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DIE

SÜSSWASSERFAUNA DEUTSCHLANDS

EINE EXKURSIONSFAUNA

BEAKBEITET VON

Prof. Dr. BÖHMIG (Graz), Prof. Dr. Brauer (Berlin), Prof. Dr. CoLLiN (Berlin), Prof. Dr. Dahl (Berlin). C. van Douwe (Mün- chen), Prof. Dr. VON Graff (Graz), Dr. Grünberg (Berlin), Dr. Hartmeyer (Berlin), Prof. Dr. R. u. H. Heymons (Berlin), Prof. Dr. Jägerskiöld (Göteborg), Dr. Johansson (Göteborg), Dr. Keil- hack (Berlin), Prof. Dr. Kf.apalek (Karlin bei Prag), F. Koenike (Bremen), Dr. Kuhi.gatz (Danzig), Dr. v. LmsTOW (Göttingen), Prof. Dr. LUHE (Königsberg), Prof. Matschie (Berlin), Prof. Dr. Michael- sen (Hamburg), Dr. Neresheimer (Wien), Dr. Pappenheim (Berlin), Prof. Dr. Reichenow (Berlin), E. Reitter (Paskau), Dr. Ris (Rheinau), Prof. Dr. Thiele (Berlin), Prof. Dr. Tornier (Berlin)," G. Ulmer (Hamburg), Dr. Vavra (Prag), Prof. Dr. Weltner (Berlin)

UND herausgegeben VON

, Prof. Dr. Brauer (Berlin).

HEFT 2A: DIPTERA, ZWEIFLÜGLER.

bearbeitet von K. GRÜNBERG.

ERSTER TEIL.

MIT 348 FIGUREN IM TEXT.

l

VERLAG VON GUSTAV FISCHER, JENA 1910.

V..

ALLE RECHTE VORBEHALTEN.

'5-3 5". 4^

Vorwort.

Li den letzten beiden Jahrzehnten ist die große Bedeutung, welche die Süßwasserfauna in wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht verdient, mehr und mehr wie in anderen Ländern so auch in Deutschland erkannt worden, und der Staat, Vereine und Private sind durch Bewilligung von Mitteln, durch Gründung von Stationen und Instituten bemüht gewesen, die Erforschung der Süßwasserfauna zu fördern. Neben praktischen Fragen wie der Kenntnis der Lebens- weise und Lebensbedingungen der wirtschaftlich wichtigen Krebse und Fische, dem Nahrungswert der kleinen Tiere u. a. bilden rein wissenschaftliche, wie die Feststellung der Variabilität der Tiere unter verschiedenen Bedingungen, der Verbreitung der Glazialrelikte u. a. den Inhalt der Forschung. Welche Fragen man aber auch in Angriff nehmen mag, und ob man intensiver oder nur vorüber- gehend, um zu forschen oder um sich und andere zu unterrichten, der Süßwasserfauna sein Interesse zuwenden mag, immer wird sich die Notwendigkeit ergeben, die systematische Stellung der unter- suchten Formen zu ermitteln. Hierfür fehlte bisher jegliches, die ganze Süßwasserfauna zusammenfassende Werk. Wohl behandeln einige dieselbe, ich erinnere besonders an das Werk Lamperts ,,Das Leben der Binnengewässer', aber alle behandeln die Tiere nur mit Auswahl und berücksichtigen besonders die biologischen Verhältnisse der auffallenderen und bekannteren Formen. Diese Lücke soll dieses Werk auszufüllen suchen. Es soll ein wissen- schaftliches Bestimmungsbuch für die Süßwasserfauna Deutschlands sein. Es sind deshalb keine längeren anatomischen oder biologi- schen Beschreibungen gegeben, sondern Bestimmungstabellen und kurze, aber gut durchgearbeitete Diagnosen, die alle wichtigen morpho- logischen Charaktere, ferner wichtige biologische und faunistische Notizen enthalten. Zur Unterstützung des Textes sind möglichst viele Figuren gegeben, die zwar einfach gehalten sind, aber die für die Bestimmung in Betracht kommenden Merkmale zeigen. Neben der knappen Form, die den praktischen Gebrauch und die Übersichtlichkeit des Werkes erleichtern soll, wurde als Hauptaufgabe angesehen, dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse soweit als möglich gerecht zu werden und eine vollständige Zusammenstellung aller bisher beschriebenen deutschen Süßwassertiere zu geben. Die Durcharbeitung hat gezeigt, wie lückenhaft auf diesem Gebiete unsere Kenntnisse zum Teil noch sind, wieviel noch übrig bleibt, namentlich zur Erforschung der Larven und Jugendstadien. Diese Lücken auszufüllen überschreitet die Kräfte Einzelner.

Hier müssen viele mit helfen, und es würde als ein großer Erfolg des AVerkes betrachtet und von den Bearbeitern mit großem Dank begrüßt werden, wenn die Benutzer den Herausgeber oder die einzelnen Bearbeiter der Gruppen auf Lücken aufmerksam machten und besonders durch Mitteilung eigener Beobachtungen oder durch Einsenden des Materials an der Verbesserung und Ver- vollständigung des Werkes mithelfen würden.

IV Vorwort.

Schwierig war die Frage, was unter „Süßwasserfauna" zu verstehen sei. Es sind in dem Werk zu ihr sowohl die Tiere, welche in und auf dem Süßwasser leben, als auch diejenigen, welche an den Rändern der Teiche, Seen, Flüsse u. a. leben, aber nur solche welche zum Wasser in engster Beziehung stehen, gerechnet worden ; dagegen sind solche, welche nur vorübergehend das Wasser oder seine Ränder aufsuchen, ausgeschlossen worden. In manchen Gruppen sind vielleicht Tiere mit behandelt worden, welche besser als Landtiere zu bewerten sind, aber ein Zuviel dürfte hier weniger schaden als ein Zuwenig. Lediglich praktische Gesichtspunkte sind maßgebend gewesen, wenn das hier behandelte Faunengebiet einstweilen auf das politische Deutschland beschränkt wurde. So wünschenswert es gewiß gewesen wäre, die Gi'enzen weiter zu stecken und die Süßwasserfauna mindestens von ganz Mitteleuropa zusammenzufassen, so mußte doch vorläufig von diesem Ziel Abstand genommen werden, um das Werk in absehbarer Zeit überhaupt zum Abschluß bringen zu können und um vor allem eine wesentliche Verschiedenheit und Ungleichartigkeit in der Bearbeitung zu vermeiden, die wegen der zum Teil noch sehr ungenügenden Kenntnis der Süßwasserfauna der nichtdeutschen Länder die unausbleibliche Folge gewesen wäre. Der dadurch erzielte Gewinn hätte in keinem Verhältnis zu dem großen Mehraufwand von Arbeit und Zeit gestanden. Es versteht sich von selbst, daß Formen, welche außerhalb Deutschlands, aber nahe seinen Grenzen gefunden sind und deren Vorkommen auch in Deutschland wahrscheinlich ist, mit berücksichtigt wurden.

Unberücksichtigt ist vorläufig auch die Abteilung der Protozoen geblieben. Der Grund liegt darin, daß gute systematische Werke, z. B. diejenigen von Blochmann und ßütschli, bereits vorliegen, und weiter, daß von anderer Seite eine gründliche neue Durcharbeitung in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Später soll diese Lücke ausgefüllt werden.

Zum Schluß drängt es mich, allen Mitarbeitern an diesem Werk meinen besten Dank zu sagen. Sie haben sich alle bemüht, rechtzeitig das zum Teil riesige Material zu bearbeiten und in meinem Sinne die große Aufgabe zu lösen.

Nicht weniger danke ich aber dem Verleger. Er hat nicht nur alles getan, was zur Ausstattung des Werkes dienen konnte, sondern ist auch stets auf jeden Wunsch eingegangen und hat in jeder Weise mitgeholfen, das Zustandekommen des Werkes zu sichern, obwohl der Umfang weit über den Anschlag hinausgewachsen ist

Berlin 1909.

A. Brauer.

Diptera, Zweiflügler.

Von

Dr. K. Grünberg (Berlin).

Erster Teil: Diptera exkl. Tendipedidae (Chironomidae).

(Mit 348 Abbildungen im Text.)

Vorbemerkung.

Der im folgenden behandelte Stoff gibt eine ziemlich zusammen- hanglose Auswahl unter den Familien, Gattungen und Arten unserer einheimischen Dipteren in systematischer Reihenfolge. Die Be- stimmungstabellen der Familien und mit einigen Ausnahmen auch der Gattungen können daher keinerlei Ansprach auf Vollständigkeit machen.

Die Frage, welche Dipteren man zur Süßwasserfauna rechnen soll, ist nicht immer leicht zu entscheiden. Vor allem kommt es auf die Lebensweise der Larven an, weil den entwickelten flug- begabten Imagines im allgemeinen viel weniger enge Grenzen ge- zogen sind. Viele Larven leben im Wasser oder sind wenigstens an seine unmittelbare Nähe gebunden. Erschwerend fällt jedoch ins Gewicht, daß unsere Kenntnisse von den Larven noch sehr lückenhaft sind, daß wir ferner viele nur aus Einzelbeobachtungen kennen und bei manchen Familien die Möglichkeit sehr nahe liegt, daß eine einmal in bestimmter Umgebung beobachtete Larve viel- leicht unter anderen Lebensbedingungen wiedergefunden wird. Häufig haben auch Vertreter derselben Gruppe oder gar derselben Gattung als Larven eine ganz verschiedene Lebensweise.

Unter diesen Gesichtspunkten sind als zur Süßwasserfauna ge- hörig zunächst alle Arten zu betrachten, deren Larven im Wasser leben, auch wenn die Imagines keine engen Beziehungen zum Wasser zeigen; ferner alle Arten, die in ihrer Lebensweise eng an das Wasser gebunden sind und bei noch unbekannter Entwicklung ähn- liche Beziehungen bei den Larven vermuten lassen. Von arten- reichen Gattungen, innerhalb deren eine verschiedene Entwicklung bekannt oder wenigstens möglich ist, wurden nur die Arten auf- genommen, deren Lebensweise näher beobachtet ist. Um die Materie nicht zu sehr auszudehnen und zu dezentralisieren, wurden alle Arten ausgeschieden, die sich an Gewässern oder in deren Nähe aufhalten, ohne enge Beziehungen zum Wasser erkennen zu lassen und als Larven in der Erde, in Pfianzenmoder u. dgl. leben, oder

2 K. Grünberg,

deren Entwicklung noch ganz unbekannt ist. Andernfalls hätten z. B. noch zahlreiche Tipuliden, Dolichopodiden, die Gattung Musi- dora (Lonchoptera) , viele holonietope Muscarien berücksichtigt werden müssen, und die Schwierigkeit der Abgrenzung wäre mit den immer weiter gezogenen Grenzen ständig gewachsen. Aus- gelassen wurden ferner die Arten, deren Larven man gelegentlich oder ständig in organischen Flüssigkeiten findet, wie Psychodu, Phryfie (Rhyphus), Tichomyza. Aber auch bei den behandelten Arten ist oft genug die Entscheidung, ob man sie zur Süßwasserfauna rechnen will oder nicht, rein subjektiv, so bei manchen Tipuliden, und Tetanoceriden, deren Entwicklung noch nicht näher bekannt ist.

I. Allgemeines.

Die Dipteren oder Zweiflügler sind Insekten mit vollkommener Verwandlung, saugenden oder stechen- den Mundteilen, fünfgliedrigen Tarsen und nur einem Paar gut entwickelter häutiger Flügel, den Vorder- flügeln; Hinterflügel rudimentär, zu Schwingkölbchen umgebildet.

Iniagines.

Kopf, Thorax und Hinterleib sind streng gesondert (Fig. 1). Der Kopt, meist frei beweglich und mit dem Thorax durch einen kurzen häutigen Halsabschnitt verbunden, ist kugelig, halbkugelig, scheibenförmig oder im Umriß polygonal. Als Kopfregionen werden unterschieden: der Scheitel, die oberste Partie zwischen den Augen; er trägt \\ im Dreieck stehende Ocellen, welche in- dessen bei manchen Familien fehlen; der Hinterkopf, die ganze hintere Kopfseite. Die Stirn, die vordere Fortsetzung des Scheitels, reicht bis zur Fühlerwurzel; sie ist von sehr verschiedener Breite und Länge und wird häufig bei den (^ durch die in der Mittellinie zusammenstoßenden Augen teilweise oder ganz verdrängt. Die seit- liche, an das Auge grenzende Stirnpartie wird als Orbita oder Schläfe bezeichnet. Das Untergesicht (Clypeus), die vor- derste Kopfpartie zwischen Fühlerwurzel und Mundrand, in Aus- dehnung und Form sehr verschieden. Die Wangen und Backen, die untere seitliche Kopfpartie zwischen Untergesicht, unterem Augenrand und Mundrand, je nach der Größe des Untergesichts und der Augen von verschiedener Ausdehnung.

Ein Teil der Diptereii besitzt noch einen weiteren sehr wich- tigen Charakter der Kopfbildung, die Stirn spalte oder Bogen- naht (Fig. 232 u. 233), eine lialbkreis- oder hufeisenförmige Furche, welche mit seitlich vom Clypeus abwärts ziehenden Schenkeln Fühlerwurzel und Clypeus umgreift. Sie ist klein und wenig deut- lich mit kurzen Schenkeln oder scharf ausgeprägt mit weit ab- wärts ziehenden Schenkeln. Die meisten Spaltenträger haben un- mittelbar über der Fühlerwurzel, zwischen ihr und der Stirnspalte, eine mehr oder weniger deutliche erhabene Schwiele, die Lnnula oder Mondschwiele. Eine besonders wichtige Bedeutung erhält die Stirnspalte dadurch, daß ihr Vorkommen stets Hand in Hand geht mit einem besonderen Vorgang in der Entwicklung, nämlich mit der echten Tonnenpuppe. Nach dem Fehlen oder Vorhandensein

Diptera, Zweiflügler. 3

der Stirnspalte werden die Dipteren in 2 Unterordnungen geschieden: Diptera orthorhapha und Diptera cyciorhapha.

Die Augen sind im allgemeinen gut entwickelt und bei den S häufig größer als bei den 9. Sie sind nackt oder behaart. Zu-

Fig. 1. Schema eines Zweiflüglers (Culex). A Fühler; R Rüssel; /"Taster; Cl

< Uypeiis ; A Auge ; Seh Scheitel ; Th Thora.\ ; Me^ Mcsothonix ; Sc Scutellum ; Mpit

•Mesophragma : /// Hint<'rloib (/ ~ f< \. bis 8. ScRmcnt); /"/Flügel; Schiv Schwinger;

Fe Schenkel (Femur); Ti Schiene (Tibia); Tn Tarsus (/— .i" 1. bis 5. Glied).

weilen, so bei den Blepharoeeriden und den J der Tabaniden zeigen sie auffällige Unterschiede in der P^azettierung.

Die Fühler sind entweder lang, faden- oder geißeiförmig und vielgliedrig oder kurz und dann stet.* Sgliedrig; im letzteren Falle

K. Grüiiberg,

trägt das 3. Glied, welches gewöhnlich das größte ist, einen End- griffel oder eine Fühlerborste als Rudiment der Fühlcrgeißel, welche beide noch deutlich gegliedert sein können.

Die Muudteile bilden einen ungegliederten Sang- oderStechrüssel, der je nach der Lebensweise lang und dünn, gedrungen und kräftig, derb und fest oder weichhäutig ist. Der von außen allein sichtbare und kurz als Rüssel bezeich- nete Teil wird von der Unter- lippe gebildet, welche als oben niiteinem Längsspalt versehenes Rohr die übrigen Bestandteile umhüllt. An der Rüssel basis stehen die Maxillartaster, ein- fach als Taster bezeichnet, welche verschieden gebildet, mehrgliedrig oder eingliedrig sein können. Die Labialtaster sind in 2 an der Rüsselspitze be- findlichen Tastorganen, den La- bellen, zu erblicken.

Der Thorax (Fig. 2 u. 3) wird zum größten Teil vom Meso- thorax gebildet. Der Prothorax ist nur bei den langfühlerigen Formen als schmales Segment noch deutlich wahrzunehmen (Fig. 2 Pron). Vom Metathorax sind wenigstens Pleuren und Sternum immer vorhanden. Der Thorax ist im Umriß oval, ab- gerundet quadratisch oder rechteckig, hoch gewölbt und seitlich zusammengedrückt oder flach und breiter als hoch. Der Rücken wird durch eine nicht immer deutliche und oft auf der Mitte unterbrochene Quer- furche, die Qu er naht oder Sutur (Fig. 'is) in eine vordere (Praescutum) und eine hin- tere Hälfte (Sc u tum) zerlegt. An den vorderen Ecken des Scutums tritt gewöhnlich jeder- seits eine wulstförmige Ver- dickung etwas stärker vor, die Schulterschwiele {hc). Seitlich dicht unter der Quernaht liegt eine dreieckige flache Vertiefung, welche als Notopleural- depression {dnpl) bezeichnet wird. An das Scutum schließt sich hinten ein querwulst- oder halbkreisförmiges, oft ansehnlich großes Schnürstück an, das Scutellum {sc). Hinter diesem zieht

Diptera, Zweiflügler.

5

eine ebenfalls noch zum Mesothorax gehörige gewölbte Platte zur Hin(erleibsbat-is, das Mesophragnia (mph).

Zur Bezeichnung der Seiten- und Bauchplattcn haben sich Namen eingebürgert (Fig. 3), welche teilweise morphologisch in- korrekt sind, die aber als allgemein gebräuchlich am besten bei- behalten werden. Man unterscheidet: Propleure (////), ein kleines, zuweilen undeutliches

Stück unter der Schul- terschwiele, vor dem

vorderen Stigma; Mesopleure {"ipi)-, ziemlich große vier- eckige Platte zwischen Schulter und Flügel- wurzel, hinter den Vor- derbeinen, oben durch die Dorsopleuraluaht {sJpl) , hinten durch die Mesopleuralnaht pf^nf (smpl) begrenzt; Pte- ropleure [ptpl], hin- ter der Mesopleure, unter der Flügelwurzel, morphologisch mit zur ^Nletapleure gehörend; M c t a p 1 e u r e {»itpl )

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dnpL

C02

t'ig. :!. Thorax einer Museide (Calliphora eryihro- cephala Meig.). Bezeichnungen wie in der Systematik üblich. hc Schulterschwiele (Humeralcallus) ; dnpl hinter der Pteropleure Notopleuraldepression ; .4// Hypopleure; mpl ilLe&o- vor dem Mpso!)hraynia- ple">e; ""'/'' Metapleure; prpi Propleure; ptpl Ptero- \oraenuuesOpnragma, ^,g,„.p. ^ Q„eniaht (Sutur); sdpl Dorsopleuralnaht, hternopleure [stpl), ^,„pi Mesopleuralnaht; sstpl Sternopleuralnaht; sfpl morphologisch gleich Sternoploire. übrige Bezeichnungen wie bei Fig. 2. dem Mesosternum, un- ter Meso- und Pteropleure, zwischen Vorder- und Mittelbeinen, oben durch die Sternopleuralnaht (sstpl) begrenzt; Hypopleure \hpl), morphologisch gleich dem Metasternum, unter dem hinteren Stigma, zwischen Mittel- und Hinterbeinen. Die Flügelwurzel (/) liegt stets hinter der Quernaht, zwischen Scutum und Pteropleure. Die Schwinger (schiv) stehen auf dem Mesophragma.

Der Hinterleib (Fig. 2) wird aus 4—8, seltener 9 oder 10 sichtbaren Segmenten gebildet. Jo nach der Zahl derselben ist er kreisrund oder oval , streifenförmig oder lang gestreckt. An der Spitze trägt der Hinterleib 2 dorsale und 2 ventrale meist un- gegliederte Anhänge, die Cerci und Styli. Diese können in den Dienst des Genitalapparates treten und bilden z. B. bei den 9 einiger Familien die Legeröhre. Die Cerci sind bei den (^ als Teile des „Hypopygiums", des Kopulationsapparates, häufig recht umfangreich und auffällig gebildet und dann systematisch wichtig. Sie bilden bei sehr vielen Arten eine kräftige, bei der Kopulation in Tätigkeit tretende Haltezange. Während die Cerci fast immer vorhanden sind, fehlen die Styli bei der Mehrzahl der Dipteren.

Die zarten häutigen Flügel (Fig. 1,4—6) sind entweder glashell und durchsichtig oder in der verschiedensten Weise dunkel gezeichnet, glatt oder (zuweilen mikroskopisch fein) behaart, nur bei einer Familie iCulicidcn) auf beiden Seiten längs der Adern beschuppt. Man unterscheidet Flügelwurzel, Spitze, Vorder- und Hinterrand

6 K. Grünberg,

oder Saum. Der basale Teil des Hiuterrandes ist gewöhnlich scharf abgesetzt, springt mehr oder weniger stark bogenförmig vor und

4+5

Mg. 4. Vieladriger Flügel von Syniplecta punctipennis Meig.

wird als Flügellappen bezeichnet. Wurzelwärts von diesem liegt noch ein kleinerer lappenförmiger Anhang, der Afterlappen (Fig. 5

ScV.

Fig. 5. Flügel von Tabanus autumnalis L.

u. 6). Die Flügel können teilweise oder ganz verkümmern, doch kommen flügellose Formen hier nicht in Betracht.

Die Hauptadern des Dipteren -Flü- gels sind wie bei allen geflügelten Insekten: Costa (C), Subcosta (Ä), Ra- dius (i?), Media (il/), Cubitus {Cu), Ana- US {Au) und Axil- laris {Ax). Die Costa bildet den Vorderrand und läuft gewöhnlich bis zur Spitze (Fig. 6), bei einigen Familien (Fig. 4 u. 5) aber um den ganzen Flügel herum, während sie andererseits auch schon am Vorderrand endigen kann. Die Sub- costa ist einästig (der vordere Ast geht nahe der Wurzel steil in den Vorderrand und wird als Costalquerader bezeichnet) und endigt stets weit vor der Spitze. Der Radius verläuft mit seinem basalen Stück dicht neben Sc\ ist aber unter allen Umständen von ihr getrennt. Er teilt sich in 3 Äste: Ri, R2+3 und R4 + 5. Rl verläuft nahe dem Vorderrand und mündet stets vor der Spitze; R2-f3 und R4 + 5, einfach oder gegabelt,., münden in der Spitzen- gegend, nur ausnahmsweise mit allen Ästen in den Vorderrand.

Flügel

Ephydra micans Halid. Geäder.

Einfaclie

Diptera, Zweiflügler. 7

Die Media, ein- bis vierästig, bildet häufig eine geschlossene Zelle, die Discoidalzelle (Fig. 4, Fig. 5 D), an deren Bildung oft auch dt beteiligt ist. Der Cubitus, einfach oder gegabelt, kommt als kräftige Ader aus der Wurzel und mündet in den Hinterrand. Analis und Axillaris sind stets einfach, An ist zuweilen ver- kürzt, Ax bei der Mehrzahl der Formen kurz und oft rudimentär.

Die Schwebfliegen (Syrphiden) besitzen zwischen Radius und Media eine längsaderähnliche Verstärkung, die Vena spuria (Fig. 218, ?'5/>), welche bei keiner anderen Dipterenfamilie vorkommt.

Außer der Subcostalquerader, welche nur ganz ausnahmsweise fehlt und sich immer an derselben Stelle befindet, besitzt der Di- pterenflügel noch 2 sehr wichtige Queradern: die vordere (auch kleine oder gewöhnliche) Querader zwi.schen Radius und Media und die hintere Querader zwischen Media und Cubitus (Fig. 1 vga u. //ga). Erstere ist mit wenigen Ausnahmen immer vor- handen und stets gleichwertig. Die hintere Querader erscheint bei allen Formen, bei denen die Discoidalzelle von der Media allein gebildet wird, als Verbindung zwischen dieser und dem Cubitus (F'ig. 4 u. .5); nimmt aber der letztere an der Bildung der Dis- coidalzelle teil, so wird als hintere Querader die äußere Schlußader derselben bezeichnet (Fig. 6), und diese Ader fehlt zuweilen. Die eigentliche hintere Querader schließt in diesen Fällen meist als ,, hintere Basalquerader" die hintere Basalzelle nach außen ab (Fig. 236), kann aber ebenfalls fehlen (Fig. 6). Die Stellung der beiden Queradern im Flügel und zueinander, ihre Richtung, Form, Längenverhältnisse und gelegentliches Fehlen sind systematisch wichtige Merkmale.

Wo außer den konstanten noch weitere Qneradern auftreten- (Fig. 4), sind sie nur für kleinere Gruppen, einzelne Gattungen oder Arten charakteristisch, z. B. akzessorische Queradern oder queraderähnlich gewordene Stücke von Längsadern.

Die Längs- und Queradern zerlegen den Hügel in einzelne Zellen, ;velche wie folgt benannt werden (s. Fig. 4 6):

1. Am Rande:

Vorderrand- oder Costalzelle, erste und zweite, vor und hinter der Costalquerader, zwischen Costa und Subcosta.

Subcostalzelle, zwischen Subcosta und Radius,.

Rand Zell e, zwischen Radius, und Radius,.

Unterrandzellen, erste bis dritte, je nach der Zahl der Radial- äste, zwischen Radius ^ und Radius,,.

Hinterrandzellen, erste bis fünfte (Fig. 5), je nach der Aus- bildung der Media und des Cubitus; mindestens 2, zwischen Radius 4 + 5, Media und Cubitus (Fig. 6).

Analzelle, zwischen Cubitus2 und Analis, oft geschlossen, gestielt oder ganz an die Wurzel gerückt (Fig. 199), zuweilen ganz fehlend.

Axillarzelle, zwischen Analis und Axillaris.

I-appenzelle, hinter der Axillaris.

2. Auf der Fläche:

Vordere Basalzelle, auf der Wurzelhälfte zwischen Radius und Media, außen geschlossen durcli die vordere Querader, fast immer vorhanden (Fig. 4— (>).

Hintere Basalzelle, unter der vorderen, zwischen Media und Cubitus, außen geschlossen durch die hintere Querader (Fig. 4

8

K. Grünberg,

u. 5), bzw. die derselben wenigstens teilweise entsprechende

hintere Basalquerader (Fig. 236). Discoidalzelle, gewöhnlich auf der Flügelmitte, von der Media

allein (F'ig. 4 u. 5) oder von Media und Cubitus gebildet und

außen geschlossen durch die hintere Querader (Fig. 6), welche

dann ein Stück der Media bildet, zuweilen mit der hinteren

Basalzelle verschmolzen (P^ig. 6) oder auch ganz fehlend.

Zellen, welche gewöhnlich am Rande offen sind, heißen ge- schlosseh oder gestielt, wenn ihre Begrenzungsadern an bzw. schon vor dem Rande zusammentreffen.

Die Beine zeigen die typische Gliederung der Insektenbeine und haben (mit einer einzigen bekannten Ausnahme) ögliedrige Tarsen. Das letzte Tarsenglied trägt 2 Krallen und unter diesen gewöhnlich 2 Haftläppchen (Pulvillen). Bei einigen Familien ist das Empodium als 3. (mittleres) Haftläppchen entwickelt. Das Gelenk zwischen Schenkel und Schiene wird als Knie bezeichnet.

Der Körper ist in ganzer Ausdehnung oder wenigstens stellen- weise behaart oder beborstet. Für manche Familien sind be- sonders starke Borsten, sog. Macrochaeten, sehr charakteristisch und haben, da sie in gesetzmäßiger Zahl und Anordnung auftreten, großen systematischen Wert. Schuppen spielen allein bei den Culiciden eine wesentliche Rolle und kommen sonst nur ganz aus- nahmsweise vor.

Die Färbung ist vorherrschend dunkel und stumpf, häufig verdeckt durch hellere, graue, braune oder gelbe Bestäubung. Nicht selten kontrastieren auch mit der Grundfärbung scharfe helle Flecken, Binden oder Striemen. Einige Gruppen und Gattungen sind durch glänzende, grüne oder blaue Metallfärbung ausgezeich- net. Verschiedene Färbung der Geschlechter kommt nur ganz vereinzelt vor.

Entwickliingszustände.

Eier weichhäutig, klein, langoval oder elliptisch, zuweilen in der Mitte verdickt, farblos, gelblich oder schwarz, einzeln oder in

unregelmäßigen Klumpen , auch in zusammen- hängenden Schnüren abge- legt, oder zu plat- ten- oder kahn- förmigen Gelegen vereinigt.

Larven ge- wöhnlich lang- gestreckt, walzig,

zuweilen sehr lang und dünn,

wurm- oder schlangenartig, oft kegelförmig mit zugespitztem Vorder- und abgestumpftem Hinterende, selten oval und abgeflacht, zuweilen assel- oder schneckenartig. Körper nackt

Fig. 7. Eucephale Larvo von Tendipes iChiroiiomus) plumo-

sus (L.) mit prothorakalen und endwärligen Fußstuminehi,

Analpapilleii und Kiemenschläuchoii. Nach Meincrt.

Üiptera, ZweifJügler.

9

oder in verschiedener Weise behaart, beborstet (Fig. 8), mit feinen Zähnchen oder stärkeren, meist in Gürteln oder Querreihen auf- tretenden Dornen besetzt (Fig. 9), mit Warzen, Höckern, Hautzapfen, Saugnäpfen (Blepharoceriden), Kiemenschläuchen (Fig. 7) oder langen Anhängen (Phalacrocera, Fig. 37, 38j. Stets ohne Spur von Thorakalbeinen, dagegen häufig ventral mit prothorakalen oder ab- dominalen dornen- oder hakenbewehrten Fußstummeln (Fig. 7 u. 9) oder Kriech Wülsten. Nur einige Familien mit gut ausgebildetem

Fig. 8. Eucephale metapneuslische Larve von Culex annulafus Schrank. , stark be- borstet, mit Atemröhre und Analpapillen. Nach Mein er t.

Fig. 9. Acephale Larve von Tabanus, mit ven- tralen Fußstummeln und dorsalen Domengürteln.

Kopf, welcher Punktaugen, Fühler und normale beißende Mund- teile trägt; diese werden als Eucephala, alle übrigen als Acephala zusammengefaßt. Die übrigen Familien entweder mit Kieferkapsel, welche die Mundteile (Ober- und Unterkiefer) umschließt und kleine Augen tragen kann (Tipulidae, Stratiomyidae, Leptididae), oder nur mit 2 hornigen Mundhaken. Selten fehlen die Mundteile ganz. Die Formen mit Kieferkapsel oder Mundhaken besitzen außerdem meist ein chitiniges, aus Spangen und Platten gefügtes Schlundgerüst.

Körper im allgemeinen deutlich und gleichmäßig gegliedert, aus den 3 Thorakal- und 8 oder 9 Abdominalsegmenten gebildet. Thorax- segmente bei den Culiciden- und Blepharoceridenlarven (Fig. 8, 118, 119) zu einem Komplex verschmolzen. Zuweilen die Segmente durch Quereinschnürungen sekundär gegliedert (Fig. 18, 19 u. 37, 38).

10 K. Grünberg,

Je nach der Zahl der ausgebildeten Stigmen sind die Larven peripneustisch, mit der normalen Zahl von Stigmenpaaren (z. B. Itonididae, Melusina, Stratiomyidac) , am phi pneustisch , mit Vorder- und Hinterstigmen am Prothorax und Endsegment (z. B. Tipulidae, Cyclorhapha) oder metapneustisch, nur mit Hinter- stigmen (z. B. Culicidae). Vorderstigmen im allgemeinen klein, häufig in fingerförmig gespreizte Äste geteilt. Hinterstigmen dorsal von der Afteröffnung, als Ausgangspunkt der beiden Haupttracheen- längsstämme am stärksten entwiclfelt (s. Fig. 8), gewöhnlich auf 2 stark chitinisierten, dunkel gefärbten runden Stigmen platten, bei wasserlebenden Larven zuweilen am Ende einer langen Atem- röhre (Fig. 8, 84, 219), oder auch 2 getrennte kürzere Röhren bil- dend (viele Syrphiden, einige Muscarien). Bei anderen wasserlebenden Larven fehlen die Stigmen ganz und werden durch Hautatmung, Kiemenschläuche (Fig. 7) oder innere Luftsäcke (Fig. 104) ersetzt.

Manche wasserbewohnenden Larven leben in gesponnenen oder aus Schlamm oder Sandteilchen verfertigten Röhren {Dicranomyia, Tendipediden) oder spinnen zur Verpuppung dütenförmig Gehäuse (Melusind) oder leben unter einem dachförmigen, aus Erde und Schlamm gebauten Schild {ElUptera, einige Fungivoriden).

Die Puppen sind entweder freie Mumienpuppen und zuweilen (Cnliciden , manche Tendipediden) sehr beweglich oder bleiben in der zur Tonne erhärtenden Larvenhaut eingeschlossen. Bei der typischen Tonnenpuppe wird beim Ausschlüpfen der Imago das ganze Vorderende, der sog. Deckel der Tonne, abgesprengt. Sie kommt nur bei den Cyclorhaphen vor und bildet mit den damit verknüpften morphologischen Merkmalen den wesentlichen Charakter- dieser Gruppe (s. auch hinten bei den Muscarien).- Wo bei den Orthorhaphen ausnahmsweise eine Tonne vorkommt, wird sie durch einen dorsalen Tförmigen Spalt am Vorderende (Stratiomyiden) oder durch einen einfachen Längsspalt am Hinterende gesprengt. Bei den freien Puppen sind gewöhnlich die Vorderstigmen auffällig groß entwickelt, hornförmig gebogen oder trichterförmig (Cuhciden), zuweilen geweihartig [Melusma, Fig. 130) oder baumförmig fein verästelt {Tendipes).

II. Systematischer Teil.

Übersicht über die am Wasser vorkorr meiiden Familien.

Imagines.

1. Stirn über den Fühlern ungeteilt, ohne spaltförmige Bogen- naht oder Lunula (Orthorhapba). 2.

- Stirn über den Fühlern mit halbkreis- oder hufeisenförmiger Bogennalit oder wenigstens mit einer deutlichen Lunula (Cyclorhapha). 16.

2. Fühler lang, vielgliedrig, mit mindestens G, außer dem Basal- glied gleichmäßig gebildeten Gliedern; Taster immer mehr- gliedrig (Orth. nematocera). 3.

Diptera, Zweiflügler. 11

Fühler Sgliedrig, meist kurz, Endglied geringelt oder ein- fach, mit Endgriffel, P^nd- oder Rückenborste; Taster 1- oder höchstens 2gliedrig (Orth. brachycera). Vi..

H. Geäder rudimentär; Fühler 10— Sogliedrig, meist sehr lang, perlschnurartig; 9 mit langer Legeröhre; kleine sehr zarte Arten mit langen dünnen Beinen (Nemat. oligoneura) Itonididae (Cecidoniyiidae) (S. 15).

Geäder normal, Hauptadern, auch wenn schwach entwickelt, immer deutlich sichtbar. 4.

4. Discoidalzelle meist vorhanden; Flügel vieladrig, M 3—4- ästig, mittelgroße bis sehr große schlanke, nackte, selten dichter behaarte Arten mit sehr langen dünnen Beinen (Ne- mat. polvneura) Tipulidae. (S. 2.5).

Discoidalzelle (bei den hier behandelten Familien!) stets feh- lend, M 1- oder 2-ästig; mittelgroße bis sehr kleine, .schlanke oder plumpe Arten {Nemat. eucephala). 5.

.1. Körper und Flügel ganz mit dichter langer wolliger Be- haarung bedeckt; kleine plumpe zarte Mückchen mit schwachem, mottenähnlich flatterndem Flug; Fühler 16glie- drig. Psychodidae. (S. 20).

Körper nackt, beschuppt oder behaart, aber nie mit auffällig langer dichter Behaarung. ♦>•

(3. Ocellen vorhanden; Augen durch eine Querfurche in 2 un- gleich fazettierte Abschnitte geteilt; Flügel durch ein Netz- werk feiner scharfer Falten wie zerknittert erscheinend. Blepharoceridae. (S. 98».

Ocellen fehlen. Augen einfach; Flügel ohne Knitterfalten.

7. Rj-fs mit Ri durch eine Querader verbunden, R4 + 5 ge- gabelt. An rudimentär. Ziemlich große glänzend schwarze Arten mit meist gefleckten Flügeln und sehr langen Beinen, Thorax mit Quernaht. Liriopidae (Ptyohopteridae) (S. 74).

Keine Querader zwischen Ri und R2 + 3, Rl | 5 einfach oder der eine Gabelast sehr kurz, queraderähnlich ; An vorhanden; Thorax ohne Quernaht. 8.

8. R2-I-3 und J/ langgegabelt, hintere Querader vorhanden, auf der Flügelmitte; schlanke Arten mit langen dünnen Beinen. 9.

R2 + 3 einfach, M gegabelt oder einfach, hintere Querader fehlend oder dicht an der Flügelwurzel; .schlanke oder ge- drungene Arten mit entsprechend gebauten Beinen, höchsten.s die Vordertarsen stark verlängert. 10.

9. Körper und Flügeladern dicht beschuppt, Arten mit langem 8techrüssel, oder dicht behaart, Arten mit kurzem Rüssel; Fühler 14- oder lögliedrig, beim J büschel- oder pinselartig behaart, Taster stummeiförmig oder lang stabförmig oder von gewöhnlicher Form. Culicidae (S. 78).

Körper wenig behaart. Flügel unbehaart; Fühler 16gliedrig, lang und dünn, Rüssel kurz, Taster 4giiedrig, hängend.

Dixidae (S. 94).

10. Flügel schmal, nicht auffällig groß, in der Ruhe geöffnet

und flach getragen, Cu gegabelt; Fühler (l— l.^gliedrig, beim

J meist büschel- oder pinselartig behaart; Vordertarsen

häufig sehr stark verlängert. Tendipedidae (Chirononiidae).

12 K. Grünberg,

Flügel verhältnismäßig sehr groß und breit, in der Ruhe dachförmig getragen, Cii einfach; Fühler llgliedrig, kurz; Beine nicht verlängert, kleine gedrungene Arten. 11.

11. Flügeladern gleichmäßig ausgebildet, M einfach; schwarz- oder gelbglänzende Arten mit schlanken Beinen.

Orphnephilidae (S. 103).

Sc und Radialäste am Vorderrand dicht zusammengedrängt, dick und kräftig, die übrigen Adern äußerst fein, ü/ gegabelt; matt schwarz oder grau gefärbte, meist weiß bestäubte oder hell filzig behaarte Arten mit kräftigen robusten Beinen.

Melusinidae (Siniuliidae) (S. 106).

12. Arten mit 3 gut ausgebildeten gleichgeformten Haftläppchen {Brachycera homoeodactyld). 13.

Arten mit 2 Haftläppchen oder das mittlere abweichend ge- formt {Brachycera heterodactyla). 15.

13. R4 + 5 weit vor der Flügelspitze in den Vorderrand mündend, meist gegabelt, C bis zu Rg reichend, also vor der^Spitze ab- brechend. Discoidalzelle auffällig klein und kurz, Aste von M häufig rudimentär, hinter der Discoidalzelle undeutlich wer- dend ; Hinterrand des Scutellums meist mit kräftigen Dornen.

Stratiomyidae (S. 112).

R4 + 6 lang gegabelt, die Äste vor und hinter der Spitze mündend, C um den ganzen Flügel herumlaufend; Discoidal- zelle groß und lang, Äste von M gut entwickelt; Scutellum ungedornt. 14.

14. Gedrungene kräftige Formen mit breitem scheibenförmigen, hinten stark ausgehöhlten Kopf; 3. Fühlerglied lang, ge- ringelt, ohne Endborste. Tabanidae (S. 139).

Schlanke Formen mit kleinem runden, hinten nicht ausge- höhlten Kopf; 3. Fühlerglied kurz, ungeringelt, mit End- borste. Leptididae (S. 150).

15. 2 gleichgeformte Haftläppchen.

Mittelgroße bis kleine, meist stumpf gefärbte schlanke Arten mit kugeligem, freistehendem Kopf, kräftigem vor- stehenden, oft verlängerten Rüssel und kräftigen Beinen; Fiihlerendglied spitz kegelförmig mit Endborste oder End- griffel; Kopf und Thorax nicht auffällig langbeborstet; R4 + 5 gegabelt oder einfach. Discoidalzelle, wenn vorhanden, von der hinteren Basalzelle getrennt; Analzelle meist klein.

Empididae (S. 153).

Kleinere, meist lebhaft metallisch grün glänzende schlanke Arten mit halbkugeligem, anliegendem Kopf, Scheitelborsten, kurzem Rüssel, kräftig beborstetem Thorax und langen schlanken Beinen; Fühlerendglied meist mit Rückenborste; alle Adern einfach {M selten gegabelt), Discoidalzelle und hintere Basalzelle verschmolzen, Analzelle klein oder fehlend.

Dolichopodidae (S. 156). U). Bogennaht undeutlich, Lnnula deutlich (Aschiza).

Flügel zwischen R4 + 5 und M mit einer längsaderähnlichen Verdickung (Vena spuria), Endabschnitt von M zum Vorder- rand aufgebogen, in R44-5 einmündend (Fig. 218).

Syrphidae (S. 188).

Bogennaht scharf, hufeisenförmig, Lunula oft klein oder undeutlich {Schizophora, Muscarm s. lat.) 17.

Diptera, Zweiflügler. 13

17. Stirn beim $ breit, beim J stark verschmälert oder die Augen zusammenstoßend (Mtiscaria schizometopa). R4 + Ü und M parallel. Anthomyiidae (S. 209).

Stirn bei J und 5 gleich breit oder beim (^ wenig ver- schmälert [Muscaria holometopa). 18.

18. Sc und Rj deutlich getrennt. 19.

Sc und R, verschmolzen. 21.

19. Mundrand mit starken Knebelborsten; Flügelschiippchen deut- lich; Körper gewöhnlich stark beborstet oder dicht behaart.

Scatomyzidae (S. 218).

Mundrand ohne Knebelborsten. 20.

20. J^ühler hängend, 2. Glied nie verlängert. Analzelle klein oder undeutlich; Schienen mit Präapicalborste(Sapromyzidae). Stirn auffällig weit vorgezogen, mit dem stark zurück- weichenden Untergesicht einen spitzen Winkel bildend.

Trigonometopus (S. 220).

Fühler meist gerade vorgestreckt, 2. Glied verlängert, zu- weilen so lang wie das 3. oder .selbst länger; Analzelie deut- lich. Tetanocerinae (S. 221).

21. Discoidal- und hintere Basalzelle verschmolzen, Analzelle fehlt.

Kopf und Thorax ohne starke Borsten, Untergesicht senk- recht oder zurückweichend, kleine, meist lebhaft gelb oder schwarz gefärbte Arten. Chloropidae (S. 248).

Kopf und Thorax immer mit starken Borsten, Untergesicht meist stark gewölbt, kleine bis sehr kleine, stumpf oder dunkel metallisch gefärbte, gewöhnlich grau oder braun be- stäubte Arten. Ephydridae (S. 254).

Larven.

1. Larven mit gut ausgebildetem Kopf mit Augen und beißen- den Mund teilen. 2.

Larven ohne Kopf, mit Kieferkapsel oder nur mit Mund- haken. 8.

2. Kopf frei; Körper langgestreckt, walzig oder wurmförmig; Larven frei im Wasser oder in röhrenförmigen Gehäusen oder fest sitzend. 3.

Kopf mit dem Thorax und 1. Hinterleibssegment zu einem vorderen Abschnitt verschmolzen; Larven asselartig, breit, ventral abgeflacht, die mittleren Segmente kurz und breit, mit kegelförmigen Seitenfortsätzen; mit starken ventralen Saugnäpfen in schnell fließenden Gebirgsbächen an Steinen festgesaugt. Blepliaroceridae (S. 98).

3. Thoraxsegmente zu einem breiten Komplex verschmolzen; Larven metapneustisch, mit oder ohne Atemröhre oder ohne Stigmen mit Luftsäcken, beborstet, nie mit Fußstummeln oder Kiomenanhängen. Ciilicidae (S. 78).

Thoraxsegmente frei, nicht verwachsen. 4.

4. Larven frei im Wasser, im Schlamm oder in röhrenförmigen Gehäusen, in Bryozoenstöcken , Wasserpflanzen, amphi- pneustisch oder mit Luftsäcken, oft mit Kiemenanhängen; Puppe frei oder in der Larvenröhre. 5.

14 K- Grünberg,

Larven nur in fließendem Wasser, mit dem eine Haftscheibe tragenden Hintcrende an Steinen, Pflanzen usw. fest geheftet, peripneustisch, mit kräftigen prothorakalen Fußstummehi, uhne Kiemenanhänge, vorn schmal, am Hinterleib etwas tonuenförmig verbreitert; Puppe in einem von der Larve gesponnenen dütenförmigen Gehäuse.

Melusinidae (Simiiliidae) (S. 106). 5. Larven amphipneustisch, mit sehr langer dünner einzieh- barer Atemröhre, Körper lang gestreckt, dünn, mit kleinen, haken bewehrten abdominalen Fußstummeln und zwei dünnen fadenförmigen Anhängen am Grunde der Atemröhre, in schlammigen Bächen. Liriopidae (Ptychopteridae) (S. 74).

Larven ohne Atemröhre oder diese kurz und breit. 6. 0. Körper walzig, sekundär gegliedert mit einer Reihe stärker

chitinisierter Rückenplatten;- stark beborstet, zuweilen mit lanzettförmigen seitlichen Kiemenanhängen, mit Atemröhre oder lang gewimperten Fortsätzen am Hinterende, ohne Fuß- stummel. Psychodidae (S. 20).

Körper walzig oder wurmförmig. ohne sekundäre Gliede- rung. 7.

7. Larven amphipneustisch, walzig, ohne Fußstummel am Pro- thorax und Endsegment, ohne Kiemenschläuche, mit dorsalen Hinterstigmen, 2 großen langgewimperten dorsalen Anal- lamellen und lang beborsteter Afterröhre; nur in ganz flachen Rinnsalen, dicht an der Oberfläche, immer U förmig gebogen. Dixidae (S. 94).

Larven amphipneustisch oder mit Luftsäcken oder ventralen Kiemenschläuchen am vorletzten Segment, walzig oder wurm- förmig dünn, Fußstummel am Prothorax und Endsegment vorhanden oder fehlend; schwimmend, im Schlamm, in Röhren, Wasserpflanzen, Bryozoenstöcken, oft lebhaft rot gefärbt. Tendipedidae (Chironomidae).

8. Larven 14gliedrig, peripneustisch, Vorderstigmen am 3. Seg- ment, mit einziehbarer Mundkapsel und rudimentären Kiefern, in Pflanzen. Itonididae (Cecidoniyiidae) (S. 15).

Larven mit Kieferkapsel, 11- oder I2gliedrig, amphi-, meta- oder peripneustisch, Vorderstigmen am 2. Segment. 9.

Larven ohne Mund- oder Kieferkapsel, mit oder ohne Mund- haken und Schlundgerüst, 1 1 gliedrig, amphi- oder metapneu- stisch, Vorderstigmen zwischen dem 2. und 3. Segment. 13.

9. Kiefer gegenständig, beißend. Tipulidae (S. 25).

a) Larven amphipneustisch, weichhäutig, walzig oder abge- flacht, Oberkiefer hakenförmig, dünn und schlank, meist ungezähnt, Prothorax meist mit retraktilem Fußstummel, zuweilen auch am Hinterleib paarige Fußstummel; Hinter- leibsende oft mit Hautzapfen oder Anhängen , welche jedoch nicht auffällig sternförmig stehen, mit einfacher oder doppelter Atemröhre oder mit Stigmenplatten.

Limnobiidae.

b) Larven amphi- oder metapneustisch, dick walzig, Ober- kiefer dick, mit gezähntem Innenrand, Fußstummel fehlen; Hinterende mit radiär gestellten, sternförmig geordneten kegeligen Hautzapfen, welche die fest chitinisierten runden Stigmenplatten einschließen. Tipulidae s. str.

Diptera, Zweiflügler. 15

Kiefer parallel, hakenförmig. 10.

10. Hinterstigmen in einer unpaaren terminalen Spalte mün- dend. 11.

Hinterstigmen getrennt. 12.

11. Larven spindelförmig, abgeplattet, Hinterendc abgerundet oder atemrohrartig verlängert, ohne Fußstummel oder Kriech- wülste; Kieferkapsel vorgestreckt, nicht einziehbar, Stigmen- spalte horizontal. Stratiomyidae (S. 112).

Larven walzig, drehrund oder wenig abgeflacht, mit Fuß- stummeln oder Kriechwülsten ; Kieferkapsel einziehbar, Stig- menspalte vertikal. Tabanidae (S. 139).

12. Kieferkapsel lang, birnförmig; Larve walzig, vorn und hinten zugespitzt, mit kräftigen hakenbewehrten abdominalen Fuß- stummeln und 2 spitzen, langgewimperten Fortsätzen am Hinterende, in fließendem Wasser.

Leptididae (Atherix) (S. 150).

Kieferkapsel kurz, halbrund; Larven schlank, walzig, mit flachen ventralen, zuweilen fußstummelartig verdickten be- dornten Kriechschwielen; Hinterstigmen dorsal am Endseg- ment, klein, punktförmig.

Empirtidae, Dolichopodidae (S. 153, 15t)).

13. Larven amphipneustisch, mit rudimentären Mundteilen oder mit 2, zuweilen 4 Mundhaken, Hinterstigmen in eine stark verlängerte dünne Atemröhre eingeschlossen oder 2 getrennte, stets parallele, kurze, fest chitinisierte Atemröhren bildend; Körper glait oder mit verschiedenartigen Fortsätzen, häufig mit ventralen Fußstumnieln. Syrphidae (188).

Larven aniphi- oder metapneustisch, mit Schlundgerüst und meist 2 Mundhaken, von verschiedener Körperform; Hinter- stigmen auf 2 getrennten, genäherten oder entfernten, stark chitinisierten Stigmenplatten oder rohrartig verlängert und dann stets, wenigstens an der Spitze, divergierend.

Miiscaria (S. 206).

Orthorrhapha. Itonididae (Cecidomyiidae), Gallmücken.

Kleine, sehr zart und zierlich gebaute Mückchen mit rudimen- tärem Geäder. Fühler oft sehr lang, mit 10 bis gegen 40 Gliedern, faden- oder perlschnurförmig, Glieder besonders bei den J kugelig, gestielt oder geknotet, mit langen Haarwirteln. Rüssel n>eist kurz, Taster 4gliedrig. Augenfazetten nicht wie sonst Geckig und dicht geschlossen, sondern abgerundet, mit den Rändern sich berührend oder voneinander entfernt. Ocellen im allgemeinen fehlend. Flügel ziemlich groß mit breit gerundeter Spitze, auf der Fläche oft dicht behaart, am Saum immer lang gewimpert, farblos oder gefleckt, meist mit nur 3 Adern, Sc, R und Cu, letzterer gegabelt, zwischen den beiden vorderen Längsadern häufig eine schiefstehende Quer- ader (Fig. 10). Haltezange des J kräftig entwickelt, ^ mit häufig sehr langer spitzer Legeröhre (Fig. 10 u. 11). Beine lang und dünn.

Larven in Pflanzen, sehr oft gallenerzeugend, oder in Pflanzen- moder, peripneustisch, mit 9 Stigmenpaaren, acephal, mit Kiefer- kapsel und rudimentären Kiefern, 13gliedrig, mit einer ventralen

16 K- Grünberg,

Chitinspange von charakteristischer Form (Brustgräte) und regel- mäßig geordneten Papillen und Warzen. Häufig lebhaft orange- gelb gefärbt.

Puppen frei oder in der zu einer Tonne erhärteten Larvenhaut, die sich beim Ausschlüpfen durch einen dorsalen Längsspalt am Hinterleib öffnet, oder in einem von der Larve gesponnenen Cocon, mit stark entwickelten Vorderstigmen und 2 spitzen Scheitelfortsätzen (ßohrhörnchen).

Einige Arten, die sich in Teichrohr (Phragraites) und Ried- gräsern (Carex) entwickeln, sind auf die unmittelbare Nähe von Gewässern angewiesen und dürfen daher zur Süßwasserfauna ge- zählt werden.

Perrisia inclusa (Frfld.),

Fühler dunkelbraun, 20gliedrig, 1. und 2. Glied verdickt, Geißelglieder mit 3 Haarwirteln, beim ^ kurz gestielt, beim (j" die untersten Glieder kurz gestielt, bei den übrigen die Stiele so lang wie die verdickten Gliedteile. Taster gelb, 4gliedrig, Glieder von der Wurzel aus an Länge zunehmend. Thorax gelbrot, an der Flügelwurzel ein schwarzer Fleck oder schwarzbraun und zwischen Schulter und Flügelwurzel gelbrot. Scutellura gelbrot mit 2 ge- trennten schwarzen Wurzelflecken. Hinterleib beim J rotgelb, beim 9 rot, mit breiten schwarzen dorsalen Querbinden, an den Seiten silberweiß beschuppt. Hypopygium des ^ ™'t kräftiger Halte- zange, Legeröhre des $ mit 2 Endlamellen. Flügelvorderrand be- schuppt. Sc mit R durch eine Querader verbunden. R gerade, nicht weit vor der Flügelspitze mündend, hinterer Ast von Cu steil in den Hinterrand. Beine schwarzbraun, Wurzel und Unterseite der Schenkel weißlich. 2,5 mm.

Larven (nach Rübsaamen und Giraud) in Schilfrohr- stengeln, besonders in den Seiten trieben, ihre Anwesenheit von außen nicht erkennbar. Blaßgelb, Brustgräte dunkelbraun, ähnlich wie bei Lasioptera flexuosa (Fig. 15), verhältnismäßig breiter, Vorderende tiefer gespalten. Papillen regelmäßig. Jedes Segment mit einer Reihe kurzer Borsten. Gürtelwarzen ziemlich groß, granuliert. Larven überwintern. Verpuppung im Frühjahr, ein Flugloch wird nicht angelegt.

Puppe (nach Rübsaamen) mit auffällig starken, flachen, 2 spitzigen Bohrhörnchen, Scheitelborsten kürzer, zwischen den Augen 2 weiterö fast wagrecht abstehende ziemlich lange Borsten; Vorderstigmen kurz, rückwärts gebogen.

Lestodiplosis tarsonemi Rübs.

Fühler 13gliedrig, Geißelglieder mit 2 Knoten, beim ^ die basalen kugelig, die apikalen birnförmig. Stiele so lang wie die letzteren, beim $ die Knoten fast gleich groß, in der Mitte schwach eingeschnürt, wenig länger als die Stiele. Thorax honiggelb mit 3 schmalen dorsalen braunen Längsstriemen, Hinterleib gelbrot, ohne Binden. Flügel des 5 dunkel gefleckt, mit einem kleinen Wurzel- und einem großen Spitzenfleck, ferner auf der Mitte mit einer breiten, vom Vorderrand zur Gabelung von Cw ziehenden und über die Gabeläste sich verbreitenden Querbinde; R fast gerade, in die Flügelspitze.

Diptera, Zweiflügler.

17

Larven rot, in Halmanschwellungen von Phragmites, die von Milben {Tarsonemus spec) erzeugt werden, von denen die Larven leben. Verpuppung soweit bekannt im Herbst in der Erde.

Thiirauia aquatica Rübs. (Nach Rübsaamen) (Fig. 10).

Thorax und Scutellum honiggelb, Thoraxrücken mit 3 deutlich getrennten braunen Längsstriemen, die mittlere kurz. Pleuren zwischen den Vorder- und Mittelhüften und an der Flügelwurzel mit einem braunen Fleck. Hinterleib beim (^ gelbrot, beim $ lebhafter rot, dunkle Binden kaum angedeutet. Fühler beim (^ 14gliedrig, 1. und 2. Glied wie gewöhnlich verdickt, die Geißel- glieder mit 2, Endglied mit 3 Knoten; der \. Knoten lang, der 2. kurzoval, die übrigen kugelig, die basalen jedoch gegen den Stiel etwas schiefer abgesetzt als die endständigen ; alle Knoten mit einem basalen, bis zur Mitte des folgenden Gliedes reichenden Borsten- kranz; Fühler des 5 11— I4gliedrig, Geißelglieder in der Mitte

Fig. 10. Th

aquatica Rübs. Q.

Fig. 11. Thiirauia aqua- tica Rübs. $. Hypo- pygium , KlauengUed in Dorsal- und Ventral- ansicht. Nach Rüb- saamen.

eingeschnürt, gegen die Spitze verkürzt. Taster 4gliedrig, Unter- gesicht ziemlich weit unter die Augen herabgehend, am Mundrand aufgeworfen. Hypopygium des ^j' groß, plump (Fig. 11), die basalen Zangeoglieder dick eiförmig, dunkelbraun mit heller Spitze, Klauen- glieder von oben gesehen keulenförmig, von unten 4seitig. Lege- röhre des $ sehr lang, 1. Glied fast so lang wie die übrigen Hinterleibssegmente, fein längs punktiert und quer gerunzelt, unten an der Wurzel mit einer wulstigen Verdickung, Endglied einziehbar, stark chitinisiert, fast so lang wie das vorhergehende, unten der Länge nach aufgeschlitzt, oben mit einem starken Längsstreifen, hinten in 2 seitliche spitze Lamellen und in eine obere scharfe Spitze endigend, c? 3, $ 4,5 mm. Gegend von Berlin.

Larven an Carex, zwischen den Blattscheiden zeitweise unter Wasser gesetzter Pflanzen, September— November in zerbrechlichen braunroten Tönnchen, welche sie später verlassen, um sich weiter oben am Stengel in einem dünnen, durchscheinenden, birnförmigen, am schmalen Ende offenen Cocon zu verpuppen.

Eier etwa 4 mal so lang als breit, leicht gekrümmt.

Larven (Fig. 12) orangerot. Fühler 2gliedrig, geringelt^ Von den Stigmen die vorderen und hinteren auffallend stark entwickelt.

18

K. Grünberg,

Brustgräte s. Fig. 13, die beiden vorragenden Spitzen von einem Wulst umgeben. Papillen in normaler Zahl und Anordnung. Rückenbörstchen kaum wahrnehmbar, die ganze Oberseite bedeckt mit nicht sehr großen, im Umriß unregelmäßig polygonalen Warzen und stark abgerundeten an den Vorder- und Hinterrändern. Pleuren dicht mit kleinen ein- oder mehrspitzigen Warzen besetzt. Ventralseite am 1. 4. Segment ganz glatt, die folgenden Segmente auf der Mitte mit einzelnen Querfurchen, welche seitlich allmählich in große plattenförmige Warzen übergehen ; Bauchwarzen ferner am Vorder- und Hinterrand jedes Segmentes, die vorderen gerundet und etwas entfernter stehend als die hinteren mehr zugespitzten. Endsegment an der Spitze ohne Papillen oder Borsten, mit 8 Höckern, von denen je 2 zu einem kräftigen 2 spitzigen gelbbraunen Chitinzahn verwachsen sind.

Puppen mit sehr stark ent- wickelten Vorderstigmen. Scheitel- borsten mäßig lang, Bohrhörnchen spitz, mäßig stark. Hinterleib auf der ganzen Dorsal fläche mit feinen kurzen Stacheln bedeckt, am Vor- derrand der Segmente noch mehrere Reihen längerer Stacheln. Flügel- Fig. 12. 7%«- scheiden bis zum Ende des 3., Bein- Tübs Ta^^'a'' scheiden bis zum Ende des 5. Seg- Nach Rüb- mentes reichend, die inneren etwas saamen. kürzer als die äußeren.

ü.

Fig. 13. Thu- rauia aquatica Rübs.,Biustgräte der Larve. Nach

Rübsaaraen.

Thurauia iiliginosa Rübs. (Nach Rübsaamen.)

Nur das 5 bekannt. Sehr ähnlich Th. aquatica. Hinterleib gclbrot, mit schwach angedeuteten grauen Binden, viel schlanker als bei aquatica. Mit ausgestreckter Legeröhre nur 3 mm lang.

Larve 1,5 mm lang, rot. Fühler verhältnismäßig länger als bei aquatica, 2. Glied glatt. Brustgräte ähnlich, Stiel ganz blaß, fast farblos. Papillen regelmäßig. Ventralseite vom 4. Segment an mit 3 Reihen feiner Längsstreifen, die durch abwechselnde glatte und fein quergerunzelte Stellen entstehen. Zwischenräume zwischen den Streifen ebenfalls fein quergerunzelt. Die beiden verwachsenen Analhöcker weniger stark chitinisiert, die Borsten auf den beiden anderen Höckern jedoch länger. Larven an Carex, Lebensweise wie bei Tk. aquatica.

Lasioptera arundinis Seh in. (Fig. 14).

Gelbrot. Thorax mit 3 dunkelbraunen, häufig zusammen- fließenden Längsstriemen, Hinterleib mit schwarzen 3 eckigen dor- salen Querbinden. Kopf braun. Fühler 25 oder 26 gliedrig, schwarz- braun mit gelber Wurzel, Geißelglieder kurz, nicht länger als breit, mit 2 Haarwirteln, die Haare des unteren dick, anliegend, bis zum Gliedende reichend, die des oberen länger, dünn, abstehend; letztes

Diptera, Zweiflügler.

19

Glied am Ende stark zugespitzt. Flügel gleichmäßig bräunlichgelb getrübt mit 3 braunen Adern, Sc und i? dicht am Vorderrande. kräftig, Cu fein, gegabelt. Hypopygium des cj kräftig, Haltezange 2gliedrig, Basalglieder bedeutend stärker als die Klauenglieder.

Fig. 14. Lasioptera arundinis Schill. Nach H e e g e r.

'Cd

Fig. 15. Lasioptera arundinis

Schin.,

Brustgräte

der Larve.

Nach Rüb-

saamen.

Legeröhre des 9 '^ng, weißgelb, Oberseite des Endglieds ziemlich stark chitinisiert, basalwärts mit kürzeren 2 spitzigen, endwärts mit längeren hakig gebogenen Schuppen besetzt. 2,5 3 mm.

Entwicklung in Schilfrohrstengeln (nach Heeger und Rüb- saamen).

Eier weiß, walzig, in der Mitte etwas eingeschnürt, an beiden Enden verschmälert.

Larven erwachsen 6 mm lang, undeutlich ge- gliedert, walzig, hinten etwas verschmälert, zunächst gelblichweiß, die durchscheinenden malpighischen Ge- fäße orangegelb, später ganz fleischrot. Fühler kegel- förmig, 2gliedrig. Brustgräte (Fig. 15) schwarzbraun. Bauchwarzen spitz, 3 eckig, um den Afterspalt zungen- förmig, Gürtelwarzen im Gegensatz zu den Bauch- warzen viel breiter als lang, unmittelbar hinter den Bauchwarzen sehr kurz, gegen das Ende des Segments mehr rundlich. Larven meist in den Seitentrieben von Rohrstengeln, auf ein Internodium beschränkt, gewöhnlich 8—15 an einer Stelle. Überwintern in erwachsenem Zustande. Fliegen im Frühjahr, April —Mai.

Puppen (Fig. 16) mit dem Kopf gegen die Stengelwand gekehrt, welche die Larve bis auf ein dünnes Häutchen durchnagt, gelblichgrau, glatt, ziemlich schlank, fast walzig, ''3 kürzer als die Larve. Die ohrförmigen Vorderstigmen, Bohrhörnchen und Scheitelborsten mäßi» stark entwickelt. Flügel-

Fig. Ib.

Lasioptera

arundinis

Schill., Puppe.

Nach Rüb-

20 K. Grünberg,

und Beinscheiden schwarzbraun. Beim Ausschlüpfen bleibt die dünne weißliche Puppenhülle im Flugloch stecken, aus dem sie bis zur Hälfte hervorragt.

Lasioptera flexuosa Winn.

Schwarz. Kopf silberweiß behaart. Fühler so lang wie der Thorax, schwarz mit gelber Wurzel, 19 22gliedrig, Geißelglieder kurz und einander dicht berührend. Taster gelb. Thorax mit dichter goldgelber Behaarung, welche 2 Seitenstriemen und zuweilen eine schmale Mittelstrieme freiläßt. Zwischen Schulter und Flügel- wurzel eine silberweiß behaarte Strieme. Hinterleib mit 2 dicht genäherten silberweißen welligen Längsstriemen. Legeröhre des ^ lang, gelb. Flügel schwärzlich behaart, Vorderrand schwarz mit weißem Mittelfleck. Schenkel und Schienen braungelb, außen und an der Spitze schwarz, Tarsen sehr lang, schwarz. 2 mm.

Larven (nach Giraud) rotgelb, in der Lebensweise mit Z. arundinis übereinstimmend, aber viel seltener. Zuweilen beide Arten vergesellschaftet. Eine Flugöffnung wird nicht angelegt, Puppen ohne Bohrhöruchen. Fliegen Anfang Mai.

Psy chodidae , Schmetterli n gsmücken .

Kleine, .sehr zarte plumpe Mückchen, Körper und Flüge! dicht mit langer wolliger Behaarung bedeckt. Kopf klein und flach, sehr tief an dem hoch gewölbten Thorax eingefügt und von diesem überragt. Augen nierenförmig, Ocellen fehlen. Fühler lang, 16gliedrig, die beiden basalen Glieder groß, dick und oft ver- längert. Geißel perlschnur- artig, die Glieder kugelig oder oval, meist deutlich gestielt und ebenfalls dicht behaart. Rüssel meist kurz, Taster lang, 4- oder ögliedrig, dicht behaart. Hinterleib kurz, Sgliedrig, Hypopygium des $ stark entwickelt mif kräf- Fig. 17. Pericoma palustris. Flügel. tiger Haltzange. Flügel sehr

groß und breit, gewöhnlich länger als der Körper, breit abgerundet oder mit scharfer Spitze, in der Ruhe dachförmig oder flach auf dem Körper liegend. C um den ganzen Flügelrand herumlaufend (Fig. 17 u. 21), Sc sehr kurz, den Vorderrand gewöhnlich nicht erreichend, Ro-t-g und M vor der Flügelmitte, R4-f5 dicht an der Wurzel oder auf der Mitte gegabelt, zuweilen einfach. Beine kräftig, wie der ganze Körper dicht und lang behaart, die letzten Tarsenglieder sehr kurz, Klauen und Haft- läppchen klein. Der Flug ist flatternd wie bei einer kleinen Motte. Fliegen au feuchten Stellen in Wäldern, an Sümpfen und Wasser- läufen, auf Blättern, wo sie gewöhnlich auf der Unterseite sitzen, an Gräsern, auf Sumpfpflanzen.

Larven eucephal, amphipneusti.sch, walzig, mit Augenflecken, sekundär geringelt, Hinterende mit kurzer Atemröhre oder mit lang gewimperten analen Kiemenanhängen, zuweilen auch längs des Körpers seitliche Kiemenanhänge.

Diptera, Zweiflügler.

21

Pericoma Walk,

Kleine, dicht und langwollig behaarte Arten mit großen breiten, abgerundeten oder etwas zugespitzten, ebenfalls dicht und lang be- haarten Flügeln. Kopf von dem Thorax hoch überragt, mit stark gewölbtem Hinterkopf. Augen nierenförmig. Fühler 16gliedrig mit dichter langer Wirtelbehaarung, 1. und 2. Glied verdickt und zuweilen stark verlängert, Geißel perlschnurartig, die einzelnen Glieder kugelig oder oval, kurz gestielt, Endglied gestreckt. Rüssel kurz, Taster lang, Sgliedrig. Thorax hoch gewölbt, Hinterleib kaum länger als der Thorax; Hypopygium des (^ mit 2 Paar Anhängen, die unteren zangenartig. Flügel (P'ig. 17) in der Ruhe dem Leib parallel aufliegend, mit hellen oder dunkeln Binden und Flecken; Sc kurz, R2-f 3 und M vor der Mitte gegabelt, Gabelung von R4 + 5 dicht vor oder unmittelbar an der vorderen Querader, diese ziem- lich dicht an der Wurzel, die vordere Basalzelle daher kurz, selten bis zum Flügeldrittel reichend. Beine gedrungen und ziemlich kräftig, Metatarsus so lang wie die übrigen Glieder zusammen, Endglied sehr kurz, ebenso die Klauen und Haftläppchen. Fliegen

an Sümpfen und Wasserläufen, schattigen Stellen auf Gräsern,

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auf Sumpfpflanzen, an feuchten Büschen usw. 7 deutsche Arten. Larven in fließendem Wasser oder in schlammigen Tümpeln, zwischen grünen Algen oder unter faulem Laub, sollen auch in faulen Pilzen gefunden sein. Larve ( von P. canescens, n ach M i a 1 1 , Fig. 18 u. 19) 8 mm lang, 1 1 gliedrig , lang walzen-

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Fig. 19.

Fig. 18 u. 19. Pericomn canescens

(Mcig.l, Laive dorsal uiicl ventral.

Nach Miall.

Fig. 20.

Pericoma canescens (Meig.),

Papi)e.

Nach Miall.

22 K. Grünberg,

förmig, an beiden Enden etwas verschmälert. Kopf klein, vor- gestreckt, freistehend, mit gut ausgebildeten Mundteilen. Thorax- segmente deutlich getrennt, alle Körpersegmente annähernd gleich lang und durch Quereinschnürungen sekundär gegliedert, Thorax- segmente und 1. Hinterleibssegment aus 2, die übrigen mit Aus- nahme des letzten aus 3 Ringen gebildet. Jeder Ring dorsal durch eine schmale verdickte Chitinquerplatte markiert, von denen die 3 vordersten auf dem Thorax in der Mitte geteilt sind (Fig. 18), weil hier bei der Verpuppung die Larvenhaut aufplatzt. Alle Chitinplatten tragen seitlich 2 4 lange steife, rückwärts gerichtete Borsten. Körper dicht mit kleinen Chitinhöckerchen bedeckt, be- sonders regelmäßig auf der Unterseite. Thoraxsegmente ventral mit einigen in Querreihe stehenden Borsten, am 1. Segment 6, am 2. 8, am 3. 4 Borsten; 1.— 7. Hinterleibssegment auf dem mittleren Ring mit 2 kleinen verdickten Chitinplatten (Fig. 19), deren jede hinten 2 rückwärts gerichtete Borsten trägt. An allen Segmenten ferner ein seitlicher Büschel steifer, rückwärts gerichteter Borsten, welche am Thorax dem Vorderrand, am Hinterleib dem Hinterrand genähert sind. Am 8. Hinterleibssegment 1 Paar dorsale und 3 Paar seitliche Borsten auf einem verdickten Chitinfeld, Ventral- seite mit einer großen mittleren und 2 kleinen seitlichen Chitin- platten, nahe dem Hinterrand der Mittelplatte 2 Paar lange Borsten. Das Hiuterende trägt 4 lange schlauchförmige Fortsätze, 2 kürzere dorsale und 2 längere ventrale, welche dicht mit langen Wimper- haaren besetzt sind. Zwischen den Fortsätzen die Hinterstigmen. Vorderstigmen als stark vorspringende zylindrische Röhren seitlich am Vorderrand des 2. Prothorakalringes. Larven in flachem Wasser, weiches den Körper eben bedeckt, eingewühlt in Schlamm, Sand oder Algenpolster, mit dem Hinterende an der Oberfläche. Ge- wöhnlich mit einer Schlamm- oder Algenschicht bedeckt, welche durch die Borsten zurückgehalten wird. Verpuppung außerhalb des Wassers.

Puppe (nach Miall, Fig. 20) 3,5 mm lang, mit langen zylin- drischen quergeringelten Vorderstigmen. Flügel- und Beinscheiden bis auf das 2. Hinterleibssegment reichend. Alle Segmente vor dem Hinterrand mit einem Kranz spitzer Zähnchen, unter denen auf dem 3. 6. Segment ventral 2 stärkere hervortreten. 7. Segment ventral mit 4 kräftigen Zähnchen.

Artenübersicht.

1. Beine vorherrschend gelblichweiß, nur die Schienenspitzen und die 3 letzten Tarsenglieder schwarzbraun. 2.

Beine vorherrschend braun oder schwarzbraun , nur mit hellen Ringen. 3.

2. Flügel vorherrschend dunkelbraun behaart mit 2 weißen Querbinden, Hinterrand an den Adermündungen dunkelbraun gefleckt. F. palustris.

Flügel vorherrschend weiß behaart mit 3 dunkelbraunen Quer- binden, Hinterrand nicht braun gefleckt P. trifasciata.

3. Vordere Basalzelle lang, bis zum Flügeldrittel reichend, Flügel zugespitzt. P. ocellaris.

Vordere Basalzelle kurz, vordere Querader dicht an der Wurzel, Spitze abgerundet. 4.

Diptera, Zweiflügler. 23

4. Alle Adermündungen und die Gabelstellen von R2+3 und M mit scharfen schwarzbraunen Haarflecken P. canescens.

Flügel anders gezeichnet. 5.

5. Flügel vor und hinter der Mitte mit einer weißen Querbinde und rein weißer Spitze. P. nubila.

Flügel auf der Fläche ohne helle Zeichnung, nur mit dunk- lerer Mittelquerbinde, Spitze nur schmal weiß gesäumt. 6.

6. Flügel sehr breit, abgerundet, Beine ganz schwarzbraun.

P. tristis.

Flügel etwas schmäler, mehr zugespitzt, alle Tarsen außer den Metatarsen weißlich. P. fusca.

Perieoma palustris (Meig.).

Körper schwarzbraun, durch dichte, gleichmäßig grauweiße Behaarung ganz verdeckt. Fühler und Taster braun , ebenfalls dicht grauweiß behaart. Flügel dicht dunkelbraun behaart mit 2 weißen Querbinden, eine breitere vor und eine schmälere hinter der Mitte, welche eine schmale, dunkelbraune, winkelig gebrochene Mittelquerbinde einschließen; Flügelwurzel und die Spitze zwischen Rv, und M^ ebenfalls weiß behaart; an der Spitze der in den Hinderrand mündenden Adern ist die braune Behaarung etwas dichter und bildet undeutliche Saumflecke. Beine blaßgelbiich, weiß behaart, Schienenspitzen dunkel, beim J die 2 letzten, beim 5 die 3 letzten Tarsenglieder schwarzbraun. 3—4 mm. Selten.

Larve nach v. Roser in einem faulen Pilze gefunden.

Perieoma trifasciata (Meig.).

Ähnlich P. palustris. Dicht grau behaart. Flügel weißlich mit 3 dunkeln gebrochenen, auf der Mitte verbreiterten Querbindeu; Saumhaare dunkelbraun, an der Spitze weiß, schwarz gefleckt. Beine vorwiegend weißlich, Schienenspitzen dunkel, 1. und 2. Tarsenglied weißlich, 3. .ö. schwarzbraun. 2,5—3 mm. An Sümpfen und Wasserläufen.

Perieoma ocellaris (Meig.).

Dunkelbraun, Kopf, vordere Thoraxhälfte und Hinterleib weiß- lich behaart, übrige Behaarung gelblich oder hell bräunlichgrau. Fühler bräunlich, 1. Glied besonders beim (^ .'«ehr stark verlängert, stabförmig, 2. u. 3. Glied verdickt. Flügel dunkelbraun behaart mit weißer Zeichnung: dicht hinter der Wurzel eine ziemlich schmale winkelige weißliche, vor dem Hinterrand abbrechende Qiierbinde, in welcher ein dunkler Fleck steht; Spitzenpartie eben- falls weißlich behaart, vor dem Vorder- und Hinterrand mit einem dunklen Fleckchen; die Mündungen aller Adern außer R^ und R,^ mit einem weißen Fleckchen; Saumhaare dunkelbraun, an den oben erwähnten Fleckchen gelblichgrau; vordere Basalzelle lang, '/« der Flügellänge erreichend. Beine dunkelbraun, Spitzen der Schienen und Tarsenglieder mit schmalen weißen Ringen. 2,5—3 mm. Im Mai an Ufern und auf Sumpfpflanzen.

24 K. Grünberg,

Pericoma canescens (Meig.).

Schwarzbraun, dicht gelblichgrau behaart. Flügel dunkelbraun bis schwarzbraun behaart, vor und hinter der Mitte mit einigen querbindenartig über die ganze Breite des Flügels verteilten weiß- lichen Haarbüscheln, welche gewissermaßen eine dunkle, vorn breite, hinten verschmälerte Mittelbinde einschließen; alle Adern an der Mündung mit scharfem schwarzbraunen Fleckchen, ein ebensolcher Haarfleck an der Gabelung von R24-3 und M\ Saumhaare ein- farbig dunkelbraun, nur an der Spitze heller, graugelb. Beine dunkelbraun, an den Knieen kleine weiße Haarfleckchen, Spitzen der Schienen und Tarsenglieder mit bei dunkeln Stücken oft un- deutlichen oder fehlenden schmalen hellen Ringen. 3 mm. Im Mai an Wasserläufen und auf Sumpfpflanzen, häufig.

Entwicklung s. vorn.

Pericoma nubila (Meig.).

Lang und dicht gelblich- und braungrau behaart. $ auf der Stirn mit einem schneeweißen Haarbüschel; Hinterrand des Thorax und der ganze Hinterleib hell gelblichgrau behaart. Die dichte Flügelbehaarung dunkelbraun, an der Wurzel etwas gelbgrau, an der Spitze rein weiß; vor und hinter der Mitte eine aus einzelnen Flecken gebildete weißliche Querbinde; Gabelung von R2 + 3 und von M dicht vor der Flügelmitte. Beine dunkelbraun behaart, Mittel- und Hinterschienen bis vor die Spitze mit langen gelb- grauen Haarfahneu, 2. Glied der Mittel- und Hintertarsen glänzend weiß behaart, ebenso die Wurzel der hinteren Metatarsen. 3 mm. Häufig.

Larve nach Walker in Tümpeln und langsam fließendem Wasser unter faulem Laub. Nach Thienemann lebt die Larve gern an leicht überrieselten Felsen, auf denen sich feine, vom Wasser mitgeführte Lehmteilcheu absetzen und gehört zu den charakteristischen Vertretern der sog. hygropetrischen Fauna.

Pericoma tristis (Meig.).

Körper, Flügel und Beine gleichmäßig dicht dunkelbraun bis schwarzbraun behaart. Behaarung der Fühlergeißel etwas heller, mehr grau. $ hinter der Flügelwurzel mit 2 langen gespreizten, mehr graubraunen Haarbüscheln. Flügeladern auf der Mitte mit aufrechten schwarzbraunen Haarbüscheln besetzt, welche sich als dunklere Mittelquerbinde etwas von der Fläche abheben. Gabelung von R2 + 3 und M vor der Flügelmitte. Saumhaare an der Flügel- spitze weißlich. 4 mm. Häufig.

Pericoma fusca (Macq.) (calceata Meig.).

Sehr ähnlich P. tristis, die Flügel etwas schmäler, mehr zu- gespitzt, die weißliche Behaarung an der Spitze etwas mehr auf den Vorderrand ausgedehnt. Alle Tarsen mit Ausnahme des Meta- tarsus weißlich. 4 mm. Häufig.

Diptera, Zweiflügler. 25

Ulorayia Walk. Nahe verwandt mit Perkoma und im Aussehen sehr ähnlich. Flügelbildung (Fig. 21) beim $ abweichend: auf der Oberseite vor

der Mitte eine hoch gewölbte blasige Auftreibung von spin- delförmigem Umriß, auf der Unterseite an derselben Stelle eine der Flügelfläche an- liegende Chitinaussackuug; infolgedessen R3 stark nach hinten, Mi + 2 stark nach vorn gebogen , Gabelung von M Ulomyia fuHsino^a (Meig.), Flügel. "ahe an der Wurzel, dicht

hmter der vorderen Quer- ader; R4 + 5 erst hinter der erhöhten Stelle, auf der Flügelraitte gegabelt. Flügel des $ ohne die Auftreibung, aber im Aderverlauf mit dem $ übereinstimmend. Nur 1 Art.

Larven (nach Walker) längs des Rückens mit 2 Reihen lanzettlicher blattförmiger Kiemenanhänge, auf jedem Segment 3 Paare, also je 2 auf jedem Segmentring. Im übrigen mit der Larve von Pencoma wesentlich übereinstimmend. In klarem fließen- dem Wasser unter faulendem Laub.

Ulomyia fuliginosa (Meig.).

Körperbehaarung dicht und lang, gelblichgrau und graubraun. Stirn beim (^ rein weiß, beim 9 niehr gelblich behaart. Fühler und Taster braun behaart, Wirtelhaare der Fühler grau. Unter der Schulterecke ein Büschel abwärts gebogener, schwarzer Haare. Pleuren schwarz behaart. Flügel dunkelbraun behaart, Saumhaare an der Wurzel und an der Spitze weiß; vor und hinter der beim (^ verdickten Stelle weiße, zu Querbinden geordnete Haarflecke, die ba'sale Binde l)reiter und deutlicher als die distale. Beine braun behaart. Schienen, besonders die hinteren, außer der braunen an- liegenden Behaarung mit langen abstehenden weißgrauen Haaren. 2—3 mm, Flügel 3—3,5 mm. Selten.

Tipulidae.

Sehr große bis kleine Arten mit langem schlanken Körper und sehr langen dünnen, äußerst gebrechlichen Beinen, nackt oder mit dünner, selten mit dichter Behaarung. Kopf kugelig oder oval, Untergesicht schnauzenförmig vorgezogen, zuweilen stark verlängert, Rüssel mit kurzen breiten Saugflächen. Augen kreisrund oder oval, Ocellen in der Regel fehlend. Fühler fadenförmig, meist 14— 16gliedrig, 1. Glied verlängert, walzig, 2. verdickt, Geißelglieder kürzer oder länger oval, gegen die Spitze verdünnt, mit kürzeren oder längeren Bor.stenwirteln , nie büschelartig behaart, zuweilen lang gekämmt. Taster 4gliedrig, bei einer Verwandtschaftsgruppe mit geißelförinig verlängertem Endglied. Thorax im Umriß oval, ziemlich hoch gewölbt, mit scharfer, V-förmiger Quernaht; Scutel- lum klein und schmal, Mesophragma groß, gewölbt; Prothorax deutlich entwickelt. Hinterleib hing und schmal, 9— lOgliedrig, Hypopygium des <;^ mit kräftiger, sehr verschieden gebildeter Halte-

26

K. Grünberg,

zange, 5 mit horniger spitzer, aus 2 oberen und 2 unteren Halb- scheiden gebildeter Legeröhre. Flügel in der Regel groß und lang, vieladerig, meist mit Discoidalzelle. häufig mit überzähligen Quer- adern zwischen Sc und Ri oder Ri und R2; Sc bei einer Gruppe (Tipulinae) in Ri mündend, R2 + 3 häufig gegabelt, zuweilen auch R4 + 5 und dann R24-3 einfach, M 3- oder 4 ästig, Cu stark, einfach,

Fig. 22. Tiplila gigantea Schrank, O, als Schema einer Tipulide.

An und Ax gut entwickelt. Schwinger langgestielt. Beine außer- ordentlich lang und dünn , sehr leicht an der Schenkelwurzel ab- brechend: Schienen häufig mit 2 zuweilen recht kleinen Endspornen.

Sehr artenreiche Familie, durch die scharfe Quernaht des Thorax, die hornige Legeröhre des ^ und das Geäder von allen Nematoceren-Fainilien leicht zu unterscheiden. Die Fliegen finden sich zahlreich an Gewässern, auf Wiesen, in Wäldern, überhaupt an schattigen feuchten Orten.

Larven acephal mit gut ausgebildeter retraktiler Kieferkapsel und hornigen beißenden Kiefern , meta- oder amphipneustisch, r2gliedrig, zuweilen mit sekundären Einschnürungen, walzig, weich- häutig, nackt und glatt oder behaart, beborstet, zuweilen mit Kiemenanhängen, mit Hautwarzen oder Fußstummeln, am Hinter- ende um die Stigmenplatten gewöhnlich mit kegelförmigen Zapfen in bestimmter Zahl und Anordnung. Larven in feuchter Erde, unter Moos, an Graswurzeln, in Pflanzenmoder, in hohlen Bäumen, unter faulem Laub oder im Wasser.

Puppen frei, mit verlängerten Vorderstigmen.

Obwohl schon bei zahlreichen Tipuliden-Arten die Entwicklung bekannt ist, läßt es sich gerade hier oft recht schwer entscheiden, ob eine Form zur Süßwasserfauna zu rechnen ist, weil es sich in

Diptera, Zweiflügler. 27

den meisten Fällen um Einzelbeobachtungen handelt. Die Larven einiger Gattungen, ElUptera, Phalacrocera, Dicranota, sind zweifel- los typische Wasserbewohner. Bei vielen anderen, die gelegentlich im Wasser oder in nasser Erde an Bachrändern oder im Schlamm austrocknender Bäche gefunden wurden, liegt die Wahrscheinlich- keit nahe, daß es sich nur um Erdbewohner mit hohem Feuchtig- keitsbedürfnis handelt. Einstweilen mußten alle unter solchen Umständen beobachteten Arten hier berücksichtigt werden. Sicher haben auch innerhalb mancher Gattungen, wie bei Ttpula, die Larven eine verschiedene Lebensweise. Hier müssen allenthalben neue Beobachtungen einsetzen. Bei der großen Schwierigkeit, nach den vorliegenden Beschreibungen eine Larve bestimmt wieder zu erkennen, wenn es sich nicht um ganz auffällig gebildete Formen wie Phalacrocera handelt, wird in allen Fällen zur sicheren Fest- stellung einer Art die Zucht das beste Mittel bleiben. Zum Wieder- erkennen von Larven und Puppen sind möglichst eingehende Be- schreibungen und vor allem gute Abbildungen unerläßlich.

Eine ausreichende Bestiramungstabelle der Larven kann vor- läufig nicht gegeben werden.

Übersicht über die wichtigsten am oder als Larven im Wasser lebenden Gattungen.

1. Tasterendglied nicht oder wenig länger als das vorletzte oder wenigstens nicht mehr als doppelt so lang; Sc in den Flügel- vorderrand, mit Ri auf der Mitte oder am Ende oft durch eine Querader verbunden (Limnobüdae). 2.

Tasterendglied sehr stark verlängert, dünn, peitschenförmig; Sc in Ri mündend und mit diesem nie durch eine Quer- ader verbunden [TipuUdae s. str.) Tipula.

2. R2-f3 und R4+5 einfach, 1 Unterrandzelle. 3.

R2-I-3 (meist) oder R4 + 5 gegabelt, 2 Unterrandzellen. 6.

3. Fühler ]4gliedrig [Limnobiinae). Dicranomjia.

Fühler 15- oder IBgliedrig. 4.

4. Zwischen Ri und R2 + 3 keine Querader; Schienen ohne Endsporne {Limnobiinae anomalae). 5.

R, dicht vor der Mündung mit R, durch eine Querader verbunden; Schienen mit Endspornen (Cylindrotominae).

Phalacrocera.

5. Untergesicht stark rüsselförmig verlängert. Fühler lögliedrig, dünn, fadenförmig, M, und M, getrennt aus der Discoidal- zelle. Rhainphidia.

Untergesicht kurz, Fühler I6gliedrig, Glieder dick, kurzoval, Mi-f 2 gestielt, Discoidalzelle fehlt. Elliptera.

6. Schienen ohne Endsporne {Eriopterinae). 7.

Schienen mit Endspornen. 13.

7. R, mit dem oberen Ast von R24-3 (R,) durch eine Querader verbunden, Gabel von R2-I-3 lang, Äste annähernd gleich- lang. 8.

Zwischen R, und dem oberen Ast von R2 + 3 (R.>) keine Querader, Gabel von R24-3 kurz, oberer Ast viel kürzer als der untere. Gonomyia.

8. Flügeladern und Saum lang und dicht behaart; Mittelbeine verkürzt. 9.

28 K. Grünberg,

Flügeladern und Saum ohne auffällige Behaarung; Mittel- beine nicht verkürzt. 12.

9. Sc mit R^ durch eine Querader verbunden, R4 + 5 vor der Gabelung aus R2 + 3 entspringend, d. h. II2 + 3 gegabelt, R4-f5 einfach; hintere Querader dicht vor der vorderen. 10.

Zwischen Sc und R, keine Querader, R4 + 5 hinter der Gabe- lung von R2-I-3 aus dem unteren Ast entspringend (oder R2 + 3 einfach, R4-f .ij gegabelt); hintere Querader viel näher an der Wurzel als die vordere. Molophilus.

10. M14.2 einfach, M3 + 4 gegabelt. 11.

Mi-i-2 gegabelt, M3-f4 einfach. Mesocyphona.

11. Ax vor dem Hinterraud stark gegen geschwungen, Axillar- zelle am Ende verengt. Erioptera.

Ax mit An bis zum Hinterrand divergierend, Axillarzelle bis zum Ende erweitert. Acyphona.

12. Ax geradlinig. Trimicra.

Ax vor dem Ende stark geschwungen. Syniplecta.

13. Querader zwischen ä und R, hinter den Ursprung von R., {LininophiUnae). 14.

Querader zwischen Sc und Rj vor dem Ursprung von R, (Amalopinae). 16.

14. Rj mit dem oberen Ast von R2+3 (R,) durch eine Quer- ader verbunden, hintere Querader unter der Wurzel oder wenigstens vor der Mitte der Di.scoidalzelle; Flügel unge- fleckt oder mit einer beschränkten Anzahl brauner Flecke, hauptsächlich an den Queradern. 15.

Zwischen Rj und dem oberen Ast von R2+3 (R,) keine Querader, hintere Querader unter oder hinter der Mitte der Discoidalzelle; Flügel sehr reichlich gefleckt, außer größeren Flecken mit einer großen Anzahl kleiner. Poecilostolft.

15. Flügel gleichmäßig getrübt, ungefleckt oder nur mit einigen dunklen Flecken längs des Vorderrandes. Liinnophlla.

Flügel hell oder schwach getrübt, mit scharfen braunen Flecken an allen Queradern und an der Wurzel von R.,.

Dactyloläbis.

16. Fühler 15- oder lögliedrig; zwischen R, und R., bzw. R2-1-3 eine Querader. 17.

Fühler 13ghedrig; zwischen Rj und R, 2 Queradern.

Dicranota.

17. Fühler lögliedrig; vordere Querader, Basalader der Discoidal- zelle und hintere Querader bilden eine gerade, dem Flügel- hinterrand fast parallele Linie. Pedicia.

Fühler lögliedrig; vordere Querader, Basalader der Discoi- dalzelle und hintere Querader bilden eine senkrecht zur Flügellängsachse stehende Zickzacklinie. Amalopis.

Dicranoiiiyia O.-S.

Mittelgroße bis kleinere, gelbe, braune oder schwarzbraune Arten, häufig mit gefleckten Flügeln. Körper und Beine sehr spär- lich und kurz behaart. Kopf kugelig, Rüssel vorstehend, zylindrisch, Taster kurz, 4gliedrig, Glieder gleich lang. Fühler 14gliedrig, 1. Glied walzig, 2. verdickt, Geißelglieder kurz oder langoval, gleich lang, gegen die Spitze verdünnt. Prothorax stark entwickelt, Thorax hoch gewölbt

Diptera, Zweiflügler. 29

mit deutlicher Queriiaht. Hinterleib beim ^ mit 8, beim 9 '^lit 9 deut- lichen Segmenten, Hypopygium des cC mit kräftiger gedrungener Haltezange, Legeröhre des 5 scharf zugespitzt. Flügel (Fig. 23) groß, häutig braun gefleckt, Querader zwischen Sc und R, vor der Mündung von Sc vorhanden oder fehlend, R, an oder vor der Mündung mit R, durch eine Querader verbunden, R2+3 und R4+5 einfach, M 3 ästig, Discoidalzelle vorhanden oder fehlend. Beine sehr lang und dünn, Mittel- und Hinterschienen ohne Endsporne. Fliegen in der Nähe von Gewässern, an schlammigen Bächen, auf feuchten Wiesen; zahlreiche Arten. E^ntwicklung bisher nur von einer Art bekannt (s. unten), vielleicht verschieden.

Dicraiiomyia trinotata (Meig.). Fühler und Taster schwarzbraun, Rüssel hellbraun. Kopf und Thorax schwarzbraun, schmutzig grau bestäubt, Gegend der Flügelwurzeln und Hinterrand des Scutellums gelbbraun. Hinter- leib dunkelbraun, Genitalien gelbbraun. Hypopygium des J kurz und gedrungen, die Zange kurz, breit und stumpf (Fig. 24); oben

Flg. 2H. Dicranomyia trinotata (Moig.), Fig. 24. Dicranomyia irino-

Fliigel. i(ita (Meig.) ^f, Hypopygium.

zwischen den Zangenhälften 2 gekrümmte Haken, unten 2 spangen- förmige Fortsätze. Legeröhre schlank und spitz. Flügel (Fig. 23) längs des Vorderrandes mit 3 dunkelbraunen Flecken, 2 kleinere an der Querader zwischen Sc und R, sowie an der Mündung von Pij, 1 größerer an der Mündung von R,, meist mit einem kleinen am Ursprung von ./?4+5 verbunden; Queradergegend, Flügelspitze und die Adermündungen am Hinterrand mit leichten braunen Schatten. Hüften und Beine blaß braungelb, Tarsenspitzen schwarzbraun, ebenso die äußersten Spitzen der Schenkel , Schienen und basalen Tarsenglieder. 8 nmi. Häufig.

Larve (nach Thienemann) walzig, 10 11 mm lang, 1,5 bis 2 mm dick, Dorsalseite grünlich, dunkler marmoriert, Ventralseite heller. Metapneustisch, Endsegment außer den Stigmen mit Anal- schläuchen. Meist an überrieselten Felsen, auch in kleinen Rinn- salen, in größeren Wasserläufen an Wehren, Brettern, Wasserfällen, stets an Stellen, die nur von einer dünnen Wasserschicht bedeckt sind, in locker gesponnenen zähen Gängen, Verpuppung in einem ca. 10 mm langen, meist wagrecht befestigten Gespinst mit ab- gerundeten Enden. Die reife Puppe durchbricht mit den spitzen Vorderstigraen das Gespinst, worauf die Imago auskriecht, die Puppenhülle im Gespinst zurücklas.send.

Rhaiiiphidia Meig.

Kopf kugelig mit stark rüsselförmig verlängertem Untergesicht (Fig. 25), Rüssel selbst kurz, Taster lang und schlank, 4gliedrig.

80 K. Grünberg,

1.— 3. Glied ziemlich gleichlang, 4. verlängert. Fühler lögliedrig, 1. und 2. Glied verdickt, Geißelglieder gegen die Spitze dünner werdend. Thorax hoch gewölbt, mit deutlicher Quernaht. Hinter- leib Qgliedrig, Hypopygium des (J etwas aufwärts gebogen, die kräftigen Zangen mit 2 Greifhaken, Legeröhre des § lang und spitz. Flügel (Fig. 26) lang und schmal, den Hinterleib überragend; Sc am Ende durch eine Querader mit Ri verbunden, R2+3 erst hinter der Mitte aus Ri, einfach; R4 + 0 die Discoidalzelle fast berührend,

Fig. 25. Rhamphidia longi- Fig. 2C. Rhamphidia longirosiris (Meig.),

rosiris (Meig.), Kopf. Flügel.

vordere Querader daher äußerst kurz, M mit 3 Asten aus der rhomboidförmigen Discoidalzelle, Cu, An und Ax lang und gerad- linig. Beine sehr lang und dünn, {Schienen ohne Endsporne. 2 Arten. Die Fliegen sind selten.

Die nicht näher bekannte Larve von Rh. longirosiris fand Gercke in einem zeitweise unter Wasser ge-setzten Stengel von Rumex aquaticus. Sie dürfte während der Entwicklung ans Wasser gebunden sein.

Artenübersicht.

Rückenschild bräunlichgelb mit dunkeln Längsstriemen. Beine braun. Rh. longirostris.

Rückenschild schwarzbraun, Beine vorherrschend rostgelb.

Rh. inornata. Rhamphidia longirostris Meig. Kopf schwarz, Scheitel grau bestäubt. Fühler dunkelbraun mit gelblicher Wurzel. Thorax bräunlichgelb mit breiter schwärz- licher Mittelstrieme und undeutlichen dunkeln Seitenstriemen, auch die Mittelstrieme öfters undeutlich. Hinterleib dunkelbraun bis schwarzbraun, Hypopygium und Legeröhre braungelb. Flügel leicht grau getrübt mit sehr blassem, zuweilen ganz verschwindendem Randmal. Schwinger gelb. Beine braun mit blaßgelber Wurzel, Schenkelspitzen und Tarsen dunkler. 8 10 mm. Selten.

Eier (nach Gercke) länglich, weiß, körnig. Larve s. 0.

Rhamphidia inornata Meig. Unterscheidet sich nach Meigen von Rh. longirostris durch schwarzbraunes Rückenschild und rostgelbe Beine mit schwarzem Ring vor der Schenkelspitze, dunkleren Hinterschienen und Tarsen. Wahrscheinlich mit der vorigen identisch.

EUiptera Seh in. Kleine zarte Art mit großen farblosen Flügeln und sehr langen dünnen Beinen. Kopf (Fig. 27) kugelig, Augen kurz oval. Fühler IGgliedrig, beim $ von doppelter Kopflänge, beim J länger, Basal-

Diptera, Zweiflügler.

31

glied verlängert, walzenförmig, 2. Glied becherförmig, Geißelglieder kugelig, kurzgestielt, mit feiner Behaarung und längeren wirtel- ständigen Borsten, Endglied schmäler und länger. Rüssel sehr kurz, Taster 4gliedrig, ebenfalls kurz. Thorax oval, leicht gewölbt, mit deutlicher Quernaht und 2 Wülsten hinter derselben über der Flügel- wurzei. Schienen ohne Endsporne. Haftläppchen ganz unschein- bar. Flügel (Fig. 28) verhältnismäßig groß und breit, den Hinterleib weit überragend. Sc kurz hinter der Mitte mündend, R2+3 gerade, ein- ^^^^''^

fach, R4+6 einfach, an der Basis recht- winklig gebogen, in die Spitze. vT/ 3 ästig, Fig. 29 u. 30. Elliptera oberer Ast gegabelt. Discoidalzelle fehlt. omissa (Egg.), (^ u. 5, Ax lang, gut ausgebildet. Hinterleib 9- Hinterleibsende, gliedrig, 8. Sternit beim J hinten lang

zipfelartig ausgezogen (Fig. 29), 9. Segment kurz und hoch, Haltezange groß, einwärts gekrümmt, oben an der Spitze beborstet und mit 2 auswärts gekrümmten Häkchen bewaffnet; Legeröhre (Fig. 30) kurz, Spitze des oberen Teiles rechtwinklig aufgebogen, unterer Teil am Innenrand mit steifen rückwärts gerichteten Borsten. Entwicklung s. uuten. Nur eine Art.

Elliptera omissa (E g g.).

Körper schwarzbraun, etwas glänzend, zuweilen hellbraun mit dunklem Mesophragma, mit leichter grauer, auf dem Scheitel und an den Pleuren etwas dichterer Bestäubung. Thorax mit 3 unbe- stimmten schwärzlichen Längsstriemen. Beine dunkelbraun, Hüften und Schenkelwurzeln blasser. Flügel farblos, ca. 8 mm. An kleinen Wasserläufen und Rinnsalen, nur im Gebirge. Larven in Rinnsalen und an nassen Felsen, von Algen lebend. Erwachsene Larven und Puppen von Mik an den nassen Holzwänden von Wasserrinnen (Fludern) und an überrieselten Kalkfelsen gefunden, in einem flachen, mit einer Schlammhülle bedeckten Cocon von 10 mm Länge und 4 mm Breite.

Larve (nach Mik, Fig. 31) 7 mm lang, 1,5 mm breit, Tigliedrig, dorsoventral abgeflacht, grünlich, durchscheinend, mit grauen an- liegenden Härchen besetzt, welche vorn und hinten dichter stehen. Seitlich am 1. Segment mit je 1, an den übrigen mit je 2 längeren zarten seitlichen Haaren. 6.— 12. Segment nahe dem Vorderrand mit einem starken ventralen queren Kriechwnlst und einem dorsalen

32

K. Grünberg,

flachen, dicht niit kurzen Stachelbörstchen besetzten Querwulst. Kieferkapsel kompakt, schwarz, glänzend, wenig vorstehend, der vorstehende Teil (Clypeus) glänzend dunkel- braun. In der Mitte des Vorderrandes 2 kleine -^V"^^ %-^ Höcker, seitlich davon je ein größerer Höcker

^^''^ mit kronenartig gezacktem Aufsatz. Seitlich

am Hinterrande des Clypeus die kurzen griffel- artigen Fühler. Hinterrand der Kieferkapsel mit 3 dorsalen Einbuchtungen und einer tiefen ventralen Einbuchtung. Unterlippe dreieckig, stark chitinös, längsgespalten. Mandibeln von der Unterlippe bedeckt, stark gebogen, klauen- artig, am Innenrand gczähnelt. 12. Segment in der Mitte eingeschnürt, am verjüngten Hinter- ende mit 2 Paar übereinanderliegenden vveilMichen, schwarz geränderten und lange seitliche Wimper- haare tragenden Fleischzapfen : die oberen kurz und breit, auf der Unterseite die lang- gestreckten hellrotgelb gerandeten Stigmen- platten tragend, die unteren länger und schmäler, mit längeren Wimperhaaren. Männliche Larven kenntlich an 2 seitlichen hellbraunen , ventral unter der Haut liegenden, mit der Spitze gegen das Hinterende gekehrten Chitinhaken, welche der Genitalzange der Imago entsprechen.

Puppe (nach Mik, Fig. 32) 6,ö mm lang, schmutzig gelbbraun mit flachgedrücktem grün- lichweißen Hinterleib. Vorderstigmen auffallend groß, ohrförmig, gelblichweiß, auf der Dorsalseite glatt, auf der Ventralseite mit 2 gegen die Spitze konvergierenden Längsfurchen und mit zahlreichen länglichen Höckerchen besetzt. Jedes Ohr an der Basis in einen rechteckigen, rückwärts umgeschlagenen und dem Prothorax aufsitzenden Lappen ausgezogen. Mesothorax mit einer mittleren Längsfurche, zu beiden Seiten derselben mit feinen Querriefen. 3.-7. Hinterleibssegment nahe dem Vorderrande mit einer Üoppelquerreihe feiner kamm- förmig geordneter Chitinleistchen. Endsegment bei (J und $ verschieden: beim ^ ventral nach hinten in eine abgerundete chitinöse gelbbraune Spitze ausgezogen, welche seitlich begrenzt ist von je einem runzeligen braunen Wulst, der in einen stielartigen Fortsatz (unterer Teil der Legescheide) ausgeht; beide Fort- sätze längs der Innenkante verwachsen, außen von einem sie überragenden aufwärts gekrümmten Chitin- haken (entsprechend dem unteren Zapfen der Larve) begleitet; Endsegment beim J dorsal in eine Spitze ausgezogen, ventral mit 2 queren Wülsten (Scheiden der Genitalzange), welche sich mit den inneren spitzen Enden fast berühren ; äußere Haken wie beim 5-

Fig. 31. Elliptera

oniissa (Egg.), Larve.

Nach Mik.

Fig.

Ellipier.

(Egg.), Puppe.

Nach Mik.

Plialacrocera Schin. Kojif (Fig. 33) annähernd kugelig, Augen oval, breit getrennt, nackt. Fühler lang, Kjgliedrig, beim J wesentlich länger als beim ^

Diptera, Zweiflügler.

33

und bis zur Spitze deutlich gegliedert, beim ^ die letzten Glieder dünn, undeutlich abgesetzt. 1. Glied walzenförmig, 2. Glied kurz, becher- förmig, Geißelglieder annähernd gleichlang, zylindrisch, gegen die Spitze dünner werdend. Untergesicht etwas vorstehend, Rüssel kurz, Taster 4gliedrig, Endglied verlängert. Thorax stark gewölbt mit scharfer in der Mitte vereinigter Naht; 2 von den Schultern nach hinten laufende Längsfurchen grenzen einen stärker gewölbten Mittelwulst ab. Scutellum verhältnismäßig groß, abgerundet 3eckig, Spitze nach vorn gekehrt. Mesophragma groß, stark gewölbt. Flügel langgestieckt (Fig. 36). R2 + 3 auf der Flügelmitte entspringend, mit Rj durch eine Querader (oberer Ast) verbunden. Discoidal- zelle im äußeren Viertel, gestreckt, rhomboidisch, mit 3 Adern zum

Fig. 33. Phalacrocera repli. (Schiiniiu.), Kopf.

Fig. 35.

Fig. 34 u. 3.5. Phalacrocera replicata (Schumin.), (^ u. ^j Hiiitorleibsende.

Fier. 3G. Phalacroct

■plicata {Schlimm.), Flüy

Rand, die beiden vorderen häufig kurzgestielt; Cu kurz vor der Mündung scharf zum Rand abgebogen. An voUkonmien gerade. Ax hinter der Mitte mündend. Beine sehr lang, Schienen mit kurzen Endspornen, ein unpaares mittleres Haftläppchen. Hinterleib lang- gestreckt, von 4facher Länge des Thorax, von den Flügeln kaum überragt, beim $ mit 9, beim $ '"it 10 Segmenten; Hypopygium beim (j' aufwärts gekrümmt, blasig (Fig. 34), mit 2 aufwärts gebogenen zackigen Anhängen, zwischen denen 4 griffel form ige Gebilde hervor- ragen. Legeröhre (Fig. 35) kurz, obere Anhänge breit, blattförmig. Fhegen auf nassen Wiesen in der Nähe von Gewässern. Entwicklung (nach Mi all u. Shelford) im Wasser (s. unten). Nur 1 Art.

34

K. Grünberg,

Phalacrocera replicata (Seh u mm.). Braun, Fühler, Rüssel und Taster schwarzbraun. Kopf und Thorax schwarzbraun mit grauer Bestäubung, Pleuren und Hinter- ende des Thorax heller; auf dem Rücken 3 schwarzbraune Längs- striemen, die mittlere durchgehend und vorn am breitesten, die seitlichen schmäler und vorn abgekürzt. Scutellum hellbraun, Meso- phragma vorn hellbraun, hinten schwarzbraun. Flügel gleichmäßig graubraun, unter dem Endstück von R, ein intensiver brauner Fleck. Beine schwarzbraun mit hellerer Basis. Hinterleib braun, etwas glänzend, mit schwärzlicher Rückenläugslinie und dunklerer Unterseite. Spitze beim (^ hellbraun, beim $ schwarzbraun. IH bis 16 mm. April Mai. Auf nassen Wiesen, stellenweise häufig. Eier spindelförmig, dunkel, etwa (30 Stück von einem $ einzeln an Moos oder Wasserpflanzen in die Blattwinkel abgelegt, nicht besonders befestigt.

Larven (Fig. 37 u. 38) an überflutetem Moos oder an Wasser- pflanzen, auch zwischen nassem Torfmoos, stellenweise in großer

Zahl, durch zahlreiche lange Körperanhänge der Umgebung vor- züglich angepaßt. Bräunlichgrün mit un- deutlicher heller Strei- fung und weißer Bauch- seite. Metapneustisch. Körper 1 1 gliedrig. Kopfabschnitt zwi- schen die beiden vor- deren Segmente ein- ziehbar. Augenflecke fehlen. Fühler klein und dünn. Mandibeln klein aber kräftig, mit Borstensaum, von den großen, mit Borsten- büschel und kleinen dünnen Tastern ver- sehenen Maxillen ver- deckt. Unterlippe drei- eckig, stark chitinös mit gezähntem Vorder^ rand. Hinterleib se- kundär gegliedert, jedes Segment außer den beiden letzten mit 3 Ringturchen. After ventral, in einem ro- settenförmigen retrak- tilen Feld. Cuticula derb und ungewöhnlich dick mit zahlreichen in dorsalen, seitlichen und ventralen Reihen stehenden Fortsätzen: Dorsal 2 symmetrische Reihen, am 1. Thoraxsegment 1 einfacher, am 2. und 3. Segment 2 einfache Fortsätze, am 1. 7. Hinterleibssegment 1 einfacher und 1 gegabelter, am 8. nur 1 einfacher Fortsatz. Seitlich jederseits

Fig. 37

Fig. 88.

Fig. 37 11. 38. Phalacrocera replicata (Schlimm.),

Larve dorsal und ventral gesehen. (Nach :\Iiall und

Shelford.)

Diptera, Zweiflügler,

85

■eine Längsreihe: Am 1. Thoraxgegnient 1 Fortsatz, am 2. und 3. je 2, davon der hintere rudimentär, am 1. Hinterleibssegment 2 ungleiche große Forlsätze, an den übrigen Segmenten außer dem letzten 3, davon der mittlere am längsten. Ventral: 1. Thorax- segment frei, nur mit einigen Borsten, am 2. und 3. 1 kleiner mittlerer und je 1 Paar lange, mehr seitliche Fortsätze; am 1. Hinterleibssegment 1 Paar rudimentäre Fortsätze am 1. Ring, 1 Paar kurze am 2., 1 Paar lange und 1 kurzer unpaarer mittlerer am 3. Ring; 2.-6. Segment mit 5 ventralen Ringen, davon der letzte mit 1 kurzen mittleren Fortsatz, die übrigen an derselben Stelle nur mit einigen Schuppen und außer dem 1. Ring mit je 1 Paar lateroventraler Fortsätze, die von vorn nach hinten länger werden und weiter auseinanderrücken; am 7. Segment dieselben Fortsätze, aber kleiner, der mittlere fehlt; 8. Segment ohne ven- trale Fortsätze, nur mit einem mittleren beborsteten Höcker. Alle Fortsätze enthalten eine Trachee, haben aber eine ebenso feste Cuticula wie der ganze Körper und können daher kaum zur At- mung dienen. Letzes Segment mit 2 kräftigen terminalen, abwärts gekehrten, am Ende gegabelten Chitinhaken, welche an der Basis oben ein Borstenbündel tragen und zur Fortbewegung dienen. Hinterstigmen dorsal am letzten Segment, zwischen den dorsalen Fortsätzen und den Analhakcu (auf der Fig. nicht zu sehen). Die Larven atmen also Luft, scheinen aber im Wasser nur nachts an die Oberfläche zu kommen. Sie können sowohl in ganz verdor- benem Wasser wie auch außerhalb des Wassers leben. Länge bis 2.5 mm.

Puppe (Fig. 39 u. 40) ziemlich be- weglich, graubraun mit dunkler dorsaler Längslinie und 3 ebensolchen ventralen. Dorsoventral abgeflacht , Seitenränder dünn , zugeschärft. Vorderstigmen an der Basis schwach erweitert, dann bis zur Spitze gleichmäßig eng, stark diver- gierend. 2. und 3. Thorax.segment wie die Hinterleibssegmente sekundär, meist dreifach geringelt. 2. 6. Hinterleibs- segment nahe am Hinterrand mit 2 kurzen dicken seitlichen Haken. 6. 8. Segment mit kräftigen paarigen Haken fortsätzen, mit denen sich die Puppe in aufrechter Stellung an den Pflanzen verankert, in der Weise, daß der Prothorax mit den Stigmen aus dem Wasser heraus- ragt; am 6. Segment 2 dorsale, am 7. 2 ventrale rückwärts gekehrte Fort- sätze, am 8. Segment 4, die vorderen vorwärts, die hinteren rückwärts ge- bogen, die vorderen an beiden Rändern fein, die hinteren am Vorderrande kräftig gezähnt. Am Endsegment 4 kleine spitze Fortsätze, 2 dorsale und 2 terminale, die letzteren etwas länger; auch diese dienen zum Verankern. Länge 15—20 mm.

Fig. 40.

Fi;;. ;59 ii. 40. Phalacrocera replicata (Schumin.), Puppe seitlich und dorsal gesehen. Nach Miall und Slielford.

36 K. Grünberg,

Erioptera Meig.

Kleinere zarte, gelb bis schwarzbraun gefärbte Arten. Fühler iGgliedrig, 1. Glied walzig, 2. dick, biruförniig. Geißeiglieder oval, von durchschnittlich gleicher Länge, gegen die Spitze allmählich verdünnt, zuweilen sehr dünn, fadenförmig. Rüssel kurz, Taster ebenfalls kurz, 4gliedrig, Glieder von gleicher Länge. Thorax stark gewölbt mit deutlicher Quernaht. Hinterleib lang und schlank, etwas abgeflacht. Haltezange des J gedrungen, kürzer oder länger, aufgerichtet, mit kräftigen spitzen, meist schwarzen Greifhaken. Legeröhre des 9 ^'^ der Basis , besonders oben, meist stärker verdickt, am Ende aufwärts gebogen, scharf zu- gespitzt. Flügel (Fig. 41) groß, Sc und Rj auf der Mitte durch

Fig. 41. Erioptera triviah's Meig., Flügel.

eine Querader verbunden, R24-3 und Ma + i lang gegabelt, R^ nahe der Wurzel mit R, durch eine Querader verbunden; R4 + 5 ein- fach; M 3 ästig, Mi-f2 einfach; Discoidalzelle meist offen; Ax nahe dem Hinterrand stark gegen An geschwungen, Axillarzelle daher an der Spitze merklich verengt. Flügeladern ziemlich lang behaart. Mittelbeine wesentlich kürzer als die Vorder- und Hinter- beine, Schienen ohne Endsporne. Fliegen an schlammigen Bächen, in Sümpfen, auf Wiesen.

Entwicklung soweit bekannt unmittelbar am Wasser (s. unten, E. ßavescens und lutea).

Artenübersicht.

1. Augen auffällig groß, auf der Kopfunterseite zusammen- stoßend. E. niacrophthalma.

Augen von gewöhnlicher Größe. 2.

2. Gelbe Arten. 3.

Dunkelbraune Arten. 6.

3. Thorax und Hinterleib mit dunkelbrauner Rückenstrieme.

E. taenionota.

Thorax und Hinterleib ungestriemt. 4.

4. Flügel graubraun mit hellbraunen Adern. E. sqnalida.

Flügel gelblich mit blas.sen Adern. 5.

5. Gabel von R2 + 3 etwas länger als die von M3J-4.

E. flavesceiis.

Gabel von R2-)-3 und M3 + 4 gleich lang. E. lutea.

6. Thorax mit scharfer schwarzbrauner Mittellängsstrieme; Discoidalzelle geschlossen. E. trivialis.

Thorax ungestriemt; Discoidalzelle offen. E. fuscipennis.

Diptera, Zweiflügler. 37

Erioptera naacrophthalma Lw.

Hell lehmfarben. Augen auffällig groß, beim ^^ fast den ganzen Kopf einnehmend, unten zusammenstoßend. Fühler blaß gelblich, gegen die Spitze sehr dünn, fadenförmig. Taster schwarzbraun. Flügel bräunlichgelb getrübt mit gleichfarbigen Adern; Discoidal- zelle offen. Schwinger und Beine wie der Körper, Tarsenspitzen etwas dunkler. 6,.^ 7 mm. Schlesien.

Erioptera flavescens (L.).

Körper in ganzer Ausdehnung blaß ockergelb, auch die Fühler, Taster und Beine ganz gelb, höchstens die äußersten Schenkel- und Tarsenspitzen etwas verdunkelt. Flügel gelblich mit blassen Adern. Gabel von R24-3 etwas länger als die von M3 + 4. Discoidalzelle offen. 5 6 mm. An Bachufern, häufig.

Larve (nach Beling) bis 9 mm lang, 1 mm dick, walzig, l2gliedrig, schmutzig gelblich bis bräunlich. Kieferkapsel klein, gelbbraun. Thorakalsegmente stark abgeschnürt, Meso- und Meta- thorax verdickt, Hinterleibssegmente dünner und länger, 11. Segment am längsten, 12. nur halb so lang und dünner, mit 5 gespreizten stumpf kegelförmigen Zapfen, jeder derselben an der Basis mit 2 paral- lelen schwarzbraunen Längsstreifen und an der Spitze kurz und dicht behaart.

Puppe (nach Beling) bis 7 mm lang, am Thorax ca. 1 mm dick, walzig, hinten verjüngt, schn)utzigweiß mit gelbbraunen Flügel- und Beinscheiden. Vorderstigmen bräunlich, etwas abge- flacht, nach vorn gekrümmt, zwischen denselben 2 kleine stumpfe Zähnchen. Flüizelscheiden bis zum Ende des 'S., Beinschriden bis zum Ende des 5. Hinterleibssegmentes reichend. Alle Segmente nahe dem Hinterrand mit einer dichten dorsalen Querreihe feiner Zähnchen auf einer leistenförmigen Erhöhung. Hinterleibsende beim (j stumpf, mit 2 dorsalen spitz kegelförmigen aufwärts ge- richteten braunen Zähnchen, beim $ mit schnabelförmiger auf- gebogener glänzend brauner Legeröhrenscheide.

Larven August in einem austrocknenden Bachbett gefunden (Beling). Puppen nach Schi n er an Uferpflanzen.

Erioptera lutea Meig. (?gracilipes Lw.).

Ahnlich E. flavescens, etwas kleiner und dunkler, gelblichbraun. Fühler dunkelbraun mit gelber Wurzel, Taster schwarzbraun. Ober- seite des Hinterleibes ebenfalls häufig dunkelbraun. Flügel gelblich- grau, Gabeln von R2-f3 und M3 + 4 gleich lang. 4 5 mm. An Bachufern, sehr häufig.

Larve (nach Beling) bis 8 mm lang, 0,8 mm dick, schmutzig bräunlichgelb, 12gliedrig; an den 4 vorderen tief eingeschnürten Segmenten stark verdickt, hinten verjüngt. Kieferkapsel sehr klein, gelbbraun, hinten in 6 lange, dünne, braune, bogenförmig gespreizte, nach außen durchscheinende Gräten auslaufend, die beiden oberen nach hinten alimählich verdickt. Endsegment wesentlich dünner und nur halb so lang wie das vorletzte, am Ende mit 5 gleich großen, gespreizten stumpfen Hautzapfen, 3 oberen und 2 unteren, welche an der Innenseite breit schwarzbraun gesäumt sind und das Stigmenfeld umschließen. Stigmen klein, punktförmig, schwarz- braun, an der Basis der oberen seitlichen Hautzapfen, zwischen den dunklen Saumlinien. Im Wald an feuchten Stellen auf alten

38 K. Giünberg,

Fahrwegen und an Bachrändeni in der oberen Erdschicht unter Laub gefunden. Iraagines Mai Juli. Larven aucli im August gefunden. Puppe (nach Beling) 6,.5 mm lang, am Thorax 1 mm dick, schmutzigweiß, Thorax, Flügel- und Beinscheiden gebräunt. An der Stirnkante 2 kleine, stumpfe, braune, nahe zusammenstehende Zähnchen. Vorderstigmen ziemlich lang, hell, die Spitzen ver- breitert und flach, divergierend, abwärts gerichtet. Prothorax am stark abschüssigen Vorderrand mit einer Querreihe von 4 kleinen, spitzen, braunen Zähnchen, die mittleren wesentlich stärker als die seitlichen. Thorax hoch gewölbt, glänzend. Hinterleib 9gliedrig, walzig, am Ende zugespitzt, 3.-8. Segment dorsal, 4.-8. Segment ventral mit einer Querreihe sehr kleiner, dicht stehender schwärz- licher Zähncheu. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Beinscheiden beim (J bis zum Ende des 6., beim ^ bis zum Ende des 5. Seg- ments reichend. Endsegment der (^ Puppe kolbig stumpf, oben vor dem Ende mit 2 kleineu, braunen, spitzen, nahe zusammen- stehenden Zähnchen. Legeröhrenscheiden des $ paarweise ver- wachsen, braun, aufwärts gebogen, obere lang uud spitz, untere ganz kurz.

Erioptera squalida Lw.

Lehmfarben, Thoraxrückon und Hinterleib gewöhnlich etwas gebräunt. Fühler hellbraun, gegen die Spitze leicht verdunkelt, Taster etwas dunkler braun. Flügel grauliraun getrübt mit hell- braunen Adern; Discoidalzelle offen. Schwinger wie der Körper, ebenso die Beine. 5—6 mm. Schlesien, Halle.

Erioptera taenionota Wiedem. Rot gelb. Thorax mit unscharfer, Hinterleib mit scharfer, an der Wurzel verbreiterter dunkelbrauner Mittellängsstneme. Fühler dunkelbraun mit gelber Wurzel, Taster schwarzbraun. Stirn und Scheitel weißlich bestäubt mit verwaschenem schwarzen Mittelfleck, Schulterecken des Thorax weißlich. Flügel gelblich graubraun ge- trübt mit hellbraunen Adern; Discoidalzelle offen. Schwinger gelb mit schwarzbraunem Kopf. Beine bräunlichgelb, nur die äußersten Tarsenspitzen dunkler. 5—6 mm. Verbreitet.

Erioptera trivialis Äleig. Schwarzbraun, dicht grau bestäubt. Thorax mit scharfer schwarzbrauner, bis zur Quernaht reichender Mittellängsstrieme, auf dem Rücken mehr gelblichgrau, an den Pleuren hellgrau be- stäubt. Fühler und Taster schwarzbraun. Genitalien hellbraun. Flügel bräunlichgrau getrübt mit braunen Adern. Discoidalzelle meist deutlich geschlossen. Schwinger gelbbraun. Beine dunkel- braun mit gelblicher oder schwarzbraun mit hellbrauner Wurzel. 5—6 mm. Weit verbreitet.

Erioptera fuseipennis Meig, Dunkelbraun. Thoraxrücken und Mesophragma schwarzbraun, Scutellum, Seitenrand und Pleuren heller, mehr gelblichbraun, grau bestäubt, Kopf dunkelbraun, ebenso die Fühler und Taster. Hinter- leib dunkelbraun bis schwarzbraun mit gelblichgrauer Behaarung, Genitalien hellbraun. Flügel gleichmäßig und stark graubraun getrübt mit schwarzbraunen Adern; Discoidalzelle offen. Schwinger

Diptera, Zweiflügler. 39

hellbraun. Beine dunkelbraun mit gelblicher Wurzel und schwärz- lichen Tarsenenden. 5—6 mm. Auf sumpfigen Wiesen, gemein. Ungenügend bekannte Arten:

Erioptera griseipennis Meig.

Kopf aschgrau. Thorax rostgelb mit weißen Schultern. Hinter- leib schwärzlich. Flügel grau. Schwinger blaßgelb. Beine rost- gelb, Schenkelspitzen gebräunt. 6 mm. Seit M ei gen nicht beob- achtet.

Erioptera opaca Meig.

Graubraun. Fühler braun. Thorax weiß gerandet. Hinterleib rostgelb behaart. Flügel grau, Discoidalzelle offen, hintere Quer- ader vor der vorderen, näher an der Wurzel. Beine gelblich. 4 mm. Seit Meigen nicht beobachtet.

Erioptera montana Meig. Schmutzig gelblich. Fühler von halber Körperlänge, braun mit gelber ^Vurzel. Taster braun. Flügel blaßgrau getrübt mit braunen Adern. Schwinger gelb mit braunem Kopf. Beine braun mit gelber Wurzel. 3 mm. Hohes Venu, an sumpfigen Stellen sehr gemein. Nicht näher bekannt.

Acyphona O.-S.

Nahe verwandt mit Erioptera, unterscheidet sich durch den Ver- lauf von Ax (Fig. 42), welche vor der Mündung nicht gegen An ge- schwungen ist, sondern etwas mit ihr divergiert und dicht vor der Mündung zum Hinterrand abbiegt; Axillarzelle daher bis zur Spitze erweitert. Übrige Merkmale, auch die Lebensweise, wie bei Erioptera. 8 deutsche Arten.

Artenübersicht.

1. Flügel braun gefleckt; Discoidalzelle geschlossen.

A. maculata.

Flügel ungefleckt. 2.

2. Schwarze Art; Discoidalzelle offen. A. melampodia.

Lehmgelbe Art; Discoidalzelle geschlossen. A. pallens.

Acyphona maculata (Meig.). Gelblich braun, Scheitel, Thoraxrücken und Seitenränder des Hinterleibs schwarzbraun. Fühler gelbbraun, gegen die Spitze dunkler, Taster schwarzbraun. Genitalien gelbbraun. Flügel (Fig. 42) grau getrübt mit braunen grau gekernten Ringflecken an den Queradern, an der Wurzel von R, und an den Ader- mündungen. Discoidalzelle geschlossen. Schwinger blaß mit dunklem Kopf. Beine

gelbbraun mit schmalen ^"'8- 42- Acyphona maculata (Meig.), Flügel.

schwarzbraunen Ringen vor

den Schenkelspitzen und auf der Wurzelhälfte der Vorderschenkel.

Tarsenspitzen dunkel. 5 7 mm. An schlammigen Bächen, häufig.

40 K. Grünberg,

Puppe (nach Beling) 6 mm lang, am Thorax 1 mm dick, walzig, hinten verdünnt, schmutzigweiß. Auf der Stirn 2 kleine braune gekrümmte Zähnchen. Vorderstigmen fadenförmig, schwarz, mit gekrümmter Spitze. Flügelscheiden glänzend braun, bis zum Ende des 3., Beinscheiden bis zum Ende des 5. Hinterleibssegments reichend. 3. 7. Segment nahe dem Hinterrand mit einer dichten Querreihe schwarzer Dörnchen. Hinterende beim J abgestutzt, mit 2 dorsalen spitzen Zähnchen und einem größeren stumpfen ventralen Zahn, beim $ mit kegelförmiger, glänzend brauner Lege- röhrenscheide.

Puppen August im Schlamm eines austrocknenden Bachbettes, ferner in einem feuchten Hohlwege in der Erde gefunden.

Acyphoiia melampodia Lw.

Schwarz, Kopf und Thorax hellgrau , Thoraxrücken bis zur Quernaht mehr dunkel braungrau bestäubt. Fühler und Taster schwarz. Thorax mit 3 dunklen Längsstriemen, die mittlere geteilt, die seitlichen vorn verkürzt. Hinterleib schwarz mit dünner, an den Hinterrändern der Segmente dichterer weißlicher Behaarung. Hypopygium des J dick, schwarz oder tief schwarzbraun, Lege- röhre rostgelb mit schwarzer Basis, nur schwach aufwärts gekrümmt. Flügel grau getrübt mit bräunlichem Randmal, von welchem aus eine stärkere graue Trübung querbindenartig gegen den Hinterrand zieht; unmittelbar vor der Flügehnitte ein ähnlicher grauer Schatten ; Discoidalzelle offen. Schwinger blaßgelb. Beine tief dunkelbraun oder ganz schwarz. 5 mm, Flügel etwas länger. Harz, Posen.

Acyphona pallens Lw.

Lehmfarben, Thorax etwas rötlich, auf dem Rücken dunkler, dünn grau bereift. Fühler schwarzbi'aun mit gelber Wurzel, Taster schwarzbraun. Hinterleib mit schwärzlichen Rückenflecken; Geni- talien lehmgelb. Flügel gleichmäßig gelblichgrau getrübt, ohne dunkleres Randmal; Discoidalzelle geschlossen. Schwinger blaß- gelb. Beine lehmgelb. Knie, Schienenspitzen und Tarsenenden dunkelbraun. Körper 4, Flügel 5 mm. Biebrich a. Rh.

Mesocyphona O.-S.

Nahe verwandt mit Erioptera, Unterschied nur im Geäder: Ml 4- 2 gegabelt, M3+4 einfach. Ax wie bei Erioptera verlaufend. Emzige deutsche Art:

Mesocyphona fossarum Lw.

Schwarzbraun, schmutzig grau bestäubt. Thorax mit weißlichen Schulterecken und 2 unscharfen schwarzbraunen Längsstriemen auf der vorderen Hälfte. Genitalien gelbbraun. Flügel ziemlich stark bräunlichgrau getrübt mit dunkelbraunen Adern. Discoidalzelle offen. Schwinger mit blassem Stiel und braunem Kopf. Beine dunkelbraun mit gelblicher Wurzel. 5 mm. Posen.

Molophilus Cuit.

Nahe verwandt mit Erioptera. Ziemlich kleine gelbe bis schwarze, zuweilen dicht behaarte Arten. Flügelgeäder (Fig. 43) von dem bei Erioptera wesentlich abweichend : zwischen Sc und R,

Diptera, Zweiflügler. 41

keine Querader; R^ viel näher an der Wurzel, Ri-f 6 erst hinter der Gabelung von'R2 + 3 aus dem unteren Ast (Rj) entspringend

(oder R2+3 einfach, R4+5 gega-

belt); Gabelung von AI und hin- tere Querader bedeutend näher an der Wurzel; Discoidalzelle offen; Adern und Saum sehr lang und dicht behaart. Schen- kel an der Spitze immer etwas ^'g- 43. ^.^/^.7«^^a//.«^/.«/./«. und zuweilen sehr merklich

verdickt. Mittelbeine vAcsentlich kürzer als die Vorder- und Hinter- beine. Hypopygialanhänge des <J zuweilen vorstehend, lang und spitz. Übrige Merkmale wie bei Enoptera, aucti die Lebensweise. Die (^ oft scharenweise über Gräben in der Luft tanzend. 7 deutsche Arten. Entwicklung wenig bekannt (s. M. ochraceus und obscurus).

Artenübersicht.

1. Gelbe Arten. 2.

Schwarzbraune oder graue Arten. 4.

2. Thorax mit 3 dunklen Längsstriemen , Hinterleib oben dunkelbraun mit gelben Hinterrandsäumen.

M. propinquiis.

Thorax ungestriemt, Hinterleib heller, ohne Hinterrand- säume. 3.

3. Hypopygialanhänge des (^ kurz, nicht vorstehend.

M. ochraceus.

Hypopygialanhänge des (j' lang, weit vorstehend.

M. appendiculatus.

4. Tief schwarzbraune, fast schwarze Art; Flügel kurz, kaum länger als der Hinterleib, intensiv geschwärzt. M. ater.

Körper schwarzbraun oder grau; Flügel deutlich länger als der Hinterleib, graubraun oder grau. 5.

5. Körper grau, Thorax mit weißlichgelber Seitenbinde.

M. grisens.

Körper einfarbig schwarzbraun. 6.

6. Körper und Flügel nicht auffällig lang behaart, Hypopygial- anhänge $ vorstehend; Beine mit gelblicher Wurzel.

M. obscurus.

Körper und Flügel sehr lang und dicht behaart, Hypopygial- anhänge des (^ nicht vorstehend; Beine ganz dunkel.

M. murinus.

Molophilus ochraceus (Meig.).

Lehmfarben mit blaßgelber Behaarung. Thorax und Hinter- leib oben zuweilen etwas dunkler. Fühler gegen die Spitze, Taster ganz dunkelbraun. Anhänge des Hypopygiums beim ^ nicht vor- stehend. Flügel gelblichgrau mit blassen, gelb behaarten Adern. Beine an der Wurzel gelb, von den Schenkelspitzen an braun, Tarsenenden dunkler. 4—5 mm. Juni Juli. Häufig.

Larve (nach Beling) bis 8 mm lang, vorn 0,8 mm dick, 12gliedrig, schlank, schmutzig rostgelb, am 3. Segment am breite- sten, nach vorn und hinten verdünnt. ,, Kieferkapsel klein, gelb- braun, mit 2 oberen schmalen, laugen, schwarzen, in der Mitte

42 K. Grünberg,

bald mehr, bald weniger bauchig auseinander tretenden und einen ovalen Raum einschließenden, nahe vor dem Ende durch einen gleich gefärbten und gleich dicken Querriegel verbundenen Gräten; unterhalb dieser 2 armförmige, weit auseinander tretende und dann wieder genäherte, an ihren Enden etwas spateiförmig erweiterte und etwas kürzere Gräten und unter diesen 1 Paar gleich lange und gleich gestaltete, an den Hinterenden einander genäherte Gräten; €S markieren sich demnach hinter der kleinen Kieferkapsel an jeder Kopfseite 3 Gräten, 1 kürzere obere resp. innere und 2 längere, an ihren Enden etwas erweiterte untere resp. äußere Gräten. Hinter den oberen beiden Kieferkapselgräten 2 große, rundliche, rost- bräunliche oder schwärzliche Hornplättchen durchscheinend." End- segment stark verdünnt; halb so lang wie das vorletzte, am Ende mit 5 das Stigmenfeld umgebenden stumpfen Hautzähnen, 3 oberen und 2 unteren, der mittlere obere wesentlich kleiner als die übrigen, welche ungefähr gleich groß und an der Innenseite mit 2 parallelen, an den oberen Zähnen schmäleren, an den unteren sehr breiten schwarzen Längsstreifen gesäumt sind; der obere mittlere Zahn an der Innenseite geschwärzt. Stigmen sehr klein, oval, schwarzbraun, an der Basis der oberen seitlichen Zähne zwischen den schwarzen Längsstreifen. In nasser Erde neben einem Bach in schattigem Buchenwald gefunden.

Puppe (nach Beling) bis 6 mm lang, 0,7 mm dick, walzig, hinten zugespitzt, schmutzigweiß, Kopf, Thorax, Flügel und Lege- röhrenscheiden gebräunt. Stirn mit leisten förmiger Kante, Vorder- stigmen über den großen ovalen Augen, ziemlich lang und dünn, aufwärts gerichtet und etwas divergierend. Prothorax am steil ab- fallenden Vorderende mit einer Querreihe von 4—6 rückwärts ge- krümmten spitzen braunen Zähnchen, die mittleren am kräftigsten. Flügelscheiden bis zum Finde des 3., Beinscheiden beim (j bis zum Ende des 6., beim § bis zum Ende des 5. Hinterleibssegmentes reichend. Endsegment des c? mit 2 gerundeten, zangenförmig zusammengebogenen verwachsenen Klappen, Legeröhrenscheiden paarweise verwachsen, etwas aufgebogen, die oberen länger als die unteren.

Molophilus appendiculatiis (Staeg.). Hypopygium des J (Fig. 44) mit laugen, weit vorstehenden, an der Spitze geschwärzten Anhängen. Übrige Merkmale und Größe wie bei M. ochraceiis. Häufig.

Molophilus propinquus (Egg). Lehmfarben. Stirn grau; Fühlerspitze und Taster dunkelbraun. Thorax mit 3 unscharfen dunkeln Längsstriemen. Hinterleib oben dunkelbraun mit schmalen gelben Hinterrandsäumen. Genitalien gelb, Anhänge beim ^ vorstehend, schwarz, etwas kürzer als bei M. appendiculatus , Legeröhre kurz und spitz. Flügel graugelb. Beine von den Schenkelspitzen an verdunkelt, Schienenspitzen und Tarsen schwarzbraun. 4 mm. Verbreitet.

Molophilus ater (Meig.). Einfarbig tief schwarzbraun mit eben.solcher Behaarung. Thorax etwas glänzend. Haltezangen des ^ (Fig. 45) stark entwickelt, breit und lang, an der Basis klaffend, an der abgerundeten Spitze sich be-

Diptera, Zweiflügler. 43

rührend, untere Anhänge niesserförniig, abwärts gebogen, am Rande fein gesägt. Legeröhre sehr schlank und spitz, hellbraun. Flügel kurz und schmal, den Hinterleib kaum überragend, intensiv ge- schwärzt Schwinger weiß. Beine schwarzbraun; Schenkel an der Spitze deutlich verdickt. 3—4 mm. Häufig.

Molophilus obscurus (Meig.). Schwarzbraun mit gelblichgrauer Behaarung, Kopf und Thorax dünn grau bestäubt. Genitalien braun, untere Anhänge vorstehend, lang und spitz, schwarz. Legeröhre lang und spitz. Flügel bräun- lichgrau getrübt. Schwinger weiß oder blaß bräunlich. Beine dunkelbraun mit gelblicher Wurzel und schwarzbraunen Tarsen. 3 4 mm. An schlammigen Gräben, sehr häufig.

Fig. 44. Molophilus appeudiculattis Fig. 45. Molophilus ater (Meig.),

(Staeg.), (j', Hypopygium. J, Hypopygiiini.

Larve (nicht näher bekannt) von Beling Anfang August in nasser schlammiger Erde am Rande eines austrocknenden Baches, Puppe ähnlich der von M. ochraceus, Mitte Mai in feuchter Erde neben einem Wassergraben gefunden.

Molophilus raui-imis (Meig.). Ähnlich J/. obscttrus, aber kleiner, Körper und Flügel sehr dicht und lang behaart. Hypopygialanhänge beim (j' nicht vor- stehend. Schwinger schwarzbraun. Beine von der Wurzel an dunkelbraun. 2 mm. Stellenweise häufig.

3IolophiIus grlseus (Meig.). Grau. Fühler schwarzbraun mit gelber Wurzel, Taster schwarz- braun. Thorax mit weißlichgelber Seitenbinde. Hinterleib braun- grau mit blaßgelben Hinterrandsäumen und unterbrochener schwarz- brauner Mittellängsstrieme. Genitalien gelb. Flügel grau getrübt. Schwinger weißlich. Beine braungelb mit heller Wurzel, Schenkel- und Schienenspitzen und Tarsen dunkelbraun. 3 mm. Verbreitet.

Ti'imicra O.-S.

Ziemlich große düster gefärbte Arten mit stark gebräunten Flügeln und dicht behaarten Beinen. Kopf kugelig, Rüssel kurz zylindrisch, Taster kurz, 4 gliedrig, Glieder gleich lang, Fühler iGgliedrig, 1. Glied dick, walzig, Geißelglieder kurz oval, deutlich abgesetzt, bis gegen die Spitze annähernd gleich breit, die 3 oder 4 letzten Glieder plötzlich stark verdünnt. Thorax hoch gewölbt mit deutlicher Quernaht. Hypopygium des $ sehr stark ent- wickelt, Zangenhälften dick aufgetrieben, fast kugelig, mit kräftigen einwärts gebogenen Haken; Legeröhre ziemlich kurz, aufwärts ge-

44 K. Grünberg,

bogen. Flügel (Fig. 46) stark getrübt, Sc mit R, auf der Flügel- mitte, Rj mit R.^ unter der Mündung von Sc durch eine Querader verbunden; R2+3 gegabelt, Äf 3 ästig, Discoidalzelle vorhanden. Beine lang aber verhältnismäßig kräftig, Schenkel gegen die Spitze deutlich verdickt; Schienen ohne Endsporne. Die einzige deutsche Art kommt an Gewässern vor und scheint auch in der Entwick- lung an solche Örtlichkeiten gebunden.

Trimicra pilipes (Meig.). Kopf hellbraun, Stirn und Scheitel mit schwärzlicher Längs- strieme; Fühler und Taster schwarzbraun. Thorax hell rostbraun, Rücken und Mesophragma schwärzlich, braun bestäubt; Pleuren

mit dünner weißlicher Berei- fung. Hinterleib scharzbraun oder fast schwarz, mit gelb- braunen , ebenso behaarten Seitenrändern ; Genitalien Fig. 46. Trimtcra pilipes (Meig.), Flügel, hellbraun. Flügel gleich- mäßig und intensiv graubraun getrübt, nur die Queradergegend etwas dunkler. Schwinger dunkel- braun. Hüften und Beine gelbbraun, Tarsen gegen die Spitze schwarz- braun; auch die Wurzelhälfte der Schenkel gewöhnlich dunkler; die verdickten Endhälften der Schenkel, die ganzen Schienen und Meta- tarsen dicht, fein und lang behaart. 8—10 mm. Weit verbreitet, im allgemeinen selten.

Larve (nach Beling) 10 mm, ausgestreckt 15 mm lang, 1,3 mm dick, walzig, 12gliedrig, sehr beweglich, schmutzig gelblichgrau, fein schwärzlich chagriniert. Kieferkapsel schmal, glänzend, vorn schwarz- braun, hinten gelblichl)raun. Mandibeln stark, sichelförmig, schmal und spitz, kastanienbraun. Taster ziemlich lang, braun, hell ge- ringelt. Körpersegmente bis zum 10. an Länge zunehmend, die beiden letzten kürzer und dünner, Eiidsegment mit 2 langeil dünnen, parallel nach hinten gerichteten und an der Spitze einige steife Haare tragenden Zapfen. Hinterstigmen dorsal an der Basis der Zapfen, sehr klein, schwarzbraun. 7. 9. Segment mit je 2 starken ventralen, am Ende mit braunen Zähnchen besetzten Fußstummeln, 10. und 11. Segment mit je 2 schwächeren Fußstummeln.

Puppe (nach Beling) bis 11 mm lang, am Thorax 1,7 mm dick, schmutzigweiß. Vorderstigmen kurz, breitgedrückt, hellbraun, zwischen denselben 2 spitze braune Zähnchen. Vorderrand des Prothorax mit ungleicher feiner Zähnelung, joderseits mit 2 größeren spitzen braunen Zähnchen. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Beinscheiden bis zur Mitte des ö. Hinterleibssegmentes reichend. Endsegment beim $ abgerundet kolbig, beim ^ ™it spitzer, glänzend brauner Legeröhrenscheide. Pnppenruhe 1 Woche.

Larven Mitte August im Schlamm eines austrocknenden Bach- bettes gefunden (Beling).

Syniplecta Meig.

Ziemlich kleine zarte Arten mit gefleckten Flügeln und auf- fällig geschwungener Axillarader.

Kopf (Fig. 47) kugelig mit kurzem Rüssel. Fühler I6gliedrig, 1. Glied walzenförmig, 2. Glied verbreitert, becherförmig, Geißelglieder

Diptera, Zweiflügler.

45

oval, sitzend, gegen die Spitze stark verdünnt, mit wirtelständigen Bor- sten. Taster 4 gliedrig, Glieder von annähernd gleicher Länge. Thorax ziemlich stark gewölbt, Hinterleib 9 gliedrig, ziemlich dicht behaart, Legeröhre des 5 kurz (Fig. 49), der obere Teil aufwärts gebogen, Hypopygium des (J (Fig. 48) ebenfalls aufwärts gebogen, Halte zange dick und kräftig, am Ende mit 3 starken einwärts gebogenen Haken. Flügel (Fig. 50) verhältnis- mäßig groß und breit, den Hinter- leib überragend, gefleckt; zwischen Sc und Ri sowie zwischen Ri und dem oberen Ast von R2 + 3 eine Querader; auch die Aste von R2+3 können durch eine Querader verbunden sein ; R4-f-.5 am Ur- sprung der vorderen Querader ge-

Fig. 49.

Fig. 48 und 49. Symplecta puncti-

pennis Meig. ^ und stictica Meig.

5, Hiuterleibsende.

Symplecta stictica Meig., Kopf.

Fig. 50. Symplecta punctipetmis Meig., Flügel.

■4 + 5 1 + 2

knickt, einfach. M 3 ästig, oberer oder unterer Ast gegabelt und mit dem anderen durch eine Querader verbunden, daher Discoidalzelle geschlossen. Ax vor dem Ende sehr stark geschwungen. Beine lang, Schenkel am Ende etwas verdickt, Schienen- eudsporne fehlen.

Fliegen auf nassen NViesen. Entwick- lung wenig bekannt (s. unten).

Fig. 51. Aderverlauf bei

Symplecta stictica Mcig.

und similis Schuinm.

Artenübersicht.

R.> und Rg durch eine Querader verbunden, unterer Ast von AI gegabelt. S. punctipennis.

46 K. Grünberg,

Querader zwischen R^ und R^ fehlend, oberer Ast von M gegabelt. 2,

2. Hinterleib mit hellem Seitenrand, Schenkel mit dunkel- braunem Ring vor der Spitze. S. stictica.

Hinterleib einfarbig dunkel, der braune Schenkelring direkt an der Spitze. S. similis.

Symplecta pnnetipennis Meig.

Fühler und Taster schwarzbraun mit etwas hellerer Wurzel. Körper graubraun bis schwarzbraun, Kopf und Thorax gelblichgrau bestäubt, Thorax luit 3 schwärzlichen Längsstriemen. Legeröhre und Haltezange gelblich, Haken der letzteren schwarz. Flügel (Fig. 50) grau mit schwarzbraunen Adern und dunkeln Flecken an allen Queradern außer der Subcostalquerader, sowie an der Mündung von Sc und Rj und an der Wurzel von R2 + 3 und R44-5. Zwischen R, und R., eine Querader, bei M der untere Ast gegabelt. Schwinger dunkelbraun mit hellem Stiel; Beine dunkelbraun mit gelblicher Wurzel. 5—6 mm. Auf feuchten Wiesen, nicht häufig.

Larve (nach Reling) bis 10 mm lang, am Thorax 1 mm dick, glatt, zylindrisch, schmutzig gelbgrau mit glänzend schwarzbrauner Kieferkapsel. Eudsegment dünner und kürzer als das vorletzte, mit 5 gleich großen gespreizten Zapfen, welche die kreisrunden hell- braunen, schmal dunkel gesäumten Hinterstigmen umstellen, die beiden unteren an der Innenseite bräunlich gerandet, die andern innen ganz schwarzbraun. Innerhalb der dunkeln Ränder der beiden unteren Zapfen ein kleiner brauner Fleck in einem drei- .seitigen oder elliptischen Wisch. Ende Juli in sandiger nasser Erde am Rande eines Bachbettes gefunden.

Puppe 7 mm lang, am Thorax 1 mm dick, schlank und kahl, hinten etwas verjüngt. Über den verhältnismäßig großen Augen 2 große, abwärts gebogene schwarze Hörnchen, hinter diesen je ein kleiner, brauner, spitzer, rückwärts gekrümmter Zahn. Thorax gewölbt, schmutzig braungelb, etwas dunkler als der undeutlich Sgliedrige Hinterleib, cf Puppe am Hinterleibsende stumpf kolben- förmig; 5 mit 2 oberen langen und 2 unteren kurzen Legeröhren- scheiden.

Symplecta stictica Meig.

Ahnlich der vorigen Art, etwas größer. Hinterleib mit hellem gelblichen Seitenrand, Beine gelblichbraun mit schwarzbraunen Tarsen, Schenkel mit breiteni, dunkelbraunen Ring vor der Spitze. Die Querader zwischen den Ästen von R2+3 fehlt, bei vi/ ist der obere Ast gegabelt (Fig. 51). 6 7 mm. Zusammen mit der vorigen Art, stellenweise häufig.

Symplecta similis Schumm. Im wesentlichen wie S. stictica^ im allgemeinen etwas dunkler^ Hinterleib einfarbig, der dunkle Schenkelring direkt an der Spitze. Wahrscheinlich mit der vorigen identisch.

Gonomyia Meig.

Ziemlich kleine schlanke und zarte, gelbe, braune oder schwarze

Arten. Kopf kugelig. Fühler IGgliedrig, Basalglied dick, walzig,

2. Glied dick, kurz oval, Geißelglieder bis zur Mitte oval, die

übrigen gestreckt und dünn. Taster 4gliedrig, Glieder annähernd

Diptera, Zweiflüfrler.

47

gleich lang. Thorax hochgewölbt mit deutlicher Quernaht. Hinterleib lang und schmal, abgeplattet. J mit kräftiger gedrungener, aufgerich- teter HaltezangeiFig. 52), Legeröhre des 5 scharf zugespitzt. Flügel (Fig. 53) gefleckt oder ungefleckt. Sc vor der Mündung mit R, durch eine Querader verbunden; R2+3 gegabelt, oberer Ast kurz, oft sehr steil und queraderähnlich, 1. Un- terrandzelle daher kurz, 3 eckig; R4+5 einfach, Basalstück zuweilen queraderähnlich; J/ 3 ästig, Dis- coidalzelle vorhanden oder fehlend. Beine sehr lang und dünn, kurz und fein behaart; Schienen ohne Endsporne. Fliegen an Bächen, auf feuchten Wiesen, Entwicklung- wenig bekannt (s. unten, G. schistacea und tenella).

Fig. 52. Gonomyta tenella Meig., fj', Hypopygium.

lig. 53. Gonomyia tetiella Meig., Flügel.

Artenübersicbt.

1. Körper ganz schwarz oder dunkel- bis schwarzbraun, höch- stens der Thorax mit gelber Zeichnung. 2.

Körper ganz oder ausgedehnt gelb oder braungelb. 4.

2. Dunkelbraune graubestäubte Art von 4 5 mm Länge, ohne helle Thoraxzeichnung. G. schistacea.

Ganz schwarze, etwas größere Arten mit gelber Thorax - Zeichnung. 3.

3. Scutellum gelb oder gelbgerandet. G. alboscutellata, lateralis.

Scutellum schwarz. G. ciiicta.

4. Körper ganz blaßgelb, nur der Thoraxrücken gelblichbraun.

G. laeta.

Wenigstens die Oberseite von Thorax und Hinterleib dunkel- braun oder schwarzbraun. 5.

5. Thorax grau bestäubt mit 2 scharfen schwarzbraunen Längs- striemen; R, und oberer Ast von R2+3 gemeinsam in den Flügelvorderrand mündend. G. connexa.

Thorax ungestriemt; Ri und oberer Ast von R2+3 getrennt mündend. 6.

6. Oberer Ast von R2+3 nicht auffällig steil, Ri+5 unter spitzem Winkel aus R2-I-3, an der Wurzel nicht queraderähnlich.

G. tenella.

Oberer Ast von R2+3 sehr kurz und steil, (jueraderähnlich, R4+5 unter rechtem Winkel aus R2+3, Basalstück querader- ähnlich. 7.

7. Mesophragma dunkelbraun. G. abbreviata.

Mesophragma gelb. G. lurida.

48 K. Grünberg,

Gonomyia albosciitellata (Ros.) (scutellata Egg). Schwarz. Scutellum und ein um den Thorax herumlaufender Randsaum gelb. Stirn und Hinterkopf schmutzig grau bestäubt, P"'ühler und Taster schwarzbraun. Thorax schwach glänzend. Pleuren gelb gefleckt, Hinterleib matt .schwarz mit schmalem gelben Seiten- rand. Genitalien gelbbraun. P'lügel grau getrübt, oberer Ast von R24-3 ziemlich lang. Schwinger schwarzbraun. Beine schwarz mit gelblicher Wurzel. 7 8 mm. Selten.

Gonomyia lateralis (Macq.). Schwarz, ziemlich stark glänzend. Kopf dunkelgrau bestäubt. Thorax vorn mit gelber Querlinie, Scutellum gelb gerandet, Pleuren mit gelber Strieme, Hinterleib mit gelbem Seitenrand. Flügel bräunlich getrübt. 6 mm.

Gonomyia cincta Egg. Schwarz, ziemlich stark glänzend. Kopf wie bei G. albosciitel- lata. Thorax wie dort schmal gelb gerandet, Scutellum schwarz, Pleuren schwarz mit scharfer, schwefelgelber Längsbinde, Genitalien und Beine ganz schwarz. Flügel bräunlichgrau getrübt. Discoidal- zelle offen. Schwinger schwarzbraun. 5 6 mm.

Gonomyia schistacea (Seh u mm.).

Kopf und Thorax dunkelbraun bis schwarzbraun, grau be- stäubt. Fühler und Taster schwarzbraun. Hinterleib dunkel grau- braun, Genitalien gelbbraun. Flügel grau getrübt, oberer Ast von R24-3 sehr kurz, queraderähnlich. Schwinger gelb. Beine schwarz- braun mit blaßgelber Wurzel. 4—5 mm.

Larve (nach Beling) 6 mm lang, 0,8 mm dick, vorn stark verdickt, nach hinten allmählich verjüngt, intensiv bräunlichgelb, die vorderen Segmente deutlich abgeschnürt, die hinteren mit zahl- reichen sekundären Ringeln. Kieferkapsel sehr klein, gelbbraun, Kieferkapselgräten sehr schmal, braun, schwach durchscheinend, hinten durch feine Querbalken verbunden. Endsegment stumpf, kolbenförmig, in 4 ganz kleine höckerförmige Hautzähnchen endend, die beiden oberen etwas weiter vorn und in größerem Abstand von- einander als die kräftigeren unteren. Stigmen zwischen den beiden oberen Zähnchen klein, kreisrund, gelbbraun, um den 4fachen Durchmesser des einen voneinander entfernt. Larven und Puppen Anfang Mai in schmierig nasser Erde neben einer Wasserrinne in einem Buchenbestande gefunden.

Puppe (nach Beling) bis 5 mm lang, 0,8 mm dick, walzig, hinten zugespitzt, weiß, dünn und fein lang behaart. ,,Kopf senk- recht, .schnauzenförmig, stumpflich etwas erweitert und an der Er- weiterung unregelmäßig dicht braun gezähnelt. Augen klein, rund- lich, braun durchscheinend. Vorderkante des steil ansteigenden Prothorax mit einer in der Mitte unterbrochenen Querreihe kleiner, ungleicher brauner, nicht regelmäßig gestellter Zähnchen am Be- ginne des steilen Abfalles." Hinterleib Qgliedrig. Flügelscheiden bis zur Mitte des 3., Beinscheiden beim (^ bis zur Mitte des 8., beim ^ bis zum Anfang des G. Segmentes reichend. Endsegment des $ an der Spitze gebräunt, oben hinter der Mitte mit einer Querreihe von 4 braunen Zähnchen , am Ende mit 2 spitzen

Diptera, Zweiflügler. 49

abwärts gerichteten Dornenzähnchen. Endsegment des etwas größeren $ oben mit 2 Querreihen kleiner brauner Zähnchen, die rotbraune, aufwärts gebogene Spitze jederseits mit 2 braunen Dornenzähnchen.

Gonomyia tenelia Meig.

Kopf gelb, Stirn, Fühler und Taster dunkelbraun. Thorax- rücken, Mesophragma und Oberseite des Hinterleibes dunkelbraun bis schwarzbraun, Scutellum blaßgelblich, Pleuren, Seitenränder und Unterseite des Hinterleibes schwefelgelb. Hypopygium und Legeröhre bräunhchgelb. Flügel grau getrübt, Schwinger gelb. Beine gelblichbraun, Tarsen verdunkelt. 5 mm. Häufig.

Larve von Beling im August in nasser, schlammiger Erde am Rande eines austrocknenden Baches gefunden, nicht näher bekannt.

Gonomyia .abbreviata Lw.

In der Färbung sehr ähnlich G. tenelia, Pleuren etwas dunkler. Oberer Ast von i'?2-f3 sehr kurz und steil, queraderähnlich, 1. Unterrandzelle auffällig kurz, Basalstück von i?4 + 5 steil, quer- aderähnlich, 2. Unterrandzelle daher an der Wurzel breit, nicht spitz und kaum länger als die 1. Hinterrandzelle. 4,5 mm. Alpen (Reichenhall).

Gonomyia connexa Lw.

Kopf und Thorax braun, grau bestäubt. Fühler und Taster schwarzbraun. Thorax vor der Naht mit 2 scharfen schwarzbraunen Längsstriemen, Scutellum und Gegend der Flügelwurzel gelb, Pleuren mit breiter gelber Längsbinde. Hinterleib schwarzbraun, schmutzig grau bestäubt, mit schmalen blaßgelben Hinterrandsäumen. Geni- talien braungelb. Flügel grau getrübt mit blaß graubraunem Rand- raal; oberer Ast von -^2+3 ziemlich kurz, zu.sammen mit R^ in den Vorderrand mündend. Discoidalzelle offen. Schwinger blaß mit bräunlichem Kopf. Beine gelbbraun mit dunklen Tarsen oder schon von der Schenkelspitze an verdunkelt. 6 7 mm. Alpen (Reichenhall).

Gonomyia laeta Lw.

Ganz blaßgelb, Thoraxrücken gelblichbraun. Fühler und Taster schwarzbraun mit gelber Wurzel. Flügel fast farblos mit blaß- gelben Adern, Geäder wie bei G. abbreviata. Schwinger und Beine gelb. 6 mm. Alpen (Reichen hall).

Gonomyia lurida Lw. Braun. Thorax hellbräunlich, auf dem Rücken dunkler, Scu- tellum und Mesophragma gelb. Fühler und Taster schwarzbraun. Hinterleib dunkelbraun, Genitalien braungelb. Flügel leicht grau getrübt mit blassen Adern, Geäder wie bei G. abbreviata. Schwinger gelb. Beine heller oder dunkler braun. 5 6 mm. Alpen (Reichen- hall); am Rhein.

Limnophila Macq.

Ziemlich große bis kleinere, gelb bis schwarz gefärbte Arten mit sehr großen, meist ungefleckten Flügeln. Kopf annähernd kugelig, Rüssel kurz zylindrisch, Taster kurz, 4gliedrig, Glieder

50

K. Grünberg,

Fig. 54. Limnophila ;

ra/2i(Meig.), Flügel.

gleich lang. Fühler lögliedrig, 1. Glied walzig, 2. dick, kugelig, Geißel mit langen abstehenden Wirtelhaaren, die ersten 3—4 Geißel- glieder oval, 1. am dicksten, die übrigen dünn und lang, fadenförmig. Thorax hoch gewölbt mit scharfer Quer- naht. Hinterleib lang und schmal, Glieder der Halte- zange des J ziemlich kurz und dick, Legeröhre des $ schlank und dünn , scharf zugespitzt. Flügel (Fig. 54) länger als der Körper, mehr oder weniger stark braun getrübt. Sc vor der Spitze mit R^ , R^ mit dem oberen Ast von /?2-f3 {R.^) durch eine Querader verbunden, .t?44-5 einfach, Basalstück senkrecht, fast in einer Linie mit der vorderen Querader, M 4 ästig, selten 3 ästig, 3/14-2 gegabelt, selten einfach, M^ und M^ getrennt aus der stets geschlossenen Discoidal- zelle. Flügeladern sehr kurz und undeutlich behaart. Beine sehr lang und dünn, Schienen mit kurzen Endspornen. Zahlreiche Arten. Fliegen in der Nähe von Bächen und Sümpfen, auf Wiesen. Larven einiger Arten im Wasser oder in nasser Erde gefunden.

Limnophila fuscipennis (Meig.). Stirn und Scheitel schwarzbraun, dunkelgrau bestäubt, Rüssel und Hinterkopf braungelb. Fühler schwarzbraun mit gelber Wurzel, Taster schwarzbraun. Thoraxiücken, Scutellum, Mesophragma und Hinterleib schwarzbraun, etwas glänzend, düster grau bestäubt, Seitenränder des Thorax, Pleuren, Hüften und Genitalien rostgelb; Unterseite des Hin terleibs an der Wurzel ebenfalls rostgelblich, gegen die Spitze schwarzbraun. Flügel gleichmäßig stark graubraun getrübt, Adern dunkelbraun; Querader zwischen R^ und R^ dicht an der Gabelstelle von -^2 + 3, Stiel von 'M\j^2 kürzer als die Gabel. Schwinger blaß mit bräunlichem Kopf. Beine dunkelbraun, Schenkel von der Wurzel her 'aus- gedehnt gelb, Tarsenenden schwarzbraun. 11 bis 12 mm. Gemein.

Larve (nach Beling, Fig. 55) bis 12 mm lang, 2 mm dick, 12gliedrig, bräunlichgelb, zarthäutig, glatt, matt seidenglänzend. Körper nach hinten all- mählich verdickt, bis zum 11. Segment, welches am dicksten ist; die Segmente von vorn bis zum 10. an Länge zunehmend, 9.— 11. Segment ungefähr gleich- lang. Kieferkapsel klein, gelbbraun, dahinter eine schwarzbraune, vorn breite, hinten verschmälerte, am Ende wieder knopfförmigerweiterteChitinplatte, vorn mit einem breiten hellen Längsstrich. Endsegment braun, nur halb so lang wie das vorletzte und viel dünner, abgestumpft kegelig, kurz und hell zottig in der Mitte mit einer behaarten Querfurche und dahinter mit 3 langen spitzen, in Querreihe stehenden, steil abwärts gerichteten Haarpinseln oder mit 4 kurzen hellen, paarweise an jeder Seite stehenden, quergerieften Fleischzapfen; ,,an seinem Ende mit

Fig. 66. Limno-

phila fuscipennis

- (Meig.), Larve.

Nach Brauer.

behaart , unten

Diptera, Zweiflügler. 51

2 breiten und verhältnismäßig langen, spitzen, an der Innenseite glänzend schwarzbraun gefärbten, quergerieften Hautijähnen, die an ihren Enden einen langen, schwarzbraunen, der kriechenden Larve nachschleppenden Haarbesatz tragen. Oberhalb dieser beiden Haut- zähne 2 weit kleinere, mit ähnlichen, aber kürzeren schwarzbraunen Haaren pinselförmig besetzte, weiter voneinander entfernt stehende, hellere häutige Zähnchen und zwischen diesen 2 gerundete, kleine, blasse, bräunli(;he, um den 4 6 fachen Durchmesser des einen von- einander entfernte Hinterstigmen." Larven Ende Juni im Schlamme eines austrocknenden Wassergrabens gefunden. Nach F.Brauer im März in Sümpfen am Uferrand zwischen faulem Laub.

$ Puppe (nach Beling) 11 mm lang, am Thorax 2 mm dick, schwarzbraun, kegelförmig, hinten zugespitzt. Vorderstigmen ver- hältnismäßig sehr lang, quergerillt, schwarzbraun, in der Mitte schmutzig braungelb, am Ende spateiförmig erweitert. Auf der Thoraxmitte jederseits 2 kleine schwarzbraune, hintereinander stehende Höckerchen. Hinterleib mit scharfen Seitenkanten, oben mit unregelmäßig zerstreuten, zum Teil in Querreihen stehenden, kleinen zahnartigen Höckern ; unten sehr fein quergerieft, fast glatt, mit seichten Wülsten und einigen zerstreuten, höckerförmigen Er- habenheiten. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Beinscheiden bis zum Ende des 4. Segmentes reichend. Legeröhrenscheiden paarweise verwachsen, lang und spitz, „das obere Paar etwas länger als das an seinem Ende 2 zähnige untere Paar, an der Basis der Legeröhrscheiden jederseits ein starker Dorneuzahn und weiter nach unten 2 weit kleinere Dornen."

Imagines Anfang Juli.

Liinnophila nemoralis (Meig.).

Kopf und Thorax schwarzbraun , dicht hellgrau bestäubt, Thoraxrücken mit 4 unscharfen schwarzbraunen Längsstriemen, die mittleren zuweilen zusammenfließend. Fühler schwarzbraun mit gelber Wurzel, Taster schwarzbraun. Hinterleib gelblich- oder röt- lichbraun, Genitalien heller, bräunlichgelb. Flügel (Fig. 54) gelb- lich graubraun getrübt mit braunen Adern; Querader zwischen R^ und R^ von der Gabelstelle von /?2+3 entfernt, Stiel von M+2 länger als die Gabel. Schwinger gelb. Beine braungelb, Tarsen dunkler. 8—9 mm. Mai Juli. Gemein.

Larve (nach Beling) bis 10 mm lang, 1,3 mm dick, 12gliedrig walzig, ausgestreckt nach beiden Enden, besonders nach hinten, etwas verjüngt, schmutzig bräunlichgelb, vorn dunklfer, seiden- glänzend. Kieferkapsel glänzend schwarzbraun, schmal, vorn gelb- braun, hinten in ein nach außen durchscheinendes breites, längliches Hornplättchen verlängert. Kieferkapselgräten lang, das obere Paar 2 armig, die oberen Arme lang, fein, schwarzbraun, in der Mitte etwas auseinandertretend, am Ende mit einem schwärzlichen oder schwärzlich gerandeten rundlichen Hornplättchen, so daß am Hinter- ende des oberen Paares 2 schwärzliche oder auch gelbbraune Flecke durchscheinen; die unteren Arme fein, schwarzbraun, nach hinten und unten gerichtet, divergierend, hinten spitz, etwas mehr als halb so lang wie die oberen Arme. Unteres Grätenpaar einfach, fein, schwarzbraun, etwa so lang wie die oberen Arme des oberen Paares. Mandibeln plump, lang, mit seitwärts gekrümmten Spitzen. Fühler kegelig, lang, weit vortretend. Endsegment stark verdünnt,

52 K. Grünberg,

kaum halb so lang wie das vorletzte, an dem gewöhnlich etwas dickeren Ende mit 5 gespreizten , ziemlich großen hreitbasigen Hautzähnen, 3 oberen und 2 unteren; der mittlere obere bedeutend kleiner als die übrigen annähernd gleich großen, welche an der Basis eine schwarzbraune, gegen die Basis des Zahnes offene Winkelzeichnung zeigen. Alle Zähne an der Spitze kammförmig mit kurzen hellen, rück- und auswärts gekrümmten Wimperhaaren besetzt, die beiden unteren außerdem mit einem langen steifen, mehr oder weniger rechtwinklig abstehenden Haar. Stigmen an der Basis der äußeren oberen Zähne, um den 2— 3 fachen Durch- messer des einen voneinander entfernt, fast kreisrund, mit breiter heller Umrandung und kleiner schwarzbrauner Scheibe , in der Mitte zuweilen weiß gepunktet. Endsegment der 5 Larve unten mit 4 lichtbräunlichen im Vierecke stehenden zahn förmigen Hök- kern, die vorderen 2 mit der ziemlich scharfen Spitze nach vorn gerichtet. Unterseite des letzten Segments mit flachen Kriech- schwielen. — Larven ,,zu verschiedenen Zeiten im Walde in schmierig nasser Erde an Bachrändern, in und au Gräben und Vertiefungen etc. gefunden".

Puppe (nach Beling) bis 7, .5 mm lang, am Thorax 1,5 mm dick, etwas abgeplattet, hinten kegelförmig zugespitzt, schmutzig- braun. Vorderstigmen kurz, schwarzbraun mit heller Spitze, ab- wärts gebogen. Hinterleib Qgliedrig, mit zusammengedrückten scharfen Seitenkanten, 2. 8. Segment oben mit je 2 Querreihen kurzer dichtstehender Dornzähnchen, 5.-8. Segment unten ebenso, aber die Zähnchen kleiner, mehr höckerartig. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Beinscheiden bis zum Ende des 4. Segmentes reichend. Endsegment des cj stumpf, oben mit 4 basalen im Viereck stehenden, am Ende mit 2 starken nach oben divergierenden Dornen- zähnen. Legeröhrenscheiden des 9 paarweise verwachsen, schnabel- förmig aufwärts gebogen, oben mit 4 kräftigen basalen, im Viereck stehenden, rückwärts gerichteten Dornenzähnen.

Limnophila lineola (Meig.).

Lebhaft rostgelb, Pleuren und Hüften etwas blasser, zart weiß- grau bereift, Genitalien ebenfalls etwas heller. Thorax auf der Mitte stark glänzend mit schmaler schwarzbrauner, hinten abge- kürzter Mittellängsstrieme. Kopf schwarzbraun, hellgrau bestäubt. Fühler ausgedehnt hellbraun, Basalglied und Spitzenhälfte, ebenso die Taster achwarzbraun. Flügel gelblichgrau mit kaum dunklerem Randmal, Querader zwischen R^ und Ä., von der Gabelstelle von i?2-l-3 entfernt. Stiel an M\-\-2 kürzer oder wenigstens nicht länger als die Gabel. Schwinger blaßgelblich. Beine braungelb, Schenkel- und Schienenspitzen und Tarsen dunkelbraun. 9 10 mm. Juni Juli. Selten.

Larve (nach Beling) bis 12 mm lang, 2 mm dick, 12gHedrig, walzig, .schmutzig gelblich oder bräunlich, glatt, zarthäutig, seiden- glänzend. Segmente vom 3. an scharf abgegrenzt, bis zum 11. an Länge zunehmend, mit einzelnen, sehr kurzen, steifen schwarzen Borstenhaaren in unterbrochener Querreihe besetzt. ,, Kieferkapsel klein, schmal, schwarzbraun, mit kleinen, schmalen, sichelförmig gebogenen, .sehr spitzen, braunen Mandibeln und weit vortretenden, hellen, plumpen Tastern, deren 1. Glied walzenförmig, dick und

Diptera, Zweiflügler. 53

lang ist. Hinter der Kieferkap.sel 2 Paar Gräten schwarzbrauu durchscheinend, das obere Paar lang, nur durch schmalen Zwischen- raum getrennt, zu Anfang etwas bogig auseinandertretend, dann parallel, nach hinten hin sich allmählich verdickend und am Ende spateiförmig erweitert; die unteren beiden Kieferkapselgräten kürzer und dünner als die oberen und zu diesen bogenförmig aufsteigend, an ihrem Ende in der Regel kurz und breit spateiförmig erweitert." Endsegment um die Hälfte kürzer und dünner als das vorletzte, mit 4 kurzen, breiten, dicken und plumpen Hautzähnen endend, welche das Stigmenfeld umstellen, die unteren gewöhnlich etwas länger als die oberen, alle „an der dem Stigmenfeld zugekehrten Fläche dergestalt einseitig schwarzbraun gerandet, daß sowohl an den oberen, wie an den unteren beiden Zähnen die einander ent- gegengesetzten Längenränder geschwärzt sind. Alle 4 Stigmenfeld- zähne sind an ihren Spitzen mit einem Büschel sehr feiner, langer Haare besetzt, die an den unteren beiden Zähnen zahlreicher und länger als an den oberen beiden zu sein pflegen und bei der im Schlamm kriechenden Larve wie ein nachschleppender Schwanz, bei der mehr im Trocknen befindlichen Larve dagegen wie ein einziges, sehr langes, an der Basis dickes, dunkles Haar an je einem Hautzahne erscheinen. Die beiden Hinterstigmen schwarz- braun, oval, etwas schräg gestellt, um etwa den doppelten Durch- messer des einen voneinander entfernt, unterhalb derselben 2 ziem- lich gleich große, schwarzbraune, etwas weiter voneinander ent- fernte, rundliche Punkte, die mit den beiden Hinterstigmen in nicht ganz gleichseitigem Viereck stehen." Beim Kriechen pflegt sich wie bei der Larve von Pedicia rivosa das vorletzte Segment zeitweise stark zu verdicken. Larven Ende Mai in schmierig nasser Erde am Rande einer Bachrinne in einem Buchenbestande gefunden. 5 Puppe (nach Beling) 11 mm lang, am Thorax 1,7 mm dick, hinten kegelförmig zugespitzt. Vorderstigmen kurz und breit, am Ende gerundet, ohrartig. Hinterleib 9gliedrig, Seitenrand scharf, zusammengedrückt, am 3.-8. Segment vorn mit einem kleinen, hinten mit einem größeren, sehr spitzen, dünnen, dornartigen Zahn. 4. 8. Segment oben vor dem Hinterrand mit einer auf die Unter- seite übergreifenden dichten Querreihe sehr kleiner ungleicher Zähnchen. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Bein.scheiden bis zum Ende des 4. Segmentes reichend. Endsegment an der Basis oben mit 4 im Viereck stehenden spitzen, rückwärts gerichteten Dornenzähnen, jederseits 2 weitere spitze Zähne, 1 kräftiger oberer und 1 kleiner unterer. Legeröhrenscheiden paarweise verwachsen, scharf zugespitzt, das obere Paar wesentlich länger als das untere und etwas aufwärts gebogen. In nasser Erde einer quelligen Wald- stelle gefunden.

Limnophila ochracea (Meig.).

Ahnlich Z. lineola, Thorax mit 2 schwarzbraunen Längsstriemen. Kopf gelb, Stirn und Scheitel grau bestäubt. Fühler schwarzbraun mit gelber Wurzel. Hinterleib an der Spitze meist verdunkelt, Genitalien gelb. Flügel blaßgelb gefärbt, mit braunem Randmal. Beine gelbbraun mit blassen Schenkel wurzeln und dunkelbraunen Tarsen. 7 8 mm. Selten.

Larve von Beling Anfang August in nasser Erde an einer quelligen Waldstelle gefunden.

54

K. Griinberg,

Dactylolabis O.-S.

Nahe verwandt mit Limnophila. längert, auch der Rüssel etwas länger.

Kopf oval, Hinterkopf ver- Fühlerglieder bis zur Spitze oval , gegen die Spitze stark verschmälert. Flügel (Fig. 56) sehr groß und breit, wesentlich länger als der Körper, mit scharfen brau- nen Flecken an allen Quer- adern und an der Wurzel von R^. Haltezange des (^ stärker entwickelt als bei Limnophila^ 2gliedrig, mit langen inneren Anhängen. Legeröhre des $ verhältnismäßig kürzer als bei Limnophila, am Ende etwas aufgebogen. Fliegen in Hoch- und Mittelgebirgen. Aus Deutsch- land nur 1 Art bekannt, 2 weitere jedenfalls einheimisch. Ent- wicklung s. bei D. denticulata.

Fig. 56. Dactvlolabis sexmaculata Macq., Flügel.

Artenübersicht.

1. Wurzel der Basalzellen ungefleckt, der Fleck an der Wurzel von R, klein. 2.

Wurzel der Basalzellen braun gefleckt, der Fleck an der Wurzel von R^ ausgedehnt. D. sexmaculata.

2. Kleinere Art von 6 mm Länge, Flügelflecke klein und un- scharf. D. denticulata.

Größere Art von 8 10 mm Länge, Flügelflecke scharf, dunkelbraun. D. gracilipes.

Dactylolabis denticulata. Bergr. (Nach Mik.)

Kopf schwarzbraun, grau bestäubt, Fühler und Taster schwarz- braun. Thorax gelbbraun mit 3 breiten zusammenfließenden schwarz- braunen, braungrau bestäubten Längsstriemen. Pleuren über den Mittelhüften verdunkelt, grau bestäubt. Hinterleib graubraun mit gelblichbraunen Hinterrandsäumen; Genitalien gelbbraun; Halte- zange des (j' ziemlich lang behaart, 2gliedrig, Basalglied schlank, walzig, 2. Glied kaum kürzer, etwas zugespitzt, innen an der Wurzel mit einem langen , am Ende sichelförmig nach innen gebogenen Anhang; obere Lamellen der Legeröhre am Ende verbreitert, mit 3 starken Zähnen. Flügel blaß gelblichgrau, mit unscharfen braunen Fleckchen an allen Queradern, an der Spitze von Sc und ^i, der Wurzel von R2 sowie an den Gabelungen von y?2-f 3 und M-|-2. Schwinger weißlich mit blaß bräunlichem Stiel. Beine gelbbraun, Tarsenenden verdunkelt. (^ 6 mm, $ etwas kürzer, Flügel beim J 8, beim $ 7 mm. Alpen.

Larven und Puppen leben hygropetrisch, soweit bisher bekannt an zeitweise vom Wasser berieselten Stellen überhängender Kalk- felsen.

Larve (Fig. 57) erwachsen 7 mm lang, 2 mm breit, 13gliedrig, oben etwas gewölbt, unten flach, egelförmig, grünlichgrau, durch- scheinend, der ganze Körper, Ober- wie Unterseite, Seitenränder be- sonders dicht, mit farblosen, an der Wurzel verdickten Haaren

l^iptera, Zweiflügler.

55

besetzt, die zum Festhalten von kleinen schwarzen Erdkrüinchen dienen, welche die ganze Larve bedecken und den Haaren fest anhaften. Kieferkapsel klein. Thoraxsegmente kurz, einfach, die übrigen mit je 2 Querwülsten und 2 durch- gehenden Querreihen längerer über die Behaarung herausragender Borstenhaare. Endsegment am Hinterrand tief eingebuchtet, in 2 dicke, breit gerundete Zapfen endi- gend , welche an der Innenseite die schwarzbraunen, eUiptischen, retraktilen Stigmen felder tragen. Larven mit der Unterseite ziem- lich fest an den Felsen angeheftet. Jüngere Stadien noch unbekannt. Puppen (Fig. 58) 8 mm lang, 1% mm breit, mit dem Hinter- ende in der abgestreiften , noch an der Unterlage festhaftenden Larvenhaut steckend, mit dieser 11 12 mm lang. Kopf und Thorax schwarz, der in der Larven- haut steckende Hinterleib hell gefärbt. Vorderstigmen zylin- drisch, am Ende knopfförmig ver- dickt, et was durchscheinend. Augen wenig deutlich. Fühler-, Flügel- und Beinscheiden chitinös, schwarz und glanzlos. Hinterleib weicher, grünlich schwarzgrau , der in der Larvenhaut bleibende Endteil noch weicher, weißlich mit grünem Anflug.

Dactylolabis gracilipes Lw.

Kopf und Thorax schwarzbraun, dicht grau bestäubt. Fühler und Taster schwarzbraun. Hinterleib dunkelbraun, mit kurzer grauer Behaarung, Genitalien etwas heller. Haltezange des J ziem- lich lang. Flügel gelblichgrau getrübt mit scharfen dunkelbraunen Flecken an allen Queradern, an der Wurzel von R.^ und der Gabe- lung von M + 2; Wurzel der Basalzellen ungefleckt; Cu braun ge- säumt. Schwinger gelblich. Beine braun mit heller Wurzel, Schenkelspitzen und Tarsen schwarzbraun. 8—10 mm. Taunus, Böhmen (Karlsbad), Mai und Juli.

Dactylolabis sexmaculata Macq. (franenfeldi Egg., tergestina

Schwarzbraun, Kopf und Thorax dicht gelblichgrau bestäubt, Hinterleib etwas glänzend, dünn grau bestäubt mit schmalen grauen Hinterrandsäumen. Fühler und Taster schwarzbraun. Thoraxrücken mit 4 scharfen oder auch undeutlichen schwarzbraunen Längs- striemen. Genitalien gelbbraun. Flügel (Fig. .56) ziemlich hell, die braunen Hecke scharf, der Fleck an der Wurzel von A'., .sehr aus- gedehnt, ein weiterer Fleck an der Wurzel der Basalzellen. Schwinger gelb. Schenkel und Schienen gelbbraun mit schwarzbrauner Spitze, Tarsen schwarzbraun, oder die Beine schon von der Schenkelspitze

Fig. .57.

Dactylolabis

denticulata Bergr

Larve.

Nach M i k.

Fig. 58.

Dactylolabis

detiticulata Bergr.,

Puppe.

Nach M i k.

grau-

56 K. Grünberg,

an schwarzbraun. 9 10 mm. Weit verbreitet, hauptsächlich im Hochgebirge.

Poecilostola Schin.

Mittelgroße braune, grau bestäubte Arten mit meist reichlich und scharf gefleckten Flügeln. Kopf gestreckt (Fig. 59), mit ziemlich kleinen Augen, Rüssel kurZj Taster 4gliedrig, kurz und gedrungen, die Glieder gleich lang. Fühler ISgiiedrig, Basalglied verlängert, walzig die folgenden Glieder zunächst dick, kugelig, dann bis zur Spitze stark verdünnt. Thorax stark gewölbt, Quernaht deutlich; Scutellum klein, Mesophragma stark entwickelt. Hinterleib 9gliedrig, 2. 7. Segment gleich lang, 8. und 9. zusammen so lang wie das 7. Haltezange des J kräftig, aber nicht besonders verdickt, mit 3 ein- wärts gekehrten Greifhaken. Flügel (Fig. 60) groß. Sc am Ende durch eine Querader mit i?i ver- bunden, i?24-3 kurz vor der Mitte aus Ji^, lang gegabelt, ^4+5 die Spitze, mit queraderförmigem Basalstück. M mit 3 Asten aus der Discoidalzelle, der obere Ast „. ,Q V X 7 X / ^ ,vro; ^ gegabelt. Cu am Ende abwärts

Fie. 59. Poecilostola pictipennts iMA\%,.\ & p , 1^1 j

Kopf. gebogen, An und Ax lang und

deutlich, Ax ebenfalls am Ende umgebogen. Beine lang und dünn, Schienen mit Endspornen. Fliegen in nassen Wiesen und Niederungen in der Nähe von Ge- wässern. 4 deutsche Arten.

Entwicklung bei 2 Arten bekannt. Larven 12gliedrig, vorn und hinten verjüngt, walzig, nackt, mit fein gekörnelter Oberfläche, Kieferkapsel lang und schmal, Endsegment stark verschmälert, an der Spitze n)it f) Hautzapfen, die 3 oberen größer und am Ende mit einem Haarpinsel. Hinterstigmen kreisrund. In nasser Erde am Rande von Wasserläufen, auch im Wasser unter faulendem Laub.

Puppen mit kurzen wenig erweiterten Vorderstigmen, Hinter- leib mit Dörnchenquerreihen, Endsegment aufwärts gebogen, mit kräftigen Dornen und Höckern.

Artenübersicht.

1. Flügel sehr undeuthch und fein braun punktiert, ohne größere Flecke. P. angustipeniiis.

Flügel ganz ohne Punktierung, mit 7 größeren braunen Flecken längs des Vorderrandes. P. gentilis.

Flügel mit scharfen braunen Punkten und größeren Flecken. 2.

2. Größere Art mit vorwiegend dunklen Beinen und einfarbig dunklem Hinterleib. P. punctata.

Kleinere Art mit vorwiegend gelben Beinen und fein dunkel punktiertem Hinterleib. P. pictipeiinis.

Poecilostola gentilis Lw.

Schwarzbraun mit grauer Bestäubung, Thorax mit deutlichen dunkeln Striemen, Hinterleib mit dunkelbrauner Längsbinde, die aus einzelnen, am Hinterrand der Segmente verbreiterten Flecken besteht. Haltezange glänzend dunkelbraun. Flügel mit ganz leichter

Diptera, Zweiflügler. 57

grauer Trübung, ohne Punkte, nur mit den. gewöhnlichen 7 größeren braunen Flecken längs des Vorderrandes und mit dunkel gesäumten Queradern; die Flecke über Sc fehlen ebenfalls; die großen Flecke an der Wurzel von y?2+3 und i?4+5 ringförnn'g, mit kleinem hellen Kern. Randflecke an den Adermündungen von ^4 + 5 bis An klein und blaß, an Ax groß, kreisförmig. Beine schwarzbraun mit gelber Wurzel. 14 mm. Schlesien. Entwicklung unbekannt.

Poecilostola punctata (Meig.).

Körper schwarzbraun, grau bestäubt. Thorax mit 2 sich fast berührenden mittleren und 2 abgekürzten seitlichen, vorn einwärts, hinten auswärts gebogenen schwarzbraunen Längsstriemen, Hinter- leibssegmente mit ebensolchen oder etwas helleren Hinterrandsäumen und nahe dem Vorderrand mit 2 schmalen glänzend schwarzbraunen flachen Quer Vertiefungen. Prothorax, Scutellum und Mesophragnia mit einem schmalen dunkeln Mittelläng-^strich. Haltezange des S und Legeröhre des !;! gelbbraun. Beine vorwiegend schwarzbraun , Tarsen am dunkelsten, Schenkel bis über die Mitte bräunlichgelb, meist ^^^50 PoecüosMa puncMa (Meig.). riüsei. auch die Schienen in größerer Ausdehnung hell gefärbt, aber

dunkler als die Schenkel. Schwinger gelb. Flügel (Fig. 60) bräun- lichgrau getrübt mit zahlreichen scharfen braunen Flecken: eine Reihe intensiv dunkler Flecke zwischen C und Sc; zwischen Sc und Ctt nahe der Basis, zwischen Sc und A/ auf der Flügelmitte, unter der Mündung von Sc zwischen R^ und der Discoidalzelle je ein geößerer Fleck, der letztere, zuweilen auch der mittlere, ringförmig; zahl- reiche kleine runde Fleckchen auf der ganzen Flügelfläche, meist längs der Adern, teilweise zusammenfließend; ein Fleck an der Mündung jeder Ader, die an R4 + .5, M und Ct( kleiner als die übrigen; alle Queradern braun gesäumt. 15 17 mm. Auf feuchten Wiesen, an Bächen, in Niederungen gemein.

Larve (nach Beling) bis 15 mm lang, 2 mm dick, walzig, ausgestreckt um die Hälfte länger und an beiden Enden verjüngt, 12gliedrig, schmutzig gelbgrau bis aschgrau, fein schwarz gekörnelt, unbehaart. Kieferkapsel schmal, langoval, schwarzbraun; Kiefer- kapselgräten hornig, das obere Paar lang und breit, unmittelbar hinter den Mandibeln beginnend, schwarzbraun, nur im 2. Drittel gelbbraun, im letzten Drittel dicht aneinander verlaufend, am Ende gerade oder schräg abgestutzt; das untere Paar breit, lanzettlich, etwas kürzer als die oberen, mit stumpfem P^nde, hell gelbbraun mit schmaler schwarzbrauner Umrandung und nahe der Basis mit einem kleinen schwarzbraunen Fleckchen. Zwischen dem oberen und dem unteren Paare ein verhältnismäßig sehr langes, spitzes, schmutzig gelbbraunes oder schwärzlich braunes Hornplättchea. „Mandibeln gelbbraun, schmal, lang, sehr spitz, sichelförmig ge- bogen, an der Innenseite etwas oberhalb der Mitte mit 2 kleinen, breiten, stumpflichen Sägezähnen. Maxillen lang und dick, an der Basis plump, nach oben gespitzt und daselbst aufwärts gebogen. Fühler .sehr kurz und dünn, pfriemenförmig." Endsegment stark verdünnt, nur halb so dick wie das vorletzte und etwas kürzer,

58 K. Grünberg,

mit 5 endständigen das Stigmenfeld umgebenden Hautzähnen, 3 oberen und 2 unteren; der obere mittlere bedeutend kleiner als die ungefähr gleichgroßen übrigen; letztere mit stumpfer, an der Innen- seite verwaschen brauner oder schwärzlicher Spitze, welche einen pinselförmigen Büschel langer heller Haare trägt, die oft mitein- ander verkleben und dann wie ein einziges dickes Haar erscheinen. Die unteren Zähne innen an der Basis mit einem kleinen schwarz- braunen Fleckchen. Stigmen kreisrund, schwarzbraun um etwa den 3 fachen Durchmesser des einen voneinander entfernt. Im Frühjahre ,,in schmierig nasser Erde der Ränder von Wassergräben und Bächen in Fluren und Gefilden".

Puppe (nach Beling) bis 16 mm lang, am Thorax bis 2,5 mm dick, walzig, dunkel und schmutzig gelblichbraun bis schwarzbraun, „an jeder Hinterleibsseite mit einer abgesetzten, schmalen, wulstigen, mit kleinen unregelmäßigen, zahnförmigen Höckern versehenen Längenkante". Vorderstigmen sehr kurz und gleichmäßig breit, gelblichbraun oder schwärzlich mit dunklerer gerundeter Spitze, äußerst fein und dicht kerbzähnig. Hinterleib 9gliedrig. 4.-8. Seg- ment dorsal mit 3 6 unregelmäßigen und häufig unvollständigen Querreihen kleiner, ungleicher, höckerartiger stumpfer Zähnchen, die letzte Querreihe nahe dem Hinterrand gewöhnlich am vollstän- digsten ausgebildet; 5. 8. Segment ventral nahe dem Hinterrand mit einer Querreihe kräftigerer und spitzerer Zähnchen, vor der Mitte mit einer weiteren Querreihe kleiner, seitlich paarweise dicht zusammenstehender Zähnchen. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Beinscheiden bis zum Ende des 4. Segmentes reichend. Endseg- ment des (J aufwärts gebogen, oben mit 2 Längsreihen starker Dornenzähne, die hintersten am kräftigsten und etwas gespreizt. Endsegment des $ bogig aufwärts gekrümmt, oben mit 4 im Viereck stehenden mäßig starken Dornenzähnen und mit horn- förmigen verwachsenen, am Ende zuweilen getrennten und etwas divergierenden Legeröhren scheiden. An denselben Stellen wie die Larven, gewöhnlich mit einer Kruste schlammiger Erde über- zogen. Die Exuvien meist in Mehrzahl nahe beieinander aus Schlamm und vegetationslosem Boden hervorragend. Verpuppung Ende März und Anfang April. Puppenruhe 2 Wochen.

Poecilostola pictipennis (Meig.).

Sehr ähnlich Poec. punctata, etwas kleiner, der Hinterleib heller, braun und in ganzer Ausdehnung fein dunkel gepunktet. Fühler ebenfalls meist heller, Beine bräunlichgelb, Schenkel und Schienen mit schwärzlicher Spitze, Tarsen verdunkelt. Flügel verhältnis- mäßig schmäler als bei punctata, die 3 großen Flecke nahe dem Vorderrand ausgedehnter, die übrigen Flecke häufig noch mehr zu- sammenfließend. 12—13 mm. Gemein, mit der vorigen.

Larve (nach Beling) 15 mm, ausgestreckt über 20 mm lang, 2 mm dick, walzig, vom und hinten verjüngt, 12gliedrig, gelblich- grau oder schmutzig bräunlich, Kieferkapsel schwarzbraun. End- segment mit 5 kegelförmigen Hautzapfen, 3 dorsalen und 2 ventralen, der mittlere dorsale kleiner als die übrigen, die äußeren dorsalen innen vor der Spitze mit einem glänzend schwarzbraunen Fleck, an der Spitze mit einem kleinen Büschel brauner steifer gespreizter Haare, von denen eines wesentlich länger und stärker ist als die

Diptera, Zweiflügler. 59

übrigen, welche zuweilen fehlen können. Hinterstiginen von den Zapfen eingeschlossen, kreisrund, schwarzbraun.

Puppe (nach Beling) bis 16 mm lang, am Thorax 1,-3 mm dick, schmutzig bräunlich, walzig. Vorderstigmen kurz, am Ende etwas erweitert, bräunlichgelb. Seitenkanten des Hinterleibs mit kleinen unregelmäßigen Höckern besetzt. 4. 8. Segment mit 3 dorsalen Querreihen kleiner stumpfer Zähnchen, 5. 8. Segment auf der Ventral- seite mit einer Querreihe ähnlicher, etwas größerer Zähnchen und vor der Mitte mit je 2 weit getrennten stumpf zweispitzigen Zähn- chen. Endsegment beim (^ aufwärts gebogen, oben jederseis mit 3 in Längsreihe stehenden starken Dornenzähnen, die hinteren am stärksten und gespreizt, ventral mit 2 kurzen dicken, stumpfen zahnförmigen Höckern; 9 dorsal nur mit 4 starken Dornenzähnen, mit aufwärts gebogener, am Ende geteilter Legeröhrenscheide.

Larven Mitte August im Schlamm eines austrocknenden Bach- bettes gefunden (Beling). Nach F. Brauer im März in Sümpfen zwischen faulendem Laub.

Poecilostola angustipennis (Schumm.). Ahnlich Poec. pictipennis^ Thorax heller, von brauner Grund- farbe, grau bestäubt, die Striemen oft wenig deutlich oder die mittleren zu einer ziemlich schmalen Strieme vereinigt, Hinterleib hell graubraun, fein dunkel gepunktet. Beine wie bei pictipetinis. Flügel gelblichbraun , mit feinen ziemlich undeutlichen braunen Punkten besät, alle größeren Flecke fehlen, höchstens ist der Fleck unter der Mündung von R^ ganz schwach angedeutet. 13 15 mm. Selten. Entwicklung unbekannt.

Pedicia Latr. Sehr große, leicht auffallende Art mit scharf gezeichneten Flü- geln. Kopf (Fig. 61) annähernd kugel- förmig, hinten etwas verlängert. Augen kurz oval, behaart, breit getrennt. Auf der Stirn ein runder Höcker. Füh- ler 16gliedrig, wenig länger als der Kopf, 1 . Glied verlängert, walzenförmig, 2. becherförmig, Geißelglieder kurz, vom 11. Glied an stark verdünnt und undeutlich abgegrenzt, mit steifen Borstenhaaren. Clypeus gewölbt, Rüssel von halber Kopflänge, Taster 4gliedrig, 1.— 3. Glied von annähernd gleicher Länge, 4. verlängert. Thorax ziemlich stark gewölbt, mit deutlicher durchgehender Quernaht. Scutellum klein, Mesophragma groß, Flügel (Fig. 62) sehr lang, indessen den Hinterleib nur knapp überragend oder etwas kürzer, zwischen Sc und R^ auf der Flügelmitte, vor dem Ursprung von 7?2 + 3 eine Querader; .^2 + 3 an der Basis zu- weilen mit einem kurzen rücklaufenden Anhang, an der Ab- gangsstiele von .^4 + 5 mit scharfer rechtwinkliger Knickung, mit i?, durch eine Querader verbunden. ^4 + 5 mit ganz kurzem Stiel oder schon am Ursprung getrennt. Discoidalzelle vorhanden, mit 3 Adern zum Flügelrand, die oberste gegabelt. Vordere Quer-

60

K. Grünberg,

ader, Basalader der Discoidalzelle und hintere Querader in einer dem Hinterrand fast parallelen Linie. Cn^ An und Ax gerade. Beine sehr stark verlängert, kräftig. Vorderschienen mit einem, Mittel- und Hinterschienen mit 2 Endsporneu, zwischen den Klauen ein kurzes Haftläppchen. Hinterleib beim (^ mit 9, beim § dorsal mit

Fig. 62. Pedicia ri'vosa (L.)., Flügel.

10 deutlichen Segmenten, von 4 bis öfacher Länge des Thorax. Spitze des Hinterleibs beim ^ aufwärts gebogen (Fig. 68), 9. Seg- ment und Haltezange oben dicht borstig behaart, Zange mit einem inneren breiten stumpfen und und einem äußeren spitzen gegabelten Anhang. Legeröhre (Fig. 64) so lang wie die 3 letzten Segmente, auf- wärts gekrümmt, der untere Teil längs der Außenseite mit einer Reihe starker Borsten.

Fliegen in Wäldern an feuchten sumpfigen Stellen, auch im Hochgebirge. Nur 1 Art.

ö

Fig. (ö. Fig. Ü4.

Fig. 63 u. 64. Pedicia rivosa (L.), (-j" u. ^, Hinterleibsende.

Pedicia rivosa (L).

Braun mit grauer Bereifung und Fleckung. Fühler hellbraun, die Spitze verdunkelt. Taster schwarzbraun mit hellerer Basis- Kopf und Thorax grau bereift, Thorax oben mit 3 dunkeln Längs- linien, die mittlere durchgehend und vorn am breitesten, die seit- lichen vorn abgekürzt, hinten verbreitert. Flügel mit scharfer charakteristischer brauner Zeichnung (Fig. 62); Vorderrand von der Wurzel bis zur Spitze breit braun, ferner Cubitus und Quer- adern mit breitem braunen Saum. Schwinger blaßgelblich. Beine hellbraun, Tarsen dunkler. Hinterleib beim $ lebhaft rostbraun, beim S dunkler mit schwarzbrauner Spitze, bei beiden Geschlechtern mit einer Reihe langgestreckter grauer Rückeuflecke vom 1. bis 7. Segment und mit breiten zusammenhängenden grauen Seiten- flecken an denselben Segmenten; die letzten Segmente grau bereift. 25— mm. Juni— September, hauptsächlich August— September.

Diptera, Zweiflügler. 61

Larve (nach Beling) sehr kontraktil, eingezogen 20 25 mm lang, 6 mm breit, ausgestreckt bis über 40 mm lang, weiß, glatt und glänzend, 12gliedrig; 11. Segment stark verdickt, 12. kegelförmig verjüngt, oben mit 2 nach hinten divergierenden, langen, an der Spitze einige braune Wiraperhaare tragenden Hautzapfen. Ober- halb derselben die mäßig großen, schwarzbraunen Hinterstigmen. 8.— 11. Segment unten mit je 2 dicken Fußstummeln, Endsegment unten mit 4 langen, spitzen, 2 gliedrigen, einziehbaren Nachschiebern. Kieferkapsel glänzend schwarzbraun, langgestreckt, 4seitig, ab- geplattet, vorn mit einem schmalen, weißen, häutigen Fortsatz, unterhalb desselben mit 6 kräftigen schwarzbraunen, kammartig ge- stellten Zähnen. Taster dick, kegelförmig, gelbbraun mit weißer Basis und Spitze. Fühler sehr klein und dünn, zylindrisch, mit einem Haar auf der abgestumpften Spitze. Kiefer schwarzbraun, lang und kräftig, die Spitze sichelförmig nach innen gebogen und mit kurzen, breiten, stumpfen Zähnen besetzt, deren unterster der größte ist. Unterlippe vorn zugespitzt, hinten erweitert, beiderseits etwas ausgebuchtet. In Bächen und Quellen, auch an nassen Stellen in Schlamm und Erde oder unter nassem Laub.

Puppe (nach Beling) bis 34 mm lang, am Thorax 4,5 mm dick, schlank und glatt, hinten verjüngt. Stirn mit 2 ovalen, knopfförmigen, ziemlich weit getrennten, abwärts gerichteten, dunkel- braunen, grob punktierten und zwischen den Punkten stark glänzende, Schlei fenförmige Erhabenheiten zeigenden Vorsprüngen. Thorax kastanienbraun, stark gewölbt, mit feinen dichten Querrillen. Flügel» und Beinscheiden glänzend gelbbraun, erstere bis zum Hinterrand des 3., letztere bis zur Mitte des 6. Hinterleibssegmentes reichend. Hinter- leib oberseits glänzend braungelb, unterseits schmutzig weißlich, seit- lich mit breitem, stumpfen, längsgerieften und sehr fein behaarten Längsbande. Puppenruhe 1 2 Wochen. Puppen in senkrechten, bis fingerlangen Röhren, in denen sie sich auf und nieder bewegen.

Ainalopis Hai id.

Verwandt mitPedüm, unterscheidet sich leicht durch den in gleich- mäßigem Bogen in die Spitze übergehenden Flügelvorderrand und die ganz senkrecht stehende vordere Quer- ader. Kopf (Fig. 65) kurz oval, Stirn vorn mit einem kleinen Höcker. Cly- peus aufgeworfen. Augen behaart. Füh- ler lögliedrig, wenig länger als der Kopf, 1. Glied verlängert, walzen- förmig, Geißelglieder lang oval , gegen die Spitze stark verdünnt, mit Wirtel- haaren. Taster 4gliedrig, Endglied verlängert. Thorax ziemlich stark gewölbt. Hinterleib beim J mit 9, pig. 65. Ama/optS inco»sfansO.-ii: beim ^ f^^it 10 sichtbaren Segmenten, Kopf.

Spitze beim (^ aufgebogen, Haltezange

(Fig. 66) dick und stumpf, ohne Haken, mit 2 mehr oder weniger vortretenden Spitzen. Legeröhre (Fig. 67) lang und schlank, unterer Teil am Innenrand mit einigen langen steifen Borsten. Flügel (Fig. 68) lang und breit, den Hinterleib mehr oder weniger überragend, Vorder- und Hinterrand gleichmäßig geschwungen. Zwischen Sc und J?^

62

K. Grünberg,

vor der Mitte sowie zwischen R^ und R^ kurz vor der Mündung von /?j eine Querader, zuweilen auch eine zwischen R^ und R^. R2-\-^ gegabelt und i?4 + 5 einfach oder umgekehrt, je nachdem die vor- dere Querader vor oder hinter der Gabelung von i?2+3 und i?4 + 6 steht (Fig. 68 u. 69). Vordere Querader gerade und senkrecht, Af 4ä3tig, Discoidalzelle vorhanden oder fehlend (Fig. 68 u. 69), zuweilen einseitig ausgebildet. Beine lang und dünn, Schienenendsporne klein. Fliegen im allgemeinen selten, hauptsächlich im Gebirge. 1 3 mitteleuropäische, wohl Fig. 66. auch sämtlich deutsche Arten.

Entwicklung wenig bekannt, Lar- ven (s. unten, A. '0 "^ immaculata und

schmeri) 12glied- rig, walzig, nackt und glänzend, mit kleiner Kiefer- kapsel, 8.— 12.

Segment mit schwachen ven- tralen Kriech- wülsten, Endseg- ment basalwärts verdickt, hinten verjüngt, mit 2 langen kegelförmigen Hautzapfen. In nasser schlammiger Erde unter Laub.

Fig. 67. Fig. 66 u. 67. Amalopis inconstans 0. (^ u. ^, Hinterleibsende.

Fig. 68. Amalopis inconstans O.-S., Flügel.

Die Arten sind teilweise ungenügend bekannt und schwer zu unterscheiden, einige sind wohl auch synonym. Eine einwandfreie Bestimmungstabelle kann daher zurzeit nicht gegeben werden.

Artenübersicht.

L Körper ganz oder teilweise schwärzlich oder braun. 2.

Körper in ganzer Ausdehnung gelb. 10.

2. Flügel gefleckt. 3.

Flügel ungefleckt. 7.

3. Discoidalzelle vorhanden. 4.

Discoidalzelle fehlt. 5.

Diptera, Zweiflügler. 63

4. Beine vorwiegend gelb, Schenkel- und Schienenspitzen sowie Tarsen braun. A. inconstans.

Beine dunkelbraun mit heller Wurzel. A. transversa.

5. Thorax mit 4 dorsalen Längsstriemen. 6.

Thorax mit 3 dorsalen Längsstriemen. opaca.

6. Flügel gelblichgrau, undeutlich gefleckt. A. occiilta.

Flügel bräunlich, deutlich dunkelbraun gefleckt.

A. gmundensis.

7. Beine vorwiegend gelb. 8.

Beine dunkelbraun mit heller Wurzel. 9.

8. Körperlänge 14—16 mm. A. littoralis.

Körperlänge nicht über 8 mm. A. contraria.

9. R2+3 einfach, R4 + 5 gegabelt. A. immacnlata.

Geäder wie bei inconstans und den übrigen Arten.

A. unicolor, claripennis. 10. Schenkel, Schienen und Tarsen mit dunklen Spitzen.

A. geniculata, schineri.

Beine ganz gelb. A. straminea.

Amalopis inconstans O.-S. Scheitel schwärzlich, Rüssel und Taster dunkelbraun, Fühler gelb. Thorax lebhaft rötlichgelb, Hinterleib etwas dunkler, mehr hell bräunlich mit breiter verwaschener schwärzlicher Dorsallinie; Haltezange des $ schwärzlich, Legeröhre des 5 glänzend gelblich- braun. P'Tügel (Fig. 68) leicht grau mit gelblichem Vorderrand, Wurzel von y?2 und vordere Querader fleckenartig braun gesäumt. R2-\-A gegabelt, zwischen den Ästen zuweilen eine Querader, /?4-f 5 ein- fach. Discoidalzelle vorhanden. Beine gelb, Spitzen der Schenkel, Schienen und Tarsen gebräunt. 11((J) 18($) mm. Stellenweise häufig. Auch in der Ebene.

Amalopis transversa (Meig.).

Schwarzbraun. Thoraxseiten vor der Flügelwurzel weißlich. Flügel leicht grau getrübt, Discoidalzelle vorhanden, alle Queradern dunkel gefleckt. Beine dunkelbraun mit gelblicher Wurzel. 15 mm. Sehr selten.

Amajopis occulta (Meig.).

Kopf schwärzlichgrau , Fühler schwarzbraun mit gelblicher Wurzel. Thorax braun, leicht grau bestäubt, mit 4 dunkelbraunen Rückenstriemen. Hinterleib heller oder dunkler braun, dünn grau bestäubt, mit helleren Einschnitten und abgesetzter dunkler Rücken- strieme. Flügel gelblichgrau, Geäder wie bei inconstans, doch fehlt die Schlußader der Discoidalzelle und M\j^h ist schon von der hinteren Querader an gegabelt; Fleckung weniger deutlich. Beine braun mit gelblicher Wurzel. 13 mm. Sehr selten. Schlesien.

Amalopis gmundensis Egg. Kopf schwärzlich, gelblichgrau bestäubt; Fühler .schwarzbraun mit gelbbrauner Wurzel, Rüssel und Taster schwärzlich. Thorax schwärzlich, auf dem Rücken gelblichgrau bestäubt, mit 4 schwarz- braunen Längsstriemen, die mittleren durchgehend, nur durch einen schmalen Zwischenraum getrennt, die seitlichen vorn stark ver-

64 K. Grünberg,

kürzt, an den Pleuren und am Hinterrücken weißlichgrau bestäubt. Scutellum braun, auf der Mitte dunkler. Flügel bräunlich getrübt, Adern dunkelbraun, alle Queradern sowie die Gabelstelle von j'?2-|-3 bis zur Mündung von Sc dunkelbraun gesäumt. Ä'4-1-5 einfach. Discoidalzelle fehlt. Beine dunkelbraun, Schenkel bis vor die Spitze gelblichbraun. Hinterleib hell gelblich graubraun, oben mit breiter verschwommener schwärzlicher Mittelstrieme und schärferen schmalen schwarzen Seitenlinien. 7. und S. Segment auf der Unterseite schwarz. Haltezange und Legeröhre hell Igelblichbraun. 15 mm. Sehr selten.

Amalopis opaca Egg. Kopf und Thorax wesentlich gefärbt wie bei A. gmundensis, Thorax mit nur 3 dunkeln Längsstriemen, Fühler schwarzbraun mit hellerer Wurzel. Scutellum grau. Flügel und Geäder wie bei gmundensis, die Fleckung undeutlicher. Beine schwarzbraun, Schenkelwurzeln gelblich. Hinterleib schwärzlich, gelblichgrau bestäubt, Seiten- und Hinterränder schmal gelblich. Haltezange und Legeröhre hell- braiui. 13 mm. Sehr selten.

Amalopis littoralis (Meig.V Körper wie bei A. inconstans. Flügel blaß gelblich, ohne Fleckung, Adern rostgelb, Discoidalzelle in der Regel fehlend. 14 bis 16 mm. Sehr selten.

Amalopis contraria Bergr. Kopf graubraun, Rüssel gelblich. Fühler und Taster braun. Thorax rötlichgelb mit undeutlicher dunkler Mittellängslinie. Flügel ungefleckt, mit hell bräun liehen Adern, Queradern zwischen R^ und y?j schräg nach außen geneigt, 1. Unterrandzelle länger als die 2., Discoidalzelle fehlt. Beine gelb, Spitzen der Schenkel, Schienen und Tarsenglieder gebräunt. Hinterleib bräunlich mit hellerer Spitze. •^.f)!^)— 8(2) mm. Salzburg, Hohe Tauern.

Amalopis immaculata (Meig.). Körper schwarz mit bräunlichgrauer Bestäubung. Thorax mit

3 schwarzbraunen Längsstriemen. Fühler und Taster schwarzbraun. Flügel leicht grau getrübt, mit dunkelbraunen Adern, ganz unge- fleckt. i?2 + 3 einfach, i?4 + 5 ge- gabelt (Fig. 69). Discoidalzellefehlt. Beine dunkelbraun mit gelblicher Wurzel. Hinterleib mit kurzer dünner graugelblicher Behaarung. Legeröhre gelblichbraun. 8— 9 mm. Stellenweise häufig.

„. „n , ,x 7* t-K, A Larve (nachBeling) bis 13mm

Flg. 69. Amalopis imfitaculata CM.&^.), . , ^ ' t i -tn i- j i

Geäder. lang, 1,.5 mm dick, 12gliedrig, wal-

zig, schmutzig braungelb, seiden- glänzend. 8.— 12. Segment mit schwachen ventralen Kriechwülsten. Kieferkapsel klein, schwarzbraun. Mandibeln braun, stark gebogen, mit einem feinen basalen Zahn. Taster dick, braun, hell geringelt, Fühler kurz und dünn. Endsegment an der Basis stark verdickt, hinten verjüngt, in 2 abwärts gerichtete, ziemlich lange kegelförmige

Diptera, Zweiflügler. 65

Hautzapfen endiiSjend, über denen die ovalen dunkelbraunen, heller gerandeten Hinterstigmen stehen. Juli und August unter verfaultem Laub in einer austrocknenden Bachrinne, auch in altem Pferdedung gefunden.

Amalopis unicolor (Schumm.). Körper, Fühler und Taster schwarzgrau. Kopf grau bestäubt, Thorax ebenso, mit 4 dunkeln Längsstriemen. Flügel blaßgrau getrübt, Discoidalzelle vorhanden oder fehlend. Beine schwarzbraun mit braungelber Wurzel. 6—8 mm. Sehr selten. Schlesien.

Amalopis claripennis Verrall. Kopf und Taster schwarzgrau, Fühler schwarz mit grauem Basalglied. Thorax hell gelblichgrau mit 4 dunkelbraunen Linien und ebensolchem Schulterfleck. Flügel ungefleckt, mit gelblicher Wurzel, Discoidalzelle vorhanden oder fehlend. Beine dunkelbraun, Hüften und Schenkelringe gelblich, ebenso die Schenkel in größerer Ausdehnung. Hinterleib dunkelbraun, Wurzel, Seitenränder und Spitze gelblich. 8 mm. Österreich, England.

Amalopis geniculata (Meig.). Ganz hell ockergelb, nur der Hinterleib etwas dunkler. Äußerste Spitze der Schenkel, Schienen und Tarsen braun. Flügel sehr licht ockergelb. 10—12 mm. Harz.

Amalopis schineri Kol.

Körper ganz hell ockergelb, nur der Hinterleib gegen die Spitze mehr bräunlich. Fühler blaßgelb, Taster bräunlich. Flügel hell, ganz ungefleckt, mit gelblichem Vorderrand und braunen Adern, nur die Costa, Sc und J?^ heller, gelblich; ^2+3 gegabelt, i^4+5 einfach. Discoidalzelle meist vorhanden. Äußerste Spitze der Schenkel und Schienen sowie die Tarsenenden schwärzlich. Hinter- leib ohne Rückenstrieme, Haltezange des S oben mit 4 kurzen schwarzen Spitzchen. 11—12 mm. Verbreitet, aber nicht häufig. Wahrscheinlich identisch mit geniculata (Meig.).

Larve (nach Beling) bis 11,5 mm lang, 1,3 mm dick, sehr ähnlich der Larve von Amal. Immaculata.

Puppe (nach Beling) 11 mm lang, 1,5 mm breit. Thorax dick, schmutzig weißlich, Vorderstigmen dunkelbraun, dick und plump, etwas abwärts gerichtet. Flügelscheiden glänzend braun, Beinscheiden bis zum 7. Hinterleibssegment reichend. Larven und Puppen August an quelliger Stelle in schlammiger Erde unter Buchenlaub.

Amalopis straminea (Meig). Durchaus hell strohgelb. Flügel gelblich mit blassen Adern, ungefleckt, ohne Randmal. 10 mm. Sehr selten.

Dicranota Zett. Ziemlich kleine schlanke, schwarzgraue oder rostgelbe Arten. Kopf ( Fig. 70) kugelig, Augen oval, fein behaart. Stirn über den Fühlern mit einem niedrigen Höcker. Fühler beim S bedeutend länger als beim 9, 13gliedrig, 1 Glied walzenförmig, 2. kurz, becherförmig, 3. verlängert, walzenförmig, die übrigen langoval, mit kurzen Wirtel-

66

K. Grünberg,

haaren. Clypeus wenig vortretend, Rüssel kurz, Taster kurz, 4gliedrig. Thorax ziemlich hoch gewölbt, mit deutlicher durchgehender Quer- naht, Hinterleib Qglied- rig, etwa 3 mal länger als der Thorax ; Spitze beim J leicht aufwärts ge- richtet, Haltezange (Hg. 71) breit und kurz, am Ende mit 3 einwärts be- weglichen Anhängen; Legeröhre (Fig. 72) mäßig lang, spitz, etwas aufwärts gebogen. Flügel (Fig. 73) groß und breit, den Hinterleib überragend, beim J zuweilen verkümmert; zwischen Sc und R^ vor der Flügelmitte eine Querader,

Fig. 70. Dicranota bimaculata (Schunim.), Kopf.

Fig. 71. Fig. 72.

Fig. 71 u. 72. Dicranota bimaculata (Scliunini.), (^ ii. ^, Hinterleibsende.

i?2+3 senkrecht aus R^, gegabelt, oberer Ast mit R^ durch 2 Quer- adern verbunden. i^-|-5 einfach, senkrecht aus v?2+3 unmittelbar vor der Gabelung, rechtwinklig geknickt, vordere Querader die direkte

Fortsetzung des

Basalstückes bildend. M 4- ästig. Gabelung unmittelbar vor der vorderen Querader, obere

Fig. 73. Dicranota bimaculata (Schumm.), Flügel. Gabel lang, Un-

tere kurz ge- stielt, hintere Querader schräg nach hinten gerichtet; Discoidalzelle fehlt. Beine lang und schlank, Schienenendsporne klein und un- scheinbar.

Larven (von D. bimaculata, nach Mi all, Fig. 74) an Wasser- läufen und schlammigen Tümpeln, dicht am Rand oder unter Wasser im Schlamm, leben räuberisch von Würmern {Tubifex), bewegen sich leicht und schnell, schwimmen auch im Wasser. Schmutzig weiß, ]2gliedrig, metapneustisch, mit langem, vollständig einzieh- barem Kopfabschnitt. 2 scharfe Augenflecke. Fühler dünn, ein- gliedrig. Mandibeln kräftig, stark gebogen und scharf gezähnt. Darunter die Maxillartaster, groß und dick, vorstehend, am Ende abgestumpft, am Innenrande mit einer langen Sinnesborste. Unter- lippe gerundet quadratisch, längsgespalten, mit scharf gezähntem Vorderrand. Oberseite des Kopfabschnitts stark chitinisiert. G. bis 10. Segment mit je 2 ventralen huigen retraktilen Fußstummeln mit terminalem Hakenkranz. 12. Segment mit 2 Paar ventralen basalen kurzen 3gliedrigen fingerförmigen Anhängen, ferner am

Diptera, Zweiflügler.

67

Ende 2 lange einfache divergierende, gegen das Ende verjüngte und ein terminales Borstenbüschel tragende Anhänge; alle Anhänge des Endsegmentes sind Kiemenanhänge und enthalten reich ver-

Kig. 75.

Fig. 75 u. 76. Dicranota bi-

maculata (Schunini.), Puppe.

a seitlich; * veiUial g'^sehen.

Nach Mi all.

Fig. 74. Dicranota bitnaculata

(Sfhumni.), I.arve. a von der

Ventialseite; b xx. c Kopf dorsal

und ventral gesehen.

Nach M i a 1 1.

ästelte Tracheen. Vorder- stigmen fehlen. Hinterstig- men auf dem 12. Segment, dorsal über der Basis der hinteren langen Anhänge auf 2 kleinen Erhöhungen. Länge 20 mm.

Puppe (Fig. 75 u. 76, nach Miall) propnenstisch, Vorderstigmen verlängert, dorsoventral abgeflacht, am " Ende erweitert. 3. und 7. Hinterleibssegment mit 1, 4. bis

6. Segment mit 2 queren Chitinplatten, welche kräftige dichtstehende Dörnchen tragen. 4.-8. Segment mit 2 ventralen zapfenartigen unbewehrton Stummeln. $ Puppe an den spitzen Legeröhren- scheiden leicht zu kennen. Länge 10 mm. Verpuppung am Land in lockerer Erde. Kurz vor dem Ausschlüpfen kommt die Puppe an die Oberfläche, wobei sie durch die dorsalen Dornenleisten und ventralen Zapfen unterstützt wird.

Artenüber.sicht. Schwärzliche Art mit schwarzbraunen Fühlern. D. bimaculata.

Gelbbraune Art mit rotgelben Fühlern. 1>. ruficoriiis.

Dicranota bimaculata (Schumm.). Schwärzlich mit grauer Bestäubung. Fühler und Taster schwarz- braun. Thorax oben grau bestäubt mit 3 breiten schwarzbraunen Längsstriemen, die mittlere häufig durch eine feine helle Linie geteilt, an den Pleuren weißlichgrau bestäubt. Hinterleib bräunlich- grau bestäubt, Cerci und Legeröhre gelblichbraun. Flügel grau getrübt mit dunkelbraunen Adern, Wurzel von i?4+5 und vordere Querader meist leicht braun gesäumt, der Raum zwischen den beiden Queradern zwischen R^ und H, bis zum Vorderrand gebräunt. Beine

68

K. Grünberg,

schwarzbraun mit gelblicher Wurzel. 9—10 mm. Zerstreut und selten. Entwicklung s. oben.

Dicranota ruficornis (Schumm.). Körper gelblichbraun. Scheitel und Stirn grau, Fühler rotgelb mit braunem Basalglied. Taster braun. Hinterleib mit dunkel- brauner Rückenstrieme und ebensolcher Spitze. Flügel farblos mit hellbräunlichem Vorderrand und hellbraunen Adern, an der Wurzel von -/?2+3 3 braune Punkte, alle Queradern braun gesäumt. Beine braungelb, Spitzen der Schenkel und Schienen dunkelbraun. 8 mm. Schlesien, sehr selten. Entwicklung unbekannt.

Tipula L.

Große heller oder dunkler braun gefärbte, stellenweise grau bestäubte Arten mit hellen oder in verschiedener Weise gezeichneten Flügeln. Kopf (Fig. 77) oval, Augen ziemlich groß, Stirn mit einer mehr oder weniger deutlichen höckerförmigen Erhöhung. Vordere Kopf- partie stark schnauzenartig verlängert, so lang wie der hintere Kopfteil. Rüssel kurz, Taster lang, 4gliedrig, 1.— 3. Glied ziemlich gleich lang, Endglied stark verlängert, geißeiförmig, so lang wie die übrigen Glieder zusammen. Fühler 13gliedrig, Basalglied verlängert, walzig, 2. Glied kurz, die übrigen wieder länger, je nach der Art verschieden geformt. Thorax gleichmäßig stark gewölbt mit deutlicher Quernaht,

Scutellum ziemlich klein, Mesophragma groß und stark gewölbt. Hinterleib 9gliedrig, Hypopygium des (j verdickt, verschie- den gebaut, Legeröhre meist lang und spitz. Flügel (Fig, 78) immer groß und breit, den Hinter- leib wenigstens etwas über- ragend; Sc nicht in den Vorderrand, sondern in J?^ kurz vor dessen Ende ein- mündend; Ji^ selbst am Ende durch eine Querader mit 7^., verbunden. Alle Radial- und Medialäste sowie die Discoidalzelle nahe an die Spitze gerückt, im letzten Flügeldrittel. i?2 + 3 gegabelt, /?4-|-5 einfach, zum Hinterrand abgebogen, mit queraderförmigem Basalstück. Af mit 2 Ästen aus der Discoidalzelle, der obere Ast bald nach dem Ursprung gegai)elt (J/1+2), der 3. Ast von Af (J/,) aus der hinteren Querader nahe der Discoidalzelle. An und Ax gut entwickelt. Beine sehr lang und dünn. Schienen mit Endspornen, Haftläppchen deutlich. Die Gattung ist sehr artenreich und umfaßt die größten Ver- treter der Tipuliden. Fliegen auf Wiesen und in feuchten Wäldern, überhaupt an feuchten Stellen.

Larven groß, dick walzig, 12gliedrig, grau oder gelblich, derb- häutig, glänzend, Oberfläche glatt, fein gekörnelt oder auch fein behaart, häufig mit Querreihen kleiner Zähnchen oder Zäpfchen. Fühler deutlich, Kieferkapsel gewöhnlich schwarzbraun. Meta-

FiK. 78. 7>>7</a lateralis Meig., Flügel.

Diptera, Zweiflügler. 69

pneustisch. Endsegment mit 6 terminalen großen, meist kegel- förmigen Zapfen, die bei im Wasser lebenden Larven lange Wimper- haare tragen können und die in einer Vertiefung liegenden großen, kreisrunden, schwarzbraunen Stigmenplatten umstellen. An der Ventralseite des Endsegments 6 weitere kleinere Hautzapfen von verschiedener Form und Anordnung, welche als Nachschieber dienen. Außer diesen können noch 2 lange wurmförmige Anhänge (s. T. giganted) vorkommen.

Puppen gelblich oder rötlichbraun mit dunkleren hornförmig gebogenen Vorderstigmen, am Thorax und Hinterleib mit Querreihen von kleineren oder größeren Höckern oder Dornenzähnchen, auch am Hinterleibsende gewöhnlich mit größeren Höckern oder Zähnen.

Entwicklung in feuchter Erde unter Laub und Moos, auch in faulem Holz. Die Larven einiger Arten wurden im Wasser oder in unmittelbarer Nähe desselben gefunden und dürften, wenn nicht ständige Wasserbewohner, doch auf das Vorhandensein von Wasser angewiesen sein. Die Biologie ist noch wenig bekannt. Larven wie Puppen sind sehr schwer und nur nach ganz eingehenden Beschrei- bungen zu determinieren.

Tipiila gigantea Schrank (Fig. 22).

Vorwiegend hellbraun mit grauer Bestäubung. Fühler gelblich- braun, Basalglied an der Spitze verdunkelt. Taster dunkler als die Fühler, Endglied schwärzlich, Rüsselpartie ebenso lang und etwas dunkler als der hellbraune Kopf. Thorax schwärzlich, dicht grau be- stäubt, zwischen Schulter und Flügelwurzel lebhaft rotbraun, oben mit 4 unscharfen schwärzlichen Längslinien. Scutellum vorn dunkelbraun, an der Wurzel grau bestäubt, hinten hellbraun, unbestäubt; Meso- phragma hellbraun, glänzend weiß bestäubt. Hinterleib hellbraun, zart grau bestäubt, die vertieften Narbenflecke dunkler braun, mit unscharfer dunkler Rückenlängsstrieme und großen schwärzlich- braunen, etwas glänzenden Seitenflecken. Hypopygium des (^ keulig verdickt, etwas verdunkelt, Legeröhre des 5 glänzend braun. Beine hellbraun, Spitzen der Schenkel, Schienen und Tarsenglieder schwärzlich. Flügel mit glashellem Grund, mit 3 ausgedehnten scharfen braunen Vorderrandflecken, welche die ganze vordere Flügelpartie von der Wurzel bis zur Spitze einnehmen, mit breiter Basis am Vorderrand beginnen und sich, besonders der mittlere, nach hinten verschmälern. Unter der Mitte von Cu ein kleines scharfes liraunes Fleckchen. Hinterrandpartie mit weniger scharfer wolkiger Fleckung, welche nur an der hinteren Querader und am Endstück von Cu intensiver ist. Schwinger hellbraun mit dunk- lerem Kopf. J 25—27, ? 35—37 mm, Flügel 28—30 mm. Die größte deutsche Tipulide. Auf Wiesen, in lichten Wäldern.

Larve (nach Beling) bis 30 mm lang und bis 10 mm dick, walzig. 12gliedrig, derbhäutig mit gekörnelter Oberfläche, vor dem verdickten Hinterrand des 1.— 11. Segmentes mit einer Querreihe sehr kleiner schwarzbrauner dorniger Zähne oder Höcker, neben jedem derselben zuweilen ein einzelnes oder mehrere ungleich lange schwarze Börstchen. Kieferkapsel glänzend schwarzbraun, mit heller dorsaler Mittellängsstrieme und hellen Seitenflecken, ferner mit 3 flachen dorsalen Längsrillen. Fühler ziemlich lang, dünn, abgestutzt, braun. 1. und 2. Segment häufig ganz oder teil- weise braun, stai-k glänzend. Endsegment dorsoventral abgeplattet,

70 K- Grünberg.

oberseits vertieft, mit 6 gleich gi-oßen, plumpen, flachen, am Ende gerundeten und am Rande mit feinen, hellen, auswärts gekrümmten Wimperhaaren besetzten Hautzapfen, welche das helle Stigmenfeld umgeben; die 4 oberen an der Innenseite bräunlich gerandet, die 2 unteren an der Spitze der Innenseite mit schwarzbraunem glän- zenden Punkt oder kurzem Strich. Stigmen groß, kreisrund, um l'/j 2 mm Durchmesser voneinander entfernt, schwarzbraun mit breiter hellbrauner Umrandung. „Unterhalb eines jeden Stigmas an der Basis des korrespondierenden Unterzahnes ein blasser bräun- licher Wisch und zwischen den beiden Stigmen 2 blasse bräunliche, nebeneinander stehende, bald größere, bald kleinere, vierseitige Flecken. Unterseite des Endsegmentes mit 6 großen, bellen, zart- häutigen, unregelmäßig geringelten, bald größeren und plumpen, bald kleineren, fleischigen Zapfen, von denen 2 Paare mit der Basis gegeneinander und mit der Spitze nach außen gerichtet sind, das 3., zwischen jenen befestigte kleinere Paar mit den stumpf- lichen Spitzen abwärts gekehrt ist; mitunter befindet sich an der Basis der vorderen beiden Zapfen noch je 1 kleinerer, abwärts ge- richteter Hautzapfen, so daß dann 2 mit ihren Spitzen seitwärts und 2 abwärts gerichtete Zapfenpaare vorhanden sind." Nach Brauer unter den 6 endwärtigen Hautzapfen jederseits 2 wurm- förmig geringelte Anhänge. In der Nähe von Waldbächen in feuchter nasser Erde. Nach Brauer im März in Waldbächen unter Laub und Steinen.

Puppe (nach Beling): $ bis 40 mm lang und bis 9 mm dick, ^ bis 34 mm lang und 5,5 mm dick, rötlich gelbbraun mit dunk- lerem Thorax und dunklem dorsalen und ventralen Längsband am Hinterleib. Vorderstigmen kurz, abwärts gekrümmt, am Ende er- weitert, stark quer gefurcht, an der Basis schwarz, am Ende hell gelbbraun. Thorax vorn mit einer Querreihe von 4 Höckern, die beiden äußeren breit und plump, die inneren klein, dünn, zahn- förmig. Hinter der ersten Querreihe noch 2 flache Höcker, etwas weiter auseinander als die vorderen inneren. Hinterleib 9 gliedrig, dorsoventral abgeplattet mit scharfen Seitenkanten; 1.— 8. Segment dorsal mit etwas unregelmäßigen Querreihen ungleich großer Zähn- chen, 5. 8. Segment ventral mit einer Querreihe von 7 10 kräftigen spitzen Dornenzähnen, hinter jeder Reihe 2 weitgetrennte etwas kleinere Zähne. ,, Endsegment der (J Puppe an der Oberseite mit 6 in einem regelmäßigen Sechseck stehenden starken Dornenzähnen, von denen 2 auf die beiden Seitenkanten des Segmentes entfallen. Am abgestumpften Endsegment 2 obere dicke, stumpfe, plumpe, durch weiten Zwischenraum getrennte und 2 untere, nahe beisammen stehende kleinere, mit den stumpfen Enden gegeneinander gerichtete, zapfenförmige Höcker; an der Außenseite der beiden großen oberen Höcker je ein spitzer Dornenzahn. Endsegment der $ Puppe an der Unterseite mit 6 kräftigen Dornenzähnen in Querreihe, von denen 2 auf die beiden Seitenkanten entfallen, an der Oberseite mit 6 in einem ungleichseitigen Sechseck stehenden Dornenzähnen und am Ende mit 2 kurzen kegeligen, verwachsenen, oben etwas klaffenden Legeröhrscheidenpaaren, von denen das obere Paar etwas länger als das untere ist." Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Beinscheiden bis zum Ende des 4. Segmentes reichend. Wie die Larven in nasser Erde, Verpuppung Ende April und Mai. Puppen- ruhe 10—14 Tage.

Diptera, Zweiflügler. 71

Tipiila fnlvipennis Degeer (Intescens F.).

Einfarbig hellbraune große Art mit gleichmäßig gebräunten Flügeln, etwas kleiner als T. gigantea, aber schlanker, die Beine noch länger. Körper zart grau bestäubt, in der Zeichnung sehr ähnlich dem von T. gigantea, Kopf wie dort, Thorax und Scutellum hellbraun, die dunklen Rückenstriemen nur durch ihre etwas schärfere Säumung erkennbar, Rückenlinie des Hinterleibs unscharf, die dunkelbraunen Seitenflecke zu einer breiten Längsstrieme zu- sammenfließend. Beine hellbraun, Spitzen der Schenkel und Schienen kaum verdunkelt, Tarsen hell. Flügel in ganzer Aus- dehnung gelb- oder graubraun gefärbt, am Endstück von R, etwas intensiver, am Basalstück von ^2+3 etwas aufgehellt; auf der Flügelmitte und am Hinterrande einzelne verschwimmende Wolken- flecke, unter der Mitte von Cu ein scharfes, dunkles Fleckchen. Schwinger dunkelbraun, c^ c^- 22, $ ca. 29—30 mm, Flügel 24 bis 29 mm. Auf Wiesen, in lichten Laubwäldern, selten.

Larve (nach Reling) 30 32 mm lang, bis 8,5 mm dick, aus- gestreckt bis über 50 mm lang und dann entsprechend dünner, walzig, bräunlichgelb, derbhäutig, mit sehr feiner Behaarung, welche nur am Endsegment oberseits kräftiger und länger ist. Kiefer- kapsel schwarzbraun. Fühler ziemlich lang, braun, an der Spitze gerade abgestutzt, zu beiden Seiten der breiten, gelbbraunen, mit einer mittleren seichten Längsrinne versehenen Stirnplatte. 1. 5. Segment mit einer Querreihe kleiner schwarzbrauner, sehr weit- läufig stehender warzenförmiger Zäpfchen, welche zum Teil in ein Haar endigen. Endsegment kurz und dünn, oben mit einer tiefen Grube, unten unregelmäßig quer gefurcht, „mit 4 oberen und 2 unteren, ziemlich gleich großen kurzen, dicken, stumpfen, an der Spitze bald mehr bald weniger mit kürzeren und einigen längeren hellen feinen Wimperhaaren besetzten Hautzapfen, welche 2 große, um den etwa l'/^— 2 fachen Durchmesser des einen voneinander entfernte kreisrunde, schwarzbraune Stigmen mit dunklerer Scheibe und hellerem ringförmigen Rande umgeben." Innenseite, der 4 oberen Zapfen meist mit verwaschen dunkel gesäumten Rändern, die 2 unteren innen an der Spitze mit rundem glänzend schwarzbraunen Fleck, an der Basis der Innenseite meist mit einem etwas helleren größeren unregelmäßigen Wisch. „Inmitten der beiden auf hellem glänzenden Felde stehenden Hinterstigmen 2 breite aschgraue parallele Vertikallinien, oder 2 so gefärbte, nebeneinander stehende Punkte, oder auch in anderen Fällen ein aschgraues vierseitiges Vertikalfeld." Auf der Ventralseite des Endsegments .,2 Paar ge- bogene hornförmige runde, stark quergerunzelte, meist schwärzlich gespitzte, seitwärts gespreizte Hautzapfen und von der Mitte des vorderen Paares dieser Zapfen ausgehend 2 kürzere, im übrigen ganz gleich geformte, parallel stehende, nach hinterwärts gerichtete hörnchenförmige Hautzapfen." Diese 6 Zapfen beim § länger und kräftiger als beim (j'. Larven in nasser Erde unter Laub, auch am Rande von Quellen, kleinen Bächen und Wassertümpeln unter Blättern, vielfach zusammen mit Larven von Pedicia rivosa.

Puppe (nach Beling) bis 36 mm lang, 5 mm dick, hinten kegelig zugespitzt, Hinterleibsegmente schwärzlich gesäumt. Vorder- stigmen gelbbraun mit schwarzer Basis, abwärts gebogen, quer- gerillt, an der Spitze spateiförmig erweitert. Thorax oben jederseits

72 K. Grünberg,

hinter den Vorderstigmen mit 2 hintereinander stehenden warzen- förmigen Höckern, der hintere an der Wurzel der Flügelscheide. Hinterleib 9 gliedrig, mit scharfen zusammengedrückten Seitenkanten. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Beinscheiden bis zur Wurzel des 5. Segmentes reichend. 3.-8. Segment oben mit einer Quer- reihe ungleicher kleiner Zähnchen, 5.-8. Segment unten vor dem Hinterrande mit einer Querreihe von 8—10 kurzen spitzen, an der Basis dicken Zähnen und in einiger Entfernung davon 2 weit aus- einander stehende gleiche Zähne. Am 4. Segment unten neben den Beinscheiden je 2 ganz kleine Zähnchen in Querreihe. Seiten- kanten mit einer Längsreihe kleiner spitzer, rückwärts gericliteter Zähne, an jedem Segment 1 größerer voi'derer und 1 kleinerer hinterer. Endsegment beim J oben mit ü in einem nicht ganz regelmäßigen Sechseck stehenden Zähnen, die beiden vorderen am kleinsten und am meisten genähert, die beiden hintersten an der Spitze 2 teilig, am größten und am weitesten auseinander stehend; Unterseite mit einer Querreihe von 4 kräftigen spitzen Zähnen, ein gleicher, etwas weiter hinten stehender Zahn jederseits an der Seitenkante. Die Scheiden der Haltezange verwachsen, kurz und dick, kolbig gerundet, an der Basis von 4 im Rechteck stehenden Dornen umgeben. Legeröhrenscheiden des $ verwachsen, (piergerillt, stumpf kegelförmig, das obere Paar etwas länger als das untere. Puppenruhe 7—10 Tage.

Imagines Juni— September, besonders Juli— August.

Tipiila lateralis Meig.

Kopf schwärzlich, grau bestäubt, Rüssel gelbbraun. Taster und Fühler schwarzbraun, Basalglied der letzteren braungelb, Geißel- glieder zylindrisch, die ersten mit braungelber Wurzel. Thorax hellbraun, grau bestäubt, oben dunkler mit 3 mehr oder weniger deutlichen breiten schwärzlichen Längsstriemen, von denen die mitt- lere eine scharfe schwärzliche Linie einschließt. Scutellum und Mesophragma hellbraun, letzteres dicht grau bestäubt. Hinterleib hellbraun, sehr zart grau bestäubt mit schmalen blassen Segment- hinterrändern und sehr breiter kontinuierlicher schwarzbrauner Seitenstrieme, welche den blaßgelblichen Seitenrand frei läßt. Hypo- pygium des J verdickt, hellbraun. Legeröhre des 5 kurz und sehr spitz, glänzend braun. Beine hellbraun mit blasser Basis, Spitzen der Schenkel und Schienen sowie die ganzen Tarsen verdunkelt. Flügel gleichmäßig blaß graubraun. Randmal dunkler braun, davor ein bis in die Discoidalzelle reichender heller Fleck; hintere Quer- ader und Endstück von Cu deutlich braun gesäumt. Schwinger gelbbraun mit dunklem Kopf. ^ 12—14, 2 bis 22 mm. Gemein auf feuchten Wiesen.

Larve (nach Beling) ähnlich der von Tip. fulvipennis , aber kleiner 18—20 mm, ausgestreckt bis 30 mm lang und bis 5 mm dick, ]2gliedrig, derbhäutig, schmutzig gelbgrau oder bräunlichgelb mit 3 dorsalen, an den Segmentgrenzen unterbrochenen schwärz- lichen Längsstreifen. Kieferkapsel klein, glänzend schwarzbraun. Stigmenfeld von 4 oberen und 2 unteren Hautzapfen umstellt, die oberen gleich lang, die inneren etwas schmäler als die äußeren, alle 4 an der Innenseite blaßbräunlich gerandet mit intensiv glänzend schwarzbrauner Spitze; die unteren Zapfen kurz und stumpf, zu- weilen stärker und plumper als die oberen, an der Spitze innen

Diptera, Zweiflügler. 73

mit glänzendem schwarzbraunen Punkt. An der Unterseite des Endsegments 4—6 lange spitze kegelförmige, zuweilen unregelmäßig gekrümmte Hautzapfen, der vordere meist kürzer, stumpf und rück- wärts gerichtet, die übrigen länger, seitwärts gespreizt. In feuchter, nasser oder schlammiger Erde. Ende Juni in der feuchten Erde eines Bachufers gefunden. Nach Gercke bis zur Verpuppung im Wasser, soll sich auch, wenn sie verhindert wird ans Land zu kommen, im Wasser schwimmend ver]:)uppen und weiter entwickeln. Puppe (nach Beling) bis 20 mm lang, am Thorax 3, .5 5 mm dick, schmutzig weißlich, Hinterleib 9gliedrig mit scharfen zusammen- gedrückten Seitenkanten. Vorderstigmen lang, gebogen, gelbbraun mit geschwärzter Basis, an der Spitze spateiförmig erweitert. Hinter- leibssegmente oben vom 3. oder 4. an mit einer unregelmäßigen Querreihe von etwa 8 kleinen höckerartigen Zähnchen, welche auf den hinteren Segmenten etwas größer werden; 5.-8. Segment unten dicht vor dem Hinterrand mit einer unregelmäßigen Querreihe von etwa 8 ungleich großen Dornenzähnchen, welche größer sind als die entsprechenden oberen, außerdem weiter vorn mit 2 weit getrennten Zähnen. Flügelscheiden bis zum Ende des 3., Bein- scheiden beim cj' bis zur Mitte des 5., beim 5 bis zum Ende des 4. Segmentes reichend. An der Basis des letzten Segmentes ein Kranz von 10 kräftigen Dornen, 4 oberen, 4 unteren und je 1 seit- lichen. Endsegment des ^ oben mit 4 im Viereck stehenden, ein etwas polsterförmig gewölbtes kleines P'eld umgebenden Dornen- zähnen, die hinteren länger und kräftiger als die vorderen. Lege- röhrenscheiden des $ am Grunde verwaclisen, am Ende mehr oder weniger klaffend, die oberen wesentlich länger als die unteren, jederseits mit einem kräftigen Dornenzahn. Alle Dornenzähne des Endsegmentes mit scharfer schwarzer Spitze. Puppen im August im Schlamm eines austrocknenden Baches gefunden.

Tipnla fenestrata Schumm.

Grundfarbe des Körpers gelblichbraun. Stirn und Oberseite des Clypeus grau bestäubt, erstere mit dunkler Längslinie. Taster hellbraun. Basalglied der Fühler und 2. Glied außer der Spitze gelbbraun, der übrige Teil schwarzbraun. Thorax grau bestäubt mit breiten schwarzbraun eingefaßten Längsstriemen. Scutellum gelblichbraun. Pleuren und Mesophragraa schwärzlich, dicht hell- grau bestäubt. Hinterleib mit großen, zu einer breiten Strieme verbundenen Seitenflecken, welche sich an den letzten Segmenten auf die Oberseite ausdehnen. Ein schmaler grauer Hinterrandsaum an allen Segmenten. Unterseite gegen die Spitze ebenfalls schwarz. Endsegment oben mit einem zugespitzten schwarzen Fortsatz. Halte- zange des S hellbraun, ebenso die ziemlich kurze schmale Lege- röhre. Flügel mit brauner Zeichnung: v?,, Cu und hintere Quer- ader breit braun gesäumt, so daß in den Basalzellen, besonders in der hinteren, ein gegen die Spitze verbreiterter heller Längsstrich bleibt; vor dem dunkler braunen Bjindmal ein kleiner, dahinter ein größerer, die Discoidalzelle noch ausfüllender glasheller Raum; Spitze wieder gebräunt. Schwinger mit schwarzbraunem Kopf. Beine schwarzbraun mit heller Wurzel. 18—20 mm. Sehr selten.

Larve nicht näher bekannt, nach Gercke bis zur Verpuppung im Wasser, verhält sich wie bei 7\ lateralis (s. d.).

74

K. Grünbei-g,

Eine nicht näher bestimmte 7>>?</a-Larve, unter faulem Laub in einem Waldbach gefunden, beschreibt Kieffer (111. Zeitschr. f. Ent, 1900, V. 5, p. 131).

Liriopidae (Ptychopteridae).

Ziemlich große glänzend schwarze Arten von tipulidenähn- lichem Habitus, mit langen dünnen Beinen und meist braun ge- fleckten Flügeln.

Larven in Bächen, eucephal, metapneustisch, mit kleinem Kopf, Augenflecken, langem walzigen schlanken Körper, getrennten Thorax- segmenten, Kriechwülsten, Fußstummeln und sehr langer dünner Atemröhre, (s. unten).

Nur eine Gattung.

Liriope Meig. (Ptychoptera Meig. Aut.).

Kopf (Fig. 79) bi'eiter als hoch, mit großen kurzovalen, etwas vorquellenden nackten Augen. Ocellen fehlen. Fühler lang und schlank, beim ^f wesentlich länger als beim 2> lögliedrig, 1. und

2. Glied kurz, kugelig, 3. Glied so lang wie die 3 folgenden zu- sammen, Geißelglieder walzig, wenig abgesetzt, gegen die Spitze allmählich dünner werdend, mit kurzen steifen Borstenhaaren. Rüssel so lang wie der Kopf, weichhäutig, Taster lang und dünn, 4glied- rig, letztes Glied stark ver- längert, geißeiförmig. Thorax vorn etwas über den Kopf vorgezogen, ziemlich stark gewölbt, mit 2 scharfen, von der Schulter nach hinten lau- fenden und vor dem Scutellum vereinigten Längsnähten, welche einen stärker gewölbten Mittelwulst abgrenzen. Quernaht deutlich, bis zu den Längsnähten reichend. Scutellum klein. Mesophragma

albimana (F.), Kopf.

Fig. 80. Liriope contatninata (L.), Flügel.

Stark entwickelt. Flügel (Fig. 80) groß und breit, den Ilinterloib überragend. ^2+3 mit R\ durch eine Querader verbunden. ^^4 + 5 mit langer, M mit kurzer Gabel. Discoidalzelle fehlt. An ganz rudimentär nur als leichter dunkler Streifen sichtbar. Schienen mit kräftigen Eudspornen, Metatarsen so lang wie die übrigen Glieder zusammen, die hinteren etwas länger, Haftläi)pchen deutlich. Hinter- leib Sgliedrig, etwas mehr als doppelt so lang wie der Thorax,

Diptera, Zweiflügler.

75

beim J mit kolbenförmig verdicktem Ende und stark entwickelter Haltezange (Fig. 81), Legeröhre schlank, so lang wie die beiden letzten Hinterleibssegmente (Fig. 82).

Fliegen an Bachufern auf Gebüschen, oft in Menge.

Fig. 81 u.

6

Fig. 81. Fig. 82.

. Liriope contaminaia (L.), $ ii. 5' Hinterleibseiide.

Artenübersicht.

1. Hinterer Metatarsus auffallend hell, weißlich. L. albimana.

Hinterer Metatarsus nicht auffallend hell. 2.

2. Flügel ohne scharfe dunkle Flecke. L. scntellaris.

Flügel mit scharfen schwarzbraunen P'lecken. 3.

3. Scutellum hellbraun, Pleuren weiß bereift, Basalstück von R2 + 3 lang. L. contaminata.

Scutellum schwarz, Pleuren unbereift, Basalstück von R2+3 sehr kurz. 4.

4. Hinterleib mit einer dorsalen hellbraunen Querbinde.

L. lacustris.

Hinterleib oben ganz schwarz. L. paludosa.

Liriope albimana (F.).

Fühler schwarzbraun, Basalglied hellbraun. Clypeus, Rüssel

und Taster hellbraun. Kopf und Thorax schwarz, etwas glänzend,

Prothorax, die Partie zwischen Schulter und Flügelwurzel sowie

das Scutellum hellbraun. Pleuren weiß bereift. Flügel (Fig. 83)

Fig. 83. Liriope albimana (F.), Flügel.

grau getrübt, mit fleckenartigen, zuweilen sehr undeutlichen braunen Schatten an den Queradern, am Ende von R\ (am intensivsten), an der Wurzel von A'24-3, an der Gabelung von /v4 + 5 und M. Beine braun, Wurzel und Schenkel heller, der hintere Metatarsus auffallend hell, weißlich. Hinterleib schwarzbraun, beim 5 etwas heller als beim ^, an der Basis schwarz, glänzend; auf dem 3. und 4. Segment

76

K. Grünberg,

eine unscharfe basale hellbraune Querbinde, Spitze und Lege- röhre beim 5, Haltezange beim ^f hellbraun. 9(cf)— 12(5) mm. Mai- August, gemein. Entwicklung unbekannt.

Liriope scntellaris (Meig.). Fühler und Taster schwarzbraun mit hellerer Basis. Kopf und Thorax schwarz mit stahlblauem oder grünlichem Metallglanz, Pleuren weiß bereift, Scutellum hellbraun. Flügel grau, ungefleckt, nur ganz schwach angedeutete Schatten wie bei albimaim. Beine hellbraun, äußerste Spitze der Schenkel und Schienen sowie Tarsenenden schwärzlich. Hinter- leib schwarzbraun, glänzend, an der Basis schwarz, Legeröhre und Haltezange hellbraun. 8—10 mm. Mai— August, häufig. Entwicklung unbekannt.

Liriope contaminata (L.). Fühler schwarzbraun, Rüssel und Taster hellbraun. Kopf und Thorax glänzend schwarz, Mittellängslinie und Mesophragma glänzend stahlblau, Pleuren weiß bereift, Scutellum hell- braun. Flügel (Fig. 80) grau getrübt, längs des Vorderrandes gelblich, mit scharfen braunen Flecken an der Costalquerader und am Ursprung der Media, an der Wurzel von Ä2 + 3, ein großer Fleck an den Queradern, der sich längs Cu,^ ausdehnt, ein Fleck am Ende von R^, mit dem Fleck an der Gabelung von i?4-f 5 verschmolzen, schließlich ein kleiner Fleck an der Gabelung von M\ Cu vor dem Ende stark geschwungen. Basalstück von i?2-f3 lang. Beine hellbraun, äußerste Spitzen der Schenkel und Schienen so- wie die Tarsen vom 2. Glied an geschw'ärzt. Hinterleib schwarz, glänzend, mit hellbraunen, oft undeutlichen oder selbst fehlenden Quer- binden auf dem 2. 5. Segment. Legeröhre und Haltezange hellbraun. 9 12 mm. An Bachufern gemein. Mai August.

Larve lang und dünn (Fig. 84), ausgestreckt bis 70 mm lang, durchscheinend. Kopf klein, undurchsichtig, mit seitlichen Augen. Körper ]2gliedrig. 1. Segment nur halb so lang wie das 2. 4., diese wieder um die Plälfte kürzer als die folgenden. Die Grenzen zwischen dem 4. y. Segment scharf markiert durch Ring- wülste, welche je einen Kranz kleiner Häkchen tragen. Am Hinterrand des 4. ß. Segments je ein Paar kurzer P'ußstummel, deren jeder einen vor- und rückwärtsbeweglirhen, bei jungen Lar- ven längeren und dünneren Haken sowie an der Außenseite 2 Borsten, eine sehr lange und ^minata'(\'A^\':\x"ii^ ®'"'' kürzere hakenartig gekrümmte trägt. 9. Segment hinten stark verjüngt, 10.— 12. wesent- lich dünner und kürzer als die vorhergehenden. Am Ende des 12. Segments, am Grunde der Atemröhre 2 lange steife ventrale

Diptera, ZM'eiflügler. 77

Kiemenanhänge. Atemröhre sehr lang und und dünn, -/^ ^4 der Körperlänge eiTeichend, gerade gestreckt und fernrohrartig ein- ziehhar. Die ganze Körperoherfläche erscheint fein quergestreift durch dichte Querreihen feiner Härchen und Dörnchen. welche nur am 11. und J2. Segment weniger zahlreich auftreten.

Larven in schlammigen Bächen und in Abzugsgräben mit schmutzigem, durch organische Bestandteile verunreinigtem Wasser, oft in großen Mengen zusammen.

Liriope lacustris (Meig.).

P'ühler schwarzbraun mit hellbrauner Wurzel, Taster blaß, gelb- lich. Kopf, Thorax und Hinterleib schwarz, glänzend, Hinterleib mit einer oft undeutlichen hellbraunen Querbinde. Legeröhre und

Fig. 85. Liriope lacustris (Meig.j, Flügel.

Haltezange hellbraun. Flügelzeicbnung (Fig. 85) ähnlich der von Z. contaiiuiiata. Basalstück von i?2+r! sehr kurz, sein Wurzelfleck mit dem Queraderfleck verschmolzen. Beine hellbraun, Schenkel- und Schienenspitzen sowie Tarsenenden geschwärzt. 8 10 mm. Selten. Larve (nach Beling) I2gliedrig, stielrund, gelblichgrau, zart- häutig, lang geschwänzt, 12 mm lang, 2 mm dick, ausgestreckt bis über 20 mm lang. Kopf klein, schwarzbraun mit bräunlich gelben Seiten und deutlichen Augenflecken, am abgestutzten Hinterende mit 4 breiten, kurzen gerundeten, zahnförmigen Erweiterungen. Körpersegmente nach hinten länger werdend, 5.— 10. mit ventralen Kriechschwielen, 10. Segment am längsten, hinten stark kegelförmig verdünnt, mit ziemlich langer ventraler und kürzerer borstiger dorsaler Beha;irung, 11. und 12. Segment dünn, atieirund, 11. kaum halb so lang wie das 10., 12. etwas länger als das 11. und am Ende keulenförmig verdickt und etwas eingestülpt, ,,mit einem stielrunden, einziehbaren, abgestutzten, schwarzlinig durchscheinen- den, etwa 2 mm langen Stigmenträger, an dessen Basis sich 2 nach unten gerichtete, walzenförmige, fleischige oder häutige Zäpfchen von etwa der halben l^änge des Stigmenträgers befinden". 1 1 . und 12. Segment, besonders das letzte, ebenfalls einslülpbar. (Die Be- schreibung ist unzureichend.) Larven Ende Mai in einem klaren Wiesenbache gefunden.

Liriope paliulosa (Meig.).

Nahe verwandt mit lacnsin's, auch in der P'lügelzeichnung mit ihr übereinstimmend, unterschieden durch den ganz schwarzen, un- gebänderten Hinterleib. 8—11 mm. Selten. Entwicklung un- bekannt.

78 K. Grünberg,

Culicidae.

Zarte schlanke Mücken mit langen dünnen Beinen (vgl. Fig. 89, 95) und meist mit langem Stechrüssel, Körper und Flügeladern dicht beschuppt oder behaart. Kopf kugelig oder etwas abgeflacht, Augen groß, Ocellen fehlen. Fühler beim S 15-, beim $ ligliedrig, geißeiförmig mit stark verdicktem scheibenförmigen Basalglied, beim J mit langer büschel- oder pinselförmiger Behaarung. Taster 4gliedrig, kurz oder stark verlängert, so lang wie der Rüssel oder länger, beim J meist lang behaart. Thorax hoch gewölbt und seit- lich zusammengedrückt, außer den Schuppen mit längeren Borsten, Scutellum klein und schmal, mit einem Kranz von Randborsten. Mesophragma groß und stark gewölbt. Hinterleib schmal und schlank, Sgliedrig. Cerci beim $ klein, stummeiförmig, beim ^ zu kräftigen gegeneinander beweglichen Haltezangen entwickelt. Flügel lang und schmal, in der Ruhe über dem Hinterleib flach übereinander gelegt und diesen kaum überragend. C um den ganzen Flügelrand herumlaufend; i?2+3, ^/ und 6w langgegabelt, die von den Ästen eingeschlossenen Zellen werden als Gabelzellen bezeichnet; ./?4-f 5 einfach, das Basalstück steil, queraderförmig; An bis zum Rand deutlich, Ax rudimentär.

Die $ der mit langem Stechrüssel ausgerüsteten Arten sind Blut- sauger. Die Mücken finden sich in Wäldern in der Nähe stehender Wässer, oft in ungeheuren Mengen, überhaupt an feuchten schattigen Orten. Manche Arten regelmäßig in Wohnungen, Ställen, Kellern usw.

Entwicklung im Wasser. Eier langoval, zuweilen an beiden Enden zugespitzt oder in der Mitte etwas verdickt, einzeln oder in zusammenhängenden, napf- oder kahnförmigen Gelegen auf die Wasseroberfläche abgelegt.

Larven (Fig. 86, 90, 104) in stehendem Wasser, Teichen, Sümpfen, Gräben, Tümpeln, Pfützen, Regentonnen, Zisternen, über- haupt in jeder gelegentlichen kleinen Wasseransammlung. Eucephal, metapneustisch oder ohne Stigmen und mit Luftsäcken. Kopf groß und deutlich abgesetzt, mit seitlichen Augenflecken, ziemlich langen, zuweilen als Greiforgane dienenden Fühlern und gut ausgebildeten Mundteilen mit 2 aus je einem dichten Haarbüschel gebildeten Strudelorganen. Besonders wichtig ist die Unterlippe (Fig. 87), eine dreieckige Platte mit spitz gezähneltem Vorderrand; sie liefert ein wesentliches Merkmal für die Systematik, weil Form und Zähne- lung von Art zu Art etwas wechseln. Thorax ungegliedert mit vollkommen verschmolzenen Segmenten, bei älteren Larven immer größer und breiter als der Kopf, meist dorsoventral etwas abgeplattet, mit langen seitlichen Borstenbüscheln. Hinterleib 9gliedrig, mit seitlichen, auf kleinen Erhöhungen stehenden Borstenbüscheln oder einzelnen längeren Borsten. Ateniöffnungen am 8. Segment, häufig am Ende einer langen zugespitzten Atemröhre (Fig. 86). Von den Stigmenöffnungen aus sieht man die dicken Tracheenstämme rechts und links vom Darm bis in den Thorax ziehen. Bei den Corethrinen sind in den Verlauf der weniger stark entwickelten Tracheenstämme im Thorax und im 7. Hinterleibssegment je 2 Luftsäcke einge- schaltet (Fig. 104 u. 107). Endsegment mit 4 beweglichen, den After umstellenden Analpaj)illen sowie ebenfalls mit langen dichten Borsten- büscheln. Die langen Borsten an Thorax und Hinterleib sind ge- wöhnlich gefiedert.

Diptera, Zweiflügk

79

Die Larven leben von organischem Detritus (Culex, Aedes) oder von grünen Algen (Attopheles) oder schließlich räuberisch von kleinen Crustaceen und Insektenlarven (Sayomyia, Corethra). Mit der Lebensweise ist naturgemäß auch die Beschaffenheit der Brut- piätze verschieden. Die Larven haben eine sehr charakteristische schnelle Fortbewegungsart: sie biegen den Körper zum Ring zu- sammen, so daß Kopf und Hinterende sich berühren und strecken ihn dann heftig wieder aus, um gleich diesell)e Bewegung nach der andern Seite auszuführen; auf diese Weise schleudern und schnellen sie sich sehr rasch durch das Wasser. Auch die Ruhestellung ist für die Larven der einzelnen Gattungen sehr bezeichnend (s. hinten).

Fig. 87. Culex annula-

tits Schrank, llnteiUppe

der Larve. J^ach

Meinen.

Fig. SC). Larve von Culex annHlatus%e\\\-M\V,

als Selienia einer Culicidcnlarvc. Nach

Mcinert.

Fig. 88. Puppe von Culex annu- latus Sclirank , als Schema einer Cnlicidenpuppe. Nach Meinen.

Puppen (Fig. 88) ebenfalls im Wasser, sehr beweglich, pro- pneustisch, mit trichterförmigen Vorderstigmen, den Larven ganz und gar unähnlich. Kopf und Thorax zu einem dicken, hochgewölbten, seitlich zusammengedrückten vorderen Körperabschnitt verschmolzen, dem der Hinterleib wie ein Schwanz ansitzt. Augen, Fühler, Mundteile, Beine und Flügel der Imago sind bereits deutlich er- kennbar. Die I*u])pen hängen gewöhnlich mit den trichterförmig erweiterten Vorderstigmen ruhig an der Wasseroberfläche, tauchen aber auch geschickt und rasch auf und nieder, mit dem Hinterleib

80 K. Grünberg,

schnell gegen die Unterseite des Thorax schlagend, wobei sie durch 2 am Hinterleibsende sitzende breite Ruderplatten unterstützt werden.

Die Entwicklung vom Ei bis zur Imago dauert je nach der Gunst der Witterung 2—4 Wochen, die Puppenruhe nur 2—4 Tage.

Als seltene Ausnahme wurde gelegentlich Parthenogenese be- obachtet, doch erreichte keine der aus unbefruchteten Eiern ent- wickelten Larven das Puppenstadium.

Gattungs Übersicht. Imagines.

1. Rüssel dünn, stark verlängert, Stechrüssel. 2.

Rüssel kurz, kein Stechrüssel. 3.

2. Taster hei (J und 5 so lang wie der Rüssel. Anopheles.

Taster beim J so lang wie der Rüssel oder länger, beim 5 kurz, stummeiförmig. Culex.

Taster bei (^ und ^ kurz, stummeiförmig. Aedes. B. 1. Tarsenglied länger als das 2. Sayomyia.

1. Tarsenglied mehrfach kürzer als das 2. Corethra.

Larven.

]. Fühler einfach, Tracheenstämme stark entwickelt, keine Luftsäcke. 2.

Fühler mit langen abwärts gerichteten Greifhaken, im Thorax und im 7. Hinterleibssegment je 2 Luftsäcke. 3.

Atemröhre fehlt; Larven in der Ruhe wagrecht an der Wasser- oberfläche. Anopheles.

Atemröhre vorhanden ; Larven in der Ruhe mit der Atemröhre senkrecht an der Wasseroberfläche hängend. Culex, A6des.

H. Atemröhre fehlt; Larven lang und schlank, ganz durchsichtig.

Sayomyia.

Atemröhre vorhanden; Larven plumper und weniger schlank, nicht durchsichtig. ' Corethra.

Anopheles Meig.

Mit langem Stechrüssel. Taster bei beiden Geschlechtern so lang wie der Rüssel, 4gliedrig, beim ^ dünn, stabförmig, beim (J die beiden letzten Glieder keulenförmig verdickt und lang be- haart. Fühler beim (j mit langem pinselförmigen Haarbüschel. Scheitel mit schmalen gebogenen anliegenden und aufrechten ge- gabelten Schuppen, Thorax mit schmalen Schuppen, Scutellum mit einfachem, glatten Hinterrand. Mesophragma nackt. Hinterleib behaart oder beschuppt. Flügel mit langen schmalen oder lanzett- lichen Schuppen, bei den meisten Arten gefleckt. Gabelzellen lang, die vordere beim J wesentlich länger als beim ^. Beine an- liegend beschuppt, Klauen der (j an den Vorder- und Mittel beinen ungleich groß und meist gezähnt, bei den 9 ^^ allen 3 Beinpaaren gleich und einfach.

Die Anophe /es -Arten sind als Überträger der Malaria (Wechsel- fieber) hygienisch von großer Wichtigkeit. Die Gattung ist jetzt in

Diptera, Zweiflügler.

81

zahlreiche kleine Gattungen aufgelöst. Die meisten Arten sind Tropenbewohner. In Deutschland 3 Arten.

Außer durch den Tasterbau lassen sich die Anopheks- und Culex-kxi^w. leicht durch ihre charakteristische Ruhestellung unter- scheiden (Fig. 89 u. 95). Beim ruhenden Anopheks liegen Körper und Rüssel immer in einer Linie. Der Körper wird parallel zur Unterlage eingestellt, wird aber die Rüsselspitze gegen die Unterlage geneigt, so steht der Hinterleib von ihr ab.

Die Eier werden einzeln abgelegt.

Larven in Sümpfen, Tüm- peln und Gräben, nur in klarem, der Sonnenwirkung

ausgesetztem Wasser mit reich- lichem Pflanzen- wuchs, besonders bei Fadenalgen. Als Nahrung die- nen hauptsächlich grüne Algen und Protozoen, der Darm erscheint daher grün ge- färbt. Indessen werden auch Tier- leichen (Insekten- larven usw.) an- gegangen.

Fig. 89. Anopheles maculi- pennis Meig. Schematisch, in der charakteristischen Ruhe- stellung.

Fig. 90. Anopheles maculi- Larven etwas pennh Meig., Larve. Nach Meiner t.

gedrungener als

die Cw/i-x-Larven,

Hinterleib weniger stark vom Thorax abgesetzt, die Segmente breiter und kürzer. Der Thorax und die vorderen Hinterleibsegmente tragen lange seitliche Fiederborsten, ebensolche stehen am Analsegment. Die Atemröhre fehlt, die Stigmen münden getrennt auf der Dorsal- seite des 8. Segmentes nahe am Hinterrand (Fig. 91). In der Ruhe liegen die Larven mit dem Rücken wagerecht an der Wasserober- fläche, diese mit den Atemöffnungen und dem Kopf berührend. An dieser charakteristischen Haltung sowie am Fehlen der Atem- röhre sind die Anopheks-\,?iXSQ\\ stets sicher zu erkennen.

Die Puppen (Fig. 92) zeigen den typischen Bau der Culi- cidenpuppen und sind von den r?</f'.v-Puppen ohne weiteres kaum zu unterscheiden.

Die Larven erscheinen bei günstiger Witterung schon zeitig im Frühjahr, um Mitte März. 2. Generation im Juli, unter Umständen im Herst (Oktober) noch eine 3. Generation.

82

K. Grünberg,

Artenübersicht. Imagines.

1. Flügel dunkel gefleckt. A. maculipennis.

Flügel ungefleckt. 2.

2. Größere braun beschuppte Art von 8 9 mm Körperlänge.

A. bifiu'catus.

Kleinere schwarze Art mit hellgrauer Rückenmitte, von 4—5 mm Körperlänge. A. nigripes.

Fig. 91. Anopheles nigripes Staeg., Larve. Nach Meinert.

92. Anopheles maculi- Meig. , Puppe. Nach Meinert.

Anopheles maculipennis Meig.

5. Scheitel auf der Mitte weißlich, an den Seiten schwarz- braun beschuppt, vorn mit vorwärts gerichtetem weißlichen Haar- büschel. Fühler, Rüssel und Taster schwarzbraun. Körper schwarz- braun, Thorax und Scutellum gelblichbraun beschuppt, letzteres mit schwarzbraunen Randborsten. Hinterleib hellbraun behaart. Flügel- schuppen lang und schmal, schwarzbraun, an der Wurzel von R-2-\-Z,

Fig. 93. Anopheles maculipennis Mcig., Flügel.

in der Queradergegend und an der Basis der Gabelzellen dichte fleckenartige Anhäufungen bildend (Fig. 93). Beine schwarzbraun mit hellerer Basis.

cf. Heller als das $, hellbraun mit ebensolcher Behaarung und Beschuppung. Scheitel wie beim $. Fühler, Rüssel und Taster

Diptera, Zweiflügler. g3

hellbraun, die beiden letzten Tasterglieder dicht büschelartig be- haart. Vorderklauen ungleich, die größere mit je einem Zahn an der Basis und in der Mitte {f\g. 9-1). 6—8 mm.

Ganz Europa, Mittelmeerländer und Nord- amerika. In Deutschland besonders in der nord- deutschen Tiefebene, stellenweise (Oldenburg, _ Friesland) recht häufig. Mit Vorliebe in Ge- <^ ~^

bäuden und daselbst an geschützten Orten über-

winternd. Die 9 erscheinen daher schon im VHI^S, ersten Frühjahr und sind bis zum Spätherbst ^''^^ zu finden. J Anfang Juni— Herbst. Überträgt "^^^~~^ Malaria. ^^-^

Larve s. Fig. 90. »

Fig. 94. Anopheles

Anopheles bifnrcatiis L. macuUpennis Meig.,

?. Scheitel an den Seiten schwarzbraun, ^'''"^" ^^^ ^■

auf der Mitte gelblich beschuppt, mit vorderem gelben Haarbüschel. P'ühler, Rüssel und Taster schwarzbraun. Thorax dunkelbraun, Rücken und Pleuren grau, Beschuppung glän- zend hellbraun. Hinterleib schwarzbraun, glänzend hellbraun be- haart. Flügeladern gleichmäßig mit schmalen schwarzbraunen Schup- pen besetzt, ungefleckt. Beine schwarzbraun mit hellerer Wurzel, äußerste Schenkelspitze und Wurzel der Metatarsen hell gefärbt.

t^. Etwas heller als das $, Fühler und Taster braun mit hell- braunen Haarbüscheln. Vordorklauen ungleich, die größere mit einem basalen und einem mittleren Zahn. 8—9 mm.

Verbreitung wie bei An. macuUpennis. An schattigen, dunklen Orten, meist in Gebäuden oder in der Nähe von solchen. Frühjahr bis Herbst. Überwintert als Larve. Überträgt Malaria.

Anopheles nigripes Staeg.

(^$. Scheitel an den Seiten schwarz, auf der Mitte weiß be- schuppt, mit vorderem gelblichen Haarbüschel. Fühler, Rüssel und Taster schwarz. Thorax an den Seiten tief schwarzbraun, auf der Rückenmitte weißlichgrau beschuppt. Hinterleib schwarz, glänzend gelblichbraun behaart. Flügeladern dicht mit schmalen schwarzen Schuppen besetzt. Beine schwarzbraun mit hellerer Basis und kleinem weißen Kniefleck. 4 5 mm.

Nördliches Europa und Nordamerika. In Deutschland nur in den Küste-ngegenden. Gewöhnlich nicht in Häusern.

Larve s. Fig. 91.

Culex L.

Mit langem Stechrüssel. Taster beim $3gliedrig, kurz, stummei- förmig, beim $ 4 gliedrig, länger als der Rüssel, am Ende spitz oder keulenförmig, meist mit langer büschelartiger Behaarung. Fühler des (^ stets mit dichtem breiten Haarbusch. Scheitel mit schmalen gebogenen anliegenden und aufrechten gegabelten Schuppen, Thorax und Scutellum mit schmalen gebogenen und haarförmigen, Hinter- leib mit breiten Schuppen bedockt. Mesophragma nackt. Flügel mit langen Gabelzellen und schmalen streifenförmigen oder lanzett- lichen Schuppen, bei einigen Arten gefleckt. Beine dicht anliegend beschuppt, zuweilen mit auffälliger heller Ringelung; Klauen beim $

84

K. Grünberg,

an Vorder- und Mittelbeinen ungleich, einfach oder gezähnelt, beim § gleich, einfach oder gezähnelt.

Sehr artenreiche kosmopolitischje Gattung, jetzt in zahlreiche kleine Gattungen aufgelöst. In Deutschland 14 Arten.

Beim sitzenden Culex (Fig. 9ö) bilden Rüssel und Körper einen Winkel. Der Rüssel wird gegen die Unterlage gesenki, der Körper steht parallel zu ihr; die Hinter- beine werden über dem Hinterleib in die Höhe gestreckt (s. auch Fig. 89).

Eier zu napf- oder kahn- förmigen, an der Wasseroberfläche schwimmenden Gelegen vereinigt, welche bis zu mehreren Hundert reihenartig angeordnete Eier ent- halten.

Larven (Fig. 86) in Tümpeln und Pfützen, Zisternen, Regen- tonnen, oft in trüben schmutzigem Wasser, von organischem Detritus, besonders von Resten zerfallener Pflanzen , Blätter usw. lebend, sehr anspruchslos und daher leicht zu züchten. Etwas schlanker als die Anopheles-h2iX\Qxy, besonders am Hinterleib, dessen Segmente ver- hältnismäßig länger und schmäler sind. Thorax bei älteren Larven stets größer als der Kopf und wesentlich breiter als der Hinterleib, queroval und an den Ansatzstellen der seitlichen Borstenbüschel meist etwas geeckt. Die langen Borsten am Thorax und Hinterleib einfach. 8. Hinterleibssegment mit langer gegen das Ende zuge- spitzter Atemröhre, mit welcher die Larven in der Ruhe senkrecht an der Wasseroberfläche hängen, den Kopf abwärts gerichtet, bei der geringsten Störung rasch untertauchend. Larven vom ersten Frühjahr (Ende März und Anfang April) bis zum Herbst. Puppen s. vorn (Fig. 87).

FJg.95. Culex ptpiem \j. Scheniatisch, in der charakteristischen Ruhestellung.

Artenül)ersicht.

1. Flügel gefleckt. 2.

Flügel ungefleckt. 3.

2. Beine weiß geringelt. C. annulatiis.

Beine einfarbig dunkel. C. glaphyropterus.

3. Tarsen weiß geringelt. 4.

Tarsen einfarbig dunkel. 6.

4. Hinterleib einfarbig gelb, ungezeichnet. C. anniilipes.

Hinterleib grau mit schwarzen Seitenflecken am 2. 6. Seg- ment. C. dorsalis.

Hinterleib schwarzbraun mit basalen weißen Querbinden. 5.

5. Größere Art von 8 9 mm Länge, Tarsenringe breit.

C. cantans.

Kleinere Art von 6 7 mm Länge, Tarsenringe sehr schmal.

C. vexaiis.

Diptera, Zweiflügler. 85

6. Thorax weißgrau beschuppt mit schwarzbraunen Längslinien oder schwarzbraun mit breiten weißen Seitenstriemen. 7.

Thorax braun beschuppt, Hinterleib schwarzbraun mit basalen weißen Querbinden. 8.

Thorax und Hinterleib gelb beschuppt. 9.

7. Hinterleib grau mit schwarzen Seitenflecken, Thorax mit 4 dunklen Längslinien. C. rnsticus.

Hinterleib mit basalen weißen Seitenflecken, Thoi'ax schwarz- braun mit feiner weißer Mittellinie und breiten weißen Seitenstriemen. C. lateralis.

Hinterleib mit basalen weißen Querbinden, Thorax weißlich mit 2 schwarzen Längslinien. C. ornatus.

8. Beine schwarzbraun mit scharfem weißen Kniefleck.

C. nemorosus.

Beine braun ohne hellen Kniefleck. C. pipiens.

9. Ungenügend bekannte Arten:

C. lutescens, C. bicolor, C. flavirostris.

Culex aiinulatus Schrank.

5. Scheitel mit grauen Schuppen und gelbbraunem vorderen Haarbüschel. Fühler schwarzbraun, Rüssel und Taster etwas heller. Thorax dunkel rotbraun, auf dem Rücken goldbraun, vor und auf dem Scutellum weiß beschuppt. Pleuren etwas heller als der Rücken, ebenfalls weiß be- schuppt. Hinterleib oberseits dunkelbraun beschuppt mit breiten weißen basalen Quer- binden, 2. Segment außerdem mit weißem Mittellängsstrich; Unterseite grauweiß oder weißlichgelb. Flügeladern mit schmalen schwarzbraunen Schuppen, welche wie bei ^«0- pheles maculipe?inis an der Wurzel von R2-\-2,, an den Queradern und an der Basis der Gabel- zellen dunkle Flecke bilden. Beine mit heller Wurzel, Schenkel und Schienen braun, Tarsen schwärzlich. Schenkel mit schmalem weißen -p. gg CuUx- annuia- Ring vor der Spitze, Kniefleck und Schienen- tus Schrank, Klauen des spitze weiß; 1.— 4. Tarsenglied mit weißer $. Na^h Theobald. Basalbinde, welche am 2. und 3. Glied be- sonders breit ist, \. Glied außerdem mit weißer Mittelbinde.

J. Färbung und Zeichnung wie beim % Fühlerbüschel braun. Taster dunkelbraun mit hellerer Behaarung und 3 weißlichen Ringen an den Gelenken. Klauen an Vorder- und Mittelbeinen ungleich (Fig. 96), die größere stark gebogen, mit einem basalen und einem mittleren, die kleinere mit einem basalen Zahn. 10 12 mm. In ganz Europa gemein. Sehr häufig in Wohnungen.

Culex glaphyropterus Seh in.

Flügel gefleckt wie bei C. unnulatus, aber die Beine einfarbig dunkel, Scheitel dicht grau oder gelb beschuppt. Taster beim ^ schwarzbraun mit gelber Basis. Fühler- und Tasterbehaarung des J braun. Thorax gelbbraun, dicht goldgelb beschuppt mit 4 meist deutlichen dunkeln Längsstriemen. Pleuren rostgelb. Hinterleib

86

K. Grünberg,

schwarzbraun mit weißen Vorderrandbinden. Fliigeiadern dicht schwarzbraun beschuppt, besonders am Vorderrande. Beine schwarz oder schwarzbraun, Hüften, Schenkelwurzeln und Knie gelblich. Vorder- und Mittelklauen (Fig. 97) beim (J ungleich, die größere doppelt, die kleinere einfach gezähnt, die hinteren gleich und einfach; beim ^ alle Klauen gleich und einfach. 8 9 mm.

97. Culex gla- ■opferus Schill., Klauen.

Culex anmilipes (Meig.). 5. Hell gelbbraun mit gleichmäßig goldgelber, schwarz untermischter Beschuppung. Thorax hell- rotbraun mit 3 vorn vereinigten schwarzen Längs- striemen, die mittlere bis vor das Scutellum, die seitlichen nur bis zur Thoraxmitte reichend. Taster gelb und schwarz beschuppt, Rüssel gelb mit schwarzer Spitze. Pleuren mit weißlichen Schuppenflecken. Plinterleib dorsal gleichmäßig gelb beschuppt, seitlich mit braunen, ventral mit zahlreichen schwarzen Schuppen. Flügel lehmgelblich mit braungelben Adern und gelb und schwarz gemischter Beschuppung. Beine gelb, Beschuppung gelb und schwarz gemischt, Metatarsen an der Spitze verdunkelt, die übrigen Tarsenglieder schwarzbraun oder fast schwarz, mit breiten weiß- lichen Basalbinden.

J. Etwas dunkler, Thorax fast schwarz, graugelb beschuppt, Hinterleib ebenso behaart. Fühler- und Tasterbehaarung hellbraun. 8— 9,.T mm. Häufig.

Larve auch in Salzteichen (Siebenbürgen) gefunden.

Cnlex «lorsalis Meig. 5- Fühler, Taster und Rüssel schwarzbraun. Scheitel weißlichgrau beschuppt, seitlich mit einzelnen kleinen schwarzbraunen Schuppen- flecken. Thorax schwarzbraun mit 2 breiten weißgrauen Längsstriemen, welche von der Grund- farbe eine breite Mittelstrieme sowie eine Seiten- strieme zwischen Schulter und Flügelwurzel frei lassen. Scutellum weißgrau beschuppt mit eben- solchem Borstenkranz. Pleuren grau bestäubt und weiß beschuppt. Hinterleib oben vorwiegend weißlichgrau beschuppt, so daß von der schwarz- braunen Grundfarbe nur auf dem 2. 6. Segment große Seitenflecke übrig bleiben, welche eine breite, aus dreieckigen, mit der Spitze nach vorn gerichteten Flecken gebildete Mittelbinde ein- schließen; Unterseite einfarbig weißlichgrau. Flügelschuppen dunkelbraun. Beine schwarz- braun mit heller Basis; Schenkel und Schienen oben schwarzbraun und weißlich gesprenkelt mit schwärzlicher Spitze, unten hell; Vordertarsen schwarzbraun mit schmalem weißlichen Ring zwischen dem L und 2, Gliede; Mittel- und Hintertarsen mit weißlichen Ringen an der Basis

und Spitze jedes Gliedes außer dem letzten. Alle Klauen mit einem

Zahn.

i».ts'

Fig. 98. Culex dor-

salis Meig. , Larve

Nach Theobald.

Diptera, Zweiflügler. 87

(J. Taster schwarzbraun mit undeutlichen helleren Binden und dichter, wie das Fühlerbüschel glänzend brauner Behaarung. Die dunklen Seitenflecke des Hinterleibes auf dem 2. 7. Segment etwas schmäler als beim $. 6 mm. Mittel- und Nordeuropa, im Norden stellenweise sehr häufig, in Deutschland im allgemeinen selten.

Larve (Fig. 98) mit kurzer breiter Atemröhre, die vor der Spitze auf der Innenseite 7 lange, von einem gemeinsamen Stiel entspringende Fiederborsten trägt. Analpapillen klein, 2 besonders klein, 2 etwas größer.

Culex cantans Meig.

$. Fühler, Taster und Rüssel dunkelbraun, Rüsselspitze fast schwarz. Scheitel auf der Mitte mit glänzend rostbraunen, seitlich mit graugelben Schuppen. Thorax und Scutellum mit lebhaft rost- braunen glänzenden Schuppen bedeckt, Thorax mit 2 undeutlichen genäherten, hinten abgekürzten dunkeln Längsstriemen. Pleuren grau bestäubt und weiß beschuppt. Hinterleib oben schwarzbraun mit graugelben, seitlich zu Flecken erweiterten basalen Querbinden, unten graugelb. Beine dunkel- braun mit heller Basis und weißen Tarsenringen ; Schenkel und Schienen oben mit dunkeln und gel- ben Schuppen gesprenkelt, unten vorwiegend gelb beschuppt, an der Spitze dunkel; Kniefleck gelb. Tarsenglieder aller Beine mit weißlichen basalen Binden, an den Vorder- und Mittelbeinen schmäler und die Binde des letzten Gliedes undeutlich, an den Hinterbeinen alle Binden breiter. Vorder- und Mittelklauen mit einem Zahn (Fig. 99).

(j. Taster mit scharfem gelben Ring an der Wurzel des 8. Gliedes, Behaarung sehr dicht, pj^^ gg CuU.v can- büschelartig, wie das Fühlerbüschel glänzend hell- tans Meig., Klauen, braun. Hinterleib mit breitep längs des Randes Nach Ficalbi. zusammenfließenden graugelben Seitenflecken, die Querbinden undeutlich. Vorder- und Mittelklauen ungleich, mit je einem Zahn, ebenso die Hinterklauen (Fig. 99). 8—9 mm. Ganz Europa, auch in Nordamerika. In Deutschland verbreitet, aber nicht häufig. Juni— Herbst.

Culex vexans Meig.

$. P'ühler, Taster und Rüssel schwarzbraun. Scheitel gelb- grau beschuppt, seitlich mit einem dunkelbraunen Fleck. Thorax und Scutellum glänzend braun, Pleuren weißgrau beschuppt. Hinter- leib oben schwarzbraun mit weißlichen, seitlich verbreiterten Basal - binden, unten einfarbig grauweiß ; Flügelschuppen schwarzbraun. Beine schwarzbraun mit heller Basis, 1.— 4. Glied der Mittel- und Hintertarsen mit sehr schmalem basalen weißen Ring. Alle Klauen mit einem Zahn.

c^. Taster schwarzbraun mit schmalem hellen Ring an der Wurzel des 2. 4. Gliedes. Behaarung wie das Fühlerbüschel glänzend braun. Alle Klauen mit einem Zahn, Vorder- und Mittelklauen ungleich. 6—7 mm. Mittel- und Nordeuropa, in Deutschland selten.

Culex rusticus Rossi. Grau beschuppt mit schwarz geflecktem Hinterleib. Fühler, Taster und Rüssel schwarzbraun. Thorax grau beschuppt, mit

88

K. Grünberg,

Fig. 100. Culex lateralis Meig., Thoraxzei chnui) g.

4 dunkleren Längslinien, Hinterleib ebenfalls grau, mit 2 Reiben dreieckiger schwarzer Seitenflecke, die beim c^ besonders schmal und spitz sind. Beine dunkelbraun, Schenkel bis vor die Spitze blaßgelb, Schienen mit heller Wurzel. 7—9 mm. Verbreitet, aber selten. In Deutschland bei Solingen gefunden.

Culex lateralis Meig. Beschuppung des Körpers tief schwarzbraun mit leichtem rot- violetten Schimmer und weißen Zeichnungen. Fühler, Taster und t Rüssel dunkel. Beine mit scharfem weißen Knie- fleck. Scheitel in der Mittellinie und seitlich mit weißgrauen, hinten mit aufrechten dunkleren bräunlichen Schuppen, jederseits von der Mittel- linie ein größerer, weiter unten ein kleinerer schwarzbrauner Fleck. Thorax mit feiner weiß- licher, vor dem Scutellum gegabelter Mittellängslinie und breiten grauweißen Seitenstriemen, deren jede in der Mitte innen noch eine feine Linie zum Hinterrand entsendet (Fig. 100). Scutellum dunkel. Pleuren mit 8—9 scharfen weißen Schuppenflecken. Hinterleib an allen Segmenten mit scharfen basalen weißen Seitenflecken und 2 ebensolchen weniger scharfen Flecken auf der Unterseite jedes Segmentes. Flügeladern dicht schwarz- braun beschuppt. 7 mm. Selten.

Culex ornatus Meig. Ähnlich C. lateralis Meig. Schwarzbraun. Thorax dicht weißlich beschuppt mit 2 deutlichen schwarzbraunen Längsstriemen. Pleuren mit weißen Schuppenflecken. Hinterleib schwarzbraun mit basalen weißen, zuweilen in der Mitte unterbrochenen Querbinden. Scheitel grau oder gelblich beschuppt, Fühler, ^ ^^^ Taster und Rüssel schwarzbraun. Fühler

(5 (f /^T^\X beim J braun, Taster schwarzbraun behaart,

mit 3 hellen Ringen. Flügel dicht schwarz- braun beschuppt. Beine schwarz, Hüften,

Schenkelwurzeln und Knie gelblich. Vorder-

'^-^^aP^ und Mittelklauen des $ ungleich (Fig. 101),

<;:3Zr^ die größere doppelt, die kleinere einfach ge-

zähnt, die hinteren gleich und einfach ge- zähnt, beim 5 alle Klauen mit einem Zahn. 6—7 mm. Verbreitet, aber selten.

<^

'w^

Fig. 101. Culex ornatus

Meig., Klauen. Nach

Ficalbi.

Culex nemorosus Meig. 5. Fühler, Taster und Rüssel schwarz- braun, ebenso Kopf und Thorax, Scheitel gelblich, Thoraxrücken rötlich bronzefarben. Pleuren weißlich beschuppt. Hinterleib tief schwarzbraun mit weißen, längs der Seiten- ränder etwas erweiterten Basalquerbinden; Unterseite weiß. Flügel- schuppen schwarzbraun. Beine schwarzbraun, Tarsen fast schwarz, Schenkel an der Wurzel und unten bis zur Spitze weißlich, mit kleinem scharfen weißen Spitzenfleck, Schienenspitzen ebenfalls hell. Alle Klauen mit einem Zahn.

Diptera, Zweiflügler.

89

schwarz, Fühler und Taster-

(j'. Dunkler als das $, fast

Thorax nur vorn auf der Mitte bronze- dem Scutellum und an den Pleuren

behaarung schwarzbraun.

färben, an den Seiten, vor aem öcuieiium una an aen neuro weißlich beschuppt. Hinterleib etwas blauschwarz glänzend, Quer nden weiß, Seitenränder lang dunkelgrau behaart. Vorder- un

bi

Gebäuden 1-"'^ ^02- Culex pipie.n »jenauaen i^,_ Larve. NachTheo-

Dinuen weiu, »euenranuer lang «unifeigrau oenaari. voraer- unii Mittelklauen ungleich, hintere gleich, alle mit einem Zahn. 6—8 mm. Gemein, nicht in Häusern.

('ulex pipiens L.

5- Fühler, Taster und Rüssel dunkel- braun. Scheitel und Thorax mit hellbraunen und gelblichen glänzenden Schuppen bedeckt. Thorax und Scutellum mit schwarzbraunen Borsten. Pleuren weißlich beschuppt. Hinter- leib oben dunkelbraun mit gelblichgrauen, seit- lich erweiterten basalen Querbinden, unten gelb- lichgrau. Flügelschuppen dunkelbraun. Beine einfarbig braun, die Schenkelwurzeln heller, die Tarsen dunkler.

(j'. Etwas heller als das '^, Fühlerbüschel und Tasterbehaarung dunkelbraun, Vorder- und Mittelklauen ungleich, die größere mit einem großen stumpfen, die kleinere mit einem kleinen spitzen Zahn an der Basis. 4—6 mm.

In ganz Europa häufig, auch in Nord- amerika. Die befruchteten 5 überwintern geschützten Stellen und vielfach und legen zeitig im Frühjahr Eier ab

Culex Intesceiis P'.

Blaß gefärbte gelbe Art. Fühler und Taster beim 5 schwarz, beim r^ schwarzbraun behaart. Rüssel schwarz. Thoraxrücken rötlichbraun. Hinterleib blaßgelblich beschuppt. Flügel gelblich, besonders am Vorderrand, mit blassen Adern. Beine schwarz, Schenkel bis vor die Spitze gelblich. 6 mm.

(^'iilex bicolor Meig. Ahnlich C. Intescois, etwas heller. Fühler und Taster hell- braun, Rüssel braun. Thorax schwärzlich, giau beschuppt mit un- deutlichen dunkleren Längslinien. Hinterleib und Beine blaßgelb, Tarsen braun. Flügeladern gelblich. 7 8 mm. Zweifelhafte Art.

Culex flavirosiris Meig. Rüssel und Taster blaßgolb, letztere beim J am 3 Glied mit 3 schwarzen Flecken an den Enden und auf der Mitte, Endglied braun mit gelber Wurzel. Fühler braun behaart. Thorax rotgelb, braun gestriemt. Hinterleib weißlich, mit braunen Ringen. Schenkel blaßgell) mit brauner Spitze. Schienen braun mit gelber Wurzel, Tarsen braun. 7 mm. Aachen. Zweifelhafte Art.

Aedes Meig. Mit langem Stechrüssel. Taster bei beiden Geschlechtern sehr kurz, stummeiförmig, 2gliedrig. Fühler wie bei Culex, beim $ ]4-,

90 K. Grünberg,

beim (J lögliedrig und mit langem dichten Haarbüschel. Scheitel mit breiten anliegenden sowie schmalen gebogenen und aufrechten Schuppen, Thorax mit schmalen gebogenen und haarförmigen, Hinter- leib mit breiten anliegenden Schuppen. Geäder wie bei Culex, Fiügelschup])en schmal und lang. Klauen beim (j an Vorder- und Mittelbeinen ungleich, die größere immer gezähnt, beim 5 gleich, einfach oder gezähnt.

Eier elliptisch, am einen Ende etwas mehr zugespitzt, einzeln oder in kleineu Häufchen von 5 7 Stück oder auch in größeren sichelförmigen Gelegen von 50—70 Stück abgelegt.

Larven sehr ähnlich den Cz^/^-jc- Larven, mit langer Atemröhre, hell bräunlich gefärbt und von dem dunkeln Grunde der Tümpel sich besser abhebend als die gewöhnlich dunkler pigmentierten Ctt lex -Larven.

In Deutschland nur eine Art, welche als außerordentlich selten gilt, aber doch stellenweise, z. B. nach den Beobachtungen von Eyssel im Habichtswald, häufig sein muß.

ASdes cinerens Meig. (obscurus Meig.). 5. Ganz einfarbig dunkelbraun. Fühler, Taster und Rüssel schwarzbraun. Scheitel und Thorax mit dunkelbraunen, rötlich schimmernden Schuppen bedeckt, Pleuren etwas heller, weißlich be- schuppt, Hinterleib tief schwarzbraun, unten etwas heller. Flügel- schuppen und Beine schwarzbraun ; Klauen gleich, die vorderen und mittleren mit je einem Zahn, die hinteren einfach.

(^. Fühler schwarzbraun und hellgrau geringelt,

Haarbüschel dunkelbraun. Körper dunkler als beim

5, Hinterleib fast schwarz. Vorderklauen ungleich

(Fig. 103), die größere stark gebogen, mit einem

Zahn vor der Mitte; Mittel- und Hinterklauen

schlank und fast gerade. 6 mm. Europa von Norwegen

bis Italien, allgemein sehr selten. Immer im Freien,

Fi.g- 103. ^^^'-'^ in Wäldern, nie in Häusern. Die $ saugen Blut, sind

Vorder^"u Mittel- ^^^'^ nicht SO blutgierig wie Culex. Bisher aus

klauen des J. Brandenburg (Berlin) , von Hamburg und vom

Nach Theobaid. Habichtswald bekannt geworden.

Sayoinyia Coqu. (Corethra Aut).

Blaß gefärbte zarte Arten von Tendipes - ähnlichem Aus- sehen. Körper und Flügel fein und lang behaart, ohne Schuppen. Augen nierenförmig. Rüssel kaum länger als der Kopf, weichhäutig, mit breiten Saugflächen, Taster 4gliedrig, hängend und doppelt so lang wie der Rüssel, mit verlängertem Endglied, bei (j und 5 gleich- geformt. Fühler 14 gliedrig, beim (j mit sehr langem dichten Haar- büschel, beim 9 ebenfalls mit langen Wirtelhaaren. Thorax mäßig gewölbt, mit dunkeln Rückenstriemen. Hinterleib beim (j die P'lügel merklich überragend, mit ziemlich großer, kräftiger Halte- zange. Geäder typisch, wie bei Culex. Längenverhältnis der Tarsen- glieder normal, 1. Glied länger als das 2. Klauen klein und einfach.

Die Eier werden zu runden scheibenförmigen Gelegen von 3—4 mm Durchmesser vereinigt, welche auf der Wasseroberfläche treiben. Jedes Gelege enthält 100—150 in spiraliger Anordnung in einer Gallertmasse eingebettete Eier.

Diptera, Zweiflügler.

91

Larven (Fig. 104) in Teichen und Sümpfen, auch in grölleren und kleineren Tümpeln mit oder ohne Pflanzenwuchs. Räuberisch und sehr gefräßig, hauptsächlich von kleinen Crustaceen lebend.

P'ig. 104. Sayomyia pliimicornis (l^.), Larve. Nach JMu inert.

Fühler zu langen senkrecht stehenden Greifhaken umgewandelt, Körper lang gestreckt, schlank und walzig, vollkommen durchsichtig- so daß die inneren Organe mit allen Einzelheiten leicht wahrzunehmen sind. Infolge ihrer Durch- sichtigkeit sind die Larven im Wasser zunächst nicht leicht zu sehen; man erkennt sie gewöhn- lich zuerst an den Luftsäcken und an dem dunkel gefärbten Inhalt des Darmes, der als gerader Strang den Körper der ganzen Länge nach durchzieht. Die Luftsäcke, je 2 im Thorax und im 7. Hinterleibs- segment, enthalten bei frisch aus dem Ei geschlüpften Larven noch eine seröse Flüssigkeit, füllen sich aber bald mit Luft. Äußere Atemöffnungen fehlen, ebenso sind die Tracheen nur schwach entwickelt. Körper wenig beborstet, an Thorax und Hinterleib einzelne kurze Fiederborslen, nur am Analsegment ein P'ächer länger gefiederter Schwimmborsten. Die Larven schweben regungslos in wagrechter Stellung im Wasser, nur von Zeit zu Zeit ein paar schleudernde Bewegungen ausführend, um sich plötzlich mit großer Geschwindigkeit auf ein Beutetier zu stürzen.

Puppen (Fig. 105) schlanker und gestreckter als die Anophcles- und fV/Zi^-v- Puppen, schon mehr den Tendipedidenpuppen gleichend, mit schlankeren Vorderstigmen, aufrecht im Wasser, ruhig und wenig lebhaft.

2 Generationen, 1. von April bis Juni. 2. vom Spätsommer bis Oktober. 1 deutsche Arten.

Fig. 106. Sayomvia plumicornü (F.), Puppe. Nach i\Iei-

Aiten ül)ersicht.

1. Beine einfarbig blaß. 2.

Schenkel und Schienen braun gefleckt. S. pallida.

2. Fühler und Taster schwarz. S. flavicans.

Fühler und Taster heller oder dunkler bräunlich, nie schwarz. 3.

3. Blaßgelbliche Art mit heller Behaarung, Fühlerbüschel des A. hellbräunlich. S. plinnicornis.

Dunklere Art mit brauner Behaarung, Fühlerbüschel des J schwarzbraun. S. fiisca.

92 K. Grünberg,

Sayomyia phiniicornis (F.). Blaß gelblich mit hellbräunlicher Behaarung. Rüssel und Taster dunkler braun. Fühler schwarzbraun geringelt, Behaarung bräun- lich. Thorax mit 3 breiten, fast den ganzen Rücken bedeckenden hellbraunen bis schwarzbraunen Längsstriemen, die mittlere durch eine helle Linie geteilt und hinten verkürzt, die seitlichen vorn stark abgekürzt. Pleuren auf der Mitte leicht bräunlich, zwischen Schulter und Hügel- wurzel ein breiter fast weißer Längsstreif. Scu- tellum mit einem unscharfen braunen Mittelfleck. Fi" 106 Savo- Hinterleib gelblich oder blaß bräunlich, der Vorder- mj^iu phimicor- raud der Segmente weißlich. Flügel blaß gelblich- nis (F.), Quer- braun mit hellen Adern; vordere Querader etwas adersteiiung. außerhalb von der hinteren. Beine ganz blaß.

6—7 mm. Gemein.

Larve s. vorn (Fig. 104).

Sayomyia fiisca (Staeg.). Ähnlich S. plumüomis, aber durchweg dunkler, bräunlich, Be- haarung braunschwarz. Flügel bräunlich getrübt, Adern wie bei phimicornis. 6 7 mm. Seltener als plumkornis .

Sayomyia flavicans (Meig.).

Blaß gelblich, Fühler und Taster schwärzlich, Thoraxrücken dunkelbraun mit schmaler heller Mittellinie und 2 großen runden weißen Seitenflecken. Hinterleib blaß bräunlich mit dunkleren Vorderrandbinden. Flügel blaßgelb. Beine gelblich. 5 mm. Zweifel- hafte Art.

Sayomyia pallida (F.).

Ganz blasse, fast weißliche, hell behaarte Art. Kopf blaß gelb- lich, Fühlerbüschel des $ ebenso, Taster blaß bräunlich. Rücken- striemen des Thorax hellbraun. Flügel hell, Queradern braun gesäumt. Beine weißlich, Schenkel und Schienen mit einer Reihe brauner Fleckenbinden. 5 mm. Verbreitet, stellenweise häufig.

Corethra Meig. (Mochlonyx Lw.)-

Nächstverwandt mit Sayomyia, von mehr Ctdex-'ax\X^<im. Aus- sehen. Kürzer behaart als Sayomyia, Thorax stärker gewölbt und

vorn deutlich über den Kopf vorge- zogen, Fühler beim J 15-, beim $ 14- gliedrig, Behaarung wie bei Sayomyia, ebenso Rüssel und

Fig. 107. Corethra, Larve. Nach Meinen. Taster. L Tarsen-

glied auffällig ver- kürzt, nur etwa Vs 8o lang wie das 2. Klauen des cj' gezähnt.

Larven (Fig. 107) in Wäldern in Tümpeln und Gräben mit stehendem oder langsam fließendem Wasser, häufig zusammen mit t"///^.r-Larven. Ähnlich den Larven von Sayomyia, aber plumper und gedrungener und nicht so durchsichtig. 8. Hinterleibssegment mit schlanker Atemröhre; Körper von 2 deutlichen Tracheenstämmen

Diptera, Zweiflügler.

93

durchzogen, in welche die langgestreckten Luftsäcke eingeschaltet sind (Fig. 107). Körperbeborstung schwach, nur das Analsegment mit dichtem Schwimniborstenfächer. Die Larven leben räuberisch und schweben wie die Saj'o//iv/'a-Liirven wagrecht im Wasser, steigen aber von Zeit zu Zeit zum Atmen an die Oberfläche.

Puppen ähnlich den Sayomyi'a-Vuppen, ruhig unter Wasser, nur selten auf kurze Zeit an die Oberfläche steigend.

Artenübersicht.

Thorax dunkelbraun oder fast schwarz. C. velutina.

Thorax gelblich mit 3 braunen Längsstriemen. C. culiciforniis.

Corethra velutina Ruthe.

Dunkel gefärbte, gelblich behaarte Art. Kopf beim $ braun, beim J fast schwarz, Rüssel und Taster schwärzlich, Fühlerbüschel dunkelbraun. Thorax beim § dunkel rotbraun, beim J fast sammet-

Fig. 108,

elutina Rulhe.

schwarz. Hinterleib gelblich mit breiten dorsalen schwärzlichen Querbinden, welche die letzten Segmente ganz bedecken und beim $ auf der hinteren Hälfte auch ventral auftreten. Flügel gelblich- grau. Beine blaß gelblich, die Kniee leicht verdunkelt, Tarsen- endglied schwarzbraun. 5—7 mm. In Norddeutschland häufig.

.94

K. Grüiiberg,

Coretlira cnlicif«n'inis (Degeer). Blaß gelblich oder bräunlicli , Thorax mit 3 dunkelbraunen Striemen, einer mittleren vorderen durch eine schmale helle Linie geteilten und 2 seitlichen hinteren; der Raum zwischen den beiden letz- teren braun ausgefüllt. Kopf und Taster braun, Fühler gelblichbraun. Flügel gelblich, vordere Querader direkt auf der hinteren stehend (Fig. 109). Beine gelblich mit etwas dunkleren Tarsen und dunkler Behaarung. 4 5 mm. Ganz Europa, seltener als C. velutina.

Fig. 109. Corethra culici- forniis (Degeer) , 'Qucradeistellung,

Dixidae.

Nur vertreten durch die Gattung

Dixa Meig. Ziemlich kleine schlanke, wenig behaarte Mücken von culiciden- artigem Aussehen, Kopf (Fig. 1 10) gestreckt mit mittelgroßen ovalen breit

getrennten Augen. Ocel- len fehlen. Fühler 16- gliedrig, lang und dünn, haarförmig, undeutlich gegliedert, behaart, 1. und 2. Glied kurz und verdickt. Rüssel kurz, Taster schlank, 4gliedrig, 4. Glied verlängert. Tho- rax hoch gewölbt, vorn über den Kopf vorge- zogen, ohne Quernaht; Scutellum breit,

halbkreisförmig, Mesophragma stark gewölbt. Flügel (Fig. 1 1 1) lang und breit, Lappen stark vorstehend, Ä kurz vor der Mitte in den Vorderrand, R, lang, in die Spitze oder kurz vorher mündend, R2-|-3 auf der Mitte entspringend, am Ursprung von .^4 + 6 mit scharfer Knickung, lang gegabelt. R^-\-h einfach, Basalstück queraderähnlich. M gegabelt. Ax sehr kurz, undeutlich. Beine lang und schlank, dünn behaart. Hinterleib mit 9 deutlichen Segmenten, Cerci kurz, stummeiförmig.

Fliegen in feuchten Wäldern, an Gräben und Bächen, in Schluchten, vor Sonnenuntergang scharenweise in der Luft tanzend. Hauptsächlich im Gebirge. 8 deutsche Arten. Eiablage unbekannt.

Larven vom ersten Frühjahr bis zum Spätherbst in stehenden und langsam fließenden Gewässern mit reichem Pflanzenwuchs, auch an überrieselten mit Algen bewachsenen Felsen, U förmig gekrümmt an Pflanzen und Steinen, stets dicht an der Wasseroberfläche,

Fig. 111

ulata Meig., Flügel.

Diptera, Zweiflügler.

95

Kopf und Ilinterende mit den Atemoffnungen über dem Wasser; unbeweglich an einer Stelle oder nur langsame seitliche Bewegungen ausführend, meist in größerer Zahl zusammen. Eucephal und amphi- pneustisch, gelblich oder bräunlichgrau mit dunklerem Kopf und Hinterende. Körper (Fig. 112 u. 115) walzig, behaart und beborstet, mit 12 undeutlich abgeschnürten Segmenten, Thorax normal geglie- dert, 1. Segment etwas küi'zer und schmäler als die folgenden. Kopf groß und breit, Augen klein, punktförmig, Fühler, Mandibeln, Maxillen und Strudelorgan kräftig entwickelt. Vorderstigmen dorso- lateral am Vorderrand des 1. Thoraxsegmentes, warzenförmig, mit mehreren langen kräftigen Borsten. Am 1. Hinterleibssegment2 kräftige ventrale mit einem Borstenkranz bewehrte Fußstummel (Fig. 115), am 2. Segment schwächere Fußstummel. 8.— 10. Segment mit einer ven- tralen auf der Mitte unter- brochenen Querreihe kur- zer dicker Borsten, welche als Nachschieber dienen. Die mittleren Hinterleibs-

Fig. 112. Dixa aniphibia (Degeer) , Larve,

Dorsalansicht. Nach M e i n e r t . Vgl . auch

Fig. 115.

Fig. 113. Dixa amphibia (Degeer), Puppe. Nach Mei- ner t.

Segmente auf den dorsalen Flächen, besonders seitlich, stärker be- haart (Fig. 115). Hinterstigmen dorsal auf dem 11. Segment, breit getrennt mit ziemlich weiter Öffnung, dahinter 2 bewimperte Quer- wülste (Fig. 112). Am Endsegment 2 dorsale blattförmige zugespitzte, am Rande lang bewimperte Anallamellen; terminal eine lange kegel- förmig zugesi)itzte AfteiTöhre, welche in eine kurze Spitze endigt und mehrere lange starke Endborsten trägt; dahinter der von 4 dünnen stabförmigen Afterpapillen umstellte After.

Puppen (Fig. 113) an denselben Stellen wie die Larven, An- fang Mai bis November, an der Wasseroberfläche oder auch an aus dem Wasser berausragenden Pflanzen, schlank, ganz glatt, stets in

96

K. Grünberg,

seitlicher Lage mit unter den Thorax eingekrünmiteni Hinterleih Vorderstigmen kurz, am Ende erweitert.

A rtenübersiclit

1. Flügel gefleckt.

P'lügel ungefleckt.

2. Flügel wolkig, mittlere Thoraxstrieme geti

Flügel nur mit einem runden Fleck an der mittlere Thoraxstrieme einfach.

3. Thorax ungestriemt.

Thorax mit dorsalen Längsstriemen.

4. Thorax schwarzbraun oder schwarz.

Thorax rostgelb oder hellbraun.

5. Scutellum schwarz.

Scutellum hellbraun.

6. Pleuren rostgelb, dunkel gefleckt

Pleuren einfarbig dunkel.

2.

3.

eilt. D. nebnlosa.

Wurzel von R4 + 5,

D. niaculata.

D. luimilis.

4.

5.

6.

D. lineata.

D. amphibia.

( D. aestivalis.

\ D. autnmnalis.

D. serotina.

nebnlosa Meig., Flügel.

Dixa nebnlosa Meig.

Kopf, Fühler und Taster schwarzbraun. Thorax gelblichbraun

mit 3 breiten schwarzbraunen Längsstriemen, die mittlere durch

eine schmale helle Linie geteilt, die seitlichen vorn stark verkürzt.

Pleuren schwarzbraun gefleckt; Scutellum hellbraun, Mesophragma

dunkelbraun, glänzend. Flügel (Fig. 114) grau getrübt mit unscharfer wolkiger Fleckung, be- sonders an i^2 + 3, il/und C7i\ an der vorderen Querader ein schärferer bis zu R^ ausgedehnter brauner Fleck. Beine hellbraun mit dunkleren Tarsen, Spitzen der Schenkel und Schienen schwarzbraun. Hinterleib schwarzbraun, matt, Unterseite heller. 4—5 mm. Juni— August. Selten.

Larve durch den Bau des Hinterendes von der Larve von D. amphibia zu unterscheiden. Anallamellen länger gewimpert. Analpapillen bedeutend länger, fast bis zur Spitze der weniger vortretenden Afterröhre reichend. Die behaarten Wülste an den Hinterstigmen stehen seitlich von den Atemöffnungen.

Dixa maciilata Meig.

Nahe verwandt mit nebnlosa und in der Färbung mit ihr wesent- lich übereinstimmend. Mittlere Strieme des Thorax ungeteilt. Flügel (Fig. 111) ohne Wolkenflecken, nur mit einem braunen 1^'leck an der Wurzel von /?4 + ü nnd einem dunkeln Schatten unter Cn. Beine zuweilen etwas dunkler als bei ?iebulosa, die Spitzenflecke der Schenkel und Schienen weniger intensiv. 4—5 mm. Selten.

Larve (nach Gercke, wahrscheinlich maculata, Fig. 115) 8 mm lang, 7^ mm dick, 1 1 gliedrig, undeutlich segmentiert, walzig mit etwas abgeflachter Bauchseite, bräunlichgrau, unten heller, mit breitem viereckigen schwarzen Kopf und schwarzen Analanhängen. Fühler abgestumpft kegelförmig, Taster ebenso, etwas dünner, über

Diptera, Zweiflügler.

97

den Fühlern ein kräftiges rotiiraunes paariges Stnulelorgaii, darunter (üp scharfen, fein gezähnten Mandiheln und Maxillen. Augen schwach entwickelt, als kleiner ovaler Fleck nahe den Fühlern. Die warzen- förmigen Vorderstigmen mit je 5 langen Borsten. Am Hinterrand des 1. Hinterleihssegmentes

2 kräftige P\ißstummel mit einem Halhkranz kräfti- ger, auswärts

Dixa macula/a Meig. (?), Larve. Nacli Gerckp.

gerichteter Borsten. Am Hinterrand des 2. Segmentes ein 2. schwächeres Fußstummel - paar. 8.— 10. Segment mit je einer Querreihe kurzer

dicker gerader Borsten. 1.— 3. Segment dorsal fein liehaart. 5. 10. Segment mit sattelartigen Haarflächen , deren Behaarung am Rande stärker und länger ist; am 1 1 . Segment dorsal die kurz- ruhiigen gewimperten run- den schwarzen Hinterstig- inen, dahinter in stumpfem

Winkel divergierend 2 mächtige au der Innenseite Fig. ausgehöhlte muldenförmige zugespitzte schwarze La- mellen, am Rande mit langen Winiperhaaren besetzt, welche unter Wasser die Luft zurückhalten. Zwischen den Lamellen über der sackartigen Afterpapille eine lange kegelförmige abgestutzte Röhre mit 5 langen starken Endborsten. Neben der Röhre jederseits noch eine einzelne Borste. Larven in einem schwachen Qnellenabfluß an Steinen und Ziegelhrocken gefunden.

Puppe (nach Gercke) verhältnismäßig dick und groß, ganz glatt, graubraun, mit großen Flügelscheiden, breiten plumpen, am Ende erweiterten Vorderstigmen und 2 teiliger spitzer Afterklappe. Auf der Seite liegend, schneckenartig zusammengerollt, an der Wassergrenze. Pupjienruhe nur .S 4 Tage.

Dixa liumilis Ruthe.

Schwarzbraun. Thorax heller, ungestriemt. Flügel grau ohne Zeichnung, Beine hellbraun. Hinterschienen und Tarsen verdunkelt. 3 mm.

Dixa liiieata Mac(iu.

Schwarz. Thorax oberseits schwarz, auf der hinteren Hälfte 2 gelbliche bis zum Scutellum reichende Längslinien. Pleuren gelb mit dunkelm Längswisch. Flügel hell bräunlichgelb, ungefleckt. Beine braun mit hellerer Basis. 4 mm. Sehr selten.

Dixa aniphihia Degeer. Schwarzbraun. Striemen des Thorax undeutlich. Scutellum und Mesophragma hellbraun. Flügel grau mit braunen .Vdern, unge- fleckt. Beine braun mit hellerer Basis. Spitze der Schenkel und Schienen verdunkelt. 4 mm. Selten.

98 K. Grünberg,

Larve s. Fig. 112. Die breiten Anallamellen in eine scharfe Spitze auslaufend. Analpapillen kurz und dünn, ganz an der Wurzel der weit vorragenden Afterröhre. Puppe s. P'ig. 113.

Dixa acstivalis Meig.

Kopf rostgelb mit dunkelbrauner Stirn, Fühler schwarzbraun, 1. und 2. Glied hell, Taster schwarzbraun. Thorax rostgelb mit dunkelbraunen Striemen, die mittlere geteilt; Pleuren mit dunkeln P'lecken. Flügel leicht grau getrübt mit hellbraunen Adern, un- gefleckt. Beine braun, an der Basis heller. Hinterleib schwarz- braun. 4—5 mm. Selten.

Larve (nach Gercke) 6 mm lang, unterscheidet sich von der Larve von D. ?nani/ata durch den mehr abgerundeten, verengten, rot- braunen Kopf, viel stärkere Vorderstigmenborsten, aber viel kürzere und schwächer beborstete Anallamellen , welche samt den Hinter- stigmen und der Afterröhre rotbraun sind. Endsegment mit 12 kräftigen langen Borsten, die bei maculata fehlen. Rücken ein- fach mikroskopisch behaart, ohne Sattelflecken.

Dixa autumnalis Meig. In der Färbung wesentlich mit aestiTal/s übereinstimmend, die llückenstriemen breiter. Flügel grau, ungefleckt. Beine dunkel- braun mit hellerer Basis. 4 5 mm.

Dixa sei'otina Meig. Fühler und Taster braun, Basalglied der Fühler heller. Kopf und Thorax hellbraun, Kückenstriemen und Pleuren dunkel- bis schwarzbraun, zwischen Schulter und Flügelwurzel eine gelbe Strieme. Flügel graubräunlich, ungefleckt, mit dunkelbraunen Adern. Hinter- leib schwarzbraun. Beine braun, an der Basis heller. 4 mm.

Blepharoceridae.

Mittelgroße schlanke Mücken mit langen dünnen Beinen, meist auffällig verschieden fazettierten Augen und sehr großen Flügeln, welche außer dem nor- malen Geäder ein unregelmäßiges Netzwerk von feinen scharfen Linien aufweisen.

Körper gewöhnlich nackt. Kopf annähernd kugelig, auf dem Scheitel 3 große Ocellen. Augen gewöhnlich durch eine P'urche oder ein un- fazettiertes Querband in 2 scharf getrennte Teile zerlegt, der obere schwach pigmentiert mit auffällig großen Fazetten, der untere tief schwarz und äußerst fein fazettiert (Fig. 116). Der obere grob fazettierte Teil beim $ größer als beim (^. Augen stets behaart, der obere Teil länger und deutlicher, der untere sehr kurz und fein. Fühler bei den deutschen Arten A^"/!;- ÄrT lögliedrig, die beiden basalen Glieder ver- Kopf. dickt, (ieißelglieder oval, gegen die Spitze ver-

jüngt und fein behaart. Rüssel meist ziemlich lang, so lang wie der Kopf oder etwas länger, selten sehr kurz, Mund- teile kräftig entwickelt, Mandibeln messerförmig mit scharf gesägtem

Diptera, Zweiflügler. 99

Rand, Maxillen und Hypopharynx stilettförmig; J ohne Mandibeln. Taster lang, ögliedrig. Thorax ziemlich hoch gewölbt, mit deut- licher unterbrochener Quernaht. Hinterleib etwa doppelt so lang wie der Thorax, 8 gliedrig, äußere Genitalien klein, wenig auffallend. Flügel (Fig. 117) verhältnismäßig sehr groß und breit, länger als

Fig. 117. Blepharocera fasciaia Westw., Geäder.

der ganze Leib, mit ganz geradem Vorderrande und stark vor- tretendem Flügellappen; Afterlappen fehlt. C bis zur Flügelspitze (y?4-)-5) reichend, Sc rudimentär, i?2+.s einfach oder gegabelt, vor der Mitte entspringend, an der Wurzel von R\^h winkelig gebrochen; R\Yq ebenfalls einfach (zuweilen auch mit i?2-(-3 lang gestielt), in die Spitze, das kurze Basalstück scharf gebrochen, von der Knickungs- stelle geht die vordere Querader schräg nach innen zur M. M ein- fach und gerade; Discoidalzelle fehlt; zwischen il/und dt^ zuweilen vom Rande aus ein rudimentärer Mediaast (Fig. 117). Hintere Basalzelle vorhanden oder fehlend. Cu gegabelt mit langen Asten; An bis zum Rand deutlich, Ax fehlend oder rudimentär; an der Wurzel des Flügellapi)ens eine kleine knotenförmige Verdickung. P'lügel von zahlreichen feinen scharfen Linien durchzogen, welche ein unregelmäßiges Maschenwerk bilden uhd in der Anordnung wesentlich konstant sind. Beine sehr lang und dünn, die Hinter- beine länger als die übrigen. Hinterschienen mit kurzen feinen Endspornen. Haftläjjpchen fehlen.

Fliegen nur in Hoch- und Mittelgebirgen, im allgemeinen sehr selten, an schnellströmenden Gebirgsbächen, Wasserfällen, Kas- kaden, stets unmittelbar am Wasser auf der Unterseite von Blättern oder auf feuchten, von Wasser umspülten und bespritzten Steinen sitzend. Flug langsam und schwerfällig. Die 9 machen Jagd auf kleine Insekten, besonders Tendipediden, welche sie mit ihren kräftigen Mundteilen zerfleischen und aussaugen. Die (f, nehmen vermutlich keine Nahrung zu sich oder leben von Pflanzensäften. Die eigentümliche Zweiteilung der Augen (s. oben) bei den meisten Arten ist eine funktionelle Anpassung an die Lebensweise und den Aufenthalt an schattigen dämmerigen Orten. Sie kommt in der- selben Ausbildung und Bedeutung noch bei manchen Ephemeriden und bei einigen pelagischen Crustaceen vor. Der nach oben ge- kehrte, flach gewölbte und hell pigmentierte Teil mit den großen Fazetten befähigt besonders zum Sehen im unbestimmten Zwielicht und zum Wahrnehmen kleiner beweglicher Objekte. Er ist daher auch bei den $ stärker entwickelt als bei den J.

Eiablage und Eier noch unbekannt. Wahrscheinlich werden die Eier an nasse Steine dicht am Wasser abgelegt.

100

K. Grünberg,

Larven (erst von wenigen Arten bekannt) im Wasser, nur in kalten schnellströmenden Gebirgsbächen mit starkem Gefälle, an Steinen festsitzend; nie in langsam strömenden oder stehenden Wässern. Eucephal, Körper dorsal gewölbt, ventral abgeplattet, aus 6 durch tiefe Einschnürungen geschiedenen Abschnitten bestehend (Fig.

118 u. 119). Kopf, Thorax und 1. Hin- terleibssegment zu

dem vorderen größten Abschnitt verschmolzen, 2. bis 6. Hinterleibsseg- ment frei, 7. und 8. wieder verschmol- zen; 1.— 6. Segment mit verschieden ge- bildeten seitlichen Fortsätzen, die aber nicht als Bewe- gungsorgane die- nen. Dieselben Seg- mente tragen auf der Ventralseite je eine große kreis- runde mediane Saugscheibe, mit- tels deren die Lar- ven sich an den Steinen festsaugen. Seitlich von jeder Saugscheibe, ebenso hinter der letzten ein Büschel von G 7 kurzen Kiemenfäden. Fühler deutlich, lang und dünn, Mandibeln kräftig, gezähnt, Maxillartaster rudimentär, aus einem Wulst mit 2 Papillen bestehend oder fehlend. Larven an günstigen Stellen oft häufig, meist dicht unter der Oberfläche oder auch im tiefen Wasser, zerstreut oder gruppen- weise, manchmal zu Hunderten dicht bei- einander an Steinen festgesaugt. Die Ver- bindung mit der Unterlage ist so fest, daß die Larven beim Versuch, sie gewaltsam ab- zulösen, leicht zerreißen. Beim Fortbewegen werden erst die 3 vorderen oder hinteren Saugscheiben gelöst, die betreffende Körper- hälfte seitlich bewegt und wieder angeheftet, worauf die andere Hälfte nachgezogen wird. Die Bewegungsart ist daher seitlich und sehr langsam. Als Nahrung dienen mikroskopisch kleine Pflanzen, hauptsächlich Diatomeen. Puppen (Fig. 120) an denselben Stellen wie die Larven, oft mit diesen vermischt, mit dem Kopfende stets gegen die Stromrichtung gekehrt, dicht an Steinen angeschmiegt. Meist etwa 1 cm oder wenig mehr unter der Wasseroberfläche. Unterseite ganz flach und farblos. Ober-

Fig. 118 und 119. Liponeu

Larve,

dorsal und veniral.

Fig. 120. Liponeura brevi- rosfris Lw., Puppe, dorsal.

Diptera, Zweiflügler. 101

seite stark gewölbt, ähnlich einer Schildkrötenschale, derb, fest chitinisiert, einen schützenden Panzer bildend, dunkelbraun bis schwarz. Vorderstigmen am vorderen Thoraxende, aus je 4 zipfel- artig spitzen Lamellen mit breiter Basis gebildet, die beiden inneren dünn und fein, farblos, die äußeren fest und derb, dunkel wie die ganze Oberseite, nur zum Schutz der inneren dienend.

Beim Ausschlüpfen entsteht an der Puppe zwischen Thorax und Hinterleib ein dorsaler Querspalt, durch welchen die Imago langsam auskriecht, sich trotz der starken Strömung senkrecht im Wasser haltend. Während die Hinterbeine noch in der Puppen- hülle stecken, en-eicht die Pliege mit dem Thoraxrücken die Wasser- oberfläche, entfaltet im selben Augenblick die Flügel und fliegt davon, die Beine aus der Hülle herausziehend. Der ganze Akt des Ausschlüpfens dauert 3—5 Minuten. Der Übergang zum Imaginal- stadium bedeutet bei der eigenartigen Entwicklung für jede Fliege eine ernste Gefahr, und tatsächlich gehen viele dabei zugrunde. Besonders werden alle aus dem tieferen Wasser kommenden Tiere von der Strömung mitgerissen. Das ist jedenfalls auch der Grund, daß die Fliegen im Gegensatz zu den Entwicklungsstadien immer recht selten sind. Weiter erkläivn sich aus der Art, wie die Imago alisschlüpfen muß, auch die feinen Falten und Linien der Flügel, welche diese wie geknittert erscheinen lassen. Weil die Fliege möglichst rasch das Wasser verlassen und im selben Augenblick, wo sie die Oberfläche berührt, die Plügel gebrauchsfertig haben muß, bleibt keine Zeit, diese langsam zu entfalten und erhärten zu lassen und sie behalten daher bleibende Spuren der Falten und Knitterungen, welche sie in der Flügelscheide aufweisen.

Jedenfalls nur eine jährliche Generation.

In Deutschland 2 Gattungen.

Gattungsübersicht.

Augen auf der Stirn in einem Punkt zusammenstoßend, durch eine unfazettierte Querbinde in 2 streng geschiedene Hälften geteilt. Blepharocera.

Augen einfach und auf der Stirn breit getrennt. Liponenra.

Blepharocera Macq.

Augen auf dem Scheitel zusammenstoßend, durch ein etwas vertieftes Querband in 2 scharf getrennte Teile zerlegt (s. oben u. Fig. 116); der obere Teil flach, aufwärts gekehrt. Fühler an der Wurzel dicht zusammenstehend, kaum länger als der Kopf, dünn und spitz. Seitlich unter der Fühlerwurzel jederseits ein kleiner mit kurzen Börstchen besetzter Höcker. Rüssel so lang wie der Kopf, kegelförmig. Geäder s. Fig. 117; R2 + 'i einfach, hintere Basalzelle fehlt, Ax vorhanden, rudimentär. Schenkel, besonders die hinteren, gegen die Spitze etwas verdickt.

Eine deutsche Art.

Blepharocera fasciata Westw. (Fig. 121). Schwarzbraun mit grauer Bestäubung und gelben Beinen. Kopf beim J dunkelbraun, beim 9 heller. Fühler schwärzlich, mit hell- gelber Wurzel, Taster hellbraun mit schwarzer Spitze, Rüssel hell-

102

K. Grünberg,

braun. Thoraxrücken .grau bestäubt mit 3 meist sehr undeutlichen dunkeln Längsstriemen. Scutellum und Mesophragma hellbraun. Pleuren blaßgelblich, auf der Mitte ausge- dehnt braun mit grauer Bestäubung. Hinter- leib oberseits schwarzbraun mit breiten hell- grauen basalen Querbinden, unten heller mit dunkeln Mittelbinden. Flügel ganz glashell, lebhaft irisierend. Schwinger schwarzbraun mit gelbem Stiel. Beine einfarbig gelb mit dunkleren Tarsen. 6—8 mm.

Nur in hohen Gebirgen, in den Alpen, auch in Böhmen gefunden und sehr selten. Entwicklung unbekannt.

Liponeura Lw.

Unterscheidet sich von Blepharocera hauptsächlich durch die auf der Stirn breit getrennten, gleichmäßig fazettierten ungeteilten Augen. Fühler an der Wurzel getrennt, länger als der Kopf, dicker als bei Blepharocera und bis zur Spitze gleichmäßig stark. Rüssel verlängert oder kurz. Übrige Merkmale wie bei Blepharocera.

2 deutsche Arten.

Entwicklung bei einer Art bekannt (s. unten bei Llp. brevirostris). Larven und Puppen in Gebirgs- bächen.

Fig. 121. Blepharocera fas ciaia Westw. ^.

Artenüb<

!ht.

Rüssel sehr kurz, Taster schwarzbraun, vorwiegend dunkel gefärbte Art. Lip. brevirostris Lw.

Rüssel länger als der Kopf, wie die Taster gelb, ausgedehnt hell gefärbte Art. Lip. cinerascens Lw.

Liponeura brevirostris Lw.

Dunkel gefärbte Art. Kopf nebst Fühlern und Tastern schwarz- braun. Rüssel sehr kurz, kaum sichtbar. Thoraxrücken glänzend schwarz, vor der Flügelwurzel ein heller Fleck. Scutellum hell, bräunlichgrau. Pleuren und Mesophragma schwarzbraun, Unterseite zwischen Vorder- und Mittelbeinen schwarz. Hinterleib oben stumpf schwarzbraun, unten hell bräunlichgelb. Hypopygium des J schwarz. Flügel durchsichtig, mit ziemlich starker, gleichmäßiger, graubrauner Trübung. Schwinger schwarzbraun mit hellem Stiel. Beine heller oder dunkler braun mit blaßgelber Basis. 6 8 mm.

In allen deutschen Gebirgen, aber selten.

Larven (Fig. 118 u. 119) weichhäutig, mit gewölbter grauer Oberseite und flacher weißer Unterseite. Kopf, Thorax und 1. Hinter- leibssegment zu einem großen vorderen Abschnitt verschmolzen, ebenso die beiden hinteren Segmente verwachsen, eine breite halb- kreisförmige Platte bildend. Kopfpartie oben gelblich, mit einem

Diptera, Zweiflügler. 103

dreiteiligen festen braunen Chitinschild und seitlichen Chitin- platten. Über jedem P'ühler ein schwarzer Augenfleck. Fühler dünn, schwarzbraun, deutlich 2gliedrig. Hinterleibsegmente viel breiter als lang, stark eingeschnürt, 1.— 6. Segment jederseits mit einem langen kegelförmigen schräg abwärts gekehrten Fortsatz. Bei jüngeren Larven tragen die Fortsätze dorsal eine lange auf- wärts gebogene Spitze (Fig. 122), welche bei erwachsenen Larven bis auf einen kleinen Höcker verschwindet. Der untere Teil der Fortsätze trägt feine Haare und an der Spitze einen kurzen dünn- häutigen tasterartigen Anhang. 2.-5. Segment bei jüngeren Larven mit 2 genäherten starken, senkrecht stehenden spitzen Rückendornen, welche bei erwachsenen Larven nur noch als kleine spitze Höcker sichtbar sind und vor der Verpuppung ganz verschwinden. Von der Basis der Seitenfortsätze zieht eine vordere und eine hintere Querreihe feiner Chitindörnchen nach der Segmentmitte; am l. Segment fehlt die vordere Reihe. Unterseite auf der Mitte des vorderen Körperabschnittes und des 2. 6. Hinter- leibssegments mit je einem kräftigen kreisrunden Saugnapf, der letzte etwas größer als die übrigen. Fig. 122. Liponeura Zu beiden Seiten jedes Saugnapfes mit Aus- reSf 'Fo^uaÄ" nähme des vorderen ein aus ( schlauchartigen Hinterleibes, von vom Fäden gebildetes Kiemenbüschel, das hintere gesehen.

Paar etwas kleiner. Von den Kiemenfäden sind regelmäßig 3 nach vorn und 4 nach hinten gekehrt. Hinter dem letzten Saugnapf noch 4 beträchtlich dickere Kiemenschläuche, 2 kurze mittlere und 2 längere seitliche. Bis 9 mm lang. Ver- puppungsreife Larven etwas kürzer und gedrungener, die Segmente mehr in die Breite gezogen, sich schon der Puppenform nähernd. Puppe (Fig. 120) 7—8 mm lang, mit ovalem Umriß, heller oder dunkler braun, die Hinterleibssegmente dicht punktiert; Deck- lamellen der Vorderstigmen schwarz. Auf der platten weißen Unter- seite sind Kopf, Fühler, Mundteile, Flügel und Beine in allen Einzelheiten zu erkennen.

Liponeura cinerascens Lw.

Kopf blaß bräunlichgelb, auf dem Scheitel schwärzlich, Fühler schwarzbraun, 1. und 2. sowie Basis des 3. Gliedes gelb. Taster und Rüssel gelb. Rüssel mit breiter Basis, etwa doppelt so lang wie der Kopf. Thorax auf dem Rücken dunkelbraun bis schwarz, grau bestäubt, der ganze übrige Teil, auch das Scutellum, bräunlich- gelit wie der Kopf; Mesophragma dunkelbraun. Hinterleib oben graubraun bis schwarzbraun mit schmalen und ziemlich undeut- lichen grauen Hinterrandsäumen, unten braungelb. P'lügel durch- sichtig, mit ganz leichter grauer Trübung und braunen bis schwarz- braunen Adern. Schwinger schwarzbraun mit hellem Stiel. Beine hell braungelb mit dunkleren Tarsen. 7—8 mm.

Mit der vorigen Art. Entwicklung unbekannt.

Oiphnephilidae.

Kleine glänzend gelbe oder schwarze dünn borstig behaarte Mücken mit kurzen Fühlern und Beinen und auffällig großen

104

K. Grimberg,

Fig. 123.

Orphnepkila nigra Lw. Flügel.

breiten, in der Ruhe dachförmig getragenen, gleichmäßig getrübten Flügeln, welclie den Tieren einen psocidenartigen Habitns geben. Kopf klein, vom Tlioi-ax überragt. Augen groß, auf der Stirn zusammenstoßend. Ocellen fehlen. Fühler llgliedrig, klein, Basal- glied dick, becherförmig, 2.-4. Glied zu einem ovalen Komplex verschmolzen; .5. 11. dünn, bor- stenförmig. Taster 5 gliedig, Rüssel kurz, beim (^ einer Gattung ver- längert. Thorax groß und breit, stark gewölbt, vorn über den Kopf vorgezogen, Quernaht weit vorn und sehr breit unterbrochen. Scu- tellum groß, gerundet 3 eckig, Mesophragma sehr stark gewölbt. Hinterleib schmäler als der Thorax, 7gliedrig, Hypopygium des (^ stark blasig verdickt mit kräftiger Haltezange, Legeröhre des $ breit gerundet. Flügel (Fig. 123) sehr groß und breit, länger als der Körper, alle Adern außer Cu ein- fach. Sc äußerst fein, bei einer Art rudimentär; ^i am kräftigsten, die übrigen Adern gleichmäßig fein; ^2 + 3 abwärts gebogen, in die Flügelspitze. Basalstück vonj'?4-f5 queraderähnlich, Queradern nahe an die Wurzel gerückt, die hintere noch näher als die vordere, daher die vordere Basalzelle länger als die hintere. Cu gegabelt. An und ^-^.r fehlen. Beine schlank, aber nicht verlängert, nur der vordere Metatarsus so lang wie die Schiene. Schienensporne fehlen. Hafl- läppchen klein. P'liegen an Bächen und Wasserläufen, an feuchten Stellen, vorwiegend im Gebirge, im allgemeinen selten. Entwick- lung s. bei Orphiuphila.

(Tattuiigsiil)ersiclit.

Rüssel beim (^ und 5 kurz, nicht auffällig gefärbt. Orphiiopliila. Rüssel beim $ kurz, beim $ stark vergrößert und auffällig gefärbt.

Androprosopa.

Orphnephila Hniiday.

Mit den Merkmalen der Familie. Mundteile bei (^ und $ kurz. 3 Arten.

Larve (von Orphnephila testacea Macq., nach Thienemann, Fig. 124) an überrieselten Preisen und in kleinen Quellenrinnsalen. Eucephal, amphipneustisch, vom Habitns der Tendipedinenlarven; ervvachsen 14 mm lang, 1 mm breit, ]2gliedrig. Kopf heller braun mit deutlichen Augen. Oberseite weißlich grün, dunkel marmoriert, Unter- seite weiß; erwachsene Larven dunkler, ßeborstung schwarz. Am 1. Thoraxsegment dorsolateral die Vorderstigmen auf einer kleinen Warze, ventral ein Querwulst mit mehreren Reihen dichtstehender rückwärts gekehrter Hakenborsten. Körpersegmente mit zerstreuten einfachen und einzelnen symmetrisch geordneten, stark büschel- förmig zerschlitzten Borsten. Hinterstigtnen dorsolateral am Hinter- rand des 11. Segmentes auf je einem Höcker; zwischen den Stigmen- höckern 2 dunkelbraune hohe Chitinzylinder, jeder mit einem von 5 Haaren gebildeten Endpinsel. Endsegment in stumpfem Winkel abwärts gebogen, zylindrisch, gegen das Ende etwas verjüngt. After

Diptera, Zweiflügler.

105

terminal in der Dorsalhälfto, mit 4 ausstülpbaren fingerförmigen Analschlänchen. Vor dem After ein um das Segment herum laufender

Borstenkranz. Die beiden

dorsalen Borsten sehr kräftig

und stark fächerförmig zer- schlitzt. Unter dem After

eine Gruppe kleinerer und

größerer spitzer, ventral-

wärts gekrümmter Haken-

liorsten.

Puppe (nach Thiene-

mann, Fig. 12.ö) 5—6 mm

lang, 1 mm breit, ganz mit

kleinen, runden oder ovalen,

unregelmäßig verteilten War- zen bedeckt. Vorderstigmen

kolben- oder keulenförmig

mit stark eingeschnürter

Basis, dicht mit Chitin- ,^- jt..' Warzen bedeckt. Oralwärts

^ij^"^,^" dicht neben jedem Stigma ^^1^ eine Gruppe von 4 Borsten, Fig. 125. Orphue-

von denen eine sehr lang phihxtesiaceaVL-A^^\.,

ist. Frothorax vorn jeder- P"pp^nS""

seits mit 2 äußeren starken Thiencmaun.

Borsten und einer mittleren schwachen. Flügelscheiden breit gerundet, bis zum Ende des 2. Hintcr- ieibssegmentes reichend. Hinterleib außer den Ghitinwarzen mit einzelnen symmetrisch stehenden längeren und kürzeren Borsten. Endsegment in 2 starke dorsalwärts aufgebogene Spitzen auslaufend. Ventral vor jeder Spitze eine sehr starke, mäßig lange Borste. Am I'Uße der von den Larven bewohnten Felswände usw., unter Steinen oder zwischen zusammengeschwemmtem I^aub.

Kig. 124. Orphnephila

festacea Mncij., Larve.

Nach Th iciie 111 ann.

Ai^tennbersicht.

Thorax und Genitalien rostgelb. O. testacea.

Thorax schwarzbraun, Genitalien rostgelb. O. obsciira.

Körper ganz schwarz. O. nigra.

Orphnephila testaoea (Ruthe). Kopf schwarzbraun, Taster häufig hellbraun. Thorax glänzend rostgelb, dünn schwarz behaart, mit 2 dorsalen 'und 2 seitlichen schmalen hinten verkürzten Längsstriemen, welche zuweilen un- deutlich sind. Hinterleib schwarzbraun, Genitalien rostgelb. Beine lilaßgelblich mit teilweise oder ganz verdunkelten Tarsen. Schwinger gelb, Flügel leicht graubraun getrübt. Sc bis zum Vorderrand deut- lich. 4 mm. Selten. Entwicklung s. oben.

Orphnephila obscura (Zett.). Von O. testacea durch den schwarzbraunen Thorax verschieden, außerdem sollen die vorderen Metatarsen kürzer sein. 4 5 mm. Wahrscheinlich nur dunkle Form der vorigen. Vereinzelt in Nor- wegen und Tirol gefunden.

106

K. Grünberg,

Ophnephila nigra Lw.

Ganz schwarz, glänzend, Schwinger und Beine gelb, Tarsen verdunkelt. Flügel leicht grau getrübt, heller als bei testacea, Sc unvollständig (Fig. 123). 3 mm. Tatra.

Androprosopa Mik. Unterscheidet sich von Orphnephila durch die auffällig großen, weit vorstehenden, sackartigen Mundteile des J. Rüssel und Taster des $ normal. Einzige Art:

Androprosopa larvata (Mik.). Heil rostgelb mit kleinen schwarzen Flecken an den Thorax- seiten und am Hinterleib. Stirn, Untergesicht, 1. und 2. Fühler- glied, Rüssel und Taster des (^ weiß, beim 5 rostgelb. Größe wie bei Orphtiephila. Bisher nur aus Tirol bekannt. Juli August.

3Ielusinidae (Sirauliidae), Kriebelmücken, Giiitzen.

Nur die Gattung Melnsina Meig. (Simuliuni Latr. Aut) um- fassend.

Kleine Formen von plumpem gedrungenen Körperbau (Fig. 126), mit kurzem kräftigen Stechrüssel. Die 5 sind sehr lästige Blut- sauger. Kopf tief am Thorax sitzend, klein und flach, mit großen ovalen oder nierenförmigen, beim (j' auf der Stirn zusammenstoßenden Augen. Ocellen fehlen. Fühler llgliedrig, kurz und gedrungen, gegen das Ende zugespitzt, gleichmäßig gegliedert. Rüssel kurz, dick und kräftig, Taster ziemlich lang und schlank. 4gliedrig, End- glied stark verlängert, geißeiförmig. Thorax breit, abgerundet 48eitig, buckeiförmig hochgewölbt. Hinterleib Sgliedrig, langoval.

Fig. 126. Mehlsina ynaculata Meig.

An Cu Fig. 127. Melusina hirtipes Fries, Flügel.

nicht breiter al^ der Thorax. Flügel (Fig. 127) sehr groß und breit, den Hinterleib weit überragend; von den Adern nur C, Sc, ^1, J?2 + a und ^4 + 5 kräftig und am Vorderrand dicht zusammen- gedrängt, die übrigen Adern äußerst fein; yl/ gegabelt. Beine groß und robust, mit kräftigen Klauen und kleinen Haftläppchen.

Die (J gewöhnlich tief sammetschwarz, die $ grau gefärbt, ,^ und $ häufig mit dichter filziger, messinggelber oder weißlicher Behaarung oder mit weißen Flecken an Thorax und Hinterleib. Fliegen im Frühjahr und Sommer in der Nähe von Gewässern, oft in ungeheuren Mengen, ganze Schwärme bildend, die aber immer nur aus ^ bestehen; die S, welche kein Blut saugen, werden selten beobachtet. 15 deutsche Arten.

Diptera, Zweiflügler.

107

Larven (Fig. 128 u. 129) vorzugsweise in klarem fließenden Wasser, mit dem zu einer Haftscheibe umgewandelten Hinterende an Steinen, Holz oder Pflanzen festgeheftet. Eucephal, peripneustisch, 12gliedrig, walzig, hinten etwas verbreitert. Kopf jederseits mit 2 Augenflecken. Mundteile gut entwickelt, mit kräftigem lang- gewimperten Strudelapparat. Fühler ziemlich lang, spitz. Thorax- segmente groß und getrennt; am 1. Segment ein kräftiger haken- bewehrter Fußstummel. Hinterleib Ogliedrig; vor dem dorsal liegenden After 2 kurze respi- ratorische Papillen, Saugscheibe am Hinterende aus 2 umgewandelten Fußstummeln gebildet. Tra- cheensystem gut entwickelt, mit kräftigen Längs- stämmen und 9 seitlichen Stigmenpaaren, am 1. und 3. Thorakalsegment und 7 am Hinterleib, welche feine, schwarze, knopfförmige Hautver- dickungen bilden.

Fig. 128. Afeiusina ornata Meig., Larve dorsal. Nach Meine rt. a Strudelapparat ; b Füh- ler; c, d Augenflecke; e Darm ; / Tracheen- stämme; ^Stigma; h Mal- pighische Gefäße ; i Anal- papillen ; k Haftscheibe.

Fig. 129. Melustna

ornata Meig., Larve

seitlich. NachMcinert.

Fig. 130. Meluuna

-nata Meig., Flippe.

Nach Meinert.

Puppe in einem von der erwachsenen Larve gesponnenen seidenartigen dütenför- migen, am erweiterten Ende offenen Ge- häuse (Cocon) ebenfalls festsitzend. Pro- pneustisch, Vorderstigmen mit kurzem dicken Stamm , der sich in 2 oder 4 Äste teilt, von denen jeder sich wieder in 2 lange dünne Fäden spaltet. Hinterleib mit dorsalen und ventralen Querreihen kurzer Dörnchen, welche die Befestigung an den Coconfäden vei-mitteln. Vor dem Ausschlüpfen füllt sich die Puppenhülle mit Luft, wodurch der Imago das rasche Verlassen der Hülle erleichtert wird. Die Hülle bleibt im Cocon zurück.

Arten Übersicht.

1. Augen breit getrennt, Grundfärbung grau ($). 2

,.,„„.^„jg,^g(.Qßgj^(l^ Grundfärbung sammet

Augen auf der Stirn zusami schwarz ((j').

108 K. Grünberg,

2. Thorax vorn über den Schultern mit zuweilen von der Be- haarung verdeckten silberweißen Seitenflecken. 3.

Thorax gleichmäßig grau oder schwarzgrau, ohne weiße Seiten- flecke. 7.

3. Hinterleib hellgrau. 3. 5. Segment schwarz gefleckt, 6. bis 8. Segment schwarz. M. varia.

Hinterleib grau mit mehr oder weniger deutlichen weißen Seitenflecken. 4.

4. Die weißen Schulterflecke des Thorax immer deutlich wahr- nehmbar. 5.

Die weißen Schulterflecke des Thorax unter gelbglänzender Behaarung versteckt, daher undeutlich. M latipes.

5. Die weißen Schulterflecke sehr breit, in der Mitte nur schmal getrennt und oft seitlich bis zum Hinterrand verlängert.

M. ornata.

Die weißen Schulterflecke weniger ausgedehnt, in der Mitte breit getrennt. 6.

6. Seil ulterf lecke breit. gerundet und undeutlich begrenzt; Körper 2—3 mm lang. M. reptaiis.

Schulterflecke schmal, sichelförmig und scharf begrenzt; Körper 1 l,.ö mm lang. M. argyreata.

7. Thorax grau mit 3 schwarzbraunen Längsstriemen; P'lügel farblos, die zum-Hinterrand gehenden Adern sehr fein; kleine Art von 2 2,5 mm Ijänge. M. mnonlata.

Thorax schwarzgrau, ungestriemt; P'lügel leicht grau getrübt, die zum Hinterrand gehenden Adern kräftiger als gewöhnlich, hellbraun; größere Art von 4 4,5 mm Länge. M. liirtipes.

8. Thorax vorn über den Schultern mit zuweilen von der Be- haarung verdeckten silberweißen Seitenflecken. 9.

Thorax schwarz ohne weiße Seitenflecke. 12.

9. Die weißen Flecke über den Schultern deutlich sichtbar. 10.

Die weißen Flecke über den Schultern unter dichter filziger goldgelber Behaarung versteckt. M. latipes.

10. Die weißen Schulterflecke sehr breit, in der Mitte nur schmal getrennt, am Vorderrand ausgezackt und seitlich bis zum Hinterrand verlängert. M. ornata.

Die weißen Schulterflecke weniger ausgedehnt, in der Mitte breit getrennt. 11.

IL Schulterflecke ziemlich breit, gerundet; Hinterschienen nur an der äußersten Wurzel gelblich; Körper 2—3 mm lang.

M. i'optaiis.

Schulterflecke schmal, sichelförmig; Hinterschienen bis zur Mitte gelb; Körper 1—1,5 mm lang. 31. argyreata.

12. Behaarung sehr dünn und zerstreut, gelblich; Beine braun, Vordertarsen dünn und schlanker als gewöhnlich; Körper 2—2,5 mm. M. niacnlata.

Behaarung dichter, dunkel gelbgrau; Beine schwarzbraun oder schwarz, Hinterschiene lang und zottig behaart, hintere Metatarsen verdickt; Körper 3,5—4 mm. M. hirtipes.

Melusina varia (Meig.). (j. Fühler dunkelbraun. Stirn schwarzgrau. Thorax schwarz, vorn an den Seiten weißlich, Vorderrand mit schwarzem Mittelfleck; hinten gelb behaart. Hinterleib hellgrau, 3.-5. Segment mit 3 zu-

Diptera, Zweiflügler. 109

sammenhängenden Vorderrandflecken und schwärzlichem punkt- förmigen Seitenfleck; 6.-8. Segment oben schwarz. Schwinger weiß. Schenkel rotgelb, Schienen weiß, Tarsen schwarz, mittlere und hintere Metatarsen weiß mit schwarzer Spitze. 3 mm. Mehisina ornata (Meig.).

$. Schwarzgrau, Thorax und Hinterleib mit kurzer messing- gelber glänzender Behaarung. Auf der vorderen Thoraxhälfte 2 gi'oße, den ganzen Schulterteil bedeckende, in der Mitte nur schmal getrennte und zuweilen weit nach hinten reichende glänzend weiße Flecke. Pleuren ebenfalls weiß. Hinterleib mit mehr oder weniger deutlichen weißen Seitenflecken , die lange Seitenbehaarung des 1. Segmentes blaß gelblich. Stirn und Untergesicht grauweiß be- stäubt und behaart; Fühler und Taster schwarz, Fühlerwurzel hell rötlichbraun. Flügeladern und Schwinger gelb; Gabeläste von M kurz gestielt. Beine dünn weißgrau behaart, Schenkel dunkelbraun mit hellerer Wurzel, Vorderhüften braungelb, Schienen gelb mit schwarzbrauner Spitze, die Vorderschienen außen glänzend weiß; Tarsen schwarzbraun, hintere Metatarsen mit gelber Wurzelhälfte.

J. Tief sammetschwarz, die Flecke an Thorax und Hinterleib schärfer als beim $, glänzend silberweiß, die Seitenflecke des Thorax am Vorderrand deutlich 4 zähnig, hinten in einen um den Seiten- und Hinterrand herumlaufenden weißen Saum verlängert. Behaarung am Thorax glänzend goldgelb, am Hinterleib braun. Untergesicht weiß, Fühler und Taster schwarzbraun. Beine vor- wiegend schwarzbraun, heller oder dunkler, Schenkel und Hinter- schienen ziemlich lang gelb glänzend behaart; Schienen, zuweilen auch die Schenkel an der Wurzel mehr oder weniger ausgedehnt hell, Vorderschienen außen glänzend weiß; Tarsen schwarzbraun, die vorderen fast schwarz, nur die hinteren Metatarsen meist mit braungelber Wurzelhälfte. 2,5— 3,. t mm. Gemein.

Larve und Puppe siehe vorn (Fig. 128—130). Melnsina reptans (L.).

$. Schwarzgrau, Thorax und Hinterleib dünn messinggelb oder mehr weißlich behaart. Thorax vorn über den Schultern mit un- deutlichem weißen Seitenfleck , auch am Hinterleib weißliche Seitenflecke. Stirn und Gesicht weißgrau bestäubt und ebenso be- haart. Fühler schwarzbraun mit hellbrauner Wurzel, Taster schwarz- hraun. Pleuren grauweiß bestäubt. Flügeladern und Schwinger gelb. Schenkel bräunlichgelb bis braun, Schienen weißlich mit dunkler Spitze, Vorderschienen besonders hell, Tarsen schwarzbraun, die vorderen ganz, an den mittleren und hinteren 1. und 2. Glied mit heller Wurzelhälfte.

J. Sammetschwarz, Thorax über den Schultern mit glänzend weißen, auf der Mitte breit unterbrochenen Seitenflecken und weißen Seitenlinien, Pleuren ebenfalls glänzend weiß. Hinterleib am 2. und an den beiden letzten Segmenten mit weißen Seiten- flecken, die lange Seitenbehaarung des 1. Segmentes hellbraun. Gesicht weiß; Fühler und Taster schwarzbraun. Beine schwarz- braun. Vorderschienen außen glänzend weiß. Mittelschienen an der Basalhälfle, Hinterschienen nur an der äußersten Wurzel gelblich; Tarsen ganz schwarzbraun, nur die hinteren Metatarsen an der Wurzel gelblich. 2—8 mm. Sehr gemein, besonders im Frühjahr.

Vorderstigmen der Puppe mit 8 Fäden.

110 K. Grünberg,

Melusina argyreata (Meig.). In beiden Geschlechtern sehr ähnlich S. reptans, aber um die Hälfte kleiner. Die weißen Schulterflecke schärfer begrenzt, schmäler und stark nach innen gebogen, sichelförmig. Behaarung am 1. Hinterleibssegment heller, auch die Fühler heller braun. Beine beim (^ fast ganz gelb, nur die Vordertarsen und die letzten Glieder der Hintertarsen schwarzbraun, beim cf heller braun als bei S. reptatis, die Hinterschienen bis zur Mitte gelb. 1—1,5 mm. Selten.

Melusina latipes (Meig.).

5. Schwarzgrau, Thorax und Hinterleib mit sehr i»urzer gold- gelb glänzender Behaarung, die Schultern unter der Behaarung weiß bestäubt. Pleuren grauweiß. Hinterleib mit mehr oder weniger weiß schimmernden Seitenflecken am 2. und am 4. 8. Segment, die lange Seitenbehaarung des 1. Segmentes gelblich. Untergesicht weiß, Fühler rötlichbraun mit dunkler Spitze oder dunkelbraun, Taster schwarzbraun. P'lügeladern und Schwinger blaßgelblich. Beine gelb bis gelbbraun, Spitzen der Schenkel und Schienen, Vordertarsen ganz, Mittel- und Hintertarsen an der Spitze des 1. und 2. Gliedes und an den übrigen Gliedern schwarzbraun; Schienen heller als die Schenkel, die vorderen ganz weiß, nur die Spitze dunkel.

(J. Sammetschwarz, die goldgelbe Behaarung dichter als beim 5, besonders auf der vorderen Thoraxhälfte dicht filzig, die weiße Bestäubung verdeckend, die weißen Seitenflecke des Hinterleibs deutlicher. Fühler und Taster schwarzbraun. 2,.ö 3 mm. Selten.

Vorderstigmen der Pappe mit 4 Fäden.

Melusina maculata (Meig.) (Fig. 126).

5. Schwarz, grau bestäubt, am Thorax besonders dicht, mit sehr dünner, gelblichweiß glänzender Behaarung. Thorax mit 3 meist scharfen, zuweilen auch undeutlichen schmalen schwarzbraunen Längsstriemen. Hinterleib etwas dichter behaart, auf den mittleren Segmenten mit oft undeutlichen schwarzen Rückenflecken. P4ügel glashell mit blaßgelblichen Adern. Schwinger ebenso. Beine dunkelbraun bis schwarzbraun. Knie und Schienen häufig heller.

(J. Tief sammetschwarz mit ganz spärlichen zerstreuten gelb- lichen Härchen, nur die Pleuren hellgrau bestäubt. Die lange Seitenbehaarung am 1. Hinlerleibssegment hellbraun. Untergesicht weißlich. Fühler und Taster schwarzbraun. Beine heller oder dunkler braun, Vordertarsen dünner und schlanker als bei den übrigen Arten. 2—2,5 mm. Sehr gemein.

Melusina hirtipes (Fries).

$. Schwarzgrau, Stirn, Thorax und Hinterleib mit dichter, filziger, messinggelber Behaarung; 1. Hinterleibssegment seitlich lang behaart, Scutellum jederseits mit langem dichten bräunlich- gelben Haarbüschel. Fühler und Taster schwärzlichgrau, Unter- gesicht hellgrau. Flügel ganz leicht grau getrübt, die äußerste Spitze etwas dunkler; Vorderrandadern hellbraun, ßf, Cii und An stärker als gewöhnlich, deutlich, ebenfalls hellbraun; Gabel von M kurzgestielt. Schwinger braun. Beine bräunlichgelb, Hüften, Knie,

Diptera, Zweiflügler. 1 1 1

Schienenspitzen und Tarsen schwarz; Schenkel und Hinterschienen ziemlich lang, gelb behaart.

(J. Tiefschwarz, Behaarung dunkel geiblichgrau und weniger dicht als beim $. Fühler schlanker. Beine schwarzbraun bis schwarz, Hinterbeine mit sehr langer, fast zottiger Behaarung; hintere Metatarsen deutlich verdickt. 3.5—4,5 mm. Hochgebirgsart.

Ungenügend bekannte oder zweifelhafte Arten.

Melusina cana (Meig.). $. Körper dicht und fein hellgrau behaart. Beine schwarz. Schienen und Hintertarsen weiß. 3 mm. Gegend von Lüttich. Seit M eigen nicht beobachtet.

Melusina fasciata (Meig.). Thorax schwarz, am Vorderrand weiß schillernd. Hinterleib grau oder bräunlich mit durchgehenden schwarzen Querbinden. Schenkel schwarz mit grauem Schiller. Schienen und hintere Meta- tarsen weiß mit schwarzer Spitze. Vordertarsen schwarz. 2 mm. Deutschland. Mai. Seit M eigen nicht beobachtet.

Melnsina nigra (Meig.). Augen bei frischen Stücken lebhaft rot mit violettem Glanz. Fühler braun, c^: Thorax schwarz, Hinterleib schwarz mit seit- lichen grauen Einschnitten, Beine schwarz. 5- Thorax blauschwarz, Hinterleib ganz schwarz, Beine schwarz, Schienenwurzeln und Hinter- tarsen außer der Spitze weiß. Schwinger weiß. 2 mm. Seit Meigen nicht beobachtet.

Melusina picta (Meig). $. Stirn, Fühler und Taster schwarz, Gesicht weiß. Thorax dunkelgrau mit silberweiß glänzenden Seitenstriemen, Pleuren eben- falls weiß. Hinterleib glänzend schwarz. Schwinger weiß. Schenkel braunrot mit schwarzer Spitze, Schienen weiß mit schwarzer Spitze, Tarsen schwarz, 1. und 2. Glied der Hintertarsen weiß mit schwarzer Spitze. 1 mm. Gegend von Aachen. Seit Meigen nicht beobachtet.

3Iehisina rufa (Meig.). 9. Körper dunkel rotgelb. Kopf weißlich, Fühler schwarz. Schwinger gelb. Wurzel der Vordertarsen weißlich. 3 mm. Seit Meigen nicht beobachtet.

Melusina subfasciata (Meig.). 5. Aschgrau. 1.— 3. Hinterleibssegment mit dorsaler, seitlich abgekürzter schwarzer Binde. Schwinger weiß. Beine schwarzgrau. 2 mm. Gegend von Aachen. Seit Meigen nicht beobachtet.

Melusina incana (Lw). 5- Der ganze Körper dicht weißgrau bestäubt. Fühler schwärz- lich, ebenfalls grau bestäubt. Flügeladern und Schwinger blaß. Beine durch die feine weißliche Behaarung bräunlich hindurch- schimmernd. 1,5 mm. Posen. Seit Loew nicht beobachtet.

112

K. Grünherg,

Melusina fuscipes (Roser). Beine einfarbig dunkelbraun, ungefleckt (,,pedibus fuscis, im- maculatis"). Seit v. Roser nicht beobachtet und nach dem einzigen in der Diagnose erwähnten Merkmal nicht zu identifizieren.

X

Stratiomyidae (Waffenfliegen).

Große bis kleine, sehr dünn oder nur mäßig dicht behaarte, schwarze Arten mit meist lebhaft gelber oder grüner Zeichnung. Kopf halbkugelig, so breit oder wenig breiter als der Thorax am Vorderrande. Ocellen deutlich. Augen groß, beim J mit verschiedener Fazet- tierung. Fühler in der Höhe der Augen - mitte oder etwas darüber eingefügt, kurz oder verlängert, Sgliedrig. Endglied -^^^^^^ , gestreckt und deutlich geringelt, mit

^^'^IHHf' / kurzem oder längerem Endgriffel. Rüssel j^H^H \ kurz oder verlängert, zart. Taster 2 bis

"'^^^™' ■' Sgliedrig. meist klein und unscheinbar.

Thorax abgerundet 4 eckig oder kurz- oval, mäßig gewölbt, mit deutlicher breit unterbrochener Quernaht. Scutel- luni am Hinterrand mit kräftigen Dornen oder ungedornt. Flügel groß und breit, stets den Hinterleib überragend und in der Ruhe über ihm zusammengelegt. ^^ vor der Spitze endigend (Fig. 133), Sc, Radialäste, Wurzelhäfte von Cji und Dis- coidalzelle kräftig entwickelt, übrige Adern sehr fein und dünn. i?2+3 zuweilen undeutlich oder mit iij-fö verwachsen. i^.14-5 weit vor der Spitze in den Vorderrand mündend, meist ge- gabelt (bei Hoplodonta einfach). J/i— 4 aus der Discoidalzelle oder J/^ mit Cii^ verschmolzen, sehr fein, oft stark geschwungen und vor dem Rand endigend, zuweilen einzelne Aste rudimentär oder ganz fehlend. Vordere und hintere Basalzelle gleichlang, Discoidalzelle klein, vieleckig, Analzelle langgestreckt, bis nahe zum Hinterrand reichend. Flügellappen groß. Schüppchen unter der Flügelwurzel klein, Schwinger unbedeckt. Beine mäßig stark, ohne besondere Merkmale; 3 Haftläppchen. Hinterleib stets breiter als der Thorax, oval oder fast kreisrund, flach scheibenförmig oder gewölbt.

Fliegen in der Nähe von stehenden und fließenden GeMässern auf Blüten und Sträuchern, einzelne Arten auch entfernt von Ge- wässern, im Gebirge, in Wäldern und Wiesen.

Larven spindelförmig oder elliptisch, abgeplattet, derbhäutig, peripneustisch, Stigmen am 1. und 3. 7. oder 4. 7. Segment, außerdem am Hinterende mit terminaler horizontaler Stigmenspalte. Endsegment kurz oder atemrohrartig verlängert. Kieferkapsel kegel- förmig, vorstehend, mit kleinen seitlichen Augen. Vor dem Auge zuweilen eine gegliederte oder gespaltene fühlerartige Borste. Körper fast nackt, nur spärlich beborstet, zuweilen mit längeren Seiten- borsten oder einzelnen Gürteln stärkerer Borsten. Larven im Wasser oder auf dem Lande, räuberisch oder von faulenden Pflanzenstoffen lebend. Verpuppung immer am Lande.

Fig. 131. Siraiiomys rhamaeleon (L.),

Diptera, Zweiflügler. 113

Puppe in der erhärteten, etwas kontrahierten Larvenhaut ein- geschlossen, welche sich beim Ausschlüpfen durch einen dorsalen Längsspalt am 2. 4. Segment öffnet.

Übersicht über die am Wasser vorkommenden Gattungen.

Imagines.

1. Scutellum gedornt. 2.

Scutellum ungedornt. Nemotelus.

2. Fühler viel länger als der Kopf, ohne deutlichen Endgriffel; L Glied verlängert, stabförmig. 3.

Fühler nicht oder nur wenig länger als der Kopf, mit deut- lichem Endgriffel; 1. Glied nicht auffällig verlängert. 4.

3. Hinterleib schwarz mit lebhaft gelben Flecken oder Binden.

Stratiomys.

Hinterleib ohne auffällige helle Zeichnung. Hirtea.

4. Hinterleib flach, scheibenförmig; Medialäste ungleichmäßig entwickelt, mindestens Äf^ stark verkürzt oder fehlend; hintere Augenränder des $ nicht verbreitert. 5.

Hinterleib hoch gewölbt; Mi— 4, aus der Discoidalzelle, gleich- mäßig entwickelt: hintere Augenränder des $ stark ver- breitert. Hermione (Oxycera).

5. i?2-j-3 vorhanden, -/?4-f5 gegabelt, Mi vorhanden, Ms ver-

kürzt oder fehlend. Eulalia (Odontorayia).

Ä2-f-3 fehlt, Ri-{.ö einfach, Mi verkürzt, ßfs fehlt.

Hoplodonta. Larven.

1. Körper spindelförmig, mehr oder weniger lang gestreckt, vorn breit, hinten verschmälert, die letzten Segmente ver- längert. 2.

Körper lang elliptisch, vorn zugespitzt, hinten abgerundet, Endsegment mit 4 scharf vorstehenden, in ein langes Borsten- haar auslaufenden Ecken. Nemotelus.

2. Körpersegmente mit Ausnahme der vorderen jederseits mit einer dicken vorstehenden Seitenborste. Hermione (Oxycera).

Körper glatt, ohne Seitenborsten. 3.

3. Endsegment sehr stark verlängert und dünn, röhrenförmig.

Stratiomys, Hirtea.

Endsegment nicht auffällig verlängert, lang elliptisch.

Eulalia (Odontomyia), Hoplodonta.

Stratiomys Geoffroy. Große mehr oder weniger dicht behaarte schwarze Arten mit gelb geflecktem Hinterleib und stark verlängerten P'ühlern. Augen behaart oder nackt, beim (j über den Fühlern sich fast berührend und die untere Hälfte äußerst fein fazettiert, beim $ breit getrennt. 1. Fühlerglied stark verlängert (Fig. 132), 2. kurz, 3. etwas länger als das 1. und 2. zusammen, 5 ringelig. Basalglieder dicht zusammen- stehend, Endglieder divergierend. Hintere Augenränder des $ ver- breitert, mit scharfem Rande. Untergesicht flach gewölbt, etwas zurückweichend, Fühler auf einer kleinen Erhöhung. Rüssel kurz mit breiten Saugflächen, Taster unscheinbar. Thorax abgerundet

114

K. Grünberg,

quadratisch, mäßig gewölbt mit deutlicher unterbrochener Quernaht.

Scutellum mit 2 Dornen. Hinterleib ögliedrig, breiter als der Thorax, flach, kurzoval, mit lebhaft gelben Seitenflecken oder Quer- binden. Flügel (Fig. 13B) groß, den Hinterleib etwas überragend und in der Ruhe über diesem zusammen- gelegt. Äste der Media vor dem Hinterrand endigend. Beine mäßig stark, braungelb und schwarz, ohne besondere Merkmale.

Fliegen an Gewässern, durch ihre Größe und kontrastreiche Zeich- nung leicht auffallend, auf Dolden- blüten und Büschen usw. 7 deutsche Arten.

„. ,„„ c.< >• i / n \ Eier walzig, an beiden Enden

Flg. 132. Sirattomys cAamaeieon (li.) &' .

r? Kopf. etwas zugespitzt, glatt und glänzend,

' gleich nach der Ablage schwefelgelb,

in schnurförmigen, bis über 600 Eier enthaltenden Gelegen abgesetzt. Larven (Fig. 134) bis 50 mm lang, lang gestreckt, abgeplattet, vom am breitesten, nach hinten verschmälert, I2gliedrig, vordere Seg- mente verkürzt, die letzten 3 verlängert, mehr zylindrisch, End- segment lang und schmal, als Atemröhre dienend. Haut derb und fest, dorsal grünlichbraun oder dunkel olivenbraun mit heller Sprenkelung, ventral heller, gelblich mit dunkeln Längsstrichen und Punkten. Kieferkapsel dick, kegelig, Augen klein, am Seitenrand. Körper fast nackt, Segmente dorsal mit einfer Querreihe ganz kurzer weitläufig stehender Borsten. Seitlich zwischen den Hinterleibssegmenten ein kurzer hakenförmiger Fortsatz. Atemöffnung am Hinterende von einem Kranz steifer Borstenhaare umgeben, die sich beim Atmen an der Wasseroberfläche spreizen, unter Wasser über der Atemöffnung zusammenschließen. Larven auch in Salztümpeln in großen Mengen.

Fig. 133. Stratiomys ckamaeleon (L.)., Flügel.

Verpuppung am Lande, Puppe in der wenig veränderten ver- kürzten und erhärteten Larvenhaut.

Artenübersicht. 1. Hinterleibsflecke stets isoliert. 2.

Hinterleibsflecke auf dem 4., oft auch auf dem 3. Segment längs des Hinterrandes zu einer schmalen Binde vereinigt.

St. potainida.

Diptera, Zweiflügler. 115

2. 3. und 4. Hinterleibssegment nur mit seitlichen Hinterrand- flecken. 3.

3. und 4. Hinterleibssegment außer den Hinterrandflecken mit kleinen seitlichen Vorderrandflecken. 6.

3. Flecke des 3. und 4. Segmentes schmal, längs des Hinter- randes; Bauch schwarz mit gelben Hinterrandsäumen. 4,

Flecke des 3. und 4. Segmentes sehr breit, gegen den Vorder- rand erweitert; Bauch gelb mit schwarzen Vorderrandbinden. 5.

4. 2. und 3. Fühlerglied rotbraun; Scutellum gelb mit schmaler schwarzer Basis. St. concinna.

Fühler ganz schwarz ; Scutellum schwarz mit gelbem Hinter- rand. St. equestris.

5. Scutellum mit halbkreisförmigem schwarzen Vorderrandfleck; Flecken des 3. und 4. Hinterleibssegmentes gegen die Mitte sehr verbreitert, fast den Vorderrand erreichend. St. cenisia.

Scutellum mit kleinem 3 eckigen Vorderrandfleck; Flecke des 3. und 4. Segmentes kleiner, weniger stark verbreitert.

St. chamaeleon.

6. Flecke des 3. und 4. Segmentes groß und breit. St. furcata.

Flecke des 3. und 4. Segmentes kleiner und schmal.

St. riparia. Stratiomys potamida Meig. Schwarz, Thorax mit ziemlich dichter graubrauner, Hinterleib mit dünner vorwiegend schwarzer Behaaning. Fühler schwarz. Augen nackt. Untergesicht des cj schwarz mit gelb- bis graubrauner Behaarung und 2 großen gelben Seitenflecken. Scheitel und Stirn des $ glänzend schwarz, Untergesicht gelb mit schwarzer Mittellängsstrieme und dünner grauer Behaarung. Hintere Augen- ränder gelb, Hinterkopf gelb, oben mit schwarzem Mittelfleck. Scutellum gelb mit schwarzer Basis. Flügel gleichmäßig braun- gelb getrübt mit hellbraunen Adern. Schwinger gelb. Beine gelbbraun mit schwarzen (J) bzw. schwarzbraunen (5) Schenkeln. Hinter- leib (Fig. 135): auf dem 2. Segment 2 große gelbe Seitenflecke, auf dem 3. Segment 2 schmale langgestreckte Hinterrandflecke, oft Fig. 135. Stratiomys pota- (beim $) zu einer Binde vereinigt, auf dem mida Meig^ Hinterleibs-

4. Segment eine Hinterrandbinde, auf dem ^""^ °"°^'

5. ein dreieckiger Fleck; Unterseite gelb mit

schwarzer Basis und schwarzer Vorderrandbinde am 2. 5. Segment, die beiden ersten in der Mitte unterbrochen. 14—16 mm. Selten.

Stratiomys concinna Meig. Augen nackt. 1. Fühlerglied schwarz, 2. und 3. Glied rotbraun. Untergesicht des J schwarz mit 2 großen gelben Seitenflecken und (lichter bräunlichgrauer, an der P'ühlerwurzel schwarzer Behaarung. Scheitel des $ schwarz, über den Fühlern 2 gelbe Flecke, Unter- gesicht bräunlichgrau behaart, gelb mit schwarzem Mundrand und breiter schwarzer, an den Fühlern zu einer Querbinde erweiterter Mittellängsstrieme. Hintere Augenränder bei beiden Geschlechtern

116 K. Grünberg,

gelb, Hinterkopf beim (j" schwarz, beim ^ gelh, oben mit schwarzem

Mittelfleck. Thorax mit dichter schwarz- bis graubrauner Be-

^^^^^^^^ haarung. Scutellum gelb mit schmaler

/-^^^^^^^^^^^ schwarzer Basis. Flügel gleichmäßig

/ ^^^^^^^^^f \ braungelb getrübt mit hellbraunen Adern.

/^^^^^^^^^^\ Schwinger gelb. Beine braungelb mit

^^H^^^^^^^^HjB schwarzen Schenkeln. Hinterleib

P^B^^^^^^H^^H hellrostbrauner oder auf den vorderen

^^^m^^^^^^^^^^ Segmenten schwarzer Behaarung. Zeich-

^^^^^^^^^■f nung (Fig. 136): Flecke auf dem 2.

V^^^^^^^H^Hv Segment groß, dreieckig, am Hinterrande

^^t^^^^^^^^^ des 3. und 4. Segmentes lang und schmal.

^^r ^^r innen mehr oder weniger erweitert,

Fleck auf dem 5. Segment breit mit ab-

'lfieig''-Hf4TÄdchm.n7" gestumpfter Spitze. Unterseite schwarz mit gelber Hinterrandbinde am 2. 5. Segment, die vorderste besonders breit. 12 14 mm. Selten, mehr im südlichen Europa.

Stratiomys equestris Meig. Schwarz mit ziemlich dichter graubrauner bis grauer Behaarung. Fühler schwarz. Augen beim ^ behaart, beim 5 nackt. Kopf des

f(J ganz schwarz, beim 9 eine Querbinde über den Fühlern, Seitenränder des Untergesichts, Augenhinterränder und 2 dreieckige Flecke hinter dem Scheitel gelb. Thorax des ^ vorn mit kurzen grauen Längsstriemen. Scu- tellum vorwiegend schwarz, Hinterrand und Dornen gelb. Flügel bräunlich getrübt mit heller Spitze und hellbraunen Adern. Beine beim (J schwarz, Schienenwurzeln und Tarsen mit Ausnahme der Endglieder braungelb, beim 2 braungelb mit dunkeln Schenkeln. Hinter- leib (Fig. 137): Flecke auf dem 2. Segment Fig. 137 Stratiomys kleiner als bei den übrigen Arten, kaum bis equestris Meig., Hinter- zur Hälfte des Seitenrandes reichend, am leibszeichnung. Hinterrand des 3. und 4. Segmentes lang und

schmal, innen kaum erweitert, Fleck auf dem 5. Segment ziemlich spitz. Unterseite schwarz mit gelber Hinterrand- binde am 1.— 5. Segment. Endsegmente gelb. 13—14 mm. Häufig, auch entfernt von Gewässern, auf Wiesen und in Wäldern.

Stratiomys cenisia Meig. Schwarz mit bräunlichgrauer Behaarung. Fühler schwarz. Augen beim $ nackt oder behaart, beim $ nackt. Untergesicht des J schwarz mit schmalen braungelben Seitenrändern und 2 eben- solchen Flecken am Mundrand; hintere Augenränder schmal, braun- gelb mit kurzer, weißschimmernder Behaarung; Hinterkopf schwarz. Scheitel des 5 glänzend schwarz, Stirn gelb, Untergesicht gelb mit schwarzer, unten erweiterter Mittellängsstrieme; hintere Augenränder ziemlich schmal, gelb, Hinterkopf gelb. Scutellum gelb mit schwarzem abgerundeten Basalfleck. Flügel mit Ausnahme des hellen Spitzen- teils bräunlich getrübt mit hellbraunen Adern. Schwinger gelb. Beine beim 9 hellbraun mit schwarzer Spitzenhälfte der Schenkel,

Diptera, Zweiflügler. 1 1 7

beim J mit schwarzen Schenkeln und Schienenringen. Hinterleibs- flecke (Fig. 138) breit und ausgedehnt, auf dem B. und 4. Seg- ment bis nahe zum Vorderrand reichend, seitlich verschmälert, Fleck des 5. Segmentes stumpf kegelförmig. Unterseite gelb mit schwarzer Querbinde am Vorderrand des 2. 5. Segmentes, beim ^ ausge- dehnter als beim (J. Endsegmente gelb. 12 mm. Häufig, besonders auf Blüten von Carum carvi und Daucus carota.

Fig. 138. Siratiomys cenisia Fig. 139. Straiiomys chamae-

Meig., Hinterleibszeichnung. leon (L.), Hinterleibszeichnung.

Stratiomys chainaeleon (L.) (Fig. 131). Nahe verwandt mit der vorigen. Die helle Zeichnung des Unter- gesichts und der Augenränder beim ^ undeutlicher und dunkler, die Augenränder beim 5 bedeutend breiter. Der schwarze Wurzelfleck des Scutellums kleiner, hinten zugespitzt. Die Flecke auf dem Hinterleib schmäler (Fig. 139). Gemein. Mit der vorigen.

Stratiomys fnrcata F.

Schwarz mit ziemlich dichter bräunlichgrauer Behaarung. Fühler schwarz. Augen beim $ behaart, beim ^ nackt. Kopf des (^ schwarz, $ über jedem Fühler mit einem halbmondförmigen gelben Fleck, 2 ähnlichen Flecken am Hinter- rand des Scheitels, welche in einen drei- eckigen Fleck auf dem Hinterkopf über- gehen. Flügel auf der vorderen Hälfte mit hellbrauner Trübung und ebensolchen Adern. Schwinger gelb. Beine schwarz mit gelben Schienenwurzeln und Tarsen (J), beim 5 die helle Wurzelfärbung der Schienen mehr ausgedehnt. Scutel- lum beim $ schwarz mit gelbem Hinter- rand und Dornen, beim 5 g^'b, mit breitem schwarzen Vorderrand. Hinter- leib (Fig. 140) schwarz, die gelben

Seitenflecke am Hinterrand des 3. und

4. Segmentes ziemlich breit, am 3. und ^^ ,40 shahomv^ furcata

4. Segment ein kleiner seitlicher Vorder- f., Hinterleibszeichnung, randfleck. Der dreieckige Fleck auf dem

5. Segment schmal und hoch. Unterseite schwarz mit gelben,, seitlich verschmälerten Hinterrandsäumen am 2. h. Segment, welche- am

118 K. Grünberg,

2.-4. Segment den Seitenrand nicht erreichen. Endsegment dunkel,

10 11 mm. Häufig, an Weißdorn und auf Dolden, besonder«

auf Blüten von Carum carvi und Hera-

fcleum sphondylium.

Strationiys riparia Meig. Von St. furcata nur durch die klei- neren und schmäleren Hinterleibsflecke unterschieden (Fig. 141), zuweilen auch die Behaarung mehr bräunlich. Mit der vorigen.

Hirtea Scop.

Nahe verwandt mit Stratiomys und im Körperbau mit ihr übereinstimmend. Behaarung, besonders am Thorax, dichter. Fig. 141. Stratiomys riparia Augen bei beiden Geschlechtern behaart. Meig., Hinterieibszeichnimg. Fühler (Fig. 142), besonders das I.Glied, etwas länger. Hinterer Augenrand des $ dunkel, nicht merklich verbreitert. Hinterleib oberseits ohne auf- fallende gelbe Flecke. Aufenthalt und Lebensweise wie bei Stratiomys. Nur eine deutsche Art.

Hii'tea longicornis Scop.

Schwarz mit dichter grauer, graubrauner bis hell rötlichbrauner Behaarung. Fühler schwarz. Kopf des (^ schwarz, 5 zu beiden Seiten der Fühlerwurzel mit je einem ausgedehnten gelben Fleck und 2 drei- eckigen gelben Flecken hinter dem Scheitel. Scutellum schwarz, wie der Thorax behaart. Dornen und äußerster Hinterrand zwischen den Dornen gelb. Flügel am Rande hell, auf der Mitte braun getrübt, mit hellbraunen Adern. Schwinger gelb. Beine schwarz mit gelbbraunen Tarsen und Schienen- wurzeln. Hinterleib schwarz, am Hinter- rand des 2.-4. Segmentes mit leichter Andeutung gelber Seitenflecke. Be- haarung am Seitenrand des 2. und am seitlichen Hinterrand des 3. und 4. Segmentes besonders dicht, flecken- Fig. 142. Hirtea hnsicornis Scop. ^^.^^^^ Hinterrand des 5. schmal gelb gesäumt. Unterseite schwarz mit gelbem Hinterrandsaum am 2. 5. Segment, der vorderste am breitesten, die übrigen schmal. 14 17 mm. In der Nähe von Gewässern, auf Blüten von Crataegus, Chaerophyllum und Carum carvi.

Larve wie bei Stratiomys, auch mit der gleichen Lebensweise. Nach Frieden fels in den Salzteichen Salzburgs, glänzend schwarz, schwimmt ruhig in leisen Windungen auf der W^asseroberfläche oder dicht unter ihr, ist sehr gefräßig, umschlingt das Beutetier mit dem Körper und ist außerordentlich lebenszäh.

Diptera, Zweiflügler.

119

Eulalia Meig. (Odontomyia Meig. Aut.).

Große bis kleinere, wenig dicht und im weiblichen Geschlecht stets dünn behaarte schwarze Arten mit meist gelb oder grün ge- zeichnetem Hinterleib. Fühler so lang wie der Kopf fFig. 143) oder etwas kürzer, 1. und 2. Glied gleich lang oder das 1. höchstens von doppelter Länge des 2., 3. Glied verlängert, vier- ringelig mit kurzem 2gliedrigem Endgriffel. Augen nackt oder behaart, beim (^ auf der Stirn zusammenstoßend, sehr groß, der untere Teil äußerst fein fazettiert, beim $ breit getrennt. Untergesicht mäßig oder stark gewölbt, eine gleichmäßige kuppelartige Wölbung bildend oder mit einem abgerundeten Mittelkiel. Hintere Augenränder beim 5 nicht verbreitert. Rüssel kuiz mit breiten Saugflächen, Taster klein, un- scheinbar. Thorax mäßig gewölbt, kurz recht- eckig, abgerundet, vorn wenig verschmälert, mit deutlicher unterbrochener Quernaht. Scutellum mit 2 Dornen. Flügel (Fig. 144) den Hinterleib überragend, in der Ruhe über diesem zusammen- gelegt. ^2 + 3 deutlich, i?4 + 5 stets gegabelt. M^ zuweilen undeut- lich, M.^ verkürzt, rudimentär oder ganz fehlend. Beine mäßig stark, ohne besondere Merkmale. Hinterleib breiter als der Thorax, kurzoval, flach scheibenförmig oder mäßig gewölbt, ögliedrig.

Fliegen hauptsächlich an Gewässern, oft sehr zahlreich, be- sonders gern auf Doldenblüten und Büschen, in Rohrbeständen, auch auf Wasserpflanzen, bei trübem Wetter still auf der Unter- seite von Blättern. Einzelne Arten auch entfernt vom Wasser in Wäldern, auf Wiesen. 9 deutsche Arten.

Fig. 143. Eulalia or- «a^a (Meig.), Kopf (^).

Fig. 144. Eulalia ornata (Meig.), Flügel.

Larven im Wasser, im Schlamm, zwischen Wasserlinsen, ähn- lich denen von Stratiomys, mehr parallelrandig, 10. 12. Segment nur wenig verschmälert und verlängert, Endsegment lang elliptisch, Atemöffnung mit einem Borstenkranz wie bei Stratiomys.

Artenübersicht. Augen behaart; Oberseite des Hinterleibs ganz schwarz, nur die Spitze schmal gelb gesäumt. Eu. tigrina.

Augen nackt ; Oberseite des Hinterleibs mit mehr oder weniger ausgedehnter gelber oder grünlicher Zeichnung. 2.

1. Fühlerglied kaum länger als das 2. 3.

1. Fühlerglied von doppelter Länge des 2. 8.

120 K. Grünberg,

3. Die seitlichen Hinterleibsflecke längs des Randes stets zu- sammengeflossen. 4.

Die seitlichen Hinterleibsflecke abgerundet, einzeln oder wenigstens am Rande stets getrennt. 7.

4. Die Seitenflecke des 2.-4. Hinterleibssegmentes gleichmäßig breit, nur eine aus trapezförmigen Flecken gebildete schwarze Mittelstrieme frei lassend. 5.

Der Seitenfleck des 4. Hinterleibssegmentes wesentlich schmäler als die beiden vorderen; Mitte des Hinterleibs stets aus- gedehnt schwarz. 6.

5. Die 3 Flecke der schwarzen Mittelbinde von gleicher Größe, am Vorderrand am breitesten. Eu. angnlata.

Der mittlere Fleck der schwarzen Mittelbinde schmäler als der vordere, in der Mitte am breitesten. Eu. hydropota.

6. Die Seitenflecke groß, eine breite schwarze Mittelbinde frei- lassend, deren Einzelflecke sich am Vorderrand querbinden- artig erweitern. Eu. hydroleon.

Die Seitenflecke viel kleiner, besonders am 4. Segment sehr schmal, die schwarze P'ärbung bedeutend überwiegend.

Eu. felina.

7. Alle Seitenflecke von gleicher Größe, die ganze Breite der Segment einnehmend und oft verschmolzen. Eu. ornata.

Die Seitenflecke nach hinten kleiner werdend, am 3. und 4. Segment schmal, längs des Hinterrandes. Eu. anmilata.

8. Hinterleib wenig behaart, Seitenflecke schmal und lang, quer- bindenartig. Eu. microleon.

Hinterleib mit silberglänzender ((j") oder messinggelber ($) Behaarung, Seitenflecke klein, dreieckig. Eu. argentata.

Eulalia tigrina (F.). Schwarz mit ungeflecktem Hinterleib. Augen beim J dicht, beim $ dünn und kurz behaait. Fühler schwarz. Kopf beim (5" schwarz, beim $ vorwiegend grau behaart, hintere Augenränder des 9 glänzend grauweiß. Thorax beim (J graubraun und schwarz, beim 5 gr^iu behaart und mit dünnem hellgrauen glänzenden Haar- filz bedeckt. Scutellum schwarz mit gelben Dornen. Flügel glas- hell mithellbraunen Adern. M3 fehlt. Schwinger schwefelgelb mit dunklerem Stiel. Beine gelb mit schwarzen Schenkeln, Schienenringen und Tarsenenden. Hinterleib wenig behaart, glän- zend schwarz, oberseits ganz ohne Zeichnung, nur das 5. Segment beim ^> zuweilen auch beim cj mit gelbem Hinterrand. Unterseite bräun- lichgelb mit schwarzem Seitenrand und schwar- zer Spitze. 9—11 mm. Häufig. Mai- Juni. Auf Doldenblüten, besonders auf Carum carvi, Daucus carota, Pastinaca sativa.

Eulalia angulata (Panz.). fllpanztH^eS: , Fühler hellbraun oder nur das Endglied Zeichnung. dunkelbraun. Untergesicht des '^^ einiarbig gelb

oder die schwarzen Flecke klein. Die gelben oder grünen Seitenflecke am 2. 4. Hinterleibssegment breit, stets zu- sammenhängend, die schwarze Mittelbinde aus 3 fast gleichgroßen,

Diptera, Zweiflügler. 121

vorn erweiterten trapezförmigen Flecken gebildet (Fig. 145). r>. Seg- ment nur mit breiterem oder schmälerem schwarzen Vorderrand. Übrige Merkmale wie bei En. hydroleon. 9 12 mm. Häufig. Juli. Auf Doldenblüten, besonders auf Daucus carota.

Eulalia hydropota (Meig.). Nahe verwandt mit Eu. angulata und nur durch die Hinter- leibszeichnung und etwas bedeutendere Größe von ihr verschieden. Der mittlere Fleck der schwarzen Längsbinde, auf dem 3. Segment,, schmäler als der vordere und auf der Mitte des Segmentes, nicht am Vorderrand am breitesten. 11 14 mm. Seltener als Eu. angulata.

Eulalia hydroleon (L.). Augen nackt. Fühler schwarzbraun bis schwarz. Kopf des cf schwarz, Mundrand und eine schmale Mittellängsstrieme des Unter- gesichts mehr oder weniger deutlich braungelb; Kopf des 5 gelb. Scheiteldreieck und eine schmale vertiefte Linie zwischen ihm und der Fühlerwurzel schwarz, auf der Stirn einzelne braune Flecke,, auf dem Untergesicht 2 ausgedehnte schwarze Seitenflecke; hintere Augenränder gelb, Hinterkopf schwarz, oben in der Mitte mit 2 gelben Flecken. Thorax schwarz, beim ,5 mit abstehender bräun- lichgrauer, beim $ mit dünner anliegender filziger, messinggelber Behaarung. Scutellum schwarz, eine mehr oder weniger breite Spitze und Dornen gelb. Flügel glashell mit gelbbraunen Adern,. Af^ verkürzt oder rudimentär. Schwinger gelblichgrün. Beine ganz gelb. Hinterleib (Fig. 146) mit großen 3 eckigen gelben oder grünen» meist zusammenfließenden Seitenflecken am 2. 4. Segment, welche eine breite schwarze, am Vorderrande der einzelnen Segmente quer- bindenartig erweiterte Mittelbinde frei lassen; 5. Segment nur an der Basis schwarz. Unterseite grün oder gelblich, ohne Zeichnung. 9 11 mm. Häufig. Mai Juni.

Fig. 146. Eulalia hydroleon Eulalia Jellna {Vm^z.),

(L,), Hinterlcibszeichnung (^). Hinterleibszeichnung.

Eulalia felina (Panz.). Augen nackt. 1. und 2. Fühlerglied helli)raun, 3. schwarz- braun bis schwarz. Koj)f des (j' ganz schwarz. Scheitel und Stirn des 2 braungelb. Seitenränder, Scheiteldreieck und Mittellängsstrich schwarz; Untergesicht schwarz, Mundrand und ein schmaler Saum am unteren Augenrand braungelb, ebenso die hinteren Augenränder. Hinterkopf schwarz. Thorax beim q gelblichgrau behaart, beim

122 K. Grünberg,

5 mit kurzer anliegender messinggelber Behaarung. Scutellum schwarz, Hinterrand und Dornen gelb. P'lügel glashell mit blassen bräunlichgelben Adern, M^ verkürzt oder rudimentär. Schwinger hellgelb. Beine ganz gelb. Hinterleib oberseits glänzend schwarz mit gelben oder grünlichen Beckigen Seitenflecken, welche nur am Außenrande zusammenhängen (Fig. 147) und beim ^ kleiner sind als beim (^. Die Flecke am 4. Segmente bedeutend schmäler als die beiden vorderen. 5. Segment mit gelbem Seiten- und Hinterrand. Unterseite einfarbig gelb oder grünlich. 9 10 mm. Selten.

Eulalia ornata (Mei|g.).; Schwarz mit bräunlichgrauer Behaarung. Augen nackt. Fühler schwarz oder das 2. Glied und die Wurzel des 3. braun. Kopf des J ganz schwarz, 5 mit gelbem Mundrand und auf Scheitel und Stirn mit 3 braungelben, zuweilen miteinander verbundenen Fleckenpaaren: 2 Flecke am Hinterrand des Scheitels, auf den Hinterkopf übergrei- fend, 2 keilförmige Flecke vor den Ocellen und 2 Querflecke über der Fühlerwurzel; hintere Augenränder gelb, Hinterkopf schwarz. Scutellum gelb, beim (^ mit breitem, beim 9 i"it schmälerem schwarzen runden Basalfleck, Dornen mit schwarzer Spitze. Flügel glashell

Fig. 148. Eulalia ornata Fig. 149. Eulalia a?inulata

Meig., Hinterleibszeichnung Meig. Hinterieibszeichnung

W)- (9).

mit braungelben Adern, M.^ verkürzt oder rudimentär. Beine gelb, die 3 letzten Tarsenglieder schwarz, beim (^ außerdem die basale Schenkelhälfte und ein schmaler Schienenring schwarz. Hinterleib wenig behaart, schwarz, glänzend, mit großen braungelben, hinten erweiterten Seitenflecken am 2.-4. Segment (Fig. 148) , welche beim J stets größer sind als beim ^ und zuweilen zu einer seit- lichen Binde zusammenfließen. 5. Segment mit breitem gelben Hinterrand. Unterseite gelb oder hellbräunlich, 3. und 4. Segment mit schwarzem, zuweilen geteilten Mittelfleck. 15—17 mm. Häufig. Mai— Juni. Besonders auf Blüten von Crataegus.

£uialia annulata (Meig.).

Augen nackt. Fühler dunkelbraun bis schwärzlich. Kopf

schwarz mit weißer Behaarung, 9 'i^'" Augenrand neben den Fühlern

mit 2 weißen, etwas weiter oben mit 2 dreieckigen messinggelben

Haarflecken; hintere Augenränder weiß. Thorax schwarz, beim

Diptera, Zweiflügler. 123

(j mit abstehender gelbgrauer, beim $ mit kurzer anliegender glänzend messinggelber Behaarung, welche eine Mittelstrieme und 2 breitere seitliche Striemen freiläßt; Unterseite weiß behaart. Scutellum schwarz, nur die äußerste Spitze zwischen den Dornen gelblich, Dornen gelb mit schwarzer Spitze. Flügel glashell mit hellbraunen Adern, Af.^ fehlt. Schwinger hellgelb. Beine gelb, Schenkel mit Ausnahme der Spitze, Schienenringe (nur an den Hinterschienen scharf) und Tarsenenden schwarz. Hinterleib ge- wölbt, schwarz, glänzend, fast nackt, Hinterrandflecke (Fig. 149) am 2. Segment groß, den ganzen Seitenrand einnehmend, am 3. längs des Hinterrandes, ebenfalls groß, am 4. bedeutend kleiner als am 3.; 5. Segment mit halbkreisförmigem Hinterrandfleck und hellem Seitenrand. Unterseite gelb. 12 mm. Sehr selten.

Eulalia microleon (L.). Augen nackt. Fühler schwarz, 1. Glied von doppelter Länge des 2. Untergesicht stark gewölbt mit abgerundetem Längskiel. Kopf schwarz, beim ^J bräunlichgrau, beim $ grau behaart, beim $ auf der Stirnmitte 2 kurze bräunlichgelbe Längs- striche, hintere Augenränder glänzend grauweiß behaart. Thorax schwarz, beim (^ mit abstehender bräunlich- grauer, beim $ mit kürzerer anliegender messinggelber Behaarung. Scutellum wie der Thorax, schwarz mit gelben Dornen. Flügel glashell mit braun- gelben Adern, Äste von i?4-(-B weiter getrennt als bei den übrigen Arten. M^ rudimentär, Ä/.^ fehlt. Schwinger gelb. Beine schwarz, Schenkelspitze ^ig. 150. Eu/aUa mzcroieon (L.), sowie Wurzel der Schienen und Tarsen Hinterleibszeichnung,

gelb. Hinterleib wenig behaart, ober-

seits glänzend schwarz mit seitlichen gelben Hinterrandstreifen am 2.-4. Segment sowie gelbem Seiten- und Hinterrand am 5. Seg- ment (Fig. 150). Unterseite hell gelblich, stellenweise, besonders am 4. Segment, schwärzlich, mit zwei schwarzbraunen Punkten auf der Mitte des 3. oder 3. und 4. Segmentes. 9—11 mm. Selten.

Eulalia argentata (F.). Augen nackt. Fühler schwarz. 1. Glied von doppelter Länge des 2. Untergesicht stark gewölbt, kuppelförraig, ohne deutlichen Kiel, beim J mit dichter, am Rande dunkelbrauner, auf der Mitte grauer Behaarung, schwarz mit kurzem braungelben Längsstrich unter den Fühlern, beim § m't dünner messinggelber Behaarung, schwarz mit schmalem braungelben Mundrand und großem ovalen ebensolchen Querfleck unter den Fühlern. Hintere Augenränder des 5 messinggelb behaart. Thorax schwarz, beim <J mit dichter bräunlichgrauer, beim § mit dünner messinggelber Behaarung. Scutellum wie der Thorax, schwarz mit sehr kurzen braungelben Dornen. Flügel glashell mit hellbraunen Adern, Äste von i?4-(-5 weit getrennt, i1/, rudimentär, J/., fehlt. Schwinger gelb. Beine gelb, beim (J die Schenkel mit Ausnahme der Spitze, Schienen-

124

K. Grünberg,

ringe und die 3 letzten Tarsenglieder schwarz oder dunkelbraun, beim $ nur die äußere Schenkelhälfte schwarz und nur die Hinter- schienen mit dunklem Ring. Hinterleib schwarz, beim (^ mit weißer silberglänzender Behaarung und kleinen viereckigen seit- lichen gelben Hinterrandflecken am 2.-4. Segment, 5. mit gelbem Hinterrand, Seitenrand des 2. 5. Segmentes schmal gelb gesäumt; beim 9 mit messinggelber, am Hinterrand des 2.-4. Segmentes binden- artiger Behaarung, Seitenrand schmal gelb gesäumt, Hinterrand- flecke kaum angedeutet. Unterseite braungelb, auf der Mitte des 3. und 4. Segmentes 2 schwarze Punkte. 9 11 mm. Selten. Larven Herbst bis Frühjahr in feuchten Wäldern unter Laub und faulenden Pflanzen. Fliegen im Mai auf Blüten von Crataegus und Berberis.

Hoplodonta Rond.

Nächstverwandt mit Eulalia. Augen nackt. Fühler kürzer als der Kopf. Untergesicht ziemlich stark gewölbt, mit einer runden höckerartigen Erhöhung. Rüssel vorstehend mit langgestreckten breiten Saugflächen. Kopf und Thorax beim (^ mit dünner abstehen- der, beim 9 mit anliegender filziger Behaarung. Flügel (Fig. 151)

den Hinterleib ziemlich weit überragend, R2+3 mit Rj ver- schmolzen, R4+6 einfach. M, rudimentär, Mg fehlt.

Fliegen an Gewässern, mit Eulalia. Nur 1 deutsche Art.

Flg. 151. Hoplodonta viriduia (F.), Flügel. Hoplodonta vlridula (F.).

Fühler hellbraun bis schwarzbraun, das Endglied stets dunkler als die beiden ersten. Kopf und Thorax glänzend schwarz, beim J mit abstehender grau- gelber, beim $ mit anliegender goldglänzender Behaarung, welche beim $ große seitliche Untergesichtsflecke, 4 Stirnflecke und 2

Fip. 162 Fig. 153. Fig. 154.

Fig. 162—154. Hoplodonta viriduia (F.), Hinterleibszeichniing.

kurze Längsstriemen am Vorderende des Thorax frei läßt. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger hell gelblichgrün. Beine gelb. Hinterleib nackt, hellgrün oder gelblich mit schwarzer, sehr variabler Mittelbinde (Fig. 152—154). Diese reicht bei der typischen Form von der Hinterleibswurzel bis zur Basis des 5. Segmentes und besteht aus 4 zusammenhängenden Flecken, von denen die beiden

Diptera, Zweiflügler. 125

hinteren mehr oder weniger stark verhreitert sind (Fig. 152); die Binde kann bis auf einen dunkeln Wurzelfleck vollständig ver- schwinden und zwischen beiden Extremen kommen alle Übergänge vor mit gleichbreiter (Fig. 153) oder unterbrochener Binde (Fig. 154). Unterseite hellgrün oder gelblich. 8 9 mm. Juni Juli. In der Nähe von Gewässern gemein.

Nach der Hinterleibszeichnung unterscheidet man verschiedene, früher als besondere Arten aufgefaßte Varietäten:

1. Hinterleib außer einem dunkeln Wurzelfleck ganz ohne scharfe Zeichnung. var. jejuna Schrank.

Hinterleib außer dem Wurzelfleck mit wenigstens einem größeren Fleck. 2.

2. Hinterleib mit einem großen zusammenhängenden Doppelfleck auf dem 4. Segment. var. bimacnlata Meig.

Hinterleib mit breitem Fleck auf dem 3. und 4. Segment, der hintere nicht größer als der vordere, oder nur mit einem kleinen runden Fleck am 4. Segment. var. interrupta Lw.

Hinterleib mit breitem Fleck am 3. und 4. Segment, der hin- tere größer als der vordere ((j") oder mit 3 kleineren ganz isolierten Flecken (§). var. subvittata Meig.

Hermione Meig. (Oxycera Meig. Aut,).

Mittelgroße bis kleine, meist sehr dünn behaarte schwarze Arten mit lebhaften, zuweilen vorherrschetiden gelben oder grünen Zeichnungen. Kopf halbkugelig (Fig. 155). Stirn und Untergesicht gleichmäßig gewölbt oder das letztere nur unbedeutend vortretend. Fühler klein, wesentlich kürzer als der Kopf, 1. und 2. Glied gleichlang, 3. verlängert, spindel- förmig, 4 ringelig mit 2gliedriger unmittel- bar vor der Spitze sitzender Borste (Fig. 156). Augen behaart oder nackt, beim ij zusammenstoßend und die untere Hälfte äußerst fein fazettiert, beim $ breit ge- trennt. Hintere Augenränder des 5 ver- F'g- 156. Hermione trüi- breitert. Rüssel kurz mit breiten Saugflächen. «'''''" (F)- ^<>Pf (?)•

Taster unscheinbar. Thorax abgerundet

rechteckig, mäßig stark gewölbt mit deutlicher unterbrochener Quer- naht. Scutellum mit 2 Domen. Flügel (Fig. 157) den Hinterleib beträcht- lich überragend, in der Ruhe über demselben geschlossen. R2-f 8 deutlich vorhanden, steil in den Vorderrand, R4 + 6 mit kurzer Gabel; Mi— 4 aus der Discoidalzelle, -"-^"^KTTTT^ stets vorhanden, aber meist sehr fein, vor dem ^<UlX^^'^

Rand endigend. Beine mäßig stark, ohne be- ^^^ 15g Hermione sondere Merkmale. Hinterleib ögliedrig, wesent- triiineaia (F.), lieh, zuweilen bedeutend breiter als der Thorax, Fühler,

gewölbt, kurz oval oder kreisförmig. Fliegen durch ihre charakteristische Körperforra und Zeichnung leicht auf- fallend, an Gewässern auf Blättern und Blüten, bei warmem Sonnen- schein sehr lebhaft, bei kalter trüber Witterung träge auf der Unterseite von Blättern. 17 deutsche Arten.

126

K. Grünberg,

Larven (Fig. 158 u. 165), im Wasser, im Schlamm, unter Steinen oder an der Oberfläche, auch an überrieselten Felsen, von tierischen wie pflanzlichen Stoffen lebend ; ähnlich den Larven von Stratiomys, spindelförmig, die letzten Segmente weniger stark verlängert; Kieferkapsel hinten kege- lig verdickt, Augen klein, wenig vortretend, am Seitenrand des Kopfes. Beborstung spärlich und kurz, 3. oder 6. 11. Segment mit dicken vor- stehenden Seitenborsten. Endsegment etwas ver- längert, hinten abgestutzt, Hinterstigmen mit einem Kranz langer Fiederhaare.

Fig. 168. Hermione

trilineata (F.)

Larve. Nach

Heeger.

Fig. 157. Hermione trilineata (F.), Flügel.

Verpuppung am Land. Puppen (Fig. 166) in der nur wenig kontrahierten Larvenhaut, oft in bedeutender Entfernung vom Wasser, unter Steinen und in Mauerritzen.

Artenübersicht.

1. Grüne oder gelbliche Arten mit schwarzer Zeichnung. 2.

Schwarze Arten mit gelber Zeichnung. 3.

2. Die Hinterleibsbinden getrennt oder seitlich verschmolzen, so daß helle Mittelflecke entstehen. H. trilineata,

Die beiden vorderen Hinterleibsbinden in der Mitte ver- schmolzen, so daß auf dem 2. Segment langgestreckte Seiten- flecke entstehen. H. proxima.

3. Hinterleib mit schmalem gelben Seitenrand. H. tenuicornis.

Hinterleib mit einzelnen oder paarweise auftretenden größeren gelben Flecken. 4.

4. Hinterleib ohne gelbe Seitenflecke. 5.

Hinterleib mit gelben Seitenflecken. 7.

5. Hinterleib nur mit gelbem Spitzenfleck. 6.

Hinterleib mit gelbem Wurzel- und Spitzenfleck. H. leoiüna.

6. Augen nackt, Fühlerwurzel gelb, Flügel glashell. H. terminata.

Augen behaart, Fühler schwarz, auf der Discoidalzelle ein verwaschener brauner Fleck. H. analis.

7. Kleine Arten von 4—5 mm Länge mit nackten Augen. 8.

Größere Arten von mindestens 5 mm Länge mit behaarten Augen. 10.

8. Beine vorwiegend schwarzbraun. H. pygmaea.

Beine ganz gelb. 9.

9. Fühler schwarz. H. formosa.

Fühler braun. H. pardalina. 10. Fühler hellbraun. 11.

Fühler schwarzbraun oder schwarz. 12.

Diptera, Zweiflügler. 127

n. Seitenflecke am 3. und 4. Hinterleibssegment und Spitzen- fleck getrennt. H. rauscaria.

Seitenflecke und Spitzenfleck längs des Seitenrandes ver- bunden. H. calceata.

12. Scutellum in größerer Ausdehnung schwarz. H. amoena.

Scutellum gelb, höchstens die Spitze der Dornen schwarz. 13.

13. Flügel glashell, 2 seitliche Fleckenpaare am Hinterleib.

H. piilchella.

Flügel rauchig getrübt, Hinterleib wenigstens beim $ stets mit 3 seitlichen Fleckenpaaren. 14.

14. Hinterleib stets mit 3 Fleckenpaaren am 2.-4. Segment, Beine vorherrschend gelb. 15.

Das vorderste Fleckenpaar beim J gewöhnlich fehlend, Beine vorherrschend schwarz. 16.

15. Bauch schwarz mit breiten gelben Mittelflecken. H. falleni.

Bauch viel ausgedehnter schwarz, nur auf dem 2. (,$) oder auf dem 2. und 3. ($) Segment ein kleinerer gelber Fleck.

H. meigeni.

16. Seitenflecke auf dem 4. Segment wesentlich größer als auf dem 3., in der Mitte stark genähert. H. locuples.

Seitenflecke auf dem 4. Segment wenig größer als auf dem 3., in der Mitte breit getrennt. H. dives.

Hermione tiilineata (F.).

Körper grün oder gelblich mit schwarzer Zeichnung. Augen nackt. Fühler gelbbraun. Stirne des $ schwarz. Untergesicht grünlich mit schwarzem Mundrand, Hinterkopf schwarz mit grün- lichem Scheitelfleck. Kopf des $ gelb oder grünlich, Hinterkopf, ein die Ocellen einschließender Querstrich und ein von diesem bis. zur Fühlerbasis reichender Längsstrich schwarz. Vordere Augen- ränder auf der Stirn schwarz, auf dem Untergesicht weiß gesäumt. Thorax mii. 3 schwarzen Längsstriemen, die mittlere ganz durch- gehend, vorn verbreitert, hinter der Naht verschmälert und vor dem Scutellum in eine Querbinde verbreitert, die beiden seitlichen Striemen vorn etwas verkürzt, hinten gewöhnlich mit der Querbinde verschmelzend. Scutellum ganz hell, nur die Spitze der Dornen schwarz. Flügel glashell mit blassen Adern, Schwinger grün oder gelb, Beine gelb. Hinterleib mit 4 schwarzen in Breite und Form veränderlichen Querbinden an den Einschnitten zwischen dem 1. bis 0. Segment (Fig. 159 u. 160); die Binden häufig auf dem 2. und 3. Segment seitlich verbreitert und zusammenfließend, so daß isolierte helle Mittelflecke entstehen (Fig. 160). 7— 8 mm. Juni— Juli, häufig. In Nähe von Gewässern, auf feuchten Wiesen.

Eier hellbraun, glatt, derbhäutig, an beiden Enden zugespitzt.

Larven (nachHeeger, Fig. 158) in kleinen fließenden Bächen,, gewöhnlich an den Ufern im Schlamm, bei warmem Sonnenschein auch an der Wasseroberfläche; von Pflanzen wie von tierischen Stoffen lebend. 10 mm lang. 2 mm breit, 12gliedrig, derbhäutig, lang eiförmig, vorn am breitesten. Kieferkapsel hinten stark verbreitert. 1. Segment am Vorderrand ziemlich tief eingeschnitten. Am Vorder- rand des 3. Segments eine Reihe dunkler Punkte. 4. und 5. Seg- ment auf der Mitte mit einem gemeinschaftlichen hellen, breit dunkel umrandeten Fleck. 6.— 12. Segment mit 2 kürzeren mitt-

128 K. Grünberg,

leren und 2 längeren seitlichen, vom Yorderrand ausgehenden, hinten zugespitzten dunkeln Flecken, welche auf dem 11. und 12. Segment die Form von Längsstriemen annehmen. Unterseite hell, ohne Zeichnung. Vorderstigmen am 1., Seitenstigmen an den 6 mitt- leren Segmenten, Hinterstigmen von einem Kranz langer Fieder- haare umstellt.

Puppe wie bei H. meigeni (s. unten).

I'^l

'^

Fig- 159. Flg. 160. Fig. 161. Hermione

Fig. 159 uud 160. Hermtone trilineata (F.), Hinter- proxima (Lw.), Hinter- leibszeichuung. leibszeichnung.

Hermione proxinia (Lw.). Sehr ähnlich H. trilmeata\ Unterschiede: über der Flügelwurzel «ein scharfer ovaler schwarzer Fleck, die beiden vorderen Hinter- leibsbinden in der Mitte verschmolzen, so daß langgestreckte helle Seitenflecke auf dem 2. Segment entstehen (Fig. 161). Alles übrige wie bei trilineata.

Hermione tenuicornis (Macq.).

Augen nackt. Fühler schwarz, länger und schlanker als bei den übrigen Arten. Kopf glänzend schwarz, Untergesicht des 5 mit gelbem Saum, welcher über der Fühlerwurzel nach innen um.- biegt und längs des Untergesichts weiß bestäubt ist; hintere Augen- ränder mit langem gelben Fleck auf der unteren Hälfte und gelbem Scheitelfleck. Thorax glänzend schwarz mit gelber Seitenstrieme und gelbem Fleck über der Flügelwurzel. Scutellum gelb. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger gelb. Beine gelb, Schienenspitze und Tarsus der Vorderbeine schwarz, an Mittel- und Hinterbeinen ein undeutlicher Schienenring und die Tarsenspitze dunkel. Hinterleib schwarz, vom 2. Segment an mit schmalem gelben, auf den einzelnen Segmenten kaum merklich erweiterten Saum. Unterseite schwarz. 5 mm. Selten.

Hermione leonina (Panz.).

Glänzend schwarz mit kurzer grauer Behaarung. Augen be- haart. Fühler schwarz. Kopf des cf ganz schwarz, beim $ die vorderen Augenränder längs des Untergesichts mit silberglänzendem Saum, das obere Ende der hinteren Augenränder gelb, Rüssel mit gelben Saugflächen. Thorax mit schmaler gelber Längsstrieme zwischen Schulter und Flügelwurzel und einem kleinen gelben Fleck über der letzteren. Scutellum beim J gelb mit schwarzer Basis, beim $ ganz gelb; Dornen gelb mit schwarzer Spitze. F'lügel glashell mit gelbbraunen Adern. Schwinger gelb. Beine vorwiegend schwarz. Schenkelspitzen, Wurzel und Spitze der Schienen sowie die beiden ersten Tarsenglieder gelb. Hinterleib mit gelbem Wurzel- fleck und gelber Spitze. 6—7 mm. Juli, an Ufern. Häufig.

Dipteni, Zweiflügler. 129

Hermione termin,ata (Meig.). Glänzend schwarz, schinale Seitenstrieine des Thorax, Scutellum und Hinterleihsspitze gelh. Augen nackt. I. und 2. Fühlerglied gell), S. schwarzhraun. Kopf des J ganz schwarz, $ '"'^ kleinem gelben Fleck an der Mitte des vorderen Augenrandes, 2 kleine Scheitelflecke und ein P'leck unter der Mitte des hinteren Augen- i'andes ebenfalls gelb. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger gelb. Beine gelb, nur die Hinterschenkel mit schwarzem Ring, beim (J schärfer als beim 9- 5 6 mm. Juli. An Ufergebüschen, auf der Unterseite von Blättern.

Hermione analis (Meig.).

Augen behaart. Fühler schwarz. Körper des cf glänzend schwarz mit kurzer schwarzer Behaarung, nur die äußerste Hinter- leibsspitze und die Dornen des Scutellums mit Ausnahme der Spitze gelb. 5 außerdem mit gelber Seitenlinie des Thora.x und gelbem Scutellum. Flügel glashell mit bräunlichen Adern und einem un- scharfen braunen Fleck auf der Discoidalzelle. Schwinger gelii. Beine gelb, Schenkel mit Ausnahme der Spitze und Schienenringe (nur an den Hinterschienen breit und deutlich) schwarz. 5 6 mm. Juli, an sumpfigen Ufern von Bächen und P'lüssen, selten. Mit //. ter)ninota.

Hermione pygiuaea (Fall.).

Augen nackt. Fühler schwarz. Untergesicht schwarz, bei (j' und $ breit silberweiß gesäumt. Beim $ die Stirn gelb mit schwar- zem Mittellängsstrich und schwarzen Säumen, hintere Augenränder gelb, vom Scheitel durch eine schwarze Naht geschieden, Hinter- kopf schwarz. Thorax schwarz mit kurzer grauer filziger Behaarung, gelber Seitenstrieme zwischen Schulter und Flügelwurzel und einem gelben Fleck über der letzteren. Scutellum gelb mit schwarzer Basis oder schwarz mit gelben Dornen. Flügel glashell mit gelb- braunen Adern. Schwinger gelb. Beine vorwiegend schwarzbraun bis schwarz, Wurzel und Spitze der Schenkel, Schienenwurzel und Metatarsen in größerer oder geringerer Ausdehnung gelb. Hintei-- leih schwarz, 3. und 4. Segment mit zusammenhängenden gelben Randflecken, 5. Segment mit gelbem Seitenrand und gelber Spitze. 4—5 mm. April— Mai, auf nassen Wiesen.

Hermione formosa (Meig.).

Augen nackt. Fühler schwarz. Kopf des $ schwarz, beim $ die Stirne gelb mit schwarzem Längsstrich, hintere Augenränder gelb. Scheitel, Mundrand und Hinterkopf schwarz. Rüssel gelb. Thorax des ö schwarz, stark glänzend, mit gelber Seitonstrieme und großem gelben Fleck über derselben und über der Flügelwurzel; Thorax des 9 gf^lb mit W schwarzen vor dem Scutellum verbundenen Längs- striemen, die mittlere durchgehend, vorn erweitert, die seitlichen vorn abgekürzt und schmäler als die mittlere; über der Flügel- wurzel ein schwarzer Fleck. Scutellum bei beiden (ieschlechtern gelb. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger gelb. Beine gelb. Hinterleib schwarz, mit gelben längs des Randes verbundenen Seitenflecken am 2.-4. oder am 3. un<l 4. Segment und gelber Spitze. Unterseite schwarz mit gelben Einschnitten und gelbem

130 K. Grünberg,

Seitenrand oder gelb mit schwarzen Querflecken. 4 mm. Mai, selten.

Hermione pardalina (Meig.). Nahe verwandt mit H. formosa. Fühler braun. Der breite gelbe Saum des Untergesichts beim $ auf die Stirn fortgesetzt und hier von den Augen entfernt. Hintere Augenränder des 5 schwarz, nur am Scheitel gelb. Thorax beim (^ schwarz mit gelber Seiten- strieme und gelbem Fleck über der Flügelwurzel, beim ^ an den Seiten gelb, oben schwarz mit 2 isolierten gelben Längsstrichen. Scutellum gelb. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger und Beine gelb. Hinterleib beim cf am 3. und 4., beim $ am 2.-4. Segment mit gelben Seitenflecken, die längs des Randes unter- einander und mit dem gelben Spitzenfleck zusammenhängen. 4—5 mm. Selten.

Hermione muscaria (F.).

Augen behaart, beim $ dichter, beim $ «ebr dünn. Fühler hellbraun. Kopf glänzend schwarz, beim J mit schmalem silber- weißen, beim 5 niit breitem gelben Untergesichtssaum, der sich, von den Augenrändern entfernt, auf die Stirn fortsetzt und längs des Untergesichts silberglänzend bestäubt ist; hintere Augenränder des 9 zum Teil gelb. Thorax glänzend schwarz, fein punktiert und sehr dünn weißlich behaart, mit gelber Seitenstrieme und gelbem Fleck über der Flügelwurzel. Scutellum gelb. Flügel glashell mit blassen Adern, Schwinger und Beine gelb. Hinterleib schwarz mit isolierten schrägen Seitenflecken am B. und 4. Segment und gelber Spitze. Unterseite schwarz. 5—6 mm. Selten. Südliche Art.

Hermione caiceata (Lw.). 9. Augen sehr dünn behaart. Fühler gelbbraun. Kopf glän- zend schwarz, Untergesicht mit gelbem, weiß bestäubtem Saum, der sich ohne Bestäubung und von den Augen entfernt auf die Stirn fortsetzt; auf der Stirn vor den Ocellen 2 keilförmige gelbe Flecke; hintere Augenränder auf der unteren Hälfte gelb, weiß bestäubt, oben mit gelbem Scheitelfleck. Rüssel gelb. Thorax glänzend schwarz mit dünner weißlicher Behaarung, gelber Seitenstrieme und gelbem Fleck über der Flügelwurzel, oben mit 2 schmalen gelben Längsstriemen. Scutellum gelb. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger gelb. Beine gelb, Vordertarsen ganz schwarz, an den mittleren der Metatarsus, an den hinteren die beiden ersten Glieder gelb. Hinterleib mit breiten gelben Seitenflecken am 3. und 4. Seg- ment, welche miteinander und mit dem Spitzenfleck durch einen schmalen gelben Saum verbunden sind. Unterseite schwarz. 6 mm. Nur das ^ bekannt.

Hermione amoena (Lw.). Augen behaart, beim $ sehr dünn. Fühler schwarz. Kopf glänzend schwarz, 9 ""* gelbem, silberweiß bestäubtem Unter- gesichtssaum, der sich, unbestäubt und von den Augen entfernt, auf die Stirn fortsetzt; hintere Augenränder des 9 auf der unteren Hälfte gelb, teilweise weiß bestäubt, oben mit gelbem Scheitelfleck. Rüssel gelb. Thorax glänzend schwarz, mit sehr dünner weißlicher, beim $ teilweise schwärzlicher Behaarung, mit gelber Seitenstrieme und gelbem Fleck über der Flügelwurzel, beim 9 außerdem oben

Diptera. Zweiflügler.

131

Fig. 162. Herniione amoena (Lw.), Hinterleibszcichiumg (O).

mit 2 gelben, an der Quernaht unterbrochenen Längslinien. Scu- tellum beim ^ schwarz mit gelber Spitze, beim $ gelb mit schwarzer Hasis und schwarzem Seitlenrand. Flügel glashell mit blaßbraunen Adern. Schwinger gelb. Beine vorwie- gend schwarz , Schenkel und Schienen beim (^ nur an der Wurzel und Spitze gelb, beim 9 gelb mit schwarzen Ringen, welche an den Vorderschienen ganz feh- len; Tarsen an den Vorderbeinen ganz dunkel, an den Mittel- und Hinter- beinen die 3 letzten (Hieder. Hinterleib (F'ig. I02j mit schräg nach vorn gerichteten Seitenflecken am 3. und 4. Segment und gelber Spitze, die Hecke zuweilen durch einen schmalen gelben Saum verbunden. Unterseite schwarz, Seitenflecke wie oben, aber kleiner, 3. und 4. Segment zuweilen mit schmalem gelben Hinterrand. 5—6 mm. Selten.

Herniione pulchella (Meig.).

Augen des $ lang und dicht, die des ^ sehr kurz behaart. Fühler schwarz (J) oder das 3. Glied braun ($). Kopf schwarz, beim $ über den Fühlei-n 2 kleine weiße Fleckchen, Stirn und Untergesicht des 5 gelb mit breiter schwarzer Mittelstrieme, Scheitel schwarz; vordere Augenränder längs des Untergesichts weiß gesäumt, hintere Augenränder gelb. Tho- rax glänzend schwarz, beim ^ ziemlich lang, beim 9 k»rz grau behaart, mit breiter gelber Seiten Strieme und großem gelben Fleck über der Flügelwurzel, beim 9 außerdem oben mit 2 schmalen, bis zur Quernaht reichenden gelben Längslinien. Scutellum gelb, Spitze der Dornen schwarz. Flügel glashell mit braunen Adern. Schwinger gelb. Reine gelb, Schenkel zum größten Teil, Tarsen an der Spitze schwarz. Hinterleib (Fig. 163) mit gelbem Wurzelfleck, am 3. und 4. Segment mit langgestreckten isolierten, schräg vorwärts gerichteten Seitenflecken und dreieckigem Spitzenfleck. Unterseite schwarz mit breiten gelben Mittelflecken. 8 9 mm. Juni^August. Ziemlich selten.

Larven (nach Thienemann) an überrieselten Felswänden, typische Vertreter der hygropetrischen Fauna.

Puppen (nach Thienemann) am Fuß der Felswände oder an feuchten, nicht mehr berieselten Stellen, 2 mm dick, in senk- rechter Stellung mit dem Kopf nach oben festgeheftet. Vorder- stigmen säulenförmig, senkrecht abstehend.

f s

Fig. 1G3.

Ilertnione fuichella (Meig.),

Hinterleibszeiclinung.

Herniione falleni (Staeg.). Nahe verwandt mit //. pulchella Meig., unterscheidet sich von ihr durch ziemlich große gelbe Flecke am 2. Hinterleibssegment und die bedeutendere Gi'öße der übrigen Flecke. Die gelben Längs-

132

K. Grünberg,

linien auf dem Thoraxrücken auch beim (^ vorhanden, aber schmal und kurz, beim 9 etwas breiter und länger als bei piikhelh. Flügel leicht rauchig getrübt. Fühler braun mit schwarzem Basal- glied oder ganz schwarzbraun. Übrige Merkmale wie bei pulchella. 8-9 mm. August. Selten.

Hermione meigeni (Staeg.).

Augen beim $ dicht, beim 9 dünn und sehr kurz behaart. Fühler braun, an der Wurzel meist dunkler. Stirn und Untergesicht des J gelb, Gesichtsmitte und Mundrand schwarz, hintere Augen- ränder auf der Mitte gelb. Scheitel des 9 schwarz, Stirn und Untergesicht gelb mit breiter schwarzer Mittelstrieme, Mundrand schwarz; hintere Augenränder gelb, Hinterkopf schwarz. Augen- ränder längs des Untergesichts bei $ und 9 'iii'^ schmalem weißen Saum. Rüssel gelb. Thorax schwarz, Schulterbeule, ein großer Fleck vor und über der Flügelwurzel gelb, auf der Oberseite 2 vorn mit der gelben Schulter verbundene gelbe Längsstreifen, bis zur Quernaht reichend, vorn und hinten verbreitert, in der Mitte häufig unterbrochen. Scutellum gelb. Flügel rauchgrau mit hellbiaunen Adern. Schwinger gelb. Beine gelb, Basalhälfte der Sclienkel und Vordertarsen schwarz. Hinterleib (Fig. 164) mit gelbem Wurzel- fleck, 2. 4. Segment mit gelben Seitenflecken, die vorderen klein, dreieckig, randständig, die übrigen langgestreckt, schräg nach vorn ziehend; 5. Segment mit halbkreisförmigem Spitzenfleck. Unterseite schwarz, 2. oder 2. und 3. Segment mit gelbem Mittelfleck. 8 bis 10 mm. Juli August. Häufig auf Sträuchern, besonders auf Rosa canina.

Eier wie bei H. tnUneata. &

/ \

Fig. 104. Hermione meigeni (Staeg. ), Hiiiterleibszeidinuiig.

Fig. 165. Fig. \m.

Fig. 165 u. 16G. Hermione meigeni (Staeg.), Larve und Puppe in der auf- geschnittenen Larvenhaut. Nach Ueeger.

Larve (nach Heeger, P'ig. 165) 12 14 mm lang, 3 mm breit, 12gliedrig, flach, lang elliptisch, in der Mitte am breitesten. Haut derb, stark gerunzelt. Kieferkapsel länglich eiförmig, schwarzbraun, hornartig, auf der Scheitelmitte längsgefurcht. Augen in der Mitte der Seitenlinie, halbkugelig, hell und farblos; davor die kurzen walzen- förmigen 'igliedrigen Fühler. Mundteile braun, hornartig, gut aus- gebildet. Rücken vom 2. Segment an mit schmaler rötlicher Längs- i)inde, die auf jedem Segment beiderseits von einem dreieckigen dunkeln Fleck begrenzt wird; die Flecke auf den ersten ',^ Seg-

Diptera, Zweiflügler. J33

iiiputeii am Hinter-, auf den folgenden am Vorderrande. Seitlich von den Flecken gegen den Rand jederseits einige dunkle borsten- tragende Punkte, auf dem 7. 10. Segmente 2 gleiche Punkte inner- halb der Längsbinde. Das etwas verlängerte Endsegment oben mit ;5 dunkeln Längsstriemen. Unterseite ganz ungezeichnet. 3.— 11. Segment am Seitenrand mit einem steifen Borstenbüschel. Hinter- stigmeii mit einem dichten Kranz langer beweglicher Fiederborsten. Vorderstigmen am 1 , Seitenstigmen an den 6 mittleren Segmenten. Lebensweise wie bei H. trilineata.

Puppe (Fig. 166) farblos, in der nur wenig kontrahierten Larven- haut eingeschlossen.

Herniioiie lociiples Lw.

Augen dicht und lang behaart. Fühler schwarz. Kopf des cj ganz schwarz, beim $ auf der Stirn 2 gelbe striemenartige Seiten- flecke, Augenränder längs des Untergesichts schmal weiß gesäumt, obere Hälfte der hinteren Augenränder gelb, untere weiß gesäun)t. Rüssel gelb. Thorax des J schwarz mit dichter schwarzer Be- haarung, breite Seitenstrieme und Fleck über der Flügelwurzel gelb; beim ^ die seitliche Zeichnung etwas ausgedehnter, Oberseite mit 2 isolierten, an der Naht unterbrochenen Längslinien. Scutel- lum gelb. Dornen mit schwarzer Spitze. Flügel rauchgrau mit braunen Adern. Schwinger gelb. Beine schwarz, Knie, Schienen- spitze und Tarsenwurzel gelb. Hinterleib am 3. und 4. Segment mit großen runden Flecken, die hinteren größer als die vorderen, in der Mitte stark genähert; .5. Segment mit breitem Spitzenfleck; beim ^1 außerdem am 2. Segment ein runder Seitenfleck, der beim J ge- wöhnlich fehlt. Unterseite schwarz. 7 8 mm. Alpen. Juli.

Hermione dives Lw.

Nahe verwandt mit //. locuples Lw., die Flecke auf dem 4. Hinter- leibssegment wenig breiter als auf den 3., in der Mitte breit getrennt. Soitenstrieme des Thorax schmal, über derselben am Beginne der Quer- naht ein isolierter gelber Fleck. Schienen und Tarsen gewöhnlich etwas ausgedehnter gelb. Übrige Merkmale wie bei locuples. 7 9 mm. Alpen.

Neiuotelus Geoffreoy.

Kleine bis mittelgroße dünn behaarte Arten von glänzend schwarzer ?'ärbung, meist mit lebhaft gelber, beim J gewöhnlich vor-

l'ig. 169. Nemotelus pari- Fig. lt^7, J fig. 168, $ ther.nus (L.), Fühler.

Fig. 167 11. 168. Nemotelus pantherinus (L ). Kopf, d u. ?•

herrschender Hinterleibszeichnung. Augen nackt oder behaart, beim J zusammenstehend oder sehr schmal getrennt, Stirn des $ breit.

134

K. Grünberg.

Nemotelus panther Flügel.

Untere Augenpartie des $ äußerst fein fazettiert, Untergesiclit kegel- förmig, spitz oder abgestumpft, zuweilen stark vorgezogen und schnabel- förmig (Fig. 1 67 u. 168). Fühler (Fig. 169) kurz und klein, 1 . und 2. Glied von gleicher Länge, Endglied verlängert, spindelförmig, 4 ringelig,

mit 2 gliedrigem Endgriffel. Thorax abgerundet rechteckig, mäßig gewölbt, Scutellum un- gedornt. Flügel (Fig. 170) den Hinterleib überragend, in der Ruhe über demselben zusam- mengelegt. ^2+3 undeutlich, -/?4+5 gegabelt. Discoidalzelle nur am basalen Ende deutlich, sehr fein. Mv-\-\ aus der Dis- coidalzelle, äußerst fein, aber stets vorhanden und bis zum Rande reichend. Beine mäßig stark, ohne besondere Merkmale. Hinter- leib mit 5 deutlichen Segmenten, kurzoval, etwas breiter als der Tho- rax, flach und scheibenförmig oder doch nur wenig gewölbt.

Fliegen an Gewässern, in Rohrbeständen, auf Doldenblüten. Rüschen. 9 deutsche Arten.

Entwicklung im Wasser, noch wenig bekannt. Larve von A^. uliginosus (L.) (nach Haliday, Fig. 171) etwa 8 mm lang, I2gliedrig, abgeplattet, lang elliptisch, mit ziemlich parallelen Seiten- rändern, am Kopfende scharf zugespitzt, Endsegment abgerundet mit 4 scharfen vortretenden Ecken, .die in je ein langes Borstenhaar auslaufen. Kieferkapsel lang und schmal, zugespitzt, dunkelbraun, glatt und glänzend; Fühler klein, 2 gliedrig; Augen hell, farblos. Körper stumpf gelb- lichgrün mit dunkeln Flecken und einem helleren dorsalen mittleren Längsband, welches auf der vorderen Hälfte des 3.— 11. Segmentes 2 dunkle Punkte einschließt. Auf den seitlichen Partien ebenfalls dunkle Punkte, vor dem hinteren Seitenwinkel jedes Segmentes ein größerer. Auf dem 2. Segment 2 schräg stellende schwarze Flecke. Borsten schwach, kurz und spär- lich, auf jedem Segment 2 Reihen. Hinter- stigmen dorsal, vor den beiden mittleren Hinterrandspitzen, von einem Kranz ganz wenig auffälliger Haare umgeben. Unterseite heller als die Oberseite, mit ganz feinen dunkeln Fleckchen besät; Borsten mehr seitlich.

Puppe (Fig. 172) im wesentlichen der Larve gleichend, nur durch die Kontraktion der Larvenhaut kürzer und verhältnismäßig breiter, im Umriß oval.

. 172. Nemotelus

(L.), Larve und

Nach Haliday.

kurzer.

Artenübersicht.

1. Glänzend schwarz, Hinterleib ganz ohne Zeichnung.

N. nigriinis. Hinterleib stets mehr oder weniger ausgedehnt gelb ge- zeichnet.

Diptera, Zweiflügler. 135

2. Augen behaart, Hinterleib bei (J und 5 ähnlich gezeichnet.

N. signatiis.

Augen nackt, Hinterleib bei J und 5 verschieden gezeichnet. 3.

3. Hinterleib vorherrschend gelb mit schwarzen Binden oder Flecken (S). 4.

Hinterleib vorherrschend schwarz mit gelben Binden oder Flecken ($). 10.

4. Der gelbe Fleck über der Fühlerwurzel geteilt. 5.

Der gelbe Fleck über der Fühlerwurzel einfach. 7.

5. üntergesicht kurz, Bauch schwarz mit gelben Einschnitten.

N. globuliceps.

Untergesicht verlängert, spitz, Bauch gelb mit schwarzen Seitenflecken. 6.

6. Baucb gelb mit größeren unscharfen schwarzen Flecken auf dem 3. und 4. Segment. N. plagiatus.

Bauch gelb mit kleineren scharfen schwarzen Flecken auf dem 1.— 4. Segment. N. notatus.

7. Auf dem 3. und 4. Hinterleibssegment eine zusammenfließende schwarze Binde mit welligem Hinterrand. Untergesicht kurz.

N. brevirostris.

Auf dem 4. und 5. Hinterleibssegment eine getrennte oder zusammenfließende schwarze Binde. 8.

8. Die Binden getrennt, Bauch vorherrschend schwarz mit gelben Flecken auf den mittleren Segmenten. N. nliginosiis.

Die Binden zusammenfließend, Bauch gelb mit schwarzer Wurzel. 9.

9. Untergesicht lang und spitz. N. pantherinus. 9. Untergesicht kurz. N. fraternus.

10. Hinterleib ohne gelben Seitenrand, ein gelber Fleck auf dem 2. und 4. Segment. N. brevirostris.

Hinterleib mit gelbem Seitenrand. 11.

11. Seitenrand an den Einschnitten fleckenartig erweitert. 12.

Seitenrand gleichmäßig schmal. 13.

12. Bauch schwarz mit gelber Wurzel und gelben Hinterrand- säumen. ^ N. notatus.

Bauch einfarbig schwarz oder nur mit ganz schmalen gelben Hinterrandsäumen. N. iiliginosus.

13. Untergesicht vorgezogen, spitz. 14.

Untergesicht kurz. 15.

14. 2. und 3. Hinterleibssegment mit gelben Mittel- und Seiten- flecken, 4. Segment mit gelbem Hinterrand. N. plagiatus

2.-4. Hinterleibssegment mit dreieckigem gelben Hinterrand- fleck. N. pantherinus.

15. Stirn über den Fühlern ohne helle Fleckchen. N. fraternus.

Stirn über den Fühlern mit 2 weißlichgelben Querflockchen.

N. globuliceps.

Nemotelus nigrinus (Fall.). Körper ganz glänzend schwarz, fast unbehaart. Augen nackt. Fühler schwarz. Untergesicht lang vorgezogen, kegelförmig. Seiten- strieme des Thorax bräunlichgelb, sehr schmal, nur an der Schulter etwas erweitert. Flügel glashell mit hellbraunen Adern. Schwinger braungelb. Beine gelb, Schenkel und Mitte der Hinterschienen schwarz, Tarsenspitzen verdunkelt. 4—5 mm. Mai—Juni. Häufig.

136

K. Grünberg.

Nemotelns signatns Friv. Augen behaart, beim J deutlich, beim $ sehr kurz. Fühler schwarz. J über der Fühlerwurzel mit 2 dicht zusammenstoßenden drei- eckigen weißgelben Flecken, ^ "'it 2 in der Mitte schmal getrennten gelben Querstrichen. Untergesicht wenig verlängert, stumpf (Fig. 173). Thorax des J ziemlich dicht graugell) behaart, $ am Kopf mit kurzer weißer, am Thorax mit gelblicher glänzender Behaarung. Thorax mit schmaler, hinten verbreiterter Seitenstriemc. Flügel glashell; Flügeladern, Schwinger und Beine bräunlichgelb; Schenkel außer der Spitze und ein breiter King der Hinterschienen schwarz. Hinterleib schwarz, oberseits mit schmalem gelben Seitenrand, von dem am Hinterrand des 2. u. 3. Segmentes langgestreckte schmale beim ^ auf denselben Segmenten am Hinter- rand ein dreieckiger Mittelfleck, der beim ^ fehlt oder nur auf dem 3. Segment als kleiner Punkt angedeutet ist; 4. und 5. Segment mit schmaler gelber Hinterrandbinde, die beim $ in der Mitte er- weitert ist; Unterseite schwarz mit schmalen gelben Einschnitten. 7—8 mm. Juni— Juli.

"ig. 173. Nentotehis signafits Friv., Kopf (Q),

Seitenflecke ausa

Nemotelus globuliceps Lw.

J. Augen nackt. Fühler schwarz. Kopf fast kugelig, Unter- wenig vorgezogen (Fig. 174), die kurze kegelför

gesiebt nn

Flg. 174. Neino- ielm g/obiiltcefis I.V. Ko,f (5).

Spitze n halber Höhe des Untergesichts. Über den Fühlern

0, 2 schmal getrennte weißgelbe Fleckchen. Behaa-

\ rung des Kopfes und Thorax grau, letzterer mit

I weißgelbem Schulterfleck und schmaler, hinten er-

/ weiterter Seitenstrieme. Flügel glashell mit hell-

braunen Adern. Schwinger weißgelb. Beine gelb, Schenkel außer der Spitze und ein Ring der Hinter- schienen schwarz. Hinterleib oberseits gelb mit schwarzem, auf das 2. Segment übergreifenden Basal - fleck, 3. Segment mit schmalem schwarzen Hinter- rand, 4. Segment mit schwarzem Seiten- und Hinter- rand, 5. Segment schwarz mit gelbem Hinterrand; Unterseite schwarz mit gelben Einschnitten. $• Behaarung des Kojifos und Thorax sehr kurz, gelblich, glänzend. Die weißlichen Quer- fleckchen über der Fühlerwurzel breit getrennt. Hinterleib schwarz mit sehr schmalem gleichmäßigen gelben Saum, Hinterrand des 2.-4. Segmentes mit kleinem dreieckigen weißgelben Mittelfleck. Unterseite schwarz mit sehr undeutlichen helleren Einschnitten. Übrige Merkmale wie beim J. 5 mm.

Nemotelus plagiatus Schin. J. Augen nackt. Fühler schwarzbraun mit schwarzer Wurzel. Über der Fühlerwurzel 2 durch eine schmale schwarze Linie ge- trennte weißgelbe Fleckchen. Untergesicht vorgezogen, spitz. Be- haarung des Kopfes und Thorax grau, letzterer mit gelbem Schulter- fleck und hinten erweiterter Seitenstrieme. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger weißgelb. Beine gelb, Schenkel außer

Diptera, Zweiflügler.

137

der Spitze und Ring der Hinterschienen schwarz. Hinterleib (Fig. 176) oberseits gelb mit schwarzem, vorn ausgerandeten, auf das 2. Segment übergreifenden Basalfleck, auf dem 3. Segment ein großer runder Fleck, der ein kleines dreieckiges gelbes Hinterrandfleckchen umschließt, 4. Seg- ment mit breiter schwarzer, hinten gewellter Querbinde, welche nur einen schmalen gelben

Seiten- und Hinterrand

frei läßt, .ö. Segment mit

breiter schwarzer Basal-

binde. Unterseite gelb

mit schwarzen Seiten -

flecken. $. Behaarung

des Kopfes und Thorax kuiz, weißglänzend.

Untergesicht lang und

spitz, schnabelförmig

(Fig. 175). Fleckchen

über den Fühlern breit getrennt. Hinterleib oberseits schwarz mit schmalem Jgelben Seiten - rand, am Hinterrand des 2. und 3. Segmentes ein dreieckiger gelber Mittelfleck und schmale lange Seitenflecke; 4. Segment mit gelbem Hinterrandsaum; Unterseite schwarz mit gelben Mittelflecken auf dem 1. bis 3. Segment und schmalen hellen Einschnitten. Übrige Merkmale wie beim ^. 6 mm. Südliche Art.

Fig. 175. Neniotelus filagiattis Scliin., Kopf

(?)•

Fig. 17(i. Neniotelus pla-

giatiis Scbin., Hinterleibs-

zoiclwumg (J).

Neniotelus notatiis Zett.

(^. Augen nackt. Fühler schwarz, über der Wurzel ein kleiner dreieckiger, in der Mitte schmal unterbrochener weißgelber Fleck. Untergesicht spitz aber wenig verlängert. Thorax und Scutellum schwarz, ziemlich dicht grau be- haart, Seitenstriemen vorn und hinten erweitert. Flügel glashell, Schwinger veißgelb. Beine gelb. Schenkel außer der Spitze und Hinterschienen vorwiegend schwarz, an Vorder- und Mittel - schienen unscharfe dunkle Ringe. Hinterloili gell), oberseits ein schwarzer, vorn ausgebuchteter Basal- fleck, auf dem 3. Segment ein isolierter oder derartig mit dem Hinterrand verbundener Fleck, daß ein kleiner dreieckiger gelber Mittelfleck freibleibt; 4. und 5. Segment mit breiter, fast das ganze Segment einnehmender schwarzer Querbinde, deren Hinterrand auf dem 4. Segment gewellt ist. Unterseite gelb mit schwarzen, nach hinten größer werdenden Seitenflecken. $. Behaarung des Kopfes kurz, hell messingglänzend. Untergesicht wenig vorgezogen, aber kegelförmig, spitz (Fig. 177). Über der Fühlerwurzel am Augenrand jederseits ein kleines dreieckiges weißgelbes Heckchen. Hinterleib schwarz mit schmalem gelben, an den Einschnitten fleckenartig erweiterten Saum und dreieckigen gelben P'lecken am Hinterrand des 2.-4. Segmentes, welche zuweilen zu schmalen Querbinden erweitert sind. Unterseite schwarz mit gelber Basis und schmalen gelben Hinterrandsäumen. Übrige Merkmale wie beim J. 6—7 mm. .Juli, gern auf salzhaltigem Boden.

Fig. 177. Nemoiclii!, noiatus Zett., Kopf

(?)■

138 K. Grünberg,

Neniotelus brevirostris Meig. J. Augen nackt. Fühler schwarz, über der Fühlerwurzel ein kleiner gelber Fleck. Untergesicht kurz. Thorax und Scutellum schwarz, Seitenstrieme gelb. Flügel glashell, Schwinger gelb. Beine gelb, Schenkel außer der Spitze und ein breiter Ring der Hinter- schienen gelb. Hinterleib gelb, oberseits mit großem schwarzen Basalfleck , zusammenhängender , hinten wellenförmig begrenzter schwarzer Binde am 3. und 4. Segment, in der sich am Hinterrand des 3. Segmentes ein dreieckiger gelber J'leck befindet, und am 5. Segment mit schmaler schwarzer Basalbinde. Unterseite gelb mit schwarzer Wurzel. 9- Fühler schwarzbraun, über der Wurzel 2 gelbe Striche. Untergesicht kurz, stumpf. Seitenlinie des Thorax vorn und hinten erweitert. Hinterleib oberseits schwarz, ohne hellen Rand, auf dem 2. Segment ein dreieckiger, auf dem 4. ein halbkreis- förmiger gelber Fleck. Übrige Merkmale wie beim (j. 4 mm. Juni— Juli, sehr selten.

Nemotehis uliginosiis (L.). (j. Augen nackt. P'ühler schwarz, über der Wurzel ein weiß- gelber Fleck. Untergesicht lang, kegelförmig. Thorax und Scu- tellum schwarz, grau behaart, Seitenstrieme vorn und hinten er- weitert. Flügel glashell mit blassen Adern. Schwinger weißgelb. Beine gelb, Schenkel außer der Spitze und Hinterschienenring schwarz. Hinterleib (Fig. 178) gelb mit schwarzem Basalfleck, am Vorderrand des 3. Segmentes meist ein kleiner schwarzer Fleck, auf dem 4. und 5. Segment eine breite schwarze Querbinde. Unterseite schwarz mit gelben Plecken auf den mittleren Segmenten. 5- Unter-

Fig. 178. (^. Fig. 179. $. Fip. 180. $.

Fig. 178—180. Nemotelus uliginosus (L.), Hinterleibszeichnung,

cTu. ?.

gesiebt lang und spitz, über der Fühlerwurzel zwei in der Mitte stark genäherte gelbe Querstriche. Behaarung des Kopfes und Thorax dünn, weißglänzend. Hinterleib oberseits schwarz mit schmalem gelben, an den Einschnitten fleckenartig erweitertem Seitenrand und dreieckigen gelben Flecken am Hinterrand des 2.-4. Seg- mentes (Fig. 179), die sich zuweilen als Querbinden bis zum Rand fortsetzen (Fig. 180). Unterseite schwarz, zuweilen mit ganz schmalen gelben Hinterrandsäumen. Übrige Merkmale wie beim $. 5 6 mm.

Nemotelus pantherinns (L). (J,. Kopf und Thorax glänzend schwarz , grauweiß behaart. Augen nackt. Fühler schwarz; über der Fühlerwurzel ein weiß- gelber dreieckiger Fleck. Untergesicht kegelförmig, spitz (Fig. 167).

Diptera, Zweiflügler.

139

Thorax mit schmaler gelber Seitenstrieme zwischen Schulter un( Flügelwurzel. Scutellum schwarz. Flügel glashell. Schwinger weißgelb Beine weißlichgelb, Schenkel außer der Spitze und ein brei- ter Ring der Hinterschienen schwarz. Hinterleib gelb mit schwarzem Wurzelfleck und zusammenhängendem breiten schwarzen Fleck auf dem 4. und 5. Segment, welcher am Hinter- rand des 4. Segmentes einen kleinen dreieckigen gelben Fleck frei läßt (Fig. 181), oder auch der große P'leck in 2 ge- trennte Flecke oder Binden aufgelöst. Unterseite gelb mit mehr oder weniger ausgedehntem schwarzen Wurzelfleck. $. Behaarung des Kopfes und Thorax sehr kurz, siberweiß. Untergesicht lang vorgezogen, spitz (Fig. 168). Über der Fühlerwurzel zwei schräg nach vorn ziehende Quer- eindrücke. Hinterleib oberseits schwarz mit schmalem gelben Rand und je einem dreieckigen gelben P'ieck am Hinterrand des 2. bis 4. Segmentes (¥ig. 182). Unterseite schwarz. Übrige Merkmale wie beim (j'. 5 mm. Gemein, auf Dolden, in Rohrbeständen.

Nemotelus frateriius Lw.

Nahe verwandt mit JV. pantherhius und in der Zeichnung wesentlich mit ihm übereinstimmend, unterschieden durch das kurze, nur wenig vorgezogene Untergesicht. 5 mm.

Flg. 181, 6- Fig. 182,'$.

Fig. 181 u. 182. Nemotelus paniherinus

(L.), Hinterleibszeichnung, (^ u. $•

Tabaiiidae, Bremsen.

Sehr artenreiche Familie, große robuste bis mittelgroße Formen umfassend. Körper kräftig, ge- drungen und breit, seltener schlank, mit großen, den Hinter- leib überragenden Flügeln. Kopf groß und flach, breiter als der Thorax , wesentlich breiter als hoch, fast scheibenförmig, hinten stark ausgehöhlt. Ocellen zuweilen vorhanden, meist aber fehlend oder rudimentär. Augen sehr groß, beim (^ längs der Stirn zusammen- stoßend, nackt oder behaart, gleichmäßig oder (bei den ^ häufig) verschieden fazettiert, im letzteren Falle die untere Hälfte sehr groß, die obere äußerst fein fazettiert, bei lebenden und frisch getöteten Tieren oft mit lebhaft roten, grünen und blauen Binden oder Flecken. Stirn und Unter- gesicht meist mit erhabenen glänzenden Längs- oder (^)uerschwielen. Fühler 3gliedrig, von verschiedener Form, alle 3 Glieder lang oder

Tabniius aiitti

140

K. Grünberg,

häufiger das 1. und 2. kurz, das 3. lang, stets in einen gamicht oder nur undeutlich abgesetzten gegliederten Endgriffel auslaufend. Rüssel meist kurz und kräftig, bei einer Gruppe stark verlängert. Taster 2gliedrig, Basalglied klein, 2. Glied beim (J klein, kugelig oder stummeiförmig, beim ^ gi'oß, kegelförmig, spitz, seltener klein. Körper stets dicht bestäubt, aber meist dünn behaart. Thorax groß und breit, flach gewölbt, Quernaht in der Mitte breit unterbrochen. Hinterleib 7gliedrig, flach, im Umriß kreisförmig, oval oder streifen- förmig, meist mit Flecken, Binden oder Striemen. Flügel (Fig. 184) groß und breit, Costa um den ganzen Saum herumlaufend, /?4-|-5 gegabelt, die Äste stets die Spitze zwischen sich fassend, M mit 3

Fig. 184. Tabanus autiimnalis L., Flügel.

Ästen aus der Discoidalzelle, Cu 2 ästig, der hintere Ast häufig mit An kurz gestielt. Ax vor dem Rand endigend. Flügel häufig mit dunkler Zeichnung, stets am Ende vor Sc und R^ ein intensiver dunkler Fleck (Randmal, Stigma). Beine kräftig, Vorderhüften ver- längert. Mittelschienen stets, bei einer Gruppe auch die Hinter- schienen mit 2 Endspornen. 3 große Haftläppchen.

Entwicklung in der Erde oder im Wasser. Larven llgliedrig, meist metapneustisch, walzig, drehrund oder etwas abgeflacht, vorn und hinten zugespitzt. Kieferkapsel einziehbar mit kräftigen Mundhaken. Die mittleren Segmente mit Kriechwülsten oder retraktilen Fuß- stumraeln. Hinterstigmen in einer endständigen vertikalen Spalte. Puppe frei, mit deutlichen, zuweilen sehr großen Vorder- und 7 Paar Hinterleibsstigmen, Vorder- ende mit symmetrisch stehenden Höckern und Borsten, Hinterleib mit dorsalen Dornengürteln, End- segment in 6 kräftige spitze Dornen auslaufend.

Für die deutsche Süßwasser- fauna kommen 3 Gattungen in Betracht.

pellucens (F.),

Heptatoina Meig. (Hexa- toiiia Meig. Aut.) Mittelgroße filzig behaarte Art mit breitem gedrungenen Körper und auffällig langen Fühlern. Kopf (Fig. 185) breit, gleichmäßig gewölbt, hinten stark ausgehöhlt. Augen beim $ zusammenstoßend.

Diptera, Zweiflügler.

141

kurz und dicht behaart, beim $ breit getrennt und nackt. Ocelien fehlen. Stirn bei J und $ über den Fühlern mit einer scharfen Querfurche. Fühler auf einer erhabenen Schwiele, lang, stab- förmig, gerade vorgestreckt, 1. Glied doppelt so lang wie das 2., dieses in der Mitte eingeschnürt, 3. doppelt so lang wie die beiden basalen zusammen, deutlich 4 ringelig. Rüssel kurz und kräftig mit breiten Labellen, Taster von halber Rüssellänge, dick, beim ^ gebogen. Thorax abgerundet quadratisch, Hinterleib Tgliedrig, so breit und nicht ganz doppelt so lang wie der Thorax, hinten etwas verschmälert. Flügel verhältnismäßig klein, den Hinterleib wenig überragend; Geäder wie bei Tabamis. Beine gedrungen. Hinter- schienen ohne Endsporne. Nur 1 Art:

Heptatoma pelincens (F.) (Fig. 186). Schwarz, etwas glänzend. Kopf, Thorax und Hinterleibsbasis dicht grau oder graugelh behaart. Fühlerschwiele nackt, wie die i-'ühler schw\arz, Taster außen schwarz behaart. Hinterleib vom 8. Segment an schwarz behaart, unten mit grauen Seitenflecken, Spitze wieder grau behaart. Hügel glashell mit kleinem braunen Rand- mal. Beine schwarz. Schienen mit Aus- nahme der Spitze und Tarsenwurzeln weiß- lich. 13 14 mm. Häu- fig an stehenden Ge- wässern. Sticht emp- findlich.

Larven (nach F. Brauer, Fig. 187) vor- zugsweise in Pfützen und Zisternen, oft zahl- reich an einem Ort. Ausgestreckt schlank, spindelförmig, kontra- hiert durch Einziehen '""[{^ ,^X^",Z"' dervorderen undhinte- Nach F. Brauer, ren Segmente stumpf walzig. Kieferkapsel schmal, komprimiert, einziehbar. Körper 1 1 glied- rig, dicht mit zahlreichen Längsfurchen bedeckt, schmutzig weiß. Ober- seite mit brauner, durch mikroskopisch feine Behaarung verur- sachter P'leckenzeichnung. Vom 3. Segment an kurze Zwischen- segmente, oben mit ziemlich langen Borstenhaaren, unten mit mehreren kreisförmigen beborsteten Kriechschwielen. 4.— 10. Seg- ment oben mit 2 mittleren und 2 seitlichen bedornten Schwielen. Endsegment auf der behaarten Unterseite mit paariger, durch eine 3seitige Furche eingefaßter Afterschwiele, ferner mit dem vorstreck- baren, spitzen, dünn kegelförmigen und am Ende mit einer senk- rechten Spalte zwischen 2 Wülsten versehenen Atemrohr. Länge 27—30, Breite in der Mitte 4 mm. Entwicklung bis zur Puppe in etwa 3 Wochen.

Puppen in feuchter Erde unter Steinen, in Mauerspalten von Zisternen, unter feuchtem Laub usw. Kopf jederseits mit einem

Fi)

Ifeßfa-

Fig. ISC. Heptatotn .F., $.

pellucens

142 K. Grünberg,

kleinen eine Borste tragenden Wärzchen über der P'ühlerbasis sowie über und unter der Fühlerscheide. Auf den Augen ähnliche etwas kleinere Wärzchen. Hinter dem Prothorax auf kleinen, wenig vor- ragenden zylindrischen Erhöhungen die Vorderstigmen. Flügel- und Beinscheiden bis zum Hinterrand des 1. Hinterleibssegmeiits reichend.

Chrysops Meig.

Kleinere Arten mit langen Fühlern und ausgedehnt dunkel gefärbten Flügeln. J und $ n^eist verschieden gezeichnet, J dichter behaart und etwas kleiner als die $•

Kopf halbkugelig, kaum breiter als der Thorax. Ocellen deut- lich, beim (j' auf einem Höcker. Augen nackt, beim ^ auf der Stirn in einem Punkt zusammenstoßend oder sehr schmal getrennt, beim 9 breit getrennt und die Stirn mit glänzend schwarzer Quer- schwiele. Untergesicht senkrecht, etwas gewölbt, mit 4 beim (^ mehr, beim 9 weniger ausgedehnten glänzenden Schwielen, 2 seit- lichen unter den Fühlern und 2 unteren zwischen Mundrand und unterem Augenrand. Fühler beträchtlich länger als der Kopf, vor- gestreckt, Längenverhältnisse der Glieder verschieden, entweder alle 3 annähernd gleich lang oder das 1. etwas länger als das 2. und das 3. so lang wie die beiden basalen Glieder zusammen ; 1 Glied meist mehr oder weniger verdickt, 3 stets schlank, an der Wurzel etwas verdickt und deutlich geringelt. Rüssel etwa so lang wie der Kopf, Taster beim 9 schlank, weniger kürzer als der Rüssel, beim ^ kurz. Thorax ein wenig länger als breit, Hinter- leib so breit wie der Thorax oder etwas breiter, mit nahezu paral- lelen Seiten rändern, schwarz mit grauer oder gelber Zeichnung oder grau bzw. gelb mit schwarzer Zeichnung. Flügelzeichnung bestehend aus einem breiten dunklen Vorderrandsaum, damit zu- sammenhängendem Fleck vor der Spitze und breiter dunkler, zu- weilen durch helle Stellen unterbrochener Mittelquerbinde. Geäder wie bei Tabanus. Hinterschienen mit Endspornen.

Fliegen in der Nähe von Gewässern, die 9 se^ir lästige Blut- sauger; an den braun gezeichneten Flügeln und den im Leben lebhaft goldgrün glänzenden Augen leicht zu kennen. 7 deutsche Arten.

Entwicklung im Wasser.

Eier glänzend schwarz, in Klumpen von ungefähr 250 Stück an die Blätter von im "Wasser stehenden Pflanzen abgelegt. Schlüpfen nach 6 Tagen aus.

Larven und Puppen s. unten bei Chr. caecutiens und relicttis.

Artenübersicht.

1. Die dunkle Mittelbinde der Flügel in der Discoidalzelle mit einem scharfen hellen Fensterfleck. Chr. marmoratus.

Mittelbinde der Plügel ohne scharfen hellen P'ensterfleck. 2.

2. Körper ganz schwarz, ohne helle Zeichnung, Untergesicht ganz glänzend, fast unbestäubt. Chr. sepulcralis.

Wenigstens der Hinterleib mit gelber oder grauer Zeich- nung, Untergesicht stets ausgedehnt bestäubt mit glänzenden Schwielen. 3.

Diptera, Zweiflügler. 143

3. Beine ganz oder überwiegend hellbraun. Chr. nifipes.

Beine vorwiegend schwarz. 4.

4. Hinterleib nur am 2. Segnient mit größerem gelben Seiten- fleck (S) oder an der VVurzel gelb mit kleinem runden bzw. größeren, hinten divergierenden schwarzen Fleck auf dem 2. Segment und hinten schwarz, Thorax undeutlich ge- striemt (?). 5.

Hinterleib an den Seiten ausgedehnt gelb (cf) oder an der Wurzel ähnlich gezeichnet wie vorher, aber hinten grau, Thorax sehr deutlich gestriemt ($). 6.

5. J. Hinterleib auf den mittleren Segmenten mit gelben Hinter-

randsäumen. Chr. quartratus.

Hinterleib ohne helle Hinterrandsäume. Chr. caeciitiens. 9. Hinterleib auf dem 2. Segment mit kleinem runden

schwarzen Fleck, die folgenden Segmente mit gelben Hinterrandsäumen. Chr. qiiadratus.

Hinterleib auf dem 2. Segment mit größerem, hinten di-

vergierenden schwarzen Fleck oder ungefleckt, die fol- genden Segmente ohne Hinterrandsäume.

Chr. caecutiens.

6. (j. Die schwarzen Flecke auf dem 2.-4. Segment kleiner,

vorn wenig erweitert (Fig. 190).

Chr. parallelogrammns.

Die schwarzen Flecke auf dem 2.-4. Segment breiter,

auf dem 3. und 4. vorn zu breiten Querbinden er- weitert (Fig. 192). Chr. relictus. 9. Die schwarzen Flecke auf dem 2. Segment klein, ge- trennt, 3. und 4. grau mit schwarzen Vorderrandflecken (Fig. 191). Chr. parallelogranimus.

Die schwarzen Flecke auf dem 2. Segment größer, vorn

vereinigt und mit dem Wurzelfleck verschmolzen, 3. und 4. Segment mit grauem Hinterrandsaum (Fig. 193).

Chr. relictus.

Chrysops raarmoratus Rossi.

J. Schwarz. Thoraxrücken und Scutellum ziemlich stark glän- zend, gelblichgrau behaart. Hinterleib schwarz behaart, am 2. Seg- ment mit gelblichem Seitenrandfleck, am Hinterrand des 2.-4. Segments mit dreieckigem grauen Mittelfleck, ferner die Hinter- ränder vom 4. Segment an gelblichgrau behaart. Fühler und Taster schwarz, Untergesicht mit grauer Bestäubung und glänzend schwarzen großen, am Mundrand vereinigten Schwielen. Vorderrandzeichnung der Flügel breit, an der Wurzel die Basalzellen ganz ausfüllend, Spitzenfleck groß. Mittelbinde in der Discoidalzelle mit einem scharfen ovalen Fensterfleck. Beine tief schwarzbraun, Mittel- schienen außer der Spitze hellbraun.

9. Schwarz mit gelblichgrauer Bestäubung und Zeichnung. Kopf dicht bestäubt, Stirnschwiele glänzend schwarz, Gesichts- schwielen ebenso die seitlichen vorn bis zum Mundrand verlängert, aber von den unteren getrennt. Fühler schwarz mit hellbraunei Wurzel, Taster hellbraun, Rüssel schwarz. Thorax mit 2 mittleren schmäleren weißlichen und seitlichen breiteren mehr gelblichen Längsstriemen. Pleuren grau bestäubt. Hinterleib an der Wurzel mit großen gelblichen Seitenflecken, oberseits schwarz, vom 2. Seg-

144 K. Grünherg,

ment an mit großen dreieckigen grauen Hinterrandflecken , vom 'S. Segment an mit ebensolchen seitlichen, welche längs des Hinter- randes mit den mittleren zusammenhängen, und mit ihnen auf den letzten Segmenten eine breite Binde bilden, welche die schwarze Grundfärbung bis auf 2 Vorderrandflecke verdrängt. Flügel wie beim J, aber die Vorderrandbinde an der Wurzel nicht auf die hintere Basalzelle übergreifend. Schenkel, Schienen und Meta- tarsen vorwiegend hellbraun. 9—10 mm.

Clirysops sepulcralis (F.).

(J. Ganz einfarbig schwarz, Untergesicht ganz glänzend, fast unbestäubt, nur mit schmaler gelbgrauer Mittellinie. Flügelzeich- nung scharf umrandet, Mittelbinde homogen.

*^. Gleicht im wesentlichen dem J, Mittelstrieme des Unter- gesichts etwas breiter, Thorax ungestriemt, bräunlich behaart, Hinter- leib mit gelblich oder weißlich behaarten Hinterrändern. 7 mm.

Chrysops nifipes Meig.

(j. Schwarz. Thorax und Scutellum oberseits bräunlichgrau behaart. Fühler und Taster schwarz. Untergesicht gelblichgrau bestäubt mit großen glänzendschwarzen getrennten Schwielen. Hinterleibssegmente mit schmalen gelben Hinterrändern, welche sich längs des Seitenrandes fleckenartig erweitern und mit dreieckigen graugelben mittleren Hinterrandflecken auf dem 2. 5. Segment, welche nach hinten schnell an Größe abnehmen. Die dunkle Flügelfärbung sehr ausgedehnt, an der Wurzel die Basalzellen •ganz ausfüllend, Spitzenflecke groß. Mittelbinde ganz homogen. Beine hellbraun, Basalhälften der Mittel- und Hinterschenkel sowie die Tarsenspitzen schwarz.

$. Stirn und Scheitel gelblichgrau bestäubt, Untergesicht auf der Mitte glänzend hellbraun, die gewöhnlichen Schwielen schwarz und an den Augenrändern zusammenhängend. Unterseite des 1. und 2. Fühlergliedes und Taster braun. Thorax mit 2 undeutlichen grauen Mittelstriemen und gelbgrauen Seiten. Hinterleib wie beim (j, auch die Unterseite mit gelben Hinterrandsäumen. Die Flügel- zeichnung weniger ausgedehnt als beim J, die Mittelbinde in den Zellen etwas aufgehellt, aber ohne scharfen Fensterfleck. Beine ganz hellbraun, nur die Knie und Tarsenenden schwärzlich. 7 bis 9 mm. Selten.

Clirysops quadratns Meig. (J. Schwarz. Thorax und Scutellum etwas glänzend, bräunlich behaart. Untergesicht graugelb bestäubt, Schwielen groß, glänzend schwarz, am Mundrand zusammenhängend. Hinterleib matt sammet- schwarz, gegen die Spitze gelblichgrau behaart, 2. Segment mit gelbem Hinterrand und ausgedehnten gelben Seitenflecken, welche einen breiten trapezförmigen schwarzen Fleck freilassen-, 3. Segment ebenfalls mit schmalem gelben Hinterrandsaum, der aber seitlich nur unbedeutend erweitert ist; Unterseite an der Wurzel gelb, hinten schwarz. Flügelzeichnung sehr ausgedehnt. Mittelbinde mit der Wurzelzeichnung fast ganz zusammenfließend. Beine schwarz. Schienen und Metatarsen der Mittelbeine sowie die hinteren Meta- tarsen hellbraun.

Diptera, Zweiflügler.

145

5. Stirn grau bestäubt, die große Schwiele und der Scheitel glänzend schwarz. Untergesicht graugelb bestäubt, Schwielen groß, die seitlichen über dem Mundrand in der Mitte zusammenhängend. P'ühler und Taster an der Wurzel hellbraun, auch das 3. P'ühler- glied mit heller Wurzel. Thorax bräunlichgelb behaart, mit 2 grauen Mittelstriemen und grauen Seitenlinien. Pleuren grau bestäubt. 1. und 2. Hinterleii)ssegment ganz gelb, an der Wurzel ein größerer und auf dem 2. Segment ein kleinerer schwarzer Fleck, die übrigen Segmente schwarz mit gelben Hinterrandsäumen und einem drei- eckigen Hinterrandfleck auf dem 3. und 4. Segment. Unterseite an der Wurzel ohne schwarze Flecke, auch die Seiten des 3. Seg- mentes ausgedehnt gelb. Flügel an der Wurzel weniger ausgedehnt gelb, Mittelbinde homogen. Schienen und Metatarsen der Mittel- und Hinterbeine hellbraun. 9 mm. Selten.

Chrysops caecutiens (L.) (Fig. 188 u. 189).

J. Schwarz, mit ebensolcher Behaarung, Thorax und Scutellum glänzend, die Behaarung gelblichbraun untermischt, unter der Flügel- wurzel dicht hellbraun behaart. Untergesicht lebhaft hellgrau be- stäubt, obere und untere Schwielen am Mundrand vereinigt.Fühler undTaster schwarz. Hinterleib matt- schwarz, Behaaiung gegen die Spitze gelb unter- mischt, 2. Segment mit ausgedehnten, 1. und 3. mit kleinen gelben Seiten- flecken, dieselben Seg- mente auf der Unterseite mit Ausnahme der Mitte gelb; 2. Segment oben am Hinterrand mit einem ganz kleinen weißlichen Mittelfleckchen. Flügel mit Ausnahme der hin- teren Spitzenpartie ganz dunkelbraun, die dunkle Färbung auf die ganze Wurzelhälfte ausgedehnt und mit der Mittelbinde zusammenfließend. Beine schwarz Metatarsen hellbraun.

9. Stirn und Untergesicht grau bestäubt, seitliche Gesichts- schwielen über dem Mundrand vereinigt. Thorax lebhaft gelbbraun behaart, mit zwei bi'eiten genäherten, nur vorn deutlichen grauen Längsstriemen und schärferen grauen Seitenstriemen. Hinterleib grau behaart, 1. und 2. Segment oben gelb, die übrigen schwarz; auf dem 1. Segment ein schwarzer Wurzelfleck, auf dem 2. zwei vorn vereinigte, hinten getrennte Längsflecke, welche einen drei- eckigen gelben Hinterrandfleck einschließen und bei manchen Stücken bis auf geringe Reste oder ganz fehlen. Auf dem 3. Seg- ment ein mehr oder weniger deutlicher dreieckiger graugelber

Fig. 188. Chrysops caecutiens (L.), (^.

die mittleren und hinteren

146

K. Grünberg,

Mittelfleck, zuweilen noch 2 deutliche gelbe Seitenflecke. Unter- seite an der Wurzel ausgedehnt gelb, hinten schwarz. Flügel

wie bei Chr. quadratus, der Spitzenfleck größer und intensiver. Beine wie beim J. 9—11 mm. Häufig.

Larve (nach Beling) ausgestreckt 13—15, einge- zogen 10 mm lang, walzig, durchscheinend mit glatter glänzender Oberfläche, hell grünlichgelb mit braunem Hinterende. Kieferkapsel sehr klein, braun. ,5. 11. Segment mit je 4 ventra- len kräftigen stummelarti- gen Kriechschwielen. End- segment stumpf kegelförmig, etwas kürzer und wesentlich dünner als das vorletzte, mit einer terminalen Ver- tiefung, welche den sehr kleinen kegelförmigen, am Ende vertikal gespaltenen einziehbaren Stigmenträger enthält. Unter Wasser im Schlamm eines Baches gefunden.

Puppe (nach Beling) bis 13 mm lang, 3 mm dick, glänzend bräunlichgelb. Untergesicht mit 4 kurzen breiten, eine Querreihe bildenden Zähnchen, über denen je 2 steife braune Haare stehen; weiter oben 2 ähnliche, breiter getrennte, mit nur einem Haar be- setzte Höcker. Zwischen Kopf und Thorax 2 ohrförmige, nach hinten divergierende braune Längsleisten. Fühlerscheiden kurz, kegelförmig, der Augenmitte dicht aufliegend. Flügel- und Bein- scheiden bis zum Ende des 2. Hinterleibssegmentes reichend. Hinter- leib Qgliedrig, 1. Segment sehr kurz mit in der Mitte tief aus- gebuchtetem Vorderrand, 3.-8. Segment vor dem Hinterrand mit einem Kranz ungleich großer, rückwärts gerichteter und nach hinten allmählich an Größe zunehmender Borsten und Zähne. Endsegment kurz, an der abgestumpften Spitze mit 4 kräftigen Zähnen, die beiden oberen stärker als die unteren und hakenartig gebogen, zwischen denselben weiter nach oben 2 schwächere dünne Zähnchen.

Fig. 189. Chrysops caecuiiens (L.), $•

Chrysops parallelogrammus Zell.

$. Schwarz, wenig glänzend. Hinterleib ausgedehnt gelb. Stirn über den Fühlern grau bestäubt, Untergesicht lebhaft graugelb, die schwarzen Schwielen am Mundrand zusammenhängend. Fühler an der Wurzel wenigstens auf der Unterseite hellbraun. Taster schwarz. Thorax lebhaft gelblichbraun behaart, mit 2 schmalen grauen Rücken- striemen. Hinterleib (Fig. 190) an den Seiten des 1.— 4. Segmentes ausgedehnt gelb, an der Wurzel ein großer schwarzer Fleck, auf dem 2. 4. Segment je ein breiter vorn erweiterter schwarzer Mittelfleck, in welchem ein 3 eckiger grauer Hinterrandfleck steht; f).— 7. Seg- ment schwarz, auf dem 5. noch ein undeutlicher grauer Hinterrand- fleck. Unterseite auf der Wurzelhälfte gelb mit schwarzen Mittel- flecken, hinten schwarz. Flügelzeichnung wie bei Chrys. sepulcralis.

Diptera, Zweiflügler.

147

Fig. 190. ^. Fig. 191. 5.

Fig. 190 u. 191. Chrysops parallelo- grammus Zell., (^ und ^j Hinterleibs- zeichnung.

Beine schwarz, Schienen und Metatarsen der Mittel- und Hinter- beine hellbraun.

5. Stirn und Gesicht lebhaft gelb bestäubt, seitliche Gesichts- schwielen über dem Mundrand vereinigt. Fühler und Taster mit brauner Wurzel. Thoraxrücken mit 2 breiten scharfen, nur schmal ge- trennten oder ganz zusammen- fließenden mittleren und 2 schmalen seitlichen grauen Längsstriemen. Scutellum und Pleuren grau be- stäubt. Hinterleib (Fig. 191) dicht filzig grau behaart, 1. Segment gelb, die übrigen vorwiegend schwarz, aber durch die Behaarung grau erscheinend; 1. Segment mit schwarzem Wurzelfleck, 2. mit 2 getrennten schwarzen Fleckchen auf der Mitte, 3. am Vorderrand mit einer aus 4 Flecken gebildeten, in der Mitte getrennten schwarzen Zackenbinde. Unterseite wie beim

J. Braune Färbung der Beine auch auf die Schenkel und Schienen der Vorderbeine ausgedehnt. 9— -11 mm. Selten.

Chrysops relictus Meig. cf. Sehr ähnlich dem (j' von Chr parallelogrammns, unter- scheidet sich durch die Hinterleibszeichnung (Fig. 192) : die schwarzen Flecke auf dem 2.— 4. Seg- ment breiter, be- sonders auf dem 3. und 4. Segment zu breiten Vorderraud- binden erweitert.

$. Vom 9 von Chr. parallelogram- wz« ebenfalls hau])t- sächlich durch die Hinterleibszeich- nung (Fig. 193) zu unterscheiden: der schwarze Wurzel- fleck und die Flecke

Fig. 192,

Fig. 192 u. 193. Chrysops relictus Meig., (-^ u. Q Hinterleibszeichnung.

auf dem 2. Segment ausgedehnter, letztere vorn ver- einigt, hinten durch den dreieckigen Hinterrandfleck getrennt, 3. und 4. Segment schwarz mit schmalem grauen Hinterrandsaum und großem dreieckigen Hinterrandfleck, die letzten Segmente vorwiegend grau. Ferner die seitlichen Gesichtsschwielen zwar bis zum Mundrand verlängert, aber in der Mitte getrennt. 9—11 mra. Sehr gemein, die gewöhn- lichste Art.

Larve (Fig. 194) im Wasser, erwachsen 16 mm lang, 4 mm breit, llgliedrig, walzig, leicht dorso-

Fig. 194. Chry. sops relictus Meig., Larve, Ventralansicht.

148 K. Grünberg,

ventral abgeflacht, an beiden Enden zugespitzt, gelblich grau. 1 . Seg- ment kurz und schmal, 2. 9. am breitesten und von gleicher Länge, 10. und 11. wieder stark verschmälert und verkürzt. 3.-9. Seg- ment am Hinterrand mit einem um das ganze Segment herum- laufenden Wulst, welcher seitlich mit breit abgerundeten dicken Hautzapfen am stärksten vortritt und ebenso dorsal 2 breitere, etwas mehr vortretende Wülste bildet. Hinterstigmen an der Spitze des kurzen Endsegmentes, dicht nebeneinander in einer kleinen braunen Spalte.

Puppe bis mm lang, 3—4 mm dick, braungelb. Auf der Stirn zwischen den Fühlern 4 braun gerandete runde lappenartige Vorsprünge, die mittleren größer als die seitlichen. Dicht unter der Fühlerwurzel 2 Borsten, unter diesen weiter einwärts 2 weitere. Auf dem Scheitel 2 warzenförmige, je 2 Borsten tragende Er- höhungen, am Hinterkopf und Thoraxrücken noch mehrere sym- metrisch stehende Borstenpaare. Vorderstigmen am Vorderrande des Thorax als deutliche schwarzbraune Ringe. Hinterleib Sgliedrig, etwas dorsoventral abgeflacht, Stigmen auf den Seitenflächen des 1. 7. Segmentes deutlich. 2.-7. Segment vor dem Hinterrand mit einen Dornenkranz, die Dörnchen dorsal und seitlich am stärksten, ventral nur schwach entwickelt, nach hinten an Stärke zunehmend, am 6. und 7. Segment am kräftigsten. 8. Segment auf der vorderen Hälfte mit einer ventralen, meist auf der Mitte unter- brochenen Dornenreihe, an der Spitze in 6 kräftige dicke Dornen, 4 dorsale und 2 ventrale, auslaufend. Puppen an den Ufern von Gewässern, von Beling im Juli im Ufersand eines Wiesenbaches gefunden.

Tabanus L.

Große, robuste, dünn behaarte und dicht bestäubte Arten mit breitem gedrungenen Körper; Hinterleib meist mit weißen Flecken- reihen oder ausgedehnten rotgelben Seitenflecken. Kopf breiter als hoch. Augen groß, nackt oder behaart, beim J auf der Stirn in langer Linie zusammenstoßend, gleichmäßig eng fazettiert oder unten und am Hinterrand sehr fein, vorn und oben grob fazettiert, beim 9 getrennt und gleichmäßig eng fazettiert. Ocellen fehlen. Stirn des $ meist mit glänzend schwarzen oder braunen Schwielen. Fühler etwas kürzer als der Kopf, 1. Glied kurz, 2. sehr kurz, becherförmig, nur etwa '/s so lang wie das 1., Endglied länger als das 1. und 2. zusammen, kegelförmig und etwas gebogen, an der breiten Wurzel oben mit einem mehr oder weniger deutlich vor- tretenden, spitzen oder stumpfen Höcker; Endgriffel nicht abgesetzt, 4gliedrig, spitz auslaufend. Taster beim $ 2gliedrig, ziemlich lang, kegelförmig, etwas gebogen, dem Rüssel aufliegend, beim (J kurz, knopfförmig. Rüssel kurz, kräftig. Thorax so breit wie der Kopf, groß, abgerundet quadratisch, ziemlich flach. Hinterleib 7 gliedrig, so breit wie der Thorax oder wenig breiter, oval, meist flach. Flügel (Fig. 184) groß, den Hinterleib überragend, glashell oder mehr oder weniger stark getrübt; oberer Ast von i?4+5 mit oder ohne Anhang. Beine kräftig, Vorderschienen zuweilen verdickt. Hinter- schienen ohne Endsporne.

Sehr artenreiche Gattung. Die $ saugen Blut, stechen empfind- lich und fliegen auf Viehweiden, auf sonnigen Wegen, in Wäldern,

Diptera, Zweiflügler.

149

auch über größeren Wasserflächen; c? auf Blüten oder auf Wald- wegen im Sonnenschein fliegend.

Entwicklung meist in der Erde, einzelne Arten entwickeln sich im Wasser, unter den deutschen Tab. autumnalis L. und sohtitialis Meig., dessen Larve auch in Soolenteichen lebt.

Eier lang elliptisch, ca. 2 mm lang, V, mm breit, nach der Ablage zunächst weiß, dann braun und schließlich schwarz, an Pflanzenstengel oder Grashalme abgelegt in flach kegelförmigen, um den Stengel herumreichenden Gelegen, durch eine nach der Ablage erhärtende Masse zusammengekittet. Schlüpfen erst nach 14 Tagen aus. Bei den im Wasser sich entwickelnden Arten werden die Eier an Uferpflanzen, Schilfhalme usw, oder auf aus dem Wasser hervorragende Steine abgelegt.

Larven (Fig. 195) weiß oder blaßgelblich, drehrund, walzig, llgliedrig, an beiden Enden zugespitzt, 1. 10. Segment annähernd gleich lang, 11. etwas verkürzt. Mundhaken kräftig, parallel, abwärts gebogen, am unteren Rande häufig gesägt. Augen fehlen. 4.— 10. Segment am Vorderrand ventral mit fleischigen, höcker- artigen, fein beborsteten retraktilen Fuß- stummeln , dorsal mit einem Gürtel feiner Dörnchen. Stigmen in einem vertikalen Spalt an der Spitze des Endsegments. 10. und 11. Segment zuweilen atenirohrartig verlängert. Die Larven sind Räuber. Die im Wasser lebenden finden sich unter modernden Pflan- zen, Steinen, sind ziemlich beweglich, schwim- men mit schlängelnden Bewegungen, fressen jung kleine Crustaceen, später Insektenlarven, Schnecken, Würmer, auch tote Tiere und fressen sich auch gegenseitig auf. Überwintern ohne Nahrung zu sich zu nehmen.

Puppen in der Erde, auch bei als Larven wasserbewohnenden Arten, oder auch im Wasser bleibend ( Tabamis sohtitialis Meig.) mit deutlichen Prothorakal- und Hinterleibsstigmen, die ersteren zuweilen groß, ohrförmig, gelbbraun; Körper zylindrisch, vorn breit abgerundet und ähnlich der CÄryjo/^-Puppe mit symmetrisch geord- neten Höckern. Hinterleib Bgliedrig, 2.-7. Segment vor dem Hinterrand mit einem Ring anliegender rückwärts gerichteter Domen, Endsegment in 6 kräftige Dornen auslaufend.

Tabanus solstitialis Seh in. (Meig.?). Augen kurz und dicht behaart, beim (^ dunkelgrün, obere Vs größer fazettiert, oben stark purpurglänzend, unten mit 2 Purpur- binden; beim $ hellgrün, kupferglänzend oder blaugrün mit 3 schmalen, oft gelb gesäumten Purpurbinden. Stirn des ^ grau, unten zwischen den Fühlern mit einer runden schwarz glänzenden Schwiele, von welcher eine schmal spindelförmige schwarze Strieme nach oben zieht, am Scheitel mit einem schwarzen Fleck. Fühler rostgelb mit schwarzer Spitze. Taster gelb mit weißgrau und schwarz gemischter Behaarung, beim J kugelig, beim $ breit kegelförmig,

195. Larve von Tabanus.

150 K. Grünberg,

etwas gebogen und scharf zugespitzt. Untergesicht und Wangen grau bis graugelb bestäubt. Thorax und Scutellum schwarz glän- zend, dünn grau bestäubt mit 3 dichter bestäubten Längsstrieraen, auf dem Rücken schwarz, an den Seiten braun behaart. Hinter- leib schwarz, dünn gr^u bestäubt und graugelb behaart, mit aus- gedehnten, von der Wurzel bis zum 3. oder 4. Segment reichenden, nur durch eine schwarze Mittelstrieme getrennten rotgelben Seiten- flecken. 2. 6. Segment mit weißlichen dreieckigen Rückenflecken. Unterseite rotgelb mit schwarzer Spitze oder auch die Wurzel und eine Mittelstrieme schwarz. Flügel graubraun getrübt, an der Gabelung von R4 + b kein braunes Fleckchen. Beine schwarz mit rotgelben Schienen, Spitzenhälfte der Vorderschienen schwarz, Hinterschienen außen mit kurzer gleichfarbiger, gegen die Spitze schwarzer Haarfahne. 15 18 mm.

Puppe (nach F. Brauer) im Wasser, grün, mit großen ohr- förmigen Vorderstigmen.

Tabaniis autnmnalis L. (Fig. 183).

Augen nackt, schwarz, ungebändert, beim J auf der Mitte groß, unten und am äußeren Rande fein fazettiert. Stirn des $ grau, am unteren Augenende eine schwarzbraune glänzende runde Schwiele. Untergesicht und Wangen grau. P'ühler schwarz. Taster beim ^ weißlichgelb, schlank kegelförmig und scharf zugespitzt, beim ^ dunkler, oval, Behaarung weiß mit schwarz vermischt. Thorax und Scutellum schwarz, etwas glänzend, Behaarung dicht, schwarz und grau, auf dem Rücken 5 graue Längsstriemen. Hinterleib schwarz, schwarz behaart, mit hellen weiß behaarten Seitenrändern und 3 Längsreihen weißer Rückenflecke, die mittleren breit dreieckig, die seitlichen schräg nach hinten und außen gerichtet; Hinterrand- säume schmal weißlich und ebenso behaart. Unterseite schwarz mit grauer Bestäubung, welche eine breite schwarze Mittelstrieme frei- läßt, beim (j' die Seiten unter der Bestäubung von der Wurzel her gelbrot. Flügel graubraun getrübt. Beine schwarz, Schienen grau- gelb, weiß behaart, Spitzenhälfte der Vorderschienen schwarz, Haar- fahne der Hinterschienen grau, mit schwarzen Haaren untermischt. 19 20 mm. Weit verbreitet und häufig.

Larve im Wasser, auch in Soolenteichen.

Leptididae.

Den Tabaniden nahestehende Familie, welche aber nur kleinere oder mittelgroße Arten mit schlankem, gestrecktem Körper und sehr häufig mit gefleckten Flügeln umfaßt. Kopf ähnlich wie bei den Tabaniden, halbkugelig, aber etwas schmäler als der Thorax. Ocellen vorhanden, auf einem Höcker. Fühler kurz mit ebenfalls kurzem Endglied, welches eine Endborste oder einen Endgriffel trägt. Rüssel kurz und dick, selten verlängert. Taster kürzer als der Rüssel. Thorax verhältnismäßig kleiner als bei den Tabaniden, etwas länger als breit, ziemlich hoch gewölbt. Hinterleib meist lang, oval, walzen- oder kegelförmig. Flügel groß, Geäder wesent- lich wie bei den Tabaniden, 724 + 5 gegabelt, Mi, 2, 3 aus der Dis- coidalzelle, Analzelle offen oüer geschlossen. Beine schlank, zu- weilen verlängert; 3 Haftläppchen. Die Fliegen leben räuberisch, sind aber keine Blutsauger.

Diptera, Zweiflügler.

151

Larven 11- oder 12gliedrig, walzig, mit Mundhaken und horni- ger vorspringender Oberlippe, amphipneustisch oder mit Tracheen- kiemen. Augen vorhanden oder fehlend, Körper häufig mit Fort- sätzen, Fleischwarzen oder Kriechschwielen. Hinterstigmen gewöhn- lich auf 2 zapfenartigen Stigmenträgem an der oberen Hälfte des Endsegmentes. Räuberisch, in der Erde, in Holz oder im Wasser.

Puppen frei, am Hinterleib mit Dornen- oder Borstengürteln, Endsegment mit Domen oder unbewehrt.

Am Wasser eine Gattung, deren Larven sich im Wasser ent- wickeln.

Atherix Meig.

Mittelgroße oder kleinere Arten mit gefleckten Flügeln und schlanken Beinen. Kopf (Fig. 196) halbkugelig, hinten etwas gewölbt; Stirn ziemlich lang und flach, Untergesicht kurz. Augen nackt, beim J nahezu oder ganz zusammenstoßend, den stark vortretenden Ocellenhöcker zwischen sich fassend, Stirn beim 5 etwa V4 der Kopfbreite, Ocellen- höcker flach. Fühler kurz, unter der Kopf- mitte, 2. Glied etwas kürzer als das 1., 3. Glied nieren- oder bohnenförmig, nach unten erweitert, mit nackter oder kurz gefiederter, an der Basis verdickter Borste. Rüssel kräftig und breit, vorgestreckt, Taster kürzer als der Rüssel, zugespitzt, etwas gebogen, mit borstiger Behaarung. Kopf, besonders beim ^, ziemlich lang und dicht behaart. Thorax abgerundet quadratisch, mäßig gewölbt, Scu- tellum halbkreisförmig, Hinterleib 7gliedrig, lang oval oder streifen- förmig, Hypopygium des S kräftig, kolbenförmig. Flügel (Fig. 197) groß und breit, den Hinterleib beträchtlich überragend; i^24-3 weit vor

Fig. 196. Athertx tbis (F.), Kopf.

Fig. 197. Atherix ibü (F.), Flügel.

der Spitze in den Vorderrand, R^J^h gegabelt. Äste die Spitze um- schließend; All— 3 aus der Discoidalzelle, J/4 mit Cu\, verschmolzen, 5 weit offene Hinterrandzellen. An mit 6m 2 kurz vor dem Rand verschmelzend, daher Analzelle gestielt. Ax schwach entwickelt; hintere Querader auf der Flügelmitte, vordere etwas weiter außer- halb. Beine schlank, Mittel- und Hinterschienen mit kurzen End- spornen. Fliegen nur an stärkeren Wasserläufen. 3 deutsche Arten. Entwicklung s. unten (A. ibis).

152 K. Grünberg,

Artenübersicht.

1. Beine sehr schlank, hintere Metatarsen auffällig lang und verdickt. A. crassipes.

Beine ohne besondere Merkmale. 2.

2. Fühlerborste ohne deutliche Fiederung, Beine gelb. A. Ibis.

Fühlerborste kurz gefiedert, Beine schwarz. A. margiiiata.

Atherix crassipes Meig. Schlanke schmale Art. Kopf und Thorax schwarz, dünn grau bestäubt und ebenso behaart. Schulterecken gelb. Flügel, Rüssel und Taster schwarzbraun, Fühlerborste ohne deutliche Fiederung. Hinterleib schwarzbraun, glänzend, mit breiten gelben Hinten-and- binden, Spitze schwarzbraun. Flügel mit heller Wurzel- und bräun- lich getrübter Spitzenhälfte, zwischen Ei und R2 + 3 ein intensiv braunes Randmal, darunter in der Quergegend ein verschwommener brauner Fleck. Schwinger gelb mit dunkelbraunem Kopf. Beine sehr schlank, Vorder- und Mittelbeine dünn, gelb mit verdunkelten Tarsen, Hinterbeine dicker, braun mit gelber Wurzel, Metatarsus verdickt und doppelt so lang wie die 4 folgenden Glieder. 6 7mm. Stellenweise häufig.

Atherix margiiiata (F.). Schwarz, etwas glänzend, Kopf und Pleuren grau bereift, Stirn des 5 init breiter schwarzer Längsstrieme; Scheitel und Stirn schwarz, Untergesicht, Hinterkopf und Kehle weiß behaart, beim J auch das Untergesicht schwarz behaart. Fühler und Taster schwarz, Fühler- borste kurz gefiedert. Thorax beim (j schwarz, beim $ grau be- haart, mit 2 schmalen, hinten abgekürzten, beim (5 undeutlichen grauen Längsstriemen. Hinterleib schwarz mit hellgrau bestäubten Segmenthinterrändern ; die Behaarung entspricht der Färbung. Unter- seite grau bestäubt. Flügel grau mit etwas verwaschenen grau- braunen Flecken: ein kleiner Fleck auf der Mitte der Basalzellen, nur in der oberen oder durch beide Zellen gehend, ein großer Fleck auf der Flügelmitte, vom Vorderrand bis hinter die Discoidal- zelle reichend und hinten verschmälert, am intensivsten zwischen Ri und R2-I-3; Spitze und äußere Partie des Hinterrandes ebenfalls verdunkelt. Schwinger wie bei crassipes. Beine schwarz, Schenkel und Schienen etwas heller, bräunlich. 8— 9 mm. Stellenweise gemein.

Atherix ibis (F.). Kopf und Thorax schwarz, grau bestäubt, Stirn des 5 ^^f der Mitte nur dünn bestäubt. Scheitel und Stirn schwarz, Untergesicht und Hinterkopf grau behaart. Fühler schwarz bis schwarzbraun, Borste ohne deutliche Fiederung; Rüssel und Taster schwarz. Thorax oberseits mit schwarzer oder schwarz und grau gemischter Behaarung, mit 2 durchgehenden grauen Längsstriemen, seitlich dicht grau bestäubt. Hinterleil) beim (^ braungelb, 1. Segment schwarz, 2.-4. mit schwarzen basalen Mittel- und Seitenflecken, 5. mit schwarzer Basalbinde, 6. vorwiegend schwarz, 7. gelb; Unter- seite gelb mit schwarzen Mittelflecken; Behaarung entspricht der Färbung; beim $ schwarz mit hellgrauen Hinterrändern und gelblich- oder weißlichgrauer Behaarung. Flügel mit braunen Flecken (Fig. 197), welche 3 von dem gleichfalls verdunkelten Vorderrand

Diptera, Zweiflügler.

153

ausgehende Querltinden Lüden: die 1. über die Mitte der Basal- zellen, die 2. auf der Mitte, über die Queradern bis zur Spitze der Analzelle ziehend, die 3. von der Mündung von i?2+3 bis zur Spitze der Discoidalzelle reichend. Schwinger wie bei crassipes. Beine braungelb, Tarsenenden und Schenkelmitte geschwärzt. 9 11 mm. Verbreitet und häufig.

Eiablage. Die Larven leben nur in fließendem Wasser. Die $ setzen sich an über den Wasserspiegel hängenden Baumzweigen in Klumpen zusammen und legen ihre weißlichen Eier ab, die zu Klürap- chen verklebt werden. Indem immer mehr § hinzukommen, entsteht ein traubenförmiger Haufen von fest aufeinandersitzenden Fliegen, sehr ähnlich einer Bienentraube. Es wurden Trauben von 16 cm Länge und 10 cm Breite gefunden, welche etwa 10000 Fliegen ent- hielten. Die nach der Eiablage absterl)enden $ werden von den durch die ganze Masse zerstreuten und fest verkitteten Eihaufen zusammengehalten. Die jungen Larven sollen sich zunächst von den Leibern der Muttertiere nähren, bis da- durch die ganze Masse den Zusammenhalt verliert und ins Wasser fällt.

Larven (Fig. 198) grünlich, walzig, weich- häutig, llgliedrig, vorn zugespitzt, mit kräf- tigen ventralen Fußstummeln am 4. 11. Seg- ment und 2 langen, gabelförmig gespreizten, lang und dicht behaarten Ästen am Hinter- ende. Am 4. 9. Segment nahe dem Vorder- rand 2 dorsale und 2 lateroventrale gekrümmte bewegliche Dornen, 2 seitliche etwas längere Dornen am 10. Segment. Fußstummel muskulös, retraktil, am Ende 2 flache halbkreisförmige, durch eine Furche getrennte Halbscheiben tragend, welche von einem Hakenkranz um- stellt sind und deren jede außerdem 6 kräftige stark gekrümmte Haken trägt. Stigmen fehlen. Atmung durch die Haut und die langen Haare am Hinterende (Kiemen). Länge 16 20 mm. Im Wasser an untergetauchten Pfählen, auch an den aus dem Wasser herausragenden Teilen. Nach T 0 u r n i e r sollen die Larven von Aas und ^'^"(k^ Larle Nach Abfallstoffen leben. bufour.

Empididae.

Mittelgroße bis kleine, schlanke, meist stumpf gefärbte, nackte oder beborstete Arten. Kopf ziemlich klein, kugelig oder wenig abgeflacht, Augen beim (^ zusammenstoßend oder getrennt, Ocellen vorhanden. Fühler Sgliedrig, 1. und 2. Glied kurz, Endglied kegel- förmig, mit Endgriffel oder Endborste. Rüssel kräftig, kurz oder verlängert, meist abwärts gerichtet, Taster klein. Thorax im Umriß oval, ziemlich hoch gewölbt, Hinterleib kegelförmig, lang, beim <^ mit kräftig entwickeltem Hypopygium, beim ^ spitz. Flügel gewöhnlich groß, y?4-|-5 einfach oder gegabelt. Discoidalzelle vorhanden oder fehlend, Analzelle klein, selten bis zum Hinterrand reichend oder ganz fehlend. Beine meist kräftig, einzelne Glieder beim (J oft

154 K. Grünberg,

verlängert oder stark verdickt; 2 oder 3 Haftläppchen. Fliegen räuberisch von Insekten oder von Pflanzensäften lebend.

Larven in der Erde oder in Pflanzenmoder, auiphipneustisch, walzig mit ventralen Kriechschwielen. Hinterstigmen klein, punkt- förmig, dorsal am Endsegment. Puppen frei.

Von den zahlreichen Gattungen kommt hier nur eine in Be- tracht.

Hilara Meig. Mittelgroße bis kleine, schwarz, grau oder rostgelb gefärbte Arten mit schlankem Körper. Fühler nicht länger als der Kopf, Endglied schmal kegelförmig, spitz, mit 2gliedrigem Endgriffel. Rüssel kräftig, senkrecht, so lang wie der Kopf oder etwas kürzer. Taster klein, aufgebogen. Thorax kurzoval. Hinterleib 7gliedrig, kegelförmig, beim 5 spitz, beim (J stumpf mit kolbig verdicktem, dorsalwärts umgeschlagenem Hypopygium. Flügel (Fig. 199) groß und breit, mit stark vorstretendem Flügel- lappen, i?4+5 gegabelt, Mm\t2 Ästen aus der von Mund Cu gemeinsam ge- bildeten Discoidalzelle, An noch vor der Discoidalzelle in Ctt mündend, nur als feine Falte weiter zum Rand fort gesetzt, Ax ganz rudimentär. Beine kräftig, mehr oder weniger beborstet, vorderer Metatarsus beim ^ oft sehr auffällig verdickt. Sehr artenreiche Gattung. Die Fliegen tanzen mit kreisenden Bewegungen in Mehrzahl oder schwarmweise über stehenden Fig. 199. Hüara maura (F.), ^. ^^^ fließenden Gewässem , Wald- bächen, Tümpeln, Regenpfützen, stets an schattigen Stellen und so nahe über der Wasseroberfläche, daß sie diese mit den Beinen fast berühren, auch in Schwärmen unter Bäumen oder in Wäldern in den durchfallenden Sonnenstrahlen.

Eine sehr merkwürdige und bei den Dipteren in entwickeltem Zustand einzig dastehende Erscheinung ist die Fähigkeit mancher Arten, zu spinnen. Sie ist um so merkwürdiger, als sie wahr- scheinlich nur den J zukommt. Die J einiger Arten, z. B. auch der unten beschriebenen H. maura (F.), spinnen aus dem Munde Fäden, mit denen sie die erbeuteten Insekten umschlingen und wehrlos machen, um sie dann bei ihren Lufttänzen auszusaugen. Die Fäden bilden ein grauweißes, regelloses, lockeres Geflecht. Anders verhält sich H. sartor Becker, welche in den Alpen in der Waldregion unter Bäumen im Sonnenschein schwärmt. Hier spinnen sicher nur die $ , und zwar kleine milchweiße opalisierende „Schleierchen", welche beim Flug mit den Hinter- und Mittelbeinen gehalten werden und sich als äußerst zarte dichtgewebte Plättchen von etwa 2 mm Längsdurchmesser darstellen. Beim Flug erscheinen sie wie in der Sonne treibende Schneeflocken. Herkunft und Bedeu- tung dieser Schleierchen sind noch unklar. Die meiste Wahrscheinlich- keit hat die Auffassung von M i k f ür sich, wonach sie als „aeronautische Apparate", vielleicht auch als Anlockungsmittel für die 5 dienen. Larven in der Erde, in Wäldern unter der Laubdecke, im Mulm hohler Bäume.

Diptera, Zweiflügler. 155

Im Folgenden werden nur die häufigsten am Wasser vor- kommenden Arten beschrieben.

Hilara maiira (F.) (Fig. 199). Ganz schwarz, etwas glänzend. Kopf matt schwarz. Thorax- rücken mit 3 nur von vorn gesehen scharf hervortretenden schwarz- braunen Längsstriemen auf grau bestäubtem Grund. Pleuren und Hüften dünn grau bestäubt. Hinterleib dünn weißlich behaart. Hypopygium des S leicht kolbig, aufgebogen. Flügel bräunlich grau getrübt mit dunkelbraunem Randmal. Schwinger schwarzbraun. Beine schwarzbraun bis schwarz, dünn grau behaart, mit schmal rotbraunen Knien, vorderer Metatarsus des cf verlängert und außer- ordentlich stark verdickt. 4 5 mm.

Hilara lugubris Zett. Größere Art. Tief schwarz mit gleichfarbiger Behaarung und intensiv geschwärzten Flügeln. Thoraxrücken zart gi-au bereift mit 3 scharfen schwarzen Längsstriemen. Pleuren, Hüften und Schenkel ebenfalls dünn grau bestäubt. Hypopygium des cf kolbig, aufge- bogen. Beine schwarz, Knie hellbraun, vorderer Metatarsus des (j" wenig verdickt. 6—6,5 mm.

Hilara litorea (Fall). Schwarzbraun, der ganze Körper dicht hell schiefergrau be- stäubt, nur beim (J der Hinterleib schwarzbraun. Fühler und Rüssel schwarz. Thoraxrücken beim (^ mit einer unscharfen bräun- lichen Mittellängsstrieme, beim $ ganz ungestriemt. Flügel glas- hell mit blassen Adern, nur C und Spitzenhälfte von i?^ braun. Schwinger und Beine gelbbraun, Tarsenenden meist gebräunt; vorderer Metatarsus des J stark verdickt. 3—4 mm.

Hilara gallica (Fall). Ahnlich H. h'torea, aber größer. Körper schwärzlich, dicht grau bestäubt, Hinterleib an der Wurzel gelblichbraun. Fühler ganz schwarz. Thoraxrücken mit 2 schwärzlichen Längsstriemen. Flügel grau getrübt mit bräunlichem Randmal, Adern schwarzbraun, an der Wurzel blaß gelblich. Schwinger gelb. Hüften und Beine braungelb, Tarsen schwarzbraun bis schwarz, vorderer Metatarsus beim J etwas verdickt, mit braungelber Wurzel. 4—4,5 mm.

HUar^ lurida (Fall). Ähnlich !/. gallica, dunkler, Thoraxbestäubung dünn, schwärz- lichgrau, Kopf sammetschwarz, unbestäubt. Flügel dunkler, grau- braun getrübt, Randmal schwarzbraun. Schwinger schwarzbraun. Beine ebenfalls etwas dunkler. 4,5—5,5 mm. An Waldbächen häufig.

Hilara chorica (Fall). Thorax glänzend schwarz, Pleuren zart weißlich bereift. Kopf und Hinterleib matt sammetschwarz. Flügel bräuniichgrau getrübt mit schwarzbraunem Randmal. Schwinger schwarzbraun. Hypo- pygium des J kolbig. Beine schwarzbraun. Schienen einfach, außen mit längeren Wimperborsten, vorderer Metatarsus des c^ sehr stark verdickt, fast kugelig. 3 mm. Im Frühling an Waldbächen häufig.

156 K. Grünberg,

Hilara quadrivittata Meig. Schwarz, Kopf und Thorax dicht schiefergrau bestäubt, Thorax- rücken mit 4 glänzend schwarzen Längsstriemen, die mittleren schmal und scharf, die seitlichen etwas breiter, weniger scharf und vorn verkürzt. Fühler schwarz. Hinterleib schwarzbraun, Hypo- pygium des (J kolbig, glänzend. Flügel grau mit braunem Randmal. Schwinger blaßgelblich. Beine braun, von der Schienenmitte an geschwärzt, Schienen mit längeren Wimperborsten, vordere Meta- tarsen des J ziemlich stark verdickt. 4 mm. Häufig.

Hilara tenella (Fall). Ganz blaß bräunlich gelb, nur auf dem Thoraxrücken und beim (5 an der Hinterleibsspitze dunkler, am ganzen Körper zart, grau- weiß bereift. Fühler schwarz. Flügel grau getrübt mit ganz blaß- braunem Randmal. Schwinger und Beine blaß gelblich, Tarsenend- glieder schwarz. 3—4 mm. Häufig.

Dolichopodidae.

Kleinere schlanke, meist grün glänzende, mehr oder weniger stark beborstete Arten mit langen, vorwiegend gelben Beinen. Kopf halbkugelig, Augen groß, bei beiden Geschlechtern getrennt oder beim (J zusammenstoßend, oft unter den Mundrand herab- gehend. Ocellen vorhanden. Fühlerendglied kegelförmig, zuweilen sehr kurz, oder streifenförmig, mit behaarter oder nackter Rücken- oder Endborste. Rüssel meist kurz und dick, wenig vorragend, Taster kurz, gewöhnlich breit plattenförmig, dem Rüssel aufliegend. Scheitel beborstet. Thorax länger als breit, ziemlich stark gewölbt, meist kräftig Ijeborstet, Hinterleib 5— 7gliedrig, kegelförmig, seit- lich zusammengedrückt, zylindrisch oder oval und flach. Hypo- pygium des (j' oft sehr stark entwickelt. Flügel ziemlich groüs, mit einfachem Geäder, alle Adern einfach, nur selten M gegabelt, Discoidal- und hintere Basalzelle verschmolzen, Analzelle klein oder fehlend. Flügelschüppchen unter der Flügelwurzel klein, stumnielförmig, lang gewimpert. Beine im allgemeinen lang und schlank, oft mit besonderen plastischen Merkmalen, einzelne Glieder auffällig gebildet, mit Fortsätzen oder Anhängen, oder durch starke Boborstung ausgezeichnet. 2 Haftläppchen. Die P'liegen leben räuberisch von kleinen Insekten, die Mehrzahl der Arten findet sich in der Nähe von Wasserläufen, in Wiesen, auf Gräsern und Büschen, an Waldbächen usw. Die Arten verschiedener Gattungen halten sich immer unmittelbar am Wasser, an größeren Gewässern, Bächen und Tümpeln auf und gehören zusammen mit den Ephy- driden gerade zu den tyi)ischsten Vertretern der Uferfauna. Sie tragen viel zur Belebung solcher Örtlichkeiten bei, besonders da sie durch ihr lebhaftes, munteres Wesen leicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Larven soweit bekannt in feuchter Erde, unter faulem Laub, in Pflanzen- und Baummoder, auch in lebenden Pflanzen, amphi- pneustisch mit kleinen Stigmen, walzig, Hinterleibssegmente mit ventralen Kriechschwielen oder paarigen, mit Häkchen oder Dörn- chen bewehrten Fußstummeln. Als direkte Süßwasserbewohnerin ist noch keine Larve bekannt geworden.

Puppen frei, selten in einem Cocon.

Diptera, Zweiflüf!;ler. 157

Übersicht über die wichtigsten am Süßwasser vorkommenden Gattungen.

1. Glänzend grüne oder blaugrüne Arten mit ausgedehnt weißer Bestäubung, besonders der spitz kegelförmige Hinterleib mit intensivem Silberglanz und häufig mit basalen gelben Seiten- flecken. 2.

Leuchtend grüne oder blaugrüne oder stumpfer schwarzgrün bis kupferig glänzende Arten, helle Bestäubung außer am Untergesicht nie mit intensivem Glanz auftretend. 3.

2. 1. Fühlerglied beborstet. Argyra.

1. Fühlerglied unbeborstet. Leucostola.

3. Beborstung und Behaarung an Thorax und Hinterleib blaß gelblich, Beine ganz ohne längere Borsten. Thrypticus.

Beborstung an Thorax und Hinterleib schwarz, Beine stets mit längeren Borsten. 4.

4. Untergesicht gegen den Mundrand nasenartig vorspringend.

TeliTiaturgus.

Untergesicht flach, nicht vorspringend. 5.

5. Hinterleib oval, walzig oder streifenförmig, dorsoventral ab- geflacht. 6.

Hinterleib kegelförmig, seitlich zusammengedrückt und höher als breit. 9.

6. Fühlerendglied dicht und lang behaart, beim J verlängert, kegelförmig, beim $ kurz; hintere Querader kürzer als der Endabschnitt von M. Campsicnemus.

Fühlerendglied bei J und 9 kurz, unbehaart, hintere Quer- ader länger als der Endabschnitt von M. 7.

7. Vorderschenkel nicht verdickt, ohne auffällige Beborstung.

Liancalus.

Vorderschenkel verdickt und wenigstens beim (^ auf der Unterseite gedornt. 8.

8. 1. Fühlerglied kurz. Hydi'oplionis.

1. Fühlerglied lang, stabförmig, Vorderschenkel sowie die Vorder- und Mittelschienen sehr auffällig beborstet. Scelhis.

9. Fühlerborste dicht und ziemlich lang behaart.

Poecilob(»tlirus.

Fühlerborste nur kurz behaart oder fast nackt. 10. 10. R4-1-5 und il/ parallel oder schwach konvergierend, 1. liinter-

randzelle nicht oder nur wenig verengt. Gyinnoptornus.

R4-f5 und >/ gegen die Spitze stark konvergierend, 1. Hinter- randzelle stark verengt. Hercostomus.

Argyra Macq. (Fig. 200).

Mittelgroße, schlanke, lebhaft grüne oder blaugrün glänzende Arten, Körper ganz oder ausgedehnt weiß bestäubt, Hinterleil) bei dem j^ meist lebhaft silberglänzend, die vorderen Segmente häufig mit durchscheinenden gelben Seitenflecken. Stirn etwa '/^ der Kopf- breite, gegen die Fühlerwurzel verschmälert. Scheitel zwischen den Augen etwas eingesattelt, Ocellen auf einem Höcker; 2 Ocellar- und 2 Vertikalborsten, die letzteren beim (^ beträchtlich schwächer als die ersteren. Untergesicht beim $ etwa '/., der Kopfbreite, beim (^ nur halb so breit, parallelrandig, nicht bis zum unteren Augoin-and

158 K. Grünberg,

reichend. Augen dicht behaart, im Leben lebhaft purpurglänzend. Fühler kürzer oder länger als der Kopf, beim $ stets kürzer als beim (^, 1. Glied oben beborstet, 2. Glied kurz und breit, Endglied beim (j verlängert, 3 eckig, meist dunkelbraun, beim $ kurz und spitz, schwarz; Borste dicht vor der Spitze des Endgliedes einge- fügt, 2gliedrig, kürzer oder länger als die Fühler, nackt oder kurz behaart. Rüssel kurz und stumpf. Taster, be- sonders beim ^, blattförmig verbreitert, aus der Mundöffnung herausragend und dem Rüssel aufliegend. Tborax kurz, abgerundet quadratisch, samt dem Scu- tellum leuchtend grün oder blaugrün, mit langer kräftiger Beborstung; Ober- seite weiß bestäubt oder unbestäubt, Seitenränder und Pleuren stets weiß Fig. 200. bestäubt, Scutellum auf der Oberseite be-

Argyra diaphana (F.). J. haai't oder Unbehaart. Hinterleib ziem- lich lang, kegelförmig, beim cf mit 7, beim ^ ™it 5 deutlichen Segmenten, lebhaft grün glänzend, beim $ mehr schwarzgrün; Hypopygium des (^ klein, abgerundet, mit 2 Paar Anhängen, die äußeren meist schmal, stabförmig, die inneren blattartig verbreitert, oval oder spitz. Flügel ziemlich breit, grau oder bräunlich gefärbt; C bis zur Mündung von M reichend, welche an der Spitze liegt. Sc schwach, nur bis zur Mitte von R^ von diesem deutlich getrennt, R^ dicht vor der Mitte des Vorderrandes, selten weit davor mündend, M auf der Mitte zwischen der hinteren Querader und der Spitze nach vorn gebogen, dann in der alten Richtung weiterlaufend. Vordere Querader sehr kurz, dicht an der Wurzel unter dem Ursprung von /f4 + 5, hintere unmittelbar hinter der Flügelmitte, An kurz, vor dem Hinterrand abbrechend. Schüppchen lang gewimpert, Schwinger gelb. Beine lang und schlank, mäßig dichtbehaart. Schienen mit Borstenreihen; hinterer Metatarsus zuweilen kürzer als das 2. Glied, Klauen und Haft- läppchen klein. Über die Lebensweise schreibt Schiner: „Die prächtigen Arten finden sich an Bächen, wo sie entweder an be- feuchteten Steinen, unmittelbar am Wasser sitzen oder sumpfige Stellen auswählen, um hier ihr munteres Spiel zu treiben; sie sind sehr scheu und schnell, und fahren wie Silberfunken umher." Und Kowarz: „Die Argyren halten sich von Mai bis September an warmen, sonnigen Tagen mit Vorliebe in der Nähe von Gewässern buschreicher Auen oft in Mehrzahl auf; sie schwärmen an solchen Stellen im Kreisfluge, oder ruhen auf den Blättern niederer Büsche und Sumpfpflanzen, wohl auch am Boden, auf Schlamm und auf Steinen aus und erfreuen den Beobachter durch ihr munteres Treiben und durch ihr prächtiges, weiß silberschimmerndes Kleid." Entwicklung unbekannt (s. unten bei Leucostold). 15 deutsche Arten.

Artenübersicht. Männchen.

1. Scutellum unbehaart {Argyra s. str.). 2. Scutellum behaart {Lasiargyra Mik). 10.

2. Thoraxrücken glänzend weiß bestäubt. 3.

Diptera, Zweiflügler. 159

Thoraxrücken unbestäubt. 5.

3. Stirn und Untergesicht lebhaft silberglänzend, Fühler so lang wie der Kopf oder länger. 4.

Stirn und Untergesicht schwarz, nur schwach weiß bestäubt, Fühler kürzer als der Kopf. A. leucocephala.

4. Alle Hüften schwarz. A. argyria.

Vorderhüften gelb. A. argentina.

5. Hinterer Metatarsus länger als das 2. Glied. 6.

Hinterer Metatarsus so lang oder kürzer als das 2. Glied. 9.

6. Hinterleib von vorn gesehen vom 2. Segment lebhaft silber- glänzend. 7.

Hinterleib in jeder Richtung gesehen nur mit dünner weißer Bereifung, ohne starken Glanz. 8.

7. Hinterer Metatarsus auf der Unterseite lang behaart und mit einer langen abstehenden Borste. A. confinis.

Hinterer Metatarsus unten ohne lange Behaarung.

A. aiirjcollis.

8. Stirn und Untergesicht glänzend weiß. A. spoliata.

Stirn und Untergesicht sammetschwarz, nur bei schräger Aufsicht matt weißlich schimmernd. A atriceps.

9. Fühler fast doppelt so lang als der Kopf. A. eloiigata.

Fühler nicht länger als der Kopf. A. grata.

10. Hinterleib an den vorderen Segmenten mit durchscheinenden gelben Seitenflecken. 11.

Hinterleib ohne gelbe Seitenflecke. 13.

11. Hinterleib von vorn gesehen lebhaft silberglänzend. 12.

Hinterleib ohne weiße Bestäubung. A. magnicornis.

12. Stirn, Untergesicht und Thoraxrücken glänzend weiß be- stäubt. A. setimana.

Stirn und Untergesicht schwarz, Thoraxrücken unbestäubt.

A. diaphaiia.

13. Hinterleib vom 2. Segment an silberglänzend, Schenkel glänzend schwarz. A. hoffmeisteri.

Hinterleib nur am 5. und 6. Segment stark silberglänzend, Schenkel ausgedehnt gelb. A. loewii.

Weibchen.

1. Scutellum unbehaart (Argyra s. str.). 2.

Scutellum behaart (Lasiargyra Mik.). 8.

2. Fühler etwas länger als der Kopf, alle Hüften gelb.

A. elongata.

Fühler kürzer als der Kopf, Hüften wenigstens teilweise schwarz. 3.

3. Hinterhüften ganz oder größtenteils schwarz. 4.

Hinterhüften ganz gelb. 7.

4. Hinterer Metatarsus länger als das 2. Glied. A. aiiricollis.

Hinterer Metatarsus so lang oder kürzer als das 2. Glied. 5.

5. Hinterhüften ganz schwarz, Hinterleib gewöhnlich ohne gelbe Seitenflecke. 6.

Hinterhüften wenigstens an der Spitze gelb, Hinterleib am 2. Segment immer mit gelben Seitenflecken. A. argentina.

6. Flügelschüppchen gelb gewimpert. A. argyria.

Flügelschüppchen schwarz gewimpert. A. leucocephala.

160 K. Grünberg,

7. Hinterer Metatarsus länger als das 2. Glied; 1. und 2. oder 1.^3. Hinterleibssegraent mit gelben Seitenflecken.

A. confinis.

Hinterer Metatarsus so lang wie das 2. Glied; 1. 4. Hinter- leibssegnient mit gelben Seitenflecken. A. grata.

8. Vorderliüften ganz schwarz. 9.

Vorderhüften an der Spitze gelb. A. niagnicornis.

9. Schenkel vorherrschend gelb. A. diaphana.

Schenkel außer der Spitze glänzend schwarz. A. hoffmeisteri.

Argyra argyria (Meig.).

cj. Stirn und Untergesicht, Thorax und Hinterleib lebhaft silberglänzend. Fühler schwarzbraun, so lang oder wenig länger als der Kopf, Borste so lang oder länger als die Fühler. Taster schwarz. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax lebhaft dunkelgrün mit 2 undeutlichen vorderen schwarzen Längsstriemen. Scutellum unbehaart und unbestäubt. Hinterleib schwarz, vom 2. Segment an silberglänzend, mit ausgedehnten gelben Seiten- flecken am 2. und 3., kleineren oder undeutlichen am 4. Segment. Flügel gelblichgrau getrübt, Adern braun, Schüppchen mit schwarzem Rand und schwarzen, braunen oder hellen Wimpern. Beine gelb; Hüften schwarz, an den Hinterbeinen Spitzen der Schenkel und Schienen mehr oder weniger ausgedehnt, Tarsen ganz schwarz; hinterer Metatarsus etwas kürzer als das 2. Glied.

$. Stirn, Untergesicht und Taster, Seitenränder des Thorax und Pleuren silberglänzend. Fühler etwas kürzer als der Kopf. Hinterleib schwärzlich grün, ganz schwach weiß bestäubt, meist ohne gelbe Flecke. Schüppchen blaß bräunlich oder gelb mit eben- solchen Wimpern. Vorderhüften ganz oder in größerer Ausdeh- nung gelb, Schenkel und Schienen der Hinterbeine heller als beim (j. 4,5—6,5 mm. Weit verbreitet und häufig. Mai August.

Argyra argentina (Meig.).

(J. Silberglänzende Bestäubung und Scutellum wie bei A. argyria. F'ühler merklich länger als der Kopf, schwarzbraun mit etwas kürzerem Endglied, Borste nicht länger oder etwas kürzer als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Hinter- leibsflecke wie bei argyria. Flügel blaß bräunlich getrübt mit braunen Adern, Wimpern der Schüppchen meist blaßgelb. Vorder- hüflen ganz, Mittel- und Hinterhüften wenigstens an der Spitze gelb; Beine gelb, Mitteltarsen gewöhnlich vom 2. Glied an ge- bräunt, an den Hinterbeinen Schenkel und Schienen an der Spitze, Tarsen ganz schwarzbraun.

5- Fühler kürzer als der Ko))f, Endglied kurz und stumpf. Weiße Bestäubung wie bei argyria 5. Hinterleib wenigstens am 2. Segment immer mit gelben Seitenflecken. Fiügelschüppchen blaß gewimpert. Hinterhüften wenigstens an der Spitze, Hinter- schenkel meist ganz gelb. 4 5 mm. Verbreitet.

Argyra loiieocephala (Meig.). cf. Stirn nur bei schräger Aufsicht weiß schimmernd, Unter- gesicht ganz sainmetschwarz. Fühler kürzer als der Kopf, Borste mindestens doppelt so lang wie die Fühler. Wimpern nm hinteren Augenrand weiß. Thorax dunkelgrün, bis vor das Scutellum glänzend

Diptera, Zweiflügler. Ißl

weiß bestäubt, vorn mit 2 schwärzlichen Längsstriemen; Pleuren weiß bestäubt; Scutellum wie der Thorax, unbestäubt. Hinterleib wie bei argyria, die gelben Seitenflecke etwas ausgedehnter und schärfer, die weiße Bestäubung weniger dicht. Flügel grau getrübt mit braunen Adern, Schüppchen blaß mit schwarzer Spitze und schwarzen Wimpern. Hüften schwarz oder nur die S])itze der Vorderhüften gelb, Beine vorwiegend gelb und nur die Wurzel der Vorderbeine, Spitze der Schenkel und Schienen sowie Tarsen der Hinterbeine schwarzbraun oder vorwiegend dunkel und nur die Knie und Schienen hell, mit allen Übergängen zwischen beiden Extremen; hinterer Metatarsus ein wenig kürzer oder so lang wie das 2. Glied.

5. Stirn und Untergesicht, Seitenränder des Thorax und Pleuren glänzend weiß bestäubt. Hinterleib schwärzlich grün, glänzend, ganz dünn weiß bestäubt, ohne helle Seitenflecke. Flügel, Schüpp- chen und Schwinger wie beim (5. Vorderhüften ganz gelb, Beine ganz gelb, nur an den Hinterbeinen die Schienen-, zuweilen auch die Schenkelspitzen sowie die Tarsen schwarzbraun. 5 8,5 mm. Weit verbreitet und häufig. Mai— September.

Argyra confinis (Zett.). (^. Stirn und Untergesicht schwarz, nur bei schräger Aufsicht weiß glänzend. Fühler etwas länger als der Kopf, Borste länger als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand weiß bis braun. Thorax glänzend blaugrün, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum unbehaart. Hinterleib vom 2. Segment an silberglänzend, 2. und 3., häufig auch das 1. Segment mit gelben Seitenflecken. Äußere Hypopygialanhänge mäßig lang, schmal, bräunlichgelb. Flügel gelblichgrau, Schüppchen gelb mit schwarzer Spitze und schwarzen oder braunen bis gelben Wimpern. Hüften schwarz mit gelber Spitze, Vorderhüften in ganzer Ausdehnung gelblich; Beine vorwiegend gelb, Vorderschenkel zuweilen unten an der Spitze, Vordertarsen vom 2. Glied an verdunkelt oder nur mit schwarzem Endglied, an den Hinterbeinen Spitze der Schenkel und Schienen sowie die Tarsen geschwärzt, oder die Tarsenwurzel hell; Schenkel dicht und lang, Spitze der Hinterschenkel fast borstig behaart. Hinterer Metatarsus fast doppelt so lang wie das

2. Glied, auf der Unterseite lang behaart, an der Wurzel mit einer langen abstehenden Borste.

$. Stirn und Untergesicht glänzend weiß. Fühler etwas kürzer als der Kopf. Hinterer Teil des Thorax von den Hinterhüften bis zur Hinterleibswurzel, Vorder- und Hinterhüften gelb. Hinterleib dunkelgrün, schwach weißlich schimmernd, 1. und 2. oder auch

3. Segment mit gelben Seitenflecken. Beine gelb, ohne auffallende Behaarung. 4 6,5 mm. Verbreitet, aber nicht häufig. Juni August.

Argyra auricollis (Meig). $. Stirn und Untergesicht schwarz, bei schräger Aufsicht weiß glänzend. Fühler länger als der Kopf, Endglied schwarzbraun, Borste etwas kürzer als die Fühler. Wimpern am hintern Augen- rand schwarz. Thorax leuchtend blaugrün, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum wie d(M- Thorax, unbehaart. Hinterleib matt schwarz mit leichtem blaugrünen Glanz, vom 2.

162 K. Grünberg,

Segment an mit silberglänzender Bestäubung, die aber nur von vorn gesehen deutlich hervortritt; Hypopygialanhänge schwarz, die äußeren schmal, fadenförmig, die inneren kurz und breit abgerundet. Flügel mit ziemlich dunkler, auf der vorderen Hälfte fast schwärz- lich brauner Trübung und schwarzbraunen Adern; Schüppchen bräunlich mit breit schwarzem Rand und schwarzen Wimpern. Hüften schwarz, dünn weißlich bestäubt. Beine schwarz, Knie und Schienen der Vorder- und Mittelbeine sowie die Wurzel der Vordertarsen gelb oder bräunlich; Schenkel lang und dicht behaart; Hinter- schienen dicht gewimpert; hinterer Metatarsus etwas länger als das folgende Glied, innen deutlich gewimpert.

5- Stirn und Untergesicht, Seitenränder des Thorax und Pleuren dünn weiß bestäubt. Fühler kürzer als der Kopf, Borste fast doppelt so lang wie die Fühler. Wimpern am hintern Augenrand gelb. Hinterleib schwarzgrün , weiße Bestäubung kaum wahrnehmbar. Flügel noch stärker und gleichmäßiger verdunkelt als beim J. Spitze der Vorderhüften gelblich, Beine vorwiegend gelb, an den Vorder- und Mittelbeinen die Tarsenspitzen, an den Hinterbeinen die Spitzen der Schenkel und Schienen sowie die Tarsen schwarz. 4,5—5,5 mm. Verbreitet und stellenweise häufig. Juli August.

Argyra spoliata Kowarz.

(j. Stirn und Untergesicht weiß. Fühler kaum so lang wie der Kopf, Borste fast doppelt so lang wie die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax glänzend grün, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum unbehaart. Hinterleib glänzend dunkelgrün, sehr dünn weißgrau bereift, am 2. und 3. Segment mit gelben Seitenflecken; äußere Hypopygial- anhänge klein und schmal, gelb mit schwarzer Spitze, die inneren abgerundet, gelb Flügel blaß bräunlichgelb, Schüppchen gelb mit schwarzer Spitze und fahlbraunen Wimpern. Vorderhüften gelb, Mittel- und Hinterhüften schwarz, grau bestäubt, die hinteren mit gelber Spitze. Beine gelb, nur die Tarsen von der Spitze der Metatarsen an braun; hinterer Metatarsus länger als das 2. Glied. 5 mm. Nur aus Böhmen bekannt.

Argyra atriceps Lw.

(^. Stii'n und Untergesicht sammetschwarz, bei schräger Auf- sicht weiß schimmernd. Fühler kaum länger als der Kopf, Borste etwas länger als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand weißlich oder braun, unten schwarz. Thorax leuchtend blaugrün, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum un- behaart. Hinterleib glänzend schwarzgrün, ohne Silberglanz und helle Flecke, nur mit feiner weißer Bereifung, welche eine schmale schwärzliche Mittellängsstrieme freiläßt. Hinterleibsspitze mit 2 längeren Borsten. Äußere Hypopygialanhänge kurz, braun. Flügel bräunlichgrau getrübt mit braunen Adern, Schüppchen gelb mit schmaler schwarzer Spitze und braunen oder schwarzen Wimpern. Vorderhüften gelblich, Mittel- und Hinterhüften schwarz, weißlich bestäubt. Beine gelb, Vorderschenkel von der Wurzel her ver- dunkelt, an den Hinterbeinen Spitze der Schenkel und Schienen sowie die Tarsen schwarz; hinterer Metatarsus länger als das 2. Glied. 5 mm. Verbreitet, aber selten. Mai August.

Diptera, Zweiflügler. 163

Argyra elongata (Zett.).

^. Stirn und Untergesicht glänzend weiß. Fühler fast doppelt so lang wie der Kopf, Borste kürzer. Wimpern am hinteren Augen- rand weiß. Thorax glänzend hlaugrün oder mehr bronzefarben, Schultern und Pleuren weiß schimmernd. Scutellum unbehaart. Hinterleib dunkelgrün glänzend, sehr zart weiß bereift und nur am Vorderrand der Segmente weiß schimmernd, 2. und 3. Segment mit durchscheinenden gelben Seitenflecken. Unterseite gelb; Hinter- leibsspitze mit 4 längeren Borsten; Hypopygialanhänge schwarz- braun, die äußeren klein und schmal, die inneren noch kürzer und breiter. Flügel bräunlichgrau getrübt, i?, weit vor der Mitte in den Vorderrand mündend, Jll sehr wenig gebogen, Schüppchen gelb mit schmaler schwarzer Spitze und schwarzen Wimpern. Hüften und Beine gelb. Mittel- und Hinterhüften an der Wurzel mehr oder weniger ausgedehnt grau bestäubt, Vordertarsen von der Spitze des Metatarsus an, Spitze der Hinterschienen, zuweilen auch der Hinterschenkel und die Hintertai-sen braun oder schwarz; hinterer Metatarsus etwas kürzer als das 2. Glied.

$. Fühler nur wenig länger als der Kopf, Borste kaum länger als die Fühler. Die gelben Hinterleibsflecke können fehlen. 4 bis 4,5 mm. Verbreitet, Mai— Juli.

Argyra grata Lw.

J. Stirn und Untergesicht glänzend weiß. Fühler dunkel- braun mit hellerem Endglied, so lang wie der Kopf, Borste länger. Wimpern am hintern Augenrand weiß. Thorax leuchtend grün, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum un- behaart. Hinterleib schwärzlich grün, ganz zart weiß bereift, 2. und 3. Segment mit ausgedehnten, 4. und 1. häufig mit kleineren gelben Seitenflecken; Spitze mit 2 längeren Borsten; Hypopygial- anhänge bräunlichgelb, äußere ziemlich breit, innere kürzer und schmäler, mehr griffelförmig. Flügel bräunlichgrau getrübt mit blaßbraunen Adern; Schüppchen gelb mit schwarzer Spitze und schwarzen oder hellen Wimpern. Hüften und Beine blaßgelb, nur die Tarsen gegen die Spitze verdunkelt; 1. und 2. Glied der Hinter- tarsen gleichlang.

9- Fühler schwarz, merklich kürzer als der Kopf, Borste be- deutend länger. 1.— 4. Hinterleibssegment mit gelben Seitenflecken, Unterseite gelb. Flügel etwas dunkler als beim (J. Mittelhüften von der Wurzel her ausgedehnt geschwärzt und grau bestäubt. 4 4,5 mm. Mai August, selten.

Argyra niagnicornis (Zett). (J. Stirn und Untergesicht glänzend weiß. Fühler wesentlich länger als der Kopf, Borste dick, nur so lang wie das dunkelbraune Endglied. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Tborax leuch- tend blaugrün, außer einer ziemlich breiten, auf das Scutellum sich fortsetzenden Mittelstrieme zart weiß bereift, Schultern, Seiten- ränder und Pleuren dichter weiß bestäubt. Scutellum behaart. Hinterleib glänzend schwarzgrün, 2. Segment mit großem, 3. mit kleinem gelben Seitenfleck, unbestäubt, äußere Hypopygialanhänge klein, griffeiförmig, schwarzbraun. Flügel graubraun getrübt mit dunkelbraunen Adern, Schüppchen gelb mit schwarzer Spitze und blassen Wimpern. Hüften schwarz, weiß bestäubt, Vorderhüften

164 K. Grünberg,

mit gelber Spitze. Beine gelb, an den Vorder- und Mittelbeinen die Tarsen von der Spitze des 1. Gliedes an, an den Hinterbeinen die Spitze der Schenkel und Schienen sowie die Tarsen schwarz- braun; ]. und 2. Glied der Hintertarsen gleich lang.

5^. Stirn, Untergesicht und Taster weiß bestäubt. Untergesicht auf der unteren Hälfte jederseits dicht am Augenrand mit einem kleinen Höcker. P'ühler schwarz, kaum so lang wie der Kopf, Borste länger. Hinterleib schwarzgrün glänzend, mit sehr zarter grauer Bereifung und weiß schimmernden dreieckigen seitlichen Vorderrandflecken am 2.-5. Segment. Mitteltarsen erst vom 2. Glied an verdunkelt. 5,5 mm. Verbreitet, aber selten. Mai— Juli.

Argyra setimaiia Lw.

(j. Stirn, Untergesicht, Thorax und Hinterleib in ganzer Aus- dehnung lebhaft silberglänzend. Thorax vorn mit 2 schwärzlichen Längsstriemen. Scutellum behaart. P'ühler etwas länger als der Kopf, Borste etwas länger als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Hinterleib am 2. und 3. oder auch am 4. Seg- ment mit durchscheinenden gelben Seitenflecken. Äußere Hypo- pygialanhänge schmal und kurz, schwarzbraun, innere breiter und spitz, gelb. Flügel bräunlichgrau getrübt, Schüppchen gelb mit breiter schwarzer Spitze und schwarzen oder braunen Wimpern. Hüften schwarz, weiß bestäubt. Beine vorherrschend gelb, Vorder- schenkel von der Wurzel bis vor die Spitze, Vordertarsen von der Spitze des 1. Gliedes an, Mittelschenkel oben und unten, Spitze der Schenkel und Schienen sowie die Tarsen der Hinterbeine schwarzbraun bis schwarz; Vorderschienen und vorderer Metatarsus auf der Unterseite fein aber deutlich beborstet; hinterer Metatarsus länger als das 2. Glied. 7 mm. Selten. Mai— Juli.

Argyra diaphana (F.) (Fig. 200).

(j. Stirn und Untergesicht sammetschwarz, bei schräger Auf- sicht weiß schimmernd. Fühler schwarz mit dunkelbraunem End- glied, etwas länger als der Kopf, Borste etwas länger als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand schwarz, bräunlichgelb oder weiß. Thorax dunkel blaugrün glänzend, vorn mit 2 undeutlichen, dicht genäherten schwärzlichen Längsstriemen, Schultern, Seitenränder und Pleuren dünn weiß bestäubt. Scutellum behaart. Hinterleib schwarz, mit grünem Glanz und ausgedehnten durchscheinenden gelben Seitenflecken am 2. und 3. Segment; von der Seite gesehen zart grau bereift mit schmalen weißlichen Hinterrandsäumen, von vorn gesehen lebhaft silberglänzend; Unterseite des L— 3. Seg- mentes gelb; äußere Hypopygialanhänge ziemlich lang, griffei- förmig, schwarzbraun, innere oval, braun oder gelb. Flügel grau getrübt mit braunen Adern, Schüppchen gelb mit breiter schwarzer Spitze und langen schwarzen Wimpern. Hüften schwarz, weiß be- stäubt. Schenkel schwarz, Knie, Schienen und Tarsen der Vorder- und Mittelbeine gelb. Hinterschienen gelb mit schwarzer Spitze, Hintertarsen schwarz; hinterer Metatarsus etwas länger als das 2. Glied.

5- Untergesicht mit 2 kleinen Höckern wie bei A. magni- cornis 9- Fühler etwas kürzer als der Kopf, Borste beträchtlich länger. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Vordere Thorax- hälfte bis auf eine breite Mittelstrieme weiß bereift. Hinterleib

Diptera, Zweiflügler. 165

schwarzgrün glänzend, ohne gelbe Seitenflecke, an den Seiten- rändern zart weißlich bereift. Beine gelb, Oberseite der Vorder- schenkel bis vor die Spitze, Vorder- und Mitteltarsen von der Spitze des 1. Gliedes an verdunkelt, an den Hinterbeinen die Spitze der Schenkel und Schienen sowie die Tarsen schwarz. 6 7,5 mm. Weit verbreitet und häufig. Mai August.

Argyra lioffmeisteri Lw.

(j'. Stirn und Untergesicht sammetschwarz, bei schräger Auf- sicht weißlich schimmernd. Fühler etwas länger als der Kopf, End- glied schwarzbraun, Borste kaum länger als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand schwarz. Thorax leuchtend blaugrün, vorn mit 2 undeutlichen genäherten schwarzen Längsstriemen, Schultern, Seitenränder und Pleuren dünn weiß bestäubt. Scutellum behaart. Hinterleib glänzend blaugrün, vom Hinterrand des 2. Segmentes an lebhaft silberglänzend, ohne helle Seitenflecke; äußere Hypo- pygialanhänge griffeiförmig, schwarz, innere breit, zugespitzt, braun. Flügel grau getrübt mit dunkelbraunen Adern; Schüppchen gelb mit breiter schwarzer Spitze und langen schwarzen Wimpern. Hüften schwarz, dünn weiß bestäubt; Schenkel glänzend schwarz, nur die äußerste Spitze gelb, Schienen und Tarsen der Vorder- und Mittel- beine heller oder dunkler braun, Hinterschienen gelblich, Spitze und Hintertarsen schwarzbraun; hinterer Metatarsus etwas länger als das folgende Glied.

5- Unterscheidet sich von A. diaphana $ nur durch die bis auf die äußerste Spitze ganz schwarzen Schenkel. 6—8 mm. Ver- breitet und häufig. Mai— Juni.

Argyra loewii Kowarz. cf. Stirn, das verhältnismäßig breite Untergesicht und die ziemlich großen breiten Taster weißlichgrau schimmernd. Fühler fast so lang wie der Kopf, Borste länger als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand weißlich. Thorax glänzend grün, vorn mit 2 dunkeln Längsstriemen, Schultern und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum ziemlich lang schwarz behaart. Hinterleib glänzend grün, bronzegelb oder -braun; \. 4. Segment weißlich bereift; 5. und 6. silberglänzend; äußere Hypopygialanhänge schmal, schwarz, innere länglich oval, gelbbraun. Flügel blaß bräunlich, Schüppchen gelb, breit schwarz gerandet und schwarz gewimpert. Hüften schwarz, weißlich bestäubt. Beine gelb, Vorderschenkel außer der Spitze, Mittelschenkel auf der Oberseite, Hinterschenkel an der Spitze und Hintertarsen schwarz, Vordertarsen von der Spitze des Metatarsus an sowie Wurzel und Spitze der Hinterschienen braun; hinterer Meta- tarsus etwas länger als das 2. Glied. 6,.ö— 7 mm. Nur aus Böhmen bekannt. Juni Juli, nicht selten.

Argyra festiva (Meig.). (^. Stirn und Untergesicht schwarz. Thorax und Scutellum glänzend schwarz. Hinterleib am L— 4. Segment silberblau glän- zend ohne helle Seitenflecke, von der Seite gesehen blaugrau, 3. und 4. Segment mit schmaler weißer Vorderrandbinde; die letzten Segmente schwarz. Flügel glashell. Beine gelb. 4 mm. Bayern. Zweifelhafte Art, seit Meigen nicht beobachtet.

166 K. Grünberg,

Leucostola Lw.

Nächst verwandt mit Argyra und mit ihr in den meisten Merk- malen übereinstimmend, unterscheidet sich durch das oben unbe- borstete 1. Fühlerglied und die schwächer beborsteten Beine. Lebensweise wie bei Argyra. 2 Arten.

Entwicklung s. bei Leuc. vestita.

Artenübersicht.

Männchen.

Hinterleib am 2. 6. Segment lebhaft silberglänzend. L. vestita.

Hinterleib nur am 5. Segment silberglänzend. L. mikii.

Leucostola vestita (Wiedem.).

$. Stirn und Untergesicht weiß glänzend. Fühler beträchtlich länger als der Kopf, Endglied groß und lang, Borste kürzer als die Fühler. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax leuchtend dunkelgrün, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum unbehaart. Hinterleib schwärzlich, fast ohne Metall- glanz, zart weiß bereift, Unterseite und Seitenränder der vorderen Segmente hellbräunlich; von hinten gesehen mit scharfen weißen Einschnitten, von vorn gesehen 2.— 6. Segment lebhaft silberglänzend; Hinterende mit 2 längeren gespreizten Borsten; äußere Hypopygial- anhänge kurz, abgerundet, schwarz, innere länger, griffeiförmig, braun. Flügel grau getrübt mit braunen Adern; Schüppchen gelb mit schwarzer Spitze und braunen Wimpern. Hüften schwarz, dünn weiß bestäubt, Vorderhüften an der Spitze zuweilen gelb. Beine vorwiegend gelb, Oberseite der Vorderschenkel gebräunt, an den Hinterbeinen die Schenkelspitzen schwarzbraun, Spitze der Hinter- ßchienen und die Tarsen mehr oder weniger dunkel. Hinterer Metatarsus etwas kürzer als das 2. Glied.

$. Stirn und Untergesicht lebhaft weiß, Scheitel grün glänzend. Fühler kürzer als der Kopf, Borste wesentlich länger. Hinterleib schwarzgrün glänzend, unbestäubt. Vorderhüften an der Spitze ausgedehnt gelb, Vorderschenkel ganz gelb, Spitze der Hinter- schenkel nur schmal schwarzbraun. 3,5—4,5 mm. Weit verbreitet und stellenweise häufig. Juli— August.

Larve von Beling in sandigem Schlamm am Ufer eines aus- trocknenden Bachbettes gefunden: bis 10 mm lang, 1 mm dick, walzig, I2gliedrig mit deutlicher Segmentierung, glänzend gelblich- weiß, durchsichtig. Kieferkapsel klein, schwarz. Aftersegment am Ende mit 3 dorsalen und 2 ventralen größeren, etwas weiter hinten stehenden kegelförmigen Hautzapfen, der mittlere dorsale kleiner als die beiden seitlichen. Hinterstigmen unter den dorsalen Zapfen, kreisrund, hell gelblichbraun.

Puppe (nach Beling) 4 mm lang, 1,5 mm dick, bauchig kegelig, zart, schmutzig gelblich, etwas glänzend, am Kopf mit einer kurzen abgestumpften Spitze. Auf der Stirn 4 paarweise stehende kurze steife Haare, die oberen zu beiden Seiten des Fortsatzes, die unteren bedeutend näher zusammenstehend. Vorderstigmen dünn ausgezogen, nach vorn divergierend. Beinscheiden wesentlich länger als die Flügelscheiden, bis zum Ende des 6. Hinterleibs- segmentes reichend. Hinterleib 9gliedrig, 1.— 8. Segment mit einer dichten dorsalen Querreihe ungleich langer Borstenzähnchen. Eud-

Diptera, Zweiflügler. 167

Segment beim J kurz und dünn, an der Spitze leicht ausgebuchtet und ebenfalls mit einer Querreihe dorsaler Borstenzähnchen.

Leucostola mikii Kowarz. J. Stirn, das ziemlich breite Untergesicht und Taster weiß glänzend. Fühler so lang wie der Kopf, Borste bedeutend länger. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax glänzend grün, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Scutellum un- behaart. Hinterleib am 1.— 4. Segment glänzend grün, dünn weiß bereift, 5. Segment lebhaft silberglänzend, 6. glänzend schwarz; am Hinterende 4 kurze abstehende Borsten; äußere Hypopygialanhänge klein, rund, schwarz, innere griffelartig, braungelb. Flügel glashell. Schüppchen gelb mit schwarzer Spitze und schwarzen Wimpern. Hüften schwarz, weiß bestäubt, nur an der äußersten Spitze gelb; Beine gelb, wie bei Z. vestita. 3,3 mm. Nur aus Böhmen bekannt. Juli.

Thrypticus Gerst. (Fig. 201).

Stirn am Scheitel erweitert, gegen die Fühlerwurzel verengt. Untergesicht bei Thr. bellus bei (^ und $ fast gleich breit, ca. Vs der Kopf breite, parallelrandig, beim $ von s^naragdinus fast linien- förmig schmal. Scheitel ohne Ocellen- höcker, mit 2 oder 4 kräftigen Borsten. Fühler sehr kurz, Endglied fast halbkugel- förraig. Borste beträchtlich länger als der Kopf, nackt. Rüssel sehr kurz. Tho- rax auf der vorderen Hälfte nur kurz behaart, längere Borsten nur an den Seiten und vor dem Scutellum; alle Borsten fahlgelblich. Hinterleib beim $ mit 7, beim $ mit 5 deutlichen Seg- menten, mit anliegender zai'ter gelblicher Behaarung. 7. Segment beim cf (Hypo- pygium) stark verlängert und ventral -

wärts eingeschlagen (Fig. 201), äußere Fig. 201. Thrypiicu& Anhänge lanzettlich, zugespitzt, innere ragdinus Q^x&t., ^ ,

schmal, griffeiförmig, in einen dünnen

Faden auslaufend und lang behaart; Penis lang, borstenförmig. 5 mit kräftigem Legebohrer. C bis zur Mündung von M an der Spitze reichend. Sc schwach, /?, bis zum 1. Drittel reichend, Wurzel von ^4-f 5 dicht hinter der von /?2+3 nahe an der Flügelurzel, vordere Querader äußerst kurz, hintere auf der Flügelmitte. Beine lang und derb, ganz ohne längere Borsten außer einzelnen an den Hüften, hinterer Metatarsus beträchtlich kürzer als das 2. Glied. Fliegen in Rohrbeständen. 2. Arten.

Entwicklung von Thr. smaragdinus Gerst. (nach Lübben):

Eier an die Innenwand von Schilfhalmen abgelegt, welche das $ mit seinem harten Legebohrer durchbohrt.

Larven 2jährig, begeben sich im Herbst zur Überwinterung in den Wurzelstock und steigen im Frühjahr in den jungen Trieben auf- wärts, immerin dem heranwachsenden zarten Gewebe bleibend, so daß sich die Fraßspur vom Wurzelstock aufwärts durch den ganzen Halm verfolgen läßt. Larve (Fig. 202) im Frühjahr 7—8, erwachsen ca. 12 mm

168

K. Grünberg,

lang, gestreckt walzig, peripneustisch, mit 8 seitlichen Stigmen- pa4iren, glatt, glashell und durchscheinend, mit 8 ventralen an den Segmentgrenzen liegenden , aus paarigen Anlagen verschmelzenden Kriechwülsten, welche mit kleinen rückwärts gekrümmten Chitinhäkchen besestzt sind und außerdem eine Reihe größerer stiftförmiger Gebilde mit sternförmig erweiterten Enden tragen. Mandibeln kräftig, asymmetrisch. Die reife Larve frißt vor der Verpuppung am oberen Ende des Internodiums einen Gang quer zur Oberfläche, das Ge- webe bis auf die äußerste feine Schicht durchnagend. Diese Stellen sind als kreisrunde „Fenster" von außen sichtbar.

Puppe (Fig. 203) mit auffallend starken paari- gen, der Stirn aufsitzen- den, speerspitzenartigen und an der vorderen Kante gezähnten Bohrhörnern, welche zum Durchstoßen der das P'lugloch ver- schließenden äußeren Ge- weheschicht dienen. Alle Stigmen auffällig verlän- gert, finger- oder hornför- mig und scharf zugespitzt, I )thorakal8tigmen kürzer, Hinterleibsstigmen besonders stark ver- längert. Hinterleibssegmente nahe dem Hinterrand mit dorsalen Dornengürteln. Beim Ausschlüpfen bleibt die Puppenhülle in dem Flugloch stecken, aus dem sie zur Hälfte hervorragt.

Artenübersicht, Größere Art von 2,5—3,8 mm Länge, Beine ganz gelb.

Till', sniaragdinns.

Kleine Art von 1,5 mm Länge, Beine dunkel mit gelben Schenkel-

si)itzen. Thr. bellus.

Tliiypticus smaragdiniis Gerst. (Fig. 201). Stirn und das fast linienförmig schmale Untergesicht dunkel- grün glänzend, Thorax und Hinterleib leuchtend grün, Bel)orstung und Behaarung blaßgelblich, ebenso die Scheitelborsten. P'ühler schwarz, Borste hellbraun. Hypopygium des J gegen die Spitze hellbraun, Anhänge gelb. Flügel grau, am Vorderrand dunkler, mehr graubraun gefärbt mit schwarzbraunen Adern. Schwinger gelb. Beine ganz gelb, nur die Mittel- und Hinterhüften beim (j an der Wurzel, beim $ bis über die Mitte gebräunt. 2,5 (cf)— 3,8(5) ™™- Norddeutschland. In Rohrbeständen. Entwicklung s. oben.

Thrypticus bellus Lw.

Stirn und Untergesicht, Thorax und Hinterleib glänzend dunkel- grün, stellenweise mit blauen Reflexen. Fühler samt -der Borste

Fig. 202. Thrypticus sma

ragdinus Gerst., Larve.

Nach Lübben.

Fig. 203. Thrypticus stnaragdinus Gerst., Puppenhülle. Nach Lübben (schemati- siert).

Diptera, Zweiflügler. 169

schwarz. Scheitelborsten fahl braun, gegen das Licht gesehen schwarz. Wimpern am hintern Augenrand weißlich. Beborstung und Be- haarung an Thorax und Hinterleib fahl gelblich. Pleuren zart weiß bestäubt, daher mattgrün erscheinend. Hypopygialanhänge des (j' bräunlichgelb. Flügel fast glashell, Adern schwarzbraun. Schwinger weißlichgelb. Hüften schwarzbraun, Schenkel dunkelgrün glänzend mit gelber Spitze, Schienen und Tarsen schwarzbraun. 1,5 mm. Weit verbreitet.

Liancahis Lw. (Fig. 204).

Ziemlich große bis kleinere, glänzend grüne oder schwarze, weiß oder grau bestäubte Arten mit langen dünnen, dunkel ge- färbten Beinen. Stirn gegen die Fühlerwurzel etwas verengt, Unter- gesicht parallelrandig, beim 9 etwa '/4 der Kopfbreite, beim (^ wesentlich schmäler, den unteren Augenrand nicht erreichend, auf der Mitte mit einer erhabenen Querleiste. Ocellenhöcker vorhanden. 4 kräftige Schei- telborsten. Augen dicht und fein behaart. Hinterer Augenrand oben mit einem Kranz schwarzer Borsten, unten mit weißen Wim- perhaaren. Rüssel dick, kurz oder ver- längert, Taster breit, schaufeiförmig, dem Rüssel aufliegend. Thorax länger als breit, kräftig beborstet, Scutellum mit 4 oder 6 Randborsten. Hinterleib walzig oder strei- fenförmig, beim (j mit 7, beim $ mit 5 deutlichen Segmenten, 5. 7. Segment (Hypopygium) beim (J kolbenförmig ver- dickt, mit 2 fadenförmigen Anhängen Fig. 204. Liancaius (Fig. 204). Flügel lang und schmal, C (Scop.) $.

bis zur Mündung von J/ hinter der Flügel- spitze reichend. Sc undeutlich, R, vor der Mitte in den Vorder- rand mündend, .^44-5 und M hinter der Mitte etwas divergierend und an der Spitze wieder genähert, Endabschnitt von M zuweilen gebrochen oder geschwungen; vordere Querader unter dem Ur- sprung von Ri.^h, hintere ziemlich weit hinter der Mitte und dicht am Hinterrand; Flügellappen stark vortretend. Schüppchen und Schwinger gelb. Beine, besonders die mittleren und hinteren, lang und dünn, spärlich beborstet, aber zuweilen ziemlich dicht behaart; 2. Glied der Vordertarsen zuweilen stark verkürzt und etwas ver- dickt. — Über die Lebensweise schreibt Seh in er: „Diese schönen, auffallenden Arten sind an Wasserfällen, Wehren und Abstürzen, da wo Conferven, Moose usw. gedeihen, fast allenthalben zu treffen; sie setzen sich selbst unter den Wasserstrahl, wenn er ihnen ein Plätzchen freiläßt, und scheinen nur an der Frische und dem Rauschen der Gewässer Vergnügen zu haben; ich beobachtete wenigstens nie, daß sie hier auf Raub lauern."

Entwicklung unbekannt. 4 Arten.

Artenübersicht.

1. Leuchtend grüne, größere Arten von 5—7 mm Länge. 2.

Schwarze, wenig glänzende kleinere Arten von 3—4,5 mm

Länge. 3.

170 K. Grünberg.

2. Beine ganz grün glänzend; Flügel beim (^ stark gebräunt mit weißem Spitzenfleck, beim $ mit dunkelm Fleck über M.

L. virens.

Knie lebhaft gelb; Flügel fast glashell, ungefleckt.

L. lacustris.

3. Untergesicht grün glänzend, Taster auffällig groß, silber- glänzend, Rüssel kurz. L. leucostomus.

Untergesicht schwarz, grau bestäubt, Taster nicht auffällig groß, Rüssel stark verlängert. L. humilis.

Liancalus virens (Scop.) (Fig. 204).

Goldgrün glänzend, überall zart weiß bereift, Untergesicht, Taster und Pleuren dichter bestäubt. Stirn und Scheitel düster grün oder blau. Fühler schwarz, Wimperhaare am hinteren Augen- rand weiß. Thorax mit 2 genäherten schwärzlichen oder glänzend dunkelbraunen Mittellängsstriemen und 2 ebensolchen kurzen, von der Quernaht unterbrochenen Seitenstriemen. Hinterleib mit schwar- zen Hinterrandsäumen und weißlicher Behaarung; Hypopygialanhänge des cf schwarzbraun. Flügel leicht grau getrübt, beim (j gegen die Spitze zwischen Vorderrand und M stark gebräunt, mit einem scharfen milchweißen Spitzenfleck zwischen i?4-|-5 und M; beim $ nur ein unscharfer brauner Fleck über Af. Hüften schwarzgrün, weiß bestäubt. Beine in ganzer Ausdehnung tief dunkelgrün oder blau glänzend, zart weiß bereift; 2. Glied der Vordertarsen beim ^ stark verkürzt und etwas verdickt. 6—7 mm. Verbreitet und häufig.

Liancalus lacustris (Scop.). Leuchtend dunkelgrün, Stirn, Untergesicht und Taster glänzend weiß bestäubt. Fühler schwarz. Thorax mit dünner gelblichgrauer Bestäubung, welche 2 schmale scharfe, vor dem Scutellum etwas divergierende Mittellängsstriemen frei läßt. Pleuren weiß bestäubt. Hinterleib stark glänzend, zart weiß bereift und weiß behaart. Flügel fast glashell mit braunen Adern, Endabschnitt von Af beim (^ in der Mitte doppelt gebrochen, beim $ nur geschwungen. Schenkel und Schienen tief dunkelgrün, Knie lebhaft gelb, Tarsen schwarzbraun. 5 6 mm. Südliche Art.

Liancalus leucostomus Lw.

(J. Schwärzlich, wenig glänzend, mit sehr schwachem grünen Schimmer, nur das Untergesicht düster grün glänzend. Fühler schwarz. Taster groß und breit, stark vorstehend, gelb, außen leb- haft silberglänzend. Thoraxrücken grau bestäubt, die Mittellängs- striemen scharf, schwarz, Schultern, Seitenränder und Pleuren weiß bestäubt. Hinterleib durch zarte helle Bereifung schwarzgrau er- scheinend, schwarz behaart. Flügel ziemlich stark bräunlichgrau getrübt, Vorderrand und alle Adern braun gesäumt. Endabschnitt von M ganz gerade. Beine einfarbig schwarzbraun, zart grau be- reift. Schienen und Tarsen stärker behaart als bei den übrigen Arten, besonders die Vordertarsen auffällig gewimpert. 4,5 mm. Alpen.

Liancalus humilis Lw.

^. Kleine schwarze, wenig glänzende, am ganzen Körper matt grau bestäubte Art. Fühler schwarzbraun, Borste fast an der Spitze

Diptera, Zweiflügler. ^71

des Endgliedes eingefügt. Rüssel auffällig lang, fast so lang wie die Augen. Die schwarzen Mittelstriemen auf dem Thorax sehr schmal, aber deutlich. Flügel leicht grau getrübt mit schwarz- braunen Adern, Endabschnitt von M fast geradlinig. Beine schwarz, dünn grau bestäubt, die äußersten Schenkelspitzen gelb oder braun. 8 mm. Alpen.

Hydrophorus Wahlb. (Fig. 205). Ziemlich kleine, glänzend grüne oder schwarze, weiß, grau oder braun bestäubte Arten mit langen schmalen Flügeln und sehr langen dünnen Mittel- und Hinterl)einen. Im Habitus den Lian- cahis-krien ähnlich. Untergesicht bei J und $ annähernd gleich breit, etwa ' ^ '/.^ der Kopfbreite, etwas unter die Augen herabreichend, auf der Mitte mit einer erhabenen Querleiste, welche in 2 kleinen seitlichen Höckern endet; der untere Seitenrand bis zu den Höckerchen aufgeschlitzt. Backen daher vom Untergesicht getrennt, lappen- förmig. Taster kurz und breit, dem Rüssel aufliegend. Fühler kurz, schwarz, Basalglied kurz, Endglied nicht länger

als breit, zugespitzt, Borste rücken- Fi»,'. 205. Hydrophorus praecox

ständig, 2gliedrig, ziemlich dick und Lehm. ^.

länger als die Fühler. Augen dicht und

fein behaart. Scheitel und Thorax nur mäßig stark beborstet. Hinterleib kurz, nicht länger oder selbst kürzer als der Thorax, beim <^ mit 7, beim ^ mit 5 deutlichen Segmenten; Hypopygium des (5 meist kolbig verdickt, äußere Anhänge groß und weit vor- stehend oder klein, zuweilen unsichtbar. Flügel sehr lang und schmal, dunkel gefleckt oder ungefleckt, länger als der Körper, Geäder wesentlich wie bei Liancahis. Schwinger gelb oder mit schwarzbraunem Kopf. Vorderschenkel mehr oder weniger stark verdickt und wenigstens beim <^ auf der Unterseite gedornt, Beine im übrigen nicht auffällig beborstet, zuweilen aber dicht behaart, Mittel- und Hinterbeine sehr lang und dünn. Klauen und Haft- läppchen kräftig. Über die Lebensweise schreibt Seh in er: „Die Arten sind wahre Wasserbewohner und finden sich an größeren Ge- wässern fast überall; sie setzen sich auf die Wasserfläche selbst, lassen sich von der F^randung forttreiben und schießen mit Be- hendigkeit gleich Schlittschuhläufern über dieselbe hin, um ihre räuberischen Zwecke zu erreichen; ihr Treiben gehört zu dem Interessantesten im Bereiche des Fliegenvolkes". Entwicklung unbekannt. 10 Arten.

Artenübersicht.

1. Flügel ungefleckt oder nur mit braunen Querudersäunien. 2.

Flügel dunkel gefleckt. 6.

2. Thoraxrücken weißgrau bestäuiit. 3.

Thoraxrücken braun bestäubt. 4.

3. Unterseite der Vorderschenkel bis zur S])itze gleichmäßig kurz gedornt; Vorderschienen des $ innen an der Spitze mit einem kurzen dicken Dorn. H. praecox.

172 K. Grünberg,

Unterseite der Vordersohenkel nur an der Wurzel gedornt, aber wesentlich länger als bei praecox\ Vorderschienen des $ am Ende ohne Dorn. H. viridis.

4. Untergesicht oben leuchtend grün, unten silberglänzend.

H. balticiis.

Untergesicht in ganzer Ausdehnung silbergrau oder gelblich- grau bestäubt. 5.

5. Flügeladern nicht braun gesäumt. H. litoreus.

Alle Adern deutlich braun gesäumt. H. bninnicosus.

6. Flügel auf der vorderen Hälfte mit zahlreichen dunkeln Flecken. H. nebulosiis.

Flügel nur auf der hinteren Querader und dem Endabschnitt von M mit je einem dunkeln Fleck. 7.

7. Untergesicht oben leuchtend grün, unten bräunlichgrau be- stäubt. H. bipuiictatus.

Untergesicht in ganzer Ausdehnung silbergrau oder gelblich- grau bestäubt. 8.

8. Stirn olivenbraun bestäubt, Wimpern am hintern Augenrand hell rötlich. H. rnfibarbis.

Stirn mattschwarz, Wimpern am hintern Augenrand dunkel. 9.

9. Untergesicht silbergrau bestäubt; Hypopygialanhänge des c? kurz und breit. H. borealis.

Untergesicht dunkel graugelb bestäubt; Hypopygialanhänge des J lang, weit vorstehend. H. i ogenhof eri.

Hydrophoriis praecox Lehm. (Fig. 205). Glänzend grün, überall zart weißgrau bereift, daher von matt graugrünem Aussehen. Stirn schwarz, grün schimmernd, Scheitel und Seitenränder wie das ganze Untergesicht dicht silbergrau be- stäubt. Taster grau bestäubt. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax mit 2 fast verschmelzenden, oft undeutlichen schwärz- lichen Mittellängsstriemen. Hypopygium des i^ wenig verdickt, Anhänge klein, meist unsichtbar. Flügel leicht grau getrübt. Beine glänzend dunkelgrün, weißgrau bestäubt, Tarsen schwarz; Unter- seite der Vorderschenkel gleichmäßig kurz gedornt, Vorderschienen beim (^ am Ende innen mit einem kurzen dicken, leicht gebogenen Dorn. Körper 3,5, Flügel 4,5—5 mm. Weit verbreitet und sehr häufig.

Hydrophoriis viridis (Meig.). Nahe verwandt mit H. praecox^ die Bestäubung an Stirn, Thorax und Hinterleib mehr gelblich grau, stumpfer. Be- dornung der Vorderschenkel auf den Wurzelteil be- schränkt und wesentlich länger als bei praecox. Vorderschienen an der Spitze ohne Dorn, Übrige Merkmale, auch die Größe, wie bei praecox.

Fig. 206. Hydro- Hydrophorus balticus (Meig.).

^'"'ml\ *"2'"" Stirn schwarz. Untergesicht oben leuchtend grün,

Hypopyeium unten silberglänzend. Taster schwarzbraun. Wimpern am hintern Augenrand gelblichgrau. Thoraxrücken und Scutellum heller oder dunkler braun bestäubt, unter der dichten Bestäubung grün glänzend; Pleuren vorn gelblichgrau, hinten weiß bestäubt. Hinterleib kürzer als der Thorax, Segmente

Diptera, Zweiflügler. 173

stark ineinander geschoben, dunkelgrün glänzend, Seitenränder und Unterseite zart weiß bestäubt. Hypopygium des (^ (Fig. 206) schräg abgeschnitten, äußere Anhänge kurz, srummelförmig. Flügel leicht grau getrübt, Vorderrand beim $ bräunlich. Beine blau- grün glänzend, Tarsen fast schwarz ; Vorderschenkel verdickt, unten bis zur Spitze gedornt, Vorderschienen auf der Innenseite gleich- mäßig dicht borstig gewimpert. Körper 3 4 mm, Flügel 5 mm. Weit verbreitet und häufig.

Hydrophorus litoreiis (Fall.). Stirn schwarz, Untergesicht einfarbig silbergrau. Wimpern am hintern Augenrand weiß. Thorax glänzend schwarz mit grünem oder violettem Schimmer, auf dem Rücken dünn graubraun bestäubt, Pleuren und Hüften weiß bereift. Hinterleib dunkelgrün glänzend, Seitenränder und Unterseite weiß bereift, Hypopygium beim J ge- rundet, wenig verdickt, Anhänge kurz, griffelartig. Flügel gleich- mäßig grau getrübt. Schwingerkopf schwarzbraun. Schenkel und Schienen schwarzgrün glänzend, Tarsen schwarz; Vorderschenkel etwas verdickt, unten bis hinter der Mitte kurz gedornt, beim cf vor der Spitze mit 8 gelbbraunen schuppenartig verbreiterten Borsten. Körper 3,5—4,5, Flügel 4—5 mm. Weit verbreitet.

Hydrophorus brunnicosus Lw. 5. Grün glänzend, an Thorax und Hinterleib mit rotvioletten oder kupferfarbenen Reflexen. Stirn schwarzbraun bestäubt, Seitenränder mattgrün. Untergesicht glänzend grün, dicht gelblichgrau bestäubt oder auf der Mitte bronzefarben. Thorax mit dichter dunkel- brauner Bestäubung, welche längs der beiden inneren Borstenreihen 2 mehr oder weniger deutliche glänzend grüne Längsstriemen frei läßt; Pleuren zum größten Teil wie der Thorax, nur hinten weiß- lichgrau bestäubt, Hinterleib mattgrau bestäubt. Flügel stark grau getrübt, alle Adern, auch die hintere Querader, mit unscharf be- grenzten, aber deutlichen breiten braunen Säumen. Beine dunkel- grün, grau bestilubt, Tarsen schwarz, (j unbekannt. Körper 4—5, Flügel 5 mm. Posen, Polen.

Hydrophorus hipunctatus Lehm. Stirn mattschwarz, kaum etwas grün schimmernd. Untergesicht oben leuchtend dunkelgrün, unten bräunlichgrau bestäubt. Taster und Rüssel schwarz. Wimpern am hinteren Augenrand gelblichbraun. Thoraxrücken und Scutellum glänzend schwarz, leicht grün oder violett schimmernd, mit dünner, an den Seiten- rändern dichterer graubrauner Bestäubung; Pleuren und Hüften schwarz, dunkelgrün schimmernd und weiß bestäubt. Hinterleib schwarzgrün glän- Fig. 207.

zend, Seitenränder und Unterseite zart weiß Hydrophorus bipunc- bestäubt; Hypopygium des ^ schräg abge- '''"''" Lehm. J, schnitten (Fig. 207), äußere Anhänge griffel- Hypopygium. förmig, dunkelbraun, eng aneinander liegend. Flügel grau, beim ^ auf der vorderen Hälfte gebräunt; an der oberen Hälfte der hinteren Querader und auf dem Endabschnitt von /!/ je 1 runder dunkelbrauner Fleck. Beine ohne besondere Merkmale, dunkel blaugrün, von den Schienenspitzen an schwarz.

174 I^- Grünberg,

Körper 5 5,5, Flügel 5 fi mm. An ruhig fließenden Bächen mit schlammigem Grund, besonders an Buchten mit stillem Wasser, auf der Wasseroberfläche.

Hydroplioriis nebiüosus (Fall.) Stirn sammetscliwarz, Untergesicht dicht gelblichgrau oder bronzefarben bestäubt. Wimpern am hinteren Augenrande grau- weiß. Thoraxrücken und Scutellum dunkelgrün und kupferfarben glänzend, von der Schulter zur Flügelwurzel ein breiter scharfer schwarzbrauner Seitenstreif; Pleu- ren und Hüften weiß bereift. Hin- terleib oben wie der Thoraxrücken, Seitenränder und Unterseite weiß bereift; Hypopygium des J ab- •Pi^.2()%. Hydroj>korusneb,4iosiis(¥s.\\.), geschrägt, äußere Anhänge kurz, Flügel. stummeiförmig. Flügel (Fig. 208)

dunkelgrau mit je einer Reihe dunkelbrauner Flecke in der Rand- und Unterrandzelle, und je einem Fleck auf der hinteren Querader und dem Endabschnitt von M\ zwischen R^-\-b und M, in der hinteren Basalzelle und unter Cu ebenfalls fleckenartig gebräunt. Beine schwarzgrün- und kupferglänzend, Tarsen schwarz; Vorderschenkel dick, unten mit langen kräftigen, ziemlich locker stehenden Dornen, Schienen innen an der Spitze mit einer kräftigen dornähnlichen Borste. Körper 3, Flügel 3,5 mm. Schlesien, Hamburg.

Hydrophorus borealis Lw.

Schwarz, stumpf dunkelgrün bis violett glänzend. Stirn schwarz, Untergesicht dicht silbergrau bestäubt. Taster schwarz. Wimpern am hintern Augenrand schwärzlich grau. Pleuren und Hüften, Seitenränder und Unterseite des Hinterleibs zart weiß bereift. Hypopygium des J wenig verdickt, Anhänge kurz und breit, lappen- förmig. Flügel schwärzlich grau , mit 2 dunkelbraunen Flecken auf der hinteren Querader und dem Endabschnitt von M wie bei H. hipunctahis. Schwinger mit schwarzbraunem Kopf. Beine schwarzgrün glänzend mit schwarzen Tarsen, ziemlich dick, mit dichter kurzer schwarzbrauner Behaarung. Körper 5, Flügel 5,5 mm. Hochgebirgsart.

Hydrophorus rogenhoferi Mik

Stirn matt schwarz, Untergesicht glänzend dunkelgrün, dicht dunkel graugelb bestäubt. Tho- rax und Hinterleib glänzend schwarz mit dunkel- grünen und rotvioletten Reflexen. Pleuren und Hüften, Seitenränder und Unterseite des Hinter- leibs zart grauweiß bereift. Hypopygium des ^ verdickt (Fig. 209). äußere Anhänge lang und Fig. 209. Hydropho- breit, weit vorstehend, an der Spitze dicht be- rusrosenhoferiWx^ \^^^y.<^ Flügel grau bostäubt, am Vorderrand ge- Hypopygium. bräunt, mit 2 dunkelbraunen Flecken wie bei H. bipiinctatus. Schwinger gelb mit schwarz- braunem Kopf. Beine schwarzgrün glänzend, Tarsen schwarz; Vorderschenkel des (^ kurz gedornt, Vorderschienen vor der Mitte

Diptera, Zweiflügler.

175

flachgedrückt, an der Innenseite mit einer Längsrinne. Mittel- uiid Hinterbeine bei J und $ dicht, fast zottig behaart. Körper 4 4,5, Flügel 5,5 mm. Alpen.

Hydrophonis rufibarbis Ger st.

9 Stirn olivenbraun bestäubt, Seitenränder mattgrün. Untergesicht lebhaft grün, dicht grau bestäubt, ebenso die Taster. Wimpern am hinteren Augenrand rötlich. Thorax und Hinterleib wie bei H. bal- ti'cHs. Flügel am Vorderrand bräunlich, hinten mehr grau getrübt, mit 2 dunkelbraunen Flek- ken wie bei H. biputictatus. Beine schwarzgrün glän- zend, grau bestäubt, Tarsen fast schwarz. Körper 4, Flügel 5 mm. J unbe- kannt. Gegend von Berlin.

Scelliis Lvv.(Fig. 210).

Nächstverwandt mit Hydrophorus , unterschei- det sich durch das ver- längerte stabförmige 1. Fühlerglied, welches etwas länger ist als das 2. und 3. Glied zusammen, den im Verhältnis zur Breite höheren Kopf, das schmä- lere nur etwa ' der Kopf- breite einnehmende Unter- gesicht, ferner beim (^

durch die sehr großen blaßgelben äußeren Hypopygialanhänge, durch die auffällige Bedornung und Beborstung der stark ver- dickten Vorderschenkel sowie der Vorder- und Mittelschienen. Lebensweise wie bei Hydrophorus.

Entwicklung unbekannt. 2 Arten.

S cell US notatus (F.) $.

Artenül)

icht.

Alle Flügeladern mit breiten, teilweise zusammenfließenden braunen Säumen, hintere Querader und Endabschnitt von .1/ mit schwarzbraunem Fleck. S. notatus.

Äußere Flügelhälfte außer dem Hinterrand gleichmäßig dunkelbraun, ohne dunklere Flecke. Sc. spiiiiiuanus.

Soellus notatus (F.) (Fig. 210). Stirn schwarz mit silbergrauer, Untergesicht mit grauer bis dunkel graugelber Bestäubung. Thorax und Hinterleib schwarzgrün glänzend mit rotvioletten Reflexen, Thoraxrücken grau oder bräun- lichgrau bestäubt mit 2 diclit genäherten schwarzen Mittel längs- striemen; Pleuren und Hüften grau bestäubt. Hypopygium des (^ stark entwickelt, äußere Anhänge groß und breit, stark nach außen gewölbt, horizontal abstehend, am Innenrand lang und fein ge- wimpert, an der Spitze mit einem hakenförmigen Anhang. Flügel

176 K. Grünberg,

mit breiten, teilweise zusammenfließenden, intensiv braunen Ader- säumen, auf der hinteren Querader und am Endabschnitt von M ein schwarzbrauner Fleck. Beine dunkelgrün glänzend , Tarsen schwarz. Vorderschenkel dick, auf der Unterseite lang und kräftig gedornt, Vorderschienen beim J innen vor der Mitte mit einem breiten, 2 spitzigen Dorn, am Ende mit einem breiten spitzen Fort- satz; Mittelschienen innen vor der Spitze dicht und kraus beborstet, mittlere Metatarsen innen mit langen Wimperborsten. Körper 5,5-6, Flügel 6—7 mm. Weit verbreitet.

Scelhis spiniinaniis (Zett.). Stirn silbergrau, Untergesicht dicht graugelb bestäubt, beim $ hellgrau. Thorax schwarz, wenig glänzend, beim ^ dicht weißgrau, beim $ bräunlichgrau bestäubt mit 2 schmalen scharfen schwarzen Mittellängsstriemen. Pleuren und Hüften grau bestäubt. Hinterleib glänzend dunkelgrün; Spitze beim J lang weißlich- gelb behaart; äußere Hypopygialanhänge (Fig. 211) blaß gelblich, hinter der Mitte verschmälert, die End- hälfte aufgebogen und verbreitert, Spitze gelbbraun. Flügel auf der ganzen äußeren Hälfte mit Ausnahme des Hinterrandes gleichmäßig und intensiv braun; Fig 211 Scellus. l'^ngs Cu reicht die Bräunung weiter wurzelwärts als spinimanus (Zett.) am Vorderrand; die dunkleren Flecke von notatus (j, Hypopygiuni. kaum angedeutet. Beine dunkelgrün mit violettem Schimmer, grau bestäubt, Tarsen schwarz; Vorder- schenkel gedornt wie bei notatus, Vorderscliienen des J vor der Spitze innen ausgeschnitten, an der Spitze mit einem breiten lappen- förmigen spitzen P'ortsatz; Mittelschienen beim (^ innen auf der ganzen Länge mit zahlreichen auffällig langen Stachelborsten be- setzt und mit feinen krausen Borsten, welche auf der Spitzenhälfte stärker sind und dichter stehen. Körper 4,5—5, Flügel 5—5,5 mm. Verbreitet, mehr im Norden.

Campsicnenius Walk.

Kleine dunkel grün oder blau glänzende, auf dem Thorax meist düster braun l)estäubte Arten mit langen schmalen Flügeln. Fühler kürzer als der Kopf, i. Glied kurz, oben unbehaart, End- glied dicht und lang behaart, beim (^ fast immer länger als beim $. oval und stumpfspitzig oder schlank und scharf zugespitzt; Borste 2gliedrig, sehr kurz behaart. Untergesicht schmal, Augen- ränder beim J unter den Fühlern stark genähert oder selbst zu- sammenstoßend. Hinterleib kurz, nicht länger als der Thorax, dorsoventral abgeflacht, besonders beim 5- J^'lügel länger als der Körper, schmal, zuweilen keilförmig, mehr oder weniger dunkel gefärbt, R\^h und M parallel, Endabschnitt von M vor der Mitte eine kleine Erhöhung bildend, an der sich immer die Spur eines dunkeln Fleckes findet. Beine schlank, zuweilen sehr lang, Vorder- und Mittelbeine beim J oft mit besonderen Merkmalen im Bau, auffälliger Beborstung oder merkwürdig langen riemenförmigen An- hängen der Vordertarsen, Mittelschienen bei einer Anzahl Arten etwas um die Längsachse gedreht. Über die Lebensweise schreibt Seh in er: ,,Die Arten sind an ruhig stehenden Stellen seichter Bäche, an reinen kleinen Lachen, in Tümpeln und überhaupt da,

Diptera, Zweiflügler. 177

wo Beccabiingen, Menthen u. dgl. gedeihen, allenthalben verbreitet, entgehen aber durch ihre Kleinheit und Färbung leicht der Be- achtung; sie sind sehr räuberisch und verzehren, auf einem schwim- menden Blatte oder auf einem aus dem Wasser vorragenden Steine sitzend, ihre Beute, die, soweit meine Beobachtungen reichen, in winzigen Wassertierchen besteht. Sie können auch auf dem Wasser gehen".

Entwicklung unbekannt. 17 Arten. Die ^ sind schwer zu bestimmen.

A rtenübersicht.

1. Vorder- und Mittelbeine oder die letzteren allein beim cf durch auffällige Anhänge, besondere Bildung (Krümmung, Verbreiterung. Verkürzung) einzelner Glieder oder stärkere Beborstung ausgezeichnet. 2.

Beine bei J und 5 einfach. 15.

2. 1. und 2. Vordertarsenglied beim J stark verkürzt, mit einem oder mehreren langen riemenartigen Anhängen. 3.

Tarsen ohne auffällig lange Anhänge. 4.

3. Vordertarsen des J an der Wurzel mit 2 dicken Borsten von der Länge des ganzen Tarsus und 2 langen gelben riemenartigen Anhängen; Fühler schwarz. C. magiiis.

Vordertarsen des (5 an der Wurzel mit nur einem schwarzen riemenartigen, auffällig lang beborst eten Anhang; 1. und 2. Fühlerglied gelb oder braun. C. compediUis.

4. Beine ganz schwarz, höchstens die Knie gelbbraun. Mittel- schienen verbreitert und gebogen. 5.

Vorderhüften, Schenkel und Schienen gelb oder wenigstens die Knie und die Mittel- und Hinterschienen gelb; Mittel- schienen verdickt, gebogen oder einfach. 8.

5. 1. Glied der Mitteltarsen verkürzt und verdickt. 6.

Mitteltarsen einfach, 4. Glied der Vordertarsen stark ver- breitert. C. pusillus.

6. Flügel gleichmäßig getrübt. 7.

Flügelvorderrand, J/und Cti braun gesäumt. C. umbripennis.

7. Untergesicht oben weiß, unten rotbraun; Wimpern am hin- tern Augenrand schwarz; Mittelschenkel unten mit einem breiten stumpfen Fortsatz. C. maniillatus.

Untergesicht ganz silberglänzend; Wimpern am hintern Augenrand weiß; Mittelschenkel unten ohne Fortsatz.

C. thalhammeri.

8. Vorderbeine des ^ mit besonderen Merkmalen, Mittelbeine einfach. 9.

Mittelbeine des S •"!* besonderen Merkmalen, Vorderbeine einfach. 10.

9. Vorderhüften, Schenkel und Schienen gelb, Vordertarsen des J stark verkürzt, nur '/i <ler Schienenlänge; Flügel gleich- mäßig getrübt. C. filipes.

Vorderhüften. Schenkel und Vorderschienen schwarz, Vorder- tarsen des c^ sehr lang, von doppelter Schienenlänge; Flügel - vorderrand und Discoidalzelle gebräunt. C. varipes.

10. Mittelschieneu des (j' auffällig gebildet. 11.

Mittelbeine des i^ von einfachem Bau. nur durch stärkere Beborstung ausgezoichnet. 12,

178 K. Grünberg,

11. Vorderhüften gelb; Fühlereudglied des J kurz und stumpf, Mittelschienen stark verbreitert, flach und gebogen.

V. scambns.

Vorderhüften schwarz; Fühlerendglied des J schlank und spitz, Mittelschienen an der Wurzel ausgeschnitten, verdickt und gedreht. C. curvipes.

12. Flügel gleichmäßig getrübt. 13.

Auf der hinteren Querader und dem Endabschnitt von J/ je 1 dunkler Fleck, dazwischen 1 heller Mittelfleck.

C. pictipennis.

13. Mittelschienen des J auf der Wurzelhälfte innen mit längeren senkrecht abstehenden stiftförmigen Borsten. C. peotiiiulatus.

Mittel schienen des (J ohne stiftförmige Borsten. 14.

14. Vordertarsen des (J IV^ der Schienenlänge, 1. Glied so lang wie das 2. 4. zusammen, Hinterschienen innen dicht und lang gewimpert. Tarsen meist gelbbraun. C. (lasycuenuis.

Vordertarsen des J nicht verlängert. Hinterschienen nicht lang gewimpert; Tarsen schwarzbraun. C. arinatns.

15. 1. und 2. Fühlerglied gelb. C. picticornis.

Fühler ganz schwarz. 16.

16. Flügel gleichmäßig getrübt; Vorderlüiften schwarz, Vorder- schenkel merklich verdickt. C. Iiiinbatiis.

Flügel vorderrand und Discoidalzelle gebräunt; Vorderhüften gelb, Vorderschenkel nicht verdickt. C. margiiiatns.

Campsicnemiis magius Lw.

Stirn schwarz. Untergesicht beim ^ bräunlichgelb, beim 2 weißgrau. Fühler schwarzbraun, Endglied beim fj' etwas verlängert, mit stumpfer Spitze. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thora.K schwärzlichgrün oder blau glän- zend, dünn grau bestäubt. Hinterleib glän- zend dunkelgrün. Flügel grau, längs der Adern leicht gebräunt. Schwinger gelb. Vorderhüften gelb mit schwarzer Wurzel, Mittel- und Hinterhüften schwarz, grau ^///ftiBffT:y^!Ä. bestäubt; Beine gelb, Wurzelhälften der

Schenkel schwarz, grau bestäubt, Tarsen ganz oder gegen die Spitze schwarzbraun. Vorderschenkel beim J auf der Oberseite mit mehreren starken schwarzen Borsten (B'ig. 212), Vorderschienen auf der Älitto stark verdickt, im Umriß dreieckig, außen lang gelb beborstet, seitlich vor der Mitte Fig. 212. Campsicnemus mit einer langen, vor der Spitze mit einer magius isvi. (Jj Vorderbein kürzeren Borste; 1. und 2. Tarsenglied Stark von außen. verkürzt, 1. Glied mit 2 auffällig langen

dicken schwarzen Borsten von der Länge des ganzen Tarsus und einem langen gelben gespaltenen riemen- förmigen Anhang, am 2. Glied eine etwas kürzere Borste und ein ähnlicher einfaclier Anhang; 3. Glied verlängert, an der Wurzel mit einem kurzen, lang behaarten, an der S])itze mit einem langen starken, dicht und lang behaarten und liei)orNti'(en Fortsatz; 4. Glied an der Spitze mit einem breiten stumpfen Zahn, f). Glied lang und dünn, am Ende ntwas verdickt. Körper und l'lügel ;{ mm.

Diptera, Zweiflügler. 179

Campsicneinus compeditus Lw.

Stim schwarz, schwach violett glänzend, Untergesicht weißgrau bestäubt, 1. und 2. Fühlerglied gelb oder braun, nur oben an der Spitze schwarz, Endglied schwarzbraun, kurz. Wimpern am hin- teren Augenrand weiß. Thorax schwarz, blau glänzend, düster braun bestäubt, Pleuren und Hüften weißgrau bestäubt. Hinterleib schwarzgrün, wenig glänzend. Flügel dunkelgrau, längs der Adern gebräunt. Schwinger hell gelblichbraun. Vorderhüften gelb mit schwarzer Wurzel. Schenkel und Schienen gelb, Schienenspitzen und Tarsen schwarzbraun, Oberseite der Vorderschenkel ebenfalls braun. Vorderschenkel beim (j' außen lang beborstet. Vorderschienen mit 2 äußeren und einer inneren Reihe langer starker Borsten, 1. und 2. Tarsenglied stark verkürzt, 1. mit einem langen schwarzen riemenförmigen, mit auffällig langen Borsten besetzten Anhang, 3. Glied lang, 4. wieder stark verkürzt, die Spitze in einen kurzen Zahn ausgezogen, 5. Glied so lang wie das 3. und 4. zusammen. 2,5—3 mm.

Campsicnemus umbripennis Lw.

Stirn schwarz, blau glänzend. Untergesicht und Taster silber- weiß. Fühler schwarz, Endglied kurz, Wimpern am hintern Augen- rand weiß. Thoraxrücken dicht braun bestäubt mit schmaler, grün- lichblau glänzender Mittellängsstrieme ; Scutellum glänzend blau. Pleuren und Hüften weiß bereift. Hinterleib fast schwarz mit schwachem grünen Glanz. Flügel sehr lang, grau, am Vorderrand sowie längs M und C21 ziemlich intensiv dunkelbraun. Schwinger mit schwarzbraunem Kopf. Beine ganz schwarz, Schenkel und Schienen mit grauem Schimmer, nur die äußersten Schenkelspitzen braungelb. Mittelschenkel beim J unten mit einer Reihe kräftiger Wimperborsten, Mittelschienen leicht gebogen und gegen die Spitze etwas verdickt, innen dicht gewimpert, mittlerer Metatarsus verkürzt und verdickt, auf der Mitte mit einem kurzen spitzen Dorn, 2. Glied lang und dünn, so lang wie das 3.-5. zusammen; Hinter- heine sehr lang. Schienen und Tarsen etwas verdickt, kurz und dicht gewimpert, Metatarsus ein wenig kürzer als das 2. Glied. Körper 3, J'lügel 4—4,5 mm. An Bächen auf aus dem Wasser hervorragenden Steinen. Häufig.

Campsicnenuis mamillatus Mik.

Stirn sehr breit, violett schimmernd. Untergesicht oben weiß- lich, unten rotbraun bestäubt. Fühler schwarz, Endglied oval, etwas zugespitzt. Wimpern am hintern Augenrand schwarz. Tho- rax und Hinterleib dunkel erzgrün, mäßig glänzend, Thoraxrücken vorn kupferbraun schimmernd, Pleuren weiß bereift. Flügel grau ge- trübt, Schwinger schwarz. Beine ziemlich kräftig, schwarz, Schenkel und Schienen dunkelgrün glänzend; Vorderschenkel des J unten gegen die Spitze mit längeren Wimperborsten, Schienen innen gleich- mäßig kurz gewimpert, seitlich mit 2 längeren abstehenden Borsten, außen gegen die Spitze lang behaart, 2.-4. Tarsenglied etwas ver- breitert, innen lang gewimpert, 2. Glied außen lang zottig behaart; Miitelschenkel unten mit einem Borstenkamm, am Beginn des Spitzendrittels oben leicht eingedrückt, unten mit einem breiten stumpfen warzenförmigen, kurz beborsteten P'ortsatz, dann bis zur

180 K. Grünberg,

Spitze verdünnt, an der Spitze selbst wieder etwas breiter und unten mit einer kurzen Borste, Schiene stark verdickt und gebogen, etwas gedreht, innen kurz borstig gewimpert, außen mit einer langen abstehenden Mittelborste, an der Spitze mit einigen längeren Borsten, Metatarsus verkürzt und stark verdickt, außen vor der Mitte etwas eingekrümmt, mit einer längeren Borste, dahinter dicht bürsten- artig beborstet; Hinterschenkel unten zottig behaart, ebenso die Hinterschienen bis vor die Mitte. $ unbekannt. 2,5 mm, Flügel etwas länger. Alpen.

Campsicnemus thalhammeri Strobl. Stirn, Thorax und Hinterleib dunkel olivenbraun, wenig glän- zend. Untergesicht und Taster silberglänzend. Fühler schwarz, Endglied kurz. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Mittellängs- strieme des Thorax und Scutellum glänzend blau. Hinterleib mit dunkelgrün glänzenden Einschnitten. Flügel schmal, wie bei mnbri- penms, aber gleichmäßig grau. Schwingerkopf schwarz. Pleuren und Hüften weiß bereift, Vorderhüften lang weißhaarig. Beine schwarz, Schenkel dunkelgrün glänzend, Spitze der Vorderschenkel rotgelb; Vorderbeine sehr schlank und dünn, Tarsen viel länger als die Schiene; Mittelschenkel unten mit 2, am Enddrittel mit 1 Reihe gleichlanger Stachelborsten, Schienen bis gegen die Spitze verbreitert, an der Spitze selbst wieder etwas verschmälert, im Spitzendrittel stark gekrümmt, etwas gedreht und plattgedrückt, innen mit 2 Reihen gleichlanger abstehender Wimperborsten und einer starken Apikaiborste, außen vor der Spitze mit etwa 5 kräf- tigen Borsten, Metatarsus verdickt, kaum so lang wie das 2. Glied, dicht beborstet, 2. Glied lang und schlank, doppelt so lang wie das 3; Hinterbeine sehr lang und schlank. $ unbekannt. Körper 2,5, Flügel 4 mm. Alpen.

Campsicnemns pusillus (Meig.). Stirn blauschwarz glänzend, Untergesicht samnietschwarz. Fühler und Wimpern am hinteren Augenrand schwarz. Hinterkopf düster schwarzgrün. Thorax schwarz mit grünen und violetten Reflexen und einer schmalen glänzend blauen Mittellängsstrieme, dunkel- braun bereift. Scutellum glänzend blau. Hinterleib schwarzgrün, wenig glänzend. Flügel dunkel grau getrübt. Schwinger hellbraun. Beine schwarzgrün glänzend mit mehr oder weniger ausgedehnt gelbbraunen Knien und schwarzbraunen Tarsen; Mittelschienen hinter der Wurzel innen leicht verdickt, auf der Mitte flachge- drückt; vorderer Metatarsus so lang wie das 2. und 3. Glied zu- sammen, diese gleichlang, 4. Glied etwas kürzer, stark verbreitert und flach, Endglied wieder etwas schmäler. Körper 2, Flügel 2—2,5 mm.

Campsicnemns filipes Lw.

Stirn glänzend violett. Untergesicht beim J gelbbraun, beim 5 silberweiß bestäubt. Fühler schwarz, Endglied beim J sclilank und sehr spitz, dicht behaart. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax blau und dunkelgrün glänzend, braun bestäubt mit deutlicher glänzend stahlblauer Mittellängsstrieme; Scutellum auf der Mitte breit violett, an den Seiten stahlblau glänzend. Pleuren und Hüften weiß bereift. Hinterleib glänzend schwarzgrün. Flügel

Diptera, Zweiflügler. 181

bräunlichgrau getrübt, ziemlich dunkel. Schwinger gelb. Vorder- liüften, Schenkel und Schienen gelb, Tarsen dunkelbraun ; Beine beim (^ auffällig lang und dünn, die Vordertarsen stark verkürzt, nur etwa '/., so lang wie die Schiene, 1. und 2. Glied verdickt. Körper 2, Flügel 2,5 mm.

Campsienemus varipes Lw.

Stirn matt schwarzbraun. Untergesicht silberglänzend. Fühler schwarz. Endglied beim J schlank und ziemlich spitz. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax und Hinterleib glänzend dunkelgrün, Thoraxrücken gelblichgrau, Pleuren und Hüften grau- weiß bestäubt. Flügel grau, längs des Vorderrandes und in der Discoidalzelle leicht aber deutlich gebräunt. Schwinger gelb. Hüften und Schenkel schwarzgrün, Knie gelb, Vorderschienen schwarz mit gelber Spitze, Mittel- und Hinterschienen gelb, nur an der Wurzel geschwärzt, Metatarsen gelb, übrige Tarsenglieder schwarzbraun; Vordertarsen beim (^ auffällig lang, Metatarsus fast so lang wie die Schiene, die übrigen Glieder zusammen etwas länger. Körper 2-2,5, Flügel 3 mm.

Campsicnemiis scambus (Fall.). Stirn schwarz, blau oder grünglänzend, Untergesicht gelbbraun bestäubt. Fühler schwarz, Endglied kurz und stumpf. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax schwarz, blau oder grün glänzend, braun bestäubt; Scutellum blau glänzend. Pleuren und Hüften grauweiß bestäubt. Hinterleib schwarzgrün glänzend. Flügel bräunlichgrau getrübt, Schwinger gelbbraun. Vorderhüften ganz gelb; Beine gelb, nur die Mittel schenke! beim (J und die Tarsen dunkel; Mittelschenkel beim cf unten kurz kammartig beborstet, vor der Spitze leicht ausgeschnitten; Mittelschienen flachgedrückt, stark verbreitert und gebogen, an den Seitenkanten lang schwarz beborstet; 1. und 2. Glied der Mittel tarsen stark verkürzt, 1. an der Spitze mit einem kurzen, 2. mit einem längeren spitzen Zahn; 3.-5. Glied normal. Körper 2,5, Flügel 3—3,5 mm. Häufig.

Campsienemus cnrvipes (Fall.). Stirn glänzend schwarzblau, beim ^ dünn grau bereift. Unter- gesicht grau, beim /^ unten braun bestäubt. Fühler schwarz, End- glied beim (j schlank und spitz. Wimpern am hinteren Augen- rand weiß. Thorax, Hinterleib und Flügel wie bei C. scamdus. Alle Hüften schwarz; Beine gelb. Vorder- und Mittelschenkel oben und unten bis zur Mitte geschwärzt, Tarsen schwarzbraun; Mittel- schenkel beim ij unten vor der Spitze ausgeschnitten und auf der Außenhälfte kurz kammartig beborstet; Miltelschienen innen an der Wurzel ausgeschnitten, von der Mitte an verdickt und etwas um die Längsachse gedreht, mit 2 Reihen längerer Borsten, auch außen mit längeren Borsten; mittlerer Metatarsus breit und stark verkürzt, an der Spitze außen mit einem kurzen zahnartigen Fort- satz, die übrigen Glieder dünn und schlank, 2. so lang wie das 3.-5. zusammen. Körper 2,5—3, Flügel 3.5 mm. Gemein.

Canipsienemns pictipennis (Bohem.). Stirn glänzend blau, Untorgesicht silberglänzend. Fühler schwarz, Endglied bei J und $ sehr kurz. Wimpern am hinteren Augen-

182 K. Grünberg,

rand weiß. Thorax schwarz, blau und grün glänzend, Rücken braun bestäubt; Scutellum glänzend blau; Pleuren und Hüften weiß bereift. Hinterleib schwärzlich, nur schwach grün schimmernd. Flügel beim J auf der Wurzelhälfte stark verschmälert, keilförmig, schwärzlich- grau getrübt, an der hinteren Querader und auf dem Endabschnitt von M mit einem dunkleren Fleck , der Zwischenraum von einem hellen Fleck ausgefüllt, der sich beim J weiter gegen den Vorder- rand ausdehnt. i?4 + 5 und Af an der Spitze deutlich divergierend. Schwinger braungelb. Vorderhüften, Schenkel und Schienen gelb oder gelbbraun, Tarsen schwarzbraun, auch die Außenseite der Schenkel und Schienen zuweilen dunkler braun; Mittelschenkel beim (^ unten mit weitläufig stehenden kurzen Wimperborsten, hinterer Metatarsus ein wenig kürzer als das 2. Glied. Körper 1,5, Flügel 2 mm. Norddeutschland.

Campsicnemus pectiniilatus Lw.

Stirn schwarz, matt blaugrün oder blau glänzend. Untergesicht beim c? schwarz, am Mundrand dicht ockerbraun bestäubt, beim 9 weiß, Mundrand wie beim J bestäubt. Fühler schwarz, Endglied beim (^ oval. Wimpern am hinteren Augenrand M'eiß. Thorax schwarz, grün und blau glänzend, Rücken dunkelbraun bestäubt mit schmaler, stahlblau glänzender Mittellängsstrieme; Scutellum glänzend blau; Pleuren und Hüften weiß bereift. P'lügel bräunlich- grau getrübt. Schwinger gelb. Vorderhüften, Schenkel und Schienen gelb, Tarsen schwarzbraun; Mittelschenkel beim J auf der Unter- seite mit kurzen abstehenden Borsten gleichmäßig gewimpert, Mittel- schienen innen ebenfalls gleichmäßig kurz gewimpert, nur auf der Wurzelhälfte mit etwa 6 etwas längeren, senkrecht abstehenden stift- förmigen Borsten. Körper 1,5—2, Flügel 2—2,5 mm.

Campsicneiiuis dasycneimis Lw.

Stirn schwarz, wenig blau glänzend. Untergesicht braun be- stäubt. Fühler schwarz, Endglied beim J schlank, ziemlich spitz und dicht behaart. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax schwarz mit blauem und dunkelgrünem Glanz, braun bestäubt mit blau glänzender Mittellängsstrieme. Scutellum blau glänzend. Pleuren und Hüften grauweiß bereift. Hinterleib schwarzgrün, wenig glänzend. Flügel schwach bräunlichgrau getrübt, Schwinger gelbbraun. Vorderhüften und Beine ganz gelbbraun, Tarsen nicht oder nur wenig verdunkelt; Vordertarsen l'/oinal länger als die Schienen, Metatarsus so lang wie die 3 folgenden Glieder zusammmen; Mittelschienen beim ^ innen mit einer Reihe weitläufig stehender langer Wimperborsten, Hinterschienen innen dicht und lang ge- wimpert. Körper 1,5 2, Flügel 2,5 mm. Posen.

Campsicnemus armatus (Zett.). Stirn glänzend schwarzblau. Untergesicht beim $ ockerbraun, beim $ grau bestäubt. Fühler schwarz, Endglied schlank und spitz. Thorax glänzend grün, Rücken braun. Pleuren grau bestäubt, Hinter- leib schwarzgrün glänzend. Flügel dunkel bräunlichgrau getrübt, Schwinger braungelb. Vorderhüfton, Schenkel und Schienen gelb, Tarsen schwarzbraun; Mittelschenkel beim J unten mit einer Reihe kurzer Borsten, Mittelschienen innen mit senkrecht abstehenden Wimperborsten besetzt. Körper 2, Flügel 2,5 mm. Nördliche Art.

Diptera, Zweiflügler. 183

Campsienemus picticornis (Zett). Stirn schwarz, etwas blau glänzend, Untergesicht beim ^ ocker- bräunlich, beim 9 grau bestäubt. 1. und 2. Fühlerglied gelb, 3. schwarz, schlank und scharf zugespitzt. Wimpern am hinteren Augenrand weißlich. Thorax dunkelgrün, Scutellum blau glänzend; Rücken braun, Pleuren und Hüften grauweiß bestäubt. Hinterleib schwarzgrün glänzend. Flügel bräunlichgrau getrübt, Schwinger gelb. Vorderhüften, Schenkel und Schienen gelb. Tarsen schwarz- braun. Körper 2, Flügel 2,5 mm.

Campsienemus lumbatus Lw.

Stirn schwarz, fast glanzlos. Untergesicht silberglänzend, Augen beim S unter den Fühlern sich berührend. Fühler schwarz, 3. Glied kurz und stumpf. Wimpern am hinteren Augenrand weiß. Thorax, Hinterleib und Flügel wie bei C. picticornis. Alle Hüften schwarz, grau bestäubt. Vorderschenkel merklich verdickt, gelb, Mittel- und Hinterschenkel sowie die Schienen gelb oder auch teilweise oder ganz dunkelbraun, Tarsen schwarzbraun; 1. Glied der Vorder- und Mitteltarsen so lang wie das 2. und 3. zusammen, 1. Glied der Hintertarsen nur so lang wie das 2. Körper 2, Flügel 2,5 mm. März und April, auf frisch aufgetauten Tümpeln.

Campsienemns marginatns Lw.

Stirn schwarz, Untergesicht lebhaft silberglänzend. Fühler und Wimpern am Augenhinterrand wie bei C. himbatus. Thorax und Hinterleib glänzend grün, Thoraxrücken bräunlichgrau, Pleuren und Hüften grauweiß bestäubt. E'lügel leicht grau getrübt, am Vorderrand und in der Discoidalzelle deutlich gebräunt; Schwinger gelb. Vorderhüften, Schenkel und Schienen gelb, Tarsen schwarz- braun; Vorderschenkel nicht verdickt, Längenverhältnis der Tarsen- glieder wie bei lu?nbaius, ebenso die Größe. An Bächen auf aus dem Wasser hervorragenden Steinen.

Telniatnrgus Mik.

Kleine, ziemlich breite, plumpe, dunkel gefärbte Art mit gelben Beinen. Kopf groß und dick, Stirn beim c^ '/.,, beim $ fast ^a der Kopf- breite (Fig. 213 u. 214), gegen die Fühlerwurzel verengt, Scheitel bei (^ und $ mit kräftigen Ocellar- und Ver- tikalborsten. Augen fein behaart, beim J auf dem Untergesicht zusammen- stoßend, Untergesicht beim 5 breit, parallelrandig. den unteren Augen - rand nicht erreichend und auf der unteren Hälfte stark aufgeworfen, ^'ig 213.

nasenartig vortretend. P'ühler kurz, Fig. 213 u. 214. Endglied lang behaart, dreieckige beim tumidtdus (Radd.) 5 kurz, beim (^. etwas verlängert; Borste basal, 2gliedrig, lang, dicht und kurz behaart, beim (j" am Ende deut- lich verdickt. Rüssel und Taster beim J sehr klein, beim 5 größer, Taster blattförmig, dem Rüssel aufliegend. Thorax kurz und breit, mit kräftigen Borsten. Hinterleib lang oval, beim J mit 6, beim 9 mit 5 deutlichen Segmenten, Hypopygium des (f, klein, versteckt,

184

K. Grünberg,

mit kurzen Anhängen. Flügel schmal, besonders beim J^ an der Wurzel stark verschmälert, im Umriß fast keulenförmig; C bis zur Mündung von M an der Spitze reichend. Sc undeutlich, R\, sehr kurz, alle Adern fast ganz geradlinig verlaufend; vordere Querader dicht an der Wurzel unter dem Ursprung von i?4 + ö, hintere auf der Flügelmitte; An ganz rudimentär. Beine schlank, Vordertarsus beim $ auf der Innenseite mit 2 lappenförmigen Erweiterungen (Fig. 215), Hintertarsen kürzer als die Schiene, Metatarsus kürzer als das 2. Glied.

Entwicklung unbekannt. Nur 1 Art.

Telmaüirgus tumidiilus (Rad d atz). Schwarz. Stirn, Thorax und Scutellum lebhaft violett glänzend; Thoraxrücken tief dunkelbraun, Pleuren weiß bestäubt. Fühler schwarzbraun, End- glied etwas heller. Hinterleib glänzend schwarzgrün. Flügel schwärzlichbraun getrübt, Schüppchen gelb mit blassen Wimpern, Schwinger gelb. Hüften schwarz, weiß bereift. Beine vorwiegend gelb, Vorder- und Mittelschenkel auf der 01»erseite, Vorder- und Mittel- tarsen von der Spitze des Metatarsus an dunkel- braun; Hinterbeine schwarzbraun, nur die Basal- hälfte der Schenkel gelb. 2 mm. An Sümpfen, auf Mooren; ver- breitet, aber selten. Juli— August.

Fin- 215. Tehna-

iurgus tutnidu

lus (Radd.). J

Vordertarsus.

Poecilobotlirus Mik.

Größere leuchtend dunkelgrüne Arten mit gelben Beinen, Flügel beim (^ ausgedehnt dunkel gebräunt. Untergesicht den unteren Augen -

rand nicht erreichend, beim $ fast doppelt so

breit wie beim J. Fühler kürzer als der Kopf, Endglied kurz, 3eckig, breiter als lang, Borste rückenständig, kurz und dicht gefiedert. Augen dicht und fein behaart. Wimpern am hinteren Augenrand gelblich- weiß. Scheitel- und Thoraxborsten sehr kräftig. Hinterleib kegelförmig, Hypopygium des (^ stark entwickelt (Fig. 216), ventral wärts eingeschlagen, äußere Anhänge sehr große breite, 3 eckige, gelbe, am Rande tief zer- schlitzte Lamellen bildend. J/ zum Flügel- vorderrand abbiegend und vor der Spitze mündend, 1. Hinterrandzelle an der Spitze leicht verengt. Schüppchen gelb, schwarz gewimpert, Schwinger gelb. Hinterschenkel vorn mit einer Präapicalborste; hinterer Metatarsus oben meist ohne starke Borsten. Fliegen an Bächen und Tümpeln, stellenweise, wo sie vorkommen immer in größerei- Zahl, durch ihre Grüße, leuchtende Färbung und Flügelzeichnung leicht auffallend. 3 deutsche Arten. Entwicklung unbekannt.

A rtenübersicht. Männchen. 1. Flügel an der Spitze mit scharfem milchweißen Fleck.

P. nobilitatus. Flügel ohne weißen Spitzenfleck. 2.

Fig. 216. Poecilobotlirus uobilitaius (L.) (^, Hypo- pygium.

Diptera, Zweiflügler. 185

2. Untergesicht braungell); Fühler schwarz, nur der Unterrand des 1. Gliedes gelbbraun. P. ducalis.

Untergesicht weiß; Fühler gelbbraun, nur die Spitze des Endgliedes und die Borste schwarz. P. principalis.

Weibchen.

1. Fühler ganz schwarz. P. nobilitatiis.

Fühler teilweise gelbbraun. 2.

2. Nur der Unterrand des 1. Fühlergliedes gelbbraun, Vorder- hüften schwarz. P. ducalis.

Fühler gelbbraun, nur die Spitze des Endgliedes und die Borste schwarz, Yorderhüften gelb. P. principalis.

Poecilobothrus nobilitatiis (L.).

Glänzend dunkelgrün, besonders der Thorax leuchtend grün, Scutellum und Hinterrand des Thorax gewöhnlich glänzend blau. Fühler schwarz. Seitenränder der Stirn, Hinterkopf und Unter- gesicht weißgrau bestäubt, letzteres sehr dicht. Thorax jederseits dicht hinter der Quernaht mit einem schwarzen, leicht purpur- schimmernden Fleck. Färbung des $ etwas stumpfer, mehr kupfer- glänzend. Pleuren und Hüften dünn weiß bereift. Hypopygium des S (Fig. 216) schwarz, Lamellen groß, pflugscharförmig, an der Basis sehr breit, scharf zugespitzt. Flügel an der Wurzel hell, beim (^ auf der äußeren Hälfte, besonders am Vorderrand, intensiv dunkelbraun, mit milchweißem Spitzenfleck, heim 9 nur mit einem breiten, vom Vorderrand bis zum Ende der hinteren Querader reichenden braunen Wisch. ^3-) :) und Jii-\-b beim (J stark wellig geschwungen. Vorderhüften gelb, Mittel- und Hinterhüften schwarz mit gelber Spitze, Schenkel und Schienen gelb, Tarsen und Spitzen der Hinterschienen schwarzbraun. 6 7 mm. Weit verbreitet, stellenweise häufig.

Poecilobothrus ducalis (Lw.).

Glänzend dunkelgrün, Stirn und Thoraxrücken hell bräunlich- grün, Pleuren und Hüften dünn weißgrau bestäubt. Untergesicht beim J braungelb, beim J weiß bestäubt. Fühler schwarz, 1. Glied am unteren Rande gelbbraun. Hypopygiallamellen des (J verhältnis- mäßig breiter als bei P. nobüitatus, an der Spitze abgerundet. Flügel am Vorderrand und längs der Adern beim (^ intensiv, beim 5 nur schwach gebi-äunt. Hüften schwarz, die äußerste Spitze gelb, Beine im übrigen wie bei P. nobilitatus. 5 6 mm. Süd- und Mitteleuropa, Böhmen, Holland, aus Deutschland noch nicht be- kannt, aber jedenfalls einheimisch.

Poecilobothrus principalis (Lw.).

Thorax und Hinterleib wie bei P. ducalis. Stirn glänzend blau. Untergesicht bei J und $ glänzend weiß. Fühler gelbbraun, nur die Spitze des Endgliedes und die Borste schwarz. Hypopygial- lamellen des (5^, sowie Hüften und Beine wie bei P. nobilitatiis. Flügelvorderrand und Adersäume lieim (^ intensiv dunkelbraun, lieim 5 heller. Weit verbreitet. Deutschland: Posen.

186 K. Grünberg,

Gymnopternus Lw.

Nächstverwandt mit Poeci/obolinis. Kleinere schwarzgrüne Arten mit meist gleichmäßig getrübten Flügeln. M unmittelbar vor der Spitze mündend, pai-allel mit -/?4 + 5 oder nur wenig konvergierend, 1. Hinterrandzelle daher nicht oder nur unwesentlich verengt. Hypopygium des J ähnlich wie bei Poecilobothrus, groß und lang, ventral eingeschlagen, Lamellen kleiner, kreisrund oder oval, am Rand nur gewimpert, selten zerschlitzt. Fühlerborste kurz behaart oder fast nackt. Wimpern am hinteren Augenrand schwarz. Übrige Merkmale wie bei Poecilobothms. Fliegen an Bächen und größeren Gewässern, dicht am Ufer, auch auf der Wasseroberfläche, sehr lebhaft und meist gesellig. 8 deutsche Arten. Entwicklung un- bekannt.

Artenübersicht.

1. Costa zwischen Wurzel querader und Mündung von R^ deut- lich verdickt. 2.

Costa nicht verdickt. 3.

2. Hintere Metatarsen gelb; Hypopygiallamellen des (5 gelb.

G. celer.

Hintertarsen von der Wurzel an schwarzbraun; Hypopygial- lamellen des J schwarzbraun. G. brevicornis.

3. Schenkel schwarzbraun. 4.

Schenkel gelb. 5.

4. Mittelschienen des $ etwas verdickt, Stirn unter den Fühlern etwa Vs der Kopfbreite. G. cnpreus.

Mittelschienen des (^ nicht verdickt, Stirn unter den Fühlern kaum Yv der Kopfbreite. G. angustifrons.

5. 1. Fühlerglied hellbraun. G. chalybaeus.

Fühler ganz schwarz. 6.

6. Hypopygiallamellen des J gelb. G. raetallicus.

Hypopygiallamellen des J schwarzbraun. 7.

7. Untergesicht schwarzbraun, Flügel grau getrübt. G. aerosus.

Untergesicht graixweiß, Flügel graubraun getrübt.

G. assimilis.

Gymnopternus celer (Meig.). Schwarzgrün glänzend. Stirn und Untergesicht weißgrau be- stäubt. Fühler schwarz, Borste kurz behaart. Thoraxrücken matt- grau, Pleuren und Hüften weißgrau bereift. Hypopygiallamellen des J breit oval, gelb, mit gleichfar])igen Wimpern. Flügel braungrau getrübt, C zwischen Basalquerader und Mündung von R^ stark ver- dickt, beim $ weniger. Hüften schwarz mit gelber Spitze, Schenkel, Schienen und Tarsenwurzeln gelb, Tarsen schwarzbraun. 3 bis 3,5 mm. Weit verljreitet.

Gymnopternus brevicornis (Staeg.). Unterscheidet sich von G. celer durch das auffällig kurze Fühlerendglied, welches beim c^ kaum halb so lang wie breit, beim $ etwas länger ist, die schwarzbraunen, schwarz gewimperten Hypopygiallamellen des (^ und die schon von der Wurzel an schwarzbraunen Hintertarsen. 3 mm. Verbreitet.

Diptera, Zweiflügler. 187

Gymnopternus cnprens (Fall.). Schwarzgrün glänzend. Stirn und Untergesicht weißgrau be- stäubt: Stirn beim r? unter den P'ühlern fast '/g der Koj)fbreite. Fühl(M- schwarz, Endglied etwas heller, Borste schwarz, behaart. Thoraxrücken braun, Pleuren und Hüften dünn grauweiß bereift. Hypopygiallamellen des J gerundet, schwarzbraun, schwarz ge- wimpert. Flügel schwärzlichgrau getrübt. Hüften schwarz, nur die vorderen gegen die Spitze gelb, Schenkel schwarzbraun, Knie, Schienen und Metatarsen gelb, Tarsen von der Spitze der Meta- tarsen an schwarzbraun; Mittelschienen des J etwas verdickt, an der Spitze leicht einwärts gebogen und innen mit einer schwachen knotenförmigen Verdickung, auf der Innenseite mit 3 kurzen an- liegenden dornartigen Borsten. 4 mm. Weit verbreitet.

Gymnopternus angustifrons (Staeg.). Nächstverwandt mit G. cupreus, unterscheidet sich durch die merklich schmälere Stirn, welche beim cf nnter den Augen kaum V, der Kopfbreite einnimmt, die beim J nicht verdickten Mittel- schienen und die geringere Größe. 3 mm.

Gymnopternus chalybaens (Wie dem.). Schwarz. Stirn und Thorax violett oder blau, Hinterleib dunkel- grün glänzend. Untergesicht weiß bestäubt. Fühler schwarz, I.Glied hellbraun; Borste behaart. Pleuren, Hüften und Hinterleibsseiten dünn weiß bereift. Hypopygiallamellen' des $ groß, rund, gelb mit schwarzem stark zerschlitzten Rand und sehr langen schwarzen Wimperborsten. P'lügel stark gebräunt, nur an der Wurzel und in der Discoidalzelle hell, Vorderrand und alle Adern dunkler gesäumt. Vorderhüften gelb, Mittel- und Hinterhüften schwarz mit gelber Spitze; Schenkel, Schienen, vordere und mittlere Metatarsen gelb. Vorder- und Mitteltarsen von der Spitze des Metatarsus, Hinter- beine von der Schienenhälfte an schwarzbraun. 4—5 mm. Selten.

Gymnopternus metallicus (Stann.). Schwarzgrün glänzend. Stirn und Untergesicht gi-au bestäubt. Fühler schwarz, Endglied etwas heller, Borste sehr kurz behaart. Pleuren und Hüften dünn weißgrau bereift. Hypopygiallamellen des J gelbbraun und ebenso gewimpert. Flügel gleichmäßig grau- braun getrübt. Hüften und Beine wie bei G. chalybaeus, aber die Hinterschienen graugelb, alle Tarsen erst von der Spitze des Meta- tarsus an geschwärzt. 4 4,.ö mm. Selten.

Gymnoptei'nus aerosus (Fall.). Blaugrün glänzend. Stirn und Untergesicht schwarzbraun. Fühler wie bei G. metallic7is, Borste fast nackt. Pleuren und Hüften dünn weißgrau bereift. Hypopygiallamellen des $ ziemlich klein, schwarzbraun, schwarz gewimpert. Flügel grau getrübt, ziemlich hell. Hüften schwarz mit gell)er Spitze, Schenkel, Schienen, Meta- tarsen gelb, Tarsen nur w^enig verdunkelt. 3 4 mm. Häufig.

Gymnopternus aerosus (Fall.) var. dahlbomi (Zett.). Vorder- und Hinterscbenkol auf der Oberseite in größerer Ausdehnung schwarzbraun; im übrigen mit der Hauptform überein- stimmend. Häufig.

188 K. Grünberg,

Gymiiopternus assimilis (Staeg.). Schwarzgrün glänzend. Sehr ähnlich G. aerosus, unterscheidet sich durch das grauweiß bestäubte Untergesicht und die etwas dunk- leren, mehr graubraun getrübten Flügel. Stirn ebenfalls grau be- stäubt. 3 mm.

Hercostomus Lw.

Nahe verwandt mit Poecilobothrus und Gymnoptemus. Größere bis kleinere, leuchtend grüne bis ziemlich stumpf schwarzgrüne Arten. Fühlerendglied zuweilen ziemlich groß und wesentlich länger als breit. Wimpern am hinteren Augenrand gelb oder schwarz. Hypopygium des ^ stark entwickelt, wie bei Poecilo- bothrus mit breiten blattförmigen Lamellen oder schwächer und kurz, kolbig, mit kurzen Anhängen. Flügel lang, R^\h und M deutlich konvergierend, /?4-f5 abwärts, J/ aufwärts gebogen, 1. Hinter- randzelle daher immer an der Spitze stark verengt; M dicht vor der Flügelspitze mündend, C zuweilen verdickt. Schüppchen schwarz oder gelb gewimpert. Beine lang und kräftig, vorwiegend gelb. Zalilreiche Arten. Fliegen neben Bächen und größeren Wasser- läufen auf Gräsern, niederen Pflanzen oder in der Nähe auf Ge- büschen, selten unmittelbar am Wasser, manche Arten selbst ganz entfernt vom Wasser. Man darf sie daher nicht zur Süßwasser- fauna im engeren Sinne rechnen, zumal die Entwicklung noch un- bekannt ist.

Hercostomus cretifer (Walk.).

Glänzend grün. Untergesicht weiß bestäubt. Fühler schwarz, Endglied kurz. Thoraxrücken und Hinterleib sehr zart, Pleuren und Hüften dichter weiß bereift. Fühler schwarz. Hypopygium des J kurz, leicht kolbig, Anhänge schmal und kurz, gelb. Flügel grau getrübt, nur am Vorderrand leicht bräunlich. Vorderhüften gelb, Mittel- und Hinterhüften an der Wurzel schwarz. Beine gelb, Tarsen vorwiegend schwarzbraun; Vordertarsen des $ lang, 1. und 2. Glied gelb, gleichlang, seitlich zusammengedrückt, von vorn gesehen fadenartig dünn, 3. und 4. Glied schwarz, kurz, schaufei- förmig verbreitert, 5. weißlich mit schwarzer Wurzel. 3—4 mm. An Wehren, Kaskaden, Mühlrädern, häufig und immer gesellig.

Ähnlich wie die Hercostormis-krien leben die Arten von Sybi- stro7na Meig., Hypophyllus Lw. und Syntortnon Lw. und mehrerer kleiner Gattungen, die sich ebenfalls in der Nähe von Wasserläufen im Grase, auf niederen Pflanzen und Büschen aufhalten.

Cyclorrhapha. Syrphidae. Schwebfliegen.

Große, sehr formenreiche P'amilie, mit kurzer, zuweilen un- deutlicher Bogennaht und stets deutlicher Lunula. Körper von sehr verschiedener Gestalt und Größe, mit weicher, dünner oder dichter, nicht selten dicht pelziger Behaarung, nie stark beborstet, oft mit lebhafter Zeichnung, hellen Flecken, Binden und Striemen oder metallglänzend. Augen nackt oder behaart, beim $ breit ge- trennt, beim (^ zusammenstoßend oder wenigstens genähert. Ocellen stets vorhanden. Untergesicht meist mit Erhabenheiten, nasenartig vorspringendem Höcker oder aufgeworfenem bzw. vorgezogenem

Diptera. Zweiflügle

189

Mundrand. Thorax mäßig gewölbt, Scutellum groß, halbkeisförmig, dick blasig, gewöhnlich durchscheinend. Hinterleib mit 5— B, selten 4 oder 7 Segmenten. Flügelgeäder (Fig. 218; sehr konstant und charakteristisch: zwischen /ü+ä und J/ eine mehr oder weniger stark entwickelte längsaderähnliche, die vordere Querader kreuzende Verdickung (Vena spuria); J/ mit scharfer Knickung als Spitzen- querader zu ^4-1-5 abbiegend, 1. Hinterrandzelle geschlossen. Dis- coidalzelle stets vorhanden. Analzelle sehr groß, bis dicht vor den Hinterrand reichend. Beine schwach oder kräftig entwickelt, Schenkel nicht selten stark verdickt, mit Dornen und Höckern.

Fliegen überall auf Blumen, besonders an Doldenblüten, im Frühjahr an Weiden und blühenden Sträuchern.

Entwicklung sehr verschieden. Die Larven einiger Gattungen leben im Wasser.

Larven amphipneustisch, Hinterstigmen in 2 zapfenförmige Röhren verlängert oder beide Tracheen in eine oft sehr lange Atemröhre eingeschlossen. Körper glatt, weich behaart, beborstet oder mit Fortsätzen versehen, oft mit ventralen Fußstummeln.

Puppen in der zur Tonne erhärteten Larvenhaut, welche von der Imago beim Ausschlüpfen mit dem stark entwickelten, oft verlängerten Untergesicht gesprengt wird (keine Stirnblase).

Für die deutsche Süßwasserfauna kommen 3 Gattungen in Betracht, deren Larven im Wasser leben, ferner eine Art, die sich in Rohrbeständen aufhält und deren Larven gleichfalls an Teich- rohr leben.

Eristalis F. (Schlammf liegen).

Große oder wenigstens Mittelgroße Arten. Körper kräftig und gedrungen, meist schwarz glänzend oder dunkel metallfarben, dicht und kurz oder auch pelzig behaart. Kopf (Fig. 217) halbkugelig, wenig breiter als der Thorax, Untergesicht senkrecht mit kleinem runden Mittelhöcker, mehr oder weniger weit unter die Augen herabgehend, zumeilen kegelförmig verlän- gert. Augen dicht behaart, zuweilen gefleckt, beim $ breit getrennt, beim J zusammen- stoßend oder ganz schmal, selten breiter getrennt. Fühler kurz, hängend, Endglied oval, flach scheibenförmig; Borste gefiedert, dünn behaart oder nackt. Thorax abge- rundetquadra- tisch , mäßig gewölbt, stets dicht behaart, häufig dünn bestäubt, sel- ten mit schar- fen hellen Fig. 2I8. Erütalis arbustorum (L.), FlDgel.

Querlinien. Scutellum dick, blasig, meist hell gefärbt, ebenfalls dicht behaart. Hinterleib stets breiter und länger als der Thorax, oval, hinten

Fig. 217. Eristalis ar- bustofum (L.), Kopf.

190

K. Grünberg,

zugesipitzt oder kegelförmig; gewöhnlich schwarz mettailglänzend und kurz behaart, so daß durch die Behaarung die Färbung nicht alteriert wird, meist mit auffälligen gelben Seitenflecken auf den basalen Segmenten und hellen Hinterrandsäumen. Flügel (Fig. 218) ganz glashell, häufig mit einem braunen Mittelfleck; groß, den Hinterleib merklich überragend, in der Ruhe halb geöffnet, selten fast parallel (Er. oestracea)\ Randzelle geschlossen, Ri-f.is mit einer tiefen Einbuchtung nach hinten, Schlußadern der 1. und 2. Hinterrand- zelle in gleichem Abstand vom Flügelrand. Beine ziemlich kräftig, die hinteren mehr oder weniger merklich verdickt, Hinterschienen deutlich einwärts gebogen.

Fliegen von bienen- oder hummelai-tigem Aussehen, überall auf Wiesen, an schlammigen schmutzigen Gräben, in Wäldern, hauptsächlich auf Doldenblüten, zum Teil außerordentlich gemein. Einige nur im Hochgebirge. 15 deutsche Arten. Nach der verschiedenen Behaarung der Fühlerborste, der Augenfleckung und der Stirnbreite der J werden mehrere Untergattungen unterschieden.

Larven (Fig. 219), bekannt als ,, Rattenschwanz- larven", überall in Tümpeln, Pfützen, Gräben mit schmutzigem, jauchigem Wasser, in Rinnsteinen, Abzugskanälen, Mistjauche, Senkgruben. Körper schmutzig weißgrau, dick walzig, undeutlich gegliedert, bis 20 mm lang, vorn breit kuppeiförmig abgerundet, hinten leicht zugespitzt, Atemröhre fernrohrartig ein- ziehbar, bis 35 mm lang, Endteil dünn, borstenförmig. Fühler über der etwas vertieften Mundöffnung, dicht zusammenstehend, kurz, zipfelförmig, etwas abwärts gekrümmt, in 2 Tastpapillen endigend. Mundhaken fehlen. Vorderstigmen dorsolateral, deutlich, höckor- artig, dunkelbraun. Ventralseite mit 7 Paar warzen- förmigen, an der Spitze einen Kranz kurzer, heller Haketnbörstchen tragenden Fußstummeln am 1. 7. Hinterleibssegment, der Abstand zwischen dem 1. und 2. Paar größer als zwischen den übrigen. Der ganze Körper mit sehr kurzer und feiner, nur am Hinter- rande etwas längerer Behaarung bedeckt. Larven sehr kontraktil, kriechen am Boden oder schwimmen mit schlängelnden Bewegungen, liegen beim Atmen wag- recht im Wasser, die Atemröhre bis zur Oberfläche emporstreckend. Begeben sich zur Verpuppung ans Land, unternehmen verhältnismäBig weite Wande- rungen und verpuppen sich, mittelst der nun stark kontrahierten Atemröhre wie an einem Schwanz sich aufhängend.

Fig. 219. I^arve von Eristalis.

Übersicht über die deutschen Untergattungen.

1. Fühlerborste lang gefiedert. Eristalis.

Fühlerborsle sehr kurz gefiedert oder nur kurz und fein behaart. 2-

2. Augen einfarbig. Eristalomyia.

Augen gefleckt. 3.

Diptera, Zweiflügler. 191

3. Augen mit zahlreichen kleineren Flecken, beim J' auf der Stirn fast zusammenstoßend, Fühlerborste ganz gerade.

Lathyi'ophtlialmus.

Augen mit größeren teilweise zusammenfließenden Flecken, beim ^ auf der Stirn deutlich getrenilt, Fühlerborste stark gebogen. Eristalinus.

EristaUs F. Artenübersicht.

1. Hinterleib wie der Thorax gleichmäßig dicht pelzig behaart, hummelähnliche Art. Untergesicht gelblich- oder bräunlich- grau bestäubt mit glänzend schwarzer oder dunkelbrauner Mittelstrieme. P'ühler heller oder dunkler braun. Borste hell gelblichbraun. Thorax schwarz, Scutellum hellbraun, Be- haarung rötlich bis graubraun, Kopfbehaarung ebenso. Hinter- leib glänzend blauschwarz, einfarbig oder mit mehr oder weniger ausgedehnten gelbbraunen Seitenflecken; Behaarung je nach der Grundfärbung verschieden, bei Stücken mit ganz schwarzem Hinterleib auf dem Rücken schwarz, gewöhnlich fuchsrötlich untermischt, an der Spitze weiß, ebenso an der Wurzel einige weiße Haare, bei Stücken mit hellen Seiten - flecken einfarbig gelb- oder rötlichbraun bis hell graubraun. Beine schwai'z, Knie und Schienenwurzeln weißlich. 12 bis 14 mm. In der Nähe von Bächen, auf Büschen und Dolden- blüten, nicht selten. Er. intricarius (L.).

Hinterleib stets sehr dünn, Thorax dichter behaart. 2.

2. Untergesicht gleichmäßig graugelb bestäubt, ohne glänzende Mittelstrieme oder Fleck. Fühler schwarzbraun, Borste hell- braun. Körperbehaarung gelblichgrau. Thorax schwarz, beim $ mit 2 breiten aber ziemlich undeutlichen, vorn und hinten zusammenfließenden weiß- grauen Längstriemen. Scutellum hell- l)raun. Hinterleib sammentschwarz mit weißgrauen Hinterrandsäumen, 2. oder 2. und 3. Segment mit großen gelbbraunen Seitenflecken, beim J ausgedehnter als beim 1- Segment grau bestäubt und weiß behaart,- 3. 5. Segment mit glänzend blau- schwarzen Querbinden. Flügel glas- hell mit punktförmigem schwarz- braunen Randmal, beim 5 auf der Mitte ein ganz verschwommener brau- pjg 220. Eristalh arbusto- ner Wisch. Beine schwarz, Knie und ,«/« (L.), (^. Schienenwurzeln gelb. 10 11 mm.

Sehr gemein. Er. arbustoriiin (L.) (Fig. 220).

Untergesicht mit glänzend schwarzer Mittelstrieme oder wenigstens mit glänzendem Mittelhücker. 3.

3. Auf der Flügelmitte ein intensiv schwarzbrauner Fleck, der die ganze Breite der Discoidalzelle einnimmt, beim (j" aber oft blasser ist oder ganz fehlt. 4.

192 K. Grünberg,

Flügel ganz hell oder nur mit einer schmalen dunkelbraunen Querbinde, die vom Randmal über die vordere zur hinteren Querader zieht; Schlußader der Discoidalzelle nie ver- dunkelt. G.

4. Hinterschenkel an der Wurzel breit gelb, gewöhnlich bis zur Hälfte; Knie, Wurzelhälfte der Schienen und die basalen Tarsenglieder ebenfalls gelb. Untergesicht grau oder grau- gelb bestäubt, Mittelstrieme und Backen glänzend schwarz. Scheitel schwarz. Thorax schwarz , vordere Hälfte leicht weißgrau bestäubt, 2 schmal getrennte Mittelstriemen und 2 große runde Flecke über den Schultern schwärzlich. Scu- tellum hellbraun, Behaarung graubraun. Hinterleib glänzend schwarz, 2. Segment mit schmalen querbindenartigen Seiten- flecken, welche ganz fehlen können; nur das 2. Segment mit deutlichem grauen Hinterrandsaum. Flügel des (^ hell mit schwarzbraunem Randmal. 12 mm. In Mittelgebirgen, selten.

Er. alpinns Panz.

Hinterschenkel ganz schwarz, höchstens die äußerste Wurzel gelb. 5.

5. Scutellum schwarz oder nur an der Spitze bräunlich. Körper glänzend schwarz, am Thorax grau, auf dem Hinterleib dunkel graubraun bis schwärzlich behaart. Hinterleib mit schmalen grauen Hinterrandsäumen, gelbe Seitenflecke am 2. Segment fehlend oder nicht sehr ausgedehnt. Die schwarze Färbung des Untergesichts durch die weißgraue Bestäubung durch- scheinend. Flügelflecke bei (j und $ scharf. Beine schwarz. Knie, Wurzelhälfte der Schienen und die basalen Tarsenglieder gelb. 12—14 mm. Im Hochgebirge. Er. riipium (F.).

Scutellum ganz hellbraun. Scheitel und Thorax gelblich- oder hell rötlichbraun behaart. Untergesicht weit unter die Augen herabreichend, unten spitz zulaufend, kegelförmig, hellgrau oder gelblich bestäubt, Mittelstrieme und Backen glänzend schwarz. 1. und 2 Fühlerglied schwarz, Endglied braun, Borste braungelb. Thorax schwarz, vordere Hälfte dünn grau bestäubt wie bei alpimts. Hinterleib sammet- schwarz, gelblichgrau behaart, mit großen dreieckigen gelben Seitenflecken auf dem 2. Segment und scharfen gelben Hinter- randsäumen. Auf dem 3. und 4. Segment eine glänzend blauschwarze Querbinde. Der braune Flügelfleck beim cf oft blaß. Beine schwarz, Knie und Basalhälfte der Vorder- und Hinterschienen gelb. Mittelschienen und die beiden ersten Glieder der Mitteltarsen gelb mit schwarzer Spitze. Hintere Metatarsen etwas verdickt. 14 mm. Hochgebirgsart.

Er. jiigoriim Egg.

6. Wurzel der Hinterschenkel breit gelb, oft bis zur Hälfte. Stirn und Untergesicht dicht gelblichgrau bestäubt und ebenso behaart, Mittelstrieme und Backen glänzend schwarzbraun bis schwarz. Scheitel des $ glänzend schwarz mit gleich- farbiger Behaarung, hinten bräunlich behaart. 1 . und 2. Fühlerglied schwarzbraun, Endglied hellbraun oder rotbraun mit schwärzlichem Rücken; Borste braungelb. Thorax glän- zend blauschwarz, gelblichgrau behaart, vordere Hälfte dünn bestäubt wie bei jugorinn. Scutellum hellbraun oder schwärz- lich mit mehr oder weniger breitem hellen Rand, auf der

Diptera, Zweiflügler. 193

Mitte schwarz, sonst wie der Thorax behaart. Hinterleib glänzend blauschwarz, gelblichgrau behaart mit sehr großen gelben Seitenflecken am 2. und kleinen am 3. Segment sowie gelben Hinterrandsäumen. Flügel von der Mitte des Vorder- rands über die Queradern mit einem unscharfen braunen Wisch. Beine ähnlich wie bei jugorum, aber schwarzbraun, Knie und Schienen noch ausgedehnter gelb, außerdem die Wurzel der Hinterschenkel gelb. 12—13 mm. Verbreitet, doch nicht häufig. Er. horticola (Degeer).

Hinterschenkel ganz schwarz oder nur die äußerste Wurzel gelb, 7.

7. 3. Fühlerglied hellbraun oder rotbraun. Basalglieder schwarz- braun, Borste braungelb. Untergesicht dicht grau oder gelb bestäubt und ebenso behaart, Mittelstrieme und Backen glänzend schwarz. Scheitel des $ glänzend schwarz, ebenso behaart. Thorax schwarz, glänzend, dünn bestäubt wie bei alpinus und gelblichgrau oder bräunlich behaart. Scutellum hellbraun, behaart wie der Thorax. Hinterleib glänzend schwarz mit schmalen grauen oder gelben Hinterrandsäumen, auf der Mitte schwarz, an den Seiten bräunlichgrau behaart; die gelben Seitenflecke auf dem 2. Segment ausgedehnt oder ziemlich klein. Flügel glashell oder mit kaum angedeutetem ganz verschwommenen Mittelwisch. Beine wie bei jugorum. 12—14 mm. Häufig. Sehr ähnlich Er. arbustorum, aber außer der beträchtlicheren Größe durch die Gesichtsstrieme leicht zu unterscheiden. Er. nemornm (L.).

3. Fühlerglied schwarzbraun wie die Basalglieder 8.

8. Vordertarsen einfarbig schwarzbraun. Fühlerborste hell- braun. Untergesicht ziemlich dunkel graugelb bestäubt, auf der Mitte ausgedehnt schwärzlich, die Strieme unscharf. Im übrigen wesentlich mit nemorum übereinstimmend, aber der Hinterleib glänzend blauschwarz, die Flecke auf dem 2. Segment sehr ausgedehnt, auf dem 3. Segment ebenfalls kleinere Seitenflecke, die zuweilen in der MiUe des Vorder- randes zusammentreffen, Rückenmitte auf den dunkeln Stellen ebenfalls schwarz behaart. Flügel wie bei «<'»zör7<w; Schenkel- wurzeln stets ganz schwarz, Schienen und Mitteltarsen eben- falls ausgedehnter schwarz. 13—15 mm. Er. pratorum Meig.

Vordertarsen gelbbraun. Sehr ähnlich der vorigen: Hinter- leib beim cf etwas länger, hinten kegelförmig zugespitzt, nur auf dem 2. Segment mit großen gelben Seitenflecken, die schwarze Rückenbehaarung weniger ausgedehnt. Beine in größerer Ausdehnung hell gefärbt, Vorder- und Mittel- tarsen ganz gelbbraun, ebenso die Mittelschienen. 15 16 mm. Überall häufig. Er. pertinax (Scop.).

Eristalomya Rond.

1. Hinterleib mit dichter pelziger, die Grundfarbe ziemlich verdeckender Behaarung. Hummelähnliche Arten. 2.

Hinterleib mit kurzer, die Grundfarbe nicht verdeckender Behaarung. 3.

2. Thorax und Hinterleib schwarz behaart, Stirn und Unter- gesicht, Scutellum und Hinterleibsbasis weiß bestäubt und

194 K. Grünberg,

ebenso behaart, Hinterleibsspitze lebhaft rotgelb behaart. Fühler schwarzbraun, Borste heller. Untergesichtsmitte und Backen glänzend schwarz. Augen mit einer durch dichtere Behaarung entstehenden Längshinde. Flügel des 5 ™it deutlichem braunen Mittelfleck. Beine schwarz. Knie und Schienenwurzeln braun oder hellbraun, Mittel- und Hinter- tarsen vorwiegend gelbbraun. 13 15 mm. Selten.

Er. oestracea (L.) (apiformis Fall.)

Körper einfarbig gelblichgrau oder nur auf der Hinterleibs- mitte dunkler gelb bis rötlich behaart. Untergesicht grau be- stäubt und ebenso behaai't, Mittelstrieme und Backen glänzend schwarz. Fühler schwarz, Borste gelbbraun. Augenbinde wie bei oestracea. Körper schwarz. Scutellum bräunlich gelb, Hinter- leib am 2. und 3. Segment mit großen jederseits zusammen- fließenden oder kleineren, selbst undeutlichen gelben Seiten- flecken. Beine schwarz, Knie und Schienenwurzeln gelb oder weißlich. Flügel bei beiden Geschlechtern mit intensiv dunkelbraunem Mittelfleck, alle Queradern dunkel gesäumt. 11 ] 3 mm. Nördliche Art. Er. anthophorina (Fall.)

3. Beine lebhaft rotgelb. Fühler rotgelb, Borste heller. Unter- gesicht ausgedehnt schwarz, nur an den Seiten hellgrau oder gelblich bestäubt. Stirn des $ glänzend schwarz. Augen ohne Binde. Thorax glänzend schwarz, Scutellum hell rot- braun, ebenso die Behaarung des ganzen Thorax. Hinterleib glänzend schwarz, gelblichgrau behaart, mit graugelben Hinter- randsäumen und ausgedehnten gelb- oder rötlichbraunen dreieckigen Seitenflecken auf dem 2. und kleineren Flecken auf dem 3. Segment, welch letztere auch fehlen können. Flügel bei J und $ von der Wurzel bis zur Mitte mit einem intensiven braunen Wisch. Basalhälfte der Vorder- und Wurzel der Mittelschenkel sowie die Tarsenspitzen schwarz. 11—12 mm. Auf Hochgebirgswiesen. Er. cryptaruin (F.).

Beine vorwiegend schwarz. Fühler schwarz, Borste braun. Untergesicht dicht grau bestäubt, breite Mittelstrieme und Backen glänzend schwarz. Scheitel des $ glänzend schwarz. Augen mit 2 durch dichtere Behaarung hervorgerufenen Längsbinden. Körper glänzend schwarz, gelblichgrau, nur gegen die Hinterleibsspitze bräunlich behaart. Scutellum bräunlichgelb. Hinterleib am 2., beim $ auch am 3. Seg- ment mit gelben Seitenflecken, welche beim (j" ausgedehnter sind als beim 5; nur am 2. Segment mit scharfem gelben Hinterrandsaum. Flügel hell oder mit unscharfem braunen Mittelwisch. Knie und Wurzel der Vorder- und Mittel- schienen sowie der Mitteltarsen gelb. 16 17 mm. Überall, die gemeinste und größte Art. Er tenax (L.).

Lathyrophthalmus Mik. Einzige deutsche Art:

Lathyrophthalmus aeneiis (Scop.). Dunkel blaugrün metallglänzend, gleichmäßig hell graubraun behaart. Untergesicht mit grauer Bestäubung, welche die schwarze Grundfarbe wenig verdeckt, mit glänzend schwarzem Mittelhöcker.

Diptera, Zweiflügler. 195

1. und 2. Fühlerglied schwarzbraun, 3. heller braun oder die ganzen Fühler hellbraun. Augen mit zahlreichen schwarzen Punktflecken. Thorax des $ mit 5 grauweißen Längsstriemen, die mittlere sehr schmal. Flügel glashell mit kleinem intensiv schwarzbraunen Rand- mal. Beine mit gelben Knien, häufig auch die Schienenwurzeln in größerer Ausdehnung gelb. 9 11 mm. Im Frühjahr gemein.

Eristalinns Rond. Einzige deutsche Art:

Eristalinas sepulcralis (L.). Dunkel erzgrün glänzend. Fühler schwarz, Endglied unten hellbraun, Borste dunkelbraun. Stirn und Untergesicht weiß be- stäubt und behaart, letzteres mit kleinem glänzend schwarzen Mittelhöcker. Thorax mit f) wenigstens beim ^ immer scharfen grauweißen, sammetschwarz eingefaßten Längsstriemen, die mittlere gleichmäßig schmal, die seitlichen vorn verbreitert und jederseits miteinander verbunden. Quernaht ebenfalls weiß. Pleuren über den Hüften mit weißen P^lecken. Hinterleib beim (j sammetschwarz mit grün glänzenden Seitenflecken und Hinterrandsäumen, beim $ einfarbig grün glänzend, Flügel glashell. Beine schwarz, Hinter- beine grün glänzend mit verdickten Schenkeln, Knie und Wurzel der Vorder- und Mittelschienen sowie der Mitteltarsen gelb. 9 bis 10 mm. An Wiesengräben, häufig. Die kleinste Art.

Tubifera Meig. (Helophilus Meig. Aut.).

Nahe verwandt mit Eristalis, unterscheidet sich leicht durch die nackten Augen, das kurze scheibenförmige, kreisrunde oder eckige 3. Fühlerglied, die offene Randzelle und die stark verdickten Hinterschenkel. Fühlerborste nackt. Körper schlanker als bei Eristalis, kurz behaart, Hinterleib lang elliptisch, wenig breiter und stets beträchtlich länger als der Thorax, oder streifenförmig, mit

Fig. 221. Fig. 222. Fig. 22a

Tubifera pendula (L.), Eurinomyia lineata(T,.), Liops vMaius (Me\g.),

Kopf. Kopf. Kopf.

parallelen Rändern und nicht breiter als der Thorax. Thorax- rücken stets mit scharfen hellen Längsstriemen , Hinterleib mit gelben oder grauen, oft sehr ausgedehnten Binden oder Flecken. Flügel stets ganz hell, ohne dunkle Fleckung, Geäder außer der offenen Randzelle wie bei Eristalis; die Flügel sind meist etwas länger, bei manchen Arten aber nicht länger oder sogar kürzer als der Hinterleib. Beine kräftig, Hinterschenkel stets beträchtlich, oft sehr stark verdickt. Hinterschienen stark gebogen.

196

K. Grünberg,

Nach der Form des Fühlerendgliedes und der Bildung des Untergesichtes, welches stets auf der unteren Hälfte bis zum Mund- rand vorspringt, bei einigen Arten aber hier einen stark vor- springenden Kegel bildet, werden verschiedene Untergattungen unterschieden.

Fliegen wie die Eristah's -Arien auf Wiesen in der Nähe von Gewässern, auch in Wäldern, auf Doldenblüten, manche Arten immer an Gewässern oder schlammigen Gräben.

Entwicklung schon von R^aumur kurz beschrieben, aber noch wenig bekannt. Bau und Lebensweise der Larven wie bei Eristalis. Die Larve von T. pendula lebt nach Meigen in fauligem Wasser und gleicht ebenfalls den Eristalü-Li?xven.

Übersicht über die Untergattungen.

L Fühlerendglied kreisrund. 2.

Fühlerendglied am Ende verbreitert, beilförmig, an der Borstenwurzel deutlich geeckt. Liops.

2. Untergesicht nicht auffällig vorgezogen. 3.

Untergesicht stark kegelförmig vorgezogen. Eurinomyia.

3. Fühler schwarz, Flügel kaum länger oder etwas kürzer als der Hinterleib, größere Arten von 12 17 mm Länge.

Tubifera (Helophiliis).

Fühler hell bräunlichgelb, Flügel deutlich länger als der Hinterleib, kleinere Arten von 8 11 mm Länge.

Parhelophilus.

Tubifera Meig. (Helophiliis Meig. Aut.)

1. Untergesicht mit glänzend schwarzer Mittelstrieme. 2.

Untergesicht mit gelber kahler Mittelstrieme, wie die Stirn dicht gelbgrau bestäubt, nur der Mundrand und Hinterrand der Backen schwarz. Fühler schwarz, Borste hellbraun. Scheitel schwarz. Thorax schwarz, gelblichgrau behaart, mit 4 scharfen

durchgehenden grauweißen Längsbinden in gleich- mäßigen Abständen , die mittleren schmäler als die den Seitenrand einnehmen- den seitlichen. Scutellum hell bräunlich, wie der Thorax behaart. Hinterleib schwarz, an der Wurzel grau bestäubt, 2. und 3. Segment mit großen brei- ten schwefelgelben Seiten- flecken, M'elche nur den Hinterrand und die Mitte freilassen; die Flecke auf dem 3. Segment auf der Mitte stärker genähert als vorn, die schwarze Mittel- binde daher vorn fleckenartig erweitert. 4. Segment mit 2 weißgrauen winkel- oder hakenförmigen, in der Mitte zu-

Fig. 224. Tubifera trivittata (F.) 5-

Diptera, Zweiflügler. 197

sammenstoßenden Flecken; außerdem schmale gelbe Hinter- randsäume. Flügel ganz glashell mit hellbraunen Adern. Vorder- und Mittelbeine gelbbraun. Schenkel mit schwarzer Basalhälfte, Hinterbeine schwarz mit gelben Knien. 15 bis 17 mm. Nicht selten. T. trivittata (F.) (Fig. 224).

2. Hinterschenkel nur an der äußersten Spitze gelb, größere Art von 15 mm Länge. Kopf außer der Gesichtsstrieme und den ganz schwarzen Backen wie bei trivittata, Thorax ebenso. Hinterleib schwarz, hintere Segmenthälften glänzend, mit schmalen bräunlichgelben Hinterrandsäumen. Flecke auf dem 2. Segment wie bei trivittata, dunkler gelb und etwas breiter getrennt, auf dem 3. Segment bräunlichgelb, breit, querbindenartig, 4. und 5. Segment mit gelblichgrauen flach gebogenen, in der Mitte sich berührenden oder nur schmal getrennten Querbinden, Flügel ganz schwach bräunlichgelb getrübt. Beine vorwiegend schwarz; an den Vorderbeinen die Schenkelspitzen ziemlich breit, Schienen bis zur Mitte oder etwas weiter braungelb, an den Mittelbeinen die Spitzen- hälfte der Schenkel, die ganzen Schienen und Tarsenwurzeln hell, an den Hinterbeinen nur die äußerste Schenkelspitze und die Schienenwurzel. Selten. T. hybrida (Lw.).

Hinterschenkel an der Spitze breit braungelb, etwas kleinere Art von 12—13 mm Länge. Behaarung sehr kurz, so daß die helle Zeichnung, besonders auf dem Thorax, sehr scharf hervortritt. Kopf (Fig. 221) wie bei hybrida, Hinterleibszeich- nung wie bei trivittata, etwas dunkler, die Binden auf dem 4. Segment nur flach gebogen. Flügel wie bei der vorigen, Beine ebenso, aber außer der breiten hellen Spitze der Hinterschenkei auch die Hinterschienen bis zur Mitte braun- gelb. Überall häufig. T. pendula (L.).

Parhelophilus Girschn. 1. Hinterleib elliptisch, ausgedehnt gelb gefleckt. 2.

Hinterleib streifenförmig, vorwiegend schwarz, an der Basis grau bestäubt, mit gleichgroßen halbmondförmigen, außen breiteren grauen Seitenflecken auf dem 2.-4. Segment. Hinterränder glänzend schwarz mit in der Mitte verbreiterten oder auch sehr schmalen grauen Säumen. Endsegment grau. Körper sammetschwarz, grau oder gelblichgrau behaart, Thorax- striemen grau, wie bei Tubifera. Scutellum gelb, an der Basis schwärzlich. Untergesicht kegelförmig, weiter vortretend als bei den folgenden Arten, gelb, ungestriemt; Stirn und Scheitel schwärzlich. Fühler hell gelblichbraun. Flügel ganz schwach bräunlich getrübt. Beine vorwiegend gelbbraun. Vorder- und Mittelschenkel an der Wurzel mehr oder weniger ausgedehnt schwarz. Vorderschienen vor der Spitze mit einem schmalen, oft unvollständigen dunkeln Ring. Mitteltarsen mit dunkler Spitze. Hinterschenkel auf der Innenseite mit einem großen schwarzbraunen oder schwarzen Wisch oder in ganzer Ausdehnung schwarz, auf der Außenseite mit einem basalen schwarzen Wisch; Hinterschienen an Wurzel und Spitze, Hijitertarsen ganz schwarz. 8—9 mm. Selten.

P. liuiulatiis (Meig.).

^ K. Grünberg,

2. Hinterschenkel des J unten nahe der Wurzel mit einem ab- stehenden schwarzen Haarbüschel. Schwarz, ziemlich dicht graugelb behaart. Untergesicht nicht stark vortretend, gelb, Kopf im übrigen wie bei lurmlattis. Rückenstriemen grau- gelb, Scutellum gelb, auf der Mitte schwarz behaart. Hinter- leib sammetschwarz, an der Basis grau bestäubt, Hinterränder des 3. und 4. Segmentes schwarz behaart. 2. und 3. Seg- ment mit großen dreieckigen gelben Seitenflecken, welche beim (^ nur sanduhrförmige Mittelflecke der Grundfarbe übrig lassen, die Flecke am 2. Segment nicht oder nur un- vollständig mit dem gelben Hinterrandsaum verschmolzen, die am 3. Segment in der Mitte etwas aufwärts gebogen und grau gefärbt, Flecke auf dem 4. Segment grau, breit und gebogen, querbindenartig. 5. Segment ganz grau. Die gelben Hinterrandsäume auf der Mitte zu einem grauen Hinterrand- fleck verbreitert, der auf dem 2. Segment nur schmal, auf dem 4. am breitesten ist und hier oft mit den Seiten- flecken verschmilzt, so daß 3 getrennte schwarze Flecke übrig bleiben. Hinterleibsflecke beim $ weniger ausgedehnt, querbindenartig, gebogen. Flügel wie oben. Vorder- und Mittelbeine braungelb mit schwarzer Schenkelwurzel, an den Hinterbeinen die Schenkel schwarz mit gelber Spitze, Schienen gelb mit schwarzer Spitze, Tarsen schwarzbraun. 10—11 mm. An Teichen und Gräben, in Rohr und hohem Grase, selten.

P. frutetoruni (F.).

Hinterschenkel des ^ auf der Unterseite ohne Haarbüschel. Gleicht im wesentlichen /rz/Zif^örz^w, auch in der Größe. Hinter- leibsflecke beim (^ am 2. und 3. Segment seitlich vollkommen mit dem Hinterrandsaum verschmolzen. Hinterschenkel oft ausgedehnt gelb, auch an der Wurzel. Mit der vorigen Art. Selten. P. versicolor (F.).

Eurinomyia Big. 1. Untergesicht sehr stark vorgezogen, spitz (Fig. 222). Sammet- schwarz. gelblichgrau behaart. 1. und 2. Fühlerglied schwarz- braun, Endglied gelbbraun, Borste schwarzbraun mit gelbbrauner Wurzel. Stirn und Untergesicht gelblichgrau, Mundrand und Scheitel schwarz. Thoraxstriemen weißlichgrau, die mittleren schmal, zuweilen vor dem Scutellum zusammenfließend, die seit- lichen breit. Scutellum bräunlichgelb, mit dunklerer Basis. Hin- terleib schmal, streifenförmig, an der Basis grau bestäubt; J am 2. Segment mit großen dreieckigen gelben Seitenflecken, die einwärts gekehrten Spitzen häufig grau, Seitenflecke am

3. Segment schmäler, innen mit grauen Querflecken verbunden,

4. Segment mit querbindenartigen grauen Seitenflecken und grauem, in der Mitte oft erweiterten Hinterrandsaum. 5. Segment ganz grau; ^ am 2. 4. Segment mit schmäleren blaugrauen, nur am Seitenrand gelblichen, halbmondförmigen Seitenflecken, auch am Hinterrand des 3. Segmentes ein deutlicher blau- grauer Mittelfleck. Flügel bräunlich, Spitze und Hinterrand heller. Beine vorwiegend braungelb, Vorder- und Mittel- schenkel mit schwarzer Wurzelhälfte. Vorderschienen mit seh war- zer Spitze; Hinterschenkel auf der Mitte mit breitem schwarzen Ring, Hinterschienen nahe der Wurzel mit einem schmalen

Diptera, Zweiflügler. 199

dunkelbraunen King und schwarzer Spitze, Hintertarsen schwarzbraun. 8 10 mm. An Gewässern, nicht häufig.

E. lineata (F.). Untergesicht weniger stark vorgezogen, stumpf. Fühler hell- braun, Basalglieder zuweilen dunkler. Kopf, Grundfarbe und Behaarung des Körpers wie bei lineata. Zwischen den mittleren Rückenstriemen zuweilen noch eine schmale weiß- graue Mittellinie oder auch die Quernaht so gefärbt. Hinter- leib am 2. 4. Segment mit längs des Seitenrandes erweiterten, stark hakenförmig gebogenen weißgrauen oder gelbl ichen Seiten- flecken, der innere aufwärts gebogene Teil stark verdickt; dieselben Segmente mit grauem Hinterrandfleck, welcher am 4. Segment am breitesten ist; .5. Segment ganz hellgrau. Flügel leicht grau getrübt. Beine ausgedehnter braungelb als bei lineata, die entsprechenden Stellen weniger deutlich geschwärzt; Hintertarsen schwarzbraun. 8 10 mm. Mit der vorigen. E. transfuga (L.).

Liops Rond. Einzige Art:

Liops vittatus (Meig.). Schmale, schlanke Art, schwarz, mit bläulichem Glanz und sehr kurzer grauer Behaarung. Fühler schwarz, Endglied beilförraig, scharf geeckt (Fig. 223). Untergesicht mit schwarzer Mittelstrieme, beim (j' grauweiß, beim 5 gelb bestäubt, ebenso die Stirn; Scheitel schwarz. Rückenstriemen beim $ grau, beim $ gelblich, 3 mittlere und 2 breitere seitliche, die mittelste am schmälsten; die 3 mittleren beim 5 vor dem Scutellum zusammenfließend. Scutellum gelblichbraun, mit schwarzer Basis. Hinterleib beim J abgestutzt, beim 5 zugespitzt, an der Basis grau bestäubt, am 2. 4. Segment mit gelben Seiten- flecken, welche sich, auf dem 2. Segment verhältnismäßig am brei- testen, ganz auf den Seitenrand beschränken; dieselben Segmente auf dem Rücken mit je 2 in der Längsrichtung stehenden, leicht auswärts gebogenen, hellgrauen oder gelblichen Flecken. 5. Segment beim (^ klein, grau, beim 2 deutlich, schwarz mit grauen Seitenflecken. Flügel leicht grau getrübt oder an der Wurzel etwas bräunlich. Beine schwarz, mit braungelben Knien und ebensolchen schmalen Schienen- mittelringen. ll(cj) 14($) mm. An Gewässern, selten.

Chrysogaster Meig.

Ziemlich kleine, einfarbig metallischgrün, -blau oder -schwarz glänzende, kurz behaarte oder fast nackte Arten. Körper meist fein punktiert. Kopf groß, halbkugelig, breiter als der Thorax. Augen groß, nackt, beim $ auf der Stirn sich berührend oder ge- trennt; Stirn des $ durchschnittlich ^/^ der Kopfbreite, mit seitlichen runzelartigen Querfurchen. Untergesicht unter den Fühlern aus- gehöhlt, am Mundrand mehr oder weniger, zuweilen ziemlich stark, vorgezogen (Fig. 226 u. 228), beim J meist mit einem flachen Mittel- höcker (Fig. 225 u. 227), zuweilen ganz glatt und flach gewölbt. Stirn über den Fühlern mit einer einfachen oder mehrseitigen Vertiefung. Fühler kurz, hängend, Endglied platt, kreisförmig (Fig. 225 u. 226), oval oder streifenförmig (Fig. 227 u.228); Borste nackt. Thorax abgerundet quadratisch, mäßig gewölbt, Scutellum halbkreisförmig, meist mit einer scharfen, dicht vor dem Rand verlaufenden P'urche und häufig noch

200 K. Grünberg,

mit einer mittleren Quervertiefung. Hinterleib flach, scheibenförmig, beim 5 merklich breiter als der Thorax, oval, beim (J schmäler als beim elliptisch. Hypopygium des (^ schwach verdickt, wenig vor- tretend. Endsegment des $ zuweilen längsgespalten. Flügel (Fig. 229 u. 230) in der Ruhe dem Hinterleib flach aufliegend und ihn etwas überragend; Vena spuria undeutlich oder fast fehlend. 1. Hinterrand- zelle V4— Vs länger als die Discoidalzelle, die Spitzenquerader ent- weder dem Rand parallel bzw. S förmig geschwungen und im rechten Winkel auf .^4 + 5 treffend (Chrysogaster im engeren Sinne, Fig. 229)

cT ? (? ?

Fig. 225. Fig. 226. Fig. 227. Fig. 228.

Fig. 225 u. 226. Chrysogaster viduaius Fig. 227 u. 228. Orthoneura elegans

(L.) (J u. $, Kopf. (Meig.) J u. $, Kopf.

oder senkrecht aufgerichtet bzw. etwas zurücklaufend {Orthoneura, Fig. 230). Beine mäßig stark, ohne besondere Merkmale.

Nach dem Verlauf der Spitzenquerader, dem Verhalten der Augen beim J und der Form des Fühlerendgliedes werden 3 Unter- gattungen unterschieden.

Fliegen oft in großer Zahl an Bächen und auf Wiesen, haupt- sächlich auf Doldenblüten und Ranunkeln. 21 deutsche Arten.

Fig. 229. Chrysogaster viduatus (L ), Fig. 230. Orthoneura elegans (Meig.), Flügel. Fiügel.

Entwicklung sehr wenig bekannt. Näher beschrieben ist nur die Larve von Chrysogaster viduatus (L.) (s. unten), welche im Schlamme von Wassergräben lebt. Die Larve von Orthoneura nobilis (Fall.), welche einer kleinen Eristalis-\jwc\% gleicht, fand Marno am Rande eines Sumpfes zwischen altem faulen Laub. Hiernach ist anzunehmen, daß auch die übrigen Arten eine ähnliche Entwick- lung haben.

Übersicht über die Untergattungen.

1. Spitzenquerader gerade aufgerichtet oder rückläufig. 3. Fühler- glied oval oder streifenförmig. Orthoneura.

Spitzenquerader immer auswärts gerichtet, dem Rand parallel oder S förmig geschwungen. 2.

Diptera, Zweiflügler. 201

2. Augen beim (J um '/4 der Kopfbreite getrennt. Hinterleib oben nie matt gefärbt. Liogaster.

Augen beim (J in einer Linie zusammenstoßend. Hinterleib beim (j' oben matt schwarz. Chrysogaster.

Artenübersicht. Orthoneura Macq.

1. Beine einfarbig dunkel. 2.

Beine teilweise gelb. 5.

2. 3. Fühlerglied kurz oval 3.

3. Fühlerglied streifenförmig, mindestens doppelt so lang wie breit. 4.

3. 3. Fühlerglied am Ende verbreitert, nur wenig länger als breit. Spitzenquerader leicht doppelt geschwungen. Fühler braun. Augen des (J in längerer Linie sich berührend. Stirn des cf über den Fühlern mit 2 leichten Vertiefungen. Körper blaugrün metallglänzend, grau behaart; Thorax und Scutellum matter, dicht und fein punktiert. Scutellum mit einer dem Hinterrand parallelen Rinne. Untergesicht senkrecht, über dem Mundrand scharf abgesetzt, an den Augenrändem mit kleinem, gegen die Fühlerwurzel spitz ausgezogenem weißen Fleck. Flügel leicht bräunlichgrau getrübt mit braunen Adern. Schwinger gelb. Beine einfarbig schwarzbraun mit grünlichem Glanz. 6 mm. Verbreitet. O. brevicomis Lw.

3. Fühlerglied an der Spitze nicht verbreitert, deutlich länger als breit, Spitzenquerader nur in der Mitte leicht gebogen oder fast gerade. Sehr ähnlich der vorigen Art; Mundrand etwas weniger scharf abgesetzt. 4. Hinterleibssegment beim 5 in der Mitte des Hinterrandes mit einem kleinen Höcker, Endsegment der ganzen Länge nach gespalten. 6 mm. Posen.

O. plnrabago Lw.

4. Berührungslinie der Augen beim ^ sehr kurz, kürzer als der Ocellenhöcker. Fühler schwarz, Endglied 3 mal so lang wie breit, unten mehr oder weniger deutlich hellbraun; 2. Glied unten mit 2 langen weißlichen Borstenhaaren. Stirn des 5 '"it starken seitlichen Querfurchen, beim (J nur mit einer kleinen Vertiefung über den Fühlern. Die weißen Seitenflecke des Untergesichts längs des Augenrandes bis zu den Backen herabziehend. Körper dunkel erzgrün glänzend, überall dicht punktiert und daher matt erschei- nend, nur die vordere Partie der Pleuren und das Unter- gesicht unpunktiert und stark glänzend. Thorax mit 2 undeutlichen ganz schmal getrennten dunkeln Längsstriemen. Scutellum mit einer tieferen und einer flachen, dem Rand parallelen P'urche. 4. Hinterleibssegment des ^ hinten mit einem kleinen Höcker, Endsegment hinten leicht ausgerandet. Flügel leicht grau getrübt mit schwarzbraunem Randmal, Adern an der Wurzel hellbraun. Beine schwarzbraun oder schwarz, grün glänzend. 5 6 mm. Verbreitet, nicht häufig.

O. nobilis (Fall).

Berührungslinie der Augen beim (J so lang wie der Ocellen- höcker, Fühlerendglied doppelt so lang wie breit, abgerundet dreieckig. Fühler schwarzbraun. Endglied an der Wurzel

202 K. Grünberg,

etwas heller. Stirn des (J mit einer größeren Steiligen Ver- tiefung. Die weißen Untergesichtsflecke nicht nach unten verlängert. Körper wie bei nobilis, Hinterleib an der Basis hell bräunlich, durchscheinend. Endsegment beim 5 ganz- randig. Flügel leicht grau getrübt mit braunen, an der Wurzel helleren Adern. Spitzenquerader leicht S förmig ge- schwungen. Beine dunkelbraun, glänzend. 5 mm.

O. frontalis Lw.

5. Hinterleib oben wie der ganze Körper dunkel erzgrün glänzend. Berührungslinie der Augen beim (t, kaum so lang wie der Ocellenhöcker, Stirn über den Fühlern mit einem schmalen Längseindruck. Querfurchen auf der Stirn des 9 kräftig. Fühler schwarz, Endglied streifenförmig, dreimal so lang wie breit. Spitze des 2. und Wurzel des 3. Gliedes häufig braun. Untergesicht senkrecht. Mundrand wenig vorgezogen, die weißen Seitenflecke nicht nach unten verlängert. Körper dicht punktiert, Scutellum wie bei den übrigen Arten. Letztes Hinterleibssegment des $ ganzrandig. Flügel grau oder bräunlich getrübt, Randmal und Adern braun; Spitzen- querader gerade oder leicht geschwungen. Schwinger gelb. Beine schwarz, grün glänzend. Knie und Schienenwurzeln, Wurzeln der Vorder- und Mitteltarsen sowie die Hinter- tarsen außer der Spitze, braungelb. 5 6 mm. Verbreitet.

O. geniculata (Meig.).

Hinterleib oben matt, sammetschwarz. Berührungslinie der Augen beim (j' etwas länger als der Ocellenhöcker, Stirn über den Fühlern mit einer größeren 3 teiligen Grube. Fühler wie bei der vorigen, unten meist ausgedehnter hell- braun. Körper metallisch blaugrün, besonders beim $ sehr stark glänzend, punktiert, auf dem Thorax 2 von der Grund- farbe nicht verschiedene stark genäherte Längsstriemen mehr oder weniger deutlich hervortretend. Hinterleib beim cf oben ausgedehnter tief schwarz, matt, beim 5 etwas heller, mehr blau bis violett und weniger ausgedehnt schillernd. Letztes Hinterleibssegment beim $ ganzrandig. Flügel grau oder bräunlich getrübt. Schwinger gelb. Beine wie bei geniculata. 6 7 mm. O. elegans (Meig.).

Liogaster Rond.

1. Fühler und Beine ganz schwarz. Leuchtend blaugrün metall- glänzend, fein punktiert und grau behaart. Fühlerendglied selten unten an der Wurzel ein wenig hellbraun, beim cf auffällig groß, kreisrund, beim 5 kleiner und vorn abge- schrägt; Borste stark verdickt. Stirn des J Vs der Kopf- breite, grob und ungleich punktiert, über den Fühlern mit einer flachen und vor den Ocellen mit einer tieferen kür- zeren Querfurche; beim $ wenig breiter als beim J, mit tiefen seitlichen Querrunzeln, über den Fühlern mit einer halbmondförmigen Querfurche. Stirn vortretend, Untergesicht unter den Fühlern deutlich ausgehöhlt, über dem Mundrand scharf abgesetzt und ziemlich stark vortretend; die weißen Seitenflecke unter den Fühlern verschmolzen. Scutellum wie bei Orfhoneura. Flügel hell, auf der Mitte leicht

Diptera, Zweiflügler. 203

gebräunt, Randmal und Adern braun. Beine schwarz, glänzend. 6—7 mm. Verbreitet und häufig. L. metallinus (F.).

Fühlerendglied braun, Vorder- und Mitteltarsen vorwiegend braungelb. Sehr ähnlich metallina; Fühlerendglied beim (^ etwas kleiner, beim $ mehr oval, Borste dünner. Stirn weniger stark punktiert und gerunzelt, Mundrand etwas weniger vorgezogen. Körperpunktierung feiner. Hinterleib beim J goldgrün, beim $ rotviolett glänzend. Flügel heller, Randmal und Adern blasser. Beine wie der Körper grün glänzend. Vorder- und Mitteltarsen braungelb, die beiden letzten Glieder schwarz; Hintertarsen gewöhnlich auf der Mitte etwas gebräunt. 5—6 mm. Mit der vorigen.

L. splendidus (Meig.).

Chrysogaster Meig.

1. Thorax mit 2 matten dunkeln hinten abgekürzten Mittel- längsstriemen. Glänzend erzgrün, sehr fein punktiert und grau behaart. Fühler schwarzbraun, Endglied unten mehr oder weniger ausgedehnt hellbraun, zuweilen auch die Basal- glieder hellbraun. Stirn beim (^ flach eingedrückt, über den Fühlern mit einer kleinen Vertiefung, beim $ mit tiefen unregelmäßigen seitlichen Querrunzeln, die Vertiefung über den Fühlern größer, deutlich 3 teilig. Untergesicht flach aus- gehöhlt, am Mundrand vorgezogen, grauweiß bestäubt. Scu- tellum mit abgesetztem Rand wie vorher. Hinterleib des c^ oben tief schwarz, matt, beim 9 dunkel violett glänzend. Flügel ziemlich stark gebräunt, Wurzel und Randmal hellbraun. Beine schwarz, grün glänzend. 6—7 mm. Verbreitet, aber selten. Ch. splendens Meig.

Thorax ungestriemt. 2.

2. Fühler schwarz oder schwarzbraun. 3.

Fühler ganz oder teilweise hell rotbraun. 7.

3. Hinterleib beim 5 sehr kurz anliegend behaart. 4.

Hinterleib auch beim $ mit etwas längerer abstehender Be- haarung. Kleine, schwarzgrün glänzende Art. cJ an Kopf und Thorax ziemlich lang und schwarz, auf dem Thorax- rücken mehr bräunlich, am Hinterleib grau behaart, $ kurz grau, zuweilen am Thorax ebenfalls schwärzlich behaart. Stirn beim $ über den Fühlern mit einer kleinen Grube, beim $ gut '/g der Kopfbreite, die Seitenrunzeln flach, zu- weilen undeutlich. Untergesicht unter den Fühlern ganz leicht grau bestäubt. Beim J Thorax mit 2 zuweilen un- deutlichen schwarzen Mittellängsstriemen, Hinterleib oben matt sammetschwarz. Scutellum nur beim $ mit einem seichten Quereindruck vor der Spitze. Flügel grau mit blaßbraunem Randmal, beim $ auf der Mitte mit unscharfer querbindenartiger Bräunung. Beine dunkelbraun. 5 6 mm. Verbreitet, nicht selten. Ch. hirtellus Lw.

4. Stirn des $ etwas schmäler als \/., der Kopfbreite, mit groben regelmäßigen Querrunzeln, Mittelstrieme scharf begrenzt. Glänzend schwarzgrün, sehr kurz gelblichgrau behaart, Kopf und Thorax des J länger und schwarz behaart. Hinterleib beim (^ oben sammetschwarz, beim $ schwarzblau. Flügel

204 K. Grünberg,

wie bei hirtella, die Bräunung noch diffuser und gleich- mäßiger verteilt. Beine schwarz. 7 mm. Verbreitet.

Ch. aerosus Lw. Stirn des ^ V.1 der Kopfbreite oder etwas breiter. 5.

Stirnrunzeln des $ unregelmäßig, häufig ganz flach und un- deutlich. Nahe verwandt mit aerosa und viduata, unter- scheidet sich von der ersteren durch die breitere Stirn, welche etwas über Vs der Kopfbreite einnimmt, von viduata durch die Größe und die schwarzgrüne Färbung, ferner durch den größeren Untergesichtshöcker und die dichtere Behaarung des cf. Flügel in ganzer Ausdehnung gebräunt, auf der Mitte etwas dunkler. Beine schwarz oder schwarzbraun. 6 7 mm. Verbreitet, nicht selten. Ch. macquarti Lw.

Stirnrunzeln des $ scharf und unregelmäßig. 6.

Kleinere schlanke schwarzblaue Art von 6 mm Länge. 9 äußerst kurz behaart, fast nackt, (^ an Kopf und Thorax schwarz, am Hinterleib grau behaart. Mundrand des (^ den Gesichtshöcker etwas überragend. Stirn beim J über den Fühlern mit einem breiten 3 teiligen Eindruck, beim ^ mit einer leicht gebogenen Querfurche. 8 undeutliche Rücken- striemen und die Oberseite des Hinterleibes beim J sammet- schwarz. Flügel grau oder bräunlich, auf der Mitte mit beim $ ziemlich intensiver unscharfer querbindenartiger Bräunung. Beine schwarz oder schwarzbraun. Auf Wiesen an Ranunkeln, häufig. Ch. vidiiatus (L.).

Larve (nach Beling) 6mm lang, 2mm dick, schmutzig graugelb, ]2gliedrig, die einzelnen Segmente durch Rinnen in Querwülste geteilt, dorsal stark gewölbt, ventral ab- geplattet. Über der Mundöffnung ein schmaler kurzer flacher Hautzapfen, welcher 2 dicht zusammenstehende 2gliedrige Taster (Fühler?) trägt, 1. Gli^d kurz, kegel- förmig, 2. kurz, dünn und spitz. Dorsalseite mit Quer- reihen sehr feiner Borstenhaare, gegen das Hinterende länger und dichter behaart. Am Hinterende jederseits ein kräftiger lang behaarter Hautzapfen, der in den kurzen zapfenartigen braungelben Stigmenträger ausläuft. Larven Ende April im Schlamme von Wassergräben. Größere schwarzgrüne Art von 7 mm Länge. $ deutlicher behaart als bei viduata. Flügel bräunlich, auf der Mitte wenig dunkler. Posen. Ch. inornatus Lw.

Flügel in ganzer Ausdehnung intensiv geschwärzt. Glänzend schwarz, rauh punktiert, Thorax und Hinterleib beim (^ oben sammetschwarz, nur Scutellum und Seitenränder glänzend. Fühlerendglied heller oder dunkler braun. Stirn beim (^ blasig vortretend, mit einer Längsvertiefung, beim $ weniger als Vs der Kopfbreite einnehmend, mit zahlreichen schief- stehenden regelmäßigen seitlichen Querfurchen. Unter- gesicht unter den Fühlern grau bestäubt, beim (j" mit ganz flachem Höcker, Mundrand nur beim 5 etwas vortretend. Scutellum beim 5 Diit einem Quereindruck vor der Spitze, Hinterleib beim $ nur auf der Mitte mattschwarz. Beine schwarz. 7 9 mm. Häufig.

Ch. solstitialis (Fall.) [coemeteriornm (F.)]. Flügel grau oder nur auf der Mitte dunkler. 8.

Diptera, Zweiflügler. 205

8. Flügelwurzel gelbbraun. 9-

Flügelwurzel nicht auffällig hell gefärbt. 10.

9. Flügel aulier der Wurzel gleichmäßig grau getrübt, auf der Mitte kaum dunkler. Breite plumpe Art mit großem dicken Kopf und zurückweichendem Unterge- sicht(Fig.231). Glänzend grün- bis blau- schwarz, (J fast ganz schwarz; Hinter- leib an der Basis meist deutlich braun oder rötlich, beim ^ nur auf der Mitte mattschwarz. Stirn des 9 Vs der Kopf- breite, Kopfbildung sonst wie bei sol- stitialis, ebenso das Scutellum Beine schwarz oder schwarzbraun. 7 8 mm. Mit der vorigen, aber seltener.

Ch. chalybeatns Meig. Fig. 23i. Ckrysogasier

Flügel auf der Mitte intensiv quer- chalybeatus Meig. $, bindenartig gebräunt. Stirn des $ nicht Kopf.

ganz ^/g der Kopfbreite einnehmend,

etwas schlanker als chalybmta, der sie im übrigen gleicht.

7—8 mm. Ch. basalis Lw.

10. Hinterleibsspitze mattschwarz. Grün glänzend. Fühler braun- rot, Stirn des $ mit deutlichen seitlichen Querrunzeln. Flügel grau mit hellbraunem Randmal. 7 mm. Ch. aeneus Meig.

Hinterleibsspitze nicht schwarz. 11.

11. Letztes Hinterleibssegment des $ an der Spitze mit einem Längsspalt. Schwarzgrün glänzend, dicht punktiert und grau behaart. Fühler hellbraun, Wurzel und Vorderrand des Endgliedes dunkler. Stirn des $ ','3 der Kopfbreile, mit sehr starken Querrunzeln und einem Quereindruck über den Fühlern. Mundrand scharf abgesetzt, stark vorgezogen. Scutellum mit deutlich abgesetztem Rand und einem Quer- eindruck auf der Mitte. Flügel gleichmäßig grau mit hell- braunem Randmal. Beine schwarz. 7 mm. Posen.

Ch. incisus Lw.

Letztes Hinterleibssegment des $ ganzrandig. 12.

12. Stirn des $ kaum V3 der Kopf breite, mit tiefen deutlichen Querfurchen. Dunkel blaugrün glänzend, fein punktiert und grau behaart. Untergesicht dünn weiß behaart und fein bestäubt, Mundrand nur wenig vorgezogen. Fühler ganz hellbraun, nur der Vorderrand des Endgliedes dunkler. Scutellum und Flügel wie bei tndsa. Hinterleib oben auf der Mitte dunkelblauschwarz, wenig glänzend. Beine dunkel- braun. 7 mm. Ch. simplex Lw.

Stirn des $ etwas mehr als ^j^ der Kopfbreite, Seitenrunzeln flach, nur auf der unteren Hälfte deutlich und gegen den Scheitel ganz verschwindend. Körper außerordentlich kurz behaart, fast nackt. Hinterleib oben auf der Mitte matt- schwarz. Beine schwarz. Gleicht im übrigen der vorigen Art. 7 mm. Brandenburg, Harz. Ch. virescens Lw.

Melanostoraa Seh in.

Mittelgroße schlanke, glänzend schwarzgrüne, dünn behaarte Arten mit gelb oder grau geflecktem Hinterleib. Augen unbehaart,

206 K. Grünberg,

beim (j auf der Stirn zusammenstoßend, beim $ breit getrennt, Untergesicht senkrecht, mit flach kuppeiförmig gerundetem Mittel- höcker, am Mundrand leicht aufgeworfen. Fühler ziemlich klein, End- glied oval, so lang wie das 1. und 2. zusammen, Borste ziemlich kurz mit verdickter Wurzelhälfte, nackt oder kurz behaart. Rüssel mit breiten Saugflächen, Taster klein, unscheinbar. Hinterleib so breit wie der Thorax, streifenförmig mit parallelen Rändern, mit 5 deut- lichen Segmenten, am 2. 4. oder .5. ausgedehnte helle, in der Mitte nur schmal unterbrochene Seitenflecke. Flügel ziemlich groß, den Hinterleib überragend, Geäder wesentlich wie bei Chrysogaster, Endabschnitt von M und Schlußader der Discoidalzelle dem Hinter- rand parallel. Beine ohne besondere Merkmale, nur die hinteren Metatarsen zuweilen etwas verdickt oder die Hinterschenkel des cf vor der Spitze mit einer zum Ring gebogenen Borste. J'liegen in der Nähe von Gewässern, auf Blumen und Büschen. Larven auf Pflanzen, wahrscheinlich von Blattläusen lebend. Eine Art, M. mellinum (L.), hält sich hauptsächlich in Rohrbeständen unmittel- bar an Gewässern auf.

Melanostoma mellinum (L.),

Lebhaft metallisch schwarzgrün glänzend, besonders an Kopf und Thorax, mit dünner gelblichgrauer Behaarung, Hinterleib weniger stark glänzend, beim (^ am 2. 4., beim 5 3^™ 2. 5. Segment mit großen rötlichgelben seitlichen Vorderrandflecken. Stirn und Unter- gesicht an der Seite dünn grau bestäubt. Fühler ganz schwarz oder die Wurzel des Endglieds mehr oder weniger ausgedehnt rotgelb. Flügel mit blaJSgrauer bis ziemlich stark graubrauner Trübung und gelblichbraunem Randmal. Schwinger rötlichgelb. Beine in der Färbung sehr veränderlich, fast einfarbig rotgelb oder rotgelb mit schmäleren oder breiteren dunkeln Schienenringen oder ausgedehnt schwarz und nur die Knie, Schienenspitzen und Tarsen hell. 8 mm. In Rohrbeständen sehr häufig.

Larven an Teichrohr, wahrscheinlich von Blattläusen lebend, überwintern in Rohrstengeln, Verpuppung im Frühjahr. Nach Giard auch auf Daucus carota gefunden.

Muscaria.

Bei weitem die umfang- und artenreichste Dipterengruppe, eine große Zahl größerer und kleinerer Verwandtschaftsgruppen um- fassend. Bogennaht bei der Image immer scharf ausgeprägt, huf- eisenförmig, Lunula oft klein oder unsichtbar, von dem vortretenden Stirnrand bedeckt. Nach dem Verhältnis der Stirnbreite bei den Geschlechtern werden 2 Hauptgruppen unterschieden: Muscaria schizometopa, Stirn beim $ breit, beim (^ stets verschmälert oder durch Zusammenstoßen der Augen ganz verdrängt, und Muscaria kolometopa, Stirn bei J und ^ gleich breit oder beim (^ nur wenig schmäler. Diese Gruppierung deckt sich ungefähr mit der älteren Einteilung in Calyptrata und Acalyptrata nach dem Vor- handensein oder Fehlen der Flügelschüppchen.

Kopf von sehr verschiedener Form, eckig oder kugelig, halb- kugelig oder flach, Stirn und Wangen von dem Untergesicht durch die oft weit herabziehende Bogennaht deutlich geschieden, die Grenze sehr häufig noch verschärft durch eine bis in die Nähe

Diptera, Zweiflügler.

207

des Mundrandes herabreichende erhabene Leiste, die Vibrissen- 1 eiste, welche oft dicht über dem Mundrand jederseits eine vor- springende Ecke (Vibrissenecke) bildet. Diese trägt sehr oft eine oder mehrere starke Borsten (Vibrissen- oder Knebelborsten) (s. Fig. 237, 239, 242); auch die Vibrissenleisten können bis in die Nähe der P'ühler hinauf mit Borsten besetzt sein (aufsteigende Vibrissen). Scheitel und Stirn tragen ebenfalls gewöhnlich starke, in Zahl und Ausbildung wechselnde und daher systematisch wichtige Borsten. Man unterscheidet (Fig. 232 und 233): am Scheitel:

W OiU

Fig. 233.

Fig. 232. Fig. 232 und 233. Kopfbeborstung von Tetanocera ferruginea Fall, av äußere, iv innere Vertikalborsten ; o Orbitalborsten ; oc Ocellarborsten ; pv Postvertikalborsten.

Vertikalborsten, äußere {av) und innere (iv), dicht neben dem oberen Augenrand, gewöhnlich am stärksten entwickelt, die inneren vor den äußeren und etwas weiter einwärts, Ocellarborsten {oc), 2 kräftige nach vorn divergierende Borsten zwischen den Ocellen, Postvertikalborsten {pv), 2 oft sehr kleine Borsten hinter den Ocellen zwischen Scheitel und Hinterkopf, nach hinten ge* richtet oder einwärts gekreuzt; auf dem Seitenrand der Stirn (Schläfe, Orbita): Orbitalborsten (o), in Ein- oder Mehrzahl, oft fehlend: auf der Stirn selbst: Frontalborsten, nur bei den Schizometopen, die Mittelstrieme seitlich einfassend, oft zahlreich, bis zur Fühlerwurzel reichend, Kreuzborsten, 2 einwärts ge- kreuzte Borsten auf der Stinunitte zwischen Fühlerwurzel und Ocellen, nur bei einigen Gruppen. Wangen und Backen sowie der Mund können ebenfalls längere Borsten tragen.

Augen gewöhnlich groß, oval, kreisrund, zuweilen quer, nackt oder behaart. Ocellen zuweilen undeutlich oder fehlend.

1. und 2. Fühlerglied kurz, seltener das 2. verlängert^ End- glied streifenförmig, oval oder kreisförmig, zuweilen spitz, mit nackter, behaarter oder gefiederter Rückenborste.

Rüssel meist weichhäutig mit breiten Saugflächen (Labellen), selten spitz, hornig und verlängert (Stechrüssel). Taster eingliedrig, stabförmig, zuweilen keulen- oder schaufeiförmig.

Thorax abgerundet vierseitig oder oval, flach oder mäßig stark gewölbt, mit deutlicher, häufig aber breit unterbrochener Quemaht.

208

K. Grünberg,

Scutellum groß, halbkreis- oder trapezförmig. Hinterleib 4 7glied- rig, oval oder elliptisch, zuweilen schmal streifenförmig, gewölbt oder flach. Thorax und Hinterleib tragen wie der Kopf bei den meisten Gruppen starke Borsten, welche, sehr konstant und be- stimmt lokalisiert, einzeln, in Gruppen oder regelmäßigen Reihen auftreten und am Thorax wegen der viel zahlreicheren Kombinations- raöglichkeiten fast noch wichtiger sind als die Kopfborsten. Man unterscheidet (Fig. 234 u. 235): auf dem Rücken: Acrostichal- borsten (as), meist kleine Börstchen auf oder zu beiden Seiten der Mittellinie, ein- oder mehrreihig, gewöhnlich dichtstehend; Dorsocentralborsten (de), kräftige Borsten auf dem seitlichen Teil der Rückenmitte, vor und hinter der Quernaht, jederseits eine Reihe, die hinterste auch alsPräscutellarborste (psc) bezeichnet; Humeralborsten (h), auf der Schulterschwiele, eine oder mehrere; Posthumeralborsten (ph), dicht hinter der Schulterschwiele, einzeln oder in Mehrzahl; Präsuturalborsten (ps), am Seiten- rand dicht vor der Quernaht, einzeln; Supraalarborsten (sa) über der Flügelwurzel, einzeln oder mehrere; Intraalarborsten (la), zwischen Supraalar und Dorsocentralborsten, meist in Mehr- zahl, eine häufig vor der Quernaht; Postalarborsten (pa)

'^'1.)

Fig. 234. Fig. 235.

Fig. 234 u. 235. Thorax einer stark beborsteten typischen Muscarie {Calliphora £rythrocephala Meig., Schmeißfliege), in Dorsal- und Seitenansicht (vgl. Fig. 3).

as Acrostichalborsten ; co^ 3 Hüften ; de Dorsocentralborsten ; k Humeralborsten ;

Ä// Hypopleuralborsten ; «V? Intraalarborsten ; /«// Mesopleuralborsten ; npl Noto-

pleural borsten; pa Postalarborsten; ph Posthumeralborsten; ps Praesuturalborsten ;

psc Praescutellarborsten ; ^ Schwinger; sa Supralarborsten ; sc Scutellarborsten ;

j/i,, Stigmen; sipl Sternopleuralborsten.

hinter der Flügelwurzel, auf der meist etwas vortretenden seit- lichen Hinterrandecke des Thorax; auf den Pleuren: Noto- pleuralborsten [npl], in der Notopleuraldepression, jederseits ein Paar, sehr konstant; Mesop leural-, Sternopleural-, Hypo- pleuralborsten {nipl, stpl, hpl), auf den entsprechenden Feldern, einzeln oder in Mehrzahl; am Rande des Scutellums: Scutellar- borsten {sc), meist 2 oder 4 besonders kräftige. Starke Borsten am Hinterleib werden nach ihrem Vorkommen auf der Fläche oder am Hinterrand der Segmente als discale und marginale Macro- chaeten unterschieden.

Flügel vgl. Fig. 6 und 236. Alle Adern einfach. Sc und R^ im ganzen Verlauf deutlich getrennt oder so dicht aneinander ver-

Diptera, Zweiflügler. 209

laufend, daß sie teilweise oder ganz verschmolzen erscheinen. M mit i?44-5 parallel oder das Endstück als Spitzenquerader zum Vorderrand aufgebogen. Cu immer geradlinig zum Hinterrand, nie wie bei den Syrphiden zur M aufgebogen, An häufig verkürzt, Ax schwach. Vordere Querader stets vorhanden, zuweilen nahe an der Wurzel, hintere (Schlußader der Discoidalzelle) zuweilen fehlend; hintere Basalzelle meist wesentlich kürzer als die vordere (Fig. 236) oder fehlend (Fig. 6); Analzelle klein (Fig. 236) oder fehlend (Fig. 6). Flügelschüppchen unter der Flügelwurzel membranös, schuppenförmig, mit einem Saum zarter Wimperhaare, bei den Schizometopen gewöhnlich gut entwickelt, zuweilen doppelt, bei den Holometopen klein oder fehlend.

Beine mehr oder weniger stark beborstet, zuweilen mit besonderen plastischen Merkmalen. Für verschiedene Gruppen ist eine abstehende Borste vor dem Schienenende (Praeapicalborste) als Merkmal wichtig.

Larven llgliedrig, amphipneustisch, selten metapneustisch, weichhäutig, walzig, madenförmig (das Wort „Made" ist für die Muscidenlarven geprägt) mit drehrundem vorn zugespitzten und am breiten Hinterende abgestumpften lang kegelförmigen Körper oder oval, zuweilen dorsoventral abgeplattet; stets ohne Fußstummel, dagegen häufig mit ventralen Kriechwülsten oder Dornen, Warzen, Hautzapfen, zuweilen mit langen verzweigten Anhängen. Am Vorderende meist 2 parallele, ventralwärts gekrümmte Mundhaken, die mit einem aus Chitinspangen und Platten gebildeten Schlund- gerüst in Verbindung stehen. Vorderstigmen stets klein, oft schwer wahrzunehmen, Hinterstigmen auf dem Endsegment dorsal vom After, als 2 nebeneinanderliegende stark chitinisierte Stigmenplatten, welche im letzten Larvenstadium je 3 spaltförmige Atemöffnungen tragen, zuweilen ateinrohrartig verlängert.

Lebensweise der Larven sehr verschieden. Viele an verwesenden organischen, tierischen wie pflanzlichen Substanzen, einige Gruppen und einzelne Gattungen im Wasser, andere in Pflanzen, gallen- bildend oder als Blattminierer, viele als Schmarotzer.

Puppen in der aus der erhärteten Larvenhaut gebildeten, ovalen oder elliptischen, heller oder dunkler braun bis schwarz gefärbten Tonne eingeschlossen, welche wesentliche Merkmale der Larve, Warzen, Dornen, Stigmenplatten, auch die Segmentierung noch deutlich erkennen läßt. Beim Ausschlüpfen wird das vordere Tonnenende von der Imago mittelst der aus der Stirnspalte (Bogen- naht) austretenden Stimblase in Form zweier Halbkalotten abge- sprengt, und zwar längs einer präformierten, quer über das Vorder- ende verlaufenden Naht, welche schon bei der Larve als quer über die vorderen Segmente verlaufende Furche zu erkennen ist und sich bei der Imago in der nach Einziehung der Stirnblase sich schließenden und erhärtenden Bogennaht wiederfindet.

Anthomyiidae.

Mittelgroße bis kleinere, schlanke oder mehr gedrungene, stark beborstete und behaarte, meist unscheinbar grau, braun oder gelb gefärbte oder auch mit Striemen und Hecken gezeichnete, zuweilen auch glänzend schwarze Arten, von allen übrigen schizometopen Muscarien leicht durch die mit Ri-i^b parallel laufende, nie eine Spitzenquerader bildende Media, von den holometopen im allge-

210

K. Grünberg,

meinen durch die starke Beborstung, den Besitz gut ausgebildeter Flügelschüppchen und die scharfe Trennung von Sc und -^j (Fig. 236), überhaupt durch das vollständigere Geäder zu unterscheiden. Augen nackt oder behaart. Fühlerborste behaart oder gefiedert. Stirn bei

beiden Geschlechtern

Sc Ri ^ breit oder beim ^

sehr schmal, mit fast zusammenstoßenden Augen. Hinterleib 4- oder ögliedrig, oval oder streifen- förmig, Macrochaeten vorhanden oder feh- lend. Beine zuweilen mit besonderen pla- stischen Merkmalen. Die Anthomyiiden gehören mit ihren zahlreichen schwer zu unterscheidenden Arten zu den häufigsten Erscheinungen der In- sektenwelt. Sie treiben sich allenthalben in großer Zahl, besonders auf Gebüschen, herum. An Wasserläufen, auf nassen Wiesen usw. kommen viele Arten vor, zur Süßwasserfauna im engeren Sinne gehören jedoch nur 3 Gattungen.

IX An-

Fig. 236. Myopina reflexa R.-D., Flügel.

Myopina R.-D.

Dicht grau bestäubte schlanke Fliegen von der Länge einer mittelgroßen Stubenfliege, Kopf und Thorax, besonders der letztere, stark beborstet. Kopf (Fig. 237) im Profil deutlich vierseitig, Stirn vortretend, bei (^ und $ \'j der Kopfbreite einnehmend, Unter- gesicht etwas zurückweichend, ausgehöhlt, der wieder etwas auf- geworfene Mundrand an den seitlichen vorspringenden Ecken mit 5 kräftigen Knebelborsten. Backen breit, etwas über '/s der Augen- höhe. Augen ziemlich klein, oval, nackt. Scheitel- und Stirnborsten : innere und äußere Vertikalborsten, die inneren am stärksten von allen,. Ocellar- und 5 auswärts gerichtete und am vorderen Stirnende 3 ein- wärts gerichtete Orbi- talborsten; auf derMitte zwischen Fühlerwurzel und Ocellenhöcker ein kleineres einwärts ge- richtetes, sich kreuzen- des Borstenpaar (Kreuzborsten). Füh- ler fast so lang wie das Untergesicht, frei her- abhängend , Endglied von etwa 3f ach er Länge des 2., breit, mit deut- licher Vorderecke; Borste lang, 2gliedrig mit kurzem Basalglied,, an der Wurzelhälfte verdickt, nackt. Taster dünn, zylindrisch, am Ende etwas verdickt. Thorax (Fig. 238) gerundet rechteckig, mäßig gewölbt, mit durch-

Fig. 237. Myopina reflexa Kopf.

Fig. 238.

Myopina reflexa R.-D.,

Thoi-axbeborstimg.

Diptera, Zweiflügler. 211

gehender Quernaht. Borsten lang und stark; jederseits 2 Humeral-, 1 Posthumeral-, 2 Notopleural-, 1 Präsutural-, 2 Supraalar-, 2 Post- alar-, 2 Intraalar-, 5 Dorsocentralborsten (2 vor und 3 hinter der Quernaht); 2 deutliche aber etwas unregelmäßige Reihen Acrostichal- börstchen; 4 Scutellarborsten; 1 Borstenreihe am Hinterrand der Mesopleural-, 3 Sternopleuralborsten. Hinterleib nicht breiter als der Thorax, oval, mit 5 gleichlangen Segmenten, ohne Macro- chaeten, beim ^ hinten kolbenförmig und stärker behaart als beim 5. Flügel längs des Vorderrandes fein gedörnelt, an der Mündung von Ri ein kurzer wenig auffallender Randdorn. Geäder s. Fig. 326. Beine kräftig, ziemlich dicht aber nicht auffallend behaart und beborstet; hintere Metatarsen des (J an der Wurzel verbreitert, mit deutlich nach innen vorspringender Ecke, dann am Innenrand ausgeschnitten. Klauen und Haftläppchen gut entwickelt, beim ^f stärker als beim $. Fliegen an sandigen Ufern fließender Gewässer. Entwicklung unbekannt. 1 deutsche Art.

Myopina reflexa R.-D. Seitenränder der Stirn, Untergesicht und Backen dicht gelb- grau bestäubt, seidenartig glänzend. Die breite Stirnmittelstrieme über den Fühlern heller oder dunkler rotbraun, am Scheitel schwarz. Fühler grau bestäubt, 2. Glied rotgelb, Endglied und Borste schwarz. Taster gelb. Thorax und Scutellum dicht gelbgrau bestäubt mit unscharfer brauner Mittellängsstrieme und ebensolchen Fleckchen um die Ansatzstellen der Dorsocentralborsten. Hinterleib ungefleckt, beim (j" glänzend schwarz, beim $ grau bestäubt. Flügel leicht grau getrübt, Adern an der Wurzel blaß. Schüppchen weißlich. Schwinger gelbbraun. Beine schwarz. 5 6 mm. Weit verbreitet.

Calliophrys Kowarz.

Nahe verwandt mit Myopi7ia. Stirn beim $ '/g der Kopfbreite, beim $ etwas breiter, beim $ (Fig. 239) stärker und in schärferem Winkel vortretend als beim 5- Di^ Kreuzborsten auf der Stim- mitte fehlen, Kopfborsten sonst wesentlich wie bei Myopina, die beiden oberen Orbital- borsten auswärts, 3 oder 4 untere einwärts gerichtet. Untergesicht ausgehöhlt, am Mund- rand mit scharfen Ecken vortretend und hier dicht beborstet, aber nur mit 1 längeren star- ken Borste. Backen etwas über V3 der Augen- höhe. Fühler hängend, fast so lang wie das Untergesicht, Endglied lang, streifenförmig. Borste an der Wurzel verdickt, sehr kurz und n n- j.l

fein behaart. Taster stabförmig, leicht ge- ^}- ^% ,^Tjt''^\

1 -1 1 ,-, T 1 r ip aria (YiiW.) rs, Kopf.

krümmt und an der Spitze etwas verdickt. "-"

Form und Beborstung des Thorax wie bei

Myopina, jedoch hinter der Quernaht zuweilen 4 Dorsocentralborsten. Hinterleib oval, dunkel gefleckt. Geäder wie bei Myopina, An jedoch verkürzt. Vorderrand fein gedörnelt, ohne Randdorn. Beine ohne besondere Merkmale; Klauen beim $ nicht vergrößert, Haft- läppchen klein. Fliegen an den Ufern von Bächen, an Wehren und Schnellen, meist in größerer Zahl, dicht am Wasser und schwer zu fangen. 2 deutsche Arten.

212 K. Grünberg,

Larve von C. riparia (Fall.) (nach Haliday, Fig. 240) tief in den Algenpolstern von Wehren, in starker Strömung. Erwachsen etwa 8 mm lang, 12gliedrig, gelblichweiß, kegelförmig, am Vorder- ende zugespitzt, Hinterende schräg abgeschnitten. Mundhaken schwarz, leicht gebogen. 1. und 2. Segment sehr kurz und retraktil, Vorderstigmen klein, dorsolateral am Vorderrand des 4. Segmentes. Die folgenden Segmente ventral an den etwas erhabenen Einschnitten mit feinen kurzen Dörnchen besetzt. Endsegment am Dorsalrand in 2 starke auswärts gekrümmte Haken auslaufend, welche an der Spitze je ein Stigma tragen und an der Basis mit Dörnchen besetzt sind, ventral mit 2 noch etwas stärkeren vorwärts gerichteten, an der Flg. 240 und Flg. 241. gpj^^^ ebenfalls fein gedörnelten Haken. CMoph^^HpIrl (Fall.) Vor den letzteren an der Grenze zwischen in Seitenansicht. dem 11. und 12. Segment eine kurze ge-

Nach Haliday. dömelte Papille.

Puppe (nach Haliday, Fig. 241) 6 mm lang, spindelförmig, tief dunkelbraun, vor der Mitte am breitesten, die ganze Oberseite netzmaschenartig dicht mit vertieften Feldern bedeckt, deren Anordnung auf den letzten Segmenten am regelmäßigsten ist. Endsegment wesentlich bei der Larve.

Artenübersicht.

Stirnmittelstrieme bis zur Fühlerwurzel reichend, Seitenränder vorn gelb. C. riparia.

Stirnmittelstrieme beim (^ sehr kurz, auch beim 9 abgekürzt, Seiten- ränder vorn weiß. C. exuta.

Calliophrys riparia (Fall.). Stirn schwarz mit beim (^ glänzend weißer, beim $ mehr grauer, vorn spitzer Mittelstrierae, Seitenränder grau, neben der Fühlerwurzel mehr gelb. Untergesicht beim (j" glänzend weiß, beim $ weißgrau. Fühler und Taster schwarz. Thorax oberseits gelblich- grau mit 3 breiten scharfen dunkelbraunen bis schwarzbraunen Längsstriemen, welche fast die ganze Oberseite bedecken. Schultern und Pleuren hellgrau. Scutellum grau mit dunkelbraunen Seiten- rändem. Hinterleib grau mit großen dreieckigen, durch eine graue Mittellinie getrennten schwarzbraunen Hinterrandflecken auf dem 1. 3. Segment. Flügel bräunlichgrau getrübt. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Beine schwarz, grau bestäubt .5 6 mm. Ver- breitet und häufig.

Calliophrys exuta Kowarz. Stirn schwarz, die graue Mittelstrieme beim $ sehr kurz, drei- eckig, auch beim ^ wenig über die Stirnmitte hinausreichend: Seitenränder am Scheitel gelbgrau, vorn weißgrau, Untergesicht, Backen und Hinterkopf ebenfalls weißgrau. Fühler und Taster schwarz. Oberseite des Thorax beim (^ schwarzbraun, beim $ grau mit 3 breiten, zuweilen zusammenfließenden dunkelbraunen Striemen; Schultern und Pleuren hellgrau. Scutellum grau mit dunkelbraunen

Diptera, Zweiflügler. 213

Seitenrändern. Hinterleib grau, ].— 3. Segment mit 2 rechtwinklig- dreieckigen, nur schmal getrennten schwarzbraunen Hinterrand- flecken; 4. Segment mit schwarzbraunem, zuweilen fehlendem Mittel- fleck. Flügel blaßgrau. Schüppchen und Schwinger gelblich. Beine schwarz. 3,5 5 mm. Bayern (Reichenhall), Bozen.

Lispa Latr.

Stirn bei beiden Geschlechtern breit, beim (j '/s ^^^ Kopfbreite, beim $ etwas breiter, mit fast parallelen, vorn nur leicht konver- gierenden Rändern, die vorn zugespitzte, breitere oder schmälere Mittelstrieme und die Seitenränder stets heller gefärbt als die Stirn- mitte. Untergesicht ziemlich lang, senkrecht, etwas ausgehöhlt, mit scharfen Seitenkanten, an den etwas aufgeworfenen Mundrandecken mit einigen kräftigen Borsten, von denen gewöhnlich 2 besonders starke sich vor dem Mundrand kreuzen. Backen breit, etwa '/s der Augenhöhe. Fühler hängend, Endglied streifenförmig, Borste an der Wurzel verdickt und deutlich gefiedert. Taster vorstehend, stark löffeiförmig verbreitert oder wenigstens keulenförmig verdickt. Kopf- borsten gut entwickelt (Fig. 242), innere und äußere Vertikalborsten, die inneren besonders stark, kräftige Ocellar- und 5—7 Orbitalborsten, die beiden oberen stärker und auswärts ge- neigt, die unteren schmäler, einwärts gerichtet ; Kreuzborsten auf der Stirnmitte fehlen. Wangen, Backen und Hinterkopf dicht behaart und be- borstet. Thorax wie bei Myopina (s. Fig. 238). Hinterleib kurz oder lang oval, meist mit charak- teristischer weißer und dunkler Fleckenzeich- p,. „42 Lista tenta- nung. Hypopygium des J vorstehend. Flügel- cuiata (Degeerj! Kopf!" geäder wie bei Myopina (Fig. 236), Vorderrand

nur sehr fein gedörnelt, ohne Randdorn. Beine kräftig und schlank, Schenkel von der Wurzel her bis vor die Spitze etwas verdickt, Tarsen länger oder kürzer als die Schienen, zuweilen beim (^ mit beson- deren Merkmalen. Fliegen an feuchten sandigen Ufern und auf Blättern von Wasserpflanzen, an Tümpeln, Sümpfen und fließenden Ge- wässern, verschiedene Arten auch am Meeresstrand oder an Salztümpeln. Sie fallen durch ihre eigentümliche Bewegungsart auf, da sie mit derselben Behendigkeit sowohl vorwärts, wie rückwärts und seitwärts rennen. Leben räuberisch von Insekten. An den breiten Tastern und dem buntgefleckten Hinterleib leicht zu erkennen. Die größeren Arten haben eine oberflächliche Ähnlichkeit mit einer Stubenfliege. Für die deutsche Süßwasserfauna kommen 9 Arten in Frage.

Entwicklung noch wenig bekannt. Larve von L. tentaculata (Degeer) (nach Bouche) im Sommer in Pfützen, auch in Menschen- kot. Schlank kegelförmig, nackt und glatt, mit gelben Vorder- stigmen. 8 mm lang. Die Einschnitte ventral wulstförmig verdickt und fein gedörnelt. Hinterstigmen auf schwarzen kegelförmigen Stigmenträgern.

Puppe rotbraun, lang gestreckt, fein gerunzelt, mit vertieften Einschnitten. Vorderstigmen jederseits als kleiner schwarzer Dom sichtbar. Endsegment gerunzelt, die schwarzen Stigmenträger röhrenförmig, auswärts gebogen.

214 K. Grünberg,

L. uliginosa (Fall.) legt nach Robineau-Desvoidy ihre Eier in die Blüten von Nymphaea.

Artenübersicht.

1. Taster gelb. 2.

Taster dunkelbraun oder schwarzbraun 7.

2. Taster nur mäßig stark verdickt, keulenförmig; Hinterleib am 2.-4. Segment mit undeutlichen schwarzen Flecken.

L. pygmaea.

Taster stark löffeiförmig verbreitert; Hinterleib mit scharfen schwarzen oder weißen Seitenflecken 3.

3. Hinterleibsflecke schwarz; Schienen ganz gelbbraun.

L. uliginosa.

Hinterleibsflecke weiß; Schienen schwarz oder nur an der Wurzel braun 4,

4. 4. Hinterleibssegment ganz oder wenigstens auf der hinteren Hälfte gelb. L. flavicincta var. schnabii.

4. Hinterleibssegment nicht gelb 5.

5. Vorderer Metatarsus beim (^ verkürzt; 5. Hinterleibssegment matt schwarz. 6.

Vorderer Metatarsus nicht verkürzt; 5. Hinterleibssegment glänzend schwarz mit weißem Mittelfleck. L. longicoUis.

6. Schienen beim i^ schwarz, nur die Knie rotbraun; Beine beim 9 ganz schwarz. L. tentaculata.

Bei J und $ Vorderschienen an der Wurzel, Mittel- und Hinterschienen ganz rotbraun: L. consanguinea.

7. Taster stark löff eiförmig verbreitert 8.

Taster nur mäßig verbreitert; 3. und 4. Hinterleibssegment mit scharfen schwarzbraunen Flecken; vordere Metatarsen kurz und dick. L. caesia.

8. 4. Hinterleibssegment ganz oder wenigstens auf der hinteren Hälfte gelb. L. flavicincta.

4. Hinterleibssegment nicht auffällig gelb gefärbt 9.

9. Hinterleib weißgrau mit glänzend schwarzbraunen seitlichen Hinterrandflecken am 2. 4. Segment; vorletztes Glied der Mittel tarsen beim (^ ohne auffällige Borste. L. snperciliosa.

Hinterleib grau mit undeutlicher schwarzer, auf dem 4. Seg- ment gegabelter Mittelstrieme und scharfen grauweißen Seiten- flecken am 2. 4. Segment; vorletztes Glied der Mitteltarsen beim J mit einer auffälligen abstehenden Borste. L. bohemica.

Lispa uliginosa (Fall.). cf. Stirn matt schwarzbraun bis schwarz, Seitenränder und die schmale, vorn scharf zugespitzte Mittelstrieme graugelb. Unter- gesicht und Backen glänzend gelb- oder weißgrau. Mundrandecken nfit kräftigen gekreuzten Borsten. Fühler schwarz, lang, Endglied schmal, streifenförmig, fast 4 mal so lang wie breit. Taster löffei- förmig, gelb, außen weiß bestäubt. Thorax glänzend schwarz, grau bestäubt mit 5 schwärzlichen Längsstriemen, die äußeren undeut- lich, die mittlere scharf, mit deutlich schwarzbraunem Ton. Hinter- leib schmal, lang elliptisch, grau bestäubt mit ausgedehnten, scharfen, glänzend schwarzen Seitenflecken auf dem 1. 4. Segment, welche durch die graue, auf dem 4. Segment zu einer feinen Linie ver-

Diptera, Zweiflügler. 215

schmälerte Längsstrieme getrennt sind; 5. Segment grau. 1.— 4. Segment mit seitlichen, 3. und 4. auch mit hinteren Randmacro- chaeten. Flügel grau getrübt mit braunen Adern, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. Schenkel deutlich verdickt, schwarz, grau bestäubt. Schienen in ganzer Ausdehnung gelbbraun, Tarsen schwarz.

2- Hinterleib kürzer und breiter, oval, die P'lecke weniger scharf. 8—8,5 mm. Weit verbreitet und häufig.

Lispa tentacnlata (Degeer).

J. Stirn mattschwarz, von vorn und von der Seite gesehen gelblichgrau erscheinend. Stimseitenränder, Untergesicht und Backen dicht graugelb, Hinterkopf hellgrau bestäubt. Mundrand mit 2 starken gekreuzten Borsten. Fühler schwarz, Endglied 3 mal so lang wie breit. Taster gelb, sehr stark verbreitert, auf der Außenseite glän- zend weiß bestäubt. Thoraxrücken etwas glänzend, bräunlichgrau bestäubt, mit 3 schmalen schwarzen Längsstriemen. Pleuren grau bestäubt. Hinterleib schwarz mit grauen und weißen Zeichnungen: L Segment grau bestäubt, 2. mit grauer, an den Seiten verschmälerter Hinterrandbinde. 3. mit grauem Hinterrandfleck ; 2. 4. Segment mit scharfen weißen seitlichen Vorderrandflecken, 5. schwarz, matt bestäubt. Hypopygium klein, hellbraun. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Beine schwarz, grau bestäubt, mit braunen Knien; Vorder- tarsen außer dem Metatarsus gelbbraun, an der Spitze dunkler; 2. Glied fast doppelt so lang wie der am Innenrand deutlich be- wimperte Metatarsus, leicht verdickt und etwas gebogen; hinterer Metatarsus nicht länger als das 2. und 3. Glied zusammen, innen an der Wurzel dicht bürstenartig bewimpert.

5. Untergesicht häufig etwas dunkler, mehr ockergelb. Vor dem Scutellum ein scharfer schwarzbrauner Fleck. Hinterleibs- zeichnung wie beim (j", aber etwas matter und unbestimmter. Beine ganz schwarz. 6 7 mm. Ganz Europa, an Sümpfen und Fluß- ufern, gemein. Larve und Puppe s. oben.

Lispa consanguinea Lw.

Nahe verwandt mit L. tentacnlata. Unterschiede: $ 3. Fühler- glied etwas kürzer, 2'/2mal so lang wie breit. 2. Hinterleibssegment ganz grau bestäubt, nur mit dunklem Vorderrandfleck und den weißen Seitenflecken. Hypopygium klein, schwarzbraun. Beine schlanker und weniger beborstet. Vorderschienen an der Wurzel, Mittel- und Hinterschienen ganz rotbraun, ebenso die Mittel- und Hintertarsen ; Vordertarsen ganz braungelb, Metatarsus innen dicht schwarz gewimpert; hinterer Metatarsus schlank, länger als das 2. und 3. Glied, an der Wurzel bürstenartige Wimperung.

$. Der schwarzbraune Fleck vor dem Scutellum fehlt (vgl. ten- taculata $). Schienen wie beim cf, alle Tarsen schwarz. 6 7 mm. Verbreitet, seltener als tentacnlata.

Lispa longicollis Meig. cf. Stirn mattschwarz, Mittelstrieme vorn zugespitzt, graubraun, Seitenränder ebenso, \oi"n weißlich. Untergesicht und Backen weiß. Fühler schwarz, Endglied 3 mal so lang wie das 2. Taster gelb, stark löffeiförmig verbreitert, auf der Außenseite weiß bestäubt. Thorax etwas glänzend, graubraun bestäubt, mit 5 unscharfen schwärzlichen Längsstriemen. Pleuren grau bestäubt. Hinterleib

216 K. Grünberg,

schwarzbraun bis schwarz mit scharfen weißen, gegen die Mitte des Vorderrandes verschmälerten Seitenflecken, welche seitlich mit den schmalen weißen Hinterrandsäumen verschmelzen; 5. Segment glänzend schwarz, auf der Mitte weiß; 4. Segment mit Randmacro- chaeten. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Beine schlank, schwarz, Wurzel und Schenkel grau bestäubt, Schienen, besonders die hinteren, an der Wurzel rotbraun. Tarsen länger als die Schienen.

5- Kopf und Thorax mehr gelbgrau, Hinterleib, besonders an den Vorderrändern, mehr grau bestäubt. 6 7,5 mm. Ver- breitet.

Lispa pygmaea Fall.

cf. Stirn mattschwarz, die vorn zugespitzte Mittelstrieme und die Seitenränder graugelb bis ockergelblich; Untergesicht ebenso. Backen und Hinterkopf hellgrau. Mundrand mit 2 starken Borsten. 2. Fühlerglied an der Spitze gelbbraun, Endglied 3 mal so lang wie breit. Taster gelb, keulenförmig, nicht besonders stark verbreitert. Thorax und Scutellum gelbgrau bis ockerbräunlich bestäubt, ohne deutliche Striemen, Pleuren grau. Hinterleib bestäubt wie der Thorax, mit 2 undeutlichen schwärzlichen Flecken auf dem 2. bis 4. Segment. Hypopygium klein, braun. Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Schenkel schwarz, grau bestäubt mit gelbbrauner Spitze, Schienen und Tarsen ganz gelbbraun, Tarsen schlank, ohne besondere Merkmale.

$. Wesentlich wie das cf, Flecke auf dem Hinterleib nicht oder kaum sichtbar. Tarsen vorwiegend schwarz, nur an der Wurzel hell. 4,5 6 mm. Ganz Europa.

Lispa supercUiosa Lw.

(j. Stirn schwarzbraun, Mittelstriemen und Seitenränder braun, letztere vorn weißlichgrau. Untergesicht gelblichweiß glänzend, von der Stirn durch eine quer über die Fühlerbasis ziehende breite sammetschwarze Querbinde getrennt. 3. Fühlerglied 272 mal so lang wie breit. Mundrand mit 2 starken Borsten. Taster schwarz- braun, stark löffeiförmig verbreitert. Thorax und Scutellum matt grau bestäubt, wenig glänzend, mit 2 vorn ziemlich deutlichen dunkleren Längsstriemen, der von ihnen eingeschlossene Zwischen- raum bräunlich bestäubt. Pleuren hellgrau. Hinterleib weißgrau bestäubt, 2. 4. Segment mit glänzend schwarzbraunen seitlichen Hinterrandflecken, welche am 2. und 3. Segment breit getrennt, am 4. sehr stark genäliert stehen; 1. 3. Segment außerdem mit un- scharfem schwärzlichen Mittelstrich; 4. Segment mit Discal- und Marginalmacrochaeten. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Flügel leicht graubraun getrübt. Beine schwarz, grau bestäubt, Vorder- und Hintertarsen kürzer als die Schiene, die hinteren auf der Ober- seite gewimpert.

$. Die Querbinde am Stirnvorderrand dunkler braun; Hinter- leib wie beim J, die dunkle Mittelstrieme auf dem 1.— 3. Segment schärfer. 6 mm. Verbreitet.

Lispa boheniica Becker, (j". Stirn mattschwarz, Mittelstrieme etwas glänzend, Seiten- ränder schmal gelblichgrau. Untergesicht und Backen fast silber- weiß. 2 starke Mundborsten. Fühler schwarz, ziemlich schmal

Diptera, Zweiflügler. 217

und kurz, Endglied 272 mal so lang wie breit. Taster löffeiförmig- verbreitert, dunkelbraun, an der Spitze weiß bestäubt. Thorax dünn schwarzgrau bestäubt, mit 2 scharfen genäherten dunkel- braunen, hinten abgekürzten Längsstriemen. Pleuren heller grau bestäubt. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Hinterleib grau bestäubt, leicht glänzend, mit unbestimmter schwärzlicher Mittel- strieme, welche sich auf dem 4. Segment in 2 schärfere schräg nach hinten ziehende und auf die Seitenränder und Unterseite de& 5. Segmentes übergreifende schwarzbraune Flecke spaltet; 2. 4. Seg- ment mit scharfen grauweißen Seitenflecken, 4. und 5. Segment auf der Mitte ebenfalls grauweiß. Beine ganz schwarz, grau bestäubt. Tarsen etwas kürzer als die Schienen. Metatarsen ohne besondere Merkmale, vorletztes Glied der Mitteltarsen an der Spitze mit einer auffälligen Borste von der Länge des Endgliedes.

5. Mittelstrieme und Seitenränder der Stirn ockerbräunlich^ Gesicht glänzend gelblichgrau, Thorax und Scutellum dunkel gelb- grau, die dunkelbraunen Striemen sehr deutlich. Hinterleibszeich- nung wie beim cj, Bestäubung im allgemeinen heller, daher die grauweißen Seitenflecke nicht so scharf markiert. Die Borste am vorletzten Glied der Mitteliarsen fehlt. 5,5 6,5 mm. Bisher nur von Prag bekannt.

Lispa flavicincta Lw.

(^. Stirn matt schwarz, leicht grau bestäubt, Mittelstrieme schmal, gelbgrau, ebenso die Seitenränder. Untergesicht und Backen hell gelblichgrau. Mundborsten schwach. Fühler schwarz, ziemlich kurz, Endglied 2^/^ mal so lang wie das 2. Taster dunkelbraun bis schwarzbraun, stark löffeiförmig verbreitert. Thorax dunkel- grau bestäubt mit 2 schwarzen nur vorn deutlichen Längsstriemen. Pleuren ebenfalls schwärzlichgrau. Schüppchen weiß, Schwinger braun. Hinterleib grau bestäubt mit sehr undeutlicher schwärzlicher Mittelstrieme auf den vorderen Segmenten, 4. Segment auf der hinteren Hälfte oder ganz hell ockerbraun bestäubt; 5. Segment schwarz, auf der Mitte glänzend weiß. Beine schwarz, grau be- stäubt mit braunen Knien; Mittel- und Hintertarsen etwas kürzer als die Schiene, alle Metatarsen so lang wie die 4 folgenden Glieder.

$. Bestäubung an Kopf und Thorax mehr ockerbraun, Hinter- leib mit unbestimmten braunen Seitenflecken, neben der etwas deut- licheren Mittelstrieme jederseits eine unbestimmte dunkle Strieme. 6—7 mm. Verbreitet. Deutschland: Schlesien.

Lispa flavicincta Lw. var. schnabli Schnabl.

O 5- Taster gelb, im übrigen mit der typischen Form überein- stimmend.

Lispa caesia Meig.

(J. Stirn matt grauschwarz, mit breiter, fast die ganze Fläche bedeckender, goldgelber Mittelstrieme, Seitenränder und Unter- gesicht glänzend graugelb. Mundrand mit 2 starken Borsten. Fühler schwarz, Endglied 3 mal so lang wie breit. Taster braun bis schwarzbraun, mäßig stark verbreitert. Thorax und Scutellum gleichmäßig schwarzgrau bestäubt, ohne deutliche Striemen ; Pleuren heller grau. Hinterleib grau bestäubt, 2. Segment mit 2 undeut- lichen dunkeln Vorderrandflecken; 3. Segment mit 2 scharfen

218

K. Grünberg,

schwarzbraunen Flecken, welche von der Mitte schräg nach hinten verlaufen und sich in die seitlichen Vorderrandflecke des 4. Seg- mentes fortsetzen; 4. Segment mit Discal- und Marginalmacro- chaeten. Schüppchen weiß, Schwinger bräunlich. Beine ganz schwarz; Hintertarsen kürzer als die Schiene, Metatarsus kurz und etwas verdickt, auf beiden Seiten kräftig gewimpert, auch die übrigen Glieder länger als gewöhnlich behaart

5- Wie das S> wesentlich größer und weniger schlank, die dunklen Flecke auf dem 3. Hinterleibssegment mehr in der Längsrichtung, weniger schräg. 5—7,5 mm. Verbreitet.

Scatomyzidae.

Schlanke, meist kräftig beborstete oder dicht behaarte mittel- große bis kleinere Arten, nächstverwandt mit den Anthomyiiden, denen sie im Geäder gleichen; unterscheiden sich durch die beim J und $ fast gleich breite Stirn, den stets mehr als 4gliedrigen schlanken Hinterleib und die kleinen Flügelschüppchen. Augen meist annähernd kreisrund, stets unbehaart, Kreuzborsten auf der Stirn immer fehlend, Flügel immer ohne Randdorn an der Mündung von Sc. Die Familie ist besonders im Norden durch zahlreiche Arten vertreten.

Obwohl viele Arten sich in der Nähe von Gewässern, auf Büschen usw. aufhalten, kann man zur Süßwasserfauna doch eigent- lich nur eine Art zählen. Hydromyza Uvens Fall., welche sich aus- schließlich auf den Blättern der gelben Wasserrose findet und deren Larven von den Blättern derselben Pflanze leben.

Hydromyza Fall.

Ziemlich große, schlanke, sehr kurz und dünn beborstete, dicht grau bestäubte Art. Kopf (Fig. 243) quer, breiter als hoch. Augen nackt, vorgequollen. Stirn etwas über Vs der Kopfbreite, Backen Vs _ _ der Augenhöhe. Von stär-

Ä^T^P ^^~N keren Borsten nur die M T/T xl innere Vertikalborste aus-

gebildet und am Mund- rand 1 Knebelborste; 3 4 Orbitalborsten sehr klein und schwach oder auch fehlend. Fühler kurz, hängend, Endglied oval, Borste nackt, an der Wur- zel verdickt. Taster breit, schaufeiförmig, mit langen Borstenhaaren gesäumt. Thorax abgerundet recht- eckig, ziemlich flach; Borsten (Fig. 244): 1 Humeral-, 1 Posthumeral-, 2 Notopleural-, 3 Supraalar-, 1 Intraalar-, 1 Präscutellarborste; auf den Pleuren 1 Mesopleural-, 1 Sternopleuralborste. Scutellum flach, trapezförmig, mit 4 Borsten. Hinterleib lang elliptisch, flach, 5gliedrig, 1. Segment doppelt so lang wie die gleichlangen übrigen; nur der Hinterrand des Endsegments mit einem Kranz etwas längerer Borsten. Hypopygium des cf flach kolbig, von oben nicht sichtbar. Flügel

Fig. 243. Hydromy

livens Fall.,

Kopf von vom.

Fig. 244. Hydromyza

livens Fall.,

Thoraxbeborstung.

Diptera, Zweiflügler.

219

lang, den Hinterleib überragend und ziemlich schmal; vordere Quer- ader auf der Mitte, hintere ziemlich dicht am Rand; J?i-\-ä und M leicht konvergierend. Beine kräftig und ziemlich lang, dünn be- haart und kurz und spärlich beborstet. Schenkel, besonders die vorderen, etwas verdickt. Einzige Art:

Hydromyza livens Fall. (Fig. 24.5).

Schwarz , dicht bläulich schiefergrau bestäubt , Thorax mit unscharfen dunkel grau- braunen oder schwärzlichen Längsstriemen. Fühler schwarz. Vordere Stirnhälfte rotgelb, ebenso die Wangen und Backen, welche außerdem weiß bestäubt sind. Untergesicht schwefelgelb. Stirnränder und Scheitel schwarz. Taster rotgelb. Flügel grau ge- trübt, am Vorderrand und längs der Adern leicht bräunlich. Beine rötlich braungelb , Hüftglieder und Schenkel bis vor die Spitze wie der Körper. 8 9 mm. Fliegen im Sonnenschein auf den Blättern der gelben Wasser- rose, mit Vorliebe auf offenem Wasser, aber auch in kleineren Gräben, sehr behend und schwer zu fangen.

Eier an die Unterseite der Wasserrosenblätter in einiger Entfer- nung vom Blattrand abgelegt, gestreckt, weißlich und sehr dünnhäutig, die junge Larve durchscheinend.

Larven (nach Gercke und de Meijere) minierend in den Blättern der gelben Wasserrose (Fig. 246), erwachsen etwa 13 mm lang, 2 mm dick, gedrungen walzig, un- deutlich 12gliedrig, weiß, weich- häutig, mit plumpen schwarzen Mund- haken. Vorderstigmen blaßgelb, die Hinterstigmen bilden 2 dicke runde ungeteilte Höcker. Haut mit kleinen in Querreihen stehenden Chitin- zähnchen besetzt, besonders am 1. und 3. 6. Segment, hier auf der ganzen Ventral- und Seitenfläche, dorsal nur spärlich. Die Fraßgänge verlaufen zuerst nach der Peripherie, biegen aber bald um und nähern sich der Mittelrippe, in welche sie zuletzt übergehen; erwachsene Lar- ven nur in der Mittelrippe und im Blattstiel, wo auch die Verpuppung erfolgt.

Fig. 245. Hydrotnyza livens Fall.

Fig. 24G. Blatt der gelben Wasser- rose mit Fraßgängeu der Larven von Hydromyza livens Fall. Nach Gercke.

220

K. Grünberg,

Puppe (nach Gercke und de Meijere) 6 mm lang, vorn und hinten verjüngt, stark ventralwärts gekrümmt, dorsal ganz flach, sehr fest und hart, mit dicken knopfartigen Vorderstigmen. Zuerst bräunlichgelb mit schwarzbraunen Vorderstigmen, später grauschwarz. Puppen zunächst in der Mittelrippe der Blätter, dann im Spätherbst aus der zerfallenden Pflanze freiwerdend und an der Oberfläche schwimmend; überwintern.

Sapromyzidae (Trigonometopiiiae).

Stirn ohne stärker chitinisierte Mittelstrieme und Kreuzborsten; Knebelborsten am Mundrand fehlend. 2 Orbitalborsten, Postvertikal- borsten nach innen gekreuzt. Costa ohne Einschnitt oder Rand- dorn. ^<: und Ti*, getrennt. Analzelle klein oder undeutlich. Schienen, wenigstens die vorderen und mittleren, mit Präapikaiborste.

Trigonometopus Macq.

Kleine schlanke braune, im Habitus an Tetanocera erinnernde Fliegen. Kopf (Fig. 247) viel länger als hoch. Stirn 72 der Kopfbreite

Fig. 247. Trigonometopus frontalis (Meig.), Kopf.

Fig. 248. Trigonometopus fron (Meig.), Thoraxbeborstiing.

oder noch etwas breiter, vorgezogen, bis zu den Fühlern reichend, mit etwas vertiefter Mittelstrieme, vordere Hälfte an den Seiten dicht und kurz beborstet. Untergesicht mit der Stirn einen spitzen Winkel bildend und so stark zurückweichend, daß der Vorderrand der Mund- öffnung unter den Ocellen liegt. Augen quer oval, fast doppelt so breit wie hoch. Fühler vorgestreckt, ziemlich kurz, Endglied von etwa doppelter Länge des 2., in eine scharfe Spitze ausgezogen; Borste lang, an der Wurzel etwas verdickt, sehr kurz und dicht be- haart; Kopf borsten kräftig: innere und äußere Vertikal-, 2 kurze nach innen konver- gierende Postvertikal-, 2 weit

getrennte Orbitalborsten ; Ocellarborsten fehlen; an den Wangen eine Reihe von 6 bis 7 langen Borsten. Thorax ab- gerundet rechteckig, ziemlich flach; Borsten jederseits (Fig. 248): 1 Humeral-, 2 Notopleural-, 2 Supraalar-, 1 Intraalar-. 1 Prä- scutellarborste; an den Pleuren: 1 Mesopleural-, 2 Sternopleural- borsten. Scutellum gerundet trapezförmig, mit 4 Borsten. Hinterleib nicht breiter als der Thorax, langoval, 7gliedrig, ohne Macrochaeten.

Fig. 249. Trigonomefopi Flügel.

frontalis (Meig.),

Diptera, Zweiflügler.

22]

Flügel (Fig. 249) lang und ziemlich breit, den Hinterleib weit über- ragend, Adern fast ganz gerade, C bis zur Mündung von AI reichend, vordere Querader etwas hinter der Mündung von 7?,, hintere dicht vor der Mündung von C?i. Beine mäßig stark, Vorderschenkel unten mit einer Reihe langer Borsten, Mittel- und Hinterschienen mit Prä- apikal börste. Fliegen in Rohrbeständen, an Gräben und stehenden Gewässern, stellenweise häufig. Entwicklung unbekannt. Nur eine Art.

Trigonometopus frontalis (Meife.).

Gelblich braun, leicht grau bestäubt. Stirn mit 2 schwärzlichen Längslinien. Untergesicht gelb mit weißer Bestäubung. Thorax mit 4 dunkelbraunen Längsstriemen, von denen die mittleren sich auf das Scutellum fortsetzen. Hinterleib einfarbig gelbbraun oder mit 2 breiten dorsalen Längsbinden, welche die ganze Überseite ein- nehmen und nur eine gelbbraune Mittelstrieme und schmale graue Hinterrandsäume freilassen. Flügel gelblichgrau mit braungelben blassen Adern, vordere Querader und vordere Hälfte der hinteren Querader schwarzbraun mit gleichfarbiger fleckenartiger Säumung, außerdem an M 1 oder 2 kurze rückwärts gerichtete schwarzbraune Aderanhänge, ebenfalls mit fleckenartiger Säumung. Beine einfarbig gelbbraun, ebenso die Schwinger. 4 5 mm.

Tetaiiocerinae.

Kleinere bis mittelgroße schlanke, meist heller oder dunkler braun gefärbte und grau bestäubte P'liegen mit langen meist gebräunten oder gegitterten Flügeln. Kopf (Fig. 251 u. 252) breiter als hoch, Stirn stets merklich, oft beträchtlich vorgezogen, meist mit stärker chitinisierter Mittel- strieme, gewöhnlich '/., der Kopf- breite, beim J wenig schmäler als beim 9 und vorn etwas verengt, beim $ meist mit parallelen Rändern. Unter- gesicht oft stark zurückweichend, mit der Stirn einen scharfen Winkel bil- dend, unter den Fühlern mit einem deutlichen Längskiel. Lunula meist deutlich, als stark glänzende Schwiele zwischen P'ühlerwurzel und Stirn Stirn mit einer stärker chitinisierten, etwas vertieften stark glänzenden Längsstrieme, oft mit schwarzen teil- weise weiß gesäumten Seitenflecken an der Wurzel der Orbitalborsten sowie zwischen Fühlerwurzel und Augenrand. Sehr konstant ferner am Hinterkopf ein schwarzer weiß eingefaßter Scheitelfleck. Kopfborsten (Fig. 251 u. 252): äußere und innere Vertikalborsten (av, fv), Postvertikalborsten {pv), Ocellarborsten (oc) und meist 2 Orbitalborsten (o), im allgemeinen kräftig entwickelt. Fühler vorgestreckt, 2. Glied groß, wenig kürzer, so lang oder länger als das Endglied, dieses meist zugespitzt, oben ausgehöhlt, selten breit abgerundet. Fühlerborste kräftig, deutlich mehrgliedrig mit

Fig. 250.

Tetanocera ferruginea (Fall.).

222

K. Grünberg,

verdickter Wurzel, doppelt gefiedert oder dicht und fein behaart. Taster stabförmig, schwach gebogen, meist am Ende etwas verdickt, Rüssel ohne besondere Merkmale. Augen kreisförmig oder oval, etwas vorstehend, nackt. Backen breit. Knebelborsten fehlen. Thorax (Fig. 253) lang oval, hoch gewölbt mit breit unterbrochener Quernaht, bestäubt, gewöhnlich mit Längslinien, zuweilen fein dunkel punktiert oder gefleckt. Borsten (Fig. 253) : jederseits 1 Humeralborste (h), 2 Notopleuralborsten (np/), 1 Präsuturalborste (ps), 1 Supraalar-

W OyV

Fig. 252.

Fig. 251. Fig. 251 u. 252. Tetatwcera ferruginea (Fall.), Kopf seitlich und von vorn.

börste (sa), 2 Postalarborsten (pa), 1 Dorsocentralborste {äc), 2 äußere und 2 innere Präscutellarborsten (ps), 2 Scutellarborsten {s), meist kräftig entwickelt; Humeral-, Präsutural-, Dorsocentral- und

sa de VfcL^^

Präscutellarborsten

können fehlen. Pleuren gewöhnlich unbeborstet. Hin- terleib 5gliedrig, schmal, beim 5 elliptisch, beim (^ walzig, marginale Macrochaeten an den letzten Segmen- ten vorhanden oder fehlend. Hypopy- gium des $ kolbig verdickt. Flügel groß, stets den Hin- terleib beträchtlich überragend, grau oder braun getrübt, meist gefleckt oder auffällig gegittert. Geäder normal. Sc und R^ getrennt. Hintere Querader häufig stark geschwungen. Schüppchen klein. Beine kräftig, ein- fach, meist mit gleichmäßig kräftiger Beborstung. Vorderschenkel oben mit einer Reihe von etwa 6 stärkeren Borsten, Mittelschenkel vorn mit abstehender Präapikaiborste, Hinterschenkel oben mit mehreren einzelnen, unten meist mit 2 Reihen stärkerer Borsten,

Fig. 263

Teianocera ferruginea (Fall.), Thorax und seitlich, Borstenstellung.

Diptera, Zweiflügler. 223

die aber nur selten auffällig hervortreten. Klauen und Haftläppchen kräftig, beim (J häufig vergrößert.

Fliegen nur in unmittelbarer Nähe von Gewässern und sehr chai'akteristisch für die Uferfauna, an Wasserläufen, Teichen, Sümpfen^ in Rohrbeständen, auf Ufergebüschen, an Wasserpflanzen, zuweilen über dem Wasser selbst, oft sehr zahlreich an einer Stelle, träge und schwerfällig fliegend, wenig scheu.

Entwicklung wenig bekannt (s. bei Tetanocera und Sepedon). Larven und Puppen an der Wasseroberfläche zwischen Wasser- pflanzen.

Gattungsübersicht.

1. Fühler schräg herabhängend, 2. Glied kurz, Endglied mehr- fach länger. 2.

Fühler gerade vorgestreckt, 2. Glied groß, zuweilen stark verlängert, Endglied nicht oder wenig länger oder auch kürzer. 6.

2. 3. Fühlerglied schmal und schlank, am Ende zugespitzt. 3.

3. Fühlerglied breit abgerundet, nierenförmig oder oval. 4.

3. 3. Fühlerglied fast 4 mal länger als das 2., Borste nur kurz behaart. Ectinocera.

3. Fühlerglied 3 mal länger als das 2.; Borste oben lang ge- fiedert. Ctenulus.

4. Hinterschienen mit 2 Präapi kaiborsten, 3. Fühlerglied oval, Hypogygium des (^ stark kolbig verdickt, 5. Sternit hinten 2 spitzig. 5.

Hinterschienen mit 1 Präapikaiborste, 3. Fühlerglied nieren- förmig, Hypopygium des J wenig verdickt, ö. Sternit hinten nicht 2 spitzig. Renocera.

5. Flügel groß, länger als der Hinterleib. AiUichaeta.

Flügel auffällig kurz und schmal, nicht länger als der Hinter- leib. Heteropteryx.

6. Fühlerborste doppelt gefiedert. 7.

Fühlerborste dicht und kurz behaart. 11.

7. Flügel außer der braunen Trübung und dunklen Querader- säumung ohne auffällige Zeichnung. Tetanocera.

Flügel auffällig gegittert oder gefleckt. 8.

8. Lunula über den Fühlern groß und sehr deutlich. Lunigera.

Lunula undeutlich. 9

9. 1 Orbitalborste, Pteropleure mit 1 starken Borste. Dictya.

2 Orbitalborsten. 10.

10. Pleuren unbeborstet. Flügel intensiv geschwärzt mit hellen Tropfenflecken. Trypetoptera.

Mesopleure am Hinterrand beborstet, Flügel hell mit brauner Gitterung oder Fleckung. Pherbina.

11. Flügel gegittert. 12.

Flügel nur mit einzelnen Flecken oder dunklen Querader- säumen. 14.

12. Kopf- und Thorakal borsten typisch und kräftig entwickelt, Körper dicht beborstet. 13.

Kopf- und Thorakalborsten ziemlich schwach, Präsutural- und innere Präscutellarborsten fehlen, Körper sehr kurz be- borstet. Dichetopliora.

224 K. Grünberg,

13. 3. Fühlerglied an der Spitze mit einem Borstenbüschel.

Coremacera.

3. Fühlerglied an der Spitze ohne Borstenbüschel. liininia.

14. 2. Fühlerglied nicht länger als das 3., dick, walzig, Hinter- schenkel nicht verlängert. 15.

2. Fühlerglied wesentlich länger als das 3., dünn, stabförmig, Hinterschenkel verdickt und stark verlängert. Sepedon.

15. Kopf- und Thorakalborsten lang und kräftig. 16.

Kopf- und Thorakalborsten schwach. Hedroneui'a.

16. 3. Fühlerglied zugespitzt, Borste deutlich behaart. Elgiva.

3. Juhlerglied breit abgerundet, Borste bei schwacher Ver- größerung ganz nackt erscheinend. Hydroniyia.

Ectinocera Zett.

Stirn nicht vorgezogen, bis zu den Fühlern reichend, V2 der Kopfbreite, Seitenränder vorn convergierend ; Mittelstrieme deut- lich. Lunula undeutlich. Untergesicht wenig zurückweichend (Fig. 254), mit vorspringendem Mundrand, oben mit breitem Kiel. Breite der Backen etwas über '/s der Augenhöhe. Augen groß, kurzoval. Kopfborsten kräftig, 2 Orbi- talborsten. 3. Fühlerglied fast 4 mal so lang wie das 2., dünn und schlank, Borste mit ver- dickter Wurzelhälfte, gegen die Spitze kurz und fein behaart, bei schwacher Vergrößerung v 2fS4. Ei' nackt erscheinend. Dorsocentralborsten am

borealis Zett./^opf!* Thorax fehlend. Pleuren unbeborstet. Hinter- leib ohne Macrochaeten , mit 7 sichtbaren Segmenten, Hypopygium des (^ stark kolbig verdickt. Flügel un- gezeichnet, hintere Querader gerade. Beine ohne besonders kräftige Borsten, Präapikaiborste der Mittelschenkel ebenfalls schwach. Klauen und Haftläppchen bei cf und 5 gleich. Entwicklung unbekannt. Nur 1 Art.

Ectinocera borealis Zett.

Kleine glänzend schwarze Art mit gelben Fühlern und Beinen. Stirn glänzend schwarz, dicht vor den Fühlern bräunlichgelb. Untergesicht glänzend schwarz, Seitenränder und Backen gelb, zart "weiß bestäubt. Fühler bräunlichgelb, Spitze des Endgliedes schwarz, Borste weiß mit gelblicher Wurzel. Thora.x und Hinterleib glänzend schwarz, Storno- und Hypopleure weiß bestäubt. Flügel gleich- mäßig grau getrübt mit kaum angedeuteten dunkleren Adersäumen. Schwinger blaß gelblich. Beine gelblichbraun mit dunkleren Tarsen, Vorderbeine von der Schenkelspitze an dunkelbraun; Hüften weiß bestäubt. 4 mm. An Wasserläufen, sehr selten. Nordeuropa, Alpen, auch in Böhmen und bei Hamburg gefunden.

Ctenulüs Hendel.

Kleine schlanke schwarze Arten mit gelbem Gesicht und gelben Beinen, ähnlich Ectinocera. Stirn bis zu den Fühlern reichend,

Diptera, Zweiflügler.

225

Fig. 266. Ctentilus distinctus (Meig.), Kopf.

etwas über V3 der Koi)fbreite, vorn verengt, ohne glänzende Mittel - Strieme. Untergesicht fast senkrecht (Fig. 255), mit deutlichem Kiel, auf der Mitte durch die stark genäherten Augen merklich verengt. Knebelborsten fehlen. Backen schmal, nur '/e der Augenhöhe. Fühler etwas hängend, Endglied schlank, von 3facher Länge des 2. Gliedes, oben ausgeschnitten; Borste gefiedert. Postvertikalborsten schwach,

2 Orbitalborsten. Innere Präscutellarborsten am Thorax fehlend. Pleuren ohne starke Borsten. Hinterleib 6gliedrig, ohne Macro- chaeten. Flügel lang und schmal, fast doppelt so lang wie der Hinterleib, ohne Zeichnung. Beine kräftig, ziemlich lang, schwach beborstet, mit breiten Tarsen. Klauen und Haftläppchen klein, beim cf kaum etwas verlängert. Pflegen an Gräben, auf Sumpfwiesen. Entwick- lung unbekannt. 2 deutsche Arten.

Artenübersicht. Thorax ganz schwarz. Ct. distinctus.

Seitenränder des Thorax und Pleuren gelb. Ct. pectoralis.

Ctenulus distinctus (Meig.). Schwarz, etwas glänzend und leicht grau bestäubt. Stirn matt- schwarz mit schmalen weißlichen Seitenrändern. Untergesicht, Backen, Rüssel und Taster gelb. Backen weiß bestäubt. P'ühler gelb, Spitzen- hälfte des Endgliedes schwarz; Borste weiß mit gelber Wurzel. Schwinger weißlich; Flügel hell. Beine gelb, Vorderbeine von der Schenkelspitze an schwarz, die beiden letzten Tarsenglieder gelb.

3 mm. Verbreitet. Deutschland: Gegend von Berlin, Mecklenburg.

Ctenulus pectoralis (Zett.). Gleicht Ct. distinctus, aber Seitenränder des Thorax und Pleuren gelb. Etwas kleiner, 2 mm. Weitverbreitet. Deutschland: Berlin, Mecklenburg, Schlesien, Harz, Thüringen.

Renocera Hendel. Kopf fast kugelig (Fig. 256). Stirn bis zu den P'ühlern reichend, doch nicht auffällig vorgezogen, vorn verengt, beim $ stärker als beim 9. Untergesicht bis zum Mundrand gleich- mäßig zurückweichend, mit flachem Kiel. 3. Fühlerglied 3 mal länger als das 2., gleich- mäßig breit, oben leicht ausgehöhlt, nierenformig. Fühlerborste kurz gefiedert. Kopf- und Thorax- borsten typisch, ziemlich kräftig. Pleuren un- beborstet. Hinterleib ohne Macrochaeten. Hypo- pygium des (^ kolbig verdickt. Mittelschenkel mit schwacher Präapicalborste , Vorderschenkel oben mit einigen, Hinterschenkel ohne längere Borsten. Hinterschienen mit 1 Präapicalborste. Klauen und Haftläppchen des J verlängert. Flügel ohne auffällige Zeichnung. Fliegen an Wasserläufen, in Rohrbeständen, auf nassen Wiesen. Entwicklung unbekannt. 2 deutsche Arten.

Fig. 256. Renocera Pallida (Fall.), Kopf.

226 K. Grünberg,

Artenübersicht. Thorax mit rotbraunen Längsstriemen, hintere Querader bauchig

nach außen gewölbt. R. strobli.

Thorax ungestrienit oder mit sehr undeutlichen dunkeln Striemen,

hintere Querader gerade. R. pallida.

Renocera strobli Hendel. Rostgelb mit gelber und weißer Bestäubung. 2 Orbitall)orsteii. Breite der Backen etwas über 7-2 '^^^ Augen durchmessers. Augen - ränder weiß schimmernd, Stirnmittelstrieme glänzend gelb, von vorn gesehen weiß bestäubt, rötlich gesäumt. Hinterkopf wie bei Tetanocera elata gezeichnet. Untergesicht beim (^ weißlich, beim ^ gelblich schimmernd. Scutellum und Thorax matt ockergelb bestäubt, mit 4 rotbraunen Längslinien in gleichen Abständen; Pleuren und Hüften weiß bestäubt. Hinterleib rostgelb. Beine rostgelb mit ziemlich schwacher kurzer Beborstung. Flügel leicht bräunlich getrübt mit dunkler gesäumten Queradern, die hintere etwas bauchig auswärts gebogen. 4,5—5,5 mm. Österreich, Schlesien, Livland, an Flüssen und Bächen zwischen Rohr, auf Wiesen.

Renocera pallida (Fall.). $. Rostgelb. Vorderrand, Mittelstrieme und Seitenränder der Stirn glänzend gelb, der Rest mattgelb, ebenso der Hinterkopf; letz- terer mit schwärzlichem weiß eingefaßten Scheitelfleck. Unter- gesicht glänzend weiß, Backenbreite '/g des Augendurchmessers. Fühler rostgelb, Endglied mit schwarzbrauner Spitzenhälfte. Borste schwarz. Thorax zart grau bereift mit undeutlichen dunkeln Striemen. Pleuren weiß bestäubt mit rotbrauner Längsbinde. Hinterleib oben schwärzlich. Hypopygium glänzend rostgelb. Beine wie bei R. strobh, die beiden letzten Tarsenglieder schwarzbraun. Flügel blaß bräunlichgrau, am Vorderrand und längs der Adern etwas dunkler, Queradern dunkler gesäumt, die hintere gerade, schräg nach außen gestellt. 9 unbekannt. 4,5 mm. Selten.

Antichaeta Halid.

Nahe verwandt mit Renocera. Stirnmittelstrieme gut entwickelt oder 2 teilig, Backen schmal, '/_, der Augenhöhe, Mundrand leicht aufgeworfen (Fig. 257). Taster stets schwarz. 1 oder 2 Orbital- borsten. Thoraxbeborstung typisch. Mittelschenkel mit Präapical- borste, H'nterschenkel beim ^ unten mit langen weitläufig stehen- den Borsten; Hinterschienen mit 2 Präapicalborsten. Hinterleib ohne Macrochaeten. Sternit des 5. Hinterleibssegments beim (j' hinten zipfelartig verlängert, gewöhnlich 2 spitzig. Hypopygium des $ stark kolbig verdickt. Hinterschienen mit 2 Präapicalborsten. Übrige Merkmale wie bei Renocera.

Entwicklung unbekannt. 2 deutsche Arten.

Artenübersicht.

Stirnmittelstrieme doppelt, 1 Orbitalborste; schwarze Art.

A. atriseta. Stirnmittelstrieme einfach, 2 Orbital borsten; rotgelbe Art.

A. analis.

Diptera, Zweiflügler 227

Antichaeta atriseta (Lw.). Glänzend schwarz, Stirn sammetschwarz, Mittelstrieme ziemlich schmal, geteilt, glänzend schwarz, Wangen weißlich schimmernd. Fühler rotgelb, Endglied oben am Grunde etwas verdunkelt; Borste schwarz, an der Wurzel verdickt, kurz und dicht gefiedert. Rüssel und Taster schwarz. Thoraxrücken und Scutellum leicht grau bestäubt, Pleuren weiß schimmernd. Flügel grau mit gelblichen Adern, Queradern ganz schwach bräunlich gesäumt. Schwinger gelb. Vorder- beine schwarz mit gelber Wurzel und bis vor die Spitze gelben Sckenkeln; Mittel- und Hinterbeine gelb, die hinteren mit schwärz- lichen Tarsenenden, Hinterschenkel mit schmalem schwarzen Ring an der Spitze. 4 5 mm. Brandenburg, Mecklenburg.

Antichaeta analis (Meig.). Glänzend rotgelb. Stirn matt mit glänzender Mittelstrieme. 1. Fühlerglied gelb, 2. braun, Endglied schwarz; Borste schwarz mit verdickter Wurzel, lang abstehend ge- fiedert. Taster schwarz, unten lang beborstet. Thoraxrücken und Scutellum gelblich oder grau bestäubt, Thorax mit 2 braunen Längs- striemen, die sich auf dem Scutellum ver- einigen. Pleuren oben glänzend, unten matt gelblich bestäubt. Hinterleib glänzend rostrot, mit Randmacrochaeten, 1. und 5. Segment oben dunkelbraun. Flügel blaß bräunlich, die schwarzen Adern, auch

die Queradern, dunkel gesäumt. Schwin- ^^ 257. Antühaeia ger gelb. Beine rötlichgelb. Tarsenenden, anaiü (Meig.), Kopf, ebenso die Vorderschienen gegen die Spitze

verdunkelt. 4—5 mm. Weit verbreitet. Deutschland: Branden- burg.

Heteropteryx Hendel.

Nächst verwandt mit Antichaeta. Stirn nicht über die Augen vor- springend, Mittelstrieme durch eine Längsfurche geteilt. Untergesicht etwas zurückweichend, Mundrand aufgeworfen (Fig. 258). Backen sehr schmal, fast linienartig. Augen sehr groß, kurzoval, etwas vorquellend. 1 Orbital börste. Präs utural börste fehlt. Pleuren unbeborstet. Hinterleib Ggliedrig, ohne Randmacrochaeten, 5. Sternit des J hinten 2 spitzig. Hypopygium des J stark verdickt, kolbig. Flügel sehr kurz und schmal, den Hinterleib nicht überragend. Hinterschenkel 1'/., mal länger als die Mittel- schenkel. Hinterschienen mit 2 Präapicalborsten. Hinterschenkel des J unten mit zahlreichen Fig. 258. Heteropteryx kleinen dornartigen Borsten. Entwicklung un- i>revi/>en,i^:^^ (Zett.). bekannt.

Einzige Art:

Heteropteryx brevipeniiis (Zett.). Schwarz, Fühler, Pleuren und Beine rotgelb. Stirn sammet- schwarz, Mittelstrieme glänzend schwarz. Hinterkopf, Untergesicht

228

K. Grünberg,

und Backen glänzend schwarz, Wangen weiß schimmernd. Fühler- borste mit schwarzer Wurzel. Taster und Rüssel schwarz. Thorax- rücken und Scutellum leicht grau bestäubt, Thorax mit 2 dunkeln Längslinien. Untere Hälfte der Pleuren weiß schimmernd. Flügel grau getrübt, alle Adern, besonders am Vorderrand, breit braun ge- säumt. Schwinger schwärzlich. An den Vorderbeinen die Schenkel - spitzen, Schienen und 1. 4. Tarsenglied schwarz, letztes Glied, beim 5 meist die beiden letzten Glieder, weißlich; Hinterschenkel vor der Spitze mit einem schwarzen Ring, Hinterschienen mit schwarzer Spitze. 4— 5 mm. Weit verbreitet; Deutschland: Branden- burg.

Tetanocera Dum.

Stirn von halber Kopfbreite (Fig. 2.51 u. 252), l»is zu den Fühlern reichend, Untergesicht etwas zurückweichend mit breitem, stumpfen Kiel, am Mundrand etwas aufgeworfen. 3. P'ühlerglied wenig länger als das 2., oben leicht ausgehöhlt, mehr oder weniger zugespitzt. Fühlerborste lang gefiedert. Kopf- und Thoraxborsten (Fig. 253) typisch und sehr kräftig. Pleuren unbeborstet. Hinter- leib an den 2 oder 3 letzten Segmenten mit marginalen Macro- chaeten. Flügel bräunlich getrübt mit dunkel gesäumten Queradern, hintere Querader gerade. Mittelschenkel mit kräftiger l'räapical- borste, Vorderschenkel oben mit einer Reihe kräftiger Borsten, Hinterschenkel oben und unten mit einigen Borsten. Klauen und Haftläppchen des c^ verlängert. Fliegen an Gewässern , auf Ge- büschen, in Rohrbeständen, oft in Mengen, träge und wenig scheu. 5 deutsche Arten.

Eiablage unbekannt.

Larve (Fig. 259, von Tet. ferruginea, nach Dufour) madenförmig, durchscheinend, llgliedrig, mit rauher, fein körneliger Oberfläche. Unterseite etwas abgeplattet. Von dem spitzen mit 2 hornigen Mundhaken bewehrten Vorderrande an bis zum 10. Segment allmählich ver- breitert, am Ende wieder schmäler. Vorderstigmen fehlen. Hinterstigmen spaltförmig, auf 2 kleinen halb- kugeligen Vorwölbungen in einem von 8 zipfelartigen Hautpapillen umgebenen vertieften sternförmigen Felde. Die Papillen legen sich unter Wasser zusammen und verschließen die retraktile Stigmenhöhle, während sie sich beim Atmen an der Wasseroberfläche auseinander- spreizen. Am 11. Segment 2 ventroiaterale zapfenartige Vorsprünge, die zur Fortbewegung dienen. Laiwen dicht an der Wasseroberfläche zwischen Pflanzen (Lemna, Callitriche). Länge ca. 15 mm. Fig. 259. Puppe oval, tonnenförmig, schwarz, sehr hartschalig,

Tetanocera mit gewölbter Rücken- und abgeplatteter Bauchseite. FalT^Lar^e ^^ Vorderende jederseits ein kleiner runder Höcker Nach mit einem Büschel strahlenartig gespreizter feiner Borsten- Dufour. haare (Vorderstigmen?). Am Hinterende die Stigmen- spalten, von den Resten der Hautpapillen umgeben. Die Puppen treiben an der Wasseroberfläche mit nach oben gekehrter Bauchseite. Verpuppung im Spätherbst, die Puppe überwintert bis April. Vielleicht 2 oder mehr Generationen.

Diptera, Zweiflügler. 229

A rtenübersicht.

1. Flügel braun getrübt mit intensiv schwarzbraunem Vorder- rand. Tet. data.

Fügel gleichmäßig braun getrübt, ohne auffallend dunkleren Vorderrand. 2.

2. Stirn in ganzer Ausdehnung stark glänzend. Tet. laevifrons.

Stirn nur mit einzelnen mehr oder weniger ausgedehnten glänzenden Stellen. 3.

3. Vorderes Stirnende glänzend. Tet. silvatica.

Vorderes Stirnende matt. 4.

4. Stirn mit verdunkelter glänzender Mittelstrieme, Thorax mit deutlichen Längsstriemen, größere Art von 7 11 mm Länge.

Tet. ferruginea.

Mittelstrieme der Stirn nicht verdunkelt, Thorax ohne deut- liche Striemen, kleinere Art von 5—6 mm Länge.

Tet. unicolor.

Tetanocera elata (F.). Stirn gelblichbraun, matt, mit einer etwas dunkleren glänzenden Mittellängsstrieme; Scheitel und Hinterkopf wie die Stirn gefärbt, hinter den Postvertikalborsten ein silberweiß gesäumter schwärz- licher Scheitelfleck. Fühler gelbbraun mit schwarzer Borste. Unter- gesicht und Backen hell gelblichbraun mit dichter weißer seiden- glänzender Bestäu- bung. Rüssel braun, Taster bräunlichgelb. Thorax hellbraun, ober- seits mit gelblichgrauer Bestäubung, welche

zwei von vorn bis hinten Fig. 260. Tetanocora data (F.), Flügel.

durchgehende und an

den Enden genabelte mittlere sowie zwei vorn und hinten abge- kürzte, durch die Quernaht unterbrochene Längsstriemen freiläßt. Scutellum von der Farbe des Thorax und ebenso bestäubt, auf der Mitte mit einem mehr oder weniger deutlichen braunen Fleck. Pleuren und Hüftglieder braun, grau bestäubt. Beine hell gelblich- braun. Flügel (Fig. 260) mit bräunlicher, längs der Adern etwas stärkerer Trübung, Vorderrand bis zur Spitze intensiv schwarz- braun; Queradorn mit schwarzbrauner, fleckenartiger Säumung; hintere Querader mit einer Vorwölbung nach außen. Hinterleib hellbraun, etwas glänzend, mit sehr dünner grauer Bestäubung und einer oft wenig deutlichen, an den Einschnitten unterbrochenen schwärzlichen Mittellängslinie. 6—7 mm. Häufig.

Tetanocera laevifrons Lw.

Stirn gelbbraun, in ganzer Ausdehnung lebhaft glänzend, Vorderende , Mittelstrieme und 2 abgekürzte seitliche Striemen, auf denen die Orbital borsten stehen, dunkler braun. Hinter- kopf, Untergesicht, Fühler und Taster wie bei T. elata. Thorax hellbraun bis rötlichbraun, etwas glänzend, mit dünner grauer Be- stäubung, welche die braunen Längsstriemen oft nur undeutlich

230 K. Grünberg,

hervortreten läßt; Scutelhim wie der Thorax; Pleuren und Hüft- glieder hellbraun, grauweiß bestäubt, Beine wie bei elata. Flügel gleichmäßig braun getrübt, am Vorderrand und längs der Adern nur wenig dunkler, Queradern fleckenartig schwarzbraun gesäumt; hintere Querader gerade oder doch nur schwach gewölbt. Weniger häufig als elata. Hinterleib hellbraun, etwas glänzend, zuweilen in größerer Ausdehnung schwärzlich, aber stets mit hellen Hinter- rändern der Segmente. 6 9 mm.

Tetanocera silvatica Meig. Stirn gelbbraun, das oft etwas verdunkelte Vorderende, die Mittelstrieme und die Seitenränder bis zum Scheitel stark glänzend. Hinterkopf, Untergesicht, Fühler und Taster wie bei elata. Thorax hellbraun mit ziemlich dichter gelbgrauer Bestäubung und deut- lichen Längsstriemen ; Scutellum schwächer bestäubt als der Thorax, etwas glänzend; Pleuren und Hüften weiß bestäubt. Beine wie oben. Flügel wie bei laevifrons, hintere Querader nach außen gewölbt. Hinterleib braun bis schwärzlich oder mit unregelmäßigen schwärz- lichen Flecken, Hinterränder der Segmente stets braun. Länge 6 7,5 mm. Häufig.

Tetanocera ferniginea Fall, (robusta Lw.) (Fig. 250).

Stirn gelblichbraun mit rotbrauner glänzender Mittelstrieme. Untergesicht weißlich- bis gelblichgrau bestäubt, glänzend. Fühler, Hinterkopf, Backen und Taster wie oben. Thorax hellbraun, etwas glänzend, oberseits mit dichter graugelber Bestäubung und scharfen, braunen bis schwarzen Längsstriemen. Scutellum nur leicht be- stäubt, auf der Mitte braun. Pleuren weiß bestäubt, Beine wie oben; Tarsen, besonders die hinteren, durch dichte Beborstung schwärzlich erscheinend. Flügel wie bei laez<ifrons, hintere Quer- ader gerade oder schwach nach außen gewölbt. Hinterleib braun bis schwärzlich, etwas glänzend. Länge 7 11 mm. Die häufigste Art. Larve (Fig. 259) s. vorn.

Tetanocera unicolor Lw.

Stirn hell gelblichbraun, auf der Mitte mattglänzend, aber kaum dunkler. Untergesicht lebhaft weiß seidenglänzend, Hinter- kopf, Backen, Fühler und Taster wie oben. Thorax oberseits dicht gelbgrau bis gelb bestäubt, ganz ungestriemt oder mit undeutlichen Striemen. Scutellum schwächer bestäubt als der Thorax. Pleuren grau bestäubt, Beine wie oben. Flügel gleichmäßig braun getrübt, Queradern fleckenartig gesäumt, die hintere nach außen gewölbt. Hinterleib braun, etwas glänzend, mit oberseits undeutlichem dunk- lem Mittellängsstrich oder in größerer Ausdehnung schwärzlich mit braunen Hinterrändern. Länge 5 6 mm. Selten.

Lunigera HendeL

Stirn beim $ etwas schmäler als beim J ^iid vorn deutlich verschmälert, nicht bis zu den Fühlern reichend; Lunula zwischen Fühlern und Stirn sehr deutlich (Fig. 261). Kopfborsten typisch, kräftig, 2. und 3. Fühlerglied gleichlang, letzteres oval, wenig zuge- spitzt. Fühlerborste hell, lang gefiedert. Untergesicht zurückweichend, Kiel auf der oberen Hälfte scharf, unten verbreitert und flach. Augen fast kreisrund, ^/j höher als die Backen. Thoraxrücken mit

Diptera, Zweiflügler.

231

<ler typischen Bel)(ll•st^mJ,^ Pleuren unbeborstet. Beine wie l)ei Tetatw- tero, die Borsten auf der Vorderseite der Hinterschenkel fehlen beim 5. Flügel (Fig. 262) groß, den Hinterleib weit überragend, dunkel- braun mit durchsichtigen Gitterflecken. Hinterleib etwas schmäler und ebenso lang wie der Thorax, das 5. Segment nur '/g so lang wie die 4 ersten. Die beiden letzten Segmente mit schwachen margi- nalen Macrochaeten. Hypopygium des (5 deutlich vortretend, kolbig. Entwicklung unbekannt. Eine deutsche Art.

Liinigera chaerophylli (F.), Kopf.

Luiiigera chaoropliylli (F.). Stirn und Scheitelmitte gelb- braun , die mittlere Stirnstrieme dunkelbraun bis schwärzlich, stark glänzend. Stirnränder und Hinter- kopf grau bestäubt, hinter den Postvertikalborsten zwei weiße Flecke, oft undeutlich, durch einen braunen Zwischenraum ge- trennt. An den Wurzeln der Borsten kleine dunkelbraune Hecke. Zwischen der unteren Orbitalborste und dem Augenrand ein großer sammetschwarzer, darunter ein kleiner silberweißer Fleck. Unter- gesicht and Backen beim cf weiß, beim 5 mehr grau bestäubt, seidenglänzend. Lunula über den Fühlern stark glänzend, in der Mitte gelbbraun, an den Seiten dunkelbraun. Fühler gelbbraun, Borste weiß mit gelbbrauner Wurzel und weißen 1 icderhaaren. Rüssel und Taster gelbbraun. Tho- rax hellbraun, oberseits grau bo- ytäubt , auf der Mitte zwei schma- le unterbrochene

Längsstriemen, jederseits einige l)raune Flecke;

au(;h die hinteren pj^ 262. Lunigera chaerophylU (F.), Flügel.

Thoraxborsten stehen auf kleinen dunkelbraunen Flecken. Pleuren graii bestäubt, auf den Mesopleuren zwei übereinanderstehende braune Flecke. Scu- tullum grau bestäubt, mit braunem Mittel fleck und einem großen schwärzlichen Fleck unter der Spitze. Beine hell golblichbraun. Flügel (Fig. 262) braun mit zahlreichen glashellen, mehr oder weniger deutlich getrennten oder teilweise zusammenfließenden Gitterflecken; Spitze und ein die hintere Querader einschließender Querstreif mehr zu- sammenhängend braun; am Vorderrand zwischen Sc uiul /^, drei besonders intensiv braune, zuweilen zusammenfließende Flecke. Queradern dunkel gesäumt, die hintere gerade oder schwach gebogen. Hinterleib graugelb bestäubt, zuweilen ausgedehnt schwärzlich, mit mehr oder weniger deutlicher unterbrochener Mittelängsstrieme; beim J auf dem 6. Segment 2 braune Flecke. 7—9 mm. Häufig.

232

K. Grünberg,

Dictya Meig.

Stirn hreit, bis zur Fühlerwurzel reichend, etwas vorgezogen (Fig. 268), beim 5 mit fast parallelen Rändern, beim J vorn etwas verschmälert. Hinterkopf flach gewölbt. ScheiteJborsten in der typischen Zahl, nur eine Orbitalhorste. Untergesicht nur wenig zu- rückweichend, gegen den Mundrand etwas vortretend, Kiel wenig deutlich, nur oben unter den Fühlern scharf. Augen oval, Backen von der Breite der halben Augenhöhe. Fühler so lang wie die Stirn bis zu den Scheitelborsten, Länge des 2. Gliedes -/.^ der Länge des 3., dieses oval, an der Spitze verschmälert und abgerundet, am Oberrand nur wenig ausgehöhlt. Rüssel normal, Taster am Vorder- rand etwas verbreitert. Thorax oberseits mit der typischen Be- borstung. Pteropleure mit einer starken Borste. Keine deutlichen Macrochaeten. Beine kräftig, die stärkeren Borsten treten sehr zu- rück. Flügel schwarzbraun mit zahlreichen hellen Tropfenflecken

Fig. 2G3. Dictya timbrarum (L.), Kopf.

Fig. 264. Dictya umbrarmn (L.), Hypopygiuui des (^.

(Fig. 265). Hinterleib beim 5 langoval, beim J streifenförmig, etwas schmäler als der Thorax, 5. Segment beim 5 kaum '/,, so breit wie das 4., beim ^ nur wenig schmäler. Hypopygium des J stark entwickelt (Fig. 264); 6. und 7. Tergit groß und deutlich, Seiten- ränder des 8. und 4. Tergits nach unten erweitert, 4. Sternit vor- stehend, lappenförmig; dahinter 2 starke aufwärts gebogene Haken. Entwicklung unbekannt. 1 deutsche Art.

Dictya uinbrarnm (L.).

Stirn bräunlichgelb, jederseits über den Fühlern mit einer An- zahl schwarzer Fleckchen, auf denen kleine Borsten stehen; am

Vorderende jeder- seits zwischen Füli- 1er und Augenrand ein schwarzbrauner Fleck; die Orbital- borste steht eben- falls auf einem schwarzen Fleck.

Scheitel braun, Hinterkopf oben braun bis schwärz- lich, grau bestäubt, unten weißlich, mit zahlreichen, oben größeren, unten kleineren seil warz braunen Fleckchen an der Wurzel der Borsten. Hinter den

Fig. 265. Dictya umbrarum (L.), Flügel.

Diptera, Zweiflügler. 233

Postvertikalborsten, niehroderweniger scharf ausgeprägt, ein schwarzer, von 2 silberweißen Strichen eingefaßter Fleck. Untergesicht weiß, seidenglänzend, auf der Mitte mit einem scharfen runden schwarzen P'leck, Backen ebenfalls weiß, am unteren Augenrand ein besonders beim 9 ausgedehnter unscharfer schwarzbrauner Fleck. Fühler braun, das 2. Glied gewöhnlich etwas heller als das 3., Borsle schwarz mit hellbrauner Wurzel und schwarzen Fiederhaaren. Rüssel braun, Taster weißlichgelb. Thorax schwärzlich mit meist etwas lielleren Schulterbeulen und dichter grauer Bestäubung; oberseits mit 2 in Flecke aufgelüsten schwarzbraunen Mittelstriemen, je einem seitlichen ebensolchen Fleck vor und hinter der Quernaht, außerdem besät mit zahlreichen schwarzbraunen Pünktchen, den dunkeln Wur- zeln der kleinen Borsten. Pleuren grau bestäubt, am Unterrande der Mesopleure nahe dem hinteren Ende ein schwarzbrauner Fleck. Scutellum grau bestäubt, auf der Mitte braun mit dunkeln Pünkt- chen, an der Wurzel der Randborsten schwarze Flecke. Beine von hellbrauner Grundfarbe ; Vorderschenkel fast in ganzer Ausdehnung grau bestäubt und schwarz gepunktet; Mittel- und Hinterschenkel vorwiegend hellbraun, weniger grau bestäubt, hinter der Mitte und vor der Spitze mit einem schwarzbraunen Ring; Schienen mit schwarzer Spitze, an den Vorderbeinen der Metatarsus und die 3 letzten Tarsenglieder, an den Mittel- und Hinterbeinen nur die Tarsenendglieder verdunkelt. Flügel (Fig. 26.5) intensiv schwarz- braun mit zahlreichen, auf der Mitte teilweise ineinanderfließenden hellen Tropfenflecken; am Vorderrand zwischen Sc und i?2+3 4 be- sonders intensiv dunkle, breite, oft geteilte Flecke; hintere Quer- ader leicht nach außen gewölbt. Schüppchen und Schwinger gelblich. Hinterleib schwärzlich, dicht grau bestäubt, besonders auf den hin- teren Segmenthälften, mit zahlreichen schwarzbraunen, an den Seiten zu ausgedehnten Flecken zusammenfließenden Pünktchen. 4—5 mm. Häufig.

Trypetoptera Hendel.

Stirn bis zu den Fühlern reichend, vorgezogen (Fig. 266), sehr breit, beim 5 die halbe Kopfbreite einnehmend, mit parallelen Rändern, beim (^ nur wenig schmäler und vorn kaum merklich verengt. Hinterkopf stark gewölbt, obere Hälfte des Untergesichts stark zurück- weichend, untere senkrecht, Kiel nur auf der oberen Hälfte deutlich. Kopfborsten lang und kräftig, 2 Orbitalborsten. Fühler ziemlich kurz, 2. und 3. Glied gleich lang, letzteres oben wenig ausgerandet, mit abge- rundeter Spitze. Am oberen Ende des 2. Gliedes unter kürzeren eine deutlich längere Borste. Fühlerborste lang gefiedert, an der Wurzel verdickt. Augen ganz kurz- F'g- 2ö6. Trypetoptera oval, fast kreisrund, quer gestellt. Backen >'««^"'^«'« (Scop.), Kopf. fast so breit wie die Augenhöhe. Rüssel

normal, Taster dünn, stabförmig. Thorax mit der typischen Be- borstung, Pleuren unbeborstet. Beine ohne besondere Merkmale. Flügel intensiv schwarzbraun mit hellen Tropfen flecken (Fig. 267). Hinterleib beim $ so breit wie der Thorax, beim cf wenig schmäler, die

234 K. Grünberg,

ersten 5 Segmente ziemlich gleichbreit, Hypopygium des i^ stark entwickelt, kolbenförmig. 3. 5. Segment mit marginalen Macro- chaeten.

Entwicklung unbekannt. 1 deutsche Art.

Trypetoptera punctulata (Scop.). Stirn und Scheitel hell gelblichbraun, an der Wurzel der Borsten dunkelbraune Fleckchen; ein ebensolcher Fleck zwischen der Fühler- wurzel und dem Augenrand. Hinterkopf grau bestäubt, hinter den Postvertikalborsten schwärzlich mit weißer Einfassung, hinter den äußeren Vertikalborsten ein schräger dunkelbrauner Strich. Unter- gesicht und Backen weiß bestäubt, seidenglänzend. Fühler gelblich- braun; basales Drittel der Borste bell mit weißen Fiederhaaren, der Rest schwarz mit ebensolcher Fiederung. Thora.\ dicht grau

bestäubt, oben auf der Mitte mehr gelblichgrau, mit dunkelbraunen Flek- ken und Punkten: am Vordorende 2 abgekürzte Mittelstriemen, jeder- seits über der Schulter- beulo ein kurzer Strich, zwischen den Seiten- Trypetopfera punctulata (Sco]).), Flügel, teilen der Qucrnalit 2 größere runde Flecke. AVurzel der kleinen und großen Borsten schwarzbraune Pünktchen und Flecke. Pleuren grau mit einigen dunkelbraunen Flecken. Scutellum dicht gelbgrau bestäubt, mit scharfem dunkel- braunen Mittelstrich und 4 runden Flecken an der Wurzel der Borsten. Beine hell bräunlichgelb, nur an den Mittel- und Hinter- schenkeln vor der Spitze unterseits ein schwarzbrauner Fleck. Die größeren und kleineren hellen Flecke der schwarzbraunen Flügel lassen eine deutlich reihenförmige Anordnung längs der Adern er- kennen (P'ig. 267). Der Raum zwischen Sc und i?, intensiv ge- schwärzt, mit einem hellen Fleck, zwischen ^i und i^2 + 3 4 helle Flecken, der 1. und 3. groß, viereckig, der 2. und 4 kleiner. Hintere Querader etwas nach außen gewölbt, inmitten eines größeren zusammen- hängenden dunkeln Raumes. Schüppchen und Schwinger gelblich- weiß. Hinterleib dicht schiefergrau bestäubt, 2.-5. Segment mit einem großen schwarzbraunen Mittelfleck und 2 seitlichen Flecken, welche auf dem 3.-5. Segment meist mehr oder weniger mit dem Mittolfleck zusammenfließen; an den meist auf die Unterseite um- geschlagenen Seitenrändern derselben Segmente schwarzbraune Rand- flecke. G. und 7. Tergit des c^ grau mit je 2 kleinen schwarz- braunen Flecken. Länge 4—5 mm. Gemein.

Pherbina R.-D.

Stirn etwas vorgezogen (Fig. 268), beim 5 ungefähr gleich der halben Kopfbreite, mit parallelen Rändern, beim J wenig schmäler, die Augenränder vorn etwas convergierend. Hinterkopf mehr oder weniger stark gewölbt, Untergesicht zurückweichend, gegen den Mundrand wieder etwas vortretend, mit breitem flachen, nur auf der oberen Hälfte scharfen Kiel. Augen kurz oval. Breite der Backen '/^ der Augenhöhe. 2. Fühlerglied entweder verlängert,

Diptera, Zweiflügler.

235

walzenförmig und so lang wie das 3. (Fig. 268), oder kurz, Vs

der Länge des 3. Endglied mit ausgehöhltem Oberrand und mehr oder

weniger zugespitzt. Kopfborsten kräftig,

2 Orbitalborsten. Rüssel normal, Taster

gebogen und am Ende etwas verdickt.

Thoraxborsten kräftig. Am Hinterrand

der Mesopleure eine oder mehrere längere

Borsten, Pteropleure nur bei Ph. coryleti

mit einer langen Borste. Beine wie bei

Tetanocera, ohne besondere Merkmale.

Flügel braun oder grau, mit längs der

Adern angeordneten schwarzbraunen

Flecken, die Fleckenreihe am Vorderrand

besonders groß. 5. Hinterleibssegment

nur wenig kürzer als die übrigen, mit

marginalen Macrochaeten, welche am 4.

Segment nur schwach sind oder ganz

fehlen; 6. und 7. Tergit des J stark

entwickelt. Entwicklung unbekannt. 3 deutsche Arten.

Fig. 268. Pherbiiia coryleti (Scop.) Kopf.

Artenübersicht.

1. Pteropleure mit einer längeren Boi-ste, 2. Fühlerglied so lang wie das 3., Flügel von gelbbrauner Grundfarbe, größere Art von mindestens 6 mm Länge. Ph. coryleti (Scop.).

Pteropleure unbeborstet, 2. Fühlerglied kürzer als das 3., Flügel von grauer Grundfarbe, kleinere Arten von höchstens 6 mm Länge. 2.

2. Stirnstrieme braun, glänzend, Flügelflecken oft spärlich und wenig intensiv. Ph. punctata (F.)

Stirnstrieme auf der Mitte weißlich, matt, Flügel flecken stets zahlreich und intensiv schwarzbraun. Ph. vittigera (Schin).

Pherbina coryleti (Scop.).

Stirn hell gelblichbraun mit glänzender, vorn dunkelbraun ein- gefaßter Mittelstrieme. Die Orbitalborsten stehen auf dunkelbraunen Fleckchen, ferner zwischen Fühlerwurzel und Augenrand ein schwarz- brauner Fleck, Augenrand auf der unteren Stirnhälfte weiß ein- gefaßt. Hinterkopf gelblichbraun, weißgrau bestäubt, hinter den Postvertikalborsten 2 silberweiße Flecke, durch einen schwärzlichen Zwischenraum getrennt. Untergesicht, und Backen glänzend weiß bestäubt. Fühler gelb- lichbraun, das Endglied etwas dunkler, 2. Glied so lang wie das 3. oder wenig länger, Borste schwärzlich mit heller Wurzel. Taster bräun- lichgelb. Thorax hell- braun, oberseits grau bestäubt, mit 2 scharfen braunen durchgehen- den Mittellängsstriemen. Pleuren grau bestäubt. Scutellum in der Mitte braun, an den Seiten grau bestäubt. Beine einfarbig gelblich-

Fig. 269. Pherb.

), Flügel.

236

K. Grünberg,

braun. Flügel (Fig. 269) gelblichbraun mit dunkelbraunen Flecken, über i?2 + 3 eine Reihe größerer Flecke, die übrigen kleiner, reihen- förmig über und unter den Adern angeordnet. Hintere Querader mehr oder weniger stark geschwungen. Schüppchen und Schwinger gelblich. Hinterleib hellbraun, etwas glänzend, leicht grau bestäubt, mit einer mehr oder weniger ausgeprägter, an den Einschnitten unter- brochener schwärzlicher Mittellängsstrieme. 6—8 mm. Gemein.

Pherbina punctata (F.). Stirn gelblichbraun mit dunkelbrauner etwas glänzender Mittel- strieme und zwei dunklen seitlichen Strichen; die dunkeln Flecke am Vorderende und die Einfassung der Augen wie bei coryleti, ebenso Hinterkopf, Backen und Untergesicht. 2. Fühlerglied gelb- lichbraun, halb so lang wie das 3., dieses hell rotbraun mit schwarzer Borste. Rüssel und Taster wie bei coryleti. Thorax braun, grau bestäubt, oberseits mit 2 scharfen mittleren und 2 sehr verschwom- menen seitlichen dunkelbraunen Längsstriemen, von denen die mittleren hinten zusammenfließen. Scutellum auf der Mitte dunkel- braun, an den Seiten grau bestäubt. Mesopleure undeutlich braun gefleckt. Beine gelblichbraun. Flügel grau, über /?2+3 6 oder 7 größere schwarzbraune Flecke, die Flecke längs der übrigen Adern klein und oft spärlich. Hintere Querader stark geschwungen. Hinterleib braun, glänzend, mit leichtem grauen Schimmer und einer breiten, unscharf begrenzten, aus einzelnen zusammenfließen- den Flecken gebildeten Mittellängsstrieme. 5 6 mm. Vereinzelt, nicht häufig.

Pherbina vittigera (Seh in.). Stirn hell gelblichbraun mit dunkelbrauner, in der Mitte weißlicher matter Mittelstrieme, seitlichen braunen Längsstrichen

und weißlich ge- säumten Augenrän- dern. Zwischen Flügelwurzel und Augenrand ein dun- kelbrauner Pleck. Hinterkopf dicht graugelb bestäubt, die weißen Flecke hinter den Post- vertikalborsten un- deutlich. Unter- gesicht und Backen glänzend graugelb bestäubt. 2. Fühlerglied V2 bis ^/g so lang wie das 3., hell gelbbraun, das 3. etwas dunkler, Börste schwarz. Rüssel dunkelbraun, Taster gelbbraun. Thorax braun, grau bestäubt, die dunkelbraunen Längsstriemen scharf, die seitlichen an der Quernaht schmal unterbrochen, die mittleren vor dem Scutellum zu einem dunkelbraunen Feld zusammenfließend. Pleuren grau bestäubt, mit einigen braunen Flecken. Scutellum auf der Mitte dunkelbraun, an den Seiten grau. Beine hell rot- braun, Vorderschenkel dünn grau bestäubt, gegen die Spitze schwärz- lich. Hinterschenkel ebenfalls an der Spitze mit schwarzen seit- lichen Flecken. Flügel (Fig. 270) grau mit zahlreichen intensiv schwarzbraunen Flecken, über .^2 + 3 gewöhnlich 6 größere, die

Fig. 270. Pherbina vittigera (Schill.), Flügel.

Diptera, Zweiflügler. 237

übrigen über und unter den Adern; zwischen den Fleckenreihen unscharfe schwarzbraune Längsstriemen. Hintere Querader ge- schwungen. Schüppchen und Schwinger gelblichbraun. Hinterleib grau bestäubt, Oberseite schwarz, etwas glänzend, mit dunklerer Mittellängsstrieme. Seitenränder und Hinterränder der Segmente braun, ebenso die Unterseite. 5—6,5 mm. Häufig.

Coremacera Rond. Lunula über den Fühlern deutlich. 2. und 3. Fühlerglied gleich lang (Fig. 271), 3. an der Wurzel der Borste scharf geeckt, ziemlich spitz zulaufend, an der Spitze mit einem Büschel steifer Borsten- haare. Fühlerborste sehr dicht und kurz gefiedert, weiß. 2 Orbitalborsten. Untergesicht stark zurückweichend , am Mundrand senkrecht. Kiel nur unter den Fühlern deutlich, breit gerundet; Breite der Backen 72 ^^^r Augenhöhe.

Thoraxbeborstung typisch, Pleuren unbeborstet, Hinterleib ohne Macrochaeten. Flügel in

ganzer Ausdehnung dunkel- ^^ 371. Coremacera «larginata (F.),

braun bis fast schwarz, mit Kopf,

gleichmäßiger heller Gitterung

(Fig. 272). Hintere Querader gebogen oder schwach S form ig ge- schwungen. Beine ziemlich stark beborstet, Mittelschenkel mit Prä- apicalborste , Hinterschenkel oben und unten mit einzelnen stär- keren Borsten. Klauen und Haftläppchen beim J größer als beim $. Fliegen an Gewässern. Entwicklung unbekannt. 4 deutsche Arten.

Artenübersicht.

1. Untergesicht auf der Mitte mit einem runden schwarzen Fleck. C. catenata.

Untergesicht ungefleckt. 2.

2. Hellbraune Art mit ganz gelbbraunen Beinen und weit ge- gitterten Flügeln. C. cincta.

Dunklere Arten mit teilweise schwärzlichen Beinen und eng gegitterten Flügeln. 3.

3. Thorax ohne größere schwarzl)raune Flecke. C. marginata.

Thorax vor der Quernaht jederseits mit 2 scharfen schwarz- braunen Flecken. C. halensis.

Coremacera marginata (F.). Schwärzlich. Stirn dunkel rotbraun, glänzend, mit 2 großen sammetsch Warzen, teilweise schmal weiß umrandeten Seitenflecken; 2 kleinere Flecke zwischen Fühlerwurzel und Augenrand. Unter- gesicht gelblichbraun, glänzend weiß bestäubt. Hinterkopf mit schwarzem, weiß gerandeten Scheitelfleck. Fühler rötlichbraun, Spitze des Endgliedes und Borstenbüschel schwarz; Fühlerborste weiß mit gelbbrauner Wurzel. Thorax oben grau bestäubt mit

238 K. Grünberg,

dicht stehenden schwarzen Borstenwurzelpunkten, welche undeutliche Längsreihen bilden. Scutellum schwarz, fein grau bestäubt mit dunklem Längsstrich; Pleuren dunkel rotbraun, auf der Mitte dunkler

und leicht weiß be- stäubt, Vorderhüften dicht bestäubt. Hin- terleib schwarz, etwas glänzend, fein grau bestäubt, 4. und 5. Segment mit grauem Hinterrand, Hj^po- pygium des J kol- big, glänzend braun.

Fig. 272. Coremacera marginata (F.), Flügel. Flügel (Fig. 272) in-

tensiv geschwärzt mit gleichmäßig feiner Gitterung, Vorderrand bis zur Spitze breit schwarz, Queradern schwarz gesäumt. Schwinger braun. Schenkel schwärz- lich, etwas glänzend, ganz fein grau bestäubt, mit brauner Spitze, Schienen braun mit dunkler Spitze, Tarsen hell, gelblich mit schwarzer Spitze. 7—8 mm. Auf Gebüschen am Rand von Ge- wässern, häufig.

Coremacera halensis (Lw.).

Kopf gelbbraun, Mittelstrieme der Stirn etwas dunkler, stark glänzend, Scheitelfleck und Lunula glänzend schwarzbraun, die schwarzen Seitenflecke sehr groß, fast kreisrund. Fühler nur an der äußersten Spitze schwarz, Fühlerborste weiß mit bräunlich- gelber Wurzel. Übrige Kopfmerkmaie wie bei C. marginata. Thorax dunkel rotbraun, oben grau bestäubt mit feinen schwärzlichen Borsten- wurzelpunkten, vor der Quernaht mit 2 hintereinanderstehenden scharfen schwai-zbraunen Seitenflecken. Scutellum schwärzlich, glän- zend, grau bestäul)t mit dunkler Mittelstrieme. Pleuren und Vorder- hüften dünn weiß bestäubt. Hinterleib dunkel graubraun, glänzend, dünn grau bestäubt mit schmalen hellbraunen Hinterrandsäumen. Flügel ähnlich wie bei C. marginata, dunkelbraun, die hellen Gitter- flecke etwas größer und nicht ganz so zahlreich. Beine gelblich- braun mit dftnkleren Tarsen, Schenkel glänzend mit dunklerer Wurzel. 7 mm. Gegend von Halle. Selten.

Coremacera cincta (F.).

Stirn und Lunula glänzend gelblichbraun, die großen schwarzen Seitenflecke lang. Kopf im übrigen wie bei C. halensis. Thorax und Scutellum hellbraun, grau bestäubt, die dunkeln Borstenpunkte auf der Rückenmitte zu deutlichen Längsreihen geordnet. Pleuren und Vorderschenkel dünn weiß bestäubt. Hinterleib schwärzlich, glänzend, ganz dünn grau bestäubt, Hypopygium des J kolbig, glänzend hellbraun. Plügel dunkelbraun, Vorderrand intensiver, mit großen hellen Gitterflecken, welche die ganze Flügelfläche vom Hinterrand bis über R^ bedecken und von der dunkeln Grundfarbe nur ein ziemlich feines weites, auf der Mitte blasseres Maschenwerk übrig lassen. Queradern braun gesäumt. Beine einfarbig gelb- braun, nur die Tarsen dunkler. 6 mm. Selten.

Diptera, Zweiflügler.

239

Coremacera catenata (Lw.). Stirn gelblichbraun, Mittelstrieme und Lunula dunkler, stark glänzend, die schwarzen Seitenflecke klein, kreisrund, Scheitelfleck glänzend dunkelbraun. Auf dem glänzend weißen Untergesicht unter den Fühlern ein scharfer runder schwarzer Fleck. Kopf im übrigen wie bei C. halensis. Thorax hell gelbbraun mit 2

breiten schwärzlichen, dunkelbraun eingefaßten Rückenlängsstriemen und 2 schwarzltraunen vorderen Seitenflecken wie bei C. fuihmis. Seitenstrieme von

der Schulter zur Flügelwurzel dunkel rotbraun. Scutellum mit dunkler Mittelstrieme. Pleuren und Vorderhüften weiß bestäubt. Hinterleib einfarbig hell gelbbraun, ganz dünn grau bestäubt. Flügel (Fig. 273) heller oder dunkler l)raun, am Vorderrand schwarz- braun. Wurzel bis zur Mündung von Sc ganz hell, die Gitterflecke zwischen i?2 + 3 und M auf der Flügelmitte, besonders längs i^4+5, zu einem hellen Raum von größerer oder geringerer Ausdehnung zusammenfließend, Beine einfarbig hell gelbbraun. 7—9 mm. Stellenweise häufig.

Fig. 273. Coremacera catenata Lw., Flügel.

Lininia R.-D.

Unterscheidet sich von Coremacera hauptsächlich durch das Fehlen des Borstenbüschels am Ende des 3. Fühlergliedes. Stirn stark vorgezogen (Fig. 274), beim ^ '/^ der Kopfbreite, beim (^ nur wenig schmäler. Lunula deutlich. Untergesicht stark zurückweichend, nur unten am Mundrand senkrecht, Kiel auf der oberen Hälfte deutlich. Augen kurz oval, quergestellt, Backen etwas niedriger als der kleine Augendurchmesser. 3. Fühlerglied so lang oder etwas kürzer als das kräftige 2. Glied, oben mehr oder weniger ausgehöhlt, gegen das Ende zugespitzt. Borste deutlich dicht und fein behaart, weiß. Ko])f und Thoraxborsten typisch und kräftig. Pleuren un- beborstet. Hinterleib nur mit eini- gen schwachen seitlichen Macro- chaeten am Hinterrand des .5. Seg- mentes. Flügel braun gegittert und am Vorderrand intensiv gebräunt; hintere Querader deutlich S förmig geschwungen oder gerade. Vorder- schenkel oben mit einer Reihe längerer Borsten, Mittelschenkel mit Präapikal börste, Hinterschenkel oben mit einigen längeren Borsten, unten beim J mit 2 Reihen etwas kräftigerer Borsten. Klauen und Haftläppchen des $ etwas vergrößert. Fliegen zusammen mit Coremacera. Entwicklung un- bekannt. 3 deutsche Arten.

Fig. 274.

Limtiia funtigata (Scop.), Kopf.

240 K. Grünberg,

Artenübersicht.

1. Hintere Querader S förmig geschwungen. 2.

Hintere Querader gerade. L. recta.

2. Thorax nur mit schmalen dunkelbraunen Längslinien, Flügel- gitterung dicht. L. funiigata.

Thorax mit 2 breiten schwarzbraunen, dunkelbraun einge- faßten Längsstriemen, Flügelgi^terung locker.

L. unguicornis.

Liinnia fiimigata (Scop.).

Hellbraun, grau bestäubt. Stirn hell gelblichbraun, Mittel- strieme am vorderen Ende und Lunula dunkler, stark glänzend. Unter der obei'en Orbitalborste ein großer ovaler sammetschwarzer

Seitenfleck, der Raum zwi- schen Fühlerwurzel und Augenrand ebenfalls von einem großen schwarzen Fleck ausgefüllt. Untergesicht glän- zend weiß bestäubt. Hinter- kopf oben mit schwarzem weiß eingefaßten Scheitel- Fig. 275. Limnia funiigata (Scop.), Flügel, fleck. Fühler gelbbraun, 2.

Glied oben glänzend dunkel- braun, Endglied an der Spitze geschwärzt. Borste weiß mit bräun- lichgelber Wurzel. Taster blaßgelblich. Thorax hellbraun, grau bestäubt, oben mit sehr feinen dunkeln Borstenwurzelpunkten und dunkelbraunen Rückenlängsstriemen, die mittleren nur am Vorder- ende deutlich, die seitlichen unterbrochen. Scutellum mit breiter brauner Mittelstrieme; von der Schulter zur Flügelwurzel ebenfalls eine breite braune Strieme. Hinterleib hellbraun, glänzend, sehr zart grau bereift mit unscharfer schwärzlicher Mittelstrieme. Flügel (Fig. 275) graubraun, am Vorderrand intensiv braun, die hellen Gitterflecke reihenweise längs der Adern angeordnet; Wurzel und vordere Basalzelle hell; Queradern braun gesäumt, die hintere S förmig geschwungen. Beine gelbbraun mit dunkleren Tarsen. 7 mm. Häufig.

Limnia unguicornis (Scop.).

Ähnlich L. ßimigata. Seitenflecke der Stirn klein, meist auch an der Wurzel der oberen Orbitalborste ein kleiner, dunkler Fleck. 3. Fühlerglied scharf zugespitzt, die größere Hälfte schwarzbraun. Auf dem Thoraxrücken der Raum zwischen den dunklen Längs- striemen schwärzlichgrau ausgefüllt, so daß 2 breite dunkelbraun eingefaßte Seitenstriemen dieser Farbe entstehen, welche sich auf die Seitenteile des Scutellums fortsetzen und eine breite gelbbraune Mittelstrieme einschließen. Hinterleib ausgedehnt schwärzlich, selten vorwiegend hellbraun, zart grau bereift, mit schwärzlicher Mittelstrieme und ebensolchen Seitenstriemen. Plügel ähnlich wie bei L. ficmigata, die dunkle Gitterung lockerer, die hellen Flecke besonders zu beiden Seiten von i?4-|-5 zu breiten hellen Streifen zusammenfließend. Hinterrand hell. Beine gelblichbraun mit dunk- leren Tarsen. 6 mm. Gemein.

Diptera, Zweiflügler. 241

Limnia recta Lw.

Unterscheidet sich von L. ßimigata nur durch die vollkommen gerade hintere Querader.

Dichetophora Rond.

Körper schlank, sehr kurz beborstet. Kopfborsten, besonders die vordere Orbitalborste, klein (Fig. 276). '^. Fühleiglied l'/gmal so lang wie das 2., schlank, zugespitzt. Borste fein und dicht behaart. Augen kreisrund. Stirn beim 9 '/j der Kopfbreite, beim (^ wenig schmäler, vorgezogen, Lunula über den Fühlern deutlich, Untergesicht stark zurückweichend, am Mund- rand senkrecht, Kiel nur auf der oberen Hälfte. Thoraxborsten klein, Präsuturalborste und innere Prä- scutellarborsten fehlen. Pleuren unbeborstet. Hinterleib ohne Macro-

chaeten. Beine schlank, sehr kurz Fig. 276. Dichetophora obliterata (F.),

und dünn beborstet, Präapical- ^°P^'

börste der Mittelschenkel schwach,

Hinterschenkel unten auf der Spitzenhälfte mit 2 Reihen dorn- ähnlicher Borsten. Flügel schmal, braun gegittert. 1 deutsche Art. Entwicklung unbekannt.

Dichetophora obliterata (F.). Kopf hell gelblichbraun, Lunula und Stirnmittelstrieme stark glänzend. Untergesicht glänzend weiß bestäubt. Hinterkopf mit schwarzem weiß eingefaßten Scheitelfleck. Stirn mit 2 kleinen, schwarzen Seitenflecken, auf denen die Orlntalborsten stehen, ein 3. Fleck neben der Fühlerwurzel. Fühler gelbbraun, Spitze des Endgliedes schwarzbraun, Borste weiß mit gelbbrauner Wurzel. Taster und Rüssel braungelb. Thorax hellbraun, auf dem Rücken schwärzlich, grau bestäubt, mit oft undeutlichen schwarzbraunen Längsstriemen, die mittleren genähert, schmal, die seitlichen breiter, durch die Quernaht unterbrochen. Schultern braun, Pleuren und Hüften weißgrau bestäubt. Hinterleib hellbraun, etwas glänzend, oben schwärzlich, fein grau bestäubt, Hypopygium des ^ kolbig, glänzend hellbraun. Plügel grau getrübt, mit lockerer diffuser brauner Gitterung, welche Wurzel und Hinterrand frei läßt. Zwischen Vorderrand und ./?2.+ 3 5, zuweilen nur 4 dunkelbraune Flecke. Beine hell gelblichbraun, glänzend, Schenkelwurzel blaß, Tarsen verdunkelt. 5—7 mm. Selten.

Elgiva Meig.

Lunula klein, Stirn fast bis zu den Fühlern vorgezogen, beim 5 7s der Kopfbreite, beim $ nur wenig schmäler. Untergesicht stark zurückweichend (Fig. 277), unten senkrecht, Kiel nur oben deutlich. Augen fast kreisrund. 3. Fühlerglied so lang wie das 2., zugespitzt; Borste kurz und dicht behaart. Kopf und Thoraxborsten typisch und kräftig. Pleuren unbeborstet Hinterleib nur am 5. Segment

242

K. Grünberg,

mit einigen schwachen seitlichen Randmacrochaeten, beim J deut- licher als beim $. Hypopygium des J kolbig verdickt. Flügel (Fig. 278 u. 279) bräunlich getrübt, ungegittert, mit dunkleren Längsstreifen und dunkleren Flecken an den Queradern und längs der M, deren Kern gewöhnlich ein kurzer abwärts gerichteter Ader- anhang bildet. Hintere Querader stark S förmig geschwungen. Vorder- schenkel oben mit einer Reihe kräf- tiger, unten mit längeren feinen Borsten, Mittelschenkel mit Prä- apikalborste, Hinterschenkel oben vor der Spitze mit einigen kräftigen Borsten, unten mit 2 Reihen dorn- ähnlicher Borsten, welche beim cf wesentlich stärker entwickelt sind als beim §. Klauen und Haftläpp- chen beim J vergrößert. Fliegen an Rohr und Wasserpflanzen, mehr über dem Wasser sich aufhaltend als am Ufer. Entwicklung un- bekannt. 2 deutsche Arten.

Flg. 277. Elgiva albiseta, Kopf.

Artenübersicht.

Größere Art von 8—10 mm Länge, M mit 3 braunen Punkten.

E. albiseta.

Kleinere Art von 6—7 mm Länge, M nur mit einem braunen Punkt

zwischen vorderer und hinterer Querader. E. lineata.

Elgiva albiseta (Scop.). Hellbraun, grau bestäubt. Stirn gelblichbraun, die meist ver- dunkelte Mittelstrieme und die Lunula stark glänzend. Orbital- borsten auf 2 kleinen schwarzen Flecken, der vordere größer; zwischen Fühlerwurzel und Augenrand ein größerer, weiß ge- säumter sammetschwarzer Fleck. Untergesicht glänzend weiß be- stäubt. Hinterkopf mit schwarzem weiß eingefaßten Scheitelfleck. Fühler gelb- oder rötlichbraun, Endglied mit schwarzbrauner Spitze,

Borste an der Wurzel gelbbraun, die größere Hälfte weiß. Taster und Rüssel braungelb. Thorax hellbraun oder \ \ ^--»«^ ^r^ y rötlichbraun, Oberseite

dünn grau bestäubt mit 4 dunkelbraunen T- r,-D ZT/ II.- 1 /c- N T-i" I Län gsstnomen . die

Flg. 2(8. Elgiva albiseta (&cop.), Flügel. .^/7 ...

mittleren genähert, schmal, die seitlichen breit. Pleuren und Hüften dicht grau be- stäubt, von der Schulter zur Flügel wurzel in der grauen Färbung eine breite scharfe braune Längsstrieme. Scutellum grau bestäubt mit breiter brauner Mittelstrieme. Hinterleib wie der Thorax, etwas glänzend, dünn grau bestäubt, beim J eine deutliche dichter graue Seitenstrieme. Flügel (Fig. 278) gleichmäßig hellbraun ge- trübt, am Vorderrand etwas dunkler, mit intensiv dunkelbraunen

Diptera, Zweiflügler.

243

Flecken an der vorderen und an den Enden der hinteren Quer- ader und 3 etwas kleineren P'lecken dicht an der M, 2 vor und 1 hinter der hinteren Querader. Zwischen ^2 + .s und R\j^^i sowie zwischen ^4 + 5 und M ein schmaler dunkler Längsstrich. Beine gelbbraun mit dunkleren Tarsen. 8 10 mm. In Rohrbeständen, an Sümpfen, ziemlich selten.

Elgiva lineata (Fall.).

Ähnlich E. albiseta, kleiner. Der Raum zwischen den inneren und äußeren braunen Thoraxstriemen durch 2 breite schwärzlich- graue Striemen ausgefüllt, welche eine braune, bis zur Spitze des Scutellums durchgehende Mittelstrieme einschließen. Hinterleib mit schwärzlicher Mittellängsstrieme. Flügel (Fig. 279) braun, Vorderrand an der Mündung von R>-\-'d am dunkelsten, die ganze Unterrandzelle und der Hinterrand merklich heller als die übrige Flügel- fläche; ^4 + 5, Äl, Cu und An dunkel ge- säumt, zwischen die- sen Adern scharfe dunkle Längsstreifen. An M nur ein Fleck zwischen den ebenfalls intensiv verdunkelten Queradern. Übrige Merkmale wie bei der vorigen Art. 6—7 mm. Stellenweise häufig.

Fig. 279. Elgiva lineata (Fall.), Flügel.

Hydromyia R.-D.

Sehr ähnlich Elgiva, unterscheidet sich durch die Form des 3. Fühlergliedes (Fig. 280), welches oval und vorn breit abgerundet ist und durch die ganz nackt erscheinende, nur mikroskopisch fein behaarte Fühlerborste; ferner die Stirn etwas kürzer, weniger vor- gezogen. Kopf- und Thoraxbeborstung typisch und kräftig, Hinterleib nur mit einigen schwachen Macrochaeten am Hinter- rand des 5. Segmentes. Flügel und Beine wie bei Elgiva , die dornartigen Borsten an der Unterseite der Hinterschenkel nur beim J deutlich. Fliegen an Teichen und Sümpfen. Entwicklung unbekannt. 1 deutsche Art.

Hydromyia dorsalis (F.).

Hellbraun, mit schiefergrauem Rücken. Kopf wie bei Elgiva albiscta, Seitenflecke der Stirn klein und un- deutlich, auch der Fleck neben der Fühlerwurzel kleiner. Augen- rand sehr schmal weiß gesäumt. Thorax hellbraun, auf dem Rücken schwärzlich mit grauer Bestäubung und zuweilen undeutlichen schwarzbraunen Längsstriemen. Scutellum, Pleuren und Hüften hellbraun, zart grau bestäubt; von der Schulter zur Flügelwurzel eine breite braune Strieme. Hinterleib gelbbraun glänzend, ganz zart grau bereift. Flügel (Fig. 281) rauchig graubraun getrübt,

Fig. 280. Hydromyia dor- salis (F.), Kopf.

244

K. Grünberg,

längs des Vorderrandes bis über i?2-|-3 am dunkelsten; an der vor- deren und an den Enden der hinteren Querader scharfe intensiv

schwarzbraune

I^^^^PgSP

dorsah's (F.), Flügel.

mehrere. Beine gelbbraun, leicht grau bestäubt das Ende schwärzlich. 6 7 mm. Sehr häufig.

Flecke, 2 wei- tere auf der M vor und hinter der hinteren Querader, zu- weilen (s. Fig.) zwischen den Queradern noch ein kleiner ak- zessorischer Fleck oder auch Tarsen gegen

Hedroneura Hendel.

Stirn vorgezogen, beim $ ungefähr gleich der halben Kopf- breite, beim cf nur wenig schmäler, bei beiden Geschlechtern hinten ein wenig verengt. Hinterkopf hinter den Postvertikalborsten etwas eingedrückt, dann stark gewölbt. Untergesicht stark zurückweichend, nur der untere Teil annähernd senk- recht. Nur der obere Teil des Kieles scharf. 2. Fühlerglied so lang wie das 3., vorn am Innenrande mit einer lappenförmigen Erweiterung. 3. Glied oval, mit abgerundeter Spitze und schwach ausgehöhltem Vorderrand. Borste 3gliedrig, mit verdickter Wurzel und kurzer Behaarung. Augen fast kreisrund, Breite der (i--)> Backen -j^ bis ^/^ der Augenhöhe. Kopfborsten nur mäßig stark oder schwach, vordere Orbitalborste stets wesentlich kleiner als die hintere. Thorakalborsten ebenfalls ziem- lich schwach. Präsuturalborste fohlt. Pleuren unbeborstet oder am Hinterrand der Mesopleure eine längere Borste. Hinterleib beim 9 lang oval, beim (j' mit fast parallelen Rändern, ohne Macrochaeten. 5. Segment beim $ wenig kürzer als das L, beim J ebenso oder nur

so lang wie das 4., 6. und 7. Tergitbeim stark entwickelt, kolbig, auch beim ^

deutlich sichtbar. Beine lang und kräf- tig, Vorderschenkel

oben mit einigen längeren Borsten, auf der Unterseite , auf der distalen Hälfte mit 2 Reihen dornähnlicher kurzer Borsten, die indessen zuweilen sehr schwach sein können. Mittelschenkel mit

Fig. 282. Hcdioneuia cucular, Kopf.

Fig. 283. Hedroneura cucularia (L.), Flügel

Diptera, Zweiflügler. 245

Präapicalborsten, auf der Unterseite der Hinterschenkel dieselben Borsten wie an den Vorderschenkeln, doch zahlreicher und kräf- tiger. Flügel lang und ziemlich schmal (Fig. 283), den Hinterleib weit überragend, grau getrübt und etwas wolkig, an den Queradern dunkel gefleckt; hintere Querader zweimal fast rechtwinklig gebogen. Entwicklung unbekannt. 3 deutsche Arten.

Artenübersicht.

1. Hinterrand der Mesopleure wenigstens mit einer längeren Borste, Thorax dicht schiefergrau bestäubt. H. cncularia.

Pleuren ganz ohne längere Borsten, Thorax vorwiegend braun. 2.

2. Obere Augenränder mit sehr schmalem weißlichen Saum, an der Wurzel der Orbitalborsten dunkle Flecke. H. rufa.

Obere Augenränder breit weiß gesäumt, Orbitalborsten ohne Wurzelflecke. H. divisa.

Hedroneura cuciilaria (L.).

Stirn gelblichbraun mit breiter glänzender dunkelbrauner Mittelstrieme; unter dem Stirnende zwischen Fühlerwurzel und Augenraiid und an der Wurzel der vorderen Orbitalborste je ein großer runder sammetschwarzer Fleck; an der Wurzel der oberen Orbitalborste ein kleinerer dunkler Fleck; Augenränder mit schmalem weißen Saum, der sich vorn zwischen den beiden schwai'zen Flecken erweitert. Hinterkopf hellbraun, grau bestäubt, hinter den Post- vertikalborsten ein schwarzer Fleck mit weißer Umrandung. Unter- gesicht und Racken hellbraun mit gelblichweißer seidenglänzender Bestäubung. Fühler braun, das Endglied gewöhnlich an der Spitze verdunkelt, Borste weiß mit hellbrauner Wurzel. Rüssel braun, Taster gelbbraun. Thorax dicht schiefergrau bestäubt. Oberseite mit 2 mittleren und 2 seitlichen Längsstriemen, die letzteren breiter und schärfer als die mittleren und an der Quernaht unterbrochen, die vordere Hälfte meist in 2 Flecke aufgelöst; auf der Mesopleure ein runder dunkelbrauner Fleck, am Hinterrand 1, zuweilen 2 längere Borsten. Scutellum braun, grau bestäubt mit braunem Mittellängsstrich. Beine gelbbraun bis hell rötlichbraun. Flügel grau (Fig. 283), an der Spitze durch einige hellere und dunklere Stellen etwas wolkig, an der vorderen und an den Enden der hinteren Querader dunkelbraune Flecke. Schüppchen und Schwinger gelblich. Hinterleib einfarbig hellbraun, etwas glänzend, 2. 5. Seg- ment nahe der Seitenlinie mit ovalen dunkelbraunen (von oben nicht sichtbaren) Flecken. 5,5—7,5 mm. Nicht häufig.

Hedroneura rufa (Panz.).

Stirn gelbbraun mit glänzender Mittelstrieme, die dunkeln Flecke etwas kleiner und weniger intensiv als bei H. cuciilaria, die weißen Augenränder ebenso. Hinterkopf, Untergesicht und Backen ebenfalls wie bei cncularia. P'ühler braun, Borste hellbraun mit weißer Spitzenhälfte, Rüssel und Taster wie bei cucularia. Thorax hellbraun bis rötlichbraun, grau bestäubt, mit deutlichen breiten dunkelbraunen Längsstriemen, die mittleren hinten zu- sammenfließend; von der Schulter bis zur Flügelwurzel ein

246 K. Grünberg,

undeutlicher brauner Strich. Pleuren ungefleckt und ohne längere Borsten. Scutellum braun, an den Seiten grau bestäubt. Beine gelblichbraun. Flügel wie bei nutilaria, die Flecken zuweilen weniger intensiv. Schüppchen und Schwinger weißlichgelb. Hinter- leib hellbraun, etwas glänzend, ungefleckt, Seitenränder und Unter- seite dünn grau bestäubt. 6—8,5 mm. Häufiger als cucularia.

Hedroneura divisa (Lw.).

Stirn gelblichbraun mit glänzender brauner Mittelstrieme und breit weißgesäumten Augenrändern, ohne dunkle Flecke, nur ein schwarzer Fleck zwischen Fühlerwurzel und Augenrand. Hintei'kopf, Untergesicht und Backen wie bei den vorigen Arten. Fühler heil- braun, Endglied an der Spitze verdunkelt, Borste weiß mit schwarz- brauner Wurzel. Thorax hellbraun, grau bestäubt, die braunen Längsstriemen breit und deutlich, die mittleren hinten zusammen- fließend, Schulterbeulen und oberer Teil der Pleuren deutlicher und ausgedehnter braun als bei H. rufa, Pleuren sonst ungefleckt und ohne längere Borsten. Scutellum auf der Mitte dunkelbraun, an den Seiten grau. Beine hell gelblichbraun, die Tarsen dunkler. Flügel graubraun, fast einfarbig, die dunkeln Flecke an den Quer- adern wenig intensiv. Schüppchen und Schwinger gelblich. Hinter- leib hellbraun, dünn graubraun bestäubt, auf dem Rücken schwärz- lich. 7 mm. Bisher nur in der Gegend von Posen gefunden.

Sepedon Latr.

Sehr schlanke, schmale und äußerst kurz beborstete Arte«. Stirn beim 5 '/'a der Kopfbreite, beim (j' kaum schmäler, vorgezogen. Lunula deutlich. Untergesicht nur in der oberen Partie zurück- weichend, vorwiegend senkrecht. Backen sehr breit, über die Hälfte des Durchmessers der langovalen, fast senkrecht stehenden Augen

erreichend. Kopfborsten klein, 1 Orbitalborste, Ocellarborsten fehlend oder wenn vorhanden sehr klein. Fühler sehr lang und schlank (Fig. 284), 2. Glied merklich länger und dünner als das am Ende scharf zuge- spitzte 3. Glied. Borste sehr fein und kurz behaart, bei schwacher Vergrößerung nackt erscheinend. Thoraxborsten ziemlich schwach, Humeral-, Präsutural-, Dorsocentral- und Fig. 284. Sepedon sphegeus (F.), Kopf. Präscutellarborsten (wenigstens die inneren) fehlend. Hinter- leib ohne Macrochaeten. Flügel lang, ungezeichnet, höchstens mit verdunkelten Queradern. Beine sehr kurz beborstet, lang und schlank, die Hinterschenkel stark verlängert und verdickt, den Hinterleib mehr oder weniger beträchtlich überragend, die Borsten der beiden unteren Längsreihen als kräftige kurze Dornen entwickelt. Hinter- schienen deutlich einwärts gekrümmt. Fliegen häufig in Rohr- beständen und an dicht bewachsenen Sumpfrändern, träge, verbergen

Diptera, Zweiflügler.

247

sich ohne abzufliegen auf der dem Beschauer abgekehrten Seite von Halmen und Rohrstengeln. 2 deutsche Arten.

Larven und Puppen an der Wasseroberfläche (s. unten).

Artenübersicht. Größere, glänzend blauschwarze Art mit roten Beinen. S. sphegens. Kleinere, stumpf rotbraune Art mit gelbbraunen Beinen. S. spinipes.

Sepedon sphegeiis (F.). Schwarz mit lebhaftem stahlblauen Glanz und feiner weißer Bestäubung, welche an den Hüften am auffälligsten ist. Stirn und Untergesicht besonders stark glänzend. Thorax mit 4 schwarzen Längsstriemen. Flügel gleichmäßig braun getrübt, nur an der vorderen Querader mit einem inten- siveren Fleck. Schenkel und Schienen rotbraun, Tarsen schwärzlich, ebenso die Schenkeldornen schwarz. 10 mm. Häufig an Gewässern mit be- wachsenen Ufern.

Eier ^/^ mm lang, weiß, bohnenförmig, in Gruppen oder Reihen von 5_7 Stück nebeneinander auf Blätter abgelegt.

Larve (nach Gercke, Fig. 2S5) erwachsen 10 mm lang, schlank, madenartig, dunkel rostbraun mit glatter Oberfläche und undeutlich segmentiert. Vordei'stigmen knopfiormig, 6 fingerig. Am Hinterende 2 große hintere und 2 kleinere seitliche Fleischwarzen. Hinterstig- men groß, vorgewölbt, von Fig. 285. Sepedon Wimpern umstellt. Die er- '^Nach" G^"r'Jk"^*'" wachsenen Larven um Mitte Juni an der Wasserober- fläche zwischen Lemna und anderen Wasserpflanzen. Können lange Zeit unter Wasser aushalten.

Puppe (nach Gercke, Fig. 286) an der Wasseroberfläche, auf dem Rücken schwimmend, 7 mm lang, gedrungen, dunkelbraun mit helleren, kreisförmig angeordneten Flecken. Vorderende breit und flach, in der Mitte mit 2 auf einer Erhöhung stehenden Spitzen. Hinterende verjüngt, etwas gebogen, trägt die deutlichen großen von Wimpern umstellten Stigmen. Die leere Puppenhülle gesprenkelt.

Sepedon spinipes (Scop.). Körper rötlich braun, Untergesiclit, Pleuren und Beine etwas heller, mehr gelblichbraun. Thorax mit dünner weißer Bestäubung und 4 dunkeln Längsstriemen, die inneren rotbraun, die äußeren schwärzlich. Untergesicht und Augenränder auf der Stirn mit weißem Seidenglanz. Fühler rotbraun, Borste schwarz mit weißer Spitze. Über und unter der Fühlerwurzel am Augenrand jederseits ein schwarzer Fleck. Hinterleib etwas heller als der Thorax, mit

Fig. 286. Sepedon sphegeus

(F.), Puppe. Nach

Gercke.

248 K. Grünberg,

undeutlicher unterbrochener schwärzlicher Mittellängsstrieme und weiß bestäubter Unterseite. Flügel gelblichbraun getrübt, an der vorderen und am Vorderende der hinteren Querader sowie an der Mündung von i?2-(-3 ein intensiverer brauner Fleck. Tarsenenden verdunkelt. 7—9 mm. Gemein an Gewässern mit dicht bewachsenen Ufern, besonders in Rohrbeständen.

Eiablage unbekannt.

Larve ähnlich der von S. sphegeiis, aber weißlich blaugrün, durchscheinend und ebenfalls undeutlich segmentiert.

Puppe etwas schlanker als bei .S". sphegeus, die Hinterstigmen gestreckter. Die leere Puppenhülle glasig, ohne Zeichnung.

Chloropidae.

Scharf begrenzte natürliche, sehr artenreiche, aber im Körperbau recht einheitliche Gruppe der holometopen Muscarien, ziemlich kleine bis sehr kleine, gedrungene oder plumpe, seltener schlanke, nackte oder nur spärlich und kurz, sehr selten stärker behaarte und be- borstete Formen von vorherrschend glänzend gelber oder schwarzer Färbung umfassend. Kopf je nach der Ausbildung der Stirn und des Untergesichts in den plastischen Merkmalen verschieden, fast immer mit großem deutlichen, glänzenden Scheiteldreieck, Augen nackt, kreisrund oder oval, nicht selten quer gestellt und breiter als hoch. Fühler im allgemeinen klein, Endglied scheibenförmig oder oval, selten verlängert, Borste meist deutlich mehrgliedrig, kurz und dick, nackt oder behaart, nie lang gefiedert. Kopfborsten schwach und spärlich oder ganz fehlend. Rüssel kurz, selten ver- längert, Taster klein, stabförmig. Thorax nur an den Seiten und vor dem Scutellum mit schwachen Borsten. Pleuren unbeborstet. Hinterleib Sgliedrig, oval oder langelliptisch. Flügel kurz und breit gerundet, zuweilen stark verkürzt, Geäder einfach; C bis zu R^-\-fi oder bis zu M reichend, .SV mit R^ verschmolzen, R^-\ 5 und M parallel oder an der Spitze divergierend, hintere Basalzelle mit der Discoidalzelle verschmolzen, Analzelle fehlt. An rudimentär, Ax fehlt. Beine außer zuweilen stark verdickten Schenkeln und ge- bogenen Schienen ohne besonglere Merkmale.

Die Larven leben meist in Gramineen, zuweilen gallenbildend. Manche Arten sind Getreideschädlinge. 3 Gattungen kommen ständig am Wasser in Rohrbeständen oder wenigstens in der Nähe von Ge- wässern vor. Die Larven von 2 derselben, wahrscheinlich auch die der 3., entwickeln sich in Teichrohrstengeln.

Platycephala Fall. Mittelgroße, schlanke, rötlichgelbe, gänzlich unbeborstete, nur sehr kurz be- haarte Fliegen. Kopf etwas breiter als der Thorax, im Profil dreieckig (Fig. 287). Stirn breit, flach muldenförmig ver- Fig. 287. Platycephala pianifrons fieft, vorgezogen, mit schmaler Mittel- (F.), Kopf. längsfurche. Untergesicht stark zurück-

weichend, mit der Stirn einen spitzen Winkel bildend, mit seitlichen Längsfurchen und ziemlich starkem Mittelkiel. Backen breit, 72 der Augenhöhe. Augen queroval,

Diptera, Zweiflügler.

249

etwas vorquellend. Fühler vorgestreckt, 2. Glied so breit wie das 8., mit dem Oberrand beträchtlioli weiter vorreichend als mit dem Unterrand und daher schräg abschneideTid, Endglied zugespitzt mit breiter Basis. Borste 2gliedrig, Basalglied verdickt, Endglied lang und dünn, kurz und fein beliaart. Rüssel schwach mit schmalen Saugflächen-, Taster unscheinbar, stabförmig. Thorax rechteckig, ziemlich flach. Hinterleib schlank, etwas länger als der Thorax, aber nicht breiter, gegen das Ende verschmälert, 6gliedrig, 1. bis 5. Segment annähernd gleichlang, 6. kurz. Flügel breit und ziemlich kurz, den Hinterleib wenig überragend, C kaum über i?4 + 5 hinausreichend, vor der Spitze abbrechend; vordere und hintere Querader dicht genähert auf der Flügelmitte; M und Cu werden dicht hinter der hinteren Querader undeutlich; hintere Basal- und Analzelle fehlen. Beine ziemlich kräftig, Hinterschenkel stark verdickt, Hinterschienen säbelförmig einwärts gebogen. Fliegen an Gewässern in Rohrbeständen. Larven und Puppen in Rohr- stengeln (s. unten). 2 deutsche Arten.

Artenübersicht. Größere Art von 8 9 mm Länge, Stirn stark vorgezogen, wie der

Thorax grob schwarz punktiert. PI. planifrons.

Kleinere Art von 6 mm Länge, Stirn weniger stark vorgezogen.

Punktierung fein. PI. umbraciilata.

Platycephala planifrons (F.) {¥\g. 288).

Grundfarbe rötlich braungelb. Stirn etwa um die Länge der Fühler über den vorderen Augenrand vorgezogen. Stirn, Thorax und Scutellum dicht mit groben vertieften schwarzen Punkten bedeckt. Mittelfurche der Stirn dunkelbraun , Untergesicht weiß be- stäubt. Fühler oben schwarzbraun , unten rotgelb, Borste weiß, Basalglied braungelb. Rüssel und Taster braungelb. Thorax mit 2 unpunktierten hellen durchgehenden Längs- striemen, welche sich auf die Seitenränder des Scutellums fortsetzen. Hinterleib schwarz, etwas glänzend, mit breiten braungelben Seiten- rändern, oben mit schmalen grauen Hinter- randsäumen und in der Mittellinie zuweilen unbestimmt braun bis dunkel rotbraun ge- fleckt. Flügel grau, die Längs- und Quer- adern, besonders ^4 + 5, deutlich und breit braun gesäumt. Schwinger braungelb. Beine einfarbig braungelb, Vordertarsen durch dichte kurze Beborstung schwärzlich erscheinend. 8—9 mm. In Rohrbeständen.

Larve (nach Wand oll eck) gelblichweiß, 9—10 mm lang, an der dicksten Stelle 2 mm breit, schlank und lang gestreckt, 12gliedrig. Kopfsegment auf der Oberseite abgeflacht und Fig 288. Platycephala bis zu ^l^ seiner Länge mit einer braunen planifrons (F.).

schildförmigen Chitinplatte bedeckt, das wesent- lichste Merkmal der Image daher schon bei der Larve vorhanden. Die Seitenränder der hinten bis zur Segmentgrenze reichenden

250 K. Grünberg,

Kopfplatte nicht scharf, sondern allmählich in das helle Chitin der Körperbedeckung übergehend. Mundhaken dick, schwarz, auf der Unterseite mit mehreren stumpfen Zähnen. Vorderster Teil des Kopfsegmentes über der Mundöffnung nasenartig vorgewölbt, oben mit Reihen sehr feiner Chitinstacheln besetzt. Vorderstigmen dicht am Hinterrande des 1. Segmentes, mit 17 kurzen Ästen, unter den Vorderstigmen, nahe der ventralen Mittellinie, 2 braune runde Chitinflecke. Vorderränder aller Segmente (mit Ausnahme des 1.) zu Kriechwülsten verdickt und mit mehreren dichten Reihen kurzer brauner, etwas hakig gekrümmter Chitindörnchen besetzt; diese dorsal und ventral größer und gehäufter, seitlich, wo auch die Wülste schwächer sind, kleiner und spärlicher. Endsegment nach hinten abgeflacht, ventral mit 2 gerundeten Backen, zwischen denen die schlitzförmige Afteröffnung liegt, welche rings von dichtstehenden Chitindörnchen umgeben ist; Hinterstigmen dorsal, nierenförmig, mit H Spalten, dicht nebeneinander und durch eine tiefe f\irche geschieden. Larven und Puppen einzeln in den Stengeln des Teich- rohrs.

Platycephala nmbracnlata (F.).

Ähnlich PI. planifrons, gleichgefärbt, aber kleiner, Stirn weniger vorgezogen, Kopf daher kürzer, Fühler verhältnismäßig länger, 3. Glied doppelt so lang wie das 2., gegen die Spitze stark ver- schmälert und am Ende wieder etwas breiter, flaschenförmig. Die schwarze Punktierung, besonders auf der Stirn, viel schwächer ent- wickelt als bei planifrons. Die vertiefte Stirnmitte auffallend stark glänzend. Untergesicht kaum weiß bestäubt, vorderer Mundrand schwarz gefleckt. Rückenmitte häufig mehr oder weniger stark geschwärzt. Braune Rückenflecke auf dem Hinterleib fehlen. Flügel und Beine wie bei planifrons. 6 mm. In Rohrbeständen, gemein.

Die Larve gleicht der von PI. planifrons, ist aber um die Hälfte kleiner.

Puppen von Boie im Juni in den Stengeln des Teichrohrs gefunden, in jedem Stengel nur eine Puppe. Fliegen im Juli.

Eurina Meig.

Mittelgroße, ziemlich plumpe, nackte oder borstig behaarte, doch nie starke Borsten tragende Fliegen. Kopf groß, breiter als der Thorax, Stirn sehr breit, vorgezogen (Fig289), mit 2 gegen die Fühler- wurzel konvergierenden Seiten- und einer schmalen Mittelfurche. Untergesicht sehr stark zurückweichend, mit der Stirn einen spitzen Winkel bildend, mit scharfen seitlichen Längs- furchen (Bogennaht) uud deutlichem Mittel- kiel; Mundöffnung unte. dem Ocellenhöcker, Augen kurz queroval, fast kreisförmig, ver- hältnismäßig klein. Backen breit, ^j^ der Augen- höhe oder mehr. Fühler schräg herabhängend, ziemlich kurz, Endglied scheibenförmig, fast Fig. 289. Eurina pii- kreisrund. Borste an der Wurzel verdickt, bei bescens Meig., Kopf. Lupenvergrößerung nackt erscheinend. Rüssel kurz mit schmalen Saugflächen, Taster stabförmig, unscheinbar. Thorax abgerundet quadratisch, mäßig stark gewölbt. Scutellum dick, halbkreisförmig. Hinterleib so breit wie der Thorax, oval, flach, L— 5. Segment annähernd gleich lang, 6. kurz. Flügel

Diptera, Zweiflügler. 251

in der Ruhe über dem Hinterleib flach zusammengelegt, C bis zur Mündung von Ri^-\-o reichend, vor der Spitze abbrechend, der Wurzelabschnitt etwas bauchig geschwungen ; 7?, dicht vor der Mitte mündend; Queradern ziemlich dicht genähert auf der Flügelmitte; hintere Basal- und Analzelle fehlen. Beine mäßig stark, ohne be- sondere Merkmale. Fliegen an Gewässern, an sandigen, wenig be- wachsenen Stellen. Schon zeitig im P'rühjahr, oft in großer Zahl an Riedgräsern. Entwicklung unbekannt. 1 deutsche Art.

Enrina pubescens Meig. (Fig. 290).

Schwarz, Stirn, Thoraxrücken und Scutellum ziemlich dicht und lang borstig behaart, Backen, Hinterleibsränder und Beine kürzer behaart. Stirn und Thorax düster grau, Untergesicht dicht weißgrau bestäubt; Seitenrand der vorgezogenen Stirnpartie zwischen vorderem Augenrand und Fühlerwurzel unbestäubt, schwarz. Fühler schwarz, grau bestäubt, Borste weißlich mit schwarzer Wurzel. Thorax mit breiten schwarz- braunen Längsstriemen, die seitlichen oft unscharf und hinten verkürzt, die mittleren scharf, auf das Scutellum sich fortsetzend und durch eine schmale graue Mittellängsstrieme getrennt. Hinterleib oben sammetschwarz, 2. 5. Segment mit scharfen grauen Hinterrändern und zuweilen mit grauer, vom Hinterrand ausgehender Mittellängslinie; Seitenränder und Unterseite grau mit schwärz- lichen Borstenwurzelpunkten, welche auch an den Kopf- und Thoraxseiten sichtbar sind. Flügel schwarzbraun getrübt mit dunkleren Längsstreifen Fig. 290. Eurina zwischen .^4 + 6, il/ und Cu und dicken schwarzen pubescens 'iA&i%. Adern. Beine vorwiegend heller oder dunkler braun, Schenkel und Schienen in größerer Ausdehnung schwarz. 4,5 6 mm.

Lipara Meig.

Mittelgi:oße bis kleinere, schwarze, breite plumpe Fliegen, gänz- lich unbeborstet, aber mit ziemlich dichter, kurzer, anliegender, glänzender Behaarung. Kopf so breit wie der Thorax. Stirn breit, etwas vorgezogen , Untergesicht ziemlich stark zurückweichend. Backen '., der Augenbreite. P'ühler unter dem Stirnrand eingefügt, in 2 scharf begrenzten Gruben des Untergesichts stehend, kurz und breit, Endglied etwas breiter als lang, scheibenförmig; Borste 2 gliedrig, kurz und dick, besonders das Basalglied stark verdickt, sehr kurz und fein behaart. Rüssel mit schmalen Saugflächen, Taster stab- förmig, etwas gebogen, deutlich sichtbar. Augen oval, kurz und dicht behaart. Thorax abgerundet quadratisch, stark gewölbt, Scu- tellum dick. Stirn unter der Behaarung grob, Thorax, Scutellum und Hinterleib fein schwarz punktiert. Hinterleib oval, tigliedrig, \.—:^. Segment gleichlang, 6. kurz. Flügel breit und ziemlich kurz, C bis zur Mündung von j\I reichend, Wurzelabschnitt ge- schwungen; Mündung von R^ in der Mitte des Vorderrandes, von beiden Queradern gleich weit entfernt. Beine gedrungen und kräftig, Schenkel dick. Schienen leicht gebogen. Fliegen in Rohr-

252

K. Grünberg,

beständen, vereinzelt. Larven in vorjährigen Rohrstengeln, regel- mäßig in Pflanzen, die auf trockenem Boden stehen, erzeugen große, langgestreckte, zigarrenförmige Gallen, in denen die Larve über- wintert. Die Fliegen sind aus den stellenweise häufigen Gallen leicht in großer Zahl zu züchten. 3 deutsche Arten.

a

Ä\

Arten Übersicht. 1. Große, ziemlich dicht gelbgrau behaarte Art von 6 7 min Länge; Fühler außer dem 2. Glied und Taster schwarz.

L. luceiis.

Kleinere dünn weißlich behaarte Arten von 5 mm Länge. 2, [2. Thorax ziemlich stark gewöl[)t, Fühler und Taster rotgelb,

Tarsen schwarz. L. simili.s.

Thorax flach, Füliler und Taster schwarz, Tarsen rotgelb.

L. rnfitarsis. Lipara liicens Meig. (Fig. 291). Große Art, matt schwarz mit dichter, gelbgrau glänzender Be- haarung. Fühler schwarz, 2. Glied rotgelb. Taster schwarz. Flügel bräunlichgrau getrübt, am Vorderrand und längs der Adern dunkler braun. Beine vorwiegend schwarz, Knie, Schienenspitzen und Tarsen- wurzeln mehr oder weniger ausgedehnt rotgelb, zuweilen die Schienen nur auf der Mitte schwarz oder auch ganz rotgelb. 6 7 mm.

1j a r v e (nach H e e g e r , Fig. 292) 8—10 mm lang, 1 2 gliedrig, weiß, dick w alzig. I. Segment hornartig braun, Fühler kurz, kegelförmig; Mundhaken schwarzbraun, an der Spitze 5 zähnig Vorderstigmen klein, am Hinterrand des 2. Seg- mentes, kreisrund mit 18 warzenförmigen Erhöhun- gen. Hinterstigmen einander " " genähert auf der Mitte des i'''g- '-02. Lipam lu- Endsegmentes hinter einer Zl^^'^^ kleinen Erhöhung. Die Heeger. Larven erzeugen an den Rohrstengeln große zigarrenförmige Gallen, weil infolge starker Verkürzung der Internodien die Blätter sich dachziegelartig über- einander legen. In jedem Stengel nur 1 Larve.

Puppe (nach Heeger, Fig. 2923) walzig, glänzend kastanien- braun, vorn hornartig, am Endsegment mit runden erhabenen, den Hinterstigmen entsprechenden Stellen. Verpuppung im ersten Früh- jahr, Fliegen 3—4 Wochen später.

Lipara similis Seh in.

Kleiner als L. hu-ens, weniger dicht behaart. Schwarz, etwas

glänzend, Behaarung weißlich, auf dem Thorax 4 Striemen der

Grundfarbe frei lassend, auf dem stärker glänzenden Hinterleib

sehr dünn. Fühler und Taster ganz rotgelb, Fühlerborste schwarz.

t5/

W

Fig. 291. Lipara lucens Meig.

w

w

Diptera, Zweiflügler. 253

Kopf grau bestäubt, Augenränder schmal weißgrau. Flügel grau, am Vorderrand leicht bräunlich. Adern schwarzbraun, an der Wurzel hellbraun. Beine schwarz mit rotgelben Knien. 5 mm.

Larve (nach Heeger, Fig. 293a) 6 mm lang, _,

sehr ähnlich der Larve von Z. lucrns, jedoch im ^\ Verhältnis zur Länge schlanker. Mundhaken hinter ' ' den 5. auch bei £. lucens vorhandenen zahnartigen Einschnitten mit noch einer breiten zahnartigen Erweiterung. Die Larven erzeugen keine auf- fälligen Gallen. Der obere bewohnte Teil des Rohrstengels ist nur wenig verkürzt und kaum merklich angeschwollen.

Puppe (Flg. 293 Ä) wie bei L. lucens, verhältnis- mäßig kleiner. *

Fig. 293. Lipara

Lipara rufitarsis Lw. simUis Schin.,

Schwarz, etwas glänzend, dünn weißlich be- pup^^^(i"' "^ach haart Stirn fein punktiert, matt. Scheiteldreieck Heeger.

glänzend. Untergesicht weißlich schimmernd. Fühler schwarz, Wurzelglieder etwas heller, Taster schwarz. Thorax un- gestriemt. Flügel blaß bräunlichgel'b. Beine schwarz. Knie und Tarsen rotgelb. 5 mm. Bisher nur aus Österreich bekannt.

Galle viel kleiner als die von Z. lucens, nur 7s oder selbst nur '/^ so lang, zuweilen jedoch von kleinen /?<c<?«.s-Gallen nicht zu unterscheiden.

In den Z^^ara-Gallen leben als Einmieter (Inquilinen) noch

3 kleine Ghloropiden, Haplegis tqrsata (Fall.), Oscinella frit (L.) var. pnsilla (Meig.) und Elachiptera cornuta (Fall.) sowie eine Geomyzine, Anthomyza gracilis (P'all.). Bei der Zucht erhält man die eine oder andere dieser Arten oft in großer Zahl.

Haplegi-s tarsata (Fall.).

Kleine, ganz glänzend schwarze, äußerst kurz beborstete

Art mit dicht und fein punktiertem Thorax; das ausgedehnte

Scheiteldreieck, Schulterecken, Pleuren und Hinterleib besonders

stark glänzend. Scheitelborsten, 2 Borsten vor dem Scutellum und

4 Randborsten des letzteren ebenfalls sehr kurz. P'ühler tief schwarz, Endglied kreisrund, scheibenförmig, Borste gebogen, am Grunde verdickt. Flügel grau getrübt, i?4-f6 ganz gerade, mit M gegen die Spitze nur schwach divergierend, M dicht hinter der hinteren Querader undeutlich werdend, bis zur Spitze nur als feine Linie sichtbar. Schwinger weiß. Beine schwarz, die äußersten Kniespitzen, Schienenspitzen und Tarsen rötlichgelb. 2—2,5 mm.

Larven und Puppen zwischen den zarten Blättern im Innern der Gallen, besonders häufig bei Z. lucens. Larve (nach Giraud) 3 4 mm lang, nackt, glatt, farblos, subzylindrisch, etwas abge- plattet, hinten ein wenig verjüngt. Mundhaken klein, Endsegment stumpf, gerade abgeschnitten, Hinterstigmen warzenartig vorspringend. Puiipen (nach Giraud) teilweise schon im Winter, hellrot, schmal, parallelrandig, etwas abgeplattet. Hinterstigmen wie bei der Larve.

Oscinella frit (L.) var. pusilla (Meig.). Sehr kleine glänzend schwarze Art, Thorax sehr fein punktiert und etwas blaugrün glänzend. Beborstung äußerst kurz. Fühler

254 K. Grünberg,

klein, samt der Borste ganz schwarz. Flügel ziemlich kurz und breit, grau getrübt, ^4+5 und ^1/ parallel, M bis zur Spitze deutlich; Queradern einander stark genähert. Schwinger gelb. Beine schwarz, Schienen und Tarsen der Vorder- und Mittelbeine bei var. pnsilla rotgelb. 1,5—2 mm.

Larven und Puppen etwas kleiner als die der vorigen Art, gewöhnlich mit diesen vermengt.

Elachiptera cornuta (Fall.). Kleine schlanke Art. Kopf rotgelb mit großem glänzend schwarzen Scheiteldreieck, Hinterkopf schwarz, unterer Augenrand weiß bestäubt, Scheitel an den Seiten ebenfalls dünn weiß bereift. Fühler rotgelb, Endglied kurz, scheibenförmig, schwarz gerandet, mit auffällig dicker, kurz behaarter, gerade vorgestreckter Borste. Thorax und Scutellum in ganzer Ausdehnung glänzend schwarz, Thoraxrücken mit 2 schmalen matt schwai-zgrauen, dicht punktierten Längsstriemert ; Seitenrand zwischen Schulter und Flügelwurzel dünn weißlich bereift. Hinterleib oben glänzend schwarzbraun mit dünner weißer Behaarung, unten gelblich, Flügel den Hinter- leib etwas überragend, leicht grau getrübt mit gelben Adern, ^4+5 und M fast parallel, kaum divergierend, Queradern einander stark genähert. Schwinger weißlich. Beine gelb. 2 3 mm.

Anthomyza gracilis (Fall.).

Kleine schmale schlanke Art mit langen Flügeln. Kopf rotgelb, Scheitel schwarz, Seitenränder der Stirn hellgrau bestäubt, ebenso die schmalen Backen ; Hinterkopf schwärzlich. Scheitelborsten mäßig stark (innere und äußere Vertical-, Ocellar-, 2 Orbitalborsten), am Mundrand 1 längere Borste. Fühler rotgelb, Endglied scheiben- förmig, schwärzlich gerandet, mit langer leicht gebogener schwarzer Borste. Taster und Rüssel rötlichgelb. Thorax und Scutellum schwärzlich, dicht grau bestäubt, Hinterleib schwarzbraun, etwas glänzend, Unterseite meist heller. Flügel bräunlichgrau getrübt mit hellbraunen Adern. Schwinger und Beine rötlichgelb. 3 mm.

Larven ziemlich beweglich, an nicht blühenden Halmen zwischen den inneren Blättern der Halmenden, gemein an von Lipara sifnüis bewohnten Stengeln, auch bei L. rufitarsis häufig, bei L. htcens selten.

Ephydridae.

Ziemlich kleine bis sehr kleine, meist grau oder braun be- stäubte, nicht selten auch grün oder blau glänzende Arten. Kopf meist breiter als hoch, Stirn bei beiden Geschlechtern sehr breit, Augen mehr oder weniger stark vorquellend, nackt oder behaart, üntergesicht immer wenigstens etwas, häufig sehr stark gewölbt und dann gegen den Mundrand weit vortretend, selten unter den Füh- lern eingedrückt und nie mit F'ühlergruben, gewöhnlich mit einzel- nen oder mehreren stärkeren Seitenborsten. Backen von verschie- dener Breite, beborstet oder unbeborstet. Mundöffnung meist ziemlich groß, zuweilen sehr weit. Epipharynx bei einer Anzahl Gattungen vorstehend. Rüssel dick, mit breiten Saugflächen, Taster meist klein und unscheinbar. Fühler von verschiedener Größe, im allgemeinen klein, Borste behaart oder auf der Oberseite gefiedert, zuweilen ganz nackt erscheinend. 2. Fühlerglied bei einer Gattungs- gruppe oben vor der Spitze mit einer kräftigen dornähnlichen Borste.

Diptera, Zweiflügler. 255

Von Kopfborsten kommen vor: innere und äußere Vertikal-, Ocellar-

und Orbitalborsten; der Ausbildungsgrad wechselt sehr, Orbital-

und innere Vertikalborsten können fehlen. Thorax viereckig

oder abgerundet, zuweilen

breiter als lang. Beborstung

sehrverschieden; es kommen

vor (s. Fig. 294) : Hunieral-

{h), Präsutural- {ps), Noto-

pleural- {npl), Supra- {sa)

und Intraalar- (la), Dorso-

central- {de) und Präscutel-

larborsten (psc), ferner Akro-

stichalbörstchen; 2 oder 4

ScutellarborSten {sc) ; MeSO- Fig. 294. Dichaeta caudata (Fall.), Thorax-

{mpl) und Sternopleural- beborstung.

borsten {stpl ) vorhanden oder

fehlend. Hinterleib 5— ögliedrig, zuweilen scheinbar Bgiiedrig, Längenverhältnissc der Segmente verschieden. Hypopygium des cf häufig vorstehend. Flügel immer stark getrübt, häufig gefleckt; Geäder einfach, C bis zu M, selten bis zu A + 6 reichend, Sc und R fast oder ganz verschmolzen, An rudimentär, hintere Basal- und Analzelle fehlen. Beine verhältnismäßig kräftig, nicht stark be- borstet, zuweilen auffällig gebildet.

Die Ephydriden bilden einen wesentlichen Teil der Uferfauna. Die meisten Arten finden sich an Wasserläufen, Gräben, Teichen, Sümpfen und Tümpeln, verschiedene Gattungen und einzelne Arten anderer Gattungen kommen nur am Meeresstrand, an Salztümpeln oder in Salinen vor. Bei ihrer Kleinheit und meist unscheinbaren Färbung werden die Arten leicht übersehen, obwohl viele sehr ge- mein sind und in großen Mengen vorkommen.

Die Entwicklung ist noch sehr wenig bekannt. Die bekannten Larven leben mit einer Ausnahme {Discomyza) im Wasser oder in Wasserpflanzen.

Übersicht über die am Süßwasser vorkommenden Gattungen.

1. 2. Fühlerglied oben vor der Spitze mit einer vorwärts ge- richteten dornartigen Borste (Notiphilinae). 3.

2. Fühlerglied oben ohne stärkere Borste. 2.

2. Augen kurz behaart, Unternesicht flach gewölbt, Mundöffnung nicht auffällig groß (Hydrelliinae). 13.

Augen nackt, Untergesicht meist stark gewölbt, Mundöffnung groß (Ephydrinae). 16.

3. Costa nur bis zu ./?4 + 5 reichend. 4.

Costa bis zu ]\I reichend. 5.

4. 2 Orbitalborsten ; Hinterleibsende des $ bei einer Art kegel- förmig verliingert mit auffällig starken Borsten. Dichaeta.

1 Orbitalborste; Hinterleib beim c^ stets normal. Notiphila. ■ö. Hinterleib scheinbar 3gliedrig, 2.-4. Segment stark ent- wickelt, 1. und 5. oder 4. und 5. Segment sehr kurz. 6.

Hinterleib deutlich 5- oder Ggliedrig. 8. ti. 1. und 5. Segment stark verkürzt; schwarze, sehr kurz be-

borstete, fast nackte Arten. ?•

256 K. Grünberg,

4. und 5. Segment versteckt, Hypopygium des (J vorstehend, mit langen seitlichen Anhängen; sehr kleine, grau bestäubte, stark beborstete Arten. AUotrichoma.

7. Körper schlank; Hinterleib flach mit scharfen Seitenrändern.

Trimerina.

Körper gedrungen, stark narbig punktiert; Hinterleib stark gewölbt. Cnestruni.

8. Sehr breite plumpe Form, Hinterleib kreisrund und flach; Untergesicht narbig gefurcht. Discomyza.

Weniger plumpe Formen, Hinterleib verlängert, oval. 9.

9. Untergesicht oben unter den Fühlern mit einem spitzigen Höcker; Flügel mit 5 6 dunkeln Flecken. Ilythea.

Untergesicht gleichmäßig flach oder stark gewölbt, gekielt oder mit einem gerundeten Mittelhöcker; Flügel ungefleckt oder nur mit einzelnen Flecken an den Queradern oder an der Spitze. 10,

10. Glänzend schwarze fast nackte Art, ohne Pleuralborsten; Gesicht mit breitem Mittelhöcker, Epipharynx weit vor- stehend. Athyroglossa.

Schwarze, glänzende oder matt bestäubte, kräftig beborstete Arten, Pleuralborsten stets vorhanden. 11.

11. Untergesicht flach gewölbt, Mundrand unbeborstet, Backen stets mit einer starken Borste. 12.

Untergesicht stark gewölbt, Mundrand mit einem Kranz senk- rechter 'Borsten, Backen unbeborstet. Philotelma.

12. Untergesicht senkrecht, gleichmäßig flach gewölbt, mit einer starken Seitenborste dicht über dem Mundrand. Ephygrobia.

Untergesicht auf der oberen Hälfte gekielt, flach gewölbt oder mit deutlichem Mittelhöcker, mit mehreren Seitenborsten in 1 oder 2 Reihen. Clasiopa.

13. Augen dicht behaart; 2 Orbitalborsten und 2 Borsten vor den Ocellen auf der Stirnmitte. Hydrellia.

Augen zerstreut behaart; Orbitalborsten und Borsten auf der Stirnmitte fehlen. 14.

14. Costa kaum über ^5*4-1-5 hinausreichend, Hinterleib scheinbar Sgliedrig, grob nai-big punktiert, flach und scharf gerandet, 4. Segment so lang wie das 2. und 3. zusammen. Axysta.

Costa bis zur Mündung von M reichend; Hinterleib deutlich ögliedrig. 15.

15. Fühlerendglied oval, vorn abgerundet; 2 Notopleural-, 2 Dorso- centralborsten. Philygria.

Fühlerendglied groß, 4seitig, vorn deutlich geeckt; 1 Noto- pleural-, 1 Dorsocentralborste. Hyadina.

16. Epipharynx vorstehend, Mundrand ohne Borstenkranz. 17.

Epipharynx nicht vorstehend, Mundrand mit einem Kranz abwärts gerichteter Borsten. 20.

17. Vorderschenkel auffällig stark verdickt, Vorderschienen in einen starken spitzen Dorn auslaufend. Ochthera.

Vorderbeine normal. 18.

18. Untergesicht flach oder etwas zurückweichend, Mundöffnung verhältnismäßig klein. 19.

Untergesicht gewölbt, weit vortretend, Mundöffnung sehr groß. Parydra.

Diptera, Zweiflügler. ^57

19. Fühlerendglied oval; Hinterleib flach, normal gegliedert; Cu geradlinig. Pelina.

Fühlerendglied vom deutlich geeckt; Hinterleib hoch ge- wölbt, 4. Segment so lang vi^ie das 1. 3. zusammen; Cu vor der hinteren Querader nach hinten ausgebaucht. Lytogaster.

20. Klauen fast gerade, Haftläppchen verkümmert. Ephydra.

Klauen gekrümmt, Haftläppchen normal. 21.

21. Fühlerborste gefiedert. Caenia.

Fühlerborste kurz behaart. 22.

22. Untergesicht mit einer Reihe stärkerer Seitenborsten; Costa bis zur Mündung von M reichend. Scatella.

Untergesicht mit nur 2 stärkeren Seitenborsten; Costa bis zur Mündung von i?4+6 reichend. Scatophila.

Dicliaeta Meig.

Dunkel gefärbte stark beborstete plumpe Arten. Untergesicht ganz flach und gleichmäßig gewölbt (Fig. 295), Wangen und Backen schmal ; Epipharynx etwas vorstehend. 2. Fühlerglied mit kräftiger dornartiger vorwärtsgerichteter Endhorste und einer schwächeren auf- rechten Borste; 3. Fühlerglied oval, Borste oberseits mit 8— 10 langen P'iederhaaren. Kopfborsten (Fig. 295) sehr kräftig, innere Vertikalborste aufrecht, äußere stark auswärts geneigt, hinter den inneren 2 kleinere einwärts ge- neigte Borsten; Ocellarborsten parallel, 2 neben- einanderstehende Orbitalborsten, die innere kräftig, rückwärts gebogen, die äußere kürzer und schwächer, vorwärts gerichtet. Über dem Mundrand 3 ziemlich kräftige nach innen gerichtete Borsten, eine 4. auf der Backenmitte. Tasteram Ende leicht keulenförmig erweitert. Thorax abgerundet 4seitig, fast quadra- tisch, mäßig gewölbt. Borsten jederseits (Fig. 294): seitlich I Humeralborste, 1 Praesuturalborste, 2 No- topleuralborsten, 2 Supraalarborsten, 1 etwas Y\%.2^ry. Dichaeta schwächere Praescutellarborste. Scutelluni so lang caudata tFall,), wie breit, trapezförmig, mit 2 Borsten jederseits. Kopf.

Auf den Pleuren 2 Mesopleuralborsten, 1 Sterno- pleuralborste. Hinterleib mit stärkeren Hinterrandborsten, beim J von D. caudata an der Spitze auffällig gebildet (s. unten). Flügel wie bei Notiphüa (Fig. 6)'. Vorder- und Mittelschenkel untea mit längeren Borsten bewimpert. Mittelschienen außen mit 3 kräftigen Borsten und 2 ungleich großen Endborsten. Fliegen am Rand von Gewässern, auf Wasserpflanzen und Steinen. 2 deutsche Arten. Ent- wicklung im Wasser. Larven nicht näher bekannt.

Artenübersicht. S am 4. Hinterleibssegment mit einem Kranz auffällig langer starker Randborsten, 5. Segment lang und kegelförmig zugespitzt.

D. candata. Hinterleib des J normal. D. brevicauda.

Dichaeta candata (Fall.). Tief dunkelbraun oder matt schwarz. Fühler schwarz, End- glied grau bestäubt; Borste mit 8—10 Fiederhaaren. Taster hell-

258

K. Grünberg,

braun. Untergesicht gelb- oder graubraun, Mundrand und Augen- ränder schmal grau gesäumt. Thorax mit 4 undeutlichen gleich breiten grauen Längsstriemen. Scutellum schwarzbraun. Hinterleib schwarz, glänzend, tief dunkelbraun bestäubt. ,J am Hinterrand des 4. Segmentes mit einem Kranz von 8 bis 16 auffallend langen starken Borsten (Fig. 296), 5. Segment verlängert, kegel- förmig, mit der Spitze aufwärts gebogen, am Fig. 296. Dichaeta caudata Ende mit 2 sehr starken aufwärts gekrümmten, (FaU.) cf, Hinterleibsende, etwas divergierenden Borsten. Hinterleib des $ einfach. Flügel grau getrübt, ziemlich dunkel, an den Adern mehr braun. Beine schwarz, Knie und Tarsen gelblichbraun. 4 mm. Überall häufig.

Dichaeta brevicauda Lw.

Sehr ähnlich D. caudata^ etwas dunkler und kleiner, 8 3,5 mm. Hinterleib des ^ normal, 4. Segment mit 6 8, 5. Segment mit 2 etwas längeren aber nicht auffällig starken Rand- borsten. 5 von denen der vorigen Art nur durch die etwas schwächeren Randborsten des Hinterleibs und die geringere Größe zu unterscheiden. Mit der vorigen.

Notiphila Fall. Nahe verwandt mit ZJ/cÄa^/rt. Unterschiede: Be- borstung im allgemeinen ein wenig schwächer, eine kräftige rückwärts geneigte Orbitalborste (Fig. 297). Über dem Mundrand 3—4 ziemlich schwache kurze Borsten. Fühlerborste mit 8—15 Fiederhaaren. Thoraxbeborstung wie bei Dichaeta. Hinterleib stets normal, mei'st mit dunklen Rückenflecken. Flügel- geäder s. Fig. 6. Fliegen an denselben Stellen wie Dichaeta, oft in großer Zahl. Entwicklung nicht näher bekannt, s. unten, N. cinerea. 13 deutsche Arten.

Artenübersicht.

1. Fühler ganz schwai'z. 2.

Fühler ganz oder teilweise gelb- öder rötlich braun. 3.

2. Taster und Schienen schwarz. N. iiliginosa.

Taster weißlichgelb, Mittel- und Hinterschienen braun.

N. nigricornis.

3. Basalglieder der Fühler schwarzbraun, nur das Endglied ganz oder teilweise hellbraun. 4.

Fühler ganz gelb- oder rötlichbraun, wenigstens die Basal- glieder immer hell. 10.

4. Untergesicht glänzend weiß. N. stagiiicola.

Untergesicht grau oder gelb. 5.

5. Alle Schienen und Tarsen hellbraun. 6.

Schienen teilweise schwarz. 7.

6. 3. Fühlerglied ganz hellbraun, Körper gleichmäßig hell asch- grau. N. giittiventris.

3. Fühlerglied hellbraun mit schwarzer Spitze, Stirn und Rücken dunkler als der übrige Körper. N. cinerea.

Flg. 297. Noti- phila riparia Meig , Kopf.

Diptera, Zweiflügler. 259

7. Thorax dunkelbraun gestriemt. 8.

Thorax ungestriemt. 9.

8. Hinterleibsflecke hinten deutlich ausgeschnitten. N. luaculata.

Hinterleibsflecke nicht oder wenig ausgeschnitten, längs der hellen Mittellinie verlängert. N. venusta.

9. Mittelschienen hellbraun , Hinterschienen mit schmalem dunkeln Ring; Hinterleibsflecke häufig längs der Mittellinie zusammenfließend. N. dorsata.

Mittelschienen mit schmalem, Hinterschienen mit breitem dunkeln Ring; Hinterleibsflecke nie den Segmenthinterrand erreichend. N. annnlipes.

10. Thorax ungestriemt. 11.

Thorax mit dunkeln Striemen. 12.

11. Fühlerborste mit 12 ^15 Fiederhaaren; Schienen und Tarsen ganz oder vorwiegend hellbraun. N. riparia.

I'ühlerborste mit 10 11 Fiederhaaren; Schienen und Tarsen vorwiegend schwarz, nur die Hintertarsen gelb. N. aquatica.

12. Thorax mit 3 Längsstriemen; Hinterleib graugelb mit un- deutlichen braunen Rückenflecken. N. flaveola.

Thorax mit 2 undeutlichen Längsstriemen, 1.— 3. Hinterleibs- segment bleigrau, 4. und 5. glänzend schwarz. N. posticata.

Notiphila uliginosa Halid. Fühler und Taster schwarz. Fühlerborste mit 8 Fiederhaaren. Kopf und Thorax dicht graugelb oder mehr grau bestäubt, Stirn mit schwärzlichen Seitenstriemen. Pleuren, Seitenrand des Scu- tellums und Mesophragma hell staubgrau. Hinterleib hellgrau mit großen schwarzbraunen, durch die graue Mittellinie getrennten Seitenflecken. Flügel leicht bräunlichgrau getrübt, am Vorderrand intensiver. Beine schwarz, grau bestäubt, Vordertarsen schwarz- braun, Mittel- und Hintertarsen hellbraun mit schwärzlichem End- glied. 3,5—4 mm. Sehr selten.

Notiphila nigricomis Stenh.

Fühler schwarz, Taster weißlichgelb. Fiederborste mit 8 bis 9 Fiederhaaren. Kopf und Oberseite des Thorax dunkel, bräunlich- grau, sonst wie bei N. uUginosa. Die dunkelbraunen Hinterleibsflecke hinten stark ausgebuchtet oder jederseits in 2 getrennte Flecke auf- gelöst. Flügel grau. Schenkel schwarz, grau bestäubt. Knie braun- gelb, Vorderschienen schwarzbraun, Mittel- und Hinterschienon heller oder dunkler braun, Hinterschienen häufig mit breitem dunkel- braunen Ring. Vordertarsen schwarzbraun, Mittel- und Hintertarsen hellbraun. 3-^4 mm. Deutschland: Schlesien. Selten,

Larven und Puppen unter Wasser an Rohrkolben (Typha angustifolia), die Puppen hell gelbbraun, mit dem Hinterende (den Stigmen) in die Wurzeln der Pflanze eingebohrt.

Notipliila stagnicola Stenh. Fühler schwarz, nur die äußerste Wurzel des Endgliedes braun- gelb. Borste mit 8 10 P'iederhaaren. Taster gelb. Untergesicht silberweiß bestäubt, Scheitel und Thoraxrücken dunkel graugelb, Hinterkopf, Pleuren und Mesophragma schiefergrau. Hinterleib hell- grau, die scharfen dunkelbraunen Seitenflecke längs der grauen Mittellinie dreieckig ausgezogen. Flügel grau, an den Adern

260 K. Grünberg,

schwach gelblich. Schenkel und Schienen schwarz, grau bestäubt, Knie, Schienenspitzen und Tarsen hellbraun. 3,5—4,5 mm. Nord- deutschland, Schlesien.

Notiphila guttiventris Stenh. 1. und 2. Fühlerglied schwarzbraun, Endglied hellbraun; Borste schwarzbraun mit 10—12 Fiederhaaren. Taster gelb. Der ganze Körper gleichmäßig hell aschgrau bestäubt, höchstens Scheitel und Thoraxrücken mit etwas gelblichem Anflug. Hinterleibssegmente mit 4 getrennten dreieckigen dunkelbraunen Vorderrandflecken. Flügel gelblichgrau, Adern hellbraun. Schenkel schwarz, grau bestäubt. Knie, Schienen und Tarsen gelbbraun. 3,5—4 mm.

Notiphila cinerea Fall. 1. und 2. P'ühlex'glied schwarz, Endglied hellbraun mit schwarzer Spitze; Borste schwarz mit 8 10 Fiederhaaren; Taster faßt weiß. Stirn und Thoraxrücken sowie Scutellum dicht gelblich graubraun, oft fast zimmetbraun bestäubt, Untergesicht etwas heller, gelblich- grau. Pleuren und Mesophragma hell staubgrau, zwischen Schulter und Flügelwurzel ein oft unscharfer brauner Längswisch. Hinter- leib hell schiefergrau oder mehr gelblichgrau, die dunkeln Vorder- randflecke hinten stark ausgebuchtet oder ganz geteilt, zuweilen unscharf. Flügel grau, Adern hellbraun, gelblichbraun gesäumt. Schenkel schwarz, grau bestäubt. Knie, Schienen und Tarsen hell gelblichbraun. 3—4,5 mm. Überall gemein, an Sumpfrändern oft in großen Mengen.

Notiphila maciilata Stenh. 1. und 2. Fühlerglied schwarzbraun, Endglied gelbbraun mit dunkler Spitze; Borste schwarzbraun mit 9 11 Fiederhaaren. Taster gelb. Kopf und Thoraxrücken nebst dem Scutellum grau- gelb bestäubt, Thorax mit 5 schmalen meist deutlichen dunkel- braunen Längsstriemen, die seitlichen unterbrochen. Pleuren hellgrau bestäubt, zwischen Schulter und Flügeiwurzel noch ein dunkelbrauner Längsfleck. Hinterleib hell schiefergrau, die breiten dunkelbraunen Seitenflecke hinten ausgerandet. Flügel grau, Adern mehr oder weniger deutlich braun gesäumt. Schenkel schwarz, grau bestäubt. Knie gelbbraun. Schienen ebenso mit breitem schwarzen Ring, die vorderen meist ausgedehnter schwarz, Tarsen gelbbraun. 3—4 mm. Norddeutschland, Schlesien.

Notiphila vemista Lw.

Nächstverwandt mit A^. maculata. Unterschiede: '3. Fühlerglied an der Spitze breiter schwarz; Borste mit 11 12 Fiederhaaren. Hinterleibsflecke hinten nicht oder wenig ausgerandet, längs der hellen MittelKnie verlängert. Vorderschienen ganz, Mittel- und HinterscMenen ausgedehnter schwarz , Vordertarsen schwarzbraun. 3—4 mm. Ganz Deutschland, besonders das südliche.

Notiphila dorsata Stenh.

Fühler schwarz, Endglied unten an der Wurzel mehr oder

weniger deutlich gelbbraun; Borste mit 8 10 Fiederhaaren. Taster

gelb, Stirn und Thorax wie bei cinerea^ Thorax gewöhnlich mit

undeutlicher schmaler dunkler Mittelstrieme, üntergesicht ziemlich

Diptera, Zweiflügler. 261

lebhaft gelbgrau. Hinterleib hell schiefergrau, die dunkelbraunen Seitenflecke groß, ausgebuchtet und längs der hellen Mittelstrieme oft bis zum Hinterrand verlängert, so daß die Mittelstrieme von breiten dunkelbraunen Längsstriemen eingefaßt erscheint. F'lügel grau mit dunkelbraunen leicht braun gesäumten Adern. Schenkel schwarz, grau bestäubt, Knie gelblichbraun, Schienen und Tarsen hellbraun, die vorderen gewöhnlich etwas dunkler, Hinterschienen mit einem schmalen oder unvollständigen dunkeln Ring. 3,5 bis 4,5 mm. Verbreitet.

Notiphila annnlipes Stenh.

1. und 2. Fühlerglied schwarzbraun, Endglied gelbbraun mit schwarzer Spitze; Borste schwarzbraun mit 8 11 Fiederhaaren. Taster gelb. Kopf, Thoraxrücken und Scutellum gelblich- oder bräunlichgrau bestäubt, Untergesicht im letzteren Falle heller gelb- lichgrau. Thorax ungestriemt. Pleuren und Mesophragma hell schiefergrau bestäubt, vor der Flügelwurzel meist ein dunkelbrauner Fleck. Hinterleib wie bei N. dorsata, die Flecke erreichen jedoch nicht den Hinterrand. Flügel wie bei dorsata, Beine im wesent- lichen ebenfalls, aber die Mittelschienen mit schmalem, die Hinter- schienen mit breitem dunkeln Ring. 3,5—4 mm. Verbreitet, nicht häufig.

Notiphila riparia Meig.

Fühler ganz hellbraun oder rötlichbraun, höchstens das Endglied an der Spitze etwas verdunkelt; Borste schwarzbraun mit 12 15 Fiederhaaren. Taster gelbbraun. Stirn und Thoraxrücken nebst Scutellum dicht gelbgrau bestäubt, Untergesicht gegen den Mund- rand heller grau. Pleuren und Mesophragma hell staubgrau, zwischen Schulter und Flügelwurzel ein zuweilen undeutlicher dunkelbrauner Längswisch. Hinterleib hell schiefergrau mit dunkelbraunen Borsten- wurzelpunkten, die mittleren Segmente mit je 4 getrennten dunkel- braunen Vorderrandflecken, auf dem letzten Segment nur die mitt- leren deutlich. Flügel gelblichbraun getrübt mit hellbraunen Adern. Schenkel schwarz, grau bestäubt. Knie, Schienen und Tarsen hell- braun oder die Schienen mit dunklem Ring. 3,5 5 mm. Größte deutsche Art. Überall häufig.

Notiphila aqiiatica Becker. Fühler rötlich, Endglied kaum etwas dunkler; Borste mit 10—11 Fiederhaaren. Körper in ganzer Ausdehnung gelbgrau bestäubt, die 3 letzten Hinterleibssegmente mit je 4 getrennten braunen Flecken. Flügel kräftig gelbbraun. Beine schwarz, Knie, die äußersten Wurzeln und Spitzen der Schienen und die Hinter- tarsen rostgelb. 4,25 mm. Schlesien, Polen.

Notiphila flaveola Meig. Basalglieder der Fühler gelb, Endglied braun. Körper hell braungelb, Thorax mit 3 dunkelbraunen Längsstriemen, Scheitel mit dunkelbraunem Fleck. Hinterleib mit undeutlichen braunen Rückenflecken. Plügel blaß gelblich mit hellen Adern. Beine gelb mit dunkeln Tarsenspitzen. 3 mm. Sehr selten.

Notiphila posticata Meig. Fühler und Untergesicht hellgelb. Stirn grau, vorn jederseits mit einem gelben Punkt. Thorax grau mit 2 undeutlichen braunen

262 K. Grünberg,

Striemen. Die 3 vorderen Hinterleibssegmente bleigrau, die beiden letzten glänzend schwarz. Flügel glashell. Beine hellgelb. 2,5 mm. Seit Meigen nicht wieder beobachtet.

Zweifelhafte Art: Notiphüa coeruleifrons Res.

Trimerina Macq.

Schlanke, schwarze, äußerst kurz beborstete, fast nackt er- scheinende Art. Augen sehr groß (Fig. 298). Stirn vorn verengt, Unter- gesicht schmal, kaum \'^ der Kopfbreite einnehmend, senkrecht. Backen sehr schmal, am Mundrand nur eine stärkere einwärts ge- kehrte Borste und einzelne kleine Nebenborsten. Scheitel- und Stirnborsten (Fig. 298) ziemlich kurz, 2 Orbitalborsten. Fühler verhältnismäßig groß, 2. Glied mit Endborste, Endglied doppelt so lang wie das 2., oben flach konkav; Borste mit 7—8 Fiederhaaren. Taster wie bei Notiphüa. Thorax etwas breiter als lang (Fig. 299), mäßig gewölbt; Borsten ziemlich schwach, 1 Humeral-, 2 Notopleural-, 1 Supraalar-, 1 Intraalar-, 1 Mesopleuralborste; Scutellum flach, so lang wie breit, trapezförmig, mit 4 Borsten. Hinterleib elliptisch, flach, mit scharfem Seitenrand, 2.-4. Segment auffallend groß, 1. und 5. Segment sehr klein, daher scheinbar Sgliedrig. Flügel (Fig. 300)

Fig. 299. Trir,

Fig. 298. Trimerina ni- nigella (Meig.), Thorax- Fig. 300. Trimerina

gella (Meig.), Kopi beborstung. nigella (Meig.), Flügel.

wenig länger als der Hinterleib, C bis zur M reichend, vordere Querader der Mündung von R^ gegenüber, hintere hinter der Flügel- mitte; Cu den Rand nicht erreichend. Randdorn sehr klein. Beine ganz ohne längere Borsten. Fliegen an Sümpfen, auf Wasserpflanzen. Einzige deutsche Art:

Trimerina nigella (Meig). Ganz schwarz, etwas glänzend. Stirn stärker glänzend mi* mattem, mit der Spitze bis zu den Fühlern reichendem Scheitel - dreieck. Untergesicht weißgrau bestäubt. 1. und 2. Fühlerglied gelbbraun, Endglied mit Ausnahme der Wurzel schwarzbraun; Borste schwarz mit 7—8 Fiederhaaren. Flügel leicht grau getrübt, an der hinteren Querader ein unscharfer brauner Fleck. Schwinger weiß- Beine hell gelbbraun, Schienen und Tarsen der Vorderbeine schwarz- braun. 2,5—3 mm. Selten. Entwicklung unbekannt.

Cnestrum Becker.

Plumpe, glänzend schwarze, behaarte, stark punktierte und genarbte Art. Form und Beborstung des Kopfes wesentlich wie bei

Diptera, Zweiflügler.

263

Trimerina, Augen kleiner, Backen breiter (Fig. 301), Epipharynx weit vorstehend. Thorax breiter als lang, stark gewölbt und punktiert, deutlich behaart, be- borstet wie bei Trime- rina. Scutellum stark gewölbt. Hinterleib sehr stark genarbt mit

rauher Oberfläche, deutlich behaart; 2.-4. Segment stark ent- wickelt wie bei Trime-

Fig. 301. Fig.

Fig. 301 u. 302. Cnestrum lepidopes Becker, Kopf und Flügel. Nach Becker.

Cnestrum lepi- dopes Becker, Mittelbein. Nach Becker.

rina, aberstark gewölbt, die Seitenränder nicht scharf; 2. Segment auf dem Rücken fast doppelt so lang wie auf der Bauchseite, wo die Segmente ebenfalls stark genarbt sind. Flügel (Fig. 302) länger als bei Trimeri7ia, i?2+3 vor der Mündung in den Vorderrand deutlich gebogen, hintere Querader wesentlich näher an die Wurzel gerückt, schief stehend und etwas gebogen. Beine kräftig und ziemlich lang behaart, Mitteltarsen des $ mit langen Bchuppenförmigen] Anhängen. Entwicklung unbekannt. Einzige Art:

Cnestrum lepidopes Becker. Schwarz, metallisch glänzend. Fühler schwarz- braun, Borste mit 4—5 Fiederhaaren. Stirn bräun- lich bestäubt, bronzefarbig schimmernd, das an der Spitze abgestumpfte trapezförmige Scheiteldreieck und die Seitenränder mehr glänzend. Untergesicht oben glänzend schwarz, unten gelblich bestäubt. Behaarung an Thorax und Hinterleib weißlich. Flügel blaß bräunlich. Schwinger schwarz. Beine glänzend schwarz, mit längerer Behaarung und Beborstung, äußerste Wurzel und Spitze der Schienen sowie die beiden basalen Tarsenglieder rotgelb. Mitteltarsen an der Spitze des 1.— 4. Gliedes mit einer langen abstehenden Schuppe (Fig. 303). 2 2\/^ mm, Flügel 2,5 mm. Schlesien.

Allotrichoma Becker.

Sehr kleine grau bestäubte, stark beborstete Arten. Fühler kurz und breit, 2. Glied mit Endborste, Endglied kurz oval, Borste an der Wurzel verdickt, mit 5 6 Fiederhaaren. Untergesicht über dem Mundrand mit einem breiten Höcker (Fig. 304), Backen ziem- lich breit, Epipharynx meist vor- stehend. Kopfborsten kräftig, innere und äußere Vertikal-, 2 Postvertikal-, 2 Ocellar-, 2 Orbi- talborsten, die innere rückwärts, die äußere vorwärts geneigt. Über Fig. 30-5. AiiotHckoma dem Mundrand 3 stärkere Borsten, /a/^ra/^ (Lw.), Thorax- Thorax abgerundet quadratisch, beborstung. mäßig gewölbt; Akroslichalbörst- chen auf der Rückenmitte in 6 deutlichen gleichmäßig abstehen- den Längsreihen geordnet (Fig. 305); stärkere Borsten jederseits:

Fig. 304. Allo- late- rale (Lw.), Kopf.

264

K. Grünberg,

1 Humeral-, 1 Präsutural-, 2 Notopleural-, 1 Supraalar-, 1 Intraalar-, 1 Dorsocentral- oder Präscutellarborste; auf den Pleuren 2 Mesopleural-, 2 Sternopleuralborsten. Scutellum abgerundet, mit 4 Borsten. Hinterleib schmal elliptisch, spitz, scheinbar nur 3gliedrig, 4. und 5. Segment beim ^ ganz versteckt; Hypopygium des cj' deut- lich vorstehend, gestielt und am Ende verdickt, Fig. 306. Allotrichoma mit langen seitlichen Anhängen (Fig. 807 u. 308). laterale (Lw.), Flügel. Flügel (Fig. 306) ohne Randdorn, vordere Quer- ader dicht an der Wurzel, kurz vor der Mün- dung von R^. Beine an Schenkeln und Schienen mit längeren Wimperborsten. Entwicklung unbekannt. 2 deutsche Arten.

Artenübersicht. Hypopygialanhänge des J keulenförmig, mit mehreren längeren Borsten. A. laterale.

Hypopygialanhänge des J dünn stabförmig, spitz. A. trispinum.

Allotrichoma laterale (Lw.). Dicht grau bestäubt, Stirn und Thoraxrücken graubraun, Unter- gesicht ähnlich, etwas heller. Fühler schwarzbraun, 2. Glied oben weiß bestäubt; Borste mit 5—6 Fiederhaaren. Taster dunkelbraun. Thorax häufig mit unscharfer brauner Mittelstrieme. Scutellum und Hinterleibsrücken hell bräunlichgrau, heller als der Thorax, Backen, Pleuren und Seitenränder des Hinterleibs hell schiefergrau. Hypopygialanhänge des $ gekrümmt und keulenförmig verdickt (Fig. 307), am Ende mit mehreren längeren Borsten. Flügel leicht grau getrübt mit braunen Adern. Schwinger gelblichweiß. Beine schwarz, grau bestäubt, Tarsen der Vorder- und Mittelbeine in größerer Ausdehnung gelblichbraun. 1,5 2 mm. In Deutsch- land nur aus Schlesien bekannt.

Fig. 307. Fig. 308.

Fig. 307 u. 308. Allotrichoma

laterale (Lw.) und trispinum

Becker, Genitalauhänge des (^.

Nach Becker.

Allotrichoma trispinum Becker. Stirn, Untergesicht und Epipharynx gelbbräunlich, bei gewisser Beleuchtung moosgrün schimmernd. Backen grau. Fühler schwarz, 2. Glied oben grau bestäubt, Borste mit 5 Fiederhaaren. Thorax matt gelblich braun- grau, zuweilen mit dunklerer Mittelstrieme. Pleuren grau. Hinter- leib matt graugrün, schwach glänzend ; 4. Segment so lang wie das 2. und 3. zusammen, spitz endigend. Hypopygium des (^ sehr schwach entwickelt, die stielförmige Endigung des Hinterleibs sehr kurz und nicht sichtbar hervortretend, außer einer penisartigen Spitze und einigen Borsten nur die stark gekrümmten, dünnen und spitzen seitlichen Anhänge sichtbar (Fig. 308). Beine schwarz, Knie, Wurzel und Spitze der Vorder- und Mittelschienen gelb, Mittelschienen innen ganz rotgelb, außen dunkel; Tarsen hell rost- gelb, die beiden letzten Glieder schwarz. 2 mm. Schlesien.

Discomyza Meig. Sehr breite plumpe, glänzend schwarze Art. Kopf flach, scheiben- förmig (Fig. 309), besonders auf der oberen Hälfte sehr flach, unten

Diptera, Zweiflügler.

265

dicker. Untergesicht gleichmäßig flach gewölbt und grob gerunzelt, nur die mittlere Partie ziemlich glatt. Kopfborsten: innere und äußere Vertikal-, 2 kleine rückwärts divergierende Postvertikal-, 2 Ocellar-, 1 2 Orbitalborsten, die 2. vordere stets sehr klein. Augen lang oval, Backen '/\ der Augenhöhe. Fühler klein, 2. Glied mit 2 divergierenden Endborsten. Epipharynx etwas vorstehend, Taster flach, breit schaufeiförmig. Thorax breiter als lang, mäßig ge- wölbt; Borsten (Fig. 310): 1 Hanieral-, 2 Notopleural-, 2 Supraalar-, 1 Intraalarborste ; 2 Mesopleural-, 1 Sternopleuralborste. Scutellum groß, flach, halbkreisförmig, mit 4 Borsten. Hinterleib flach, breiter als der Thorax, fast kreisförmig, ßgliedrig, 1. und 6. Segment kurz,

Fig. S09. Discomyza tncurva (Fall.), Kopf.

Fig. 310. Discomyza

incurva (Fall),

Thoraxbebor.sUiug.

Fig. 311. Discomyza incurva (Fall.), Flügel.

2.-5. von gleicher Breite. Flügel breit und kurz (Fig. 311), den Hinterleib kaum überragend, ohne .Randdorn, Randader kräftig, i?, ziemlich kurz, vordere Querader nahe an die Wurzel gerückt, der Mündung von R^ gegenüber. Beine gedrungen und kräftig. Fliegen schon zeitig im Frühjahr an Gewässern im Gras oder an dürren Pflanzenstengeln.

Die Larven fand von Bergenstamm im Gehäuse einer ver- westen Weinbergschnecke in der durch die Verwesung entstandenen braunen jaucheartigen Flüssigkeit. Larve erwachsen 6 mm lang, gelblich, glatt, lang oval, undeutlich segmentiert. Vorderende verjüngt, mit schwarzen Mundhaken und seitlichen spitzen schwarzbraunen hornigen Vorderstigmen. Dorsal vom Vorderende bis zum 4. Segment reichend eine muldenförmige Vertiefung. Seitenränder mit warzenartigen abwechselnd klei- neren und größeren kurz schwarzgedornten Höcker- chen, die kleineren spitzer und länger gedornt. Endsegment verschmälert und aufgerichtet, mit 2 gabelartig divergierenden spitzen Stigmen- trägern. Von hinten gesehen erscheint das Hin- terleibsende eingedrückt, mit erhabenem, sym- metrisch kurz gedörneltem Rande, der sich oben F'g- ^'2. Discomyza

•i j Oi- i -. 1 j i tncurva (Fall.),

mit den Stigmentragern verbindet. Puppe y^^ o^en. Der

Puppe (Fig. 312) im Umriß der Larve g^run^^tn'*' ^Nach ähnlich, braun, die Seitendörnchen und das auf- ^ßerg'enstamin. gerichtete Hinterleibsende schwarz. Der bei der Larve muldenförmig vertiefte vordere Teil bildet den beim Aus- schlüpfen abspringenden Deckel.

266

K. Grünberg,

Discomyza incurva (Fall). Glänzend schwarz, der ganze Körper dicht punktiert. Fühler tief schwarzbraun mit hellbrauner Wurzel, Endglied auf der Innen- seite am Unterrande ebenfalls heller; Borste mit 7 Fiederhaaren. Taster braun. Flügel schwärzlichgrau getrübt mit breitem schwarz- braunem Vorderrandsaum und ebensolchem Fleck an der hinteren Querader (Fig. 311). Beine schwarz, Mittel- und Hintertarsen braungelb mit schwarzem Endglied, die Mitteltarsen aber zuweilen dunkler. 3 3,5 mm. Verbreitet, aber selten.

Ilythea Halid.

Kleine schwarzbraune Art mit gefleckten Flügeln. Untergesicht gewölbt, unter den Fühlern mit einem deutlichen spitzen Höcker (Fig. 313), untere Partie senkrecht, Backen der Augenhöhe. Augen Ifurz oval. Kopfborsten kräftig: innere und äußere Vertikal-, Ocellar- und 2 Orbitalborsten. Fühler hoch am Kopf eingefügt,^ daher die Stirn sehr kurz: 2. Glied mit Endborste und einer dünneren

Fig. 313. Ilythea Fig. 314. Ilythea spilota spilota (Curt.), Kopf. (Curt.), Thoraxbeborstung.

Fig. 316. Ilythea spilota (Curt.), Flügel.

Rückenborste, Endglied kurz oval, Wangen mit 3 kräftigen ein- wärts gekehrten, bis zur halben Gesichtshöhe aufsteigenden Borsten. Epipharynx nicht vorstehend. Thorax kaum so lang wie breit; Borsten jederseits (Fig. 314): 1 Präsutural-, 2 Notopleural-, 2 Dorso- central-, 2 Intraalar-, 1 Supraalar-, 1 Präscutellarborste; zwischen den großen äußeren Dorsocentralborsten 2 Reihen kleinerer innerer; auf den Pleuren 2 Mesopleural-, 1 Stemopleuralborste; Scutellum halbkreisförmig, mit 4 Borsten. Hinterleib ögliedrig. Flügel ge- fleckt (Fig. 315). Vordere Querader dicht an der Wurzel, vor der Mündung von R\. Randader bis zu M reichend. Beine ohne be- sondere Merkmale. Entwicklung unbekannt. Einzige Art:

Ilythea spilota (Curt.). Schwarzbraun, etwas glänzend mit dunkel graubrauner Bestäu- bung. Fühler schwärzlich, Borste mit 6—8 Fiederhaaren. Flügel (Fig. 315) leicht grau getrübt mit dunkelbraunen Flecken; zwischen C und /e2-f3 5—6 Flecke, der 1. unter der Mündung von 7?,; unter 7^2 -|- 3 3 größere, unter i?4+5 4 kleinere unregelmäßige Flecke, je 1 Fleck in der hinteren Basalzelle und hinter Cu\ hintere Quer- ader fleckenartig braun gesäumt. Beine schwarzbraun. Knie und Tarsenwurzeln etwas heller, Hintertarsen in größerer Ausdehnung bellbraun. 2 mm. Verbreitet, nicht selten.

Diptera, Zweiflügler.

267

Athyroglossa Lw.

Kleine, glänzend schwarze, fast nackte Art. Stirn breit, Unter- gesicht unter den Fühlern leicht ausgehöhlt, auf der Mitte einen breiten buckeiförmigen Höcker bildend (Fig. 316), gegen den Mundrand zurückweichend, Mundöffnung klein. Epipharynx breit, gewölbt, weit vorstehend. Augen groß, oval. Backen ^/^ der Augenhöhe. Kopf- borsten ziemlich kurz, innere und äußere Vertikal-, Postvertikal-, Ocellar- und 2 Orbitalborsten. Wangen mit etwa 3 ziemlich schwachen, bis zur halben Ge- sichtshöhe aufsteigenden Borsten. 2. Fühlerglied mit starker Endborste und schwächerer aufgerichteter Borste, Endglied oval. Thorax kaum breiter als lang, Borsten schwach, Zahl und Anordnung wie bei Trimerina. Pleuren ohne stärkere Borsten. Hinter- leib ögliedrig, oval, flach. Flügel schmal, ohne Randdorn, Adern sehr gerade verlaufend, vordere Querader kaum etwas einwärts von der Mündung von R^. Beine ohne besondere Merkmale. Ent- wicklung unbekannt.

Einzige deutsche Art:

Arthyroglossa glabra (Meig.). Glänzend schwarz, Körper punktiert und sehr kurz behaart, Scutellum etwas gröber punktiert als der Thorax. Fühlerborste mit 4—5 Fiederhaaren. Flügel leicht grau getrübt. Vordere Meta- tarsen weißlich, Mittel- und Hintertarsen weißlich mit schwarzer Spitze. 3 mm. Verbreitet.

Fig. 316. Athy.

roglossa glabra

(^Meig.), Kopf.

Ephygrobia Seh in.

Kleine schwarze, metallisch grün oder bläulich glänzende Arten.

Untergesicht senkrecht, ganz flach gewölbt (Fig. 317), Backen sehr schmal, kaum ' /g der Augenhöhe. 2. Fühlerglied mit kräftiger, bis zur Spitze des ovalen End- gliedes reichender, dornartiger Endborste. Kopfborsten kräf- tig: innere und äußere Vertikal-, Ocellar- und 2 dicht neben- einander stehende Orbital- borsten; vorn über dem Mund-

Fig. 317. Ephygrobia rand eine starke Knebelborste,

«//•r«/»(Perr.),Kopf. ^^^^ ^^^^^ ^^^ gj^j^g g^j^^^:

chere Borsten an den Backen. Epipharynx kaum vorstehend. Thorax abgerundet quadratisch, mäßig gewölbt, Borsten kräftig (Fig. 318): 1 Humeral-, 1 Präsutural-, 2 Notopleural-, 1 Supraalar-, 1 Intraalar-, 2 hintere Dorsocentral- borsten (Präscutellarborsten) ; 2 Mesopleural-, I Sternoplenralborste. Hinterleib langoval, ögliedrig. Flügel lang und schmal. Randdorn an der Mündung von i?j vorhanden, vordere Querader dicht an der Wurzel, etwas vor der Mündung von /?,, hintere auf der Flügel- mitte. Beine ohne besondere Merkmale. Fliegen am Rande stehender Gewässer im Grase. Entwicklung unbekannt. 7 deutsche Arten (1 in Salinen).

Fig. 318. Ephygrobia

apicalis (Perr.),

Thoraxbeborstung.

268 K. Grünberg,

Artenübersicht.

1. Flügel ungefleckt. 2.

Flügel braun gefleckt. 5.

2. Fühler vorwiegend gelb. 3.

Fühler schwarz. 4.

3. Schienen und Tarsen aller Beine gelb. Eph. compta.

Schienen und Tarsen der Vorderbeine schwarz oder schwarz- braun. Eph. nitidula.

4. Untergesicht unbestäubt, glänzend. Eph. polita.

Untergesicht grau bestäubt. Eph. nigritella.

5. Nur die Flügelspitze gefleckt. Eph. apicalis.

Die hintere Querader gefleckt. Eph. leucostoma.

Beide Queradern und die Spitze von J?4-\-5 gefleckt.

Eph. marginella.

Ephygrobia compta (Meig.). Glänzend schwarzgrün oder bläulich, Untergesicht leicht grau bestäubt. Fühler braungelb. Endglied oben dunkler. Borste schwarz mit 7 8 PMederhaaren. Flügel gelblichgrau getrübt mit gelben Adern. Hüften und Schenkel schwarz. Knie, Schienen und Tarsen aller Beine gelb. 3 mm. Ganz Europa, häufig.

Ephygrobia nitidnla (Fall.). Unterscheidet sich von compta nur durch die ganz schwarzen oder schwarzbraunen Vorderbeine. In ganz Europa gemein.

Ephygrobia polita (Macq.). Glänzend schwarzgrün, Untergesicht unbestäubt, stark glänzend. Fühler schwarz, Borste weitläufig gefiedert, mit 6 Hederhaaren. Flügel grau getrübt mit blassen Adern. Beine schwarz, Mittel- und Hintertarsen hellbraun oder gelblich. 2 3 mm. Ganz Europa.

Ephygrobia nigritella (Stenh.). Glänzend schwarz. Untergesicht grau bestäubt. Fühler schwarz- braun, Borste mit 5—6 Fiederhaaren. Flügel bräunlich getrübt mit dunkelbraunen Adern. Beine schwarz mit hellbraunen Tarsen. 1,5—2 mm. Weit verbreitet.

Ephygrobia apioalis (Perris). Glänzend schwarzgrün. Untergesicht leicht grau bestäubt. Fühler gelb, Endglied oben und an der Spitze schwarzbraun, Borste schwarz mit 6—7 Fiederhaaren. Flügel gelblich grau getrübt mit gelben Adern, an der Spitze ein unscharfer dunkelbrauner Fleck. Hüften und Schenkel sowie die Vorderschienen auf der Mitte glän- zend schwarz. Knie, Wurzel und Spitze der Vorderschienen, Schienen und Tarsen der Mittel- und Hinterbeine braungelb, Vorder- tarsen braun bis schwarzbraun. 3 mm. Verbreitet, aber nicht häufig,

Ephygrobia leucostoma (Meig.). Glänzend schwarzgrün. Stirn über den P'ühlern und Unter- gesicht weißlich bestäubt. 2. Fühlerglied gelb, Endglied dunkler, Borste schwarzbraun mit 6—7 Fiederhaaren. Flügel grau getrübt. Adern braun, hintere Querader schwarz, in einem scharfen schwarz- braunen Fleck. Beine ganz gelb. 2,5 mm. Weit verbreitet.

Diptera, Zweiflügler.

269

Fig. 319. Claiiopa //:/OTösa (Fall.), Kopf.

Fig. 320. Clasiopa f>lu-

mosa (Fall.), Thoraxbebor-

stung.

Ephygrobia marginella (Fall.). Glänzend schwarz, Hinterleib schwarzgrün. Untergesicht weiß- grau bestäubt. Fühler braun, Borste schwarzbraun mit 6 Fieder- haaren. Flügel schwach gelblichbraun getrübt, an beiden Quer- adern und an der Spitze von R^A^h ein scharfer brauner Fleck. Beine schwarz. Schienen bräunlich. Spitze der Hinterschienen gelb, Tarsen gelb mit schwarzem Endglied. 2 mm.

Clasiopa Stenh. Kleine, zum Teil sehr kleine, schwarze, meist etwas glänzende, grau oder graubraun bestäubte Arten. Untergesicht glatt, flach ge- wölbt oder mit deutlichem Mittelhöcker, mit 1 oder 2 Reihen Seiten- borsten, auf der oberen Hälfte meist deutlich gekielt. Backen von verschiedener Breite, mit _

1 stärkeren Borste. Kopf- borsten kräftig (Fig. 319: äußere und innere Vertikal-,

2 nach vorn divergierende Postvertikal-, Ocellar- und

2 Orbitalborsten, die äußere rückwärts, die in- nere vorwärts gerichtet. Fühler ziemlich kurz, 2. Glied mit deutlicher vorwärts gebogener End- borste und 2 kleineren aufrechten Borsten, Endglied kurzoval, breit. Thorax etwas länger als breit, Borsten kräftig (Fig. 320): 1 Humeral-, 1 Präsutural-, 2 Notopleural-, 3 Supraalar-, 1 Intraalar-, 1 Dorsocentral-, 2 Prä- scutellarborsten; 2 Mesopleural-, 1 Sternopleuralborste. Hinterleib beim (j" mit 5, beim $ mit 6 Segmenten, beim J das 5. etwas länger als das 4. Flügel ziemlich lang und schmal, C bis zu M reichend, Basalabschnitt zwischen Wurzel und R^ mit gleichmäßig feinen Wimjierborsten besetzt, an der Mündung von R^ gewöhnlich eine etwas stärkere Randborste; das Längenverhältnis zwischen den beiden folgenden Costalabschnitten, also R\. ^2+3 und i?2 + 3 bis ^4_j_5 verschieden und daher systematisch wichtig; vordere Quer- ader etwas vor der Mündung von .^i. Fliegen an Sumpfräiidern, zusammen mit anderen Ephydriden-Arten und wegen ihrer Klein- heit leicht zu übersehen. Entwicklung unbekannt. 13 deutsche Arten.

A rtenübersicht.

1. Seitenborsten des Untergesichts in 1 Reihe. 2.

Seitenborsten des Untergesichts in 2 Reihen. 9.

2. Untergesicht ganz flach oder gleichmäßig flach gewölbt, ohne Höcker oder Knickung auf der Mitte. 3.

Untergesicht mit zuweilen schwachem aber stets deutlichen Mittelhöcker oder auf der Mitte geknickt. 6.

3. Fühler ganz rotgelb. 4.

Fühler ganz oder teilweise schwarz. 5.

4. Untergesicht lebhaft goldgelb. Cl. aiirifacies.

Untei-gesicht weißgrau. Cl. auriviUii.

270 K. Grünberg,

5. Untergesicht silberweiß. CI. albifrons.

Untergesicht dunkelgrau, Stirn matt schwarz. Cl. glabricula.

Untergesicht und Stirn braun. Cl. plumosa.

6. Fühler rotgelb, oben verdunkelt, Stirn oben graubraun, unten rostbraun. CI. obsciirella.

Fühler ganz oder vorwiegend schwarz. 7.

7. Flügel milchweiß getrübt, Gesichtshöcker sehr schwach.

Cl. nivea.

Flügel grau oder braun getrübt. 8.

8. Flügel grau, Untergesicht höckerartig gerundet, grau.

Cl. caiceata.

Flügel braun getrübt, Untergesicht deutlich geknickt, schwarz- grau. Cl. piilicaria.

9. Fühler ganz schwarz. Cl. glauceila.

Fühler ganz oder teilweise rotgelb. 10.

10. 2. Costalabschnitt kaum länger als der 3., Untergesicht mit 4 starken inneren und 3 4 schwachen äußeren Seitenborsten.

Cl. duplosetosa.

2. Costalabschnitt merklich länger als der 3. 11.

11. Fühler ganz rotgelb, Flügel grau, schwach weißlich gefärbt.

Cl. xanthocera.

Fühlerendglied braun, Flügel stark milchig gefärbt.

Cl. niveipennis. Clasiopa aurlfacies Strobl. Schwarzgrün glänzend, schiefergrau bestäubt. Stirn und Unter- gesicht des ^ lebhaft goldgelb, letzteres leicht gewölbt, mit 2 stär- keren Seitenborsten. Fühler ganz hell rötlichgelb. Borste schwarz, mit 5 Fiederhaaren. 4. und 5. Hinterleibssegment gleich lang, etwas länger als das 3. Flügel hell mit blassen Adern. 2. Ab- schnitt von Cl'/, lindes 3. Schwinger weißlichgelb. Beine schwarz, Wurzel und Spitze der Schienen sowie die ganzen Tarsen braun- gelb. 2 mm. Schlesien. Steiermark.

Clasiopa aurivillii Becker. Schwarz, matt graubrau bestäubt. Stirn sehr breit, von halber Kopfbreite, mattgrau. Untergesicht ebenfalls auffällig breit, weiß- grau, flach, ohne Höcker, mit 2 Seitenborsten. Backen äußerst schmal, linienföi'mig. Fühler rotgelb, dicht weißgrau bestäubt, ]. und 2. Glied etwas dunkler; Borste mit 5 sehr weitläufig stehen- den Fiederhaaren. Vordere Thoraxhälfte matt gelbbraun bis grau- braun bestäubt, hintere Hälfte und Scutellum schwärzlich, etwas glänzend. Hinterleib metallisch bräunlich grün, matt, 5. Segment stark glänzend; 3. Segment etwas kürzer als das 2., 4. doppelt so lang wie das 3., 5. 1'/, mal länger als das 4. Flügel glashell, etwas weißlich, C dick, übrige Adern fein, braun. 2. Abschnitt von C doppelt so lang wie der 3. Schwinger weißlich. Beine schwarz, höchstens die Tarsenwurzeln bräunlich. 2,5 2,75 mm. Weit ver- breitet; Deutschland: Schlesien.

Clasiopa albifrons (Meig.) (palliditarsis Becker). Untergesicht breit, ohne Höcker, fast silberweiß, mit 2 Seiten- borsten. Fühler schwarz, 2. Glied oben weiß bestäubt; Borste mit 6 Fiederhaaren. Thorax matt, dicht gelblich grüngrau bestäubt. Hinterleib glänzend schwarzgrün, Endsegment glänzend schwarz.

Diptera, Zweiflügler. 271

4. und 5. Segment beim ^ einzeln etwas länger als das 3. Flügel hell, C dick, Wurzelabschnitt lang nnd fein gewirapert; 2. Ab- schnitt von C l'/z des 3. Schenkel und Schienen schwarz, Tarsen rotgelb. 2 mm.

Clasiopa glabricula (Fall). Schwarz, etwas metallgrün glänzend, düster graubraun bestäubt. Stirn matt schwärzlich. Untergesicht oben mit schwachem Kiel, gleichmäßig gerundet, ohne Höcker, dunkelgrau bestäubt. Fühler schwarz, Endglied zuweilen dunkelbraun; Borste mit 5 Fieder- haaren. Hinterleib ziemlich glänzend, 4. Segment beim ^ l^/^ bis IV., mal länger als das 3., 5. bedeutend kürzer; Längenverhältnis beim $ ähnlich. Flügel bräunlich getrübt, Adern hellbraun, C am Wurzelabschnitt gleichmäßig fein gewimpert; 2. Abschnitt von C kaum länger als der 3. Beine schwarz, Schienenspitzen und Tarsen außer der Spitze rotgelb. 1,5 mm. Selten.

Clasiopa phiraosa (Fall.). Schwarz, etwas glänzend, bräunlichgrau bestäubt. Bestäubung von Stirn und Untergesicht meist ausgesprochen braun. Unter- gesicht ganz flach, ohne Höcker (Fig. 33 9). Seitenborsten in einer Reihe. Fühler schwarz, Endglied an der Wurzel mehr oder weniger ausgedehnt braungelb; Borste schwarz, mit 5 Fiederhaaren. Thorax und Scutellum ziemliclj dicht grau bestäubt, Hinterleib weniger dicht bestäubt, stärker glänzend, mit schmalen grauen Hinterrand- säumen. Flügel grau getrübt mit hellbraunen Adern. 2. Abschnitt von C doppelt so lang wie der 3. Schwinger gelb. Beine schwarz mit gelbbraunen Tarsen. 3 mm. Ganz Deutschland, besonders im Herbst an hölzernen Wehren.

Clasiopa obscurella (Fall.), Schwarz, graubraun oder düster grau bestäubt. Stirn oben dunkel graubraun, über den Fühlern hell rostbraun. Untergesicht weißlichgrau bestäubt, auf der oberen Hälfte deutlich kielförmig erhaben, im Profil auf der Mitte höckerartig vortretend; 3 bis 4 kräftige Seitenborsten in einer Reihe. Wangen rostgelb, mit einer Reihe von 5 6 feinen Börstchen, Augenränder weiß bestäubt. Fühler rostgelb, oben verdunkelt, Borste mit 5 Fiederliaaren. Flügel leicht graubraun getrübt mit braunen Adern. C dick, schwarz, Wurzelabschnitt gleichmäßig gewimpert. 2. Abschnitt von C doppelt so lang wie der 3. Schwinger weiß. Beine vorwiegend schwarz, Schienenspitzen und Tarsen braungelb, Endglieder dunkel. 1,5 bis 2 mm. Weit verbreitet.

Clasiopa calceata Meig. Glänzend schwarz, graubraun bestäubt. Stirn auf der Mitte graubraun, an den Seiten schwärzlich. Untergesicht oben mit deut- lichem Kiel, höckerartig gerundet, grau bestäubt, mit 2 starken und einigen schwachen Seitenborsten. Fühler schwarz, Endglied braun. 4. und 5. Hinterleibssegment gleichlang, etwas länger als das 3. Flügel grau getrübt mit dunkelbraunen Adern. C am Wurzelabschnitt gleichmäßig gewimpert. 2. Abschnitt von C doppelt so lang wie der 3. Beine Schwarzbraun, Knie und Tarsen gelb- braun, letztere mit dunkeln Spitzen. 2,5 3 mm. Verbreitet.

272 K. Grünberg,

Clasiopa pulicaria Hai id.

Ähnlich Cl. glabricula, etwas größer, weniger glänzend, dunkel graubraun bestäubt. Stirn matt schwarz, Untergesicht schwarzgrau bestäubt, oben mit schärferem Kiel und auf der Mitte deutlich ge- knickt. Fühler schwarz, Borste mit Fiederhaaren. 4. und 5. Hinterleibssegnient bei J und $ fast gleichlang. Flügel ziemlich stark braun getrübt mit schwarzbraunen Adern, C an der Spitze des Wurzelabschnitts mit 2 längeren Wimperborsten. 2. Abschnitt von C IV4— 1V> des 3. Beine schwarz. Tarsen rostbraun oder gelb- braun mit dunkeln Spitzen. 1,5—2,5 mm. Verbreitet und gemein.

Clasiopa nivea Becker. Stirn bräunlich, weißgrau bestäubt, Untergesicht mit kaum an- gedeutetem Höcker, ebenso wie die Backen weißgrau, letztere sehr breit, ^3 der Augenhöhe, hinten mit 1 Borste; an den Wangen 2 Borsten. Fühler schwarz, 2. Glied rotbraun, weiß bestäubt, Borste mit 5 Fiederhaaren Thorax hell aschgrau, Rücken bräunlich be- stäubt. Hinterleib aschgrau, 1. 3. Segment auf der Mitte gebräunt, beim (^ deutlicher als beim $, außerdem beim J auf dem 3. und 4. Segment nahe dem Vorderrand ein isolierter mattschwarzer läng- licher Fleck, das 5. Segment etwas länger als das 4. Flügel milch- weiß gefärbt, C dunkel und sehr dick, der Wurzelabschnitt fein und gleichmäßig lang bewimpert. 2. Abschnitt von C P/2 des 3. Beine schwarz, grau bestäubt, Metatarsen braungelb. Schlesien.

Clasiopa glaucella Stenh. Schwarz. Stirn, Thoraxrücken und Scutellum dicht gelblich- grau, Untergesicht, Pleuren und Hinterleib weißlichgrau bestäubt. Untergesicht oben gekielt, auf der Mitte deutlich geknickt, mit flachem Mittelhöoker, neben dem jederseits auf einer warzenförmigen Erhöhung eine Borste steht, außerdem 4 Seitenborsten. Fühler schwarz, Borste mit 5 7 Fiederhaaren. Flügel schwach grau getrübt mit dunkelbraunen Adern, C an dem Wurzelabchnitt außer den feinen Wimperborsten mit 3 stärkeren Borsten. 2. Abschnitt von C IV.2— 1^/4 des 3. Beine schwarz, grau bestäubt; Hinter- schienen innen dicht vor der Spitze mit einer schwach gekrümmten Borste; Tarsen mehr oder weniger ausgedehnt braungelb. 2,5 bis 3 mm. Weit verbreitet. Deutschland: Schlesien.

Clasiopa duplosetosa Becker. Stirn graubraun. Untergesicht grau mit flachem runden Höcker auf der unteren Hälfte. Seitenborsten in 2 Reihen: in der inneren Reihe 4 stärkere, in der äußeren neben den Wangen 3—4 feine Borsten. Backen schmal, mit 1 Borste. Fühler rötlich, Endglied zuweilen oben braun; Borste mit 5 Fiederhaaren. Thoraxrücken dunkel graubraun, schwach glänzend. Hinterleib matt graugrün, Endsegment kaum etwas glänzend, alle Segmente annähernd gleich - lang. Flügel hell, C dick, Wurzelabschnitt fein bewimpert. 2. Absei nitt kaum länger als der 3. Schenkel und Schienen schwarz- braun. Knie, Wurzel und Spitze der Schienen sowie die ersten Tarsenglieder rostgelb. 1,75—2 mm. Schlesien.

Clasiopa xanthocera Lw.

Schwarz. Stirn, Thoraxrücken, Scutellum dicht gelblich grau- braun, Pleuren und Hinterleib hellgrau bestäubt. Untergesicht

Dii)tor;i. Zweiflügler. 27;i

gplligrau, oben gekielt, auf der Mitte geknickt, öeitenborsten in 2 Reihen: 3 innere, davon die obere und untere kräftig, die mittlere schwach, und 3 4 schwächere äußere. Fühler lebhaft rötlichgelh, Borste schwarz mit 5 Fiederhaaren. 5. Ilinterleibssegment etwas länger als das 3. und 4. Flügel leicht grau getrübt, etwas weißlich mit hellen Adern, C wie bei glancella. 2. Abschnitt von C 1'/., des 3. Schenkel schwarz, grau bestäubt; Knie braungelb, Schienen ebenso mit brauner Mittelbinde, Tarsen mit dunkeln Sj)itzen. 1,5 2 mm. Nicht selten.

Clasiopa niveipeniiis Becker.

Nächst verwandt mit CI. xantkocera. Stirn schmutzig braungrau, Untergesicht weißgrau mit schwaclier Knickung auf der Mitte und 2 Reihen Seitenborsten: 3 innere, die beiden oberen einwärts, die untere aufwärts gekehrt und 3 4 sehr schwache äußere neben den Wangen. Backen schmal, \'^ der Augenhöhe. 1. und 2. Fühler- glied rotgelb, Endglied braun; Borste mit 6 L'iederhaaren. Thorax und Hinterleib hell weißgrau, Thoraxrücken gelbgrau bestäubt. Flügel stark milchig getrübt, C dick, gelbbraun, Wurzelabschnitt fein bewimpert mit einigen längeren Börstchen, 2. Abschnitt wenig länger als der 3. Hüften und Schenkel schwarzbraun, grau be- stäubt. Knie, Schienen und Tarsen rotgelb, Endglieder braun, Hinter- schienen mit breiter dunkler Binde. 2 mm. Sohlesien.

Philotelma Becker (Pseudoscatella Becker).

Kleine, plumpe, glänzend schwarze Art. Kopfbildung wie bei Caenia (vgl. S. 297). Untergesicht gewölbt, mit Seitenborsten in schräg abwärts ziehender Reihe. Mundrand mit einem Kranz abwärts ge- richteter Borsten. Backen schmal, unbeborstet. Augen groß, nackt. Fühler wie bei Caenia, Borste gefiedert, 2. Glied mit deutlicher vorwärts geneigter Borste und einem davorstehenden aufrechten Haar. Thorax kurz und breit; Borsten: 1 I'räsutural-, 2 Xotopleural-, 1 Supra- alar-, 3 Dorsocentralborston ; Akrostichalbürstchen in 2 weitläufigen Reihen; Scutellum unbehaart, mit 2 Borsten; 1 Mesopleural-, 1 Sternopleuralborste. Hinterleib mit .5 gleichlangon Segmenten. Flügel kurz und breit gerundet, ohne Randdorn an der ]\Iündung von A',, 6' bis zu J/ reichend; (Jueradern stark geniihert, vordere jenseits der Mündung von 7?,; Cu vor der liintcron (^)uerader etwas nach hinten ausgebauclit. Beine ('infncli. Klauen gekrihiiuit wie bei Cucnia.

Einzige Art:

Philotelma nigripennis Meiü. (anomahi Becker). Glänzend schwarz. Untergesicht dünn grau bestäubt. Fühler schwarz, Borste mit 7 Fiederbaaren. Tlioraxrücken dünn gelbgrau bestäubt. Hinterleib glänzend metallgnin, dünn schwarz behaart. Flügel leicht «raubraun getrübt, hintere Querader mit etwas dunk- lerer Säumung, welche jederseits von einem helleren Fleck begrenzt wird. Beine schwarz. 1,5 mm. Schlesien (Kohlfurter Moor).

Hydrellia R.-D.

Kleine schwärzliche, gewöhnlich etwas glänzende, grau oder d graubraun bestäubte, schwer unterscheidbare Arten. Unterg«

üster Untergesicht

274

K. Grünberg,

meist senkrecht, flach gewölbt oder auf der Mitte gerundet höckerartig vortretend (Fig. 321), oben gekielt, gelb, grau oder weiß bestäubt; die Bestäubung reicht zwischen den Fühlern bis zur Bogennaht hinauf, d. h. sie bedeckt auch die Lunula mit und ist hier gewöhnlich heller als unten; 4—6 Seitenborsten. Backen meist schmal, selten bis Vs der Augenhöhe, mit 1 längeren Borste. Oberlippe wenig vorstehend. 2. Fühlerglied ohne Endborste, 3. Glied kurz, wenig länger als das 2.; Borste, gefiedert. Augen oval, dicht, aber sehr kurz und oft kaum wahr- nehmbar behaart. Kopf- borsten: innere und äußere Vertikal-, Ocellar-, 2 di- vergierende Orbitalborsten, ferner 2 vorwärts gerichtete Borsten unter den Ocellen auf der Stirnmitte. Rüssel kurz und breit, Taster FiK 321 stabförmig, am Ende ver-

Hydrellia grüeola breitert. ThoraX wenig Fig. 322. Hydrellia griseola

(Fall.), Kopf. länger als breit, mäßig ge- (Fall.), Thoraxbeborstung.

wölbt. Borsten jederseits (Fig. 322) : 1 Humeral-, 2 Notopleural-, 1 Präsutural-, 3 stärkere innere, 3 schwächere äußere Dorsocentral- (etwas wechselnd), 1 Präscutellar-, 1 Intraalar-, 2 Supraalarborsten ; 1—3 Meso- pleural-, 1 Sternopleuralborste; 2 Scutellarborsten ; 2 deutliche Reihen Akrostichalbörstchen. Hinterleib 6gliedrig, Längenverhältnis der Segmente verschieden, 6. sehr kurz. Flügel ziemlich lang, C bis zur Mündung von M reichend, Wurzelabschnitt gleichmäßig fein gewimpert, Längenverhältnis des 2. zum_3. Abschnitt verschieden. Beine ohne besondere Merkmale.

Fliegen an Gewässern und Sümpfen, oft in großer Zahl, be- sonders gern an der Wasseroberfläche auf den Blättern von Wasser- pflanzen. 29 deutsche Arten. Alle Arten sind einander sehr ähn- lich und schwer zu unterscheiden, einige sind zweifelhaft.

Larven, soweit bekannt, minierend in Blättern von Wasser- pflanzen (Lemna, Hydrocharis, Alisma), madenförmig, farblos, mit schwarzen Mundhaken und divergierenden zapfenförmigen Hinter- stigmen. Puppen an denselben Pflanzen, an denen die Larven leben, wahrscheinlich wie die Puppen von Notiphila mit den Hinter- stigmen in das Parenchym eingebohrt. Siehe unten H. chrysostoma, vttitata. albilabris.

Artenübersicht.

2.

18.

H. flavicornis J.

3.

4.

1. Taster gelb oder hellbraun.

Taster schwarz.

2. Fühler ganz gelb.

Fühler ganz oder teilweise schwarz.

3. Vorderhüften ganz oder teilweise gelb

Vorderhüften schwarz. 9-

4. Backen breit, V^ der Augenhöhe. H. geniculata.

Backen sehr schmal. 5.

5. Fühler ganz schwarz. 6.

Fühlerendglied wenigstens teilweise gelb oder braun. 7.

Diptera, Zweiflü<^ler. 275

6. Untergesicht lebhaft gelb, Hinterleib einfarbig graubraun.

H. chrysostoma.

Untergesicht weißgrau, Hinterleib graubraun mit grauen Seitenflecken. H. maculiventris.

7. Beine außer den Schenkeln und Vordertarsen braungelb, 5. Hinterleibssegment beim (^ V/^msd länger als das 4.

H. flavilabris.

Beine in größerer Ausdehnung schwarz, 5. Hinterleibssegment beim J 2— 3 mal länger als das 4. 8.

8. 5. Hinterleibssegment beim (j doppelt so lang wie das 4., 3. Fühlerglied beim $ schwarz. H. pilitarsis.

5. Hinterleibssegment beim (J fast 3 mal so lang wie das 4., 3. Fühlerglied auch beim $ an der Wurzel hellbraun.

H. flaviceps.

9. Fühler ganz schwarz. 10.

Fühler teilweise braungelb. 14.

10. Beine ganz schwarz. 11.

Beine teilweise braungelb. 12.

11. Größere Art von 3—3,5 mm, Backen breit, V3 der Augen- höhe, Untergesicht mit 6 7 Seitenborsten. H. caesia.

Kleinere Art von 2 mm. Backen schmal, Untergesicht mit 5 schwachen Seitenborsten. H, fusca.

12. Untergesicht dunkel ockergelb. H. modesta.

Untergesicht gelb, grau oder weiß. 13.

13. Flügel sehr lang, Untergesicht gelblichgrau, hintere Meta- tarsen braungelb. H. griseola.

Flügel nicht sehr lang, Untergesicht weiß, alle Metatarsen mehr oder weniger ausgedehnt braungelb. H. ranuncali, maura.

14. Fühlerborste mit 9 12 Fiederhaaren. H. niutata.

Fühlerborste mit 5 8 Fiederhaaren. 15.

15. Untergesicht gelb. 16.

Untergesicht weiß oder grauweiß. 17.

16. Untergesicht gelb mit 6—7 langen Seitenborsten, Mittel- schienen verbreitert. H. concolor.

Untergesicht lebhaft ockergelb mit 4—5 Seitenborsten, Mittel- schienen nicht verbreitert. H. nigripes.

17. Untergesicht weiß, mit 3 Seitenborsten, 5. Hinterleibssegment beim c? doppelt so lang wie das 4., nur die Tarsen braun- gelb. H. albiceps.

Untergesicht weiß mit 4 Seitenborsten, Fühlerendglied beim (^ gelb mit dunkler Spitze, 4. und 5. Hinterleibssegment gleichlang. H. fascitibia.

Untergesicht grauweiß mit 4—5 längeren Seitenborsten, Fühlerendglied beim J ganz gelb, 5. Hinterleibssegment etwas länger als das 4. H, obscura.

18. Spitze der Vorderhüften gelb. H. frontalis.

Vorderhüften ganz schwarz. 19.

19. Stirn tief sammetschwarz, Untergesicht weiß, 2. Abschnitt von C etwa ^5 des 3. H. albilabris.

Stirn graubraun, Untergesicht grauweiß oder gelb. 20.

20. üntergesicht ockergelb. H. flavicornis $.

Untergesicht grauweiß. 21.

276 K. Grünberg,

21. Thorax mit 3 graubraunen Längsstrieraen, Flügel graubraun,

Wurzel der Mittel- und Hintertarsen gelbbraun. H. thoracica.

Thorax ungestriemt, Flügel gelblichgrau, Hintertarsen rotgelb.

H. lamina.

Hydrellia flavicornis (Fall.). Glänzend schwarz, dünn schmutziggrau bestäubt. Stirn schwarz- braun, Untergesicht stumpf ockergelb, oben weißlich, mit 5 Seiten - borsten. Fühler beim J ganz rotgelb, beim $ schwarz mit dunkelbraunem Endglied; Borste schwarz, lang, gewöhnlich mit 9 Fiederhaaren. Taster beim ^ gelb, beim $ schwarzbraun. 5. Hinterleibssegment wenig länger als das 4. Flügel leicht gi-au- braun getrübt mit braunen Adern. 2. Abschnitt von C l'/o des 3. Schwinger weißlichgelb. Beine schwarz mit braungelben, an den Spitzen verdunkelten Mittel- und Hintertarsen. Mittel- und Hinter- schienen etwas verbreitert, besonders beim ^f. 2^5 3 mm. Verbreitet.

Hydrellia geniculata Stenh. Schwarz, düster graubraun bestäubt. Stirn graubraun mit schwarzen Seitenrändern. Untergesicht flach höckerförmig gerun- det, dicht grauweiß (c^) oder gelb (5) bestäubt, mit 5—7 Seiten- borsten. Backen breiter als bei den meisten Arten, etwa Vs der Augenhöhe. 1. und 2. Fühlerglied schwarz, Endglied braungelb, beim $ oben dunkler; Borste mit f) Fiederhaaren. Taster gelb. Pleuren hellgrau bestäubt. 5. Hinterleibssegment beim J doppelt so lang wie das 4., stark gewölbt. Plügel grau getrübt mit dunkel- braunen Adern. 2. Abschnitt von C etwas länger als der 3. Beine schwarz, grau bestäubt, Vorderhüfien, Knie, Schienenspitzen und hintere Metatarsen gelbbraun. 3 mm. Verbreitet.

Hydrellia chrysostoma (Meig.). (fulviceps Stenh.).

Schwarz , graubraun bestäubt. Stirn matt schwarz. Unter- gesicht lebhaft gelb, zwischen den Fühlern weißlich, mit 7 9 Seiten- borsten. Wangen schwärzlich. Fühler schwarz, Borste mit 6 bis 7 Fiederhaaren. Taster rotgelb. Pleuren hellgrau bestäubt. 5. Hinter- leibssegment beim (^ kaum länger als das 4. Flügel leicht grau- bräunlich getrübt mit braunen Adern. 2. Abschnitt von C l^a des 3. Beine schwarzbraun, Vorderhüften, Mittel- und Hintertarsen, Spitze der Hinterschienen gelbbraun 1,5 2 mm. Verbreitet.

Puppe (nach Gercke) Ende August in den Stengeln des Froschlöffels (Alisma plantago L.), im wesentlichen mit der Puppe von H. mntata (s. unten) übereinstimmend, aber die zur Festheftung dienenden Hinterstigmen kürzer und plumper. Larven jedenfalls in den Blättern, nicht bekannt.

Hydrellia maculiventris Becker. Stirn schwarzbraun. Untergesicht weißgrau, mit 5 Seitenborsten. Fühler schwarz, Borste mit 7 langen Fiederhaaren. Taster gelb. Thorax und Hinterleib matt graubraun. Hinterleibssegmente mit deutlichen grauen Seitenflecken, 4. und 5. Segment gleich lang, Flügel sehr schmal, hell, Adern hellbraun. 2. Abschnitt von C l'/j des 3. Beine vorwiegend schwarz, Vorderhüften, Wurzel und Spitze der Schenkel und Schienen sowie Metatarsen gelb. 1,75 mm. Schlesien.

Diptera, Zweiflügler. 277

Hydrellia flavUabris Stenh. Schwarz, dunkel graubraun bestäubt, Hinterleib grünlich glän- zend. Stirn dunkelbraun mit breiten schwarzen Seitenrändern, Untergesicht ziemlich hell gelb mit weißem Schimmer; 4 5 Seiten- borsten. Fühlerwurzel schwarz, Endglied beim J gelb, beim $ oben verdunkelt; Borste mit Fiederhaaren. Taster gelb. Pleuren hellgrau bestäubt. 5. Hinterleibssegment beim J etwa I'/^mal länger als das 4. Flügel bräunlich getrübt mit braunen Adern. 2. Ab- schnitt von C wenig länger als der 3. Vorderhüften, Schenkel- spitzen, Schienen, Mittel- und Hintertarsen außer der Spitze gelb- braun, Schenkel und Vordertarsen größtenteils schwarzbraun.

Hydrellia pilitarsis Stenh. Schwarz, etwas glänzend, dunkel graubraun bis gelbgrau be- stäubt. Stirn matt schwarz, Untergesicht lebhaft gelb, mit etwa 6 Seitenborsten. Fühler schwarz, Endglied beim (J rotbraun; Borste mit 5—6 Fiederhaaren. Taster gelb. Pleuren hellgrau bestäubt. 5. Hinterleibssegment beim (^ doppelt so lang wie das 4. F'lügel bräunlich getrübt mit schwarzbraunen Adern. 2. Abschnitt von C etwas länger als der 3. Schwinger schwefelgelb. Beine schwarz- braun bis schwarz, Vorderhüften auf der Unterseite, Schienen und Tarsen in größerer oder geringerer Ausdehnung hellbraun. 1,5 bis 2 mm. Verbreitet.

Hydrellia flaviceps (Meig.) (laticeps Stenh.). Schwarz, grau bestäubt. Hinterleib grünlich glänzend, 5. Seg- ment beim S mehr als doppelt so lang wie das 4., beim 5 wenig kürzer. Stirn braun mit schwarzen Seitenrändern. Untergesicht lebhaft gelb oder auch mehr weißlich bestäubt, mit .5—6 Seiten- borsten. Fühler schwarz, Endglied unten hellbraun, beim (j ge- wöhnlich in größerer Ausdehnung als beim 5; Borste mit 6 Fieder- haaren. Taster gelb. Flügel bräunlichgrau getrübt mit braunen Adern. 2. Abschnitt von C wenig länger als der 3. Schwinger weißlich- gelb. Beine vorherrschend braungelb. Vorderhüften gelb, außen schwärzlich mit grauer Bestäubung; Mittel- und Hinterhüften und Schenkel bis vor die Spitze schwarz, Tarsen schwarzbraun mit mehr oder weniger ausgedehnt gelber Wurzel. 2—2,5 mm. Weit ver- breitet, aber selten.

Hydrellia caesia Stenh. Schwarz, Thoraxrücken dunkel graubraun, Pleuren. Hinterleib und Beine blaugrau bestäubt. Stirn dunkel graubraun mit schwarzen Seitenrändern. Untergesicht höckerartig gerundet, dicht hellgrau oder gelblich bestäubt, mit 6 7 Seitenborsten. Hacken wie bei /I. geniculata. Fühler schwarz, Borste mit 5 Fiederliaaren. Taster gelb. Hinterleib oben mit großen unbestimmten, dem Vorderrand der Segmente breit anliegenden und hinten verschmälerten oder zugespitzten schwarzen Rückenflecken. P'lügel grau getrübt mit schwarzbraunen Adern. 2. Abschnitt von C wenig länger als der 3. Schwinger gelb. Beine ganz schwarz. 3 3,5 mm. Verbreitet.

Hydrellia inodesta Lw.

Schwarz, schmutziggi'au bestäubt. Stirn mit schwarzen Seiten- rändern. Untergesicht dunkel ockergelb, zwischen den Fühlern

278 K. Grünberg,

weiß, mit 5 Seitenborsten. Fühler schwarz, Borste mit 5 Fieder- haaren. Taster gelb. 5. Hinterleibssegment beim (j so lang wie das 3. und 4. zusammen, gewölbt. Flügel leicht graubraun getrübt mit dunkeln Adern. 2. Abschnitt von C l'/^ des 3. Schwinger blaßgelb. Beine schwarz, mittlere und hintere Metatarsen gelbbraun. 2 mm. Deutschland.

Hydrellia griseola (Fall.). Schwarz, dicht aschgrau bestäubt, Thoraxrücken und Scutellum gelbgrau. Stirnränder schwarz. Untergesicht gelblichgrau, zuweilen weißlich, mit 4 5 Seitenborsten. Fühler schwarz, Borste mit 4 5 Fiederhaaren. Taster braungelb. 5. Hinterleibssegment beim (5 doppelt so lang wie das 4. Flügel , länger als bei den übrigen Arten, leicht grau getrübt mit schwarzbraunen Adern. 2. Abschnitt von C r/,— P/^ des 3. Schwinger schwefelgelb. Beine schwarz, hellgrau bestäubt, hintere Metatarsen gelbbraun. 2,5 mm. Ver- breitet und sehr häufig.

Hydrellia raminculi Hai id.

Ähnlich H. griseola. Stirn und Körperoberseite graubraun, Backen, Pleuren, Seitenränder des Hinterleibs und Beine hellgrau bestäubt. Untergesicht ganz weiß, mit 5 Seitenborsten. 5. Hinterleibssegment beim ,^ doppelt so lang wie das 4. Flügel kürzer als bei H. griseola^ bräunlich getrübt. 2. Abschnitt von C 1*/^ des 3. Schwinger gelb. Beine schwarz. Knie, zuweilen undeutlich, gebräunt, Mittel- und Hintertarsen, meist auch die vorderen an der Wurzel mehr oder weniger ausgedehnt gelbbraun. 2—3 mm. Verbreitet und häufig.

Hydrellia raaiira Meig. Verwandt mit H. ranuncuU. Schwarz, etwas glänzend. Unter- gesicht weißlich. Flügel hell, Schwinger weiß. Beine schwarz, Metatarsen rotgelb. 2 mm. Bayern.

Hydrellia niutata Zett.

Schwarz, Hinterleib etwas glänzend, düster graubraun bestäubt. Stirn dunkel graubraun mit schwarzen Seitenrändern. Untergesicht flach höckerartig gewölbt, gelblichgrau, oben zwischen den Fühlern weißlich, mit 5—6 Seitenborsten. Fühler schwarz, Endglied an der Wurzel oder beim J auch in größerer Ausdehnung braungelb; Borste mit 9 12 Fiederhaaren. Taster braungelb. Backen kaum ^/e der Augenbreite. Flügel bräunlich getrübt mit braunen Adern. 2. Abschnitt von C P/^ des 3. Schwinger zitronengelb. Beine schwarz, Tarsen an den Wurzeln mehr oder weniger breit, zuweilen ganz gelbbraun.

Larve (nach Gercke) 4—5 mm lang, grünlich, dünnhäutig, mit schwarzen Mundhaken, Ende April einzeln minierend in den Blättern des Froschbisses (Hydrocharis morsus ranae L.), in der Pflanze schwer zu erkennen. Geht zur Verpuppung an die Wurzelblätter, an denen sie sich, tief versteckt, mit den Hinterstigmen befestigt.

P u p p e 4 mm lang, tonnenf örmig, gelbbraun. Puppenruhe 14 Tage.

Hydrellia concolor Stenh. Schwarz, düster graubraun bestäubt. Stirn dunkel graubraun mit schwarzen Seitenrändern. Untergesicht gelb, mit 6—7 ziemlich

Diptera, Zweiflügler. 279

langen Seitenborsten. Fühler schwarz, Endglied beim J ganz gelb, beim 5 schwarz mit gelber Wurzel; Borste schwarz mit 6—7 Fieder- haaren. Taster gelb. 4. und 5. Hinterleibssegment beim (j gleich- lang. Flügel ziemlich stark graubraun getrübt mit braunen Adern. 2. Abschnitt von C ca. P/g des 3. Schwinger schwefelgelb. Beine ganz schwarz; Mittelschienen, besonders beim J, verbreitert. 3 mm. Verbreitet.

Hydrellia fiisca Stenh. Ähnlich J/. conco/or, ebenfalls mit verbreiterten Mittelschienen. Untergesicht grauweiß, mit 5 kürzeren Seitenborsten. Fühler bei cä" und 5 ganz schwarz; Borste mit 6—7 Fiederhaaren. Taster braungelb. 5. Hinterleibssegment beim ^ wesentlich, beim 5 wenig länger als das 4. Flügel ziemlich stark graubraun getrübt mit schwarzbraunen Adern. Schwinger zitronengelb. Beine schwarz, hellgrau bestäubt, etwas stärker behaart und beborstet als gewöhn- lich. 2 mm. Verbreitet.

Hydrellia fascitlbia Ros. (grisea Stenh.). Schwarz, dicht grau bestäubt. Thoraxrücken und Scutellum gelblich graubraun. Stirn dunkel graubraun mit schwarzen Seiten- rändern. Untergesicht weiß oder gelblich, oben zwischen den Fühlern immer weiß, mit 4 Seitenborsten. Fühler schwarz, End- glied beim J braungelb mit dunkler Spitze, beim $ schwarz mit gelber Wurzel; Borste mit 6—8 Fiederhaaren. Taster braungelb. 4. und 5. Hinterleibssegment gleichlang. Flügel leicht graubraun getrübt mit hellbraunen Adern. 2. und 3. Abschnitt von C gleich- lang. Schwinger zitronengelb. Hüften und Schenkel schwarz, grau bestäubt. Schienen und Tarsen ganz oder in größerer Ausdehnung gelbbraun. 2—2,5 mm. Verbreitet.

Hydrellia nigripes Zett. Schwarz, etwas grünlich glänzend, graubraun bestäubt. Stirn braun mit schwarzen Rändern. Untergesicht lebhaft ockergelb, mit 4—5 Seitenborsten. Fühler schwarz, Endglied beim J hellbraun, beim $ dunkel mit hellbrauner Wurzel; Borste mit 5 7 Fieder- haaren. Taster braungelb. 3.-5. Hinterleibssegment beim J fast gleichlang. Flügel graubraun getrübt mit schwarzbraunen Adern. 2. Abschnitt von C wenig länger als der 3. Schwinger schwefel- gelb. Beine schwarz, hintere Metatarsen oder der größere Teil der Hintertarsen gelbbraun. 2 2,5 mm. Verbreitet.

Hydrellia albiceps Meig. (nigricans Stenh.). Schwarz, etwas grün glänzend, graubraun bestäubt. Stirnränder schwarz. Untergesicht weiß bestäubt mit 3 Seitenborsten. Fühler schwarz, Endglied zuweilen mit brauner Wurzel; Borste mit 6 Fieder- haaren. Taster gelb. Pleuren hellgrau bestäubt. 5. Hinterleibs- segment beim (^ doppelt so lang wie das 4. Flügel graubraun getrübt mit dunkelbraunen Adern. 2. Abschnitt von C l'/z des 3. Schwinger schwefelgelb. Beine schwarz, hellgrau bestäubt. Tarsen gelbbraun mit dunkeln Enden. 2 mm. Verbreitet.

Hydrellia obscura Meig. (discolor Stenh.) Schwarz, wenig glänzend, düster graubraun bestäubt. Stirn graubraun mit schwarzen Seitenrändern; Untergesicht grauweiß mit

280 K. Grünberg,

4 5 Seitenborsten. Fühler schwarz, Endglied beim cf ganz braun- gelb, beim $ schwarz mit braungelber Wurzel; Borste mit 6 Fieder- haaren. Taster braungelb. 5. Hinterleibssegment beim (^ wenig längei' als das 4. Flügel graubraun getrübt mit schwarzbraunen Adern. Schwinger schwefelgelb. Hüften und Schenkel schwarz, Knie, Schienen und Tarsen gelbbraun, Hinterschienen meist mit breitem schwarzen Ring, Tarsenspitzen dunkel. 1,5—2 mm. Ver- breitet.

Hydrellia frontalis Lw.

Schwärz, dicht schmutzig graubraun bestäubt. Stirn schwärzlich braun mit 2 helleren dreieckigen Seitenflecken. Untergesicht hell gelblichgrau, fast weiß, besonders oben, mit etwa 8 sehr feinen und nur 2 etwas stärkeren Seitenborsten. Fühler (5) schwarz, Borste mit 8 Fiederhaaren. Taster schwarz. Pleuren hellgrau bestäubt. Hinter- leibssegmente mit dunkelbraunen Vorden-ändern. Flügel graubraun getrübt mit hellbraunen Adern. 2. Abschnitt von C l'/j des 3. Schwinger schwefelgelb. Beine schwarzbraun, grau bestäubt, Spitzen- hälfte der Vorderhüften gelblichbraun. 3 mm. Schlesien, cf un- beschrieben.

Hydrellia albilabris Meig.

Glänzend schwarz, dünn graubraun bestäubt. Stirn tief sammet- schwarz. Untergesicht weiß, am Mundrand leicht gelblich, oben zwischen den Fühlern intensiv weiß, mit etwa 3 4 Seitenborsten. Fühler schwarz, höchstens die Wurzel des Endgliedes beim J etwas gebräunt; Borste mit 5—6 Fiederhaaren. Taster schwarz. Hinter- leibssegmente von annähernd gleicher Länge. Flügel leicht grau- braun getrübt mit schwarzbraunen Adern. 2. Abschnitt von C nur ■'/g des 3. Schwinger schwefelgelb. Beine schwarz mit mehr oder weniger deutlich gebräunten Tarsen. 1,5 mm. Verbreitet und häufig.

Larve (nach Frauenfeld) in Wasserlinsen (Lemna), welche sie aushöhlt und in denen sie sich auch verpuppt; wahrscheinlich nacheinander in mehreren Pflanzen, schwer zu sehen, dagegen als Puppe leicht wahrzunehmen. Spindelförmig, weiß, undeutlich seg- mentiert, mit schwarzen Mundhaken, 3 mm lang. Am Vorderende 2 kegelförmige Griffel auf je einem kleinen Höckerchen. Vorletztes nnd letztes Segment zapfenartig vorgezogen und mikroskopisch fein beborstet. Endsegment mit 2 etwas divergierenden Zäpfchen, jedes mit einem dreieckigen, hutartigen, schwarzen festen Aufsatz, den Hinterstigmen, von welchen die in beiden Zäpfchen deutlich sicht- baren Tracheenstämme ausgehen.

Puppe 2 mm lang, walzig, dorsal stark gewölbt, ventral etwas abgeplattet, hellbraun, glasig durchscheinend, die Puppe im Innern der Tonne deutlich sichtbar. Die zapfenartigen Hinterstigmen der Larve ebenfalls vorstehend.

Larven September— Oktober (2. Generation?), Puppenruhe 3 bis 4 Wochen. Fliegen bei günstiger Witterung noch im November in großer Zahl.

Hydrellia thoracica Hai id.

Schwarz, schmutzig grau bestäubt; Stirn, Thoraxrücken und Scutellum gelblich graubraun. Thorax mit 3 undeutlichen dunkel-

Diptera, Zweiflügler. 281

hraunen Striemen. Hinterleib ziemlich stark glänzend, nur dünn bestäubt. Stirnränder schwarz. Untergesicht grauweiß, mit weit hinabreichendem flachen Kiel. Fühler und Taster schwarz. 5. Hinter- leibssegment kaum länger als das 4. Flügel leicht graubraun ge- trübt mit schwarzbraunen Adern. 2. Abschnitt von C l'/^ des 3. ßeine schwarz, grau bestäubt, Wurzel der Mittel- und Hinter- tarsen gelbbraun. 2,.ö 3 mm. Verbreitet.

Hydrellia lamina Becker. Stirn matt schwarzbraun. Untergesicht weißgrau mit 1 längeren tiefstehenden und einigen sehr kurzen feinen Seitenborsten. Fühler schwarz, Borste mit 8—9 Fiederhaaren. Taster schwarz. Thorax und Hinterleib matt gelbbraun, 4. und 5. Segment gleichlang. Flügel leicht gelbgrau getrübt. Beine schwarz, Mittelschienen etwas verdickt, Hintertarsen rotgelb. 2 mm. Schlesien.

Zweifelhafte Arten. Hydrellia (?) bicolor Meig. „Kopf und Mittelleib ziegelrot; Hinterleib schwarz, etwas glänzend. Beine rotgelb. Schwinger weiß. Flügel etwas bräun- lich." 3 mm. Aachen.

Hydrellia (?) opaca Meig. ,, Mattschwarz. Kopf und Fühler ebenfalls schwarz. Beine ziegelrot. Schwinger gelblich. Flügel fast glashell." 1,8 mm. Aachen.

Hydrellia (?) pallipes Meig. „Untergesicht glänzend weiß. Stirne und Leib glänzend dunkel goldgrün. Fühler und Beine schwefelgelb; Fühlerborste oben arm gefiedert. Schwinger weiß; Flügel etwas gräulich: gewöhnliche (vordere) Querader etwas vom Innenrande entfernt, mehr der Mitte genähert." 2 mm.

Hydrellia (?) nigriceps Meig. Unterscheidet sich von griseola durch das vollkommen schwarze Untergesicht und die gelbe Färbung aller Tarsen. 2 mm.

Hydrellia (?) alboguttata Lw.

olänzend schwarz, dünn braun bestäubt, an der Schulterecke und unter der Flügelwurzel je ein weißer Punkt. Stirn matt schwarz. Untergesicht schwarzbraun, Mundrand weiß gesäumt. 2. Fühlerglied braungelb, Endglied schwarzbraun mit heller Wurzel; Borste mit 3 Fiederhaaren. Flügel hell mit gelbbraunen Adern. 2. Abschnit von C wenig länger als der 3. Schwinger weiß. Beine schwarz, Schenkel und Schienen teilweise braun. 2 mm. Nord- hausen.

Hydrellia (?) annulata Lw.

Stirn gelb mit weißen Seitenrändern. Untergesicht weiß be- stäubt. Fühler gelbbraun, Borste mit 5 6 Fiederhaaren. Thorax grau bestäubt mit schwärzlichen Striemen und Flecken; an den Schulterecken, unter der Flügelwurzel und vor dem Scutellum mehr

282 K. Grünberg,

gelblich. Hinterleib gelblich mit etwas variabler schwarzbrauner Zeichnung: 2. 4. Segment mit spitzem dreieckigen Mittelfleck und großem rhombischen seitlichen Hinterrandfleck, welche längs des Hinterrands verschmelzen; alle Segmente am Seitenrand im Vorder- und Hinterwinkel mit einem kleinen von oben nicht sichtbaren Fleckchen. Flügel am Vorderrand leicht gelblich, auf der Fläche blaß bräunlich, Adern hellbraun, Queradern braun gesäumt. Beine gelb, Schenkel auf der Mitte mehr oder weniger ausgedehnt schwarz- braun. Schienen mit 3 schwarzbraunen Ringen. 2,5 mm. Nord- en.

Axysta Hai id.

Kleine glänzend schwarze Art mit grob narbig punktiertem, schein- bar 3gliedrigem Hinterleib. Untergesicht auf der Mitte leicht erhaben, mit wenigen schwachen Wangenborsten (Fig. 323). Backen schmal, kaum \'^ der Augenhöhe. Fühler verhältnismäßig groß, Endglied fast kreisrund, scheibenförmig; Borste oben fein behaart. Augen sehr kurz und dünn behaart. Kopfborsten ziemlich schwach; innere und äußere Vertikal- und Ocellar- borsten. Orbitalborsten fehlen. Ocellenhöcker vor- springend. Thorax etwas breiter als läng, ziemlich stark gewölbt, Borsten schwach, 1 Notopleural-, 1 Supraalar-, 1 Präscutellarborste; Akrostichal- cesia Hai'id '^Krpf hörstchen in 2 unregelmäßigen mittleren und 1 seit- lichen Reihe. Scutellum mit 2 Borsten. Pleuren unbeborstet. Hinterleib oval, ziemlich breit, mit scharfem Seiten- rand, scheinbar 3gliedrig, 1. Segment sehr kurz, 5. und 6. unsicht- bar, 4. Segment so lang wie das 2. und 3. zusammen. Flügel ziemlich groß, C bis zur Spitze und wenig über A + 5 hinaus- reichend; vordere Querader etwas hinter der Mündung i?j, Basal- stück von Cu etwas geschweift. Beine ohne besondere Merkmale. Fliegen an Sumpfrändern. Entwicklung unbekannt. Einzige Art:

Axysta cesta Hai id. Glänzend schwarz. Untergesicht an den Seiten weiß bestäubt. Fühler matt schwarz. Hinterleib schwarzblau, grob narbig punktiert. Flügel ganz leicht grau getrübt, Adern hellbraun. Beine schwarz. Knie und Tarsen hellbraun, Tarsenenden verdunkelt. 2 mm. Weit verbreitet, nicht häufig.

Philygria Stenh. Sehr kleine dunkelgrau oder graubraun bestäubte Arten, Hinterleib gegen die Spitze meist in größerer Ausdehnung glänzend schwarz. Stirn breit, Untergesicht von den Fühlern abwärts stark verbreicert, senkrecht, über dem Mundrand etwas höckerförmig vor- tretend und gegen den Mundrand wieder zurückweichend, mit einer Reihe meist schwacher Seitenborsten (Fig. 324). Kopfborsten: innere und äußere Vertikal- und Ocellarborsten ; Orbitalborsten fehlen. 3. Fühlerglied doppelt so lang wie das 2., an der Spitze abgerundet, Borste oben fein behaart oder auch deutlich gefiedert. Augen sehr kurz, kaum wahrnehmbar behaart. Backen mäßig breit,

Diptera, Zweiflügler.

283

Fig. 324. Phüy- gria stictica (Meig.;, Kopf.

. .„. 325. Phüygria r Mündung stictica Meig., Thorax- beborstung.

etwa '/^ der Augenhöhe. Thorax so lang wie hreit, ziemlich stark gewölbt. Borsten (Fig. 3'25): 1 Präsutural-, 2 Notopleural-, 1 Supra-

alar-, 3 Dorsocentralborsten;

1 undeutliche mittlere Reihe

Acrostichalbörstchen ; 4 Scutellar-

borsten, die seitlichen schwach;

1 Mesopleural-, 1 Sternopleural-

borste. Hinterleib .^gliedrig, 4.

und 5. Segment beim $ ver- längert. Flügel mit dunkel ge- säumten Queradern und häufig

außerdem mit dunkeln oder hellen

Flecken; C bis

von M reichend. Beine ohn

besondere Merkmale. Fliegen an Sumpfrändern und anderen Gewässern. Entwicklung unbekannt. 14 deutsche Arten.

Artenühersicht.

1. Fühlerborste oben deutlich gefiedert. Thorax dunkelbraun mit weißlichen Seitenstriemen. Ph. picta.

Fühlerborste oben nur kurz behaart. Thorax grau oder grau- braun, meist mit dunkeln Längsstriemen. 2.

2. Flügel außer den Queradersäumen mit dunkeln Flecken. 3-

Flügel außer den Queradersäumen nicht dunkel gefleckt, aber teilweise mit hellen Flecken- 6.

3. Fühler ganz gelb; Flügel mit reihenweise längs der Adern geordneten schwarzbraunen Flecken. Ph. punctato-nervosa.

Fühler wenigstens teilweise schwarz oder schwarzbraun; Flügel mit einzelnen Flecken zwischen den Adern. 4.

4. Untergesicht ockergelb; Flügel mit unbestimmten braunen Längswischen. Ph- stictica.

Untergesicht weiß oder weißlichgrau; Flügel mit scharfen runden braunen Flecken. 5.

5. Flügel außer den Queradersäumen mit 6 Flecken, unter Cu 2 Flecke. Ph. sexmaculata.

Flügel außer den Queradersäumen mit 5 Flecken, unter Cu nur 1 Fleck. Ph. interstincta.

6. Thorax ungestriemt, Hinterleib ganz matt. Ph. obtecta.

Thorax mit dunkeln Striemen, Hinterleib mehr oder weniger ausgedehnt glänzend schwarz. 7.

7. Flügel mit deutlichen hellen Flecken um die dunkel ge- säumten Queradern. 8.

Helle Flecke um die Queradem ganz fehlend oder kaum angedeutet. ^^

8. Untergesicht ockergelb, hinter der hinteren Querader ein ausgedehnter heller Fleck zwischen R2+2. und Cu\ nur die Tarsen gelb. Ph. interrupta.

Untergesicht weißgrau, der helle Fleck hinter der hinteren Querader kleiner und weniger scharf; Schienen und Tarsen hellbraun oder gelb. Ph. posticata.

9. Beine ganz gelb; Flügel außer den schmal dunkel gesäumten Queradern gleichmäßig bräunlichgrau. Ph. flavipes.

Schenkel schwarz oder schwarzbraun. 10.

284

K. Grünberg,

10. 2. Abschnitt von C doppelt so lang wie der 3.

Ph. nigricauda. 2. Abschnitt von C fast 3 mal so lang wie der 3.

Ph, vittipennis.

Philygria picta (Fall.). Stirn und Thoraxrücken tief dunkelbraun, Scutellum sammet- schwarz bestäubt. Stirn mit feinem weißen Seitenrand, Thorax mit weißlicher Seitenstrieme, die sich als scharfer weißer Fleck auf die Seitenecke des Scutellums fortsetzt. Untergesicht schmutzig grau, heller oder dunkler, Fühler schwarz, Endglied unten an der Wurzel gelblich; Borste oben deutlich gefiedert. Hinterleib dunkelbraun bestäubt wie der Thorax, mit glänzend schwarzer Spitze. Flügel gleichmäßig bräunlich grau. Schwinger blaß gelblich. Beine braun bis schwärzlich. 1 1,5 mm. Verbreitet.

Philygria pnnctato-nervosa (Fall.). Dicht gelblichgrau bestäubt, Hinterleib vom 4. Segment an und an den Seiten des 3. glänzend schwarzblau. Untergesicht gelb mit leichtem weißlichen Schimmer und 4— .0 Seitenborsten. Fühler gelb, Borste schwarzbraun, oben kurz behaart. Flügel (Fig. 326) leicht bräunlich grau getrübt, intensiv schwarzbraun gefleckt: 1 Fleck an der Mündung von R^, an i?2+3 und ^4+5 je 3—4 einander paarweise gegen- überstehende Flecke, 1 einzelner Fleck an i?44-5 vor der Mündung, 3—4 Flecke an A/, Queradern fleckenartig gesäumt. Schwinger weißlich, Beine gelb, Tarsenendglieder dunkelbraun. 2 mm. Verbreitet, aber selten.

Philygria sexmaculata Becker (interstincta Meig.). Schmutzig grau bestäubt, Thorax mit 5 schmalen aber ziemlich scharfen dunkelbraunen Längsstriemen. Untergesicht weißgrau be- stäubt, Augenränder heller. Fühler schwarz bis schwarzbraun, 3. ülied unten ausgedehnt gelb. Hinterleih vom 3. Seg- ment an glänzend schwarz. Flügel grau mit schwarzbraun gesäumten Queradern und 6 großen isolierten schwarzbraunen Flecken (Fig. 327): 1 an der Mündung von R^, 2 zwischen R2-\--i und j^4 + 6, je 1 zwischen v?44-5 und AI sowie zwischen ein weiterer nur schwach angedeuteter von Cu. Schenkel schwarz, Knie gelb.

Fig. .326. Philygria punctato- nervosa (Fall.), Flügel.

Fig. .327. Philygria sexmacu lata Becker, Flügel.

M und Cu, 1 unter Cn\ Fleck unter der Wurzel

Vorderschienen schwarzbraun mit gelber Spitze, Mittel- und Hinter- schienen gelb mit 3 dunkeln an den Hinterschienen deutlicheren Ringen. Tarsen gelb mit dunkeln Endgliedern. 1,5 mm.

Philygria interstincta (Fall.). Düster grau bestäubt, Thorax mit 5 dunkelbraunen Längs- striemen. Untergesicht weißlich, Augenränder weiß. Fühler bräun- lich gelb, Endglied oben schwärzlich. Hinterleib vom 4. Segment an glänzend schwarz, 4. Segment beim J von doppelter Länge des 3.

Diptera, Zweiflügler. 285

Flügel grau, außer den dunkeln Queradersäumen und dem Fleck an der Mündung von R^ mit 5 isolierten schwarzbraunen Flecken: 2 schärfere zwischen Rz-\--6 und ^^4 + 5, je 1 zwischen -^4 + 5 und M und Cu sowie zwischen Cu und Hinterrand, diese 3 letzteren weniger scharf. Beine braungelb mit dunkeln Tarsenendgliedern. 1,5 mm.

Philj'gria stictica (Meig.). Bräunlichgrau bestäubt, Thorax mit 5 unscharfen dunkelbraunen Längsstriemen. Untergesicht ockergelb, mit 6—7 in 2 Reihen stehen- den Seitenborsten; Augenränder grau. Fühler gelb, oben mehr oder weniger ausgedehnt schwarzbraun, Borste schwarzbraun, kurz behaart. 4. und 5. Hinterleibssegment glänzend schwarzgrün, 4. beim (^ etwa doppelt so lang wie das 3. Flügel grau mit dunkel- braun gesäumten Queradern und ebensolchen unbestimmten Längs- wischen zwischen den Adern, welche nur zu beiden Seiten der M mit einem intensiveren dreieckigen Fleck beginnen. Schwinger blaß bräunlich. Beine gelb, Schenkel bis vor die Spitze und Tarsen- endglied schwärzlich braun. 2 mm. Weit verbreitet.

Philygria internipta Hai id.

Schwarz, düster graubraun bestäubt, Thorax mit 3 unbestimmten schwarzbraunen Längsstriemen. Untergesicht dunkel ockergelb mit etwa 6 feinen Seitenborsten, Augenränder und Backen bläulichweiß. Fühler schwarz, 3. Glied unten mehr oder weniger ausgedehnt gelb; Borste schwarz mit hellerer Wurzel, oben deutlich behaart. Scutellum matt schwarz. Hinterleib glänzend schwarz, nur an der Wurzel leifiht bestäubt; 4. Segment beim c^ fast doppelt so lang wie das 3. Flügel bräunlich getrübt; die Queradem dunkler ge- säumt, unter der vorderen und hinter der hinteren je 1 glasartiger heller Fleck, der letztere besonders ausgedehnt, zwischen i?2-|-3 und Cu sich erstreckend. Schwinger dunkelbraun. Beine schwarz oder schwarzbraun, Tarsen gelb mit schwarzer Spitze. 2—2,5 mm. Verbreitet, aber selten.

Philygria posticata (Meig.) (feniorata Stenh.). Dicht graubraun bestäubt, Thorax mit 3 undeutlichen dunk- leren Striemen. Untergesicht weißlichgrau bestäubt, mit etwa 5 Seitenborsten, Augenränder etwas heller, mehr weiß. Fühler schwarz, Endglied unten ausgedehnt gelb. Hinterleib glänzend schwarz, an der Wurzel dünn bestäubt. Flügel ähnlich wie bei Ph. interrupta Halid., die hellen Flecke aber kleiner und unbestimmter, oft kaum sicht- bar. Schwinger blaß bräunlich. Schenkel braun bis schwarzbraun, Schienen und Tarsen hellbraun oder gelblich, Tarsenenden dunkel. 1,5 mm. Verbreitet.

Philygria flavipes (Fall.). Düster graubraun bestäubt. Thorax mit 5 dunkelbraunen Längs- striemen. Untergesicht weißlich grau bestäubt, Augenränder heller. Fühlerwurzel schwarz, Endglied beim (^ gelb, beim $ oben schwarz- braun. Hinterleib glänzend schwarz, nur an der V^urzel bestäubt. Flügel einfarbig bräunlich grau, nur die Queradern schmal schwarz- braun gesäumt. Beine bräunlichgelb, die beiden letzten Tarsen- glieder schwarz. 2 mm. Weit verbreitet und häufig.

286 K. Grünberg,

Philygria nigricauda Stenh. Düster grau bestäubt, Thorax mit mehr oder weniger deutlichen dunkelbraunen Striemen. Untergesicht ocker- oder graugelb, Augen- rär.'ier weißgrau. Fühler schwarz. Endglied unten an der Wurzel gelb. Hinterleib bis zum 4. Segment grau bestäubt, 4. Segment glänzend, dünn bestäubt, 5. glänzend schwarz, ohne Bestäubung;

4. und 5. Segment beim (j von doppelter Länge des 3. Flügel grau, Queradern nur schwach und sehr schmal dunkel gesäumt, helle Flecke neben den Queraderrt kaum sichtbar. 2. Abschnitt von C von doppelter Länge des 3. Beine schwarzbraun; Schienen mit 2 mehr oder weniger deutlichen dunkeln Ringen. Tarsen gelb mit dunkeln Spitzen. 2 2,5 mm. Verbreitet.

Philygria vittipennis Zett. Stirn und Thorax dunkel graubraun, Thorax mit 3 schmalen dunkeln Striemen, Pleuren hellgrau bestäubt. Untergesicht gelb- lichgrau, Augenränder heller grau. Fühler schwarzbraun, Endglied unten gelb; Borste oben kurz behaart. Hinterleib dunkel grau- braun bestäubt, gegen die Spitze glänzend schwarz. Flügel gleich- mäßig bräunlichgrau bestäubt, Queradern kaum dunkel gesäumt. 2. Abschnitt von C von fast 3 facher Länge des 3. Schwinger bräun- lich. Beine braungelb, Schenkel und Tarsenspitzen schwarz. 2 mm. Verbreitet.

Philygria obtecta Becker.

Stirn braun, Untergesicht gelb, Augenränder und Backen grau.

Fühlerwurzel dunkel, Endglied rotbraun, unten gelb, Borste fast

nackt. Thorax und Scutellum einfarbig gelbbraun bestäubt, ohne

Striemen. Hinterleib in ganzer Ausdehnung grau bestäubt; 4. und

5. Segment wenig länger als das 3. Vor und hinter den dunkel gesäumten Queradern deutliche helle Flecke. Beine schwarzbraun, Wurzel und Spitze der Schienen sowie die 3 basalen Tarsenglieder rostgelb; Mittelschienen fast ganz gelb, Hinterschienen mit gelbem Mittelring. 1,5 mm. Schlesien.

Zweifelhafte Arten. Philygria basilaris (Meig.). Stirn und Thorax rostbraun, mit 3 dunkelbraunen Striemen. Untergesicht grauweiß, Augenränder weiß. Fühler rostgelb. Hinter- leib glänzend schwarz, L und 2. Segment glänzend rostgelb. Flügel bräunlich getrübt mit dunkel gesäumten Queradern. Schwinger gelb. Beine rostbraun. 2 mm. Bayern.

Philygria minuta (Meig.). Schwarz, grau bestäubt, Thorax mit 3 dunkeln Striemen. Untergesicht weißlich oder gelb. Fühler braun, Borste oben fein behaart. Flügel bräunlich getrübt, Spitzenhälfte dunkler, Queradern schwarzbraun gesäumt. Beine gelb, Schenkel schwarz oder braun, Tarsen mit schwarzer Spitze. 1 mm.

Philygria pallipcs (Meig.). Kopf und Thorax braungrau bestäubt, Thorax mit 3 dunkeln Striemen. Hinterleib glänzend schwarz. Flügel hell, an der Mün-

Diptera, Zweiflügler.

287

düng von i?, 1 brauner Fleck, Queradern braun gesäumt. Schwinger weiß. Beine blaßgelb. 2 mm. Bayern.

Fig. 328. Hya- dinn guttata (Fall.), Kopf.

Fig. 329. Hyadina

guttata (Fall.),

Thorax bebor.stung.

Hyadina Halid.

Verwandt mit Philygria Stenh., Fühler größer, Endglied groß und breit, fast 48eitig mit deutlicher vorderer Oberecke (Fig. 328). Borste

fein und kurz behaart. Unter- aj

gesiebt senkrecht mit schwachem

flachen Mittelhöcker und wenigen

schwachen Seitenborsten. Backen

'/^ '/g der Augenhöhe. Kopf- borsten : nur äußere Vertikal- und

Ocellarborsten, letztere auf einem

deutlichen Höcker. Thoraxborsten

(Fig. 329): 1 Notopleural-, 1 Supra-

alar-, 1 Dorsocentralborste, letztere

am Ende einer Reihe feiner Börst-

chen; 1 mittlere Reihe Acrostichal- börstchen; Pleuralborsten fehlen. Flügel bräunlichgrau, einfarbig oder mit undeutlichen hellen Tropfenflecken zu beiden Seiten der hin- teren Querader; C bis zur Mündung von M reichend: Cu vor der hinteren Querader bauchig nach hinten gebuchtet, daher die Dis- coidalzelle vor dem Ende erweitert. Lebensweise wie bei Philygria. Entwicklung unbekannt. 4 deutsche Arten.

Arten Übersicht.

1. An oder hinter der Schulterecke auf den Pleuren ein runder sammetschwarzer Fleck. 2.

Pleuren ohne schwarzen P'leck. H. nitida.

2. Scutellum mit sammetschwarzen Seitenrändern. 3.

Scutellum ganz sammetschwarz. H. scutellata.

3. Seitenfleck hinter der Schulterecke, groß, Flügel zu beiden Seiten der hinteren Querader mit hellem Fleck. H. guttata.

Seitenfleck an der Schulterecke, kleiner, Flügel ohne helle Flecke. H. hnmeralis.

Hyadina guttata (Fall.). Glänzend schwarz. Untergesicht, Backen und Augenränder silbergrau bestäubt. Fühler schwarz, Endglied mit gelbem Unter- rand. Taster gelb. Pleuren hellgrau bestäubt, unter der Schulter- ecke ein runder sammetschwarzer Fleck. Scutellum an den Seiten ebenfalls breit sammetschwarz. 4. Hinterleibssegraent beim c? doppelt 80 lang wie das 3., 5. noch etwas länger. Flügel grau getrübt, zu beiden Seiten der hinteren Querader je 1 undeutlicher, oft kaum sichtbarer heller Fleck. 2. und 3. Abschnitt von C gleichlang. Schwinger weißlich. Beine gelblichbraun, zuweilen teilweise ver- dunkelt. Tarsenendglieder dunkel. 2 mm. Verbreitet.

Hyadina nitida (Macq.). Ähnlich H. guttata, aber ohne die Sammetflecken an den Pleuren. Untergesicht auf der Mitte etwas stärker vortretend, mit Augen- rändern, Backen und Pleuren gelblich- oder weißlichgrau bestäubt. Fühler wie bei guttata, Endglied etwas kürzer, wenig länger als

288 K. Grünberg,

hoch. Stirn, Thorax, Scutellum und Hinterleib glänzend schwarz. Flügel einförmig graubraun getrübt. Schwinger weißlich. Beine braungelb, Tarsenenden verdunkelt. 2 mm. Verbreitet.

Hyadina scutellata Halid. Stirn und Thorax glänzend schwarz. Untergesicht dunkel ocker- gelb mit 4 Seitenborsten, Augenränder und Backen weißgrau. Fühler schwarz, Endglied unten ausgedehnt gelb. Thoraxrücken zart, grau bereift mit 2 dichter bestäubten weißen seitlichen Längs- streifen und 2 weißen Flecken am Hinterrand dicht an den Seiten- ecken des Scutellums. Scutellum und 1 großer kreisrunder Fleck auf den grau bestäubten Pleuren sam metschwarz. Hinterleib matt- schwarz mit glänzender Spitzenhälfte. Flügel bräunlichgrau mit 2 undeutlichen hellen Flecken vor und hinter der hinteren Quer- ader. Schwinger weiß. Beine schwarz oder schwarzbraun, Tarsen hellbraun mit dunkeln Endgliedern. 1,5 mm. Nur aus Irland und Schlesien bekannt. Selten.

Hyadina humeralis Becker. Verwandt mit H. guttata und nitida. Stirn und Thorax matt glänzend, Schulterecken und Seitenränder des Scutellums sammet- schwarz. Der Schulterfleck etwas auf die dahinter liegende Pleuren- partie übergreifend, doch nicht so groß wie bei guttata. Unter- gesicht weißgrau mit deutlichem Mittelhöcker und 2 schwachen Seitenborsten. Backen '/:) der Augenhöhe. Fühler wie bei guttata, länger als bei nitida. Hinterleib glänzend metallisch grün, nur die Wurzel etwas matter. Flügel gleichmäßig bräunlich getrübt, ohne helle Flecke. Schwinger gelb. Beine rotbraun, Schenkelwurzeln und Tarsenendglieder verdunkelt. 1,8 mm. Schlesien, Hamburg.

Ochthera Latr.

Ziemlich große schwarze, matt bestäubte Art, an den auffällig verdickten Vorderschenkeln leicht zu kennen. Kopf breit, Augen

groß, nackt, vorquellend. Stirn flach, etwas zwischen den Augen eingesenkt. Untergesicht mit deut- lichem runden Mittel- höcker (Fig. 3.S0), Backen breit, etwa '/j der Augen- höhe. Kopfborsten schwach entwickelt, nur die äußeren Vertikal- und Ocellar- borsten vorhanden. Füh- ler klein, Endglied kurz, schmäler als das 2. Glied; Borste mit 3 langen Fie- derhaaren. Epipharynx zungenförmig vortretend. Taster breit und flach, schaufeiförmig. Rüssel kurz und dick. Thorax abgerundet rechteckig, mäßig gewölbt. Borsten schwach: 1 Notopleural-, 1 Supraalar-, 1 Intraalarborste Scutellum flach, mit 4 Borsten; 1 Mesopleural-, 1 Sternopleuralborste, beide schwach.

Fig 3.3Ü. Ochthera mantis (Degeer).

Diptera, Zweiflügler.

289

Hinterleib wenig breiter als der Thorax, flach, oval, ögliedrig. Flügel schmal, C bis zur Mündung von Af reichend; Queradern weit getrennt, die hintere dicht vor dem Hinterrand, ziemlich schräg stehend. Vorderbeine zu Raubbeinen umgewandelt; Hüften stark verlängert, breit und flach, im Umriß elliptisch; Schenkel außer- ordentlich stark verdickt, blasig aufgetrieben (Fig. 330), an der Wurzel am breitesten, gegen die Spitze verschmälert, unten mit 2 Reihen kurzer dornähnlicher Borsten, welche die einschlagbare Schiene zwischen sich fassen; Schienen ebenfalls breit und kräftig, säbelförmig gekrümmt und in einen starken spitzen Dorn aus- laufend; Metatarsen verbreitert. Mittel- und Hinterbeine kräftig, ohne besondere Merkmale, nur die hinteren Metatarsen etwas ver- dickt.

Entwicklung unbekannt. Nur 1 deutsche Art.

Ochthera inantis (Degeer) (Fig. 330). Schwarz. Stirn und Scheitel grün glänzend, Untergesicht und Backen weißgrau, obere Gesichtspartie und Augenränder gelb be- stäubt. Fühler schwarz, Taster ebenso mit hellbrauner oder gelb- licher Spitze. Thorax und Scutellum schwarzbraun, Pleuren grau bestäubt. Hinterleib glänzend schwarzgrün mit hellgrauen seitlichen Hinterrandflecken. Flügel grau getrübt. Beine schwarz, leicht grau bestäubt, Innenseite und Enddorn der Vorderschienen glänzend sahwarz, Tarsen, besonders der mittleren, in größerer Ausdehnung braun oder gelblichbraun. 5 mm. An dicht bewachsenen Sumpf- rändern, zwischen Gräsern und Wasserschierling, gemein: besonders im Hochsommer an austrocknenden Sümpfen. Die Fliegen sitzen an Pflanzen und lauern mit erhobenen Vorderbeinen auf Beute. Aufgescheucht fliegen sie scharenweise träge und schwerfällig auf.

Pelina Halid.

Ziemlich kleine, dunkel erzgrün glänzende Arten mit dicht narbig punktiertem Körper. Kopf fast doppelt so breit wie hoch. Stirn sehr breit, Untergesicht senkrecht mit ganz geradlinigem Profil, mit einigen schwachen Seitenborsten (Fig. 331). Backen ^j.^ der Augenhöhe. Augen etwas vorquellend, kurz oval, nackt. Fühler ohne besondere Merkmale, Endglied oval, Borste nackt. Epipharynx etwas vorstehend, Rüssel kurz und dick , Taster gewöhnlich unsichtbar, stabförmig, leicht verbreitert. Kopfborsten : innere und äußere Vertikal-, Ocellar-, 2 schwache Orbitalborsten. Tho- rax fast etwas breiter als lang,

mäßig gewölbt; Borsten (Fig. 332): 2 Notopleural-, 1 Supraalai-, 1 Dorsocentralborste, letztere am Ende einer deut- lichen Reihe feiner Börstchen; 2 Reihen Acrostichalbörstchen, 2 Scutollarborsten; Pleuren unbeborstet. Hinlerleib flach oval, beim <^ mit 5, beim $ mit G sichtbaren Segmenten. Hypopygium des c5 ventralwärts eingeschlagen, weit nach vorn reichend. Flügel

Fig. 332. Pelina aenea

(Fall.). Thorax-

beborstung.

290 K. Grünberg,

lang und schmal, C bis zur Mündung von M reichend, vordere Querader dicht hinter der Mündung von ^,, hintere dicht vor der Mündung von Cu. Beine ohne besondere Merkmale.

Fliegen am Rande stehender Gewässer zwischen Gräsern und Sumpfpflanzen. Von einer Art sind die Puppen bekannt (s. unten, P. aened). 2 deutsche Arten.

Artenübersicht.

Körper rauh narbig punktiert, glänzend erzgrün, Tarsen an der Wurzel ausgedehnt hellbraun. P. aenea.

Körper, besonders am Thorax, viel feiner punktiert, mehr glänzend schwarz. Tarsen schwarz, nur an der Wurzel dunkelbraun.

P. aenescens.

Pelina aenea (Fall.) Dunkel erzgrün glänzend, Thorax, Scutellum und Hinterleib dicht rauh und narbig punktiert. Stirn stark glänzend. Unter- gesicht dicht gelb oder weißlichgrau, etwas glänzend bestäubt, mit 3 oder 4 Seitenborsten. Fühler schwarz. Thorax mit 2 oft undeutlichen grauen mittleren Längs- striemen. Untere Pleurenpartie und Vorderhüften weiß bestäubt. Hypopygium des cf groß, braun, auf die Bauchseite eingeschlagen und bis nahe zur Hinterleibsbasis reichend. Flügel grau oder bräun- lich getrübt, stark irisierend, mit braunen Adern; 2. Abschnitt von C von 3 facher Länge des 3. Schwinger Fig. 333. Pelina gelb oder weißlich. Beine schwarz, grünglänzend, ''^"puppe*''^* Tarsen von der Wurzel aus mehr oder weniger aus- Nach Weijen- gedehnt hellbraun. 3 mm. Ganz Europa, häufig, bergh. Puppe (nach Weijenbergh, Fig. 333), im

Wasser. 5 mm lang, spindelförmig, an beiden Enden zu- gespitzt. Hinterstigmen gabelförmig divergierend, spitz.

Pelina aenescens Stenh. Unterscheidet sich von P. aenea durch die viel feinere Körper- punktierung, welche auf dem Thorax kaum wahrzunehmen ist. Fäi'bung häufig mehr glänzend schwarz als grün. Untergesicht schwarz, ziemlich dicht weiß bestäubt. Thorax mit 2 unscharfen grauen Striemen wie bei aenea. 2. Abschnitt von C doppelt so lang wie der 3. Beine schwarz, auch die Tarsen nur an der Wurzel dunkel- braun. 3 mm. Verbreitet, seltener als aenea. Deutschland: Schlesien.

Lytogaster Becker. Plumpe, glänzend schwai'ze, dicht punktierte Art mit auffällig verdicktem, eiförmigem Hinterleib (Fig. 334). Augen groß, kurzoval, sehr kurz und kaum merklich behaart. Untergesicht etwas zurück- weichend, mit deutlichem Mittelhöcker und einigen schwachen kurzen Seitenborsten. Epipharyux vorstehend. Wangen sehr schmal, Backen etwas über 74 <ier Augenhöhe. Stirn gegen die Fühler- wurzel stark verengt, Borsten kurz und schwach, nur innere Vertikal- und Ocellarborsten. Fühler ziemlich lang, Endglied mit abgerundeter vorderer Oberecke; Borste oben kurz behaart. Thorax mäßig ge-

Diptera, Zweiflügler,

291

wölbt, Borsten sehr kurz und schwach: 2 Notopleural-, 1 Supraalar-, dicht vor der Seitenecke des Scutellums 1 Dorsocentral-, 4 Scutellar- borsten. Pleuren unbeltorstet. Hinterleib ögliedrig, eiförmig auf- getrieben, 1. 3. Segment gleich- lang, 4. so lang wie das 1. 3. zu- sammen, 5. ebenfalls verlängert. Flügel lang und schmal, C bis zur Mündung von M reichend, Quer- adern einander genähert, auf der Flügelmitte, Cu vor der hinteren Querader bauchig gegen den Hinter- rand gewölbt. Beine ohne beson- dere Merkmale.

Lebensweise wie bei den ver- wandten Gattungen, Philygria und Pelina. Entwicklung unbekannt. Einzige Art:

Lytogaster abdominalis (S te nh.). Glänzend schwarz, Stirn und Thorax durch dünne dunkelbraune Bestäubung, Hinterleib durch dichte feine Punktierung etwas matt erscheinend. Untergesicht gelblichgrau bestäubt Fühler schwarz. Flügel bräunlichgrau getrübt, stark irisierend, Adern schwarz. 2. und 3 Abschnitt von C gleichlang. Schwinger braun. Beine glän- zend schwarz, Tarsenwurzeln braun, die hinteren in größerer Aus- dehnung. 2,5 mm. Verbreitet, aber selten.

Fig. 334. Lytogaster abdominalis (Stenh.),

breiter als hoch hen 3 ecki

Parydra Stenh.

Metallisch schwarz, grün oder blau glänzende, düster braun bestäubte Arten von mittlerer bis zu sehr geringer Größe. Kopf unten verschmälert, von vorn Augen kurz oval, vorquellend, nackt. Untergesicht mit

gleichmäßiger Wölbung stark vortretend (Fig. 335), mit 1 langen Seitenborste, unter der gewöhnlich noch einige kurze schwache Bor- sten stehen ; nur bei einer Art mit 2 langen Seitenborsten. Backen V4 V3 der Augen- höhe. Epipharynx weit vor- stehend. Rüssel dick und kräftig, Taster klein und unscheinbar. Fühler klein, Endglied oval, Borste behaart. Kopfborsten mäßig stark oder auch ziemlich schwach: innere und äußere Vertikal-, Ocellar-, 2 kurze auswärts gekehrte Orbitalborsten. Thorax so lang wie breit, gerundet und mäßig gewölbt, Borsten jederseits (Fig. 33Ü): 2 Notopleuralborsten, die vordere kurz oder auch ganz fehlend, 1 schwache Präsutural-, 1 Supraalar-, 1 Dorso- centralborste, dicht vor der Seitenecke des Scutellums, am Ende einer Reihe schwacher Börstchen, in welche bei manchen Arten noch

Fig. 33.5. Parydra

coarctata (Fall.),

Kopf.

Fig. 336. Parydra co- arctata (Fall.), Thorax- beborsiuiig.

292 K. Grünberg,

einige stärkere Dorsocentralborsten eingeschaltet sind; 2 Reiben Acrostichalbörstchen; 4 Scutellarborsten, die vorderen etwas vom Rand entfernt; Pleuren mit einer schwacben Mesopleuralborste oder unbeborstet. Hinterleib breit oval, flach, ßgliedrig. Flügel lang, grau oder braun getrübt, die Queradern fleckenartig dunkel ge- säumt; bei den meisten Arten auf der Flügelfläche belle Flecke; C bis zur Mündung von M reichend; Ä2+3 bei einigen Arten vor der Spitze mit einem kurzen abwärts gerichteten Anbang. Beine ohne besondere Merkmale. Fliegen an den Rändern von Sümpfen und stehenden Gewässern, auf dem nassen Boden oder auch auf der Wasseroberfläche selbst sitzend, gewöhnlich in großer Zahl. 10 deutsche Arten.

Entwicklung sehr ungenügend bekannt. Die Larve und Puppe einer Art fand Gercke zusammen mit der von Ephydra breviventris. Larve 2 3 mm lang, grauweiß, durcbsichtig, mit weniger rauher Oberfläche als die Larve von Eph. breviventris und ohne deren „Aftermuskel" (s. S. 29(5).

Puppe frei auf der Oberfläche schwimmender Wasserpflanzen, rötlich, mit wasserklaren „Afterzapfen''. Hinterstigmen hutpilz- förmig, bewimpert.

Artenübersicht.

1. i?2 + 3 vor der Spitze ohne Aderanhang. 2.

.^2+3 vor der Spitze mit einem abwärts gerichteten Ader- anhang oder wenigstens mit einer Knickung. 7.

2. 2. Abschnitt von C 2'/2mal so lang wie der 3., große Art von 4—4,5 mm Länge. P. aquila.

2. Abschnitt von C nicht oder nur wenig länger als der 3., kleinere Arten. 3.

3. Untergesicht mit 2 gleich großen langen Seitenborsten, sehr kleine Art von nur 1,5—2 mm Länge. P. piisilla.

Untergesicht mit nur einer langen Seitenborste, etwas größere Arten von 2,5 3 mm Länge. 4.

4. Die dunkeln Queradersäume von scharfen hellen Flecken begrenzt. 5.

Die hellen Flecke zu beiden Seiten der dunkeln Querader- säume sehr undeutlich. P. fossaruiii.

5. Untergesicht braun bestäubt. 6.

Untergesiebt weiß bestäubt, außer den hellen Flecken neben den Queradersäumen ein heller Fleck unter Cn.

P. qiiinquemaculata.

6. Stirnmitte gleichmäßig dunkelbraun bestäubt; außer den aus- gedehnten hellen Flecken um die Queradern keine hellen Flügelflecke, ^4 + 5 nicht geschwungen. P. luibecula.

Stirnmitte glänzend schwarzblau; außer den weniger ausge- dehnten hellen Flecken um die Queradern noch mehrere helle Flügelflecke, A-( .'> hinter der vorderen Querader wellig geschwungen. P. uiulnlata.

7. Aderanhang von i?2 + 3 nicht dunkel gesäumt, zuweilen fehlend, keine hellen Flügelflecke. P. coarctata.

Aderanhang von i?2-f3 dunkel gesäumt, die Queradersäume von hellen Flecken begrenzt. 8.

Diptera, Zweiflügler. 293

8. 3—3,5 mm lang; 2. Abschnitt von C fast doppelt so lang

wie der 3. P. quadripunctata.

_ 3,5—4 mm lang; 2. Abschnitt von C wenig länger als der 3.

P. littoralis.

Parydra aquila (Fall). Dunkel erzgrün oder bläulich glänzend, schmutzig graubraun bestäubt. Obere Hälfte des Untergesichts fast unbestäubt, stark glänzend, untere Hälfte, Epipharynx, "Wangen und Backen wie auch die Pleuren dicht bräunlich bestäubt. Fühler schwarz. Thorax- rücken, Scutellum und besonders der Hinterleib weniger dicht be- stäubt und ziemlich stark glänzend. Thorax mit 2 wenig deutlichen, hinten unsichtbar werdenden grauweißen Längsstriemen. Flügel stark graubraun getrübt, Queradern fleckenartig dunkelbraun ge- säumt, vor und hinter der vorderen sowie hinter der hinteren Quer- ader ein unscharfer, zuweilen kaum wahrnehmbarer heller Fleck;

2. Abschnitt von C 2^l^\-n?i\. so lang wie der 3, Ri^z ohne An- hang. Schwinger braun. Hüften und Schenkel dunkelgrün glän- zend und bestäubt wie der Körper, Schienen schwarz, außen mit silberweißem Wurzel- und Spitzenfleck, Tarsen braun mit schwarzen Spitzen, auf der Innenseite ebenfalls weiß bestäubt. 4 4,5 mm. Die größte Art der Gattung. Verbreitet, an Sumpf rändern gemein.

Parydra piisilla (Meig.). Körper, besonders der Hinterleib, mehr schwarz oder schwarz- blau als grün glänzend, braun bestäubt. Untergesicht kurz, mit 2 gleich starken Seitenborsten, ebenso wie die Wangen und die sehr schmalen Backen weiß oder gelblich bestäubt. Fühler schwarz, Borste oben deutlich behaart. Thorax ungestriemt. Flügel grau, die Adern breit graubraun gesäumt, Queradern etwas dunkler flecken- artig gesäumt, vor und hinter jeder Querader je 1 deutlicher heller Fleck; 2. Abschnitt von C kaum länger als der 3.; i?2 + 3 ohne Anhang. Schwinger dunkelbraun. Beine ganz schwarz. 1,5—2 mm. Verbreitet und häufig.

Parydra fossarnm Halid. Dunkel erzgrün glänzend oder fast schwarz, düster graubraun bestäubt. Untergesicht etwas länger als bei P. pusilla, mit nur einer Seitenborste, ebenso wie die Wangen und Backen grau oder gelb- lichbraun bestäul)t. Fühler schwarz, Borste oben deutlich behaart. P'lügel graubraun getrübt, Queradern dunkler gesäumt, die hellen Flecke zu beiden Seiten der Queradern sehr undeutlich; 2. und

3. Abschnitt von C wie hai pnsilla\ i?2-f3 ohne Anhang. Schwinger dunkelbraun. Beine schwarz, Tarsen hellbraun mit schwarzen End- gliedern. 2,5—3 mm. Verbreitet.

Parydra qninquemaculata Becker. Glänzend schwarzgrün, dunkel graubraun bestäubt. Mitte und Scitenränder der Stirn glänzend. Untergesicht ganz geradlin'g schräg vorspringend, weiß bestäubt, außer der längeren nur m t 2 kürzeren Seitenborsten. Fühler schwarz, Borste kurz behaart. Die grauweißen Rückenstriemen am Vorderrande des Thorax zieni- ■lich deutlich. Hinterleib stark glänzend. Flügel graubraun ge-

294 K. ürünberg,

trübt, Queradern fleckenartig dunkel gesäumt, die Säume jederseits von scharfen heilen Flecken begrenzt; ein weniger scharfer heller Fleck unter der Wurzelhälfte von Cn\ 2. Abschnitt von C wenig länger als der 3., /?2 + 3 ohne Aderanhang. Beine schwarz, Tarsen braun mit dunkeln Endgliedern. 2,5 mm. Schlesien.

Parydra nnbecula Becker. Glänzend schwarz mit brauner Bestäubung. Stirn gleichmäßig dunkelbraun bestäubt, nur die Seitenränder etwas glänzend. Untere Kopfpartie dicht braun bestäubt, Untergesicht nur mit der gewöhn- lichen langen Seitenborste. Fühlerwurzel schwarz. Endglied dunkel- braun, innen heller, Borste deutlich behaart. Thorax braun be- stäubt, vorn mit 2 grauweißen Längsstriemen. Hinterleib glänzend blaugrün, wenig bestäubt. Flügel graubraun getrübt, die Queradern dunkler gesäumt, Flügelinitte um die Queradern, besonders um die hintere, aufgehellt, so daß Vorderrand und Flügelspitze bii^ über M hinaus braun erscheinen ; 2. Abschnitt von C kaum länger als der 3. ; ^2-f3 ohne Anhang. Schwinger gelbbraun. Beine schwarz. Knie, Schienenspitzen und Tarsen hellbraun, letztere mit schwarzen End- gliedern. 3 mm. Schlesien, auch von Partenkirchen bekannt.

Parydra undulata Becker. Glänzend schwarz, dunkelbraun bestäubt. Mitte und Seiten- ränder der Stirn glänzend schwarzblau; Untergesicht ebenso, unter den Fühlern mit einem flachen Höcker, wenig bestäubt, außer der gewöhnlichen mit einigen kürzeren Seitenborsten. Fühler schwarz- braun, Borste kurz behaart. Thorax wie der Hinterleib ziemlich dünn bestäubt, die beiden grauen Striemen am Vorderrand des Thorax sehr undeutlich. Flügel stark gebräunt, die Queradersäume kaum dunkler als die Fläche; zu beiden Seiten der Queradern stehen scharfe helle Flecke, weniger scharfe am Vorderrand vor der Mündung von Ri-\-^, an der Spitze über und unter der Mün- dung von i?4-[-6 und auf der M hinter der hinteren Querader; ein nur undeutlicher Fleck unter Cu\ 2. und 3. Abschnitt von C gleich lang; ^2-i-3 ohne Anhang; A-(-6 hinter der vorderen Quer- ader wellig geschwungen. Schwinger dunkelbraun. Schenkel schwarz, Schienen heller oder dunkler braun, die hinteren nur an der Wurzel und an der Spitze, Tarsen braun mit schwarzen Endgliedern. 3 mm. Deutschland: Berlin (Wannsee). Polen, Rußland.

Parydra coarctata (Fall.). Dunkel erzgrün oder blau glänzend, düster graubraun bestäubt. Mitte und Seitenränder der Stirn stark glänzend, unbestäubt. Unter- gesicht unter der langen Seitenborste mit einigen kurzen schwachen Borsten, ebenso wie die Wangen und Backen dicht braun bestäubt. Fühler schwarzbraun, Borste oben kurz behaart. Die beiden weiß- grauen Rückenstriemen des Thorax undeutlich und nach hinten bald verschwindend. Flügel ziemlich stark graubraun getrübt, Quer- adern fleckenartig dunkler gesäumt, Aderanhang an ^2 + 3 nicht dunkel gesäumt, oft sehr kurz oder ganz fehlend, dann aber durch eine knotenförmige Verdickung oder eine Knickung der Ader an- gedeutet. Schwinger braun. Beine schwarz, Wurzel und Spitze der Vorderhüften und Tarsenspitzen weiß bestäubt, Tarsen hell- braun mit schwarzen Spitzen. 3—3,5 mm. Verbreitet und gemein.

Diptera, Zweiflügler.

295

Parydra quadripunctata (Meig). Glänzend schwarz oder blau, graubraun bis zimmetbraun be- stäubt. Kopf dicht braun bestäubt. Stirn mit glänzendem Mittel- fleck, Untergesicht unter der langen Seitenborste noch mit mehreren schwachen Borsten. P'ühler schwarzbraun, Borste oben deutlich be- haart. Die weißgrauen Striemen am Vorderende des Thorax ziem- lich deutlich. Hinterleib stark blau glänzend, wenig bestäubt. Flügel graubraun getrübt, Queradern und der Aderanhang von /?2 + 3 flecken- artig dunkelbraun gesäumt, ferner ein dunklerer Fleck unter der Mündung von i?i und an der Subcostalquerader; die dunkle Säumung der Queradern zu beiden Seiten von deutlichen hellen Flecken begrenzt. 2. Abschnitt von C fast doppelt so lang wie der 3. Schwinger bräunlichgelb. Beine wie bei P. coarctnta. 3—3,5 mm. Verbreitet und häufig.

Parydra littoralis (Meig.). Sehr ähnlich P. quadripunctata, etwas größer. Backen etwas breiter. Spitze von ^2 + 3 hinter dem Aderanhang steil zum Vorder- rand aufgebogen; 2. Abschnitt von C wenig länger als der 3.; die hellen Flecke neben den Queradern etwas kleiner und schärfer be- grenzt als bei quadripunctata. 3,5 4 mm. Seltener als die vorige.

Zweifelhafte Art: Parydra rufipes (Meig.). Glänzend schwarzgrün. Untergesicht flach gewölbt, grauweiß. Fühler braun. Flügel bräunlich getrübt. Schwinger weiß. Beine rötlichgelb. 2,5 mm. Gegend von Aachen.

Ephydra Fall. Verhältnismäßig große, metallisch grün oder blau glänzende, braun oder grau bestäubte Arten. Kopf wesentlich breiter als hoch, Stirn sehr breit, vorn ver- engt, trapezförmig. Augen oval, nackt, vorquellend. Untergesicht mit starker Wölbung weit vortretend (Fig. 337), behaart, die ober- ste Partie nackt und durch eine Borstenreihe gegen die untere behaarte abgegrenzt, Wangen schmal, Backen Vg der Augenhöhe, mit 1 längeren Borste. Mund- öffnung sehr groß, mit einem Saum längerer oder kürzerer Borsten. Epipharynx nicht vorstehend. Rüssel kurz und dick mit sehr breiten Saugflächen, Taster klein, zuweilen am Ende verbreitert. Fühler klein, auf dem etwas zugespitzten Endglied unter der Borste zuweilen ein längeres Borstenhaar; Borste kurz behaart oder gefiedert. Kopfborsten: innere und äußere Vertikal-, Ocellar-, 3—4 Orbitalborsten, davon 2 etwas größer. Thorax etwas länger als breit, abgerundet rechteckig. Borsten ziemlich kräftig (Fig, 338): 1 Humeral-, 1 Posthumeral-, 1 Prä- su tural-, 2 Notopleural-, 3 Supraalar-, 5 Dorsocentral-, 2 Scutellarborsten ;

Fig. 337. Ephydra micans Halid., Kopf.

Fig. 338. Ephydra micans Halid., Thoraxbeborstung.

296

K. Grünberg,

1 Mesopleural-, 1 Sternopleuralborste. Hinterleib lang oval, Sgliedrig, Hypopygium des (^ kräftig, ventralwärts eingeschlagen, zuweilen weit nach vorn reichend. Flügel lang, einfarbig getrübt, C bis zur Mündung von M reichend, ^j an der Mündung mit einer knoten- förmigen Verdickung; Queradern ziemlich weit getrennt, vordere dicht vor der Mündung von /?, , hintere hinter der Plügelmitte, dicht am Hinterrand. Beine ziemlich kräftig und schlank; Klauen fast gerade, Haftläppchen verkümmert. Fliegen oft in großen Mengen an Sumpfrändern, Salztümpeln, am Meeresstrand und in Salinen. Die Mehrzahl der Arten ist halophil. Für unsere Süß- wasserfauna kommen nur 3 Arten in Betracht.

Entwicklung im Wasser, wenig bekannt (s. unten, Epk. brevi- ventris).

A rtenübersicht.

1. Fühlerendglied unter der Borste auf der Außenseite mit einem längeren Borstenhaar. 2.

Fühlerendglied ohne solches Borstenhaar; Mundrand schwach beborstet; Beine schwarz, Knie und Tarsen braun.

Eph. soholtzi.

2. Untergesicht dicht unter den Fühlern am weitesten vor- tretend; Costa gelbbraun; Hinterleib glänzend blaugrün, un- gefleckt. Eph. breviventris.

Untergesicht auf der Mitte am weitesten vortretend; Costa schwarz; Hinterleib glänzend grün mit schwärzlichen Basal- querflecken. Eph. luicans».

Ephydra breviventris Lw.

Stirn und oberster Teil des Untergesichts glänzend grün oder biaugrün, untere Kopfpartie dicht weißgrau bestäubt. Untergesicht dicht unter den Fühlern am weitesten vor- tretend, gegen den Mundrand leicht zurück- weichend. Fühler schwarz. Thorax grün, Rücken und Scutellum graubraun, Pleuren grau bestäubt. Hinterleib glänzend blaugrün, wenig bestäubt, 5. Segment i)eim (^ fast etwas kürzer als das 4., Hypopygium bis zum 3. Segment' zurück- geschlagen. Flügel bräunlichgrau getrübt, Costa gelbbraun. Beine schwarz, grau bestäubt, Knie und Wurzelhälften der Schienen braungelb. 3 bis 3,5 ram. Südeuropa, auch in Süddeutschland. Larve und Puppe (nach Gercke) häufig in stehenden Gräben auf verschiedenen klein- blättrigen Wasserpflanzen und Algen. Larve durchsichtig und hell, die starken bräunlichen Tracheenstämme deutlich sichtbar. Oberfläche rauh, ganz mit feinen stark gekrümmten Dörn- chen besetzt, die an den Einschnitten und an der Bauchseite bedeutend stärker, fast krallenartig sind und zur Fortbewegung dienen. Vorderstigmen nicht beobachtet. „Verpuppt sich, an einem Ästchen festgeklammert, mittels eines mit größeren scharfen Häkchen besetzten Muskels, welcher am letzten Leibesglied wulstartig vorsteht und rückwärts vor den langen und ausgezeich- neten Afterstigmen eine tiefe Falte bildet".

Fig. 339. Ephydra breviventris Lw., Puppe dorsal und seit- lich. Nach Weijeii- bergh.

Diptera, Zweiflügler. 297

Nach Weijenltergh ist die im Wasser lebende Larve grün (nicht näher beschrieben), die Puppe (Fig. 339) 7—8 mm lang, ventralwärts gekrümmt, im Umriß spindelförmig, an beiden Enden scharf zugespitzt; Hinterstigmen gabelförmig divergierend, in einer kleinen kugelförmigen Verdickung endigend.

Die Larven und Puppen wurden auch in Salinen gefunden.

Ephydra niicans Hai id.

Glänzend metallisch grün oder blaugrün. Untergesicht auf der Mitte am stärksten vorgewölbt, gegen den Mundrand wieder etwas zurücktretend. Stirn und der oberste Teil des Untergesichts stark glänzend, untere Gesichtspartie, Wangen und Backen dicht grau- weiß bestäubt. Fühler schwarz, unter der deutlich behaarten Borste ein längeres Borstenhaar. Thoraxrücken braun, Pleuren grau be- stäubt, Hinterleib etwas heller grün als der Thorax, weniger bestäubt, mit undeutlichen schwärzlichen bindenartigen Basal querflecken; .ö. Segment beim c^ kaum länger als das 4., Hypopygium bis zur Basis des 4. Segmentes reichend. Flügel gleichmäßig graubraun getrübt, Costa schwarz. Schwinger gelb. Beine schwai-z mit grünem Glanz und grauer Bestäubung, Knie heller oder dunkler braun. 4 5 mm. Verbreitet.

Ephydra scholtzi Becker.

Stirn glänzend gi'ün mit braun bestäubten Seitenrändern. Fühler schwarz. Endglied ohne längeres Borstenhaar. Untergesicht, Wangen und Backen dicht grauweiß bestäubt. Mundrand schwach beborstet. Thoraxrücken und Scutellum braun, etwas bronzefarben bestäubt, Thorax mit einer grauen hinten abgekürzten Mittel- strieme, Seiten und Pleuren grau bestäubt. Hinterleib einfarbig grau bestäubt. Flügel leicht graubraun getrübt, Adern hellbraun. Beine schwarz, grau bestäubt. Knie und Tarsen rötlichbraun. 4—4,5 mm. Hamburg, Schlesien, Polen.

Caenia R.-D.

Verwandt mW Ephydra, unterscheidet sich von ihr durch folgende Merkmale: Behaarung und Beborstung des Unter- gesichts und Mundrandes stärker, ebenso sind die Scheitel- und Thoraxborsten länger und kräftiger (Fig. 340); nur 2 Orbitalborsten. Fühlerendglied breit abgerundet, nicht zugespitzt, Borste deutlich gefiedert. Thoraxborsten: 1 oder 2 Humeral-, 1 Präsutural-, 2 Notopleural-, 4 oder 5 Dorso- central-, 3 Supraalar-. 2 Scutellarborsten; 1 Mesopleural-. 1 Sternopieuralborste. Flügel wesentlich wie bei Ephydra, /?, an der Mündung ebenfalls knotenartig verdickt. Klauen gebogen, Fig. ;^40. Caema Haftläppchen deutlich. Fliegen an Sumpfrändern, A^o^a stonh.. Kopf. Lebensweise wie bei Ephydra. Larve mit atem- rohrartig verlängerten, divergierenden Hinterstigmon, nicht näher bekannt.

2 deutsche Arten.

298

K. Grünberg,

Artenübersicht.

Größere Art von 4^5 mm Länge, Hinterleib hellgrau mit dunkel- braunen Querbinden, Flügel stark gebräunt. C. fumosa.

Kleinere Art von 2,5 3 mm Länge, Hinterleib glänzend, ohne Binden, Flügel grau, ohne Bräunung. C. palustris.

Caenia fumosa Stenh. Schwarzgrün glänzend, düster braun bestäubt. Untergesicht hell schiefergrau bis weißgrau bestäubt. Fühler schwarz. Wurzel des Endglieds hellgrau bestäubt; Borste mit etwa 12 feinen Fieder- haaren. Obere Hälfte der Pleuren gelblichgrau, untere Hälfte und Beine hellgrau bestäubt. Hinterleib hellgrau bestäubt mit dunkel graubraunen, in der Mitte verbreiterten basalen Querbinden. Flügel ziemlich stark gebräunt, die schwarzen Adern, besonders die Quer- adern, dunkler gesäumt. Schwinger bräunlichgelb. Beine schwarz. 4 5 mm. An Sumpfrändern, häufig.

Caenia palustris (Fall.). Ähnlich C. fumosa^ kleiner, schmutzig graubraun bestäubt. Hintei'leib einfarbig glänzend schwarzgrün, nur wenig bestäubt und ohne Binden. Untergesicht braun bestäubt. Flügel grau getrübt, um die Längs- und Queradern kaum eine Spur von Bräunung. Beine schwarz. 2,5—3 mm. Mit der vorigen Art, ebenfalls häufig.

Scatella R.-D.

Kleine braune bis schwarzbraune oder mehr grau bestäubte Arten, häufig mit hell gefleckten Flügeln, in der Kopfbildung wesent- lich mit Ephydra und Caenia übereinstimmend. Untergesicht mehr oder weniger stark gewölbt (Fig. 341), behaart bis zu der schräg abwärts ziehenden Reihe der Seiten- borsten, von denen die letzte gewöhnlich besonders stark ist. Mundrand mit einem Kranz abwärts gerichteter Borsten. Backen von verschiedener Breite, gewöhnlich mit einer starken Borste. Augen kurz oval oder fast kreisrund. Fühler- endglied oval, breit abgerundet, Fig. 342. Scatella dag. Borste nackt erscheinend oder naiis (Fall.), Thorax- kurz behaart. Kopfborsten beborstmig. kräftig: innere und äußere Vertikal-, Ocellar- und 2 Orbitalborsten. Thorax so breit wie lang, mäßig gewölbt. Borsten (Fig. 342): 2 Notopleural-, 1 Präsutural-,

1 Supraalar-, 2 3 Dorsocentralborsten vorn auf der Thoraxmitte

2 stärkere Acrostichalborsten am Beginn der beiden Reihen; am Scutellum nur 2 Endborsten ; 1 Mesopleural-, 1 Sternopleuralborste. Hinterleib lang oval , 5 gliedrig. 5. Segment beim j verlängert. Flügel lang, immer stark braun getrübt, einfarbig oder mit hellen Flecken, deren Zahl und Anordnung immer für eine Artengruppe charakteristisch ist: C bis zur Mündung von M reichend, R^ kurz, i?2-f3 sehr lang, in geringem Abstand von der Spitze mündend.

Fig. 341. Sca- len a slagnalis (Fall.), Kopf.

Diptera, Zweiflügler. 299

Beine ohne besondere Merkmale. Fliegen häufig am Rande von Sümpfen, fließenden Gewässern und an der Wasseroberfläche auf schwimmenden Blättern von Wasserpflanzen. Entwicklung unbe- kannt. 1 1 deutsche Arten.

Artenübersicht.

1. Flügel ungefleckt. 2.

Flügel mit hellen oder dunkeln Flecken. 3.

2. Untergesicht weißgrau, mit nur 1 starken Seitenborste dicht über dem Mundrand. Sc. dichaeta.

Untergesicht braun, mit 3 Seitenborsten. Sc. sibilans.

3. Flügel mit nur wenigen, meist .5, hellen Flecken. 4.

Flügel mii zahlreichen hellen und dunkeln Flecken (s. Fig. 344 und 845). 10.

4. Flügel mit 4 hellen Flecken. Sc. qiiadrignttata.

Flügel mit 5 hellen Flecken. 5.

5. Backen schmal, höchstens V4 der Augenhöhe. 6.

Backen breit, V,i— Vs der Augenhöhe. 9.

6. Costa von der Mündung von A an stark verdickt, 5. Hinter- leibssegment beim ^ nicht verlängert. Sc. callosicosta.

Costa nicht verdickt, b. Hinterleibssegnient beim c^ doppelt so lang wie das 4. 7.

7. Der helle Fleck zwischen i^2 + 3 und /?4 + 5 breit, qua- dratisch. Sc. silacea.

Der helle Fleck zwischen R2 + S und A4 + 6 schmal, höher als breit. 8.

8. Bestäubung dunkel graubraun, Untergesicht mit scharfer Knickung, fast senkrecht abfallend, Seitenborsten deutlich.

Sc. stagnalis.

Bestäubung hell graubraun, Untergesicht stärker gewölbt, Seitenborsten schwächer, nur die unterste lang. Sc. lutosa.

9. Untergesicht graugelb. Flügelflecke ziemlich scharf, der Fleck zwischen ^2 + 3 und A + 6 groß und breit. Sc. subguttata.

Untergesicht silberweiß, Flügelflecke unscharf, der Fleck zwischen /?2 + 3 und i?4 + 5 klein. Sc. palndum.

10. Am unteren Rand von A4 +5 hinter der vorderen Querader

2 scharf schwarzbraune Flecke (Fig. 344), Hinterleib glänzend schwarz. Sc. quadrata.

Am unteren Rand von /?4 + 5 hinter der vorderen Querader

3 scharfe schwarzbraune Flecke (Fig. 345), Hinterleib matt schwarz, nur das 4. und 5. Segment glänzend. Sc stenhammari.

Scatella dichaeta Lw.

Hell schiefergrau bestäubt, Thoraxrücken und Scutellum grau- braun. Stirn graubraun bestäubt mit dreieckigem, schwach grün glänzendem Mittelfleck. Untergesicht, Wangen und Backen dicht weißgrau bestäubt, Untergesicht dicht über dem Mundrand mit einer einzelnen langen, starken, aufwärts gebogenen Seiteiiborste. Hinterleib auf der Rückenmitte und am Vorderrand der Segmente etwas dankler grau. Flügel leicht graubräunlich getrübt, an den Queradern kaum etwas dunkler; Schwinger gelblich. Beine schwarz oder schwarzbraun, grau bestäubt. 1,5 mm. Deutschland: Harz.

300 K. Grünberg,

Scatella sibilans Hai id.

Untergesicht ockerbraun bis graubraun, wenig vortretend, ganz flach gewölbt und fast senkrecht, kurz, mit 3 Seitenborsten, Muud- randborsten ziemlich dick und kräftig. Backen sehr schmal, fast linienförmig. Fühler schwarz. Gesicht, Stirn, Thoraxrücken und Scutellum hell graubraun, Pleuren und JHinterleib mehr schmutzig- grau bestäubt. Flügel gleichmäßig graubraun getrübt, ungefleckt, die Queradern kaum dunkler gesäumt. Beine schwarz. 2,25 mm. Verbreitet, nicht häufig.

Scatella qiiadrigiittata (Meig.). Kopf und Thorax rostgelb bestäubt. Untergesicht flach ge- wölbt. Fühler braun. Thorax mit 2 braunen genäherten Längs- striemen. Hinterleib schwarzgrün glänzend, grau bestäubt. Flügel braun getrübt mit 4 hellen Tropfenflecken. Schwinger weiß. Beine dunkelbraun. 2 mm. Zweifelhafte Art.

Scatella stagnalis (Fall.). Schwarz, etwas glänzend, dunkel graubraun bestäubt. Unter- gesicht gelblichbraun bis graubraun, unter den Fühlern etwas vor- tretend und dann mit ziemlich scharfer Knickung senkrecht und geradlinig zum Mundrand abfallend, mit einer Reihe Seitenborsten, von denen die unterste besonders lang und stark ist. Backen sehr schmal, kaum '/« der Augenhöhe, Mundrand ziemlich lang beboretet. Fühler schwarz, Borste deutlich be- haart. .5. Hintersegment beim J dop- pelt so lang wie das 4. Flügel dunkel T.- .j.o (.-.// .. /•,^.■M^ graubraun getrübt, mit 5 scharfen Flügel. hellen Tropfenflecken (Fig. 348): 1

hinler der vorderen Querader, je 1 zu beiden Seiten der hinteren Querader, der innere an Cu, der äußere dicht unter Jll, 1 über der hinteren Querader zwischen /?2 + a und 7?4 + 5 und 1 zwischen .^4 + 5 und J/, der Flügelspitze genähert. Schwinger gelblich. Beine schwarz, Tarsen mehr dunkelbraun. 2—3 mm. Verbreitert und gemein, an austrocknenden Sümpfen und Pfützen oft in großen Mengen.

Scatella liitosa Halid.

^'erwandt mit Sc. stagtralis, heller graubraun bestäubt. Unter- gesicht ebenfalls graubraun bestäubt, stärker gewölbt als bei stagnnlis; nicht senkrecht, nur mit einer besonders langen Borste dicht über dem weniger stark beborsteten Mundrand. Flügel etwas heller, die hellen Flecken weniger scharf. Beine schwarz. Knie und Tarsen- wurzeln zuweilen heller. 2 mm. Mit der vorigen Art, aber seltener.

Scatella silacea Lw.

Koi)f und Thorax dicht ockerbräunlich bestäubt. Untergesicht mäßig stark gewölbt, die unterste Seitenborste stärker als die übrigen; Backen '/^ der Augenhöhe. Fühler schwarz. Stirn auf der Mitte etwas glänzend. Thorax mit einer undeutlichen braunen Mittel-

Diptera, Zweiflügler. 301

längsstrienie. Hinterleib grünlichgrau bestäubt. .5. Segment beim r^ doppelt so lang wie das 4. Flügel stark gebräunt, an der Wurzel deutlich gelbbraun, mit 5 ziemlich scharfen hellen Flecken, der Fleck zwischen R-z + «nd Ri-[-b breit und etwas heller als die übrigen. Schwinger gelb. lieine schwarz, grau bestäubt, Tarsen an der Wurzel mehr oder weniger deutlich gebräunt. 2 2,5 ram. Schlesien.

Scatella oallosicosta Bezzi.

Untergesicht gelbgrau bestäubt, unter den Fühlern höckerartig vortretend und dann fast senkrecht zum Mundrand abfallend, mit 4 Seitenborsten. Backen schmal, '/s Vi der Augenhöhe, mit 1 starken Borste. Fühler schwarz, Borste sehr kurz behaart. Stirn und Thorax gelbgrau bestäubt, Acrostichalbörstchen auf der Thorax- mitte mit 2 stärkeren Borsten abbrechend. Hinterleib matt grau- braun, 5. Segment des (j' nicht verlängert. Flügel braun getrübt, die 5 hellen Flecke unscharf, der Fleck zwischen Ri-\--6 und Ri-\-b breit, quadratisch. 6" an der Mündung von R^ stark verdickt, gegen ^2+3 wieder an Stärke abnehmend. Beine schwarz. 2 mm. Süd- liche Art. Deutschland: Schlesien.

Scatella subguttata (Meig.; (aestuans Halid.). Körper dicht hellgrau bis gelblichgrau bestäubt. Untergesicht unter den Fühlern stark vortretend, heller oder dunkler graugelb, mit 3 mäßig starken Seitenborsten; Backen breit, '/^ Vj der Augen- höhe. Fühler schwarz. Thorax auf der Rückenmitte mit brauner Bestäubung, in welcher eine breite dunklere Mittelstrieme ziemlich deutlich hervortritt. Pleuren am oberen Rande ebenfalls bräunlich. Hinterleib ganz hellgrau, t'lügel graubraun, an der Wurzel deut- lich gelbbraun, mit ö hellen Tropfenflecken; der Fleck zwischen .^2-t-;j und R\-\-b breit, quadratisch oder selbst etwas breiter als hoch. Schwinger gelb. Beine schwarz, dicht grau bestäubt, Knie und Tarsenwurzeln gelbbraun. 2,5 3 mm. Verbreitet und häufig.

Scatella paludum (Meig.) (sorbillaiis Halid.). Schwarz, dunkelbraun bis schwarzbraun bestäubt. Untei'gesicht silberweiß, mäßig stark gewölbt, längs der ziemlich dicht stehenden Seitenborsten häufig mit einem dunkelbraunen Querband; die beiden unteren Seitenborsten besonders lang und stark; Backen ebenfalls glänzend weiß, fast "„ der Augenhöhe, ohne längere Borste. Fühler schwarz. Pleuren grau bestäubt. 5. Hinterleibssegment des (j' doppelt so lang wie das 4. Flügel braun getrübt mit 5 unscharfen hellen Flecken, der Fleck zwischen .^2+3 und i^4-f 5 klein. Schwinger gelb. Beine schwarz, grau bestäubt, Knie und Tarsenwurzeln zu- weilen gebräunt. 2 mm. Weit verbreitet und häufig.

Scatella quadrata (Fall.).

Schwarz, dunkelbraun bestäubt. Untergesicht ziemlich flach, unter den Fühlern nicht vortretend, schräg zum Mundrand ab- fallend, Seiten- und Mundrandborsten mäßig stark. Fühler schwarz. Thorax mit 5 grauen Längsstriemen wie bei Scatophila cribrata (s. S. 303, Fig. 346), die innere vorn, die mittleren hinten abge- kürzt, die seitlichen an der Quernaht unterbrochen. Hinterleib glänzend schwarz mit grünen und blauen Reflexen. Flügel (Fig. 344)

302 K- Grünberg,

mit zahlreichen dunkelbraunen, hell umrandeten Flecken; ai Vorderrand zwischen C und i^2 + 3 5 etwas dunklere, scharf ge randete Flecke, 2 kleine intensiv schwarzbraune Flecke am untere Rand von i'?4 + 5; die übrigen Flecke groß, breit, teilweise abgerunde mehr oder weniger scharf umschrieben; Queradern dunkel gesäum Schwinger dunkelbraun. Beine schwarz, Tarsenwurzeln hellbraui 2 2,5 mm. Weit verbreitet und häufig.

Fig. 344. Scaiella quadraia (Fall.), Fig. 345. ScatelU stenhammar

Flügel. Zett., Flügel.

Scatella steiihammari Zett. Sehr ähnlich Sc quadrata^ etwas kleiner, schwarzbraun bestäubt mit ebensolchen deutlichen Thoraxstriemen. Hinterleib am 1. bis 3. Segment matt schwai'z bestäubt, nur die beiden letzten Segment« unbestäubt und stark glänzend. Die dunklen Flügelflecke (Fig. 345). besonders auf der hinteren Flügelhälfte, größer und schärfer um- schrielten als bei qiiadrata, am unteren Rand von 7?4 + 5 stets 3 schwarzbraune Flecke, zwischen C und R-i^'A 5 7 scharfe dunkle Flecke. Beine ganz schwarz. 1,5— 2 mm. Weit verbreitet und häufig.

Scatopliila Becker. Körperbau und Färbung wie bei der nächst verwandten Gattung Scatella. Unterschiede: Gesicht weniger stark gewölbt, im Profil leicht konvex oder selbst konkav, mit nur 2 starken Seitenborsten,

1 oberen und 1 unteren. Fühlerendglied kürzer und leicht zu- gespitzt. Nur 1 starke Orbitalborste. Auf dem Thorax immer nur

2 Dorsocentralborsten, 4 Scutellarborsten. Flügel meist mit 9 oder 10 in d6r Anordnung ziemlich konstanten hellen Flecken (Fig. 34T) ; C nur bis zur Mündung von 7?4 + 5 reichend; i?2+3 und y?4 + 5 meist deutlich wellenartig gebogen.

Lebensweise wie bei Scatella. Entwicklung unbekannt. 8 deutsche Arten. Die Arten sind schwer zu unterscheiden.

Artenübersicht.

1. Schwinger schwarzbraun. 2.

Schwinger gelb oder gelbbraun. 3.

2. Thorax mit 5 weißlichen Längsstriemen (Fig. 346), Flügel schwärzlichbraun getrübt. Sc. cribrata.

Thorax nur mit den beiden vorderen kurzen hellen Längs- striemen, Flügel gelblichbraun getrübt. Sc. contaminata.

3. Thorax sehr dünn bestäubt, ohne Zeichnung. Sc. halterata.

Thorax dicht bestäubt, mit hellen oder dunkeln Längs- striemen. 4.

4. Thorax dunkelbraun bestäubt mit grauen oder weißlichen Längsstriemen. 5.

Thorax grau oder gelbgrau bestäubt mit 2 genäherten braunen Längsstriemen. 7.

Diptera, Zweiflügler. 303

5. Beine ganz schwarz; Backen breit, '/;! der Augenhöhe; Scu- tellum an der Basis und an der Spitze mit einem weißlichen Fleck. Sc. despecta.

Tarsenwurzeln braun; Backen sehr schmal; Scutellum un- gefleckt. 6.

6. Größere Art von 2 mm Länge; 3 helle Thoraxstriemen, Hinterleib glänzend schwarz mit matter Basis.

Sc. laevigata.

Sehr kleine Art von nur 1 mm Länge; 5 helle Thorax- striemen, Hinterleib matt, nur das 5. Segment stark glän- zend. Sc. pumilio.

7. Untergesicht im Profil konkav, grau, auf der Mitte flach und braun bestäubt; 1,5 1,8 mm lang. Sc. caviceps.

Untergesicht nicht konkav, schräg zum Mundrand abfallend, grau mit 3 braunen Flecken; 2—2,5 mm lang.

Sc variegata.

Scatophila cribrata (Stenh.). Schwarz, Stirn und Thorax dunkelbraun bestäubt. Stirn mit 2 langgestreckten 3 eckigen sammetschwarzen Seitenflecken, welche

m

Fig. 346. Scatophila

auf der Mitte etwas weißlich bestäubt sind ; der dunkle Scheitelfleck hell umrandet. Untere Kopf- partie grau

.....j/« (Stenh.), stäubt; Gesicht Fig. 847. .S-r«/,>//»7a «-;*;-«/« (Stenl..),

Thoraxzeichnung. mit 2 Seiten- ^'"^*''-

borsten, Backen 74 der Augenhöhe. Fühler schwarz. Thorax mit 5 weißlichen Längsstriemen (Fig. 346): die innere vorn, die mittleren hinten abgekürzt, die äußeren an der Quernaht unterbrochen. Schultern ebenfalls weiß. Hinterleib schwarz, dünn dunkelbraun bestäubt, mit zuweilen undeutlichen weißlichen Seitenrandflecken. Flügel schwärzlichbraun getrübt, mit 10 hellen Flecken (Fig. 347). Schwinger schwarzbraun. Beine schwarz. 1,5—2 mm. Verbreitet.

Scatophila contaminata (Stenh.). Untergesicht etwas stärker gewölbt als bei Sc. cnbrata, mit 1 schwachen und 1 starken Seitenborste und jederseits 3 Miind- randborsten. Backen sehr schmal, fast linienförmig. Thorax dunkel graubraun bestäubt, mit 2 vorderen, nur bis zur Quernaht reichenden, unscharfen grauen Längsstriemen. Hinterleib glänzend schwarz, nur auf dem 1. Segment matt bestäubt. Flügel gelblichbraun, der helle Fleck vor der Spitze zwischen 7?2-f 3 und /?4H 5 fehlt. Schwinger schwarzbraun. Beine schwarz. 1,5 mm. Verbreitet. Deutschland: Schlesien.

Scatophila despecta (Hai id.). Untergesicht stark gewölbt, weiter vortretend als bei den ver- wandten Arten, ebenso wie Wangen und Backen grau bestäubt;

304 K. Grünherg,

Backen breit, ^3 ^^^ Augenhöhe. Stirn und Thorax dunkelbraun

bestäubt, Thorax (Fig. 348) mit 2 kurzen weißlichen Striemen am

Vorderende, je 1 etwas schmäleren über der Flügelwurzel und weißen

Schulterecken; eine schmale helle durchgehende

f Mittellinie ist gewöhnlich undeutlich; Scutellum

an der Wurzel und an der Spitze mit einem weißlichen Fleckchen. Pleuren grau bestäubt, Mesopleure mit einigen dunkelbraunen Flecken. Hinterleib schwärzlich mit hellgrauen Hinterrand- säumen. Flügel wie bei cn'brafa, aber die Trü- FiK 348 Scatophüa ^ung heller und die hellen Flecke weniger scharf. despecia (Haiid.), Schwiuger gelb. Beine schwarz. 2—2,5 mm. Thoraxzeichnung. Verbreitet und häufig.

Scatophila laevigata (Lw.).

Stirn und Thorax graubraun bestäubt. Untergesicht ziemlich stark vortretend, grau, auf der Mitte bräunlich bestäubt; am Mund- rand jederseits 2 auffallend starke Borsten. Backen sehr schmal. Fühler schwarzbraun. Thorax mit schmaler durchgehender hell- grauer Mittellängsstrieme und einer weniger deutlichen kürzeren grauen Seitenstrieme jederseits über der Flügelwurzel. Hinterleib glänzend schwarz mit grünen Reflexen, nur an der W^urzel etwas matter. Flügel graubraun getrübt, die hellen Flecke ziemlich un- scharf, der Fleck zwischen i?2 + 3 und 7?4-|-5 schmal, nicht ver- breitert. Schwinger gelb. Knie und Tarsenwurzeln braun. 2 mm. Schlesien.

Scatophila pnniilio (Lw.).

Auffallend kleine Art. Stirn und Thorax dunkelbraun bestäubt. Untergesicht stark gewölbt, grau, Backen sehr schmal. Thorax mit 5 hellgrauen Längsstriemen: Mittelstrieme schmal, scharf, durch- gehend, die äußeren Striemen ebenfalls schai'f, an der Quernaht unterbrochen, die beiden dazwischen liegenden weniger scharf; Schultern ebenfalls weißgrau gefleckt. Hinterleib am L— 4. Seg- ment dünn schwarzbraun bestäubt, wenig glänzend, 5. Segment stark glänzend, beim J doppelt so lang wie das 4. Flügel dunkel- braun getrübt, alle Flecke deutlich, schärfer als bei Sc laevigata. Schwinger gelbbraun. Beine schwarz, Tarsenwurzeln braun. 1 mm. Schlesien.

Scatophila cavieeps (Stenh.).

Stirn und Thorax gelbgrau bestäubt, Thorax mit 2 durch- gehenden, am Vorderrand sich berührenden braunen Längsstriemen. Untere Kopfpartie grau, Gesicht im Profil konkav, daher am Mund- rand am weitesten vortretend, auf der Mitte gewöhnlich flach- gedrückt und braun bestäubt. Fühler schwarz, Endglied an der Wurzel grau bestäubt. Hinterleib schwarz, etwas glänzend, schwarz- braun bestäubt mit hellgrauen, an den Seiten verbreiterten Hinter- randsäumen. Flügel braun getrübt, Flecke wie bei Sc. cribrata, die Flecke häufig sehr undeutlich und diffus. Schwinger gelb. Beine schwarz. 1,5 1,8 mm. Verbreitet.

Scatophila variegata (Lw.). Stirn braun bestäubt. Untergesicht grau, unter den Fühlern und jederseits über dem Mundrand ein brauner Fleck, Profil ziemlich

Diptera, Zweiflügler. 305

gradlinig schräg abfallend und daher am Mundrand am weitesten vortretend; Backen ziemlich schmal, kaum ^/\ der Augenhöhe. Thorax grau bestäubt mit 2 nur schmal getrennten, durchgehenden, braunen Längsstriemen, welche sich von der Quernaht an verbrei- tern and vor dem Scutellum wieder verschmälern. Seitenränder ebenfalls gebräunt. Pleuren grau mit braunen Flecken. Scutellum grau, braun gerandet. Hinterleib schwärzlich mit grauen Hinter- randsäumen, 5. Segment beim $ stark glänzend. Flügel schwärz- lich braun getrübt, Flecken wesentlich wie bei cn'brata, aber ziem- lich unscharf. Schwinger gelb. Beine schwarz. 2—2,5 mm. Deutschland: Schlesien.

Scatophila halterata Becker. Schwarz. Untergesicht schwach konvex, weißgrau bestäubt; die beiden Seitenborsten sehr tief stehend, jederseits 2—3 Mund- randborsten. Backen äußerst schmal, linienförmig. Thorax metallisch glänzend, nur sehr dünn bestäubt, ohne Zeichnung. Hinterleib am 1. Segment matt bestäubt, am 2. schwach glänzend, die übrigen stark glänzend; 5. Segment von fast doppelter Länge des 4. Plügel schwach graubraun getrübt mit 10 hellen Flecken, 2 unter 6m; der Fleck zwischen i?2 + 3 und ./?4 + 6 breit, quadratisch; Adern ohne wellenförmige Biegungen. Schwinger hell. Beine schwarz. Etwas über 1 mm. Schlesien.

Register.

Seite

Acyphona 39

maculata 39

melampodia 40

pallens 40

Aedes 89

cinereus 90

obscurus 90

Allotrichoma .... 263

laterale 264

trispinum 264

Amalopis 61

claripennis 65

contraria 64

geniculata 65

gmundensis 63

Immaculata 64

inconstans 63

littoralis 64

occulta 63

opaca 64

schineri 65

stramine.i 65

transversa 63

unicolor 65

Androprosopa . . . . 106

larvata 106

Anopheles 80

bifurcalus 83

maculipennis 82

nigripes 83

Anthomyiidae .... 209

Anthomyza gracilis . . 254

Antichaeta 226

analis 227

atriseta 227

Argyra 157

argen tina 160

argyria 160

atriceps 162

auricollis 161

confinis 161

diaphana 164

elongata 163

festiva 165

Seite

Argyra 157

grata 163

hoffmeisteri 165

leucocephala 160

loewii 165

magnicornis 163

setimana 164

spoliata 162

Atherix 151

crassipes 152

ibis 152

marginata 152

Athyroglossa .... 267

glabra 267

Axysta 282

cesta 282

Blepharocera .... 101

fasciata lOl

Blepharoceridae ... 98

Caenia 297

fumosa 298

palustris 298

Calliophrys 211

exuta 212

riparia 212

Campsienemus .... 176

armatus ^ '^'"^

compeditus 179

curvipes 18 1

dasycnemus 182

filipes 180

lumbatus 183

magius 178

mamillatus 179

marginatus 183

pectinulatus 182

picticornis 183

pictipennis 181

pusillus 180

scambus 181

thalhammeri 180

Register.

307

Seite

Campsicnemus .... 176

umbripennis .... 179

varipes 181

Cecidomyiidae .... 15

Chloropidae 248

Chrysogaster . . 199, 203

aeneus 205

aerosus 204

basalis 205

chalybeatus 205

coemeteriorum .... 204

hirtellus 203

incisus 205

inornatus 204

macquarti 204

Simplex 205

solstitialis 204

splendens 203

viduatus 204

virescens 205

Chrysops 142

caecutiens 145

marmoratus 143

parallelogrammus . . . 146

quadratus 144

relictus . 147

nifipes 144

sepulcralis 144

Clasiopa 269

albifrons 270

aurifacies 270

aurivillii 270

calceata 271

duplosetosa 272

glabricula 271

glaucella 272

nivea 272

niveipennis 273

obsurella 271

pallidttarsü 270

plumosa 271

pulicaria 272

xanthocera 272

Cnestrum 263

lepidopes 263

Coremacera 237

catenata 239

cincta 238

halensis 238

marginata 237

Corethra 90

Corethra 92

culiciformis 94

Seite

Corethra 92

velutina 93

Ctenulus 224

distinctus 225

pectoralis 225

Culex 83

annulatus 85

annulipes 86

bicolor 89

cantans 87

dorsalis 86

fjavirostris 89

glaphyroplerus .... 85

lateralis 88

lutescens 89

nemorosus 88

ornatus 88

pipien^ 89

rusticus 87

vexans 87

Culicidae 78

Dactylolabis 54

denticulata 54

frauenfeldi 55

gracilipes 55

sexmaculata 55

tergestina 55

Dichaeta 257

brevicauda 257

caudata 258

Dichetophora .... 241

obliterata 241

Dicranomyia . . . . 28

trinotata 29

Dicranota 65

bimaculata 67

ruficornis 68

Dictya 232

umbrarum 232

Discomyza 264

incurva 266

Dixa 94

aestivalis 98

amphibia 97

autumnalis 98

humilis ...... 97

lineata 97

maculata 96

nebulosa 96

serotina 98

Dixidae 94

Dolichopodidae . . 156

308

Register.

Seite

Ectinocera 224

borealis 224

Elachiptera cornuta . . 254

Elgiva 241

albiseta 242

lineata 243

Elliptera 30

omissa 31

Empididae 153

Ephydra 295

breviventris 296

micans 297

scholtzi 297

Ephydj;idae 254

Ephygrobia 267

apicalis 268

compta 268

leucostoma 268

marginella 269

nigritella 268

nitidula 268

polita 268

Erioptera 36

flavescens 37

fuscipennis 38

gracüipes 37

griseipennis 39

lutea 37

macrophthalma .... 37

montana 39

opaca 39

squalida 38

taenionota 38

trivialis 38

Eristalinus 195

sepulcralis 195

Eristalis .... 189, 191

alpinus 192

arbustorum 191

hortlcola 193

intricarius 191

jugorum 192

nemorum 193

pertinax 193

pratorum 193

rupium 192

Eristalomya 193

anthophotina l9l

apiformis 194

cryptarum 194

oestracea 194

tenax 194

Eulalia 119

Eulalia 119

angulata 120

annulata 122

argentata 123

felina 121

hydroleon 121

hydropota 121

microleon 123

ornata 122

tigrina 120

Eurina 25ü

pubescens 251

Eurinomyia . . . . 198

lineata 199

transfuga 199

Gonomyia . . ... 46

abbreviata 49

alboscutellata .... 48

cincta 48

connexa 49

laeta 49

lateralis 48

lurida 49

schistacea 48

scutellala 48

tenella 49

Gymnopternus . . . . 186

aerosus 187

aerosus var. dahlbomi . 187

anguslifrons 187

assimilis 188

brevicornis 186

celer 186

chalybaeus 187

cupreus 187

metallinus 187

Haplegis tarsata . . . 253

Hedroneura 244

cucularia 245

divisa 246

lufa 245

Helophilus 195

Heptatoma 140

pelluceus 141

Hercostomus .... 188

cretifer 188

Hermione 125

amoena 130

analis 129

calceata 130

dives 133

Register.

309

Seite

Hermione 125

falleni 131

formosa 129

lei.nina 128

locuples 133

meigeni 132

muscaiia 130

pardalina 130

proxima 128

pulchelia 131

pygmaea 129

tenuicornis 128

terminata 129

trilineata 127

Heteropteryx .... 227

brevipennis 227

Hexatoma 140

Hilara 154

chorica 155

gallica 155

litorea 155

lugubris 155

lurida 155

maura 155

quadrivittata 156

tenella 156

Hirtea 118

longicornis 1 18

Hoplodonta 124

viriduia 124

Hyadina 287

guttata 287

hiimeralis 288

nitida 287

scutellata 288

Hydrellia 273

albiceps 279

albilabris 280

alboguttata 281

annulata 281

bicolor 281

caesia 277

chrysostoma 276

concolor 278

discolor 279

fascitibia 279

flaviceps 277

flavicornis 276

flavilabris 277

frontalis 280

fulviceps 276

fusca 279

geniciilata 276

Seite

Hydrellia 273

grisea 279

griseola 278

lamina 281

/atkeps 277

maciiliventris 276

maura 278

modesta 277

mutata 278

nigricans 279

nigriceps 281

nigripes 279

obscura 279

opaca 281

paliipes 281

pililarsis 277

ranunculi 278

thoracica 280

Hydromyia 243

dorsalis 243

Hydromyza 218

livens 219

Hydrophorus .... 171

balticus 172

bipunctatus 173

borealis 174

brunnicosus 173

litoreus 173

nebulosus 174

praecox 172

rogenhoferi 174

rufibarbis 175

viridis 172

Ilythea 266

spilota ' . . 266

Itonididae 15

Lasioptera 18

anindinis 18

flexuosa 20

Lathyrophthalinus . . 194

aeneus 194

Leptididae 150

Lestodiplosis .... 16

tarsonemi 16

Leucostola 166

miicii 166

vestita 166

Liancalus 169

humilis 170

lacustris 170

leucostomus 170

310

Register.

Seite

Liancalus 169

virens 170

Limnia 239

fumigata 240

recta 241

unguicornis 240

Limnophila 49

fuscipennis 50

lineola 52

nemoralis 51

ochracea 53

Liogaster 202

metallinus 203

splendidus 203

Liops 199

vittatus 199

Lipara 251

lucens 252

rufitarsis 253

similis 252

Liponeura 102

brevirostris 102

cinerascens 103

Liriope 74

albimana 75

contaminata 76

lacustris 77

paludosa 77

scutellaris 76

Liriopidae 74

Lispa 213

bohemica 216

caesia 217

consanguinea 215

flavicincta 217

flavicincta var. schnabli 217

longicollis 215

pygmaea 216

superciliosa 216

tentaculata 215

uliginosa 214

Lunigera 230

chaerophylli 231

Lytogaster 290

abdominalis 291

Melanostoma .... 205

mellinum ...... 206

Melusina 106

argyreata 110

cana 111

fasciata 111

fuscipes 112

Seite

Melusina 106

hirtipes . . ... 110

incana 111

latipes 110

maculata 110

nigra 111

ornata 109

picta 111

reptans 109

rufa 111

subfasciata 111

varia 108

Melusinidae 106

Mesocyphona .... 40

fossaram 40

Molophilus 40

appendiculatus .... 42

ater 42

griseus 43

murinus 43

obscurus 43

ochraceus 41

propinquus 42

Muscaria 206

Myopina 210

refiexa 211

Nemotelus 133

brevirostris 138

fraternus 139

globuliceps 136

nigrinus 135

notatus 137

pantherinus 138

plagiatus 136

signatus 136

uliginosus 138

Notiphiia 258

annulipes 261

aquatica 261

cinerea 260

coeruleifrons 262

dorsata 260

flaveola 261

guttiventris 260

maculata 260

nigricornis 259

posticata 261

riparia 261

stagnicola 259

uliginosa 259

veuusta 260

Register.

311

Seite

Ochthera ...... 288

mantis 289

Odontomyia 119

Orphnephila 104

nigra 106

obscura 105

testacea J05

Orphnephilidae . . . 103

Orthoneura 201

brevicornis 201

elegans 202

frontalis 202

genicuiata 202

nobilis 201

plumbago 201

Oscinella frit var. pusilla . 253

Oxycera 125

Parhelophilus .... 197

fnitetorum 198

lunulatus 197

versicolor 198

Parydra 291

aquila 293

coarctata 294

fossarum 293

littoralis 295

nubecula 294

pusilla 293

quadripunctaia .... 295

quinquemaculata .... 293

rufipes 295

undulata 294

Pedicia 59

rivosa 60

Pelina 289

aenea 290

aenescens 290

Pericoma 21

calceata 24

canescens 24

fusca 24

nubila 24

ocellaris 23

palustris 23

trifasciata ...... 23

tristis 24

Perrisia 16

inclusa 16

Phalacrocera .... 32

replicata 34

Pherbina 234

coryleli 235

Seite

Pherbina 234

punctata 236

vitiigera 236

Philotelma 273

anomala 273

nigripennis 273

Philygria ...... 282

basiiaris 286

fetnorata 285

flavipes 285

inteirupta 285

interstincta 284

interstincta 284

minuta 286

nigricauda 286

obtecta 286

paliipes 286

picta 284

posticala 285

punctato-nervosa . . . 284

sexniaculala 284

stictica 285

vittipennis 286

Platycephala .... 249

planifrons 249

umbraculata 250

Poecilobothrus .... 184

ducalis 185

nobilitatus 185

principalis 186

Poecilostola 56

angustipennis .... 59

gentilis 56

pictipennis 58

punctata 57

Pseudoscatella .... 273

Psychodidae 20

Ptychoptera 74

Ptychopteridae ... 74

Benocera 225

paliida 226

strobli ....... 226

Rhamphidia 29

inornata .SO

longirostris 30

Sapromyzidae .... 220

Sayomyia 90

flavicans 92

fusca 92

paliida 92

plumicornis 92

312

Register.

Seite

Scatella 298

aestuans 301

caüosicosta 301

dichaeta 299

lutosa 300

paludum 301

quadrata 301

quadriguttata 300

sjbilans 300

silacea 300

stagnalis 300

sorbillans 301

stenhammari 302

subgiittata 301

Scatomyzidae .... 218

Scatophila 30_'

caviceps 304

cribrata 303

contaminata 303

despecta .303

halteraU 305

laevigata 304

pumiiio 304

variegata 304

Scellus 175

HOtatus 175

spinimanus 176

Sepedon 246

sphegeus 247

spinipes 247

Simuliidae 106

Simtilium 106

Stratiomyidae .... 112

Stratiomys 113

cenisia 116

chamaeieon 117

concinna 115

equestris 116

fuicata 117

potamida 115

riparia 118

Symplecta 44

punctipennis 46

similis 46

stictica 46

Seite

Syrphidae 188

Tabanidae 189

Tabanus 149

autumnalis 150

solstitialis 149

Telmaturgus 183

tumidulxis 184

Tetanocera 228

data 220

ferruginea 230

laevifrons 229

robusta 230

silvatica 230

unicolor 230

Tetanocerinae .... 221

Thrypticus 167

bellus 168

smaragdinus 168

Thurauia 17

aquatica 17

uliginosa 18

Tipula 68

fenestrata 73

fulvipennis 71

gigantea 69

lateralis 72

lutescens 71

Tipulidae 25

Trigonometopinae . . 220

Trigonometopus . . . 220

frontalis 221

Trimerina 262

nigella 262

Trimicra 43

pilipes 44

Trypetopteia .... 233

punctulata 234

Tubifera .... 195, 196

hybrida 197

pendula 197

triviltata 197

TJlomyia 25

fuliginosa 25

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