterscheidet sich von der nordischen Haubenmeise durch weniger ins Gräuliche ziehende, bräunlichere, mehr mit Rostbraun gemischte Ober- seite. Der Bürzel und die Oberschwanzdecken sind namentlich mehr rost- bräunlich. Die weißen Kopfseiten haben gewöhnlich einen merklichen rahm- farbenen Schimmer, die Körperseiten sind lebhafter und stärker rostgelblich - überzogen, oft neigt der Schnabel zu größerer Länge, die Flügel sind durchaus nicht kürzer, sondern völlig so lang wie die von P. e. eristatus. — An einer Serie sind die Färbungsunterschiede auf den ersten Blick zu erkennen, einzelne Stücke aber sind oft kaum und manchmal nicht zu unterscheiden. So z. B. ähneln einzelne westrussische Exemplare denen vom Rhein voll- Paridae. 365 kommen, auch sehen westeuropäische nach der Brutzeit, in abgenutztem und verbleichtem Gefieder, den nordischen Vögeln manchmal sehr ähnlich. Auch in denselben Wäldern finden sich rotbräunlichere und gräulichere Individuen, doch hat die Variation natürlich wie fast immer bestimmte Grenzen. Die von Pra2äk vorgeschlagene weitere Trennung in eine „west- europäische“, auf der Oberseite angeblich noch mehr rostbräunliche Form kann ich nicht annehmen, obwohl ich nur wenige französische Stücke unter- suchen konnte. Brehm hatte auch gar nicht die Auffassung von PraZäk, denn seine mitratus und „rufeseens“ kamen beide bei Renthendorf vor. Die schottische Form ist gut zu unterscheiden. 3 Deutschland (genaue östliche Grenze nicht ermittelt, aber wahrscheinlich an der Weichsel), Jütland, ‚Niederlande, Frankreich, Alpenländer, Pyrenäen, Österreich-Ungarn bis zur Balkanhalbinsel und Spanien bis in die Nähe von Gibraltar. (Die spanische Form ist vielleicht etwas verschieden.) In Italien nur im Alpengebiet, vereinzelt, ausnahmsweise und nur außer der Brutzeit südlich der Alpen. Lebensweise genau wie die von P. ce. ceristatus. 590. Parus cristatus scotica (Prazäk). Lophophanes cristatus scotica Prazäk, Journ. f. Orn. 1897, p. 347 (Schottland). Engl.: Crested Titmouse. Leicht von den Formen des Kontinents durch viel dunklere, mehr olivenbräunlich verwaschene Oberseite zu unterscheiden. Etwas kleiner (Flügel anscheinend nur etwa 60—63 mm). Weichen etwas bräunlicher. — Es konnten nur wenige Stücke dieser seltenen, aber sehr kenntlichen Form untersucht werden. Von beschränktem Vorkommen im nördlichen Schottland und vielleicht heutzutage nur im Tale des Flusses Spey (Strathspey) Brutvogel. In andern Teilen Schottlands werden bisweilen einzelne im Herbste und Winter bemerkt. Die wenigen in Süd- und ÖOst-England beobachteten Haubenmeisen sind zweifellos vom Kontinent verstrichen gewesen. —591. Parus cinctus cinctus Bodd. Parus einctus Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p.44 (1783— ex Daubenton, Taf. 708, „Bufton“ [reetius Montbeillard], ron. —— Sibirien). Parus sibiricus Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p. 1013 (1788— ex on Montbeillard, Latham. — Sibirien). ? Parus Lathami Stephens, in Shaw’s Gen. Zool. 10, I, p.44 (1817— Lokal. unbekannt). Parus lapponicus Lundahl, Notiser Sällsk. Fauna Fenn. I, p.4, Taf. 1, fig. 1 (1848— Lappland). Parus septentrionalis (non Harris 1845) Brehm, Vogelfang, p.243 (1855— Rußland). Poecila sibirica vera Brehm, Naumannia 1856, p. 369 („Verirrt sich aus dem asiatischen Rußland nach Europa, kommt aber auch in Norwegen vor“). Poecila sib. microrhynchos Brehm, Naumannia 1856, p.369 (Neuer Name für septen- trionalis).‘) 1) Dieser Name wurde von Gadow im Oat. B. VIII, p.35 irrtümlich als „Poecile submicrorhynchus“ und in Ridgway’s B. N. & Middle Amer. III, p.396 als „Poecila _ sibmierorhynchos“ zitiert! 366 Paridae. Parus melanothorae Olphe-Galliard (Brehm. in litt), Orn. Jahrb. 1892, p. 138 (Norwegen). ? Parus sylvicus Rae, White Sea Penins., p.326 (1881— Nomen nudum!) Jad. Die bis auf den Vorderrücken fortgesetzte Kopfplatte graubraun (bräunliches mausgrau). Vorderste Stirnfedern und ein mehr oder minder deutlicher, hinter dem Auge nur noch angedeuteter Supraloralstreif dunkelbraun. Zügel, Wangen und Halsseiten weiß. Kleine Flügeldecken graubraun, große schiefergrau mit fahlgrauen bis röstlichen Säumen, Schwingen schiefergrau, mit fahlgrauen, an den inneren Armschwingen breiteren und mehr hell bräunlich- gelben Außensäumen und bräunlich-weißgrauen Innensäumen. Übrige Oberseite rötlich fahlbraun, Oberschwanzdecken dunkler, mehr graubraun. Steuerfedern schiefergrau mit hell aschgrauen Säumen. Kehle tiefbraun, nicht scharf von dem Weiß der Brust getrennt. Dies wird dadurch bewirkt, dab das Dunkel- braune an der Basis der Federn an Ausdehnung zunimmt, bis es zuletzt (an der Kehle) die ganzen Federn einnimmt. Brust und Mitte des Unterkörpers weiß, Seiten, Steiß und Unterschwanzdecken lebhaft hell rostfarben. Schnabel braunschwarz, Füße bläulichgrau, Iris dunkelbraun. Jad. Flügel ungefähr 68—70, Schwanz etwa 65—-67, Lauf 16—18, Schnabel ungefähr 7 mm (Culmen 10—11). © anscheinend ganz wie C, nur ein wenig kleiner. Nord-Skandinavien, Lappland, Nord-Rußland und West-Sibirien. — Im Winter herumstreichend und dann südlich bis Petersburg und Moskau. Bewohner von Laub- und Nadelwäldern. Eier Ende Mai und Juni in Baum- höhlen, besonders alten Spechtlöchern. Die Eier sind meist sehr grobfleckig und glänzend, denen von Phylloscopus trochilus ähnlich, aber größer. Sie haben etwa die Größe der Kohlmeiseneier. 25 Exemplare messen nach Rey im Durchschnitt 16.5 > 12,6, im Maximum 17.1><12.2 und 15.7 >< 13.1, Minimum 15.7 >< 13.1, 16.2><12.1 mm und wiegen durchschnittlich 82 mg. 592. Parus cinctus obtectus Cab. Parus (Poecila) obtectus Cabanis, Journ. f. Orn. 1871, p.237 (Südlich vom Baikal-See, Sibirien). Parus grisescens Sharpe & Dresser, B. Europe III, p.129 (1871— Süden des Baikal-Sees). 2? Poecile eineta alascensis Prazäk, Orn. Jahrb. 1895, p. 92 („Alaska & Öchotsk*“. — Der Name bezieht sich natürlich in erster Linie auf den Alaska-Vogel, der angeblich denen von den Küsten des Ochotskischen Meeres gleichen soll. Vielleicht beruhen Prazäk’s Angaben nur auf denen früherer Schriftsteller!) Oberseite etwas matter, Kopfplatte fahler, mehr erdgrau. Körperseiten, Steiß und Unterschwanzdecken nicht rostfarben, sondern blasser, mehr rost- gelblich verwaschen. Schnabel anscheinend etwas größer. Ost-Sibirien, anscheinend schon vom Jenissei an, bis Kamtschatka. — Anscheinend sind Exemplare von den Küsten des Ochotskischen Meeres wieder etwas rötlicher, als typische obtectus und die von Nord-Alaska sollen den ersteren gleichen. Die nordamerikanischen Formen von Parus Imdsonieus sind den altweltlichen Formen von P. einetus so ähnlich, daß man die Frage erwägen muß, ob sie nicht als Subspezies zu derselben Spezies zu rechnen sind. In Nord-Alaska soll aber sowohl die noch näher zu bestätigende „/. einetus alascensis“, als auch P. hudsonieus stoneyi Brutvogel sein! Ob wirklich in demselben Gebiete? Die folgenden nordamerikanischen Formen wurden bisher unterschieden: Paridae. 367 1. P. hudsonicus hudsonicus Forst. 1772: Südöstliches Canada und östliche Vereinigte Staaten. — 2. P. h. evura Coues 1884: Mittel- und Süd-Alaska. — 3. P.h. stoneyi Ridgw. 1887: Tal des Kowak-Flusses in N.W. Alaska. — 4. P. h. columbianus Rhoads 1893: Rocky Mountains. 593. Parus cinctus sayana (Suschkin). Poecile cincta sayana Suschkin, Bull. B. O. Club. XIV, p.44 (1904— „Sayan oceidentalis, Altai“). Ähnlich P. e. einetus, aber der Schnabel länger und dicker. Unter- flügeldecken und Axillaren einfarbig, rostbraun überwaschen. Steuerfedern mit undeutlichen aschgrauen (nicht gelblichgrauen) Säumen. Oberkopf mehr gräulich, wie in 2. e. obiectus. Flügel 73, Schwanz 69, Culmen 11, Schnabel vom Nasenloche bis zur Spitze 9.5 mm. (Nach Suschkin!) Östliche Sayan-Kette, Altai. 594. Parus songarus songarus Severtz. Parus songarus Severtzow, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), p.134 (1873— Tian-Schan. Russisch!); Dresser, Ibis 1876, p.93 (Engl. Übersetzung). Abbild.: Aves Przewalskianae, Taf. VIII, er 1- .. Schnabel schlank, Kopf ungehäubt, im allgemeinen vom Habitus einer Sumpfmeise. — Jad. Kopfplatte mattschwarz, spitz bis in die Mitte des Vorder- rückens verlängert. Übrige Oberseite isabellfarben, nach vorn zu lebhafter. Schwingen braungrau, die inneren Armschwingen breiter, mit der Farbe des Rückens, die übrigen schmäler und gräulicher gesäumt. Steuerfedern wie die Schwingen, schmutzig isabellfarben gesäumt. Zügel, Wange und Ohr- gegend weiß mit schwachem rahmfarbenen Schimmer, an den Halsseiten in röstliehe Rahmfarbe oder lichtes Isabell übergehend. Kinn-, Kehl- und Kropffedern mattschwarz, letztere mit schmutzigweißen Spitzen. Brust und Mitte des Unterkörpers trüb rahmweißlich, Seiten ausgedehnt dunkel isabell- farben, ebenso Steiß und Unterschwanzdecken. Unterflügeldecken isabell, Innensäume der Schwingen weißlich. Schnabel schwarzbraun mit helleren Schneiden, Füße bleigräulich. Flügel etwa 69—72, Schwanz etwa 58—60, Lauf etwa 20, Schnabel etwa 9.5 (Culmen 11.5—12.2)mm. O0 etwas kleiner, ‚Flügel ungefähr 65—68. — Einige von Sarudny erhaltene Stücke aus Turkestan (Musart-Berge, Kara-tau, Dscharkent) haben merklich bräunliche Kopfplatten und anscheinend etwas rötlichere Oberseite. Es sind teils ab- getragene, teils frisch gemauserte Sommerstücke. Einige haben auch sehr schlanken Schnabel. Es dürfte sich kaum um eine weitere Subspezies handeln, da die Verbreitung nicht verständlich wäre, auch liegen fast nur Wintervögel zum Vergleich vor. Nördliches Turkestan: Lob-Nor, Ssairam-Nor, Issik-Kul, Tian-Schan. — Nadelwaldungen. 595. Parus songarus affinis Przew. 22? Parus ouratensis Swinhoe, Proe. Zool. Soc. London 1870, p.430 (Alaschan. Beschreibung ungenügend. Ex David M.S.). Poecile affinis Przewalski, Mongol i Strana Tangut II, p.52 (1876— Alaschan & Kansu. Russisch!); Rowley’s Orn. Mise. II, p. 188 (1877— engl. Übersetzung). Abbild.: Pleske, Aves Przewalskianae, Taf. VIII, fig. 2; p. 158. 368 Paridae. Sehr ähnlich £. =. songarus, aber der Oberkopf „pelzrobbenbraun“ (Ridgway’s Nomencl. Colours III, 1), der Kehlfleck etwas größer und auch braun, Rücken weniger röstlich, mehr fahlbraun. Ala-Schan und Muni-ula bis Kansu und Dichu. 596. Parus lugubris lugubris Temm. Parus lugubris Temminck, Man. d’Orn. Ed. II, I, p.293 (1820— Dalmatien und Ungarn. Name ex Natt. M.S.). Abbild.: Naumann, Vög. Deutschl. 13, II, Taf. 379, fig. 1; Dresser, B. Eur. II, Tar-Uhl. Vom ungefähren Aussehen einer gewaltigen Sumpfmeise. — Sad. Ganzer Oberkopf bis an den unteren Augenrand und Genick dunkel rußbraun. Ge- samte Kehle bis an den Kropf wie die Kopfplatte, aber etwas matter, im frischen Herbstkleide mit hell braunen Federspitzen. Zügel, Wange und Ohrgegend bis an die Halsseiten weiß, übrige Oberseite mausartig graubraun. Oberflügeldecken wie der Rücken, die großen mit hellen Säumen an den Außenfahnen. Schwingen schwärzlichgrau, Handschwingen mit schmalen, Armsehwingen mit breiteren bräunlichweißen Außen- und weißlichen Innen- säumen. Steuerfedern dunkel aschgrau mit hell aschbräunlichen, das äußerste Paar mit fast weißen und breiteren Außensäumen. Unterseite trübweiß, Körperseiten, Steiß und Unterschwanzdecken ‚mit bräunlich rahmfarbenem Anflug. Schnabel dunkel horngrau, Schneiden weiblich. Füße bläulich- bleigrau, Iris braun. Flügel etwa 72—76, Schwanz 65—68, Lauf 20, Schnabel etwa 10—11 mm. — O kleiner, Scheitelplatte schokoladenbraun, also viel heller als beim JS, im allgemeinen etwas matter gefärbt. — Juv. Scheitelplatte matt schokoladenbraun, Kehlfleck fahl graubraun, Kopfseiten und Unterseite mit rahmfarbenem Anflug. Istrien, Ilyrien, Dalmatien, Bosnien, Herzegowina, Serbien, Süd-Ungarn, nördliche Balkanhalbinsel, einzeln ausnahmsweise in Nord-Italien. Sehr beweglicher, unruhiger Vogel, Bewohner von Laubwäldern, Gebüschen und Gärten. 597. Parus lugubris lugens Brehm. Parus lugens Brehm, Vogelfang, p.243 (1855— Griechenland). Parus lugubris graecus Reiser, Orn. Jahrb. 1901, p.216 (Griechenland und Türkei. — Reiser und Hellmayr [Tierreich Lief. 18 p. 68] haben Brehm, 1. c., mib- verstanden: er vergleicht lugens nicht mit lugubris, sondern mit „sibiriceus“. Sein Name muß ohne Zweifel angenommen werden). Ganz wie P. I. lugubris, aber etwas kleiner (Flügel etwa 70—73 mm), die Kopfplatte etwas matter und bräunlicher. Griechenland. Die Eier gleichen großen Kohlmeiseneiern, sind fast glanzlos weiß und messen 18.5><13.7 und 17.8>< 13.8 mm. (Von Krüper, aus Attika.) 598. Parus lugubris anatoliae subsp. nov. Subspeeiei P. lugubris lugubris dietae persimilis, sed pileo nigrescente, nee nigro-brunneo distinguendus. 5: Paridae. 369 Das Jad. unterscheidet sich von den alten 9 von P. !. lugubris durch viel dunklere, braunschwarze, manchmal fast rein schwarz erscheinende Kopfplatte. Auch die Kehle ist dunkler und außerdem von der weißlichen Unterseite schärfer abgesetzt, wie bei P. !. dubius. (Typus no. 6474 im Tring Museum; Jad. Ahoory, Klein-Asien, 5000 Fuß hoch am 6. April 1874 von Hauptmann H. J. Elwes gesammelt.) Die Färbung der Oberseite variiert, indem sie bald so bräunlich wie bei 2°. /. Zugubris, bald etwas heller, gräulicher, erscheint, aber nicht annähernd so hell wie bei P. {. dubius. Die Q sind wie die von P. L. /ugubris. Außer dem Typus konnte ich eine Anzahl von Stücken im British Museum, und andere aus dem Taurus, vom Jamaular Dagh und von Smyrna untersuchen. Kleinasien; bergbewohnend. Ein in Nizza von Giglioli erworbenes Stück des Florenzer Museums dürfte kaum auf natürlichem Wege nach Nizza gelangt sein. 599. Parus lugubris hyrcanus (Sarudny & Loud.) Poecile lugubris hyrcanus Sarudny & Loudon, Ornith. Monatsber. 1905, p. 76 (Rustum Abad, Prov. Ghilan). Wie P. !. lugubris, aber Bauch, Bauchseiten und Unterbrust nicht weiß, sondern deutlich rostfarbig. Die weißen Ränder an den Außenfahnen der kleinen Schwingen schwächer entwickelt. Maße (nach S. & L.): Schnabel von der Stirn 11.2, Flügel 71, Schwanz 55, Lauf 19.2 mm. Die Persichen Provinzen Ghilan und Massanderan am Südufer des Kaspischen Meeres, also wohl das Elburs-Gebirge (Diese Form wurde schon von Blanford, E. Persia, Zool., p. 229, beschrieben, aber nicht benannt. Siehe auch PraZäk, Orn. Jahrb. 1895, p. 83, nach Blanford.) 600. Parus lugubris dubius Hellm.)) Poecile lugubris persica (nicht Parus persicus Blanf. 1873!) Prazäk, Orn. Jahrb. 1895, p-81 (Persien, Palästina & Syrien). Parus lugubris dubius Hellmayr Journ. f. Orn. 1901, p.173 (Umbenennung von persica). Diese sehr auffallende Form unterscheidet sich (Anhänger altväterlich binärer Nomenklatur müssen sie als gute Spezies anerkennen) von £. !. lugubris und /ugens durch die tief sammetartig braunschwarze Färbung der Kopf- platte und Kehle, die in scharfer Linie von der weißen Unterseite abgegrenzt ist, auch ist der Rücken fast rahmfarbig hellgrau. Flügel etwa 75—77 mm. Südpersische Gebirge. (Eichenwälder.) 1) Parus brandtii (Bogd.) (Fragliche Art!). Poecile Brandtii Bogdanow, Trudui Kazan. Univ. VIII, 4, p.89; russisch! (1879— ... Borschom im Kaukasus). Übersetzung: Schalow, Journ. f. Orn. 1880, p. 269. Ähnlich P. palustris aber mit viel diekerem und stärkerem Schnabel, wodurch sie sich P. lugubris nähert. Kopfplatte schwarzbraun, schon auf dem Nacken endend. Ohne schwarzen Kehlfleck! — Das einzig bekannte Exemplar ist in sehr schlechtem Zustande und hätte gar nicht benannt werden sollen. Es ist sicher keine kaukasische Form von lugubris, sondern eine Form einer mattköpfigen Sumpfmeise. (Nach Bianchi und Beschreibung.) Kaukasus. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 24 ) > M RE Be ! 370 Paridae. 601. Parus superciliosa (Przew.). Poecile superciliosa Przewalski, Mongol i Strana Tangut II, p. 53. Russisch! (1876 — Alpine Regionen der Kansu-Berge); Rowley’s Orn. Misc. II, p.189 (1877 — engl. Übers.). Abbild.: Aves Przewalskianae, Taf. VIII, fig. 3, 4. Sad. Vordere Stirnfedern und ein von den Zügeln bis zu. den Seiten des Hinterkopfes reichender Streif weiß. Oberkopf und ein unter der weißen Linie hinlaufender Superciliarstreif glänzend schwarz. Übrige Oberseite oliven- grau, Halsseiten etwas heller. Ohrgegend und Wangen blaß rostfarben. Schwingen dunkel bräunlichgrau, Handschwingen mit äußerst schmalen, Armschwingen mit breiten helleren Außen- und alle mit blaßgrauen Innen- säumen. Steuerfedern dunkel braungrau mit hellolivengrauen, am äußersten Paare fast weißen Außensäumen. Ganze Kehle mattschwarz, übrige Unter- seite matt und blab zimmtfarben, Unterschwanz- und Unterflügeldecken noch heller und blasser. Schnabel schwarzbraun. Füße dunkel bleifarben. Iris dunkelbraun. Flügel 65—66, Schwanz ungefähr 70 (abgerieben), Lauf 18—19, Schnabel etwa 7—8 mm (Culmen 12.5). — Oad. wie C, nur etwas kleiner. — Juv. matter gefärbt, Oberseite mehr braun, Halsseiten hell zimmtfarben wie die Unterseite. Kansu und Szetschwan in West-China, im Buschwald der Alpenzone. 602. Parus davidi (Berez. & Bianchi). Poecile Davidi Berezowski & Bianchi, Aves Exped. Potanini, p. 113, Taf. II, fig. 4 (1891— Süd-Kansu. Russisch! Abbild. schlecht koloriert!); Ubersetz. Deditius, Journ. f. Orn. 1897, p. 73. Sad. Die bis über den Nacken ausgedehnte Kopfplatte rein schwarz mit schwachem Glanze, übrige Oberseite olivengrau mit schwachem röstlichen Schimmer (durchaus nicht „oliv-schwarzbraun“, wie Journ. f. Orn. 1897 p. 73 übersetzt und auch Tierreich, Lief. 18 p. 53 wiederholt ist). Flügel und Schwanz dunkelgrau, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Wangen, Kopf- seiten und vorderer Teil der Halsseiten rein weiß. Kinn und Kehle bis auf den Kropf mattschwarz. Ganze übrige Unterseite, hinterer Teil der Hals- seiten und Unterflügeldecken lebhaft rötlich zimmtfarben. Flügelbug und Innensäume der Schwingen weißlich. Schnabel schwarz, Füße bleigrau, Iris dunkelbraun. Flügel etwa 67—69, Schwanz etwa 52—53, Schnabel 7—8.5 (Culmen 10—11), Lauf 15—16 mm. O wie J, aber etwas kleiner: Flügel etwa 64—67 mm. Juv. ähnlich den Alten, aber Kopfseiten gelblich. Süd-Kansu und Szetschwan in West-China, in Höhen von 2400 bis 3300 m. 603. Parus palustris palustris L. Die nordische glanzköpfige Sumpfmeise. Parus palustris Linnaeus, Syat. Nat. Ed. X, p.190 (1758— „Habitat in Europa“. Als terra typieca betrachten wir Schweden, nach dem ersten Zitat „Faun. suec. 242“, Die von Linn& angefügten Zitate beziehen sich wie gewöhnlich auf mehrere Formen. 1827 unterschied Baldenstein zwei Formen, von denen Paridae. 71 aber keine die schwedische war. Von den nordischen Arten wurde später zuerst der Mattkopf von neuem benannt, wir beschränken daher Linne’s Namen auf den schwedischen Glanzkopf). Parus meridionalis (partim!) Liljeborg, Naumannia 1852, Il, p. 100 (der Name basiert auf den von Selys und Nilsson als palustris bezeichneten Formen, genauer Fundort fehlt, also ein unsicherer Name). Parus fruticeti Wallengren, Naumannia 1854, p.1+41 („im südl. und mittleren Schweden gemein"). Poecila palustris vera Brehm, Naumannia 1856, p. 368 (partim — „in der hiesigen Gegend und in Schweden, namentlich bei Stockholm“). Schwed.: Kärrmes. Abbild.: Journ. f. Orn. 1897, Taf. IV, obere Figur. Neuer Naumann II, Taf. 21, 5. Sad. Ganzer Oberkopf, bis auf den Nacken fortgesetzt, glänzend schwarz, mit mehr oder minder deutlichem, blauen Schimmer, die einzelnen, tiefschwarzen Federn mit scharf sich abhebenden hellen Lichtreflexen an den Spitzen kürzer, gerundeter, kompakter, als bei den Formen von atricapillus. Unterer Teil des Zügels, Ohrgegend und Halsseiten weiß, letztere schwach rostfahl überwaschen. Rücken, Oberflügel und Obersehwanzdecken graubraun, gegenüber den andern europäischen Formen von palustris lichter und mehr grau, aber einigermaßen variabel und im abgetragenen Brutgefieder viel fahler, gräulicher. Schwingen graubraun, Handschwingen mit weißlichgrauen, Armschwingen mit breiteren mehr bräunlichgrauen Außensäumen, die innersten ganz fahlgraubräunlich verwaschen, Innensäume schmutzigweib. Steuerfedern bräunlichdunkelgrau mit bräunlichgrauen, ins Olivenfarbene ziehenden Säumen. Großer schwarzer Kinn- fleck, etwa bis in die Mitte der Kehle reichend; im Frühjahr verschwinden die weiblichen Spitzen der unteren Kehlfedern mehr, wodurch der schwarze Fleck an Ausdehnung gewinnt. Ubrige Unterseite fast weiß, nur die Seiten, Steiß und Unterschwanzdecken trüb rahmfarben. Unterflügeldecken weiß mit rahmfarbenem Schimmer. Schnabel schwarz, Iris dunkelbraun, Füße aschbläulich. Flügel etwa 65—67, selten 69, Schwanz 56—60, Lauf 15—16.5, Schnabel etwa 7.5, Culmen etwa 9.6—10.6 mm. © wie J, nur meist etwas kleiner: Flügel etwa 62—64 mm. Juv.: Kopfplatte mattschwarz, ohne Glanz. Rücken bräunlicher, Säume der Schwingen mehr rostfarben. Unterseite trüber, Kehlfleck meist weniger ausgebildet. Solche junge Vögel sind an der Struktur der Federn leicht als Junge zu erkennen, von sehr unerfahrenen Ornithologen aber schon mit Stücken der atricapillus-Gruppe verwechselt worden. Südlicheres und mittleres Skandinavien, russische Ostsee-Provinzen, Ost-Preußen. Die Lebensweise ist ganz wie die von P, palustris communis. Überhaupt gleichen die Subspezies dieser Art sich darin so wesentlich — soweit wir darüber unterrichtet sind — daß Wiederholungen der Angaben bei den einzelnen Formen fortbleiben können, 604. Parus palustris stagnatilis Brehm. Parus stagnatilis Brehm, Vogelfang, p. 242 (1855— Galizien). Südosteuropäische glanzköpfige Sumpfmeisen haben in der Regel einen etwasbräunlicheren Rücken und bräunlichere Schwingensäumealsbei P.p. palustris, und der Schnabel ist im Durchschnitt länger und stärker, namentlich das Culmen häufig stark gebogen, an der Spitze etwas breiter, als bei 7. p. palustris. 24* 372 Paridae, Schnabel etwa 7.5—8, Culmen 10—11 mm. — Die Unterschiede sind sehr fein und nur beim Vergleich von Serien in gutem Gefieder festzustellen. Eine Serie frischer Herbstvögel aus Galizien ist zu untersuchen, um mit völliger Sicherheit festzustellen, daß der Name stagnatilis auf diese Form bezogen werden kann, wie es der Fall zu sein scheint. Vgl. Kleinschm., Orn. Jahrb. 1897, p. 69; Hellmayr, Tierreich, Lief. 18, p. 59. (20 untersucht.) Balkanhalbinsel, Rumänien, Serbien, Bosnien, Ungarn und Galizien, bis Süd-Rußland, Kaukasus und (?regelmäßig) Kleinasien. Ein kleinasiatisches Stück ohne Originaletikette im Britischen Museum, von Dresser’s Hand als S(?fälschlich) bezeichnet hat kurzen Flügel (62 mm) und etwas fahleren Rücken, stimmt aber am besten mit dieser Form überein. 605. Parus palustris korejewi Sarudny & Härms. Parus communis korejewi Zarudny & Härms, Orn. Monatsber. X, p.54 (1902— Karatau, Turkestan). Ist /” p. palustris und stagnatilis äußerst ähnlich, aber das Braun der Oberseite und der Flügeldecken ist etwas reiner, weniger verdüstert; der Flügel mißt 64.8, der etwas abgenutzte Schwanz etwa 56.2 mm. Von der geographisch nahen brevirostris und von crassirostris auf den ersten Blick durch die braune Oberseite zu unterscheiden. — Die Autoren hatten nur ein Exemplar, das mir gütigst geliehen wurde. Die Form ist durch ferneres Material zu bestätigen. Der Typus wurde am 20. Januar im Kara-tau in Turkestan gesammelt. 606. Parus palustris communis Baldenst. Mitteleuropäische glanzköpfige Sumpfmeise. Parus ceinereus commumnis Baldenstein, Neue Alpina II, p.31 (1827—: „Überall in unsern Tälern ... selten bis in die Mittelberge hinauf“. Terra typiea: Graubünden). Parus subpalustris Brehm, Vogelfang, p. 242 (1855— „Deutschland.“ Terra typica: Renthendorf). Poecila palustris sordida Brehm, Naumannia 1856, p.369 („Mitteldeutschland“. Terra typica: Renthendorf). Poecila palustris vulgaris A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 7 (1866— Nomen nudum! Cf. Kleinschmidt, Orn. Jahrb. 1897, p. 67). Abbild.: Neuer Naumann II, Taf. 20, 4. Journ. f. Orn. 1897, Taf. III. Von den bisher besprochenen Formen von palustris durch dunklere, bräunlichere Oberseite zu unterscheiden. Die Kopfseiten sind meist deutlicher rahm- oder licht rostfarben getrübt, die Armschwingensäume etwas mehr oliven- bräunlich. Flügel lang, © meist etwa 65—67.5 selten bis 69 mm. — Von P.p.longirostris durch etwas helleren Rücken unterschieden. Die Abtrennung dieser Form ist beim Vergleich von Serien nicht schwierig, eine Unter- scheidung der Vögel aus den Vor- und Mittelbergen der Alpen aber anscheinend nicht möglich. Große Serie von mir verglichen. Deutschland (mit Ausnahme der Rheingegenden und Öst-Preußens) und Alpen bis durchschnittlich 1000 und 1200 Meter, fast ganz Österreich Paridae. 373 und westliches Ungarn (Baranya), Kroatien. (Vgl. Hellmayr, Om. Jahrb. 1902, p. 30.) Der alte Name Sumpfmeise rührt vielleicht ursprünglich von einer Verwechselung mit Parus atricapillus salicarius her, denn er ist nicht bezeichnend. Die „Sumpfmeisen“ bewohnen Laubwald, Gärten, Alleen, überhaupt baumreiches Gelände aller Art, nur im Innern einförmiger Nadelholzwälder wird man sie meist vergeblich suchen. Sie sind Stand- und Strichvögel und brüten in Baumlöchern, meist in mäßiger Höhe, manehmal ganz niedrig. In morschem, mulmigem Holze soll manchmal ein Nestloch gezimmert oder erweitert werden; es ist jedoch möglich, daß diese Gewohnheit lediglich eine Eigen- tümlichkeit der „Weidenmeisen*“ (salicarius, rhenanus, kleinschmidti) ist. Das Nest ist je nach der benutzten Höhlung größer oder kleiner und aus Moos, Federn und Halmen weich gebaut. Die 6—10 Eier sind auf weißem Grunde etwas matt schmutzigrot gefleckt und von denen der Blau- und Tannenmeisen nicht immer zu unterscheiden, obwohl oft die Flecke etwas dunkler und schärfer markiert aussehen. Man findet sie von Mitte oder Ende April an. Der Lockruf ändert vielfach ab, ist aber kurz und rauh, ungleichmäßig betont, wie spit dä dä, spitzi dä dä, oder tschi tschü, dä dett dett dett dett, oder därredett. Der Gesang ist ein eigenartiges, kaum zu beschreibendes, etwas zischendes Klappern, daß man mit dem von Sylia curruca verglichen hat. Kleinschmidt beschreibt es als dä da dä dä dä. Dem Klappern pflegen ganz feine wie sit sit klingende Laute voranzugehen, bisweilen soll man auch ein mehr moduliertes Gezwitscher hören (? Herbst). 607. Parus palustris longirostris Kleinschm. Parus dresseri longirostris Kleinschmidt, Orn. Jahrb. 1897, p.65 („Frankreich und Rhein- gegend“. Terra typica: Latour, nach Kleinschm. in litt.). Franz.: Nonnette. Wie P.p.subpalustris, aber Rücken, besonders Interscapulium und Bürzel, dunkler, mehr ins Olivenfarbene ziehend. Größe wie die von /’.p. subpalustris, Flügel 9 meist etwa 65—67, seltener bis 68 mm, Schnabel variabel, aber zu größerer Länge und Dicke neigend.. — Die Form kann wegen ihrer bedeutenderen Größe nicht mit dresseri verwechselt werden, dagegen steht sie subpalustris so nahe, dab man schon eine Serie bei gutem Lichte vergleichen muß, um die verschiedene Rückenfärbung zu erfassen. Die Schnabelform ist zwar bemerkenswert, aber so wenig konstant. dab sie kein bequemes Kriterium abgibt. | Rheingegenden und Frankreich, Belgien und Holland. Ob die in Spanien von Saunders „beobachteten“ Vögel hierzu gehören, ist nicht festgestellt. 608. Parus palustris dresseri Stejn. Englische glanzköpfige Sumpfmeise. Parus palustris dresseri Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, p. 200 (1886— England). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 109, 2; Neuer Naumann II, Taf. 21, 4. Engl.: Marshtit. Oberseite noch dunkler, oder vielmehr etwas mehr und sehr gleichmäßig rostbraun, nicht so ins Olivenfarbene ziehend, wie die von /ongirostrs, der sehr lebhafte rabmfarbene, fast röstliche Anflug der Seiten ausgedehnter, meist auch die Halsseiten merklich getrübter. Größe geringer, als die von longirostris und allen andern bisher besprochenen Subspezies. Flügel J etwa E Ri 374 Paridae. 62—65, ausnahmsweise bis 66. Schwanz etwa 57—59, © Flügel 585—60 mm. Schnabel im allgemeinen sehr diek und kurz. Ganz England und südlicheres Schottland. In Irland nicht als Brut- vogel, und auch sonst nur ausnahmsweise vorkommend. 609. Parus palustris italicus Tschusi & Hellm. Parus communis italieus Tschusi & Hellmayr, Orn. Jahrb, 1900, p. 204 (Siena in Toskana). Parus communis tschusii Hellmayr, Orn. Jahrb. 1901, p. 110 (Terra typica: Cremona). Ital.: Cineia bigia. Sehr ähnlich P. p. commamis, aber die Oberseite röstlicher und lebhafter, was besonders auch an den Schwingensäumen auffällt, Halsseiten und Körper- seiten reiner rahmbräunlich angeflogen. — Die beiden Typen von :talicus sind oben sehr rostbräunlich, die Untersuchung von Exemplaren von Rom und Chianti, sowie von Stücken in italienischen Museen aber ergibt, dab die Trennung einer nord- und süd-italienischen Form nicht angebracht ist. Italien, von Nord-Italien bis zum Süden, nach Arrigoni auch auf Sizilien und Sardinien (?regelmäßig). 610. Parus palustris brevirostris (Taez.). Poecilia brevirostris Taezanowski, Journ. f. Orn. 1872, p. 444 (Süd-Baikal). Ähnlich 2. p- palusiris, aber der Rücken viel lichter, gelblicher und mehr mit Grau, nieht so stark mit Braun gemischt, die Flügeisäume viel lichter, der schwarze Kehlfleck etwas ausgedehnter, Schwanz länger, anscheinend auch das Schwarz der Kopfplatte weiter nach hinten ausgedehnt. Steuerfeder- säume weißlicher und ausgedehnter. Unterseite trüb weiß, Seiten nur mit sehr schwachem rahmfarbigen Anflug. Schnabel ziemlich kurz und dick, Culmen etwa 8.3—8.9 mm. Flügel S*etwa 68—69.5, Schwanz G etwa 67—69 mm. Südliche Teile des mittleren Sibiriens: Krasnoyarsk bis Irkutsk, Kultuk, Baikal-See (Gouvernement Irkutsk). Ein Stück von Krasnoyarsk ist lichter als andre, auf der Unterseite fast rein weiß, Stücke vom „Baikal“ und Onon (Onan)-Fluß dagegen sind auf der Oberseite dunkler und unten nicht so rein weiß, ein Exemplar von den Tscherngestoi Bergen (Altai) aber steht in der Mitte. Alle diese scheinen zu einer Form zu gehören. 611. Parus palustris crassirostris (Taecz.). Poecilia palustris, erassirostris Taczanowski, Bull. Soc. Zool. France, X, p. 470 (1885 — Sidemi-Fluß). Wie Drevirostris, der Schnabel ebenso geformt, aber an der Wurzel noch höher (dieker), Oberseite dunkler, bräunlicher, die Körperseiten dunkler rahmfarben übertüncht. Flügel CS etwa 66—70, 9 etwa 62—65 mm, Schwanz 3 66—70, Q etwa 62—64. | Südost-Sibirien: Ussuriland, Sachalin, Korea. Paridae. 375 612. Parus palustris hensoni Stejn. Parus hensoni Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. XV, p.342 (1892— Hakodate aut Jesso). Parus seebohmi Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. XV, p. 343 (1892— terra typica: Sapporo, Jesso). Von P. p. erassirostris und J. p. brevirostris durch etwa 5—10 mm kürzeren, nur etwa 56-60 mm messenden Schwanz leicht zu unterscheiden. Die Färbung der Oberseite ist etwas heller, als bei erassirostris, aber nicht so licht, wie bei den hellsten brevirostris, der Schnabel nicht so hoch, wie der von crassirostris, aber nicht viel verschieden. Jesso (Hakodate, Sapporo, Nemoro) und Südlichste Kurilen (Iturup), wo Brutvogel. 613. Parus palustris hellmayri Bianchi. Parus palustris hellmayri Bianchi, Annuaire Mus. Zool. Acad. Imp. Se. Petersburg VII, p: 236 (1902— Peking. Ex Kleinschm. ete.). Durch geringe Größe und bräunlich sandfarbene Oberseite ausgezeichnet. — Oberkopf glänzend schwarz, bis auf den Nacken hin verlängert. Übrige Oberseite hell bräunlich sandfarben mit gräulichem Schimmer, "Bürzel mehr lichtbräunlich. Schwingensäume wie der Rücken, die der Handschwingen heller. Steuerfedersäume wie der Rücken, an den äußeren Federn lichter. Kehlfleck wohl entwickelt, aber nur über die Kehle reichend. Übrige Unter- seite rahmfarben, in der Mitte weißlicher, an den Seiten etwas mehr fahl röstlich. Flügel 59—62, Schwanz bis 55, Schnabel etwa 8—9, Culmen etwa 10, Lauf 11.7 mm. (Beschreibung nach 5 alten Vögel ohne Geschlechts- angabe von Peking, September 1868, gesammelt von Swinhoe). Ein junger OS Vogel aus Peking, Mai 1885, im Tring Museum (der Typus der Subspezies, denn Bianchi benennt diesen von Kleinschmidt im Orn. Jahrb. 1897, p. 77 beschriebenen Vogel) stimmt im wesentlichen überein, ist nur auf dem Rücken etwas dunkler braun, der Oberkopf ist wie bei allen jungen Sumpf- meisen matter und nicht so tief schwarz, der Kehlfleck weniger entwickelt, die Unterseite weiblicher, Flügel und Schwanz etwas kürzer — alles Merkmale von Jugend. — Mit keiner der andern asiatischen Formen zu verwechseln, vielmehr den west- und südeuropäischen Formen ähnlicher, namentlich itabeus sehr ähnlich, aber auf dem Rücken noch heller und fahler. Nord-China: Peking und Korea. (Stücke in London, Turin, Tring). 614. Parus palustris hypermelaena (Berez. & Bianchi).') Poecile hypermelaena Berezowski & Bianchi, Aves Exped. Potanni (Ptitz-Gansu) p. 112, Taf. 1I, 2 (1891— russisch! Schensi an der Grenze von Kansu); Übersetzt: Deditius, Journ. f. Orn. 1897, p. 72. ) Parus hypermelaena und dejeani (deren Typen ich konfrontierte und welche beiden möglicherweise zusammenfallen) haben eine auffallende Ähnlichkeit mit Parus selateri Kleinschm. aus Mexiko. (P. meridionalis Sel. 1856, non Liljeborg 1852 — siehe Hellmayr, Tierreich, Lief. 18, p. 52), von der sie sich aber durch etwas dickeren Schnabel und bräunlichere, nicht so olivengräuliche Seitenfärbung unterscheiden. — Ich nehme keinen Anstand, diese Formen als Subspezies von palustris aufzufassen, denn sie stimmen 376 Paridae. Ad. (Geschlecht?) Kopf glänzend schwarz, die schwarze Zeichnung keilförmig bis zum Oberrücken ziehend. Übrige Oberseite warm olivenbraun mit sandbräunlicher Nüance,') Kopfseiten und Halsseiten weiß, letztere mit braunem Anflug. Kinn, Kehle und Kropf schwarz, diese Färbung bis an die Halsseiten reichend und dort sowohl wie gegen die Brust hin scharf abgegrenzt. Brust- und Bauchmitte, sowie Steiß schmutzig weiß, Seiten ausgedehnt fahlbräunlich. Flügel 63, Schwanz (etwas abgenutzt) 49, Lauf etwa 16, Schnabel 8, Culmen 9 mm. Lan-tschja-kou in Schensi an der Grenze von Kansu. 615. Parus palustris dejeani Oust. (= hypermelaena). Parus dejeani Oustalet, Bull. Mus. Paris III, p.200 (1897— Tatsienlu). Die von mir mit dem Typus von Aypermelaena verglichenen 3 Original- exemplare im Pariser Museum sind kaum von Aypermeluena zu unterscheiden, denn sie sind nur etwas größer (Flügel 64, 64, 69 mm, Schwanz 56, 56, 58, Schnabel 5, Culmen 9.6, Be 16 mm), die Seiten sind able etwas röstlicher, anscheinend ist auch die Oberseite etwas mehr olivenbräunlich. Die Unter- suchung von mehr Material (weder von den Stücken von dejeani noch von denen von hypermelaena ist das Geschlecht bekannt) muß entscheiden, ob dejeani von hypermelaena zu trennen ist. Tatsienlu in Szetschwan, im westlichen China. 616. Parus atricapillus salicarius Brehm.’) Mitteldeutsche Weidenmeise, mattköpfige Sumpfmeise. Parus salicarius Brehm, Isis 1828, p. 1284 (Nomen nudum!); Brehm, Handb. Nature. Vög. Deutschl., p. 465 (1851— „lebt in unsern Tälern. besonders an den mit Weiden besetzten Bach-, Fluß- und Teichufern“. Terra typiea: Renthendorf). mit letzterer in den glänzenden Spitzen und der Form der Kopffedern, sowie in dem wenig gerundeten Schwanz überein. Auffallend ist die große Ausdehnung und scharfe Abgrenzung des Kehlfleckes. Dies Merkmal allein aber kann ohne weitere geographische und andere Bestätigung nicht als Artkennzeichen dienen. Es variiert bei anderen Formen und besteht auch nur darin, daß die Spitzen der betreffenden Federn keine weißen Säume haben, denn die Kehlfedern sind bei allen Sumpfmeisen an der. Wurzel schwarz und die Größe des schwarzen Kehlfleckes ist tatsächlich nur durch weißliche Feder- spitzen mehr oder minder verschleiert. — P. palustris sclateri ist anscheinend der einzige Vertreter der Glanzköpfe in Amerika. Vgl. Ridgway, B. N. & Middle Amer. III, p. 407. 1) Journ. f. Orn. 1897, p. 72 ist fälschlich übersetzt „oliv-schwarz-braun“, ebenso wurde Tierreich, Lief. 18, p.53 wiedergegeben. ?) Die nordamerikanischen Sumpfmeisen, d. h. atricapillus mit den nahverwandten Formen septentrionalis, turneri, occidentalis, carolinensis, agilis, impiger stimmen mit den europäischen „Mattköpfen“ in der Struktur der Oberkopffedern, Stufung des Schwanzes und allen andern wesentlichen Merkmalen so überein, daß man nicht umhin kann, sie alle als Subspezies einer Art zu betrachten. Die amerikanischen Formen weichen hauptsächlich in der großen seitlichen Ausdehnung des Kehlfleckes von allen altwelt- lichen Vertretern ab. Merkwürdigerweise findet sich diese Eigentümlichkeit auch bei der glanzköpfigen amerikanischen selateri und bei einigen ostasiatischen Formen (hypermelaena, dejeani). Über die nordamerikanischen Formen vgl. Hellmayr, Tierreich, Lief. 18, p. 5+4ff. und Ridgway, B. N. & Middle Amer. III, p. 397 £f. F Paridae. 377 Parus accedens Brehm, Vogelfang, p. 242 (1855— „Deutschland“. Terra typica der Sammlung zufolge: Berg mit Nadelholz bei Renthendorf). Parus murinus Brehm, Vogelfang, p.242 (1855— „Deutschland“. Terra typica der Sammlung zufolge: Renthendorf). Poecila salicaria vera und murina Brehm, Naumannia 1856. p.370 („In den hiesigen Tälern“. Terra typieca: Renthendorf). Parus musicus Homeyer (Brehm in litt.), Orn. Briefe p.76 (1881— „Lebt und brütet im Nadelwalde“. Terra typica: Renthendorf). Parus salicarius communis Olphe-Galliard (Brehm in litt.), Orn. Jahrb. 1892, p. 146 („Deutschland“. Terra typica: Renthendorf). (Vel.: Kleinschmidt, Orn. Jahrb. 1897, Hellmayr, Tierreich, Lief. 18, u. a. m.). Unterscheidet sich wie alle andern „mattköpfigen Sumpfmeisen“ von den dem Unkundigen sehr ähnlich erscheinenden!) Formen von palustris vorzugsweise durch folgende Merkmale: Der Oberkopf ist fast glanzlos, braunschwarz, die einzelnen Federn schwächer pigmentiert, länglicher, weniger kompakt, etwas mehr zerschlissen, ohne scharf sich abhebende Lichtreflexe. Der schwarze Kehlfleck ist etwas ausgedehnter. Schnabel länger, gestreckter. Schwanz mehr gestuft, die zwei äußersten Steuerfederpaare merklich verkürzt. Kleiner als assinilis und mit dunklerem Rücken. Rücken braungrau mit rostfarbener Beimischung. Halsseiten bis an die Ohrdecken schmutzig rahm- farben übertüncht. Körperseiten rostfarben verwaschen, lebhafter als bei der im gleichen Gebiete wohnenden Z. palustris communis. Flügel 9 etwa 59.5 —65.5, © 57—60, Schwanz 0 57—60, O etwa 50—56, Culmen 9— 10.2 mm. Manchmal sind die S so klein wie die größeren ©, in der Regel aber merklich größer. Bewohnt Mittel-Deutschland und Österreich, von den Tiefebenen bis in die Vorberge der Alpen, stellenweise bis etwa 1000 m hoch. Bewohnt Nadelwald, besonders Kiefernwald, dichtes Stangenholz, Fichten-, Tannen- hölzer, Mischwald, in den Ebenen und Bergen, anscheinend auch Dickichte an Fluß- und Seeufern. Hat einen feinen, meisenartigen, wie „sit“ klingenden Ton und lockt gedehnt und Jaut „djäh, djäh“ oder „däh däh“. Der Gesang ist gänzlich verschieden von der klappernden Strophe unsrer glanzköpfigen Sumpfmeisen und besteht aus einigen pfeifenden Tönen, die wie „tjye, tjye, tjye“ klingen. Die Nester stehen in Baumlöchern und die Nesthöhlungen werden (?immer) von den Vögeln ausgepickt oder wenigstens erweitert. Weitere Einzelheiten können z. Z. nicht festgestellt werden, da der gewöhnliche Beobachter und Eiersammler die verschiedenen Arten und Formen der schwarzköpfigen Meisen nicht kennt. Die Eier dürften in manchen Sammlungen als „Sumpfmeiseneier“ liegen. 617. Parus atricapillus rhenanus Kleinschm. Parus rhenanus Kleinschmidt, Orn. Monatsber. 1900, p. 168 (Rhein. Terra typiea: Rheinufer zwischen Mainz und Worms). Abbild. Journ. f. Orn. 1897, Taf. III. Neuer Naumann II, Taf. 21,1. Äußerst ähnlich ?. a. salicarius, aber die Oberseite etwas düsterer und der Flügel durchschnittlich kürzer: etwa 58—63 mm. 1) Es ist sehr interessant und beachtenswert, daß die im selben Gebiete wohnenden Formen der beiden Arten einander am ähnlichsten sind, sodaß z. B. von beiden Arten in Skandinavien eine sehr helle Subspezies, in Mittel-Deutschland je eine dunklere, am Rhein je eine noch dunklere und kleinere, in England von jeder Art die dunkelste und kleinste vorkommt. Die Kurzsichtigkeit zieht daraus die merkwürdigsten Trugschlüsse. 378 Paridae. Am Rhein von Worms und Mainz bis Wesel und Holland, wahrscheinlich in Holland, Belgien und Frankreich weit verbreitet. (Ob in Spanien Sumpf- meisen heimisch sind, wissen wir nicht.) Auf dem Pariser Vogelmarkt wurden in früherer Zeit von den Vogelfängern zwei Sumpfmeisen, nonnette und eocotte genannt, unterschieden, deren eine lebhafter und stimmreicher war, als die andre, daher einen höheren Wert hatte (Keulemans). Jedenfalls waren dies P. palustris longirostris und P. atric. rhenanus. Bewohnt in der Brutzeit Kopfweidenpflanzungen, Weidendickichte, Erlenanlagen, dichtes Gebüsch und Gehölz am Ufer von Strömen, Altwässern, Teichen, wo auf schattigem, sumpfigem Grunde, oft im Wasser selbst, dichtes Unterholz, Schilf und Gerank wuchert. Scheuer, flüchtiger, als unsre glanzköpfige Sumpfmeise. Lock- und Warnruf lang gedehnt, etwa wie däh, däh, deh, deh, die Silben gleichmäßig betont, oft mit voran- gehendem feinem si si. Der Gesang besteht aus einem hellen-tschi-tschi-tschi klingenden Pfeifen, das viel musikalischer klingt als das Klappern von P. pal. communis. Die Eier fand Kleinschmidt Anfangs Juni. Das sehr spärliche Nest stand in ausgepickter Höhle im morschen Weidenstumpf. Eier wie Sumpfmeiseneier, aber wohl gefleckt. Vergl. Kleinschm., Journ. f. Orn. 1903, Taf. V. Uber andere Einzelheiten ist keine Gewißheit zu erlangen, solange die Sammler nur „Biervarietäten“ sammeln, statt auch den Erzeugern derselben die nötige Aufmerksamkeit zuzuwenden und sie in zweifel- haften Fällen zu erlegen und Kennern zu unterbreiten. 618. Parus atricapillus kleinschmidti Hellm. Parus montanus kleinschmidti Hellmayr, Orn. Jahrb. 1900, p. 212 (England. Terra typica: Coalfall Wood bei Finchley, bei London). Ist P. a. rhenanus sehr ähnlich, aber die Oberseite ist etwas dunkler und mehr braun und die Größe ist geringer: Flügel S 9 etwa 57—61 mm. Im allgemeinen scheint der Schnabel zu größerer Stärke zu neigen, die Unterseite ist röstlicher, die Ohrdecken mehr mit röstlicher Rahmfarbe überflogen. England und Schottland. Bewohnt in Schottland, wo sie brütet und Standvogel ist, (Täler des Tweed, Forth, Spey), ausgedehnte, mit Erlen und Birken gemischte Fichten- (Rottannen-) Wälder. In Süd-England beobachtete man sie in Laubholz, bei Tunbridge Wells in dichtem Ufergehölz. Ein bei Tunbridge Wells am 10. Mai gefundenes Nest enthielt acht Eier, welche sich von einer Serie von Eiern von Parus palustris communis und dresseri durch sehr große, hell ziegelrote Fleckung am stumpfen Ende unterscheiden. Vielleicht ist diese große Fleckung charakteristisch für die Eier dieser Form. Ein Ei des erwähnten Geleges mißt 16.7><13mm. Das sehr spärliche, fast nur aus Moos bestehende Nest stand in einem kleinen Weidenstumpf am Rande eines Baches, in dichtem Gehölz. Das Loch war etwa 15 em tief und augenscheinlich durch Wegpicken des Holzes entstanden. Evans fand in Schottland Gelege von 7 und 8 Eiern in der Mitte des Mai. Er berichtet gleichfalls, daß die Nestlöcher von den Vögeln selbst ausgepickt oder doch stark erweitert waren. 619. Parus atricapillus borealis Selys. Nordische mattköpfige Sumpfmeise. Parus borealis Selys-Longcehamps, Bull. Ac. Bruxelles X,2 p.28 (1843— Island, errore!! Terra typiea: Norwegen).!) !) Selys-Longchamps beschrieb auch noch eine andre Form von Island, eine —- wie sich später herausstellte —— amerikanische Form, die er Parus frigoris nannte. Auch in diesem Falle ist der Fundort sicher falsch gewesen. Paridae. 379 Parus colletti Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. XI, 1889, p. 74 (West-Norwegen). Parus borealis minor Kleinschmidt, Orn. Jahrb. 1897, p. 89 (Ex Brehm M.S., in der Synonymie von colletti = borealis). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 113; Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1897, Taf. 4; Neuer Naumann II, Taf. 21, 3. Schwed.: Grämes. S ad. Kopfplatte tiefschwarz, dunkler als bei montanus und assimklis, ohne oder mit sehr schwachem braunen Anfluge, mit etwas seidenartigem Schimmer. Wangen, Ohrgegend und Halsseiten fast ganz rein weiß, diese Färbung bis auf die Nackenseiten ausgedehnt. Rücken, Schulterfedern und Oberschwanzdecken bräunlichgrau, etwas variabel, meist fast grau, manchmal aber bräunlicher, als in der Regel. Außere Handschwingensäume gräulich- weiß, die Säume der Armschwingen viel breiter. Unterseite trübweiß, die Seiten mit schwachem bräunlich rahmfarbenen Anflug. Flügel S etwa 63—67, selten bis 68, Schwanz etwa 59—64, Culmen 10—11, Lauf 15 —16 mm. oO wie d, nur etwas kleiner: Flügel ungefähr 60—63 mm. — Der Schnabel ist verhältnismäßig klein. Färbung viel lichter, gräulicher, Größe bedeutender als bei salicarius, geringer als bei montanus. Schnabel dicker und kürzer, Färbung weniger rostgelblich, als bei assimilis. Skandinavien, Nord- und Nordwest-Rußland, Russische Ostseeprovinzen und Ostpreußen, wo sie (mindestens bisweilen an den Ufern masurischer Seen) noch brütet. Im Winter wie alle Meisen mehr vagabondierend und dann nicht selten in Polen, ja sogar bis Orenburg. Stücke aus Orenburg, von Sarudny gesammelt, sind typische borealis. Ob dort auch im Sommer, vermag ich nicht zu sagen. Bewohnt Nadelwälder, aber auch Birken- und sumpfige Erlenbestände. 31 finnische Eier gleichen im wesentlichen denen von P. pal. communis und messen nach Rey im Maximum 16.75 ><12.75, im Durchschnitt 15.831><12.14, Minimum 15><11.4mm, Gewicht ‚etwa 74 mg. Das Gelege von meist 8, seltener bis 10 Eiern findet man im Mai. 620. Parus atricapillus assimilis Brehm. Parus assimilis Brehm, Vogelfang, p.242 (1855— „Galizien“. Terra typiea: galizische Karpathen.) (Vgl. Kleinsehmidt. Orn. Jahrb. 1897, Hellmayr, Tierreich, Lief. 18, u. a. m.). Sehr ähnlich I. a. borealis, aber Schnabel gestreckter, schlanker, etwas länger, Flügel so lang wie oder länger als bei borcalis, Körperseiten etwas lebhafter rostgelblich, auf dem Rücken ebenfalls licht, aber mit mehr röst- licher Beimischung, somit diese Teile bräunlicher. Kopfplatte etwas bräun- licher als bei borealis. Flügeld etwa 66—69.5 0 63—65, Schwanz etwa 60, Culmen etwa 11 mm. Karpathen, Transsilvanische Alpen und Gebirge Bosniens und Serbiens. In hochgelegenen Nadelwäldern. 621. Parus atricapillus bianchii (Sarudny & Härms). Poecile salicaria neglecta (non Parus rufescens neglectus Ridgw. 1879) Zarudny & Härms, Orn. Monatsber. 1900, p.19 (Pleskau = Pskov). Poecile salicaria bianchii Zarudny & Härms, Orn. Monatsber. 1900, p. 67 (Umbenennung von P. s. neglecta). 380 Paridae. Sehrähnlich P.a. assimilis, aber Oberseitenebst Oberflügeldeckenbräunlicher, lebhafter, Schnabel kürzer und dicker, Culmen 9 10 mm. Es scheint auch, daß die Seiten blasser sind. (Originalexemplare untersucht.) Bisher sind nur wenige Wintervögel von Pleskau (Pskov) in West- Rußland bekannt. Das Vorkommen ist in Anbetracht der Verbreitung von borealis auffallend, die Brutheimat leider noch nicht bekannt. (? Waldai-Berge.) 622. Parus atricapillus montanus Baldenst. Alpenmeise. Parus cinereus montanus Baldenstein, Neue Alpina II, p. 81 (1827— Gebirgswälder (Graubündens). Parus alpestris Bailly, Bull. Soc. Savoie 1851, p.22 (Savoyen). Poecila salicaria alpina Brehm, Naumannia 1856, p. 370 („Auf den Alpen der Schweiz“). Parus Baldensteinii Salis, Jahresber. Naturf. Ges. Graubünd. VI, p. 107 (1861— In Nadelwäldern von 4000— 7000‘ in Graubünden, z. B. St. Moritz im Engadin). Abbild.: Neuer Naumann ID, Taf. 21, 2. Merklich größer als alle andern Formen, Oberseite dunkler, bräun- licher, Steuerfedern breiter, Kopfplatte mehr mit braun gemischt, als bei borealis. Oberseite dunkler braun, trüber als die von assimilis, viel heller als bei salicarius und deren westlicheren Vertretern. Größer. Flügel 5 bis 70, ja sogar 71, bis jetzt gefundenes Minimum bei O0 64 mm. Bewohnt die Wälder des Alpengebietes, in Höhen von über 1200 Metern, bis an die Grenze des Waldwuchses, im Engadin bis etwa 2000 m. Die Lockstimme klingt wie gräh, gräh, etwas rauher als däh, däh, meist mit vorangehendem feinen dsi, der Gesang ist ein pfeifendes tü-tü-tü-tü- oder ti-ti-ti-ti-ti, oder djüs-djüs-djüs, die einzelnen Silben viel mehr pfeifend, wohllautender als die klappernden von communis, es gibt aber auch einen noch etwas mehr modulierten, noch hübscheren Gesang. Eier nach Fatio 6—10, etwas größer als die von P. p. communis. 623. Parus atricapillus baicalensis (Swinh.). Poecile baicalensis Swinhoe, Ann. & Mag. Nat. Hist. ser. 4, VII, p.257 (1871— „Trans- Baikal“ (sie) zweifelloser Typus im Brit. Mus. von Kultuk, was allerdings nicht „Trans-Baikal“ ist). Poecilia palustris macroura Taezanowski, Faune Orn. Siber. Orient. I, p. 436 (In Mem. Acad. Imp. Science. St. Petersburg ser. 7, XXXIX, 1891 Gouvern. Irkutsk und Daurien). Ist P. a. borealis äußerst ähnlich, aber die Färbung ist lichter, reiner, der Rücken noch mehr grau, weniger bräunlich. Flügel der J bis 70 mm, eine Länge, die .dorealis nicht erreicht. Schwanz JS 64—-68 mm. Sibirien bis zum ÖOchotskischen Meere, Mandschurei und Nord-Japan (Jesso), westlich bis in das nordöstliche Rußland. 624. Parus atricapillus restrictus Hellm. ? Parus palustris japonicus Seebohm, Ibis 1879, p.32 (?Partim. Ohne Fundortsangabe,, ungenügende Beschreibung. Nach B. Japan. Empire, p.81 soll japonicus aus Süd-Japan (sie!) stammen, die ebenda p.82 gemachten Bemerkungen sind Paridae. 381 verworren und es geht nur daraus hervor, daß der Autor diese Meisengruppe nicht kannte und die Formen der palustris- und atricapillus-Gruppen vermengte. Schließlich ist der Name japonicus durch Parus japonicus Stephens, in Shaw’s Gen. Zool.X,1, p.55 präokkupiert. Was Parus japonicus Stephens ist, wissen wir nicht. Die Beschreibung beruht auf zwei Vögeln, die an Bord eines Schiffes bei Japan geflogen waren. Stephens kannte den Vogel nicht, sondern gab lediglich Latham’s Beschreibung wieder, leider aber ganz falsch! Vel. Latham, Gen. Syn. B. II, 2, p. 542). Parus borealis restrictus Hellmayr, Orn. Jahrb. 1900, p.215 (Nipon), Ist P. a. baicalensis zwar ähnlich, aber der Rücken viel dunkler und bräunlicher, der Schwanz kürzer. Ist /”. a. borealis (dessen Brutgebiet durch ganz Nord-Asien von dem von restrietus getrennt ist) durch etwas kürzeren Schwanz zu unterscheiden, aber nicht immer nach einzelnen Stücken. Die Körperseiten sind röstlich rahmfarben übertüncht. Flügel 9 etwa 63—65, selten bis 67 und gar 68 mm. Schwanz J etwa 58, © 55 mm. Insel Hondo oder Nipon. (22 untersucht.) Die von mir untersuchten Stücke von Jesso gehören nicht zu dieser Form, sondern zur kontinentalen baicalensis. 625. Parus atricapillus kamtschatkensis (Bp.). Poecila kamtschatkensis Bonaparte, Consp. Av. I, p. 230 (Ostasien. Terra typiea: dem Namen zufolge Kamtschatka). Parus wiemuthi Dybowski MS., teste Stejneger, Bull. U. S. Nat. Mus. XXIX, 1885, p. 297). Abbild.: Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. 1, Taf. VII. Unterscheidet sich von allen andern Formen von montanus durch die außerordentlich hell bräunlichgraue, fast weiße Rückenfärbung. Schwingen und Steuerfedern schiefergrau mit fast rein weißen, infolge der dunklen Farbe der Federn sehr auffallenden Säumen. Oberschwanzdecken aschgrau. Die schwarze Kopfplatte reicht weit nach hinten. Kehlfleck ziemlich groß, ganze übrige Unterseite aber rein weiß, Seiten ohne bräunlichen oder rahmfarbenen Anflug. 9 wie J, aber etwas kleiner und der Rücken nicht so weiblich, mehr bräunlichgrau verwaschen. Flügel etwa 61—65 mm. Kamtschatka. 626. Parus modestus (Burton).') Sylviparus modestus Burton, Proc. Zool. Soc. London 1835, p. 154 („apud montes Himalayenses“). Parus? minutus Jerdon, Madras Journal XI, p.8 (1840— „edge of northern Ghauts“). Parus seriophrys Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal 13, Il, p. 942 (1844-- ex Hodgson M.S.: „Nepal“). 1). Burton, Jerdon, Blyth, Oates (B. India I, p. 53) und Hellmayr (Tierreich Lief. 18, p. 15) trennen Parus modestus generisch als Sylwiparus modestus, letzterer stellt sie sogar zur Unterfamilie Regulinae. Außer der für eine Meise ganz auf- fallenden, laubsängerartigen Färbung kann ich jedoch nichts finden, das nicht mit Parus vereinbar wäre. Die richtigste Stellung dürfte nahe dichrous sein. 382 Paridae. Sad. Oberseite olivengrün, die Federn des Oberkopfes breit und zw einer vollen, aber nicht zugespitzten Haube verlängert. Ein schmaler, kurzer, von den Haubenfedern mehr oder minder verdeckter Superciliarstreif lebhaft selb. Öberflügeldecken bräunlich olivengrün, die mittleren und großen mit breiten hell olivengrünlichen Spitzen. Handrand hellgelb. Schwingen dunkel- graubraun, mit der Rückenfarbe gesäumt. Schwanz braun mit hell oliven- grünen Säumen. Zügelgegend schmutzighellgelb, schmaler Augenring hell- gelblich, übrige Kopfseiten hell gräulich olivengrün. Unterseite matt gelblich olivengrün, Unterflügeldecken matt hellgelblich. Schnabel braun, Füße rötlich bleigrau. Flügel 60—64, Schwanz 35—38, Lauf 14—15, Schnabel 6, Culmen 9 mm. O9 wie C, aber kleiner, die Haube etwas kürzer, Flügel 55—59, Stirnfedern heller. Himalaya von Kaschmir bis Bhutan und Gebirge von Nee Fokien in China. Gattung AEGITHALOS Hermann 1804. Umfaßt die gewöhnlich unter dem Namen Aeredula bekannten Schwanz- meisen. — Schnabel kurz und dick, Ober- und Unterschnabel stark gebogen. Flügel meist ziemlich kurz und abgerundet. Schwanz meist viel länger, als der Flügel, das mittelste Paar meist verkürzt, die seitlichen Paare noch stärker und stufenförmig verkürzt. Bei den amerikanischen Formen, die von Vielen generisch getrennt werden, sind die mittelsten Steuerfedern nicht merklich verkürzt, ebensowenig bei den kleinen indischen und chinesischen Formen. Um das Auge ein schmaler abstehender Hautring. Gefieder außer- ordentlich weich, locker und weitstrahlig. — Bauen ein kunstvolles rund- liches, mit seitlichem Flugloche versehenes Nest, Eier meist wenig gefleckt. Lebensweise auch sonst etwas verschieden von der anderer Meisen, z. B. hacken sie in der Regel nicht wie jene mit dem Schnabel die mit den Füßen festgehaltenen Kerne auf. Schwanz mindestens 1 cm länger, als Flügel. . . . » » 2... . 4. caudata 1 | mit allen Subspezies. | Schwanz kürzer oder so lang wie der Flügel, oder denselben nur 2 bis 4 mm überragendaa- 2.5270. Rh a ee en. 0 f Unterseite mit Ausnahme der Kehlmitte einfarbig zimtfarben . . A. iouschistos "Unterseite nicht einfarbig zimsfarben !,. I. N 22 on ee ee 5 Seel Kinn.und Kehle>schwarz. „2 2.20 Sa v2 ee ee AUDIO Kinn’ und) Kehle .bellerau 2,5 .2..0. 2 2 2er ee Se ge Kinn! und, Kehle: war 2% se ee N er a niveogularis bräunlich rosa . . . te fuliginosus Kein breites an Beran a ee Supereiliarstreif, Unter- körper roströtlich, Brustmitte es a ee ee Ne Eee ORTEN | Breites sepiabraunes Brustband, Supereilium ne Bauchmitte weiß, Weichen a 627. Aegithalos caudatus caudatus (L.). Weißköpfige oder nordische Schwanzmeise. Parus caudatus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 190 (1758— Wir betrachten als typische Lokalität Schweden — ex Fauna Suec. Nr. 243). Paridae. 383 Lanius biarmicus (nee Parus biarmicus 1758!) Linnaeus, Fauna Suee. ed. Il, p.29 tab. 1 fig. 84 (1761— errore! Beschreibung, excel. Citate Albin & Edwards!). Paroides pinetorum Brehm, Vogelfang, p.243 (1855— Partim! „In einem großen Teile von Europa“). Acredula macrura Seebohm, Hist. Brit. Birds Eggs I, p. 487. im Text (1883— „from St. Petersburg eastwards“). Acredula caudato sibirica Seebohm, Birds Japan. Emp., p. 88 (1890-- „Central Siberia“). Aegithalus caudatus japonica Prazäk, Journ. f. Ornith. 1897, p. 291 („im nördlichen Japan“). Schwed.: Stjärtmes, Stjärttita. Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 104, rechts oben. Sad. Gefieder außerordentlich reich und lang. Kopf und Genick rein- weiß. Nacken und Vorderrücken, Oberschwanzdeeken und Mitte des ganzen Rückens schwarz, Hinterrücken und Bürzel mit weinrötlichen und weißlichen Federn gemischt. Schulterfedern weinrötlich, gegen die Flügeldecken hin mit weißen Spitzen. Bürzelseiten weinrötlich mit weiben Federspitzen. Schwingen schwarzbraun, größtenteils mit sehr schmalen, oft- undeutlichen Außen- und breiteren Innensäumen von weißer Farbe, die inneren Armschwingen mit breiteren Außensäumen, die letzten an den Außenfahnen größtenteils oder ganz weiß, die Innenfahnen ebenfalls mit mehr oder weniger Weiß. Steuerfedern schwarz, die äußeren drei Paare mit weißer Außenfahne und damit zusammenhängendem weißem Keilfleck an der Innenfahne, die Außenfahne des drittletzten Paares aber meist nach der Wurzel zu braunschwarz. Unterseite rein weiß, nur die Weichen blaß wein- rötlich, Unterschwanzdecken weinrötlich mit weißen Spitzen. Schnabel schwarz, Füße dunkelbraun, Augenlidrand gelb. Flügel etwa 65—68, Schwanz etwa 88—104, Lauf 17—18, Schnabel (Culmen) etwa 7 mm. — 9 wie d, aber Flügel meist 2—3 mm kürzer (nicht immer). — Juv. Kopf- Deu, seiten, Nacken und Rücken schwarzbraun, Schulter- federn dunkelbraun ohne Weinrot, Unterseite schmutzigweiß, Bauch und Unterschwanzdecken schmutzig weinrötlich. Augenlidrand indisch-rot. — Außerst selten kommen bei alten Vögel Andeutungen von Kopfstreifen vor. Nord- und Ost-Europa, Sibirien bis Iturup und Nord-Japan (.Jesso). In Deutschland von Osten her ungefähr bis in die Mitte, genaue Grenze gegen Europa nicht bekannt. Im Osten im Winter bis zum Kaukasus und Rumänien. — In Westsibirien sollen die Schwänze länger sein, dies aber ist nicht konstant der Fall. In Europa kommen bisweilen Stücke vor, die solchen von europaea ähneln; man hat diese als Bastarde bezeichnet, wahr- scheinlicher aber handelt es sich meist um Rückschläge oder Anklänge. Im Winter mehr umherstreifend und dann auch bis West-Europa, z. B. Hessen, Rhein, Belgien (einmal in England) und Frankreich, aber meist nur in geringerer Anzahl. Stand- und Strichvogel in gemischten und Laub-Wäldern, Parkanlagen und Gärten und überhaupt wo es viel Gebüsch und Bäume gibt. Der lange Schwanz EN 4 Fi m a, - 384 Paridae. macht sie von weitem kenntlich. Flug bogenförmig. Gern folgen sie einander „wie Indianer auf dem Kriegsfade“. Der gewöhnliche Ton: (Lockton) ist ein feines „si si“, aber man hört zumeist das auffallende, nicht zu verwechselnde „dscherrrp“, das sie immer hören lassen, wenn sie in Gesellschaften umherstreifen, und das hauptsächlich Warnruf ist. Ein ganz merkwürdiges leises, kurzes, nicht in Buchstaben auszudrückendes Schnalzen drückt wohl hauptsächlich Neugierde aus. Nest ein großer, länglich runder, diekwandiger Bau aus Moos, Bast, Gespinsten, außen mit Flechten wunderhübsch bekleidet, innen mit Federn ausgepolstert, mit seitlichem Flugloche. Es steht 2 bis 3 m hoch auf Bäumen, den Stämmen und Asten angeschmiegt, oder frei in Büschen, oft nur 1m hoch. Eier 7—10, manchmal auch noch mehr. Erstes Gelege in Mittel- und Westdeutschland schon gegen Mitte April, zweites Ende Mai und Juni. Eier glanzlos sehmutzig weiß, selten ungefleckt, meist mit schwacher, manchmal mit sehr ausgebildeter blaßroter Punktierung und feiner Fleckung. 33 Stück aus der Gegend von Halle messen nach Rey von 12.8>< 10.2, 13><10 bis 14.2>< 11.8, im Durchschnitt 13.6 >< 10.9 mm und wiegen etwa 47 — 59, durchschnittlich etwa 5l mg. 628. Aegithalos caudatus europaeus (Herm.). Pipra? europaea J. Hermann, Observ. Zoolog., p.214 (1804-— Basel). Paroides longicaudus Brehm, Handb. Vögel Deutschl., p.470 (1831— partim „im mittleren Deutschland“). Paroides pinetorum Brehm, Vogelfang, p.243 (1855— partim! — „In einem großen Teile von Europa“). Meeistura caudata longicauda, pinetorum und microrhynchos, A. Brehm, Verz. Samml. p. 7 (1866— nomina nuda!). Abbild.: Journ. f. Orn. 1886 Taf. XVI, 1893 Taf. IV (sehr instruktiv). Franz.: Mesange & longue queue. Ital.: Codibugnolo. Wie 4A. caudatus caudatus, aber Gefieder nicht ganz so lang und reich, die Kopfseiten vom Vorderrande des Auges an oder erst hinter dem Auge mit mehr oder minder breiten schwarzen oder braunen Streifen, Ohr- decken getrübt, an der Vorderbrust eine mehr oder minder kenntliche braune Fleckenreihe, Handschwingen höchstens mit angedeuteten schmalen weißen Außensäumen, meist aber ganz ohne solche, Schwanz meist etwa um 5 mm oder noch kürzer. Flügel etwa 62—67 mm. Verbreitung eigentümlich: Südlicheres Mittel-Europa von Rumänien und Bulgarien durch Serbien und Bosnien, Norditalien, Schweiz, Frankreich, das westliche Deutschland, ostwärts bis Hessen und Thüringen, (am Rhein ausschließlich diese Form als Brutvogel), Holland und Belgien. Genaue Abgrenzung in Deutschland nicht sicher. Im westlichen und mittleren Deutschland kommen bisweilen auch weißköpfige Stücke vor (Hessen — von Berlepsch mit kopfstreifigen gepaart gesehen — und Thüringen), die aber deshalb noch nicht A. ce. caudatus, sondern wohl nur ausnahmsweise weibß- köpfige Individuen sind. Lebensweise und Aufenthalt wie bei der vorigen Form. Sieben Eier vom Rhein messen 12.8>< 10.4, 12.9 >< 10.6, 13 >< 10.7, 13.5 ><11.0 bis 13.5 >< 10.5 mm. 629. Aegithalos caudatus roseus (Blyth). Meeistura vagans Leach, Cat. Mamm. Birds Brit. Mus., p. 17 (1816— nomen nudum! — Devonschire). Meeistura rosea Blyth in: Gilb. White, Nat. Hist. Selborne, p.111 (1836— England). Meeistura longicaudata Macgillivray, Hist. Brit. B. II, p.454 (1839— England). Abbild.: Dresser, B. Europe Ill, Taf. 103. Engl.: Long-Tailed Titmonse. Friedländer & Sohn in Berlin NW. 6, In unserem Verlage erscheint: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. —a Begründet von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. —_ Im Auftrage der önigl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegeben von Franz Eilhard Schulze. Die Herausgabe findet in Lieferungen (in Groß-Lexikon-Oktav mit „„bbildungen im Texte) statt, die je eine oder mehrere nahestehende Gruppen behandeln, jedoch unabhängig von einer systematischen Folge erscheinen. Jede Lieferung ist einzeln käuflich. Bei Subskription auf. das ganze Werk tritt eine Preisermäßigung ein. Aus der Gruppe der | Vögel (Aves) sind bisher erschienen: Lieferung 1: Podargidae, Caprimulgidae und Macropterygidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). 1897. VILI und 98 Seiten mit 16 Abbildungen und Beilage: Terminologie des Vogelkörpers von A. Reiehenow, 4 Seiten mit Abbildung. Einzelpreis Mark 7,—. ‘ Lieferung 2: Paradiseidae. Bearbeitet von The Hon. Walter Rothschild. ÖE 1898. VI und 52 Seiten mit 15 Abbildungen. Einzelpreis Mark ‚3,60. Lieferung 9: Trochilidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). 1900. X und 254 Seiten mit 34 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. Lieferung 15: Zosteropidae. Bearbeitet von O. Finsch (Leiden). 1901. XIV ; y und 55 Seiten mit 32 Abbildungen. Einzelpreis Mark 4,80. Lieferung 18: Paridae, Sittidae und Certhiidae. Bearbeitet von ©. E. Hellmayr (München). 1903. XXXI und 255 Seiten mit 76 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,— Weitere Lieferungen erscheinen in ununterbrochener Folge. Bestellungen und Subskriptionen können durch jede Buchhandlung bewirkt werden. Berlin, Juni 1905. R. Friedländer & Sohn. R. Friedländer & Sohn in Berlin NW, 6, In unserem Kommissions-Verlage erschien 1902: | | Aus den Wanderjahren eines Naturforschers. Reisen und Forschungen in Afrika, Asien und Amerika nebst daran anknüpfenden meist ornithologischen Studien von Ernst Hartert. Ein Band von XV und 329 Seiten mit 17 Abbildungen im Text und 13 Tafeln (— Routenkarten, Landschaftsbilder, ethno- graphische Typen, Abbildungen neuer Fische —). klein-4. In geschmackvollem Leinenband. "Preis 25 Mark. Inhalt: I. Reise nach Sokoto und Kano im westlichen Sudan (Westküste. Flußfahrten auf dem Niger und Benue. Von Loko bis Kano, Sokoto und Gandu durch vorher unerforschte Gebiete, dann zurück zum Benue. Loko am Benue). Zur Fauna der Canarischen Inseln. Die Ornis der Los-Inseln. Verzeichnis der bisher bekannten Vögel des Haussalandes. Übersicht der im Haussalande beobachteten Nutzpflanzen. — II. Reise nach Sumatra, Malakka und Indien. (Die Insel Penang. Sumatra. Naturgeschichtliches aus Sumatra. Die Insel Salanga. Der britische Schutzstaat Perak. Assam. Indien.) — III. Reise nach den Inseln des Caribischen Meeres (Reise nach Westindien und Venezuela: St. Thomas. Faunistisches. Porto Rico. Venezuela. Caracas. Antimano. Curacao, Aruba und Bonaire. Flora und Fauna dieser Inseln. Hayti). Die Vögel der Inseln Aruba, Curacao und Bonaire, neue Formen. — IV. Frühlingsausflug nach Marokko und Tenerife. (Reise nach Marokko und den Canaren. Vogelleben. Der‘ Oum KRbiah. Entdeckung neuer Fische. Tenerife. Orotava.) Notizen über die Vögel der Gegend um Mazagan im mittleren Marokko. Die Vögel | der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Dr. Ernst Hartert. | Heft IV. Seite 385—512. Mit 32 Abbildungen. ee ee ea TATEN Inst, > 7% ER _, nl RIDGWANY ö 7 art) j 5 Dr Kfz) Museu” yes Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. Ausgegeben im März 1907. E, gab bisher kein Werk, welches die lokalen Formen aller palä- arktischen Vögel in knapper Form berücksichtigt, und überhaupt kein Werk in deutscher Sprache über die Ornis der paläarktischen Fauna. Von dem sehr kostspieligen Prachtwerke H. E. Dresser’s abgesehen, haben wir zwar ein soeben erschienenes praktisch eingerichtetes Handbuch desselben Verfassers. Dieses „Manual of Palaearctie Birds“ hat aber die Ergebnisse des subtilen Studiums der letzten 15 Jahre unbeachtet ge- lassen, und bringt fast nur die leicht unterscheidbaren Formen, bietet also nur einen Teil von dem, was wir gebrauchen. Das vorliegende Werk bemüht» sich vor allen Dingen zu zeigen, was bisher in Unterscheidung der Subspezies geleistet worden ist, und somit auch, wo noch Lücken auszufüllen sind. Das Bekannte ist zusammengestellt, an der Hand von Material und Literatur geprüft, gesichtet und viel Neues hinzugefügt worden, wozu die bedeutende von dem Verfasser verwaltete Sammlung, und das nahe gelegene Er Museum der Welt in London, Gelegenheit boten. . Die Beschreibungen sind, wenn nicht anders angegeben, nach der Natur entworfen, also vollständig neue Originalbeschreibungen; sie sind möglichst kurz und knapp gehalten. Die Nomenklatur ist so konservativ wie möglich, d. h. der älteste ermittelte Name ist für Gattung, Art und Unterart in jedem Falle ohne Ausnahme angewandt. Das Werk wird in Lieferungen von je 8 Bogen, zum Preise von 4 Mark für die Lieferung, erscheinen. Das Ganze wird in etwa 10 Lieferungen (zusammen etwa 1200 bis 1300 Seiten in 2 Bänden) abgeschlossen sein. Die Vollendung des ganzen Werkes ist zu Ende 1908 zu erwarten. Während der Arbeit, die infolge der in den letzten Jahren rapide wachsenden Tätigkeit der Ornithologen auf dem Gebiete der paläarktischen Fauna einen immer größeren Umfang annimmt, wurde Verf. von vielen Museen und Freunden mit Material und Notizen unterstützt. Er möchte schon hier vorläufig allen seinen Korrespondenten seinen Dank aussprechen, insbesondere den Herren Valentin Bianchi, Dr. Paul Suschkin, Sergius Buturlin, Professor Reichenow, Pastor -Kleinschmidt, Prof. Schauinsland, Othmar Reiser, Dr. Julius von Madaräsz, Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, Dr. Lorenz von Liburnau, Prof. Wilhelm Blasius, Dr. Louis Bureau, Prof. Trouessart, Dr. Menegaux, Joseph Whitaker, Dr. H. O. Forbes, Dr. Hoyle, W. Eagle-Clarke, Prof. Giglioli, ©. E. Hellmayr und anderen. Berlin, NW. 6, März 1907. Karlstr. 11. R. Friedländer & Sohn. Alle Rechte vorbehalten. Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. % 0 % do ” el fg ie ee : ag R Von Dr. Ernst Hartert. Heft IV. Seite 385—512. Mit 32 Abbildungen. —nin Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. Ausgegeben im März 1907. NACHTRÄGE. Die emsige Tätigkeit auf dem Gebiete der paläarktischen Ornithologie, die schon zur Zeit des Erscheinens der 1. Lieferung der „Vög. d. paläarkt. Fauna“ größer war, als je zuvor, hat seither gewaltig zugenommen. Wo durch meine Übersichten der bekannten Formen Lücken ersichtlich wurden, werden diese in mehr oder minder befriedigender Weise ausgefüllt. Seit langer Zeit wurden nicht so viele neue Formen beschrieben, wie jetzt. Das minutiöse Studium der lokalen Formen findet immer mehr Interesse und Verbreitung. Die Wissenschaft wird durch die vielen neuen Tatsachen in erfreulicher Weise bereichert, wenn auch mitunter über das Ziel hinaus- geschossen wird. Sehr unbequem für das Studium sind aber unauffällig im Text erwähnte neue Namen, ungenügende Kennzeichnungen neuer Formen, Unklar- heit über das vom Beschreiber untersuchte Material, ungenaue Vaterlands- angaben, Publikationen in anderen als romanischen und germanischen Sprachen und in fast unbekannten und populären Zeitschriften. Durch dergleichen wird die Arbeit ungemein erschwert. — Neuere Entdeckungen, Ergänzungen, Übersehenes und Berichtigungen werden in einem Nachtrag nach Vollendung des Buches ergänzt werden. E. Hartert. Druck von A. Hopfer in Burg b. M. Paridae. 385 Kann als Extrem von A. c. europaea bezeichnet werden, von der sie sich durch den viel kürzeren Flügel (58—62 mm!) unterscheidet, auch ist der Schwanz meist noch einige mm kürzer. Die schwarzen Streifen an den Kopfseiten sind breiter, sodaß das Weiß der Kopfmitte beschränkter ist, auch ist letzteres meist getrübt und bisweilen schwarzbraun gefleckt, die Vorder- brust zeigt fast immer eine deutliche Fleckenreihe, die Ohrgegend ist braun getrübt und meist deutlich dunkelbraun gestreift. Der Augenlidrand’ auch bei alten Vögeln nicht gelb, sondern matt orangerot, im Frühjahr im Leben lebhaft orangerot. Großbritannien und Irland, vielleicht auch im ganzen westlichen Frank- reich, denn eine Serie von Bälgen aus den Pyrenäen (Herbst und Winter) ist nicht von englischen Stücken zu unterscheiden, gehört also keineswegs zu europaea. Farbe des Augenlides „orange clair* (in litt.). Lebensweise wie die der vorigen. Eier der ersten Brut meist in der zweiten Hälfte des April. 100 Eier (Jourdain u. a.) messen im Durchsehnitt 14.17 >11, ein abnorm langes 17.2><10.5 mm. Sonst ist das Maximum etwa 15.1>< 11.8 und 15 ><12, das Minimum 13.2><10.7 und 14><10.1 mm. Sie sind also etwas größer als die der vorigen Formen. Durchschnittliches Gewicht von 25 Eiern 51.5 mg. 630. Aegithalos caudatus taurica (Menzb.). Acredula rosea taurica Menzbier, Bull. Brit. Orn. Club XIII, p. 49 (1903— „in sylvis montium Yaila peninsulae Tauricae“). Sehr ähnlich A. e. rosea, aber die Schulterfedern stark mit grau gemischt und die Kopfmitte rein weiß. Fleckenbinde an der Brust sehr undeutlich. Von A. c. macedonica dadurch unterschieden, daß das Schwarz der Kopf- seiten nicht bis an den Schnabel reicht, auch soll das Schwarz auf dem Rücken ausgedehnter sein. (Nach Menzbier.) In den Bergwäldern der Yaila-Berge auf der Halbinsel Krim. 631. Aegithalos caudatus macedonica (Dress.). Acredula macedonica Dresser, Bull. Brit. Orn. Cl. 1, p.15 (1892-— „in monte Olympo“); Ibis 1893, p. 240 („Mount Olympus in Macedonia,“ späteren Angaben zufolge aber aus Griechenland!). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.), Taf. 655, Fig, 1: ‘ Unterscheidet sich von der ähnlichen 4A. e. rosea dadurch, daß das tiefe und noch breitere Schwarz der Kopfseiten bis fast an die Schnabel- wurzel, also weit vor das Auge reicht. In der Mitte der Kehle ist ein grauer Fleck angedeutet, von dem sich das weiße Kinn scharf abhebt. „Augen- lidrand schön schwefelgelb“ (Reiser). Griechenland (Olymp, Othrys, Thessalien, Lamia, Akarnanien usw., aber nicht im Peloponnes), nördlich bis Monastir in der Türkei (Ibis 1906, p. 292). 632. Aegithalos caudatus trivirgatus (Temm. & Schl.). _Parus (Megisturus) trivirgatus Temminck & Schlegel, Faun. Japon., Av. p. 71, Taf. 34 x (1848— Japan). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 25 386 Paridae. Ist am ähnlichsten A. ce. europaea, aber der schwarze Kopfseitenstreif reicht bei den meisten Stücken bis vor das Auge, sodaß nur der aller- vorderste Teil der Zügel weiß bleibt. Alle weißen Teile sehr rein, die Kopf- mitte sehr breit und rein weiß, scharf gegen die schwarzen Streifen abgegrenzt, die Brust sehr selten mit einer verwaschenen braunen, nie mit einer deutlichen schwarzen Fleckenreihe. Flügel wie bei A. c.rosea, etwa 58—62, selten 63 mm. Südjapanische Inseln Hondo und Kiuschiu. 633. Aegithalos caudatus irbii (Sharpe & Dress.). Acredula irbii Sharpe & Dresser. Proe. Zool. Soc. London 1871, p. 312 (Gibraltar). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 105, Fig. 1. Stirnfedern hellbraun, auch die Scheitelmitte mehr oder weniger mit Braun überwaschen, die sehr breiten, schwarzbraunen Kopfseitenstreifen auf dem Nacken zu einem ausgedehnten schwarzen Flecke vereinigt, Rücken grau, Schulterfedern weinrötlich, auch der Rücken manchmal mit letzterer Farbe gemischt, die seitlichen Rücken- und Bürzelfedern mit weinrötlichen Spitzen. Oberschwanzdecken schwarz, meist mit grauen Spitzen. Kopfseiten bräunlichweiß, Ohrdecken mit bräunlicher, Halsseiten mit schwärzlicher Streifung. Unterseite trübweiß, Brust mit matter bräunlicher Fleckung, der weinrötliche Anflug der Seiten ausgedehnt. Flügel etwa 58—62 mm. — Das Schwarz des Rückens ist zuweilen mehr ausgedehnt, wodurch „Ubergänge“ zu europaea und rosea entstehen. Süd- und Mittel-Italien, an der Küste der Adria bis Venetien hinauf- reichend, an der Riviera, Süd-Frankreich, Portugal und Spanien. Korsika und Elba, aber nicht Sardinien. Nach der Brutzeit mehr vagabondierend und dann bis Poschiavo, vereinzelt in Tirol und einmal bei Paris erlegt. 12 Eier aus Korsika im Tring-Museum messen im Durchschnitt 14.1 >< 10.6 mm. 634. Aegithalos caudatus sicula (Whit.). Acredula sicula Whitaker, Bull. Brit. Orn. Cl. XI, p. 52 (1901— Sizilien); Ibis 1902, p. 4, Va£ IT, Auffallend ähnlich A. ce. major, aber kleiner, Flügel nur etwa 56 bis 57 mm, Kopfmitte stark mit Braun getrübt, sodaß kein reiner weißer Streif in der Mitte bleibt, das schwarze Rückenfeld meist beschränkter. Die Steuer- federn sind merklich schmäler, der Schwanz etwas kürzer (73 mm). Augenlid gelblich. Sizilien. 635. Aegithalos caudatus major (Radde). Acredula tephronota var. major Radde, Ornis Caucas., p. 144, Taf. 6, Fig. 1 (1884— Tiflis und Schamchor, Kaukasus). Meeistura irbyi var. caucasica T. Lorenz, Beitr. Orn. Nordseite Kaukasus, p. 60 (1887 — Podkumok, Nord-Kaukasus). Acredula dorsalis Madaräsz, Termesz. Füzetek XXIII, p. 202, Taf. VII, Fig. 1 (1900— Pjatigorsk, Nord-Kaukasus). Acredula senex Madaräsz, Termesz. Füzetek XXIIl, p. 202, Taf. VII, Fig. 2 (1900— Pjatigorsk, Nord-Kaukasus). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.), Taf. 655 Fig. 2. REINER a tl ei 2 od A ZE Paridae. 387 Leicht von A. ce. irdii durch die keineswegs schwarzen sondern hell- braunen Kopfseitenstreifen zu unterscheiden. Diese werden nach hinten zu dunkler und vereinigen sich auf dem Hinterhalse zu einem an Ausdehnung wechselnden schwarzen Flecke. Auf der Kehle findet sich manchmal ein undeutlicher grauer Fleck angedeutet. Flügel etwa 60—63 mm. — Ein Stück mit sehr hellen Kopfstreifen und sehr schmalem, schwarzem Rücken- bande wurde als „senex“, ein anderes mit sehr dunklen Kopfstreifen und stark schwarz gemischtem Rücken als „dorsalis“ beschrieben. Das Vor- kommen von 3 Arten(!) bei Pjatigorsk, von wo viele „typische“ major (caucasica) vorliegen, ist Ja von vornherein unwahrscheinlich, nach je 1 Stück hätten aber „senex“ und „dorsalis“ sicher nicht beschrieben werden sollen. Kaukasus (nördliche Ausläufer, Kura-Tal). 636. Aegithalos caudatus tephronotus (Günther). Orites tephronotus Günther, Ibis 1865, p. 95, Taf. IV (1865— „Asiatie side of the Bosphorus“). Mecistura pöltzami Sewertzow, Turkest. Jevotn. in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, p. 135, Tab. 8, Fig. 1 (1873— Astrabad, Nord-Persien). Abbild.: Dresser, B. Europe III Taf. 105. Fig. 2. Unterscheidet sich von 4. e. irdii und Verwandten durch den großen schiefergrauen Fleck an der Kehle. Bei andern Schwanzmeisen sind die Federn der Kehlmitte nur an der äußersten Wurzel schwarzgrau, hier aber ganz von letzterer Farbe, nur mit schmalen weißlichen Spitzen, die sich im Sommer abnutzen. Die sehr schwarzen Kopfseitenstreifen beginnen über oder manchmal eben vor den Augen und fließen am Nacken nicht oder nur unvollkommen ineinander, sodaß kein schwarzes Nackenband, oder nur eine schwache Andeutung eines solchen entsteht. Stirn und schmaler Kopfmittenstreif weißlichbraun oder bräunlichweiß, übrige Oberseite grau, ohne Schwarz, nur der Vorderrücken etwas braun verwaschen. Unterseite schmutzigweiß mit rahmfarbenem Schimmer, auf der Kehle ein großer schiefer- grauer Fleck, auf der Brust eine Reihe hellbrauner Längsflecke. Körper- seiten, Bauch und Unterschwanzdecken weinrötlic. Augenlid orange. Flügel 58—61.5 mm, Steuerfedern sehr schmal, Schwanz höchstens bis 78 mm. Umgegend von Konstantinopel (Pera, Bujukdere, Bachtscheischköi, - Belgrad,') Kleinasien bis zum Taurus, am Südufer des Kaspischen Meeres entlang bis Ghilan, Masanderan und Astrabad in Persien, nach Reiser einmal im Herbst in Griechenland erlegt. Lebensweise wie die der europäischeu Formen. 637. Aegithalos caudatus passekii Sarudny. . Acredula tephronota passekii Sarudny, Ornith: Monatsber. 1904, p. 164 („Gebirge zwischen dem Iranischen Hochlande und der Ebene Mesopotamiens“). Sehr ähnlich A ce. tephronotus, aber Rücken und Bürzel heller grau, -Kopfstreif und Unterseite reiner weiß, das Rosa der Seiten und Unterschwanz- decken aber ebenso lebhaft wie bei A. c. tephronotus. Bewohnt die Eichenwälder des Südiranischen Gebirgszuges — Farsistan, Churistan. 1!) Aber nicht Belgrad in Serbien! 25* 388 Paridae. 38. Aegithalos caudatus glaucogularis (Moore). Orites? glaucogularis') F. Moore, Proe. Zool. Soc. London 1854, p. 140 (1854— „China*). Meeistura swinhoei Pelzeln, Reise Novara 1 IL., p. 66, Tab. 3, Fig. 1 (-juv.) (1865— Schanghai). Abbild.: Gould, B. Asia II, Taf. 69. Ähnlich tephronotus, aber die ungeheuer breiten Kopfstreifen kommen vorn über der rahmfarbenen Stirn breit zusammen, sodaß nur in der Scheitel- mitte ein rahmweißlicher Streif bleibt, Ohrgegend bräunlich. Rücken aschgrau, OÖberschwanzdecken dunkler grau. Kehle mit großem dunkel schieferfarbenen Fleck in der Mitte. Unterkörper rahmfarben, Seiten und Bauch weinrötlich. Innere Hand- und Armschwingen nieht weißlich, sondern braun gesäumt. Flügel 56—60, Schwanz 60—64 mm. — Juv.: Kehle und Brust rosig- ziegelrot, Kopfstreifen sepiabraun. Mittleres China (Gebiet des Jangtsekiang; Ningpo). 639. Aegithalos caudatus vinacea (J. Verr.). Meeistura vinacea V erreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VII, Bull. p.56 (1871-—- Ourato.-Juv.). Orites ouratensis Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1871, p. 362 (nomen nudum!). Acredula calva Pleske, Bull. Brit. Orn. Ol. IIL, p.13 (1893— „Upper Chuan-che, China“). Abbild.: Wissensch. Res. Przewalskis Reis. Il Taf. VII Fig. 1, 2 Ähnlich A. e. glaucogularis, aber viel größer, Flügel 62—63, Schwanz 79—89 mm. Kehlfleck nieht dunkel schieferfarben, sondern grau. Seiten des Unterkörpers dunkler weinrötlich, übrige Unterseite gelblichweib. Nordwestliches China (Kansu, Ourato). Gattung ANTHOSCOPUS Cab. 1851. Die „Beutelmeisen“ umfassen eine Anzahl kleiner meisenartiger Vögel, die prächtig gewebte beutelförmige Nester mit seitlichem Einflugsloch bauen, das oft einen röhrenartigen Ansatz hat. Schnabel sehr spitz, dünn, kürzer als der Kopf, Firste gerade. Nasenlöcher klein, rund, seitlich, von Federn überragt. 3.—5. Handschwinge fast gleich und am längsten, 6. wenig kürzer, ebenso 2. Gefieder nicht so voll und weich wie bei Parus. Erste Hand- schwinge klein, lanzettlich, nieht oder nur ganz wenig, bei macronyz schon sehr stark die Handdecken überragend, bei den afrikanischen Arten jedoch noch mehr entwickelt, beinahe ‚halb so lang wie die zweite. Die nord- amerikanische Beutelmeise hat außer der wie bei den afrikanischen Formen ausgebildeten 1. Handschwinge auch etwas längeren Schwanz und gekrümmteren Öberschnabel, legt nicht weiße, ungefleckte, sondern blaue, gefleckte Eier und wurde daher generisch, als Aunparus Baird (1864) getrennt. Im Alterskleide nur Stirn und Kopfseiten schwarz . . . . . 4A. pendulinus . p.889 Im Alterskleide Stirn, Kopfseiten und Hinterkopf schwarz. . A.coronatus. . p. 392 Im Alterskleide der ganze Kopf schwarz. . . un arm A. maeronye « p-898 (Von der zweifelhaften A. ee isty das Babe srl noch nicht bekannt.) !) Nicht „glaucovirens“ be Orn. Monatsber. 1894, p. 28, steht. 0 ER EEE DN 5 (9 e Ae E - Hinterrücken in Ockergelb übergehend. Ober- Paridae. 389 640. Anthoscopus pendulinus pendulinus (L.). (Fig. 61, 62.) Südeuropäische Beutelmeise. Motaecilla Pendulinus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.189 (1758— „Habitat in Polonia, Lithuania, Hungaria, Italia, missa a DD. Montio“). Parus narbonensis Gmelir., Syst. Nat. I, p.1014 (1788— „Habitat in Gallia Narbonensi.* Ex Buffon). Pendulinus Polonicus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.476 (1831— „Sie lebt in den Rohrwäldern Polens“ usw.). Pendulinus medius Brehm, t. ce. p.477 (1831l— „Sie kommt bei Wien vor“). Pendulinus macrourus (sie) Brehm, t.e. p. 477 (1831— „Sie lebt an der Donau, zeigt sich auf der Wanderung in der Nähe von Wien“). Parus minimus Gloger, Gemeinn. Naturg., p. 281 (1842). Remizus pendulinus raddei Prazäk, Neuer Naumann II, p.242 (1897— partim? „Süd- europa (Südrußland, Ostgalizien).“ Ganz konfus!) Engl.: Penduline Tit; Französ.: M&sange remiz; Ital.: Pendolino. JS ad. im Frühling. Stirn, Zügel und Kopfseiten schwarz, Mitte des Oberkopfes bis auf den Nacken, Halsseiten und Kehle trübweiß, hinter. den schwarzen Stirnfedern einige ganz oder teilweise rotbraune Federn. Vorder- rücken lebhaft kastanienbraun, nach hinten zu heller werdend und auf dem schwanzdecken graubraun mit breiten rahmfarbenen Säumen, Schwingen und Steuer- federn schwärzlich graubraun mit weißlich-rahmfarbenen Auben- x und Innensäumen, die sich auch Figur 61 (ih). um die Spitzen herumziehen und an den inneren Armschwingen breiter werden und rotbraun verwaschen sind. Kleine Flügeldecken hell kastanien- braun, an der Wurzel schwarzgrau, die großen schwarzgrau mit dunkel kastanienbraunen Außensäumen und ockergelblichen Spitzen. Kehle weiß, übrige Unterseite rahmfarben, Unterschwanzdecken weiblicher, die längsten mit graubraunen Schaftstreifen, Brustfedern kastanienbrann mit rahmfarbenen Spitzen. Unterflügeldecken rahmfarben.. Schnabel hornschwärzlich, an den Schneiden weiblich, Iris braun, Füße dunkel bläulich-schwarz. Flügel etwa 55—58, selten 60 mm, Schwanz etwa 48—52, Lauf etwa 16—16.5, Schnabel (Culmen) 9.6—12 mm. 9 ad. wie J ad., wie es scheint nur im allgemeinen das Rotbraun von Rücken und Brust etwas lichter, der Nacken etwas mehr Figur 62 (2). -gräulich, Größe aber nicht geringer. Im frisch vermauserten Herbstkleide verdecken die hellen Federspitzen das Kastanienbraun von Rücken und Brust und die Unterseite ist röstlicher, der Kopf gräulicher. Der junge Vogel hat einen hellgrauen, bräunlich verwaschenen Oberkopf mit hellerer, fast weißlicher Stirn, die Ohrgegend aschgrau ohne Schwarz, Rücken hell zimmtfarben, Schwingen- und Schwanzsäume hell röstlich, Unterseite hell-röstlich rahm- farben. — Es scheint nur eine (Herbst-) Mauser stattzufinden, jedoch findet man spät im Herbst und Winter Vögel, die den Jungen ähneln, nur etwas dunkler sind und mit Spuren von oder teilweise entwickeltem schwarzen Fleck in der Ohrgegend und Rotbraun an der Stirn. Vermutlich legen diese augenscheinlich jüngeren Vögel ihr Alterskleid erst im folgenden Herbste an. Süd-Europa: Ost-Spanien, Süd-Frankreich, Italien, Südost-Europa, nördlich bis Ungarn, Österreich (Wien), Galizien, Polen, Süd-Rußland (Poltawa) mit 390 Paridae. Ausnahme des äußersten Ostens, Kleinasien. Früher hier und da in Deutsch- land: Schlesien, Magdeburg, Gotha, Mark Brandenburg, Mecklenburg, Thorn, Eisleben, ?? Mosel. Jetzt noch vereinzelt in Schlesien. Bewohner der Weidendickichte und anderer Buschwälder an den Ufern von Strömen und Seen, nicht aber ausgedehnter Röhrichte. Stand- und Strichvogel. Nahrung Insekten, im Winter Rohrsamen u. a.m. Nest auf Büschen und Bäumen, ein am Ende von Zweigen aufgehängter ovaler Beutel, der an seinem oberen Ende ein Eingangsloch hat. Die Ränder des Loches sind mehr oder minder dachartig vor- gezogen oder gar zu einer Röhre verlängert. Die Materialien des filzartig weichen Nestes bestehen aus Pflanzenwolle, besonders der Blütenwolle von Zitterpappeln und Weiden, sowie Schilfkolbenwolle, Fasern und Haaren. Das Gelege besteht aus 5-8, ausnahmsweise 9 und 10 weißen, glanzlosen, sehr langgestreeckten Eiern. Maße von 50 Eiern von der Balkanhalbinsel und aus Kleinasien (37 Jourdain, 13 Reiser) im Durchschnitt 15.52 >< 10.53, Maximum 17.4>< 10.3 und 15.6><11.2, Minimum 14 >< 10 mm. Gewicht von 13 Eiern (Reiser) 55—75, im Durchschnitt 65.7 mg. 641. Anthoscopus pendulinus caspius (Poelzam). Aegithalus caspius Poelzam, Protok. Kazan. Univ. I, p. 141 (1870-— Astrachan). Aegithalus castaneus Sewerzow, Turkest. Jevotn. in: Izv. Obsheh. Moskoy. VIII, 2, p.136 (1873— Astrachan); Ubersetz. in: Madaräsz, Zeitschr. Ges. Orn. IV, p.104, 1888. Aegithalus galliardi d’Hamonville, Cat. Ois. Europe, p.38 (1876— ex Olphe-Galliard, Ibis 1875, p. 268, 269: „Russie meridionale*“). ? Aegithalus altaicus Radde, Samml. Kaukas. Mus., p. 147 (1899— Nomen nudum! „Lenkoran“). Abbild.: Dresser, B. Europe III Taf. 117. Das 9 ad. ist auffallend verschieden von A. pend. pendulinus: Stirn und Kopfseiten schwarz, Oberkopf und Mantel kastanienrotbraun, Hinterkopf und Oberhals rahmfarben, mehr oder minder mit Kastanienrotbraun gemischt, die rahmfarbene Fläche oft zu einem ganz schmalen Nackenband reduziert. Hinterrücken und Bürzel bräunlich rahmfarben, Öberschwanzdecken trüb weiß mit dunkelbraunen Schaftstreifen. Flügel und Schwanz wie bei A. pend. pendu- Linus, nur die kleinen Oberflügeldecken etwas lichter und die weißlichen Säume breiter. Unterseite wie bei A. pend. pendulinus. — Zweifellos jüngere Vögel, J und Q, und zwar nicht nur Herbst-, sondern auch Frühjahrsvögel, sehen ganz anders aus und tun augenscheinlich dar, dab sie ihr Alterskleid nicht schon im ersten Jahre anlegen, wie dies auch bei andern Beutel- meisenformen der Fall sein dürfte. Sie ähneln 4. pend. pendulinus auffallend und haben nur eine schmale kastanienrotkraune Binde hinter der schwarzen Stirn, wie man sie auch bei 4A. prnd. pendulinus findet, die kastanienbraune Färbung zieht sich aber ferner noch in einem mehr oder minder schmalen Supereiliarstreifen bis über die Öhrdecken hin, eine Zeichnung, die bei A. pend. pendulinus fehlt; meist finden sich auch noch einige rotbraune Federspitzen auf dem Kopfe. In diesem Kleide ist ferner der Rücken lichter und die Schwung- und Steuerfedern haben breitere weiße Säume. Alte O sind wie die alten 9. Der junge Vogel im ersten Kleide gleicht dem von A. pend. pendulinus, außer dab er auf der Oberseite ein wenig blasser ist. Vertritt die südeuropäische Beutelmeise in den Niederungen um das Kaspische Meer, nordwärts bis Orenburg, wo sie nicht selten brütet. Lebensweise und Fortpflanzung wie bei A. p. pendulinus. Auch die Eier sind wie bei jener. 61 Eier aus der Gegend von Astrachan messen im Durchschnitt 16.1 >x< 10.8, im Maximum 17.7><11 und 16.2>< 11.3, im Minimum 15 >< 10.7 und 15.5 >< 10.3 mm. Ihr durehschnittliches Gewicht ist 67.8 mg. ® a ne le an | e Paridae. | 391 642. Anthoscopus pendulinus jaxartensis (Suschk.). Aegithalus pendulinus var. jaxartica Sewerzow, Turkest. Jevotn. in: Izv. Obsheh. Moskov. VII, 2, p.135 nomen nudum, unter einer unkolorierten, nicht charakteris- tischen Abbild. auf Taf. IX (1875). BRemiza pendulina jaxartensis Suschkin, Bull. B.O. Club XIV, p.45 (1904— „Turkestan“. Terra typica Syr Darja). Unterscheidet sich von A. p. pendulinus durch viel kleineren, feineren Schnabel, geringere Größe und hellere, mehr zimmtfarbene Oberflügeldecken. — Außerst ähnlich A. p. stoliczkae, aber beim alten Vogel befinden sich hinter dem schwarzen Stirnbande stets einige rotbraune Flecke, welche das schwarze Stirnband von dem trüb- oder rahmweißen Oberkopfe trennen. Meist ist diese rotbraune Linie sehr deutlich, bisweilen nur angedeutet. Außerdem sind die kleinen Oberflügeldecken dunkler, mehr zimmtfarben, nicht isabellfarben wie bei stoliezkae; dies Kennzeichen ist meist sehr deutlich, nur sehr selten nicht deutlich ausgeprägt. Intermediäres Kleid: Stirn weißlich, dahinter eine rotbraune Linie wie bei dem alten Vogel, Ohrgegend nicht schwarz, sondern nur mit mehr oder minder verloschenem schwärzlichen Fleck. Oberrücken bald tief rotbraun, bald nur isabellfarben. Flügel JS ad. und © etwa 54—57, Schwanz etwa 45—49, Lauf 14—15, Culmen 7.5 —9 mm (11 Exemplare). Turkestan: Tal des Syr Darja und Umgegend. 643. Anthoscopus pendulinus stoliczkae (Hume). Aegithalus stoliczkae Hume, Stray Feathers II, p. 521 (1874— Keine Lokal. angegeben! Terra typica: Bora südlich von Yarkand in Ost-Turkestan). Bemiza pendulina centralasiae Suschkin, Bull. B. O. Club XIV, p.45 (1904— „Asia centralis.“ Terra typica: Sa-tschu in der südöstl. Mongolei). Abbild.: Seient, Res. Second Yarkand Mission, Aves Taf. VII, unter dem irrtüm” lichen Namen Aegithalus coronatus. Ebenso klein- und feinschnäblig wie A. p. juwartensis, aber die kleinen Oberflügeldecken isabellfarben. Auf die scharfe schwarze Stirnbinde beim alten Vogel folgt unmittelbar der weiße Oberkopf, ohne Spur einer rot- braunen Binde. Von A. pendulinus pendulinus durch viel kleineren, feineren Schnabel, geringe Größe und isabellfarbene oder doch nur mit blassem Zimmtrot verwaschene kleine Oberflügeldecken unterschieden. Im allgemeinen ist das Kastanienbraun des Vorderrückens weniger ausgedehnt, die Mitte des Unterkörpers etwas weiblicher. Die rahmfarbenen Spitzen der großen Oberflügeldecken sind breiter als bei pendulinus aus Europa. Flügel etwa 52—55, Schwanz etwa 43—46, Culmen 7—8 mm (15 Exemplare). Ost-Turkestan (Kaschgarien) bis Dschungarei. 644. Anthoscopus pendulinus consobrinus (Swinh.). Aegithalus consobrinus Swinhoe, Proe. Zool. Soe. London 1870, p.133 (Scha-schi am Jangtse-kiang). Abbild.: Gould, B. Asia IL Taf. 70. Leicht kenntlich an dem nicht weißlichen, sondern hell aschgrauen Oberkopfe. Die Federn in der Mitte des Oberkopfes haben dunklere Schaft- 392 Paridae. streifen und hellere, fast weißliche Ränder. Schwärzliche Stirnbinde deutlich, aber viel schmäler als bei A. p. pendulinus. An den Zügeln unten einige schmutzigweiße Federn, nur der obere Teil schwarz; nicht der größere Teil der Kopfseiten, sondern nur ein höchstens 4 mm breiter Streif hinter dem Auge schwarz. Hinter der schwarzen Stirnbinde keine rotbraune, sondern eine weiße Linie. Unterseite und Mitte der Kehle rahmfarben, Wangen und Kehlseiten weiß. Kleine Oberflügeldecken schwärzlich mit zimmtfarbenen Säumen, sodaß sie zimmtbraun erscheinen. Ob die Brust so dunkel rot- braun wird, wie bei A. p. pendulinus, scheint zweifelhaft. Flügel 9 (Nagasakj) 56.5, Schwanz 46.5, Culmen 9.5 mm. Ein (?)jüngerer Vogel (?9) von Nan- king, Febr. 1893, Schmacker coll. im Bremer Museum hat den Oberkopf bräunlich gelbgrau mit eimigen helleren Streifen, schmale Stirnbinde, Zügel und Streif hinterm Auge dunkelbraun; hinter der dunkeln Stirnbinde ein rahmweißliches Band und ein ebensolcher kurzer Supereiliarstreif, Flügel 55 mm. (5 Exemplare.) China: Tal des Jangtse-kiang, Japan: Nagasaki. (Sehr wenig bekannte und äußerst seltene Form, aber wohl kaum etwas anderes, als der süd- östlichste Vertreter unserer pendulinus.) 645. Anthoscopus yenisseensis (Suschkin). Fragliche Form! Remiza yenisseensis Suschkin, Bull. B. O. Club XIV, p.44 (1904— „Mongoliae sep- tentrionalis pars inter juga Sayan et Tannu-ola posita, ad cursum superiorem fluminis Yenisei“). Es liegt kein ausgefärbtes Stück vor, nur vier junge Vögel im ersten Jahre. Diese unterscheiden sich allerdings auffallend von A. pendul. pen- dulinus, besonders durch den kürzeren und feineren Schnabel, isabellbraune, nur schwach zimmtbraun verwaschene kleine Oberflügeldecken, weibliche Zügel und sehr deutliche weißliche Stirnbinde und Superciliarstreifen. Auch ist die Größe geringer. Dagegen sind Stücke im entsprechenden Kleide von A. p. jaxartensis nur durch eine mehr oder minder deutliche rostrotbraune Linie hinter der rahmweißen Stirnbinde zu unterscheiden, die aber auch bei einem © vom Iskander Kul fehlt, sodaß der Vereinigung von juwartensis und yenisseensis kaum mehr als die Verbreitung im Wege steht. Erst alte Stücke können zeigen, was „yenisseensis“ ist. Flügel 53—55, Schwanz 44—48, Culmen 7.5—8.5 mm. Oberer Jenissei (Fluß Kemtschik, Berg Chairchan). 646. Anthoscopus coronatus (Sewerz.). Aegithalus coronatus Sewerzow, Turkest. Jevotn. in: Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p. 136, Taf. IX Fig. 3 (1873— Nau bei Chodjent am Syr Darja); Übers. in: Madar. Zeitschr. Ges. Orn. IV, p. 103. Aegithalus atricapillus Sewerzow, t. c. p.137 Taf. IX Fig. 4, 5 (1873— Syr Darja bei Perowsk; auch Tschimkent und Ouigoum-Berge); Übers. in: Madar. Zeitschr. Ges. Orn. IV, p. 105. Ist A. pendulinus pendulinus ähnlich, aber in allen Kleidern durch den viel feineren und spitzeren Schnabel und geringere Größe überhaupt unter- schieden, außerdem sind im Alterskleide die Federn des ganzen Hinterkopfes nicht nur an der äußersten Basis, sondern größtenteils schwarz, mit weiß- ’ Paridae. | 393 grauen Spitzen, die sich im Frühling völlig abnutzen, sodaß dann fast der ganze Oberkopf schwarz erscheint und nur auf dem vorderen Teil des Scheitels ein großer weißer Fleck bleibt. Flügel 52—54. Schwanz 36—43, Culmen 8—9.5 mm. Im Jugendkleide ist die Stirn weiblich, das Pileum hell graubraun. (50 Exemplare.) Transkaspien (Oasen Tedschen und Merw) und West -Turkestan (Gultscha nördlich der Alai-Kette, Amu Darja, Syr Darja und Sarafschan) bis Ost- Persien und Persisch Baluchistan. 647. Anthoscopus macronyX (Sewerz.). Aegithalus macronyx Sewerzow, Turkest. Jevotn. in: Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p. 137, Taf. IX Fig. 8 (Übers. in Madaräsz’ Zeitschr. Ges. Orn. IV, p. 106) (1873— Tsohimkent am Syr Darja. Die Abbildung ist zwar nicht für vorliegende Spezies charakteristisch, die Beschreibung aber enthält mehreres, das auf keine andere Form paßt. Sewerzow nennt seinen Typus „g ad. hyemal“. Dies ist kaum richtig, da es sich aber doch um ein Kleid vorliegender Form zu handeln scheint, werden wir am besten den allgemein angenommenen Namen macronya& bei- behalten. Vel. Ibis 1876, p. 173. 174). Aegithalus rutilans Sewerzow, Turkest. Jevotn. in: Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p. 137, Taf. IX Fig. 6, 7, wo als Ae. rutilans var. cucullata und var. pectoralis be- zeichnet (1873— Syr Darja, Tschimkent): Übers. in: Mad. Zeitschr. Ges. Orn. IV, p. 107. In allen Kleidern von allen übrigen Beutelmeisen durch die die Hand- decken um mehrere mm überragende erste Schwinge und bedeutendere Größe von Schnabel und Füßen zu unterscheiden. Das alte © hat den ganzen Kopf, Kehle und Vorderbrust schwarz, an der Kehle aber schimmern die grauen Federwurzeln durch, sodaß sie aschgrau erscheint, hinter dem Nacken geht die schwarze Farbe allmählich in das dunkle Kastanienbraun des Mantels über, und am Nacken stehen einige braungelbe Federspitzen. Schulterfedern und Unterrücken hell gelbbräunlich, Oberschwanzdeeken schmutzigweiß mit breiten graubraunen Schaftstreifen. Unterkörper licht gelbbraun mit kastanien- brauner Fleekung und Beimischung. Sonst wie pendulinus. Flügel 56—59, Schwanz etwa 48-52, Lauf 15, Culmen 10.5—11.5 mm. — Außer dem oben beschriebenen Alterskleide gibt es auch ein intermediäres, das wiederum dem der südeuropäischen Beutelmeise ähnlich sieht, aber durch die schwarzen Kopfseiten zu unterscheiden ist. Das Schwarz zieht sich von der Öhrgegend bis zu der schwarzgrauen Kehle hin, Scheitel und Nacken aber sind gräulich rahmfarben oder hellerau mit gelblichem Schimmer. Der Vorderrücken ist licht kastanienrotbraun, Brust und Unterkörper sind rahmgelb mit bräunlichem Schimmer. — Der junge Vogel im ersten Gefieder unterscheidet sich von dem von pendulinus durch dunkleren, gräulicheren Oberkopf. (28 Exemplare.) Von den Tälern des Amu Darja und Syr Dar) Ja bis OSt-Persien (Seistan, von Sarudny gesammelt). Sarudny gibt in dem leider russisch geschriebenen Werke über die Vögel Öst-Persiens (1903) p.331—342 eingehende biologische und nidologische Notizen und bildet die interessanten Nestbauten ab. Die Eier sind wie die der anderen Beutelmeisen. Gattung CEPHALOPYRUS Bp. 1854. Von Anthoscopus sowohl morphologisch als biologisch verschieden: Nasenlöcher deutlich sichtbar, nicht von: Federchen verdeckt; Schwanz nur 394 Paridae. ungefähr halb so lang wie Flügel, also verhältnismäßig kürzer, Flügel dagegen verhältnismäßig länger; Federn des Vorderkopfes steif und schmal; Nester in Baumlöchern; Eier einfarbig dunkelblau (Nehrkorn in litt.). 648. Cephalopyrus flammiceps (Burton). Aegithalus flammiceps Burton, Proc. Zool. Soc. London 1835, p. 153 (Himalaya). Abbild.: Gould, B. Asia II, Taf. 71. Sad. Stimm, Vorderkopf bis zur Scheitelmitte und Kinn glänzend feuerrot. Wangen, Kehle und Vorderbrust goldgeld, übrige Unterseite heller gelb, Mitte des Bauches und Unterschwanzdecken weiblichgelb. Rest des Oberkopfes und übrige Oberseite gelberün, Bürzel und Oberschwanz- decken gelblicher. Flügel und Schwanz dunkelbraun mit gelbgrünen Außen- und bräunlichweißen Innensäumen. Flügel etwa 60—62.5, Schwanz etwa 30—34, Lauf 12—13, Gulmen etwa 9 mm. oO und Juv. Oberkopf, Kinn und Kehle gelbgrün, Oberseite etwas grünlicher, Unterseite blasser. Himalaya von Gilgit bis Butan, in Höhen von 3000—9000 engel. Fuß, im nördlichen Junnan und westlichen Szetschwan. Kommt auch in Afghanistan vor und zieht im Winter in die indischen Ebenen hinab. Gattung REGULUS Vieill. 1807 (vgl. p. 340). Die Goldhähnchen haben einen dünnen, schlanken Schnabel mit fast gerader Firste. Nasenlöcher nahe der Schnabelwurzel, mit einem Haut- deckel und von einer nach vorn gerichteten Feder mit Borstenhaaren an der Spitze, bei Zt. calendula aus Nordamerika von mehreren Borsten über- deckt. (Gefieder äußerst weich und reich. Schnabelspalt mit einigen Borsten. 4.—6., bei /R. ealendula 3.—5. Handsehwinge fast gleich und am längsten, 2. immer viel kürzer, 1. ein Drittel bis Hälfte der zweiten. Schwanz aus- gebuchtet. Füße schwach. Geschlechter durch die Scheitelfärbung zu unter- scheiden. Außer im paläarktischen Gebiete sind Goldhähnchen weit über Nord- amerika verbreitet: Aegulus calendula, bei dem das C einen schön gleich- mäßig roten Scheitel, das O einen einfarbig grauen Oberkopf hat, in 3 Unter- arten, und /regulus satrapa in 2 Formen. Der von Audubon beschriebene IR. euwierü ist wohl keine Art, sondern ein Bastard der beiden obengenannten. R. calendula soll einmal in Schottland erlegt sein, der Fall ist aber unsicher. R. satrapa muß als Unterart von Regulus regulus hetrachtet werden. 649. Regulus regulus regulus (l.). (Fig. 63.) Gelbköpfiges oder Winter-Goldhähnchen. Motacilla Regulus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 188 (1758— „Habitat in Europa.“ Als typ. Lok. betrachten wir Schweden, nach dem ersten Zitat: „Fn. suec. 236“). Regulus ceristatus (non R.c. Vieillot 1807!) Koch, Syst. Baier. Zool., p. 199 (1816— Umbenennung von Mot. regulus. Bayern). Regulus vulgaris Leach, Cat. Mamm. B. Brit. Mus., p.25 (1816— nomen nudum). Regulus auwreocapillus Meyer, Meyer & Wolf’s Taschenb. deutsch. Vögelkunde III, p.108 (1822— Umbenennung von Motacilla regulus). Regulus crococephalus Brehm, Beitr. z. Vögelkunde II, p. 120 (1822-— Umbenennung von Motaeilla regulus). 3 2 : Paridae. 395 Regulus flavicapillus Naumann, Vög. Deutschl. III, p.968, Taf. 95, Fig. 1-3 (1823— Umbenennung von Motacilla regulus). Regulus septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.479 (1831— „Es be- wohnt die nordeurop. Wälder, namentlich Skandinavien“). Regulus chrysocephalus Brehm, t.c., p.481 (1831— „Wandert im Oktober durch Mittel- deutschland“). Regulus auricapillus Selby, Ill. Brit. Orn. Ed. II, I, p.229 (1833— Umbenennung von Motacilla regulus. „It is found throughout Europe, and as far to the northward as the Arctie Circle“). Regulus Linnei Malm, Göteb. Bohusl. Fauna, p. 170 (1877— Bohus). Engl.: Golderest, Golden-erested Wren. Franz.: Roitelet. Ital.: Regolo. Schwed.: Kungsfogel. Jad. Schmaler Stirnstreif und Zügel bräunlichweiß, dahinter ein- etwas breiterer Stirnstreif olivenbräunlich, Mitte des Oberkopfes gelb, in der Mitte brennend orangegelb, an den Seiten von einem schwarzen "Streifen begrenzt. Übrige Oberseite gelblich olivengrün, Halsseiten und Nacken leicht bräunlich verwaschen, Bürzel lebhafter, mehr gelblichgrün. 2.—6. Handschwinge dunkelbraun mit olivengelb- lichen Außensäumen, die folgenden Hand- und Armschwingen haben die Außenfahne an der Basis (etwa '/, der Länge) rübweiß, dann für etwa '/, cm schwarzbraun und für den Rest praun mit oliven- gelben Säumen, wodurch an der Basis eine weibliche, Figur 63 (%)). von einer schwärzlichen gefolgte (uerbinde ent- steht. Armschwingen mit schmalen, innere mit breiten trübweißen Spitzen. Flügeldecken dunkelbraun mit olivengrünlichen Säumen, mittlere und große mit trübweißen Spitzen. Innensäume der Schwingen und Unterflügeldecken trübweiß. Steuerfedern braun mit olivengelbgrünen Säumen. Unterseite bräunlich rahmfarben. Schnabel schwarz oder schwarzbraun, Füße gelblich olivenbraun bis hell hornbraun, Iris braun. Flügel etwa 53.5 bis 55.5, ausnahmsweiße 56.5 und 57, Schwanz etwa 40-42, Lauf 17—19, Culmen 10—11 mm. © wie C, aber etwas kleiner (Flügel etwa 51—53 mm) und der Scheitelfleck einfarbig gelb, ohne orangefarbene Mitte. —- Erstes Jugendkleid: Oberseite grünlich olivenbraun, Oberkopf wie der Rücken, ohne eine Spur von Gelb oder von schwarzen Streifen. (Über 100 Exemplare.) Europa, im allgemeinen im Norden so weit die Tannenwälder reichen, im Süden bis zu den Pyrenäen, in Italien und Griechenland bis zum Mittelmeer, Kaukasus und Kleinasien. Stand-, Strich- und teilweiser Zugvogel, wenigstens ziehen im Herbst oft Schwärme über Helgoland, nach England, Deutschland, und mar trifft diese Vögel dann auch in Spanien, Portugal und überhaupt an Orten, wo man sie zur Brutzeit vergebens sucht. Nach Angabe älterer Autoren auch in Algier, wo neuere Forscher sie nicht fanden. Meisenartig unruhige Baumvögel, die NadeWhölzer, besonders Tannen und ge- mischte Wälder, Parks und Gärten mit Nadelholzbäumen bewohnen, aber nur außer der Brutzeit auch in reinen Laubwäldern vorkommen. Stimme ein meisenartiges, sehr feines, aber scharfes si-sih, Gesang mit den Locktönen beginnend und in ein angenehmes wisperndes Gezwitscher übergehend, alles äußerst fein und nicht weit hörbar. Nahrung Insekten, im Winter auch Sämereien, die aber immer ganz ver- schluckt werden. Nest offen, aber oben eng zusammengezogen, die dieken, weichen Wände aus Moos, Flechten, Raupengespinsten, Spinnengeweben, dicht verfilzt, mit Federn und Haaren ausgefüttert, -bald hoch, bald (seltener) niedrig, am Ende wage- 396 Paridae. rechter oder herabhängender Zweige, in denselben versteckt, meist in der Schwebe hängend, seltener oben auf den Zweigen. Eier 8—11, auf mattgelblichem oder gelblich rahmfarbenem, manchmal sehwach fleischfarbenem, bisweilen fast weißem Grunde über und über etwas dunkler gewölkt. Am stumpfen Ende verdichten sich diese Wölkchen meist stark oder bilden einen Kranz. Manchmal sind die Wölkehen auch größer und bilden mehr vereinzelte gelbbräunliche Flecke, die deutlich von der weißlicheren Grundfarbe abstechen. 51 Eier messen nach Rey im Durchschnitt 13.65 >< 10.31, im Maximum 14.2>< 10.3, resp. 14>< Il, im Minimum 12.1><9.7 mm. Durchschnitts- gewieht 40 mg. 2 Bruten im Jahre. 650. Regulus regulus anglorum Haıt. Regulns regulus anglorum Hartert, Bull. B. OÖ. Club XVI, p.11 (1905— Großbritannien und Irland). Unterscheidet sich von legulus regulus regulus durch dunklere, etwas mehr olivenfarbene Oberseite, was besonders an der Stirn, auf Nacken und Bürzel auffällt. Meist ist auch die Unterseite etwas düsterer gefärbt. Flügel in der Regel etwas kürzer; meist 53—54, oft nur 51.5— 52, ausnahmsweise aber auch über 54 (54.5) und sogar 57 mm, sodaß also die Flügellänge kein gutes Merkmal bildet. (26 Exemplare.) Großbritannien von der Insel Wight bis Schottland und Irland. Lebensweise und Fortpflanzung wie bei R.r. regulus. Nester nicht schr selten auf den Asten, auch im Efeu an Baumstämmen und Gebäuden. 651. Regulus regulus azoricus Seeh. Regulus eristatus var. azoricus Seebohm, Hist. Brit. B. I, p. 454 (1883— Azoren). Unterscheidet sich von AR. r. regulus durch merklich längeren Schnabel, der 11.5s—13 mm lang ist. Außerdem ist die Oberseite etwas dunkler, mehr ins Olivenfarbene ziehend. Die Färbung der Unterseite variiert stark, die vorliegende Serie von San Miguel hat bräunliche Unterseite, während die Stücke von den anderen Inseln meist blassere, weißlichere Unterseite haben. Es kommen unter letzteren aber auch ebenso bräunliche Exemplare vor wie auf San Miguel. Aus diesem und anderen Gründen kann eine weitere Trennung nicht stattfinden (vgl. Nov. Zool. 1905, p. 120). (50 Exemplare.) Azoren:. Sta. Maria, San Miguel, Terceira, San Jorge, Pico, Fayal, Flores, besonders in Tannen und Beständen von Uryptomeria japonica. 652. Regulus regulus interni Hat. Regulus regulus interni Hartert, Bull. B.O. Club XVI, p.45 (Januar 1906—- Sardinien und Korsika. Typus Sardinien). Von R. r. regulus durch graue Seiten des Oberkopfes und grauen Nacken sowie durch matter grünliche, weniger gelbliche Färbung der Ober- seite unterschieden. Sehr ähnlich A. r. japonensis, aber die weißlichen Flügelbinden nicht so breit, der orangefarbene Scheitelfleek nicht so intensiv rot-orange, sondern mehr gelblich, von ZA. r. himalayanus durch weniger gelblichen Rücken unterschieden. Flügel von 3 Jad. nicht mehr als 54.5 2 Paridae. 397 bis 55 mm (vier von Whitehead, Koenig und Squilloni gesammelte Stücke untersucht). Korsika und Sardinien. — Im Winter scheint gelegentlich auch R. r. regulus auf diesen Inseln vorzukommen. 653. Regulus regulus himalayensis Jerd. Regulus Himalayensis Jerdon, B. India II, p.206 (1863— ex Blyth, M.S. — „MW. Himalayas“). Regulus himalayanus David, Nouv. Arch. Mus. Paris VII, Bull. p.7, 196 (1871). Regulus eristatus orientalis (partim!) Seebohm, B. Japan. Emp., p.80 (1890-— Asien! Gemisch). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 60. Ist R. r. regulus sehr ähnlich, aber größer! Flügel 55—-58.5, Culmen 10.5—11 mm. Färbung ganz dieselbe, nur ist auf Nacken und Halsseiten ein deutlicher grauer Anflug bemerkbar. Die kleinen und großen Oberflügel- decken wie bei A. r. regulus breit grünlich gesäumt, sodab sie vorwiegend grünlich erscheinen. (6 Exemplare.) Himalaya von Kaschmir bis in das nordwestliche China. 654. Regulus regulus japonensis Blakist. Regulus japonieus Bonaparte, Compt. Rend. Acad. Sei. 42, p. 767 (1856— Nomen nudum!). Regulus japonensis Blakiston, Ibis 1862, p. 320 (Hakodati, Jesso. Erste Beschreibung). Regulus eristatus orientalis (partim!) Seebohm, B. Japan. Emp., p.80 (1890— Asien!) Regulus eristatus coatsi Suschkin, Bull. Brit. Orn. Club XIV, p.44 (1904— „Jugi Sayan zona subalpina“), Gekennzeichnet durch sehr breite und fast weiße, von den Spitzen der mittleren und großen Oberflügeldecken gebildete Flügelbinden. Spitzen der Armschwingen breit weiß. Seiten des. Oberkopfes, Hinterhals und Nacken deutlich aschgrau, im frischen Herbstkleide dunkler, im Sommer blasser. Rücken und Bürzel im frischen Gefieder ziemlich dunkel, ungefähr wie bei anglorum. Flügel Sad. etwa 56—58 mm. Scheitelmitte im Herbst sehr rötlich orangefarben, im Sommer viel blasser, gelblicher. Unterseite sehr gelbbräunlich. (13 Stück.) Japan, Nord-China, Mandschurei, Sibirien bis zum Altai und Tomsk, genaue Grenzen noch unbestimmt. 655. Regulus regulus teneriffae Seeb. Regulus teneriffae Seebohm, Hist. Brit. B. I, p.459 (1883— Üanaren). Regulus satelles Koenig, Journ. f. Orn. 1889, p.263 (Canaren. Terra typica Tenerife). Abbild.: Journ. f. Orn. 1890, Taf. V, Fig. 1; Taf. VIII, Fig. 9, Ei. Unterscheidet sich von R. r. regulus dadurch, daß die schwarzen Streifen an den Seiten des Oberkopfes breiter sind und über der Vorderstirn durch ein breites schwarzes Querband verbunden sind. Die Vorderstirn ist etwas heller, was noch mehr durch den Gegensatz zu dem schwarzen Stirnbande hervortritt. Der Schnabel ist länger, die Allgemeingröße dagegen geringer. Die 398 Paridae. Färbung ist etwas dunkler, gesättigter, die Oberseite mehr ins Olivenfarbene ziehend, wie bei R. r. anglorum, der Nacken mit aschgrauem Anflug; die durch die hellen Spitzen der Flügeldecken gebildeten Flügelbinden sind etwas schmäler und mehr gelbbräunlich verwaschen. Bei frischen Stücken ist auch die Scheitelmitte etwas intensiver, rötlicher gefärbt. Flügel nur etwa 50—51, Schwanz etwa 37—38, Culmen etwa 11—11.5 mm. (12 Exemplare.) Bewohner der westlichen Gruppe der Canaren. Standvogel in den diehten Beständen der Baumheide (Erica arborea) und in den Pinienwäldern der Berge. Lebens- und Nistweise wie bei den Verwandten. Gelege 5—8 Eier, die denen von R.r. regulus gleichen. Maße vou 23 Eiern (20 von Jourdain, 3 von Kutter gemessen) im Durchschnitt 13.73 >< 10.56, Maximum 14.7 >< 10.2 und 14 >< 11.2, Minimum 13 >< 10.6 und 14><10 mm. Gewicht 4.5 cg. 656. Regulus regulus tristis Pleske. Regulus tristis Pleske, Bull. Acad. St. Petersb. XXXV, p.146 (1892— Transkaspien und Turkestan). Jad. Auf den ersten Blick von allen anderen Formen von ZPegulus reguhıs durch die nur ganz schwach entwickelten, fast nur angedeuteten schwarzen Streifen an den Seiten des Pileum zu unterscheiden. Außerdem ist die Kopfmitte fast gleichförmig dottergelb, nur unmerklich blasser an den Seiten, die Färbung der Oberseite viel matter und gräulicher, grünlich olivengrau, nur der Bürzel und die Oberschwanzdecken grünlicher, Flügel- säume viel düsterer, sonst nicht wesentlich von Zegulus regulus regulus ver- schieden. 9: Scheitelmitte mit einem blaßgelben Streifen, nur von etwas dunkleren Schatten eingefabt. (25 Exemplare.) Bewohnt Turkestan von Aksu und Karakol bis Transkaspien. 657. Regulus ignicapilla ignicapilla (Temm.). (Fig. 64.) Feuerköpfiges oder Sommer-Goldhähnchen. (Regulus eristatus Vieillot, Ois. Amer. sept. II, p.50, Taf. 106, 1807, kann nicht für irgend eine Art angenommen werden. Es ist ein Gemisch von drei Formen! Der Name sollte Motacilla regulus Linne’s ersetzen, weil Regulus zum Gattungsnamen erhoben wird und wurde auch für unsern Regulus regulus später von Vieillot benützt, außerdem wird das amerikanische Goldhähnchen mit dem europäischen vereinigt. und aus Unkenntnis nicht R. regulus, sondern R. ignicapilla beschrieben und abgebildet). Sylvia ignicapilla Temminck, Man. d’Orn. Ed. Il, I, p.231 (1820— ex Brehm M.S., teilweise. Frankreich, Deutschland usw.). Regulus mystaceus Vieillot, Faune france. Ois., p.231, Taf. 102, Fig. 3 (1822— Europa [Frankreich] und N.-Amerika-errore). „Regulus pyrocephalus, mihi (früher Sylvia ignicapilla mihi)“ Brehm, Beitr. z. Vögel- kunde II, p.130 (1822— „Deutschland, Holland, Frankreich und Amerika“). Regulus Nilsonii Brehm, Handb. Naturg.Vög. Deutschl., p.482 (1831— „Scheint nordöstl. von hier zu wohnen, zieht im April, usw.“). Regulus brachyrhynchos Brehm, t. c., p.483 (1831— „zieht im April und September durch die hiesige Gegend“). Regulus pyrocephalus conmunis A. E. Brehm, Verz. Samml., p.7 (1866— nomen nudum). Engl.: Fireerest. Franz.: Roitelet triple bandeau. Ital.: Fiorraneino. Paridae. 399 Von Regulus regulus wie folgt unterschieden: Die glänzend orangerote Färbung der Kopfmitte ist etwas lebhafter und ausgedehnter, der Stirnrand hellbräunlich (bräunlich rahmfarben), die schwarzen Kopfseitenstreifen über dem Stirnband vereinigt, über den Augen ein weiber Streif; Zügelstreif und einige Federn hinter dem Auge schwarz; an den Hals- seiten vor dem Flügelbug steht ein großer olivengelber SE Fleck; Ohrgegend olivengräulich, nach oben zu dunkler; Unterseite trübweiß mit matt graubräunlichem Anflug, Br! Mitte des Unterkörpers weiblicher. Flügel 9 53—55 mm. o Scheitelfedern alle gelb (38 untersucht). Bewohner der Mittelmeerländer: Algier, Tunis, Südeuropa bis Klein- asien, durch Österreich-Ungarn bis Galizien, Frankreich und Deutschland bis an die Ost- und Nordsee; in Polen und Littauen selten. In Deutschland und Frankreich Zugvogel, der nur vereinzelt überwintert, in den Mittelmeer- ländern Standvogel. In England (besonders an den Süd- und Ostküsten vorkommender) seltener Irrgast von Oktober bis April, nicht brütend. Figur 64 (!}ı). Noch lebhafter, beweglicher, als das gelbköpfige Goldhähnehen, Lockton und Gesang etwas schärfer und lauter. Nest wie bei jener Art, aber die 8—10, selten bis 12 Eier sind nicht gelblich, sondern rötlich, entweder über und über mattrötlich ge- sprenkelt oder glanzlos weiß mit breitem matt roströtlichen Fleckenkranz um das stumpfe Ende, oder auch zur Hälfte weiß, zur Hälfte roströtlich. Manchmal finden sich (wie auch bei R. r. regulus) feine schwarze Linien und graubräunliche Flecke. Durehschnittsmaß von 100 Eiern (71 Rey, 29 Jourdain) 13.57 >< 10.28, Maximum 14.3>< 10.5 und 13.8><1l, Minimum 12.5 >< 10.3 und 13.5 >< 10 mm. 658. Regulus ignicapilla madeirensis Harc. Regulus madeirensis Harcourt, Sketch of Madeira, p. 118 (1851— Madeira). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 73; Eier: Journ. f. Orn. 1890, Taf. 8. Vorderstirn weiblich, Kopfmitte von einem einfarbigen, leicht bräun- lichen Dottergelb, nach dem Nacken zu gelblicher; der weiße Supereiliar- streif kürzer, nur wenig hinter dem Auge fortgesetzt; Oberseite etwas dunkler, mehr olivenfarben; sonst wie A. i. ignicapilla. Flügel 55—57 mm. 9 wie d, nur die Scheitelmitte etwas matter und nach hinten zu nicht so deutlich gelb werdend, außerdem kleiner: Flügel 52—53 mm. Schnabel schwarz. Iris braun. Füße hellbraun mit gelben Sohlen (16 untersucht). Madeira, häufig in den Bergwäldern. Lebensweise wie bei den Verwandten, Stimme noch etwas stärker als bei R.i. ignicapilla. Das mir vorliegende sebr große Nest sieht aus als ob es keineswegs unter einem Zweige gehangen habe, sondern auf einem solchen befestigt gewesen wäre, ein hoher, diekwandiger Bau aus Moos, Flechten, Fasern u. dgl., mit nur wenig ein- gezogenem Rande, Napf klein, aber tief. Eier etwas rötlich rahmweiß mit deutlichen, rötlichen Flecken, die sich nahe dem dicken Ende verdichten oder einen Kranz bilden. Sie sind von den Eiern von R. r. ignicapilla leicht durch die deutlicher einzelnen, nicht so ineinander verschwommenen Flecke zu unterscheiden und sind wohl auch etwas größer. 2 Eier eines Geleges messen nach Kutter 14.8><11 und 14.1><11.1, 5 Eier eines mir vorliegenden Geleges 15.4 >< 11.2, 15.1>< 11.2, 14.9>< 11.4, 14.8 >< 11.4, 14.7><11.5mm. Durchschnittsmaße von 12 Eiern (Jourdain) 14.36>< 11.1 mm. Gewicht etwa 50—55 mg. 400 Paridae. Gattung LEPTOPOECILE Sewertz. 1873 (vgl. p. 340). Von den Goldhähnchen (Zlegulus) durch den viel längeren und deutlich, wenn auch wenig gestuften, nicht ausgebuchteten Schwanz unterschieden; außer- dem ist der Flügel weniger spitz, dadurch, daß die längsten Handschwingen nicht so weit vorragen; die 4., 5. und 6. Handschwinge sind etwa gleich lang und bilden die Flügelspitze. Der Schwanz, der bei Aegulus kürzer ist, ist länger als der Flügel. Seitliche Steuerfedern etwa 6—9 mm kürzer als mittelste. Nasenlöcher mit Haut überdeckt, nur am Grunde von feinen Federchen überragt. Füße viel kräftiger als bei Argulus. Die bei letzteren ganz zu einer Schiene verwachsenen Gürteltafeln der Vorderseite des Laufes zeigen meist noch deutliche Spuren von Trennung in mehrere Tafeln. Ge- schlechter etwas verschieden gefärbt. — Inner-Asien. 659. Leptopoecile sophiae sophiae Sewertz. (Fig. 65, 66). Leptopoecile Sophiae Sewertzoff, Turkest. Jevotn., in: Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p- 135, Taf. VIII, Fig. 8, 9 (1873— Fichtenwälder am Issik-Kul); UÜbersetz. in: Madaräsz, Zeitschr. Ges. Orn. IV, p.99 (1888); Journ. f. Orn. 1873. p. 346, 373, 386. Stoliczkana Stoliczkae Hume, Stray Feathers Il, p.513 (1874— ohne genaue Lokalitäts- angabe. Als terra typica ist das Karakasch-Tal, 11—14000 engl. Fuß, an- zusehen). Leptopoecile sophiae major Menzbier, Ibis 1885, p.353 (Tauschkan Darja, bei Utsch- Turfan in Ost-Turkestan). Abbild.: Gould, B. Asia II, Taf. 62; Pleske, Wiss. Result. Przewalsk. Reis., Aves II, Mat VI: Jad. Stimm und breiter Superciliarstreif bis zur Ohrgegend rahmfarben in der Mitte der Stirn mit dunkeln Federspitzen, Zügel schwärzlich. Ober- kopf rotbraun mit bläulich-violetten Federspitzen. Rücken olivengrau. Bürzel und Oberschwanzdecken rötlich himmelblau, jede Feder an der Wurzel schwärzlich, in der Mitte kupferartig braunrot, an der Spitze violett-himmelblau. Oberflügeldecken wie der Rücken. Schwingen dunkelbraun, Außen- fahnen mit schmalen, blaß olivengrünlichen, die inneren O Armschwingen mit breiteren N Er 3, | : Säumen von der Farbe des he Figur 65 (')ı). Rückens. Steuerfedern Figur 06 (&ı). schwarzbraun mit glänzend mattblauen Säumen, das äußerste Paar mit rahmweißer Außenfahne (außer an der Basis) und Spitze. Wangen und Kopfseiten olivenbraun mit bläu- lichen Federn gemischt. Kinn, Kehle, Hals- und Körperseiten kupferig rotbraun mit rötlich himmelblauen Federspitzen, die letztere Farbe an den Hals- und Körperseiten reiner, nach der Mitte zu das kupferige Rotbraun mehr hervortretend. Mitte von Brust und Unterkörper bräunlich rahmfarben, Unterschwanzdecken wie die Kehle. Innensäume der Schwingen dunkel rahmfarben. Iris rot, Schnabel braunschwarz, Füße bräunlich hornschwarz. Flügel etwa 51—53, Schwanz 53—56, äußeres Steuerfederpaar etwa 8 bis 10 mm kürzer, Lauf etwa 18-20, Culmen etwa 10—11l mm. oad. Oberkopf nicht so lebhaft gefärbt, das Braun fast bis zur Schnabelwurzel Paridae. 401 gehend, Bürzel und Oberschwanzdecken nicht so lebhaft rötlichblau, sonst auf der Oberseite dem J ähnlich, dagegen die Unterseite bräunlich rahm- farben Kehle und Körperseiten mit bläulichgrauem Anflug, nur die Weichen mit einem lila-kupferroten Flecke. Juv. Dem © ähnlich, aber ganz ohne rötlichblaue Farben auf Bürzel und Unterseite. — Im abgetragenen Frühlings- gefieder tritt die kupferige Färbung an Kehle und Seiten mehr hervor und der Oberkopf ist ganz kupferbräunlich. Viele frische Herbststücke sind auf- fallend blaß. (Etwa 40 untersucht.) Turkestan: Dsharkent, Issik-Kul, Tian-Schan, östlicher Tian-Schan, bis Kansu (Gebiet des oberen Hwang-ho), im Westen südlich bis Gilgit. Bewohner von hohen Bergzügen von 3000 bis 14000 Fuß Höhe, wo man ihn in diehtem Gestrüpp von Berberitzen, Weiden, Schlehen, Tamarix, Rhododendron, Caragana, Potentilla, Weiden, Myricaria, Nitraria usw. findet. Klettert im Dickicht äußerst gewandt umher und bewegt sich auch schnell auf dem Boden. Stimme ein leises Piepen. Am 16. IV. 1880 fand Przewalski ein fertiges Nest ohne Eier. Es stand 7 Fuß über der Erde, war an einem Wachholderzweige befestigt und durch einen ebensolchen gestützt. Es war aus Moos, Schaf- und Weidenwolle erbaut und mit weichen Federn von Crossoptilon ausgefüttert. Gestalt kugelförmig, oben mit engem Flugloch. Zwei Gelege zu je 5 Eiern wurden von Rückbeil bei Karakol am Issik-Kul gesammelt. Sie sind sehr schwach glänzend reinweiß und mit dunkel rot- braunen Flecken und Punkten gezeichnet, auch sind wenig auffallende blassere Schalen- flecke vorhanden. Die Eier gleichen bis auf die geringere Größe Eiern vom Zilpzalp. Sie messen: 13.6 >< 10.8, 13.6>< 10.9, 13.9><11.3, 14><11.1, 14.1><11.5 und 13.8 11.6, 14.5>< 11.5, 14.7 >< 11.5, 14.8>< 11.2 mm. 660. Leptopoecile sophiae deserticola subsp. nov. (S. Pleske, Wiss. Result. Przewalsk. Reis., Aves p. 90—92.) So. Wie L. sophiae sophiae, aber überall blasser, der Oberkopf mehr weinrötlich, der Rücken nicht olivengrau, sondern gräulich sand- farben, die Säume der Armschwingen mehr isabell, die Spitzen der Bürzel- federn von einem helleren Blau. Kropfgegend, Brust und Unterkörper rahm- farben, nur Kehle, Kopf-, Hals- und Körperseiten bräunlich weinfarben mit hellblauen Federspitzen. Q wie das von Z. s. sophiae aber blasser, heller. — Von einigen blassen Herbststücken der Z. s. sophiae aus dem Tian-Schan und Kaschgarien nur bei sorgfältiger Vergleichung, im allgemeinen aber leicht zu unterscheiden. (5 Stück untersucht.) Gebirge am Südrande des Tarim-Beckens und der Wüste Gobi: Russische Kette, Atyn-Tagh, Nan-Schan, Tsaidam, Naidschin-gol. — Diese Form scheint eine sehr beschränkte Verbreitung zu haben und nur die wüstenartigen Ge- lände südlich der Gobi, um das Tsaidam-Becken herum zu bewohnen. Die von mir untersuchten Typen von „Ss. stoliezkae“ und „ZL. major“ gehören zur dunkleren sopliae. 661. Leptopoecile sophiae obscura Przew. Leptopoecile obscura Przewalski, Zapiski Imper. Akad. Nauk St. Petersb. LV, p.80 (1887 — lat. Diagn., sonst russ.; Gebirgswälder des nordöstlichen Tibet, am Oberlauf des Ditschu; Übers. Journ. f. Orn. 1887, p. 277). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 26 4023 Paridae. Leptopoecile Henrici Oustalet, Ann. Se. Nat., ser. 7, XII. p.287, Taf. X, Fig. 1 (1891 — Hochplateau von Tibet [5000 m]. — Der Typus im Pariser Museum ist in sehr schlechtem Zustande, worauf das fast gänzliche Fehlen des Superciliarstreifens und hellen Stirnbandes wahrscheinlich zurückzuführen ist). Abbild.: Pleske, Result. Przewalsk. Reis., Aves Taf. VI, Fig. 5. S. Unterscheidet sich von Z. s. sophiae durch die gesättigtere und ein- tönigere Färbung der Unterseite, die kupferig braunrot mit himmelblauen Federspitzen ist, während die große rahmfarbene Fläche in der Mitte fehlt oder nur sehr wenig und in beschränktem Maße ausgebildet ist. Oberseite ein wenig dunkler. &. Kaum etwas dunkler, sonst wie sop4hüae. (5 untersucht.) Flußgebiet des oberen Ditschu und anderer Zuflüsse des Jangtsekiang bis Tatsienlu und tibetanisches Hochplateau bis Gyantse nördlich von Sikkim. ‚Die Angabe vom Vorkommen bei Gilgit beruht auf einem Irrtum: es handelt sich um stark abgeriebene und daher dunklere Sommerstücke von sophiae. Drei Eier eines bei Gyantse in Tibet gefundenen Geleges in Dressers Sammlung gleichen denen von L. s. sophiae, nur sind die rotbraunen Zeichnungen etwas blasser, und sie messen 16><11, 15.7 ><11.6 und 15.7 ><11.5 mm. Gattung LOPHOBASILEUS Pleske 1890 (vel. p. 340). Sehr nahe Zeptopoeeile, aber durch den kürzeren und nur abgerundeten Schwanz unterschieden. Schwanz kürzer als Flügel, äußerste Steuerfedern nur etwa 3 mm kürzer als mittelste. Die Federn des Scheitels sind zu einem seidenweichen spitzen Schopf verlängert. West-China. 662. Lophobasileus elegans (Przew.). Leptopoecile elegans Przewalski, Zapiski Ak. Nauk St. Petersburg, LX, p.77 (1887— Zuerst am oberen Gelben Flusse); UÜbersetz. Journ. f. Orn. 1887, p. 275, 276. Abbild.: Pleske, Wiss. Result. Przewalsk. Reis., Aves, I, Taf. VI, Fig. 1, 2. Sad. Oberkopf und Schopf blaß lilagrau, Stirnfedern und Ende des Schopfes heller, fast weiß. Zügel und kurzer, nur bis zur Augenmitte reichender Superciliarstreif mattschwarz. Ubrige Kopf- und Halsseiten, Wangen und Öberhals lebhaft kastanienbraun. Rücken etwas düsterblau mit violettem Schimmer, Bürzel und Oberschwanzdecken himmel- oder türkisblau. Oberflügeldecken grünlich olivenbraun, Schwingen dunkel grau- braun mit schmutzig graublauen, von der Seite gesehen glänzenden Auben- und bräunlich-rahmfarbenen Innensäumen. Steuerfedern dunkel graubraun, mit ebensolchen Außensäumen wie die Schwingen. Unterseite weinrötlich- ziımmtfarben, Bauchmitte heller, fast ins Rahmfarbene ziehend, Weichen rötlieh-violett. Unterflügeldecken und Achselfedern bräunlich rahmfarben. Schnabel schwarz. Iris rot. Füße braun, Krallen dunkler. Flügel 52—56, Schwanz: von mir gemessen (10) 44, nach Pleske 47—50!, Lauf 20—21, Culmen etwa 10—11 mm. © (nach Pleske): Oberkopf dunkler, Schopf viel kürzer; der schwarze Superciliarstreif bis zum Nacken reichend. Rücken und Schulterfedern dunkel grünlich olivenfarben. Bürzel „verditerblau“, olivengrünlich gemischt. Wangen, Halsseiten und Unterseite schmutzigweiß, U TIRT.: Y Paridae, 403 Seiten mit weinrötlich-zimmtfarbenem Anflug, Bauchseiten außerdem noch violett verwaschen. (1 J untersucht.) Gebirgsland am oberen Laufe des Chuanche (Gelben Flusses). Lebt in Tannenwäldern, in Höhen von 7500—11000 Fuß, nicht selten in Ge- meinschaft mit Meisen und Goldhähnehen umherstreifend, mit denen sie das muntere Wesen und Herumklettern gemein hat. Stimme ein leises Piepen, manchmal ein schrillerer Ton, an den des Zaunkönigs erinnernd (nach Przewalski). Gattung PANURUS Koch 1816. (Synon.: Calamophilus Leach 1816, Mystaeinus, Biarmicus usw.) Nasen- löcher nicht von nach vorn gerichteten borstenartigen Federchen wie bei Parus u.a. bedeckt, sondern mit einem Häutchen überdeckt, der Ösophagus im zweiten Drittel schwach erweitert. Diese Eigentümlichkeiten veranlassen einige Autoren, die Gattung von den Pariden zu trennen. Mir scheint sie zu den „Paradowornithinae“ zu gehören, die auch oben offene Nester bauen. Man vergleiche Paradowornis heudei mit Panurus. Schnabel spitz, an der Wurzel ziemlich breit, Firste der ganzen Länge nach merklich gebogen. Erste Schwinge beim alten Vogel ganz verkümmert, kurz, schmal, steif, nur 6—8 mm lang, kürzer als die Handdecken, 3.—5. Schwinge fast gleich und am längsten. Schwanz lang, viel länger als der Flügel und stark ge- stuft. Gefieder dicht, nicht ganz so weitstrahlig wie bei Parus und Aegithalos. Geschlechter verschieden gefärbt, G mit einem aus verlängerten Federn ge- bildeten Bartstreifen, © ohne solehen. Juv. mit längerer erster Schwinge, die fast so lang wie die Hälfte der zweiten ist, und von anderer Färbung als die Alten. Nest oben offen! 1 Art in 2 Unterarten. Europa, Asien. 663. Panurus biarmicus biarmicus (L.). (Fig. 67.) Bartmeise. Parus biarmicus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.190 (1758— „Habitat in Europa.“ Ex Albin & Edwards: Beide Autoren beschreiben Stücke, die aus Dänemark nach England gebracht worden waren und erwähnen auch das Vor- kommen in England. Im heutigen Dänemark sollen nie Bartmeisen vor- gekommen sein, wohl aber in dem früher zu Dänemark gehörigen Holstein, woher also die Typen der alten Autoren gekommen sein dürften. Edwards’ Tafel zeigt auf jeden Fall die dunkle westliche Form, während die von Albin zu gräulich ist, um mehr als die Art erkennen zu lassen). Parus barbatus Pallas, Zoogr. Rosso -Asiat. I, p.549 (1827— Südrußland, der Name Arimwe, 0% ist aber nur eine Neubenennung von Linnes P. biarmicus und nicht etwa, / «a der östlichen Form im besonderen gegeben, obwohl der Autor nn = Stücke beschreibt). Surf :,/759 Mystacinus arundinaceus (?partim) Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 474 | (1831— „N.O. der alten Welt, wandert aber im Herbste an die Küsten der $ deutschen Ostsee, häufig nach Holland, sogar, jedoch selten, an den Eisleber und an andere große Seen unseres Vaterlandes.“ — Ganz falsche Annahmen, wahrscheinlich lagen nur holländische Stücke der Beschreibung zu Grunde). £ Mystacinus dentatus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.474 (1831— Holland). Panurus biarmicus occidentalis Tschusi, Orn. Jahrb. XV, p.228 (1904— terra typ: Venetien). Engl.: Bearded Titmouse. — Franz.: Mesange barbue, Mösange des roseaux, Mesange & moustaches. — Ital.: Basettino. “a 26* 404 Paridae, Jad. Ganzer Oberkopf aschgrau, nach unten zu etwa von der Ohr- gegend an heller werdend. Zügel und die zu einem Bartstreifen verlängerten Wangenfedern tiefschwarz. Nacken und übrige Oberseite lebhaft zimmtbraun. Schulterfittiche weißlich, bräunlich übertüneht. Oberschwanzdecken meist mit etwas rosigem Hauch. Schwingen dunkel graubraun mit hellbräunlichen Spitzensäumen, erste mit. schmalem, dritte bis sechste mit breitem weißen Außensaum, Armschwingen dunkler, fast rein schwarz, mit breiten zimmt- braunen Außensäumen, die innersten drei mit dem weitaus größten Teil der Innenfahnen weiß, mehr oder minder röstlich übertüncht. Kleinste Flügel- decken dunkelgrau, mittlere schwarz mit zimmtroten Spitzen, einige der größten ganz zimmtrotbraun. Steuerfedern zimmt- braun mit ebensolchen Schäften, die äußeren drei bis vier mit mattgrauen Spitzen, die äußerste an der Wurzel schwarz, worauf keilförmig abgesetzt die weißgraue Spitzen- hälfte folgt, die zweite nur an der Wurzel- hälfte der Außenfahne schwarz, mit zimmt- farbener Innenfahne. Kinn, Kehle und Mitte der übrigen Unterseite weiß, Brustseiten weinrosa, Körperseiten lebhaft zimmtbraun, Figur 67. Unterschwanzdecken schwarz. Unterflügel decken schmutzigweiß. Schnabel dunkel- gelb, Iris gelbbraun, Füße schwarz. Flügel 59—62, Schwanz 80—87, äußerste Steuerfeder etwa 43—-46, Schnabel etwa 7.5 mm. — OQad. Oberkopf hellbraun, oft mit schwarzgrauen Federn gemischt, übrige Oberseite zimmt- braun, in der Mitte des Rückens einige oft undeutliche schwärzliche Schaft- streifen. Kein schwarzer Bartstreif! Brustseiten mit schwächerem, oft fast ganz fehlenden rosigen Anflug. Unterschwanzdecken rostbräurlich, nicht schwarz. Sonst dem Jad. ähnlich. Jüngere Vögel haben mehr schwärzliche Streifen auf Kopf und Rücken. Juv. im ersten Gefieder: Rückenmitte fast ganz schwarz, erste Schwinge fast halb so lang wie die zweite, Steuerfedern, mit Ausnahme des mittelsten Paares, größtenteils schwärzlich. (38 Exemplare.) Süd-Europa von Griechenland durch Italien, Ost-Spanien, Süd-Frankreich, England (früher an vielen Orten, jetzt nur noch in Norfolk brütend) und Holland, früher durch Ost-Friesland bis Holstein und Mecklenburg. Wahr- scheinlich war es auch die westliche Form, die früher an den Mansfelder Seen bei Eisleben genistet haben soll. Die Bartmeise bewohnt nur ausgedehnte Rohrdickichte und ist daher natürlich überall lokal. Sie bewegt sich kletternd und laufend im Rohrwalde umher und fliegt nur ungern und selten. Die Lockstimme ist ein helles ping ping, der Warn- und Angstruf ein schnarrendes tschirr oder i-errr, auch hört man feine, meisenartige Laute wie sit-sit und einen unbedeutenden, aus den Locktönen und anderen Lauten zusammengesetzten Gesang. Nahrung Insekten, kleine Mollusken usw., und Rohrsamen. Nest ein tiefer Napf, aus dürren Rohrfasern, Schilfblättern, Gras lose zusammengefügt, innen mit den Blütenrispen des Rohres und oft auch mit einigen Federn ausgelegt. Es steht immer am Boden oder auf umgeknickten Rohrstengeln, hängt nicht und ist oben ganz offen, nur am Rande etwas zusammengezogen. Die 5—7 Eier findet man im April und Mai, eine zweite Brut im Juni und Juli, bis anfangs August. Die Eier sind etwas glänzend weiß oder rahmweiß und mit feinen kurzen Linien und Kritzelehen von schwarzbrauner Paridae. 405 Farbe versehen. Sie sind bauchig, oft fast gleichhälftige. 106 Eier aus Holland und England (83 Jourdain, 23 Rey) messen im Durchschnitt 17.22 >< 13.91, Maximum 19><15, Minimum 14.5 >< 13.2 und 15.8 >< 13 mm. 664. Panurus biarmicus russicus (Brehm). Mystacinus Russicus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.472 (1831— Rußland. — Obwohl Brehm, nach J. F. Gmelin [Syst. Nat. I, p. 1011, Synonyme] den Namen russicus dem Reisenden S. Gmelin [II, p.164] zuschreibt, ist der Name dort nicht zu finden). Calamophilus sibirieus Bonaparte, Compt. Rend. Ace. Sei. 43, p.414 (1856— „Kamt- schatka“. Wahrscheinlich beruht der Fundort auf einem Irrtum). Panurus biarmicus raddei PraZäk, Journ. f. Orn. 1897, p. 288 (Nach Radde, der [Ornis 1887, p.477] irrtümlich einen ganz jungen Vogel als alten beschrieb, und mit phantastischer Übertragung auf 54 eingebildete galizische Stücke). Viel heller, lichter, besonders auf dem mehr fahlen Rücken. Öber- schwanzdecken immer mit deutlichem rosigen Schimmer. Innensäume der inneren Armschwingen meist reiner weiß. (39 Exemplare.) Von Öst-Galizien durch Ungarn, Rumänien, Süd-Rußland, Kleinasien, Persien, Turkestan bis Zaidam, Koko-Nor und ÖOrdos, sowie östliche Mand- schurei (Oktober-Stücke von der Sidemi-Mündung an der Amur-Bai befinden sich im Tring-Museum). 13 Eier aus Ungarn messen im Durchschnitt 17.47 >< 14.06 mm, sind also etwas größer, als englische und holländische Stücke (Jourdain). Gattung CHOLORNIS Verreaux. 1870." Schnabel hoch, krumm und kurz (Fig. 70), seitlich zusammengedrückt, die runden, nahe der Basis gelegenen Nasenlöcher von nach vorn gerichteten Federn ganz überragt. Die Außenzehe der starken, mit kräftigen Nägeln bewaffneten Füße verkümmert, ohne Nagel, mit der Mittelzehe halb verwachsen, nur halb so lang wie letztere (Fig. 71). Flügel lang, erste Schwinge etwa halb so lang wie der ganze Flügel, fünfte bis siebente ungefähr gleich und am längsten, Armschwingen ziemlich lang, allmählich abnehmend. Schwanz 1) In unmittelbare Nähe gehört Paradoxornis. Diese Gattung (Fig. 68) hat einen noch größeren, seitlich zusammengedrückten Schnabel, aber keine verkümmerte Außenzehe (Fig. 69). -— P. heudei Dav. 1872 (Oberkopf hellgrau, jederseits von einem schwarz- braunen Streifen begrenzt, Kinn und Kehle ohne Schwarz) kommt im südlichen China vor. P. flavi- rostris Gould 1836 (Oberkopf und Nacken rotbraun, Kehle und Ring 3 über den vorderen Teil der Brust Figur 68 (!ı). schwarz) bewohnt die Terai- Figur 69 (!,). Wälder des östlichen Himalaya und Assam. P. guttaticollis Dav. 1871 (etwas kleiner als flavirostris ohne schwarzen Ring in der Kropfgegend, vielleicht nur Subspezies) scheint vom südlichen Assam bis Szetschwan und Kansu vorzukommen. Letztere Form berührt das paläarktische Gebiet, die übrigen beiden nicht. 406 Paridae. stark gestuft, länger als der Flügel. Gefieder außerordentlich weich und reich, Kopffedern etwas verlängert. Nur eine Art bekannt. — Die Gattungen Cholornis, Paradoxornis, Suthora, Psittiparus und Conostoma sind ihrer ab- weichenden Schnäbel wegen als Unterfamilie Zaradowornithinae von den eigentlichen Meisen geschieden (vgl. p. 340). Im Gefieder erinnert Para- doxornis heudei auffallend an Panurus. Nester offen. 665. Cholornis paradoxa Verr. (Fig. 70, 71). Cholornis paradoxa Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p.35 (Mupin); Abbild. op. eit. VII, Bull. Taf. 1, Fig. 1, David & Oust., Ois. Chine, Taf. 62. dad. Stirn graubraun mit weißlichem Schimmer, von den Zügeln bis zum Nacken jederseits ein dunkelbrauner Streif, übrige Oberseite fahl röstlich- braun mit aschgrauem Schimmer. Um das Auge ein breiter Ring von kurzen weißen Federn. Kopfseiten fahlbraun mit weinröt- lichem Schimmer und helleren, fast weiblichen Streifen. KR Unterseite fahlbraun, die Seiten dunkler und bräun- licher, die Mitte heller, mehr bräunlichgrau mit weinrötlichem Schimmer, Kehle dunkelbraun. | Schwingen braungrau, Figur 70 (4). Aubßenfahnen reiner grau, die der ÄArmschwingen zum größten Teile noch rostgelblich verwaschen, Innensäume und Unterflügeldecken schmutzig rahmfarben. Steuerfedern, grau mit braunen Schäften. Schnabel dunkelgelb. Iris weißlich. Füße bräunlich. Flügel etwa 96, Schwanz ungefähr 115, Lauf etwa 28, Schnabel (ganzes Culmen) 14 mm. — 9 wie C, nur ein wenig kleiner. Mupin und Kansu im nordwestlichen China. Gattung SUTHORA Hodgson 1838. Strukturell ganz wie Cholornis, nur die Außenzehe vollkommen ent- wickelt! Suthora unicolor (von Ornithologen, die an „furor generieus“ leiden, generisch getrennt als Aeteromorpha, ein Name, der übrigens präokkupiert ist) ist auch etwa so groß wie Cholornis und letzterem zum Verwechseln ähnlich, die übrigen Arten aber sind nur etwa so groß wie Laubsänger, also sehr viel kleiner. Mehrere Arten haben einen krummen Öberschnabel mit etwas gekieltem, nach vorn verjüngten Culmen und spitzem Ende, andere einen gleichmäßig breiten Schnabel mit abgeflachtem und geradem Culmen und in breiter Schnittfläche endigend. Diese Formen trennte man generisch als Chleuasieus, was aber nicht durchzuführen ist, da S. Aumit etwas in der Mitte steht und in der Schnabelform variiert, sodaß man nicht immer mit Bestimmtheit sagen kann, ob Stücke davon zu Suthora 8. s. oder „Chleu- asicus“ gehören. „S. davidiana“ Slater (Ibis 1897, p. 172, Taf. IV) und S. thompsoni (Bingham, Bull. B.0.C. XII, p. 63) bewohnen N.W.Fokien und die Shan-Staaten, also nicht mehr paläarktisches Gebiet; sie haben einen kürzeren und fast gar nicht gestuften Schwanz und sind daher besser zu Psittiparus oder in eine besondere Gattung zu stellen. Figur 71 (}ı). Paridae. : 407 Übersicht der paläarktischen Arten:!) Größer, Flügel über 80, Schwanz etwa 100 mm, Oberseite graubraun ee . . 8. unicolor . pP. 407 1 | Kern Flügel A 705, Behr anz nicht a 84 mm, ‚Oberkopf lebhaft hell rot, Rücken hell olivenbraun... . . hen 1a 8 VUlcep8! . 9407 | Viel kleiner, Flügel nicht über 58, Schwanz nicht über 80 mm, meist aber sielkürzer .2..:4)4 2 RE ec ee Kate tschfs 2 le an a ten je 3 \ Kehle nicht schwarz NEE I Een 5 f Oberkopf schmutziggrau, Rücken gelblichbraun.. . . . . S. nipalensis . p. 408 | Oberkopf und Rücken ockergelb oder orangebräunlich . ..... . 4 j Breiter schwarzer Supereiliarstreif . . . anal 0,8. Rind. 408 \ Nur kurzer weißer, aber kein schwarzer er Eihstehreie . . 8. gularis . p.409 | Ein weißer Ring um das Auge wie bei Zosterops . . 8. ..p.410 Kein weißer Zosterops-artiger Ring um das Auge . . . 3 6 6 | Oberkopf grau, Zügel, Stirn und en 8. riegalskii . 9.409 \ Oberkopf braun oder rotbräunlich . . . > 7 Sehmaler, gelbbrauner Supereiliarstreif, Kehle a Braut lebhaft Saib: - braun, Säuren der Armschwingen ockergelb. . . . . 8. fulwifrons . p.409 Kein Supereiliarstreif, Kehle und Kropf grauweiß oder blaß rosig wein- farben, Schwingensäume kastanienrotbraun . . . 5 8 Halsseiten aschgrau, scharf von der Farbe des Obdkknpfes N; = Re ae : 2.2... 8. alphonsiana . p.412 | Halsseiten rosigweinfarben, nich ehaee" von der Farbe des Oberkopfes Brsolnedlen: N. en an ee en a 8, Wehbranig., 'p: 410: 21]: 666. Suthora unicolor (Hodgs.). Heteromorpha wunicolor Hodgson, Journ. Asiat. Soe. Bengal XII, 1. p. 448 mit Abbild. (1845 — Nepal). Abbild.: Gould, B. Asia III Taf. 76. Ist Cholornis paradoxa äußerst ähnlich, nur die Oberseite etwas bräun- licher, alle Schwingen an den Außenfahnen lebhaft rotbraun, Innensäume rostgelb, Steuerfedern nicht grau, sondern fahlbraun, Kehle nicht so dunkel- braun. Der schwärzliche Superciliarstreif nicht so breit, Kopfseiten dunkler. Füße braungrau, Iris braun. Flügel 87—95, Schwanz etwa 100 mm. Das oO scheint kleiner zu sein als das C. Bewohnt Nepal und Sikkim, wo man sie in Höhen von 7000 bis 10.500 Fuß beobachtete, sowie die hochgelegenen Bergwälder von West- China (Mupin, Ta-tsien-lu). 667. Suthora ruficeps ruficeps (Blyth).?) Chleuasicus ruficeps Blyth, Journ. Asiat, Soc. Bengal XIV, 2 p.578 (1845— Darjiling). ı, S. polivotis Blyth aus den Naga- und Dafla-Bergen südlich des Brahmaputra und $. poliotis feae Salvadori aus Birma können nicht als paläarktisch betrachtet werden. ?2) In den Hügelländern von Nord-Katschär und Ober-Assam (Margherita, Sadiya, Grenze von Yunnan bei „Ponsee“) kommt die verwandte S. ruficeps atrosupereiliaris Godwin-Austen (Proc. As. Soc. Bengal 1877 p.147) vor, die sich nur durch einen kleinen schwarzen Fleck überm Auge und ganz röstlich rahmfarbene Unterseite unterscheidet. Flügel 70—74, Schwanz 883—84 mm. Nest aus Gras, Ei lebhaft hellblau. (Baker, lbis 1895, p. 44.) “ 408 Paridae. Kopffedern haubenartig verlängert. Schnabel am vorderen Ende sehr breit. In der Färbung zum Verwechseln ähnlich Psittiparus ruficeps ruficeps, nämlich Oberkopf und Kopfseiten lebhaft hell rostrot, letztere heller, übrige Oberseite hell olivenbraun. Schwingen dunkelbraun, außen rostbraun gesäumt. Unter dem Auge ein weißlicher Fleck. Unterseite weiß, nur Kehle, Vorder- brust und Seiten mit rahmfarbenem Schimmer. Oberschnabel hellbräunlich, Unterschnabel fleischfarben, Iris hellbraun, Füße bleigrau. Flügel 75, Schwanz etwa 80, Lauf 23, Schnabel (Culmen) 12 mm. Sikkim, wo augenscheinlich äußerst selten. Es konnte nur ein Stück untersucht werden. 668. Suthora nipalensis Hodges. Suthora nipalensis Hodgson, Indian Review II p.32 (1838— Nepal). Temnoris atrifrons Hodgson, Proc. Zool. Soc. London 1845 p.31 (Nepal). Abbild.: Gould, B. Asia III Taf. 70, obere Figur. Oberkopf und Nacken schmutziggrau, breiter schwarzer Superciliarstreif von der Schnabelwurzel bis zum Hinterkopf. Zügel, Wange und Federn um das Auge weiß. Ubrige Kopfseiten schiefergrau. Rücken gelblichbraun, Hinterrücken stark rostgelblich verwaschen, Oberschwanzdecken orangerostrot. Schwingen schwarzgrau, Handschwingen an den Außenfahnen weiß, im Wurzeldrittel glänzend kastanienbraun gesäumt, Armschwingen mit hell kastanienbraunen Außensäumen und weißen Spitzen. Steuerfedern kastanien- braun mit breiten schwarzen Spitzen. Kinnfleck rein schwarz, Kehle schwarz mit ausgedehnten rostroten Säumen, sodaß sie gebändert erscheint. Übrige Unterseite orangefarben, an den Seiten lebhafter. Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen weiß. Flügel etwa 46—48, Schwanz etwa 56, Lauf 17—18, Culmen 7—8 mm. Seltener Vogel der Berge von Nepal. Genauere Verbreitung nicht bekannt. 669. Suthora humii Sharpe. Suthora humii Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. VII p. 487 (1883— „Eastern Himalayas.“ Als terra typica haben wir Sikkim zu betrachten. Die angeblichen Nepal- Stücke von Hodgson sollen aus Sikkim [Darjiling] stammen). Abbild.: Gould, B. Asia III Taf. 70, untere Figuren). Sad. Oberschnabel schwach gebogen, Spitze rundlich breit. Weite, nach hinten sich verbreiternde und an der Stirn breit zusammenfließende schwarze Superciliarstreifen. Um die Augen herum weib, Zügel weib. Ohr- gegend ausgedehnt orangegelb. Halsseiten aschgrau. Oberseite von der Mitte der Stirn an orangegelb, Rücken ein wenig mehr bräunlich, Ober- schwanzdecken lebhafter und mehr orangerot. Schwingen schwarzgrau, Schäfte schwarz, ‚die äußersten vier mit weißen, die folgenden fünf mit größtenteils schwarzen, an der Spitzenhälfte aber schmutzigweißen Außenfahnen, die fünfte außerdem noch mit schmalem weißen Außensaum, alle aber mit dem Basisteil (etwa '/)„—'/,) der Außenfahnen lebhaft orangebraun. Arm- schwingen mit breiten orangebraunen Außensäumen und alle mit weißen Innensäumen. Afterflügel und Handdecken schwarz. Steuerfedern graubraun, Spitzen trübgrau, Außenfahnen und Basis orangebraun. Kinn- und Kehl- federn schwarz, im frischen Gefieder mit weißlichen Spitzen. Übrige Unter- seite schmutzig weiß, Körperseiten rostgelb verwaschen und geflammt. Paridae. 409 Schenkelbefiederung und Unterschwanzdecken rostgelblich. Schnabel schwärzlich. Füße (im Balg) hellbräunlich. Bei einigen Stücken ist der schwarze Super- ciliarstreif schmäler, die Stirn bräunlich. Dies sind vielleicht ©. Der junge Vogel hat ebenfalls weniger ausgebildeten Superciliarstreif und Kehlfleck, die Färbung der Oberseite ist weniger lebhaft, die Brust graubräunlich ver- waschen, der Schwanz viel kürzer. Flügel (ad.) 48—50, Schwanz etwa 50—57, Schnabel (Culmen) 7—8, Lauf 17—18 mm. Bei und oberhalb Darjiling in Sikkim (Himalaya). 670. Suthora gularis Verr. Suthora gularis Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull. p. 35 (1870— Terra typica: „Moupin.“) Suthora verreauxi Sharpe. Cat. B. Brit. Mus. VII p. 488 (18835— Umbenennung von S. gularis, ohne die Art gesehen zu haben). Abbild.: Nouv. Arch. VIII. Bull. Taf. 3, Fig. 1. (1872). Ad. Oberseite lebhaft gelbbraun, Stirn sehr wenig, Hinterkopf etwas lebhafter. Zügel und schmaler, kurzer Superciliarstreif weiß. Schwingen dunkelbraun, Handschwingen mit weißlichen, Armschwingen mit lebhaft ockergelben Außensäumen. Steuerfedern braun mit braunroten, fast zimmt- farbenen Säumen und graubrauner Spitze. Unterseite weiß, Kinn und Mitte der Kehle aber schwarz und Seiten bräunlich ockergelb überwaschen. Flügel OS 50, © 48, Schwanz 9 55.5, © 52.5, Lauf 18, Schnabel (Culmen) 7 mm. Berge von West-Szetschwan (Mupin) und Nordwest-Fokien. 671. Suthora przewalskii Berezowski & Bianchi. Suthora Przewalshii Berezowski & Bianchi, Aves exp. Potanini p. p. Gansu, p. 67, Taf. II, Fig. 1 (1891— südl. Gausu. Russisch!); UÜbersetz. Deditius, Journ. f. Orn. 1897 p.69, 70. oad. Oberkopf und Nacken hell aschgrau, Zügel, Stirn und ein bis zum Halsanfang verlaufender Superciliarstreif tief rotbraun. Vorderrücken olivengrau, Hinterrücken, Schulterfedern, Bürzel und Oberschwanzdecken fahl olivenfarben. Augengegend, Kinn, Kehle und Vorderbrust lebhaft zimmt- farben, Brustmitte etwas heller. Hals- und Brustseiten hellgrau mit schwachem zimmtfarbenen Anflug. Seiten des Unterkörpers, Bauch und Unterschwanz- decken fahlbräunlich. Schwingen dunkelgraubraun, außen hell fahlbraun, innen „lichtfahl“ gesäumt. Unterflügeldecken „lichtfahl“. Achselfedern weib- grau. Steuerfedern olivengrau, außen heller gerandet. Schnabel „blaß rosa“ Läufe bläulich grau. Iris rot. Flügel 55—56, Schwanz 70—80, Schnabel 8, Lauf 18—19 mm. (Nach Deditius’ Übersetzung und nach Abbildung.) Die Geschlechter sollen gleich sein, juv. mit ockergelber Iris. Lichte Laubwälder auf hohen Bergen im südlichen Kansu. 672. Suthora fulvifrons fulvifrons (Hodgs.). Temnoris fulvifrons Hodgson, Gray’s Zool. Mise. p.83 (1844— nomen nudum!); Proc. Zool. Soe. London 1845 p.31 (Erste Beschreibung — Nepal). Abbild.: Gould, B. Asia III Taf. 71 (1852). Ad. Schnabel an der Spitze mit breiter Schneide, wie abgeschnitten, also zur sogenannten Gattung „Chleuasicus“ gehörig. — Stirn und Mitte, des 410 Paridae. Oberkopfes hell gelbbraun, hinter dem Auge ein kurzer, schmaler hell gelb- brauner, darüber ein breiter bräunlich olivengrauer Streif. Rücken grau- bräunlich mit rostgelblichem Anfluge, der auf dem Bürzel und den Ober- schwanzdecken lebhafter hervortritt. Schwingen dunkel graubraun, Hand- schwingen an der Wurzelhälfte mit hell gelbbräunlichen, nach den Spitzen zu mit weißlichen, Armschwingen mit breiteren lebhaft bräunlich ocker- gelben Außensäumen. Steuerfedern braun mit sehr breiten, den größten Teil der Außenfahnen einnehmenden, ockergelblichen Säumen, die nach den Spitzen zu verbleichen und schließlich in Grau übergehen. Kinn, Kehle und ganze Brust lebhaft gelbbraun, ebenso die Unterschwanzdecken. Mitte des Unterkörpers weißlich, Seiten desselben hell aschgrau. Unterflügeldecken, Axillaren und Innensäume der Schwingen weiß. Öberschnabel (im Balg) dunkelgrau oder schwärzlich, Unterschnabel gelblich. Füße hellbraun. Flügel 53—57.5 (vielleicht sind die kleineren Stücke © ?), Schwanz etwa 63—69, Schnabel (Culmen) 7.5, Lauf etwa 19—20 mm. Bewohnt die Berge von Nepal und Sikkim (selten). 673. Suthora fulvifrons cyanophrys David. Suthora cyanophrys David, Journ. trois. Voy. Chine I p. 345 (1875— terra typica „COhensi meridion.“) t Abbild.: David et Oustalet, Ois. Chine Taf. 66. Ähnlich S. f. fulvifrons, aber Streifen an den Seiten der Kopfplatte entlang, etwa vom Auge bis zum Nacken, schiefergrau. Brust blasser, Schwanz etwas kürzer (etwa 60 mm, aber etwas abgenutzt). Südöstliches Schensi, Szetschwan (Tatsienlu). 674. Suthora conspicillata David. Suthora conspieillata David, Nouv. Arch. Mus. Paris VII, Bull., p.14 (1871— Terra typ.: „Setehuan oeeidental.“) Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine Taf. 65. Durch deutlichen weißen Zosterops-artigen Augenring kenntlich. Culmen oben abgerundet, nach der Spitze zu etwas verjüngt, aber nicht sehr spitz. Ad. Oberkopf dunkel rötlichbraun, allmählich in die matt gräulich olivenbraune Farbe des Rückens übergehend. Vor dem Auge ein schwarzbrauner Fleck. Schwanz und Flügel graubraun, letztere mit fahleren Außen- und bräunlich- weißen Innensäumen. Oberflügeldecken wie der Rücken. Kopf- und Hals- seiten sowie Kehle und Brust hell weinrötlichbraun, Kehlfedern mit dunkel- braunen Mittelstreifen. Bauch, Bauchseiten und Unterschwanzdecken grau- bräunlich. Schnabel gelb, Iris braun, Füße bräunlich. Flügel 53.5—55.5, Schwanz etwa 70—79, Lauf 18—22, Schnabel (Culmen) etwa 7 mm. O scheint ganz wie J nur etwas kleiner zu sein. Westliches Szetschwan, südliches Kansu und südliches Tsin-ling. 675. Suthora webbiana mantschurica Taez. (Fig. 72.) Suthora webbiana mantschurica Taczanowski, Bull. Soc. Zool. France X p. 470 (1885 — Alamanowka in Ussurien). ai Paridae. 411 Schnabelfirste gebogen, Spitze ziemlich spitz. — J ad. Ganzer Ober- kopf und Nacken fahlrötlichbraun mit etwas rosigem Schimmer, allmählich in die fahl hellbraune Farbe des Rückens übergehend. Oberschwanzdecken fahl hellbraun. Innenfahnen der Schwingen gräulich erdbraun, die inneren Armschwingen rotbraun überwaschen, Innensäume blaßrosig rahmfarben. Außenfahnen der Schwingen kastanienrotbraun, die der inneren Armschwingen außerdem noch mit hell bräunlich- ER gelben, fast rahmfarbenen Säumen. Schwanz fahlbraun. ®) Kleine Oberflügeldecken wie der Rücken, große breit & kastanienrotbraun gesäumt. Zügel, Kopfseiten, Kinn, Kehle EN und Vorderbrust blaB rosig weinfarben, die meisten Federn pieur 72 (1). mit dunkleren Schaftstrichen, Ohrgesend etwas dunkler. Unterkörper bräunlich rahmfarben, Seiten mehr gelbbräunlich. Unterflügel- decken lebhaft rahmfarben. Schnabel braun, an der Spitze gelblich. Iris rötlichbraun. Füße braun. Das © scheint dem JS zu gleichen. Juv. Schwanz kürzer und viel mehr rostrotbraun. Kehle mit verwaschenen, kaum sichtbaren Schaftstreifen. Flügel etwa 52—54, Schwanz etwa 64—70, Culmen 8—9, Lauf etwa 20 mm. Ussurigegend. Munterer, streitsüchtiger Bewohner buschreichen Geländes, im Winter in Schaaren und Strichvogel. Nest ein tiefer Napf in Büschen und Stauden. Eier blau, Maße nach "Taezanowski (Faune Orn. Siber. Orient. I p.451) 15><12.4, 15.2 >< 12.3, 15.8>< 12.2, 15.8 >< 12.5, 16><12.4, 16><12.8 mm. 676. Suthora webbiana webbiana Gray.') Suthora Webbiana Gray, Proc. Zool. Soc. London 1852 p. 70, Taf. 49 (Shanghai). Suthora fulvicauda Campbell, Ibis 1892, p.237 (Chemulpo. Corea. Jur!). Suthora longicauda Campbell, Ibis 1892, p. 237 (30 Meilen östl. Söul in Corea. Q ad!). Abbild.: Gould, B. Asia III, Taf. 72. Sehr ähnlich 5. w. mantschurica, aber die Außensäume der inneren Armschwingen mehr braun, nicht rahmfarben, wie bei S. w. mantschurica. 1) Folgende geographische Vertreter bewohnen tropische Gegenden: Suthora webbiana suffusa Swinh. (Suthora suffusa Swinhoe, Proc. Zool. Soe. London 1871 p. 372). Außerst ähnlich $S. w. webbiana, aber der Oberkopf etwas leb- hafter und rötlicher. Zweifelhafte Form, vielleicht nicht von S$. w. webbiana zu unter- scheiden. — Oberer Jangtsekiang bis Fokien (Kiukiang, Ichang, Puching, Kuatun). Suthora webbiana bulomachus Swinh. (Suthora bulomachus Swinhoe, Ibis 1866 p- 300 Taf. 9. Mit größerem Schnabel (9—9.5 mm. lang) und vielleicht etwas kürzerem Schwanz, sonst wie S. w. suffusa, wovon schwer zu unterscheiden. — Insel Formosa. S. webbiana styani Rippon. (Suthora styani Rippon, Bull. B. O. Club. XIII p. 54, 1903). Oberkopf lebhaft zimmtrot, Kehle schön weißlich-rosa mit scharf hervor- tretenden rotbraunen Schaftstreifen. — Tali-Tal in West-Yunnan. Suthora webbiana brunnea Anders. (Suthora brunnea Anderson, Proe. Zool. Soe. n London 1871 p.211). Kehle rosa mit braunen Streifen. — Westliche Grenzgebiete („Kauri Kachin-traet, Momien“) von Yunnan. 412 Paridae. Außerdem ist die Färbung im allgemeinen dunkler, besonders auf Kopf, Rücken und Körperseiten. Schwanz meist etwas kürzer, etwa 58—65 mm. Mittleres China (Shanghai, Ningpo, Hupei, bis Kansu), nördlich bis Korea. Frische Stücke aus Korea im Britischen Museum scheinen mir ganz den typischen webbiana zu gleichen und nicht zu mantschurica zu gehören! 677. Suthora alphonsiana Verr. Suthora alphonsiana Verreaux, Nouyv. Arch. Mus. Paris VI, Bull. p.85. (1870-- „Thibet ehinois“.) Abbild.: Nouv. Arch. Mus. Paris VIII, Bull. Taf. 3, Fig. 2. Unterscheidet sich von den Formen von S. webbiana durch mehr zimmtartig braunroten Oberkopf und bräunlich-aschgraue, scharf von der Kopfplatte abgesetzte Kopf- und Halsseiten. Unterseite hell rostbräunlich, Kehle und Kropf grauweiß mit feinem rosigen Schimmer. Rücken und Bürzel nebst Oberschwanzdecken braun, fast olivenbraun. Schwanz oliven- braun. Flügel wie bei S. webbiana mantschurica. Flügel 50, Schwanz 69 (nicht 50), Lauf 21, Schnabel 6 mm. — Der auffallenden grauen Halsseiten wegen möchte ich diese Form artlich von der webbiana-Gruppe trennen. Szetschwan (Tschentu, Tatsienlu). Gattung PSITTIPARUS Hellmayr 1903. Scaeorhynchus Oates 1898 nec Scaeorhynchus Wilson 1881. — Von Suthora durch viel kürzern und nicht gestuften, sondern nur abgerundeten Schwanz unterschieden. Hierher würden auch „Suthora davidiana“ und S. thompsoni zu rechnen sein, obwohl ihre Schnäbel echte „Ohleuasicus“-Schnäbel sind (siehe unter Suthora). Da die Schwänze kürzer als die Flügel sind, müßte man eigentlich eine besondere Gattung für diese beiden Arten schaffen. Oberkopf hellrostrot\ » . un nn an, ER ET P. ruficeps . p.412 Oheckopisascheran |. 2 nel ae ee REN Er Rne P. gularıs . p.413 678. Psittiparus ruficeps ruficeps (Blyth).') Paradoxornis ruficeps Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal 1842, XI, 1, p. 177 (,„Bootan“). Abbild.: Gould, B. Asia III Taf. 78. Färbung fast ganz wie die von Suthora ruficeps! — Ad. Oberkopf, Nacken, ganze Kopf und Halsseiten lebhaft hellrostrot. Rücken hell oliven- braun, Schwingensäume fahl rötlichbraun. Unterseite weiß, nur an den Brust- und Körperseiten ein röstlicher Anflug. Iris rot, Schnabel fieischfarben, Oberschnabel hellbräunlich, Füße bleigrau mit gelblichen Krallen. Flügel S 85—87, © etwa 82—83, Schwanz etwa 77, Lauf 22—24, Culmen etwa 14 mm. Butan und Sikkim. 2 Nest ein tiefer Napf, die Eier weiß mit gelblichbraunen und gräulichen Flecken. Bewohnt besonders Bambusdickichte, auch Buschwerk und niedrige Bäume, Bewegungen meisenartig. Ruf wie tschirr, tschirrp, außerdem ein klagender Laut wie der einer jungen Ziege. 1) In Katschär, Assam und Birma wohnt P. r. bakeri Hartert (Nov. Zool. 1900 p. 548) mit etwas stärkerem und dunklerem Schnabel und rostgelblicher Unterseite. Paridae. 413 679. Psittiparus gularis gularis (Giay).') (Fig. 73.) Paradoxornis gularis Gray, Gen. B. Il p.389, Taf. 94 Fig. 2 (1845— Keine Lokalität! Als terra typiea betrachte ich Sikkim). Paradoxornis caniceps Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XVIII, 2, p.810 (1849— Darjiling). Ad. Oberkopf hell aschgrau, Federn über den Nasenlöchern und vorn an der Stirn sowie schmaler, bis zu den Nackenseiten reichender Superciliar- streif schwarz, die kurzen Federchen vor und über dem Auge weiß, hinterer Teil der Ohrgegend und Nackenseiten hellgrau, ganze übrige Oberseite hell- rötlichbraun. Außenfahnen der Schwingen und beide Fahnen der innersten Armschwingen hellrötlichbraun, Innenfahnen der Schwingen schwärzlichbraun mit Figur 73 (4). blaßröstlichfahlen Säumen. Steuerfedern graubraun mit schmalen gelbbräunlichen Kanten. Wange, Bartgegend und ganze Unter- seite weiß, nur an den Brustseiten und Weichen ein ganz schwacher rahm- gelblicher Hauch. Kehle mit schwarzem Fleck. Schnabel orangegelb, Füße schiefergrau mit gelblichen Krallen, Iris graubraun. Flügel etwa 90—95, Schwanz 80—85, Lauf 25, Culmen 13 mm. Sikkim und Butan. Nest ein tiefer Napf in Büschen, Eier weißlich mit bräunlichen Flecken. Gattung CONOSTOMA Hodgson 1841. Schnabel nicht so kurz und hoch wie bei Paradozornis, Cholornis, Suthora, Schwanz lange nicht so stark gestuft, Zehen sehr kräftig, mit sehr kräftigen Krallen, besonders die der Hinterzehe sehr lang, stark und krumm. Eine Art. 680. Conostoma aemodius Hodgs. (Fig. 74.) Conostoma Aemodius, Oemodius, Omodius Hodgson, Journ. Asiat. Soe. Bengal X, 2, p- 856, 857, mit Abbild.: („1841“, wohl aber erst 1842 erschienen! — „Northern Region of Nepal). Abbild.: Gould, B. Asia III, Taf. 31. Jad. Oberseite matt rötlichbraun, Stirn weißlichbraun, Zügel und Federn um den vorderen Teil des Auges dunkelbraun, Schwingen graubraun, Außen- fahnen der Handschwingen bräunlichgrau, die der Armschwingen rotbraun. Steuerfedern grau, längs des rotbraunen Schaftes rotbraun verwaschen. Unter- seite fahl graubraun, Kehle undeutlich hell gestreift, Mitte des Unterkörpers ı) P. gularis transflwialis (Hartert) (Nov. Zool. 1900 p. 548) bewohnt die Hügel- länder südlich des Brahmaputra, nämlich Katschär, Ober-Assam (bei Margherita in den Patkai-Hügeln) und Karenni. — Unterseite rostgelblich, Schnabel schwächer. P. gularis fokiensis (David) (Ann. Sci. Nat. 1874 Nr. 9 p.4) bewohnt Süd-China ‚(Berge von Fokien). — Größer, als die übrigen Formen, der schwarze Kehlfleck größer. P. gularis hainanus Rothschild (Bull. B. O. Club XIV p. 7, 1903) bewohnt Hainan. — Die kleinste Form, Kehlfieck groß, Oberkörper dunkler braun, Unterseite reinweib. Ei 414 Laniidae. mehr hellgrau. Unterflügeldecken und Iunensäume der Schwingen blab: rostgelblich. Schnabel dunkelgelb. Iris braun. Füße graubraun. Flügel 122—132, Schwanz etwa 140, Lauf etwa 40, Culmen 23—24.5 mm. In großen Höhen (10.000 und 11.000 engl. Fuß) im Himalaya von Nepal und Sikkim, sowie in den west- chinesischen Grenzgebirgen von Kansu bis Szetschwan. Baut ein halbkugeliges oben offenes Nest aus Stengeln, Bambusblättern und Figur 74 ('). Grashalmen auf einem Bambusrohr. Es enthält im Mai (3) Eier. Dieselben sind matt weiß mit gelbbraunen Flecken und Stricheln, sowie mit einigen purpurschwarzen Flecken und Wolken am stumpfen Ende. Das Ei mißt 28.19 >< 20.32 mm. Familie LANIIDAE. Die Laniiden oder Würger bilden eine im paläarktischen Gebiete wohl umschriebene Familie. Größe von wenig mehr als Sperlingsgröße bis Drossel- größe. Handschwingen 10. Gefieder weich. Schnabel seitlich zusammen- gedrückt, mit starkem Haken und „Zahn“ vor der Spitze des Oberschnabels (Fig. 75), Läufe ziemlich kurz, vorn getäfelt. Flügel ziemlich kurz und gerundet. Nasenlöcher rundlich, ohne Hautdeckel, aber meist von kurzen Federchen und Borsten überragt. Im indisch-malayischen Faunengebiete ist die Familie nicht so scharf getrennt, denn dort finden wir Formen, die in einer den Systematiker in Ver- legenheit setzenden Weise zu den Corvidae und Musei- capidae hinüberleiten, und zeigen, wie unvollkommen oder wie wenig richtig unsre übliche Einteilung der Familien der Passeres ist. — Verbreitung: Fast die re ganze „Alte Welt“ und Nord-Amerika bis Mexiko. 27. ezeub. aucheri (*). Die hauptsächlich dem tropischen Amerika angehörenden Vireoninen werden jetzt meist (cf. Ridgway’ B. N. & Middle Am. III, p. 128) als Familie Yireonidae getrennt. — Nester offen, in Büschen und Bäumen, Eier gefleckt. — Die nördlicher wohnenden Formen sind meist Zugvögel. — Viele Autoren geben an, daß die Würger zweimal im Jahre mausern, dies aber scheint mir ein Irrtum zu sein: sie mausern wohl nur einmal, und zwar in ihren Winterquartieren. Das völlige Alterskleid wird nieht immer im ersten Jahre angelegt. Gattung LANIUS Linne 1758. Merkmale der Zanüdae am typischesten ausgebildet. Die jungen Vögel haben auf der Ober- und Unterseite die charakteristischen „Bogenlinien“, welche sich bei den Weibchen der meisten Arten noch mehr oder minder auf der Unterseite, aber nur bei wenigen Formen auch bei den alten Männchen Laniidae. 415 (z.B. L. e. mollis und borealis auf der Unterseite, L. tigrinus auf dem Rücken) finden. Wahrscheinlich ist diese Bogenzeichnung ein ancestraler Charakter. — Eine Weitereinteilung in Collurio, Enneoctonus, Phoneus, Fiscus, Leucome- topon, Otomela und Cephalophoneus ist nicht durchführbar. ® ? Übersicht der alten & der paläarktischen Würger: Scheitel und Rücken schwarz . . . 0, NnNbicus .: P.438 Scheitel rotbraun, Rücken grau mit N Narr bucephalus . p.450 Scheitel und Rücken gleichmäßig fahl sandbräunlich, Schwanz braunrot isabellinus . p. 444 Scheitel intensiv rostrotbraun, Rücken etwas heller und mehr rostbraun, N EEE \ Schwanz rostrotbraun. . . . ..... superciliosus . p.447 Scheitel und Rücken schmutzig en Stirn weiß, Schwanz braun Ineionensis . pP. 447 Scheitel mit roströtlichem Anflug, Rücken fahl bräunlichgrau mit sehr j schwachem röstlichen Anflug, Sckwanz rotbraun . phoenicuroides . p.443 Scheitel und Rücken graubräunlich, lebhaft rostrotbraun verwaschen, | 1 Schwanz größtenteils rotbraun. . . . 2 =) Scheitel grau, Rückenmitte lebhaft rot: Schwan Kuh arz Et: rei b3 } Scheitel grau, Rücken matt graubräunlich, Schwanz an der Wurzel weiß, mit anteapikalem Bere und mehr oder minder lebhafter matt- 4 rötlicher Fläche vor dem Schwarz. . . . 2... bogdanowi . p.448 Scheitel grau, Rücken braun mit schwarzen Bassnlikien . . tigrinus . p.442 “| Scheitel grau mit rostrotem Anflug, Schwanz braun, mittelste Steuerfedern TABL SEHWALZ &;....=% 4 4. can = 4 Scheitel braunrot, Oberrücken Bea a BG ER 5 Scheitel und Rücken grau, Bürzel weiß oder grau, Schwanz schwarz und. web 2. 2: 7 Scheitel und Rücken grau, N Bel an Schwan Adnkelbiauh, ne Steuerfedern fast ie RE le a . .tephronotus . p.451 Seiten vostheh isabell, Flügel 96 mm .. . 2... darwini . p.449 - | Seiten fahlgelblich, Flügel 8-90 mm... .......: .eristalus . p-446 | Breites schwarzes, von weißer Linie begrenztes Stirnband . . vittatus . p.441 : | Kein breites schwarzes weißbegrenztes Stirnband.. . . . . . collurio . p.439 | Schwarz an der Stirn ausgedehnter, Größe bedeutender (Flügel etwa | I ME te ee eu sehäch, „| p. Anl 4 | Schwarz an der Stirn Mr akränkier, Grabe geringer (Flügel etwa 86—92) erythronotus . p.451 Mibyweißem: Rlügelspiegel 2... rt... 0. au... LTE 6 ; | Ohne weißem Flügelspiegel. . .. 2»... a a badius . p.487 Basis der beiden mittelsten Steuerfedern 2—85 em weiß . . . niloticus . p. 436 \ Basis der beiden mittelsten Steuerfedern schwarz. . . . . . senator . p.434 Melıy Aka ru ar ol Lange mn Jule 000 ee te ar lieh 8 2 | Schwanz ünter 125 wm Jane |... 1. . Ba klete me A N 9 Stirn und schmaler Superciliarstreif weißlich, Flügel 116—125 mm 8 sphenocercus . p.4833 Stirn und Federn über den en Er Flügel 140 mm oder 1112 2 REN TE BE NERIR SE RE) A ara der eh Tl . giganteus . p. 434 | Erste Schwinge etwa so ah wie die HandibekEn, zweite nur etwa 2 mm , 9 | en ke Ra re ee Br ME ins, Minor. P.416 Erste Schwinge viel länger als die Handdeeken, zweite viel kürzer als e REN A Rn a EEE A ERSAR ANSÄER AIR: 10 416 Lanüdae. 10 Unterseite auch bei alten & mit Bogenlinien . . ». 2... 2... N ut Unterseite bei alten & ohne Bogenlinien. . .» x: 22er... 12 11 Oberseite reiner grau, Bürzel meist mit grauem Anflug . . . borealis . p.423 Oberseite mehr bräunlichgrau, Bürzel meist reiner weiß. . . . mollis . p.422 Brust gräulich rosa . . - eh are re RERSTTONELTBn. DIA 12 Brust zoit merklichem grauen ae EEE Ohr ots 13 ‚Brust weiß, mit, oder ohne rosigen Anllug. . var ee ee ee 16 13 Kehle meist so grau wie die Brust ... . ... buyi . p.432 Kehle stets weißlich, in deutlichem Konkmait, zu a een Brust . 14 Oberseite (dunkel schieferprau. „ u... 1, ou ee, 15 14 Oberseite hell schiefergrau . . 2... 2... un alu = 12 KAOASON MAR Oberseite aschgrau . . - ; ee Im ie ara OHR Ep 15 Etwas größer, Flügel etwa 104-112 mm .. ..... . algeriensis . p.425 Etwas kleiner, Flügel etwa 99-105 mm. . . ........ koenigi . p.426 16 f Kleine Oberflügeldecken größtenteils schwarz, die übrigen grau. . lahtora . p. 430 \ Kleine Oberflügeldecken alle grau . - . . 2: 200m 17 Untere Handdecken einen (nur bei przewalskii mitunter undeutlichen) grauen Fleck bildend, Brust ohne deutlichen rosigen Anflug... . 18 Untere Handdecken weiß wie die NIra: ee Bet mit deutlichem rosa Anflug . . . . ne...» palhidirostris . P.423 18 Flügel mit großem ineinanderfließenden Ren . . przewalskü . p.420 Flügel mit einem Spiegel oder mit zwei deutlich getrennten Spiegeln . 19 Kleiner, Flügel 99—102 mm, Bürzel rein weiß . . . . . . leucopygos . p.428 19 Größer, Flügel 104—119 mm oder mehr, Bürzel grau bis weiß mit schwachem gräulichen Schimmer; use 0). mu ee Em 20 20 f Größer, Flügel 113—119 mm oder mehr...» . ren. 2l le Flügel 104-107 mm .. ... 2.002.008 oe ae elegamaı . P-AaT Oberschwanzdecken fast rein weiß, mit nur einem Flügelspiegel, manchmal mit Andeutungen eines zweiten, Flügel 110—114 mm (östlichste Form) bianchü . p.424 21 ! Oberschwanzdecken grau, meist mit zwei Flügelspiegeln, oft aber auch mit nur einem, Flügel 110—116 mm (westlichste Form) .exeubitor . p.418 Oberschwanzdecken weißlich grau, fast immer mit zwei großen Flügel- spiegeln, Flügel 112—120 mm... 2... 2.2... .homeyeri . p.420 . ” * 681. Lanius minor Gm. Kleiner Würger, kleiner Grauwür&er, schwarzstirniger Würger. Lanius minor Gmelin, Syst. Nat. I, p.308 (1788— „Habitat in Italia, Hispania, Russia“. Ex Buffon, Daubenton Pl. Enl. 32. Als terra typieca betrachten wir Italien). Lanius italicus Latham, Ind. Orn. I, p.71 (1790— Europa). Lanius Vigil Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 403 (1827— Südrußland). ? Lanius flavescens Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. Aves I, fol.e (1828— nomen nudum!)). Lanius nigrifrons Brehm, Handb. Naturgesch. Vög. Deutschl., p.236 (1831— Thüringen). Lanius medius Brehm, 1. e., p.236 (1831— Norddeutschland). Lanius pinetorum Brehm, Isis 1842, p. 652, 659 (Berlin, Mecklenburg, Ahlsdorf). Lanius eximius Brehm, Isis 1842, p. 652, 662 (Thüringen, Wien, Kärnthen). Lanius longipennis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XV, p.300 (1846— Fundort unbekannt). Lanius Roseus Bailly, Orn. Savoie IL, p. 26 (1853— Savoyen, Frankreich, Spanien, Italien. Neuer Name für L. minor). Laniidae. 417 Lanius graecus Brehm, Vogelfang, p. 84 (1855— „Griechenland“. Typus aus Attica). Lanius minor arboreus, septentrionalis, micerorhynchos, A. E. Brehm, Verz. Sammlung, p.3 (1866— Nomina nuda!). „Lanius minor Gml. typ. et var.: obscurior Radde“ Radde, Orn. Caue., p.282 (1884— Kaukasus). Engl.: Lesser Grey Shrike. Franz.: Pie Grieche d’Italie. Ital.: Averla cenerina. Unterscheidet sich von den eigentlichen Grauwürgern (L. ezcubitor und Verwandten) fundamental durch den Bau des Flügels: die bei den großen Würgern etwa die Hälfte der zweiten Schwinge erreichende erste Schwinge ist viel kürzer, nämlich nur etwa so lang wie die Handdecken, wohingegen die zweite Schwinge, die bei excubitor und seinen Verwandten erheblich (meist etwa 1’/, cm) hinter der dritten zurückbleibt, nur etwa 2 mm kürzer ist als die dritte, die allein die Spitze des Flügels bildet, da die vierte wieder merklich kürzer ist. — dad. Zügel und Stirn mindestens bis in die Augen- höhe, sowie damit zusammenhängender Streif überm Auge und großer Fleck hinterm Auge rein schwarz. Übrige Oberseite hellgrau, meist auf dem Bürzel etwas heller, äußerste Außensäume der Schulterfedern weißlich. Schwingen schwarz, Handschwingen mit ausgedehnter weißer Basis, Spitzensäume der Armschwingen weiß, die der Handschwingen nur äußerst schmal hellbräunlich. Schwanzzeichnung wie bei allen Grauwürgern variierend: meist sind die beiden äußeren Paare weiß mit größtenteils schwarzen Schäften, das dritte Paar hat einen ausgedehnten, an Form und Ausdehnung wechselnden anteapikalen schwarzen Fleck, das vierte ist schwarz mit weißer Basis und Spitze; oft hat indessen schon das zweite Paar von außen einen mehr oder minder großen schwarzen Querfleck in der Endhälfte. Unterseite weiß, Vorderbrust und Seiten rosig angehaucht bis lebhaft wein-rosig. Schnabel und Füße schwarz, Iris nußbraun. Flügel etwa 115—123, Schwanz 85—95 mm, Lauf ‚etwa 25 mm. Q wie d, aber meist etwas kleiner. Unter den westeuropäischen Exemplaren findet man die kleinsten, unter den östlichen die größten, die Maße aber schwanken so, daß daraufhin keine verschiedenen Formen unter- schieden werden können. Juv. Oberseite bräunlichgrau, mehr oder minder weißlich und grau quergewellt, Stirn, wie der Rücken, also nicht schwarz. Flügeldecken mit weißlichen Spitzensäumen. Brutvogel in Süd- und Mitteleuropa, nördlich bis in die Ostseeprovinzen und selbst Livland, und in West-Sibirien bis 57° nördl. Br., östlich durch Süd- und Mittelrußland, Klein-Asien, Persien und West-Turkestan bis zum Altai. In Deutschland sporadisch, aber überall als Brutvogel vorkommend, mit Ausnahme der nordwestlichsten Landesteile. In Holland und Belgien nur vereinzelt auf dem Zuge, in Großbritannien sehr seltener Irrgast. Im mittleren und südlichen Frankreich nicht selten, fehlt jedoch im Norden und Nordwesten des Landes und ist nur eine zufällige Erscheinung in der Süd- westecke (Lot, Tarne et Garonne, Gars, Hautes Pyrendes, Basses Pyrenees, Landes, Gironde — L. Bureau in litt... Nicht selten in Italien, Korsika, Sardinien, Südost-Europa, sehr häufig in Ungarn. — Zugvogel, der uns früh verläßt und in Afrika, südlich bis Deutsch S.W. Afrika und Oranje-Freistaat überwintert. In Europa in Ebenen und hügeligem Gelände, im Kaukasus nach Radde ver- einzelt bis 1800 m. Bewohnt Feldhölzer, Waldränder, Parkanlagen, Auen und Gärten, besonders wenn solche an Wiesen angrenzen. Warnrufe und Lockstimme wie schäck, E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 27 418 Laniidae. schäck eder kjäck, auch pfeifend wie kwiä, kwiell, und quätsch, scharrek, scharrek. Der Gesang ist ein gepreßtes Zwitschern, mit den Lock- und Angstrufen untermischt, manche Individuen haben aber ein wunderbares Nachahmungstalent und ahmen die Gesänge vieler Vögel trefflich nach. Nahrung Käfer, namentlich Arten von Geotrupes, Melolontha, Carabus, Elateriden, kleinere Carabiden, Aphodius, Necrophorus, auch Orthopteren, Raupen, mitunter auch Schnecken, selten und wohl nur ausnahmsweise junge Vögel und Mäuse. Nester meist hoch, bis 8 oder 9 m, selten unter 3—4 m, gern, aber nicht immer, nahe am Stamm von Laubbäumen, selten auf Nadelbäumen. Nester mit Vorliebe aus weißlichen Reisern und Wurzeln, die mit grünen oder sonst unverändert bleibenden und besonders auch wohlriechenden Pflanzen und Blumen, wie Salvia, Gnaphalium, Capsella, Chelidonium, Thymian, Achillea, Potentilla, Mentha, aber auch andern, untermengt und geziert sind. Die innere Ausfütterung besteht aus feinen Halmen und Würzelehen. Die Eier sind charakteristisch, typische Würgereier, Grundfarbe fast immer hellgrünlich, selten weißlich, nach Rey auch bisweilen, aber nur ausnahmsweise rötlichgelb, Flecke olivenbraun, Schalenflecke hellgrau oder grünlich- grau, meist groß, oft ringförmig angeordnet. Maße von 100 Eiern (Rey, Jourdain, Blasius) im Durehschnitt 25.10 >< 18.24, Maximum 28.2 ><20 (also größer als normale Eier von excubitor), Minimum 23><17 und 23.3 >< 16.6 mm. In der Rödernschen Sammlung (Tring) aber befinden sieh auch noch Eier von 22.8><18.3 und ein Riesenei von 29><19 mm. Das mittlere Gewicht ist nach Rey 0.257 g. 682. Lanius excubitor excubitor L. Großer Würger, Grauwürger, Krickelelster. Lanius Excubitor Linnaeus, Syst. Nat, Ed. X, p.94 (1758— „Habitat in Europa“. Als terrra typica betrachten wir Schweden, nach dem ersten Zitat: „Fn. sv. 181). Lanius major Gmelin, Syst. Nat. I, p.300 (1788— Europa; ex Brisson, Will., Frisch Taf. 59).') Lanius cinereus Leach, Cat. Mamm. & Birds Brit. Mus., p. 19 (1816— „Wiltshire‘. Nomen nudum! ?ex Brisson, Orn., p. 141). Lanius rapax Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p.144 (Deutschland, Typus untersucht). Lanius excubitor communis, erassirostris, tenui-, longi-, brevirostris A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— Nomina nuda!). Lanius borealis europaeus Bogdanow, Würger der russ. Fauna (in Faun, Zapiski Imp. Nauk XXXIX), p.102 (1881— Nordeuropa. Russisch)). Engl.: Great Grey Shrike. Französ.: Pie-Grieche, Pie-Grieche grise. Ital.: Averla maggiore. Schwed.: Större Törnskata. Erste Schwinge ungefähr gleich der Hälfte der zweiten, dritte und vierte gleich lang und am längsten, fünfte nur wenig kürzer als die dritte und vierte. — Jad. Oberseite hell aschgrau, Schulterfittiche an den Spitzen heller, fast weiß, Oberschwanzdecken meist etwas, manchmal auffallend heller grau. Die nach vorn gerichteten, die Nasenlöcher überragenden Borsten ganz oder größtenteils schwarz, schmaler Streif unmittelbar unter dem Auge und breiter, die oberen Ohrdecken einschließender Streif hinter dem Auge schwarz. An der Vorderstirn Andeutung eines weißlichen Schimmers, ein undeutlicher sehr schmaler Superciliarstreif weißlich. Schwingen schwarz, Innensäume weißlich, Spitzen der Armschwingen und inneren Handschwingen weiß, Wurzel der Handschwingen immer, Wurzel der Armschwingen meist weiß, wodurch entweder (im letzteren Falle) zwei weiße Spiegel, oft (im ersteren Falle) nur ein Flügelspiegel entsteht. Kleine Flügeldecken grau mit schwarzer !) Wahrscheinlich gehört hierher Lanius albus Gmelin, 1. e., ex Brisson — nach Aldrovandus & Johnston. Dies ist vermutlich ein Albino gewesen. Laniidae. 419 Basis, mittlere und große schwarz. Mittelstes Steuerfederpaar schwarz mit nur ganz schmalen, meist abgenutzten weißen Spitzensäumen, die folgenden ‘mit immer mehr an Ausdehnung zunehmenden weißen Enden, so daß das äußerste Paar nur etwa zur Hälfte oder weniger schwarz bleibt, oft auch fast ganz weiß wird mit nichts als einem unregelmäßigen schwarzen Fleck in der Mitte, einem medianen schwarzen Schaftstreifen oder nur in der Mitte schwarzem Schaft; die Außenfahne des äußersten Paares ist stets ganz, die des folgenden meist größtenteils weiß. Äußerste Basis der Steuerfedern weiß, das mittelste Paar aber ganz oder fast bis zur Wurzel schwarz. Ganze Unterseite milchweiß, Brustseiten im frischvermauserten Gefieder mit zartem rosigen Schimmer, Weichen etwas gräulich verwaschen. Unterflügeldecken weiß, untere Handdecken aber grau. Schnabel und Füße schwarz, Iris dunkelbraun. Flügel 113—116, selten bis 118 und 119 mm, Schwanz etwa 112—117, Culmen (von der Stirn) etwa 20—21, Lauf etwa 29—30 mm. — O.ad. wie Jad., nur etwas kleiner, Flügel etwa 110—113, seltener 115 mm. — Juv. im ersten Gefieder: Oberseite bräunlichgrau, Zügel größtenteils grau, Unterseite milchweiß mit graubraunen Wellenlinien an Brust und Seiten. Das völlige Alterskleid wird augenscheinlich nicht im ersten, sondern erst im zweiten oder dritten Jahre angelegt, denn man findet auch noch ein- oder zweijährige Stücke mit deutlichen braungrauen Wellenlinien auf der Unterseite, bisweilen auch schon brütende Vögel, namentlich Weibchen mit solchen. — (82 Exemplare untersucht.) Brutvogel. in Europa von Nordrußland und Skandinavien, im Westen bis an den Fuß der Pyrenäen, im Zentrum bis zu den Alpen, im Südosten bis Ungarn; nordöstlich bis Obdorsk am unteren Ob. In Frankreich, wenn auch nicht häufig, sedentär und Durchzugsvogel im Herbst und Frühjahr, nistend in allen Landesteilen mit Ausnahme der Bretagne, von Poitou und den am Mittelmeere gelegenen Provinzen, wo Z. e. meridionalis brütet. (L. Bureau in litt) In den Alpen nicht häufig und mehr in den Tälern, sehr vereinzelt in höheren Lagen, bis 1400 (Urseren-Tal) und sogar 1800 m (Engadin). — In den nördlichen Ländern Zugvogel, in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Österreich-Ungarn Stand- und Strichvogel. Auf dem Zuge auf Helgoland, in Großbritannien und Irland, in Süd-Frankreich, Italien, Südost- Europa und im nördlichen Kaukasus. Der große Würger bewohnt Feldhölzer, Gärten, Waldränder u. dergl., nie das Innere größerer Wälder. Er ist ein munterer, lebhafter Vogel und sitzt gern frei und weithin sichtbar. Raubvögel, Krähen usw. markiert er durch Geschrei, neckt und verfolgt sie. Er hat eine laut pfeifende wie truii klingende Lockstimme und ein wie schäck, schäck klingendes Geschrei, manchmal hört man u. a. auch ein klagendes Quäken. Der Gesang ist ein schwätzendes Schäckern, mit den Locktönen vermischt, sie ahmen aber auch manchmal andere Vögel nach und einzelne Individuen entwickeln prachtvolle Gesänge. Nahrung Käfer u. a. große Insekten, Eidechsen, kleine Frösche, Mäuse, kleine Vögel. Seine Beute spießt er zum Verzehren an Dornen oder klemmt sie zwischen Zweige und in allerlei Ritzen ein und verläßt sie sehr oft halb gefressen oder unangerührt, wenn er genug Nahrung findet. Standort des Nestes meist hoch auf Eichen, Obst- und anderen Laubbäumen, seltener niedriger, sehr selten ganz niedrig. In Holland fand Jourdain sie auch auf Kiefern. Das Nest besteht aus trockenen Reisern und Stengeln, gern mit grünen oder hellgrauen Pflanzen wie Heidekraut, Achillea u. dergl. vermischt, die flache Mulde mit Haaren und Federn ausgelegt. Gelege meist 5—7, selten weniger oder mehr Eier. Durchschnitt von 100 Eiern aus Deutschland und Holland (Jourdain, Rey, Blasius, Tring Sammlung) 26.25 >< 19.5, 27% 420 Laniidae. Maximum 80.5><19 und 28><20.5, Minimum 23><18.9 und 25.1><18 mm. Mittleres Gewicht etwa 0.283 g. Die Eier sind auf trübweißlichem, rahmfarbenen oder matt bräunlichweißem Grunde mit braunen Flecken und hellgrauen Unterflecken gezeichnet, die Zeichnung meist am stumpfen Ende gehäuft, seltener aber deutlich kranzförmig. Grünlieh ist die Grundfarbe niemals. 683. Lanius excubitor homeyeri Cab. Lanius Homeyeri Cabanis, Journ. f. Orn. 1873, p.75 (Wolga und Krim. Terra typica: Untere Wolga. Typus untersucht). Unterscheidet sich von Z. e. excubitor durch etwas hellere Oberseite, besonders fällt ein liehter, weißlicher Schimmer an der Stirn und über den Augen auf, die Oberschwanzdecken sind weiblicher. Der zweite Flügelspiegel ist fast immer vorhanden, d.h. die Basis der Armschwingen ist ebenfalls weiß; Stücke mit nur einem deutlichen Spiegel, d.h. weißer Basis der Hand- schwingen allein, sind äußerst selten; etwas Weiß ist sogar stets auch an der Basıs der Armschwingen vorhanden, es kommt aber vor, daß dıes ver- deckt ist. Basis auch der mittelsten Steuerfedern mit Einschluß der Schäfte etwa 2 cm weit weiß. Die meisten, auch viele ganz alte (?weibliche) Vögel haben etwas Weiß an den Zügeln, was bei Z. e. exeubitor stets ein Zeichen von Jugend ist. Flügel 111—120 mm. (48 untersucht.) Das Brutgebiet scheint von Rumänien und Bulgarien durch die Steppen Südrußlands (Astrachan, Sarepta, Uralsk, Kasan, Gurjew) bis in die west- sibirischen Steppen (Baraba), bis Tomsk und Krasnojarsk am Jenissei zu reichen, in Rußland nördlich wohl mindestens bis Moskau. — Im Winter unstet, umherstreifend, vereinzelt bis weit nach Westen, z. B. in Ungarn, Österreich, und sogar in Westdeutschland und der Schweiz erscheinend. Berichte von solchen sind jedoch mit Vorsicht aufzunehmen, da außergewöhnlich helle Stücke von Z. e. excubitor leicht mit L. e. homeyeri verwechselt werden können. 684. Lanius excubitor przewalskii Bogd. (Fig. 76.) Lanius leucopterus Sewertzow, Turk. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskv. VIII, 2), p. 67 (1873— Turkestan. Nomen nudum! Vgl. Madaräsz’s Zeitschr. ges. Orn. IV, 1888, p. 16, 24), Lanius Przewalskii Bogdanow, Würger der russ. Fauna, (in Faun. Zapiski Imp. Nauk XXXIX), p. 147, Taf. III fig.2. Russisch! (1881— beim Saissanski-Posten, bei Karaschar. in Taschkent, Tschinas). Abbild.: Dresser, B. Europe IX, Suppl., Taf. 668 fig. 2; Bogdanow l.c. „Neuer Naumann“ IV, Taf. 16 sub nomine homeyeri. Von Z. e. homeyeri (und somit natürlich umsomehr von 2. e. ezeubitor) durch hellere Allgemeinfärbung und mehr Weiß an Schulterfittichen, Ober- schwanzdecken, Flügeln und Schwanz unterschieden. — Die Färbung der Oberseite ist von einem noch helleren Grau als bei /. e. homeyeri, die Stirn ist deutlich und noch ausgedehnter weiß, der weiße Supereiliarstreif noch auffallender; in der Mitte der Zügel zeigen sich immer einige weibliche Federn. Die Schulterfittiche sind fast ganz weiß. Das Weiß an den Schwingen ist viel ausgedehnter; die Handschwingen sind mehr als zur Hälfte weiß, ebenso die Armschwingen, die an den Außenfahnen nur vor den Spitzen einen am Ausdehnung sehr variierenden schwarzen Fleck Laniidae. 421 haben, und deren mittlere an den Innenfahnen oft ganz weiß sind, oder nur kleine, manchmal aber auch größere und große schwarze Flecke haben; es entstehen auf diese Weise immer 2 miteinander verbundene Spiegel, oder eigentlich nur einer, der die Wurzeln der Arm- und Hand- schwingen umfaßt. Sämtliche Oberschwanzdecken sind rein weiß, oder doch nur die dem Bürzel nächststehenden grau verwaschen. Die äußerste Steuer- feder ist ganz weiß, nur selten ist der Schaft selbst in der Mitte der Feder schwarz; die zweite Steuerfeder von außen ist mitunter rein weiß mit weißem Figur 76. Viertletzte Armschwinge von L. exc. przewalskü (?3). Schaft, meist weiß mit schwarzem Schafte in der Mitte der Feder, manchmal aber zeigt sich ein schwarzer Fleck am Saum der Innenfahne, selten wird dieser Fleck größer, äußerst selten erreicht er den Schaft oder zeigt sich auch an der Außenfahne etwas schwarz; das dritte Paar ist weiß mit in der Mitte schwarzem Schaft und an Ausdehnung sehr wechselnden schwarzen Flecken nahe den Säumen in der Mitte beider Fahnen. Die folgenden Steuerfedern sind schwarz mit weißer Basis und weißen Spitzen, die am mittelsten Paare zu einem ganz schmalen Spitzensaume zusammenschmelzen. Basis des mittelsten Steuerfederpaares immer etwa 2—3 cm weit rein weib. Unterflügeldecken weiß, untere Handdecken hellgrau, oft fast weiblich. Jüngere 4223 Laniidae. Vögel haben auf der Oberseite einen sandgelblichen Anflug. Flügel 118—122, bei einigen Weibehen nur 113 mm, während andere — wenn richtig als © be- zeichnet — so groß wie die C sind. (66 Exemplare untersucht.) Scheint die Dschungarei, Turkestan von Samarkand und Ferghana bis Semipalatinsk und Semirjetschensk, Kuldscha, den Tian-Schan, Ost-Turkestan, die Grenzgebiete und Oasen der Wüste Gobi zu bewohnen. — Im Winter unstet und dann vereinzelt bis Gileit, in Tsaidam und selbst Südost- Rußland (Orenburg). 685. Lanius excubitor mollis Eversm. Lanius major (non L. major Gmelin 1788) Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat.:I, p.401 (1827— „In Rossia boreali, omnique Sibiria frequens, ..... a). Lanius mollis Eversmann, Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou XXVI, p.498 (1853— Südl. Altai, an der Tschuja. Beschr. des jungen Vogels! Typus untersucht). Lanius borealis sibiricus Bogdanow, Würger d. russ. Fauna (in Faun. Zapiski Imp. Nauk XXXIX, p.102 (1881— Tschuktschen-Halbinsel, Ochotsk, Chanka, im Winter in Baikalien). (Russisch!) Lanius borealis asiaticus 1. e., p.115 (1881— wohl lapsus für L. b. sibiricus). ? Lanius seebohmi Gadow, Cat. B. Brit. Mus. VIII, p. 243 (1883— Amur-Tal. Typus untersucht). !) Lanius funereus Menzbier, Ibis 1894, p.378 (Tian-Schan: Ulugschat, Kuldscha). (Man vgl. Taezanowski, Faune Orn. Sib. orient. I, p.4188, wo allein die Kleider von L. e. mollis richtig beschrieben sind.) Abbild. des jungen Vogels: Bogdanow, Würger d. russ. Fauna Taf. II; Dresser B. Europe, IX, Suppl. Taf. 667, 668 fig. 1; Ibis 1882 Taf. XI. JS oad. Bürzel und Oberschwanzdecken weißlicher als bei /.. e. exwcubitor, letztere fast oder ganz rein weiß im Herbste im frischen Gefieder mit schwach- rostgelblichem Anfluge. Nur die Basis der Handschwingen weiß, also stets nur ein Flügelspiegel. Unterflügeldecken und Axillaren mehr oder minder schwarzbraun oder dunkelgrau verwaschen. Unterseite niemals ganz ungewellt. Flügel etwa 113 —122 mm. — Juv.: Oberseite graubraun, die Ränder der Schulterfedern rostbräunlich, Oberschwanzdecken bisweilen mit schwarzen Spitzen. (Solche Stücke wurden als fımereus beschrieben.) Unterseite grau- bräunlich bis rostbräunlich oder schmutzig zimmtbräunlich verwaschen und dunkelbraun quergewellt. Ebenso wie die Unterseite variiert auch die Ober- seite, die bald dunkelbraun, bald nur grau mit bräunlichem Anflug ist. Die unter dem Namen mollis als alte Vögel beschriebenen und als Art aufrecht erhaltenen Stücke sind extrem dunkelbraune Exemplare und hätten als junge Vögel erkannt werden sollen; sie sind mit weniger dunkelbraunen und mehr grauen durch Übergänge verbunden, ihre Verbreitung ist dieselbe, überdies !) Das als L. seebohmi beschriebene Stück hat eine bräunliche, anscheinend un- gewellte Unterseite und die Schulterfittiche haben keine weißen Säume. außerdem haben die Steuerfedern sehr wenig Weiß: das äußerste Paar nur einen 2 cm langen weißen Fleck an der Spitze der Innenfahne. Der Vogel ist indessen in sehr abgenutztem Gefieder, die Unterseite beschmutzt; bei genauerer Untersuchung findet man an derselben deutliche Spuren von Bogenlinien. Die Schulterfedern sind auf einer Seite unvollständig. Der Bürzel hat kein Weiß. Ich glaube, daß es sich um ein schmutziges, abgenutztes, dabei aber durch das reduzierte Weiß an Schwanz und Skapularen aberrantes Stück von L. e. mollis handelt. Laniidae. 4923 sind manche junge nordamerikanische borealis ebenso braun wie sogenannte mollis und mitunter nicht von denselben zu unterscheiden. (52 untersucht.) Brütet in Sibirien von Kamtschatka bis zum unteren Jenissei. — Im Winter Strich- und Zugvogel und dann regelmäßig südlich bis Ost-Turkestan, Turkestan, in der Mandschurei, an der Amur-Mündung, vereinzelt und selten in Japan. Genaue Grenzen des Brutgebietes z. Z. noch unsicher. 686. Lanius excubitor borealis Vieill.') Lanius borealis Vieillot, Hist. Nat. Ois. Amer. Sept. I, p.80, Taf. 50 (1807— ohne genaue Lokalität: Nordamerika). Lanius septentrionalis (non Gmelin) Shaw. (en. Zool. VII, p.331 (1809— Collyrio chemungensis Gregg, Proc. Elmira Acad. I, p.9 des Separatabdr. (1870— Chemung im Staate New York). Lanius borealis americanus Bogdanow, Würger d. russ. Fauna, in Faun. Zapiski Imp. Nauk XXXIX. p. 102, 115 (1881— Nordamerika). Lanius borealis invietus Grinnell, Pacifie Coast Avif. Nr. 1 p.54 (1900— Alaska). Ist Z.e. mollis äußerst ähnlich und nicht leicht zu unterscheiden, die Unterseite wie bei jenem immer gewellt, niemals einförmig, aber die Ober- seite ist bei alten Vögeln reiner grau und der Bürzel meist mehr mit Grau überlaufen. Oft sind die weißen Außensäume der Schulterfittiche undeutlich oder fehlen ganz. Der Flügel ist meist etwas kürzer; bei 26 von mir gemessenen Stücken 111—118 mm, jedoch gibt Ridgway (B.N. & Middle Amer. III p. 238) für 9 112—121, © 110—118 mm an. Nördliches Nordamerika von Labrador bis Alaska, genaue Grenze des Brutgebietes nach Süden noch nicht festgestellt. — Im Winter in den Ver- einigten Staaten, südlich bis Neu-Mexiko, Arizona und Mittel-Kalifornien. !) In Nordamerika leben noch andre Grauwürger-Formen, von den Amerikanern (Ridgway, B. North & Middle Amer. III, p. 235—252) wie folgt unterschieden: A. Lanius ludovieianus lwlovieianus L., 1766— Südatlantische und Golfstaaten. B. L. I. migrans Palmer, 1898— nördliche Vereinigte Staaten und südliches Canada östlich der großen Ebenen. C. L.I. gambeli Ridgw., 1887— Kalifornien, Oregon und südl. Britisch-Colombia, im Wiuter südlicher. D. L. I. exeubitorides (Swains.), 1831-— Trockene innere Teile der Vereinigten Staaten und östliche Staaten von Canada, im Winter südlich durch Mexiko. E. L. 1. mexicanus (Brehm), 1854— Südliches Mexiko. F. L. I. mearnsi Ridgw.. 1904— Inseln San Olemente und Santa Margarita an der kalifornischen Küste. (Vermutlich, wenn überhaupt zu unterscheiden (?) auch auf andern Inseln. E. H.) G. L.I.anthonyi Mearns, 1898— Santa Cruz Insel an der kalifornischen Küste. (Hierher gehört vielleicht auch mearnsi.) Alle diese haben im Alter eine ungewellte Unterseite, sind erheblich kleiner und meist auf der Oberseite dunkler, als der nördlicher wohnende L. excu- bitor borealis, da sie aber zur Brutzeit andere Gebiete bewohnen und in den Hauptmerkmalen ganz mit den paläarktischen Grauwürgern übereinstimmen, dürften sie als Subspezies zu L. excubitor zu rechnen sein. 424 Laniidae. 687. Lanius excubitor bianchii subsp. nov. (Benannt zu Ehren des Petersburger Ornithologen Dr. Val. Bianchi. Typus im Petersburger Museum: Nr. 9061. Gesammelt von Dr. Suprunenko.) Merkwürdigerweise tritt im äußersten Osten wieder eine der europäischen ähnlichere Form mit im Alter gänzlich ungewellter Unterseite auf. Sie ist auf den ersten Blick von L.e. mollis durch die im Alter einförmig weiße Unterseite unterschieden; der Flügel ist kürzer. Schnabel schlank, Spitze sehr lang hakenförmig wie bei anderen Inselformen, oder doch dazu neigend; Oberseite rein aschegrau, Spitzen der Schulterfittiche und Oberschwanzdecken weiß mit schwachem gräulichen Schimmer. Basis der Handschwingen weiß, meist nicht sehr ausgedehnt, Basis der äußeren Armschwingen bei etwa einem Drittel der untersuchten Stücke mit einem von den Flügeldecken überdeckten weißen Fleck — also ein Hinneigen zur „Zweispiegligkeit.“ Sonst sind die Armschwingen ganz schwarz nur mit weißen Endsäumen und grauen Innensäumen. Unterseite einförmig weiß, bei fünf anscheinend jüngeren und weiblichen Stücken mit Andeutungen von Bogenlinien, bei einem jungen Vogel stark gewellt. Aubßere Steuerfeder meist ganz weiß mit dem mittleren Teil des Schaftes oder noch einem den Schaft begleitenden Längstleck im mittleren Teile schwarz, bei einzelnen Stücken mit noch mehr Schwarz an der Innenfahne, bei dreien mit der Innenfahne im mittleren Teile etwa 3'/, em weit schwarz. Die übrigen Steuerfedern mit an Aus- dehnung nach der Mitte zu abnehmenden weißen Spitzen. Unterflügeldecken weiß, die Unterhanddecken einen großen grauen Fleck bildend. Achselfedern bräunlichgrau mit größtenteils weißen Außenfahnen. Flügel 110—114 mm. (Keins der vorliegenden Stücke hat eine Geschlechtsbestimmung.) Schwanz ungefähr 105 mm. (Die Serie von 16 Stück besteht aus abgeriebenen Sommer- vögeln.) Ist Z. e. ewcubitor äußerst ähnlich, aber die Oberschwanzdecken sind fast weib, der zweite Flügelspiegel ist anscheinend nie entwickelt, sondern höchstens angedeutet, der Schnabel neigt dazu, einen größeren Haken an der Spitze zu entwickeln. Insel Sachalin. (Wieder ein Fall, in dem die westlichste und östlichste Form einander am meisten ähneln.) 688. Lanius excubitor meridionalis Temm. Lanius meridionalis Temminck, Man. d’Orn., Ed. 2, I, p. 143 (1820— „le midi de l’Italie, la Dalmatie, le midi de la France, le long des bords de la Mediterranee et l’Espagne“. Teilweise unrichtig! Als terra typica betrachten wir die Provence, von wo Temminck Stücke vorlagen). Abbild.: Temminck, Pl. Col. 143. Dresser B. Europe III Taf. 147 u. a. m. Schnabel durchschnittlich wie der von /. e. eweubitor. Unterscheidet sich auf den ersten Blick von Z. ezeubitor exeubitor und dessen nächsten Verwandten (homeyeri usw.) durch die dunkelgraue Oberseite, gräulich rosa gefärbte Unterseite und kurzen Flügel. — Oberseite dunkel bleigrau, nach Bürzel und Oberschwanzdecken zu etwas heller werdend; an der Wurzel des Öberschnabels ein weißlicher Fleck, der über den oberen Teil der Zügel hinziehend mit einem schmalen, kurzen, scharf hervortretenden weißen Super- ciliarstreifen in Verbindung steht. Flügel etwa 102—105, selten bis 110 mm. — Laniidae. 425 Juv. Oberseite aschbräunlich, Unterseite blasser, wellenförmige Zeichnung nur angedeutet. Spanien und Portugal, Südfrankreich (die am Mittelmeere gelegenen Provinzen, bis Nizza, dagegen nur zufällig auf dem Striche in den Departements Aude, Tarn, Arriege, Haute Garonne, Hautes et Basses Pyrenees. Einmal bei Gien an der Loire erlegt. — L. Bureau in litt.); vereinzelt in Italien (Ligurien, Toskana, Umbrien bis Rom). Soll nach Kolombatovies bei Spalato in Dalmatien, nach Gätke (Vogelwarte 2. Aufl. p. 229) einmal auf Helgoland vorgekommen sein, die beiden letzteren Angaben aber bedürfen der Be- stätigung. Lord Lilfords Angabe vom Vorkommen auf Corfu dürfte ebenso irrtümlich sein wie andere Angaben vom Vorkommen auf den griechischen Inselu, denn ein Belegstück ist nicht vorhanden. Lebt in den Ebenen, an Plätzen wo genügender Bestand lichter Hölzer, einzelne Bäume oder Obstgärten ihm Gelegenheit zum Nisten bieten. Jourdain fand die Nester 1—2 m hoch in Büschen, nicht auf Bäumen, wie die von L. excubitor und senator. Lebensweise die von L. e. excubitor. Eier meist etwas lebhafter und mehr rötlich- braun gefleckt, sonst wie die der deutschen Form. Maße von 62 Eiern (35 Jourdain, 25 Rey, 2 Blasius): Durchschnitt 26.22 >< 9.58, Maximum 28.2 >< 19.8 und 26 >< 20.5, Minimum 24><18.2. Durchschnittliches Gewicht 0.298 g. Gelege 5--6 Eier, März und April. 689. Lanius excubitor algeriensis Less. Lanius algeriensis Lesson, Rev. Zool. 1839, p. 134 (Uran). Collurio ludovicianus var. robustus Baird, Amer. Naturalist. VII, p.608 (1873— „UCali- fornia“ ! Errore!). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Tat. 148. Schnabel merklich stärker (höher) als bei Z. e. eweubitor. Unterscheidet sich von allen bisher besprochenen Formen durch weder weibliche noch rötliche, sondern graue Unterseite. — Oberseite dunkel bleigrau, Unterseite hell aschgrau, Unterschwanzdecken liehtgrau mit weißen Säumen, Kehle und Mitte des Unterkörpes weiblich. Unmittelbar über dem Auge oft ein kleiner weißlicher Strich, ein deutlicher Supereiliarstreif aber nicht ausgebildet. Nur die Basis der Handschwingen weiß, also nur ein „Spiegel“ vorhanden. Armschwingen schwarz mit weißen Spitzensäumen und bräunlichweißen Innensäumen. Schwanz- zeichnung für einen Würger sehr konstant: Auberste Steuerfeder: Außenfahne ganz oder fast ganz weiß, Innenfahne an der Spitzenhälfte (oder etwas mehr oder weniger) weiß, das Schwarz am Schafte meist bis fast zur Spitze aus- laufend; zweites und drittes Paar mit nach innen zu an Ausdehnung ab- nehmenden weißen Spitzen; 4. und 5. Paar mit schmalen weißen Säumen- mittelstes Paar ganz schwarz. Flügel etwa 104—112 mm. — Juv. Ober- seite bräunlich, Schwanz- und Schwingenspitzen rostbräunlich verwaschen, Unterseite mit bräunlichem Schimmer und ganz schwacher Wellenzeichnung, Kehle rahmweiß.!) (Über 25 untersucht.) !) Ein Exemplar aus der Nähe der Stadt Tunis, in Whitakers Sammlung, vom Präparator Blane in Tunis gekauft, hat Brust und Seiten gräulich-rosa, ähnlich wie L. e. meridionalis! Rücken dunkel wie bei typischen algeriensis, aber nicht so dunkel wie bei meridionalis. Unterkörper in der Mitte weiß, weißer Flügelspiegel sehr aus- gedehnt, viel Weiß an den Armschwingen, äußere beiden Steuerfedern weiß, an elegans erinnernd. 426 Laniidae. Nord-Marokko (Tanger) und Nord-Algier. Genaue Grenze nach Süden nicht festgestellt, in Marokko wohl nur an der Nordküste entlang, nicht mehr südlich von Fez, in Algier anscheinend bis zum Atlas. In Tunis nur ganz im Norden, bei der Stadt Tunis. Am 2. Juli 1892 wurde ein Stück bei Florenz erlegt. Uber ein angeblich im Elsaß erlegtes Stück vergl. Blasius Notiz im Neuen Naumann IV p. 155. Lebensweise wie die der Verwandten. Bewohnt offene Gegenden, besonders wo hohes Dorngestrüpp wuchert. Das Nest steht meist tief in den dornigen Büschen von Crataegus und Zizyphus. Die 4—6 Eier sind meist etwas heller als die von L. e. excubitor, oft ist die Grundfarbe weiß. Whitaker gibt als Durchschnittsmaß dasselbe wie bei L. e. elegans, nämlich 25 ><19 mm an. Brutzeit April und Mai, ausnahmsweise bis in den Juni. 690. Lanius excubitor dodsoni Whit. Lanius algeriensis dodsoni Whitaker, Ibis 1898, p.599 (‚„„Uentral and Southern Maroceo“. Typen untersucht). Oberseite etwas heller, sonst ganz wie J. exe. algrriensis. Außerdem variiert die Unterseite, welche bei «lueriensis sehr konstant grau (mit nur weißer oberer Kehle und Mitte des Unterkörpers) zu sein scheint, von dem- selben Grau wie bei algeriensis bis zu rahmweißlich mit nur geringem grauen Anfluge an Brustseiten und Weichen. (Etwa 50 verglichen.) Bewohnt Mittel- und Süd-Marokko bis zum Atlas. Die Würger aus der Ebene von Kairouan im mittleren Tunis, also zwischen dem südlich von Tebessa, an der tunesisch-algerischen Grenze vom Atlas nach dem Kap Bon ziehenden Gebirgszuge, und den letzten Ausläufern des Atlas, kann ich nicht von marokkanischen dodsoni unterscheiden, ebenso wie Stücke aus dem mittleren Algier, nördlich von Biskra erlegte Würger dazu zu gehören scheinen; /. e. dodsoni dürfte sich also vom mittleren und südlichen Marokko bis zum mittleren Tunis erstrecken und somit einen Streifen zwischen den Gebieten von Z. e. «lgeriens's und L. e. elegans bewohnen. 691. Lanius excubitor koenigi Hatt. Lanius algeriensis koenigi Hartert, Nov. Zool. 1901. p. 309, 310 (Canaren: terra typiea: Tenerife). Unterscheidet sich von 2. e. algeriensis und dodson’, denen er äußerst nahe steht, durch etwas geringere Größe, meist auffallend längeren, größeren Schnabel mit größerem Haken und mit mehr oder minder deutlichen wenn auch schmalen aber immer vorhandenen weißen Streifen über dem Auge. Die Oberseite ist so dunkel wie bei Z. e. algeriensis, nur mitunter etwas heller, die Unterseite aber variiert ähnlich wie bei dodsoni, indem sie bald so dunkel wie bei /.. e. algeriensis, bald viel lichter ist. Flügel d 9 etwa 99—105 mm. Wie bei allen diesen Würgern, sind die O kleiner, bei mehreren Formen aber lagen so wenig ganz zuverlässig sezierte Stücke vor, daß ich vorzog, die Maße der Geschlechter nicht getrennt anzugeben. — Juv.: Oberseite sand- bräunlichgrau, Unterseite mit nur angedeuteterWellenzeichnung. (38 Exemplare.) Canaren. Anscheinend alle Inseln. Stücke von Tenerife, Gran Canaria, Fuertaventura, Lanzarote von mir verglichen. Laniidae. 497 Bewohnt buschreiches Gelände, besonders wo riesige Euphorbien aus dem Fels- gestein aufragen, vom Littorale bis hoch hinauf auf den Pik von Tenerife. Lebens- und Nistweise wie die der Verwandten. Durchschnittsmaß von 15 Eiern von Tenerife (Jourdain in litt.) 25.36 ><19, Maximum 26.2 ><18.3 und 26><20, Minimum 24 >< 19.8 und 25 ><18.2 mm. Gewicht 268 mg. 692. Lanius excubitor elegans Swains. (Fig. 77.) Lanius elegans Swainson, Fauna Bor.-Amer. II, p.122 (1831— „Fur Countries“. Errore! Der von mir untersuchte Typus stammt augenscheinlich aus Algier oder Tunis). Lanius hemileucurus Finsch & Hartlaub, Vög. Ost-Afr. (v. d. Deekens Reisen IV), p.329 (1870— Algier). Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. VIII, Taf. V1I. Schnabel hoch und dick wie bei algeriensis und dodsoni. Von diesen, seinen nächsten geographischen Nachbarn unterscheidet sich elegans wie folgt: Oberseite heller, Bürzel manchmal weißlich, viel mehr weiß in Schwanz und Flügeln, Unterseite ganz. oder fast rein weiß. Die Handschwingen sind zo Figur 77. Dritte Steuerfeder von L. exe. elegans (?};). zur Hälfte oder mehr weiß, so daß ein sehr großer Spiegel entsteht; die angrenzenden Armschwingen haben meist schwarze Außenfahnen, sodaß dieser Spiegel meist isoliert steht, nur selten ist die Basis der angrenzenden Armschwingen so ausgedehnt weiß, daß ein mit dem Handschwingenspiegel verbundener zweiter Spiegel entsteht. Die Ausdehnung des Weiß an den mittleren Armschwingen variiert außerordentlich; die Innenfahne ist bei den extremsten Stücken ganz weiß, die Außenfahne weiß mit schwarzem, am Schafte entlang laufenden, aber nicht bis zur Spitze reichenden Streifen, der manchmal an seinem oberen Ende auf die Außenfahne übergreift. Bei den am wenigsten typischen Stücken ist die Innenfahne und die Außenfahne größten- teils schwarz, die Spitze der Feder aber hat einen weißen Saum. Ebenso variabel ist das Weiß des Schwanzes. Die beiden äußersten Steuerfederpaare sind meist ganz weiß mit größtenteils schwarzen Schäften, das dritte varliert von ganz weiß mit schwarzem Schafte bis schwarz mit weißer Spitze und eben-. solchen äußerster Basis. Einzelne Exemplare haben die Schwanzzeichnung an Ei 428 Laniidae. den beiden Seiten ungleich, indem die zweite oder dritte Steuerfeder an der linken oder rechten Seite mehr schwarz zeigt als an der andern. Das Grau der Oberseite variiert, ist aber meist sehr viel heller, als bei dodsoni. Unterseite weiß, nur an den Weichen oft ein grauer Anflug. Oft (aber nicht immer) stimmt die größere Ausdehnung von Weiß an Flügeln und Schwanz mit hellerer Oberseite überein, und umgekehrt. Die Ausdehnung des Weiß dürfte nur individuell, nicht aber nach dem Alter variieren, denn Nestvögel zeigen schon dieselben Unterschiede wie alte Vögel. Flügel etwa 104—107, selten bis 110, an einem gemessenen d 112mm. (Etwa 50 Exemplare verglichen.) Vertritt die anderen Formen südlich der Ausläufer der Atlaskette in Tunis und Algier, und erstreckt sich bis Tripolis-und Barka. Bewohnt die Sahel-Region, wo sandiges Gelände mit meist dornigen Sträuchern spärlich bewachsen ist. Lebensweise wie die der Verwandten. Nest in dornigen Zizyphus-Büschen oder Mimosen, in den dornigen Zweigen wohl verwahrt. Nest aus meist hellgrauen Zweigen von Wüstensträuchern, die Mulde mit Pflanzenwolle, Federchen und Spinngeweben ausgepolstert. Das Gelege, das man vom März bis Mai findet, besteht meist aus 4—6 Eiern. Diese sind weißlich bis isabell, mit grauen oder gelb- braunen, ausnahmsweise rostroten Flecken bedeckt, sowie hellgrauen bis lila-farbenen Schalenflecken. Die Eier messen im Durchschnitt nach Whitaker 25 ><19, nach König von 22x17, 23><18 bis 27><19 und 28><19 mm. (Abbild. Journ. f. Orn. 1896 Taf. VI Fig. a—f.) 693. Lanius excubitor leucopygos Hempr. & Ehrenb. Lanius leucopygos Hemprich & Ehrenberg, Symbolae Physicae fol. e und fol. dd, Be- schreibung fol. d (1828— Dongola, Egypten. Die Autoren hatten zwar die sonderbare Idee, daß diese Vögel Bastarde zwischen L. excubitor und minor wären, aber sie beschrieben dieselben kenntlich und nannten sie Lanius leucopygos. Der Name muß also bedingungslos angenommen werden. Da- gegen ist L. maculatus, fol.e, dd nomen nudum, das sich vermutlich auf leucopygos juv. bezieht). Lanius pullens Oassin, Proc. Acad. Philad V, p.245 (1852 — „Fazogloa, Eastern Africa“). Lanius pallens Cassin, Journ. Acad. Philad,. 2nd ser. II, p.258 Taf. 23 fig. 1 (1854). Lanius dealbatus Defilippi, Rev. & Mag. Zool. 1853, p.289 (Weißer Nil. von Brun Rollet gesammelt. Typus verglichen). Lanius orbitalis Lichtenstein, Nomenel. Av. Mus. Zool. Berol., p.12 (1854— Nomen nudum! Nubien. Vgl. Finsch & Hartl., Vög. Ost-Afrikas, p. 329). Lanius leuconotus Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p. 147. (Im Winter in Sennaar am Blauen Nil. Typus verglichen.) Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. VIII, Taf. VI. Leicht kenntlich an folgenden Merkmalen: Unterer Bürzel und Ober- schwanzdecken weiß, nur die längsten Schwanzdecken hellgrau; Größe gering, Schnabel klein, Flügel kurz; Unterseite rein weiß, Brust mit einem feinen vahmfarbenen Hauche; die gewöhnliche schwarze Zeichnung der Kopfseiten reicht beim alten Vogel in schmaler Stirnbinde über den Schnabel hın; Hand- schwingen etwa zur Hälfte weiß, wodurch ein großer „Spiegel“ entsteht. Innenfahnen der Armschwingen (mit Ausnahme der letzten) ganz oder doch größtenteils weiß, Außenfahnen schwarz mit weißem Außensaum und weiber Spitze, oft größtenteils schwarz mit nur einem schwarzen Fleck in der Mitte. Unterflügeldecken, einschließlich der Unterhanddecken rein weiß, nur die eine grobe Unterflügeldeckfeder an der Basis der ersten Schwinge hellgrau. Im | Laniidae. 4929 Schwanz sind in der Regel die äußersten beiden Steuerfederpaare ganz weiß mit schwarzen Schäften, die dritte weiß mit dem größten Teil der Innen- fahne schwarz, selten mit etwas Schwarz an der Außenfahne. Schnabel bei jungen Vögeln braun, bei alten schwarz. Flügel etwa (ad.) 99—102, Schwanz meist etwa 113, Schnabel 15—16.5 mm. — Unterscheidet sich von dem ähnlichen /. e. elegans durch rein weiße Oberschwanzdeeken und geringere Größe. (10 untersucht.) Dieser Würger ist eigentlich nicht mehr paläarktisch, denn er bewohnt Nubien etwa vom Atbara an, südlich bis Sennaar, Kordofan, zum Blauen und Weißen Nil. Er scheint in diesen Ländern Standvogel zu sein und als alleiniger Vertreter dieser Gruppe die paläarktischen Grauwürger zur Brut- zeit zu vertreten. 694. Lanius excubitor pallidirostris Cass. Lanius pallidirostris Cassin, Proc. Acad. Philad. V, p.244 (1852— „Eastern Africa“. Exemplar der Sammlung Rivoli). Lanius assimilis Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p.146 (Oktober bis Frühjahr in Sennaar am Blauen Nil. Typus vor mir), Lanius pallidus Antinori. Cat. deser. Coll. Uce., p.56 (1864— Trockene Sandhügel bei Kadaref am Blauen Nil; November. Typus untersucht). Lanius Grimmi Bogdanow, Würger der russ. Fauna, in Faun. Zapiski Imp. Nauk XXXIX, p. 151 Taf. IV (1881— Atrek-Fluß an der persisch-transkaspischen Grenze, Ust-Urta, Taschkent, Alaschan, östl. bis Amu Darja, Syr Darja und Buchara. Russisch, Diagn. lat. — L. grimmi Bogdanows und späterer Autoren ist trotz gegenteiliger Angaben ein jüngerer Vogel. Der Typus, den ich nicht ver- gleichen konnte, scheint zu dieser Form, pallidirostris zu gehören, Stücke andrer Autoren teilweise zu aucheri. (Vgl. Dresser, B. Europe IX, Suppl., p. 153, Taf. 666). Abbild.: Journ. Acad. Philad. 2nd ser. II Taf. 23 fig. 2. Unterscheidet sich von dem sehr ähnlichen ZL. e. elegans aus Süd-Algier und Süd-Tunis durch das Fehlen des großen grauen Fleckes am Unterflügel und rosigem Schimmer an Kropf und Brust; von Z. eweubitor aucheri durch nieht im geringsten graue oder gräuliche, sondern rosige Brust, Fehlen des grauen Fleckes am Unterflügel, mehr Weiß an den Armschwingen, gänzlich fehlenden oder nur angedeuteten schwarzen (Querstreifen am vor- dersten Stirnrande, weißen Strich an der Vorderstirn und über den Augen und durchschnittlich auch etwas kürzeren Schnabel. Das Grau an den kleinen Oberflügeldecken etwas ausgedehnte. Der Name pa/lidirostris ist unglücklich, denn ganz alte Vögel haben auch bei dieser Art einen schwarzen Schnabel. Die Oberseite ist hellgrau, etwa wie bei Z. eweubitor elegans, meist zieht der Bürzel wie bei jener etwas ins Weißliche, was bei aucheri nie der Fall ist. Weiß im Flügel variabel. Handschwingen etwa zur Hälfte weiß, so daß ein großer Flügelspiegel entsteht. Innere Arm- schwingen meist an den Innenfahnen ganz weiß, Außenfahnen größtenteils schwarz mit ausgedehnter weißer Spitze; auch im dunkelsten Extrem sind die Innenfahnen nach der Basis zu weiß. Außerstes Steuerfederpaar immer weiß mit schwarzem Schafte; zweites ebenso oder mit einigen, meist unregel- mäßig begrenzten schwarzen Zeichnungen, drittes meist schwarz mit weißer Spitze. Schnabel meist etwas kürzer, als bei /,. ewcub. aucher:, bei einem von 430 Laniidae. Erlanger bei Dadab im nordöstlichen Somalilande gesammelten Stücke abnorm groß. Flügel etwa 105—112, selten bis 117, Schwanz 104—116 mm, die kleineren Stücke ©, die größeren S. Außerstes Steuerfederpaar 25>—30 mm kürzer als mittelstes. — Die Jungen sind auf der Unterseite nicht gewellt, die Brust ist blaß isabell bis isabell-rötlich oder gräulich weinfarben, nicht rein rosig. Oberseite und alle weißen Zeichnungen mehr oder minder isabell. (52 Exemplare untersucht.) Nach dem von mir untersuchten Material, namentlich den von Sarudny und Härms gesammelten Serien, muß ich annehmen, daß dieser Würger trotz gegenteiliger Angaben in ganz anderen Gebieten brütet als /. e. auchert, nämlich in den Steppengebieten von Transkaspien, östlich mindestens bis zum Syr Darja. Es liegen zwar auch fast völlig vermauserte Stücke aus Persisch Baluchistan (also dem Brutgebiet von aucheri) aus dem Juli vor, aber ein Beweis des Brütens daselbst ist nicht erbracht. Im Herbst und Winter ist er unstet und schweift weit umher. Während ein Teil schon in Persien und Baluchistan überwintert, ziehen andere nach Nubien, zum Blauen und Weißen Nil und sogar bis in die Gallaländer und das nördliche Somaliland. Es ist bemerkenswert, daß diese Form auf dem Zuge nicht selten am Issik- Kul und am Lob-Nor, sowie im zentralen Tian-Schan und in der Russischen Kette im westlichen Küen-Lün (Kwen Lun) erbeutet wurde (Petersburger Museum). Ein Stück der Przewalskischen Sammlung, ein Q juv. ist sogar Alaschan etikettiert — doch sind anscheinend keine dieser Stücke Brut- vögel jener Gegenden. 695. Lanius excubitor aucheri Bp.') (Fig. 75, 78.) Lanius aucheri Bonaparte, Rev. & Mag. Zool., 1853, p.294 (Persien! Die Untersuchung der Typen im Pariser und des Cotypus im Britischen Museum haben ergeben, daß es sich zweifellos um diese Form handelt). Lanius fallax Heuglin, Orn. N.O. Afr. I, p.482 (1869— ex Finsch M.S., Bogos-Länder); Finsch, Trans. Zool. Soe. London VII, p.249 Taf.25 (1872— Kairo [Typus untersucht] und Ain im Bogosland, Abessinien). 1) Südlich schließt sich an, ist aber Tropenbewohner und berührt nur die Grenz- gebiete der paläarktischen Fauna: Lanius excubitor lahtora (Sykes). Collurio Lahtora Sykes, Proc. Zool. Soc. London 1832, p.86 (Dekkan). Gekennzeichnet durch die ganz, oder fast ganz schwarzen kleinen Oberflügel- deeken, verhältnismäßig breites schwarzes Stirnband und bis an die Halsseiten ver- längerten schwarzen Fleck der Ohrgegend. — Die schwarzen Zügel sind durch ein mehr oder minder breites Stirnband verbunden; dies variiert zwar an Breite, ist aber meist so breit wie bei keiner andern Form. Die Öberflügeldecken sind alle schwarz, oder nur die dem Armrande zunächst stehenden haben hellgraue Spitzen und sind bisweilen ganz grau; bei den andern Formen sind die kleinen Flügeldecken alle grau. Unter- flügeldecken und Axillaren reinweiß, oder doch nur einige der Unterhanddecken grau verwaschen. Basis der Handschwingen weiß, Armschwingen mit ganz oder größtenteils weißer Innenfahne, ausgedehnten weißen Spitzen und breiten weißen Außenfahnen. Schwanz ziemlich lang, etwa 114--130, Flügel 106—113 mm. Bewohnt die Ebenen Indiens, aber nieht weiter südlich ala Goa und nicht östlich von Caleutta, westlich bis Sindh, Afghanistan und Baluchistan. Laniidae. 431 Von den auf der Unterseite ähnlichen nordwestafrikanischen Formen, £. e. algeriensis und L. e. dodsoni auf den ersten Blick durch die zwar variierende aber immer viel heller graue Oberseite unterschieden, von allen andern asiatischen L SF 7 # f da \ 4 | / N Figur 78. Äußerstes Steuerfederpaar von L. exe. aucheri (?s). und nordostafrikanischen Grauwürgern durch die mehr oder minder gräuliche Unterseite. Bald ist der größere Teil der Unterseite, besonders die Brust- und Außerdem bewohnt noch eine Form dieser Würger die Insel Sokotra: Lanius excubitor uneinatus Sel. & Hartl. Lanius uncinatus Sclater & Hartlaub, Proc. Zool. Soe. London 1881, p.168, fig. 1 (Sokotra). Sehr ähnlich L. e. aucheri, aber etwas kleiner, kurzflügliger, schmalschwänziger, das Weiß an der Basis der Handschwingen viel beschränkter, Schnabel dünn, gestreckt, meist in einen merklich größeren Haken ausgezogen. Flügel 98—100 mm. Insel Sokotra. Von den übrigen bisher beschriebenen Grauwürgern des tropischen Afrika kann keine als geographische Form von L. excubitor betrachtet werden. (Vgl. Reichenow, Vög. Afr. II, p. 605—623.) 432 " Laniidae. Körperseiten hellgrau (ähnlich wie bei dem nordwestafrikanischen dodsoni), sodaß eigentlich nur die Kehle, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanz- decken fast weiß bleiben, bald ist die Unterseite weiß zu nennen, und nur an den Brust- und Körperseiten zeigt sich ein grauer Schimmer, der be- sonders beim Aufheben der Brustfedern sichtbar wird. Unterhanddecken grau, wodurch ein meist sehr deutlicher grauer Fleck am Unterflügel entsteht. Ad.: Oberseite rein aschgrau; schmaler Stirnstreif, Zügel, sehr schmaler Streif über, breiterer unter, und großer Ohrfleck hinter dem Auge zusammen- hängend schwarz. Nur im abgetragenen Gefieder bemerkt man eine weiß- liche Linie überm Auge. Außenfahnen der Schulterfittiche weiß. Kleine Oberflügeldecken grau, meist etwas weniger ausgedehnt als bei pallidirostris, die übrigen schwarz. Schwingen schwarz, Basis der Handschwingen ungefähr zur Hälfte weiß; Armschwingen an den Spitzen weiß, Saum der Innen- fahnen weiß oder weißlich., Schwanz: meist ist das Außenpaar weiß mit schwarzem Schaft, das zweite schwarz mit ausgedehnter weißer Spitze. Variation: Bald sind die zwei äußeren Paare weiß mit schwarzem Schafte, bisweilen ist das Außenpaar zu zwei Dritteln schwarz, das folgende eben- falls schwarz mit einer kaum 2 cm langen weißen Spitze. Zwischen diesen Extremen finden sich alle Ubergänge (Fig. 78), in letzterem Falle ist das Schwarz am äußersten Paare nicht gerade abgeschnitten, sondern verläuft unregel- mäßig, meist am Schafte am weitesten hinauf. Schnabel nur im Alter ganz schwarz. Flügel etwa 107—116, meist 108—110 mm, Schwanz etwa 106— 118. Juv. Seiten und Vorderbrust gräulich-rosa oder hell schmutzig weinfarben, Oberseite mehr oder minder sandfarben oder rostgelblich, Spitzen der mittleren und großen Oberflügeldeekfedern weiblich sandgelb, Schnabel bräunlich. Das Nestkleid hat Andeutung von Querwellung an Oberseite, Kropf und Brustseiten. (Nach 129 Exemplaren.) Hat augenscheinlich ein weites Brutgebiet: von Ost-Persien und Persisch- Baluchistan durch Persien und Mesopotamien bis Palästina und den Inseln des roten Meeres (Dahlak), vielleicht auch an der West-Küste des roten Meeres. — Im Winter bleiben viele in Persien und Baluchistan, andere aber ziehen bis Abessinien und Somaliland. 696. Lanius excubitor buryi Lorenz & Hellm. Lanius buryi Lorenz & Hellmayr, Orn. Monatsber. 1901 p.39, Denkschr. Akad. Wien LXXI p. 112, 1902 (Yeshbum in Südarabien). Typus untersucht. Lanius arabieus Grant, Bull. B. O. Club XV, p.78 (Mai 1905— Amiri-Distrikt in Süd- arabien, Typus untersucht). Ganze Oberseite einfarbig schiefergrau, nur die Spitzen der längsten Schulterfedern weißlich, Oberflügeldecken schwarz, nur die kleinsten, nahe dem Vorderrande, mit schiefergrauen Spitzen. Handschwingen mit aus- gedehnter weißer Basis, die somit einen großen Spiegel bildet, und mit schmalen weißen Spitzensäumen. Armschwingen mit etwas breiteren weißen Spitzen, Außenfahnen rein schwarz, Innenfahnen mit graubräunlichen Innen- säumen. Mittelstes Steuerfederpaar ganz schwarz oder mit nur sehr schmalen weißen Spitzen, die übrigen mit nach außen zu von Feder zu Feder an Aus- dehnung zunehmenden weißen Spitzen. Vorletztes Steuerfederpaar mit einem großen Teil der Außenfahne, äußerstes mit der ganzen Außenfahne weiß. b:- De er NN Laniidae. 433 Unterseite, meist einschließlich von Kinn und Kehle grau, Unterschwanzdecken weißlich, Mitte des Bauches, oft ein großer Teil des Unterkörpers weib. Unterhanddecken dunkelgrau bis schwärzlich, übrige Unterflügeldecken und Axillarenmehroder minderschiefergrau verwaschen und getrübt. Flügel 103 —110, Schwanz etwa 102—-108, Lauf 23—30 mm. — Von dem ihm sehr ähnlichen ‚algeriensis meistens durch graue Kehle und schmales schwarzes Stirnband, von dem ihm genetisch wohl am nächsten stehenden aucheri durch viel dunklere Ober- und Unterseite sowie durch das viel beschränktere Weiß an den Spitzen der Schulterfittiche unterschieden. (20 untersucht.) Brutvogel in Süd-Arabien. Yeshbum, Amiri-Gebiet östlich der Grenze von Yemen (El Kubar, Dthala, Gerba, Lanat). — Das Brüten in Süd-Arabien wird durch ganz junge Vögel im Britischen Museum bewiesen. 697. Lanius sphenocercus sphenocercus (ab. Lanius sphenocercus Cabanis, Journ. f. Orn. 1873, p.76 („angeblich von Canton‘). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine Taf. 76. Jad. Oberseite einschließlich des Bürzels und der Oberschwanzdecken einföormig grau, Außensäume der Schulterfittiche weiß. Zügel und Fleck unterm Auge bis über die Ohrgegend hinaus schwarz; keine Spur von einer schwarzen Stirnbinde, dagegen vorderste Stirnfedern und Linie über Auge und Ohrdecken weiß. Schwanz erheblich länger als Flügel, stark gestuft, mittelstes Steuerfederpaar mehr als sonst über das nächste Paar hinaus verlängert. Drei äußerste Steuerfederpaare meist ganz weiß, selten mit etwas schwarzer Zeichnung. Handschwingen mit ausgedehnter weißer Basis, Armschwingen meist weiß mit großem, schwarzem Felde, das sich tränenförmig von der Wurzel her schmal am Schafte entlang fortsetzt und sich nach der Spitze hin so verbreitert, daß die Spitzenhälfte schwarz ist mit weißem Saum. Kleine Oberflügeldecken grau. Unterseite weiß, Brust und Seiten im frischen Gefieder mit trüb rosa Schimmer. Unter- flügeldecken und Achselfedern weiß, nur die Unterhanddecken teilweise grau. Flügel etwa 116—125, Schwanz 130—148 mm, äuberstes Steuer- federpaar mehr als 50 mm kürzer als mittelstes! © und juv. mit größtenteils weißen Zügeln. Juv. mit stärkerem und mehr gelb-rötlichem Schimmer an der Brust. (11 Stück untersucht.) Bewohnt zur Brutzeit die südöstliche Mongolei, Ordos, Schensi, Ussurien und Korea. Przewalski fand ihn auch im Kreise Turfan am Südabhange des „östlichen Tian-Schan und im Ala-Schan. — Im südlicheren China, wo er bis zum Jangtsekiang, Nanking und Canton vorkommt, jedenfalls nur Wintervogel. — Unterscheidet sich von den anderen Grauwürgern wesentlich durch den sehr langen und stark stufigen Schwanz. Trotzdem würde ich geneigt sein, ihn als Vertreter der eweubitor-Gruppe anzusehen, er scheint in- dessen mit excubitor-Formen zusammen zu leben (Turfan, Ala-Schan, ? Ussurien),') daher behandele ich ihn der Vorsicht halber z. Z. (wie bisher in diesem Werke) als „artlich“ verschieden. !) Man vgl. L. e. przewalskii und (?) mollis. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 28 434 Lanidae. 698. Lanius sphenocercus giganteus Przew. Lanius giganteus Przewalski, Zapiski Imp. Akad. Nauk St. Petersburg LV, p.86 (1887 — lat. Diagn.. sonst russisch. Mai 1880 am ob. Gelben Flusse, 1884 am Kukunor nistend). Übers.: Journ. f. Orn. 1887 p.280. Typus untersucht. Sad. Größer und dunkler als ZL. sp. sphenocercus, ohne weiße Linie an der Stirn und über den Augen. Oberseite dunkel grau, etwa wie bei L. e. meridionalis, auf Bürzel und Öberschwanzdecken etwas heller. Zügel, Partie unter dem Auge und Öhrgegend schwarz. Schulterfittiche mit weiber Spitzenhälfte. Schwingen schwarz, Basis der Handschwingen ausgedehnt weiß, Armschwingen nur mit weißen Spitzensäumen und weißlichem Außensaum. Kleine Oberflügeldecken grau, die übrigen schwarz. Mittelstes Steuerfeder- paar schwarz, die nächstfolgenden mit weißen, nach außen zu von Feder zu Feder an Ausdehnung zunehmenden Spitzen, sodaß das äußerste Paar nur noch an der Innenfahne einen schmalen schwarzen Fleck hat. Kehle weiß, übrige Unterseite weiß mit rosigem Schimmer. Unterflügeldecken weiß. Flügel etwa 140—141 mm, Schwanz 160—173. — Juv. Oberseite heller, bräunlich sandgelb verwaschen. Kehle weiß, übrige Unterseite mit gelbbräunlich- rosigem Schimmer. (3 Exemplare.) Kansu, am oberen Gelben Fluß, Kuku-Nor. 699. Lanius senator senator L. . Rotköpfiger Würger, Rotkopfwürger. Lanius Senator Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.94 (1758— Einzig und allein aus Albin, Birds II, p.15 Taf.16. ‚Habitat in Indiis“ Errore! Obgleich Abbildung und Beschreibung Albin’s nieht schön sind, unterliegt es doch durchaus keinem Zweifel, daß er den rotköpfigen Würger vor sich hatte. Albin gibt keine Lokalität an, sondern sagt nur, er habe den Vogel aus der Sammlung von Sir Thomas Lowther gehabt, und fügt hinzu, daß Willoughby ein Stück vom Rhein beschreibe. Wie Linn& zu der Angabe „In Indiis“ kam ist unerfindlich, ähnliche Flüchtigkeiten aber kommen bei ihm mehrfach vor. Wir fixieren als terra typieca: Rhein). Lanius ruficeps Pallas, Vroeg’s Cat. Verzam. Vogelen, dieren, Adumbratiuneula, p.1 (1764— Holland). Lanius auriculatus P. L. S. Müller, Natursystem, Suppl., p. 71 (1776— Partim! Un- zulängliche Beschreibung, aber auf Buffons, resp. Daubentons „Pie-Grieche rousse“ (Taf.9 fig.2. X fig. 1) basiert. Müllers Schlußsatz von einer „gewissen Verschiedenheit mit roter Brust“ bezieht sich jedenfalls auf L. collurio, auf dessen @ sich übrigens auch Taf. 31 fig. 1 bezieht). Lanius rufus Gmelin, Syst. Nat. I, p.301 (1788 — Europa! Basiert auf Brisson’s „Pie- Griesche rousse“ [Orn. Il p.147]. Man hat wegen der Beschreib. d. Schwanzes als halb weiß, halb schwarz den Namen rufus auf die richtig niloticus zu nennende Form angewandt; dies ist falsch, denn Gmelin beschreibt, wie seine Zitate zeigen, den europäischen Vogel, den rotköpfigen Würger von Ray, Schwenckfeld, Klein, Frisch [Taf. 61 ausgezeichnetes Bild], Albin usw. Einige von Brissons Zitaten beziehen sich auch auf L. collurio. Die Schwanzbeschreibung ist natürlich cum grano salis zu nehmen und es ist dadurch nicht die nubisch- nilotische Form gekennzeichnet. Von diesem Fundorte ist kein Wort erwähnt!). Lanius:senegalensis Gmelin, Syst. Nat. I, p. 301 (1788— Senegal. Ex Buffon’s [reetius Daubenton’s] Pl. Enl. 477, fig. 2; eine greuliche Abbildung, von der man aber annehmen muß, daß sie einen Rotkopfwürger darstellt). Laniidae. 435 Lanius rutilus Latham, Ind. Orn. I, p.70 (1790— „Habitat in Europa“. Ex Brisson, Gmelin, Ray, Frisch, Klein, Buffon usw.). Lanius pomeranus Sparrman, Museum Carlson. Fasc. INr.1, Taf. I (1798— „Pomerania“), Lanius ruficollis Stephens, in Shaw’s Gen. Zool. VII, p.316 (1809— Europa). Lanius melanotos Brehm, Isis 1828, p.1275 (nom. nud.); Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p- 238 (1831— „in den deutschen Ebenen‘). Lanius rutilans Temminek, Man. d’Orn. IV, p. 601 (1840— beruht auf dem von Daubenton, Pl. Enl., Taf, 477 fig. 2 abgebildeten Pie-Grieche rousse du Senegal. Siehe oben). Phoneus rufus longirostris, brachypterus, medius, planiceps, supereiliosus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— nomina nuda!). Engl.: Woodchat Shrike. Franz.: Pie-grieche rousse. Ital.: Averla capirossa. Sad. Stirn in wechselnder Ausdehnung von 5—15, meist etwa 10 mm schwarz, diese Farbe in breitem Bande von der Stirn durch die Augen, über die Ohrdecken und Nackenseiten bis an die Rückenseiten fortgeführt. Zügel mit größerem oder kleineren rahmweißen Fleck, der manchmal jederseits isoliert steht, manchmal in schmalem, aber etwas an Ausdehnung wechselnden Querbande über der Schabelwurzel hinzieht, Scheitel, Oberkopf und Nacken braunrot. Oberrücken schwarz, im frischen Herbstkleide mit schmalen rot- braunen Federrändern; Hinterrücken grau; Oberschwanzdecken weiß, mehr oder minder röstlich übertüncht, die längsten grau, nach den Spitzen zu schwärzlich. Schwingen braunschwarz, Innensäume weißlich, Basis der Hand- schwingen etwa '/, bis '/, weiß, sodaß vor den Handdecken ein großer weißer „Spiegel“ entsteht, innere Handschwingen im frischen Gefieder mit schmalen weißen Spitzen. Armschwingen mit hell röstlichen End- und Außensäumen, die sich später abtragen. Oberflügeldecken braunschwarz, im Herbste mit hellbraunen Rändern. Schulterfittiche weiß. Mittelstes Paar Steuerfedern schwarz bis zur Wurzel, die folgenden mit an Ausdehnung zunehmendem weißen Basalteil, äußerstes Steuerfederpaar weiß mit etwa 1',—2 em weitem schwarzen anteapikalen Fleck. Außeres Paar mit meist etwa 1 cm langer weißer Spitze, die übrigen mit immer schmäler werdenden weißen Endsäumen, die am mittelsten Paare nur eine schmale, später sich abtragende Linie bilden. Ganze Unterseite weiß mit rostgelbem, an der Vorderbrust und besonders an den Seiten stärkeren Anflug, der im Sommer mehr oder minder verschwindet. Unterflügeldecken weiß, Unterhanddecken und Flecke nahe am Flügelbug schwärzlich. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 93—100.5, Schwanz etwa 75—-85, Lauf 23—25, Schnabel 15—17 mm. o dem C ähnlich, aber der Rücken dunkel graubraun anstatt schwarz, die weißen Teile stärker rostgelb übertüncht, der schwarze Streif an den Kopfseiten meist etwas schmaler und weniger rein schwarz, meist — aber nicht immer — das Braunrot des Kopfes heller. Sehr alte © haben einen fast schwarzen Rücken. Jüngere Vögel haben Andeutungen von Quer- wellen auf der Unterseite. Juv. Nestkleid: Federn der Oberseite an der Wurzel grau, an der Spitze weiblich mit braunschwarzer anteapikaler Bogen- linie, Unterseite bräunlichweiß, schuppenartig mit dunkelbraunen anteapikalen Linien gezeichnet, Mitte des Unterkörpers einförmiger. Auf dieses erste Kleid folgt ein sehr ähnliches mit bräunlichem Rücken und rötlichbraunem Öberkopfe, darauf erst das Alterskleid. (Über 100 Exemplare untersucht.) Bewohnt als Brutvogel die Mittelmeerländer: Tripolis, Tunis, Algier, besonders nördlich des Atlas, Marokko soweit es durchforscht wurde, 28* 436 Laniidae. Südeuropa von Spanien bis Griechenland, wo er häufig in den Ebenen ist, im Gebirge aber wohl nicht über 1000 m vorkommt; nördlich erstreckt sich das Brutgebiet durch Frankreich bis nach Belgien und Holland, durch Italien (wird aber auf Korsika und Sardinien durch 7. s. badius vertreten) und die niedrigeren Teile der Schweiz bis Norddeutschland (ist jedoch in Deutschland sehr lokal und im Norden sehr selten), durch Österreich-Ungarn (ebenfalls sehr lokal) bis Griechenland, Südrußland, Kaukasus, Kleinasien. Genaue Grenze gegen 2. s. nilotieus noch nicht sicher. In England seltener Irrgast, hat jedoch zweimal auf der Insel Wight gebrütet. — In allen obengenannten Ländern Zugvogel, der wie es scheint nur im nordwestlichen Afrika südlich der Sahara überwintert (Senegambien, Haussaland, Nigerien). Cabrera und Thanner erbeuteten vereinzelte Stücke auf Tenerife. — Verschiedene Autoren (auch ich früher) unterschieden subspezifisch oder gar spezifisch die nord- afrikanischen Brutvögel. Koenig gab an, sie hätten hellere Köpfe. Erlanger fand in einem stärkeren rostfarbenen Anflug der Unterseite ein Kennzeichen, was aber durchaus nicht richtig ist. Kleinschmidt (in litt.) glaubte in dem helleren Bürzel mancher Afrikaner ein Merkmal gefunden zu haben, Hilgert (in litt.) meint, die geographische Verbreitung sei zu bedenken, kann aber nur wenige Stücke an lebhafterem, dunkleren Rot der Köpfe (also das Gegenteil von Koenigs Kennzeichen) unterscheiden. Nach Untersuchung von über 100 Stücken kann ich keine Unterschiede feststellen, denn die helleren Köpfe sind nur bei Vögeln während und nach der Brutzeit vorhanden, aber nicht nur in Afrika, wo allerdings das Verbleichen der Farben in etwas stärkerem Maße stattfindet. Ich kann also eine Trennung nicht billigen. Übrigens ist kein Name für die nordwestafrikanischen Brutvögel verwendbar. In der Lebensweise stimmt der rotköpfige Würger im allgemeinen mit seinen Gattungsgenossen überein. Er bewohnt Feldhölzer, Waldränder. Blößen im Laubwalde, Alleen, Parkanlagen usw. Stimme rauh wie krähts, kjäck, kjäck, im Gesange andere Vögel nachahmend. Nest auf Bäumen, ähnlich dem von Zanius minor aber kleiner, oft mit immergrünen und grauen, weichhaarigen, wolligen und duftenden Pflanzen und Blüten ge- schmückt. Standort meist hoch, in Deutschland selten unter 4 m, im Mediterrangebiet oft niedriger. Gelege in Deutschland im Mai, im Süden schon im April. Die 5—6, selten 7 Eier, sind denen von Lanius collurio sehr ähnlich, aber durchschnittlich größer, jedoch sind die rötlichen Eier mit roter Fleckenzeichnung selten und werden in Deutsch- land fast nie gefunden. Durchschnitt von 100 europäischen Eiern 22.88 >< 16.98, Maximum 29 >< 19, 27 ><17 und 23.9><17.8, Minimum 18.3><22.8, 21 ><15.9 und 22.1>< 15.7 mm. Koenig mißt 23 nordafrikanische Eier: Durchschnitt 23.74 >< 17.17. Maximum 27><18 und 25><19, Minimum 22><18 und 23><17 mm. Gewicht 0.170 bis 0.240, im Durchschnitt 0.191 g 700. Lanius senator niloticus (Bp.). Enneoctonus niloticus Bonaparte, Rev. Zool. 1853, p.439 (Weißer Nil. Die Typen im Pariser. Museum haben 30 mm weite weiße Basis der beiden mittelsten Steuerfedern). ? Enneoctonus pectoralis v. Müller, Journ. f. Orn. 1855, p.450 (,„Sennaar“. Die Diagnose lautet: „Simillimus E. rufo, sed peetore einnamomeo, speculo alari minore‘. 1899 bezog ich [Nov. Zool. p.416] diesen Namen auf die nordwestafrikanische Form, die angeblich auch in den Nilländern vorkommen sollte. Ich bin nun überzeugt, daß der Name nicht sicher gedeutet werden kann). Enneoctonus Jardinii v. Müller, Journ. f. Orn. 1855, p. 450 („Sennaar und Nubien“. Diagnose konfus, aber auf niloticus zu beziehen). RN Er rer u ee re Laniidae. 437 Lanius paradocus A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1854, p.75, Anm. (Kein Fundort); C. L. Brehm, Vogelfang, p.84 (1855— „.Im Winter in Agypten, auch in Südeuropa“. Letztere Behauptung anscheinend ganz unbegründet. Die Typen stammen vom Blauen Nil). Lanius cognatus Brehm, Vogelfang, p. 84 (1855— „‚Verirrt sich nach Südeuropa“. Vermutlich nach einem aus Nubien oder vom Blauen Nil stammenden Stück beschrieben, die Angabe vom Verirren [wie oftmals ähnlich lautende im Vogelfang] unbegründet). Unterscheidet sich auffallend von L. s. senator dadurch, daß die Basis der mittelsten Steuerfedern 2—3 cm weit rein weiß ist; dies ist schon bei Vögeln im ersten Jugendkleide auffallend. Ein anderes sicheres Unter- scheidungsmerkmal gibt es nicht, indessen ist der Schnabel in der Regel etwas schwächer. Die Unterseite ist meist weiß, nur die Seiten schön rostgelb verwaschen. Der weiße Flügelspiegel an der Basis der Handschwingen ist immer groß und deutlich. — Bisweilen, wenn auch sehr selten, tritt die weiße Basis der mittelsten Steuerfedern auch in andern Gegenden auf, denn mir liegt ein © aus Tunis (P. Spatz) vom 21. Juni 1903, und ein J aus der Turiner Gegend vom 2. Mai 1885 mit etwa 2 cm langer weißer Schwanz- wurzel vor, bei letzterem haben jedoch die sonst ganz weißen Schäfte noch eine schwarze Linie. — Ein junger Vogel aus S.W. Persien (Witherby) ist sehr hell. Brutvogel im südlichen Persien und Palästina; überwintert in N. O. Afrika von Nubien bis Lado und Nord-Somaliland, auch bisweilen in Arabien. Soll einmal in Sindh vorgekommen sein. Eier wie die von L. s. senator. (Vel. Ibis 1905, p. 527, Taf. XI fig. 4, 7.) 701. Lanius senator badius Hartl. Lanius badius Hartlaub, Journ. f. Orn. 1854, p. 100 (Goldküste). Abbild.: Journ. f. Orn. 1906, Taf. H fig. 4 (das Rot des Kopfes nicht gut). Unterscheidet sich von 7. senator senator durch das Fehlen des weißen Flügelspiegels an der Basis der äußeren Handschwingen. Diese Eigentümlichkeit ist beim JS sehr auffallend, bei einigen Stücken, namentlich bei den meisten o aber ist der Spiegel, wenn auch meist in viel beschränkterer Ausdehnung vorhanden. Außerdem ist der Schnabel meist stärker, als bei /. s. senator und im frisch vermauserten Gefieder ist die Färbung alter 9 dunkler: das Rotbraun des Kopfes ist bei alten JS im frischen Gefieder sehr dunkel, im Sommer dagegen sehr hell, das weiße Bürzelband erscheint schmäler, Bürzel und Unterseite sind meist sehr stark rostgelb überlaufen. Das Flügelmaß ist groß, indem es sich mit 98—104 mm an der oberen Grenze von ZL. s. senator und darüber hält. — Juv. Auf der Öberseite heller, als L. s. senator. Die meisten korsischen und sardinischen Stücke sind durch obige Eigentümlichkeiten sehr kenntlich, einige aber sind nicht sicher von L. s. senator zu unterscheiden. Diese sind den Daten nach z. T. Zugvögel, einige aber scheinen doch aberrante, vielleicht atavistische, badius zu sein. Auch aus Nord-Tunis liegen mir zwei C vor, die keinen weißen Flügelspiegel haben — eins im November, eins am 21. Juni erlegt! Bewohnt zur Brutzeit die Inseln Korsika und Sardinien und überwintert im nördlichen Westafrika (Goldküste bis zum Niger). 438 Laniidae. Ende Mai und erste Hälfte Juni fand Whitehead auf Korsika viele Gelege. Die Vögel trafen dort erst von Mitte April an wieder ein, auf Sardinien ebenfalls Zug- vogel. Gelege 5—6 Eier, wie die von L. s. senator. 702. Lanius nubicus Licht. Lanius nubieus Lichtenstein, Verz. Doubl., p.47 (1823— Nubien). Lanius personatus Temminck, Pl. Col. III, Taf. 256, f.2 (Dezember 1823— später als Licht., Verz. Doubl., das Temm. schon zitiert— Akaba in Arabien). Lanius leucometopon v. d. Mühle, Beitr. Orn. Griechenl., p.78 (1844— Griechenland). Lanius graecus Lindermayer, Abh. naturh. Ver. Passau 1859, p.132, Vögel Griechenlands (Separatabdruck 1860), p. 115 (Griechenland). Lanius leucopterus et albicollis Heuglin, Orn. N.O. Afr. I. p. 485 (1869— ex Paul v. Württemberg M.S., in der Synonymie von L. nubicus). Lanius caudatus Brehm, Vogelfang, p.84 (1855— keine genaue Lokalität). Leucometopon personatus medius, magnirostris, brevirostris, tenwirostris A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— nomina nuda!). Lanius attieus Reiser, Mater. Ornis Balcan. III, p.262 (ex Lindermayer MS.— 19051). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 417; ‚Journ. f. Orn. 1906, Taf. H fig. 6, 7. J ad. Stirn bis zur Scheitelmitte, kurzer Supereiliarstreif, sowie Schulter- fittiche weiß. Ubrige Oberseite, Öhrgegend und Zügelfleck schwarz, Bürzel- federn in frischem Gefieder mit schmalen grauweißen Rändern; seitliche Öberschwanzdecken mit breiten weißen Außensäumen. Schwingen schwarz, Basis der Handschwingen zu etwa '/,—?/, weiß, einen großen „Spiegel“ bildend. Oberflügeldecken mit schmalen grauweißen Rändern, Armschwingen mit weißen Säumen. Die mittelsten beiden Steuerfederpaare ganz schwarz, das nächste mit schmalem weißen Endsaum, das folgende mit weißem Außensaume und ebensolcher Spitze, das vorletzte weiß mit schmalem schwarzen Saum an der Außenfahne und schwarzem Schafte, äußerstes Paar weiß mit schwarzem Schafte. Unterseite weiß mit röstlichem Schimmer, Seiten lebhaft hell rostrot, Kehle und Unterschwanzdecken rein weiß. Unterflügeldecken und Achsel- federn weiß, Unterhanddecken grauschwarz. Schnabel und Füße schwarz, Iris braun. Flügel (19 S) etwa 89—92.5, sehr selten nur 87, Schwanz etwa 89—93, Lauf 21—23, Schnabel (Culmen) etwa 16.5—17.5 mm. oad. Kopffedern mit graubräunlichen Rändern, Rücken und Bürzel grauschwarz, Schnabel hornbraun oder dunkelgrau. Juv. Oberseite auf fahlbraunem, an den Schultern und teilweise auf dem Kopfe weißlichem Grunde schwarzgrau quergewellt, Unterseite weiß mit grauschwarzen Wellen, Kinn und Mitte des Unterkörpers rein weib. Brutvogel vom südwestlichen Persien dureh Kleinasien und Palästina. Bis 1864 häufig bei Athen brütend, seither dort verschwunden. — Uber- wintert in Nordostafrika von Nubien bis zum Rudolf-See und Faschoda, sowie in Süd-Arabien. (Das angebliche Vorkommen in Senegambien beruht nur auf Behauptung des in seinen Fundortsangaben notorisch unzuverlässigen Verreaux und einem Stück unsicherer Herkunft im British Museum.) Ziemlich spät am Brutplatze ankommender Zugvogel. Lebensweise typisch würgerartig. Bewohner buschreichen Geländes. Angenehmer Sänger, Insektenfresser, namentlich Käfern nachstellend. Brütet mit Vorliebe auf Oliven, Granatapfelbäumen u.a. m., meist in mittlerer Höhe. Nest wie andre Würgernester ein ziemlich lockerer Bau, innen mit allerlei grauen, weißlichen u. a. Würzelehen, Rindenstreifen, Blüten- rispen u. dergl. ausgelegt. Die #—7 Eier sind vom Charakter andrer Würgereier, aber Laniidae. 439 ‘ sehr kenntlich: Hellbraun, blaß gelblich olivenbraun, mitunter rahmweißlich, mit schwachem, wachsähnlichen Glanze. Die oft kranzförmig gehäufte Zeichnung besteht aus olivenbraunen und tiefer liegenden hell’ aschgrauen Flecken. 48 von 1899—1901 bei Smyrna gesammelte Eier messen nach Jourdain im? Durchsehnitt 20.55 >< 15.7, Maximum 23><15.2 and 22><16.4, Minimum 19><15.3 und 20.5><14.4mm. 10 von Krüper bei Smyrna gesammelte Eier aus der Rödernschen Sammlung (jetzt in Tring) messen von 19.1 >< 15.9, resp. 19.5 >< 15.5, 19.6 >< 15.6, 19.8>< 15.7, 20 ><15, 20>< 15.7, 20.6><16, 20.8>< 16 bis 21.3><16.4 und 22>< 16.6 mm. Gewicht etwa 15—16 cg. 703. Lanius collurio L. Rotrückiger Würger oder Neuntödter, Dorndreher. Lanius Collurio Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.94 (1758— „Habitat in Europa“. Wir betrachten Schweden als die typ. Lok., nach dem 1. Zitat „Fauna Sueeica 180“. — Linnes Diagnose ist teils nichtssagend, teils falsch, da er aber die Art „Fn. sv. 180‘ unzweifelhaft beschreibt, und die folgenden Zitate („Will. ornith. 54, Raj. av. 18, Alb. av. 2, p.14 t. 14,15‘) sich zweifellos auf den rotrückigen Würger beziehen, müssen wir den Namen collurio annehmen, obwohl als letztes Zitat angegeben ist Frisch. t.60, wo als Lanius, medius das $ von L. minor und das 2 von L. excubitor dargestellt ist. Ahnliche falsche Zitate findet man bei Linne sehr oft). 3 Lanius varius Gmelin, Syst. Nat. I, p.301 (1788— basiert auf Brissons Ecorcheur varie, II, p.154, der das Junge von L. collurio ist). Lanius Spinitorquwus Bechstein, Gemeinnütz. Naturg. Deutschl. IL, p. 392 (1791— Deutschland). Lanius dumetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.234 (1831— Deutschland). Lanius tenwirostris Brehm, Isis 1842, p. 665, 674 (Thüringen). Lanius musicus Brehm, Isis 1842, p. 665, 679 (Thüringen, Süddeutschland, Wien). Lanius gracilis Brehm, Isis 1842, p. 665, 680 (Kap der Guten Hoffnung). Lanius brachiuros Brehm, Isis 1842, p. 665,681 (Kap der Guten Hoffnung). Enneoctonus anderssoni Strickland & Sclater, Jardine’s Contr. Orn. f. 1852, p. 145 (1853 — Damaraland). Enneoctonus collurio communis A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— nomen nudum!). Lanius affinis Fischer & Reichenow. Journ. f. Orn. 1884, p. 261 (Lindi, Ostafrika, April 1882 — höchst eigentümliches Stück, das statt des regelrechten Alters- kleides nur teilweise dieses und teilweise ein dem Jugendkleide ähnelndes Gefieder angelegt hat). Enneoctonus reichenovi Shelley, Bull. B. ©. Club III. p.42 (1894— neuer Name für den vorweggenommenen Namen L. affinis). Engl.: Red-backed Shrike. Franz.: Eeoreheur. Ital.: Averla piecola. Schwed.: Brunryggad Törnskata. JS ad. Schmales Band über die Stirn, Zügel, feine Linie um das Auge und Öhrdecken schwarz. Oberkopf, Hinterhals und Nacken grau, nach der Stirn zu weißlicher. Rücken, Achselfedern und Oberflügeldecken rostrot; der Farbenton dieses Rostrot variiert, manchmal ist er fast kastanienrotbraun, im abgeriebenen Sommergefieder oft sehr hell, anscheinend auch bei jüngeren Stücken heller, als bei alten Vögeln; auch die Ausdehnung . des rostroten Rückenfeldes variiert einigermaßen. Bürzel und Oberschwanzdecken asch- grau. Schwingen dunkelbraun mit schmalen, an den Armschwingen nach innen zu breiter werdenden rostfarbenen Außensäumen; innere Armschwingen mit schmalen weißlichen Spitzensäumen, die letzte auf beiden Fahnen rost- farben verwaschen. Manchmal befindet sich an der Wurzel der Hand- E;. an 440 Laniidae. schwingen etwas Weiß, das aber sehr selten vor den Handdecken einen kleinen weißen Spiegel bildet. Mittelstes Steuerfederpaar ganz schwarz, nur selten mit etwas Weiß nächst der Wurzel, nächstes Paar mit an Aus- dehnung wechselndem Weiß nahe der Wurzel, manchmal bis zu 2 cm Länge; folgendes Paar etwa zur Hälfte weiß, das äußerste etwa 1'/, cm schwarz, aber mit dem größten Teil der Außenfahne und einem schmalen Spitzensaume weiß. Usterseite weiß mit starkem trübrosa oder hblaß wein- rötlichen Anflug, Kehle, Bauchmitte und Unterschwanzdecken weißlicher. Unterflügeldecken weiß, an der Wurzel schwärzlich, Unterhanddecken einen schwärzlichen Fleck bildend. Innensäume der Schwingen blaß und fahl gräulich rostgelb. Iris braun, Schnabel und Füße bläulich schwarz. Flügel etwa 89—98 mm (75 alte S gemessen), meist etwa 92—96, Schwanz etwa 75—80, Lauf etwa 23—25, Culmen 14—17, also sehr variabel. — oad. Oberkopf rostbraun, manchmal mit aschgrauem Anflug, Hinterhals immer mit deutlichem grauen Anflug, Rücken rostbraun, Bürzel und Ober- schwanzdecken mehr graubräunlich, oft noch mit mehr oder weniger deutlichen Bogenlinien. Steuerfedern braun, die äußeren mit schmalem weißen oder weib- lichen Außen- und Spitzensaum. Zügel weißlich, Ohrdecken rotbraun, Unter- seite weiß mit rahmfarbenem Anflug, Vorderseiten und Seiten mit dunkel- braunen Bogenlinien. Unterschnabel an der Basis weißlich. — Junge Vögel haben im Nestkleide auf der ganzen Oberseite Bogenlinien, im ersten darauf- folgenden Kleide sind letztere am Oberrücken undeutlich. Im übrigen ähneln die Jungen den ©. Brütet vom 64. Grad nördlicher Breite durch ganz Europa, im Westen bis zu den Pyrenäen, im Italien bis zum Mittelmeere, auf Korsika und Sar- dinien, aber fraglich auf Sizilien; in Griechenland häufig. In Klein-Asien und Palästina nur im Gebirge, ostwärts im westlichen Asien bis Transkaspien und Nord-Persien. Diese letzteren bilden anscheinend eine eigene Subspecies (vgl. Nr. 704). Im südlicheren und mittleren England ziemlich häufig, im nörd- licheren Teile selten, in Schottland nur noch vereinzelt im äußersten Süden brütend. Fehlt in Irland, wo er nur einmal erlegt wurde. — Gewaltiger Wanderer, der durch Arabien und Nordost-Afrika bis in’s tropische und süd- liche Afrika zieht und dort überwintert. Ein Sommervogel, der in Mittel- und Nord-Europa nicht vor anfangs Mai eintrifft und kaum vier Monate bei uns verweilt. Die Mauser findet in Afrika statt. Jedermann kennt den hübsehen Vogel, der auf den höchsten Spitzen der Büsche oder frei auf Seitenästen sitzend seinen wie gwä oder gäk gäk gäk klingenden heiseren Ruf ausstößt. Gesang zwitschernd, manchmal sehr gut, äußerst variabel. Ist auch ein guter Nach- ahmer. Er liebt besonders Dornbüsche aller Art, denn er hat die Gewohnheit seine Beute an Dornen oder spitzen Zweigenden aufzuspießen. Man findet ihn daher besonders in Hecken, auf einzelnen Büschen, an Waldrändern, kleinen Feldhölzern, Parkanlagen und Gärten. Nahrung größere Insekten, besonders Käfer, Hummeln, Orthopteren; kleine Eidechsen, Frösche und Mäuse, er raubt aber auch nicht selten junge Vögel aus ihren Nestern und tötet mitunter kleine Singvögel. Nester !/, bis 3, meist aber 1—1!/, m hoch in Büschen, besonders Dornbüschen, groß, aus Stengeln, Wurzeln und Halmen, meist mit Moos durchsetzt, mit lockerem Unterbau und reich mit Haaren und Wolle gefüttert, Eier 4—7, Mitte Mai bis Mitte Juni, Nachgelege bis in den Juli hinein. Eier sehr variabel. Grundfarbe rahmfarben, gelblich, gräulichweiß, grünlich, rötlich, seltener bräunlichgelb, sehr selten lebhaft rot, lebhaft hellgrün oder (die schönsten) rein weiß. Die Zeichnung bildet fast immer einen Kranz und entspricht wie bei andern Würgereiern der Grund- färbung, von blaßgrauer Unterfleeckung und dunkel graubraunen Oberflecken, bis zu Laniidae. 441 hellrötlicher Schalenfleekung und schön roter Öberfleckung. Rey erwähnt ein ganz weißes Ei, ich sah mehrere mit nur wenigen feinen Punkten. Maße von 360 von Rey gemessenen Eiern im Durchschnitt 22.1 >< 16.4 im Maximum 25 ><16 und 22.6 >< 18.3, im Minimum 18.3><15 und 22.2><1l4 mm. Mittleres Gewicht 0.186 mg. 704. Lanius collurio kobylini (Butur!l.). „Enneoctonus collurio L., var. fuscatus“ (sie) Sarudny (non Lesson 1831), Vögel Ost- Persiens, p. 368 (1903— Ost-Persien). Enneoctonus collurio kobylini Buturlin, Ibis 1906, p.416 (Kutais und Ssuram). Schon Radde (Orn. Caucas. p. 283) gibt an, dab bei „kaukasischen“ Exemplaren des Neuntödters fast durchweg die kastanienrotbraune Färbung des Rückens reduziert oder nur angedeutet ist. Ein ähnliches Stück be- schreibt Sarudny aus Öst-Persien unter obigem Namen, und Buturlin erhielt eine Serie aus Transkaukasien (Südseite des Kaukasus) die sich durch weniger lebhafte und beschränktere rotbraune Rückenfärbung aus- zeichnet. — Es scheint danach eine unterscheidbare transkaukasisch-persische Subspezies von Z. collurio zu geben, aber auch in Europa wird im Sommer das Rotbraun des Rückens weniger lebhaft und variiert an Ausdehnung. Stücke, die mit Sarudnys „var. Juscatus* übereinstimmen liegen mir vor aus Ost-Persien, Süd-Arabien, wo auch „typische“ collurio vorkommen, aus Ost-Afrika, S.W.- und S.0.-Afrika und ?Griechenland (April). 705. Lanius vittatus Valenc. Lanius vittatus Valenciennes, Diet. Sci. Nat. XL, p. 227 (1826- Pondicherry). Collurio hardwickii Vigors,. Proc. Zool. Soe. London 1831, p.42 (Himalaya). Lanius margaritaceus Lesson, Suppl. Buffon, Deser. Mamm. Ois., p.329 (Ed. Leveque, 1847— Indien). Abbild.: Gould, Cent. Himal. B. Taf. 12, fig. 1; Journ. f. Orn. 1906, Taf. F fig. 7. Sad. Zügel, Stirn bis in die Mitte des Scheitels und von dort ein breiter, die Augen umfassender Streif bis zum Ende der Ohrdecken schwarz, sodaß das Gesicht wie mit einer schwarzen Maske bedeckt erscheint; Scheitel unmittelbar hinter der schwarzen Stirnbinde weiß, allmählich in das Grau des Vorderrückens übergehend; Hinterrücken und Schulterfedern rötlich- kastanienbraun; Bürzel und längere Oberschwanzdecken grau, kürzere Ober- schwanzdecken gräulichweiß. Schwingen braunschwarz mit schmalen, rasch abgenutzten hellbraunen Säumen, Basis der Handschwingen ausgedehnt weiß, einen groben „Spiegel“ bildend.. Oberflügeldecken schwarz, kleine und mittlere mit rostbraunen Säumen. Mittelstes Steuerfederpaar ganz schwarz mit nur schmalem weißlichen Endsaum, die übrigen mit ausgedehnter weißer Wurzel und etwa 1 cm langen weißen Spitzen, das vorletzte Paar meist nur mit an Ausdehnung wechselndem schwarzen Band oder Fleck an der Innenfahne, das Außenpaar ganz weiß oder mit einem kleinen schwarzen Fleck an der Innenfahne. Unterseite weiß mit rahmfarbenem Anflug, Seiten hell rötlich-kastanienbraun. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel (36 ©) etwa 86—92 mm. DBisweilen kommen (in Indien) Stücke mit kürzeren Flügeln von 82—84 mm vor. Schwanz etwa 85—92, bisweilen nur 82, Lauf 23—24.5, Culmen etwa 14—16 mm. Über das alte oO sind die Ansichten sehr verschieden! Nach von Härms in Baluchistan gesammelten i U 449 Laniidae. Stücken ist das 9 auf dem Rücken heller rotbraun, hat eine etwas schmälere schwarze Stirnbinde und mit Weiß gemischte Zügel; diese Vögel können kaum etwas andres sein als Qad. Daß die © den S völlig gleichen (Grant, Oates) scheint mir nicht richtig, es sei denn, daß die oben erwähnten sehr kleinen Stücke Q seien; Stücke ganz ohne Schwarz an der Stirn sind nicht alt. Juv. Oberseite hellbräunlich mit schwarzbraunen Querwellen, Bürzel und Oberschwanzdecken röstlicher; Schwanz rostbraun, Seitenfedern mit weiß- lichen Außenfahnen. Unterseite weiß, Seiten und Brust mit grauen Querwellen. Indien von Mysore bis zum westlichen Himalaya, westlich bis Afgha- nistan und Persisch Baluchistan. Bewohnt buschreiche Ebenen und steigt im Himalaya bis 4000 oder 5600 engl. Fuß hoch. Brütet in Indien vom April bis September, hauptsächlich aber im Juni und Juli. Das typisch würgerartige Nest steht in Hecken, Büschen und Bäumen und enthält 4-6 grünlichgraue oder gelbliehbraune Eier, die mit hellbraunen oder oliven- braunen und tiefer liegenden mattgrauen Flecken, oft kranzförmig gezeichnet sind. Sie gleichen bis auf die geringere Größe Eiern von L. collurio, rötliche Gelege aber sind nieht bekannt. Sie messen von 19—- 22, ausnahmsweise 24 > 15—17.5 und 18.5, durchschnittlich etwa 21 >< 16.5 mm. 706. Lanius tigrinus Drap. Lanius tigrinus Drapiez, Diet. Class. Hist. Nat. XIII, p.523 (1828— Java). Lanius ferox Drapiez, Diet. Class. Hist. Nat. XIII. p. 523 (1828— Java). Lanius magnirostris Lesson, in Belanger Voy. Ind. Orient., p.251 (1834— „L’Inde“). Lanius strigatus Eyton, Proc. Zool. Soe. London 1839, p. 102 (Malakka). Enneoctonus crassirostris Bonaparte, Consp. Av. I, p.362 (1850— ex Kuhl M.S.-Java). Lanius waldeni Swinhoe, Proe. Zool. Soc. London 1870, p.131, Taf. X1 (Szetschwan). Lanius incertus Swinhoe, Proc. Zool. Soe. London 1871, p.376 (Amoy. — Vel. Ibis 1875, p.115, Anm.). Abbild.: Ibis 1867, Taf. VI; Journ. £. Orn., Taf. C, fig. 1. Sad. Eine Maske, bestehend aus einer 4—5 mm breiten Stirnbinde, welche die ganze Zügelgegend bedeckend und die Augen umschließend bis über die Ohrgegend fortgeführt ist. Oberkopf und Halsseiten bis über den Nacken hin rein aschgrau. Übrige Oberseite rostrot, jede Feder mit 2—3, in der Regel 2 vollständigen und einer weniger ausgebildeten Bogenlinie, die in der Mitte meist pfeilspitzenartig ausläuft. Schwingen tiefbraun mit schmalen rostbraunen Außensäumen, innere Armschwingen ganz rostrotbraun. Kein „Spiegel“. Steuerfedern fahl rotbraun mit schmalen weißlichen Spitzen, äußere Fahnen mit undeutlichen, nur bei gewissem Lichte auffallenden dunkleren Querbändern. Unterflügeldecken weiß, Unterhanddecken und Innen- säume der Schwingen hellröstlichrahmfarben. Ganze Unterseite weiß. Iris braun. Der sehr starke Schnabel blauschwarz, Füße dunkel bleigrau. Flügel etwa 84—88, Schwanz stark gestuft, etwa 75—80, äußeres Paar Steuerfedern etwa 2 cm kürzer als mittelstes, Lauf etwa 22—25, Culmen etwa 17—18mm. — Oad. Ähnlich dem J ad., aber das Grau des Oberkopfes unreiner, bräunlicher, der Rücken bräunlicher, nicht so rotbraun, Zügel weißlich, Seiten der Unterseite schwärzlich quergewellt. Unterschnabel an der Wurzel hell. — Juv. Oberkopf wie der Rücken rötlichbraun und weißlich gemischt mit schwärzlichen Bogen- linien, Unterseite weiß, Seiten schwärzlich gewellt. Vaniidae. 443 Brutvogel im Ussurilande, Korea, Nord-China. Auf den japanischen Inseln selten, wahrscheinlich nur auf dem Zuge. — UÜberwintert auf den großen Sunda-Inseln und in der Malakka-Halbinsel. Lebensweise und Nahrung die unseres L. collurio. Ich fand in den Mägen in Sumatra nur Käfer und Örthopteren. Nester in Büschen, Eier wie die rötlichen Varietäten des L. collurio. 707. Lanius cristatus phoenicuroides (Schalow). Lanius phoenicuroides Severzow, Journ. f. Orn. 1873, p. 347 (Nomen nudum! Man kanu beim Vergleich mit Sewerzow’s russischer Arbeit vermuten, und wir werden drei Jahre nachher versichert, daß dies sein früherer phoenieurus aus dem Tian-Schan sein sollte, aber davon ist l. ec. kein Wort gesagt. Da er früher seinen phoenicurus nicht beschrieben hat, bleibt der Name nomen nudum). Otomela phoenicuroides Schalow, ‚Journ. f. Orn. 1875, p. 148 (Erste Beschreibung. Terra typica: 'Tschimkent. „Bewohnt nach Sewerzow das ganze turkestanische Gebiet, in der Saxaulzone und in der Kulturzone“). Lanius phoenicurus var. montana Sewerzow, Turkest. Jevotn., p. 144 (1873— russisch); Dresser, Ibis 1876, p.185 („inhabits the mountains.“ Ex Sewerzow). Lanius phoenicurus var. ruficeps Sewerzow, Turkestan. Jevotn., p.145 (1873— russisch); Dresser, Ibis 1876, p.187 („mountain form“ — scheint also dasselbe wie „montana“ sein zu sollen. Ex Sewerzow). Lanius phoenicurus var. caniceps Sewerzow, Turkest..Jevotn. p. 144, 143 (1873— russisch), Dresser, Ibis 1876, p. 187 („lowland form“). L. canescens (Subspecies von phoenicuroides) Schalow, Journ. f. Orn. 1875, p. 150 (Nomen nudum, wohl lapsus für caniceps; ex Sewerzow). Otomela phoenicuroides subsp. Romanowi Bogdanow, Würger Russ. Reichs, in Zapiski Imp. Akad. Nauk. XXXIX, p. 14, 19, 201, 215, Taf.I, fig.2 (1881— „Altai, Tarbagatai, beim Nor Saissan, Dsungarei, im östl. Tian-Schan, Transkaspien.“ Russisch.). Otomela phoenicuroides subsp. Karelini Bogdanow, 1. ce. p.14, 23, 201, 202, 216, Taf. I, fig. 3 (1881— Syr Darja, Ili, Buchara, Tian-Schan, am Aral-See, schwarzen Irtisch, Transkaspien. Russisch). Otomela varia Sarudny, Orn. Fauna Transkaspiens, in Mater. Kenntn. Fauna & Flora Russ. Reichs. zool. Teil II p.194 (1896— Russisch); Übers. Orn. Monatsber. 1897 p.183 („Gebirge Kirchjar“ in Transkaspien. Der neue Name vor- geschlagen, falls etwa neu! Soll mit Ausnahme des Schwanzes wie Bastard von romanowi und karelini aussehen und wohl an den betr. Fundort ver- schlagen und mit Q romanowi gepaart sein!!!). Abbild.: Ibis 1867 Taf. V, fig. 1 (sub nomine L. isabellinus); Dresser, B. Europe III, Taf. 152 (sub nomine L. isabellinus!); Journ. f. Orn. 1906 Taf. B, fig. 6. Sad. Ganz schmale Linie an der Vorderstirn, ganzer Zügel und großer Ohrfleck schwarz, dies Schwarz durch eine sehr auffallende, wenn auch schmale weiße Linie ringsum gegen den mehr oder minder lebhaft braunroten Oberkopf abgegrenzt. Übrige Oberseite zimtartig braun, manchmal mit grauem Schimmer, Oberschwanzdecken und Steuerfedern braunrot, letztere nach dem Ende zu bräunlicher und dunkler, und mit schmalen, weißlichen Spitzen. Schwingen dunkelbraun, beim frisch vermauserten Vogel fast schwarz, im Sommer fahler braun, schmale Außen- und Spitzensäume hell fahlbraun, innere Armschwingen bräunlicher und mit breiten, hell röstlich-fahlbraunen Säumen, Innensäume der Schwingen fahl bräunlichweiß. Basis der Handschwingen weiß, einen vor den Handdecken sichtbaren Spiegel bildend. Unterseite weiß, Kehle 444 - Laniidae. reinweiß, der übrige Teil mit mehr oder minder ausgeprägtem isabellartigen oder besser hell zimtrötlichen oder weinrötlichen Schimmer, Weichen zimt- rötlich bis lebhaft rostrot. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 91-95, ausnahmsweise nur 90 oder bis 96 und 97, Schwanz etwa 79—85, Lauf etwa 23—25, Schnabel (Culmen) etwa 15—17 mm. — Oad. Unter- scheidet sich vom J ad. dadurch, daß die Brustseiten mehr oder minder reichliche (bisweilen nur schwach angedeutete) graubraune Bogenlinien haben, die Zügel nicht rein schwarz, sondern mehr oder minder weißlich sind. Die Basis des Unterschnabels ist nicht rein schwarz, sondern bräunlich oder fleischfarben, auch ist meist die Färbung des Oberkopfes nicht so leb- haft rotbraun. Nestkleid: Oberseite fahlgraubraun mit schwärzlichen, Unter- seite rahmfarben mit braunen Bogenlinien, Mitte der Kehle und des Unter- körpers, sowie die Unterschwanzdecken einfarbig, Schnabel braun mit heller Basis des Unterschnabels. Das darauffolgende Jugendkleid ist oben fuchsig braunrot mit helleren Spitzensäumen und schwärzlichen Bogen- linien, die Unterseite wie beim Nestkleide, aber die Bogenlinien schärfer. Die Handschwingen haben im Jugendkleide keinen weißen Spiegel oder nur eine Andeutung desselben. Die Jungen sind von denen von Lanius collurio kaum zu unterscheiden, meist aber ist der Schwanz rötlicher. (Etwa 160 untersucht.) Brütet in Transkaspien, Turkestan, Afghanistan, Baluchistan und Persien (Ost, Südwest). Östlich bis zum Altai. (Siehe Bemerkung bei isabellinus.) — Als Zugvogel in Süd-Arabien, Abyssinien und Somaliland. Vereinzelt bei Gilgit und in Sindh erbeutet. Lebhafter gefärbte, rötlichere und hellköpfige, sowie blassere und gräulichere Individuen sind benannt worden, doch sind diese angeblichen Formen weder geographisch begrenzt noch unterscheidbar, da man alle möglichen Übergänge findet. Es handelt sich dabei also nur um individuelle Verschiedenheiten.') Lebensweise wie die andrer Würger, Eier wie kleinere rötliche Eier von L. collurio, aber auch bräunlich bis grünlichgrau. Maße eines ostpersischen von Sarudny gesammelten Geleges: 21.7 ><17, 21.9 >< 16.7, 22.2><17, 22.5 >< 16.8, 22.6 >< 16.9 mm. 708. Lanius cristatus isabellinus Hempr. & Ehrenb. ?Lanius phoenieurus Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p.693 no 6 (1776— „In rupestribus ad Ononem semel obsery. vere“. Kurze Beschr. nach einem leider verloren gegangenen Stück. Bogdanow u. a. haben den Namen für die hier L. ce. cristatus genannte Form angenommen, was unrichtig ist. Dem Fundorte nach [dort kommt zur Brutzeit nicht cristatus sondern isabellinus vor] und der Beschr. des Schwanzes nach [,„cauda....tota cum uropygio intense rufa“] scheint der Name phoenicurus sich ziemlich sicher auf isabellinus zu beziehen. Von letzterem ist der Typus vorhanden, vor ersterem jedoch nieht, und wir dürfen bei diesen schwierigen Formen ohne absolute Sicherheit keine nomenklatorische Anderung einführen). 1) Suschkin (in litt.) teilt mit, daß karelini mit phoenicuroides durch Übergänge verbunden sei und in einigen Gegenden (Zaissan, Tarbagatai) mit ihm zusammen brüte, daß aber letzterer höher in die Gebirge ginge, und daß es Plätze gibt, wo nur eine der beiden Varietäten vorkommt. Daß in einer oder der anderen Gegend die eine derselben vorwiegt oder bisher allein gefunden wurde, ist ein interessantes Detail, kann aber die Auffassung dieser Form nicht beeinflussen. Sahe a an En nr en. FERN Laniidae. 445 Lanius isabellinus Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. e, Anm. (1828— Kumfuda [Gonfode] im mittl. Arabien). Lanius arenarius Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XV, p.304 (1846— „between Snd and Ferozepur‘). Lanius ruficaudus Lichtenstein, Nomenel. Av. Mus. Berol., p.12 (1854— Arabien; nomen nudum!) Lanius ruficaudus A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1857, p.79 (Blauer Nil). Lanius speculigerus Taezanowski, Journ. f. Orn. 1874, p. 322 (Alt-Tsuruchaitui am Argun-Fluß in Ost-Sibirien. Es scheint mir sicher zu sein, daß Taezanowski seine neue Art nicht mit isabellinus, sondern mit phoenicuroides verglichen hat. Die angeblichen Unterschiede von L. isabellinus [blassere Oberseite, großer Spiegel] sind sonst unverständlich. 1891 [Faune orn. Sib. Or. I, p. 504] sagt Taez. dab speculigerus sich von isabellinus durch schwarze Zügel unterscheide. Der Typus von isabellinus, den ich mit dem von "speculigerus und dem von phoenicuroides im Berliner Museum verglich, hat einen größeren Spiegel, als die meisten sogenannten speculigerus, letzterer Name ist also offenbares Synonym). Otomela isabellina var. major Bogdanow, Würger d. Russ. Fauna, in Faun. Zapiski Imp. Nauk. XXXIX, p.35, 38, 204 (1881— Tarim). Otomela isabellina var. orientalis Bogdanow, 1. ce. p.38, 204 (1881— = speculigera; Alaschan, Ordos u. a.). Otomela isabellina typica s. occidentalis Bogdanow, 1. c. p. 202, 203 (1881— keine Beschreibung, Arabien, Persien bis West-Sibirien). Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Birds Taf. III; Journ. f. Orn. 1906 Taf. B, fig. 6 (Qad.). JS ad. Unterscheidet sich von dem von 2. ce. phoenicuroides durch folgende Merkmale: Der Oberkopf ist nicht so rotbraun oder braunrot, sondern ganz oder fast ganz von der Farbe des Rückens, der viel fahler, blasser, „wüstenartiger“ ist. Die Zügel sind nicht ganz bis zur Stirn hin, sondern nur vor dem Auge und am unteren Rande schwarz, außerdem haben die schwarzen Zügelfedern meist mehr oder minder deutliche weiße Spitzen. Die ganze Unterseite ist schön rötlich isabell, auch die Kehle hat diesen Anflug, nur die Bauchmitte bleibt weiß. In der Brutzeit verbleicht die Färbung der Unterseite in eine blasse, fast gelbliche Rahmfarbe. Der Schwanz ist in der Regel etwas heller. — Die Basis der Handschwingen bildet meist einen weißen „Spiegel“, oft aber fehlt dieser „Spiegel“ oder ist nur angedeutet. Flügel etwa 89100 mm. — Oad. Ohrdecken braun, Zügel weiblich, nicht schwarz. An den Kehl- und Brustseiten oft Überreste von Bogenlinien, Schwanz oft mit Andeutung von schmaler Querbänderung. Der weiße Flügel- spiegel ist meist reduziert oder fehlt. Die Schwingen nicht dunkel schwarz- braun, sondern mehr fahlbraun. — Juv. Oberseite etwas mehr rostbräunlich, der Spiegel fehlt, Oberseite, Brust und Seiten mit dunkelbrauner Bogen- zeichnung. (60 Exemplare untersucht.) Scheint als Brutvogel die Steppen der Mongolei und Süd-Dauriens (Argun, Onon) zu bewohnen, westlich bis zur Dschungarei und Ost-Turkestan. Die genaueren Grenzen des Brutgebietes sind bei dieser Form und den Verwandten zur Zeit kaum zu eruieren, wegen der oft unsicheren Bestimmung derselben und daraus resultierenden zweifelhaften Angaben. — Uberwintert schon in Persien, N.W.-Indien, Afghanistan, Sindh, Arabien und N. O.-Afrika, südlich bis Deutsch-Ostafrika. Am 25. Oktober 1854 ein Stück auf Hel- goland erlegt. 446 Laniidae. Lebensweise und Fortpflanzung die der Verwandten. Eier etwas kleiner, als die meisten Eier von L. collurio, sonst nicht von denselben verschieden. Aus 9 Eiern der Nehrkornschen, Blasiusschen und Reyschen Sammlungen ergibt sich nach Rey ein Durehschnittsmaß von 22.84 >< 16.86 mm, ein Maximum von 24.5><17.3 und 23.9><17.6, Minimum 21.3><16.9 und 22.2><16 mm. Ob alle diese Eier zu dieser Subspeeies gehören, dürfte unsicher sein, denn bei keinem derselben dürfte das Elternpaar im Balge vorliegen. Die Maße scheinen mir zu groß zu sein. Südlich des Issik Kul gesammelte Eier, angeblich von isabellinus, möglicherweise aber von phoenicuroides sind teils rötlich, teils grünlichweiß. Sie sind kleiner, als die von L. collurio: 21 >< 16.4, 21><16.2, 20.8>< 16.2, 20.6><16.1, 20.5>< 16.4 und 21.2>< 16.2, 20.5><16.4, 20.4>< 15.5, 20 >< 16, 20 >< 15.6 mm. Sonst ganz wie Eier von L. collur:o. 709. Lanius cristatus cristatus L. Lanius cristatus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.93 (1758— Bengalen. Ex Edwards Nat. Hist. Birds Taf. 54 p.54; die Abbildung ist zwar ganz mißlungen, aber die Beschreibung genügt in Verbindung mit dem Fundorte, um die Bei- behaltung des darauf begründeten Namens zu rechtfertigen). Lanius brachyurus Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p. 693 no. 5 (1776— „In rupestribus Dauuriae‘; Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.405. Die Beschreibung scheint mir gut auf vorliegende Form zu passen). Lanius melanotis Valeneiennes, Diet. Sei. Nat. XL. p. 227 (1826— Pondicherry). Lanius ferrugiceps Hodgson, Indian Review 1837, p.446 (Nepal). Otomela phoenicura #8 var. intermedia Bogdanow, Würger d. russ. Fauna (in Faun. Zapiski Imp. Nauk. XXXIX) p.3 (kurze Diagnose) p.9 (188I— Nach einem von Middendorf bei Udskoi-Ostrog erbeuteten Stücke). Abbild.: Bogdanow, t. ce. Taf. 1, fig. 1 sub nomine Otomela phoenicura (Unter- seite zu rötlich, nicht gelblich genug, sonst ziemlich gut; Journ. f. Orn. 1906 Taf.B fig. 1 (2 irrtümlich als Sad. bezeichnet). J ad. Unterscheidet sich von Z. ce. phoenicuroides und 4. c. isabellinus durch die keineswegs rötlich-isabellfarbene, sondern immer fahlgelbliche Unter- seite, wobei Kehle und Bauchmitte meist ziemlich rein weiß bleiben. Die Oberseite ist der von Z. e. phoenicuroides ähnlich, aber da die Kopffärbung eine Nuance bräunlicher und der Rücken eher etwas rotbräunlicher ist, erscheint der Vogel von oben gesehen etwas gleichförmiger, zumal auch der Schwanz und Bürzel nicht so lebhaft braunrot, sondern etwas dunkler, etwa schmutzig kastanienbraun sind. Weißer Stirnrand und Supereiliarstreifen schmal aber sehr deutlich ausgeprägt. Schnabel im allgemeinen etwas kräftiger. Flügelspiegel fehlt oder ist nur ganz ausnahmsweise schwach angedeutet. Flügel etwa 83—90 mm. Während der Brutzeit verändert sich das Gefieder nicht allzu sehr, wird jedoch etwas matter, blasser. — Q ad. Dem C ad. sehr ähnlich, aber die Farben etwas matter, Unterseite mit mehr oder minder zahlreichen, manchmal auf die Brustseiten beschränkten und fast verschwindenden Bogen- linien. Der Öhrfleck bräunlicher. — Juv. Oberseite dunkler und mehr rotbraun, Unterseite mit Ausnahme von Kehle und Mitte des Unterkörpers mit dunkelbraunen Bogenlinien. Das Nestkleid ist oben dunkelbraun, jede Feder mit mehreren schwärzlichbraunen Bogenlinien, Unterseite lichtbräunlich mit schmalen schwärzlichen Bogenlinien. (Über 80 untersucht.) Brütet in Nordsibirien von Kamtschatka und Amurland bis zum Baikal- See und Krasnojarsk. Die Angaben vom Brüten im Ala-schan erscheinen mir zweifelhaft. — Auf. der Wanderung durch China und die östlicheren Laniidae. 447 Teile Zentralasiens bis Süd-China, Cochinchina, Siam, Indien mit Ausnahme des äußersten Westens. Die Vermutung, daß er auch auf den Andamanen brüten dürfte, kann ich durchaus nicht teilen! Kommt erst spät, Mitte und Ende Mai, an seinen Brutplätzen an und brütet etwa Ende Juni. Die Jungen verlassen das Nest Ende Juli und Anfang August. Die Eier gleichen denen von L. collurio und variieren ebenso, sind jedoch meist etwas kleiner. Maße nach Tacezanowski 20 ><15.5, 20><16, 20.2><16, 20.2>< 16.2, 20.4><16.2, 20.6>< 16.2, 21><16.8, 21><16, 21.6>< 16.6, 22>< 16.2, 22>< 17.3, 22.2>< 16.7, 22.4 >< 16, 22.8><17, 23>x<17. 23><17.2, 23><18, 23.3><17.4, 23.6>< 17.8 bis 24 >< 17.5 mm. Nester und Lebensweise wie die von ZL. collurio. (Ibis 1905 Taf. XI, fig. 6, 9.) 710. Lanius cristatus superciliosus Lath. Lanius Supereiliosus Latham, Ind. Orn. Suppl., p. XX (1801— ex Levaillant, Ois. Afr. II, Taf. 66 fig. 2. p.60. — Batavia, Java). Abbild.: Ibis 1867 Taf. V fig. 2, sub nomine L. phoenicurus; Journ. f. Orn. 1906 Taf. B fig. 2, 3, 4. Sad. Dem von Z. c. cristatus ähnlich, aber der Schnabel länger, das Rotbraun auf Kopf und Bürzel viel lebhafter, der Rücken rotbräunlicher, bei sehr schönen alten Stücken die ganze Oberseite fast gleichmäßig rot- braun. Hinter der schmalen schwarzen Linie an der Vorderstirn ein weißer, meist 4—8 mm breiter Streif, der nicht wie bei /ucionensis in helles Grau über- geht, sondern unmittelbar an das Braunrot des Oberkopfes angrenzt. Unterseite nicht rötlich, sondern fahlgelb wie bei Z. ce. eristatus. Kein deutlicher Flügel- spiegel, wenn Weiß an der Basis der Handschwingen, von den Handdecken verdeckt. — Qad. Dem Jad. sehr ähnlich, wie es scheint nur durch mehr weibliche Zügel, etwas weniger rötliche Oberseite und nicht ganz so tief- schwarze Ohrdecken zu unterscheiden — mir liegen aber nicht genug Stücke mit zuverlässigen Geschlechtsangaben vor. — Die jungen Vögel sind auf der Oberseite sehr dunkel braun und auf der Unterseite quergewellt. Das erste Kleid, das auf der Oberseite jedenfalls auch Querwellen hat, habe ich nicht untersuchen können. Brütet in Japan, wurde einmal auf Sachalin erbeutet. — Überwintert im malayischen Archipel, auf Hainan, der Malakkahalbinsel und wohl auch im südlichsten China usw. Lebensweise und Nistweise wie bei den Verwandten. Nester I-3 m hoch auf Dornbüschen und Bäumen. Eier wie rötliche Eier der Verwandten, vermutlich aber auch in grünlichen Varietäten vorkommend. 711. Lanius cristatus lucionensis L. Lanius lucionensis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XIIı, p.135 (1766— Ex Brisson, II p. 168, Taf. XVIII fig. 1. — Luzon, Museum Röaumur). Enneoctonus schwaneri Bonaparte, Consp. Av.1 p.363 (1850— Borneo, Museum Leyden). Abbild.: Trans. Zool. Soc. London IX Taf. 29, fig. 1 (1875). Sad. Sehr ähnlich dem von Z. e. eristatus, aber augenscheinlich in jeder Hinsicht weiter entwickelt. Die Stirn ist nicht am vorderen Rande unmittelbar hinter der schwarzen, die Zügel verbindenden Linie schmal weißlich, sondern diese weiße Färbung erstreckt sich, allmählieh in lichtes Grau übergehend, 448 Laniidae. bis zur Mitte des Oberkopfes. Die übrige Oberseite ist etwas gräulicher, die Unterseite etwas lebhafter, oft sogar viel rostgelber, sodaß die weiße Kehle dagegen auffallend absticht, die Unterschwanzdecken und Bauchmitte aber sind nicht weiß. Der Schnabel ist etwas größer (länger und dabei reichlich so hoch und dick), Flügel und Schwanz etwas länger. Weißer Flügelspiegel nicht vor- handen. Flügel etwa 90—94 mm. — Oad. Soll dem J ad. fast völlig gleichen. In der Tat scheint bei ganz alten © die Bogenzeichnung auf der Unterseite nicht mehr vorzukommen, die doch bei den Verwandten, wenn auch manchmal nur noch ganz rudimentär, immer zu verfolgen ist. Die Ohrdecken scheinen aber bei den O etwas bräunlicher, die Zügel weniger rein schwarz zu sein. — Juv. Von den verwandten Formen durch viel weniger rotbraune Oberseite zu unterscheiden. Das Brutgebiet dieser Form ist offenbar China mit Ausnahme des äußersten Südens, nördlich bis Korea. Jankowski erbeutete ein Exemplar am Sidemi und eins auf der Insel Askold. — Im Winter auf den Philippinen, in Süd-China, vom südlichen Tenasserim durch die Halbinsel Malakka bis zu den Andamanen, Sunda-Inseln und Öelebes. Da Stücke auf den Andamanen spät im Mai und vereinzelte noch später erbeutet wurden, hat man die Vermutung ausgesprochen, daß sie dort brüten, was aber durchaus nicht glaubhaft erscheint. 712. Lanius bogdanowi (Bianchi). Otomela Bogdanowi Bianchi, Bull. Acad. Imp. Sei. Petersbourg XXX, p. 514 (1886— Aber, Prov. Astrabad in Nord-Persien); Mel. Biol. XII, 'p. 581. (Typus untersucht.) Lanius raddei Dresser, Proc. Zool. Soc. London 1888, p. 091 (Kulkulais im Kopet-Dag in Transkaspien). (Typus untersucht.) Lanius dichrourus Menzbier, Ibis 1894, p. 382 (Kenderlik-Fluß am Zaissan See). (Typus untersucht.) Lanius elaeagni Suschkin, Bull. Soe.-Imp. Natural. Moscou 1895, p.41 (Fluß Emba in der Kirgisensteppe). (Vom Autor bestimmte Stücke untersucht.) Lanius infuscatus Suschkin, Ann. Mus. St. Petersb. 1896, p.40 (Kenderlik-Fluß). (Typus untersucht.) Lanius phoenicuroides pseudocollurio Suscehkin, Bull. Brit. Orn. Club XVI, p. 60 (1906— Altai und Tarbagatai). (Typus untersucht.) Abbild.: der Typus von L. raddei in Dresser, B. Europe IX, p.171, Taf. 669 (schön aussehend, aber übertrieben und daher irreführend). Es ist für mich ausgemacht, daß die von Bianchi, Dresser, Menzbier und Suschkin (unter drei weiteren Namen) beschriebenen phoenicuroides-artigen Würger mit Schwarz im Sehwanze und mehr oder minder grauem Oberkopfe dasselbe sind. Man könnte einwenden, daß raddei und dichrourus einander gleichen, aber gegenüber bogdanowi, elueagni, infuscatus und pseudocollurio eine viel mehr graue Oberseite haben, indessen ver- mittelt ein abgeriebener „pseudocollurio“ den Übergang, außerdem stammen gerade raddei und dichrourus nicht aus derselben Gegend! Man könnte auch einwenden, daß bogdanowi gegenüber allen anderen einen viel mehr rostbraunen Oberkopf hat (der keineswegs nur beschmutzt ist, wie Grant annahm), aber einer der sogenannten elaeagni vermittelt auch hier den Übergang. Da bogdanowi und raddei die beiden Extreme der Serie vorstellen, so war Dresser nicht zu tadeln, daß er letzteren benannte, die Benennung von dichrourus dagegen hätte schon vermieden werden können, aber die von elaeagni und gar erst die von infuscatus und pseudocollurio ist durchaus zu ver- urteilen. — Wenn es nun aberauch meiner Meinung nach feststeht, daß alle diese Namen Laniidae. 449 sich auf eine Form beziehen, so ist darum doch die Frage, was diese Form bedeutet, noch nicht erledigt. Nach Suschkin’s Meinung (Bull. B. O. Club XVI p.59—61) sind raddei, infuscatus, pseudocollurio und elaeagni „Subspecies“ von phoenicuriodes, während bogdanowi identisch mit varius (!) und eine individuelle Aberration von phoenicuroides sein soll. Diese Ansicht tut dar, daß Suschkin eine ähnliche unhaltbare Auffassung von „Sub- species“ hat, wie sie C. L. Brehm hatte, während wir heutzutage die geographischen Vertreter ternär benennen, aber nicht mehr Aberrationen. Da L. bogdanowi nun mit L. phoenicuroides (unter verschiedenen Namen) zusammen brütet (vgl. die Fund- orte und Suschkins und Sarudnys wertvolle Forschungen), können wir ihn nur als Art auffassen, deren Merkmale einigermaßen variieren. Sad. Oberseite aschgrau, mit mehr oder minder starkem rostbraunen Anflug, der bei dem Typus von Z. raddeı am schwächsten, bei denen von bogdanowi und pseudocollurio am stärksten ist; Oberkopf rein hellgrau oder mit rostbraunem Anflug, der bei den meisten „elaeagm“ und bei dem Typus von bogdanowi am stärksten ist. Oberschwanzdecken grau mit schwachem rotbraunen Schimmer bis lebhaft rostrot. Schmales Stirnband und der übliche Kopfseitenstreif schwarz. Basis der Handschwingen weiß, manchmal so wenig, daß die Handdecken das Weiß verdecken, manchmal so weit, dab vor denselben ein deutlicher weißer Flügelspiegel sichtbar ist. Im übrigen sind die Schwingen wie bei phoenicuroides. Unterseite wie bei phoenieuroides. Steuerfedern an der Wurzel weiß, dann in ein helles Rostrot übergehend, darauf mit an Form und Ausdehnung wechselndem subterminalen schwarzen Fleck, und mit weißem, meist röstlich übertünchten Endsaum; die hell rostrote Farbe vor den schwarzen Zeichnungen ist bald ausgedehnter, bald beschränkter, bei dem Typus von diehrourus, bei welchem das subterminale Schwarz etwa die Hälfte der Federn ®innimmt, ist-es fast verschwunden oder höchstens durch einen schwachen Schimmer angedeutet. Mittelstes Steuerfederpaar bis zur Wurzel bräunlichschwarz oder (wie bei den Typen von bogdemowt, elaeagni und infuscatus) nach der Wurzel zu bräunlicher, oder (besonders bei frisch vermauserten Stücken) braunschwarz mit schmalen rosthraunen Säumen. Größe etwa wie die von Z. ce. phoenieuroides. Flügel 89--97 mm. Brütet nach Suschkin (l. e.) an den Nord- und Südabhängen des Tarbagatai und den Südabhängen des westlichen Altai, augenscheinlich auch bei Vernoje und am Kenderlik-Flusse am Saissan-Nor. Der Typus von bogdanowi wurde am 22. Juni bei Asterabad in Nord-Persien (also doch wohl zur Brutzeit), der von raddei in Transkaspien, der von elaeagnt in der Kirgisensteppe erbeutet. Sarudny fand „raddei* im nordwestlichen Persien brütend. Oscar Neumann erlegte ein noch nicht vermausertes d am 15. November 1893 bei Umbugwe in Ost-Afrika, das mit dem Typus von infuscatus und einem sogenannten pseuwlocollurio übereinstimmt. Sarudny fand am 13.—25. Mai das Nest in einem Berberis-Busche, etwa 1’; m hoch. Es war nach Art anderer Würgernester gebaut, außen aus stacheligen Zweigen und Blättern, mit feinen Würzelchen, Schafwolle und Ziegenhaar ausgefüttert. Die 4 Eier sind typische Würgereier. Dresser beschreibt sie nicht, bildet aber drei Stück ab, die rahmfarbenen Neuntödter-Eiern gleichen. (Ibis 1905 Taf. XI fig. 1—3.) Maße 23><17 bis 22 >< 16 mm. 713. Lanius darwini (Sewertz.). (Noch fragliche Art.) Collyrio darwini Sewertzow, Tashkent-Zapiski I, 1 p.5l (1879— Verni [Vernoje] in Semiretschensk) (Russisch). M E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 29 450 Laniidae. Unterscheidet sich von 7. phoenicuroides durch lebhafter und mehr rotbraune, fast hell kastanienbraune Schulterfittiche, Bürzel und Oberschwanz- decken und sehr lebhaft rötlich rahmfarbene Seiten. Der Schwanz ist rötlich zimtfarben, die mittelsten beiden Steuerfedern rötlich dunkelbraun. In der Färbung der Oberseite erinnert das Stück an Z. e. superciliosus, aber der Hinterhals ist deutlich gräulich. Flügel lang, nämlich 96.5, Schwanz 95, Lauf 26 mm. Ein S am 30. April bei Vernoje in der Provinz Semiretschje erlegt. — Ob es sich bei diesem Stück um eine Subspezies von eristatus, deren Brut- heimat wir noch nicht kennen, um ein aberrantes Exemplar oder einen Bastard handelt, läßt sich ohne ferneres Material nicht feststellen. 714. Lanius bucephalus Temm. & Schleg. Lanius bucephalus Temminck & Schlegel, Siebold’s Fauna Japonica, Aves p.39 Taf. 14 (1844— Japan). Abbild.: Journ. f. Orn. 1906 Taf. © fig. 4. D fig. 1. JS ad. Oberkopf von der Stirn bis zum Nacken lebhaft rotbraun, diese Färbung allmählich in das Aschgrau des Rückens und Bürzels übergehend, das aber immer mehr oder minder rotbraun überlaufen ist. Von den Nasen- löchern durch die Zügel bis über die Ohrdeeken hinaus der bei den Würgern übliche schwarze Kopfseitenstreif, worüber sich eine schmale weißliche Linie befindet. Schwingen schwarz, vor den Handdecken ein etwa 5—7 mm großer weißer, durch die weiße Basis der Handschwingen gebildeter Spiegel. Arm- schwingen und größere Flügeldecken mit breiten röstlich rahmfarbenen Außensäumen. Innensäume der Schwingen weiß mit rahmfarbenem Anflug. Steuerfedern dunkelgrau, die mittleren nach der Spitze zu schwarz, alle mit Ausnahme der mittelsten mit schmalen etwas schmutzig weißen Spitzen- säumen. Unterseite lebhaft hell rostrot, Mitte der Kehle, des Vorderhalses und Unterkörpers, sowie Unterschwanzdecken weiß mit rahmfarbenem Anflug. Brust- und Seitenfedern mit schmalen anteapikalen dunkelbraunen Bogen- linien. Unterflügeldecken weiß, Handdecken und einige benachbarte Federn einen großen schieferschwarzen Fleck bildend. — In der Brutzeit verbleicht die rote Färbung des Oberkopfes, der rötliche Schimmer der Oberseite ver- schwindet mehr oder minder, die Bogenlinien auf der Unterseite verschwinden fast oder im ganz abgetragenen Gefieder bisweilen gänzlich. Schnabel und Füße schwarz. — Flügel etwa 87—91, Schwanz etwa 89—96 mm. — Oad. Die Zügel weißlich, Ohrdeckenfleck dunkelbraun, Rücken bis auf die Schwanz- decken so stark mit Braun überlaufen, daß von der grauen Farbe nicht mehr viel zu bemerken ist, Oberschwanzdecken mit schmalen schwärzlichen Bogen- linien, Unterseite stärker gewellt, jede Feder mit mindestens zwei schwärz- lichen Bogenlinien. Steuerfedern mit bräunlichem Anflug, Basis des Unter- schnabels weißlich. — Juv. Auch auf der Oberseite gewellt. Brütet auf den nördlichen japanischen Inseln, in Nordchina, Korea, nördlich bis zur Ussuri-Mündung. — Wintervogel in Süd-China und auf den Riu-Kiu Inseln. Nest auf Büschen und Bäumen in geringer Höhe, Eier 4—6, von Ende März bis Ende Juni, vom Aussehen und den Dimensionen der Eier von Lanius senator, aber meist sehr länglich, teilweise dickbauchig rundlich. Rötliche Varietäten scheinen nicht bekannt zu sein. Exemplare im Brit. Museum messen 22.9 >< 16.9, 23 x< 18.5, 23.8 ><17.4, 23.8><16.4, 24.4>< 16.2, 24.4>< 17.3, 24.4>< 18.4, 24.5 ><16 7 mm. Laniidae. 451 715. Lanius schach tephronotus (Vig.).') Collurio tephronotus Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831 p.43 (Himalaya). Lanius nipalensis Horsfield. Indian Review I p.445 (1837— Nepal). Collurio obscurior Hogdson in Gray’s Zool. Mise. p.84 (1844— nom. nudum!) Lanius lama Dresser, Proc. Zool. Soe. 1905, I p.55, Taf. V fig.1 (Tsangpo-Tal in Tibet). Abbild.: Dresser, 1. e., Journ. f. Orn. 1906 Taf. E fig. 1. Sad. Die schwarzen Kopfseitenstreifen ganz schmal, manchmal nur undeutlich, über die Vorderstirn hin verbunden, übrige Oberseite rein schiefer- grau, hintere Bürzelfedern und ÖOberschwanzdecken rostrot, letztere etwas dunkler. Schwingen schwarz mit äußerst schmalen, an den Armschwingen breiteren röstlich weißen Außensäumen. Kein sichtbarer Flügelspiegel, das Weiß an der Basis der Handschwingen (wenn vorhanden) von den Hand- decken verdeckt. Steuerfedern tiefbraun, die mittelsten fast schwarz, die äußeren fahlbraun, nur nach den Enden zu schwärzlich, Spitzen und schmale Außensäume der Außenpaare rahmfarben. Kehle und Mitte des Unterkörpers weiß mit schwachem rahmartigen Anfluge, Seiten und Unterschwanzdecken lebhaft rostgelb. Unterflügeldecken und Achselfedern weiß mit rahmgelbem und bisweilen gräulichem Anfluge, Unterhanddecken einen schieferfarbenen Fleck bildend, Innensäume der Schwingen rahmweißlich. Schnabel horn- schwarz, Basis des Unterschnabels hellbräunlich, Füße schwärzlich. Flügel etwa 97—104, Schwanz etwa 115—123 mm, Lauf etwa 30, Culmen etwa 17—19 mm. — ©. OÖhrdecken nicht schwarz, sondern tiefbraun, Zügel schwärzlichgrau, Rücken mit bräunlichem Anflug, Schwanz bräunlicher als beim GC. Flügel meist (aber nicht immer) einige mm kürzer. Schnabel schwärzlich, Basis des Unterschnabels hell. — Juv. Oberseite dunkelbraun mit fahlbräunlichen, Bürzel und Oberschwanzdecken rostfarben mit schwärz- lichen Querwellen. Unterseite, mit Ausnahme von Kehle und Bauchmitte, dunkelbraun quergewellt. (26 Exemplare vor mir.) — Alle andern Sub- spezies von Z. schach haben hellere Oberseite als tephronotus. Brutvogel in Tibet, dem westlichen China (Szetschwan) und den höheren Regionen des Himalaya. — Wintervogel im Himalaya und in den nord- indischen Hügelländern und Ebenen. Gelege von 5 Eiern gleichen in Färbung und Größe denen von L. senator oder sind etwas größer. Die rötlichen Varietäten scheinen nicht selten zu sein. 716. Lanius schach erythronotus (Vig.). Collurio erythronotus Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.42 (Himalaya). Collurio jounotus Hogdson, Gray’s Zool. Misc. p.84 (1844— nomen nudum!) Abbild.: Gould, Cent. Himal. B. Taf. XII fie. 2; Journ. f. Orn. 1906 Taf. E fig. 2. Sad. Unterscheidet sich von Z. schach tephronotus durch viel geringere Größe, viel hellere Oberseite und dadurch, dab das hellere Rostrot des Bürzels 1!) Lanius schach schach L. 1758 bewohnt Süd-China, Formosa und Hainan und ist durch seine bedeutende Größe, besonders den außerordentlich langen Schwanz, leicht von L.s. erythronotus zu unterscheiden. Die Ausdehnung des Schwarz sehr variabel, meist ist der ganze Vorderkopf, oft nur die Stirnpartie breit schwarz. (Journ, f. Orn. Taf. E fie. 3). Lanius schach bentet Horsf. 1822 bewohnt die Sunda-Inseln (bis Timor und Wetter) und ist wieder L.s. erythronotus ähnlicher, aber namentlich dureh den langen Schwanz und ausgedehnteres Schwarz an der Stirn kenntlich. 29* 452 Laniidae. sich bis auf den Rücken und die Schulterfedern erstreckt. — Die beiden schwarzen Kopfseitenstreifen durch eine ungefähr 3 mm breite, mitunter breitere, scharf begrenzte Binde über die Vorderstirn hin verbunden, der dahinter befindliche Stirnteil heller als der graue Vorderrücken. Oberschwanz- decken und Bürzel lebhaft hell rostrot, auch überzieht diese Farbe als bald stärkerer, bald schwächerer Anflug die Schulterfedern und den Rücken. Flügel etwa 86—92, Schwanz 105—115 mm. Unterseite wie bei Z. s. tephronolus. Basis der Handschwingen weiß, sodab die Andeutung eines weißen Spiegels oder ein deutlicher Spiegel vor den Handdecken erscheint. Brutvogel im nordwestlichen Indien von den Ebenen bis in die mittlere Höhe der Gebirge, in Afghanistan und Teilen von Turkestan. [Wird in Südindien und Ceylon durch den etwas kleineren und auf Rücken und Schulterfedern gräulicheren, weniger rostfarbenen Z. schach caniceps Blyth vertreten. Nistet in Indien vom März bis Oktober. Nester in Büschen und Hecken. Die 4—5 Eier sind meist rahmweißlich mit nicht sehr großer, oft feiner, selten grober dunkel bräunlicher Zeichnung. Mitunter ist die Grundfarbe schwach grünlich angeflogen, ein Gelege (Afghanistan) hat warm rötlich rahmfarbene Grundfarbe mit rötlichen Flecken. Die Größe variiert von der der Eier von Lanius collurio bis zu der von L. minor. Gattung TELOPHONUS Swains. 1837. (Man hat den Namen Pomatorhynchus Boie 1826 für diese Gattung angenommen, aber mit Unrecht. Boie — Isis 1826, p. 973 — zitiert „Pomatorhynchus Horsfield“ und verweist aus Unkenntnis den Tschagra Levaillant’s in dieses den Timeliiden angehörige Genus. Horsfield schrieb Pomatorhinus, eine Schreibweise, die Boie in Pomatorhynchus verbesserte. Telophonus wurde meist in Telephonus verbesset). Schnabel gestreckter, als bei Zamius, erste Schwinge lang, Flügel gerundeter, Befiederung des Rückens und Bürzels außerordentlich reich, weicher und länger, als bei Zancus, Schwanz stark gestuft, Läufe länger. Hinter dem Auge ein kleiner unbefiederter Fleck. — Etwa 18 Formen bekannt. Afrika bis Nubien, eine Form in Marokko, eine andre in Süd-Arabien. — Eier weiß mit Flecken und eigenartigen Kritzeln. 717. Telophonus senegalus cucullatus (Temm.).') (Fig. 79.) Lanius cucullatus Temminck, Man. d’Orn. 2 nd. ed., IV p.600 (1840— Andalusien. ?errore; vermutlich aus Marokko!). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 154. !) Telophonus senegalus senegalus Linnaeus (Syst. Nat. Ed. XII p.137, 1766— Senegal) ist sehr ähnlich, aber auf der Oberseite heller, an Brust und Körperseiten viel dunkler aschgrau. Bewohnt das tropische Afrika mit Ausnahme der nordöstlichen Teile, südlich bis zum Kaplande. T. senegahus habessinicus (Hempr. & Ehrb.) (Symb. Phys. fol. e) ist dem 7. 3. senegalus sehr ähnlich, aber kleiner und hat auf den mittleren Steuerfedern noch re ET Ba er, > Laniidae. 453 Sad. Oberkopf von der Stirn bis zum Hinterhalse tiefschwarz, ein breiter Superciliarstreif von den Zügeln bis an die Halsseiten, vor dem Auge fast rein weiß, hinter demselben in ein bräunliches Rahmgelb übergehend, unter diesem Streifen ein schwarzer Zügelfleck und schwarzer Streif hinter dem Auge. Rücken dunkelbraun, Bürzel und Ober- schwanzdecken mehr »graubraun, letztere mit mehr oder weniger deutlichen schwarzen Spitzen. Außen- fahnen der Schwingen rostrot. nur die Spitzen und die Außenfahnen der beiden ersten Schwingen größtenteils dunkelbraun, die inneren Armschwingen an beiden Fahnen braunschwarz, mit rostroten Säumen. Schulter- federn braunschwarz mit etwas helleren rostroten Säumen. Steuerfedern schwarz mit weißen Spitzen, das mittelste Paar erdbraun mit mehr als zwanzig meist etwas verschwommenen und mitunter undeutlichen dunkleren Querstreifen. Unterseite hellgrau, Seiten dunkler, Kehle und Bauchmitte weißlich, Unter- schwanzdecken mit rostgelblichem Schimmer und mitunter mit Andeutungen von dunkleren Bogenlinien. Innensäume der Schwingen hell zimtfarben. Unterflügeldecken hellgrau mit hell röstlichem Schimmer. Iris braun, Schnabel schwarz, Füße bleigrau. Flügel etwa 90—93, Schwanz etwa 110—120, Lauf 32—33, Culmen 22— 24 mm. — O9 wie 8. — Juv. Oberkopf md dunkler Augenstreif braun. Figur 79 (?). Marokko (Tanger bis Mogador), Algier und Tunis, wie es scheint lokal, vorzugsweise in hügeligem Gelände und bisher noch nicht südlich des Atlas festgestellt. Das von Temminck und Favier berichtete Vorkommen in Spanien ist sonst nicht bestätigt worden. Bewohnt buschreiches Gelände mit Thuja, Mandel- und Olivenbäumen, weicht in der Lebensweise in vielfacher Hinsicht von den Lanius-Arten ab. Läuft viel am Boden, verbirgt sich im dichten Gebüsch. hat einen aus vollen Flötentönen bestehenden Gesang, den er auch im Fluge, schwebend in der Luft von sich gibt, und einen würgerartig rätschenden Lockton. Nahrung Käfer und andre Insekten. Nest würger- artig in Büschen und Bäumen, die 4—6 Eier glanzlos weiß mit blaß bläulichgrauen Schalenflecken und braunen und grauen Oberflecken, von denen viele eigenartige Strich- und Kritzelform haben, die für die meisten Telophonus-Eier bezeichnend ist. Die Eier,sind etwa in der Größe derer von Lanius minor. Gattung HYPOCOLIUS Bp. 1850. Diese merkwürdige Gattung ist an verschiedenen Stellen im System unter- gebracht worden. Sharpe hat sie in seinem Conglomerat „Prionopidae“, Oates bei Psaroglossa, Cephalopyrus, Leptopoecile(!) usw. in dem Gemisch, das er weniger deutliche Querlinien. Bewohnt N.-O.-Afrika von Abessinien bis Nord-Somali- land. [7. blanfordi auct.] T. senegalus remigialis Finsch & Hartl. (Vög. O. Afr. p.340). Viel heller, Vorder- rücken fahl gelbbraun, Unterseite weiß mit rahmfarbenem Anflug, Schwingen größten- teils braunrot. Gebiet des weißen Nil, nördlich bis zum Atbara (N. C. Rothschild). T. senegalus percivali Grant (Bull. B. O. Club X p.50. 1900). Sehr viel mehr verschieden von den übrigen Subspezies, als letztere untereinander: Unterseite, mit Aus- nahme der Kehle grau, Rücken dunkelbraun, mittlere Steuerfedern schwarz, Schnabel dünner und gestreckter, überhaupt kleiner. Südarabien. 454 Laniidae. Liotrichinae nennt (Unterfamilie seiner Crateropodidae). Mir scheint eine Verwandtschaft mit den Ampelidae am wahrscheinlichsten, eine solche mit den Würgern nicht ganz ausgeschlossen zu sein. Der Schnabel ist an der Wurzel sehr breit, nicht seitlich komprimiert wie bei Zanius, vor der Spitze des Oberschnabels befindet sich ein ganz kleiner Ausschnitt, Culmen gebogen. Nasenlöcher groß, frei vor den kurzen, borstenartigen Federschneppen der Stirn, der obere Teil der Nasenöffnung von einer Haut überdeckt. Keine Schnabelborsten. Füße kurz und stämmig, Lauf vorn mit scharf getrennten Schildern, auch die Seitenschienen zeigen Andeutungen oder besser Uberbleibsel von einer Einteilung in Schilder. Schwanz zwölffedrig, lang, nur wenig abgerundet. Flügel stumpf, Spitze des Flügels nur 11/,—2 em über das Ende der Armschwingen hinausragend, erste Schwinge klein, schmal, steif, spitz, kürzer als die Handdecken, 2., 3., 4. fast gleich und am längsten. Gefieder weich, aber knapp anliegend. Färbung die eines Wüstenvogels. Nester offen, Eier schwach gefleckt. 718. Hypocolius ampelinus Bp. (Fig. 80.) Hypocolius ampelinus Bonaparte, Consp. Av. I p.336 (1850-- „California“! Errore! Die Typen wurden von Botta im abessinischen Küstenlande erbeutet). Ceblepyris isabellina Heuglin, Syst. Übers. im Sitzungsber. K. Akad. Wiss. Wien XIX, p. 284 (1856— Abessinisches Küstenland. Nomen nudum!)). Abbild.: Ibis 1868 Taf.V (Ei: Cat. Birds Eggs Brit. Mus. IV, Taf. XII fig. 6). S ad. Oberseite hellgrau mit schwachem gelbbräunlichen Anflug, Vorderkopf heller, fast isabell-rahmfarben. An der Stirn hinter den Nasen- löchern ein Büschel kurzer schwarzer Federchen, von dort eine schmale Linie über die Zügel zum Auge, von wo ein breites schwarzes Feld über die Kopfseiten und Ohrdecken sich erstreckt und den Hinter- kopf umfaßt. Scheitelfedern etwas verlängert. Oberflügel- decken und innere Arm- schwingen wie der. Rücken, 2 äußere Armschwingen an Figur 80 ()). den Innenfahnen größtenteils schwarz. Handschwingen schwarz mit breiter weißer Spitze, die an der zweiten (ersten langen) Schwinge braun getrübt ist. Handdecken schwarz. Steuerfedern grau (etwas reiner als der Rücken), mit etwa 11/,—21/, em langen schwarzen Endteilen. Kehle, Unterkörper und Unterschwanzdecken hell isabell mit schwach rosigem Anflug, Brust und Unterflügeldecken wie der Rücken. Iris braun, Schnabel fleischfarben mit schwarzer Spitze, zur Brutzeit ganz schwarz. Füße im Leben fleischfarben (Cumming), an Bälgen hell gelbbraun. Flügel etwa 98—101.5, Schwanz etwa 110—116, Lauf 23—24, Culmen 16—19 mm. — Oad. Ohne Schwarz am Kopfe, Handschwingen an den Außenfahnen wie der Rücken, nur etwas gräulicher, Spitzen schwarz mit schmalen weißen Endsäumen, das Schwanz- ende schwarzbraun und nicht so scharf abgesetzt, Handdecken bräunlich grau mit braunschwarzen Spitzen. — Juv. dem Qad. ähnlich, aber mehr isabell- farben, die d mit weißem, grau gespitzten Flügelende. Laniidae. — Ampelidae. 455 Brutvogel am Nordende des Persischen Golfs (Buschir, Euphrat- Mündung). Wie weit sich das Brutgebiet erstreckt, ist nicht sicher. Einzelne Stücke wurden in Khelat und in den Khirtar-Bergen an der Grenze von Sindh erbeutet. Barnes will die Art bei Aden „gesehen“ haben. In Afrika ist kein genauer Fundort bekannt. Die von Botta und Goutin ge- sammelten Stücke stammen aber vermutlich aus dem abessinischen Küsten- lande (Massaua). Das Vorkommen in Niamniam beruht auf Irrtum. Nach Cumming’s Beobachtungen am Persischen Meerbusen nur Sommervogel, brütet daselbst von Ende Mai bis Juli. Es sind Baumvögel. Ihr Ruf ist ein an- genehmer Pfiff. Nahrung Früchte und Insekten. Nester meist auf Blättern niedriger Dattelpalmen, 3—5, seltener bis 10 Fuß über dem Erdboden. Nester groß, napfförmig, innen mit feinen Gräsern, Pflanzenwolle, Tierwolie und Haaren ausgefüttert. Eier 4—5, spitz-oval, wie Würgereier gestaltet, glänzend, weiß mit bläulichgrauem Anflug, bis- weilen ohne Zeichnung, meist mit blassen hellgrauen oder bräunlichgrauen Flecken, besonders am stumpfen Ende. Gegen das Licht gehalten meist mit schwachem grün- lichen Schimmer. Maße von 16 Eiern im Brit. Mus. und in Tring (2): 24.6 ><19, 24.8><19.2, 25.4><188, 25.4><19, 25.6><20.2, 25.9 20.5, 26><19, 26.3>< 19.8, 26.4><20.2, 26.5><19.1, 26.7><19.2, 27><19.6, 27.1><18.7, 27.2><19.1, 27.4><20 mm. Familie AMPELIDAE (1531). Die Seidenschwänze bilden eine so eigenartig modifizierte, für sich allein stehende Gruppe, daß man sie nach der heute üblichen Einteilungsweise der Passeres als eigene Familie betrachten muß, deren nächste Verwandte die Lanidae und Museicapidae zu sein scheinen. Die von den meisten Autoren dazu gerechneten amerikanischen Gattungen Dulus, Phainoptila, Phainopepla und Ptilogonys weichen so wesentlich ab, daß man sie hinfort nicht mehr mit den Ampelidae vereinigen sollte — Größe kleinerer Drosseln. Gefieder seidenweich und reich, Kopffedern in eine wie zer- schlissene Haube verlängert. Flügel lang und spitz, erste Schwinge ganz rudimentär, steif, spitz, nicht halb so lang wie die Handdecken, 2. und 3. Schwinge fast gleich und am längsten, Armschwingen kurz, Flügelspitze fast um die halbe Flügellänge über die innern Armschwingen hinausragend. Zahl der Handsehwingen 10. Schwanz zwölffedrig, gerade, kurz. Schnabel stark, kurz und breit, Oberschnabel vor der Spitze mit einem Ausschnitt („gezähnt“), an der Wurzel die großen, von samtartigen Federn bedeckten Nasenlöchergruben, an deren vorderem Ende die eigentlichen Nasenlöcher liegen. Schnabelborsten nur angedeutet. Lauf kurz, mit deutlichen Schildern. Zehen stark mit starken Krallen. — Verbreitung holarktisch. —— Offene Nester auf Bäumen, Eier gefleckt. — Junge unten schwach gestreift. Gattung BOMBYCILLA Vieillot 1807. Kennzeichen der Familie. — Der neuerdings angenommene Gattungs- name Ampelis ist unverwendbar, weil er durch kein Eliminationsverfahren auf den Seidenschwanz bezogen werden kann. 456 Ampelidae. Sehwanzspitze gelb, Flügel weitüber 100 mm, weiße Flügelbinden: B. g. garrulus . p. 456 Schwanzspitze gelb, Flügel unter oder höchstens bis 100 mm, ohne, weiße Blügelbinden 7. an 2 ne Aue ana) Sch wanzpitze.Eob . .iue en genen ae eh une ie Fer aa Ra 719. Bombycilla garrulus garrulus (L.). (Fig. 81.) Seidenschwanz. Lanius Garrulus Linnaeus, Syst. Nat. Ed.X, p.95 (1758— Habitat in Europa. Terra typica Schweden. Üf. Fauna Suecica 179). Parus Bombycilla Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. 1, p.548 (1827— Umbenennung von Lanius Garrulus). Ampelis lientericus Meyer, Ann. Wetterau. Ges. f. Naturk. I, p.270 (1790 von Ampelis garrulus). Bombyciphora poliocoelia Meyer, Vög. Liv. u. Esthlands, p. 104 (1815—- Livland). Bombycilla bohemica Leach, Syst. Cat. Mamm. B. Brit. Mus., p.18 (1816— nomen nudum!); Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.219 (1831— N.O.-Europa). Bombyeilla brachyrhynchos Brehm. Vogelfang, p.79 (1855— Europa). Bombyeilla garrula vulgaris A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— nomen nudum!)). Engl.: Waxwing. — Franz.: Jaseur de Boh&eme. — Ital.: Beccofrusone. — Schwed.: Sidensvans. Umbenennung Sad. Oberseite grau mit rötlichbraunem Anflug, Kopf und Hals braun- rötlich, Stirn und Streif über den Augen zimtartig kastanienbraunrot, Rücken bräunlicher, Bürzel und Öberschwanzdecken fast rein grau. Schmale Linie über dem Schnabel, Zügel und dreieckiger länglicher Fleck hinter dem Auge schwarz. Hand- schwingen schwarz, zweite (erste lange) meist mit sehr kleinem weißen Strich an der Spitze der Aubenfahne, 3. und 4. mit etwa 5—7 mm langem weißen Strich an der Spitze der Außen- fahne und weibem Spitzensaum, übrige mit weibem Spitzensaum und an der Spitze der Aubßenfahne etwa 1— 11/,cm gelb. Letzte Arm- schwingen wie der Rücken, die übrigen schiefer- farben mit breitem weißen Saumstreifen an der Spitze der Außenfahne und erweitertem, Plättehen von Siegellack gleichenden, roten Schaftende. Schulter- federn, kleine und mittlere Oberflügeldecken wie der Rücken, große schwarz mit weiber Spitze. Steuerfedern grau mit breitem anteapikalen Bande und ungefähr 8 mm breitem lebhaft gelben Endsaum. Bei einigen (?sehr alten) Figur 81 (%%). Y) Bombyeilla cedrorum Vieillot, Ois. Amer. Septentr. I p. 88, Taf. 57 (1807— N.-Amerika). Viel klemer als B. g. garrulus, Flügel 92-99, selten bis 100, große Flügeldeeken und Armschwingen ohne Weiß an den Spitzen, Handschwingen ohne Weiß oder Gelb an den Spitzen der Außensäume, das Schwarz an der Kehle auf einen weniger scharf abgeschnittenen Fleck an Kinn und oberer Kehle beschränkt, Mitte des Unterkörpers gelb, Unterschwanzdecken weiß mit rahmfarbenem Schimmer. — Nord-Amerika. Brütet südlicher als B. g. garrulus: von Virginien, Nord-Carolina, Kentucky, Kansas, den Bergen von Neu-Mexiko und Arizona nördlich bis Prince Edwards Insel, südliche Küste der Hudson-Bay, Saskatschewan und Manitoba. Im Winter in allen Vereinigten Staaten bis Costa Riea und West-Indien. Eier wie die von B. g. garrulus, aber kleiner, durchschnittlich 22 >< 15.5 mm. ee N ar Ampelidae. 457 Stücken sind die Schäfte an der Spitze erweitert und verlängert und tragen somit rotem Siegellack gleichende Blättchen, wie die Armschwingen. Solche Stücke sind sehr selten. Am Mundwinkel und am hinteren Augenlide je ein weißer Strich, hinter ersterem ein rötlicher Streif. Kinn und Kehle tiefschwarz, Brust und Seiten rötlichgrau, Unterkörper grau, Mitte hellgrau. Unterschwanzdecken sehr lang, rotbraun. Achselfedern, Unterflügeldecken und innere Schwingensäume hellerau. Iris braun. Schnabel schwarz, an der Wurzel blaugrau, Füße schwarz. Flügel etwa 110—120, Schwanz 62—70, ‘Lauf 20—21.5, Schnabel 11—12 mm. Jüngere J ähneln den 9. — Oad. Wie J ad., aber die weißen Endsäume der Handschwingen fehlen meist, wenn auch nicht immer, die gelben Striche an den Spitzen der Außenfahnen der Handschwingen sind meist blasser, die „Siegellacktropfen“ kleiner (bei jüngeren © mitunter fehlend), das gelbe Schwanzende schmaler und blasser. Flügel meist einige mm kürzer. — Juv. Oberkopf olivenfarben, Federn an der Stirn mit weiber Basis. Rücken mit olivenfarbenem Anflug und hell- gräulichen, verwaschenen Mittelstreifen, Kinn und Kehle weißlich mit braun- grauen Strichen, übrige Unterseite dunkel olivengrau mit verwaschenen weißb- lichen Streifen, Bauchmitte trübweiß,. Unterschwanzdecken blasser. — Ein aberrantes 9 von Tornea (Lappmarken) hat die „Siegellacktropfen“ an Arm- schwingen und Steuerfedern wohl entwickelt, aber gelb. Brutvogel in der arktischen Zone der Alten und Neuen Welt. In Europa südlich bis etwa zum 65.°, in Amerika bis zum 68. nördl. Breite. — Streicht im Winter südlicher, in manchen Jahren nur wenig, in einzelnen Jahren im Menge in Länder, die er sonst nicht oder nur sehr selten besucht. In Ostpreußen noch alljährlich, oder doch annähernd so, in Italien nur in größeren Zwischenräumen. In Großbritannien unregelmäßig erscheinend. In Amerika bis ins nördliche Kalifornien und bisweilen Arizona. Baumvogel, still, wenig beweglich, gesellig, nicht scheu, zum Trinken und zum Fressen von Beeren verschiedener Vaccinium-Arten mitunter auf den Erdboden gehend. Häufigste Stimme eine Art feinen Trillers oder ein klirrendes Zirpen, das man mit ssir-ssir-ssirr oder rhiss verdeutlicht hat, seltener hört man einen tiefen, an den der Gimpel erinnernden Flötenton. Gesang ein quetschendes, zirpendes Trillern. Nahrung im Winter hauptsächlich Beeren der verschiedensten Art, im Sommer größtenteils nur Insekten. Nester in Tannen oder Birken, meist 4 bis 5m hoch, auf einer Unterlage aus dünnen Tannenreisern aus Moos und Flechten, mit feinen Flechten und Renntier- haaren ausgelegt. Brutzeit der Juni. Die Eier sind blaß bläulichgrau oder hellgrau, mitunter mit einem schwachen rötlichen oder bräunlichen Schimmer, bisweilen fast weiß. Die Zeichnung besteht aus tiefbraunen, fast schwarzen rundlichen Flecken, die oft einen graubraunen Schattensaum zeigen, sowie aus tiefer liegenden hellgrauen oder rötlichgraue Flecke. Mitunter finden sich kurze Haarlinien, bisweilen fehlen die schwarzbraunen Flecken zum großen Teile. Maße von 100 Eiern nach Jourdain durch- sehnittlich 24.03 > 17.29, Maximum 28.3 ><18 und 24.8>< 18.8, Minimum 21.1 >< 16.3 und 25 >< 15.7 mm. Durchschnittliches Gewicht 0.208 g. (Vgl. Newton, Ootheca Wolleyana 1,2, Taf. X, Dresser, Ibis 1861, p. 102, Newton, ebenda, Taf. IV.) 720. Bombycilla japonica (Sieh.). Bombyeivora Japonica Siebold, De hist. nat. in Japon. statu ete., p.13 (1824--- „...in prov. Tyko et Tsikusen habitat.“): cf. Ferussae, Bull. Sci. nat. et. geologie IV, 1825, p. 87 (Referat). Bombyeilla phoenicoptera Temminck, Pl. Col. (LI) 450 (1827— Japan). 458 Ampelidae. Ampelis Maesi Oustalet, Nouy. Arch. Mus. Paris, ser. 3., IV p.213 (1892— „?Japan.“ Der Typus war ein japanischer Handelsbalg, augenscheinlich Jad., er gleicht dem von Temminck abgebildeten Vogel und wurde wegen der weißen End- säume an den Handschwingen benannt, da zum Vergleich Vögel mit nur weißem Streif an der Spitze der Außenfahne (2 und juv.) gedient hatten). Abbild.: Temminck & Schlegel’s Fauna Japonica, Aves Taf. XLIV ; David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 74. J ad. Unterscheidet sich von 2. g. garrulus hauptsächlich durch die geranium-rote statt gelbe Schwanzspitze, blutrot verwaschene Unterschwanz- decken, blutroten, durch die Spitzen der Außenfahnen der großen Flügel- decken gebildeten Querstreifen am Oberflügel, mattgelbliche Mitte des Unter- körpers und etwas geringere Größe. Auf dem Kopfe ist nicht nur die Stirn, sondern auch der Scheitel, allmählich in das rötliche Grau der Oberseite verlaufend, zimtartig braunrot. Die unteren Haubenfedern sind teils schwarz, teils grau mit schwarzen Säumen. Die großen Öberflügeldeckfedern haben ungefähr das Spitzendrittel der Außenfahnen blutrot, sodaß eine breite rote Querbinde entsteht, die bläulichgrauen Armschwingen eine breite, durch die Spitzen der Außenfahnen gebildete schwarze Endbinde. Die Handschwingen haben in der Regel, mit Ausnahme der ersten, einen weißen Endsaum und einen roten Fleck an der Spitze; bei jüngeren 9 fehlt der weiße Endsaum und dafür hat die Spitze der Außbenfahne einen kurzen weißen Strich, oft auch schon eine Andeutung des weißen Endsaumes. Mitunter fehlt der weibe Endsaum auch anscheinend ganz alten d. Die Armschwingen haben einen mitunter mit weiß gemischten, manchmal fehlenden dunkel rosenroten Fleck an der Spitze der Außen- fahnen. Mitte des Unterkörpers sehr blaß schwefelgelb. Unterschwanzdecken lebhaft zimtfarben mit blutrotem Anflug, manchmal größtenteils rot. Sonst wie D. garrulus garrulus, aber kleiner. Flügel (G und Q) ungefähr 105—112, wohl nur ausnahmsweise bis 114, Schwanz etwa 55—60 mm. — Oad. Dem JS ähnlich, scheint sich aber durch ständiges Fehlen der weißen Endsäume an den Innensäumen der Handschwingen, schmälere rote Flügelbinde, weniger Schwarz und kleinere rote Fleckchen an den Spitzen der Armschwingen, zimtfarbene Unterschwanzdecken ohne roten Anflug, blasser gelbliche Mitte des Unterkörpers, blasser und weniger rötliche Wangen und Scheitel, sowie geringere Größe zu unterscheiden. — Juv. Oberseite schmutzig bräunlich- grau, Haube nicht entwickelt, der schwarze Kehlfleck fehlt, Kehle, Brust und Seiten bräunlich aschgrau mit weißen oder weißlichen Säumen, Mitte des Unterkörpers rahmfarben, Unterschwanzdecken bell zimtfarben. Schon in der Jugend scheinen sich die Geschlechter durch die verschiedene weiße Zeichnung an den Spitzen der Handschwingen zu unterscheiden. Bewohnt das südliche Ostsibirien, d. h. die Ussuriländer, von der Japanischen See bis zum Amur, im Winter im nördlichen Japan und Nord- hina, mitunter südlich bis Peking. — Soll im Ussuri-Gebiet nisten, Nest und Eier aber sind noch unbenannt. Wahrscheinlich nistet B. garrulus garrulus nicht im gleichen Gebiet und D. japonica sollte auch als geographischer Vertreter des letzteren angesehen werden. Brachypodidae. 459 Familie BRACHYPODIDAE Swains. 1837.) Die „Haarvögel“ oder „Kurzfußdrosseln“ sind in einer tabularen Reihen- folge der Familien der Passeres wie manche andre Gruppen schwer unterzubringen. Sie sind vielfach umhergeworfen worden und beweisen wiederum die Unvoll- kommenheit unsres Systems. — Sie haben einen starken, meist etwas gebogenen Schnabel mit deutlichem Ausschnitt und zahnartigem Vorsprung vor der Spitze des Oberschnabels. Nasenlöcher in einer großen Grube frei vor den Stirn- federn, selten (/rena) mit Federn bedeckt. DBefiederung weich, auf dem Bürzel lang, wollig, sehr reich, am Hinterkopfe in der Regel einige auf- fallende scheinbare Haare, d. h. dünne, verlängerte fahnenlose Federschäfte. Erste Schwinge etwa gleich der: Hälfte der zweiten oder länger. Flügel lang, breit, gerundet. Läufe kurz, vorn getäfelt, manchmal aber auch teilweise oder ganz geschient, Zehen kurz und stark. — Geschlechter meist gleich. Offene Nester, Eier bunt, rot gefleckt. Stimme stark, Gesang laut, wohl- tönend. Baumvögel. Nahrung hauptsächlich Früchte. — Heiße und warme Länder der Alten Welt. Gattung PYCNONOTUS Boie 1826 (ex Kuhl MS.). Kennzeichen der Familie. Schnabel etwas kürzer als der Kopf, Kehl- federn breit, rund, nicht zugespitzt. Zahlreich in den Tropen Afrikas und Asiens, fünf Formen paläarktisch. Übersicht der paläarktischen Formen: ?) I Enierrohwauzdeckan gelb 8 zn ee else nen nel ae ne 2 nterschwanz EEE Mae An) LE PREERE NER VARRSRER Unt h decke eib 4 !) Eine eigenartige Form Spizieus semitorques Swinhoe, bewohnt das tropische südöstliche China und geht nach David bis in das vorwiegend paläarktische Gebiet von Mupin (bei Ta-tsien-lu in Szetschwan). Sie ist kenntlich an dem kurzen, dicken, starkgebogenen hellgelben Schnabel, gelblichgrüner Oberseite, schwärzlicher Kehle und ebensolchem Oberkopf, grauem Nacken und Hinterhals, schwärzlicher Endbinde am Schwanze, weißem Kehlbande und gelbem Bauche. ' ?) Eine Gruppe von „Bülbüls“ mit schwarzem Kopfe, weißlichbraunen bis weißen Oberschwanzdecken, braunschwarzem Schwanz mit weißer Endbinde und karminroten Unterschwanzdecken bewohnt in ungefähr 6 Formen Indien und Süd-China. Pyenonotus ‚haemorrhousa, burmanicus, nigropileus, bengalensis und intermedius dürften Vertreter einer Art sein. Pyenonotus haemorrhousa intermedius Jerdon (B.Indiall, p.95. „Wuzeerabad, in the Punjab“) bewohnt die Südabhänge des westlichen Himalaya bis in mittlere Höhe, den nördlichen Punjab und die Nordwest-Provinzen Indiens. Im Cat. B. Brit. Mus. VI, p.130 ist unter e ein Stück aufgezählt mit der Angabe „Afghanistan (Grifüäth)“. Auf ‘Grund dieses Exemplares ist die Art wohl in Dressers „Manual“ aufgenommen. Die Etikette im Brit. Mus. trägt aber die Angabe Himalaya, nicht Afghanistan! Außerdem ging Griffith’s Expedition durch Kaschmir nach Afghanistan, seine Vögel wurden nicht ‚etikettiert und der genaue Fundort derselben ist nicht bekannt. Pyenonotus xanthorrhous Anderson, mit hochgelben Unterschwanzdecken, schwarzer Kopfplatte, braunem Rücken, winzigem roten Fleck an der Basis des Unterschnabels und weißer Unterseite mit braunem Brustbande, bewohnt Süd-China bis Szetschwan, ‚grenzt also an paläarktisches Gebiet. 460 Brachypodidae. 9 j Unterschwanzdecken blaßgelb, Ohrdecken schwarz . P. c. xanthopygos . p. 461 \ Unterschwanzdecken hochgelb, Ohrdecken weiß u ee 3 | Oberkopf schwarz, Kopffedern nur wenig verlängert . . . P.leucotis.. p.462 3 2 Oberkopf braun, Kopffedern zu einem langen Schopf | vorlakgert IL ER AETUR EE, . P. leucogenys . p.465 4 j Stirn und Kehle braun, Flügel über 100mm... . . .P.b.barbatus . p.460 \ Stirn und Kehle braunschwarz, Flügel unter 100 mm. . P.b. arsinoe.. p.46l 721. Pyenonotus barbatus barbatus (Desf.). (Fig. 82.) Turdus barbatus Desfontaines, M&m. Acad. Roy. Sei. France MDCCLXXXVII, p. 500 Taf. III (1789— „,... environs d’Alger.“) Ixos obscurus Temminck, Man. d’Orn. 2nde ed. IV, p.608 (1840— „A 6t& trouv6 en Andalousie, ete.‘*). Haematornis lugubris Lesson, Rev. zool. 1840, p.98 („a &te deerit par M. Temminck sous le nom d’/xos obseurus“). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 142. J ad. Ganze Oberseite braun, Oberkopf, Kopfseiten und Kehle dunkel- braun, im Frühjahr und Sommer aber mehr verbleichend, das Braun der Kehle nach der Brust zu allmählich heller werdend, Kropfgegend und Körper- seiten fahl graubraun, Mitte des Unterkörpers schmutzigweiß; Unterschwanz- decken weiß, an den Schäften oft ein bräun- licher Streif, Säume oft (besonders bei Jad.) schwefelgelb. Schwingen dunkelbraun mit sehr schmalen etwas helleren Außensäumen und fahlen Innensäumen. Steuerfedern sehr dunkel braun, Spitzen der äußeren Paare mit un- deutlichen graubraunen Endsäumen. Unter- Figur 82 (%). flügeldeeken und Achselfedern hell graubraun. Iris dunkelbraun. Füße und Schnabel schwärz- lich. Das Gefieder verbleicht im Frühjahr stark und wird dann viel mehr graubräunlich. Flügel etwa 104—107, Schwanz 98—102, Lauf 23—24, Culmen etwa 21—23 mm. — O wie S aber kleiner: Flügel etwa 93—96 mm. Einzelne Stücke messen 99—102 mm. Ob dies ausnahmsweise große © oder kleine © sind ist nicht sicher, da die Geschlechtsangaben nicht immer zu- verlässig sind. — Juv. wie die Alten, nur blasser, der Kopf kaum dunkler, Unterseite vielleicht etwas gräulicher. (18 Exemplare.) Marokko von Tanger bis Mogador und vielleicht noch südlicher, Algier, Tunis. In letzterem Lande anscheinend nur nördlich des Atlas?!) — Soll ein oder zweimal in Südspanien erlegt worden sein, doch ist das Vorkommen daselbst auf jeden Fall nur ein ausnahmsweises, wenn überhaupt sicher. !) In West-Afrika von Senegambien bis zum Niger wird P. b. barbatus ver- treten durch: P. barbatus inornatus: Wie P. b. barbatus, aber Flügel etwa 2—5, Schwanz etwa 10 mm kürzer. In Kamerun und Gabun schließt sich an: P. barbatus gabonensis: Kenntlich an den weißen, aber breit gelb gesäumten Unterschwanzdecken. Noch weiter südlich und im zentralen und östlichen Afrika wird P. b. barbatus durch Formen mit ganz gelben Unterschwanzdecken vertreten. (Vgl. Nov. Zool. 1906.) » Brachypodidae. 461 Kein Vogel Nordwest-Afrikas erinnert mehr an die Tropen, als der „Naranjero* mit seinem lauten, etwas metallischen, schönen Schlag und lärmenden Schwatzen. Die volle Strophe erinnert an die Silben „‚huit, huit, huit, hwitera, hwitera“. Man sieht diese Vögel außer der Brutzeit immer in kleineren Trupps und sie fallen von weitem durch ihren Lärm auf. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Früchten, namentlich reifen Orangen, die sie ganz ausfressen. Sie bewohnen daher vorzugsweise Orangen- haine, Gärten und Laubholz, nach Meade- Waldo im marokkanischen Atlas bis 7000 engl. Fuß hoch. Die Nester stehen in Büschen und niedrigeren Bäumen, sind aus Wurzeln, Stengeln und Gras gebaut, mit feineren Würzelchen ausgefüttert und man findet von Mai bis Juli die3—-4 Eier. Diese sind weiß mit rötlichem Schimmer. reichlich mit dunkel rotbraunen Flecken und Punkten und einigen hellgrauen Schalenflecken gezeichnet. Größe ungefähr 23 ><16 — 24 >< 18 mm. 722. Pyenonotus barbatus arsinoe (Licht.). Turdus Arsinoe Lichtenstein, Verz. Doubl. zool. Mus. Berlin, p. 39 (1823— „Fayum in Aegypto‘*). Unterschwanzdecken weiß, anscheinend nie mit gelben Säumen. Ober- kopf, Kopfseiten und Kehle braunschwarz, das Schwarz der Kehle in das Erdbraun des Kropfes übergehend. Hinter der Ohrgegend ist mehr oder minder deutlich ein kleiner weißer Fleck angedeutet. Im übrigen Färbung wie bei P. b. barbatus. Flügel etwa 87—95, wobei die kleineren Stücke zweifellos O sind, doch liegen nur wenige Stücke mit sicher festgestelltem Geschlecht vor. (16 Exemplare.) Von Fajum im mittleren Egypten bis zum Weißen und Blauen Nil.) Lebt nach Heuglin paarweise oder in Familien, hat einen lauten, drosselartigen Gesang, mit schwätzenden oder wispernden Lauten vermischt. Nahrung Insekten, Beeren und Früchte. Nest meist niedrig, in den dichtesten Palmenbüschen; es ist groß, dicht und dick aus Pflanzenstoffen zusammengefügt, die Mulde mit Wurzelfasern und Pferde- haaren ausgelegt. Eier wie die anderer Pyenonotus-Formen: Grundfarbe weiß mit bräunlich-rosigem Anflug, lebhaft rotbraunen Flecken und hellgrauen Schalenflecken. 723. Pycnonotus capensis xanthopygos (Hempr. & Ehrenb.)?) Ixus xanthopygos Hemprich & Ehrenberg, Symbolae Physieae fol. bb (1828— Terra typiea: „Syria“. Die Autoren beschreiben die Art von Syrien und fügen hinzu: „In Arabia frequens.“) Ixos Vaillantii (errore, non levaillantii Temm.) Brehm, Vogelfang, p.221 (1856— Arabien, womit Sinai gemeint ist, woher Brehm Stücke hatte). !) In Abessinien, dem Hauaschgebiet und nördlichen Gallaland durch den äußerst ähnlichen, aber im frischen Gefieder oberseits merklich dunkleren P. b. schoanus Neum. vertreten. — Reichenow beschreibt einen P. barb. somaliensis (P. arsinoe somaliensis bei Reichenow) der bei Zeila und Somadu vorkommt und kleiner ist. 2) P. capensis capensis bewohnt das südliche Kapland und ist durch größten- teils rauchbraune Unterseite und braunen (nicht schwarzen) Kopf unterschieden. P. capensis nigricans mit orangerotem Augenringe bewohnt Benguela, Südwest- Afrika, die nördlicheren Teile des Kaplandes bis Transvaal. P. capensis reichenowi ist über Süd-Arabien östlich bis Muskat verbreitet. Ist P.c. xanthopygos sehr ähnlich, aber auf der Oberseite mehr gräulich, das Schwarz der Kehle ist nieht so scharf abgesetzt, das Augenlid bräunlich. (Vgl. Journ. f. Orn. 1901, p- 241, Nov. Zool. 1906.) B; “ 462 Brachypodidae. Icos vallombrosae Bonaparte, Compt. Rend. Acad. Sei. Paris XLII, p. 766 (1856— „dans les jardins de Jaffa“). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 143, Fig. 1. Ist im allgemeinen 7. barbatus arsinoe ähnlich, aber die Unterschwanz- decken sind lebhaft gelb und das Auge ist von einem vorstehenden, im Alter warzigen unbefiederten Hautringe umgeben, ein Merkmal, das alle Formen von J. capensis auszeichnet. — Oberkopf, Kopfseiten und Kehle braunschwarz, Genick und übrige Oberseite fahlbraun, Flügel dunkler, Schwanz schwarzbraun mit fahl graubräunlichem Endsaum. Unterseite hell fahl- bräunlich, Bauchmitte etwas weißlicher. Hautring um das Auge grau. Flügel, Ö ungefähr 99—102, 0 90—95 mm. Brutvogel in Syrien und Palästina, nördlich bis Kleinasien (Taurus), südlich bis in das Peträische Arabien (Sinai-Halbinsel), wird aber in Südarabien durch P. e. reichenowi vertreten. — Die Angaben vom Vorkommen auf den griechischen Inseln beruhen auf Irrtum (vgl. Reiser, Ornis Balcan. III, p. 559—561). Auf Cypern kommt die Art nicht vor. Guillemard will ihn einmal gesehen haben, erlegte ihn aber nicht. Bewohnt fruchtbares Gelände und Gartenland. Der laut flötende Gesang wird als wundervoll geschildert. Das wohlgebaute Nest steht in Büschen und Bäumen. Die Eier gleichen denen von P. b. barbatus; sehr variabel, Fleckung oft sehr dunkel. 25 Eier (Rey, JJourdain, Hartert) messen im Durchschnitt 24.38 >< 16.97, Maximum 27.2>< 17.3 und 25.1 >< 17.7, Minimum 22 >< 16.5 resp. 23>= 15 mm. Gewicht im Durchschnitt 0.173, Maximum 0.200, Minimum 0.155 & (Rey). Abbild.: Rey, Eier Vög. Mitteleuropas, Taf. 57, Fig. 5—8, helle Var. Cat. Eggs Brit. Mus. III, Taf. X, Fig. 19. 724. Pycnonotus leucotis (Gould). Ixos leucotis Gould, Proc. Zool. Soc. London 1886, p.6 („In India Orientali*). Sad. Kopffedern etwas verlängert. Oberkopf von der Stirn bis zum Nacken, Zügel, vorderer Teil der Wangen, ganze Kehle und ein schmaler Verbindungsstreif vom Nacken zur Kehle schwarz, Öhrdeeken und hinterer Teil der Kopfseiten seidenartig weiß. Ubrige Oberseite fahl graubraun, Hinterhals meist mit einigen schwärzlichen Fleeken. Flügel wie der Rücken, mit blasseren Innensäumen. Schwanz an der Wurzel wie der Rücken, dann in ein bräunliches Schwarz übergehend, seitliche Steuerfedern mit ungefähr 1 cm langen weißen Spitzen, die an den inneren Federn etwas schmäler werden, die mittelsten beiden Paare mit undeutlichen schmalen bräunlichen Spitzen. Unterseite und Unterflügeldecken hell braungrau, Mitte des Unter- körpers weiblich, nahe der schwarzen Kehle etwas dunkler. Unterschwanz- decken orangefarben bis goldgelb. Schnabel und Füße schwarz, Iris braun. Flügel etwa 91—94, Schwanz etwa 86—92, Lauf 20—-21, Culmen etwa 16 mm. — OQad. ganz wie C, nur die Unterschwanzdecken saffrangelb, außerdem etwas kleiner, Flügel ungefähr 85—88 mm. — Juv. Oberkopf und Kehle nicht schwarz, sondern braun, etwas dunkler als der Rücken, Unterschwanz- decken beim S blaßorange, beim O zitronengelb. Östpersien, Baluchistan und das westliche Indien von Sind, Rajputana und Punjab bis Etawah, Jhansi, Saugor und Hoschangabad. Brütet in Indien vom Mai bis August. Nest in Büschen, aus Würzelchen und Stengeln zusammengefügt und mit feinen Gräsern ausgefüttert. Die 3—4 Eier gleichen denen anderer Pycnonotus-Arten. Abbild.: Ibis 1904, Taf. VII, Fig. 1,3 (nicht 4, 5).. Bar da Fr: Brachypodidae. 463- 725. Pycnonotus leucogenys (Gray). Brachypus leucogenys Gray, Hardwicke’s Ill. Ind. Zool. IL, Taf.35 fig.3 (1830— Indien). Ö ad. Federn des Oberkopfes schmal und spitz, mattbraun mit grau- braunen Säumen, die der Scheitelmitte zu einem über 2 cm langen Schopfe verlängert und einfarbig braun. Zügel, schmaler Ring um das Auge, Kehle und Kropf tief schwarzbraun, über den Zügeln eine schmale weiße Linie, Ohrgegend weiß, hinter den Ohrdecken ein braunschwarzer, unter denselben ein braun und weiß gestreifter Fleck. Ubrige Oberseite gräulichbraun, Flügel etwas dunkler mit blasseren Innensäumen. Steuerfedern braunschwarz, nach der Wurzel zu allmählich in Braun übergehend; das mittelste Steuerfederpaar mit schmalen hellbraunen, die übrigen mit etwa 4—10 mm langen, an den äußersten Paaren ausgedehnteren, weißen Spitzen. Brustfedern braun mit schmutzigweißen Säumen, Seiten fahl braun, Mitte des Unterkörpers schmutzig- weiß. Unterschwanzdecken lebhaft gelb. Unterflügeldecken schmutzigbraun mit weißlichen Säumen. Schnabel schwarz, Füße bräunlich bleifarben, Iris braun. Flügel 89—95, einzelne bis 98.5, Schwanz 80—90 und sogar 95, Lauf 21—23, Culmen etwa 19 mm. — 9 wie |, aber etwas kleiner: Flügel 85—88 mm. Afghanistan und nordwestlicher Himalaya bis Butan, im Sommer in. Höhen von 3—7000 engl. Fuß, im Winter in niedrigeren Lagen. Nest und Eier wie die andrer Arten der Gattung, Eier 3—-4, weißlich, mit roten und rötlichgrauen Flecken dicht bedeckt. Gattung HYPSIPETES Vigors 1331. Größere Vögel als die Arten der Gattung Pyenonotus, Schnabel so lang wie oder länger als der Kopf, höher und schärfer gekielt. Kehlfedern bei vielen Arten etwas verlängert und zugespitzt. Läufe bei den Formen von H. amaurotis immer mehr oder minder getäfelt, bei anderen Arten im Alter geschient. Hinter dem Nasenloch einzelne nach vorn gerichtete Bofsten. — Indien, China, Japan und umliegende Inseln. — Man hat erwogen, ob nicht die japanischen Formen wegen des nie geschienten Laufes und anderer Eigentümlichkeiten generisch zu trennen sind, in welchem Falle sie wohl als Microscelis Gray zu bezeichnen wären. Im paläarktisehen Gebiete mur in Japan und den umliegenden Insel-Gruppen, wo eine Art in mehreren Formen verbreitet ist. Als fernere Subspezies dürfte dazu auch FH. fugensis Grant von den Philippinen gehören. 726. Hypsipetes amaurotis amaurotis (Temm.). Turdus amaurotis Temminck, Pl. Col. II. Taf. 497 (1830— Japan). Sad. Federn auf Kopf und Hinterhals verlängert, schmal und zugespitzt, grau mit etwas helleren Spitzen und dunkleren Schaftstrichen, die des Rückens etwas dunkler grau, an den Säumen etwas heller, hinterer Teil des Bürzels und Oberschwanzdeeken mit mehr röstlich olivenfarbenen Säumen. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, mittlere bräunlicher und mit hell rostfarbenen, bei ganz alten Vögeln fast verschwindenden Spitzensäumen, große graubraun 464 Braehypodidae. mit hellbräunlichen Säumen. Schwingen dunkelbraun mit schmalen bräunlich- olivenfarbenen Außen- und röstlich-rahmfarbenen Innensäumen. Steuerfedern tiefbraun mit schmalen olivengrauen Außensäumen. Kehle sehr hell grau, untere Kehlfedern mit weißlichen Spitzen; Ohrdecken dunkel kastanienbraun, durch ein undeutliches, oft nur angedeutetes kastanienbraunes Band, das um die untere Kehle zieht, verbunden. Kropigegend aschgrau, übrige Unterseite bräunlichgrau mit breiten weiß°n Federspitzen, Mitte des Unterkörpers weiß, Seiten trüb rostbräunlich. Unterschwanzdecken dunkel olivenbraun mit sehr breiten weißen Säumen. Unterflügeldecken hell rostfarben. Schnabel schwarz, Füße braun, Iris nußbraun. — O wie d, nur etwas kleiner. — Juv. Ober- seite bräunlich, nicht so gräulich-schieferfarben, Schwanz, Oberflügeldecken und Schwingen mit breiten hell rostbraunen Säumen. (49 untersucht.) Hondo, Kiuschiu, Tschuschima, Sieben-Inseln, Tanega-schima und Yaku- schima. — Kein eigentlicher Wandervogel, soll aber zur Brutzeit mehr auf den Bergen wohnen und zieht im Winter teilweise nach Korea und ÖOst- China, sowie in geringer Anzahl nach den Riu Kiu-Inseln (Okinawa) — die Mehrzahl dieser Zugvögel aber dürften der Form von Jesso angehören. Nest in Büschen und Bäumen, 2—6 m oder höher, aus Halmen, Zweigstückcehen, Wurzeln und Blättern. innen mit feineren Würzelehen ausgelegt. Eier rötlich weiß oder rötlich rahmfarben, mit rotbraunen Flecken und hellgrauen Schalenflecken, Größe ungefähr die von Amsel-Eiern. Zwei von mir gemessene Stücke messen 31 >< 20.5 und 30><21 mm. Nehrkorn gibt an 28><20—21 mm. (Ibis 1904, Taf. VII, fig. 6, 8.) 727. Hypsipetes amaurotis hensoni Stejn. Hypsipetes amaurotis hensoni Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. XV, p.347 (1893 — Hakodate (u. a. Orte) auf Jesso). Oberseite eine Schattierung heller als bei 7. a. amaurotis, ebenso die Weichen; Schnabel etwas schlanker und schwächer. — Eine nur durch Ver- gleichung festzustellende, der 7. a. amaurotis sehr nahestehende Form, die aber bei Untersuchung mehrerer Stücke auffällt (4 verglichen). Jesso. — Vielleicht gehört die Mehrzahl der im Winter in Korea, China ud auf den Riu-Kiu-Inseln erlegten Stücke zu heusoni. 728. Hypsipetes amaurotis pryeri Stejn. Hypsipetes pryeri Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, p. 642 (1887— Okinawa). Unterscheidet sich von H. a. amaurotis wie folgt: Oberseite dunkler, besonders der Kopf dunkler, der Rücken bräunlicher, der Bürzel ganz oliven- braun; Kinn und oberer Teil der Kehle hellgrau, übrige Kehle und ein breites, die kastanienbraunen Ohrdecken verbindendes Kehlband kastanienbraun, welche Farbe nach der Brust zu weniger lebhaft und bräunlicher wird; Seiten rost- braun; Unterschwanzdeeken röstlich olivenbraun mit breiten bräunlichweißen bis fast rein weißen Säumen. (20 untersucht.) | Bewohnt die Inseln der mittleren Riu-kiu Gruppe: Okinawa, Iheya. 729. Hypsipetes amaurotis stejnegeri subsp. nov. Subspeeiei H. amaurotis pryeri appellatae simillimus, sed major, rostro validiore. In der Färbung nicht wesentlich von ZZ. a. pryeri unterschieden, nur durchschnittlich noch lebhafter rotbraun auf der Unterseite, aber größer. ä Braehypodidae. 465 Flügel zwar nieht immer länger (JS etwa 123—127, Q etwa 115—116 mm, ‚diese Maße aber sind ungenau und vermutlich zu gering, weil nur stark abgenutzte Brutvögel vorliegen), aber Schnabel auffallend größer, Culmen 30—35 mm (Typus J ad. Ischigaki 26. Mai 1904. No. 174, Tring-Museum). Benannt nach Leonhard Stejneger, dem Beschreiber von zwei Aysipetes- Formen und kritischesten Arbeiter über japanische Vögel. (10 untersucht.) Bewohnt die Inselu Ischigaki und Iriomote in der südlichen (Nambuschoto) Riu-Kiu-Gruppe. Wahrscheinlich gehören auch die Vögel von Mijako-shima zu dieser Form. 9: 730. Hypsipetes amaurotis ogawae subsp. nov. Subspeciei H. amaurotis pryeri dietae similis, sed torque gulari rufo angustiore magis restrieto, haud diffieile distinguendus. Das rotbraune Band, das die ebenso gefärbten Ohrdecken, über (den unteren Teil der Kehle hinziehend, verbindet, ist scharf begrenzt und aur etwa einen cm breit, oft nech schmäler, mitunter fast verschwindend; unter demselben befinden sich mehr oder minder schiefergraue Federn, während bei pryer: die rotbraune Färbung mehr oder minder auf die Kropf- ‚gegend hin verläuft und in das röstliche Braun der Seiten übergeht. Flügel SO etwa 122—125, O ungefähr 114—118 mm. (Typus 9 Nr. 192, Amami- ‘o-shima 13. Dezember 1904, Tring-Museum.) Benannt nach dem Ornitho- logen Ogawa, Verfasser einer Abhandlung über Riu-Kiu-Vögel. (20 Exemplare.) Bewohnt die Insel Amami (Amami-o-shima) in der nördlichen Riu-Kiu- Gruppe. — Es ist interessant, daß diese Form, die zwischen 7. a. amaurotis ‚ohne Kehlband und 7. a. pryeri mit breitem Kehlbande wohnt, auch in der Färbung gewissermaßen zwischen beiden steht. 731. Hypsipetes amaurotis squamiceps (Kittl.). Oriolus squamiceps Kittlitz, M&m. Acad. Imp. St. Petersb. I, p.241 Taf. XVI (1830 — Boninsima). Äußerst ähnlich Z. «. ogawae aber viel größer und das kastanienbraune XKehlband nach dem Kropfe zu weniger scharf begrenzt. Flügel 9 etwa 135—140, 0 124—126 mm. (6 untersucht.) Bonin-Inseln südöstlich von Japan. Bewohnt (ebüsch und Bäume. Nahrung Beeren, Insekten und Ürustaceen. ‚Stimme nach Kittlitz ein hoher, pfeifender, aber etwas heiserer Ton. Flug schnell, gewandt, flach bogenfermig. 732. Hypsipetes amaurotis magnirostris Hatt. Hypsipetes amaurotis magnirostris Hartert, Bull. B. O. Club XV, p.46 (1905— S. Dionisio, Vulkan Inseln). Ähnlich H. a. squamiceps, aber der Schnabel viel stärker und länger. Culmen 31—34 mm. Auf der Kropfgegend ist viel weniger Rotbraun, auch ‚scheint die Oberseite etwas lichter zu sein, jedoch läßt sich über die Färbungs- E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 30 466 Campephagidae. unterschiede wenig Bestimmtes sagen, da die vorliegenden Vögel in sehr abgenutztem Gefieder sind. (7 Exemplare.) ‘ “Säd-Dionisio, eine der Vulkan-Inseln, südlich der Bonin-Inseln. Ein vorliegendes Nest besteht aus Wurzeln, Halmen und nach außen zu größten- teils aus dürren Blättern mit von der Wolle umgebenen Baumwollenkernen, und ist innen nur mit Wurzeln ausgelegt. Es enthält zwei Eier, die auf rötlich schimmerndem, rahmweißen Grunde mit dunkel rotbraunen Flecken gezeichnet sind, die um das stumpfe Ende einen dieken Kranz bilden und sonst nur spärlich verteilt sind. Außer- dem haben sie einige hellgraue Schalenflecke.. Maße 30.5><22 und 30 >x< 21.7 mm.. Familie CAMPEPHAGIDAE. Schnabel breit, fliegenfängerartig, Spitze mehr oder minder hakenförmig. Befiederung sehr reich, besonders auf dem Bürzel, wo die Schäfte nach der Wurzel zu verstärkt und steif sind, was man leicht fühlen kann, wenn man gegen die Federn zu streichen versucht. Diese Federn sitzen auch sehr lose in der Haut. Füße ziemlich schwach, Lauf kurz. — Fast 200 Formen bewohnen die Tropen der Alten Welt, in das paläarktische Faunengebiet reichen nur wenige Formen der Gattung Ferierocotus. Gattung PERICROCOTUS Boie 1826. Eine Gattung, die in den Tropen Asiens in etwa 30 Formen verbreitet ist, die meist in lebhaften roten (©) und gelben (9) Farben prangen. In das eigentliche paläarktische Faunengebiet reichen nur wenige Formen. Die grau, weiß und schwarzen Formen unterscheiden sich durch die viel kürzere erste Schwinge, welche die Handdecken nur wenig überragt, während sie bei den tropischen Arten in der Regel etwa halb so lang wie die zweite ist. Hier hat die Gattungsmacherei noch ein Feld für ihre Spielerei. — Der Schwanz von allen Fericrocotus-Formen ist so lang wie oder länger als der Flügel und sehr stark gestuft, die seitlichen nur ein Viertel bis ein Drittel der Länge der mittelsten Steuerfedern. Ganze Unterseite weiß . . Ne Nr Ana enian n Ke ee EMIRErENS. Ip AG Unterseite weiß mit grauem Bade a en Dee ae nr PP SEeRInIGe, PFAD Unterseite feurig rot, Kehle schwarz . . . . . 2... ... P. brevirostris.. p.468 Unterseite orangerot, Kehle gelblich”. .. . .... 2.2... ... P.solaris. p.468 733. Pericrocotus cinereus Laf:. Pericrocotus cinereus Lafresnaye, Rev. Zool. 1845, p. 94 (Luzon). Pericrocotus modestus Strickland, Proc. Zool. Soc. 1846, p.102 (Malakka). Ceblepyris luctuosus De Filippi, Mus. Mediol. Anim. Vert., Aves, p.31 (1847). Pericrocotus japonicus Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, „1886“ p.649 (1887 — Hondo, Japan. Japanische Stücke lassen sich nicht trennen.) Pericrocotus motacilloides Swinboe. Ibis 1860, p.58 (als Synonym von cinereus). Abbild.: Gould B. Asia II, Taf. 11. Eier: Ibis 1904, Taf. X, Cat. Eggs Brit. Mus. III, Taf. IX, 19. Sad. Stirn bis fast in die Mitte des Scheitels (10 15 mm weit). weiß, die die Nasenlöcher überragenden borstenartigen Federchen, eine Linie- Campephagidae. 467 von dort über die Zügel zum Auge, Scheitel und Nacken bis an den Hinter- hals, oft auch letzterer, schwarz, übrige Oberseite aschgrau. Außere Hand- schwingen ganz braunschwarz, 3. und 4. mit weißem Saumfleck am Rande der Mitte der Innenfahne, die übrigen mit dreieckigem Fleck vor der Basis der Innenfahnen und kleinem weißen Fleck nahe dem Schafte der Außen- fahne, Armschwingen reiner schwarz und mit geraderer weißer Querbinde vor der Basis, innerste Armschwingen größtenteils schiefergrau. Kleine Öberflügeldecken grau, große schieferschwarz mit grauen Außensäumen, Handdeeken schwarz. Mittelstes Steuerfederpaar schwarz, folgendes mit weißem oder lichtgrauem Schaftflecke an der Spitze, die übrigen an der Wurzel schwarz, die apikale Hälfte oder mehr weiß. Ganze Unterseite weiß. Die nahe dem Flügelbuge befindlichen Unterflügeldecken fast ganz weiß, die übrigen schieferfarben mit ausgedehnten weißen Spitzen, Handdecken schiefer- farben. Schnabel und Füße schwarz, Iris braun. Flügel (25 S) 94—96, Schwanz 93—99, äußerste Steuerfedern nur etwa 33—36, Lauf 15—16, Schnabel vom Ende der weißen Stirnbefiederung 14—16 mm. — Oad. Nur der Zügelstrich schwarz, auf dem Kopfe aschgrau wie auf dem Rücken, die vordersten Stirnfedern mit weißen Spitzen; Brustseiten mit mehr oder minder deutlichen grauen Querlinien. — Juv. Federn der Oberseite mit schwarzen Endsäumen, vor denen sich eine weißliche Linie befindet, Unterseite mit gelblichem Anflug, Brustseiten mit grauem Fleck. (38 Exemplare.) Brutgebiet: Amurland, Mandschurei, Korea, auch im mittleren Japan. — Zieht durch Japan, China, Formosa, im Winter in Birma, Malakka, auf den großen Sunda-Inseln, Palawan und. Philippinen. — In Süd-China durch Pericrocotus cantonensis Swinhoe (Ibis 1861, p. 42) vertreten, der wohl nur Subspezies von cinereus sein dürfte, sich aber sehr wesentlich durch dunkel- grauen statt schwarzen Scheitel, bräunlichen Bürzel, kürzeren Schwanz und hellbraune Steuerfederschäfte unterscheidet. Nahrung Insekten. Halten sich in Laubwäldern fast immer hoch auf Bäumen auf, kommen um Mitte Mai an und bauen im Mai ein tief napfförmiges Nest auf Bäumen. Die Eier sind nach Nehrkorn blaugrau mit großen violetten Schalenflecken und graubraunen und gelblichen Oberflecken, dunklen Eiern von Lanius collurio nicht unähnlich; Maße 21 ><15.5 bis 16 mm. (Kat. Eiersamml. 1899, p. 23.) 734. Pericrocotus tegimae Stejn. Pericrocotus tegimae Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX „1886“ p. 648 (1887— Okinawa, mittlere Riu Kiu Gruppe). Sad. Nasenborsten und Zügel schwarz, schmaler, über den Zügeln bis zum Auge fortgeführter Stirnstreif weiß. Oberkopf und Nacken glänzend schieferschwarz, allmählich in das dunkle Schiefergrau des Rückens über- gehend. Handschwingen schieferschwarz, Innenfahnen mit großem weißen Fleck, Armschwingen auch auf den Außenfahnen mit weißem Fleck, die innersten ganz schieferschwarz. Mittelste beiden Steuerfederpaare ganz schwarz, das folgende mit schwarzer Wurzel- und weißer Spitzenhälfte, die übrigen ‘ (kürzeren) schwarz mit schiefstehendem weißen Spitzenfleck. Kehle, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß, breites Band über die ‘Vorderbrust und Seiten schiefergrau. Die kleinen Unterflügeldecken nahe dem Flügelrande und die Achselfedern weiß, die übrigen Unterflügeldeck- federn schwarz mit weißen Spitzen. Iris braun, Schnabel schwarz, Füße 30* 468 Campephagidae. schwärzlich. Flügel etwa 86—90, Schwanz etwa 96—102, Schnabel etwa 11—12 mm. — Oad. Oberkopf nicht schwarz, sondern schiefergrau, Rücken heller grau. — Juv. Federn der Oberseite mit weißen Endsäumen. (18 Exemplare.) Süd-Japan (Tanega-schima und Yaku-schima) und Riu Kiu Inseln (Amami, Okinawa, Ischigaki, Iriomote). 735. Pericrocotus brevirostris (Vieg.). Muscipeta brevirostris Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.43 (Himalaya). Abbild.: Gould, Cent. Him. B. Taf. 8. JS ad. Ganzer Kopf, Kehle, Schulterfittiche und Rücken glänzend blau- sehwarz. Hinterrücken, Bürzel, Oberschwanzdecken und Unterseite mit Aus- nahme der Kehle feurig rot, jede Feder vor der ausgedehnten roten Spitze gelblich, dann weiß und an der Basis schiefergrau. Oberflügeldecken wie der Rücken, die großen mit roten Spitzen, Handdeeken mit oder ohne kleine rote Flecke an den Spitzen. Die ersten drei Schwingen schwarz, die 4. mit rotem Saumstrich in der Mitte der Außenfahne, 2., 3., 4. mit blaßrotem Fleck an der Innenfahne, die übrigen rot, Basis etwa 1 cm und Spitzen- drittel schwarz, letzte Armschwingen wieder fast ganz schwarz. Steuerfedern rot mit schwarzer Basis, mittelstes Paar ganz schwarz oder schwarz mit rotem Außensaum. Iris braun, Füße und Schnabel schwarz. Flügel etwa 85—89, Schwanz etwa 89—94, Schnabel 9, Lauf etwa 14 mm, — g: Die beim d roten Teile gelb, Stirn gelblich, Rücken olivengrau. Himalaya bis in Höhen von 10000 engl. Fuß östlich bis Kansu, Mand- schurei und Nord-China. Die Angaben, daß diese Art im Gebirge nisten und in den Ebenen überwintern soll, sind zweifelhaft. Nistet im Himalaya im Mai und Juni. Nest ein tiefer, außen mit Flechten und Spinnengeweben bekleideter Napf, auf einem hohen Aste stehend. Eier 3—5, weißlich mit braunroten Flecken und hell graulila Schalenflecken. Maße etwa 18—19.5 ><14—15 mm. Lockton ein silberhelles ti-ti-ti. 736. Pericrocotus solaris solaris Blyth. Pericrocotus solaris Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XV, p.310 (1846— Darjiling). Ähnlich P. brewirostris, aber Oberkopf und Rücken schieferfarben, Bürzel, Basis der Schwingen, Enden der äußeren Steuerfedern und Unterseite orange- rot, Kinn grau, Kehle gelblich. Beim © sind die beim d orangeroten Teile gelb. Bewohnt Birma, soll aber im Himalaya in Sikkim bis 10000 Fub hoch vorkommen (Blanford) (?). — FP. solaris ‘griseigularis Gould bewohnt Formosa und Teile von Süd-China. Muscicapidae (nebst Sylviidae, „Timeliidae“* und Turdidae). 469 Familie MUSCICAPIDAE (nebst SYLVIIDAE, „TIMELIIDAE“ wi TURDIDAE),. Es ist m. E. unmöglich, die Familien Muscicapidae, Sylvidae und Turdidae zu trennen. Die sogen. Muscicapiden gehen allmählich in die sogen. Sylviiden sowohl als in die sogen. Turdiden über. Man vgl. u. a. die Gattung Uryptolopha: sie wird allgemein zu den Museicapiden gerechnet, dennoch haben augenscheinlich ihre Jungen kein geflecktes Nestkleid, was doch fast das einzige Merkmal der Muscicapiden gegenüber den Sylviiden ist; ferner Pratincola: hervorragende Ornithologen stellten sie zu den Musci- capiden, andere zu den Turdiden, in die Nähe von Sawicola; eine Art, Iiplootocus moussier', wurde abwechselnd zu /rutieilla und Pratincola gestellt, von Sharpe jedoch zu Pinarochroa (Familie Timeliidae!), bis ich ihr einen Platz in einer eigenen Gattung anwies, aber nachdrücklich betonte, daß sie den Ruticillen außerordentlich nahe stehe. Zrhyacorn's wurde bald zu den Fliegenfängern, bald in die Nähe der Rotschwänze gestellt. Die Gattung Chimarrhornis wurde von Sharpe zu den Timeliiden gestellt; dies war zwar sicher ein Mißgriff, aber ob man sie zu den Sylvio-Turdiden oder zu den Musecicapiden stellen soll, darüber können Zweifel herrschen. Grant beschrieb von Luzon einen neuen Vogel, den er Chimarrhornis bicolor nannte, der aber eine Form von Arhyacornis fuliginosa ist; das Wichtige dabei ist, daß man letztere Gattung zu den Muscicapiden rechnete, erstere zu den Turdiden. — Seebohm äußerte sich schon dahin, daß Muscicapiden und Sylvio-Turdiden nicht trennbar seien. KReichenow vereinigte Sylviiden, Timeliiden und Turdiden, und stellt sie an das Ende der Zasseres, während er die Museicapiden fast an den Anfang derselben stell. Das Gros der bisher Timeliidae genannten Vögel (am besten gekennzeichnet durch die Parodie: „Was man nicht unterbringen kann, sieht man als Timeliiden an*) mub auch in diese große Formengruppe eingeschlossen werden, während mir scheint, daß man die Zaunkönige und Verwandte als eigene Familie betrachten kann, deren Abgrenzung noch näher zu studieren ist. Soweit wir wissen, ist die Trennung obengenannter Pseudo-Familien nach anatomischen Merkmalen noch weniger möglich, als nach äußerlichen Charakteren. Gattung TCHITREA Lesson 1831. Terpsiphone vieler Autoren, doch kann dieser Name nicht angewandt werden. Vgl. Proc. U. S. Nat. Mus. XXI, p. 245. Schnabel groß und flach, Sehnabelborsten lang und kräftig (Fig. 83). Schwanz stark gestuft, die mittelsten Steuerfedern bei den JS aller paläarktischen und der meisten tropischen Arten enorm verlängert (Fig. 84), bei den © nur wenig. Um das Auge ein bei vielen Arten sehr stark (besonders u. a. bei princeps und periophthalmica), bei anderen schwach entwickelter vorstehender nackter Haut- ring. Geschlechter verschieden. Nester napfförmig, offen, Eier gefleckt, an Würgereier erinnernd. Bewohner der Tropen Afrikas und Asiens, südlich bis zu den kleinen Sunda-Inseln, nur wenige im paläarktischen Gebiete. In diese Gattung gehört auch der merkwürdige als Callaeops periophthalmica beschriebene Vogel von Luzon. 470 Museieapidae (im engeren Sinne). Sad. Oberseite weiß mit einigen schmalen schwarzen Linien und blauschwarzem Kopfe; etwas größer. Smed. Oberseite und Schwanz zimtfarben T. paradisi . p. 470 Sad. Wie das von T. paradisi, aber mit breiteren schwarzen Linien auf der Oberseite und etwas kleiner. med. Oberseite und Sehwanz kastanienrot- braun mit purpurnem Schimmer . a ee A T. incei . p. 471 Sad. und Smed. Nie weiß, sondern Rücken purpurbraun, Schwanz schwarz T. princeps . p.471 737. Tehitrea paradisi (L.). (Fig. 83, 84.) Corvus paradisi Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.107 (1758— ex Edwards 113, Rajus und Seba. „Habitat in India“). Muscipeta Indica Stephens, in Shaw’s Gen. Zool. XIII, 2, p. 111 (1826— India). Museipeta castanea Temminck, Pl. Col. III, im Text zu Taf. 584 (1835 — Benennung einer Abbildung von Levaillant). Museipeta lencogaster Swainson, Flycatchers (Nat. Libr., Orn. X), p.205 Taf. 24 (1843 -— Indien, 2). Abbild.: Gould, B. Asia Il, Taf. 18. Eier: Dresser. Ibis 1904, Taf, X. 9, 10; Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VILL 21. Juv. (9 ©). Oberkopf nebst Haube und Nacken metallisch blauschwarz mit grünlichem Schimmer, ganze übrige Oberseite nebst Schwanz lebhaft rötlich zimmtfarben. Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen und Innensäume wie der Rücken. Kehle und Kropf bräunlich asehgrau, allmählich in das Weiß des Unterkörpers übergehend. Schwanz nur wenig länger als der Flügel: etwa 10 em. — Auf dieses Kleid folgt beim G ein anderes, das sich durch ganz blauschwarzen Kopf, Kehle und Hals und enorm verlängerte mittlere Steuerfedern (his etwa 36 cm) unterscheidet. Darauf folgt eins, das eine rein weiße Unterseite, nicht ZEN mehr aschgraue Vorder- Figur ss (/,). brust, zeigt. Dies Kleid Figur 84 (!h). geht schließlieh in das letzte schwarz und weiße Alterskleid über, das folgendermaßen aussieht: Ganzer Kopf und Hals glänzend schwarzblau, übrige Oberseite weiß mit mehr oder minder deutlichen schwärzlichen Schäften; Schwingen schwarz mit weißen Innen- und Außensäumen, die an den letzten Armschwingen so breit werden, daß nur noch ein schwarzer Schaftstreif übrig bleibt. Steuerfedern weiß mit schwarzen Schäften und Außensäumen, beim mittelsten Paar sind die Schäfte nur an der Wurzel und mitunter wieder an der äußersten Spitze schwarz. Unterseite mit Ausnahme der Kehle weiß. Schnabel und schmaler Hautring um das Auge hellblau, Schnabelspitze schwärzlich ; Füße bleigrau; Iris braun. Flügel etwa 94—-98, Culmen etwa 25, Lauf 15—17 mm. — Die Angaben darüber, in welchem Jahre das weibe Kleid angelegt wird, sind jedenfalls nur Vermutungen. Die Behauptungen, daß der Übergang von dem rotbraunen Gefieder in das weiße durch Farben- veränderung ohne Mauser stattfände, entbehren jeden Grundes, indessen finden sich viele Individuen, die nicht nach dem rotbraunen gleich das reine, volle weiße Kleid, sondern ein weißes, mit zimmtrot gemischtes, unregelmäßig bespritztes, verwaschenes anlegen. Solche Stücke werden als Beweise für „Umfärbung ohne Mauser“ ‘paradiert, es liegt aber durchaus kein Grund vor, Museicapidae (im engeren Sinne). 27T anzunehmen, dab das gemischte Kleid nicht unverändert von einer Mauser bis zur anderen getragen wird. Ob das gemischte Kleid regelmäßig und mehrfach im Leben angelegt wird und ob nicht manche 9 das braunrote ‘Gefieder bis in ihr Alter beibehalten, ist schwer zu bestimmen. — Das Q.ad. gleicht dem ‚oben beschriebenen jüngeren Vogel. Das Nestkleid liegt mir nicht vor. Bewohnt Indien von Geylon und Nepal bis Kaschmir und Afghanistan. Sewerzow sammelte die Art im Russischen Turkestan im Gebiet des Flusses Aris, Russow in Tschinas am Syr Darja und am Sarafschan, Regel und Lidsky in Ost-Buchara. — Es scheint sich allerdings um zwei Formen zu handeln, deren 2 und JS im rotbraunen Stadium im Süden (Ceylon!) dunkler, im Norden (Kaschmir. vermutlich auch Afehanistan und Turkestan, woher ich keine Stücke untersuchen konnte) heller sind, doch konnte ich diese Frage nieht befriedigend lösen. Wegen dieser Unklarheit benenne ich die Form in der Überschrift vorläufig nur binär. (Im Osten, vom Fuße des östlichen Himalaya durch Assam, Birma und Tenasserim bis Malakka und den großen Sunda-Inseln wohnt die etwas kleinere T. paradisi afinis.) Vom Mai bis Juli findet man in verhältnismäßig kleinem, napfförmigen Neste, ‚das aus Gras, Wärzelchen und Moos zusammengesetzt ist, 4--5 Eier. Diese sind sehön rahmfarben oder lachsfarben, selten weiß, mit rotbraunen Ober- und hell bläulichgrauen Unterflecken, die Zeichnung meist am stumpfen Ende gehäuft oder kranzförmig. Sie wessen 19—22 >< 14.5 >< 16.5 mm. Die Stimme ist ein rauher, lauter Ruf, die Nahrung besteht aus Insekten. 738. Tehitrea incei (Gould). Muscipeta Incei Gould, B. Asia Il, Taf. 19 (1852— Schanghai). Sad. Im weißen Gefieder dem von T. paradisi sehr ähnlich, aber etwas kleiner (Flügel etwa 5 mm kürzer), die Haubenfedern nicht so lang und breiter, Oberseite nicht so rein weiß, sondern mit mehr oder minder auf- fallenden schwarzen Schäften. Das d im rotbraunen Kleide unterscheidet sich von dem von T. paradisi durch viel dunklere Oberseite, die nicht rötlich zimmtfarben ist, sondern kastanien-rotbraun mit etwas purpurnem Schimmer. — Oo. Ebenfalls von dem von T. paradisi durch die dunklere Färbung der Oberseite unterschieden, sowie durch dunkler graue Kehle. — Vielleicht ist incei nur geograpbischer Vertreter von paradisi. China, nördlich bis Pau-ting-fu in der Provinz Tehili. Die Angaben vom Vorkommen in der „Mandschurei* sind unsicher. Berezowski glaubt, dab sie im östlichen Kansu vorkommt, erbeutete sie dort aber. nicht (Bianchi in litt... In der Malakka-Halbinsel und auf Sumatra, aber in diesen beiden Ländern wohl nur Wintervogel. Eier fast ganz wie die von T. paradisi, schön rahmfarben mit scharf markierten wotbraunen Flecken und hellgrauen Unterflecken. 19.8 >< 14.2, 20 >< 14.7 mm. 739. Tehitrea princeps princeps (lemm.). Muscipeta princeps Temminck, Pl. Col. III. Taf. 584 (1835— nördliche Teile von Japan; Korea). 'Muscipeta prineipalis Temminck & Schlegel, in Siebold’s Fauna Japon., Aves p.47, Taf. XVIIE (1847). 472 Museicapidae (im engeren Sinne). Jad. Unterscheidet sich von den im rotbraunen Gefieder befindlichen C der vorhergehenden Formen durch nieht so stark metallisch glänzenden, purpurschwarzen Kopf; diese Farbe ist am Unterrande der Kehle nicht scharf abgeschnitten, sondern reicht bis zur Brust und erstreckt sich an den Seiten bis zu den Weichen hin, wo sie in em dunkles Braun übergeht. Rücken und Oberflügeldeeken purpurbraun, Oberschwanzdecken und Schwanz schwarz mit Andeutung von purpurnem Schimmer. Mitte des Unterkörpers. und Unterschwanzdecken weiß, letztere meist mit roströtlichem Anflug. Sie nehmen nie ein weibes Gefieder an! — Oad. Oberkopf mattschwarz mit glänzend stahlblauen Federspitzen. Rücken und Oberflügeldecken zimmt- farben; Schwanz braun mit zimmtfarbig verwaschenen Außensäumen. Kopf- seiten und Kehle dunkelgrau, Weichen rostbräunlich. Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß, letztere mit schwachem rostgelblichen Anflug. Sad. Flügel etwa 89—93, ausnahmsweise 94, mittelstes Steuerfederpaar etwa 300— 340, seitliches etwa 80, Lauf etwa 15, Culmen etwa 20—21'5 mm. oad. Flügel etwa 86—88, Schwanz nur ungefähr S0—90, äußerstes Steuer- federpaar 7—10 mm kürzer als das mittelste. Brutvogel auf Hondo und Kiuschiu, wandert dureh das östliche China und überwintert in der Malakkahalbinsel, sowie in Teilen von Süd-China und seinen Inseln. Brütet im Juni und Juli. Nest in Astgabeln auf Bäumen, etwa 2—4 ın hoch, aus trockenen Gräsern, Baststreifen, Moos, mit Flechten und Insektengespinsten dureh- webt. Die 4—5 Eier sind fast gleichhälftig, schwach glänzend. rötlichweiß oder lachsfarben mit rötlichen und tiefer liegenden blaßblaugrauen Flecken, die am stumpfen Ende sich häufen. Sie ähneln rötlichen Neuntöter-Eiern und messen etwa 20-22 > 15—16 mm. Die laute Stimme wird von den Japanern (nach Owston): mit den Worten. Tsuki-Hi-Hoschi verglichen. 740. Tchitrea princeps illex (Bangs). Terpsiphone illex Bangs, Bull. Mus. Comp. Zool. Harvard XXXVI, p. 264 (1901-— Ischi- gaki, südl. Riu-Kiu-Gruppe). Unterscheidet sich durch nichts von 7. p. princeps als durch etwas geringere Größe: S Flügel etwa 84—86, mitunter bis 88, ausnahmsweise 91 mm. Eine sichere Unterscheidung ist bei einzelnen Stücken nicht immer möglich. Die anderen von Bangs angegebenen Unterschiede sind nicht stichhaltig. — Von dieser Form liegt mir auch das Nestkleid, wenn auch nur in einem sehr schlechten Balge, vor. Dasselbe ist gefleckt, aber nur matt; die rötlichbraunen Federn der Oberseite haben anteapikale, hell rost- rötliche, fast weißliche Flecke, die kleinen und mittleren Oberflügeldecken hell roströtliche Endflecke, die Kehlfedern sind gräulich, an den Spitzen röstlich, Kropf- und Brustfedern an der Basis weißlich, nach der Spitze zu bräunlich. Riu-Kiu-Inseln. Gattung RHIPIDURA Vig. & Horsf. 1826. Die Arten des von Indien bis Australien weit verbreiteten Genus Rhipidura sind kenntlich an dem langen, stark gestuften oder gerundeten breitfedrigen Schwanze und sehr flachen Schnabel mit starken, langen Borsten. Muscicapidae (im engeren Sinne). 473- Gefieder sehr weich. Nehmen oft merkwürdige Stellungen ein, breiten den Schwanz fächerförmig aus. Bauen prächtige, feste, dünunwandige offene, auf wagerechten Zweigen befestigte Nester und legen sehr charakteristisch groß sefleckte Eier. Tropenbewohner, von denen nur eine so hoch im Himalaya aufsteigt, daß man sie fast als paläarktisch betrachten kann. 741. Rhipidura albicollis (Vieill.). (Fig. 85.) Platyrhynchus albicollis Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XX VII, p.13 (1818— „Bengalen“. Typus im Pariser Museum). Rhipidura fuscoventris Franklin, Proe. Zool. Soe. London 1831, p.117 (Bengalen, genauer Fundort nieht angegeben). S Dad. Oberkopf, Stirn, Kopfseiten und Kinn schwarz, kurzer Super- eiliarstreif seidig weiß. Übrige Oberseite dunkel rußbraun. Steuerfedern dunkelbraun, alle mit Ausnahme der beiden mittelsten Paare mit breiten weißen Spitzen, das mittelste einfarbig dunkel- braun, das nächste nur mit schmalen weißlichen Spitzen. Schwingen dunkel rauchbraun. Kehlfedern mit weißen Spitzen, Kropfgegend schwarzbraun, übrige Unterseite matt rußfarben. Schnabel und Fübe schwarzbraun, Iris tief braun. Flügel etwa 74—83, Schwanz 95—108 mm, die © meist etwas kleiner. — Juv. Ober- seite mit rotbraunen Federspitzen, Unterseite mit ebensolchen Säumen. Figur 85 (!ı). Bewohnt einen großen Teil von Indien, im Himalaya bis 5000, nach Stoliezka sogar bis 9000 engl. Fuß, die Berge der Malakka-Halbinsel und Borneos. Eier, meist drei an Zahl, hellbräunlich oder mattgelblich bis fast weiß mit einem Ring von leberbraunen und grauen Flecken. Ein mir vorliegendes Stück mißt 17 >< 12.6 mm. Gattung MUSCICAPA L. 1766 (Ex Brisson). In keiner Familie ist meiner Meinung nach mehr unnötige Gattungs- spalterei betrieben worden, als bei den Muscicapiden im Sinne der bisherigen Autoren. Wie wenig haltbar viele der bisher angenommenen Genera sind, wird am besten dadurch bewiesen, dab jeder Autor die Arten anders anordnet und die Gattungen anders begrenzt, vermindert oder vermehrt. Zwischen geringen Unterschieden in der Schnabellänge, Schnabelbreite und -höhe, der Länge und Anzahl der Bartborsten, Schwanzlänge usw. finden meist eklatante Übergänge statt, die Färbung kann ebenfalls nicht als Gattungsmerkmal dienen. Infolgedessen sind wir genötigt, die Gattungen Hemichelidon, Alseonaz, Hedymela (Ficedula), Siphia, Cyornis, Digenea, Poliomyias, Zanthopygia, Cyanoptila und mehrere tropische Gruppen unter dem Namen Muscicapa zusammenzufassen. In dieser Gattung sind die Geschlechter teils gleich, teils auffallend verschieden. Viele Arten haben eine einfache Mauser, andere, und zwar meist die bunteren, mit verschieden gefärbten Geschlechtern, eine doppelte. Die erste Schwinge ist mitunter kürzer, meist aber länger als die Handdecken, erreicht aber fast nie die Hälfte der zweiten; 3., 4., 5. oder 3. und 4. Schwinge in der Regel etwa gleich lang und am längsten (Ausnahmen bilden u. a. M. leucomelanur« und M. strophiata). 474 Museicapidae (im engeren Sinne). Übersicht der paläarktischen Arten: ') Unterseite hellgrünlichblau, Schwanz blau, Zügel schwarz M. melanops & . p. 494 Unterseite mattgrünlichblau, Schwanz grünlichblau, Zügel grau ee M. melanops 2 . ».494 Unterseite ganz oder größtenteils gelb, Bürzel gelb. M.narcissina $ . p.490 Unterseite weißlich mit hellschwefelgelbem Anflug . . M. nareissina® . p.490 Kehlezimmtrot,BrustundUnterkörper weiß, Schwanzwurzel weiß M.parvag . p.485 Unterseite orange-rotbraun, Oberseite schieferblau . . .M. hodgsoni & . p.488 Kehle und Brust lebhaft ockerfarben, Oberseite schieferschwarz . . . . M. mugimaki 5 . p.492 Kehle und Brust matt ockergelb, Oberseite olivenbraun M. mugimakiQ . p.492 Unterseite nebst Kehle reinweiß .. ... 2 Unterseite nebst Kehle weiß, ganz oder east nis elchen Rn flug. Schwanz dunkelbraun . . . a ll 4 Unterseite weiß mit Fleckung oder Shen RE ir ] 2% Unterseite grau mit orangefarbenem Kehlfleck, Schwanzwurzel weiß M. strophiata SQ . p.484 Kinn und Kehle schmutzigweiß, übrige Unterseite blaß schmutzig gelb- bräunlich, Schwanz schwarz mit weißer Basis . M. leucomelanura 3 . p.489 Kehle weißlich, übrige Unterseite bräunlich ockerfarben, Schwanz rot- braun ohne weiße Basis . . . NE TE ET Teucomelanıra 2 p. 489 Unterseite bräunlich aschfarben, Öbereite olivenbraun, Schwanz braun M. hodgsoni® . p.488 Unterseite hellgraubräunlich, Steuerfedern zimmtrot . M. ruficauda 82 . p.485 1) In Höhen bis zu 7000 und bisweilen 8000 engl. Fuß kommen im Himalaya zwei farbenprächtige Fliegenfänger mit abgerundeten Schwänzen vor: 1. Niltava sundara Hodgs. 1837. — 5 Zügel, Stirn, Kopfseiten und Kehle schwarz. ‘Oberkopf, Fleck an den Halsseiten, kleine Oberflügeldecken, Bürzel und Oberschwanz- decken glänzend hellblau. Rücken und schmale Schwingensäume schwarzblau. Schwingen schwarz. Mittelstes Steuerfederpaar und Außenfahnen der übrigen blau. Unterseite lebhaft orange-ockerfarbig, Schenkelbefiederung schwarz. Flügel etwa 80—85 mm. ® mit demselben schuppenartigen glänzend hellblauen Fleck an den Halsseiten, aber die Oberseite röstlich olivenbraun, Bürzel rostfarbig, Schwanz rostrot, Kehle und Vorder- 'brust bräunlich, auf dem Kropfe ein großer weißer Fleck. (S. Oates, Fauna Brit. Ind., Birds II p. 41.) 2. Niltava grandis (Blyth) 1842. — & Oberseite dunkelblau, Oberkopf, Hals- 'seitenfleck und Bürzel glänzend hellblau, Kehle und Kropf schwarz, Brust bläulich, Unterkörper aschgrau. Flügel etwa 105 mm. 2 Öber- und Unterseite braun, Scheitel mit grauem Anflug, Halsseitenfleck glänzend hellblau. (S. Oates, t. ce. p. 40.) Ferner ein sehr schmalschnäbliger kleiner Fliegenfänger, den man ebenfalls in eine besondere Gattung gestellt hat: Nitidula hodgsoni (Moore) 1854. (Abbildung Proc. Zool. Soc. 1854 Taf. 62.) & Zügel und Stirnrand vom tiefsten Blau, Oberkopf dunkel himmelblau, in das dunkle Blau der übrigen Oberseite übergehend. Schwingen schwärzlich, Außensäume trüb blau, Innensäume und Unterflügeldecken gelblich weiß. Steuerfedern schwarz mit blauen Außen- und blaßgelben Innensäumen. Unterseite lebhaft hell rostgelb. Flügel etwa 49—50, Schwanz 35—37, Lauf 15—16, Culmen 10.5—11 mm. 9 Oberseite und Schwanz röstlich olivenbraun. Schwingen schwarzgrau, mit der Rückenfarbe gesäumt. Unter- seite blaß rostgelblich, Axillaren und Unterflügeldecken seidenweiß. Unterschnabel hellbraun. (S. Oates, t. ec. p. 27.) Außerdem steigen noch hoch im Himalaya auf: Muscicapa melanoleuca, vgl. Po Fauna Brit. India, Birds II p.18, M. sapphira, vgl. t. e. p.20, M. unicolor, t. e. p. 22, M. rubeculoides, t. ec. p.23, M. magnirostris, t. c. p.26, M. a a CR 36. Museicapidae (im engeren Sinne). i 475 Schwanz zimmtartig rostrot. ». » » ee... M. ferruginea S2 » p.479 Kehle blausehwarz, Abdomen weiß, Schwanz schwarz und blau mit weißer IBESIS ES 3 seor ci: . „.M. cyanomelana 5 . p-498 Kehlmitte weiß mit rostgelbem Anflug, übrige Unterseite ockerrostgelb, Kehle bräunlich rahmfarben, Brust und Seiten aschbräunlich, Schwanz 0} ae ne 2 os 2 60. MM. oyanomelana $, 'P: 4198 f Oberseite blau... 2 m... wa ae. u. „MM. superciliaris 5. 7.488 = } Oberseite schwarz. - - - 2... EN RR PER TULIITEHT 3 g [ Mit weißem Halsbande . . "2 ern ee. M. collaris 5. p.483 | Ohne weißes Halsband . .»...:.. 2.2.00. M. atricapilla 5 . p. 480 4 | Sehwanzbasis weiß an beiden Fahnen .::.... 0% 2..,..%.7.72M. parva®... p-.485 | Scehwanzbasis nicht weiß an beiden Fahnen . .» cr... he hr 5 | Schwanz schwärzlich, Außenfahnen der äußeren Steuerfedern meist an 5 - der Basis weiß. ... - . - M.atricapilla 2 und M. collaris® . p.480, 483 | Schwanz braun, auch an der Basis nie mit weißen Säumen . sushe 6 6 f Flügel 70 mm oder länger... . ren. M. latirostris 2 : p-477 \ Flügel etwa 60 mm oder länger, aber weit unter 70 mm M. superciliarisQ . p.488 7 [ Oberkopf deutlich gestreift... - 2... ren. M. striata 52 . p-475 \ Oberkopf nieht deutlich gestreift.» -» - . rennen 8 Sehnabel etwa so breit wie lang, Brustfleckung breit, fast die ganze Brust | verdunkelnd . . a een ar - Meier | Schnabel nicht so breit wie lang, Brustfleckung schmäler und nicht so scharf hervortretend . » ». » >... „2... .M. griseisticta $2 - p-478 742. Muscicapa striata striata (Pall.). (Fig. 86.) Grauer Fliegenfänger, Fliegenschnäpper. 22? Motacilla Ficedula Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 185 (1758— „Habitat in Europa“. Ex „Fauna Sueeica 231“, Willoughby, Rajus & Albin. Lönnberg [Journ. f. Orn. 1906, p.529] will den Namen für den grauen Fliegenfänger annehmen, indem er sich lediglich auf die Diagnose beruft, er scheint mir aber nicht sicher genug zu sein, um diese Änderung einzuführen. Man vgl. die der Diagnose in der Fauna Sueeica beigefügte Beschreibung [.„.Color supra totus e fuseo eastaneus“] und die Citate, die ich Ibis 1906, p.571 kritisch be- sprochen habe. In der Diagnose ist nichts von der Stirnfleckung gesagt). Motacilla striata Pallas, Vroeg’s Catal. Verzam. Vogelen, dieren, Adumbratiuneula, p. 3 (1764— „hier“, d.h. Holland. Beschreib. zweifellos auf den Fliegenfänger zu beziehen, aber holl. Name und Bemerkung „eantu excellit“ fälschlich hinzugefügt, offenbar vom Gartensänger entnommen). Muscicapa Grisola Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, I, p. 328 (1766— ex Brisson, Aldrov. u.a. „Habitat in Europa“). Butalis montana Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 220 (1831— „die deutschen gebirgigen Wälder .. .*). Butalis pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 221 (1831— „Schwarz- wälder Deutschlands“). ? Butalis africana Bonaparte, Compt. Rend. Acad. Paris XXXVIII, p.652 (1854— Cap. — Beschreibung ganz ungenügend. Handelt sich vielleicht um eine ganz andere Art). Butalis montana, pinetorum, alpestris et domestica Brehm, Vogelfang. p.80 (1855 — „Alle in Deutschland“. Nomina nuda!) Butalis Finschii Boceage, Jorn. Acad. Se. Lisboa XXIV, p. 257, 270 (1878— Caconda). Engl.: Spotted Flyeateher. — Franz.: Gobe-mouche gris. — Ital.: Pigliamosche. — Schwed.: Grä Flugsnappare. 476 Museicapidae (im engeren Sinne). Nur eine Mauser! — dad. Oberseite fahl graubraun, Federn des Oberkopfes in der Mitte tiefbraun, die von Stirn und Vorderkopf außerdem mit mehr oder minder deutlichen weißlichen Säumen. Schwingen schwarz- braun mit sehr feinen, an den inneren Armschwingen und Flügeldecken aber breiteren fahl weißlichbraunen Säumen; Innensäume fahl röstlichweib. Steuerfedern dunkelbraun mit feinen fahlen Säumen. Unterseite weißlich, Mitte des Unterkörpers fast rein weiß, Seiten fahlbraun mit dunklerer Strichelung; Kehlseiten, Kropfgegend, manchmal auch die in der Regel einfarbig weißliche Kehlmitte, braun gestrichelt. Unterflügeldecken und Achselfedern isabellfarben, nach der Basis zu braun. Iris dunkelbraun. Füße schwärzlich. Schnabel schiefer- schwarz, Basis des Unterschnabels bräunlich fleisch- farben. Flügel etwa 85—89, Schwanz etwa 60—64, Culmen 16—18, Lauf 145—16 mm. — 9 wie J, IS aber oft etwas kleiner (Flügel S3—87 mm). — Figur 86 (ij). Nestkleid: Federn der Oberseite fahl gelbbräunlich,. fast rahmfarben, breit schwarzbraun gesäumt, die der Unterseite weiß, Kropf, Vorderbrust und Seiten mit schwärzlichen Seiten- säumen. Erstes Jugendkleid: Federn der Oberseite fahl graubraun mit großen rahmfarbenen bis hell röstlichen Flecken, Schwanzdecken mit hell röstlichen Endsäumen, Unterseite wie beim Nestkleide. Brutvogel in Europa von Archangel und Tromsö bis.zum Mittelmeere, in Nordwestafrika nördlich der Atlaskette, und in derselben bis ins südliche Marokko. — Zieht durch den ganzen dunklen Erdteil und überwintert im mittleren und südlichen Afrika. — Die meist einfarbige Kehlmitte ist mit- unter deutlich gestrichelt, besonders scheint dies bei Stücken aus Sardinien der Fall zu sein, ähnliche aber finden sich auch in anderen Gegenden. Auf solehe Stücke dürfte sich „Butalis jinschüi* beziehen. Zugvogel, der bei uns Ende April oder (meist) Anfangs Mai, in England in der Regel Anfangs Mai, erscheint und meist Anfangs September wieder fortzieht. Er hält sich vorzugsweise in Gärten, an Waldrändern und in Laubwäldern auf. Der Lockruf ist ganz eigenartig und mit keinem anderen zu verwechseln: ein etwas rauher „sehirpender“, etwa wie tschie oder tschrie klingender Pfiff, dem in der Erregung noch ein tieferes reck, teck, angehängt wird. Auch der unbedeutende Gesang ist charakteristisch, da in ihm der Lockruf immer auffallend vertreten ist, sonst besteht er aber nur aus zwitschernden, schirpenden Tönen und ist nicht sehr laut. Auffallend durch seine Gewohnheit, auf frei emporragenden Gegenständen zu sitzen, von wo er fliegende Insekten fängt, und in graziösem Bogen auf denselben Platz zurückkehrt. Auffallend ist auch das eigenartige Flügelwippen. Nahrung Insekten, im Herbste auch mitunter Beeren. Das aus Halmen, Wurzeln, Moos, Haaren, Federn u. a. m. gebaute Nest steht mit Vorliebe an Spalieren und mit Schlingpflanzen bewachsenen Mauern, auch in den halboffenen Höhlungen von Kopfweiden, Kopfakazien, Pappeln, Mauerspalten, auf Balken in und an Gebäuden, besonders Gartenlauben, Kegelbahnen usw., in Laternen, an Warnungstafeln und an ähnlichen Plätzen. Eier meist 5 (seltener 4, selten 6). Grundfarbe blaß hellblau bis rahmfarben, mit braunroten, manchmal lebhaft ziegel- roten bis matt rostbraunen Flecken und helleren, manchmal bläulichgrauen Schalen- flecken meist über die ganze Fläche, manchmal fast nur um den stumpfen Pol herum, oder kranzförmig gezeichnet. Mitunter kommen blaß-blaue Eier ohne alle Zeichnung vor. Durchschnittsmaß von 58 Eiern nach Rey 18.55 >< 13.79, Maximum 21.3 >< 14.3 und 19.2><14.8, Minimum 16.4 ><13.5 und 17.7 >< 13.2 mm, mittleres Gewicht 115 mg. F FOEOEE Museicapidae (im engeren Sinne). 477 743. Muscicapa striata neumanni Poche. Museicapa grisola sibirica (non M. sibirica Gm.) O. Neumann, Journ. f. Orn. 1900, p.259 (N.W.-Massailand, Ukamba, Nguruman, Taweta, Kilimandscharo usw., teils auch nach RKadde und Taezanowski). „Butalis grisola, L., var. pallida“ (sie) (non M. pallida Müll.) Sarudny, Vögel Ost-Persiens, in Mem. Soe. Imp. G@eogr. XXXVI, 2, p.363 (1905— Ost-Persien und Trans- kaspien; russisch;); Ubers. Orn. Monatsber. 1905, p. 135. Museicapa grisola neumanni Poche, Orn. Monatsber. 1904, p.26 (Umbenennung von M. a. sibirica). Ganz wie M.s. striata, aber auf der Oberseite etwas blasser, die Stirn lichter, dagegen die dunkeln Striche auf dem Vorderkopfe sehr deutlich, die Kropfstreifung blaß, der Flügel ziemlich lang, meist etwa 86—-90'5 mm. Es scheint, dab die Vögel, welche Westsibirien bis zum südlichen Baikal-See und Daurien, Turkestan, Transkaspien, Persisch Baluchistan, Persien und Afghanistan sowie den nordwestlichen Himalaya bewohnen, alle zu dieser etwas blasseren Form gehören. Auch die von mir untersuchten Stücke aus Palästina (nach Tristram dort brütend) rechne ich hierher. Sie wandert durch Südarabien nach Ostafrika, wo sie überwintert — doch gehören nicht alle ostafrikanischen Wintervögel ihr an. Sie besucht auch Nordwest-Indien im Winter. 744. Muscicapa latirostris Rafl. Museicapa latirostris Raffles, Trans. Linn. Soe. London XIII, 2, p.312 (1821— Sumatra). Muscicapa Poonensis Sykes, Proc. Zool. Soc. London 1832, p.85 (Dekkan). Butalis terricolor Blyth. Journ. As. Soc. Bengal XVI, p.120 (1847— Nepal). Muscicapa cinereo-alba Temminck & Schlegel, Siebold’s Fauna Japon., Aves p.42 Taf. XV (1847— Japan). Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Orn. Taf.V. Ei: Journ. f. Orn. 1873, Taf. I, 16. (Sehnabel meist etwas kürzer und an der Basis oft 1 mm breiter als der von M. striata. Schwanz und Flügel verhältnismäßig länger. Aus diesem Grunde meist zur afrikanischen Gattung Alseonax gezogen, was aber wegen der dort längeren ersten Schwinge u. a. m. abgelehnt wurde — darum schuf Oberholser für M. latirostris eine neue Gattung: Arizelomyia. Von solcher Gattungsspalterei müssen wir uns allmählich losmachen.) Ö oad. Oberseite bräunlich aschgrau, im Sommer etwas hblässer und gräulicher, Kopffedern in der Mitte dunkler braun. Flügel dunkelbraun, kleine Oberflügeldecken dunkelbraun mit graubraunen Säumen, große Flügel- decken und innere Armschwingen mit bräunlichweißen Säumen. Steuerfedern dunkelbraun mit ganz schmalen weißlichen Spitzensäumen. Um das Auge ein schmaler weißlicher Federring. Unterseite weiß, Kehlseiten, Kropfgegend, Brust- und Körperseiten fahl bräunlich aschgrau. Iris braun. Schnabel schwarz, Basishälfte des Unterschnabels gelblich. Füße schwärzlich. Flügel etwa 67—72, nur ausnahmsweise (Borneo „QO“ — wohl dad.) bis 75 mm. Schwanz etwa 45—50 mm, Lauf 13—14, Culmen 13:5—145 mm. — Juv. Oberseite mit rostgelben Flecken, an der Unterseite mit brauner Fleckung. Bewohnt Östsibirien bis zum Baikalsee, Korea, die nördlichen Teile von China, den Himalaya westlich bis Chamba. — Im Winter Indien, Ceylon, Malakka, Andamanen, Hainan, Süd-China, Philippinen und große Sunda-Inseln. 478 Musciecapidae (im engeren Sinne). Soll auch in den Tropen Indiens nisten. Dies scheint von vornherin un- glaublich, doch wollen verschiedene Sammler dort Nester und Eier gefunden haben. Vgl. Ibis 1906 p. 277. Möglicherweise liegt eine Verwechslung mit M. sibirica fuliginosa vor. In seinen Lebensäußerungen ein echter Fliegenfänger. Nest in Astwinkeln, auf Weidenköpfen und dergl, Die 4—5 Eier sind nach Dybowski weiß mit röstlichem Anfluge am stumpfen Ende, nach Dresser mit schwachem olivengräulichem Anfluge, nach Nehrkorn denen von Motacilla flava ähnlich. Maße nach Dybowski 17.5 ><13, 17.2><13, 16.3 ><13, nach Nehrkorn 17.5 ><13.5 mm. Im Britischen Museum befinden sich dieser Art zugeschriebene Eier aus Japan, die hell matt bläulichgrün sind, mit schwachen hellröstlichen Zeichnungen und 16 ><12.4 bis 17 ><13 mm messen. 745. Muscicapa griseisticta (Swinh.). ? Butalis manillensis Bonaparte, Compt. Rend. Acad., Paris XXXVIII. p. 652 (1854— Manila. Nomen nudum!). Hemichelidon griseisticta Swinhoe, Ibis 1861 p. 330 (Amoy and Taku). Butalis hypogrammica Wallace, lbis 1862, p.850 (Ceram und Morty). ? Butalis pallens Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. X, p.144, im Text (1887— Bering-Insel). Nur eine Mauser. Erste Schwinge bedeutend kürzer als die Hand- decken. Jad. Oberseite düster rauchbraun, große Oberflügeldecken und innere Armschwingen mit bräunlichweißen Säumen. Schwingen schwarz- braun mit fahlgraubraunen Innensäumen. Steuerfedern schwarzbraun mit sehr schmalen fahlbräunlichen Endsäumen, längere Oberschwanzdecken mit weißlichhraunen Spitzen. Zügel schmutzigweiß. Unterseite weiß mit breiten rauchbraunen Längsflecken, Kehlmitte, Mitte des Unterkörpers und Unter- schwanzdecken ungefleckt, Körperseiten fast ganz braun. Unterflügeldecken und Achselfedern matt rauchbraun mit fahlröstlichen Säumen. Schnabel schwarz, Basis des Unterschnabels bräunlich, Füße schwarz, Iris tiefbraun. Flügel d etwa 84—87, oO etwa 81—86 (wenn alle richtig seciert), Schwanz etwa 48—52, Lauf etwa 14—15, Culmen 13—14 mm. — 9 wie d. — Nestkleid unbeschrieben, junge Vögel oben mit weißlichen Flecken. — Im Frühjahr verbleicht das Gefieder der Oberseite bedeutend. Die Breite der Streifen an der Unterseite variiert etwas. Stejneger benannte einen am 17. Juni auf der Bering Insel erlegten „straggler‘“ dessen Geschlecht nicht festgestellt wurde bedingungsweise pallens. Es dürfte sich um das abgetragene Sommer- kleid handeln. (Über 50 Exemplare, aber sichere Brutvögel nur aus Ussurien untersucht.) Verbreitung zur Brutzeit nicht ganz klar. Brütet jedenfalls im Ussuri- lande, an den Suifun- und Sidemi-Mündungen, bei Wladiwostok, sowie auf den Kurilen und in Nord-China (nach David und Oustalet in ganz China?!), vielleicht auch auf der Bering-Insel (s. oben). — Er zieht durch China und überwintert auf den Philippinen, den Inseln der Celebes-Gruppe, Molukken, Key-Inseln und Neuguinea (Waigiu). 746. Muscicapa sibirica sibirica Gm. Museicapa sibirica Gmelin, Syst. Nat, I, p.986 (1788— „Habitat eirca lacum Baikal, et in orientali Sibiria ad Camtschateam usque“). Museicapa Fuscedula Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.462 (1827— Daurien his zum Baikal-See). Pr » Museicapidae (im engeren Sinne). 479% Jad. Oberseite bräunlich rauchgrau, Schwingen und Steuerfedern dunkel- braun, innere Armschwingen und größere Öberflügeldecken mit schmalen, bräunlichweißen Außensäumen. Zügel und Augenlidbefiederung weißlich. Mitte der Kehle, Kropf, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß, die Federwurzeln grau. Kehl- und Brustseiten größtenteils fahlbraun, durch weißliche Federränder mehr oder minder deutlich gestreift. Unter- flügeldecken und Achselfedern fahlbraun mit hell rostfarbenen Säumen, Innensäume der Schwingen hell rostfarben. Füße und Schnabel schwarz- braun, Wurzel des Unterschnabels fleischfarben, Iris dunkelbraun. Flügel (d 9) 76—82, Schwanz 48—52.5 mm. O wie d, nur etwas kleiner. — Juv. Oberseite braun mit hell rostfarbenen Flecken, Kopf und Hals mehr weißlich gestreift, Unterseite weiß, Kehlseiten, Brust und Körperseiten schwärz- lich gefleckt. Das Nestkleid liegt mir nicht vor. Östsibirien von Kamtschatka bis zum Baikal-See, Berings-Insel, Mand- schurei. — Zugvogel, der in der Malakka-Halbinsel, auf den Natuna-Inseln, Borneo und Palawan überwintert und alljährlich das südlichere China durchzieht. Benehmen wie das von M. striata. Sie sollen nach Dybowski erst anfangs Juni an- ihren Brutplätzen ankommen und gleich mit dem Nestbau beginnen. Das Nest steht in den Gabeln der Stämme und Aste von Birken und Weiden, 4—8 m hoch. Es ist außen mit anscheinend den Stämmen entnommenem Moos und Flechten bekleidet, sodaß es schwer zu entdecken ist. Eier meist kurz und gewölbt, das breite Ende merklich dicker, seltener mehr gleichhälftig. Sie ähneln denen des Blaukehlchens, bisweilen aber mehr denen von M. striata, sind mattgrünlich, reichlich mit blaß rost- farbenen Flecken und Punkten gezeichnet, meist ziemlich gleichmäßig verteilt. Sie messen nach Dybowski von 15.8><12.7 bis 18><14, nach Taczanowski von 16 x 12.3 und 16 >< 12.4 bis 17.2 ><13, 17.8 >< 12.2, 17.8>< 12.3 mm. (Journ. f. Orn. 1873, Taf. I, f.15.) Im Britischen Museum sind zwei von Dybowski gesammelte Stücke, die 18.2 > 12.9 und 18.6 >< 13.2 mm messen. 747. Muscicapa sibirica fuliginosa (Hodgs.). Hemichelidon fuliginosa Hodgson, Proc. Zool. Soc. London 1845, p.32 (Nepal). Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Orn. Taf. IV. Unterscheidet sich auffallend von M. s. sibirica durch längere erste Schwinge, die so lang wie die Handdecken ist, ferner durch merklich kürzeren Flügel und ausgedehnteres Graubraun an den Federn der Unterseite, sodaß diese verdüsterter erscheint und namentlich die Brustseiten fast einförmig graubraun sind. Flügel 70—75 mm. Meist ist die Oberseite etwas bräunlicher. Himalaya von Afghanistan und Kaschmir bis Sikkim und vermutlich durch den östlichen Himalaya und die tibetanisch-chinesischen Gebirge nord- wärts bis Kansu, wo diese Form nach Berezowski und Bianchi vorkommt. Im Sommer bis 13000 engl. Fuß, im Winter in den niedrigeren Lagen. Nest (in Kaschmir) an Baumstämmen oder in der Vertiefung eines abgebrochenen Astes, groß und locker. Eier blaß grünlich mit blaß rotbraunen Flecken, denen von M. striata ähnlich. 748. Muscicapa ferruginea (Hodßgs.). Hemichelidon ferruginea Hodgson, Proceed. Zool. Soc. London 1845, p. 32 (Nepal). Hemichelidon einereiceps Sharpe, Ibis 1887 p.441 (Kina Balu auf Borneo). F 480 Muscicapidae (im engeren Sinne). ' dad. Oberkopf bis auf den Nacken bräunlich schiefergrau. Rücken und Skapularen dunkel zimmtbraun, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken lebhaft zimmtrot. Schwingen bräunlichschwarz, zweite Schwinge und äußere Armschwingen mit etwas Rostfarbe an der Außenfahne, innere Armschwingen braun mit röstlich zimmtfarbenen Säumen, Innensäume aller Schwingen hell zimmtartig rostfarben. Handdecken schwarz, übrige Oberflügeldecken braun- schwarz mit rostfarbenen Säumen. Steuerfedern zimmtartig rostrot, die mittleren ganz, die übrigen nach den Spitzen zu mehr oder minder schwärzlieh verwaschen. Kehle weiß mit rostgelbem Anflug, übrige Unterseite ocker- rostgelb, in der Mitte heller, fast weiblich, Vorderbrust graubraun gefleckt; Unterflügeldecken ocker-rostgelb mit graubraunen Flecken. Schnabel schwarz, Basis des Unterschnabels fleischfarben. Füße blaß gelbbräunlich, Iris braun. Flügel etwa 70—75, Schwanz etwa 51, Lauf 12:5—13'5, Öulmen etwa 13 mm. O wie C, nur vielleicht etwas kleiner. Juv. Oberseite dieselbe Grundfarbe wie der alte Vogel, aber jede Feder mit einem röstlich rahm- farbenen oder rostroten länglichen Fleck an der Spitze, Federn der Unter- seite meist mit dunkelbraunen Endsäumen. Bewohnt den Himalaya in Höhen von 4000 bis 8000 engl. Fuß und die westchinesischen Gebirge von Kansu und ist in den Bergländern von Assam, Birmah, Süd-Chima, auf den, Bergen der Malakka-Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo und Palawan gesammelt worden, ist aber in letzteren Gegenden augenscheinlich nur Wintervogel. Unter Hodgsons unveröftentlichten Abbildungen im Britischen Museum befindet sich Abbildung von Nest und Ei dieses Vogels. Das Nest ist ein dieker runder Bau aus Moos und Flechten mit kleinem Napf, auf einem Stamm befestigt. Das Ki ist bräunlich, wie Milchkaffee, mit feinen blassen rötlichbraunen Flecken. Nehrkorn be- schreibt die Eier („aus Assam“) als rötlichbraun mit undeutlicher Fleckung. gewissen Varietäten der Eier von M. striata ähnlich, und 17—17.5 >< 13-—-14.5 mm messend. 749. Muscicapa atricapilla atricapilla L.!) (Fig. 87, 88.) Schwarzrückiger oder Trauer-Fliegenfänger. Muscicapa Atricapilla Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, p.326 (1766— „Habitat in Europa“. Wir betrachten als die terra typica: Schweden, nach dem ersten Zitat: Fauna Sueeica I, n. 230 t.1 f. 229). Emberiza luctuosa Seopoli, Annus I Hist.-Nat., p. 146 (1769— Nach einem im Kaiserl. Vivarium lebenden Vogel). Museicapa maculata P. L. S. Müller, Natursystem, Suppl. p.171 (1776— Europa. Ex „Buffon“, reetius Daubenton & Buffon). _ Museicapa muscipeta Bechstein, Lathams allgem. Übers. d. Vögel II, p. 319 (1794 — Beschr. jüngerer (?), nicht schwarzer Vögel. Gebirgige Geg. Deutschlands, besonders Hessen). Museicapa obscura Brehm, Lehrbuch Nat. aller eur. Vög. I, p.382 (1823— Deutschland). Museicapa alticeps Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 225 (18531— „in den deutschen Laubhölzern“). Museicapa fuseicapilla & atrogrisea Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 226, 227 (1831-- „im mittleren Deutschland‘). Muscicapa picata Swainson in Flycatchers, Natur. Libr., p. 254 (1838-— Westafrika). t) Oberholser nimmt für diese Art den Namen ficedula an (Linn., Syst. Nat, Ed. X, p.185) an, was aber nicht angängig ist, wie ich an anderem Orte auseinander- ‚gesetzt habe. (Ibis 1906, p. 571.) S. auch p.475 unter M. s. striata. j Muscieapidae (im engeren Sinne). 481 „Museicapa nıgra Briss.“ Degland & Gerbe, Orn. Europ., Ed. 11, I, p.580 (1867). Museicapa atrogrisea Brehm, Vogelfang, p.81 (1855— Westfalen). Museicapa atricapilla vulgaris, mierorhyncha A. B. Brehm, Verz. Samml,, p.3 (1866 nomina nuda!). Enel.: Pied Flyeateher. Franz.: Gobe-Mouche noir. Ital.: Balia nera. Schwed.: Svart och hvit Flugsnappare. Doppelte Mauser. — 2. Schwinge meist merklich kürzer als 5, in selteneren Fällen gleich der 5. oder gar eine Kleinigkeit kürzer. J ad. Oberseite schwarz, Wurzeln der Federn dunkelgrau, Stirnfleck in der Ausdehnung von ‚höchstens 5—6 mm. oft weniger, sehr selten mehr, weiß. Schwingen braunschwarz, Innensäume weißlich, Handschwingen an der Basis der Außenfahnen oder beider Fahnen von der 5.—6. (4.—5. langen) an weiß, sodab vor den Handdecken in der Regel ‚in kleiner weißer Fleck sichtbar wird oder doch an- gedeutet ist. Innerste drei Armschwingen an den Auben- fahnen und einem an Ausdehnung sehr wechselnden Teile der Innenfahnen weib, die übrigen nur an der Figur 87 (I). Basis, wenigstens der Außenfahnen, weiß. Oberflügel- ‚decken schwarz, die inneren der größten Serie weiß, an der Basis schwarz. ‘Steuerfedern schwarz, selten alle ganz schwarz, sondern meist der größte Teil der Außenfahne der äußersten beiden Paare, bisweilen auch noch die ‚anerenzende Partie der Innenfahne des äußersten Paares weiß (Fig. 88). ‚Das dritte Paar ist meist ganz schwarz, bisweilen zeigt sich an der Außen- fahne etwas, selten viel Weiß. Ganze Unter- seite weiß, Feder- wurzeln schiefer- schwarz. Unterflügel- decken weiß mit mehr oder minder hervor- tretenden schiefer- grauen oder schwärz- lichen Basalteilen. Schnabel und Fübe schwarz, Iris dunkel= Re un? braun. Flügel etwa 78—82, selten 84, ‘Schwanz etwa 52—55, Lauf etwa 18, Culmen 12—13 mm. oad. Oberseite ‚dunkel graubraun, im Frühjahr und Sommer blasser, etwas gräulicher. Die inneren haben breite rahmfarbene, im Frühjahr reiner weiße Außensäume und Basis, Arm- schwingen die großen Öberflügeldecken ebensolche Spitzen; die Oberschwanz- decken sind schwärzlich. Schwingen tiefbraun;; Steuerfedern braunschwarz, die ‚äußeren drei, manchmal nur zwei, mit dem größeren Teil der Außenfahnen weiß „der im Herbste rahmweißlich. Unterseite hell rahmfarben, Kropfgegend und Seiten mehr graubräunlich überlaufen, Kehle und Bauchmitte weißlicher; im Frühling fast rein weiß auf der Unterseite. — Die jungen J nach der ersten Mauser und das schon früh im Herbste angelegte Winterkleid gleichen fast ganz den O, nur sind Schwanz, Schwingen und Oberschwanzdecken schwärzlicher. Aus diesem Kleide mausern die S im Frühling in das oben ‚beschriebene schwarze Alterskleid, viele S aber brüten in dem auf der Ober- E. Hartert, Die Vögel der parlüarktischen Region. sı 482 Muscicapidae (im engeren Sinne): seite braunen Winterkleide und legen das schwarz-weiße Alterskleid erst im höherem Alter (oder vielleicht überhaupt nicht?) an. — Nestkleid mit gefleckter- Oberseite, dem von M. siriata ähnlich. (110 im Tring-Museum untersucht.) Brutvogel in Europa vom 69. oder 70. Grad in Skandinavien, vom 65. Grad in Finnland und ungefähr 60. Grad in Nordrußland bis Spanien,. Italien und Sardinien. Im Nordosten augenscheinlich bis zum Ural, im Südosten nur bis Österreich. In England sehr lokal (aber häufig in Nord- Wales), in Schottland noch seltener, in Irland nur gelegentlich auf dem Zuge. — Im Winter in Afrika südlich bis zum Benue und zweimal am Congo beobachtet, sowie am Nil. Bewohner von Wäldern und stillen, großen Parks, Gärten und Anlagen. Nahrung Insekten, die er meist im Fluge fängt, im Herbste auch weiche Beeren und ebensolche Früchte. Nest in Baumhöhlen (auch in künstlichen Nistkästen), aus Würzelehen, trockenen Blättern, Baststreifen und dergl. gebaut. Die. 5—7, angeblich auch bisweilen 8—9 Eier. einfarbig hellblau. Es sollen auch mitunter Stücke mit blassen rötlichen Punkten vor-- kommen. Die Eier ähneln denen des Gartenrotschwanzes, haben aber feineres Korn, sind meist etwas kleiner, schlanker und von hellerem, zarteren Blau. Man findet sie in Mittel-Europa von ungefähr Mitte oder Ende Mai bis Mitte Juni. Nach Bau messen 54 Eier im Durchschnitt 17.6><12.7, Maximum 18.6 ><14, Minimum 15.9><12 mm. nach Rey messen 39 Eier durchschnittlich 17.16 >< 13.47, Maximum 18.4 ><13.3 resp. 17 >< 14.1, Minimum 15.7><13.6 und 17.7><12.6 mm. Durchschnittliches Gewicht etwa 89—92 mg. Der Lockton ist ein feines „bitt-bitt“. Der etwas schwermütig klingende Gesang wechselt vielfach ab, enthält aber immer eine unverkennbare Strophe, die ungefähr wie ein taktmäßig auf- und abziehendes „wu tiwu tiwu tiwu“ oder „widüwi, widüwi“ lautet. 750. Muscicapa atricapilla speculigera Bj. Muscicapa speculigera Bonaparte, Consp. Av. I, p.317 (1850— ex Selys M.S. „ex Afr. sept.“ Terra typica Algier; siehe Selys). Muscicapa speculifera Selys Longchamps, Naumannia 1856, p.393 (Algier). Das Jad. unterscheidet sich von dem ihm ähnlichen von M. a. atricapilla wie folgt: Die Form des Flügels ist etwas anders, indem die 5. Schwinge nicht nur etwas, sondern bedeutend (etwa 5—7 mm) länger ist als die zweite. Das scharf abgegrenzte Weib an der Basis der Handschwingen ist in der Regel ausgedehnter und erstreckt sich bis zur Innenfahne der zweiten (ersten langen) Schwinge; es zeigt sich daher vor den Handdecken ein meist. sehr großer, nur selten undeutlicher, weißer „Spiegel“. Das Weiß auf den Flügeln ist meist etwas ausgedehnter: die inneren großen Oberflügeldecken sind fast ganz weiß, nur die äußerste Basis schwarz, das Weiß der innersten Armschwingen erstreckt sich stets auf einen mehr oder minder großen Teil der Außenfahnen. Der Schwanz ist meist ganz schwarz, nur selten sind die Außenfahnen der äußeren Steuerfedern zum großen Teile weiß. Der Stirn- fleck ist größer, meist in der Ausdehnung von 7—9.5 mm weiß. Flügel 79—82 mm. Die Q scheinen auf der Oberseite etwas gräulicher zu sein, doch konnten keine frischvermauserten Vögel untersucht werden. (16 Exemplare wurden verglichen.) Brutvogel in den Wäldern (besonders Korkeichen) von Nord-Tunis dr Algier. Wieweit und ob diese Form ihr Brutgebiet in den marokkanischen‘ Atlas erstreckt, ist noch nicht festgestellt. & vom 22. April von Ain Mussa. gehören noch der nordeuropäischen Form an. » Museicapidae (im engeren Sinne). 483 751. Muscicapa atricapilla semitorquata Hom. Muscicapa semitorquata E. v. Homeyer, Zeitschr. ges. Orn. II, p.185, Taf. X (1885 — Kaukasus). Museicapa var. Raddei, M. caucasica Raddei (sie!) R. Blasius, „Neuer Naumann“ IV, p- 173 (1901— als Synonyme). Sehr interessante Form, die zwar kein weibes Halsband hat, bei der sich aber das Weiß an den Halsseiten in Form einer Einbuchtung '/, bis 1', cm weit nach oben zu erstreckt. Außerdem haben die äußeren Steuerfedern meist viel mehr weiß, als bei M. a. atricapilla. Die Außen- fahne des äußersten Paares ist in der Regel ganz weiß, die Innenfahne weiß mit schwarzem Fleck nahe der Spitze, bisweilen aber mit aus- gedehnterem Schwarz. Bisweilen ist das Schwarz an den äußeren Schwanz- federn so ausgedehnt wie oder ausgedehnter als bei manchen Stücken von M. a. atricapilla, indem beide Fahnen schwarz sind und nur die äußere einen langen weißen Streifen zeigt (1 Attika, gesammelt von Strimeneas, im Bosnisch-herzegowinischen Landesmuseum). Die weiße Basis der Hand- sehwingen bildet einen deutlichen Spiegel. Flügel etwa 81—84 mm. (10 Exemplare untersucht. Scheint nur im Kaukasus, in Kleinasien, Persien und Griechenland zu brüten. — Am Persischen Meere vorgekommen, dort aber vielleicht nur Wintervogel. 752. Muscicapa collaris Bechst. Halsbandfliegenfänger. Museicapa collaris Bechstein, Gemeinn. Naturg. Deutschl. IV, p.495 (1795— „Europa und Deutschland; in den tiefen Gebirgen des Thüringerwaldes noch am häufigsten“. Als an typica betrachte ich den T'hüringerwald). Museicapa albicollis Temminck, Man. d’Orn., p.100 (1815— Umbenennung von M. collaris Bechst., weil Tatham schon eine Muscicapa collaris schuf, die aber in eine ganz andere Gattung | Platysteira Jard. & Selby] gehört). Musecicapa streptophora Vieillot, Faune Francaise, p.145. Taf.63, fig. 2 (um 1828— Lothringen, Paris und Süden). Muscicapa albifrons Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 223 (1831— Laubhölzer Thüringens). . Muscicapa melanoptera Heckel, Isis 1833, p. 458—459 (bei Wien). Museicapa collaris mier orhyncha & ?atrostriata A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— Nomina nuda!).t) Engl.: Collared Flycatcher. Franz.: Gobe-Mouche ä collier. Ital.: Balia del collare. Schwed.: Halsbands Flugsnappare. Sad. 2. Schwinge meist merklich länger als (selten nur so lang wie sehr selten etwas kürzer als) die fünfte. Über den Oberhals zieht sich ein breites weißes Halsband, über den Bürzel ein ebenso breites schmutzig grau- weißliches Band. Der weiße Stirnfleck variiert sehr an Ausdehnung, ist aber 1) Eine M. collaris atrostriata existiert nieht in der Sammlung. Vermutlich sollte der Name unter atricapilla stehen. — Man hat mein Zitieren der Namen A. E. Brehms von 1866 bemäkelt, es ist aber höchst wichtig hier festzustellen, daß sie nom. nuda sind, weil sie von Dresser, Sharpe u. a. zitiert wurden, ohne als nom. nuda gekenn- zeichnet zu sein! 31* 454 Muscicapidae (im engeren Sinne). meist so groß wie oder noch ausgedehnter als bei M. atricapilla speculigeva. Vor den Handschwingen zeigt sich meist ein sehr ausgedehnter weißer Spiegel, der nur selten fast verschwindet. Schwanz ganz schwarz oder mit dem größten Teile der Außenfahne des äußersten Steuerfederpaares weiß, selten mit etwas Weiß an der Aubßenfahne des zweiten Paares. Sonst wie M. atricapilla. Flügel etwa 80—84.5 mm. Das O gleicht dem von M. atricapilla, aber die 2 . Schwinge ist nicht kürzer, sondern meist etwas länger als die fünfte. Das „Halsband“ ist durch einen hellen Schimmer angedeutet. Juv. Wie das von M. atricapilla, doch ist auch hier das Halsband meist mehr oder minder angedeutet. ls ist schwer, das Brutgebiet genau zu bestimmen. Nördlich brütet der Halsbandtliegenfänger regelmäßig auf der Insel Gotland. Im Nordost- Deutschland, Dänemark und Polen wurde er bisher nur vereinzelt auf dem Zuge beobachtet, brütet aber von Galizien, Österreich und Ungarn durch Südosteuropa, wurde jedoch in Griechenland bisher mit Sicherheit nur auf «dem Frühjahrszuge festgestellt, ebenso auf den griechischen Inseln. Im süd- lichen Rußland (Uman, Bezirk Kiew) ist er vegelmäßiger Brutvogel und wurde in Persien, Kleinasien und Palästina wenigstens auf dem Zuge gesehen. In Italien zerstreut brütend, anscheinend auch auf Sizilien, Korsika und Sardinien (B), vermutlich auch auf der iberischen Halbinsel. In der Schweiz in niedrigeren lagen. Zerstreut in Frankreich, Belgien und Holland, im südwestlichen Deutschland: in Bayern sehr lokal, aber stellenweise häufig, sporadisch in jaden, Hessen, dem Teutoburger Wald, bis Hannover, Brandenburg und Schlesien. In Egypten im Winter beobachtet, ob im tropischen Afrika” über- winternd nicht bekannt. Meine und vermutlich auch Alexanders Angabe vom Vorkommen bei Gambaga im Hinterlande der Goldküste beruht auf Ver- N mit siricapilla. — In Anbetracht der Ahnlichkeit in Färbung, Fortpflanzung und Lebensweise mit der von M. atricapilla und der etwas zwischeninne stehenden M. a. semitorguata kann man die Vermutung nicht unterdrücken, daß sich M. collaris ursprünglich geographisch getrennt als sogen. Subspezies von M. atricapilla entwickelt hat, aber später in die Gebiete von letzterer wieder eingewandert ist und nun als scharf getrennte sogen. Art neben ihr wohnt. Lebensweise und Fortpflanzung ganz wie die von M. atricapilla atricapilla, aber «ler Gesang ist augenscheinlich etwas abweichend. Parrot drückt ihn durch die Silben „Hed (hied), zidjedjedje-doi“ aus, er ändert aber vielfach ab. Die Lockstimme klingt nach Parrot wie „hees“, „zieszieß“, auch vernimmt man ein einfaches „zig, zig“. Mewes drückt den Gesang wie folgt aus: „Hit-tsih hety, tao tao tsitt-tse tse quing“. 753. Muscicapa strophiata (Hodgs). Siphia strophiata Hodgson, Indian Review I, p.651 (1837— Nepal). Siphia rufigularis Seully, Stray Feathers VII, p.279 (1879 — Nepal, 7500 Fuß). Jad. Erste Schwinge halb so lang wie die zweite. Stirnband und kurzer, bis zum Auge reichender Supereiliarstreif weiß, gegen den Scheitel hin durch eine sehieferfarbäne Linie begrenzt; übrige Oberseite olivenbraun, äußere Schwingensäume etwas lebhafter und röstlicher. Oberschwanzdecken schwarz. Mittelstes Steuerfederpaar ganz braunschwarz, die übrigen an der Basishälfte weiß. Kinn und Kehle mattschwarz, Kropfgegend mit großem, zimtartie orangefarbenen Fleck. Kopfseiten und Brust schiefergrau, Unter- Museicapidae (im engeren Sinne). 485 körper in der Mitte gräulichweiß, Seiten olivenbraun ; Unterschwanzdecken und Unterflügeldecken weißlichbraun. Flügel 71—76.5, Schwanz 56—63, Culmen etwa 13, Lauf etwa 19—20 mm. O0 dem © ähnlich, aber Vorder- stirn ohne oder nur mit verdecktem Weiß, Kinn, Kehle und Kopfseiten ascherau mit rostgelblichem Schimmer, Kropffleck blab orangefarben, manch- mal nur undeutlich entwickelt, Brust und Seiten rostbräunlich-olivenfarben. Basis des Schwanzes gelblichweiß. Flügel nur etwa 68 mm. Juv. Braun mit gelblichen Flecken und Strieheln, ohne orangefarbenen Kropffleck. Brutvogel im Himalaya vom östlichen Kaschmir bis in den östlichen Himalaya und Szetschwan, in Höhen bis zu 12000 engl. Fuß, auch auf den Khasia und Naga-Bergen, in Birma und Arrakan. Im Winter in niedrigeren Lagen. — Die von Slater und La Touche aus der Gegend von Swatow unter dem Namen strophiat« erwähnten Vögel haben niehts damit zu tun. Osmaston beriehtet, daß er Nest und Bier gefunden habe. Die Eier waren weiß. Ob dies richtig ist? Vgl. Ibis 1900 p. 270. 754. Muscicapa ruficauda Swains. Museicapa ruficauda Swainson, Flycatehers, in Nat. Library, p.251 (1858— „India”). S Qad. Oberseite braun, Oberschwanzdeeken lebhaft zimmtrot, Steuer- federn zimmtrot, das mittelste Paar an beiden, die übrigen nur an den Auben- fahnen mehr oder minder braun verwaschen. Schwingen dunkelbraun, Außen- säume hell graubräunlich, Innensäume und Unterflügeldecken lebhaft röstlich rahmfarben. Unterseite hell graubräunlich, Kinn, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken heller, fast weißlich. Iris dunkelbraun; Oberschnabei braun, Unterschnabel bräunlich fleischfarben ; Füße bräunlich. Flügel 9 etwa 78—80, O etwa 74—75 mm. Juv. Oberseite olivenbräunlich mit röstlich rahmfarbenen Flecken und schwärzlichen Federsäumen, Unterseite weiblich rahmfarben mit schwärzlichen Federsäumen. Im Sommer im westlichen Himalaya und angrenzenden Afghanistan, bis in Höhen von 6000—10000 engl. Fuß. Im Winter in «den westlichen und mittleren Teilen Indiens, von Mount Abu bis 'Travancore und Raipur. Nester auf Baumstümpfen und in dichten Baumkronen. Eier blab olivengrün mit matten bräunlichen Fleekenzeiehnungen (Ibis 1906 p. 279). 755. Muscicapa parva parva Bechst. /werfliegenfänger. Museicapa parva Bechstein, Lathams alle. Uebers. d. Vögel Il, p.356, Abbildung a. d. Titelblatte (1794— Thüringer Wald. — Q oder 3 jun.) Museicapa rufogularis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 228 (1831— Österreich und Deutschland). Museicapa Lais Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. t (um 1834— „Ambukol". Nach Reichenow (MS.) ist der Fundort unsicher, da auf dem Etikett „Arabien'* steht). Meuseicapa minuta Hornsehuch & Schilling, Verz. Pommern Vög., p.4 (1837— nomen nudum!)_ Erythrosterna parva rufieollis, rufigularis A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 3 (1866 nomina nuda!). 486 Museicapidae (im engeren Sinne). Engl.: Red-breasted Flycateher. Franz.: Gobe-mouche rougeätre. Ital.: Piglia- mosche pettirosso. Jad. Oberseite fahlbraun, im Frühling verbleichend und dann mehr gräulich werdend, Oberkopf und Hinterhals etwas gräulicher, Oberschwanz- decken schwarzbraun mit braunen Spitzen. Kopf- und Halsseiten aschgrau, Federn am Augenlide weiblichgrau. Schwingen dunkelbraun mit fahlbraunen Außen- und weißlichen Innensäumen. Aubere Steuerfedern weiß, Spitzen etwa zu einem Drittel braunschwarz, die mittelsten beiden Paare in der Regel ganz braunschwarz, das angrenzende außer dem Spitzendrittel auch noch an der Innenfahne mehr oder weniger schwarzbraun. Kinn und Kehle bis auf den Kropf zimmtrot, wie bei einem Rotkehlehen, im Herbste tiefer, lebhafter, im Sommer blasser. Die Ausdehnung des zimmtroten Fleckes variiert einigermaßen, anscheinend ohne sich geographisch begrenzen zu lassen, obwohl einige indische Wintervögel einen sehr ausgedehnten, fast an den von Ayperythra erinnernden Fleck haben. Übrige Unterseite weiß, Seiten und Unterschwanzdecken im frischen Gefieder röstlich verwaschen. Unter- flügeldecken röstlich-rahmfarben. Schnabel braun, Unterschnabel heller. Iris und Füße dunkelbraun. Flügel 67—71.5, Schwanz etwa 51—55, Lauf un- gefähr 18, Culmen 12.3—14.5 mm. — Oad. Oberseite wie beim J, Kehle nicht zimmtrot, sondern ganze Unterseite weiß mit rostgelblichem Anflug, der im Sommer fast verschwindet, im Herbste dagegen sehr stark ist. — JS O juv. wie das Qad., nur vielleicht ein wenig bräunlicher, die Spitzen der Ober- flügeldecken und Armschwingen rostgelb. — Nestkleid: Basis der Federn dunkelgrau, Spitzenhälfte bräunlichgelb mit dunkelbraunen Säumen. Kehle und Brust blaß bräunlichgelb mit dunkelbraunen Federrändern, Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß. Anscheinend sind die Stücke mit be- schränkterem roten Kehlfelde jünger, die mit sehr ausgedehntem älter, es brüten aber auch schon G im „weiblichen“ oder „Jugendgefieder“, wie dies bei den Carpodacus-Arten, Museicapa atricapilla, Butieilla tithys, Kaubvögeln u. a. vorkommt. Brutvögel von St. Petersburg, den russischen Ostsee-Provinzen, Rügen und Dänemark bis an die Alpen, und anscheinend durch das mittlere Rub- land bis Westsibirien. In Deutschland sporadisch in fast allen Landesteilen, mit Ausnahme des äußersten Westens, ebenso in Osterreich-Ungarn. Wahr- scheinlich mehr verbreitet, als bisher festgestellt, denn er wurde als Zug- vogel nicht selten auf Helgoland, vereinzelt in Süd-Sehweden, aber nur unregelmäßig und ausnahmsweise in Großbritannien, Irland und auf den Fair- und Seilly-Inseln beobachtet. — In Spanien ist das Vorkommen unsicher, in Italien und Griechenland ist er ein seltener Gast, in Nord-Afrika bei Kairo sicher festgestellt. Als Winterquartiere kennen wir mit Sicherheit sonst nur die westlichen Teile Indiens. Bewohner von Wäldern, besonders Buchen- und Hainbuchenbeständen mit viel Unterholz, sowie von gemischten Wäldern und hier und da auch fast reinen Fichten- waldungen. In der Ebene sowohl als im Gebirge, bis in Höhen von 1000 m. Lockton ein wohllautender, an den des schwirrenden oder Waldlaubsängers erinnernder, deutlich zweiteiliger, etwas gegen das Ende hin absteigender Pfiff, dann wird auch von einem schnarrenden Laut. der Angstruf sein dürfte, berichtet. Der Gesang ändert vielfach ab. bezeichnend aber ist immer eine glockenhelle, wunderschöne, wie tink, tink, tink, eida, eida, eida klingende Strophe. Das Nest besteht aus Moos und Halmen und ist mit Haaren ausgelegt. Es steht in weiten Baumhöhlungen, auch in der Gabel starker , Museicapidae (im engeren Sinne). 487 Zweige. Gelege 5—7. Eier im Juni, auf blaß grünlichem oder rahmfarbenem Grunde anit rötlichbraunen oder mattrötlichen Wölkchen und Punkten über und über, am stumpfen Ende etwas diehter, bedeckt. 46 Eier messen nach Alex. Bau im Durchschnitt 16.7 >< 12.7. Maximum 17.6><15.2 und 17.3><13.4, Minimum 15.8><12 mm. 14 Eier der Rödernschen Sammlung (Museum zu Tring) inessen 14.7 >< 12.6, 16><13, 16.1>< 13, 16:2>< 12.3, 16.5 ><122, 16.8><13, 17><18, 17.2><12.5, 17.2><12.6, 17.5><13, 17.6 ><12.5, 17.6><12.6, 17.7 ><12.3, 18><12.7 mm. Gewicht etwa von 64—92, im Durchschnitt 74.5 mg. 756. Muscicapa parva albicilla Pall. Museicapa Albicilla Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 462 (1827-— „in salicetis rivulorum Dauuriae apricae, maximae eirca Ononem“. Beschr. des 2). Motacilla Luteola Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 470 (1827— „ad Tunguskam fl. Messerschmidius observavit. Mihi nunguam fuit oblata“. Aus Messerschmidts MS. Auf keinen Fall kann dieser Name auf M. mugimaki bezogen werden, aber ob M.p. albieilla oder M. p. parva an der Tunguska nistet, konnte ich nieht feststellen, vermute jedoch ersteres). ‚Saxicola rubeculoides Sykes, Proc. Zool. Soc. London 1832, p. 92 (Dekkan). Museicapa leuceura Swainson, in Flycateh., Nat. Libr., XVII, p.253 (1843— „‚India“). Ei: Dybowski. Journ. f. Orn. 1873, Taf. II, Fig. 17. Jad. Ähnlich M. p. parva, aber nur Kinn und Kehle bis an den Kropf, nicht aber dieser selbst röstlielı zinmmtrot. Oberschwanzdecken und Schwanz -in der Regel schwärzlicher, Oberseite ist etwas bräunlicher. Kropfgegend und Brust des Weibchens und jüngeren Männchens bräunlicher als bei den entsprechenden Kleidern von .M. p. parva. Flügel Jad. etwa 68—73 mm. Vertritt M. p. parva im östlichen Sibirien, von der Bering-Insel und Kamtschatka vermutlich bis zum Jenissei, im Süden bis zum Südufer des Baikal und nach Transbaikalien, selten im Ussurilande. Wandert in Menge ‚durch China und überwintert in den östlichen und südlichen Teilen Indiens. Die Lebensweise scheint dieselbe zu sein wie die von M.p.parva. Das Nest steht in Baumlöchern. die Eier ähneln denen von M.p. parva, haben aber nach Tacza- nowski eine weißlichere Grundfarbe und messen 17><13 mm. Nach Nehrkorn sind sie ‚den vorigen „sehr ähnlich“ und messen 18 >< 13.5 mm. 757. Muscicapa parva hyperythra (Cah.). ‚Siphia hyperythra GCabanis, Journ. f. Orn. 1866. p.391 (Ceylon). Abbild.: Proe. Zool. Soc. London 1872, Taf. 17. Sad. Ähnlich M. p. parva, aber die Oberseite viel dunkler braun, nicht gräulich, Oberschwanzdecken schwarz. Kinn, Kehle, Kropf und Brust rostrot, viel dunkler, als bei den vorigen, Seiten und Unterschwanzdecken stark rostrot verwaschen, das Rot der Kehle durch eine schwarze, von einer grauen gefolgte Linie von dem Braun der Oberseite geschieden. Schwanz- zeichnung wie bei den yorigen. Flügel 67—69.5 mm. — O oben etwas ‚dunkler als die von albieilla, Flügel etwas kürzer. Brütet in Höhen von 6—7000 engl. Fub in Kaschmir und ist im Winter häufig in Ceylon. ale 1 (7 er \ = 488 Museicapidae (im engeren Sinne). 758. Muscicapa superciliaris Jerd. Muscicapa supereiliaris Jerdon, Madras Journal XI, p. 16 (1840— nördliche Ghats im Indien). Dimorpha albogularis Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XI, p.190 (1842— Darjiling).. Muscicapa ciliaris & hemileucura Hodeson, in Grays Zool. Mise., p.84 (1844 - nomina nuda!). Erythrosterna acornaus Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XVI, p.127 (1847 - „S. E. Himalayas and Central India‘). Ei: Cat. Eggs Brit. Mus, III, Taf. VIII, Fig. 19. Oad. Oberseite, Kopf- und Halsseiten und Seiten der Vorderbrust dunkel himmelblau, Stirn und Bürzel etwas heller. Zügel schwärzlich, vom: Auge bis zum Nacken ein schmaler weißer Superciliarstreif. Schwingen schwärzlich, Außensäume blau, Innensäume weib. Steuerfedern schwärzlich mit blauen Außensäumen und alle, mit Ausnahme des mittelsten Paares, mit weißer Basalhälfte. Kinn, Kehle, Mitte der Vorderbrust und übrige Unterseite weiß, die Federn des Unterkörpers an der Basis schieferschwarz. Schnabel schwarz, Fübe und Iris dunkelbraun. Flügel etwa 63—65, Schwanz etwa 46—51, Lauf etwa 16, Culmen ungefähr 14 mm. — oQad. Oberseite blaß olivenbraun, Oberkopf, Rücken, Bürzel und Oberschwanzdecken mit mehr oder minder auffallendem bläulichen Schimmer, Oberkopf auch noch mit schwärzlichen Flecken in der Mitte der Federn. Steuerfedern olivenbraun ohne Weiß an der Basis, aber mit hellbraunen, meist mehr oder minder bläulich schimmernden Außensäumen. Unterseite hell gelbbräunlich, am Unterkörper in Weiß übergehend. Nestkleid: Oberseite dunkelbraun mit hellrostbräunlichen Flecken, Oberflügeldecken mit ebensolehen Spitzen, Unter- seite hell rostbräunlich mit braunen Wellenlinien. Basis des Schwanzes beim © schon mit Weib. Himalaya von Kaschmir und Hazara bis Sikkim, im Sommer in großem Höhen, bis zu 12000 engl. Fuß, im Winter in die niedrigeren Berge und Ebenen des westlichen Vorderindiens herabsteigend. Brütet vom April bis Juni und legt in einem weichen, in Baumlöchern oder in Steinwällen angebrachten Moosneste 5 Eier. Die Eier sind kurz oval, auf fahlgrau- bräunlichem oder matt grünlichem Grunde mit bräunliehen Fleeken so dieht bedeckt. daß sie fast einfarbig erscheinen. Sie messen etwa 15—-17.5 ><12.5— 14 mm. 759. Muscicapa hodgsonii (Verr.). | Siphia hodgsonii Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p.34 (1870— Mupin). Erythrosterna sordida Godwin-Austen, Journ. Asiat. Soc. Bengal XALILL, II, p.158 (1874— Japvo Peak, Naga Berge). Abbild.: David, Nouv. Arch. Mus. Paris IX, Taf. 4, Fig. 4. Sad. Oberseite nebst Kopf- und Halsseiten schieferblau, Zügel, Wangen und Federn unter dem Auge, ebenso die Oberschwanzdecken blauschwarz. OÖberflügeldecken tiefbraun mit blauen Säumen, Schwingen braunschwarz mit braunen Außensäumen. Steuerfedern schwarz, alle mit Ausnahme des mittelsten Paares an der Wurzel weiß. Kinn, Kehle, Kropf, Brust und Unter- körper orangerotbraun, Bauch, Weichen und Unterschwanzdecken hlaß rost- rötlich. Schnabel schwarz, Unterschnabel teilweise hellbraun, Iris und Füße braun. Flügel etwa 70, Schwanz 55 mm. — Oad. Oberseite olivenbraun, en 4 ei h Museicapidae (im engeren Sinne). 489. Oberschwanzdecken mehr rotbräunlich. Schwanz nach der Basis zu mit mehr rostbraunen Säumen. Schwingen und Öberflügeldecken tiefbraun mit rost- braunen Säumen und Spitzen. Zügel weiblich. Unterseite aschbräunlich,. Unterkörper weißlich. Jugendkleider unbekannt. Exemplare sind aus dem nördlicheren Szetschwan (Mupin), und Kansu bekannt, wo die Art augenscheinlich nistet, ferner aus Sikkim, den Bergen südlich des Brahmaputra und Birmah, in letzteren Gegenden aber wahr- scheinlich nur Zugvogel. 760. Muscicapa leucomelanura leucomelanura (Hodes.) Digenea leucomelanura Hodgson, Proc. Zool. Soc. London 1845, p.26 (Berge von Nepal).. Digenoa tricolor Hodgson, Proc. Zool. Soc. London 1845, p.26 (Berge von Nepal). Siphia minuta Hume, Ibis 1872, p.109 (Mt. Tongloo in Sikkim). Sad. Flügel starkgerundet, 4., 5., 6. Schwinge etwa gleich und am längsten, 1. ungefähr halb so lang wie 2. Oberseite trüb dunkel graublau, Stirn und kurzer Streif über den Augen heller, Zügel, Kopfseiten und Ober- schwanzdecken bläulich schwarz. Schwingen graubraun, Außensäume der Handschwingen gelbbraun, die der äußeren Armschwingen etwas mehr gräulich, die der inneren trüb blau; Innensäume und Unterflügeldecken fahl- gelbbräunlich. Mittlere Steuerfedern schwarz mit schwachem bläulichen Schimmer, die übrigen mit weißer Basishälfte. Mitte von Kinn und Kehle etwas schmutzig weiß, übrige Unterseite blab schmutzig gelbbräunlich, in der Mitte weiblicher. Unterschwanzdecken weiß oder weiblich mit schwärz- licher Basis und ebensolchen Säumen. Schnabel schwarz, Füße und Iris braun. Flügel etwa 60—64, Schwanz etwa 51—55, Lauf 16—19.5, Culmen 11.5—12 mm. — Oad. Oberseite röstlich olivenbraun, auf dem Bürzel etwas lebhafter rostfarben. Steuerfedern und Obersehwanzdecken rotbraun. Schwingen dunkelbraun mit kastanienbraunen Auben- und hellvöstlichen Innensäumen. Unterseite und Unterflügeldecken bräunlich ockerfarben, Kehle und Mitte des Unterkörpers weißlich. Schmaler Ring um das Auge und Spitzen der größeren Oberflügeldecken hell rostfarben. Nestkleid auf der Oberseite mit bräunlich ockerfarbenen Längsflecken, Unterseite ganz bräunlich ockerfarben. Himalaya von Murree (westliches Kaschmir) bis in das östliche Assam, bis 8000 engl. Fuß, auch in den Bergländern südlich des Brahmaputra. Nest ein dieht gewebter Napf aus Moos, Haaren und Wolle, in Baumhöhlungen. Die 4 Eier sind rahmfarben, entweder einfarbig oder mit matten, blaß rötlichen Flecken. Maße etwa 15><12.5, 15.5 ><12, 15 >< 11.5, 15.8><12, 14>< 12, 17 >< 12,:15.4 >< 12.4, 17.4 >< 12.3, 14.5 >< 12.2 mnı. 761. Muscicapa leucomelanura cerviniventris (Sharpe). Digenea cerviniventris Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 460 (1879— .Khasia and neighbouring ranges of hills“. Dem Autor lag anscheinend nur der Typus aus Manipur vor, terra typica daher Manipur). Unterseite dunkler, mehr bräunlich, Kehle kaum weißlicher. Eine noch ungenügend bekannte östlichere Form, zu der die Brutvögel aus Kansu und Szetschwan gehören. Beschrieben nach einem vielleicht auf dem Zuge befindlichen Stücke aus Manipur. % 490 Museicapidae (im engeren Sinne). 762. Muscicapa narcissina zanthopygia Hay. Museieapa Zanthopygia Hay, Madras Journal XIII, 2, p. 162 (1845— Malacca. Beschr. d. 2. Jedenfalls anfangs 1845 erschienen, da Teil 2 das Datum Dec. 1844 trägt. Neuere Autoren verbesserten den Namen in das richtigere xanthopygia). Museicapa (Museicapula) tricolor Hartlaub, Rev. Zool. 1845, p. 406 (,„Malacca?“ Jeden falls erst Ende 1845 oder wahrscheinlich anf. 1846 erschienen, da in der- selben No. Sitzungsberichte vom 24. Nov. mitgeteilt sind.) Museicapa hylocharis Temmiuck & Schlegel, Fauna Japonieca, Aves p. 44, Taf. 17 (1847°- Japan). Mauser doppelt. — Jad. Oberkopf, Zügel, Kopfseiten, Hinterhals, "Rücken, der größte Teil der Oberflügeldecken, Oberschwanzdecken und Steuer- federn schwarz. Schwingen bräunlichschwarz, innere mittlere und grobe -Oberflügeldecken, sowie der größte Teil der Außenfahne der drittletzten Armschwinge weiß, sodaß ein breiter weißer Längsstreif auf dem Flügel ‘erscheint. Breiter Supereiliarstreif weiß. Hinterrücken und Bürzel gelb. Unterschwanz- und Unterflügeldecken weiß, übrige Unterseite gelb, in der Mitte des Unterkörpers blasser, an der Kehle mehr ockergelb. Schnabel ‚schwarz, Iris und Füße braun. Flügel 69—73, seltener 74—75, Schwanz etwa 45—50, Culmen etwa 13—14, Lauf 16—17 mm. Zweite Schwinge ungefähr so lang wie die sechste. — Qad. Oberseite olivengrünlich, am Hinterhalse mehr aschgräulich, Federn des Oberkopfes in der Mitte dunkler, ‚sodaß sie etwas schuppenförmig erscheinen. Ein breites Bürzelband gelb. Unterseite weißlichgelb, Kehl- und Brustfedern mit schmalen aschgrauen ‚Säumen, Seiten aschbräunlich verwaschen. Die inneren mittleren und groben Flügeldecken nicht ganz weiß, sondern nur mit breiten weißen Säumen. Schnabel braun. — Juv. und Winterkleid.: Oberseite blaß olivenbräunlich, Oberschwanzdecken rostbraun, Schnabel braun. Das mir nicht vorliegende Nestkleid ist jedenfalls gefleckt. — Alte G haben nieht selten den Super- eiliarstreifen mehr oder minder gelb überlaufen. Brutvogel in Süd-Daurien (Transbaikalien), Ussurien mit der Insel Askold, der östlichen Mongolei, Mandschurei, Korea und Nord- und Mittel- China bis in das Mündungsgebiet des Jang-tse-kiang. — Auf dem Zuge dureh China wandernd, überwintert in der Malakka-Halbinsel. Aufenthalt in Diekichten an Flußufern, Teichen und Waldrändern, wo sich alte Bäume finden, in deren Höhlungen sie ein loses Nest bauen. Dies enthält Ende Mai und Juni -5—6, manchmal 7 Eier. Diese sind weiß oder rötlichweiß, mit feinen oder größeren blaß rotbraunen Punkten und Flecken, meist auch mit hellgrauen oder blaß lila Schalen- tlecken gezeichnet, bald Eiern von Museicapa striata ähnelnd, bald mehr an Meiseneier erinnernd. Maße nach Taezanowski von 17 ><13.3, 17.2>< 13.2, 17.5 ><13, 17.6 >< 12.3 und 18><12.8 bis 18><12.2, 18 ><13.6 und 18.2><14, meist etwa 17.8><13.2 bis '13.8 mm. (Cat. Eggs Brit. Mus. IIL, Taf. VII, Fig. 8.) Im Britischen Museum von 16.5 >< 13.4 bis 18>< 13.8 mm. Nach La Touche ein eifriger Sänger mit kurzem, aber ‚kräftigem und wohlklingenden Schlag. Lebhaft und kampflustig. 763. Muscicapa narcissina narcissina Temm. Muscicapa nareissina Temminck, Pl. Col. 577, fig.1 (1835 — Japan). . Zanthopygia chrysophrys Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XVI, p.124 (1847— Lokalität unbestimmt). Abbild.: Temminck & Schlegel in Siebolds Fauna Japon., Aves Taf. 170. Museicapidae (im engeren Sinne). 491 Sad. Ähnlich dem von M. n. zanthopygia, aber größer, Superciliar- streif hochgelb, nur die inneren mittleren und groben Oberflügeldecken, nicht aber die Außenfahne der drittletzten Armschwinge weiß; Brustseiten mit schwarzem Fleck, Körperseiten mit Schieferschwarz verwaschen; Kehle und Kropfgegend orangegelb; das Gelb der Brust am Unterkörper in eine blasse Rahmfarbe übergehend. Flügel etwa 76—81 mm. Zweite Schwinge merklich, meist 2—6 mm länger als die sechste. — © Größer als das von M. u. zan- thopygia und der Bürzel nicht gelb, sondern olivengrün, die längeren Ober- schwanzdecken rotbraun, Unterseite weiblicher, mit blaß rahmfarbenem Anflug, die Flügel ohne den großen weißen Fleck, der jedoch durch einige weißliche ‚Federränder angedeutet erscheint. Steuerfedern braun mit rostbraunen Außen- säumen. — Nestkleid: Federn der Oberseite an der Wurzel schiefergrau, vor der Spitze rostfarben und mit schwärzlichen Säumen, Unterseite schmutzig- weib mit schwarzbraunen Federrändern, Steuerfedern braun mit rostbraunen Säumen. Hierauf scheint ein dem alten 9 ähnliches Jugendkleid zu folgen, das erst im Frühjahr in das Alterskleid vermausert. Es ist wahrscheinlich, daß bei allen Formen von M. nareissina auch die alten G ein Winterkleid und doppelte Mauser haben, dagegen spricht aber das gelegentliche Vor- kommen von oben schwarzen C© im Herbste, das nach von Swinhoe ge- sammelten Stücken stattfinden soll, doch könnte ein Versehen vorliegen. Häufiger Brutvogel auf der Insel Sachalin, auf Jesso, Hondo und an- scheinend auch Kiuschiu. — Auf der Wanderung durch das südöstliche China nach Hainan ziehend und auf letzterer Insel, sowie auf den Philippinen überwinternd. Lebt in Wäldern und nistet wie M. n. zanthopygia in Baumlöchern. Die Eier werden beschrieben als blaß grünlichweiß mit blaß rotbraunen Fleeken und von der Größe derer von M.n. zanthopygia. Der Gesang wird als kurz und angenehm geschildert. 764. Muscicapa narecissina jakuschima subsp. nov. Unterscheidet sich von MM. n. nareissina durch olivengrüne, nieht schwarz werdende Oberseite. Die zweite Schwinge ist gleich der sechsten, nicht kürzer. Flügel S etwa 74—75.5, 0 69—72 mm. Schwanz S 50—53,. Kehle, Vorderbrust und Bürzel blaß goldgelb bis hochgelb mit orange- farbenem Anflug. In der Färbung mit M. n. owstoni übereinstimmend, aber viel größer. Typus: Sad. 18. X. 1904. No. 1064, Tring Museum. (8 C 12 oO verglichen.) Insel Jaku (Yaku-no-shima, Yakushima) südlich von Kiuschiu. — 3 C von Amami in der nördlichen Riu-Kiu Gruppe haben die Flügel 72 mm lang, ein © von Okinawa hat einen Flügel von 68 mm, die zweite Schwinge gleicht ungefähr der sechsten oder ist unbedeutend kürzer. Ferneres Material muB entscheiden, ob (wie es scheint) die mittleren und nördlichen Riu-Kiu-Inseln eine besondere, zwischen M. n. jakuschima und M. n. owstoni stehende Form haben. oder ob diese zu M. n. owstoni zu rechnen ist. 765. Muscicapa narcissina owstoni (Bangs). Zanthopygia owstoni Outram Bangs, Bull. Mus. Comp. Zool. Harvard XXXVI, p. 265 (1901— Ishigaki). Unterscheidet sich von M. n. nareissina ‚durch geringere Größe und dadurch, daB Oberkopf und Rücken dunkel olivengrün sind und nicht schwarz ! 4993 Museicapidae (im engeren Sinne). werden. Die kleinen Oberflügeldecken haben immer aschgraue Säume, das. Gelb von Kehle und Kropf ist hochgelb bis goldgelb, aber nicht orange- farben. Der Flügel ist nicht so spitz, die zweite Schwinge kürzer als oder höchstens so lang wie die sechste und mißt nur etwa 67-70 mm, Schwanz. 46—49 mm. 9 "gefärbt wie das von M. n. nareissina, aber kleiner, Flücel nur etwa 66 mm. „Juv. wie die von M. n. nareissina, Inseln Ischigaki und Iriomote in der südlichen oder Yayeyamı Gruppe der Riu-Kiu- Inseln. Über die Form der mittleren (zruppe siehe unter voriger No.. 766. Muscicapa mugimaki Temnm. (Polionyias luteola auetorum: errore, non Motacilla Iuteola Pallas! Siehe Muse. parva albieilla.) Muscicapa Mugimaki Temminck, Pl. Col. 577, Fig.2 (1835 - Japan). Musecicapa rufigula (unde Erythrosterna rufigularis Gray. Hand-list 1, p.319) S. Müller, Tijdsehr. voor Natuurl. Gesch. & Phys. 11, p. 551 (1835— nomen nudum! S. Not. Leyden Mus. I, p. 27). Siphia erythaca Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p.126 (1847— Malakka. Beschr. d. jungen 8). Abbild.: Siebolds Fauna Japonica. Aves, Taf. XVIIB; Eier: Journ. f. Orn. 1875, Taf. II, 18 Doppelte Mauser. — Jad. Oberseite mattschwarz, die meisten Federn im frischen Gefieder mit schiefergrauen Säumen, Bürzel mehr schieferfarben.. Kurzer, breiter Supereiliarstreif hinterm Auge und größere Oberflügeldecken (mit Ausnahme der äußersten) weib, wodurch ein großer weiber Flügelfleck gebildet wird. Schwingen mattschwarz mit schmutzig hellbräunlichweißen Innensäumen, innere Armschwingen mit gräulichweißen Außensäumen. Kinn, Kehle und ganze Brust lebhaft ockerfarben, Bauch und Untersehwanzdecken weiß! Unterflügeldecken mit Ausnahme der äußeren, die weib und schwarz sind, und Achselfedern blab ockerfarben. Schnabel schwarz, Iris und Füße braun. Flügel etwa 73—79, Schwanz etwa 50—53, Lauf etwa 14.5—15.8, Culmen 12-13 mm. Oad. Oberseite olivenbraun, «der Vorderkopf durch dunklere Federmitten wie geschuppt aussehend. Flügel bräunlich schiefer- farben, Außensäume olivenbräunlich, die der inneren Armschwingen und orößeren und mittleren Oberflügeldeeken röstliceh rahmfarben, Innensäume schmutzige rahmweißlich. Kinn, Kehle und Brust matt ockergelb. Seiten noch blasser, Mitte der Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß. Schwanz olivenbraun ohne weiße Wurzel. Schnabel braun. Kleiner als das ©, Flügel etwa 70—75 mm. Gjuv. dem Oad. ähnlich, aber mit dunklerem Sehwanze und weißer Schwanzwurzel. Das Nestkleid ist oben schwarzbräunlich, jede Feder mit fast dreieckigen «elblichen Mittelfleeken, Unterseite isabell mit schwarzbraunen Federsäumen. Ostsibirien von der Amurmündunge bis zum Baikal-See. — Auf dem Zuge bisweilen in Japan, häufig in Korea, in Menge durch Ost-China ziehend, in der Malakka-Halbinsel und auf den groben "Sunda-Inseln überwinternd. Beccari erlangte ein Exemplar auf Ternate in den Molukken, wo die Art sonst nicht gefunden wurde. Kommt nach Godlewski in der zweiten Hälfte des Mai an seinen Brutplätzen an. Brütet in den mit Zirbelkiefern und Fichten bewaldeten Tälern. Die tief nap!- förmigen Nester fanden die polnischen Forscher in verkrüppelten, mit Moos bedeckten GR ’ zu ü 0 Muscicapidae (im engeren Sinne). 493 Fiehten 2—6 m über der Erde. Zum Nestbau wird viel Moos von den Fichtenzweigen verwandt, sodaß das nahe am Stamme stehende Nest schwer zu sehen ist. Um die Mitte des Juni findet man die 4—8 Eier, die blaß olivengrün sind mit unregelmäßig verteilten kleinen blaß rotbräunlichen Punkten und Flecken und denen der Blaukehlehen, ähneln, Maße nach Taezanowski 16 >< 12.3, 16 >< 12.4, 16 >< 12.5, 16.2 >< 12.2, 16.3 > 12.3, 16.6 >< 13, 17 ><113.3,.17.2>< 13, 17.8. >< 12.28,.17.3>< 12.3 mm. Ein von mir ge- messenes Bi mibt 17.7 >< 12.9. 767. Muscicapa cyanomelana Temm. Museicapa cyanomelana (von neueren Autoren in cyanomelaena verbessert) Temminck, Pl. 001. 470 (1828— Japan. S). Museicapa gularis Temminck & Schlegel, Siebold’s Fauna Japonica, Aves, p.43, Taf. XVI (1847— Japan. 2). Museicapa Bella Hay, Madras Journal XIII, 2, p.158 (1844— Hongkong). Cyanoptila eyanomelanura (errore) Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XVI, p. 125 (1847 — Java). Jad. Stimm iebhaft himmelblau. Hinterkopf und Nacken kobaltblau, Vorderrücken und Halsseiten, ebenso die Oberschwanzdecken purpurblau, Hinterrücken etwas heller blau. Schwingen schwarz mit schmalen blauen Außensäumen, innere Armschwingen mit fast ganz blauen Außenfahnen. Kleine Oberflügeldecken lebhaft purpurblau, große matter blau. Mittelstes Steuerfederpaar blau, nach der Wurzel zu schwarz, Wurzelteil des Schaftes und äußerste Basis weiß: die übrigen Steuerfedern schwarz mit blauen Aubßenfahnen, Wurzelteil an den äußeren zu einem Drittel, die mittleren fast zur Hälfte weiß. Zügel, Kinn, Kopfseiten, Kehle und Kropf schwarz mit sehwachem blauen Schimmer, Unterflügeldecken und Körperseiten trüb blau, Schenkelbefiederung schwärzlich, übrige Unterseite und Unterschwanz- ‚decken weiß. Iris dunkelbraun, Schnabel schwarz, Füße dunkelbraun. Flügel etwa 90-—-100, meist 93—96 mm, Schwanz etwa 59—68, Lauf 15—17, Culmen 15—17 mm. Nach dem mir vorliegenden Material von 41 © und 16 © und Jungen muß ich annehmen, dab diese Art nur eine Herbstmauser hat. Im Frühjahr verändert sich das auch sonst sehr variable Blau, besonders wird die Stirn heller, der Rücken matter und blasser. OQad. Oberseite braun, im frischen Herbstkleide stark mit Rostfarbe überlaufen, im Frühling hlasser, nicht mit so deutlichem röstlichen, sondern eher mit etwas gräu- lichem Anflug, Bürzel und Oberschwanzdecken immer lebhafter und mehr vostbräunlich. Öhrdecken mit hellen Schaftlinien. Steuerfedern wie die Öberschwanzdecken, Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen mit der Farbe es Bürzels gesäumt. Kinn und Kehle in der Mitte bräunlich rahmfarber oder röstlich weiß, Halsseiten, Kropfgegend und Vorderbrust aschbraun, Körperseiten matter aschbraun, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanz- ‚deeken weiß. Schnabel und Füße dunkelbraun. Iris braun. Flügel etwa 87—91 mm. Viele Exemplare haben sehr deutliche, scharfe rostgelbe Spitzen an den großen Oberflügeldecken, die aber im Frühling verblassen und sich abnutzen. — ‚Jüngere JS haben Unterseite, Kopf und Rücken wie die ©, Bürzel und Oberschwanzdecken aber blau, Schwanz und Flügel wie die Jad. Dies ist vielleicht das erste auf das Nestkleid folgende Gefieder der G, während die O0 dann schon ein dem Alterskleid gleichendes angelegt haben, es fehlt mir indessen an genügenden Serien, um die Aufeinanderfolge der Kleider genau zu beschreiben. Das Nestkleid soll gefleckt sein, ganz junge JS haben fast: schwarze Oberschwanzdecken mit braunen Spitzen. 494 Museicapidae (im engeren Sinne). Brutvogel im östlichen Amurlande, in der östlichen Mandschurei, in Korea und auf den japanischen Inseln, aber nicht auf den Riu-Kiu-Inseln. Nach Bianchi auch in Kansu. — Zieht durch China und überwintert in Borneo, Palawan, Java, Hainan u. a. Bewohner gemischter Wälder. Kehrt am Ussuri im Mai an seine Brutplätze zurück. Soll auf Hondo im Juni brüten. Eier rahmfarben, ungefleekt oder (in der Regel) mit feinen, kaum bemerkbaren hell rötlich rahmfarbenen Flecken. Maße von 6 Eiern 19.5 >< 15.8, 20 >< 15.5,. 20.2 >< 16.2, 20.5 >< 15.6, 20.5 >< 16.2 mm. 768. Muscicapa melanops Vig. Muscicapa melanops Vigors, Proceed. Zool. Soc. London 1831, p.171 (Himalaya). Abbild.: Gould, Century Himalay. B. Taf. 6. Jad. Ober- und Unterseite dem Lichte zugewandt mattblau mit ge- ringem grünliehen Schimmer („verditer-blau“), vom Lichte abgewandt hell bläulich grün, Stirn lebhafter und glänzender, Rücken etwas dunkler, Schwanz und Außenfahnen der Schwingen sowie Oberflügeldecken dunkler und bläu- licher. Innenfahnen und ganze Unterseite der Schwingen schwarzbraun. Zügel und schmaler Federring um das Auge schwarz. Unterflügeldecken schmutzig mattblau, Unterschwanzdecken mit grünlich weißen Spitzen. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel etwa 84—88.5, Schwanz etwa 69— 75, Lauf etwa 16 — 17.5, Culmen ungefähr 13.5 mm. — © Etwas kleiner, Farben matter, mehr graugrünlich, Zügel nicht schwarz, sondern dunkelgrau, Kinn und obere Kehle mit weißlichen Federspitzen. — Juv. Füße hell, Federn mit rostgelben Anteapikalflecken und schwärzlichen Endsäumen. Brutvogel im Himalaya von Kaschmir bis zur Tibetanischen Hoch- ebene (Gnatong in Sikkim 12.800 engel. Fuß hoch) und in den Gebirgen von Szetschwan in West-China. Scheint auch in den Bergen südlich des Brahmaputra, in denen von Birmah und in anderen Bergzügen zu brüten, dürfte aber in den Ebenen Indiens (südlich bis zu den use) nur Winter- vogel sein. Baut in Baum-, Erd- oder Mauerlöchern ein lockeres Nest aus Moos und lest kurz ovale glänzende fast rein weiße, rötlich weiße oder hell lachs- und rahmfarbene Sier, bald ungefleckt, bald mit rotbräunlichen, meist etwas verwischten ‚Fleeken, mehr oder nıinder dieht bedeckt. Maße von etwa 17.2><13.6 und 18.7 ><14.1 bis 19 >< 14.8 und 21 >< 16 mm. Gattung CHELIDORYNX Hodgson 1844. Schnabel sehr kurz und spitz, an der Wurzel aber breit. Bartborsten zahlreich und lang, so lang wie der Schnabel oder denselben etwas über- ragend (Fig. 89). 4. und 5. Schwinge gleich und am längsten, erste sehr breit und etwa halb so lang wie die zweite; Schwanz länger als der Flügel und sehr weich, merklich abgerundet. 769. Chelidorynx hypoxantha (Blyth). (Fig. 89.) Rhipidura hypoxantha Blyth, Journ. Asiat. Soc. Bengal XlI, p. 935 (1843— Darjiling). Ohelidorynx (sie!) chrysoschistos Hodgson, Proceed. Zeol. Soe. London 1845, p.32 (Nepal). Jad. Vorderrand der Stirn, Zügel, Ring um das Auge und vorderer Teil der Ohrgegend schwarz mit etwas grünlichem Schimmer. DBreites, ın | Museicapidae (im engeren Sinne). 495: einen kurzen, bis hinter die Augen reichenden Superciliarstreifen fortgesetztes- Stirnband hochgelb. Ubrige Oberseite olivenfarben, Oberschwanzdecken heller.. Schwingen schieferschwarz mit olivenfarbig schimmernden, an den inneren Armschwingen breiteren Außen- und weißbräunlichen Innensäumen. Ober- flügeldecken wie die Schwingen, mit helleren Säumen, die größte en Serie mit weißlichen Spitzen. Steuerfedern bräunlich schiefer- farben, Schäfte, Spitzen und Innensäume nach der Spitze zu IS weiß, das mittelste Paar nur mit weißen Schaftlinien. Unter- Figur s» (n. seite hochgelb, Unterschwanzdecken etwas blasser, Unterflügel- decken weißlichgelb. Iris und Füße braun, Oberschnabel schwarz, Unter- schnabel hellgelblich. Flügel etwa 55—57, Schwanz etwa 55—58, Lauf etwa 13—-14, Culmen ungefähr 10 mm. — Oad. wie C, aber die Farben etwas weniger lebhaft und etwas kleiner. Flügel etwa 53-—-54 mm. — Erste ‚Jugendstadien nicht bekannt. Himalaya von Simla nach Osten zu, in Höhen von 6—12000 engl.. Fuß, Birmesische Gebirge und Bergzüge südlich des Brahmaputra. Das Nest ist ein kompakter, dickwandiger Napf aus Moos und steht auf wage- rechten Zweigen. Die Angaben über die Eier widersprechen einander. Vgl. Oates, Humes Nest & Eggs, 2. Ausg. II, p. 30, Baker, Journ. Bombay Nat. Hist. Soe. IX, p.18. Gattung CULICICAPA Swinhoe 1871. Die Schnabelborsten zahlreicher und viel stärker entwickelt als ber Museicapa, fast so lang wie der Schnabel, der länger ist als bei Chelidoryn,. mit hakiger, herabgebogener Spitze (Fig. 90). Schwanz gerade, normal. 3. bis 5. Schwinge etwa gleich lang und am längsten, 1. lang und breit, etwas kürzer als die Hälfte der zweiten. Eine Art im Himalaya usw., eine verwandte Form mit weniger grau an der Kehle auf den kleinen Sunda-Inseln, eine noch mehr verschiedene ohne grau auf Unterseite und Kopf auf Celebes. 770. Culicicapa ceylonensis (Swains.) (Fig. 90). Platyrhynchus Ceylonensis Swainson, Zool. Ill., ser. I, 1, Taf. 13 (1820—21— Ceylon). Oryptolopha pojocephala Swainson, Flycatch., in Nat. Library, p.200, Taf. 23 (1843— ohne Lokalitätsangabe). Oryptolopha einereocapilla „Vieill.“ Hutton, Journ. As. Soc. Bengal XVII, p.689 (1848 — der Name wird Vieillot zugeschrieben, aber dies scheint ein Irrtum zu sein.) Abbild. d. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. III, Taf. IX, 6. Jad. Oberkopf und Hinterhals dunkel aschgrau, Federn des Ober- kopfes in der Mitte fast schwarz, übrige Oberseite gelbgrün, auf dem Bürzel mehr gelb. Schwingen und Oberflügeldecken schwarzbraun mit grüngelben, an den Flügeldecken grünlicheren Säumen. Steuer-- federn schwarzbraun mit grüngelben Außensäumen. Kopfseiten, . Kinn und‘Kehle bis auf den Kropf hellaschgrau, übrige Unter- seite lebhaft gelb, an der Brust und an den Seiten mit oliven- farbenem Anflug. Unterflügeldecken schmutziggelb, Innensäume der Schwingen hell bräunlich. Iris rotbraun. Schnabel schwärzlich, Basis. des Unterschnabels weißlich. Füße bräunlichgelb. Flügel etwa 60—65.5, Schwanz etwa 54—57, Lauf 13—15, Culmen etwa 12—13 mm. O0 wie cd, nur etwas kleiner, Flügel etwa 56—60, Schwanz 49—51 mm. Mir vor- u 496 Muscicapidae (im engeren Sinne). liegende junge Vögel (Java, Borneo) gleichen fast vollständig den Alten, :doeh sind Schwanz und Flügel schon vermausert. Das erste Nestgefieder ist mir unbekannt, doch scheint dasselbe (auch bei der philippinischen Art) ‚ungefleckt zu sein! Bewohnt die Wälder Indiens vom Punjab und Ceylon bis in den Himalaya, wo er noch in Höhen von 8000 engl. Fuß brütet, die Berge von West-China (Szetschwan), Malakka und die Inseln Borneo, Bali und Java. Bei Stücken von Borneo ist das Grau der Kehle meist sehr dunkel. Auf Flores und Sumba lebt Ü. ceylonensis sepuncta mit beschränkterem Grau an der Kehle. Nest ein kleiner Napf aus Moos, an Baumstämmen oder Mauern. 3-4 Eier, März bis Juni. Mattweiß mit olivengrauen oder braunen, meist einen Ring bildenden Fleeken und blasseren Schalenflecken. Maße der im Britischen Museum befindlichen Bier 15.4><11.9, 15.5 ><12, 16.2><12.1 bis 17 >< 12.3 mm. Gattung CRYPTOLOPHA Swainson 1837. Schnabel breiter Fliegenfängerschnabel, etwa halb so lang wie der Kopf oder länger. Sehnabelborsten stark entwickelt, Nasenlöcher von Borsten überragt. Flügel abgerundet, 1. Schwinge etwa halb so lang wie die 2., die 2. und 3. allmählich länger werdend, meist 4.6. oder 3.6. die Spitze des Flügels bildend. Schwanz meist gerade, mittellang, zwölffedrig. Bauen, soweit bekannt, runde, oben geschlossene Nester nach Art der Laubsänger und legen ungefleckte weiße Eier. — Man rechnete früher die Gattung allgemein zu den „Fliegenfängern“, jetzt meist zu den „Sylviiden“. Die Junge n sind anscheinend ungefleckt. Einige der breitschnäbligeren /’hylloscopi sind“ den Uryptolophen nicht unähnlieh und wurden früher allgemein und werden noch heute oft hierher gestellt; sie haben indessen einen weniger breiten Schnabel und weniger stark entwickelte Schnabelborsten, auch ist bei den Phylloscopi (mit Ausnahme weniger Arten) die 1. Schwinge kürzer, .die 2. länger, sodaß der Abstand ein größerer ist. Außer den hier erwähnten Formen gehören zur Gattung Cryptolopha noch: castaneiceps, sinensis, butleri, montis, ‚floris, vanthopygia, grammäceps, poliogenys. Über die indischen Arten gibt Oates, Fauna Brit. Ind., Birds I, p. 421-428 Aufschlub. . | Rücken grau oder graubraun. . . 2». 2... ... C. xanthoschistos . pP. 498 \ Rücken olivengrün . . . N 5 ARE A En 2 | Schmaler Federring um dat N seih rer er = ae SE 3, Vrhanoy ;: K z \ Sehmaler Federring um das Auge weiß . . . 2... .. CO. affinis!) . p.498 771. Cryptolopha burkii tephrocephalus (Anders.). -Onlieipeta tephrocephalus Anderson. Proc. Zool. Soc. London 1871, p.213 (Bhame in Birma). i -Oryptolopha burmanica Berezowski & Bianchi, Aves Exped. Potanini Gan-su (1891 — Birma. Typus aus Unter-Pegu untersucht). | Abbild.: Anderson. Yunnan Expedition, Aves Taf. 50 (s. auch p.626). !, Eine Art mit kastanienrotbraunem Oberkopfe, hellgrauer Kehle und breitem eelben Bürzelband, (€. castaneiceps (Gray), bewohnt Nepal, Sikkim, die Dafla- und Manipur-Berge. Miscicapidae (im engeren Sinne). 497 Sad. Vordere Stirn, Superciliarstreif und Kopfseiten gelblichgrün, Ober- kopf schieferschwarz mit einem unregelmäßigen aschgrauen Mittelstreifen, um das Auge ein schwefelgelber Federring, übrige Oberseite olivengrün. Schwingen dunkel bräunlichgrau, Außensäume gelblich olivengrün. .Steuer- federn graubraun, Außenfahnen olivengrün, das mittelste Paar auch an den Innenfahnen olivengrünlich; äußerstes Paar mit weißer, nur an der Basis ‚brauner, zweites mit etwa zur Hälfte keilförmig weißer Innenfahne. Ober- ‚flügeldecken wie der Rücken, die längste Serie im frischen Gefieder mit oft undeutlichen hellgelben Spitzen. Unterseite gelb, Seiten mit olivengrünlichem Anflug. Oberschnabel dunkelhornbraun, Unterschnabel gelblich fleischfarben. Iris braun. Füße gelblich fleischfarben. Flügel S etwa 55— 60, Q 50 ‚bis 55 mm, Schwanz ungefähr 45—48, Lauf 18.19, Culmen etwa a 15. Q wie Ö, nur etwas kleiner und der Scheitel nicht rein grau, sondern mehr «oder minder grünlich, mit Grau verwaschen. Birma, Pegu, Tenasserim, Schan-Staaten, bis in die Berge von Szetschwan, In Süd-China wie es scheint nur im Winter. 772. Cryptolopha burkii burkii (Burt.). ‚Sylvia Burkii Burton, Proc. Zool. Soc. London 1835, p. 153 (Himalaya). Ähnlich ©. b. tephrocephalus, aber Scheitelmitte nicht aschgrau, sondern ‚gelblich olivengrün, meist nur beim Q mit Andeutung eines grauen Schimmers. Körperseiten mit olivenbräunlichem Anflug. Flügel etwa 54 (©) bis 60 (JS) mm. Himalaya vom Sutlej Flusse bis Butan, auch Assam und die Bergketten südlich des Brahmaputra. — Soll im Winter in den Ebenen Indiens vor- ‚kommen, doch liegen keine Exemplare aus denselben vor. 773. Cryptolopha burkii valentini subsp. nov. «Oryptolopha tephrocephala (non Anderson!) Berezowski & Bianchi, Aves Exped. Potanini Kansu, p. 74 (1891— Kansu). Die irrtümlich für C. b. tephrocephalus gehaltenen Vögel von Kansu ‚unterscheiden sich von letzterer durch heller und weniger reingrauen Scheitel, kurzen Schnabel und lange Flügel, von intermedia durch die weniger deutliche 'Flügelbinde und längere Flügel. Die Stirn ist grüngelb, der Scheitel hellgrau mit grüngelblichem Anflug. Flügel S etwa 62—64.5, © 57—60 mm. Typus S ad. no 13205, Taipaischan 2. Juni 1905. Benannt zu Ehren von "Valentin Bianchi. Süd-Kansu und Schensi; Tsin-ling-Gebirge, im Waldgürtel, 774. Cryptolopha burkii intermedia La Touche. «Cryptolopha intermedia La Touche, Bull. B. O, Club VII, p. XXX VII (Februar 1898— Fokien). Äußerst ähnlich dem Q vom C. b. tephrocephalus, aber die großen -Oberflügeldecken mit scharf hervortretenden, eine deutlich markierte Binde ‚bildenden, Endflecken, der Scheitel hellgrau mit mehr oder weniger grünlich- gelbem Schimmer, Stirn ausgedehnt gelbgrün. Unterseite gelb. Flügel etwa 51 (0) bis 56 (C) mm. Süd-China (Kuatun, Provinz Fokien). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 92 498 Museicapidae (im engeren Sinne). 775. Cryptolopha affinis (Horsfield & Moore). Abrornis affinis (ex Hodgson MS.) Horsfield & Moore, Cat. B. Mus. Hon. E. Indi® Comp. I, p.341 (1854— „Nepal“). t Oberkopf dunkelgrau wie bei ©. b. tephrocephalus aber dunkler und am den Seiten breiter schwarzgestreift. Federring um das Auge weiß, nicht gelb. Kopfseiten schiefergrau. Die Spitzen der großen Flügeldecken lebhaft schwefelgelb. | Sikkim, außerdem Nepal, wenn Hodgson’s Stücke wirklich aus letzterem Lande stammten, sowie in den Bergen südlich des Brahmaputra (Naga-Bergen, Khasia und Manipur). (Sehr ähnlich ist ©. poliogenys (Blyth) mit weißlichgrauem Kinn und schwarzem. in der Mitte unregelmäßig graugeflecktem Oberkopfe. Sikkim und die Khasia-Berge).. 776. Cryptolopha xanthoschistos xanthoschistos (Gray). Phyllopneuste xanthoschistos Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.82 (1844— nomen nudum!); Gray, Cat. Mamm. B. Nepal and Tibet, p.151 (1846— Nepal). Abrornis albosuperciliaris Blyth, Jerdon, B. India Il, p. 202 (1868— Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Taf. XX, Fig. 1. Oberkopf, Nacken und Rücken aschbräunlich,. auf dem Kopfe ein un- deutlicher heller Längsstreif. Schulterfittiche, Bürzel und Oberschwanzdecken gelblichgrün. Gräulichweißer Superciliarstreiff von der Basis des Ober- schnabels zum Nacken. Zügelstreif und Fortsetzung desselben hinterm Auge schieferbraun. Unterseite gelb. Steuerfedern braun mit gelbgrünen Säumen.. die beiden äußeren mit weißen Innenfahnen. Flügel etwa 53—58 mm. Himalaya von Nepal bis Kaschmir. Unterhalb der Schneeregion in Wäldern. Das überwölbte Nest steht am Erd- boden. Eier rein weiß. (Vgl. Hume’s Nest & Eggs of Indian B., Edit. II, I, p. 270.) 777. Cryptolopha xanthoschistos jerdoni (Brooks). Abrornis Jerdoni Brooks, Proc. Asiat. Soc. Bengal 1871, p.248 („The eastern represen- tative of A. Xanthoschistos“. Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Taf. XX, Fig. 2, sub nomine- Abrornis albosupereiliaris. Wie C. x. zanthoschistos aber kleiner, Oberkopf und Nacken dunkel aschgrau mit deutlicherem hellgrauen Scheitelstreif, Rücken grau, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken gelblich grün. Flügel etwa 47—52 mm. Himalaya von Sikkim ostwärts. Außerdem Khasia-Berge, Manipur und nach Blyth in Arrakan (? Winter). Das überwölbte Nest enthält wie das von €. x. x. keine Federn. Eier weiß: (vgl. Hume’s Nest & Eggs Ind. B., Edit. II, I, p. 271). Gattung ABRORNIS Hodgs. 1844. Diese indische Gattung steht Uryptolopha sehr nahe, unterscheidet sich aber durch kürzeren, breiteren Schnabel mit verhältnismäßig längeren, stärkeren Borsten (Fig. 91), namentlich aber dadurch, daß die Arten nur 10 Schwanz- Museieapidae (im engeren Sinne). 499 federn haben. Sie legen, soweit bekannt, gefleckte Eier. Außer den hier erwähnten Formen gehören zu Abrornis: flavigularis, schwaneri, vordermanni, nieht aber olivacea und nigrorum. (Oates, Fauna Brit.-India, Birds I p. 429.) Nahe steht ferner die Gattung Tickellia. Sie hat ebenfalls nur 10 Steuer- federn, aber einen eigenartig gleichmäßig breiten, nach vorn zu sehr wenig verschmälerten, stumpfspitzigen Schnabel. Einzige Art T. hodgsoni. Unbe- greiflich ist, warum Bianchi (Bull. Ac. Imp. Petersbg. Ser. 5, XXIII, p. 64) Abrornis albigularis und fwlvifacies in die Gattung Tiekella stellt. 778. Abrornis albogularis albogularis Moore. Abrornis albogularis Moore, Proc. Zool. Soc. London 1854, p. 106 (ex Hodgson MS. — Nepal). Abrornis albiventris Jerdon & Blyth, Proc. Zool. Soe. London 1861, p. 199 (Sikkim). Oberkopf in der Mitte fahl rotbräunlich, an den Seiten je ein breiter schwarzer Streif, Stirn und Kopfseiten lebhaft zimtfarben. Übrige Oberseite olivengrün, der Bürzel aber seidig gelbweiß. Kehlfedern schwarz mit weißen Spitzen, über die Brust ein breites hellgelbes Band, übrige Unterseite seidig weiss. Flügel etwa 43—47 mm. Nepal und Sikkim, bis zu den Garo- und Naga-Bergen (Patkai-Hügel) und Ost-Manipur. Über die Fortpflanzung vgl. Oates, B. India I, p.431, Oates in Hume’s Nest & Eggs Ed. IL, I, p.275. Nest und Eier wie die von fulvifacies. 779. Abrornis albogularis fulvifacies Swinh.’) Abrornis fulvifacies Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1870, p. 132 (Szetschwan). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 23. Unterscheidet sich von A. a. albogularis durch etwas mehr rostgelb- lichen, meist leicht grünlich angeflogenen Oberkopf, etwas dunkler oliven- grünen Rücken und viel schmäleres hellgelbes Brustband. China von Mupin in Szetschwan bis Fokien. Über die Fortpflanzung s. La Touche, Ibis 1899, p.428. Die Eier sind rötlich- weiß mit dunkelroteu, länglichen Flecken und matt violettgrauen Schalenflecken. Nester in Löchern von Bambusrohr-Stämmen. Gattung PHYLLOSCOPUS Boie 1826. (Der Gattungsname Phyllopseuste, den Oberholser vorschlug, ist nicht 1822 gegeben, denn dort — Meyer, Zus. und Bericht. zu Meyer & Wolfs 2) Andere Arten sind: A. schisticeps (Gray) (Culicipeta schisticeps Gray, Cat. Mamm. B. "G Nepal, p. 67, 153, 1846), (Fig. 91), durch breite gelbe Supereiliarstreifen, je: schwarze Zügel und schwarze Umgebung des Auges kenntlich. — Be- wohnt mittlere Höhen im Himalaya. A.superciliaris Tick. (Journ. As. Soc. Bengal XX VIII, 1859, p.414), Figur 91 (1). mit gelber Unterseite, weißer Kehle, weißem schmalen Supereiliarstreifen, braungrauer Stirn, olivengelber Unterseite. — Himalaya von Sikkim an, südlich bis Manipur, Tenasserim und Mergui. 32* 500 Museicapidae („Sylviidae“). Taschenb. p. 95 — wurde der Name nicht in generischem Sinne gebraucht.) Synonyme sind ferner: Trochilus und Asilus, die beide präokkupiert waren, Sibillatrix, Phyllopneuste, Reguloides, Oreopneuste, Acanthopneuste. — Unter- scheiden sich von Cryptolopha durch weniger breiten, mehr dem der Sylvien ähnlichen Schnabel, weniger entwickelte Schnabelborsten, und meist viel kürzere 1. Schwinge, sodaß der Flügel spitzer erscheint. Bauen überwölbte Nester und legen reinweiße oder mit roten und rotbraunen Zeichnungen versehene Eier. Eine Abgrenzung der Gattung Acanthopneuste ist unmöglich, da die verschiedenen Schnabelformen durch Übergänge vorbunden sind, die Eier der breitschnäbligeren Arten teils gefleckt teils ungefleckt sind und biologische Verschiedenheiten fehlen. In die Gattung Phylloscopus gehören außer den hier behandelten paläarktischen Formen: Ph. ricketti, trivirgata, cantator, kinabaluensis, olivacea, presbytis, sarasinorum, floris, everetti, yiulianettü, nigrorum. Übersicht der Arten: ) j: Mit hellgelbem-Bürzelbana u. SE TE Er 2 ViOhnerhallgelbes !Barzelband VW Rar se Denk ne LE er 4 „ J Spitzen der großen echelkeen blab Bi . P.pulcher . p.524 “ 1 Spitzen der großen Oberflügeldecken hellgelb . . ». . . 2... 3 f Innenfahnen der äußeren Steuerfedern weiß . . . . . P. maculipennis . p. 524 \ Innenfahnen der äußeren Steuerfedern dunkelbraun. . . P. proregulus . p.523 it deutlichem hellen Scheitelstreifen oder Andeutung eines solehen . . 5 j Mit deutlichem hellen Scheitelstreif: der Andeutung ei Ich \ Ohne jede Spur eines hellen Scheitelstreifens . . -. . . 22 2.2.2... 8 „ j Ganzer Unterschnabel hell... . . Dre re Re NE 6 ° |) Unterschnabel dunkelbraun, nur an " Bar hell i AR Flügelbinden breit, 2. Schwinge zwischen der 8. und 10. . ©. trochiloides . p. 522 Flügelbinden schmal, 2. Schwinge zwischen der 6. und 8. . P. occipitalis . p. 521 7 f Unterseite lebhaft rahmgelb . .. . . ..... P. subviridis . p. 520 | Unterseite weißlich mit gelbem oder br Bahehen. A . P. superciliosa. p.518 f Oberseite tief dunkel olivenbraun. . . . ELSE Dr ..,P:529 \ Oberseite grünlich oder braun, aber nicht dee olivenbraun . . . 5 I 1. Schwinge kürzer als die Handdecken oder höchstens 1 mm nen - 10 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken . . . . . ul o Oberseite hell gelbgrün, Unterkörper rein weiß... . . P aller. p.515 Oberseite bräunlich olivengrün, Unterkörper gelblichweiß . P. borealis . p.517 10 H Unterseite weiß, Bürzel und Oberschwanzdecken olivengelb, in auffallendem Gegensatze zum Rücken . . . ....... nn ee re der DOMEIE 34 PD Unterseite weniger rein weiß, Bürzel nicht olivengelb in aeelienden Geßensutzeizum Bucken . st. no nee RE: 12 ıl ÖOber- und Unterseite ohne allen grünlichen oder gelben Farbenton . . 13 Auf der Ober- oder Unterseite ein mehr oder minder grünlicher Farbenton (bei tenellipes äußerst schwach, doch ist diese Art an dem stark rost- bräunlichen Bürzel zu am Be ale re te 15 12 Füße braun, Unterflügeldecken | ER, I I ER 14 Füße dunkelbraun, Unterflügeldecken eh nn - D. Neglectus -.p-B06 Schnabel ‚größer und breiter... 2 =”. une Pr usedta ., BADER Schnabel kürzer und! sehmäler 2. an. 2 K- meer aa P. homeyeri . p.528 13 14 1) Te mir durch eigene Anschauung unbekannte ijimae und „azxillaris“ sind nicht aufgenommen. Vgl. p. 522 und 504. Su Museieapidae („Sylviidae“). 501 Mitte der ‚Unterseite lebhaft gelb. . . ... .Y. we... P. affinis : p. 525 1 | Mitte der Unterseite lebhaft bräunlichgelb oder wachsgeelb . . ... . 16 Unterseite weißlich, mattgelblich, oder bräunlich . . . . 2... RUN; 17 16 f Oberseite graubraun . .-.-... 22.2020. 2 = 0 BR. 1ndica‘. 7.527 \ Oberseite grünlich olivenfarben. . ...... 2... P. subaffinis . p.526 17 Öberflügeldecken mit mehr oder minder deutlichen hellen BE ß 18 Oberflügeldecken ohne eine Spur von Querbinden . ..... 5 21 18 f Unterseite weiß, an den Seiten bräunlich ... 2... . Pr. a p. 512 \ Unterseite mit mehr oder minder gelblichem Anflug . ... 2... A 19 2. Schwinge zwischen der 7. und 8., wenn nicht zwischen der 6. und 7. . . 20 19 4 2. Schwinge zwischen der 9. und 10., seltener zwischen der 8. und 9. P. lugubris . p.512 | Unterseite gleichmäßig blaßgelb. . . ». .». 22.2... P. nitidus . p.510 20 4 Unterseite blaßgelb, Kehle und Kropf mit gräulichem Schimmer P. magnirostris . p.513 21 Außenrand der 3. bis 6. Handschwinge deutlich verengt -. . .».... 22 Außenrand der 3. bis 5. Handschwinge deutlich verengt . ». ....- 23 99 j Flügelbug zitronengelb, Mitte des Unterkörpers weißlich . P. collybita . p.501 \ Flügelbug hellbräunlich, Mitte des Unterkörpers blaßgelb . P. armandii . p. 526 Unterseite trübweiß mit gelblichem Anflug . . . . . . ...P.trochilus . p.507 23 2 Unterseite matt gelblich rahmfarben, Seiten und Kr rn bräunlich- \ STHUFNETWBNCHAN!S (aan Auaras Jane 2. er Baitaiblerte., pi 50 780. Phylloscopus collybita collybita (Vieill.). Zilpzalp, Weiden-Laubvogel. „Phylloscopus rufus“ ist ein vielfach fälschlich für diese Art angewandter Name. Bechstein (Gem. naturg. Deutschl. IV, 1795, p. 682) benannte keineswegs den Zilpzalp, sondern wandte irrtümlich dafür Gmelin’s Namen „Motacilla rufa et lotharingica“ (sie!) an. Gmelin’s „Mot. rufa“ aber ist kein Phylloscopus und „lotharingica“ kein nomenklatorisch verwendbarer Name. Ebensowenig kann für den Zilpzalp der Name „Trochilus Minor“ Forster's (Syn. Cat. Brit. B., p.14, 54) angewandt werden. Trochilus Minor ist Forster’s neuer Name für Linne’s „Sylvia hippolais“, dem er als Synonyme „Lesser Pettychaps“, „Chiff Chaff“ u. a. beifügt. Eine Beschreibung ist nicht gegeben. Der Name kann also unmöglich angewandt werden). Sylvia eollybita (von Salvadori 1887 in das sprachlich richtigere collybista verbessert) Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. Nouv. Ed. XI, p.235 (1817— Gute Beschr., auch Gesang und Eier unzweifelhaft gekennzeichnet. Frankreich). -Sylvia sylvestris Meisner, Ann. allg. schweiz. Ges. f. Naturw. Bern 1824, p. 172 (Bern. — Gute Beschr. des Zilpzalps. Eine der Typen Meisners in der Brehmschen Sammlung). Sylvia nemorosa Baldenstein, Neue Alpina II, p.83 (1827— Graubünden). Phyllopneuste solitaria (?partim) Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl. p. 432 (1831— „Laubhölzer, häufig bei Wien, bei Renthendorf nur auf dem Zuge“. Das Material der Sammlung sehr ungenügend). ‚Phyliopneuste pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.432 (1831— „Fiehten- wälder unseres Vaterlandes“). Sylvia loquax Blyth, in Rennie’s Field Natur. I, p. 425 (1833— nomen nudum). Phyliopneuste Brehmii Homeyer, Erinnerungsschr. Vers. deutsch. Ornith. 1870, p. 48 (Portugal. Scheint mir ebensowenig wie Stücke aus Algier verschieden zu sein. Übrigens scheint es sich nicht um Brutvögel zu handeln). 502 Museicapidae („Sylviidae“). Phylloscopus rufus oceidentalis Flöricke, Vers. Avif. Prov. Schlesien, 1. Lief., p. 114 (1892— „westliche Form“). Phylloscopus rufus splendens Tschusi, Ornith. Beobachter V, p.98 (1906— Aarau. Es ist doch nieht anzunehmen, daß mitten im Verbreitungsgebiet von Ph. c. collybita eine eigene Form vorkommt, sondern vielmehr, daß es sich um ein ausnahmsweise lebhaft gefärbtes Individuum handelt). Engl.: Chiffehaff; Franz.: Pouillot oder Becfin veloce; Ital.: Lui piecolo. Außenfahne der 3., 4., 5. und 6. Schwinge vor der Mitte verengt. — 1. Schwinge 12—18 mm lang, immer bedeutend länger als die Handdecken, 2. in der Regel zwischen der 7. und 8.; Ausnahmen, in denen sie so lang wie die 7. oder kürzer als die 8. ist, sind selten. 3., 4., 5. fast gleich (die 5. meist ein wenig kürzer) und am längsten. Flügel also gerundeter, kürzer als bei PA. trochilus. — Färbung variabel, bald gelber oder bräunlicher, bald matter, im allgemeinen wie beim Fitis-Laubsänger, nur meist etwas bräun- licher, nicht so lebhaft grünlich und gelblich. Flügel etwa 55 —60, wobei die kleineren Maße den Q, die größeren den JS angehören, oft auch bis 62 und ausnahmsweise bis nahe an 65, doch frägt es sich, ob nicht solche Stücke Zugvögel sind und der größeren Form angehören. Schwanz 46—55, Lauf etwa 18—21, Culmen 11—12 mm. Brutvogel in Großbritannien (aber seltener in den nördlichen Teilen) und Irland, Frankreich, Rhein, Westdeutschland (genaue Grenze nach Osten nicht festgestellt), Pyrenäen, Spanien und Italien, mit Einschluß der Berge Sardiniens und Siziliens — doch behauptet Whitehead, ihn auf Korsika nur als Wintervogel beobachtet zu haben. Witherby (Ibis 1905) sah nicht identifizierte, aber von ihm hierher gerechnete Eier in Algier, das Brüten in Nordwest-Afrika wurde nie festgestellt. — In den Mittelmeerländern schon teilweise Standvogel, in West- und Mittel-Europa dagegen Zugvogel, der in Südwest-Europa, Sene- gambien und Nordwest-Afrika überwintert. Wandert in großer Menge durch Marokko und zeigt sich gelegentlich auf Fuertaventura (Thanner sandte Bälge von letzterer Insel). Einzelne überwintern ausnahmsweise im südlichen England, Frankreich und dem südwestlichen Deutschland. Meine Angabe vom Vorkommen in Süd-Afrika (A. d. Wander]. e. Naturf. p. 102) beruht auf einem Irrtum. Schon früh im Jahre, in Süd-England oft schon anfangs, in Westdeutschland in der zweiten Hälfte des März hört man an sonnigen Tagen den lauten Lockruf, der wie das hüid des Fitis klingt, aber etwas härter ist, und das einförmige, weithin klingende zilp zalp. zilp zalp, oder besser dilm delm, dilm delm des Weiden-Laub- vogels. Sein Aufenthalt sind Wälder, größere Parks und Gärten. Nester meist in Büsehen, besonders gern Tannen, ganz nahe über dem Boden, mitunter 1 m oder sogar bis 2 und 3m hoch, selten auf dem Boden oder an Grabenrändern. Nest wie beim Fitis-Laubsänger, aber die etwas nach oben gerichtete seitliche Öffnung meist größer, sodaß man in das Nest hineinsehen kann, mitunter sehr groß, selten klein. Meist mit vielen trockenen Blättern. Die 6—7 Eier sind rein weiß (äußerst selten ungefleckt) mit dunkel rotbraunen, meist zerstreuten, tief dunklen, fast schwärzlichen, seltener etwas helleren Punkten und Flecken gezeichnet und von den Eiern der übrigen europäischen Laubsänger immer zu unterscheiden. 100 von Rey und Jourdain gemessene Eier messen im Durchschnitt 15.45 >< 12.1, Maximum 17.7 >< 12.6 und 17.1>< 13.7, Minimum 13.3 > 10.8, doppeldottrige Eier in Jourdain’s Sammlung 19.2 ><13.6 mm. Das Gelege findet man meist in der ersten Hälfte des Mai, ein zweites im Juni, Jourdain bezweifelt aber, daß letzteres eine regelmäßige zweite Brut bildet und glaubt, daß es sich, in England wenigstens, nur um Nachgelege handelt. Museicapidae („Sylviidae“). 503 781. Phylloscopus collybita abietina (Nilss.). Sylvia abietina Nilsson, Kgl. Vet.-Akad. Handl. 1819, p. 115 (Schweden, Trondjem u. a.). ‚Sylvia brevirostris Strickland, Proc. Zool. Soc. London 1836, p. 98 (Smyrna, im Winter). Phylloscopus habessinicus (in Geol. & Zool. Abyssinia, Aves, p.378 in abyssinicus ver- ändert) Blanford, Ann. & Mag. Nat. Hist., ser. 4, IV, p.329 (1869— Abyssinien. Die Ex. im Brit. Mus. sind wohl falsch seziert: „Q“ Flüg. 65, „JS“ 63 mm). Phylloscopus rufus var. obscurus Radde, Orn. Caucas., p.233 (1884— Tiflis. An- scheinend melanistische Aberration). ‚Phylioscopus rufus Pleskei (?partim) Flöricke, Vers. e. Avif. d. Prov. Schlesien, 1. Lief., p. 114 (1892— „Östliche Form“). Im Norden und Osten Europas wohnt eine langflügligere, größere und im Gefieder meist etwas lichtere Form, was wenigstens bei Frühjahrsvögeln auffällt. Flügel der S etwa 62—67.3, der Q@ 56—60 mm. Diese Form, ebenso wie die östliche Form von Phylloscopus trochilus (eversmanni) sind nach Merkmalen und Verbreitung noch ungenügend bekannt und bedürfen weiteren Studiums. Es wäre zwar einfacher, aber nicht wissen- schaftlich, ihre Namen als Synonyme zu trochilus und coll Br zu stellen und mit Stillschweigen zu übergehen. Bewohnt Skandinavien, Ostpreußen, vermutlich auch Pommern und Schlesien, Österreich- -Ungarn, südwestlich bis Bosnien und Montenegro, Rußland vom 65.° nördl. Br. bis in das Gouvernement Perm und Orenburg und den Kaukasus. Die genauen Grenzen nach Westen z. Z. nicht festzustellen. — Zur Zugzeit in Südwest-Europa, gelegentlich auch, wie es scheint, in West- Europa; überwintert in Griechenland, Transkaukasien und Transkaspien (in geringer Anzahl), Kleinasien, Palästina, Nordost- und Ost-Afrika. Einzelne Stücke aus Palästina und Kleinasien (wohl nicht Brutvögel) sind auffallend klein, nieht mit Sicherheit von westlichen zu unterscheiden. 782. Phylloscopus collybita tristis Blyth. (Fig. 92.) ‚Phylioscopus tristis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p. 966 (1845— Caleutta). Ficedula fulwescens (und var. naevia) Sawertapw, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskoy. VIII, 2, p.126 (1873— Turkestan). Übers. in Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 74. Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 59; „Neuer Naumann“ II, Taf. 5 Fig. 4 (nicht gut!). Schwingenverhältnisse wie hei /’h. coll. collybita, die 2. in der Regel zwischen der 7. und 8., mitunter jedoch auch gleich der 8. oder noch etwas kürzer. Unterflügeldecken, Axillaren und Flügelbug ähnlich wie bei PA. coll. collybita, aber etwas gelblicher, mehr schwefelgelb, nicht so grünlich. Auf (den ersten Blick ven den westlicheren Formen durch den Mangel der gelb- grünlichen Färbung im Gefieder unterschieden, die auf der Unterseite gänz- lich fehlt, sodaß diese schmutzigrahmfarben, an Vorderbrust und Seiten bräunlich verwaschen aussieht, und auf der gräulichbraunen Oberseite nur an (den Schwingensäumen und auf dem Bürzel noch hervortritt. Supereiliarstreif nicht gelb, sondern rahmfarben. Im Frühlingskleide ist die Oberseite noch blasser und gräulicher, die Unterflügeldecken heller blaßgelb, bei den Jungen im Herbste zieht die Oberseite mehr in’s ockerbräunliche. Flügel O ungefähr 55—60 (wenn alle richtig seziert), 9 60—67 mm. 504 Muscieapıdae („Sylviidae*). Das Brutgebiet erstreckt sich von der Petschora und dem mittlerem und südlichen Ural (Jekaterinenburg, Orenburg) über das westliche Sibirien und das Altai-System bis an die Westufer des Baikal-Sees'). — Wandert in Menge durch Turkestan und überwintert in den westlichen und mittleren Teilen Indiens, südlich etwa bis Bombay, östlich bis in die Gegend von Caleutta. Am 26. September 1902 wurde ein Stück am Suliskerry-Leuchtturm, 33 eng]. Meilen westlich der Orkney-Inseln, gefunden. Im Oktober 1846 auf Helgoland erbeutet, nach Gätke daselbst außerdem mehrfach beobachtet. Der Gesang ist monoton, an den vom Zilpzalp: erinnernd, von Seebohm mit den Silben tschiwit, tschiwit verglichen, der Lockton soll auch anders klingen. Der Aufenthaltsort sind Wälder und Ufergebüsch. Die Nester stehen nahe am Erdboden oder wenige Fuß über demselben, in Büscheln abgestorbenen Grases oder in Weiden-, Erlen-, Wachholder- u. anderen Büschen. Sie enthalten 6—7 weiße N Eier, die mit kleineren oder größeren tief dunkel rotbraunen 1, Punkten und Flecken gezeichnet sind, also denen des Zilpzalp ähneln. Sie messen nach Blasius (ein Gelege) von 14.9>< 11.8 und 14.8><11.7 bis 15><11.5, 15><12, und 15.1>< 11.7 mm. Andere Maße sind 14—15><11—12 und 15><11.9 mm. Ein Ei in Rey’s Sammlung wiegt 55 mg. Figur 92 (!),). 783, Phylloscopus collybita canariensis Hartwig. Phyllopneuste rufa canariensis Hartwig, Journ. f. Orn. 1886, p. 486 (Tenerife). Phylloscopus fortunatus Tristram, Ibis 1889, p. 21 (Gran Üanaria)ı (Vgl. Hartert,. Wanderjahre e. Naturf., p. 101—102.) Unterscheidet sich von Ph. ce. collybita durch gerimgere Größe und viel dunklere, oliven-bräunlichere Oberseite. Die Unterseite ist ebenfalls viel’ bräunlicher. Selbst zur Brutzeit erlegte Stücke sind ebenso dunkel oder dunkler als frische Herbstvögel von Ph. c. collybita aus Europa. Der Flügel ist breiter, kürzer, weniger spitz, gerundeter, da der Abstand zwischen Hand- und Armschwingen ein geringerer ist, die 3. Schwinge kürzer als die 4. und 5., und die 7. und selbst 8. nur ganz wenig kürzer sind. Die 2. ist so verkürzt, daß sie kürzer ist als die 8. Flügel der S 53.5—56, der Q 48--50 mm. Iris braun. Füße dunkelbraun, Zehen etwas lichter, Sohlen oliven-gelblich.. Schnabel dunkelbraun, Unterschnabel fleischfarben, Spitze braun. Standvogel auf den westlichen canarischen Inseln, sowohl in baum- und buschreichen Gärten, als in Wäldern, von der Küste (bei Orotava) bis: 1) Suschkin beschreibt in Bull. B. O. Club XIV, p. 44, (1904). wie folgt eine an- geblich neue Form: „Phylloscopus tristis axillaris n. sp. A Ph. tristis subalaribus et axillaribus isabellino-albidis straguloque magis- grisescenti distinguenda. Hab. Ad cursum medium fluminis Yenisei (55° N. lat.).“ Diese Diagnose paßt auf das verblichene Brutgefieder von tristis; es ist kaum anzunehmen, daß an dem angegebenen Orte eine besondere Subspezies wohnt, da die von Seebohm am Jenissei gefundenen und andere vom Altai stammende Stücke noch zu tristis zu rechnen sind. Museicapidae („Sylviidae“). 505: in beträchtliche Höhen. Ich untersuchte Stücke von Tenerife, Gran Canaria,. Palma und Hierro. Der Gesang weicht auffallend von dem unseres Zilpzalps ab. Er besteht aus einem lauten diep diep diep diep, das in eine kurze mehr flötende Strophe übergeht, man hört nichts von dem schwermütigen dilm delm unseres Zilpzalps. Der Lockruf ist rauher, schriller. Die Nester stehen in der Regel, aber nicht immer, höher über- dem Boden als die der europäischen Formen und bestehen aus dürren Gräsern, Stengeln und ähnlichem Material, innen weich mit Federn ausgefüttert. Das Eingangsloch ist bei den von mir untersuchten Nestern sehr groß. Die 3—4, nicht selten auch 5 Eier sind weiß mit dunkel braunroten Flecken und Punkten, mitunter auch ganz weiß oder mit nur wenigen feinen Punkten, die mir vorliegenden ohne graue Schalenflecke, doch fand Koenig Gelege mit solchen. Die Zeichnungen sind in der Regel heller, als bei den Eiern des Zilpzalp, denen sie aber im allgemeinen Charakter gleichen. Die Maße von 44 von Koenig und Jourdain gemessenenen Eiern sind im Durchschnitt 15.6 ><12.65,- ‘Maximum 17><12.5, Minimum 15><12 und 16><11.5 mm. Das kleinste mir vor- liegende Ei mißt 15.2><11.4mm. Sie variieren stark in der Größe. Es dürften mehrere Bruten stattfinden, da Eier vom 28. Februar bis 19. Juni gefunden wurden. 784. Phylloscopus collybita exsul subsp. nov. Subspeeiei Ph. collybita canariensis dietae persimilis, sed minor, eolore supra pallidiore, subtus minus ochrascente. _ Unterscheidet sich von dem sehr ähnlichen Vogel der westlichen Canaren durch etwas geringere Größe, etwas lichtere, weniger olivenbräunliche Ober- seite und weniger röstliche, mehr fahlgelbliche Unterseite. Die Unterflügel- decken scheinen etwas blasser gelb zu sein. Flügel d 50—52, © 47—48.5 mm.. Typus Jad. Lanzarote 22. Dezember 1903. Gesammelt von Hauptmann Polatzek, No. 2223. Lanzarote (östliche Canaren). Auf Fuertaventura kommen keine brütenden Laubsänger vor, Polatzek aber sandte- von Lanzarote sieben Exemplare der neuen Form. Er beschreibt den Oberschnabel als schwärzlich olivenbraun, den Unterschnabel matt oder hell olivenbräunlich, die Iris dunkelbraun, den Fuß dunkel olivenbraun. Den Ruf schildert er als gedehnter und rauher, als bei P. c. canariensis, an den von Anthus berthelotii erinnernd, den Gesang als. weniger gellend, auch fehle ihm „das Überschlagen der Strophe“. 785. Phylloscopus collybita sindianus Brooks. Phylloscopus sindianus Brooks, Stray Feathers VIII, p.476 (1880 — Sind); Pleske,. Ornithogr. Rossica, p. 284 (1891— partim! Pleske vermengte mit den Vögeln. aus der Russischen Kette die aus dem Kaukasus, die lorenzüi sind). Sehr ähnlich tristis, aber ohne den bei letzterer immer mehr oder minder bemerkbaren grünen Schimmer an den Flügeln, 1. Schwinge ver- hältnismäßig groß, lang und breit, was aber kein sicheres Kennzeichen ist, da mitunter Stücke von tristis mit ähnlich oder selbst gleich großer 1.Schwinge- vorkommen. Flügelbug und Unterflügeldecken sehr blaßgelb, aber nicht rein weiß; auch dies ist kein gutes Merkmal für einzelne Stücke, da tristis mitunter ähnlich und im abgetragenen Gefieder fast ebenso blasse Unter- flügeldecken zeigt. Größe wie die von tristis. Nach Brooks ist der Lockton. sowohl von dem von tristis als auch von dem von negleeius verschieden. 506 Museicapidae („Sylviidae*). Brütet augenscheinlich in der Russischen Kette (Kwenlün südlich der ostturkestanischen Wüste), und vielleicht ist es auch diese Form, die im Karakorum nisten soll. Wintervogel in Sind. 786. Phylloscopus neglectus neglectus Hume. Phylloscopus neglectus Hume, Ibis 1870, p. 143 (Punjab). Abbild.: Pleske, Ornithographia Ross., Taf. III, Fig. 3, 4 (leidlich). 3. bis 6. Schwinge an der Außenfahne verengt, wie bei den Formen von P. collybita, doch ist diese Verengung an der 6. Schwinge mitunter etwas undeutlich. Die 1. Schwinge verhältnismäßig viel größer als bei /. c. tristis. Unterscheidet sich von dem etwas ähnlichen ARyll. eollybita tristis durch gar nicht gelbe, sondern rahmfarbene, fast weiße Unterflügeldecken, Flügelbug und Axillaren, sowie durch bedeutend geringere Größe. Die Färbung der Ober- seite ist fahler, graubräunlich ohne jeden grünlichen Ton, auch auf dem Bürzel und an den Flügelsäumen. Die Füße sind sehr dunkelbraun, fast schwarz. Flügel 0 51—55 mm. Unterseite kaum etwas lichter als bei ?. e. tristis. — Bei jungen Herbstvögeln sind die Unterflügeldecken und Axillaren leicht gelb überflogen. Bewohnt zur Brutzeit Transkaspien, Buchara und Persien und über- wintert im Punjab, in Rajputana und Sind. In Anbetracht der Ähnlichkeit dieser Formen und des Aussehens von ‚sindianus, der zwischen tristis und neglectus zu stehen scheint, könnte man vermuten, daß neglectus und lorenzüi als Subspecies zu der Zilpzalp - Gruppe ‚(collybita) gehören; dieser Annahme steht das Brüten von P. c. abietina und P. n. lorenzü im Kaukasus entgegen. Witherby fand die Eier am 20. April 1902 bei Kalah-Muschir in Farsistan, S.W.- Persien. Das Nest stand etwa °/ı m hoch über dem Boden zwischen zwei dichten "Zweigen eines Busches. Es hatte die Form andrer Phylloscopus-Nester und war mit Federn ausgelegt. Es enthielt 4 rein weiße Eier, die 15><11 mm messen. Die Vögel ‘waren gar nicht seheu. 787. Phylloscopus neglectus lorenzii (Lorenz). .Phylloyneuste Lorenzii Lorenz, Beitr. Kenntn. Orn. Fauna Nords. Kaukasus, p.28. Taf. II, 2,3,4 (1887— Nordseite des Kaukasus, Breresowaja-Schlucht bei Kislowodsk u.a. Ex Severtzow MS). (Phyll. tristis Radde, Ornis Caucasica, p.32, 235— errore! Phyll. sindianus Pleske, Orn. Ross. I, p. 284— partim — errore!). Unterscheidet sich auf den ersten Blick von Ph. neglectus neglectus durch viel bedeutendere Größe uud dunklere, mehr ins Rostfarbene ziehende braune Oberseite. Die Flügel von 3 mir vorliegenden d messen 62—63, die eines OQ 48 mm. Bewohnt zur Brutzeit nur den Kaukasus. — Die Winterquartiere liegen wahrscheinlich schon in Transkaukasien. Die Angaben vom Vorkommen in "Turkestan sind augenscheinlich falsch. Lorenz fand diese Form hauptsächlich in Höhen von 5—8000 Fuß, in geringer Anzahl auch niedriger. Das Nest wurde von Lorenz am Erdboden gefunden. Es ähnelte Nestern des Zilpzalp und enthielt 5 Eier. Diese sind auf weißem Grunde mit dunkel rotbraunen Punkten und kleinen Spritzern gezeichnet. ER R a ° - Museicapidae („Sylviidae“). 507 788. Phylloscopus trochilus trochilus (L.) Fitis-Laubsänger. ‚Motacilla Trochilus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.188 (1758— Ex Fauna Sueeica, Aldrovandus, Willughby u. a. m. Einige der Citate sind nicht absolut sicher. Das erste Citat ist Fauna Sueeica no. 236. Die dort gegebene Beschreibung ist lediglich aus Willughby (Orn. 164) entnommen. Willughby’s Beschreibung läßt ziemlich sicher den Fitis erkennen. Wir brauchen also den allgemein angenommenen Namen nicht zu ändern, obwohl Will. den Gesang falsch beschreibt, ihn offenbar mit dem vom Waldlaubvogel verwechselnd. Als Terra typica haben wir demnach England zu betrachten). ‚Motaeilla Acredula Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.189 (1758— Ex Fauna Sueeica 237. Linne gibt in der Fauna Sueeica eine gute Beschreibung, die sich m. E. nur auf den Fitissänger beziehen läßt. Da Linnö die Motaecilla Trochilus nur aus Büchern kannte, bemerkte er nieht. daß es dieselbe Art wie seine Acredula war. Terra typica Schweden). Motaceilla Fitis Bechstein, Naturforscher XXVII, ».50 (1793— Thüringen). ‚Sylvia flaviventris Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. Nouv. Ed. XI, p.241 (1817— Frankreich). Trochilus medius Forster, Syn. Cat. Brit. B., p. 15,54 (1817— nomen nudum! Nur aus den englischen Namen und dem Zusammenhang läßt sich etwa erraten, daß mit diesem Namen der Fitissänger gemeint sei). Phyllopneuste arborea Brehm, Handb, ale) Vög. Deutschl., p. 427 (1831— Nadel- -hölzer Deutschlands). Sylvia melodia Blyth, in Rennie’s Field a I, p.425 (1833— nomen nudum). :Curruca viridula Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. bb (1833— „Ägypten“. Die Untersuchung des von Suez stammenden Typus ergab, daß er nicht der öst- liehen Form angehöre). ‚Sylvia tamarixis Crespon, Faune Merid. I, p.209 (1844— „Etang de Seamandre“, Süd- Frankreich). Sylvia angusticauda Gerbe, in Ray, Faune de l’Aube, p.139 (1843— Paris. — Nach Degland ein junger Fitislaubsänger). ‚Silvia Meisneri Pässler, Naumannia 1851. Heft Ill, p.56 (Nomen nudum! Nur bio- logische, nido- und oologische Notizen, woraus zu entnehmen, daß es sich um den Fitis-Laubsänger mit aberrantem Gesange handelt). Phyllopmeuste acredula, septentrionalis (?partim) Brehm, Vogelfang, p. 332 (1855-— ersterer Thüringen, letzterer Lappland. Ungenügende Kennzeichnungen. In der Sammlung befinden sich zwei Stücke aus „Lappland, Mai 1848“, ohne genauere Angaben, die als „septentrionalis“ bezeichnet waren. Auf einem, der ein Fitis- Laubsänger ist, ist der Name später ausgestrichen, auf dem anderen, der ein Zilpzalp ist, ist der Name nicht verändert). lkinsendte major Tristram, Ann. & Mag. Nat. Hist., ser. 4, VIII, p.29 (1871— „Southern Mediterranean coasts“. Sie! Die Typen sind aus Algier!). „Phyllopneuste citrina Sew. = Ph. viridula Ehrenb.“ (sie.) Menzbier, Bull. Soe. Imp. Natur. Moscou LVIII, p.120 (1883— nomen nudum!). Engl.: Willow-wren. — Franz.: Pouillot-fitis. — Ital.: Lui grosso. — Schwed.: Löfsängare. Außenfahnen der 3., 4, 5. Handschwingen vor der Mitte merklich verengt; 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken, meist etwa 12—16 mm; 2. Schwinge viel kürzer als die 3., zwischen der 5. und 6,., ‚ausnahmsweise nur so lang wie die 6. oder sogar etwas kürzer, somit zwischen ‚der 6. und 7. innestehend; 3. Schwinge am längsten, 4. ebenso lang oder nur etwas kürzer. — dad. im Herbstkleide nach der 1. Mauser: Oberseite lebhaft grünlich gelbbraun; von der Basis des Oberschnabels bis zum Ende 508 Museicapidae („Sylviidae*“). der Ohrgegend ein blaßgelber Supereiliarstreif. Zügel und Ohrgegend etwas dunkler, bräunlicher als die Oberseite, übrige Kopfseiten etwas fleckig. Schwingen und Schwanz dunkelbraun, mit der Farbe der Oberseite gesäumt, Innensäume der Schwingen bräunlich hellgrau. Schwingen außerdem mit -bräunlichweißen Spitzensäumen. Unterseite gelblich weiß, an Vorderhals und Brust die Federsäume gelb, die Federmitte weißlicher, sodaß eine undeutliche Streifung entsteht, außerdem Brust und Seiten mit bräunlichem, mehr oder minder deutlich fleckenartigen Anflug. Flügelbug, Unterflügeldecken und Axillaren schwefelgelb». Im Winter stoßen sich die gelblichen Säume ab und das Gefieder verbleicht, sodaß das Frühlingskleid, in dem sie nach Europa zurückkehren, auf der Oberseite fast grünlich olivengrau aussieht, auf Bürzel und Öberschwanzdecken grünlicher, auf der Unterseite trübweiß, an Kehle und Vorderbrust mit gelblichem, etwas streifigen Anflug, an Brust und Körperseiten etwas bräunlich. Im Sommer wird die Unterseite noch weißlicher, die Oberseite gräulicher. Schnabel braun, an den Schneiden und der Basis des Unterschnabels gelblich. Iris braun. Füße gelbbraun. Flügel etwa 66—-70, manchmal bis 71 und ausnahmsweise 72 mm. Schwanz etwa 53—67, Lauf etwa 18—20, Culmen 11—12 mm. Der junge Herbstvogel ist noch gelblicher als der alte Vogel nach der Mauser, die Unterseite ist ganz schwefelgelb.». Das Nestkleid ist auf der Oberseite mehr olivenbräun- lich, Unterseite weißlicher. Brutgebiet: Von Lappland, Finnland und Nord-Rußland durch ganz Skandinavien, die britischen Inseln, Mittel-Europa, Spanien, Italien, in Südost- Europa bis Bosnien und Montenegro, durch Mittel- und Süd-Rußland bis. zum Kaukasus. Vom Tale der Petschora und von Orenburg an nach Nord- osten durch eine kaum unterscheidbare Subspezies (eversmannt) vertreten. — Auf der südlicheren Balkanhalbinsel nur auf dem Zuge. Uberwintert im tropischen und südlichen Afrika, in geringerer Anzahl auch schon in. den Mittelmeerländern. Allbekannt ist der angenehme Lockpfiff, der etwa wie huid klingt und leicht nachzupfeifen ist. Das Lied ist kurz, aber hübsch und besteht aus einer allmählich abfallenden etwa wie didi di die düe düe dea dea düe deida da (Naumann) klingenden Strophe. Echter Fliegenfänger, der sich von teils herumfliegenden, teils im Gelaube- der Bäume und Büsche oder auch auf dem Erdboden sich aufhaltenden Insekten und deren Larven nährt. Er bewohnt Laubwälder und gemischte Wälder mit viel Unter- holz, Feldhölzer, Parkanlagen. Auwälder und größere Gärten. Das Nest steht in der Regel auf dem Boden, meist in kleinen Vertiefungen, entweder ganz frei oder unter einem Busche, wohl.nur ganz ausnahmsweise in Büschen über dem Boden Es ist ein längliehrunder, oben geschlossener, lockerer Bau aus Gras, Halmen, Moos und Gespinsten, innen sehr weich und immer mit einer Menge Federn ausgepolstert, mit etwas nach oben -zu angebrachtem, bald sehr kleinem, bald größerem seitlichen Loch. Die 5—7, selten 8 Eier sind rahmweiblieh, mit zahlreichen über das ganze Ei verbreiteten, meist länglichen, blaßroten Fleekchen, oder aber (seltener) mit einzelnen größeren blaßroten, oder (noch seltener) mit verstreuten dunkleren, rotbraunen Flecken, die aber niemals den dunkelroten, fast schwarzen Zeichnungen der Eier des Zilpzalps ähneln. Nach Rey messen 73 deutsche Exemplare im Maximum 17.3>< 12.7, im Durchschnitt 15.26 >< 12.40, Minimum 13.5>< 11.2 und 14.2><10.9 mm. Das mittlere Gewicht beträgt nach dem- selben Sammler 62 mg. Rey erwähnt, daß ihm aus Finnland zugegangene Gelege weißlicher, etwas größer und mit dunklerer Rostfarbe gezeichnet seien, also wohl wie der dritte oben beschriebene Typus aussehen. Sie messen (23 Stück) im Maximum 16.2><12.3 und 15><12.5, Durchschnitt 15.37 ><11.98. Minimum 14.2><1.19 und 14.8 >< 11.3 mm. Museicäpidae („Sylviidae“). 509 (Hier und da wurden von verschiedenen Beobachtern — auch von mir vor etwa 30 Jahren bei Breslau — Fitis-Laubsänger beobachtet, die ihrem Gesange das dilm delm dilm delm des Zilpzalps anhängten. Pässler, der wohl zuerst darüber schrieb, nannte den so singenden Vogel „Silvia meisneri“. Sowohl Pässler als ich fanden von solehen Sängern Nest und Eier, die der selteneren großgefleckten Varietät angehörten, Es wurden daher von Sammlern oft diese großgefleckten Eier ohne Kritik als die des „Meisnerschen Laubvogels“ bezeichnet. Mit großem Ungeschick identifizierte man diese Doppelsänger mit „Sylvia sylvestris“ Meisners, der den Zilpzalp unter letzterem Namen beschrieb. Parrot hörte einen Laubsänger, der wie der Zilpzalp anhub und endete und in der Mitte den Schlag des Fitis hören ließ. Da der Vogel nicht erlegt wurde, ist nicht festzustellen, ob es sich in diesem Falle auch um einen Fitis oder einen Zilpzalp handelte.) 789. Phylloscopus trochilus eversmanni (Bp.) Phyllopneuste eversmanni Bonaparte, Consp. Av.l,p.289 (1850— ex Eversmann, Addenda ad Pallasii Zoogr., Aves III, p.14, 1842. „Ex Asia oce. Rossia m.“ Sie! Eversmann sagt genau: „Hab. in prov. Casanensi et Orenburgensi boreali“). Phyllopneuste gracilis Brehm, Vogelfang, p. 332 (1855— „Sehr gestreckt und lang, im Orient“. Der durch die Präparation sehr gestreckte und wirklich „sehr lange“ Balg wurde am 3. April 1850 von Oskar Brehm bei Wadi Halfa erlegt. Der Flügel mißt fast 72 mm, der Schwanz ist enorm lang. Ich halte das Stück daher trotz der ziemlich grünlichen Färbung für die östliche Form, während der Typus von viridula m. E. entschieden zu P. t. trochilus gehört). Phylloscopus gaetkei (?partim) Seebohm, Ibis 1877, p.92 (Petschora und Helgoland). Eine schwer kenntliche und noch wenig gekannte Form, deren Ver- breitung weiterer Studien bedarf. Steht P. trochilus trochilus außerordentlich nahe, jedoch läßt sich nicht leugnen, daß die östlichen Stücke sich fast durchgängig durch längere Flügel ( J meist etwa 68— 72.1, O etwa 64—66 mm) und im Frühling und Sommer gräulichere, weniger grünliche Färbung unter- scheiden. Im Herbstkleide scheint der Färbungsunterschied sehr unbedeutend zu sein, auch mag die weniger grünliche Färbung zur Brutzeit an stärkerem Ausbleichungsprozeß liegen. Die 1. Schwinge ist meist länger oder breiter als bei P. t. trochilus und mißt oft 18—18.5 mm. Die 2. Schwinge ist oft länger als bei westeuropäischen Stücken, bleibt jedoch zwischen der 5. und 6. In Ausnahmsfällen ist sie stark verkürzt und dann nicht länger oder fast sogar kürzer, als die 6. Schwanz etwa 53—60.5 mm. — Die bedauerlicher- weise im Neuen Naumann publizierten Notizen PraZäks dürften auf Erdichtung beruhen. Die Verbreitungsgrenze scheint in Nord-Rußland östlich des Timanischen Landrückens zu beginnen und dann weiter im Süden längs des Urals durch die östlichen Teile der Regierungsbezirke Perm und Örenburg zu ziehen. Ostwärts brütet die Form am Ob und Jenissei, an der Boganida, bei Bulun nahe der Mündung der Lena und der Kolyma (Buturlin). In Rumänien mindestens auf dem Zuge. Ein einzelnes Exemplar wurde am 28. August im Beringsmeere erbeutet. Scheint auch in Süd-Afrika im Winter vorzu- kommen und durch Egypten zu ziehen. Nach Seebohm ist der Lockton anders (Ibis 1877, p. 93); später schien der Autor selbst nicht mehr von dieser Beobachtung überzeugt zu sein, da er sie nicht mehr er- wähnt. Die Eier sollen denen von S$. trochilus trochilus gleichen. 510 Museicapidae („Sylviidae“). 790. Phylloscopus tytleri Brooks. Phylloscopus tytleri Brooks, Ibis 1872, p.23 (Kaschmir und Simla). 1. Schwinge fast doppelt so lang wie die Handdecken, 2. zwischen der 7. und 8, manchmal nur so lang wie die 8., die 3., 4., 5. beinahe gleich lang und am längsten. Oberseite olivengrün, ebenso die Säume der Schwingen und Steuerfedern. Superciliarstreif blaß schwefelgelb. Unterseite matt gelb- lich rahmfarben, Hals- und Körperseiten, sowie Kropfgegend bräunliehgrau verwachsen. Flügelrand, Unterflügeldecken und Axillaren rein schwefelgelb. Innensäume der Schwingen grauweißlich. Schnabel dunkelbraun, Basis des Unterschnabels hellbräunlich. Flügel 9 etwa 60—62, 0 ungefähr 58—60 mm. Brütet in den Nadelwäldern unterhalb der Schneegrenze im westlichen Himalaya, von Kaschmir bis Kumaon. — Im Winter in den niedrigeren Lagen der Berge und in den indischen Ebenen bis Ootacamund. Das Nest nach Cock (vgl. Ibis 1872, p.30) oben offen und vierzig Fuß über dem Boden am Ende eines Zweiges, Eier weiß. Es liegt wohl sicher eine Verwechslung vor, da wohl kein Laubsänger ein oben offenes Nest bauen dürfte, das 40 Fuß hoch steht. 791. Phylloscopus nitidus nitidus Blyth. Phylloscopus nitidus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p.965 (1843— Caleutta). Abbild.: Pleske, Orn. Ross. II, p.172, Taf. II, Fig. 2; Dresser, B. Europe IX, Taf. 651, Fig. 2. Die 3., 4. und 5. Schwinge sind immer stark, die 6. ist meist deutlich, mitunter aber auch nicht ausgeschnitten. 1. Schwinge etwa '/,—"/, ihrer Länge über die Handdecken hinausragend. 2. gleich der 7., sehr selten etwas länger, oder gleich der 8., meist zwischen 7. und 8., 3. und 4. gleich und am längsten, 5. nur etwas kürzer. Oberseite einförmig mattgrün ohne gelben Anflug. Schwingen und Handdecken dunkelbraun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Innensäume grünlichweiß. Flügeldecken wie der Rücken, die mittleren mit undeutlichen, die großen mit deutlichen, eine schmale Querbinde bildenden hellgelben Spitzen. Steuerfedern braun mit mattgrünen Außen- und feinen grauweißlichen Innensäumen und Spitzen. Zügel und Streif hinterm Auge olivenbräunlich grün, darüber ein schwefelgelber Super- eiliarstreif. Übrige Kopfseiten, Unterseite und Flügelbug schwefelgelb, Unter- flügeldecken etwas heller. Während der Brutzeit wird die Oberseite gräu- licher, die Unterseite blasser. Flügel von 38 gemessenen J und 9 60 (selten) bis 66.3 mm. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße wie bei den anderen Arten. Das Brutgebiet ist der Kaukasus (vermutlich auch die Krim), Trans- kaspien, des westliche Buchara und Persien, wahrscheinlich auch Afghanistan. — Überwintert in Indien vom Himalaya bis Ceylon und von Sind im Westen östlich bis Caleutta. Am 11. Oktober 1867 wurde nach Gätke ein Exemplar auf Helgoland erlegt. 792. Phylloscopus nitidus viridanus Blpyth. Phylloscopus viridanus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p. 967 (1843— Caleutta und Nepal). Ficedula Middendorfii Var. intermedia Severtzow, Turkest.-Jevotn. (in Izv. Obsheh.Moskov. VIII, 2) p. 65, 125 (1873— Turkestan); vgl. Zeitschr. ges. Orn. IV, p.70 2 ; Museicapidae („Sylviidae“). 511 Phylloscopus pseudoborealis (partim?) Severtzow, Ibis 1883, p.66 (Pamir, Ferghana, Tian-Schan bis li). Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Taf. XIX; Pleske, Ornithogr. Rossica Taf. II, Fig. 3; Dresser, B. Europe IX, Taf. 651, Fig. 1. 1. Schwinge fast um ihre Hälfte über die Handdecken hinausragend. 3., 4., 5. Schwinge an der Außenfahne stark, 6. weniger tief ausgeschnitten. Das Schwingenverhältnis variiert, meist aber ist die 2. Schwinge zwischen der 7. und 8., oft gleich der 7., selten etwas länger, sehr selten kürzer als die 8. Die 4. ist am längsten, die 3. und 5. sind aber nur sehr unbedeutend kürzer. — Oberseite nicht grün, sondern bräunlich olivengrünlich. Super- eiliarstreif gelblich rahmfarben, Spitzen der längsten Oberflügeldecken schmal rahmgelb, eine deutliche Binde bildend, die Spitzen der mittleren Deckfedern nicht merklich heller. Unterseite weißlich mit schwefelgelbem Anfluge, also viel heller, als bei nitidus. Sonst wie nitidus. SO Qad. Flügel 57 (nur oO, selten) bis 65, selten 66 (nur d) mm. Vielleicht schon in Ostpreußen, wo im Juni auf der Kurischen Nehrung ein Stück erlegt wurde, nistend, jedenfalls von Estland, Livland, Nord-Kur- land und den Gouvernements Olonetz (Latscha-See), Jaroslaw, Moskau, Kasan, Perm, Ufim durch den Ural und das westliche Sibirien bis zum Altai, Teile von Turkestan (Kora-Tal, Kopal, Alexander-Kette, Karatau, Tschinas, Fergana, Tian-Schan, Di, Iskander-Kul), vielleicht auch in Kaschmir und Gilgit, was aber noch nicht erwiesen ist. Osmaston (Journ. Bombay N. H. Soc. XIV p- 816) beschreibt Nest und Ei aus Sikkim, doch liegt vielleicht ein Irrtum vor. — Überwintert in Indien von Hasara bis Sikkim und Calcutta, vom Himalaya bis Ceylon, soll aber in den trockeneren Gegenden des Westens (Rajputana und Sind) fehlen. Dreimal auf Helgoland erlegt. Wurde oft mit; netidus verwechselt, den er zur Brutzeit geographisch vertritt. Bewohnt (vgl. Menzbiers und Suschkins Beobachtungen, Ornith. Jahrb. 1898, p. 1). Wälder und Gärten. Das Lied ist laut und wohltönend, aus den Silben tsche tschi rj ri bestehend, Der Lockton wird als psi psi und tiss jip beschrieben. Das Nest steht am Boden oder nahe über demselben. Es besteht aus Moos und Grashalmen und ist mit Wolle ausgefüttert. Die Eier sind weiß, ungefleckt. 793. Phylloscopus nitidus plumbeitarsus Swinh. Phyüoscopus plumbeitarsus Swinhoe, Ibis 1861, p.330 (zwischen Taku und Peking). Phyliopseustes Middendorffü Meves, Öfv. af Kal. "Vet. -Akad. Förh. 1871, p. 758, Taf. XV,1 (Ajan am Ochotskischen Meere). Phyliopneuste excoronatus Homeyer, Journ. f. Orn. 1872, p.207, (Nomen nudun Baikal-Gegend). Ficedula (Phyllopneuste) Middendorffü var. hypolaina (graminis) (sie) (? partim) Seve wow Turkest. Jevotn. (in Izv. OÖbsheh. Moskov. VIII,2) p.65, 125 (1873— Turk Phylloscopus Seebohmi Hume, Stray Feathers V, p.335 (1877— Tenasserim). Phylloscopus burmanicus Brooks, Stray Feathers IX, p. 272 (1880— Pegu und Moulv «in Phylioscopus pseudoborealis (partim?) Severtzow, Ibis 1883, p.66 (Pamir, Ferynı:, Tian-Schan bis Di. Abbild.: Pleske, Ornithogr. Rossica, Taf. II, Fig. 4. - Sehr ähnlich P. n. viridanus, aber die blaßgelbliche Färbung an den Spitzen der großen Flügeldecken lichter, gelblicher; infolgedessen tritt die durch diese hellen Spitzen gebildete Flügelbinde deutlicher hervor, und außerdem. .512 Museicapidae („Sylviidae“). ist im frischen Gefieder eine deutliche, durch die hellen, blaßgelben Spitzen ‚der mittleren Flügeldecken gebildete zweite Binde auf dem Flügel bemerkbar, ‚die aber im Sommerkleide ganz abgerieben ist. Größe etwas geringer: Flügel 55—62 mm. Wegen mehrfacher Verwechslung der verwandten Formen ist die Verbreitung schwer anzugeben, doch scheint diese Form in den östlicheren Teilen von Turkestan vorzukommen, wo sie aber vielleicht teilweise mit viridanus verwechselt wurde. Jedenfalls nistet sie von Transbaikalien bis zu ‚den Ufern des Ochotskischen Meeres, sowie vielleicht auch im nördlichen China. — Uberwintert in Pegu, Tenasserim bis zur Malakka-Halbinsel, in Cochinchina nnd ist häufig in Hainan im Oktober und November. Nach Dybowskis und Godlewskis Beobachtungen brütet er in Transbaikalien Ende Juni und anfangs Juli und baut an Uferrändern und Grabenböschungen in einer kleinen Bodenvertiefung sein Nest, das 5—6 Eier enthält. Diese sind schneeweiß wie die von Ph. fuscata und messen nach Taezanowski 15.4><11.5, 15.4><11.3, 15.7 ><11.5, 15.8><11.5 und 15.8><11.6 mm. Dr. Rey stellt diese Brutnotizen ganz irrtümlich unter Ph. coronata. 794. Phylloscopus tenellipes Swinh. Phylloscopus tenellipes Swinhoe, Ibis 1860, p.53 (Wintervogel bei Amoy). Acanthopneuste puella Madaräsz, Termeszetr. Füzetek XXV, p.1, Taf. I (1902— Wladi- wostok. Typus verglichen). Abbild.: Pleske, Ornithogr. Rossica, Taf. II, Fig. 5. 1. Schwinge variabel, bisweilen nur wenig länger als, oft aber fast ‚doppelt so lang wie die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7. oder zwischen der 7. und 8. Die 3. 4, 5. gleich lang und die Spitze bildend, oder die 4. ein wenig über die benachbarten beiden hinausragend. Oberseite olivenbraun, auf dem Bürzel und den Oberschwanzdecken mit röstlichem Farbentone. Die großen Öberflügeldecken mit immer deutlichen, die mittleren mit bald deutlichen, bald kaum angedeuteten bräunlich rahmfarbenen Spitzen. Unterseite weiß mit bräunlichem Seitenanflug. Superciliarstreif rahmfarben. Füße blaß fleischfarben, nicht braun — sonst wie plumbeitarsus. Flügel etwa 61—67.5 mm. Der bräunliche Ton des Gefieders und die hellen Beine sind auffallende Merkmale, auch scheint tenellipes teilweise in denselben Gebieten wie plumbei- ‚tarsus zu brüten, er ist daher als besondere Art zu betrachten. — Sicher tenellipes an der Boganida im Taimyrlande, „bei Hadschi an der schen Straße“ und bei Wladiwostok im Amurlande zu brüten. In und Japan wurde es vermutet. — Überwintert in Süd-China und Birma und der nördlichen Malakkahalbinsel. 795. Phylloscopus lugubris Blyth. Phyllopneuste lugubris Blyth, Ann. & Mag. Nat. Hist. XII, p.98 (1843— Bei Caleutta. Ungenügende Beschreibung. Fernere Litt. s. Seebohm, Cat. B. Brit. Mus, V, p- 48); Journ. As. Soc. Bengal XII, p. 968 (1843). 1. Schwinge sehr groß und breit, bis zu 11 und 11.6 mm über die Handdecken hinausragend, aber etwas variabel. 2. Schwinge kürzer als bei ‚den ähnlichen Arten, zwischen der 9. und 10., seltener zwischen der 8, und 9., In unserem Verlage erscheint: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. —. Begründet von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. =_ Im Auftrage der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegeben von Franz Eilhard Schulze, Die Herausgabe findet in Lieferungen (in Groß-Lexikon-Oktav mit Abbildungen im Texte) statt, die je eine oder mehrere nahestehende Gruppen behandeln, jedoch unabhängig von einer systematischen Folge erscheinen. Jede Lieferung ist einzeln käuflich. Bei Subskription auf das ganze Werk tritt eine Preisermäßigung ein. Aus der Gruppe der Vögel (Aves) sind bisher erschienen: Lieferung 1: Podargidae, Caprimulgidae und Macropterygidae. Bearbeitet von E.Hartert(Tring). 1897. VILI und 98 Seiten mit 16 Abbildungen und Beilage: Terminologie des Vogelkörpers von A. Reichenow, 4 Seiten mit Abbildung. Einzelpreis Mark 7,—. Lieferung 2:_ Paradiseidae. Bearbeitet von The Hon. Walter Rothschild. 1898. VI und 52 Seiten mit 15 Abbildungen. Einzelpreis Mark 3,60. Lieferung 9: Trochilidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). 1900. X und 254 Seiten mit 34 Abbildungen. : „Einzelpreis Mark 16.— Lieferung 15: Zosteropidae. Bearbeitet von ©. Finsch (Leiden). 1901. ) und 55 Seiten mit 32 Abbildungen. Einzelpreis Mark 4,0 Lieferung 18: Paridae, Sittidae und Certhiidae. Bearbeitet von ©. E.Hellm (München). 1903. XXXI und 255 Seiten mit 76 Abbildungen. Einzelpreis Mark: 16, Weitere Lieferungen erscheinen in ununterbrochener Folge. Bestellungen und Subskriptionen können durch jede Buchhandlung bewirkt werden. Berlin, März 1907. R. Friedländer & Sohn. R. Friedländer & Sohn in Berlin NW.6, In unserem Kommissions-Verlage erschien 1902: | Aus den Wanderjahren eines Naturforschers, Reisen und Forschungen ın Afrika, Asien und Amerika nebst daran anknüpfenden meist ornithologischen Studien von Ernst Hartert. Ein Band von XV und 329 Seiten mit 17. Abbildungen im Text und 13 Tafeln (— Routenkarten, Landschaftsbilder, ethno- graphische Typen, Abbildungen neuer Fische —). klein-4. In geschmackvollem Leinenband. Preis 25 Mark. Inhalt: I. Reise nach Sokoto und Kano im westlichen Sudan (Westküste. Flußfahrten. auf dem Niger und Benue. Von Loko bis Kano, Sokoto und Gandu durch vorher unerforschte Gebiete, dann zurück zum Benue. Loko am Benue). Zur Fauna der Canarischen Inseln. Die Ornis der Los-Inseln. Verzeichnis der bisher bekannten Vögel des Haussalandes. Übersicht: der ı Haussalande beobachteten Nutzpflanzen. — II. Reise nach Sumatra, alakka und Indien. (Die Insel Penang. Sumatra. Naturgeschichtliches s Sumatra. Die Insel Salanga. Der britische Schutzstaat Perak. Assam. lien.) — IH. Reise nach den Inseln des Caribischen Meeres (Reise nach ‘ astindien und Venezuela: St. Thomas. Faunistisches. Porto Rieo. Venezuela. Ben Varacas. Antimano. Curacao, Aruba und Bonaire. Flora und Fauna dieser Inseln. Hayti). Die Vögel der Inseln Aruba, Curacao und Bonaire, neue. Formen:°— IV. Frühlingsausflug nach Marokko und Tenerife. (Reise nach Marokko und den‘ Canaren. Vogelleben. Der Oum Rbiah. Entdeckung neuer Fische. Tenerife. Orotava.) Notizen über die Vögel der Gegend um Mazagan im mittleren Marokko. y. Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Dr. Ernst Hartert. Heft V. - Seite 513—640. Mit 32 Abbildungen. N 5 2. RIDGWAY (Br e COLLECTIO Ya) Bi ‚Berlin. RANK :- Verlag von R. Friedländer und Sohn. ER -. Ausgegeben im Februar 1909. | E; gab bisher kein Werk, welches die lokalen Formen aller palä- arktischen Vögel in knapper Form berücksichtigt, und überhaupt kein Werk in deutscher Sprawhe über die Ornis der paläarktischen Fauna. Von dem seır kostspieligen Prachtwerke H. E. Dresser’s abgesehen, haben wir zwar ein vor kurzem erschienenes praktisch eingerichtetes Hand- buch desselben Verfassers. Dieses „Manual of Palaearctic Birds“ hat aber die Ergebnisse des subtilen Studiums der letzten 15 Jahre unbeachtet gelassen, und bringt fast nur die leicht unterscheidbaren Formen, bietet also nur einen Teil von dem, was wir gebrauchen. Das vorliegende Werk bemüht sich vor allen Dingen zu zeigen, was bisher in Unterscheidung der Subspezies geleistet worden ist, und somit auch, wo noch Lücken auszufüllen sind. Das Bekannte ist zusammengestellt, ge- prüft, gesichtet und Neues hinzugefügt worden, wozu die bedeutende von dem Verfasser verwaltete Sammlung, und das nahe gelegene größte Museum der Welt in London, Gelegenheit boten. Die Beschreibungen sind, wenn nicht anders angegeben, nach der Natur entworfen, also vollständig neue Originalbeschreibungen; sie sind möglichst kurz und knapp gehalten. Die Nomenklatur ist so konservativ wie möglich, d. h. der älteste ermittelte Name ist für Gattung, Art und Unterart in jedem Falle ohne Ausnahme angewandt. Das Werk wird in Lieferungen von je 8 Bogen, zum Preise von 4 Mark für die Lieferung, erscheinen. Das Ganze wird in etwa 12 Lieferungen in 2 Bänden vollständig sein. Mit Heft 6 (Ende der Passeres) wird der 1. Band abgeschlossen, und demselben Titelblatt und ein kurzer Index beigefügt werden. Während der Arbeit, die. infolge der in den letzten Jahren rapide wachsenden Tätigkeit der Ornithologen auf dem Gebiete der paläarktischen Fauna. einen immer größeren Umfang annimmt, wurde Verf. von vielen Museen und Freunden mit Material und Notizen unterstützt. Er möchte schon hier vorläufig allen seinen Korrespondenten' seinen Dank aussprechen, insbesondere den Herren Valentin Bianchi, Dr. Paul Suschkin, Sergius Buturlin, Professor Reichenow, Pastor Kleinschmidt, Prof. Schauinsland, Othmar Reiser, Dr. Julius von Madaräsz, Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen, Dr. Lorenz von Liburnau, Prof. Wilhelm Blasius, Dr. Louis Bureau, Prof. Trouessart, Dr. Menegaux, Joseph Whitaker, Gebr. Ticehurst, Dr. H. O. Forbes, Dr. Hoyle, W. Eagle-Clarke, H. F. Witherby, ‘Prof. Giglioli, €. E. Hellmayr und anderen. Berlin NW. 6, Februar 1909. Karlstr. 11. R. Friedländer & Sohn. Alle Rechte vorbehalten. Pe # Die Vögel der paläarktischen Fauna. Systematische Übersicht der in Europa. Nord-Asien und der Mittelmeerregion vorkommenden Vögel. Von Dr. Ernst Hartert. Heft V. Seite 513—640. Mit 32 Abbildungen. PIDE Berlin. Verlag von R. Friedländer und Sohn. Ausgegeben im Februar 1909. j ENTER | er a Ante REMU de —w J » in W eu De N 4 j Museicapidae („Sylviidae*). 513 mitunter kaum länger als die 10. Flügel viel stumpfer als bei magnirostvis, die 3., 4, 5. Schwinge die Spitze bildend, die 4. aber in der Regel etwas länger als die benachbarten beiden. — Etwas dunkler, bräunlicher und auf dem Bürzel weniger grünlich als plumbeitarsus und magnirostris und nicht mit so röstlichem Anflug wie tenellipes. Die großen und mittleren Oberflügeldecken mit gelblichen Spitzen, letztere aber oft undeutlich. Innensäume der Schwingen mit blaßroströtlichem Schimmer. Füße schieferfarben mit gelben Sohlen. Flügel 59—62, selten nur 57, manchmal bis 64.5 mm. (Vielleicht als Sub- spezies zu der Gruppe von nitidus, viridanus, plumbeitarsus.) Wurde von Mai bis Juli in Kansu gefunden, muß dort also brüten ebenso im Tsin-ling Gebirge. Wahrscheinlich erstreckt sich sein Brutgebiet durch die westchinesischen Gebirge bis Tibet und den Himalaya nördlich von Darjiling. — Uberwintert in Sikkim, Assam, Bengalen, Birma, nördlich bis zu den Andamanen. Im westlichen Indien scheint er zu fehlen. —- 796. Phylloscopus magnirostris Blyth. Phylloscopus magnirostris Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p. 966 (1843— Üaleutta). 1. Schwinge groß und breit, etwa doppelt so lang wie die Handdecken. Die 2. steht an Länge zwischen der 7. und 8. oder zwischen der 6. und 7. Der Flügel ist spitzer, als bei /. lugubris, indem die 3. bis 7. Handschwinge weiter über die Armschwingen hinausragen. Unterseite blaßgelb, Kehle und Brust mit grünlichem Schimmer. Sonst wie /ugubris, nur bedeutend größer. Füße bleigrau mit leichtem gelblichen Schimmer. Flügel d 0 62—72 mm. Sonst wie Zugubris. Innensäume der Schwingen ebenfalls mit roströtlichem Schimmer. Augenscheinlich Brutvogel in Kansu, wo Przewalski Exemplare im Mai und Juli erbeutete, sowie im Himalaya bis Kaschmir. Vergleichung gut gesammelter Serien von den verschiedenen Brutplätzen muB zeigen, ob es sich hier um eine oder mehrere Formen handelt. — Wintervogel in Indien östlich vom Punjab und Rajputana, bis Birma, Tenasserim und Malakka- Halbinsel, südlich bis Ceylon. Mehrere englische Forscher fanden die Nester in großen Höhen (8500 engl. Fuß u.a.) in Kaschmir an Uferrändern, in Baumlöchern (!?) und an Abhängen. Sie bestehen aus Moos und Farnkrautblättern, mit feinerem Material und Haarer, aber nicht mit Federn ausgefüttert. Die Eier sind kurz oval, manchmal gestreckter, und rein weiß. Sie messen nach Baker (Ibis 1906, p. 260) im Durchschnitt etwa 18><14, und variieren von 17 bis 19><13.5 bis 14.8 mm. 797. Phylloscopus bonelli bonelli (Vieill.). Berglaubsänger, Berglaubvogel. Sylvia Bonelli Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. Ed. II, XXVIIL, p.91 (1819— „Piemont“), Sylvia nattereri Temminck, Man. d’Orn. Ed. II, I, p.227 (1820— Algericas in Südspanien). Sylvia albicans Baldenstein, Neue Alpina, Il, p.87 (1827— Graubündten). Phyllopneuste montana Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl. p.429 (1851— Tirol). Sylvia prasinopyga Gloger, Vollst. Handb. Naturg. Vög. Eur. I, p.217 (1834— Spanien, Alpen u. a.). Phyliopneuste alpestris Brehm, Vogelfang, p. 3382 (1855— „Vorberge der Schweiz“). Engl.: Bonelli’s Warbler. — Französ.: Pouillot Bonelli. -—— Ital.: Lui bianco. E.Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 33 bi, DAB I I Ze 2 5 514 Museicapidae („Sylviidae“). 1. Schwinge ungefähr "7,em über die Handdeeken hinausragend. 2. Schwinge in der Regel zwischen der 6. und 7., ausnahmsweise kaum so lang wie die 7. oder etwas länger als die 6. Die 3. 4, und 5. sind etwa gleich (die 5. nur sehr wenig kürzer) und bilden die Spitze des Flügels. 3., 4. und 5. vor der Mitte der Außenfahne auffallend verengt. — © ad. Oberseite im Herbstkleide hell fahlbraun mit gelbgrünlichem Anflug, Bürzel und Ober- schwanzdecken grünlich olivengelb. Schwingen dunkelbraun mit hell blaß- bräunlichen Spitzen- und Innensäumen und grünlichgelben, an den Arm- schwingen etwas breiteren und lebhafteren Außensäumen. Steuerfedern braun mit trübgelben Außensäumen. Die wenig auffallenden, schmalen Superciliar- streifen und Federchen am Augenlide rabmfarben. Unterseite weiß, Hals, Vorderbrust und Seiten rahmfarben verwaschen. Flügelbug lebhaft schwefel- gelb, Unterflügeldecken und Axillaren weiblich mit breiten schwefelgelben Rändern. Iris dunkelbraun, Füße bräunlich oder dunkelbläulich fleischfarben, Oberschnabel braun, Schneiden und Unterschnabel an der Basis fleischfarben. — Im Frühjahr ist die Oberseite gräulichbraun, später im Sommer verschwindet der erünlichgelbe Anflug noch mehr und bleibt nur noch auf Bürzel und Oberschwanzdecken und an den Flügelsäumen übrig. Beim Nestjungen ist der grünliche Anflug ebenfalls sehr unbedeutend. Flügel © ungefähr 62—67, o 57—62 mm. O wie C, nur kleiner. Bewohnt zur Brutzeit die Berg- und Hügelländer Mittel- und Süd- Europas — das ganze Alpengebiet, nördlich bis Bayern, östlich bis in die Gegend von Mödling bei Wien (Hellmayr M.S.), Württemberg, den badischen Schwarz- wald, die Hügelländer des südlichen und westlichen Frankreichs, nach Degland und Gerbe bis in die Gegend von Paris und Metz, und das südliche Belgien (an der Meuse bei Dinant), die Pyrenäen, Spanien, Portugal, Norditalien; im übrigen Italien nur stellenweise, angeblich auch in Sizilien. Außerdem in den bergigen und waldigen Teilen von Tunis, Algier und Marokko, im Atlas mindestens bis 1500 und 1800 m. — Wurde im Winter in Senegambien gefunden, überwintert aber vermutlich schon im Süden der Atlasländer. Bewohner von lichten Wäldern. Gesang ein kurzes unmelodisches Schwirren, von dem des Waldlaubvogels (P. sibilatrix) merklich verschieden, kürzer, schneller und schwächer, auch fehlen ihm die den Gesang des letzteren fast immer einleitenden piepsen- den Laute. Burg und andere Schweizer beschreiben außerdem einen nur im Frühjahr gehörten klangvollen, aus gleichlautenden, wie hüi oder tü klingenden Silben bestehenden Gesang, Sicher hört man diesen Gesang im Juli im Engadin, wo P. bonelli sehr häufig ist, nicht, sondern nur das Schwirren. Lockruf etwas höher und feiner, als der des Waldlaubvogels. Nest auf dem Erdboden oder niedrig über demselben zwischen Pflanzen- stengeln und Steingeröll. Wie das des Waldlaubvogels, ohne Federn. Eier 5—#, Mai und Juni. Maße von 19 Eiern (10 von Rey, 9 von Jourdain gemessen) im Durchschnitt 14.9><12, Maximum 15.9 >< 11.9 und 15>< 12.6. Minimum 14.1 >< 12.2 und 14.8 x 11.2. Mittleres Gewicht von 10 Eiern nach Rey 69 mg. In der Färbung gleichen sie oft den etwas größeren Eiern von P. sibilatrix, oft sind die Zeichnungen bräunlicher. 798. Phylloscopus bonelli orientalis (Brehm). ?? Curruca platystoma Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., Aves fol. ce (1833— Sinai- Halbinsel. — Die Beschreibung stimmt vortrefflich auf bonelli, nach Reichenow aber ist der Flügel ziemlich kurz, wie auch von HA, &E. angegeben. Nach Reichenow — in litt. — ist der Üypus ein augenscheinlich durch Spiritus er U Ir fh a Museicapidae („Sylviidae“). 515 entfärbter Ph. trochilus. Meine Vermutung, daß eine Ktikettenverwechslung stattgefunden habe, hält R. für unbegründet). Phyllopneuste orientalis Brehm, Vogelfang, p. 332 (1855 — Wadi-Halfa). Unterscheidet sich von der westlichen Form durch längere Flügel, die 64 (selten) —71.5 mm messen, wobei die Q von 64—67, J von 66 bis 71.5 zu varlieren ‚scheinen. Ich konnte 36 Exemplare in London, Liver- pool und Tring messen, aber die Geschlechtsangaben sind mitunter zweifel- haft oder fehlen ganz. Brutvogel in Griechenland, Kleinasien, Palästina und der Krim, vielleicht auch auf Öypern. Wenn die Angabe vom Vorkommen in der Bukowina richtig ist (s. Orn. Jahrb. 1892 p. 201), so dürfte das auch die große Form sein. Scheint am Nil zu überwintern. 799. Phylloscopus sibilatrix sibilatrix (Bechst.) (Fig. 93, 94). Waldlaubsänger, Waldlaubvogel, Schwirrender Laubsänger. Motacilla Sibilatrix Bechstein, Naturforscher XXVIl, p.47 (1793— Berge Thüringens). Sylvia sylvicola Montagu, Trans. Linn. Soe. Loudon 1V, p.55 (1798 — England). Motaeilla sylvatica Turton, Linn. Gen. Syst. Nat. 1, p.587 (1806— Umbenennung). Trochilus Major Forster, Syn. Cat. Brit. B. p. 15, 54 (1817— Als neuer Name für Leachs Sylvia sylvicola; ohne Beschreibung). Phyllopneuste megarhynchos Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl. p.425 (1831— in 7 Laubhölzern). 2 : R ” £ 7 Engl.: Wood-Wren. — Französ.: Pouillot-siffleur. — Schwed.: Grön Sängare. — Ital.: Lui verde. > A: 1. Schwinge kurz und spitz, mehrere mm kürzer a als die Handdecken, nur selten fast oder ganz so lang wie letztere.') 3. Schwinge am längsten, 4. ganz wenig kürzer, 2. desgleichen, meist etwas kürzer als 4. und immer länger als die 5. Außenfahnen der 3. und 4. vor der Mitte verengt. Oberseite hellgrün mit gelblichem Schimmer, auf dem Bürzel am lebhaftesten. Zügelstreif und Fortsetzung des- selben hinter dem Auge bräun- lieh, darüber ein lebhaft schwefel- gelber Superciliarstreif. Flügel und Schwanz dunkelbraun mit gelblichgrünen Außen- und grau- DER, weißen Innensäumen. Kopfseiten 5‘, schwefelgelb, Unterseite weib, Kehle und Vorderbrust schwefel- gelb, ebenso Flügelbug und Spitzen der Unterflügeldecken und Axillaren, an den Bauchseiten ein blaßgelber Sehimmer. Iris lebhaft braun, Schnabel braun, Unterschnabel hell fleisch- farben, Füße gelblich fleischfarben, mehr oder minder bräunlich überflogen, O wie J, vielleicht meist etwas weniger lebhaft. In der Brutzeit verbleicht Figur 94 (!ı). Figur 93 (!ı). !) In seltenen Ausnahmen I mm länger. Ein solches Stück sandte mir Madaräsz zur Ansicht und ein gleiches erwähnt Kleinschmidt (Journ. f. Orn. 1903, p. 481). 33* 516 Museicapidae („Sylviidae*). das Gefieder, besonders das Gelb verschwindet mehr oder minder. Nestjunge blaßer, Oberseite matter, bräunlicher als alte Vögel. Flügel von 45 Stücken verschiedenen Geschlechts 72.5—78.5, wobei die 2 die kleineren Maße auf- weisen, Schwanz etwa 49—52 mm. Brutgebiet: Großbritannien und Irland, Schweden von Upsala südwärts, das südlichere Finnland (vereinzelt bis Kuopio); Archangelsk (selten), östlich bis in das Gouvernement Kasan, auf den Vorbergen des Ural. Südwärts über die Ostseeprovinzen, Rußland, Deutschland, Nord- und Mittel-Frankreich, Osterreich-Ungarn. Die genaue Grenze gen Südosten vorläufig nicht zu be- stimmen. Ob die im Kaukasus vermutlich nistende Form hierzu oder zu erlangeri gehört (wenn nicht überhaupt falsch bestimmt) ist nicht festzustellen, auch konnte ich keine Stücke aus den Pyrenäen untersuchen. — Überwintert in Afrika, im Westen südwärts bis zum Kongo, im Osten bis Abyssinien und Süd-Arabien. Echter Waldbewohner, der vor allem Buchenwälder liebt, aber auch gern in Eichenbeständen, in gemischten und mitunter in reinen Nadelwäldern nistet. Sein Gesang ist ein von mehreren piepsenden Lauten eingeleitetes Schwirren, wobei er mit Flügeln und Körper zitternd auf einem Zweige sitzt, dann fliegt er- meistens ab und stößt im schwebenden verlangsamten Hinübergleiten zu einem andern Baume ein 3—4 maliges sanftes, aber volles pfeifendes djü, djü, djü aus. Man hört dies bisweilen auch allein, oder der Sänger bleibt sitzen und begnügt sich mit dem Schwirren. Lock- ruf ein flötendes djü, höher als das huid von trochilus. Nester rundlich, wie die der andern Laubsänger, mit kleinem seitlichen Eingangsloch, meist mit sehr viel dürren Blättern, innen weich ausgelegt, manchmal mit Haaren, aber immer ohne Federn. Die 5-7 Eier findet man von Mitte Mai bis Mitte Juni. Sie sind auf weibem, mit- unter leicht bläulich oder rötlich angehauchtem Grunde mit tief rotbraunen Flecken dicht bedeckt, teils mit teils ohne violettgraue Schalenflecke; mitunter sind die Flecke fein, punktartig, meist aber groß und länglich, bisweilen Kranzbildung. Durchschnitt von 100 Eiern (67 von Rey. 33 von Jourdain gemessen) 15.87 >< 12,38, Maximum 18.3><13 und 17.5 >< 13.5, Minimum 14.4><12 und 15.2><11.4 mm. Durehschnitts- gewicht nach Rey 72 mg. 800. Phylloscopus sibilatrix erlangeri nom. nov. Phylloscopus sibilatri® flavescens (non Sylvia flavescens Gray, quod syn. Ph. borealis) Er- langer, Journ. f. Orn. 1899, p. 254, Taf. V, worauf aber Ph. sib. sibilatrix zu bräunlich ist. — Tunis. Vgl. ‚Journ. f. Orn. 1903, p. 481). Oberseite etwas gelblicher, besonders auf dem Bürzel, Scheitel, Super- ciliarstreif und Kopfseiten lebhafter gelb. Flügel 0 70—-71, 9 76—80.6 mm. Die © scheinen weniger lebhaft gefärbt und von denen von P. s. sibllatriw kaum zu unterscheiden zu sein. Scheint die Mittelmeerländer zu bewohnen, und zwar Süd-Frankreich, Spanien, Sardinien, Dalmatien bis Serbien, und vermutlich Marokko, Tunis und Algier. Vielleicht gehören alle italienischen Brutvögel hierher. In Griechenland soll der Waldlaubsänger nur auf dem Zuge vorkommen, und zwar sind die dort durchziehenden Vögel PR. sib. sibilatrie und nicht erlangeri. Ebenso gehören Stücke aus Palästina zur nörd- lichen Form, doch will Tristram die Art dort auch nistend gefunden haben. In Tunis, Algier und Marokko beobachtete man die lebhaft gefärbte Form häufig im Frühling bis etwa Mitte Mai, aber das Brüten wurde noch nicht mit Sicherheit festgestellt. Während ich sie am Oum R-Biah in West-Marokko anfangs April häufig fand, sandte Riggenbach von seinen nach dort im Mai Museicapidae („Sylviidae“). 517 unternommenen Touren keine ein, auch Meade-Waldo erwähnt ihrer nicht aus dem Atlas, fand sie aber nach mündlichen Angaben in den Wäldern des mittleren Marokko häufig. Terra typica für erlangeri: Oum R-Biah in Marokko. Nester und Eier aus Südeuropa gleichen völlig denen der nördlichen Form. Nach meinen von Meade-Waldo und Witherby bestätigten Beobachtungen singt (im April am Oum R-Biah in Marokko) der Vogel anders als im Norden: ieh hörte eine flötende, aus den Locktönen Ähnlichen Lauten zusammengesetzte Strophe, nicht aber das Schwirren. Es wäre zu ergründen, ob diese Eigentümlichkeit konstant ist. (Vgl. Aus den Wander]. e. Naturf., p. 297, 309.) 801. Phylloscopus borealis borealis (Blas.). (Fig. 95.) Phyllopneuste borealis Blasius, Naumannia 1858, p.315 (am Ochotskischen Meer). Phylloscopus sylvieultrix Swinhoe, Ibis 1860, p.53 (Amoy in China). Sylvia flavescens Gray, Proc. Zool. Soc. 1860, p. 349 (Batjan). Phylloscopus hylebata Swinhoe, Journ. As. Soc. Bengal XXIX, p.265 (1860— Amoy). 2? Phyllopneuste kennicotti Baird, Trans. Chicago Ac. Se. I, p. 313 Taf. XXX Fig. 2 (1869— Alaska).!) Abbild.: Naumann, Vögel Deutschl. XIII, Taf. 375, Fig. 1; Neuer Naumann II, Taf. 7, Fig. 3; Dresser, B. Europe II, Taf. 79. 1. Schwinge sehr klein, spitz, meist etwas kürzer, seltener ebenso lang, selten 1 mm länger als die Handdecken. 2. Handschwinge zwischen der 2 5. und 6., mitunter gleich der 6., sehr selten zwischen ER der 6. und 7. Die 3. und 4. fast oder ganz gleich und I, breiter, als bei Ph. collybita und trochilus und die Mund- winkelborsten etwas mehr entwickelt. Jad. Ganze Ober- seite, Zügel und Streif hinterm Auge oliven-grün, auf dem Bürzel etwas lebhafter. Schwingen, Steuerfedern und Ober- Nlügeldecken dunkelbraun, mit der Farbe des Rückens sesäumt; Steuerfedern im frischen Gefieder mit deutlichen weiblichen Säumen an der Spitze und den Innenfahnen; mittlere Oberflügeldecken mit grünlichweißen, große mit gelblichweißen Spitzen, wodurch eine deutliche und eine undeutlichere Flügelbinde entstehen. Unterseite weißlich mit grünlichgrauem Anfluge an Brust und Seiten und außerdem mehr oder minder deutlich blaßgelb überflogen, Unterschwanzdecken etwas gelblicher. Axillaren und - Unterflügeldeeken blaßgelblich, Innensäume der Schwingen grauweißlich. Iris braun. Schnabel dunkelbraun, Unter- schnabel gelblich, meist mit dunklerer Spitze. Füße horn- braun. Flügel d 64—70, seltener bis 72, Q etwa 62—65 mm. Schwanz gerade, SO etwa 45—51 mm, Lauf 18.5—21.3 mm. © wie J nur meist merklich kleiner. — In der Brutzeit wird die Oberseite gräulicher, weniger gelbgrünlich, die Unterseite etwas weiblicher, die hellen Schwanzspitzen und <|; am längsten, die 5. nur wenig kürzer. Schnabel etwas \ Figur 95 (!h). 1) Ridgway (B. Middle & N.-Amer. III, p.696, 1904) unterscheidet die wie es scheint in geringer Anzahl in Alaska brütende Form als P. b. kennicotti. Sie unter- scheidet sich augenscheinlich nur durch geringere Größe: „Flügel 32 60—65, Schwanz 43.5—47.5 mm“. 518 Museicapidae („Sylviidae“). Flügelbinden verschwinden mehr oder minder. Das Nestjunge ist oben etwas grünlicher, unten gelblieh. Vom nördlichsten Norwegen (Finnmark) durch Nordrußland (Kola- Halbinsel, Cholmogery bis Kargapol, Archangelsk, Mesen, Petschora, nörd- lichste Teile des Gouvernements Perm) und Sibirien bis Daurien (Trans- ‚baikalien), Korea und Ussurien und häufig in Kamtschatka nistend. — Auf dem Zuge treffen wir diesen Vogel in Japan und China, und er überwintert in den südlichsten Teilen des asiatischen Festlandes und im östlichen Archipel bis Flores, Sumba, Alor und den südlichen Molukken. Eine vielleicht etwas kleinere Form scheint in geringer Anzahl auf Alaska zu brüten (s. Anmerkung unter der Synonymie). Bewohnt Gebüsch und Wälder, hält sich gern in den Kronen hoher Bäume auf. Der Lockton ist ein monotones dzit, der Gesang besteht nach Sabanjeff und Dybowsky aus schnell aufeinanderfolgenden wie tsi tsi tsi tsi klingenden Silben, sodaß er also einem Summen oder Schwirren ähnelt, das mit dem von sibilatrix erglchen werden kann, aber lauter ist. Das Nest steht am Boden im Moose oder del. und scheint dem anderer Laubsänger zu gleichen. Federn fand man nicht darin. Die 5--6 Eier fand man im Juni. Sie schen aus wie die von P. trochilus, sind aber etwas größer: Maximum (Pleske): 12.5 >< 16, Durehsehnitt 12.33 >< 15.33, Minimum 12 >< 15 mm. 802. Phylloscopus borealis xanthodryas Swinh. Phylloscopus anthodryas Swinhoe, Proc. zool. Soe. London 1863, p.296 (Amoy). ? Phyllopneuste trinotaria David, Nouv. Arch. Mus. Paris VII, Bull. p.7 (1870— Mupin); vgl. Pleske, Ornithogr. Ross., p. 169 Anmerkung. Wie Ph. borealis borealis, aber Oberseite etwas lebhafter und grünlicher, Unterseite viel stärker gelb übertüncht; 1. Handschwinge etwas länger, die Handschwingen meist ungefähr 2 mm überragend. | Diese Form scheint ?. b. borealis auf den Kurilen, auf Jesso und nach . Seebohm auf den Bergen des südlicheren Japan zu vertreten. In Kamtschatka wurden einzelne Stücke erbeutet, das Brüten aber nicht festgestellt. Sie zieht im Winter südlicher und wurde in Süd-China und auf Borneo erbeutet. Die Angaben vom Vorkommen am oberen Chuanche beruhen auf Irrtum. 803. Phylloscopus superciliosa superciliosa (Gm.). Motaeilla supereiliosa Gmelin, Syst. Nat. I, p.975 (1788— ex Latham, Gen. Syn. II, p. 459 „Russia“). Sylvia bifasciata Gätke, Naumannia 1858, p. 419 (nomen nudum!). Enel.: Yellow-Browed Warbler. Abbild.: Naumann, Vög. Deutschl. X1II, Taf. 378, Fig. 1,2; Dresser, B. Europe II, Taf. 74; Neuer Naumann II, Taf. 5, Fig. 2. 1. Schwinge 10—15.5 mm; 2. meist zwischen der 6. und 7., selten zwischen der 7. und 8. Die 3., 4 und 5. nahezu gleich und am längsten. — Jad. Oberseite olivengrün, Bürzel und Oberschwanzdecken heller und grünlicher, Oberkopf dunkler und bräunlicher, in der Scheitelmitte ist undeutlich -ein grüngelblicher mitunter ganz fehlender Längsstreif angedeutet, über den etwas dunkleren Zügeln ein bis zum Hinterkopf reichender weiß- licher oder (in frischem Gefieder) blab schwefelgelblicher Superciliarstreif. Schwingen dunkelbraun, im frischen Gefieder mit schmalen weißlichen Spitzen- Museicapidae („Sylviidae“). 519 säumen und gelblichgrünen Außensäumen, die inneren Armschwingen mit breiteren und mehr rahmgelben Säumen. Innensäume der Schwingen weißlich. Mittlere und große Öberflügeldecken mit breiten grünlichweißen Spitzen, wodurch zwei deutliche Querbinden gebildet werden. Unterseite weißlich mit leichtem gelblichen Anflug, Seiten etwas streifig gelblich und gräulich verwaschen. Flügelbug hell schwefelgelb, Unterflügeldecken gelblichweiß, Axillaren hell schwefelgelb. Iris dunkelbraun. Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels dunkel hornbraun, Basis des Unterschnabels gelblich orangefarben. Läufe blaß grünlichbraun, Zehen etwas dunkler, mehr bräunlich. oO wie C, nur etwas kleiner. Erstes Jugendkleid: Oberseite bräunlicher, dunklerer, Unterseite weißlicher. Im Sommer vor der Mauser ist die Unter- seite sehr hell, die Säume der Schwingen und die Querbinden auf dem Flügel nutzen sich stark ab. Flügel S etwa 55—60, Q0 51—55 mm. Schwanz etwa 37—40 mm. Brutgebiet: Sibirien vom Tale des Ob bis zum Ochotskischen Meere, nördlich bis fast an die Ufer des Eismeeres (Bulun, nahe der Mündung der Lena, Tschuktschen-Halbinsel, Anadyr, in Kamtschatka aber nicht festgestellt), südlich bis zum Baikalsee, Kultuk, Transbaikalien, Ussurien und nach Kalinowski auch Korea, dort aber selten. — Auf dem Zuge in Menge in der Mongolei und China, seltener in Turkestan. Uberwintert in Südchina (in Menge auf Hainan), Birma, Assam und Bengalen, westlich mindestens bis Muddapur, wo er noch häufig ist. Butlers Angabe vom Vorkommen im Dekkan ist noch nachzuprüfen. — Einer der häufigsten unregelmäßig in Europa erscheinenden kleinen sibirischen Vögel, denn er wurde wieder- holt bei Orenburg (vielleicht regelmäßig), St. Petersburg, Neshenka, in Österreich (Beleg im Wiener Hofmuseum), dreimal in Italien, in Holland, mehrfach in Deutschland (Berlin, Mecklenburg u. a.), wohl achtzig mal auf Helgoland, etwa sechs mal in Großbritannien und Irland erlegt. Geradezu häufig im Herbste auf der Fair-Insel zwischen den Orkneys- und Shetlands-Inseln. Lebt in Wäldern und Buschdickichten. Lockton schrill. langgezogen, etwas an den der gelben Bachstelze erinnernd, etwa wie wiest oder swiet klingend. Gesang nach Godlewski wie die rasch aufeinanderfolgenden Silben Ailifilifilifili, mit einigen Trillern vermischt. Das Nest gleicht dem anderer Laubsänger und ist mit Reh- und Renntier- haaren ausgefüttert. Die Eier sind weiß mit rotbraunen, kranzförmig um das dicke Ende stehenden Zeichnungen. Als Maße werden angegeben 15.7 ><11.4 und 16 >< 12 mm. 804. Phylloscopus superciliosa humei (Brooks). Abrornis tenwiceps Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p.82 (1844— nomen nudum! Aus den unveröffentlichten Abbildungen im Brit. Mus. gedeutet). Reguloides humei Brooks, Stray Feathers VII, p.131 (1878— „North-West India“). Abbild.: Cat. Birds Brit. Mus. V, Taf. IV, Fig. 1. Eier: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. X, Fig. 5, 6. 1. Schwinge variabel wie bei /. s. supereiliosa, aber im allgemeinen etwas länger, etwa 13—16 mm, 2. in der Regel zwischen der 7. und 8,, bisweilen noch kürzer. Ganze Oberseite, besonders aber der Oberkopf bräun- licher, letzterer meist ohne hellen Scheitelstreif oder höchstens mit Andeutung eines solchen. Superciliarstreifen nicht weißlich oder gelblich sondern mehr oder minder auffallend isabellangeflogen, auch die Flügelbinden mehr verdüstert, weniger scharf, besonders=die erste etwas undeutlich. Unterseite dunkler, 520 Museicapidae („Sylviidae“). mehr trüb gelblichweiß mit isabellfarbenem, oft grünlichem Anflug. Sonst wie P. s. supereciliosa. Altai, Tian-Schan und nordwestlicher Himalaya (Kaschmir, anscheinend bis Nepal, aber nicht mehr Sikkim). — Uberwintert in den Ebenen Indiens östlich mindestens bis Muddapur, westlich bis in den Punjab und die öst- lichen, fruchtbareren Teile Rajputanas, südlich bis etwa Belgaum. Nach Sewertzow im Tian-Schan bis 10500 Fuß, nach Brooks in Kaschmir in der oberhalb der Nadelholzwälder liegenden Birkenregion, nicht tiefer zu Tal als 8000 engl. Fuß. Lockton ein echtes Laubsänger-artiges „tissjip“, klar, scharf, zwei- silbig. Nester am Boden, wie die anderer Laubsänger, mit feinen Halmen, Moos und Haaren ausgefüttert. Die 4 oder 5 Eier sind weiß mit rotbraunen, bald helleren, bald sehr dunklen, spärlichen bis zahlreichen Zeichnungen versehen. Sie stehen in ihrem Aussehen meist zwischen denen von P. collybita und denen von P. sibilatrix. Maße von 50 Eiern nach Pleske im Durchschnitt 14 ><11.25, Maximum 16 ><12, Minimum 13 ><11 mm. 805. Phylloscopus superciliosa mandellii (Brooks). Reguloides Mandellii Brooks, Stray Feathers VIII, p. 389, 481 (1880— Sikkim). Abbild.: Pleske, Aves Przewalskianae, Taf. II, Fig. 5. Größer als supereiliosa, Schwanz verhältnismäßig länger. Oberkopf noch auffallender dunkler als der Rücken, der auch düsterer ist, als bei supereiliosa und humei, die Unterseite ist gelblicher. 2. Schwinge etwa gleich der 9. Flügel S 57—61, Q 54—56, Schwanz etwa 45—48, Lauf 18.5—19, Culmen 11—13 mm. — Schnabel dunkelbraun, Unterschnabel an der Basis gelblich. Füße hell gelblichbraun. Am Öberlaufe des Chuanche (Hwang-ho), in Bergwäldern bis über 9000 Fuß, auch im Hochgebirge von Sikkim, wo er vermutlich nistet. Ferner in den Khasia-Bergen, dort aber wohl nur Wintergast. 806. Phylloscopus subviridis (Brooks). Reguloides subviridis Brooks, Proc. As. Soc. Bengal 1872, p. 148 (Nordwest-Provinzen Indiens, besonders bei Etawah). Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. V, Taf. IV, Fig. 2. l. Schwinge ungefähr doppelt so lang wie die Handdecken, 11—15 mm lang. 2. meist zwischen der 8. und 9., selten zwischen der 7. und 8. oder zwischen der 9. und 10. Die 3., 4. und 5. nahezu gleich und am längsten. Oberseite von einem etwas fahlen, grünlichen Gelbbraun. Federn des Oberkopfes etwas verlängert, sodaß der Kopf fast wie gehäubt aussieht. Andeutung eines bräunlichgelben Scheitelstreifens und deutlich bräunlichgelbe Superciliarstreifen. Mittlere und große Oberflügeldecken mit hell schweiel- gelben oder bräunlichgelben Spitzen, die zwei bisweilen sehr deutliche, mit- unter aber fast fehlende Flügelbinden bilden. Unterseite lebhaft rahmgelb, Mitte des Unterkörpers reiner blaßgelb, Seiten mit bräunlichem Anflug. Iris braun. Schnabel braun, Basis des Unterschnabels hellgelblich. Füße hellbraun. Flügel etwa 58—60, O kleiner, etwa 54—56 mm. } Brütet in Afghanistan (Hariab Tal), im nordwestlichen Himalaya, in Gilgit, Kaschmir bis Kumaon, und überwintert in den Nordwest-Provinzen Museicapidae („Sylviidae“). 521 Indiens und im Punjab. Ein verirrtes Exemplar wurde am 5. September 1882 von Sarudny bei Orenburg erbeutet (Pleske, Ornithogr. Rossica, p. 293). Hält sieh in Kaschmir in Höhen von 10000 Fuß und höher auf und hat einen scharfen, klaren wie tissjip klingenden Lockton, der aus zwei Silben besteht, von denen die zweite merklich steigt. Junge Vögel wurden im August erlegt. 807. Phylloscopus occipitalis coronata (Temm. & Schleg.). Ficedula coronata Temminck & Schlegel, in Siebold’s Fauna Japonica, Aves, p. 48 Taf. 18 (1847— Japan). h Abbild. der Eier: Journ. f. Orn. 1873, Taf. I, Fig. 9. An der Schnabelbasis ziemlich starke Borsten. 1. Schwinge kurz, lanzettlich, etwa 2—5 mm länger, als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7., gleich der 7. oder sogar etwas kürzer, 3., 4., 5. fast gleich lang und am längsten, Außenfahnen der 3., 4., 5., merklich, die der 6. kaum verengt. — 0 ad. Oberseite mattgrün mit gräulichem Anflug, auf Bürzel und Öberschwanzdecken reiner grün, Oberkopf dunkler, fast braun, und mit einem oft undeutlichen gelblich oder gräulich grünen Scheitelstreifen. Schmale, aber scharf begrenzte gelblichweiße Superciliarstreifen. Spitzen der mittleren und großen Öberflügeldeeken grünlichgelb, wodurch eine meist undeutliche und eine sehr deutliche Flügelbinde gebildet wird. Steuerfedern in frischem Gefieder mit schmalen weißlichen Spitzen und Innensäumen. Unterseite milchartig weiß, Kropf und Seiten mit hellgrauem Anflug, oft auch in der Mitte ein gelblicher Schimmer, Unterschwanzdecken sehr blaß schwefelgelb. Flügelbug lebhaft gelb, Unterflügeldecken und Axillaren hell schwefelgelb, Innensäume der Schwingen glänzend gräulich weiß. Iris braun. Oberschnabel dunkelbraun, ganzer Unterschnabel hellgelb, Füße braun. Flügel etwa 60—64 mm. Culmen 13.5— 14, Lauf 17—19.5, Schwanz etwa 46.5—50 mm. O wie Ö nur etwas kleiner: Flügel etwa 58—60. vielleicht mitunter bis 62, wenn das Geschlecht der gemessenen Stücke richtig bestimmt war. Nest- junge wie alte Vögel, nur auf der Oberseite bräunlicher, Unterseite matt weiß. In der Brutzeit nutzen sich die hellen Schwanzspitzen, sowie die Flügelbinden stark ab. Nistet in Ostsibirien (Ussuri-Land mit der Insel Askold bis ins südliche Transbaikalien), Korea und Japan. Auf dem Durchzuge in China und Formosa, überwintert in Pegu, Tenasserim, Manipur, Java, Malakka. Nach Pleske legt der Vogel bis 7 weiße Eier. Im Katalog der Eier im British Museum (IV, p. 227) sind ebenfalls zwei reinweiße Eier von Hondo (Japan) beschrieben, 808. Phylloscopus ocecipitalis oceipitalis (Blyth). Hippolais swainsoni Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p. 82 no. 385 (1844— nomen nudum! Aus den unveröffentlichten Abbildungen Hodgson’s gedeutet). Phyllopneuste oceipitalis Blyth, Journ. As. Soe. Bengal XIV, p.593 (1845— „Southern India“; ex Jerdon MS.). Sylvia validirostris Gray, Handlist B. I, p. 216 no. 3064 (1869— ex Jerdon MS,, nomen nudum!). Abbild.: Pleske, Orn. Rossica, Taf. II, Fig. 6, 7. Unterscheidet sich von coronata durch gleiehförmige Unterseite, die im frischen Gefieder blaßgelb, im Sommerkleide weißlich ist (bei P. coronata 522 Museicapidae („Sylviidae“), stehen die gelben Unterschwanzdecken in Kontrast zu der weißlichen Unter- seite). Erreicht oft größere Maße als P. coronata. Der Oberschnabel ist in der Regel heller braun, als bei coronata. Der Scheitelstreif ist im Herbst und Winter gelblich, im Sommer mehr weiblich. Die durch die Spitzen der großen Flügeldecken gebildete Binde ist schmal. 1. Schwinge länger, 7 bis 9 mm länger als die Handdecken. Die 2. Schwinge ist öfter zwischen der 7. und 8. Flügel SQ 61—67, mitunter 69 mm. Brütet in Turkestan, in Kaschmir und dem nordwestlichsten Himalaya in Höhen von 8—9000 engl. Fuß und wahrscheinlich noch höher. — Im Winter in Indien, vom Himalaya bis etwa Belgaum und Nellore, von Sind im Westen östlich bis zum Längengrad von Kalkutta. Die Angaben vom Vorkommen weiter östlich bedürfen der Bestätigung. Die Nester stehen weniger offen als die anderer Laubsänger, in der Regel in Löchern, unter dem Wurzelwerk alter Bäume, in morschen Baumstämmen, in Spalten oder in Steinwällen. Das Nest besteht aus Moos, feinen Gräsern und dergl. und ist mit Haaren, Wolle und Federn ausgefütter. Da vom Mai bis Juli Eier gefunden wurden, nimmt man an, daß zwei Bruten gemacht werden. Die 4 bis 5 Eier sind rein weiß, ohne Zeichnung. Die Maße von 15 Eiern sind nach Pleske durchschnittlich 17><13, im Maximum 17.5 ><14, Minimum 16 ><12.5 mm. 809. Phylloscopus trochiloides (Sunder.). Acanthiza trochiloides Sundevall, Physiogr. Sällskap. Tidskr. I (1838); Übers. in Ann. & Mag. Nat. Hist. XVIIL, p. 25 (1846— Caleutta). Phyllopneuste reguloides Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XI, p. 191 (1842— ohne genaue Lokalitätsangabe, wahrscheinlich Caleutta). Phylloscopus wiridipennis Blyth, op. eit. XXIV, p.275 (1855 — Tenasserim). Phylloscopus flavo-olivaceus Hume, Stray Feathers V, p.504 (1877— ohne genaue Lokalität). l. Schwinge wohl entwickelt, breiter, fast. doppelt so lang als die Handschwingen; 2. zwischen der 8. und 9. oder 9. und 10. bisweilen sogar noch kürzer. Unterseite viel mehr gelb, Oberseite etwas dunkler grün, be- sonders die Seiten des Oberkopfes dunkler, beide hellgelben Querbinden auf dem Oberflügel scharf hervortretend und ziemlich breit, Oberschnabel dunkler braun, im übrigen wie oceipitalis, aber kleiner. Flügel etwa 57—63 mm. Nistet im östlichen Himalaya, von Simla und Sikkim an. Merkwürdiger- weise auch in China (Kuatun in Fokien). Angaben vom Brüten in Kaschmir sind augenscheinlich falsch. Sie beruhen auf den Angaben von Stoliezka, (dessen Exemplare im Wiener Museum jedoch zu oceipitalis gehören. Über- wintert in Bengalen, etwa vom 87. Längengrad an, bis N Birmah, Tenasserim, sowie in Süd-China. — Vielleicht Subspecies von oceipitalis. Im Ibis 1899 p.264 sind eingehende Mitteilungen über Lebensweise und Nest und Eier aus Fokien gegeben. Die Eier sind weiß ohne Flecke. 810. Phylloscopus ijimae (Stejn.). Acanthopneuste ijimae Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. XV, p.372 (1892— „Seven Islands (of Idzu), Japan“). Ähnlich eoronatus, aber der Oberkopf wie der Rücken, ohne helleren Mittelstreifen; Unterschwanzdecken gelb; 2. Schwinge zwischen der 6. und 7. Museicapidae („Sylviidae*“). 523 Flügel 61 (1 9) bis 64 (2 C'), Schwanz © 44, S 46—47, Layf 18—19 mm. Flügelbildung und Schnabel wie bei P. coronata, der ganze Unterschnabel also hellgelb. (Nach Stejneger, l. c. und in litt.) Bisher nur bekannt von den Sieben-Inseln östlich von Hondo. Stejneger hält ijimae für die auf den Sieben-Inseln seßhafte Form von coronata. Ich konnte keine Stücke untersuchen. —811. Phylloscopus proregulus proregulus (Pall.). Motaeilla Proregulus Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.499 (1827— Ingoda-Fluß in Daurien). Regulus modestus Gould, B. Europe Il, p. 149 (1837— Dalmatien). Abrornis chloronopus (jedenfalls Druckfehler für chloronotus) Hodgson, in Gray’s Zool. . Mise. p.82n0.839 (1844— nomen nudum! Partim! Nur aus den unveröffent- lichten Abbildungen zu deuten. Hodgson vermengte danach proregulus und maeulipennis). Phylloscopus Pallasii Dubois, Ois. Europe, 2. Serie, I p.83 (1868-—- partim! Descr. nulla). Abbild.: Gould, B. Europe II, Taf. 149; Dresser, B. Europe IX, Taf. 650, Fig. 1 Ei: Journ. f. Orn. 1873, Taf. I, Fig. 10. 1. Schwinge ungefähr doppelt so lang wie die Handdecken, 2. meist zwischen der 7. und 8., manchmal aber auch kürzer, nämlich etwa gleich der 9. — JS ad. Oberseite lebhaft olivengrün, Spitzen der Federn des Unter- rückens gelb, wodurch ein schwefelgelbes Bürzelband gebildet wird. Ober- kopf etwas dunkler, in der Mitte desselben ein etwa wac hseelber, anscheinend beim Q meist trüberer Scheitelstreif. Schmale, bisweilen undeutliche Stirn- binde und breiter bis zum Nacken reichender Supereiliarstreif lebhaft gelb. Schwingen sehr dunkelbraun, die Handschwingen ihrer ganzen Länge nach, die Armschwingen zu etwa °/, ihrer Länge (an der Basis nicht) mit gelb- grünen Außensäumen. Oberflügeldecken tiefbraun mit olivengrünen Säumen, die mittlere Serie mit etwas schmäleren, die große mit sehr breiten schwefel- gelben Spitzen, wodurch eine sehr auffallende und eine etwas weniger hervor- tretende Flügelbinde gebildet wird. Steuerfedern dunkelbraun mit gelblich- grünen Außen- und ganz schmalen weißlichgrauen Innensäumen. Unterseite weißlich mit helleelbem Anfluge, Unterschwanzdeeken blasgelb, Hals- und Brustseiten grau verwaschen. Flügelbug und Axillaren gelb, Unterflügeldecken - gelblichweiß, Innensäume der Schwingen gräulichweiß. Iris braun. Schnabel kurz, Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels dunkelbraun, letzterer an der Basis gelblich fleischfarben. Füße grünlich braun. O wie J nur etwas kleiner. Nestjunges: Oberseite bräunlicher, die gelbe Bürzelbinde und Scheitel- streif undeutlich, Supereilium, Unterseite und Flügelbinden weniger gelblich, Kehle und Brustseiten gräulicher. Flügel 48—56, anscheinend die 9 nicht über 50, S meist 52—56 mm. Brütet in Östsibirien von der Lena bis zum Ufer des Stillen Ozeans, nördlich bis zum Stanowoi Gebirge. — Przewalski beobachtete die Art auf dem Zuge bei Kalgan, in der Muni-ula-Kette und in der Wüste Gobi. Sie überwintert in Süd-China. Merkwürdiger Weise wurde dieser Laubsänger von Sarudny bei Orenburg im Herbste als anscheinend regelmäßiger Passant gefunden, je einmal auf Helgoland erlegt und beobachtet und einmal in England (31. Oktober 1896) erbeutet. Gould will ihn aus Dalmatien erhalten haben. Lebt in Wäldern. Lockstimme nach Brooks fein, goldhähnchenartig. Gesang nach Dybowski laut, melodisch, mannigfaltig und angenehm. (? Der Gesang von P. p. newioni 524 Museicapidae („Sylviidae“). wird anders beschrieben). Nester wie die anderer Laubsänger, mit seitlichem Eingangs- loch, aber auf Baumästen, mehrere Meter über dem Boden. Sie sind innen mit Federn und Haaren ausgelegt. Eier 5—6, weiß mit braunroten Flecken und einigen bläulich- grauen Schalenflecken. Sie messen von 14><11 und 14.2><11 bis 15 >< 10.5 mm. 812. Phylloscopus proregulus newtoni Gätke. Phylloscopus newtoni Gätke, Ibis 1889, p. 579 (Indien). Ist Ph. p. proregulus äußerst ähnlich, unterscheidet sich aber durch weniger lebhaften, getrübten mattgelben Superciliarstreifen und in der Regel merklich kürzere zweite Schwinge, die gleich der 9. oder 10. oder zwischen diesen beiden ist. In der Regel ist auch die 3. Schwinge etwas kürzer, indem sie merklich kürzer bleibt als die 4. Da indessen auch bei Ph. p. proregulus bedeutende Schwankungen in der Schwingenlänge vorkommen, sind einzelne Stücke mitunter kaum zu bestimmen. Himalaya von Hazara und Kaschmir bis Butan. Brütet in hochgelegenen Nadelwäldern und geht im Winter in niedrigere Lagen, sowie nach Assam (Khasia- und Naga-Berge), Manipur und Tenasserim. Lockstimme nach Brooks fein, goldhähnchenartige. Gesang nach_Kaptain Cock schwach, dem von sibilatrie ähnlich (?). Fortpflanzung wie die von P. p. proregulus. 813. Phylloscopus maculipennis (Blyth). Abrornis maculipennis Blyth, Ibis 1867, p.27 (Nepal oder Sikkim). So ad. Oberkopf und Streif durch das Auge olivenbraun, Scheitel- streif (mitunter undeutlich) rahmfarben, scharf begrenzter bis zum Nacken reichender Superciliarstreif rahmgelblich. Rücken gelblich olivengrün, hinterer Bürzel schwefelgelb. Mittlere Oberflügeldecken mit schmäleren, große mit breiteren gelben Spitzen, sodaß zwei Querbinden, eine schmälere und eine breitere, gebildet werden. Innensäume der inneren Armschwingen mit schwefel- selben Spitzen. Kinn, Kehle und Kropfgegend mattgrau, übrige Unterseite gelb. Drei äußere Steuerfedern weiß, nur die Endhälfte der Außenfahne und meist die Spitze braun. Basalhälfte der 2. und 3. hellgelb. Flügel S un- gefähr 58—62, © etwa 55—57 mm. Himalaya von Butan bis zum Sutlej Flusse. Brütet in der alpinen Zone und begibt sich im Winter in die niedrigeren Berge. Lockruf ein oft wiederholtes dem der Goldhähnchen ähnelndes Schirpen. (Brooks.) 814. Phylloscopus pulcher Blyth. Abrornis erochroa und pulchrala Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p. 82 (1844— Nomina nuda!). Phylloscopus pulcher Blyth (ex Hodgson M.S.) Journ. As. Soc. Bengal XIV, p.592 (1845— Nepal). Schwanzzeiehnung wie bei maeulipennis: Äußere drei Steuerfedern weiß, Apikalhälfte der Außenfahnen und Spitzensaum dunkelbraun, Basalhälfte der 2. und 3. schwefelgelb. Oberkopf olivenbraun mit Andeutung eines hellen Scheitelstreifens; übrige Oberseite olivengrün, die unteren Bürzelfedern mit hellgelblichen Spitzen, wodurch ein helles Bürzelband gebildet wird. Super- Museicapidae („Sylviidae“). 525 eiliarstreif matt bräunlichgelb. Mittlere Oberflügeldecken mit bräunlichen, große mit ausgedehnten blaß grünlich orangefarbenen Spitzen, wodurch eine wenig bemerkbare und eine sehr auffallende Flügelbinde gebildet werden. Innenfahnen der inneren Armschwingen mit grünlich- oder bräunlichgelben Spitzen. Unterseite matt grünlichgelb, an Kehle und Vorderbrust mit gräulichem Schimmer und schwefelgelben, undeutlichen Längsflecken, Mitte des Unter- körpers schwefelgelb. Unterflügeldecken und Axillaren blaßgelb, Flügelrand bräunlich gelb. Innensäume der Schwingen gelblich oder gräulich weiß. Iris dunkelbraun, Schnabel dunkelbraun, Basis des Unterschnabels gelblich. Füße bräunlich, manchmal mehr blaugrau. 1. Schwinge fast doppelt so lang wie die Handdecken und nicht ganz halb so lang wie die 2., die etwa gleich der 10. oder 9. ist. Die 4. und 5. gleich und am längsten, 6. und 3. nur unbedeutend kürzer. Flügel Ö etwa 60—61, O0 54—57 mm. Himalaya (Nepal, Sikkim), in großen Höhen 9000—13000 Fuß. Im Winter mehr in niedrigen Lagen, 4—7000 Fuß. — Auch in den Naga- und Khasia-Bergen, in Manipur, Birmah, Tenasserim, Schan-Staaten (Loisampa 5500 FuB), aber vermutlich in diesen Gegenden nur im Winter. Stimme nach Brooks ein schirpender Laut. — 815. Phylloscopus affinis (Tick.). Motacilla Offinis (augenscheinlich Druckfehler für affinis) Tiekell, Journ. As. Soe, Bengal Il, p.576 (1833— „Jungles of Borabhüm and Dholbüm*). Abrornis zanthogaster Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.82 (1844— Nomen nudum!). Phyllopneuste flaveolus Gray, Cat. Mamm. B. Nepal, p.152 (1846— Nomen nudum!). Abbild.: Pleske, Wiss. Res. Przewalskis Reisen, Zool. II, Vögel, p.115, Taf. III Fig. 5. 3. bis 6. Schwinge an der Außenfahne verengt. ' 1. Schwinge 4 mm kürzer als die Hälfte der 2. bis halb so lang wie letztere. 2. gleich der 9., 10., oder selten 11., oder zwischen diesen stehend. Die 4. und 5. bilden die Flügelspitze, die 3. und 6. aber sind nur sehr unbedeutend kürzer. — J ad. Oberseite olivenfarben, Außensäume der Schwingen und Bürzel etwas mehr grünlich. Zügel und Fleck hinter dem Auge dunkler, ein schmaler gelber Supereiliarstreif -von der Schnabelbasis bis zum Nacken. Unterseite gelb, Vorderbrust und Seiten olivengelb verwaschen. Flügelrand und Unter- flügeldecken blaß schwefelgelb, Axillaren schmutziggelb. Innensäume der Schwingen bräunlichgrau. Öberschnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel weiblich oder gelblich hornfarben, selten an der Spitze braun. Füße horn- braun. O wie 0, aber kleiner. Flügel S etwa 56—62.5, 0 53—57 mm. Der etwas abgerundete Schwanz mißt beim 9 47—52, beim O0 43 --46 mm. Im abgetragenen Brutgefieder oben etwas fahler, unten etwas blasser. Nest- kleid nach Pleske oben bräunlicher, Unterseite weniger gleichmäßig gefärbt. Bewohnt den Himalaya von Kaschmir im Westen, östlich durch das östliche Thibet, den Kuku Nor, den oberen Chuanche (Hwangho) bis Kansu. — Überwintert in Indien, südlich bis zu den Palni-Bergen, fehlt aber in den Norwest-Provinzen, dem Punjab, Rajputana und den westlichen Teilen Central- Indiens. Nistet in Kaschmir in Höhen über 10000 engl. Fuß in niedrigem Busch aus Wachholder, Lonicera, Rhododendren u. dergl. Hat einen lauten einsilbigen Lockton. 526 Muscicapidae („Sylviidae“). Nester etwa einen Fuß über dem Boden in Büschen, wie die andrer Laubsänger, innen mit Federn ausgelegt. Eier in der Regel 4; ein diesem Vogel zugeschriebenes Gelege von Kuku Nor enthält 7, doch wäre es möglich, daß diese aus zwei Nestern stammen, da die Angaben des Sammlers ungenau sind. Die Eier mehrerer Gelegesind rein weiß, die anderer teils rein weiß, teils spärlich rostrot geflekt, wieder anderer durchweg ge- flekt. Eier vom Kuku Nor gleichen spärlich geflekten Eier von P. trochilus. Sie messen 14.9—15 ><11.3—12.1 mm. Eier aus Kaschmir messen von 15.6><12.5 bis 14.5>< 11.8. acht Stück im Durchschnitt etwa 15.5><12 mm. (Vel. Nov. Zool. 1894, p. 671, Ibis 1906, p. 258, 338). — 816. Phylloscopus subaffinis (Grant). Oreopneuste affinis David et Öustalet (non P. affinis [Tick] 1833) Ois. Chine, p. 267 (1877— Mupin & Szetschwan). Oreopneuste subaffinis Grant, Bull. B. OÖ. Club X, p. 37 (Januar 1900— Pu-an-ting, S. W. Kweichu). Oreopneuste davidi Berezowski & Bianchi (non Swinhoe ef. sub P. armandit), Ann. Mus. St. Petersburg V. p.211 (1900— Szetschwan). Oreopneuste bianchii Sharpe, Zool. Record (!) XXXVII, Aves p.54 (1901); Handlist IV, p- 214. Unterseite von einem fahlen Rostgelb, in der Mitte gelblieher, an den Seiten mit bräunlichem Anflug. Oberseite olivengrün, Supereiliarstreif wie die Mitte der Unterseite. Flügelbug rostgelb, Unterflügeldecken schmutzig blaßgelb. Schnabel sehr dunkelbraun, Basis des Unterschnabels hell. Füße dunkelbraun. 1. Schwinge ungefähr doppelt so lang wie die Handdecken und etwa halb so lang wie die 2., welche gleich der 9. oder noch kürzer ist. Die 4. und 5. gleich lang und am längsten, 3. und 6. nur sehr wenig kürzer. 3.—6. an der Außenfahne verengt. Flügel S etwa 50—54. Q 48 bis 50, Schwanz etwa 45—48, Lauf 19—21, Culmen 12—12.5 mm. — Vielleicht Subspecies von affinis,. ; Westchinesische Gebirge von Mupin und Szetschwan bis Fokien (Kuatun). 817. Phylloscopus armandii (Milne-Edw.). Abrornis Armandit Milne-Edwards, Nouv. Arch. Mus., Bull. I, p.22, Taf. 2 Fig. 1 (1865 — genauer Fundort fehlt; Nord-China, ef. Ois. Chine, p. 265). Oreopneuste davidii Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1871, p.355 (irrtümlich statt armandit). Abbild.: Pleske, Aves Przewalskianae, Taf. III, Fig. 2; Ei: Taf. V, Fig. 10. JS oad. 1. Schwinge etwa doppelt so lang als die Handdecken und halb so lang wie die 2., welche meist zwischen der 9. und 10. steht, manch- mal auch einer dieser letzteren gleicht. Die 4. und 5. sind etwa gleich und am längsten, die 3.—6. an der Außenfahne verengt. Oberseite und Streif durchs Auge braun, Bürzel und ÖOberschwanzdecken mit grünlichem Arfluge. Breite, deutliche, gelblichweiße, hinter dem Auge weißlicher werdende Superciliarstreifen. Ohrdecken braun mit gelblicher Fleekung, Wangen und Halsseiten fahlblaß zimtbräunlich, Schwingensäume heller als die Oberseite. Kehle schmutzigweiß, Kropfgegend, Brust- und Bauchseiten bräunlich über- tüncht, Mitte von Brust und Unterkörper schwefelgelb, mehr oder minder, besonders im abgetragenen Brutgefieder, streifig erscheinend. Unterschwanz- Museicapidae („Sylviidae“). 597 decken, Flügelbug und Unterflügeldecken bräunlich- oder maisgelb. Innen- säume der Schwingen fahlbraun. Im abgetragenen Brutgefieder fahler, weniger grünlich. Oberschnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel gelblich hornfarben. Iris braun. Füße gelblich hornfarben. Flügel S ungefähr 59—64, 0 etwa 50—56, Schwanz © ungefähr 56—59, o0 48—52, Lauf 19— 22.5, Culmen 12—13.5 mm. — Nestkleid (nach Pleske) auf der Oberseite mit rotbräun- lichem Ton, auf der Unterseite stark mit Grau untermischt. Brütet in den Gebirgen der Mongolei und Nordchinas, im Muni-ula- Gebirge, am oberen Laufe des Chuanche und in Kansu. Bewohnt zur Brutzeit die dichten Gebüsche an Fluß- und Bachufern, bis in Höhen von 9000 Fuß (Przewalski) und Laubwälder in der Nähe fließender (Gewässer. Am 18. Juni 1880 fand Przewalski das Nest etwa 1!) m über dem Boden in einem Berberitzenstrauche. Es war kugelförmig mit seitlichem Eingangsloche, aus Gras- stengeln bestehend, innen mit Federn von Phasianus strauchi ausgefüttert. Die 5 Eier sind weiß mit nicht sehr zahlreichen lehmfarbenen Flecken. Sie messen im Durch- schnitt 12.9 >< 15.9, Maximum 13 >< 16, Minimum 12.5 >< 15.5 mm. 818. Phylloscopus indica (Jerd.). Sylvia indica Jerdon, Madras Journal L. S. XI, p.6 (1840— Indien). Phylloscopus griseolus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p. 443 (1847— Am Ufer des Hugli bei Caleutta). Phyliopneuste obscura Sewertzow, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), p.124 (1873— Turkestan.); Übers. in Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 67. Abbild.: Pleske, Wiss. Res. Reis. Przewalski, Aves Taf. Il, 3. Eier: Ibis 1903, Taf. X, Fig. 14—1#. 1. Schwinge breit und lang, etwa gleich der Hälfte der 2. oder etwas kürzer, 4. und 5. am längsten, 3. und 6. aber nur sehr wenig kürzer, 3.—6. an der Außenfahne verengt. — Jad. Oberseite einfarbig graubraun, auf dem Bürzel etwas bräunlicher. Zügel und deren Fortsetzung hinter dem Auge dunkler, darüber ein zitronengelber, nach hinten zu etwas heller werdender, scharf begrenzter schmaler Superciliarstreif. Flügel und Schwanz erdbraun, mit der Farbe der Oberseite gesäumt, Steuerfedern mit sehr schmalen weiblichgrauen Endsäumen. Unterseite wachsgelb, Mitte des Unterkörpers mehr zitronengelb, Vorderbrust und Seiten bräunlich verwaschen, Unter- schwanzdecken bräunlich rahmfarben. Unterflügeldecken und Axillaren blab fahlbräunlich. Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel gelblich, spitzewärts bräunlich. Iris braun. Füße bräunlichgelb. 9 wie J aber etwas kleiner. Juv. und Nestkleid wie beim alten Vogel. Flügel S etwa 62—66, O etwa 58—60 mm. Der ein ganz klein wenig abgerundete Schwanz etwa 48.5 bis 52, Lauf 19—21 mm. Im abgenutzten Brutkleide auf der Oberseite dunkler, gräulicher. Brutvogel in Afchanistan, Turkestan, Buchara, nördlich bis zum Altai, und in Kaschmir. Kareeff fand das Nest in einer Höhe von 6500 Fuß, einen Fuß über den Boden, in einer mit hohem Gras und Büschen bedeckten Gegend in einem Nesselgebüsch. Es war mit weichen Federn ausgefüttert und enthielt 3 Eier, die weiß sind mit braun- roten Punkten. (Dresser, Ibis 1903, p. 404.) ou 18) [0 0) Museicapidae („Sylviidae“). - 819. Phylloscopus fuscata (Blyth). (Fig. 96, 97.) Phyliopneuste fuscata Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XI, p.113 (1842— bei Caleutta). Horornis fulviventris Hodgson, Proe. Zool. Soe. London 1845, p.31 (vermutlich Nepal). Phylloscopus brunneus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV,- p.591 (1845— Arracan). Sylvia Sibirica Middendorff, Sibir. Reise, Wirbelth., p. 180, Taf. XVI, 4—6 (1853— Stanowoj-Gebirge, auch Sajan). | Abbild.: Pleske, Wiss. Reis. Przewalskis, Aves Taf. II, 4. Ei: Journ. f. Orn. 1873, Tai 1,,6; l. Schwinge ganz oder fast so lang wie die Hälfte der 2. Die 4. am längsten, die 5. oft kaum, die 3. etwas kürzer. Die 2. zwischen der 8. und 9. oder 9. und 10. selten so lang oder kaum so lang wie letztere. _ 3.—5. an der Außenfahne verengt. Jad. Oberseite braun, auf / dem Bürzel mit etwas röstlichem Schimmer. Zügel und Strich hinterm Auge dunkler, darüber ein rahmfarbener, vor dem Auge blasserer, hinter demselben mehr röstlicher Superciliarstreif. Flügel und Schwanz dunkler braun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Unterseite rahmfarben, in der Mitte yı der Kehle und des Unterkörpers fast weiß, auf dem Kropfe, an den Seiten und Unterschwanzdecken stark mit röstlichem Braun verwaschen. Innen- säume der Schwingen grauweißlich mit rötlich-rahmfarbenem Schimmer. Im Sommer, nach der Brutzeit, oben gräulicher, frisch vermausert lebhafter, bräunlicher. Nestkleid: Oberseite etwas lichter, rötlicher, Unterseite mehr gelb- bräunlich. © kleiner, sonst wie J. Iris dunkelbraun. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hellhorngelblich, oft nach der Spitze zu braun. Füße gelblichbraun. Flügel J' etwa 60 —66, oO etwa 53—58 mm. Der ganz unbedeutend abgerundete Schwanz bei dem 3 53—58, beim © etwa 48—50 mm, Lauf 20—22, Culmen 12—13.5 mm. Bewohnt das südliche und mittlere Sibirien vom Jenissei ostwärts bis an die Ufer des Ochotskischen Meeres. An der Lena fand Hall ihn noch oberhalb von Jakutsk. — Auf dem Zuge kommt er in China, Japan und der Mongolei vor und überwintert in Formosa, Südchina (häufig auf Hainan), Assam, Birmah, Tenasserim, Indien westlich bis in die Gegend von Etawah. 9a Figur 96 (!}ı). Figur 97 (!}ı). Lebt in buschreichem Gelände nach Art anderer Laubsänger, hält sich aber mehr in niedrigem Gesträuch auf als jene. Der Lokton ist nicht so flötend wie. bei unseren Laubsängern, sondern mehr schnalzend. Das Nest steht entweder am Boden oder einen halben Meter über demselben. Es ist nach der Art anderer Laubsänger gebaut und innen mit Federn ausgelegt. Anfangs Juni 5—6 rein weiße Eier, die von 15.3 > 12.5 bis 18>< 12.5 mm variieren (Pleske). — 820. Phylloscopus homeyeri (Dyb.). Phyliopneuste Homeyeri Dybowski, Bull. Soc. Zool. France 1883, p. 358 (Kamtschatka). In der Färbung wie P. Juscata aber die Oberseite etwas dunkler, ohne den bei jenem oft bemerkbaren roströtlichen Ton. Der rötlichzimtfarbene fr Be Anflug ist auf dem hinteren Ende der Supereiliarstreifen schwächer und wird an den Halsseiten, der Brust und den Brustseiten von einem bräun- licheren Ton verdrängt. Der Schnabel ist viel schwächer und nach der Basis zu viel weniger breit. Oberschnabel hornbraun, mit helleren Kanten, Unterschnabel bis auf eine dunklere Linie längs der Firste gelblich. Flügel S 62.5, © 56.5, Schwanz J 54, © 49.5, Culmen J 12, oO 11 mm. (Nach Pleske, Ornithogr. Rossica p. 409, mit Abbildung. Ich konnte die Art nicht untersuchen. Wahrscheinlich Subspezies von fuscata.) Die beiden einzigen bekannten Stücke wurden bei Tigil in Kamtschatka erbeutet. Museicapidae („Sylviidae“). 529 821. Phylloscopus fuligiventer (Hodgs.). Horornis ?fuligiventer (von späteren Autoren in fuliginiventer, was grammatikalisch richtig wäre, und /uliginiventris, je nach Geschmack, verbessert) Hodgson, Proc. Zool. Soc. London 1845, p.31 (Nepal, worin aber Hodgson augen- scheinlich auch Sikkim mit einbegriff). J'oad. Oberseite tief dunkel olivenbraun, Schwanz und Flügel noch etwas dunkler, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Schmaler Superciliarstreif und schmaler Ring um das Auge hellbraun. Kopfseiten braun und rahm- farben gemischt. Unterseite olivenbraun, beim © dunkler, beim © heller und mehr mit gelblichgrünem Ton, Mitte des Unterkörpers und Kehle heller, fast bräunlichgelb. Schnabel dunkelbraun, Basis des Unterschnabels hell. Iris braun, Füße braun. Flügel 54—57, Schwanz etwa 43—47, Lauf etwa 21—22, Culmen 12—13 mm. — Ob diese Art in die Gattung Phylloscopus gehört, könnte angezweifelt werden. Seebohm stellte sie mit anderen hier zu Phylloscopus gestellten Arten in Zusciniola, was sicher unrichtig war, einer der größten Gattungssplitterer, Eugene Oates, brachte sie ohne Bedenken zu Phylloscopus im engeren Sinne, Sharpe zu Oreopneuste, eine von mir nicht abgetrennte Gattung. Das Gefieder ist sehr weich, auch der etwas ab- gerundete zwölffedrige Schwanz ist ziemlich weich. 1. Schwinge etwa gleich der Hälfte der 2., 2. gleich der 9. oder 10. Flügel sehr wenig spitz, indem die Spitze nur 6—9 mm über die mittleren Armschwingen hinausragt. Die 3., 4, 5. sind etwa gleich lang und am längsten. Wurde in Nepal und Sikkim, in letzterem in Höhen von 14000 engl. Fuß gefunden. Scheint im Winter teilweise in niedrigere Lagen zu gehen und kommt dann am Fuße des östlichen Himalaya, sowie in Assam am Brahmaputra (Sadiya) und Dibru (Rungagora) vor. Gattung HERBIVOCULA Swinhoe 1871. A. schwarzi steht den Laubsängern sehr nahe, aber der kurze, dicke, stämmige Schnabel, die starken Mundwinkelborsten und starken Läufe mit kräftigeren Zehen dürften zu generischer Sonderung berechtigen. 1. Schwinge breit und lang, etwa doppelt so lang als die Handdecken, fast oder ganz halb so lang wie die 2., welche in der Regel zwischen der 7. und 8. oder 8. und 9. steht. Die 4. ist am längsten, die 5. fast oder etwa so lang, die 3. nur wenig kürzer. Schwanz etwas gerundet, .die äußeren Steuerfedern etwa 3 bis 4 mm kürzer, Die Läufe sind vorn mit deutlich getrennten großen Schildern bedeckt, die nur bei sehr alten Vögeln so gut wie ver- schwinden. — Scheint wie die Laubsänger (Phylloscopus) nur einmal im Jahre zu mausern. E. Hartert, Die Vögel der parläarktischen Fauna. 34 530 Muscieapidae („Sylviidae“). 822. Herbivocula schwarzi (Radde). (Fig. 98.) Sylvia (Phyllopneuste) Schwarzi Radde, Reise Süden v. Ost-Sib. Il, p.260 Taf. IX (1863— Tarei-Nor und Bureja-Gebirge). Arundinax flemingi Swinhoe, Proe. Zool. Soe. London 1870, p. 440 (Tientsin). Phylioscopus Brookst Hume, Stray Feathers II, p.505 (1874— Tenasserim). Herbivocula incerta David & Oustalet, Ois. Chine, p. 246 (1877— Peking). Abbild.: Pleske, Ornithogr. Rossica, Taf. II, 1, 2; Ibis 1899, Taf. I. Jad. Oberseite (im frischen Herbstkleide) gelblich olivenbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken mit rostfarbenem Anflug. Flügel und Schwanz braun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Superciliarstreif bräunlich rahmfarben. Zügel und dessen Fortsetzung hinter dem Auge bräunlich rahmfarben, Wangen und Ohrdecken braun mit hellen Schaftlinien. Unterseite weiblich mit gelb- braunem Anfluge, Seiten stark, Vorderbrust schwächer braun verwaschen, Unterschwanzdecken fahlgelblich lederbraun, Unterflügeldecken ebenso, aber noch etwas heller, innere Schwingensäume fahl ockerfarben. Iris sepiabraun. OÖberschnabel licht hornbraun, Unter- schnabel fahlgelb. Füße und Beine =ca gelblich fleischfarben. In der Brut- & zeit wird die Oberseite mehr grau- ea braun, der Superciliarstreif blasser, fahler, die Unterseite weiß mit schwachem bräunlichgelben Anflug, der an der Vorderbrust etwas, an den Seiten viel intensiver ist, Unterschwanz- decken fahl ockerfarben. Der junge Vogel im ersten Herbste ähnelt dem alten Vogel im frischen Herbstgefieder, ist aber auf der Oberseite noch etwas lebhafter und grünlicher gefärbt, die Unterseite ist schwefelgelb, die Vorderbrust mit schwachem Anflug, Seiten mit duuklem Uberzug von gelblichem Lederbraun, Q wie ©, nur kleiner. Flügel 9 61—65, O etwa 56 bis 58, Lauf 21—22, Culmen 12—13, Schwanz 52—60 mm. Ostsibirien, von Kultuk am Südende des Baikalsees durch Trans- baikalien bis zum Amur-Tal, der Insel Sachalin und der Ussuri-Mündung. Überwintert in Süd-China, Pegu und Tenasserim. Am 1. Oktober 1898 wurde ein Stück am Humber an der Küste von Lincolnshire, England, erlegt. Kommt erst Ende Mai an seinen Brutplätzen an, die er im September wieder verläßt. Nistet in diehten Laubwäldern, das Nest wurde aber augenscheinlich noch nicht gefunden. Figur 98 (3). Gattung HOREITES Hodgs. 1845. Der Gattung Cettia sehr nahe, Schwanz ebenfalls zehnfedrig, bei den meisten Arten verhältnismäßig länger, Steuerfedern schmäler, die äußeren etwa ?2/,—*/, der Länge der mittleren, die Unterschwanzdecken kurz, lange nicht halb so lang wie der Schwanz. Schnabel stärker, Mundwinkelborsten stark entwickelt, die Federn über den Nasenlöchern bei den meisten Arten mit haarartig verlängerten Schäften. — Ich vereinige die Gattungen Horeites, Horornis und Necrnis, wie auch Seebohm getan hat. H. Hlavolivacea (Typus von Neornis) hat hinter den Nasenlöchern einzelne Haare. A. brunneifrons (Typus von Horeites) hat einen etwas mehr gestuften Schwanz und keine ä haarartig verlängerten Federn hinter den Nasenlöchern; diese haarartigen Verlängerungen sind aber auch bei FH. jfortipes und brunnescens angedeutet und oft nicht leicht zu bemerken, eine generische Trennung auf Grund dieser Merkmale ist daher lediglich eine unnötige Erschwerung des Studiums derselben. Alle drei Namen wurden 1845 gegeben, Horeites zuerst. — Nester meist oben offen, einige überwölbt, Eier, etwa wie die von Cettia. Mausern nur einmal (im Herbste). Museicapidae („Sylviidae*). 531 1 j Größer: Schwanz über 60mm... . ... .. . H.cantans, 4 en: p. 531 \ Kleiner: Schwanz unter 60 mm. . REP SR ci. j ; 2 9 [ Oberkopf wie der Rücken . . . . FREE Nadlın 3 B) \ Oberkopf rotbraun, Rücken oliven- Be oben EL 2.0: 4 Unterseite grünlich, Seiten mit schwachem oliwenhräunlichen Ani H. flavolivacea flavolivacea . p. 583 Unterseite rahmgelblich, Seiten deutlich olivenbraun verwaschen.. . . . 3 H. flavoliwacea intricatus . p. 533 Unterseite rahmgelb, Seiten blaßgelblich, ohne jeden olivenfarbenen An- EN ER © Ra? "ORG? BR DEAN H. acanthizoides, 2 Subsp. . p.534 rue sränliehweiß, Weichen mit braunem Anflug . H.pallidus') . p.535 f Größer: Flügel etwa 60—67 mm . ...». 2... 2.2.0.0... DH. major. p.533 = \ Kleiner: Flügel etwa 4—5lmm........... H.brunnifrons . p.536 823. Horeites cantans cantans (Temm. & Schl.). Salicaria cantans Temminch & Schlegel, Siebolds Fauna Japonica, Aves, p.5l Taf. 19 (1847— Japan). Salicaria cantillans Temminck & Schlegel, 1. c., p.52 Taf. 20 (1847— Japan). Die ö wurden als cantans, die 2 als cantillans beschrieben. Jad. Oberseite olivenbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken mit röst- lichem Anfluge. Schwingen braun mit röstlich olivenbraunen Außen- und hell bräunlichgrauen, fast weiblichen Innensäumen. Steuerfedern röstlich oliven- braun, Außensäume etwas röstlicher. Federn über dem Auge und undeut- licher Supereiliarstreif weißlichgrau. Mitte der Unterseite schmutzig- oder bräunlichweiß, Seiten und Unterschwanzdecken röstlich olivenbraun. Iris braun, Füße hell hornbräunlich, Oberschnabel dunkel hornbraun, Basis des Unter- schnabels hellbräunlich. 1. Schwinge über doppelt so lang als die Hand- decken und etwa so lang oder etwas länger als die Hälfte der 2., die etwa gleich der 10. bis 12. oder noch etwas kürzer ist. 4. bis 6. ungefähr gleich und am längsten. Äußeres Steuerfederpaar etwa 1 cm kürzer als das mittelste. Flügel etwa 66—70, Schwanz 65—70, Lauf 24.5—26, Culmen 14.5—16 mm. Qad. Wie das J, aber viel ‚kleiner und daher oft Blscklich als besondere Art betrachtet. Flügel etwa 56.5—59, selten 60, Schwanz etwa 53—57 mm. — Das Frühlingsgefieder ist weniger lebhaft, mehr oliven- farben, gräulicher, weniger röstlich. (Über 100 untersucht.) Häufiger Brutvogel in Japan, von Jesso bis Kiuschiu und auf Iturup in den Kurilen. Auf den Riu-Kiu-Inseln häufig, aber auf den südlichen wohl 1) Nicht zu verwechseln mit H. pallidipes Blanford (Journ. As. Soc. Bengal XLI, 2, p.162, Taf. VII, 1872). Diese Art ist auf der Oberseite dunkelbraun, auf Bürzel und Oberschwanzdecken mit rostbraunem Anflug; Unterseite weiß, Seiten braun. Weib- lichgrauer Supereiliarstreif. Füße weißlich. Flügel (jedenfalls & und @) 47—55, Schwanz 39—45 mm. Sikkim bis Tenasserim, anscheinend nicht über 6000 engl. Fuß. 34* 5392 Museicapidae („Sylviidae“). nur Wintervogel. Auf Jesso Zugvogel, auf den südlicheren Inseln, auch auf den Sieben-Inseln, Standvogel. Formosa im Winter. Stücke von den Sieben- Inseln sollten genauer untersucht werden. Wegen des kurzen, kräftigen Schlages in Japan beliebter Käfigvogel. Nester in Bambusgebüsch, bis vier Fuß über dem Boden, die 5—6 Eier dunkel braunrot oder ziegelrot-braun, denen von Cettia ceiti ähnlich, etwa 18—19 >< 13.5—14.2 mm. 824. Horeites cantans canturians (Swinh.). (Fig. 99.) Arundinax canturians (!) Swinhoe, Ibis 1860, p.52 (im Winter bei Amoy, im Sommer bei Shanghai. Neuere Autoren schreiben canturiens, was grammatikalisch richtig ist. Swinhoe beschrieb das $ als canturians, das 2 als minutus). Arundinax minutus Swinhoe, Ibis 1860, p.52 (Amoy). Arundinax miniatus Swinhoe, Ibis 1860, p. 357 (Verbesserung des Namens minutus). Homochlamys luscinia Salvadori, Atti Accad. Se. Torino V, p.511 (1870— Fundort unsicher. Typus untersucht). Ist viel kräftiger gebaut, mit stärkerem Schnabel und kräftigeren Füßen, und größer als A. ce. cantans. Außerdem unterscheidet er sich von H. ec. cantans durch die nicht olivenbraune, sondern rötlichbraune Oberseite, Stirn und Oberkopf am lebhaftesten und am rötlichsten. Der undeutliche Superciliarstreif ist etwas gelblicher, die Schwingensäume sind rotbraun, die Unterseite ist schmutzig weiß, mehr oder minder, an den Seiten immer stark rostgelb, nicht olivenbraun, verwaschen. Flügel C 74 bis 79, © 58—63 mm. Im allgemeinen sind Hainan-Exemplare etwas kleiner, aber der Figur 99 (*h). Unterschied beträgt nur wenige Millimeter und ist nicht konstant. (Etwa 60 gemessen.) Bewohnt Süd-China, nördlich bis in die Tsin-ling-Berge, auch auf Formosa gefunden. Vereinzelt auf den Philippinen vorgekommen. Ein © aus Cachar (Assam) im British Museum ist stark rötlich, könnte aber durch Feuchtigkeit verändert sein. Im Ibis 1906, p. 449 beschreibt La Touche Nistweise und Bier. 825. Horeites cantans borealis (Campbell). Cettia minuta borealis Campbell, Ibis 1892, p.235 (Chemulpo in Korea). Cettia canturiens septentrionalis Campbell, Ibis 1892, p.235 („Russian Manchuria“). Abbild.: Pleske, Ornithogr. Ross. Taf. IV, Fig. 3 (, sub nomine Cettia canturians). Wie H. ce. canturians, aber etwas blasser. Herbststücke sind etwa ge- färbt wie Stücke vom April und Mai von 7. ce. canturians, während Frühlings- und Sommer-Exemplare so blaß und gräulich werden, wie 7. ce. canturians niemals wird. Flügel S etwa 72—79. (20 untersucht.) Südliches Ussuriland, nördlich bis zum Chanka-See, Insel Askold, Korea, Mandschurei, südlich bis Chefoo. — Wandert südlich. Ein Stück von For- mosa scheint zu borealis zu gehören. Hält sich im Diekiecht und auf einzelnen Bäumen in den mit diehtem Unterholz bestandenen Gebirgstälern ‚auf. Der Warnungsruf besteht nach Przewalski aus der oft wiederholten Silbe tek. Der laute Gesang erinnert an die Silben kugu-u-u-u-uk, & F Museicapidae („Sylviidae“). 533 tüli, ku-gu-u-u-u-u-uk, tüli, tüli. Nest in Grasbüscheln oder kleinen Sträuchern, nahe dem Boden, einen tiefen Napf bildend, aus breiten Wasserpflanzenblättern und Halmen, innen mit feinen Stengeln ausgelegt (Godlewski). Eier dunkel trübrosa bis ziegelrot, meist einfarbig, manchmal mit dunkeln Wölkehen und Flecken, die oft am stumpfen Ende einen Kranz bilden. Maße von 15 Eiern nach Taczanowski Maximum 21.2><15.3, Durehsehnitt 19.1 ><15, Minimum 17.2 >< 14 mm. -— 826. Horeites cantans diphone (Kittl.). Sylvia diphone Kittlitz, Mem. Acad. Imp. Sc. Petersburg 1830, p. 237 und Tafel (Bonin- Inseln). Ähnelt Z. e. cantans, ist aber viel kleiner, der Schnabel verhältnismäßig länger. Oberseite fahl rostbraun mit olivenfarbenem Schimmer, Außenfahnen von Steuerfedern und Schwingen mehr rostbräunlich, der Supereiliarstreif röstlich rahmfarben. Flügel 9 etwa 57—59.5, Q 51—52 mm, Schnabel Ö (Culmen) 17 mm. Bonin-Inseln, südöstlich von Japan. Ein vorliegendes J von Süd- Dionisio, Vulkan-Inseln, dessen Nest und Eier ebenfalls vorliegen, ist in so abgenutztem Gefieder (1. Juni!), daß man nicht feststellen kann, ob es eine typische diphone oder andere nahestehende Form ist. Kittlitz beschreibt den eigenartigen Gesang. Nest und Eier wie die anderen Formen von Horornis und Cettia. Eier nur wenig kleiner als die von cantans. Zwei von mir gemessene Eier messen 16.7 ><13.4 und 17.2 >< 13.7 mm. 827. Horeites flavolivacea flavolivacea (Blyth). Neornis flavolivacea Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, p.590 (1845— ex Hodgson M.S., Nepal). Neornis cacharensis Blyth, 1. ec. (1845— ex Hodgs. M.S., keine Lokalität angegeben). Abbild. der Eier: Cat. Eges Brit. Mus. IV, Taf. X, Fig. 20. Ad. Oberseite olivengrün, Flügel und Steuerfedern dunkelbraun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Schwärzlicher Zügel- und Augenstreif, darüber ein hell grünlichgelber Superciliarstreif. Unterseite grünlichgelb, Unterschwanzdecken, Seiten, Kehle und Kropfgegend olivenbräunlich ver- waschen. Oberschnabel und Spitze des Unterschnabels dunkelbraun, Unter- schnabel hell, Füße gelblichbraun. Flügel JS etwa 57—58, 9 52—53, Schwanz J ungefähr 57—58, © 50 mm. Himalaya vom Sutlej-Tale bis Sikkim, in Höhen von 3500 bis 10000 engl. Fuß. Nester wurden in Sikkim vom Mai bis Juli in Höhen von 3500 bis 6000 Fuß gefunden. Sie waren kugelförmig, aus Bambusblättern und Gras gebaut und standen in niedrigen Büschen. Die Eier sind rötlich schokoladenbraun und messen ungefähr 17 >< 13 mm. 828. Horeites flavolivacea intricatus subsp. nov. Unterscheidet sich von Z. f. lavolivacea durch weniger grünliche und nicht so gelbliche Unterseite: Seiten hell olivenbraun, Kehle schmutzig rahmbräunlich, Mitte des Unterkörpers rahmweißlich mit hellgelbem Anflug. Oberseite mit etwas geringerem grünlichen Anflug, mehr bräunlich. Iris rotbraun, Schnabel braun, Unterschnabel hell, Füße hellbraun. Flügel 9 57—58, Q 52—54 mm. 534 Museicapidae („Sylviidae“). Tsin-ling Gebirge in Schensi. Typus S: Ta-pai-schan, in mittlerer Höhe, 1. Oktober 1905, im Tring-Museum, Nr. 11050. Außer dem Typus liegen 3 Exemplare aus den Monaten Juni und Juli vor. 8329. Horeites major Moore. Horeites major Moore, Proc. Zool. Soc. London 1854, p. 105 (Ex Hodgson M.S. — Nepal. Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. V, Taf. VII. Oberkopf kastanienbraun, übrige Oberseite nebst Außensäumen von Flügeln und Schwanz olivenbraun, die Schwanz- und Schwingensäume mit rostfarbenem Anflug; Strich durch Zügel und Augen schwärzlich, darüber ein hell rostgelblicher Superciliarstreif; Ohrdecken mit grauem Anflug. Kinn. Kehle und Kropfgegend weißlichgrau, Unterschwanzdecken und Körperseiten matt bräunlich ockerfarben, Mitte des Unterkörpers weiß. Füße hellbraun, Öberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hell. Flügel etwa 60—67, Schwanz 50—55 mm. Sikkim und Nepal, in großen Höhen. Nach Baker auch auf den hohen Bergen von Nord-Öachar, woher aber keine Bälge von mir untersucht werden konnten. Hume und Oates beschreiben Eier, die ohne Zweifel fälschlich dieser Art zu- geschrieben wurden. Dagegen beschreibt Stuart Baker Eier, die er auf den hohen Gipfeln der Nord-Cachar Berge fand. Die Nester sind tief napfförmig, aus feinen Gräsern und Bambusblättern, meist mit Federn ausgelegt. Die Eier gleichen denen der anderen Arten der Gattung. 830. Horeites acanthizoides brunnescens Hume. Horeites brunnescens Hume, Ibis 1872, p.109 (bei Darjiling). 5. und 6. Schwinge ungefähr gleich lang und am längsten, 2. etwa 14 mm kürzer als die längste. Oberseite hell röstlichbraun mit schwachem, auf dem Bürzel aber deutlicheren olivengrünlichen Schimmer. Schwingen und Steuerfedern braun, mit der Rückenfarbe gesäumt, die Schwingensäume aber lebhafter, die Innensäume der Schwingen weiß. Zügel- und Superciliar- streif weißlichgelb, darunter ein schwarzbrauner Strich. Unterseite rahm- farben, an den Seiten mehr blaßgelb. Oberschnabel bräunlich. Unterschnabel hell, Füße anscheinend bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 48—56, Schwanz 46—50 mm. Jedenfalls sind die größeren Stücke JS, die kleineren ©. Schnabel etwa 12.5—13.5 mm. Sikkim und vielleicht Nepal. -831. Horeites acanthizoides acanthizoides (Verr.). Abrornis acanthizoides Verreaux, Nouy. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p.37 (1871— ohne genaue Lokalität; terra typieca: Westl. Szetschwan; op. eit. VII Bull., p. 47, 1872. Typus untersucht). Abbild. des Eies: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. X, Fig. 19. Wie A. b. brunnescens, aber der Schnabel etwas kürzer und stärker (breiter), was beim Vergleich einer Serie sofort auffällt, obwohl die Unter- schiede nur '/, bis 1 mm ausmachen. Außerdem ist der hellgelbe Anflug iin © Museieapidae („Sylviidae“). 535 der Unterseite stärker und gleichmäßiger. Iris rotbraun, Schnabel braun, Unterschnabel gelblich, Füße bräunlichgelb. Flügel von 8 J etwa 53—54 mm. Brütet in den Tsin-ling-Bergen (in halber Höhe des Ta-pai-Berges) und wurde in Szetschwan von David und in Fokien (Kuatun) von La Touche gesammelt. Hierzu scheint auch der, von Rippon in den südlichen Schan- Staaten gesammelte Vogel zu gehören. Nach La Touche in den Bergen von Nordwest-Fokien (5500—6000 Fuß Höhe) brütend. Nest und Eier wie die verwandter Formen. La Touche vermutet, daß die Nester ursprünglich überwölbt waren. 832. Horeites fortipes fortipes (Hodßss.). Horornis fortipes Hodgson, Proc. Zool. Soe. London 1845, p. 31. Drymoica brevicaudata Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p.459 (1847— Darjiling im Himalaya). Neornis (Horornis) assimilis Gray, Cat. Mamm. B. Nepal, ed, 2 p.30 (1863— Nepal). Ad. Oberseite olivenbraun, auf dem Bürzel etwas lebhafter, Streif über den Zügeln und durch das Auge etwas dunkler, darüber ein hellbräunlicher Supereiliarstreif. Unterseite etwa wie Milchkaffee, Körperseiten lebhafter, mehr gelbbraun, Mitte von Kehle und Unterkörper weißlich rahmfarben. Iris hellbraun; Schnabel dunkelbraun, Wurzelhälfte des Unterschnabels hellbräun- lich; Füße hellbraun. JG Flügel etwa 54—57, Schwanz 54—-56, Lauf 20.5—21.5; © Flügel 48—50, Schwanz ungefähr 48, Lauf 20—21 mm. oO wie JO, nur kleiner. Nepal, Sikkim, Butan-Doars, Ober-Assam bis in die Naga- und Khasia- Berge, östlich bis Ober-Birma. Nach Baker in Nord-Katschar von 2800 Fuß bis über 4000. Nistet in Nepal und Sikkim vom Mai bis Juli. Das Nest ist oben offen, wie das von Cettia cetti und innen mit Federn ausgetüttert. Die Eier sind rötlich schoko- ladenbraun, etwas kleiner als die von Cettia cetti. und messen 13—13.6><17—18.5 mm. — 833. Horeites fortipes davidiana (Verr.). Arundinax davidiana Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris, Bull. VI, p.37 (1870 — „Mon- tagnes du Thibet chinois“. Terra typiea: Mupin, und nicht Peking! S. Oustalet et David, Ois. Chine, p. 255). Horornis sinensis La Touche, Bull. B. O. Club VII, p.37 (1898— Fokien). Steht H. fortipes fortipes sehr nahe, aber die Seiten sind etwas bräun- licher, nicht ganz so lebhaft gefärbt, die Mitte der Unterseite etwas heller, mehr deutlich weißlich. Flügel 9 55--58, 0 49.5—51.5 mm. In der Brut- zeit verbleicht das Gefieder, die Unterseite wird noch weißlicher, die Seiten heller braun. Süd-Kausu, Tsin-ling-Berge, bis Ta-tsien-lu in Szetschwan, und Berge von Nordwest-Fokien, wo er nach La Touche in Höhen von 4—5000 engl. Fuß brütet. Stimme nach La Touche wie Tschiii-witschi, Tschiii witschiu. Nester nach demselben Autor überwölbt, mit seitlichem Eingang,. sonst wie die der Verwandten, Eier wie die anderer Horeites-Arten. (Ibis 1899, p. 209.) Be i 536 Museicapidae („Sylviidae*). 834. Horeites pallidus Brooks. Horeites pallidus Brooks, Journ. As. Soc. Bengal XLI, 2, p.78 (1872— Kaschmir). Ad. Oberseite matt olivenbraun, Säume der Schwingen und Steuer- federn etwas mehr rostbräunlich, aber matter als bei 7. brunnescens. Ein dunkler brauner Streif durch das Auge, darüber ein schmutzig rahmfarbener Superciliarstreif. Unterseite gräulichweiß, Weichen mit matt röstlich oliven- braunem Anflug. Flügel 9 etwa 58—61, 0 51—52, Schwanz 55 mm. Kaschmir und Hasara, östlich bis Garwhäl. Brooks fand die Art in Höhen von 5600—8000 engl. Fuß. Er beschreibt den kräftigen Gesang wie folgt: ein eigenartiger langer Pfiff, gegen das Ende hin mit einem Umschlag und gefolgt von dem zweiten Teil der Strophe, der aus 5—6 Tönen in ganz anderm Tonfall besteht. Das Nest, das er fand, war kugelförmig, aus grobem Gras, innen reichlich mit Federn gefüttert. Eier dunkel braunrot wie die von Cetlia cetti. Ein Ei mißt etwa 16 >< 12.5 mm. -835. Horeites brunnifrons (Hodgs.). Orthotomus (Prinia) brunnifrons Hodgson, Proc. Zool. Soc. London 1845, p.29 (Nepal). Orthotomus (Horeites) pollicaris & schistilatus Hodgson, 1. e., p.30 (Nepal). Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. V, Taf. VII. Jad. Stimm und Oberkopf bis auf den Nacken rotbraun, Zügelfleck und Superciliarstreif fahl bräunlichgelb, vor und hinter dem Auge ein schwärz- licher Fleck; übrige Oberseite olivenbraun, rostfarben verwaschen. Schwingen braun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Steuerfedern etwas mehr rot- bräunlich als der Rücken. Unterseite aschgrau, entlang der Mitte weißlich, Weichen röstlich-olivenbraun. Füße hellbraun. Schnabel dunkelbraun, fast schwarz, Basis des Unterschnabels gelblich fleischfarben. Iris dunkelbraun. Flügel etwa 48—52, Schwanz 43—-46, Lauf etwa 18—19, Culmen 10— 11 mm. oO wie d, nur etwas kleiner: Flügel etwa 46—47.5 mm. (Der Schwanz dieser Art ist etwas mehr gestuft als bei den übrigen Arten der Gattung.) Juv.: Oberkopf wie der Rücken, ganze Unterseite dunkel gelbbraun. Bewohnt zur Brutzeit den Himalaya in Höhen von 10—12000 engl. Fuß, ostwärts bis Mupin in Szetschwan (David). Im Winter in der Brahma- putra-Ebene und den Hügeln des nördlichen Assam. Osmaston fand die Nester in Sikkim in Höhen von 10—11000 Fuß. Die Nester sind überwölbt mit seitlichem Flugloch nahe der Oberseite, etwa 1 Fuß über dem Boden im Gebüsch. Sie sind aus Moos, Gras und Bambusblättern gebaut, mit Federn ausgefüttert. Es wurden 2, 5 und 4 Eier gefunden. Diese sind wie die andrer Arten: rötlich terrakottafarben oder glänzend ziegelrot, mit einem Ring aus dunkler, rötlich terrakottafarbenen und tiefer liegenden gräulichen Flecken. Durchschnittsmaße von 12 Eiern nach Osmaston 18><12 mm. Gattung CETTIA Bp. 1838. Der stark gerundete Schwanz aus nur 10 sehr breiten und weichen Steuerfedern bestehend, Unterschwanzdecken ungefähr °/, des Schwanzes be- deckend. Schnabel fein, schmal und spitz. Nur einige feine, kurze Mund- winkelborsten. In dem gerundeten, kurzen Flügel ist die breite 1. Schwinge etwa gleich der Hälfte der 2. Die sehr kurze 2. ist etwa so lang wie die Armschwingen, meist zwischen der 10. und 11. oder gleich der 11. oder 12. Museicapidae („Sylviidae“). 837 Gefieder weich und lang. Gesang sehr kräftig. Nest ein tiefer Napf, Bier ziegelrot. — Es scheint nur eine Mauser jährlich stattzufinden, Pleske vermutet jedoch doppelte Mauser; nähere Untersuchungen darüber sind erwünscht. 836. Cettia cetti cetti (Marm.). (Fig. 100.) ?? Motaecilla Sylvia y Curruca fulvescens Gmelin, Syst. Nat. I, p. 956 (1788— Provence. Ex Daubenton, Pl. Enl. 655 Fig. 2; ef. Buffon, Hist. Nat. Ois. V, p.134. Die Abbildung ist ganz unsicher; der nicht gerundete Schwanz, die rostrote Farbe u. a. genügen, die Abbildung anzuzweifeln; daß der Schwanz aus 10 Federn zu bestehen scheint, ist ohne Belang. da der Zeichner auch Sylvien, Ammern u. a. so darstellte). Sylvia Cetti Marmora, Mem. Accad. Torino XXX, p. 254 (1820— Sardinien. Ex Üetti, Uecelli di Sardegna, p. 216). Sylvia sericea Temminck, Man. d’Orn., 2. Ed., I p.197 (1820— Brenta, Südspanien; ex Natterer M.S.) Sylvia Altisonans Bonaparte, Geogr. & Comp. List, p. 11 (1838— „South of Europe“. Basiert auf Gould, B. Europe, Taf. 114). Cettia (Potamodus) orientalis Tristram, Ibis 1867, p.79 (Palästina. — Typus untersucht). Jad. Farbe der Oberseite ein röstliches Braun, das nach dem Bürzel zu lebhafter und rötlicher wird und auf den Oberschwanzdecken am inten- sivsten ist. Schwingen braun mit schmalen helleren Außen- und Innenfahnen. Steuerfedern dunkelbraun. Zügelfleck und dessen Fortsetzung hinter dem Auge dunkelbraun, darüber ein weißlichgrauer Superciliarstreif. Kinn, Kehle und Mitte des Unterkörpers trüb weiß, Kopf- und Brustseiten bräunlichgrau, Körperseiten trüb braun, Unterschwanzdecken trüb braun mit schmutzigweißen Spitzen. Unter- flügeldecken und Axillaren blaß graubraun mit x weißlichen Enden. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hell hornfarben mit dunkler Spitze. Iris lebhaft braun. Füße hellbraun. Flügel etwa 62—64.5 (65), Schwanz etwa 61—65, Lauf 20—22, Culmen 14—15 mm. O9 wie d, nur etwas kleiner: Flügel etwa 54--59 mm. — Figur 100 (h). Das Herbstkleid ist lebhafter, dunkler, im Frühling wird die Oberseite matter, etwas blasser, die Unterseite weiblicher. Der junge Vogel wie der alte, nur etwas matter. — Es scheint, als ob westliche Stücke, besonders marokkanische, meist kürzere Schwänze haben, dagegen kleinasiatische — nicht aber solche aus Palästina — längere, jedoch konnten nicht genügend große Serien untersucht werden, um darüber zu einem Urteil zu gelangen, auch sind die Schwänze im Frühling schon sehr abgenutzt und daher nicht genau zu messen. Standvogel in Süd-Frankreich, Spanien, Portugal, Mallorka, Süd- und Mittel-Italien, Sizilien, Korsika und Sardinien, Marokko, Algier, Tunis (vielleicht nur nördlich des Atlas nistend), Balkanhalbinsel (bis Rumänien, Monte- negro und Dalmatien), Kleinasien, Palästina. Jedenfalls gehören zu dieser Form auch die Vögel von der Krim und aus dem Kaukasus; dafür spricht auch, daß ein im November bei Fao am Persischen Golf erlegter Vogel zu der westlichen Form gehört, sowie ein © aus dem Elburs-Gebirge. In der Ebene wie im Hügellande bis über 1000 m, aber nur in feuchten, üppigen Lagen, wo Rohr- und Schilfdiekichte gedeihen, oder dichtes Gestrüpp unter schattenden 538 Museicapidae („Sylviidae*). Bäumen wächst. Schlüpft geschickt durch das dichteste Gezweig und läuft auch rasch am Erdboden entlang. Erinnert in seinen Bewegungen am meisten an die Locu- stellen. Ein höchst auffallendes Produkt ist der Gesang: ein kurzer metallischer Schlag, der mit außerordentlicher Kraft ohne Einleitung plötzlich hervorgeschmettert wird und ebenso plötzlich abbricht. Das Nest steht tief versteckt in diehtem Gebüsch und Gerank. Es bildet einen aus Fasern, Würzelchen, Bast und dürren Blättern zu- sammengefügten tiefen Napf und erinnert etwas an das Nest der Nachtigall, oft aber ist es mit weißer Pflanzenwolle durchwebt und ähnelt dann dem Nest vom Garten- spötter, innen sind mitunter Federn zur Auspolsterung benutzt. Es steht nie höher als Im vom Boden. Die 4—5 Eier sind braunrot, graurosa bis ziegelrot, mitunter mit deutlicher dunkler Wölkung um die Mitte herum. 2 von mir in Marokko ge- fundene Eier messen 17.6><13.9, andere aus demselben Lande 17.5 ><14—19.2>< 14.2 und 19><14 mm, 66 Eier aus Süd-Spanien und Nord-Afrika (47 Jourdain, 15 Rey, 4 Hartert) messen durchschnittlich 17.88><13.82, im Maximum 19.4><14.1 und 18.5 >< 14.5, Minimum 17—13.5 und 17.1><13.2 mm. Durchschnittsgewicht nach Rey 94 me. - 837. Cettia cetti cettioides Hume. Vettia Cettioides Hume, Stray Feathers I, p.194 (1873— Sind. — Typen untersucht). Cettia albiventris Sewertzoff, Turkest. Jevotn. in: Jzv. Obsheh. Moskov. VIIL, 2, p.131 (1873— Karatau, Tschimkent, Tlaschkent). Cettia scalenura 1. c., p. 131 (1873— Aral-See, bei Tschimkent, u. a.). Cettia Stoliczkae Hume, Stray Feathers Il, p. 520 (1874— Jarkand. — Typen ver- glichen). Oettia var. 8 pallens Sewertzoff, Journ. f. Orn. 1875, p.175 (Nomen nudum !). Oettia cetti semenovi Sarudny & Loudon, Ornith. Jahrbuch 1903, p.174 (Tedschen in Transkaspien). Abbild.: Second Yarkand Mission, Aves, Taf. XI. Unterscheidet sich von €. cetti ceiti durch die heller braune Oberseite, blassere Körperseiten und bedeutendere Größe. Flügel JS etwa 70—72.5, O ungefähr 64—65, Schwanz 66—70 mm. — Die Frage der Unterscheidung von zwei oder gar mehr asiatischen Formen muß vorläufig zweifelhaft bleiben. Im Britischen Museum zeichnen sich die Stücke von Larkhana in Sind (Typen von cettioides) und Tschimkent durch dunklere Färbung aus, während die aus der Kirgisensteppe, Yarkand (typische Lokalität für stoliczkae) und Kar- Kara-Ussu heller sind. Die Stücke aus der Kirgisensteppe im Tring Museum sind nicht ganz so hell wie die im Britischen Museum. Die wenigen unter- suchten Perser (1 aus Farsistan, von Witherby, 1 aus dem nördlichen Khorassan und mehrere Junge aus Ost-Persien von Sarudny) stimmen mit den letzteren überein, während ein Stück aus dem Elburs-Gebirge (Blanford), soweit nach dem schlechten Exemplar zu urteilen ist, zur dunkeln westlichen Form gehört. Da diese Vögel wie andere auch individuell variieren, darf man nicht nach einzelnen oder wenigen Stücken neue Formen aufstellen. Brutvogel in 'Turkestan (Jarkand, Tian-Schan, Flüsse Chaidyk-Gol und Kunges), Transkaspien, der Kirgisensteppe bis zum südlichen Ural und zur unteren Wolga, östliches Persien bis Farsistan. — UÜberwintert in Sind im westlichen Indien (Indus-Tal), aber auch in Transkaspien und im Wolga-Delta. 4 Eier aus Persien in Jourdains Sammlung sind größer als solche von Ü. cetti cetti. Sie messen im Durchschnitt 20 >< 14.5 mm. j m Museieapidae („Sylviidae*). 539 Gattung UROSPHENA Swinh. 1877. Schnabel lang, verhältnismäßig spitz. Borsten an der Schnabelbasis sehr schwach entwickelt. 1. Schwinge fast halb so lang wie die 2., die an Länge zwischen der 7. und 8. steht. 3., 4., 5. fast gleich und am längsten. Schwanz zehnfedrig, kurz und gerundet. — Unterschwanzdecken ?/,—*/, der Schwanz- länge. Die Zahl der Steuerfedern (10) deutet die nahe Verwandtschaft mit Horeites und Cettia an, die Kürze des Schwanzes (etwa */, der Flügellänge) und der ziemlich lange Schnabel geben dem Vogel ein zaunkönigartiges An- sehen. Das von Godlewski beschriebene Verbergen in Reisiehaufen und das Durchschlüpfen derselben erinnert auffallend an die Gewohnheiten der Zaun- könige. — Eine Art. (Der Name Urosphena wurde von Stejneger 1892 in Urophlexis geändert, weil Urosphena durch Urosphen präokkupiert sei. Urosphena und Urosphen sind aber leicht zu unterscheiden.) Es scheint mir nur eine Mauser im ‘Jahre stattzufinden. — 838. Urosphena squameiceps (Swinh.). (Fig. 101.) Tribura squameiceps Swinhoe, Proe. Zool. Soc. London 1863, p.292 (Kanton). Cettia ussurianus Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p. 143 (1881— Ussuri-Tal). Abbild.: Ibis 1877, Taf. 4. Jad. Oberseite röstlich olivenbraun, die breiten, kompakten Federn auf dem Kopfe mit dunklen Säumen, wodurch der Oberkopf ein schuppiges Aussehen bekommt. Schwarzbrauner Streif durch die Zügel und hinter dem Auge fortgesetzt, über diesem dunklen Streifen ein bräunlich rahmfarbener Supereiliarstreif; Wange und übrigen —T_ Kopfseiten rahmfarben mit braunen Federsäumen. Unterseite rahmfarben, an den Seiten in röstliches Olivenbraun über- gehend, Mitte von Kehle und Unterkörper seidigweiß, die Federn an den Wurzeln schieferschwarz. Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen wie der Rücken, nur etwas mehr rostbraun. Steuerfedern dunkelbraun. Unterflügel- decken rahmfarben, mit braun gemischt, vor den Handdecken ein großer brauner Fleck. Unterschwanzdecken fahlbräunlich. Schnabel dunkel horn- braun, Basishälfte des Unterschnabels bräunlich fleischfarben. Füße weißlich. Iris dunkelbraun. © wie C, wahrscheinlich aber etwas kleiner. Flügel 52—56, selten 57 mm. Die kleineren Maße wahrscheinlich die von ©, es liegen aber nur wenig Exemplare vor, deren Geschlecht festgestellt wurde. Schwanz etwa 25—33.5 mm, Culmen 12—13.5 mm, Lauf 16 mm. — Zur Brutzeit wird das Gefieder lichter, mehr matt olivenbräunlich, die Körperseiten blasser, heller. Ein solches Stück wurde als „ussurianus“ beschrieben. Brütet in Ostsibirien (an den Ufern des Japanischen Meeres, auf Askold, am Sidemi, am unteren Ussuri, bei Wladiwostok), in Korea und auf den nordjapanischen Inseln (Jesso, Hondo, Kiuschiu); Wintervogel oder Durch- zügler in Süd-China, auf Formosa, auf Hainan (Berg Wutschi), den Riu-Kiu- Inseln (Yakuschima) und wurde in Tenasserim (Bankasun) und den Schan- Staaten (Loi-mai) erbeutet. Goldlewski berichtet. daß dieser Vogel sich im dichten Unterholz der Wälder aufhält und besonders Reisighaufen liebt, die er wie die Zaunkönige durchschlüpft, daß er mit lauter schnalzender Stimme lockt und- schreit, eifrig singt, und seine Nahrung meist am Boden sucht. Die Eier scheinen noch nicht bekannt zu sein. Sen Figur 101. 540 Museicapidae („Sylviidae). Gattung LUSCINIOLA Gray 1841. (Gefieder weich. Schwanz weich, zwölffedrig, stufig, wenn ausgebreitet stark abgerundet, Schwanzdecken lang und weich. 1. Schwinge vor der Spitze mehr oder minder ausgebuchtet, viel länger als die Handdecken, etwa '/, bis '/, der 2., die merklich kürzer als die 3., und etwa zwischen der 7 bis 10. ist. Die 3., 4, 5. etwa gleich und am längsten. Schnabel schlank und dünn. Mundwinkelborsten kurz und schwach, oft kaum bemerkbar. (Tribura ist nieht von Luseiniola zu trennen.) — Es scheint jedes Jahr eine doppelte Mauser, wenigstens des Kleingefieders, stattzufinden. 1 j Rücken deutlich gestreift. ER RE LS TLTIRSMEN RAR: ie: a 3 p. 540 Rücken: nicht: vestreith „n.2. aa Ba eR ge ER PETE TRUE: Kirn 2 f 1. Schwinge ungefähr gleich der Hälfte der 2. oder wenig Bauer 3 “ 11. Schwinge merklich kürzer als die Hälfte der 2... .. 2. 2.. j 4 R Kehle deutlich/gelleckt , nr 2 En nun EN EN horn p. 541 \ Kehle ed oder mit Eden Wleckens . to L. luteoventris . p. 543 f Größer: Flügel SQ 55—65, Lauf 22—235 mm. .... . Z. major. p.542 \ Kleiner: Flügel 55—56, Lauf 19—20 mm. .... . L. tacsanowskia . p.542 839. Lusciniola melanopogon melanopogon (Temm.). (Fig. 101.) „Lamarisken-Rohrsänger“. Sylvia melanopogon (mitunter fälschlich melampogon geschrieben) Temminck, Pl. Col. 245, Fig. 2 (1823— ÜCampagna bei Rom. — Abbildung schlecht). Caricicola Bonelli Brehm, Vogelfang, p. 236 (1855— Italien. Typus von Pisa). Ital.:.Forapaglie castagnolo. Sad. Oberseite von einem warmen Braun mit schwachem röstlichen Anflug, besonders auf dem Bürzel, Rücken mit schwarzbraunen breiten Schaftstreifen, Scheitelfedern schwarz mit braunen Säumen. Breiter Zügelstreif und Fortsetzung desselben hinter dem Auge schwärzlich, darüber ein etwas bräunlich getrübter weißer, von der Schnabelwurzel bis über die Ohrdecken hin sich er- streckender Superciliarstreif, der von der Scheitelmitte durch einen fast rein schwarz- braunen Streifen getrennt ist. Oberflügel- decken und innerste Armschwingen schwarzbraun mit röstlichbraunen Säumen, LE übrige Schwingen braun mit schmalen, Fig. 102. etwas helleren Außen- und Innensäumen. Steuerfedern dunkelbraun mit rostbraunen Aubensäumen. Kehle und Mitte des Unterkörpers weiß, Vorderbrust, Unter- körper und Unterschwanzdecken hell rostbräunlich, Seiten lebhafter rostbraun. Schnabel dunkelbraun, Basis des Unterschnabels hellbräunlich. Füße dunkel- braun. Iris braun. Flügel etwa 58—60, Schwanz etwa 51—57, Lauf 20, Culmen 14.5—15.5 mm. © wie O, nur wenig kleiner, Flügel etwa 54 bis 56 mm. ‚Juv. wie ad. Auf der Kropfgegend sieht man im frischen Gefieder ‚meist mehr oder minder ausgeprägte dunkelbraune Längsflecken, die später verschwinden. ER Museieapidae („Sylviidae“). 541 - Spanien (Südost und Ost), das südliche Frankreich, Italien mit seinen Inseln, von Dalmatien nördlich bis Ungarn (zerstreut an der unteren Donau, am Velenezer und Platten-See und einigen anderen Stellen), durch die Balkan- halbinsel bis Griechenland und Unter-Egypten (Nildelta). Reiser vermutet, daß die Art aus Ungarn nach Griechenland in die Winterquartiere zieht; allerdings soll sie aus Ungarn im Winter fortziehen, andrerseits aber brütet sie im Nildelta. Bewohnt die Ufer von stehenden und fließenden Gewässern, wo sie mit Schilt, Rohr, Binsen und niedrigem Gebüsch bewachsen sind. Der Gesang ist laut und krächzend und erinnert an den des Schilfrohrsängers. Nest in Schilf und Rohr ein- gebaut, aus Rohr- und Grashalmen mit Tamarisken und Rohrkolben-Wolle, innen mit feinen Rispen ausgefüttert. Die 4—6 Eier findet man in Ungarn im Mai. Sie ähneln sehr denen von Acrocephalus schoenobaenus, sind aber meist heller und grünlicher, mitunter jedoch kaum oder gar nicht zu unterscheiden. 55 Eier messen nach Rey und Jourdain durchschnittlich 17.96 >< 13.02, Maximum 19><13.1 und 17.9><13.9, Minimum 16.3><12.3 mm und wiegen im Mittel 88 mg. Ein Gelege aus Ungarn, das mir vorliegt, mißt 18.6><13, 18><13, 17.8><12.3, 17.6><13 mm. — Lebensweise und Eier weichen somit von denen der anderen Luseiniolen ab, aber unsere Gattungen dienen zur Orientierung und Gruppierung nach äußeren Merkmalen und wir können nicht nach biologischen Merkmalen allein Arten generisch trennen. 840. Lusciniola melanopogon mimica Mad. „Iduna caspica (v. d. Wolga)“ Grabowski, Mus. Homeyer, p. 8 (1893— nomen nudum!). Lusciniola mimica Madaräsz, Vorläuf. üb. einen neuen Rohrsänger (1903, Flugblatt — Transkaspien und Seistan). Unterscheidet sich von L. m. melanopogon durch mattere, weniger rot- braune, mehr olivenbraune Oberseite, blassere Körperseiten, etwas größere Dimensionen. Der Schnabel ist etwas länger. Flügel 0 etwa 61-—-65.5, Schwanz 59—62 mm. West-Turkestan, Transkaspien, Kirgisensteppe bis zum Wolgya-Delta, Persien. — Im Winter im westlichen Indien, von Sind bis Delhi, Etawah und Lucknow. — 841. Lusciniola thoracica (Blyth). Salicaria affinis Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.82 (1844— nomen nudum!); Gray, Cat. Mamm. & B. Nepal, p.64, 151 (1846— Nepal und ?Cachar). Dumeticola thoracica Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, p.584 (1845— „Nepal“). Dumeticola brunneipectus Blyth, lbis 1867, p.19 („Himalaya“). Luseiniola melanorhyncha Rickett. Bull. B. O. Club VIII, p.10 (1898— Fokien). Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. V, Taf. VI, vordere Figur; Eier: Aves Przewalsk. I, Taf. V,.7, Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. X, 5 &.8. JS Qad. (Herbstkleid). 1. Schwinge halb so lang wie die 2. oder etwas kürzer. Oberseite rötlich olivenbraun, Schwanz, mehr aber noch die Schwingen dunkler braun, mit der Farbe der Oberseite gesäumt. Schwache Andeutung eines Superciliarstreifens. Kopf- und Halsseiten mit gräulichem Anflug. Kinn und Mitte des Unterkörpers weiß; Kehle und Vorderbrust mit asch- grauem Anflug sowie einigen dunkelbraunen, wenig bemerkbaren Flecken. Körperseiten lebhaft sepiabraun, Unterschwanzdecken braun mit breiten weiß- lichen Endsäumen. Unterflügeldecken rahmfarben, an der Basis dunkelbraun, Axillaren weißlich rahmfarben. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel 542 Museieapidae („Sylviidae“). heller braun. Iris braun. Füße hell horn- oder bräunlich fleischfarben. — Im Frühlingskleide ist die Oberseite eiwas mehr olivenfarben, etwas weniger rotbräunlich, über einem dunklen Zügelstreifen befindet sich ein deutlicher grauweißer Superciliarstreif, Kopf-, Hals- und Kropfseiten sind mehr oder minder deutlich aschgrau, die Ohrdecken haben feine weibliche Schaftlinien, die Federn der unteren Kehle haben je einen auteapikalen tropfenförmigen schwarzbraunen Fleck; die Körperseiten sind röstlich olivenbraun; der ganze Schnabel ist tiefbraun, fast schwarz, nur an der Spitze etwas lichter. Flügel etwa 55—57, seltener bis 59, Schwanz etwa 46—53, Lauf 20—21, Culmen 13—13.5 mm. Es scheint, daß der Schwanz im Herbstkleid meist länger, etwa 50—60 mm, ist. — Juv.: Unterseite matt schwefelgelb, Körperseiten und Brust mit olivenfarbenem Anflug, die Kehlfedern haben oft einige oliven- braune Säume. Scheint zur Brutzeit Mittel-Asien, von den Höhen des Himalaya (9000 engl. Fuß) bis Kuku-Nor, Kansu, Szetschwan, die Tsin-ling-Berge, Transbai- kalien bis zum Baikal-See zu bewohnen. — Uberwintert im Himalaya und den Bergländern nördlich des Brahmaputra. An seinen Brutplätzen im südlichen Sibirien kommt er erst im Juni an. Der Lockton ist einem Knistern ähnlich, der Gesang scheint den Beschreibungen nach an den der Locustellen zu erinnern. Das Nest ist überwölbt wie das der Laubsänger und steht nahe am Boden in Gestrüpp und Reisighaufen. Es enthält 4—6 Eier von weiber, wenig glänzender Farbe, mit braunroten Flecken und Punkten und einigen blaß bläulichrötlichen Schalenflecken. Sie variieren sehr in der Größe: Taczanowski eibt an 17.2><13.6, 18.3><13, 18.3><13.5, 18.4><13.2, 18.6><13 bis 18.8><13.2, Pleske 18.5><13.25 bis 19.5><13.5. Vom Kuku-Nor stammende, diesem Vogel zugeschriebene Eier messen 16.6—17.2><12.5--12.9 mm. Im Himalaya wurden Eier mit heller roten zahlreicheren Flecken gefunden, da aber ihre Nester als oben offen beschrieben werden, bin ich im Zweifel, ob sie richtig identifiziert sind. 842. Lusciniola tacsanowskia (Swinh.). ? Motaeilla Salicaria (non Linnaeus!) Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 492 (1827— „In Rossia et Sibiria“ — partim!). Loeustella tacsanowskia (sie) Swinhoe, Proc. Zool. Soe. London 1871, p.355 („Trans- Baikal“). Dumeticola intermedia Oates, Stray Feathers IX, p.220 (1880 — Kyeikpadein in Pegu). Abbild.: Pleske, Ornithogr. Ross. II, Taf. II, 5. S oad. (Herbstkleid.) 1. Schwinge merklich kürzer als die Hälfte der 2. Oberseite und Schwanz röstlich sepiabraun, Schwingen etwas dunkler als der Rücken, Außensäume wie der Rücken, Innensäume weißlichgrau. Bräun- lichweißer, nicht sehr in die Augen fallender Superciliarstreif. Ohrdecken rosteelblich mit weißlichen Schaftlinien. Unterseite weiß, Seiten und ein Schimmer über die Vorderbrust hin hellbraun, Unterschwanzdecken braun mit ausgedehnten weißen Spitzen und ebensolchen Säumen. Unterer Teil der Kehle mitunter, aber wohl sehr selten, mit einigen dunkleren Fleckchen. Unterflügeldecken rahmfarben. Iris hellbraun. Oberschnabel schwärzlich, Untersehnabel hell hornfarben. Füße nebst Krallen hell horngelblich oder blaß fleischfarben. Flügel etwa 53—56, Schwanz etwa 53-—56, Lauf 19—20, Culmen 13—14 mm. Im Frühlingskleide ist die Oberseite eine Idee mehr olivenfarben, die Seiten sind deutlich weniger röstlich und mehr ins Oliven- Museicapidae („Sylviidae“). 543 braune ziehend, der Vorderhals (untere Kehle) ist braun gefleckt. — Juv.: Unterseite bräunlichgelb, die Federn der unteren Kehle mit dunklen End- binden, Spitzen der Unterschwanzdecken gelblich. Nistet von Kultuk am Baikal-See durch Transbaikalien bis zum Ussuri- lande, wandert durch China und überwintert in Birma. Bewohnt mit langem Gras und Buschwerk bewachsenes Gelände. Der Gesang ähnelt nach Dybowski dem des Heuschreckensängers. Das Nest ist nach demselben Forscher oben offen, besteht aus trockenen Grashalmen, innen mit feinen Gräsern aus- gelegt, und enthält 5 Eier, die denen von Locustella naevia ähneln, aber etwas kleiner sind. Maße 18.5><14 und 17.4><14 mm. — 843. Lusciniola major (Brooks). Duimeticola major Brooks, Journ. As. Soc. Bengal XLI, p. 77 (1872— Kaschmir). Abbild.: Pleske, Aves Przewalskianae, Taf. I, Fig. 5. 1. Schwinge viel kürzer als die Hälfte der 2. JS oad. (Frühlings- kleid). Oberseite und Schwanz olivenbraun mit gelbbräunlichem Anflug, Schwingen braun mit röstlich olivenbraunen Säumen. Vor und unter dem Auge eine dunkelgraue Linie, darüber ein vor dem Auge scharf ausgeprägter weißlicher, hinter demselben verwaschener, mehr bräunlicher Superciliar- streif. Ohrdecken graubraun mit weißlichen Schäften. Kehle und Unter- körper weiß, Wangen und Kehlseiten mit olivenbraunen Federspitzen, Kropf bis auf die Kehle dunkelbraun gefleckt, meist scharf und deutlich, mitunter undeutlich, mitunter ganz ungefleckt. Körperseiten, Unterschwanzdecken und ein allmählich abgetöntes Kropfband fahl gelbbräunlich, die Unterschwanz- decken mit breiten weißen Spitzen. Unterflügeldecken und Achselfedern rahm- farben. Innensäume der Schwingen fahlbräunlich. Iris dunkelbraun. Ober- schnabel schwarzbraun, Unterschnabel hell fleischfarben, oder der ganze Schnabel schwärzlich; merkwürdigerweise scheinen beide Färbungen im Sommer vorzukommen. Lauf hellbraun, Zehen etwas dunkler. Flügel CS etwa 61—65, 2 ungefähr 55—60, Schwanz etwa 61—68, Lauf 22—23.5. Culmen 17.5—-18.5 mm. — Juv.: Oberseite mehr ins Olivenfarbene ziehend, Unterseite olivengelblich. Das Herbstkleid konnte ich nicht untersuchen. Brütet in Kaschmir und Ladak in Höhen von 7—11.000 engl. Fuß, und in der angrenzenden Russischen Kette nördlich bis Atschan und Keria in ÖOst-Turkestan (aber keinesfalls in der Mongolei, wie Dresser angibt). Bewohnt Ackerfelder (besonders Gerstenfelder), diehtes Gestrüpp und hohes Gras. Die Stimme erinnert nach Przewalski an das Geräusch der Spindel eines Spinn- rockens. 844. Lusciniola luteoventris (Hodßss.). Tribura luteoventris (sic) Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.82 (1844— nomen nudum); id. Proc. Zool. Soc. London 1845, p.30 („Nepal“). Horornis flaviventris Hodgson, Proe. Zool. Soe. London 1845, p.31 („Nepal“). Lusciniopsis brevipennis Verreaux, Nouy. Arch. Mus. Paris, Bull. VI, p. 65 (1871— Mupin). Horornis erythrogenys Hume, Ibis 1872, p. 108 (unterhalb Darjiling). Dumeticola Mandelli Brooks, Stray Feathers III, p.284 (1875— „Native Sikkim“). Cettia russula Slater, Ibis 1897, p. 171 (Kuatun in Fokien); vgl. Ibis 1900, p. 51. 544 Muscicapidae („Sylviidae“). 1. Schwinge halb so lang wie die 2. oder etwas kürzer. — Jad. Ober- seite rostbraun mit olivenfarbenem Anflug, Schwingen und Schwanz dunkler braun und mit der Farbe des Rückens gesäumt. Kurzer, undeutlicher, rost- selber Superciliarstreif. Kopfseiten rostbraun, Ohrdecken mit hellen Schäften. Kinn, Kehle und Mitte der übrigen Unterseite weiß, Seiten ausgedehnt röst- lich lehmfarben, ebenso die Unterschwanzdecken, die aber breite helle Säume haben. Iris braun. Füße bräunlich fleischfarben. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hellgelblich. Das Herbstkleid zeigt lebhaftere, rotbräunlichere Farben, besonders sind die Körperseiten mehr röstlich. Mitunter zeigen sich an Kehle und Kropf kleine dunkelbraune Flecke und ein gräulicher Anflug, wie es scheint, nur im Herbstkleide. — Flügel etwa 53—58 (wohl die kleineren die O ), Schwanz etwa 56—66, Lauf ungefähr 20, Culmen 12—13 mm. — ‚Juv.: (Nestkleid.) Unterseite mit olivenfarbenen Federenden; das erste Herbstkleid unten schwefelgelb. Himalaya: Nepal, Sikkim, Butan (angeblich auch von Simla), bis Szetschwan und Fokien in China, außerdem die Bergländer nördlich des Brahmaputra: Khasia-Berge bis zu den „Chin-Hills“ in Ober-Birma. Scheint nur Stand- und Strichvogel zu sein. Nach sorgfältigem Studium der Stücke aus den verschiedenen Gegenden, einschließlich der Typen von Zuseiniopsis brevipennis und Cettia russulea, kann ich zwar individuelle Variation, aber weder geographische Formen noch mehrere Spezies unterscheiden. Gattung LOCUSTELLA Kaup 1829. Steht äußerlich den eigentlichen Rohrsängern (Acrocephalus) sehr nahe, aber die bei den letzteren stark entwickelten (obwohl nicht zahlreichen) Mund- winkelborsten fehlen ganz oder sind nur ganz unbedeutend entwickelt. Die Unterschwanzdecken sind sehr lang und ragen meist über die Spitzen der äußersten Steuerfedern hinaus, oder erreichen dieselben, nur bei /. ochotensis bleiben sie meist hinter denselben zurück. Wenn auch nicht ausschlag- sebend, so doch mitsprechend für eine generische Sonderung sind auch biologische, nido- und oologische Eigentümlichkeiten: andre Eierfärbung, schwirrender Gesang. — Es scheint eine doppelte (Herbst- und Frühjahrs-) Mauser stattzufinden. Oberseite scharf und deutlich braunschwarz gefleckt . . .. . . 2 1 2 Oberseite einfarbig oder höchstens mit angedeuteter oder een \ Bleckune zit 0 Se nn u ee ea Eee ER 4 | Steuerfedern auf der Unterseite mit (bisweilen undeutlicher) schwarzer 2 Anteapikalbinde und weißlichen Spitzen . . . .. . . L. certhiola . p. 549 | Steuerfedern einfarbig . . - - EHI ee A ER a 3 Größer, Flügel $2 60—66; höchstens am Kropfe einige kleine rundliche Größer, Flügel $2 76—86, Culmen BE 20—21 . . L. fasciolatus . p. 544 Kleiner, Flügel $? 65—75, Culmen etwa 15—17 .... 2.2220. 6 3 | Flecke RE er 2 Meere page ; I, 0% Flügel etwa a 57; Be egend =; Korpersäiteh, mit scharfen, schwarzbraunen länglichen Flecken . . . ...... L.lanceolata . p. 552 | Steuerfedern auf der Unterseite mit dunklen Querbinden und weißlichen 4 - Spitzen ... . See oe ee a OCHOTENSESSHTITD a, ae BE a es 5 J | Museicapidae („Sylviidae“). 545 Oberseite olivenbraun, Vorderhals deutlich olivenbraun groß gefleckt L. fluviatilis . p. 547 Oberseite rötliehbraun, Vorderhals ungefleckt, nur sehr selten mit kleinen EEE N RR ZN, „en. 0. Z. luscinioides . p. 548 6 —- 845. Locustella fasciolatus (Gray). Acrocephalus fasciolatus Gray, Proc. Zool. Soc. London 1860, p. 349 (Batjan). Acrocephalus insularis Wallace, Ibis 1862, p. 350 (Halmahera und Morty). Calamoherpe fumigata Swinhoe. Proc. Zool. Soc. London 1863, p. 91, 293 (Amoy). Calamoherpe subflavescens Elliot, Proc. Zool. Soc. London 1870, p. 248 (Daurien). Abbild.: Cat. B. Brit. Mus. V, Taf. V. l. Schwinge spitz, meist kürzer als die Handdecken, mitunter jedoch eben so lang oder ein wenig länger. 2. kaum länger als 4., 3. am längsten. Jad. Oberseite braun (Ridgway’s bisterbraun), auf Bürzel und Oberschwanzdecken, am Schwanz und an den Außensäumen der Oberflügeldecken und Schwingen etwas ins Rostbraune, auf dem Kopfe und Hinterhalse mehr olivenfarben. Kurzer, schmaler, hell aschgrauer Superciliarstreif, Ohrgegend braun mit weiblichen Schaftlinien. Kehle und Mitte des Unterkörpers weiß, Kropf und Vorderbrust hell aschgrau, Körperseiten und Schenkelbefiederung gelblich olivenbraun, Unterschwanz- und Unterflügeldecken fahl gelbbräunlich isabell- farben. Iris kaffeebraun. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hellbraun. Füße hellbraun. Flügel etwa 82—-86, Schwanz etwa 68—75, Lauf 27— 29, Culmen 20—21.5 mm. Oad. wie Jad., nur etwas kleiner (Flügel meist 76—82 mm), und in der Regel an der Vorderbrust etwas bräunlicher. Herbst- und Frühlingskleid nieht verschieden, doch behalten jüngere Vögel einen gelblichen Schimmer mindestens ein Jahr lang bei. Juy.: Oberseite viel dunkler, meist mehr olivenbraun, Unterseite maisgelb bis schwefelgelb, Seiten bräunlich, Kropf und Vorderbrust mit dunkeln Federspitzen, so daß diese Teile etwas wie geschuppt erscheinen. Brutgebiet Ostsibirien vom Jenissei bis Sachalin, am Ussuri und Amur. — Zieht auf der Wanderung durch Japan und China und überwintert auf den Philippinen, Neuguinea, Gelebes und den umliegenden Inseln, den Molukken und Südost-Inseln (Ceramlaut, Teoor). In Ostsibirien erscheint er nach Godlewski anfangs Juni. Er hält sich in dichtem, mit hohem Grase durchwachsenen Unterholze auf und ist wie seine Verwandten ein vortrefflicher Schlüpfer. Der Gesang „erinnert an den Rhytmus einer Mazurka und läßt sich durch die Silben „touti-vouti, routi-touti“ wiedergeben.“ Er singt selten am Tage, häufiger in der Nacht. Nest und Eier scheinen noch unbekannt zu sein. 846. Locustella ochotensis (Midd.). Sylvia (Locustella) Ochotensis Middendorff, Sibir. Reise II,2, p. 185, Taf. XVI, Fig. 7 (1853 — Udskoj Ostrog). Lusciniopsis japonica Cassin, Proc. Acad. Philad. X, 1858, p. 193 (1859— Hakodadi). Loeustella subcerthiola Swinhoe, Ibis 1874, p. 154 (Hakodadıi). Arundinax blakistoni Swinhoe, Ibis 1876, p. 332 pl. VIII, Fig. 1 (Hakodadi) Acrocephalus dybowskii Ridgway, Proc. U. S. Nat. Mus. VI, p. 92 (1884— Kamtschatka. Ex Stejneger MS.). ? Locustella pleskei Taczanowski, Proc. Zool. Soe. London 1889, p. 620 (kleine Inseln bei Tschimulpo, Korea, brütend). Locustella hondoensis Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. XVI, p. 957 (1893— Hondo, Japan). Abbild.: Pleske, Ornithogr. Ross., Taf. IV, 1, 2. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 35 Eu 546 Museicapidae („Sylviidae“). (Ich habe mich nicht davon überzeugen können, daß die Form von Tschimulpo bei Korea verschieden ist. Das mir vorliegende alte $ (Cotypus, Mus. Berlepsch) hat einen nur unbedeutend längeren Schnabel, ein Stück von den Kurilen kommt ihm äußerst nahe und Zugvögel aus China und Japan kommen ihm gleich oder nahe. Sonstige größere Dimensionen haben die Tschimulpo-Exemplare nicht, der angebliche grauere Ton der Oberseite ist nicht maßgebend, weil er auch Stücken von den Kurilen im abgetragenen Sommerkleide eigen ist.) JS ad. Oberseite röstlich olivenbraun mit wenig bemerkbaren, im frischen Gefieder aber deutlichen, im abgetragenen Gefieder ganz verschwindenden helleren Federrändern, die aber auf den Oberflügeldecken und Schwingen deutlicher werden. Kurzer grauweißlicher Superciliarstreif. Zügel und dessen Fortsetzung hinterm Auge wie der Oberkopf; ÖOhrdecken olivenbraun mit hellen Schäften, übrige Kopfseiten weißlich mit olivenbräunlichen Spitzen. Mittlere Steuerfedern wie der Rücken, seitliche mit weißlichen Spitzen und an den Innenfahnen mit wenig bemerkbarer dunkler Querbänderung. Unter- seite der Steuerfedern düsterer, die Querbänderung deutlicher, vor den weißlichen Spitzensäumen breiter. Unterseite weiß, mitunter schwach gelblich angehaucht, Seiten und mitunter einen Schatten über den Kropf hin braun, etwas heller als der Rücken. Am Vorderhalse zeigen sich mitunter, ver- mutlich nur bei nicht sehr alten Vögeln, kleine, selten deutliche bräunliche Flecke. Unterschwanzdecken hellbraun mit breiten weißen Spitzen, mitunter auch vor den Spitzen mit dunkelbraunen Schaftstreifen. Unterflügeldecken und Axillaren rahmweißlich, am Bug mit dunkelbraunem Basalteile. Innensäume der Schwingen bräunlich rahmfarben. Iris dunkel gelbbraun. Oberschnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel gelblich hornfarben. Füße hell gelbbräunlich. Flügel etwa 70— 74.5, bei Q 9 und jungen Vögeln nur 63—70, Schwanz 57—64.5, Lauf 24—25, Culmen 17—20 mm. 9 wie d, nur etwas kleiner. — Nach der Herbstmauer scheint die Unterseite meist etwas gelblicher, die Oberseite etwas rotbräunlicher zu sein. Vielleicht sind diese geringen Unter- schiede nur jüngeren Vögeln eigen. — Das Jugendkleid ist abweichend: Ober- seite dunkler, mehr braun, die Federmitten dunkelbraun, so daß sie deutlich gefleckt erscheint. Unterseite gelblich, Vorderhals und Kropf mit oft ganz scharfer, oft nur angedeuteter dunkler Fleekung. — 1. Schwinge in der Regel kürzer als die Handdecken, mitunter ebenso lang, bei jungen Vögeln oft etwas länger. 3. am längsten. Brutvogel auf Kamtschatka, an der sibirischen Küste des Ochotskischen Meeres, auf der Schantar-Insel, auf den Kurilen und kleinen Inseln bei Tsehimulpo auf Korea (pleskei). Stejneger fand Stücke im Juni und Juli auf der Berings-Insel, wo die Art vermutlich nistet. — Auf dem Zuge in Japan und China (auch sehr langschnäblige und langschwänzige Stücke). Über- wintert auf den Philippinen, Borneo, Celebes,. Luang in der Serwatty-Gruppe. Wird noch bis gegen Mitte Mai in Borneo und China angetroffen und erscheint an seinen Brutplätzen in Kamtschatka erst im Juni. Hält sich in diehtem Gebüsch, besonders Weidengesträuch auf. Singt besonders Nachts, Gesang nach Stejneger an das beim Wetzen einer Sense hervorgebrachte, wie witsche, witsche, witsche, witsch klingende Geräusch erinnernd. Nest oben offen, im Grase, nahe über dem Boden, aus trockenem Gras, mit Federn gefüttert. Die 5—6 Eier sind rosa, ohne Flecke, aber am stumpfen Ende mit sehr feinen schwarzen Adern gezeichnet. Gestalt ziemlich länglich, Masse von 6 Eiern nach Taczanowski: Maximum 21.4><14.8, Durchschnitt 20.95 >< 14.3, Minimum 20.5 ><14.2. Museicapidae („Sylviidae“). 5 547 847. Locustella fluviatilis (Wolf). Flußrohrsänger, Flußschwirl. Sylvia flwviatilis Wolf, Meyer & Wolfs Taschenb. d. deutsch. Vögelkunde 1, p. 229 (1810— Ufer der Donau in Österreich). Acrocephalus stagnatilis A. Naumann, Nat. Land- u. Wasser- Vög. nördl. Deutschl. Nachtr. 4, p. 202, Taf. 26, Fig. 53 (1811— Deutschland). Locustella strepitans Brehm, Vogelfang, p. 233 (1855— Galizien). Luseiniopsis fluviatilis alticeps, macrorhynchos, macroura A. E. Brehm, Verz. Samnil., p. 6 (1866— Nomina nuda)! Threnetria gryllina Schauer, Journ. f. Orn. 1873, p. 183 (als passender Name für L. fluviatilis). Locustella eicada Hansmann, Journ. f. Oın. 1873, p. 434 (neuer Name für L. flwviatilis). Sad. Oberseite einfarbig olivenbraun, die meisten Federn mit bei gutem Lichte sichtbarer feiner Queibänderung, Schwanz etwas bräunlicher, Schwingen dunkler und bräunlicher, mit etwas helleren und röstlicheren Säumen und äußerst feinen hellen Endsäumen. Kopfseiten wie der Rücken, aber mit feinen weißlichen Schaftlinien. Mitte des Unterkörpers und Kehle weiß oder weißlich, letztere sparsam bis dicht olivenbraun gefleckt. Kropf- gegend olivenbräunlich verwaschen und olivenbraun gefleckt. Körperseiten fahl olivenbraun. Unterschwanzdeeken hellbraun mit olivenfarbenem Anflug und breiten weißlichen Spitzen. Unterflügeldecken fahl hellbräunlich, an der Wurzel dunkelbraun, Innensäume der Schwingen fahl bräunlichgrau. Iris hellbraun. Füße und Zehen bräunlich hornfarben. Schnabel dunkelbraun, Unterschnabel hellbraun. Flügel etwa 75—79, Schwanz 56—64, Lauf 20 bis 22, Culmen 15—16 mm. 9 wie Cd, nur etwas kleiner: Flügel ungefähr 70-75, Schwanz bis 54, Culmen 14—15 mm. — Das Jugendkleid ist an- scheinend auf der Oberseite dunkler, mehr rostbraun, und die Fleckung des Vorderhalses sparsamer. 1. Schwinge sehr kurz uud spitz, immer kürzer als die Handdecken, 2. am längsten, 3. nur wenig, mitunter kaum kürzer als die 2. Brutvogel im mittleren und nördlichen Rußland, bis Mittel-Finnland und bis zum 60." nördl. Br. im Ural, in den Östseeprovinzen, Polen, Galizien, im östlicheren Deutschland, Böhmen, Nieder-Österreich und Ungarn. — In Rußland ist er in einigen Gegenden, z. B. bei Moskau und St. Petersburg, häufig, doch glaubt Pleske, — Ornithogr. Ross. p. 571 — daß er in Süd-Rußland nur Durchzügler ist (?). In Deutschland sind die Brutplätze in Schlesien (Oder, Neiße, Bartschniederung u. a. — vgl. Kollibay, Vögel Schles. p. 327) und Ostpreußen (besonders am kurischen Haff) am bekanntesten, er kommt aber auch in Pommern, Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen, Anhalt, Thüringen und in Bayern (bei Erlangen, nach Gengler, Orm. Monatsschr. 1904 p. 168) vor. Ganz neuerdings (le Roi, Vogelfauna der Rheinprovinz, p. 274) wurden Stücke in West-Deutschland, bei Speyer, Altrip und Neuhofen am Rhein beobachtet und erlegt. — Einmal auf Seeland und einmal auf Helgoland erbeutet. Loche gibt an, ihn in Algier angetroffen zu haben, Krüper sammelte Exemplare in Kleinasien, Tristram in Palästina, beide im Mai. Jedenfalls handelte es sich in diesen Fällen um Durchzugsvögel, denn die Art überwintert in Afrika: Alexander erbeutete ein Stück am Zambesi, Doherty ein Q im Dezember 1900 in den Kikuyu-Bergen, 6500 engl. Fuß hoch. = 35* 548 Museicapidae („Sylviidae“). Der Flußscehwirl bewohnt vorzugsweise dichtes Ufergebüsch, außerdem aber auch Jungholz, wie Erlenstockausschlag und Birken, oder sogar dichtes Unterholz im Walde. Er scheint seinen Standort mitunter zu wechseln, vermutlich nach der Höhe des Bestandes und der Verwachsung der Ufergebüsche sich richtend. Je nach der geographischen Lage der Brutplätze trifft er Mitte April bis Mitte Mai ein. Der Gesang, der nach Lindner (Orn. Monatsschr. 1896, p. 207) von einem leisen drrrr, drrrr eingeleitet wird, besteht aus einem fast unbeschreiblichen derrr derr, derr derr, derr derr oder serrrser, serrserr, von dem von Loc. naevia leicht zu unterscheiden, da er mehr in e klingt (der von L. naevia in i), auch zwei der Silben rascher aufeinanderfolgen, als die nächsten beiden, so daß man den Gesang allenfalls „zweisilbig“ nennen kann. Das Nest steht an oder in einem Busche, oder im dichten Pflanzengewirr am Boden. Es ist außen aus groben und breiten Grashalmen erbaut, innen mit feinen Halmen und Stengeln, mit- unter auch mit Pferdehaaren ausgelegt. Das Gelege besteht aus 4J—5, selten 6 Eiern. Aus 3 Eiern bestehende Gelege sind wohl kaum vollzählig. Man findet in Deutschland die Eier von Anfang bis Ende Juni, weiter nach Südosten wohl etwas früher. Die Eier variieren in Färbung und Form, am meisten aber in der Größe. In der Regel sind sie ziemlich konstant eiförmig, mitunter aber länglicher und sogar spitz eiförmig. Meistens ist die Grundfarbe weiß mit sehr schwachem Glanze, über und über mit feinen graubraunen Punkten, die sich gegen das stumpfe Ende häufen und mitunter einen schwachen Kranz bilden, dazwischen eingestreut sieht man hellgraue Schalenflecke. Dieselbe Färbung kommt bisweilen viel gröber, großfleckiger vor, sodaß solche Eier an Grasmückeneier erinnern. Eier anderer Gelege sind hellrosa, fein rötlichgrau punktiert, den Eiern von Loc. naevia gleichend und ausnahmsweise ebenso klein, meist allerdings viel größer. Die schönsten Gelege sind weiß mit schwachem rosigen Hauch und mit lebhaft braunroten Flecken und Punkten, sowie wenigen rötlichgrauen Schalenflecken. Die Maße von 100 Eiern (79 aus der Rödernschen Sammlung, alle aus der Strachate bei Breslau, im Tring-Museum, 18 in Dr. Reys und 5 in Pfarrer Jourdains Sammlung) sind: Durchschnitt 20.01><15.12, Maximum 22.3><16 und 20.9>< 16.8, Minimum 18><14 mm. Das Gewicht schwankt nach Rey zwischen 102 und 142 und beträgt im Durchschnitt 124 mg. 848. Locustella luscinioides luscinioides (Savi). Nachtigall-Rohrsänger. Sylvia luscinioides Savi, Nuovo Giorn. Letter. VII, p. 341 (1824— Pisa), Pseudolusceinia Savii Bonaparte, Geogr. & Comp. List B. Eur. & N. Amer., p. 12 (1838— Neubenennung von L. luscinioides). Locustella Wodzickii Brehm, Vogelfang, p. 234 (1855— Galizien. Typus — ganz junger Vogel — vorhanden, Beschreibung verständlich). Lusciniopsis luscinioides rufescens, macrorhynchos, brachyrhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 6 (1866— Nomina unda!). Threnetria Acheta Schauer. Journ. f. Orn. 1873, p. 183 (verbesserter Name!). Locustella luscinioides Geyri Koenig, Journ. f. Orn. 1908, p. 123 (Rheinprovinz). Engl.: Savi’s Warbler. Franz.: Fauvette des Saules. Ital.: Saleiaiola. 1. Schwinge lanzettlich, kürzer als dıe Handdecken, 2. am längsten, 3. etwas kürzer als 2. JS Qad. Ganze Oberseite nebst Flügeln und Schwanz rötlichbraun mit olivenfarbenem Schimmer, ein heller Supereiliarstreif ist nur angedeutet, Kopfseiten rötlichbraun mit rahmfarbenen Schaftstrichen. Auf Bürzel, Schwanz und Schwingen sieht man bei gutem Lichte eine feine Querbänderung angedeutet. Unterseite fahl rötlichbraun, fast lehmfarben, Mitte der Kehle und des Unterkörpers weiß oder weißlich, Spitzen der Unter- schwanzdecken etwas heller. Innensäume der Schwingen bräunlich rahmfarben. Der untere Teil der Kehle zeigt mitunter, aber selten, dunkler braune Fleckung. Museicapidae („Sylviidae“). 549 Iris gelblichbraun, Oberschnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel weißlich hornfarben. Rachen gräulich fleischfarben. Füße hellbraun. © wie J, nur etwas kleiner. Flügel S etwa 69—72, oO ungefähr 65—67, Schwanz etwa 58—61.5, Culmen S 76—17, © 15—15.5, Lauf 21—22 mm. — Im Sommer verbleicht das Gefieder merklich und wird mitunter auch etwas rötlicher, „fuchsiger“. Der junge Vogel nach der ersten Mauser ist auf der Oberseite etwas dunkler und die Unterseite ist in der Mitte weniger weiß und intensiver gefärbt. Der junge Nestvogel ist auf der Unterseite mehr rötlich, weniger bräunlich, auf der Oberseite etwas dunkler. Brütet in Nordwest-Afrika (Algier), Spanien, Frankreich (Südfrankreich, und bei Nantes — an der unteren Loire durch Bureau häufig brütend be- obachtet) Holland und an den Krickenbecker Seen im Kreise Geldern im Rheinland nahe der holländischen Grenze (früher in den sumpfigen Gegenden des östlichen Englands), in Italien, Sizilien, Ungarn, Galizien, Polen, dem mittleren und südlichen Rußland bis zum Wolga-Delta, an den Ufern der unteren Donau, in Bulgarien, Rumänien. Aus Schlesien liegen keine zu- verlässigen Angaben vor. Ob bei Orenburg erlegte Stücke dieser Form oder L. c. fusca angehören, muß der Vergleich der Exemplare ergeben. Shelley fand ihn ziemlich häufig in Unterägypten brütend. — Über den Zug wissen wir so gut wie nichts. Lilford erlegte am 21. Mai 1875 auf Öypern ein Exemplar. Tristram fand ihn im Winter am Nordrande der Sahara, und am 1. April in Palästina, auch ist er in Agypten nach Shelley Standvogel und soll mitunter in Südeuropa überwintern. Nördlicher wohnende Nachtigall- rohrsänger sind indessen Zugvögel und werden vermutlich weiter nach Süden ziehen, und eines Tages (wie Z. Huviatilis) im tropischen Afrika beobachtet werden. Der seiner einfachen Farbe wegen gar nicht übel so genannte Nachtigallrohrsänger ist mehr Sumpfvogel als L. naevia und L. flwiatilis. Er bewohnt sumpfiges Gelände, wo das Wasser am Boden steht und wo man waten muß, mitunter ausgedehnten reinen Rohrwald, in der Regel aber Gelände wo Arundo, Oarex, Juneus und Typha aus dem Wasser und Morast wachsen und mit einzelnen Sahlweiden, Erlen, Birken, Myrica und anderen Büschen durchsetzt sind. In Agypten beobachtete Shelley ihn auch in üppigen Getreide- feldern. Der Gesang ist dem von L. naevia ähnlich, klingt aber gedämpfter und viel tiefer, mehr wie örrrrrrrrrr oder ürrrrrrrrr. Das Nest steht in der Regel nahe über dem Wasserspiegel, auf umgeknicktem Schilf oder unten in den Schilfbüschen, selten auf Graskufen. Es besteht ganz aus Schilfhalmen, die in der Mitte feiner und fester gefügt sind, und hat einen ziemlich tiefen Napf. Die Zahl der Eier ist in der Regel 5 und man findet die Gelege von Ende Mai bis Ende Juni. Die Eier haben das Gepräge derer der verwandten Arten. Sie sind weiß, mit bald äußerst dicht stehenden, bald spar- sameren graubraunen, rötlichbraunen bis (selten) braunroten Punkten und Flecken bedeckt, die mit bläulichgrauen Schalenfleeken untermischt sind; mitunter, sieht man auch kurze, feine schwarze Linien. 73 Eier, meist aus Ungarn, einige aus Holland und England, gemessen von Jourdain, Rey und mir, messen im Durchschnitt 19.72 >< 14.59, Maximum 21.5><15 und 20.7><15.4, Minimum 17.8><14.7 und 18><13.8, Maximum 19><14.2, Minimum 18.3 ><13,3 mm. 851. Locustella naevia naevia (Bodd.). (Fig. 103.) Heuschreckensänger. Motacilla naevia Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p. 35 (1783— ex Daubenton, Pl. Enl. 531, Fig. 3 & Brisson, Orn. III, p. 389. Es ist klar, daß Boddaert der guten Daubentonschen Abbild. den Namen M. naevia gab, den er Brissons „Curruca naevia“ entnahm; obwohl Brissons „C. naevia“ m. E. ganz unsicher ist, muß daher Boddaerts Name angenommen werden. Übrigens identificierte Buffon [Hist. Nat. Ois. V, p. 149] seine Fauvette tachetee mit der oben zitierten Abbildung, obwohl im selben Bande, p. 42 Montbeillard schon die „Locustelle“ nach englischen Autoren beschrieben hatte). Sylvia Locustella Latham, Index Orn. II, p. 515 (1790 — „Suecia, Sibiria, Europa — Anglia“). Muscipeta olivacea Koch, Syst. d. baier. Zool. I, p. 167 (1816— am Bodensee). Calamoherpe tenuirostriss Brehm. Handb. Naturg. Vog. Deutschl., p. 440 (1831— Kahla a. d. Saale, Beschreibung übertrieben; Typus vorhanden). Locustella sibilans Gould, B. of Europe, im Text zu Taf. 102 (1837— nomen nudum!)). Locustella avicula „Ray“ Gould, B. Europe, Taf. 103 (1837— Europa). Locustella Rayi „Gould“ Bonaparte, Comp. List B. Europe & N. Amer., p. 12 (1838— „Gould, pl. 103. Europe generally“). Locustella vera, Loc. anthirostris und „Sylvia lanceolata“ (non Temminck!) Brehm, Vogelfang, p. 234 (1855— „Deutschland‘“). Locustella vera major, fruticeti A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 6 (1866— Nomina unda)! Locustella grylius Hansmann, Journ. f. Orn. 1873, p. 454 (Neuer Name für L. naevia). Engl.: Grasshopper - Warbler. Franz.: Locustelle tachetee. Ital.: Forapaglie maecchiettato. Zi. u EN Ben 552 Museicapidae („Sylviidae“). 1. Schwinge etwas kürzer bis etwas länger als die Handdecken. 3. am längsten, 2. in der Regel länger als die 4., nur äußerst selten zwischen der 4. und 5. dad. Oberseite gräulich olivenbraun, jede Feder mit braun- schwarzem Längsfleck, so daß die Oberseite tiefbraun gefleckt erscheint. Auf Bürzel und Oberschwanzdecken wird diese Er Fleckung mehr oder minder undeutlich, a sie wird auch kurz naclı der Mauser durch > die dann breiteren olivengraubräunlichen Federränder mehr verdeckt, während sie im abgetragenen Kleide mehr hervortritt. Im frischen Gefieder ist die Grundfarbe mehr braun, nach der Brutzeit blasser, und ist dann, besonders an den Flügeln, stark verblichen. Schwingen olivenbraun, dunkler als der Rücken, aber nicht so dunkel wie die Federmitten daselbst, mit der helleren Farbe des Rückens gesäumt. Steuerfedern wie die Schwingen, mit undeutlichen helleren Säumen, bei gutem Lichte meist mit angedeuteten dunklen Querbinden. Durch die Zügel zieht ein weiblichgrauer Superciliarstreif, der hinter dem Auge nur undeutlich fortgesetzt ist. Unterseite schmutzig weiß, über die Kropfgegend ein licht- braunes Band, darüber meist eine Reihe kleiner dunkelbrauner Flecken. Unterschwanzdecken bräunlich rahmfarben mit dunkelbrauner Federmitten. Iris dunkelbraun. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hell grünlich hornfarben. Füße hell bräunlich fleischfarben. — Bei einzelnen frisch ver- mauserten Frühlingsvögeln (am schönsten an einem alten, am 6. Mai von meiner Frau an Bord eines Schiffes, mehrere 100 Seemeilen südwestlich der Scilly-Inseln erlegten Q ) ist die Unterseite schön schwefelgelb, die Flecke an der unteren Kehle sind oft nur wenig ausgebildet oder fehlen ganz. Junge Vögel sehen den alten ähnlich, doch scheint die Kehle ausgedehnter und dichter gefleckt, die Unterseite bräunlicher oder gelblich, die Oberseite etwas mehr rotbraun zu sein. Flügel Jad. etwa 63—66, Q 60—62, Schwanz etwa 50—56, Lauf 18—21, Schnabel etwa 13—14.5 mm. Brutgebiet: Mittel- und Teile von Südeuropa: Großbritannien und Irland, Holland und Belgien, Dänemark, vereinzelt in Süd-Norwegen und Finland, Deutschland, Polen, den Ostseeprovinzen, Süd- und Mittel-Rußland, nordwärts bis St. Petersburg und zum Onega-See (nach Pleske stehen Stücke aus Zentral- Rußland, besonders Moskau, in Größe und Färbung zwischen Z. u. naevia und /. n. straminea), Österreich-Ungarn, Schweiz, Frankreich, Nord-Spanien, Nord- und Mittel-Italien (selten). — In Süd-Spanien vermutlich nur Durch- zugsvogel und Wintergast, in der Regel aber in Nordafrika (Marokko und Algier) überwinternd. Figur 103 (23). Bewohnt feuchte mit Buschwerk bestandene Wiesen, Weidengebüsche, lichte, dicht mit Unterholz durchwachsene Laubwälder, Buschdickichte an Sümpfen, Seen, Flußläufen, Teiehen, mitunter auch dichten Jungwald, (selbst von Nadelholz), Getreide- und Kleefelder, ist aber eigentlich nirgends häufig. Am Tage sehr ruhig und versteckt, in früher Morgenstunde und Abends aber munterer und dann regelmäßig singend. Der Gesang ist ein eintöniges, wie Sirrrrr.... klingendes Schwirren. Das Nest steht am Boden oder sehr nahe über demselben und enthält 5—6 (selten 7) Eier. Diese sind matt rosa, über und über mit feinen rostroten bis rotbraunen Punkten und Flecken eh je fe p> 4 bedeckt, und es messen 37 von Rey gemessene Stücke im Maximum 18.2><13.4 und 17.5><13.8, Durchschnitt 17.1><13.3, Minimum 16.1><12.5 mm. Durchschnittliches Gewicht nach Rey 94.5 mg. Museicapidae („Sylviidae*). 553 — 852. Locustella naevia straminea Seeb. Acridiornis straminea Sewertzow, Turkest. Jevotn. (in Jzv. Obsheh. Moskov. VIII), p. 66 (1873-- Nomen nudum! — Turkestan). Locustella straminea Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p. 117 (1881— Beschreibung)! Abb.: Dresser, B. Europe IX, Taf. 652. Etwas kleiner: Flügel 0 etwa 57—60, Flügelspitze in der Regel weniger spitz, indem die 2. Schwinge merklich kürzer ist als die 4. Außer- dem ist der Farbenton der Oberseite in der Regel deutlich mehr olivenfarben, weniger bräunlich. Im übrigen wie Z. naevia naevia. Die Fleckenzeichnung ist dieselbe. Vom Ural (Orenburg) ostwärts bis zum Altai, Transkaspien und Turkestan, und im Kaukasus. Aus einem im Juni im nördlichen Sikkim (Himalaya) erlegten Stück wurde geschlossen, daß die Form auch im Himalaya brüte, was aber noch nicht festgestellt wurde. — Wintergast in den Ebenen Indiens, von September bis April. 853. Locustella lanceolata (Temm.). Sylvia lanceolata Temminck, Man. d’ Orn. Ed. II, IV, p. 614 (1840— angeblich von Mainz, was sich als Irrtum erwies. Bruch erhielt sie aus Rußland. ohne Lokalitätsangabe). Luseciniopsis Hendersonii Cassin, Proc. Phil. Ac. Sei., p. 194 (1858— Jesso, Japan). Locustella minuta und macropus Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1863, p. 93 (Amoy in Südost-China). Locustella subsignata Hume, Stray Feathers I, p. 409 (1873— Port Blair, Andamanen). Abbild.: Werner, Atlas, Inseet., Taf. ohne Nr.; Dresser B. Europe II, Taf. 92, Fig. 2; „Neuer Naumann“ II, Taf. I, Fig. 2, 4. — Ei: Cat. Eggs Br. Mus. 1V, Taf. IX, Fig. 9. JS oad. 1. Schwinge in der Regel so lang wie oder etwas länger als die Handdecken. 3. Schwinge am längsten, 2. zwischen 3. und 4., gleich der 4. oder (seltener) zwischen der 4. und 5. — Oberseite lehmbraun mit olivenfarbenem Anflug, jede Feder mit braunschwarzem Längsfleck. Schwingen braun, mit schmalen Außensäumen von der Farbe des Rückens, innere Arm- schwingen dunkler, fast schwarzbraun, mit breiteren hellen Säumen. Steuer- federn einförmig olivenbraun mit undeutlichen helleren Säumen. Ein wenig ausgeprägter, oft kaum bemerkbarer lichtbrauner Superciliarstreif. Ohrgegend braun mit weißlichen Schäften. Unterseite blaß strohgelb, Mitte von Kehle und Unterkörper fast weißlich, Seiten lehmbräunlich, Vorderbrust und Seiten mit dunkelbraunen Längsstreifen, Kehle und Mitte des Unterkörpers unge- streift. Unterschwanzdecken hellbraun, an den Spitzen lichter und mit dunkelbraunen Schaftstrichen, die den längeren Federn oft fehlen. Ober- schnabel dunkelbraun, Unterschnabel hell hornbraun; Füße blaß gelbbräunlich; Iris braun. Flügel etwa 53—57, Schwanz 44—47, Lauf 18—19, Culmen 12.5—13.5 mm 0 wie J',doch dürften sie kleiner sein (Flügel 53—54?). — Das Sommerkleid ist natürlich etwas bleicher, das frischvermauserte Gefieder lebhafter, bräunlicher. Junge Vögel sind mehr gelb auf der Unterseite, scheinen sich aber son nicht: Bptlich von alten zu unterscheiden. 554 Museicapidae („Sylviidae“). Brutvogel von Kamtschatka, den Kurilen (Iturup), Nord-Jesso (Nemuro) und Sachalin durch Sibirien, auch in Westsibirien (Gouvernement Tomsk, nach Johansen, Orm. Jahrb. 1902, p. 166) und selten in Rußland: Meves erlegte ein singendes d am 9. Juli 1869 an der Onega. (Die Angaben von Blasius über das Vorkommen in Südrußland dürften unrichtig sein. Vgl. Pleske Orn. Ross., p. 629.) — Auf dem Zuge in Japan und Cihna, über- winternd in Birma, Indien bis Etawah, .Tenasserim, Andamanen, Süd-China und Hainan, Borneo, vermutlich auch auf anderen Inseln. Wohnt in feuchten Waldpartien und auf Sumpfgelände, nassen, mit Buschwerk bestandenen Wiesen. Auf dem Zuge fand Maack sie in Weidengebüsch an Flußufern, Radde im Seggengras an den Rändern von Wasserlachen. Scheint um den 20. Mai oder später an seinen Brutplätzen einzutreffen. Der Gesang ist ein „pfeifender, vibrierender Ton, der an das Schwirren der Locusten erinnert, und an Stärke wechselt“. Singt fast den ganzen Tag. Das Nest steht an nassen Stellen und wird von über- hängenden Grasbüscheln verborgen. Es ist aus trockenen, schmalen Grashalmen erbaut und mit dickeren Halmen vermischt. Am Außenrande sind Blätter von Vaceinien usw. eingeflochten, die Mulde ist mit feineren Grashalmen ausgelegt. Die 5 Eier gleichen denen von L. naevia, sind aber kleiner. Die Maße von 2 Eiern aus Kultuk sind: 17.8><13 und 17.4><12.8 mm. Gattung PHRAGAMATICOLA Jerd. 1845. Phragamaticola Jerdon, Madras Journal Lit. & Se. XIIl,no. 31, p.129 (1845 — ex Blyth.M.S. Beschreibung der Unterschiede von „Sphenura“ und der Färbung, also nicht nomen nudum! No. 31 ist datiert „December 1844“, auf dem Titelblatt des Bandes aber steht „1845“). Arundinax Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, Teil II, p. 595 (1845 oder 1846. Da Teil II auf dem Titelblatt „July to December 1845“ bezeichnet ist, kann er frühestens Ende 1845, wahrscheinlich aber erst 1846, erschienen sein, also jedenfalls später als der XIII. Band des Madras Journal). Gekennzeichnet durch sehr dicken, kurzen, gewölbten Schnabel, starke Schnabelborsten (3—4 starke und einige schwache Borsten an jedem Mund- winkel), langen, starkgestuften, schmalfedrigen Schwanz und lange 1. Schwinge, die fast doppelt so lang, nämlich 18—26 mm länger als die Handdecken ist. Von ZAerbivocula durch viel bedeutendere Größe, noch viel stärkere Borsten und den langen, gestuften Schwanz, von Zuseiniola durch die Borsten, den härteren Schwanz und dicken Schnabel, von Horeites durch 12 Steuer- federn, von Acrocephalus durch den dieken Schnabel, lange 1. Schwinge und langen Schwanz zu unterscheiden. — Es scheint nur eine Mauser im Jahre, im Sommer und Herbst, stattzufinden. 854. Phragamaticola a&don (Pall.). (Fig. 104,105.) Museicapa A&don Pallas, Reise d. versch. Prov. Russ. Reichs III, p. 695 (1776— Daurien). Phragamaticola olivacea Jerdon, Madras Journ. Lit. & Se. XIII pt. II, p. 129 (1845— ex Blyth. M. S., Nellore in Süd-Indien). Abbild.: Schrenck, Reis. & Forsch. im Amur-Lande Bd. I, Lief. II Taf. XII, Fig. 1, 2,3; Pleske, Aves Przewalsk. II, Taf. III, Fig. 1; Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. X, Fig. 7, Ibis 1904 Taf. X, Eis, 1,2. 2. Schwinge zwischen der 6. und 8, 3. und 4. gleich lang und am längsten. Färbung fast ganz wie die von Acrocephalus arundinaceus. Ober- seite im Herbstkleide olivenbräunlich isabellfarben mit roströtlichem Anflug, der in der Brutzeit fast verschwindet; Bürzel etwas mehr rostfarben, ebenso die Säume der Armschwingen und Öberflügeldecken. Zügel weißlich isabell, ebenso die Befiederung der Augenlider. Supereiliarstreif nicht vorhanden. Öhrdecken heller als die Oberseite und mit ganz lichten Schaftlinien. Schwingen dunkel oliven- braun, mit isabellfarbenen Innensäumen und schmalen Außen- säumen von der Färbung des Rückens. Steuerfedern etwas dunkler als der Rücken und mit helleren Säumen. Unter- seite nebst Unterschwanz und Unterflügeldecken ockergelblich, Kehle und Mitte des Unterkörpers weißlich, in der Brutzeit heller, blasser; © wie d. Juv. Oberseite etwas mehr . roströtlich, Unterseite lebhafter ocker- gelblich. Iris braun. Füße bleigrau, \ Museicapidae („Sylviidae“). 555 oO Krallen hornbräunlich. Oberschnabel dunkel hornbraun, Schneiden desselben } IE Se: sowie Unterschnabel hell hornbräunlich. en: Flügel 9 ungefähr 81—86, oO 75 bis 77, Schwanz 80—91, die äußere Steuerfeder 18—26 mm kürzer, meist etwa 85, Lauf 25—28.5, Culmen 17—19 mm. Brütet im südlichen Sibirien vom Tschulym-Tale im Marinsker Kreise des Gouvernements Tomsk bis zum Stillen Ozean, in der Mandschurei und Nord-China (Tsin-ling Berge). — Uberwintert in Indien, auf den Andamanen, der Malakka-Halbinsel und in Birma. Bewohnt feuchte, mit Rohr und Gebüsch bestandene Wiesen, Fluß- und See- Ufer. Lockruf nach Schrenck wie „tschok, tschok“, Gesang laut, schön, manche Strophen .an die der Sprossers erinnernd, besonders nächtlich zu hören. Nester in Büschen, wie die der Rohrsänger befestigt, aus Gras gebaut (Dybowski), Die 5—6 Eier sind von der gewöhnlichen Eiform. Grundfarbe schmutzig rosenrot, hell rosiggrau oder roströtlich mit dunkleren bräunlichen Schalenfleecken und mit schwarzbraunen Strichen, Kritzeln und Haarzügen wie Ammern-Eier. Sie messen 22—24><16—17 mm. Gattung ACROCEPHALUS Naum. 1811. Dem allgemeinen Brauche erfahrener Ornithologen folgend vereinige ich alle echten Rohrsänger unter einem Gattungsnamen. Wollte man eine Teilung vor- nehmen, müßte sowohl A. aquaticus wegen seines steiferen Schwanzes, als auch der schmalschnäblige A. schoenobaenus von den breitschnäbligeren Formen (aquaticus, palustris u. a.) getrennt werden, dann aber läßt sich arundinaceus nicht ohne Zwang unterbringen, und gleiche Schwierigkeiten bereiten einige asiatische Formen. Eine Trennung ist daher unangebracht. Ich betrachte somit die Namen Muscipeta, Calamoherpe, Calamodus, Calamodyta, Hydrocopsychus, Arundinaceus, Salicaria, Junco, Eparnetes, Caricicola, Notioeichla und Anteliocichla Oberh. 1905, und sogar Tatare als Synonyme. Schnabel bald wie der von Zocustella, bald so flach wie bei Aippoluis, bald intermediär. 1. Schwinge meist sehr kurz und spitz. Der zwölffedrige, meist verhältnismäßig weiche Schwanz ist gestuft oder doch sehr stark gerundet. An der Schnabelbasis stehen nur wenige Borsten. Am ziemlich langen Lauf sind die einzelnen Schilder auch bei alten Vögeln noch kenntlich. Geschlechter gleich, Jugendkleid dem der alten Vögel vollkommen gleich oder doch sehr ähnlich. Klettern und schlüpfen meisterhaft in Rohr und Gebüsch, bauen an 556 Museicapidae („Sylviidae“). Stengel, Rohr und Zweige befestigte Nester. Locktöne laut, schmatzend, Warnruf ein knarrendes rrrrr, Gesang laut, schön, fast immer mit schnarrenden, quarrenden, knarrenden und knisternden Tönen vermischt. Die meisten Arten sind Zugzögel. Doppelte Mauser. Europa, Afrika, Asien, Australien und einige Inseln des Stillen Ozeans, in Amerika fehlend. N \ Oberkopf einfarbig. . . - Oberkopf nicht einfarbig . j Kleiner, Flügel unter 73 mm . \ Größer, Flügel über 73 mm 3 J 2. Schwinge länger als die 5. a 2. Schwinge kürzer als die 3 Einkerbung der Innenfahne ar 2. Seine en en 'Bpilsen Her Armschwingen und dem Ende der 8., Oberseite mehr isabellbraun, nicht (oder bei A. s. macronyx doch wenigstens. nicht so stark) ins Oliven- braune ziehend . . . . . . 4A. strepera . p.560 Einkerbung der Torepahne ad 9. Sana vor a Ende der 8., Ober- seite alter Vögel viel weniger röstlich, mehr ins Olivenfarbene chen A. palustris . p.562 2. Schwinge zwischen der 9. und 10., Culmen über 18 mm A. orinus . p. 565 2. Schwinge zwischen der 6. und &., Culmen unter Bmm. ...... 6 | Schwanz länger, etwa so lang wie der Flügel, Oberseite röstlicher . 2 ROLE „Zus u BEN ZT 22 No) 5 A. agricola . p. 564 Schwanz kürzer, ungefähr 5 mm kürzer als der Flügel, Oberseite mehr olivenbräunlch.. .». . 0 „ wunen .en A, dumelomm. 170,963 2. Schwinge länger als die &.. . . . . ». 2... ....A. arundinaceus. p.556 _ 2.:Schwinge, kürzer»als die Br Me 2 N ee Alustentineae 7.239 Rücken und Bürzel Eneileekt an SA: ee . P-565 Rücken und Bürzel oder doch Rücken Eladnd. DOREEN 9 2.'Schwinge kurzer: als/dIe@B. ... ns me Bi sorgophie 5 2. eine länger als die 4. NER 5 10 Oberschwanzdecken mit schulen Fleekung, Scheitellniite nö deutlichen hellen Streifen. . . . ... A. aqualtica . p.568 Oberschwanzdecken ohne esiche lorknse, Bee gefleckt, ohne deutlichen hellen Streifen. -. .... . 2... A. schoenobaenus . p. 566 7 [o o) 10 855. Acrocephalus arundinaceus arundinaceus (L.). Drosselrohrsänger, Großer Rohrspatz. Turdus arundinaceus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 170 (1758— ex Klein, Hist,. Av. Prodr., 1750, p. 179, Fig.3. — Juni 1747 an der Rückfortischen Schleuse bei Danzig geschossen [„juxta deductorium Rickfortanum“].) Turdus minor Pallas, Vroegs Cat. Coll., Adumbr., p. 2 (1764— „Europa“). .)) Acrocephalus sorgophila (Swinh.). Calamodyta sorgophila Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1863, p. 92, 293 (Amoy). 3. und 4. Schwinge etwa gleich und am längsten, 2. zwischen der 6. und 7. — Oberseite rötlichbraun, jede Feder mit undeutlichem schwarzen Mittelfleck. Durch die Augen ein dunkelbrauner Strich, darüber ein deutlicher hell braungelblicher Supereiliar- streif, darüber wieder ein schwarzbrauner, nach dem Nacken zu verblassender Streif. Unterseite rostgelblich-weiß. an den Seiten bräunlicher. Flügel 60 mm. Ein Exemplar wurde von Swinhoe am 20. Mai 1861 bei Amoy in China erlegt und ist bis jetzt Unikum. Ob die Art weiter nach Norden in das paläarktische Gebiet reicht, bleibt festzustellen. Museicapidae („Sylviidae“). 557 Acrocephalus lacustris Naumann, Naturg. Land- und Wasserv. nördl. Deutschl. Nachtr. IV p. 201 (1811-- Deutschland). Sylvia turdoides Meyer, Vög. Liv- & Esthl., p. 116 (1815— Livland). Turdus Junco Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 458 (1827— Neubenennung von Kleins Vogel und T. minor. Astrachan, Kaspisches Meer, u. a.) Calamoherpe stagnatilis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 442 (1831— „im Mai und August zuweilen auf dem Zuge“). Sylvia turdina Gloger, Handb. Naturg., p.312 (1842). Calamodyta media Malm, Ofv. K. Vet. Akad. Förhandl. 1851, p. 159 (Göteborg— Junger Vogel). Calamoherpe major Brehm, Vogelfang, p. 235 (1855— „Galizien, selten in Deutsch- land“). Calamoherpe major megarhynchos & microrhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866-—- Nomina nuda!). Acrocephalus arabicus Heuglin, Orn. N.O.Afr. I, p.289 (1869—- Suez. Typus untersucht). Acrocephalus fwlvolateralis Sharpe, Layards B. S.Africa, p. 289 (1877— Natal). Acrocephalus turdoides var. minor Radde, Orn. Caucas., p.228 (1884— Tiflis). Engl.: Great Reed-Warbler. Franz.: Rousserolle. Ital.: Cannareccione. 1. Schwinge spitz und steif, ',—?/, der Handdecken; 3. in der Regel am längsten, 2. meist etwas kürzer, selten ebenso lang, sehr selten etwas länger. Die 4. immer merklich kürzer als die 3. und 2. Außenfahne der 3. vor der Spitze merklich verengt, Innenfahne der 2. mit deutlicher Ein- kerbung. Jad. Oberseite lebhaft rostgelblich-olivenbraun, auf dem Bürzel etwas heller und röstlicher, weniger olivenbraun. Schwingen dunkelbraun, wenn frisch vermausert mit hellen Endsäumen, außen mit der Farbe des Bürzels, innen fahl isabellfarben gesäumt. Zügel mit dunklem Fleck vor dem Auge, darüber ein schmaler, wenig sichtbarer, isabell-weißlicher Super- eiliarstreif. Augenlidbefiederung weißlich. Steuerfedern wie der Rücken, in frischem Gefieder mit deutlichen hellen Spitzensäumen. Unterseite weißlich, Kehle und Mitte des Unterkörpers fast rein weiß, Körperseiten, Unterflügel- und Unterschwanzdecken licht-isabell oder chamois, letztere am lebhaftesten. Vorderhals mitunter mit graubraunen Schaftstrichen. Schnabel sehr dunkel- braun, Schneiden und Unterschnabel hell hornfarben, Iris braun. Beine hell bräunlichgrau. © wie J nur etwas kleiner. Frühlingskleid kurz nach der Mauser wie das Herbstkleid, verbleicht aber im Sommer merklich, namentlich auch die Unterseite. Nestkleid: Oberseite gleichmäßig rotbraun, Unterseite lebhaft isabell. Erstes Herbstkleid etwas rötlicher als bei alten Vögeln, in ganz frischem Zustande mit feinen helleren Säumen auf dem Rücken. Flügel: 9 etwa 92—100, 90 88—92, Schwanz etwa 72—82, Lauf 28—-30.5, Culmen 22—25 mm. Brutvogel in Mittel- und Süd-Europa, von der Pyrenäischen Halbinsel bis Griechenland, sowie in N.-W.-Afrika; nördlich bis zur Nord- und Ost- See (Jütland) und in den russischen Ostsee-Provinzen bis fast zum Finnischen Meerbusen; im Osten mindestens bis zum Ural (Orenburg), Kas- pischen Meere und Kaukasus. Zu dieser Form dürften auch die lokal im westsibirischen Steppengebiete nistenden Vögel (Süden des Gouvernements Tobolsk und Kulundinische Steppe — Johansen) gehören. Soll auch in Klein- asien (Krüper) und Palästina (Tristram) brüten, aber mindestens die letztere Angabe ist noch nicht bewiesen. — In Großbritannien und Süd-Schweden ausnahmsweiser Gast. Uberwintert in Afrika, südwärts bis Loango, Transvaal s EEE Wr Te 558 Museicapidae („Sylviidae“). und Natal. Scheint in Persien durchzuziehen. (Stücke aus Süd-Arabien und vom Persischen Meerbusen gehören nicht zur östlichen .Form.) Der Drosselrohrsänger ist ein Bewohner größerer Rohrdickichte, besonders der ausgedehnten Rohrwälder an den Ufern von Landseen, Teichen, Haffs und Flüssen, auch wenn das Rohr mit Weiden untermischt ist, und besonders wenn an den Ufern Weiden stehen. Der Gesang ist ein lautes, durch schnarrende Laute verbundenes, immer wiederkehrendes „karre karre karre kiet kiet kiet“, das man auch oft in der Nacht hört, wo es dann etwas Großartiges, Bezauberndes an sich hat. Manchmal ahmt er auch andere Vögel nach, aber nicht lange Strophen derselben. Das Nest steht meist etwa 1 m über dem Wasser im Rohr und ist derart an 2—4 Rohrhalme befestigt, daß diese die Wände des Nestes durchbohren. Ausnahmsweise findet man es auch — z. B. in ungewöhnlich trockenen Jahren — über trockenem Boden, oder auch bis zu 2?/; m hoch in Weiden- und anderen Bäumen. Der tiefnapfige Bau ist bald höher, bald niedriger und besteht aus Gras- und Schilfhalmen, Binsenblättern und Rispen von Gräsern, mit feineren Halmen, Rispen, Spinngeweben, ganz ausnahms- weise auch Pflanzenwolle und Entenfedern ausgefüttert. Das Gelege enthält 4—5, selten 6, mitunter auch vielleicht nur 3 Eier. Diese sind auf licht bläulichem oder grünlichweißem Grunde mit tiefbraunen, fast schwarzen Flecken und oft zahlreichen solchen Punkten, sowie mit hellgrauen Schalenflecken bedeckt; andere Eier sind hell bräunlichgrün, mit fahlbraunen Flecken und helleren, mehr grauen Schalenflecken, andere (ausnahmsweise) milchweiß mit einigen hellgrauen und wenigen bräunlichen Flecken. 100 Eier (60 Rey, 40 Jourdain) aus Deutschland, Holland und Spanien messen im Durchschnitt 22.56><16.24, Maximum 24.8>< 16.3 und 23><17.2, Minimum 20.9> 16.2 und 21.2><15.3mmm. Das größte Ei einer Serie aus Schlesien mibt 24.6 ><17.5 mm. &ewicht nach Rey durchschnittlich 178 mg. 856. Acrocephalus arundinaceus zarudnyi Hart. Acrocephalus arundinaceus zarudnyi Hartert, Bull. B. O. Club XXI, p.26 (November 1907— Turkestan. Terra typica Djarkent). Unterscheidet sich durch weniger röstliche, etwas mehr olivenfarbene Oberseite, was besonders auf dem Bürzel auffällt, und blassere Unterschwanz- decken und Körperseiten. Vertritt A. a. arundinaceus in Transkaspien und Turkestan (Amu Darja, Syr Darja, Tschinas, Fort Alexandrowsk, Bischarny, Tschimkent, Kulik, Kokand, Djarkent, Adbasch Distrikt, Ili-Tal, Lepsa-Mündung, Ala Kul, Kara Irtisch, Saissan-Nor u. a.), westlich bis zur Kirgisensteppe und den Wolga-Mündungen. 857. Acrocephalus arundinaceus orientalis (Temm. & Schleg.). Salicaria turdina orientalis Temminck & Schlegel, Siebolds Fauna Japonica, Aves, p. 50, Taf. XXB (1847— Japan, Borneo, Makassar und Sumatra). Acrocephalus magnirostris Swinhoe, Ibis 1860, p.51 (Amoy bis Shanghai). Acrocephalus inexspectatus Berezowski & Bianchi, Ann. Mus. St. Pöterb. V, p. 210 (1900— Hui-hsien in Kansu, West-China). In der Färbung nicht von A. arundinaceus arundinaceus verschieden, - außer daß die Füße etwas mehr bläulich oder bleigrau, nicht bräunlichgrau sind. Die Dimensionen sind dagegen etwas geringer und die 2. Schwinge ist etwas kürzer, indem sie meist hinter der 4. zurückbleibt, mitunter sogar kürzer ist als die 5., seltener so lang wie oder länger als die 4. ist, immer aber kürzer als die 3. bleibt. Die 4. Schwinge ist nur wenig kürzer als Museicapidae („Sylviidae“). 559 die 3., mitunter sogar ebenso lang. Die Flügelspitze ist also etwas gerundeter. Außenfahne der 3. Schwinge vor der Spitze deutlich, die der 4. meist un- deutlich verengt. Innenfahne der 2. mit deutlicher Einkerbung. Flügel SO etwa 84—89, selten 92, Q etwa 75—83, Schwanz etwa 70—78, Lauf 28—30, Culmen 22.5—24.5 mm. ; Brutvogel in Japan, Korea, dem südlichen Ostsibirien, westlich bis zum Argun, den Oasen der zentralasiatischen Wüste, dem nördlichen und mittleren China bis zum Jangtsekiang und Fokien. — Zieht durch China und überwintert in Hinterindien, der Malakka-Halbinsel, auf den großen Sunda- Inseln, Andamanen und Philippinen. Lebensweise und Fortpflanzung nicht wesentlich von der von A. arundinaceus arundinaceus verschieden. Przewalski fand die Nester etwa 1 m hoch an Spiräen- Stengeln befestigt. Die Eier gleichen denen der europäischen Form, nur sind sie etwas kleiner. 18 Eier vom Argun und Lefu messen im Durchschnitt 21>< 15.3, Maximum 22 ><16.2, Minimum 20 >< 14.8 mm. 858. Acrocephalus stentorea stentorea (Hempr. & Ehrb.). Curruca stentorea Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., Aves, fol. bb (1833— Bei Damietta und am südl. Roten Meere). Calamoherpe longirostris Müller, Naumannia I, 4, p.27 (1851— Unterägypten); Brehm, Vogelfang p. 235 („Im Morgenlande, namentlich im Wänter in Agypten“). Calamoherpe macrorhyncha Müller, Beitr. Orn. Afrie. Taf. IX u. Text (1853— Ägypten). Acrocephalus tenuirostris A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1855, p.486 (am 24. Dezember 1850 am Blauen Nil). Abbild.: Ibis 1864, Taf. 1. 1. Schwinge klein und spitz, kürzer als die Handdecken. 2. kürzer als die 3., an Länge zwischen der 5. und 7., selten nur so lang wie die 7. Die 3. und 4. fast gleich und am längsten, 5. nur wenig kürzer. Außen- fahnen der 3. und 4. vor der Mitte verengt, Innenfahnen der 2. und 3. mit einer Einkerbung. — Jad. Oberseite olivenbraun mit rostfarbenem Anflug, der auf dem Bürzel deutlicher hervortritt. Flügel und Schwanz dunkel olivenbraun, Spitzen und Außensäume von der Farbe des Bürzels. Unter- seite. in der Regel etwas lebhafter rostgelb als die von A. arundinaceus arundinaceus, nur die Kehle und Mitte des Unterkörpers weiblich. Schnabel dünn und lang, Culmen S etwa 25—27, O0 etwa 23—25, Flügel d 80—85, oO etwa 75—77 mm. Juv. Oben etwas stärker rostfarben überflogen, Unter- seite lebhafter und fast ganz rostgelblich. (Stücke mit einfarbig düster brauner Unterseite, deren ich eins von Palästina, eins von A. s. brumnescens aus Indien vor mir habe, sind nicht junge Vögel und scheinen vielmehr einer selten vorkommenden Aberration anzugehören.) Standvogel in Ägypten (Damietta, überhaupt Nildelta, Fajum, Suez, Küste des Roten Meeres, Natron-Tal) und Palästina (See Huleh und Totes Meer). Brehm beobachtete ihn im Dezember am Blauen Nil. Bewohnt die ausgedehnten Rohrwälder im Nildelta, am Roten Meere flache, mit diehtem Gebüsch, besonders von Avicennia, Schilf und Rohr bestandene Inseln und Gestade. Seine Stimme soll noch lauter und schallender sein, als die von A. arundinaceus. Das Nest und die Eier wie die der letzteren Art. Masse von 4 Eiern nach Jourdain durchschnittlich 21.9 >< 16.05 mm. E- ER 560 Muscicapidae („Sylviidae“). 759. Acrocephalus stentorea brunnescens (Jerd.). Agrobates brumnescens Jerdon, Madras Journal Lit. & Se. X, p.269 (1839— „in the Carnatie, near Trichinopoly, also near Jaulnah, ete.“). Calamodyta meridionalis Legge, Stray Feathers III, p. 369 (1875— Ceylon). Abbild.: Henderson & Hume, Lahore to Yarkand Ta X VE Unterscheidet sich von A. s. stentorea durch viel stärkeren und kürzer aussehenden Schnabel, längere Flügel und viel blassere, nicht so braune Seiten. Flügel 0 etwa 85—95, © etwa 78—82 mm. Brutvogel in Transkaspien, Persien, Turkestan, Buchara, Kaschmir und Himalaya, auch im Indus-Tale, Nara und Sind, sowie in Ceylon. — Im Winter in den Ebenen Indiens vom Himalaya bis Ceylon und im Osten bis Birma. Gleieht in der Lebensweise A. s. stentorea. Bewohner von Rohrdickichten. Nest an Rohrstengeln aufgehängt, Eier wie die von A. arundinaceus. Drei Eier aus einem in Buchara gefundenen Neste nach Pleske 21—22><16 mm. 8 Eier aus Kaschmir messen durchschnittlich 21.96 >< 15.45 mm. (Jourdain.) 860. Acrocephalus strepera strepera (Vieill.). Teich-Rohrsänger, Kleiner Rohrspatz. ? Motacilla Salicaria Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.185 (1758— ex Klein, Willughby, Albin). (Calamoherpe arundinacea vieler Autoren, nee Turdus arundinaceus L.!) Sylvia strepera Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., Nouv. Ed. XI, p. 182 (1817— Frank- reich). Calamoherpe alnorum und arbustorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 443 (1831— Thüringen). Calamoherpe piscinarum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.447 (1831— Renthen- dorf). Calamoherpe Brehmii Brehm, Handb. Naturg. Vög.Deutschl., p. 447 (1831— ex Müller MS. und Bechstein, Gem. Naturgesch. Deutschl. IV, p.669, Taf. 25. Abnormität mit heller Schwanzbinde). Curruca fusca Hemprich & Ehrenberg, Symbol. Phys., Aves, fol. ce (1833— Nord- arabien und Nubien). Sylvia affinis Hardy, Ann. de l’Assoe. Norm. 1841. (Nach mehreren Autoren.) Calamoherpe pinetorum Brehm, Isis 1848, p.5—9 (Lübs in Mecklenburg — Typus —, Renthendorf, Görlitz, u. a.). Sylvia (Calamoherpe) horticola Naumann, Naturg. Vög. Deutschl. XII (Nachtr.), p. 444, Taf. 370, Fig. 1 (1853— Vielleicht nur teilweise). Calamoherpe hydrophilos Brehm, Vogelfang, p.235 (1855— Deutschland). Calamoherpe crassirostris Brehm, Vogelfang, p. 235 (1855 — „Morgenland“. Terra typiea: Oberägypten). Calamoherpe orientalis Brehm, Vogelfang, p. 235 (1855— „Morgenland“. Terra typica: Oberägypten). Calamoherpe ambigua A. E. Brehm, Allg. d. Naturh. Zeitung 1857, p.467 (Valeneia und Mureia). Calamoherpe Brehmii canneti & pygmaea A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 6 (1866— Nomina nuda). Acrocephalus Calamoherpe Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 492. Engl.: Reed-Warbler. Franz.: Rousserolle effarvatte. Ital.: Cannaiola. Schwed.: Rörsängäre. en A ee. Bu En ie | h Museicapidae („Sylviidae*). 561 1. Schwinge so lang wie oder etwas kürzer oder länger als die Hand- decken; 3. am längsten, 2. etwas kürzer als oder so lang wie die 4., die nur wenig kürzer ist als die 3. Außenfahne der 3. stark, die der 4. un- deutlich verengt. Innenfahne der 2. Schwinge vor der Spitze eingekerbt, diese Einkerbung liegt etwa dem Anfang der Einschnürung der Außenfahne gegen- über und liegt zwischen den Spitzen der Armschwingen und dem Ende der 8. Schwinge. Oberseite warm isabellbraun (nicht ins olivenfarbene ziehend), Unterseite hell rostgelblich, Kehle und Mitte des Unterkörpers heller, fast oder ganz weiß. Jugendkleid auf der Oberseite mehr röstlich, im ersten Gefieder sind die Federsäume lichter, die Unterseite ist röstlich gelbbraun. Iris braun. Flügel 64—68, ausnahmsweise bis 71.5, Schwanz etwa 55 —57, mitunter bis 61, Lauf 22—24, Culmen 17”—18 mm. © meist kleiner als 9, doch gehen die Maße ganz ineinander über. Iris hellbraun. Oberschnabel dunkel olivenbraun, Unterschnabel fleischfarben. Füße gelblichgrau mit grünlichem Auflug. Rachen orangerot, viel rötlicher als bei alten A. palustris. Brutvogel in Süd-Schweden (etwa 58°), den südlichen und mittleren russischen Ostseeprovinzen und Kiew, südwärts durch Europa bis zum Mittel- meere, und vielleicht auch in den Atlasländern. Die genaue Grenze nach Osten ist schwer festzustellen, doch stimmen Exemplare aus dem Wolga- Delta schon mit der östlichen Form überein. In England nur in den süd- lichen und mittleren Teilen, in Irland soll er einmal (1843) vorgekommen sein, am 24. Sept. 1906 wurde ein Stück auf der Fair-Insel, zwischen den Orkney- und Shetland-Inseln, erlegt (Eagle Clarke). — Überwintert in Afrika (Gambia, Ostafrika bis Sansibar). Bewohnt in der Regel Rohrdickichte an den Ufern von Gewässern, aber auch Rohr, das über trockenem Boden wächst, ferner ausnahmsweise Weidengebüsch und öfter sogar fern vom Wasser gelegene Gärten, wo er in Syringen, Weiden und Liguster- sträuchern nistet (z. B. Frankfurt a.M., vgl. Zoolog. Garten 1891, p. 119). Unermüd- licher Sänger, dessen „tiri tiri tiri, tirr tirr tirr, zeck zeck zeck, zerr zerr zerr, tiri tiri tiri, dscherk dscherk dscherk, heid heid heid, trett trett trett, zipp zipp zipp. räck räck räck“ usw. man stundenlang zuhören kann. Nahrung: allerlei Insekten, besonders kleine Käfer, wie Donacien und Rüsselkäfer, Räupcehen und andere Larven, Mücken, Fliegen u. a. Nest hängend an Rohrstengeln, Weidenzweigen, Syringen u. a., über dem Wasser meist etwa 1 m hoch, mitunter bis zu 2m über dem Boden. Die Nester variieren sehr in der Höhe und dem Material woraus sie gebaut sind, sind aber fast immer mit feinen Rispen, Gras- und Rohrblüten ausgefüttert. Die Brutzeit ist in der Regel der Juni. Die 4—5 Eier sind auf blaugrünem oder bräunlichgrünem Grunde mit helleren und dunkleren olivenbraunen Flecken über und über bedeckt, oder gräulichweiß mit grauen Schalenflecken und meist großen olivenbraunen Flecken versehen, sowie mit einzelnen schwarzen Punkten und kleinen Flecken. Nur die letztere Varietät ähnelt den Eiern von A. palustris, ist aber meist grünlicher, etwas glänzender und von Kennern nicht zu verwechseln. 100 Eier (Jourdain, Rey) aus England und Deutsch- land messen im Durchschnitt 18.20 >< 13.62, Maximum 21.4><14.2 und 19>< 14.6, Minimum 16.3><12.4 mm. Kleinsehmidt gibt Maße bis 22><14.5 mm. Das mittlere Gewicht von 55 Eiern nach Rey 90.5 mg. 861. Acrocephalus strepera macronyx (Sev.). Salicaria macrony& Sewertzoff, Turkestan Jevotn., in Izv. Obsheh. Moskov. VIIL, 2, p. 128 (1873— Russisch!); Übers. in Zeitschr. ges. Orn. IV, p.78 („Vit rn les lieux inondes par le Sir Dar, parmi les roseaux qui barshent dans l’eau et qu'il ne quitte pas.“ Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Be- schreibung sich auf eine Form von A. strepera bezieht). E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Region. 36 562 Museicapidae („Sylviidae“). Salicaria eurhyncha Sewertzoff, t. e., p.128 (1873— Russisch!); Übers. in Zeitschr. ges. Orn. IV, p.78 (Manguschlak am Kaspi-See, Turkestan. Partim!! Cf. Pleske, Ornithogr. Ross., p. 527). Salicaria ilensis Sewertzoff, Fauna der Pamir Kette, p. 75 (1879— Russisch! Partim, teste Menzbier; siehe Pleske, Ornithogr. Ross., p. 521; Ibis 1883, p. 66). Unterscheidet sich von 4. s. strepera durch weniger röstliche, etwas mehr ins olivenbräunliche ziehende Oberseite, wodurch er A. palustris sehr ähnlich sieht, und blassere Körperseiten und Unterschwanzdecken. — Diese Form ist kenntlich, wenn eine Serie verglichen wird, einzelne Stücke sind aber kaum zu bestimmen. Sie verdient fernere Beachtung. Es ist zurzeit unmöglich, die genaue Verbreitung festzustellen. Sewertzoffs Angaben sind unsicher und verwirrt (siehe Pleske, 1. c.). Jedenfalls brütet diese Form aber in Turkestan und Transkaspien (Sir Darja, Tschinas, Tedschen u. a.), Baluchistan und Persien; die angeblich im Altai vorkommenden Vögel dürften dazu gehören, und auch die Stücke aus der Kirgisensteppe bis zur unteren Wolga sind ebenso oder annähernd so wenig röstlich und unten ebenso hell, doch konnten nur wenige Stücke von letzteren Gegenden ver- glichen werden. 862. Acrocephalus palustris (Bechst.). (Fig. 106.) Sumpfrohrsänger. ? Motacilla fasciata Bechstein, Gemeinn. Naturg. Deutschl. IV, p. 669, Taf. 25 (1795 — Offenbar eine Abnormität von A. palustris oder strepera?). Sylvia palustris Bechstein, Orn. Taschenb., p. 186 (1803 — Deutschland). Calamoherpe musica Brehm, Isis 1828, p. 1283 (Nomen nudum!); Handb. Naturg. Vög. Deutsehl., p. 446 (1831— „Er scheint nordöstlich von hier zu wohnen, besucht im Anfang des Juni die diehten Haselbüsche der hiesigen Gegend“). ? Sylvia (Calamoherpe) fruticola Naumann, Naturg. Vög. Deutschl. XIII (Nachtr.), p. 453, Taf. 370, Fig. 2 (1853— Nach Erinnerung und unvollkommener Abbildung aus den Knabenjahren benannt). Calamoherpe philomela Brehm, Vogelfang, p. 236 (1855— Deutschland). Calamoherpe Pratensis Jaubert, Rev. & Mag. Zool. VII, p.65 (1855— Neuer Name für den schlecht gewählten Namen palustris. Ex Caire M. S.). Calamoherpe obscurocapilla Dubois, Journ. f. Orn. 1856, p. 240 (Belgien. Dies Synonym gehört unter palustris). Salicaria lurcomana Severtzoff, Turkest. Jevotn., in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p.128 (1873— bei Krasnowodsk am Kaspischen Meere); Übers. in Madaräsz, Zeitschr, ges. Orn. IV, p.78. Salicaria macroptera Sewertzoff, t. e., p.128, im Text (1873— Nomen nudum! Ohne Lokalität. Nach Pleske hierher gehörig); Übers. in Madaräsz, Zeitschr. ges- Orn. IV, p.80. Acrocephalus Frumentarius Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 485, 493. Engl.: Marsh-Warbler. Franz.: Rousserolle verderolle. Ital.: Cannaiola verdognola. Flügelform fast ganz wie bei A. sörepera, nur sind die Einschnürungen der Fahnen der 2. und 3. Schwingen weiter nach vorn gerückt, so dab die Einkerbung der Innenfahnen der 2. zwischen den Enden der 5. und 8. Schwinge, nicht aber hinter dem der 8. Schwinge liegt. Die Färbung der Oberseite ist im Frühjahr viel mehr olivenbräunlich, oft fast ins Olivengrünliche ziehend, woran man die alten Vögel schon im Freien leicht unterscheiden kann, junge Vögel sind aber der Färbung nach nicht sicher zu unterscheiden. Die Maße Museicapidae („Sylviidae“). 563 sind dieselben. Iris lebhaft braun. Oberschnabel olivenbraun, Unterschnabel rötlich fleischfarben. Füße gelblich fleischfarben. Mundwinkel und Rachen orangegelb oder rötlichgelb, heller als bei A. strepera strepera. Brütet in Europa von Dänemark, den Südufern der Ostsee, Esthland, den russischen Gouvernements Twer, Jaroslaw, Kasan und Orenburg südlich bis Süd-Spanien und Italien, Montenegro und Bulgarien. Auch in den Atlasländern. Ostwärts bis Fe Orenburg, Wolga-Delta, Krim, Krasnowodsk am Kaspischen Meere, Tiflis, Derbent, Lenkoran. In Süd-England sehr lokal und selten. — Überwintert im tropischen Afrika, südlich bis Natal. Do Der sogenannte Sumpfrohrsänger bewohnt fast niemals eigentlichen Sumpf, sondern vorzugsweise Weidengebüsch, das mit Nesseln, Brombeergerank, Clematis und dergl. durchwachsen ist, besonders an den Ufern von Flüssen, Teichen und Seen. Man findet ihn indessen häufig auch in verwilderten, buschreichen Gärten und sehr gern in Erlen- hainen, in denen Nesseln, wilder Hopfen und Buschwerk wuchern, und ebenso (besonders im westlichen Deutschland, aber auch u. a. in Bulgarien) vielfach im Getreide und in Bohnen- und Erbsenfeldern. Der Gesang ist von dem von A. strepera grundverschieden: Ein klangschöner, reich modulierter, feiner Gesang, der am meisten an den des Garten- laubsängers erinnert, aber viel zarter und feiner ist. Individuell singen die Männchen sehr verschieden, viele sind fleißige Nachtsänger, manche sog. Spötter, d. h. sie ahmen die Stimmen anderer Vögel nach. Das Nest steht immer nahe am Boden, oft in Weidenbüschen, mit besonderer Vorliebe in Nesseln, deren Stengel die Nestwände „durch- bohren“, oder im Getreide. Es ist viel loser und flacher, als das von A. strepera und meist mit Pferdehaaren ausgelegt. Die 4—5 Eier findet man im Juni, Sie sind auf fast glanzlosem bläulich- oder grünlicehweißem Grunde mit licht bläulichgrauen Schalen- fleeken und dunkelolivenbraunen und mitunter fast schwarzen, oft konzentrischen Flecken gezeichnet, weniger variabel, meist heller als die von A. strepera, von Kennern immer zu unterscheiden, wenn auch nicht leicht zu kennzeichnen. Maße von 130 Eiern (Rey 54, Bau 45, Hartert 31) im Durchschnitt 18.83>< 13.67, Maximum 20.2><14.1 und 18.4><14.7 Minimum 18><10 mm. Durchschnittsgewicht nach Rey 100.4 mg. 863. Acrocephalus dumetorum Blyth. Acrocephalus .dumetorum Blyth, Journ. As. Soc. XVIII, p. 815 (1849— Basiert auf Sylvia montana Sykes, Proc. Zool. Soc. London 1832, p.89, Blyth u. a. nee Horsfield!). Sylvia (Salicaria) magnirostri is Lilljeborg, Öfv. Kgl. Vet. a Förh. 1850, p.274, Taf. 19 (Bei Kargopol im Gouv. Wologda, nördl. Rußland). Salicaria macronyx&, eurhyncha, sphenura Sewertzoff, Turkest. Jevotn., in Izv. Obshch. Moskov. XVII, 2, p. 128 (Russisch! Turkestan, partim, fide Seebohm, Menzbier und Blei. Übers. in Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 78, 79, 80. Salicaria ilensis Severtzoff, Da der Pamir Kette, p.75 (1879— Russisch! Bere teste Menzbier; ef. Pleske, Orn. Ross., p. 532. Acrocephalus dumetorum var. affinis Saradny, Bull. Soc. Nat. Moscou 1890, p. 25 (Transkaspien),. Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 86 Fig. 2. — Eier: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taisın, Rip. L u.74. 1. Schwinge ungefähr gleich den Handdecken oder eine Kleinigkeit kürzer oder länger. 2. zwischen der 5. und 6. oder 6. und 7. Die 3. und 4. etwa gleich und am längsten. Außenfahnen der 3. bis 5. vor der Mitte verengt. Innenfahne der 2. mit scharfer, die der 3. und mitunter auch der 4. mit undeutlicher Andeutung einer Einkerbung. Oberseite röstlich 36* 564 Museicapidae („Sylviidae“). olivenbraun, viel dunkler und mehr olivenfarben als bei Aeroc. agricola, die sonst dieselbe Farbe hat. Frühlingsvögel sind blasser und weniger röstlich. Der junge Vogel ist etwas mehr rostbräunlich. Flügel 9 0 etwa 60—64, nach Pleske bei einem turkestanischen S sogar 67 mm, Schwanz etwa 52—58, Lauf 21—23.5, Culmen 15.5—17.5 mm. Weit verbreitet; Himalaya, Altai, Turkestan, Buchara, Transkaspien, West-Sibirien und von dort in einem Keil nach Rußland hinein bis in das Gouvernement St. Petersburg, über Moskau bis nach Orenburg, nördlich ver- mutlich bis Archangel. — Uberwintert in Indien, südlich bis Ceylon und Pegu. A. dumetorum ist nicht ein so typischer Rohrsänger wie die meisten seiner Gattungsgenossen; der Schwanz ist etwas weniger gestuft; die Art bewohnt Buschwerk, besonders von Weiden und Erlen, an den Ufern von Gewässern oder auf feuchtem Ge- lände und nassen Wiesen; der Lockruf ist nach Seebohm wie „tick, tick“, der Gesang erinnert an den von Acrocephalus palustris und Hippolais hippolais; das Nest ist dem von Acrocephalus palustris ähnlich; es steht nahe über dem Boden in Nesseln und Sträuchern. Die Eier kommen in verschiedenen Färbungstypen vor: Sie sind entweder auf hell rosafarbenem Grunde mit grauvioletten oder hell rotbräunlichen und tief- braunen Zeichnungen versehen, mattweiß mit hellgrauen und olivenbraunen Flecken, oder schmutzig weiß, über und über mit bräunlichen Flecken bedeckt, etwa zwischen den Eiern von A. strepera und A. palustris stehend. Form wie die von A. palustris. Maße nach Pleskes Messungen an 24 Eiern im Durchschnitt 17.53 >< 13.86, Maximum 19.5><15, Minimum 17><13 und 17.5><12.75 mm. 19 Eier vom Altai (Jourdain) messen im Durchschnitt 17.6 >< 13.6 mm. 864. Acrocephalus agricola agricola Jerd. (Fig. 107.) Sylvia (Acrocephalus) agricola Jerdon, Madras Journ. Lit. & Sc. XTII, no. 31, p. 151 (1845— Nellore, Süd-Indien, im Winter). Salicaria brevipennis & capistrata Sewertzofi, Turkest. Jevotn., in Izv. Osheh. Moskov. VIII, 2, p.127; Russisch! (1873— Turkestan); Übers. in Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 75, 76. — Nach Menzbier zu agricola: cf. Pleske, Ornith. Ross., p. 552, Anm. Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 86, Fig. 1. 1. Schwinge kurz und steif, ausnahmsweise so lang wie, in der Regel aber viel (bis zu 4 mm) länger als die Handdecken. 2. zwischen der 6. und 7., seltener zwischen der 7. und 8., nach Pleske ausnahmsweise auch zwischen der 8. und 9., was ich aber nicht beobachten konnte. 3. 4., 5. fast gleich und die Spitze des Flügels bildend. Außenfahnen der 3., 4. und 5. Schwinge vor der Mitte vorengt, Innenfahnen der 2. und 3. mit deutlicher Einkerbung. Ad. im frisch vermauserten Gefieder: Oberseite warm isabell-braun, auf dem Bürzel etwas 2 röstlicher, auf dem Kopfe etwas dunkler. Ein deut- licher, röstlichrahmfarbener Superciliarstreif erstreckt sich von der Schnabelwurzel bis zum hinteren Ende der Ohrdeeken. Unterseite hell isabellfarben, nach der Mitte zu heller, Kehle und Mitte des Unterkörpers fast weiß. Iris braun. Obersehnabel und meist auch Spitze des Unterschnabels dunkelbraun, Unterschnabel hell. Füße hellbraun. In der Brutzeit wird die Färbung matter, die Oberseite bräunlicher, Unterseite weißlicher, Flügel d 9 etwa 55 bis 60.5, Schwanz etwa 55—-60, Lauf 20.5— 22.5, Culmen etwa 15—16 mm. Fig. 107. ü BT Museicapidae („Sylviidae“). 565 Brutvogel in der Krim, der Kirgisensteppe, nach einem am 18. April 1907 bei Malcoci erbeuteten Stücke zu urteilen auch im Donau-Delta, im südlichen und mittleren Ural, in Transkaspien, Ost-Persien, Turkestan, Ost-Turkestan, dem Altai, im Himalaya von Kaschmir bis Nepal, in Tsaidam und ver- mutlich Teilen von Tibet. — Uberwintert in Indien, östlich bis Caleutta. Bewohnt Rohrpartien und Buschwerk in der Nähe von Gewässern. Im Winter sieht man ihn oft in Reisfeldern und im hohen Grase. Die Nester sehen aus wie kleine Nester von Acrocephalus arundinaceus und A. stentoreus und sind an Schilf- stengeln oder Zweigen aufgehängt. Die meist 4 Eier ähneln denen von A. strepera, die Flecke sind meist klein und fein. Die Maße sind meist etwas geringer, nach Nehr- korn 17><12 mm. Zwei Eier im Petersburger Museum nach Pleske 18><13 und 17><12.5 mm. Sechs Eier im Brit. Museum messen durcehschn. 17.05 >< 13.08 mm. 865. Acrocephalus agricola concinens (Swinh.). Calamoherpe concinens Swinhoe, Proc. Zool. Soc. 1870, p.432 (Peking). Oberseite merklich weniger röstlich, mehr ins Olivenfarbene ziehend. Seiten und Unterschwanzdecken etwas bräunlicher. 2. Schwinge etwas kürzer, zwischen der 8. und 9. oder 9. und 10. Der Schnabel scheint im allgemeinen etwas größer zu sein — sonst wie A. agricola agricola. Brütet in China, mindestens von den Tsin-ling-Bergen bis Fokien und überwintert in Pegu, Tenasserim, Assam. 866. Acrocephalus orinus Öberh. Phyllopneuste macrorhynchus (non Calamoherpe macrorhyncha Müller 1853) Hume, Ibis 1869, p.357 (Deser. nulla. „Interior of the Himalayas“!). Acrocephalus macrorhynchus Hume, Ibis 1871, p.31 (Bei Rampur im Sutlej-Tale in NW.-Indien). Acrocephalus orinus Oberholser, Proc. U. S. Nat. Mus. XXVIII, p. 899 (1905). Dieser Vogel ist bisher Unikum geglieben. Er muß in die Gattung Acrocephalus gerechnet werden. Die 1. Schwinge ist etwas länger als die Handdecken, 2. zwischen der 9. und 10. Der breite Schnabel ist auffallend, Culmen 19.5 mm. Oberseite olivenbraun, Unterseite blaß ockerfarben, Mitte von Kehle und Unterkörper weißlich. Flügel 62, Schwanz 56, Lauf 16.5 mm. Rampur im Sutlej-Tale. 867. Acrocephalus bistrigiceps Swinh. Acrocephalus bistrigiceps Swinhoe, Ibis 1860, p.5l (Januar 1860— Amoy). Salicaria (Calamodyta) Maackii Schrenck, Reisen Amur-Land I, 2, p. 370, Taf. XII, Fig. 4—6 (1860— Südlicher Amur, zwischen dem Bureja-Gebirge und der Mündung des Ssungari). 1. Schwinge verhältnismäßig lang, immer bedeutend länger (etwa 3.5—5.5 mm) als die Handdecken, aber nicht die Hälfte der 2. erreichend. 2. meist zwischen der 6. und 7. oder noch etwas kürzer als die 7., 3. und 4. etwa gleich lang und am längsten; vorderer Teil der Außenfahnen der 3.—5. unbedeutend verengt, Innenfahne der 2.—4. mit einer kleinen Ein- kerbung. — Jad. Oberseite röstlichbraun, auf Bürzel und Oberschwanzdecken am lebhaftesten (röstlicher).. Schwingen und Schwanz braun, mit der Rücken- 566 Museicapidae („Sylviidae“). » farbe gesäumt. Zügelmitte und Strich hinterm Auge dunkelbraun, darüber ein breiter rabmgelber Superciliarstreif, darüber ein ebenso breiter schwarz- brauner Streif. Scheitelmitte mit Andeutungen dunklerer, schattenartiger Streifen. Unterseite bräunlichrahmfarben, Seiten viel dunkler, etwa lehm- braun, Kehle und Körpermitte am hellsten, fast weiß, Unterflügeldecken, Axillaren und innere Schwingensäume gelbbräunlich-rahmfarben. _ Iris braun. Öberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hell hornweißlich. Füße hellbraun. Das Frühlingskleid gleich nach der Mauser dürfte nicht wesentlich von dem oben beschriebenen Herbstkleid abweichen, in der Brutzeit aber verbleicht das Gefieder und wird weniger röstlich. © nur etwas kleiner als C. Flügel OS 54—58, vielleicht aber sind einige der als C bezeichneten Stücke vielmehr ©, Q nach Pleske und Taezanowski 51, nach einem Q vom Amur 53, Schwanz etwa 50—55, Lauf etwa 20—22, Culmen etwa 14—15 mm. Brütet in Ost-Sibirien von Transbaikalien bis Sachalin und in Japan, vielleicht auch noch in Teilen von China. — Auf dem Zuge in China, über- wintert in Hinterindien. Bewohnt augenscheinlich sumpfiges mit Schilfdickichten und allerlei anderem Gestrüpp bestandenes Wiesenland und trifft schon im April und Mai an seinen Brut- plätzen ein. Soll fleißig singen, aber wie, haben die Beobachter bisher nicht mitgeteilt. Das Nest hängt 2—5 Fuß über dem Erdboden und enthält 5, seltener 4 oder 6 £&ier, die denen von Acroc. schoenobaenus gleichen und nach Taezanowski und Pleske im Durchschnitt (25 Eier) 16.05 >< 12.45, Maximum 17.5 >< 13.6, Minimum 15 >< 11.8 mm messen. (Die Angabe, daß einige Gelege den Eiern von A. streperus gleichen, muß wohl auf falscher Bestimmung beruhen ?) 868. Acrocephalus schoenobaenus (L.). (Fig. 108, 109, 110.) Schilfrohrsänger. Motacilla Schoenobaenus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 184 (1758— „Habitat in Europa“. Ex Fauna Suecica 1746, p.84 no. 222, wo es heißt: „Habitat inter Seirpos Scaniae“, terra typica also: Südschweden). Sylvia phragmitis Bechstein, Orn. Taschenb., p. 186 (1803— Deutschland). Calamokerpe tritici, phragmitis, schoenibanus (sie) Brehm, Isis 1828, p. 1284 (Nom. nuda). Calamoherpe tritici Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl... p. 449 (1831— Greifswald, Ahlsdorf und Frießnitzer See). Caricicola subphragmitis & danubialis Brehm, Vogelfang, p. 236 (1855— Nomina nuda!), Caricieola brachyrhynchos Brehm, Naumannia 1855, p.284 (Nomen nudum!). Caricicola phragmitis acurostris & juncorum A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— Nomina nuda!) Calamodus phragmitis minor v. Hävre, Grabowski, Mus. Homeyer., p.7 (1893— Nomen nudum!). Engl.: Sedge-Warbler. Franz.: Becfin des jones. Ital.: Forapaglie. Schwed.: Säfsängare. 1. Schwinge äußerst kurz, steif und spitz, etwa ",—-”/, der Länge der Handdecken. 3. Schwinge in der Regel am längsten, 2. meist etwas kürzer, selten ebenso lang, ausnahmsweise 1 mm länger. 4. merklich kürzer als 3. Außenfahne der 3. vor der Mitte verengt. JS Qad. Oberkopf gelblich- braun, jede Feder mit schwarzem Mittelstreifen, der an den Federn über dem Superciliarstreifen breiter wird, so daß sich dort jederseits ein ziemlich deutlich markierter schwärzlicher Streif hinzieht. Breiter gelblich rahmfarbener Superciliarstreif, durch das Auge eine schwärzliche Linie. Rückenfedern ä gelblichbraun mit schwarzbraunem Mittelstreifen, die auf dem Hinterhalse undeutlich sind und auf Bürzel und Oberschwanzdecken verschwinden, so dab letztere einfarbig sind, übrigens auch lebhafter, mehr lederfarbig erscheinen. Schwingen schwärzlichbraun mit bräunlichgrauen Endspitzen, gelblichbraunen Außen- und blaß bräunlichgrauen Innensäumen. Schwanz braun mit rost- braunen Säumen. Unterseite fahlgelbbräunlich, in der Mitte der Kehle und des Unterkörpers lichter, fast weißlich, an den Seiten und Unterschwanz- decken lebhafter. Axillaren weiblich rahmfarben, Unterflügeldecken hellgrau mit weißlichen Säumen. Iris braun. Schnabel schmal wie bei den Locustellen. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel rötlichgelb mit brauner Spitze. a Fig. 108. Fig. 109. Fig. 110. Museicapidae („Sylviidae“). 567 Füße bläulichgrau. Im Herbste ist das Gefieder etwas lebhafter gefärbt, mehr rostfarben, im Jugendkleide etwas gelblicher, außerdem die untere Kehle und Kropfgegend mehr oder minder dicht düsterbraun gefleckt. Flügel 66—69.5, seltener nur 65, selbst 64, oder bis zu 71 mm, Junge kleiner. Schwanz etwa 51—56.5, Lauf 20—22, Culmen 14.5—16 mm. Brütet von 70° nördl. Breite in Norwegen, in Rußland von der Mur- manischen Küste, Archangel, 68° an der Petschora, 67° am Ob und Jenissei, in Westsibirien bis zum Altai, nach Sewertzoff auch im nördlichen Turkestan, durch Rußland, Europa vom äußersten Westen (Irland, Großbritannien) bis zum Osten, südlich bis Italien und vielleicht auch in Spanien, in Griechen- land aber vermutlich nur Durchzugsvogel. — Zieht regelmäßig durch Trans- kaspien, Agypten, die Atlasländer (wo das Brüten bisher nur vermutet, aber nicht festgestellt wurde), überwintert in Kleinasien und Afrika bis zum Congo, Angola, Damara-Land und Transvaal. Bewohnt niemals Rohrdickichte, sondern die Ufer von allerlei Gewässern, Gräben und Sümpfen, wo dieselben mit Weidenbüschen, Schilf, Binsen, hohem Grase und allerlei Sumpfblumen bewachsen sind, mitunter auch Hecken und dichte Gebüsche in einiger Entfernung vom Wasser, und ausnahmsweise Getreide-, Reis- und Bohnenfelder.- Während des Gesanges erhebt er sich oft einige Meter in die Luft, um sich dann (ähnlich wie Baumpieper) in schräger Linie singend herabzusenken. Dies habe ich bei andern Acrocephalus-Arten nie gesehen. Der Gesang ist ziemlich wechselreich, aber nieht laut, von schnarrenden Lauten und einem häufigen flötenden „woid woid woid“ durchsetzt, sonst dem von A. streperus ähnlich. Das Nest hängt in der Regel nicht, sondern steht im Pflanzendickicht, in oder neben kleinen Büschen, in Brombeerranken, Nesseln, im hoben Grase, meist nahe über dem Boden, mitunter aber auch in Hecken und auf Zweigen von Bäumen bis zu 1.50 und sogar 2 m hoch, in Parks auch in Büschen von akklimatisiertem Bambusrohr. Es ist ein dieker Bau, außen aus Halmen und Stengeln, oft mit Moos, innen mit Haaren und Federn weich ausgelegt. Es enthält meist im Juni, oft aber schon von Mitte Mai an — besonders in wärmeren Ländern —, mitunter erst im Juli (vielleicht finden in günstigen Jahren zwei Bruten statt?), 4—6 Eier. Diese sind auf hellgrauem oder gelblichem Grunde über und über mit helleren oder dunkleren graubraunen und braunen Flecken und Punkten bedeckt, oft so dicht, daß sie fast einfarbig braun aussehen. Sie erinnern mitunter zum Verwechseln an die allerdings meist größeren Eier von Motacilla flava. Gegen das stumpfe Ende häuft sich oft die Fleckung oder es bildet sich ein Kranz, nicht selten sieht man schwarze Haarzüge und 568 Museicapidae („Sylviidae“). Punkte. Die Maße von 137 von Rey, Jourdain und Bau gemessenen Eiern, meist aus Deutschland und England, betragen im Durchschnitt 17.67 >< 13,37, Maximum 20.5 >< 13.2 und 19.6><15, Minimum 16><12, Zwergeier 12.2><9.2 mm. Das durehschnittliche Gewicht ist nach Rey 102 mg. — Nahrung: Insekten, besonders gern kleine Käfer, Raupen, Würmer, Schnecken usw., im Herbste auch Hollunder- und andere Beeren. 869. Acrocephalus aquatica (Gm.). Binsen-Rohrsänger, Seggen-Rohrsänger. Motacilla aquatica Gmelin, Syst. Nat. I, p. 953 (1788— Ohne Lokalitätsangabe. Ex Seopoli, Annus I. Hist.-Nat. 1769, p. 158, no. 235; ef. Temminck, Man. d’Orn. 1815, p.131. Obwohl Scopolis Beschreibung, worauf die Diagnosen von Latham und Gmelin beruhen, recht ungenügend ist, läßt sie sich doch auf vorliegende Art beziehen, und da der Name aquatica von Temminck auf den Binsen-Rohrsänger bezogen wurde, liegt kein Grund vor, ihn zu verwerfen. Als terra typica haben wir Kärnthen oder Venetien anzusehen). Sylvia paludicola Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., Nouv. Ed. XI, p.202 (1817— „en Lorraine et en Picardie“). Sylvia cariceti Naumann, Isis 1821, 2, p.785 (Thüringen. Naumann unterschied die oben hellgrauen Stücke als Art von den gelblichbraunen). Sylvia striata Brehm, Beitr. z. Vögelkunde II, p.286 (1822— Neustadt a.d. Orla). Calamoherpe limicola Brehm, Isis 1828, p. 1284 (Nomen nudum!); id. Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 451 (1831— Erste Beschreibung. Renthendorf auf dem Zuge). Caricicola aquatica longirostris & crassirostris A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— Nomina nuda!). Engl.: Aquatie Warbler. Franz.: Becfin aquatique. Ital.: Pagliarolo. Steuerfedern zugespitzt. Die schmale, steife 1. Schwinge in der Regel etwas kürzer als die Handdecken. 3. Schwinge am längsten, 2. und 3. nur wenig kürzer. — Herbstkleid: Scheitel bräunlichgelb, jederseits über dem Supereiliarstreifen mit einem breiten, infolge der braungelben Federränder nicht ganz reinen, braunschwarzen Streifen. Übrige Oberseite wie der Scheitel, breit braunschwarz gestreift, auf Nacken und Bürzel weniger scharf. Schwingen braungrau mit ganz schmalen hellgrauen Spitzen, hellbraunen Außen- und fahlgelben Innensäumen; innere Armschwingen schwarz mit breiten bräunlichgelben Säumen. Steuerfedern gelblichbraun, die Innenfahnen der seitlichen und ein Streif entlang den Schäften des mittelsten Paares dunkelbraun. Unterseite hell rostgelb, Kehl- und Bauchmitte heller, fast weißlich. Sehr oft sind Seiten und Kropfgegend, mitunter auch die Weichen allein, schmal schwarzbraun gestrichelt. Diese Strichelung scheint unabhängig von Alter, Geschlecht oder Jahreszeit, aufzutreten. Das Frühlingskleid gleicht dem Herbstkleide, ist aber etwas weniger lebhaft gefärbt, nieht so rostgelblich, auf dem Rücken mehr ins Olivengraue ziehend, und verbleicht in der Brut- zeit so, daß die rostfarbenen Farbentöne verschwinden und nur noch auf dem Bürzel bleiben, während der Rücken licht olivengrau, fast weißlichgrau, braunschwarz gestreift aussieht, die Unterseite weißlich, nur am Kropfe und an den Unterschwanzdecken noch gelblich übertüncht. Iris rußbräunlich. Der schmale, dem der Locustellen ähnliche Schnabel ist dunkel hornbraun, der Unterschnabel gelblich. Füße gelblichfleischfarben mit hellen Krallen. Das Jugendkleid gleicht dem Herbstkleide. Geschlechter gleich. Flügel etwa 60—66.5, Schwanz 48—51, Lauf 19.5—21, Culmen etwa 12—14 mm. za Brutvogel in Zentral- und Süd-Europa: Südliches Dänemark, Deutsch- land, Holland, Frankreich, Spanien, Italien und Sizilien, Österreich-Ungarn, Galizien, Polen, Süd-Rußland bis in den mittleren Ural. Brütet auch in N.W.-Afrika (Algier, Tunis). Einige wenige Male in England vorgekommen, ebenso auf Helgoland und in Belgien. In S.0.-Europa und Agypten nur auf dem Zuge festgestellt. Scheint in N.W.-Afrika im Winter vorzukommen, vielleicht liegen die Winterquartiere aber im tropischen Afrika. Über Griechen- land vgl. Reiser, Ornis Bale. II, p. 561. Bewohnt ähnliches Gelände wie Acrocephalus schoenobaenus: Sümpfe, die mit Seggen und Binsen, allerlei Sumpfblumen, Sahlweiden und anderen Büschen bewachsen sind, sowie ähnlich bestandene Uferstrecken an stehenden und träge fließenden Ge- wässern, ist aber sehr lokal und nur an wenigen Orten häufig. Der Gesang erinnert an den von A. schoenobaenus, ist aber weniger laut, einförmiger, hastiger, die Triller kürzer (Ssabanjeff u. a.). Das Nest steht in kleinen, mit dichtem Grase durchwachsenen Büschen, nahe über dem Boden. Es bängt nicht, sondern ist ein ziemlich grober und fester Bau aus Sumpfgräsern, mit feinen Halmen ausgefüttert, etwas tiefer als das Nest von A. schoenobaenus. In Polen findet man Mitte Mai die 5—6 Eier, auch Naumann gibt den Mai als Brutzeit an. Die Eier gleichen denen von A. schoenobaenus, sind aber meist etwas kleiner und oft etwas grünlicher, Durchschnitt von 80 Eiern (17 von Hocke, 7 von Blasius, 6 von Jourdain gemessen) aus Deutschland und Jütland 16.94 >< 12.76, Maximum 18.3><12 und 15><13.7, Minimum 15><13.7 und 17.6><11.8mm. Taczanowski gibt für Eier aus Polen 16><12 mm an. Durchschnittsgewicht nach Rey 88 mg. Museicapidae („Sylviidae“). 569 Gattung HIPPOLAIS Brehm (Isis 1828, p. 1283). Der Name Aippolais wurde von vielen Autoren in Aypolais verbessert. Für A. caligata wurden die Namen /duna und Jerdonia aufgestellt. Die „Spötter“ stehen den Acrocephalen sehr nahe, lassen sich aber durch den geraden oder nur etwas gerundeten Schwanz mit kürzeren Unterschwanz- decken unterscheiden. Außerdem sind der Schwanz und die Flügel ver- hältnismäßig länger, die Eier rosenrot oder lila bis hellgrau, gefleckt. Das Gefieder ist meist etwas kürzer, als bei Acrocephalus. Der Schnabel ist breit und flach. Zweimalige Mauser. Gesang laut, wechselreich, unterhaltend. H. caligata und rama haben kürzere Flügel und gerundeteren Schwanz, neigen also etwas zu Acrocephalus, letztere auch in der Färbung der Eier! Wollte man /duna trennen, müßte dieser Gattungsname auf letztere beiden Formen beschränkt bleiben. Das andere Extrem ist, Hippolais mit Aerocephalus zu vereinigen. 1 f Unterseite gelb, Oberseite grünlich . . . . - ER Tee 2 \ Unterseite weißlich, Oberseite bräunlich oder En re 3 9 | 1. Schwinge nicht länger als die Handdecken, 2. länger als die ei H. on ina p.570 1. Schwinge länger als die Handdecken, 2. Br als die 5. H. polyglotta p.571 3 | Oberseite dunkler, mehr braungrau, Flügel über 80 mm .H. olivetorum p.572 Oberseite meist fahler, Flügel unter 90 mm . . .... $ 4 | 1. Schwinge meist ER oder doch nur etwa L mm er — e 4 1a na Lore 2n Bee Sy er Br ee Er SI eg p- 573 | l. Schwinge etwa 3—8 mm länger als die Handäscken RE : 5 5 | 2. Schwinge zwisehen der and H.rama p.575 2 Behwingerzwschaniderib.nuno 7. 3. Zune te 6 6 [ Diarelaber 6 mm ei ESS ANLHLNER, palliaa p. 574 Blugel’nater Gemmme. u, ee en Saligete WPt675 570 Museicapidae („Sylviidae“). 870. Hippolais icterina (Vieill... (Fig. 111.) Gartenlaubvogel, Gelbe Grasmücke, Bastardnachtigall, Sprachmeister. Hippolais (Hypolais) hippolais (hypolais) vieler Autoren, aber nieht Motacilla hippolais L.! Hypolais philomela neuerer Autoren, aber nicht Motacilla Philomela L. 1758! Die Diagnose „M. supra grisea, subtus cinerea, remigibus primoribus apice obso- letis“ kann nimmermehr auf vorliegende Art bezogen werden; sie scheint aus Klein entnommen, aber auch Klein’s Lusciria altera (p.73) ist zweifelhaft, denn er zitiert die deutliche Abb. einer Sylvia curruca in Frisch). ? Motacilla nigrifrons Bechstein, Gem. Naturg. Deutschl. IV, p. 675, Taf. 27 (1795— Thüringen. Vermutlich ein anormales Stück des Gartenlaubvogels). ? Sylvia flaveola Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., 2. Ed., XI, p.185 (1817— Frankreich und Lothringen. Nach den Untersuchungen von Degland & Gerbe war S. flaveola nach schlecht präparierten Stücken mit durch Präparation defor- mierten Schnäbeln von $. icterina getrennt worden. Man kann daher diesen Autoren beistimmen, daß der Name nicht angewandt werden kann. Die Beschreibung der Flügelform beweist, daß es sich nicht um polyglotta handelte, und nur die Angabe, daß $. flaveola kleiner sei, als letztere widerspricht S. ieterina). Sylvia icterina Vieillot, t. e., p. 194 (1817— Frankreich, Nancy). Hippolais alticeps Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 455 (1831— Deutschland). Hippolais media Brehm, t.c., p.436 (1831— „wandert durch Mitteldeutschland, kommt bei Kiel vor, und scheint nördlicher als Deutschland zu wohnen‘). Hippolais planiceps Brehm, t.c., p.436 (1831— „erscheint in der letzten Hälfte des Mai und im August im mittleren Deutschland, brütet wahrscheinlich nicht in unsrer Gegend“). Salicaria italica De Filippi, Mus. Mediol., p. 30,4 (1847— Sylvia obscura Smith, Illustr. Zool. S.Afr., Aves Taf. 112, Fig. 1 und Text (1849 — Port Natal, S. Afrika). Hypolais hortensis A. E. Brehm, Ill. Thierleben III, p. 861 (1866). Hypolais major, xanthogastra A. E. Brehm, Gef. Vög. Il, p.165 (1876— in der Syno- nymie von Hyp. icterina). Hypolaris familiaris Taczanowski, Ptaki Krajowe I, p.217 (1882). Hypolais icterina var. Mollessoni Zarudnoi et Nazarow, Bull. Soe. Imp. Natur. Moscou, p. 675 (1888— Tastuba, Kreis Birsk, Gouv. Ufa, Rußland). Engl.: Icterine Warbler. Franz.: Fauvette ieterine. Ital.: Canapino maggiore. Schwed.: Bastardnäktergal. Jad. Oberseite fahl olivengrünlich oder gelblich graugrün. Unterseite schwefelgelb, ebenso ein kurzer, bald hinter dem Auge aufhörender Super- % ciliarstreif. Schwingen dunkelbraun, Hand- oe schwingen mit fahlgrünlichgrauen, innere Arm- schwingen mit breiteren und fahl strohgelben Aussensäumen, Innensäume der Schwingen grau- weiß. Steuerfedern dunkelbraun, Außensäume wie der Rücken, Innenränder schmal weißlich- grau. 1. Schwinge so lang wie die Handdecken oder etwas kürzer. 3. Schwinge am längsten, 4. nur wenig kürzer, 2. etwas kürzer als oder so lang wie die 4., immer länger als die 5. Iris braun. Öberschnabel hell hornbraun, Unterschnabel gelbrötlich oder hell fleischfarben. Füße bläulichgrau. Flügel etwa 75.5—82, Schwanz 56—59, Lauf 21—22, Culmen 16—17.5 mm. 9 wie d. Juv.: Oberseite bräunlicher, Unterseite meist matter, blasser. Fig. 111. Museicapidae („Sylviidae“). 571 Brutvogel im größten Teile Europas; in Norwegen bis zum Polarkreise und spärlich etwas nördlich desselben, in Finland bis Kuopio, in Nordrußland bis Archangel, im Ural mindestens bis zum 57. Grad nördlicher Breite. Im Westen bis Holland und Belgien und im nördlichen, östlichen, mittleren und südlichen Frankreich; im Süden bis zu den Pyrenäen, Italien und Sizilien (nur sehr selten in Sardinien), im Osten bis zum Ural, nach Dresser bis West-Sibirien, Kaukasus, Krim; in Dalmatien noch häufig, in Rumänien, Bulgarien und Montenegro aber schon weniger zahlreich, in Griechenland, Kleinasien und Nordost-Afrika nur noch auf dem Zuge. Fehlt im nordwest- lichen Frankreich von der Garonne-Mündung und den Departements Charente, Vienne, Cher, Nievres, Seine et Marne bis fast nach Calais (L. Bureau in litt.); in England in der Regel nur seltener Irrgast, doch wurden mehrere Male Eier gefunden. — Uberwintert im tropischen Afrika. Bewohner von lichten Laubwäldern, gemischten Waldungen und Feldhölzern, namentlich aber von Gärten, Parkanlagen und Friedhöfen. Scheint eine Vorliebe für Birken, Hollunder und Syringen zu haben. Der Gesang ist eine der außerordentlichsten Leistungen in der europäischen Vogelwelt, denn er übertrifft an Mannigfaltigkeit und Abwechselung fast die aller anderen Vögel: eine reiche Anzahl schöner flötender und zwitschender Strophen wechselt mit schnalzenden und sehnarrenden Tönen ab, und alles dies wird unermüdlich, fröhlich und hastig vorgetragen, dabei kräftig genug, ohne übermäßig laut zu sein. Einzelne Männchen ahmen Gesänge andrer Vögel nach, zum Teil aber beruht die angebliche Nachahmung auf Täuschung. Das Nest steht meist in Reichhöhe oder etwas tiefer, mitunter aber auch bedeutend höher. Es ist schön gewebt und geglättet und steht auf allerlei Laubbäumen, mit Vorliebe auf Birken, Syringen, Hollunder u. dergl. Es ist mit den Zweigen oder der Rinde des Stammes fest verwebt und ist außen mit Birkenrinde, oder in Ermangelung letzterer mit weißen Papierfetzen bekleidet, eine Bekleidung, die nur ganz ausnahmsweise ganz durch Federn ersetzt wird. Die Eier findet man in Deutschland selten vor Anfang Juni. Sie sind heller oder dunkler rosenrot, und die Zeichnung besteht aus meist scharf umschriebenen tiefschwarzen Flecken und Punkten, sowie mitunter dunkel graubläulichen Schalen- flecken, seltener findet man Haarzüge oder Kritzeln. 142 (95 Rey, 47 Bau) Eier messen im Durchschnitt 18.35 >< 13.4, Maximum 20.6 ><13 und 19>< 14.1, Minimum 17>< 12.5 und 18.1><12.4 mm. Durchschnittliches Gewicht nach Bau 92, nach Rey 91 mg. 871. Hippolais polyglotta (Vieill.).. (Fig. 112, 113.) Sänger-Laubvogel. Sylvia polyglotta Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat, Nouv. Ed., XI, p. 200 (1817— Frankreich. Beschreibung zweifellos, aber Synonym unrichtig). Hippolais italica Baldenstein, Neue Alpina II, p.77 (1827— Piemont). Hypolais polyglotta major, minor, intercedens A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866 — nomina nuda!). Engl.: Melodious Warbler. Franz.: Fauvette luseiniole ou polyglotte. Ital.: Canapino. Abbild.: Dresser, B. Europe 1I, Taf. 80; Neuer Naumann II, Taf. 4. Unterscheidet sich von Z/. icterina durch folgende Merkmale: Die 1. Schwinge stets bedeutend länger als die Handdecken, die 2. steht an Länge zwischen der 5. und 7., der Flügel ist kürzer, etwa 64—70 mm (45 gemessen), das Gelb der Unterseite mitunter lebhafter. — H. vcterina und polyglotta sind häufig miteinander verwechselt worden. 572 Museicapidae („Sylviidae“). Brutvogel in ganz Frankreich mit alleiniger Ausnahme der nörd- liehsten Departements, nämlich derer nördlich der Somme, also Somme, Pas-de-Calais, Nord, Aisnes, Ardennes, Meuse, Meurthe-et-Moselle, Vosges, Haute-Saöne und Doubs = (L. Bureau in litt), in Spanien, Portugal,Marokko bis mindestens zum Rio de Oro an der Westküste Fig. 112. der Sahara (da dort am Fig. 113. 27. und 28. Juli häufig), Nord-Algerien und Tunis, Italien bis Südtirol, scheint aber auf Korsika und Sardinien zu fehlen. Einzelne Funde wurden verzeichnet von England, Belgien, Böhmen, Mähren und Helgoland (23. Mai 1846). Raddes Angabe von einem Vorkommen in Transkaukasien dürfte auf einem Irrtum beruhen, zumal das Belegexemplar nicht mehr im Museum zu Tiflis vorhanden ist. — Uberwintert in Senegambien und Ober-Guinea. Lebensweise und Fortpflanzung wie die von H.icterina, doch soll der Gesang den der letzteren Art oft an Mannigfaltigkeit und lieblichen Tönen zu übertreffen. Die Eier sind trotz anders lautender Angaben in der Regel nicht von denen von H.icterina zu unterscheiden, nur im Durchschnitt etwas kleiner. Mittel von 34 Eiern (31 von Jourdain, 3 von König gemessen) 17.75 >< 13.31, Maximum 19.1 >< 14, Minimum. 16.4><12.7 mm. Gewicht nach König 83 mg. Pleske gibt den Durchschnitt von 5 Eiern aus Südspanien mit 17.4><12.2 mm an. Auch diese Art brütet spät. 872. Hippolais olivetorum (Strickl.). Olivenspötter. Salicaria olivetorum Strickland, in Gould’s B. Europe, II, Taf. 107 und Text (1837 — Zante, Jonische Inseln). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 82 Fig.2. — Ei: Bädeker, Ei. eur. Vög., Taf. 19 Fig. 3. 1. Schwinge immer bedeutend kürzer als die 2.. welche an Länge zwischen der 3. und 5. steht. 3. immer am längsten. Oberseite bräunlich- grau. Ein weißer Superciliarstreif ist nur angedeutet, Federn am Augenlide weißlich. Schwingen dunkelbraun mit schmalen weißlichgrauen Außen- und breiteren weißlichen Innensäumen. Steuerfedern schwarzbraun mit schmalen, nach der Mitte des Schwanzes zu verschwindenden weißen Spitzen, das äußerste Paar ringsum, die folgenden an den Innenfahnen schmal weiblich gesäumt. Unterseite weiß, Seiten ausgedehnt graubraun verwaschen. Iris braun, ÖOberschnabel hornbraun, Unterschnabel gelblich. Füße blaugrau. Flügel 85—88.7, Schwanz 67—74, Lauf 22—24, Culmen 18—21.2 mm. Die Jungen sind etwas düsterer gefärbt und auf dem Rücken mehr oliven- farben angeflogen. Der Olivenspötter brütet im nördlichen Palästina, in Kleinasien, auf den griechischen Inseln, in Griechenland und nördlich bis in das südliche Dalmatien. Krüper beobachtete ein Exemplar bei Sliven in Ost-Rumelien; in Italien nur wenige Male erbeutet (Ligurien, Bari), von Tristram einmal bei Koleah in Algier erbeutet aber nicht brütend gefunden. Die dieser Art zugeschriebenen Eier gehören zu H. p. opaca. Angaben vom Vorkommen k Museicapidae („Sylviidae“). 573 in Marokko beruhen auf Irrtum. Das Vorkommen bei Nizza (Arrigoni, Man. Orn. Ital., p. 308) und das bei Valencia (Ibis 1871, p. 213) sind durchaus unsicher. — Zugvogel, der erst ziemlich spät an seinen Brutplätzen eintrifft und in Afrika überwintern muß, wo ihn Jesse in Abyssinien erbeutete. Lebt vorzugsweise in Olivenhainen, Eichenwäldern und Gärten und ist ein außerordentlich unruhiger Vogel. Der kräftige, sonore Gesang ändert individuell ab, ist aber immer ein nie enden wollendes Geleier, in dem die Silben tschau tschum zizeri bis zum Überdruß wiederkehren (Kollibay, Journ. f. Orn. 1904, p. 111). Die Nester stehen auf Olivenbäunien, nach Lindermayer auch auf Granatapfel-, Mandel- und Maul- beerbäumen. Die 4 Eier sind etwas blasser rosenrot, als die von H. icterina und polyglotta und sofort durch ihre Größe kenntlich. Die schwarzen Flecke sind in der Regel groß und nicht sehr zahlreich. 81 Eier (29 Reiser, 29 Rey, 23 Jourdain) messen im Durchschnitt 20.04 >< 14.81, Maximum 22.5 >< 14.7 und 20.5 >< 15.7, Minimum 18.3 >< 14.3 und 19.3 >< 13.8 mm. T'hienemann gibt an, daß 47 Eier 16.5 bis 19 >< 12 bis 13.5 mm messen. Durchschnittliches Gewicht nach Rey 127, nach Reiser 117 mg. 873. Hippolais languida (Hempr. & Ehr.). Curruca languida Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. ce (1833— Syrien). Hypolais upcheri 'Tristram, Proc. Zool. Soc. London 1864, p.438 („Slopes of Libanon and Hermon“). Sylvia magnirostris Sewertzoff, Turk. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), p. 123 (1873 — Karatau und westliche Vorberge des Tian-Schan); Übers. in Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 65. Acrocephalus sogdianensis Dresser, Ibis 1874, p.420 (Kokand). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 83. —- Ei: Cat. Eggs Brit. Mus., Taf.X Fig. 2. 1. Schwinge steif und spitzig, etwas kürzer, ebenso lang wie oder ausnahmsweise eine Kleinigkeit länger, als die Handdecken. 3. am längsten, 4. unbedeutend kürzer, 2. so lang wie die 6. oder zwischen der 5. und 6. Außenfahnen der 3., 4, 5. Schwinge verengt. Oberseite braungrau mit kurzem, weißlichen Superciliarstreifen, Unterseite weißlich, am Bauche mehr bräunlich, Seiten, Unterschwanz- und Unterflügeldecken bräunlichgrau über- tüncht. Steuerfedern dunkler braun als die Oberseite, äußerstes Paar ringsum weiß gesäumt, die übrigen, mit Ausnahme des mittelsten Paares mit schmalen weißen Spitzen. Schwingen wie der Schwanz, mit der Farbe des Rückens schmal gesäumt, die Armschwingen breiter und lichter gesäumt, alle mit schmalen, weißlichen Spitzen. Iris braun. Oberschnabel braun, Unterschnabel fleischfarben, Füße braun, Läufe hellbraun. Flügel etwa 73—-78, Schwanz etwa 60—65, Lauf etwa 22, Culmen ungefähr 17—19 mm (28 untersucht). Brutvogel von Syrien und Palästina bis Persien, Baluchistan, Afghanistan, Buchara, Turkestan und Transkaspien, vielleicht auch in Arabien, wo Stücke sogar im Süden im August gesammelt wurden. — Im Winter in Nordost- und ÖOst-Afrika (Abyssiniien — auch im August! —, Somaliland, Pare, Litemagebirge). Bewohnt Ebenen und Gebirge bis über 5000 Fuß, in Buschwerk, lichten Wäldern, - Weinbergen und Gärten. Die Nester stehen in Büschen und sind außen mit Spinn- geweben und Pflanzenwolle verfilzt. Die 4—5 Eier sind blaß gräulich rosa oder rötlich grau und sind gefleckt wie die andrer Hippolais-Arten, aber wenig gekritzelt. Sie gleichen denen von H. pallida, sind aber größer und messen nach Nehrkorn 19 >< 14.5, während 17 Eier im Britischen Museum durchschnittlich etwa 19><13.8 mm messen. “ 574 Muscicapidae („Sylviidae“). 874. Hippolais pallida pallida (Hempr. & Ehrb.). Curruca pallida und Var. Andromeda und mazwillaris Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. bb (1833— am Nil in Agypten und Nubien). Salicaria elaeica Lindermayer, Isis 1843, p. 342, 343 (Griechenland). Picedula ambigua Schlegel, Krit. Übers. eur. Vög., p. XXVI,53 (1844— Griechenland). Sylvia preglii Frauenfeld, Verh. zool.-bot. Verein, Wien I, p.54 (1852— bei Almissa in Dalmatien). Hypolais Verdoti Jaubert, Rev. et Mag. Zool. 1855, p. 70 (Cairo). Acrocephalus obsoletus Heuglin, Orn. N.O.-Afr. I, p.291 (1869— Tedjura. Typus ver-. glichen). Acrocephalus obscurus Finsch & Hartl., v. d. Deckens Reise, Vögel, p. 243 (1870— neuer Name für obsoletus. Ex Heuglin M.S.). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 80; Neuer Naumann II, Taf. 4 — Ei: Bädecker, Eier europ. Vög., Taf. XIX Fig. 4. 1. Schwinge mindestens 3 mm länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7. oder (seltener) zwischen der 5. und 6., nach Pleske auch mitunter zwischen der 7. und 8. Die Außenfahnen der 3. 4. und 5. Schwinge sind verengt. Oberseite fahl graubraun mit schwachem oliven- farbenen Schimmer, Unterseite und Superciliarstreif weißlicb mit rahm- farbenem Anflug und bräunlich überflogenen Seiten. Flügel etwa 64—69, Schwanz 52—58, Lauf 20-22, Culmen 14.5—17 mm. — Von der Unter- scheidbarkeit einer östlichen Subspezies konnte ich mich nicht überzeugen. Brutvogel von Turkestan, Buchara, Transkaspien, Persien, Trans- kaukasien, Kleinasien, Palästina, Cypern, Ost-Rumänien, Bulgarien, Türkei, Griechenland bis Dalmatien. Vereinzelt, unregelmäßig in Italien. Einmal auf Helgoland erbeutet. — Im Winter in Süd-Arabien, Nordost- und Ost-Afrika, nach Pleske auch in Baluchistan. Zu dieser Form scheint auch ein im September 1902 bei Vilaflor auf Tenerife von Thanner erlegter junger Vogel zu gehören. Bewohner von Gärten, besonders auch Olivenhainen, Orangen- und Zitronen- Anpflanzungen. Der Gesang ist sehr einförmig, indem er in der endlosen Wieder- holung einer kurzen, den Hippolais-Charakter wahrenden Strophe besteht. Das Nest steht in der Regel in Olivenbäumen und ist ein typisches Spötternest. Die Eier haben eine völlig glanzlose, schwach ins Rötliche oder Rötlichviolette ziehende hellgraue Grundfarbe, mit sparsamen, meist feinen, schwarzen oder tief rotbraunen und einigen tieferliegenden aschgrauen Flecken, mitunter auch mit einigen Strichen und Haarzügen. 105 Eier (63 Rey, 26 Reiser, 16 Jourdain) messen im Durchschnitt 17.88 >< 13.33, Maximum 19.5 >< 13.8 und 17 ><14, Minimum 15.9><12.3 und 17 ><12.1 mm. Durch- schnittliches Gewicht nach Reiser und Rey 80 mg. 875. Hippolais pallida reiseri Hilgert. Hypolais pallida reiseri Hilgert, Falco 1908, p.3 (Biskra). Ist 7. p. pallida äußerst ähnlich, unterscheidet sich aber durch blassere, fahlere, mehr an „Wüstenvögel“ erinnernde Oberseite, außerdem ist die 1. Schwinge meist 1.5—2.5 mm länger, der Schnabel dagegen häufig 1 mm kürzer. Flügel 65—68 mm. Von H. p. opaca durch geringere Größe (besonders Schnabel) und blassere Färbung unterschieden. Bewohnt die Oasen des südlichen Algeriens (Biskra, Tuggurt). nn Ali rw Museicapidae („Sylviidae“). 575 876. Hippolais pallida opaca Cab. Hypolais opaca Cabanis, Mus. Hein. I, p.36 (1851— Senegal). Hwypolais Arigonis A. E. Brehm, Naturhist. Zeit. 1857, p. 467 (Valencia). Hypolais cinerascens A. E. Brehm. Ill. Thierleben III, p. 865 (1866— als Synonym von HA. opaca). „Hypolais fucescens Selys-Longchamps“ Loche, Expl. Sc.-Algerie, Ois. I, p. 271 (1867 — unter den Synonymen von H. opaca). Unterscheidet sich von 7. pallida pallida durch bedeutendere Größe: Der Flügel ist länger (66—71.5 mm), der Schnabel größer, besonders viel breiter. Bewohnt Mittel- und Süd-Spanien, Marokko, Nord-Algier und Nord- Tunis. — UÜberwintert in West-Afrika vom Senegal bis zum Niger. Soll gelegentlich in Süd-Frankreich, nach Giglioli mehrere Male bei Nizza vor- gekommen sein. Lebensweise und Fortpflanzung wie die von H. pallida pallida, aber die Eier sind im allgemeinen wohl etwas dunkler und manchmal etwas rötlicher, jedenfalls aber durchschnittlich etwas größer. 52 Exemplare (39 Jourdain, 13 Rey) messen im Durch- schnitt 19.29 >< 13.43, Maximum 20><14, Minimum 17><13.6 und 17.9 >< 12.7 mm. Durchschnittsgewicht nach Rey 92 mg, drei spanische Eier nach Jourdain nur 82 mg. 877. Hippolais rama (Sykes). Sylvia rama Sykes, Proe. Zool. Soc. London 1832, p.89 (Dekkan, Indien). (2) Salicaria obsoleta und modesta Sewertzoff, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskow. VII, 2), p.129 (1873— Perowsk am Sir Darja und am Kaspischen Meere); Übers. in Mad., Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 83. Salicaria tamariceti Sewertzoff, t. c., p.131 (1873— Sir Darja); Zeitschr. ges. Orn. IV, p- 87. Iduna albicans Sewertzoff, Bull. Turk. Abt. Ges. Naturw.. Anthrop. & Ethnogr. I, p.75 (1879— nomen nudum! Vielleicht teilweise zu H. caligata gehörig). Abbild. von Nest und Ei: Dresser, Proc. Zool. Soc. London 1874, Taf. 79. 1. Schwinge sehr lang, meist etwa doppelt so lang als die Hand- decken, 2. zwischen der 7. und 8. oder zwischen der 8. und 9., 3. 4. und 5. fast gleich lang und am längsten. Flügel etwa 59—65 mm. Schwanz leicht gerundet. Färbung wie die von /. pallida pallida. — Einige Stücke‘ sind blasser, fahler als andere, doch ist deren Verbreitung unklar und konnte ich unterscheidbare geographische Formen nicht mit Sicherheit feststellen. Brutvogel in der südöstlichen Mongolei, Kaschmir, Sind, Turkestan, Afehanistan, Baluchistan, Persien, Transkaspien. — Uberwintert in Indien, anscheinend auch in Baluchistan und Afghanistan. Bewohnt die Tamarisken-, Saxaul- u. a. Büsche der Steppenregion, und nistet in niedrigen Büschen. Die 4—5 Eier sind denen von H. pallida ähnlich, nämlich gräulich oder bläulichweiß, höchstens mit schwachem rötlichen Anflug, die Zeichnungen wie bei den -Gattungsgenossen. Sie messen (10 Eier aus Tschinas) nach Pleske im Maximum 16.5 >< 13, Durchschnitt 15.6 ><12.8, Minimum 15 >< 12.5 mm. 878. Hippolais caligata (Licht.). (Fig. 114.) Sylvia caligata Lichtenstein, in Eversmann’s Reise von ÖOrenburg nach Buchara, p. 128 (1823— Am Ilek am 2. Mai). 576 Museicapidae („Sylviidae“). Hippolais swainsoni Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p. 82 (1832— nomen nudum!). Sylvia scita Eversmann, Addenda fase. 1II, p.12 (1842— „... in campis et collibus promontoria Uralensia proxime ....“). Jerdonia agricolensis Hume, Ibis 1870, p.182 (äußerst sorgfältige Beschreibung, aber keine Lokalitätsangabe). Salicaria brevipennis Sewertzoff, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), p. 127 (1878); Übers. in Madaräsz, Zeitschr. ges. Orn. IV, p.75 (in den kraut- reichen Steppen, im Saxaulgebüsch im Karatau und in den Vorbergen des Tian-Schan). Salicaria scitopsis und concolor Sewertzoff, t. c., p.130 (1873— auf dem Schiffe im Kaspischen Meere und am Sir Darja); Mad., Zeitschr. ges. Orn. IV, p.85, 86. Salicaria microptera Sewertzoff, Stray Feathers Ill, p.425 (1875— neuer Name für S. brevipennis 1875). Iduna platyura Sewertzoff, Bull. Turk. Abt. Ges. Naturw., Anthr. & Ethnogr. I, p. 85 (1879— nach Pleske hierher gehörig). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 84. Kleiner als A. rama (Flügel nur etwa 57—61), Färbung der Oberseite merklich bräunlicher, Unterseite (besonders Seiten) mehr rostbräunlich ver- Sub waschen. Schwanz merklich gerundet, en nz die äußeren Steuerfedern bis 5 mm x ==> — — ” . = . en, gs ss kürzer als die längsten. 1. Schwinge = = N 4—7 mm länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7., selten nur so lang wie letztere oder minimal kürzer, 3.—5. fast gleich lang und die Spitze des Flügels bildend. Fig. 114. Brutvogel im östlichen Rußland, mindestens von Olonetz und Moskau bis zur Kirgisensteppe, in West-Sibirien (Jenissei) bis zum Altai, Turkestan, Buchara, Transkaspien, auch in Kaschmir. — Überwintert in Nord- und Zentral-Indien. Bewohnt Buschwerk und Rohrdickichte, sowohl in der Nähe des Wassers als auch auf trockenen, buschreichen Halden. Nistet in Büschen, dieht über der Erde (vgl. Pleske, Ornithogr. Ross. I, p. 375, 376). Die 4—6 Eier sind hell rosa, meist mit schwachem violetten Anfluge und Zeichnungen wie bei den Eiern der verwandten Arten. 8 Eier aus Orenburg (Sarudny) messen von 15.5><12 bis 17><13, 6 Eier aus Moskau (Lorenz) 15>< 12 bis 16 >< 12.5, 45 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 15.57 >< 12.24, Maximum 17 ><13 und 15 ><13.5, Minimum 14 >< 11.3 mm. Gattung SYLVIA Scopoli (1769). Die Sylvien stehen der Gattung Ziippolais sehr nahe, letztere aber haben einen mehr oder minder auffallend breiteren, mehr rohrsängerartigen Schnabel, andere Gewohnheiten, Nester und Eier; bei letzteren sind die Ge- schlechter immer gleich, bei Sy/via mit wenigen Ausnahmen verschieden. Die 1. Schwinge ist bald sehr kurz und steif, bald größer und weicher, der Schwanz kürzer oder länger, fast gerade bis deutlich gestuf. Am Mund- winkel befinden sich immer 3 deutliche Borsten. Kaup schuf fast für jede gute Art einen Gattungsnamen (Adophoneus, Monachus, Alsoecus, Thamnodus, Epilais, Erythroleuca), ohne Verständnis für die wirkliche Verwandtschaft, aus rein theoretischem Formelkram. Unbedingte Synonyme sind m. E. auch Silvia, Curruca, Nisoria, Adornis, Stoparola, Ataphrornis, Philacantha. Auch die kurzflüglichen und dabei verhältnismäßig langschwänzigen Melizophilus PR Muscicapidae („Sylviidae“). 577 kann ich nicht trennen, denn die sogenannten Pyrophthalma-Arten und Sylvia conspieillata vermitteln den Übergang zu Sylvia; die etwas größere Schwanzstufung und das lockerere Gefieder der sog. Melizophilus sind Merkmale, die nur die Bestimmung der Gattungen erschweren würden und können nur als Artcharaktere wichtig sein, und daß das Vorhandensein eines nackten, rötlichen Augenlides nicht von Bedeutung ist, zeigt sich dadurch, daß es bei einigen Arten beim C sehr deutlich, beim Q sehr wenig ausgeprägt ist, und bei anderen Gattungen, z. B. Pyenonotus. 1. Schwinge viel kürzer als die Handdecken, Kopfplatte ohne alles Schwarz, Flügel über 68, Kehle nie rotbraun . . . 2 1. Schwinge etwas kürzer ale die Handdecken, ee 3 en beim 9 teilweise schwarz, Flügel 67—74 mm. . . . . S. ruppeli . p.592 1. Schwinge so lang wie, etwas kürzer oder etwas länger als die Handdecken, Flügel 58—67, Kopf ohne Schwarz, Kehle und Brust beim $ rotbraun. . . 2... 8. subalpina . p.596 1. Schwinge bedeutend er Se > Fler RS Re N 4 Armschwingen mit rostbraunen Säumen . . ». 2... .. 9. communis . p.586 Armschwingen ohne rostbraune Säume . . . . .- 3 | Äußere Steuerfeder mit (beim $ mehr, beim 9 wenigen) Weiß, Schwakk über 66mm... R . . 8. nisoria . P.578 \ Äußere Steuerfeder En Al, Weiß, Sehr unter 66 mm . $.borin . p.582 Größte Art, Flügel 79-85, Kopfplatte $ mattschwarz, @ schiefergrau S. hortensis . p.580 Etwas kleiner, Flügel 70—78, Kopfplatte $ tiefschwarz, @ rotbraun S. atricapilla . p.583 ! Noch etwas kleiner, Flügel 60—70, Kopfplatte $ 9 matt aschgrau oder graubräunlich, wenig vom Rücken sich abhebend, ohne nackten Houtrinp am; Augen... 0 ee ne 5 Noch kleiner, Flügel 52-—63, et Ba deal a a Bank ing urdBa AnBe. 1. „unten ale sea ne ne : 6 Bihrabeluyiel starr. 2 0 em ae ee ae althaeı . pP. 590 no viel schwächer. . . - ana 8, euffuca|. P.088 Kopfplatte des $ tiefschwarz, des o Bauch Euren, Brust des & nieht mit weinrötlichem Anflug . . {; Kopfplatte des $ mattschwarz, des 9 hell ul Benet ae 3 mit weinrotem Anflug, Flügel 58—63 mm ... 8. mystacea . p.595 | Kopfplatte nie schwarz, sondern grau, bräunlich er isabell, Flügel nicht über 61.5, meist nur 50-57 mm. ....... - 8 se WER Be Te ee $ elchhale . p.593 Kehle $ schwarzmit lesben len S pitzen, 9 schwarz mit so ausgedehnten \ weißen Spitzen, daß sie fast weiß zu sein scheint . $. melanothorax . p.595 Oberseite in beiden Geschlechtern gräulich- oder rötlich-isabell, Unter- VE ae 1 le en Lancer is S.nana . p.590 Oberseite in beiden ischtem bräunlich schiefergrau, Kehle und Brust des & braunrot, 9 hell rotbräunlich, Schwanz sehr lang und gestuft (58—72 mm) . .. . S.undata . p.600 Oberseite $ bräunlich Ku Benan 2 aklbenan) Unteren & braunrot, 2 hellrötlichbraun, Flügel 50—57 mm, Schwanz kürzer und weniger gestuft (55—58 mm) . ...l0... 82 desertieola.. »..090 Oberseite 5 bräunlich, Könt erau, o ar Brust & weinrötlich, Kehle aber weiß. © weiß mit nur rötlichem Anhauch, Schwanz etwas mehr gerundet, Flügel 56-599 mm . ...... . 8. conspicillata . p.598 Oberseite bräunlich schiefergrau, Unterseite mattgrau. . . . 8. sarda . p.602 E. Hartert, Die Vögel der parläarktischen Fauna. - 37 578 Musecicapidae („Sylviidae“). 879. Sylvia nisoria nisoria (Bechst.). Sperbergrasmücke. Motacilla nisoria Bechstein, Gem. Naturg. Deutschl. IV, p.580 (1795— „das mittlere und nördliche Deutschland“). Curruca undata (non Motacilla undata Bodd. 1783) Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 414 (1831— „im nördl. Deutschland“). Curruca undulata Brehm, t. e., p. 415 (1831— „kommt nur selten im nördl. Deutschland, namentlich bei Ahlsdorf, vor“). Abbild.: Dresser, B. Europe II Taf. 68, Naumann II Taf. 76, Neuer Naumann II Taf.8, Eier: Rey, Eier Vög. Mitteleur., Taf. 25, Fig. 20—23. Engl.: Barred Warbler. — Franz.: Babillarde &perviere. — Ital.: Bigia padovana. Jad. im Frühling: Oberseite grau mit braunem Anfluge, der auf Kopf, Hals, Bürzel und Oberschwanzdecken kaum bemerkbar ist; auf Bürzel, Oberschwanzdeeken, Schulterfedern und meist auch am Vorderkopfe und über den Ohrdecken haben die einzelnen Federn schmale weiße, durch eine dunkle subterminale Linie hervorgehobene Säume. Schwingen dunkelbraun mit schmalen fahlbraunen Säumen; Oberflügeldecken wie der Rücken mit ziemlich breiten weißen Säumen. Steuerfedern dunkelgrau, die äußeren mit weißen, nach der Mitte zu kleiner werdenden und am 4. Paare verschwindenden, schräg abgeschnittenen und fast auf die Innenfahne beschränkten weißen Spitzenflecken; an dem äußersten Paare findet sich auch ein sehr schmaler weißer Außensaum. Unterseite weiß, Seiten grau angeflogen, jede Feder mit subterminaler bräunlichgrauer Bogenlinie, so dab die Unterseite wie geschuppt erscheint, nur die Mitte des Unterkörpers bleibt ganz oder fast ganz weiß. Iris gelb. Oberschnabel bräunlich hornschwarz, Basishälfte des Unterschnabels hell gelblich fleischfarben. Füße hell graubraun. Flügel etwa 85—90, Schwanz schwach gerundet, etwa 68—73, Lauf 23—25, Culmen 15 bis 18 mm. 1. Schwinge viel kürzer als die Handdecken, oft nur halb so lang, 2. gleich der 3. oder eine Idee länger, oder zwischen der 3. und 4. Frisches Herbstgefieder etwas bräunlicher, sonst wie das Frühlingskleid. © ad. Unterscheidet sich vom © durch bräunlichere Oberseite, während auf der Unterseite die Bogenlinien an Kehle, Brust und Unterkörper fast ganz fehlen und nur an den Unterschwanzdecken, an den Brustseiten und in den Weichen vorhanden oder wenigstens angedeutet sind. Flügel etwa 84—88 mm. — Juv.: Oberseite gräulich braun, die beim Jad. weiß gesäumten Federn mit fahl rehbraunen Rändern. Unterseite weißlich oder hell rahmfarben, Seiten bräunlich angeflogen, Unterschwanzdecken mit graubraunen Bogenlinien. Iris graubraun! Die Sperbergrasmücke bewohnt Europa vom südlichen Schweden und dem Südufer des Finnischen Meerbusens an durch die Gouvernements Jaroslaw und Kasan bis zum südlichen Ural, das ganze mittlere und südliche Rußland, Polen, die Dobrudscha, Bulgarien, Montenegro, Dalmatien, Österreich- Ungarn, Deutschland, Dänemark und Oberitalien. In Deutschland ist sie sehr lokal verbreitet: in Ost- und Westpreußen ist sie stellenweise sehr gemein, in Pommern und Mecklenburg nicht selten, in Schlesien selten, stellenweise dagegen häufiger — hier wie auch anderwärts scheint sie ihre Standorte mitunter zu wechseln —, im mittleren und südlichen Deutschland zwar regelmäßig Museicapidae („Sylviidae“). 579 und stellenweise zahlreich, aber im allgemeinen wohl selten, weiter westlich, also in Hessen, dem Rheinlande usw., ebenso in Frankreich nur vereinzelt, und jedenfalls niemals nistend vorgekommen. Auf den britischen Inseln ziemlich oft, besonders in Norfolk, erlegt. — Zugvogel. In Nord-Italien auf dem Zuge häufig. Überwintert in Nordost-Afrika. Die Sperbergrasmücke lebt in buschreichen Waldungen, Auen, Parkanlagen, großen Gärten in ebenen Gegenden. Die eigentliche Lockstimme ist lauter, tiefer als bei anderen Grasmücken, an die Silbe tschrä erinnernd, ganz charakteristisch aber ist ein eigenes, viel öfter zu hörendes, an den Ton des Haussperlings und an den des rotrückigen Würgers erinnerndes „errrrr“. Der Gesang ist melodisch, anhaltend, laut, dem der Gartengrasmücke (8. borin) sehr ähnlich, der Sänger verrät sich aber meist durch das hier und da angebrachte „errrrr*. Das Nest ist umfangreicher, als das anderer Grasmücken, fester gebaut als das von $. borin, das Außere ist locker, das Innere ziemlich flach, mit Pferdehaaren und kleinen Würzelchen ausgelegt. Es findet nur eine Brut im Jahre statt und zwar im Juni, frühestens Ende Mai. Die 5, aus- nahmsweise 6, Eier sind mit denen anderer Grasmücken nicht zu verwechseln. Sie sind auf hell gelblichgrauem, trüb rahmfarbenem, grauweißlichem, milchigem, selten gelblichem oder grünlichgrauem Grunde mit blaßgrauen und ganz blaß fahlbräunlichen Flecken gezeichnet; oft ist die Zeichnung so matt, dab sie aus einiger Entfernung nicht zu bemerken ist. Nur einmal fand ich bei Pillau ein Gelege mit großen rotbraunen Flecken und Punkten. 113 Eier in Dr. Reys Sammlung messen im Durchschnitt 21.07 ><14.41, Maximum 22.8 >< 15.6 und 22.5><16.3, Minimum 19.5><14.5, ein Riesenei 23.9><17.2, ein Zwergei 12.5 ><10 mm. Mittleres Gewicht nach Rey 158 mg. 880. Sylvia nisoria merzbacheri Schalow. Sylvia nisoria merzbacheri Schalow, Orn. Monatsber. (Januar) 1907, p.3 (Kaschka-su im zentralen Tian-schan, im September erlegt). Sylvia nisoria sibirica Johansen, Ornith. Jahrb. (Dezember) 1907, p. 198 (Altai). Nach Schalow unterscheidet sich die Sperbergrasmücke des Tian-schan dureh längere Flügel, lichteres Grau an Kopf und Nacken und etwas aus- gedehnteres Weiß an den äußeren Steuerfedern. Es lagen dem Autor nur 3 Exemplare vor, er rechnet dazu aber auch ein G von Margelan. Die Flügel sind nach Schalow 91—92 mm. lang. Für die westlichen Vögel gibt er 83—91 mm an. Mir vorliegende Stücke aus dem Tian-schan haben eine Flügelläinge von 86—93.5, en J vom 7. Mai 1884 aus Aidin in Kleinasien hat einen Flügel von 95 mm. Im allgemeinen ist bei den asiatischen Stücken (8 aus Turkestan, 1 aus Kleinasien), das Grau an Kopf, Nacken und Bürzel etwas reiner und lichter, die Ausdehnung des Weiß an den äußeren Steuerfedern aber variiert und ist bei den Asiaten nicht größer. — Johansen gibt für seine neue Form an, daß sie mit merzbacheri in der Färbung über- einstimme, aber kürzere Flügel habe. Seine sibirica soll Flügel von 84—87 mm haben. Das kürzere Steuer und der kürzere Lauf beruhen wohl auf Täuschung (vgl. die Maße von Europäern). Da der Flügel auch nicht kürzer sein dürfte (Johansen urteilte nach 2 Exemplaren!), können wir annehmen, dab seine sibirica mit merzbacheri übereinstimmt, die eine undeutlich markierte asiatische Subspezies, mit Neigung zu lichterer Oberseite und langen Flügeln bildet. Sie scheint Asien vom Altai und Turkestan bis Persien (?) und Kaukasus (?) zu bewohnen. In Kleinasien ist sie vielleicht auch Brutvogel, oder nur Durchzügler. Winterquartiere unbekannt, vielleicht 37* 580 Muscicapidae („Sylviidae“). gehören die in Süd-Arabien überwinternden Stücke hierher. — So nahe- stehende Formen sollten nur nach größeren Serien benannt werden. 881. Sylvia hortensis hortensis (Gm.) (— orphea auct.). Sängergrasmücke, Orpheussänger. Motacilla hortensis Gmelin, Syst. Nat. I, p. 955 (1788— ex Brisson, Buffon, Daubenton, pl.579, 1. Frankreich und Italien). Sylvia orphea Temminck, Man. d’Orn., p.107 (1815— Lothringen, Ardennen, hügelige Gegenden des übrigen Frankreichs). Sylvia grisea Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. (Nouv. Ed.) XI, p.188 (1817— „Hollande, Lorraine, Piemont, Provence“). Curruca Vidali und caniceps Brehm, Journ. f. Orn. 1856, p.455 (Spanien, obwohl dies nicht erwähnt ist). Curruca orphea griseocapilla A. E. Brehm, Allg. d. naturh. Zeitung III, p.464 (1857 — Catalonien, Valencia). Abbild.: Dresser, B. Europe Il Taf. 64. Eier: Rey, Eier Vög. Mitteleur., Taf. 25, Fig. 25. Engl.: Orphean Warbler. — Franz.: Fauvette orph&e. — Ital.: Bigia grossa. Jad. (Frühling). Oberkopf, Zügel und Öhrgegend glanzlos grauschwarz, am Genick in die hell schiefergraue, leicht bräunlich übertünchte Färbung der Oberseite übergehend. Schwingen schwarzbraun, fahlbraun gesäumt, innere Armschwingen wie der Rücken. Die vier mittleren Steuerfedern matt schwarzbraun, in frischem Gefieder mit schmalen fahlen Säumen, die folgen- den haben kleine, nach außen zu an Breite zunehmende weiße Spitzen, das äußerste Paar ist weiß mit dunkel graubraunem Längsfleck am Rande der unteren zwei Drittel der Innenfahne und schwärzlichem Schaft. Unterseite weißlich, Kehle und Kropfgegend mehr oder minder blaß braungelblich, Seiten etwas lebhafter übertüncht. Unterschwanzdecken lebhaft rahmfarben, in der Mitte etwas bräunlicher. Axillaren und Unterflügeldecken röstlich fahl mit rosigem Anflug. Iris hell schwefelgelb bis rahmfarben. Schnabel dunkel schieferfarben, Basis des Unterschnabels bläulichgrau. Füße bräunlich sehiefergrau. Flügel etwa 79—84 (spanische scheinen am kleinsten zu sein, mit Flügeln von nicht mehr als 80—81 mm); 1. Schwinge länger als die Handdecken, 2. zwischen der 5. und 6., 3. und 4. fast gleich und am längsten; Schwanz leicht gerundet, etwa 66—70, Lauf 23—25, Culmen 16—18 mm. — Im Herbstkleid ist die Kehle und Kropfgegend rosig angehaucht, das Schwärzliche des Oberkopfes mehr durch graue Säume und grauen Anflug verschleiert. © Oberkopf nicht so dunkel, sondern nur etwas mehr grau, als die übrige Oberseite, selten schwärzlich. Flügel etwa 78—81 mm. — Juv.: dem O ad. ähnlich, aber auf der Oberseite etwas bräunlicher, die Flügeldecken mit rostgelben Kanten. Die westliche Form der Sängergrasmücke bewohnt das südwestliche Europa und die Atlasländer Nordwest-Afrikas. Sie brütet in den baumreichen Strecken Marokkos, Algeriens, Tunesiens, vorzugsweise nördlich der Atlas- berge, auch in Tripolis. Sie lebt in Portugal, Spanien, Süd- und Mittel- Frankreich, in geringer Anzahl bis Luxemburg und Metz (in Nordwest- Frankreich aber fehlend), in der West-Schweiz, in Italien und Sizilien (auf Sardinien und Korsika nicht festgestellt). — In England soll sie zweimal zur Museicapidae („Sylviidae“). 581 Brutzeit erbeutet, nach Heußler einmal 1886 bei Karlsruhe gefangen worden sein, aber dies ist ebensowenig zu beweisen wie die dreimaligen Beobachtungen auf Helgoland, wenn nicht ein Belegexemplar vorliegt. — Da die Art im südlichen Algerien durchzieht, überwintert sie vermutlich in West-Afrika oder in den Oasen der Sahara. Sharpe gibt an, dab sie in Senegambien erbeutet wurde. In England zweimal im Herbst erlegt. Die Sängergrasmücke bewohnt allerlei Buschwerk, Gärten, Wälder mit Unterholz u. dgl., und scheint besonders Hügelland zu lieben. Die Lockstimme ist laut und rauh und durch die Silben tjätt scherrrr, trui-ra ra ra ausgedrückt worden. Der Gesang wird von allen Beobachtern gepriesen und ist auch zweifellos wundervoll, dennoch ist er für mein Ohr nicht so weich und lieblich wie der des Schwarzplättchens, obgleich er anhaltender, lauter und voller klingt. Das Nest steht in Büschen oder Bäumen, besonders gern in den Kronen der Olivenbäume; es besteht aus allerhand Pflanzenstengeln, Wurzeln und Grashalmen, die im Innern viel feiner werden, die Nestmulde enthält aber weder Federn noch Haare. Die 4—5 Eier sind sehr blaß grünlichweiß, in Sammlungen rein weiß, mit braunen bis fast schwarzen Flecken und Punkten, häufig mit sogenannten Brandflecken und Schnörkeln, sowie mit blaßgrauen Schalenflecken gezeichnet. Sie erinnern lebhaft an die allerdings viel kleineren Eier von S. curruca. 100 Eier (81 von Jourdain, 19 von Erlanger gemessen) messen im Durchschnitt 19.01 >< 14.41, Maximum 21.5 >< 14.5 und 19 >< 15.5, Minimum 17.5 >< 13.6 und 20.3>< 13.2 mm. Ein abnorm großes in Newtons Sammlung meist 22.3 >< 17.3 mm. 882. Sylvia hortensis crassirostris Cretzschm. Östliche Sängergrasmücke, östlicher Orpheussänger. Sylvia crassirostris Cretzschmar, Atlas Reise Rüppells, p.49, Taf. 33 Fig. a (1826— Nubien). Curruca orphea 8. Helena Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. ce (1333— Syrien). Curruca jerdoni Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XV], p.489 (1847— „From southern India“). Curruca musica Brehm, Vogelfang, p. 228 (1855— Sennaar). Unterscheidet sich von S. hortensis hortensis lediglich durch einen in der Regel (einzelne Stücke sind nicht zu unterscheiden) längeren Schnabel, mit einem Culmen von 18 —20.5 mm, außerdem’ ist die Unterseite meist etwas weiblicher und entbehrt auch im Herbste des rosigen Hauchs, ist dann vielmehr nur schwach rostgelblich angehaucht. Flügel wie bei der westlichen Form, bei einem J aus Südwest-Persien (von Witherby gesammelt) etwa 85 mm. Vertritt S. horiensis hortensis im Osten, von Dalmatien und Montenegro an durch Griechenland und Kleinasien bis Palästina, Persien, Afghanistan, Buchara und Turkestan. — Überwintert in Nubien, Eritrea, Sennaar, Kordofan, Somaliland, Arabien und den Ebenen Indiens. Lebensweise und Fortpflanzung wie die der westlichen Form. Die Eier sind indessen in der Regel größer und glänzender, nicht so rein weiß, in frischem Zustande deutlich grünlich. Die Fleckung ist dreifarbig: aschgrau, grünlichgrau und bräunlich, oft über das ganze Ei gleichmäßig zerstreut, Brandflecken kommen anscheinend nie vor. Sie erinnern gar nicht an Eier von S.cwrruca und haben einen ganz eigenartigen Charakter. 100 Eier (78 von Jourdain, 22 von Reiser gemessen) messen im Durch- schnitt 20.02 > 14.92, Maximum 23.3>< 15.1 und 20.6 >< 16.5, Minimum 18 >< 14.4 und 20.4 >< 14.1 mm. Ei... 582 Muscicapidae („Sylviidae“). 883. Sylvia borin borin (Bodd.)'). Gartengrasmücke. Sylvia hortensis auetozum: errore, nicht Sylvia hortensis Gmelin!) Motacilla Borin Boddaert, Table Pl. Enl., p.35 (1783— Frankreich. Ex Daubenton Pl. Enl. 579,2, Buffon & Brisson. Deutl. Abb. des Herbstvogels und Beschreibung). Sylvia simplee Latham, Gen. Syn. Suppl. I, p.287 (1787— Name für die engl. Var. des „Pettychaps“, welch letzterer der Orpheussänger, nach Brisson & Buffon beschrieben, ist). Motacilla passerina Gmelin, Syst. Nat. I, p. 954 (1788— Frankreich und Italien. Ex Brisson, Buffon, Daubenton 579, 2). “ Sylvia Aedonia Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. (Nouv. Ed.)XI, p. 162 (1817— Frankreich) Curruca brachyrhynchos Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.416 (1831— deutsche Fichtenwälder). Curruca grisea Brehm, t. e., p.416 (zuweilen Mitteldeutschland auf dem Zuge). Museicapa ussheri Sharpe, Proc. Zool. Soc. London 1882, p. 591 (Goldküste. — Exemplar in Mauser). Engl.: Garden-Warbler. — Franz.: Fauvette des jardins. — Ital.: Beccafico. — Schwed.: Trädgärdssängaren. Jad. Oberseite olivenbraun, Schwanz und Schwingen etwas dunkler Spitzensäume der Flügel lichter, weißlicher. Unterseite gräulichweiß, Körper- seiten, Kropfgegend und Unterflügeldecken fahl gelbbraun, die letzteren reiner, gelblicher, Kehle und Unterschwanzdecken mit gelblichem Schimmer, Mitte des Unterkörpers fast rein weiß, Innensäume der Schwingen silbergrau. Iris braun. Schnabel dunkelhornbraun, Basis des Unterschnabels gelblichbraun. Füße bleigrau. 1. Schwinge kürzer als die Handdecken, ausnahmsweise eben- so lang. 2. zwischen der 3. und 4. 3. am längsten. Flügel etwa 75—84, 1!) Fraglich ist: Bradyornis woodwardi Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. III, p.311, Taf. XIV (1877— Natal) Sylvia clarae Kleinschmidt, Orn. Monatsber. IX, p. 167 (1901— Tunis). Die von Sharpe aus Natal, und die von Kleinschmidt aus Tunis beschriebenen Zugvögel sind auffallend groß (Flügel 80—84 mm). Es fragt sich, ob diese großen Exemplare in einem besondern geographischen Gebiete brüten, oder individuelle Aberrationen darstellen. Nach meinen Messungen sind ost- und südafrikanische Zug- vögel durchweg sehr groß, und man könnte vermuten, daß sie einer östlichen großen Subspezies angehören. Westliche, besonders englische, französische, westdeutsche sind in der Regel kurzflügliger, und haben 73—78, höchstens 80—81 mm lange Flügel. Wenn es wirklich eine Östliche, größere Subspezies gibt, vermag ich deren Ver- breitung vorläufig nicht anzugeben; es müßten erst Serien von Brutvögeln aus den östliehen Wohngebieten untersucht werden. Erlangers Vermutung, das $. borin bei Gafsa in Tunesien brüte, beruht auf Irrtum. da die der $. borin zugeschriebenen Eier solehe von S. hortensis sind. Folgende Maße mögen andeuten, wie unsicher die Frage von der Unterscheidung mehrerer Formen noch ist: Flügel alter Vögel aus England in der Regel 73—78 mm; Cauterets in den Zentral-Pyrenäen $& (Ende Mai!) 81, 2 75; Ingelheim & bis 81, ein $ Volkmaritz nur 75, eine Serie aus Thüringen etwa 76-82, Vogesen bis 80, Piemont 80, Schweden 9 76--79, $ 78—80, Spanien 76—82, Italien $ 76, 77—80, 2 75—81, Sardinien 3 76, Ungarn $ 81—83, 9 78—80, 3 Vögel aus Tunesien, Curzola (Dalmatien) und Schlesien nach Kleinschmidt 84, alle westlichen Vögel nach Kleinschmidt kleiner, nicht über 80—81; $ Türkei 81; Helgo- länder Zugvögel 76--80.5; Moskau 79.5; Kleinasien 75—78; Palästina 78; Nyassaland 81.5, Kibiro 80, Natal 84, Pinetown 83.5, Potschefstrom 83 mm. Westafrikanische Zugvögel kleiner. Muscicapidae („Sylviidae“). 583 Schwanz fast gerade, etwa 56—62, Lauf 20—22, Culmen 12.5—14.5 mm. — Das Herbstkleid ist in der Regel etwas lebhafter, dunkler, das Q gleicht dem JS, höchstens sind die Seiten etwas blasser. Das Nestkleid ist röstlicher. Brütet von Skandinavien, Nordrußland, Irland und Großbritannien über Europa, ist aber in Süd-Europa selten und kommt beispielsweise in Griechen- land nur auf dem Zuge vor, doch fand Lilford noch ein Nest in Süd- Albanien (Epirus). In Sibirien bis Krasnojarsk, vereinzelt bis Transkaukasien und Persien !). — In Kleinasien, Griechenland, Palästina, Agypten, sowie in Tunis, Algerien und Marokko anscheinend nur Durchzügler, der im tropischen und südlichen Afrika überwintert. Angeblich soll die Art jedoch in Palästina brüten und möglicherweise findet das auch in den Atlasländern statt. Bewohnt Waldränder, lichte Stellen inmitten von Waldungen, Gehölze, Park- anlagen und Gärten. Der Gesang besteht aus längeren Strophen als der andrer Grasmücken, ist wohlklingend, voll und kräftig, aber nicht so schön flötend und orgelnd wie der der Schwarzplättchen. Das Nest steht meist Yg—2 m hoch in Büschen, besteht fast nur aus feinen Halmen und Stengeln und ist groß und unordentlich gebaut, sodaß es oft von Wind und Wetter beschädigt wird. Die Eier, 5, selten 6, mitunter aber nur 4 an Zahl, findet man von Mitte Mai an, nach Zerstörung der ersten Brut sogar bis in den Juli hinein. Die Eier sind auf weißem, gelbbräunlichen oder leicht grünlich angehauchten Grunde mit olivenbraunen, schwarzbraunen, lehm- oder leberbraunen, oft hell umrandeten Flecken und Punkten und mit hellgrauen Schalen- flecken gezeichnet. Sie sind in der Regel lichter, aber von den hellen Varietäten der Eier von Sylvia atricapilla nicht zu unterscheiden. So dunkelbraune Eier wie bei letzterer Art und die dort so häufigen roten Varietäten scheinen bei $S. borin nie vorzukommen. 100 Eier (50 Jourdain, 50 Rey) messen im Durchschnitt 20.05 >< 14.69, Maximum 23 ><14.8 und 19><16, Minimum 18 ><14.6 und 19 >< 13.4 mm. 884. Sylvia atricapilla atricapilla (L.). Schwarzplättehen, Mönchsgrasmücke, Schwarzkopf. Motacilla Atricapilla Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.187 (1758— „Habitat in Europa“. Als terra typica sehen wir Schweden an, nach dem ersten Zitat). ? Motacilla moschita Gmelin, Syst. Nat. I, Il, p. 970 (1789— ex Cetti, Uce. Sardegna — Sardinien. Der Name wurde irrigerweise als Syn. von $. sarda zitiert!). Curruca nigricapilla Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 417 (1831— „bewohnt unsere Fichtenwälder“). Curruca pileata Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.418 (1831— „scheint den Norden zu bewohnen, besucht im September die Hollunderbüsche des mittleren Deutschlands“), Curruca rubricapilla Landbeck, Syst. Aufz. Vög. Württembergs (abgedruckt a. d. Corre- spondenzbl. d. landw. Ver.), p.44 (1834— Tübingen). ») Vielleicht handelt es sich in Sibirien um eine blassere Form, die aber noch zu bestätigen ist: Sylvia borin pallida Johansen. Sylvia simplex pallida Johansen, Orn. Jahrb. 1907, p. 199 (Barnaul und Kainsk in Westsibirien). Unterscheidet sich nach Johansen von Exemplaren aus Livland durch lichtere Färbung, besonders der Oberseite, und „scheinen in allen Dimensionen kleiner zu sein“, Dem Autor lagen nur 2 Exemplare vor, wonach eine solche Subspezies nicht benannt werden sollt ie angegebenen Maße (Flügellänge 79—82) widersprechen der Ver- mutung, daß die Form kleiner sei. . h KEN TONER 584 Museicapidae („Sylviidae“). Sylvia Naumanni Müller, Naumannia 1851, Teil 4, p.26 (am Nilkatarakt von Ambuko)). Sylvia ruficapilla Naumann, Vög. Deutschl. XIII, p.411 (1853— Deutschland). Sylvia gularis Alexander, Ibis 1898, p. 81 (Capverden. — Nach mit gelbem Blütenstaub beschmierten Stücken). Sylvia atricapilla Pauluceii Arrigoni, Avicula VI, p.103 (1902— nach 2 sardinischen Exemplaren !). Engl.: Blackeap. — Franz.: Fauvette & tete noire. — Ital.: Capinera. — Schwed.: Svarthufvadesängare. Sad. (Frühling). Kopfplatte schwarz, Nacken, Zügel, Kopf- und Hals- seiten aschgrau, übrige Oberseite gräulich olivenbraun bisweilen fast aschgrau. Schwingen und Schwanz dunkelbraun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Unterseite mattgrau, Mitte des Unterkörpers heller, fast weiß, Seiten grau- braun verwaschen. Unterflügeldecken weißlich bis rahmfarben. Unterschwanz- decken graubraun mit breiten schmutzigweißen Säumen. Iris braun. Ober- schnabel hornschwarz, Unterschnabel bleigrau oder blaugrau. Füße glänzend bläulichgrau oder bleigrau. Flügel 70—78, Schwanz schwach gerundet, etwa 60—65, Lauf etwa 19—21, Culmen 12—15 mm, 1. Schwinge an Länge variierend, aber immer die Handdecken überragend, 2. zwischen der 5. und 6. oder gleich der 6., Außensaum der 3. von der Mitte an, der 4. und 5. vor der Spitze verengt, 3. und 4. am längsten. © Kopfplatte rostbraun, Nacken und Rücken mehr bräunlich verwaschen, Körperseiten und Kropfgegend etwas bräunlicher. — Im frischen Herbstkleide haben die schwarzen Kopffedern der 9 schmale rostbraune Säume, die sich aber bald abnutzen. — Im ersten Jugendkleide haben beide Geschlechter rotbraune Kopfplatten, diese ist beim © blasser als im Alter, daher weniger vom Rücken abstechend, beim J etwas dunkler als beim ©. Mitunter behalten S die rotbraune Kopfplatte bis in das zweite Lebens- jahr (oder länger?) bei. Der Fall ist analog zu dem der vielbesprochenen „Rutieilla cairü“, und Landbeck und Brehm glaubten auch in diesen rot- köpfigen S eine besondere Art vor sich zu haben. Das Schwarzplättchen brütet in Europa von etwa dem 66° nördlicher Breite in Skandinavien (in geringer Anzahl auch noch nördlicher), vom 60. bis 62.° in Nordrußland bis zum Mittelmeere, auf den Azoren und Kapverden ?) (über Madeira und die Canaren siehe unten, S. a. heineken), in Marokko, Algerien und Tunesien, aber nur nördlich des Atlas, im Osten bis Klein- asien und Palästina, vereinzelt im westlichen Persien. In Sibirien soll es bei Omsk gefunden worden sein. — Zugvogel. Überwintert in Afrika bis zum Niassa-See südlich, augenscheinlich aber auch schon in den Oasen der Sahara; teilweise in Süd-Europa, sowie in Nord-Algerien Standvogel. Bewohner von Wäldern mit viel Unterholz, jungen Kulturen, Parkanlagen, Fried- höfen, großen buschreichen Gärten. Gesang einer der schönsten Vögelgesänge in Europa, nach dem Geschmack vieler Naturfreunde nur von dem der Nachtigall übertroffen; er beginnt mit einem leisen Gezwitscher, das in eine bald kürzere, bald längere, oft prachtvoll orgelnde Flötenstrophe übergeht. Die zwei Bruten finden von Aufang April bis Juli statt. Das Nest steht gewöhnlich wenige Fuß über dem Boden in allerhand Büschen. Es ist aus Gras, Halmen, Würzelchen !) Daß die Stücke von diesen Inseln nicht von europäischen zu unterscheiden sind, ist vielleicht auf die spätere Besiedelung dieser Inseln (worauf vieles hindeutet) zurückzuführen. f nr ee PER! Museicapidae („Sylviidae“). 585 und Fasern gebaut, innen augenscheinlich immer mit Pferdehaaren ausgelegt. Die meist 5, selten 6 oder nur 4 Eier variieren in Europa besonders zwischen braunen und rötlichen Typen. Sie sind auf gelblichweißem, weißlichem, gelblichem, bräun- lichem Grunde mit verschieden braunen Flecken und hellgrauen Schalenflecken gezeichnet, sowie meist mit tiefdunklen, fast schwarzen, heller umflorten runden Fleckehen und Punkten, mitunter auch mit braunen Kritzeln. Sehr häufig sind rötliche Gelege, d. h. Eier, die auf rötlichweißem oder hellroten Grunde mit rötlichbraunen dunklen und helleren Zeichnungen versehen sind. 100 Eier (50 von Jourdain, 50 von Rey gemessen) messen im Durchschnitt 19.3 ><14.56, Maximum. 21.5><15 und 20.6><15.5, Minimum 17><13 mm. Das durchschnittliche Gewicht nach Rey 131 mg (Maße und Gewichte wie immer abgesehen von den bei dieser Art nicht seltenen Riesen- und Zwerg-Eiern). — In Süd-Europa, besonders Cypern, werden diese im Herbst sehr fetten Vögelehen mit besondrer Vorliebe gegessen. Geographische Formen: Ein sehr plausibles Bild von der geographischen Variation vermag ich nach dem von mir untersuchten Material zurzeit nicht zu geben. Weder vermag ich auf dem europäisch-asiatischen Festlande Subspezies festzustellen, noch auch auf den atlantischen Inseln, mit Ausnahme von Madeira und den Kanaren. Die Färbung wechselt ‘sehr nach der ‚Jahreszeit und auch individuell. Die von Arrigoni behauptete dunklere Färbung der sardinischen Stücke ist nicht vorhanden, wenn man Serien vergleicht. Die Bewohner der Atlasländer kann ich nicht unterscheiden. Nach Vergleich von 6 Exemplaren kann ich nicht einmal die Brutvögel der tropischen Capverden unter- scheiden, ebensowenig ergibt der Vergleich von 30 Brutvögeln von den Azoren er- kennbare Unterschiede. Merkwürdigerweise sind die Vögel von Madeira (und den Kanaren) wirklich düsterer, obwohl Tschusi bei Beschreibung seiner $. a. obscura ein nur sehr geringes Material von $. a. atricapilla untersuchte und die Beschreibung übertrieben erscheint; weder ist der Schnabel bei S. a. obscura schwächer, noch ist die normale S. a. atricapilla oben aschgrau mit nur schwacher bräunlicher Trübung. — Der Name der düsteren Inselform ist 8. atricapilla heineken. Unter diesem Namen wurde die dunkle Aberration der Madeira-Subspezies beschrieben; er gebührt unbedingt der Madeira-Form, wenn er auch einem aberranten Stücke beigelegt wurde. Nomen- klatur und Kennzeichen sind wie folgt: Sylvia atricapilla heineken (Jard.). Curruca Heineken Jardine, Edinburgh Journ. of Nat. & Geogr. Sc. I, p.243 (1830— Madeira. Es sei bemerkt, daß der Name heineken und nicht heinekeni lautet; es handelt sich nicht um einen Schreib- oder Druckfehler, ebensowenig wie bei den Namen von Michahelles; vgl. oben p.295 und 338). Sylia atricapilla obscura Tschusi, Orn. Monatsber. 1901 p.129 (Madeira). Sylvia atricapilla capirote Floericke, Aus der Heimat des Kanarienvogels, p. 47 (1905— Kanaren). Nach Vergleich von über 20 Stücken von Madeira kann ich bestätigen, daß diese Vögel eine düsterere Färbung haben. Dies ist besonders auffallend auf der Ober- seite der 9, deren Rücken und Kopffärbung verdüstert ist, sodaß die Kopfplatte weniger auffallend absticht. Außerdem sind die Körperseiten bräunlicher als sonst gewöhnlich. Ebenfalls bei den & ist die Oberseite sehr dunkel, mehr olivenbraun, und auch die Seiten zeigen eine stark braune Färbung. Flügel der $ 69—72, 9 68 bis 71 mm. — Mit den Vögeln von Madeira stimmen in der Regel die von den Kanaren (Stücke von Tenerife, Canaria, Palma, Fuertaventura untersucht) überein, manche aber sind heller, und zwar nicht nur solche von Fuertaventura. Es wäre möglich, daß die helleren Stücke z. T. Zugvögel sind. Eine Unterscheidung der Stücke von den Kanaren ist vorläufig nicht durchführbar. Floeriecke, der behauptet, ohne Vergleichs- 586 Museicapidae („Sylviidae“). material „sofort darüber im klaren zu sein, daß er eine gute klimatische Sub- spezies“ vor sich hatte, schlägt zwar einen neuen Namen vor, gibt aber keine Unterschiede von der Madeira-Form an. — Außer der düstereren Färbung finden wir folgende Eigentümlichkeiten: Es kommt (häufig auf Madeira, ebenso auf Palma, und mitunter auf Tenerife) eine dunkle Aberration vor. Beim 5 erstreckt sich das Schwarz des Kopfes über den Nacken, die Kopfseiten, Kehle und Kropfgegend, und der Rest der Unterseite ist olivenbräunlich. Das 9 gleieht auf der Oberseite den normalen 9, die ganze Unterseite aber ist braun. Merkwürdigerweise kommt diese dunkle Form auch vereinzelt auf den Azoren vor, und (vgl. Nov. Zool. 1905, p. 119) im Museum zu Ponta Delgada befindet sich ein Übergang von der normalen Form zu „heineken“. Nach R. v. Thanner mauserten normale Junge im Käfige in das dunkle heineken-Kleid, aber es gibt auch solche junge Nestvögel, wie ein vorliegendes $& juv. von Madeira be- weist. Größenunterschiede zwischen der dunklen Aberration und normalen Stücken be- steben nicht. — Die Eier der Schwarzplättehen variieren auf Madeira und den Kanaren in einer in Europa nicht bekannten Weise. Besonders gibt es (noch dazu mitunter auffallend große) Eier, die auf weißem Grunde mit rostgelben und äußerst feinen roten Punkten gezeichnet sind, so daß sie selbst geübte Eierkenner nicht ohne weiteres erkennen, wenn ihnen diese Varietäten noch nicht bekannt sind. 885. Sylvia communis communis Lath. Dorngrasmücke. ? Motacilla rufa Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p.35 (1783-— ex Daubenton pl. 581, 1. Da Daubentons Bild unkenntlich ist, kann der Name nicht angewandt werden). Sylvia communis Latham, Gen. Syn. Suppl. I, p.287 (1787— ex Gen, Syn. II, p.428. England). Sylvia cinerea Bechstein, Orn. Taschenb. I, p. 170 (1808— Deutschland). Sylvia eineraria Pe Gem. Naturg. Deutschl., 2. Aufl. ILL, p. 534 (1807 — Hropel Ourruca cineracea Brehm, Handb. Naturg. Vög. Dee p- 420 (1831— Nadelwälder Deutschlands). Curruca fruticeti Brehm, t. e., p.420 (1831— Kiel, Thüringen auf dem Zuge). Curruca caniceps, Brehm, t. e., p.421 (1831— einzeln im April bei Renthendorf). Engl.: Whitethroat. — Franz.: Babillarde grisette. — Ital.: Sterpazzola.. — Schwed.: Törnsängare. Sad. (Frühling): Oberseite mit Einschluß der kleineren Oberflügel- decken gräulichbraun, Oberkopf und Kopfseiten mit deutlichem aschgrauen Anflug; Schwingen dunkelbraun, Außensäume der Handschwingen schmal fahlbraun, die der Armschwingen und großen Oberflügeldecken breit röstlich zimtbraun. Steuerfedern dunkelbraun mit schmalen fahlbraunen Rändern, äußerstes Paar weiß mit grauem Anflug, Basis und größter Teil des Innen- saumes dunkelbraun, zweites Paar mit schmälerem oder breiterem weißen Spitzensaum. Unterseite rahmweiß, Seiten isabellfarben, Kropfgegend mit rosigem oder hell weinrötlichem Anflug, Kehle am reinsten weiß, Unter- schwanzdecken röstlichweiß. Axillaren und Unterflügeldecken fahl bräunlich- grau, Innensäume der Schwingen sehr hellgrau. Iris gelbbraun, Augenlid- rand blaß rötlich. Oberschnabel dunkel hornbraun, Unterschnabel fleisch- farben, Spitze braun. Füße hellbraun, Zehen dunkler. — Im Sommer ver- bleichen die Farben etwas. — Das Herbstkleid ist auf der Oberseite viel bräunlicher, fast zimtfarben, die Flügelsäume sind etwas mehr rötlichbraun. Das Jugendkleid gleicht dem Herbstkleide, aber die Kropfgegend ist nicht rosig, sondern gelbbräunlich. Das Nestkleid ähnelt dem Herbst- und Jugend- # - Aa A f P kleide, die Kropfgegend aber ist rostbräunlich. 1. Schwinge kürzer als die Handdecken, 2., 3., 4. beinahe gleich und am längsten. Flügel etwa 68—75, ausnahmsweise (1 J Italien) bis 77, Schwanz etwa 63—68, ausnahmsweise (dasselbe JS, Italien) 70, Lauf 20—22, Culmen 12—14 mm. — 9 wie d. 1. Schwinge kürzer als die Handdecken, 3. und 4. gleich und am längsten, 2. gleich der 3. oder unbedeutend kürzer. Brutvogel in Europa, vom 65° nördlicher Breite in Skandinavien bis zum Mittelmeere, im europäischen Rußland bis Archangelsk und im Ural bis etwa zum 63° nördl. Breite. — Uberwintert in Afrika, auf dem Zuge in geringer Anzahl auf den Canaren. Scheint auch im Norden von Algerien und Tunis zu brüten. Museicapidae („Sylviidae“). 587 Bewohnt Hecken, Weg- und Feldränder, verwilderte Gärten, Unterholz im liehten Walde, kurz allerlei niederes, mit Brombeeren, Himbeeren, Nesseln, Dorn- sträuchern und dergleichen verwachsenes Gebüsch. Der Lockton ist ein schnalzendes tze tze, der Gesang besteht aus einem zwitschernden Piano, dem ein lauteres, rauheres Forte folgt, das oft auch allein und nicht selten in schwebendem Fluge vorgetragen wird. Das Nest ist ziemlich tief und leidlich fest gebaut, am oberen Rande findet man weibliche oder gräuliche Raupengespinste, Pflanzen- und Schafwolle Es steht immer nahe am Erdboden und wohl versteckt. Es werden regelmäßig zwei Bruten gemacht. Das Gelege besteht aus 4—5, selten 6 Eiern, welche so außerordentlich variieren, daß eine Beschreibung aller Varietäten hier zu weit führen würde. Die häufigste Färbung sind wohl die hell grüngrauen Eier, die mit grünlichbraunen und aschgrauen Punkten und Flecken besät sind. Andere sind olivenbraun, lehmgelb, weißlich, blaß- bläulich, oder gar rosig mit lauter rostfarbenen, oder auch teils matt rotbraunen, teils aschgrauen und schwärzlichen Flecken. Die schlesische Ebene scheint besonders reich an schönen Varietäten von Dorngrasmücken-Eiern zu sein. 100 Eier messen nach Rey im Durchschnitt 18.1><13.8, Maximum 20.3><14.8 und 18.2><15, Minimum 16 ><13.2 und 17>< 12.6 mm. Mittleres Gewicht nach Rey 114 mg. 886. Sylvia communis icterops Menttr. Östliche Dorngrasmücke. Sylvia icterops Menetries, Uat. rais. Caucase, p.34 (1832— Jalysch). Curruca cinerea var. persica Filippi, Note Viagg. Persia, p. 162 (1865— Persien). Sylvia cinerea B. fuscipilea Severtzoff, Journ. f. Orn. 1875, p. 177 (nomen nudum Tianschan). Unterscheidet sich durch dunklere, mehr graubraune Oberseite, etwas sehwärzlichere Schwingen, fahlere, nicht so rötlich-braune Säume an den Armschwingen, mehr graubräunliche Körperseiten. Etwas größer, Flügel von über 30 alten Exemplaren 74—78, mitunter bis 80 und 82 mm. Iris nach Menetres nankingelb. — Junge Herbstvögel sind auch schon merklich dunkler auf der Oberseite. Drei Exemplare aus Transkaspien, Beluchistan und Aschabad kann ich nicht von der westlichen Form unterscheiden. Ersetzt S. ec. communis vom Kaukasus durch Persien, Transkaspien, Ost- und West-Turkestan sowie in West-Sibirien bis zum Altai und zum Jenissei. Die in Palästina brütende Form gehört ebenfalls hierher, doch scheint dort im Winter auch die westliche Form vorzukommen. Zu letzterer gehören vielleicht auch noch die kleinasiatischen Brutvögel. — Überwintert im süd- lichen Arabien und vermutlich im westlichen Indien. E. r De IE EZ A... AN ’ i ; N vo 588 Museicapidae („Sylviidae“). 10 Eier messen im Durchschnitt 18.42 >< 14.47, Maximum 19.1 ><14.6 und 18.15, Minimum 17.2><14.3 und 18.5 >< 14.2 mnı. Rötliche Varietäten sind häufig. (Jourdain in litt.). 857. Sylvia curruca curruca (L.). Zaungrasmücke, Müllerchen. Motaecilla Curruca Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.184 (1758— „Habitat in Europa.“ Als terra typica betrachten wir Schweden, nach dem ersten Zitat). ? Motacilla Sylvia Linnaeus, 1. c., p. 185 (1758— „Habitat in Europa“. Ex Fauna Suecica no. 228. Die Beschreibung als oben aschgrau, unten weiß, die geringe Größe und das Nichterwähnen der rostfarbenen Flügelsäume ver- bieten, diesen Namen auf die Dorngrasmücke zu beziehen). Motaecilla dumetorum Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, p.334(1766— ex Kramer, Elenchus usw., p- 376, et Gessner. „Habitat in Europa“). Sylvia Sylviella Latham, Gen. Syn. Suppl., p.185, 288 (1787— Bulstrode in Bucking- hamshire, England). Sylvia einerea Latham, Ind. Orn. II, p.515 (1790— Ex Brissons Parus cinereus u.a. m. — ?partim). Sylvia garrula Bechstein, Gem. Naturg. Deutschl., 2. Aufl. III, p.540 (1807— Europa; als terra typica ist Thüringen zu betrachten). Curruca molaria Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 422 (1831— zieht durch Mitteldeutschland). Curruca superciliaris Brehm, Vogelfang, p. 228 (1855— „wandert durch die Lausitz und das Salzburgische*). Curruca septentrionalis Brehm, Vogelfang, p.228 (1855— Lappland). Curruca assimilis Brehm, Vogelfang, p. 228 (1855— Sennaar). ?Curruca obscura Brehm, Vogelfang, p. 228 (1855— Griechenland. — Der Typus ist äußerst klein. Vgl. Reiser, Orn. Bale. III, p. 164). Sylvia sordida Heuglin, Journ. f. Orn. 1867, p.294 (Sennaar, ex Württ.). Enngl.: Lesser Whitethroat. — Franz.: Babillarde ordinaire. — Scehwed.: Ärtsmyg. Jad. Oberseite fahl graubraun, Oberkopf aschgrau, Ohrdecken graubraun; Schwingen braun mit fahlbraunen Außen- und weißlichen Innensäumen. Unterseite weiß mit bräunlich rahmfarbenem Anflug an Brust und Seiten. Steuerfedern dunkelgraubraun mit schmalen, hellen Säumen, das äußerste Paar mit ganz weiber Außen- und mehr oder minder gräulich-weiber Innen- fahne. Iris hellbraun. Füße bräunlich schieferfarben. Schnabel dunkel hornfarben, Basis des Unterschnabels weißlich. 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken. 2. Schwinge zwischen der 5. und 6. Flügel etwa 64—67, seltener bis 69.5 mm. Schwanz etwa 53-—-60 mm. Lauf 19—20.5, Culmen 12—13.5. Q wie C&. — Der Nestvogel ist auf der Oberseite braun, an den Flügeln rostbräunlich gesäumt, der Oberkopf ein wenig gräulicher, Unterseite mehr bräunlich verwaschen. Brutvogel in Europa, von Norwegen, Schweden, Nordrußland und GroB- britannien bis zum Mittelmeere, im Osten mindestens bis zum Ural; an- scheinend ist es auch diese Form, welche die Gebirge Persiens, Palästina, Kleinasien und den Kaukasus bewohnt. — Überwintert in Nordostafrika, ver- einzeln auf dem Zuge in den Atlasländern. Fehlt als Brutvogel in Irland. — Bewohner von Gärten, Hecken, Feldhölzern und lichten Waldungen. Nistet in Büschen, meist nahe über dem Boden, mit Vorliebe in Dornbüschen und Hecken. Das Nest ist sehr leicht gebaut und besteht zumeist aus trockenen Fasern, Hälmehen und Museicapidae („Sylviidae*). 589 Würzelehen. Die 4—6 Eier sind weiß mit dunkelbraunen, oft umwölkten Flecken und Punkten und lichtgrauen oder gelblichbraunen Schalenflecken. 100 Eier (Rey) messen im Durchschnitt 16.5 ><12.6, Maximum 18.7 ><13 und 17.5><14.2, Minimum 14>< 12 und 15><11.5 mm. Der Gesang besteht aus einem zwitschernden Piano, dem ein mehr klapperndes rapides Forte folgt, häufig auch nur aus dem letzteren. Der Locekton ist ein schmatzendes „tse“, ähnlich wie bei den übrigen Arten Gattung, in der Angst wird er mehrfach hintereinander ausgestoßen und mehr schnarrend. 888. Sylvia curruca affinis Blyth. Sylvia affinis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, p.564 (1845— Indien). Unterscheidet sich von S. curruca eurruca nur dadurch, dab die 2. Schwinge an Länge zwischen der 6. und 7. steht, also nicht länger als die 6. ist. — Einzelne Stücke sind nicht von der westlichen Form zu unter- scheiden, auch sind anscheinend (nach Pleske, u. a.) in den Grenzgebieten die Unterschiede nicht immer wohl entwickelt, und selbst in Sibirien kommen Stücke mit längerer 2. Schwinge vor. Brütet in Sibirien, nördlich bis zur Grenze der Waldregion, östlich bis Transbaikalien und der Mandschurei, im Süden anscheinend bis zum Tian-Schan und Altai-Gebirge. — Uberwintert in Indien und Ceylon, zieht ' durch Turkestan, Ost-Turkestan, Ost-Persien, Afghanistan, Beluchistan. 889. Sylvia curruca halimodendri Suschkin. Sylwia curruca halimodendri Suschkin, Bull. B. ©. Club XIV, p.42 (Januar 1904 — mittlere Kirgisensteppe). Flügel wie bei S. c. affinis, aber der Schnabel kürzer. Oberseite viel blasser und gräulicher, Oberkopf und Hinterhaupt grau, weniger bräunlich, als bei S. c. curruca. Von 9. c. minula durch etwas längeren Schnabel, Flügelformel, nicht sandfarbenen, sondern bräunlichgrauen Rücken und dunkleren Oberkopf zu unterscheiden. (Nach Suschkin.) Bewohnt nach Suschkin die sandigen Steppen am Unterlauf der Flüsse Irghis und Turgai in der südöstlichen Kirgisensteppe, nördlich vom Aral-See. 890. Sylvia curruca minula Hume. Sylvia minula Hume, Stray Feath. I, p.198 (1873— Bhawalpur, Yarkand, Ihansie, ‘Sindh). Sylvia minuscula Hume, t.c. VIIl, p. 103 (1879— neuer Name für minula). ? Sylvia margelanica Stolzmann, Bull. Soc. Imp. Nat. Moseou 1897, p.72 (Margelan, Turkestan. — Wegen bedeutenderer Größe abgetrennt. Es wäre möglich, daß irgendwo eine größere Form wohnt, nähere Untersuchungen sind daher erwünscht). Abbild.: Pleske, Ornithogr. Rossica I, Taf. I, Fig. 5, 6, 7, Dresser, Supp!. Taf. 646, 1. Meist etwas kleiner, als S. e. curruca und affinis, Oberkopf lichter grau, Rücken fahler, 2. Schwinge in der Regel zwischen der 7. und 8., seltener gleich der 7. oder 8., oder zwischen der 6. und 7. Flügel etwa 60—65, selten (? größere Subspezies) bis 68 und 70 mm. | BIN ER En 590 Museicapidae („Sylviidae*). Bewohnt die Steppen und Wüstenränder am Amu Darja und Sir Darja in Transkaspien, Buchara, das Ferghana-Tal, Afghanistan und Ost-Turkestan. — Überwintert in Beluchistan, Sind, Bahäwalpur und Nordwest-Indien bis Jodhpur. Eier kleiner als die von $. c. curruca und affinis. 891. Sylvia althaea Hume. Sylvia althaea Hume, Stray Feathers VII, p. 60. 62 (1878— Ebenen Indiens). Abbild.: Dresser, B. Europe, Suppl. Taf. 647, Fig. 2. Ad. Oberseite dunkelgrau mit bräunlichem Anflug auf dem Rücken, sonst Färbung wie die von S. c. curruca und affinis. 2. Schwinge in der Regel zwischen der 6. und 7., gleich der 7. oder (selten) zwischen der 7. und 8. Außenfahne der äußersten Steuerfeder weiß, Innenfahne dunkelbraun mit langem keilförmigen Längsfleck am Schafte entlang und schmalem weißen Außensaum. Schnabel stärker als bei S. ec. eurruca. Flügel etwa SO 65— 71, O etwas kürzer, Schwanz etwa 58—63 mm. Brutvogel in Transkaspien, Ost-Persien, Buchara, Teilen von Turkestan, Nordwest-Kaschmir und Gilgit. — Überwintert in den Ebenen von Nordwest- Indien, auch liegt ein Exemplar aus Ceylon (Holdsworth, 18. Dezember 1869) vor. Brütet in Kaschmir in Höhen von 9000 engl. Fuß. Die Eier sind nach Dresser schmutzigweiß mit feiner grünlichgrauer Fleckung und etwas größer als die von S. ce. curruca. 892. Sylvia nana nana (Hempr. & Ehr.). Curruca nana Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. ce (1833— bei Tor auf der Sinaihalbinsel und Djedda). Salicaria aralensis Eversmann, Bull. Soc. Nat. Moseou XXIII, 2, p.565, Taf. VIII, 1 (1850— Raim). Sylvia delicatula Hartlaub, Ibis 1859, p.340, Taf. X, 1 (Berbera, Meid, Armati usw., am Westufer des Roten Meeres). Sylvia doriae Filippi, Viaggio in Persia, p. 348 (1865— Persien). „Sylvia chrysophthalma Heuglin MS,“ in der Syuonymie in Heuglins Orn. N.O.Afr. I, p-306 (1869). Abbild.: Dresser, B. Europe, Suppl. Taf. 648. Sad. Oberseite fahl isabellbraun mit grauem Anflug, im frischen Herbstkleide lebhafter, rötlicher, im abgetragenen Brutgefieder fahler, fast gräulich erscheinend, Wurzel mit zimtrötlichem Anfluge, Oberschwanzdecken rötlich isabell, fast rötlich zimtfarben. Schwingen braun mit fahlen Säumen, innere Armschwingen fahl, ganz isabellfarben, etwas lebhafter als der Rücken. Mittelstes Steuerfederpaar rötlich isabell mit braunen Schaftstreifen, äußerstes Paar weiß mit erdbraunem Längsfleck am Innensaume der Basalhälfte, das zweite Paar (von außen) dunkelbraun mit größtenteils weißer Außenfahne und weißem Fleck an der Spitze der Innenfahne, die übrigen dunkelbraun mit schmalen fahlen Säumen und meist schmalen weißen Spitzensäumen. Unterseite weiß mit mattem fahlgelben Anflug. Axillaren, Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen hell fahl isabell. Iris weißlichgelb. Ober- schnabel hornbraun mit gelben Schneiden, Unterschnabel horngelb mit brauner Museicapidae („Sylviidae“). 591 Spitze. Füße strohgelb. Flügel: 1. Schwinge etwas länger als oder wenigstens so lang wie die Handdecken, 2. zwischen der 5. und 6. seltener nur so lang wie die 6. oder zwischen der 6. und 7., 3. und 4. etwa gleich und am längsten. Flügel (36 Exemplare) 56—61.5, Schwanz schwach abgerundet, etwa 48—55.5, Lauf 18—20, Culmen 9 bis 10.5 mm. Ooad. wie J, juv. etwas rötlicher, etwa wie das Herbstkleid. Brutvogel in den Wüsten und Steppen Transkaspiens bis zum Syr Darja, in Turkestan, Süd- und Ost-Persien, Baluchistan, Ost-Turkestan bis Alaschan. Ferner die Wüstenstrecken von Sind, Bahäwalpur, Rajputana bis in den südlichen Panjab — angeblich in diesen Gegenden sogar Brutvogel. — Der Fund eines Stückes bei Bisch-Kopa in der Kirgisensteppe durch Sarudny dürfte nur ein ausnahmsweises Vorkommen beweisen. Im Winter wird die Art in Arabien und an der Küste des Somalilandes angetroffen, wobei es sich wohl um Zugvögel handelt. Sie wurde auch am Sinai und am Südende des Toten Meeres gefunden, ob Brut- oder Zugvogel nicht sicher. Lebt in sandigen und salzhaltigen Wüstenstrecken, wo Saxaul, Tamarisken und Atraphaxis wachsen. Sarudny fand ein Nest mit Jungen in einem Tamariskenbusche, das an ein Rohrsängernest erinnerte. Die Eier dieser Form scheinen noch nicht bekannt zu sein. 893. Sylvia nana deserti (Loche). Stoparola Deserti Loche, Rev. & Mag. Zool. 1858, p.394, Taf. XI Fig. 1 („Dans les ksours du sud de l’Algerie“). Abbild.: Koenig, Journ. f. Orn. 1895, Taf. 1 (zu rot); Eier: Journ. f. Orn. 1896, Tat:VIE Fip.1. Unterscheidet sich auf den ersten Blick von S. naua nana durch die wundervoll den von ihr bewohnten Sanddünen angepaßte rötlich sandfarbene Oberseite. Die Schwingen sind hell fahlbraun, breit mit der Farbe des Rückens gesäumt, innere Armschwingen ganz wie der Rücken; Bürzel und ÖOberschwanzdecken rötlicher. Außere Steuerfeder wie bei $. nana nana, 2. schwarzbraun mit ausgedehnter weißer Spitze und weißer Außenfahne, 3., 4. und 5. schwarzbraun mit rötlich isabellfarbener Außenfahne und weißer Endspitze, das mittelste Paar rötlich isabell. Unterseite weiß mit leichtem rahmfarbenen Hauch, Seiten blaß sandfarben verwaschen. Iris lebhatt hell- gelb. Schnabel hornbraun, Unterschnabel und Schneiden blaßbräunlichgelb. Flügel (9 Exemplare) 56—59 mm. oO wie C. Algerische und tunesische Sahara bis Tripolis. In Algerien von den ausgedehnten Sandflächen zwischen Tuggurt, Quargla und Gardaia bis zu den Flugsanddünen zwischen Biskra und Umasch, in Tunesien am Djebel Dekaris und bei Galb-es-Assued, im östlichen Tripolis bei Oumsinerma fest- gestellt. — Am 26. Januar 1901 wurde ein Exemplar auf Porto Santo bei Madeira erbeutet. Einmal im November bei Cremona in Italien erlegt. Sharpes Angabe vom Vorkommen auf den Kanaren ist falsch. Dieser in seiner einfachen Wüstenfarbe so überaus zarte und wundersehöne Vogel ist ausschließlich Bewohner der Flugsanddünen der Sahara, wo Limoniastrum, Retama, Calligonum, Ephedra, Goillonia und Wüstengräser in diehten, niederen Büsechen eine eigene Pflanzenwelt bilden. Er ist ziemlich scheu, hält sich in den diehtesten Büschen versteckt und ist, wenn er neben dieselben auf den Sandboden hüpft, kaum zu erkennen. L Bi; aa a2, 592 Museicapidae („Sylviidae“). Der Lockton ist ein feiner, schmatzender Laut, der Gesang, der zuweilen im Fluge vorgetragen wird, eine echt grasmückenartige, durchaus nicht kräftige, sondern leise, geschwätzig murmelnde, ziemlich lange Strophe. Das Nest ist wie alle Grasmücken- nester oben offen, aber tiefer als die der Gattungsgenossen, so lang wie Rohrsänger- nester, mit tiefer Mulde. Es steht in den dichten Wüstensträuchern und ist aus Grashalmen, Stengelehen und Blättern, mit grauen Pflanzenteilen, Blütenköpfchen von Gnaphalium u. a. durchsetzt, innen mit Pflanzen- und Tierwolle und Spinnweben ausgelegt. Die einzigen beiden sicheren bekannten Eier wurden von Koenig am 13. April 1893 gefunden. Sie sind auf weißem, leicht grünlich angehauchtem Grunde grünlich olivenbraun gefleckt, mit hell bläulichgrauen Schalenflecken. Sie messen nach Koenig 14><1ll mm und wiegen 0.06 und 0.05 gr. 894. Sylvia ruppeli Temm. Sylvia ruppeli Temminck, Pl. Col. 245, Fig. 1 (1823— „Kandia“. Errore! Cretzschmar sagt im „Atlas z. Reise, usw., p.29: „Bewohnt die Küsten und Inseln des roten Meeres, wo sie buschig sind, wird selten am Nil gefunden. Kommt nach eingezogenen Berichten auf den Inseln des griechischen Archipelagus vor.* — Spätere Autoren berichtigten die Schreibweise des Namens, indem sie S. rüppelli schrieben). Sylvia Rüppellii oder capistrata Küppell, Mus. Senckenberg. II, p. 181 (1837 — Ägypten). Sylvia guttata Landbeck, Württemb. naturw. Jahresh. V, 2, p.253, Abbild. (1849— Griechenland). Sylvia melandiros Krüper. Journ. f.Orn. 1861, p.279 (ex Lindermayer MS— Griechenland). Abbild.: Atlas z. Reise im nördl. Afr. v. Rüppell, Taf. 19; Dresser, B. Europe II, Tat.ıGo; Eier: Reiser, Ornis Baleanica III, Taf.3 Fig. 3,4. Dresser, Eggs B. Europe „Sylviinae“, Fig. 22—24. 1. Schwinge etwas kürzer als (sehr selten so lang wie) die Hand- decken, 2., 3., 4. fast gleich und am längsten. Jad. Zügel, Oberkopf bis auf den Nacken, Kinn, Kehle und Kropf glänzend schwarz, übrige Oberseite hell aschgrau, Ohrgegend glänzend dunkelaschgrau. Von der Schnabelwurzel bis zu den Halsseiten ein weißer Bartstreif. Unterseite rahmweißlich mit rosigem Schimmer, Seiten lichtgrau übertüncht. Schwingen bräunlichschwarz mit hellbräunlichen Außen- und breiteren weißlichen Innensäumen, Arm- schwingen mit breiteren, lichtbräunlichen Außensäumen und weißlichen Spitzen. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, große wie die Armschwingen. Auberste Steuerfeder weiß, Basis und unterer Teil des Außensaumes der Innenfahne schwarz, 2. Steuerfeder schwarz mit einem mehr oder minder ausgedehnten weißen Keilfleck an der Spitze, 3. Steuerfeder schwarz mit weißem Fleck an der Spitze, die mittleren Paare gräulichschwarz mit sehr schmalen lichten Säumen. Um das Auge ein nackter rotbrauner Ring. Iris dunkelbraun, Füße rötlich gelbbraun, Schnabel schwarz, Basis des Unterschnabels horngelblich. Flügel 67—74, Schwanz gerundet, etwa 60—64, Lauf 20—21, Culmen 14 bis 16 mm. — Oad. Federn des Oberkopfes mattschwarz, ausgedehnt graubraun umsäumt, übrige Oberseite grau mit gelbbräunlichem Schimmer. Kehlfedern weiß mit schieferfarbener Basis. Sonst wie das ©. Im frischen Herbstkleide haben die schwarzen Kehlfedern des JS weiße Spitzen. Juv. dem Q ähnlich, aber Ober- und Unterseite bräunlicher. Brutvogel in Griechenland, Klein-Asien und Palästina. — Überwintert in Nordostafrika. Loche gibt an ein Paar bei Milianah in Algerien brütend gefunden zu haben, doch liegt wahrscheinlich eine Verwechselung vor. Bewohnt Buschwerk und Gärten und baut sein aus Grashalmen bestehendes, innen mit Pferdehaaren ausgelegtes Nest in Büschen. Die Eier sind grauweißlich mit dunkel olivenbraunen Flecken so gleichmäßig und dicht bedeckt, daß sie an die von Acrocephalus schoenobaenus erinnern. 25 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 17.84 >< 14, Maximum 19.3 >< 14.6 und 19 >< 14.8, Minimum 17 >< 13.3 und 17.5 >< 13.2 mm. Bewegung und Gesang erinnern an die von $. melanocephala. Gewicht zweier Eier 85 mg. Museicapidae („Sylviidae“). 593 895. Sylvia melanocephala melanocephala (Gm.). Sylvia melanocephala Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p.970 (1788— ex Oetti — Sardinien). Sylvia ruseicola Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XI, p.186 (1817— Partim! „Provence, Sardaigne, et aux Üanaries“). Sylvia ochrogenion Lindermayer, Isis 1843, p. 344 (Griechenland). Curruca luctuosa Brehm, Vogelfang, p.229 (Dalmatien). Pyrophthalma nigricapilla Brehm, Naumannia 1855, p.283 (nomen nudum). Pyrophthalma melanocephala major und longirostris Brehm, Verz. Samml., p. 6 (1866 — nomina unda!). Italien: Occhioeotto. Abbild.: Dresser, B. Europe II. Taf. 62; Eier: Dresser, Eggs B. Europe, Taf. Sylviinae Fig. 25—29. Jad. Zügel, Ohrdecken und Oberkopf bis auf den Nacken schwarz, übrige Oberseite dunkelaschgrau, Schwingen schwarzbraun mit aschgrauen Außen- und bräunlichweißen oder weißlichbraunen Innensäumen. Steuerfedern dunkel- schieferfarben mit schmalen grauen Säumen; Außenfahne des äußersten Steuerfederpaares nur an der untersten Basis grau, sonst weiß, Innenfahne mit mehr oder minder ausgedehnter, oft bis zur Hälfte weißen Spitze, 2. und 3. Paar mit weißem Spitzenfleck. Unterseite weiß, Seiten stark mit grau überflogen. Unterschwanzdecken weiß, nach der Basis zu grau). Unter- flügeldecken hellgrau. Iris rotbraun. Schnabel schwarz, Basis des Unter- schnabels fleischfarben, nackter Ring ums Auge mattrot. Füße hellbraun. 1. Schwinge länger als die Handdecken, 2. zwischen der 7. und 8., seltener zwischen der 6. und 7. Flügel etwa 57—63, Schwanz abgerundet, etwa 62—66, Culmen 14—15, Lauf etwa 20—22 mm. — O9 ad. Oberseite braun mit mehr oder minder grauem Schimmer, Oberkopf schiefergrau mit braunem Anflug. Unterseite weißlich, Seiten hellbraun, ebenso die Wurzeln der Unter- schwanzdecken. Juv. ähnlich wie das O, nur Ober- und Unterseite bräunlicher. Brutvogel in Südfrankreich, Spanien und Portugal, auf den Balearen, in Italien (in der Poebene nur vereinzelt), auf Korsika, Sardinien, Sizilien, Malta, in Süd-Dalmatien, Montenegro, der Türkei, in Griechenland und auf mehreren der griechischen Inseln, und in Kleinasien, außerdem in Marokko, Nord- Algerien, Nord-Tunis und Tripolis ?), den östlichen Kanaren. — Uberwintert hauptsächlich in Süd-Algerien und Süd-Tunesien, wahrscheinlich auch im südlichen Marokko, und in geringer Anzahl in Palästina, Egypten und Nubien. (Die Vermutung des Vorkommens auf Helgoland ist unbegründet.) 1) Sylvia melanocephala subsp.? Die Sammetköpfehen, welche Nordwest-Afrika, nämlich Marokko, Algerien, Tunis und Tripolis bewohnen, zeichnen sich durch fast reinweiße Unterschwanzdecken aus, wohingegen die von den östlichen Canaren (Fuertaventura und Lanzarote) wieder mehr gräuliche haben, ohne jedoch zu $. m. leucogastra zu gehören. — Größere Serien guter und frischer Bälge sind zu untersuchen. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 38 594 2 Muscicapidae („Sylviidae“). Lebt in Buschwerk, Gärten und lichten Wäldern und ist im allgemeinen ein ziemlich scheuer Vogel. Er scheint Hügelland und die Nähe der Küsten zu lieben. Der Loekton ist ein rauhes, schnarrendes treck, treck, treck; der Gesang ist ein leises, melodisches Geschwätz, dem anderer Sylvien ähnlich; er läßt ihn auch häufig im Fluge hören. Das Nest steht in niederen Büschen und Ranken, es besteht aus Gras- halmen und Würzelehen, Spinnengeweben und dergl. und ist mit feinerem Material und Haaren ausgefüttert. Die 4—5 Eier sind in der Regel grünlich weiß, grau und braun gewölkt und gefleckt. Aus Spanien liegen auch gelbliche und rote Varietäten vor. 100 von Jourdain und Rey gemessene Eier messen im Durchschnitt 17.86 > 15.6, Maximum 19.3><14.2 und 18.2><14.5. Minimum 15.3><15.4 und 16.83><13.1 mm. Mittleres Gewicht nach Rey 95 mg. 896. Sylvia melanocephala leucogastra (Ledru). Motacilla leucogastra Ledru, Voy. Teneriffe usw. I, p.182 (1810— Tenerife). CS ad. Dem von S. melanocephala melanocephala sehr ähnlich aber etwas kleiner, die hellen Endflecke an den Innenfahnen der äußersten Steuer- federn beschränkter und nicht rein weiß, sondern mit Grau überflogen. Flügel etwa 5558 mm. Oad. Oberseite düsterer, als bei S. m. melanocephala, das Weiß an den äußeren Steuerfedern weniger ausgedehnt und mehr grau- braun verwaschen. — Schnabel wie bei der europäischen Form. Westliche Gruppe der Kanarischen Inseln: Tenerife, Gran Canaria, Palma, Hierro. 897. Sylvia melanocephala momus (Hempr. & Ehr.). Curruca Momus Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol.: bb (1829— Ägypten). Sylvia melanocephala minor Heuglin, Orn., N. O. Afr. I, p. 303 (1869— Nordost-Afrika). Melizophilus nigricapillus Cabanis, Mus. Hein. I, p.35 (1851— Nordost-Afrika). Sylvia bowmani Tristram, Ibis 1867, p.85 (Jordantal — Typus untersucht). Melizophilus rothschildi Madaräsz, Termesz. Füzetek XXIV, p.351 (1901— Palästina — Typus untersucht). ? Sylvia semenowi Sarudny, Ornith. Jahrb. 1904, p. 220 (Territorium der Bachtiaren in Luristan }). j . Sad. Ist von S. melanocephala melanocephala nur durch etwas ge- ringere Größe, weniger graue, weiblichere Körperseiten und etwas bräun- lichere Flügelsäume zu unterscheiden. Das O ist etwas mehr braun, der Oberkopf kaum dunkler, als der Rücken, die Körperseiten weniger oliven- bräunlich, mehr rostbräunlich. Iris gelbbraun! Flügel etwa 55.5— 59.5 mm. Der Typus von S. bowmani hat einen auffallend hellen Rücken. Brutvogel in Palästina und Syrien, wo er S. mel, melanocephala ver- treten dürfte. ? Westliches Persien. (S. Anmerkung.) — In Agypten scheint er nur Durchzugsvogel zu sein und in Arabien (bis Aden) und Nubien zu überwintern. !) Sarudny berichtet, daß S. semenowi in den Buschwäldern des Territoriums der Bachtiaren in der westpersischen Provinz Luristan nistet und in der Provinz Arabistan überwintert. Aus der Beschreibung sind sichere Unterschiede nicht zu ersehen. Der Autor gibt an, daß seine neue Art weniger nach hinten ausgedehnte und nicht scharf getrennte schwarze Färbung des Oberkopfes und auf dem Rücken leichten braunen Schimmer habe. Als Flügelmasse gibt er an: 6 3 51.4—61.1, 1 2 55.3 mm. — Die Form bedarf weiterer Bestätigung. Be Museicapidae („Sylviidae“). 595 898. Sylvia melanothorax Tihistr. Sylvia melanothorax Tristram Ibis 1872, p.296 (Jordantal, im Winter). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Tafel 61. JS ad. Zügel, Oberkopf und Ohrdeeken glänzend schwarz, übrige Ober- seite dunkelaschgrau, Oberschwanzdecken nach der Spitze zu mehr oder minder schwarz. Schwingen dunkelschieferfarben mit bräunlichweißen Innen- und Außensäumen. Oberflügeldecken schwärzlich mit hellgrauen Säumen, Steuer- federn schwarz mit schmalen weißlichen Säumen, das äußerste Paar mit dem größten Teil der Außenfahne und etwa '/),—!/, der Spitze der Innen- fahne weiß, das 2. Paar mit weißer Spitze. Bartstreif weiß. Federn der Unterseite schwarz mit weißen an der Kehle schmäleren Säumen, die des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß mit dunkelgrauer Basis, ebenso die Unterflügeldecken. Iris dunkelgelb. Füße gelbbraun, Schnabel schwarz, Wurzel des Unterschnabels gelblich. 1. Schwinge länger als die Hand- decken, 2. zwischen der 5. und 6., 3. und 4. am längsten, Flügel also rund und kurz, etwa 58—62, Schwanz gerundet, 52—58, Lauf etwa 19—20, Culmen etwa 13—14 mm. Oad. Oberseite graubraun, auf dem Kopfe mit schwarzen Federwurzeln, Flügel dunkelbraun mit der Rückenfarbe gesäumt. Unterseite bräunlichweiß, Unterschwanzdecken hellbraun mit weißlichen Säumen, Seiten braun, Kropfgegend bräunlich verwachsen, Kehle und Vorderbrust meist mit schwärzlichen Federwurzeln.. Kaum etwas kleiner als das Männchen. Juv. dem Oad. ähnlich, aber die Männchen schon mit mehr Schwarz an der Kehle. Brutvogel auf Cypern. Tristram erbeutete ein Paar in Palästina. Glaszner fand die Nester in niederen Dornsträuchern im Mai. Sie enthielten vier Eier. Diese ähneln manchen Varietäten von Sylvia melanocephala. Die Grund- farbe ist schmutzigweiß mit zahlreichen braunen, am stumpfen Ende kranzförmig gehäuften Flecken und einigen tieferliegenden hellgrauen Schalenflecken, Andere sind grünlichweiß mit grünlich braunen Flecken über und über bedeckt. Die Maße von 8 Eiern sind im Durchschnitt 17.42 >< 13.73, Maximum 18.3 >< 13.5 und 18>< 14, Minimum 16.9><13.5. Die Nester messen nach Glaszner: Durchmesser 7.5 em, Tiefe 4.5 cm äußere Maße. 899. Sylvia mystacea Menttr. Sylvia mystacea Mönätries, Cat. Rais. Caucase, p. 34 (1832— Saliane am Flusse Kur, Kaukasus). Sylvia rubescens Blanford, Ibis 1874, p. 77 (bei Schiras und Isfahan, Persien). Abbild.: Blanford, Eastern Persia, Il, Taf. 12; Dresser, B. Europe, Suppl. Taf. 647 (zu lebhafte Farben). Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. X Fig. 4. Sad. (Frühling): Zügel und Oberkopf gräulich mattschwarz, im Nacken allmählich in das bräunlich übertünchte Grau des Rückens übergehend. Schwingen dunkelbraun, fahl graubraun gesäumt, Steuerfedern braunschwarz, in frischem Gefieder schmal grau gesäumt; das äußerste Paar mit größtenteils (mindestens zur Hälfte) weißer Außenfahne und etwa 1 cm weiter weißer Spitze an der Innenfahne, die nächsten beiden Paare mit schmalen weißen Spitzenflecken. Kinn und Bartstreif weiß, übrige Unterseite hell weinrötlich, am intensivsten in der Kropfgegend, Seiten matt graubräunlich verwaschen, Mitte des Unterkörpers weiblich, Unterschwanzdecken matt gräulich, breit 38* 596 Muscicapidae („Sylviidae“). weiß gesäumt. Unterflügeldecken fahl bräunlich-weinrötlich. Iris braunrot, nackte Haut um das Auge orange. ÖOberschnabel dunkel hornbraun, Basal- hälfte des Unterschnabels gelblich. Füße hell rötlichbraun. Flügel etwa 58—63, Schwanz stark gerundet (äußere Steuerfeder bis 10 mm kürzer) etwa 56—60, Culmen etwa 11.5—12.5, Lauf ungefähr 18 mm. 1. Schwinge etwa 2 mm länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7. — Oad. Oberseite fahl gräulichbraun, Unterseite bräunlich rahmfarben ohne rötliche Färbung, Mitte von Kehle und Unterkörper weiblich. Juv. wie ©. Brütet im südlichen Kaukasus, Transkaukasien, Persien, Nord-Afehanistan, Transkaspien, in den Flußgebieten des Syr Darja und Amu Darja. Die Angaben vom Brüten in Palästina beruhen auf Verwechselungen mit S. melanoe. momus, dagegen dürfte die Art auf dem Zuge dort vorkommen, da sie in Nubien (Schendi), bei Suakim am Roten Meere und im Somalilande über- wintert. Bewohnt buschreiches Gelände wie andere Sylvien, mit undurchdringlichem Buschwerk bestandene Flußtäler und bewaldete Berghänge. Sarudny entdeckte Nest und Eier. Die Nester standen nahe am Boden in Büschen, sie waren wohl gebaut und so tief, daß sie an Rohrsänger-Nester erinnerten. Die Eier sind nach dem Entdecker rundlich, die Grundfarbe schön weiß, in einem Falle mit einem rosigen Schimmer, fein dunkelgrau, schwärzlich oder braun gesprenkelt, manchmal äußerst dicht am stumpfen Ende, manchmal fehlen die schwarzen Punkte und Flecke. Größe 15><12 und 17><13 mm. Am 17. Juni wurden schon ausgeflogene Junge beobachtet. 900. Sylvia subalpina subalpina Temm. Sylvia subalpina Temminck, Man. d’Orn. See. Ed. I, p.214 (1820— Turin). Sylvia leucopogon Meyer, Meyer und Wolf’s Taschenb. Deutsch. Vögelk., Zus., p. 91 (1822— Sizilien. Typus verglichen). Ourruca leucopogon major, minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— nomina nuda). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 59. Ital.: Sterpazzolina. 1. Schwinge so lang wie die Handdecken, seltener etwas kürzer oder etwas länger. 2. Schwinge zwischen der 5. und 6., also merklich kürzer als die 3. CJad. Oberseite aschgrau «mit braunem Anflug, besonders auf dem Rücken, Schwingen dunkelbraun mit braunen Außen- und bräunlich- weißen Innensäumen, Steuerfedern dunkelbraun, äußerstes Paar mit weiber Außenfahne und weißer Spitze der Innenfahne. Das 2. und 3. Paar mit kleinem, weißen Fleck an der Spitze, die übrigen im frischen Gefieder mit schmalen hellbraunen Säumen. Schmaler weißer Bartstreif. Unterseite hell weinrötlich bis dunkel rostrot, Weichen kaum etwas heller, nur die Mitte des Unterkörpers weißlich, Unterschwanzdecken bräunlich weiß, rostrot ver- waschen. Iris lebhaft gelbbraun oder bräunlichgelb. Schnabel schwarzbraun, Basis des Unterschnabels hellbraun. Füße lebhaft hell rotbraun. Matt orangeroter nackter Augenring. Flügel 58—61, seltener 62 mm, Schwanz gerundet, etwa 52—55.5, Lauf ungefähr 20, Culmen etwa 11—12 mm. Oad. Auf der Oberseite wie das J ad., nur mitunter etwas mehr bräunlich verwaschen, Unterseite weißlich, Seiten und Kehle gelbbräunlich überlaufen, mitunter die Kehle mit rostbraunen Federn, oder mit letzterer Farbe über- tüncht, also dem J ähnlicher. Juv. dem 9 ähnlich. Museicapidae („Sylviidae“). 597 Bewohnt Sardinien, Korsika, Sizilien, Italien strichweise, die südlichen Alpen bis in das französische Savoyen, einmal bei Neuchätel und mehrfach bei Genf beobachtet, das südöstliche Frankreich, Spanien und Portugal. Das angebliche Vorkommen am Gambia (Westafrika) entbehrt jeden Beweises. — Über die Wanderungen dieser Form sind wir nicht unterrichtet, sie scheint meist Standvogel und Strichvogel zu sein. Merkwürdiger Weise wurde im Juni 1894 ein Stück auf St. Kilda erbeutet. Bewohnt vorzugsweise niedriges Buschwerk, worin sie mit großer Lebhaftigkeit umherschlüpft. Lebensweise und Fortpflanzung wie die der verwandten Formen. 44 Eier aus Korsika und Spanien messen nach Jourdain im Durchschnitt 16.5><12.9, Maximum 19.1>< 13.7, Minimum 15>< 12.1 mm. (Jourdain in litt.) 901. Sylvia subalpina inornata Tisch. Sylvia subalpina inornata Tschusi, Orn. Jahrb. 1906, p.141 (Nord-Tunesien). Flügelform und Schwanzzeiehnung wie bei S. s. subalpina, aber Kehle und Körperseiten mehr rotbraun, fast zimtrot. Flügel SG 58.5—62 mm (9 gemessen). Iris bräunlichgelb. Brutvogel in Tripolis, Tunesien, Algerien und Marokko, wie es scheint, von der Küste bis 7000 engl. Fuß hoch im Gebirge. In den Oasen der Wüste vermutlich nur Wintervogel. 9 Eier messen nach Koenig und Erlanger im Durchschnitt 17.9>< 13.55, Maximum 19 ><14, Minimum 16 >< 12 mm. 902. Sylvia subalpina albistriata (Brehm). Curruca albistriata Brehm, Vogelfang, p.229 (1855— Ägypten). Curruca leucopogon orientalis A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 6 (1866— Nomen nudum). Abbild. der Eier: Rey, Eier Vög. Mitteleur., Taf. 16, 16—18 (Griechenland). 2. Schwinge länger als bei S. s. subalpina und S. s. inornata, in der Regel zwischen der 3. und 4., gleich der 3., gleich der 4., nur ganz aus- nahmsweise zwischen der 5. und 6. Der weiße Bartstreif‘ etwas breiter, das Rotbraun der Kehle mehr zum Kastanienbraun hinneigend, an den Seiten heller, die Mitte des Unterkörpers ausgedehnter weiß, Unterschwanzdecken weiß mit nur sehr schwachem röstlichen Anflug. — Weder bei dieser Form, noch bei S. s. inornata scheint die bei den GC von S. s. subalpina häufig (anscheinend besonders bei jüngeren d und im Herbste) vorkommende hell weinrötliche Färbung aufzutreten. — Außensäume der Schwingen im frischen Gefieder merklich lichter, fahler. Iris lebhaft bräunlichgelb. Größer, Flügel (34 5) 59—65, selten bis 67 mm. Bewohnt Dalmatien, Kroatien, Montenegro, Bosnien, Herzegowina, Türkei, Griechenland, Kleinasien. die griechischen Inseln, Cypern. — In Palästina von Tristram beobachtet, in Agypten häufig auf dem Zuge, je einmal im Somali- lande, in Arabien und Deutsch-Ostafrika nachgewiesen. Scheint in den Oasen der Sahara zu überwintern, da sie im März und April in Menge durch Algerien und Tunesien wandert, und berührt auf dem Zuge Italien. In Griechenland stellenweise sehr häufig. Sie bewohnt dort und in Dalmatien allerlei Strauchwerk, besonders gern wohl immergrüne Buschwälder, aber auch das 598 Museicapidae („Sylviidae*). Unterholz höherer Wälder, Kiefern, Gärten. Die 4--5 Eier variieren, indem sie auf weißem oder grauweißem Grunde graubraun, braungrau, rötlich oder rötlichbraun, mit hellgraueren Schalenflecken, meist fein und gleichmäßig gezeichnet sind, mitunter auch sind die Oberflächenzeichnungen zu derben Klecksen vereinigt. Man findet die Eier von Ende April bis Ende Mai. 47 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 17.02 >< 13.24, Maximum 18.2><14, Minimum 15 ><13 und 16.4 >< 12 mm. 903. Sylvia conspicillata conspicillata Temm. Sylvia conspicillata Temminck, Manuel d’Orn., sec. edit., I, p. 210 (1820— Ex Marmora, Sardinien). Curruca conspicillata major & minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.. 6 (1866— Nomina nuda!) Italien.: Sterpazzola sarda. Abbild.: Dresser, B. Europe 1I, Taf. 60 (gut, nur zu dunkel, mehr an 8. c. bella erinnernd); Eier: Dresser, Eggs B. Europe, Sylviinae Fig. 31—86 (meist der Subsp. bella angehörend). Zügel schieferschwarz, Oberkopf aschgrau, im frischen Federkleid mit braunem Anflug und eben solchen Federspitzen. Rücken gräulich zimmet- braun, Bürzel und Oberschwanzdecken aschgrau mit braunem Anflug. Schwingen dunkelbraun mit fahlbraunen Außensäumen, Armschwingen und sroße Oberflügeldecken mit breiten rötlichzimtfarbenen Außensäumen. Steuerfedern mattschwarz oder bräunlichschwarz, das äußerste Paar weib mit schwarzem Längsfleck am Saum der Innenfahne, das nächste mit ausgedehnter, das dritte mit schmaler, weißer Spitze, die mittelsten mit schmalen, bräunlich weißen Säumen und grauem Anflug. Kehle weiß, unterer Teil derselben mit aschgrauen Federwurzeln, übrige Unterseite fahl bräunlich- weinfarben, Mitte des Unterkörpers und die Unterschwanzdecken heller, fast weißlich. Unterflügeldecken und Achselfedern rötlich graubraun. Iris rot- braun, um das Auge ein schmaler, weißer Federring. Schnabel schwarz- braun, Basishälfte des Unterschnabels fleischfarben. Füße hellrötlichbraun. Flügel etwa 56—59, Schwanz etwa 51—55, stark gerundet, Lauf etwa 68.5— 20, Culmen 12—13 mm. — 1. Schwinge meist bedeutend, mitunter aber nur etwas länger als die Handdecken; 2. zwischen der 5. und 6. oder 1. und 7.; 3. und 4. am längsten, 5. nur wenig oder gar nicht kürzer. — Qad. auf der Oberseite mehr fahlbraun, Kopf mit schwachem grauen Schimmer, Unterseite blasser, Kehle weiß, Flügel 2—3 mm kürzer. Juv. dem © ähnlich, aber Kopf ganz wie der Rücken, Unterseite fast einfarbig rahmfarben. Brutvogel in Südost-Frankreich, Spanien, Portugal, Italien (lokal und selten), Korsika, Sardinien, Malta, Sizilien, Cypern, Palästina. Außerdem in Nordwest-Afrika und auf Fuertaventura. — Teilweiser Zugvogel, der ver- mutlich in den Oasen der Sahara überwintert. — In Griechenland und auf den griechischen Inseln bisher nicht mit Sicherheit nachgewiesen (vgl. Reiser, Ornis Balcaniea III, p. 562). Bewohnt zur Brutzeit Ebenen sowohl als Hügelland, immer aber vorzugsweise offenes Land mit Buschwerk. In ihrer Lebensweise erinnert die Art auffallend an die Dorngrasmücke. Der Gesang ist schwätzend, fast gurgelnd, kurz und wohllautend und wird meist von der Spitze eines Busches vorgetragen, oft auch steigt der Vogel singend gerade in die Höhe und läßt sich dann plötzlich wieder herabfallen. Das Nest steht a Museicapidae („Sylviidae“). 599 in niederen Büschen, oft ganz am Boden. Es ist ein ziemlich diekwandiger, wohl- gefügter Bau, besteht aus Halmen, Gespinsten, Rispen und Pflanzenwolle und ist mit feinen Haaren und Pflanzenwolle ausgelegt. Es enthält je nach der Gegend vom März bis Mai 4—5 Eier. Diese sind grünlichweiß oder hellgraugrünlich, mit grünlich- grauen oder bräunlichen Flecken und Punkten bedeckt, mitunter heller, fast weißlich. 109 Eier (57 von Koenig, 32 von Jourdain, 20 von Erlanger gemessen) messen im Durchschnitt 16.28 >< 12.57, Maximum 182 ><12 und 17.2>< 13.5, Minimum 15 >< 12 und 17.1>< 11.5 mm. 904. Sylvia conspicillata bella Tsch. Sylvia conspieillata bella Tschusi, Orn. Monatsber. 1901, p.130 (Madeira, Kanaren). Unterscheidet sich von S. e. conspieillata durch dunkler grauen Oberkopf, dunkler braunen Rücken, mehr kastanienbraune Säumung der Schwingen beim S und dunkler braune Oberseite beim ©. Brutvogel auf Madeira, den Kanaren und Kapverden. Lebensweise und Fortpflanzung wie bei S. c. conspieillata. 29 Eier von Madeira messen nach Schmitz im Durchschnitt 16.9><13.09, Maximum 17.6><13.5 und 16.8>< 14, Minimum 15.5 >< 11.5 mm. 905. Sylvia deserticola Tristr. Sylvia deserticola Tristram, Ibis 1859, p.58 (Sahara, Süd-Algerien). Abbild.: Koenig. Journ. f. Orn. 1895, Taf. 1I, Eier op. eit. 1896, Taf. VII, Fig. 2. Jad.: Oberseite bräunlich schiefergrau, am rotbraunen Augenlide einige weiße Federn, Rücken mehr oder minder stark rostbraun verwaschen. Sehwingen dunkelbraun, Handschwingen schmal gelbbraun, Armschwingen und große Flügeldecken breit rotbraun gesäumt. Steuerfedern schwarzbraun mit bräunlichgrauen bis hellgrauen Säumen, äußerstes Paar weiß, nur die Wurzel der Außenfahne und ein keilförmig am Innensaume entlang ziehender Fleck dunkelbraun; zweites, und mitunter auch noch drittes Paar mit weißen Spitzen. Unterseite weinrötlichbraun, Kinnfleek und ein oft undeutlicher Bartstreif, sowie Mitte des Unterkörpers weißlich. Unterschwanzdecken weißlich rotbraun. Unterflügeldecken fahl graubraun, Axillaren und Innen- säume der Schwingen bräunlich rahmfarben. Iris hellbraun bis gelbbraun, Schnabel dunkelbraun, Basis des Unterschnabels bräunlichgelb. Füße gelblich- braun. Flügel 53.5—57 (10 ©), Schwanz etwa 55—58, Lauf etwa 17—18, Culmen etwa 11—12 mm. — 1. Schwinge etwa 2—4 mm über die Hand- decken hinausragend, 2. zwischen der 7. und 8. oder gleich der 7., 3., #., 5. etwa gleich lang und am längsten. Jüngere J sind heller, lichter. Q ad. Oberseite heller grau, Rücken lichter und bräunlicher, Flügelsäume etwas heller, Unterseite viel heller, blaß bräunlich weinrot bis fast weißlich. Das erste Jugendfieder ähnelt dem des ©. Das Winterkleid ist blasser, bräun- licher. — Das O sieht dem von 8. conspieillata äußerst ähnlich, ist aber durch den kürzeren Flügel und kürzere 2. Schwinge sowie blaß bräunlich weinrote, nicht weiße, Kehle zu unterscheiden. Brütet im Atlasgebirge; in Tunis und Algerien in mittleren Höhen, in Marokko nach Meade-Waldo über der Baumregion bis zu 9000 engl. Fuß. In Algerien bisher nur in den Aures-Bergen brütend gefunden, wo sie häufig ist. — Uberwintert in der Sahara. 600 Museicapidae („Sylviidae“). Bewohnt zur Brutzeit mit Strauchwerk von immergrünen Eichen, Cistus, Wach- holder, Kiefern, Ginster, Rosmarin, Lavendel, Thymian u. dergl. bestandene Berge und findet sich im Winter in den Sträuchern der Wüste. Die Lebensweise erinnert am meisten an die von Sylvia undata — dasselbe Schlüpfen, dieselbe Beweglichkeit, das Singen der munteren Strophe von der Spitze eines Busches, derselbe schwache Flug. Das tiefe Nest ist innen mit weichen Blüten, Pflanzenwolle und Rispen mollig ausgelegt und enthält im Mai 4 Eier. Diese sind den Eiern von Sylvia undata gleich. 15 Eier messen nach den Angaben von Whitaker und Koenig im Durchschnitt 15.6 > 12.47, Maximum 16 ><13, Minimum 15 >< 12 mm. 906. Sylvia undata undata (Bodd.). Provence-Grasmücke. Motacilla undata Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p.40 (1783— Benennung des „Pit Chou de Provence“ auf Daubentons Taf. 655). Motacilla provineialis Gmelin, Syst. Nat. I, 9, p. 958 (1789— Partim! „Habitat in Anglia et Galloprovincia“). Sylvia ferruginea Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., Nouv. Ed. XI, p.209 (1817— Neu- , benennung von M. provincialis. Verbreitung partim). Curruca obsoleta Brehm, Vogelfang, p. 229 (1855— Oberitalien). Melizophilus provincialis macrourus, brachyurus A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 6 (1866— nomina unda!) Franz.: Pitchou de Provence. — Ital.: Magnanina. Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 69, obere Figur. Eier: Rey, Eier Vög. Mitteleur., Taf. 16, Fig. 24—25 (Spanien). Sad. Oberseite schiefergrau mit mehr oder minder starkem braunen Anflug, auf dem Kopfe etwas reiner grau. Halsseiten lichter, Schwingen dunkelbraun, graubraun gesäumt. Steuerfedern schwarzbraun mit lichteren Säumen, das äußerste Paar mit dem größten Teil der Außenfahne und mit einem Spitzensaum weiß, die folgenden beiden mit schmalen weißen Spitzen. Unterseite kastanienbraunrot, Kehle mit weißen Flecken, Körper- seiten graubräunlich verwaschen. Mitte des Unterkörpers schmutzigweib, Unterschwanzdecken bräunlichgrau. Unterflügeldecken aschgrau, Innensäume der Schwingen bräunlich. Iris und Ring um das Auge orangegelb. Fübe hellbräunlich. Schnabel schwarzbraun, Basis des Unterschnabels gelblich. 1. Schwinge bedeutend (5—6 mm) länger als die Handdecken, 2. sehr kurz, gleich der 9., 10., oder 8., oder zwischen diesen, 4. und 5. gleich und am längsten, 3. und 6. nur sehr wenig kürzer. Flügel etwa 53—57, Schwanz: äußere Steuerfedern 53—57, mittlere 64— 72), Lauf etwa 19—20, Culmen etwa 12—13.5 mm. — O.ad. Ahnlich dem Jad., aber Oberseite bräun- licher, Unterseite heller, mehr weinrötlich als kastanienrotbraun, übrigens variabel. Jüngere © ähneln den ©. — Juv. im ersten Gefieder: Dunkel sepiabraun mit rostfarbenem Schimmer. Flügel und Schwanz dunkelbraun, Außenfahnen und Spitzen des äußersten Steuerfederpaares isabellfarben. Unter- seite hellrostbräunlich. Brütet, und ist augenscheinlich Standvogel, in Südwest-Europa: Süd- Frankreich, Vorberge der Pyrenäen, Spanien und Portugal, Mittel- und Süd- Italien mit seinen Inseln, Sardinien, Korsika, in Nord-Italien nur vereinzelt !) Der Schwanz ist meist an den Spitzen stark abgenutzt, die Masse der mittleren Steuerfedern daher fast niemals ganz genau. und zufällig. — Stücke von Korsika und Sardinien scheinen kleiner und kaum von denen Nordwest-Afrikas unterscheidbar zu sein: 5 © Flügel 51—53, Schwanz: äußere Steuerfeder 51—53, in einem Exemplar aus dem Winter (?Zuzügler aus Italien) 58.5, mittlere etwa 64—66, in dem einen großen Stücke 72 mm. (Nach Gätke auf Helgoland beobachtet, Belegexemplare aber nicht vorhanden.) Museicapidae („Sylviidae“). 601 Bewohnt mit niederem, dichten Gebüsch und Gestrüpp bewachsene Flächen. Loekton wie pi-ti-tschu, außerdem hört man ein scheltendes, erschrockenes tscha-tscha. Der Gesang ist ein wohlklingendes Gezwitscher. Flug unsicher. Der lange Schwanz fällt sehr auf. Die 3—5, meist 4 Eier sind grünlichweiß oder schmutzigweiß, mit olivenbraunen und braunen Flecken und Punkten und grauen Schalenflecken. In en sind rötliche Varietäten nicht selten. Die Zeichnungen sind meist groß und grob. 60 von Jourdain gemessene Eier aus Südspanien messen im Durchschnitt 16.46 >< 12.65, Maximum 17.5 ><13.1 und 17><14, Minimum 15><11.8 und 15.1 >< 11.7 mm. 907. Sylvia undata dartfordiensis Lath. na dartfordiensis Latham, Ind. Orn. Il, p.517 (1790— „Habitat in Europa; in Angliae ericetis rarior. Specimina varia a nobis visa, hyberno tempore, aut vere primo deprehensa.“ Als terra typica haben wir Bexley Heath bei Dartford in England anzusehen, zumal die Beschreibung der Oberseite auch nur auf die englische Form paßt). Ficedula ulicicola Blyth, in Rennies Field. Nat. I, p.8310 (1833— England). Melizophilus aremoricus Urett& de Palluel, Ornis X, p.42 (1899— Bretagne). Engl.: Dartford warbler. Alle von mir untersuchten sicheren Exemplare aus England (4 im British Museum, 3 im Owens College in Manchester, 2 in Witherbys Sammlung) haben die Oberseite trüb schokoladenbraun, nur den Oberkopf schiefergrau verwaschen und ziemlich deutlich vom Rücken abstechend. Diese braune Farbe erstreckt sich über den ganzen sichtbaren Teil der Federn, kann also nicht durch Abnutzung verschwinden. Bei den südeuropäischen (und nord- afrikanischen) Provence-Grasmücken ist der Rücken schiefergrau und hat nur einen, sich mehr oder minder abnutzenden, und bei alten Vögeln sehr schwachen braunen Anflug. Die Seiten der englischen Stücke haben einen braunen, nicht grauen Anflug. Außerdem sind die englischen Vögel etwas kleiner: Flügel Jad. 52—55, Schwanz: äußere Steuerfedern etwa 55, mittlere 66—69 mm. Mit den englischen Vögeln stimmen nach der Beschreibung von Crette de Palluel die der Bretagne überein. Die Verbreitung von Sylvia undata dartfordiensis dürfte also sein: Süd-England, nördlich bis in das Themse-Tal, Suffolk, vielleicht auch Shropshire. Normanische Inseln (selten) und nordwestliches Frankreich, besonders Bretagne. Bewohnt (in England wenigstens) fast ausschließlich den Stachelginster, worin er sich trefflich zu verbergen weiß, und in dem er auch seine Nester baut. Das Nest besteht aus feinem Gras und Ginsterblättern, innen mit Pflanzenwolle und Moos, oder auch mit Schafwolle ausgelegt. Auch in England werden zwei Bruten gemacht. Die Brutzeit schwankt. Am 17. Mai fand ich schwach bebrütete Eier und ausgeflogene Junge. Die ersten Gelege findet man im April, die zweiten im Juni oder Juli. Das Gelege besteht aus 4—5 Eiern. 44 englische Eier messen nach Jordain 17.51 >< 13.22, Maximum 19 >< 12.7 und 17.2><14.4, Minimum 15.3 >< 13.2 und 16.6 >< 12.5 mm. 602 Museicapidae („Sylviidae*). 908. Sylvia undata toni subsp. nov. Die von mir untersuchten Provence-Grasmücken aus Nordwestafrika in den Sammlungen zu London, Tring, Ingelheim und Liverpool sind noch kleiner als die englischen, ohne dabei auf der Oberseite so braun zu sein. Nur ein altes, von Loche stammendes Exemplar, hat eine so braune Öber- seite wie englische Stücke. Flügel 0 51—54, Schwanz: äußeres Steuerfeder- paar 46—53, mittleres etwa 58—68 mm. Typus: Jad. No. 327, im Tring Museum, südlich von Biskra am 14. Januar 1903 von E. Flückiger gesammelt. Algerien, Marokko, Tunis. In der Sahara sind diese Grasmücken jedenfalls nur Wintergäste, aber sie brüten im Atlas (z. B. bei Hammam R’hira häufig) und vielleicht überhaupt im Norden der Atlasländer. 909. Sylvia sarda Temm. Sylvia sarda Temminck, Man. d’Orn., 2. Ed., I, p.204 (1820— ex Marmora MS.; Sardinien). Sylvia sardaniae Vieillot, Tabl. Ene. Meth., Orn., II p.465 (1820— Sardinien). Syleia sardonia Vieillot, Faune Franc., p.203, Taf. 86, Fig. 3 (1828— Sardinien, auch Korsika). Italien: Magnanina sarda. Abbild.: Dresser, B. Europe II. Taf. 70; Ei: Dresser, Eggs B. Europe, Teil I, „Sylviinae“, Fig. 30. J ad. Oberseite dunkel aschgrau mit leichtem braunen Anflug, auf dem Kopfe dunkler, fast schwarz. Schwingen schwarzbraun mit fahlen Säumen. Steuerfedern bräunlichschwarz mit schieferfarbenen Säumen, das mittlere Paar ganz dunkel schiefergrau, das äußerste mit schmalem weißlichen Aubensaum. Kehle bis zur Vorderbrust und Seiten grau, etwas heller als die Oberseite, Mitte des Unterkörpers weißlich, Unterschwanzdeeken bräunlich- grau mit lichteren, fast weißlichen Säumen. 1]. Schwinge erheblich länger als die Handdecken, 2. in der Regel zwischen der 7. und 8., 3. 4. 5. fast gleich und am längsten. Flügel etwa 56—58.5, Schwanz etwa 62—65, Lauf 20—21, Gulmen 11.5—12.5 mm. Iris braun, Augenlidrand rot; Schnabel dunkel hornbraun. Basalhälfte des Unterschnabels hellgelb. Füße gelbbraun. — Qad. Oberseite etwas bräunlicher, Unterseite heller, Seiten bräunlicher, Mitte des Unterkörpers ausgedehnter weißlich, fast reinweib. — ‚Juv. Oberseite graubraun, noch etwas bräunlicher als beim Qad., Unter- seite blaß gräulichbraun. Mitte des Unterkörpers gelbbräunlichweiß. Arm- schwingen rosthraun gesäumt. Der sardinische Sänger bewohnt die Inseln des westlichen Mittelmeer- beckens, nämlich die Balearen. Korsika und Sardinien, Pantellaria, Capri, Sizilien, Curiat an der tunesischen Küste. Auf dem italienischen Festlande ist er selten und nur in Ligurien mehrfach erbeutet worden. In Tunis wurde er nicht selten festgestellt, ob er dort nistet, ist aber unbekannt; in Algerien wurde er des öfteren erlegt (Biskra, El Outaya), das Nisten aber nicht beobachtet. — Rey führt ihn als häufigen Brutvogel im südlichen Portugal an; das Vorkommen auf der iberischen Halbinsel scheint anderweitig nicht bestätiet worden zu sein. Adams und Heuglin führen ihn für Agypten an, Angaben, die wahrscheinlich auf Verwechselung beruhen und jedenfalls der Bestätigung bedürfen. Das behauptete Vorkommen in Griechenland, am Sinai und Palästina ist mit ziemlicher Sicherheit auf Irrtümer zurückzuführen. In Aufenthalt, Gestalt und Bewegungen gleicht die Art der S. undata. Der Lockruf ist anders als der von S. undata, ein rauher, krächzender Ton, an den von Sylvia melanocephala erinnernd. Der Gesang ist nach Rey -ebenfalls von dem von S. undata ganz verschieden. Hausmann nennt ihn ein klingendes Liedchen, das mit dem Gezwitscher eines jungen Kanarienvogels Ahnlichkeit habe. — Eier soll man von April bis Juni finden (Arrigoni). Das Nest ist ein fester, starker Bau aus Halmen und Würzelehen, innen mit feinerem Material und einzelnen Haaren ausgelegt, nach ‚Jourdain erheblich größer als das von S. undata und steht wohl versteckt und tief in kleinen Büschen nahe am Boden. Die 4—5, meisten 4 Eier sind gelblichweiß, mit braunen Flecken besät, sowie mit einigen blaßgrauen, kaum auffallenden Schalenflecken. 12 Eier in den Sammlungen von Jourdain und Rothschild messen im Durchschnitt 16.86 >< 13.04, Maximum 18.1><14, Minimum 16 >< 12.2 mm. Museicapidae („Sylviidae“). 603 Gattung AGROBATES Swains. 1838. Von Sylvia durch den stark gerundeten Schwanz mit sehr breiten, am Ende abgerundeten Federn zu unterscheiden (Fig. 115); Schnabel lang und gestreckt. 1. Schwinge breit, an der Innenfahne von der Mitte an leicht verengt, meist bedeutend, mitunter kaum länger als die Handdecken, 2. gleich der 5. oder zwischen der 5. und 6., seltener zwischen der 4. und 5. 3. und 4. gleich lang und am längsten, 5. nur wenig kürzer als die 4. — Der Lauf ist vorn in deutliche Tafeln geteilt. Die Jungen gleichen den Alten. 910. Agrobates galactotes galactotes (Temm.). (Fig. 115.) Rostfarbiger Sänger. Sylvia galactotes Temminck, Man. d’Orn. Ed. II, I, p.182 (1820— Südspanien). (Die Schreibweise wurde meist in galactodes verbessert.) Turdus rubiginosus Meyer, Meyer & Wolfs Taschenb. d. deutsch. Vögelk., Zus. & Ber., p-. 66 (1822 — Algeciras, Gibraltar). 4edon pallens brachyrhynchos Brehm, Journ. f. Orn. 1856, p. 441 (Spanien). ?Aedon pallens macrorhynchos Brehm, t.c., p.441 („Syrien und im April in Sennaar“. Belegexemplare nicht in der Sammlung, nur ein typischer Spanier ist als macrorhynchos bezeichnet). Aedon galactodes communis, major, gracilis A. E. Brehm, Verz.-Samml., p.6 (1866— nomina nuda!). Engl.: Rufous Warbler. Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 85; Neuer Naumann II, Taf. XII, u.a. m.; Eier: Seebohm. Brit. B.. Taf. 10; Dresser. Eggs B. Europe Phylloscopinae, Fig. 45, 46. Sad. Oberseite lebhaft rostfarben rötlich isabell, auf dem Kopfe etwas dunkler, auf dem Bürzel in das Braunrot der Oberschwanzdecken übergehend. Weiblich rahmfarbener Supereiliarstreif, durch Zügel und Auge ein schwarz- brauner Streif, unterm Auge weißlich, Ohrgegend schmutzig zimtfarben. Schwingen schwarzbraun, Außen- und Innenfahnen zu etwa zwei Drittel von der Wurzel an breit rötlich zimtfarben gesäumt, außerdem die Spitzen der Handschwingen und die Armschwingen ringsum weißlich gerandet, innere Armschwingen wie der Rücken. Oberflügeldecken bräunlich oder 604 Museicapidae („Sylviidae“). gräulich zimtfarben mit weißlichen Rändern. Steuerfedern braunrot, das mittelste Paar mit mehr oder minder ausgedehntem schwärzlichen Fleck nahe der Spitze, oder einfarbig, das nächste Paar mit schwärzlicher Endbinde, das darauffolgende auberdem noch mit weißem Saum, der sich nur mitunter an dem zweiten Paare von der Mitte findet, die übrigen drei Paare mit breiter, nach innen zu schmäler werdender schneeweißer Endbinde und schwarzem Subterminalbande; sowohl letzteres als die weißen Spitzen variieren an Ausdehnung. Unterseite rahmfarben, Kropfband und Seiten etwas mehr bräunlich isabeil, Unterschwanzdecken, Mitte der Kehle und des Unterkörpers weiblich. Unterflügeldecken und Axillaren weiß- lich isabell. Iris braun. Füße graubraun. Schnabel hornbraun, Basis des Unterschnabels schmutzig fleischfarben. Flügel etwa 86—89.5, Schwanz etwa 70—75, Lauf etwa 27—98, Culmen 18.5—19.5 mm. Herbstkleid wie Frühlingskleid, das abgetragene Gefieder blasser, mehr isabell, das frische Gefieder lebhaiter, mehr rostrot. Q@ wie JO, nur etwas kleiner, Flügel etwa 83—86, Schwanz 69—72 mm. — Die Jungen gleichen den Alten fast vollkommen, nur ist die Oberseite etwas rötlicher, der Super- eiliarstreif gelblicher, der dunkle Augenstreif nicht so deutlich ausgebildet, mehr bräunlich; am Kropfe sieht man undeutliche Wellenlinien, da die Federn dunklere Säume haben. Figur 115. ‚Brutvogel in Süd-Spanien und Portugal und Nord-Afrika von Marokko bis Agypten und Palästina. — Da der Vogel Zugvogel ist — sogar bei Biskra erscheint er nicht vor Ende März —, muß er in der Sahara oder südlich derselben überwintern. Verirrte Stücke wurden in England und Island eriegt, mehrfach vereinzelte in Italien. Die deutschen Namen Heckensänger und Baumnachtigall sind unpassend; der erstere paßt auf andere Vögel besser, der letztere ist geradezu irreführend. Agrobates galactotes bewohnt vorzugsweise trockene Striche, Cactus-Hecken, Opuntien, Tamarisken- Büsche, auch Gärten und seltener mit Gebüschen bedeckte Hügelhalden (sog. Maquis- Vegetation). in Spanien außerdem auch Weinberge und Ölbaumpflanzungen, in Nord- ostafrika nach Heuglin Mimosenhaine, Baumwollfelder, Rohrdickichte und dichtes Unter- holz. Der Lockruf ist ein schnalzendes tak, tak; der Gesang besteht aus einer kurzen, aufsteigenden Strophe mit grasmückenartig schwätzenden und schönen flötenden Tönen. Die Munterkeit des Vogels läßt ihn sogleich auffallen, obwohl er meist etwas scheu, am Nistplatze allerdings vertraulich ist. Er sucht oft auf dem Boden Nahrung, oft sitzt er auf den Spitzen der Büsche und breitet vielfach den breiten, bunten Schwanz fächerartig aus, stellt ihn auf und wippt damit auf und nieder. Das Nest ist groß, locker und schlecht zusammengefügt, außer aus Stengeln und Gräsern auch aus Lappen, Fäden und dergl. bestehend, innen ist es dagegen weich mit Tier- und Pflanzenwolle, Haaren und dergl. ausgefüttert, und enthält außerdem meistens (aber nicht immer) Stücke abgestreifter Schlangenhaut. Es steht in Opuntienhecken, Büschen, Lehmwällen, oft ganz frei, oft wohl verborgen. Das Gelege besteht aus 4, seltener 3 oder 5, Eiern. Diese variieren sehr und sehen oft hellen Sperlingseiern recht ähnlich, andere, ausgenommen die bedeutendere Größe, denen von Anthus campestris. Eine Ahnlichkeit mit den Eiern von Locustella flwviatilis ist nur ganz ausnahmsweise vorhanden und ganz unnötiger- weise hervorgehoben worden, denn die Agrobates-Eier sind fast immer größer, fast Museicapidae („Sylviidae“). 605 gar nicht rötlich und gröber gefleckt. Sie sind schwach glänzend weiß, schmutzig-, gelblich- oder (selten) grünlich-weiß, mit gelblichbraunen, sepiafarbenen, braunen oder rötlichbraunen, seltener grünlich-olivenfarbenen, meist langgezogenen Flecken bedeckt, außerdem mit blaß aschgrauen Schalenflecken. 113 Eier messen nach Jourdains Notizen im Durchschnitt 22.45 >< 16.43, Maximum 26><16 und 24><18, Minimum 19.5><15 und 20.5 >< 14.3 mm. Durchschnittsgewicht von 31 tunesischen Eiern nach Koenig 162 mg, von 5 spanischen nach Jourdain 154 mg. 911. Agrobates galactotes syriaca (Hempr. & Ehr.). Curruca galactodes var. syriaca Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. bb (1833— „Syrien“. Terra typiea: Beirut). Addon Bruchü, Bruchii brachyrhynchos & macrorhynchos Brehm, Journ. f. Orn. 1856, p. 442 (Griechenland). ?Aedon psammochroa Reichenow, Orn. Centralbl, 1879, p.139 (Massa in Ostafrika. — Es ist unerwiesen und unwahrscheinlich, daß in Ostafrika ein Agrobates nistet, vielmehr scheint es, daß sowohl syriaca als familiaris dort als Zugvögel gelegentlich erscheinen. Ein Exemplar von Ngomeni ist etwas rötlicher, sonst wie syriaca, eins von Mombasa [Liverpool-Museum] typischer syriaca). Abbild. d. Eier: Rey, Eier Vög. Mitteleur., Taf. 24, Fig. 25, 26. Unterscheidet sich auf den ersten Blick von A. g. galactotes durch die ganz verschiedene, rötlich graubraune Färbung der Oberseite, die auf dem Bürzel in das Braunrot der Öberschwanzdecken übergeht, sowie durch die oft fast ganz, oft nur teilweise rötlich braungrauen, nicht wie die übrigen braunroten, mittelsten Steuerfedern. Außerdem sind die subterminalen braun- schwarzen Binden an den Steuerfedern fast stets viel breiter und das Braun- schwarz zieht sich meist noch etwas am Saum der Außenfahne entlang. Die Schwingen sehen viel mehr graubraun aus, weil ihre Säumung schmäler und nicht rotbräunlich, sondern graubraun, an den Armschwingen fast weißlich ist. Die Unterseite ist mehr fahl graubräunlich verwaschen. Die 1. Schwinge, die bei A. g. galactotes immer bedeutend (meist 3—5 mm) über die Hand- decken hinausragt, ist selten bis 4, oft nur 1 mm länger, manchmal erreicht sie kaum die Spitze der letzteren. Größe wie bei A. g. galactotes. Bewohnt die Ebenen Griechenlands, nordwärts bis in die südlichste Herzegowina und den Südzipfel Dalmatiens, die griechischen Inseln, Klein- asien und das nördliche Syrien, nördlich des Libanon. Diese Form über- wintert im südlichen Arabien und nördlichen Somaliland, sowie gelegentlich in Ost-Afrika (Mombassa). Vereinzelt wurde sie in Italien erlegt. Das regelmäßige (oder doch nicht seltene) Vorkommen bei Nizza (nach Gal!) ist durchaus unglaubwürdig. Ist in Griechenland Zugvogel, der erst spät, nämlich Ende April und im Mai ankommt. Das Nest steht meist auf Ölivenbäumen, meist frei, mitunter versteckt, mitunter auch in Lehmmauern. Es enthält auch meistens ein Stück Schlangenhaut. Eier und Lebensweise wie die der westlichen Form, doch sind unter den Eiern bläuliche Varietäten nicht selten. Durchschnitt von 56 Eiern (30 aus Kleinasien von Jourdain, 4 aus Dalmatien von Kollibay, 22 aus Griechenland von Reiser gemessen) 21.96 >< 15.96 — also kleiner als die von A. galactotes galactotes —, Maximum 22.6><16.9 und 22.5 ><17.3, Minimum 19><15.1 und 20.1 ><14.9 mm. 912. Agrobates galactotes familiaris (Menetr.). Sylvia familiaris Mönetries, Cat. Rais. Caue., p.32 (1832— am Kur, südl. Kaukasus). Ist A. g. syriaca sehr ähnlich, aber die Oberseite ist noch blasser, mit etwas gräulicherem Ton, was beim Vergleich einer Serie sehr in die Augen 606 Museicapidae („Sylviidae*). springt. Meist ist wohl auch der Bürzel eine Idee weniger rot und die Unterseite vielleicht noch blasser. Transkaukasien, vom südlichen Kaukasus an, Persien und Mesopotamien, Transkaspien, Turkestan, Afghanistan und Baluchistan. — Überwintert in den trockenen Strichen Nordwest-Indiens, Sindh und KRajputana. Einmal auf Helgoland erbeutet. Nistweise und Fortpflanzung wie die von A. g. syriaca. 17 Eier im British Museum messen nach Jourdain, in litt., im Durchschnitt 21.48 >< 15.61, Maximum 23.2 >< 16.5, Minimum 19.3 >< 15.6 und 22><15 mm. Zwei außergewöhnlich stark bläuliche Eier sind im Cat. Eggs Brit. Mus. IV. Taf. IX, Fig. 2, 3 abgebildet. 913. Agrobates galactotes minor (Cab.). Aedon minor Cabanis, Mus. Hein. I, p.39 (1850— „Abyssinien“). Aecdon meridionalis, A. meridionalis brachyrhynchos und macrorhynchos Brehm, Journ. f. Orn. 1856, p. 441, 442 („— — bewohnt aber nur den Sennaar“). Aedon galactodes brachypteros A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— nomen nudum!). Sylvia oliviae Alexander, Bull. B. O. Club XXIII, p.15 (1908 — Tschad-See. Typen verglichen). Ist merklich kleiner als A. g. galactotes, auch ist die Oberseite im frischen Gefieder etwas lebhafter rot und die subterminalen schwarzen Binden an den äußeren Steuerfedern sind in der Regel sehr schmal, fast verschwindend. Flügel 77—82, Schwanz etwa 65—75 mm. Abyssinien und das nördlichste Somaliland, am Blauen Nil und am Süd- rande der Sahara (Tschad-See). Stücke von Khartum gehören noch dazu, die von Schendi aber nicht mehr. Gattung SCOTOCERCA Sundev. 1872. Steht Prinia und Verwandten nahe, die Nasenlöcher sind aber durch einige nach vorn gerichtete Borsten geschützt. Der zehnfedrige Schwanz ist kaum länger als der Flügel und abgerundet, nur das seitliche Steuer- federpaar ist etwa 7—8 mm kürzer (Fig. 116). 1. Schwinge mehr als doppelt so lang als die Handdecken und mehr als halb so lang wie die 2. Schwinge, die etwa so lang ist wie die mittleren Armschwingen und etwa 6 mm kürzer als die 3., 4, 5. die ungefähr gleich lang und am längsten sind. Wir kennen bis jetzt fünf geographische Formen. 914. Scotocerca inquietus inquietus (Cretzschm.). (Fig. 116.) Malurus inquietus Cretzschmar, Atlas zu Rüppells Reise, Vögel, p.55, Taf. 36 (1826— „das peträische Arabien“). Curruca Famula Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. bb (1833— „in Aegypto utraque*). Drymoeca eremita Tristram, Ibis 1867, p. 76 („in deserto Judaico et Arabia Petraea“). Seotocerca inquieta innesi Nicoll, Bull. B. O. Club XXI, p.98 (1908&— „Wadi Hof near Cairo“). S oad. Oberseite fahlbraun, auf dem Kopfe mit breiten und scharfen schwarzbraunen, auf dem Mantel schwächer werdenden und sich allmählich verlierenden Schaftstreifen. Über dem Auge ein deutlicher weißlicher Super- eiliarstreif, breiter Streif-durch Zügel und Auge dunkelbraun. Öhrdecken Ber ii ek ; Museicapidae („Sylviidae“). 607 bräunlich rahmfarben. Schwingen braun, mit fahlbraunen Spitzen und Außen- und Innensäumen. Steuerfedern schwarzbraun, das mittelste Paar von den fahlen Säumen her größtenteils braun verwaschen, das äußerste mit gelbbraunem Außensaum und bräunlichweibem Spitzensaum, das nächste mit schmaler fahlbrauner Spitze. Kinn, Kehle und Kropfgegend weiß mit schmalen braunschwarzen Schaft- linien. Übrige Unterseite bräunlich rahmfarben, Mitte weißlich. Iris gelb. Schnabel hornfarben, Füße bräunlich fleischfarben. Flügel 3 etwa 48—50, Q 46—47, Schwanz 9 ungefähr 50, 9 48, Lauf etwa 19, Culmen etwa 11.5 mm. Bewohnt das südöstliche Palästina, die Sinai-Halbinsel h und das nördliche Agypten (Wadi Hof bei Cairo). Eier weiß, seltener rosa, mit bräunlichroten Punkten und Flecken. Figur 116. 915. Scotocerca inquietus platyura (Sew.). Ataphrornis platyura Sewertzow, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), ie p- 124 (1873— 'Turkmenen-Steppe östlich des Kaspischen Meeres); Übers. in Zeitschr. f. ges. Orn. IV, p. 67. Unterscheidet sich von Scotocerca inguietus inquietus durch blaß rötlich- isabellfarbenen, nicht weißen Superciliarstreifen, auch die Ohrdecken und Halsseiten sind lebhafter gefärbt, mehr rötlich isabell. Die Oberseite ist gräulicher, nicht so bräunlich. Unterscheidet sich von S. i. saharae durch dunklere, mehr gräuliche Oberseite, breitere und mehr schwärzliche Streifung auf dem Oberkopfe, deutliche Strichelung an der Kehle und lebhafter gefärbte Körperseiten. Transkaspien. 916. Scotocerca inquietus striatus (Brooks). Melizophilus striatus Brooks, Ibis 1872, p.180 (Punjab, Indien). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.), Taf. 653, Fig. 2. Ei: Dresser, Eggs B. Europe Taf. Cisticola, ete. Fig. 6. Unterscheidet sich von der sehr ähnlichen S. ingwietus platyura durch noch dunklere, bräunlichere Oberseite. Die Streifung auf dem Oberkopfe ist sehr breit, braunschwarz. Öst- und Süd-Persien, Persisch Beludschistan, Süd-Afehanistan und westlichstes Indien westlich des Indus. Bewohnt steinige, kahle Hügelzüge. Fortpflanzung wie die von 8. i. saharae, doch scheinen die Eier meist feiner gefleckt und teilweise etwas größer zu sein. Die Grundfarbe variiert von weiß bis hell rosa. 917. Scotocerca inquietus buryi Grant. Scotocerca buryi Grant, Bull. B. O. Club XIL, p.22 (1902— Dthubiyat in S. Arabien). Superciliarstreif weißlich wie bei S. i. ingwietus, Oberseite hingegen noch etwas dunkler als die von S. i. striatus, Unterkörper lebhafter rötlich. Süd-Arabien. (Bisher nur ein Stück bekannt.) 608 Museicapidae („Sylviidae*). 918. Scotocerca inquietus saharae (Loche). Malurus Saharae Loche, Rev. & Mag. Zool. 1858, p.395, Taf. XI fig. 2 (Algerien). Drymoica striaticeps Tristram, Ibis 1859, pp. 58, 419 (Algerische Sahara). Abbild.: Dresser, B. Europe, Suppl. Taf. 653, Fig. 1; Nest und Eier Koenig: Journ. f. Orn. 1895, Taf. XIH. Unterscheidet sich von S. i. ingwietus durch die hellere, mehr wüsten- sandähnliche Färbung. Alle Steuerfedern sind hellgesäumt. Die Oberseite ist bräunlich-isabell, Kopffedern mit schmalen braunen, die über dem Super- eilium mit schwarzen Schaftstrichen, Bürzel und Öberschwanzdecken rötlich- isabell. Durch Zügel und Auge ein schmaler schwarzer Streif. Supereiliar- streif bräunlichgelb oder bräunlich rahmfarben. Unterkörper fahlbräunlich- gelb (hell wüstensandartig), Weichen mit dunkleren, undeutlichen Streifen, Mitte des Unterkörpers weiblich, Kehle und Kropf rein weiß. Iris blaß grünlichgelb, Oberschnabel hornbraun, Unterschnabel gelblich bräunlich fleisch- farben. Füße blaß orangen-bräunlich. Flügel S 46—48, 9 44—-46 mm. Nördliche Sahara von Algerien bis Barka (Üyrenaica). Bewohnt Sanddünengebiete, die mit Salycornia, Limoniastrum u. a. Wüsten- sträuchern bewachsen sind, auch sebkha-artigen Wüstenboden. In den dichten Sträuchern hüpft das kleine Vögelehen — oft mit senkrecht hochgestelltem Schwanze — immer in Bewegung hin und her, oder läuft auch schnell auf dem Erdboden hin. Es hat einen schnarrenden Schreckruf und ein lautes zirpendes Zwitschern, das eine kurze Gesangsstrophe bildet. Das Nest steht in kleinen, meist dornigen, Sträuchern. Es ist rundlich mit seitlicher Öffnung und erinnert in seiner Bauart an Zaunkönigsnester. Die 4—5 Eier findet man von Anfang April bis in den Juni, man kann daher annehmen, daß jährlich zwei Bruten stattfinden. Die Eier sind weiß, sehr selten rosa, wenig glänzend, bald gröber, bald feiner bräunlichrot gefleckt und gepunktet, mit mehr oder weniger helllilafarbenen Schalenflecken. Das mittlere Maß von 20 Eiern (10 Koenig, 9 Erlanger) beträgt etwa 14.97><11.17, Maximum 16.5><12, Minimum 13><10 mm. Gewicht etwa 0.05—0.06 g. Gattung PRINIA Horsf. 1821. Die Gattung Prinia, von der Burnesia nicht zu trennen ist, umfaßt eine Anzahl tropischer, in Afrika, Indien bis Java und China lebender Vögelchen!). Der zehnfedrige lange Schwanz ist stark gestuft, viel länger als der" Flügel (Fig. 117). 1. Schwinge länger als die Hälfte der 2., doppelt so lang als die Handdecken. Gefieder lang und seidenweich. Schnabel spitz, leicht gekrümmt, an der Mundspalte jederseits 2 Borsten. Nester mit seit- lichem Eingangsloch. Zweimalige Mauser. 919. Prinia gracilis gracilis (Licht.). (Fig. 117.) Sylvia gracilis Lichtenstein, Verz. Doubl. Berlin, p. 34 (1823— Nubien). Abbild.: Cretzschmar, Atlas zur Reise Rüppells, Taf. 2 Fig. b. Oberseite fahl graubraun, mit breiten dunkelbraunen Schaftstrichen, Kopfseiten heller, mehr hell fahl gelblichbraun, wenig scharfer Supereiliarstreif 1) Vgl. auch: Prinia catharia Reichenow, Orn. Monatsber. 1908, p. 13 von „Ta- tsieng-lu-ting in Szetschwan“. Oberseite braun, verwaschen dunkelbraun gestrichelt, Bürzel nicht, Kopf deutlicher gestrichelt. Weißer Supereiliarstrich. Unterseite weiß, Seiten hellbraun. Steuerfedern braun mit verwaschenem dunklen Subapikalfleck. Flügel 43, Schwanz 67, Schnabel 11, Lauf 17mm. (Nach Reichenow.) alu Museicapidae („Sylviidae“). 609 und Unterseite weiß mit rahmgelbem Anflug, Seiten bräunlich rahmfarben verwaschen. Schwingen braun, mit der Farbe des Rückens gesäumt, die Säume der Armschwingen breiter und etwas bräunlicher. Steuerfedern fahl graubraun, die mittleren matt dunkel gebändert, Endsäume schmal weißlich, davor ein breiteres braunschwarzes Subapikalband. Iris gelblichbraun. Schnabel zur Brutzeit schwarzbraun, nur die Basis des Unterschnabels hell. Füße gelblich fleischfarben. @ wie JG; juv.: Farben etwas matter, sonst wie der alte Vogel. Flügel etwa 45—48.5, fast immer über 45, Schwanz ungefähr 55—62, aber selbst bei den ältesten S anscheinend nicht länger, Lauf etwa 17—18, Culmen etwa 10.2—12 mm. Bewohnt das Niltal von Dongola nach Süden (Dongola, Kerma, Naikhala, Schendi), scheint aber auch in der Libyschen Wüste zu leben, da ein von Charles Rothschild gesammelter Balg aus dem Natron-Tale südlich von Kairo augenscheinlich zu dieser und nicht zu der dunkeln Form des Deltas gehört. Nach Reichenow u. a. auch bis Erythrea und Nord-Somaliland. Figur 117, Die Vögel bewohnen sandige, mit spärlichem Gestrüpp und Gras bewachsene Strecken, in denen sie gewandt umherschlüpfen und klettern. Der Schwanz wird häufig senkrecht in die Höhe gerichtet. Der Lockton ist wohlklingend, etwa wie „quick, quick“, der Gesang ist laut und schmetternd. Das Nest bildet einen ovalen Beutel mit seitlichem Eingangsloch. Die 3—4 Eier sind auf weißem oder rahm- farbenem Grunde fein rotbraun gefleckt. Größe wie die von P. g. deltae. 920. Prinia gracilis deltae Rchw. Prinia gracilis deltae Reichenow, Journ. f. Orn. 1904, p.307 (Nildelta). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 97. Unterscheidet sich von P. g. gracilis durch merklich dunklere Färbung der Oberseite mit breiteren schwarzbraunen Schaftflecken, Körperseiten mit- unter mit angedeuteter Strichelung. (Die Unterschiede sind beim Vergleich von Serien sehr auffallend, doch sind mitunter Stücke von P. g. gracilis nahezu ebenso dunkel, z. B. ein Exemplar von Schendi.) Unter-Ägypten, Palästina und das südliche Kleinasien. Stücke aus Kleinasien sind meist bräunlicher auf der Oberseite und haben rotbräunliche Seiten, gleiche Exemplare aber finden sich auch in Palästina und Agypten. Die Eier sind weißlich oder rahmfarben, mit braunroten Fleckehen. 15 von Jourdain gemessene Eier aus Palästina messen im Durchschnitt 14.37 >< 11.18, Maximum 15 ><12, Minimum 13.6 ><11 und 14.2 >< 10.6 mm. | 921. Prinia gracilis yemenensis subsp. nov. Unterscheidet sich von P. g. deltae durch sehr breite, 5—6 mm weite, schwarze Anteapikalbinden der Steuerfedern, sowie im allgemeinen etwas gräulicheren Grundton der Oberseite, auch scheint der Schwanz nicht ganz die Länge desjenigen von /. g. deltae zu erreichen. Typus im Tring Museum OS Nr. 8 Scheik Osman bei Aden 20. XI. 1898, gesammelt von Ogilvie Grant. Südarabien. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 39 610 Museicapidae („Sylviidae“). 922. Prinia gracilis lepida Blyth. Prinia lepida Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIII, p.376 (1844— „Indus Territories“) In der Färbung ganz wie P. gracilis graeiks, nur ist die schwarze Subapikalbinde an den Steuerfedern meist nicht so scharf, aber der Flügel kürzer, nämlich 43.5—46.3, in der Regel unter 45 mm, Schwanz länger, bei alten S bis zu 74 mm. Süd- und Ost-Persien, Baluchistan bis Sind, Punjab, Rajputana, Cutch und Guzerat. Auch im Tale des Ganges und in Assam. (Stücke aus dem Ganges-Tale scheinen etwas dunkler zu sein.) Gleicht in der Lebensweise den verwandten Formen, aber die Eier sind anscheinend immer hell grünlichweiß oder bläulich, mit rotbraunen, bald gröberen, bald feineren Zeichnungen. Gattung CISTICOLA Kaup 1829. Eine gut charakterisierte Gattung mit zur Brutzeit kurzem, stark gerundetem, fächerförmigem zwölffedrigen Schwanze (Fig. 118). 1. Schwinge mindestens doppelt so lang als die Handdecken, aber nicht halb so lang wie die 2. Die 3.—5. oder 3.—6. Schwinge etwa gleich lang und am längsten. Schnabel spitz, gebogen. Gefieder voll und weich. Zweimalige Mauser. Schwanz im Winter und bei jungen Vögeln länger! Die Nasenlöcher liegen frei, am Mundwinkel stehen einige kurze Borsten. Die Gattung ist vorzugs- weise afrikanisch. Man unterscheidet über 50 tropisch afrikanische Formen, die z. T. sehr der Revision bedürfen. In Indien erkennt man 3 Arten an. 923. Cisticola cisticola cisticola (Temm.). Cistensänger. Silvia eisticola Temminck, Man. d’Orn., 2. Ed., I, p. 228 (1820— Portugal und Süd- Spanien). Cysticola Schoenicola Bonaparte, Geogr. & Comp. List B. Europe & N. Amer., p. 12 (1838— „Southern Europe“. Neuer Name für Silvia cisticola). Cisticola europaea Hartlaub, Ibis 1863, p. 325 (nomen nudum!). Jad., Frühlingskleid: Oberseite sehr dunkelbraun, jede Feder gelb- braun gesäumt, diese Säume auf dem Oberrücken mit weißer Beimischung, der Nacken einfarbiger erscheinend, weil die Federmitten nicht so dunkel- braun sind, Bürzel einfarbig rostbraun, Oberkopf braun mit nur schmalen hellen Säumen, daher fast einfarbig aussehend. Schwingen dunkelbraun mit fahlbraunen Säumen, die an den inneren Armschwingen breiter sind und noch glänzend weiße, sehr schmale Außenränder zeigen. Steuerfedern dunkel- braun, das mittelste Paar fast einfarbig und nur mit helleren Säumen, die übrigen mit weißen, nach der Mitte zu schmäler und schmutziger werdenden Spitzen und braunschwarzen Subterminalbinden, vor denen äußerst selten und nur an den Innenfahnen rostfarbene Flecke angedeutet sind. Unterseite gelblich weiß, Seiten hell rostfarbig, braun verwaschen, Unterschwanzdecken rostgelb. Iris braun. Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel gelblichweib. Füße hellgelblichbraun, fast bräunlichweiß, Rachen innen schwarz. Flügel 49—52, Schwanz: mittelstes Steuerfederpaar etwa 36—40, äußerstes 8—13 mm kürzer; Lauf 16—18, Culmen etwa 10—12 mm. — O wie J, aber kleiner, ii | | der Oberkopf in der Regel etwas deutlicher gestreift: Flügel etwa 46—48 mm. Rachen innen dunkelgelb. — Herbstkleid auch der alten d mit deut- lichen, breiten rostfarbenen Streifen an den Federn des Oberkopfes, so daß derselbe deutlich gestreift erscheint. — Juv.: Wie das Herbstkleid, aber die Federsäume auf der Oberseite lebhafter, der Bürzel lebhafter gefärbt, außerdem die mittleren Steuerfedern länger, bis zu 48 mm. (Es ist zweifelhaft, ob alle alten S im Frühjahr einen fast ungefleckten Oberkopf erhalten.) Museicapidae („Sylviidae“). 6ll Bewohnt Süd-Europa: In Süd-Frankreich die an das Mittelmeer grenzenden Departements, Spanien und Portugal, Italien (mittlere und südliche Teile), die Inseln des Mittelmeers, Griechenland, ferner Kleinasien, Palästina und Agypten. In anderen Gegenden durch verwandte Formen vertreten. Der Cistensänger bevorzugt in den Ebenen und im Hügellande feuchte Stellen, die mit Binsen, hohem Grase, Schilf, niederen Büschen und dergl. bewachsen sind, auch Getreidefelder, Er schlüpft hier meisterhaft umher und verschwindet bei ver- meintlicher Gefahr im dichten Pflanzenwuchs meist auf Nimmerwiedersehen, wenn man nicht Zeit und Geduld hat lange mäuschenstill zu warten oder ihn aus einem Gras- büschel oder dergl. heraustreten kann. In der Brutzeit steigt er schwebend auf und fliegt ruckweise und sehr rasch über einem Binsenstück oder dergl. hin und her, wobei er seinen einförmigen, leisen, wie zie zac zie zie zie zie klingenden Gesang hören läßt, Sein Nest hängt in Binsen, Grasbüscheln, kleinen Sträuchern und selbst im Getreide. Es ist ein länglicher, beutelförmiger Bau mit der Öffnung nach oben und in die dichten Pflanzenbüschel hineingewebt. Die Eier findet man mindestens vom April bis Juni, woraus zu schließen ist, daß mehrere Bruten stattfinden. Die Eier variieren außerordentlich und sind entweder weiß oder blaß rötlichweiß mit bald feinen sehr dunkel rotbraunen Punkten oder mit größeren heller rotbraunen Flecken und einigen lila Schalenflecken, hellblau mit den gleichen Zeichnungen wie die weißen Eier, ein- farbig blau oder einfarbig weiß. 57 Eier aus Malaga messen nach Rey durch- schnittlich 15.57 ><11.56, Maximum 16.5><12 und 15><12.3, Minimum 14.8 >< 16.6 und 15.4 >< 10.6 mm, und das durchschnittliche Gewicht beträgt 58.5 mg. 80 Eier aus Spanien von Jourdain gemessen, messen im Durchschnitt 15.51 >< 11.59, Maximum 17.1><12 und 16.3><31, Minimum 14><11.5 und 14.7 >< 10.2 mm. 924. Cisticola cisticola arquata (Müll.). (Fig. 118.) Sylvia argquata Müller, Journ. f. Orn. 1856, p. 224 (Nord-Algerien). Cistieola cisticola mauritanica Whitaker, Bull. B. OÖ. C. XIV, 1903, p.20 (Algerien und Tunis; Typus des $ Batna, Algerien). Ist ©. e. eisticola sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch etwas dunklere, weniger röstliche Färbung. Der Oberkopf scheint auch im Früh- jahr immer recht deutlich gestreift zu sein, die Ränder der Federn des Rückens sind ziemlich : weißlich, der Bürzel nicht so rostfarben, sondern etwas mehr bräunlich. | Hierzu dürften alle nordwestafrikanischen | j A Brutvögel (Marokko, Algerien, Tunis) gehören, nur u einige Stücke von Tanger (Nord-Marokko), die ich im Britischen Museum untersuchte, erschienen mir zweifelhaft und eher zur südeuropäischen Form zu gehören. — Whitaker (B. Tunisia I p. 123—125) läßt diese Form auch mitunter in Süd-Spanien vorkommen, was ich nicht für richtig halte, und nimmt an, daß die 39* Figur 118. 612 Museicapidae („Sylviidae“). südeuropäische Form im Winter in den Atlasländern häufig sei und möglicher- weise auch brüte; auch dies kann ich nicht bestätigen. 20 Eier aus Tunis maßen nach Erlanger im Durchschnitt 15.57 >< 11.62 mm. 925. Cisticola cisticola aridula With. Cisticola aridula Witherby, Bull. B. OÖ. Club XI, p. 15 (1900— am weißen Nil, 60 Meilen südlich von Khartum). Unterscheidet sich von ©. e. cisticola und Ü. ce. uropygialis durch die sehr lebhafte Färbung der Oberseite. Die Federn des Oberkopfes haben auch bei den S im Frühling eine tief schwarzbraune Farbe mit hell rost- gelblichen Rändern, der Rücken ist fast ebenso scharf gezeichnet, der Nacken mehr fahlbraun. Bürzel lebhaft und ziemlich hell. Eine helle, semmelgelbe Aberration mit schmalen Schaftstreifen scheint nicht selten zu sein, denn nach einem solchen Stücke wurde aridula beschrieben und ein zweites gleiches Exemplar wurde von N. ©. Rothschild und A. F. R. Wollaston bei Schendi erbeutet. Lebt am Nil südlich von Dongola bis zum Weißen Nil. Stücke von Kerma (Dongola) möchte ich auch noch dazu rechnen, doch nähern sie sich 2. T. ©. c. eisticola. 926. Cisticola cisticola uropygialis (Fras.). Sylwia (Cisticola) „typus“ Rüppell, Neue Wirbelt. Abyss., p. 113, ohne Beschreibung, wurde zitiert, doch ist das Wort „typus“ wohl nieht in nomenklatorischem Sinne gebraucht). Drymoica uropygialis Fraser, Proe. Zool. Soe. London 1843, p. 17 (Accra an der Goldküste). Die tropisch afrikanische Form des Cistensängers unterscheidet sich von ©. eistieola eisticola im Brutgefieder lediglich durch etwas lebhafter rostfarbenen Ton des Bürzels und der übrigen Oberseite, im Winterkleide ist ebenfalls die Oberseite merklich lebhafter gefärbt. Außerdem finden sich mitunter an den äußeren Steuerfedern vor den subterminalen schwarzen Binden rostgelbe Flecke wie bei der indischen Form. Tropisches Afrika. — Die genaue Verbreitung vermag ich nicht anzu- geben: Stücke aus West-Afrika (Goldküste, Senegambien), Somaliland, aus Teilen von Deutsch-Ost-Afrika (Bukoba, Ussuri, Urigi-See), die ich unter- suchte, dürften sicher zur gleichen Form gehören. ') !) In anderen Teilen Afrikas finden sich noch andere Formen, doch ist es noch nicht in allen Fällen sicher, wie weit diese rein geographische Vertreter (Subspezies) von (. eisticola sind, oder neben eisticola-Formen vorkommende Arten. — Serien aus Angola, Damaraland und Transvaal zeigen im abgetragenen Gefieder eine sehr 'fahle Färbung und haben meist keine scharfe Anteapikalbinde an den Steuerfedern; andere Stücke aus denselben Gegenden scheinen sich nieht von uropygialis zu unterscheiden, haben auch eine deutliche Anteapikalbinde. — Zwei südarabische Stücke sind sehr hell, äußerst ähnlich aridula; es wäre wünschenswert, Serien aus Südarabien zu ver- gleichen. — C. hindei Sharpe (Bull. B.O. Club VII, 1896, p.7) aus der Asi-Ebene, von Machakos, Nairobe und den Kikuyu-Bergen in Britisch-Ostafrika ist eine auf der Oberseite sehr lebhaft gefärbte, mittelgroße Form ohne scharf abgegrenzte Subapikal- binden, die eisticola zu vertreten scheint. — C. ayresii Hartl. (Ibis 1863, p. 325, Taf. 8) aus Natal mit schwarzen Steuerfedern ohne Subapikalbinden dürfte eher mit terrestris als mit eisticola verwandt zu sein. — (. textrix und terrestris, beide aus Süd-Afrika beschrieben, scheinen besondere Arten zu sein. Museicapidae („Sylviidae“). 613 927. Cisticola cisticola cursitans (Frankl.). Prinia eursitans: Franklin, Proc. Zool. Soc. London 1831, p. 118 (Hindustan). Prinia subhemalayana Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIII, p. 377 (1844— neuer Name falls der N.-Indier verschieden). Cisticola omalura Blyth, Cat. B. Mus. As. Soc., p.145 (1849— nomen nudum!); Journ. As. Soc. Bengal XX, p.176 (1851— Ceylon). Cisticola munipurensis Godwin-Austen, Proc. Zool. Soc. London 1874, p.47 (Manipur). Im Brutgefieder zeigen sich an den Innenfahnen der seitlichen Steuer- federn immer deutliche rostgelbe Flecke vor den subterminalen schwarzen Binden, die weißen Endbinden sind in der Regel etwas breiter. Indien und Ceylon, Andamanen, Nikobaren, Malakka’ bis zu den großen Sunda-Inseln. 928. Cisticola cisticola brunniceps (Temm. & Schleg.). Salicaria (Cisticola) brunniceps Temminck & Schlegel, in Siebolds Faun. Japon., Aves, p. 134, Taf. 20 (1850— Japan). Sehr auffallend durch die Färbung des Schwanzes im Brutgefieder: an den seitlichen Steuerfedern ist die Innenfahne zwischen dem subterminalen schwarzen Bande und der braunschwarzen Basis so ausgedehnt hell rostgelb, daß diese Färbung etwa die Hälfte der ganzen Feder einnimmt; das mittelste Paar hat dort wenigstens einen rostgelben Schimmer. Das Herbst- kleid ähnelt sehr dem der südeuropäischen Vögel, aber diese Form ist immer ziemlich groß, Flügel S 54—57.5 mm. Japan und die Liu-Kiu-Inseln. (Nicht auf den Kurilen.) 929. Cisticola cisticola tintinnabulans (Swinh.). Calamanthella tintinnabulans Swinhoe, Journ. As. Soc. N. China Branch, Il; 1859; ef. Swinhoe, Ibis 1860, p.51, 131 (Amoy, Shanghai, Formosa). Äußerst nahe ©. e. brunniceps, aber etwas kleiner (Flügel etwa 50 bis 54 mm, Stücke von Hainan vielleicht meist noch etwas kleiner), die rost- gelben Mittelfelder an den Innenfahnen der Steuerfedern etwas bräunlich angehaucht. China, Formosa, Haäinan. 930. Cisticola cisticola fuscicapilla Wall. Cisticola fuscicapilla Wallace, Proc. Zool. Soc. London 1863, p.489 (Timor). Eine düster gefärbte Form, im Alter mit fast ganz einfarbig dunkel- braunem Oberkopfe, die die kleinen Sunda-Inseln bewohnt. Gattung RHOPOPHILUS Gigl. & Salvad. 1870. Diese eigenartige Form erinnert an Proparus und Verwandte und an Scotocerea, die Cisticolen und Prinien einerseits, an Crateropus und Janthoeinela andrerseits. Schnabel kürzer als der Kopf, stark mit krummer Firste. Nasenlöcher frei von Federn, mit einem starken Hautdeckel zugedeckt. 614 Museicapida („Sylviidae“). Mundwinkel mit kurzen Borsten, Federn der Stirn, des Kinns und der Kehle in Haare ‚auslaufend. Gefieder lang und weich. Schwanz zwölffedrig, bei- nahe doppelt so lang als der Flügel, gestuft (Fig. 119). Flügel kurz, 1. Schwinge mehr als halb so lang wie die 2., die viel kürzer ist als die mittleren Armschwingen, 4.—7. Schwinge fast gleich und die Spitze des Flügels bildend. Lauf an der Vorderseite in fünf deutliche Schilder geteilt. Nur 2 Formen im mittleren paläarktischen Asien. 931. Rhopophilus pekinensis pekinensis (Swinh.). Drymoeca pekinensis Swinhoe, Ibis 1868, p. 62 (Peking). Abbild.: Gould, B. Asia 1V, Taf. 3. Jad. Oberseite rötlich graubraun, die einzelnen Federn mit breiten schwarzbraunen Schaftstreifen, die am Hinterhalse weniger scharf und bräun- licher sind, Oberschwanzdecken ungestreift. Schwingen dunkel graubraun mit helleren Säumen. Mittleres Steuerfederpaar gräulichbraun, die übrigen schwarzbraun., mit nach außen an Ausdehnung zunehmenden, weißlich- grauen, in die dunkle Grundfarbe übergehenden Spitzen. Supereiliarstreif fahl bräunlichgrau, Ohrdecken ein wenig dunkler. Schmaler Bartstreif schwarz. Federn vor dem Auge schwarz mit braungrauen Spitzen. Unter- seite weiß, Seiten mit rötlich kastanienbraunen Streifen, Weichen ganz von letzterer Farbe. Unterschwanzdecken grauweiß mit rötlichbraunen Streifen. Unterflügeldecken und Innensäume der Schwingen bräunlichweiß. Iris gelblich- weiß oder perlweiß. Oberschnabel rötlich hellbraun. Flügel etwa 61—65, Schwanz etwa 97, Lauf etwa 32—-34, Culmen etwa 13.5—14.5 mm. Bewohnt die mit Buschwerk und Wald bestandenen Gebirgszüge des nördlichen China und der südöstlichen Mongolei: Tsin-ling, Berge bei Peking, Schensi, Tal des Chuanche, Ala-Schan. 932. Rhopophilus pekinensis albosuperciliaris (Hume). (Fig. 119.) Suya albosupereiliaris Hume, in Henderson & Hume, Lahore to Yarkand, p.218, Taf. X VIII (1873— Yarkand-Ebene bei Koschtak). Rhopophilus pekinensis var. major Przewalski, Mongol i Strana Tangut II, p. 32 (1876— Zaidam). Rhopophilus ns Przewalski, Izv. I. Geogr. Obtsch. XIII, p. 285 (Chaidu-gol, Lob- Nor und Tarim-Tal). Unterscheidet sich von Ah. pek. pekinensis durch bräunlich sandgelbe Grundfarbe der Oberseite mit etwas schmäleren schwarzbraunen Streifen. Auch die mittelsten Steuerfedern sind fahl graubraun, ebenso die Auben- fahnen der heller braunen Schwingen. Ohrdecken hell isabell, Körperseiten mit viel heller rostroten Streifen. — Nach Pleske sind die Stücke aus Zaidam, namentlich an den Bauchseiten, etwas dunkler; falls unterscheidbar müßten sie den Namen major tragen. Die Geschlechter scheinen gleich zu sein, die Jungen ebenfalls wie die alten, nur etwas weniger lebhaft gefärbt. Flügel 66—71 mm. Turkestan südlich des Tian Schan von Yarkand bis zum Lob-Nor, Tarim und Zaidam. Museicapidae („Sylviidae“). _ 615 Bewohnt wie die chinesische Form dichtes Gebüsch, in dem er gewandt herum- schlüpft, und versteht es meisterlich, auf dem Boden zu laufen. Im Herbst und Winter in kleinen Flügen. Der Lockruf besteht nach Przewalski „aus einem Pfiff und einem besonderen schnarrenden Ton“. Den Gesang nennt derselbe Forscher einen wohltönenden Pfiff. Przewalski fand auch das Nest in einer Höhe von 4 Fuß über dem Erdboden in einem dichten Nitraria-Gebüsch. Es besteht aus Grasstengeln mit Schafswolle und Roßhaaren. Rückbeil jun. sandte vom Lob- Nor Eier als zu Rhopophilus p. albosupereciliaris gehörend, die den Eiern kleiner Sylvia-Arten ähneln. Sie sind weiß, schwach glänzend, mit braunen und mattbraunen Flecken und Punkten und hellbraunen und grauen Schalenflecken. Drei Eier messen 15.5 ><12.4, 16 >< 12.4, 16.5><12.7 mm. Ein anderes Gelege in Jourdains Sammlung mißt sogar nur 14.6 13.1, 15.3 ><12, 14.7><13, 14.6><13 mm. Ob diese Eier richtig sind, wage ich nicht zu entscheiden, doch kann ich wegen ihrer Kleinheit Zweifel nieht unterdrücken. Dresser bildet im Ibis 1") 1908 auf Taf. X, Fig. 3, ein Ei ab, das diesem Vogel ’ ] angehören soll, und sehr einem kleineren Lerchenei ähnelt, es fehlt aber völlige Sicherheit über seine l Herkunft (vgl. Ibis 1908, p. 486). Figur 119. Gattung PROPARUS Hodgs. 1841'). Schließt sich durch den kräftigen kurzen meisenartigen Schnabel mit gebogener Firste an Rhopophilus an, obwohl die Formen alle viel kleiner sind. Die Nasenlöcher sind leicht von Federborsten überdeckt. Das Gefieder ist sehr weich und voll, die 1. Schwinge etwas länger als die Hälfte der 2., der Schwanz leicht gestuft oder stark gerundet. Der Nagel der Hinterzehe ist bei den meisten Arten sehr stark und groß. Ich vereinige folgende Arten unter obigem Gattungsnamen: 1 Unterseite und Flügelränder gelb . .... 2... .. P. chrysotis . p.619 Untersexe und Flügelränder nicht gelb . ....... 2 neu ce ri“ 2 9 ! Breiter weißer Supereiliarstreif . -.. ».» 22.22 .. P. vinipectus . p.617 Ohne weißen Supereiliarstref . . .. 2... FE a ar ee 3 Kopf & Kehle mit schwärzlicher Strichelung . . . . » P. striaticollis.. p. 618 | Kops er Kehle ohre Strichelune 2.0.0 a una» Ya man eng ER 4 1) Die Gattungen Proparus, Moupinia, Leiothrix, Ianthocincla und Pomatorhinus enthalten eine Anzahl ausschließlich paläarktischer Formen und diese durften daher, nebst ihren nächsten Verwandten, hier nicht fehlen. In Dressers Manual sind sie fast alle fortgelassen. obwohl er die Höhen des Himalaya über 6000 Fuß und China nördlich des Yantsekiang als paläarktisches Gebiet bezeichnet. Außer den hier behandelten Arten und Subspezies reichen aber auch noch Angehörige sonst tropischer Genera bis in bedeutende Höhen im Himalaya hinauf, deren Geschichte man in Oates, Fauna Brit. India, Birds, I nachlesen möge. Es kämen eventuell in Betracht: Stachyrhis nigriceps, Oates p. 162, Drymochares stellatus, p. 187, D. eruralis, p. 188, Ixops (Actinodura) nepalensis, p.203, Siva strigula, p.208, Yuhina gularis, p.211, Pteruthius erythropterus, p.224, Pt. vanthochloris anthochloris, p. 227, Pt. zanlhochlarie pallidus (s. David & Onstalet, Ois. Chine, p. 215), Myzornis pyrrkura, p- 233, Minla igneitincta, p. 245. Stachyridopsis davidi Oustalet, Bull. Mus. Paris V, 1899, p.119 (Szetschwan) Jxulus rouxi Oust., Bull. Mus. Paris II, 1896, p. 186 (Junnan). Über weitere chinesische Formen vgl. man David & Oustalet, Ois. Chine. Be ;; ” ii. . a % 616 Museicapidae („Sylviidae“). R Kopfplatte braunrots Mi u a u P. ruficapilla . p.618 Kopiplatte gran Alster nl A EN Sk NENNE REEL GE 5 5 3.—5. Schwinge mit weißgrauen Außenfahnen . . . . . P. cinereiceps . p. 617 Alle Handschwingen mit braunen Außenfahnen . . . . P.nipalensis . p.616 933. Proparus nipalensis hueti (David). Aleippe cinerea (non A. cinerea Blyth) David, Nouv. Arch. Mus. Paris VII, Bull., p. 14 (1871— Szetschwan, Mupin). Aleippe Hueti David, Ann. Sei. Nat. 5 ser. XIX, art. 9, p.4 (1874— West-Fokien). Aleippe davidi Styan, Ibis 1896, p.310 (neuer Name für cinerea David). JS oad. Oberkopf bis auf den ÖOberrücken aschgrau mit einem wein- farbenen Hauch; Kopf- und Halsseiten etwas heller, um das Auge weißliche Federn, ohne aber einen deutlichen weißen Ring zu bilden; bei einigen Stücken ist ein schwärzlicher Superciliarstreif angedeutet. Das Grau des Hinterhalses geht auf dem Rücken in das gelbliche Olivenbraun des Bürzels und der Oberschwanzdecken über. Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen wie der Rücken. Schwanz gelblich olivenbraun. Kinn und Kehle hell bräunlichgrau, übrige Unterseite hell gelblichbraun, Seiten und Unterschwanz- decken hell röstlich olivenbraun, Mitte des Unterkörpers weiblich. Innen- säume der Schwingen hell rahmfarben. Schnabel hornschwarz, Füße hell graubraun mit grünlichem Schimmer, Iris kastanienbraun. Flügel etwa 63 bis 69 (jedenfalls sind die kleineren Stücke Q), Schwanz etwa 56.6—61, Lauf 21—22, Culmen 12—13 mm. 9 wie Cd. West-Szetschwan, Hupeh, Kiangsi und Fokien. Die von Styan an- gegebenen Unterschiede zwischen Vögeln von Fokien und denen aus den Bergen von Szetschwan finde ich nicht bestätigt. Gesellig, munter und beweglich, oft in Gesellschaft anderer Vögel. Die Nester sind lose aus Bambus- und anderen Blättern, Gras, Moos, Kiefernnadeln, Farnwedeln und dergl. zusammengefügt und mit Kiefernnadeln oder Pflanzenfasern ausgelegt. Die 3—4 Eier sind hellrosa, mit blaß bläulichgrauen Schalenflecken und tief dunkel rot- braunen Flecken und Haarzügen. Sie messen ungefähr 18—19 >< 15—16 mm. 934. Proparus nipalensis nipalensis (Hodgs.). Siva nipalensis Hodgson, Indian Review 1838, p.89 (Nepal). Abbild. d. Eier: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. IV, Fig. 1—4. Von P. nipalensis hueti durch den gelblichen, nur an der Wurzel des Oberschnabels dunkelgrauen Schnabel, etwas deutlicheren weißen Augenring, deutliche schwärzliche, bis fast auf den Rücken fortgesetzte Superciliarstreifen, schmutzig rahmweißliche Kehle und geringere Größe leicht zu unterscheiden. Junge Vögel sind unten mehr rostgelblich. Himalaya, jedenfalls bis in Höhen von etwa 7500 Fuß. Andere Sub- species sind: P, nipalensis morrisonia Swinh. aus Formosa (niemals auf dem Festlande vorkommend) eine schwarzschnäblige, sonst aber in der Färbung P. n. nipalensis am ähnlichsten sehende Form, P. n. fratercula aus Junnan, u. &. m. Die Eier sind glänzend weiß oder blaß rosa, mit heller oder tiefdunkel rotbraunen, bald größern, bald kleineren Flecken. Sie messen etwa 18—20 >< 14—15.5 mm. Museicapidae („Sylviidae“), 617 a 935. Proparus vinipectus vinipectus (Hodgs.). Siva vinipectus Hodgson, Indian Review 1838, p.89 (Nepal). S Qad. Oberkopf, Zügel, Kopfseiten und Rücken weinrötlich braun, oder etwa wie Schokolade mit Milch, Bürzel und Oberschwanzdecken leb- haft rotbraun. An den Seiten von Hinterkopf und Hals ein breiter braun- schwarzer Streif, vom Auge bis zum Nacken ein breiter weißer Superciliar- streif. Schwingen schwärzlich, Außenfahnen der dritten bis fünften Hand- schwingen hellgrau, die der Armschwingen samt den Oberflügeldecken leb- haft rostrot. Steuerfedern braun, Außensäume rostgelb verwaschen. Kinn, Kehle und Vorderbrust schmutzig weiß mit mehr oder minder undeutlichen kurzen bräunlichen Streifen, übrige Unterseite fahlbraun mit weinrötlichem Schimmer, in der Mitte heller. Iris, Schnabel und Füße braun. Flügel etwa 57—61 (? O kleiner), Schwanz etwa 55, gerundet, äußeres Steuerfeder- paar etwa 9 mm kürzer, Culmen 10.5—11 mm. Himalaya vom Sutlej-Tale bis Sikkim, in Höhen bis zu 11000 Fuß oder mehr. Eine lebhafter gefärbte Subspecies, P. v. austeni, bewohnt Manipur und die Chin-Hills. Baut ein napfförmiges Nest aus Bambusblättern und Gras und die Eier sind blaugrünlichgrau mit olivenbraunen und tiefer liegenden grauen Zeichnungen. Maße 17—13><13—13.5 mm. (Cat. Eggs Brit. Mus. IV, p.44, Taf. III, 19.) 936. Proparus vinipectus bieti Oust. Alcippe (Proparus) Bieti Oustalet, Ann. Sei. Nat., ser. 7, XII, p. 283, 304, Taf. IX Fig. 2 (1892-— Ta-tsien-lou). Unterscheidet sich von P. vinipeetus vinipeetus durch weißliche Zügel, hellere Oberseite und dunkler braune, fast schwarze Kopfseiten. Flügel bis 62 mm. Bei Ta-tsien-lu im westlichen Szetschwan. 337. Proparus cinereiceps (Verr.). Siva cinereiceps Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p.37 (1870— „Mont. du Thibet chinois“). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 73. Ei: Cat. Eggs B. Mus. IV, TatıılV, Pie; iM: Ö Qad. Oberkopf und Nacken seidig aschgrau, Stirn etwas dunkler und bräunlicher, Rücken rötlichbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken gelblich rostbraun. Schwingen braun, Außenfahnen der 3.—5. weißlich aschgrau, die der 6. und 7. schwärzlich, die der Armschwingen rötlich olivenfarben. Steuer- federn braungrau mit olivenfarbenen Außensäumen. Öhrgegend hellgrau mit weinrötlichem Anflug und seidigem Schimmer, ebenso die Unterseite; an der Kehle eine dunkle Strichelung angedeutet; Unterschwanzdecken und Weichen ockerbräunlich. Innensäume der Schwingen weißlich. Iris gelb. Schnabel schwarz. Füße im Balg hellbraun. Flügel etwa 57—59, Schwanz 55—62, Ei . 618 Museicedidae („Sylviidae“). stark gerundet, das äußere Steuerfederpaar etwa 15 mm kürzer, Culmen etwa 10.3, Lauf 22 mm. West-Szetschwan und Tsin-ling (Süd-Schensi), nach La Touche bis Fokien '). 3 Eier aus Fokien (La Touche) sind hell grünlichblau mit dunkel graugrünen und grauen Zeichnungen. Maße: 18><13, 18.1><14 und 19 >< 13.8 mm. 938. Proparus striaticollis (Verr.)?). Siva striaticollis Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p. 38 (1870 „Mont. du Thibet ehinois“). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, p. 222, Taf. 71 (Schlecht). Oberseite olivenbraun, am Halse in eine gräuliche Farbe übergehend und auf dem Kopfe und Nacken mit schwärzlichen Strichen. Unterseite grau, seidenartig glänzend, an der Kehle mit schwärzlicher Strichelung, Weichen olivenfarben verwaschen. Zügel schwarz. Steuerfedern dunkelgrau, Schwanz abgerundet. Schwingen braun, die äußeren Handschwingen asch- grau, die folgenden schwarz, die inneren Armschwingen olivenfarben gesäumt. Iris gelblichweiß. Schnabel oben graubraun, unten weißlich. Füße gräulich. Flügel 55, Schwanz 50, Lauf 23, Schnabel 7 mm. (Nach David & Oustalet, 1. c.) Armand David erbeutete ein Stück bei Mupin in einer Höhe von 4000 m, zwischen Weiden und verkrüppelten Rhododendron-Büschen an der Grenze der Buschvegetation. 939. Proparus ruficapilla (Verr.). Siva ruficapilla Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p.37 (1870— „Mont. du Thibet chinois“). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 72 (Schlecht). S oad. Oberkopf spitz über den Nacken hin verlaufend braunrot, seitlich von einem schmalen fast undeutlichen schwärzlichen und darunter von einem breiteren aschgrauen Streifen begrenzt. Stirn und Zügel asch- grau, Federn unmittelbar um das Auge weiß. Rücken rötlichbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken gelbbraun. Schwingen und Schwanz wie die von P. einereiceps. Ohrgegend seidig weinrötlichbraun. Kehle weiß mit einigen undeutlichen gräulichen Längsflecken. Brustseiten weinrötlichgrau, Weichen gelbbraun, Mitte der Brust und des Unterkörpers weißlich. Iris braun, Schnabel hellbraun, Unterschnabel gelblich. Füße (im Balg) hellbraun. Flügel 3 58.5, © 51—52, Schwanz etwa 50, Lauf 20.5, Culmen 10.5 mm. (3 Exemplare.) West-Szetschwan und Süd-Schensi bis zu den südlichen Tsin-ling-Bergen. In Bambusdickichten und dichten Hecken. 1) Dies Vorkommen ist eigentümlich, da zwischen Fokien und Szetschwan, bei Itschang in W. Hupeh, eine andere Form: P. fucatus Styan (Bull. B. O. C. VIII. 1899, p. 26) vorkommt. 2) Nahe verwandt ist P. guttaticollis (Bull. B. O. C. 1897, p. 50) aus Fokien. Museicapidae („Sylviidae“). 619 940. Proparus chrysotis Blyth. Proparus ?chrysaeus Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.84 (1844— nomen nudum!). Proparus chrysotis (sic) Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIII, p. 938 (1844— ex Hodgson MS., Himalaya, jedenfalls Nepal). (Gefieder an Kopf und Hals seidenartig glänzend, äußerst weich; Mundwinkelborsten stärker entwickelt, als sonst bei Proparus, daher von 'Oates zu einem besonderen Genus, ZLioparus, erhoben.) — Jad. Oberkopf und Zügel grauschwarz. Kopfseiten und Federn um das Auge weibgrau. Rücken, Skapularen, Bürzel und Öberschwanzdecken olivengrau, letztere grünlich verwaschen. Schwingen schwärzlich, Außenfahnen der fünf äußeren Handschwingen gelb, die Armschwingen mit breiten orangefarbenen Außen- säumen und weißen Spitzen, die innersten beiden mit breiten weißen Innen- säumen, die der übrigen Schwingen schmal blaßgelb. Steuerfedern schwärz- lich, Außenfahnen an den Wurzelteilen zu zwei Dritteln orangegelb gesäumt. Kinn und Kehle glänzend aschgrau, ganze übrige Unterseite lebhaft tiefgelb. Schnabel bleigrau, über den Nasenlöchern gelblich, Füße (im Balg) hell gelbbraunn. Iris (nach Jerdon) braun. Flügel etwa 49.6—54.5 (die kleinen Stücke, 49.6—50.5, sind anscheinend die Q), Schwanz etwa 45—48, Lauf 21, Culmen 9—9.6 mm. Sikkim und Nepal in Höhen bis 9000 Fuß oder höher. Auch Naga- Berge und Manipur. Nach Jerdon baut dieser Vogel ein eiförmiges Nest aus Bambusblättern und Gras und legt weiße, rotbraun gefleckte Eier. Neuere Beobachtungen scheinen nicht vorzuliegen. 941. Proparus swinhoii Verr. Proparus swinhoii Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull,, p.38 (1870-— „Tibet ehinois“, Mupin); op. eit. VIII, Taf. II, Fig. 2. Unterscheidet sich von P. chrysotis durch einen weißen, nach dem Nacken zu in Gelb übergehenden Streifen in der Mitte des Oberkopfes. Kehle gräulichschwarz, Kopfseiten seidig weiß. — Dürfte der geographische Ver- treter (Subspezies) von P. chrysotis sein. Findet sich in den Wäldern der hohen Berge von Mupin und West- Szetschwan bis an die Grenzen der Provinz Kuku-Nor, einmal vom Abb& David in den zentralen Tsin-ling-Bergen in der Provinz Schensi angetroffen. Nach Armand David hat dieser Vogel meisenartige Bewegungen und ist nicht mit den anderen Proparus verwandt, was m. E. aber der Bestätigung bedarf. Gattung MOUPINIA David & Oust. 1877. Der Schwanz länger als der Flügel, weichfedrig und so stark gestuft, daß das äußere Steuerfederpaar nur halb so lang wie das mittelste ist. Sonst wie Proparus. Eine Art bekannt. 942. Moupinia poecilotis (Verr.). . Aleippe poecilotis Verreaux, Nouv. Arch. Mus. VI, Bull., p. 35 (1870— Mupin); t. c. VIII, Taf. 2, Fig. 4. Pyctorhis gracilis Styan, Bull. B. O. Club VII, p.26 (1899— Szetschwan). 620 Museicapidae („Sylviidae“). SO Qad. Oberseite rotbraun, auf dem Bürzel etwas rötlicher. Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen braunrot, Innenfahnen rötlich rahmfarben gesäumt. Steuerfedern und Ober- und Unterschwanzdeeken braunrot. Zügel, vorderste Stirnfeder und Supereciliarstreif grauweiß, vor dem Auge ein dunklerer Fleck. Kopfseiten braun mit weißlichen Schaftstrichen. Kinn und Kehle bis auf den Kropf weiß. Ubrige Unterseite rötlichbraun, Seiten dunkler, Mitte des Unterkörpers weißlich. Iris rot. Schnabel dunkelbraun, Basis des Unter- schnabels weißlich. Füße graubraun. Flügel 49, Schwanz etwa 65, Lauf 32, Culmen 11 mm. (Ein Exemplar.) Nordwest-Szetschwan (Mupin, Lung-an). David fand sie in Höhen von 3000 m, in dichten Gebüschen. Gattung LEIOTHRIX Swains. 1831. Gekennzeichnet durch den merkwürdig geformten Schwanz: derselbe ist stark ausgebuchtet, die Spitzen der seitlichen Steuerfedern sind nach auswärts gebogen, die längsten Oberschwanzdecken sind sehr breit, an den Spitzen fast gerade abgeschnitten und bis zu zwei Drittel der Schwanzlänge verlängert. (Fig. 120). 943. Leiothrix lutea lutea (Scop.). (Fig. 120.) Sylvia lutea Seopoli, Del. Flor. et Faun. Insubr. II, p. 96 (1786— China. Ex Sonnerat, Voy. Indes Or. & COhine Il, p.205, Taf. 114, Mesange de Nanquin). Turnagra sinensis Gmelin, Syst. Nat. 1, p.897 (1789— China). Parus furcatus Temminck, Pl. Col, 287, Fig. 1 (1824— China). (Fureuria malabaricus Lesson ist im Cat. B. VII, p. 644 irrtümlich als Synonym zitiert! Sad. Oberseite gelbgrünlich olivengrau, Oberschwanzdecken etwas mehr, Kopf lebhaft dunkelgelb verwaschen. Die längsten Oberschwanzdecken mit schmalen weißlichen Spitzen. Schwingen schwarz, die ersten sieben an den Außenfahnen hochgelb, die inneren an der Basis orange- rot, die folgenden 2 oder 3 mit in der Mitte schwarzer, an der Basis und Spitze orangeroter Außenfahne, die darauf folgende mit ganz ununterbrochenem breitem tief orange- roten, fast karminroten Aubensaum, die darauf folgenden Basis grünlich ist, und vor dem grünlichen Wurzelteil einen orangegelben Fleck hat, innerste Armschwingen gelb- grünlich olivengrau. Steuerfedern olivengräulich, Spitzen und größter Teil der Außenfahnen glänzend hlauschwaız. Figur 120. Zügel und Federn ums Auge gelblichweiß. Ohrgegend blaß gelblichgrau, breiter Bartstreif dunkelgrau. Kehle hochgelb, diese Farbe in die orangefarbene Kropfgegend übergehend, übrige Unterseite blab gelblich, Seiten ausgedehnt olivengrau. Unterschwanzdecken gelb, Innensäume der Schwingen blaß gelblich. Schnabel rot, Basis schwarz. Iris braun. Füße bräunlichgelb. Flügel etwa 67—72, Schwanz etwa 57—60, Lauf 25—26, Culmen 15—16 mm. © wie © nur die inneren Handschwingen mit orangegelben statt karminroten Außensäumen. In den Bergzügen des südlicheren China bis Szetschwan und Mupin. Lebens- und Nistweise wie bei L. Il. calipyga. Armschwingen mit schwarzer Außenfahne, die an der . Museicapidae („Sylviidae“). 621 944. Leiothrix lutea calipyga (Hodgs.). Bahila calipyga Hodgson, Indian Review II, p. 88 (1838— Nepal). Abbild. d. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. IV, Fig. 13, Ganz wie Z. lutea lutea, nur die Basis der Außenfahnen der inneren Handschwingen ohne Orangerot. Himalaya von Simla bis Butan, Khasia-Berge bis Ober-Birma, besonders in Höhen von 5—8000 engl. Fuß. Man sieht diese Vögel meist in Schaaren, sie sind aber scheu und unruhig. Nahrung Früchte, Beeren, Insekten. Das S singt im Frühling sehr schön. Der Gesang erinnert an den von Sylvia hortensis. Das Nest ist napfförmig, aus Blättern, Moos, Stengeln und Würzelchen erbaut. Es enthält 3—4 blaß grünlichblaue, mit braunen und rötlichen Flecken gezeichnete Eier, die im Durchschnitt etwa 22><16 mm messen. Gattung GRATEROPUS Swainson 1831. Vögel meist von Drosselgröße mit langem, weichen Gefieder. Schnabel drosselartig, leicht gebogen, Nasenlöcher von einer Membran geschützt, aber frei von Federn. Federn des Vorderkopfes kurz, steif und hart. Erste Schwinge länger als die Hälfte der 2., 2. bedeutend kürzer als 3, 4.—6. pahezu gleich und am längsten. Der zwölffedrige Schwanz bald nur so lang wie der Flügel, breitfedrig, gerundet, bald viel länger als der Flügel, schmalfedriger und sehr stark gestuft (Fig. 121). Letztere Gruppe, der die paläarktischen Formen angehören, wird meist als Argya generisch gesondert, was aber unpraktisch ist, da sie nicht scharf getrennt ist, weil mehrere Arten den Übergang vermitteln. Tropen Afrikas und Indiens, nur wenige Formen reichen in die Brenn Region hinein. Beerohlieh sabelle- 0 20 u ee hi le C. fulwus . p. 623 Färbung gräulich, Flügel über 100 RR RE ee ©. squamiceps . p.621 Färbung graubräunlich, Flügel ‚unter 100mm... ...... ©. caudatus . p. 622 945. Crateropus squamiceps squamiceps (Üretzschm.). Malurus squamiceps Cretzschmar, in Rüppell’s Atlas z. Reise, Vögel, p.19 Taf. 12 (1826— Akaba). Argya Ruppellii Lesson, Traite d’Orn., p. 402 (1831— Neubenennung von M.squamiceps). Crateropus squamatus Gray, Gen. B. 1, fol. 5L., (1846— Schreibfehler für sguamiceps). Crateropus chalybeus Bonaparte, Compt. Rend. Paris XLII, p. 765 (1856— See Tiberias in Nord-Palästina). Sad. Oberseite fahl braungrau, Federn des Oberkopfes und Hinter- halses mit tropfenförmigen tiefbraunen Mittelflecken, erstere heller umsäumt, Rücken mit braunen Schaftstrichen, die auf Bürzel und Oberschwanzdecken fast oder ganz verschwinden. Schwanz und Flügel wie der Rücken. Ohr- decken wie der Rücken, aber etwas glänzend, in der Mitte dunkler. Unter- seite fahl graubraun, Seiten bräunlicher, Mitte des Unterkörpers weißlicher, Kehle fast ganz weiß, unterer Teil der Kehle, Kropf und Kropfseiten mit mehr oder- minder deutlichen dunkeln Schaftstrichen. Die Iris scheint zu varieren, denn auf den Etiketten finde ich „rötlich graubraun, licht erz- gelb, gelblichgrau ins Bronzefarbene spielend“, in Büchern „rötlichbraun“. Schnabel schwärzlich kornfarben, an der Basis gelblich. Der Typus von chalybeus hat schwarzen Schnabel. Füße hellbraun, Zehen dunkler. Flügel etwa 108—112, Schwanz etwa 135—145, Lauf etwa 33—36, Culmen etwa Bi. 622 Museicapidae („Sylviidae“). 27—30 mm. Q wie O, nur kleiner. Juv. dem alten Vogel ähnlich, aber: die Fleckung und Streifung undeutlicher, Unterseite mehr isabell, Schnabel schwärzer, Iris mattgrau. Palästina und Nord-Arabien vom See Tiberias bis zur Sinai-Halbinsel und dem Golf von Akaba, auch Maskat. — Stücke aus dem mittleren West- Arabien (s. Neumann, Orn. Monatsber. 1904, p. 30) neigen zur südlichen Form, C. s. yemensis. Lebt in buschreichen Ebenen und hält sich viel am Boden auf, auf dem er meisterlich zu laufen weiß. Nahrung zu großem Teile aus Beeren und Früchten bestehend. Nest ein großer, zumeist in Dornbüschen angebrachter oben offener ‚Bau. Eier 4—6 an Zahl, dunkel grünlichblau, stark glänzend. 17 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 25.47 >< 18.42, Maximum 28 >< 19 und 26 x 19.2, Minimum 23.3 >< 18.5. und 26 >x< 17.3 mu. 946. Crateropus squamiceps yemensis (Neum.). Argya squamiceps yemensis Neumann, Orn. Monatsber. 1904, p. 29 (Wüste zwischen. Scheich Osman and Lahadsch). Sehr viel dunkler, mehr braun. Schnabel größtenteils gelblich, bei einem (anscheinend jungen) Exemplar aber schwarz. Süd-Arabien. 947. Crateropus caudatus huttoni (Blyth). (Fig. 121, 122a.) Malacocercus Huttoni Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p.476 (1847— Kandahar). Crateropus Salvadorii De Filippi, Viaggio Persia, p. 346 (1865— Schiras). Abbild.: Blanford, Eastern Persia II, Taf. XII, Fig. 1. Oberseite fahl graubraun, jede Feder in der Mitte mit breitem dunkelbraunem Längsfleck, Bürzel und Oberschwanzdecken schwächer gefleckt, meist nur mit Andeutungen der Flecke. Kopfseiten braun- rötlich, Kehle weiß oder weißlich, übrige Unterseite bräunlich rahmfarben, Seiten dunkler und mit mehr oder minder deutlichen Längsstreifen. Schwingen fahl gräulichbraun mit helleren Säumen, Steuerfedern fahl gräulichbraun mit dunkler braunen Schäften und mehr oder minder undeutlichen schmalen etwas dunkleren Querbändern. Iris braun. Füße gelb. Schnabel braun, Basis gelblich. Flügel etwa 87 bis 91.5, Schwanz etwa 115—124, Lauf 28, Culmen etwa 25—27 mm. O wie d', aber kleiner, Flügel etwa 80—82 mm. — Juv. wie der alte Vogel, nur | die Seitenstreifung nicht entwickelt, die Fleckung Ni der Oberseite nieht so scharf. IN "} Süd- und Öst-Persien, Afghanistan und Ba- He A 1 luchistan. Bewohnt buschreiches Gelände und wird meist in kleinen Flügen bemerkt. Hält sich viel am Boden auf. Nest ein tiefer, geräumiger Napf. Eier kurzoval, einfarbig dunkel grünlichblau, glatt mit starkem Glanze. Sie messen etwa 16 ><20 bis 17 ><22 mm. Figur 121. Be 948. Crateropus caudatus altirostris subsp. nov. (Fig. 122b.) Museicapidae („Sylviidae“). 693 Unterscheidet sich auf den ersten Blick von dem ihm am nächsten stehenden €. ce. huttoni durch kürzeren und viel höheren Schnabel, kürzere Flügel, viel schmälere dunkle Streifung auf Kopf und Rücken. Die Brustseiten an- ug «“ scheinend ganz ohne Streifen, Seiten heller. oO —Lo Flügel nur 76—78 mm. (2 im Tring, Ein a b 3 im British Museum.) Typus Fao 1893, - gesammelt von W. D. Cumming. Figur 122. An der Nordspitze des Persischen Golfs, an der Mündung des ver- einigten Ruphrat und Tigris. (Vielleicht weit verbreitet im Tale oben- genannter Ströme.) 949. Crateropus caudatus caudatus (Drap.). Cossyphus caudatus Drapiez, Diet. Class. d’Hist. Nat. X, p.219 (1826— Ex Dumeril Indien). Timalia chataraea Franklin, Proc. Zool. Soc. London 1831, p. 118 (am Ganges zwischen Caleutta und Benares). Chatorhea eclipes Hume, Stray Feathers 1877, p.337 („N. W. Punjab, Trans-Indus and lower valleys of the surrounding hills“). Dunkler, mehr rötlichbraun, besonders an den Kopf-, Hals- und Körper- seiten, und erheblich kleiner, als €. e. huttont. Indien vom Himalaya bis Süd-Indien und von Sindh und Rajputana bis Behar, Lakkadiven und Rameswaram Insel. \ 950. Crateropus fulvus fulvus (Desfont.). Turdus fulvus Desfontaines, M&m. Acad. Roy. Sei. 1787, p. 498, Taf. XI (1789-- Gafsa, Tunis). Malurus numidicus Levaillant jun., Expl. Sei. Algerie, Atlas, Ois., Taf. 9 bis Fig. 1 (1850 — Algerien). Abbild.: Dresser, B. Europe, III, Taf. 98, Fig. 1. Jad. Oberseite von einer braunrötlichen Sandfarbe, Oberkopf dunkler, Kopf und Hinterhals mit dunkelbraunen Schaftstrichen, die auf dem Rücken verschwinden. Schwingen und Schwanz etwas bräunlicher mit lichteren Säumen. Unterseite heller, etwas gelblicher, Mitte der Kehle weiß, Mitte des Unterkörpers weißlich. Schnabel dunkelbraun, Füße hellgrünlich grau- braun. Iris nach Angaben in den meisten Büchern braun oder rotbraun, nach König weiß, auf den Etiketten zweier junger Vögel aus Marokko von Riggenbach als rot bezeichnet. Flügel etwa 98—102, Schwanz etwa 125 bis 135, Lauf ungefähr 32—34, Culmen 25—26.5 mm. — OQ wie O nur etwas kleiner, Flügel etwa 5 mm kürzer. — Juv. etwas dunkler auf der Ober- seite, auch die Unterseite etwas gesättigter, sonst genau wie die alten Vögel. Tripolis, Tunis (wohl nur ausnahmsweise nördlich des Atlas), Süd- Algerien (nur südlich der Aures) und Süd-Marokko (Marrakesch, Rahamma bei Mogador). Bewohner buschreicher Wüstengegenden. Meist in kleinen Flügen. Lärmend, oft ein eigentümliches Rätschen, oft ein lautes hoch anfangendes, absteigendes, lang- 624 Muscicapidae („Sylviidae“). gezogenes, nach König wie hi, hu, hu, hu, hu klingendes Pfeifen ausstoßend. Nester in diehten Büschen, große oben offene Näpfe. Eier 4—6, anfangs April bis Mai, bald länglicher, bald rundlicher, glänzend blaugrün ohne Zeichnung. Nach Erlanger messen 25 Eier im Durchschnitt 24.24 >< 17.9, Maximum 26.5 >< 19, Minimum 22 ><17 mm, ein Doppelei 28.5 >< 20.5 mm. 951. Crateropus fulvus acaciae (Licht.). Sphenura Acaciae Lichtenstein, Verz. Doubl., p. 40 (1823— Nubien). Abbild.: Cretzschmar in Rüppell’s Atlas, Taf. 18; Shelley, B. Egypt., Taf. I. Ist ©. fulvus fulvus sehr ähnlich, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch deutlich grau übertünchten Oberkopf und Nacken mit dunkel- grauen Schaftstrichen. Außerdem sind Rücken, Bürzel und Unterseite etwas rötlicher, ebenso die Unterschwanzdecken. Schnabel gelblich, Spitze braun. Iris hellbraun, gelb oder grau. Flügel S ungefähr 94—98, 0 5—9 mm kürzer. Juv. wie alte Vögel, Schnabel aber schwärzlich. Nubien. etwa von Wadi Halfa bis Chartum und Küste von Eritrea. (Heuglin gibt an ein Stück aus dem Lande der Kitsch-Neger erhalten zu haben, eine Angabe, die der Bestätigung bedarf.) Lebensweise wie die von (©. f. fulvus. Eier nach Heuglin 23 >< 18 mm. Gattung ITANTHOCINCLA Gould 1835. (Fig. 123a—e.) Unter obigem Namen fassen wir eine größere Gruppe etwa drossel- großer Formen mit vollem, weichen Gefieder, starken, vorn in große Tafeln geteilten Läufen, starkem, variabeln, meist gekrümmten Schnabel, Mund- winkelborsten, meist in haarartige Spitzen verlängerten Kinn- und Stirnfedern, [ f A \ fe! Ei R ( Oo = © Q a b ( d e Figur 123. kurzen gerundeten Flügeln zusammen. Die 1. Schwinge ist etwa von der halben Länge des Flügels, die Schwingen nehmen stufenweise an Länge zu, bis zur 5.—7., wo sie die Flügelspitze erreichen. Man könnte die hier unter Ianthocinela gefaßten Formen auch mit Garrulaw Lesson (1831) vereinigen, doch ist es tunlichst unter Garrulax die langhäubigen Formen (leueolophus, moniliger, belangeri, pectoralis usw.) mit weniger gestuften Schwänzen zu belassen. Von /anthocinela mit dünn bedeekten Nasenlöchern und wenig ge- bogenem Schnabel zu „/’erorhinus“ mit besonders dicht, durch nach vorn gerichtete Federn bedeckten Nares und etwas stärker gekrümmtem Schnabel einerseits, zu „Zrochalopteron“ mit weniger bedeckten Nasenlöchern, „Babax“ und „Äaznakowia“ mit längerem, gebogenen Schnabel und ebensolchen Nasen- löchern finden sich alle Übergänge (Fig. 123a—e). Viel eher könnte man zwei oder mehr Gattungen nach der Form des Schnabels allein abteilen, aber auch dieser schwert die Übersicht mehr, als es sie erleichtert, weil es an scharfen Museicapidae („Urateropodidae“). 625 Grenzen fehlt. — Die „Lärmdrosseln“ oder „Laughing Thrushes“ treiben sich in kleinen Scharen laut lärmend und pfeifend umher, und nähren sich meist am Boden von Insekten und Früchten. Sie bauen offene Nester und legen meist ungefleckte, selten gefleckte blaue (wenige Arten weiße) Eier. Sie sind nicht Zugvögel und bewohnen die Tropen Asiens, von wo eine Anzahl Arten in die Hochgebirge Mittel-Asiens und in China bis in palä- arktisches Faunengebiet reichen. 1 j Außenfahnen der Schwingen leuchtend rot. . ... .. . TI. formosum . p.634 I Außenfahnen der Sehwingen nieht rot . . ..... 2 0. 2... 2 Oberrücken ‚ganz EUREN a a a 5 Oberrücken "fast einfarbig (dunkel ale ot plain Bien) I. koslowi . p. 629 Öberrücken mit rundlichen weißlichen Fleeken an den Spitzen der Federn 3 Oberrücken rotbraun mit schmalen Schaftstrichen . . . . I. lineatum . p.635 Öberrücken fahlbraun mit weißlichen Spitzen und breiten schwarzen Subapikalbinden . . . . we nu. 2. Hmulate, 9.627 Öberrücken braun mit heben. u eu 4 Öberrücken rotbraun mit schmalen dunkelbraunen een und hell gräulich olivenfarbenen Anteapikalflecken .. . . . L.affinis. p.633 Oberrücken schwarzbraun mit breiten aschgrauen a Flügel STE N a ee ee RR ER p. 628 Oberrücken braun. El Pe Federsäumen, Flügel nl Ve ne. ee ee lomeeolatus -*.P. 69% 3 | Kehle schwärzlich. . . - . Ä ale ler. Bcellntum: - P:626 Kehle rostrot mit weißen Rede pitzen N en An BemaramUus: 9.625 r Alle Steuerfedern mit rotbraunen Spitzen . ». » x... I. rufogularis . p. 634 Mittlere Steuerfedern einfarbig, äußere mit weißen Spitzen I. subunicolor . p. 633 Innere Armschwingen mit weißen Spitzen . . » x 2 22.22.2200. 6 Innere Armschwingen ohne weiße Spitzen... .. .- Prater ann 7 I. einereiceps . p. 630 Mittleres Steuerfederpaar mit breiten schwarzen Subapikalbinden 6 | Mittleres Steuerfederpaar ohne schwarze Subapikalbinden I. sukatschewi . p. 629 7 Eehle rainweiß > in 2 Te ee ee T. albogularis . pP. 637 aha N RE en 8 | Außenfahnen der en, an der Basis grünlichorangegelb oder 8 oliven-goldbraun . . . ES 9 | Außenfahnen der ET an a: ve, on . 10 f Breiter weißer Bartstref .... 22... 0... I henricei.. P.682 \ Kein weißer Bartstref . ..... RL NE Ber SE eo rl 10 Unterschwanzdecken lebhaft hell rostfarben . . . . . I. perspicillatus . p. 636 Unterschwanzdecken fahl gräulich aschbraun . . .» : ... I.davidi. p.650 - 952. Ianthocincla maximus (Verr.). Pterorhinus maximus Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p.36, Taf. 3, Fig. 1 (1870— „Montagnes du Thibet chinois“). Jad. Oberkopf und Hinterhaupt schwarzbraun mit undeutlichen helleren Spitzen. Federn an Hinterhals und Vorderrücken gelbbraun mit breiten schwarzen Endbinden, an deren Spitze ein runder rahmfarbener Fleck steht, äußerste Basis hellgrau; Federn des Rückens kastanienfarben mit breiten E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 40 u 626 Museicapidae („Crateropodidae“). schwarzen Endbinden, an deren Spitze ein runder weißer Fleck steht, Basis ebenfalls hellgrau; nach den Oberschwanzdecken zu nehmen die schwärzen Endbinden an Ausdehnung ab. Oberflügeldecken kastanienfarben mit weißen Spitzen und schwarzen Subterminalbinden. 1. bis 3. Handschwinge ganz schwarz mit weißen Spitzen, die folgenden mit grauem Wurzelteil der Außenfahnen, an den Armschwingen ist die Außenfahne kastanienbraun, nach der Spitze in Grau übergehend, innerste Armschwinge ganz rotbraun mit weiber Spitze. Mittelstes Steuerfederpaar rotbraun mit schmaler weißer Spitze, die äußeren Paare an der Wurzel der Außenfahne grau, an der Innenfahne schwarz und grau gebändert, dann schwarz mit breiter weißer Spitze. Undeutlicher Superciliarstreif rostgelb. Vor den Augen ein großer weißer Zügelfleck, die äußersten Federspitzen schwarz. ÖOhrdecken rostrot. Kinn und Kehle rostrot mit weißen Federspitzen, übrige Unterseite rostgelb, Brustseiten mit schwarzen Subterminalbändern. Unterflügeldecken schwarzbraun und hell rostgelb ge- mischt. Iris gelb. Schnabel hornbraun. Füße sehr hell braun. Flügel etwa 138-140, Schwanz etwa 180, Lauf 40—43, Culmen etwa 33—38 mm. Nasen- löcher deutlich von Federn überragt. Berge von West-Szetschwan und Süd-Kansu. In den hohen Bergen von Mupin und Jaotschi in Höhen von 3—4000 m. 953. ITanthocincla ocellatum artemisiae (David). Cinclosoma Artemisiae David, Ann. & Mag. Nat. Hist. (4) VII, p.256 (1871— Moupin in West-Szetschwan). Abbild.: Gould, B. Asia III, Taf. 45. S oad. Oberkopf schwarz, Hinterhals rostbraun, mit helleren ocker- gelblichen Federspitzen und subapikaler schwarzer Binde. Übrige Oberseite kastanienrotbraun, etwas lebhafter an den Öberschwanzdecken, die weibe Spitzen haben, während die Rückenfedern bräunlichrahmfarbene Spitzen und wie jene subapikale schwarze Bänder haben. Oberflügeldecken wie die Rückenfedern. Handdecken schwarz mit weißen Spitzen. Schwingen schwaız, Außenfahnen der Handschwingen zum größten Teil grau, die der Arm- schwingen kastanienbraun, Spitzen weiß. Mittlere Steuerfedern kastanienbraun, mit schmalen weißen Enden, die übrigen braun mit ausgedehnten weißen Spitzen und subapikalen schwarzen Schattenbinden, die äußersten an der Basis der Außenfahne kastanienbraun und davor grau. Undeutlicher, grauer Supereiliarstreif. Zügel, Federn unterm Auge und Kinn bräunlich rahm- farben. Federn um das Auge, Ohrdecken und Kehle schwarz. Hinter den Ohrdecken ein rahmfarbener Fleck. Halsseiten und Vorderhals bräunlich rahmfarben mit schwarzen Querbinden, Brust gräulicher mit undeutlicheren schwärzlichen Binden. Seiten röstlicher mit helleren Spitzen und subterminalen schwarzen Binden. Unterkörper, Schenkelbefiederung und Unterschwanzdecken blaß gelbbraun. Unterflügeldecken schwärzlich mit weißen Spitzen. Iris gelb. Schnabel schwarzbraun, Wurzel des Unterschnabels grünlichgrau. Füße hell fleischfarben. Flügel S etwa 122, © 118, Schwanz J etwa 150, © 116, Lauf etwa 47, Culmen 28—32 mm. Nasenlöcher wie bei /. mazxımus. Bergwälder von Szetschwan und Kuku-Nor. Museicapidae („Urateropodidae“). 627 954. Ianthocincla ocellatum ocellatum (Vig.). Cinclosoma ocellatum Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.55 (Himalaya). Abbild.: Gould, Cent. Himal. B., Taf. 15. Unterscheidet sich von J/anthocinda ocellatum artemisiae durch kastanien- - braune Ohrdeeken. Kinnfleck, Zügel und Supereiliarstreif lebhaft rostgelb. Brustbänderung viel breiter. Flügel etwa 130—133 mm. Nepal und Sikkim, in Höhen von 8—10000 engl. Fuß. (Über die Eier vgl. die Notiz von Hume, in Nests & Eggs Ind. B., second ed., I, p. 54.) -955. Ianthocincla lunulata Veır. Ianthocincla lunulata Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull. p.36. Taf. 8, Fig. 2 (1870-—- „Montagnes du Thibet chinois“). Sad. (Herbstkleid): Oberkopf und Nacken matt rötlich schokoladen- braun, übrige Oberseite gelbbraun, die Federn mit lichteren rostgelben End- binden und schwarzen Anteapikal-Binden. Kleine Oberflügeldecken einfarbig -gelbbraun, große und mittlere wie die Rückenfedern, Handdecken schwarz mit weißgrauen Spitzen. Schwingen mattschwarz mit weißen Spitzen, Außen- fahnen der Handschwingen aschgrau, die der Armschwingen gelblich oliven- braun. Mittelste Steuerfedern gelblich olivenbraun mit schmalen weißen Enden und breiten schwarzen Anteapikal-Binden, äußere grau mit etwa 1 cm weiten weißen Spitzen und 2—3 cm weiten schwarzen Anteapikal-Binden. Zügel und breiter Ring um das Auge weiß. Öhrdecken und Kehle kaum heller, als der Oberkopf, Kropf und Brustseiten ebenso, aber mit weißen f Endbinden. Weichen und Untersehwanzdecken bräunlich rostgelb mit einigen schwärzlichen Punkten, Mitte des Unterkörpers gräulichweiß. Innensäume der Schwingen aschbräunlich. Iris gelblichweiß bis weiß. Oberschnabel gräulich hornbraun, Unterschnabel heller. Füße hellbraun. Flügel etwa 108—115, Schwanz 130—140, Lauf etwa 42, Culmen ungefähr 30—32 mm. oO und juv. wie J, vielleicht 9 kleiner. — Im Sommer bleicher, die Spitzen der Federn des Rückens fast weib. Westliches Szetschwan und Kansu bis zum Kuku-nor und in den Tsin- ling-Bergen. -956. Janthocincla lanceolatus lanceolatus (Verr.). (Fig. 123.) Pterorhinus lanceolatus Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull., p. 36 (1871— „Mon- tagnes du Thibet chinois“). Abbild.: Nouv. Arch. Mus. Paris Bull. VII, p.40, Taf. 2. Federn des Oberkopfes kastanienbraun mit etwas helleren Säumen, die des Rückens dunkel kastanienbraun mit hellgrauen Säumen, welche auf dem Bürzel breiter werden, die Oberschwanzdecken graubraun mit aschgrauen Rändern. Schwingen dunkelbraun, die äußeren und inneren mit braungrauen, die mittleren mit braunen Außensäumen. Schwanz einfarbig olivenbraun. Öhrdecken rahmfarben, bald mehr bald minder breit schwarzbraun bis dunkel kastanienbraun gestreift. Von der Schnabelwurzel zieht sich an den Seiten der Kehle bald ein breiterer braunschwarzer, bald ein größtenteils in Flecken 40* Be: 628 Museicapidae („Crateropodidae‘“). aufgelöster, oder doppelter und mehr kastanienbrauner Streit entlang. Unter- seite rahmweiß, Kropfgegend mit dunkelbraunen Schäften, Seiten, oft bis fast in die Mitte des Körpers mit tief kastanienbraunen, rötlicher kastanienbraun eingefaßten Längsflecken und Streifen. Unterschwanzdecken schmutzig rahm- farben, nach der Wurzel zu graubräunlich. Schnabel (im Balg) dunkelbraun, Füße hell graubraun. Iris nach David blaßgelb. Innensäume der Schwingen blaß rostrot. Flügel von 8 Exemplaren 94—110 (vermutlich sind die kleineren Stücke die Q), Schwanz etwa 125—145, Lauf 38—40, Culmen 27—29 mm. Schnabel merklich gebogen. Hohe Berge von West-Szetschwan, Mupin und Süd-Schensi. Standvogel, den man in der Regel in kleinen Flügen an Waldrändern umher- streifen sieht. Das Nest gleicht in der Form den Drosselnestern, steht in diehten Büschen und enthält nach David 5—6 grünlichblaue Eier. — 957. Ianthocincla lanceolatus bonvaloti (Oust.). Babax Bonvaloti, B. lanceolatus var. Bonvaloti Oustalet, Ann. Sci. Nat. (7) VII, p. 275. 274 (1892— So in Tibet, errore!); Nouv. Arch. Mus. Paris, ser. 3, V, p. 192 (Tara in Tibet). Unterscheidet sich (nach Oustalet) von /. lanceolatus lanceolatus aus Szetschwan (West-China) dadurch, daß die Zügel und der vordere Teil der Wangen schwarzbraun übertüncht sind, die Kehle fein gestrichelt, die Mitte der Brust ganz mit braunen Längsstreifen bedeckt. Schnabel und Füße sollen dunkler und kräftiger erscheinen, der Schwanz 183, Flügel 115—120 mm lang sein. — Ein zweites Exemplar soll die dunkle Färbung der Kopfseiten weniger ausgeprägt zeigen und sein Schwanz 140, sein Flügel nur 110 mm lang sein. Tara in Tibet. — Andere Subspecies sind: J. lanceolatus yumnanensis Rippon (Bull. B. O. Club XV, p. 96, 1905) aus West-Yunnan, dessen Unter- schiede (weder die von lanceolatus noch die von bonvaloti) aus der un- genügenden Diagnose nicht zu ersehen sind, und /. lanceolatus vietoriae Rippon (l. e., p. 97) vom Berg Victoria, südliche Chin-Hills, Birma. - 958. Ianthocincla waddelli (Dress.). 3 "Brabernedeuiftz Babax waddelli Dresser, Proc. Zool. Soc. London 1905, I, p.54, Taf. IV (Tsangpo-Tal). S ad. Oberseite bräunlich aschgrau mit breiten schwarzbraunen Längsstreifen die auf dem Bürzel schmäler werden, so daß letzterer fast ganz grau erscheint. Schwingen schwarzbraun, die mittelsten fast ein- farbig, die äußern und innern mit aschgrauen Außensäumen. Steuerfedern schwarzbraun mit undeutlichen grauen Spitzen und Säumen. Kopfseiten wie die Oberseite. Unterseite heller aschgrau als die Oberseite, Kinn und Kehle fast einfarbig; nur mit dunkeln Schäften. Schenkelbefiederung und Unter- schwanzdecken einfarbig, übrige Unterseite mit rotbraunen, am Schafte fast schwarzen Streifen. Iris grauweiß. Schnabel und Füße schwärzlich horn- farben. Flügel etwa 135 —142, Schwanz etwa 165, Lauf ungefähr 42, Culmen 35—37 mm. Schnabel stark gebogen, — 9 wie GC (6 verglichen). Bewohnt das obere Brahmaputra-Tal im südlichen Tibet und die Gegend von Gjangtse, nördlich von Sikkim. Museicapidae („Crateropodidae*). 629 Lebt wie die Verwandten. läuft rasch am Boden und ist schwer zu schießen. Nester mit 2 und 3 Eiern wurden am 27. Mai 1905 bei Gjangtse in Tibet gefunden, Die Nester waren aus kleinen Zweigen, Gras und Wolle gebaut und mit feinen Gras- halmen ausgelegt. Sie standen in alten Weidenbänmen und niedrigem Buschwald, Die Eier sind grünlichblau und messen ungefähr 32 ><23 mm. --959. Ianthocincla koslowi (Bianchi). Kaznakowia koslowi Bianchi, Bull. Ac. Petersb. (5) XXIII, p.45 („1905“, erschienen Jan. 1906— Dze-tschu, Nebenfl. des Mekong, südöstl. Tibet). Abbild.: Aves Exped. Koslowi, Taf. III, Fig. 1. Färbung der Hauptsache nach zimmtbraun; Oberseite dunkel zimmt- braun mit mehr oder minder helleren Federsäumen; Federn der Stirn mit schwarzen Schäften, die des Nackens und der Halsseiten mit grauen Säumen; Handschwingen mit grauen Anßensäumen; Steuerfedern fast einfarbig zimmt- braun. Kopfseiten aschgrau, Zügel dunkler, Supereiliarfedern mit zimmt- farbenen Schaftstreifen; Federn unter den Augen und am Kinn mit hell zımmtfarbenen Spitzenflecken, Ohrdecken bräunlich zimmtfarben. Oberster Teil der Kehle grau; Vorderbrust, Brust, Körperseiten, Unterschwanzdecken, Unterflügeldecken und Schenkelbefiederung hell zimmtfarben mit helleren Säumen, Federn in der Mitte der Brust mit breiten grauen Säumen, die in der Mitte des Unterkörpers mit sehr breiten röstlichgrauen Säumen. Schnabel und Füße schwarz. Flügel S 112.5—122, © 106.5(1), 115—117, Schwanz GO 148—157, 0 155 (144 einmal), Lauf 9 38.5—41.5, O0 38—40.5, Culmen 3 33—38, © 33.5—37 mm. (Nach Bianchi.) Südöstliches Tibet, am Dze-tschu, einem Zufluß des Mekong. 960. Ianthocincla sukatschewi (Berez. & Bianchi)'). Trochalopteron Sukatschewi Berezowski & Bianchi, Aves Exp. Potan. (Gansu, p.59, Taf. 1, Fig. 1 (1891-- Tannenwälder hoher Berge in Kansu); UÜbers.: Journ. %.Drn. 1897, p.67. Jad. Oberseite graubraun mit weinrötlichem Schimmer, auf Bürzel und Oberschwanzdecken in ein bräunliches Fuchsrot übergehend. Hand- schwingen dunkelgrau, Außenfahnen hellgrau mit weinrötlichem Schimmer, Armschwingen dunkelgrau mit braunen Außenfahnen, die innersten mit aus- gedehnten, nach außen an Größe abnehmenden weißen Spitzen, die an den äußeren Armschwingen und an den Handschwingen nur noch angedeutet sind. Mittelste Steuerfedern gelblich graubraun, nach dem Ende zu mehr grau und mit kleinen weißlichen Spitzenflecken, die vier äußeren Paare an der Wurzel grau, in der Mitte schieferschwarz, an der Spitze gräulichweiß. Zügel, Stirnborsten und halbmondförmiger, vom Mundwinkel unter den Wangen her bis hinter die Ohrdecken ziehender Fleck braunschwarz, Wangen und Wurzelhälfte der Olırdecken bilden einen großen weißen Fleck. Unterseite weinrötlich-graubraun, an Kehle und Kropf undeutliche dunkle Streifen; Bauch, Weichen, Schenkelbefiederung und Unterschwanzdecken bräunlich 1) (Trochalopterum hennickei Prazäk, Monatschr. Ver. z. Schutze d. Vogelw. XXII, p. 327 (1897— „An der Mündung von Yuen in den Tungting-See“). — Es scheint, daß diese vermeintliche Art, die eine Form von J. sukatschewi sein soll, nicht existiert und nur der Phantasie des verstorbenen Autors entsprungen ist.) 630 Muscicapidae („Urateropodidae“), fuchsrot. Unterflügeldecken gelbbraun, vor den Handschwingen ein großer schwarzgrauer Fleck. „Iris dunkel zimmetfarben. Läufe blaßrosa-grau“. Oberschnabel dunkelhornbraun, Unterschnabel und Schneiden des Ober- schnabels gelblich. © wie d. Flügel S 99—108, 90 97—106, Schwanz C 143—160, 0 132 — 158, Lauf grad, Culmen d 23—28, 0 22—26 mm. (Beschreibung nach einem J (Cotypus) im Tring- Museum, Mabe nach Berezowski & Bianchi.) „Diese seltene, meist paarweise anzutreffende Art ist Standvogel in den Tannen- wäldern hoher Berge in Kansu, besonders dort wo Bambus dazwischen wächst.“ — Auch wenn man die Gattung Trochalopteron trennt, gehört diese Form durch die be- deckten Nasenlöcher und ihren Zeichnungscharakter unbedingt zu Ianthoeincla. -961. Ianthocincla davidi (Swinh.). (Fig. 123a.) Pterorhinus davidi Swinhoe, Ibis 1869, p. 61 (Peking). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 50. Gould, B. Asia Taf. XXIL. JS. Oberseite fahl gräulich aschbraun, über dem Auge ein undeutlicher kurzer bräunlichweißer Supercilicarstreif. Zügelfedern schwärzlich mit ante- apikaler bräunlichweißer Binde. Schwingen braun, Außenfahnen der Hand- schwingen hell bräunlichgrau, innere Armschwingen und Ober- und Unter- flügeldecken wie der Rücken. Steuerfedern schwarzbraun, vor den Spitzen meist einige undeutliche Querbinden, die seitlichen an der äußersten Basis, die mittleren größtenteils aschgrau, welche Farbe allmählich in das Schwarzbraun der Spitzen übergeht. Kinnfleck schwarz, übrige Unterseite heller als der Rücken, am hellsten au Kehle und Brust. Schnabel fahlgelb, Füße hell- braun. Iris braun. Flügel etwa 92—103 (jedenfalls sind die mit Flügel- länge von etwa 92 mm ©, die mit 97—103 JO), Schwanz etwa 120—130, Lauf 30—35, Culmen etwa 23.5—30 (jedenfalls sind auch hier die kleineren Maße die von 9). — 9 in der Färbung wie d. — Nasenlöcher von in haarartige Spitzen verlängerten Federn ganz bedeckt, Schnabel. gekrümmt. Südöstliche Mongolei, Ordos, Alaschan, Kansu, Kuku-Nor, Oberlauf des Chuanche, Schensi, Peking. Bewohnt dicht verwachsene Gebirgsschluchten und wurde von Przewalski bis zu Höhen von 9500 Fuß gefunden, in Kansu im „Gebüsch der alpinen Zone“. Ein munterer, beweglicher Vogel, der äußerst gewandt in den Büschen herumklettert, auch viel am Boden läuft, und meist nur niedrig und auf kurze Strecken hin fliegt. Stimme ein lauter angenehmer Pfiff, der kurze Gesang besteht aus Variationen des Lockrufes. Im Mai wurden schon Junge in Kansu und am Chuanche gefunden. „Das Nest ist ein wenig solider Bau, der aus trockenem Grase, Würzelchen oder feinen Zweigen erbaut und inwendig nicht ausgefüttert wird; es steht im diehten Gebüsche, nicht hoch über der Erde.“ Przewalski fand 3 Eier im Gelege, Rückbeil sandte vom Kuku-Nor Gelege von 5 und 6 Eiern. Die Eier sind bis auf die viel geringere Größe denen von Garrulax pectoralis und moniliger gleich, nämlich glänzend blaugrün und länglich eiförmig. Pleske gibt als Maße 25 —28>< 19—19.5 an. 6 Eier im Museum zu Tring messen 27><18.7, 27><19, 27.1><19, 27><19.4, 27.4><19 und 27.5><20.4 mm. 962. Ianthocincla cinereiceps styani (Oust.). Trochalopteron Styani Oustalet, Bull. Mus. Paris 1898, p. 226 (Ta- Geuz lou in Szetschwan und Yunnan). Stirn und Oberkopf bis in die Mitte des Nackens schwarz, übrige Oberseite röstlich olivenbraun. Schwingen an den Innenfahnen orauschwarz, 2 Museicapidae („Crateropodidae*). 631 Handschwingen mit hellgrauen, Armschwingen mit röstlich olivenbraunen Außenfahnen, schmalen weißen Spitzen und breiten schwarzen Anteapikal- binden. Handdecken schwarz. Mittlere Steuerfedern wie die Armschwingen, äußere mit über lcm weiten weißen Enden und noch breiteren schwarzen Anteapikalbinden, das äußerste Paar außerdem noch in der Mitte mehr oder minder grau. Zügel und kurzer Streif bis über das Auge weiblich, breiter, aus schwarzen Federspitzen bestehender Bartstreif. Unterseite fahl rostbräunlich, an der Brust mit weinrötlichem Anflug. Schnabel (im Balg) hornfarben, Füße hellbraun. Flügel etwa 94—98, Schwanz etwa 106—118, Lauf un- gefähr 38, Culmen 22—25; Schnabel sehr gerade, breit und stumpfspitzig. Ta-tsien-lou im westlichen Szetschwan und Yunnan. 963. Ianthocincla cinereiceps cinereiceps (Styan). Trochalopterum cinereiceps Styan, Ibis 1887, p. 167, Taf, 6 (Käfigvogel). Trochalopteron ningpoense David & Oustalet, Naturaliste XII, p. 186 (1890— Ning-po). Unterscheidet sich außer anderen minder auffallenden Charakteren dadurch von J. ce. styani, daß der Oberkopf nicht schwarz sondern dunkel aschgrau ist, die Ohrgegend rostrot. Chinesische Provinzen von Tsche-kiang und Fo-kien. Ein Ei aus Fo-kien im Britisch Museum ist blau und mißt 24.1 >< 18.8 mm, - 964. Ianthocincla elliotii elliotii (Verr.). Trochalopteron elliotii Verreaux, Nouv, Arch. Mus, Paris VI, Bull., p.36 (1870 „Mon< tagnes du Thibet chinois“). Abbild.: Gould B. Asia III, Taf. 42. Sad. Oberseite fahl erdbraun, auf dem Bürzel und den Oberschwanz- decken olivenfarben verwaschen. Federn des Hinterhalses und Mantels im frischen Gefieder an den Spitzen mit glänzenden grauweißen Punkten; Ober- kopf fahl bräunlichgrau. Schwingen dunkel schiefergrau, Außenfahnen an der Wurzel glänzend grünlich orangefarben, an ‘den Spitzen weißlich grau- blau; Armschwingen mit den Außenfahnen fast ihrer ganzen Ausdehnung nach glänzend grünlich orangegelb, die letzten Armschwingen fast ganz blaugrau. Steuerfedern unten schwarz, oben an den Aubßenfahnen srünlich- goldbraun, innerstes Paar ganz von letzterer Färbung oder nur damit gesäumt oder verwaschen, sonst aschgrau, Innenfahnen aschgrau, das mittelste Paar mit ganz schmalen, die übrigen mit etwa l cm weiten weißen Spitzen, die von unten wie von oben gesehen sehr auffallen. Zügel schwarzbraun, Kehle und Kopfseiten fahl graubraun, in frischem Gefieder mit feinen silberweißen Spitzen, Brust und Seiten rötlichgraubraun. : Mitte des Unter- körpers, Bauch und Unterschwanzdecken braunrot. Iris rahmfarben. Schnabel schwarz. Füße fahl braunrötlich. Flügel etwa 93—100, bei einem Stücke aus Ta-tsien-lu 105, Schwanz 115—125, Lauf etwa 36 37.5, — Culmen etwa 20—22 mm. O0 wie J, nur ein bißchen kleiner: Flügel, etwa 90—95 mm (30 gemessen). Erstes Jugendkleid wie das der Alten, nur die Farben etwas matter, und es fehlen die feinen silberweißen Punkte auf Mantel, Kopfseiten und Kehle. Schensi, von den Tsin-ling-Bergen bis Szetschwan. 965. Ianthocincla elliotii prjevalskii (Menzb.). (Fig. 123b.) Trochalopteron prjevalskii Menzbier, Ibis 1887, p. 300 (Kansu). Wie 7. elliotü elliotü, nur die mittleren Steuerfedern ganz grau oder nur mit schmalen gelbgrünlichen Säumen, die Gesamtfärbung etwas gräu- licher und heller, außerdem etwas größer: Flügel S etwa 103—106, © | 105—106 mm (6 gemessen). | | 632 Muscieapidae („Urateropodidae*). | Kansu, nördlich der Tsin-ling-Berge bis Kuku-Nor. Przewalski fand diese Form in den diehten Laubwäldern der Gebirgstäler, im Sommer in Höhen bis zu 11000 Fuß. Er schildert den Vogel als munter und beweg- lich und sah ihn meist in kleinen Flügen von 4—7 Stück. Das Nest steht meist unter Reichhöhe in Büschen und bildet einen ziemlich großen oben offenen Klumpen von Bast und Reisern, innen mit feinen Würzelchen ausgelegt. Die 4—5 Eier sehen kleinen Singdrossel-Eiern fast zum Verwechseln ähnlich. Sie sind grünlichblau mit rotbraunen und fast schwarzen Punkten und kleinen Flecken, meist am stumpfen Ende. 5 Bier in Tring-Museum messen 24—25><19—20 mm. 966. Ianthocincla elliotii bonvaloti (Oust,). "Aero pe Trochalopterum Bowvaloti & T. Ellioti var. Bonvaloti Oustalet, Ann. Sei. Nat. (7) XI, | p. 275, 276 (1892— Tioungen in Ost-Tibet); Nouv. Arch. Mus. Paris (8) V, | Taf. 3, Fig. 1. Oberseite dunkler, düsterer grau, ohne glänzende gräuliche Spitzen- N punkte, alle Farben weniger lebhaft. Flügel nach Oustalet 103 mm. | Östliches Tibet (Chatou, 10. Mai 1890, Gajung 13. Mai 1890). | 967. ITanthocincla henrici (Oust.). Trochalopterum Henriei Oustalet, Ann. Sei. Nat. (7) XII, p. 274 (1891— So in Tibet); | Nouv. Arch. Mus. Paris (3) V, Taf. 3, Fig. 2 (Figura mala). | Garrulax tibetanus Dresser, Proe. Zool. Soc. London 1905, p. 54, Taf. V, Fig. 2 (Tsangpo- | Tal. Figura optima). Oberseite aschgrau mit olivenfarbenem Ton, Zügelund Kopfseiten kastanien- braun, schmaler Supereiliar- und breiter Wangenstreif rahmweiß. Schwingen schwärzlich, Außenfahnen aller und beide Fahnen der innersten beiden Arm- schwingen aschgrau, Basis der mittleren Handschwingen matt oliven-gold- braun mit leichtem grünlichen Schimmer; Handdecken schwarz. Steuerfedern schieferfarben mit nach außen zu breiter werdenden weißen Spitzen: an dem äußersten Paare etwa 1'/, em, am mittelsten kaum 2 mm. Unterseite etwas heller und fahlbräunlicher als der Rücken, Unterschwanzdecken, Bauch und | Schenkelbefiederung lebhaft kastanienbraun. Iris matt rot. Schnabel und Füße orangebräunlich. © wie ©. Flügel C 115, Q 110, Schwanz J 140 bis 150, Lauf ungefähr 37, Culmen 22—23 mm. ‚Juv. wie alte Vögel. — Im September starke Mauser. Östliches Tibet (So: 3700 m, Tsangpo-Tal 12100 engl. Fuß). | Lebt in Pappel- und Erlengebüschen und kommt in die Nähe der Dörfer. Man sieht ihn in Gesellschaften von acht oder mehr Individuen, er ist beweglich und laut, läßt oft einen flötenden Ruf wie wo-hi, wo-hi hören, weiß sich trefflich zu verbergen und fliegt selten weit und meist nahe am Boden entlang. Museicapidae („Crateropodidae“), 633 —968,. Ianthocincla affinis blythii (Verr.). Trochalopteron blythii Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris IV, Bull., p. 37 (1870— „Mon- tagnes du Thibet chinois“). Abbild.: Gould, B. Asia ILf, Taf. 41. Sad. Zügel und.breiter Streif überm Auge schwarz, Oberkopf schwarz- braun, Ohrdecken schwarzbraun mit Andeutungen silberweißer Federsäume. Hinter den Ohrdecken ein weiblicher Schimmer. Federn des Rückens rot- braun mit breiten hell gräulich olivenfarbenen Säumen und ganz feinen dunkelbraunen Spitzenrändern. Hinterhals fast einfarbig rotbraun, Bürzel ein- farbig olivenfarben, Oberschwanzdecken braunrot. Schwingen schwärzlichgrau, Außensäume bräunlich goldiggrün, nach der Spitze zu hellgrau, Handdecken schwarz. Steuerfedern goldig braungrün, Spitzen etwa 2—3 cm aschgrau. Federn am hintern Augenlide und breiter Bartstreif weiß. Kinn und obere Kehle in der Mitte schwarz. Ubrige Unterseite rötlich zimmetbraun mit schmalen aschgrauen Federsäumen, Weichen und Schenkelfedern einfarbig und etwas bräunlicher, Unterschwanzdecken rotbraun. Iris kastanienbraun. Füße braunrot. Schnabel schwarz. Flügel etwa 100—110, Schwanz ungefähr 125, Lauf etwa 40, Culmen etwa 22—23 mm. O9 wie d, juv. wie ad. Hochgelegene Wälder der chinesischen Provinzen Szetschwan und Kuku Nor. 969. Ianthocincla affinis affinis (Blyth). Garrulax affinis Blyth, Journ. Ass. Soc. Bengal XII, p. 950 (1843— Nepal. Ex Hodgson MS.). Abbild.: Gould B. Asia III, Taf. 37 (Trochalopteron affine). Unterscheidet sich von 7. affinis blythii dadurch, daß sich an den Halsseiten hinter dem oberen Teile der Ohrdecken ein weißer, von einem größeren bräunlichweißen gefolgter Fleck befindet. Außerdem ist der Ober- kopf, und besonders die Stirn, noch weniger schwärzlich, mehr braun. Flügel 103—115 mm, die kleineren Maße gehören offenbar oO an. Himalaya in Nepal, Sikkim und Bhutan, in Höhen von 8—13 000 engl. Fuß, in Rhododendron-Dickichten und an den Rändern der Tannenwälder. — 970. Ianthocincla affinis oustaleti subsp. nov. Unterscheidet sich von /. affınis affinis, mit dem er durch das Vor- handensein des weißen Fleckes an den Kopfseiten übereinstimmt, durch schwarze, bis auf den Nacken reichende Kopfplatte; außerdem haben die Federn der Kehle und Brust viel dunklere graue Säume, so daß diese Teile dadurch dunkler aussehen. — Typus aus Tsekou, vom Missionär Soulie gesammelt, No. 349, im Tring Museum, eingetauscht vom Pariser Museum. Yunnan (Tsekou). 971. Ianthocincla subunicolor (Blyth). (Fig. 123d.) Trochalopteron subunicolor Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XII, p. 952 (1843— nomen nudum!); op. eit. XIV, p.599 (1845— Darjiling). Jad. Oberkopf braungrau mit schmalen schwärzlichen Federsäumen, Stirn heller, gelblich, übrige Oberseite hell olivenbraun mit schwärzlichen 634 Museicapidae („Orateropodidae*). Säumen; Schwingen schieferschwarz, Außenfahnen goldig grüngelb, an den Armschwingen nach den Spitzen zu bläulichgrau. Mittlere Steuerfedern gold- gelblich olivenbraun, äußere nur an den an der Aubenfahnen von dieser Farbe, sonst schwärzlich mit weißen Endsäumen. Kehle und Kropf- gegend hell rauchbräunlich, übrige Unterseite hell fahl bräunlichgelb, jede Feder mit dunkelbraunem Endsaum, Seiten und Unterschwanzdecken oliven- bräunlich. Iris rotbraun, Schnabel dunkelbraun, Füße rötlichbraun. Flügel etwa 89—95, die kleineren Stücke jedenfalls ©. Schwanz etwa 100—105, Lauf ungefähr 35, Culmen etwa 17—19 mm. Nepal und Sikkim bis 11000 engl. Fuß. Baut ein oben offenes Nest wie die Gattungsgenossen und legt ebensolche grünlichblaue, ungefleckte Eier. 972. Ianthocincla formosum (Verr.). Trochalopteron formosum Verreaux, Nouy. Arch. Mus. Paris V, Bull., p.85 (1869 — „Lhibet oriental“). Abbild.: Op. eit. VII, p.43, Taf. 2; David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 59. Oberkopf und Ohrdeeken schwarz mit aschgrauen Federrändern. Zügel, Superciliarstreif, Kehle und Halsseiten schwarz. Rücken rotbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken dunkel olivenbraun. Oberflügeldecken wie der Rücken, die großen mit rotem Schimmer; Handdecken rot mit feinen weißgrauen Schaftstriehen. Schwingen schwarz, Außenfahnen leuchtend rot, mit Aus- nahme der inneren Armschwingen, die ganz schwarz sind. Mittlere Steuer- federn matt karmoisinrot, die übrigen schwärzlich, an den Außenfahnen matt karmoisinrot. Brust rotbraun, einige der Federn mit schwärzlichen Spitzen- säumen, Unterkörper und Unterschwanzdecken olivenbraun. Iris graubraun. Schnabel schwarz. Füße rotbraun. Flügel etwa 102, Schwanz 115, Lauf 40, Culmen 25 mm. In den waldigen Bergen des westlichen Szetschwan (China). (Andere Arten mit prachtvoll roten Außenflügeln sind /. phoenicea phoenicea (Gould) aus dem mittleren a I. phoenicea bakeri Hart. aus den Bergen südlich des Brahmaputra, 7. rippomi aus den Schan-Staaten.) 373. Ianthocincla rufogularis rufogularis Gould. Ianthocincla rufogularis Gould, Proc. Zool. Soc. London 1835, p.48 (Himalaya). Cinclosoma Rufimenta Hodgson, Asiatic Researches XIX, 1, p. 148 (1836— Nepal). Jad. Oberkopf bis an den Nacken schwarz, übrige Oberseite samt Oberflügeldecken rötlich olivenbraun, jede Feder mit schwarzem Endsaum, OÖberschwanzdecken rötlicher und mit rostrotem statt schwarzem Endsaum. Handdecken schwarz. Schwingen braunschwarz, die äußersten Handschwingen mit gräulichweißen, die übrigen mit schwarzen, an der Wurzel olivenbraunen Außenfahnen, die nach der Spitze zu einen weißen Saum haben, der von Feder zu Feder an Ausdehnung abnimmt. Armschwingen mit olivenbraunen, breit schwarz gespitzten Außenfahnen und schmalen weißen Endsäumen. Steuerfedern rot- braun mit breiten rostroten Spitzen und ausgedehnten schwarzen Anteapikal- binden. Rostroter, wenig über 1 «m ausgedehnter Kinnfleck ; übrige Unter- seite weißlich grau, Kehle am hellsten, ganz oder fast. einfarbig, Brust und Museicapidae („Urateropodidae“). 635 Seiten mit bräunlichem Anflug, die einzelnen Federn mit schwarzem Spitzen- fleck, Mitte des Unterkörpers ungefleckt. Unterschwanzdecken lebhaft kastanien- braunrot. Vor dem Auge ein großer röstlich rahmfarbener Fleck; Ohrdecken schwarz mit wenigen kleinen weißgrauen Flecken; breiter schwarzer Bart- streif, übrige Kopfseiten rötlich olivenbraun. Oberschnabel hornbraun, Unter- schnabel gelblich. Füße hellbraun. Flügel etwa 94—97, Schwanz etwa 104—107, Lauf 33—35, Culmen 24—25.5 mm. — dad.: Kopffedern olivenbraun mit schwarzen Spitzen, Brust und Seiten etwas bräunlicher, Flügel etwa 2—4 mm kürzer. Mittlerer Himalaya: Nepal, Sikkim, Butan, in Höhen von 5—8000 engl. Fuß. Nest ein oben offener Napf, Eier glänzend weiß, messen etwa 18—20 ><25—29 mm. 974. Ianthocincla rufogularis assamensis subsp. nov. Ganze Kehle in der Ausdehnung von 2 cm oder darüber rostrot. Ohr- decken meistenteils braun. Kleiner: Schnabel etwa 2 mm kürzer, Flügel etwa 91—94 mm. — Typus Jad, Margherita 12. 1. 1902. Von Dr. H.N. Coltart gesammelt. (Nr. 12102 im Tring-Museum). Assam: Patkai-, Khasia- und Garo-Berge. 975. ITanthocincla rufogularis occidentalis subsp. nov. Oberseite blasser, fahler, Ohrdecken weder braun noch schwarz, sondern rostrot, Kinnfleck wie bei /. r. rufogularis. — Typus © Dehra Dun, Kaschmir, aus der Marshall-Sammlung, Nr. 11109, Tring-Museum. (Man vgl. Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. VII p. 366; Hume, Stray Feathers VII p. 158; Oates, B. India Ip. 86.) Nordwestlicher Himalaya von Kumaon bis Kaschmir. 976. Ianthocinela lineatum lineatum (Vig.). Cinclosoma lineatum Vigors, Proc. Zool. Soc. London 1831, p.56 (Himalaya). Cinclosoma setifera Hodgson, Asiatie Researches XIX, p. 148 (1836— Nepal). Oberkopf bis Vorderrücken graubraun oder braungrau mit etwas steifen, dicken schwarzen .Schäften, Mittelrücken rotbraun mit weißlichen Schäften. Bürzel und Oberschwanzdecken aschgrau mit olivenfarbenem Schimmer. Schwingen braun, Außenfahnen lebhaft rotbraun. Steuerfedern olivenbraun mit rotbraunem Schimmer, die mittleren mit Andeutungen von dunklerer und hellerer Querbänderung und undeutlichen grauen Spitzen, die übrigen mit deutlichen hellgrauen Enden und breiten oder nur ganz schmalen schwarzen anteapikalen Binden (erstere vermutlich JS, letztere Q). Zügel und Federn um das Auge weißlich mit rotbraunen Spitzen. Kopfseiten braunrot; Unterseite braunrot, mitunter mit undeutlichen oder doch nur schmalen grauen Federrändern, Brust mit glänzenden weißlichen Schäften, Unterkörper und Unterschwanzdecken mehr oliven-graubraun. Iris braun oder rotbraun. Schnabel hornbraun, Unterschnabel heller. Füße hellbraun. Flügel etwa 74—77, Schwanz etwa 90, Lauf 27, Culmen etwa 18.5—20.8 mm. Himalaya von Nepal. 636 Museicapidae („ÜUrateropodidae“). 977. Ianthocincla lineatum grisescentior subsp. nov. Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Birds Taf. VIL. Auf Kopf und Hinterhals im allgemeinen etwas mehr aschgrau, sonst wie 7. /. lineatum, auf der Unterseite aber merklich verschieden: die bei I. I. lineatum wundeutlichen oder doch nur schmalen gräulichen Außensäume der Brustfedern sind breiter und lichter, so daß neben dem hellen Schafte nur ein breiter, braunroter Längsstreif bleibt, die Kehle ist ganz grau mit schmalen braunroten Strichen, ebenso sind die Kopfseiten grau, so dab die kastanienbraunen Ohrdecken sich auffallend abheben. (Typus: im Tring- Museum No. 1548. Simla 15. XI. 1880, gesammelt von H. J. Elwes.) Westlicher Himalaya: Kumaon, Simla, bis Kaschmir in Höhen von 5000—8000 engl. Fuß. Das Nest steht etwas über 1m hoch bis zu 2m in Büschen und Bäumen. Es besteht aus trockenem Gras, Stengelchen nnd trockenen Blättern und ist mit Würzelchen und feinen Gräsern ausgelegt. Es enthält vom April bis Juni 3 (bis 4) Eier von geringem Glanze und grünlichblauer Farbe. Sie messen 21—28 >< 17.5—20 mm. 978. Ianthocincla lineatum gilgit subsp. nov. Noch viel gräulicher als 7. !. grisescentior. Kehle grau mit weiblichen Längsflecken, Brust gelblichgrau mit rahmweißen Schäften, die von nur schmalen hell braunroten Streifen eingefaßt sind, Weichen blaßgrau mit nur schwachem bräunlichgelbem Anflug, Oberseite etwas lichter, gräulicher. Junge Vögel wie die alten. Typus Qad. Gilgit 3. II. 1880, von J. Scully gesammelt. Hohe *Berge des nordöstlicheren Kaschmir: Gilgit (5—6000 Fuß), Chitral, Baltistan bis 10500 Fuß. 979. Tanthocincla perspicillatus (Gm.). Turdus perspicillatus Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p.830 (1789— China. Ex Daubenton, Pl. Enl. 604, Buffon ILI, p. 368). Garrulax rugillatus Swinhoe, Ibis 1860, p. 57, 358 (Fu-tschau). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 52. Sad. Stirn, Umgebung der Augen und Ohrdecken eine verbundene schwarze Fläche bildend. Oberkopf und Nacken bräunlich grau mit etwas dunkleren Federrändern, dies Grau in die graubraune Färbung der übrigen Oberseite übergehend, Bürzel etwas lichter und mit schwachem rostgelblichem Anflug. Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen und innere Armschwingen wie der Rücken. Mittleres Paar und Wurzelhüfte der äußeren Steuerfedern rötlichbraun, Rest schwarz. Kinn, Kehle und Halsseiten grau mit schwachem bräunlichen Anflug und etwas dunkleren Federrändern, übrige Unterseite röstlich rahmfarben, Bauch und Unterschwanzdeeken lebhaft hell rostfarben. Iris braun. Schnabel horngrau. Füße hell rötlichbraun. Flügel G etwa 130—135, 0 126—130 mm, Schwanz ungefähr 16 cm, Lauf 42—44, Culmen etwa 283—29,5 mm. — © wie Cd, juv. wie ad. Nördlicher wohnende Stücke sind vielleieht etwas heller und mitunter größer. (34 untersucht.) Bewohnt Süd-China, nordwärts bis in die Tsin-ling-Berge (Ta-pai-schan). Museicapidae („Crateropodidae“). 637 Der. lebhafte, laute Vogel bewohnt Gartenland, Buschwerk, Bambusdickichte. Er nistet in Bäumen und Büschen. Das Nest besteht aus Zweigen und Wurzeln und enthält (April, Mai, Juli) bis 4 Eier von bläulichweißer Farbe. Sie messen etwa 27—30 >< 20.5—24 mm. 980. Ianthocincla albogularis Gould. (Fig. 123e.) Ianthocincla albogularis Gould, Proc. Zool. Soc. London 1835, p. 187 (Nepal, Himalaya). Ad. Oberseite oliven-graubraun, Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen wie der Rücken, an den Handschwingen bedeutend heller. Steuerfedern etwas mehr in’s gräuliche als der Rücken, die äußeren mit ausgedehnten weißen Spitzen und schwarzen anteapikalen Schatten. Kleiner schwarzer Kinnfleck, Kehle bis an den Kropf weiß, bräunlich-graues Kropfband, Unter- körper rostgelb, am lebhaftesten in den Weichen, Mitte heller, weißlich. Flügel etwa 120—130 mm. — Vermutlich in mehrere Subspezies teilbar, wenn genügendes Material verglichen wird. Himalaya von Hasara bis Sikkim, in Höhen von wenigen tausend bis zu 9000 Fuß, im Osten wieder in den Gebirgen, die Szetschwan von Kuku-Nor und Tibet trennen. (Aus den letzteren Gegenden untersuchte ich keine Stücke.) Baut sein Nest in Büschen und legt grünlichblaue Eier. Gattung POMATORHINUS Horsf. 1821. Schnabel seitlich komprimiert, sichelartig gebogen, so lang wie der Kopf oder länger (Fig. 124). Das von einer Haut etwa zur Hälfte über- deckte Nasenloch ist ganz frei von Federn. Die Kinnfedern zeigen haarartige Verlängerungen, es fehlen aber steife Mundwinkelborsten. Füße stark und Beine lang. Schwanz stark gestuft, das äußerste Steuerfederpaar etwa ?), bis ®/, der Schwanzlänge. Im allgemeinen wie Janthocinela. — Gesellig, laut. Nester an Abhängen, am Boden, große überwölbte Klumpen. Eier weib, ungefleckt. — Uber 30 Arten von Indien bis Australien. j Zügel und Ohrdeeken schwarz... .. ... 2 an en. P. ruficollis . p.639 \ Zügel und Ohrdecken rostfarben oder bräunlich . . .. .» 222... 2 f Kropfgegend ungefleckt oder mit nur undeutlicher Fleekung P.erythrogenys . p- 637 L Kropfpegend scharf gefleckt. . . ! 2 - » „wi... P. macclellandi . p. 638 981. Pomatorhinus erythrogenys erythrogenys Vig. Pomatorhinus erythrogenys Vigors, Proc. Zool. Soe. London 1831, p.173 („Himalaya.“ Beschreibung und Abbildung Goulds zeigen unverkennbar die nordwestliche Form mit ganz weißer Kehle). Abbild.: Gould, Century Himal. B., Taf. 55. Jad. Oberseite olivenbraun mit einem leichten aschgrauen Anflug. Flügel dunkelbraun, innere Armschwingen und Säume wie der Rücken, Auben- säume der Handschwingen etwas heller. Schwanz wie der Rücken. Stirn, Kopfseiten, Hals- und Körperseiten, Schenkelbefiederung und Unterschwanz- decken rostfarben. Zügel mit weißem Fleck. Kurzer Bartstreif dunkelgrau. Kinn, Kehle und Mitte der Unterseite weiß, am unteren Teil der Kehle meist einige graue Federspitzen. Iris blaßgelb, weiß oder grünlichweib. 638 Museicapidae („Orateropodidae“), Schnabel hell horngelblich, Basis des Oberschnabels gräulich. Füße bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 98—101, Schwanz etwa 100—105, Lauf etwa 36, Culmen etwa 35—36 mm. O wie Cd. Nestjunges ganz rötlichbraun mit weißer Kehle. Nordwestlicher Himalaya, von 2—10000 oder 12000 Fuß hoch. Nest ein großer überwölbter Klumpen am Boden oder an Abhängen. Eier weiß, 20 Eier messen durchschnittlich etwa 28 ><20 mm (Oates). 982. Pomatorhinus erythrogenys ferrugilatus Hodgs. (Fig. 124.) Pomatorhinus ferrugilatus Hodgson, Asiatie Researches XIX, p. 180 (1856— Nepal. Deutlich die graukehlige Form beschrieben); vgl. Oates, Fauna Brit. Ind., Birds I, p: 124, 125. Unterscheidet sich von P. erythrogenys erythrogenys dadurch, daß die Kehlfedern hellaschgrau sind mit weißlichem Schaftstreif am Basalteile. Außerdem ist die Oberseite etwas dunkler, ebenso die >” Seiten. — Eine sehr in die Augen springende Sub- Bu @\ spezies. Mir scheinen die Stücke von Nepal unbedingt — a zu dieser Form zu gehören. Eine dritte Form, 2. erythrogenys imberbis Salvad., bewohnt Birma. Figur 124. Sikkim und Nepal. — 983. Pomatorhinus macclellandi gravivox David. Pomatorhinus gravivox David, Ann. Sei. Nat. XVIII, art. 5, p.2 (1873— Süd-Schensi); David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 49. SO oad. Oberseite mit Einschluß von Flügeln und Schwanz olivenbraun, Stirn, kurzer Superciliarstreif, Ohrgegend, Körperseiten und Unterschwanz- decken gelblich rostfarben. Breiter Bartstreif schwarz, Federn zwischen letzterem und der Öhrgegend weiß mit schwarzen Spitzen. Mitte der ganzen Unterseite weib, untere Kehle mit schwärzlichen, Kropfgegend bis auf die Vorderbrust mit schwarzen länglich-dreieckigen Flecken. Iris grauweib. Schnabel hornbraun, Spitze und Unterschnabel gelblich. Füße weißlich braun. Flügel etwa 90—95, Schwanz 90—100, Lauf etwa 36—-38, Culmen etwa 35—38 mm. Bewohnt die Berge des südlichen Schensi und östlichen Kansu, und nach David und Oustalet die Bergzüge, welche die Provinzen Hupei und Hunan trennen, sowie Junnan. Nach David scheu und flüchtig, mit lautem, sonoren Gesange. Nährt sich von Insekten und lebt in diehten Wäldern. — 984. Pomatorhinus maccelellandi dedekensi Oust. Pomatorhinus macclellandi var. Dedekensi Oustalet, Ann. Se. Nat. Zool., ser. 7, XII, p. 276, 304 (1892— Tibet und Ta-tsien-lu!). ? Pomatorhinus macclellandi var. Armandi Oustalet, op. eit., p. 277 („Aio, Tibet,“ irrtümliche Angabe: Ta-tsien-lu! Of. Oustalet, Nouv. Arch. Mus. Paris, ser. 3, V, p. 199, Taf. IV) Museicapidae („Urateropodidae*). 639 Diese Formen bedürfen weiterer Aufklärung! Es lagen Oustalet von „dedekensi‘‘ nur 2 Exemplare vor, 1 aus Tibet, 1 aus Tatsienlu, von „armandı“ nur 1 aus Tatsienlu! Sie sollen sich von P. m. gravivox durch dunklere, mehr ins Olivenfarbene ziehende Oberseite, tiefer schwarze Flecke der Vorder- brust und lebhafter gefärbte, etwas mehr rötliche Seiten unterscheiden; dedekensi soll größer als graviwox sein: Flügel 100, Schwanz 110—120, Lauf 38, Culmen 34, armandi dagegen kleiner: Flügel 85, Schwanz 105, Culmen 26, Lauf 31 mm. Ost-Tibet (Tsonghai) und (?) Tatsienlu in Szetschwan. (P. macclellandi macclellandi unterscheidet sich sehr auffallend durch olivenbräunliche Seiten, ebensolche und weniger zahlreiche Flecke an der Vorderbrust. Er bewohnt Assam.) - 985. Pomatorhinus ruficollis ruficollis Hodgs. Pomatorhinus ruficollis Hodgson, Asiat. Res. XIX. p.182 (1836— Nepal). S QOad. Oberseite rötlich olivenbraun, der Oberkopf etwas dunkler und mehr braun, an den Halsseiten jederseits ein rostroter Fleck, durch ein mehr oder minder deutliches rostrotes Nackenband verbunden. Schwingen dunkelbraun, Außensäume wie der Rücken, Innensäume blaß rostrot. Steuer- federn braun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Von der Schnabelwurzel bis zu den Halsseiten ein breiter weißer Superciliarstreif. Zügel und breiter hinterm Auge fortgesetzter Streif schwarz. Kinn und Kehle weiß, Kropf und Brust weiß mit mehr oder minder rötlich-olivenbraunen Streifen. Seiten, Steiß und Unterschwanzdecken röstlich olivenbraun. Unterschnabel, Spitze und Schneide des Oberschnabels lebhaft horngelb, Rest des Oberschnabels schwarz. Iris rot. Füße bräunlichgrau. Flügel etwa 76—85, Schwanz etwa 81—90, Lauf etwa 31—32, Culmen 24—25 mm. OD wie C, nur kleiner, doch liegen nur sehr wenige zuverlässig sezierte Stücke vor. Himalaya: Nepal, Sikkim, außerdem die Bergzüge südlich des Brahma- putra: Katschar, Khasia-Berge, Manipur, östlich bis China (siehe P. rufi- collis styanı). Brütet im April und Mai, baut ein großes, rundliches Nest am Boden und lest 5 weiße Eier, die etwa 25 ><17 mm messen. — 986. Pomatorhinus ruficollis styani Seeh. Pomatorhinus styani Seebohm, Ibis 1884, p.263 (Lushan im Jangtsetale). Die meisten Stücke aus dem Tale des Jangtsekiang, die meisten aus Junnan, die aus Fu-tschan, die Mehrzahl der Stücke aus Szetschwan und das von mir untersuchte Exemplar aus Kansu unterscheiden sich von den typischen ruficollis aus Indien durch etwas blassere Oberseite, weniger rosthraune, mehr olivenbraune Streifung der Brust und meist auch etwas geringere Größe (Flügel 75—82 mm), besonders scheint die Kralle der Hinterzehe meist kleiner zu sein. Trotzdem ist die Unterscheidung und Verbreitung der Sub- Spezies siyanı unsicher, denn es kommen in Cbina, besonders in Szetschwan, auch viele Stücke vor, welche denen aus Sikkim gleichen, andere sind inter- mediär, und außerdem gibt es auch in Sikkim und in den Bergen von Bi. 640 Museicapidae („Turdidae“). Assam Übergänge und einzelne Stücke, die chinesischen „siyani“ gleichen; der Typus von P. styani ist keineswegs extrem, sondern intermediär. Bewohnt Süd-China bis Szetschwan und Junnan. (Ganz mit Unrecht wurde mit P. ruficollis auch P. stridulus Swinhoe vereinigt, der sich durch die viel breitere, lebhaft braunrote Bruststreifung, kürzeren Schnabel, geringe Maße, sowie dadurch unterscheidet, daß der olivenbraune Schwanz im Gegensatz zum rotbraunen Rücken stelıt.) Gattung TURDUS L. 1758. Eine der bekanntesten Vogelgruppen, deren Mitglieder fast über die ganze Erde verbreitet sind. Das Genus ist vielfach zersplittert worden, aber diese Versuche sind meist kläglich gescheitert, besonders was die Trennung von Turdus mit gleich oder doch sehr ähnlich, und „Merula“ mit ungleich gefärbten Geschlechtern betrifft. Mehr Berechtigung hat noch „Geocichla“ oder „Oreoeinela“, doch kann man auch davon absehen. Unbedingte Synonyme, zum Teil aus Kaups wissenschaftlicher Spielerei hervorgegangen, sind Arceu- thornis, Ixocossyphus, Planesticus, Iliacus, Hylocichla (die kleinen nord- amerikanischen Formen, mustelinus, guttatus, aliciae, fuscescens umfassend), Cichloides, Copsichus, T'horacocincla, Cichloselys u. a. — Der Bau der Drosseln ist ziemlich übereinstimmend. Der kräftige Schnabel vor der Spitze mit einem kleinen „Zahn“; Nasenlöcher fast frei vor den nach vorn vorgeschobenen Federsehneppen der Stimm. In dem langen, spitzen Flügel ist die 1. Schwinge meist bedeutend kürzer als die Handdecken, verhältnismäßig am kleinsten bei 7. torguatus, dubius, ruficollis, naumanni, philomelos, musicus u. a., etwas länger bei T. castanea, celaenops u. a., bei T. merula, albocinetus fast oder ganz so lang wie die Handdecken, bei 7. auritus sogar etwas länger. Meist bilden die 3. und 4. Schwinge die Spitze des Flügels, seltener sind (T. merula, celaenops, albocinclus, kessleri, castaneus) die 3.—5. fast gleich und am längsten, bei T. sibirieus bildet die 3. allein die Spitze; die 2. ist meist nur wenig kürzer als die 3. und länger als die 5. und 6., mitunter (7. merula, T. auritus) aber kürzer als die 5. und 6. Schwanz schwach gerundet oder fast gerade, aus 12, nur bei 7. variıs und mehreren (nicht allen!) ihrer Subspezies aus 14 Federn bestehend. Lauf von einer nur ganz unten geteilten Schiene bedeckt. Alle Drosseln bauen offene Nester und legen gefleckte Eier. Übersicht der Arten, $ & Qad.}): (Nestjunge sind oben und unten gefleckt, junge Vögel in Fällen wo die Geschlechter gleich sind, wie die alten, wenn die Geschlechter verschieden sind, wie die 9). f Ganzes Gefieder schwarz . ». 2... .. T. merula Jad. & subsp. \ Gefieder nur teilweise schwarz oder ohne Schwarz . BE REN SA 130) j Innenfahnen der äußeren Steuerfedern zimmtrot . “ \ Innenfahnen der äußeren Steuerfedern ohne Zimmtrot OU !) Mehrere nordamerikanische Drosseln sind dann und wann in Europa und Nord- asien vorgekommen: 1. Turdus ustulatus swainsonii Cabanis (Tsehudi, Faun. Per., Aves, p. 188, 1844—46): Oberseite olivenbraun; Kehle und Kropf lebhaft rahmfarben, dunkelbraun gefleckt, übrige Unterseite weiß, Weichen und einige Flecke an der Brust olivenbraun. Flügel etwa Er frisdiänder & Sohn in: Berlin NW 6, In unserem Verlage erscheint: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. —ı Begründet von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. m Im Auftrage der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin herausgegeben von Franz Eilhard Schulze. Se —— Die Herausgabe findet in Lieferungen (in Groß-Lexikon-Oktav mit Abbildungen im Texte) statt, die je eine oder mehrere nahestehende Gruppen - behandeln, jedoch unabhängig von einer systematischen Folge erscheinen. Jede Lieferung ist einzeln käuflich. . Bei Subskription auf das ganze Werk tritt eine Preisermäßigung ein. Aus der Gruppe der Vögel (Aves) sind bisher erschienen: Lieferung 1: Podargidae, Caprimulgidae und Macropterygidae. Bearbeitet : von E.Hartert (Tring). 1897. VIII und 98 Seiten mit 16 Abbildungen und Beilage: Terminologie des Vogelkörpers von A. Reichenow, 4 Seiten mit Abbildung. Einzelpreis Mark 7,—. Lieferung *2: Paradiseidae. Bearbeitet von The Hon. Walter Rothschild. 1898. VI und 52 Seiten mit 15 Abbildungen. “Einzelpreis Mark 3,60. Lieferung 9: Trochilidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). 1900. X und 254 Seiten mit 54 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. Lieferung 15: Zosteropidae. Bearbeitet von O. Finsch (Leiden). 1901. XIV : und 55 Seiten mit 32 Abbildungen. Einzelpreis Mark 4,80. Lieferung 18: Paridae, Sittidae und Certhiidae. Bearbeitet von C. E. Hellmayr (München). 1903. XXXI und 255 Seiten mit 76 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. Weitere Lieferungen erscheinen in ununterbrochener Folge. Bestellungen und Subskriptionen können durch jede Buchhandlung bewirkt werden. Berlin, Januar 1909. R. Friedländer & Sohn. R. Friedländer & Sohn in Berlin NW 6. In unserem Kommissions-Verlage erschien 1902: Aus den Wanderjahren eines Naturforschers. Reisen und Forschungen in Afrika, Asien und Amerika nebst daran anknüpfenden meist ornithologischen Studien von Ernst Hartert. Ein Band von XV und 329 Seiten mit 17 Abbildungen im Text und 13 Tafeln (— Routenkarten, Landschaftsbilder, ethno- graphische Typen,‘ Abbildungen neuer Fische —). klein-4. In geschmackvollem Leinenband. Preis 25 Mark. Inhalt: I. Reise nach Sokoto und Kano im westlichen Sudan (Westküste. Flußfahrten auf dem Niger und Benue. Von Loko bis Kano, Sokoto und Gandu durch vorher unerforschte Gebiete, dann zurück zum Benue. Loko am Benue). Zur Fauna der Canarischen Inseln. Die Ornis der Los-Ingeln. Verzeichnis der bisher bekannten Vögel des Haussalandes. Übersicht: der im Haussalande beobachteten Nutzpflanzen. — II. Reise nach Sumatra, Malakka und Indien. (Die Insel Penang. Sumatra. . Naturgeschichtliches aus Sumatra. Die- Insel Salanga. Der britische Schutzstaat Perak. Assam. Indien.) — III. Reise nach den Inseln des Caribischen Meeres (Reise nach Westindien’ünd Venezuela: St. Thomas. Faunistisches. Porto Rico. Venezuela. Caracas. Antimano. Curacao, Aruba und Bonaire. Flora und Fauna dieser Inseln. :Haytij" Die Vögel der Inseln Aruba, Curagao und Bonaire, neue Formen. — IV. Frühlingsausflug nach Marokko und Tenerife. (Reise nach Marokko und den Canaren. Vogelleben. Der Oum Rbiah. Entdeckung neuer Fische. Tenerife. Orotava.) Notizen über die Vögel der Gegend um Mazagan im mittleren Marokko. =. Die Vögel der paläarktischen. Fauna. Systematische Übersicht der in Europa, Nord-Asien und’ der Mittelmeerrogion ‚ vorkommenden Vögel. Von ”) Dr. Ernst Hartert.., | Heft vI (Doppelheft). "Seite 641-832. Mit 10 Abbildungen. | i N VER RN er Rn sah Berlin: BR ER Klee Yerlag, von:R Friedländer und Sohn. va ee, in London: Witherby & Co,, 326 Hieh Holborn. ; meaahen er DE Bu. Es gab binkar kein Werk, welches die lokalen Formen. aller lä- arktischen Vösel in knapper Form berücksichtigt, und überhaupt kein Werk in deutscher Sprache über die Ornis der paläarktischen Fauna. N . Non dem sehr kostspieligen Prachtwerke H. E. Dresser’s abgesehen, - haben wir zwar ein vor kurzem erschienenes praktisch eingerichtetes Hand- buch desselben Verfassers. _ Dieses „Manual of Palaearetic Birds“ hat aber die Ergebnisse des subtilen Studiums der letzten 15 Jahre unbeachtet gelassen, und. bringt fast nur die leicht unterscheidbaren Formen, || bietet also ER: nur einen Teil von dem, was wir gebrauchen. Ba, Das vorliegende Werk bemüht sich vor allen Dingen zu zeigen, was bisher in Unterscheidung der Subspezies geleistet worden ist, und somit auch, wo noch Lücken auszufüllen sind. Das Bekannte ist zusammengestellt, ge- prüft, gesichtet und Neues hinzugefügt worden, wozu die bedeutende von dem Verfasser verwaltete Sammlung, und das nahe gelegene größte Museum der Welt: in London, Gelegenheit boten. Die Beschreibungen sind, wenn nicht anders angegeben, nach der Natur entworfen, also vollständig neue Originalbeschreibungen; sie sind möglichst kurz und knapp gehalten. Die Nomenklatur ist so konservativ wie möglich, d. h. der, älteste % ermittelte Name ist für Gattung, Art und Unterart in jedem Falle ohne Ausnahme angewandt. MR Das Werk wird in Lieferungen von je 8 Bogen, zum Preise von 4 Mark für die Lo Tpnunn, erscheinen. Das Ganze wird in etwa 12 Lieferungen in 2 Bänden vollständig sein. Mit dem Doppel-Heft 6 (Ende der Passeres) ist der 1. Band abgeschlossen, und demselben Titelblatt und ein kurzer Index beigefügt. Während der Arbeit, die infolge der in den letzten Jahren Faden wachsenden Tätigkeit der Omithologen auf dem Gebiete der paläarktischen Fauna einen immer. größeren, Umfang ‘annimmt, wurde ‘Verf. von vielen Museen und Freunden mit Material und Notizen unterstützt. Er möchte, schon hier vorläufig allen seinen Korrespondenten seinen, Dank aussprechen, insbesondere den Herren. Valentin Bianchi, Dr. Paul Suschkin, Sergius Buturlin, Baron Loudon, Professor Reichenow, Pastor. Kleinschmidt, Prof. [ Schauinsland, Othmar Reiser, Dr. Julius von Madaräsz, Ritter von Tsschusi zu u Schmidhoffen, Dr. Lorenz von Liburnau, Prof. Wilhelm Blasius, Dr. Louis Bureau, Prof. Trouessart, Dr. Menegaux, Joseph Whitaker, Gebr. Ticehurst, Dr. H. O. Forbes, Dr. Hoyle, W. Eagle-Clarke, H. F. Witherby, Prot. er C. 'E. Hellmayr, Graf Zedlitz ‘und anderen. Berlin NW 6, Juni 1910, t ar Karlstr. 11. 3 RN an il R. Friedländer & Sohn. P « Alle Rechte vorbehalten. Muscicapidae („Turdidae*“). 641 Kehle und Kropf braunrot, Seiten weißlich . T. ruficollis ruficollisi$ . p. 659 Kehle, Kropf und Seiten braunrot .:.. 2.2... T. naumanni & » p.657 Kehle in der Mitte weißlich oder röstlich rahmfarben, mehr oder minder Beuel N ne Br, | Seiten weißlich oder gräulich . . ..... T.rufiecollis ruficollis 2 . p. 659 \ Seiten rostrot mit weißlichen Rödersäunlen 0. 0. T.naumanni® . p.657 - | Innensäume der Schwingen größtenteils rostrot . ... T. fuscatus $2 . ».658 \ Innensäume der Sebwiagen ohne ausgedehnte rostrote Färbung . . . . 6 | Oberseite olivenbraun mit rostgelben Subapikalbinden und schwarzen halb- Ä mondförmigen Endbinden . . . 2... T. dauma und subsp. . p. 642 MR @ Oberseite ohne rostgelbe beoialbinden und schwarze Endbinden . . Mi B f Seiten mit Kastanien-, Rot- oder Rostbraun . -. . .. 2. 2 2 2 2 2. 3 Er | Seiten ohne Kastanien-, Rot- oder Rostbraun - . .. .. 22 2 2 16 F 3 Reh nd, Banzer Kopf schwarz... 2 le N, 9 Rehleinnd Kopf miehtschwarz. cn. 9. 0 0 a ee 10 Ri f Rahmfarbenes Brustband . ....... ur KU. kesslert &...D:0668 =. \ Kein rahmfarbenes Brustband ...... T. celgenops & und subsp. . p. 657 3 10 j Sehenkelbefiederung und Unterflügeldecken rostgelb T. hortulorum 52 . p. 654 B | Schenkelbefiederung und Unterflügeldecken nicht rostgelb. . ..... 1l e: 1 | Kehlseiten, Kropf und Weichen gefleckt . . . .. . T. musicus $2 . p.653 E \ Kehlseiten, Kropf und Weichen nicht gefleckt . . ... . 22 2 2... 12 d 19 Bietberseite ganz oder.nahezu. einfarbie .. „nr. ie nn 13 2 elbersaite werschiedentarbis 2... 2. near na 15 “ Oberseite rötlich olivenbraun. Schwanz dunkelbraun R € Be: T. celaenops 2 =; subop ..p.657 | Oberseite olivenbraun, Schwanz wie der Rücken... ... 2.2... 14 EB, 14 j Deutlicher weißer Superciliarstreif . . ........ T.obseurus $2 . p.656 B- Ohne Supereiliarstreif . . 2». =... 2... 0.0.0. T.chrysolaus SQ . 2.656 H Y F E 95—105 mm. Nordamerika, auf dem Zuge in Mittel- und Südamerika; ein halb Dutzend _ mal in Europa: Italien, Tirol, Belgien, re (1 sicheres Stück), Friedrichsruh in Lauenburg. 2. Turdus aliciae aliciae Baird (Rep. Pacific R. R. Survey, IX, p.217, 1858— _ Illinois): Kehle nicht lebhaft rahmgelb, sondern weißlich. Nördliches und östliches Nordamerika, im Winter südlich bis Peru; wurde nördlich von Jakutsk in Ost-Sibirien, _ und mehrfach in der Tsschuktschen-Halbinsel erbeutet. 3 : 3. Turdus guttata pallasii Öabanis (Wiegmanns Archiv f. Naturg. 1847, I, p. 205): VonT. swainsonii und aliciae durch roströtlichen Schwanz und OR anzdeollen unter- 3 schieden. Östliches Nordamerika, im Winter südlich bis Florida und Texas. Vereinzelt = Grönland, Klein-Zerbst im Anhaltischen, fraglich in der Schweiz, in Italien und auf Helgoland, sowie einmal im Schwarzwald vorgekommen. (Das Vorkommen von Turdus cn auf Helgoland ist zweifelhaft, die Angaben von Funden dieser Art in andern Teilen Europas wohl auf Verwechselungen mit andern Arten zurückzuführen.) 4. Turdus migratorius migratori ius Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, ], p. 292 (1766— ‚ex Catesby, Carolina): Größe etwa wie die von T. pilaris; Kehle weiß, schwarz gestreift, 2 hrige Unterseite rostrot, Bauch und Mitte des Unterkörpers weiß, Oberseite graubraun. _ Bewohnt das. östliche und nördliche Nordamerika, im Winter ans bis Florida, Er. Bermudas und ausnahmsweise Cuba. Vereinzelte Stücke wurden in Europa gefunden: Helgoland, Irland, England, Meiningen, Oldenburg, Wiener Wildpretmarkt, Prönmen, Dalmatien. ® a; E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 41 Bi. ee Ta a BE a ie & or EEE Dez 9a ae 2 a re nt tm 642 Museicapidae („Turdidae*“). | Ganzer Rücken lebhaft rötlich kastanienbraun 7. castanea 5 und subsp. p. 661 Ganzer Rücken schmutzig rotbraun . . . . . T. castanea 2 und subsp. . p. 661 >| Ganzer Rücken fahl braungrau . .. . . Er eo DerkeBslert I n>0ns 16 | Scharfe weiße oder rahmfarbene Querbinde t über die Unterseite des Flügels 17 \ Keine scharfe Querbinde über den Unterflügel. . ».. 2... 2 22.2... 18 Oberseite dunkel schieferfarben, rein weißer Supereiliarstreif EN, 17 | T. sibirieus $ und subsp. . p. 644 Oberseite olivenbraun . . . . . .. . T. sibirieus 2 und mollissimus 82 . p.644 18 Axillaren rein weiß ..... DAN ER LEER 19 Axillaren nur teilweise weib Weiß BEE) Far Oel Re ER 20 Oberseite einfarbig graubraun . . . .. T.viscivorus SQ und subsp. . p. 647 19 Oberseite nicht einfarbig: Nacken und Bürzel grau. Vorderrücken dunkel kastanienbraun!. 2... ol 0 „nern samen lan | Sehwanz einfarbig . ..... : 21 20 2 Äußere Steuerfedern mit großen meiben een an N ne T. pallidus $2 . p.655 01 J Brustseiten mit dunkelbraunen oder schwarzen fächerförmigen Spitzenflecken 22 \ Brustseiten ohne fächerförmige Spitzenflecke. . . . . 2 2 2 22 20. 25 99 Kehle einfarbig "schwarz"... . » Mm. nn ee Cars ROH Kehle nicht einfarbig schwarz . . . BE Re Eis ACER 23 08 ) Unterflügeldecken und Axillaren lebhaft rostfarben. . . . T.cardisQ . p.652 \ Unterflügeldecken blaß ockergelb . . . RR IE 24 l. Schwinge viel kürzer als Handdecken, 2. länger als 6. j 4 T. philomelos 32 un Baba pP. 650 1. Schwinge mindestens so lang wie die Handdeeken, 2. viel kürzer als 6. T. auritus $S2 . p. 649 95 [f Brust und Unterkörper weißlich ..... . 26 \ Brust und Unterkörper braun oder schwarz, est . en Saunen ; 27 06 Kehle’schwarz . 2» 2.2. T. ruficollis atrogularıs 5 . p. 660 Kehle weißlich, ach Sekt eift . .. T.ruficollis atrogularıs 2 . p. 660 Oberseite schwarz mit weißem Narken band nun, Te albocineius & 2 P.063 27 2 Oberseite braun mit weißgrauem Nackenband . . . . T. albocinctus 2 . p. 663 Oberseite schwarz oder dunkelbraun, ohne helles Naekenband . . . . . 28 Mit breitem weißen Kropfband ...... 0... T.torquatus S . P-663 08 Mit deutlichem oder doch merklich en weißgrauen Kropfband T. torquatus 2 . pP. 663 Ohne weißes oder hellgraues Kropfband . . ...".. T.merulaQ . p. 666 9857. Turdus dauma aureus Hol. Turdus aureus Holandre, Faune dep. Moselle, in Annuaire de la Moselle 1825, p. 60 (Beschreibung eines bei Metz im Sept. 1788 gefangenen Stückes). Turdus varius Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.449 (1827— Krasnojarsk am Jenissei und bei Bargusi. Ex Gmelin sen. und Steller). Turdus squamatus Boie, Isis 1835, p.251 (Helgoland; nomen nudum. Ex Temminck MS.). Turdus Whitei Eyton, Rarer Brit. B., p.92 (1836 — bei Christehureh in Hampshire). Oreocincla haneii Swinhoe, Ibis 1863, p. 275 (Formosa). Abbild.: Seebohms ‘Mon. Turd., Taf. I. Ei: Ibis 1908, Taf. IV, Schwanz aus 14 Steuerfedern bestehend. — CJad.: faklgeblich olivenbraun, jede Feder mit breitem schwarzen Endsaum, vor dem sich ein deutlicher hell ockergelblicher Fleck befindet. Schwingen dunkelbraun, Außen- 2 + E . = : > nz ee _ Muscicapidae („Turdidae“). 643 säume gelbbräunlich, an den Handschwingen in der Mitte am schmälsten, an den Armschwingen hinter der Mitte verbreitert und nicht bis zur Spitze reichend, doch haben die Armschwingen auch noch schmale gelbbraune Spitzen. Die dem Körper nahen Öberflügeldecken wie der Rücken, die äußeren und die großen braun mit ockergelben Spitzen, Handdecken ocker- gelb mit schwarzen Spitzen. Innenfahnen der Schwingen nahe der Basis mit großem rahmfarbenen Fleck. Mittlere Steuerfedern fahl olivenbraun, die äußeren mehr oder minder schwarzbraun verwaschen und mit an Aus- dehnung wechselnden, mitunter undeutlichen weißen Spitzen. Unterseite weiß, besonders an der Brust mit hell ockergelbliehem Anflug, die einzelnen Federn mit halbmondförmigen schwarzen Enden, nur die Mitte des Unter- körpers und oberer Teil der Kehle einfarbig, und die Unterschwanzdecken nur mit ganz schmalen mitunter sogar ganz fehlenden schwarzbraunen Spitzen. Kleine Unterflügeldecken am Flügelbuge weiß, vordere schwarzbraun, große schwarz, Spitzenhälfte weiß, Achselfedern weiß, Spitzenhälfte schwarz. Quer über den Unterflügel eine durch die oben beschriebenen Flecke an den Innen- fahnen gebildete hell ockerfarbene Binde. Iris nußbraun, Füße bräunlich fleischfarben, Schnabel braun, Basis des Unterschnabels gelblich. Flügel etwa 152—162; der Schwanz ist stark gerundet und mißt etwa 112—118 mm, die Steuerfedern sind am Ende verschmälert; Lauf 35—39, Culmen 27 bis 3l mm. — O,wie d. — Im frischen Herbstkleide ist die Färbung mehr ockergelblich, im Frühjahr mehr gräulich, blasser. Östsibirien vom Süden des Baikal-Sees bis an den Stillen Ozean und auf der Insel Hondo (Japan). — Zieht durch Nord-China und Japan und kommt im Winter in Süd-China und auf Formosa vor; einzelne Stücke wurden auf den Philippinen, in Pegu, Assam, West-Sibirien (Tomsk, Omsk) und verhältnismäßig viele in Europa erbeutet (Ural, Rußland, Skandinavien, Österreich, Süd-Tirol, Italien, Frankreich, Belgien, Irland, Schottland, England, Helgoland, Deutschland: Westpreußen, Metz, Bez. Köln, fraglich bei Hamburg). Die früher nicht sicher bekannten Eier wurden neuerdings von Alan Owston in größerer Anzahl gesammelt. Nach seinen Befunden brütet 7. d. aureus auf den Bergen des mittleren Teiles der Insel Hondo (Fudschi, Sajami) in Höhen von 1500-3000 engl. Fuß und höher. Die Nester stehen 10—20 Fuß über dem Boden in Eichen, Kirsehbäumen, Mimosen, u. a. m., und bestehen aus grünem Moos mit Fichtennadeln. Die 4—5 Eier sind auf mäßig glänzendem, ganz hell bläulichgrünem, fast hell grünlich- grau aussehendem Grunde bald äußerst schwach und fein, bald gröber und lebhafter, mitunter fast über und über hell rotbraun gefleckt. Die sehr fein punktierten Exemplare erinnern oberflächlich an Garrulus-Eier. 45 Eier messen nach Jourdain im Durch- schnitt 32.24>< 23.93, Maximum 34.7 >< 24 und 33.3 >< 25.3, Minimum 30 ><22 mm. Durch- schnittliches Gewicht von 24 Eiern nach Jourdani 513 mg. 988. Turdus dauma major (Ogawa) '). Geoeichla major Ogawa, Annot. Zool. Japon. V, p.178 (1905— Insel Amami in der Riukiu-Gruppe). 1) Außer T. dauma major gibt es noch eine Anzahl tropischer Vertreter: Turdus dauma horsfieldi (Bonaparte), ebenfalls mit 14 Steuerfedern, aber viel kleiner als T. d. aureus. — Berge von Java und Lombok. Turdus dauma dauma Latham (Ind. Orn. I, p. 362, 1790), viel kleiner als 7. d. aureus und mit nur 12 Steuerfedern. — Himalaya, bis in Höhen von 6000—7000 Fuß 41* 644 Muscieapidae („Turdidae*). Unterscheidet sich von 7. dauma aureus durch bedeutendere Größe, besonders größeren Schnabel, gelblichere Unterschwanzdecken und Weichen, namentlich aber dadurch, daß der Schwanz nur aus 12, anstatt 14, Steuer- federn besteht. Flügel etwa 162—170 mm. Insel Amami (Amami-Oschima) in der Riu Kiu Gruppe. 989. Turdus mollissimus Blyth. Turdus mollissimus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XI, p. 188 (1842— Darjiling). Turdus oreocincloides Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p. 43 (1844— nomen nudum). Oreocincla rostrata Hodgson, Ann. Nat. Hist. XV, p. 326 (1845— Nepal). Turdus Hodgsonii Homeyer, Rhea II, p.150 (1849— Himalaya). Geoeichla dixoni Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p. 161 (1881— Himalaya). Abbild.: Seebohms Mon. Turdidae I, Taf. IX. — Ei: Cat. Eggs Brit. Mus.! IV, Taf. YıL, Rip. 13. S Oad. Unterseite wie die von T. dauma aureus und T. d. dauma, aber die Unterschwanzdecken olivenbraun besäumt. Oberseite einfarbig olivenbraun oder rötlicholivenbraun, mittlere und große Oberflügeldecken oft mit hell rostgelben Spitzen; diese letzteren Stücke sind in der Regel auch mehr olivenfarben; es sind nicht etwa jüngere Vögel, vielleicht aber die Q ; sie wurden irrtümlich von Seebohm als @. dixon’ getrennt. Schwanz zwölffedrig. Flügel etwa 132—146 mm. Juv. Federn der Oberseite mit rostgelben Längsflecken, die dunklen Endsäume auf der Unterseite breiter. T. mollissimus bewohnt den Himalaya von Chamba nach Osten und die westchinesischen Gebirge und wurde auch in den Bergen von Ober-Birma und südlich des Brahmaputra gefunden. Sie brütet in Sikkim in Höhen von 10—12800 engl. Fuß, in Szetschwan in solchen von 9—-10000 Fuß und zieht im Winter in niedrige Lagen. Das Nest wurde in Sikkim gegen Ende Juni gefunden. Es bestand aus fest zusammengefügtem Moos mit einer dünnen Ausfütterung von feinen schwarzen Farn- und Mooswurzeln. Die Eier gleichen rötlichen Varietäten von Amsel-Eiern. 990. Turdus sibiricus sibiricus Pall. Turdus sibiricus Pallas, Reise d. versch. Prov. Ruß. Reichs III, p. 694 (1776— Daurien). Turdus leucocillus Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.450 (1827— Sibirien). Turdus atrocynaeus Homeyer, Isis 1843, p. 604 (Insel Rügen). Turdus mutabilis Bonaparte, Compt. Rend. Paris 88, p.5 (1854— ex Temminck MS., Java, deser. nulla!). Oreocincla inframarginata Blyth, Journ. As. Soe. Bengal XXIX, p. 106 (1860 — Andamanen- Inseln). Abbild.: Dresser, B. Europe Il, Taf. 12. Eier: Ibis 1901, Taf IX, Fig. 13—16. Jad. Oberseite dunkel schiefergrau, mit dunkleren, fast schwarzen Federsäumen, Oberkopf dunkler, fast schwarz. Schwingen schwärzlich mit oder höher. Angeblich 1854 in Italien erbeutet, doch ist die Geschichte des Stückes nicht ganz sicher; Giglioli selbst, Arrigoni und Seebohm bezweifeln es. Andere Angaben beziehen sich auf T.d. aureus. Turdus dauma neilgherriensis Blyth. — Südindien. Außerdem mehrere australische Formen, u. a. m., über welche man Seebohm, Cat. B. V und Monograph of the Turdidae I vergleichen möge. Musecicapidae („Turdidae*“). 645 schiefergrauen Säumen, Innenfahnen der Handschwingen (mit Ausnahme der 1. und 2.) mit großem weißen Fleck, die der Armschwingen fast zur Hälfte an der Basis weiß. Steuerfedern schwärzlich, schmale Außensäume und der größte Teil des mittleren Paares schiefergrau, äußere Paare mit weißen, nach innen zu an Ausdehnung abnehmenden weißen Spitzenflecken, am 4. Paare so klein, daß nur in frischem Gefieder sichtbar, oder ganz fehlend. Zügel und Ohrdecken schwarz, breiter Superciliarstreif weiß. Unterseite schiefer- grau, Mitte des Unterkörpers sowie Spitzen der Unterschwanzdecken weiß; bei vielen, vermutlich jüngeren, Stücken ist die Mitte der Unterseite aus- gedehnter weiß und die angrenzenden Federn sind größtenteils weiß mit schiefergrauen Spitzen. Manche Stücke haben nur wenig Weiß am Unter- körper und nähern sich davisoni. Unterflügeldecken grau mit weißen Spitzen, Axillaren weiß mit grauen Spitzen. Iris dunkelbraun. Schnabel schwarz, Füße gelb. 2. Schwinge nur sehr wenig kürzer als die 3., die am längsten ist, 4. etwas kürzer; Flügel etwa 116—122; Schwanz etwa 84—90; Lauf ungefähr 30, Culmen 22—25 mm. — Qad. Öberseite olivenbraun, Ober- flügeldecken meist mit rostgelben Spitzen, Supereiliarstreif rahmfarben, Unter- seite rostgelblich mit olivenbraunen Federspitzen, Kehle mehr oder minder einfarbig und blasser, Seiten mit olivenbräunlichem Anflug, Mitte des Unter- körpers weiß. Unterschwanzdecken weiß, nach der Wurzel zu breit oliven- braun gesäumt. Schnabel braun. — Juv.: dem Oad. gleichend, die S aber gräulicher. Brütet in den Flußtälern des mittleren Sibiriens (Jenissei, Lena) nahe dem Polarkreise. (Die Annahme vom Nisten am Kuku-Nor in Tibet — Cat. Eggs Brit. Mus. IV p. 112 — ist unbegründet). — Wandert durch Daurien, Ussurien, China und überwintert im fernen Süden, besonders auf Java, Borneo, Hinterindien, den Andamanen, Süd-China. Mehrfach in Europa erbeutet: zehnmal in Deutschland, zweimal in Belgien, zweimal in Holland, je einmal . “in Bulgarien und Frankreich, ein- oder zweimal in England. Das Nest steht in Büschen und besteht aus Gras, mit Erde zusammengekleistert, innen mit feinen Gräsern und Blättehen ausgefüttert. Die Eier ähneln am meisten denen der Misteldrossel und haben meist eine bläuliche Grundfarbe. 9 Eier messen im Durehschnitt 29.33 >< 21.08, Maximum 31 ><21 und 30 ><22, Minimum 26 >< 19.4 mm. 991. Turdus sibirieus davisoni (Hume). Turdulus davisoni Hume, Stray Feathers V, p.63 (1877— Berg Muleyit in Tenasserim, Birmah). Abbild.: Seebohm, Mon. Turdidae I, Taf. 31; Ei: Dresser, Eggs B. Europe, Taf. Turdinae A, Fig. 20. Jad. Wie das von T. s. sibirieus, aber überall dunkler, schwärzlicher, die Mitte des Unterkörpers ohne Weiß, oder nur mit Andeutungen eines weißen Streifens. Im allgemeinen auch etwas größer, Flügel und Schwanz einige mm länger. © im allgemeinen etwas größer als das von T. s. sibirieus, aber nicht immer zu unterscheiden. Nistet auf den großen japanischen Inseln. — Zieht im Winter nach Birma und Tenasserim. Die Nester wurden auf Hondo in Kirschbäumen, Fichten, Kastanien, „Gumi“ | (Eleagnus umbellata) 11/,—4!1/);, m hoch gefunden. Eier wurden vom 12. Mai bis Bid 646 Museicapidae („Turdidae“). 28. Juli genommen. Sie sind in der Regel feiner gefleckt als die von T. s. sibirieus, selten bläulich und in der Regel etwas größer. 31 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 29.63 >< 21.1, Maximum 33 ><212 und 30.1>< 22.3, Minimum 26.3 >< 20 und 27.2><19.5 mm. 10 Eier wiegen durchschnittlich 367 mg (Jourdain). 992. Turdus pilaris L. Wachholderdrossel. Turdus pilaris Linnaeus, Syst. Nat., Ed. X, p.168 (1758— Europa. Terra typiea: Schweden, nach dem 1. Zitat). Turdus subpilaris Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 384 (1831i— Ahlsdorf bei Herzberg u. a. OÖ. in Deutschland nistend). Turdus juniperorum Brehm, t. e., p.385 (1831— bei Ahlsdorf u.a. O.). Turdus fuscilateralis Brehm, Vogelfang, p.159 (1855— keine genaue Lokalität). Turdus pilaris major, minor, alticeps, tenuirostris, brachyrhynchos, superciliaris A. RE. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— Nomina nuda!). Turdus. Socius Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 458 (neuer Name für Turdus pilaris mit vorausgesetzten Subspezies). Engl.: Fieldfare. — Franz.: Grive litorne. — Ital.: Tordelagazzina. — Schwed.: Björktrast. Sad. im Herbste: Oberkopf und Hinterhals aschgrau, die Federn des Oberkopfes mit schmäleren oder breiteren, meist verdeckten, keilförmigen Längsflecken, Bürzel und Oberschwanzdecken etwas heller grau, Rücken und Öberflügeldecken dunkel kastanienbraun mit mehr oder minder ausgeprägten hell bräunlichgrauen Federsäumen. Schwingen schwarzbraun mit ganz schmalen hellgrauen Rändern und graubraun verwaschenen an den inneren Armschwingen kastanienbraunen Außenfahnen. Steuerfedern bräunlichschwarz, das mittelste Paar mehr oder minder bräunliehgrau verwaschen, das äußerste mit weiblich- grauen Spitzen. Zügel und Federn unterm Auge schwarz, angedeuteter weib- licher Supereiliarstreif. Ohrdecken grau mit weißlichen Schäften. Kinn, Kehle, Kropf und Brustseiten rostgelb, Kehlseiten und Kropf schwarz gestreift oder gefleckt; Seiten schwarz gefleckt, bald nur mit pfeilspitzenförmigen, bald mit ausgedehnten braunschwarzen, den größten Teil der Federn einnehmenden, nur von weißen Säumen umgebenen Dreiecken. Unterer Teil der Brust, Unterkörper und Unterschwanzdecken, Unterflügeldecken und Axillaren weiß. Öberschnabel und Spitze des Unterschnabels dunkelbraun, Basıs des Unter- schnabels bräunlichgelb. Iris dunkelbraun. Füße braun. Flügel etwa 140—153, Schwanz etwa 110—115, Lauf ungefähr 32—35, Culmen 22.5 —24.5 mm. — O wie C, nur im allgemeinen etwas kleiner. — In der Brutzeit verbleicht das Gefieder, der Rücken wird mehr graubraun, das Grau des Kopfes und Bürzels heller, und der Schnabel ist größtenteils gelb. — Juv. im ersten Gefieder: Oberkopf, Hals und Bürzel bräunlich verwaschen, Federn des Rückens mit rostgelben Streifen und schwärzlichen Spitzen, Vorderbrust und Seiten an den Federspitzen mit rundlichen Flecken wie bei Turdus philomelos. Die Färbung der alten Vögel ist sehr variabel. Brütet in den Wäldern Nord-Europas und Nord-Asiens, nördlich bis in die Tundren, südlich bis Polen, Deutschland (häufig noch in Ost-Preußen, nicht selten in Schlesien, Bayern, wie es scheint nicht westlicher als Thüringen !), !) Die Angaben vom Brüten in Holland, den Ardennen und den Alpen bedürfen sicherer Bestätigung, die von Wallis gemachte Beobachtung eines bei Gavarnie in den Pyrenäen brütenden Paares dürfte auf Irrtum beruhen. i j j - dl ut a u 2 a u a a 1 7 Museicapidae („Turdidae“). 647 Böhmen und Galizien, in Ungarn (Eisenburger Komitat 1901) wohl nur vereinzelt, östlich bis zur mittleren Lena. — Uberwintert schon in Süd- Schweden und Deutschland, regelmäßig in Großbritannien, noch mehr in Süd-Europa, in geringer Anzahl in Marokko, Algerien, Tunesien, den Kanaren, Öypern, Ägypten, Palästina, Kleinasien, Süd-Rußland, Kaukasus, ferner in Turkestan, Zaidam und. vereinzelt im nordwestlichsten Indien. Im allgemeinen Bewohner von Wäldern und Gehölzen, im hohen Norden aber auch hier und da in baumloser Tundra brütend. Die Lockstimmen sind ein lautes scha-scha-schak-schak, woran man die Art schon von weitem erkennt, und ein hohes gedehntes zieh oder ziek-ziek. Der Gesang besteht aus einem Schackern, Plaudern Zwitschern und kurzen pfeifenden Tönen und ist mit den herrlichen Gesängen anderer Drosselarten nicht zu vergleichen. Das Nest steht bei uns auf allerlei Nadel- und Laubbäumen, im Norden vorzugsweise auf Birken, Erlen und Kiefern, in der Tundra auch am Boden. Sie bewahren den Hang zur Geselligkeit auch während der Brut- zeit, denn man findet die Nester meist kolonienweise, selten einzeln. Das Nest ist eroß und das übliche Nestmaterial ist durch und durch reichlich mit Erde verkleistert und mit Grashalmen ausgelegt. Die Gelege bestehen aus 4—6, selten 7 Eiern. Diese gleichen sehr oft denen der Amseln derart, daß man sie nieht unterscheiden kann, sie variieren aber noch bedeutend mehr und sehr oft sind die Flecke lebhafter rotbraun und größer; Gelege von ziemlich dunkelgrüner Grundfarbe und dicht mit rotbraunen Flecken bedeckt sind häufig, ebenso grünlichblaue mit großen braunroten Flecken und helleren bläulichroten Schalenflecken, während andere wieder blaß grünlichgrau und über und über mit blasser rötlichbrauner Wölkung bedeckt sind. 59 Exemplare messen nach Dr. Rey im Durchschnitt 28.4 >< 21, Maximum 33.5 >< 23.4, Minimum 26.3 >< 20.5 und 28><19.5 mm, “und das durchschnittliche Gewicht ist 0.383 g. 993. Turdus viscivorus viscivorus L.'). Misteldrossel. Turdus viscivorus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.168 (1758— Europa. Ex Ray, Willughby, Aldrovandus). Turdus major Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.379 (1831— Deutschland). Turdus arboreus Brehm, t. ce.,. p.380 (1831— Thüringen). Turdus meridionalis Brehm, Vogelfang, p. 159 (1855— Partim! „Algerien und Süd- europa“) (siehe 7. v. deichleri). 1) Ich habe vorläufig nur eine Form der Misteldrossel in Europa angenommen, dies ist aber nicht ganz korrekt. Die Exemplare von den Britischen Inseln, die aus Mittel- deutschland, die aus den Alpen, vom Rhein und aus Hamburg sind auf der Oberseite brauner, besonders aber auf dem Bürzel mehr rostbräunlich. Dahingegen sind die aus Schweden, Rußland, Ostpreußen, der Herzegowina und eine Serie von Zugvögeln aus Italien und dem Balkan oben heller. Man sollte daher eine westliche (dunklere) und eine Ööstlichnördliche (hellere) Subspezies unterscheiden. Da mir aber aus vielen Gegenden ein ganz ungenügendes und oft in verschiedenen Jahreszeiten gesammeltes Material vorliegt, die Formen sehr wenig verschieden sind, auch einzelne Stücke, nicht mit der Regel übereinstimmen, vermag ich die Verbreitung der beiden Formen nicht mit genügender Sicherheit anzugeben. Linn& kannte 1758 die Art nicht, sondern benannte sie nach Ray, Willughby und Aldrovandus — als nymotypische Lokalität für T, visciwworus ist daher nieht Schweden, sondern Westeuropa, am besten England, anzusehen. Da sich auch die Namen von ©. L. Brehm auf die dunkle Form beziehen, würde die hellere einen neuen Namen bekommen müssen. Ohne Untersuchung von Serien aus den verschiedenen Brutgebieten erscheint mir eine solehe Benennung vor- läufig zu gewagt. 648 Museicapidae („Turdidae“). Turdus viscivorus medius, alticeps, planiceps A.E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— nomina nuda!) Turdus Arboreus Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 456 (neuer Name für T'. viscivorus mit seinen Formen). Engl.: Mistle-thrush. — Franz.: Draine. — Ital.: Tordela. — Schwed.: Dubbel- Trast. 1. Schwinge ungefähr halb so lang wie die Handdecken, 2. gleich der 5. oder wenig kürzer oder länger, 3. und 4. am längsten. — 5 Qad. Oberseite graubraun, entlang des Schaftes jeder Feder ein undeutlicher dunklerer Streif, die Säume kaum merklich blasser, Federn des Bürzels mit schmalen rost- gelblichen Säumen. Schwingen dunkelbraun mit hell fahlbraunen Außen- säumen, kleine Oberflügeldecken wie der Rücken, mittlere dunkler braun mit rahmfarbenen Spitzen, große mit ebensolchen Außensäumen. Steuer- federn graubraun mit schmalen fahlgräulichen Säumen, die äußeren 2—3 mit unregelmäßig geformten weißen Endflecken. Unterseite rahmfarben, an Kropf, Seiten und Unterschwanzdecken mehr rostgelblich, jede Feder mit rundlich fächerförmigem schwarzen Endfleck, die an der Kehle und in der Mitte des Unterkörpers kleiner sind; Unterschwanzdecken ohne Endflecke, aber (außer an den Spitzen) mit breiten olivenbraunen Säumen. Innensäume der Schwingen nach der Wurzel zu weißlich, Unterflügeldecken und Achsel- federn rein weiß. Iris braun. Schnabel dunkelbraun, Basis des Unterschnabels gelblich. Füße hell gelblichhraun. Flügel etwa 145—158, Schwanz etwa 105—120, Lauf 22—24, Culmen 24—26 mm. — Während der Brutzeit verbleicht das Gefieder stark, die Oberseite wird gräulicher, was besonders auf dem Bürzel auffällt. die Unterseite weißlicher, und die schwarzen Flecke daselbst kleiner. Das erste Jugendkleid ist auf der Oberseite röstlicher, die einzelnen Federn haben schwarze Spitzen und breite röstlich rahmgelbe Längs- flecken, Kopf und Seiten sind gräulicher. Brutvogel in Nord- und Zentral-Europa, in Süd-Europa nur auf den Gebirgen, aber auf Korsika, Sardinien und Sizilien, im Osten bis West-Sibirien und zum Ural. — Uberwintert in den Mittelmeerländern. Die Misteldrossel ist ein Waldbewohner und bevorzugt hohe Nadel- und Buchen- wälder. Die Lockstimme ist ein sonderbar schnarrender, langgezogener Ton, der etwa wie schnärrrrrr klingt. Das 5 hat einen melodischen, lauten Gesang, der an Kraft und Klangfülle dem der Amsel kaum nachsteht. Das Nest steht selten so niedrig wie das der Sinedrosseln und Amseln, oft dageeen bis 10 m hoch und darüber, mit Vor- liebe auf Kiefern, aber auch oft auf Laubbäumen. Das Nest ähnelt einem großen Amselnest, ist also mit trockenem Gras ausgelegt, außen aber weniger sauber und ordent- lich gebaut, Bastfasern, Moosstücke und dergl. baumeln oft lang herab. Die 4—5 Eier sind auf gelblichgrauem, hellbräunlichem, seltener blaß grünlichgrauem oder bläulich- grauem Grunde mit Flecken und Punkten von rotbrauner Farbe und verwaschenen blaß rötlich oder bläulichgrauen Schalenflecken gezeichnet. 86 deutsche Exemplare messen nach Rey im Durchschnitt 29.5 >< 22.2, Maximum 31.4 >< 22.6 und 30 x 23.5, Minimum 28.1><21 mm und wiegen durchschnittlich 0.420 gr. 994. Turdus viscivorus deichleri EKrl. [Turdus meridionalis Brehm, Vogelfang, p. 159 (1855— Partim! „Algerien nnd Süd- europa“. Die angegebenen Merkmale passen durchaus nicht auf den algerischen Vogel; in der Sammlung befinden sich als meridionalis bezeichnete Stücke Museieapidae („Turdidae*). 649 aus Ungarn, Spanien und Algerien, der Name kann daher nicht sicher auf vorliegende Form bezogen werden).] Turdus visciworus deichleri Erlanger, Orn. Monatsber. 1897, p.192 (Gebirge des mittl. Tunesiens, loc. typ.: Ain-bou-Dries). Von T. viscivorus visciworus ohne Schwierigkeit durch den krältigeren und längeren Schnabel zu unterscheiden. Die Flügel der mir vorliegenden 20 Brutvögel aus Marokko, Algerien und Tunis messen etwa 148—158, fast immer über 150 mm, Culmen 26—29 mm. Die blassere Färbung dieser Form ist nicht konstant und daher ein unsicheres Merkmal. Der Schnabel scheint tiefer schwarz zu sein. Brutvogel in den Bergwäldern (besonders den Kieferngehölzen) von Marokko, Algerien und Tunesien, und dort anscheinend Standvogel. 995. Turdus viscivorus bonapartei (ab.') Turdus Bonapartei Cabanis, Journ. f. Orn. 1860, p. 183 (Himalaya). Unterscheidet sich durch die bedeutende Flügellänge: Flügel 160 bis 173 mm, und ist im allgemeinen auch sonst etwas größer. Die Färbung der Oberseite ist meist lichter, dieser Unterschied ist aber weder bedeutend noch ganz konstant. Die große östliche Form der Misteldrossel bewohnt die Gebirge Mittel- Asiens: Transkaspien und Turkestan, Ala-Tau, Altai, Tian-Schan, Afghanistan, sowie den Himalaya von Kaschmir bis Nepal. Dybowski und Godlewski trafen sie einmal in Anzahl bei Kultuk am Baikal-See. Zieht durch Ost- Persien und überwintert in Süd-Afghanistan und Kelat, auch wohl in Süd- Persien. 996. Turdus auritus Verr. Turdus auritus Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris, VI, Bull. p.34 (1870— Typus von Mupin). Abbild.: Nouv. Arch. Mus. Paris, IX, Taf. 5: Eier: Pleske, Aves Przewalsk. Pf. V, 1. Ibis 1903, Taf. LIT, Fig. 4, 5. Erinnert auf den ersten Blick sehr an 7. philomelos, unterscheidet sich aber bei wirklicher Untersuchung wie folgt: 1. Schwinge so lang wie die Handdecken oder länger, 2. viel kürzer als 3., 4, 5. und 6., nur einige mm länger als die 7., die 3.,4. und 5. beinahe gleich und am längsten. Hinter den Öhrdecken ein scharf markierter, auffallender schwarzer Fleck. Mittlere und große Oberflügeldecken anscheinend immer mit scharf markierten rahmgelben Spitzenflecken. Die Flecke der Unterseite meist etwas größer, schwärzlicher, rundlicher und auffallender, an die von T. viscivorus erinnernd. Unterflügel- decken, Axillaren und allgemeine Färbung wie bei 7. philomelos. Flügel etwa 120—123, Schwanz etwa 92—97, Lauf 34—36, Culmen 22—24 mm. — Jugendkleid (nach Pleske): Scheitel, Skapular en und Rücken mit ockergelben Schaftflecken, der Bauch feiner gefleckt. 1) Kleinschmidt (Turdus pseudohodgsoni, Falco 1909 p.20) trennt die Nistel- drosseln aus West-Turkestan (Taschkent und Merw) als intermediär zwischen T. v. visci- vorus und T. v. bonapartei. Für letztere gibt er ein Flügelmaß von 169, für pseudo- hodgsoni 162 an. Unsere Stücke aus West-Turkestan (Issik-Kul haben Flügel von 165 —172 mm. 650 Muscicapidae („Turdidae“). Kansu, Tsinling, West-Szetschwan; anscheinend in geringer Anzahl in den Ebenen (Peking) überwinternd oder durchziehend. Diese seltene Drossel bewohnt nach Przewalski die Waldzone der hohen Gebirge von Kansu. Im Frühling lassen die 5 eifrig ihren schönen Gesang hören, der an den der Singdrossel erinnert. Mitte Mai wurden zwei Nester gefunden, eins auf einem Baumstumpfe, das andre 7 Fuß hoch auf einem Weidenaste. Sie enthielten 2 und 4 Eier. Letztere ähneln Misteldrosseleiern, sind ziemlich rundlich und die Färbung ist entweder fahl weinrötlich oder hell fahl olivenbräunlich mit feineren und gröberen rostroten Punkten und Fleckchen und einigen hell violettgrauen Schalenflecken. Maße von 5 Eiern nach Pleske: Durchsehnitt 26.8><20.1, Maximum 28 >< 21.5, Minimum 29><19 mm. 997. Turdus philomelos philomelos Brehm. (T. musicus auct., errore!) Singdrossel. (Turdus musicus Linnaeus, Syst. Nat. XII, p. 292, 1766, non T. musicus 1758!) Turdus minor Brehm, t. c., p.382 (1831. Non 7. minor Gmelin 1788!) Turdus philomelos Don. Handb, Naturg. Vög. Deutschl., p. en (1831— Mitteldeutsch- land auf dem Zuge). Turdus musicus virescens, occidentalis, alticeps, a microrhynchos, pyg- maeus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— Nomina unda!) Turdus Bragi Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 460 (neuer Name für die Singdrossel mit ihren Formen). Enel.: Song-Thrush. — Franz.: Grive. — Ital.: Tordo bottacio. — Schwed.: Talltrast. l. Schwinge etwa 10 —15 mm lang, 2. zwischen der 4. und 5., 3. und 4. am längsten. Cad. Oberseite‘ olivenbraun, an Bürzel und Oberschwanz- decken etwas heller werdend und leicht ins Aschgraue ziehend. Zügel mit hell rostfarbenem Strich. Kopf- und Halsseiten hell gelblich rostfarben, schwarzgefleckt, um die Ohrdecken ein durch die schwärzlichen Federspitzen gebildeter Halbkreis. Schwingen tiefbraun, Außenfahnen mit schmalen röst- lichen Kanten, Innenfahnen nach der Wurzel zu fahl ockerfarben; innere Armschwingen und kleine Oberflügeldecken wie der Rücken, mittlere und große Oberflügeldecken mit hell rostgelben Spitzen; Handdecken mit dunkleren, fast schwarzen Spitzen. Schwanz wie der Rücken. Unterseite weiß, Kehle, Kropf und Seiten blab rostgelb, Weichen olivenfarben ver- waschen; Mitte von Kehle und Unterkörper fast oder ganz ungefleckt, sonst haben alle Federn an den Spitzen große tropfenförmige braunschwarze Flecke. Unterschwanzdecken weiblich mit olivenbraunen Streifen. Unterflügeldecken und Achselfedern blab ockerfarben. Iris dunkel haselnußbraun, Schnabel schwärzlich, Basis des Unterschnabels gelblich, Füße bläulich oder bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 115—122, Schwanz etwa 82—90, Lauf 32—35, Oulmen — Geschlechter gleich. — Junge Vögel im ersten sefieder sind auf der Oberseite etwas mehr rötlich braun und die Federn haben dunklere Spitzen und ockergelbe, tropfenförmige Längsflecken. — In der Brutzeit und schon gegen das Frühjahr hin verbleichen die Farben. Brutvogel in Europa im allgemeinen (in Großbritannien aber nur auf dem Zuge), im Norden bis etwa zum 60° nördl. Breite, im Süden bis zu den kantrabischen Bergen in Spanien, den Pyrenäen und Alpen, sowie auf den höheren Gebirgen Italiens. Im Ural und in Westsibirien nicht selten, Museicapidae („Turdidae*“). 651 in Sibirien nach Osten zu seltener werdend, aber noch am Baikal-See nistend, nach Middendorff bei Udskoi-Ostrog, in Südwest-Europa bis zum Kaukasus und Balkan nistend, in Griechenland und auf Cypern nur Wintergast und Zug- vogel. — Überwintert in den Atlasländern und auf den Canaren, in Süd- Europa, Ägypten, Nubien, Persien, von Odoardo Beccari im Dezember 1905 in Erythrea erbeutet. Die Singdrossel bewohnt die verschiedensten Waldungen, sofern sie nur Unter- holz haben, ihre Nahrung aber sucht sie vorzugsweise am Boden. Letztere besteht aus Würmern, Schnecken, Larven und Insekten, sowie aus allerhand reifen Beeren und weichen Früchten. In dicht bewohnten Ländern nistet diese Art auch in Gärten und Stadt- parks. Lockton ein scharfes „zip“, woher der Name Zippe. Der Gesang ist wechsel- voller, als der der Amsel, besteht aber meist aus oft wiederholten, kurzen Motiven, die weniger voll sind als die der Amseln. Das große, festgefügte Nest hat einen sehr tiefen Napf, der mit einer festen, aus mit Speichel angefeuchteten Holzmulm be- stehenden Masse ausgestrichen ist. Die 5 bis 6 (selten 4) Eier sind glatt, tief grün- blau. mit feinen oder gröberen schwarzen Punkten oder Flecken, selten mit Schnörkeln und Haarzügen, noch seltener ungefleckt, mitunter auch mit rötlichbraunen Schalen- fleeken. 50 Eier messen nach Rey im Durchschnitt 27 >< 20.2, Maximum 30 ><20 und 26.2><22, Minimum 24.5 ><19.5 und 26 >< 18.7 mm, mittleres Gewicht 0.317 g. 998. Turdus philomelos clarkei Haıt. Britische Singdrossel; British Song-Thrush. Turdus philomelos elarkei Hartert. Bull. B. OÖ. Club XXIII, p. 54 (Jan. 1909— Groß- britannien). Die Untersuchung der Singdrosseln in den Sammlungen der Gebrüder Tieehurst, von Lewis Bonhote, des Museums zu Edinburgh, des British Museums, und der Serien in Tring ergab die Notwendigkeit die Form der Britischen Inseln zu sondern. Ich benannte sie zu Ehren des Herrn Wm. Eagle Clarke am Schottischen Museum, der schon vor längerer Zeit meine Aufmerksamkeit darauf lenkte. — Bei T. ph. dlarkei ist die Oberseite von einem wärmeren, etwas mehr rötlichen Braun, ein Unterschied, der besonders auf dem Bürzel auffällt!).. Außerdem bemerkt man durchschnittlich eine etwas größere Ausdehnung der rostgelben Färbung des Kropfes, die sich auch über die Weichen erstreckt. Mitunter ist die Unterseite auffallend reichlich gefleckt, was bei einigen Brutvögeln von den Hebriden (Barra, Lewis) sehr in die Augen springt; da diese Stücke auch eine besonders dunkle Oberseite haben, könnte es sich dort um eine fernere Rasse handeln, doch sind andere Exemplare, ebenfalls Brutvögel, in keiner Weise von Stücken aus Süd- und Mittel-England zu unterscheiden. Ich fasse daher vorläufig alle Vögel der britischen Inseln unter dem Namen T. ph. clarkei zusammen und betrachte als typischen Fundort das mittlere England (Tring). Die eventuelle Unterscheidung der Form von den Hebriden vertage ich. bis größere Serien vorliegen. ") Bei kontinentalen Stücken ist die Oberseite mehr olivenbraun, besonders der - Bürzel mehr grünlich-gräulich. Natürlich variiert auch dieses, und es gibt auffallend graubürzeliche Exemplare (besonders sah ich solche aus Oypern, Marokko, Sardinien, Persien, Erithrea), doch konnte ich nicht feststellen, ob sie ein gesondertes Brutgebiet bewohnen, möchte dies aber bezweifeln, zumal Brutvögel aus dem Ural nicht auffallend erünlich sind. 652 Museicapidae („Turdidae“). Sehr häufig auf den Inseln des Britischen Reiches, von Schottland und den äußern Hebriden bis zum Süden Englands, und in Irland; auf den Shetlands nur selten nistend. — Auf dem Zuge ist auch T. philomelos philo- melos in England nicht selten, besonders an den Küsten. Die englische Singdrossel ist hauptsächlich Stand- und Strichvogel, der nur sehr teilweise die Inseln verläßt. Sie ist in England völlig Gartenvogel geworden, und brütet außer in Wäldern und Parks auch in kleineren Gärten und Dörfern und Städten, nieht selten an Häusern in Efeu und Weinranken. Den Gesang kann man an schönen Tagen schon um die Jahreswende hören. Den eifrigen englischen Sammlern gelang es, sonderbare Varietäten von Eiern zu erbeuten, u. a. mehrere Gelege weißer Eier mit hell rostroten Flecken; vermutlich kommen solche auch anders- wo ausnahmsweise vor. 41 Eier aus England messen nach Jourdain im Durchschnitt 28.46 >< 20.95, Maximum 831.1 >< 20.5 und 28 ><23, Minimum 25.2 >< 21.3 und 27 x 19.2, Zwergeier 19 >< 15.2 mm. 999. Turdus cardis Temm. Turdus cardis Temminck, Pl. Col. 518 (1850— Japan). Abbild.: Seebohm, Mon. Turdidae, II, Taf. 128. — Eier: Cat. Eggs Brit. Mus., Tat. VI... Eie. 1 und 4. Sad. Oberseite dunkel schiefergrau, nach dem Kopfe zu dunkler werdend, so daß Kopf und Nacken rein schwarz sind. Flügel und Schwanz etwas dunkler als der Rücken. Kopf- und Halsseiten, Kehle bis zur Vorderbrust schwarz; übrige Unterseite weiß, Brust und Seiten mit fächerförmigen grau- schwarzen Endflecken der Federn. Unterflügeldecken und Axillaren dunkel schiefergrau. Oft ist ein kleiner weißlicher Kinnfleck vorhanden. Unter- schwanzdecken an den Seiten schiefergrau. Iris braun. Füße gelb. Schnabel im Herbste bräunlich, im Frühjahr gelb. Flügel etwa 115—121.5, Schwanz 70—78, Lauf etwa 30, Culmen etwa 20--22.5 mm. — dJjuv. Oberseite olivenbraun mit schiefergrauem Anflug, Kehle und Kropf gelblichgrau mit länglich-dreieckigen schwarzen Flecken; Unterflügeldecken rostfarben, nach den händern zu mit gräulichem Anflug; Körperseiten dunkelbraun. Sonst wie dad. — Etwas ältere, aber nicht ganz alte © haben den Kopf weniger rein schwarz als alte Vögel und an der Kehle einige braune Striche. — O. Oberseite olivenbraun ohne grauen Anflug, Säume der Schwingen und Oberflügeldecken röstlich, Kehle, Vorderbrust und Seiten rostrot oder rostgelb, mit schwarzen Flecken, Unterflügeldecken und Axillaren einfarbig lebhaft rostrot. — Nestkleid: S auf der Oberseite bräunlich schiefergrau mit braun- gelblichen Längsflecken, die-auf den Flügeldecken größer sind, Unterseite groß gefleckt, © mehr olivenbraun, Flügel und Schwanz bräunlicher, Unter- seite rostfarbener. Scheint nur auf den großen japanischen Inseln von Jesso bis Kiu-schiu zu brüten, wurde auf Korea erbeutet, zieht durch das mittlere China und überwintert in Süd-China und auf Hainan. Wegen ihres schönen Gesanges ist diese Drossel in ihrer Heimat ein beliebter Käfigvogel. Die Eier variieren wie die der meisten Drosseln ziemlich stark. Die Grundfarbe ist rötlichrahmfarben oder hell blaßerünlich, die Zeichnung besteht aus hellerem oder dunklerem Rötlichbraun und mattgrauen Schalenflecken. Die Eier gleichen kleinen Eiern von Turdus viscivorus und messen etwa 26—29.5 >< 18—22 mm. Das Nest besteht aus Moos und Würzelchen, ist mit Erde fest verkittet und innen mit feinem Gras, Würzelehen und Haaren ausgefüttert. Museieapidae („Turdidae“). 65 wo 1000. Turdus musicus L. (T.iliacus auct., errore!) . Weindrossel, Rotdrossel. Turdus musicus Linnaeus, Syst. Nat. Ed., X, p. 169 (1758— „Habitat in Europae sylvis“. Terra typica: Schweden. nach dem ersten Citat, Fauna Suecica 189: Die Diagnose und Beschreibung — alis subtus ferrugineis, linea superc. albicante — passen nur auf die Weindrossel.) Turdus iliacus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, p..292 (1766— Non Linnaeus, Ed. X, p. 168, 17581). Turdus mauvis P. L. S. Müller, Natursyst. Suppl., p.141 (1776— Ex Buffon und Daubentons, „Le Mauvis“. Europa.) Turdus Illas Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat., I. p.457 (1827— Rußland und Sibirien). Turdus betularum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 386 (1831— „Ziemlich selten in Deutschland“). Turdus vinetorum Brehm, t. e.. p.386 (1831— Deutschland, „kommt aus dem Norden zu uns“. Turdus gracilis Brehm, Vogelfang, p. 160 (1855— wie vorige.) Turdus alticeps, planiceps, obscurus, concretus, gracilis A. E. Brehm, Verz. Samml., p.5, (1866— Nomina nuda!) Turdus illuminus Tobias, Abh. naturf. Ges, Görlitz, IV, 1, p.32 (1850— Lausitz. Eine auffallend große Varietät. S. Naumann, Naturg. Vög. Deutschl., XIII, p. 285, 286, Taf. 356, Fie. 1). Turdus coburni Sharpe, Bull. B. O. Club, XII, p.28 (1901— Island). Turdus Borealis Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 464. Engl: Redwing. — Franz.: Mauvis. — Ital.: Tordo sassello. — Schwed.: Röd- vinge-Trast. 1. Schwinge 8—13 mm lang, 2. zwischen der 4. und 5. 3. und 4. am längsten. — J OQad. Oberseite olivenbraun, in der Regel etwas dunkler als bei T. philomelos philonelos; Schwingen mit schmalen, große Oberflügel- decken mit auffallenden hellbraunen Außensäumen; breiter rahmfarbener bis hell rostgelber Superciliarstreif, Ohrgegend fast gleichmäßig braun, an den Halsseiten ein hell rostgelber, davor ein mehr rahmfarbener Fleck; von der Schnabelwurzel zieht sich an den Kehlseiten entlang eine dunkelbraune Fleckenreihe. Unterseite weiß, Kropfgegend mit rostgelbem Anflug, Kropf- seiten braun, Kehle mit wenigen schmalen, Kropfgegend und Seiten des Unter- körpers mit breiten olivenbraunen Längsstreifen und Flecken — diese immer länglicher, mehr streifenartig, als bei 7. philomelos. Seiten unter den Flügeln leb- haft rostrot; Unterschwanzdecken weiß mit olivengrauen Längsflecken; Unter- flügeldecken und Achselfedern rostrot, blasser als die Seiten. Flügel etwa 111 bis 119, Schwanz ungefähr 80, Lauf 30, Culmen 21—23 mm. Juv. wie das von 7. philomelos, und Unterflügeldecken und kaum rostroten Seiten infolge der helleren, fast nur durch den deutlichen weißlich rahmfarbenen Supereiliarstreifen zu unterscheiden. — Im Frühjahr und Sommer wird die Oberseite matter, mehr olivenfarben. — Die Ausdehnung der Rostfarbe an den Seiten sowie die Fleckenzeichnung der Unterseite variieren sehr. Brutvogel in Nord-Europa und Nord-Asien: Faröer, Island), nördliches Norwegen und Schweden, Nordrußland südlich bis Memel in der Nordostecke !) Turdus iliacus 1758 ist ein Gemisch von Sing-, Wein- und Misteldrossel, daher unanwendbar. 2) Sharpe trennte isländische Brutvögel als Turdus coburni ab, die von ihm angegebenen Kennzeichen sind aber rein individueller Natur. Hantzsch glaubte die FT SE N Gun © ro r “s k I ’ des Deutschen Reiches und vielleicht bis Nord-Polen, in Sibirien ostwärts bis Bulun an der unteren Lena. Vereinzelte Fälle des Brütens wurden aus den Allgäuer Alpen, Anhalt (?), Thüringen, Galizien angegeben, dürften jedoch nicht alle einwandsfrei sein. — Vereinzelte Vorkommen werden aus Grönland und Spitzbergen angeführt. Die Rotdrossel durchzieht Mittel-Europa, überwintert in Süd-Europa und kommt südwärts bis Algerien, Madeira, Canaren (vereinzelt) vor, im Östen bis Persien und Nordwest-Indien. Die Rotdrossel bewohnt die Wälder des Nordens, besonders die niederen Tannen und Buschdickichte von Birken und Erlen. Dort baut sie ihr Nest meist niedrig über dem Boden, mitunter auch am Boden selbst, neben Steinen, auf Zäunen und Mauern, besonders gern nahe an Stämmen und in Astgabeln. Das Nest besteht aus Gras und feinen Zweigen und ist mit Erde verkittet und ausgeschmiert, innen aber mit feinen Grashalmen gefüttert. Die 5—6 Eier findet man Ende Mai oder im Juni. Diese sind kleiner als die aller andern europäischen Drosseln und gleichen in der Zeichnung Eiern der Amsel und Wachholderdrossel, ändern aber nur wenig ab. Die Grundfarbe ist bläulichgrün, ausnahmsweise blau oder gelblichgrau, die Zeichnung besteht aus einer meist gleichmäßigen, diehten rotbraunen Wölkung. 50 lappländische Bier messen nach Rey im Durchnitt 25.8>< 18.7, Maximum 21.8 >< 19.8 und 26.2 >< 20, Minimum 23.5 >< 19 und 26><17.5 mm, und wiegen im Mittel 0.260 gr. Der Lockruf ist zweisilbig und besteht aus einem tiefen dück, von einem langgezogenen zih oder schnarrenden zirrr gefolgt. Der Gesang ist zwitschernd, schwatzend, mit pfeifenden Tönen gemischt. 654 Museicapdaei („lurdidae*“). 1001. Turdus hortulorum Se. „lurdus pelios“ (errore, non Bonaparte!) Cabanis, Taczanowski, Oustalet, etc. Turdus hortulorum Selater, Ibis 1863, p. 196 (Amoy in Süd-China). Turdus Campbelli Swinhoe, Ann. & Mag. Nat. Hist. (4), XII, p. 374 (1873— „Chefoo*), Turdus chrysopleurus Swinhoe, Ibis 1874, p.444, Taf. XIV (Uhefoo in Nord-China). Abbild.: Seebohm’s Monograph Turdidae II, Taf. 154. Eier: Ibis 1903, Taf. III, Fig. 79. Sad. Ganze Oberseite, einschließlich Schwanz und Flügel, rein asch- grau. Kehle weiß mit rostgelblichem Anflug und matt graubraunen Streifen, an den Kehlseiten ein rostgelblicher, graugestreifter Fleck. Ein breites hell aschgraues Kropfband. Unterflügeldecken, Axillaren und Seiten ausgedehnt lebhaft rostrot, nicht ganz so rötlich wie bei 7. musieus (itacus auct.), aber viel lebhafter, dunkler und rötlicher als bei 7. philomelos. Mitunter ist die Kropfgegend ganz einfarbig und die Brustseiten zeigen nur kaum bemerkbare graue Spitzenflecke, manchmal aber sind die Hals- und Kropfseiten stark dunkelgrau oder dunkel braungrau mit fächerförmigen Spitzenflecken gezeichnet, und das Kropfband ist blaß gelblichgrau. Schenkelbefiederung rostgelb. Mitte von Unterkörper und Brust und Unterschwanzdecken weiß. Schnabel im Herbste bräunlich, im Frühjahr gelb, Iris braun, Füße bräunlichgelb. Flügel etwa 114—-116, Schwanz ziemlich konstant etwa 84, Lauf 30— 32, Culmen 21—23 mm. O©: Oberseite in der Regel bräunlicher, Kehiseiten, Kropfgegend (und meist auch die Brustseiten) immer deutlich gefleckt, auch die Mitte der Kehle scharf, wenn auch fein gefleckt. — Junge Vögel sind auf der Oberseite braun und die Oberflügeldecken zeigen rostfarbene Endflecke; das Nestkleid ist nicht bekannt. isländische Form wegen olivenfarbener Oberseite sondern zu können; diesen Unter- schied finde ich nicht bestätigt, doch kann man beim Vergleich von Sommervögeln mit im Herbst und Winter erlegten zu solchem T'rugschluß gelangen. Museicapidae („Turdidae*). . 655 Diese seltene, in ihrer Färbung ziemlich allein stehende kleine Drossel scheint nur im Ussurigebiet und am unteren Amur, vielleicht auch in Korea, zu brüten. Sie überwintert im südhchen China. Ein von Jankowski am Sidemi gefundenes Ei sah wie ein Amselei aus: seegrün mit zahlreichen hell rotbraunen und einigen noch blasseren Flecken bedeckt und maß nach Taezanowski 25 ><19 mm. Es frägt sich, ob dies Ei richtig war. Von Dörries derselben Gegend gesammelte Gelege sind Misteldrossel-Eiern ähnlich, grünlichgrau mit rostroten Flecken und messen 26 > 20 mm. Das Nest zeigt keine Besonderheiten und ist innen mit feinen Gräsern ausgelegt. Der Gesang wird als der schönste aller ostsibirischen Drosselschläge beschrieben und die Sänger sind unermüdlich in ihrem Vortrage. 1002. Turdus pallidus Gm. Turdus pallidus Gmelin, Syst. Nat. I, 815 (1789— Ex Latham, Syn. Il. 1, p.32: Am Baikal-See). Turdus daulias Temminck, Pl. Col. 515 (1830— Japän. Figura pessima). Turdus advena Swinhoe, Ibis 1860, p.56, 358 („Schreibfehler“ für daulias). Turdus obsoletus Brehm, Journ. f. Orn. 1862, p.891 (Japan). Abbild.: Gould, B. Europell, Taf. 80; Temm.& Schleg. Fauna Jap., Aves, Taf. 26. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VI., Fig. 11. Jad. Oberseite röstlich olivenbraun, Oberkopf mehr gräulich, ebenso die längsten Oberschwanzdecken. Schwingen schwärzlich, Außenfahnen mit aschgrauen Säumen, ebenso die Handdecken, Außenfahnen der inneren Arm- schwingen wie der Rücken. Steuerfedern schieferfarben, die äußeren beiden Paare mit ausgedehnten, aber an Größe variierenden und nicht immer scharf abgegrenzten weißen Spitzen an den Innenfahnen, das folgende Paar mit schmalem weißen Endsaum, die folgenden ganz schieferfarben. Kinn und kleiner Fleck an der Wurzel des Unterkiefers weiß; Kehle, Zügel, Kopf- und Halsseiten grau, Kropfgegend hell bräunlichgrau. Seiten braun mit röstlichem Anflug, übrige Unterseite weiß; Unterschwanzdecken weiß mit olivengrauen, nicht bis zur Spitze reichenden Säumen. Unterflügeldecken fahlgrau mit weißlichen Säumen. Iris braun. Schnabel braun, Unterschnabel bräunlichgelb, Spitze braun. Füße hellbraun. Flügel etwa 123—130, Schwanz 95—98, Lauf 31—32, Culmen 22.5— 24.5 mm. — Oad. wie das J, nur der Oberkopf fast oder ganz so braun wie der Rücken, und die Mitte der Kehle weiß, mitunter mit Graubraun gestreift, Kehlseiten weiß und graubraun gestreift. — Juv. Oberseite mehr rostbräunlich, Federn der Oberseite mit schwärzlichen Säumen und rostgelben Längsstreifen; Oberflügeldecken mit dreieckigen gelblichen Flecken, Vorderbrust und Seiten mit schwärzlichen Flecken und Spitzensäumen. Scheint nur in den Ussuri-Ländern am unteren Amur und in der Mandschurei zu brüten, wohl auch auf der kleinen Insel Askold. — Aut dem Zuge und im Winter in Korea, Japan, Riu-Kiu-Inseln, China, Formosa; angeblich in Assam, doch könnte dies auf Verwechslung mit der dort ‘vermutlich heimischen 7. feae beruhen. Am Ussuri wird das Nest aus allerlei Kräutern zusammengefügt. Die Bier ähneln denen von T. obscwrus sind aber länglicher. Sie sind auf blaß blaugrünem Grunde rötliehbraun gefleckt, bald fein längsgefleckt, bald mit wenigeren und größeren Flecken gezeichnet. Drei Bier messen 29.2—19.5, 30.2 >< 20:4 und 32 >< 20 mm. (Taeza- nowski). Eier in Nehrkorns und der British Museums Sammlung gleichen regelrechten Amseleiern und messen 25—27 >< 20 mm. Museicapidae („Turdidae“). {er} O1 je?) 1003. Turdus obscurus Gm. Turdus obscurus Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p.816 (1789— Ex Latham, Syn. Av. II, 1, p- 31: Wälder jenseits des Baikal-See). Turdus Seyjfertitzii Brehm, Lehrb. Naturg. europ. Vög. Il. p. 972 (1824— Ahlsdorf). Turdus rufulus Drapiez, Diet. Class. d’Hist. Nat. X, p.443 (1826— Java). Turdus pallens Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. 1, p. 457 (1827— „Circa fluvios Dauuriae vere, circaque Baicalem lacum, in alpestribus sylvis, tota aestate frequens.“) Turdus Werneri Gene, Mem. Ac. R. Torino XXXVII, p.296, Taf.2 (1834). Turdus modestus Eyton, Proc. Zool. Soc. London 1839, p.103 (Malakka). Turdus davidianus Milne-Edwards, Nouv. Arch. Mus. Paris 1865, Bull. p.26 (China). ? Merula subobscura Salvadovi, Ann. Mus. Civ. Genov. (2) I, p. 143 (1889— Kasen-Berge in Ober-Birma. Vermutlich Aberration von 7". obscurus). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 8; Eier: Ibis 1901, Taf. 1X, Fig: 5—8. Jad. Oberseite röstlich olivenbraun, Oberkopf mit grauem Anflug und etwas dunkleren Federmitten. Zügel schwärzlich, schmaler Superciliarstreif; dreieckiger Fleck unter dem Auge, Kinn und kleiner Fleck an der Basis des Unterkiefers weiß. Kehle bis auf den Kropf, Kopf- und Halsseiten aschgrau, Ohrdeeken mit oft undeutlichen weißlichen Schaftlinien. Schwanz mit grauem Anflug. Seiten und meist ein Band über die Vorderbrust hell selblichrostbraun, Mitte des Unterkörpers und der Brust weiß. Unterschwanz- decken weiß, Wurzelteile breit olivenfarbig gesäumt. Iris, Schnabel und Füße wie bei 7. pallidus. Unterflügeldecken bräunlich fahlerau. Flügel etwa 124—130, Schwanz 84—91, Lauf 31—33, Culmen 21—23 mm. — , Oberkopf braun wie der Rücken, Kehle weiß, an den Kehlseiten braune Streifen und auch sonst vom JS wie das O von T. palhidus vom G ver- schieden. — Juv. dem © ähnlich. Brutvogel in Sibirien, vom Tale des Jenissei bis Kamtschatka, am Baikal-See, in Daurien, seltener in den Ussuri-Ländern. — Wandert durch China (häufig) und Japan (selten), nach Süd-China und Formosa, den Philippinen, Malakka, Sumatra (Solok), Borneo, den Palau-Inseln. sowie in das östlichere Indien und die Andamanen. Vereinzelt in Turkestan (nach Sewertzoff) und Europa: mehr als ein Dutzend mal in Italien, mehrmals in Süd-Frankreich, einmal in Holland, in Belgien, in Deutschland (Sachsen, Harz, Wittenberg, .Baden, Oldenburg, Hamburg, ? Helgoland). Der Gesang ist schön, klar, flötend, aber kurz und wenig abwechselnd. Die Nester stehen meist ziemlich hoch in Nadelbäumen; sie gleichen denen der Wachholder- drossel, sind diek mit Erde ausgeschmiert, darüber mit feinem Gras gepolstert. Die Eier gleichen denen der Amseln und Wachholderdrosseln und variieren ebenso. 28 Eier (20 von Jourdain 8 von Taczanowski und Rey gemessen) messen im Durchschnitt 27.16 >< 19.62, Maximum 30.5 ><20 und 26.2 >< 20.7, Minimum 23.5 >< 17.5 mm. 1004. Turdus chrysolaus Temm. Turdus chrysolaus Temminck, Pl. Col. 537 (1831— Japan). Turdus jouyi Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. X, p.4 (1887— Insel Hondo, Japan. Vgl. Sharpe in Seebohms Mon. Turdidae II, p. 171). Abbild.: Seebohm’s Mon. 'Turdidae II, Taf. 137. Eier: Cat. Eggo Brit. Mus. IV, Taf. IV, Fig. 15 und 18. Unterscheidet sich von T. obseurus durch lebhaftere Färbung, stetes Fehlen des weißen Superciliarstreifens und meist auch des Kinnfleckes, außer- dem ist der Flügel etwas’ kürzer und die 1. Schwinge in der Regel länger <äln we , BE IE w au Museicapidae („Turdidae“). 657 und breiter. Oberkopf wie die übrige Oberseite, Kehle dunkler, mit schwärz- lichem Anflug, Kropfgegend und Seiten ausgedehnt rostrot. Flügel etwa 122—126, selten bis 129 mm. — © und juv. vom Jad. wie bei 7. obseurus unterschieden. Brutvogel auf Sachalin, den Kurilen und den japanischen Inseln mit Aus- nahme der Riu-Kiu-Gruppen. — Auf dem Zuge und im Winter in China, Formosa, Hainan, den Philippinen. Ein vereinzeltes Stück wurde am Ussuri in Östsibirien erbeutet. — Obwohl T. chrysolaus in anderen Gebieten brütet, als 7. obseurus, ist es nicht ratsam, sie als Subspezias zu behandeln, da ähnlich nahe Formen (z. B. in Afrika) nebeneinander vorkommen können. Die Nester sind aus grobem Material, Gras, Bast, Fasern gebaut, die Eier ähneln Amseleiern und sind sehr variabel, auch rötliche Varietäten sind nicht selten, 1005. Turdus celaenops celaenops Stejn. Turdus celaenops Stejneger, Science X, p. 108 (1887) und Proc. U. S. Nat. Mus. 1887 p. 484 (Mijake-schima Sieben-Inseln von Idzu). Abbild.: Seebohms Monogr. Turdidae II, Taf. 136. Jad. Ganzer Kopf, Kehle und Nacken schwarz; übrige Oberseite dunkel rotbraun. Schwingen bräunlichschwarz mit braunen Säumen, innere Arm- schwingen und Oberflügeldecken wie der Rücken. Seiten lebhaft rostrot, Mitte der Unterseite weiß. Unterschwanzdecken rötlich olivenbraun mit keilföürmig am Schafte entlang laufenden weißen Endflecken. Steuerfedern bräunlichschwarz mit schmalen grauweißen Endsäumen. Unterflügeldecken und Axillaren schiefergrau mit schmalen weißen Säumen. Flügel etwa 122 bis 123 mm. — 9. Etwas kleiner (Flügel 114—117 mm), Oberkopf nur etwas dunkler als der Rücken, Schwanz bräunlicher, Kehle weißlich mit grau- brauner Strichelung. (Bei einem Federhändler fand ich einen japanischen Balg ohne genaueren Fundort, der ein Bastard von T. celaenops und T. erysolaus zu sein scheint.) Bewohnt die Sieben-Inseln von Idzu und Fatsidschio südlich von Hondo. Die Eier sollen in der Färbung denen von T. cardis sehr ähnlich sein. 1006. Turdus celaenops yakushimensis (Ogawa). Merula celaenops yakushimensis Ogawa, Annot. Zool. Japon. V p.180 (1905— Yakuschima). Sehr ähnlich 7. celaenops celaenops, unterscheidet sich aber durch etwas dunklere Oberseite, weniger lebhaftere, dunkler rotbraune Farbe der Vorder- brust und Seiten, und etwas größere Maße: Flügel 9 etwa 126—127,5, oO 116—122 mm. Insel Jaku (Jakushima), südlich von Kiu-Schiu. 1007. Turdus naumanni Temm. Turdus naumanni Temminck, Man. d’Orn. I, p.170 (1820— „Les parties orientales; se montre en Silesie et en Autriche; plus commun en Hongrie“). Turdus abrekianus Taczanowski, Journ. f. Orn. 1876 p. 193 (Ex Dybowski MS. — Südl. Ussuri-Land, Ost-Sibirien). Abbild.: Seebohms Monogr. Turdidae II, Taf. CXLIIl. Eier: Dresser, Ibis 1903, Tat, IE, Fig: 1,,2. ‘3, 6. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 42 TE, BER VE EEE 2 ” - RE ae an 658 Museicapidae („Turdidae*). Sad. Oberseite braungrau, oft ohne, meist aber mit mehr oder minder ausgedehnten, größtenteils verdeckten, zimmtroten Flecken; mitunter sind Bürzel und Oberschwanzdecken grau wie der Rücken, meist grau mit zimmt- rot gemischt, manchmal ganz zimmtrot). Schwingen dunkelbraun, Außen- säume aschgrau bis zimmtfarben !), Innensäume blaß zimmtfarben. Steuer- federn zimmtrot, das mittelste Paar und die Außenfahnen der übrigen mehr oder minder graubraun. Oberdecken wie der Rücken, an den Seiten der Kehle meist einige schwärzliche Flecke. Halsseiten, Kinn, Kehle, Vorderbrust und Seiten rostrot mit weißen Federsäumen, Mitte von Unterkörper und Brust weiß, Unter- schwanzdecken rostrot mit weiblichen Spitzen. Axillaren und Unterflügel- decken hell rostrot mit oder ohne sehr schmale weibliche Säume. Iris braun. Schnabel braun, Unterschnabel im Frühjahr zur Hälfte gelb, im Herbste fast ganz bräunlich. Füße hellbraun. Flügel etwa 130—140, Schwanz etwa 95—100, Lauf 52.5—54, Culmen etwa 23—24.5 mm. O wie J, aber Kehle blasser, röstlich rahmfarben, Kropf und Kehle meist mit einigen schwärzlichen Flecken, Flügel ungefähr 5 mm kürzer. — Im Frühjahr treten die zimmt- roten Rückenflecke, wenn vorhanden, infolge der Abnutzung der Federränder mehr hervor, und Vorderbrust, Kehle und Seiten werden einfarbiger rostrot. — Jurv. im Nestkleide: Rückenfedern mit schwärzlichen Spitzen und hell röstlichen Mittelflecken; Kehle und Brust hell röstlich mit rundlichen schwarzen Flecken. Naumanns Drossel ist Brutvogel in Sibirien vom Jenissei nach Osten hin, wahrscheinlieh in den großen Waldgebieten des Nordens, in geringer Anzahl am Baikal-See, vielleicht im allgemeinen südlicher als 7. fuscatus, aber am .Jenissei in denselben Breiten. — Als Zugvogel in den Amur- und Ussuri-Ländern, in der Mongolei, in Korea, im Winter im Süden der Mandsehurei, in Nord- und Mittel-Chma und seltener in Japan. Davison erbeutete ein Stück in Singapore. Vereinzelt in Europa: Deutschland, Belgien, Holland, Österreich, Ungarn, Italien, Süd-Frankreich. Die von Popham gefundenen sicheren Eier gleichen denen von T. dubius. 1008. Turdus fuscatus Pall. ? Turdus dubius Bechstein, Gem. Naturg. Deutschl. IV, p. 240, Taf. Vb (1795— Coburg. Bezieht sich wahrscheinlich auf diese Art, doch sind einige Angaben nicht recht passend). Turdus fuscatus Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.451, Taf. XII (1827— „in sylois alpinis Daunriae“). 1) Die auffallende Variation dieser Drossel hat wahrscheinlich ihren Grund größtenteils in individueller Abänderung, aber es sind auch andere Möglichkeiten vor- handen, von deuen eine die ist, daß 7. naumanni, wie wir sie heute vor uns haben, aus der Vermischung von zwei früher getrennten Formen entstanden ist. 9 mit dunkel kastanienbrauner Vorderbrust und Seiten sind sicher nur Aberrationen, es kommen jedoch Stücke vor, die man für Hybriden mit 7. fuscatns halten muß. Ein naheliegender Gedanke ist, dab T. naumanmi und T. dubius geographische Vertreter (Subspezies) sind, aber nach unserer heutigen geringen Kenntnis von ihrer Verbreitung zur Brutzeit können wir dies nicht als sicher annehmen, auch spricht das anscheinend verhältnismäßig häufige Workommen von Bastarden dagegen, denn zum Entstehen letzterer ist ein Zusammenwohnen. nicht geographische Vertretung erforderlich. i Turdus eunomus Temminck, Pl. Col. 514 (1830— Japan). Abbild.: Seebohms Monogr. Turdidae II, Taf. 145, 146. — Eier: Ibis 1901, Taf. IX, Fig. 1—4. Sad. (Herbst). Federn der Oberseite braunschwarz mit breiten rötlich- graubraunen Säumen, Bürzel rötlicher. Schwingen braunschwarz, Innenfahnen größtenteils rötlich zimmtfarben, Außensäume der Handschwingen schmal, die der Armschwingen breit rostrot, an den Spitzen der innersten Arm- schwingen meist ein deutlicher weißer Fleck. Kleine Flügeldecken wie der Rücken, große größtenteils rostrot mit weißlichen Spitzen. Steuerfedern schwarzbraun mit sehr schmalen hellen Außensäumen. Breiter weißlich rahmfarbener Superciliarstreif, Zügelmitte und Ohrgegend schwarzbraun. Kehle und Halsseiten bräunlich rahmfarben, an den Kehlseiten ein aus schwarzbraunen Punkten bestehender Bartstreif, auch an den Halsseiten und an der Kehle mehr oder weniger zerstreute schwärzliche Punkte. Kropf, ganze Vorderbrust und Seiten schwarz mit breiten weißen, die schwarze Farbe fast ganz verdeckenden Säumen, Mitte des Unterkörpers und die sichtbaren Teile der Unterschwanzdecken weiß, letztere an der Basis aus- gedehnt dunkel rostbraun. Unterflügeldecken und Axillaren lebhaft rostrot. Iris braun. Schnabel braun. Füße hellbraun. Flügel etwa 128—134.5, Schwanz 95—98, Lauf 32—33.5, Culmen 32.5—34 mm. Im Frühjahr werden Oberseite, Brust und Seiten schwärzlicher, da sich die hellen Säume abstoßen, der Bürzel ist in der Regel rötlicher. Der Schnabel wird gelblich mit brauner Spitze. — Oad. Rücken nicht so schwärzlich, sondern mehr braun, Kropf und Seiten mehr bräunlich, oder die Federmitten nicht so ausgedehnt schwarz. Flügel etwa 122—128 mm. — Im ersten Jugendkleide haben die Federn der Oberseite helle Schaftlinien, und sind meist rotbraun mit schwärzlichen Säumen, Kropf, Vorderbrust und Seiten sind weiß oder rahmfarben mit rundlichen Flecken. — Das Gefieder ist sehr variabel: die Oberseite ist bald schwärzlicher, bald bräunlicher, mitunter ist auch der ganze Rücken stark mit Rostrot verwaschen, bisweilen sogar fast ganz rostrot mit braunen Säumen — solche Stücke haben vielleicht Blut von T. naumanni in sich, eine Art, die sich ohne Zweifel mitunter mit T. fuscatus verbastardiert. Brütet in Sibirien, nördlich bis fast an die Mündung der Lena, am Jenissei bis nördlich der Baumwuchsregion, auf der Bering-Insel, und jeden- falls in Kamtschatka und vielleicht im Norden von Sachalin. — Auf dem Zuge und im Winter in Menge in Korea, Japan, der Mandschurei und Mongolei, in China bis Amoy und Formosa, Assam und Nordwest-Indien. — Vereinzelt in Europa: Italien, Südfrankreich, Rußland, Deutschland (?), Helgo- land (einmal), Belgien, Holland (1899), Norwegen, England (bei Gunthorpe). Der Lockton ähnelt nach Seebohm dem von T. musieus (iliacus auct.), andere An- gaben beruhen wohl auf Irrtum. Das Nest steht am Boden oder in Büschen und Bäumen nahe über der Erde. Die von Popham gefundenen Eier ähneln denen von T. pilarisodervon T. merula merula. Die Eier in Nehrkorns Sammlung (Fundort „Ost-Asien“!) ebenso die vom „Altai“(?) in R. Blasius’ Sammlung sind unzuverlässig. Neun sichere Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 27.15 >< 19,85, Maximum 30.6><19.5 und 27.1><21.1, Minimum 24.1 ><19.2 und 24.2 ><19 mm. 1009. Turdus ruficollis ruficollis Pall. Turdus ruficollis Pallas, Reise versch. Prov. Russ. Reichs III, p. 694 (1776— „Hab. in . summis jugis Davuriae larycete obsitis“). Museicapidae („Turdidae“). 659 i 42* 660 Museicapidae („Turdidae“). Turdus erythrurus Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.83 (1844— nomen nudum). Turdus hyemalis Dybowski, Journ. f. Orn. 1872, p.439 (Kultuk am Baikal-See, Beschreibung der Var. mit braunem, wolkenartig gefleckten Brustschilde). Abbiid.: Dresser, B. Europe II, Taf. 8. Sad. Oberseite bräunlich grau. Flügel braun mit bräunliehgrauen Außen- und undeutlich rostbraunen Innensäumen. Schwanz wie bei 7. naummnis gefärbt, aber weniger ausgebuchtet. Kinn, Kehle und Kropf lebhaft rotbraun, seltener isabeli, kaffeebraun, im frischvermauserten Herbstkleide mit schmalen weißlichen Federrändern. Unterseite weiß, Seiten mit einigen aschgrauen Strichen, Basis und Säume der Unterschwänzdecken meist rostrot. An den Halsseiten in der Regel einige braune Flecke. Zügel dunkelbraun, Super- ciliarstreif rostrot, mitunter nur vor dem Auge, manchmal ganz rahmfarben. Axillaren und Unterflügeldecken hell rostrot, die kleineren äußeren Unterflügel- decken mehr oder weniger ausgedehnt hellgrau. Iris braun. Füße braun. Schnabel dunkelbraun, Wurzelhälfte des Unterschnabels gelb, im Herbst mehr braun. Flügel etwa 134 bis 140, Schwanz etwa 100—106, Lauf 33— 34.5, Culmen etwa 24—25 mm. — ©. Auf der Oberseite etwas bräunlicher als das CS, Kehle rahmfarben, Kropf bräunlich rahmfarben, beide mit mehr oder minder zahlreichen und bald größeren, bald kleineren schwarzbraunen Punkten und fächerförmigen Flecken; mitunter zeigt die Kropfgegend auch kastanien- bräunliche Flecke, oder Kropf und Kehle sind rotbraun, wie beim C. Übrige Unterseite gelblichweiß, etwas weniger reinweib, als beim © Flügel 4—10 mm kürzer. — Juv. im Nestkleide: Oberseite mit dunkeln Federsäumen und gelblichen Schaftflecken, Brust mit großen schwarzbraunen Flecken. — Ein sonst normales von Dr. Coltart in Assam erlegtes C hat rostrote Feder- mitten an Brust und Seiten, und erinnert daher auf der Unterseite an T.naumanni. Es scheinen Bastarde mit T. atrogularis vorzukommen, doch düften die S mit braunem Kehlschilde (s. oben) vielmehr melanistische Aberrationen sein. Häufig in Ost-Sibirien, wo sie in den Zirbel- und Tannenwäldern der Gebirge nistet, doch sind die Nester und Eier noch nicht beschrieben. — Zugvogel, der in China, im Himalaya und in Nordindien bis Afghanistan, Assam und den Gebirgen südlich des Brahmaputra überwintert. Je einmal als in Deutschlaad und auf Helgoland erbeutet angegeben. 1010. Turdus ruficollis atrogularis Temm. Turdus atrogularis Temminek, Man. d’Orn. I, p. 169 (1820— „Habite: rarement en Autriche et en Silesie ...“). Turdus Bechsteinii Naumann, Vög. Deutschl. II, p. 310, Taf. 69, Fig. 1, Jad. (1822— Deutschland. Naumann glaubte, dieser Vogel sei Bechsteins 7. dubius. Der von ihm abgebildete junge Vogel scheint 7. sibiricus zu sein). Merula leucogaster Blyth, Journ. As. Soe. Bengal XVI, p.149 (1847— Assam. Nach einer Abbildung!) Turdus mystacinus Sewertzoff, Turkest. Jevotn., in Izv. Obsheh. Moskov.VIIl, 2, p. 64,118 (1873— Turkestan); Übers. in Madaräszs Zeitschr. f. ges. Orn. IV, p. 48—50. Merula relicta Zarudny & Korejew, Orn. Monatsber. 1903, p.129 (auf dem Zuge(!) bei Dscharkent in Turkestan). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 2. — Eier: Ibis 1901, Taf. IX, Fig. 9—12. dad. Wie das von T. r. ruficollis, aber Kinn und Kehle bis auf den Kropf schwarz, im frischen Herbstkleide mit braungrauen Federrändern; häufig erstreckt sich das Schwarz auch auf Kopf und Nacken, doch haben Museicapidae („Turdidae“). 661 die Federn hier immer braungraue Säume. Steuerfedern schwarzbraun ohne alles Rotbraun. Oberseite durchschnittlich etwas weniger bräunlich. Unter- flügeldecken hell rostrot mit graubraun gemischt, Axillaren bränlichgrau, mehr oder minder rot gemischt. Unterschwanzdecken mit dunkelschwarz- braunen statt rotbraunen Wurzeln und Säumen. O und juv. wie die von T. r. ruficollis, aber Schwanz ganz schwarzbraun, Kropfgegend in der Regel dunkler und schärfer braunschwarz gefleckt. Nistet in Westsibirien, in den Tälern der Flüsse Ob und Jenissei, süd- wärts bis zum Altai und nach Sawertzoff im Tian-Schan. — Auf dem Zuge und im Winter in Turkestan, Transkaspien, Afchanistan, Persien, Beluchistan, im Himalaya und im nördlichen Indien. Die östlichsten Fundorte sind wohl Kultuk am Baikal-See (auf dem Zuge), Schan-Staaten, Assam und Manipur. Ein Stück wurde in Süd-Arabien erbeutet. Mehrfach in Europa: Finland, Norwegen, Tirol, Dänemark, Deutschland (Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Schlesien, Hamburg, Oldenburg, Westfalen, Thüringer Wald, Niederbayern), Österreich, England, Schottland. Augenscheinlich schließen die Brutgebiete von T. r. ruficollis und T. r. atrogularis sich vollkommen aus. Die angeblichen Bastarde dieser Form können ebensowohl Aberrationen oder Rückschläge sein, und an den Grenzen der Verbreitungsgebiete entstanden sein, oder einzelne Stücke der im Winter mitunter in denselben Gegenden lebenden Formen mögen sich den Scharen der anderen angeschlossen und mit ihnen verbastardiert haben. Nach Popham brütet diese Drossel in den großen Nadelwäldern am Jenissei. Das Nest ist aus Gras gebaut, dick mit Erde ausgeschmiert und schließlich wieder mit feinen Gräsern gefüttert. Es steht in Fichtenbäumen, etwa 1—2 m über dem Boden. Die meisten Eier sehen aus wie kleine Amseleier, andere gleichen mehr den Eiern von T. viscivorus. 27 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 29.18 >< 21.3, Maximum 30.6 >< 20.4 und 30.2><23, Minimum 27.4 >< 21.6 und 28.83><20.4 mm. Der Gesang ähnelt nach Popham dem von T' philomelos, ist aber noch abwechslungsreicher, und die einzelnen Strophen werden nicht so oft wiederholt. 1011. Turdus castanea castanea (Gould). Merula castanea Gould, Proc. Zool. Soe. London 1835, p. 185 (Himalaya, wahrscheinlich aus Sikkim oder Nepal). Turdus rubrocanus Hodgson, in Grays Zool. Mise., p.85 (1844— nomen nudum.) Abbild.: Gould, B. Asia III, Taf. 5. Seebohm, Monogr. Turd. I, Taf. 114. Eier: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VI, Fig. 16, 17. Jad. Kopf und Hals bräunlich aschgrau, nach hinten zu und an Kehle und Kropf heller, fast weißlich werdend; übrige Oberseite rötlich kastanien- braun, Oberrücken etwas dunkler. Oberflügeldecken und Schwingen schwarz mit schmalen braunen Säumen. Steuerfedern schwarz, das äußerste Paar mit schmalen weißlichbraunen Spitzen. Brust und Unterkörper rötlich kastanienbraun, Mitte des Unterkörpers mit weißem Fleck, um denselben und vor demselben sind die Federn kastanienbraun und weiß gemischt und haben schwärzliche Flecke. Unterschwanzdecken schwarz mit weißen Längs- flecken. Unterflügeldecken und Axillaren braun. Iris rotbraun. Schnabel wachsgelb. Füße hellgelb. Flügel etwa 134—141, Schwanz 107—114, Lauf 32.5—34, Culmen 27.5—29.5 mm. — Oad. Alle Farben weniger lebhaft, Kopf und Hals bräunlicher, übrige Oberseite matter und bräunlicher, 662 Muscicapidae („Turdidae“).: Flügel und Schwanz braun. Mitte des Unterkörpers bräunlich. Juv.: Dunkelbraun. Federn der Oberseite mit bräunlichgelben Strichen, Unterseite weiß mit schwarzen Federsäumen, Körperseiten dunkel kastanienbraun. Himalaya von Rawalpindi (Kaschmir) bis Sikkim, in Assam und den Bergen südlich des Brahmaputra. Brütet in Höhen von 6000—9000 Fuß, anscheinend zweimal im Jahre, da im April und Juni Eier gefunden wurden. Nester an Erdwänden, aus Moos, mit einer Unterlage von abgestorbenem Farnkraut, mit etwas Erde verschmiert und mit feinen Gräsern ausgefüttert. Die Eier gleichen Amseleiern und sind grünlichweiß, mit braun- roten Flecken und Spritzern über und über bedeckt, oder sparsamer und gröber rot- braun gefleckt. 10 Eier messen 27.5—33 >< 19—23.8 mm. 1012. Turdus castanea gouldi (Verr.). Merula Gouldi Verreaux, Nouv. Arch. Mus. d’Hist. Nat. Paris VI, Bull. p.34 (1871— West-Szetschwan). Abbild. op. eit. Taf. 5; Seebohm, Monogr. Turd. II, Taf. 116. Ähnlich T. e. castanea, aber der Kopf und Hals mehr dunkel braun- grau, die Oberseite gleichmäßig rötlich kastanienbraun; am Bauch findet sich nur sehr wenig Weiß, die Unterschwanzdecken sind bräunlichsehwarz mit schmalen, mitunter fehlenden, weißen Streifen und Spitzen. — © blasser. Flügel von 8 d 139—146, von 5 Q etwa ebenso. — Juv.: Gefleckt, schon im Nestkleide unterscheiden sich die Geschlechter auffallend. Bewohnt die westchinesischen Gebirge von West-Szetschwan bis Kansu und Tsin-ling (Ta-pai-schan). In Bergwäldern, im Winter in niedrigeren Lagen. Gesang dem der Amsel ähnlich, aber rauher. Ende Juni fliegen die Jungen (nach Przewalski) aus. 1013. Turdus kessleri Pızew. Turdus kessleri Przewalski, Mong. i. Strana Tangut., p. 62, Taf. X (1876— Kansu); übersetzt: Rowleys Orn. Misc. II, p. 199; Taf. LIV, I. Eier: Pleske, Aves Przewalsk. (p. 21), Taf. V, Fig. 2. Abbild.: Seebohm, Monogr. Turdidae II. Taf. CXV. Sad. Ganzer Kopf und Hals bis auf den Nacken, Kehle bis zum Kropfe glänzend schwarz; auf dem Vorderrücken ein grober, mit dem ebenso gefärbten breiten Brustbande verbundener rahmfarbener Fleck; Schulter- fittiche, hinterer Rücken und vordere Oberschwanzdecken kastanien-rotbraun, die längsten Oberschwanzdecken graubraun mit zuweilen undeutlichen schwärzlichen Spitzen. Schwingen, Oberflügeldecken und Schwanz schwarz. Unterkörper wie der Hinterrücken. Unterschwanzdecken rötlichbraun, vor den Spitzen mit schwarzen Binden. Iris dunkelbraun, Schnabel gelb, Füße braun. Flügel von 8 d 153—163, Schwanz etwa 130—140, Lauf 34—38, Culmen 25—27 mm. — Oad. Das Schwarz an Kopf, Flügeln und Schwanz ist matt, unrein, und die Federn haben schmale bräunliche Säume, das Kastanienbraun der Ober- und Unterseite ist durch ein fahles Braungrau er- setzt, nur der Unterkörper hat einen rostroten Anflug, und der breite helle Ring an Brust und Vorderrücken fehlt. Schnabel braun. — Nestkleid: Kopf und Hals braun mit rahmfarbenen Streifen, Rücken isabellfarben mit schwarzen ‚ Museicapidae („Turdidae*). 663 Endsäumen. Unterseite trüb bräunlichgelb mit schwärzlichen Endbinden. Schon im Nestkleide unterscheiden sich die Geschlechter auf den ersten Blick. Von West-Szetschwan (Ta-tsien-lu) bis Kansu, Tetung-Gebirge, oberer Ditschu, Kuku-Nor und Öst-Tibet. Bewohnt die Waldreeion der Hochgebirge und die dichten Wachholderbestände der alpinen Zone bis 12000 Fuß über dem Meere. Der Gesang erinnert an den der Singdrossel, die Lockstimme klingt wie tschok, tschok, tschok. Die Nester wurden an Felsen und überhängendem Gestein oberhalb eines Bachbettes gefunden; sie’waren aus Grasstengeln gebaut und eins |hatte in der Mulde Haare und Federn von Perdix sifanica. Die Eier sind denen von Turdus pilaris ähnlich, nämlich auf hellgrünlichem Grunde bald dunkler, bald heller und lebhafter, dichter oder sparsamer rostrot gefleckt. 10 Eier (6 von Pleske, 4 von mir gemessen) messen im Durchschnitt 51.51 ><22.7, Maxi- mum 34.5><23.5, Minimum 30 >< 21.5 mm. 1014. Turdus albocinctus Royle. Turdus albocinctus Royle, Ill. Himal. Bot., p. LXXVII (1839— Himalaya). Turdus albicollis t. e., Taf. VILI, Fig. 3 (1839— non Vieillot!). Turdus collaris Soret, Rev. Zool. 1840, p.2 („Vient de Oaleutta“ — unrichtig). Merula nivicollis Hodeson, in Grays Zool. Misc., p.83 (1844— nomen nudum!). Abbild.: Seebohm, Mon. Turdidae II, Taf. 82. Jad. Oberseite glänzend schwarz, Unterseite schwarzbraun, rings um Kropf, Hals und Nacken ein breiter weißer Ring; Kinn schwärzlich, Kehle weiß mit einigen dunkelbraunen Strichen. Unterschwanzdecken braunschwarz mit weißen Längsstreifen. Iris dunkelbraun. Schnabel und Füße gelb. Flügel von 4 Jad etwa 138—142, Schwanz etwa 112—118, Lauf 34—35, Culmen 26—28 mm. — OQad. Ober- und Unterseite rötlich dunkelbraun, der Ring um Kehle und Hals weißlicherau. — Nestkleid: Oberseite rötlichbraun mit gelblichbraunen Schaftstreifen und dunklen Federspitzen. Unterseite rahm- farben mit dunkelbraunen Endsäumen, Weichen röstlich. Diese Drossel — die keineswegs mit Turdus torguatus, sondern viel- mehr mit 7. kessleri am nächsten verwandt ist — bewohnt den Himalaya von Öst-Kaschmir bis Sikkim, und vielleicht noch weiter nach Osten hin. Nistet östlich von Simla in Höhen von 8000—10000 engl. Fuß, in Sikkim ‘sogar bis zu 12500 Fuß hoch in Eichenbüschen oder am Boden. Die Nester sind nach Osmaston große Bauten aus Moos, mit feinem Grase ausgelegt, denen der Misteldrosseln nicht unähnlich. Gelege von 3 und 4 Eiern wurden am 23. und 24. Mai gefunden. Die Eier sind blaßblau, über und über mit rötlichbraunen Flecken bedeckt und mit einigen wenig bemerkbaren hellgrauen Schalenflecken. Von 7 Eiern mißt das größte 30 ><21.2, das kleinste 23 >< 20.9, die übrigen 5 durchschnittlich 29.2 >< 21.2 mm. 1015. Turdus torquatus torquatus L. Turdus torguatus Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 170 (1758— „Europa“. Als terra typica betrachten wir Schweden). Merula montana Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.375 (1831— „bewohnt die hohen deutschen Gebirge, doch nicht die Alpen Tirols“. Die Sammlung enthält Stücke von Hummelshain und Pommern). Merula collaris Brehm, t. e., p.376 (1851-- Zugvogel in Deutschland). Engl.: Ring-Ouzel. Franz.: Merle & plastron. Schwed.: Ring-Trast. Iktal.: Merlo con petto bianco. Jad. im Herbste: Oberseite bräunlichschwarz mit schmalen blaß grau- braunen Federrändern, mittlere und große Oberflügeldecken mit etwas breiteren En 1 und weißlicheren Säumen. Schwingen braunschwarz mit bräunlichweißen, an den Armschwingen breiteren Außensäumen. Schwanz braunschwarz. Unter- seite bräunlichschwarz mit schmalen weißen Federsäumen, über den Kropf ein breites weißes, am oberen Teile etwas braun überlaufenes Band. Unter- flügeldecken und Axillaren schwarzbraun mit weißen Säumen. Iris braun. Schnabel braun, an der Basis des Unterschnabels gelb. Füße braun. Flügel etwa 136—145, Schwanz etwa 112—118, Lauf 32—35, Culmen 25—26 mm. — oOad. Das Kopfband weißlich fahlbraun mit braunen Federsäumen, die hellen Federränder etwas breiter, Gesamtfarbe bräunlicher, Flügel un- gefähr 135 — 144 mm. — Während der Brutzeit reiben sich die hellen Feder- ränder auf der Oberseite ganz, auf der Unterseite mehr oder weniger ab und später im Sommer wird das Gefieder bräunlicher. Der Schnabel wird im Frühjahr orangegelb mit brauner Spitze. — Der junge Vogel im ersten Gefieder hat auf der tiefbraunen Oberseite weißliche Schaftstriche und die Federn der Unterseite sind dunkelbraun mit weißlichen Querbinden. Die nordische Ringamsel brütet in Nord-Europa: in den Gebirgen Skandinaviens bis zum Nordkap, in Großbritannien, Irland und auf den Orkney-Inseln auf Hügeln und Mooren. — Auf dem Zuge in fast ganz Europa bis zum Mittelmeere, in geringer Anzahl im Winter auch in Nord- west-Afrika. (Das Brüten dieser Form in den Alpen ist zu bezweifeln; es wurden zwar am Pilatus am 4. April 1906 [Dr. G. v. Burg] aus einer Schar mehrere alpestris und zwei S von T. t. torquatus erlegt; vom Col de Riou in den Zentral-Pyrenäen, wo alpestris nistet, erhielt das Tring-Museum noch am 5. Mai erlegte torguatus — da abeı in den Wohngebieten der Alpenform die nordischen Vögel auf dem Zuge vorkommen und sie im hohen Norden erst spät zur Brut schreiten, sind diese und ähnliche Vorkommnisse keine Beweise für das Brüten in Mittel-Europa. Angaben vom Brüten in Deutsch- land dürften sich alle auf alpestris beziehen, Wemers Beobachtung vom Nisten im Münsterlande u. a. m. bedürfen durchaus fernerer Bestätigung.) Brütet in mehr oder minder offenem Gelände, wo nur Birken, niedrige Büsche und vereinzelte Bäume stehen, nicht im diehten Walde. Die Lockstimme ist mitunter ein kurzer Pfiff, öfters ein kurzes, scharfes tack-tack-tack. Der Gesang ist angenehm flötend, dem der Amsel nicht ganz unähnlich, aber noch kräftiger und viel eintöniger, indem dieselbe Strophe immer und immer wiederholt wird. Das Nest steht meist am Boden, besonders gern an grasbewachsenen Abhängen. Es ähnelt dem der Amsel und ist innen mit Grashalmen ausgelegt. Die 4—5 Eier, die man im Mai und Juni findet, variieren wenig, denn sie sind in der Regel grünlichblau mit rotbraunen Flecken, seltener bräunlichgrün. Sie gleichen den bläulichen Varietäten der Amsel- und Wachholderdrosseleier. 100 Eier aus Großbritannien und Irland messen nach Jourdain im Durchschnitt 30.32 >< 21.54, Maximum 33.5 >< 22.5 und 31.3 >< 23, Minimum 26.2 >< 21.2 und 26.3><19.6 mm. Rey gibt das mittlere Gewicht mit 0.423 g an. 664 Museicapidae („Lurdidae*). 1016. Turdus torquatus orientalis (Seeb.). Merula torquata orientalis Seebohm, Ibis 1888, p.311 (Kislowodsk im Kaukasus). Sehr ähnlieh 7. t. torquatus, die weißen Federsäume an der Unter- und Oberseite meist noch schmäler (also in keiner Weise an T. t. alpestris erinnernd), aber die weißen Säume der Armschwingen und großen Öber- flügeldecken breiter, so daß der Flügel außen viel weiblicher erscheint. Auch die lichten Innensäume der Schwingen sind ausgeprägter. Flügel von 10 8 137—147 mm. Museieapidae („Turpidae“). 665 Nord- und Süd-Kaukasus, Nord-Persien (Elburs-Gebirge) und das an- grenzende südliche, gebirgige Transkaspien. Lebt im Kaukasus zur Brutzeit in der Rhododendronregion, bis zu 10000 Fuß über dem Meere, und in Tannenwäldern, und geht im Winter in die Täler hinab. Nester am Boden und unter Rhododendronbüschen, 1017. Turdus torquatus alpestris . Merula alpestris Brehm, Isis 1828, p. 1281 (nomen nudum!); id., Handb. Nature. Vög. Deutschl., p.377 (1831— „Alpen Tirols, an der ED an Holzwuchses usw. Erste Beschreibung). Merula vociferans Brehm, Naumannia 1855, p.281 (nomen nudum!). Merula maculata Brehm, Vogelfang, p. 159 (1855— Alpen). Merula maculata, insignis, vociferans Brehm. Journ. f. Orn. 1856, p.446 (ohne Fundorte) Abbild.: Seebohm, Mon. Turdidae II, Taf. 85; Neuer Naumann I], Taf. 19,1. Von T. £. torguatus dadurch unterschieden, dab die Federn der Unter- seite stets viel breiter weiß gesäumt sind, und in der Mitte größere oder kleinere keilförmige weiße Längsflecke haben, außerdem haben die Unter- schwanzdecken immer breite weiße Längsstreifen. — Meist sind die Stücke dieser Subspezies auf den ersten Blick zu erkennen und es ist erstaunlich, daß sie ein halbes Jahrhundert unbeachtet blieb, mitunter aber sind die weißen Federmitten sehr beschränkt, und wenn bei solchen Exemplaren auch noch die Federsäume in der Brutzeit abgenutzt worden sind, können sie bei oberflächlichem Vergleich leicht mit Stücken von 7. £. torquatus verwechselt werden. Brutvogel auf den Gebirgen Mittel- und Süd-Europas: Pyrenäen, hohe Gebirge Spaniens, Alpen, Apenninen, Sudeten, Erzgebirge, Tatra, Karpathen, Transsilvanische Alpen, Gebirge Bosniens, Herzegowina, Montenegro, Bul- gariens, Balkan — in Griechenland aber nicht festgestellt, wo bisher nur die nordische Form im Winter beobachtet wurde. Kommt auch auf dem Zuge in Ungarn vor und ist dort mehrfach mit orientalis verwechselt worden. Im südlichen Kleinasien (Taurus) von Danford erbeutet und vielleicht daselbst nistend. Soll in Luxemburg. und Belgien, im Sauerlande und bei Osna- brück, bei Eehternach und in der Eifel gebrütet haben —, doch bedürfen die meisten dieser Angaben fernerer Bestätigung. Auf dem Feldberg und Altkönige soll sie nach Römer (1863) genistet haben, auf ersterem habe ich sie jedoch wiederholt vergeblich gesucht. (Vgl. Le Roi, Vogelf. Rheinprov. p. 284.) Die Alpenamsel lebt in hochgelegenen Nadelwäldern, in der Rhododendron- und Knieholzregion. Das Nest steht in der Regel auf Nadelbäumen. 42 Eier (82 aus Trans- sylvanien, 8 aus der Schweiz, 2 aus Spanien) messen nach Jourdain im Durchschnitt - 30.74 >< 22.23, Maximum 34 >< 22.2 und 30.6 >< 24, Minimum 28.9 ><21.2 und 29 ><20.5 mm. 1017. Turdus merula merula Linn.'). Amsel, Schwarzdrossel. Turdus Merula Linnaeus, Syst. Nat. X, p.170 (1758— „in Europae sylvis“. — Als Terra typica betrachten wir Schweden: ex Fauna Suec., erstes Zitat). ‚ U) Synonymie, Beschreibung und Verbreitung von Nr. 1017, 1019, 1020, 1021. 1023, 1024 und 1025 sind von Carl E. Hellmayr bearbeitet. 666 Museicapidae („Turdidae*). Merula nigra Leach, Syst. Cat. Mamm, & e. Brit. Mus., p.20 (1816— nom nud.). Merula pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.372 (1831— „in den Nadel- wäldern des mittleren Deutschlands“). M. truncorum Brehm, 1. e., p.373 (1831— „in den Laubhölzern Deutschlands“). M. alticeps Brehm, 1. c.. p.373 (1851l— „erscheint nur im Winter in unseren Wäldern und an unseren Quellen“). M. Carniolica Brehm, 1. e., p.374 (1831l— „bewohnt den Fuß der tyroler, kärthner und krainischen Alpen“). M. vulgaris Selby, Illustr. Brit. Orn., 2. edit., I, p.167 (1833— „This bird is well known as a native of the British Islands“). M. major Brehm, Vogelfang, p. 158 (1855— Europa). Turdus Menegazzianus Perini, Uecelli Veronesi, p.56 (1858— Berge der Provinz Verona). Merula vulgaris gracilis, tenuirostris, mierorhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— nomina nuda!). T, merula var, montana Dresser, Birds Europe II, p.99 (1872— Pisa, Toscana). Merula rubricollis Zonghi Lotti, Avieula II, p. 146, 164 (1898— Italien, Var. von T. merula). Turdus Vernus Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p.440 (Amsel und Verwandte). Engl.: Blackbird. Franz.: Merle. Ital.: Merlo. Schwed.: Kolstrast, Solsvärta. Jad. Einfarbig schwarz, die Flügel etwas matter als das übrige Gefieder. Schnabel lebhaft gelb, außer der Brutzeit wohl matter, bei jüngeren Männchen ganz oder teilweise braun. Flügelspitze von der 3., 4. und 5. Handschwinge vebildet, 2. Schwinge gewöhnlich zwischen der 6. und 7., bisweilen kaum länger als oder selbst gleich der 7. Abortivschwinge meist kürzer als die Hand- decken, manchmal aber ebenso lang oder sogar noch etwas länger. Flügel 124—134, Schwanz 105—117, Schnabel etwa 23 mm. Oad. (aus Schweden). Oberseite dunkel olivenbraun, Oberkopf meist lebhafter und mehr rötliehbraun. Schulterfedern und kleinere Flügeldecken von der Farbe des Rückens, grobe Flügeldeeken und Schwingen matter und düsterer, die inneren Armschwingen mit der Rückenfarbe überwaschen. Schwanz rußschwärzlich. Kopfseiten düster braun, dunkler als der Oberkopf, die Ohrdecken häufig mit feinen, . hellen Schaftlinien, die oberen Zügelfedern mit weißlichen Spitzen, so dab ein undeutlicher heller Strich von der Schnabelwurzel bis zum Auge entsteht. Kehle und Gurgel auf weißem Grunde mit scharfen, dunkelbraunen Schaft- streifen. Ganze Vorderbrust lebhaft rostfarbig mit groben, keilförmigen, matt- schwärzlichen Flecken, die auf den Spitzen der Federn stehen. Rest des Unterkörpers schiefergräulich, in der Mitte des Bauches heller, die Seiten mehr oder weniger bräunlich überwaschen. Unterschwanzdecken schiefergrau mit olivenfarbigem Anfluge. Achselfedern und Unterflügeldecken trübgrau, an den Spitzen oft blaßröstlich gerandet. Schnabel hornbraun, bei sehr alten Vögeln blaßgelb. Flügel 120—128, Schwanz 105—112 mm. Junge Vögel im Nestkleid (vor der ersten Mauser) sehen dem Weibehen sehr ähnlich, aber die ganze Unterseite ist stark rostfarbig überlaufen und trägt zahlreiche, nach Form und Größe außerordentlich variable, dunkle Flecken. Die Federn des Scheitels, Rückens, der Schultern und Oberflügeldecken tragen schmale, rostgelbliche oder hellrostfarbige Schaftstriche. Schnabel und Füße rötlich- grau, Mundwinkel und Augenlid trüb orangegelb. [150 untersucht. | Die Schwarzamsel brütet in Schweden und Norwegen (nordwärts bis zum Polarkreis), ganz Mittel-Europa, Britische Inseln, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich-Ungarn, ferner in Italien und wohl auch im größten Teile des europäischen Rußlands. Die Verbreitung in Rußland läßt sich weder nach Osten noch nach Süden zurzeit genau begrenzen. Museicapidae („Turdidae*). 667 (Trotz des ansehnlichen, untersuchten Materials ist es nicht unmöglich, daß hier unter dem Namen 7. m. merula mehrere geographische Formen vereinigt sind. Vögel aus Großbritannien sind im allgemeinen kurzflügeliger und die Weibchen zeigen düsterere Färbung, besonders mehr olivbraunen Anflug auf der Brust. In Italien (Toskana) findet man häufig weibliche Amseln mit ganz lebhaft rostfarbiger Unterseite. Sie wurden als var. montana bezeichnet. Daneben kommen aber (anscheinend als Brut- vögel) normal gefärbte Stücke, ja auch solche mit grauer Unterseite und bloß schwachem olivenbräunlichen Anflug auf der Brust vor, wie sie sich gelegentlich auch in der Schweiz, Tirol und Deutschland finden. Bei der Schwierigkeit Brut- und Zugvögel auseinanderzuhalten, bedarf es eines weit umfangreicheren Materials als mir zu Gebote stand, um die geographischen Formen der Amsel in West- und Mittel-Europa definitiv festzustellen. Dagegen sind die Brutvögel der Balkanhalbinsel (7. m. aterrima) sicher als besondere Form abzutrennen.) Stand- und Strichvogel außer im hohen Norden und Nordosten, wo sie im Winter verschwindet. — Früher allgemein, jetzt nur noch in dünner bevölkerten Gegenden scheuer Waldvogel. Im Westen in allen Parks, Gärten und Anlagen, selbst inmitten der Städte, und einer der bekanntesten aller Vögel. Gesang nicht so wechselvoll wie der der Singdrossel, weil immer in gleicher Tonhöhe bleibend, aber reicher an prachtvoll flötenden Strophen. Lockton ein tiefes tack, seltener ein kurzes „srib“, Angst-, Warn- und Kampfruf ein lautes Zetern. Nest in Büschen und Bäumen, meist niedrig oder doch zu erreichen, mitunter am Boden (an Böschungen) oder gar in einer Höhlung unter der Oberfläche, oft in Efeu und Weingerank. Das Nest ist innen immer mit feinen Grashalmen ausgelegt und enthält 4—6 Eier. Sie sind grün oder grünlich mit braunen Flecken und variieren ungemein. Sehr selten sind ungefleckte Gelege. 100 Exemplare messen nach Jourdain und Rey im Durchschnitt 29 >< 21.39, Maximum 35 >< 21.5 und 34><24, Minimum 24><19 und 25><18 mm. Durchschnittsgewicht nach Bau 427 mg. 1018. Turdus merula hispaniae Kleinschm. Turdus hispaniae Kleinschmidt, Falco 1909, p.22 („Spavien“, kein genauer Fundort). Stumpflügelig (bei den vier von Kleinsehmidt untersuchten Stücken ist die 3.—5. Schwinge kürzer als bei 7. m. merula) und verhältnismäßig lang- schwänzig. Flügel der 3 untersuchten alten 9 12.3—12.7 mm. Ein Jad. aus der Sierra Nevada im British Museum hat eine Flügellänge von 130, einen Schwanz von 110 mm. Ein mir vorliegendes © ist denen von 7. m. cabrerae ähnlicher als unseren, aber etwas bräunlicher und blasser. — Zahl der Eier im Gelege 3—4. Spanien. — Die Tatsache, daß — wie es scheint — kein Museum Serien dieser Form besitzt, und ihre unvollkommene Kenntnis sind bezeichnend für unsere Kenntnis der spanischen Vogelwelt. 1019. Turdus merula cabrerae Hart. Turdus merula cabrerae Hartert, Novit. Zool. VIII, p.313 (1901— .„‚Kanaren“, Typus von Tenerife, cfr. Nov. Zool. IX, 1902, p. 326). Merula canariensis (ex Hellmayr MS.) Madaräsz, Annal. Mus. Nat. Hungar. I, p.559 (1903— Terror, Gran Canaria). Sad. Unterscheidet sich von den europäischen Formen durch tieferes, glänzenderes Schwarz des Gefieders, merklich kürzere Flügel, etwas kürzeren Schwanz und kräftigeren, im allgemeinen wohl auch ein wenig längeren Schnabel, der zur Fortpflanzungszeit lebhafter, mehr orangegelb gefärbt ist. Flügel 121—128, Schwanz 100—110 mm. oOad. Von kontinentalen Stücken 668 Museicapidae („Turdidae“). sofort durch die weniger lebhafte, mehr rußbraune Oberseite, und die dunkle Unterseite zu unterscheiden. Brust und Bauch sind düster rußbraun, die Kehle trübgrau mit wenig deutlichen, schwärzlichbraunen Schaftstreifen, und die Vorderbrust schwach olivbraun (niemals rostfarbig) überlaufen. Selmabel häufig (aber nicht immer) orangegelb wie beim 9. Flügel 115—124, Schwanz 94—108. (44 Exemplare untersucht.) Madeira und westliche Gruppe der Kanarischen Inseln (Tenerife, Gran Canaria, Palma, Hierro und Gomera). Singt schlechter als die kontinentale Form und legt meist weniger (2—3, manchmal gar nur ein) mitunter aber bis 5 und 6 Eier. 19 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 29.82>< 21.69 mm. — (Zwischen Vögeln von Gran Canaria und Tenerife besteht kein Unterschied; auf Madeira finden sich bisweilen langschwänzigere Indi- viduen, das Gros stimmt aber mit den kanarischen Stücken überein. Nur drei Weibchen (je eins von Madeira, Hierro und Tenerife) zeigen eine Andeutung von schwärzlichen Flecken auf der Vorderbrust, welche in der Regel einfarbig, ungefleckt ist.) 1020. Turdus merula azorensis Hart. Turdus merula azorensis Hartert, Novit. Zool. XIL, p.116 (1905— Santa Cruz, Graeiosa.) Sad. Ähnlich T. m. cabrerae von den Kanaren, aber der Schwanz merklich kürzer, und der Flügel stumpfer und mehr abgerundet. Flügel 117—125, Schwanz 90—102 mm. gad. Wie T. m. cabrerae, oberseits rub- braun, aber die Kehle‘ meist weiblicher und schärfer dunkel gestreift, die Vorderbrust stärker und mehr röstlichbraun überwaschen, mit deutlicherer, dunkler Fleckung, Abdomen nicht so einfarbig und mehr bräunlich schiefer- farben. Daneben finden sich auch fast einfarbig schiefergraue Weibchen, die T. m. mauritanica sehr ähnlich sehen, aber durch viel kürzeren Schwanz abweichen. Flügel 112—122, Schwanz 90—100 mm. Schnabel matter als bei T, m. cabrerae Q, Oberschnabel stets mehr oder minder braun gefärbt. (21 Exemplare untersucht.) Azoren. Häufig, von der Küste bis auf die Höhen der Berge. Der Gesang wird als ein vollerer, getragenerer, als der der europäischen Amsel geschildert. Zahl der Eier 2—3. Die Eier gleichen denen der andern Formen. 1021. Turdus merula mauritanicus Hart. Turdus merula mawuritanicus Hartert, Novit. Zool. IX, p.326 (Juli 1902— Mhoiwla bei Mazagan, Marokko). Sad. Unterscheidet sich von 7. m. cabrerae, dem es in dem tiefen, glänzend schwarzen Gefieder ähnelt, durch wesentlich längeren Schwanz. Der Schnabel ist in der Regel kräftiger und länger. Flügel 126—132, ausnahmsweise nur 121—125, Schwanz 120—130 mm. (Oft ist die 6. Schwinge fast so lang wie die 5.) Qad. Von T. m. cabrerae leicht durch dunkelrußfarbige Oberseite (ohne jeden bräunlichen Ton) und rußgraue Unterseite (ohne oliv- braunen Anflug auf der Vorderbrust) zu unterscheiden. Die Kehle ist weißlich oder hellrußgrau mit ziemlich verloschener, schwärzlicher Fleckung. Flügel 118—127, Schwanz 110—120 mm. Schnabel anscheinend immer orange- farben. (Untersucht: 32 Exemplare aus Marokko, 17 aus Algerien.) ” un er E Museicapidae („Turdidae“). 669 Das südlichere Marokko (bei Mazagan, Mogador, südlicher Atlas), Algerien, südlich des Atlas (El Kantara, Biskra, Umasch usw.) und Süd- Tunesien (bei Gafsa). Bewohnt in Marokko dichtes Gebüsch, Orangenhaine, Bergwälder, im südlichen Algerien Wälder, Gärten, Anlagen, Palmen-Oasen. Nistet in Büschen, in den Oasen mitunter auch auf Dattelpalmen. Die Eier gleichen denen der europäischen Form. Der Alarmruf ist noch rauher als bei uns, der Gesang abgerissener, weniger klangvoll. 1022. Turdus merula algira (Mad.). Merula algira Madaräsz, Ann. Mus. Nat. Hungar. I, p.559 (1903— Böne in NO.-Algerien). Wie T. m, mauritanieus, aber bedeutend kleiner: Flügel 9 119—124, Schwanz 105—110 mm. (Die Länge der 1. Handschwinge, worauf Madaräsz Gewicht legte, ist variabel, mitunter überragt sie die Handdecken, meist ist sie kürzer oder gleich lang.) Nord-Tunesien, Nord-Algerien, Nord-Marokko (Tanger). Angstruf und Gesang wie bei T. m. mauritanicus. Nester in Büschen und Bäumen wie in Europa. 1023. Turdus merula aterrima (Mad.). Merula aterrima Madaräsz, Ornith. Monatsber. XI, p. 186 (19083— Wladikaukas, Kaukasus). Cad. Weicht von schwedischen Amseln kaum durch reineres, aber oft lichteres Schwarz des Gefieders und schlankeren Schnabel ab. Schnabel gelb wie bei 7. m. merula. Flügel 123—134, Schwanz 105—115 mm. oad. Weicht auf den ersten Blick von T. m. merula durch viel mattere, fahlere Unterseite ab. Die Kehle ist reiner weiß und die schwarzbraunen Streifen sind regelmäßiger und schärfer abgehoben, auf der Gurgelmitte findet sich häufig ein reinweißer, nicht gestreifter Fleck. Der Vorderhals ist nur schwach düster rostbräunlich überlaufen und zeigt nur wenige, dunkle Flecken. Brust und Bauch sind trüb schiefergräulich, die Federn der ersteren mit verloschenen, helleren Randsäumen. Flügel 118—125, Schwanz 95—110 mm. |Unter- sucht 42 Exemplare.] Bewohnt das südöstliche Europa (Rumänien, Griechenland, wohl auch die übrigen Balkanstaaten), Kleinasien, die Insel Cypern (?Kreta), und ver- breitet sich östlich über die Kaukasusländer längs des Südufers der Kaspi-See durch das nordiranische Randgebirge bis in die Gegend von Aschabad in Nordpersien. [Weibchen aus Griechenland, Rumänien, Oypern, Elburs-Gebirge und Aschabad sind untereinander völlig identisch. Eins aus Castelnuovo (Bocche di Cattaro, Dalmatien) stimmt gleichfalls völlig überein.] 1024. Turdus merula syriaca Hempr. & Ehrbg. Turdus merula var. syriaca Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. Aves, fol. bb (1828— Syrien). ? Turdus dactylopterus (Bonaparte MS.) G. R. Gray, Hand-List Birds I, p. 255 (1869— Syria, nom. nudum.), Sad. Gleich T. m. merula, nur mit etwas längerem und mehr ge- strecktem Schnabel, 24—25 mm, von T. m. aterrima durch matteres Schwarz u: A u nn und längeren Schnabel unterschieden. Flügel 127—131, Schwanz 115 bis 120 mm. o©ad. Ahnlich dem von T. m. cabrerae, aber auf Kehle und Brust mehr gestreift, die Oberseite meist einen Schatten gräulicher. Schnabel schlanker und wohl ein wenig länger. Von dem O von T. m. aterrima durch stärker braun überlaufenen Vorderhals und Brust und nicht so weiße, weniger scharf gestrichelte Kehle unterscheidbar. Flügel 120—125, Schwanz 110 mm. | Untersucht 8 Exemplare.] 670 Museicapidae („Turdidae‘“). Syrien, Palästina und das südliche Persien (Disful, Schuschter usw. im südiranischen Randgebirge). (Die Verbreitung dieser Form läßt sich zurzeit nieht mit Sicherheit feststellen. Ein @ aus Damiette, Agypten, gehört auch hierher, doch ist es möglicherweise kein einheimischer Brutvogel. Welche Form in Ostpersien lebt und wieweit T. m. syriaca nach Norden verbreitet ist, vermochte ich gleichfalls nieht zu eruieren. 1025. Turdus merula intermedia (Richm.). Merula merula intermedia Richmond, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIIL, 1895, p.585 (1896 — Aksu, Tian Schan, Ost-Turkestan). Sad. Weicht von T. m. aterrima und T. m. syriaca durch die be- deutendere Größe, besonders längere Flügel und stärkeren Schnabel ab. Flügel 132—140, Schwanz 120-133, Schnabel etwa 26—27 mm. Oad. Ahnlich dem von T. m. syriaca, aber viel größer. -Flügel 130—138, Schwanz 118—129 mm. [Untersucht 30 Exemplare. ] Gebirge von Turkestan und der Mongolei. 1026. Turdus merula maxima (Seeh.)'). Merula maxima Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p.405 (1881— Partim! Kaschmir: die dazu gezogenen Stücke aus Jarkand gehören zu T. m. intermedia). Die größte der paläarktischen Amseln! dad. (Brutvogel). Dunkel rußbraun, Flügel und Schwanz rein schwarz. Iris dunkelbraun. Schnabel gelb, an der Basis schwarzbraun. Füße tiefbraun. Nach Leutnant White- head (in litt.) gibt es auch rein schwarze C mit ganz gelbem Schnabel, sie sind aber selten und wurden anscheinend nicht erbeutet — jedenfalls brütet das C in der Regel in dem oben beschriebenen Gefieder. Flügel (3 Jad.) 156— 160, Schwanz 135 —139, Lauf 36, Culmen 283mm. cad. Sehr dunkel- braun, dem © sehr ähnlich, nur bräunlicher und an Kehle und Unterkörper mit rotbraunen Federrändern, die an der Kehle heller, Unterschwanzdecken mit fahlbraunen Spitzen. Flügel (3 ©) 150—155.5, Schwanz 123—130 mm. — Nestgefieder: Unterseite fahl rotbraun mit schwarzer Querbänderung, Ober- seite schwarzbraun mit fahlgelbbraunen Schaftstreifen. !) Im tropischen China, nordwärts bis Shanghai und Szetschwan lebt T. merula mandarinus Bonap. 1850. Die Färbung des Gefieders ist nicht glänzend schwarz, sondern ein mattes, sehr dunkles Rußbraun. Das Sad. zeigt einen kleinen weißlichen Kinnfleck, und an den Federn der Kehle und des Vorderhalses Spuren heller Rand- säume, daß @ hat die Kehle auf weißlichem Grunde breit schwarzbraun gestreift, im übrigen gleicht es dem $. Hlügel 148—155, Schwanz 110—120 mm. Schnabel gelb. Museicapidae („Turdidae*“). 671 Brütet in Höhen von 10—12.500 engl. Fuß in Zentral-Kaschmir und den Bergen von Peschawar (Sefid Kuh an der afghanischen Grenze und Kohat). Scheint dort Stand- oder Strich-, jedenfalls nicht Zugvogel zu sein. E Leutnant Whitehead fand diese Amsel in Kohat im Mai und Juni im Wach- holdergebüsch brütend. Die Nistweise gleicht der unserer Amsel. Die Nester standen meist in Wachholderbüschen, gelegentlich in einer Aushöhlung am Felsen. Dem Gesang schien die Klangfülle und Variation des Amselgesanges zu fehlen, auch sangen die & nicht fleißig. Der Lock- und Warnruf klingt wie tschut-ut-ut, kurz und rasch. Der zeternde Alarmruf wurde nur in der Nähe des Nestes mit Jungen vernommen. Die & sind sehr scheu. Die meisten $ brüten im nicht ganz vollen Alterskleide. Gattung MONTICOLA Boi 1822. Äußerlich der Gattung Turdus sehr nahestehend, doch sind bei den meisten Arten die Flügel verhältnismäßig lang, der Schwanz etwas kürzer. Die Nasenlöcher liegen frei vor der Stirnbefiederung, der Schnabel ist mehr oder minder gestreckt. Synonyme von Monticola sind Petroeincla, l’etrocossyphus und, wenn man die Blaumerlen mit den Steinröteln vereinigt, was, besonders wenn man auch die asiatischen Formen betrachtet, unerläßlich erscheint, auch Petrophila, Orocetes, Uyanocincla. — Buropa, ganz Afrika, Asien. — Lebensweise und Nistweise mehr wie bei Sawieola als bei Turdus. 1 [ Äußere SteuerlenerhrastEob. var ect ale ge win. M. sawalilis". =D. Br Äußere Steuerfedern nieht rostrot ER > : 9 H Flügel nicht über 100 mm, 59 mit weißem Kehlstreifen : m. gularii 33. =. =D: 673 Flügel über 100 mm, Kehle ohne weißen Mittelstreifen . M. solitarius . p. 674 An den Südgrenzen der paläarktischen Region leben ferner: 1. Monticola erythrogaster Vigors 1851: $ dem von M. solit. philippensis ähnlich, aber Kehle dunkelblau, Oberseite reiner und lebhafter blau; @ dunkler als das von M. s. philippensis. — Himalaya und Gebirge von Assam. 2. Monticola einelorhyncha Vigors 1831: Kaum größer als M. gularis: $, Ober- kopf und Kehle blau, übrige Unterseite und Bürzel rostrot, Armschwingen mit weißer Binde. — Himalaya, 4—8000 engl. Fuß hoch. 1027. Monticola saxatilis (L.). Steindrossel, Steinrötel. Turdus saxatilis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, p. 294 (1766— „Hab. in Helvetiae, Austriae, Borussiae montibus“. Ex Kramer, Frisch, Brisson, Gesner. Als terra typiea betrachten wir: Helvetia). Lanius infaustus 8 minor Gmelin, Syst. Nat. I, p.310 (ex Linnaeus, Brisson, Gesner, Frisch. — Europa). Saxicola montana Koch, Syst. d. baier. Zool. I, p. 185 (1816— DBaierische Gebirge: Vilstal im Regenkreise). Petrocossyphus Gourcyi Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.370 (1831— Italien und Österreich). Petrocossyphus polyglottus Brehm, 1. ec. (1831— Südseite der Alpen, wahrscheinlich bei Triest). Monticola saxatilis gracilis A. E. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— nomen nudum!). Engl.: Rock-Thrush. Franz.: Merle de roche. Da Codirossone. Sad. Ganzer Kopf und Hals bis auf den Oberrücken lebhaft hell graublau; Schulterfittiche und angrenzende Rückenfedern dunkler, oft fast 672 Museicapidae („Turdidae“),. schwarz '), meist mit bräunlich weißen Endsäumen, vor denen eine schwärz- liehe Linie steht (da diese Zeiehnung Jugendcharakter trägt, ist ziemlich sicher anzunehmen, daß die Individuen, die sie am wenigsten oder gar nicht zeigen, die ältesten sind). In der Mitte des Riickens ein großer, "aber an Ausdehnung wechselnder, mehr oder minder bis auf die Skapularen aus- gedehnter weiber Fleck: Unterer Bürzel uud vordere Oberschwanzdecken graublau bis schiefergrau, wie die Skapwaren gesäumt. Längere Schwanz- decken und Steuerfedern, mit Ausnahme des mittelsten Paares, das braun ist, und einiger ebenso gefärbter Außensäume nahe den Spitzen, rostrot. Schwingen und größere Oberflügeldecken schwarzbraun, letztere, sowie die Armsehwingen mit weiblichen Spitzen; kleine Oberflügeldecken mit blauem Schimmer. Unterseite von der Kropfgesend an, einschließlich der Unter- schwanz- und Unterflügeldeeken und Axillaren lebhaft hell rostrot mit selten oder nie,ganz fehlenden, aber oft sehr sparsamen schmalen weißen Feder- säumen. Iris braun. Schnabel schwarz. Füße dunkelbraun. Flügel 117 bis 125, selten bis 127 und 128, Schwanz etwa 62—-70, Lauf etwa 26—28, Culmen etwa 24—26 mm. — Oad. Oberseite blaßbraun, Schäfte und Anteapikal-Linien dunkel, Endsäume rahmfarben; im Frühjahr nutzen sich die Spitzen so ab, daß die Oberseite fast ganz blaßbraun wird, mit dunklen Schaftlinien. Unterseite blaß rostgelb, mitunter fast weiß, die Federn vor den Spitzen mit schwärzlichen halbmondförmigen Binden. Unterschwanz- decken blaß rostrot, Schwanz wie beim cd; Kehle weißlicher als die übrige Unterseite, die schwärzliche Zeichnung reduzierter. Schnabel braun. Maße wie beim Jad. Das erste Jugendkleid ähnelt dem des Oad., ist aber blasser und die dunklen Säume der Unterseite sind breiter, aber weniger scharf gezeichnet, die Federn der Oberseite haben schwärzliche Spitzen und breite bell rostgelbe Subapikalflecken. Schwingen mit breiten rahmfarbenen Spitzen und Säumen. Schnabel braun. Junge JS haben eine braune, mehr oder minder blau verwaschene Oberseite mit breiten bräunlich rahmfarbenen Federenden, die Kehle wie beim O; Unterkörper hell rostrot mit breiten rahmweißen Spitzen und schwarzen Querlinien. Alle Gefiederphasen ziemlich variabel. Bewohnt die Gebirge Nordwest-Afrikas, Süd- und Mittel-Europas, den Kaukasus, Kleinasien, den Libanon und Hermon, Persien, Turkestan, die Mongolei, das südliche Sibirien und nördliche China. In Deutschland über- schreitet sie heutzutage wohl nicht mehr das Alpengebiet, während sie bis vor einem halben Jahrhundert noch im Harz regelmäßig brütete; aus dem Taunus, aus der Gegend von Wiesbaden und aus Hessen- Nassau liegen aus früheren Zeiten Nachrichten über das Brüten vor; bis gegen 1900 brütete sie noch in den felsigen Tälern des Mittelrheins (bis Linz) und seiner Nebenflüsse, ob aber heute noch ist sehr fraglich; ebenso scheint sie früher in den Vogesen heimisch gewesen zu sein, während dies heutzutage zweifelhaft ist. Weiter im Osten finden wir sie noch im Donautal (Nieder- Österreich) - '") Mitunter sind diese Teile kaum dunkler als der Kopf; besonders oft finden sich solche helle Stücke in Inner-Asien, wo aber in den gleichen Gegenden auch oft Stücke vorkommen, die vollkommen europäischen Exemplaren gleichen. Das Blau des Kopfes und Halses ist oft, aber nicht durchschnittlich, bei turkestanischen Stücken auffallend hell, variiert aber auch in Europa, ebenso wie die Ausdehnung des weißen Rückenfleekes. Ich konnte nicht feststellen, daß es mehrere Formen gibt. bei Krems, Stein, Dürrenstein, bei Mödling (Hellmayr) und anscheinend auch in Mähren, als Brutvogel der ungarischen Gebirge und nach Taczanowski im südwestlichen Polen im Olkuscher Distrikt. In Nordwest-Afrika brütet sie nur in höheren Lagen “m Atlas. — Wandert durch die Sahara und Egypten, überwintert in West- “nd Ost-Afrika, im nordwestlichen Indien und in China. Vereinzelte Stücke wurder “auf Helgoland und in England erbeutet. Museicapidae („Turdidae“). 673 Die Steinmerle trifft im April an ihren Brutplätzen ein. Sie ist ein scheuer Vogel, aber ihr kräftiger, an Flötentönen reicher, drossel-ähnlicher Gesang verrät sie bald. Sie singt meist von der Höhe eines Felsens herab, oft aber schwingt sie sich . singend in die Luft und schwebt mit ausgebreiteten Flügeln auf ihren Sitz zurück. Sie bewohnt felsiges Gelände und alte Burgruinen und erinnert in ihrem Wesen viel mehr an den Steinschmätzer als an Drosseln. Das Nest ist lose gefügt und besteht aus Pflanzenstengeln mit einer inneren Ausfütterung von feinen Würzelehen und Halmen. Es steht an Felswänden, zwischen Felsblöcken und hohem Gemäuer, in Ritzen, Löchern oder unter überhängendem Gestein. Es enthält (nicht vor Mitte Mai) 4-5, mitunter 6 Eier. Letztere sind dünnschalig und von blaugrüner Farbe. Mitunter haben sie am stumpfen Ende einzelne oder viele kleine rotbraune Punkte und Flecken. 92 Eier messen nach Jourdain und Rey im Durchschnitt 25.96 >< 19.5, Maximum 30 >< 20.8 und 29><21, Minimum 23.2 ><16.9 mm, und ihr Durchnittsgewicht ist nach Rey 0.284 go. 1028. Monticola gularis (Swinh.). Oroecetes gularis Swinhoe, Proc, Zool. Soc. London 1862, p. 318; Ibis 1863, p. 93, Taf. III (Peking). Sad. Oberkopf und Nacken sowie kleine Oberflügeldecken kobaltblau. Öhrgegend, Rücken und Schulterfittiche schwarz, in frischem Gefieder mit schmalen braunen Säumen. Bürzel und Oberschwanzdecken rötlich kastanien- braun. Schwingen bräunlichschwarz mit schmalen hellen Säumen, Arm- schwingen an der Basis der Außenfahnen mit großen weißen Flecken, große Öberflügeldecken mit schmalen bläulichen Außensäumen. Schwanz dunkel- aschgrau mit bläulichem Hauch. Zügel und Unterseite rötlich kastanien- braun, Mitte des Unterkörpers, Unterschwanz- und Unterflügeldecken heller. Kehle und Kropf mit rahmweißem, am Kropfe breiterem Mittelstreifen. Schnabel dunkel-, Füße hellbraun fleischfarben. Flügel ungefähr 97—99, Schwanz etwa 65—67, Lauf 24, Culmen 24 mm (2 gemessen). — Oad. Oberseite bräunlichgrau, Kopf und Hinterhals einfarbig und mit bläulichem Schimmer, Rücken mit breiten, hellumsäumten schwarzen Endbinden, Bürzel und OÖberschwanzdecken außerdem noch mit schwarzem Mittelfleck, hellem Schaftstrich und weißlicher Binde zwischen den schwarzen Zeichnungen. Flügel mattbraun mit hellen Säumen, Schwanz bräunlichgrau. Unterseite weiß mit breiten schwarzen Anteapikalbinden und einer ebensolchen Quer- binde in der Mitte jeder Feder, Kehle und Kropf mit weißer, am Kropfe verbreiterten Mittellinie, Mitte des Unterkörpers weiß, Unterschwanzdecken weiß mit schwarzen Streifen. ‘Iris braun. Schnabel dunkelbraun, Füße fleischfarben, Flügel 92 mm (1 gemessen). Ussuri-Tal in Ostsibirien, Mandschurei, Nordehina. — In Kambodscha im Winter gefunden, auf dem Durchzuge in der Malakka-Halbinsel. Soll sich nicht in felsigem Gelände, sondern in diehten Wäldern, wo sich viele abgestorbene Bäume finden, aufhalten. Gesang sehr schön. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 43 674 Muscicapidae („Turdidae*). 1029. Monticola solitarius solitarius (L.). Blaudrossel, Blaumerle. Turdus solitarius Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.170 (1758— ex Willughby, Raius, Edwards, u. a. ‚Habitat in Oriente.“ "Terra Typiea: Italien nach dem 1. Zitat; der Name solitarius wurde später auf die östliche Form mit rotem Unterkörper übertragen). Turdus Cyanus*) Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, p. 296 (1766— Hab. in Italiae, Cretae rupibus.“ Neuer Name für T. solitarius). Turdus azureus Crespon, Faune meridion., p.179 (1844— 9, Montpellier). Petrocossyphus cyanus macrorhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml., p. 4 (1866— nomen nudum!). Engl.: Blue Rock Thrush. Franz.: Merle bleu. Ital.: Passera solitaria. Cad. Dunkelgraublau, die Unterseite etwas heller, Unterflügeldecken und Achselfedern dunkler, mit Schieferfarbe verwaschen, Schwingen und Schwanz dunkel schieferschwarz aus schmalen bläulichen Säumen. Im frischen Gefieder haben die Federn der Ober- und Unterseite mehr oder minder breite schmutzigweiße Spitzen und dunkelbraune Subapikalsäume, die an der Kehle undeutlich sind oder fehlen, während der Oberkopf fast nur braune Federsäume zeigt. Iris braun. Schnabel und Füße schwarz. Flügel 122—130, ausnahmsweise bis 132 oder nur 120 mm, Schwanz 81—83, Lauf etwa 28—30, Culmen 26--31 mm. — Oad. Oberseite bräunlich schiefer- grau, oft mit blauem Anflug, Federn mit weißlich braunen Endsäumen, vor denen sich eine dunkelbraune Linie befindet. Kehle bräunlich rahmfarben, Federränder schwärzlich umsäumt; übrige Unterseite weiblich oder gräulich braun, mitunter mit deutlichem graublauen Anflug, alle Federn mit dunkel- braunen Subterminalbinden und rahmfarbenen Spitzen. — Das Jugendgefieder wie das des ©, die d aber mit mehr Blau. Bewohnt Nordwest-Afrika, Süd- und Mittel-Europa bis in das Alpen- gebiet (in den südlichen und westlichen Teilen der Schweiz früher häufiger als jetzt), Kroatien und Dalmatien (Karst), Montenegro, Griechenland und alle Inseln im Mittelmeere, Türkei, Kaukasus, Kleinasien, Palästina und Persien. Vereinzelt bei Andernach 1865, Wetzlar 1869, Metz im Sommer 1906, Belgien 1877. Soll einmal auf Helgoland gefangen sein, ein Belegexemplar aber fehlt. Partieller Zugvogel. Überwintert in Nordost-Afrika, Süd-Arabien; da sie die westliche Sahara noch auf dem Zuge berührt, jedenfalls auch in den Oasen der Sahara oder südlich der letzteren. In Süd-Europa und Nordwest- Afrika auch Standvogel. Die Blaumerle bewohnt felsiges Gelände und Gemäuer in felsigen Gebirgs- landschaften. Sie erinnert in ihrem ganzen Wesen an Saxicolen, nicht an Drosseln, Der Lockton ist wie bei dem Steinrötel ein tiefes täck täck, auch hört man ein feines uit. Die lauten, flötenden, dureh scehnarrende Laute verbundenen schönen Strophen werden mehrere Male wiederholt, weshalb der Gesang weniger abwechslungsreich klingt als der von M. saxatilis. Das Nest steht in Felsenspalten, unter überhängendem Gestein, in Löchern und Mauern oder hohen Gebäuden und ist dem des Steinrötels ähnlich. Die Eier sind in der Regel etwas heller und viel öfter mit braunroten Punkten und kleinen Flecken versehen, 106 Eier messen nach Jourdain u. A. im Durchschnitt 27.57><19.91, Maximum 30.4><19 und 28.3><21, Minimum 23.2><20 und 27.6 x 18.3 mm. Gewicht 0.311 eg. !) „Cyanus“ wurde oft in „eyaneus‘‘ geändert. N EEE Museicapidae („Turdidae“). 675 1030. Monticola solitarius transcaspicus Hart. Monticola eyanus transcaspicus Hartert, Bull. B. OÖ. Club XXIII, p. 43 (Jan. 1909— Tedschen, Sirax, Aschabad). o Wie M. s. solitarius, aber das J viel blasser blau, das © blasser und mehr gräulich. Flügel von 6 S 116—122 mm. Bewohnt augenscheinlich zur Brutzeit Transkaspien (vielleicht auch angrenzende Gegenden). Ich untersuchte ferner Stücke von Quetta, Karachi, Kandahar, Fao am Persischen Meerbusen, Beludschistan, Sindh, Afghanistan, diese Lokalitäten dürften aber zum Teil nur auf dem Zuge besucht werden. 1031. Monticola solitarius pandoo (Sykes). Petrocincla pandoo Sykes, Proc. Zool. Soe. London 1832, p. 87 (Ghats in Vorderindien;&). Petrocincla maal Sykes, ibidem (2). Petrocincla affinis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p. 177* (1843— Darjiling; Beschreibung eines Stückes mit Rot an Unterschwanzdecken). Turdus (Monticola) erythropterus Gray, Proe. Zool. Soc. London 1860, p.350 (Gilolo. — Mit Rot ’an Unterflügel- und Unterschwanzdecken). Monticola cyanus tenwirostris Johansen, Orn. Jahrbuch 1907, p.200 (nach einem & aus dem „Siebenstromgebiet“ |Ssemirjetschje]). Wie die europäische Form, aber kleiner: Flügel 5—15 mm kürzer, ebenso der Schwanz. Im frischen Gefieder ist auch die Färbung meist etwas dunkler. — Die Länge der 5. Schwinge ist variabel, Stücke, bei denen sie länger ist als die 2. sind aber vielleicht bei der asiatischen Form etwas weniger selten. — Schon in Vorderindien findet man mitunter, aber selten S mit Braunrot an den Unterschwanz- und Unterflügeldecken, östlich von Caleutta werden solche häufiger, nur im südlichen China scheinen sie vor- herrschend zu sein; in letzteren Gegenden paaren sich nach Styan blau- und rotbäuchige Formen, ob es sich aber bei den intermediären Stücken wirklich um Kreuzungsprodukte oder um Übergänge handelt, darüber fehlen ein- gehende Beobachtungen. » Turkestan '), Afghanistan), Kaschmir (und vielleicht andre Teile des Himalaya), Tibet, West- und Mittel-China. — Im Winter in Indien, Ceylon, Birmah, Süd-China. 1032. Monticola solitarius philippensis (P. L. S. Müll.). Turdus Philippensis P. L. S. Müller, Natursystem, Anhang p. 148 (1776-- ex Buffon; Name vermutlich aus Brisson, Diagnose unsinnig, aber — zumal in Anbetracht der notorischen Farbenblindheit des Autors — sieber Daubentons Tafel ent- nommen). > Turdus manilla Boddaert, Tabl. Pl. Enl., p.39 (1783 - ex Daubenton Pl. 636). Turdus manillensis Gmelin. Syst. Nat. I, p. 833 (1788— ex Brisson & Buffon). Turdus Eremita Gmelin, Syst. Nat. I, p. 833 (1788— ex Brisson & Buffon). Sad. Oberseite etwas lebhafter blau, Brust, Unterkörper, Unterschwanz- und Unterflügeldecken kastanien-braunrot. Im frischen Herbstkleide haben die Federn der Ober- und Unterseite lichtbräunliche Spitzen und schwärz- t) Die genaue Abgrenzung, zumal gegen die Gebiete von M. s. transcaspicus ist noch festzustellen. 43% a, 676 Museicapidae („Turdidae“). liche Subapikal-Linien, die sich aber abnutzen, so daß man im Sommer keine Spur davon sieht. Flügel von 56 JS 118—126, ausnahmsweise 127.5 oder nur 112 und 116 mm. ©. Unterseite merklich bräunlicher, Oberseite meist etwas dunkler als die von M. s. solitarius. — Die in den Winterquartieren und Süd-China gesammelten 9 haben mitunter blaue Federn am Unterkörper und sind somit intermediär zwischen M. s. philippensis und pandoo; wo solche Stücke brüten ist meist unbekannt. Brutvogel in Südost-Sibirien (Küstengegenden bei Wladiwostok), der Mandschurei, Ost-China, Korea, Japan, den Bonin- Inseln, anscheinend auch auf den Riu-Kiu-Inseln und Formosa. — Überwintert in Süd-China, auf den Riu-Kiu-Inseln, Formosa, den Philippinen, südlich bis Cochin-China, Siam, Malakka, Java, Natuna-Inseln, Celebes und umliegende Inseln, Ternate und Tidore. Scheu und vorsichtig, vortreftlicher Sänger. Godlewski fand ein Gelege von 6 frischen Eiern am 26. Mai. Letztere maßen 27 ><19 bis 28 ><20 mm. Gattung MYIOPHONUS Temminck 1823. Die Gattung Myiophonus (Myiophoneus, Arrenga, Mytiophaga) enthält etwa ein Dutzend Formen, welche die Tropen Asiens von Formosa und Java bis Nord-China, Tibet und Turkestan bewohnen. Der starke Schnabel ist höher als breit und an der Spitze .hakenförmig gebogen, die rundlichen Nasen- löcher liegen vor den Stirnfedern. Der Schwanz ist leicht abgerundet, das Kleingefieder lang und weich, die Füße sind kräftig, der Lauf 'geschient. Die systematische Stellung ist unsicher, doch scheint die Gattung den Drosseln nahe zu stehen, möglicherweise wäre sie mehr in die Nähe von Janthocinela (p-. 624) zu bringen. 1033. Myiophonus temminckii temminckii Vig. Myiophoneus temminckiüi Vigors, Proc. zool. Soe. London 1831, p. 171 (Himalaya). Myiophoneus tibetanus Madaräsz, Ibis 1886, p. 145 („Zentral Thibet“. Typus unter- sucht — junger Vogel). Abbild.: Gould, Cent. Him. B., Taf. 21. Sad. Ober- und Unterseite matt glanzlos schwarzblau, jede Feder mit etwas verhärteter glänzender graublauer Spitze, so daß der Vogel ganz gefleckt erscheint, diese Fleckung auf der Unterseite und dem Rücken am größten, auf dem Hinterkopf und Hals kleiner; auf Bürzel und Oberschwanzdecken mehr blau und daher unauffälliger, an der mittleren Reihe der Oberflügeldecken sind die Flecke fast rein weiß, Bauch und Unterschwanzdecken einfarbig schwarz- blau. Zügel schwarz. Stirn und kleine Öberflügeldecken veilchenblau. Schwingen schwarz, Außenfahnen und Steuerfedern dunkel veilchenblau. Federn an den Seiten des Unterkörpers und auf dem untern Teil des Bürzels mit verdeckten weißen Außenfahnen, die des Unterkörpers mit weißen Schaft- linien. Iris braun. Unterschnabel und Schneidenränder sowie ein Teil der Seiten des Oberschnabels wachsgelb, übriger Oberschnabel braunschwarz. Füße schwarz. Flügel von 8 S 178—185, Schwanz etwa 140—150, Lauf etwa 55, Culmen etwa 37—38 mm. — — O.ad. Wie dad. nur etwas kleiner, Flügel von 10 9 ungefähr 161—172 mm. Juv. Fast einfarbig bläulich Museicapidae („Turdidae“). 677 schieferbraun, nur Flügelsäume und Schwanz mehr violett, die Kehlfedern mit etwas helleren Schaftstrichen. Die Federn der Körperseiten und der Bürzels einfarbig ohne Weiß. Brütet im Himalaya und dem angrenzenden mittleren Tibet, vom äußersten Westen des Himalaya bis Assam und in den Bergländern südlich des Brahmaputra, im Sommer in Höhen bis über 11000 engl. Fuß, im Winter in niederen Lagen. — Eine nahe Subspezies (M. t. eugene: Hume) mit etwas größerem und mehr gelbem Schnabel und ohne weiße Flecke an den mittleren Oberflügeldecken, bewohnt Teile von Birma und Siam. Lebt vorzugsweise an Bächen und Rinnsalen und soll vorzugsweise von Gehäus- schnecken leben. Der Gesang ist laut und flötenartig. Baut ein großes Nest aus Wurzeln und Moos an Felsen, unter umgestürzten Baumstämmen und dgi., mit Vorliebe hart an Wasserfällen und Gießbächen und enthält im April bis Juni 3—5 Eier. Letztere sind rahmfarben, rötlichweiß oder grünlichweiß und mit blaß rotbraunen Schalenfleeken und mitunter mit einigen dunkel rotbraunen Flecken bedeckt, die meist dieht und deutlich, mitunter undeutlich erscheinen. 16 Exemplare aus den Bergen Assams messen im Durchschnitt 35.75 >< 25.23, Maximum 40.1 ><25 und 35.5 >< 26.6, Minimum 22.5 >< 25.2 und 33 >< 24.6 mm. 1034. Myiophonus temminckii turcestanicus S9ar. Myiophoneus temmincki turcestanicus Sarudny, Orn. Monatsber. 1909, p. 168 (russisches Turkestan). In Gefieder- und Schnabelfärbung vollkommen mit M. t. temminekii über- einstimmend, aber etwas größer: Flügel CS 190—200, Schwanz 154—160, o Flügel etwa 180—184, Schwanz etwa 140—145 mm. Schnabel hin- gegen etwas kleiner. Russisches Turkestan (Ferghanagebiet, Tschirtschikfluß, Aksu, Buchara, Issik-Kul). Ein vorliegendes Ei von Issik-Kul mißt 36.9 >< 25.4 mm. 1035. Myiophonus caerulea (Scop.). Gracula caerulea Sceopoli, Del. Florae et Faunae Insubr. II, p. 88 (1786— ex Sonnerat. Merle bleu de la Chine, Voy. Ind. Or. et Chine II, p.188, Taf. 108: China). Turdus violaceus Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p. 829 (1789— ebenfalls ex Sonnerat). Myiophoneus nitidus Gray. Fase. B. China, p. 4. Taf. 1 (1871— China). Myiophoneus brevirostris Lafresnaye, Rev. & Mag. zool. 1852, p. 460 (China). Ähnlich M. temminckii temminckii, aber Schnabel kleiner und ganz schwarz. Die Flecke (besonders auf der Unterseite) etwas größer. Größe im all- gemeinen etwas geringer. Flügel nicht über und allerhöchstens 178 mm, bei Q etwa 160—163, Culmen etwa 31—33.5 mm. Süd- und Mittel-China, nördlich bis zu den Tsin-ling-Bergen und Süd- west-Kansu nistend. Bewohnt die Laubwaldzone der Gebirge. Eier wie die von M. temmincküi, nur im allgemeinen etwas kleiner. Een Piz pi SEE at Sue el en Es ei A ’ ; Br 678 Muscicapidae („Turdidae*). Gattung SAXICOLA Bechst. 1802. Synonyme: Vitiflora, Oenanthe, Campicola, Dromolaea, Leucot@ı. Eine Grenze zwischen Sawicola und „Dromolaea“ ist absolut nicht zu ziehen. Am nächsten stehen die afrikanischen Genera Myrmeecoeichla, Thamnolaea u. a. — Fast allen Arten ist auffallend weißer Bürzel und Schwanzwurzel eigen, seltener sind diese Teile rostfarben. Die Arten leben zumeist in steinigem und felsigem Gelände, nisten in Löchern oder im Schutze überhängender Steine u. dgl. und legen hellblaue oder hellgrünliche, schwach rostrot ge- fleckte (oder einfarbige) Eier. Verbreitung: Europa, Nord- und Mittelasien, Afrika, auch„Grönland und Alaska (eine Art). — Schnabel schlank, schwarz, Nasenlöcher frei, hart vor der Stirnbefiederung, Mundwinkelborsten schwach. Läufe mit einer ununterbrochenen Schiene bedeckt. Junge schwach oder gar nicht (8. leucurus z. B.) gefleckt. Übersicht der alten $ im Frühling: Rücken schwarz, Schwanzwurzel weiß. ..... Be 2 1 | Rücken dunkelbraun, Schwanzwurzel rötlich en . 8. moesta . p. 693 | Rücken und Kopf De en er I DEROENATLNEE SOLL Rücken weder. schwarz noeh ascheraus re ) N! Unterkörper’ weiß oder weißlich "1. nr er 5 © alfhterkorper.schwarzr I. mr Ri ea 3 3 j Altergegend „weiß. 7202 „my a use aan een Ne Ze 4 \-Attergegend schwarz =... . „an. een NED TEUGETER EDDIE geg I A j Glänzend blauschwarz, Flügel über 10mm . ..... S. leucopyga . pP. 699 \ Braunschwarz, Flügel unter llOmm . . 2... .. 8. opistholeuca . pP. 697 Oberkopf glänzend blauschwarz wie der Rücken, Flügel über 100 mm | (Geschlechter gleich). . . - - ar N longer: 3P: 200 5 ° Oberkopf mattschwarz wie der Bade a eben Flügel unter | 100 mm (Geschlechter verschieden) . . . . 9. u TE IM p. 696 Oberkopf niemals schwarz (Geschlechter verschieden) . 3 . 6 6 f Innensäume der Schwingen weiß oder weißlich IN EEE TEN TE: 8 \ Innensäume der Schwingen schwarz oder dunkelbraun . . »...... Hi oO Äußere Steuerfedern mit regelmäßiger, über 1 em breiter schwarzer # | Endbinde, Flügel unter 10O mm. . . . . ..S. pleschanka (vittata) . p. 688 f R = RL ; one | Außere Steuerfedern mit unregelmäßiger schwarzer Fleckung vor den Spitzen oder ganz weiß, Flügel über 100mm. . .. .S. monacha . p.701 | Innere Flügelsäume reinweiß und scharf abgegrenzt * . . . 8. lugens . p. 694 8 ! Innere Flügelsäume breit trübweiß, nicht so scharf abgegrenzt | S. persica . p. 696 9 f Oberschwanzdecken fahl bräunlich orangefarben . . S. zanthoprymna . p. 692 V-Oberschwanzdeeken "wab" DEAN EN ee Be 1 EN 10 ÖOberflügeldecken schwarz (Geschlechter verschieden) . . ne 11 10 2 Oberflügeldecken fahlsandbraun oder isabell (Geschlechter Selaich) | S. isabellina . p.691 1 f Äußere Steuerfedern größtenteils schwarz. . . ...... .. 8. deserti . p. 688 \ Äußere Steuerfedern weniger als zur Hälfte schwarz . -. ....... 12 ‚o 5 Kehle weiß oder Kinn und Kehle schwarz . . . . . . S. hispanica . p. 685 1 Kehle und Kropf schgarz 7 ar NS melonaleaea 20 a he en a SE SZ Musecicapidae („Turdidae*“). 679 1036. Saxicola oenanthe oenanthe (1..). Grauer Steinschmätzer. Motaeilla Genanthe Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, I, p.186 (1758— Europa. Als terra typica ist Schweden, nach dem 1. Zitat, angenommen). Motacilla Vitiflora Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.472 (1827— Rußland und Sibirien. Neuer Name für M. oenanthe). Oenanthe cinerea Vieillot,‘ Nouv. Diet, d’ Hist. Nat, Nouv. Ed. XXI, p.418 (1818— neuer Name für Motacilla oenanthe L.). Vitiflora septentrionalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.403 (1831— „Norden“ und Mitteldeutschland). Vitiflora grisea Brehm, t.c., p.405 (1831— mittleres Deutschland). Vitiflora einerea Brehm, t.c., p.405 (1851— Sardinien). (2) Saxicola oenanthoides Vigors, Zool. Voy. Blossom, p.19 (1859— angeblich von Nord west-Amerika). Sazxicola oenanthe alpestris, melanoptera, cerassirostris, maritima (partim!), und macro- rhynchos A. E. Brehm, Verz. Samml.. p.5 (1866— nomina nuda, nach den Stücken der Sammlung alle hierher gehörig). Saxicola Borealis Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 389. (Neuer Name für Sax, oenanthe mit allen seinen Formen). Engl.: Wheatear. Franz.: Motteux, COul-blane. Ital.: Uulbianeo. Schwed.: Stenskvätta. Abbild.: Kleinschmidt, Berajah I, Taf. 1, 3, 4, 5, 6. 1. Schwinge 10—16 mm, etwa 2—3 mm kürzer als die Handdecken. 3. am längsten, 4. nur wenig kürzer, 2. in der Regel zwischen der 4. und 5., mitunter so lang wie die 3. Die 3. und 4. Schwinge vor der Mitte stark eingeschnürt. Uber Variation vgl. Berajah, Taf. I. Sad. Oberseite grau mit ausgedehnten braunen Federsäumen und ebensolchem Anflug, so dab die graue Grundfarbe im allgemeinen eigentlich nur durehschimmert. Stirn vorn etwas lichte. Von den Zügeln bis kurz hinters Ohr eine weiße Linie. Zügel, Linie von dort bis ans Nasenloch und großer Ohrfleck schwarz, an den Ohrdecken mit graubraunen Säumen. Hintere Bürzelfedern und Öber- schwanzdecken weiß. Schwingen und Flügeldecken schwarz, Handscehwingen mit schmalen weißlichbraunen, Armschwingen mit breiteren hell rostbraunen Säumen und Spitzen; kleine Oberflügeldecken und Handdeeken mit bräunlich- weißen, große mit hell rostbraunen Säumen; Unterflügeldecken und Axillaren mit breiten weißen Rändern. Mittlere Steuerfedern schwarz, Basis (etwa 2 cm) weiß, die übrigen weiß, Spitze (etwa 15—20 mm) schwarz mit schmalen weißen Endsäumen. Unterseite von der Kehle bis zur Brust hell rostfarben, Kinn, Unterkörper und Unterschwanzdecken weißlich mit rostgelbem Anflug. Aus diesem Kleide entwickelt sich ohne Mauser, lediglich durch Abnutzung, das Frühlingskleid, in dem Stirn und Superciliarstreif deutlicher weiß sind, übrige Oberseite grau, Schwanz und Flügel schwarz, fast ohne alle Säume, Unterseite viel heller, fast weiß mit rahmfarbenem Anflug, nur Unterschwanzdecken, Kehle und Kropf hell rostgelblich bis rahmfarben. Flügel 95—99, mitunter nur 89 (ein Stück) bis 94, Schwanz etwa 51—59, Culmen etwa 16—17, m’:unter — besonders bei Stücken von Sardinien — bis 19 mm. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. — Oad. Im Herbst- kleide ist !die Oberseite braun, fast dunkel zimtbraun, Stirnrand lichter, hintere Bürzelfedern und Oberschwanzdecken weiß. Flügel und Schwanz wie beim JS, nur die Säumesetwas bräunlicher, nicht so lebhaft gefärbt. Im Frühjahr ist die Oberseite viel blasser und bekommt einen gräulichen 680 Muscicapidae („Turdidae“). Schimmer, die Flügel sind nicht so dunkel schwarz wie beim Jad. — Nest- kleid: Oberseite fahlbraun mit helleren Endflecken und schwärzlichen End- säumen, die weißen Oberschwanzfedern mit bräunlichen Enden. Unterseite rahmfarben, Kehle und Brust mit braunen Federsäumen. Brutgebiet: Ganz Europa und Britische Inseln, in Spanien und Portugal aber nur nördlich der Cantabrischen Gebirge, Kleinasien, Syrien, Persien bis Turkestan und Nordasien bis zum Behringsmeere, sowie nördliches Alaska; die Vögel aus Alaska sollen (Ridgway, B. N. und Middle Amer. IV, p. 10) nicht zu leucorhoa gehören, aber größer sein als europäische Stücke — Angaben, die ohne weitere Studien zweifelhaft bleiben, da sie nach Unter- suchung eines ganz geringen Materials gemacht wurden. (Über Kaukasus und Kleinasien siehe unter rostrata.) — Wandert durch die Sahara und Arabien und überwintert im tropischen Afrika; wohin die sibirischen Stücke ziehen, ist fraglich, doch dürften die in Nordchina vorkommenden dazu gehören. Die Variabilität, besonders in den Maßen, ist ziemlich groß. Interessante Angaben siehe in Kleinschmidts Berajah I. Die Flügellänge erreicht oft fast 100 mm, größer ist sie mir nicht vorgekommen; die große grönländische Form hat in der Regel einen Flügel von merklich über 100, da aber auch Vögel mit Flügeln unter 100 vorkommen, sind einzelne Stücke manchmal kaum zu unterscheiden. Die kürzesten Flügel fanden Kleinschmidt und ich bei englischen und pyrenäischen Brutvögeln und einigen marokka- nischen Zugvögeln; indessen gibt es auch in Mittel-Europa Flügel von kaum 93—95 mm und es konnten keine genügenden Serien von Brutvögeln untersucht werden. Die Schwanzlänge harmoniert mit der Flügellänge. Die Schnabellänge ist ebenso variabel: die kurzschnäbligsten Stücke, die ich untersuchen konnte, stammen aus Skandinavien, Sibirien und Mittel-Europa, in denselben Gegenden kommen aber auch langschnäbligere Individuen vor; die längsten Schnäbel fand ich außer bei den sogenannten rostrata bei Sardiniern und Griechen, aber auch hier keine Konstanz. Die Färbung ändert mehr nach der Jahreszeit ab, doch ist der Rücken mitunter lichter als gewöhnlich, so daß z. B. Stücke aus Süd-Europa und vom Norden u.a.m. zuweilen nicht von der so- genannten argentea zu unterscheiden sind; es scheint, daß englische Brutvögel eine ebenso lichte Unterseite bekommen, wie die vom Kontinent — es ist auch in Erwägung zu ziehen, daß in Gegenden mit mehr Sonnenlicht und trocknerem Klima das Gefieder mancher Vögel rascher ausbleicht und sich anscheinend auch rascher abnutzt. Der Steinschmätzer findet sich in Nord-Europa und Sibirien oft an den Meeresküsten, steigt aber auch im Gebirge bis in Höhen von über 2500 m hinauf. Er ist nieht überall zu finden und wohnt in offenen Gegenden mit ihm zusagenden Nistgelegenheiten, seien dies nun Felslöcher, Mauerreste, Erdhöhlen (Kaninchenbaue u. del.), hohl liegende große Steine, selbst Holzklaftern usw. Weiter im Süden scheint er nur Gebirgsvogel zu sein (Süd-Europa). An den angegebenen Orten baut er sein wohlverstecktes Nest aus Wurzeln, Halmen und Gras, das er innen mit Haaren und Federn auslegt. Im Mai findet man die 5—7, meist 6 Eier. Diese sind hellblau, mit- unter sehr blaß, fast weiß, oft dunkler, und haben mitunter kleine dunkel rotbraune Punkte und Fleckehen. 100 Eier messen nach Rey und Jourdain im Durchschnitt 20.76 >< 15.55, Maximum 23 ><16.1 und 22><16.5, Minimum 19><14.5 und 19.3 x 14 mm. Hält sich am Boden auf, läuft sehr rasch, fliegt niedrig und lockt üit-tack oder nur schmatzend tack, tack. Der kurze Gesang enthält gepreßte, rauhe Töne, mit zwitschernden und pfeifenden Lauten verbunden; oft steigt das singende 5 einige Meter hoch in die Luft. Ungenügend bekannte und zurzeit noch nicht sicher abzugrenzende Formen sind: a) Saxicola oenanthe argentea Lönnberg. Saxicola oenanthe argentea Lönnberg, Arkiv för Zoologi V, no.9, p.22 (1909— Bura, Kjachta, Kiran südlich des Baikalsees). Museicapidae („Turdidae“). 681 Lönnberg benannte wenige Stücke von obengenannten Plätzen wegen hellerer Oberseite und breiterer weißer Stirn. Die gleichen Unterschiede finde ich (wie auch schon Kleinschmidt, Berajah l, 1905, p.5 hervorhob) an Stücken von Transkaspien und aus Turkestan, auch ist bei diesen die schwarze Schwanzbinde in der Regel (aber nicht immer) einige Millimeter schmäler, der Flügel meist lang, d. h. über 96 mm, der Schnabel meist 1—2 mm länger. Die Form, die nach dem geringen vom Autor ver- glichenen Material nicht hätte benannt werden sollen, ist in ihrer Verbreitung noch zweifelhaft und namentlich die Abgrenzung gegen rostrata schwierig. Nordsibirier scheinen mir nach den untersuchten wenigen Stücken nicht dazu zu gehören, doch dürfte diese Form im Winter bis Gilgit (Nord-Indien) und Sindh ziehen, vielleicht gehören auch größtenteils die in Ost-Afrika überwinternden dazu. b) Saxicola oenanthe rostrata Hempr. & Ehrbg. Sasxicola rostrata Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. I, fol. aa (1833— Ober-Ägypten Nord-Arabien, Syrien). Sazxicola libanotica Hemprich & Ehrenberg, t. e.. fol. bb (1833— Syrien). Abbild. von Köpfen: Kleinschmidt, Berajah I, Taf. III (ebenda auch Text). Unter dem Namen S.rostrata wurden Stücke aus Syrien, Nord-Arabien und Öber-Ägypten beschrieben. Nun finden wir allerdings unter den ostafrikanischen Zug- vögeln Stücke mit riesig langen Schnäbeln (bis zu fast 20 mm), auch ist der Schnabel in der Regel bei Brutvögeln aus dem Libanon und Nord-Arabien etwas länger (17 bis 18.5 mm bei & vom Hermon). Ferner sind offenbar die Schwingensäume und Flügel- deekenränder im Herbstkleide bei den 5 sehr licht. — Man kann somit wohl annehmen daß auf den Bergen Syriens und Arabiens eine Form mit langem Culmen und hellen Flügelsäumen lebt, die durch Ägypten wandert und in Eritrea, Somaliland bis Sansibar und Deutsch-Ost-Afrika überwintert. Die Abgrenzung der Form ist indessen noch unsicher. Wahrscheinlich gehören zu derselben auch die kleinasiatischen Brutvögel (ein Sad. verglichen) und vielleicht die des Kaukasus. S. oe. leucorhoa und $. a. seebohmi sind deutlich abgegrenzte Formen. 1037. Saxicola oenanthe leucorhoa (Gm.). Motaeilla leucorhoa Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p.966 (1789— ex Buffon [Motteux du Senegal V, p.249]. Senegal). Vitiflora major Brehm, Vogelfang, p. 224 (1855— „Mittel-Afrika und Holland‘). Saxicola oenanthe maritima (partim!) A. E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— nomen nudum!). Abbild.: Kleinschmidt, Berajah I, 1905, Taf. 1, 2,3, 4 (Ei: Taf. 6). Ähnlich S. oe. oenanthe aber Unterseite, besonders Kehle, Kropf und Vorderbrust im Herbstkleide sehr lebhaft rostfarben und auch in der Brut- zeit nicht so hell werdend wie bei S. oe. oenanthe. Außerdem meist be- deutend größer, Flügel 5—12 mm länger (etwa 98—111), Lauf etwa 2 mm länger, dabei Schnabel nicht länger. Die braunen Schwingensäume scheinen erst spät zu verschwinden. Brütet in Grönland und Nordost-Amerika westlich der Davis-Straße bis Labrador (? Quebec). Auch die auf Island und den Faröer brütenden Vögel werden dazu gerechnet und stimmen auch in der Färbung ganz über- ein, scheinen aber (auf Island wenigstens) nie so lange Flügel zu haben (nie über 100?) und kürzeren Tarsus; leider liegen keine großen Serien von Brutvögeln, sondern meist nur Zugvögel vor. — Wandert durch West- Europa (auf dem Zuge häufig in England, vereinzelt in Deutschland und - ‚ Me T BE ai < 682 Museicapidae („Turdidae“). Holland), Nordwest-Afrikat), Canaren und Azoren bis Senegambien, in Amerika bis Neu-Braunschweig, Ontario, New York, Colorado, Louisiana. Godman will auf den Azoren (Corvo) „S. oenanthe“ brütend gefunden haben, aber wohl kaum diese Form! Brütet wie S. oe. oenanthe in Steinritzen und Felslöchern, auf Island in künst- lichen Wällen und Steinhaufen, Wänden von Viehställen und verfallenen Gebäuden. Die 5—8 Rier findet man im Juni und selbst noch im Juli. 23 Eier von Island und Grönland messen nach Jourdain im Durchschnitt 21.4>< 15.7, Maximum 23><16.2 und 22.3><16.5, Minimum 20>< 15.3 und 20.5><13 mm. Nach Schlüters Erinnerung (siehe Berajah I, p. 16) ist ihm bei Gelegen dieser Form außer der Größe auch die hohe Zahl der Eier im Gelege aufgefallen; dies wird von Feilden für die Faröer bestätigt. Jourdain sah ein Gelege von 9 aus Island, Slater und Hantzsch aber erwähnen Gelege von 4—5. — 5. oe. leucorhoa wandert natürlich später als 8. oe. oenanthe, in England zieht sie von Mitte April bis Mitte Mai durch, wenn die einheimische oenanthe schon brütet. 1038. Saxicola oenanthe seebohmi Dixon. Sasicola seebohmi Dixon, Ibis 1882, p.563, Taf. XIV (Djebel Mahmel, Algerien). Abbild.: Journ. f. Orn. 1895, Taf. III; Ei: Berajah I, Taf. VI. Jad. Unterscheidet sich von dem von #$. oe. oenanthe dadurch, dab das Schwarz der Ohrdecken über die ganze Kehle ausgedehnt ist, und dab die Flügel reiner schwarz sind: die Schwingen sind tiefer schwarz, die bei oenanthe durch die breiten Säume größtenteils weißen Axillaren sind tief- schwarz, mit nur sehr schmalen weißen Rändern; die Unterflügeldecken haben ebenfalls schmälere Säume, die oft fast ganz verschwinden. Die 4. Schwinge ist so lang wie die 3., oder kaum kürzer, wodurch die Flügelspitze etwas stumpfer erscheint, der Schnabel ist in der Regel 1—2 mm länger. Flügel von 15 Jad. 92.5—99.5 (meist 95—97) mm. Die Oberseite ist etwas, liehter. — Das O9 ist dem von oenanthe sehr ähnlich, aber die Oberseite ist im Frühjahr lichter, etwas mehr fahlgelblich, die Axillaren und Unterflügel- decken haben schmälere helle Säume, der Unterflügel ist dunkler. Meist ist auch die längere 4. Schwinge ein gutes Kennzeichen. — Das Nestkleid ist lichter und gelblicher, als das von S. oe. oenanthe. (24 untersucht.) S. oe. seebohmi ist aus Höhen von etwa 1700 bis 2000 m in den Aures- Bergen Südwest-Algeriens (Djebel Mahmel, Chelia, Montagne nue) als Brut- vogel bekannt, dürfte aber auf vielen hohen Bergen des Atlas vorkommen, da er auch in gleichen Höhen bei Seksawa im südwestlichen Atlas Marokkos von Riggenbach, und bei Tilula und Sarakten von Dodson gefunden wurde. Bewohnen zur Brutzeit Berghänge und Plateaus, wo auf grasigem Grunde zahl- reiche Steine und Felsblöcke liegen, oder die von felsigen Rücken durchzogen sind. Sie leben dort nach Art unsrer Steinschmätzer, ihr Lockton ist ein vielleicht etwas kürzeres üit, dem ein sehr leises tack angehängt wird, und das oft fehlt, wenn man es nicht vielmehr überhört. Der Gesang ist eine kurze, etwas rauhe Strophe, wie beim europäischen Steinschmätzer, die das $ bald im Sitzen, bald indem er sich in die Luft erhebt, hören läßt. Das lockere Nest steht unter großen Steinen und es scheinen etwa fünf Junge ausgebrütet zu werden. Ein Ei mißt 20.5 ><15 mm. Es ist einfarbig hellblau. — Da in den Höhen, in denen diese Vögel brüten, im Winter tiefer Schnee liegt, dürften sie sicher ihre Brutplätze daun verlassen, wir wissen aber nicht, wo sie sich im Winter aufhalten. 1) Das angebliche Vorkommen in Nordost-Afrika beruht auf Irrtümern. D Museicapidae („Turdidae“). 683 1039. Saxicola deserti deserti Temm. Saxicola deserti Temminck, Pl. Col. 359, Fig.2 (1825— Ägypten). Saxicola gutturalis Lichtenstein, Nomenel. Av. Mus. Berol., p. 35 (1854— Arabien, Ägypten. — Nomen nudum!). Vitiflora paradoxa Brehm, Vogelfang. p.224 (1855— Ägypten. Vgl. Journ. f. Orn. 1856, p. 451). Sexicola homochroa Tristram, Ibis 1859, p.50 (9 — tunesische Sahara). Saxicola paradoxa major & minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— nomina nuda). Saxicola albomarginata Salvadori, Atti Soc. Torino, p. 507 (1870— tunesische Sahara). Sad. Oberseite isabell, auf Rücken und Bürzel lebhafter, auf Kopf und Nacken mit graubräunlichem Anflug. Ein oft undeutlicher schmaler Streif an der Stirn und schmaler Supereiliarstreif weiß. Bürzel und Öber- schwanzdecken weiß, mehr oder minder isabell verwaschen. Schwingen schwarzbraun, Außenfahnen fast rein schwarz, mit an den Armschwingen deutlichen, an den Handschwingen schmäleren, undeutlichen weißlichen Säumen, Innenfahnen düster braun und mit breiten weißen Säumen, die an den Handschwingen etwa so weit wie die Einbuchtung reiehen. Aubere Oberflügeldecken schwarz mit schmalen weißen Säumen, innere größtenteils weißlich. Basis der Steuerfedern ein Drittel bis zur Hälfte weiß, der Spitzenteil schwarz. Kinn, Kehle und Kopfseiten bis zu den Seiten der Vorderbrust schwarz, übrige Unterseite rahmfarben, Brust hell isabell. Unter- flügel weiß mit schwarzer Basis, Axillaren schwarz mit weißen Spitzen. Im Herbstkleide sind Oberseite und Brust etwas dunkler, die hellen Säume der Schwingen deutlicher, die Kehlfedern haben oft (? auch bei ganz alten) weiße Endsäume; das Gefieder wird zur Brutzeit blasser, nur das Schwarz erscheint tiefer. Flügel etwa 87—92, einmal 93, meist 88—89 mm (46 gemessen); Schwanz etwa 63—69, Culmen etwa 17.5 (seltener nur 17) bis 19.5 (seltener 20—21), Lauf etwa 25—26 mm. — O Oberseite wie beim S, Unterseite blaß rahmfarben, Kropf und Brust isabell, Kehle häufig mehr oder minder schwärzlich, Unterflügeldecken und Axillaren fast ganz weiß. — Juv. im Nestkleide dem © ähnlich, aber das Kleingefieder der Oberseite hat blassere Flecke vor den Federspitzen, die Federn der Brust haben bräunliche Säume, Flügel- und Steuerfedern breite rahmfarbene Ränder. Die schwarze Kehle der G erscheint schon in der ersten Mauser! — 1. Schwinge so lang, etwas kürzer oder länger als Handdecken, 3., 4., 5. deutlich verengt, 3. und 4. am längsten, 2. wie die 5, oder kürzer, ausnahmsweise länger. Bewohnt die Sahara vom Kap Blanco (21°) bis Ägypten) Nubien und Arabien. In Algerien trifft man ihn gleich am Fuße der südliehsten Gebirgszüge und er geht an geeigneten Stellen soweit im die Wüste hinunter, wie diese ornithologisch bekannt ist. Ist Stand- und höchstens Strichvogel, trotzdem gehört nach sorgfältigem Vergleich ein am 17. X. 1885 an der Küste von Norfolk, England (Holderness) erbeutetes © dieser Form an. Ebenso wahr- scheinlich das italienische Stück, das Giglioli erwähnt. Eehter Wüstenbewohner; am häufigsten in sandiger und lehmiger Steppe, sowie an den Rändern, weniger inmitten ausgedehnter Sebkha (Salzsteppe) und nur vereinzelt in der reinen Steinwüste. Dem Gebirge und ausgedehnten Sanddünenmeer durchaus 1) Stücke aus dem Natrontal gleichen vollkommen denen der westlichen Sahara, andere aus Ägypten stehen teilweise der östlichen Form näher. 684 Musecicapidae („Turdidae“). fehlend. Ist gar nicht scheu und belebt die Sandsteppe vorzüglich. Der Lockton ist ein etwas klagender, heiserer Pfiff, der wie ein gezogenes twüi oder bwiiji klingt. Die kurze charakteristische Strophe wird leise schwätzend eingeleitet und klingt etwa wie twü twüititü, die letzte Silbe eigenartig schleifend ausgezogen. Das Nest wird unter Erdschollen, Steinen oder Wurzeln, in verlassenen Erdröhren, besonders an Uferwänden, mitunter auch tief unter diehtem niederen Geäst eines Wüstenbusches errichtet; es besteht aus Halmen und Wurzelu und ist mit wenigen Haaren und Federn ausgefüttert, mitunter besteht es fast nur aus Federn. Die 5—)5, meist 4, Eier sind in der Regel ziemlich rundlich, schwach glänzend, zart blaugrün mit meist zahlreichen rot- braunen Punkten. 43 Eier (24 Koenig, 15 Erlanger, 4 Hartert) messen im Durchschnitt. 19.92><14.9, Maximum 21.5 >< 15.5 und 21>< 16, Minimum 18.6 >< 14 mm. 1040. Saxicola deserti atrogularis Blyth. Sazxicola atrogularıs Blyth, Journ. As. Soc. Bengal 1847, p. 131 („Upper Provinces, Seinde ete.“). | Saxicola salina Eversmann, Bull. Soc. Imp. Nat. Moscou XXIII, 2, p. 567, Taf. VIII, 2 (schlecht) (1850— Kirgisensteppen). Saxicola montana Gould, B. Asia IV, Taf. 30 (1865— „Tibet“). S. oenanthe var. indica Temminck MS., teste Finsch, Notes Leyden Museum XXII, p. 152 (1900). Sazxicola oreophila Oberholser, Proc. U. S. Nat. Mus. XXIL, p.221 (1901— neuer Name für S. montana). — (Der Name S. montana wurde Stücken der asiatischen Form gegeben, bei denen die Innenfahnen der Flügel nicht einen schmalen weißen Saum haben, sondern bei denen das Weiß an der Wurzelhälfte der Innenfahnen bis an den Schaft reicht. Merkwürdigerweise sind auch solche Stücke oft größer als die, welche nur einen weißen Saum haben. Indessen finden sich häufige Übergänge in der Ausdehnung des Weiß, wie in den Maßen, auch konnte ich nicht feststellen, daß die sogenannte montana ein besonderes Brutgebiet hat. Ich .bin daher überzeugt, dab ‚„montana“ nur eine individuelle Abweichung darstellt.) Sehr ähnlich S. deserti deserti, aber etwas dunkler, Oberseite, besonders Kopf und Hals, zu gleicher Jahreszeit viel bräunlicher, im Herbst stark gräulich, Brust etwas bräunlicher. Etwas größer. Über die Varietät „montana* siehe Bemerkung in der Synonymie. Flügel von 50 J meist etwa 92—93, zweimal nur 88, öfter 95—96, mitunter bis 101.5 mm; Flügel von über 96 fand ich nur bei Stücken mit breitem weissen Innensaum oder gar an der Wurzelhälfte bis an den Schaft reichendem Weiß der Innenfahnen der Schwingen, sogenannten „montana“, indessen dürfte dies Zufall sein, auch sind nicht alle letzteren so grob. Steppen- und Wüstengegenden des mittleren Asiens, von der Kirgisen- steppe, dem südlichen Kaukasus und Ostpersien bis Zaidam, Saissansk, der Dschungarei, Nan-Schan, Ala-Schan, Ordos, Süd-Kuku-Nor. — Zugvogel, der durch Kaschmir, Afghanistan (Kleinasien usw.), Baluchistan nach Indien (Oates, Fauna Brit. India, B. I, p. 78, 79), Südarabien, Sokotra und mitunter nach Nubien und Khartum zieht. „S. deserti“ soll in Süd-Palästina und Nord-Arabien Standvogel sein; ich vermute, daß — wenn die Angabe richtig ist — es sich um S. deserti deserti handelt, konnte aber keine Brutvögel untersuchen, da- gegen gehört ein von mir verglichenes J aus dem Winter aus Palästina zu S. d. atrogularis. Wahrscheinlich gehören die meisten in Europa vor- gekommenen Stücke (dreimal Helgoland, Großbritannien) zu dieser Form, wenigstens ist ein d im Schottischen Museum zu Edinburgh, das 2. Juni Museicapidae („Turdidae“). 685 1906 auf den Pentland Skerries zwischen den Orkney Inseln und Schottland gefunden wurde, ein typischer atrogulans. Scheint mehr steiniges und felsiges Gelände zu bewohnen als die westliche Form, auch Salzsteppen zu lieben. Sieben Eier (Kuldscha, Turkestan) messen nach Jourdain im Durehschnitt 20.23 >< 15.11, Maximum 20.6 >< 15.5, Minimum 19.5 >< 14.7 mm. 1041. Saxicola hispanica hispanica (L.). Mittelmeersteinschmätzer. Motaecilla hispanica Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, I, p.186 (1758— „Hispania“. Ex Edwards, Orn. nov. I, Taf, 31 und Text, wo ein schwarzkehliges und schwarz- ohriges $ von Gibraltar als $ und 9 abgebildet und beschrieben sind). Motaecilla Stapazina Linnaeus, Syst. Nat. Ed. XII, I, p.331 (1766— „Habitat in Hispania, Italia“. Ex Aldrovandi, Willughby, Edwards, Brisson. Absolut auf die westliche Form mit weißlicher Kehle bezüglich). Vitiflora rufa Stephens, Shaw’s Gen. Zool. X, II, p.569 (1817— „Gibraltar und Bologna“. Neuer Name für Mot. stapazina, nach denselben Autoren kompiliert. Zweifellos die westliche Form). . Oenanthe albicollis Vieillot, Nouv, Diet. d’Hist. Nat., nouv. ed., XXI, p.424 (1818— Süd-Frankreich, Spanien, Italien). Sazxicola aurita Temminck, Man. d’Orn., 2. Ed., I, p.241 (1820— Süd-Europa. Die Beschreibung stimmt besser auf die östliche Form, trotzdem bezieht sich der Name ganz oder größtenteils auf die westliche, weißkehlige Form, wie die Zitate und die Verbreitung beweisen, zumal auch, daß der Autor Edwards’ Tafel 31 [siehe oben unter M. hispanica], die einen übertypischen westlichen Vogel von Gibraltar darstellt, sehr exakt nennt). Sylvia rufescens Savi, Orn. Toscana I, p. 223 (1827— Toscana, Rom usw. Westliche weißkehlige Form). Saxicola atrogularis Dubois, Ois. de l’Europe, 2. ser., I, p.56 (1868— Portugal, Spanien, Italien, Pyrenäen, Süd-Frankreich, Kaspisches Meer, Tirol, Senegal, Ägypten, Nubien, Abyssinien. Taf. 56. Die Abbildung — besonders Ausdehnung des Schwarz an der Kehle des $ — stellt die schwarzkehlige westliche Form dar, Beschreibung fehlt, Verbreitung Mischmasch). Saxicola oceidentalis Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova (2) III, p.116 (1886— „Questa & la forma oceidentale della Monachella gola nera“). Vitiflora assimilis (partim!) Brehm, Vogelfang, p.224 (1855— „Süd-Frankreich und Ägypten“. Weißkehlige Form). Sazxicola rufa longirostris (partim), brevirostris, erassirostris, aurita brevi- und longi- rostris (partim), aurita oceidentalis(?), nigribarbata crassirostris, tenwirostris A.E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— nomina nuda!). Saxicola caterinae Whitaker, Ibis 1898, p.624; B. Tunisia I, Taf. III (noch ein Name für die schon mindestens fünfmal sicher benannte westliche weißkehlige Form). Sad. im Herbstkleide: Oberseite lebhaft hell ockerfarben, an der Stirn etwas heller, am Bürzel in Weiß übergehend; Schulterfittiche teilweise schwarz, nämlich die nach dem Rücken zu liegenden Federn wie letzterer, die nach dem Flügel zu sich befindlichen schwarz, die Ausdehnung der beiden Farben nicht ganz konstant. Schwingen bräunlich schwarz, die Innenfahnen bräunlicher, die Außenfahnen reiner schwarz, Handschwingen, Handdecken und kleine Oberflügeldecken schmal weiblich ockergelb gesäumt, Armschwingen und größere Oberflügeldecken breiter und mehr fahl ocker- farben gesäumt; Innensäume der Schwingen mehr oder minder deutlich weißlich oder fahlgrau. Mittelstes Steuerfederpaar schwarz, nur an der Wurzel etwa 1—1!/, em weiß, die übrigen Steuerfedern weiß mit schwarzer E r ee e’ Er A a al a ’ x u « 5 . . 686 Museicapidae („Turdidae“). Endbinde, alle in frischem Gefieder mit ganz schmalen weißen Endsäumen; die schwarze Endbinde variiert sehr an Ausdehnung, am äußersten Paare ist die Außenfahne meist über ein Drittel, die Innenfahne 1—2'/, em schwarz, die übrigen zeigen 5—15 mm breite Bänder oder sogar nur kleine Flecke an beiden oder nur an den äußeren Fahnen. Zügel und großer damit in Verbindung stehender Fleck unter und hinterm Auge schwarz. Unterseite rahmgelb bis fahl ockerfarben, an der Brust und am Kopf lebhafter ockerbraun; die Kehle ist entweder bis zum Kinn hinauf rahm- bis hell ockerfarben oder etwa 15—20 mm weit schwarz und von der Kropfgegend durch einen meist sehr deutlichen weiblichen Fleck getrennt. Unterflügeldecken, Axillaren, Schnabel und Füße schwarz, Iris braun. Durch Abnutzung und Ausbleichen wird dies Kleid im Frühjahr ganz anders: die Oberseite fahl ockerfarben bis fast weißlich rahmfarben, Flügel fast ganz schwarz, Unterseite rahmfarben bis fast weiß. Flügel an 60 d 89—94, Schwanz 64—-69, Lauf 23— 24.5, Culmen 16—19 mm. — Oad. Oberseite nicht lebhaft hell ockerfarben, sondern mehr schmutzig zimmtbraun, im Frühjahr in ein helles, fahles Zimmtbraun übergehend, Oberdecken wie der Rücken oder etwas dunkler. Unterseite ebenfalls mehr bräunlich, als beim S, im Frühjahr blasser. Unterflügeldecken schmutzig fahlbraun, nur nach der Wurzel zu schwarz. Flügel in der Regel 2—-4 mm kürzer. Daß bei dieser Form Q mit schwärzlicher Kehle vor- kommen, konnte ich nicht feststellen, jedoch sind © im ersten Herbstkleide dem © sehr ähnlich, nur daß die Grundfarbe der Ohrdeeken und Kehlfedern schwarz ist, und die Unterflügeldecken schwarz mit fahlbraunen Säumen. — Nestkleid: Oberseite hellbraun, Federränder dunkelbraun, Federmitten ausgedehnt weiblich, Bürzel und Oberschwanzdecken weiß. Unterseite blab rabmfarben, Kropf und Vorderbrust mit braunen Federsäumen. Flügel und Schwanz wie bei den alten Vögeln im Herbstkleide. — 3. und 4. Schwinge gleich und am längsten, 5. etwas kürzer, 1. zwischen der 5. und 6., seltener länger als die 5., 1. etwas länger als die Handdecken, 3. und 4. immer, 5. mitunter nur undentlich, oft aber ebenso stark vor der Mitte verengt. Brutvogel in den Mittelmeerländern West-Europas: In den Mittelmeer- provinzen Südfrankreichs, vereinzelt bis in das südliche Savoyen, in Portugal und Spanien, Italien bis in die Südabhänge der Alpen, Südtirol, südlich des Brenner und Istrien, auf den Inseln und in Nordwest-Afrika: Marokko, Algerien, Tunesien und Trfpolis; hauptsächlich nördlich des Atlas, inmitten desselben, auf nicht zu hohen Plateaus, und an den Südabhängen, jedenfalls niemals in der eigentlichen Wüste brütend. — Zugvogel, der die westliche Sahara durchwandert und südlich bis Senegambien beobachtet wurde. — Zweimal verflogen in England und Helgoland. Man findet diesen Steinschmätzer in allerlei steinigem Gelände, Steinhalden, Feldern, kurzgrasigen Triften, an Wegen, sehr häufig auch in Weinbergen, wenn nur Steine, Mauern u. dgl. Plätze vorhanden sind. unter denen und in deren Löchern und Ritzen er nisten kann. Meade-Waldo will ihn zwar ausnahmsweise in großen Höhen im Atlas beobachtet haben, aber in der Regel geht er nicht sehr hoch ins Gebirge. In seiner Lebensweise stimmt er ganz mit andern Steinschmätzern überein. Der Gesang besteht aus einer kurzen, aus pfeifenden und gepreßten, schnarrenden Lauten zusammen- gesetzten echt steinschmätzerartigen Strophe, und wird in zuckendem, wippendem Fluge sowohl als im Sitzen vorgetragen. Das Nest steht unter Steinen, in Ritzen und Löchern an Felsen und Uferwänden, in Mauern, an verlassenen Gebäuden usw. Es ist ziemlich lose gebaut, die Ausfütterung enthält meist, aber nieht immer Pferdehaare und es Museicapidae („Turdidae“). 687 enthält im Mai 4—5 Eier. Letztere sind auf licht blaugrünem, mattglänzendem Grunde mit matt rotbraunen, meist auch einigen blaßvioletten Schalenflecken, Flecken und Punkten gezeichnet. 60 Eier (34 Jourdain, 13 Koenig, 7 Erlanger, 6 Hartert) messen im Durchschnitt 19.83><15.28, Maximum 21.5><15.1 und 21><16, Minimum 17 ><14 mm. 1042. Saxicola hispanica xanthomelaena Hempr. & Ehrbg. Saxicola xanthomelaena Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. Aves, fol.c, aa, no. 6 (1833 — Agypten. Beschreibung des Herbstkleides der schwarzkehligen Form). Sazxicola aurita var. libyca Hemprich & Ehrenberg, 1. e.. no.9 (1833— Agypten. Weib- kehlige Form). Saxicola ewrymelaena Hemprich & Ehrenberg, t. e., fol. bb, no. 3 (1833— Syrien. Schwarzkehlige Form, im Sommerkleide). Saxicola amphileuca Hemprich & Ehrenberg, 1. c., no.4 (1833— Syrien. Weißkehlige Form, im Sommerkleide). Sazxicola albieilla Müller, Naumannia 1851, 4, p.28 („Abyssinien“. Frühlingskleid der schwarzkehligen Form); id. Beitr. z. Orn. Afr., Taf. 3. Saxicola stapazina brachyrhynchos und macrorhynchos, aurita longirostris und brevi- rostris (partim!) A. E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— nomina nuda!). » Unterscheidet sich von $. hisp. hispanica wie folgt: Im frischen Herbst- kleide ist die Oberseite nicht lebhaft ockerfarben, sondern schmutzig isabell (etwa wie Fig. 23 auf Taf. II in Ridgways Nomel. Col.), und im Sommer wird die Ober- und Unterseite ganz weiß, wenn nicht durch noch weitere Abnutzung die grauen Federwurzeln hervortreten. Die Schulterfittiche sind meist ganz schwarz. Bei den schwarzkehligen J geht das Schwarz weiter nach unten (je nach Präparation und individuell von 2—3 cm varlierend) und ist nach unten zu nicht so deutlich weiß begrenzt; im allgemeinen ist auch ein feiner schwarzer Stirmrand deutlicher zu bemerken, als bei der west- lichen Form, und das Schwarz geht in schmaler Linie über das Auge, doch ist dies nicht konstant. Die Innensäume der Schwingen sind nie deutlich weißlich, sondern nur fahlbraun oder ganz so schwarz wie der Rest der Schwingen. — Bei den O sind Stücke mit dunkler Kehle sehr häufig; die Kehlfedern sind dann graphitgrau oder schwarzbraun bis schwarz grundiert, und die Kehle ist nach Abnutzung der hellen Federsäume schwarz. Die Ausdehnung der schwarzen Schwanzbinde ist zu variabel um als ein brauch- bares Merkmal zu dienen, doch sind Stücke mit fast ganz weißen inneren Steuerfedern häufig, während sie bei der westlichen Form sehr selten sind. Die inneren Flügelsäume sind hellbraun wie bei der westlichen Form, nicht fast reinschwarz wie bei den C. Von Palästina und Kleinasien, sowie von Süd-Rußland (Krim) und Bulgarien, durch Griechenland, Türkei bis Montenegro, Dalmatien und Kroatien, vielleicht auch noch im südlichen Italien (Apulien, Calabrien, Sizilien?) nistend. — Im Herbst und Frühling durch Ägypten und Nubien bis zum östlichen Sudan und Abyssinien wandernd. Nicht selten auch auf dem Durchzuge in Italien, Tripolis, Tunis und Algerien. Lebensweise und Fortpflanzung ganz wie bei der westlichen Form. 100 Eier (57 Jourdain, 39 Rey, 4 Reiser) messen im Durchschnitt 19.47 >< 14.92, Maximum 21.6><14.7 und 21.5><16, Minimum 17><15 und 17.3><14 mm. Im allgemeinen sind die Eier wohl etwas glänzender und im Durchschnitt gröber gefleckt, doch gibt es auch bei der westlichen Form ebenso grob gefleckte und bei der östlichen fein gefleckte, bei beiden kommen auch mitunter ungefleckte Stücke vor. 688 Museicapidae („Turdidae“). 1043. Saxicola hispanica gaddi Sar. & Loud. Saxicola gaddi Sarudny & Loudon, Orn. Jahrb. 1904, p. 219 (West-Persien). CO. Unterscheidet sich von weißkehligen 9 der S. hispanica zantho- melaena dadurch, daß die schwarze Ohrgegend mit der der Schulterpartie durch einen ausgedehnten schwarzen Fleck verbunden ist. „Betrachtet man den Vogel von der Seite, so wird der Vogel von der Oberschnabelwurzel bis zum Schwanze weiß erscheinen, unterbrochen von einem durchgehenden (breiten) schwarzen Streifen.“ Die schwarzen und weißen Farben sind sehr rein. Bekannt nach drei weißkehligen 9 aus West-Persien (Arabistan, Luristan, Masanderan) und einem ebensolchen aus Sakutaly in Georgien (Transkaukasien) im Tring Museum. — Ein mir vorliegendes schön schwarz und weißes schwarzkehliges 9 aus Luristan scheint sich in keiner Weise von Stücken aus anderen Gegenden zu unterscheiden. Weitere Forschungen sind nötig, um zu zeigen, ob „gaddi“ eine nur bei weißkehligen S erkenn- bare Subspezies oder Aberration ist. 1044. Saxicola pleschanka pleschanka (Lepech.). Motacilla Pleschanka Lepechin, Nov. Comm. Petr. X1V, p.503, Taf. 24 („1770“, nach Hase 1771 erschienen — Saratow an der Wolga) (Übers. Hase, Lepechins Reise I, p.229. Gute Beschreibung). Motacilla leucomela Pallas, Nov. Comm. Petr. XIV, p.584, Taf. 22, Fig. 3 („1770“, wohl richtiger 1771 — untere Wolga, Altai, Daurien). Sasxicola Morio Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. Aves I, fol. aa (1833— Ober- Agypten und Arabien). Sasicola atricollis Müller, Naumannia 1851, 4, p.28 (Abyssinien). Sazxicola hendersoni Hume, lbis 1871, p.408 (Yarkand). Sawicola talas Severtzoff, Turkest. Jevotn., in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p.55, 119, Taf. 8, Fig. 1,3,4 (1873— Russisch!); Übers. in Zeitschr. f. ges. Orn. IV, p. 5l; ef. Stray Feathers III, p. 429. Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 33, 1. Eier: Rey, Eier Vög. Mitteleur., Taf. 57, Fig. 17—20. Saxicola vittata Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., fol. ce (1833— Nord- Arabien). Sasicola leucolaema Antinori & Salvadori, Atti Ace. Torino VIII, p.32 (1872— Bogosland). . ) Saxicola melanogenys Severtzoff, Turkest. Jevotn. (in Izy. Obsheh. Moskov. VIII, ) 2), p.120 (1873— Turkestan. Russisch! Übers. Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 54). Saxicola melanotis Severtzoff, t. e., Taf. VIII, Fig. 5 (8), 6 (2). Saxicola somalica Sharpe, Proc. Zool. Soc. London 1895, p. 486 (Somaliland). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.), Taf. 637. Jad. im abgetragenen Brutgefieder: Kopf, Hinterhals, Bürzel und Oberschwanzdecken, Brust, Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß, das 1) Diese Namen beziehen sich auf die weißkehlige Aberration, die sich nur durch die weiße Kehle unterscheidet. Sie wurde in Turkestan, Transkaspien (Sarudny), Ost-Persien, einmal in Gilgit, und im Winter in Nord-Arabien, Bogosland, Somaliland und Ost-Afrika (Escarpment in den Kikuyu-Bergen, 6500 engl. Fuß hoch, Dezember 1900, W. Doherty) vereinzelt angetroffen, und am 19. September 1909 in Schottland erlegt. Pr Museieapidae („Turdidae“). 689 übrige Kleingefieder einschließlich eines schmalen Stirnstreifens und der Zügel, der Unterflügeldecken und Axillaren schwarz. Kehle mitunter weiß („vittata“). Schwingen braunschwarz. Mittelstes Steuerfederpaar an der Wurzel ungefähr zu ?/, weiß, sonst schwarz, die übrigen weiß mit schwarzer Endbinde, alle mit sehr schmalen Spitzensäumen; die schwarze Binde variiert von 2 cm an den äußeren und etwa 7—10 mm an den inneren Paaren (immer ist sie an den äußersten am breitesten) bis zu lem an den äußeren, und Überbleibseln von Binden in Gestalt einzelner Flecke an den inneren Steuerfedern. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Im Herbstkleide haben die Federn der Oberseite breite isabellbraune, die Armschwingen breite fahl isabellfarbene Säume, die Unterseite unterhalb des Kropfes ist blaß, isabellfarben. Flügel (etwa 36 3) 90—97.5, Schwanz 60—65, Lauf 22.5—24.5, Culmen etwa 15—17 mm. — Oad: Oberseite erdbraun, unterer Bürzel und Oberschwanz- decken weiß, Flügel dunkelbraun, Vorderbrust und Kehle fahl graubräunlich bis schwarz, Steuerfedern weiß mit schwarzbrauner Endbinde, wie beim |, aber durchschnittlich etwas breiter. Im frischen Herbstkleide haben die Rückenfedern blaß isabellfarbene Säume und der Unterkörper ist hell fahl isabell, fast rahmfarben. Das Jjuv. ähnelt dem Q, aber die Kehle ist immer, außer an den Federspitzen, schwarz, und der Rücken ist schwärz- licher. — Die ziemlich bedeutenden Größenunterschiede bei beiden Ge- schlechtern scheinen rein individuell zu sein. — 1. Schwinge etwas kürzer, gleich, oder etwas länger als die Handdecken, 3. und 4. meist gleich und am längsten. Südrußland von Orenburg und dem Mittellauf der Wolga bis zur Krim und dem Kaukasus, Transkaspien, Turkestan, Persien, Afghanistan, westliches Thibet, Mongolei, Süd-Ost-Sibirien, Nord-China, Gilgit und Nord-Kaschmir. — Auf dem Zuge in Nordostafrika und Arabien, vereinzelt auf Helgoland, in Italien, und wahrscheinlich auch Algerien. Sichere und erhebliche Unterschiede von seinen Verwandten in bezug auf die Lebensweise konnte ich nicht eruieren. Der Gesang wird als verhältnismäßig fein und leise beschrieben. Das Nest steht in Löchern und Höhlungen nahe am Boden und enthält 5 Eier von blaß grünlichblauer Färbung und mit rotbräunlicher Fleckung. 41 Eier messen nach Jourdain (25) und Rey (16) im Durchschnitt 19.29 >< 15.08, Maximum 20.8><15.2 und 18.8><16, Minimum 17.1><14.9 und 18.5 ><13.5 mm. Das mittlere Gewicht ist nach Rey 137 mg. — (Man hat S$. pleschanka als die „östliche“ Form von $. lugens aufgefaßt, was ich für gewagt halte, namentlich im Hinblick auf den ganz verschiedenen Färbungscharakter der @ und die Verbreitung.) 1045. Saxicola pleschanka cypriaca Hom. Sazxicola cypriaca E. v. Homeyer, Zeitschr. f. ges. Orn. I, p. 397 (1884— Cypern). Jad. Unterscheidet sich von dem von S. pleschanka pleschanka da- durch, daß es etwas kleiner, die schwarze Endbinde des Schwanzes meist breiter, die Wurzel des mittelsten Steuerfederpaares nur 18 bis höchstens 20 mm weit weiß, und die ganze Unterseite vom Kropfe an blab rostgelb, selbst in der Brutzeit nicht so weiß wie bei S. p. pleschanka ist. Flügel von 20 untersuchten alten S: 84—-90, bei einem © nur 81 mm, doch sind bei demselben die Spitzen schon abgenutzt, so dab das Mab zu klein sein muß. Schwanz etwa 56—62 mm. Cypern, anscheinend Standvogel. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna, 44 690 Museicapidae („Turdidae“). Zwischen dem 6. und 20. Mai fand Glaszner zahlreiche Nester in Mauerlöchern, 1—3 m über dem Boden. Sie enthielten 4—5 Eier. Diese sind ziemlich gleichmäßig, hell grünlichblau, reichlich heller oder dunkler rotbraun, besonders um das stumpfe Ende herum gefleckt und mitunter mit deutlichen blaß lila Schalenflecken. Fast durchweg sind es die am stärksten gefleckten Steinschmätzereier, die ich kenne. 50 an das Tring-Museum gesandte Exemplare messen im Durchschnitt 19.39 >< 14.60, Maximum 20.6 >< 14.6 und 20.4 >< 15.4, Minimum 18>< 14.8 und 18.9 >< 14 mm. 1046. Saxicola melanoleuca melanoleuca (Güld.). Muscicapa melanoleuca ‚süldenstädt, Nov. Comm. Petrop. XIX, p.468, Taf. 15 (1775— Georgien)!). Sasxicola barnesi Oates, Fauna Brit. Ind., Birds Il, p.75 (1890— „Baluchistan und Afghanistan and eastwards to Persia“). Saxicola finschi var. twranica Zarudny, M&m. Ac. Imp. Se. Petersb., ser. VIII, X, no.1, p. 236 (1900— turanisches Tiefland. Russisch). Saxieola finschi turcomana London, Orn. Jahrb. XV, p. 173 (1905— Schreibfehler statt turanica). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 28. Jad im frischen Herbstkleide. Oberseite: Kopf, Hals und Rücken bräunlich isabell, Bürzel und Oberschwanzdecken weiß mit rahmfarbenem An- flug. — Flügel nebst Unter- und Oberflügeldecken, Schulterfittiche, Axillaren, Zügel, Kopf- und Halsseiten, ganze Kehle und Kropf, °/, der mittelsten und eine etwa 1 cm breite Endbinde der übrigen Steuerfedern schwarz; Spitzen der Schwingen grauweiß und die der Steuerfedern weiß. Ubrige Unterseite blaß rahmfarben, Unterschwanzdecken lebhafter. Innensäume der Schwingen graubraun, sich kaum von den mattschwarzen Schwingen abhebend, mitunter heller, bisweilen weiß. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Die Ober- und Unterseite verbleicht bald nach der Mauser und wird gegen das Früh- jahr hin fast weiß. Flügel 87.5—95, Schwanz 64.5—69.5, Lauf etwa 25, Culmen 17—18 mm (41 gemessen). — Qad. Oberseite fahlbraun (fast dunkel isabell zu nennen), unterer Bürzel und Oberschwanzdecken rahmfarben ; Schwingen schwarzbraun mit blassen, fahl rostbraunen Außensäumen, Schwanz wie beim ©, nur nicht so rein schwarz; Unterseite rahmfarben, Unterschwanz- decken lebhafter, Kehle und noch mehr Kropfgegend etwas bräunlicher. — Etwas kleiner, als das 9. — Nestkleid in beiden Geschlechtern dem des oO ähnlich, aber gelblicher, die Spitzen der Schwingen und Steuerfedern fahl bräunlichgelb und breiter, Kropfgegend und Unterschwanzdecken hell ocker- gelb, Kehle weißlich. — 1. Schwinge merklich länger als die Handdecken. Brutvogel in Persien, vermutlich bis zum Kaukasus (Georgien) und Baku sowie Transkaspien, augenscheinlich auch in Afchanistan und Baluchistan. Jedenfalls teilweise oder ganz Zugvogel, der im Winter auf Cypern nicht selten ist und in Agypten beobachtet wurde. 1047. Saxicola melanoleuca finschii Heug!. Sawieola Finschii Heuglin, Orn. N.O.Afr. I, p.350 (1869— nach einem angeblich aus Sibirien stammenden 3 des Bremer Museums beschrieben. — Typus untersucht). d: Wie das von S. melanoleuca melanoleuca, aber kleiner: Flügel von 12 8 nur 85—90, bei einem d aber 92 mm. — o in der Regel mit !) Dieser Name wurde bisher immer fälschlich auf die östliche Form von 3. hispanica bezogen. Museieapidae („Turdidae*). 691 schwarzer Kehle; meist ist der untere Teil der Kehle ganz schwarz mit hellen Federsäumen, der obere Teil weißlicher, ganz weißliche Kehlen wie bei S. /. barnesi sind offenbar selten; außerdem scheint die Oberseite etwas gräulicher und dunkler zu sein. Brut-, und anscheinend Standvogel in Palästina, Syrien (Nordarabien) und Kleinasien. In seiner Lebensweise anderen Steinschmätzern gleichend. Nest aus trockenem Grase und mit Federn ausgefüttert, in Felsenspalten; im März und April Eier, die blab bläulichweiß, frisch mit rosigem Schimmer, und mit rotbraunen Punkten gezeichnet sind. 1048. Saxicola isabellina Cretzschm. Sasxicola isabellina Uretzschmar, Atlas zu Rüppells Reise, Vögel, p.52, Taf. 34, b (1826— Nubien). Saxicola saltator Menötries, Cat. Rais. Caue., p.30 (1832— „Sur les bords arides de la mer Caspienne“). Sasxicola squalida Eversmann, Addenda ad Pall. Zooer., p.16 (1835— d „prope oppidum Indersk*, @ „in monte Bogdo“). Saxicola valida Lichtenstein, Nomenel. Av. Mus. Berol., p.35 (1854— nomen nudum, wohl Versehen statt squalida). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 22. Jad. Oberseite fahl sandbraun, mitunter mit lehmfarbenem oder röt- lichbraunem Anflug. Zügelstrich schwärzlich, Supereiliarstreif weißlich. Ober- schwanzdecken weiß. Schwingen dunkelbraun, sandfarben gesäumt. Steuer- federn bräunlichschwarz, das mittelste Paar an der Wurzel zu einem Drittel oder etwas weniger weiß, die übrigen gut zur Hälfte oder merklich darüber weiß, so dab nur etwa 20—26 mm an den Spitzen schwarz bleiben. Ohr- gegend dunkler als der Rücken, bräunlicher. Unterseite rahmfarben, mehr oder minder isabell verwaschen; Kropf und Vorderbrust isabell. Unterflügel- decken und Axillaren weiß, Innensäume der Schwingen rahmfarben. Iris dunkelbraun. Schnabel und Füße schwarz. Flügel etwa (40 gemessen) 99—105, selten nur 96 (so kleine angebliche 9 wohl meist falsch be- zeichnete O ) oder 106, Schwanz etwa 57—62, Lauf 30—33, Culmen 19—22.5, meist etwa 20 mm. — O9 ganz wie Ö, nur etwas kleiner: Flügel bei über 20 © 94—97 mm. Ein angebliches O0 (obwohl von einem der besten Sammler) mit Flügel 101 dürfte doch ein S sein. — Nestkleid: Klein- gefieder der Oberseite mit lichteren Keilflecken vor den Spitzen und dunkleren Endsäumen, Kropfgegend mit schmalen braunen Federsäumen, Oberschwanz- decken rahmfarben, Schnabel und Füße braun. — 1. Schwinge etwas kürzer als die Handdecken, seiten so lang wie letztere, 2. etwas länger als 5., oder so lang wie 5., sehr selten etwas kürzer, merklich kürzer als 3., sehr selten fast so lang: wie letztere, 3. und 4. am längsten, 3. und 4. stark, 5. schwach verengt. Weit verbreitete Art, die von den südostrussischen Steppen und Klein- - asien, Palästina, Afehanistan, Baluchistan und Persien bis Turkestan, Thibet, Mongolei, Ostsibirien und Nordwest-China Brutvogel ist. — Zugvogel, der in Nordost- und Ost-Afrika, Südarabien und im westlichen Indien überwintert. - Mitunter in Südost-Europa, einmal in England und mehrfach in Tunesien _ und Algerien erbeutet. 44* 692 Museieapidae („Turdidae“). Bewohnt Ödland, Felder, buschreiche Ebenen usw. und brütet in Löchern, be- sonders in von Nagetieren verlassenen Höhlen. Eier wie die von $. oenanthe, doch meist etwas größer und glänzender. Nach Rey messen 21 Stück aus den südrussischen Steppen im Durchschnitt 21.71 >< 16.09, Maximum 24.5 ><17 und Minimum 20.7>< 16.2 oder 22.4><15.7 mm. Nach Jourdain messen 33 Eier aus Kleinasien, Astrachan usw. im Durchschnitt 22.3 ><16.6, Maximum 25.1 >< 17.3, Minimum 19.5 >< 15.6 mm. 1049. Saxicola xanthoprymna chrysopygia (De Fil.). Dromolaea chrysopygia De Filippi, Arch. Zool. Genova II, p.381 (1863— Demavend, Persien). Saxicola kingi Hume, Ibis 1871, p.29 (Jodhpur). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.), Taf. 638, Fig. 1. Sad. (Herbst): Oberseite isabell-braun, auf dem Bürzel in die fahle bräunlichorangenfarbene Färbung der Oberschwanzdecken übergehend; vor- derste Stirnfedern, Zügel und schmaler Superciliarstreif hellgrau, Federn um das Auge weiblich, Ohrgegend dunkler und mehr braun als der Rücken, Halsseiten blaßgrau. Schwingen dunkelbraun, Oberflügeldecken braunschwarz, Handschwingen mit schmalen schmutziggrauen, Armschwingen mit breiteren fahl rötlich zimmtfarbenen Außensäumen und alle mit weißgrauen Spitzen, ebenso die größeren Oberflügeldecken, die kleinen dagegen braun mit aus- sedehnten grauen Säumen; Handdecken mit weißlichen Säumen. Steuer- federn bräunlich orangefarben, äußere an den Spitzen ungefähr zu einem Viertel, mittelste zur Hälfte bis zwei Drittel braunschwarz, mit etwa 3—4 mm breiten bräunlich orangefarbenen Endsäumen. Unterseite bräunlich grau- weiß, Kehle weiblicher, Brust bräunlicher, Weichen sehr fahl orangebräunlich verwaschen, Unterschwanzdecken etwas heller als die oberen. Innensäume der Schwingen schmutzig weißgrau; Unterflügeldecken dunkelgrau mit aus- sedehnten weißen Spitzen, Axillaren weiß mit dunkelgrauer Basis. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Im Frühjahr wird die Oberseite dunkler und bräunlicher, die Schwingensäume und Endsäume der Steuerfedern nutzen sich mehr oder minder ab, der Bürzel wird heller, ebenso die Unterschwanz- decken, die Unterseite schmutziger, Brust bräunlicher. Flügel etwa 90—96, Schwanz etwa 62—66, Lauf 25—26, Culmen 18—20 mm. oOad, wie d. Nestkleid: Dem der alten Vögel ganz ähnlich. Oberseite nicht gefleckt, Unterseite nicht mit dunkeln Federsäumen, aber Bürzel heller, Flügeldecken mit isabell-rahmfarbenen Spitzen, Brust und Unterkörper rahmfarben, Schnabel und Füße braun. — Die 1. Schwinge überragt die Handdecken, 3. und 4. am längsten, 2. kürzer als 5. Die 3.—5. und mitunter die 6. vor der Mitte verengt. Brütet im südlichen Transkaspien, in Ost-Persien und Persisch Balu- chistan, wurde in Baluchistan und dem südlichen Ost-Persien (Seistan) von Sarudny aber auch im Winter gesammelt, sonst im nordwestlichen Indien bis Sindh und Gujarat, ostwärts bis Jodhpur überwinternd. Bewohnt öde, steinige und felsige Gegenden. Sarudny fand im südlichen Trans- kaspien am 25. Mai 1892 ein Nest mit Eiern. Die Eier sind weiß mit hellblauem Schimmer und feinen blaß braunroten Fleckchen am stumpfen Ende. Ein Ei in Dressers Sammlung mißt (s. Ibis 1903) ungefähr 19 >< 16.1 mm. Museicapidae („Turdidae“). 693 1050. Saxicola xanthoprymna xanthoprymna Hempr. & Ehrbg. Saxicola scanthoprymna Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., fol. dd (1833— Nubien). Saxicola erythropygia Taylor, Ibis 1867, p.61 (Agypten). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 31 (sub nomine $. moesta),. 352 Fig. 1. Sad. Ganze Kehle, Kopf- und Halsseiten schwarz, ebenso die Ober- und Unterflügeldecken und Axillaren; Basis des Schwanzes weiß — sonst wie S. ©. chrysopygia, nur die Oberseite düsterer graubraun und die Unter- seite vielleicht etwas weißlicher. — Qad. Dem von S. «. chrysopygia sehr ähnlich, nur ÖOhrgegend und Kehlseiten dunkler und mit schwärzlichem Schimmer, Wurzelteile der Steuerfedern bräunlich orangefarben, an der äußersten Basis in Weiß übergehend, Wurzeldrittel des mittelsten Paares größtenteils weiß. Ein? Jjuv. gleicht dem Oad., nur ist die Schwanzbasis fast rein weiß. Flügel eines bei Sauakin erlegten Paares im Tring Museum: 9 93.5, © 91.5 mm. — Iris braun. Diese seltene Art wurde bisher nur in Ägypten und Nubien, sowie an der Küste des Roten Meeres gefunden (Sauakin, erlegt von Oberst Giffard). 1051. Saxicola xanthoprymna cummingi Whit. Saxicola cummingi Whitaker, Bull. B. O. Club X, p.17 (1899— Fao am Persischen Golf, 8). Saxicola hawkeri Ogilvie-Grant, Bull. B. O. Club XXI, p. 94 (1908— DBerber in Nubien, 9). Abbild.: Ibis 1902, Taf. 3 (3). S wie das S. w. wanthoprymmna, aber die Basis der Steuerfedern bräun- lich orangefarben anstatt weiß. — Das Q wie S. @. chrysopygia, nur die Oberseite dunkler braun, auch Kopfseiten, Kropf und Weichen etwas bräunlicher. Es sind bisher nur drei Stücke bekannt: Ein Pärchen von Fao an der Nordspitze des persischen Meerbusens und ein © von Berber in Nubien. Letzteres wurde im Januar, also wohl sicher im Winterquartier erlegt. Ob bei Fao (oder in anderen Teilen Persiens) Brutvogel, ist noch nicht festgestellt. 1052. Saxicola moesta Licht. Saxicola moesta Lichtenstein, Verz. Doubl. Mus. Berlin, p.33 (1823-- Ägypten). Saxicola philothamna Tristram, Ibis 1859, p.58, 299, Taf. 9 (Algerische Sahara). Sazxicola ruficeps oder vielmehr ruficapilla MS. im Berliner Museum, teste Ibis 1859, p.299 und Journ. f. Orn. 1899 p. 234. Abbild.: Whitaker, B. Tunisia I, Taf. 4. Sad. im Herbste: Oberkopf und Hinterhals bräunlichgrau, Rücken dunkel schieferfarben, Bürzel und Oberschwanzdecken hell fahl rostrot, Schwingen braun mit weißlich fahlbraunen Außensäumen, Flügeldecken dunkel- braun mit bräunlichweißen Säumen. Steuerfedern dunkelbraun, äußerste Basis der beiden mittelsten, über ein Drittel bis einhalb der übrigen an der Wurzel blaß rötlich zimmtfarben. Weißlicher Superciliarstreif. Zügel, Kopf- und Halsseiten, Kehle (mitunter mit weisser Beimischung) und Brustseiten bräunlichschwarz, übrige Unterseite weiß, äußere Unterflügeldecken weiß, an der Wurzel schwärzlich, übrige Unterflügeldecken und Axillaren schwärzlich 694 Museicapidae („Turdidae*), Unterschwanzdecken hell zimmtrötlich. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz. Im Frühjahr wird der Oberkopf viel heller, weißlichgrau mit rost- farbener Beimischung, der Rücken variiert, bleibt mitunter graubraun, wird aber meist dunkler und oft fast rein schwarz, Bürzel und Oberschwanz- decken, ebenso die Schwanzwurzel, werden heller und mitunter fast weiß; in stark abgenutztem Sommergefieder werden die Flügelsäume schmäler und die Federn des Oberkopfes stossen sich so ab, daß die Kopfmitte, weil fast nur noch die Federwurzeln bleiben, dunkelgrau aussieht. Flügel etwa 90—99, also recht variabel, Schwanz 64— 71, Lauf etwa 26-29, Culmen 19—21 mm (20 algerisch-tunesische, 5 aus Palästina gemessen). — Qad.: Oberkopf und Hinterhals zimmetrot, Rücken und Oberflügeldecken rötlichgrau, letztere mit fahl hell zimmetrötlichen Säumen, unterer Bürzel und Öberschwanzdecken hell zimmetrötlich. Steuerfedern wie beim C, nur die Spitzenhälfte nicht so dunkel, sondern mehr braun. Kopfseiten wie Rücken. Unterseite rahm- farben, Kehle oft mit gräulichem Schimmer, Vorderbrust und Unterschwanz- decken hell rostrot. Das Gefieder verändert sich nur wenig durch Abnutzug und Ausbleichen. Kleiner als das ©, Flügel meist etwa 5 mm kürzer. — Nestkleid: Oberseite gräulich zimmtfarben, Federmitten undeutlich heller und rötlicher, Bürzel und Oberschwanzdecken zimmtrötlich weiß. Unterseite schmutzig fahl rahmfarben, Brustfedern rötlicher und mit undeutlichen grau- braunen Säumen. Flügel wie beim ©, aber die Säume breiter und mehr fahl zimmtrötlich. Iris braun, Füße und Schnabel trüb bläulich braun. Ö dunkler als 9. — 1. Schwinge länger als die Handdeeken, 3.—5. bei- nahe gleich und am längsten (sehr stumpflüüglig), 3.—6. vor der Spitze stark verengt. Sahara, von Süd-Algerien und Tunesien, Tripolis, Cyrenaica bis Ägypten, (Lybische Wüste) Nordarabien und Süd-Palästina.. — Östliche und westliche Stücke sind nicht zu trennen. S. moesta ist Standvogel in der sandigen, lehmigen und steinigen Steppe, mit Vorliebe da, wo der Boden salzhaltig ist, in der sogenannten Sebkha, fehlt aber unbedingt den Sanddünen sowohl als dem Gebirge. Obwohl nicht überall anzutreffen, ist er doch an vielen Orten, z. B. in der Nähe von Biskra und Sidi Okba, südlich von Biskra bis fast nach Tuggurt hinunter, in Süd-Tunesien und der Üyrenaica häufig. Er ist durchaus nicht scheu. Die Lockstimme ist ein ganz eigenartiges rollendes djürır, ürrr, ürrr; aus diesen Tönen und einigen pfeifenden Lauten setzt sich der kräftige, angenehme Gesang zusammen; beim Neste hört man noch ein zeterndes brrr-dje. Die Nester stehen in Röhren, meist (oder stets) verlassenen Höhlen von Nagern, sind über metertief vom Eingange entfernt; oft sind die Röhren gebogen, gewinkelt oder gezweigt. Das Nest besteht meist hauptsächlich aus Schafwolle durch kleine Zweiglein zusammengehalten, ist außen mit Lappen und Fäden umgeben, innen mit allerlei Haaren und Federn, in einem Falle mit einer Menge Schlangen- haut ausgelegt. Die 4—5 Eier sind licht grünlichblau bis bläulich weiß, mit feinen rotbraunen Punkten und Fleckehen. 7 Eier (5 Whitaker, 2 Hartert) messen im Durchschnitt 23.41 >< 16.32, Maximum 24 >< 17, Minimum 23><16 und 24 >< 15.5 mm. 1053. Saxicola lugens lugens Licht. Saswicola lugens Lichtenstein, Verz. Doubl. Mus. Berlin, p. 53 (1823— ‚„Nubia“). Saxicola erythraea Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., Aves, fol. ce (1833— Nord- Arabien). Sasicola lugens major & minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.5 (1866— nomina nuda). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 33, 2. Museieapidae („Turdidae*). 695 Sad. Oberkopf und Nacken weiß, mehr oder minder mit fahlem Graubraun verwaschen, in ganz frischem Gefieder ist die Grundfarbe der Kopffedern fahl graubraun, während die Säume milchweiß sind. Rücken, Schulterfittiche und Oberflügeldecken rein schwarz. Bürzel und Oberschwanz- decken weiß. Handdecken und Schwingen braunschwarz, in frischem Ge- fieder mit weißen Spitzen. Innenfahnen der Schwingen, mit Ausnahme der Spitzen, bis zum Schafte weiß. Steuerfedern weiß, mittelstes Paar mit schwarzer Spitzenhälfte, die übrigen mit 10—12 mm breiten, mitunter schmäleren schwarzen Endbinden und alle mit schmalen weißen Spitzen- säumen. Zügel, Kinn, Kehle, Kopf- und Halsseiten schwarz, ebenso die Axillaren und Unterflügeldecken. Übrige Unterseite weiß, Unterschwanz- decken fahl ockerfarben. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel (8 ©) etwa 91—96.5, Schwanz 63—67, Lauf 26, Culmen 18.6—19.9 mm. — Oad. Ganz wie das JCad., nur vielleicht nicht ganz so tief schwarz auf dem Rücken, und etwas kleiner: Flügel 89—91 mm. Juv. Nestkleid: Oberseite fahl bräunlich rahmfarben, nur Bürzel und union weiß, Kehle und Brust lebhaft rahmfarben. Erstes Jugendkleid: Die schwarzen Rückenfedern mit fahl rostgelben Säumen, ebenso die Oberflügeldecken und Schwingen; Kehle weiß, Brust rahmfarben. — 1. Schwinge überragt die Handdecken. Ägypten, Nubien, Nordarabien und Palästina. 1054. Saxicola lugens halophila Tiristr. Sazxicola halophila Vristram, Ibis 1859, pp. 59, 301 (2, Algerien). Saxicola koenigi Erlanger, Journ. f. Orn. 1899, p. 232 (Tunesien). Abbild.: Koenig, ‚Journ. f. Orn. 1895, Taf. 4, Taf. 5, Fig. 1; Eier: Journ. f. Orn. 1896, Taf. 7, Fig. 4. Sad. Dem von S. Zugens lugens äußerst ähnlich, aber leicht dadurch unterschieden, daß die Innenfahnen der Schwingen nicht bis an den Schaft weiß sind, sondern nur einen breiten weißen Saum haben; außerdem sind die Unterschwanzdecken blasser, im Frühjahr nicht viel mehr als gesättigt rahmfarben. — Die © sind von denen der östlichen Form ganz verschieden: Die Oberseite, mit Ausnahme von Bürzel und Oberschwanzdecken, ist fahl graubraun, Flügel schwarzbraun. Unterseite weiß mit rabmfarbenem Anflug, Unterschwanzdecken hell fahl röstlich; Kehle schmutzigweiß bis schwarz, meist schmutzigweiß mit rußfarbenem Anflug oder schwarz, am Kinn und nach unten zu weißlich, selten ganz schwarz; ebenso variieren die Kopf- seiten von braun bis schwarz. Man nimmt gewöhnlich an, daß die schwarz- kehligen Q die ältesten seien, aber hierfür liegt keinerlei Beweis vor. Nördliche algerische und tunesische Sahara, Tripolis und Cyrenaica. Wie weit diese Form nach Osten geht, wissen wir "nicht; ein am 24. Februar 1909 bei Aburoasch (Giza) in Ägypten von Nicoll erlegtes O ist wohl als verflogen auzusehen. In Tunesien und Algerien nur südlich des Atlas, wo er die kahlen, aus zer- klüfteten Felsen bestehenden Hügel, die Ufer trockener Flußbetten, steinige Sahara und Wegränder bewohnt, daher häufig südlich von El Kantara und um Biskra herum, aber selten in der eigentlichen Wüste, wo er nur ganz vereinzelt in salzhaltigem Gelände, bis Tuggurt hin, und selbst bei Wargla und Hadschira vorkommt. — Der 696 Museicapidae („Turdidae“). prachtvolle Vogel belebt die öden steinigen Gegenden in hervorragender Weise. Sein Gesang ist feiner, zwitschender als der der andern Steinschmätzer, meist kurz, seltener länger ausgedehnt. Er wird meist im Sitzen vorgetragen. Das Nest steht meist tief in Höhlen, Rissen und Spalten im Felsgestein oder an den Ufern von Flußbetten oder Wegrändern und ist von Steinen ‘oder Erdschollen überdacht, seltener in Erd- löchern in der Wüste. Vor dem Neste findet man in der Regel Steinchen auf- geschichtet, wie bei $. leucurus. Das flache Nest besteht aus allerlei Pflanzen- stengelehen, Würzelchen und Gräsern und ist mit Haaren und Wolle ausgefüttert. Es enthält (im April) 4—5 Eier. Diese sind sehr hell grünlichblau, fast weißlich, mit rotbraunen Flecken und Punkten und vereinzelten blaßvioletten Schalenflecken. Sie sind meist gedrungen bauchig. 20 Eier aus Algerien und Tunesien (11 Jourdain, 5 Koenig, 4 Hartert) messen im Durchschnitt 20.16 >< 15.61, Maximum 20.8><16 und 20 ><16.4, Minimum 19 ><15 und 19.7 >< 14.9 mm. 1055. Saxicola persica Seeb. Saxieola persica Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p.372 (1881— Schiras in Persien). (S. Sarudny, M&m. Soc. Russe G&ogr. XXX VI, no. 2, p.445. Russisch!). Von $. picata mit hellem Oberkopf (Aberration capıstrata) wie folgt unterschieden: Kopfplatte hell fahl graubraun und nicht am Hinterkopfe scharf abgeschnitten, sondern über den Nacken hin ausgedehnt, Unterschwanz- decken dunkler, fast lebhaft zimmtfarben, Innensäume der Schwingen breit weiß, 1. Schwinge etwas kürzer. Von S. /ugens unterschieden durch: bräun- lichere Kopfplatte, weniger ausgedehnte und nicht so rein weiße innere Flügelsäume, breitere schwarze Schwanzbinde, dunklere Unterschwanzdecken und etwas längere Flügel. Flügel 96—98.5 mm. (3 GC). — Juv.: Ober- kopf und Rücken fahlbraun, Kehle rahmweißlich, Vorderbrust fahl bräunlich- gelb mit dunkleren Federsäumen. Persien (Schiras, Ostpersien, Persisch Baluchistan). — Vielleicht öst- lichste Form von S. Zugens, doch enthalte ich mich vorläufig jeder Meinungs- äußerung über die wahre Verwandtschaft, zumal ich das Q nicht aus eigener Anschauung kenne. 1056. Saxicola picata Blyth'). Saxicola picata Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p.131 (1847— zwischen Sind und Firozpur); Abbild.: Dresser, B. Europe IX, Suppl., Taf. 26. Sazxicola capistrata Gould, B. Asia IV, Taf. 28 (1865— Nordwest-Indien). (Es scheint mir keinem Zweifel zu unterliegen, daß ‚S. picata“ mit schwarzem Ober- kopf und „s. capistrata‘“ mit weißlicher Kopfplatte ein und dasselbe sind, der Fall ist derselbe wie bei Sawicola leucopyga, Saxicola monticola — ve. Reichenow, Vög. Afr. III, p.716 — und Myrmecoeichla nigra Reichenow III, p.706. Ahnliche Variation finden wir an den Kehlen bei Sax. hispanica und 8. pleschanka (vittata). Jad. Oberseite schwarz, Bürzel und Oberschwanzdecken weiß; mittelstes Steuerfederpaar schwarz, Basis zu etwa ?/, weiß, übrige Steuerfedern weiß mit schwarzer, etwa 1—1'/, cm breiter schwarzer Endbinde und schmalen weißen Spitzensäumen. Kehle und Kropf, sowie Unterflügeldecken schwarz. 2) Verwandte nordostafrikanische tropische Formen mit fahl graubraunen Ober- köpfen sind: S$. lugentoides und $. lugubris. Erstere ist im Winter in Süd-Arabien nieht selten. (Vgl. Reichenow, Vög. Afr. III, p. 729.) Unterschwanzdecken röstlich rahmfarben; Innensäume der Schwingen dunkel | rauchbraun; übrige Unterseite weiß mit schwachem graurosa Anfluge, äußerste Federwurzeln grauschwarz. Hosenfedern schwarz mit weißen Spitzen. Gegen das Frühjahr hin wird die Unterseite rein weiß, die Unterschwanzdecken fast weiß, und die weißen Spitzen der. Steuerfedern nutzen sich ab. Die Kopfplatte zeigt mitunter einige weiße Federn, seltener ist sie ganz fahl bräunlichgrau oder weiß. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 30 8 90—96, Schwanz 68—71, Lauf etwa 25, Culmen 16—17.8 mm. — Qad. Oberseite dunkel erdbraun, Kehle und Vorderbrust fahlbraun, Kehle meist mehr oder minder schwärzlich; übrige Unterseite weiß, Unterschwanz- decken wie beim S. Schnabel dunkelbraun. Juv.: Oberseite braun, fahler und mehr rötlichbraun als beim OQad., Kehle und Brust fahl blaßbraun; unterer Bürzel und Öberschwanzdecken weiß. Nestkleid ebenso, nur mit helleren Federmitten auf Kopf, Rücken, Oberflügeldecken und Brust. — 1. Schwinge bedeutend ('/, cm oder mehr) länger, als die Handdecken. Musecicapidae („Turdidae“). 697 Brutgebiet: ÖOstpersien, Baluchistan, Afghanistan, nördlich bis Trans- kaspien, südlich bis Sindh und Rajputana. — Nördlicher wohnende Vögel sind Zugvögel, die in Nordwestindien überwintern. Bewohnt steiniges und felsiges Gelände, von den Ebenen bis in Höhen von 6000 engl. Fuß, selten bis 9000 Fuß (Ibis 1909, p. 217). Guter Sänger, der seinen Gesang im Sitzen und im Fluge erschallen läßt. Nester in Löchern an den Seiten von Bachbetten, unter Steinen oder in Steinhaufen. Das Nest besteht aus Gras und Federn und enthält 4—6 Eier. Diese sind blaßgrünlichblau mit hell rotbraunen Punkten und Fleckchen. 1057. Saxicola opistholeuca Strickl. Sascicola opistholeuca Striekland, Jardines Contr. Orn. 1849, p. 60—10 und Taf. („Northern India“). 1. Schwinge etwa ?/, cm länger als die Handdecken. — Jad. Das gesamte Gefieder schwarz, nur die unteren Bürzelfedern, Ober- und Unter- schwanzdecken, Steißgegend und größter Teil des Schwanzes weiß; mittelstes Steuerfederpaar zur Hälfte, die übrigen, größtenteils weiß mit etwa l cm breiter schwarzer Endbinde und im frischen Gefieder mit schmalen weißen Spitzen; Schwingen mehr bräunlichschwarz mit etwas helleren Säumen, Innensäume weiblich fahlbraun, Flügel nur etwa 90—94. Schwanz 66—69, Lauf etwa 23, Culmen 16—17 mm. — O0. OÖber- und Unterseite braun, Abdomen heller und fahler, sonst wie d. — Schnabel und Füße schwarz. Scheint Teile von Turkestan („die kultivierten Distrikte von S. W. Turkestan“), Kaschmir und Chitral zur Brutzeit zu bewohnen. — Überwintert in Nordwestindien vom Pandschab bis Nagpur, Sind bis Etawah und in Afghanistan. 1058. Saxicola leucurus leucurus (Gm.). Turdus leucurus Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p.820 (1789— Gibraltar. Ex Latham, Gen. Syn. II, 1, p.344, Taf. XXX VII). Saxicola cachinnans Temminck, Man. d’Orn. I, p.236 (1820— neuer Name für Turdus leueurus). Dromolaea leucura magnirostris, parvirostris, nigerrima A.E. Brehm, Verz. Samnl., p-5 (1866— nomina nuda!). 698 Museicapidae („Turdidae*). Sad. Große, stumpf- und kurzflüglige Art. 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken, 3.—5. gleich und am längsten, 3.—6. verengt. Das gesamte Kleingefieder bräunlich- oder rußchwarz, im Herbste fast schwarz, gegen das Frühjahr hin und im Sommer bräunlicher werdend, nur die hinteren Bürzelfedern, Ober- und Unterschwanzdecken rein weiß. Schwingen dunkel- braun, Außensäume heller braun, Innensäume fahl- bis fast weißlichbraun. Steuerfedern weiß mit ungefähr 8—14 mm breiter bräunlichschwarzer End- binde, das mittelste Paar etwa zur Hälfte schwarz; im frischen Herbst- gefieder haben die Steuerfedern noch schmale weiße Endsäume. Iris dunkel- braun, Füße und Schnabel schwarz. Flügel etwa 96—100 mm. — Oad. Oberseite fast wie beim Jad., nur etwas matter und bräunlicher, Unterseite braun, dadurch, daß die Federn breit braun gesäumt sind. — Nestkleid in beiden Geschlechtern den entsprechenden Kleidern der alten Vögel gleich, nur etwas matter. Nistet regelmäßig in Portugal und Spanien (vielleicht mit Ausnahme des äubersten Nordens), auf kahlen Bergen an der südfranzösischen Küste (bei Marseille, Nizza) und an der Riviera di Ponente bis Genua; scheint außerdem in Sizilien Brutvogel zu sein und wurde vereinzelt anderwärts in Italien festgestellt. — Die Angaben vom Brüten in Griechenland beruhen wohl auf einem Irrtum und wurden von Buch zu Buch abgeschrieben, dagegen kann ein vereinzeltes Stück vielleieht einmal vorgekommen sein (vgl. Reiser, Ormis Balcan. III, p. 558). Die Liebensweise ist dieselbe wie bei $. I. syenitica. Auch die südeuropäische Form ist Standvogel; die Angaben vom Wandern nach Afrika dürften auf Irrtum be- ruhen. 40 spanische Eier (30 Rey, 10 Jourdain) messen im Durchschnitt 25.14 >< 17,81, Maximum 26.3><18 und 24.7 >< 19.4. Minimum 23.3 >< 17.7 und 23.6 x< 17 mm. 1059. Saxicola leucurus syenitica Heug!]. Saxicola syenitica Heuglin, Journ. f. Orn. 1869, p.155 (EI Kab in Ägypten). Abbild.: Dresser, B. Europe Il, Taf. 36; Koenig, Journ. f. Orn. 1895, Taf. 6. Sad. Dem von SS. leueurus leueurus sehr ähnlich, aber das Schwarz noch etwas bräunlicher, die schwarze Schwanzbinde meist breiter, etwa 12—15 mm. Flügel von 12 © 96—101, von 2 anderen nur 92 mm. — 0. Viel bräunlicher und fahler, als das von 8. /. leucurus. Die Oberseite mit breiten braunen Federsäumen, wie die Unterseite der südeuropäischen Stücke, Unterseite heller und fahler, nicht so rötlich. Bewohnt Tripolis, Tunis (anscheinend nur südlich des Atlas brütend) und Süd-Algerien im Westen von den Bergen nördlich von El Kantara an bis zu den Ausläufern der Berge bei Biskra. Außerdem in den Gebirgen Marokkos, aber auch dort anscheinend im Norden des Landes fehlend; von Tanger zwar erwähnt, aber es handelt sich da wohl um ein verflogenes spanisches Exemplar. Bewohnt kahle Felsgebirge, die sich nur einige Meter hoch am Nordrande der Wüste erheben, ebensowohl wie solche, die bis zu Höhen von 5 bis 6000 engl. Fuß ansteigen (Marokko, nach Whitaker). Der prachtvolle schwarz und weiße Vogel entzückt alle Beobachter, zumal zur Brutzeit, wenn er auf exponierten Felsblöcken um das @ herumtrippelt und von dort seine wmuntere Strophe ertönen läßt, oder singend mit ausgebreitetem Schwanze langsam zu seinem Sitze hinabsehwebt. Er ist mitunter ai Museicapidae („Turdidae*). A 699 — auch vor der Brutzeit — ganz vertraut und furchtlos, meist aber scheu und vor- sichtig. Der Gesang beginnt mit zischenden und knarrenden Tönen, die in eine kurze aber hübsche geschwätzige Strophe übergehen, die wieder knarrend endet; man kann ihn mit dem der Blaumerle vergleichen, doch ist er nicht so laut. Das Nest steht in Spalten und Rissen an den Felswänden oder Steinblöcken, oft metertief im Gestein, auch unter Blöcken oder Erdschollen und in Löchern, nach Graf Zedlitz auch mitunter an Gebäuden (Bordjs)." Es besteht aus Halmen und Gräsern, mit Haaren zusammen- gefilzt, mit Wolle und Federn ausgefütter. Vor dem Eingang befindet sich fast in allen Fällen eine erstaunliche Menge lose aufgeschichteter Steine,. die mitunter auch dem Neste als Unterlage dienen. Diese sollen wohl vielmehr einen Schutz gegen Sand oder Witterung, als gegen tierische Feinde bilden. Es enthält 4—5 hellblaue bis fast weiße Eier mit mattrotbraunen Punkten und Flecken, zumal um das stumpfe Ende, sowie meist einigen blaß lilafarbenen Schalenfleckehen. 57 algerisch-tunesische und marokkanische Eier (22 Koenig, 17 Erlanger, 18 Hartert) messen im Durchschnitt 23.5 >< 17.22, Maximum 25 >< 17.1 und 22.2><18.1, Minimum 21 >< 16 mm. 1060. Saxicola leucurus riggenbachi Hart. Saxıicola leucurus riggenbacht Hartert, Falco 1909, p.36 (Rio de Oro). Unterscheidet sich von 8. leucurus syenitica durch noch breitere Schwanz- binde: bei 4 Stücken 16—20 mm. Außerdem sind die beiden mittelsten Steuerfedern 45—46 (gegen 35—42) mm weit, schwarz. — Leider liegt nur ein dad. und drei Junge, von denen eins sicher ein Q ist (obwohl falsch bezeichnet) vor; danach wäre das O sehr dunkel. Rio de Oro, an der Westküste der Sahara, etwa unterm Wendekreis des Krebses. Im Juli 1902 von F. W. Riggenbach gesammelt. - 1061. Saxicola leucopyga (Brehm). Vitiflora leucopyga Brehm, Vogelfang, p.225 (1855— ex Würtemberg MS. Ungenügende Diagnose, doch wird der Name durch Untersuchung der Typen und durch A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1858, p. 66 /,„Lutucoa leucopygaia“] sicher). Dromolaea leucocephala A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1858, p.62 (Ober-Agypten — Typus von Assuan, — Nubien, Sinaihalbinsel). (Dromolaea monacha und nigra bei Loche: irrtümlicherweise.) Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 35. 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken, 3.—5. ungefähr gleich und am längsten. Das ganze Gefieder glänzend schwarz mit Aus- nahme des Bürzels, der Ober- und Unterschwanzdecken, des Steißes und der Basishälfte der Steuerfedern des mittelsten Paares, welche Teile weiß sind; häufig haben mehrere), selten alle Steuerfedern vor der Spitze längliche schwarze Flecke, das mittelste Paar hat im frischen Gefieder schmale weiße Endsäume. Die Kopfplatte ist ebensooft weiß wie schwarz, mitunter sieht man auch auf weißen Kopfplatten einzelne schwarze und in schwarzen Kopf- platten einzelne weiße Federn. Innensäume der Schwingen dunkelbraun. Das im frischvermauserten Kleide tief glänzend blau-schwarze Gefieder wird in der Brutzeit etwas matter, fast bräunlich. Ausnahmsweise zeigen sich einzelne weiße Federn am Kropfe und an den Schultern. Flügel bei 20 8 101—112, Schwanz etwa 68—-72, Lauf 25.5—27, Culmen 20—24 mm. 1) Anscheinend haben jüngere Vögel immer schwarze Flecke an den seitlichen Steuerfedern. 700 Museicapidae („Turdidae*). — O0 wie J' nur etwas kleiner: Flügel 95—102.5 mm. Nestkleid: Matt- bräunlichschwarz, Spitzen der großen Flügeldecken und Schwingen grau- weißlich gesäumt. Schwanz wie beim alten Vogel. Iris braun, Füße schiefer- farben, Schnabel braun. — Die Jungen sollen niemals weiße Köpfe haben, daß aber die alten Vögel alle in höherem Alter weiße Köpfe bekommen, ° ist eine ganz willkürliche Annahme. Nubien und Agypten (etwa bis Assuan nilabwärts), das peträische Arabien und südliche Palästina und bis ungefähr zum 18.° südlich; Sahara von Ägypten durch die Öyrenaica und Tripolis (häufig) bis Süd-Tunesien und Süd-Algerien'). Bewohnt felsige Höhenzüge und steinige Flußbetten in der Sahara, sowie ab- gelegene „Bordjs* (Rasthäuser an den Karawanenstraßen) in Tunesien und Algerien; tritt in letzteren Ländern nur südlich des Atlas auf, und zwar noch südlicher als Saxicola leucurus syenitica, in Algerien z. B. erst im Mzab-Gebiete und bei Wargla. Lebensweise der von S$S. leucurus ähnlich; die 4 Eier nach Loche bläulichweiß mit rötliehbraunen Punkten, 22><17 mm groß; von neueren Forschern nicht gefunden. Nest in Spalten und Löchern, auch an Gebäuden. 1062. Saxicola alboniger Hume. Saxicola Alboniger Hume, Stray Feathers I, p.2 (1873— Grenzhügel von Sindh). Abbild.: Saswicola albonigra Blanford, Eastern Persia II, Taf. XI; Dresser, B. Europe IX (Suppl.), Taf. 638, Fig. 2; Ei: Dresser, Eggs B. Europe, Taf. Saxicola, Fig. 6. (reschlechter gleich! Ganze Oberseite reinschwarz, nur Bürzel und Ober- schwanzdecken weiß; Flügel etwas mehr bräunlich schwarz; mittelste Steuer- federn an der Wurzelhälfte weib, die übrigen weiß mit 11—14 mm breiter schwarzer Endbinde und alle in frischem Gefieder mit 1—1.5 mm breitem weißen Endsaum. Kehle, Kopf- und Halsseiten schwarz, übrige Unterseite weiß; Innensäume der Schwingen rußbraun. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel (25 Sad.) 102—108, Schwanz 66— 71.5, Lauf etwa 24— 26.5, Culmen 19—20 mm. o Flügel 99—106 mm. Juv. (Nestkleid): Wie die Alten, nur matt bräunlichschwarz, anstatt tief reinschwarz. — Die 1. Steuer- feder übrrragt die Handdecken bedeutend: 3—7 mm. Brutvogel in Persien (Ostpersien), Afghanistan und Baluchistan, jeden- falls auch in Gileit und Sind. 1) Offenbar sind die westlichen Vögel kleiner, die östlichen größer: In Palästina sind die Schnäbel größer (Öulmen 5 23—24), die Flügel von 4 S messen 106—108 mm, die von 3 9 101—102. In Agypten variieren die Schnäbel von (Culmen) 22—24, die Flügel sind aber länger als bei den Stücken aus Palästina: 106.5—112 mm!, 9 101 bis 102.5. In Tunesien und Algerien sind die Schnäbel kürzer (Culmen 20—25), die Flügel der $ messen 101—106, @ 95—100 (102?) mm. Unter den von mir untersuchten alten Stücken aus Palästina hat nur eins keine schwarzen Flecke an den seitlichen Steuerfedern, bei den Agyptern fehlen sie mitunter, aber nicht oft, dagegen fand ich deutliche schwarze Fleckung bei den Stücken aus Tunesien und Algerien nur bei Jüngeren Vögeln. — Da die angegebenen Unterschiede nieht recht konstant erscheinen und die geographische Begrenzung etwaiger verschiedener Formen z. Z. unsicher ist, halte ich eine Benennung der westlichen und der östlichen Form für nicht angebracht, ehe größere Serien aus allen Zwischengebieten, z.B. auch aus der Libyschen Wüste, untersucht sind. Museicapidae („TDurdidae“). 701 Scheint im Frühjahr und Sommer die Berge, im Winter die Täler zu bewohnen. Nistet in Höhlungen an Felsen. Am 14. Mai 1901 fand Sarudny ein Ei, das sehr blaß orünlichblau ist und nur wenige matt ausgeprägte rotbräunliche Fleekehen am stumpfen Ende zeigt. Es mißt 23.5 >< 15.8 mm. 1063. Saxicola monacha Temm. Saxicola monacha Temminck, Pl. Col. 359, Fig. 1 (1825— &! Nubien). Sasxicola pallida Cretzschmar in Rüppells Atlas z. Reise der Vögel, p.5l, Taf. 34, Fig. a (1826— 2! Nubien). Sazxicola gracilis Lichtenstein, Nomenel. Av. Mus. Berol., p.385 (1854— nomen nudum!). Sazxicola semenowi Bianchi & Zarudny, Ann. Mus. Petersburg V, p. 187 (1900— Ost- Persien. — Qad. frisch vermausert). Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 34; Shelley, B. Egypt., Taf. 2. 1. Schwinge etwas länger als die Handdecken, 3. und 4. ungefähr gleich und am längsten, 2. und 5. viel kürzer und gleich. Schnabel lang und schlank. Gad. Oberkopf bis zum Nacken, unterer Bürzel, Unterkörper, Ober- und Unterschwanzdecken weiß. Steuerfedern weiß, Spitzenhälfte des mittelsten Paares und meist einige Längsflecke an den Spitzen der äußeren Paare, mitunter auch an den Innenfahnen braunschwarz. Das übrige Gefieder schwarz, im frischen Gefieder sind die Spitzen der Schwingen weißlich und die Federn auf dem Rücken und an der Kehle und Vorderbrust schmal schmutzig weiß gesäumt. Flügel (8 4) etwa 102—106, Schwanz etwa 72—-75, Lauf 23—24, Culmen etwa 22—23 mm. ©: Oberseite fahl braun, gegen das Frühjahr hin blasser, unterer Bürzel und Oberschwanzdecken gelbbräunlich weiß. Schwingen und Oberflügeldecken dunkelbraun, Steuer- federn hell ockerfarben, im Frühjahr fast weißlich gelbbraun, Spitzen des mittelsten Paares zu fast zwei Dritteln, und schmale Spitzen der übrigen :schwarzbraun. Unterseite fahl gelbbraun, im Frühjahr rahmfarben, Vorder- brust und Seiten etwas dunkler. Ober-Ägypten, Nubien, Küste des Roten Meeres (Sauakin), Palästina, bis Ost-Persien, Afghanistan, Baluchistan und die Grenzhügel von Sind. Gattung PRATINCOLA Koch 1816. Die Gattung Pratineola (Syn. Fruticola, Rubetra) ist im System nicht ganz leicht unterzubringen. Bei P. rubetra ist die 1. Schwinge nur so lang wie, oder wenig länger, als die Handdecken, bei allen anderen Arten übertrifft sie die Handdecken sehr bedeutend. Schnabel meist etwa halb so lang wie der Kopf, verhältnismäßig kürzer und breiter als bei Sawieola, die Mundwinkel- borsten kräftig entwickelt. Dadurch erinnert die Gattung an die echten Fliegenfänger, in der Lebensweise aber steht sie den Saxicolen nahe, denen ich sie auch hier anreihe. Verbreitung: Europa, Asien und Afrika — im östliehen Archipel bis Neu-Guinea. — P. rubetra mausert zweimal, die übrigen Arten nur einmal im Jahre. Übersicht der &: Ronle-und Brunt schwarz - 2... Sansa een P. caprata . P.709 1 Kohle schwarz, Brust rosirot ..2 "ss P. torquata . p. 706 BEER HICHEIBSHWarA le a Ne Ba N te 2 702 Museicapidae („Turdidae“). > 2 [ Kehle und übrige Unterseite weiß oder hell rahmfarben P. macrorhyncha . p.704 \ Kehle weiß oder rostfarben, Brust rostfarben nr ERRRAASTEEN 3 Steuerfedern etwa zur Hälfte weiß . ...».. 2.2... P.rubetra . p.702 \ Steuerfedern ganz schwarz oder schwarzbraun . .. ».» 2: 2.2.2.2... 4 j Flügel unter 70. mm Er ne ee: 2. . 2. dacotiae .. P..104 WWElugelsuber 80mm Kreta: u a le img... 1064. Pratincola rubetra rubetra (L.). Braunkehliger Wiesenschmätzer, Braunkehlchen. Motacilla Rubetra Linnaeus, Syst. Nat., Ed. X, I, p.186 (1758— Europa. Terra typica Schweden, nach dem 1. Zitat. Einige der Zitate Linnes beziehen sich auf P. rubicola). Motacilla senegalensis Linnaeus, Syst. Nat., Ed. XI, p.553 (1766— Senegal. Ex Brisson). [Sylvia zya Seopoli, Annus J. Hist. Nat., p.158 wurde als Synonym zitiert, aber die Beschreibung paßt durchaus nicht.] Motaeilla fervida Gmelin, Syst. Nat.I, 2, p.968 (1789— Senegal. Ex Buffon & Daubenton, Pl. Enl. 583, 1). Saxicola orampes Brehm, Isis 1828, p. 1282 (nomen nudum!). Saxicola pratorum Brehm, Isis 1828, p. 1282 (nomen nudum!)). Saxicola septentrionalis Brehm, Isis 1828, p. 1282 (nomen nudum!); Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 408 (1831— bei Kiel und Renthendorf). Saxicola crampes Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 409 (1831— „wandert durch Mitteldeutschland*“). Rubetra major Gray, List Gen. B., p.22 (1840— nomen nudum!). Pratincola Pratensis Kleinschmidt, Journ. {. Orn. 1903, p.387 (Name für den „Formenkreis“). Engl.: Whinchat. — Franz.: Tarier. — Schwed.: Buskskvätta. — Ital.: Stiaceino. 1. Schwinge so lang wie oder minimal länger als die Handdecken, 3. und 4. gleich und am längsten, 2. und 5. nur wenige mm kürzer. — Jad. Federn der Oberseite braunschwarz mit hell rotbraunen Säumen, auf dem Rücken an den Spitzen etwas heller, unterer Bürzel etwas rötlicher. Weißer Supereiliarstreif von den Nasenlöchern bis über die Ohrgegend hinaus. Schwingen dunkelbraun, außen schmal hell rotbraun, innen röstlich rahmfarben gesäumt; Oberflügeldecken größtenteils schwarz, die mittleren und inneren großen weiß, einen großen Längsfleck bildend; Handdecken weiß, Spitzen, Spitzenhälfte oder noch mehr als die Hälfte schwarz; auf diese Weise wird ein zweiter, kleinerer, aber sehr deutlicher weißer Fleck gebildet; innere Handschwingen auf der Außenfahne an der Basis weiß oder rahmfarben, mitunter einen deutlichen, meist aber verdeckten ferneren kleinen Fleck bildend. Steuerfedern schwarzbraun, das mittelste Paar nur an der äußersten Wurzel etwas, die übrigen etwa zur Hälfte weiß, äußeres Paar an der Auben- fahne größtenteils weiß oder rahmfarben, alle im frischen Herbstkleide mit schmalen weißen Spitzen. Kopfseiten schwarzbraun mit goldbrauner und weißlicher Fleckung. Kinn und breiter Streif an den Seiten der Kehle weib; übrige Unterseite hell ockerfarben, am Unterkörper fahler und blasser, Mitte des letzteren weißlich. Unterflügeldecken hellgrau, Axillaren bräunlichweib. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Die Lebhaftigkeit der Färbung der Säume der Oberseite variiert stark; sie wird allmählich nach der Mauser heller, ebenso die Unterseite; die Säume der Federn nutzen sich im Frühling stark ab, so daß die Oberseite im Sommer viel schwärzer erscheint. Flügel von 50 Exemplaren 74—77 (meist etwa 76), mitunter bis 80, Schwanz etwa Muscicapidae („Turdidae“). 703 45—49, Lauf 22—24, Culmen 12—13 mm. — gQad. Etwas kleiner (Flügel 70—75), Kopfseiten braun, Supereiliarstreif rahmfarben, der große weibe Schulterfleck fehlt und ist nur durch weiße Federsäume angedeutet, Unter- seite blasser, Kropfgegend entweder einfarbig oder mit einer Reihe kleiner dunkelbrauner Schaftflecke. — Nestkleid: Oberseite rostbraun mit breiten schwarzbraunen Längsflecken und rahmfarbenen Schaftstreifen. Unterseite rahmfarben; Kropf und Vorderbrust mehr ockerfarben und mit dunkelbraunen Federsäumen, sonst wie das ©. Brutvogel in Europa vom 70.° in Skandinavien, Rußland, Großbritannien und Irland, bis zum Mittelmeere, in Spanien aber nur nördlich der Cauta- brischen Bergkette, in Italien nur im Gebirge, in Griechenland nur als Zug- vogel bekannt; in Süd-Dalmatien (?und anderwärts) durch die folgende Form vertreten. — Zugvogel, der durch die Sahara ins tropische Afrika wandert. Im allgemeinen Bewohner des ebenen, fruchtbaren Wiesenlandes, in Süd-Europa aber im Gebirge bis zu 2000 m. Lockton ein gedämpftes, schnalzendes „teck, teck“, allein oder in Verbindung mit einem weichen „tzau“ oder „hju“; Gesang eine aus zwitschernden und pfeifenden Lauten zusammengesetzte kurze Strophe, die mit eigen- artigen gepreßten Zischlauten endet. Viele Beobachter konstatierten auch eine große Nachahmungsgabe. Das Nest steht mitten im Grase oder am Fuße eines Busches oder einer anderen hervorragenden Pflanze; es ist wohlgefügt und besteht aus Grashalmen, Moos und Würzelehen, innen meist mit Haaren ausgelegt. Die 5—6 gedrungenen Eier sind tief blaugrün, meist mit feinen, mitunter kaum bemerkbaren hell rostfarbenen Pünktehen und Fleckehen sparsam gezeichnet. Man findet sie im Mai und Juni. 100 Eier (22 Deutschland nach Rey, 63 Großbritannien nach Jourdain, 15 Finland nach Sandman) messen nach Jourdains Berechnung im Durchschnitt 18.72><14.41, Maximum 21.5><14.5 und 18.6><15.4, Minimum (Zwergeier niemals mit berechnet) 17 >< 14.2 und 18 >< 15.5 mm. 1065. Pratincola rubetra spatzi Eırl. Pratincola rubetra spatzi Erlanger, Journ. f. Orn. 1900, p. 101 (Gafsa in Tunesien). Pratincola rubetra dalmatica Kollibay, Orn. Jahrb. 1903, p.43 (Dalmatien). Im allgemeinen heller, die Federränder der Oberseite blasser, mehr fahl gelblichbraun als rotbraun, und die Unterseite blasser. Diese Unterschiede sind bei frischvermauserten Frühlingsvögeln recht deutlich; im abgetragenen Sommerkleide sind nordeuropäische Stücke allerdings noch heller, wobei aber dann infolge Abnutzung der hellen Federränder das Schwarz auf der Oberseite überwiegt. Einzelne Stücke aus nördlicheren Gegenden sind auch in frischem Gefieder sehr blab und 7°. ». spatzi nahekommend. Verbreitung noch ganz ungewiß. Brutvogel in Süd-Dalmatien. Das Brüten in Tunesien ist nicht sicher nachgewiesen, aber den Erlegungsdaten nach wahrscheinlich. In Süd-Algerien von W. Rothschild und mir auf dem Zuge erbeutet. 1066. Pratincola rubetra noskae Tisch. Pratincola rubetra noskae Tschusi, Orn. Jahrb. 1902, p.234 (Nord-Kaukasus). Äußerst ähnlich P, rubetra spatzi, aber die Federränder der Oberseite noch liehter und mehr gelbbräunlichgrau. Außerdem scheinen die braun- schwarzen Längsflecke auf dem Rücken und der Vogel im allgemeinen größer L 704 Muscicapidae („Turdidae“). zu sein. Flügel des Typus (Ö) in abgenutztem Zustande 80—-81, also wahrscheinlich etwa 82 mm. Kaukasus — wahrscheinlich auch im nordwestlichen Persien. (Klein- asiatische Brutvögel habe ich nicht untersucht.) a 1067. Pratincola rubetra margaretae Joh. Pratincola rubetra margaretae Johansen, Orn. Jahrb. 1903, p.232 (lomsk in West- sibirien). ? Pratincola rubetra altaica Johansen, Orn. Jahrb. 1907, p.199 (Kreis Bijsk im Altai). Nach der Beschreibung des Autors von P. rubetra rubetra „durch kürzeren Schnabel, blassere Färbung der Ober- und Unterseite, gröbere Fleckung der Oberseite, weiße Endfärbung (sie) der 2. und 3. Steuerfeder an der Innen- fahne und Fehlen des weißen Flügelspiegels“ unterschieden. — Diese Form muß der kaukasischen P. z. noskae sehr ähnlich sehen. Da die Schnabel- länge variiert, ist der angebliche (ich benutze diesen Ausdruck, weil der Autor nur je 1 G aus Livland und Sibirien vergleichen konnte!) Unterschied von 1 mm nicht von Bedeutung. Er beschreibt die 2. und 3. Steuerfeder als „am Ende breit weiß gesäumt“, und sagt, daß nur die kleinen Deckfedern weiß sind und der „Spiegel gänzlich fehlt“. „Flügel 76, Schwanz ca. 49 mm“. — Unter dem Namen J/. r. altaica beschreibt der Autor einen Vogel im abgetragenen Sommergefieder; die Unterschiede, die er angibt, sind die des abgenutzten Sommerkleides im Vergleich zum frischen Frühlingsvogel, nur findet sich ein sehr deutlicher Flügelspiegel, der bei margaretae fehlt. Eine Vergleichung genügenderen Materials muß die Unterschiede noskae gegen- über näher feststellen und dürfte die Identität von margaretae und altaica wohl beweisen. Westsibirien: Tomsk und ?Altai. (Pratincola macrorhyncha Stoliezka, Journ. As. Soc. Bengal XLI, 2, p.238 (1872). — Wintervogel in den nordwestlichen Teilen Indiens (Punjab, Rajputana, GuSerat, Sindh, Cutch) und ist vielleicht im paläarktischen Asien Brutvogel. Vgl. Oates, Fauna India, Birds Il, p.63. Die Kehle ist weiß in beiden Geschlechtern, die inneren Fahnen der Steuerfedern sind weiß mit schwarzbraunen Spitzen.) 1068. Pratincola dacotiae Meade-Walde. Pratincola dacotiae Meade-Waldo, Ibis 1889, p.504, Taf. 15 (Fuertaventura). 1. Schwinge fast 1 cm länger als die Handdecken, 3.—5. fast gleich und am längsten, 2. etwa 8 mm kürzer. Cad. Oberkopf und Rücken gräulich schwarzbraun, jede Feder schwarz mit breiten graubraunen Säumen, . die sich im Frühjahr abnutzen, so daß die Stücke dann oben bräunlichschwarz aussehen, Bürzelfedern ohne schwarze Mitte, daher der Bürzel graubraun, untere Bürzelfedern und kürzere Oberschwanzdecken weißlich. Schwingen und Steuerfedern schwarzbraun, schmal bräunlichweiß gezäumt, Außenfahnen der letzten Armschwingen an der Basis ausgedehnt weiß. Oberflügeldecken schwarzbraun, weißlichbraun gesäumt, die großen Deckfedern über den letzten Armschwingen weiß, so daß dort der bekannte den Pratincola-Arten eigene weibe Schulterfleck entsteht. Vordere Zügelfederchen weiß; ein weißlicher Supereiliar- streif kaum mehr als angedeutet; Kopfseiten bräunlichsehwarz, ebenso die seit- lichen Kehlfedern; Mitte der oberen und ganze untere Kehle weiß, ebenso die Museicapidae („Turdidae*). 705 Halsseiten. Kropf lebhaft rostfarben, diese Farbe nach hinten zu allmählich verblassend, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß, ebenso die Unterflügeldecken. Iris braun. Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 16 3 60—63, Schwanz etwa 48—51, Lauf 21—-22, Culmen 14—15.5 mm. oad. Dem J ähnlich, aber die Federmitten der Oberseite nicht schwarz, sondern braun, Halsseiten fahlbraun, Oberdecken braun, Unterseite blasser, kaum mehr als rahmfarben, Kehle weiß. Juv. dem © ähnlich, aber die Kopf- federn mit schmalen rahmfarbenen Tropfenflecken, Rückenfedern mit dunkel- braunen Säumen und meist mit weißlich-rahmfarbenen Tropfenflecken, Kropf- und Brustfedern braun gerändert. Insel Fuertaventura (östliche Canaren). Mausert augenscheinlich nur einmal (und zwar im Mai, nach der Brutzeit), wie - die Schwarzkehlchen, denen er trotz seiner weißen Kehle näher verwandt ist als den Wiesenschmätzern. Ist Standvogel und brütet schon im Januar und Februar bis April. - Er bewohnt die windgeschützten, mit Büschen, Gras und Heidekraut bewachsenen Barrancos und Flußtäler. Die aus feinen Grashalmen bestehenden und mit Haaren ausgefütterten Nester stehen in tiefen Löchern und Felsen, in Mauern, unter Steinen oder Büschen und enthalten 4—5 Eier. Diese sind glatt, glänzend, von bauchiger Gestalt, bläulich grün mit blaß rötlichbraunen Fleckechen und Punkten, die mitunter auf die Umgebung des stumpfen Poles beschränkt sind. Die vier Eier im Tring-Museum } messen 18>< 15.8, 18.2><14 und 18.6><14.1, Polatzek gibt 16—18><13.5—14.7 mm an. Nahrung vorzugsweise Dipteren. Die Lockstimme erinnerte Polatzek an die von Sylvia atricapilla, der Gesang wird von Thanner als ruhig, kurz und dem von Sylvia ee 2 u ai u eonspieillata ähnlich beschrieben. 1069. Pratincola insignis Blyth. \ Saxicola insignis Hodgson, Gray’s Zool. Misc., p.83 (1844— nomen nudum). Pratincola insignis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p.129 (1847— „India“). j Abbild.: Pleske, Wiss. Res. Przewalskis Reisen II, Vögel 1, Taf. I, Fig. 1, 2. Sad. Winterkleid: Oberseite schwarz mit breiten, graubraunen Feder- - säumen. Öberschwanzdecken weiß mit rostfarbenen Spitzen. Federn des - Hinterhalses an den Seiten mit etwas Weiß. Schwingen braunschwarz mit ‘ fahlbraunen Säumen und weißlichbraunen Spitzen der Armschwingen, alle _ mit weißer Basis, die an den Handschwingen nur den 3.—4. Teil, an den Armschwingen etwa die Hälfte der Federn einnimmt. Handdecken: Wurzel- hälfte schwarz, Spitzenhälfte weiß. Innere Oberflügeldecken weiß. Schwanz bräunlichschwarz mit gelbbraunen Spitzensäumen. Kopfseiten bräunlichschwarz, Kehle weiß mit rostgelbem Anflug, übrige Unterseite rostrot, Brustseiten mit weißen Federwurzeln und einigen schwarzen Längsflecken, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken rahmfarben. Unterflügeldecken und - Axillaren weiß. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. 1. Schwinge fast - 1 cm länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7., 3. und 4. gleich - lang und am längsten, 3.--6. verengt. Flügel von 3 © 86—-91, Schwanz - etwa 55, Lauf 22, Culmen 16—17 mm. -— Im Sommergefieder ist die Ober- seite fast rein schwarz, Oberschwanzdecken, Kehle und Brustseiten rein weiß. — — 09: Oberseite wie beim JS, nur brauner, Oberschwanzdecken hell rostfarben. _ Unterseite matt rostfarben. Da die russischen Forscher Stücke am Saissan-Nor und im Ala Schan erbeuteten, dürfte diese seltene Art eine weite Verbreitung in Zentral-Asien - haben. — Sie überwintert in Nord-Indien. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 45 706 Museicapidae („Turdidae“). 1070. Pratincola torquata rubicola (L.)'). Schwarzkehliger Wiesenschmätzer; Schwarzkehlchen. Motacilla Rubicola Linraeus, Syst. Nat. I, I, p.332 (1766— Europa. — Ex Aldrovandi, Albin, Brisson, Willughby. Als terra typica ist Frankreich anzusehen, ex Brisson, aus dessen Text und Bild Linn& seine schlechte Diagnose und Auf- enthaltsangabe entnahm). Sylvia museipeta Scopoli, Annus I. Historico-Nat., p. 159 (1769— Kärnten). Sazxicola fruticeti Brehm, Naturg. Vög. Deutschl., p. 411 (1831— Wien, wandert durch Mittel-Deutschland). Saxicola media Brehm, t. e., p. 411 (1831— mittleres Deutschland). Saxicola tytis Brehm, t. e., p.412 (1831— Mittel-Deutschland). Pratincola Atricapilla Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903, p. 384 (neuer Name für P. rubicola und Subspezies). Engl.: Stonechat. — Franz.: Tarier rubicole, Traquet pätre, Ouistrac. — Ital.: Saltinpalo. — Schwed.: Buskskvätta. 1. Schwinge bedeutend länger als Handdecken, 3.—5. etwa gleich und am längsten, 6. unbedeutend, 2. viel kürzer. — Jad. Herbstkleid: Federn der Oberseite schwarz, breit rostbraun gesäumt, untere Bürzelfedern und Oberschwanzdecken in der Mitte weiß, an den Spitzen mit länglichem schwarzem Fleck und rotbraunen Säumen. Schwingen bräunlichschwarz, Handschwingen und Handdecken mit schmalen fahlbraunen, Armschwingen mit breiteren lebhaft hell rotbraunen Säumen. Flügeldecken wie der Rücken, die die inneren Armschwingen bedeckenden Flügeldecken nebst der Basis der Außenfahnen der innersten Armschwingen weiß, einen großen weißen Schulterfleek bildend. Steuerfedern schwarz mit schmalen braunen Außen- säumen, Außenfahne des äußersten Paares mit breiterem weiblichbraunen Saum. Zügel, Kehle und Kopfseiten schwarz mit braunen Säumen; Hals- und Kropfseiten weiß mit hell rostbraunen Federspitzen. Übrige Unterseite rostfarben, die Brust am lebhaftesten, Mitte des Unterkörpers und Unter- schwanzdecken heller, fast rahmfarben. Innensäume der Schwingen rahm- farben, Unterflügeldecken und Axillaren schieferschwarz, erstere mit breiten weißlichen Säumen, Außenfahnen der letzteren weiß. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Nach der Herbstmauser findet kein Federwechsel mehr statt, aber im Frühjahr nutzen sich die braunen Federsäume der Oberseite der- artig ab, dab Kopf, Kehle und Rücken fast schwarz die Halsseiten ganz und die Oberschwanzdecken fast ganz weiß werden und scharf hervortreten. Flügel von 36 © 64—70,5, meist etwa 65—67,5, Schwanz 47—51, Lauf etwa 21—23, Culmen 14—15 mm. — Oad. Oberseite bräunlicher, nicht so rein schwarz, Bürzel und Oberschwanzdecken wie der Rücken, ohne Weib, Hals- und Kropfseiten gelblich, nur im ganz abgetragenen Sommergefieder einen weißen Fleck aufweisend, Kehle weniger schwarz, nach dem Kinn zu stets braun, übrige Unterseite matter rostbraun. — Nestkleid: Oberseite dunkelbraun mit rahmfarbenen, dunkel umrandeten Keilflecken an den Spitzen der Federn, Oberschwanzdecken rotbraun. Kehle bräunlich weiß, übrige e) Über die afrikanischen Formen siehe Reichenow, Vög. Afr., p. 732, Hartert, Journ. f. Orn. 1910, p. 175. — Der Name torquata (Muscicapa torquata Linnaeus, Syst. Nat., Ed. XII, I, p. 328, ex Brisson II, p.379, Taf. 36 Fig. 4) hat die Priorität, da er vier Seiten vorher publiziert wurde. Er bezieht sich auf die südafrikanische Form des schwarzkehligen Wiesenschmätzers. Pe ee Museicapidae („Turdidae“). 707 Unterseite bräunlich rahmfarben, an der Brust etwas lebhafter und mit schwärzlichen Federsäumen. Kontinentales Europa vom südlichsten Schweden bis zum Mittelmeere - und dessen Inseln, östlich bis Griechenland, Kreta, Polen und Südrußland u ar He v (Podolien), ferner in Marokko, Nord-Algerien und Nord-Tunesien. — Überwintert in Agypten, Palästina und vermutlich in der südlichen Sahara, da er durch Algerien und Nachbarländer durchzieht. (In Deutschland sehr lokal, meist im Westen weniger selten, im Nordosten nur vereinzelt.) Bewohnt vorzugsweise sonnige, steinige, mit Brombeergerank und Buschwerk bestandene Halden und Hügel, Bergwiesen, junge Kiefernschonungen, mit Gebüsch bewachsene Böschungen, Wegränder, verwildertes Gemeindeland u. dgl., nicht aber üppiges, feuchtes Wiesengelände. Lockton aus einem kurzen Pfiff mit folgendem Schnalzlaut, Gesang aus zwitschernden, abgebrochenen, mit einigen Pfeiflauten ver- mischten Strophen bestehend. Nest äußerst versteckt, unter Büschehen, neben Steinen, in dornigem Gerank u. dgl., gebaut wie das von P. rubetra. Eier 5—6, bläulichgrün, viel grünlicher und sehr viel heller als die von P. rubetra, mit rotbräunlichen, meist blassen, unscharf begrenzten und oft ineinanderfließenden Wölkehen, Fleeken und Punkten bedeckt. Zwei Bruten scheinen die Regel zu sein. — Zugvogel, der früh ankommt und lange verweilt, im Westen Deutschlands (am Rhein) auch vereinzelt überwintert. 38 Eier aus Deutschland und Griechenland (Rey, Reiser, Jourdain) messen im Durchschnitt 17.94 >< 14.14, Maximum 20 >< 14.5 und 17.6>< 14.9, Minimum 16.5 >< 13.5 und 16.9 >< 13.2 mm. 1071. Pratincola torquata hibernans Hart. Pratincola torquata hibernans Hartert, Journ. f. Orn. 1910, p.173 (England, Typus Tring). 80. Unterscheidet sich von Pr. rubicola im Herbstkleide durch die dunkleren, mehr rotbraunen Federsäume der Oberseite, auch etwas dunklere, an der Brust rein kastanienbraune Färbung der Unterseite; diese mehr rot- braune Färbung ist sogar schon an Nestjungen bemerkbar. Im abgetragenen Sommerkleide nicht leicht unterscheidbar, doch bleibt fast immer mehr von den rotbraunen Federsäumen auf der Oberseite übrig, und die Körperseiten werden nie so hell. Flügel von 20 S 66—68 mm. Standvogel auf den Britischen Inseln. Nistweise, Lebensweise usw. wie bei P. £. rubicola. Hält sich im Winter vorzugs- weise auf den Hügeln und im Gestrüpp in der Nähe der Küsten auf. 42 Eier aus England und Irland messen nach Jourdain im Durchschnitt 18.61 ><14.53, Maximum 21.3><14.4 und 19 ><15.1, Minimum 16.5 ><13.5 und 16.9 >< 13.2 mm. 1072. Pratincola torquata maura (Pall.). Motacilla maura Pallas, Reise d. versch. Prov. Russ. Reichs II, p.708 (1773— Ural und zwischen den Flüssen Tobol und Irtysch). Parus Varietagus (ersichtlicher Druckfehler für variegatus) Gmelin, Reise d. Russland III, p.105, Taf.20, 3 (1774— von Schamachie (= Schemacha im südl. Kaukasus) aus überall, d. h. nach Persien zu). Motacilla Tschecantschia Gmelin, Syst. Nat. I,2, p.997 (1789— „Sibiria“. Ex Lepechin, Tagebuch Reise d. versch. Prov. Russ. R. II, p.186, Taf. 8,1. Die Lokalität ist der südliche Ural). Saxicola Hemprichii Ehrenberg, in Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., fol. aa (1832— Agypten). Saxicola assimilis Brehm, Naumannia I, Heft 2, p.28 (1850— Nubien). [5 708 Museicapidae („Turdidae‘“). Herbstkleid viel heller: die sehr breiten Federsäume der Oberseite hell gelblichbraun, Kehle und Brust mit rahmfarbenen Säumen. Oberschwanzdecken und untere Bürzelfedern weiß mit gelblichbraunen Enden aber ohne schwarze Fleekung. Axillaren fast ganz schwarz, mit nur ganz schmalen weißen Spitzen- - säumen. Steuerfedern an der Wurzel an beiden Fahnen weiß in wechselnder Ausdehnung: meist ist etwa der halbe Schwanz von der Wurzel her weiß, oft nur "/,, mitunter nur Y/,—"/,, mitunter sind fast die gesamten äußeren Steuerfedern weiß mit nur einer 3—5 mm breiten Endbinde und einem schwarzen Streif an der Spitze der Außenfahne. Flügel von 10 CS 68,5—72,5 ausnahmsweise 74—-78 mm. Schnabel ziemlich schlank. Das Weiß der Halsseiten scheint etwas weiter nach dem Rücken hin ausgedehnt zu sein, der Unterkörper wird im Frühjahr fast ganz rein weib. Brutvogel in Transkaukasien und im Kaukasus, sowie am untern Uralfluß, vereinzelt bis Orenburg, wo schon P. t. indica vorkommt (Suschkin in litt.), auch in Persien. Uberwintert in Nordostafrika von Nubien bis ins südlichste Abessinien, Gallaland und Südarabien. (Stücke mit wenig Weiß an der Schwanzwurzel sind kaum von denen von Pr. t. indica zu unterscheiden.) 1073. Pratincola torquata stejnegeri Parrot. Pratincola rubicola stejnegeri Parrot, Verh. orn. Ges. Bayern VIII, p. 124 (1908—Iterup und Jesso nördl. Japan). Oberschwanzdecken wie bei P. i. maura, aber Schwanz ganz schwarz, oder doch nur an der äußersten Basis 2—3 mm weit weiß. Schnabel bedeutend stärker, an der Basis breiter. Federränder der Oberseite im Herbst- kleide dunkler, mehr rotbraun, als bei P. t. maura und indica, das Q im Herbste viel dunkler. Flügel von 30 C etwa 67—70.5 mm. Vertritt P. i. indica in Ostsibirien (östlich des Altai, Lena, Transbaikalien, Ussuri- und Amurgegenden), der Mandschurei und Nord-China, auf Sachalin, den Kurilen, Jesso und wahrscheinlich Hondo. — Im Winter auf /den Riu- Kiu Inseln, Hainan, Formosa, in Birmah und Indien. Ein Gelege von 5 Eiern aus Transbaikalien hat nach Taezanowski folgende Maße: 17.5 >< 13.8, 17.5 >< 13.4, 18.8 >< 14, 19.4><14, 19.2>< 14.3, ein solches aus Ussuriland mißt 16.3><13.1, 16.3>< 13.2, 16.4 >< 13.6, 17.2><13.6, 16.5><13.3, 17.1>< 13.4, 17><13.2 mm. 1074. Pratincola torquata indica Blyth. Sazxicola saturatior Hodgson, in Gray’s Zool. Mise., p.83 (1844— nomen nudum). Pratincola indica Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, p. 129 (1847— Indien). Pratincola albosuperciliaris Hume, Stray Feathers I, p.307 (1873— Andamanen). Die westlicheren Stücke, die vom Altai westwärts in Westsibirien bis zur Petschora sowie im Tian-Schan, West-Turkestan, Transkaspien, bis zum südlichen Ural, sowie in Kaschmir und an den Abhängen des (westlichen) Himalaya (anscheinend bis Sikkim) brüten, haben kleinere Schnäbel als die östlicheren Vögel und die Federränder der Oberseite sind bedeutend lichter, was im frischen Herbstkleide auffällig ist. Der weiße Fleck an den Hals- seiten ist merklich weiter nach dem Nacken zu ausgedehnt. Überwintert in Indien, wo auch die anderen Formen im Winter angetroffen werden. Flügel (30 8) 67—72 mm. Am 2. IX. 1904 wurde ein Stück in Norfolk erlegt. Museicapidae („Turdidae“). 709 Ein Gelege von 5 Eiern von Aksu (südlicher Tian-Schan) mißt 16.7 ><14, 16.3 >< 13.6, 17.6 >< 14, 17.3 >< 13.3, 16.5 >< 14, fünf Eier eines Geleges von Nainital im west- lichen Himalaya messen 17 ><14, 17.2 ><13.4, 17><13.5, 17>< 13.6, 17><13.3 mm (Jourdain). 1075. Pratincola torquata przewalskii Pleske. Pratincola maura var. Przewalskii Pleske, Wiss. Res. Przewalskis Reisen, Vögel, 1, p-46, Taf. IV, Fig. 1, 2,3 (1889— Gansu — nistend — und Ost-Turkestan). Von den übrigen Formen der Art durch bedeutendere Größe unter- schieden, sonst ganz wie P. torgquata stejnegeri; ebenso dunkel; der weiße Halsfleck scheint noch beschränkter in seiner Ausdehnung zu sein. Flügel von 6 alten 9 72.5—75.5 mm. Brütet in Kansu und am Nordabhange der Russischen Kette in Ost- Turkestan, sowie vermutlich in ganz Tibet. — Auf dem Zuge und im Winter in China und Indien, besonders, aber nicht ausschließlich, in dessen östlichen Teilen, zumal in Assam und Birmah, aber auch in Gilgit und Kumaon. — Die genauere Verbreitung aller dieser Formen zur Brutzeit ist noch zu eruieren. (Pratincola leucura Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI (1847— Sind). — &: P. torquata maura äußerst ähnlich, aber die Steuerfedern, mit Ausnahme des mittelsten Paares, an den Innenfahnen schneeweiß mit brauner Spitze. Das Rotbraun der Unter- seite auf einen großen vom unteren Rande der schwarzen Kehle auf die Brust reichenden Fleck beschränkt, Unterkörper und Seiten weiß. 9: Durch den bräunlichgrauen Ton der Federränder der Oberseite und hellere Unterseite, besonders weiße Kehle, von allen Formen von P. torquata sofort zu unterscheiden. — Indien, aber vielleicht daselbst nur Wintervogel, dessen Brutplätze möglicherweise im paläarktischen Asien liegen. Wahrscheinlich eine fernere Subspezies von P. torquata (vgl. Oates, Fauna Brit. Ind., Birds II, p. 63).) 1076. Pratincola caprata rossorum Hart. Pratincola caprata rossorum Hartert, Journ. f. Orn. 1910, p. 180 (Transkaspien). Abbild.: Dresser, B. Europe IX (Suppl.), Taf. 641. Flügelbau wie bei /. rubicola. — ©. Oberseite, ganzer Kopf und Hals, Kehle, Brust und Weichen, Flügel und Schwanz glanzlos schwarz. Großer Schulterfleck (aus den großen Deckfedern der innersten Armschwingen, den kleinen innersten Flügeldeckfedern und der äußersten Basis der Außenfahnen der innersten Armschwingen gebildet), unterste Bürzelfedern und Ober- schwanzdecken (deren längste schwarze Spitzen haben), Unterschwanzdecken ‚und Unterkörper (wenigstens in der Mitte bis zur Brust hinauf, aber in der Ausdehnung etwas variabel) weiß. Brustfedern in ganz frischem Gefieder mit bräunlichweißen Säumen. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel etwa 73—78 (9 ©), Schwanz 52—56, Culmen etwa 14.6—15.9, Lauf 21—22.5 mm. Oad. Oberseite braun (dunkler oder heller) mit undeutlichen dunkleren Federmitten, untere Bürzelfedern und Schwanzdecken röstlieh zimmtfarben. Schwingen und Öberflügeldecken dunkelbraun mit fahlröstlichen Säumen. Unterseite hellbraun, Kehle fast weißlich braun. Die dunkleren Stücke scheinen meist jüngere Individuen zu sein. — Erstes Jugendkleid: Oberseite dunkelbraun mit dreieckigen weiblichen Flecken, Unterseite braun mit rahmfarbenen Flecken. 710 Muscicapidae („Turdidae*“). Transkaspien, Persien, Afghanistan und Kaschmir, sowie Nordwest-Indien (Kohat, Peschawar). (Einmal von Sarudny am Sakmara-Fluß in Rußland erbeutet.) In den Ebenen Nordwest-Indiens vermutlich nur Wintervogel, im westlichen Himalaya aber anscheinend auch brütend. Die Grenzen der Brutgebiete dieser und der folgenden Formen sind schwer zu bestimmen, da letztere in der Literatur nicht unterschieden wurden. — Nest sehr ver- steckt, meist in Vertiefungen oder Löchern, oder in Büschen am Erdboden, ein tiefer, weich ausgefütterter Napf. Eier sehr blaß grünlichblau mit rotbraunen feinen Wölkcehen und Flecken. Gesang nach Brooks besser als der von P. torguata indica. 1077. Pratincola caprata bicolor (Sykes). Saxicola bicolor Sykes, Proc. zool. Soc. London Juli 1832, p. 92 („Deccan“, d. h. Plateau zwischen Narboda und Kistna). Saxicola erythropygia id., loe. eit., p.92 (2 des $. bicolor). Motaeilla sylvatica Tickell, Journ. As. Soc. Bengal II, p.575 (18355— Borabhum und Dholbum im westlichsten Bengalen). Wie P. ce. rossorum, aber beim J nicht der größte Teil des Unterkörpers, sondern nur die Analgegend oder doch nur ein geringer Teil des Unter- körpers weiß. Mitunter etwas größer, doch nicht so groß wie ?. ce. atrata. Vorderindien bis zum Dekkan und mittlere Teile des Himalaya. 1078. Pratincola caprata caprata (L.). Motaecilla Caprata Linnaeus, Syst. Nat., Ed. XL, 1, p.335 (1766 — Luzon. Ex Brisson III, p. 442, Taf. 24). Sazxicola fruticola Horsfield, Trans. Linn. Soc. London XIII, p.157 (1821— Java). 9: Ohne alles Weib am Unterkörper, nur die Unterschwanzdecken weib, außerdem das Schwarz tiefer und glänzender als bei den vorhergehenden Formen. Bewohnt die malayischen Inseln von Java bis Sumba, Timor und den Südwest-Inseln, Celebes und die Philippinen. Zur selben Form gehören auch die hinterindischen Stücke, ungefähr bis zum 90. Längengrad westwärts. (Von tropischen Formen schließen sich ferner südlich und östlich noch an: 1. P. caprata atrata Blyth: Wie P. ce. bicolor, aber mit bedeutend größerem Sehnabel und auch sonst kräftiger, größer, Flügel 78—82 mm. — Ceylon und die Gebirge des südlichsten Indiens (Oates, Fauna B. India, Birds II, p. 60). 2. P. caprata aethiops (Sel.): Wie P. ce. atrata, aber das Schwarz der 3 tiefer und glänzender, das 2 mit weißen Oberschwanzdecken und gräulicher. — Neubritannien und Neuguinea (Nov. Zool. 1907, p. 467).) Gattung OREICOLA Bp. 1854. Steht der Gattung Pratincola sehr nahe, doch ist der Schwanz länger und mehr gestuft, da die äußeren Steuerfedern ungefähr 1 cm kürzer sind als die mittelsten, auch sind die Steuerfedern mehr zugespitzt. Synonym ist Ahodophila 1863. Außer der in zwei Formen bis ins paläarktische Gebiet reichenden ©. ferrea lebt in Indien die schwarz und weiße 0. jerdoni und in Timor die ähnlich gefärbte ©. melanoleuca mit diekerem Schnabel. Museicapidae („Turdidae“). ln: 1079. Oreicola ferrea ferrea (Gray). Saxicola ferrea Gray, Cat. Mamm. B. Nepal & Thibet coll. by Hogdson, p. 71, 153 (1846— Nepal). Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Taf. 12; Ei: Cat. Eggs Brit. Mns#lV, Tat. MEL. Bis, 19. 5 J'ad. Herbstkleid: Federn der Oberseite aschgrau mit großem schwarzem Keilfleck in der Mitte und breit mit Rostbraun gesäumt. Schwingen schwarz mit sehr schmalen, an den innern Armschwingen breiteren und lebhafter gefärbten rostbraunen Außensäumen. Steuerfedern schwarz mit schmalen, nach außen zu an Breite zunehmenden schmutzigweißen Außensäumen, äußerste Steuerfeder an der ganzen Aubenfahne weiblich. Grauweiber Superciliarstreif, Zügel und Kopiseiten schwarz. Oberflügeldecken schwarz mit grauen Säumen, die innersten weiß. Unterseite blaß aschgrau, Kehle, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß. Unterflügeldecken und Axillaren weiß, an der Wurzel dunkelgrau. Innere Schwingensäume weiß. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel 68—70, Schwanz 63—68, Lauf etwa 20, Culmen ungefähr 14 mm. Die braunen Säume der Oberseite verschwinden im Früh- jahr, so daß diese Teile schwarz werden mit grauen Säumen, der im Herbst- kleide verdeckte weiße Schulterfleck tritt deutlich hervor, der Superciliarstreif wird schmäler aber rein weiß, die Unterseite fast rein weiß. — Qad. Ober- seite rotbraun mit dunkleren Federmitten, Oberschwanzdecken mehr braunrot und einfarbig. Schwingen dunkelbraun mit rostbraunen Säumen, der weiße Schulterfleck ist nieht vorhanden. Steuerfedern braun, Außenfahnen ganz oder größtenteils rostrot. Unterseite rahmfarben, Brust und Weichen braun. Im abgetragenen Kleide ist die Oberseite nicht so röstlich und die dunklen Federmitten treten deutlicher hervor, die Unterseite wird weiblicher. — Juv. (Nestkleid): Braun mit rahmfarbenen bis hell röstlichen Keilflecken nahe den Spitzen der Federn, Unterseite rahmfarben mit braunen Federsäumen. Bewohnt den Himalaya (von Kaschmir und dem Industale bis Sikkim), ‘im Sommer in Höhen von 4—9000 engl. Fuß, im Winter in den Tälern. Baut ein napfförmiges Nest aus Gras, kleinen Zweiglein, Würzelchen und Moos, mit Haaren ausgefüttert. Es steht am Boden, im Schutze von Steinen, Erdklumpen oder unter Büschen und neben Grasbüscheln, auch an Uferwänden oder Mauern in Vertiefungen und Löchern. Es scheinen zwei Bruten stattzufinden, da man die 4—5 Eier vom April bis Juli findet. Die Eier sind blaß bläulichgrün mit blaßroten und rot- braunen Wölkchen, Flecken und Punkten, denen von Pratincola torquata rubicola und indica sehr ähnlich. Sie messen etwa 17—19 >< 13—15.6 mm. 1080. Oreicola ferrea haringtoni subsp. nov. Ei: Cat. Eggs. Brit. Mus. IV, Tef. VII, Fig. 18. Unterscheidet sich von ©. ferrea ferrea durch den bedeutend kürzeren Schwanz. Sad. Schwanz 57—61,5, Flügel 65—68 mm. Mupin und andere Teile von Szetschuan bis Fokien in Südost-China, außerdem Birmah und die Bergländer südlich des Brahmaputra. Eier dunkler blau als die von ©. ferrea ferrea und stets ungefleckt, denen der Heckenbraunelle ähnlich. — Benannt zu Ehren von Oberst Harington, der mich auf die konstante Verschiedenheit der Eier aufmerksam machte. Typus: Sad. Lien-kiang bei Fu-tschau in China. 18. Januar 1887, im Tring Museum. 712 Museicapdaei („Turdidae“). Gattung TARSIGER Hodgson 18451). Unter obigem Namen vereinige ich, wie Sharpe es früher tat, 7. chrysaeus, eyanurus, rufilatus und indieca. Die generische Trennung ersterer Art ( Tarsiger) von den übrigen (/anthia) ist nicht durchführbar, denn die formosanische Art, T. johnstoniae, steht in der Mitte: der Schwanz ist bei chrysaeus merklich, bei johnstoniae leicht, bei den indischen Arten nicht gerundet. Durch die wohl entwickelten Schnabelborsten erinnert die Gattung an die echten Fliegen- fänger, schließt sich aber wohl in Wirklichkeit mehr den Rotschwänzchen, Rot- und Blaukehlehen an. — Geschlechter verschieden. Übersicht der $: | Schwanz gelb, an den Spitzen schwarz oder olivenbraun T.chrysaeus . p. 714 Schwanz -an “der Wurzel nieht welb2 10. .eE me er 2 Unterseite rostrot, Supereiliarstreif blau. . ». . ... .T. hyperythra . p.714 Unterseite rostgelb, Supereiliarstreif weiß . . » . » 2... .T.indica . p.713 die Wieichenerostfarben? OS cu ee ne EEE ee 3 | Supereiliarstreif blau . .. . a RE Er FURLORUE ve DATE \ Supereiliarstreif über den Zügel» w EB ne Be I YARUFRSET DEE 1081. Tarsiger cyanurus (Pall.). Motacilla Oyanurus Pallas, Reise d. versch. Prov. Russ. Reichs Il, p.709 (1773— Jenissei). Abbild.: Temminck & Schlegel, Siebolds Fauna Japonica, Aves, Taf. 21. Sad. Oberseite und Kopfseiten trüb blau, im frischem Gefieder mit rostbräunlichen Federrändern, unterer Bürzel und OÖberschwanzdecken lebhaft blau, ebenso die kleinen Oberflügeldecken. Schwingen braun, Außenfahnen schmal schmutzigblau gesäumt, die der innersten Armschwingen wie der Rücken, ebenso die der Steuerfedern. Superciliarsteif von der Schnabel- wurzel bis zum Auge weiß, von da ab blau: alle diese Federn weiß mit blauen Spitzen, die vor dem Auge sehr klein sind, hinter demselben aber den größten Teil der Federn einnehmen. Kinn, Kehle, Kropf, Analgegend, Unterflügel- und Unterschwanzdecken rahmfarben, übriger Unterkörper weib, Brustseiten lebhaft orangefarben. Iris braun, Schnabel schwarz, Füße dunkel- braun. Flügel von 12 9 78—80, Schwanz etwa 58—60, Lauf etwa 21—22, Culmen 13—13.5 mm. — 9. Oberseite olivenbraun, im Früh- jahr zu einem bräunlichen Aschgrau verbleichend, untere Bürzelfedern und Oberschwanzdecken trüb blau, obenso die Außenfahnen der braunen Steuer- federn; Schwingen braun, Außenfahnen röstlich olivenbraun gesäumt. Um die Augen ein bräunlichweißer Federring. Unterseite wie beim C, nur die Kropfgegend bräunlich. — Jjuv. wie Oad. und in diesem Gefieder nicht selten schon brütend, — Juv. (Nestkleid): Oberseite braun mit hell ocker- 1!) Hier schließt sich am natürlichsten die tropische Gattung Notodela an, von der ein Vertreter im Himalaya bis 9000 engl. Fuß Höhe beobachtet wurde: Notodela leueura (Museisylvia leueura Hodgson, Proc. zool. Soc. London 1845, p. 27, Nepal): Sad. Oberseite blauschwarz, Stirn und kurzer Supereiliarstreif kobaltblau. Schwanz schwarz mit großem weißem Fleck an der Basis, mittelstes Steuerfederpaar ganz schwarz. Unterseite schwarz mit bläulichem Schimmer, an den Kropfseiten ein verdeckter weißer Fleck. Flügel etwa 90—95 mm. 9 Röstlich braun (Cat. B. Brit. Mus. VII, p. 23; Oates, Fauna Brit. India, Birds II, p. 112). Eier lachsrötlich mit blaßgrauen Zeichnungen. > Museicapidae („Turdidae“). 713 r farbenen tropfenähnlichen Flecken. Unterseite bräunlich rahmfarben mit braunen Wellenzeichnungen, Unterkörper blasser und fast einfarbig. Brütet vom Gouvernement Perm in Rußland (mittlerer Ural) durch ganz Sibirien bis zum Öchotskischen Meere und in Kamtschatka (vereinzelt auf den Kommandeur -Inseln), Sachalin, Nord-Japan, Nord-China. — Über- wintert in Süd-China, auf Hainan, Formosa und den Riu Kiu-Inseln, und kommt auch mitunter in Indien vor: E. C. Stuart Baker erlegte ein Jad. in den Bergen von Nord-Cachar am 14. Februar 1896. Lebt in Wäldern und Buschwerk und erinnert in seinem Wesen an die Rot- schwänze. Der Lockruf ist kurz und scharf und soll an die Silben keke keke oder toctoc erinnern. Das Nest steht in kleinen Vertiefungen am Boden, an Steinen und Bösehungen. Nehrkorn (Katalog Eiersamml., p.27.1899) beschreibt die Bier folgender- maßen: „Weißer Grund, sonst gefärbt wie unsere rubecula. 18—19><15 mm“. Als Fundort gibt Nehrkorn „Ost-Sibirien“, wie leider immer ohne Gewährsmann, an. 1082. Tarsiger rufilatus (Hodgs.). Nemura rufilatus Hodgson, Proe. zool. Soc. London 1845, p.27 (Aug. 1845— Nepal). Abbild.: Dresser, B. Europe 11I, Taf.55 $ (Sub nom. Nemura eyanura). Sad. Superciliarstreif, kleine Oberflügeldecken und Oberschwanzdecken lebhaft ultramarinblau, die Supereiliarfedern an der Basis weiß. Übrige Ober- seite und Kopfseiten dunkelblau. Unterseite wie bei 7. cyanurus, nur weniger rahmfarben, und schmutziggrau verwaschen. Flügei von 14 9 80—84.5, Schwanz etwa 66—68, Lauf etwa 24, Culmen 14—15 mm. Oad. Oberseite olivenbraun, Schwingensäume röstlich, Spitzen der großen Oberflügeldecken dunkler. Bürzel mit erünlichblauem Schimmer, ÖOberschwanzdecken blau. Steuerfedern schwarzbraun, Außensäume und mittelstes Paar ganz trüb blau. Kehle in der Mitte weißlich, Kopfseiten und Kropfgegend bräunlich ocker- farben, übrige Unterseite schmutzig weiß, Brustseiten lebhaft röstlich orange- farben. Unterflügeldecken, Axillaren und innere Schwingensäume röstlich rahmfarben. Dem oO von T. ceyanurus ähnlich, aber das Blau der Steuer- federn viel dunkler, Mitte der Kehle nicht rahmgelb, sondern weiß und viel dunkler olivenbraun umsäumt. — Juv. Oberseite braun mit rostgelben, schwarzbraun umsäumten Tropfenflecken, Unterseite gelblich, am Unterkörper weiß und mit dunkelbraunen Federsäumen. Bewohnt den Himalaya in Höhen von 8—16000 engl. Fuß, und die chinesischen Gebirge: Szetschwan, Tsin-ling Berge. Im Winter in tieferen Lagen. Brüten nicht selten ehe sie das Altersgefieder angelegt haben. Nest in Löchern an Böschungen und Uferwänden, unter gefallenen Stämmen oder Baumwurzeln. 4 Eier im Mai und Juni, blaugrünlichweiß mit feinen blassen rotbraunen Flecken um das dicke Ende. 12 Eier messen im Durchschnitt 18 ><13.9, Maximum 19 >< 14.8, Minimum 17 >< 15.2 mm. 1083. Tarsiger indica indica (Vieill.). Sylvia indica Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat.. Nouv. Ed. XI, p.267 (1817— ex Sonnerat, Voy. Ind. II, p. 208, Indien). Nemura flavo-olivacea Hodgson, Proc. zool. Soe. London 1845, p.27 (Nepal). Tarsiger superciliaris Moore, Proc. zool. Soc. London 1854, p.76 (Febr. 1855— Nepal). 714 Museicapidae („Turdidae*). Jad. Ganze Oberseite schieferblau, Kopfseiten dunkler, Federn zwischen Schnabel und Auge rein schwarz. Breiter seidenartig glänzender weiber Superciliarstreif von der Schnabelwurzel bis zum Nacken. Schwingen dunkel- braun mit gelblich olivenbraunen Aubßen- und röstlich rahmfarbenen Innen- säumen. Steuerfedern schwarzbraun mit blauen Außensäumen. Unterseite orangefarben, Mitte des Unterkörpers bedeutend lichter, an den Seiten der Kehle Andeutungen einer weißen Linie. Iris braun, Schnabel schwarz, Füße braun. Flügel von 6 Jad. 81—82, Schwanz 68—71, Lauf etwa 30, Culmen etwa 23—23.5 mm. — Qad. Ganze Oberseite olivenbraun, mehr oder minder verdeckter weißer Supereiliarstreif. Unterseite bräunlich ockerfarben, an der Brust am lebhaftesten, Mitte des Unterkörpers weiblich. Himalaya in Nepal und Sikkim, wo Pearse ihn 12500 engl. Fuß hoch erlegte, und Gebirge von West-Szetschwan (auf Formosa durch T'. i. formo- sanus vertreten). 1084. Tarsiger hyperythra (Blyth). Ianthia hyperythra Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XVI, 1, p.132 (1847— Darjiling). Abbild.: Jardine, Contr. Orn. 1849, Tafel zu p. 88—-16, Fig. 2. Sad. Stirn, Superciliarstreiff und kleine Oberflügeldecken lebhaft ultramarinblau, übrige Oberseite dunkel purpurblau, auf den Oberschwanz- decken heller. Schwingen und Schwanz schwarz mit blauen Säumen. Zügel und Kopfseiten tiefblau, erstere fast schwarz; Kehlmitte und übrige Unter- seite lebhaft röstlich orangefarben, Bauch und Unterschwanzdecken weiß. Flügel von 3 © 79—82, Schwanz etwa 60, Lauf 25—26 mm. — Oad.: Oberseite einschließlich der Außenseite der Flügel rostgelblich olivenbraun, untere Bürzelfedern matt blau, Oberschwanzdecken und Außenfahnen der Steuerfedern dunkler blau. Unterseite ockergelblich, Brust dunkler, mehr olivenbräunlich, Mitte des Unterkörpers, Bauch und Unterschwanzdecken weib. Sikkim, von Kapt. Pearse noch bei Gmatong, 12600 engl. Fuß hoch, erbeutet, auch in den Khasia-Bergen südlich des Brahmaputra. 1085. Tarsiger chrysaeus Hodgs. Tarsiger chrysaeus Hodgson, Proc. zool. Soc. London 1845, p.28 (Aug. 1845— Nepal). Abbild.: David et Oustalet, Ois. Chine (p. 233), Taf. 29. Schwanz stark gerundet. — Jad. Oberseite des Kopfes, Hals, Nacken und RKückenmitte dunkel olivenbraun mit grünlichgelben Federsäumen; übrige Oberseite einschließlich der letzten kurzen Armschwingen, Supereiliarstreif und ganze Unterseite orangegelb, im frischen Gefieder an vielen Federn mit feinen schwärzlichen Endsäumen. Breiter Streif an den Kopfseiten von den Zügeln durchs Auge bis zur Ohrgegend hin schwarz. Schwingen braun- schwarz mit olivengelben Außen- und zitronengelben Innensäumen, vorletzte Armschwinge mit breiteren, mehr goldgelben Außensaum. Steuerfedern orangengelb, alle mit 1—1!/, cm breitem schwarzen Endsaum, außerdem das Außenpaar mit halbschwarzer Außenfahne, und das mittelste fast ganz schwarz. Iris dunkelbraun. Schnabel hellgelb, Oberschnabel mit Ausnahme der Seiten schwarz. Füße fleischfarben. Flügel von 16 Jad. 65—67, mit- unter bis 70 und 71 (bei Stücken von Sikkim und Nepal, die aber nicht Museicapidae („Turdidae*“). 715 immer größer wird), Schwanz ungefähr 55—57, die seitlichen Steuerfedern etwa 5—8 mm kürzer, Lauf 27—29, Culmen 13.5—15.5 mm. — Oad. Ganze Oberseite und Außenseite der Flügel, sowie mittleres Steuerfederpaar und Spitzen der übrigen Steuerfedern olivengrün, Zügel und undeutlicher Superciliarstreif nebst der ganzen Unterseite orangegelb, Seiten und hier und da Federsäume schmutzig olivenbraun. — Juv. (Nestkleid): Oberseite dunkel olivenbraun, jede Feder mit gelbem, dunkel umsäumtem Tropfenfleck, Unter- seite gelb mit dunkel olivenfarbenen Federsäumen. Himalaya von Chamba bis Sikkim, Berge südlich des Brahmaputra und Bergländer West-Chinas: Szetschwan, Mupin, Tsinling-Berge. Brütet schon in Höhen von etwa 5000 engl. Fuß, reicht aber auch bis 12500 Fuß hinauf (in Sikkim). Lebt in buschreiehem Gelände und nistet in Vertiefungen an alten Baumstämmen, am Boden oder an Böschungen. Die Eier sind nach Brooks, und nach von Eingeborenen gesammelten Stücken (Sikkim, Cachar) einfarbig blau und messen 18—20 >< 12.5— 14 mm. Nehrkorn beschreibt sie ebenso, mißt aber 19 >< 16 mm. Gattung OHAIMARRORNIS Hodgson 1844. Chaimarrornis Hodgson, Gray’s Zool. Mise,, p. 82, deser. nulla (Typus leucocephala). — Chaemorrornis Jerdon, B. India II, p. 148, diagnosis. — ÜChimarrhornis auetorum recent. — Rhyacornis Blanford,. Journ. As. Soc. Bengal XLI, 2, p.5l, 1873 (Typus fuliginosa). — Nymphaeus Hume 1875 (Typus fuliginosus). Von Phoenicurus durch (im Verhältnis zur Flügellänge) bedeutend kürzeren und außerdem mehr gerundeten Schwanz sowie stärker entwickelte Schnabel- borsten unterscheidbar. Gefieder reich und weich. 1. Schwinge ungefähr doppelt so lang als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7., 3. und 4. gleich und am längsten, 5. nur wenig kürzer, 3.—6. verengt. Zwei Arten im palä- arktischen Gebiete, außerdem €. bicolor auf den Bergen von Luzon (Phi- lippinen). Kopfplatte weiß, ganzer Unterkörper braunrot . . . . . ©. leucocephala 2% - P-715 Kopf, Rücken und Unterkörper graublau . . ...... ©. fuliginosa 5 . p- 716 Kopf und Rücken braungrau, Unterkörper grau und weiß quergefleckt ©. fuliginosa 2 . p. 716 1086. Chaimarrornis leucocephala (Vig.). Phoenieura leucocephala Vigors, Proc. Committee zool. Soc. London I, p. 35 (1831— Himalaya). Abbild.: Gould, Cent. B. Himal. Mts., Taf. XXVI Fig. 1; David & Oust., Ois. Chine, Taf. 24. Abbild. d. Eier: Ibis 1904 Taf. VII, Fig. 4,5 (nicht 1,3, vergl. p. 485). So ad. Kopfplatte bis zum Nacken seidenartig weiß; Kinn, Kehle und Kropf, Stirn, Zügel, Kopfseiten, Hals, Rücken, Schultern, Schwingen nebst Öberflügeldecken und 1—2 cm breite Endbinde der Steuerfedern schwarz, ferner fast die ganze Spitzenhälfte der Außenfahne der äußersten Steuer- feder schwarz gesäumt. Übrige Unterseite, Bürzel, Schwanzdecken und der Rest der Steuerfedern kastanienähnlich braunrot. Unterflügeldecken matt- schwarz mit mehr oder minder braunroten Spitzen. Iris braun. Schnabel, Füße und Schenkelbefiederung schwarz. Flügel an 25 J (meist von den Tsin-Iing-Bergen) 98—106, Schwanz etwa 80—85, Lauf 32—34, Culmen 716 Museicapidae („Turdidae*“). etwa 18—19 mm. 9 ganz wie C, nur merklich kleiner: Flügel von 15 sicheren oO 88—96 mm. — Juv.: Oberkopf weiß mit Dunkelgraubraun gemischt, das übrige Gefieder schwarzbraun mit rotbraunen Federspitzen, Unterkörper braun, Flügel und Schwanz wie beim alten Vogel. — Nordchinesische Stücke neigen zu etwas bedeutender Größe, als solche aus dem Himalaya, der Unter- schied aber scheint nicht konstant genug, um eine Trennung zu rechtfertigen. Himalaya von Afghanistan und Kaschmir bis in die chinesischen Gebirge nach Kansu, Tsin-ling, Szetschwan, bis zum Irawaddy und Jangtse Flusse. In den Bergen südlich des Brahmaputra wohl vorzugsweise Wintervogel, ob- wohl auch Stücke im Sommer dort erbeutet wurden. Dasselbe gilt von den Schan-Staaten und Arrakan. (Die von Baker aus Cachar beschriebenen Eier sind unsicher). Lebt an den Ufern der Bergströme, im Sommer im Himalaya in Höhen von 10—20000 engl. Fuß, im Winter bis zu 3000 Fuß talabwärts.. Der Lockton wird als ein tiefer Pfiff beschrieben. Sollen etwas andere, heftigere Schwanzbewegungen haben als unsere Rotschwänze und den Schwanz häufig ausbreiten. Das große napfförmige Nest ähnelt dem unseres Rotkehlchens und ist aus Moos, Mooswurzeln, Stengelchen und dergl. gebaut und mit Haaren gefüttert. Es steht an den Uferwänden der Berg- bäche und enthält (im Mai) 3 Eier. Diese sind licht hellgrün oder grünlichweiß mit rotbraunen Flecken und einigen graulila Schalenflecken. Sie ähneln täuschend den weniger gefleckten Varietäten von Copsychus und Kittacincla (Schamadrosseln) oder, mit Aus- nahme der Größe, Eiern von Muscicapa striata (grisola). Drei Eier messen 24—24.7 >< 17.5—17.7 mm. 1087. Chaimarrornis fuliginosa fuliginosa (Vie.). Phoenicura fuliginosa Vigors, Proc. Committee zool. Soc. London I, p. 35 (1831— Himalaya). Phoenicura plumbea Gould, Proc. zool. Soc. London I, p.185 (1836— Himalaya). Phoenicura rubicauda Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p. 82 (1844— Nomen nudum. Teste Sharpe!) Phoenicura lineoventris Hodgson M. S., teste Sharpe. Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Taf. 15. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VII, Fig. 20. SO ad. Das ganze Gefieder blaugrau mit Ausnahme der Steuerfedern, des Bauches und der Ober- und Unterschwanzdecken, welche rötlich kastanien- braun sind. Die Bauchfedern sind etwas rötlicher, der hintere Teil des Unter- körpers etwas blasser blaugrau. Die Steuerfedern zeigen Andeutungen von braunen Spitzen. Vordere Stirnfedern und Zügel etwas düsterer, im ab- getragenen Brutgefieder fast schwarz. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel (20 ©) etwa 75—82, Schwanz etwa 55—60, Lauf 22—24,5, Culmen etwa 14—15 mm. — oO ad. Oberseite aschgrau, mehr oder minder bräunlich verwaschen, Schwingen tiefbraun mit hellbraunen Außensäumen, Oberflügeldecken dunkelgrau, in frischem Gefieder an den Spitzen mit je einem weißen Fleck, an den größeren mit weißem Endsaum. Steuerfedern: Die mittelsten an der Basis zu etwa zwei Dritteln weiß, diese Farbe nach außen von Feder zu Feder zunehmend, so daß das äußerste Paar ganz weiß ist mit braunem Außen- und Endsaum, die Spitzenteile der übrigen Federn dunkelbraun. Federn der Unterseite aschgrau mit weißlichem Längs- fleck nahe der Basis und ebensolchem Querband und Endsaum, diese Zeich- nungen am Unterkörper heller und verwaschener. Unter- und Oberschwanz- Muscicapidae („Turdidae*). DEZ decken weib. -— Juv.: S © Oberseite düster graubraun mit fahl rostgelben Längsfleckchen nahe den Federspitzen. Unterseite fahl weißlichbraun mit dunkeln Federsäumen, Unterkörper weißlich. Flügel und Schwanz wie beim O ad. Himalaya von Kaschmir bis Assam, im Sommer in großen Höhen bis zu 13000 engl. Fuß. » Außerdem China von Futschau und Fokien bis zu den Tsin-ling-Bergen und Kansu. Auch bei dieser Art neigen Stücke aus Nord-China zu größerer Flügellänge und stärkerem Schnabel, ohne hierin konstant abzuweichen. Anscheinend auch in den Bergen von Hainan nistend. — Auf Formosa durch €. fuliginosa affınis (Grant) vertreten, deren Q' nicht sicher unterscheidbar ist, während das © sich durch düsterer graue Unter- seite und bedeutend geringere Ausdehnung des Weiß an der Schwanzwurzel unterscheidet. Hält sich wie (©. leucocephala an den Ufern von Gebirgsbächen auf. Das Nest steht in Vertiefungen an Uferwänden und Felsen und besteht aus Würzelchen, Bast, Moos, mit Haaren und Wolle ausgekleidet. Es enthält im Mai und Juni 4—5 Eier. Letztere sind grünlichweiß, reichlich mit fahl rotbraunen Flecken und einigen lila Schalenflecken gezeichnet. Sie ähneln bis auf die geringere Größe und meist sehr reichliche Fleckung ganz den Eiern von C. leucocephala. 25 Eier messen 17—-19.5 >< 15—15 mm. Gattung PHOENICURUS Forster 1817. Synonyme: Phoenicura, Rutieilla, Adelura. — Die „Rotschwänze“*, von denen nur zwei Arten (P. schisticeps und P. coeruleocephala) keine roten Schwänze haben, bilden eine in sich wohl abgeschlossene und vernünftiger- weise nicht zu zerreißende Gruppe. Schnabel schlank und spitz, Nasen- löcher mehr oder minder frei vor der Stirnbefiederung, Schnabelborsten meist sehr deutlich entwickelt. Schwanz mehr oder minder, immer aber etwas gerundet. Geschlechter sehr verschieden. Nestkleid entweder stark gefleckt oder dem der Q ähnlich. Fast über das ganze paläarktische Gebiet verbreitet, außerdem in Afrika, in Amerika aber fehlend. Übersicht der alten &: 1 SEGEN N an OR re Re NE 2 ! Schwanz schwarz . SEAT EEE ch RE 8 Schwanz mit über 1 cm breiter schwarzer Endbinde. . . P. frontalis . p. 728 \ Schwanz ohne Endbinde oder nur mit Andeutung einer solchen . D) f Basis der Armschwingen an beiden Fahnen weiß . . 2.2.2.2... 4 \ Basis der Armschwingen nicht oder nur am Außensaum weiß... . . 5 J Rlügel mnter 8 em . ... 2. nn an nu... Baurorea . p.725 MEIBSSEmBer Arem NER N. ar a Peer ythrogastra Pr 726 Kehle schwarz . BE LEN er Be ler A EN EN SR A RE Far ji 2. Schwinge gleich der 6. oder länger, 3.—5. verengt.. P. phoenicurus . p.718 6 | 2. Schwinge gleich der 7. oder etwas kürzer, 5.—6. verengt . P.ochruros . p. 720 2. Schwinge gleich der 8. oder noch kürzer, 3.—6. verengt. P. hodgsoni . p. 724 Kopfseiten mit breitem schwarzen Streifen. . . . . . P. erythronota . p.727 \ Kopfseiten ohne schwarzen Streifen . . . . 2.2... P.alaschanica . p.728 | Unterkörper und Unterschwanzdecken rotbraun. . . . P.schisticeps . p.729 Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß . . . P.coeruleocephala . p.730 7 8 718 Museicapidae („Turdidae“). 1088. Phoenicurus phoenicurus phoenicurus (L.). Gartenrotschwanz. Motaecilla Phoenicurus Linnaeus, Syst. Nat., Ed. X, p. 187 (1758— „Habitat in Europa“. Als terra typiea betrachten wir Schweden, nach dem ersten Zitat und der der Fauna Sueeica entnommenen Diagnose). Motacilla Erithacus Linnaeus, 1. ce., p.187 (1758 — „Habitat in Europa“, ex Fauna Sueeica no. 225. Beschreibung des 2). Motacilla titys') Linnaeus, 1. e., p.187 (1758— „Habitat in Europa“, ex Fauna Sueecica - .n0.227, wo deutlich ein @ von P. phoenicurus beschrieben ist). Phoenicurus Rufieilla Forster, Syn. Cat. Brit. B., p.16 (1817— Neuer Name für Sylvia phoenicurus). Phoenicurus muralis Forster, t. e., p.58 (1817— Wieder anderer Name für den Garten- rotschwanz). Ruticilla sylWvestris Brehm, Handb, Naturg. Vög. Deutschl., p.363 (1831— „Fichten- wälder Deutschlands“). Ruticilla arborea Brehm, t. c., p.363 (1831— „Scheint eigentlich nördlich von uns zu wohnen — wenigstens kommt er bei Kiel vor — brütet aber auch hier ...*). Rutieilla hortensis Brehm, t. e., p.364 (1831— „Er hält sich vorzüglich gern in Baum- gärten auf... .“). Phoenicura muraria Swainson, Swainson & Richardsons Fauna Boreali-Amer., Birds, p-489 (1831— Anderer Name für „Motacilla phoenicura auct.“). Ficedula Rutacilla Eyton, Hist. Rarer Brit. B., Cat. p.10 (1836— Ex Raius, wohl Schreibfehler statt Ruticilla). Erithacus Arboreus Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1903. p. 353 (Neuer Name für die vorl. Art in ihren verschiedenen Formen). („Sylvia phoenicurus aegyptiaca Kittlitz“ wurde irrtümlich von Olphe-Galliard zitiert. der Name existierte aber nicht.) Engl.: Redstart. — Franz.: Rouge-queue. — Ital.: Codirosso. — Schwed.: Rödstjärt. 3.—5. Schwinge verengt, 2. etwas länger als die 6. oder gleich der 6., sehr selten kürzer, 3.—5. die Spitze des Flügels bildend, 6. etwa 5—7 mm kürzer als die 5. — C ad. im Frühjahr: Stirnband, Zügel, Kopf- und Hals- seiten (vom Auge abwärts) und ganze Kehle bis zum Kropf schwarz, über dem schwarzen Band an der Vorderstirn ein weißer, in einen angedeuteten Superciliarstreifen fortgesetzter Stirnfleck, der an Ausdehnung etwas variiert. Übrige Oberseite nebst den kleineren Flügeldecken aschgrau, Bürzel, Ober- schwanzdecken und Steuerfedern rostrot, das mittelste Steuerfederpaar dunkel- braun mit rostroten Außensäumen. Schwanzfedern und große Oberflügel- decken dunkelbraun mit hellbraunen Säumen. Unterseite vom Kropf an rostrot, am Unterkörper heller werdend, letzterer in der Mitte weiß oder weißlich, Unterschwanzdecken bedeutend heller als Steuerfedern und Brust. Iris dunkel- braun, Füße und Schnabel braunschwarz, Sohlen gelblich. Im frischen Herbstkleide ist das Weiß der Stirn durch aschgraue Federsäume fast ganz verdeckt, die Federn des Rückens haben rotbraune Kanten, die der untern Kehle und Brust weiße Endsäume; bei jüngeren J sind die braunen Kanten der Oberseite ausgedehnter, ebenso die hellen Säume der Unterseite, die auch nicht so weiß, sondern bräunlich rahmfarben sind und das Schwarz der Kehle mitunter ganz verdecken. Flügel von 69 3 (30 Hartert, 39 Klein- 1!) Die Schreibweise wurde später meist in „tithys“ geändert und der Name über ein Jahrhundert lang irrtümlich für den Hausrotschwanz angewandt! Museicapidae („Turdidae“). 719 schmidt) 76—83, selten 84, einmal nach Kleinschmidt 85 '), Schwanz 57—61, Lauf 20.5— 21.5, Culmen 13.5—14.5 mm. — O9 ad. Oberseite graubraun, Flügel, Bürzel und Schwanz wie beim JO. Unterseite fahl röstlichbraun, am Unterkörper ins Rahmfarbene übergehend. Mitunter sieht man Spuren schwarzer Kehle und nicht selten ist die Brust roströtlich bis rostrot; ob letztere Stücke wirklich „hahnenfedrige“ oder besonders alte © sind, ist zweifel- haft. Über Variation und Wandlung des Gefieders u. a. m. s. Berajah „Frithacus Arboreus“ 1908 und 1910. An letzterem Orte ist eine Aberration mit weißem Fleckchen in der Mitte der Kehle als aberr. natorpe beschrieben. — Nestkleid: Oberseite braun mit schwarzen Endsäumen und röstlich rahm- farbenen Anteapikalflecken, Unterseite rahmfarben mit dunkelbraunen Feder- rändern, Weichen rostfarben. Schwingen breit rostbraun gesäumt. Europa vom Nordkap bis zum Mittelmeere, in Süd-Europa aber nur auf den Gebirgen, in Spanien nur nördlich des Cantabrischen Gebirges, in Griechenland nur auf dem Zuge. Fast ganz Rußland mit Ausnahme der Steppengegenden und der Krim. Östlich "bis Irkutsk und zum Süden des Baikal-Sees. — Zieht durch den Kaukasus?), Kleinasien und Ägypten und überwintert in West- und Nordost-Afrika bis zum weißen Nil und Bukoba. In allen Gebieten Zugvogel. Bewohnt Kopfweiden, Baumgärten, Alleen, Anlagen und Wälder, aber nicht reinen Nadelwald. Lebhaft, unruhig mit dem Schwanze auf und nieder sehüttelnd oder zitternd. Lockstimme ein heller, etwa wie fuid klingender Pfiff, dem meist ein schmatzendes teck teck angehängt wird. Der wechselnde, an- genehme Gesang ist an der charakteristischen Einleitung sofort zu erkennen, die aus einem gezogenen, von zwei kurz angeschlagenen Lauten gefolgten Tone besteht. Das Nest steht in Baumlöchern, mit Vorliebe in denen der Kopfweiden, hin und wieder auch an Fels- und Erdwänden und in Gebäuden, häufig an Mauern. Das meist aus 6 (ausnahmsweise 7—9) Eiern bestehende Gelege findet man im Mai. Die Bier sind einfarbig glänzend blaugrün, mitunter, aber selten, mit einigen braunroten Punkten und Fleekchen. 100 Eier (61 Rey, 39 Jourdain) messen im Durchschnitt 18.28 >< 13.89, Maximum 21><14.5 und 18><15, Minimum 16.1>< 13.1 und 18.2 >< 12.7 mm. Durch- schnittsgewicht 107 mg. 1089. Phoenicurus phoenicurus algeriensis (Kleinschm.). Erithacus algeriensis Kleinschmidt, Orn. Monatsber. 1904, p. 197 (Lambese). Abbild.: Berajah 1908, Taf. I, 3; vgl. auch Text. GC: Unterscheidet sich von Ph. phoenicurus phoenieurus durch . etwas stumpferen Flügel, in welchem der Abstand zwischen der 5. und 6. kleiner, nämlich nur 4 bis höchstens 5 mm (anstatt 6—7) groß ist, die 3.—5. fast gleich lang sind und die 2. fast immer merklich kürzer oder doch nicht länger ist als die 6. Die Farben sind anscheinend durchweg lebhaft, doch kommen ebenso lebhaft gefärbte Stücke auch in Süd- und Nord- -Europa häufig vor. Die Säume der Armschwingen sind anscheinend nicht so braun, sondern mehr rahmfarben. Brutvogel in Algerien (Steineichen bei Batna [Lambese] und nördlicher Atlas), vermutlich aber auch anderwärts in Nordwest-Afrika. 1) Ich finde die größten Maße (und zwar vielfach) bei ostafrikanischen Zugvögeln, 2) Das Brüten im Kaukasus „unterm selben Dache“ mit mesoleuca beruht jeden- falls- auf Verwechslung mit Stücken letzterer Form in abgeriebenem Gefieder oder solchen, die den weißen Flügelspiegel nur angedeutet hatten. Die Angaben vom Brüten in Palästina und Cypern halte ich für unrichtig. 720 Museicapidae („Turdidae“). 1090. Phoenicurus phoenicurus mesoleuca (Hempr. & Ehr.). ? Motacilla samamisica Hablizl, Neue Nord. Beyträge IV, p.60 (1783— Gilanische Gebirge Nordpersiens). Sylvia mesoleuca Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. ee (1832— Djedda in Arabien). (Vgl. auch Kleinschmidt, Berajah 1908); R. mesomela Loche, Schreibfehler. Rutieilla Bonapartii v. Müller, Beitr. Orn. Afr., Taf. XIV und Text (1854— Abessinien). Rutieilla marginella Bonaparte, Compt. Rend. 38, p.8 (1854-- Abessinien und Senegal, letzterer Fundort fraglich). Der Flügel des alten © hat im Herbstkleide breite weiße Außensäume an den Arm- und schmale an den Handschwingen, so daß dort ein großer weißer „Spiegel“ erscheint; bei jungen J ist der Spiegel mitunter nur an- gedeutet. Ein schieferfarbener Rückengürtel ist — besonders im abgenutzten Gefieder — nicht selten angedeutet; mitunter fehlen die weißen Flügelsäume auch scheinbar alten J fast ganz und in sehr abgetragenem Kleide ver- schwinden sie bisweilen bis zur Unkenntlichkeit. Flügel von 12 9 77—83 mm. — Onicht sicher von denen von P. p. phoenieurus zu unterscheiden, mitunter aber mit Andeutung des Flügelspiegels, und bei alten Stücken sind Ober- seite und Kopfseiten mehr grau. Brutvogel in der Krim, im Kaukasus, Transkaukasien, Kleinasien und Persien. — Zieht durch Syrien, Agypten und Arabien und überwintert in Abessinien. Wurde vereinzelt in der Türkei, Griechenland, Ungarn, je einmal (nach Gätke) auf Helgoland, und (nach Loche) bei der Stadt Algier erlegt. Das Vorkommen in Senegambien ist zweifelhaft. (Vgl. auch Oates, B. India 1.p.:3%) Lebensweise und Eier wie die von P. p. phoenicurus. 10 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 18.9 >< 14.55, Maximum 20.2 > 14.3 und 19.4><15.5, Minimum 17.5 >< 13.6 mm. 1091. Phoenicurus ochruros gibraltariensis (Gm.)'). Hausrotschwanz. Motaeilla gibraltariensis Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p. 987 (1789— Gibraltar. Ex Edwards, nude Brisson, Buffon, Latham). Motaeilla atrata Gmelin, t. e., p.988 (1789— Ex Latham. Fundort unbekannt). Motacilla erythrourus Rafinesque, UOaratt., p.6 (1810— Teste Seebohm). Ruticilla atra Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 365 (1831— Deutschland). Sylvia Tites 8. campylonye Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., fol. dd (1832 — Nubien). Rutieilla Cairii Gerbe, Diet. Univ. d’Hist. Nat. XI, p.259 (1848— „Basses Alpes“). Ruticilla montana Brehm, Vogelfang, p.415 (1855— Unteralpen und Kärnthen). Ruticilla inornata Madaräsz, Zeitschr. f. ges. Orn. I, p.119 (1884— Ungarn. Be- schreibung des cairii-kleides. Frühere Beschreibung fand ich nicht). Erithacus titis Brehmi Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1892, p.198 (schon im 1. Herbste schwarz werdende &). Rutieilla tithys paradoxa Olphe-Galliard, Orn. Jahrb. III, p.158 (1892— Aus Brehms Brief vom 1. Dezember 1863. Dasselbe wie „Brehmi“). 1) Phoenicurus, Ruticilla oder Sylvia titys, tithys, titis, tythis, tites, thitis und thytis (!) der Autoren, aber nicht Motaeilla titys Linne 1758, oder gar 1766, wo der Autor selbst sagt, sein tilys sei das @ von phoenieurus! all Museicapidae („Turdidae“). a - Erithacus Domesticus Kleinschmidt, Journ. f. Orn, 1903, p.357 (Name für den Haus- rotschwanz und seine Subspezies). Rutieilla nigra Giglioli, Bull. B.O. Club XIII, p.79 (1903— Sardinien. Ersichtlich Melanismen!). i („Motaeilla ochracea Gm.“ wird von Olphe-Galliard zitiert, der Name existiert aber nicht). Engl.: Black Redstart. — Franz.: Rouge-queue noir. — Ital.: Codirosso spazzacamino. -— Schwed.:, Svart-Rödsterjt. Bau des Flügels wesentlich anders als bei Ph. phoenicurus: 2. Schwinge bedeutend kürzer als die 6. und zwar gleich der 7. oder wenig kürzer oder länger; Außenfahne der 3.—6. verengt. — J ad. Oberseite aschgrau, die Rückenfedern vor den Spitzen breit schwarz, so daß in stark abgenutztem Gefieder oft ein schwarzer Rückensattel sichtbar wird. Schwingen schwarz- braun, Handschwingen schmal grau, innere Armschwingen breit weiß gesäumt. Oberschwanzdecken und Steuerfedern braunrot, Spitzen der letzteren mehr oder minder deutlich braun wie das mittelste Paar. Stirn, Zügel, Kopfseiten, Kehle und Brust rein schwarz, im Herbstkleide mit grauen Federsäumen, Unterkörper weißgrau, die Federn dunkelgrau mit breiten weißlichen Säumen. Unterschwanzdecken hell rostfarben. Unterflügeldecken schwarz mit schmalen, Axillaren und größere Unterflügeldecken grau mit breiteren weißen Säumen. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel einer großen Serie nach meinen und Kleinschmidts Messungen 85—91, ausnahmsweise nur 82 und 83, Schwanz etwa 62—68, Lauf etwa 23-25, Culmen 13.5—15 mm. — oO ad. Oberseite graubraun (mehr grau als bei den asiatischen Formen), Unterseite heller, Mitte des Unterkörpers am lichtesten, mitunter fast weißlich. Schwingen dunkelbraun mit fahlbraunen Säumen, Schwanz wie beim ©. — Das Nestkleid ist nicht gefleckt, gleicht vielmehr dem des oO, nur hat die Oberseite Andeutungen dunkler Federsäume und auf der Unter- seite sind letztere deutlich ausgebildet. -— Wie bei Carpodacus, Sylvia atri- -capilla und andern Vögeln mausern die jungen Vögel im ersten Herbste teilweise (in vielen Gegenden größtenteils) in ein dem O ähnliches, meist nur durch bräunlichere Flügel zu unterscheidendes Kleid und brüten in diesem mindestens einmal. Solche Vögel wurden irrtümlicher weise als be- ‘ sondere Art unter dem Namen Autieilla cairii beschrieben und eine ganze Literatur beschäftigte sich mit dieser Frage; andere Individuen nehmen schon im ersten Herbste das „Alterskleid“ an, sind aber an den viel breiteren und bräunlicheren Federsäumen kenntlich. Erstere bezeichnete Kleinschmidt als cairü-Stadium, letztere als paradozus-Stadium. Es kommen sehr selten Zwischenstufen vor, nämlich 9, die im ersten Herbste mehr oder minder verdecktes Schwarz an Kehle und Brust haben. Bei einigen der asiatischen Subspezies findet dasselbe statt. Europa, nördlich bis zur Nord- und Ostsee, östlich bis ins südwestliche Rußland und Polen bis Warschau, Rumänien und Bulgarien, südlich bis ans Mittelmeer. Vereinzelt, vielleicht nur zufällig, in der Krim (Suschkin, in litt.). In Mitteleuropa in den Ebenen ebenso wie im Gebirge bis in Höhen von 2—3000 m, in Südeuropa Gebirgsvogel. Scheint auf Sardinien und Korsika nur Zugvogel zu sein, in Sizilien aber zu brüten. Das Brüten in Nordwest- afrika (Marokko und Algerien) ist noch nicht sicher festgestellt, ebensowenig in England, wo Hausrotschwänze aber häufig durchziehen und sogar über- wintern. Sonst ist er Zugvogel, der in Nordwestafrika (Marokko, Algerien, E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 46 722 Museicapidae („Turdidae*). Tunesien) und Nordostafrika, südwärts bis ins südliche Nubien überwintert und auf dem Zuge auch noch in Kleinasien beobachtet wurde. In Skandi- navien vereinzelt vorgekommen, einmal auf Island. — Im westlichen Deutsch- land und in Belgien nicht selten überwinternd. Im nordöstlichen ebenen Deutschland selten und lokal. Er mag dort in späterer Zeit eingewandert sein, weil er sich daselbst nur an Gebäuden aufhält, da seine natürlichen Aufenthaltsorte (Felsen) fehlen. Der Hausrotschwanz bewohnt Häuser, altes Gemäuer und dergl., im Westen Deutschlands und in Frankreich selbst größere Städte, während seine ursprünglichen Nistplätze sicher Felswände und Schluchten waren, an denen er im Gebirge noch heute vorzugsweise nistet. Seine Lockstimme wurde treffend mit fid teck teck übersetzt. der Gesang ist äußerst eigenartig, aus zwitschernden und heiseren Lauten zusammengesetzt und teilweise so gequetscht klingend, daß man glaubt, die Kehle sei zu eng für ihn; es gibt aber auch einzelne bessere Sänger, die mehr flötende Strophen singen. Das Nest steht in allerhand Löchern und Höhlungen an Felsen oder Gebäuden, auch auf Balken unter Giebeln, in Veranden und Scheunen. Es besteht aus einer unordentlich zusammen- gehäuften Menge von Halmen und Wurzeln und ist mit Haaren, Federn, Wolle und dergl. dicht ausgepolstert. Es enthält 5—6 Eier. Diese sind meist reinweiß, mitunter aber auch deutlich, wenn auch sehr hell blau, und haben bisweilen feine braunrote Punkte. Es werden regelmäßig zwei Bruten im Jahre gemacht. Die Eier der ersten findet man anfangs Mai oder auch schon Ende April. 82 Eier messen nach Jourdain, Rey und Reiser im Durchschnitt 19.44 >< 14,37, Maximum 21.4 ><16.1, Minimum 17 >< 14.5 und 17.2 >< 13.3 mm. Durchschnittsgewicht nach Bau 119 mg (Rey gibt 167 mg an, doch scheint dies ein Irrtum zu sein). 1092. Phoenicurus ochruros ochruros (Gmel.). Motacilla Ochruros S. G. Gmelin, Reise d. Rußland III, p.101. Taf. 19, Fig. 3 (1774— Persische Gebirge). Ruticilla erythroprocta Gould, Proc. Zool. Soc. London XXIII, p. 78 (1855— Erserum). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 37; Berajah, Erith. Domesticus, Taf. I, Fig. 2. Bildet einen Übergang von P. o. gibraltariensis zu phoenicuroides. ©: Unterkörper (etwa ein Drittel bis fast die Hälfte der Unterseite) rostrot wie der Schwanz oder mit Grau und Schwarz vermischt, besonders an den Weichen, mitunter fast ganz grünlich. Meist deutlicher, weißer Flügelspiegel, mitunter aber sind die weißen Schwingensäume merklich schmäler als bei gibraltariensis. Rücken dunkler als bei letzterer Form, die Federn schwarz mit breiten graubraunen Säumen, nach Abnutzung letzterer schwarz, doch bleibt immer die Kopfplatte mehr oder minder ausgedehnt grau. Stirn dunkelgrau, mitunter aber, besonders im abgetragenen Kleide mehr oder minder weiß. Unterflügeldecken schwarz mit grauen Säumen, Achselfedern rostfarben mit grauen oder schwärzlichen Säumen und Innenfahnen, mit- unter schwarz oder dunkelgrau mit heller grauen Säumen und nur sehr geringer rostfarbener Beimischung. Die seitlichen Steuerfedern ohne dunkle sndbinde oder nur mit Andeutung einersolchen. Flügel von 9 & 82—87 mm. Q meist etwas bräunlicher als die der europäischen Form. Kaukasus, nördliches Kleinasien (Armenien), Nordwest-Persien. Brütet an Felswänden, auch an Gebäuden. Die Eier sind blaugrün wie die vom Gartenrotschwanz oder weiß mit blauem Schimmer (s. P. o. gibraltariensis). Museicapidae („Turdidae“). 723 1093. Phoenicurus ochruros semirufa (Hempr. & Ehr.). Sylvia semirufa Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys. fol. bb (1832— Agypten). d: Sehr nahe P. o. ochruros, der Nacken und Rücken bis zum Bürzel hin schwarz, das Schwarz der Unterseite nicht so weit ausgedehnt, das Braun- rot etwa l cm weiter an der Brust hinaufreichend. Die weißen Schwingen- säume mehr oder minder deutlich. Unterflügeldecken und Axillaren wie bei P. ochruros ochruros. Gebirge Syriens und Palästinas, Euphrat-Tal; in Ägypten auf dem Zuge. 2 Eier aus dem Libanon im British Museum gleichen denen von Phoenicurus ph. phoenicurus. Sie messen 18.1><14 und 18.6 >< 14 mm. 1094. Phoenicurus ochruros phoenicuroides (Moore). Ruticilla phoenicuroides Moore, Proc. Zool. Soc. London XXII, p.25, Taf. Aves LVII (1855— Nordindien). ? Ruticilla pectoralis Heuglin, Journ. f. Orn. 1863, p.165 (Bahr el abiad und Gazellen- Auß. Obwohl Heuglin selbst später pectoralis als Synonym zu phoenicurus zog, muß man nach dem Vorhandensein eines „schwarzen Brustschildes“ ver- muten, daß es sich um phoenicuroides handelt. Typus anscheinend nicht vorhanden). Rutieilla semenowi (partim?) Sarudny, Orn. Jahrb. 1904, p.213 (Persische Provinzen Luristan, Arabistan, (?)Masanderan. Beschreibung alter Vögel, aber schwer verständlich, weil mit P. p. phoenicurus verglichen). Abbild.: Berajah „Erithacus Domesticus“, I Fig. 3, VI mittlere Reihe. CS Oberseite dunkelgrau, in frischem Gefieder mit aschgrauen (bei jüngeren Stücken rostgelblichgrauen) Federsäumen, die Rückenfedern in der Mitte schwarz, sodaß der obere Teil des Rückens in sehr abgetragenem Kleide mehr oder minder schwärzlich ist. Kehle bis über den Kropf hin schwarz, Brust und ganzer Unterkörper. Schwanz ohne dunklere Endbinde. Stirn (über dem schwarzen Bande ‚an der Vorderstirn) im Frühjahr fast immer weiblich. Unterflügeldecken und Axillaren rostrot! Flügel von 16 G 80—85 mm. Q etwas heller und fahler, Nestkleid lichter und gelblicher als bei der europäischen Form, wodurch bei letzterem die dunkeln Feder- säume etwas deutlicher hervortreten. Brütet im südiranischen Randgebirge, in Nordost- und Östpersien, Persisch Baluchistan, Afghanistan, im südlichen Transkaspien, in Turkestan, nordwärts bis zum südlichen Altai und Sajan, südlich bis zum westlichen Himalaya (Kaschmir, in Höhen von über 10000 engl. Fuß). — Überwintert in dem westlicheren Indien, Südarabien und Somaliland. Eier nach Kleinschmidt (in litt.) wie die von 1092. 1095. Phoenicurus ochruros rufiventris (Vieill.). Oenanthe rufiventris Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat,, Nouv. Ed., XXI, p.431 (1818— Ex Levaillant, Ois. d’Afr. IV, Taf. 188 Fig. 1, Text p.83, wo deutlich die östliche schwarze Form mit roten Unterflügeldecken beschrieben ist. Fund- ort fälschlich Südafrika. Als terra typica ist Indien anzusehen). Phoenicura nipalensis Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.83 (1844— Nomen nudum! — Moore, Proc. Zool. Soe. London XXII, p.26 (1855 — Indien). 46* 24 Museicapidae („Turdidae“). Rutieilla indica Blyth, Cat. B. Mus. As. Soc., p.168 (1849— Neuer Name für Phoenicura atrata Jardine & Selby [nec Gmelin], Ill. Orn., Taf. 86, Fig. 3, wo vortrefflich die große schwarze Form abgebildet ist). Ruticilla rufiventris pleskei Schalow, Journ. f. Orn. 1901, p.454 (Nan-schan). Abbild.: Kleinschmidt, Berajah „Erithacus Domesticus“, Taf. 1. Das C unterscheidet sich auf den ersten Blick von dem von X. o. phoenicuroides durch die mehr schwarze Oberseite: Schon im frischen Herbst- kleide kann man durch die (bei jungen JS bräunlichen, bei alten grauen) Federsäume das darunter verborgene Schwarz sehen, im abgetragenen Kleide ist die Oberseite ganz schwarz oder es bleibt nur die Kopfplatte. dunkelgrau. Die Schwingen haben niemals weiße Säume. Das Schwarz geht etwas weiter an der Brust hinunter. Unterflügeldecken und Axillaren immer rostrot. Etwas größer, als phoenicuroides. Flügel von 10 alten S 84—91 mm. — Q dunkler als die von phoenieuroides und bräunlicher als die von gibraltariensis. Ist die östliche Form der vorigen: Gebirge der (südlichen) Mongolei und Nord-Chinas, Kuku-Nor, Tibet und vermutlich östlicher Himalaya, von Sikkim ostwärts. — Überwintert im nordöstlichen Indien (Assam, Manipur). Die mir vorliegenden Eier zweier Gelege von Kuku-Nor sind weißlichblau, viel heller als die von Ph. ph. phoenicurus, auch größer, und ohne alle Zeichnung. Sie messen 19.6—20.5 > 14.7—15.4 mm. Pleske beschreibt von Przewalski gefundene Eier mit feinen, kaum merklichen braunen Pünktehen und mißt 19.5 >< 14.5 mm. 1096. Phoenicurus hodgsori (Moore). Phoenicura ruticilla Hodgson, Gray’s Zool. Misc., p. 82 (1844— Nomen nudum!); Phoenicura ruticilloides Hodgson MS., teste Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p- 344. Rutieilla Hodgsoni Moore, Proc. Zool. Soc. London XXII, p.26, Taf. Aves 58 (1854— Nepal). Abbild.: Kleinschmidt, Berajah „Erithacus Domestieus“ Taf. I, Fig. 5. 1. Schwinge fast doppelt so lan& als die Handdecken, 2. zwischen der 8. und 9. oder gleich der 8., 4. und 5. fast gleich und am längsten, 3.—6. verengt; sehr stumpfflüglig. — JS ad. Oberseite rein schiefergrau, im ganz {rischen Herbstgefieder mit rostgelbem Schimmer, weil die Spitzen der Federn rostgelb verwaschen sind. Vorderstirn, Zügel, Kopfseiten, Kehle und Kropf matt schwarz, Stirn und kurzer Superciliarstreif weißlich. Schwingen dunkelbraun, Armsehwingen an den Außenfahnen breit weiß. Steuerfedern rostrot, mittelstes Paar von der Spitze bis über die Mitte hinaus braun, mit schmalem rostfarbenem Mittelstreifen. Unterkörper und Brust, Ober- und Unterschwanzdecken, Axillaren und Unterflügeldecken rostrot, letztere am Flügelrande hin schwärzlich. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 7 alten S etwa 83—87, Schwanz etwa 69—70, Lauf 25—26, Culmen 15—16 mm. — O9 ad. Oberseite gräulich braun, Unterseite fahl grau- braun, Mitte des Unterkörpers heller, fast weißlich, Weichen röstlich ver- waschen, Schwanz wie beim ©. West-China von Kansu und Nord-Tsinling bis Mupin, Tibet bis Gyantse (12000 engl. Fuß) und Kamba-Dschong. — Auf dem Zuge und im Winter in Nepal, Sikkim, Butan und den Bergen von Assam und Manipur. (Angaben vom Vorkommen in Afehanistan und Kaschmir beruhen auf Irrtümern.) Musecicapidae („Turdidae“). 725 Bei Gyantse gemein, brütet in Mauer- und Erdlöchern. Das Nest besteht aus Gras und Moos und ist mit Federn ausgefüttert. Die Eier in Dressers Sammlung sind einfarbig hellblau. Sie messen nach Jourdains Messung 20.4><15.3 und 20.2 >< 15.3 mm (vgl. Kleinschmidt, Ornis XIII, p. 197). 1097. Phoenicurus aurorea aurorea (Pall.). Motacilla aurorea Pallas, Reise d. versch. Prov. d. Russ. Reichs III, p.695 (1776 — „In salicetis eirca Selengam et collaterales fluvios, usque ad Sinarum fines“), Sylvia (Phaenicurus) Beevesii Gray, Zool. Misc. p.1 (1832— China). Abbild.: Kleinschmidt, Berajah 1908. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VII, 5. 2.Schwinge gleich der 8.oder etwas kürzer oder länger, 3.—6. verengt. Ge- fieder äußerst weich und reich. — Jad. Oberkopf, Hinterhals und Nacken dunkel aschgrau, im Frühling durch Abnutzung der dunklen Federspitzen heller werdend. Rücken, Schulterfittiche, Oberflügeldecken und Schwingen schwarz, Armschwingen in der Mitte weiß, so daß ein großer reinweißer „Flügel- spiegel“ entsteht. Schmales Stirnband, Zügel, Kopf- und Halsseiten und Kehle dunkel schieferfarben. Bürzel, Oberschwanzdecken, Unterseite vom Kropf bis zu den Unterschwanzdecken, Unterflügeldecken und Axillaren rost- rot. Steuerfedern rostrot, das mittelste Paar schwarz, die äußeren an den Spitzen und der Außenfahne der äußersten Paare mehr oder minder braun gesäumt. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 30 alten CS 72—75, Schwanz etwa 63—66, Lauf 22—23, Culmen 14—15 mm. — O0 ad. Oberseite rötlich graubraun, Flügel dunkelbraun mit weißem Flügelspiegel, der aber nicht so ausgedehnt ist wie beim Cd. Unterseite fahlbraun, Mitte des Unterkörpers und Kehle heller, Weichen blaß gelblich rostrot verwaschen, Unterschwanzdecken blaß gelbrot. Bürzel und Schwanz wie beim d. Flügel etwa 70—72 mm. Einige © sind unten vom Kropfe an stark gelbrot ver- waschen. — Nestkleid: Oberseite gefleckt: braun mit schwärzlichen Endsäumen, vor denen blaß rostgelbe rundliche Flecke stehen, Unterseite rahmfarben mit dunkelbraunen Endsäumen. Südost-Sibirien, Östliche Mongolei, Nord-Japan und Korea, im Winter in Süd-China, auf Hainan und den Riu-Kiu-Inseln. Die nach Indien wandernden Stücke gehören fast alle zu P. a. leucoptera. Bewohnt buschreiche Gehölze und Gärten und brütet im Mai. Das Nest steht in Baumlöchern, in Felsenspalten, unter umgestürzten Bäumen, in Steinhaufen oder an Gebäuden. Es besteht aus Moos, Rinde und Hälmchen und ist mit Haaren und Federn ausgefüttert. Die Eier variieren: Sie sind entweder lichtblau, oft fast weißlich, wie die von Saxicola oenanthe, oder dunkler blau wie die von Phoenicurus phoenicurus, oder weiß mit roten Punkten oder mehr verwaschenen braunroten Zeiehnungen, also fast wie Rotkehlehen-Eier. 29 Eier messen nach Taezanowski von 18><12.2 und 17.8><13.8 bis 19>< 15.4 und 20 >< 14 mm. 1098. Phoenicurus aurorea filchneri (Parrot). Erithacus auroreus Filchneri Parrot, in Filchners Exped. China-Tibet, Zoolog.-bot. Ergebnisse, p.150 (1907— Kin-tschou & Ping-liang, N. China. Typen ver- glichen). ; In der Färbung in keiner Weise unterschieden, doch anscheinend etwas größer: 10 ganz alte JS aus den Tsin-ling-Bergen haben Flügel von 74—77, einmal (Typus von jilchneri) 80 mm. 9 ad. Flügel 72 mm. (Das von Parrot 726 Museicapidae („Turdidae“). dazu gestellte Q ohne jeden „Spiegel“, mit einem Flügel von fast 80 mm, ist ein © von P. hodgsoni; wir erhielten Q, die völlig denen aus andern Gegenden gleichen.) Größere Serien sind erwünscht, um die Form zu be- stätigen. Gebirge von Nord-China, anscheinend in Süd-China (wo dann auch P. aurorea aurorea vorkommt) überwinternd. 1099. Phoenicurus aurorea leucoptera Blyth. Phoenicura leucoptera Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII. 1, p. 962 (1843— Malakka). Kopfplatte dunkler, dunkel bräunlich schieferfarben, das Schwarz der Kehle reiner, tiefer und ungefähr 1 cm weiter nach der Brust hin ausgedehnt. Erscheint im Winter im östlichen Indien, (Bhutan, Assam, Berge süd- lich des Brahmaputra) in den Schan-Staaten und auf der Malakka-Halb- insel. — Brutheimat noch nicht bekannt, vermutlich im nordwestlichen China. 1100. Phoenicurus erythrogastra erythrogastra (Güld.). Motaeilla erythrogastra Güldenstädt, Nov. Comm. Petr. XIX, p.469, Taf. 16, 17 (1775— Kaukasus). (Motacilla) Ceraunia Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p. 478 (1827— Im Text vor- geschlagener Name für erythrogastra „si sit distinguenda“, nämlich von aurorea!). Abbild.: Kleinschmidt, Berajah, 1908. S ad. Oberkopf und Hinterhals rahmweiß, im frischen Herbstkleide mit grauen Federspitzen. Schmales Stirnband, Zügel, Kopf- und Halsseiten, Rücken, oberer Teil des Bürzels, Oberflügeldecken, Kinn, Kehle und Kropf mattschwarz, oben dunkler, Kehle und Kropf mehr schieferfarben. Schwingen schwarz, Basis weiß, die weiße Farbe an den Handschwingen etwa ein Viertel, an den Armschwingen etwa drei Viertel einnehmend. Untere Bürzelfedern und Oberschwanzdecken kastanienbraun, Steuerfedern ebenso, das mittelste Paar und undeutliche Endbinde dunkler, mehr braun. Brust, Unterkörper und Unterschwanzdecken le#haft rötlich-kastanienbraun. Schenkelbefiederung mattschwarz. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 15 J ad. (10 Kleinschmidt, 5 Hartert) 101—106, einmal 107, Schwanz etwa 72—76, Culmen 16—17.5, Lauf 26 mm. — O ad. Oberseite und Flügel graubraun, letztere ohne Weiß, Unterseite heller und mit rötlichem Schimmer, zuweilen mit roten Flecken, Schwanz wie beim C, nur die dunkle Endbinde deutlicher. Kaukasus und Transkaukasien. 1101. Phoenicurus erythrogastra grandis (Gould). Ruticilla grandis Gould, Proc. Zool. Soc. London XVII, 1849, p.112 (1850— „Afghanistan & Thibet*“). Rutieilla tricolor Gould, teste Bonaparte, Consp. Av. I, p.296 (1850— Errore). Rutieilla Vigorsi Moore, Proe. Zool. Soc. London XXI, 1854, p.27, Taf. Aves LX (1855— Nordindien, 2. Typus von Bhutan). Rutieilla erythrogastra Subsp. Severzowii Lorenz, Beitr. Orn. Fauna Nords. Kaukasus, p.23 (1887— Asien, namentlich Ferghana). Abbild.: Kleinschmidt, Berajah, 1908. Museicapidae („Turdidae*). 727 S ad. Unterscheidet sich auf den ersten Blick von der kaukasischen Form durch die hellere Färbung: Das Schwarz der Oberseite ist nicht so intensiv, sondern matter und mehr bräunlich und reicht nicht so weit. auf den Bürzel nach hinten; Oberschwanzdecken, Bürzel und Schwanz heller und lebhafter rostrot, letztere nur mit Andeutungen von dunklerer Endbinde oder ganz ohne solche, Kehle mehr gräulich, Unterkörper heller rostrot. Der weiße Fleck an der Basis der Handschwingen ist größer. — Q ad. Heller und etwas mehr sandfarben. 25 J ad. aus Turkestan messen: Flügel 100— (zwei mal) 106, 5 andere ebendaher (Semiretschensk) nach Kleinschmidt 102.—107, 1 von Gilgit 105.5, 2 aus Tsaidam 102—103.5, 2 aus Kansu 107 5—108, 2 von Kansu und Kuku-Nor nach Pleske 103 und 105, 1 vom Naidschin-Gol in Nord-Tibet nach demselben Autor sogar 110.5 mm. Größere Serien könnten vielleicht ergeben, dab Stücke aus Nordost-Tibet und Kansu etwas größere Dimensionen aufweisen; zwei mir vorliegende © haben auch etwas stärkere Schnäbel, doch ist der Unterschied äußerst gering. — Nestkleid: Nicht gefleckt, sondern dem des O9 ähnlich: Oberseite hellbraun mit etwas dunkleren Federsäumen, Unterseite blaß rostgelb, Kehle, Kropf und Brust mit dunklen Federsäumen. Turkestan von Semiretschensk bis Ost-Turkestan und Kaschmir (Ladak in Höhen von 16000 engl. Fuß brütend), Himalaya bis Sikkim, Gebirge der Mongolei bis zum Altai und Transbaikalien, Tibet, Amdos und Kansu. Dresser beschreibt Eier vom Issik-Kul in Turkestan als gesättigt einfarbig blau und 22><15.5 und 21 ><15 mm messend. 1102. Phoenicurus erythronota (Eversm.). Sylvia erythronota Eversmann, Addenda ad Pall. Zoogr. Rosso-As. fase. II, p. 11 (1841— Altai). Rutieilla rufogularis Moore, Proc. Zool. Soc. London 1854, p. 27, Taf. Aves LIX (Nord- indien). Abbild.: Dresser, B. Europe IX, Taf. 643; Kleinschmidt, Berajah 1908. 2. Schwinge zwischen der 7. und 8., 4. und 5. am längsten, 3.—6. deutlich verengt. JS ad. Oberkopf hellgrau, au den Seiten weiblich, im Herbstgefieder aschgräulich-braun; Rücken, Bürzel und Oberschwanzdecken orangen-rostrot, ersterer im frischen Gefieder durch die breiten aschgrauen Federsäume fast ganz grau erscheinend. Schmaler Stirnstreif, Zügel, Kopf- und Halsseiten, Kinn und Skapularen schwarz, ein breites schwarzes Band bildend. Schwingen dunkelbraun, Handschwingen schmal bräunlich. Armschwingen breiter weiß gesäumt, Innensäume rahmfarben. Oberflügeldecken schwarz mit weiblichen Rändern, die mittlere Serie weiß, ein weißes Längsband bildend, Handdecken weiß mit schwarzbraunen Spitzen. Steuerfedern orangen-rostrot, Aubensaum des äußersten Paares nach der Spitze zu, Spitzen der übrigen (mehr oder minder deutlich) und mittelstes Paar braun. Kehle, Brust und Seiten lebhaft orangen-rostrot, im frischen Kleide mit weißgrauen Federspitzen, Mitte des Unterkörpers rahmfarben, Unterschwanzdecken blaß orangenrot. Unterflügel- decken und Axillaren weiß, an der Wurzel schieferschwarz. Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 25 alten S 85—89, Schwanz etwa 70—72, Lauf 21.5— 23.5, Culmen 14—16 mm. — © ad. Oberseite graubraun, auf dem Bürzel in das Rostrot der OÖberschwanzdecken übergehend. Öberflügeldecken E - 728 Museicapidae („Turdidae“). wie der Rücken, die mittleren und großen mit weißen bis rahmfarbenen Säumen; Schwingen braun, Handschwingen schmal hellbraun, Armschwingen breiter und bräunlichweiß gesäumt. Schwanz wie beim JS. Unterseite heller als die Oberseite, Mitte des Unterkörpers am liehtesten, Weichen und Unter- schwanzdecken mit rötlichem Anflug. — Erstes Gefieder: oben braun mit rostgelben Flecken und dunkelbraunen Endsäumen, also deutlich gefleckt, Bürzel rot mit schwärzlichen Federsäumen, Öberschwanzdecken rot. Unter- seite rahmfarben mit schwärzlichen Wellenlinien, Bauch fast einfarbig. Scheint weit verbreitet zu sein und von Turkestan bis zum Altai, den Sajan-Bergen und dem Baikal-See zu nisten, und wurde von Middendorf noch bei Oudskoi-Ostrog an der Südküste des Ochotskischen Meeres erlegt. — Auf dem Zuge durch Turkestan, Transkaspien und Ostpersien, überwintert im Tarim-Becken, in Süd-Turkestan, Kaschmir, östlich bis Kotokhai, Afghanistan, Buschire am Persischen Meerbusen. Von Taczanowski für Kleinasien angegeben und von Sarudny im Gouvernement Orenburg im Ural erlegt. Hält sich in buschreichem Gelände auf, liebt im Herbst und Winter die Berberitzen-Beeren. Nehrkorn erwähnt Eier aus „Sibirien“ (ohne Fundort und Ge- währsmann), die denen von Pratincola torquata rubicola ähneln. Neuerdings sandte Tancr& ganz Ähnliche Eier vom Issik-Kul an Dresser (S. Eggs Birds of Europe, III & IV, Tafel „Pratincola ete.“, Fig. 7,12.) 1103. Phoenicurus alaschanica (Przew.). Rutieilla alaschanica Przewalski, Mongol i Strana Tangut II, p.40, Taf. IX, Fig. 2 (1876— Ala-schan); Übers. in Rowley, Orn. Mise. 11, p.175, Taf. LIV, Fig. 2. 3., 4., 5. Schwinge deutlich, 6. weniger scharf verengt. — S ad. Ober- kopf, Hinterhals, Halsseiten und Nacken, "Zügel und Ohrgegend gleichmäßig blaugrau, im Herbst mit braunen Federspitzen. Übrige "Oberseite, Schwanz und Flügel wie bei P. erythronota, nur der Schwanz viel länger. Kopfseiten bis in Augenhöhe, Kinn, Kehle und übrige Unterseite lebhaft orangen-rost- rot, nur die Mitte des Unterkörpers weißlich, die Unterschwanzdecken heller. Es fehlt also jede Andeutung des breiten schwarzen Kopfseitenstreifens. Flügel von 5 J ad. 89—95 (Pleske gibt nur 87—92 an); Schwanz er- heblich mehr gerundet als bei P. erythronota, das mittelste Steuerfederpaar verlängert; Schwanzlänge 82—87 mm. —. © In der Färbung wie das von P. erythronota. Flügel eines vorliegenden Stückes 87, Schwanz 79 mm. Nordost-Tibet von Zaidam bis Kansu und den Ala-schan-Bergen und wahrscheinlich in allen diesen Gebieten nistend. Scheint P. erythronota zu vertreten und wäre vielleicht als Subspezies letzterer anzusehen. 1104. Phoenicurus frontalis Vig. Phoenicura frontalis Vigors, Proc. Committee Zool. Soc. London I, p.172 (1832— Himalaya). Ruticilla melanura Lesson, Rev. Zool. 1840, p. 265 (Himalaya). Phoenicura tricolor Hodgson, Gray’s Zool. Misc., p.83 (1844— Nomen nudum!). Abbild.: Gould, Cent. Himal. B., Taf. 26; Berajah „Asiat. Gebirgsrotschw.“, Fig. 4. 2. Schwinge ungefähr gleich der 8., 4. und 5. gleich und am längsten, 6. nur sehr wenig kürzer. J ad. Oberseite mattblau, im frischen Herbst- eZ Pr a Apisr Musecicapidae („Turdidae“). 729 kleide mit rostgelben Federsäumen, Stirn und kurzer Streif über den Augen lebhafter und heller blau, Bürzel und Öberschwanzdecken rostrot. Schwingen schwarzbraun, Armschwingen mit rostfarbenen, breiteren, Handschwingen mit aschgrauen, schmäleren Säumen. Mittelstes Steuerfederpaar schwarz, Basis meist etwa 1—2 cm rostrot. Ubrige Steuerfedern rostrot mit 1—1'/, cm breiter, schwarzer Endbinde, das äußerste Paar außerdem mit fast der Hälfte der Außenfahne schwarz. Kopf- und Halsseiten und Kehle dunkelblau, letztere lebhafter als der Rücken, aber nicht so lebhaft wie die Stirn. Übrige Unterseite rostrot, Schenkelbefiederung bräunlich schieferfarben. Unterflügel- decken hell rostfarben. Flügel von 30 S 85—-90, einmal 91, Schwanz etwa 68— 74, Lauf 22—23, Culmen 13—14.5 mm. — O ad. Oberseite dunkel- braun, Bürzel, Schwanzdecken und Schwanz wie beim J ad., nur das Rostrot matter, die mittleren Steuerfedern bis zur Basis schwarz. Unterseite heller und gelblicher braun, Mitte des Unterkörpers fahl rostgelb. — Nestkleid: Oberseite .dunkelbraun mit dunkleren, fast schwarzen Endsäumen, vor denen große hell rostgelbe Flecke stehen. Schwanz und Schwanzdecken wie beim alten Vogel. Unterseite blaß rostgelb mit dunkelbraunen Federsäumen. Himalaya von Kaschmir bis China, in Höhen von über 5000 und bis 14000 engl. Fuß, West-China, Tsin-lng-Berge und Südwest-Kansu. — Im Winter in den Bergen und Hügeln südlich des Brahmaputra. Rückbeil sen. sammelte mehrere Gelege am Kuku-Nor, die durch den mit- gesandten Vogel identifiziert wurden. Diese Eier sind blaß grünlichblau mit blab rostroten Flecken bald deutlicher bald minder deutlich bedeckt. Sie haben die Form typischer Rotschwanzeier und messen von 20.6 >< 15.6 und 21.5 >< 15.6 bis 23 >< 15.5 mm, Von Möller aus Sikkim gesandte Eier sind einfarbig blaßblau und messen 21><15 mm, ebenso ein zweifelhaftes Gelege aus Sikkim in Humes Sammlung. Von Przewalski ge- sammelte und von Pleske auf Tafel 5 der „Aves Przewalskianae“ abgebildete Eier haben weißen oder nelkenrötlichen Grund mit braunroten Flecken. Diese waren von einem dazugehörigen @ begleitet. Den von Przewalski entdeckten Eiern ganz ähnliche wurden von Osmaston im Tons-Tale im Himalaya gesammelt. Spätere Forschungen müssen ergeben, ob P. frontalis Eier von verschiedenen Typen legt, oder ob ein Teil der Eier unrichtig bestimmt war. 1105. Phoenicurus schisticeps (Gray). Phoenicura schisticeps Hodgson, Gray’s Zool. Misc., p.83 (1844— Nomen nudum!). Rutieilla schisticeps Gray, Cat. Mamm. B. Nepal Coll. Hodgson, p.69, 153 (1846— Nepal). Rutieilla nigrogularis Moore, Proc. Zool. Soc. London XXII, 1854, p.29, Taf. Aves LXI (1855— Nepal). S ad. Oberkopf lebhaft graublau, im frischen Herbstkleide durch schwärzliche Federränder verdunkelt. Rücken und Skapularen schwarz, im Herbste mit braunen Säumen, Bürzel und Oberschwanzdecken lebhaft rötlich kastanienbraun. Steuerfedern schwarz, alle mit Ausnahme des mittelsten Paares an der Basis zu einem Drittel rötlich kastanienbraun. Schwingen und ein Teil der oberen Flügeldecken schwarz, die mittleren und innersten großen nebst den Rändern der innersten Armschwingen weiß, so daß ein breiter weißer Längsstreif auf dem Flügel gebildet wird. Vorderste Stirn- federn, Zügel, Kopf- und Halsseiten und Kehle schwarz, unterer Teil der Kehle mit: großem weißen Fleck, der mitunter kleiner oder abwesend ist. Übrige Unterseite nebst Unterschwanzdecken kastanienbraunrot, Bauchmitte weißlich. Unterflügeldecken und Axillaren weiß mit schiefergrauer Basis. 730 Museicapidae („Turdidae“). Sehnabel und Füße schwarz. Flügel von 8 d 84—88, Schwanz etwa 74—78, Lauf etwa 23, Culmen 15—16 mm. — O ad. Oberseite braun, Bürzel und Oberschwanzdecken kastanienbraun. Steuerfedern dunkelbraun, fast die Hälfte der äußeren Paare matt rotbraun. Flügel wie beim JS, aber braun statt schwarz und der weiße Längsstreif nicht ganz so breit. Unterseite graubraun, Brust mit rostrotem Schimmer, an dem untern Teil der Kehle ein großer weißer Fleck, Unterkörper in der Mitte weiblich, Unterschwanzdecken röstlich. Gebirge von Kansu bis Tibet und Hoch-Himalaya von Sikkim und Nepal. Brütet in der Waldzone hoher Gebirge. Nach Pleske fand Pylzow in Kansu am 11. Mai 1873 ein Nest in einer Felsenspalte; es war aus Moos gebaut und mit Reh- haaren und Federn von Crossoptilon ausgefüttert. Es enthielt 4 frische Eier. Diese sind nach Pleske „hell nelkenrötlich-fahl mit leichtglänzender Schale und zuweilen mit kaum merklichen bräunlichen Punkten“. Maße: 19.5—20 ><14.5—15.5 mm. (Aves Przewalskianae I, Taf. V, Fig. 6.) Ä 1106. Phoenicurus coeruleocephala Vie. Phoenicura coeruleocephala Vigors, Proc. Committee Zool. Soc. London I, p.35 (1831— Himalaya). Ruticilla lugens Sewertzoff, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), p. 121 (1873— Turkestan) (Russisch!); UÜbers.: Zeitschr. Ges. Orn. IV, p. 58. Phoenicura caerulea Hodgson MS., teste Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p. 353. Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Taf. 14; Kleinschmidt, Berajah 1908; Ei, Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VII Fig. 8. 2. Schwinge ungefähr so lang wie die 8., 4. und 5. gleich und am längsten, 3.—6. verengt. — J ad. Oberkopf bläulichgrau, übrige Oberseite, ebenso wie eine schmale Stirnbinde, Zügel, Koptseiten, Hals, Kinn, Kehle, Vorderbrust und Schwanz schwarz, alles Kleingefieder im Herbste mit braunen Säumen. Schwingen und Flügeldecken schwarz, die mittlere Reihe der letzteren und Außensäume der inneren Armschwingen weiß. Unterkörper, Unterschwanzdecken, Unterflügeldecken und Axillaren weiß mit schiefer- schwarzen Federwurzeln. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 12 dad. 81—85.5, Schwanz etwa 67—68 mm. — Q ad. Oberseite braun, auf dem Bürzel in Rostbraun übergehend, Oberschwanzdecken kastanien- braun. Schwingen dunkelbraun mit sehr schmalen hellbraunen Säumen, innere Armschwingen mit breiteren bräunlich rahmfarbenen Säumen. Ober- flügeldeeken braun, mittlere und große Reihe mit rahmfarbenen Säumen. Steuerfedern dunkelbraun, nach der Wurzel zu mit rötlichbraunen Außen- säumen. Unterseite fahlbraun, Mitte des Unterkörpers, Bauch und Unter- schwanzdecken weißlich. Unterflügeldecken und Axillaren rahmfarben, an der Basis schieferbraun. — Nestkleid: Oberseite braun mit dunkelbraunen End- säumen, vor denen lichtbraune Flecken stehen, so daß die Oberseite zwar nicht ungefleckt, aber nicht sehr scharf gefleckt erscheint. Unterseite wie die Ober- seite, aber heller, Unterkörper hell bräunlich mit dunkleren Wellenlinien. Turkestan bis Afghanistan und Himalaya von Gilgit bis Bhutan. Zu der Brutzeit in großen Höhen von 10000 Fuß und mehr, im Winter in niedrigeren Lagen. Das Nest ist in Höhlungen an Felswänden gebaut und enthält im Mai oder Juni 5 Eier. Diese sind rahmfarben mit einer dunkleren Zone nahe dem stumpfen Ende (Wardlaw Ramsay). Hume beschreibt ein blaues Ei, zweifelt aber selbst die Echtheit an. ee Eee nn N - Museicapidae („Turdidae“). N Gattung DIPLOOTOCUS Hartert 1902. Äußerst nahe Phoenieurus, aber rundflügliger und kurzschwänziger, sowie feinschnäbliger. Die Handschwingen werden von der 6. an ganz allmählich kürzer, die 2. Schwinge ist kaum länger als die längsten Armschwingen und etwa zwischen der 8. und 9., näher der 9. Der schmalfedrige Schwanz ist nicht viel mehr als doppelt so lang wie der Lauf (bei Phoenieurus mindestens 3mal so lang). Aufenthalt nicht auf hohen Bäumen, sondern im Gestrüpp und am Boden, wie bei Zratincola, womit Diplootocus indessen keines- wegs näher verwandt ist. Nur eine Form in Nordwest-Afrika. — Eine Mauser. 1107. Diplootocus moussieri (Olphe-Galliard). Erythacus Moussieri Olphe-Galliard, Ann. Soc. Agrie. Lyon IV, p.101, Taf. II (1852— Provinz Oran in Algerien). Phoenicurus vittatus Olphe-Galliard, Faune Orn. Eur. Oce. fasc. XXIX, p.44 (1891— Umbenennung von Ruticilla moussieri!) Erithacus Diplootocus Kleinschmidt, Berajah 1908 (Synonym von E. moussieri). Abbild.: Kleinschmidt, Berajah 1908; Eier: Journ. f. Orn. 1896, Taf. VII, 3a, 3b. Sad. Oberseite, Zügel und Öhrgegend rein schwarz, im Herbstkleide mit mehr oder minder deutlichen braunen Federsäumen, die sich im Früh- jahr allmählich abnutzen; etwa 3—4 mm hinter dem Schnabel zieht sich quer über die Stirn ein 3—4 mm breites weißes Band, das an beiden Seiten in einen schmalen Supereciliarstreifen übergeht, der sich an den Halsseiten in einem großen seidig weißen Fleck fortsetzt; diese beiden Flecke sind in der Regel am Hinterhalse durch ein schwarzes Feld getrennt, mitunter aber fast vereinigt; der glänzend weiße diademartige Querstrich an der Stirn ist ausnahmsweise in der Mitte unterbrochen; unterer Bürzel und Oberschwanz- decken rostrot. Schwingen schwarz, bei jüngeren © bräunlicher, Hand- schwingen von der 7. an und Basis der Armschwingen an den Aubenfahnen etwa zur Hälfte weiß. Steuerfedern rostrot, das mittelste Paar schwarzbraun, die folgenden mit dunkleren Säumen an und nahe der Spitze. Ganze Unter- seite, Unterflügeldecken und Axillaren lebhaft rostrot, am Unterkörper allmählich heller werdend, Mitte des letzteren und Bauch am hellsten, mitunter kaum mehr alsrahmfarben. Iris lebhaft dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel von 25 CS: 65—70 (nach Kleinschmidt 15 C: 66—70), Schwanz 46—50, Lauf 23—24, Culmen 13—15 mm. — Oad. Auffallend variabel: Oberseite fahl gräulich braun, am unteren Bürzel in das Rostrot der Ober- schwanzdecken übergehend, Schwanz wie beim JS. Schwingen dunkelbraun mit fahl gelbbraunen Säumen, entweder mit oder ohne angedeutetem rahm- weißen Flügelspiegel. Unterseite fahlbraun mit leichtem rostfarbenen Schimmer (in der Mitte des Unterkörpers rahmfarben) oder rostrot, bei einem von Risgenbach im marokkanischen Atlas am 17. April gesammelten und „fem. sect., Brutvogel“ bezeichneten Stück so lebhaft wie bei S; dies Stück hat auch schwarze Oberflügeldecken, schwärzere Schwingen und zeigt auf Kopt und Rücken Schwarz, hat aber keine Spur von einem Flügelspiegel. Flügel der © etwa 63—67 mm. — Nestkleid: Nicht scharf gefleckt, sondern auf der Oberseite rötlichbraun mit schwärzlichen Federsäumen, aber ohne weiße oder gelbe Subapikalflecke, Unterseite fahl gelbbräunlich mit schwärzlichen 7132 Museicapidae („Turdidae“). Federsäumen. Bei jungen S ist der Flügelspiegel schon sichtbar und die Schwingen sind schwärzlicher. Marokko, Algerien und Tunesien '). Der reizende „Diademrotschwanz“ ist Brutvogel in den Gebirgen der Atlasländer, an geeigneten Orten hier und da, aber nicht überall, nahe der Meeresküste, bis zu den Südabhängen des Atlas (Aures). In Marokko will ihn Meade-Waldo bis in Höhen von 9000 engl. Fuß beobachtet haben. Im Winter zieht er sich von den hohen Bergen in die südlichen Täler des Landes und die Oasen der nördlichen Sahara zurück. Der Lockton ist ein scharfes tsit, tsit-kärr, das @ lockt anscheinend nur ü ü ü; die Locke derdhatihm den arabischen Namen Zin-zuck eingetragen. Der Gesang hat etwas Gepreßtes an sich; er besteht aus anmutigen, trillernden und gepreßten, heiser zwitschernden Lauten und ist eine unbedeutende Leistung. Das Brutgebiet sind im allgemeinen Halden und Hügel, die mit Steineichenbüschen, stacheligem Wacholder, Callitris, Rosmarin und Lavendel und mit einzelnen Aleppokiefern bestanden sind, aber auch mitunter Wegränder und grasige, steinige Höhen und Felsen mit vereinzelten Büschen. Das Nest steht am Erdboden, mit Benutzung eines schützenden, bergenden Grasbüschels oder Krautes, mitunter auch in Büschen. Es enthält Ende April und im Mai 4—5 Eier. Diese sind glänzend, entweder licht blaugrün (etwas lebhafter und leuchtender als Eier von Phoenicurus phoenicurus) oder weiß mit blaugrünem Schimmer, etwa wie die bläu- lichen Varietäten von Phoenicurus ochruros gibraltariensis oder sehr blasse Eier von Saxicola oenanthe. 42 Eier (30 Koenig, 8 Jourdain, 4 Hartert) messen im Durch- schnitt 17.78><13.7, Maximum 20><15, Minimum 16><13 mm, Durchschnittsgewicht nach Koenig 96 mg. Das Nest besteht aus Halmen und Würzelchen und ist mit Haaren und Federn ausgepolstert. Wahrscheinlich finden zwei Bruten statt. Gattung LUSCINIA Forster 1817. Die Abgrenzung der Gattungen wurde bei diesen Vögeln immer sehr ver- schieden beurteilt. Seebohm und viele andere Autoren vereinigten unter dem Namen „Erithacus“ die Nachtigallen, Blaukehlehen, Rotkehlehen, die Larvivora-Gruppe und „Calliope“. Bei dieser Behandlung fehlt jedweder Grund, die Rotschwänze (Phoenicurus) zu trennen, was aber geschah. Andere trennen Zuscinia (Nachtigallen), Oyanecula oder richtiger Oyanosylvia (Blaukehlehen), Erithacus, Calliope, Larvivora und Icoturus; letzterer Name umfaßte L. komadori und namiyei, müßte aber auch ohne Zweifel die nahe verwandte akahige einbegreifen, die ganz unrichtigerweise als östliches Rot- kehlehen angesehen wurde. Wenn man Calliope und Larvivora trennte, mußte L. davidi unbedingt zu Larvivora gestellt werden, nicht zu Calliope, wie schon die Struktur der Kehlfedern zeigt. Die Ähnlichkeit eines @ L. calliope und einer persischen Nachtigall ist, abgesehen von dem längeren Schwanze der letzteren, verblüffend. „Jcoturus“ ist strukturell typische „Larvivora‘“, welche durch L. davidi und die Schwanzzeichnung zu Calliope hinüberführt. Die Blaukehlehen haben die Schwanzzeichnung von L. ruficeps. Alle hier unter Zuscinia vereinigten Sänger haben einen mehr oder minder deutlich abgerundeten Schwanz, lange Läufe, leben viel am Boden, nisten nahe am Boden, legen meistens blaugrundige Eier, stimmen strukturell überein und sind vortreffliche Sänger. Die Rotkehlchen (Zrithacus) lassen !) Die Angaben vom Vorkommen in Europa sind zweifelhaft. Eine frühere Beobachtung von Irby in Südspanien wird von ihm selbst später ignoriert. Er schreibt, er habe nie ein in Spanien erlegtes Stück gesehen! In Florenz befindet sich ein Stück, das von den Gebrüdern Gal auf dem Markt in Nizza erworben und im Fleisch an Giglioli gesandt wurde. Auf Helgoland wurde er nach Gätke 1842 erlegt, das Beleg- exemplar aber ist verschwunden. Bar Museicapidae („Turdidae“). 733 sich allenfalls generisch absondern. Die Rotschwänze (P’hoenicurus) haben ' im allgemeinen längeren Schwanz und Flügel, weicheres Gefieder, deutlichere Schnabelborsten und andere Lebens- und Nistweise. Übersicht der &: Ganze Oberseite und Schwanz orangerot . . .. . . . L.komadori . p.742 l Oberseite und Schwanz blau. . . . SR SEEN FR aanr . pP. 744 Oberseite braun, grau, schieferfarben ur Felprat RE Ä 2 9 Oberkopf "braunrot, Kucken’ grau-.. . . =... .Un =. L, rufen .. pP. 741 Hherkapf wierdeer. Bueken . a... u en, 5 3 Kehle ganz oder teilweise scharlachrot . -. .. 2... eo... nu. 4 Kehle rötlich orange, Halsseiten schwarz . .. . .... Z. davidi . p.740 3 Kehle und Hakkeften bräunlieh rostrot . War NER AL akahrge > p1.742 Kehle blau (mit rostrotem oder weißem Mittelfleck) 8... gwelica . p.746 Kehles ganzaschwarz 2 na EEE IR DZ obseura» I PıA4E EEE 1 0 Er VRR REN He Sr RR. 5 4 Sehwanze ohren Weiber ra ee a ee rn. Zi, callinnes# Ir. 798 Sehwanz an der. Wurzehweiß .....,. ........ 0%. 2, Dectoralis » pP: 139 5 SCHwazzA Rtar 00, mim Nee ten er un Lu, Sibllane 2. B-7I8 Schwanz über 60 mm. . . EEE EEE N 6 [ 1. Schwinge kürzer als die ae. Re N 6 x 1. Schwinge länger als die Handdecken, oder doch mindestens \ OT SA RE BEER ICH L- L. megarhynchos . p. 733 1108. Luscinia megarhynchos megarhynchos Brehm. Nachtigall. Luseinia megarhynchos Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 856 (1831— Deutsch- land). Luscinia media Brehm, t. e., p.357 (1831— mittleres und nördliches Deutschland). Luseinia Okenii Brehm, t. e., p.857 (1831— mittleres und nördliches Deutschland). Luscinia peregrina Brehm, t. e., p. 358 (1831— wandert nach Brehm in Deutschland nur durch, trotzdem ist in der Sammlung auch ein Nestjunges aus Ahlsdorf als peregrina bezeichnet). Sylvia Schuchii Schinz, Eur. Fauna I, p.181 (1840— Griechenland). Luscinia minor Brehm, Naumannia 1855, p.281 („in Italien“, Nomen nudum!). Luseinia vera Brehm, Vogelfang, p.145 (1855 — Deutschland). Luscinia vera intercedens A. E. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— Nomen nudum!). Luseinia occidentalis Sewertzoff, Turkest. Jevotn., in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2, p- 120 (1873— Europa, Östlieh bis zum Uralfluß, Wolgamündung und Turkestan, wo die Farben etwas anders sein sollen) !); Übers. Zeitschr. ges. Orn. IV, p.55. Engl.: Nightingale. — Franz.: Rossignol. — Ital.: Russignuolo. — Span.: Ruisenor. 1. Schwinge länger als die Handdeeken oder mitunter nur ebenso lang, 2. wie die 5. oder etwas kürzer, 3. und 4. am längsten. — dad. Ober- seite rötlich braun, längere Oberschwanzdecken kastanienbraun, im Herbste dunkler, im Frühjahr lichter und etwas rötlicher. Schwingen dunkelbraun, Außensäume und Oberflügeldecken wie der Rücken. Zügel dunkel grau- braun, Federn um das Auge weißlichbraun, Ohrdecken etwas blasser und 1) Diese Angaben müssen auf Irrtümern beruhen. 734 Museicapidae („Turdidae®). fahler als der Rücken. Unterseite unrein weiß, über den Kropf ein blaß gräulich gelbbraunes, nicht scharf begrenztes Band, Seiten gelbbräunlich ver- waschen, Weichen etwas gelblicher, Unterschwanzdecken bräunlich rabenfarben, ebenso die Axillaren und Unterflügeldecken. Iris dunkelbraun, Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel mit Ausnahme der braunen Spitze bräunlich fleischfarben. Füße bräunlich fleischfarben. Flügel von 36 europäischen Jad meist S4—87, mitunter bis 89, selten nur 80—82, Schwanz etwa 68 bis 72, Lauf etwa 26—28, Culmen etwa 16—18 mm. — Oad. Genau wie die d, nur durchschnittlich etwas kleiner, Flügel 79—84 mm. — Nestkleid: Oberseite gefleckt, indem die Federn einen dunkelbraunen Endsaum und vor demselben einen bräunlich ockergelben Fleck haben; Flügel und Schwanz wie beim alten Vogel, Oberflügeldecken wie die Rückenfedern. Unterseite mit schmalen, am Kropfe breiten, dunkelbraunen Säumen. Junge Vögel nach der Mauser sind dunkler, mehr olivenbraun, mit dunkleren Schwänzen und hellen Spitzen an den größeren Oberflügeldecken. Die Nachtigall bewohnt Mitteleuropa von den Ufern der Nordsee bis zum Mittelmeere, Süd- und Mittel-England (während sie in Schottland und Irland fehlt), ganz West- und Süd-Europa, die Inseln des Mittelmeeres, Nordwest-Afrika (Marokko, Algerien, Tunesien, geeigneten Ortes bis an die Südabhänge des Atlas)'), Kleinasien und Cypern. Die genauen Grenzen gegen Nordosten sind schwer festzustellen. In Deutschland geht die Nachtigall bis Schleswig, Altvorpommern, die südlichsten Teile von Hinterpommern und Westpreußen und Posen, in Polen bis an die Weichsel, die sie nur in sehr geringer Anzahl überschreitet, das westliche Rußland bis Kiew und die West- grenze des Gouvernements Charkow, die Krim (zahlreich) und das westliche Transkaukasien (Suschkin in litt.), bewohnt ganz Ungarn mit Ausnahme der siebenbürgischen Gebirge, das Donautal bis an das Schwarze Meer, Mazedonien und Griechenland. Soll auch auf Kreta und nach Tristram sogar in Palästina (?) brüten. — Auf dem Zuge durchwandert sie die Sahara und ist im Winter in geringer Anzahl bis zur Goldküste einerseits und Abyssinien andrerseits beobachtet worden. Die Hauptwinterquartiere liegen vermutlich am Südrande der Sahara und in deren südlichen Oasen. Die Nachtigall bewohnt zur Brutzeit lichte Laubwälder mit viel Unterholz, tief- liegende Feldhölzer, buschreiche Parkanlagen, Promenaden, Gärten, Ufergebüsche, wenn sie viel Unterholz und einzelne hohe Bäume haben. Sie liebt üppige Vegetation und Feuchtigkeit und meidet ganz trockene Orte, sowie Gärten, in denen das trockene Laub entfernt wird. Sie kommt in Deutschland und England etwa in der zweiten oder ersten Woche des April an und macht sich bald durch ihren Gesang bemerkbar, der in der ganzen Welt nur von dem des Sprossers übertroffen wird. Die Lockstimme ist ein flötendes wihd, entweder allein oder mit angehängtem schnarrenden karır. Das tiefnapfige Nest steht stets nahe am Boden, meist nicht höher als einen halben Meter, oft hart auf der Erde, sehr selten bis in Manneshöhe oder höher in diehten Büschen. Der Unterbau besteht aus dürren Blättern, das eigentliche Nest aus trockenen Hälmehen, Moos, Blättern und Würzelehen und ist mit feinen Wurzeln, Rispen und !) Vielfach haben nordwestafrikanische Brutvögel — deren ich neun sichere Exemplare untersuchte — kürzere Flügelspitze, auch konnte ich nicht mehr als 85.5 mm Flügellänge feststellen, da sich aber auch in Westeuropa oft Stücke mit 87 mm Flügel- länge und in Osteuropa solche mit nur 83 finden und die Merkmale nicht konstant sind, auch ebenso stumpfflüglige Stücke in Mitteleuropa vorkommen, ist eine Trennung nicht möglich. Museicapidae („Turdidae“). 735 oft mit Pferdehaaren ausgefüttert. Es enthält im Mai 5. seltener 4 bis 6 Eier. Diese sind braun, etwa wie Fasanen-Eier. Die Grundfarbe ist mitunter auch braun, meist aber ein leichtes Blau oder Blaugrün, auf der kaffeebraune Wölkung und Flecken so | dicht stehen, daß sie die Grundfarbe fast oder völlig verdeeken. Manche Eier sind nur durch etwas bedeutendere Größe von Blaukehlehen-Eiern zu unterscheiden, mit- unter fehlen die Zeichnungen und die Eier sind licht blaugrün oder blau. 100 Eier (50 Jourdain, 50 Rey) messen im Durchschnitt 20.58 >< 15.56, Maximum 23.2 >< 16.1 und 20.5><16.5, Minimum 18.2><14 und 20><13.9, Doppelei 24 >< 16.2, Zwergei 16.7>< 12 mm. Durchschnittliches Gewicht nach Rey 150 mg. 1109. Luscinia megarhynchos golzii (Cab.). Luseiola Golzii Cabanis, Journ. f. Orn. 1873, p.79 (Turkestan). Luscinia Hafizi Sewertzoff, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), p. 120 (1873— Turkestan); Übers. in Madaräszs Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 56. 1. Schwinge wie bei der westeuropäischen Nachtigall, die Handdecken überragend oder gleich denselben; 2. gleich der 5., 3. und 4. fast gleich und am längsten. Oberseite fahler, nicht so rötlich wie bei unserer Nachtigall, Schwingen gräulicher gesäumt, Oberflügeldecken deutlich hell bräunlichgrau gesäumt. Flügel und Schwanz weniger rötlich und länger, Unterseite weiß- licher, Kropfband mehr gelbbräunlich, Zügel und mehr oder minder deutlicher Supereiliarstreif weißlich. Unterflügeldecken und Axillaren rahmfarben, an den Innenfahnen nach der Wurzel zu olivenbraun. Flügel von 15 JS und © 91--95, einmal 96, einmal 97, Schwanz 82—88 mm. — Nestkleid gefleckt wie das von Nachtigall und Sprosser. Das Herbstkleid junger Vögel ist dunkler als das alter Vögel. Bewohnt Turkestan, von der Kirgisensteppe und Transkaspien bis in den westlichen Tian-Schan und nördlich bis zum Tarbagatai. — Im Winter nicht selten in Südarabien, zweimal in Indien (Oudh) und in geringer Anzahl im Innern von Afrika beobachtet. Lebens- und Nistweise wie die von L. luseinia und L. m. megarhynchos. Der Gesang ist nach Radde von dem der Nachtigall und des Sprossers durch den Mangel jeglichen schnarrenden Anschlages und seine Strophen-Armut sofort zu unterscheiden. Er steht dem seiner Verwandten bedeutend nach. Die Nester bestehen, wie jene, großenteils aus Eichenblättern. Das Gelege enthält 4 olivengraugrüne Bier, die denen der Nachtigall gleichen. 1110. Luscinia megarhynchos africana (Fischer & Rchw.). Lusciola africana Fischer & Reichenow, Journ. f. Orn. 1884, p. 182 (Klein-Aruscha am Kilimandscharo). Abbild. d. Ei: Cat, Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VII Fig. 14 (Exemplar aus Schiras) Steht ZL. m. golzii am nächsten, unterscheidet sich aber durch dunklere Oberseite, die der der deutschen Nachtigall gleichkommt oder noch etwas düsterer ist, etwas dunkleren Schwanz und weniger deutlich hell gesäumte Oberflügeldecken, dunklere Zügel und fast gänzlich fehlenden Superciliarstreif. Außerdem sind Kropf und Körperseiten etwas mehr graubräunlich verwaschen. Schwanz kürzer. Flügel 84—89, Schwanz 73—79 mm. Brutvogel in Persien, vom südlichen Kaukasus und Transkaukasien!) bis Schiras. Einmal in der Krim nachgewiesen (vermutlich diese Form!) (In 1) Es sind die angeblichen „Übergangsexemplare von L. megarhynchos zu hafızi“ die hier „nicht selten“ sein sollen. v- 736 Museieapidae („Turdidae“). Ost-Persien scheint keine Nachtigall zu brüten.) — Auf dem Zuge in Süd- arabien und Ostafrika (Kilimandscharo). Es ist wohl auch diese Form, von der Madaräsz ein Stück in Ungarn erlangte. Vier Eier aus Teheran in Jourdains Sammlung messen 21><16, 21><16, 22><15 und 21.7 >< 15.3 mm. 1111. Luscinia luscinia (L.). Der Sprosser. Motacilla Luscinia Linnaeus, ‘Syst. Nat., Ed. X, p. 184 (1758— „Europa“. Ex Fauna Sueeica no 221! Als terra typica haben wir daher Schweden anzusehen, wo nur der Sprosser brütet. Linn& sagt ausdrücklich, er habe die kleine Nachtigall nicht im Lande beobachtet. Die hinzugefügten Zitate sind nicht richtig). Motacilla lusceinia ß major Gmelin, Syst. Nat. I, p.950 (1789— Europa. Ex Brisson, Frisch u. a.). Motacilla Philomela Bechstein, Naturg. Deutschl. IV, p.536 (1795— „... einzeln in Sehlesien, Böhmen, Pommern, bei Wittenberg, Halle und Dessau. In Östreich, Pohlen und Ungarn ist sie in manchen Gegenden häufiger als die gemeine Nachtigall“). Motacilla Aödon Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.486 (1827— Südrußland, Wolga, Kaukasus und Persien — letzteres wohl Verwechslung mit einer andern Form). Philomela magna Blyth, in Rennie’s Field Nat. I, p.307 (1853— Nomen uudum). Luscinia major (ex Brisson) Brehm, Handb. Nat. Vög. Deutschl., p.355 (1831— „Ungarn, Polen und Schlesien“). Luscinia eximia Brehm, Vogelfaug, p. 144 (1855— „Ungarn“). Luscinia hybrida Brehm, Vogelfang, p.145 (1855— Polen). Luscinia major pomarina, ?Melpomene A. E. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— Nomina nuda!). Luseinia infuscata Sewertzoff, Turkest. Jevotn., p. 121 (in Izv. Obshch. Moskov. VIII, 2) (1873— Turkestan, Ural-Mündung; Übers. in Madaräsz’ Zeitschr. ges. Orn. IV, *P.:57.) Lusciola Böhmi Reichenow, Journ. f. Orn. 1886, p. 115 (Marungu errore: Fundort Simbile bei Kakoma in Ugunda, Deutsch-Ostafrika. Typus untersucht). Engl.: Thrush-Nightingale” — Schwed.: Näktergal. Der Sprosser unterscheidet sich von der Nachtigall durch folgende Merkmale: Die Oberseite ist nicht so rötlich braun, sondern dunkler und mehr olivenbraun, der Schwanz dunkler braun, nicht kastanienbraun, sondern nur mit geringem rötlichen Ton; die Federn des Kropfes und der Brustseiten sind dunkler, mehr olivenbraun, und haben helle Säume und basale Schaft- flecke, wodurch die Kropfgegend dunkel graubraun gewölkt erscheint. Außer- dem ist die 1. Schwinge kürzer, schmaler und spitziger, und steifer; sie ist meist nur wenig mehr als halb so lang wie die Handdecken, und wenn sie länger ist, bleibt sie doch stets merklich hinter den Handdecken zurück. Die längste von mir gemessene Sprosserschwinge mißt 12 mm, die kürzeste einer Nachtigall zwar nur 15, letztere ist aber breiter und weicher'). Die Flügelform ist sehr verschieden: die 3. Schwinge allein bildet die Flügel- spitze, die 2. ist gleich der 4. oder länger, mitunter auch 1 mm kürzer. Flügel !) Man darf sich nicht durch Herbstvögel täuschen lassen, bei denen die 1. Schwinge noch nicht völlig ausgewachsen ist! a 15 ‚ ‘ 5 = 2 von 20 Exemplaren 84—92 mm. Schnabel wie bei der Nachtigall, nur oft etwas kräftiger und kürzer. Museicapidae („Turdidae*). 737 Bewohnt die Küstenstriche Nordost-Deutschlands, nämlich einen schmalen Streifen entlang der Ostsee, vom nördlichen Mecklenburg durch Neuvor- pommern, Usedom, Wollin, den nördlichen Teil von Hinterpommern, West- preußen mit Ausnahme des Südens, und — soweit ich feststellen konnte, das ganze — Ostpreußen, Jütland, die dänischen Inseln, Süd- und Mittel- Schweden, das südliche Finnland, die russischen Ostseeprovinzen, Polen (öst- lich der Weichsel fast allein, westlich derselben selten), Galizien, Sieben- bürgen, Rußland bis zum Ural (mit Ausnahme des Nordens), die Wolga- Mündungen, die Krim (nach Suschkin, in litt, ganz sicher, aber nicht in großer Anzahl, und vielleicht nicht an der Südküste), Südrußland bis zum -Nord-Kaukasus, nach Satunin auch bei Tiflis, bis Orenburg und Südwest- Sibirien (nach Suschkin, in litt, noch bei Tjumen, östlich bis Tomsk und (den nordwestlichen Vorbergen des Altai). In Turkestan (nach Sewertzoff Karatau, Tschimkent, Taschkent, Samarkand), aber den Daten seiner Sammlung nach (Suschkin in litt.) nur Zugvogel. — Wandert im Herbste nach Ostafrika (Somaliland, Kilimandscharo, Kikuyu-Berge, Massailand, Deutschostafrika, Sambesi). Vereinzelt in Westeuropa, einmal in England festgestellt — letzterer wahrscheinlich ein entwichener Käfigvogel. Ich habe mich nach langem Schwanken entschlossen, den Sprosser als Art zu behandeln; er kommt zweifellos in Polen und Posen, auch in Vorpommern, sowie in Teilen Rußlands neben der Nachtigall brütend vor, was für mich bestimmend ist. Dasselbe mag hier und da freilich auch in kleineren Gebieten bei geographischen Ver- tretern der Fall sein, deren Wohngebiete nicht durch Meere, Wüsten oder hohe Ge- birge getrennt sind, aber selten haben solche so laute und leicht unterscheidbare Ge- sänge, nach denen man sie leicht bestimmen kann, ohne Exemplare zu sammeln. Das vereinzelte Vorkommen in Westeuropa ist bedeutungslos, da das Brüten dort nirgend nachgewiesen worden ist, und bei dem einmaligen Vorkommen in England kann es sich leicht um einen entwichenen Käfigvogel handeln. Im südlichen Kaukasus hat Radde zwar Hafisnachtigall (africana!) und Sprosser festgestellt, letztere aber nur bis zum 27. April und dann erst wieder am 15. August gesammelt, während er erstere allein im Mai und Juni erbeutete. Es könnte also sein, daß seine Sprosser noch auf dem Zuge waren, doch brüten sie nach Satunin (Suschkin in litt.) auch bei Tiflis, während sie im Nord-Kaukasus allein vorkommen. Der Sprosser bewohnt dieselben Örtlichkeiten wie die Nachtigall, scheint aber noch mehr feuchtes Gelände zu lieben und findet sich daher u. a. mit Vorliebe in Erlenhainen, an Flußufern und auch in Weidendickichten, im Norden in Birkengehölzen. Die Lockstimme ist dieselbe, nur klingt das flötende whit schärfer und höher, wie auch das angehängte Schnarren. Der Gesang ist der schönste der Vogelwelt und übertrifft (den der Nachtigall durch seine Tiefe und Kraft und die häufig darin vorkommenden Glockentöne; ein nicht seltenes schnarrendes, den Strophen angehängtes-zerrr fällt auf, der Rhythmus ist ein anderer, der Gesang enthält mehr aber kürzere Touren, die sanft lullenden, ziehenden „seelenvollen“ Töne der westlichen Nachtigall fehlen fast immer, der ganze Schlag aber klingt erhabener, langsamer, getragener. Wer nur die geringste Ahnung von Vogelgesängen hat, kann die beiden Gesänge nicht ver- wechseln, wenn er beide kennt. Lebensweise und Fortpflanzung wie bei der Nachtigall. Das Nest steht keineswegs „meist nahe am Wasser.“ Die Eier gleichen denen der Nachtigall und sind nieht zu unterscheiden, nur daß sie anscheinend durchschnittlich etwas größer und schwerer sind. 72 Eier (23 Rey, 49 Jourdain) messen durch- schnittlich 21.77 ><16.25, Maximum 24.2><16.1 und 22.5><17.1, Minimum 20.1 >< 15.3 mm and wiegen im Mittel 166 mg. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 47 er, 2 ! 738 Museieapidae („Turdidae“). 1112. Luscinia calliope (Pall.). Motacilla Calliope Pallas, Reise d. versch. Prov. Russ. Reichs III, p. 697 (1776— y.. a Jenisea usque ad Lenam“). Turdus camtschatkensis Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p. 817 (1789— ex Latham: Kamtschatka. Thrush, Gen. Syn. Il, p.28. — Kamtschatka). Calliope Lathamii Gould, B. Europe 1], Taf. 118 und Text (1837— Neuer Name). Erithacus ignigularis Dubois, Ois. Europe, Text zu Taf. 61 (1862— Neuer Name). Calliope yeatmani Tristram, lbis 1870, p.444 („Pilhubeet“, Zentralprovinzen Indiens). Abbild. d. Ei: Journ. f. Orn. 1873 Taf. I Fig. 13. Jad. Oberseite und Schwanz röstlich olivenbraun. Schwingen dunkel- braun, Außensäume ein wenig röstlicher als der Rücken. Schmaler, bis kurz hinter das Auge reichender Superciliarstreif und breiter Wangenstreif weiß; Zügel und Federn um den vorderen Teil des Auges schwarz, Kinn und ganze Kehle scharlachrot, diese Federn etwas steif, an der Basis weiß und im frisch vermauserten Kleide auch mit feinen weißen Endsäumen, der rote Kehlfleck von dem weißen Wangenstreifen durch eine schwarze Linie ge- trennt und nach der Brust zu mehr oder minder deutlich schwarz umrahmt. Kropfgegend aschgrau verwaschen, übrige Unterseite braun, Mitte des Unter- körpers weißlich, Unterschwanzdecken rahmfarben. Im Sommer ist die Ober- seite blasser und etwas gräulicher; (? nur) jüngere Vögel haben hell rost- farbene Endflecke an den großen Flügeldecken. Nestkleid: Oberseite wie beim alten Vogel, nur mit dunkleren Endsäumen und hell rostfarbenen Schaft- flecken. Unterseite wie beim ©, Brust und Seiten bräunlicher und mit dunkelbraunen Endsäumen. OQad: Oberseite wie beim Jad, der Superciliar- streif mehr rahmfarben. Kinn und Kehle weiß, meist mit fahlbraunen Spitzen- flecken, der obere Teil nicht selten rosenrot verwaschen. Vorderbrust und Seiten rostgelblichbraun, Mitte des Unterkörpers weiblich, Unterschwanzdecken rahmfarben. Iris braun, Schnabel im Sommer schwarz, im Herbste dunkel- braun, an der Basis hell. Füße braun oder graubraun. Flügel von 30 Cd 74—83 mm. Da nur wenige Brutvögel gemessen werden konnten, war nicht zu eruieren, ob die Größendifferenzen lediglich individuell sind; die Wintervögel von den Riu-Kiu-Inseln sind fast alle sehr klein. Schwanz etwa 57—65, Lauf etwa 31—33, Culmen 15—18.3 mm. 1. Schwinge be- deutend länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7., 3., 4., 5. nur wenig verschieden und die Flügelspitze bildend, 3.—5. verengt. Brutvogel in Sibirien bis Kamtschatka, auf der Berings-Insel und den Kurilen, sowie in der Mongolei und Nord-China (Kansu und Nord-Szetschwan). — Zugvogel, der im Winter bis Indien und Tenasserim, Süd-China, Hainan, Formosa, den Riu-Kiu-Inseln und Philippinen zieht. Auf dem Durchzuge auch in Japan. Vereinzelt in Europa vorgekommen: Im Ural, Kaukasus, Südfrankreich und Italien (viermal). Die Behauptung einer Beobachtung in England bleibt unerwiesen. Lebt in buschreichem Gelände, besonders an Flußufern und Bächen, im Gebirge an dichtbewachsenen Hängen und in der Nähe des Wassers. Der Gesang wird als wunderschön und kräftig beschrieben, die Stroph&als lang. Man hört ihn besonders in den Abend- und Morgenstunden, mitunter auch im Dunkel der Nacht. Im Juni findet die Fortpflanzung statt. Das Nest ist ein länglich runder Klumpen mit seitlichem Ein- gangsloch und besteht aus Gräsern, Stengeln und Würzelehen, und mitunter einigen dürren Blättern. Das Gelege enthält fünf Eier von lebhaft grünlichblauer Farbe, mit Museicapidae („Turdidae*). 739 blassen rotbraunen Fleekehen und Spritzern. Meist sind diese Zeichnungen sparsam und auf das stumpfe Ende beschränkt, mitunter über das ganze Ei verbreitet und bis- weilen fehlen sie ganz. 16 Eier messen nach Taezanowski von 20.4—22 >< 15—16, ein Riesenei 25.5 >< 16.6 mm. 1113. Luscinia pectoralis pectoralis (Gould.). Calliope pectoralis Gould, Icones Avium Teil II, Taf. 1 mit Text (1838— „Himalaya“,: Ohne Zweifel westlicher Himalaya!) Sad. Oberseite bräunlichgrau, Oberkopf, Bürzel und Oberschwanz- decken dunkler und mehr braun. Schwingen dunkelbraun mit heller braunen Außensäumen. Mittelstes Steuerfedernpaar bräunlich schieferfarben, die übrigen schieferschwarz, Wurzelhälfte und rundliche Flecke an den Spitzen weib. Von der Oberschnabelwurzel bis hinter die Augen ein breiter weißer Super- ciliarstreif; Zügel, Kopfseiten, Seiten der Kehle, Kropf und Vorderbrust rein schwarz, Kinn und Mitte der Kehle in der Länge von etwa 2 cm, lebhaft scharlachrot, übrige Unterseite nebst Unterschwanzdecken weiß, Seiten grau- braun. Unterflügeldecken und Axillaren aschgrau. Iris braun, Schnabel schwarz, Füße braun. Flügel ungefähr 75 mm. Sommerkleid infolge von Abnutzung der grauen Federsäume der Oberseite dunkler. © Oberseite oliven- braun, Schwingen und Schwanz dunkelbraun (ohne Weiß an der Basis) mit röstlichbraunen Säumen, letztere außerdem mit weiben Spitzenflecken. Zügel und Superciliarstreif weißlich. Unterseite weiblich, quer über die Kehle ein graubraunes Band, Seiten bräunlich. — Nestkleid: Oberseite braun mit rost- gelben Flecken nahe den Federspitzen, Endsäume etwas dunkler. Unterseite rahmfarben, Brust etwas dunkler, alle Federn mit dunkelbraunen Säumen, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken einfarbig, Steuerfedern mit . hellrostgelben Endflecken. 1. Schwinge noch länger als bei Z. calliope, 2. gleich der 10. oder zwischen der 9. und 10., 3., 4, 5., 6. nur wenig ver- schieden und die Flügelspitze bildend, die bedeutend kürzer ist als bei L. calliope, 3.—6. an der Außenfahne verengt. Westlicher Himalaya von Gilgit und Kaschmir bis Nepal. Brütet in Höhen von 10000 engl. Fuß und höher, kommt aber im Winter in mittlere und niedere Lagen und wurde gelegentlich am Fuße der Berge bis Oudh gefunden. Über die Nistweise sind wir nicht sicher unterrichtet. Ein angebliches Nest der Art war napfförmig, oben offen und enthielt lachsfarbene Eier, die Identität ist aber zweifelhaft. 1114. Luscinia pectoralis ballioni (Sew.). Calliope Ballioni Sewertzoff, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2), p. 122 (1873— Tian Schan); Übers. in Madaräszs Zeitschr. f. ges. Orn. IV, p. 60. Ist L. p. pectoralis äußerst ähnlich, aber (besonders im Sommerkleide) auf der Oberseite blasser, mehr fahl graubräunlich; mittlere Steuerfedern graubraun, Schwingensäume fahlbraun. Flügel von 8 S 72—74 mm. Brütet in Turkestan (Ferghana, Tischkan, Tian Schan). 47* 740 Museicapidae („Turdidae“). 1115. Luscinia pectoralis confusa subsp. nov. Unterscheidet sich von ZL. p. pectoralis und 2. p. ballioni durch schwarze, höchstens an den Spitzen graubraun gesäumte Oberschwanzdecken. Außerdem sind die Steuerfedern schwarz und die Oberseite dunkler, besonders im Sommer, mehr schieferfarben. Das Weiß an der Wurzel der seitlichen Steuerfedern meist etwas ausgedehnter, mehr als die Hälfte der Federn ein- nehmend. Flügel bis zu 77 mm gemessen. Typus Jad. Sikkim, Januar 1876, von H. J. Elwes gesammelt. Im östlichen Himalaya, (Sikkim und Bhutan) in großen Höhen. 1116. Luscinia pectoralis tschebaiewi (Przew.). ?Calliope pectardens David, Nouy. Arch. Mus. Paris VII, Bull. Cat. no. 167 (1861— Mupin; vgl. Ois. Chine, p. 236). Calliope tschebaiewi Przewalski, Mongol i Strana Tangut II, p. 44, Taf. IX, Fig. 1 (1876— Kansu); Übers. in Rowley’s Orn. Mise. II; p. 180, Taf. 54. Abbild.: Aves Przewalskianae I, Taf. I, Fig. 3, 4; Eier ebenda Taf. V, Fig. 9. Jad. Ähnlich dem von Z. p. peetoralis, aber der rote Kehlfleck weiter ausgedehnt, an den Seiten der Kehle ein weißer Bartstreif, die Schwanz- wurzel nicht so ausgedehnt weiß. Oberschwanzdecken schiefergrau, sonst Oberseite wie bei Z. p. confusa. Flügel von 6 0 75—79 mm. Das Oo scheint sich nicht sieher von dem der verwandten Formen unterscheiden zu lassen. Brütet in Kansu, am oberen Chuanche und Ditschu und ist Wintergast im östlichen Himalaya, in Assam, den Bergen südlich des Brahmaputra und Nord-Birma. Przewalski fand am 17. Mai 1880 ein Nest mit 4 frischen Eiern. Es stand auf der Erde, unter einem Spiräenbusche. Das Nest war rund und hatte eine seitliche Öffnung (!) Eier bläulich grün mit oder ohne schwach roströtliche Flecke. Maße 20.5><15—15.5 mm. „Beim Singen erhebt sich das d nach Art der Blaukehlcehen in die Luft. In erregter Stimmung 'hält es den Schwanz senkrecht. Auf der Erde läuft der Vogel äußerst schnell.“ 1117. Luscinia davidi (Oust.). Calliope Davidi Oustalet, Bull. Mus. Paris 1892, p. 222 (Ta-tsien-lu in Szetschwan). Abbild.: Nouv. Arch. Mus. Paris ser. 4, III Taf. XT. Sad. Oberseite bläulich schiefergrau, einschließlich der Oberflügel- decken und Außensäume der sonst dunkel schieferbraunen ‘Schwingen. Zügel und damit verbundener breiter Streif entlang den Kopf-, Hals- und Kropf- seiten schwarz. Oberschwanzdecken schwarz. Mittelstes Steuerfederpaar ganz schwarz, die übrigen an der Wurzel weiß — die seitlichen zu etwa einem Drittel, die mittelsten zu */,. Kinn, Kehle und Kropf bis an die Vorderbrust lebhaft orangerot, übrige Unterseite einschließlich der Unter- schwanz- und Unterflügeldecken sowie der Axillaren hlaß isabell, Mitte des Unterkörpers weiß. Iris tief dunkelbraun, Schnabel schieferschwarz, Füße horngrau. Flügel 71—73, Schwanz etwa 56, Lauf 27—27.5, Culmen 15 oder 16 mm — 9 (nach Oustalet) Oberseite braun, etwas mehr olivenfarben als bei dem von Z. calliope und die Unterseite etwas mehr rotbräunlich. Ta-tsien-lu in Szetschwan und Tsin-ling Berge (Brutvogel). Museicapidae („Turdidae“). 741 1118. Luscinia obscura (Beres. & Bianchi). Larvivora obscura Beresowsky & Bianchi, Aves Exp. Potanin. Gansu, p. 97, Taf. I, Fig. 2 (1894— Kansu); UÜbers.: Journ. f. Orn. 1897, p. 70. Sad. Oberseite dunkel schiefergrau, Oberschwanzdecken glanzlos schwarz. Schwingen mattschwarz mit schmalen dunkelgrauen Außensäumen, Handschwingen an der Basis einige mm weit schmutzigweib gesäumt (An- deutung eines „Spiegels“). Das mittelste Steuerfederpaar ganz schwarz, die angrenzenden etwa zu zwei Dritteln weiß, Spitzendrittel schwarz, die weiße Basis an Ausdehnung abnehmend bis das seitliche Paar nur etwa zu einem Drittel weiß ist. Zügel, Hals- und Kopfseiten, Kinn, Kehle und Kropf tief schwarz. Seiten aschgrau, übrige Unterseite weiß mit rahmgelbem An- flug, der in der Mitte am schwächsten, an den Bauchseiten am stärksten ist, Unterschwanzdecken mit Grau verwaschen. Unterflügeldecken grau mit weißen Spitzen, Axillaren dunkelgrau, innere Unterflügeldecken mitunter hell fahl ockerfarben gesäumt, in welchem Falle auch die Axillaren ebensolche Außenfahnen haben. Iris dunkel schieferfarben, Schnabel schwarz, Fübe hell schiefergrau. 1. Schwinge etwa doppelt so lang als die Handdecken, 4. und 5. gleich und am längsten, 3. und 6. nur wenige mm kürzer, 2. zwischen der 7. und 8, 3.—5. an der Außenfahne verenst. Flügel unserer 3 meßbaren Stücke 70—71.5 mm, Schwanz 51—53, Lauf 26—29, Culmen 16—17 mm. O und juv. unbekannt. Nistet im südwestlichen Kansu im Bambusdickicht der Nadelholzzone, 10—11000 Fuß hoch (Beresowski); Owstons japanische Sammler erbeuteten vier S auf dem Berge Tai-pai-schan im Tsin-ling Gebirge. Der Gesang wird als „flötenartig und ausgezeichnet“ beschrieben. 1119. Luscinia ruficeps (Hart.). Larvivora ruficeps Hartert, Bull. B. O. Club XIX, p.50 (1907— Tsin-ling Berge). Abbild.: Ibis 1907, Taf. XIII. Sad. Oberkopf und Nacken bräunlich orangerot, übrige Oberseite nebst Flügeldecken und Aubensäumen der sonst dunkel schieferfarbenen Schwingen schiefergrau, Oberschwanzdecken schieferschwarz. Steuerfedern bräunlich orangerot, die Spitzen zu etwa einem Drittel und Außenränder, außerdem das mittelste Paar ganz schieferschwarz. Zügel und breite Streifen unter den Augen, die durch ein die Kehle halbkreisförmig umschließendes Band verbunden sind, schwarz. Kehle rein weiß. Federn hinter dem schwarzen Kropfband und Seiten grau, Mitte des Unterkörpers und Unter- schwanzdecken weiß, letztere teilweise mit schiefergrauen Außenrändern und rahmfarbenem Schimmer. Unterflügeldecken aschgrau mit weißen Spitzen und Säumen. Innensäume der Schwingen schmal röstlichweiß. Iris röt- lichbraun, Schnabel schieferschwarz, Füße rötlich gelbbraun. 1. Schwinge etwa '/, länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7., 4. und 5. am längsten, 3. nur sehr wenig kürzer, 3.—5. deutlich verengt. Flügel etwa 79—81, Schwanz etwa 52—56, Lauf 27, Culmen 16--17.5 mm. — Q Oberseite und Schwanz olivenbraun, an Kopf und Oberschwanzdecken etwas röstlicher. Schwingen dunkelbraun, Außenfahnen wie der Rücken. Unter- seite weiß, Kropf mehr rahmfarben, Kehl- und Brustfedern mit olivenbraunen 742 Museicapidae („Turdidae“). Säumen, Seiten olivenbraun. Ein vermutlich junges © hat rostfarbene Spitzen an den großen Oberflügeldecken. Flügel 80 mm. 3 S und 2 © in sehr abgenutztem Gefieder wurden auf dem Tai-pai- schan-Berge in der Tsin-ling Kette in China im Juli 1905 erbeutet. 1120. Luscinia akahige (Temm.). Sylvia akahige Temminck, Pl. Col. 571 (1824— Riu-Kiu-Inseln})). Abbild. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IV, Taf. VII Fig. 1. Sad. Oberseite dunkel rötlichbraun, auf dem Kopfe rötlicher. Steuer- federn kastanienbraun. Stirn, Zügel, Federn ums Auge, Kopf- und Hals- seiten, Kehle und Kropf bräunlich rostrot. Unterkörper aschgrau, zwischen dem Orangerot des Kropfes und der Brust meist ein mehr oder minder entwickeltes schwarzes Band, Seiten olivenbraun, verwaschen, Mitte der Unter- seite und Unterschwanzdecken weiß, selten bräunlichgrau. Unterflügeldecken und Axillaren olivengrau mit rostfarbenen Spitzen bis fast ganz rostfarben. Schnabel (im Balge) hornschwarz, Füße braun. Flügel von 15 J 74—78, einmal 79, Schwanz 50—54, Lauf 28—29.5, Culmen etwa 15.5—17 mm. — 9Jad. Oberseite etwas weniger rötlich, mehr olivenbraun, Stirn, Zügel, Kehle gelblich rostbraun, Vorderbrust und Seiten mehr olivenbräunlich als grau. — 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken; 2. zwischen der 7. und 8. oder der 8. und 9., 4. am längsten, 3. und 5. nur sehr wenig kürzer, Verengung der Schwingen variabel, meist aber an der 3. und 4. am deutlichsten. Japan: Kurilen, Hondo, Kiu Schiu, Jakuno (Jakuno Schima, Yakuschima, wahrscheinlich auch Tanega Schima) und die Sieben-Inseln südlich von Jokohama bis Aogo Schima. — Wenige Male in China (Peking, Fokien) festgestellt, dort jedenfalls aber nur vereinzelt auf dem Striche. 4 auf Fatsidschio (Hachijio), Sieben-Inseln, am 830. Mai 1901 gefundene, von Alan Owston erhaltene Eier sind glanzlos blaugrünlich-weiß mit einigen kaum sicht- baren, feinen braunen Punkten. Sie messen 22.9><15.8, 21.9>< 16.5, 21.8><16.3 und 21.6><16.4 mm. Das Nest stand etwa anderthalb Meter hoch in einem Baume, Beschreibung desselben liegt nicht vor. 2 Eier von den Sieben-Inseln im British Museum sind von gleicher Größe, nur wenig mehr blau und zeigen keine Punkte. 1121. Luscinia komadori komadori (Temm.). Sylvia komadori Temminck, Pl. Col. 570 (1824— „Korea“. Errore!). Sad. Ganze Oberseite einschließlich des Schwanzes gesättigt und lebhaft orangerot, Schwingen düsterbraun mit bräunlich orangeroten Außen- und mattroten Innensäumen. Stirn, Zügel, Federchen um den vorderen Teil des Auges, Kinn, Kehle und Brust schwarz, im Herbste mit schmalen weib- lichen Federsäumen. Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß, an den Seiten des Körpers ein schwarzer Fleckenstreif. Unterflügeldecken größtenteils 1) Diese Angabe dürfte falsch sein; da die Namen verwechselt wurden — „akahige“ ist der japanische Name für L. komadori, „komadori* der für L. akahige — liegt vielleicht auch eine Verwechselang der Fundorte vor: L. komadori kommt nur auf den Riu-Kiu-Inseln vor, L. akahige dagegen nicht. Museicapidae („Turdidae“). 743 schwarz, Axillaren weiß mit schwarzer Basis. Schnabel braunschwarz. Füße braun, Flügel von 10 9 75—79, Schwanz 51—52, Lauf 26.5—28.5, Culmen 17—18 mm. — Oad. Oberseite braunrot bis zum Schnabel, Oberschwanz- decken und Schwanz etwas lebhafter. Zügel bräunlich. Unterseite weiß, die Federn mit aschgrauen Säumen, Mitte des Unterkörpers und Unter- schwanzdecken fast rein weiß. Flügel 1—3 mm kürzer. — Juv. im Nest- kleide. Farben matter, Federn der Oberseite mit braunen Endsäumen, das © dem © ähnlich, nur mit Schwarz au Kinn und Kehle. — 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken, 2. gleich der 7. oder etwas länger, 3. #4, 5. nur wenig verschieden und am längsten. 4. und 5. deutlich, 3. und 6. undeutlich verengt. Bewohnt lediglich die nördliche Gruppe der Riu-Kiu-Inselkette, näm- lich Amami Öschima und Takuno Schima. — Die frühere Vermutung, dab der Vogel Korea bewohne, war falsch und auf den nördlichen und mittleren japanischen Inseln wird er nur im Käfig gehalten. Vier von Alan Owston erhaltene Eier, die auf Amami Oschima am 28. März 1906 gefunden wurden, gleichen riesigen Rotkehlchen-Eiern. Sie sind rötlich rahmfarben oder hell fleisehfarben mit dunkler Wölkung, die am stumpfen Ende mehr gehäuft ist. Sie messen 23.9 >< 16.5, 23.6 >< 16.7, 23.5 ><17 und 23.3 >< 16.7 mm. 1122. Luscinia komadori namipyei (Stejn.). Jeoturus namiyei Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, p.645 (1886— Okinawa in der Riu-Kiu-Inselgruppe). Sad. Dem von Z. komadori komadori äußert ähnlich, aber die Seiten gleichmäßig bräunlichgrau, ebenso die Unterflügeldecken und Axillaren. — oad. Von dem von Z. k. komadori durch graubraun verwaschene Unter- seite verschieden. Bewohnt die Insel Okinawa (Okinawa Schima) der mittleren Riu-Kiu- Gruppe. 1123. Luscinia sibilans (Swinh.). Larvivora sibilans Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1863, p.292 (bei Macao in China). 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7., 3.—5. ungefähr gleich und am längsten, 3.—5. merklich ver- engt. — JS gad. Oberseite rötlich olivenbraun, Oberschwanzdecken rötlicher, ebenso die Säume der großen Oberflügeldecken und die Außenfahnen der dunkelbraunen Schwingen. Steuerfedern kastanienfarben. Unterseite weiß, Kehle mit schmalen dunkelbraunen Federsäumen, in der Mitte mitunter fast einfarbig, Federn an Kropf und Brust mit breiten olivenbraunen Säumen, Weichen braun verwaschen. Unterflügeldecken und Axillaren gräulich isabell- farben, Innensäume der Schwingen isabellfarben. Tris dunkelbraun. Schnabel dunkelbraun. Füße graugelblich. Flügel von 3 Q 64—68, 3 0 67—73, Schwanz J' etwa 49—52, © 47—48, Lauf 23—25, Culmen 14.5—16.5 mm. — Juv.: Oberseite mit hell rostfarbenen Flecken, Flügeldecken mit rost- farbenen Säumen und Querflecken, Unterseite mehr roströtlich. Dieser in Sammlungen seltene Vogel brütet in Südostsibirien (Sidemi- Fluß, Chanka-See, Ussuri-Mündung, Sajan-Berge, Darasun in Transbaikalien) 744 Museicapidae („Turdidae*). westlich bis zum Jenissei (Suschkin in litt.) und auf Sachalin. Auf dem Zuge wurde er in Korea beobachtet und überwintert in Süd-China und Hainan. Das Vorkommen in Japan ist anscheinend noch nicht bewiesen. Lebensweise und Fortpflanzung unbekannt. 1124. Luscinia cyane (Pall.). Motacilla Cyane Pallas, Reise d. versch. Prov. Russ. Reichs III, p. 697 (1776— Daurien, zwischen den Flüssen Onon und Argun). Larvivora gracilis Swinhoe, Ibis 1861. p.262 (Fokien, China). Erithacus eyaneus Seebohm, Cat. B. Brit. Mus. V, p.303 (1881). Abbild.: Radde, Reis. S.O.-Sibir. II, Taf. X, 1—4. Ei: Ibis 1908 Taf. IV, Fig. 6. 1. Schwinge 3—5 mm länger als die Handdecken, 2. gleich der 6. oder etwas länger oder kürzer, 3.—5. ungefähr gleich und am längsten und schwach verengt. — Cad. Oberseite trüb dunkelblau, am Vorderkopf und über den Augen lebhafter blau; Zügel und damit verbundener bis zu den Brustseiten reichender Streif zwischen der blauen Ober- und der weißen Unterseite. Schwingen dunkelbraun mit trüb blauen Außenfahnen, ebenso die Steuerfedern, Unterflügeldecken und Axillaren. Ganze Unterseite weib. Iris braun, Schnabel schwarz, Basis des Unterschnabels braun. Füße braun- gelblich. Flügel 73—77, Schwanz etwa 47—50, Lauf 26-—27, Culmen etwa 16—17 mm. In der Brutzeit verbleicht das Gefieder etwas. Jüngere Vögel sind weniger lebhaft blau als ältere. — Juv. (vermutlich © ) Oberseite olivenbraun, Schwingen dunkelbraun auf röstlichbraunen Außensäumen, die groben Oberflügeldecken mit rostfarbenen Säumen. Steuerfedern braun. Unter- seite weib, Seiten gelblichbraun. Kehle und Vorderbrust bräunlich rahm- farben mit halbmondförmigen braunen Federsäumen; dieses Kleid folgt wahr- scheinlich dem gefleckten Nestkleide vor dem Auftreten des blauen Alters- kleides und ist beiden Geschlechtern eigen; es kommen auch im Frühjahr (nicht etwa in der Mauser befindliche) S- vor, die in der blauen Oberseite größere oder kleinere olivenbraune Partien zeigen, — Qad. Oberseite wie Bei den soeben als Junge beschriebenen Vögeln, aber Oberschwanzdecken und Schwanz matt blau, "Unterseite weiß, Kehle und Halsseiten rahmfarben, an der Vorderbrust eine feine, braune Wellenlinie; Seiten braun verwaschen. — Nestkleid (C): Oberseite braun, Oberkopf oekerfarben gestrichelt, übrige Oberseite mit ockerfarbenen Flecken und dunkleren Federsäumen. Unter- seite wie bei den oben beschriebenen Jungen, Schwanz mit blauem Schimmer. Über die Mauser bin ich nicht genügend unterrichtet. -Brutvogel in Ost-Sibirien (nach Suschkin, in litt., westlich bis Krasnojarsk) und in Nord- „Japan, durchzieht auf der Wanderung die Mongolei und China, und überwintert in der Malakka-Halbinsel, Borneo, westwärts bis Birmah und Tenasserim, vermutlich auch in Südwest-China. Das Vorkommen in Sikkim ist zweifelhaft. Lebt am Brutplatz in diehten Wäldern, besonders gern in Schluchten und an Berghängen und hält sich viel am Boden auf. Soll einen prachtvollen, wegen seiner Mannigfaltigkeit unbeschreiblichen Gesang haben, Ingram (Ibis 1908, p. 137) nennt ihn aber nur ein „musikalisches Geschwätz“. Das Nest steht an Abhängen und Böschungen auf dem Boden und besteht aus Moos und andern Bestandteilen aus seiner Umgebung und ist (nach Godlewski) überdacht mit seitlichem Eingang. Es enthält im Juni 5—6 einfarbig blaue Rier. Die Eier zweier Gelege messen nach 'Taezanowski 18.2 x 15 und 19>< 13.7 mm. Museicapidae („Turdidae*). 745 (Im Himalaya, aber anscheinend nicht in großen Höhen, lebt ZLuseinia brunnea (Hodgs.) &ad, Oberseite dunkelblau, Superciliarstreif weiß, Zügel und Ohrdecken sehwarz, Unterseite lebhaft orangerot, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken weiß. 9. Oberseite nebst Schwanz olivenbraun, Unterseite gelbbräunlich, Mitte der Kehle und des Unterkörpers weiß. Nest (in Höhen von S000 Fuß) an Böschungen, wie Rotkehlchen-Nester, Eier einfarbig blau.) 1125. Luscinia svecica gaetkei (Kleinschm.), Erithacus gaetkei Kleinschmidt, Journ. f. Orn. 1904, p.302 (Norwegische Hochgebirge, Typus von Helgoland). Unterscheidet sich von 2. sveeica svecica nur durch bedeutendere Größe, besonders längere Flügelspitze, und etwas dunkler braune Oberseite und ist überhaupt etwas dunkler. Flügel von 25 alten S 76—81 mm. Flügelspitze d. h. Entfernung der äußersten Spitze vom Ende der mittelsten Arm- schwingen 17—20 mm, gegen 15—17 bei Z. s. svecica. Brütet in den Gebirgen Norwegens (Fille Fjeld, Dovre Fjeld), genaue Grenze nach Norden und Osten noch nicht festgestellt. — Zieht in Menge ‘über Helgoland, durch Holland, vereinzelt durch Deutschland (Hamburg), Großbritannien, Frankreich und Spanien. (Uberwintert vermutlich in West- oder Nordwest-Afrika.) Zugzeit Ende April und Mai, also sehr spät. 1126. Luscinia svecica svecica (L.). Schwedisches oder Tundra-Blaukehlchen. Motaeilla svecica Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 187 (1758— Partim. „Habitat in Europae alpivis.“ Dem Namen und 1. Zitat — Fauna Svecica 220 — nach ist Schweden und Lappland als terra typica zu betrachten, wo nur diese eine Form vorkommt. In der Fauna Sueeica ist ein rotsterniges Blaukehlchen beschrieben „Habitat Tornoae & alibi in Westrobotnia & Lapponia in salicetis & alnetis“. Von den Zitaten bezieht sich Frisch — das letzte — auf das weißsternige Blaukehlehen, die andern auf junge Vögel oder ® irgend einer der Formen). Motaeilla Coerulecula Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.480 (1827— Neubenennung von Linnes svecica. Hab. „... in omni Rossia et Sibiria“. Also „partim“. Roter Stern beschrieben). Cyanecula orientalis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 351 (1831— „Bewohnt Asien, kommt auch in Egypten vor, wandert durch Italien“ ... Wien. — Später übertrug Brehm den Namen auf Stücke mit rotem, weiß eingefaßtem Stern). Oyanecula v. Calliope suecoides (partim?) Hodgson, Gray’s Zool. Mise., p.83 (1832 — Nomen nudum!). „Sylvia eaeruligula Pallas“ Blyth, Cat. B. Mus. As. Soc., p. 167 (1849— Errore). i Cyanecula dichrosterna Cabanis & Heine, Mus. Hein. I, p.l, Anmerkung (1850 — „Nordöstliches Afrika und Arabien.“ Typus von Suez untersucht. Stück mit weißeingefaßtem roten Stern). Cyanecula suecica vera und ?bigolor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.4 (1866— Nomina nuda!). Oyanecula suecica var. occidentalis (?partim) Sarudny, Vögel des Ortschik Tales, in Mat. z. Kenntn. d. Flora & Fauna d. Russ. Reiches Zool. Teil I, p. 146 (1892 — russisch !!). Engl.: Red-spotted oder Arctie Bluethroat. — Franz.: Gorge bleue ä tache rouge. — Ital.: Pett’ azzurro a macchia rossa. — Schwed.: Blähake-sängaren. 746 Museicapidae („Turdidae*“). Jad. im Frühlingskleide: Oberseite sepiabraun, Stirnfedern bis in Augenhöhe auffallend, Rückenfedern nur sehr undeutlich in der Mitte dunk- ler und an den Rändern heller; von der Schnabelwurzel bis kurz hinter das Auge ein rahmgelblich-weiber Superciliarstreif, Zügel schwärzlich, selten, und zwar anscheinend nur in abgenutztem Gefieder, mehr oder minder deutlich blau, Ohrgegend röstlichbraun mit dunkleren Streifen, Halsseiten etwas heller als die Oberseite und nach vorn zu von der blauen Kehle durch einen mehr oder minder deutlichen weiblichen Streifen getrennt. Oberschwanz- decken an der Basis rostrot. Flügel wie der Rücken, Steuerfedern etwas mehr als zur Hälfte (bis zu zwei Dritteln) rostrot, der Spitzenteil und das mittelste Paar ganz dunkelbraun. Kinn und Kehle bis zum Kropf blau, etwas unter der Mitte ein großer, lebhaft rostroter Fleck („Stern“); mitunter ist der rote Stern weiß eingefaßt, sehr selten ist er weib mit rotem Mittel- punkt. Bisweilen haben die roten Sternfedern blaue Spitzen, so daß der Stern fast verdeckt ist; Exemplare mit völlig fehlendem Stern sind, wie es scheint, nicht bekannt. Das Blau der Kehle unten durch ein mehr oder minder breit entwickeltes schwarzes Band begrenzt, dem ein in der Regel breites, mitunter auch recht schmales und eigentlich nur angedeutetes rotbraunes Band folgt. Übrige Unterseite weiß mit rahmfarbenem Anflug, Weichen und Unterschwanzdecken deutlich rahmfarbig. Die durch den Flügel verdeckten Seiten, Innensäume der Schwingen, Axillaren und Unterflügeldecken rost- selb, letztere reiner und lebhafter. Iris und Füße dunkelbraun, Schnabel fast schwarz. Im Herbstkleide ist das Braun der Oberseite einen Ton mehr sräulich, der Superciliarstreif gelblicher, Kinn und obere Kehle rahmfarben, da wo im Frühjahr der „Stern“ steht rostrot mit rahmfarbenen Federsäumen, dann kommen, mehr oder minder undeutlich getrennt, ein breites, hellblaues und schwarzes Band, dem das meist breite rostrote Brustband folgt. An den Seiten der Kehle stehen schwarze und blaue Federn, mitunter ist der obere Teil schwärzlich. Die Kehle vom Kinn bis zum Kropfe allein mausert zu Ausgang des Winters oder im März in das oben beschriebene Hoch- zeitskleid, sonst aber wird nach der Herbstmauser nicht eine einzige Feder mehr vermausert. . Bei ganz alten 9 kommt mitunter schon bei der Herbst- mauser das volle Frühlingskleid zum Vorschein und solche Stücke scheinen dann keine Frühlingsmauser mehr zu haben; diese Mauser scheint in der Gefangenschaft die Regel zu sein. Das Herbstkleid jüngerer J zeigt deutliche rostgelbe Säume an den Spitzen der großen Flügeldecken, fahl- braune Säume an den Flügelfedern, auf dem Bürzel einen rostfarbenen Schimmer. — Oad. Oberseite wie beim Jad., Kehle aber weiblich, an Stelle des „Sterns“ ein mehr oder minder deutlich entwickelter rostroter Fleck, der von dem schwärzlichen Kropfbande nur durch eine schmale weiße Linie getrennt ist; das schwarze Kropfband enthält oft einige blaue Federn. Kehle mitunter dunkelbraun gefleckt, Seiten des oberen Teiles mit meist undeutlichem blauen Streifen, die des unteren Teiles mit breitem schwarzen Streifen. Brust oft braun gefleckt. Sonst wie das ©. Einzelne (sehr alte oder hahnenfedrige) Q gleichen den © fast vollkommen. © juv. wie Jad, aber das Brustband mehr gefleckt, Kehle rahmfarben, ohne Blau oder Rostrot. — Flügel von 32 alten S 74—77, Schwanz etwa 55—58, Lauf 27—28, Culmen 15—16 mm. © Flügel etwa 71.5—73 mm. Die 2. Schwinge ist an Länge gleich der 6. oder häufiger noch zwischen der 6. und 7. — Nest- kleid: Oberseite schwarzbraun, jede Feder mit rostgelbem Mittelstreifen. Muscicapidae („Turdidae“). 747 Öberschwanzdecken rostrot, Schwanz wie beim alten Vogel. Unterseite rahmfarben, jede Feder breit schwarz umsäumt, Abdomen weißlich mit nur wenigen Andeutungen schwarzer Federsäume, übrigens ziemlich variabel. Zu dieser Form rechne ich die Blaukehlchen, welche in Schweden, Lappland, Nordrußland und den Tundren Westsibiriens östlich bis zum Jenissei (66° nördl. Br.) brüten. — Sie ziehen im Winter nach Nordostafrika, berühren auf dem Zuge das östliche Europa (bis Transkaspien) und scheinen gelegentlich auch im westlichen Indien zu überwintern. Das schwedische Blaukehlchen bewohnt feuchtes, mit Buschwerk bestandenes Gelände, und namentlich auch die Tundren Nordrußlands und Westsibiriens. Das Nest steht wie das der deutschen Form im dichten Wurzel- und Pflanzengewirr am Erdboden. 100 Eier (61 aus Schweden, Finnland und Nordrußland von Jourdain, 39 aus Lappland von Rey gemessen) messen im Durchschnitt 18.54 ><14, Maximum 20.7><14 und 19.3><15, Minimum 17>< 14.2 und 17.3 >< 12.8 mm. 1127. Luscinia svecica pallidogularis (Sar.). Uyanecula suecica pallidogularis Sarudny, Mat, z. Kennt. d. Fauna und Flora d. Russ. Reichs, Zool. IlI zwischen p.171 und 312 (1897— „Orenburg und wahr- scheinlich der Turan.“ Russisch! Übers. im Auszuge in Orn. Monatsber. 1898, p- 83, 84). En S. Kehle blasser, als die von Z. s. sveeica, übrigens variabel wie bei allen Blaukehlchen. Stern groß, rostrot. Oberseite nur unbedeutend heller als bei Z. s. sveeica oder ebenso, aber anscheinend nicht so blaß wie bei discessa (wenn letztere trennbar ist, was ich vorläufig glauben muß). Flügel von 17 9 71—75, die 2. Schwinge zwischen der 7. und 8. oder zwischen der 6. und 7. Diese Form scheint in West-Turkestan und dem östlichen Transkaspien (Semirjetschensk, Issik-Kul, Tian-Schan, Syr-Darja) und bis zum südlichen Ural (Orenburg) zu brüten und in Indien zu überwintern. — Die noch helleren Stücke, die in denselben Gegenden auf dem Zuge vorkommen, scheinen aus dem Altai zu kommen und gehören zu Z. s. discessa, wenigstens möchte ich sie vorläufig nicht mit pallidogularıs zusammenziehen. 2 1128. Luscinia svecica discessa (Mad.). Cyanecula discessa Madaräsz, Termesz. Füzetek XXV, p.535 (1902— Transkaspien). Es scheint, daß die Brutvögel des Altai-Gebietes (Altai, Tarbagatai) noch etwas kleiner sind als die Turkestans. Das Blau der Kehle ist be- deutend blasser als bei Z. s. svecica, die Oberseite fahler braun. Dies ist die kleinste, hellste und stumpfflügigste Blaukehlchenform. Flügel von 14 alten S 69—74, Flügelspitze 12—14 mm. 2. Schwinge zwischen der 7. und 8., mitunter zwischen der 8. und 9. Zu dieser Form scheinen nach Kleinsehmidt (in litt.) auch Vögel von Tomsk zu gehören. Sie durchzieht Turkestan und Transkaspien. — Größere Serien von Brutvögeln sind zu untersuchen, um die Unterschiede von ©. s. pallidogularıs (der in Turkestan brütenden Form) zu bestätigen. 748 Museicapidae („Turdidae“). 1129. Luscinia svecica robusta (But.). Cyanecula suecica robusta Buturlin, Psoveia i Rusheinaia Okhota (Jagen & Schießen) 1907, März, no. 6 und Orn. Monatsber. Mai 1907, p.79 („Kolyma’s Delta“). Große, dunkle, intensiv gefärbte Form mit großem rostroten Stern. Flügel 75—80, Flügelspitze, soweit dies nach den meist stark abgenutzten Stücken bestimmt werden kann, etwa 17—20 mm. Lauf nach Buturlin 27.5—28.5 mm. Buturlin gibt für seine robusta an: „Verbreitung von der unteren Tunguska und Monjero bis zum Anadyr“. Die Typen stammen von der Mündung des Kolyma-Flusses. Die von mir untersuchten Typen gleichen völlig den Brutvögeln von der unteren Lena. Sie unterscheiden sich durch bedeutendere Größe und intensivere Färbung von der schwedisch-nordrussisch-westsibirischen L. s. svecica, aber es bleibt festzustellen, wie sie sich von der norwegischen L. v. gaetkei unterscheiden; es scheint, daß der Schwanz meist etwas kürzer, nämlich nicht über 56 mm lang ist, während er bei gaetkei 56 bis 60 mm lang zu sein pflegt. Das Blau der Kehle ist dunkel, der Rücken dunkel, der Schnabel lang. — Im Winter zieht die große nordostsibirische Form nach Birmah, Assam, Hinterindien und China. Es dürfte auch diese Form sein, die mitunter in Alaska bemerkt wurde; die nördlich von Irkutsk brütenden Vögel mögen auch noch dazu gehören. Es ist wahrscheinlicher, daß noch: andere Unterschiede bestehen, als daß diese Form der der norwegischen Gebirge gleicht; Ähnlichkeit westeuropäischer und ostasiatischer Formen ist eine bekannte Erscheinung, völlige Gleiehheit ist in keinem Falle nachgewiesen, wo dazwischen ae ahatlen Formen vorkommen. S. u. a. Falco 1905, p. 68. 1130. Luscinia svecica cyanecula (Wolf). Weißsterniges Blaukehlehen. . Sylvia eyanecula Wolf, in Meyer & Wolfs Taschenb. d. deutsch. Vögelk. I, p. 240 (1810— deutliche Beschreibung des weißsternigen Bl. allein! „Im Anhaltischen, in Thüringen, Franken, der Wetterau‘). Sylvia Wolfii Brehm, Beitr. z. Vögelk. II, p.173 (1822— Beschr. der sternlosen Varietät. Deutschland). Uyanecula obscura Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.353 (1831— Rhein und Elbe, u. a. O.) Oyanecula leucocyana Brehm, t. e., p. 853 (1831— Deutschland). Cyanecula longirostris, major, minor Brehm, Naumannia 1855, p.280 (Nomina nuda!) Engl.: White-spotted Bluethroat. — Ital.: Pett’azzurro a macchia blanca. JS ad. im Hochzeitskleide: Leicht von dem von L. s. svecica und den andern vorhergehenden Formen zu unterscheiden, weil es in der auch dunkler blauen Kehle einen wie Atlas glänzenden reinweißen Stern hat; dieser Stern wechselt an Ausdehnung, ist aber fast stets erheblich kleiner als der rote Stern von Z. s. svecica und ist nicht selten verdeckt oder fehlt gänzlich !). Die Oberseite ist kaum etwas dunkler braun. Das 9 ist nicht immer sicher von dem anderer Formen zu unterscheiden, doch geht der schwarze Fleck an den Seiten der Kehle in der Regel weiter zum Schnabel hin, die untere Kehle zeigt keinen rostroten Fleck und an den Seiten der oberen findet sich selten Blau. — Flügellänge sehr variabel: !) Nur im Herbste hat der Stern oft einen röstlichen Anflug, im Frühjahr erlegte Stücke haben anscheinend immer rein weißen oder fehlenden Stern. Se we f ” = | Museicapidae („Turdidae“). 749 36 alte © messen 71—81 mm, die kleinsten J sind je ein Brutvogel von Wesel und Renthendorf, wo aber auch recht langflüglige Stücke vorkommen — beide haben abgenutzte Schwingen, dürften also etwas zu klein gemessen sein. Flügel von 80 und 81 mm sind selten, meist messen sie etwa 74—77 mm, mitunter kommen Zwerge von Flügeln von nur 69 und 70 mm vor. Brütet in Mittel-Europa: Frankreich, Belgien, Holland, niedere Teile der Schweiz (anscheinend vereinzelt in der Lombardei), Deutschland, Öster- reich-Ungarn, Polen, westlichstes Rußland und Russische Ostsee-Provinzen bis St. Petersburg. — Der Zug geht hauptsächlich durch die westlicheren und mittleren Teile Europas (Spanien, Südfrankreich, Italien) nach Nordwest-Afrika (Marokko, Algerien, Tunesien), in geringerer Anzahl nach Nordost-Afrika. Bewohnt Sümpfe, sofern in denselben Buschwerk vorkommt, Fluß-, Teieh- und Seeufer, alte Ausstiche wie Kies- oder Lehmgruben, und zwar fast ausschließlich dicht verwachsene Weidengebüsche, ist daher lokal verbreitet, stellenweise gar nicht selten, anderwärts nicht zu finden. Hält sich viel am Boden auf und schlüpft meisterlich durch das dichteste Buschwerk. Lockstimmen wie „fied, fied“ und „tack tack“. Gesang äußerst wechselreich, mit einigen schönen flötenden Tönen, alle Strophen durch ein zischendes Schnurren verbunden; außerdem sind die meisten $ hervorragende „Spötter“. Der Gesang wird meist im Sitzen, gewöhnlich auf einem.Busche, mitunter in schnurrendem Herumtrippeln am Erdboden, manchmal auch in sehwebendem, kurzen Fluge vor- getragen. Das Nest steht im dichtesten Pflanzengewirr, im Wurzelwerk und hohen (srase, im Schutze von Büschen, an Böschungen und dgl., immer sehr versteekt und äußerst schwer zu finden. Es besteht aus Würzelehen und Halmen und etwas Moos auf einem ziemlich umfangreichen, leicht zusammengeschiehteten Unterbau von trockenen Blättern und ist mit Wolle und Haaren ausgefüttert. Die 5—6 Eier findet man regel- recht wohl kaum vor dem 20. April. aber meist im Mai. Sie sind sehr variabel, selbst in der Gestalt ändern sie von der gewöhnlichen Eiform zu ganz diekbauchiger und länglich dünner ab. Die Grundfarbe ist ein mattes Blaugrün oder Grünlichbraun, worauf rötlichbraune Wölkehen und Flecke stehen; häufig ist diese Wölkung so dicht, daß sie die Eier völlig bedecken, so daß sie vollkommen kleinen Nachtigall-Eiern gleichen, manchmal so spärlich, daß sie den Eiern von Pratincola rubicola stark ähneln. 100 Eier (88 aus Holland von Jourdain und 12 von Rey gemessen) messen im Durch- schnitt 18.91 >< 14.24, Maximum 20.5><14.5 und 19.2><15.1, Minimum 17.1>< 14.3 und 19.1 >< 12.5 mm. 1131. Luscinia svecica volgae (Kleinschm.). Erithacus volgae Kleinschmidt, Falco III, no. 2, p.47 (1907— untere Wolga. Typus von Sarpa). Sad. Stern wohl meist weiß (aber variierend und mitunter rostrot mit weißem Rande oder ganz dunkel rostrot. Stücke mit rostrotem Stern sind von Z.s. sveeica kaum zu unterscheiden, doch ist der Stern kleiner, besonders schmäler. Flügel von 14 Stück 70—74, einmal 75 mm. Das Blau der Kehle bei frischvermauserten Frühlingsvögeln blasser, im Sommer tiefer blau. Die Zügel mitunter mit etwas blauem Schimmer. Sonst wie L. s. eyanecula. Das Brutgebiet dieser Form scheint die Ebenen Südrußlands (Poltawa, Charkow, Untere Wolga — vermutlich nördlich bis Moskau) und des westlichen Transkaspiens zu umfassen. Im Winter in Agypten. 750 Museicapidae („Turdidae*). 1132. Luscinia svecica magna (Sar. & Loud.). Oyanecula wolfii magna Sarudny & Loudon, Orn. Jahrb. 1904, p.225 (Luristan, Typus von Bidesar in Arabistan). Kehle ganz blau oder mit kleinem weißen Stern. Unterscheidet sich nach Sarudny und Loudon durch die bedeutende Größe von den ihnen vor- liegenden Stücken der weißsternigen und rotsternigen Blaukehlchen. Der am 27. IH. 1904 erbeutete Typus mißt (l. e.) wie folgt: „Schnabel von der Stirnbasis 17.1, vom Mundwinkel 18.3, Flügel 82, Schwanz 63,6, Tarsus von vorne 28.4 mm.“ Zwei weitere Stücke sind der Erinnerung nach ebenialls auffallend grob. Arabistan, Südwest-Persien. — Wahrscheinlich ist es auch diese Form, die in Armenien brütet. 1133. Luscinia svecica abbotti (Richm.). Oyanecula abbotti Richmond, Proe. U. S. Nat. Mus. XVIII, p.484 (1895— Nubra-Tal in Ladakh). Stern der alten 9 weiß oder rostrot, weiß mit rostrotem Anfluge oder rostrot, weiß umsäumt, sehr klein. Zügel zur Brutzeit dunkelblau, der weiße Superciliarstreif schmal und oft undeutlich. Schnabel länger: Culmen 16.7 — 17.5 mm. Flügel 72—74 mm, da indessen nur abgenutzte Sommervögel gemessen werden konnten, dürften diese Mabe etwas zu gering sein. Von L. s. svecica und seinen näheren Verwandten durch den viel kleineren Stern zu unterscheiden. Brütet in großen Höhen (6000 bis 11000 und vielleicht gar 16 000 Fuß) in Ladakh (Kaschmir), auf dem Karakoram, und in Ost-Turkestan (Jarkand), Pamir und Alai-Gebirge. L. brunnea (Larvivora brunnea Hodeson 1837, Erithacus brunneus Cat. B. Brit. Mus. V, p. 302, Larviwora brunnea Oates, B. India I, p. 182) bewohnt Indien. Gattung ERITHACUS Cuvier 1801. Synonyme: Erythacus, Dandalus, Rubecula, Rhondella und „Erithacus Dandalus“ Kleinschm. — So gern ich auch in der Vereinigung von Gattungen recht weit gehe, kann ich es doch nicht für nötig halten, die Rotkehlehen mit den Nachtigallen, Blau- kehlehen, Larvivora u. a. m. zu vereinigen — es bleibt in dem Falle stets die Inkon- sequenz der Isolierung von Phoenicurus (== Ruticilla), die man dann unbedingt auch mit hineinziehen müßte: dadurch aber würde die Übersicht nicht erleichtert, sondern erschwert werden. Steht Zuseinia sehr nahe, das Gefieder aber ist weicher und reicher, der Schwanz gerade abgeschnitten und ein bischen ausgekerbt, weil das mittelste Steuerfederpaar eine Idee kürzer ist. Eine Art in einer Anzahl von Unterarten. Letztere sind teilweise sehr schwierig zu ermitteln. (Siehe Journ. f. Orn. 1903, p. 346.) 1134. Brithacus rubecula rubecula (L.). Rotkehlchen. Motacilla Rubecula Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 188 (1758— „Europa“. Als terra typiea ist Schweden zu betrachten, nach dem 1. Zitat: Fauna suecica no 232). Dandalus pinetorum, foliorum und septentrionalis Brehm, Isis 1828, p. 1280 (Nomina nuda!) | Rubecula pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vögel Deutschl., p. 360 (1831— „unsere Fiehtenwälder“). Rubecula foliorum Brehm, t. ce. p. 360 (1831— deutsche Laubhölzer.) Rubecula septentrionalis Brehm, t. ce. p. 361 (1831— in Deutschland Durehzugsvogel, auch bei Kiel). Erithacus rubecula major Prazäk, Journ. f. Orn. 1897, p. 249 (Gebirgsform). Engl.: Continental Robin. Franz.: Rouge—gorge. Ital.: Pettirosso. Schwed.: Rödhake-Sängaren. JS oad. Vorderstirn, Zügel, Kopf- und Halsseiten, Kinn, Kehle und Kropf bis auf die Vorderbrust lebhaft ockerfarben, dieses große ockerfarbene Feld von einer auf der Stirn weniger, an den Seiten der Vorderbrust am meisten auffallenden aschgrauen Linie umgeben. Übrige Oberseite oliven- braun, Oberschwanzdecken ein wenig rostbräunlicher. Schwingen und Steuer- federn dunkelbraun, mit der Farbe des Rückens gesäumt, die großen Ober- flügeldecken mit rostgelben, mitunter sehr kleinen oder nur angedeuteten, selten ganz fehlenden rostgelben Spitzen. Unterkörper weiß, Seiten hell röstlich olivenbraun, Unterschwanzdecken bräunlichweiß. Unterflügeldecken bräunlich rahmfarben oder weiblich. Iris tiefbraun, Schnabel schwarzbraun, Basis des Unterschnabels hellbraun, Füße braun. Flügel von 50 Exemplaren 71—75, seltener (wohl nur ©) 69—70, Schwanz etwa 57—62, Culmen Museicapidae („Turdidae“), 751 12.3—15, Lauf etwa 25—27 mm. — O im allgemeinen kleiner, sonst ganz wie das ©. — Nestkleid: Oberseite olivenbraun mit tropfenförmigen, hell ockergelben Flecken und schwärzlichen Endsäumen. Unterseite röstlich rahmgelb mit schwärzlichen Federsäumen, Unterkörper und Unterschwanz- decken weißlicher und fast einfarbig. — Daß die häufig vorhandenen rost- gelben Endflecke an den großen Oberflügeldecken sichere Zeichen von Jugend sind, ist ein Irrtum. 1. Schwinge ungefähr doppelt so lang als die Handdecken, 2. etwas länger als die mittleren Armschwingen, 4. und 5. fast gleich und am längsten, 3. und 6. nur wenig kürzer, 7. bedeutend kürzer als die 6. und 3.—6. verengt. Die Schwingenform ist etwas variabel, genaue Abstände in mm sind nicht anzugeben, sie entspricht aber fast immer der oben an- gegebenen. Das Rotkehlchen brütet in Europa, etwa vom 68° nördl. Breite, vom Atlantischen Ozean im Westen bis zum Ural im Osten, außerdem im südlichen Westsibirien und in der Kulturzone West-Turkestans, von wo ich | von Kutschenko am 10. Juni und 25. August gesammelte Stücke untersuchte. | — Überwintert in Persien, Ägypten und in den Oasen der nördlichen Sahara, | auf Malta, Cypern und anderen Inseln des Mittelmeeres. (Über die nord- atlantischen Inseln und Nordwest-Afrika siehe unten.) — In Skandinavien | Zugvogel, der nur ausnahmsweise überwintert, in Norddeutschland in geringer Anzahl, in Süd-Europa schon vielfach überwinternd. Es scheint mir, daß die Rotkehlehen von Skandinavien, West-Turkestan und Rußland bis zu den | Pyrenäen und Alpen, Österreich-Ungarn, Bosnien und Bulgarien einer und | derselben Form angehören, während in Großbritannien und Irland, im Kaukasus, in Persien, auf Sardinien und in Nordwestafrika deutlich unter- scheidbare Formen leben. Serien von Brutvögeln aus dem westlichen Frankreich konnte ich leider nieht untersuchen. Über “die folgenden Formen konnte ich | nach dem von mir untersuchten Material nieht zu sicheren Schlüssen gelangen: Spanien: Es scheint, daß spanische Brutvögel (im Winter kommt auch das typische nord- und mitteleuropäische Rotkehlchen vor) eine lebhafter gefärbte, mehr 752 Museicapidae („Turdidae“). braunrote Kehle und Vorderbrust haben, während die Oberseite mehr olivenbraun sein dürfte, als bei den englischen Rotkehlchen. In Spanien anscheinend nur im Ge- birge (Jourdain in litt.). Italien: Im Winter findet sieh das nordische Rotkehlchen, während manche Stücke — wahrscheinlich Brutvögel — den spanischen Exemplaren gleichen oder der Form von Sardinien sehr nahe kommen. Griechenland: Ich konnte keine Brutvögel untersuchen. Nach Reiser gleichen sie den zentral- und nordeuropäischen Vögeln „im Gegensatze zu den südwesteuropäischen“. Madeira: Reichenow trennt die Form von Madeira im Journ. f. Orn. 1906, p. 153 unter dem Namen „E. r. microrhynchus“ ab, nach 2 Bälgen von Monte, die sich durch auffallend kleinen Schnabel und weniger grünen, mehr bräunlichen Ton der Oberseite auszeichnen sollen. Nach Untersuchung von 12 Exemplaren von Monte und anderen Plätzen auf Madeira kann ich diese Unterschiede nicht bestätigt finden. Einzelne Stücke haben jedoch eine ziemlich dunkle rote Kehle, die meisten aber gleichen solehen aus Nord-Europa. Flügel 69—72, einmal 75, einmal 68.5 mm. Gomera, Palma und Hierro (westliche Canaren): Die Färbung der Kehle und Vorderbrust ist meist dunkler, als dies bei Mittel-Europäern im allgemeinen der Fall ist, einige der 6 untersuchten Stücke sind aber nicht zu unterscheiden. An E. r. superbus kommen sie übrigens nicht im Entferntesten heran. Scheint etwas größer als Stücke von Madeira— Flügel 70—75, einmal 68mm. (Auf Fuertaventura dürfte das Rotkehlehen nur Zugvogel sein.) Azoren: Im allgemeinen ist die Oberseite recht deutlich mit Grau übertüncht, dies aber ist auch bei nord- und mitteleuropäischen Stücken oft der Fall, und die meisten Stücke sind nicht zu unterscheiden. Flügel 71—75, einmal 76mm. Das Rot- kehlehen ist Brutvogel auf Santa Maria, San Miguel, Terceira, San Jorge, Pico, Fayal und Graeiosa. Die Formen von Spanien und Italien, sowie die von den westlichen Canaren werden vermutlich eines Tages nach Untersuchung reicheren Materials (oder ohne fernere Kenntnis nach meinen obigen Bemerkungen von einem homo nominum novorum cupidus) benannt werden. Das Rotkehlchen lebt in Wäldern mit reichlichem Unterholze, dichtver- wachsenen Hecken, Parkanlagen und buschreichen Gärten. Es hält sich viel am Boden auf, sitzt aber während des Singens immer hoch, oft in beträchtlicher Höhe. Die Lockstimme ist das bekannte „Geschnieker“ oder nur ein ein bis zweimal wiederholtes „djiek, djiek*, außerdem hört man oft von ruhig dasitzenden Vögeln ein dünnes, lang- gezogenes „Sih“. Der Gesang wird verschieden beurteilt; jede Strophe wird von hervor- gewürgten, dünnen. scharfen Lauten eingeleitet, denen ein angenehmer Triller folgt, der wieder mit dünnen, herausgequälten Tönen abschließt, gute Sänger singen länger und lassen dem Triller lautere, schmelzende, schwermütig klingende Flötentöne folgen. Das Nest steht meist am Boden, an Böschungen, Grabenrändern, in halb vermoderten Baumstümpfen, an Baumwurzeln, am Fuße von Stämmen, auch im Gerank von Lauben und Gartenhäusern, seltener in Mauerlöchern und Kopfweiden. Es besteht größten- teils aus Moos und ist mit feinen Würzelehen und Haaren, oft auch mit Federn aus- gefüttert. Es finden jährlich zwei Bruten statt. Die 5—6, selten 7 Bier sind rahm- farben gelblich oder rötliehweiß, sehr selten mit grünlichem Schimmer, mit rotbraunen Flecken und Punkten, besonders am stumpfen Ende, und gräulichen Schalenflecken, oder aber mit braunrötlichen Wölkcehen über und über bedeckt. 150 Eier (81 Bau, 55 Rey, 14 Jourdain) messen im Durchschnitt 19.36 >< 14.79, Maximum 21.6 >< 15.7 und 20.5 >< 16.3, Minimum 17.5><1l4 mm. Kleinsehmidt gibt für ein abnorm großes Ei 22.5 ><15.2 an. Mittleres Gewicht nach Rey 133 mg. 1135. Erithacus rubecula melophilus Haıt. Rubecula familiaris Blyth, Field Naturalist I, p. 424 (1833— nomen nudum!). Erithacus rubecula melophilus Hartert, Nov. Zool. 1901, p. 317 (britische Inseln). Be Museicapidae („Turdidae“). 753 Unterscheidet sich von #. r. rubecula durch gesättigtere, viel mehr rostbraune Oberseite und viel dunklere, mehr rostbräunliche Kehle. Außer- dem sind die Körperseiten ausgedehnter und gesättigter rostbraun, so dab weniger weiße Färbung am Unterkörper übrig bleibt. Unterflügeldecken rostgelblich, am Rande rostrot gefleckt. Unterschwanzdecken hell rostfarben. Schnabel merklich dicker und plumper. Flügel von 36 d 0 71—76 mm. Flügelspitze etwas stumipfer, gerundeter, jedoch variabel. Großbritannien und Irland, von den Orkneys und Hebriden bis zur Insel Wight. — Stücke von den Normannischen Inseln, wo die Art häufig ist, konnte ich nicht untersuchen, doch könnte dort die kontinentale Form seßhaft sein. Standvogel auf den britischen Inseln. Die Jungen sollen von den Alten im Herbste von den Brutplätzen vertrieben werden, daß sie aber Zugvögel sind, scheint ein Irrtum zu sein. Ist in England ein zahmer, vertrauter Vogel, der nicht nur in Wäldern, sondern auch in Gärten überall brütet. Nest häufiger erhöht, als in Deutsch- land, gern an und selbst in Gebäuden, in offenen Baumhöhlen, im Efeu, in Heu- schobern. Allgemeiner Liebling des Volkes. Herbstgesang sehr lebhaft und früh be- ginnend. Die Eier sind im Durchschnitt etwas größer: 100 Eier messen nach Jourdain (in litt.) im Durchschnitt.19.87 >< 15.53, Maximum 22.3 >< 15.5 und 20.5 ><17, Minimum 18 >x< 16.6 und 20.4 >< 14.1 mm. 1136. Erithacus rubecula sardus Kleinschm. Erithacus Dandalus sardus Kleinschmidt, Falco 1906, p. 71 (Sardinien). Oberseite dunkler, mehr olivenfarben und weniger rostbräunlich, als bei E. r. rubecula, Größe wie bei letzterer Form. Kehle und Vorderbrust nahezu so rotbräunlich wie bei E. r. melophilus. Oberschwanzdecken und Wurzel der Steuerfedern kaum oder gar nicht röstlicher als der Rücken. Standvogel auf Sardinien, wo im Winter auch 2. r. rubecula vorkommt, und in den Bergwäldern von Korsika in Höhen von über 2—-3000 Fuß. Flügel von 11 alten Vögeln nach Kleinschmidt (in litt.) 70—74 mm. (Ich konnte zwar keine korsikanischen Brutvögel vergleichen, nehme aber an, dab sie derselben Form angehören.) 1137. Erithacus rubecula witherbyi subsp. nov. Kehle und Vorderbrust so bräunlichrot wie bei E. r. melophälus, Ober- seite etwas dunkler als bei #&. r. rubeeula, aber nicht so dunkel olivenbraun wie bei #. r. sardus und nicht ganz so rostfarben wie bei E. r. melophilus. Unterflügeldecken ebenso rostgelb und rostrot gefleckt wie bei melophilus. Schnabel gestreckt, nicht so plump wie bei letzterer Form, aber meist etwas länger, als bei &. r. rubecula. Flügel von 4 J ad. 69—71, von 2 oO etwa 67.5 mm. Offenbar kleiner als melophilus. Typus Jad. Hamman R’Hira, Nordalgerieu, 27. IV. 1904, No. 100, von H. F. Witherby gesammelt. Im Tring Museum. Brut- und augenscheinlich Standvogel im nördlichen Atlas: Nördlichstes Tunesien (Camp de la Sante), Nord-Algerien (Hammam R’Hira und Blidah Glaeiere), und im Atlas in Marokko. Die Form der Flügelspitze ist variabel, scheint aber im allgemeinen stumpfer zu sein. — Vielleicht könnten die spanischen Brutvögel mit dieser Form vereinigt werden. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 48 ‘ a LI 3 Zac n ee ze de BR DELETE WWRREBEE 754 Museieapidae („Turdidae“). Scheint, wie die meisten Atlas-Vögel, spät zu brüten. Vel. Witherby, Ibis: 1905, p. 184. E. r. rubecula ist zur Zugzeit in Algerien anzutreffen, bei Alger häufig. 1138. Erithacus rubecula superbus Koen. Erithacus suwperbus Koenig, Journ. f. Orn. 1889, p. 183 (höhere Regionen Teneriffas). Abbild.: Journ. f. Orn. 1890, Taf. III. Eier ebenda, Taf. VIII, Fig. 4. Oberseite dunkler, mehr olivenbraun, als bei E&. r. rubecula, nicht an- nähernd so rötlichbraun wie bei £. r. melophilus; das das rote Kehlfeld ein- fassende graue Band meist etwas mehr auf die Halsseiten ausgedehnt, häufig hat auch ein großer Teil der Oberseite einen aschgrauen Anflug. Das Rot der Kehle und der Vorderbrust sehr dunkel, noch rötlicher als bei E. r. melophilus. Körperseiten sehr hell, Unterkörper bis zur Brust weiß ohne Rahmfarbe, die nur an den Weichen sichtbar ist, Innensäume der Schwingen lebhaft gelblich ockerfarben. 2. Schwinge kaum länger als die Armschwiugen, 4.—6. ganz oder nahezu ganz gleich, 7. in bedeutend geringerem Abstande von der 6. und fast oder mitunter völlig so lang wie die 3., die Flügel- spitze ist daher stumpfer. Flügel von 17 0 0 65— 72mm. Füße dunkler braun. Bewohner der Berge von Tenerife und Gran Canaria, in Höhen von 400—2000 m. Das Brillantrotkehlehen lebt im Unterholze der Wälder, wo der Boden üppig bewachsen und feucht ist, oder in der Nähe von Quellen und Bächen. Geeigneten Ortes brütet es auch in Gärten. Das Nest steht anscheinend sowohl am Boden, im Heidekraut und Moos, als in Büschen (Lorbeer, Palmen, Orangen) doch liegen hierüber wenig Mitteilungen vor. Die 4—5 Eier sind oft, aber nicht immer sicher von denen von E.r.rubecula zu unterscheiden. Während bei den europäischen Rotkehlchen nur selten und meist nur einzelne grünliche Eier vorkommen, haben bei E. r. superbus sehr häufig alle Stücke eines Geleges eine blaß blaugrünliche Grundfarbe, oder sind milchweiß, und die Zeiehnung ist meist eine gröbere. (S. die oben zitierte Abbildung.) Dies trifft aber nicht immer zu und manche Stücke sind ununterscheidbar. Der Gesang scheint immer kurz und abgerissen zu sein, etwa wie bei sehr schlechten Sängern in. Europa. 26 Eier von Teneriffe (20 Jourdain, 6 Koenig) messen im Durchschnitt 19.99 >< 15.06, Maximum 22.4 >< 15 und 20.3 >< 16, Minimum 18.9 >< 14.9 und 19.4 >< 14.5 mm, 1139. Erithacus rubecula hyrcanus Blanf. prithacus hyrcanus Blanford, Ibis 1874, p. 79, (Provinz Ghilan in Persien). Abbild.: Eastern Persia II, Tal. XV, Fig. 1; Dresser, B. Europe IX, Taf. 644. Oberseite stark rötlich, aber nicht so lebhaft rotbraun, wie bei £. r. melo- philus, sondern mit mehr gräulicher Beimischung. Längere Oberschwanz- decken und Außensäume der Steuerfedern (mit Ausnahme der Spitzen) leb- haft rostfarbig. Kehle und Vorderbrust fast und mitunter vollkommen so lebhaft wie bei E. r. superbus. Weichen braun, Mitte des Unterkörpers rein weiß. Schnabel länger und dünner; Culmen etwa 17—17.5 mm. Flügel spitz, etwa wie bei #. r. rubecula geformt. Nord-Persien. Die in Transkaspien brütenden Stücke (Aschabad, Merw, an den Flüssen Murgab und Tedjen) gehören vermutlich zu dieser Form. Sie dürfte auch in Armenien vorkommen, denn ein © von Batum am Kas- pischen Meere gehört entschieden hierher. Scheint in Süd- und Ost-Persien nicht zu brüten, wurde aber im Herbst und Winter zu Fao am Persischen Meerbusen gesammelt. a ä Museicapidae („Turdidae“). 755 1140. Brithacus rubecula caucasicus But. Erithacus rubecula caucasieus Buturlin, Orn. Monatsber. 1907, p. 9 (Kaukasus und Trans- kaukasien). Steht zwischen E. r. rubecula und E. vr. hyrcanus. Letzterem ähnlicher aber durch weniger lebhafte und weniger ausgedehnte rostrote Färbung an der Wurzel des Schwanzes, bräunlichere, weniger intensive Färbung des Rückens, die mehr der von £. r. rubecula ähnelt, und hellere, ockergelblich rostfarbene Kehle unterschieden. Schnabel immer noch auffallend länger als bei rubecula, aber meist kürzer als bei hyrcanus; Brutvögel im ab- getragenen Gefieder sind mitunter schwerer von E. r. rubecula zu unter- scheiden. Sehr schön gekennzeichnet von Dresser, B. Europe IX, p. 47 („Obs.“) aber falsch gedeutet. Kaukasus; Brutvogel an der Nordseite und Südseite. Bei Lenkoran überwinternd. Gattung IRANIA De Filippi 1865. Durch den sehr breitfedrigen wohl abgerundeten Schwanz von Zuseinia, Phoenicurus und Erithacus unterschieden. Die allerdings wohl nahestehende ne ; Fake: afrikanische Gattung Cossypha hat eine ganz andere Schwingenformel und das äußerste Steuerfederpaar ist meist bedeutend und ohne Übergang ver- kürzt. Schnabel schmal und spitz. 1. Schwinge nur 2—-4.5 mm länger als die Handdecken, 2. gleich der 6. oder zwischen der 5. und 6., 3. und 4. gleich und am längsten, 3.—5. an der Spitze der Außenfahne verengt. 1141. Irania gutturalis (Gucrin). Cossypha gutturalis Guerin, Rev. Zool. 1843, p. 162 (Abyssinien). Irania Finoti de Filippi, Arch. Zool. Anat. usw., Genova II, p. 381 (1863— Persien). Sazxicola albigularis Pelzeln, Sitzber. A. Wiss. Wien XLVIII, p. 150 (1863— Kleinasien). Irania albigula Sewertzoft, Turkest. Jevotn. (in Izv. Obsheh. Moskov. VIII, 2) p. 122 (1873— westliches Turkestan). Ubers. in Zeitschr. ges. Orn. IV, p.61. Abbild.: Dresser, B. Europe II, Taf. 53, 54; Ei: Dresser, Eggs. B. Europe, Taf. Pratineola, Rutieilla usw., Fig. 26. d. Ganze Oberseite hell schiefergrau, Oberschwanzdecken etwas dunkler. Schwingen schwarzbraun, Außensäume und innerste Armschwingen wie der Rücken. Steuerfedern schwarz. Superciliarstreif weiß. Zügel, Kopf- und Kehlseiten weiß. Mitte der Kehle weiß, einen dreieckigen, nach unten zu breiter werdenden Fleck bildend. Übrige Unterseite ockerfarben, ebenso die Unterflügeldecken und Axillaren, Unterschwanzdecken, Bauch und Mitte des untern Teiles des Unterkörpers weiß. Schenkelbefiederung grau. Iris braun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel etwa 90—96, Schwanz ungefähr 80, Lauf 25, Culmen 18—20 mm. Die Unterseite wird im Frühjahr blasser und variiert auffallend stark individuell, vielleicht nach dem Alter. Mit- unter — vielleicht nur bei jüngeren Stücken — reicht das Schwarz der Kopfseiten in einer mehr oder minder geschlossenen Binde um den unteren Rand des weißen Kehlfleckes herum. Jüngere Vögel haben die Oberseite mit Braun verwaschen, graue Säume an den schwarzen Federn der Kehlseiten und weißliche an den Brustfedern. — Qad. Oberseite 48* 756 Museicapidae („Turdidae“). bräunlich grau einschließlich der Zügel, Kopf- und Kehlseiten, Ober- schwanzdecken schiefergrau; der weiße Superciliarstreif fehlt. Steuerfedern nicht so rein schwarz wie beim JS. Kehlseiten und Brust fahlgrau mit hell rotgelben Spitzen, Seiten, Unterflügeldecken und Axillaren hell ockerfarben, Kehlmitte, Mitte des Unterkörpers und Unterschwanzdecken fast rein weiß. — Nestkleid: Gefleckt, Federn der Oberseite mit rahmfarbenen Mittelflecken und dunkelbraunen Säumen, ebenso die Brustfedern, Unterkörper schmutzig weiß. Brutvogel in Kleinasien, Palästina, Persien und West-Turkestan. Ich konnte nur kleine Serien von Brutvögeln untersuchen, so daß ich über ge- ringe lokale Abweichungen nicht urteilen kann, doch scheint es mir, dab nur eine Form anzuerkennen is. — Im Winter in Süd-Arabien und Abyssinien, sogar bis Taweta in Ost-Afrika. Gebirgsvogel, der felsiges, steiniges, mit Buschwerk und Bäumen bestandenes Gelände bewohnt. Der Gesang besteht aus prachtvollen glockenartigen Tönen und würde mit dem der Nachtigallen wetteifern, wenn er länger wäre. Soll häufig den Schwanz ausbreiten, wippen und aufricehten — an die Schwanzbewegungen von Agrobates (S. 603, 604) erinnernd. Das Nest steht niedrig in Büschen oder Bäumchen und nach Danford in lockeren Steinmauern. Es besteht aus trockenen Halmen, Zweiglein, Rinden- stücken und Gräsern, und ist mit Pflanzenwolle, feinen Gräsern, Wollenfäden und Lappen ausgefüttert. Die 4—5 Eier werden im Mai gelegt. Sie sind hell grünlichblau oder bläulichgrün und mit gelblich rostbraunen Fleckehen bedeckt. Sie messen etwa 20 — 22.5 >x<15—16 mm. Gattung HODGSONIUS Bp. 1850. Durch kurze stumpfe Flügel und langen stark gestuften Schwanz gekennzeichnet. Gefieder sehr voll und seidenweich, Läufe lang. 1. Schwinge etwa doppelt so lang, als die Handdecken und mehr als halb so lang wie die 2., welche höchstens etwa 1—2 mm länger ist als die Armschwingen, 4. und 5. gleich und am längsten. Eine Art, Geschlechter verschieden. 1142. Hodgsonius phoenicuroides (Gray). Bradypterus phoenicuroides Hodgson, Gray’s zool. Mise., p.83 (1844— nomen nudum !) Gray, Cat. Mamm. ete. Nepal pres. Hodgson, p.70, 155 (Nepal). Dumeticola eyanocarpa Hume, Ibis 1872, p.108 (2 Sikkim). Callene hodgsoni Jerdon, Ibis 1872, p. 132 (ex Moore MS., Nepal). Abbild.: Hume & Henderson, Lahore to Yarkand, Taf. 6. (Schwanz falsch gezeichnet). oad. Oberseite schieferblau, Afterflügel mit großen weißen Feder- spitzen. Schwingen schwarzbraun mit schieferblauen Säumen. Steuerfedern schieferschwarz, mit bläulichem Schimmer, die fünf äußeren Paare an der Wurzelhälfte oder etwas weniger rostrot. Unterseite wie der Rücken, aber Seiten etwas gräulicher, Mitte des Unterkörpers bis zur Brust weiß; Unter- schwanzdecken mit breiten weißen Spitzen. Iris braun. Schnabel dunkel hornfarben, fast schwarz, Füße bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 70— 74, Schwanz ungefähr 68—75, seitliches Steuerfederpaar ungefähr 2'/, cm kürzer, Lauf 28—30 mm. Oad. Oberseite röstlich olivenbraun, Oberflügel- decken, Schwingensäume und Schwanz wie der Rücken. Junge 9 wie die ©. Himalaya von Kaschmir bis Butan, außerdem das angrenzende Tibet ne or ’ ri 4 n Museicapidae („Turdidae*). 757 und die westchinesischen Gebirge bis zu den Tsin-ling-Bergen und Süd- Kansu'). Ösmaston entdeckte Nester und Eier im Tons-Tale im westlichen Himalaya zwischen 10000 und 12000 engl. Fuß. 12 in der ersten Hälfte des Juni gefundene Nester enthielten je 2—8 Eier. Die Nester stehen in niedrigen Büschen 1—3 Fuß über dem Erdboden im.offenen Buschwalde. Sie sind tief napfförmig und bestehen aus groben Grashalmen, mit feinen Halmen ausgefüttert. Die Eier sind einfarbig dunkelblau. 18 Eier messen im Durchschnitt 22><16, Maximum 24—17, Minimum 20.3 >< 15,5 mm. . (Nicht allzu weit entfernt von dieser Gattung dürften die tropisch indischen Genera Notodela und Callene stehen. Erstere geht mit Notodela leucura (Hodgs.) bis in Höhen von fast 9000 engl. Fuß. Das 53 ist oben schwarzblau, unten schwarz mit einigen blauen Säumen, Stirnband und kurzer Supereiliarstreif lebhaft kobaltblau; an den äußeren Steuerfedern große weiße Partien, an den Seiten des Halses ein verdeckter weißer Fleck. 9 braun. Vgl. Oates, Fauna Brit. India, Birds II, p. 112.) Gattung GRANDALA Hodgs. 1843. Die systematische Stellung dieser Gattung wird verschieden beurteilt. Sie scheint mir nicht allzuweit von Ruticilla und Monticola zu stehen, ist aber sehr eigenartig. Seebohm und Kleinschmidt vereinigten Grandala mit Sialia, einer ähnlichen rein amerikanischen Gattung, in deren Nähe sie auch Sharpe noch .1903 stehen ließ, “ während Oates ihr eine Stellung zwischen ‚Adelura‘“ — einem echten Phoenicurus aber mit schwarzem Schwanze — und Notodela einräumt. Ich stelle sie zu den aberranten Gattungen, an das Ende der „Erdsänger“. Der Flügel ist sehr lang und spitz, ein idealer Wandervogel-Flügel ?), doch scheint sein Besitzer absolut nicht zu wandern. 1. Schwinge klein und steif, etwa halb so lang wie die Handdecken, 2., mitunter auch 3. Schwinge | am längsten, 3. nur etwa 2 mm kürzer oder ebenso lang, Flügelspitze etwa | 7 cm, also fast halb so lang wie der Flügel. Schwanz etwa 1 cm weit aus- | geschnitten. Lauf geschient, etwa ein Viertel so lang wie der Schwanz, | Gefieder sehr dicht (pelzig), voll und glatt. Schnabel dünn und gerade, etwa halb so lang wie der Kopf. Geschlechter verschieden. | | 1143. Grandala coelicolor Hodgs. Grandala coelicolor Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal XII, p.447 (1843— Nepal). Grandala chistacea Hodgson, Tafel zu oben genannter Seite, 447. Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 34. Sad. Ober- und Unterseite indigoblau, im Herbste fast glanzlos und mit trübem bräunlichschwarzem Schimmer, nur Bürzel und Oberschwanzdecken lebhafter blau und glänzend, später (nach Abnutzung der Oberfläche der Federn) das ganze Gefieder reiner blau und stark glänzend. Zügel sammtschwarz; Schwingen und größerere Ober- und Unterflügeldecken sowie Steuerfedern !) Nach demi untersuchten Material scheint es, daß chinesische Stücke dunkler sind, als solehe aus dem Himalaya, da aber erstere aus dem Frühjahr und Sommer, letztere fast nur aus (dem Herbst und Winter stammen, konnte ich nieht zu sicheren Resultaten gelangen. 2) Soleh langspitzige Wanderflügel finden sich mitunter auch bei anderen Hoch- gebirgsvögeln. 758 Museicapidae („Turdidae*“), schwarz. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz. Flügel etwa 136 bis 147, Schwanz etwa 93—100, Lauf 30, Culmen 20—23 mm. — Oad. Öber- seite erdbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken deutlich graublau verwaschen, Unterseite fahl erdbraun, Kopf, Hals und Unterseite mit weiblichen Schaft- streifen, die an Kehle und Vorderbrust am breitesten sind. Schwingen etwa !/, von der Basis mit einer weißen Binde, die an den Innenfahnen schon an der 6. oder 7. undeutlicher wird, von der 5. an an der Außenfahne fehlt und an den Innenfahnen nur noch angedeutet ist. Flügel 135 —145 (letzteres vielleicht J juv.). — Juv. Dem © ähnlich. — Es scheint als ob im allgemeinen die Stücke von Kansu und vom oberen Hwang-ho etwas kleiner seien (IS Flügel 135—140 mm), aber es konnten nur Sommervögel in abgenutztem Gefieder untersucht werden. Himalaya von Garhwal bis Sikkim, Tibet und die Gebirge von Nordwest- China bis Kansu. Dieser prächtige Vogel bewohnt die höchsten Regionen der Gebirge. Er wurde noch in Höhen von 17000 und nicht niedriger als 12000 Fuß gefunden, in wild zer- rissenen Felspartien an der Schneegrenze und auf spärlich mit kriechenden Alpen- kräutern bewachsenen Alpenwiesen. Przewalski sagt: „auf dem Boden erinnert der Vogel an den Steinschmätzer und z. T. an den Mauerläufer, der Flug aber ähnelt dem der Schwalben und Bienenfresser. Die Stimme besteht aus einem lauten abgebrochenen, piependen Tone. Ende Juli mauserten die Alten“. Gattung ENICURUS Temminck 1824. (Enieurus wurde meist im /lenicurus verbessert.) — Systematische Stellung der Gattung nicht sicher. Oates stellt sie zu den „Zrutieillinae“, denen sie in der Schienung des Laufes und der Fußbildung ähnelt. Der gerade Schnabel mit dem leicht aufwärts gebogenen Untersehnabel errinnert auffallend an Cinelus, ebenso das dichte pelzige Gefieder, das wahrscheinlich hier wie dort Folge des Aufenthaltes am Wasser ist. Flügel gerundet; Mund- winkelborsten schwach entwickelt. Die nahe stehende Gattung Mieroeichla hat einen, an den von Öinclus erinnernden, moschusartigen Geruch. Nach der Form des Schwanzes wurden drei Gattungen unterschieden: Enicurus (Henicurus) mit äußerst langem, den Flügel weit an Länge übertreffenden, tiefgegabelten Schwanz (im ganzen 7 Arten in Indien, China, Java und Borneo), Aydrocichla Sharpe, genau wie Znicurus nur Schwanz kürzer, kaum länger als der Flügel, mit 3 tropischen Arten, und Mieroeichla mit nur einer Art, deren Schwanz ungegabelt und kürzer ist als der Flügel. Letztere muß man anerkennen, aber IHIydroeichla ist unnötig. Der lange Schwanz von Enicurus wird fortwährend gewippt wie bei Motacilla; dies, die Färbung und der Aufenthalt an Bächen ver- leiht diesen Vögeln etwas bachstelzenartiges, doch dürfte dies nur Analogie sein. Übersicht der Arten: l Rücken schwarz, weiß gefleckt . . . . .» . . E. maculatus (guttatus) . p.759 1. Rucken schilefererau 2.2.2 20. de nal a en ER SSCHSIHGeE REN es einfarbig schwarz .. . ee 2. Da Ef ee RN: 2 Sl Äußere Steuerfeder etwa 4—5 em ae die 2. - . . 2. sinensis. p.159 “ ) Äußere Steuerfeder ungefähr ebenso lang wie die 9. NIEREN 3 Nur Stirnbinde (allerhöchstens bis zu l em breit) weiß; Kropf weiß 3 E. immaculatus . p. 760 | Breiter Stirnfleck weiß: Kropf schwarz . . . E. leschenaulti (indicus) . p.760 Museicapidae („Turdidae“). 759 1144. Enicurus maculatus maculatus Vis. Enicurus maculatus Vigors, Proc. Committee Zool. Soc. London I, 1830—31, p.9 (1831— Himalaya). Enicurus Fuliginosus Hodgson, As, Res. XIX, p. 190 (Nepal). Abbild.: Gould, Century B. Himal. Mts., Taf. XXVIL JS oad. Bis in die Mitte des Kopfes reichende runde Stirnplatte weiß. Zügel, Hinterkopf, Kopfseiten, Hals, Kinn, Kehle, Kropf und Vorderbrust rein sammetschwarz. RBückenfedern schwarz mit weißen Spitzen, die des Oberrückens und Nackens weiß mit schwarzen Säumen. Bürzel, Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß. Schwingen schwarz, Handschwingen an der äußersten Basis etwa zu !/,—!/, weiß, äußere Armschwingen mit ganz feinen, innere mit breiten weißen Säumen an den Außenfahnen. Oberflügeldecken schwarz, die größte Serie weiß, nur an der Wurzel schwarz. Zwei äußere Steuerfederpaare weiß, die übrigen schwarz, Basis und Spitze weiß. Flügel etwa 110—115 mm, Schwanz 15—16 cm, das 2. und 3. Steuerfederpaar gleich und am längsten, das äußerste 4—5 cm, das 4. etwa 6, das 5. etwa 7—8, das 6. sogar 91/,—10 cm kürzer. Lauf etwa 30, Culmen 23—25 mm. Füße weißlich, Schnabel schwarz, Iris braun. Juv. Ober- und Unterseite rubig braun, Brust mit weißlichen Schaftstreifen. Himalaya von den Hasara-Bergen im Westen bis Nepal im Osten von wenig über 2000 bis in Höhen von 12000 engl. Fub. Diese Vögel laufen schwanzwippend an den Ufern der Bergströme und Bäche nach Art der Bachstelzen umher und fliegen aufgescheucht, ein feines Pfeifen ausstoßend, eine Strecke am Strome entlang, oder verschwinden im Dickicht. Das Nest steht in der Nähe des Wassers, an Felswänden oder in kleinen Vertiefungen, in der Regel von ‘oben geschützt. Es bildet einen tiefen, sauberen Napf und besteht aus allerlei Pflanzen- teilen, von denen halb verrottete Blattgerippe einen großen Bestandteil bilden. Viel- leicht finden zwei Bruten jährlich statt, da man vom April bis Mitte Juni Eier findet. Letztere, 3—-4 an Zahl, sind blaß grünlich weiß oder rahmfarben und mit blab rot- braunen oder fahl ockergelben Flecken und Spritzern bedeckt. Maße 23—26 >< 16—13m. 1145. Enicurus maculatus guttatus Gould. Enicurus guttatus Gould, Proe. Zool. Soc. London 1865, p. 664 (Sikkim?). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 69. Wie E. maculatus maculatus aber kleiner und die weißen Flecke auf der Oberseite viel kleiner und rundlicher. Östlicher Himalaya: Nepal, Sikkim; ferner die Gebirge Assams südlich des Brahmaputra. Scheint nicht so hoch im Gebirge zu gehen wie E. m. maculatus. Sieben Eier aus den Bergen von Öachar (April und Mai, gesammelt von Stuart Baker) gleichen denen von E. maculatus maculatus und messen 20.5><15.5, 20><16, 20.7 ><16.5, 20.5 >< 15.7, 22.5 >< 16.8, 22.3 >< 16.5 und 22 >< 16.6 mm. 1146. Enicurus sinensis Gould. Enicurus sinensis Gould, Proc. zool. Soc. London 1865, p. 665 (Schanghai). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 70 (sub nomine E. chinensis). Soad. Stimm bis in Höhe des hinteren Augenrandes, Basis der Schwingen (wie bei E. maculatns), Bürzel und Öberschwanzdecken, Brust, 760 Museicapidae („Turdidae“). Unterkörper, Unterschwanz- und Unterflügeldecken weiß, das übrige Gefieder mit Ausnahme des Schwanzes einfarbig glanzlos schwarz. Schwanz geformt und gefärbt wie der von E. macnlatus. Iris, Füße und Schnabel, ebenso die Maaße wie bei #. maculatus; nur Culmen 25—27 mm. — Jurv. wie das von E. maculatus. China, von Hainan und Süd-China bis zu den Tsin-ling Bergen. 1147. Enicurus leschenaulti indicus subsp. noy.'). Unterscheidet sich von P. sinensis dadurch, daß die äußerste Steuer- feder nur 2—5 mm kürzer ist als die folgende, auch ist der Schnabel ein wenig dicker. Flügel von 20 0 105—117 mm; ich konnte nicht mit Sicher- heit feststellen, ob die © kleiner sind, nach den (Greschlechtsangaben der mir vorliegenden Stücken ist dies aber nicht immer der Fall. (Typus Jad. Margherita in Ober-Assam 19. Januar 1902, ges. von Dr. Coltart.) Von E. kenn borneensis fast nur durch bedeutendere Größe unterschieden. Sikkim, Bhutan, Bergländer südlich des Brahmaputra bis zum mittleren Tenasserim. Wie hoch diese Art im Gebirge hinaufreicht, konnte ich nicht feststellen, vermute aber, daß sie noch in großen Höhen lebt. [Enicurus schistaceus Hodgson (As. Res. XIX, p.189, 1836, Nepal): Stirnbinde weiß, Oberkopf, Oberhals und Rücken schiefergrau, Kopfseiten, Kinn und oberer Teil der Kehle schwarz (Östlicher Himalaya, Berge südlich des Brahmaputra, Manipur bis Tenasserim und Perak in der Malakka-Halbinsel und Süd-China), und Enicurus immaculatus Hodgson (t. e. p.190): Wie schistaceus, aber Oberkopf, Hals, Rücken und Kehle schwarz (Himalaya, Berge südlich des Brahmaputra bis Birmah), dürften nicht als paläarktische Arten zu betrachten sein.] Gattung MICROCICHLA Sharpe 1883. Von Enieurus dadurch unterschieden, dab der Schwanz kürzer als der Flügel und fast gerade abgeschnitten, nur wenige mm ausgebuchtet ist. Nur eine Art von Spatzengröße. Lebensweise wie die von Znieurus. 1148. Microcichla scouleri (Vig.). Enicurus Scouleri Vigors, Proc. Committee Zool. Soc. London I, 1830—31, p. 174 (1832— Himalaya). Enicurus heterurus Hodgson, in Gray’s Zool, Mis., p.83 (1844— Nomen nudum!) Enicurus nigrifrons Gray, Proc. Zool. Soc. London 1859, p. 102 (Darjiling — ex Hodgson MS.), Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 71. S oad. Stirn 9—10 mm weit weiß, Rest des Kopfes, Hals, Kropf und Rücken schwarz. Schwingen schwarz, Handschwingen an der Basis der Außenfahne ungefähr 2 cm weiß, Basis beider Fahnen der Armschwingen 1) Enicurus leschenaulti leschenaulti Vieillot, Nouv. Dict. d’Hist. Nat., nouv. €d., XX, p.269 (1818— Java) bewohnt die Inseln Java und Bali. Sie steht E. leschenaulti indicus sehr nahe, letztere unterscheidet sich aber dadurch, daß sie an den Spitzen der Steuerfedern era weiße Endsäume (statt len Flecken) hat, außerdem sind die weißen Federn des Oberkopfes bei E. I. leschenaulti etwas ae verlängert und haben weniger schwarze Spitzen. 3 Accentoridae. 761 v etwa 1 cm weiß, innere Armschwingen außerdem vor der Spitze mit schmalem weißen Außensaum. Kleine und mittlere Flügeldecken schwarz, große größtenteils weiß. Bürzel und Oberschwanzdecken weiß, über den Bürzel eine schwarze Binde. Das äußerste Steuerfederpaar ganz weiß, das nächste mit schmalem schwarzen Endsaum, die übrigen mit ausgedehnten schwarzen Spitzen, die von Feder zu Feder an Ausdehnung zunehmen, so daß von den mittelsten Federn nur "/, weiß bleibt. An den Brustseiten ein schwarzer Fleck, Brust, Untelkörper und Unterschwanzdecken weiß, Weichen mit einigen schwarzen Stricheln. Iris braun, Schnabel schwarz, Füße fleischfarbig weiß. Flügel (10 do) etwa 71—78, Schwanz etwa 48—50, Lauf 25, Culmen 14--15 mm. — Juv. Stirn matt schwarz wie Oberkopf, Hals und Rücken, Kinn, Kehle und Kropf weiß, Kehle und Kropf mit schieferschwarzen Säumen. Himalaya und östliche Naga-Berge bis ins mittlere China: Szetschwan, Tsin-ling-Berge. Bis in Höhen von über 11000 engl. Fuß). Ward fand schwer bebrütete Eier in Kaschmir am 19. Juni. Er beschreibt sie als schmutzig weiß mit rötlich braunen Flecken. Familie ACCENTORIDAE (PRUNELLIDAR). Die „Braunellen“ und „Flüevögel“ werden bezüglich ihrer systematischen Stellung verschieden beurteilt. Neuerdings wurden sie meist den „Ruticillinen“ (Phoenteurus) angereiht, oder doch in deren Nähe gebracht. Ich halte dies nicht für richtig und glaube, daß man sie in einer eigenen Familie belassen muß. Der Schnabel ist eigenartig: hart, an der Basis ziemlich breit, seitlich wie geschwollen aussehend, Firste rund, vor den Nasenlöchern etwas eingesenkt, Schneiden hart und eingezogen, vor der Spitze mit oder ohne deutliche Ein- kerbung. (Fig. 125.) Nasenlöcher frei, von einer Membran überdeckt. Fübe mittelgroß, Lauf kurz, nicht sehr viel länger als Mittelzehe mit Kralle, an der Vorderseite getäfelt, die einzelnen Tafeln aber etwas ineinander verwachsen. 1. Schwinge kürzer oder länger als die Handdecken, 3. am längsten, 4. und 5. etwas kürzer als oder so lang wie die 3. Schwanz kürzer als der Flügel, gerade oder seicht ausgebuchtet. Gefieder dicht und fest. Hüpfen rasch und kurz am Boden und erinnern in ihrem ruhigen Wesen auffallend an Fringilliden, durchaus nicht an „Turdiden“. Die Zeichnung ist mehr fringillidenartig (Passer!) als an die irgend welcher „Turdiden“ erinnernd. — Man hat für die Verwandtschaft mit letzteren das gefleckte Nestkleid als beachtenswert bezeichnet, was aber absolut nichts bedeutet, da die alten Vögel in ähnlicher Weise „efleckt sind (Das Nestkleid der ungefleckten P. immaculatus scheint unbekannt zu sein). Der Magen ist muskulös wie bei Körnerfressern. — Die Beziehungen zu den Fringilliden sind beachtenswert. 1) Eine etwa größere Form mit weiter ausgedehntem weißen Stirnfleck lebt in Formosa. Ich nenne sie Microcichla scouleri fortis subsp. nov. Stirnfleek 12—15 mm weit weiß, Flügel von 16 32 etwa 75—81, Culmen meist 1—1!/ mm länger. Typus 3 no. F. 92 Tapposha, Formosa 19. Januar 1907. Zu dieser Form scheinen mir auch die südehinesischen Stücke (Futschau, Fokien) zu ge- hören. La Touche entdeckte Nest und Eier in Fokien. Das Nest ähnelt den größeren Nestern von Enicurus und enthält ebenso wie jene zahlreiche Blattgerippe. Die Eier sind weiß mit blaß braunroten Zeichnungen und eins hat außer lebhafter rotbraunen Zeichnungen auch fahl lila Schalenflecke. Sie messen ungefähr 19.5— 18.5 ><14—15 mm. 762 Accentoridae. Gattung PRUNELLA Vieillot 1816. Der Name Accentor 1802 ist leider 1797 schon in anderem Sinne (für die Wasseramseln!) gebraucht, muß daher durch Prunella ersetzt werden. Ich vereinige ohne Bedenken die Genera „Accentor“ und Prunella (Thar- raleus) (d. h. die Alpen- und Heckenbraunellen). Ebensoviel Sinn hätte es, die Formen mit längerer 1. Schwinge zu sondern, was aber auch nicht durehzuführen ist. Die Namen Tharraleus(1829), Spermolegus und Laiscopus sind also Synonyme. Übersicht der Arten: 1 j Steuerfedern an der Spitze mit weißen Fiecken 2 \ Steuerfedern an der Spitze ohne weiße Flecke . 5 o J Ganze Brust gestreift . .... en... nn. . P. himalayanus . p.766 “\Brast2in, der; Mitte ungestreitiifdi 2 2 = Rn PN eos 708 3 f Oberseite gänzlich ungestreift . . » 2 2... .. 0... immaeculatus . p.775 “ 1 Oberseite gestreift 4 | Scharfer weißer Supereiliarstreif 5 4 2 Breiter ockerfarbener Supereciliarstreif . 5 6 | Ohne scharfen oder auch nur deutlichen San 5 . 7 „Kehle schwarz... 2% 0 ine im anune 2 en ATONLARRSLE A DAN Rehlerrahmilarheni me en ee fulvescens . p. 769 6 J Kehle einfarbig. . . . . U ae ent e, EMONTaNeLlN ee MEROB Kehle gestrichelt oder SR Sun elnaunehiı aucerast vun BERN RATES ERROR, g 2: I 7 | Kropf und Brustseiten rötlich zimmtfarben . . . . .„ P. rubeculoides . p. 767 \ Kropf und Brustseiten nicht rötlich zimmtfarben . E 8 Unterseite rahmartig. weiß ..,. 2 =. re... une ni an R, koslomı np 8 2 Unterseite sehr : ne ei er Modularıs sap | Unterseite bräunlichgrau ah a EN: 1149. Prunella collaris collaris (Scop.). Alpenbraunelle, Alpenflühevogel. Sturnus collaris Seopoli, Annus I Historieo-Natur., p. 131 (1769— Kärnthen),. Motacilla alpina Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p. 957 (1789— „Habitat in Alverniae et Del- phinatus alpibus“. Ex Buffon und Latham). Accentor major Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 1008 (1831— „Nordseite der deutschen Alpen“). Accentor alpinus communis A. E. Brehm, Verz. Samnl., p.8 (1866— nomen nudum!). Engl.: Alpine Accentor. Französ.: Fauvette des Alpes. Ital.: Sordone. CJad. Oberseite matt aschgrau, Oberkopf mit deutlichen, Hals und Bürzel mit undeutlicheren, matteren, Rücken mit breiten, sehr hervortretenden schwarzbraunen Streifen in der Mitte der Federn, außerdem ist die Grund- farbe (also hier die Säume der Federn) auf dem Rücken lichter, etwas ins gelbliche ziehend. Schwingen matt schwarz, nach dem Ende zu dunkler, Außenfahnen bis zu der Verengung mit schmalen fahl rostgelblichen, innere Armschwingen mit breiteren und etwas rötlicheren Säumen, die innersten drei Armschwingen ganz schwarzbraun und auch an den Innenfahnen rostrot gesäumt, außerdem haben die Handschwingen schmale, die Armschwingen Accentoridae. 763 breitere matt röstliche Enden mit kleinen weißen Spitzen. Kleine Ober- flügeldecken bräunlichgrau, in der Mitte dunkler, mittlere und große bräunlich- schwarz, nach der Wurzel zu mehr braungrau, jede an der Spitze mit einem dreieckigen weißen Fleck; Handdecken schwärzlich, an der Spitze der Außenfahne mit schmalem weißen Randstrich. Kehlfedern weiß mit je einem rundlichen schwarzbraunen Endfleck. Kropf, Vorderbrust, Kopf- und Halsseiten bräunlichgrau, Mitte des Unterkörpers etwas heller; Brust- seiten lebhaft zimmtrot, Weichen dunkel rostbraun mit rahmweißen Feder- säumen. Unterflügeldecken gräulich zimmtfarben mit schmalen dunkel- braunen Säumen. Steuerfedern dunkelbraun mit schmalen hell graubraunen Säumen, Innenfahnen an der Spitze mit großem bräunlich rahmfarbenen, Figur 125. Figur 126. an den Außenrändern mehr weißlichem Fleck. Unterschwanzdecken dunkel- braun mit breiten weißen Säumen. Im Sommer erscheint das Gefieder- bräunlicher. Iris nußbraun. Schnabel bräunlichschwarz, Schneiden und Unter- schnabel an der Basis gelb. Fübe rötlichbraun. Flügel etwa 103—108, Schwanz etwa 65—70, Lauf 25—26, Culmen 16—17.5 mm.. © wie JO nur etwas kleiner, Flügel 95—103 mm. — Nestkleid: Oberseite bräunlicher als bei alten Vögeln, die Säume an den Rückenfedern gelblicher. Schwingen- säume rostrot, die Spitzen der Oberflügeldecken rostgelb statt weiß. Ganze Unterseite rostgelblich mit braunen Streifen. — 1. Schwinge kürzer als die Handdecken, 3. am längsten, 4. gleich oder nur 1—2 mm, 1. und 5. 2—4 mm kürzer, 3—6 an der Aubenfahne verengt. Pyrenäen, Alpen, Karpathen, Riesengebirge, Apenninen, Sizilien (Madonie); auch die südspanischen Gebirge. — Brutvogel im der alpinen Zone, über der Baumgrenze. Im Winter meist tiefer in den Tälern, vereinzelt verflogen bis Belgien, England, Helgoland. Südspanische Stücke kann ich nicht unter- scheiden. Ob in Sardinien Brutvogel oder nur ausnahmsweise Erscheinung, scheint nicht sicher festzustehen. Die Alpenbraunelle lebt wie die Heckenbraunelle meist am Boden und ist keines- wegs scheu zu nennen. Der Lockruf ist ein etwas trillerndes trü, trü, trü, der Gesang aus flötenden und trillernden Tönen zusammengesetzt, klangreich aber leise, anspruchs los. Das Nest steht in Felslöchern, unter flachen Blöcken und Steinen, mitunter auch unter diehten Rhododendron-Büschen. Es ist aus Moos, Würzelehen und feinen Halmen gebaut und mit Haaren, Wolle und Federn gefüttert. Die 4—5 Eier gleichen denen von P. modularis, sind aber viel größer. 63 Eier (47 Jourdain, 17 Rey) messen im Durehsehnitt 23.04 >< 16.6, Maximum 26.7 >< 17.1 Minimum 20.5 >< 15 mm. 1150. Prunella collaris subalpinus (Brehm). Accentor subalpinus Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 1009 (1831— Dalmatien). . Accentor collaris reiseri Tschusi, Orn. Monatsber. 1901, p.131 („Von Dalmatien und Montenegro bis Griechenland und in den transsylvanischen Alpen.“ Terra typica: Griechenland, weil der Autor zuerst angab, die neue Subspecies sei dorther). 764 Accentoridae. Ist P. e. collaris sehr ähnlich, aber die Oberseite reiner grau, fast ohne bräunliche Beimischung. Die gefleckte Rückenpartie etwas weniger aus- gedehnt; Brust heller, etwas reiner grau, die rotbraune Fleckung an den Seiten etwas weniger nach der Mitte der Brust zu ausgedehnt, auch meist ein wenig heller. (Bei 8 untersuchten Stücken ist die 4. Schwinge ganz so lang wie die 3. Bei P. e. collaris sind Stücke mit gleich langer 4. seltener, als solche, bei denen sie 1I—2 mm kürzer ist.) Griechenland bis Dalmatien, Bosnien, Serbien und Bulgarien. — Tschusi rechnet auch 2 Stücke aus den transsilvanischen Alpen (Retyezat) dazu, doch bedarf dies weiterer Bestätigung (? Kreta). 5 Eier messen im Durchschnitt 23.7 >< 16.54 mm (Jourdain, in litt.). 1151. Prunella collaris caucasicus (Tsch.)'). Accentor collaris caucasicus Tsehusi, Orn. Monatsber. 1902, p. 186 (Wladikawskas, Terek-Gebiet, Nord-Kaukasus). Accentor collaris hypanis Tschusi, Orn. Jahrb. 1905, p.135 (Kl. Labafluß, Kuban-Gebiet, Nord-Kaukasus). Oberseite so hell wie bei P. ec. subalpinus, aber mit einem deutlichen fahlgelben Anflug; die Fleckung fast auf den Vorderrücken beschränkt, im Herbste deutlich, im Brutgefieder schwächer, fast undeutlich gefleckt. Schulter- fittiche blasser gefärbt. Säume der Öberschwanzdecken gelblich, nicht weiß. Das Rostrot an den Seiten mehr oder minder ausgedehnt. Kaukasus und Kleinasien (Taurus). 1152. Prunella collaris rufilatus (Sew.). Accentor rufilatus Sewertzoff, Sapiski d. Turk. Abth. d. Ges. der Lieb. d. Naturk. I, 1, p. 45 (1879— Turkestan). Accentor rufilatus turcestanicus Reichenow, Orn. Monatsber. 1907, p.29 (Aksu in Ost- Turkestan). Abbild.: Pleske, Aves Przewalsk., Taf. IV, Fig. 4. Oberseite noch fahler, die Rückenfleckung nicht ganz so dunkel und daher weniger scharf hervortretend. Schulterfittiche fahler, an den Auben- fahnen mehr gelblich braun. Das KRostrot der Körperseiten ausgedehnter, nach vorn zu die ganzen Federn einnehmend, nach den Weichen zu weiße Säume lassend, an der Brust fast oder ganz geschlossen. 3.—5. Schwinge fast ganz gleich. Turkestan: Alai-Tag, Pamir, westlicher Kwenlün, Issik Kul, Tian-Schan, Ost-Turkestan (Kaschgar, Aksu, Kiria-Kette), Ladak und Baltistan, Chitral, Samana, Safed Koh. — Stücke von Vernoy, Aksu, Issik Kul, Gilgit, Samana, dem Kurram-Tal, Astor gleichen einander vollkommen, dagegen sind zwei 1) Sturnus montanus Hablizl, Neue Nordische Beytr. IV, p.53 (1783— Sama- misische Alpen, Provinz Ghilan in Nordpersien), unde „Sturnus moritanus“ (wohl Druckfehler) Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p.804 (1789) bezieht sich sicher auf eine Alpen- - braunelle, vermutlich die kaukasische oder eine eigene persische Subspezies. Falls sie mit der kaukasischen identisch ist, wie Radde annahm, muß letztere den Namen P. collaris montanus tragen. Accentoridae., 1765 Exemplare vom Kilian-Paß im westlichen Kwenlün so viel lichter und gelb- licher, daß man darin eine andere Form vermuten muß; es ist indessen nicht geraten, sie zu benennen, ehe mehr Material vorliegt und die Verbreitung klar ist. Nach Whitehead Wintergast im Samana-Gebirge, der bis 6000 Fuß herabkommt. In der Safed Koh Kette von demselben Beobachter als häufiger Brutvogel festgestellt. Nester in Felsenspalten oder unter vorspringenden Felsen an steilen Wänden. Ende Juli wurden Junge gefunden, am 1. Juli 3 frische Eier. Diese gleichen denen der europäischen Alpenbraunelle und messen 22.5><14.5mm. Die Nester bestehen aus Gras und Wurzeln und sind mit Moos und feinen Haaren ausgefüttert. 1153. Prunella collaris tibetanus (Bianchi). Ac. collaris tibetanus Bianchi, Ann. Mus. Zool. Acad. Petersb. IX, p.128 (1904— Ost- Tibet). Abbild.: Bianchi, Aves exped. Koslowi 1899—1901, Taf. III, Fig. 3. Rückenfleckung wieder viel schärfer als bei P. e. rufilatus, mehr wie bei den europäischen Formen, aber die Flecke breiter, Säume der Rücken- federn und Bürzelfedern etwas fahl gelblichbraun, Oberschwanzdecken rost- rötlich, *Säume kaum heller, mit oder ohne schwarzbraune Schaftstreifen. Seitenfedern dunkel rostrot mit weißen Säumen. Die weißen Endflecke an den mittleren und großen ÖOberflügeldecken im frischen Herbstkleide größer, helle Spitzen der inneren Schwingen ausgedehnt. Schwanzspitzen zimmt- röstlich, an den Innenfahnen der äußeren Steuerfedern weißlich. Gobi (Churchu-Gebirge), Kansu, in Ost-Tibet am obern Chuanche und Ditschu, in den Burchan-Buda-Bergen, und Kuku Nor. Bewohner der Alpenregion. Nach der Brutzeit in Flügen. 1154. Prunella collaris erythropygius (Swinh.). Accentor erythropygius Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1870 p.124, Taf. 9 (Kemeih in Seuen-hwafoo in Nord-China). Ähnlich P. e. tibetanus aber durchweg dunkler: Rücken kaum dunkler, Bürzel und Oberschwanzdecken mehr rotbraun, Brust dunkler grau. Gebirge Japans (Nippon), Ost-Sibiriens (Ussuri- und Amurland) und Nord-Chinas (Mandschurei) bis zu den Tsin-ling-Bergen (Ta-pai-schan). 1155. Prunella collaris nipalensis (Blyth). Accentor Nipalensis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p. 958 (1843— „Kächar region of Nepäl“. Ex Hodgson MS.). Accentor Cacharensis Hodgson, Proc. Zool. Soc, London XIII, p. 34 (1845— Nepal). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 44. Wesentlich verschieden von allen andern Formen von P. collaris: Ober- seite dunkel braungrau, der Rücken breit schwarz gefleckt, Federsäume in der Mitte des Rückens matt rostgelblich. Bürzel dunkel braungrau mit bald schwächerem rostgelben, bald stärkerem rotbraunen Anflug, längste Ober- schwanzdecken schwarzbraun mit röstlichbraunen Säumen. Die weißen Spitzenflecke der Flügeldecken klein, im abgetragenen Sommerkleide oft 766 Accentoridae. ganz verschwunden. Brust düster bräunlichgrau, Seiten dunkler als bei den anderen Formen, kastanienfarben mit schmalen gelblichbraunen Säumen. Unterschwanzdecken bräunlichschwarz, Spitzen breit weiß, Seiten fahl gelb- bräunlich gesäumt. 3.—5. Schwinge gleich. Himalaya: Kumaon bis in den östlichen Himalaya und das westliche Szetschwan (Ta-tsien-lu). In Höhen von 12—14000 Fuß. Die wenigen Stücke von Ta-tsien-lu, die jch untersuchte, sind nicht in gutem Zustande, scheinen aber mit Stücken aus Sikkim u. a. übereinzustimmen. Dagegen ist eine Serie von den hohen Bergen östlich von Ta-li (Talifu) im westlichen Jünnan auf der Oberseite, besonders auf Kopf, Hals, Rücken und Bürzel, viel düsterer, weniger röstlich, auch in der Kropfgegend etwas gräulicher. Ich benenne diese Form Prunella collaris ripponi subsp. nov. yu Ehren des Entdeckers, Oberst G. Rippon. Typus im Tring Museum, 5. April 1902 Gyi-dziu-shän, 10000 Fuß. 1156. Prunella himalayanus (Blyth). Accentor Himalayanus Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XI. p. 187 (1842— Himalaya). Accentor altaicus Brandt, Bull. Acad. Petersb. I, p. 365 (1843— Altai). Accentor variegatus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p. 958 (18413— Neuer Name für himalayanus, weil mehrere Arten den Himalaya bewohnen!), Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 49. Flügel und Schwanz denen von P, collaris nipalensis und erythropygius ähnlich; Kopf und Hinterhals bräunlich grau, ersterer deutlich, letzterer weniger scharf dunkelbraun gestreift. Rücken braunschwarz mit rostfarbenen Streifen (jede Feder rostbraun mit schwarzem Längsfleck), Bürzel und Ober- schwanzdecken bräunlichgrau bis gräulichbraun, ersterer schmal und oft un- deutlich, letztere breit dunkel graubraun gestreift. Hinter dem Auge ein kurzer einfarbig grauer Streif; Ohrdecken rostbraun mit helleren Schaftlinien. Kinn, obere Kehle und hinterer Teil der Halsseiten weiß mit schwarzbraunen Flecken, unterer Teil der Kehle mit einem großen rein weißen Fleck, der nach hinten zu wieder von einer schwarzbraunen Fleckenlinie eingefaßt wird; übrige Unter- seite rostrot, jede Feder seitlich weiß eingefaßt, Mitte von Unterkörper und Bauch ungefleckt schmutzig weiß, Unterschwanzdecken tief dunkel kastanien- braun mit breiten weißen Säumen. 1. Schwinge noch kürzer und steifer, als bei P. collarıs, nur etwa 1/, bis allerhöchstens ”/, der Handdecken, 2., 3. und 4. fast gleich lang und am längsten. Iris nach Hume rot (nach Ward dunkel- braun). Schnabel bräunlich hornschwarz, Basis des Unterschnabels (ob auch im Frühjahr?) hellbraun, Füße braun. Flügel 87—96 mm. — Nestkleid: Oberseite braungrau, auf dem Rücken deutlich dunkelbraun längsgefleckt, Unterseite fahl gelbbräunlich mit dunkelbraunen Längsflecken. Vom Altai, den Saigan und Chamardaban Bergen bis nach Turkestan (Tian Sehan, Karakoram, östl. Kindukusch) und zum Himalaya, dort aber noch nicht sicher als Brutvogel festgestellt. Eier, die dieser Art angehören sollen, gleichen denen von P. modularis bis auf die etwas bedeutendere Größe. Accentoridae. 767 1157. Prunella rubeculoides (Moore). Accentor rubeculoides Moore, Proc. Zool. Soc. London XXII „1854“, p.118 (1855 — Nepal, ex Hodgson MS.). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 46. Sad. Oberseite: Kopf und Hals erdbraun mit helleren und mehr sräulichen Federrändern. Rücken- und Schulterfedern röstlich braun mit dunkelbraunen Längsstreifen, Bürzel und ÖOberschwanzdecken braun, letztere mit etwas lichteren Säumen. Schwingen und Schwanz dunkelbraun mit helleren Säumen. Kleine und mittlere Fiügeldecken braun mit gräulichen Rändern, große mit zimmtbräunlichen Außensäumen und weiblichen Spitzen. Kopfseiten einfarbig braun. Kehle graubraun mit etwas helleren Federrändern. Kropf und Brustseiten lebhaft rötlich zimmtfarben, übrige Unterseite nebst Unterflügeldecken und Axillaren weiß mit rahmfarbenem Anflug, Weichen und Unterschwanzdecken rötlich rahmfarben mit braunen Streifen. Iris lebhaft hellbraun. Schnabel schwarz. Füße rötlich braun. Flügel etwa 80—84, Schwanz etwa 65—70, Lauf 25—26, Culmen 15—16 mm. — oO wie |, nur etwas kleiner: Flügel 74—78 mm. Weit verbreitet im Himalaya, von Kaschmir und Ladak bis Sikkim und Butan, in Höhen von über 14000 Fuß, in Süd- und Ost-Tibet (in der Hochebene von Gyantse überwinternd), und West-China: West-Szetschwan Schensi und Kansu. — In diesen weiten Gebieten scheint nach dem unter- suchten Material die Form überall gleich zu sein, ohne geographische Variation. Ward fand in Ladak Nester in Büschen im Mai und Juni, gibt aber keine Be- schreibung der Eier. 1158. Prunella strophiatus strophiatus (Blyth). Accentor strophiatus Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XII, p.959 (1843— Ex Hodgson MS., Nepal). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 47. S Oad. Oberseite rötlichbraun, jede Feder mit breitem schwarzen Mittelstreifen, die auf Bürzel und Oberschwanzdecken undeutlicher werden. Öberflügeldecken wie der Rücken, mittlere und große Serie mit blaß ocker- farbenen Spitzen. Schwingen und Schwanz dunkelbraun, rötlichbraun gesäumt. Augenlidfederchen und ein kurzer, ganz schmaler Superciliarstreif weiblich rahmfarben, hinterm Auge, über den Ohrdecken ein breiter lebhaft rötlich zimmtfarbener Streif. Zügel, Federn unterm Auge und Öhrdecken schwarz- braun, letztere an ihrem hintern Teile rötlich zimmtfarben gestreift. Federn der Halsseiten grau mit schwarzen Streifen. Kehle weißlich rahmfarben mit einigen schwarzen Flecken, breites Kropfband lebhaft rötlich zimmt- farben. Unterkörper und Unterschwanzdecken weiblich rahmfarben, schwarz- braun gestreift, Seiten zimmtfarben verwaschen. Unterflügeldecken matt- grau mit dunkelbrauner Fleckung. Iris dunkelbraun, Füße rötlichbraun, Schnabel hornschwarz, Wurzel des Unterschnabels und Fleck an der Basis des Oberschnabels hell. Mitunter ist das zimmtfarbene Kropfband schmal schwarz gestreift: dies scheinen teilweise 9, teils jüngere Stücke zu sein. Flügel d 65—70, © etwa 59—63, Schwanz 60—64 mm. — Nestkleid: Oberseite mit mehr Schwarz als beim alten Vogel, Unterseite rostgelb, Vorder- brust mehr rötlichbraun, ganz und gar breit braunschwarz gestreift, in der 768 Äccentoridae. Mitte des Unterkörpers etwas verwaschen. — 1. Schwinge bedeutend länger als die Handdecken, 2. zwischen der 6. und 7. oder der 7. und 8., 3., 4. und 5. wenig verschieden und die Flügelspitze bildend. Östlicher Himalaya, bis Kumaon. Brütet in großen Höhen, bis zu 13000 Fuß über dem Meere, findet sich aber im Winter tiefer abwärts, bis zu 5000 Fuß. Das Nest steht im Grase oder niederen Gestrüpp und ist wie das der Heckenbraunelle aus Moos und Würzelchen gebaut, mit Scehaafswolle und Yaks- und anderen Haaren ausgefüttert. Die 2-5 oder 4 Eier wurden vom Mai bis August gefunden und sind einfarbig grünlich blau. 9 Eier messen nach Osmaston im Durchschnitt 20 ><14.2, Maximum 20.4><15, Minimum 19.2 ><14 mm, 1159. Prunella strophiatus multistriatus (David). Accentor multistriatus David, Ann. & Mag. Nat. Hist. (4) VII, p.256 (1871— Mupin). Wie P. s. strophiatus, aber die Oberseite nicht so rötlichbraun, sondern mit einem matteren, etwas gräulichen Ton, der Bürzel mehr olivengrau. Der Streif hinterm Auge und das Kropfband nicht so lebhaft rötlich zimmt- farben, sondern etwas blasser, letzteres wohl auch im allgemeinen etwas schmäler. Gebirge von China: Schensi (Tsin-ling Berge), West Szetschwän, Kansu und am oberen Hoang-ho. 1160. Prunella strophiatus jerdoni (Brooks). Accentor Jerdoni Brooks, Journ. Ace. Soc. Bengal XLI, Part. II, p. 327 (1872— Kaschmir und Dhurmsala). Oberseite nicht so rotbraun, sondern mehr ins olivenfarbene ziehend, die schwarzen Flecke etwas matter, nicht so tiefschwarz, daher nicht so scharf hervortretend, auf dem Kopfe noch matter, fast undeutlich. Der Streif hinterm Auge noch heller als bei P. s. multistriatus, auch die Unter- seite noch blasser. Westlicher Himalaya, von Kaschmir bis Simla, in Höhen von 9000 Fuß und höher brütend. Versteekt und ruhig lebend, so daß man ihn leicht übersieht. Nistet nach Whitehead ziemlich häufig im Safed Koh Zuge, in Höhen von 9000—12000 engl. Fuß, im Walde und im Wachholder-Gestrüpp. Der Warnruf klingt wie tir-r-r. 1161. Prunella montanella (Pall.). Motacilla montanella Pallas, Reise versch. Prov. Russ. Reichs IL, I, p.695 (1776— Daurien). Accentor Temminckii Brandt, Bull.-Ae. N. Sei. Pötersb. II, p.89 (1848— Neuer Name für Temmincks — nicht Pallas’ — A. montanella, falls verschieden). Abbild.: Dresser, B. Europe III, Taf. 100. S oad. Oberkopf dunkelbraun, mit angedeuteter Streifung, an den Seiten fast schwarz. Rücken rotbraun, Federmitten dunkler und bräunlicher, Säume mehr rostgelblich, Bürzel und Oberschwanzdecken mehr graubraun, verschwommen dunkler gefleckt. Schwingen braun mit rotbraunen, an den ' innersten Armschwingen breiteren und lebhafteren Säumen. Steuerfedern braun mit etwas helleren Säumen. Breiter, bis zum Nacken reichender, Accentoridae. 769 hell ockerfarbener Superciliarstreif; Zügel, Kopfseiten und Ohrgegend braun- schwarz. An den Halsseiten ein aschgrauer Fleck. Unterseite ockergelb, Mitte des Unterkörpers blasser, oft weißlich, Körperseiten braun gestreift. Die dunkelbraune Färbung der Federwurzein reicht an den Federn der Vorderbrust weiter nach den Spitzen zu, so daß diese Färbung dort in ab- getragenem Gefieder etwas hervortritt. Unterflügeldecken blaß bis weißlich ockergelb, Axillaren mit gräulichem Anflug. Schnabel schwarzbraun, Füße fleischfarben. Iris gelbbraun. Flügel 9 75—78, 0 70—72, Schwanz © etwa 67”— 71, © 60—61, Lauf 19—21 mm, Culmen 13.5—15 mm. — Erstes ‚Jugendkleid (nach Taezanowski): Oberseite erdbraun, Rücken und Skapularen mit großen dunkelbraunen Flecken in der Mitte der Federn. Superciliar- streifen schmutzigweib mit braunen Flecken. Kopfseiten blass braun, Mitte der OÖhrgegend mehr oder minder ockerfarben. Unterseite schmutzig: isabell- farben mit großen dreieckigen braunen Flecken auf Kropf und Brust, und ebensolehen kleinen an den Seiten der Kehle. — Das frische Herbstgefieder der alten Vögel ist dunkler und mehr rotbraun, der Superciliarstreif lebhaft ockerfarben, im Frühjahr wird das Gefieder blasser, die Federränder des Rückens mehr graubräunlich, der Superciliarstreif blasser, fast weißlich. Sibirien vom Ural bis zum Berings-Meere, südlich bis zum Altai, Sajan, Khamardaban, Transbaikalien und nach Bianchi West-Tian-Schan, auf dem Zuge oder in den Winterquartieren in Nord-China und Korea. — Vereinzelt im Europa: Uralgebirge, nach Nordmann Durchzügler in der Krim, mehrfach in Italien, nach Pelzeln einmal in Österreich festgestellt. Gesang kurz und anspruchslos. Das Nest besteht aus kleinen Zweigen und Grashalmien und ist mit Moos und Haaren ausgefüttert. Es enthält 4—6 Eier, die ‚denen der Heckenbraunelle ähneln, nur etwas heller und kleiner zu sein scheinen. 31 Eier messen nach Jourdain (in litt.) durchschnittlich 18.55 ><13.75, Maximum 20.6 ><14.2 und 19.1 >< 14.4, Minimum 17 >< 13.2 und 17.2 >< 12.6 mm. 1162. Prunella fulvescens fulvescens (Sew.). Accentor fulvescens Sewertzoff, Turk. Jevotn., (in Izv. Obsheh. Moskov. VIIL, 2) p. 66, 132 (1873— Turkestan); Übers. in Madaräszs Zeitschr. ges. Orn. IV, p. 92. Abbild.: Dresser, B. Europe, Taf. 654, Fie. 1. Sad. Oberseite fahlbraun mit dunkelbraunen Längsstreifen, die auf Bürzel und Oberschwanzdecken undeutlich werden oder verschwinden, Ober- kopf dunkler braun und nur undeutlich gestreift, Hinterhals mit grauem Schimmer. Schwingen erdbraun mit fahl gelblichbraunen Säumen. Große und mittlere Oberflügeldecken mit weiblichen Endsäumen. Steuerfedern braun mit fahl gräulichbraunen Rändern. Superciliarstreif von der Stirn bis zu den Seiten des Hinterkopfes weiß mit rahmfarbenem Schimmer. Zügel und Kopfseiten dunkelbraun. Unterseite chamois, an der Kehle und in der Mitte des Unterkörpers klarer, fast weißlich, Weichen mehr oder minder deutlich braun gestreift, Unterschwanzdecken in der Mitte dunkelbraun. In der Brutzeit nutzen sich die fahlbraunen Federsäume stark ab und die chamoisfarbene Brust wird blasser. Iris gelblichbraun. Schnabel schwarzbraun. Füße bräunlichfleischfarben, Nägel schwärzlich. Flügel etwa 76—78, Schwanz 68—70, Lauf ungefähr 20, Culmen 15—15.8 mm. — Das oO gleicht dem 5, doch scheint der Oberkopf heller und deutlicher gestreift zu sein. — Ein junger Vogel hat mehr bräunliche Oberseite und dunkelbraun gestreifte Vorderbrust. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 49 770 Accentoridae, Der vorliegenden Literatur nach ist P. fulvescens verbreitet über West- und Ost-Turkestan, den Pamir, das mittlere Süd-Sibirien (Altai, Tarbagatai, Transbaikalien), die Mongolei und Nord-Tibet bis Kansu — und erscheint im Winter in Kaschmir und Sikkim. Alle diese Vögel gehören jedoch augenscheinlich nicht einer und der- selben Form an. Es lassen sich nach dem von mir untersuchten, spärlichen Material an Brutvögeln außer Nr. 1163 noch anscheinend drei Formen unter- scheiden, deren Verbreitung und Unterschiede in den verschiedenen Jahres- zeiten aber noch ferneren Studiums bedürfen: Prunella fulvescens fulvescens (Sew.). Turkestan. Siehe obige Beschreibung. Prunella fulvescens dresseri, Nom. noV. Accentor fulvescens var. pallidus Dresser (von pallidus Menzbier 1887!), B. Europe IX, p. 105 (1895— Karakasch-Tal in Ost-Turkestan. Aus Sewertzoffs MS.). Brutvögel aus dem Karakasch-Tal und den Chotan-Bergen im süd- lichen Ost-Turkestan sind erheblich blasser, fahler als solche aus dem russischen Turkestan, und scheinen eine wohl unterscheidbare Rasse zu bilden. Prunella fulvescens dahuricus (Taez). Accentor dahuricus Taczanowski, Journ. f. Orn. 1874 p. 320 (Staros-Suruchaitujewskij am Argun-Flusse). Tharrhaleus tetricus Madaräsz, Ann. Mus. Nat. Hungar. VII p. 175, Taf. IV, Fig. 1 (1909 — Saigan-Berge, Nord-Moneolei). Wie ich mich durch eigene Anschauung überzeugte, ist der Typus von „Iharraleus tetrieus“ dunkler, als turkestanische Stücke, und zwar sowohl auf der Oberseite, wo der Kopf einfarbig dunkelbraun erscheint, als an der Brust und den Körperseiten, und die Weichen sind sehr deutlich gestrichelt. Ganz ähnlich sind die von Suschkin im Tarbagatai gesammelten Stücke. Damit muß dem Vorkommen und der Urbeschreibung nach der Typus von P. dahurieus übereinstimmen. Ebenfalls dunkler als turkestanische Exemplare ist ein d aus dem Juni, vom oberen Dit-schu (Ost-Tibet), und Bianchi (in litt.) teilt mir mit, daß auch osttibetanische Stücke „ein wenig dunkler“ sind. Eier wie die von P. modularis. 12 Eier messen nach Jourdain (in litt.) im Durch- schnitt 19.74 >< 14.86, Maximum 21.2><15.3 und 20.3><16, Minimum 18.8 >< 14 mm. 1163. Prunella fulvescens ocularis (Radde). Accentor ocularis Radde, Ornis Caucasica, p. 244, Taf. XIV (1884 — Küs-jurdi im Talischer Gebirge, in einer Höhe von 8000 Fuß). Von allen anderen Formen von /. fulveseens leicht zu unterscheiden: Die Streifung des Rückens ist eine sehr scharfe, die Striche dunkler braun, die Federsäume bhlaß. Die ockerbräunliche Vorderbrust erscheint mehr in Form eines Bandes, von dem bhleicheren Rahmgelb des Unterkörpers und der Kehle schärfer abgesetzt, nicht nur die Weichen, sondern die Körper- seiten von der Brust bis zu den Bauchseiten sind dunkelbraun gestreift, nur einen breiten einfarbigen Streifen in der Mitte übriglassend. N „ Accentoridae. Tal Persien, von der russischen Grenze am Küs-jurdi in Talisch, Gilan und Demawend bis zum Kuh-i-Dinar Gebirge in Nord Farsistan, und vielleicht weiter. Bianchi gibt als Verbreitung an „Trans-Kaukasus, Talisch, Elburs und West-Persien“. — Diese Form wurde sehr leichtfertigerweise für identisch mit P. fulvescens gehalten. 1164. Prunella atrogularis (Brandt). Accentor atrogularis Brandt, Bull. Acad. Petersb. II, p. 140 (nicht 40!) (1844— Semi- palatinsk). Accentor Huttoni Moore, Proc. Zool. Soe. London XXII „1854“, p.119 (1855— Simla Afghanistan). Abbild.: Dresser, B. Europe, IX, Taf. 654, Fig. 2. Sad. Oberseite broccolibraun (blaß gräulich rostbraun) mit schwarz- braunen Längsflecken, Kopf dunkler, an den Seiten des Oberkopfes (über dem Superciliarstreifen) und an der Stirn fast einfarbig schwarzbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken mit verschwommenen dunkelbraunen Federmitten. An den hinteren Halsseiten ein aschgrauer Fleck. Schwingen und Steuer- federn dunkelbraun, mit der Farbe des Rückens gesäumt, erstere etwas rötlicher und lebhafte. Vom Schnabel bis zu den Halsseiten ein breiter fahl rostgelber Superciliarstreif, Zügel, Federn unterm Auge, Ohrgegend und Kehle bräunlichschwarz, letztere von der Ohrgegend durch einen rostgelben Streifen getrennt und im Herbstkleide mit fahl rostgelben Federspitzen. Übrige Unterseite fahl rostgelb, Seiten und Unterschwanzdecken dunkelbraun gestreift, Mitte des Unterkörpers rahmfarben, fast weißlich. Schnabel schwärz- lich, Iris dunkel-, Füße hellbraun. Flügel von 20 & 72—75, zweimal 76, Schwanz 69-73 mm. — oO wie C, nur etwas kleiner: Flügel von 509 69.5—71.5 mm. — Nestkleid: Oberseite verschwommener, weniger lebhaft, Unterseite auf rostgelblichem Grunde dunkelbraun gestreift, Kehlfedern schwärzlich mit rostgelben Säumen. Weit verbreitet in Zentral-Asien: Altai, Dsungarei, Semirjetschensk, Turkestan (der ganze Tian-Schan), im Winter und auf dem Zuge bis Oren- burg im südlichen Ural, Afghanistan, Nordwest-Himalaya und Punjab. Vier Eier messen nach Jourdain 19.7 ><14.8, 18.5><15.1, 18.3><14.6 und 17.5><14.7 mm. Zwei Eier von Kuldscha im Britischen Museum gleichen denen von P. modularis, nur sind sie einen Schein grünlicher. 1165. Prunella koslowi (Przw.). Accentor Koslowi Przewalski, ov. bidi. ptitz. Centr. As., Zap. Imp. Akad. Nauk, LV, p.83 (1887 Alaschan). Tharraleus pallidus Menzbier, Ibis 1887, p.299, Taf. IX. (Khobdo in der nordwestl. Mongolei). S oad. Oberseite hell bräunlich isabell, mit auf dem Rücken deut- licheren, auf Kopf und Hinterhals weniger hervortretenden, auf dem Bürzel ganz und auf den Oberschwanzdecken fast fehlenden Schaftflecken. Schwingen braun mit isabellfarbenen Säumen, Spitzen der großen und mittleren Oberflügeldecken weißlich. Steuerfedern braun, mit der Grund- farbe des Rückens gesäumt. Kehle bräunlich rauchgrau, im frischen Gefieder mit nach hinten zu breiteren weißen Federspitzen. Übrige Unter- 49* 112 Accentoridae. seite schmutzig rahmartig weiß erscheinend, doch sind die Brustfedern fahl- braun mit sehr breiten schmutzigweiben Säumen, so dab dort im abgetragenen Gefieder sicher die braune Farbe hervortreten wird; Weichen etwas gelblicher und mit braunen Schaftstrichen. Unterflügeldecken und Axillaren mit röt- lichgelbem Anflug. Iris hellbraun, Füße fleischfarben, Schnabel schwarz, an der Basis heller. Flügel 67—75, Schwanz 68—73, Lauf 19—20, Culmen 14—15.5 mm. —- Juv. nach Menzbier bräunlicher. 1. Schwinge viel länger als die Handdecken, 3.—6. ungefähr gleich und am längsten, 2. gleich der 7. oder ein wenig länger, Außenfahnen der 3.—6. verengt. | Gebirge der Mongolei: Kobdo, Gobi, Alaschan. Bisher liegen nur Winter-Exemplare vor. 1166. Prunella modularis modularis (L.). Heckenbraunelle. Motacilla modularis Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 184 (1758— „Habitat in Europa“. Terra typica Schweden nach dein 1. Citat: Fauna Suecica 223). Motacilla plumbea Pallas, in Vroeg’s Cat. Verzam. Vogelen, Adumbrat., p.4 (1764— Holland). Accentor pinetorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 457 (1831— Nördl. Europa bis Renthendorf brütend). Tarrhaleus modularis verus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.8 (1866— Nomen nudum!) Französ.: Mouchet. Ital.: Passera scopaiola. Schwed.: Jernsparf. JS oad. Oberkopf und Nacken braungrau mit dunkel schwärzlich- braunen Flecken nahe den Spitzen der Federn, Rücken fuchsig rotbraun mit schwarzen Längsflecken, Bürzel und Öberschwanzdecken mehr bräunlich, nicht so rotbraun, die dunklen Flecke undeutlich und verloschen. Schwingen dunkelbraun, Handschwingen mit schmalen, Armschwingen mit breiteren, lebhafteren und rötlicheren Außensäumen. Oberflügeldecken ähnlich wie die Armschwingen, die große Serie mit rostgelben, Handdecken mit schwarzen Spitzenflecken. Steuerfedern braun, heller gesäumt. Öhrdecken braun mit Figur 127. Figur 128. hellen Schäften. Ein undeutlicher Supercilliarstreif, Halsseiten, Kehle und Brust aschgrau, Körperseiten hell rostfarben mit dunkelbraunen Längsstreifen, Unterkörper weiß, mit mehr oder minder deutlichem grauen Anflug. Unter- schwanzdecken braun mit breiten weiblichen bis hell rostfarbenen Säumen. Unterflügeldecken weißlichgrau. Iris hell rotbraun. Schnabel schwarzbraun, Schneiden und Basis des Unterschnabels hellbraun. Füße gelbrötlichbraun. Flügel von 30 & 0 67—70, selten 71—72, Schwanz etwa 56—61, Lauf etwa 20, GCulmen 13—14.5 mm. — 9 wie d. — Nestkleid: Federn der Ober- seite gelblichbraun mit schwarzen Längsflecken, Kopf mehr graubraun. Unterseite rahmgelblich mit schwarzbraunen Schaftflecken, Mitte des Unter- körpers einfarbig weiblich. Das oben beschriebene Herbstkleid wird im Frühjahr etwas unscheinbarer, die Oberseite weniger rotbräunlich, die Brust | | | | Accentoridae. 773 dunkler grau, mehr wie bei A. m. occidentalis. — 1. Schwinge 1—2, selten bis 53 mm länger als die Handdecken, oft kaum so lang wie letztere, 2. immer merklich, meist 4, mitunter nur 3, nicht selten 5—6 mm länger als die 7., deren Abstand von der 6. mindestens 5 mm beträgt. 3.—6. Schwinge mit verengter Aubßenfäahne. Die Heckenbraunelle bewohnt Europa von der Nordgrenze des Wald- wuchses (etwa 70.°) bis zum Mittelmeere, ostwärts bis zum Ural und Schwarzen Meere. In Spanien und Portugal augenscheinlich nur im Norden, in Italien, Korsika und Sardinien nur im Gebirge nistend, in Süd-Italien und und Sizilien, Griechenland und Mazedonien nur Wintervogel. — In Nord- Europa Zugvogel, in Deutschland vereinzelt, am Rhein häufiger, in Frankreich schon vielfach überwinternd. Seltener Wintergast in Nordwest-Afrika. Auch in Kleinasien und Palästina vermutlich nur im Winter vorkommend. Auf den Britischen Inseln durch eine sedentäre Form vertreten. Serien aus West- Frankreich und Spanien konnte ich nicht vergleichen. Vereinzelt auf dem Zuge in Ost-England. Lebt in Wäldern von Laubholz, Fiehten und Tannen, besonders im Gebirge, wenn sie viel Unterholz haben, meidet aber offene Kiefern- und Buchenhochwälder, dagegen ist sie häufig in Gärten, Buschwerk und Hecken. Man sieht sie meist still, in ganz kurzen Sprüngen am Boden Nahrung suchen, nur ‚beim Singen sitzt das 3 oft hoch auf Bäumen. Die Lockstimme ist ein unauffälliger, etwas klirrender, mehr silbiger Pfiff, auch hört man oft ein ganz leises, kurzes tü oder tütü. Der Gesang ist ebenfalls nicht gerade laut, wenig abwechselnd und aus einigen kurzen Strophen zusammengesetzt. Er erinnert etwas an den des Zaunkönigs. Nahrung Insekten und Sämereien. Das Nest steht nahe über dem Erdboden, in Fiehten- und anderen Büschen, Hecken und Reisichaufen. Es ist ein mäßig tiefer Napf aus grünem Moos und feinen Zweigen und Stengeln, die Ausfütterung aus feinen Halmen, Haaren und Wolle, mit- unter auch einigen Federn. Das erste Gelege findet man etwa Mitte April, das zweite im Sommer. Die 4—5 Eier sind einfarbig grünlichblau, tiefer blau als Rotschwanz-Eier und meist größer, rundlicher, auch noch weniger glänzend. 83 Eier messen nach Rey im Durchschnitt 19.5 >< 14.4, Maximum 21.2><15.1, Minimum 17.5><14 und 19.5><13 mm. Das mittlere Gewicht nach Rey 120 mg. 1167. Prunella modularis occidentalis (Hart.). Curruca Eliotae Leach, Syst. Cat. Indig. Mamm. & Birds in Brit. Mus., p.24 (1816— England. Nomen nudum!) Accentor modularis occidentalis Hartert, British Birds 1910, p. 313 (Britische Inseln). Engl.: Hedge Sparrow. (Prazäk, Orn, Monatsschr. 1896, p. 189 behauptet, daß die Art von Britannien nach Japan hin immer mehr braun wird, „so daß die sehr lichten britischen Vögel vielleicht als besondere Subspezies, die als sclateri bezeichnet werden könnte“, getrennt werden könnten. Da nun englische Vögel aber im Gegenteil dunkler sind, ist anzu- nehmen, daß die ganze Redensart nur der Phantasie des unglaubwürdigen Autors ent- sprungen ist.) S oad. Kehle und Vorderbrust dunkler grau, Mitte des Unterkörpers nicht so deutlich weißlich, Grundfarbe der Körperseiten etwas dunkler, in- tolgedessen die breiten braunen Streifen nicht so scharf hervortreten. Die Oberseite ist im allgemeinen etwas weniger lebhaft gefärbt, nicht so rot- bräunlich. Bei den © sind diese geringen Färbungsunterschiede im all- gemeinen weniger sichtbar. Der Schnabel ist durchschnittlich merklich era! } Aeccentoridae. kräftiger, dicker. (Vgl. Parus major newtoni, Erithacus rubecula melophilus). Der Flügel ist stumpfer: die 2. Schwinge ist nur unbedeutend (meist 1—2, sehr selten 3 mm), mitunter gar nicht länger als die 7., deren Abstand von der 6. etwas geringer ist. — Die Flügelform aller untersuchten britischen Stücke, mit Ausnahme eines typischen P. m. modularıs von der Westküste (Herbst) ist wie oben beschrieben. Der Färbung (nicht der Flügelform) nach sind mitunter kontinentale Stücke, z.B. Schweiz, Pyrenäen (andere sind typisch hell!) nieht sicher von oceidentalis zu unterscheiden. . Großbritannien und Irland. Der „Heckensperling“ der Engländer ist Standvogel auf den Britischen Inseln von den Kanalinseln bis zu den Orkneys und Hebriden. Er ist einer der häufigsten und bekanntesten Vögel und lebt in Wäldern, Parks, Gärten und Hecken, ja sogar auf Klippen am Meere (Kanalinseln), die kaum einige Sträucher aufweisen. Lebens- weise wie die von A. m. modularis. Eier 4-6. Nest mitunter auch hart am Boden. 27 englische Eier messen nach Jourdain (in litt.) im Durchschnitt 19.8 >< 14.47, Maxi- mum 21><14.3 und 20.6>< 15.1, Minimum 18.4 ><1l4mm. Ein Riesenei 23.1 >< 14.5, Spareier 12.5 ><8.9 und 12.6 x 9.5 mm. 1168. Prunella modularis orientalis (Sharpe). Accentor orientalis Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. VII, p. 652 (1883— „Apparently from the eastern shores of the Black Sea to Persia“, Terra typiea: Batum.) Ähnlich P. m. modularis, aber die Fleckung auf dem Kopfe nicht ganz so scharf, Kopf- und Halsseiten nicht so aschgrau, sondern mehr bräunlich, Rücken rötlieher braun. Unterseite mit etwas schuppenartiger Zeiehnung, da die Federn der Brust deutliche weißliche Säume haben, der Unterkörper mehr bräunlichgrau mit weißen Säumen. 3. Schwinge ungefähr gleich der 7. Südlicher Kaukasus und Transkaukasien. 1169. Prunella modularis blanfordi (Sar.). Accentor rubidus (non Temm. & Schl.!) Blanford, E. Persia II, p. 202. Accentor modularis blanfordi Sarudny, Orn. Monatsber. 1904, p. 164 en süd- westl. von Isfahan). Unterscheidet sich von P. m. modularis und P. m. orientalis Ho voll- ständiges Fehlen der dunklen Zentren auf dem Kopfe, der einfarbig grau- braun ist, und die im allgemeinen blassere Färbung des Gefieders. Flügel nach Sarudny 58—58.6 mm. (Die Beschreibung der großen Länge der 1. Schwinge muß auf einem Schreib- oder Druckfehler beruhen.) Gebirgswälder südlich und südwestlich von Isfahan im mittleren Persien (Kumische). 1170. Prunella rubidus (Temm. & Schleg.). Accentor modularis rubidus Temminck & Schlegel, Siebolds Fauna Jap., Aves, p. 69, Taf. 32 (1850— Japan). Accentor fervidus Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. VII, p.653 (1883— Hakodate, Japan). Abbild. d. Eies: Cat. Eggs Brit. Mus. IV. Taf. VII, Fig. 21. 809. Oberseite der von P. modularis ähnlich, aber Kopf und Hals einfarbig rötlichbraun, etwa hell schokoladenfarben, Rücken viel rötlicher, Accentoridae. — Troglodytidae. 775 Federmitten dunkel kastanienbraun, Säume rötlich rostbraun. Bürzel und Oberschwanzdecken gelblich erdbraun mit etwas dunkleren Federmitten. Flügel und Schwanz wie bei P. modularis, nur die Säume etwas rötlicher. Unterseite bräunlich aschgrau, mitunter weniger bräunlich als gewöhnlich, Weichen mehr oder minder rostrot mit dunkleren Federmitten. Ohrdecken rotbraun mit bräunlichgelben Schaftlinien. Flügel von alten Vögeln — Geschlecht zweifelhaft — 66—71 mm. Japan (Jesso, Hondo, Kiuschiu und Kurilen). — Vielleicht als Subspezies von P. modularis aufzufassen. Brütet auf dem Fudschi-Jama in Höhen von 8000 Fuß, in Buscehweidendickichten. Eier wie die von P. modularis. 1171. Prunella immaculatus (Hodes.). Accentor immaculatus Hodgson, Proc. Zool. Soc. London XIII, 1845, p.34 (Nepal). Accentor mollis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, p.581 (1845— Darjiling). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 45. S Qad. Oberkopf und Nacken dunkel aschgrau, die Federn mit mehr oder minder deutlichen dunkel schieferfarbenen Zentren, die der Stirn schwarz mit weißgrauen Säumen. Ubrige Oberseite matt gräulich kastanienbraun, Oberschwanzdecken graubraun. Schulterfittiche, innerste Armschwingen und breite Außensäume der übrigen Armschwingen lebhaft kastanienbraun. Ober- flügeldecken aschgrau, Handdecken schwarz. Handschwingen dunkelbraun, 3.—6. mit schmalen hellgrauen Außensäumen. Schwanz braun mit sehr schmalen graubraunen Aubensäumen. Zügel schwarz. Unterseite aschgrau, untere Hälfte des Abdomens, Bauch, Weichen und Unterschwanzdecken kastanienfarben, Bauchmitte heller, mehr rostgelb. Unterflügeldecken und Axillaren grau. JYis weißlichgelb. Schnabel schwarzbraun, Füße hell horn- braun. Flügel von 12 alten Vögeln 77— 80.5, Schwanz 58—60, Lauf 20—21, Culmen 15—16.1 mm. Nepal und Sikkim bis West-China (Szetschwan). Familie TROGLODYTIDAE. Familie kleiner bis mittelgroßer Vögel mit kurzer, aber wohl entwickelter 1. Schwinge. Lauf und Füße kräftig entwickelt, ebenso die Krallen, Schnabel schmal, gestreekt, Nasenlöcher frei von Federn, unmittelbar vor der etwas nach vorn vorgeschobenen Stirnbefiederung und von einer Membran über- deckt. Flügel kurz und gerundet, Gefieder dieht und weich. Bartborsten fehlen oder sind schwach entwickelt. Steuerfedern weich, Schwanz bei den meisten altweltlichen Formen sehr kurz. Zahl der Steuerfedern variabel. Geschlechter meistens gleich. Nester groß, kugelförmig, Eier reinweiß oder mit Rotbraun gefleckt, bei einigen amerikanischen Formen auch braun oder grünlichblau. — Am zahlreichsten in der neotropischen Region, weniger zahl- reich in Nordamerika, noch weniger in der alten Welt, wo sie fast das ganze paläarktische Faunengebiet einnehmen und nur mit verhältnismäßig wenigen Formen in die Tropen Asiens übergreifen. Wahrscheinlich gehören aber zu 776 Troglodytidae. den Troglodytiden auch die tropischen Gattungen Corythoeichla, Turdinulus u. a. m. (s. Handlist of Birds IV, p. 41, 42). Fehlend auf den großen Antillen, den Galäpagos-Inseln, in Afrika (mit Ausnahme der Atlasregion), in Australien, der papuanischen Subregion, Neuseeland und im Stillen Ozean. — Nur eine Mauser. Gattung TROGLODYTES Vieill. Die Zaunkönige. Man hat die amerikanischen Troglodytes von den altweltlichen Formen (Anorthura, Olbiorchilus, Nannus) getrennt, weil erstere einen längeren Schwanz und teilweise längeren Schnabel haben; diese Unter- schiede sind zwar in den Extremen auffallend, bei einigen Formen aber zu unbedeutend, um eine generische Sonderung zu rechtfertigen. Wollte man beide Gattungen sondern, so müßte der Streit um den gültigen Gattungs- namen zu Gunsten von Nannus Billberg 1828 entschieden werden, die hier vorgenommene Vereinigung der beiden meist getrennten Gattungen aber beseitigt jede Meinungsverschiedenheit. — Die Laufbedeckung von Troglo- dytes ist vorn deutlich in große Tafeln getrennt. Der Schwanz hat 12 Steuer- federn. Die Jungen sehen den Alten ähnlich. Außer den hier besprochenen paläarktischen Formen des Zaunkönigs. dürfte es noch nahe verwandte Subspezies in den nicht mehr recht palä- arktischen Gebirgen von China (und Hinterindien?) geben. Eine solche wurde bereits von Sharpe als Anorthura talifuensis (Bull. B. ©. Club XI, p. 11, Tali-fu in Junnan) beschrieben, und auf den Bergen von Formosa kommt eine weitere Subspezies vor, die der ostsibirischen ähnelt, sich aber durch fahlere, weniger rötliche Oberseite und einfarbige, etwas gelblichbraune Kehle und Kropfgegend unterscheidet. Halsseiten ohne weißliche Flecke. Diese Form benenne ich nach drei Q vom Berge Arisan: Troglodytes troglodytes taivanus subsp. n. Ferner gehört eine Anzahl nordamerikanischer Formen als Subspezies zu T. troglodytes, worüber Ridgway, Birds of North & Middle America IH, 1904, p. 595 — 604 Auskunft gibt. Er führt folgende Formen an: /uemalis Vieill., östliches Nordamerika, pacijicus Baird, westliches Nordamerika, heller Kadiak-Insel bei Alaska, alascensis Baird, östliche Aleuten, Prybilof-Inseln, Teile von Alaska, meligerus Oberh., westlichste Aleuten. — T. t. hiemalis ist weniger leicht von T. ti. troglodytes zu unterscheiden, als manche der paläarktischen Subspezies. 1172. Troglodytes troglodytes islandicus Haıt. Troglodytes troglodytes islandicus Hartert, Bull. B. OÖ. Club XXI, p.25 (1907— Island). Wie T. t. borealis aber noch größer. Flügel von 2 J 57.5 und 61 mm. Vier von Hantzsch untersuchte Stücke (Geschlecht nicht angegeben) haben nach letzterem Flügel von 54—55 mm, seine Maße scheinen aber zu klein genommen zu sein. Oberseite, besonders Kopf, noch etwas düsterer - braun. Culmen 15—15.8, Lauf 20—21 mm. „Füße rötlichgrau* (Slater). Island. Sehr seltener Standvogel, besonders in wasserreichen Teilen der Insel. Brutzeit Juni und Juli. Vier Eier im British Museum nach Jourdains Messung 19>< 14, 19 >< 13.5, 18.3 ><14 und 18 13 mm. Troglodytidae. 177 1173. Troglodytes troglodytes zetlandicus subsp. n. Durchaus verschieden von 7". t. troglodytes durch seine bedeutende Größe und überhaupt nur mit T'. t. islandieus, borealis und hirtensis zu vergleichen. — Schnabel mindestens ebenso stark wie bei zslandieus, Culmen 15—16 mm, Flügel aber kürzer: bei 3 Jad. 52—53.3, bei einem Q 48.1 mm. Von T. t. borealis durch die dunklere Oberseite, besonders dunklen Oberkopf, etwas dunkleren Flügel und etwas düsterere Unterseite, besonders aber durch den stärkeren Schnabel, von 7. t. hirtensis durch die dunkle Färbung, besonders der Unterseite, unterschieden. Querbänderung breit und dunkel. Schwanz S 37—39, 9 34, Lauf 19 mm. Typus Jad. Dunrossness, Schetlandsinseln, nördlich von Schottland, 12. Dezember 1906, gesammelt von N. B. Kinnear, No. 59F im Königl. Schottischen Museum zu Edinburgh. Häufiger Standvogel auf den felsigen, sturmumbrausten Schetlands- Inseln, wo er sehr furehtlos auftritt und in Felsenspalten und unter der Rasendecke über den Abhängen nistet. 1174. Troglodytes troglodytes borealis Fisch, Troglodytes borealis Fischer, Journ. f. Orn. 1861, p.14, Taf.I, (Faröer — Vogel und Eier abgebildet). Steht zwischen 7". t. islandieus (bzw. zetlandieus) und T. t. troglodytes. — Unschwer an der bedeutenderen Größe von T. t. troglodytes zu unterscheiden. Außerdem ist das Braun der Oberseite nicht so rotbraun, mehr dunkel erd- braun. Färbung der Unterseite wie bei allen Zaunkönigen variabel. Flügel einer Serie von 3 49—55 mm. Knud Andersen gab 53.75 mm als das Maximum der Flügellänge an. Culmen 14—14.5, Lauf 18—20 mm. Füße viel kräftiger, Hinterzehe viel stärker und länger. Flügelform etwas variabel. Faröer. Nach Feilden überall auf den Faröer häufig, wo nicht viele Katzen gehalten werden. Der Gesang viel kräftiger und wohlklingender als bei uns. Nester in Mauern und Bootshäusern, auch in Höhlen und an Felsen. Sie bestehen äußerlich immer aus Heu, darauf folgt eine Schieht aus Moos und das Innere ist mit Federn und Daunen weich gepolstert. Die Eier sind durchschnittlich bedeutend größer als solche vom europäischen Festlande. 41 Eier messen nach Jourdain im Durchschnitt 18.34 >< 13.57, Maximum 19.3 >< 14.2, Minimum 17 ><13 und 17.2>< 12.5 mm. 1175. Troglodytes troglodytes subsp.? Eine Serie von Zaunkönigen von den Hebriden und von Fair Island (zwischen den Orkney- und Schetlands-Inseln gelegen) ergab, daß sie zwischen T.t. troglodytes aus England und T. t. zetlandiceus stehen, meist aber kaum von borealis zu unterscheiden sind. Sie sind sehr variabel, in der Regel wohl etwas dunkler, als 7. t. borealis von den Faröer, während Flügel- und Schnabellänge meist dieselbe ist. Indessen sind einige Stücke genau so hell wie solche von den Faröer, von denen nicht sehr viele untersucht werden konnten, andererseits sind sie auffallend variabel (Exemplare von den Orkneys liegen nicht vor). In der Regel sind die Füße minder kräftig als bei borealis, aber stärker als bei troglodyte.. Ich kann mich nach dem vorliegenden Material nicht entschließen, die in Frage stehenden Vögel zu benennen, vielleicht befinden sich unter denselben auch einzelne verflogene echte troglodytes. ll Troglodytidae. 1176. Troglodytes troglodytes hirtensis Seeh. Troglopytes hirtensis Seebohm, Zoologist 1884, p.333 (St. Kilda). Abbild.: Ibis 1885, Taf. III. Wie T'. t. borealis, auch auf der Oberseite ganz ebenso gefärbt, doch ist die Unterseite viel weiblicher, die Unterschwanzdecken entbehren der rötlichbraunen Farbe und sind schmutzigweiß und braunschwarz gebändert. Flügel von 3 alten Vögeln 53—54 mm. Insel St. Kilda, westlich der Hebriden. Lebt an den Felsen der sturmumwogten, baum- und strauchlosen Insel St. Kilda, westlich von Schottland. 33 Eier messen nach Jourdain im Durehschnitt 18.11 >< 13.79, Maximum 19.1><14.1 und 18.3 >< 14.2, Minimum 17 ><13.2 und 17.2><13 mm. Ein Gelege im Tring Museum mißt: 19.4 >< 14.3, 18.6 >< 14.4, 18.8 >< 14.2, 18.5 >< 13.5 und 18.3><14 mm. Die Bier sind also viel größer als die von T. £. troglodytes. 1177. Troglodytes troglodytes troglodytes (L.). (Fig. 129.) Zaunkönig. Motacilla Troglodytes Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p.188 (1758— Europa. Als terra typica betrachten wir Schweden, nach dem 1. Zitat: Fauna Svecica 232). Troglodytes Europea Vieillot, Nouy. Diet. d’Hist. Nat., Nouv. Ed, 34, p. 511 (1819 Europa). Troglodytes punctatus Boie, Isis 1822, p.551 (Nomen nudum!)). Troglodytes parvulus Koch, Syst. baier. Zool. I, p. 161 (Neuer Name für Motacilla troglodytes 1.). Troglodytes vulgaris Fleming, Brit. An.. p. 73 (Neuer Name für Mot. troglodytes. Heimat Großbritannien und Shetlands Inseln). Troglodytes Regulus Meyer, Meyer & Wolf, Taschenb, deutsch. Vögelk., Zusätze usw., p: 96 (1822— Neuer Name für „Sylvia Troglodytes“). Troglodytes domestieus und sylvestris Brehm, Isis 1828, p.1284 (Nomina nuda!); id. Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.454, 455 (1831— Deutschland). Anorthura communis Rennie, Montagus Orn. Dict., 2. Ed., p. 570 (1831— Neuer Name). Troglodytes tenwirostris und bifasciatus Brehm, Vogelfang, p.238 (1855— Deutschland). Troglodytes Naumanni Brehm, Vogelfang, p.238 (1855— „Südfrankreich und Böhmen*). Troglodytes verus Burmeister, Syst. Uebers. d. Thiere Brasil. III (Vögel), 2, p. 137 (1856— Neuer Name für „unsern Zaunkönig“). Troglodytes europaeus crassirostris, pygmaeus, taeniotos, Naumannii, punctatus und maculatus A. E. Brehm, Verz. Samml., p.6 (1866— Nomina nuda!) Troglodytes Linnei Malm, Götheb. Bohusl. Fauna p. 169 (1877— Bohuslän & Göteborg). Troglodytes parvulus bergensis Stejneger, Zeitschr. ges. Orn. I, p.10 (1884—- „West- küste Norwegens“). Engl.: Wren. — Franz.: Roitelet. — Ital.: Serieeiolo.. — Schwed.: Gärdsmyg. CJad. Oberseite rötlichbraun, Kopf, Hals und mitunter der ganze Rücken einfarbig, Oberschwanzdecken und Bürzel, Skapularen und Öberflügeldecken, meist auch der untere, und nicht selten der ganze Rücken schmal dunkel- braun quergebändert, außerdem haben die Bürzelfedern' mehr oder minder entwickelte weiße Anteapikalflecken oder -binden. Schwingen: Innenfahnen dunkelbraun, Außenfahnen wie der Rücken und schwarzbraun gebändert, die der äußern Handschwingen außerdem gelbbraun oder rahmfarben gefleckt. Mittlere Serie der Oberflügeldecken an den Spitzen mit kleinen weißen Flecken. Steuerfedern rotbraun mit (an dem mittleren Paare etwa 10—12) schwarzbraunen Querbändern. Zügel und schmaler Supereiliarstreif rahm- Troglodytidae, 779 farben. Federn der Kopfseiten fahlbraun mit dunkelbraunen Seitensäumen, der obere Teil der Ohrdecken dunkelbraun. Unterseite fahlbraun, oft wenig dunkler als bräunlich rahmfarben, Kehle etwas weißlicher, Seiten bräunlicher; Bauch und Weichen immer schwarzbraun gebändert, die dunklen Querbänder durch weiße oder weibliche Nebenbänder hervor- gehoben; häufig geht die Bänderung, mehr oder minder undeutlich und schmäler werdend, vom Unterkörper bis zur Brust hinauf, öfter aber ist die Brust und der größte Teil des Unterkörpers ganz einfarbig oder die Federn von Kehle und Vorderbrust durch etwas dunklere Seitensäume wie ge- streift erscheinend, bisweilen das Abdomen bis zur Kehle hin fein punktiert. Unter- schwanzdecken rötlichbraun mit ziemlich breiten braunschwarzen Querbändern und weißen Spitzen. Unterflügeldecken und Axillaren bräunlichweiß, mehr oder minder braun gefleckt. Iris braun. ÖOberschnabel dunkelbraun, Unter- schnabel blaß hornfarben. Füße schmutzig bräunlich fleischfarben. Flügel etwa 47—50, Schwanz 32—35, Lauf 17—18, Culmerf 12.5—13.5 mm. 2. Schwinge so lang wie die längsten Armschwingen, selten länger. — Oo ad. wie J ad, nur ein wenig kleiner, Flügel ungefähr 45—47 mm. Nestkleid: Dem der alten Vögel ähnlich, nur Oberkopf und Hals etwas dunkler und mit undeutlichen dunkelbraunen Federsäumen, Federn der ganzen Unterseite mit dunklen Endsäumen. Figur 129, Europa vom nördlichen Skandinavien bis zu den Gestaden des Mittel- meeres und von den britischen Inseln bis zum Ural. — Im Norden Zug- vogel, auf den britischen Inseln und von Deutschland an nach Süden aber Stand- und Strichvogel. In Südeuropa anscheinend mehr Gebirgsvogel. Der Zaunkönig bewohnt mit Vorliebe gemischte Wälder, Hecken und busch- reiche Gärten und hält sich besonders gern in der Nähe des Wassers, besonders von kleinen Waldbächen auf. An den englischen Küsten und auf den Normannischen Inseln lebt er auch an spärlich mit Büschen bewachsenen Uferwänden und sucht auf dem zur Ebbezeit trocken gelegten Meeresboden zwischen Steinen und Tang nach Nahrung. Er hält sich meist am Boden und in niederem Gebüsch, Reisighaufen und Zäunen auf, die er mit großer Hurtigkeit, den Schwanz senkrecht emporgehoben, durchschlüpft. So schlüpft er durch die engsten Ritzen und Löcher und verkriecht sich oft in Mauselöcher, unter Wurzeln und Stämme, Steine und dergl. Seine Stimme ist ein lautes Schnurren, das etwa wie tzrrrır, tzırrrr klingt, oder auch, seltener ein hartes tjik. Der Gesang, den er auch bei Schnee und Eis im Winter hören läßt, besteht aus einigen hell schmetternden Reihen, die gewöhnlich in einen Roller aus- klingen. Das Nest steht an Uferwänden, Böschungen, Felsen, in niedrigen Stroh- dächern, Reisighaufen, Heuschobern, im Epheu an Häusern und Bäumen, im Gewurzel gestürzter Bäume oder frei in Büschen und Hecken. Es ist kugelförmig oder etwas länglieh, mit kreisrundem seitlichen Einflugloch. Es besteht mit Vorliebe aus grünem Moos, "oft auch aus Farrnkraut, seltener aus Gras und dürren Blättern, im Park zu Tring sahen wir Nester, die größtenteils aus Emu-Federn gebaut waren. Das Innere ist nicht selten mit Federn ausgefüttert. Das Gelege besteht meist aus 6, wohl nur ganz ausnahmsweise auch aus mehr Eiern. Diese sind glanzlos weiß mit feinen braun- roten Punkten und kleinen Fleckehen, nicht selten auch ganz weiß. 100 Eier (72 Rey, 98 Jourdain) messen im Durchschnitt 16.49 >< 12.54. Maximum 18.9><13.2 und 780 Troglodytidae. 17.4>< 13.5, Minimum 14.7 ><11.7 und 15.7 ><11.5 mm. Zwei Bruten sind in milderem Klima die Regel. im Norden scheint aber meist nur eine stattzufinden. Außer den zur Brut benutzten Nestern baut der Zaunkönig auch andere, nie zur Riablage ge- brauchte Nester, sogenannte Spielnester. Sie sind anscheinend niemals mit Federn ausgefüttert und viel dünnwandiger, leichter, oft nicht einmal fertig gebaut. Dies sind nicht nur verlassene, halb fertige Nester, sie werden auch mitunter zum Schlafen benutzt. Jedenfalls sind sie ein vortreffliches, wenn auch unbeabsichtigtes Mittel, den Nester- sucher von der richtigen Fährte abzulenken. 1178. Troglodytes troglodytes kabylorum subsp. nov. Unterscheidet sich von T'. t. troglodytes durch kräftigeren Schnabel, wie T. t. cypriotes. 2. Schwinge nicht länger, als die längsten Armschwingen, sondern wie bei 7. t. troglodytes. Unterkörper wie bei letzterem in der Regel nur am Bauch und Weichen gebändert, Füße hellbraun wie in Europa. Oberseite wohl im allgemeinen etwas matter. Bei zwei marokkanischen Stücken ist der größte Teil des Unterkörpers gebändert; dies dürfte wohl Zufall sein, da die Bänderung ja auch in Europa vielfach abändert. Typus Jad., No. 8, bei der Stadt Algier 25. Februar 1909 erlegt. Bewohnt den Atlas und seine Vorberge 8: den Küstengegenden (Stadt Algier, Tunis) bis an die Südabhänge (Aures-Berge, Dschebel Chelia) und Marokko (bis Tamarut und Fensu im südwestlichen Atlas). Lebensweise und Fortpflanzung wie beim europäischen Zaunkönig. g 1179. Troglodytes troglodytes cypriotes (Bate). Anorthura eypriotes Bate, Bull. B. ©. Club XIII, p.51 (i903— Üypern). Unterscheidet sich von 7. t. troglodytes durch merklich längeren Schnabel sowie dadurch, daß die 2. Schwinge immer deutlich länger ist als die längsten Armschwingen. Außerdem geht die Bänderung der Unterseite bei den 12 untersuchten Exemplaren regelmäßig über den ganzen Unterkörper, während dies bei 7‘. t. troglodytes nur verhältnismäßig selten der Fall ist. — Oberseite kaum etwas weniger rotbraun. Füße anscheinend dunkler. Gebirge Cyperns. Glaszner fand Gelege von 5 Eiern Ende April und anfangs Mai. Die Nester befanden sich etwa einen halben m hoch an den Ufern von Gebirgsbächen. Die Eier haben sehr feine, bei einigen Stücken kaum sichtbare rotbraune Punkte. Maße: 16.8 >< 12.4, 16.5 >< 12.5, 16.3 >< 12,5, 15.9><12.5, 15.5 x< 12.5 und 15.3>< 12.2, 15 >< 12.5, 15 >< 12.3, 14.9>< 11.55 mm. Ein drittes Gelege — Nest anderthalb m über einer Quelle in einem Erdloch — ist größer und mehr hell rotbraun gefleckt. Es mißt: 16.4>< 12.2, 16.1 >< 12.1, 15.7 >< 12.4, 15.1>< 12.8 und 15 >< 12.4 mm. Ich bin außer stande anzugeben, zu welcher Form die Zaunkönige aus Kleinasien und Palästina gehören, da ich nur je ein Exemplar untersuchte. Letztere scheinen ziemlich langschnäblich zu sein, aber nicht besonders blab. 1180. Troglodytes troglodytes hyrcanus 9ar. & Loud. Troglodytes parvulus hyrcanus Sarudny & Loudon, Orn. Monatsber. 1905, p. 107 („Bewohnt die Wälder der an das Kaspische Meer angrenzenden persischen Provinzen Ghilan, Masanderan, Asterabad“). Troglodytes talyschensis Buturlin, Nasita Okhota 1908, Heft IX—XI (Talysch). Be Troglodytidae. Tel Steht zwischen T'. i. pallidus und T. t. troglodytes. Nicht so rostfarbig wie letzterer, dunkler als 7. t. pallidus. Nord-Persien bis Talisch, Nord- und Süd-Kaukasus. Hierzu scheinen mir auch Vögel von der Südküste der Krim zu gehören. 1181. Troglodytes troglodytes pallidus Hume. Troglodytes pallidus Hume, Stray Feathers III, p.219 (1875— Kaschgar, Kurze, aber richtige Kennzeichnung). Troglodytes tianschanica Sewertzoff MS, teste Sharpe Cat. B. Brit. Mus. VI, p.273 (1881— Turkestan). Troglodytes parvulus subpallidus Sarudny & Loudon, Orn. Monatsber. 1905 p. 107 („Gebirge von N.O. Persien, besonders der Provinz Chorassan, von wo sie sich offenbar weit nach Osten in das System des Parapamisos-Gebirges ver- breitet“). Nach Untersuchung von zwei Bälgen und Bianchi in litt. nicht von 7. t. pallidus zu trennen. Von allen andern Formen durch die blassere, auf Kopf, Hals und Vorderrücken immer ungebänderte und grau angehauchte Oberseite unschwer zu unterscheiden, Kehle, Kropf und Brust weißlich bräunlichgrau, ungebändert oder nur mit schwachen Andeutungen von Bänderung an der Brust. Flügel von 20 Bälgen 47—50.5, zweimal (Dscharkend und Taschkent, wo auch Stücke mit nur 47 mm kurzen Flügeln vorkommen) 52 mm. Turkestan, Transkaspien und Nordost-Persien. 1182. Troglodytes trogiodytes zagrossiensis Sar. & Loud. Troglodytes parvulus zagrossiensis Sarudny & Loudon, Orn. Monatsb. 1908 p. 29 (S.W.-Persien). Diese von mir nicht untersuchte Form unterscheidet sich nach Sarudny und Loudon von 7. £. troglodytes durch „hellere Färbung des rostfarbigen Gefieders“, von T. p. hyrcanus durch weniger gräuliches und mehr rostfarbiges Gefieder, von T. t. pallidus durch weniger gräuliche Färbung und gröbere Zeichnungen. Es ist also eine helle rostfarbige Form, gegenüber der hellen, mehr gräulichen Form Turkestans (pallidus). Südwestliches Persien: Gebirge des Zagrosch-Systems. 1183. Troglodytes troglodytes nipalensis Blyth. Troglodytes nipalensis Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV, p. 589 (1845— Nepal. Ex Hodgson MS.) _Troglodytes subhemalayamıs Hodgson, Gray’s Zoo]. Mise., p.82 (1832— Nepal. Nomen nudum. Druckfehler für subhemalachanus). Im allgemeinen die dunkelste Form von allen, besonders auf der Unter- seite, wo die schwarzbraune Querbänderung breit und regelmäßig entwickelt ist und bei alten Vögeln oft bis ans Kinn reicht. Superciliarstreif schmal, braun. Sikkim und Nepal, meist in Höhen über 10 000 Fuß. 782 Troglodytidae. 1184. Troglodytes troglodytes tibetana (Walton). Anorthura tibetana Walton, Bull. B. O. Club XV, p. 93 (1905— Tibet). Zwei bei Kamba Dschong im südlichen Tibet, in einer Höhe von 15.200 engl. Fuß erbeutete, in frischem Herbstgefieder befindliche Stücke stehen 7. t. nipalensis sehr nahe, haben aber eine trübere, weniger rotbraune Färbung. Der Unterkörper ist nur sehr schwach rotbraun und merklich blasser. Flügel und Schnabel scheinen eine Kleinigkeit größer zu sein. Es ist mehr Material erwünscht, um die Unterschiede zu bestätigen. 1155. Troglodytes troglodytes neglectus Brooks. Troglodytes neglectus Brooks, Journ. As. Soc. Bengal XLI, II, p. 328 (1872— Kaschmir). ? Anorthura magrathi, Whitehead, Bull. B. O. Club XXI, p. 19 (1908— Safed Koh. — Die zwei vorliegenden Stücke wurden im August in Höhen von 8500 und 12500 Fuß gesammelt; sie haben fast einfarbige Oberseite und aschgräuliche Kehle, da aber beide jung sind, müssen die vermuteten Unterscheide erst an einer Serie alter Vögel bestätigt werden). Wie T. t. nipalensis und ebenso häufig (aber nicht immer!) bis ans Kinn gebändert, dagegen etwas blasser, besonders an der Kehle lichter und mitunter mit gräulichem . Anflug. Außerdem sind die Füße schwächer. Westlicher Himalaya (von Simla an) bis Kaschmir. Über den Safed Koh an der westlichen Grenze von Kaschmir siehe oben unter „magrathi*. Brütet in gewaltigen Höhen, kommt aber im Winter bis 5500 Fuß talabwärts. Lebensweise, Nest und die teils gefleckten, teils einfarbig weißen Eier ganz wie bei T. t. troglodytes. 1186. Troglodytes troglodytes dauricus Dybh. & Tacaz. Troglodytes dauricus Dybowski & Taezanowski, Bull. Soc. Zool. France 1884, p. 155 (Daurien). Steht 7. £. fumigatus nahe, unterscheidet sich aber durch weniger tief rot- braune Oberseite, etwas mehr weibliche Beimischung am Unterkörper und quer- gewellten Kropf und ebensolche Kehle. Daurien (Transbaikalien). 1187. Troglodytes troglodytes tarbagataica (Suschk.). Anorthura tarbagataica Suschkin, Bull. B.O. Club XVI, p.58 (1906— Östliches Tarba- gatai-Gebirge. Fragliche, nach zwei Nestjungen mit noch nicht völlig entwickelten Schwänzen und Flügeln beschriebene Form, die vielleicht zu dauricus gehört. Die Oberseite ist: keineswegs so dunkel wie bei nipalensis, allerdings viel dunkler als bei pallidus und von ungefähr derselben Färbung wie bei daurieus. Es frägt sich, ob die aschgräuliche Färbung des Supereiliarstreifens, der Kopiseiten und Unterseite auf den Jugendzustand zurückzuführen ist, oder ob es sich um eine eigene Subspezies handelt. Tarbaeatai-Gebiree an der nordöstlichen Grenze der Dsunearei. oO {m} oO Troglodytidae. 183 1188. Troglodytes troglodytes peninsulae (Clark). Olbiorchilus fumigatus peninsulae Clark, Prov. U. S. Nat. Mus. XXXII, p.474 (1907— Fusan in Korea). Olbiorchilus fumigatus amurensis Clark, t. e., p.474 (1907— „Amur“) Steht zwischen 7‘. i. fumigatus und T, t. dauricus. Ist nicht so dunkel wie fumigatus, mit weniger Rotbraun auf der Oberseite und etwas matter. Die Oberseite ist lebhafter und tiefer braun als bei dauricus, Kehle und Kropfgegend ungebändert. Mittlere Flügeldecken mit kleinen rundlichen oder dreieckigen weißen Flecken. Unterer Amur (Sidemi, Wladiwostok) und Korea. (Ich kann ein Exemplar aus Korea nicht von solchen aus der Gegend von Wladiwostok unterscheiden, auch Taczanowski vereinigte Stücke von der koreanischen Grenze mit denen von-Sidemi und Bianchi bezeichnete sie auf unsern Etiketten mit denselben Namen.) A 1189. Troglodytes troglodytes idius (Richm.). Olbiorchilus fumigatus idius Richmond, in Blackwelder, Research in China, Carnegie Institution Publication I, 2, p.498 (1907— Schantung und Chi-li, China). Abbild.: Ebenda Taf. LIX. (Sehr hübsch anzusehen, aber viel zu weißlich und hell!) Heller als fumigatus und ein wenig lichter als peninsulae, aber lange nicht so hell wie pallidus; die hellen Striche der Kopfseiten auch an den Halsseiten entwickelt. Wohl entwickelte weiße anteapikale Quersäume an den mittleren Oberflügeldecken. Flügel 51—52.5, Schwanz etwa 33.5, Lauf 18, Culmen 15 mm. (Typus untersucht). — Steht peninsulae sehr nahe, scheint sich aber durch etwas hellere Färbung im allgemeinen und die weißen (Juerlinien an den mittleren Flügeldecken davon zu unterscheiden. Unter- suchung größeren Materials erwünscht. Provinzen Schantung und Chi-li in Nordwest-China. 1190. Troglodytes troglodytes szetschuanus subsp. nov. Schwanz bedeutend kürzer, etwa 27—31 mm, Färbung der Oberseite etwas düsterer, weniger rötlich, Unterseite weniger rötlich, sonst wie T. t. fumigatus. (25 Stück untersucht.) Viel dunkler als vdius, Halsseiten ohne 'weißliche Flecke. Tsinling-Berge und chinesische Provinz Szetschwan, wo von Beresowsky gesammelt, auch Itschang am Jangtsekiang. Bianchi machte mich zuerst auf die Unterschiede aufmerksam und schrieb den hier gegebenen Namen auf die Etiketten. 1191. Troglodytes troglodytes fumigatus Temm. Troglodytes fumigatus Temminck, Man. d’Orn., 2. Ed., III, p. 161 (1855— Japan). Abbild.: Cat. B. Brit. Mus., Taf. XVI, Fig. 1. Unterscheidet sich auf den ersten Blick von den westpaläarktischen Formen durch gesättigter rotbraune Färbung, deutlich breite und regelmäßigere 754 Troglodytidae. schwarze Bänderung des Bürzels und Rückens, sowie der Armschwingen, und scharfe mindestens bis zum Kropfe reichende dunkelbraune Bänderung der Unterseite, auch sind meist die weißen Querbänder am Unterkörper deutlich entwickelt. Füße hellbraun. Flügel etwa 48.5 (9) bis 53 (J) mm. Schwanz lang: 35—37 mm. Bewohnt die großen japanischen Inseln: Jesso, Hondo, Kiuschiu. (Ein Vogel von der Insel Askold soll hierher gehören?) Lebensweise wie bei unsern Zaunkönigen. Brütet im Gebirge und findet sich im Winter an Bächen im Hügellande. 1192. Troglodytes troglodytes ogawae subsp. nov. Ähnlich 7. 1. fumigatus aber mit merklich düsterer, dunkler brauner Oberseite, besonders auf Kopf und Bürzel. Im allgemeinen ist auch der Schnabel länger. Benannt zu Ehren des verstorbenen tüchtigen japanischen Örnithologen Ogawa, der schon 1905 (S. Annot. Zool. Japon. V, p. 194) auf die Unterschiede aufmerksam machte. Typus: © Jakuschima 30. Sept. 1904, No. 1121. Japanische Inseln Jaku und Tanega (Jakuschima und Tanegashima) südlich von Kiuschiu. 1193. Troglodytes troglodytes kurilensis Stejn. Troglodytes fumigatus kurilensis Stejneger, U. S. Nat. Mus. XI, p 548 (1888— Schiaschkotan, nördliche Kurilen). Ähnelt 7“ t. pallescens, ist aber mehr rotbräunlich. Ähnelt auch T. t fumigatus, ist aber nicht so dunkel und größer, besonders mit größerem Schnabel und größeren Füßen, also eine Parallele zu den großen Zaunkönigen der Shet- lands, Faröer und Island. Maße des Typus (nach Stejneger): Flügel 55, Steuerfedern 37, Culmen vom Ende der Stirnbefiederung 14, Lauf 19.5, mittlere Zehe mit Nagel 19 mm. Kurilen (Schiaschkotan, Iturup). 1194. Troglodytes troglodytes pallescens (Ridew.). Anorthura pallescens Ridgway, Proc. U. S. Nat. Mus. VI., p.93 (1883— Kommandeur Gruppe der Aleuten). Auffallend große, helle Form. Schnabel groß und krumm. Oberseite erdbraun, fast ohne rostrote Beimischung, der Rücken nur undeutlich ge- bändert. Supereiliarstreif aus weißlichen Flecken gebildet. Unterseite bräun- lich isabellfarben, Seiten dunkler. Steuerfedern braun mit sehr geringer rostroter Beimischung, scharf schwarz quergebändert. Flügel SG 55—56, 2 51—52 mm, „Schnabel“ (nach Taezanowski) © 16, © 17—19.1, Schwanz 04897 38.,@ 32 mın: Standvogel auf den Kommandeur-Inseln (Bering-Insel, Kupfer-Insel, Miednyi) und Kamtschatka. Troglodytidae. 785 Gattung SPELAEORNIS David & Oustalet 1877. Synonym: Urocichla Sharpe 1881. — Spelaeornis wurde für die Arten troglodytoides und halsueti geschaffen; ganz irrtümlich wurde Uroeichla kreiert für die „Pnoepyga longicaudata“ Moores, die freilich keine Pnoepyga, wohl aber ein Spelaeornis ist. — Der abgerundete Schwanz mit stark verkürzten seitlichen Steuerfederpaaren besteht aus nur 10 Steuerfedern. Schnabel stark und kurz. Lauf geschient, nur nahe den Zehen deutlich geteilt. S. caudata (früher irrtümlich mit Prnoepyga vereinigt) hat einen kürzeren Schwanz. Gattungssplitterer werden sie wohl, leider, einmal generisch sondern. 1 eStonertadernfeintarbien a0 ae far. see ee 5. caudata . p. 786 re demmkaebandetiı a as ee a en ae or f Oberseite fahl-granubrauin . » . . - 22 =. S. halsueti . . . p. 786 \ Oberkopf schwarzbraun, Rücken rostbraun . . .. . S. troglodytoides . p. 785 Außer den in den folgenden Zeilen beschriebenen drei Arten kennen wir noch S. reptata (Bingham) (Uroeichla reptata, Bull. B. ©. Club XIU, p. 55) aus dem Mekong-Tale, auf dem Loi Pang Nan erbeutet, S. oatesö (Rippon) (Urocichla oatesi, Bull. B. OÖ. Club XIV, p. 83) vom Mount Victoria in den südlichen Chin Hills in Birma, und S. souliei Oustalet (Bull. Mus. Paris 1898, no. 8, p. 257), eine prächtige kleine Art aus dem nördlichen Junnan, wo paläarktische und tropische Faunen sich vermischen (Abbild. Nov. Zool. 1910, Taf. VII), und S. longicaudata Moore (Proc. Zool. Soc. London 1854, p. 74, Sharpe, Ca B. VI, p. 263) aus den Bergen südlich des Brahmaputra. 1195. Spelaeornis troglodytoides (Verr.), Pnoepyga troglodytoides Verreaux, Nouv. Arch. Mus. Paris VI, Bull, p. 34 (1870— „Montaenes du Thibet Chinois“). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 16. © Oberkopf und Hinterhals schieferschwarz, unregelmäßig grauweiß quergewellt; übrige Oberseite rostbraun, jede Feder an der Spitze mit schwarzem Fleck und weißer Anteapikallinie. Schwingen dunkelbraun, äußere Fahnen fahl rotbraun quer gebändert, innere Armsehwingen auf beiden Fahnen gebändert und mit kurzen hellen Schaftfleeken. Steuerfedern schwarzbraun mit 20 matt rostbraunen Querbändern; ÖOberschwanzdecken schwarzbraun mit fahlbraunen Querbändern. Zügel graubraun, fahl rostfarben gefleckt. Ohrdecken rostbraun, vom Mundwinkel ausgehend ein schwarzgefleckter Bart- streif. Kinn und Kehle blaß gelbbraun, übrige Unterseite lebhaft gelblich rostbraun, jede Feder mit schmaler schwärzlicher Endlinie, vor der ein kleiner, länglich dreieckiger rahmgelber Subapikalfleck steht; Seiten etwas dunkler und ungefleckt, Unterschwanzdecken ebenfalls dunkler und mit weniger deut- licher Fleckung. Iris rotbraun. Schnabel bräunlich, Basis des Unterschnabels weißlich. Füße gelblichgrau. Flügel 50, Schwanz 51, Lauf 20, Culmen beschädigt, ungefähr 11 mm. Beschreibung nach dem einzig vorhandenen Stücke (©) im Pariser Museum. Pere David erwähnt zweier an Verreaux gesandter Stücke, wovon eins anscheinend nicht erhalten ist. Mupin und westliches Szetschwan. Lebensweise nach David wie die der Zaunkönige. E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna, 50 786 Troglodytidae. 1196. Spelaeornis halsueti (David). Pnoepyga? Halsueti David, L’Institut, ILI, no. 11% & Bull. Soc. philomat. 6. sör., XII, p. 19 (da „Chensif, Typus von den Tsinling-Bergen). Abbild.: David & Oustalet, Ois. Chine, Taf. 15. Sad. Oberseite etwas fahl olivengraubraun, jede Feder mit bräunlich schwarzer Spitze und weißem Subapikalfleck. Schwingen: Innenfahnen ein- farbig fahl rötlichbraun, Aubenfahnen lebhaft hell rötlichbraun mit schwärz- lichen Querzeichnungen, innere Armschwingen auf beiden Fahnen quer- gebändert und mit kurzen weißen Schaftstrichen. Steuerfedern rötlich fahl- braun mit grauschwarzen Querbändern. Zügel schmutzigweiß, Ohrgegend und vordere Halsseiten hell rötlichbraun. Kinn, Kehle und Kropf weiß, übrige Unterseite hell rostbräunlich, jede Feder mit geradem dunkelbraunem Endsaum, vor dem ein ausgedehnter weißer bis rahmfarbener Subapikalfleck steht, Mitte des Unterkörpers weißlicher, Seiten bräunlicher. Unterschwanz- decken weißlich mit mehreren bräunlichen Querbändern. Iris rot. Ober- schnabel bräunlich, Unterschnabel fleischfarben. Füße weißlich. Flügel 48, Schwanz 51, Lauf 20, Culmen 12 mm. Beschreibung nach dem einzigen Exemplar von den Tsinling-Bergen im nördlichen China, im Pariser Museum. 1197. Spelaeornis caudata (Blyth). Tesia caudata Blyth, Journ. As. Soc. Bengal XIV., p.588 (1845— Darjiling). Abbild.: Nov. Zool. 1910, Taf. VII, Fig. 3. JS oad. Oberseite röstlich olivenbraun mit schwärzlichen, auf Kopf und Hinterhals etwas schärferen Federsäumen und dunklen Schaftstreifen. Schwingen und Oberflügeldecken rotbraun, Außensäume lebhaft kastanien- braun. Schwanz rotbraun. Zügel, Wangen und vorderer Teil der Ohrdecken aschgrau, hinterer Teil der letzteren bräunlich; unter den Wangen eine weiße Linie. Kinn und Kehle lebhaft orangenbraun, Kropf heller und mit schwarzen Flecken, Federn der Brustseiten und Seiten des Unterkörpers braun mit rostgelben Auteapikallinien, Mitte des Unterkörpers schwarzbraun, jede Feder mit breitem weißen Subapikalbande und ebensolchen, bald breiten, bald sehr schmalen, oft unregelmäßigen weißen Schaftstreifen. Schnabel dunkel hornbraun, Iris braun, Füße braun. Flügel etwa 45—48, Schwanz etwa 29—32, Lauf ungefähr 19, Culmen 12 mm. Lebt in großen Höhen im Himalaya in Sikkim. Gattung PNOEPYGA Hodgson 1845. Wesentlich verschieden von Troglodytes: Nasenlöcher in einer groben Vertiefung liegend, Schnabel kürzer als der Kopf. Gefieder äußerst weich, auf dem Bürzel ein Wust seidenweicher, langer, etwas zerschlissener Federn, in denen das kurze, sechsfedrige Schwänzchen ganz verschwindet, so dab man Mühe hat, es zu finden. Lauf von einer nur am Fuß zweimal geteilten Schiene bedeckt. (Der ältere Name Microura ist durch Microura Ehrenberg präokkupiert.) Troglodytidae. 787 1198. Pnoepyga squamata (Gould). Microura squamata Gould, Icones Avium Taf. und Text (1837— „Himalaya Mountains and Nepal“). Tesia albiventer Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal VI, p. 102 (1837— Nepal). Tesia rufiventer (2) Hodgson, t. c., p.102 (Nepal). Pnoepyga concolor & unicolor Hodgson MS., teste Sharpe (!). Jad. Oberseite dunkel rostbraun mit schwarzbraunen Federsäumen, Seiten des Oberkopfes, Hals und Oberflügeldecken, mitunter das ganze Pileum und der größte Teil des Rückens (dies” vermutlich jüngere Vögel) mit rost- gelben Schaftflecken nahe der Spitze, Bürzel und Oberschwanzdeeken mit ebensolchen Subapikalbinden. Schwingen und Steuerfedern dunkelbraun, erstere breit rostbraun gesäumt. Kehle weiß mit schwach entwickelten grau- braunen Federrändern, übrige Unterseite weiß mit dunkelbraunem Zentrum und ebensolchen Säumen; Seiten dunkelbraun mit gelblichen Federsäumen, Bauchgegend rostgelblich verwaschen. Füße hellbraun, Schnabel dunkelbraun, Unterschnabel mit Ausnahme der Spitze fleischfarben. Iris braun. Flügel etwa 59—63, Lauf etwa 24, Schwanzfedern ungefähr 18—20, Culmen 13 bis 13.5 mm. — 9 Unterseite gelbbraun, gezeichnet wie beim d. — Juv. Ohne Zeichnungen: Oberseite rotbraun, Unterseite düster braun. Bewohnt größere Höhen im Himalaya, wo paläarktisches Klima und ebensolche Flora und Fauna herrschen, und verbreitet sich nach Osten bis in die westchinesischen Gebirge (Mupin). Nest aus Moos nahe dem Boden an Baumstämmen oder Felsen, Eier ein- farbig weib. 1199. Pnoepyga pusilla pusilla Hodgs. Pnoepyga pusilla Hodgson, Proc. Zool. Soc. London XIIL 1845, p. 25 (1845— Nepal). Sad. Dem von P. sguamata äußerst ähnlich, nur auf der Oberseite eine Nuance weniger rostbraun und fast ohne die rostgelben Punkte, die auf die Flügeldecken und Spitzen der Armschwingen beschränkt sind. Flügel etwa 48—52.5 mm. — 9. Wie das von P. sguamata aber ebenso viel kleiner wie das JS, Oberseite etwas mehr olivenbraun. Iris dunkelbraun, Füße bräunlich fleischfarben, Oberschnabel dunkelbraun, fast schwarz, Unter- schnabel hellbraun. Scheint die mittleren Höhen des Himalaya zu bewohnen, ebenso die Berge südlich des Brahmaputra und West-China: Tat-tsien-lu in West- Szetschwan und Tsinling-Berge (Ta-pai-schan), westlich bis Kuatun (Fokien). In der Malakkahalbinsel, und auf Sumatra durch mehrere Subspezies ver- treten, auf Java und Flores durch zwei einander sehr ähnliche Formen, in denen die Geschlechter gleich sind. Das kugelförmige Nest ist in die lebenden Moosbehänge alter Baumstämme eingebaut, oder aus grünem Moos an Zweigen und dgl. befestigt. Die 2—3 Eier sind rein weiß. Zu den „Zaunkönigen“ gehört auch ein merkwürdiger Vogel, Spheno- cichla humei (Mandelli), mit sonderbarem scharf keilförmigen Schnabel, den die eingeborenen Sammler des verstorbenen Mandelli in einer ganzen Serie 50* 788 Troglodytidae. im (damals) unabhängigen Teile von Sikkim erbeuteten. Außer dieser Tat- sache und seiner Beschreibung wissen wir nichts von dem Vogel. Da er seither nicht wieder gefunden wurde, könnte man den Schluß ziehen, dab er in fernen unzugänglichen paläarktischen Gebieten von Nord-Sikkim lebe, das Museum zu Tring aber besitzt einen Balg (vermutlich auch aus der Mandellischen Sammlung) der im April 1875 zu Namtschi erbeutet wurde, das Kloster Namtschi liegt aber nur etwa 5700 engl. Fuß hoch. — Be- schreibung: Heterorhynchus Humei Mandelli, Stray Feathers I, p. 415 (1873); Sphenoeichla humei Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. VI, p. 283; Oates, Fauna Brit. India, Birds I, p. 336. Abb.: Nov. Zool. 1910, Taf. 7. — Eine verwandte Art (S. roberti Godwin-Austen & Walden) bewohnt die Berge südlich des Brahmaputra.) Gattung CINCLUS Borkh. 1797. Synonyme: Accentor 1797, Aquatilis 1813, Aydrobata 1816, Hydrichla Billberg 1828. Die Wasserschwätzer sind Verwandte der Zaunkönige, mit denen sie in dem kurzen, gerundeten Flügel, kurzen Schwanze, dichten Gefieder, Nist- weise, Stimme, muffigen Geruch und anderen Eigentümlichkeiten überein- stimmen. — Nasenloch von einer Membran bedeckt, die kurzen Federn des Vorderkopfes bis auf die Nasenlochbedeckung sich erstreckend. Keine Mund- winkelborsten. Schnabel gerade, meist vorm Nasenloch etwas aufwärtsgehend. Schwanz gerade oder schwach gerundet, Steuerfedern an der Spitze breit, 12 an Zahl. (Ich habe niemals 10 gefunden und vermute, daß die mehrfach erwähnten zehnfedrigen Schwänze unvollkommen sind.) Lauf lang und stark, vorn geschient” (nur nahe den Zehen eine deutliche Einteilung in 2 Schilder), Hinterseite des Laufs sehr scharf. Gefieder sehr dicht und pelzig. (Geschlechter gleich. Lebensweise aller Arten übereinstimmend. Eier immer ungefleckt weiß. Verbreitung: Europa, Asien, von Sibirien bis zum Himalaya, Berge südlich des Brahmaputra, Japan, China bis Formosa; westliches Nordamerika, in Südamerika die Anden und Berge von Tucuman in Nord-Argentinien. Ober- und Unterseite einfarbig braun. . . . Erde . C. pallasüü . p. 797 Oberseite mit dunklen Federsäumen, Kopf und Hinterhels Hber A Kehle weiß, oder wenn braun doch eine Schattierung heller als Unlerkiunr ©. cinclus . p. 788 1200. Cinclus cinclus cinclus (L.) Sturnus Cinchws Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 168 (1758— „Habitat in Europa“. Als terra typiea betrachten wir Schweden, nach dem 1. Zitat: Fn. svec. 216). Cinchus septentrionalis Brehm, Lehrb. Naturg. aller eur. Vög. I, p.287 (1823— Nor- wegen und im Winter im Thüringer Walde — letztere Angabe irrtümlich, wie Naumannia 1856 p. 187 auseinandergesetzt). Cinclus melanogaster Brehm, t. c. p.289 (1823— „Scheint den Nordosten der alten Welt zu bewohnen und kommt im Winter an die Küsten Rügens*“. — Sehwanz nach Brehm zehnfedrig, ist aber unvollständig). Abbild.: Dresser, B. Europe, Ill, Taf. 20, Fig. 2. Schwed.: Strömstare. Sad. Oberkopf und Hinterhals, Kopf- und Halsseiten schokoladen- braun, übrige Oberseite schiefergrau, die Federn in der Mitte dunkler und Troglodytidae. 789 breit rauchschwarz gesäumt, am breitesten am Vorderrücken. Schwingen bräunlich schieferfarben, grau gesäumt, Spitzen in ganz frischem Gefieder mit äußerst schmalen weißen Säumen. Schwanz dunkel schieferbraun. Kinn, Kehle und Vorderbrust weiß, übrige Unterseite schokoladenbraun, Seiten und Unterschwanzdecken schiefergrau, letztere in frischem Kleide mit feinen rostgelblichen Spitzen, vorderer Teil des Unterkörpers gleich hinter dem Weib etwas rötlicher, sehr selten (JS aus Lappland 3. Juni) wirklich rostrot wie bei aguatieus. Iris dunkelbraun, Füße hellbraun, Schnabel hornschwarz. Flügel 94-—98, Schwanz 55—59, Lauf 283—30, Culmen 21—22 mm. — oO wie J, nur etwas kleiner: Flügel etwa 88—91 mm. — Nestkleid: Ganze Oberseite aschgrau mit schwarzen Säumen, Unterseite weiß mit schwarz- grauen Federrändern. — Im Sommer wird der Oberkopf alter Vögel blasser, dasselbe findet auch in Sammlungen statt, denn viele Jahre alte Exemplare haben bleichere, oder etwas rötlichere Köpfe als frisch gesammelte. In der Brutzeit nutzen sich die dunklen Federsäume der Oberseite stark ab. Mitunter haben auch bei alten Vögeln die weißen Kehlfedern schmale braune Ränder. Im 1. Herbstkleide haben die Federn des Unterkörpers weißliche Spitzen. Brütet in Skandinavien und Nordrußland, den russischen Ostseeprovinzen und an der Rominte in Ostpreußen (wenigstens bestimmte ich s. Z. ein dort im Frühjahr erlegtes Stück als „melanogaster“) angeblich auch in Pommern. — Im allgemeinen wie alle Wasserschwätzer Stand- und Strich- vogel, zieht aber im Winter auch in geringer Anzahl nach Süden, erscheint dann einzeln an den deutschen Ostseeküsten und anscheinend auch in Rußland. Nistweise und Biologie wie bei C©. c. aquaticus und allen andern Formen der Gattung. 54 Eier (28 Wasenius, 26 Jourdain, in litt.) messen im Durchschnitt 25.94 ><18.7, Maximum 30.6 >< 19.5 und 27 ><20.1, Minimum 22 >< 17 mm. 1201. Cinclus cinclus britannicus Tschusi. Cinchıs Europaeus (partim) Leach, Syst. Cat. Ind. Mamm. & Birds Brit. Mus., p.21 (1816— Nomen nudum!); Olphe-Galliard, Faune Orn. Eur. Oce. fasc. XXX, p.12. ?? Turdus gularis Latham. Suppl. Ind. Orn., p. XV (1801— Cumberland in Nordengland. „Penrith Ouzel“ Latham, Suppl. Gen. Syn. II, p.177. Beschreibung eines jungen Vogels, der aber nicht gut ein junger Cinclus sein kann. Der Name ist daher mehr als zweifelhaft). Cinclus einclus britannicus Tschusi, Orn. Jahrb. XIII, p.69 (1902— Großbritannien). Engl.: Dipper, Water-ouzel. Oberseite wie bei C. ce. cinchus, aber der vordere Teil des Unterkörpers mehr oder minder ausgedehnt zimmtrot, diese Farbe mitunter bis auf die Unterschwanzdecken ausgedehnt; ausnahmsweise nur ist die Unterseite fast so dunkel wie bei einzelnen (nicht typischen) nordischen Wasserschwätzern. — Von €. e. aquatieus durch die dunkle Oberseite mit den breiteren schwarzen Säumen unterschieden. Einzelne dunkelste Exemplare mitunter ©. e. cinclus ziemlich ähnlich, ausnahmsweise hellere nicht ganz leicht von dunklen aqualicus zu unterscheiden, eine Serie aber auffallend charakteristisch. Großbritannien. 100 Eier messen im Durchschnitt 26.13>< 18.1, Maximum 29,5><19 und 24.3><19.9, Minimum 22><15.5 mm. Durchschnittsgewicht von 20 Eischalen 230 mg (Jourdain in litt.). 790 Troglodytidae. 1202. Cinclus cinclus hibernicus subsp. nov. Unterscheidet sich von ©. e. britannicus (Großbritannien) und €. ce. cinclus (Nordeuropa) durch breitere rauchschwarze Federsäume der Oberseite, so daß der Rücken in frisch vermausertem Gefieder fast ganz schwarz erscheint, von C. ce. britannicus außerdem durch weniger Rotbraun an der Brust, so daß die Färbung der Unterseite zwischen der normalen von ©. c. cinelus und ©. e. britannieus steht. — Schon vor längerer Zeit unterschied Dresser einen irischen Cinclus von der englischen Form, indem er ersteren zu C. e. cinclus rechnete. Ich konnte, Dank der Liebenswürdigkeit von Herrn Barrington und Dr. Scharff 6 irische Exemplare untersuchen, die alle in der oben angegebenen Färbung der Oberseite von Dritannieus abweichen; 5 davon haben die angegebene Brustfärbung, eins (von Achill) jedoch hat ebenso rotbraune Brust wie grob- britannische Stücke, jedoch fast ganz schwarze Oberseite, und nach freund- licher Mitteilung Barringtons ist dies ein ausnahmsweise gefärbtes Stück, das ihm eben seiner außergewöhnlich rotbraunen Brustfärbung wegen gesandt wurde. Von 24 verglichenen großbritannischen Wasseramseln ist nur eine aus Tillicoultry in Schottland im British Museum oben so dunkel wie Auberniceus und an der Brust fast so wenig rotbraun; ähnliche Variationen kommen aber auch bei ©. c. cinclus, aquaticus, mertidionalis u. a. vor, auch kann es sich ja um ein verflogenes Individuum handeln. — Typus von €. ce. hibernieus Jad., Grafschaft Cork, Irland, 25. August 1896, Tring Museum, No. 2598. Irland. 1203. Cinclus ceinclus pyrenaicus Dress. Cinclus melanogaster pyrenaicus Dresser, Ibis 1892 p.382 (Basses Pyr&nees und Gedres in den Central-Pyrenäen). Äußerst ähnlich ©. e. einelus, aber Oberkopf und Hinterhals nicht ganz so dunkel, etwas fahler braun und die schwarzen Säume der Rücken- und Bürzelfedern nicht ganz so breit, wodurch die Oberseite mehr grau, weniger dunkel erscheint. Hinter dem weißen Brustschilde folgt gewöhnlich ein rost- brauner Fleck, mitunter aber ist der ganze Unterkörper ebenso dunkel wie bei ©. ce. einclus, so daß einzelne Stücke bisweilen kaum von letzterem zu unterscheiden sind. Nicht kleiner, sondern etwa ebenso groß: Flügel 85—95, mitunter 96 mm. (Untersucht wurden 25 Stück, von denen aber nur wenige zuverlässige Geschlechtsbestimmung haben.) Weit verbreitet in den Pyrenäen. 1204. Cinclus cinclus subsp.? Spanische Wasseramseln (Sierra Nevada und Sierra Guadarrama), jeden- falls Brutvögel, scheinen nicht zu pyrenaicus zu gehören, da der vordere Teil des Unterkörpers mehr rotbraun ist, auch scheint der Oberkopf etwas mehr rotbräunlich und der Rücken bräunlicher zu sein. Ich konnte in- dessen nur alte Stücke (von A. E. Brehm und Saunders gesammelt) unter- suchen, deren Oberkopf verblichen zu sein scheint, und vermag nicht an- zugeben, wie sich dieselben von deutschen ©. c. aquaticus unterscheiden, womit sie indessen wegen der geographischen Verbreitung nicht wohl überein- stimmen können. Zu ©. e. meridionalis gehören sie augenscheinlich nicht. Flügel von sieben alten Vögeln 94—100 mm. Troglodytidae. 79% 1205. Cinclus cinclus sapsworthi Arrig. Cinclus einclus Sapsworthi Arrigoni, Atlante Ornitologico, p.150 (1902— Korsika). Cinclus cinclus sardus Hartert, Bull. B. OÖ. Club XIV, p.51 (1904— Sardinien). Unterseite wie bei ©. c. cinclus, Oberseite ebenfalls der des letzteren sehr ähnlich, aber Oberkopf und Hinterhals heller, nicht so schokoladenbraun, etwas gräulicher. Einzelne Stücke von aguatieus mitunter kaum unterscheidbar, aber durchschnittlich ist sapsworthi merklich kleiner als C. e. einelus und aquaticus: Flügel 9 88—92, nach Kleinschmidt (in litt.) auch einmal 95 und einmal 96, Q@ 81—83 mm. Brütet in Korsika und Sardinien. — Ein Wintervogel von Korsika, gehört zu ©. c. meridionalis in typischster Form. Im Museum zu Florenz befinden sich zwei Herbstvögel aus dem Arno-Tal und Piemont, die sapsworthi nichts an Dunkelheit der Färbung nachgeben, außerdem zwei Herbst- und Wintervögel von Florenz und Rom, die der sardinischen Form äußerst nahe stehen, während mausernde junge Vögel beweisen, dab zeridionalis in den italienischen Gebirgen brütet. Es ist diesen Formen mehr Aufmerksamkeit zu widmen, doch scheint mir einstweilen, dab die sogenannten melanogaster aus Italien nur ausnahmsweise dunkle meridionalis sind, vielleicht aber handelt es sich auch teilweise um Mischformen oder verflogene sapsworthi. 1206. Cinclus cinclus aquaticus Bechst. Wasserschwätzer, Wasseramsel, Wasserstar. (?Partim) Tringa Merula Schaeffer, Mus. Orn., p. 52 (1789— Ohne Vaterlandsangabe! Ich nehme Anstand Schäffersche Namen einzuführen, da er die binäre Nomen- klatur nicht durehführte; von etwa 200 Namen sind sieben nicht binär und eine binäre Benennung bezieht sich auf eine Haustaubenvarietät). ‚Cinchus aquaticus Bechstein, Orn. Taschenbuch I, p.206 (1803— Deutschland). ‚Cinclus Europaeus (partim) Leach, Syst. Cat. Ind. Mamm. & Birds Brit. Mus., p. 21 (1816— Nomen nudum!)). Hydrobata albicollis (partim!) Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., Nouv. Ed., L, p.219 (1816— „Se trouve dans les Pyrenees et les Alpes, en Angleterre, en Suöde, en Hollande, en Siberie“, usw.). Cinclus medius Brehm, Isis 1828, p.281 (Nomen nudum!); id. Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.395 (18531— Thüringer Wald). Cinclus rupestris Brehm, Naumannia 1855, p.282 (Nomen nudum!); id. Naumannia 1856, p. 188 (Sächsische Schweiz, Thüringer Wald, ein Stück aus Dalmatien — das allerdings nicht mit dem dort heimischen meridionalis überein- stimmt). Cinclus peregrinus Brehm, Naumannia 1856, p.187 (Thüringer Wald, aber nicht dort brütend, auch 19. VIII. 1855 im Aschachtale in Oberösterreich). Cinchus aquaticus verus und obsoletus A. E. Brehm. Verg. Samnl., p. 5 (1866— Nomina nuda!). Cinclus einclus tschusii Kleinschmidt & Hilgert, Faleo 1907, p.104 (Rheingegenden. — Nach Untersuchung von 11 rheinländischen Vögeln finde ich die angeblich dunklere Färbung nicht bestätigt. Es sei bemerkt, daß Hilgert nicht ein Stück des „echten aquaticus“ vergleichen konnte und Kleinschmidt nur nach 35 rheinischen Bälgen urteilte, was bei so variablen Vögeln nicht genügt). Franz.: Merle d’eau, mit welchem Namen natürlich auch andere Formen be- zeichnet werden. 792 Troglodytidae. Unterscheidet sich von €. e. einchıs dadurch, daß der vordere Teil des: Unterkörpers, unmittelbar hinter dem weißen Kehlfelde, melır oder minder ausgedehnt rotbraun, oder eigentlich rötlich zimmtbraun ist, außerdem sind: Oberkopf und Hinterhals nicht so dunkel und der Rücken sieht in der Regel etwas heller aus. da die schwarzen Federsäume nicht so breit sind. — Die individuelleVariation ist nicht unbedeutend; dunklere Stücke erinnern mitunter sehr an (©. ce. einchıs und der Unter- körper hat bisweilen ebenso lebhaftes Rostrot wie C. ce. meridionalis. Flügel von 56 Exem- wobei Maße unter 90 fast immer © angehören. Deutschland, vom Riesengebirge bis in die Rheingegenden, Belgien, . Figur 130. Frankreich, mit Ausnahme der südwestlichen Teile (wo meridionalis vor- kommt) und der Pyrenäen, die von pyrenaicus bewohnt werden, und Karpaten bis zu den transsilvanischen Alpen und Nord-Rumänien. Lebensweise und Fortpflanzung aller Formen von (©. cinclus ist dieselbe. Sie bewohnen schnellfließende Bäche und andere Gewässer mit klarem Wasser, die zur Winterszeit wenigstens teilweise offen bleiben, sind daher fast ausschließlich Gebirgs- vögel. und fehlen ausgedehnten Ebenen. Ihre Nahrung suchen sie aus dem Wasser, in das sie mit wunderbarem Geschick tauchen, und das sie mit Hilfe der Flügel pfeilschnell durcheilen können. Die Nahrung besteht aus Krebstierchen, Wasser- insekten und deren Larven, kleinen Schnecken und in sehr geringem Grade auch aus kleinen Fischehen. Sie singen auch bei strenger Winterkälte ihr aus zwitschernden, zerpenden, klirrenden und pfeifenden Lauten zusammengesetztes, munteres Liedchen, das mich immer an den Gesang des Zaunkönigs erinnerte. Auch die Lockstimme, die man meist im Fluge hört, ist der des Zaunkönigs ähnlich und nicht allzu laut. Sie klingt etwa wie z, tzrrb, zerb. Das Nest steht nicht immer in unmittelbarer Nähe des Wassers, sondern bisweilen hunderte von Metern davon entfernt, meist aber an und über den Bächen, die diese Vögel bewohnen. Es wird an Felsen, unter Brücken, in größeren Höhlen auf Felsvorsprüngen, oft unter Wasserfällen, in Spalten, an Gemäuer, unter Baumwurzeln, im Geäst niederer Bäume, in alten Mühlrädern und an den Radstuben der Mühlen. Es ist je nach des Ortes Gelegenheit meist länglich, rund und selbst eckig, indem es mehr oder minder den vorhandenen Hohlraum aus- füllt. Es besteht aus allerlei Pflanzenteilen, Gras und Halmen und Würzelchen, in der Regel aber größtenteils aus Moos auf einer Unterlage von Stengeln, und ist mit Hälmehen und dürrem Laube ausgefütter. Das Einschlupfloch ist seitlich und entspricht reichlich der Größe des Vogels. Die 4—6 Eier sind reinweiß, glatt aber fast glanzlos, unter der Lupe fein gerunzelt, am spitzen Ende zugespitzt, am stumpfen breit gerundet, mitunter fast gleichälftig oder ganz länglich. 20 Eier aus Deutschland messen (Jourdain in litt.) im Durchschnitt 25.12 >< 18.46, Maximum 26.3>< 19 und 26><20, Minimum 24><17.5 mm. Mittleres Gewicht nach Rey 246 mg. plaren 85—97.5 mm, kn _ “u Troglodytidae. 793 1207. Cinclus cinclus meridionalis Brehm. Hydrobata albicollis (partim!) Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., Nouv. Ed., I, p.219 (1816— „Pyrenees, Alpes, Angleterre, Suede, Hollande, dans le Jutland, aux iles Föro&, en Russie, en Siberie, et meme au Kamtschatka. Du cöte du Midi, en le voit en Espagne, en Italie, en Sardaigne, ete.“ — Der Name albicollis bezieht sich somit ebensowohl auf (©. ce. pyrenaicus, aquaticus und andere Formen, wie auf die des Alpengebietes und Südeuropas, wir können ihn also nicht für (©. e. meridionalis annehmen). Cinclus meridionalis Brehm, Naumannia 1856, p. 186 (Kärnthen). Cinclus rufipectoralis Brehm, t. e.. p. 186 (Kärnthen). Ital.: Merlo aequaiolo. Steht ©. c. aquaticus äußerst nahe, doch sind Oberkopf und Hinterhals etwas heller (fahler), in der Regel ist auch das Grau des Rückens etwas blasser, und am vorderen Teil des Unterkörpers zeigt sich im Durchschnitt ein etwas lebhafteres und mitunter ausgedehnteres Rostrot. Indessen verwischen sich diese Unterschiede beim Vergleiche von größeren Serien, auch wenn diese nur aus deutschen und italienischen Vögeln bestehen, in recht verwirrender Weise: sie bestehen, sind aber an einzelnen Stücken nicht immer nachweisbar und man kann daher kühnlich behaupten, daß ©. c. meridionalis von allen hier unterschiedenen Formen oft die schwierigst zu unterscheidende ist. Es ist bezeichnend, daß gerade diese Form von fast allen Ornithologen unter dem Namen albieollis und oft als Spezies anerkannt wurde, während die meisten derselben außerdem nur noch €. e. einchus und aquaticus unterschieden, und ein Beweis dafür, daß die Mehrzahl der Autoren nicht nach Untersuchung von Serien urteilten, sondern lediglich auf die Autorität anderer fußten, ohne dies aber anzugeben. Madaräsz und Blasius begingen keinen so unerhörten Fehler, wenn sie die mittel- und südeuropäischen Formen vereinigten, daß aber Madaräsz dies auch mit der nordischen Form tat, war freilich ein größerer Irrtum. Vertritt die verwandten Formen im Alpengebiet, in Italien, Dalmatien, Bosnien, Serbien und Bulgarien, der Türkei und Griechenland. — Bezüglich der Vögel von Bosnien und Montenegro bin ich in Verlegenheit, da einige kaum von aquatieus zu trennen sind, indessen wird es am besten sein, sie alle mit meridionalis zu vereinigen, wie dies auch von andrer Seite, u. a. von Bianchi auf unsern Etiketten geschehen ist. Reiser zählt alle Griechen zu meridionalis, ebenso die Bulgaren, während er von den Monte- negrinern sagt, sie glichen zu einem Drittel der südlichen, zu einem Drittel der nordischen Form, während der Rest in der Mitte stünde — also auch hier zum Teil deutliche meridionalis. Wollte man die montenegrischen u. a. Stücke als besondere intermediäre Subspezies trennen, würde uns dies nicht weiter führen, da sie teilweise gut mit meridionalis, teilweise besser mit aquaticus übereinstimmen, nicht aber der Durchschnitt intermediär erscheint. 1208. Cinclus cinclus minor Thristr. Cinclus minor Tristram, Ibis 1870, p.497 (Algerien; bei Blidah). Unterscheidet sich von den europäischen Formen durch längeren Schnabel. Außerdem ist das breite, allmählich im die dunkelbraune Färbung des Bauches übergehende Brustband heller und rötlicher, lebhaft rötlich zimmtfarben. 794 Troglodytidae. Oberkopf und Hinterhals ziemlich dunkelbraun, übrige Oberseite dunkel schiefergrau mit schwärzlichen Federmitten. Maße unsicher, da nur Sommer- vögel gemessen werden konnten, augenscheinlich aber durchaus nicht kleiner als ©. c. aquaticus: © Flügel etwa 98, © ungefähr 82—90 mm. Culmen S 23—25 mm. (Typus ein kleines ©.) Atlasgebirge. Bisher nur bei Blidah, am Oued-el-Kebir, und auf dem Dschebel Chelia, in Algerien und im marokkanischen Atlas festgestellt. 1209. Cinclus cinclus caucasicus Mad. Cinclus caucasicus Madaräsz, Ann. Mus. Hung. I, p.560 (1902— Nordkaukasus). ? Cinclus olympicus Madaräsz, Orn. Monatsber. 1903, p.6 (Troodos Gebirge auf Cypern. — Ich vermag drei Frühlingsvögel nicht von caucasicus zu unterscheiden. Besser präparierte Serien sind nötig zu entscheiden, ob vielleicht das Braun etwas weiter über den Rücken reicht). Unterscheidet sich von ©. ce. agquaticus durch nicht rotbraune, sondern trüb zimmtbraune Färbung des oberen Teiles des Unterkörpers, der im ganzen dunkelbraun ist und nur nach der Brust zu dunkel zimmtbräunlich wird; von ©. einelus einelus durch weniger dunkle Oberseite und bräunlicheren vorderen Teil des Unterkörpers, sowie etwas weniger Grau an den Seiten; von ©. einclus cashmeriensis durch nicht so dunklen und weniger einfarbigen Unterkörper; von ©. cinclus persicus und rufiventris durch dunkleren Unter- körper. Flügel von 16 Sad. 89—94, einmal 97, durchschnittlich etwa 90—92, von 11 © 84—87.5 mm. Nord- und Süd-Kaukasus, Transkaukasien, Armenien und Kleinasien, Gypern, Nord- und Ost-Persien. — Diese Form variiert wie alle Wasser- schwätzer einigermaßen in der Färbung der Unterseite; wenn man eine Serie vergleicht, ist sie leicht nach den angegebenen Kennzeichen zu trennen, einzelne Stücke mit ausnahmsweise dunklem Unterkörper aber sehen cashmeriensis sehr ähnlich, andere mit außergewöhnlich rötlicher Unterseite sind schwer von aguaticus zu sondern. Ich kann ein Q aus dem Gouvernment Elisabethpol in Transkaukasien (von Dr. Suschkin gesandt) nicht sicher von (. e. einelus unterscheiden. Es ist nach einem einzelnen Stück nicht zu entscheiden, ob es sich um einen abnorm dunklen caucasicus oder einen verflogenen ©. ce. einchus handelt. Das Vorkommen im Kaukasus von cashmeriensis beruht auf Irrtum. 1210. Cinclus cinclus rufiventris Tiistr. Cinchis aquaticus var. rufiventris et albiventris Hemprich & Ehrenberg, Symb. Phys., fol. bb (nomina nuda!). Cinchus rufiventris Tristram, Fauna & Flora Palestine, p. 5l (1884— erste Beschreibung. „Litany River and Lebanon“), Das Weiß der Kropfgegend reicht bis auf die Brust, Unterkörper fahl rötlichbraun, nicht so lebhaft und rötlich wie bei persicus, nicht so dunkel bräunlich wie bei caucasicus, Bauch und Weichen bräunlicher als bei persicus. Flügel d 93, © 84 mm. Libanon. — Es konnten nur zwei alte Vögel in frischem Gefieder untersucht werden. Troglodytidae. 795 1211. Cinclus einclus persicus With. Cinclus einclus persicus Witherby, Bull. B.O. Club XVI, p.17 (1906 Südwest-Persien. Typus: Berge bei Mal Amir, 6000 Fuß). Größer als ©, ce. rujiventris, der ganze Unterkörper fahl rostfarben, etwas lebhafter und rötlicher als bei rujiwventris, nur am Bauch etwas dunkler werdend. Das Braun des Rückens reicht bis an den Bürzel. Flügel 103—105 mm. Die Gebirge von Südwest-Persien, die von Palästina durch die Euphrat- Ebene und die syrische Wüste getrennt sind. 1212. Cinclus cinclus cashmeriensis Gould. Cinclus cashmeriensis Gould, Proc. Zool. Soc. ‚London 1859, p.494 (Kaschmir. — Kehle weiß Cinclus se Gould, t. c., p. 494 (Kaschmir, — Kehle braun). Cinclus przewalskü Bianchi, Bull. Brit. Orn. Club XV, p.91 (1905— Ost-Tibet. Kehle braun Cinclus Tee Walton, Bull. Brit. Orn. Club XV, p. 92 (1905— Khamba Dschong in Tibet. Kehle Be Angeblich größer als sordidus, was aber nicht zutrifft. Verf. hat übersehen, daß der von ihm untersuchte „CO. sordidus“ sich in derartig abgenutztem Gefieder befindet, daß die Flügelspitzen fehlen und der Flügel daher nicht meßbar ist). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 23 und 25. Unterscheidet sich in seinem regelrechten Kleide von leucogaster nur durch den gleichmäßig tiefbraunen Unterkörper und Brust; von ©. cinelus einclus dadurch, dab das Braun des Hinterhalses sich über den Oberrücken erstreckt und daß die Körperseiten ganz oder fast ganz so dunkel sind wie die Brust, nicht aber deutlich schiefergrau; von ©. c. aquaticus, meridionalis und auch caucasicus und Verwandten durch den gleichmäßig. tiefbraunen Unterkörper und ebensolche Brust. Außer dieser gewöhnlichen Färbung kommt eine mit rauchbrauner Kehle und Kropfgegend vor, die der Varietät saturatus Dresser bei ©. c. leucogaster entspricht, aber eine noch dunklere Kehle hat; diese Färbung wurde als C. sordidus beschrieben und später wiederum als €. yonnghusbandi und C. przewalskü,. Schließlich befinden sich im Rothschildschen Museum zwei alte Vögel, S und ©, von Kaschmir, die den Unterkörper braun und weiß gemischt haben, somit also den Übergang zu der Varietät mit weißem Abdomen bilden. Letztere, d. h. mit ganz weißem Unterkörper — dem typischen leucogaster entsprechend — scheint nicht vorzukommen, oder ist, wenigstens noch nicht festgestellt worden. Kaschmir, im ganzen Himalaya und Tibet bis Kansu. Lebt selbst im Winter anscheinend nur in großen Höhen, über 9000 Fuß und wurde selbst inmitten des Winters noch 14000 Fuß hoch angetroffen. 1213. Cinclus cinclus leucogaster Bp. Cinclus leucogaster Bonaparte, Consp. Av. I, p. 252 (1850— ex Eversmann MS.; West- sibirien. Abdomen und Kehle weiß) }). !) Mit Ausnahme deren von C. leucogaster und triznae konnte ich sämtliche Typen untersuchen. 796 Troglodytidae. Cinclus subsp. baicalensis Dresser, Ibis 1892, p. 385 („Baikal distriet“. Abdomen braun. Kehle weiß). Cinclus saturatus Dresser, B. Europe IX, p. 20 (1895 — Irkutsk und Tunka im Baikal- Distrikt. Abdomen braun, Kehle weißlichbraun). Cinclus bilkevitchi Zarudny, Orn. Jahrb. XIII, p. 57 (1902— Altai. Genau wie saturatus). Cinclus kiborti Madaräsz, Ann. Mus. Hungar. I, p. 559 (1903— Krasnojarsk. Wie saturatus). Cinclus einelus bianchii Suschkin, Bull. B. O. Club XIV, p.43 (1904— Sajan Gebirge bis zum Baikalsee. Wie (©. leucogaster, nur Kopf und Oberrücken etwas hell, was oft vorkommt). Cinclus cinclus middendorffi Suschkin, 1. e., p. 43 (1904— Sajan Gebirge. Wie saturatus). Cinclus biedermanni Reichenow, Orn. Monatsber. 1909, p. 41 (Tschulesmanfluß — auf Karten Tschulyschman — im Altai. Ganz wie baicalensis). Cinclus leucogaster triznae Sarudny. Orn. Monatsber. 1909, p. 180 (Kara-Tau-Gebirge und Umgebung, Turkestan. Die angegebenen Unterschiede von „C. !. leuco- gaster“ sind individueller Natur; gerade von Dscharkent, wo nur Stücke mit ‚grauerem Bürzel usw., vorkommen sollen, liegt mir das allerbraunbürzligste Stück vor). JS oad. Zügel, Strich unterm Auge, Ohrgegend, ganzer Oberkopf, Hinterhals und Halsseiten braun, Rücken meist deutlich dunkler braun, auf dem Unterrücken in die Färbung des Bürzels übergehend, der mehr oder minder grau erscheint, da die Federn dunkelgrau sind, in der Mitte braun und ebenso umrandet; Oberschwanzdecken noch ausgedehnter grau. Ober- flügeldecken dunkel graubraun mit helleren Säumen, Schwingen schieferfarben mit schiefergrauen Säumen. Steuerfedern dunkel schiefergrau. Unterseite weiß, Weichen, Bauch und Unterschwanzdecken sepiabraun mit hellern Feder- rändern. Unterflügeldeeken und Axillaren braun mit fahlen Rändern. Der Bauch ist bald dunkler bald heller braun, und diese Farbe wechselt etwas an Ausdehnung. — Die oben beschriebene Form ist anscheinend die vor- herrschende, und scheint in Turkestan fast allein vorzukommen — von dort kenne ich nur ein Exemplar, das der von Dresser als sordidus beschriebenen Varietät, keines das seinem bdaicalensis gleicht. In Westsibirien und in den Gebirgszügen des Altai-Systems ist eine Form mit bis zur Vorderbrust dunkel erdbraunem Unterkörper nicht selten; zwischen dieser letzteren (der sogenannten baiealensis Dressers) und dem typischen leucogaster Bp. kommen vollständige Übergänge vor: sie wurden von Taczanowski und Dresser beschrieben und erwähnt und mir liegen solche Exemplare vom Buchtar ma-Flusse und vom Tschulysehman vor. — Eine fernere, anscheinend seltenere Varietät ist die mit ganz dunklem Unterkörper: mitunter sind Kropf und Kehle rauchbraun, obwohl immer fahler und heller als der Unterkörper, mitunter weißlich mit braunem Anflug, zuweilen dunkel oder fahl braun gefleckt und zwischen dunkelst brauner und weißer Kehle und Kropf finden sich alle Übergänge (u. a. hochinteressante Serie im Berliner Museum). Der braune Kopf und Hinterhals ändert auch ab: meist ist er rötlich erdbraun, mitunter fahler, wie verblichen, bis zu ganz fahl mausgrau, besonders an den Halsseiten mit fast weißlichen Partien: diese helle Färbung zeigt sich besonders im abgetragenen, aber auch im frischen Herbstgefieder. Flügel 8S4—95, wobei zweifellos die kürzeren Maße den Q angehören, obwohl die Geschlechtsangaben auf den Etiketten nicht immer damit übereinstimmen. Ich untersuchte ungefähr 80 Stück, davon lagen mir 55 zu gleicher Zeit in Tring vor, nämlich 33 aus Sibirien (Baikal, Altaigebiet, Westsibirien) und 22 aus Turkestan. si. NN Troglodytidae. IN Westsibirien, Turkestan, Altaigebiet, Baikalgegenden, angeblich nach Osten bis zum Stanowoigebirge. 1214. Cinclus pallasii pallasii Temm. Cinclus Pallasii Temminck, Man. d’Orn., 2. edit., I, p. 177 (1820— „Krim?“; errore! Jedenfalls ein ostsibirisches Stück, das Pallas ohne Fundortsangabe nach Leyden sandte). Abbild.: Gould, B. Europe II, Taf. 85; Temm. & Schl., Siebolds Fauna Joponica, Aves, Taf. XXIe. S oad. Oberseite schokoladenbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken mit mehr oder minder deutlichem grauen Anflug. Schwingen schwarzbraun, bei alten Vögeln und überhaupt in frischem Gefieder deutlich schiefergrau gesäumt, jüngere Vögel mit feinen weißlichen Außenrändern und Spitzen. Schwanz dunkel bräunlich schiefergrau. Am Augenlid einige weiße Federchen. Unterseite schokoladenbraun. Augenscheinlich jüngere Stücke haben weißliche Säume an den Federn des Unterkörpers. Flügel S 103—106, © 93—98 mm. Schwanz etwa 66—68, Lauf 30—32, Culmen etwa 22—24 mm. — Nest- kleid: Schokoladenbraun, Unterseite mit breiten weißlichen Federsäumen und dunkleren anteapikalen Spitzen, Oberseite mit fahlbraunen Säumen. — Etwas variabel, mitunter dunkler, oder röstlicher. Nach Taczanowski mitunter mit Aschgrau an Kopf und Kehle. Östsibrien: Udskoi-Ostrog, Amur- und Ussurigegenden, Mandschurei, Korea und Japanische Inseln bis Jakuschima. Nach Pallas auch in Kamtschatka und auf den Aleuten, was aber neuerdings nicht bestätigt wurde und daher zweifelhaft bleiben muß. (Durchaus unwahrscheinlich ist, daß ein von Aeuckens . auf Helgoland beobachteter einfarbig dunkel gefärbter Wasserschwätzer dieser Form angehört hat!) Die Eier gleichen vollkommen denen von (. c. aquaticus. Sie messen nach Nehrkorn 25—26 >< 17—18 mm. 1215. Cinclus pallasii souliei Oust. Cinclus Pallasi (Tem.) var. Souliei Oustalet, Ann. Se. Nat., Zool., 7. ser.. XII, „1891“, p. 299 (1892—: Ta-tsien-lu & Mupin). Cinclus siemsseni Martens, Orn. Monatsber. 1905, p. 187 (Fu-tschou, Provinz Fokien). Schnabel etwas länger, gestreckter; Größe bedeutender. Unterkörper etwas tiefer braun, mitunter fast schwarz, Schwingen tiefbraun, in ganz frischem Gefieder mit äußerst schmalen rostbraunen Außensäumen, aber ganz ohne den bei €. p. pallasii vorhandenen asch- oder schiefergrauen Ton. Schwanz dunkel- braun, nicht schiefergrau. Flügel Jad. etwa 115—120, © 105—112 mm. (1 aus Ta-tsien-lu, 1 vom Jang-tse-Kiang, eine Serie aus Fokien, 7 aus den Tsing-ling-Bergen untersucht). — Nestkleid: Ganz braun, Federränder der Unterseite schmal rotbraun, Oberseite dunkler als bei Ü. p. pallasii. ‚China: Tsin-ling-Berge, Gebirge von Szetschwan, Jang-tse-kiang, Provinz Fokien und jedenfalls noch andere Gegenden des himmlischen Reiches. Auf den Bergen südlich des Brahmaputra und in Teilen von Birmah wohnt eine Form, die €. p. souliei ähnelt, aber kleiner ist. Sie hat braune Flügel (ohne Grau) wie die letztere, ist auch meist nicht ganz so dunkel, 798 Troglodytidae. aber viel dunkler hraun und größer als tenwirostris. Auch die Jungen sind intermediär: sie sind viel dunkler und bräunlicher als die von tenwrostis, dagegen heller als solche von pallası. Diese Form würde zu benennen sein, doch vermag ich keine sicheren Unterschiede von der sonst wohl markierten ©. pallasii marila von Formosa anzugeben; im allgemeinen haben Stücke von Formosa wohl schlankeren Schnabel, dieser Unterschied ist aber noch un- sicher. (Vgl. Swinhoe, Ibis 1860, p. 187.) 1216. Cinclus pallasii tenuirostris Bp. Cinelus Asiaticus Swainson,. Fauna Bor.-Amer., II, Birds, p. 174 (18531— nomen nudum!), Cinclus Pallasii young? var. maculatus Hodgson, Gray’s Zool. Misc., p. 83 (1844— nomen nudum!). Cinclus tenuirostris Bonaparte, Consp. Av.I, p.252 (1850-— Zentral-Asien. Ex Gould MS.). Cinclus tenuirostris korrejewi Sarudny, Orn. Monatsber. 1909, p.19 („Gebirge des Semi- retschje Gebietes und Bassin des Tschirtschik Flusses.“ — Soll „bleicher“ und „rostfarbiger“ sein, dech konnte ich aus dem Himalaya Stücke vergleichen, die bleicher sind, als Stücke aus dem Semiretschje Gebiete). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 21, Cent. Him. B.. Taf. 24. Auf den ersten Blick von pallasii und souliee durch viel helleres, fahleres und etwas rötlicheres Braun zu unterscheiden, außerdem kleiner, mit kürzeren Flügeln und gestreckterem verhältnismäßig dünnerem und längerem Schnabel. Flügel 9I—101 mm, die kleineren zweifellos Q, doch konnten nur wenige zuverlässig sezierte Exemplare untersucht werden. — Nestkleid: von dem von pallasıi und souliei dadurch unterschieden, daß die hellen (meist fast weißen, oft auch fahl rötlichbraunen) anteapikalen Säume an den Federn der Oberseite viel breiter sind, ebenso die der Unterseite, so dab letztere vorwiegend weiß oder weiblich mit braunen Federsäumen erscheint. Himalaya in Höhen von wenig über 1000 bis zu 14000 Fuß, Turkestan bis zum Semiretschje-Gebiet. (Das angebliche Vorkommen in den Bergen südlich des Brahmaputra beruht auf Irrtum.) Lebens- und Nistweise wie bei den europäischen Wasserschwätzern. Nest aus Moos, Farnkräutern und Würzelehen. Eier vom Dezember bis Mai gefunden. Eier nach Oates etwa 25—26 >< 18—19 mm. Vier Eier aus Kumaon (Himalaya) messen 26.6 19.1, 28.1>< 17.9, 27.1><19 und 28.3 >< 18.6 mm. Gattung TESIA Hodgson 1837. Die systematische Stellung dieser kleinen Vögelchen ist unsicher. Ich war der Ansicht, man müsse sie ihres kurzen Schwänzchens, seidigen Gefieders und ihrer langen Beine wegen zu den Zaunkönigen zählen, doch veranlassen mich der breitere Schnabel und die deutlichen Mundwinkelborsten dies nicht mehr für richtig zu halten. Die Gattung dürfte vielmehr unter die Musei- capidae zu stellen sein. Der Schwanz hat nur 10 Steuerfedern, was mühsam festzustellen ist, da er meist unvollständig ist. Lauf vorn geschient. — Oligura ist Synonym von Tesia (8. Nov. Zool. 1910). 1217. Tesia castaneocoronata (Burton). Sylvia? castaneo-coronata Burton, Proc. Zool. Soc. London III, 1835, p. 152 (1836— Fundort nicht angegeben, ist aber Himalaya). Troglodytidae. — Hirundinidae. 799 Tesia flaviventer Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal VI, p.101 (1837— Nepal). Oryptolopha Dejeani Oustalet, Bull. Mus. d’Hist. Nat. 1896, no. 6, p.316 (Ta-tsien-lu- Typus verglichen). Oligura castaneoventris (Burton) Hartert, Nov. Zool. 1907, p. 537 (Lapsus calami!). Abbild.: Gould, B. Asia IV, Taf. 2. JS oad. Zügel, Oberkopf und Kopfseiten rötlich kastanienbraun, hinterm Auge ein winziger rahmfarbener Fleck. Übrige Oberseite dunkel gelblich olivengrün, Schwanz und Schwingen dunkler, olivenbraun, mit der Farbe des Rückens gesäumt. Unterseite goldgelb, Seiten hell olivengrün. Iris rot oder braun, Oberschnabel dunkelbraun, Unterschnabel hell, Füße bräunlich gelb. Flügel 48—52, Schwanz 25—28, Lauf 22—24, Culmen 11—12 mm. — Juv.: Oberkopf wie Rücken, Unterseite trüb rotbraun. Bewohnt den östlichen Himalaya, nämlich Nepal und Sikkim von 6000 bis 8000 und 10000 Fuß, und wahrscheinlich alle die Bergketten öst- lich von Sikkim, da noch in West-Szetschwan bei Ta-tsien-lu nicht selten. Lebt im dichtesten Buschwerk unter Bäumen und hat eine laute schrille Stimme. Bewegt sich naeh Art des Zaunkönigs am Boden. Das Nest wurde „eingewebt in und hängend von einem Aste von Viburnum rubescens“ etwa einen Meter vom Boden gefunden. Es bestand aus Moos und war mit feinen Würzelehen und zuletzt mit einigen Federn ausgefüttert. Die Eier sind länglich oval, mit geringem Glanze, fast einförmig terrakottafarben oder matt kastanienbraun, am dieken Ende mit einer schwachen Kappe von Flecken. Sie messen ungefähr 18 >< 13.5 mm (Ösmaston 1903). Familie HIRUNDINIDAE. Wohl die am deutlichsten abgegrenzte Familie der Oscines oder eigent- lichen Singvögel (s. pag. 1). Sie sind genügend gekennzeichnet durch den kurzen, dreieckigen, flachen Schnabel, riesige Mundöffnung, sehr kurzen Lauf, schwachen Füße mit kräftigen Krallen, sehr langen neunschwingigen Flügel mit völlig reduzierter 1. Schwinge, die nicht sichtbar ist und nur bei ge- nauerer Untersuchung in Gestalt eines steifen, spitzen Federchens entdeckt werden kann. Auch der unerfahrenste Anfänger vermag eine Schwalbe als solche zu erkennen, obwohl sie den Seglern (Cypselidae) äußerlich ähneln, von denen sie sich jedoch strukturell weit entfernen. Die Schwalben haben nur eine Mauser. Sie halten sich meist in der Luft auf, da sie ihre allein aus Insekten bestehende Nahrung im Fluge zu sich nehmen. Sie sind fast kosmopolitisch, die nördlich wohnenden Arten sind alle echte Zugvögel. Die ausführlichste Auskunft über alle Schwalben findet sich in der großartigen Monographie der Schwalben von Sharpe & Wyatt, wo alle Arten in Lebensgröße und meist ausgezeichnet abgebildet sind. Gattung CHELIDON Forster 1817. Dies ist die meist Zirundo genannte Gattung der eigentlichen Schwalben mit unbefiederten Füßen und stark verlängerten, schmalen äußeren Steuer- federn. — Irrtümlicherweise wurde der Name Chelidon für die Hausschwalben mit befiederten Zehen angewandt, während man die Rauchschwalben AHirundo nannte, weil Schäffer „Zirundo rustica als den Typus des Gattungsnamens 800 Hirundinidae. fixiert habe“. Dies ist aber nicht richtig. Schäffer bildete zwar die Rauch- schwalbe als zu /Zirundo gehörig ab, hatte aber offenbar keine Idee von unserm heutigen Begriff einer Gattungstype und vereinigte unter Firundo nicht nur alle Schwalben, sondern auch noch Segler (vgl. Mus. Orn. 1789). Der erste, der die eigentlichen Schwalben generisch zerteilte war Forster in seiner greulichen Arbeit‘ Synoptical Cat. of Brit. Birds, 1817, und er nannte die Rauchschwalben Chelidon, die Uferschwalben Ziparia, die Haussehwalben Hirundo. Diese Nomenklatur muB beibehalten werden. Ceeropis, Uromitrus und Zillia sind unbedingte Synonyme von Chelidon, Bürzel sehwarzblau. wie der Rücken. 2... . „u nn. 2 2.20.22 Cerustica 02800 Buirzelsrotbraun.. > ua ln ade a a en re GE Aare Sa 1218. Chelidon rustica rustica (L.). Rauchschwalbe. Hirundo rustica Linnaeus, Syst. Nat., Ed. X, p.191 (1758— „Habitat in Europae domibus intra teetum“. — Als terra typica betrachten wir Schweden nach dem 1. Zitat: Fauna svecica 244). Chelidon Procne Forster, Synopt. Cat. Brit. B., p. 17 & 55 (1817— Deseriptio nulla). Hirundo domestica Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I, p.528 (1827— Neuer Name für den nach Ansicht des Autors nicht passenden Namen von Linne. Ganz Rußland und Sibirien). Cecropis pagorum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p. 138 (1831— Bei Renthen- dorf und „wahrscheinlich nördlich vom mittleren Deutschland“). Cecropis stabulorum Brehm, Vogelfang, p.47 (1855— Ungarn und Kärnthen). Hirundo rustica vulgaris, fumaria, latirostris, minor A. E. Brehm, Verz. Samml., 'p.3 (1866— Nomina nuda!). Hirundo rustica sawitzkii Loudon, Orn. Jahrb. XV, p. 54 (1904— Transkaspien & Turkestan auf dem Durchzuge, rötlichgelbbäuchige Individuen mit weiß- bäuchigen zusammen beobachtet). Engl.: Swallow. — Franz.: Hirondelle de eheminde. — Ital.: Rondine. — Schwed.: Ladusvala. JS oad. Oberseite glänzend schwarzblau, Hinterhals und Vorderrücken mit verdeekten weißen Federmitten. Schwingen rauchschwarz, Außenfahnen und Spitzen mit dunkelbläulichem flaschengrünen Glanz. Stirn bis in Augen- höhe und Kehle rotbraun. Zügel mattschwarz. Über den unteren Teil der Kehle und Kropf ein breites blauschwarzes, meist mit rotbraunen Flecken gemischtes Band. Übrige Unterseite weiß mit mehr oder minder starkem rötlich isabell- farbenen Anflug, mitunter fast bla rotbräunlich, nie ganz reinweiß, meist etwa blab rötlich rahmfarben; Unterschwanzdecken häufig etwas rötlicher und nicht selten mit schwärzlichen Schaftstrichen. Unterflügeldecken schmutzig oder bräunlichweiß und mehr oder minder rötlich isabell übertüncht. Steuer- federn schwarz mit blauem oder flaschengrünem Schimmer, das mittelste Paar einfarbig, die übrigen an der Innenfahne mit einem mehr oder minder groben rundlichen weißen Fleck, der nach dem äußern Paare zu allmählich länglicher und mehr schiefstehend wird. Iris dunkelbraun. Schnabel schwarz. Füße schwarzbraun. Flügel S © etwa 120—127, ausnahmsweise bis 130 mm. Die geringsten Maße (mitunter kaum 119) fand ich bei ©, die aber auch mit- unter sehr lange Flügel haben. Schwanz: seitliches Steuerfederpaar 9 etwa 105---110 und sogar 120,0 95—100, selten mehr, mittelstes Paar 45—48, Hirundinidae, s01 Lauf ungefähr 5, Culmen 11.5—13 mm. — Nestkleid: Oberseite matter, weniger glänzend, Stirn und Kehle hell fahlrot, Kehlband bräunlichschwarz, äußerstes Steuerfedernpaar nur wenig verlängert und verschmälert. Junge Vögel haben die seitlichen Steuerfedern viel kürzer und breiter. Ganz Europa und Nordwest-Afrika bis in die Oasen der nördlichen Sahara (Algerien), Westsibirien (mindestens bis zum Jenissei), Turkestan und Himalaya, Afghanistan, Baluchistan, Persien und Kleinasien. — In allen diesen Gebieten konnte ich keine konstanten lokalen Abweichungen fest- stellen. Stücke mit stark rötlicher Unterseite, die mitunter an Intensität der von €. r. transitiva nichts nachgibt, kommen überall vor, sind aber meist nicht häufig ‘und nirgend konstant. Im allgemeinen sind Stücke aus Marokko, Algerien und Tunesien nicht sehr lansflüglis, der Flügel mißt mitunter nur 118, selten bis 127, während in Turkestan Flügel von 127 und darüber häufig sind, in keinem Falle jedoch sind diese Unterschiede konstant genug, um daraufhin — wenigstens nach dem untersuchten Material — eine subspezifische Ein- teilung vornehmen zu können. Auf der andern Seite sind die nicht wan- dernden Formen in Agypten und Palästina konstant verschieden. — Die Schwalben sind in den oben ge- nannten Ländern Zugvögel, die durch den ganzen dunklen Kontinent bis Südafrika, und durch Zentralasien nach Indien und seinen Inseln wandern. Zweifellos ziehen die am nördlichsten wohnenden am weitesten nach Süden, während die Brutvögel der Atlas- länder vermutlich nur in die Oasen der Sahara streichen, um dort zu überwintern. Figur 131. Die Rauchschwalbe ist ein so allgemein bekannter Vogel, daß ich mich über ihre Lebensweise sehr kurz fassen darf. Ihr Lockton ist das heimatliche wit wit oder ziwit ziwit, mitunter auch ein gedehnteres wiwit und ängstliches zibist. Der Gesang besteht aus einer angenehmen, mit kurzen Trillern vermischten, locker plaudernden, schwätzenden Strophe, der man immer gern zuhört, obwohl sie nicht zu den prächtigen “esängen gehört. Das Nest steht im Innern von Gebäuden, besonders Viehställen, Scheunen, Wagenremisen, Veranden, unter Torwegen, Brücken, selten an den Außen- wänden von Gebäuden, und dann nur, wenn das überhängende Dach vollkommenen Sehutz von oben gewährt, und sehr selten (wenigstens heutzutage) an Felswänden Das Nest klebt an der Wand und ist in der Regel halbkugelförmig. mit der flachen Öffnung vorn am .obern Rande, doch steht es auch mitunter frei auf Balken und ist von ‚oben offen. Das Material besteht aus Klumpen lehmiger Erde, die im Schnabel herbei- getragen wird und mit Speichel vermengt ist. Jedes einzelne Klümpehen steht nach außen zu hervor, so daß das Nest einer Anhäufung zahlloser kleiner gleichgroßer Hügelchen gleicht, auch hängen und stecken meist einzelne Halme aus der Erd- masse hervor. Die Ausfütterung besteht aus Federn, Haaren, Faden, Heu und Halmen, und ist locker und lose zusammengepackt. Die ersten Gelege bestehen meist aus 5, die zweiten aus 4 Eiern. Die in der Regel gestreckten, länglichen Eier sind E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 51 802 Hirundinidae. glanzlos weiß, die Zeichnung besteht aus dunkel rostbraunen, entweder gleichmäßig verteilten und dann meist feineren, oder um 'das dieke Ende gehäuften Flecken und. Punkten und selten fehlenden grauen oder violettgrauen Schalenflecken. Die Zeichnung variiert stark. 100 Eier (50 Rey, 50 Jourdain, in litt.) messen im Durchschnitt 19.74 >< 13.7, Maximum 23 ><13.6 und 20><15. Minimum 16.75 >< 12.75 und 18 >< 12.25 mm. 1219. Chelidon rustica transitiva subsp. nov. Steht zwischen ©. r. rustica und C. r. savignü, indem die Unterseite nicht weißlich oder rötlich kastanienfarben, sondern fahl rotbräunlich, etwa braunrötlich lachsfarben ist. Typus © Ebene von Esdraclon 16. Dezember 1863, no. T. 2057 im Liverpooler Museum. Palästina; Stand- und Strichvogel. — Tristram berichtet, daß. niemand im Zweifel darüber sein kann, daß die in Palästina das ganze Jahr hindurch anzutreffenden Schwalben von der europäischen Rauchschwalbe verschieden seien. Er nennt sie Airundo savignü, während Sharpe & Wyatt richtig bemerkten, dab seine Stücke nicht zu savignii gehören, sondern eine lebhaft gefärbte Form von C. rustica seien. — Nach Tristram soll auch C. rustica (mit weißlicher Unterseite) in Palästina nisten, aber im Winter niemals. anzutreffen sein ; jedenfalls ist diese Form nur Durchzugsvogel. In Süd- arabien (Aden) sollen Schwalben nisten (Ibis 1893, p. 68), doch bleibt fest- zustellen, zu welcher Form dieselben gehören. 1220. Chelidon rustica savignii (Steph.). Hirundo Savignii Stephens. in Shaws Gen. Zool. X, p.90 (1817— Egypten). Hirundo cahirica Lichtenstein, Verz. Doubl. Mus. Berlin, p. 58 (1823— „Cahira et Arsinoitis“. Stephens und Lichtenstein zitieren die Abbildung (Taf. 4, Fig. 4) in der „Description de l’Egypte“ von Savigeny ohne Namen, die damals schon erschienen war, die Explication des Planches von Andouin, worin der Name riocouri zuerst gebraucht wird, erschien aber erst 1826). Hirundo Riocouri Audouin, Explic. des Planches de la Deser. de l’Egypte, I, 4, Ois., p.270 (1826— Egypten). (2. Ed., Oktav-Ausgabe, 1828, XXIII, p. 339.) Hirundo castanea Lesson, Trait& d’Orn., p. 268 (1831— Egypten). Hirundo Boissoneauti Temminck, Man, d’Orn., 2. Ed., IV, p. 652 (1840— ?Partim, alle Lokalitäten — Spanien, Griechenland, Tripolis: — falsch!). Hirundo rustica orientalis Schlegel, Krit. Uebers., p. XVIIT (1844— „Macedonien, Egypten (östl. Sibirien ?)“ Neuer Name für „cahirica“, „savignyi“ und „riocouri“).. Hirundo Boissoneautüi latirostris, microrhynchos, minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— Nomina nuda!). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirund., Taf.39. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. IIE Maß, VIEL 3. Unterscheidet sich auf den ersten Blick selbst von den dunkelbäuchigsten Varietäten von (. rustica rustica durch die lebhaft rötlich kastanienbraune Unterseite, die im Herbst und Winter am lebhaftesten ist, in der Brutzeit aber verbleicht, auch bei jungen Vögeln blasser, und dann mitunter fast so bleich wie bei alten transitiva ist. Die Flecke an den Steuerfedern sind nicht weiß, sondern blaßrot. a Ägypten und Nubien. Stand- und Striehvogel. — Alle Angaben vom Vorkommen dieser Form in Europa, soweit sie nachgeprüft werden konnten, beruhen auf Verwechslung mit dunkelbäuchigen Varietäten von ©. r. rustica. Hirundinidae. 803 Nester in Wohnhäusern, Hütten, Gewölben, Moscheen und Brunnen. Die Eier gleichen denen von Ü. r. rustica. Vier Exemplare aus Egypten messen nach Jourdain (in litt.) 19.5 ><13.5, 20.3 >< 13.5, 18.2><13.2 und 20 >< 14 mm. 1221. Chelidon rustica gutturalis (Scop.). Hirundo gutturalis Scopoli, Del. Flor. & Faun. Insubr. II, p. 96 (1786— „In nova Guiana p- 118, Tab. 76“. Sie! Das soll heißen, daß der Vogel von Sonnerat, in Voy. Nouvelle Guinee, p.118, Taf. 76 beschrieben und abgebildet wurde. Fundort ist Antigua auf der Insel Panay in den Philippinen), Hirundo panayana Gmelin, Syst. Nat. I, p. 1018 (1789— Ebenfalls aus Sonnerat, 1. e.). Hirundo Jewan Sykes, Proc. Committee Zool. Soc. London II, 1832, p.83 (Juli 1832 „Dukhun“). ?Cecropis rusticoides Boie, Isis 1844, p. 174 (Java. — Nomen nudum!). Hirundo rustica var, rufa Middendorf, Sibir. Reise, Vög., p.188 (1851— Partim?). Hirundo fretensis Gould, Handb. B. Austral. I, p. 110 (1865— Nordküste Australiens). Hirundo frenata (lapsu calami) Blyth, Ibis 1866, p.336 (Sollte fretensis heißen). Hirundo andamanensis Beavan, Ibis 1867, p.316 (Andamanen. Ex Tytler MS.). ? Hirundo kamtschatika Dybowski, Bull. Soc. Zool. France VIII, p. 356 (1883— Kamt- schatka. „Abdomen et sous-caudales blanes“, sollte vielleicht „d’un roux intense“ heißen? S. Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirund. I, p. 244!). „Hirundo rustica, borealis“ Dybowski & Taczanowski, Op. eit. IX, p.152 (1884— „Subtus alba“. ?Kamtschatka). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin, Taf. 40. Unterscheidet sich von €. r. rustica durch das merklich in der Mitte unterbrochene, unvollkommene blauschwarze Kropfband, außerdem ist sie kleiner, Flügel nur etwa 110—120 mm, seitliche Steuerfedern 1—2 cm kürzer. Unterseite weiß, oft so reinweiß, wie es bei Ü. r. rustica selten vorkommt, mitunter aber so stark rötlich, daß die Unterscheidung von helleren Stücken von iytlerd und noch mehr von erythrogastra genaueres Vergleichen erfordert, mitunter ist auch das blauschwarze Kropfband geschlossen, so daß dann die Unterscheidung von €. r. rustica schwer fällt. Scheint südlicher zu wohnen als tyteri, m den Amur und Ussuri- Ländern, in Transbaikalien (Daurien), am Baikalsee, bei Irkutsk, in der Mandschurei, Nord-China, Korea, Japan. — Im Winter in Indien, dem malaiischen Archipel, den Molukken, Neuguinea und Nord-Australien. Die angeblich in Kamtschatka erbeuteten Exemplare sind vermutlich hellbäuchige iytleri gewesen. Lebensweise und Fortpflanzung, wie bei ©. r. rustica. Chelidon rustica erythrogastra ist die amerikanische Form der Rauch- schwalbe. Sie steht zwischen tytleri und gutturalis; die Unterseite ist fahl rotbraun — übrigens variabel wie bei den anderen Formen —, das Kropf- band unterbrochen. Oberseite meist nicht so purpurblau wie bei tytleri, doch ändert sich dies mit Abnutzung der Federn. Sie nistet in Nordamerika und überwintert in Südamerika. Das angebliche Vorkommen in Ostsibirien (zusammen mit gutiuralis und womöglich auch noch mit iytleri!) beruht auf irrtümlicher Bestimmung. dir 804 Hirundinidae. 1222. Chelidon rustica tytleri (Jerd.). Hirundo Tytleri Jerdon, B. India III, p.870 (1864— Indien, brütend). Hirundo saturata Ridgway, Proc. U. S. Nat. Mus. VI, p.95 (1883—- Kamtschatka; ex Stejneger MS.). „Hirundo ruslica, baicalensis“ Dybowski & Taezanowski, Bull. Soc. Zool. France IX, p. 152 (Baikalgegend). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin., Taf. 41. Ähnlich ©. r. gutturalis, mit breit und vollständig unterbrochenem, schwarzen Kropfbande, aber weinrötlich-kastanienbrauner Unterseite, auf der Oberseite meist mehr purpurn als eryihrogastra. (Siehe unter Nr. 1221.) Kamtschatka und Nordost-Sibirien, im Winter in Südchina und Indien. — Es liegen wenig sichere Beobachtungen aus den Brutgebieten über diese Schwalbe vor und die Angaben über das Vorkommen sind vielfach verwirrt. Sicher ist, daß sie in Kamtschatka häufig brütet, und vermutlich ist dies auch in Sibirien nördlich und westlich von Kamtschatka der Fall, sogar noch bei Udskoi Ostrog am Uda-Flusse, wo aber die genauen Grenzen des Brutgebietetes nach Westen und Süden zu (gegen die von €. r. gutturalis) liegen, ist noch nicht sicher festgestellt. Das Vorkommen zusammen mit C. r. gutturalis ist wohl ausgeschlossen '), das Brüten bei Irkutsk nicht be- wiesen, denn in Kamtschatka kommt diese Schwalbe erst anfangs Juni an, ein angeblich am 31. Mai erlegtes Stück kann also noch auf dem Zuge ge- wesen sein! Das Vorkommen in Südamerika muß auf Verwechselung mit dunkelbäuchigen erythrogastra beruhen. 1223. Chelidon daurica rufula (Temm.). Hirundo rufula Temminck, Man. d’Orn. 2. Ed., III, p.298 (1835— Egypten, Sizilien fälschlich auch für Südafrika und Japan angegeben. Südafrika nach Levaillant, dessen Abbildung und Beschreibung sich jedenfalls auf vorliegende Art bezieht und nicht auf ©. eucullata, dessen Fundort aber, wie so oft, falsch ist. Das hinzugefügte Synonym „Hirundo capensis Gmelin“ ist unrichtig). Lillia Temmincki Hume, Stray Feathers V, p. 259 (1877— Neubenennung des von Temminck beschriebenen mediterranen Vogels). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirund., Taf 64. OS Qad. Kopfplatte glänzend schwarzblau, von einem zimmtroten Bande umgeben: einige Federchen an der Vorderstirn, ein schmaler Superciliarstreif, nach hinten breiter werdend und mit einem breiten Nackenband verbunden, zimmtrot. Ohrdecken fahl rostbräunlich. Rücken, Schulterfittiche und Ober- flügeldecken schwarzblau, auf dem Vorderrücken dadurch, dab die weißen Basalteile der Federn etwas sichtbar werden, einige weiße Striche. Schwingen schwarzbraun, Außenfahnen dunkler und mit geringem Stahlglanz. Bürzel rötlich zimmtfarben, allmählich in die rahmfarbenen Oberschwanzdecken übergehend, von denen die längeren blauschwarze Spitzen haben, während die längsten ganz blauschwarz sind. Steuerfedern rußschwarz, Außenfahnen und innerstes Paar an beiden Fahnen mit stahlfarbenem Schimmer, nicht selten mit angedeuteten oder an den äußern Steuerfedern sogar deutlichen weiblichen 1) Sollten ©. r. tytleri und gutiuralis zusammen brüten, so wäre zu erwägen, ob erstere nicht einfach eine sehr ausgesprochen dunkelbäuchige Varietät von guttu- ralis bildet! er Hirundinidae. 805 Querbinden. Unterseite blaß rostgelb mit dunkelbraunen Schaftstrichen, ebenso die Unterflügeldecken und Axillaren, mittlere Unterschwanzdeeken mit aus- gedehnten grünlichschwarzen Spitzen, die längsten fast völlig schwarz. Iris dunkelbraun. Schnabel schwarz, Füße braun. Flügel etwa 118—126, wobei die © im allgemeinen kleiner sind, Schwanz etwa 103—110, Culmen 8.5—10.5 mm. — Juv.: Nicht so lebhaft gefärbt wie die alten Vögel, die bei jenen zimmtrote Farbe am Hinterkopfe und an den Halsseiten blab rostfarben; Oberflügeldecken und Armschwingen mit röstlich rahmfarbenen Endsäumen. Unterkörper hell rahmfarben, von der Brust an ohne deutliche Schaftstriche. Seitliche Steuerfedern kürzer und breiter. Turkestan, Persien, Baluchistan, Gilgit"), Afghanistan, Palästina, Ägypten, (wahrscheinlich nur auf dem Zuge, wie auch in Abessinien), Kleinasien, Cypern, Griechenland, und in Marokko. — Nicht selten in Italien, besonders in seinen südlichen Teilen und Sizilien, beobachtet, aber dort nicht mit Sicherheit als Brutvogel festgestellt, vereinzelt in Tunesien und Algerien beobachtet, im marokkanischen Atlas aber brütend; ich konnte zwar von dort nur abgenutzte Brutvögel vergleichen, diese scheinen aber keine Unterschiede aufzuweisen. Einmal auf Helgoland, einmal auf Fair Island zwischen den Orkney und Shetlands, am 16. Mai 1909 an der südenglischen Küste, auch in Süd- frankreich beobachtet. Diese Schwalbe ist in Kleinasien und Griechenland Zugvogel, vielleicht auch in ihren andern Brutgebieten. Die Nester stehen an der Decke von Höhlen, oft fast im Dunkeln, unter überhängendem Gestein und Felsblöcken oder Brückenbogen. Sie sind aus feuchter Erde gebaut und retortenförmig, d. h. es führt eine bis 18 cm lange retortenförmige Röhre zu dem eigentlichen Neste, das mit Halmen, Wolle und Federn ausgefüttert ist. Die Eier sind rein weiß, schwach glänzend, wie die der Hausschwalbe (H. wrbica), bald rundlicher, bald mehr zugespitzt. 36 Eier (24 Jourdain, 12 Rey) messen im Durchschnitt 20.05 >< 14.24 Maximum 21.5 >< 14.7, Minimum 19 >< 13.5 mm. 1224. Chelidon daurica nipalensis (Hodgs.). Hirundo Nipalensis Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal V 1836, p. 780 (1837— „Central region of Nepal“). Hirundo alpestris japonica Temminck & Schlegel, in Siebolds Fauna Japon., Aves, p. 33, Taf. 11 (1847— Japan). Cecropis arctivitta Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1871, p.346 (Peking). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin., Taf. 67. Ähnlich ©. daurica rufula, aber das zimmtrote Nackenband in der Mitte unterbrochen, die schwarzblaue Kopfplatte also mit dem Rücken verbunden, Bürzel und vordere Oberschwanzdecken gleichfarbig, letztere gar nicht oder kaum, nicht aber merklich heller. Schaftstriche der Unterseite breiter und deutlicher als bei €. d. rufula. Flügel etwa 112—123 mm. 1) Die wenigen vorliegenden Stücke aus „Nepal“ (?) und Afghanistan (ohne Geschlechssangabe!) sind etwas kleiner — Flügel 112—118 mm — scheinen aber sonst nicht abzuweichen. Falls eine kleinere, den westlichen Himalaya (?und Zentralasien) bewohnende Subspezies zu unterscheiden ist, würde sie Chelidon rufula seullii (Seeb.) heißen müssen. (Hirundo rufula B. scullii Seebohm, Ibis 1883, p. 168, Gilgit und Nepal). 806 Hirundinidae. Brutvogel im Himalaya, China, Korea und Japan (aber nicht so weit nördlich wie Jesso), im Winter in den Ebenen Indiens und Birmas. Baut Nester wie C. d. rufula und befestigt dieselben unter überhängenden Felsen, an Felswänden, in Höhlen, in den Verandas oder unter Dachvorsprüngen der Häuser. Eier weiß. Zwei Bruten. 1225. Chelidon daurica daurica (L.). Hirundo daurica Linnaeus, Mantissa Plantarum. p. 528 (1771— „Sibiria“). Hirundo alpestris Pallas, Reise versch. Prov. Russ. Reichs II, App., p. 709 (1773— Altai und andere sibirische Gebirge). Lillia intermedia Hume, Stray Feathers 1877, p.263 (Sadiya in Assam). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin., Taf. 65. Nackenband unterbrochen, Bürzel nur undeutlich gestrichelt, Unterseite blaßb rötlich, schmal gestrichelt. — Von rufula durch das unterbrochene Nackenband, von nipalensis durch schmälere Strichelung der Unterseite, von striolata durch rötlichere Unterseite und schmälere Strichelung, von erythropygia durch die breitere Strichelung und bedeutende Größe unterschieden. Flügel lang, mindestens 125—138 mm. Östsibirien, westlich bis zum Irtisch, Transbaikalien, Amur- und Ussuri- gegenden, Mongolei, Alaschan und Kansu. Einmal in zwei Exemplaren (im Juni!) in Assam erbeutet, die wahrscheinlich nur verspätete oder zurück- gebliebene Wanderer waren. Die Nester gleichen, wie sich Godlewski ausdrückt, einer der Länge nach durch- geschnittenen Flasche, und werden an der Decke von Verandas oder andern Gebäuden, sowie an überhängenden Felsen befestigt. Die 5—6 Eier werden nach demselben Beobachter im Juli gelegt und die Jungen verlassen die Nester erst kurz vor der Abreise im September. Die Eier eines Geleges aus Transbaikalien messen nach Taeza- nowski 21,8 >< 14.2, 21.7 ><14, 21.4><14, 21.2><13.4 und 22><14.2 mm. 1226. Chelidon daurica striolata (Temm. & Schleg.) Cecropis striolata Boie, Isis 1844, p.174 (Nomen nudum! Ex Kuhl MS.). Hirundo striolata Temminck & Schlegel, Siebolds Fauna Japonica, Aves, p.33 (1847 — Java). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin., Taf. 66. Unterseite weiß oder fast weiß, Strichelung breiter als bei allen anderen Formen, rostrotes Nackenband breit unterbrochen wie bei allen asiatischen Formen. Etwas breiter gestrichelt und in der Regel weiblicher als nipalensis, aber ungefähr von derselben Größe und vielleicht nieht immer mit Sicherheit zu unterscheiden. Eine südlichere Form, die von den Bergländern südlich des Brahma- putra (Khasia-Berge, bei Shillong von E. C. Stuart Baker an Felsen brütend gefunden) bis Süd-China vorkommt, ferner im ostindischen Archipel auf Java, Flores, Sumba, Wetter und Alor gesammelt wurde, aber dort jedenfalls nur Wintergast ist. 1227. Chelidon daurica erythropygia (Syk.). Hirundo erythropygia Sykes, Proc. Committee Zool. Soc. London 1832, p. 83 (Poona in Indien). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin., Taf. 68. nn Hirundinidae. 807 Eine kleine tropische Form. Bürzel ungestrichelt rostrot, Unterseite weiblich rahmfarben, fein gestrichelt. Bewohnt die Ebenen Indiens vom Fuße des Himalaya bis zu den Nilgivi-Bergen, und von Sind bis in die Länge von Kalkutta. Vereinzelt in Ceylon. Nist- und Lebensweise wie bei den größeren Vertretern, Nester unter Torbogen, Verandas, an Mauern und Felsen, Eier rein weiß. Mehrere der tropisch afrikanischen Schwalben könnten als Vertreter von Chelidon daurica angesehen werden, wie ©. senegalensis und C. cucullata, doch ist es vorläufig gewagt, sie als Subspezies aufzufassen. Reichenow, Vögel Afrikas, II p. 412, 415, 416 gibt über diese Formen Auskunft. Auf den vorwiegend tropischen japanischen Riu Kiu- (Liu-Kiu)-Inseln lebt eine von der typischen Chelidon javanica javanica nur durch etwas be- deutendere Größe unterschiedene Subspezies, Chelidon javanica namikhfi Stejneger (Proc. U.S. Nat. Mus. IX, 1886, p. 646). Die seitlichen Steuer- federn sind nur einige mm, nicht lang fadenförmig verlängert, die Unter- seite ist rauchbräunlich, Kehle und Stirn rotbraun. Gattung HIRUNDO L. 1758. (Irrtümlich vielfach Chelidon Boie (1822) genannt, doch wurde der Name Chelidon schon 1817 für die Rauchschwalbe eingeführt. Von Moore 1854 in Delichon geändert, von Reichenow 1889 Chelidonaria getauft, nach Elimination der mit anderen Gattungsnamen versehenen Arten bleibt aber der Name Hirundo L. für die Hausschwalbe übrig, der überdies von Forster bei seiner 1817 vorgenommenen Neueinteilung auf diese Gruppe beschränkt wurde.) — Unterscheidet sich von Chelidon Forst. und allen anderen Schwalben- gattungen durch dicht befiederte Läufe und Zehen, außerdem ist der Schwanz nur gegabelt, die seitlichen Steuerfedern sind aber nicht auffallend verlängert. Nester aus Erde, Eier weiß. Brutheimat: Europa, Nordwestafrika, Asien. 1228. Hirundo urbica urbica (L.). Hausschwalbe, Mehlschwalbe, Fensterschwalbe. Hirundo wurbica Linnaeus, Syst. Nat., Ed. X, p.192 (1758 — „Habitat in Europa“. Als terra typica betrachten wir Schweden, nach dem 1. Zitat, Fauna svecica 245). Hirundo domestica Leach, Syst. Cat. Indig. Mamm & Birds Brit. Mus., p.19 (1816— Nomen nudum!)). Hirundo Lagopoda Pallas, Zoog. Rosso-Asiat. I., p.532 (1827— Partim! Siehe unter H. u. whiteleyi). ‚Ohelidon fenestrarum Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.140 (1831— Mittleres Deutschland). Chelidon rupestris Brehm, t. e., p. 140 (1831— Heiligenblut am Fuße des Groß- glockuers in Kärnthen, an Felsen nistend). 805 Hirundinidae. Chelidon tectorum Brehm, Vogelfang, p. 47 (1855— Deutschland). Chelidon urbica vulgaris, latirostris, septentrionalis A. E. Brehm, Verz. Samml., p. & (1866— Nomina nuda!). Engl.: House-Martin. — Franz.: Hirondelle de fen&tre. — Ital.: Balestruceio. — Schwed.: Hussvala. Sad. Oberseite glänzend schwarzblau, die Wurzeln der Federn weiß und an Hinterhals und Nacken den größten Teil der Federn einnehmend, so daß dort meist etwas Weiß hervorguckt; unterer Teil des Bürzels und die vorderen Oberschwanzdeeken weiß mit ganz feinen schwarzen Schaftlinien, die längsten blauschwarz. Schwingen rauchschwarz, innere Armschwingen mit feinen weißen Endsäumen. Steuerfedern rauchschwarz mit schwachem flaschengrünen Schimmer. Zügel schwarz. Ganze Unterseite weiß, Unter- schwanzdecken mit schwarzen Schaftlinien, mitunter auch an den Körper- seiten einige feine schwärzliche Linien. Läufe und Zehen weiß befiedert. Unterflügeldeeken und Axillaren bräunlich rauchgrau mit dunklen Schaft- linien. Iris dunkelbraun. Füße hell fleischfarben. Schnabel schwarz. Flügel etwa 108—114, bei einem C aus Tur- kestan 115. Schwanz ungefähr 65—68, mittelstes Steuer- federpaar 17—20 mm kürzer, Lauf 9—11.5, Culmen etwa 9 mm. — 9 wie d. — Im ersten Jugendkleide und Nestgefieder ist die Oberseite dunkelbraun, nur auf dem Rücken mit etwas schwarzblauem 7 Schimmer, Bürzel graubraun mit an Aus- SF dehnung wechselnden breiten weißen Feder- säumen, die innern Armschwingen haben breitere weiße Säume, Kehle und Seiten sind bräunlich verwaschen. — Zwei griechische Exemplare (12. April. ob Brutvögel?) haben Flügel von nur 104.5—107 mm. Mehr Exemplare wären zu untersuchen. — Auch persische Brutvögel sind auffallend klein: 1 Stück aus Schiras (Mai) hat die Flügel 100, drei aus Südwestpersien (von Witherby gesammelt) Flügel von 101, 102, 103 mm. Irgendwelehe Färbungs- oder sonstige andere Unterschiede von #7. u. urbica kann ich nicht bemerken. Figur 132. Europa, etwa vom 70. Grade in Skandinavien südwärts bis zum Mittel- meere östlich bis Krasnojarsk, Irkutsk und zu dem Quellgebiet des Jenissei, Persien (?) (s. oben!) und Turkestan bis zum Kwen-Lün'). Im Winter bis Südostafrika und Mossamedes und im nordwestlichen Indien. (Die Angabe“ vom Brüten auf den Canaren beruht wahrscheinlich auf einem Irrtum. Brutzeit erst im Mai!) Lebensweise wie die anderer Schwalben, Lockruf ein kurzes tr tr oder tzr tzr, Gesang nicht so kräftig und meist weniger anhaltend als bei der Rauchschwalbe. Nester mit äußerst seltenen Ausnahmen an der Außenseite von Gebäuden, sowie an Felswänden, besonders an Kalk- und Kreidefelsen (England, Frankreich, Ungarn, Tunesien u. a.). Das Nest halbkugelig oder in Ecken unter Dachvorsprüngen ein- geklebt und dann nur wenig mehr als viertelkugelig, außen sauber gearbeitet und mit einem ovalen oder fast ganz runden Einflugsloch am oberen Ende. Ausfütterung größtenteils aus Federn. Eier rein weiß, schwach glänzend, in der Regel ziemlich spitz. am dünneren Ende. 100 Eier (55 Rey, 45 Jourdain, in litt.) messen im Durchschnitt 18.84>< 13.27, Maximum 21.,6><13.7 und 21.5><14.7, Minimum 16.75><13 und 18.75><12 mm. Es finden zwei, angeblich mitunter sogar drei, Bruten jährlich statt. 1) Für Turkestan von Sewertzoff unrichtig als „lagopoda“ angeführt (Suschkin in litt.)- Hirundinidae. 809 1229. Hirundo urbica meridionalis subsp. nov. Unterscheidet sich von /7. u. urbica durch die bedeutend geringere Größe: Flügel von 4 Exemplaren (3 aus Algerien, 1 aus Marokko) 100, 101, 103.5 und 106 mm. Typus Cad. 8. Mai 1908, Hammam R’Hira in Algerien, im Tring Museum (Nr. 337, R. & H. coll.). Brutvogel in Nordwestafrika: Algerien (terra typiea), jedenfalls aber auch in Marokko und Tunesien. — Ob andere südliche Schwalben hierzu gehören, ist noch festzustellen. Uber griechische und persische Stücke siehe oben. Brutzeit im Mai, denn anfangs Mai beobachteten Rothschild und ich sie erst beim Bauen ihrer Nester. 1230. Hirundo urbica whiteleyi (Swinh.). Hirundo Lagopoda Pallas, Zoogr. Rosso-Asiat. I., p.532 (1827— -Partim! „In omni Rossia et Sibivia!“ Pallas beschreibt zwar, wie er sagt, ein daurisches Exemplar, sein Name „Lagopoda“ ist aber ein neuer Name für H. urbica, wie er ja auch Hirundo rustica neu benannte, und bezieht sich ebensowohl auf H.urbica aus Rußland wie auf ostsibirische Stücke). Chelidon whiteleyi Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1862, p.320 (Pekin). Chelidon lagopus Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p.93 (1885— Grammatikalische Ver- besserung von „lagopoda“. Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundinidae, Taf. 5. Unterscheidet sich von 7. urbica urbica dadurch, daß alle Oberschwanz- decken entweder ganz weiß oder weiß mit schwarzem Mittelfleck ') sind und der Schwanz viel weniger, nur etwa 1 cm tief, gegabelt ist. Flügel von alten Vögeln 110—112 mm. Ist weiter nach Norden und Osten verbreitet. Bei Krasnojark nach Suschkin (in litt.) u. a. mit Z. u. urbica, wie auch an andern Punkten der Grenzzone, „ohne Bastarde zu bilden“, vom Jenissei nach Osten zu allein, bis zum Ussuri und Sachalin, nördlich bis zum Kolyma-Delta (Buturlin). Nach Pallas auch in Kamtschatka, dort aber von späteren Forschern nicht gefunden. Südlich von Sibirien in der Mongolei, Mandschurei, und vielleicht Nord-China. — Überwintert in Süd-China und wurde auch in Birma beobachtet. Nistet an Häusern, unter Dächern, wie H. u. urbica, aber die Fluglöcher scheinen breiter, größer zu sein. Drei Eier im Britisch Museum messen 18 >< 13, 19 >< 13.2 und 18.6 > 13.1 (Jourdain in litt), Taezanowski gibt an 16.7><125, A 28 168 >25, 16.8>< 1a, und 17 ><13 mm. 1231. Hirundo urbica cashmeriensis (Gould). Chelidon cashmeriensis Gould, Proc. Zool. Soc. London XXVI, 1858, p.356 (1858 — Kaschmir). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin., Taf. 3. Ähnlich H. u. urbica, aber etwas kleiner, Flügel ungefähr 5—6 mm kürzer, Schwanz nicht so tief gegabelt, Unterseite etwas graubräunlich an- 1) Beide Färbungen und Zwischenstufen kommen in denselben Dörfern brütend vor: s10 Hirundinidae. gehaucht. Längere Unterschwanzdecken braun mit ausgedehnten weißen Säumen. Flügel etwa 97, (einmal) bis 103 und (einmal) 104 mm. Himalaya und westchinesische Gebirge bis Kansu (ein Stück nach Giglioli in Italien erlegt, aber von Salvadori und Arrigoni angezweifelt). In Höhen von 6000 bis 12000 und 13000 engl. Fuß. Nistet nach Art ihrer Ver- wandten an überhängenden Felsen. Eine 7. uw. cashmeriensis sehr nahestehende Form bewohnt die Hügel 05Z/ von Fokien (Kuatun) im südwestlichen China. Sie ist etwas kleiner (Flügel / / 92—96 mm), hat einen deutlichen schwarzen Kinnfleck und einen noch etwas weniger gegabelten Schwanz. Ich nenne sie: Hirundo urbica nigrimentalis subsp. nov. Typus im Museum zu Tring, Jad. Kuatun 30. April 1897, von J. La Touche gesammelt. 1232. Hirundo urbica dasypus (Bp.). Chelidon dasypus Bonaparte, Consp. Av. I, p.343 (1850— Borneo!). Chelidon blakistoni Swinhoe, Proc. Zool. Soc. London 1862, p. 320 (Hakodate in Japan). Abbild.: Sharpe & Wyatt, op. cit. Taf. 4. Leicht von H. u. urbica zu unterscheiden: Oberseite weniger blau- glänzend, Schwingen und Schwanz tiefer schwarz, der Schwanzausschnitt unter 1 cm tief, Kinn mehr oder minder deutlich schwarz, Unterseite nicht reinweiß, Brust und Seiten rauchfarben verwaschen, letztere mit mehr oder minder deutlichen schwärzlichen Schaftlinien. Schwingen 104—110 mm. — Von H. u. cashmeriensis durch weniger stark metallisch blauglänzenden Rücken, bräunlichere Unterseite und längere Flügel unterschieden. Brütet auf den japanischen Inseln. — Die Typen (ein Paar) wurden von Diard auf Borneo gesammelt, wo sie wahrscheinlich überwinterten, diese Form aber bisher niemals wieder beobachtet wurde. Nistet an Felswänden. Eier wie die von H.w. urbica. Zwei Exemplare im British Museum messen (Jourdain) 20 >< 13.8 und 19.7 >< 13.7 mm. Hirundo nipalensis (Delichon nipalensis Moore, Proc. Zool. Soc. London 1854, p. 104, Taf. LXIII) bewohnt den Himalaya von Naini Tal bis zu den Daphla-Bergen im nördlichen Assam, scheint aber nicht über 8000 engl. Fuß zu steigen. Der Schwanz ist gerade, gar nicht ausgeschnitten, die Federn des Bürzels und vordere Oberschwanzdecken haben schmale rauch- schwarze Endsäume, Kopfseiten, Kinn und ein Teil der Kehle sind schwarz, die Unterschwanzdecken schwarzblau. Flügel etwa 90—95 mm. Gattung RIPARIA Forst. 1817. Synonym: Olivieola Forster 1817, Cotile Boi 1822, Cotyle Boie 1827, Biblis Lesson 1837, Ptyonoprogne Rehb. 1850, Ptionoprogne Blanford 1873, Krimnochelidon Walden 1876. Hirundinidae. sll Unterscheidet sich von Zirundo durch die unbefiederten Läufe und Zehen, auch sind die Füße schwächer. Das Gefieder (besonders das der Felsen- schwalben) ist sehr weich, der Schwanz nur ausgebuchtet, nicht gegabelt zu nennen (Fig. 133). Der Flug ist weicher, schattenhafter. Man ist versucht, zwei Gattungen zu trennen: die Uferschwalben, welche Röhren in Uferbänke graben, um darin zu nisten, und die Felsenschwalben, welche Erdnester an Felsen kleben, wozu noch kommt, daß erstere ungefleckte, letztere gefleckte Eier legen. Eine Trennung ist indessen nicht angebracht, da die Vögel keine strukturellen Unterschiede zeigen. Es wurde angenommen, dab erstere ein kleines Büschel von Federchen am untern Teile der Hinterseite des Laufes hat, das den Felsenschwalben fehlt, allein dieses Merkmal ist bei den afri- kanischen Formen nicht stichhaltig. Die Eierfärbung ist auch unwesentlich, wie wir bei Chelidon sehen, wo ein Teil der Arten einfarbige, andere gefleckte Eier legen, bleibt also nur die Nestanlage, nach der allein man doch nicht Gattungen trennen kann. — Das Genus Ziparia ist über Afrika, Europa und Asien, sowie in einer Art (A. riparia) auch über Amerika verbreitet. N N teneriedern ungellecki 0 = eo nenn. 3 esSsteneriedern mitsweiken ‚Hlecken: . . mr. a 2 o J Obere Kehle gefleckt ....... 2.220. R.rupestris . p. 815 Bee Dhereeenlenınpeneckin . a en een R. obsoleta . p. 816 3 f Kehle weiß, dunkles Kropfband . ... 2.2.0000. R. riparia . p. 811 \ Kehlespss Vorderbrust graubraun ... 2 0 a aneun are R. paludicola . p. 813 1233. Riparia riparia riparia (1.). Uferschwalbe. Hirundo riparia Linnaeus, Syst. Nat. Ed. X, p. 192 (1758— „Habitat in Europae eollibus arenosis abruptis“. — Als terra typica betrachten wir Schweden, nach dem 1. Zitat: Fauna svecica 247). Riparia Europaea Forster, Synopt. Cat. Brit. B., p.17 (1817— Deseriptio nulla)). Hirundo cinerea (non Latham!) Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat., Nouv. Ed., XIV, p- 526 (1817— Europa). Cotyle fluviatilis Brehm, Handb. Naturg. Vög. Deutschl., p.142 (1831— Flußufer des mittleren Deutschlands). Chelidon mierorhynchos Brehm, t. e., p.143 (1831— „Wohnt wahrscheinlich nördlich von Deutschland, besucht unsere Gegenden nur selten auf dem Zuge“). Cotyle riparia vulgaris, minor A. E. Brehm, Verz. Samml., p.3 (1866— Nomira nuda!). Olivicola riparia masximiliani Stejneger, Bull. U. S. Nat. Mus. No. 29, p.378 (1885— Name für die amerikanische Form der Uferschwalbe). Engl.: Sand-Martin. — Franz,.: Hirondelle de rivage. — Ital.: Topino. — Schwed.: Backsvala. o.ad. Oberseite erdbraun, auf Hinterrücken und Bürzel eine Schattierung blasser, in frischem Gefieder mit sehr schmalen weißlichen Säumen an den Spitzen der Armschwingen, an den Steuerfedern und an Bürzel und Ober- schwanzdecken. Schwingen und Steuerfedern viel dunkler braun, die innern Armschwingen mehr wie der Rücken. Zügel dunkelbraun. Unterseite weiß, Brustseiten, Achselfedern und breites Kropfband dunkelbraun. Unterflügel- deeken braun mit etwas helleren Säumen. Iris braun. Schnabel und Füße schwärzlich. Flügel meist 102—108 nach Ridgway in Amerika bis 111, in der Sammlung Kleinschmidts auch aus Marburg bis 111, Schwanz etwa 50—55, Lauf 10—12, Culmen 8—10, Schwanzgabelung etwa 6--10 mm. 812 Hirundinidae. Hinterseite des Laufes am untern Ende mit kleinem Federbüschel. (S. Fig. 133.) — Juv. Oberseite mit schmalen, an den innern Armschwingen, Bürzel und Öberschwanzdecken aber breiten fahl rostbräunlichen Säumen, Kehle mit rostgelblichem Anfluge und nicht selten braungefleckt, Kropfband mit rost- farbenen Federsäumen. Europa vom 70° nördlicher Breite und der Kola-Halbinsel bis zum Mittelmeere und den Balearen, sowie hier und da in Algerien und Tunesien, ostwärts bis Sibirien, Palästina, Persien und vielleicht noch weiter, doch sind weder in Sibirien, noch anderwärts in Asien die Grenzen gegen die verwandten Formen sicher festgestellt. — Auf dem Zuge bis Ost- und Südafrika und Indien. . Außerdem brütet die Uferschwalbe in Nord- amerika von den arktischen Gebieten bis Nord-Mexiko und wandert im Winter nach Südamerika. Weder Figur 133. den amerikanischen Ornithologen, noch Sharpe und meiner Wenigkeit gelang es, die amerikanischen Uferschwalben von der europäischen in befriedigender Weise zu trennen. Manche Stücke sind allerdings dunkler und schwer von öimae zu unter- scheiden; fernere Studien sind noch erwünscht. Überall Zugvogel, der aber zu verschiedenen Zeiten wandert, z. B. in England schon im März und früh im April, in Deutschland fast niemals vor Anfang Mai er- scheint. In Anbetracht der Unmasse von Individuen, die in Europa nisten, ist sie im tropischen Afrika verhältnismäßig selten, und überhaupt nur in Senegambien fest- gestellt, von mir im Haussalande nur gesehen, aber nicht gesammelt, so daß eine Verwechselung mit verwandten Formen nicht ausgeschlossen ist. Wohnt da, wo steil abfallende Erdwände ihr Gelegenheit zum Nisten bieten, also vorzugsweise an Fluß-, See- oder Teichufern, Durchstichen, Lehm- oder Sandgruben. Dort gräbt sie bis 60 cm, mitunter sogar meterlange und ausnahmsweise noch längere schmale Röhren, an deren Ende sich eine längliche Erweiterung befindet, die ein von Stroh, Heu, Würzelchen, Wollefäden und Federn leicht zusammengehäuftes Nest enthält. Ich fand die Nisthöhlen aueh unter der Rasenbedeekung unmittelbar über den flachen Steinen, die eine Festungsmauer krönen. Mitunter werden auch Mauerlöcher zum Brüten benutzt, in Norwegen die aus trockenen Rasenstücken bestehenden Dächer der Bauern- häuser. Vgl. auch Journ. f. Orn. 1887 p.253. Die 5—6 Eier sind meist ziemlich zu- gespitzt und fast völlig glanzlos, reinweiß; ohne jede Fleckung. 100 Eier (Rey) messen im Durchschnitt 17.3><12.5, Maximum 19.75 ><12.5 und 17><13.5, Minimum 15—25 ><12 und 15.5 ><11.75 mm. In Jourdains Sammlung ein Ei von 20.5 >< 13 mm aus England. Gewicht durchschnittlich 76 mg (Rey). Nester fast immer kolonjenweise, anscheinend zwei Bruten im Jahre. Lockstimme ein leises Schnarren, und aus schnarrenden, kaum zwitschernden Tönen besteht auch der sogenannte Gesang. 1234. Riparia riparia littoralis (Heugl.). Cotyle littoralis Lichtenstein, Nomenel. Mus. Berol., p. 61 (1854— Nomen nudum!)). Cotyle littoralis Heuglin, Orn. NO.-Afr. I, p. 166 (1869— Erste Beschreibung. Dongola) Cotile shelleyi Sharpe, Cat. B. Brit. Mus. X, p. 100 (1885— Ägypten). Sehr ähnlich R. r. riparia, aber merklich kleiner, die Kropfbinde etwas blasser und schmäler, Oberseite eine Schattierung blasser, Flügel von 6 alten Vögeln 90—97 mm. Hirundinidae. 813 Ägypten und Nubien (Giseh bei Kairo, Neu-Dongola, Schereik). — Ein Vogel aus Keren in Bogosland sieht fast aus wie &. r. littoralis, hat aber einen Flügel von 100 mm. Vielleicht gehört er einer andern Subspezies an. Fortpflanzung wie bei R.r. riparia. 7 Eier messen nach Jourdain im Durch- schnitt 16.37 >< 12.17, Maximum 18.3 >< 12.5, Minimum 15.3 >< 12 mm. 1235. Riparia riparia diluta (Sharpe & Wyatt). Cotile diluta Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirund. I, p.63 (1893— Tschimkent bei Taschkend). Sharpe beschrieb eine Uferschwalbe aus Taschkend, die sich durch blassere Oberseite und blasseres, wenig scharf begrenztes Kropfband unter- scheidet. Flügel von 3 Exemplaren von Tschimkent und Afghanistan messen 97.5, 104, 106 mm. Zu dieser Form scheinen auch Brutvögel von Kohat und vom Kurram-Flusse (Sefid-Kuh-Gebirge) zu gehören, letztere sind aber möglicherweise kleiner; ich konnte nur Weibchen in abgenutztem Gefieder untersuchen, deren Flügel 96.8, 94 und 93 mm messen. Zur selben Form rechne ich auch eine Anzahl junger Vögel, die Mitte September bei Dscharkent in Turkestan von Sarudny geschossen wurden, und merkwürdigerweise scheinen auch die Brutvögel von der Lena in Sibirien — alte Brutvögel, im Juni 1903, bei Zarkarminski von Hall gesammelt — dazu zu gehören. Flügel So 100—105 mm. (Vgl. Ibis 1904, p. 437.) Danach würde diese Form eine Verbreitung vom nördlichen Sibirien bis Nordwestindien haben, die Grenzen gegen A. r. riparia und RR. r. ijimae sind aber noch festzustellen. Größeres Material ergibt vielleicht noch eine weitere Trennung. 1236. Riparia riparia ijimae (Lönnb.) Clivicola riparia ijimae Lönnberg, Journ. College Science Tokyo, XXIII, Art. 14, p. 38 (1908— Sachalin). Östlich der Lena in Ostsibirien, wo die helle diluta vorkommt, tritt wieder eine dunklere Form auf. Lönnberg beschrieb ein Stück von Sachalin unter dem Namen üimae. Es ist auf der Oberseite dunkler, und besonders ist auch das Brustband sehr dunkel. Die Steuerfedern und Öberschwanz- decken haben auffallende, deutliche, wenn auch schmale, weiße Säume. Ganz damit übereinstimmend sind zwei alte Vögel und mehrere Junge aus dem August von Iturup (Kurilen) im Münchener Museum, zwei Stück von Jesso (Japan) im Museum zu Tring, ein japanischer Handelsbalg ohne Fundort im Museum Berlepsch, ein Stück von Sapparo in London und mehrere Stücke von Kamtschatka. Diese Vögel scheinen im frischen Gefieder immer helle Säume auf dem Bürzel, den Schwanzdecken und an den Steuerfedern zu baben, junge Vögel ebenfalls rostfarbene Ränder, wie bei A. r. riparia. — Die Verbreitung dieser Subspezies ist noch unsicher, doch scheint sie von Kamtschatka bis Sachalin und Jesso zu brüten und nach Süd-China zu ziehen. 1237. Riparia paludicola minor (Cab.). Cotyle minor Cabanis, Mus. Hein. I, p.49 (1850— Nordost-Afrika). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin. Taf. 12 (Unterkörper zu bräunlich!), 814 Hirundinidae. SO oad. Oberseite erdbraun, Armschwingen in frischem Gefieder mit schmalen weiblich fahlbraunen Säumen. Schwingen und Schwanz dunkler braun als der Rücken. Kehle, Kropf und Brust fahl graubraun, wobei die Kehle etwas heller ist, Unterkörper und Unterschwanzdecken weiß, mitunter mit Andeutungen dunkler Schäfte. Unterflügeldecken und Axillaren dunkel fahlbraun. Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße dunkel schieferfarben. Flügel von 12 alten Vögeln 95—102.5 mm. Schwanz ungefähr 45—47 mm. — Junge Vögel haben rostfarben gesäumte Federn auf der Oberseite. Brutvogel an den Ufern des Nils in Nubien und dem ägyptischen Sudan. Wie weit nach Süden noch unsicher, aber jedenfalls wohl noch in Abessinien und den Gallaländern. Die Angaben vom Vorkommen in Ostafrika, Uganda, am Victoria Nyansa dürften sich auf andere Formen beziehen. — Bis auf Weiteres scheint es ratsam, die Formen mit dunklem Brustband (riparia) und die mit gleichmäßig dunkler Kehle und Vorderbrust (paludicola) artlich zu trennen, da sie anscheinend am Nil nebeneinander brüten. Nistet am Nil in Kolonien wie unsre Uferschwalbe. Nisthöhlen etwa 60 em tief. Am 25. März fand N. C. Rothschild bei Schendi 5 schwach bebrütete Eier von reinweißer Farbe. Maße eines der Eier 16><12.5 mm. 1238. Riparia paludicola mauritanica (Meade-Waldo). Oolile mauritanica Meade-Waldo, Bull. B. ©. Club XII, p.27 (1901— Wad Moorbei [= Oum-er-Rebia| Marokko). Sehr ähnlich R. p. minor, aber bedeutend größer. Die Färbung der Oberseite ist im Frühjahr ein fahles bräunliches Mausgrau ohne jeden Glanz, aber die frisch vermauserten Schwingen und Steuerfedern sind ganz dunkel, fast schwarz, das Kleingefieder der Oberseite ebenfalls dunkler. Flügel Jad. 103—109, © 101—108, Schwanz 45—47.5, Schwanzausschnitt höchstens 4, Lauf etwa 10, Culmen ungefähr 8—9 mm. — Juv. Oberseite mausgrau mit blaß rostbraunen Federsäumen, Kehle und Kropf rostgelblich, Seiten ebenso verwaschen. Bisher nur von den Ufern des Oum-er-Rebia im westlichen Marokko bekannt. Scheinen in ihrem Brutgebiete Standvögel zu sein, nisten schon im Februar. Am 21. und 22. Februar enthielten die Nester einer von Riggenbach entdeckten Brut- kolonie 3—4 Eier. Letztere gleichen denen unsrer Uferschwalbe und 4 Gelege messen: 16:75 >< 12.6, 16.75 >< 12,5, 16.41>< 12:7. 16,9><124, 16. 9>12, u 22477 >32 17.3><12.9, 17.1. ><12.9, 16.9><12.5-.17.7><13.1, 18:12>2 183, 18922 1357184 = 13.5 mm. Die Mauser alter Vögel beginnt schon Ende Mai und im Juni. Riparia paludicola paludicola (Vieill.). (Hirundo paludicola Vieillot, Nouv. Dict., Nouv. Ed. XIV, p. 511, 1817, Ex Levaillant) ist die südafrikanische Vertreterin von A. p. minor und mauri- tanica. Sie ist ungefähr so groß wie mauritanica, aber Kehle und Kropf sind dunkler, und nicht selten ist die ganze Unterseite von der Farbe der Kehle. Zwischen R. p. paludicola und mauritimica einerseits und nunor andrerseits wohnen andere Unterarten. Hirundinidae. 815 In diese Gruppe gehört auch die tropisch indische, bis Süd- und Mittel-China sich erstreckende Ziparia chinensis, die wahrscheinlich als Sebspezies von paludicola aufzufassen ist. Siehe Sharpe & Wyatt, Monogr. Hirundin. I, p. 81, Taf. 14. 1239. Riparia rupestris (Scop.) Felsenschwalbe. Hirundo rupestris Scopoli, Annus I Historico-Nat., p. 167 (1769— Tirol). Hirundo montana Gmelin, Syst. Nat. I, 2, p.1020 (1789— Ex Buffon VI, p.641: Savoyen, Auvergne, Dauphine). Hirundo Rupicola Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal V, p.781 (1836— Mittel- und Nord-Nepal). Hirundo inornata Jerdon, Madras Journal XIII, p. 173 (1844— Ootacamund in Indien). Cotile obsoleta sarda Arrigoni, Avicula 1902 p. 103 (Sardinien). Engl.: Crag-Martin. — Franz.: Hirondelle de rochers. — Ital.: Rondine montana. S oad. Oberseite von einem etwas fahlen gräulichen mausbraun, die Federn mit undeutlichen lichteren Säumen. Schwingen, besonders nach den Spitzen zu, dunkelbraun mit schwachem Glanze, Oberflügeldecken dunkler braun als der Rücken, innere Armschwingen wie der letztere. Steuerfedern dunkelbraun, das mittelste Paar heller, fast so hell wie der Rücken, 2. bis 5. Paar mit großem, ovalen, weißen Fleck an der Innenfahne. Kopfseiten wie der Rücken, nach der Kehle zu etwas hell gestrichelt; Kehle bis zum Kropf weiblich rahmfarben, das obere Drittel oder etwas mehr mit Flecken von der Farbe des Oberkopfes. Ubrige Unterseite fahl gräulich rostbraun, an der Brust merklich heller, nach den Seiten und dem Bauche zu dunkler, mehr graubraun, Seiten mit undeutlichen dunkleren Schaftlinien, Unterschwanz- decken dunkel graubraun mit fahl blaßbraunen Säumen. Unterflügeldecken und Axillaren braun. Iris dunkelbraun, Schnabel schwarz, Füße bräun- lich fleischfarben, Zehen dunkler als Lauf. Flügel meist 128—134, mitunter nur 124 oder bis 136, Schwanz 55 FR bis 58, Lauf etwa 11, Culmen 10—11.6 mm. Geschlechter gleich, Q keineswegs durchweg kleiner. Hinterseite des Laufes bei dieser Art und bei /t. obsoleta ohne Feder- büschel (Fig. 134). — Nestkleid: Federn der Oberseite mit breiten blaß roströtlichen Säumen, Unterseite fast einfarbig blaß braunrötlich mit dunkleren Schäften, Kehle ungefleckt, Unterschwanzdecken braun mit blaß braunrötlichen Säumen. Figur 134. Brütet in den Atlasländern, von den Südabhängen und Ausläufern des Atlas bis in die Nähe des Mittelmeeres, auf den Inseln des Mittelmeeres, in ganz Südeuropa, nordwärts bis zu den Pyrenäen, und den südfranzösischen Gebirgen, im ganzen Alpengebiet (in den nördlichen Teilen seltener und sehr lokal), Montenegro und der Balkanhalbinsel, durch Kleinasien, in Palästina, Persien bis zum Himalaya, Turkestan, Tibet und nach Przewalski sogar bis Kansu. — In den nördlicheren Brutgebieten Zugvogel, in den südlicheren augenscheinlich Stand- oder Strichvogel. Im Winter in Nordostafrika und 816 Hirundinidae. Teilen von Indien. Felsenschwalben ziehen noch durch Algerien, anscheinend aber nicht sehr weit nach Süden, da im tropischen Westafrika noch nicht beobachtet. Vor etwa einem Jahrhundert erhielt Wolf ein Stück aus der Oberpfalz. Die Felsenschwalbe ist Gebirgsvogel und kommt sowohl in geringen Erhebungen als im Hochgebirge bis über 2000 m vor, im Himalaya sogar noch einmal so hoch. Felsenwände mit Höhlen oder doch Plätzen, an denen sie unter überhängendem Gestein nisten kann, sind ihr Bedürfnis, nur ausnahmsweise brütet sie unter weit vor- stehenden Hausdächern, z. B. in Andorra. Die Nester ähneln, die Eier gleichen denen der Rauchschwalbe. Im allgemeinen ist nach Rey die Fleckung der letzteren feiner, viele Eier aber sind nicht zu unterscheiden. 56 Stück messen nach Jourdain (in litt.) im Durchschnitt 20.11><14, Maximum 23.2>< 14.5 und 20.7 ><14.7, Minimum 19 ><13.4 und 19.2><13.1 mm. Die gewöhnliche Stimme ähnelt den Silben tschri, tzri und gleicht der der Uferschwalbe, ist nur lauter und schriller, der Gesang ist ein schnarrendes Gezwitscher, das fast nur aus den Locktönen besteht. 1240. Riparia obsoleta obsoleta (Cah.). Cotyle obsoleta Cabanis, Mus. Hein. I, p.50 (1850— Nordostafrika). Cotyle cahirica A. E. Brehm, Journ. f. Orn. 1853, p.452 („Von Kairo an durch ganz Ägypten). Ptionoprogne Pallida Hume, Stray Feathers 1873, p.1, 417 (Sindh & Mekran-Küste). Riparia rupestris reichenowi Zedlitz, Orn. Monatsber. 1908, p. 177 (Nordarabien). Abbild.: Sharpe & Wyatt, Mon. Hirundin. I, Taf. 16. Ei: Cat. Eggs Brit. Mus. III, Taf. VER '2, Unterscheidet sich von R. rupestris durch folgende Merkmale: Kinn und obere Kehle einfarbig, ohne Flecken; bedeutend kleiner; blasser, fahler; die Flecke an den Steuerfedern sind meist, aber nicht immer, rundlicher, nicht so länglich wie bei rupestris, die äußerste Steuerfeder, die bei rupestris immer einfarbig zu sein scheint, hat oft eine Andeutung eines weißen Fleckes, und mitunter ein deutliches rundes weißes Fleckchen. Flügel von über 30 Exemplaren 113 (selten), 115 bis 122 mm. — Der Farbenton der Ober- und Unterseite variert natürlich nach der Jahreszeit. Die Mauser findet nicht erst im Winter oder Herbst, sondern unmittelbar nach der Brutzeit, im Juli und August statt, denn im August erlegte Stücke zeigen schon ein völlig vermausertes frisches Federkleid; solche Stücke haben eine fahl graubraune Oberseite, während die Unterseite fahl gräulich rahmfarben erscheint, am Unterkörper dunkler und gräulicher werdend, an den Unter- schwanzdecken fahl graubraun. Schon im Winter, noch mehr aber im Frühling, verbleicht die Oberseite, während die Unterseite fast (mehr oder minder schmutzig) weißlich wird, Bauch und Unterschwanzdecken fahler. Graf Zedlitz (Orn. Monatsber. 1908 p. 177) unterscheidet vier Subspezies, die er rupestris, obsoleta, pusilla und reichenowi nennt. Nach sorgfältiger Untersuchung der Serie in Tring mit der im British Museum, der freundlichst geliehenen Stücke der Zedlitzschen Sammlung und anderer vom Sinai im Münchener Museum, kann ich diese Trennung nur teilweise billigen. Graf Zedlitz ‚glaubt (in litt.), daß die blasseren Stücke, die er reichenowi nennt, die Wüstengegenden, obsoleta dagegen Gebirge bewohnt, eine Annahme, die das von mir untersuchte Material nicht bestätigt, auch dürfte es schwer sein zu entscheiden — falls eine Trennung möglich wäre —, zu welcher Form der Typus, eim altes ausgestopftes Stück mit ungenauem Fundorte (vgl. Mus. Hirundinidae, 817 Hein. I, p. 50 und Heine & Rchw., Nomenel. Mus. Hein. Orn. p. 31!) gehört. Graf Zedlitz’ A. r. pusilla aus dem Hochland von Eritrea (Flügel genau, d. h. gestreckt gemessen 118,5 mm) ist eine wohl unterscheidbare dunklere Form, doch frägt es sich, ob sie von Zt. arabica Rehw. (Vög. Afr. III, p. 818) verschieden ist. Letztere konnte ich aus Südarabien (Aden, wo sie brütet, El Hota), Sokotra und Nord-Somaliland untersuchen; sie ist von obsoleta nur durch die dunklere Färbung zu unterscheiden, weniger aber mit den südafrikanischen fuligula und anderssoni zu vergleichen, die viel größer und noch dunkler sind und einen noch weniger ausgeschnittenen Schwanz haben. Der Typus von pusilla ist noch dunkler als der von arabica, doch müßte eine Serie vorliegen, um zu erweisen, dab dies konstant ist. Höchst auffallend sind zwei Stücke von R. obsoleta, die Witherby in Südwest-Persien sammelte, ein Oad. vom 2. April aus Kotal Docktar, und ein junger Vogel vom 11. Juni von Bascht. Sie sind auf der Ober- seite blasser, weißlicher, als alle andern von mir untersuchten Stücke, was namentlich auch beim Vergleich des jungen Vogels mit einem jungen Stück vom 6. Juli aus Palästina auffällt. Trotzdem möchte ich mehr Material abwarten, um diese vermutlich wohl unterscheidbare Subspezies zu bestätigen. Der Gedanke liegt nahe, Aiparia obsoleta als Subspezies von R. rupestris aufzufassen, beide Vögel brüten aber nach Tristram in Palästina in derselben Höhle, beide scheinen in derselben Gegend in Persien und Baluchistan vor- zukommen, eine subspezifische Behandlung ist daher gewagt und weitere Feststellungen sind abzuwarten. Z. /uligula und anderssoni haben ungefleckte Kehlen, sind aber in der Größe AR. rupestris ähnlich, auch von gesättigterer Färbung. Riparia obsoleta bewohnt Nubien und Ägypten, Nordarabien (Sinai- halbinsel) und Palästina, sowie Persien, Afghanistan und Baluchistan, ost- wärts bis Sind. Rip. obsoleta ist vermutlich kein Wandervogel, sondern Stand- und Strich- vogel. Sie lebt wie R.rupestris und nistet in derselben Weise, ist aber mehr Be- wohner kahler Felsenrücken in wüstenartigem Gelände, als Hochgebirgsvogel, obwohl sie z. B. in Palästina dieselben Gegenden bewohnt wie die europäische Felsenschwalbe, Eier gefleckt wie die von rupestris. Acht Eier messen nach Jourdain (in litt.) im Durchschnitt 18.43>< 14.75, Maximum 19.5><16, Minimum 17.1><12.2 und 17.1><12 mm, E. Hartert, Die Vögel der paläarktischen Fauna. 52 Alphabetisches Register. abbotti (Luseinia).. abietina Ge) Abrornis . acaciae (Ü Acanthis DIE Le 1 ne Bar SET | acanthizoides (Hor a : Accentoridae . Acrocephalus adamsi (Montifrineilla) Adelura a@don (Phragamaticola) Aegithalos . . . aemodius (Parus) . aemodius (Conostoma) . aethiops (Pratincola) affınis (Öorvus) . affınis (Cryptolopha) affınis (lanthocinela) affınis (Parus) affınis (Phylloseopus) affınis (Sylvia) africana (Fringilla) africana (Luseinia) africanus (Acanthis) . agricola (Acrocephalus) Agrobates ahasver (Passer) akahige (Luseinia) Alaemon . alascensis (Motaeilla) alaschanica (Phoenicurus) Alauda Alaudidae . . ; alaudipes ee) alba (Motacilla) albieilla (Museicapa) albicollis (Cinclus) albicollis (Rhipidura) albifrons (Sitta). albigula (Eremophila) . albistriata (Sylvia) albiventris (Loxia) alboeinetus (Turdus) ee erkennen o, Dass dreh a eh: ee TR Seite 750 503 498 624 65 554 761 555 134 To 554 382 358 415 710 8 498 655 867 525 589 127 755 69 564 605 150 742 albogularis (Abrornis) . . albogularis (lanthoeincla)! . alboniger (Saxicola) albosupereiliaris (rer algeriensis (Ammomanes) algeriensis (Lanius) algira (Turdus) aliciae (Turdus) aliena (Rhodopechys) . . alpestris (Eremophila) . . alpestris (Turdus) . . . algeriensis (Phoenicurus) . SD reeryernne On alphonsiana (Suthora) . . . . alpiecola (Montifringilla) . Alseonax . altaica (Montifringilla) altaica (Pratincola) althaea (Sylvia) altirostris (Orateropus) altirostris (Galerida) . amantum (Erythrospiza) . amaurotis (Hypsipetes) ammodendri (Passer) Ammomanes Ampelidae ampelinus (Hypocolius) amphileuca (Saxicola) . amurensis (Sitta) . . anatoliae (Parus) anglica (lioxia)u sr cn. anglorum (Regulus) . Anthoseopus Anthus aphrodite (Parus) aquaticus (Acrocephalus) aquaticus (Cinclus) arborea (Lullula) ee se ie Ne | arboreus (Passer) . . . arctous (Montifringilla) Se a ee ee LT} ar Tee, CHEF Var ur; are ee arcuata (Emberiza) . .. . arenicola (Galerida) arenicolor (Ammomanes) argentea (Saxicola) 0 etRle see arwetkte Alphabetisches Register. Seite BR ER SHINE 621 andulat&ismeola) 2.2 25 Ss ara 612 armandii (Phylloscopus) . . . . . 526 arguatst (Bisticolafıl „U ae 611 BEREFONEL (PASSER). „warnte har 157 arsinoe (Pyenonotus) .®. .... 461 artemisiae (Ianthoeinela). . . . . . 626 arundinaceus (Acrocephalus) . . . . 556 RER 554 arvensis (Alauda) . . .. . end asıaea (Olmnyris) . nl. % 2 2 asiaticus (Cincus) » >» 2 22 .2...:98 assamensis (Ianthocinela) 635 ssekrhtlis (Parus) 2 sl ar 379 RÜSL I PREUE) Me ARE 356 aterrimartkardus) are nr 669 atlas (Bremophila) zn. 257 SEE En El er a 358 atrata/tPratinegla)ı 3... 710 atricapilla (Museicapa) 480 stnieapiHa Sylmia)ı „NEN 583 atricapillus (Garrulus) . .. . . 32 ahsieamılins: KEaras)ı =)... 0 er 376 atrogularis (Prunella) . . . 771 atrogularis (Saxicola) 684 atrognlarıs (Dardus) 42... 20% 660 aucheri (Lanius) 430 Stranusea (Pyrrhula) 2.22%... %*, 97 aurantiiventris (Chloris) . . ... . 63 aureola (Emberiza) . 2. ..... 173 AdrEnsc lurlunK a Rn 642 Aura (Samcola) a. Sr 685 Anriuuse(bürdus)s 220: 200 0 649 aurorea (Phoenieurus) . . . 725 Bustrelis (Alaudanı ts. 27 vr 249 azillarıs (Ehylloscopus)- : . : 2.2: 504 azorensis (Turdus) 668 BROrTeUuS. (epmlus)At 1... vr, 396 EEE EN A BE eh Ede ar 624 means). eier, 28 1 ar. 437 baebiea (Calandrella)* 2... 218 baicalensis (Motacilla). ...... 304 sales (Parus): 4. 2 N... Wer 380 Ballon @Basemia)-ı., 2 nee 739 baleaniea (Eremophila) . ..... 262 Balogtien (gan). 0 ee 120 DArBAEBENERLFONRY SE Eee 143 barbatus (Pyenonotus) . . . ... . 460 BIEAYARRE CK BRUNS 7 et nee 361 beemartMotkenllayp: ans a ee, 290 bellasgyiu)e ar I ra 599 behringianus (Corvus) . . ..... 5 berezowskii (Parus) 2. 0 2. ... 854 | borin (Sylvia) berthelotii (Anthus) bianchii (Certhia) Rianchni. (Lamiasyait. a ar Diane (Barnayayan ars se biarmieus (Panurus) . . . Bipligum (Raugeman sauer preolar (EPraimeolyeny u... Bicornis. (Bremeophila), 42)... .'58. biddulphi (Podoces) . . . bieti (Proparus) ? bifasciata (Loxia) bilopha (Eremophila) bimaculata (Melanocorypha) . . . . bistrigiceps,(Acro EL - blakistoni Air IT FREE, blanfordi (Montifringilla). . . . . - blanfordi (Parus) blanfordi (Prunella) blythi (Carpodaeus) blythii (Ianthoeincla) boarula (Motaeilla) . .... bogdanowi (Lanius).. . . bokharensis (Parus) Bombyeilla bonapartei (Turdus). ...... bonelli (Phylloseopus) . . . . bonvaloti (Ianthoemela) . . . bonyaloti (Ianthoeinela) . . . borealis (Horeites) borealis (Lanins) borealis (Motaeilla) Borsals TEaras)ı ao Van ar se borealis (Phylloseopus) - borealis (Troglodytes) . . . . Ra DER er A Ba mu Ne ie we 2 27,0% Zee N TE EU weLe, ns, = bettanensis (Piea). ve. a7. brachydactyla (Calandrella) brachydaetyla (Uarpospiza) . brachydactyla (Certhia) Brachypodidae brachyura (Galerida) brandti (Eremophila) brandti (Montifringilla) brandtii (Garrulus) brasdtiu_(Parus)n 2%. brevirostris (Acanthis) . brevirostris (Acanthis) brevirostris (Cinnyris) brevirostris (Parus) brevirostris (Perierocotus) brevirostris (Petronia) . brittanica (Certhia) . . . britannica (Sitta) britannieus (Acanthis) britannieus (Cifelus). . . . - EATIE in an an ut ee erre BR WIENER Te a N a 320 Alphabetisches Register. Seite britannicus (Parus) 857 ‚| ıcarolinae (Galerida) . =. „2. nu e brunnea (Larvworad) . ...» - 2100| Garpodacusı tn ser. var Re brunneinucha (Montifringilla) 1407, xGarpospiza a. v2 & Vera brunnescens (Acrocephalus) 560 | caryocatactes (Nucifraga) . ... . brunnescens (Horeites) . ..... 534 | cashmeriensis (Dinclus) ...... brunniceps (Cisticola) . ». ....-.- 613 | cashmeriensis (Hirundo) .. ... . brunnifrons (Horeites). ». ..... 536... casehmirensis (Parus) 2.7220 ..2.20 bratimas(Bassern)e v0 52 „erderuenteag ent 158: | cashmirensis-(Sikta) nee el anree bucephalus (Lanius). . . . . E 450 | caspius (Anthoscopus). . . .... buchanani (Emberiza) . ..... = 182 4) caspıus (Gerkulus) 0.0. eekenge burkii (Cryptolopha) . ... . 496,,4972 |, Cassins „Pyırrhula) 20. 20. vo ware burtonı-(Callacanthis), 1, ,.. eu. 0, 205.) castanea (Nurdus).. . . leere Daryıa Dans)? ar ame, a rer ade 432 | castaneiceps (Emberiza) ...... baryı (Scotocerea) 7... Es ste 607 | castaneocoronata (Tesia). ..... buyryi (Coceothraustes) . .. .. - 57 | castaneoventris (Parus) ...... caterinae (Saxtcola) 2 2... nn eaucasica (Galerida).. » 2... 2un 2. eabaret,(ACantEKUS)I Rate l.acne far Terce 80 Neameasicns(Sitta)) 7. 2. 002 2. ee eabreraei(Durdus)e 0 22... 2 eter= 6677|‘ caueasicus! (Ginelus) 2 2. Kerze eaerulea (Myiophoneus) . . ... . 677 | caucasicus (Erithaeus). . ... .. ERETHICHSNLPATUR) Ma ea sen 847 | eaucasieus (Prunella) ........ eaasıa (Bmberiza) . . 2... 000le m. 1827| vecaueasieus(Sturnus) .; ma CHESTANN STEUERN) KA Ver ae le ee 331 | caudata (Spelaeornis) ....... aaa (Phoenieurus) . we Seren 720 | caudatus (Aegithalos) ...... . calandra (Emberiza)) : Zur. 2... 165.2) "caudatus (Grateropus) . „02... an. calandra (Melanocorypha) . . . . . 208 | celaenops@(Turdus) ren Eulentlnelas ne 20.7.0. ua tan o la page 214 | centralasiae (Emberiza) ...... Balearen een ie ea 2007: Gephalopyruse vH ner Kaligata.(Eiippolais) «2%... 2,2 1-,% 57h, Verthia 2% bis Rn a N NE ealipyga(Leiothrix) . - 2.2... 0. ball Gerthudas- 2. Ines. er Gallacanthinas ee ah len are, 205 | certhiola (Locustella) . . . . N a Ar 1324) eeryicalis. (Garrulas); ern 23lliop6 (mseinia)lz. ns 2:e0e 238: |, cervina (Anthus)e „nr... Gampephafidae:: “u.,e en es 466 | cerviniventris (Museicapa) . . . . - eanipesiris; (Anthus) eu yarı ai. 267 | cetti (Cettia) ..... a Er NEE campestris (Motacilla) .. ..... Ba Getkla Re: PERL. , NER FEL ET camtschatkensis (Luseinia) . . . . - 138. | ceitioides,(Gettia)s 2 re ver canadensis (DAR) so. 2 2 deep 335 | ceylonensis (Culieicapa) . . . .. - eanaria (Serinus) "eye ie 89,084... Chaimarrornia ee ee ar eonkusa (Buseinia)" . ».3 . 2... 740 Conostoma . ....» FR 2 Dr 413 eonsobrinus (Anthoseopus) . . . . » 391 eonspieillata (Suthora). . . .». .. .» 410 eonspielllata (Sylvia)... . 2.0... 598 ennkr (Eyaaapiea)i. 2... nl. 24 CoraR (Gunvanle 2: Se aeg coreensis (Galerida). . ...... 236 Cora (CoRwuRye tr. a a Ne. g coronata (Dendroiea) . .:.... all coronata (Phylloscopus) . .. . . . 521 eoronatus (Anthoscopus) . . . . . . 392 EOrONe (GOIyUBlL 2 ade rel 11 821 Seite COTBHr. (Vorkhiaye ie RER 320 eorsieans (Acanthis)r : WIE Nr. 82 Corsus. tEArus) A Rn Ban 343 GOryIanD San Tre ame en MESSER 1 TB er a ae 12 ae 1ER 1 TEN A 810 eoutellie, (Anthuanese- sr... u en 281 erassirostris (Erythrospiza) . . . . . 89 BISERFEOSTHIRSCEATUBS) A ee 374 erassirostria (Sylvia). Seo. ee 581 Graferapusse- % > AR AR An 621 eristata (Galerida)- *-% „2. 227, 228 eristatus’ (Lanius)ı 7. 2 21% 445—447 BIISLRDUS:LFATUA) TE. Seren WR ee 363 Bryptolophe 2.0.2 au ea ee 496 eueullatus (Telophonus) . .. . . - 452 Gnleicapa. rss ree Sn Jah RR 495 cummingi: (Saxieola). * «% vr 693 SHETUCHNLSVIVIA) ee 588 OHESIHARB. (Uistieola) omas. se fie, 613 SURyIrOSLTa. (Moxis)ı Ser ar PR eyane, (Buscimia). ). . ., . Mpın 744 EN Ne 732 eyaneeular (Buseima).-. 2... 2 m uaer 748 eyanomelana (Museicapa) . .» .». -» 493 eyanophrys (Suthora) . » ». ... 410 Cyanopten; Sande Se 23 ET Tr. 473 eyanırası (Larsiger)/:......... , u 712 eyanuss(Gyanopiea); ;..) vu Sonne 23 ER Er a VE 352 eypxiaea, (Saxieola)e 2 Zu, re 689 EYPRIOLER ALL ATUR) En 2 Nee 359 eypriotes (Troglodytes) . . . .. .» 780 eyrenaicae (Galerida) . -. »..... 239 dacotiae (Pratincola) . ...... 704 dahuriens’ (Pranella)...=.2...027.27% 770 dalmatica (Pratineola). ..».... - 703 dartfordiensis (Sylvia)... .... 601 darwıni (banıusyu %, 2.5 22 Renas ap. 449 dasypus (Hrvando) : Aa 2227 810 danmar (Durdusjermes 2 ar: 642, 643 danriea(Chelidom)> au 2. ur 806 dauricus (Troglodytes). : : . . . .» 782 daummiens: (Coloeus)- - 4: 2 are," 18 davidiana (Horeites). . . .....» 535 davidiana (Moutifringilla) . .. - » 134 Hayıdı-(Ianthoeinelay . U N nf 2% 630 dayadi (Bustermiajar sh u a 2 See 740 dawidii(karus). 54. 2 Yun 370 dayiseni-(Lardusy na. #0 2 645 debils (Baaserp sl 2.0 a NE 162 dedekensi (Pomatorhinus) . . . . » 638 822 degener (Parus) . deichleri (Turdus) . dejeani (Parus) . deltae (Prinia) Dendroica . Dendronanthus . derjugini (Parus) . deserti an) 2 deserti (Saxicola) . deserti (Sylvia) . deserticola (Leptopoecile) deserticola (Sylvia) . desertorum (Alaemon) . dichroides (Parus). dichrous (Parus) diluta (Eremophila) . diluta (Riparia). . . dilutus (Passer).. . diphone (Horeites) Diplootocus discessa (Luscinia) discolor (Certhia) . dodsoni (Lanius) . . . dombrowskii ee domestica (Passer) dorotheae (Certhia) dresseri (Parus) . dresseri (Prunella) WIFOWIOREERL. en Sen dubius (Uarpodacus) . dabiusstBarus) Yu. 2.8 dukhunensis (Calandrella) dukhunensis (Motaeilla) Alphabetisches Register. dumetorum (Aerocephalus) . . duponti (Chersophilus). . edwardsii (Carpodacus) elegans (Emberiza) elegans (Lanius) elegans (Lophobasieus RE elegans (Loxia) . ellioti (Galerida) elliotii (Ianthoeinela) elwesi (Eremophila) . Emberiza Enieurus . . enigmaticus Be enucleator (Pinicola) Bophons, u an. ra epauletta (Pyrrhoplectes). . Biremonhila. van erlangeri (Galerida) . . . erlangeri Ten : er Seite 350 648 376 609 3ll 309 360 222 683 599 401 599 251 363 363 | 259 | 813 | 161 731 747 322 426 289 147 325 373 710 | 678 102 369 217 304 563 erythaca (Pyrrhula) . erythrina Cearpodacus) erythrocephala (Pyrrhula) erythrochroa (Ammomanes) erythrogastra (Phoenieurus) erythrogenys (Emberiza) . . . erythregenys (Pomatorhinus) . . erythronota (Phoenieurus) . . erythronotus (Lanius) . . erythropleurus (Zosterops) . erythropygia (Chelidon) . erythropygius (Prunella) . Erythrospiza ...... europaea (Pyrrhula).. . europdea (Sitta). . . . u... europaeus (Aegithalos). eurymelaena (Saxicola) | eversmanni (Phylloseopus) . 252 | 427 402 124 240 631 260 164 758 154 114 57 98 | 253 237 516 750 excelsus (Parus) excubitor (Lanius) exiguus (Petronia) exilipes (Acanthis) exsul (Phylloscopus) . familiaris (Agrobates) . familiaris (Certhia) faroensis (Sturnus) fasciolatus (Locustella) ferrea (Oreicola) ferreirostris (Chaunoproctus) . . ferrugilatus (Pomatorhinus) ferruginea (Muscicapa) filehneri (Phoenicurus) finschii (Saxicola). . . flammea (Acanthis) . | flammiceps (Cephalopyrus) . . . 104 | 174 | flava (Eremophila) flava (Motaeilla) flavescens (Lullula) . flavicollis (Gymnoris) flavipeetus (Parus) flavirostris (Acanthis) . flavolivacea (Horeites) Hlückigeri (Passer) air fluviatilis (Locustella) . . formosum (lanthoeinela . fortipes (Horeites) fortis (Mieroeichla) . . . fraterculus (Ammomanes) Hiringrllan. u 2. Se En Dre Fringillidae fringillirostris (Acanthis) frontalis (Phoenieurus) frugilegus (Corvus) we twisne Inc, the Alphabetisches Register. fuliginosa (Chaimarrornis) fuliginosa (Museicapa) . . ». .... fuligiventer (Phylloscopus) fulvescens (Prunella) fulvifacies (Abrornis) fulvifrons (Suthora) fulvus (Crateropus) . . . . . . fumigatus (Troglodytes) fusca (Locustella) fücata (Emberiza) . „2... fuscata (Phylloscopus) Asenne (lardus).. zn. nr fuseieapilla (Cisticola) gaddi (Saxicola) Buetkei ( Basemia]ı a al NEN S galactotes (Agrobates) Galerida. .. . ET Er Era ER garrulus (Bombyeilla) ... ...» . gibraltariensis (Phoenieurus) . . . Zieanteus.(Banfun)- 2..." 200. % gigliolii (Montifringilla) sulsit.(lanthoeinela) . ....... githaginea (Erythrospiza) elandarius (Garrulus) elasaneni. (Garrulus) . .. .U. '.. 2°. glaucogularis (Aegithalos) godlewskii (Emberiza) golzii (Luscinia) Enelde Flnrduni nr 0: ZW EL TI Fseılas \(Branla)-. 2a. Dre, Mans graeulus (Pyrrhocorax) ET ee Re BE Er grandis (Carpodacus) grandis (Motacilla) grandis (Phoenieurus) Brantı Ksturnus). 21% 2 ur gravivox (Pomatorhinus) grebnitskii (Carpodacus) griseigularis.(Busser) . . ... 2. griseonucha (Montifringilla) griseistieta (Museicapa) griseiventris (Pyrrhula) grisescentior (Ianthocinela) guillemardi (Loxia) gularis (Monticola) gularis (Psittiparus) gularis (Suthora) gulgula (Alauda) enstavi (Anthas)r u N guttata (Alauda) . guttatus (Enicurus) gutturalis (Chelidon) N u wen Bean naie ee Ze u ,0r Aa kenlär je Re AA BEE AN BL A en Ren Bee ae) ae I | hellmayri (Parus) ı hellmayri (Petronia) hemprichii (Pratincola) | hendersoni (Podoces) | Herbivoeula | hibernans (Pratincola) | hibernicus (Cinclus) | himalayensis (Regulus) ' hodgsoni (Phoenicurus) | homeyeri (Lanius) gutturalis (Irania) Gymnoris | haematopygia (Montifringilla) Haematospiza hafizi (Luscinia) halimodendri (Sylvia) halophila (Saxicola) halsueti (Spelaeornis) haringtoni (Oreicola) harterti (Alauda) harterti (Certhia) harterti (Galerida) heinei (Calandrella) heineken (Sylvia) Bemiebehdon ... za zu warn hemispila (Nueifraga) . . . .... Henicurus hennickei (Trochalopterum) henriei (lanthoeincla) hensoni (Hypsipetes) . . hensoni (Parus) himalayana (Certhia) himalayanus (Prunella) himalayensis (Loxia) Iomalayensia (Sitte) . Ss ta 8 Hippolais hirtensis (Troglodytes) Hirundinidae Hirundo hispana (Loxia) hispaniae (Turdus) hispaniea (Saxicola) hispaniolensis (Passer) hispanus (Corvus) hodgsoni (Certhia) hodgsoni (Motacilla) hodgsonii (Muscicapa) . . . ... .» Hodgsonius holboelli (Acanthis) homeyeri (Phylloseopus) . . . . .» » homeyeri (Sitta) Horeites hornemanni (Acanthis) EN ER EL‘ 824 hortensis (Sylvia) . hortulana (Emberiza) hortulorum (Turdus) hudsonius (Pica) hueti (Proparus) humei (Phylloscopus) humii (Pyrrhospiza) . humii (Sturnus). . . - humii (Suthora) humilis (Podoces). . . . huttoni (Crateropus) . hyemalis (Junco) . hypermelaena (Parus) . . hyperythra (Museicapa) hyperythra (Tarsiger) Eypocolius. 5 7... 20% hypoxantha (Chelidorynx) Hypsipetes hyreanus (Erithacus) hyreanus (Garrulus) . hyrcanus (Parus) . . hyrcanus Deoglodyien) oe 0 de “le .. a), el se ne ar reiiee de DPI EU TNENE Janthia Ianthoeinela . . ichnusae (Garrulus) . . COLE SE ee ieterina (Hippolais) . . ieterops (Sylvia) .. . . idius (Troglodytes) ignicapilla (Regulus) ijjimae (Phylloscopus) ijimae (Riparia) iliacus (Turdus) illex (Mehitrea) ..... . immaculatus (Prunella) . meei (Tehitrea) ...02.. . inconspieua (Alauda) . . indica (Dendronanthus) nf re, de Alphabetisches Register. De eu) “. 78 aıh ie. 1er, je, , je Bel nat keiten era Hea ellgsuhfet To rıa N arTecLWer) reger site er ke Pre indica (Haematospiza) . . . indica (Phylloscopus) indica (Pratincola) indiea (Tarsiger) a: indieus (Enieurus). . indieus (Oriolus) indieus (Passer) . un How, ee De eirte, un 0, 8 eitey.e, ‚mr Te uU he jene infaustus (Perisoreus) . . . inornata (Sylvia) 5 inquietus (Scotocerea) . . insignis (Pratincola) . insularis (Parus) . intermedia (Alauda). intermedia (Cryptolopha). intermedia (Petronia) . . .. se, lei /ke, =, ie Bil aAle Vie He intermedia (Turdus) . intermedius (Parus) . . . interni (Regulus) . . . . intrieatus Sa Iranialı WE ee irbii (Aegithalos) . . . . isabellina (Ammomanes) . isabellina (Galerida) isabellina (Saxicola) isabellinus (Lanius) . . . islandicus N italiae (Passer) . italieus (Parus) . iwanowi ( Galeae) DS ar al nee Jakuschima (Museicapa) jankowskii (Emberiza).. . japonensis (Corvus) . . japonensis (Regulus) japonica (Alauda). ne) Do RM e oT) Isa. jJaponica (Bombyeilla) . . . japonica (Certhia) .o. japonicus (Coccothraustes) . japonicus (Anthus) jJaponieus (Garrulus). . . jJaponicus (Nucifraga) japonieus (Zosterops) . . Jaxartensis (Anthoscopus) jerdoni (Anthus) ... . jerdoni (Prunella). .. . jerdoni (Sylvia) Junco wall! elle) 8 mer Leinen te re le, ,ie kabylorum (Troglodytes) Bl ee iEnn. de kamschatkensis (Nucifraga). kamtschatica (Pyrrhula) . kamtschatieus (Corvus) . kamtschatkensis (Parus) . kamtschatkensis (Pinicola) . . . kansuensis (Montifringilla) . kawarahiba (Chloris) Kaznakowia . . kessleri (Turdus) ... . khamensis (Certhia) wel (fe khamensis (Eremophila) . . kittlitzi (Chloris) . . . . kleinschmidti (Anthus) Sie een Ta kleinschmidti (Galerida) . . kleinschmidti (Garrulus) . kleinschmidti (Parus) . . kobylini (Lanius) . . koenigi (Fringilla) koenigi (Lanius) Der LEN) Alphabetisches Register. N Seite komadori.(Buscinia). - » s.... 742 korejewi (Pazus), . -» zahle 0. 372 korerewi (BaBBErI =. 2 2 ..le.e 159 koslowi (Ianthoeincla) . . . . . - 629 köslowi (Prunella) .. .. : ..» Url krüperi (Sitta)ı 2. Joa nn 336 krynieki (Garrulus) . » . "su 32 kukunoorensis (Calandrella) 221 kunden-(Oriolus) «2 2.2 = 2%. 53 kurilensis (Pyrrhula) ...... ...'98 kurilensis (Troglodytes) . . .» . . » 784 taktara, (Eatins) 2 22 nr 430 lanceolata (Locustella) . . ... .» 553 lanceolatus (Ianthoeinela) . . . . » 627 languida (Hippolais) . ...... 573 BRRUdnORE Sa Na FT, 414 Eramapınd., Bio a a . 414 lapponiea' (Calearius): „2%, . ..... 200 DIRREIODHUrE ee ee UA“ 732 latirostris (Museicapa) . . .». .... 477 laureneei (Vorvus) . „ ..:-,...2.0. 7 leautungensis (Galerida) . . . .. . 236 Bone MEArGB) ee er 360 IEIONBREE see 620 epitlaalbeinim) 0 wc ae rare 610 jemdus (Urapns) x u: „2 2.20:4 88 Beptopasalle, . sn IE I 400 leschenaulti (Enieurus) . ..... 760 leucocephala (Chaimarrornis). . . . 715 leucocephala (Motacilla) . . ... . 291 leueocephalos (Emberiza) .... . 169 leucogaster (Cinelus) . ...... 795 leucogastra (Sylvia)... .. 2... 594 leucogenys (Pyenonotus) . . ... . 463 leucomelanura (Museicapa) . . . . . 489 leucophaea (Calandrella) ..... . 219 leucophrys (Anthus) . ..... 269, 270 leucopsis (Motacilla): . . ..... 304 leueopsis (Bitla) « - -.alu wine 337 leucoptera (Loxia) . . ... „123. 124 leucoptera (Phoenieurus). .. .. . 726 leucopyga (Saxicola) . ...... 699 leueopygos (Lanius). . ..... . 428 leucorhoa (Saxicola) . ...... 681 leueotis (Pyenonotus) . ...... 462 leueura .(Pratmeola). - . .... . 709 leueurug(Baxteola) . - „rn nr. 697 leyantina!(Sitta) .. . u... 333 keibr (Garzulas)) 4. a EN TE, 28 Inmonidromusı ur. ER 309 linaria (Acanthis) ........ 21 lineatum (Ianthoeinela) . .... . 635 livtoralis Anthus).... 0.0.5 1.5. 284 kttoralis(Riparia)ı a a es Biocuntellazen, nu. a. 0, AAN longipennis (Calandrella) longirostris (Eremophila) longirostris (Parus) longirostris (Pyrrhospiza) . .».. » loochooensis (Zosterops) Lophobasileus ... lorenzii (Phylloscopus) Loxia lucionensis (Lanius) lugens (Motaeilla) lugens (Parus) . . kugene’ (Bazienla) sa: rn We lugubris (Motaeilla) logubrıs (Baras)ı NER NEE lugubris (Phylloseopus) Ballslassns. 73 212 A a See lunulata (Ianthoeincla) Scan. ee ler: Iuscieiar (Bussinia);, >40 an u 98% luseinioides (Locustella) Euaseintola re 2 LEN lutea (Leiothrix) luteola (Emberiza) . .......= luteoventris (Luseiniola) er je ala N ale.) 0 Ne Rue aaa ar Lee NT NIT afuye, Seiler isrle.e OT) DI DEN or 14,20%, (ef jet voc.aiıe Va it tel ‚ide ehe ler Metiv/en wann macclellandi (Pomatorhinus) . . . . macedonica (Aegithalos). . ... . macrodactyla (Certhia) . ..... maeronyx (Acrocephalus) ..... macronyx (Anthoscopus). . . . . . macrorhyncha (Galerida). . .. . - macrorhyncha (Pratincola).... » macrorhynchos (Nucifraga). . . . . maeculatus (Anthus) . . . maculatus (Enicurus) . . maculipennis (Phylloseopus) madeirensis (Anthus) . ...... madeirensis (Petronia). ...... madeirensis (Regulus) maderensis (Fringilla) . ...... mapna.(Galerida) s «.. Laer. apa (ruscmias) »0, 2) ce Auer magnirostris (Eophona) magnirostris (Hypsipetes) magnirostris (Phylloscopus) major (Acanthis) major (Aegithalos) major (Horeites) major (Luseiniola) major (Parus) . . maloR Klardus)e; “ler ann malabarica (Galerida) ev I BEL NER, Bun rauen Eh, ankarne PRO re. > 826 malaccensis (Passer) . maltae (Passer) . mandarinus (Turdus) mandelli (Montifringilla) . . mandellii (Phylloscopus) . mantschurica (Suthora) margaretae (Pratincola) margaritae (Öhersophilus) maura (Pratincola) mauritanica (Certhia) mauritanica (Pica) mauritanica (Riparia) . . . - mauritanicus (Turdus) . maxima (Melanocorypha) MExImar Durdus)". nenne maximus (Ianthoeinela) mediterranea (Acanthis) . . megarhynchos (Luseinia).. . . melanocephala (Emberiza) . melanocephala (Motacilla) . melanocephala (Sylvia) Melanocorypha . melanogriseus (Motaeilla) melanoleuca (Saxicola) melanope (Motacilla) melanopogon (Luseiniola) melanops (Emberiza) melanops (Museicapa) . melanothorax (Sylvia). . Helanotoss(Pica), - 1:0 A0lle.e melanura (Eophona) melophilus (Erithacus) menzbieri (Sturnus) . . . . meridinoalis (Cinelus) . . . meridionalis (Galerida) meridionalis (Hirundo) meridionalis (Laanius) merula (Turdus) merzbacheri (Sylvia) . .. . mesoleuca (Phoenicurus) . metallica (Nectarinia) . . michalowskii (Parus) Mieroeichla migratorius (Turdus) miliaria (Emberiza) mimica (Luseciniola) . . minor (Acanthis) . . minor (Agrobates) minor (Anthus) . minor (Calandrella) .. .. . minor >(Chloris)‘. „.... minor (Cinelus) . . melanolophus (Parus) . . . . microrhynchus (Erithacus) . . - migratoria (Eophona) . . . . 420,0 Alphabetisches Register. Seite 161 157 670 134 520 | 410 704 259 707 325 AL te! minor (Garrulus) . minor (Lanius) . . . minor (Parus) minor (Riparia) minor (Sturnus) | minula (Sylvia). . mitratus (Parus) Mniotiltidae ..... moabitieus (Passer) . modestus (Parus) . . » modularis (Prunella) moesta (Naxicola).. ... .” mollis (Lanius) . .. . mollissimus (Turdus) ı moltchanowi (Parus) momus (Sylvia)... . .» monacha (Saxicola) . . . . monedula (Coloeus) . . . . mongolica (Melanocorypha) 5 | mongolicus (Erythrospiza) . montana (Eremophila) montana (Passer) . ... . montana (Saxicola) . . - montanella (Prunella) . . . montanus (Parus) . . . Montieola n. 2. 0.0.22 monticolus (Parus) Montifringila . . . montifringilla Fargllayı montium (Sitte) ..... moreletti (Fringilla) . . . Motaeilla Motaeillidae Moupinia - moussieri Mer mugimaki (Museicapa) . multipunctata (Nucifraga) multistriatus (Prunella) muraria (Tiehodroma) . . murina (Pyrrhula) Mustieapa, men Museicapidae . . . musicus (Turdus) zausieus (Lurdus) *, : (nm 2.0 3 Mycerobas . .. . Myiophoneus . . . mystacea (Sylvia) . naevia (Locustella) . . . . nagaensis (Sitta) . . » . namiyei (Luseinia) nana (Acanthis) nana (Sylvia)... anne nareissina (Muscicapa) & we) keller ran. Fr CT TE ER N RC DR Kon) naumanni (Turdus) . . . Neetarınie . „udn Nestarınndae ©. . u. neglectus (Coloeus) . . . neelectus (Phylloscopus) . neglectus (Troglodytes) nemöricola (Montifrineilla) Alphabetisches Register. neumanni (Museicapa) . » . neumayer (Sitta) . . . . newtoni (Parus) ... . newtoni (Phylloscopus) nigricans (Galerida) . . . uigrimentalis (Hirundo) . nilotieus (Lanius) . . . . nipalensis (Oerthia) . . . nipalensis (Chelidon) nipalensis (Procarduelis) . . . nipalensis (Proparus) nipalensis (Prunella) . . nipalensis (Pyrrhula) . . nipalensis (Suthora) . . . nipalensis (Troglodytes) . . . nisnria (Sylvia) 7.00," nitidus (Phylloscopus) . . nivalis (Montifringilla) nivalis (Passerina) nobilior (Sturnus) . . . noskae (Pratincola) . . . noveboracensis (Seiurus) . nubieus (Lanius) . .. . NuCHrb@B, Wer hans nnttalli (Biea), =, 3... obseura (Anthus) ... . obseura (Leptopoeeile) . obscura (Luseinia) . . . obseurus (Parus) B obseurus (Turdus) . . . . obsoleta (Rhodospiza) . . obsoleta (Riparia). . . . obteetus (Parus) : . . . wertete ae Dura sr 1 ae rd 2 Bil HT; oceidentalis (lanthoeinela) . oceidentalis (Prunella) . . oceipitalis (Phylloseopus) ocellatum (Ianthoeinela) . . ochotensis (Locustella) . ochruros (Phoenieurus) . ocularis (Motacilla) . . . oceularis (Prunella) .. . oenanthe (Saxicola) . . . ogawae (Hypsipetes) ogawae (Troglodytes) . . ogliastrae (Parus) .. . . okinawae (Parus) . .. . Drei. “ua ie olivetorum (Hippolais) ombriosus (Parus) . . . . opaca (Hippolais). . .. . 2% opistholeuca (Saxicola) QrBicole ? Ve ı orientalis (Acrocephalus) | orientalis (Acanthis). ... . . orientalis (Öorvus) en orientalis (Phylloseopus) . orientalis (Prunella) . . . orientalis (Turdus) . ... ..; orinus (Acrocephalus) . . . Oriolidae [Oo a I A oriolus (Oriolus) orphea (Sylvia) . . - oe (Cinnyrie) „or Hr othmari (Emberiza) . . Umenrig. 30 os rk oustaı "Ianthoeinela) owstonı ıMuseicapa) owstoni (Parus) . . . pallasi (Eimberiza) 1... pallasıı..(Umelune. wma 12h pallasıı (Dardus)esr elle pallescens (Troglodytes) . pallida (Alaemon) pallida (Galerida).. . . . pallida (Hippolais) palidatlullule) ur se $ palide NSylmay.r. 2a ER pallidior (Emberiza). .... . pallidirostris (Lanius) . . . . . pallidogularis (Luseinia) . . . . pallidus: (Horeites); „5: % 7. pallidus (Troglodytes) . . . . . Ballıdus) GEurdusyerasuatintachre palmae (Fringilla) palpebrosa (Zosterops) paludicola (Riparie). . ..:.. palustris (Acrocephalus) . . . . palustris (Emberiza). . . . palustris (Parus) panderi. (Podoces)‘. + vu... » pandoo (Monticola) . . . . PRnurusı et par (Emberiza) . . . paradisi (Tehitrea) .. ... paradoxa (Oholornis) Paraflozornman. „e.n. Paridaes 2.7, anal ie.n & palmensis. (Parus)... 5... 0% od a . 2 in ce 828 Seite Parvar(Aranthis) In area ar nr 69 parya (Museicapa). 2 2 2. EIN 485 parvirostris (Ammomanes) . ... . 223, passekü (Aegithalos) . . . .... 387 Pässera.. 2 an RE! en 146 Dasserina.L var en VE Be 202 pastinator (Corvus) . - .»...... 14 PaRbO ne EL FLRET I EN N, 47 pectoralis (Luseimia) ..... 27.1.7: 739 pekinensis (Alauda) . . ...... 248 pekmensis’ (Barus) 2 2... „WE... 358 pekinensis (Rhopophilus) . .... 614 pendulinus (Anthoscopus) . . . . . 389 penicillata (Eremophila) . .... . 261 peninsulae (Troglodytes). . ... . 783 pensilvanica (Anthus) . ...... 282 Perieroeoime 2 ww... 2 2.0 Min 466 PERIROrEUNL. 2 2 FE 34 persica (Calandrella)- - ...... 220 persica Motacilla) 2. 4 306 persiea (Sazıcala), Hal Inn m 696 persica (Sitta)- >: 2: °:.\. ae) BERMEHENOINEIUN) N een 795 DERRBUSUBBTUS) I en, 351 personata (Emberiza) . .. .'... 177 personatus (Eophona) ; . ..... 58 personata (Motaeilla) . . ..... 306 perspicillatus (Ianthoeincela) 636 EEBrONga Pier. 2 LEN, 141 petronia. (Petronia)- : 2... 141 phaeonotns, (Parus) » ... m... 361 philippensis (Montieola) ...... 675 philomela (Luseinie) :.. .... 736 philomelos (Turdus) : Ma... 650 phoenicura (Ammomanes) . . . 224-226 phovenicuroides (Ammomanes) 224 phoenieuroides (Hodgsonius) . . . 756 phoenieuroides (Lanius) ...... 443 phoenicuroides (Phoenieurus) 723 Phosnieurus- .. ua. sale). rührt phoenieurus (Phoenieurus) . . . . . 718 Phrapamatieola 4... au 20 554 phragmitis (Acrocephalus) . ... . 566 Ehylioseopus: "2 a CR Tan sa 499 rear Ba Wa oa U EIER 19 Pia (Bica) ur 2 NETTER 19 meatar(Saxicola) 2 Schr 696 prlaris- (Dardus);- 24 a sm EURE I 646 Pintealamıı a ans ee 113 platyura (Scotocerea) : . . .... 607 ‚ Pleschanka (Saxicola) ...... .”. . 688 plesker XPodoces) sa ann one 39 pleskü.(Parus)ı. 2 nam Er 351 plumbeitarsus (Phylloscopus) . 511 Pnoepygas 2.2 Halter 786 ı pseudohodgsoni (Turdus) 'Alphabetisches Register. Fodoeese.2 . poecilotis (Moupinia) polatzeki (Calandrella) polioßyna (boxia). 2 sa nr poltaratskyi (Sturnus) polyglotta (Hippolais) Eomatorhinus> Eis ea porphyronotus (Sturnus) praetermissa (Galerida) pratensis (Anthus) Pratincola ee Mer vior he nreere ER Nauen Her ieiks RER Ne IN CUEN "u I See Da a ot DT N. OT Printa rs = 2 ee prjewalskii (Ianthoeinela) Procarduelis Froparus cz. sus NL TU ar Re Propyrrhalas RE ee proregulus (Phylloscopus) Prumellae.- 2. 7 ER pryeri (Hypsipetes) przewalskii (Eremophila) przewalsku, (Danws) Tu. przewalskii (Pratincola) przewalskii (Sitta) przewalskii (Suthora)!'. . „u... psammochroa (Melanocorypha) . . . I EI ET Bee ie. ahrLen ga He fie OO Bsittiparusesu..: Dr NEN EEE Pterorhinus pulcher (Phylloseopus) pulcherrimus (Carpodacas) punicea (Pyrrhospiza) purpurascens (Sturnus) pusilla (Emberiza) . . pusilla (Pnoepyga) pusillus (Serinus) puteicola (Petronia) Pyenonotus pylzowi (Uroeynehramus) pyrenaicus (Cinelus) Pyrrhocorax pyrrhocorax (Pyrrhocorax) pyrrhonotus (Passer) Pyrrhopleetes Pyrrhospiza Pyschula= = 2% pyrrhula (Pyrrhula) pyrrhulinus (Emberiza) pyrrhuloides (Emberiza) pytyopsittaeus (Loxia) Bar Hana ee) Koh Ba kranken “.. 10. Sleäbente pe re RT RL ale,“ AI sure el kemaı a ee Nee Bela nee ge a ee ale Me ae ea ee RO ar je, ver Fame fie ee AD TO, eG EOS Fe ACER unterer men ua e, Nal kan te lan Ren hie 2 ne aa Tel einteilen vie) Diesi fe hen) u me Mar koiune e\cha De. Dal Nn ee erknen zer Ze Bus te rama (Hippolais) rayı (Motacilla) Regulus LT ee ae TE N Alphabetisches Register. reeuluanBegulun) ee TeiBeni. (BiuDarza) 1.002 FEISERIL(HITDPOlAISjE. rn restrietus (Parus) Rhamphocorys rhenanus (Parus) iu nannte a like rhodochlamys (Carpodacus) rhodochroa (Carpodaceus) . .... RENT EL EU CH RE rhodopepla (Carpodacus). . . .. » EihopünBauss ne a len ein IEEhDODSpIRBE rt ra enge SENT A EA ET DE TEE zichar@r (Antbuspuw rn. ..0 ars riggenbachi (Galerida). . ..... merenbachr (Sazieola) . „2... .. ae a AL Data (BIyRMB) Hure heran rinppui.(Brunella).ı. = slaratarın roborowskii (Montifringilla) zohusta Minspinia)i. an, ale! a ai rosea (Carpodacus) roseata (Oarpodacus) . » 2. .... Eosaama KADDBUS)I. ara an laıe. Boseus (AMesihalos)ı.. »- a. 0... roseus (Pastor) . . . .- Fossarum, (Pratincola) ..1.0% ..2...« rostrata (Saxicola) . . zosizatns; (Seanthis).., 2... 2aye nee rothschildi (Nucifraga). ..... . rubeenla. (Brithseus). » . 2.4... rubeculoides (Prunella) ...... rubescens (Procarduelis) . . ... . zabetra (Pratincola) . ... 2... ... rubieilla (Carpodacus) . . rubieilloides (Carpodacus) rubieolailPratineola) .'. 2 . .... rubidiventris (Parus) . . rubidus (Prunella). .. . rufescens (Calandrella). ...... ruheapılla (Proparus), . 2 a... ruficauda (Museicapa) . . ..... rulrceps (uscimzay, 's = = .ur.0/nae FHÜCSDENLL REEGIPATNR) a No = 0 eu ruficeps (Suthora) . . . . ruficollis (Montifringilla) . ruficollis (Pomatorhinus). .... . TURCH ISSUES ee ente rulicglor (aalenda)f u tesaheite en. rufidorsalis (Passer). ... . 0... rufogularis (lanthoeinela) . .». . . rufilatus (Tarsiger) runlalusı (Branellayes ale iessko na EUNpechus.(Barus)erne 0 een are SArejEiuran ren Jar, at haste re EM ot er LERT | mir eileie ı 8 rufitergum (Garrulus) zanventris (Cinelus)r. wu. .ler ars rufiventris (Phoenieurus) . . .. . . rufonuchalis (Parus) zufule.(Chelldony . vr...uc Sudan: rufus (Phylloscopus) rapestris. (Biparia), Io kan Topnelt (Sylvianesr aaskas una lea EUSl@us) (Banurus)ee a eure Bustıea (Ohelidon)r Sr 4.24 0: Rastieaz( Emberiza), a2 u er eae Bulls... a er rutila (Emberiza) rutilans (Passer) Be Er En un 0, Me are ne saharae (Passer) . saharae (Scotocerca) sahari (Emberiza) . lan (Alamda)e mir. se a SAlCArlusı (PArus)uean sen. ee sanguinea (Rhodopechys) sanguinolenta (Uragus) sapsworthi (Cinclus) . sarda (Sylvia) sardonius (Corvus) sardus (Corvus) sardus (Erithacus) sardus (Parus) savignii (Chelidon) saxatılis (Monticola); u. -+. use BRRICHDE ha ale ar near sayanaı(Parus) - .. /s schach (Danius) , „ ... schisticeps (Phoenicurus) sehmitzı (Motzeilla),.. ns. eo schoenielus (Emberiza) . ..... schonobaenus (Acrocephalus) schwarzi (Herbivocula) . . . scotica (Loxia) Beotiea.( Barus) e. Saar) an-te. Ha aaese: SEbtOLerch „ms tere ; scouleri (Mieroecichla) seebohmi (Calandrella) ...... BBebohmi (Saxieola)ı 2.2.0.4, SIEHE U MEN I a en semenowi (Sylvia). . » semirufa (Phoenicurus) semitorquata (Muscicapa) senator (Lanius) ... » senckenbergianus (Passer) senegallensis (Galerida) senegalus (Telophonus) sericea (Pica) Serinus a ao Br a aurh al ae ala nee rw Lee nee DUO OK SE Te) De DEN u ne älnit ogl.ec)tat,'n When /e ea nein Kr ae in a aa ano erney. ai 8 Yarıjer m; 830 serinus (Serinus) Alphabetisches Register. severtzovi (Carpod En) . sharpii (Corvus) a) edäın sibirica (Melanocorypha) . sibirica (Museicapa) . sibirica (Uragus) sibirieus (Corvus) . . sibirieus (Perisorens) sibirieus (Turdus) . sibilans (Luseinia) sibilatrix HERR conas) Be sieula (Aegithalos) simillima (Motaeilla) simplex (Passer) . . . sindianus (Phylloscopus) sinensis (Enicurus) sinensis (Garrulus) sinensis (Sitta) . sinica (Ohloris) . Siphia . Sitta Sittidae solaris se solitarias (Monticola) . songarus (Parus) sophiae (Leptopoeeile) souliei (Cinelus) . . . spatzi (Pratincola. . . Cu De U | speculigera rear) i Spelaeornis B spermologus af sphenocereus (Lanius) . spinoides (Acanthis) spinoletta (Anthus) . spinus (Acanthis) . Spodiopsar spodiogenys (Fringilla) spodocephala (Emberiza) squamata (Pnoepyga) . . squameiceps (Urosphena) squamiceps (Crateropus) u ya ar Dee) squamiceps (Hypsipetes) . . stagnatilis (Parus) . . stejnegeri (Hypsipetes) stejnegeri (Pratincola) . u... 800. stejnegeri (Zosterops) . . - stentorea (Acrocephalus) stewarti (Emberiza) . . stoliezkae (Acanthis) stoliezkae (Anthoscopus) stoliczkae (Carpodaecus) stoliczkae (Certhia) . stoliezkae (Passer) stracheyi (Emberiza) . EP ER ie) straminea (Locustella) . . strepera (Acrocephalus) . striata (Muscicapa) striatus (Scotocerca) striolata (Chelidon) . . striolata (Emberiza) . striolatus (Anthus) strophiata (Museicapa) strophiatus (Prunella) . Sturnia Sturnidae. 1... nm. sturnina (Sturnia).. . . DIEB ee styani (lanthoecincla) styani (Pomatorhinus) . subaffinis (Diylloscage subalpina (Sylvia) subalpinus (Prunella) subhimachalus (Propyrrhula) . subpersonata (Motacilla) . subunicolor (Ianthoeincla) . subviridus (Phylloseopus) sukatschewi (Ianthoeinela) . sulphurata (Emberiza) . superbus (Erithacus) supereiliaris (Museicapa) . supererliosa (Parusjr......e I supereiliosa‘ (Phylloscopus) . supereiliosus (Lanius) . superflua (Galerida) . . Suthora svecica en swinhoei Craal swinhoii (Proparus) . . syenitica (Saxicola) . : sylwestris (Phytoscopus) Sylvia . Sylviidae synoica (Carpodacus) EN syriaca (Agrobates) a. DL syriaca (Sitta) syriaca (Turdus) Syniaeus: (Berinusyan san wer szetschuanus (Troglodytes) . . tacsanowskia (Luseiniola) taeniura (Certhia). .. . . taivanensis (Passer) . . taivanus (Motaeilla) . . . - tarbagataica (Troglodytes) . tardinata (Galerida). . . . . . Tarsiren „u. taurica (Aegithalos) . Tehitrea%.< : DEE EN striatieollis (Proparus). ... . OEAH ee ein Jewiiie EL RN Alphabetisches Register. Seite tegimae (Perierocotus) . . 467 teleschowi (Eremophila) . . . . . . 261 temminckii (Myiophoneus) . . . 676 tenellipes (Phylloscopus) . . » 512 tenenittae-(Barus) „nen 350 teneriffae (Regulus) . .® . 2... 397 tenuirostris (Cinelus) ... »... . 798 tenuirostris (Galerida). . . ...» - 230 Melopkanuse ne a. an an 452 tephrocephalus (Cryptolopha) 496 tephrocotis (Montifringilla) 140 tephronota (Sitte) . » »:... 339 tephronotus (Aegithalos) . . . . - 387 tephronotus (Baniüs) ".,... „0... 451 Tee ne 798 teydea.(Eringilla) v2... 2.0 2... 129 thanneri (Eimberiza). .. . 2 .%. 167 theklae.(Galerida)- Ua ne ser te 237 thibetana (Acanthis) . »......72 thoraeica (Lusciniola) . . 541 thura (Carpodacus) . . . 101 tianschanica (Certhia) . 321 tianschanicus (Parus) . . . - 353 tibetana (Troglodytes) . . . . ... . 782 tibetanus (Corvus) . .» .. . ae 4 tühetanus (Barus) Jen... 346 tibetanus (Prunella).. ... . 765 NErodramal "a ae Eee Ve 326 Wermus (kanius)W 2. false 442 Banelufiue u Me ee ts 469 Imeltanus, (LOLyUR). o 0 euaıe ee ee tingitanus (Passer) The. 149 tintinnabulans (Cistieola) . . .. . 613 titys (Phoenicurus) » » » - - « 718, 720 DRRBLLSSINEAN EN De at ee te 602 torquata (Pratineola) . ... . 706—708 toranatus-.KFurdas)? „or. ware eo“ 663 transcaspieus (Monticola) . .... 675 TRAnSBANpICUS (Basser)r.... »23@% 100: 157 transiupa (Gymnoris) nr... : 145 transitiva (Chelidon) . ...... 802 . trifaseiatus (Carpodacus) . . ... .» 104 tristie(Ehylloscopua) sc. +... ur. 503 koskslBegulua)) «-.,'0.. = ak 398 teisbrami (Bimberiza) . ». . 2... 192 eryalıes(Anthus) ie )..2 wma 272 trivirgatus (Aegithalos) . . .... 885 Brnehalopteron >... 2 on lee 624 trochiloides (Phylloscopus) . . . . - 522 trochilus.(Phyllöscopus) . . ».r .- 507 Benslodyies 2, 0.000000 le 776 troglodytes (Troglodytes) . . . . » 778 Beouytdas: 3 0 oa en 775 troglodytoides (Spelaeornis) . . . . 785 tschebaiewi (Luseinia) . . . » . .. 740 - tschitscherini (Sitte). . ». » 2... tschusii (Acanthis) tschusii (Öorvus) tschusii (Emberiza) turcestanicus (Myiophoneus) . Turdidae Turdus tytleri (Chelidon) tytleri (Phylloscopus) wette ee u 07 sol, welehe. us Be Tele er Imre er as) Bine a Be RN ER 1a ED Te N N a u es ER an an, RC A 10 TE ultramarinus (Parus). .»...... ultramontana (Üerthia) umbrinus (Corvus) uneinatus (Lanius) andatarlSylvaa)ız ul... Se es unicolor (Sturnus) unieolor (Suthora) Uragus uralensis (Sitta) urbica (Hirundo) Uroeynehramus.. . . . uropygialis (Cisticola) Urosphena ussurianus (Corvus) . . - ussuriensis (Chloris) Pa Ja (rev Dee 1a Kia a an nt, Vera a ee ser Dar SSR ARE ER ao Su re, EN ee BR 1a en AR ae A Er valentini (Cryptolopha) variabilis (Emberiza) varıuss(Caryus). v2. = ne varius (Parus) venustulus (Parus) verreauxi (Carpodacus) villosa (Sitta) vinacea (Aegithalos) vinaceus (Carpodacus) vinipeetus (Proparus) violacea (Stumia). » » v0... virens (Dendroica) viridanus (Phylloseopus) . viseivorus (Turdus) vittata (Saxicola) . » .- - - vittatus (Lanius) volgae (Luseinia) vulgaris (Sturnus). . ... » een 47a) Pe N RE a BR a CE & wu at are wen bene, kei De WO Le a I Le Er ee Di we A . (u de nase waddelli (Ianthoeincla) . ... . walteri (Montifringilla) webbiana (Suthora) whitakeri (Garrulus) whiteheadi (Sitta). » » -»...». : whiteleyi (Hirundo). . ...... witherbyi (Erithacus) 628 138 832 xanthodryas (Phylloscopus) xanthomelaena (Saxicola) xanthopygia (Muscicapa) . . » - xanthopygos (Pycnonotus) . . xanthoprymna (Saxicola) xanthoschistos (Uryptolopha) . . yakushimensis (Turdus) . . . VENIAPRSSER) ir Ye Tel an cken yeltoniensis (Melanocorypha) . yemensis (Orateropus) . . . - yemenensis (Prinia) . ... . Alphabetisches Register. eo 498 yenisseinsis (Anthoscopus) . . . . . yessoönsis (Emberiza) . . . . . zagrossiensis (Troglodytes). . . . . zanthopygia (Museicapa) . . ... . zarudnyi (Acrocephalus) . . . . zarudnyi (Ammomanes) . .. . zarudayi. (Passen) „2 000. eu zetlandicus (Troglodytes) . . . Aosteropidao). ME a ee OBLERRPBN van La 2,a 3 Sure Seite In unserem Verlage erscheint: as ee u te Zusammenstellung und Kennzeichnung | der rezenten Tierformen. BER EN f “ a Begründet von der Deutschen Koologinchöh Gesellschaft. _ Im Auftrage der | Er König! Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin heransgegeben von Franz Eilhard Schulze. BREI a A ae Die Herausgabe findet in Lieferungen (in GroB-Lexikon-Öktar mi) & Abbildungen im Texte) statt, die je eine oder mehrere nahestehende Gruppen behandeln, jedoch unabhängig. von einer systematischen Folge erseheinen. 0% Jede Lieferung ist einzeln käuflich. u „0... Bei Subskription auf das ‚ganze Werk tritt eine Preisermäbigung ein. Nine ‚Aus der Gruppe der | Re (0 Vögel (Aves) ee Er: sind bisher erschienen: | Ra ER ' Lieferung‘ 123 Podargidae, Caprimulgidae Er Macropterygidae. Bearbeitet RE „von E. Hartert (Tring). 1897. VIII und 98 Seiten mit 16 Abbildunge und Beilage: Terminologie des es A, von A. Reichenow, + 4 Seiten mit Abbildung. Einzelpreis Mark 7,—. | I Breferiben 2: Paradiseidae. Bearbeitet von "The Hon. Walter Rothschild. R 3 1898. VI und 52 Seiten mit 15 Abbildungen. Einzelpreis Mark 3, ‚60. Lieferung 9: Trochilidae. Bearbeitet von E. Hartert (Tring). 1900. X; und B% 00.0254 Seiten mit 34 Abbildungen. Einzelpreis Mark 16,—. - Lieferung 15: Zosteropidae. Bearbeitet von O. Finsch (Leiden). 1901. XIV San und 55 Seiten mit 32 Abbildungen. \ ‘ Einzelpreis Mark 4,80. Lieferung 18: Paridae, Sittidae und Certhiidae. Bearbeitet von ©. E.Hellm ayr EIER SE ‚1903, XXXI und 255. Seiten mit 76 Abbildungen. STE ERBEN Mark BET Ir Weitere Liafroriaen erscheinen i in ununterbrochener Folge. Bestellunge | und. Subakriptionen EuRaan: dureh ne BRCaIEIRN bewirkt‘ werden Ki ER ‚Berlin, Juni ı 1910. h AS Un IR, EEE LE er RN we : Aus den Reisen und Korukunda KERN Ah N AUF Aalen und Amerika RR NEE En nebst daran anknüpfenden meist BR Studien hi \ "von NE N DEN Ernst Hartert. . N nu von XV und 329 Seiten mit 17 alba im, ' Text und 13 Tafeln (— Routenkarten, Landschaftsbilder, ethno- ' ra Typen, Abbildungen neuer Fische ns ‚ klein-4. HAN a ‚In geschmackvollem Leinenband. N “ an Preis 25 Mark. Sl Inha ‚It: | E Reise nach Sokoto und Kano im westlichen Sad (Hrenkkäste. Flnßfahrten auf dem Niger und Benue. Von Loko bis Kano, Sokoto und. . Gandu ‚durch vorher unerforschte. Gebiete, dann zurück zum Benue. Loko Y am "Benue). Zur Fauna der Canarischen Inseln. Die Örnis der Los-Inseln. Bar Verzeichnis der bisher bekannten Vögel .des Haussalandes. Übersicht. der I im, Hausalande beobachteten Nutzpflanzen. — II. Reise ‚nach. Sumatra, "4 . Malakka und Indien. (Die Insel. Penang. EIN Naturgeschichtliches ie ‚aus. Sumatra. ‚ Die Insel Salanga. Der britische Schutzstaat ‚Perak. Assam. $ ' Indien.) — TIL Reise nach den Inselu des Caribischen ‚Meeres (Reise Be „ 'Westindien und Venezuela: St. Thomas. Faunistisches. Porto, Rico. Venezuela. Caracas. Antimano. Öuracao, Aruba und Bonaire. Flora und Fauna dieser. „Inseln. Hayti). Die Vögel der Inseln Aruba, Curacao und Bonaire, neue . Formen. — W, Frühlingsausflug nach Marokko ‚und Tenerife. (Reise nach, Im Marokko ‚und. den ‚Canaren. Vog elleben. ‘Der Oum. Rbiah. Kikau ii Di S neuer Fische, Tenerife. Orotava.) Notizen ‚über, ‚die ‚Vögel dl r ‚um A im ‚knitklaten Marokko. W ir h a . ihr ce SER