1 1 ine 1 D. Johann Peter Eberhards der Arzeneigelahrtheit, Weltweisheit und Mathe— matik ordentlichen Profeſſors, der Roͤm. Kaiſerl. Akad. der Naturforſcher der Churf. Mainz. Akademie, und der Jenaiſchen teutſchen Geſellſchaft Mitglieds. Verſuch eines neuen Entwurfs Thiergeſchichte. Nebſt einem Anhang von einigen ſeltenen und noch wenig beſchriebenen Thieren. Mit Kupfern. FFF Halle, Wu in der Rengeriſchen Buchha dlung, 3 6 8.60% RICHMOND en NZ, un, 8 2 N A — 4 y 2 "4 NT 7 N RR: 8 2 S 7 7 4 * 285 u I | DNA» € 1885 * 55 5 8 e baͤude 1 Bi Hervorbringung alles deſſen offenbaret, was nach denen ewigen Ge: ſetzen der Natur moͤglich war. Durch dieſe Beſtimmung aller moͤglichen Ars ten der Koͤrper, entſteht eine nothwendige * 2 Ueber⸗ „Vorbericht. ee derer pn derſchtedele len, Geſchlechter. Hierdurch bildet ſich eine! et⸗ x te, welche vom unbelebten Staube bis zum er⸗ habenſten Engel hinaufreicht, eine bei, rung, wodurch die entfernten Koͤrperarten in einander flieſſen, und durch unmerkliche Aen⸗ derungen eine zur andern uͤbergehen. So entwirft ein Geometer alle moͤgliche Figuren, und indem er vom Dreieck anfaͤngt, komnet er durch unzehlichſeitige Polygonen bis um Cirkel. Die reine Erde ſteht auf der unter⸗ ſten Staffel der Körper, auf fie folgen die Steine, und verbinden ſich mit den Erden durch den Sand und die Kreidearten. Die Stei⸗ ne werden durch die Halbmetalle mit denen ketallen verwand. Nun folgen die Koͤrper, welche eine regelmaͤßige aͤuſſere Bildung aber keine Organiſation haben, die Salze. Dies ſe verbinden ſich mit der vorigen Klaſſe durch die Quarze und Cryſtallarten. Die faſerigten Steine machen die ſteinartigen Pflanzen mit dem Vorbericht. dem Sinai verwand, und von diefe geht die Organisation ſtuffenweiſe bis zur vol: kommenen Pflanze; die Korallen, und Koral⸗ artige Thierpflanzen, legen den Grund zur un⸗ merklichen Schattirung, wodurch ſich die Pflanze mit den Thieren verbindet, und die Kugeln (Voluox) ſcheinen eine Aenlichkeit zwi— ſchen den Thieren und unorganiſirten Koͤr— pern hervorzubringen. Hierauf geht die Na⸗ tur durch alle mögliche Arten der Thierpflanzen zum nackten Polyp, und von da durch die nack⸗ ten Wuͤrmer zu denen Inſekten und völlig ausgebildeten Thieren. Die Thiere naͤhern ſich durch das Affengeſchlecht dem Menſchen. Und dieſes unſelige Mittelding von Engeln und von Vieh, wie der Herr v. Haller ſagt, verbindet die groben organiſirten und den— kenden Geſchoͤpfe, vermuthlich mit feiner or— ganiſirten denkenden Weſen; und dieſes geht ohne Zweifel bis zum volkommenſten erſchaf⸗ nen 1 Geiſt Aber von da bis zum Schoͤpfer — 3 hier Vorbericht. hier iſt eine nothwendige Kluft. Der hoͤch⸗ ſte Seraph iſt vom Schöpfer fo weit ent: fernt, als der niedrigſte Wurm, und die un⸗ endliche Almacht kan auch mit dem edelſten Geſchoͤpf nicht verglichen werden. Wie können wir dieſe Kette der Dinge, dieſen Abdruck des göttlichen Glanzes, wo— durch ſich das ſelbſtſtaͤndige Weſen offenbaret hat, erkennen lernen, als durch die Betrach⸗ tung der Geſchöpfe, wozu uns die Anleitung in der Naturgeſchichte gegeben wird? Ich will dieſer Wiſſenſchaft keine Lobrede halten, das iſt in unſern Tagen unndthig. Man muͤſte die Schriften eines Derham, Leſſer, Nieuwentyt, Bonnet u. a. nicht geleſen haben, wenn man einen Augenblick daran zweifeln wolte. Ich komme vielmehr zum Zweck, weswegen ich dieſen Vorbericht ſchreibe. Ich Vorbericht. Ich hatte ſchon vor einigen Jahren verſprochen, ein Lehrbuch von der Naturge⸗ ſchichte zum Gebrauch meiner Zuhdrer her⸗ auszugeben. Ich erfuͤlle einen Theil dieſes Verſprechens in gegenwaͤrtigem Verſuch. Es iſt nur die Thiergeſchichte, die ich hier liefere: denn ich hielte es für unnoͤthig, das Mineral: reich und Waſſerreich abzuhandeln, nachdem man die Schriften des Wallerius ins teut⸗ ſche uͤberſetzt hat. Und von dem Pflanzen⸗ reich haben die berühmten Männer Lude⸗ wig und Gleditſch unverbeſſerliche Lehrbuͤ⸗ cher geliefert. Man hat ſonſt die Thiere in ſechs Klaſ⸗ ſen getheilt, in Vierfuͤßige, Voͤgel, Fiſche, Amphibien Inſekten und Wuͤrmer. Dieſe Eintheilung iſt unbequem. Die Klaſſe der Amphibien iſt unſchicklich. Wer kan es dem Thier anſehen, ob es ein Amphibium iſt, oder nicht? Der Ritter von Linne hat in denen letzten Ausgaben ſeines Syſtems, ſtatt der En 4 vier⸗ Vorbericht. vierfuͤßigen Thiere die mammalia eingefuͤhrt, und rechnet ſogar die Wallſiſche, die er von den Fiſchen trennt, dazu. Dieſer Einfall iſt ſo poßierlich, daß dieſer beruͤhmte Mann ſelbſt in denen älteren Ausgaben feines Lehr: buchs dawider eifert. Doch ein jeder hat ſeine Freiheit zu denken in der Naturlehre. Ueberhaupt haben alle Syſtems der Naturgeſchichte etwas unbequemes. Sie ſind auf aͤuſſere Kennzeichen gebauet, und die Natur richtet ſich nicht bloß nach denen aͤuſſern Kennzeichen. Sie geht auf das Ganze. Wir Sterbliche koͤnnen das Ganze nicht faſſen, und alle unſere Syſtems ſind Beweiſe unſerer Schwaͤche. Inzwiſchen macht uns eben dieſe eingeſchraͤnkte Einſicht, die ſyſtematiſchen Entwuͤrfe nothwendig. Laſt uns alſo, da wir noch keine feſte Schrit⸗ te in der Kentnis der Natur thun koͤnnen, uns dieſer gelehrten Kruͤcken bedienen! Vorbericht. Ich habe in gegenwaͤrtigem Verſuch, die Thiere nach denen Werkzeugen der Sin⸗ ne und Bewegung eingetheilt. Die ſinlichen Werkzeuge der Thiere, ſind denen Sinnen des Menſchen entweder änlich oder nicht. Der Loͤwe, der Wallfiſch, der Strauß, die Klapperſchlange, haben alle die Sinne, wie der Menſch; der Papilion, der Wurm, die Auſter, der Polyp, haben zum Theil andere ſinliche Werkzeuge, zum Theil aber auch nur einen oder zwei Sinne. Diejenigen Thiere, deren Empfindungswerkzeuge denen menſch⸗ lichen aͤnlich ſind, koͤnnen wieder durch die Werkzeuge der Bewegung von einander un⸗ 8 terſchieden werden. Sie ſind dazu entweder mit vier Fuͤſſen, oder mit zwei Fuͤſſen und zwei Flügeln, oder mit Flosfedern, oder mit keinen beſondern aͤuſſern Werkzeugen verſehen. Die Thiere der erſten Klaſſe ſind daher haupt⸗ ſaͤchlich zum Gehen und Springen geſchickt, und heiſſen vierfuͤßige Thiere. Die Thie⸗ * 5 re Vorbericht. re der zweiten Klaſſe gehen und fliegen grö- ſtentheils, und heiſſen Voͤgel. Die Thiere der dritten Klaſſe koͤnnen nur ſchwimmen, und heiſſen Fiſche. Die Thiere der vierdten Klaſſe kriechen, und bewegen ſich zum Theil durch eine Art eines ſchnellen Sprunges, und heiſſen Schlangen. Alle dieſe Thierarten grenzen an einander. Die fliegenden Dra⸗ chen, Eichhoͤrngen u. a. dergleichen Thiere, verbinden die vierfuͤßigen Thiere mit den Bd: geln. Die Froͤſche und Schildkroͤten ma⸗ chen ſie mit den Fiſchen verwandt. Die Voͤgel mit ſchwimfuͤſſen, nähern ſich den Fi- ſchen, und die Fiſche haben beim Walfiſch⸗ geſchlecht etwas, wodurch ſie ſich denen vier: fuͤßigen Thieren naͤhern; durch die fliegenden Fiſche grenzen ſie an die Voͤgel, und einige knorpelartige Fiſche kommen den Schlangen nahe. Bei denen vierfuͤßigen Thieren habe ich die Unterklaſſen und Ordnungen aus der Beſchaffenheit der Fuͤſſe eingerichtet, nach⸗ dem Vorbericht. dem dieſe entweder mit Zeen, oder mit einem Huf verſehen ſind. Die Zeigen theile ich nach der Anzahl der Zee ein, und die mit ei⸗ nem Huf verſehenen, nach der Beſchaffenheit des Hufes, der entweder ganz oder geſpalten iſt. Ich bin hierin dem Kleiniſchen Ent⸗ wurf gefolgt, doch fo wenig ſklaviſch, daß ich davon abgegangen bin, wo es die Natur der Sachen erfordert. Eben dieſer Freiheit habe ich mich bei denen Voͤgeln bedient, de⸗ ren Unterklaſſen und Ordnungen ich mit dem Briſſon, aus der Beſchaffenheit und Anzahl der Zee, und der Bekleidung der Fuͤſſe be: ſtimmt habe; die Geſchlechter werden nach denen Schnaͤbeln eingerichtet. Die Fiſche habe ich in zwei Klaſſen, nach denen in die Sinne fallenden Werkzeugen des Othem—⸗ hohlens, gebracht, nachdem ſie entweder mit Lungen oder mit Fiſchohren Luft ſchoͤpfen. Die mit Fiſchohren verſehenen aber nach de⸗ nen Flosfedern geordnet, und bin in dieſem letzten Vorbericht. letzten Stuͤck dem Ritter von Linne ge⸗ folgt, weil die Flosfedern zu den Bewegungs⸗ werkzeugen gehoͤren. Bei denen Schlangen habe ich, weil ſie keine aͤuſſere Bewegungs⸗ werkzeuge beſitzen, die Ordnungen nach der Methode eben dieſes beruͤhmten Mannes, aus denen Bedeckungen derſelben herge⸗ nommen. Die Thiere, deren Sinne denen menſchli⸗ chen unaͤnlich ſind, habe ich auch in vier Haupt⸗ klaſſen getheilt. Die erſte Klaſſe machen die Inſekten aus, die viel Sinne und Fuͤſſe und groͤſtentheils auch Flügel zur Bewegung ha⸗ ben. Dieſe gehen und fliegen daher, zum Theil ſpringen ſie auch auf eine beſondere Art. Wem koͤnte ich bei der Eintheilung derſelben wohl beſſer folgen, als dem Ritter von Linne und dem beruͤhmten Herrn Rath Schaͤffer? Zumahl da die Unterklaſſen und Ordnungen in dem letzten, auch von denen Bewegungswerk⸗ zeugen, denen Fuͤſſen und Fluͤgeln, und die Ge: ſchlech⸗ Vorbericht. ſchlechter nach der Beſchaffenheit derer Fus⸗ blaͤtter eingerichtet ſind. Die zweite Klaſſe machen die Wuͤrmer aus, die nur ein paar Sinne haben, nackt ſind, und keine aͤuſſere in die Sinne fallende Bewegungs werkzeuge be⸗ ſitzen. Ihre Bewegung iſt theils ein Kriechen, theils ſchwimmen ſie. Dieſe theilen ſich in nackte Wuͤrmer ohne Gliedmaſſen und mit Gliedmaſſen. Zu der dritten Klaſſe kommen die Schaalthiere. Dieſe haben auch nur zwei Sinne, ſie ſind aber mit einer harten Schaale verbunden, und haben wenig wil⸗ kuͤhrliche Bewegung. Dieſe habe ich nach der Beſchaffenheit der Schaale geordnet, und in die ſchaaligten und rindigten getheilt. Die Unterabtheilungen aber, nach dem ſchoͤnen Entwurf des Herrn Legationsrath Meu⸗ ſchen, deſſen groͤſſerem Werke von den Schaal⸗ thieren wir mit Begierde entgegen ſehen, ſind von der Beſchaffenheit des Schloſſes herge⸗ nommen. Endlich beſchlieſſen in der vierdten | Klaſſe, Vorbericht. | Klaſſe, die Thierpflanzen das Reich der Thiere. Ich habe fie nach ihrer aͤuſſeren Be— ſchaffenheit in vier Klaſſen, in weiche, horn— artige, ſteinartige und knorpelartige getheilt, und bin bei der Beſchreibung derſelben, dem | vortreflichen Elencho Zoophytorum des Herrn D. Pallas gröftentheils gefolgt. Im An⸗ hang habe ich einige ſeltene Thiere beſchrie⸗ ben. Das Halbkaninigen vom Kap, und das gethiopiſche Schwein, habe ich aus des Herrn D. Pallas Milcellaneis Zoologieis ge- nommen. Das doppelte Horn des Nas⸗ horns, ſo hier in Halle in zwei Naturalien⸗ ſamlungen befindlich iſt, habe ich deswegen hinzugefügt, weil es bei uns ſelten iſt, und man daraus wahrſcheinlich machen kan, daß es eine beſondere Art von Nashoͤrnern giebt, die ein doppeltes Horn fuͤhren. Der priapus humanus aus der Nordſee, ift auch aͤuſſerſt rar, und zuletzt habe ich meinen Leſern die beſten und glaubwuͤrdigſten Nachrichten von dem See⸗ Vorbericht. Seeungeheuer gegeben, welches man den Kraken oder Microcofmus nennt. Endlich habe ich eine algemeine Thiertabelle hinzuge⸗ fügt, die ſtatt des Regiſters einiger maſſen dienen kan, und in welcher man auf einen Blick das ganze Thierreich zu uͤberſehen im Stande iſt. Meine Abſicht bei gegenwaͤrtigem Ver⸗ ſuch iſt, die Erlernung der Thiergeſchichte auf Univerſitaͤten zu erleichtern, wozu die ſonſt gu⸗ te Thiergeſchichte des Herrn Pr. Halle zu weitlaͤuftig iſt. Und uͤber dieſes begreift ſie nur die lebendig gebaͤrende vierfuͤßige Thiere und die Voͤgel in ſich. Der brauchbare Ent⸗ wurf des Herrn Prof Beckman aber iſt in Abſicht auf die Thiergeſchichte zu kurz, und ſei⸗ nem Zweck gemaͤß nur fuͤr niedere Schulen eingerichtet. Moͤchte doch dieſe meine Bemuͤhung etwas zur Ehre des anbetungswuͤrdigen Weſens bei⸗ tragen, deſſen Hand die Welten trägt und def: | | fen Vorbericht, fen göttliche Blicke das auf einmahl im voͤlli⸗ gen Glanz uͤberſehen, was wir Sterbliche nur Stuͤckweis und unvollkommen warnehmen! Erreiche ich dieſen erhabenen Zweck, und kan ich durch dieſen Verſuch die Erlernung der Thierge⸗ ſchichte den Anfaͤngern erleichtern, ſo habe ich meine Wuͤnſche vollig erreicht. Geſchrieben auf der Koͤnigl. Friederichs Univerfität su Halle den 16 Aprill 1768. D. Johann Peter Eberhard. Verſuch Verſuch eines neuen Entwurfs der Thiergeſchichte. EC FELD Ne | Allgemeine Eintheilung der lebendigen Kreaturen. NE N ana Ohngeachtet der Menſch ſeinem aͤuſſeren N Bau nach ein Thier iſt, auch, wie | N Rouſſeau will, auf vier Fuſſen gehen ſollte, fo macht doch die feine Organiſation feines Gehirns, ihn zum Denken, zum Bewußtſeyn, (Aber li. Thier geſchichite.) A zum 2 Verſuch eines neuen Entwurfs zum Abſtrahiren, zum Scherz, zum Sprechen, und i andern Dingen fähiger als alle andere Thiere, Die geſchikte Proportion und Beweglichkeit feiner Glieder, ſetzt ihn in den Stand, Dinge auszufuͤh⸗ ren, die andern Thieren unmoͤglich fallen würden, wenn ſie auch gleich mit menſchlichem Verſtande begabt waͤren. Man bewundert zwar mit Recht den Bau des Bibers, das Gewebe der Spinne, und die kuͤnſtlichen Zellen der Bienen. Allein was iſt alles dieſes in Betracht einer Uhr, eines Pallaſtes, oder eines Kriegsſchiffs? Auch das kuͤnſtlichſte Thier iſt nur zu einerlei Arbeit geſchickt: der Menſch aber zu allen. Iſt es uns alſo wohl zu verdenken, daß wir dem Menſchen den Rang, den ihm ſeine Seelenkraͤfte, und die feine Einrich⸗ tung ſeines Gehirns, auch der im ganzen betrachtet volkommenere Bau ſeiner Glieder, von Natur ge⸗ ben, auch in der Natutgeſchichte nicht ſtreitig mas chen? Wir theilen daher alle lebendige Kreaturen, mit Recht in Menſchen und Thiere ein. Viele „Thiere ſcheinen zwar den Menſchen, durch die groͤſ⸗ ſere Staͤrke einiger ihrer ſinlichen Werkzeuge zu uͤbertreffen. Der Jagdhund hat einen feinern Ge⸗ ruch, und der Adler ein ſchärfer Geſicht in der Ferne. Iſt dieſes aber wohl ein wahrer Vorzug? Man al denen die ſich ſchaͤmen Menſchen zu ſeyn, und die Vorzuͤge der Thiere ſo ſehr erheben, den ſchar⸗ der Thiergeſchichte. 3 ſcharfen Geruch des Hundes. Sie werden durch tauſend unangenehme Empfindungen ihrer Naſe, bald uͤberzeugt werden wie ſchlecht dieſe ver— meinte Volkommenheit ſey. Das volkommenſte Geſchoͤpf iſt nicht das welches die ſchaͤrfſten Sinne bat, fondern dasjenige bei welchem die finlichen Werkzeuge in der volkommenſten Harmonie, unter ſich und mit den Bewegungswerkzeugen ſtehen. So iſt der Feldherr volkommener als der gemeine Soldat, wenn er gleich nicht fo gut wie dieſer exer— cirt, weil er das Ganze uͤberſieht und zu regieren im Stande iſt. | 9. 2. Eintheilung der Menſchen uͤberhaupt. Die Menſchen ſind nicht von einerlei Art, die Farbe, die Bildung, das Genie unterſcheidet ſie. Vom Hottentotten bis zum Newton, iſt vielleicht ein eben fo groſſer Sprung, als vom Afe fen bis zum Hottentotten. Stellt man den klein— aͤugigten Kalmucken, den Groͤnlaͤnder, den Hot: tentotten, den ſcheuslichen Braſilianer, in eine Reihe mit dem Europaͤer, mit dem Tuͤrken und Perſer, fo wird der Kontraft fo gros, daß man faſt zweifeln ſolte, daß dieſes Geſchoͤpfe von einer— ley Art ſind. Alle Menſchen koͤnnen der Farbe ; A 3 nach 4 Verſuch eines neuen Entwurfs nach in a) weiſſe und b) ſchwarze getheilt werden. §. 8. 2) Weiſſe Menſchen. Die weiſſen ſind wieder aa) blendend weis, weiſſe Mohren. Dieſe werden ſelten uͤber 27 Jahr alen, ſehen nur des Nachts, haben eis nen roͤthlichen Stern im Auge, kraus Haar, und eine ziſchende Sprache. bb) Gewoͤhnlich weis, die Europaͤer, ein Theil der Einwohner von Aſien, als die Türken, Perſer, Chinefer, Dieſe fallen wieder zum Theil ins Gelbe oder bräuns liche, welches aber mehrentheils die Folge vom heiſſen Klima zu ſeyn pflegt. Dieſe kan man wie⸗ der eintheilen in | 4) Kleine unterſetzte, haͤsliche, faſt pur von Fiſchen lebende. Dergleichen ſind die Be⸗ wohner von Groͤnland, Island, der Strafe fe David, die Samojeden und Sapländer, die Oſtiacken, die Einwohner von Kamt⸗ ſchatka, und des aͤuſſerſten nordlichen Theils von Amerika. Alle dieſe haben alle eine aͤnliche Geſtalt und aͤnliche Sitten. Ihre oberen Geelenfröfe: ſcheinen ſehr einge: ſchrenkt SER 12 der Thiergeſchichte. 5 4 ſcheenkt zu ſeyn, fie find daher aͤuſſerſt aber: glaͤubig und furchtſam. Ihr Geſicht iſt diurchgaͤngig plat, der Kopf groß, das Haar ſchwarz, der Mund groß und dick, und ſie ſind ſelten uͤber 4 Schuh hoch. Sie be⸗ wohnen iusgeſammt ein aͤuſſerſt kaltes und rauhes Klima, worin andere Menſchen fels ken lange ausdauern. b) Kleinaͤugigte, haͤsliche, runzligte, ftumpf naͤſigte, dergleichen die Kalmucken und ſuͤd⸗ lichen Tartarn ſind. Sie ſind groͤſſer als die Grönlärtder, aber ſelten ſehr lang. Auch dieſe machen eine groſſe Familie aus. Ih⸗ re obere Seelenkraͤfte ſcheinen beſſer zu ſeyn, als bei den Lappen und Groͤnlaͤndern, zum feinen Denken ſcheinen fie aber auch nicht ges macht. ) In kleiuaͤugigte, aber ſonſt beffer gebildete, auch weiſſere, deren Seelenkraͤfte den Euro⸗ paͤern und uͤbrigen geſitteten Bewohnern von Aſia gleich kommen. Dieſes ſind die Chineſer, Japaner, Formoſaner, und Sia⸗ meſen. | 8) Röthlichte. Die Peruaner, Braſilianer, und einige andere amerikgniſche Volker, A 3 welche 6 Verſuch eines neuen Entwurfs weſche aber zum Theil ihre Farbe Pe Unmahlen verftellen. . e) Die übrigen weiſſen, die in der regelmaͤßi⸗ gen Bildung, und dem Gebrauch der obern und untern Seelenkraͤfte, nicht merklich ver: ſchieden find, wie die Europaͤer, Türken, Perſer, Georgianer u. ſ. w. . b) Schwarze Menſchen. Mohren. Sie haben faſt alle krauſe wolligte Haare, und dicke aufgeworfene Lippen. Sie ſind aa) ganz ſchwarz. Dahin gehören die Ein⸗ wohner von Monomotapa, von Malabarien, von Neuguinea, von Malaka, die Mohren in Kongo, die Negern. bb) Braun, die Bewohner der Philippiniſchen Inſeln, der Diebsinſeln, von Ceylon, die Aethiopier. ec) Gebbbraun, die Hottentotten, die Egyptier, die Maldivier, die Mogoler. §. 8. der Thiergeſchichte. f | 78 u 2 Rieſen. Giebt es wohl Rieſen? Vor 200 Jahren glaubte es jedermann. Man erwies es aus den heiligen und Profanſkribenten, und man haͤtte den, der es leugnete, faſt vor einen Ketzer gehalten. Seit 50 Jahren glaubte man ſie nicht mehr./ Man erklärte die Schriftſtellen, die von Rieſen handel: ten, anders. Og zu Baſan und die Enackskinder mußten ſich in Menſchen von gewoͤhnlicher Groͤſſe verwandeln laſſen, und kaum erhielt ſich noch Go: liath. Die Nachrichten anderer Geſchichtſchreiber, hielt man theils vor Fabeln, theils vor Irrthümer, da man Thierknochen vor Menſchenknochen ange⸗ ſehen. Jetzt heben die Rieſen ihr Haupt wieder empor, feitdem die Entdeckungen der Engellaͤnder in Suͤdamerika, die Warheit aͤlterer Nachrichten beftätigt haben. Ob fie gleich fo ungeheuer gros nicht ſind, als die Liebe zum wunderbaren ſie an⸗ fangs gemacht hatte. Sind aber dieſe Rieſen ein beſonderes Geſchlecht? dieſes iſt nicht wahrſchein— lich. Ihre Bildung, ihre Lebensart kommt mit den übrigen Menſchen überein. Warum ſoll die Groͤſſe allein einen Unterſchied machen? 8 Verſuch eines neuen Entwurfs 5.76. | Zwerge. | Die alten beſchreiben uns auch ganze Na: tionen von Zwergen und Pigmaͤen die in Afrika ihre Reſidenz haben ſollen. Die alten waren leichtglaͤubig, man verlacht daher ihre Nachrich⸗ ten. Sind ſie aber deswegen falſch, weil ſie uns unwahrſcheinlich ſcheinen? Ich unterſtehe mich ſo wenig die Zwerge zu leugnen als die Rieſen. Man hat zwar jene nie mit dem Eiſer vertheidigt als dieſe, das iſt aber naturlich. Das groſſe, das ungeheure, ruͤhrt unſere Einbildungskraft lebhafter und erhitzt ſie ſtaͤrker, als das Kleine. Die Groͤnlaͤnder und Islaͤnder koͤnnen zur Noth unter die anfangenden Zwerge gerechnet werden. Und da es in Afrika eine Art von Affen giebt die man Quojasmorras nennt, die dem Menſchen ſehr aͤn⸗ lich ſind und die Groͤſſe von einen 3 bis Jjaͤrigen Kinde haben, ſo koͤnnen auch dieſe wohl zur Ge⸗ ſchichte der Pigmaͤen Gelegenheit gegeben haben. Heeg. | Eintheilung der Thiere überhaupt. Das Thier unterſcheidet ſich von der Pflan⸗ ze, hauptſaͤchlich durch die Werkzeuge der Empfin⸗ dung und Bewegung. Solten wir daher nicht die Eintheilung Wehe nach dieſen Werkzeugen machen N der Thiergeſchichte. 9 machen konnen? Und da wir dem Menſchen ein⸗ mal den Rang vor allen uͤbrigen lebendigen Krea⸗ turen unſeres Erdballs zugeſtanden haben, ſo ſcheint es mir nicht unbillig zu ſeyn, die übrigen Thiere nach ihrer verſchiedenen Beziehung auf die ſinnlichen Werkzeuge des Menſchen, in gewiſſe Klaſſen zu bringen. Vielleicht iſt folgende Ab⸗ eheilung nicht ohne Nutzen. Ich theile alle Thie⸗ re in zwei Hauptklaſſen. 1) In ſolche, deren Empfindungswerkzeuge denen menſchlichen aͤnlich ſind, und 2) in ſolche, deren Empfindungswerk⸗ zeuge denen menſchlichen unaͤnlich ſind. Die vierfuͤßigen Thiere, die Voͤgel und Fiſche, haben insgeſamt das Geſicht, das Gehoͤr, den Geruch, Geſchmak und Gefuͤhl, auf eine aͤnliche Art mit dem Menſchen. Ihre Augen beſitzen eine erhabe⸗ ne und glatte Hornhaut, eine Kryſtallinſe und Feuchtigkeiten. Ihre Ohren haben einen Gehör: gang und Gehoͤrknochen, ob fie gleich nicht alle ein aͤuſſeres Ohr haben. Denn 1 5 mangelt den Fiſchen gaͤnzlich. Daher vermuthlich der ſeltſame Irrthum einiger Naturlehrer, auch fo gar in neue: ren Zeiten entſtanden iſt, welche den Fiſchen das Gehoͤr gaͤnzlich abgeſprochen haben ). Sie be: ſitzen *) Der Ritter von Linne fagt Syftem. nat. T. I. p. 240. der Langiſchen Ausgabe vom Jahr 1760. A 7 pilces 10 Verſuch eines neuen Entwurfs ſitzen Nafenlöcher, in welchen ſich Nervenwaͤrzgen befinden, als Werkzeuge des Geruchs. Eine Zunge, die zum Geſchmak dient, und in der Haut Nervenwaͤrzgen, die zum Gefuͤhl gebraucht werden. Ohngeachtet die ſpielende Natur, die an keine nothwendige Geſetze gebunden ſeyn will, in Neben: fachen bei dieſen Empfindungswerkzeugen eine Ver⸗ ſchiedenheit zeigt, die den Beduͤrftniſſen eines jeden Thieres gemaͤs iſt, fo iſt doch alles im Hauptwerk einerlei. Ganz anders iſt es mit denen Thieren beſchaffen, die in dieſe Klaſſe nicht gehoͤnen. Sie beſitzen zwar etwas, das wir Augen nennen. Aber wie ſehr iſt dieſes ſinnliche Werkzeug von dem menſchlichen verſchieden. Es fehlen hier nicht nur die Augenlieder, und hauptſaͤchlich die Kryſtallinſe, ſondern die Hornhaut iſt mehrentheils ein Netz, das aus lauter kleinen Sechsecken zuſammen ge⸗ ſetzt piſces muti furdique aetheris fonum non au- diunt, asris licet tremorem ſentiant. In der That will ich lieber ſagen, daß ich dieſen Ausdruck nicht verſtehe, als dieſen beruͤhmten Mann befhule digen, daß er ſich einbilden ſolte, der Klang ent: ſtuͤnde durch die Bewegung des Aethers. Da auch ein Anfänger in der Naturlehre weis, daß die Schlaͤge des Aethers das Licht, die Schlaͤge der Luft aber den Schall hervorbringen. S. auch Lettres philofophique fur l' Ouie des Poiflons in der Biblioth. Francoiſe T. 36. welche Herr Klein in einer eigenen Abhandlung de Auditu piſcium widerlegt hat. der Thiergeſchichte. 11 ſetzt ift *), und welches man daher als eine Art von Polyaͤdro anſieht, durch welches ſich die Ob— jekte im Auge vervielfaͤltigen, welches Leeuwen⸗ hoͤck fo gar an einer gegen das Licht gehaltenen Hornhaut einer Fliege will geſehen haben. Mir iſt es nie gelungen, und es iſt bekannt, das Leeu⸗ wenhoͤck vieles will geſehen haben, daß er nicht geſehen hat“). Doch man mag dieſes anneh⸗ men oder nicht, fo iſt es gewis, daß die Inſekten⸗ augen den menſchlichen Augen noch weniger aͤnlich ſehen, als ein Elefantenryſſel einer menſchlichen Naſe. Man ſehe nur die ſorgfaͤltige und bis zum Erſtaunen muͤhſame Beſchreibungen des Sehwam⸗ merdam nach, um von der Wahrheit diefes Sa: Ges uͤberzeugt zu werden. Vom Gehör iſt bei den Inſekten keine Spur, und ich zweifle, daß man an ihnen etwas findet, daß dem Geruch gleich kommt. Man findet zum wenigſten bei ihnen kei⸗ ne Werkzeuge deſſelben, ob man gleich aus einigen Erfahrungen ſchließt, daß ſie einen Geruch haben muͤſſen. Allein auch dieſe Erfahrungen ſind un⸗ gewis. ) S. Schwammerdams Bibel der Nakur p. 197. nach der teutſchen Ausgabe, Hoocks mierographie, Leeuwenhoͤcks Werke an verſchiedenen Orten, und Bonani micrographia curioſa p. 55. ***) S. Mead de venenis Oper. T. II. p. 73. ed. Götting. und Hartſoeker Extrait eritique des Lettres de M. Leeuwenhoeck. — 12 Verſuch eines neuen Entwurfs gewis. Kan man wohl mit Gewisheit ſchlieſſen, einige Inſekten ziehen ſich nach Dingen, die einen ſtarken Geruch von ſich geben, daher riechen ſie. Aus denen Körpern die einen Geruch von fich ges ben, ſtroͤhmen beſtaͤndig ſalzige und öligte Duͤnſte. Können nicht dieſe auf die Nerven der Inſekten ei= ne beſondere Wuͤrkung haben, die ihnen angenem oder verdrieslich iſt, ohne ein wuͤrklicher Geruch zu ſeyn? Der Schwefeldampf iſt uns zu wieder, er wuͤrkt auf unſere Naſe. Allein ſollten wir auch keinen Geruch beſitzen, ſo wuͤrkt er auſſerdem doch auch auf unfere Luftroͤhre und Lunge. Er verurſacht uns einen konvulſiviſchen Huſten, und wir entfer⸗ nen uns daher von demſelben. Kan nicht bei den Inſekten etwas aͤnliches vorgehen. Der Ge: ſchmak iſt wegen Mangel der Zunge auch nicht ſo wie bei dem Menſchen. Der Saugruͤſſel womit viele Inſekten, ja die meiſten verſehen ſind, ſcheint ſehr empfindlich zu ſeyn. Es ſcheint, daß die flüchtigen Dämpfe die bei uns in der Naſe den Geruch hervorbringen, dieſen Saugruͤſſel reißen, und in demſelben eine Empfindung hervorbringen, die bei ihnen vielleicht die Stelle des Geruchs und Geſchmacks vertrit. Hingegen haben fie einen uns unbekannten Sinn in den Fuͤhlhoͤrnern, wovon wir uns nicht einmahl den geringſten Be⸗ griff machen koͤnnen. | J. Ab: Sr J & K 13 CCC VV 1. Abtheilung. Thiere, die Menſchen aͤnliche Sinne haben. * 8 Algemeine Abtheilung. ya Thiere, die Menſchen aͤnliche Sin⸗ ne haben, laſſen ſich wieder nach deren Be⸗ wegungswerkzeugen in gewiſſe Klaſſen bringen. Sie bedienen ſich zu ihrer Bewegung entweder der Fuͤſſe oder nicht. Die, ſo Füͤſſe haben, find ent⸗ weder 1) mit vier Fuͤſſen verſehen, und heiſſen da⸗ Ber vierfuͤßige Thiere, oder 2) mit zweien, und haben dabei zwei Flügel und heiſſen Voͤgek. Die, fo keine Fuͤſſe haben, beſitzen entweder Flos⸗ federn, dieſes ſind 3) die Fiſche, oder nicht, wie 4) die Schlangen, welche man aber wohl von den Wuͤrmern unterſcheiden muß, die zur folgen⸗ den Hauptabtheilung gehoͤren. In dieſe vier Hauptklaſſen laſſen ſich alle Thiere der erſten Ord⸗ nung bringen. | A. Vier: 14 1. Abtheilung. Thiere, die A. Vierfuͤßige Thiere. Se 3% Allgemeine Abtheilung. | Die meiſten Thiere entfpringen aus einem Ei. Einige bruͤten dieſes Ei in ihrem Leibe aus, ſo daß die Jungen lebendig zur Welt kommen. Bei andern geht das Ei von der Mutter ab, und das Thier wird erſt hernach auſſerhalb der Mutter entweder durch die Waͤrme darauf ſitzender und brütender Thiere, oder durch die Sonnenwaͤrme oder durch andere Mittel zur Volkommenheit ge⸗ bracht, daß es das Ei durchbrechen, und aus demſelben auskriechen kan. Die vierfuͤßigen Thie⸗ re haben eben dieſes Schickſal. Und ſie koͤnnen daher fuͤglich in zwey Hauptklaſſen getheilt werden, in die lebendig gebaͤhrende, und diejenigen, ſo Eier legen. a. „ Vierfuͤßige Thiere, die lebendig gebaͤhren. §. 10. | Natur derſelben überhaupt. Bei allen vierfuͤßigen Thieren die lebendig gebaͤhren, ſind die zum Leben nothwendigen Werk⸗ zeuge — Menſchen aͤnliche Sinne haben. 15 zeuge durchgaͤngig auf eine aͤnliche Art eingerichtet. Sie haben alle ein Gehirn mit einem Ruͤckenmark, zur Abſonderung eines feinen Safts der die Ner— ven und Muskeln belebt. Ein Herz mit zwei Kammern, durch welches ſich rothes und warmes Blut bewegt. Das Othemhohlen geſchieht durch fleiſchigte Lungen, die ſich wechſelsweiß be⸗ wegen. Die Werkzeuge der Nahrung ſind auch im ganzen auf einerlei Art eingerichtet. Der Mund iſt bei den meiſten mit Zaͤhnen verſehen, die zerbeiſſen, zernagen, und kauen, nach der ver⸗ ſchiedenen Beſchafſenheit der Zähne. So haben die fleiſchfreſſende Thiere, insgeſamt ſpitze Hunds⸗ zaͤhne, mit welchen fie ihren Raub zerreiſſen koͤn⸗ nen. Die wiederkaͤuenden Thiere haben im Ober⸗ kinbacken keine Schneidezaͤhne. Die Nagthiere haben vorne zwei hervorragende Zaͤhne. Und der Tamendua, der bloß von Ameiſen lebt hat gar kei⸗ ne Zaͤhne. Sie ſchlingen das Zerkauete hinunter in den Magen, der bei allen mit Muskuloſen Fa⸗ fern verſehen iſt. Er beſteht bei den meiſten aus einer einzigen Höhle, bei den wiederkauenden Thie⸗ ren aber aus vier Abtheilungen. Die Verdauung wird in den Gedaͤrmen durch Huͤlfe der Galle und der uͤbrigen Saͤfte, nebſt der wurmfoͤrmigen Be⸗ wegung volbracht, und der Unrath auf einerlei Art weggeſchaft. Die wilkuͤhrlichen Bewegung ſind nach 16 I. Abtheilung. Thiere, die nach den verſchiedenen Bedürfuiſſ en des Thieres eingerichtet. Der Elefant bedient ſich des Rüf ſels etwas zu ergreiffen, feſt zu halten, und die Nahrung dadurch in den Mund zu bringen. Die Affen und alle Nagthiere, brauchen die Vorderpfo⸗ ten zu eben dem Endzweck. Der Baͤr macht es eben fo, Alle diejenigen Thiere die fi) der Vor⸗ derfüffe auf aͤnliche Art bedienen, haben flache Hin⸗ terpfoten, fo daß fie auf denſelben eine Zeitlang gehen konnen, und fie ſetzen ſich auch gern von ſelbſt auf die Hinterfuͤſſe. Die Werkzeuge zur Vertheidigung ſind eben ſo verſchieden. Das Pferd und der Zebra wehren ſich mit den Hinter⸗ fuͤſſen, und dieſe Waffen ſind ſo ſtark, daß bei ei⸗ nem in Dresden einſt gehaltenen Gefecht wilder Thiere, 2 wilde Pferde, den Bär fo wohl als den Tieger zum weichen zwangen. Der Elefant ver⸗ theidigt ſich mit feinem Ruͤſſel, indem er dadurch mit unglaublicher Gewalt alles zu Boden ſchlaͤgt, auch die zwei langen Hundszaͤhne des obern Kin⸗ backens dienen ihm zu eben dem Endzweck. Er beißt nicht, er ſtoßt aber mit dieſen Zaͤhnen alles durch und zertrit es mit feinen Fuͤſſen. Alle Thie⸗ re mit beweglichen Klauen, ergreiffen ihren Feind mit den Vordertatzen, mit welchen ſie ſchlagen, und dadurch beim Angrif den Feind zu Boden werfen, fie zerreiſſen darauf ihre Beute und zer⸗ fleiſchen Menſchen aͤnliche Sinne haben. 17 fleiſchen fie mit den Zähnen. Das thut der Some, der Tieger, die Katze u. ſ. w. Die Thiere fo mit Hoͤrnern verſehen ſind, beſitzen eine auſſerordentliche Staͤrke des Kopfs, und greiffen daher ihre Feinde mit geſenkten Kopf und vorgehaltenen Hoͤrnern an, durchſtoſſen ihn und werfen ihn in die Höhe, Einige wilde Ochſen, bei welchen die Hörner zu— ruͤkgebogen find, ſtoſſen den Feind nieder und er: drucken ihn mit dem Knie. Die mit Stacheln ver: ſehene Thiere ziehen theils zu ihrer Vertheidigung den Kopf und die Fuͤſſe einwaͤrts, und find indem ſie ſich in eine ſtachlichte Kugel verwandeln vorm Angrif ſicher, und verhalten ſich alſo bloß verthei⸗ digend. Theils aber ſchieſſen ſie die in der Haut locker ſitzende Stacheln, mit Gewalt auf ihre Wie⸗ derſacher, indem fie die Haut erfihüttern, Das Schwein wehrt ſich durchs Beiſſen, und beſonders das wilde Schwein mit ſeinen Fangzaͤhnen, oder Hauern. Der Hund, der Wolf, die Fuͤchſe, Halbfuͤchſe und alle Thiere dieſer Klaſſe, wehren ſich bloß mit den Zähnen, Die Waffen des Naſe⸗ horns find, das auf der Naſe befindliche keilfoͤrmi⸗ ge Horn und die ſcharfe Zunge. Die Affen bedie⸗ nen ſich der Zaͤhne und Klauen zum Gewehr. Sie ahmen aber auch dem Menſchen nach, und da. ſie ihre Vorderpfoten ſtat der Haͤnde brauchen koͤn⸗ nen, fo werfen fie ihre Feinde mit Steinen, Ste: (Eberh. Thier geſchichte.) 9 cken 18 I. Abtheilung. Thiere, die cken und andern Dingen, mit welchen ſie ſo gut umzugehen wiſſen, daß die Pavianen ſo gar dem Elephanten gefährlich werden. Es iſt ſehr wahr: ſcheinlich, daß der Menſch in der Wildnis ſich keiner andern Waffen gebrauchen wuͤrde. Einige vertheidigen ſich mit Wegſpritzung einer giftigen Feuchtigkeit, wie die Salamander und Krdten. Die Fortpflanzung geſchieht bei dieſer ganzen Hauptklaſſe der Thiere, auf eine gleichfoͤrmige Art. Die Begattung aber iſt in Nebendingen verſchie— den, indem ſich einige mit gegen einander gerichtes tem Bauche, andere mit gegeneinander gekehrten Hintern begatten, bei andern das Maͤnngen das. Weibgen von hinten zu beſpringt, bei andern aber, wie bei den Kriechenden geſchieht die Begattung auf eben die Art, wie bei den meiſten Fi— ſchen, indem das Weibgen die Eier von ſich laͤßt, ſo befeuchtet ſie das Maͤngen mit dem befruchten— den Samen. §. II. Allgemeine Abtheilung. Die Fuͤſſe der vierfuͤßigen Thiere find ent: weder in Zee eingetheilt, oder mit Hufen verfe: hen. Und was iſt natuͤrlicher, als daß nicht nur alle vierfuͤßige Thiere überhaupt, ſondern insbeſon⸗ dere Menſchen änliche Sinne haben. 19 dere die lebendig gebaͤhrende, in die zeeigen und hufigen eingetheilt werden. aa) Zeeige. §. 12. Da die zeeigen Thiere in ihren Bewegungs⸗ werkzeugen, dem Menſchen, der auch mit Zeen ver: ſehen iſt, naͤher kommen, ſo betrachten wir ſie bil⸗ lig zuerſt. Alle die zeeigen Thiere, ſo lebendig gebaͤhren, koͤnnen in zwei Hauptklaffen getheilt werden, entweder ihre Zee ſind frei; oder mit ein⸗ ander durch eine Haut, oder ſonſt auf eine andere Art verbunden. Die erſten ſind bloſſe Land— thiere, die zweite Klaſſe aber begreift ſolche, die auch im Waſſer leben koͤnnen, und welche eben zu dem Ende mit ſolchen Schwimfuͤſſen verſehen ſind. Alle dieſe insgeſamt haben entweder fuͤnf Zee (Pentadactyla), oder vier Zee (Tetradactyla), oder fie haben deren drei (Tridactyla), oder zwei (Didactyla), oder nur einen (Monodacty- la). Da wir bei der Eintheilung der Thiere uͤberhaupt, auf die Aenlichkeit mit dem Menſchen geſehen haben, fo machen wir auch billig den An— fang mit den fuͤnfzeeigen Thieren, und zwar mit derjenigen Klaſſe derſelben, welche ihrer aͤuſſeren 80 nach ſich dem Menſchen am meiſten naͤhert. 2 ) Mit 20 I. Abtheilung. Thiere, die 6%) Mit freien Zeen. ax) Fuͤnfzeeige. 8. Allgemeine Eintheilung. Alle fuͤnfzeeige Landthiere, koͤnnen in zwei all⸗ gemeine Klaſſen getheilt werden. In ſolche, die dem Menſchen aͤnlich find, und in folche, die dem Menſchen weniger aͤnlich ſind. Eine Maus und ein Lowe ſehen ohnſtreitig dem Menſchen we⸗ niger aͤnlich, als ein Affe. Die Menſchen aͤnli⸗ chen fünfzeeige Thiere, werden unter dem Affenge⸗ ſchlecht begriffen. F. 14. ) Menſchen aͤnliche. Affengeſchlecht. Das ganze Affengeſchlecht wird in zwei Klaſ⸗ ſen getheilt, in 1) ohngeſchwaͤnzte (Simia, fary- zus), und 2) geſchwaͤnzte, Meerkatzen (Cebus). 1) Die ohngeſchwaͤnzten kommen dem Menſchen am allernaͤchſten. Hieher gehoren der Wald⸗ menſch (Ourang outang), der zeilo niche hunds⸗ koͤpfige, der zeiloniſche mit geſpaltener Lippe, der Mamonet. 2) Die geſchwaͤnzte ſind theils baͤrtige theils unbaͤrtige. Unter die letzten ge⸗ hoͤrt Menſchen anliche Sinne haben. er höre der groſſe angoliſche Affe, der Affe mit Loͤ⸗ wenmaͤhnen, der Muskusaffe, der Todten⸗ kopf, der Pavlan, die Sangouinchen, u. ſ. w. Die Thiere dieſer Klaſſe naͤhern ſich dem Menſchen ſehr, ſie gehen von ſelbſt auf den 2 Hinterfuͤſſen, ſie haben in proportion mehr Gehirn als andere Thiere, ihr Hirnſchaͤdel ſieht dem menſchlichen aͤn— lich. Sie haben wie der Menſch einen Zapfen im Halſe. Sie brauchen die Vorderfuͤſſe eben ſo wie der Menſch die Haͤnde, und ihre Fuͤſſe beſonders die Hinterfuͤſſe, haben faſt die Geſtalt der menſchli⸗ chen Hand. Ihre Handlungen zeigen eine groß fere Lebhaftigkeit der untern Seelenkraͤfte an, und aus nicht wenigen derſelben, ſolte man faſt den Ge⸗ brauch der Vernunft bei ihnen muthmaſſen. N. | ) Menſchen unaͤnliche. Dieſe theilen ſich wieder in zwei Klaſſen, ſie find entweder nur mit Hagren verſehen, oder mit Stachein. §. 16. Ne) Nur mit Haaren verſehene. Dieſe haben entweder an den Zeen unbeweg⸗ liche Klauen, oder bewegliche. Die unbeweg⸗ B3 liche 22 J. Abtheilung. Thiere, die liche Klauen beſitzen, deren Fuͤſſe ſind entweder frei, oder mit einer zum fliegen eingerichteten Haut verſehen. Bei denen, die freie Füffe ber ſitzen, ſind dieſelben entweder mit Ferſen verſehen, oder wenigſtens die Vorderfuͤſſe flach und ſchauflich. aaa) Unbewegliche Klauen. a) Mit freien Fuͤſſen. aa) Mit Ferſen verſehne Fuͤſſe. Dieſe wiederkaͤuen entweder oder nicht. 5 §. 17. Wiederkaͤuend. Haaſengeſchlecht. Zur erſten Klaſſe gehoͤrt das Haaſenge⸗ ſchlecht. Dieſe theilen ſich wieder in ſolche, die ſehr lange Ohren haben, welches die eigentlichen Haaſen find, und mit kurzen Ohren, Kanin— gen. An beiden ſind die Vorderfuͤſſe Fuͤnfzeeig, die Hinterfuͤſſe haben nur vier Zee. Die Hinter⸗ fuͤſſe find länger als die Vorderen, fie find daher zum Springen ſehr geſchickt, und ihre groͤſte Staͤrke beſteht in den Hinterfuͤſſen, mit welchen beſonders die Haaſen er heftig und oft gefährlich fehtagen. Diefes Menſchen aͤnliche Sinne haben. 23 Dieſes ganze Geſchlecht iſt furchtſam und verliebt. Sie nehren ſich von Kraͤutern, Kohl, Baumrin— den, und Feldfruͤchten. Der Haaſe ſchlaͤft mit of⸗ fenen Augen. dee 48. Nicht wiederkaͤuend. ) Nagthier. Unter dieſe, welche insgeſamt mit vier ſpi⸗ tzen Schneidezaͤhnen verſehen find, und alles zer⸗ nagen, gehört 1) das Eichhorngeſchlecht, die fi) durch zwey langen Vorderzehen, ihren zottig— ten langen Schwanz, und ihre Springfuͤſſe unter— ſcheiden. Die geſluͤgelten Eichhoͤrner gehören nicht hierher. 2) Das Rattengeſchlecht. Die: ſe haben entweder einen dicken mit Haaren be— wachſenen oder runden und glatten Schwanz. Zur erſten Art gehoͤret die graue Norwegiſche Ratte, mit dem langen Kopf und Schweinrüffel. Die Hamſter, das Murmelthier, das ameri⸗ kaniſche Murmelthier, die Muskusratte. Zur zweiten, die Hausratte mit ſehr langen Schwanz, die Maus, wovon es wieder viele Unterarten giebt, die Beutelratte, u. ſ. w. 3) Das Wies ſelgeſchlecht. Dieſe unterſcheiden ſich durch den kleinen laͤnglichten Kopf, ſchmaͤchtigen Leib und kurze Fuͤſſe. Hierher gehoͤrt das gemeine Wie⸗ B 4 ſel, 24 1. Abtheilnng. Thiere, die ſel, das Hermelin, das Zobelthier, der Iltis, der Marder, der Ichnevmon, u. ſ. w. Bei den meiſten Thieren dieſer Klaſſe, beſonders in . und 2 find die Hinterfuͤſſe länger als die Vorderen, ſie ſind daher zum Springen geſchickt, und ihr Lauf iſt ein kurzer Sprung, wo ſie die Vorderfuͤſſe zugleich und ſo auch die Hinterfuͤſſe aufheben. Sie ſitzen insgeſamt gern auf den Hinterfuͤſſen auf gerichtet, und bringen das, was ſie zernagen wol⸗ len, wenn ſie koͤnnen, mit den Vorderpfoten an das Maul. Sie putzen ſich mit den Vorder⸗ fuͤſſen. §. 19. 2) Reiſſende Thiere. Hundegeſchlecht. Unter dieſe, welche wegen ihrer ſtaͤrkern Zähne, und groͤſſern Staͤrke ihre Beute zerreiſſen, gehoͤret das Hundegeſchlecht. Nemlich 5) der zahme Hund, mit allen feinen Haupt: und Ne⸗ benarten, dem Schäferhund, dem Bauerhund, dem Jagdhund, denen Schooshuͤndgen, denen Bullenbeiſſern, ſamt allen ihren Nebengeſchlech— tern. 2) Der Wolf, der ein wilder Hund zu ſeyn ſcheint, und ſich nur durch ſein Geheul und tuͤckiſches Naturel von auſſen unterſcheidet. 3) Der Fuchs iſt in den inneren Theilen dem Hunde Menſchen änliche Sinne haben. 25 Hunde gleich, nur daß er einen laͤngern geraden und mit laͤngern Haaren beſetzten Schwanz hat, und einen beſondern uͤbeln Geruch von ſich giebt. 4) Die Halbfuͤchſe, dieſe haben das äuffere An- ſehen des Fuchſes, nur das ſie etwas kleiner ſind, und iſt der Schwanz mit geringelten Haaren be— ſetzt, 5) der Vielfras. Dieſer hat etwas dem Hunde, dem Wolfe und Fuchs aͤnliches, daher er auch bei einigen canis pilis ceruicis eredtis heiſt. Er iſt wegen feines unerſaͤttlichen Hungers merk⸗ wuͤrdig. Die Thiere von dieſer Klaſſe leben, wenn fie nicht gezaͤhmt find, groͤſtentheils vom Fleiſch an⸗ derer Thiere, die ſie mit groſſer Wuth zerreiſſen, und begierig freſſen. Der Hund und Wolf greif: fen groſſe Thiere an, und dieſes thun auch einige Arten amerikaniſcher Halbfuͤchſe, die ſo gar Hirſche und Menſchen angreiffen. Der Fuchs naͤhrt ſich vom Gedervieh, auch wohl von Haaſen und Froͤſchen. | 220; | 3) Kletternde. Baͤrengeſchlecht. Dieſe unterſcheiden ſich von den vorigen, durch ihr unfoͤrmliches Anſehen, durch ihre Faͤhig⸗ keit auf zwei Fuͤſſen zu gehen, und auf die Baͤu⸗ me zu klettern, durch die Art ihres Angrifs, da ſie N dem Raube mit der Vordertatze ſchlagen, B 5 und SE TE Abtheilung. Thiere, die und denſelben erdruͤcken. Sie freſſen Fleiſch, Obſt und Honig. Auſſer denen gewoͤhnlichen Baͤren, giebt es im aͤuſſerſten Norden weiſſe Baͤre, die groͤſſer und grimmiger find, §. 21. 4) Kriechende. Hierher gehören I) die, welche etwas aͤnli⸗ ches mit den Eidexen haben, wie die Salaman⸗ der. Dieſe werden von Klein und andern in ei⸗ ne ganz andere Klaſſe gerechnet, ſie gehoͤren aber offenbar unter die lebendig gebaͤhrende und fünf- zeeige Thiere. Sie haben zwar dem aͤuſſern An⸗ ſehen nach etwas denen Eidexen aͤnliches. Sie unterſcheiden ſich aber von ihnen durch ihren fur: zen Kopf, dicken Bauch und Schwanz, kurze Zunge, und kurze runde Fuͤſſe. Man theilt fie in Waſſer⸗ und Landſalamander. Von den letzten giebt Klein drei Arten an. 2) Die, ſo denen Vipern aͤnlich ſind, und durch die Fuͤſſe von ihnen ſich unterſcheiden, daher ſie auch einige vor Schlangen halten, die mit Fuͤſſen verſehen ſind. Hierher gehoͤrt der Kurzbein oder Schlei⸗ cher (Seps). Auch dieſe gebaͤhren lebendig, und gehören daher in dieſe Klaſſe. $. 22. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 27 F. 22. bb) Mit flachen ſchauflichen Fuͤſſen. Maulwurf. Dieſe blos zum Wuͤhlen in der Erde be— ſtimmte Thiere, haben kein aͤuſſeres Ohr, kurze ſchaufliche zum Aufwerfen der Erde geſchickte Vor— derfuͤſſe, und einen ſchmaͤchtigen Leib. Die Hin— terfuͤſſe find ferſig, und die Schnauze lang und ſpitz, damit ſie die Erde beſſer durchwuͤhlen koͤn⸗ nen, in welcher ſie ſich, wenn ſie weich genung iſt, Höhlen graben. Sie naͤhren ſich von Regenwuͤr— mern und kleinen Inſekten. Hierher gehoͤrt der gemeine Maulwurf, die Amerikaniſchen, der bunte Siberiſche, und marmorfarbene. b. Mit Fuͤſſen, die durch eine zum fliegen eingerichtete Haut verbunden ſind. 99 Dieſe haben ) theils etwas vom Eichhorn, das fliegende Eichhorn, 2) theils etwas den Ratten aͤnliches, die Fledermaus und fliegende Ratte, 3) theils etwas, dem Kopf nach, Katzen aͤn⸗ liches, die fliegende Katze, 4) theils einen Kopf, der ſich dem Kopf eines Hundes nähert, die flie— gende Hunde. bbb) Be⸗ 28 I. Abtheilung. Thiere, die bbb) Bewegliche Klauen. 9. 24. a) Kletternde. Katzengeſchlecht. Unter dieſe Klaſſe gehöre nicht nur 1) die ei⸗ gentlich ſogenante Katze mit ihren Abaͤnderungen, der Wildenkatze, Tiegerkatze und amerikani⸗ ſchen Katze, welche kurze Fuͤſſe haben, und nur mehrentheils kleine Thiere, Vögel, Ratten, Maͤu⸗ fe, Kaningen u. d. anfallen, ſondern auch 2) die mit hoͤheren Beinen verſehene. Darunter geho⸗ ren die Luchſe, die Parder und alle Arten von Tieger, welche nicht nur wa Thieren, ſondern auch dem Menſchen ſelbſt gefaͤhrlich ſind. Alle Thiere von dieſer Klaſſe, be einen ſehr ſchlanken Leib, und eine ſtachlichte Zunge, ihr Gang iſt leicht, und ſie fallen ihren Raub mehrentheils im Sprung an. Sie krümmen den Schwanz ſowohl beim Schmeicheln als beim Angrif, und ihr leich⸗ ter Korper iſt ihnen zum Klettern ſehr beföoͤrderlich. Die Hauskatze ſteigt daher bequem auf die Daͤcher der Haͤuſer, die wilde Katze, der Luchs, ja ſelbſt der Tieger auf die Baͤume. Der Luchs unterſchei⸗ det ſich von der eigentlichen Katze, nicht nur durch die Chröffe, ſondern auch beſonders durch einen Buͤſchel Haare auf der Spitze der Ohren. Sie ſind Menſchen snliche Sinne haben. 29 ſind insgeſamt Raubthiere. Die Tieger halten ſich in Afrika, Aſia und Amerika auf, und find durch ihr ſchoͤnes geflektes Fell, und auſſerordentli⸗ che Wildheit merkwürdig. Der Parder wohnt in Afrika und Aſia, bruͤllt faſt wie der Lowe, hat aber das ſchlanke Weſen des Tiegers. 8 ) Nicht kletternde. Lowengeſchlecht. Dieſer hat zwar den Augen, den Klauen, und dem Eingeweide nach etwas, das ihn den Ka⸗ Gen aͤnlich macht. Aber das blofſe Anſehen, fein groſſer ſtarker Kopf und breite Bruſt, ſein Gang, und feine Sitten, unterſcheiden ihn von dem Katzen⸗ geſ echt. Der Lowe hat weder den ſchlanken Leib, noch die Geſchicklichkeit im Springen und Klet⸗ tern, welche die Katzenaͤnliche Thiere beſitzen. Die Staͤrke der Muskeln ſeines Kopfs, und der Vor⸗ derpfoten, iſt hingegen aufferordentlich gros. Er ſchlaͤgt daher nach ſeiner Beute mit den Vorder⸗ pfoten, Er hat einen buͤſchligen Schwanz, mit welchem er ſich in die Seiten ſchlaͤgt wenn er zornig wird, und der Lowe hat eine lockigte Halsmaͤhne, die der Lewin fehlt. Iſt ein Raubthier, lebt unge⸗ ſellig, und iſt in Afrika und Aſia zu Haufe. Sein 1 5 iſt beſonders fuͤrchterlich, wodurch er ſchwaͤche⸗ 30 1. Abtheilung. Thiere, die ſchwaͤchere Thiere erſchrekt, und oft dadurch zur Flucht untuͤchtig macht. §. 26. 22) Mit Stacheln verſehen. Dieſe haben auſſer den Haaren, zu ihrer Ber ſchuͤtzung noch Stacheln. Sie ſind von zweierlei Art. 1) Entweder ſie wickeln ſich in eine runde Kugel zuſammen, um ſich zu vertheidigen, dieſes ſind die Igel (Erinaceus), oder 2) ſie ſchieſſen durch eine heftige Erſchuͤtterung der Haut ihre Sta— cheln auf den Feind. Dieſes thun die Stachel⸗ ſchweine. (Hyftrix). Beide Arten naͤhren ſich von Wurzeln, Obſt, und haben bloß Schneide und Backzaͤhne, die Spizzaͤhne mangeln ihnen. 28) Vierzeeige. DEN er, Dieſe theilen ſich wieder in zwei Klaſſen. | Sie find entweder mit einem Panzer zu ihrer Vertheidigung umgeben, oder ſie ſind mit Haaren verſehen. Menſchen snliche Sinne haben. 31 K 28. N) Gepanzerte. Dieſe Art von Thieren leben von Ameiſen und Inſekten, fie haben keine Waffen ſich zu ver⸗ theidigen, ſie ſind aber durch ihre Schilde, wenn ſie ſich zuſammenziehen, faſt vor aller Verletzung ſicher. Hierher gehören der gepanzerte Amei⸗ ſenfreſſer, und die verſchiedenen Teufelgen (Ar- modillo), das mit dem Schweinskopf, (Tatua poreinus, Armadillo orientalis) das mit dem Hundskopf, (Tatu- apara, Armodillo nothus, pedibus alt is). $. 29. 2) Mit Haaren verſehene. Dieſe haben entweder blaſſe Haare, dahin gehoͤren die Afterhaaſen oder Afterkaninchen, (Cavia) welche der Stimme und Figur wegen auch Afterſchweine heiſſen koͤnten. Unter dieſe Klaſſe gehöre das Meerſchweinchen. Das Su— rinamiſche Ferkelkaninchen (Cavia ſurinamen- ſis) u. d. Oder fie beſitzen auf dem Ruͤcken auffer den Haaren auch Stacheln. Das e von der LEN (Cavia Hudfonis) m Drei⸗ 32 I. Abtheilung. Thiere, die ) Dreizeeige. 8 28. Faulthier und Ameiſenfreſſer. Das Faulthier hat an allen Fuͤſſen drei Zee, die Vorderfuͤſſe find weit länger als die Hinterfüfe ſe, und der Gang iſt aͤuſſerſt langſam. Der Ameiſenfreſſer (Tamandua) aber beſitzt einen beſonders gebildeten Kopf. Er endigt ſich in eine lange koniſche Schnauze, aus deren Oefnung die lange cylindriſche Zunge hervorgeht, mit welcher er die Ameiſen faͤngt. Von beiden giebt es ver⸗ ſchiedene Nebenarten. sn | 88) Zweizeeige. a $ 31. P Dieſe theilen ſich wieder in zwei Nebenklaſ⸗ ſen, ſie wiederkaͤuen entweder, und gehoͤren alſo zu den Laſtthieren oder nicht. Die letzten haben etwas Affenaͤnliches an ſich. | = „ 3% N) Kameelgeſchlecht. Zu denen Wiederkaͤuenden von dieſer Haupt⸗ klaſſe, gehört das Kameelgeſchlecht deſſen für ſich Menſchen änliche Sinne haben. 33 ſich in einen doppelten Zee endigt. Der Hals iſt lang und der Ruͤcken mit einem Hocker verſehen. Sie gehören zu den laſtbaren Thieren. Sie ſau— fen ſehr ſelten, aber viel auf einmahl und behalten das Waſſer lange in dem zweiten Magen. Sie naͤhren ſich von Diſteln, Heu und Graß. Ihr Vaterland iſt Aſien. Hier findet man das gemei— ne Kameel, den Dromedar, das kleine Poſt— kameel, das Peruaniſche Kameel, (Glama) und das wolligte Peruaniſche Schaafkameel (Pacos). 9. 33. Y Verkleideter Affe. (Silenus) Er hat an den Vorderfuͤſſen zwei, an den Hinterfuͤſſen drei Zee. Er gehoͤrt feines Kopfs wegen unter die Affen, feiner übrigen Eigenſchaf— ten nach unter die Jaulthiere. ee) Einzeeige. . 34. Unter dieſen findet man den einzigen weiſſen Amerikaniſchen Ameiſenfreſſer GiRemandun alba ). (Eberh. Thiergefchichte.) CG O) Mit 34 Ri: Abtheilung. Thiere, die 2) Mit verbundenen Zeen zum Schwimmen. §. 33. Dieſe laſſen ſich in Abſicht auf die Füssen wie⸗ der in zwei Klaſſen theilen. Ihre Zeen ſind 1) entweder deutlich von einander unterſchieden, und nur wenigſtens zum Theil mit einer Schwimhaut vereinigt, oder 2) die Zee ſind einigermaſſen in den Flosfederartigen Fuͤſſen verſteckt. §. 36. a) Deutliche Zee. Dieſe find wieder von zweierlei Art. Ent- weder haben alle 4 Fuͤſſe eine Schwimhaut, und hierher gehört das Ottergeſchlecht, mit ihren Ne: benarten, oder die Vorderfuͤſſe ſind mit freien Zeen verſehen, die Hinterfuͤſſe aber beſitzen eine Schwim⸗ haut. Dieſes ſind die Biber, welche ſich uͤber dieſes, durch ihren dicken ſchuppigten Schwanz, von anderen unterſcheiden. Die Ottern theilen ſich in Fluß und Seeottern. Beide naͤhren ſich von Fiſchen, und koͤnnen daher nicht nur ſchwimmen, ſondern auch ſehr lange unter dem Waſſer aushal⸗ ten, daher man ſie auch unter die Amphibia gemei⸗ niglich rechnet. Die erſte Art pfeift wie ein | | Menſch, Menſchen aͤnliche Sinne haben. 35 Menſch „die Seeottern aber ſchreien wie junge Hunde. Die letzten finden ſich hauptſaͤchlich in Kamtſchatka, und ihr Fell wird ſehr geſchaͤtzt. Die Biber leben von Baumrinden, Wurzeln und Feldfruͤchten, ihre Zaͤhne ſind wie bei den Nag⸗ thieren, und ſie koͤnnen damit nicht nur die Rinde der Baͤume zu ihrer Nahrung abſcheelen, ſondern auch kleine Staͤmme faͤllen, die ſie ins Waſſer ſchleppen, und zu dem kuͤnſtlichen Baue ihrer Daͤm⸗ me und Wohnungen gebrauchen. d. 37. PP) Undeutliche Zee. Hierher gehoͤren 1) das Seekalb oder Seehund (Phoca) davon Steller drei Arten, die durch die Groͤſſe verſchieden ſind, angiebt. 2) Das Seepferd (Rofmarus), welches ſo wohl fei: ner Groͤſſe wegen, als wegen feiner im Oberkinba— cken befindlichen zwei langen herausſtehenden Zaͤh— ne merkwuͤrdig iſt. 3) Der Seebaͤr, welcher an Groͤſſe den Landbaͤr uͤbertrift. Der Kopf und Vordertheil ſieht dem Bär aͤnlich. 4) Der Seeloͤwe, der dieſen Nahmen wegen der krauſen ſich um den Hals ſchlaͤngelnden Haare erhaͤlt. Er uͤbertrift die andern aͤnlichen Thiere an Groͤſſe, und wenn er ſehr gereizt wird an Grim. C 2 H. 38. 36 I Abtheilung. Thiere, die | F. 38. Seekuh. (Nannati.) Dieſes Thier ſcheint einigermaſſen hierher zu gehören, und Klein rechnet es auch hierher. Soll man der Stellerſchen Beſchreibung trauen, ſo hat es gar keine Zee, ſondern eher eine Art von Huf. Iſt auch kein amphibium, ſondern ein bloſſes Waſſerthier, das von Seegewaͤchſen lebt, welche es ſehr nahe am Ufer aufzuſuchen pflegt, oh⸗ ne aber ſich vollig ans Land zu wagen. Es iſt gar nicht wilde, und koͤnte, wie Steller glaubt, am er⸗ ſten zahm gemacht werden. bb) Hufige. §. 39. Eintheilung derer Hufigen vierfüßigen Thiere. Alle vierfuͤßige Thiere, die mit Hufen verſe⸗ hen ſind, haben entweder einen ganzen oder einen geſpaltenen Huf. Dieſer iſt wieder entweder ein⸗ mahl oder zweimahl oder dreimahl oder viermahl geſpalten. Die mit einem ganzen Huf verſehenen, heiſſen Monochela. Die einmahl geſpaltenen Dichela, die zweimahl geſpaltenen trichela, die drei⸗ Menſchen aͤnliche Sinne haben. 37 dreimahl geſpaltenen tetrachela, die viermahl ge⸗ ſpaltenen pentachela. Das Geſchlecht derer, die einen einmahl geſpaltenen Huf oder einen doppelten Huf haben, iſt das alleranſehnlichſte. §. 40. *“) Mit ganzem Hufe. Dieſe theilen ſich wieder in zwei Klaſſen. *.) Die erfte begreift das Pferdegeſchlecht in ſich. Sie haben alle in die Hoͤhe ſtehende Ohren, und einen ganz aus langen Haaren beſtehenden Schwanz. Hierher gehoͤrt das Pferd, und das geſtreifte Indianiſche und Afrikaniſche Pferd Ze— bra. PP) Das Eſelgeſchlecht, dieſe haben ei- nen nur am Ende haarigten Schwanz und haͤngen— de Ohren. Hierher gehören die gemeinen Eſel, und der Waldeſel (enager), welchem einige ein Horn angedichtet, und ihn zu einem ſehr grimmigen und aͤuſſerſt ſtarken Thiere gemacht haben, woraus die Fabel vom Einhorn entſtanden, welche einige neuere wieder haben aufwaͤrmen wollen. Der innere Bau aller dieſer Thiere iſt im Hauptwerk einerlei. Das Pferd, und der Eſel erreichen auch einerlei Alter. | | C 3 §. 41. 38 1. Abtheilung. Thiere, die d. 41. | „%) Mit cinmahl gefpaftenem Huf. Diefe theilen ſich wieder in zwei Klaſſen. Entweder fie find mit Hörnern verſehen, und dies fe wiederkaͤuen: oder fie find ungehoͤrnt. Die erſtern haben entweder beſtaͤndig bleibende Hör: ner, oder ſie legen fie jährlich ab. Die Hörner der erſten Klaſſe find entweder gegeneinander ge— kehrt, oder auf verſchiedene Art gewunden. Die jährlich ihre Hörner (Geweihe) ablegen, haben ent: weder kegelfdrmige oder platte Hörner, 000) Gehörnte. * 7 8 e) Mit beſtaͤndig bleibenden Hoͤrnern. Die Hörner find inwendig hohl und gegen: einander gekehrt. NN) Die Thiere find mit eis ner langen unten mit Haaren beſetzten Schwanzrie: be verſehen. Dieſe machen das Ochſengeſchlecht aus. Darunter gehört der gemeine Ochs (tau- rus domeſticus) mit der Kuh. Der Buͤffel⸗ ochs (Bubalus) iſt groͤſſer als der gemeine Ochs, traͤgt den Kopf an der Erde. Iſt ſehr wild. Der wilde menſchen änliche Sinne haben. 39 wilde Ochs (taurus ferus) mit einem Bart. Dieſe heiſſen auch Auerochſen (Urus, biſon), wel⸗ che fich wieder in die Europaͤiſchen und India— niſchen theilen, zu welchen der Mexicaniſche zu gehoͤren ſcheint, ohngeachtet er eine Art von Pferde: ſchwanz mit langen Haaren hat. Alle Thiere die— fer Klaſſe haben einen vierfachen Magen, und es er: zeugen ſich in demſelben Wuͤrmer und Haarbaͤlle, die von denen mit der Zunge abgeleckten Haaren ent⸗ ſtehen. 280) Kriechend, der Schwanz iſt mit Wol- le, ſo wie das ganze Thier bewachſen. Das Schaafgeſchlecht. Hierher gehoͤrt das gemeine Schaaf, Widder (Aries). Ferner das Arabi— ſche mit breitem Schwanz, derſelbe iſt aͤuſſerſt fett, die Hörner mangeln. Die Orientaliſchen auch mit breitem ſetten Schwanz, aber zugleich gehoͤrnt. Der kretiſche Widder mit hohen eingekehlten Hernern. Der Guinaͤiſche Widder mie hans genden Ohren. Die Thiere dieſer Nebenklaſſe ſind furchtſam und ſetzen ſich nicht zur wehre beim Angrif, und ohngeachtet die Widder ſtoſſen, ſo tref— fen ſie doch mehr mit der Stirne als mit den Hoͤrnern. 33) Das Bocksgeſchlecht, die Horner find in die Höhe gerichtet. Stat der Wolle ha- | g C 4 ben 40 Il. Abtheilung. Thiere, die ben ſie zottigte Haare, die meiſten ſind mit einem Bart verſehen. Dieſe ſind entweder zahm oder wilde. Zur erſten Klaſſe gehoͤrt der Ziegenbock mit gekerbten unebenen Hoͤrnern. Zur zweiten, der Steinbock (Ibex), hat grobe knotige auf den Ruͤcken hangende Hörner. Die Gemſe (Rupica- pra) mit hohen oben an der Spitze gekruͤmten Hör: nern. Die Gazelle, die Amerikaniſche Kameel— ziege, die Syriſche Ziege mit haͤngenden Ohren. Die Muskusbockziege, die Afrikaniſche Ziege, der Bezoarbock iſt ungemein Wild, ſo daß er ſelbſt dem Menſchen gefährlich wird. Der Bockhirſch aus neu Spanien. Das Kameelpartel, oder Sa: meelziege (Giraffa, Camelopardus). Die kleinen Gutnaͤiſchen und Amerikanſſchen Zwergbbocke, darunter einige der Geſtalt nach ſich dem Hirſchge— ſchlecht naͤhern, und einige Arten kaum ſo gros ſind als ein maͤßiger Haaſe. Alle Thiere dieſer Klaſſe haben auch einen vierfachen Magen, in welchem ſich Bälle erzeugen, und mangeln ihnen durch: gaͤngig die Spitzzaͤhne. Sie ſind insgeſamt ſehr leicht auf den Fuͤſſen, und koͤnnen daher klettern und ſpringen. Diele derſelben haben daher ihren beſtaͤndigen Aufenthalt auf den Bergen und Felſen. Einige derſelben ſind zahm, als die amerikaniſche Kameelziege. Dieſe ſind ſehr gros, haben einen hoͤckrigen Ruͤcken und lange Ohren. Sie dienen f zum Wienfchen änliche Sinne haben. ar zum Laſttragen, beſonders über jaͤhe Felſen. Die Kameelziege iſt das groͤſte Thier von dieſer Art. Sie hat einen ſo langen Hals als das Kameel, ſehr hohe Vorderfuͤſſe, aber deſto kuͤrzere Hinterfuͤſſe, die Haut iſt ſchoͤn gefleckt. | 4. a) Mit jaͤhrlich abfallenden Hoͤrnern. Die Geweihe find maßiv, und aͤſtig. Hirſchgeſchlecht. Dieſe theilen ſich wieder in drei Nebenklaſſen. Denn die Geweihe ſind 1) Kegelfoͤrmig, dahin gehoͤrt der Hirſch und das Rehe oder 2) platt, wie das Eiendthier, oder 3) vermiſcht, wie beim Dam oder Tanhirſch und Renthier. Alle Thiere von dieſer Klaſſe haben hohe, ſchlanke, zum lauffen und ſpringen geſchickte Fuͤſſe. Die maͤnnlichen Thiere dieſer Art ſind al— lein mit dem Geweihe geziert, und bei den Weib— gen findet es ſich ſehr ſelten, ausgenommen bei den Renthieren, wo auch die Weibgen durchgaͤngig mit Geweihen verſehen ſind. Sie legen das Geweihe alle Jahr ab, und wenn ſie hernach verſchnitten werden, waͤchſt daſſelbe nicht wieder. Verſchnei— det man ſie aber, nachdem das neue Geweihe ſich ſchon angeſetzt hat, ſo faͤlt es nicht wieder ab. Der Hirſch und das Rehe haben einen doppelten Ma⸗ gen. Das Elendthier aber einen vierfachen. Beim | C 5 Elend⸗ 42 l. Abtheilung. Thiere, die Elendthier liegen die Geweihe mehr ruͤckwaͤrts, und es vertheidigt ſich daher durchs Ausſchlagen mit den Hinterlaͤuffen, da hingegen die Hirſche ſich mit dem niedrig gehaltenen Kopfe, wie andere gehoͤrnte Thie⸗ re zur Wehre ſetzen. Sie wiederkaͤuen alle, und ihre Nahrung beſteht in Kohl, Laub, Knoſpen, Heu, u. d. g. | PP) Ungehoͤrnte. K. 44. Schweinegeſchlecht. Dieſe wiederkaͤuen nicht, haben durchgaͤngig eine verlängerte Schnauze und zwei anſehnliche Fangzaͤhne. Sie haben unter dem Huf eine Art von Zeen. Sie erreichen die Groͤſſe nicht von den gehoͤrnten Thieren dieſer Klaſſe, und haben meh: rentheils einen kurzen geringelten Schwanz. Ihre Stimme iſt ein Grunzen, und ſie wehren ſich mit den Zaͤhnen. Sie haben entweder Borſten wie das Hausſchwein, und das Muskusſchwein, (ttajgcu) oder nicht, wie das guinaͤiſche Schwein. Die erſten haben entweder die Fangzaͤhne im Un⸗ terkiefer allein, oder auch im Oberkiefer. Von der letzten Art iſt der Eberhirſch (Babirouſſa), wel⸗ cher ſich in den moluckiſchen Inſeln aufhaͤlt. Er kommt Menſchen aͤnliche Sinne haben. 43 kommt der aͤuſſeren Geſtalt und Sitten nach mit den Schweinen überein, nur daß er die Erde nicht mit dem Ruͤſſel aufwüͤhlt. Er hat auch einen Fur: zen geraden Schwanz wie der Elephant, der nicht wie bei den Schweinen geringelt iſt. Er naͤhrt ſich von Wurzeln und Fiſchen. Das amerikani⸗ ſche Waſſerſchwein gehört nicht in dieſe Klaſſe, weil es keinen Huf ſondern Zee beſitzt. ) Mit zweimahl geſpaltenem Huf. §. 45 In dieſer Klaſſe befindet ſich das einzige Naßhorn (Rhinoeeros), dieſes iſt dem Anſehen nach eins der haͤßlichſten Thiere. Der lange und niedrige Koͤrper, die kurzen und dicken Fuͤſſe, die ſpitzzulauffende und über die breite Unterlippe ber: abhaͤngende Oberlippe, verurſachen einen wiedrigen Anblik. Es grunzet wie ein Schwein, und hat auf der Naſe ein breites keilfoͤrmiges Horn, das in der Haut des Thieres feſt ſitzt. Wie wohl es wahrſcheinlich iſt, daß es auch beſonders in Afrika Naßhoͤrner mit zwei Hörner gebe. Die Haut iſt ungemein dick, und bildet beſonders am Halſe und dem Rüden ſtarke Runzeln, daher mahlt man es gemeiniglich wie Jonſton, mit Schilden bedeckt. Einige ſetzen es unter das Schweinegeſchlecht we: | gen 44 l. Abtheilung. Thiere, die gen der Stimme, und weil es ſich gern im Koth waͤlzt. Der Unterſchied der Körper aber iſt zu groß. Das Thier wehrt ſich theils mit dem Horn, mit welchem es alles aufwuͤhlt und in die Hoͤhe wirft, theils mit ſeiner ſcharfen Zunge. Es iſt in Afrika und Aſta zu Haufe, und bewohnt moraſtige Gegenden. 9) Mit dreimahl geſpaltenem Huf. ä ur. 968 Auch in dieſer Klaſſe ſteht das einzige Mil: pferd (Hippopotamus), welches einige vor den Behemoth des Hiobs halten. Es hat auch) die: ſes Thier ein haͤsliches Anſehn. Es iſt wohl 13 Schuh lang, aber kaum ſechs bis ſieben Schuhſhoch. Es hat graͤsliche hervorſtehende Zaͤhne im Oberfin: backen. Kurze und dicke Fuͤſſe, und eine glatte und gegitterte Haut. Aus den weichen Naſenloͤ— chern ſpruͤzt es das Waſſer aus. Es lebt theils im Nil, theils in einigen Fluͤſſen Aſiens. Es frißt Reis, und ſo wohl am Ufer der Fluͤſſe als auf dem Grunde wachſendes Gras. ) Mit viermahl geſpaltenem Huf. e a In dieſer Klaſſe iſt ebenfals der einzige Ele⸗ phant. Dieſes ungeheure Landthier unterſcheidet | | ſich Menſchen aͤnliche Sinne haben. 45 ſich von andern Thieren, theils durch ſeine Groͤſſe, indem es zum Theil 16 Schuh hoch iſt, theils durch feinen ſeltſamen Rüffel, welchen es als eine Hand und als eine Naſe gebraucht, theils durch ſeine weit aus dem Maul hervorragende zwei Zaͤhne, welche es fo wohl als den Ruͤſſel zu feiner Verthei— digung anwendet. Sie halten ſich im Sumpf und moraſtiſchen Gegenden in Aſia und Afrika auf, laſ— ſen ſich leicht zahm machen, und ſind auch wild dem Menſchen nicht leicht gefaͤhrlich, als wenn ſie gereizt werden. Sie freſſen Reis, Zuckerrohr, Obbt, und das Laub der Bäume, b) Vierfuͤßige Thiere, ſo Eier legen. F. 48. Allgemeine Eintheilung. Sie laſſen ſich auf verſchiedene Art in gewiſ— ſe Klaſſen bringen. Einige ſind nackt andere be⸗ deckt, und zwar theils mit einem Schilde, theils mit Schuppen. So theilt fie Klein ein, durch dieſe Eintheilung kommt der Froſch mit der Eidere in eine Klaſſe, und mir deucht der Unterſchied bei— der Thiere ſey zu merklich. Der Krokodill, der weit mehr aͤnliches mit der Eidere hat, macht eine beſondere Klaſſe aus, Wir wollen auch hier bei der 45 I. Abtheilung. Thiere, die der Eintheilung den Zn nach bleiben. Und da theilen fie ſich in drei Klaſſen. 1) Entweder die Fuͤſſe find aͤuſſerſt kurz, fo daß ihre Bewegung ungemein langſam wird, dieſes iſt das Schildkroͤ⸗ tengeſchlecht. 2) Oder die Füffe find länger, ihr Gang burziger, Eidexengeſchlecht. Oder 3) die Fuͤſſe ſind in Proportion des Koͤrpers ſehr lang, dabei die Hinterfuͤſſe laͤnger als die Vorderen. Sie ſind daher zum Springen geſchickt. Das Froſchgeſchlecht. | I §. 49. Allgemeine Eigenſchaften derſelben. Alle in dieſe Klaſſe gehoͤrige Thiere, ſind in ihrer inneren Struktur und Eigenſchaften von den Thieren der vorigen Klaſſe verſchieden. Das Herz iſt nur mit einer Kammer verſehen. Die Lungen find bei einigen haͤutig, bei andern fleiſchig. Sie koͤnnen im Waſſer ſo wohl als auf dem Lande leben, und gehoͤren daher unter die ſo genanten Amphibien. Einige derſelben haben keine Waffen zum Angrif, ſondern ſind bloß durch Schilde bedeckt, wie die Schildkroͤte Dieſe koͤnnen den Kopf und Schwanz unter ihr Schild ziehen, um ſich in Sicherheit zu ſetzen. Andere ſind zwar auch mit einem Panzer verſehen, ſie haben aber auch Zaͤhne zum Angrif, wie Menſchen änliche Sinne haben. 47 wie ein Theil der Thiere der vorigen Klaſſe. Hier: her gehoͤrt der Krokodill. Einige beſitzen einen giftigen Saft, den ſie zu ihrer Vertheidigung von ſich ſpritzen, wie der Gecko. Und endlich ſuchen die Froͤſche ihr Heil bloß in der Flucht, und ſind zu dem Ende mit langen ſtarken Hinterfuͤſſen zum fpringen verſehen. Sie find gleichſam die Haaſen dieſer Klaſſe. Die maͤnnliche Thiere von dieſer Art, ſind mit einem doppelten maͤnnlichen Gliede verſehen. Der Beiſchlaf geſchieht aber nur wie bei den meiſten Fiſchen. Sie legen entweder Eier, die den Vogeleiern aͤnlich ſind, dieſes thut die Schildkroͤte und der Krokodill, oder ſie leichen nur fo wie die Fiſche, dieſes thut das Frofchge: ſchlecht. Die, ſo volkommene Eier legen, bruͤten ſie nicht aus, ſondern verſcharren ſie bloß in den Sand, wo fie durch Huͤlfe der Sonnenwaͤrme aus: gebrütet werden. Bei denen, fo leichen, thut die Sonnenwaͤrme eben die Dienſte. §. 50. | ag Schildkroͤtengeſchlecht. Dieſe ſind mit einem Schilde bedeckt, unter welchem ſie den Kopf und Schwanz verbergen koͤn— nen. Sie werden, nach der Beſchaffenheit ihrer Fuͤſſe, in zwei Klaſſen eingetheilt. Dieſe find ) N, one 48 I. Abtheilung. Thiere, die entweder förmliche und in fünf Zee getheilt, dahin gehören alle Schildkroͤten, die auf dem Lande oder in ſuͤſſem Waſſer leben. Oder ſie ſind 2) un— foͤrmliche, wo ſich die anfangende Zeen in eine flosfederartige Haut zum Schwimmen verbreiten. Hierher gehören alle Secſchildkroͤten. Dieſe ſind zuweilen von ungeheurer Groͤſſe. Von dieſen giebt Catesby vier Unterarten an. Alle dieſe Arten von Schildkroͤten legen Eier, und ſcharren fie in den Sand, in welchem ſie durch die Waͤrme der Sonne ausgebruͤtet werden. Ihr Fleiſch wird gegeſſen, wie auch ihre Eier, ſie ſind in ihren Be— wegungen aͤuſſerſt langſam, ſo daß ſie auch beim Beiſchlaf ganze Wochen zuſammen haͤngen. Sie leben auch nach abgehauenem Kopf viele Tage lang. Von den Seeſchildkroͤten erhaͤlt man das Schild⸗ patt. f $. 51L. 5 bb) Eidexengeſchlecht. Dieſe theilen ſich in zwei Geſchlechte. Ei: nige ſind mit einem feſten Panzer bedeckt, dieſes ſind die Krokodille, andere ſind nackt. Die nakten haben entweder haͤutige Fluͤgel oder nicht. Die erſten heiſſen Drachen, aus welchen Linnaͤus eine eigne Klaſſe macht. | 8. Menſchen änliche Sinne haben. 49 . 32. ) Krokodill. Sie IN zum Theil ungeheuer lang, haben keine ge im Waſſer fo wohl als auf dem Lande. Ihr Haut iſt, ausgenommen am Bauche, unglaubi hart und mit Schuppen verſehen. Der Rachen iſt gros und voller Zaͤhne. Der Kaiman iſt eine Art deſſelben, aber kuͤrzer als der gewoͤhn⸗ liche Krokodill, und von dunklerer Farben, da der gewoͤhnliche Krokodill mehr ins Graue faͤllt. Legt auch Eier, die er in den Sand verſcharrt. Die Mutter fuͤhrt die junge Brut auf ihrem Ruͤcken ins Waſſer, frißt aber alle die, fo von demſelben abfals len, ſelbſt auf. Ob ſie dem Menſchen ſo gefaͤhr— lich ſind, wie man vorgiebt iſt ſehr zweifelhaft. 5 8 2) Drache⸗ So viel Fabeln man von demſelben erzehlt, und fo viel falſche Abbildungen, davon vorhanden ſind; ſo gewis iſt es, daß es eine Art gefluͤgelter Eidexen giebt, der man dieſen Namen beilegen kan. Er naͤhrt ſich von Inſekten und iſt dem Men: _ ſchen unſchaͤdlich. (Eberh. Thier geſchichte.) D d. 54. so 1, Abtheilung. Thiere, die $ 54 ) Nakte Eidexen ohne Flügel. Unter dieſe Klaſſe gebört ä ) die gemeine Eidere (Lacertus), deren Kopf iſt ſchlangenartig, die Zunge geſpalten, das maͤnnliche Glied doppelt. Sie haben theils einen glatten, theils einen ausgezakten Rüden. Ä BL) Die Salamander Eidere (Lacerta Sa- lamandrina) hat den Kopf und die Zunge vom Salamander, den Rumpf und Schwanz von der Eidexe, legt auch wie dieſe Eier; Da die Salamander zu den lebendig gebaͤh⸗ renden Thieren gehoͤren, dazu auch die ſo⸗ genannte Brenneſſel (Cordylus) gehoͤrt yy) der Gecko (Geckus) hat etwas höhere Fuͤſſe, die unten rund ſind, aus welchen die 5 Klauen herausgehen. 35) Der Scinc (Scineus, vel Stincus) deſſen Gebrauch in der Arzneikunſt bekant iſt. ec) Das Kameleon hat hoͤhere Fuͤſſe, die der> geſtalt getheilt ſind, daß zwei und drei Zee zuſammen ſtehen. Sein Anſehn iſt unfoͤrm— Ben | lich, Menſchen änliche Sinne haben. 51 lich, der Ruͤcken erhaben und ausgezackt. Auf dem Kopf iſt eine Knoͤcherne Krohne. Er wohnt auf den Baͤumen und lebt von Inſekten. Seine Bewegung iſt ſehr lange ſam. Dieſe haben an den Vorderfuͤſſen vier an den Hinterfuͤſſen ſechs Zee, die mit einer Schwimhaut verbunden find. % 5 cc. Froſchgeſchlecht. 3 Man theilt diefe in Froͤſche und Kroͤten. Denn obgleich viele neuere Naturforſcher, und ſelbſt Klein, behaupten, daß die Kröten zu denen lebendig gebärenden Thieren gehoͤrten; fo hat doch, wenig: ſtens von den hieſigen Europaͤiſchen Kroͤten, Roͤſel das Gegentheil erwieſen. Beide Leichen nach Art der meiſten Fiſche, und die von dem Weibgen weggelaſſenen Eier werden von dem Maͤngen befruchtet. TE Froͤſche. Sie ſind nackt und ungeſchwaͤnzt. An den Vorderfuͤſſen haben fie vier Zee, an den Hinterfuͤſ— fen aber ſechs, die mit einer Schwimhaut verbuns den ſind. Im Winter ſtecken ſie betaͤubt im Schlam D 2 und 52 I. Abtheilung. Thiere, die und Hoͤhlen derer Teiche, und in ſtehenden Waſſer, und der Fruͤhling bringt neues Leben in fi, Sie lieben das Dunkele und fliehen vor dem Licht. Sie quacken gern des Abends und wenn ſich das Wet⸗ ter aͤndert, und leben von Kraut, Muͤcken und Schnecken. Sie ſitzen oft auf den Hinterfuͤſſen, welche laͤnger ſind als die Vorderfuͤſſe, und daher find fie auch zum Springen fo geſchickt. Sie te ben auf dem Lande ſo wohl als im Waſſer. Eini⸗ ge Arten derſelben haben auf den Seiten des Mau⸗ les groſſe Blaſen, die fie mit Luft anfüllen. Die vor⸗ nemſten Arten find der gemeine Frosch, der Laub⸗ froſch, der Baumfroſch, der Surinamiſche Bla- ſenfroſch, der Surinamiſche Froſch ohne Blaſen. Dieſer lebt von jungen Froͤſchen, die er ganz ver⸗ ſchlingt. Der virginianiſche Froſch, der Bra⸗ ſilianiſche, der die Geſtalt des Pipals hat, aber fein Geſchlecht nach Art der Froͤſche und übrie gen Kroͤten fortpflanzt. Der groſſe Virginiani⸗ ſche Froſch. Dieſer iſt wegen feiner Gröffe, ſei⸗ ner ſchoͤnen Farbe, und auch deswegen merkwuͤr⸗ dig, daß er fuͤnf Zee an den Vorderfuͤſſen und eben fo viel an den Hinterfuͤſſen beſitzt. Der groͤſte amerikaniſche Froſch, deſſen Fuͤſſe, die eine halbe Elle in der Laͤnge betragen, ſind vorne mit einem Schilde bedeckt, die Vorderfuͤſſe haben vier mit groſſen Klauen verſehene Zee, die Hinkerfuͤſſe find | fuͤnf⸗ Menſchen aͤnliche Sinne haben. 33 fünfzeeig. Die jungen Froͤſche haben wie Schwan: merdam verſichert, zugleich Lungen und Fiſchohren. Und einige Arten derſelben verwandeln ſich zuletzt in volkommene Fiſche. Und es ſcheint, daß der Froſch das Reich der vierfuͤßigen Thiere durch eine beſondere Schattirung mit denen Fiſchen ver bindet. §. 57. Kirötem Die Kroͤten unterfcheiden ſich von den Froͤſchen darin, daß fie gleich dicke find, da die Froͤſche ei: nen duͤnneren Unterleib haben. Sie ſind in ihrer Bewegung langſam, und beruͤhren, wenn ſie ſitzen, mit dem Bauche die Erde. Ihr Anſehn hat was ſcheusliches. Ihr Kopf iſt faſt dreieckt, ihre Aus gen feurig. Von dem Kopf geht uͤber den Ruͤ⸗ cken ein weislicher Strich, die Schenkel ſind gelb⸗ lich, die Zee ſind, wie bei dem Froſch, an den Vor⸗ derfüflen vier, an den Hinterfuͤſſen ſechs, die mit einer Schwimhaut verſehen find. Sie gehoren daher uneigentlich unter dieſe Klaſſe, und ſie wuͤr⸗ den ein eigen Geſchlecht ausmachen, wenn nicht ver⸗ ſchiedene Arten derſelben, z. E. die Braſilianiſche an den Vorderfuͤſſen fünf Zee, der Pipal aber doch an den Hinterfuͤſſen fünf Zee hätte. Sie leben an feuchten ſumpfigen Orten, Kellern und Moraſten. D 3 Sie 54 I. Abtheilung. Thiere, die Sie pflanzen ſich faſt alle eben fo fort, wie die ro: ſche; die Eier gehen aus dem Hindern des Weib— gens, und werden alsdenn von dem maͤnlichen Sa: men befruchtet. Aus ihren Warzen ſpruͤtzen fie ei: nen zum Theil übelriechenden und wie man ſagt gif— tigen Saft. Sie freſſen Fliegen und andere In⸗ ſekten, die ſie, wie die Klapperſchlange, durch eine Art von Zauberkraft noͤthigen in ihren aufgeſperr— ten Rachen zu fallen. Hierher gehört die gemei⸗ ne Kroͤte, die Braſilianiſche Kroͤte, ſie iſt gelb, mit rothen Koͤrnergen oder Waͤrzgen beſezt. Die Kröte aus Virginien hat zwei Hörner am Kopf und hervorſtehende ſcheusliche Augen. Der Pi⸗ pal, wovon das Weibgen Pipa heiſt, iſt die gröfte Surinamiſche Kroͤte. Dieſer iſt aus vielen Urſa— chen merkwuͤrdig. Das Maͤnliche hat deutliche auſſerhalb des Leibes ſich befindende Hoden, welches ſonſt bei allen Thieren dieſer Art nicht iſt. Das Weibgen bruͤtet ihre Jungen auf dem Ruͤcken le⸗ bendig aus, der maͤnliche Same wird durch eigene ‚Gänge in die auf dem Rücken befindliche Hoͤhlun⸗ gen gebracht, und die Jungen auch daſelbſt ausge⸗ bruͤtet. | | B. Vögel Menſchen änliche Sinne haben. 55 ; | Vogel. N dee Kenzeichen derſelben. Die Voͤgel unterſcheiden ſich von den vier⸗ fuͤßigen Thieren, 1) durch die zwei Fuͤſſe und zwei Fluͤgel, 2) durch den knoͤchernen Schnabel, 3) durch die Federn, welche ihnen ſtatt der Haare, Schilde und Stacheln zur Decke dienen. 4) Durch die Stimme, die Voͤgel ſingen, kraͤhen, zwitſchern, haudern, ſchreien, ja einige machen melodiſche Geſaͤnge, und andere ahmen gar die menſchliche Stimme nach; dahingegen die vierfüßi- ge Thiere bruͤllen, brummen, wiehern, grun— zen, bellen, heulen, und nie melodiſche Toͤne anſtimmen, noch viel weniger die menſchliche Stim— me nachahmen koͤnnen. 5) Daß fie alle Eier les gen und gar keine lebendige Junge gebaren. d. 59 Algemeine Eigenſchaften. Die Lebensbewegungen geſchehen bei dies fer Thierart, wie bei den vierfüßigen Thieren. Ihr Herz iſt mit 2 Kammern verſehen, und ihr Blut beſizt mehr Oehltheile als das Blut anderer Thiere. EN A | Sie 55 I. Abtheilung. Thiere, die 0 Sie athmen mit einer fleiſchigten und hautigen Lunge. Doch fehlt ihnen das bei den vierfüßi⸗ gen Thieren zur Erweiterung der Bruſthoͤhle fo nos | thige Zwergfell Sie haben ein Gehirn, woraus die Nerven entſpringen, es fehlt ihnen aber die Hirnſchwiele (corpus calloſum), das Gewoͤlbe (fornix) und die ſtreifigten Korper (corpora ſtria- ta). Die Verdaur ingswerkzeuge find bei ib: nen etwas anders beſchaffen. Sie haben zum Theil gar keine Zaͤhne, zum Theil aber nur einige wenige. Dafur aber hat die Natur ihnen einen harten knoͤchernen Schnabel verliehen, deſſen fie ſich eben ſo zum Zerreiſſen und Zerbeiſſen ihres Futters bedie⸗ nen, als die vierfuͤßigen Thiere der Zähne, Am Ende des Halſes liegt bei den meiſten Voͤgeln der Kropf, der gleichſam das Vorzimmer des Ma⸗ gens iſt. Dieſer beſteht aus einer Hoͤhle, die von einer faltigten und druͤſigten Haut eingeſchloſſen wird, die zur Erweichung der Speiſen einen Saft von ſich giebt. Bei andern Voͤgeln, die kei⸗ nen Kropf haben, iſt das Ende des Schlundes ſelbſt mit ſolchen Druͤſen beſezt. Die Tauben erweichen in dem Kropf das Futter, welches ſie aus dem Kropf in die Hohe druͤcken, ihre Jungen damit zu füttern. Der Magen derer Voͤgel, die von Kür: nern leben, beſteht aus einem ſehr feften musfuld: ſen Gewebe, und iſt inwendig mit einer harten Haut Menſchen aͤnliche Sinne haben. 57 Haut überzogen, Er wuͤrkt daher mit einer ſehr groſſen Gewalt auf die Speiſen, die er zerreibt. Die fleiſchfreſſende Voͤgel haben einen haͤutigen Magen. Die Galle thut bei den Bügeln dieſelben Dienſte, wie bei den vierfuͤßigen Thieren. Die Fortpflanzung der Vögel geſchieht, indem bei der Begattung der maͤnliche Same durch das kurze in dem Unterleibe liegende maͤnliche Glied, wo⸗ durch das weibliche Geburtsglied nur beruͤhrt wird, ſich ergießt. Das befruchtete mit einer harten Schale verſehene Ei wird auſſerhalb des Thieres durch die Waͤrme bei der Bebruͤtung zeitig gemacht. Die Waffen der Voͤgel find groͤſtentheils der Schna⸗ bel, zum Theil auch die Klauen. Einige, zumahl von der groͤſſeren Art, ſchlagen auch heftig, und oft gefaͤhrlich mit den Flügeln um ſich. Die meiſten aber ſind mehr geſchickt, durch Huͤlfe ihrer Fluͤgel ſich der Gefahr zu entziehen, als ſich merklich zu wehren. Der Straus entflieht der Gefahr durch die Geſchwindigkeit ſeiner Fuͤſſe, weil ſein Koͤrper zum Fluge zu ſchwer iſt, ohngeachtet auch die Fluͤ⸗ gel ſeinen Lauf in etwas unterſtuͤtzen. Die Werk⸗ zeuge der Bewegung ſind beim Vogel theils die Fuͤſſe, theils die Flüge, Mit denen Fuͤſſen lauffen und gehen ſie, theils wie die Menſchen, indem ſie einen Fus nach dem andern wechſelsweis fortſetzen, dieſes thun die Hühner, Tauben dc, theils huͤpfen RS: D 5 ſie 5 8 5 I. Abtheilung. Thiere, die sie nur mit beiden Fuͤſſen zugleich, wie die Sperlin⸗ ge und andere kleine Voͤgel; theils gehen und huͤpfen zugleich. Diejenigen, deren Zee mit einer Schwimhaut verbunden find, bedienen ſich derfel- ben wie der Ruder zur Bewegung auf dem Waſ— fir. Die Flügel find das hauptſaͤchlichſte und un⸗ terſcheidende Werkzeug der Bewegung. Sie ſind bei den meiſten, die Waſſe ervogel ausgenommen, im Hp der Schwere des Vogels ange: bracht. Sie beſtehen, wie die Arme, aus drei Ge⸗ lenken, und find mit den Schwungfedern (remi- ges) beſezt, wodurch der Vogel auf die unter ihm oder hinter ihm liegende Luft wirkt, und durch de— ren Widerſtand ſich hebt oder fortſtoͤßt. Sie be: wegen zu dem Ende die Fluͤgel beim Fluge bald in einem groͤſſern, bald kleineren Bogen. Ueber dem Hintern iſt die Steisdruͤſe, aus welcher die langen Federn des Schwanzes (rectrices) entſpringen, de⸗ ren ſich der Vogel im Fluge bedient, ſich die gehoͤri⸗ ge Richtung zu geben. Die kleinen Pflaumfedern dienen denen Vögeln nur zum Schutz wider die Kaͤl⸗ te und den Regen. Fs 68. Allgemeine Eintheilung. Wir haben die Eintheilung der vierfuͤßigen Br nach der Wee derer Bewegungs⸗ werk⸗ Menſchen aͤnliche Sinne haben. 39 werkzeuge, oder der Fuͤſſe eingerichtet, wir bleiben auch billig bei eben dieſer Art der Abtheilung bei den Voͤgeln. Zu den Bewegungswerkzeugen der Voͤgel gehören die Fuͤſſe, die Flügel und der Schwanz. Bei den Fuͤſſen kommt zweierlei zu bemerken vor. 1) Die Anzahl und Beſchaffenheit der Zee; 2) die aͤuſſere Geſtalt und Bekleidung des Fuſſes ſelbſt. Im erſten Fall ſind die Zee entweder frei oder mit einer Schwimhaut verbunden. Und was die Anzahl der Zee betrift, fo haben fie deren entweder zwei, oder drei, oder viere; 2) die Bekleidung der Fuͤſſe beſteht Erſtlich in Federn, die entweder bis zu dem unterſten Theil des Fuſſes herabreichen, oder nur bis zur Hälfte deſſelben. Zweitens in einer duͤnnen Haut, welche entweder mit Falten ver— ſehen, oder ſchuppig iſt. Ferner ſind die Fuͤſſe hoch und robuſt, oder hoch und ſchwach, oder kurz. Der Schwanz fehlt entweder, oder wo er vorhaden, ift er entweder lang oder kurz. Da aber auch, nach der Verſchiedenheit der Voͤgel, der Schnabel verſchieden iſt; ſo muß man auch bei der Klaßifikation derſelben dieſen Theil nicht ganz über- ſehen. Die Raubvoͤgel haben einen ganz andern Schnabel, als die, ſo von Fruͤchten oder Inſekten leben. Und der Schnabel derer Voͤgel, die ihren Unterhalt im Waſſer ſuchen, iſt wieder anders be— ſchaffen. Die Beſchaffenheit und Anzahl der Zee . macht 50 I. Abtheilung. Thiere, die macht die Hauptklaſſen aus; die Bedeckung der Fuͤſſe, die Fluͤgel, der Schwanz und Schnabel die⸗ nen zur Beſtimmung der Unterabtheilungen. In Abſicht auf die Zee koͤnnen wir alſo alle Voͤgel in zwei Hauptklaſſen theilen. Ihre Zee ſind a) frei, oder b) der ganzen Laͤnge nach mit einer Schwim⸗ haut verbunden. 8 ib a) Voͤgel mit freien Zeen. F. el. | Allgemeine Eintheilung. Bei den Vögeln diefer Klaſſe find entweder vier, oder drei, oder zwei Zee vorhanden. Die vierzeeigen haben entweder, wie bei den meiſten, drei Zee forne, und eine Zee hinten, oder zwei Zee forne, und zwei hinten. Dabei iſt entweder der Fuß bis an die Ferſe mit Federn beſetzt, oder der untere Theil deſſelben ift ohne Federn. aa) Vierzeeige. K. 62 | ) Drei Zee forne, hinten einer. c Bis an die Ferſe mit Federn beſetzt. Die Bügel dieſer Klaſſe haben faſt alle den Juß mit einer ledernen faltigen Haut bedeckt, und ihre Menſchen änliche Sinne haben. 51 ihre Nebenklaſſen werden aus der Figur des Schna— bels beſtimmt. Ihre Zee ſind entweder ganz frei, oder der mitlere iſt mit dem aͤuſſeren drei Glied lang, mit den inneren aber ein Glied lang ver- bunden. — a) Die Zee ſind ganz frei. 83. Gerader Schnabel. Taubengeſchlecht. Dieſe haben einen geraden Schnabel. Die obere Kinlade etwas am Ende gekruͤmt, die Na— ſenloͤcher halb mit einer weichen Haut bedeckt. Die Vögel dieſes Geſchlechts leben insgeſamt von Kör: nern und harten Samen, welche ſie ganz hinter— ſchlucken. Sie legen auf einmahl nur zwei Eier, welche von dem Maͤngen und Weibgen wechſels⸗ weiſe bebruͤtet werden. Sie füttern die Jungen mit der im Kropf erweichten Speiſe. Sie bauen das Neſt aus Stroh und Reiſern, ſie baden ſich im Waſſer. Die Schnaͤbel ſind, der Laͤnge und Dicke nach, ſehr verſchieden. Die Hauptklaſſen ſind, 1) die Haustaube, 2) die Waldtaube, 3) die kleinen Tauben, wozu die Turteltauben und Lachtauben gehören, d. 64. 62 I. Abtheilung. Thiere, die $. 64. f 2) Koniſcher krummer Schnabel. Huͤhnergeſchlecht. Die Voͤgel dieſes Geſchlechts haben einen koniſchen etwas krummen Schnabel, leben von Koͤr— nern und Inſekten, legen viel Eier, fuͤttern die Jungen nicht ſelbſt, ſondern dieſe lauffen hinter der Mutter her, und ſuchen ihr Futter mit dem Schna⸗ bel. Sie fliegen nicht hoch. Sie bauen ihre Neſter an der Erde. Der Mann bruͤtet nicht. Man kan ſie in zwei Nebenklaſſen theilen, N) in diejenigen, ſo Lappen an den Backen haben, und ) die, fo keine Lappen, haben. F. N) Mit Lappen. Diefe haben NN) entweder nur einen Lap— pen, welcher der Laͤnge nach unter der Kehle haͤngt, andere haben 25) deren zwei unter der Kehle, auf der Stirne einen Kamm. Und endlich 73) haben andere zwei Lappen an dem Maule, und ein koniſch Horn auf der Stirne. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 63 §. 66. NN) Mit einem Lappen. Hierher gehört der welſche Hahn (Gallo pa- vo). Er iſt der groͤſte unter denen Haußvoͤgeln, breitet aus Stolz den Schwanz aus, und druͤckt die Fluͤgel zur Erde. Der Kopf iſt ohne Federn mit einer rothen Haut bedeckt, hat über dem Schna⸗ bel einen herabhangenden Ruͤſſel. en Se 67. a2) Mit zwei Lappen, und einem Kamm. Dieſe tragen den aus 14 Federn beſtehenden Schwanz hoch, wiewohl es auch einige giebt, die keinen Schwanz haben. Die Maͤnner haben an beiden Fuͤſſen Sporen. Hierher gehoͤrt J) der Haußhahn. 2) Das kriechende Huhn mit aͤuſſerſt kurzen Fuͤſſen. 3) Die ſtraubige Henne (gallina lanigera), mit in die Höhe gebogenen Federn. 4) Das ſchwarze afrikaniſche Huhn. 5) Das perfis ſche Huhn ohne Schwanz (Kluthuhn). 6) Das japaniſche Huhn. Die Fuͤſſe ſind bis zu den Zeen mit Federn beſetzt. 64 I. Abtheilung. Thiere, die $. 68, 33) Mit zwei Lappen und einem Horn. Hierher gehört das Perlhuhn (Meleagris). Der Kopf iſt ohne Federn, oder hat bei einigen über dem Anfang des Schnabels ſteife Schweins— borſten aͤnliche Haare. Das koniſche Horn auf der Stirne biegt ſich mit der Spitze etwas zuruͤck. Die Federn ſind ſchwarz mit weiſſen Perlen. Er gehoͤrt in Afrika zu Hauſe. §. 69. Y Ohne Lappen. Dieſe theilen ſich wieder in drei Nebenklaſ⸗ fen. NN) Bei einigen find die Fuͤſſe mit Federn bes ſezt, II) andere haben nackte Fuͤſſe und einen kur⸗ zen Schwanz, 73) andere nackte Fuͤſſe, aber einen langen Schwanz. §. 70. NN) Mit Federn beſetzte Fuͤſſe. Wald⸗ huͤhner. Lagopus) Sie haben keine Lappen, und gröſtentheils keine Sporen. Hierher gehört 1) der Auerhahn (Urogallusmaior), er iſt ſo dick als der Pfau. Ih⸗ re Menſchen änliche Sinne haben. 65 re Koſt ſind Knospen, Beere und Inſekten. 2) Das Birkhuhn (Urogallus minor), 3) das Haſelhuhn (attagen. Bonaſa), ſützen auf den Bäume. Ä K In 22) Nackte Fuͤſſe, kurzer Schwanz. Ign dieſe Klaſſe gehoͤrt das Rebhuhn, (per- dix). Hat die Groͤſſe der Taube, und einen kur— zen Schwanz. Frißt Ameiſen, Koͤrner und Blaͤt— ter. Von dieſen giebt es wieder viele Unterarten. Die Wachtel, (Coturnix). Dieſer Vogel fliegt ſelten auf, lebt von Koͤrnern und Kraͤutern, gehoͤrt unter die wandernden Voͤgel. OR I, 5 = 33) Nackte Fuͤſſe, langer Schwanz. Hierher gehört 1) der Faſan, (Phafianus); haben lange Schwaͤnze, und an den Ohren eine Art vom Federbuſch. Die Groͤſſe iſt von gemei⸗ nem Huhn; das Anſehn Pfauenartig. Wohnt in den Waͤldern. 2) Der Pfau (pavo). Sein Schwanz iſt lang, mit Augen bemahlt. Den Kopf ziert ein Federbuſch. Die Maͤnner haben Sporen an den Fuͤſſen. Die Federn und Augen (Eberh. Thier geſchiclite.) E des * 66 I. Abtheilung. Thiere, die des Schwanzes ſind ſchoͤn gefaͤrbt. Sie naͤhren ſich von Koͤrnern. Im Affekt breiten fie den Schwanz aus. Ihr Vaterland iſt urſpruͤnglich Aſia. 1" ge. 73. 3) Kurzer krummer Schnabel. Raubvoͤgel. Sie haben durchgaͤngig einen groſſen Kopf, eine breite dicke fleiſchige Zunge, ſtarke muskuloͤſe Beine, ihren Raub zu haſchen, und feſt zu halten. Ihr Schnabel und Klauen ſind krumm, ſcharf, und zum Zerfleiſchen gebildet. Sie beſitzen ein ſehr ſcharfes Geſicht, ihre Beute in der Ferne zu erfen- nen. Man fan fie insgeſamt in zwei Klaſſen theis len. Bei einigen ift der Anfang des Schnabels nur mit einer bloſſen Haut bedeckt, bei andern iſt er mit vorwaͤrts gebogenen Federn beſetzt. de 74 N) Der Anfang des Schnabels mit einer bloſſen Haut bedeckt. Die Voͤgel dieſer Art fliegen insgeſamt am Tage, und theilen ſich nach der Beſchaffenheit des Schnabels in drei Nebengeſchlechte. Entweder | ER menſchen änliche Sinne haben. 67 iſt 1) der Schnabel gleich vom Anfang gekruͤmmet; dieſes iſt das Habichtgeſchlecht. Oder 2) der Schnabel iſt Anfangs gerade, und krümmet ſich gegen das Ende, und der Kopf iſt mit Federn be— ſetzt; Adlergeſchlecht. Oder 3) der Schnabel iſt Anfangs gerade, hernach gekruͤmmet, der Kopf aber glatt; Geiergeſchlecht. . Ne) Habichtgeſchlecht. Die Weibgen ſind um ein Drittel groͤſſer als die Maͤnner, ſie ſind auch ſchoͤner und lebhaf— ter. Hieher gehoͤrt der Sperber, (accipiter mi- nor). Er iſt einer der kleinſten Raubvogel, hat die Groͤſſe der Amſel, er greift Schwalben, fer: chen und Rebhuͤhner an, und wohnt auf Mauern und Fichten. Der eigentlich ſogenante Habicht (accipiter maior) , der Falke (falco), in der Gröffe eines Huhns, werden zur Beige abgerichtet, Bm der Steinfalke, Birkfalke u. ſ. w. gehören. Der Wuͤrger, mit langem Schwanz (Falco lana- rius), wohnt auf hohen Baͤumen und Felſen, greift Maͤuſe, Maulwuͤrfe, junge Voͤgel und Inſekten an, und hat die Groͤſſe eines Kramsvogels. Der Weiher. Einige Arten deſſelben ſind bis 2 Schuh lang. Er ſtoͤßt auf Hühner, Enten, junge Gän: | 3 ſe 68 I. Abtheilung. | Thiere, die ſe herab, nachdem er eine Zeitlang über ihnen ge: ſchwebt, und führe fie im Schnabel davon. Man nennt ihn daher auch den Huͤhnerdieb. $. . 2⁰9) Adlergeſchlecht. Niſtet auf hohen Felſen und Baͤumen, hat ge⸗ meiniglich die Gröffe eines welſchen Hahns; er greift Rehe, junge Hirſche und Haaſen an. Hierher ge⸗ hoͤrt der gemeine Adler, der Steinadler, der ſchwarze Adler, der Fiſchadler, der groͤſte ame⸗ rikaniſche Adler u. ſ. w. EN % 977 33) Geiergeſchlecht. Dieſe ſind ſo groß, und oft noch groͤſſer, als der Adler, und gemeiniglich 3 bis viertehalb Schuh lang. Die Entfernung der ausgebreiteten Fluͤgel⸗ ſpitzen beträgt beinahe 8 Schuh. Er wohnt in Europa auf hohen Bergen, obgleich die groͤſten Arten in Afrika und Amerika find, und lebt vom Aas, von Haaſen, Hühnern, ja fo gar einige Ar: ten von Fiſchen. Hierher gehoͤren der gemeine europaͤiſche Geier, der kleiner iſt als ein Pfau, der Egyptiſche, e und ſchwarze Geier, der Gold⸗ Menſchen snliche Sinne haben. 69 Gobldgeier, der dem Adler an Gröffe uͤbertrift, der groſſe graurdthliche Geier, der weis und ſchwar⸗ ze Geier, oder der Greif. Es giebt deren eini— ge, wo die Laͤnge der ausgebreiteten Fluͤgelſpitzen von 1 bis 16 Fuß beträgt, und welche den Thieren und Menſchen gefaͤhrlich werden, d. 78. ) Der Anfang des Schnabels mit Federn beſetzt. Eulengeſchlecht. Dieſe Voͤgel fliegen aus des Nachts. Am Tage ertraͤgt ihr Auge die Staͤrke des Sonnenlichts nicht. Im Dunkeln iſt ihr Geſicht aber ſcharf. Sie haben insgeſamt einen groſſen ſtarken, katzen⸗ aͤnlichen Kopf. Ihre Augen ſind mit Federn um— geben, die in einem Kreiſe ſtehen, und ſich in harte Borſten endigen. Der aͤuſſerſte vordere Zee laͤſt ſich zurück biegen, fo daß es ſcheint, als hätten fie zwei hinter Zee. Sie wohnen in wuͤſten Haͤuſern und Thuͤrmen, und naͤhren fi) von Ratten, Haas fen, Aas u. d. Sie theilen ſich in 2 Nebenklaſ⸗ fen. 1) Bei einigen find die Ohren mit langen Federn verſehen, die ſie als Hoͤrner aufrichten, dieſe heiſſen Ohreulen (Aſio). Andere beſitzen dergleichen nicht. Eulen ohne Ohren (Strix). 3 §. 79. 70 1. Abtheilung. Thiere, die . Ne) Ohreulen. Hierher gehören die zwei groͤſten Arten, der Uhu (bubo), der oben geſprenkelt, roͤthlich und ſchwarz, unten aber roͤthlich iſt. Wegen der vie: len Federn ſcheint der die Groͤſſe einer Gans zu beſitzen, und beide ausgeſpante Flügel find beinahe 5 Fuß lang. Und die Adlereule (le grand Due. Bubo Italicus), welche weniger breit iſt, als die vo: rige, und kuͤrzere Fuͤſſe hat. Ferner die braſilia— niſche Eule, die Virginiſche, die gemeine Ohr: eule, und die verſchiedenen Arten der Kaͤuzgen (Scobs). §. 80. 22) Eulen ohne Ohren. 6 Hier kommt vor, die gemeine Buſcheule, die K Nircheule (Aluco, Strix flammea), der Steinkautz (noctua ſaxatilis). Die kleine Haußeule, Kaͤuzgen, die Kanadiſche Eule, die e u. ſ. w. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 71 F. „r. | J) Langer koniſcher Schnabel. Raben⸗ artige Voͤgel. Sie haben alle einen langen koniſchen Schna— bel, und theilen ſich in zwei Arten. Bei einigen ſtehen die Federn am Anfang des Schnabels vorwaͤrts, und bedecken die Naſenloͤcher; bei ans dern ſind fe ruͤckwaͤrts gebogen, und die eher ſind frei. §. 82. N) Vorwaͤrts am Schnabel gebogene Federn. Dieſe haben NN) Einen etwas krummen Schnabel. Kraͤhendohle (Coracia). . Dieſe gleicht der Dohle, hat auch eine aͤnliche doch heiſſere Stimme, iſt aber groͤſſer. Die Fluͤgel reichen etwas uͤber den Schwanz. Sie niſtet auf Felſen, die Nahrung ſind Inſekten. §. 83. 22) Gerader, aber am Ende des oberen ſich kruͤmmender Schnabel. Rabengeſchlecht. Diefe haben einen etwas kuͤrzern Schwanz, Naben oder Kraͤhen, dahin gehoͤrt der er 72 1. Abtheilung. Thiere, die Rabe, die weiſſe Kraͤhe, die Saatkraͤhe, der nordiſche weiſſe Rabe. Sie leben vom Aas, kleinen Voͤgeln, Inſekten. 2) Mit langem Schwanz, Elſter. Sie frißt Getraide, Aas, Eier und kleine Voͤgel, fie bewegt den Schwanz faft beftän- dig, und macht ihr Neſt auf den hoͤchſten Baͤu⸗ men. Die beſondern Arten find, die weiſſe El⸗ ſter, die gemeine Elſter, die jamaikaniſche Elſter, die mexikaniſchef u. ſ. w. 33) Ganz gerader Schnabel. Dieſe theilen ſich wieder in zwei Klaſſen, bei einigen ſind der obere und untere von gleicher Lange, Dohlen. Bei andern iſt der obere laͤn⸗ ger, he $. 85. a) Gleich langer Schnabel. Dohle (Garrulus). Sie leben von Inſekten, Würmern, Korn u. d. niſten auf Thuͤrmen und hohlen Eichen. Da: bin gehöre die weiſſe Dohle, die kanadiſche e 15 w. b $. | 86. Menſchen änliche Sinne haben. 73 §. 86. b) Der obere Schnabel länger, Nuß⸗ | kraͤhe (nucifraga). Sie lebt von Nuͤſſen, Mandelkernen, u. d. der obere Schnabel iſt 2 Zoll, und 1 Linie lang, der untere betraͤgt nur 1 Zoll 11 Linien. Die Far⸗ be iſt rothbraun mit herzfoͤrmigen Flecken. §. 87. Y Ruͤckwaͤrts am Schnabel gebogene Federn. Naſenloͤcher blos. Die Vögel dieſer Art theilen ſich in drei Me: benarten. Einige haben einen geraden Schnabel, deſſen Spitze ſich unterwaͤrts bieget, andere haben ei⸗ nen geraden und ſehr ſpitzen Schnabel, und bei der dritten Art iſt der Schnabel zwar gerade und ik, aber ſeitwaͤrts zuſammen gedrückt, §. 88. Nx) Gerader langer koniſcher Schnabel, die Spitze deſſelben ußterwaͤrts gebogen. Dieſe Art kan man Roller nennen (Rol- lier), dahin gehort der Seidenſchwanz, der india⸗ E 5 niſche 74 I. Abtheilung. Thiere, die niſche Roller, der Chineſiſche, der Mexikaniſche, u. em 92 F. 99. 23) Gerader ſehr ſpitzer Schnabel. Weil die meiſten Vögel dieſer Nebenart, gelb 8 nd, koͤnte man ſie Gelbvoͤgel nennen (IIterüs) Sie ſind faſt alle in Amerika zu Hauſe. Die mei⸗ ſten haben die Groͤſſe der Amſel und des Staars. 5. 90. 330 Gerader ſpitzer feitwarts platgedruckter Schnabel. Hierher gehoͤren die Paradiesvoͤgel. Sie ha⸗ ben einen ſehr kleinen Kopf und kleine Augen. Die Seitenfedern find aͤuſſerſt lang, und der Koͤrper des Vogels iſt gegen die Groͤſſe ſeiner Federn klein, fo daß er groͤſtentheils aus Federn zu beſtehen ſcheint. | | K 9 5) Gerader an der Spitze des obern Theils ausgezackter Schnabel. Dieſe theilen ſich wieder in zwei Nebenge⸗ ſchlechter, bei einigen iſt der obere Schnabel krum, bei N Menſchen änliche Sinne haben. 73 bei andern iſt derſelbe am Anfang platt, und faſt dreieckt. | d. 92. N) Der obere Schnabel krumm. Dieſe theilen ſich wieder in zwei Unterarten, bei einigen iſt des Schnabels Anfang eben ſo dick als breit; bei andern iſt er breiter als dick. Bei der erſten Nebenart iſt entweder die Spitze gekruͤmt, oder faſt gerade. 9. 33. Ne) Schnabels Anfang eben fo dick als breit. RN Und zwar 1) die Spitze krum. Der Neuntdͤdter (Lanius). Er lebt vom Raube, er frißt Maͤuſe, junge Voͤgel u. d. 2) Die Spitze fat gerade, Droſſel (Turdus). Sie lebt von Beeren und Inſekten, ſie fliegen nicht hauffenweiſe ſondern paarweiſe, und niſten auf den hoͤchſten Baͤumen, die groͤſten find 11 Zoll lang. §. 94. 76 J. Abtheilung. Thiere, die | . 94. 29) Der Schnabel breiter als dick. Hierher gehoͤrt der Cotinga, ein braſiliani⸗ ſcher Vogel, beinahe 9 Zoll lang, und alſo fo groß als eine kleine Droffel, hat ſchwarze Fuͤſſe und ei: nen beraleihen, tl. und 3 gefärbte Fe⸗ dern. ee | 1 Schnabef am Anfang vlan und faſt dreieckt. In dieſes Mebengeſchlecht gehort der Flie⸗ genfpiefler (muſcicapa. Syluia). Iſt beinahe 6 Zoll lang. Nach der Verſchiedenheit der Farbe, bekommt er den Namen, das Rotzkehigen, Schwarz⸗ 2870 u. ſ. w. e ian men N: 98 5) Gerader ungezackter Schnabel. Dieſe theilen ſich in zwei Nebengeſchlechte. Einige haben einen beinahe vierekten oben etwas erhabenen, oben eckigten Schnabel. Bei andern iſt der Schnabel erhaben mit ſtumpfer Spitze, und die Spitze iſt breiter als die Dicke derſelben. Zur g | erſten Menſchen aͤnliche Sinne haben. 77 erſten Klaſſe gehoͤrt der Buphagus, ein etwa 8 Zoll langer Vogel in Afrika. Er ſitzt auf dem Ruͤ⸗ cken derer Ochſen, und hackt die Oberhaut durch, um die unter derſelben liegenden Würmer heraus: zuhohlen. Zur zweiten Klaſſe gehoͤrt der Stgar _ (Starnus) mit allen feinen Nebenarten, dem weiß: fen Staar, dem ſchwarz und weiſſen indianiſchen Staar, u. ſ. w. §. 97. | 7) Dünner etwas gekruͤmter Schnabel. Die Vogel dieſer Klaſſe haben entweder ei: nen Federbuſch, der aus zwei Reihen biegſamer Federn beſtehet, der Wiedehopf (Upupa). Die: ſer lebt von Inſekten, hat einen etwas widerlichen Geruch, iſt beinahe 11 Zoll lang, und fein Feder: buſch iſt nach feinem Belieben beweglich. Oder fie find ohne Federbuſch. Hierher gehoͤrt der Pro- merops, der auf dem Vorgebuͤrge der guten Hof⸗ nung ſich befindet; hat die Groͤſſe einer Lerche, der Mexikaniſche die Gröffe des Staars. 8 F. 98. 8) Kleiner an der Wurzel glatter, an der Spitze krummer Schnabel. Bei allen Voͤgeln dieſer Art iſt der aufge- ſperrte Rachen groͤſſer als der Kopf. Sie theilen ſich Fr 78 J. Abtheilung. Thiere, die ſich in zwei Nebenarten, die durch den Schwanz unterſchieden werden; dieſer iſt bei einigen einfach, aus gleich langen Federn. Der Ziegenſauger (Caprimulgus). Er fliegt des Nachts, und wird daher auch die Nachtſchwalbe genent, lebt von In⸗ ſekten, und hat die Groͤſſe des Kukuks. Bei andern iſt der Schwanz Gabelfoͤemig. Die ges meine Schwal Ibe (Hirundo), mit allen ihren Me: benarten, der gemeinen Schwalbe, weiſſen Schwal⸗ be, Amerikaniſchen Schwalbe, u. ſ. w. . 99. 9) Koniſcher, dunner, ſpitzzulauffender Schnabel. Bei den Vögeln dieſes Geſchlechts find ent⸗ weder beide Schnaͤbel gerade, oder der obere iſt krum gebogen, oder beide Schnaͤbel ſind krum, mit ſich kreutzenden Spitzen. Im erſten Fall iſt der obere Schnabel entweder an der Spitze ausge— zackt, oder beide Schnaͤbel find glatt, oder beide Schnaͤbel ſind am Rande einwaͤrts gedruͤckt. Im letzten Fall endet ſich der Schnabel entweder in eis ne lange duͤnne Spitze, oder in eine kurze dicke Spitze. \. 100, Menſchen aͤnliche Sinne haben. 79 §. 100. N) Beide Schnaͤbel gerade, NN) Der obere Schnabel an der Spitze ausgezackt. Hierher gehört der Tangara, ein brafilianis ſcher Vogel, wovon man auch beſondere Arten in Mexiko findet. Er iſt beinahe 6 Zoll lang. Die Fluͤgelſpitzen ſind 9 Zoll von einander entfernt, und die zuſammengelegten Fluͤgel erreichen die Haͤlfte des Schwanzes. Der Schnabel, Fuͤſſe und Klauen find ſchwarz. e 105 32) Beide Schnaͤbel glatt. 4) Der Schnabel endet ſich in eine duͤnne | Spitze. ur, In dieſe Klaſſe gehoͤrt der Diftelfinf (Car- duelis). Der Schnabel iſt weiß, die Spitze deſ— felben ſchwarz. Der mittlere Zee iſt 7 Linien lang, die Seitenzee ſind kuͤrzer. Sie freſſen Samen— koͤrner, beſonders von den Diſteln, wovon ſie den Namen haben, ſie fliegen Schaarenweiſe, und ſind Singevoͤgel. Der Zeiſig (Zifela). $. 102. 80 I. Abtheilung. Thiere, die „ 102 2) Der Schnabel endet ſich in eine kurze | dicke Spitze. Hier iſt wieder ein doppelter Fall. Entwe⸗ der iſt der Kopf viel dicker als die Wurzel des Schnabels; oder die Wurzel des Schnabels iſt faſt ſo dick als der Kopf. a0) Der Kopf viel dicker als die Wurzeb des Schnabels. Sperlingsgeſchlecht. Hierzu gehoͤrt der Sperling (paſſer) ſamt ſeinen Abaͤnderungen dem weiſſen, gelben und Bergſperling. Der Fink (Fringilla) mit ſeinen Abaͤnderungen, dem Buchfinken, Bergfinken, dem Finken vom Kap u. ſ. w. Der Kanarienvogel, der Haͤnfling (Linaria. Serynus). BB) Die Wurzel des Schnabels faſt ſo dick als der Kopf. Kernbeiſſergeſchlecht. 1 Hier findet ſich der Kernbeiſſer oder Kirſch⸗ fink (Coccothrauftes), naͤhrt ſich von Kirſchkernen und Eicheln; der Indianiſche Fink. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 81 F 103. 33) Beide Schnaͤbel am Rande einwaͤrts gedruckt Zu dieſer Art gehoͤrt der Goldammer (Em. beriza), bauet fein Neſt an der Erde. Iſt 64 Zoll lang. Der Mittelzee halt 8 Linien. Die zufam— mengeſchlagenen Flügel reichen etwas uͤber den drit— ten Theil des Schwanzes. ft ein Geſang vogel, der ſich ſchon im Februar hören laͤſt. Der Orto— lan (Hortulanus). . §. 104. Y Der obere Schnabel krum gebogen. Hier kommt ein doppelter Fall vor. Bei einigen iſt der Schnabel oben erhaben, unten platt, bei andern iſt er oben und unten erhaben. NN) Schnabel oben erhaben, unten platt. In dieſe Klaſſe gehoͤrt der Coly (Colius), ein Afrikaniſcher Vogel. Er iſt ohngefehr ſo groß als der Bergfinke, iſt 105 Zoll lang. Der Mit: telzee beträgt 10 Linien, die Seitenzee find kurzer, der hintere iſt der kuͤrzeſte. Die zuſammengeſchla⸗ (Eberh. Thiergefchichte.) 5 genen 82 1. Abtheilung. Thiere, die genen Flügel reichen weit über den Schwanz. Er ſieht aſchfarbig, unten weis. Die Fuͤſſe ſind grau, die Klauen ſchwarz. Man findet ihn auf dem Vorgebuͤrge der guten Hofnung. 94 50 Schnabel oben und unten erhaben. | Dergleichen finder man bei dem Blutfink oder Dohmpfaffen (pyrrhula). Iſt oben grau, unten das Maͤngen roch, die Schwungfedern ſind ſchwarz, violet, roth und weis. Hat ohngefaͤhr die Groͤſe von 6 Zoll. Der Mittelzee iſt 72 Linien lang. Die Scitenzee find kuͤrzer der hin⸗ tere iſt dem innern Seitenzee gleich. Sie leben von Samen, Beeren und Inſekten, und fürtern die Jungen aus dem Kropf. Die Abaͤnderungen ſind, der Hamburger, der Mexikaniſche und Afri— kaniſche ſchwarze Dohmpfaffe, der violette u. ſ. w. e lc ) Beide Schnaͤbel krum, mit ſich kreu⸗ zenden Spitzen. Der Kreutzſchnabel oder Tannenpapa⸗ gei, (Loxia). ft 65 Zoll lang. Der Mittel zee betraͤgt 10 linien, die Seitenzee find kuͤrzer; der Hinterzee iſt etwas länger als die Seitenzee. Die Farben Menſchen änliche Sinne haben. 83 Farben dieſes Vogels ſind nicht nur bei den ver⸗ ſchiedenen Arten, ſondern bei eben demſelben Stud verſchieden. Der Schwanz iſt etwas Gabelfoͤr⸗ mig. Gemeiniglich iſt der Kopf grau, der Ruͤ— cken ſchwarz, und die Federn mit gruͤnen Raͤndern verſehen. Die Bruſt grau, der Bauch weis. Die Schwungfedern ſchwarz mit grauen Flecken. | §. 106. 10. Mit pfriemfoͤrmigem Schnabel. Die Voͤgel dieſer Klaſſe theilen ſich in zwel Abtheilungen. Bei einigen find die Naſenloͤcher frei, bei andern ſind ſie mit Federn bedeckt. N) Unbedeckte Naſenloͤcher. Hier iſt wieder die Klaue des Hinterzees entweder faſt gerade und laͤnger, als der Zee ſelbſt, oder dieſe Klaue iſt krum und nicht laͤnger als der Zee. 908 Aliens) 20 ) Klaue des Hinterzees foſt gerade 0 und langer als der Zee. Die Lerche (Alauda). Sie iſt faſt 7 Zoll uns Die e von abe iſt 82 Linien. Die Seiten⸗ 84 I. Abtheilung. Thiere, die Seitenzee ſind kuͤrzer; der Hinterzee laͤnger als der Mittelſte. Die zuſammengeſchlagenen Fluͤgel gehen über 5 des Schwanzes. Sie macht ihr Neſt auf der Erde. Sie leben auf dem Felde. Hierher gehort die weiſſe Lerche, die ſchwarze Lerche in Engelland, die Waldlerche, die Wie⸗ ſenlerche, welche kleiner iſt, als die gewöhnliche Feldlerche, die Haubenlerche, u. ſ. w. iſt ein Geſangvogel. 22) Die hintere Klaue krum und nicht laͤnger als der Zee. i Die Grasmuͤcke, Feigenhacker (Ficedu« la. Curruea). Iſt nicht voͤllg 5 Zoll lang. Der Mittelzee betraͤgt 7 Linien. Die Seitenzee ſind kuͤrzer. Der Hiuterzee iſt dem innern gleich. Iſt oben graugelb, unten aſchfarbig, der Bauch roͤth— lich, iſt ein Geſangvogel. Es giebt davon viele Nebenarten, wohin auch der Weidenzeiſig gehoͤrt. Unter eben dieſes Geſchlecht gehoͤrt auch die Nach⸗ tigall. Dieſer angeneme Geſangvogel iſt 67 Zoll lang. Der Mittelzee betraͤgt 8 Linien, die Sei⸗ tenzee find kuͤrzer, der Hinterzee iſt etwas laͤnger als die Seitenzee. Niſtet in den Hecken. Zu dieſen gehört auch das Rothſchwaͤnzgen, (ruticil- la, phoenicurus), das Rothkelgen (rubecula). Der Menſchen aͤnliche Sinne haben. 85 Der Zaunkoͤnig (Regulus, Troglodytes), ſieht braun roͤthlich mit dunkeln Streiffen. Er iſt nur 33 Zoll lang, und der kleineſte unter den Europäis ſchen Voͤgeln. Der Mittelzee iſt 62 Linien lang, die Seitenzee find kurzer, der Hinterzee etwas laͤn⸗ ger als die Seitenzee. Er niſtet in den Hecken, in den Löchern der Baͤume und Mauern. Der gruͤnliche Zaunkönig iſt etwas groͤſſer. Die Bach⸗ ſtelze (motacilla) ift etwas laͤnger als ein Sper⸗ ling, aber nicht ſo dick. Die Laͤnge beträgt 7 Zoll. Der Mittelzee iſt 8 Linien lang, die Geitenzee für: zer. Der Hinterzee laͤnger als die Seitenzee. Haͤlt ſich am Waſſer auf, und lebt von Fliegen und Würmern, Es giebt aſchgraue und gelbe. §. 108. a) Naſenloͤcher mit Federn bedeckt. In dieſe Klaſſe gehöre das Meiſenge⸗ ſchlecht (Parus), Sie klettern auf die Zweige der Baͤume. Naͤhren ſich von Inſekten und Fleiſch, und find kleine Raubthiere. Hierher gehören die Neben⸗ arten, die groſſe Meiſe (£ringillago ), iſt oben grünlich und olwenſarbig, unten blas gelb. Iſt beinahe 6 Zoll lang. Der Mittelzee iſt 8 Linien lang, und der Hinterzee iſt ihm faſt gleich. Die ' F 3 Seiten⸗ 36 I. Abtheilung. Thiere, die Seitenzee ſind kuͤrzer: die roͤthliche . die aſchgraue u. ſ. w. 58. 109 a) Mit keilfoͤrmigem Schnabel. | In dieſer Klaſſe befindet ſich der einzige Nushacker, Spechtmaiſe (Sitta). Iſt fo dick als eine Lerche, aber faſt 6 Zoll lang, der Schwanz iſt kurz. Der Mittelzee 10 Linien lang, der Hinz terzee faſt eben ſo lang. Die Seitenzee kuͤrzer. Die zuſammengeſchlagene Flügel reichen über 4 des Schwanzes. Wohnt in Waͤldern, klettert wie die Spechte auf den Bäumen. Er niſtet in Ei⸗ chen, und lebt von Inſekten, auch zerhackt er die Schalen der Nuͤſſe. | So. 12) Mit faͤdenfoͤrmigem Schnabel. Bei den Voͤgeln dieſer Klaſſe iſt der Schna⸗ bel entweder gekruͤmmt oder gerade. Im erſten Fall wird der Schnabel gegen die Spitze zu duͤnner, und endigt ſich in eine ſcharfe Spitze, oder der Schnabel bleibt gleich dick, und wird nur gegen das Ende etwas breiter. N) Gekruͤm⸗ Menſchen änliche Sinne haben. 87 N) Gekruͤmter Schnabel. NN) Der Schnabel wird gegen die Spitze zu duͤnner, und endigt ſich in eine ſehr harte, Spiße, Hierher gehöre der Baumſteiger oder Brunnlaͤuffer (certhia). Er hat ohngefaͤhr die Groͤſſe des Zaunkoͤnigs, iſt 43 Zoll lang. Der Mittelzee iſt 71 Linien lang, die Seitenzee find kuͤr— zer, der Hinterzee ift fo lang als der Mittlere. Er klettert auf die Zweige wie ein Specht, macht ſein Neſt in den Löchern der Bäume, Zu dieſer Art gehört auch der Grauſpecht, der Mauerſpecht, der Zuckervogel (La fucrier. Certhia. Martini- cenſis), nebſt denen verſchiedenen Abaͤnderungen deſſelben aus Amerika und Afrika. = Der Schnabel gleich dick, gegen das | Ende breiter, Dieſe Art hat ſehr kurze Fuͤſſe, der Schwanz beſteht aus 10 Schwanzfedern, und die Zunge iſt aus zwei halbcylindriſchen Kanaͤlen zuſammen ge: ſetzt, die gleichſam eine Roͤhre ausmachen. Sie ſtecken die Zunge weit aus dem Schnabel heraus, und ſaugen den Honig damit aus den Blumen. Sie machen das Geſchlecht der Colibry Spech⸗ F 4 te 88 1. Abtheilung. Thiere, die te aus. Dahin gehört die gröffere Art des Coli- bry, (Polytmas Trochylus viride ſcens), mit feinen verſchiedenen Nebenarten, den Braſiliani⸗ ſchen. Er iſt nicht voll 3 Zoll lang. Der Mit: teizee beträgt 3 Linien, die Seitenzee find faſt eben ſo lang, der Hinterzee etwas kuͤrzer. Die zuſam⸗ mengeſchlagenen Flügel reichen über des Schwan: zes, die Fuͤſſe und Klauen ſind ſchwarz. Seine Farbe gruͤn und goldgelb, mit untermengter Kupfer⸗ farbe. Es giebt einige dieſer Arten die von 4 bis 5 Zoll lang find. Ja der langgeſchwaͤnzten mexika⸗ niſche groͤſſern Colibry beträgt 85 Zoll in der Länge, 2) Ganz gerader Schnabel. Sie haben ſehr kurze Fuͤſſe, der Schnabel iſt etwas platt, ihre Zunge und uͤbrigen Theile kommen mit der vorigen Art uͤberein. Hierher gehoͤrt die ganze Art der amerikaniſchen Vogelzwer⸗ ge, die man Colibry nennt, (Mellifuga, Trochyla) Honigvogel. Der kleinſte iſt nicht viel über einen Zoll klang. Die ausgebreiteten Fluͤgelſpitzen find nur 2 Zoll von einander. Der Schnabel beträgt 32 Linien, der Schwanz iſt 4 Linien lang. Er beſitzt die ſchoͤnſte Miſchung der Farben von gruͤn, gold: gelb, roͤthlich, weis und violet. Der Schnabel, Fuͤſſe und Klauen find braungelb. Bei dem Weib: ! gen 7 Menſchen änliche Sinne haben. 89 gen ſind die Farben weniger lebhaft. Er haͤngt das Neſtgen an die Aeſte und Blaͤtter der Baͤume, und haben ſelten mehr als zwei Eier. Nicht alle Voͤgel dieſer Art ſind gleich gros. Sie ſind der Gegend nach von Farbe und Groͤſſe verſchieden, und es giebt Rieſencolibrys in Jamaika, die 7 bis 9 Zoll lang find, 5 $. ur. B. Die Zee ſind einigermaſſen verbunden, der mittelſte haͤngt mit dem aͤuſſerſten bis zum dritten Glied, mit dem innern aber nur im erſten Glied zuſammen. Die Voͤgel von dieſer Klaſſe haben entweder einen kurzen, gegen die Spitze ſeitwaͤrts plattge- druͤckten Schnabel; oder der Schnabel iſt koniſch, und wie eine Saͤge gezackt, und biegen ſich beide Schnaͤbel unterwaͤrts; oder der Schnabel iſt lang und gerade; oder er iſt krum und ſpitz; oder dick und ſichelfoͤrmig. Sie laſſen ſich daher, nach die fer Beſchaffenheit der Schnaͤbel, in fuͤnf Geſchlech— te theilen. 90 I. Abtheilung. Thiere, die nnd | $ 112, 1 Kurzer gegen die Spitze ſeitwäͤrts pia gedruckter Schnabel. Dieſe theilen ſich wieder in zwei Nebenarten. Einige haben einen der Länge nach am Kopf her⸗ unter gehenden Federbuſch, andere aber nicht. N) Der Kopf mit einem Federbuſch. In dieſer Klaſſe ſteht der Steinwiedehopf (Upupa-Crocea, Rupicola), in der Groͤſſe einer roͤmiſchen Taube. Iſt 1 Zoll lang, die Fluͤgel⸗ ſpitzen etwas uͤber 2 Schuh von einander entfernt. Die zuſammengeſchlagnen Flügel gehen uber 3 des Schwanzes, der Federbuſch ift orangegelb. Die Flügel find weis, gelb und orange. Er wohnt auf hohen Felſen. Sein Vaterland iſt Suri⸗ name. 2 \ Ä Y Kopf ohne Federbuſch. Der Manakin (le manaquin). Ein Brar ſtlianiſcher Vogel, in der Groͤſſe einer Grasmuͤcke. Iſt 4 Zoll lang. Die zuſammengeſchlagenen Fluͤ⸗ gel reichen bis an das Ende des Schwanzes. Er iſt oben ſchwarz, mit einem weiſſen Halsbande, un⸗ ten weis. Es giebt davon verſchiedene Abaͤnde⸗ rungen. d. ug. Menſchen änliche Sinne haben. 91 | | §.. 113, 2) Konifcher ſaͤgenfoͤrmig gezackter Schna⸗ bel. Die Spitze geht unterwaͤrts. Der mexikaniſche Momot hat ſchoͤne gruͤ— ne Federn, mit blau und violetten Kopf. Iſt von der Groͤſſe des Spechts, die Laͤnge betraͤgt Schub 5 Zoll. Der Mittelzee iſt 112 Linien lang, die Seitenzee kuͤrzer, der innere iſt kuͤrzer als der aͤuſ— ſere, der Hinterzee iſt am kuͤrzeſten und nur 6 Li⸗ nien lang. H. il. 30 Gerader etwas langer Schnabel. | Die Vögel dieſes Geſchlechts haben entwe— der einen dicken ſpitzen Schnabel, oder er iſt ho— rizontal flach und am Ende ſtumpf. / N) Dicker fpißer Schnabel. Der Eisvogel (Iſpis, Aleyon). Er iſt oben grün, unten roth, mitten auf dem Ruͤcken und am Schwanz blau. Er hat die Groͤſſe einer Wach: tel, iſt 64 Zoll lang. Der Mittelzee beträgt 72 Linien, der aͤuſſere Seitenzee iſt kurzer, der innere nur 4 Knien, der Hinterzee iſt der kuͤrzeſte. Haͤlt 8 | ſich 32 I. Abtheilung. Thiere, die ſich an Fluͤſſen und Baͤchen auf, und niſtet in den Hochern der Waſſerratten. Sie leben von Fiſchen und Waſſerinſekten. Hierher gehoͤrt der Ben— galiſche und Indianiſche Eisvogel, der Eisvogel mit dem Halsband (Iſpida torquata) u. ſ. w. Worunter der groſſe Bengaliſche über 10 Zoll lang iſt. 2) Der Schnabel horizontal flach, am Ende ſtumpf. Der Todus (Todier), gruͤner Sperling, ein Vogel des Nordlichen Amerika, von der Groͤſ⸗ ſe des Zaunkoͤnigs. Er iſt oben gruͤn, unten weis, die Kehle iſt roth. Es giebt davon verſchiedene Abaͤnderungen, der Bunte, und Aſchfarbige. §. 115, 4) Krummer und ſpitzer Schnabel. Der Bienenfaͤnger (Apiafter). Er iſt etwas laͤnger, aber ſchmaler als ein Kramsvogel. Die Lange beträgt 10 Zoll. Der Mittelzee 8 Linien, die Seitenzee find kuͤrzer, der Hinterzee nur 4 Li— nien. Er iſt oben Kaſtanien braun und grün uns ten blau, der Kopf vorne blau hinten gruͤn, der Scheitel Kaſtanien braun, Lebt von Inſekten. | Iſt Menſchen aͤnliche Sinne haben. 93 Iſt in den Suͤdlichen Provinzen Frankreichs haͤu⸗ fig. Die zuſammengeſchlagenen Flügel bedecken 5 des Schwanzes. Hierher gehoͤrt auch der ge: meine Bienenfaͤnger oder Seeſchwalbe. Iſt gröfs fer als der vorige, der Kopf und Fuͤſſe find gelb, die Klauen ſchwarz. Der Braſilianiſche Bienen- faͤnger (Merops Braſilienſis), u. ſ. w. . 116, 5) Dicker und ſichelfoͤrmiger Schnabel. Der Indianiſche Rabe, der Calar (Cor. uus eg Hydrocorax), iſt groͤſſer als ein Hahn, 27 Schuh lang. Der Mittelzee betraͤgt 5 Zoll, die Seitenzee find kuͤrzer, der Hinterzee am kuͤrzeſten. Sieht oben gelb, unten ſchwarz, wohnt am Waſſer. F. 117. PP) Du untere Theil des F uffes ohne Federn. Dieſe theilen ſich in zwei Klaſſen, bei eini⸗ gen ſind die Fluͤgel, in Abſicht auf den Koͤrper, klein, und dieſelben alſo zum Fliegen ungeſchickt; bei ans dern ſind die Füge groͤſſer und zum Fliegen ges (hier, N) Zum ve 94 1. Abtheilung. Thiere, die N) Zum Fliegen ungeſchickt. x Der Straus mit der Kappe, (Dodo, Raphus). Iſt etwas groͤſſer als ein Schwan, der Schnabel iſt ſehr lang und ſtark mit einer ſtum⸗ pfen Spitze. Der Mittelzee iſt 3 Zoll lang, die Seitenzee ſind kuͤrzer, der Hinterzee aber nur 22 Zoll. der Kopf iſt groß, dick, ungeſtalt, mit etz ner Haut, wie mit einer Kappe bedeckt, die ganze Kappe iſt mit weichen grauen Federn bedeckt. Er iſt in der Afrikaniſchen Inſel Mauritii zu Haufe, die Fluͤgel find kurz und zum Fliegen nicht geſchickt. a. TS, 3) Zum Fliegen geſchickt. Bei den Vögeln dieſer Klaffe ift der Schna⸗ bel, 1) gerade mit dicken Spitzen; 2) Er geht etwas in die Hoͤhe und iſt etwas platt zuſammen gedruckt; 3) Er iſt oben erhaben krum, die Spi⸗ tze ſeitwaͤrts zuſammengedruckt; 4) Ganz gera⸗ de und ſeitwaͤrts zuſammengedruckt; 5) Duͤnner Schnabel; 6) Er iſt unterwaͤrts gebogen; 7) Ge— rade und flach mit weiter halbrunder Spitze; 8) Dicke und ſehr lang; 9) dicke und kurz, mit Löf— felformigem Obertheil; 10) Gerade und ſpitz mit koniſcher Spitze; 11) Koniſch gekruͤmmet; 12) Menſchen aͤnliche Sinne haben. 95 12) Koniſch und ſeitwaͤrts zuſammeneingedruckt. Nach dieſer Beſchaffenheit der Schnaͤbel 8 ſie ſich in ca Geſchlechte. 1 §. ug. 1) Schnabel gerade mit dicker Spitze. Dieſe haben entweder ) ſehr kurze Klauen. Der Kiwitz (Vanel- 955 Er hat die Groͤſſe einer Taube, iſt 124 Joll lang. Der Mittelzee betraͤgt J Linien, der. auf ſere 1 Zoll, der innere Linien, der hintere 38. Auf dem Hintertheil des Kopfs erhebt ſich ein ſchoͤner Federbuſch von ſchwarzen Federn. Iſt oben gruͤn und gelb, unten weis. Die Schwung⸗ federn ſchwarz. Das Weibgen iſt kleiner, hat auch nicht fo lebhafte Farben. debt von Inſekten, und hält ſich am Waſſer auf. Dahin gehort auch der Regenpfeiffer oder Brachvogel, der Schweitzer Kuwitz u. ſ. w. ) Die Klauen find lang. Der Jakan (Jacana, Gallinula Brafilienfis), oder Braſilianiſche Waſſerhuhn, hat die Groͤſſe eis ner Taube aber laͤngere Fuͤſſe, und einen laͤngeren Hals. Der Mittelzee beträgt 21 Zoll, die Sei: tenzee find kuͤrzer, der Hinterzee am laͤngſten. ee Kopf Er 96 I. Abtheilung. Thiere, die Kopf wird vorne mit einer blauen runden Haut be⸗ deckt, der Schnabel iſt an der Wurzel roth, gegen die 5 5 gelb mit etwas gruͤn. „ e 2) Der Schnabel iſt etwas in die Hoͤhe ge⸗ bogen, und einwaͤrts platt. Der Sandlaͤuffer (Arenaria, Interpres), iſt oben grau und ſchwarz, unten weis, die Fuͤſſe orange. Iſt 82 Zoll lang. Der Mittelzee betraͤgt 11x Linien. Die Seitenzee find kuͤrzer, die Hin⸗ terzee nur 4 Linien. Er finder ſich in Europa und Nordamerika. Er lebt am Ufer des Meeres. Da⸗ hin gehöre auch die Seelerche (Arenaria cine- rea). N 1 3) Der Schnabel cen erhaben, an der Spitze ſeitwaͤrts zuſammengedruckt. Die Seeſchwalbe (Glareola) hat die Groͤſ⸗ ſe einer Amſel. Iſt oben glaͤnzend graubraun, unten weis. Iſt 93 Zoll lang. Der Mittelzee 114 Linien, die Seitenzee find kuͤrzer, der Hinter⸗ zee nur 4 Linien. Der Schwanz iſt lang und Ga⸗ belfoͤrmig. Haͤlt ſich am Ufer des Meeres und der Fluͤſſe auf. §. 121. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 97 F. r. 4) Ganz gerader und ſeitwaͤrts zufi ammen⸗ gedruckter Schnabel. Der Wieſenknarer, Sammthuhn gal. lus aquaticus). Iſt 94 Zoll lang mit flachge⸗ drucktem Leibe. Der Mittelzee beträgt 11 e Seitenzee find kurzer. Der Hinterzee nur 52 fi: nien. Wohnt am Waſſer. Dahin gehoͤrt auch der graue Wieſenknarrer (Rallus aquatieus mi- nor). Der Wachtelkönig (ortygometra) iſt etwas groͤſſer als eine Wachtel. Bauet die De: ſter an die Erde. 5 * 122. 5) Duͤnner Schnabel. Dieſe haben N) einen geraden, mittelmäßig lan: gen, an der Spitze ſtumpfen und glatten Schna— bel. Das Waſſerhuhn (ochropus. Tringa). Iſt oben braungelb, weis gefleckt, unten weis, 85 Zoll lang. Der Mittelzee iſt 14 Linien, die Seiten— zee kuͤrzer, der Hinterzee nur 4 Linien. Es giebt davon viel Nebenarten, darunter gehört der Haus: teuffel, die Waſſeramſel. 2) Bei andern iſt der Schnabel ſehr lang, und etwas aufwaͤrts ge— kruͤmt. Das Meerhuhn (Limoſa). Iſt weit (Eberl. Thiergefchichte.) G gröffer 98 J. Abtheilung. Thiere, die groͤſſer, als das Waſſerhuhn und über 15 Zoll lang. Wohnt am Ufer des Meeres. Es giebt auch da⸗ von viele Abaͤnderungen. 3) Endlich iſt bei eini⸗ gen der Schnabel auch ſehr lang und gerade, die Spitze aber ſtumpf und runzlich. Hierher gehoͤrt die Schnepfe (Scolopax). Iſt 13 Zoll lang, und hat die Dicke des Rebhuhns. Der Mittelzee bes trägt 11a Zoll, die Seitenzee find kuͤrzer, der Hin⸗ terzee 52 Linien, der Schwanz iſt kurz. Sie be: wohnen moraſtige Waͤlder; auch hiervon giebt es viele Nebenarten, | * 6) Der Schnabel iſt unterwaͤrts gebogen. Hierher gehoͤrt der Brachvogel (Nume— mus Arquata). In der Dicke eines Kapauns. Iſt 212 Schuh lang, oben gelblich ſchwarz, unten weis. Wohnt am Ufer des Meeres und der Fluͤſ— fe, Der Regenvogel (Numenius minor. Phaeo- pus). ft nur 153 Zoll lang, auch nicht fo dick wie der vorige. Dahin gehoͤrt auch der Ameri— kaniſche Pelican (Numenius niger). In der Groͤſſe einer Gans. Lebt von Fiſchen und Wal ſerthieren. Der Ibis. Wohnt in Egypten. §. 124. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 99 §. 124. 7) Gerader und flacher Schnabel mit wei⸗ ter halbrunder Spathenmaͤßiger Spitze. Der Loͤffelreiher oder Pelican (plataea. Co- chlearia), Iſt 25 Schuh lang. Der Schnabel be: träge 675 Zoll. Der Mittelzee 35 Zoll, die Sei: tenzee find kuͤrzer, der Hinterzee 18 dinien. Er niſtet auf hohen Baͤumen, und lebt von Fiſchen. 5. 5. 8) Dicker und ſehr langer Schnabel. Dieſe haben entweder NN) einen geraden und glatten Schnabel. Der gemeine Storch, (Ciconia alba). Die Laͤnge iſt 33 Schuh, der Schnabel 7 Zoll, der Mittelzee 312 Zoll, die Seitenzee kurzer, der Hinterzee 16 Linien, die Fluͤgelſpitzen find 6% Schuh von einander entfernt. Um die Augen hat er keine Federn, ſondern nur eine ſchwarze Haut. Der Schnabel und Fuͤſſe ſind roth. Er niſtet auf Daͤchern, hohen Thuͤrmen und abges ſtuͤmpften Baͤumen. Er lebt von Froͤſchen, Schnecken u. d. und hält ſich an Teichen und Fluͤſ— ſen auf. Der ſchwarze Storch iſt kleiner. Der G 2 ameri⸗ 1000 I. Abtheilung. Thiere, die amerikaniſche Storch. Der Kranich (Cico- nia cinerea. ane iſt 31 Schuh laug. Der Schnabel betragt 74 Dell, der Schwanz 7. Jol, der Mitte zee 34 Zoll, die Seitenzee find kürzer, der Hin: erz e 10 Anien. Der Schnabel iſt ſchwaͤrzlich gruͤn. Er säle ſich auch an Sümpfen auf, lebt aber von Koͤ nern. Es gebt davon verſchiedene Arten. Der Indianiſche, Mexika⸗ niſche, der Numidifhe. a 22) Oder auch einen geraden, aber der Laͤn⸗ ge nach auf beiden Seiten oben mit einer. Furche durchſchnittenen Schnabel. „Die Vogel dieſer Klaſſe haben alle einen ſeit⸗ waͤrts flachen Leib, beide Schnabel find gegen die Spitze zu ausgezackt, und die Klaue des Mittel⸗ zees iſt inwendig wie eine Saͤge mit Zaͤhnen verſe— hen. Hierher gehoͤrt der Reiher (Ardea). Er iſt 25 Schuh lang. Der Schnabel betraͤgt J Zoll; die Füffe find grünlich. Er lebt von Fiſchen und Froͤſchen, und haͤlt ſich am Ufer der Teiche und Fiuſſe auf. Es giebt davon viele Nebenarten, der groſſe weiſſe Reiher, der Reiher mit dem Fe⸗ derbuſch, der kleine Reiher, der Mexicaniſche Reiher (Xoxuqui - ſoactli) der groſſe Birginifche Reiper mit dem Federbusch, der auf Schuh lang Menſchen aͤnliche Sinne haben. rot iſt, die Rohrdommel (ardea ſtellaris) mit ihren Nebenarten. Ingleichen der Nachtrabe (nydir corax. Ardea cirrhata) ſt nur 17 Schug lang. 33) Langer gerader ſeitwaͤrts platter Schna⸗ bel. Die Spttze des oberen Schnabels 5 | iſt krum. Ja dieſer Klaſſe ſteht der Senegalliſche Seo⸗ pus, (L’ombrette). d 126. 9) Dicker kurzer € Schnabel der obere Schna⸗ bel Koͤffelartig. Der Coffeeiher, oder Pelikan (cochlea- rius. Cuillier). Sit 112 Schuh lang, lebt von Muſcheln und Schaalthieren, hat am Ende des Schlundes eine Beutelfoͤrmige Erweiterung. Iſt weis, zum Theil auch ſchwarz geſprenkelt. N TAT 10) Kurzer gerader koniſcher Schnabel. Der Waſſerpfau, Balearica. (Pauo ma- rinus) iſt 24 Schuh lang, hat unter der Keh— le einen rothen fleiſchigten Lappen, und einen an⸗ G 3 ſehn⸗ ı02 l. Abtheilung. Thiere, die ſehnlichen Federbuſch; wohnt in ale und den Baleariſchen Juſeln. f I. 128 11) Koniſcher krummer Schnabel. Die Vögel dieſer Klaſſe haben entweder ) unbewafnete Flügel, dahin gehört der Kariama ein braſilianiſcher Vogel von der Groͤſſe des Reihers. Die Farbe iſt grau und iſt mit einem Kam ver: ſehen; 2) find die Flügel mit zwei kleinen Hoͤrnern oder Sporen in dem vordern Theile bewafnet, wie bei dem groſſen ſchwarzen gehörnten Ame⸗ rikaniſchen Adler, Anhima, den Condamine Cahuritahu nent. Er iſt uͤber dieſes mit einem cylindriſchen vorwaͤrts gebogenen Horn auf der Stirn verſehen, und iſt etwas groͤſſer als ein Schwan. Die Farbe des Vogels iſt ſchwarz mit gemiſchtem weis, das Horn iſt weis. Das Maͤn⸗ gen und Weibgen gehen allezeit zuſammen. Sie bauen ihre Neſter von Thon an der Erde. Ihr Vaterland iſt Braſilien. 1 12) Koniſcher ſeitwaͤrts zuſammengedruckter Schnabel. Die Vögel dieſer Klaſſe haben eine kahle Stirne. Der Purpurvogel (porphyrio) hat die Menſchen änliche Sinne haben. 103 die Dicke eines Huhnes, iſt 142 Schuh lang. Die kahle Stirne iſt ſtark roth, der Hals und Kopf glänzend violet, die Schwungfedern oben violet un: ten ſchwaͤrzlich, die Schwanzfedern dunkelgruͤn: Haͤlt ſich in Oſtindien und Amerika auf. Es giebt auch Arten davon in Europa, dahin gehoͤrt der Rein— vogel (porphyrio punctulatus). Halten ſich am Waſſer auf. §. 130. 8) Zwei Zee vorne, hinten auch zwei. Die Vögel dieſer Hauptklaſſe haben 1) ent⸗ weder einen geraden Schnabel mit ſehr langer wurmartiger Zunge: oder einen geraden Schna⸗ bel; die Zunge aber iſt nicht laͤnger, als der Schnabel: oder 3) der Schnabel iſt ein wenig gebogen, der obere Schnabel iſt erhaben, und ſeit⸗ waͤrts zuſammengedruckt: Oder 4) der Schna⸗ bel iſt kurz und rum: Oder 5) der Schnabel iſt ſehr lang, fo dick als der Kopf und mit ſaͤgefoͤrmi⸗ gen Zähnen verſehen. Nach dieſer Beſchaffen⸗ heit des Schnabels, werden fie in fünf Nebenklaß ſen getheilt. G 4 9. 31 104 1. Abtheilung. Thiere, die . 1) Gerader Schnabel mit ſehr langer wurm⸗ artiger Zunge. Bei dieſen iſt entweder 0 Der Schnabel ſpitz, und die Schwanz federn beweglich. Hierher gehört der Wendehals (torquilla). Er hat die Gröſſe einer Lerche, die Federn des Kopfes kan er wie einen Kamm in die Höhe richten, der Kopf iſt aſchfarben, die Fluͤgel braun. Naͤhrt ſich von Inſekten. Im Sitzen richtet er oft die Schwanzfedern in die Höhe. f PP) Oder der Schnabel iſt keilfoͤrmig, die Schwanzfedern ſteif. Der Specht (Picus). Er iſt 12 Zoll lang, klettert auf den Baͤumen, und lebt von Inſekten, welche er zum Theil aus den Ritzen der Baͤume, mit ſeiner langen ſpitzen Zunge hervorſucht. Er ni⸗ ſtet in den Löchern der Bäume, Sie zeigen durch ihr Geſchrei die Wetterveraͤnderung an. Die Farbe iſt oben gruͤn, unten grau. Es giebt davon viele Nebenarten. Der ſchwarze, der Perſiſche, der Ben— galiſche. Der bunte kleine b der Elſter en Menſchen aͤnliche Sinne haben. 105 Specht, (pieus varius ). Der Grasſpecht, (picus varius minor). $. 132. 2) Gerader Schnabel, die Zunge iſt nich laͤnger als der Schnabel. Der Jakamer (Galbula. Picus Braſilien- ſis). Der Schnabel iſt ſehr lang, viereckt und ſpitz. Hat die Groͤſſe der Lerche, iſt in 1 zu he H. 33. 30 Der Schnabel maͤßig gebogen, der obere Schnabel erhaben und ſeitwaͤrts zuſam— mengedruckt. Einige haben an der Wurzel des Schna⸗ bels ſteiffe keilförmige Federn, andere haben der— gleichen nicht. Zur erſten Art gehört der Bucco (Le Barbu), ein Amerikaniſcher Vogel von 74 Zoll lang, wovon auch Abaͤnderungen in den Phi— lippiniſchen Inſeln angetroffen werden. Zur zwei— ten gehört der Kukuk (Cuculus). Er hat das Anſehn einer langgeſtreckten Taube, iſt ohngefehr 13 Zoll lang. Er iſt einſam, verläßt feine Jun gen, und legt feine Eier in die Neſter anderer Bo: G 5 gel 106 I. Abtheilung. Thiere, die gel, die fie ausbruͤten. Bauet ſich kein Neſt, ſon⸗ dern nimmt das Neſt anderer Voͤgel ein. Er lebt von Inſekten, und iſt wegen ſeines 1 Geſchreies bekant. §. 134. 4) Kurzer krummer Schnabel. Hier iſt entweder der Schnabel breiter als dick, oder die Dicke iſt groͤſſer als die Breite. ) Der Schnabel iſt breiter als dick. Der Braſilianiſche Couroucou A Er iſt etwas groͤſſer als eine Amſel, 124 Zoll lang, die Hauptfarbe aſchgrau. 909 Der Schnabel iſt dicker als breit. Hier iſt entweder der Schnabel oben ſcharf. Der ſchwarze Specht von Jamaika (Croto- phagus) hat ohngefehr die Groͤſſe der Amſel, die Lange betraͤgt 132 Zoll, der obere Schnabel iſt meſſerfoͤrmig, hat nur 10 Schwanzfedern. Er bauet auf den Zaͤunen ſehr groſſe Neſter, in wel- chen er wohl 50 Eier ausbruͤtet. Wohnt in Cayen ne. Oder der Schnabel iſt oben gewoͤlbt, der Papagay (pfittacus), dieſe find der Groͤſſe nach ſehr Menſchen änliche Sinne haben. 107 ſehr verſchieden, einige find groͤſſer als ein Huhn, andere haben nur die Groͤſſe der Lerche, einige ha— ben lange Schwaͤnze, andere kurze. Sie niſten auf Bäumen, ahmen die menſchliche Stimme nach, und teinken wenig. Der gelbe Papagai (Ara Brafileenfis) iſt 272 Schuh lang. Der obere Schnabel iſt weis, der untere ſchwarz. Der rothblaue Papagai (Ara lamaicenſis) iſt noch etwas groͤſſer. Andere Arten ſind gruͤn, weis, roͤthlich, violet. Zu den kleinern Arten gehoͤret der kleine grüne Papagai (Pſittacus viridis minor). Der Indianiſche Papagai mit dem Halsband u. a. m. Dieſes ganze Geſchlecht hat 12 Schwanz: federn. §. 135. 5) Langer Schnabel, fo dick als der Kopf, beide Schnaͤbel unterwaͤrts gebogen, und ſaͤgefoͤrmig. In dieſe Klaſſe gehöre der Pfeffervogel (Tucana). Die Zunge iſt Federartig, der Schwanz hat 10 Federn, der Schnabel iſt ſehr leicht und zelligt. Dieſer Braſilianiſche Vogel hat die Groͤſ— fe des Spechts, iſt 17 Schub lang, iſt oben ſchwarz und gruͤn, am Ende des Ruͤckens aſchſarbig. Iſt ſehr gefraͤßig. Es giebt davon viele Nebenarten. §. 136. I) 108 I. Abtheilung. Thiere, die . 136. | bb) Dreizeeige. Drei Zee vorne, hinten keiner. Dieſe ſind entweder zum Slegen ungeſchickt, oder geſchickt. N 6) Zum Stiegen ungeſchickt. Bei dieſen iſt der Schnabel entweder gera⸗ de und etwas flach, die Spitze aber rundlich, oder der Schnabel iſt gerade und faſt koniſch. an) Schnabel gerade, etwas flach, die Spitze rundlich. Der Amerikaniſche Strauß (Rhea). Er iſt etwas kleiner als ein Strauß, hat graue Federn, der Schwanz fehlt, an deſſen Stelle bedecken eini— ge lange unterwaͤrts gebognen Federn den Steiß. Die Flügel find klein, der Hals iſt 2 Schuh fang, Sta't des Hinterzees hat er ein rundes kalloͤſes Gewaͤchs. Er lebt von Fruͤchten und Fleiſch. Iſt in Braſilien und Guianna zu Hauſe. a 68) Gerader fat koniſcher Schnabel. Der Kaſuar (Cafuarius niger), hat faſt die Groͤſſe des Strauſſes, doch iſt er nicht vollig or ſo Menſchen änliche Sinne haben. 109 fo hoch. Die Fänge betraͤgt 4 Schuh, der Schna- bel iſt 44 Zell lang. Den Kopf zier ein Horn: artiger Helm, und in der Mitte der Kehle find 2 Lappen von blau und toi her Farbe. Der Kopf und ein Theil des Halſes find kahl. Die Flügel fiid klein. Er ve sſchlungt alles, was man ihm vorlegt. Lebt von 15500 ſch und Früchten. n NN 77 | 9. 137. a P) Zum Fliegen geſchickt. ! Dieſe theilen fh nach der Verſchiedenheit des Schnabels, in 3 Geſch lechte. Nachdem der Schnabel krumm aß kurz, oder gerade und ſehr lang, oder A und kurz iſt. | SEHE AR 0), Schnabel krumm und kurz. Der Trappe (Oris. Parda) iſt 342 Schuh lang. Die Fluͤgelſpitzen find 65 Schuh von einander. Der Mann iſt gröffer und mit ci: nem Federbart verſehen. Sie halten ſich auf ſumpfigten Feldern auf, und fliegen nicht ſehr hoch. Lebt von Kräutern und Samen. Es giebt davon auch kleine Arten in der 1. des Faſahns. PR) San | 210 I. Abtheilung. Thiere, die 22) Gerader und langer Schnabel, am Ende dick. Hier iſt der Schnabel entweder NN) cylin⸗ driſch, der Strandreuter (Himantopus). Iſt 124 Zoll lang, hat hohe rothe Fuͤſſe. Hält ſich am Ufer des Meeres auf, und lebt von Inſekten. Oder 22) ſeitwaͤrts zuſammengedruckt. Der Au⸗ ſternſammler (Oſtralega). In der Groͤſſe einer Kraͤhe, die Laͤnge betraͤgt 164 Zoll. Der Schna⸗ bel und die Fuͤſſe find roth, er ſelbſt oben ſchwarz, unten weis. Haͤlt ſich am Ufer des Meeres auf, und lebt von Auſtern. ) Gerader kurzer Schnabel, am Ende dicker. Der Regenpfeiffer, Grillvogel (Pluria- lis) hat die Gröffe einer Taube, iſt oæ Zoll lang. Iſt oben ſchwarz mit gelb und grünlichen Streiffen. Lebt von Regenwuͤrmern, und haͤlt ſich auf den Feldern, auch am Waſſer auf. N. 8. ce) Zweizeeige. Der Strauß (Struthio ) iſt der gröſde Vogel. Seine Länge betragt 74 Schuß, der Schna⸗ Menſchen aͤnliche Sinne haben. 111 Schnabel iſt gerade, flach mit rundlicher und am Ende klaufoͤrmiger Spitze. Er iſt mit ſchwarzen, krauſen Federn bedeckt, der Obertheil des Kopfes iſt kahl. Die kurzen Fluͤgel ſind am Ende mit hornartigen Sporen verſehen. Am Ende des Bruſtbeins iſt ein hartes Gewaͤchs, worauf er ſich ſtuͤtzt, wenn er auf der Erde ſitzt. Er legt die Eier in den Sand, und bebruͤtet ſie nur des Nachts, am Tage erwaͤrmt ſie die Sonne. Ex naͤhrt ſich von Fruͤchten und Kraͤutern, ſein Vaterland iſt Afrika. F. 14. b) Mit verbundenen Zeen. Dieſe find entweder vierzeeig oder dreizeeig. Bei denen vierzeeigen ſind drei Zee vorne, einer hinten. Hier ſind wieder entweder alle vier Zee mit einer Haut verbunden, oder die drei Vorder— zee find nur verbunden, der Hintere iſt frei. Im letzten Fall find die Zeen entweder mit einer gans zen, oder geſpaltenen Haut vereinigt. Die Ne benarten werden durch den Schnabel beſtimmt, §. 141. 112 GR Abtheilung. Thiere, die u Ah. 141, aa) e Drei vorne, einer hinten. 0 Ale vier Zee mit einer Haut verbunden. Dieſe haben entweder einen ſpigen, oder ge⸗ gen das Ende gekrümmten Schnabel. Im erſten Fall iſt der Schnabel entweder ganz gerade, oder etwas unterwaͤrts gebogen. b) Spitzer Schnabel. N) Ganz gerade, Der Schl angenvogel (Anhinga). Der Schnabel iſt mit kleinen zaͤhnigten Spitzen verſe⸗ hen, wie auch die Klaue des Mittlerenzees inwen⸗ dig. Er hat die Groͤſſe einer Endes Der Kopf iſt klein, der Hals lang und ri Er wohnt in Braſilien. 1255 75 ) Etwas unterwaͤrts gebogen. | | Der Seefaͤcher (Lepturus. Auis tro- picorum) befize die Groͤſſe einer Endte. Hat zwei ſehr lange Schwanzfedern, der Schnabel iſt roth, die Fuͤſſe ſchwarz, haͤlt ſich nur 5 1 den Wendecirkeln auf. N. 142, Menſchen änliche Sinne haben. 113 J. 142. BB) Gerader gegen die Spitze gekrümmter Schnabel. Hier iſt der Schnabel entweder koniſch, oder cylindriſch, oder flach. N) Koniſcher Schnabel. Die Voͤgel dieſes Geſchlechts haben keine ordentliche Mafenlöcher, ſondern an deren Stelle, in der obern Kinlade auf beiden Seiten eine lang heruntergehende Furche. Der Schnabel iſt mit ſehr kleinen zaͤhnfoͤrmigen Einſchnitten verſehen, fo wie die Klaue des Mittelzees. Die Charniergans (Sula. Pifcator. Stultus). Iſt 212 Schuh lang, der Schnabel iſt nahe am Kopf aus einigen Stu- cken zuſammengefuͤgt, wodurch er gewaltig weit kan aufgeſperrt werden. Sie haͤlt ſich am Ufer des Meeres auf. Dahin gehoͤrt auch die Fre— gatte (Fregata. Aquilus). 2) Faſt cylindriſcher 3 Auch bei dieſem Geſchlecht iſt die Klaue des Mittelzees inwendig gezaͤhnt. Der Seerabe (Eberh. Thier geſchiclite.) 9 (Pha- 14 1. Abrheilung. Thiere, die (Phalacrocorax. Cormorant). ft 27, Schuh lang, oben kupfertacbig und grun, die, Flügel ſchwarz. Am Hintercheil des Kopfs hat er eine Art von Kam. Er niſtet auf hohen Baͤumen und Feſſen, und haͤlt ſich am Meer auf. Wird abgerichtet, Fiſche zu fangen. Dahin gehort auch | Die Schwimk raͤhe (Phalacrocorax minor). 7 Flacher am Ende gebogener Schnabel. Die Vögel dieſes Geſchlechts, haben keine ſichtbare Naſenloͤcher, und ihre Kehle iſt mit einem Beutel, der ſich ſehr weit ausdehnen laͤſt, verſehen. Die Kropfgans, Meergans, Pelikan (one- crotalus), gehoͤrt unter die groſſen Voͤgel. Die Laͤnge ea Schuh, die ausgebreiteten Flügel: ſpitzen find 11 Schuh von einander entfernt. Die Federn des Halſes ſind wollfoͤrmig, die Kopffedern ſind langer und bilden eine Art von Kam, an den Seiten iſt der Kopf kahl. Hält ſich am Ufer der Seen und Fluͤſſe auf. Der aſchgraue Pelikan iſt etwas fie ner, und nicht viel groͤſſer als eine Gans. Wo at ia Ameraa. | F. 143. menſchen änliche Sinne haben. 115 . | P) Die drei Vorderzee find verbunden, der Hintere frei. Hier ſind die Zee entweder mit einer ganzen, oder geſpaltenen Haut ve rbügdem Im erſten Fall find entweder die Fuͤſſe am Steiß befindlich, und das Dickbein liegt im Leibe; oder die Fuͤſſe befinden ſich in der Mute des Korpers. K. 144. 700 Die Zee mit einer ganzen Haut verbunden. | 9 Die Se am Steiß, das Dickbein im Leibe. Dieſes Geſchlecht theilt ſich in zwei Neben arten in Abſicht auf den Schnabel. Dieſer iſt entweder Ne) Gerade, aber die Spitze des obern Schnabels iſt gebogen. Die magellanifche Gans, Fettgans (Sphenifeus. Diomedea demerſa). Sie iſt nicht vollig 2 Schuh lang. Sie traͤgt die H 2 klei⸗ 116 I. Abtheilung. Thiere, die kleinen Fluͤgel beſtaͤndig ausgebreitet, iſt aber zum Fliegen voͤllig ungeſchickt. Der Koͤrper iſt mit kleinen ſchwarzen ſteifen Federn bedeckt, die Federn auf den Fluͤgeln ſind ſchuppenartig. Sie haͤlt ſich in Amerika, am Suͤdmeer auf, die Spitze des un— tern Schnabels iſt gleichſam abgeſchnitten. Der Phaeton hat die Groͤſſe der Gans, wohnt auch am Suͤdmeer, die Spitze des untern Schnabels aber iſt geruͤndet. Hat auch kleine und ſtets aus⸗ gebreitete Flügel. 22) Gerader und ſpitzer Schnabel. Die Fuͤſſe von dieſem ganzen Geſchlecht ſind ſeitwaͤrts zuſammengedruckt. Die Taucherendte (mergus) hat die Gröffe der Endte. Der Gang iſt ſehr beſchwerlich, daher ſie nur ſchwimmen und fliegen. Halten ſich im Nordmeer auf. §. 145. Die Fuͤſſe in der Mitte des Korpers, das Dickbein auſſer dem Leibe. Dieſe haben entweder ſehr kurze oder lange Fuͤſſe. Im erſten Fall iſt der Schnabel entweder nicht gezaͤhnt oder gezaͤhnt. NN) Et menſchen Änliche Sinne haben. 117 NN) Kurze Fuͤſſe. 1) Schnabel ungezaͤhnt. Hier iſt wieder der Schnabel entweder ges gen die Spitze zu gekruͤmmt, oder er iſt gerade und felßbärts platt. aa) Schnabel gegen die Spitze gebogen. Hierher gehört die Erdmoͤbe (Puffinus) hat die Groͤſſe einer Endte iſt aſchfarbig, der Schna— bel iſt faſt cylindriſch, und beide Spitzen krum. Haͤlt ſich in den Noͤrdlichen Gegenden auf. Der Sturmvogel (procellaria). Der Fus iſt halb nackt. Der Schnabel faſt cylindriſch, der obere krumm, der untere abgeſchnitten. Es giebt da⸗ von verſchiedene Arten, der ſchwaͤrzliche hat die Groͤſſe einer Lerche. Wohnt im Nordmeer, und niſtet auf Felſen. Der Graue hat die Gröͤſſe ei⸗ ner Endte, haͤlt ſich auch im Nordmeer auf. Der Weiſſe in der Groͤſſe einer Taube, wohnt am Vorgebirge der guten Hofnung. Er flieht bei bes vorſtehendem Sturm anf die Schiffe. Der Dreck— vogel (Stercorarius) hat auch die Groͤſſe einer Endte und faſt cylindriſchen Schnabel, die obere Spitze iſt krum, die untere geruͤndet. Haͤlt ſich ; 3 in 118 J. Abtheilung. Thiere, die in Norden auf. Die Seemoͤve gl ihr obe⸗ rer Schnabel iſt am Ende gebogen, der untere winklich, der untere Theil des Fuſſes iſt nackt. Die groͤſten ſind bis 24 Zoll lang, die kleinen 347 Suh. Sie halten ſich an der See auf, und leben von Fiſchen. bg §. 146. 0 bb) Schnabel gerade, und ſeitwaͤrts f platt. Bei dieſen ſind 1) entweder beide Schnaͤ⸗ bel gleich lang, die Seeſchwalbe (Sterna), wo⸗ von die gröffere bis 16 Zoll, die kleinere nicht über 8 Zoll lang iſt. Sie niſtet im Rohr, und haͤlt ſich am Waſſer auf. Der Schwanz iſt gabelfoͤr⸗ mig. Oder 2) der untere Schnabel iſt viel laͤnger als der obere. Die Seeſcheere (Kygchopfalia. Rynchops nigra). Iſt 7, Schuh lang. Dir obere Schnabel paßt in den Einſchnitt des untern. Dieſer Vogel ſtreicht über das Waſ⸗ fer, und ſchoͤpft mit dem hervorragenden untern Schnabel, die kleinen Fiſche und Würmer zu feiner Speiſe auf. d. | 147. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 119 de, A 2) Mit gezaͤhnten Schnabel. Hier iſt der Schnabel entweder faſt enlin: driſch, und die Spitze des obern Schnabels krum; oder der Schnabel iſt oben erhaben, unten flach. aa) Der Schnabel faſt cylindriſch, die Spitze des obern krum. Die Taͤuchergans (merganfer). Iſt oben glänzend ſchwarz, unten weis, hat die Groͤſſe der Endte, ein Theil der Fuͤſſe iſt nackt. Haͤlt ſich am Ufer des Meeres auf, und dient zum Fiſchfang. Es giebt davon verſchiedene Nebenarten. bb) Der obere Schnabel erhaben, der untere flach. | Diefe teilen ſich in zwei Nebengeſchlechter, in einigen iſt der Schnabel ſo dick als breit. Das Gaͤnſegeſchlecht, bei andern iſt die Breite be⸗ traͤchtliger, als die Dicke. Das Endtengeſchlecht. Bei beiden iſt der Schnabel mit Zähnen verſehen. Zu dem Gaͤnſegeſchlecht gehört auch der Schwan. H 4 (Cygnus) 120 . Abtheilung. hier, die (Cygnus) der fich durch feine Groͤſſe, feinen langen Hals, und den Fleiſchlappen an der Wurzel des Schnabels unterſcheidet. U 5. 23) Lange Fuͤſſe. Der Schnabel dieſer Vogel iſt theils mit Zaͤhnen verſehen, theils ohne Zaͤhnen. 1) Schnabel mit Zaͤhnen verſehen. Bei den Voͤgeln dieſes Geſchlechts iſt der untere Schnabel breiter als der obere. Der obere aber gegen das Ende etwas unterwaͤrts gebogen. Der Flamant (phoenicopterus) iſt 45 Schuh lang. Der unter Theil der Fuͤſſe iſt nackt. We⸗ gen Laͤnge der Fuͤſſe muß er beim Bruͤten, die Fuͤſſe aus dem Neſt herausſetzen. Man findet ihn in Amerika, auch zu weilen im ſuͤdlichen Frankreich. 9. 149. 2) Schnabel ohne Zaͤhne. Hier iſt entweder der Schnabel dünne, lang, flach und etwas aufwärts gebogen, der Waſſerſaͤ⸗ bel Menſchen änliche Sinne haben. 121 bel (Avocetta) iſt Ir Schuh lang, die Füffe find unten kahl. Er haͤlt ſich am Ufer des Meeres auf. Oder der Schnabel iſt gerade und kurz. Der Courier (Corirra) etwas kleiner als der Waſſerſaͤ⸗ bel. Lebt in Italien, lauft ſehr hurtig. h $. 150. 28) Mit geſpaltener Haut oder Lappen. Bei den Voͤgeln dieſer Klaſſe, ſind entweder die Zee der ganzen Laͤnge nach mit Lappen beſetzt, oder mit halbgeſpaltenen Haͤuten verbunden. Die Haut derer Lappen iſt entweder einfach oder aus: gezackt. 1) Die Zee der ganzen Länge nach mit Lappen beſetzt. N) Die Haute einfach. Das braune Rohrhuhn (Gallinula minor fronte rubra) ſt 125 Zoll lang. Der untere Theil der Fuͤſſe iſt nackt, die Stirne iſt kahl und mit ei⸗ ner dicken Haut uͤberzogen. Es iſt oben braun und olivenfarbig, unten Aſchgrau. Die Haut auf der Stirne roth. Der tab iſt ſchmal. Das H 5 Weib⸗ 122 I. Abtheilung. Thiere, die Weibgen iſt etwas kleiner. Sie halten ſich an Flüſſen und Suͤmpßen auf, und bauen ihr Neſt im Geſtraͤuch am Waſſer. Ihre Eier find gruͤnlich mit roch und braunen Flecken. Es giebt bei Bo⸗ logna Arten davon, die weit groͤſſer, und auf 18 Zoll | lang find. Sie find oben Kaſtanienfarbig. | er ict, 2) Ausgezackte Lappen. Hier iſt der Schnabel entweder duͤnne und gerade, oder er iſt koniſch, und ſeuwaͤris zuſam⸗ mengedruckt. bon NN) Dinner gerader Schnabel. Das Engliſche Waſſerhuhn (Gray coot footed Tringa. Phalaropus). Es iſt oben Aſch⸗ grau mit blau gemiſcht, der Scheitel iſt ſchwarz. Die Schwungfedern ſchwaͤrzlich mit weiſſem Ran⸗ de. Die Laͤnge betraͤgt 8 Zoll. Die Haut des Mittelzees ſpaltet ſich in drei Lappen, des aͤuſſern in viere und des inneren in zwei, alle dieſe Haͤute ſind ausgezackt, der etwas flache Schnabel iſt ſchwarz. Sie halten ſich in Engelland am Waſ⸗ 91202 | 2 0 ſer Menſchen aͤnliche Sinne haben. 123 ſer auf. Es giebt auch Arten davon in Mord: amerika. | 22) Honiſcher ſeitwaͤrts zuſammenge⸗ | druckter Schnabel. Das ſchwarze Rohrhuhn oder Waſſer⸗ huhn (fulica atra). Die Stirne iſt kahl und mit einer ſtarken Haut bedeckt. Der Kopf und Hals find ſchwarz, die Raͤnder der Flügel weis, die Stirne roth, der untere Theil der Fuͤſſe nackt. Iſt 14 Zoll lang. Das aus Gras und Schilf beſtehende Neſt, ſchwimmet auf dem Waſſer, und haͤngt ſich an das Rohr. Hierher gehoͤrt auch das Flusteufelgen (Pulica aterrima. Fulica maior. Diable de Mer). Es iſt etwas groͤſſer als das vorige. Die Lappen der Zee ſind an beiden Arten wie an dem Engliſchem Waſſerhuhn. Auch in Mexiko giebt es davon ei- ne Art Yohoalcoochillin. Dieſe hat einen rothen Schnabel, da be den Europaäiſchen der Schnabel olrwenfarbig iſt. | 6. 152. 124 I. Abtheilung. Thiere, die . 1 Die Zeen ſind mit geſpaltenen Häuten verbunden, Hierher gehort das Geſchlecht der Taͤucher (Colymbus). Sie haben alle einen geraden ſpi⸗ tzen Schnabel. Sie haben insgeſammt keinen Schwanz. Die Füffe find ſeitwaͤrts flach. Die Klauen wie Menſchennaͤgel. Es giebt davon ver⸗ ſchiedene Arten. | | §. 153. bb) Drei Zeeige. Dieſe haben alle drei Zee vorne, hinten kei⸗ nen. Sie theilen ſich in zwei Nebenklaſſen. Bei einigen ſind die Fuͤſſe am Steiß, und die Schenkel im Leibe, bei andern befinden ſich die Fuͤſſe in der Mitte des Koͤrpers, und die Schenkel auſſerhalb des Leibes. Menſchen änliche Sinne haben. 125 9. 154 a) Die Fuͤſſe am Steiß, die Schenkel im Leibe. Sie theilen ſich in zwei Geſchlechte, welche ſich durch den Schnabel unterſcheiden. Diẽeſer iſt entweder gerade und ſpitz, oder er iſt ſeitwaͤrts zus ſammengedruckt mit quer uͤberlauffenden Streiffen. aua) Gerader und ſpitzer Schnabel. Die Seetaube (Columba Groenlandica. Uria). Sie hat die Groͤſſe einer Endte, iſt oben braun und ſchwarz, unten weis. Der Schnabel, Fuͤſſe, Zee und Schwimhaut iſt ſchwarz. Sie machen ihr Neſt an der See auf unerſteiglichen Felſen. Sie legen auf einmahl nur ein gruͤnliches mit ſchwarzen Flecken gezeichnetes Ei, welches ſo groß iſt als ein Gaͤnſeei. Sie pfeiffen wie junge Tauben. Ihre Wohnung iſt in Norden. §. 35% 126 J. Abtheilung. Thiere, die N F. 155, PR) Seitwaͤrts zuſammengedruckter Schna⸗ 0 bel, mit Querſtreiffen. Hier iſt entweder der Schnabel eben ſo dick als lang, oder er iſt länger als dick. N Schnabel ſo dick als lang. Der Seepapagai (Fratercula. Alca 3 ca). Iſt etwas kleiner als die Seetau be, der Schnabel iſt ungeſchickt dick. Er iſt 1/52 Linien an der Wurzel dick und 15 Linien lang, und bildet daher gleichſam ein Dreieck. Die zuſammengeſchla⸗ genen Fluͤgel, erreichen ohngefaͤhr den dritten Theil der Laͤnge des . Die Augen ſind ſchwarz. Die Fuͤſſe und Zee fo wohl als die Haut, welche fie verbindet, find bei einigen ſehr ſchön orange⸗ farbig „ bei andern aber roth, die Klauen aber ſchwarz und blau gemiſcht. Der obere Schnabel ift an der Spitze etwas gekruͤmmet. Er iſt an der Wurzel mit einer harten gelben Haut uͤberzo— gen, der übrige Schnabel iſt roth. Quer über den obern Schnabel lauffen drei hohle Streiffen, davon ſich der eine in dem gelben Theil, zwei aber in dem rothen Theil des Schnabels, befinden. Ueber den Augen befindet ſich ein dreieckt gelbliges Fleiſchgewaͤchſe. Er niſtet in den Löchern der Fel⸗ Menſchen änlicbe Sinne haben. 127 Felſen, in welchen ſich Erde befindet. Das Ba terland ſind die noͤrdlichen Gegenden. | 2 er H. 156. | Y Der Schnabel nicht ſo dick als lang. Die nordiſche Fettgans (Alca impennis. Alea maior). Hat die Groͤſſe einer Gans. Hat fehr kleine Flügel, und fliegt daher nicht. Der Schwanz iſt ſpitz. Den Kopf, Hals und Rücken, bedecken ſchwarze, ‚glänzende und ſeidenartige wei⸗ che Federn. Der Schnabel iſt ſchwarz. Der obere Schnabel iſt mit acht, der untere mit zehn Querſtreiffen durchſchmtten. Er iſt 183 Linien dick und 42 Zoll lang. Die obere Kinlade iſt ges gen das Ende etwas gebogen, die untere aber un⸗ terwaͤrts eckig. Die Naſenloͤcher find laͤnglich und ſitzen unter den Federn an dem Winkel des Mun⸗ des. Die Farbe iſt oben ſchwarz unten weis. Die Fuͤſſe, Zee und Schwimmhaͤute ſind ſchwarz. Haͤlt ſich im Nordmeer auf. Es giebt auch davon eine kleinere Art in der Groͤſſe einer Endte. Dahin gehört die kleine Fettgaus (Torda). Sie iſt 145 Zoll lang. Die ausgebreiteten Fluͤgelſpitzen ſind beinahe 2 Schuh von einander entfernt. Der obere Schnabel iſt mit drei, der untere mit zwei Querſtreiffen durchſchnitten, wovon derjenige, wel— 4055 dem Kopfe am naͤchſten, weis if, Die Fuͤſſe, Zee 128 I. Abtheilung. Thiere, die Zee und Schwimmhaͤute ſind ſchwarz. Halten ſich in Norden, zu weilen auch in Frankreich am Ufer des Meeres auf. Sie niſten in unzugaͤngli— chen Lochern der Felſen. Ihre Eier find weis und ſchwarz geſprenkelt. §. 157. | 2) Die Fuͤſſe in der Mitte des Körpers, die Schenkel auſſer dem Leibe. Die Fuͤſſe ſind kurz. Das Kriegsſchif (Albatrus. Diomedea exulans), Die zu dieſem Geſchlecht gehörigen Voͤ⸗ gel, haben einen ſeitwaͤrts zuſammengedruckten Schnabel. Die Spitze des Oberſchnabels iſt ge— krümmt, des untern abgeſtümpft. Der untere Theil der Fuͤſſe iſt kahl. Es gehoͤrt unter die groſ— fen Schwimmvoͤgel, und hat die Groͤſſe der Kropf— gans, die ausgebreiteten Fluͤgelſpitzen find 1o Schuh von einander entfernt. Der Schnabel iſt 6 Zoll lang, und ſcheint aus verſchiedenen Stuͤcken zu— ſammengeſetzt zu ſeyn. Der kahle Theil der Schenkel, die Fuͤſſe, die Zee und Schwimmhaͤute ſind fleiſchfarben. C. Fiſche Menſchen anliche Sinne haben. 129 C. Fiſche. * §. 358. Kennzeichen derfelben. Man unterſcheidet die Fiſche von allen uͤbri— gen lebendigen Geſchoͤpfen die Menſchen aͤnliche Sinne haben, ) durch die Flosfedern, oder Fin: nen. 2) Durch den beſondern Schwanz. Da ſich bei allen Fiſchen der dicke Koͤrper nach und nach verduͤnnt, und endlich in einen ſchmalen mit einer Finne verſehenen Theil endigt. 3) Dadurch, daß fie ein eigenes Luftbehaͤltnis haben, durch def: ſen Huͤlfe ſie ſich im Waſſer heben und wieder ſin⸗ ken koͤnnen. Dieſes iſt bei denen Fiſchen, die durch fleiſchigte dungen Othem hohlen, ein eigner groſſer Darm, in welchem man allezeit nur Luft und nie Koth antrift, bei andern aber, die durch Kiemen Othem hohlen, iſt es eine beſondere Blaſe. 4) Daß ſie ſtum ſind, und keinen artikulirten Laut, oder Stimme hoͤren laſſen. Einige ſcheinen zwar einen Ton von ſich zu geben: ſo bruͤllt der Wall— fiſch auf eine ungeheure Art, daß man ihn auch auf eine halbe Meile weit hoͤren kan. Das Meer— ſchwein ſcheint zu grunzen; der Hundskopf, La- mias, giebt einen Laut von ſich der dem Bellen der Hunde aͤnlich iſt; die Schmerlinge pfeiffen wie die (Eberh. Thiergefchichte.) J Maͤu⸗ 130 I. Abtheilung. Thiere, die Maͤuſe, der Karpfe und Schleye ſchmatzen u. ſ. w.“) Betrachtet man aber die Sache genau, ſo kan man doch nicht ſagen, daß dieſes eine wahre Stimme ſey. Denn erſtlich wird zur Stimme erfordert, daß die Luft aus der Lunge getrieben, und durch den Gaumen und die Zunge modificirt wird. Das fälle bei denen meiſten Fiſchen, die keine tungen ha⸗ ben, weg; und bei dem Wallfiſch, der mit Lungen athmet, geht die Luft durch eine beſondere Oefnung am Kopf heraus, wo ſie nicht artikulirt wird, ſon⸗ dern nur ein Geraͤuſch macht, wie ſie es auch bei lebloſen Koͤrpern thut, wenn ſie aus einem groſſen Behaͤltnis mit Gewalt herausgetrieben wird. Zweitens wird zur Stimme erfordert, daß ſie nach den Affekten des Thieres ſich ändere, damit fie ein⸗ ander ihre Beduͤrftniſſe zu erkennen geben. Ein Hund heult und ſchreit beim Schmerz und Furcht. Beim Zorn, beim Schmeicheln aͤndert er fein Bel- len mit heftigern und geſchwinden, oder ſanftern und langſamen Tonen. Das kan der Fiſch nicht. Er ſchreit nicht beim Schmerz, er lockt ſeine Gat⸗ tin nicht durch melodiſche Toͤne, wie der Vogel, er aͤndert den Laut, den er von ſich giebt, nicht beim Zorn. Weil alſo a) nicht e ſondern nur die we⸗ *) S. Klein de fono et auditu piſeium p. 10 ſeq. und des geſchickten Hrn. Paſt. Richters Ichthyo⸗ theologie p. 259. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 131 wenigſten Fiſche einen Laut von ſich geben; b) dies ſer auch mehr zufaͤllig, durch das Auswerfen des mit Luft vermiſchten Waſſers aus den Blaſeloͤchern, durch die Bewegung der Kinbacken u. d. g. ge⸗ ſchieht; auch e) nach denen Beduͤrftniſſen des Thiers nicht verſchieden iſt: ſo machen wir den Schlus, daß dieſes alles zwar ein Schall, aber keine eigent- liche Stimme ſey. 5) Daß ſie nicht in der freien Luft allein leben koͤnnen, ſondern zu ihrer Erhal⸗ tung Waſſer erfordert wird, aus welchem ſie die Luft empfangen. Der Krokodill, das Nilpferd, der Froſch, und andere vierfuͤßige Thiere, die man ſonſt zu den Amphibien rechnet, koͤnnen in freier Luft leben, und unterſcheiden ſich auch dadurch von den Fiſchen. §. 159. Algemeine Eigenſchaften. Bau ihres Koͤrpers. Der Körper der vierfuͤßigen Thiere und Bo: gel, iſt durch Knochen unterſtuͤtzt, an welchen die Muskeln befeſtigt find. Bei denen Fiſchen aber geſchieht dieſe Unterſtuͤtzung auf eine dreifache Art. Die Fiſche, welche durch Kiemen Luft ſchoͤpfen, haben ſtatt der Knochen Graͤthen. Diejenigen, Feen durch beſondere Lungen athmen, und die Luft 8 J 2 durch 132 I Abtheilung. Thiere, die durch Seitenloͤcher einziehen, haben ſtat der Graͤ⸗ then Knorpel, und man nennt ſie daher auch Knor⸗ pelſiſche (Cartilagineos). Die Wallfiſche aber, wel: che ihrem inneren Bau nach, denen vierfuͤßigen Thieren ſich nähern, find auch mit wuͤrklichen Kno⸗ chen verſehen. Zu ihren Lebensbewegungen beſitzen die Wallfiſche ein Herz mit einer doppelten Kam⸗ mer, und zwei Herzohren auch warmes Blut. Sie athmen mit fleiſchigter nge, und blaſen Luft und Waſſer durch ein oder 2 Blaſelöͤcher heraus, die am Kopf oder Nacken befindlich ſind. Bei denen knorplichten Fiſchen ſind ſo viele Lungen da, als Oefnungen auf der Seite vorhanden ſind. Ei⸗ ne jede ſolche Lunge, iſt ein rother haͤutiger Sack mit 2 Oefnungen, deren die eine auswaͤrts, die an⸗ dere einwaͤrts geht. Hinter dieſen Lungen iſt ein hornartiges Ligament, welches die Lungen von dem uͤbrigen Koͤrper abſondert, ihr Herz hat nur eine Kammer und ein Ohr. Die uͤbrigen Fiſche, wel⸗ che mit Graͤten verſehen find, haben ſtat der Lun⸗ gen Fiſchohren oder Kiemen (branchia). Dieſe beſtehen auf jeder Seite aus vier Ribben, welche auf der hohlen Seite mit zwei Reihen Blaͤtter be⸗ ſetzt ſind. Jedes Blat iſt aus 135 ſichelfoͤrmigen Platten zuſammen geſetzt, welche eine Art von Franſen, wie an den Schreibfedern, bilden. Die⸗ ſe Ribben fe dergeſtalt beweglich, daß ſie ſich nicht Menſchen änliche Sinne haben. 133 nicht nur um ſich ſelbſt bewegen, ſondern ſich auch unter einander bald naͤhern, bald entfernen. Zu ihrer Bewegung dienen 46 Muskeln. An der er⸗ habenen Seite, ſind dieſe Ribben mit einer Rinne ausge hoͤhlt, durch welche ein groſſer Aſt der Aorta lauft, der ſich durch unzaͤhlige Zweige zwiſchen den Platten der Blaͤtter verbreitet. Die Oefnung der Kiemen wird bei den meiſten Fiſchen durch einen Deckel verſchloſſen, der eben die Dienſte thut, als das Leder beim Blaſebalg. Er iſt aus vielen ein⸗ zelnen Stuͤcken zuſammen geſetzt, die bei der Er⸗ weiterung ſich auswaͤrts woͤlben. Der untere Theil des Deckels, faltet ſich wie ein Faͤcher, und alle Stuͤcken deſſelben ſind mit einer doppelten Haut bekleidet. Indem die Fiſche das Maul oͤfnen und die Kiemen erweitern, ſo trit das Waſſer durch den Mund in die innere Hoͤhlung deſſelben. Darauf ſchließt der Fiſch den Mund zu, die Ribben der Kiemen fallen zuſammen, das Waſſer wird gedruckt, und zwiſchen den Platten der Kiemen durchgepreßt, es hebt die auf dem Kiemendeckel liegende Haut in die Hoͤhe, und geht zu dieſer Oefnung heraus. Ein Theil der im Waſſer befindlichen Luft ſcheint in das Blut abſorbirt zu werden. Alle dieſe Fiſche haben ein Herz mit einer Kammer und einem Ohre. Endlich bes ſitzen alle Fiſche ein Gehirn und verlaͤngertes Ruͤ— ckenmark, zur Abſonderung des zum Leben nothwen⸗ 33 digen 134 1. Abtheilung. Thiere, die digen Nervenſafts. Die Verdauung geſchieht durch einen haͤutigen Magen und Gedärme, durch Huͤlfe der Galle, wie bei denen bisher beſchriebnen Thieren; zum Zermalmen der Speiſen dienen bei dem eigentlichen Wallfiſch die Barten. Die übri: gen Fiſche, die vom Raube leben, haben Zaͤhne, die zum Theil feſt und ſpitz, zum Theil, wie beim Meerteuffel wackelnd ſind. Bei einigen Fiſchen ſitzen fie in einer Reihe, bei andern in vielen Rei⸗ hen, bei einigen iſt faſt der ganze Gaumen mit Zaͤhnen verſehen. Der Urin wird in den Nieren abgeſondert, und in der Urinblaſe aufgehoben; der Koth geht durch eine Oefnung am Untertheil des Schwanzes weg. Die Fortpflanzung geſchieht beim Wallfiſch, wie bei den vierfuͤßigen Thieren. Das maͤnnliche Glied liegt in einer Scheide, und die weibliche Schaam iſt, wie bei den Landthieren. Der Beiſchlaf wird eben ſo, wie bei jenen volbracht. Sie bringen auch lebendige Junge zur Welt, und fäugen dieſelbe an zweien am Ende des Bauchs befindlichen Bruͤſten mit Milch, die aus denen Bruͤſten ausfließt, und von denen Jungen aufge⸗ fangen wird. Auch der Hay (Carcharias), deſſen männliches Glied, wie bei einigen Amphibien dop⸗ pelt iſt, bringt ſo wie einige andere lebendige Jun— gen, doch auf eine andere Art zur Welt. Die Jungen kriechen naͤmlich aus dem hornartigen Ei, inner⸗ Menſchen aͤnliche Sinne haben. 135 innerhalb der Mutterſcheide heraus, und kommen als⸗ denn zum Vorſchein. Alle übrige Fiſche lichen. Dem Weibgen gehen die Eier ab, welche von dem Maͤnn⸗ gen durch Weglaſſung des Saamens befeuchtet werden, und zuſammenhaͤngen, und nach einigen Tagen kriecht die junge Brut aus. ig 160, Empfindungs und Bervegungstverfzeuge, Von auſſen theilt man den Körper der Fifche in den Rumpf und Flosfedern. Der Rumpf wird wieder in den Kopf, die Bruſt, den Un: terleib und Schwanz eingetheilt. Im Kopf ſind die Empfindungswerkzeuge, die Augen, ohne Aus genlieder, doch mit einer anſchlieſſenden Haut ver— ſehen. Der Augapfel und Kriſtallinſe ſind rund, die waͤsrige Feuchtigkeit fehlt. Das aͤuſſere Ohr fehlt bei allen Fiſchen, die inneren Werkzeuge des Gehoͤrs, nebſt dem Gehoͤrgang, fallen bei allen de: nen Fiſchen, die durch Lungen Athmen, den Walls fiſchen und Knorpelfiſchen deutlich in die Augen. Bei denen uͤbrigen Fiſchen, die mit Kiemen Luft ſchöpſen, hat Klein“) die Gehörknochen durch: Nane gaͤn⸗ ) S. deſſen Hift. piſe. Miſſ. I. und ſeinen Traktat de ſono et auditu piſeium p. 22 u. f. 136 J. Abtheilung. Thiere, die gaͤngig entdeckt, auch bei vielen einen wiewohl en⸗ | gen Gehoͤrgang. Der Geruch geſchieht bei denen mit Blaſeloͤchern verſehenen Fiſchen, durch dieſe mit vielen Nerverwaͤrzgen verſehnen Blaſeloͤcher, bei denen uͤbrigen aber durch zwei Naſenloͤcher. Da die Fiſche mit einer Zunge und Gaumen verſehen ſind, ſo iſt kein Zweifel an ihrem Geſchmack, und das Gefuͤhl macht ihnen keiner ſtreitig. Die Be⸗ wegungswerkzeuge derer Fiſche ſind von dreier lei Art. Sie muͤſſen 1) im Waſſer ſteigen und ſinken, dazu dient ein beſonder Luftbehaͤltnis in ihrem Unterleibe. 2) Sie muͤſſen ſich vorwaͤrts und ſeitwaͤrts bewegen, darzu dienen der Schwanz und die Flosfedern, oder Finne. 3) Und end⸗ lich muͤſſen fie ſtehen, und ſich dabei im Gleich⸗ gewicht erhalten, dazu dienen die Bauchfinnen, die ihnen ſtat der Fuͤſſe dienen. Das Luftbehaͤlt⸗ nis iſt bei den Wallfiſchen ein groſſer Darm, bei kleinen Fiſchen eine Blaſe, die mit Luft angefuͤllt, und mit einer muskuloͤſen Haut, uͤberzogen iſt. Durch die Faͤſergen dieſer Haut, kan das Luftbehaͤlt; nis willkuͤhrlich zuſammengedruckt werden. Der Koͤrper des Fiſches hat mit dem Waſſer faſt einer⸗ lei ſpeeifike Schwere, und der Fiſch erhaͤlt ſich da⸗ her im Waſſer ſchwebend. Zieht er die Muskeln des Luftbehaͤltniſſes zuſammen, fo wird daſſelbe klei⸗ ner, der Bauch des Fiſches faͤllt daher zuſammen, der Menſchen snliche Sinne haben. 137 der Fiſch wird ſpecifice ſchwerer, als das Waſſer, und ſinkt in demſelben zu Boden. Hoͤrt das Thier auf, das Luftbehaͤltnis zuſammen zu druͤcken, ſo dehnt ſich die vorher in einen engern Raum gebrachte Luft wieder aus, der Bauch des Fiſches ſchwillt auf, nimmt einen groͤſſern Raum ein, wird ſpeci— fice leichter als das Waſſer, und daher von dem Waſſer, fo wie die Cartefianifche Teuffelgen in die Hoͤhe gehoben. Vielleicht beſchleunigt der Fiſch dieſes Aufſteigen auch durch die ſchnelle Bewegung der Flosfedern um etwas. Die Luft ſcheint in der Lunge und den Kiemen vom Waſſer abgeſondert, und durch eigne Gefaͤſſe in das Luftbehaͤltnis ge- bracht zu werden. Die Finnen oder Flosfedern beſtehen aus knorpelartigen beweglichen Strahlen, die durch eine duͤnne Haut mit einander verbun⸗ den ſind. Einige derſelben ſind hart und mit Stacheln verſehen, andere aber weich und biegſam. Einige ſitzen auf dem Ruͤcken (pinnae dorfales), andere an den Seiten der Bruſt (pinnas peltora- les), andere ſitzen unten am Bauch (pinnae ab- dominales), und endlich befindet ſich auch bei eini: gen Fiſchen eine Flosfeder am After (pinna ana- lis). Die Flosfeder, welche ſich am Ende des Schwanzes befindet (pinna caudalis), iſt entweder ganz, oder geſpalten, oder rund. 5 %. 161. 138 I. Abtheilung. Thiere, die Ker Waffen der Fiſche. B Die Fiſche vertheidigen ſich theils mit dem Schwanz, mit welchem die groſſen Fiſche gefaͤhrlich um ſich ſchlagen, theils mit den Zaͤhnen, womit fie beiſſen, und ihren Raub feſt halten. Der Nar⸗ wall iſt mit einem langen hervorragenden Zahn in der linken oberen Kinlade verſehen, andere be: haupten, daß er mit zwei Zaͤhnen bewafnet ſey. Der Schwertfiſch hat vorne an der Schnautze eine harte 35 Zoll lange dreieckte ſchwertfoͤrmige Hervor⸗ ragung, die auf beiden Seiten mit kleinen aſchgrauen Zähnen beſetzt iſt. Andern Fiſchen dient eine har: te auf dem Rüden befindliche Flosfeder zum Ge⸗ wehr. Die uͤbrigen Waffen dienen nur zur “Bes deckung des Körpers, und nicht zum Angrif, Ders gleichen ſind die Schuppen und Schilde. . 182. Algemeine Eintheilung. Die Fiſche hohlen auf eine zwiefache Art Othem, durch Lungen oder Kiemen (branchia). Die Kiemen fallen von auſſen bald in die Sinne, fo wie die Oefnungen derer dungen. Ich theile daher e in zwei Hauptklaſſen, in dieje⸗ nigen, | Menſchen aͤnliche Sinne haben. 139 nigen, welche mit Lungen verſehen ſind, und in die fo ſtatt der dungen Kiemen beſitzen. Die, welche Lungen haben, theilen ſich wieder in zwei Klaſſen. Die Lungen haben entweder denſelben Bau, wie bei den vierfüßigen Thieren; die Wallfiſche (Cera- cea). Oder ſie haben einen beſondern Bau, mit an der Seite befindlichen Luftloͤchern: Knorpelar— tige Fiſche (piſces eartilaginei). Die mit Kie⸗ men verſehene haben entweder Kiemendeckel, oder nicht. Die, welche Kiemendeckel beſitzen, haben entweder Bauchfinnen, oder nicht. Und bei denen, die mit Bauchfinnen verſehen ſind, be⸗ finden ſich dieſe entweder vor den Bruſtfinnen, oder unter den Bruſtfinnen, oder hinter denſelben. a) Fiſche, die mit Lungen verſehen find. aa) Mit fleiſchigten Lungen. Wallfiſche (Cetacea). 6, 163. Algemeine Eintheilung. Die mit fleiſchigten Lungen verſehenen Fiſche ſpritzen des eingezogene Waſſer durch gewiſſe Oef⸗ nungen am Kopf oder Halſe wieder von ſich. Die⸗ fer Dlafelöcher find entweder zwei, oder es iſt nur | . eins 140 I Abtheilung. Thiere, die eins vorhanden. Es theilen ſich daher die Wall⸗ fifche nach dieſer Anzahl der Blaſeloͤcher, in zwei Klaſſen, in die, welche zwei Blaſeloͤcher beſitzen, und in die, welche nur mit einem verſehen ſind. Alle Fiſche von dieſer Art, haben einen horizontalen Schwanz. Daher nennt wan ſie auch plagiuros. §. 164. x) Wallfiſche mit zwei Blaſeldchern. Wallfiſchgeſchlecht (Balac na). Bei dieſen iſt der Ruͤcken entweder glat oder gebogen, und mit ein oder mehreren Hoͤckern und Finnen verſehen. Dieſe Rieſen der Schöpfung ſind insgeſamt mit keinen Zaͤhnen verſehn. Sie haben an deren Stelle Barten. Es ſind dieſes hornartige Koͤrper, die in der obern Kinlade feſt ſitzen, und ſich in eine in der untern Kinlade bes findliche Vertiefung paſſen, welche daher auch viel breiter ift als die obere. Die Bleche dieſes fo genannten Fiſchbeins, ſind in dem vordern und hintern Theil am kuͤrzeſten, in der Mitte aber deſto laͤnger, und betragen oft 8 bis 10 Fus. Inwen⸗ dig ſind ſie mit Faͤden wie Schweinsborſten verſe⸗ hen und rauch. Die Farbe deſſelben iſt bei jun⸗ gen Wallfiſchen blau, bei alten braun, auch ſchwarz, beim Finfiſch iſt es geſtreift gelb. F. 165. 141 Menſchen aͤnliche Sinne haben. . 167 a Mit glatten Ruͤcken. Hierher gehoͤren 1) der eigentliche fo genan⸗ te groͤnlaͤndiſche Wallfiſch. Er hat bloß zwei Seitenfinnen die ſich gleich hinter dem Winkel des Maules befinden. Sie ſind 10 Schuh lang, und ſitzen an einem wie eine Menſchen Hand geſtalteten Knochen. Das Thier iſt 70 bis 80 Schuh lang. Der Rücken iſt ſchwaͤrzlich, der Bauch weis. Der Kopf iſt ungeheuer gros, und macht faſt den drit⸗ ten Theil der Groͤſſe des ganzen Fiſches aus. Die mit Augenliedern verſehene Augen ſind klein, in der Groͤſſe der Ochſenaugen. Ueber denenſelben iſt eis ne Hervorragung, in welcher ſich zwei wie ein S geſtalte Oefnungen befinden, woraus der Fiſch das Waſſer blaͤßt, er kan dieſelben mit einer Haut verſchlieſſen. Der Rachen iſt ſehr gros, die Kehle aber eng. Sie leben von Seewuͤrmern. 2) Der Nordcaper (balaena Islandica) iſt ſchmaler als der vorige, die Haut ſchwarz und weis, er lebt von Heringen, die er durch ſchnelle Umdrehung feines ungeheuren Körpers in einen Strudel bringt, und alsdenn mit ſeinem aufgeſper⸗ ten Rachen auffaͤngt. §. 166, 142 I. Abtheilung. Thiere, die §. 166. PL) Mit gebogenen Ruͤcken. | Dieſe haben entweder Höcer, oder eine Fin: ne auf dem Rücken. Die erſten haben wieder ent— weder einen Hoͤcker, oder ſie haben deren ſechſe. N) Mit Hoͤckern. NN) Mit einem Hoͤcker. Der Pflokfiſch oder Amerikaniſche Wall: fiſch (balaena novae Angliae). Der Hocker be⸗ findet ſich gegen dem Schwanz zu, iſt einen Schuh hoch, und ſo dick als ein Menſchenkopf. Die zwei Seitenfinnen ſitzen mitten am Leibe, ſind weis, und 18 Schuh lang. 22) Mit ſechs Hoͤckern. Der Knotenfiſch. Er hat die Geſtalt des Groͤnlaͤndiſchen Wallfiſches. Sein Fiſchbein iſt weis. „ | 2) Mit einer Finne auf dem Rücken. Bei dieſen iſt der Bauch 1) glatt. Der Finnfſch „bat die Länge des Grönländifchen Wall⸗ Menſchen änliche Sinne haben. 143 Wallfiſches, iſt aber weit ſchmaler, und daher auch in der Bewegung ſchneller, und denen Wallfiſch⸗ faͤngern gefaͤhrlich. Die Finne befindet ſich auf dem Ruͤcken, nahe am Schwanz, und iſt s bis 4 Schuh hoch. Seine Farbe iſt braun. Der Ra⸗ chen iſt groͤſſer als beim gemeinen Wallfiſch. Die Seitenflosfedern ſind 6 bis 7 Schuh lang. Er lebt von Heringen und andern Fiſchen. Oder 2) der Bauch iſt runzlich. Der Wallfiſch mit run⸗ dem Unterkiefer iſt 78 Schuh lang 35 dick. Der Unterkinbacken iſt nach einem halben Cirkel gerun— det, und 13 Schuh lang. Der Rachen iſt unge⸗ heuer gros, daß 14 Perſonen zugleich in demſelben ſtehen konnen. Vom Kopf bis zum Nabel iſt der Bauch voller Falten, die 2 Zoll lang ſind. Der Ruͤcken iſt ſchwarz, der Bauch weis. Er lebt von Heringen. Der Wallſiſch mit ſpitzem Kopf. Der Kopf iſt laͤnglich, und endet ſich in eine etwas ſtumpfe Spitze. Die Finne auf dem Ruͤcken ſieht einem Horn aͤnlich. Er iſt auch oben ſchwarz am Bauche weis. §. 168. P) | Wallfiſche mit einem Blaſeloch. Dieſe haben keine Barten, ſondern Zaͤhne, und dieſe befinden ſich entweder bloß in der obern Kin⸗ 144 l. Abtheilung. Thiere, die Kinlade, oder nur in der untern, oder in beiden zugleich. Nach dieſer Beſchaffenheit der Zaͤhne koͤnnen fie in drei Geſchlechter eingetheilt werden. §. 169 a) Zähne in der untern Kinlade allein (Cetacea). Cachelottgeſchlecht. Dieſe theilen ſich wieder in zwei Nebenge⸗ ſchlechter, nach dem fie entweder nur zwei Seiten finnen beſitzen, oder über dieſes noch mit einer Fin: ne auf dem Mücken verſehen find. N) Nur mit Seitenfinnen. Der Cachelot iſt von 50 bis 80 Schuh lang. Der Kopf iſt ſehr dicke und vorne wie eine Ochſenſchnautze flacher. In dem Unterkinbacken ſind viele Zaͤhne in der Groͤſſe einer Fauſt. In der Oberkinlade ſind Vertiefungen, in welche ſich dieſe Zaͤhne paſſen. Sein Blaſeloch iſt am Halſe, 3 Schuh weit. Die Augen ſind bis 8 Zoll, die Seitenfinnen 4 Schuh lang. Die männliche Ru: the ift 6 Schub lang. Auf dem Rücken ift er ſchwarz, der Bauch weis. Hierher gehoͤrt auch der Weisfiſch (Cetus albicans). Er iſt nur 16 Schuh lang. Das aͤuſſere Anſehn iſt vom gemei⸗ nen Menſchen aͤnliche Sinne haben. 145 nen Wallfiſch. Seine Blaſeroͤhre iſt am Halſe, die Farbe iſt weis gelblich. Die Zaͤhne ſind etwas gekruͤmmt. Der Cachelot von Neuengelland. Der Kopf ift faſt fo gros als der übrige Körper, Der Ruͤcken iſt etwas gebogen. Er iſt bis 70 Schuh lang. Die Oefnung ſeiner Blaſeroͤhre iſt nur 1 Schuh, die Farbe iſt Aſchgrau. d 8. D) Mit zwei Seitenfinnen, und einer auf dem Ruͤcken. Davon giebt es dreierlei Arten, die durch die Form der Zähne verſchieden find. Die erſte (Cetus dentibus acutis) hat ſpitze Zaͤhne, die gleich weit von einander ſtehen, und ſich in die Locher der obern Kinlade einſchlieſſen. Er iſt von 70100 Schuh lang. Der Kopf macht die Helfte des un— geheuern Koͤrpers aus. Die Seitenfinnen betra— gen nur 15 Schuh, der Ruͤcken iſt gebogen, und ges gen den Schwanz zu mit einer Finnen verſehen. Die Blaſeroͤhre iſt oben auf dem Kopf. Die zwei⸗ te Art hat gebogene ſichelfoͤrmige Zaͤhne (Cetus dentibus falciformibus). Er iſt bis 70 Schuh lang. Die Seitenfinnen betragen 4 Schuh, die Ruͤckenfinne iſt lang und ſpitz; die Blaſeroͤhre iſt (Eberl. Thiergefchichte.) K etwas 1456 I. Abtheilung. Thiere, die etwas uͤber der Helfte der Schnauze. Die dritte Art hat Zähne, die unten flach find, (Cerus den- tibus in planum deſinentibus). Iſt auf 100 Schuh lang. Die Blaſeroͤhre iſt mitten auf der Stirn. Die Ruͤckenfinne iſt hoch, und dem Be⸗ ſaensmaſt der Schiffe aͤnlich. Die Farbe iſt ſchwarzbraun. F. Ni. PP) Die Zähne nur in der obern Kinlade. Der Narhwall. Er iſt etwan 20 Schuh lang, doch foll es auch, wie Anderſon will, welche von 60 Schuh geben, der Kopf iſt klein. In der oberen Kinlade ſind zwei, 6 bis 7 Schuh lange ſchne⸗ ckenfoͤrmig gewundne Zaͤhne, welche gerade durch die Oberlippe durch gehen. Die Blaſeroͤhre iſt auf dem Kopf. Die Haut iſt weis, auf dem Ruͤcken ſchwarz geſprengt. | 5. 3 ) Mit Zähnen in beiden Kinladen. Dieſe haben entweder keine Ruͤckenfinnen und nur zwei Seitenfinnen, oder, ſie ſind mit einer Ruͤckfinne verſehen. N) Nur Menſchen änliche Sinne haben. N) Nur mirzmwei Seitenfinnen ohne Ruͤckfinne. | Der Sprizwall (Phyferer), Er gebört dem Anſehn nach zum Cachelott Geſchlecht, denen Zaͤhnen nach aber zu denen Delphinen. Er iſt ungeheuer gros, und ſpritzt das Waſſer aus ſeiner Blaſeroͤhre hoͤher, als die Wallfiſche. Die Zähne find in beiden Kinladen ſpitz. §. 173. 3) Mit einer Ruͤckfinne und zwei Seitenfin⸗ nen. Das Delphingeſchlecht. 1) Der Delphin, Meerſchwein, Tum⸗ ler (Delphinus). Iſt etwa 10 Schuh lang, und zwei dick. Der Koͤrper iſt vorne dick, hinten ſpitz. Seine Blaſeroͤhre iſt auf dem Kopfe; die Seiten— finnen ſind 16 Zoll lang, die Laͤnge der Ruͤckfinne betraͤgt 15 Schuh. Der Rüden iſt ſchwarz, der Bauch weis. 2) Das Meerſchwein, Braun: fiſch, Tonnin (phocaena) ift dicker und kuͤrzer als der Delphin, die Schnauze iſt ſtumpf, die Bla: ſeroͤhre am Halſe. Vor einem Sturm ſpringen ſie haͤufig aus dem Waſſer in die Hoͤhe. 3) Der Meerfäbel (gladius marinus) ift 10 bis 12 und in Amerika bis 30 Schuh lang. Die Blaſeroͤhre iſt auf dem Kopf. Auſſer den 2 Seitenfinnen u 3 hat „ . Abtheilung. Thiere, die hat er eine 3 bis 4 Schuh lange Ruͤckenfinne in der Geſtalt eines Saͤbels. Haͤlt ſich an der Straſſe David auf. 4) der Butskopf (Orca). Er iſt 20 bis 25 Schuh lang, und halb ſo dick, der Kopf geht vorne ſtumpf nieder, die Unterkin⸗ lade iſt groͤſſer als die obere, die Blaſeroͤhre auf dem Kopf, Martens ſagt im Nacken. Die Far⸗ be iſt wie bei allen vorigen, oben ſchwarz unten weis. bb) Beſondere Lungen. $. 174. Dieſe haben entweder an jeder Seite nur ein Luftloch, eder fie haben deren überhaupt 5 oder 7. Sie werden daher in 3 Geſchlechter getheilt. §. 175, *) Nur ein Luftloch auf ieder Seite. Hierher gehört 1) der Stoͤhr (Accipenfer), das Luftloch iſt Linienformig. Der Mund iſt un ter dem Kopf und ohne Zaͤhne. Man findet den gemeinen Stöhr (Sturis) in groſſen Fluͤſſen, von 2 bis faſt 20 Schuh lang. Der Rogen dient zum Kaviar. Den Hauſen (Huſo). Man fin⸗ det ihn in Rusland auch in der Donau. Die Haut wird Menſchen anliche Sinne haben. 149 wird verarbeitet, und aus dem Knorpel des Fiſches erhaͤlt man die Hausblaſe. Den Surinamiſchen Stöhr (Plecoſthomus). Dieſes Geſchlecht Tai: chet. 2) Die Luftloͤcher find unter dem Halſe, ſie haben oben und unten zwei Seitenzaͤhne, die Oberlippe iſt geſpalten. Der Hahnenfiſch (Pe- jagallo). 3) Das Luftloch iſt hinter den Armen an welchen die Bruſtfinnen ſitzen. Der Meer: froſch (rana piſcatrix). §. > 8) Mit fünf Luftloͤchern. Diefe find entweder an der Seite des Hals fes, oder unter dem Halſe. e) Luftlöcher an der Seite des Halſes. Das Hahengeſchlecht (Squalus), Diefe ges baͤhren lebendig, freſſen auf den Rüden liegend, und folgen den Schiffen. Dieſe theilen ſich in drei Nebengeſchlechter. Sie haben entweder, 1) einen hoͤckrigten Ruͤcken und keine Finnen am Steis. Der Meerſanfiſch (Galeus) der Meerengel (Squatina) und a. 2) mit geraden Rüden, ſpitzen Zaͤhnen und einer Steisfinne. Der Ham⸗ 1 (Zygaena) hat einen breiten hammerar: K 3 tigen 150 1 Abtheilung. Thiere, die tigen Kopf, haͤlt ſich in den Europaͤiſchen und Amerikaniſchen Meeren auf. Dahin gehoͤrt der Seewolf (Canis carcharias). Der Körper iſt lang und ſchmall, aber oft 20 und mehr Schuh lang, der Rachen iſt mit 3 Reihen ſpitzer Zaͤhne verſehen. Der Rachen iſt erſtaunlich gros, daß er nicht nur ganze Seehunde ſondern auch Men— ſchen verfihlingen kan, 3) mit geförnten Zähnen. Der Muftela von Linne rechnet aß den Saͤ gefſch Hierher §. In. RR) Luftloͤcher unter dem Halſe. Das Mochengefchlecht (Raja). Der Koͤr⸗ per iſt plat, das Maul unten am Kopf. Dieſe ha⸗ ben wieder entweder ſpitze oder ſtumpfe Zaͤhne, 1) mit ſpitzen Zähnen. Der Zitterfiſch oder Krampf— fiſch (Torpedo). Die gröften find nicht über 2 Schuh lang. Er befißt, da er fonft keine Waffen hat, die Kunſt, dieienigen, die ihn unvorſichtig an: greiffen, heftig zu erſchuͤttern. Er zieht dabei den flachen aber etwas erhabenen Ruͤcken dergeſtalt ein, daß er hohl wird, und in dem Augenblick fuͤhlt man den Stoß, der bis zum Gelenke des Armes geht, und eine ploͤtzliche Erſtarrung hervorbringt. Reau⸗ Menſchen änliche Sinne haben. 151 Reaumur leitet dieſe Erſchuͤtterung von zwei Mus: keln her, die vom Kopf bis zum Schwanz herunter gehen, und ſich ſchnell zuſammen ziehen. lan muß dieſe Erſchuͤtterung wohl von derienigen un: terſcheiden wodurch der Surinamiſche Aal (Gy- mnotus) fo fürchterlich ia oft toͤdlich wird, und die blos von feiner ſtarken natürlichen Elektricitaͤt entſteht. Den Krampffiſch kan man unſchaͤdlich an: greiffen, wenn man ihn beim Schwanz ergreift. Die Fiſcher eſſen ſein Fleiſch. Man findet ihn in Amerika, in Frankreich und Italien, beſonders in Provence auch im Perſiſchen Meerbuſen. Der Stachelroche (Fullonica), der Ruͤcken iſt mit Stacheln beſetzt. 2) mit ſtumpfen Zaͤhnen. Der Meeradler (aquila) hat am Schwanz einen lan: gen gezaͤhnten Stachel. Der Nagelroche (Cla- vata) das Seeengel (Rhinobatos) mit einer Reis he Stacheln auf dem Ruͤcken. Der Giftroche. Meerpfau (paſtinaca) mit einem langen gezaͤhn⸗ ten Stachel am Schwanze „der giftig ſeyn ſoll. §. 178. yy) Mit ſieben Luftlöchern. | Das Lampretengeſchlecht. Die Luftlöcher ſind an der Seite des Halſes. Oben auf dem Kopf K 4 iſt 152 I. Abtheilung. Thiere, die iſt ein Blaſeloch, hat weder Bruft: noch Bauch⸗ finnen. Sie laichen. Ihre Lungen ſind volkom⸗ mener als bei den vorigen Arten der Knorpelfiſche. Sie ſaugen ſich mit dem Munde am Felſen u. d. an. Hiervon giebt es drei Arten. Die Lamprete (Marinus), der Mund iſt inwendig mit einen Barth verſehen, hat 20 Reihen Zaͤhne, lebt in den Euro⸗ päifchen Meeren. Die Neunauge, Bricke, die mittlere Groͤſſe der Lampreten (Auvialis), Die letzte Ruͤckenfinne iſt winklich, hat nur eine Reihe kleiner Zaͤhne. Sie halten ſich in denen groſſen Fluͤſſen auf, und ſind, ſo wie die Lampreten bei uns, als eine delikate Speiſe bekant. Die kleineſte Lam⸗ prete (petromyzon minor) ſaugt ſich an die Kie⸗ men anderer Fiſche an, hält ſich in allen Europäis ſchen ſuͤſſen Waſſern auf. b) Fiſche, die mit Kiemen verſehen find. S. 179. a Dieſe haben entweder Kiemendeckel oder nicht. 4a) Mit Kiemendeckeln. ©) Ohne Bauchfinnen. (Apodes). Das Aalgeſchlecht (Muraena). Hierher gehoͤrt 1) der gemeine Aal (Anguilla). Der Kopf ift laͤnglich rund, die Schnauze cylindriſch. Der | Kopf Menſchen aͤnliche Sinne haben. 153 Kopf und ganze Korper glatt, und mit einer dop⸗ pelten Haut verſehen, wovon er die aͤuſſerſte jaͤhr⸗ lich ablegt. Der Mund iſt mit drei Reihen kleiner Zähne verſehen. Sie leben von Wurzeln, Froͤ⸗ ſchen, kleinen Fiſchen. Gehen des Nachts auf Nahrung aus, am Tage ſtecken ſie im Schlam. Der Koͤrper iſt lang und ſchlangenfoͤrmig. Sie gebaͤhren lebendige Jungen. Zu dieſer Art gehoͤrt auch der Meeraal (Conger), die Meerſchlange (Serpens marinus). 2) Der Surinamiſche Aal (Gymnotus) iſt glatt und flach, mit fuͤnfſtrahlig⸗ ten Kiemendeckel. Es giebt auch eine Art im Aſiati⸗ ſchen mit Schuppen. Eine Art des Surinamiſchen iſt durch die oben gedachte elektriſche Erſchuͤtterung merkwuͤrdig, welche fo heftig iſt, daß fie alle ande: re Fiſche toͤdten, und das Meer auf 15 Schuh um ihn herum elektriſirt. 3) Der Chineſiſche Aal (Trichiarus) mit einſtrahligten Kiemendeckel und pfriemfoͤrmigen Zaͤhnen, ſoll zu ungemeiner Groͤſſe erwachſen. 4) Der Seewolf (anarhichas), die Zaͤhne ſind geruͤndet, die ſechs vordern koniſch, haͤlt ſich an den Engliſchen Kuͤſten auf. 5) Der Sand— aal (Ammodites) iſt klein, mit faſt unſichtba⸗ ren Schuppen, ſteckt im Sande am Ufer des Mee⸗ res, er wickelt ſich in einen Kreis zuſammen, und durchbohrt alsdenn die Mitte deſſelben mit dem Kopf. ä K 5 §. 180. 154 1. Abtheilung. Thiere, die §. 180. 6) Mit Bauchfinnen. Dieſe theilen ſich in drei Klaſſen, nachdem die Bauchfinnen ſich entweder vor oder unter, oder hinter den Bruſtfinnen befinden. a2) Die Bauchfinnen ſitzen vor den Bruſtfinnen (Iugulares). Hier iſt der Kopf 1) entweder rauh, der Meerpfaffe (Uranofcopus). Der fliegende Baarſch (Trachinus. Draco). 2) Der Kopf iſt glatt. a) Das Kabliaugeſchlecht (Gadus). Der Körs per iſt laͤnglich mit abfallenden Schuppen. Die Finnen ſind mit einer gemeinſchaftlichen Haut be⸗ kleidet, die Bruſtfinnen find ſpiz. Sie theilen ſich in drei Nebengeſchlechter, nachdem ſie drei oder zwei, oder eine Ruͤckfinne haben. §. 181 N) Mit drei Ruͤckfinnen. Dieſe find? . NN) mit Barthfaͤden. Dahin gehoͤrt der Schellfiſch (Aeglefinus). Die Farbe iſt weis, der Schwanz geſpalten, die obere | Kin⸗ Menſchen aͤnliche Sinne haben. 155 Kinlade iſt länger als die untere, hält ſich in de: nen Europaͤiſchen Meeren auf. Der Dorſch (callarius) iſt ſcheckig, der Schwanz ungetheilt. Der Kabliau (Mortuca), bekomunt gedorrt den Namen Stockfiſch. Legt jaͤhrlich beinahe eine Million Eier. Lebt von andern Fiſchen, und waͤchſt oft bis zu einer anſehnlichen Groͤſſe. 33) Ohne Barthfaͤden. Der Gruͤſek (afellus virefcens), der Rüden iſt gruͤnlich. Der Weisfiſch (Merlangus), der Kohlfiſch oder Kohler (Carbonarius), die un- tere Kinlade iſt länger als die obere, die Seitenli— nie gerade. Der Lyrbleck (pollachius), die untere Kinlade iſt länger, die Seitenlinie krum. 2) Mit zwei Ruͤckfinnen. Der Meerhecht (Merlucius), der Lenge (Molua) hat Barthfaͤden, die obere Kinlade laͤn⸗ ger als die untere. Der Lake, Quappe, Aal⸗ raupe (Lota), hat Barthfaͤden und gleiche Kin— laden. ) Mit einer Ruͤckfinne. Der Mediterraneus hat oben zwei Barth⸗ faͤden, unten einen. a 156 J. Abtheilung. Thiere, die e d. | 182. B. Das Geſchlecht der Meergroppen (Blennius). Dieſe haben entweder 1) auf, dem Kopf einen Kam, oder nicht. Zur letzten Klaſſe gehört die ſogenannte Aalmutter, oder Tanlacke (muſtela viuipara), gebiert lebendige Jungen. H. 183. EP) Die Bauchfinnen ſitzen unter den Bruſtfinnen (Thoracici). Hier finden ſich folgende Geſchlechte. 1) Die Bauchfinnen find verwachſen und rund (cyclopte- ri), der Meerhaaſe (Lumpus) iſt mit dem Stoer⸗ geſchlecht nahe verwand. Der Korper iſt mit knochigten Schuppen beſetzt. | 2) Der Obertheil des Kopfes ift flach, zackigt und mit Furchen durchzogen (Echeneis). Der Sauger oder Schifhalter (Remora), haͤngt ſich mit dem Schilde ſeines Kopfs an andere Fiſche und Schiffe. Es iſt eine Fabel, daß er die Schif— fe feſt hielte. Lebt im Indianiſchen Meere. 3) Mit vorwärts abgeſtuͤmptem Kopf (Co. ryphaena). Der Rondenkopf (Hi ppurus), oder Goldfiſch Dorado, wegen ſeiner glaͤnzenden Farbe. Menſchen aͤnliche Sinne haben. 157 Farbe. Der Rosſchweif (Equiſetus), ift ſei⸗ ner Schoͤnheit wegen wenig von dem vorigen ver— ſchieden, halten ſich beide im hohen Meere auf, der Meerkam (nouacula), Kopf und Flosfedern ſind mit gegitterten blauen Strichen verſehen. 4) Beide Bauchfinnen find in eine ovale zwoͤlfſtrahlige Finne vereinigt. (Gobius) hat zwei Oefnungen zwiſchen den Augen. Der ſchwarze Meergruͤndel (gobius niger). Der Stindt (paganellus). 5) Der Kopf ift ſtachlich und breiter als der Körper (Cottus). Der Gabler (Cataphraktus), der Koͤrper iſt achteckt mit einem Panzer verſehen. 6) Der Kopf iſt gros und mit Spitzen ver⸗ ſehen (Scorpaena). Der Meerſcorpion. 7) Der Kopf iſt platt und abhaͤngig, die Oberlippe mit einer Querhaut gewoͤlbt (Zeus). Der Meerhahn (Gallus), der zehnte Strahl der Rückfinne, und der zweite der Steisfinne, find laͤnger als der ganze Fiſch. Wohnt in Amerika. Der St. Petersfiſch (Faber) mit rundem Schwanz. Der Sauruͤſſelfiſch (Aper). F. 184 158. 1 Abtheilung. Thiere, die §. 184. 8) Beide Augen ſind auf einer Seite des Kopfs (pleuronettes) Schollngeſchlecht. Die eine Seite ſtellt den Ruͤcken vor, die andere den Bauch. Die obere iſt gefaͤrbt, die untere blaß. Schwimmen ſchief. Dieſe haben N) die Augen auf der rechten Seite. Die Surinamiſche Scholle (Achirus), der Körper iſt glatt, die Bruſtfinnen fehlen. Der groſſe Buttfiſch (Hip- pogloſſus) ıft ganz glatt, haͤlt ſich in den Euro: päifchen Meeren auf. Die gemeine Scholle, Plattfiſch (Plateſta), ift in der Oft: und Nordſee haͤufig, hat ſechs Erhabenheiten am Kopf. Der Fluͤnder (fleſus), die Seitenlinie ift ſcharf. Auf der Seite, wo ſich die Augen befinden, ſind die Wurzeln der Finnen mit Stacheln verſehen. Die Buttſole (folea), der Körper iſt laͤnglich, die Schuppen auf beiden Seiten ſcharf. Der Zun: genfiſch (Linguatula), mit ſpitzen Zähnen. 2) Die Augen auf der linken Seite. Der Pfa: teis (Pleuronectes maximus), der Körper iſt ſcharf. Werden oft ſehr groß gefunden. Die Meerbuͤtte (Rhombus), der Koͤrper iſt glatt. Die Steinbuͤtte (paffer), die Seitenlinie iſt ſtachlich. 9) Der Indianiſche Fiſch Chaetodon. Die Schnauze iſt lang und cylindriſch, die Schwanz⸗ finne Menſchen änliche Sinne haben. 1259 finne geſpalten. Der Koͤrper iſt mit den ſchoͤnſten Farben verſehen. Es giebt davon ſehr viele Ne: benarten. | 10) Der Korper ift flach, die Spitzzaͤhne ſtark, die Backzaͤhne ſtumpf, find mit Flecken ges zeichnet. Brachſmengeſchlecht (Sparus), haben a) einen ſchwarzen Fleck, die Goldbrachſme (aurata), zwiſchen den Augen iſt eine goldgelbe ge bogene Linie, am Schwanz iſt ein ſchwarzer Fleck, b) find roth, der dunkle Meerbrachſme (pa- grus), u. ſ. w. c) geſtreifte, die braune Meer⸗ brachſme (Cantharus), Steinbrachſme (Salpa) etc. d) ſcheckig oder zahnbrachſme (dentex). Der Jawaniſche mit blauen Streiffen gemahlt, haͤlt ſich in Indien auf. 11) Mit ſpitzen Zaͤhnen, und ſchuppigten Kiemendeckeln (Labrus). Schleiengeſchlecht ha⸗ ben theils einen geſpaltenen Schwanz, der Kre⸗ tiſche iſt gruͤnlich ꝛc.; oder mit ungetheiltem Schwanz. Die gemeine Schleye (Tinea), der Meerjunker (Julis) u. ſ. w. 12) Der Kopf und Kiemendeckel ſind ſchup⸗ pig. Seerappengeſchlecht (Sciaena), Es giebt davon einige Arten. §. 185. 1606 J. Abtheilung. Thiere, die . 18 13) Die Kiemendeckel ſind ſchuppig und ſaͤ⸗ gefoͤrmig, die Finnen ſtachlich. Das Barſchge⸗ ſchlecht (Perca), dieſe haben entweder 2 oder nur eine Ruͤckfinne, und gehoͤren unter die Raubfiſche. N) Mit 2 Ruͤckfinnen. Der Kaulbarſch (Auuialis) mit rothen Bauchfinnen. Der Zander oder Sandbaars (Lucioperca), der Kopf iſt ſchmall, hat oben und unten Hundezaͤhne. Der Schwanz iſt etwas ein⸗ geſchlitzt. 7 | 2) Mit einer Ruͤckfinne. Bei dieſen iſt 1) der Schwanz ungetheilt. Der Meerbaarſch (perca- marina) hat auf dem Kopf und vorne am Bauch blaue, rothe und ſchwar⸗ ze Streiffen. Der ſchoͤne Amerikaniſche (nobi- lis) mit filberfarbenem Körper und braunen Streifs fen u. ſ. w. 2) Der Schwanz iſt geſpalten. Der giftige Amerikaniſche iſt von auſſen mit rothen Punkten gezeichnet, und ſchaͤdlich. Der Steuer: barfch (Cernua), der Kopf iſt ausgehoͤhlt. 4'286, Menſchen aͤnliche Sinne haben. 161 §. 186. 14) Der Leib iſt gegen den Schwanz zu auf beiden Seiten mit einer Krinne verſehen, vor der Ruͤckfinne find deutliche Stacheln. Das Stech⸗ lingsgeſchlecht (Gaſteroſteus), iſt ein kleiner Fiſch, der ſeinen Namen von den Stacheln hat, womit er verfehen iſt. Der gemeine Stechling, oder Stich— ling (aculeatus) iſt haͤufig in allen Europaͤiſchen Gewaͤſſern, hat auſſer den drei Stacheln auf dem Ruͤcken, noch auf beiden Seiten dergleichen an der Bruſt, die er aber zuruͤck biegen kan. Die gro: ſten ſind drittehalb Zoll lang. Der fliegende Fiſch (volitans) hat 13 Ruͤckfinnen, die Bruſt⸗ finnen find länger als der Körper, und dienen ihm zum fliegen. Er hat am Schwanz oben und un⸗ ten drei kleine Stacheln. §. 187. he 15) Flacher und glatter Kopf, der Körper iſt glatt. Bei einigen find am Schwanz After: finnen. Das Makrelengeſchlecht (Scomber ). Dieſe Afterfinnen find entweder Y abgeſondert. Die Makrele (Scombrus) hat fünf Afterfinnen, haͤlt ſich haͤuffig im Atlantiſchen Meere auf, und leuchtet im Dunkeln. Der Thunfiſch (Thynnus). hat auf jeder Seite 8 Afterfinnen. Haͤlt ſich (Eberk. Thier geſchichte.) L haupt⸗ 162 l. Abtheilung. Thiere, die hauptſaͤchlich im Meere zwiſchen den Wendecirkeln auf, iſt gemeiniglich bis 7 Schuh lang, wiewohl man auch einige von 30 und mehr Schuhen findet, 2) oder die Afterfinnen ſind vereinigt. Hierher gehöre die Baſtardmakrele (Trachurus), die Seitenlinie ift ſtachlich. Halt fi) im Mittelländis ſchen Meere auf. Das Streithuhn (Amia ) u. ſ. w. 1 1 Mi §. 188. | 16) Flacher, ſchiefer mit Schuppen bedeck⸗ ter Kopf. Der Koͤrper hat groſſe leicht abfallende Schuppen. Das Rothbarthgeſchlecht (Mullus). Der Rothbarth (mullus barbatus), der abge⸗ ſchuppte Koͤrper iſt roth, der Kopf iſt platt mit 2 Barthfaͤden im Unterkinbacken. Es giebt auch welche ohne Barthfaͤden. 17) Gepanzerter Kopf mit rauhen Strichen (Trigla). Hierher gehoͤrt die Meerleier (Lyra), halt ſich bei Engelland auf, der Nadfifch-(Cucu- lòus). Die Meerleuchte (Lucerna). Der flie⸗ gende Fiſch (Trigla volitans), haͤlt ſich zwiſchen den Wendecirkeln, auch im Mittellaͤndiſchen Mee⸗ re auf. Der Kopf iſt mit einem Stachel verſehen. Hat neben den Bruſtfinnen noch eine beſondere Finne. Fliegt aus dem Waſſer in die Höhe, 0 | | 189 Menſchen aͤnliche Sinne haben. 163 F. 189. m Die Bauchfinnen find hinter d. den Bruſtfinnen (abdominales). Bei dieſer Hauptatt treffen wir folgende Ge ſchlechte an, 1) die Augen ſind in dem obern Thei⸗ le des Kopfes, die Kiemendeckel unten zu, der Koͤr⸗ per faſt gleich dick, und der Schwanz wird krum, gegen die Finne zu etwas ſchmaler. Das Schmer⸗ lingsgeſchlecht. Hier kommt vor der Schmerl oder Schmerling (Cobitis nobiliſſima. barbatula), hat einen etwas flach gedruckten und zugeſpitzten Kopf, das Maul iſt breit, an der eingeſchnittenen Unterlippe 2 Barthfaͤden, an der obern 4, die er ein⸗ und ausziehen kan, wie die Fuͤhlhoͤrner. Iſt ſelten uͤber eine Spanne lang, gehoͤrt zu denen wohlſchmeckenden Fiſchen, und lebt in, allen ſuͤſſen Waſſern. Der Indianiſche Schmerl (Anableus). Der Steinbeiſſer (taenia), hat zwiſchen den Au— gen einen Stachel. Der Fiſchgum (Cobitis cae- ruleſcens oder foſſilis) hat über jeden Auge einen Stachel, und blaͤuliche Streiffen, wird bei Res gensburg gefangen. 2) Das Welzgeſchlecht (Silurus). Der Welz oder Wels ift einer der gröften Flusfiſche, det von 3 bis 12 Schuh gefunden wird, ja Richter | 22 (Ichthyo- 164 I. Abtheilung. Thiere, die (Ichthyotheol.) gedenkt eines 2 Klafter langen. Der Mund iſt mit fadenfoͤrmigen Barthfaͤden verſe⸗ hen. Der Kopf iſt nackt, breit, niedergedrukt und ſehr groß, das Maul iſt ſehr weit, mit vielen Reihen Fangzaͤhnen beſetzt. Der erſte Strahl der Bruſt und Ruͤckenfinne iſt mit einem Stachel verſehen, und ruͤckwaͤrts gezaͤhnt. Haͤlt ſich in allen groſſen Fluͤſ⸗ ſen auf. Die Haut iſt glatt, ohne Schuppen, ſchwarz, braun und weis gefleckt. Der Magen ſehr gros und voller Falten. Es giebt davon auf 14 Ne⸗ benarten. | 3) Der Kopf ift glatt und eingedruckt, der Mund ohne Zaͤhne. Der Koͤrper gepanzert. Der Schwanz geſpalten, der obere Strahl der Schwanz⸗ finne iſt fo lang als der ganze Korper. Der Pan⸗ zerfiſch (Loricaria) wohnt in den Penn Gewaͤſſern. d. 190. | 4) Der Kopf iſt glatt. Die Kinladen ſo wohl als die Zunge ſind mit Zaͤhnen verſehen, Lachsgeſchlecht (Salmo). Dieſe theilen ſich in 4 Nebengeſchlechte. a) Der Koͤrper iſt ſcheckig. Der Lachs (Salar) findet ſich im Meere fo wohl als Fluͤſſen. Der Kopf iſt ſchmahl, der Rachen groß, die Oberkinlade ragt vorne uͤber die untere vor. Menſchen änliche Sinne haben. 165 vor. Der obere Gaumen, und die Kinbacken ſind voll ſpitzer Zaͤhne. Hierher gehoͤrt auch die Forelle (Trutta. Fario), der untere Kinbacken iſt etwas laͤnger, die Farbe iſt bei einigen ſcheckig und roth gefleckt. Sie ſind Raubfiſche, leben von klei⸗ neren Fiſchen und Schnecken. Es giebt deren ſehr viele Nebenarten. Lachsforellen, Seeforellen, u. ſ. w. b) Die Ruͤcken⸗ und Bauchfinnen ſtehen gerade gegen einander uͤber. Stint (Eperlanus), der Kopf iſt durchſichtig, hat einen violenartigen Geruch. Sind in vielen Fluͤſſen Europens. c) Die Zaͤhne find kaum merklich. Der Sek (Lauaretus) mit laͤngerer Oberkinlade. Der Weisfiſch, Gangfiſch (Albula). Der Unterkie⸗ iſt länger. Die Aeſche (Thymallus), der Ober: kiefer iſt länger. Der Schnapel (Oxyrhynchus) mit laͤngeren koniſchen Oberkiefer. d) Die Kies mendeckelhaut hat nur 4 Strahlen. Linnaͤus giebt dieſer Nebenart den Namen Characini, Sie halten ſich in Amerika auf. FS. 91. 5) Der Kopf ift eylindriſch. Die Tobacks⸗ pfeiffe (fiſtularia Petimbuaba), ein Braſilianiſcher Fiſch, der Schwanz endet ſich in einen langen Faden. 93 6) Der 166 rhein, Thiere, die 6) Der Kopf iſt flach, der Oberkiefer iſt laͤnger, der unterkiefer mit Punkten verſehen. Die Kinlade und Zunge ſind voller Zaͤhne. Hechtge⸗ ſchlecht (Eſox). Der Hecht (Lucius) iſt oft 4 bis 6 Fus lang. Der Rachen iſt gros, und mit einigen hundert Zaͤhnen beſetzt, die Seitenlinie un⸗ merklich, die Schuppen ſilberfarbig. Iſt ein ſehr gefraͤßiger Raubfiſch. Der Pfeilfiſch (Belone) mit ſpitzen, pfeiemfürmigen Schnabel. Die Graͤ⸗ ten leuchten des Nachts, halt ſich in den Europaͤi⸗ ſchen Meeren auf. Es giebt viele beſondere Ab- aͤnderungen des Hechtgeſchlechts in Indien und Amerika. §. 192. 7) Der Silberfiſch (Argentina). Hat Zaͤh⸗ ne in den Kinladen ſund auf der Zunge. Die Luft⸗ blaſe iſt gleichſam mit ſilbernen Blaͤttgen . die man zu den gemachten Perlen braucht. 8) Die Kinbacken haben keine Zaͤhne, die Seitenlinie iſt ſilberfarbig (Alberina). 9) Die Lippen find häufig, die Zähne feh⸗ len, in den Kinladen uͤber den Vertiefungen des Mundes N ein kleiner gebogener Zahn. Der Meer⸗ Menſchen änliche Sinne haben. 167 Meeralend (Mugil), die Italiaͤner bereiten aus ſeinem Rogen ihr Botargo. 10) Der Kopf iſt ſchuppig, im Munde 0 nd keine Zaͤhne, die Bruſtfinnen ſind ſehr lang und zum Fliegen eingerichtet. Der fliegende Fiſch (Exocoetus), Er haͤlt ſich im hohen Meere auf. Er fliegt, wenn ihn die Raubfiſche verfolgen, auf einen Flintenſchus weit aus dem Waſſer, und wird alsdenn den Voͤgeln zum Raube. 11) Der Kopf iſt platt allenthalben mit Schuppen umgeben, die Schnauze lang und abge⸗ ſtuͤmpft. Ein Amerikaniſcher Fiſch (Poly nemus). §. 193. 12) Der Oberkiefer mit dünnen Bartfaͤden beſetzt. Die Kiemenhaut hat 8 Strahlen, der Bauch ſchifformig, gezaͤhnt. Heringsgeſchlecht (Ceupea). Hierher gehört der eigentliche Hering (Harengus). Ein wandernder Fiſch, der auf ſei⸗ ner Wanderſchaft zu vielen Millionen gefangen wird, und womit ſo viele Nationen einen anſehnli— chen Handel treiben. Der Unterkiefer iſt laͤnger. Haͤlt ſich in den Nordiſchen Meeren auf, und kan gar nicht auſſer dem Waſſer dauern. Geraͤuchert ni fie. Buͤcklinge und Marenen. Der b ' 4 Spratte 168 I. Abtheilung. Thiere, die Spratte (Sprattus), ingleichen die Sardelle (Alo- ſab), deren Seitenſchwanz gefleckt find, und die wir aus Italien erhalten, wie auch die Anſcho⸗ wies (Eneraſicolus) mit verlängertem Oberkiefer, die zu uns aus Portugall kommen, ſind nebſt noch vielen anderen Nebenarten, Abaͤnderungen der⸗ felben, $. 19 4 13) Der Mund hat keine Zaͤhne der Koͤr⸗ per iſt glatt und weislich, die Kiemenhaut hat 3 Strahlen. Karpfengeſchlecht (Cyprinus). Dieſe theilen ſich in 4 Nebengeſchlechte. 1) Mit Barthfaͤden. Der Barbe (bar- bus) hat 4 Barthfaͤden, der zweite Strahl der Ruͤckfinne iſt auf beiden Seiten gezaͤhnt. Der Karpfe (Carpio), hat auch 4 Barthfaͤden, der Strahl der zweiten Ruͤckfinne iſt blos hinten gezaͤhnt. Der Gruͤndling (Gobio) mit 2 Barthfaͤden. 2) Die Schwanzfinne iſt ungetheilt. Ka⸗ rauſche (Caraſſius). Die Seitenlinie iſt gerade, die Schwanzfinne hat 10 Strahlen. Die Schleye (Tinca). Die Schwanzfinne hat 25 Strahlen, die Schuppen find grün und goldfarbig, und mit einen zaͤhen Schleim uͤberzogen. Er wird in der a | Gelb⸗ Menſchen änliche Sinne haben. 169 Gelbſucht, bei Schlagfluͤſſen und Laͤhmungen aͤuſ⸗ ſerlich gebraucht, der Koͤrper iſt ſtark und dick wie beim Karpfen. Er hat ſonſt keine Zaͤhne als nur 5 im Unterkinbacken. 3) Der Schwanz ift in drei Spitzen geſpal⸗ ten. Der Goldfiſch (Auratus) haͤlt ſich in Chi⸗ na und Japan auf. 4) Der Schwanz iſt in zwei Spitzen ge⸗ ſpalten. Die Elritze (Phoxinus), die Hinterfin⸗ ne hat 8 Strahlen. Er hat im Schwanz einen braunen Fleck, der Koͤrper iſt durchſichtig. Mut⸗ terloſecken (Aphia), der Koͤrper iſt durchſichtig, die Hinterfinne hat 9 Strahlen. Die Rothfe⸗ der, Rothauge (Rutilus), die Bauch- und Hin⸗ terfinnen find mehrentheils roth. Der Frauen⸗ fiſch, Orf (orphus), die Hinterfinne hat 13 Strahlen, haͤlt ſich im Rhein und den Fluͤſſen von Engelland auf. Der Braſſen (brama), der Kopf iſt ſchmall mit einem Karpfenmaul. Die Schuppen ſitzen in gleichen Reihen den Leibe herun⸗ ter. Die Hinterfinne hat 27 Strahlen. Die Blocke (ballerus), die Hinterfinne hat 40 Srah⸗ 35 8 §. 195. 170 I. Abtheilung. Thiere, die TEE bb) Ohne Kiemendeckel. Sie haben insgeſamt Oefnungen auf den Seiten, in welchen die Kiemen oder Fiſchohren ſich befinden. Dieſe Kiemen ſind haͤutig, und bei einigen Lungenartig. Wie bei der Seeraupe, wel⸗ che durch eine im Nacken befindliche Oefnung, Othem hohlt. Die Geſchlechter dieſer Hauptklaſſe find, der Mormyrus, der ſich im Nill aufhaͤlt, die Seitenöfnung iſt Lnienfoͤrmig. Der Stachel: ſchwimfiſch (baliſter) ein Amerikaniſcher Fiſch, wovon ſich auch einige Arten in Oſtindien aufhal⸗ ten. Der Kopf iſt flach, hat Schneidezaͤhne, der Bauch iſt Schiffoͤrmig. Einige Arten haben auf dem Rüden Stacheln, andere am Bauch. Da: hin gehoͤrt auch die Seeſchnepfe. Zu dieſen ſtach⸗ lichten Fiſchen gehoͤrt auch der Indianiſche Terrao- don, die Oefnung der Kiemen iſt Lnienfoͤrmig. Die Bauchfinnen fehlen. Der Koͤrper iſt oben mit einer Schildartigen Bedeckung verſehen, der Bauch hat bei den meiſten Arten giftige Stacheln. Ingleichen der Drodon, der allenthalben mit be⸗ weglichen Stacheln beſetzt iſt, und ſich auch in In⸗ dien aufhaͤlt. Der Knochenfiſch (Oſtracion) haͤlt ſich in Indien auf. Der ganze Koͤrper iſt mit einem Knochen bedeckt. Der Indianiſche 5 2 Seen Menſchen änliche Sinne haben. 171 en Piſau (Centriſeus), der Kopf iſt in eine lange Schnauze verlängert, der Körper iſt mit ei⸗ ner knoͤchernen Panzer verſehen, der ſich hinten in eine Spitze endigt, unter welcher der Schwanz iſt. Die Seeraupe (Sygnatus), die Schnauze iſt faſt cylindriſch, fie hohlt durch eine Defnung im Na: cken Othem, ihr fehlen die Bauchfinnen. Der Körper iſt eckigt, dahin gehört auch das Seepferd (Hippocampus), der Körper iſt beinahe viereckt, der Ruͤcken ſcharf. Der Schwanz endigt ſich in eine gekruͤmmte Spitze, der Kopf hat etwas pfer⸗ demaͤßiges. Er hat auf dem Ruͤcken eine Flos⸗ feder, und der ganze Koͤrper deſſelben iſt mit ei⸗ ner harten. Haut bedeckt, welche wie Linnaͤus ſagt aus 17 Blechartigen Körpern beſtehen ſoll, ſo wie der Schwanz aus 45. Er giebt zwei Ar⸗ ten davon an, deren die eine faſt viereckt, die an⸗ dere ſiebeneckt ſeyn ſoll mit viereckten Schwanje. N N * SER u. B Ne), D) Schlan⸗ 172 l. Abtheilung. Thiere, die D) Schlangen. de 196. Kennzeichen derſelben. Sie unterſcheiden ſich von denen uͤbrigen Thieren, die mit Menſchen aͤnlichen Sinnen ver: ſehen ſind. 1) Durch die ungleich groͤſſere Ver⸗ hältnis der Länge zur Dicke. Sie haben insge⸗ ſammt einen langgeſtreckten Leib. Bei andern vierfuͤßgen Thieren, Vögeln und Fiſchen iſt die Verhältnis der Laͤnge zur Dicke, wie 2: 1, bis 6: K. Bei den Schlangen aber wohl wie 10: 1 ia wohl 20: 1 und druͤber. 2) Daß fie Feine äuffere in die Sinne fallende Werkzeuge der Bewegung has ben. Sie beſitzen keine ſichtbare Fuͤſſe, Fluͤgel oder Finnen, ohngeachtet Swammerdam an ihnen Fuͤſſe wargenommen haben will. Hier ſind ſei— „ne Worte. „Selbſt an den Schlangen habe „ich fuͤnferlei Fuͤſſe wargenommen. Einige von „ihnen hatten nur mitten auf dem Leibe einen dor⸗ „nigen Auswuchs, der beinahe ſo ausſahe, wie der „ ſo genante Morgenſtern, das im Kriege gebrauch— „liche Werkzeug. Mitten drinnen war ein “Bein: „gen, das mit den Schaambeinen gegliedert, und „mit Haut überzogen war. Vermittelſt dieſes „Dornes fünnen ſich die Schlangen in den Hoͤh⸗ , len Menſchen aͤnliche Sinne haben. 173 „len und Borſten der Erde hurtig bewegen. An⸗ „dere Schlangen hatten zwei dergleichen Huͤlfs⸗ „ mittel, die ihre Bewegung um deſto mehr beſchleu⸗ „nigten. Von einer dritten Art von Schlangen „ hat mir iemand die Fuͤſſe verehret, die unterſchie⸗ „dentlich gegliederte Beine, und am Ende Naͤgel⸗ „gen hatten, die man fo davon abnehmen konte „ als die Klauen von einer Schweinspfote. An „ einer vierden Art, die ich ſelbſt unterſuchte, habe „ich vier mit Gelenken begabte aber ſehr zarte „Fuͤſſe angetroffen. Die Vorderfuͤſſe hatten drei „Gelenke und zwei Finger mit kleinen Klauen an „ihren Enden. An der Seite des Fuſſes, die „nach dem Leibe zu ſtund, war noch ein kurzes Ge⸗ „lenke mit einem Naͤgelgen. Auf eben die Weiſe „waren auch die Hinterfuͤſſe beſchaffen, nur hatte „ieder von ihnen einen Finger mehr als die Vor⸗ „derfuͤſe. Hr. Fr. Ruyſch — hat mir eine „ fuͤnfte Art Schlangen verehrt, die ſehr zarte Fuͤſſe „hat, deren ieder aus drei Gelenken beſteht, die „ſich aber ſehr ſchwerlich uud dunckel erkennen laß „ſen, indem fie mit kleinen Schuppen bis ans Ende beſetzt ſind. Zu Ende der Fuͤſſe ſieht man Pr mie als eine einzelne kleine Klaue ohne Finger *),, da man ſeit Swammerdams Bemerkungen dieſe an ’ 9 S. deſſen Bibel der Natur p. 292, nach der Boer⸗ haaviſchen Ausgabe. 174 I. Abtheilung. Thiere, die angebliche Bewegungs⸗Werkzeuge der Schlangen nicht weiter unterſucht hat, fo kan ich vor die Wahr⸗ heit derſelben nicht ſtehen. Und iſt ia bei denenſelben etwas den Fuͤſſen aͤnliches, fo kan es doch nur hoͤch⸗ ſtens die Bewegung in etwas befoͤrdern, aber kein eigentlich Werkzeug derſelben ſeyn. 3) Daß, wenn fie ruhen, fie ihren Körper in einige Kreiſe zufam: men wickeln, in deren Mitte ſich der Kopf befin: det. 4) Daß ſie alle eine bunte Haut haben. 9. 197. Algemeine Eigenſchaften. Die Lebens Bewegungen geſchehen bei ihnen wie bei den Eierlegenden vierfuͤßigen Thieren. Ihr Herz hat nur eine Kammer und ein Ohr. Ihre Lungen ſind aus einem zelligten und roͤhrigten Gewebe zuſammengeſetzt, und haben bei den mei: ſten eine ordentliche Luftroͤhre (arteria aſpera), das Gehirn iſt bei den meiſten in Anſehung ihres Kür: pers ſehr klein. Die ſinlichen Werkzeuge ſind wie bei allen bisher beſchriebnen Thierarten. Sie be⸗ figen deutliche Werkzeuge des Geſichts, des Ge: ſchmacks, Geruchs, und Gefuͤhls. Ich weiß nicht, warum der Ritter von Linne, ihnen ſo wie den Fiſchen, das Gehoͤr abſpricht. Klein hat 8 ai 1 5 Menſchen änliche Sinne haben. 175 nicht nur gezeigt, daß fie die Gehoͤrknochen beſi itzen, ſondern auch Mead hat eben dergleichen ſehr Deut: lich in der Viper: und Klapperſchlange dargethan. Die Verdauungs werkzeuge find wie bei den vier⸗ fuͤßigen Thieren, ſie haben einen hautigen Magen und Gedaͤrme, eine Gallenblaſe mit Galle verfe: hen. Nicht alle Schlangen haben Zaͤhne, die ſie aber haben, bedienen ſich derſelben nicht zum Kauen ſondern zum Angrif, ſie ſchlucken vielmehr ihre Beute ganz hinter. Ihre Fortpflanzung ge: ſchieht wie bei den knorpelartigen Fiſchen. Sie haben ein doppeltes zugeſpitztes maͤnnliches Glied, das vorne ſcharf iſt. Die Mutterſcheide iſt auch doppelt. Sie legen mehrentheils Eier, die mit Faͤ⸗ den an einander geheftet find. Die Vipern gebaͤ⸗ ren auf eben die Art lebendig, wie die knorpelartigen Fiſche, indem die Jungen in der Mutter aus dem Ei kriechen. ö. 198. Bewegung und Waffen. Da ſie keine beſondere aͤuſſere Bewegungs⸗ werkzeuge haben; fo geſchieht die Bewegung bloß durch die Muskeln des ganzen Koͤrpers, wodurch ſie theils, durch die wechſelsweiſe Verkuͤrzung und Ver⸗ 176 I. Abtheilung. Thiere, die Verlaͤngerung ihres Koͤrpers kriechen, theils, in⸗ dem ſie ſich vorher in einen Kreis zuſammen wi⸗ ckeln, hernach den Kopf, und endlich den ganzen Koͤrper heben, ſchnell fortſchieſſen, oder ſpringen. Die Waffen ſind theils zur Bedeckung bei eini⸗ gen Arten derſelben, Schilde, theils zum Angrif, die Zaͤhne ſo wohl, als der ganze ſchlanke Koͤrper. Sie umwickeln mit demſelben auch die groͤſten Thie⸗ re und Menſchen, und toͤdten ſie durch Zerbrechung der Knochen. Mit den Zaͤhnen beiſſen ſie. Und hier hat die Weisheit des Schoͤpfers ſie noch mit einem beſondern toͤdtlichen Gifte verſehen, mit wel⸗ chem zwar nicht alle, doch ſehr viele, auch den groͤ⸗ ſten und ſtaͤrkſten Thieren fuͤrchterlich werden. Mit demſelben hat es folgende Bewandnis. Das Gift wird in einer auf jeder Seite der oberen Kinlade liegenden Druͤſe vom Blut abgeſondert, aus wel⸗ chem es durch einen beſondern Kanal in einen hoh⸗ len locker ſitzenden Zahn geführe wird. Dieſer Zahn hat eine von der Wurzel zu, gegen die Spitze laufende Spalte. Der Zahn ſelbſt iſt durch Mus⸗ keln beweglich, die zu gleicher Zeit die Giftdruͤſe drücken, und den Ausflus des Giftes befoͤrdern. Wenn daher das Thier zornig wird und beiſt, ſo fließt das Gift in die durch den Zahn gemachte Wunde, und vermiſcht ſich mit dem Blut und übrigen Saͤften des gebiſſenen Thieres. So | wenig Menſchen änliche Sinne haben. 177 wenig ſchaͤdlich dieſer giftige Saft iſt, wenn er in den Magen kommt, ſo toͤdlich iſt er, wenn er un: mittelbar mit dem Blut durch die Wunde vermiſcht wird. Die Folgen davon find nach der Beſchaf— fenheit der Schlangenart verſchieden, Brechen, Zuckungen, Raſerei, Schlafſucht u. d. 9. 199. Allgemeine Eintheilung. Klein theilt die Schlangen ein nach der Be⸗ ſchaffenheit des Kopfes und Schwanzes, und be⸗ ſtimmt die Unterabtheilungen aus den Zaͤhnen. Der Ritter von Linne, dem wir hier folgen, theilt ſie mit mehrerem Recht nach ihren Bedeckungen in gewiſſe Klaſſen. Alle Schlangen ſind entweder mit Schuppen bedeckt, oder blos mit Ringen verſehen. Die mit Schuppen bedeckten, haben entweder bloſſe Schuppen, oder uͤber dieſes noch Schilder. Bei denienigen, ſo bloſſe Ringe ha⸗ ben, ſind dieſelben entweder volſtaͤndige Ringe er nur Runzeln. (Eberh. Thier geſchiiſite.) M ) Mit 178 J. Abtheilung. Thiere, die a) Mit Schuppen bedeckte. aa) Schilde am Bauch. $. 200. Eintheilung. Dieſe laſſen ſich wieder in zwei Rebenklaſſen theilen. Sie haben entweder ſo wohl am Bauch Schilde, als auch Schilde und Schuppen unter dem Schwanz, oder ſie haben bloß Bauchſchilde, unter dem Schwanz aber bloſſe Schuppen. H. 201. c) Schilde am Bauch, unter dem Schwarz Schilde und Schuppen. a Mit der Klapper. Die Klapperſchlange (Crotalus). Sie haͤlt ſich in Amerika auf, und iſt aͤuſſerſt giftig. Die von ihr gebiſſenen Menſchen ſterben in wenig Mi⸗ nuten. Sie hat am Ende des Schwanzes eine Klapper, durch deren Geraͤuſch ſie, wie Mead er⸗ wieſen hat, die Eichhoͤrngen und Voͤgel, die ſich auf den Baͤumen befinden, dergeſtalt erſchreckt, daß ſie von einem Zweig auf den andern huͤpfen, und endlich ſich in den Rachen, der auf ſie lauernden Schlange, gleichſam als durch eine Zauberei ſtuͤr⸗ zen. Menſchen änliche Sinne haben. 179 zen. Sie wird von den Schweinen gefreſſen. Es giebt davon drei Arten, wovon zwei weislich mit gelben Flecken ſind, die dritte iſt weis und gelb gefleckt mit ſchwarzen Rhomboidaliſchen Flecken. RL) Ohne Klapper. Die Schlange Boa. Sie hat keine Klap⸗ per, aber Schilde am Bauch und unter dem Schwanz. Es giebt davon viele Arten, die theils der Groͤſſe, theils den Flecken nach verſchieden ſind. Die Amerikaniſchen ſind theils weis und ſchwarz, theils grün mit weiſſen Ringen, wie die Hunds⸗ ſchlange (Canina), die ſich auf den Baͤumen auf⸗ haͤlt, theils roͤthlich und gelb. Dahin gehoͤrt auch die Braſilianiſche 3 Schuh lange Borobe. Die groͤſten von dieſer Art finden ſich in Indien zu 25 Schuh lang. Cleyer giebt (Ephem. Nat. Cur. Dec. 2. Anno 2. obf. 7.) eine Beſchreibung, die ihm aus Batavia zugeſchickt worden, von einer Art dieſer Schlangen, die ſich auf Amboina finder. Sie ſteigt auf die Baͤume, ſchlingt ſich um diefel- be mit dem Ende ihres Schwanzes, ſchieſt alsdenn auf ihre Beute herab, zerdruͤckt dem Thiere durchs Umſchlingen die Knochen, macht ſie durchs Lecken ſchluͤpfrig, und ſchlingt fie fo ganz hinter. Auf dieſe Weiſe verzehren ſie Hirſche, Ochſen ja gar Menſchen. Einige derſelben ſollen bis zu ei⸗ ‚in! M 2 ner 186 l. Abtheilung. Thiere, die ner monſtroͤſen Groͤſſe wachſen. Die Geſchichte von der 120 Schuh langen Schlange in Afrika, wel che Regulus mit Geſchuͤtz angreiffen muͤſſen, iſt aus dem Plinius befand. Und eben derſelbe er: zehlt, daß man ſo gar in Italien eine Schlange von dem Geſchlecht der Boa gefunden, in deren Bauch man ein Kind angetroffen. Strabo er- zehlt aus dem Poßidonio von einer in Syrien ge⸗ fundenen Acker langen Schlange, die ſo dick gewe⸗ ſen ſeyn ſoll, daß ſie einen Reuter bedeckt habe. Sie hat in dem Obernkinbacken vier Reihen Zaͤh⸗ ne. Sie hat ihren Namen daher, weil man glaubt, ſie naͤhre ſich von Kuhmilch. - §. 202. 6) Nur am Bauch Schilder, unter dem Schwanz Schuppen. Die Natter (Coluber). Sie haͤlt ſich in allen vier Welttheilen auf, man findet Arten da⸗ von in Teutſchland, Italien, Schweden, Ameri⸗ ka, Aſia und Afrika, ihr Gift iſt toͤdlich. Hier⸗ her gehört die Viper (Vipera), die lebendige Sun: gen gebiert. Man findet ſie bis zu einer Ehle lang. Der Kopf iſt erhaben. Die Schuppen und Schilde ſind klein. Ihr Bis verurſacht Angſt, Brechen, Geſchwulſt des Koͤrpers, Flecke, eine fau⸗ Menſchen änliche Sinne haben. 181 faulende Auflöſung, Konvulſionen, Schlafſucht, und den Tod. Die gehoͤrnte Schlange (Cera- ſtes) wohnt in Orient, iſt einer Ehle lang. Ueber den Augen hat ſie eine hornartige Hervorragung. Sie haͤlt ſich auch in Fybien auf. Siebenzehn Arten von Nattern ſind giftig. Die giftigſten find die Chaerſea, die fo gar in Schweden toͤdlich iſt, und die Naja. d. 20g. bb) Bloſſe Schuppen, ohne Schilder (Angues). Hierher gehoͤrt die zweibeinigte Schlange (Bipes), mit 2 ganz kleinen zweizeeigen Fuͤſſen am Hintern. Sie iſt weislich mit gelbbraunen Flecken auf den Schuppen. An den übrigen bemerkt man keine Fuͤſe. Dahin gehöre die Blindſchleiche (caecilia vulgaris), die ihrer 1 le minder we⸗ gen me Ber heit. | §. 204 b) Ohne Schuppen. aa) Mit Ringen. Die Amphisbaͤne, welcher die Alten zwei Koͤpfe andichteten. Sie iſt rings herum mit deut⸗ 9 M3 lichen 182 J. Abtheilung. Thiere, die Menſchen ꝛc. lichen Ringen umgeben, wohnt in Amerika, eini⸗ ge ſind ganz weis, andere Schwarzbraun. Sur 25. bb) Mit Runzeln. Die Caͤcilia, der Körper iſt runzlich, die Oberlippe ragt hervor und iſt mit zwei Zangen ver: ſehen. Sie haͤlt ſich in Amerika auf, eine Art mit weiſſen Seitenſtralen findet ſich in Indien. . 288. Meerſchlange. Im aͤuſſerſten Norden ſollen ſich, 940 Pan⸗ toppidans Bericht, im Meere Schlangen von un⸗ geheurer Groͤſſe aufhalten. Welche die Einwoh⸗ ner Karswolden nennen, und deren Laͤnge auf 2000 Ehlen geſchaͤtzt werden. Sie ſoll mit 2 Fin⸗ nen verſehn ſeyn. Vielleicht hat die Furcht der Einwohner und die Liebe 1 Ungeheuren ſie ver⸗ groͤſſert. % e II. Ab⸗ RN 185 III EI II. Abtheilung. Thiere, deren Sinne denen menſch⸗ lichen unaͤnlich ſind. 207. Allgemeine Abtheilung. D Thiere, deren Sinne denen ſinlichen Werk— | zeugen der Menſchen unaͤnlich find, laſſen ſich in zwei allgemeine Abtheilungen theilen. Bei einigen findet man wenigſtens drei verſchiedene Sinne und viele Bewegungswerkzeuge, da: her ihre Bewegungen auch ſehr lebhaft ſind; bei andern aber nur einen oder zwei Sinne, und ſehr wenige Bewegungswerkzeuge, Daher fie auch gro: ſtentheils nicht anders als langſam von einem Ort zu den andern gelangen. Die, ſo wenig Sinne und Bewegungswerkzeuge haben, haben entweder einen nackten weichen Koͤrper ohne Bedeckung, oder ſie ſind mit einer harten irdiſchen Schaale einge— faßt; beiden ſieht man es gleich an, daß fie Thies | M4 re 184 ll. Abtheilung. Thiere, die re ſind: Oder ſie haben etwas Pflanzenaͤnliches an ſich. Sie unterſcheiden ſich aber doch durch ihre Empfindung und wilkuͤhrliche Bewegung. Sie beſchlieſſen gleichſam das Pflanzenreich, und tragen ſchon das Gepraͤge des Thieres. Es laſſen ſich daher alle Thiere dieſer Hauptabtheilung in vier Hauptklaſſen bringen. 1) Zur erſten Klaſſe gehoͤren alle Inſekten (Inſecta). Sie ſind we⸗ nigſtens mit drei Sinnen verſehen, und haben vie⸗ le und deutliche Bewegungswerkzeuge. 2) Zur zweiten Klaſſe gehören die Wuͤrmer (vermes), dieſe find nackt, haben zwei Sinne, und groͤſten⸗ theils ſchwache Bewegungen. 3) Zu der dritten Klaſſe gehoren alle Schaalthiere (Teſtacea). Sie haben eben die Natur welche die Wuͤrmer beſitzen, nur iſt ihr Koͤrper mit einer harten Schaale verſehen, wodurch einige derſelben beis nahe ganz unbeweglich werden. Und endlich folgen 4) die Thierpflanzen (Zoophyta). Wozu auch die ſogenannten Lithophyta gehoren. A. Inſekten. menſchen unänliche Sinne haben. 18; a. Inſekten. 9. 208. Kenzeichen derſelben. Die Inſekten unterſcheiden ſich von allen an⸗ dern lebendigen Geſchoͤpfen, 1) durch die knochigte harte mit ringfoͤrmigen Einſchnitten verſehene Haut, womit fie bedeckt find. Sie dient ihnen zur Uns terſtuͤtzung ihres Koͤrpers ſtatt der Knochen, und zum Schutz vor aͤuſſere Gewalt. An ſtatt, daß andere Thiere mit einer harten Schaale bedeckt ſind, wie viele Eierlegende vierfüßige Thiere, Schlan⸗ gen und Fiſche; ſo beſitzen die Inſekten einen na⸗ tuͤrlichen Panzer an ihrer Haut. Es fehlen ihnen daher die Knochen und Graͤten. 2) Daß ſie auf den Seiten Oefnungen haben, durch welche ſie Luft ſchoͤpfen, und die bei ihnen die Stelle der fun: ge vertreten. 3) Daß ſie bewegliche Fuͤhihoͤrner am Kopfe beſitzen, welche ihnen zur Empfindung dienen, ohne daß wir einen deutlichen Begrif von dieſer Art der Empfindung haben. 4) Daß ihre Augen eine ganz beſondere Struktur beſitzen, die von der Beſchaffenheit der Augen aller uͤbrigen Krea⸗ turen abweicht. Sie haben gar keine Bedeckung, und beſtehen mehrentheils aus rhomboidaliſchen Vierecken oder Sechsecken, und viele unter ihnen haben M 5 viele 185 II. Abtheilung. Thiere, die viele Augen, und auſſer denenſeſben noch ſo ge- nannte kleine Augen oder Nebenaugen (ocelli). 5) Daß die meiſten, wenigſtens alle die, ſo Fluͤgel haben, wenn ſie aus dem Ei kriechen, nicht gleich andern Thieren, ihre voͤllige Geſtalt und Struktur erhalten, ſondern erſt mehrentheils zwei bis drei Veraͤnderungen leiden. §. 209. Natur derſelben uͤberhaupt. Alle Inſekten haben ſtatt des rothen Bluts, nur eine weiſſe klebrige Feuchtigkeit. Was ihre Lebensbewegungen betrift, ſo haben ſie ein Herz mit einer Hoͤhle, aus welchem die Gefaͤſſe entſprin⸗ gen, wodurch ihre Saͤfte ſich bewegen. Die Struktur deſſelben iſt freilich von der Struktur des Herzens bei den Thieren der erſten Abtheilung, ſehr verſchieden, inzwiſchen iſt es doch ein Koͤrper, der die Dienſte des Herzens thut. Die Lungen be⸗ ſtehen aus einem roͤhrigten und blaſigten Weſen, und oͤfnen ſich durch verſchiedene Luftloͤcher (Stig— mata). Sie haben, wie Swammerdam, Schafer, Willis, Wandelli u. a. gezeigt, insgeſamt Gehirn, ob es gleich der Ritter von Linne, ich weis nicht warum, laͤugnet. Die Bewegungswerkzeuge find bei den meiſten, Sl: | gel Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 182 gel und Fuͤſſe. Bei einigen aber nur allein Fuͤſſe. Die Flügel find haͤutig, bei einigen mit Federn bes ſetzt, die fo fein find, daß fie dem bloſſen Auge nur wie Staub erſcheinen, bei andern ohne Federn. Einige haben Fluͤgeldecken, andere nicht. Die Fuͤſſe ſind auch ſehr verſchieden, einige haben deren ſechſe, andere achte, andere ſehr viele. Bei eini⸗ gen ſind ſie mit Scheeren verſehen, und dienen zum Angrif, bei andern find fie gleichſam mit Flosfe— dern beſetzt zum Schwimmen, andere haben eine beſondere Einrichtung zum Springen, andere ſind nur zum Lauffen geſchickt. Einige bewegen ſich auf eine ganz beſondere Art durch die Luft, vermoͤ⸗ ge eines Fadens, den ſie aus den Saͤften ihres Koͤr⸗ pers bereiten, an welchen fie ſich hängen. Eini⸗ ge haben eine eigene elaſtiſche Feder in einer Vertie⸗ fung am Leibe liegen, die ſie zuſammenziehen, und durch deren Losſchnellung fie ſich in die Höhe bewe⸗ gen koͤnnen, wie der Springkaͤfer (Elater). Zur Be⸗ förderung der Bewegung haben die Zweifluͤgligten groͤſtentheils zwei Wageſtangen (Halteres). Ihre Nahrung erhalten ſie durch den Mund, der mit den Fuͤhlſpitzen (Tentacula) verſehen iſt; dieſer iſt bei den meiſten am Kopfe befindlich, bei andern aber an der Bruſt. Er oͤfnet ſich nicht, wie bei an: dern Thieren, von oben herunter, ſondern von einer Seite zur andern. Einige haben Freszangen, welche 188 ll. Abtheilung. Thiere, die welche ihnen ſtatt der Zaͤhne zum Zermalmen die⸗ nen, andere ſind nur mit einem hohlen Saugruͤſſel verſehen, durch welchen fie den Saft zu ihrer Nah: rung in ſich ziehen. Alle haben einen aus Haͤuten beſtehenden Magen, und Gedaͤrme, in weichen der Nahrungsſaft bereitet, und die Exkremente ber⸗ Auheholt werden. $: 210. Waffen und Fortpflanzung. Zum Angrif haben einige Scheeren und Zangen, wie die Krebſe und Spinnen, womit ſie die Beute feft halten. Andere einen Stachel, aus welchem fie eine ſchaͤdliche Feuchtigkeit in die ges machte Wunde flieflen laſſen, wie eben die Spin⸗ nen, der Scorpion, die Bienen u. a. mehr. Die⸗ ſer Stachel iſt entweder am Maule, wie bei den Spinnen, oder am Hintertheil des Koͤrpers und Schwanze, wie bei dem Scorpion. Es iſt die⸗ ſer Stachel mehrentheils eine ungemein feine vorne ſpitze Röhre, die in einem doppelten Futterale liegt. Wenn ſie ſtechen wollen, ſo ſchieben diejenigen, bei denen es im Leibe liegt, es heraus, oͤfnen es auf beiden Seiten, und ſtoſſen den eigentlichen Stachel heraus, aus welchem eine giftige Feuchtigkeit, die am Ende des Stachels in einem Blaͤsgen verwahrt wird, Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 189 wird, herausfließt. Am Ende des Stachels befin⸗ den ſich einige Wiederhacken, wodurch er ſich in der Wunde aufhaͤlt. In dem Bauch ſind an dent- ſelben eigene Muskeln befeſtigt, die zu feiner Be- wegung dienen. Die Scheide des Stachels, wel⸗ che man gemeiniglich fuͤr den Stachel ſelbſt anſteht, iſt bei einigen glatt, bei andern rauch. Zur Ver⸗ theidigung haben ſie theils ihre harte natuͤrliche Haut, womit einige, wie die Krebſe, ganz und gar oder doch am Oberleibe bedeckt ſind. Theils Haa⸗ re, die ihrer Steiffigkeit und Spitze wegen, kleine Thiere ſo wohl als den Regen von ihnen abhalten. Die Fortpflanzung geſchieht durch die Vereini⸗ gung der Geburthsglieder. Das maͤnnliche Glied, welches theils am Ende, theils vorne am Bauch liegt, beſteht aus der Ruthe und den Hoden. Sie legen insgeſamt Eier, wozu einige Weibgen einen eigenen Legeſtachel haben,, beſonders diejenigen, welche die Eier in das Fleiſch anderer Thiere und Inſekten, in die Erde, oder in das Holz der Pflanzen legen. Dieſer Legeſtachel iſt unten kol— bigt, damit die Hoͤhle erweitert werde, in welche das Ei gelegt werden ſoll. Sie bruͤten aber dieſe Eier nicht ſelbſt aus, ſondern überlaffen dieſes Ge— ſchaͤfte der Wärme, der duft und Sonne. Jedes Inſekt hat aber die Vorſorge für feine Nachkom: menſchaft, das Ei an einen ſolchen Ort zu legen, wo | 190 II. Abtheilung. Thiere, die die junge Brut ſo gleich ihre Nahrung finden kan. Sie legen viele Eier, oft einige hundert auf ein⸗ mahl, und verbinden ſie zuweilen mit einem zaͤhen Saft, oder einem dichten Geſpinſte. Sie pflan⸗ zen ihr Geſchlecht nicht eher fort, bis ſie die letzte Verwandlung vorgenommen haben, und die mei⸗ ſten ſterben bald nach vollbrachtem Beiſchlaf. Nicht alle Inſekten ſind im Stande, ihr Geſchlecht fortzu⸗ pflanzen. Einige derſelben haben, wie bei denen Bienen und Wespen, gar kein Geſchlecht, und ſcheinen nur zur Arbeit geſchaffen zu ſeyn. §. xx. Verwandlungen. Die Verwandlungen, welche die meiſten In⸗ ſekten leiden, machen ſie billig zum Vorwurf unſe⸗ rer Verwunderung. Diejenigen, welche ſich nicht verwandeln, als die Spinnen, Floͤhe und Laͤuſe, kriechen in ihrer volligen Geſtalt aus dem Ei. Al⸗ le dieſe ſind mit keinen Fluͤgeln begabt. Die uͤbri⸗ gen kriechen aus dem Ei unter einer ganz andern Geſtalt, als ſie im Ei gehabt, ſie haben die Form eines Wurms oder Raupe, und in dieſem Zuſtand heiſt es die Larve. Unter der aͤuſſern Haut dieſer Larve liegt ſchon die ‚völlige Pia des kuͤnftigen Thie⸗ Menſchen unsnliche Sinne haben. 191 Thieres. Dieſe Larve kan ihr Geſchlecht nicht fortpflanzen, hat keine, Fluͤgel, ſondern theils gar keine Fuͤſſe, theils find die Fuͤſſe ſehr kurz. Es frißt dieſe Larve, und naͤhrt ſich als ein wuͤrkliches Thier. Mac) und nad) fängt fie an träge zu wer- den, fie frißt nicht mehr, fie verſchaft fich eine Hul- le, theils durch Einſpinnen, theils durch Sand, den ſie mit einem klebrichten Safte verbindet. In dieſem Zuſtand heiſt ſie die Puppe. Hier liegt das Thier ohne merkliche Bewegung, und ohne Nahrung. Endlich durchbricht es die Huͤlſe, und erſcheint als ein vollkommenes Inſekt. $. 212. Allgemeine Eintheilung. Alle Inſekten haben entweder Fluͤgel und Fuͤſſe, oder bloſſe Fuͤſſe ohne Flügel, Die mit Fluͤ⸗ geln verſehene, haben deren entweder vier oder zwei. Die, welche vier Fluͤgel haben, haben entwe⸗ der an den obern Flügeln Fluͤgeldecken, oder nicht. Dieſe Fluͤgeldecken bedecken die Oberfluͤgel, entwe⸗ der ganz oder nur zum Theil. In erſten Fall find die Fluͤgeldecken entweder laͤnger als der hal⸗ be Unterleib, oder kuͤrzer. Dieſes iſt die bequem: ſte Art, die Inſekten mit dem Ritter von Linne ein⸗ 5 192 II. Abtheilung. Thiere, die einzutheilen, und in Klaſſen zu bringen. Die Ge⸗ ſchlechter werden mit Herrn Schäfer von der Be: ſchaffenheit der Fusblaͤtter hergenommen, und die n e Arten nach den Fuͤhlhoͤrnern geordnet. a) Inſekten mit Fluͤgeln. aa) Mit vier Fluͤgeln. «) Mit Fluͤgeldecken ( Coleoptera). §. 213. Dieſe Fluͤgeldecken bedecken die dieſtge entweder ganz, oder zum Theil. an) Die Oberfluͤgel find ganz bedeckt. J Die Flügel find länger als der halbe Oberleib. Erſte Klaſſe (Macroptera). Diefe theilen ſich in drei Geſchlechter. Die Fus⸗ blaͤtter haben entweder an allen Fuͤſſen fünf Glie⸗ der, oder die Fusblaͤtter der vordern und mittlern Fuͤſſe haben fünf Glieder, derer hintern aber nur vier. Oder die Fusblaͤtter haben an allen Siſſe nur vier Glieder. | 5. 214. menſchen unänliche Sinne haben. 193 §. 214. NN) Die Fusblaͤtter an allen Fuͤſſen haben fuͤnf Glieder. Hier finden ſich wieder nach der Beſchaffen⸗ heit derer Fuͤhlhoͤrner s Nebenarten. Es find nämlich die Fuͤhlhoͤrner theils borſtenaͤnlich, theils fadenaͤnlich, theils nie theils fägenän- lich, theils kamaͤnlich. | §. 215. ı) Fuͤhlhoͤrner borſtenaͤnlich. Der Schwimkaͤfer (Dyticus), der Kür: per iſt laͤnglich, der Kopf ſtumpf, die Fuͤhlhoͤrner länger als der Kopf. Die Hinterfüfle find Schwim— fuͤſſe. Die groͤſten find 12 Zoll lang, leben von Waſſerinſekten. Der Laufkaͤfer (Carabus), die Bruſt iſt herzfoͤrmig, hinten abgeſtutzt und ge— zackt, ſo wie die Fluͤgeldecken. Die Fuͤſſe ſind Sauffüffe. Das Maul hat Freszangen mit 4 ge⸗ gliederten Fuͤhlſpitzen. Sie lauffen ſchnell, und wenn man fie berührt, fo geben fie aus dem Hin: tern einen Rauch mit einem Geraͤuſch von ſich. Sie leben im Holz und auf Wieſen, und nähren ſich von Raupen und andern Inſekten. Der (Eberl. Thiergefchichte.) N Zan 194 II. Abtheilung. Thiere, die Zangenkaͤfer (Cicindela), das Bruſtſchild iſt ges rundet, hat gezaͤhnte und krumgebogene Freszan⸗ gen und Lauffuͤſſe, die Augen ragen weit hervor. Sie leben in Waͤldern und Heiden, und freſſen an⸗ dere Inſekten. Der Warzenkaͤfer ( Thelepho- zus), das Bruſtſchild iſt platt, der Kopf nieder: gebogen. Der Hinterleib an den Seiten gefalten und warzig. §. 216. 2 Fuͤhlhoͤrner Fadenaͤnlich. Der Leuchtkaͤfer (Lampyris), der Kopf iſt mit dem Bruſtſchilde bedeckt, der Hinterleib iſt gefalten und warzig, die Fluͤgeldecken ſind biegſam. Der Buckelkaͤfer (bruchus), das Bruſtſchild iſt rundlich und bucklich. Der Taumelkaͤfer (Gy. rinus), die Fuͤhlhoͤrner find kurz mit einem Fort: ſatz, er hat Schwimfuͤſſe, und die Augen ſind ge⸗ doppelt. 5. 217. 3) Fuͤhlhoͤrner Kolbenaͤnlich gerade. Der Bluhmenſtaubkaͤfer (Anthrenus ), die Kolbe iſt unzertheilt etwas flach, die Fuͤſſe find Lauf⸗ Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 195 Lauffuͤſſe, der Kopf iſt niedergebogen, unter dem Bruſtſchilde verborgen. Der Speckkaͤfer (Der- meſtes), die Fuͤhlhoͤrner ſind durchſchnitten, und beſtehen aus drei Gelenken. Das Bruſtſchild iſt ge- woͤlbt und etwas geſaͤumt. Der Geiferkaͤfer (peltis), die Fuͤhlhoͤrner find auch durchſchnitten mit 3 Gelenken. Das Bruſtſchild iſt platt und geſaͤumt, die Fluͤgeldecken geſaͤumt, hat Lauffuͤſſe, der Kopf etwas niedergebogen. Der Aaskaͤfer (Sylpha), die durchſchnittenen Füͤhlhörner haben 4 Gelenke, die Bruſt iſt ſchildaͤnlich, hat Lauffuüſſe und einen ausgeſtreckten Kopf. Der Kegelklaͤfer (Ciſtela), die Fuͤhlhöͤrner beſtehen aus 6 Gelen— ken, das Bruſtſchild iſt Kegelartig und ungeſaͤumt, die Fuͤſſe find Lauffuͤſſe, der Kopf unter das Bruſt— ſchild gezogen. Der Waſſerkaͤfer ( Hydrophi- lus), die Fuͤhlhoͤrner find kleiner als die Fuͤhlſpi— tzen (palpi), die Fuͤſſe find zum Schwimmen einge⸗ richtet, der Kopf iſt ausgeſtreckt. Der Maul⸗ wurfskaͤfer (Searabaeus), die Kolbe iſt geſpalten, er hat Lauffuͤſſe, die vorne ausgezaͤhnt find, der Kopf iſt ausgeſtreckt. Der Aftermaulwurfskaͤfer (Copris), die Fuͤhlhoͤrner find wie bei dem vori— gen. Es fehlt ihm das Bruſtſchild, die Fuͤſſe ſind Lauffuͤſe mit gezaͤhnten Schinbeinen. Der Schildkroͤtenkaͤfer (Attelabus), die Fuͤhlhoͤrner ſind gebrochen, die Kolbe ganz, das Bruſtſchild, N a iſt 195 UI. Abtheilung. Thiere, die iſt vorn ausgeſchnitten, hat Lauffuͤſſe, der Kopf iſt unter dem Bruſtſchild verborgen. | $. 2 8. 4) Fuͤhlhoͤrner ſaͤgenartig, borſtenaͤulich oder gekaͤmmt. Der Springkaͤfer (Elater) hat unter der Bruſt eine elaſtiſche Federſpitze, womit er ſich in die Höhe ſchnellen kan, und welche in eine Grube des Hinterleibes paſſet. Der Stinkkaͤfer (Bul- preſtes), die ſaͤgenartige Fuͤhlhoͤrner ſind kurz, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, das Bruſtſchild iſt fo wie die Fluͤgeldecken geſaͤumet. §. 219. 5 Fuͤhlhoͤrner auf einer Seite gekaͤmmt. Der Kamkaͤfer (Platycerus), die Schien⸗ beinen ſind vorne gezaͤhnt. 23) Die Fusblaͤtter der vordern und mit⸗ lern Fuͤſſe haben 5, an den hintern aber nur 4 Glieder. | 5% BE Dieſe theilen ſich wieder in ſechs Geſchlechte, nachdem die Fuͤhlhoͤrner borſtenaͤnlich, fadenaͤn⸗ lich, Menſchen unsnliche Sinne haben. 197 lich, kolbenaͤnlich, kaͤulenaͤnlich, ſaͤgenaͤnlich oder kamaͤnlich ſind. s 5 2237 1) Borſtenaͤnliche hat die ſogenannte fpanis ſche Fliege, oder der Pflaſterkaͤfer (Cantharis), der Kopf iſt niedergebogen, das Maul hat Fres— zangen und Fuͤhlſpitzen, das Bruſtſchild iſt uneben ungeſaͤumt und flach, der Hinterleib iſt an den Sei⸗ ten gefalten und warzig, der Koͤrper faſt Walzen⸗ aͤnlich. Die Farbe iſt gruͤn mit glaͤnzendem Gol⸗ de. Ihres ſcharfen Salzes wegen, werden ſie in der Arzneikunſt gebraucht. 2) Fadenaͤnliche mit theils Linſenfoͤrmi— gen, theils Käulenänlichen Gelenken. Der Mehl— kaͤfer (tenebrio), das Bruſtſchild ift platt und ge— ſaͤumt, der Körper laͤnglich. 3) Kolbenaͤnli⸗ che, der Kopf iſt niedergebogen, der Hinterleib an den Seiten gefalten und warzig, die Fluͤgeldecken biegſam. 4) Kaulenaͤnliche, mit Henzfoͤrmigen Gelenken. Der Herzkaͤfer (Diaperis), der Kopf iſt ausgeſtreckt, das Bruſtſchild gewͤlbt und ge— ſaͤumt, die Fluͤgeldecken gewoͤlbt. 5) Saͤgenar— tige, der Flohkaͤfer (Mordella), der Kopf iſt nie— dergebogen, das Bruſtſchild vorne ſchmal und ge— woͤlbt, am Grunde des Hinterleibes ein Blaͤttgen, die Fuͤſſe Springfüſſe. 6) Auf einer Seite ge— N3 kaͤmmt. 198 II. Abtheilung. Thiere, die kaͤmmt. Der Feuerkaͤfer (pyrochora), Bruſtſchild iſt uneben und ungeſaͤumt. 33) Fusblaͤtter haben an allen Fuͤſſen 4 Glieder. §. 222. Dieſe theilen ſich in 4 Nebengeſchlechter, nachdem die Fuͤhlhoͤrner, borſtenaͤnlich, oder fa⸗ denänlich, oder kolbenaͤnlich, oder ſaͤgenaͤnlich ſind. ; $. 223. | 1) Fuͤhlhöͤrner borſtenaͤnlich. Der Stutzkaͤfer (Stenocorus), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſtehen vor den Augen, das Bruſtſchild iſt bei einigen mit einem Stachel verſehen, bei andern unbewafnet. Das Maul hat Freszangen und Fuͤhl⸗ ſpitzen, die Fuͤſſe ſind Lauffuͤſſe, der Kopf iſt aus⸗ geſtreckt. Der Holzkaͤfer (Cerambyx), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſtehen im Auge, das Bruſtſchild iſt mit Stacheln verſehen, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen. Die Fluͤgeldecken ſind breiter als das Bruſtſchild, die Augen ſind vorſtehend und Mond⸗ formig. Der r e die Füͤhl⸗ . I Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 199 Fuͤhlhoͤrner ſtehen auch im Auge, das Bruſtſchild iſt ohne Stachel, bei einigen walzenaͤnlich, bes andern kuglich, oder kegelaͤnlich oder platt. 9. 224. 2) Fuͤhlhoͤrner fadenaͤnlich. Der Fadenkaͤfer, das Bruſtſchild iſt platt. und geſaͤumt, das Manl iſt mit Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen, die Fuͤſſe find Lauffuͤſſe, der Kopf ausgeſtreckt. Der Fallkaͤfer (‚Cryptoce-- phalus), das Bruſtſchild iſt halb Kugelrund, das Maul iſt mit Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen, die Fuͤſſe Lauffuͤſſe, der Kopf liegt unter dem Bruſtſchild. Der Lilienkaͤfer (Crioceris), die Gelenke der Fuͤhlhoͤrner ſind Kraͤuſelaͤnlich, das Bruſtſchild Walzenfoͤrmig, hat Lauffuͤſſe, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, der Kopf iſt aus⸗ geſtreckt, der Koͤrper iſt laͤnglich rund, hinten ge— woͤlbt. Der Huͤpfkuͤfer (Altica), die Gelenke der Fuͤhlhoͤrner find kaͤulenaͤnlich, das Bruſtſchild koniſch, die Hinterfuͤſſe ſind mit dicken Schenkeln zum Springen eingerichtet, der Kopf ausgeſtreckt, die Freszangen ſind ſehr klein und kaum ſichtbar, die Fuͤhlſpitzen ohne Kolben. Der Schlldkaͤfer (Caſſida), das Bruſtſchild ft platt, ſchildfoͤrmig i N 4 und > 200 U. Abtheilung. Thiere, die und geſaͤumt, die Fluͤgeldecken mit einem Saume, der Kopf unter dem Bruſtſchild verborgen, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, der Koͤrper iſt Eirund. Der Blattkaͤfer (Chryſomela), die Gelenke der Fuͤhlhoͤrner ſind kaͤulenaͤnlich. Das Bruſtſchild iſt gleich und geſaͤumt, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen ohne Kolbe, die Fluͤgeldecken find gewoͤlbt. Der Fuͤhlſpitzenkaͤ— fer (Mylabris), die Fuͤhlhoͤrner ſitzen auf dem Ruͤſſel, das Maul iſt mit einem platten Ruͤſſel und vier Füuͤhlſpitzen verſehen, die an der Spitze des Rüſſels fi ſitzen, hat Lauffuͤſſe. | $. 25. | 3) Die Füͤhlhoͤrner Kolbenaͤnlich. Der Kolbenkaͤfer (Scolytus), das Bruft: ſchild iſt koniſch und gewoͤlbt, das Maul hat Fres⸗ zangen und Fuͤhlſpitzen, der Kopf iſt ausgeſtreckt, der Körper laͤnglich. Der Atterruͤſſelkaͤfer (Rhinomacer), das Maul iſt mit Freszangen und einem Ruͤſſel verſehen, auf welchem die Fuͤhlhoͤrner ſitzen. Die Fuͤhlſpitzen fehlen, das Bruſtſchild iſt koniſch, der Kopf ausgeſireckt. Der Capuzkaͤfer (Boftrichus), das Bruſtſchild iſt wuͤrflich, das Maul iſt mit Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen. 5 Der | Menſchen unänliche Sinne haben. 201 Der Kopf iſt unter dem Bruſtſchilde. Die Kolbe hat drei Gelenke. Der Buͤrſtenkaͤfer (Anthri- bus), die Kolbe hat drei Gelenke. Das Bruft: ſchild iſt mit einem Saume verſehen, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, der Kopf iſt aus⸗ geſtreckt, hat Lauffuͤſſe mit Buͤrſtenaͤnlichen Zus: blaͤttern. Der Bienenkaͤfer (Clerus), die Kol⸗ be hat drei Gelenke, das Bruſtſchild iſt cylindriſch und ungeſaͤumt, das Maul mit Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen, der Koͤrper iſt laͤnglich rund. Der Kopf iſt ausgeſtreckt, hat Lauffuͤſſe. Der Ruͤſſelkaͤfer (Cureulio), das Bruſtſchild iſt faſt kaoniſch, der Kopf iſt in einen Ruͤſſel verlaͤngert, auf welchem die Fuͤhlhoͤrner ſitzen. Der Ruͤſſel ſelbſt iſt hornartig lang und mit Freszangen und Fuͤhl⸗ ſpitzen verſehen, hat Lauffuͤſſe, die unten buͤrſten⸗ aͤnlich ſind. Sie theilen ſich in zwei Familien, de⸗ ren eine gezaͤhnte, die andere ungezaͤhnte Schenkel beſitzt. Sie ſind aͤuſſerſt hart und von verſchiede⸗ ner Farbe. | $. 226. 4) Die Fuͤhlhoͤrner ſaͤgenaͤnlich. Der Saͤgenholzkaͤfer (Prionus), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſitzen im Auge, das Bruſtſchild iſt mit Sta: N 5 cheln 202 II. Abtheilung. Thiere, die cheln verſehen, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, hat Lauffuſſe. Der Saͤgenblatt⸗ kaͤfer (Melolontha), die Fuͤhlhöͤrner ſtehen vor den Augen, das Maul hat Freszangen und Fuͤhl⸗ ſpitzen, hat Lauffuͤſſe, 15 Die Fusblaͤtter haben nur drei Gelenke. 9. 227. Der Blattlauskaͤfer (Coceinella), die Fuͤhlſpitzen find kaͤulenaͤnlich. Das Bruſtſchild iſt geſaͤumt, breiter als der Kopf, und vorne aus⸗ geſchnitten. Die Fluͤgeldecken ſind gewoͤlbt und geſaͤumt, das Maul iſt mit Freszangen und mit vier Fuͤhlſpitzen verſehen, an welchen ſich vorne ei: ne herzfoͤrmige Kolbe befindet, der Kopf iſt hervor: ragend, der Koͤrper iſt halb kugelrund, unten platt, die Fluͤgeldecken ſind mehrentheils roth und gelb mit ſchwarzen Punkten. 2) Die Fluͤgeldecken find kuͤrzer als die Helfte des Hinterleibes. Zweite Klaſſe. (Coleoptero-Microptera ), „ ri Die Inſekten dieſer Klaſſe theilen ſich nach dem Unterſchied ihrer Fusblaͤtter in vier Ordnungen, | die menſchen unaͤnliche Sinne haben. 203 die Erſte hat in allen Fusblaͤttern fünf Glieder, die Zweite hat an denen Vordern und Mittelfüffen de⸗ ren fünf, an den Hintern aber nur viere. Die Dritte hat an allen Fuͤſſen vier Glieder, und die Vierte an allen Fuͤſſen deren nur drei. §. 229. 1) An allen Fusblaͤttern fünf Glieder. Der Raubkaͤfer (Staphylinus), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind Fadenaͤnlich, das Bruſtſchild rundlich, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, der Kopf iſt ausgeſtreckt, am Hinterleibe 0 nd zwei Blaͤsgen. b. 230. 2) Die Fusblaͤtter der Vordern und Mittel⸗ fuͤſſe haben fuͤnf, derer Hinterfuͤſſe aber nur vier Gelenke. Der Maͤyenwurmkaͤfer (Meloe), die Fuͤhl⸗ hoͤrner find ſpindelfoͤrmig, oft ſchlangenweiſe ge: kruͤmmt, mit borſtenaͤnlichen Gelenken, das Bruſt⸗ ſchild iſt rundlich, der Kopf niedergebogen, die Fluͤgeldecken Eirund und biegſam. ö. 231. 294 II. Abtheilung. Thiere, die | d. zr. | 3) Alle Fusblätter haben vier Glieder. Der Fliegenkaͤfer (Neeydulis), die Fuͤhl— hoͤrner find borſtenaͤnlich, das Bruſtſchild gefäumt, die Fluͤgeldecken find rundlich, ſehr kurz, und bede⸗ cken die Fluͤgel gar nicht, der Kopf iſt ausgeſtreckt. „ 232 4) Alle Fusblaͤtter haben nur drei Glieder. Der Ohrkaͤfer (Forfieula), die Fuhlhoͤr⸗ ner find borſtenaͤnlich, das Bruſtſchild platt, ab⸗ geſtutzt mit einem Rande verſehen. Der Schwanz hat die Geſtalt einer Zange. PL) Die Fluͤgeldecken find theils ſchalig, theils pergamenthaͤutig. Dritte Klaſſe (Hemiptera), | F. 233. Dieſe Klaſſe theilt ſich wieder in drei Ord⸗ nungen, nach dem die Fusblaͤtter entweder drei oder zwei oder nur ein Glied haben. ae — Ws * Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 205 > 1 $. 234. ib} 1) Die Fusblaͤtter haben drei Glieder. Die Wanze (Cimex), die Fuͤhlhoͤrner ſind Fadenaͤnlich, und laͤnger als das Bruſtſchild. Sie hat vier kreuzweis zuſammengelegte Flügel, Das Maul hat einen Saugſtachel, der Rüden iſt flach, die Fuͤſſe Lauffuͤſe. Das Bruſtſchild ge⸗ ſaͤumt. Sie theilen ſich in zwei Familien, welche durch die Fuͤhlhoͤrner verſchieden ſind, die bei eini⸗ gen aus 4, bei andern aus 5 Gliedern beſtehen. . 35% 29 Die Fusblaͤtter haben zwei Glieder. Die Waſſerwanz e Notonecta), die Fur: zen unter den Augen ſtehenden Fuͤhlhoͤrner ſind borſtenaͤnlich. Sie hat 6 Fuͤſſe, wovon die hin— tern zwei, Schwimfuͤſſe ſind. Das Maul iſt mit einem Saugruͤſſel verſehen. Die Fluͤgel ſind ge— kreutzt, iſt mit einem Bruſtſchildgen verſehen, der Rücken ift erhaben. Die Afterwaſſerwan⸗ ze (Naucoris). Die Fuͤhlhoͤrner find Borſtenaͤn⸗ lich, und ſtehen unter den Augen, das Maul hat einen Saugruͤſſel, die zwei Vorderfuͤſſe find, ſcheerenaͤnliche Fangfuͤſſe, die hintern find Schwim⸗ fuſſe, 206 II. Abtheilung. Thiere, die fuͤſſe, die Flügel find gekreutzt, iſt mit einem Bruſt⸗ e verſehen, der Rüden iſt platt. . | 0 Die Fusbiͤͤtter haben nur ein Glied. Der Waſſerſcorpion (Hepa), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind Scheerenaͤnlich, das Maul iſt mit einem Saugruͤſſel verſehen, die Fluͤgel find gefreußt, die vier Fuͤſſe find Lauffuͤſſe, am Schwanz ift eine lan⸗ ge fadenaͤnliche Luftröhre. Der Ruͤckenſchwim⸗ mer (Corixa), die borſtenaͤnliche kurze Fuͤhlhoͤr⸗ ner ſtehen unter den Augen, das Maul hat ei⸗ nen Saugruͤſſel, die 4 Fluͤgel kreutzen ſich. Von den ſechs Fuͤſſen find die erſten zwei ſcheerenaͤnliche Sangfüffe, die hintern vier aber Schwimfuͤſſe. Hat kein Schildgen, der Ruͤcken iſt erhaben. a 6) Alle Flügel ſind haͤutig. . Dieſe heilen ſich in diejenigen, fo beſtaͤubte, und in die, fo unbeſtaͤubte Fluͤgel haben. Die erſten theilt man nach der Beſchaffenheit der Fluͤgel ein. Dieſe ſind entweder Faͤchermaͤßig gefalten, oder dicht, Menſchen unänliche Sinne haben. 2072 nicht, die letzten ſtehen entweder aufgerichtet, oder ſie ſind abhaͤngend. an) Mit beſtaͤubten Flügeln, vierdte Klaſſe (Lepidoptera). N) Die Flügel faͤchermaͤßig gefalten. Der Faͤcherfalter (Pterophorus), die Fuͤhlhoͤrner find Faͤdenaͤnlich. Die Fluͤgel aͤſtig, die Aeſte haarig. Sie fliegen bei Tage mit einem faſt huͤpfenden Fluge. §. 239. | 2) Die Flügel find nicht gefalten. NN) Die Flügel ſtehen aufgerichtet. Der Tagfalter (Papilio), die Fuͤhlhoͤr⸗ ner ſind kolbenaͤnlich, das Maul hat einen zuſam⸗ mengerollten Saugruͤſſel, die Fluͤgel ſtehen entwe⸗ der ſenkrecht und ſchlieſſen oben an, oder fie ſtehen ſchief und find oben abſtehend. Sie theilen ſich in zwei allgemeine Familien, nachdem fie entwe— der vier oder ſechs Fuͤſſe haben. Die mit vier Süssen verſehenen, tbeilen ſich in Abſicht auf die Flügel 208 ll. Abtheilung. Thiere, die Fluͤgel wieder in zwei Nebenfamilien, nachdem fie entweder eckig oder rundlich ſind, bei beiden ſtehen fie ſenkrecht. Die mit ſechs Füffen verſehenen haben wieder fünf, Nebenfamilten. Bei vieren derſelben ſtehen die! Fluͤgel ſenkrecht, und ſind ent⸗ weder geſchwaͤnzt 11 geaͤugelt, oder eckigt, oder rund. Bei der fünften aber find die Flügel ſchief, und oben abſtehend. Von allen dieſen giebt es wieder viele ee Arten, deren beim Einnaus 192 onen Be? 3 F. 240. 5 23) Die Flügel find abhaͤngend. Diefe fliegen entweder bei Nacht oder in der Mergen⸗- und Abenddaͤmmerung. Die erſten heiſ— fen Nachtfalter (Phalaena), dieſe theilen ſich wieder in zwei Hauptgeſchlechter. Die erſte hat gekaͤmmte Fuͤhlhoͤrner, und bei dieſen ſind die Fluͤ— gel entweder abhaͤngend oder offen. Das zweite Geſchlecht hat borſtige Fuͤhlhoͤrner, und hier find: die Fluͤgel entweder abhaͤngend oder offen, oder zuſammengerollet. Alle dieſe Geſchlechter haben die praͤchtigſten Farbenſchattirungen. Diejenigen, welche nur in der Abend- und Morgendaͤmmerung fiegen, heiſſen Daͤmmerungs ſalter (Sphinc‘ Ihre — Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 209 Ihre Fuͤhlhoͤrner find ſpindelfoͤrmig, die Flügel ſind cheils eckig, theils rund, bei den Letzten iſt der Schwanz theils einfach, theils haarig. * e EL) Mit unbeſtaͤubten Flügeln, fuͤnfte Klaſſe (Gymnoptera). Dieſe theilen ſich in Abſicht auf die Beſchaf— fenheit derer Fusblaͤtter in ſechs Familien. Es haben nämlich die Fusblaͤtter entweder an allen Fuͤſſen fuͤnf Glieder, oder es ſind deren nur an den vordern fuͤnf, an der hintern aber vier, oder es find an allen Fuͤſſen viere, oder an allen Fuͤſſen nur drei, oder zwei, oder eins. ) Die Fusblaͤtter an allen Fuͤſſen haben fuͤnf Glieder. Dieſe haben wieder vier Nebenfamilien, die ſich durch die Fuͤhlhoͤrner unterſcheiden. Dieſe ſind entweder borſtenaͤnlich, oder walzenaͤnlich, oder kaͤulenaͤnlich, oder kolbenaͤnlich. (Eberh. Thier geſthicite.) D 9. 243. 210 IL Abtheilung. Thiere, die §. 243. NN) Die Fuͤhlhoͤrner find borſtenaͤnlich. Die Fangheuſchrecke (Mantes), das Bruſtſchild iſt lang und ſchmal, der Hinterleib iſt auch lang und ſchmal, mit ſtachelfoͤrmigen Anhaͤn— gen, die Augen ſind hervorragend, die Fuͤſſe Springfuͤſſe, wovon die Vordern meſſerartig zu— ſammengelegt ſind. Die obern Fluͤgel ſind abhaͤn— gend, die untern faͤcherartig gefalten. Der Blatt⸗ lausloͤbe (Hemerobius), die Fuͤhlhoͤrner find laͤnger als das Bruſtſchild, das Maul iſt mit Fres⸗ zangen und Fuͤhlſpitzen verſehen, es fehlen ihm die einfachen Augen. Die Fluͤgel ſind abhaͤngend, der Hinterleib iſt am Anſang und Ende duͤnner. Die Fruͤhlingsfliege (Phryganea), die Fuͤhlhoͤrner find länger als das Bruſtſchild, das Maul hat fei- ne Freszangen, aber vier Fuͤhlſpitzen. Sie hat 3 Nebenaugen, die Fluͤgel ſind abhaͤngend. Die Uferaasfliege (Ephemera), die Fuͤhlhoͤrner find kurz, das Maul hat weder Freszangen noch Fuͤhl— ſpitzen. Die Vorderfuͤſſe find wie Fuͤhlhoͤrner aus: geſtreckt, die Fluͤgel find aufgerichtet, die Unterfluͤ— gel ſehr kurz, der Schwanz iſt borſtig. Die Scorpionfliege (Panorpa), die Fuͤhlhoͤrner find lang, das Maul iſt mit einem Wa faſt wal⸗ * zen⸗ Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 211 zenaͤnlichen Ruͤſſel verſehen, an deſſen Ende ſich vier Fuͤhlſpitzen befinden. Sie hat drei Meben: augen. Die Weibgen ſind ohngeſchwaͤnzt, die Maͤnngen aber haben einen ſcheerenartigen Schwanz. Die Schwanzfliege (Urocerus), die Fuͤhlhöͤrner find lang, das Maul hat Freszan⸗ gen. Sie hat drei Nebenaugen, die Flügel liegen flach auf, die untern ſind kleiner, der Hinterleib iſt mit dem Bruſtſchild gleich dick, und hinten mit einem zweiſchneidigen mit einem Hoͤrngen bedeckten langen Stachel verſehen. Die Saͤgenfliege ( Tentheredo), das Maul hat Freszangen, der Hinterleib iſt ſo breit als das Bruſtſchild. Hat drei Nebenaugen, die Fluͤgel ſind flach aufliegend, die untern kuͤrzer, der Stachel iſt meſſerartig, mit. zwei ſaͤgenartigen vorſtehenden Blaͤttgen. Sie theilen ſich in vier Familien, nachdem die Fuͤhlhoͤr— ner borſtenaͤnlich, oder fadenaͤnlich, oder keulenfoͤr— mig, oder gekaͤmmt ſind. Die Schlupfweſpe (lehneumon) hat lange zitternde Fuͤhlhoͤrner, drei Nebenaugen, das Maul hat Freszangen, der Hin— terleib iſt an die Bruſt durch einen zarten Stiel an: gegliedert, die Fluͤgel liegen flach auf, die Unter— fluͤgel ſind kuͤrzer. Hat einen Stachel hinten am Leibe in einer doppelten Scheide. | O 2 F. 244. 212 II. Abtheilung. Thiere, die d. 244. 233) Die Fuͤhlhoͤrner find walzenaͤnlich gebrochen. Die Ameiſe (formica), das Maul hat Freszangen. Sie haben drei Nebenaugen. Die Maͤnngen und Weibgen haben flach aufliegende Fluͤgel, die Oberfluͤgel ſind laͤnger als der Leib, die Unterflügel kuͤrzer, die Zwitter haben keine. Der Stachel iſt bei den Weibgen und Zwittern verbors gen, Die Zwitter machen mehrentheils den grü- ſten Haufen aus. Die Gallaͤpfelfliege (Cynips), das Maul hat Freszangen, das Bruſtſchild iſt ges woͤlbt, und mit dem Hinterleib mit einem dünnen Stiel verbunden, der Leib iſt hinten zugeſpitzt, die Fluͤgel ſind flach, die Unterfluͤgel kuͤrzer, der Stachel iſt verborgen und gekruͤmmt. Die Weibgen legen ihre Eier vermittelſt des Legeſtachels in die Knospen der Roſen, Weiden und Eichbaͤumen, daher die Gallaͤpfel entſtehen. Die Wespe (Velpa), das Maul iſt mit Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen, hat drei Nebenaugen, die Obernfluͤgel find gefal- ten, die unteren kleiner, der Hinterleib iſt durch ei⸗ nen kurzen Stiel an die Bruſt gefuͤgt. Sie be⸗ ſitzen einen verborgenen pfriemenartigen Stachel. Die Afterwespe (Sphex), das Maul iſt mit Fres⸗ Menſchen unänliche Sinne haben. 213 Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen, und hat einen kurzen Saugruͤſſel, hat drei Nebenaugen, der Leib iſt laͤnglich, die Fluͤgel flach aufliegend, die untern kurzer, der Stachel iſt ſtechend und verborgen. Die Goldwespe (Chryfis), das Maul hat Fres⸗ zangen, die durchſichtigen Fluͤgel ſind flach, der Hinterleib iſt mit dem Bruſtſchild gleich dick, am letzten Einſchnitt gezaͤhnt, der Stachel ſteht kaum hervor. §. 245. 33) Die Fuͤhlhörner find keulenaͤnlich. Die Biene (Apis), das Maul iſt mit ei⸗ nem gebogenen in einer doppelten Scheide liegen: den Saugruͤſſel, und Freszangen verſehen. Hat drei Nebenaugen, der Hinterleib iſt mit der Bruſt durch einen kleinen Stiel verbunden. Die Weib: gen und Zwitter haben einen ſtechenden verborge— nen Stachel, der bei den Maͤnngen fehlt, und mit vielen Wiederhacken verſehen iſt, die Fluͤgel liegen flach auf, die untern ſind kuͤrzer. Diejenige, ſo Honig machen, ſind denen Menſchen ſo bekand als nuͤtzlich. Der Ameiſenloͤwe (formica Leo), die Fuͤhlhoͤrner find kurz und dick, das Maul hat Freszangen und Fühlſpitzen. Es fehlen ihm die O 3 Ne⸗ 214 II. Abtheilung. Thiere, die Nebenaugen, die Fluͤgel find abhaͤngend und gleich gros. Der Hinterleib iſt durch ein Stielgen mit der Bruſt verbunden. Er iſt wegen der Art, wie er vor ſeiner Verwandlung die Ameiſen faͤngt, merkwuͤrdig. | N. | AT) Die Fuͤhlhoͤrner find kolbenaͤnlich. Die Kolbenfliege (Crabro), die Fuͤhlhoͤr⸗ ner ſind kurz, das Maul hat Freszangen, der Stachel iſt verborgen und gezaͤhnt, der Hinterleib iſt mit der Bruſt gleich dick. Er hat 3 Nebenau— gen. Die Flügel find platt, nicht gefalten, die Un— ter fluͤgel kleiner, der Schwanz fehlt. Das After: jüngfergen (Libelloides), die Fuͤhlhoͤrner find lang, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, der Hinterleib iſt mit dem Brufifchild gleich dick, aber hinten dünner, die Fluͤgel find bei einigen ab: haͤngend, bei andern offen. Die Maͤnngen ſind mit einem Zangenſchwanze verſehen. 5. 247. 2) Die Fusblaͤtter der vordern Fuͤſſe haben 5 / derer hintern nur 4 Glieder. Die Schabe (blatta), die Fuͤhlhoͤrner find borſtenaͤnlich und lang. Der Kopf iſt etwas nie⸗ | | der⸗ Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 215 dergebogen, und mit Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen, das Bruſtſchild iſt flach und geſaͤumt, die Fuͤſſe find Lauffuͤſſe. Der Hinterleib iſt fo breit als das Bruſtſchild, und hinten mit zwei gefurch— ten Hoͤrngen verſehen, die Fluͤgel ſind flach, die Oberfluͤgel gekreuzt, und weniger durchſichtig als die untern, die untern find faͤcherartig zuſammen⸗ gelegt. $. 248. 3) Die Fusblaͤtter haben an allen Fuͤſſen 4 Glider. Die Heuſchrecke (Locufta), die Fuͤhlhoͤr⸗ ner ſind borſtenaͤnlich, und laͤnger als der Koͤrper, der Kopf iſt kegelartig, das Maul mit Freszangen und Fuͤhlſpitzen verſehen. Die Fuͤſſe ſind Spring⸗ fuͤſſe, die Weibgen haben einen Legeſtachel, die Oberfluͤgel ſind abhaͤngend, die untern gefalten. Die Kameelfliege (Raphidia), die Fuͤhlhoͤrner find borſtenaͤnlich und kurz, das Maul hat Fres⸗ zangen und Fuͤhlſpitzen, der Kopf hat 3 Nebenau— gen, das Bruſtſchild iſt kegelartig, und gleichſam in einen Hals verlaͤngert. Die Maͤnngen ſind ungeſchwaͤnzt, die Weibgen aber mit einem bor— ſtenaͤnlichen Schwanz verſehen; die Fluͤgel ſind abhaͤngend und gleich gros. O 4 9. 249. 216 II. Abtheilung. Thiere, die §. 249. | Y Die Fusblaͤtter haben Glieder. Dieſe haben entweder NN) Fadenaͤnliche Fuͤhlhoͤrner. Die Schnarrheuſchrecke (Acridium), die Fͤͤhl⸗ Dorner find über die Helfte kuͤrzer als der Körper, der Kopf iſt kegelartig, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, die Oberfluͤgel ſind abhaͤngend, die Unterfluͤgel fächerartig gefalten, die Hinterfuͤſſe find lange Springfuͤſſe. Oder 233) Borſtenaͤnlich. Die Grille (Gryllus), das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen der Kopf iſt nackend, der Schwanz iſt bei den Maͤnngen doppelt und borſtig, bei den Weibgen ſchwertaͤnlich, die Fuͤſſe ſind Springfuͤſ— ſe, die untern Fluͤgel find gefalten. Das Juͤng⸗ fergen (Libellula), die Fuͤhlhoͤrner find kurz, das Maul hat Freszangen, der Nebenaugen ſind drei, der Schwanz iſt zangenartig, die nezartigen Fluͤgel ſind bei einigen aufgerichtet, bei andern of— fen. Die Afterfruͤhlingsfliege (Perla), die Fuͤhlhoͤrner find lang, das Maul hat vier Fuͤhlſpi⸗ gen, — menſchen unaͤnliche Sinne haben. 217 tzen, der Nebenaugen ſind drei, der Schwanz iſt zweiborſtig, die Fluͤgel flach aufliegend und gleich groß. Die Schaumfliege (Cicada), die Fuͤhl⸗ hoͤrner find kurz, das Maul hat einen umgebogenen Saugruͤſſel. Sie hat nur zwei Nebenaugen, die Fluͤgel ſind abhaͤngend, die untern gekreutzt, die Fuͤſſe Springfuͤſſe. Die Singfliege (Petigonia), die Füͤhlhoͤrner find kurz, der Nebenaugen find drei, die Fluͤgel abhaͤngend. N | de 20. ) Die Fusblaͤtter haben 2 Glieder. Die Blaſenfusfliege (Thrips), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind fadenaͤnlich, das Maul iſt unkentlich, und beſteht in einer laͤnglichten Spalte, die Fus⸗ blaͤtter ſind blaſenartig, die Fluͤgel flach alßegend, und ſchmal. §. 251. a Die Fusblaͤtter haben nur ein Glied. Die Blattlausfliege (Aphis), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind lang und borſtenaͤnlich, das Maul hat einen umgebogenen Saugruͤſſel. Die Maͤnngen haben vier aufgerichtete Fluͤgel. Die Weibgen ha⸗ O 5 ben | 218 II. Abtheilung. Thiere, die ben keine, die Fuͤſſe find kauffüſſe, der Hinterleib hat zwei Hoͤrngen. bb) Mit zwei Flügeln ſechſte Klaſſe Diptera), 2 Dieſe theilen ſich nach der Beſchaffenheit der Fuͤhlhoͤrner in fünf Geſchlechter, nachdem dieſelben borſtenaͤnlich, oder kegelartig, oder fadenaͤnlich, oder ſpathelaͤnlich ſind. Sie haben faſt alle Wa⸗ geſtangen (Halteres), die ihnen zum Gleichgewicht dienen. 9. 253. 4 Die Fuͤhlhoͤrner find borſtenaͤnlich. Die Pferdefliege (Hippobofea), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind ſehr kurz und duͤnne, das Maul hat ei⸗ nen walzenaͤnlichen Saugruͤſſel. Es fehlen ihr die Nebenaugen, der Hinterleib iſt mit dem Bruſtſchild gleich dick, die Fuͤſſe haben vier Klauen. Die Viehfliege (Oeſtrus), die Füͤhlhoͤrner find ſehr kurz, und ſtehen auf einem Kuͤgelgen, das Maul iſt unkentlich. Sie hat drei einfache Augen, der Hinterleib iſt mit dem Bruſtſchild gleich dick. Die Naubfliege (Aſilus), die kurzen Fuͤhlhoͤrner ſte— hen menſchen unänliche Sinne haben. 219 hen auf einem kegelartigen Körper. Sie hat drei Nebenaugen, das Maul iſt mit einem geraden zwei⸗ ſchneidigen hornartigen Saugruͤſſel verſehen, das Bruſtſchild iſt hoch und gewoͤlbt, der Hinterleib ift verdünnt, die Wagſtangen ſind betraͤchtlich. Die Waffenfliege (Stratiomys), die kurzen Fuͤhl— hoͤrner ſind gebrochen, das Bruſtſchild iſt hinten mit zwei Stacheln verſehen, das Maul hat einen Ruͤſſel, der Nebenaugen find drei. Die Schild— lausfliege (Coceus), die Fuͤhlhoͤrner find kurz. Sie hat ihren Saugſtachel auf der Bruſt, die Maͤnngen haben zwei aufrecht ſtehende Flügel, die Weibgen ſind ungefluͤgelt. Die Wagſtangen feh⸗ len, der Hinterleib iſt mit einem doppelten borſten⸗ aͤnlichen Schwanz verſehen. Die Blattſauger— fliege (Chermes), auch hier find die Weibgen un- geflügelt, die Maͤnngen aber haben vier abhängen: de Fluͤgel. Der Saugſtachel iſt auf der Bruſt, die Fuͤſſe find Springfuͤſſe. Sie geben einen kleb⸗ richten Saft von ſich, der wie Wolle ausſiehet. Die Erdfliege (Tipula), die Fuͤhlhoͤrner ſind theils borſtenartig, theils gefammt, das Maul hat Kppen und zwei umgebogene gegliederte Fuͤhlſpitzen. Sie hat 3 Nebenaugen und zwei Wagſtangen, das Bruſtſchild iſt bucklich, der Leib duͤnne. Sie theilt ſich in zwei Familien, davon die eine offene, die andere flach aufliegende Fluͤgel hat. §. 254. 229 IL Abtheilung. Thiere, die 9. 254. | P) Die Fuͤhlhoͤrner find kegelartig. Die Stiletfliege (Nemotelus), die kurzen kegelartigen Fuͤhlhoͤrner endigen ſich in eine lange Spitze, das Maul iſt fleiſchig mit Lippen und ei: nem Ruͤſſel verſehen, hat 3 Nebenaugen. Die Schnepfenfliege (Empis), die Fuͤhlhoͤrner find wie bei der vorigen, das Maul iſt mit einem zwei⸗ ſchneidigen hornartigen umgebogenen Saugrüffel verſehen, der Nebenaugen ſind drei, das Bruſt— ſchild iſt gewoͤlbt, der Hinterleib dünne, die Fluͤ— gel flach aufliegend. Die Nüffelfliege (Bomby⸗ lius), die kurzen Fuͤhlhoͤrner find gebrochen, das Maul hat einen ſehr langen zweiſchneidigen Saug— ruͤſſel. Sie hat drei Nebenaugen, der Hinterleib iſt ſo breit als das Bruſtſchild, die Flügel ſind of— fen. Die Bremſenfliege (Tabanus), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſtehen auf einem oft mondfoͤrmigen Kegel, das Maul iſt mit einem mit Lippen und Stacheln begabten Ruͤſſel und zwei Fuͤhlſpitzen verſehen. Der Nebenaugen find drei, der Hinterleib ift fo breit als das Bruſtſchild. | . Die Fuͤhlhoͤrner find fadenaͤnlich. Die Fadenfliege (Scatopſe), das Maul hat einen kurzen walzenfoͤrmigen Saugruͤſſel, die Fluͤgel Menſchen unänliche Sinne haben. 221 Fluͤgel ſind laͤnger als der Leib, hat drei Nebenau— gen. Die Schnakenfliege (Culex), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind haarig, bei den Maͤnngen federbuſchig, das Maul iſt mit 2 Fuͤhlſpitzen, und einem faden- aͤnlichen Saugruͤſſel verſehen, der in einer langen und biegſamen Scheide liegt. Es fehlen ihr die Nebenaugen, das Bruſtſchild iſt bucklich, der Hin— terleib dünne, und die flachaufliegenden Flügel find laͤnger als der Leib. §. 256. 9) Die Fuͤhlhoͤrner find walzenaͤnlich. Die Marcusfliege (Bibis), die Fuͤhlhoͤrner ſind kurz und geringelt, der verlaͤngerte Kopf hat ein Maul mit Lippen und gegliederten Fuͤhlſpitzen, und drei Nebenaugen, der Hinterleib iſt verdunnt, die Fluͤgel liegen flach auf. F. 257. ) Die Fuͤhlhoͤrner find ſpathelaͤnlich. Die Hausfliege (Muſca), die ſpathelaͤnli— che Fuͤhlhoͤrner haben auf der Seite eine Borſte, das Maul iſt mit Lippen und einem Saugrüffel verſehen, und hat zwei Fuͤhlſpitzen. Der einfachen Augen 222 II. Abtheilung. Thiere, die Augen find drei. Die Stechfliege (Stomoxis), die Fuͤhlhoͤrner haben mit Haaren beſetzte Seiten: borſten, das Maul hat zwei Fuͤhlſpitzen, und eis nen pfriemenaͤnlichen ausgeſtreckten Ruͤſſel, mit einem Kniegelenke. Sie hat drei Nebenaugen, der Hinterleib iſt ſo breit als das Bruſtſchild. Die Taſchenmeſſerftiege (Stomoxoides), die Fuͤhl— hoͤrner haben eine Seitenborſte, das Maul hat zwei Fuͤhlſpitzen, mit einem wie ein Taſchenmeſſer zuſammengelegten Ruͤſſel. Hat drei Nebenaugen, der Hinterleib iſt gekruͤmmt. Die Federbuſch⸗ fliege (Volucella), die Fuͤhlhoͤrner haben ſehr haa- rige Seitenborſten, der Kopf iſt verlaͤngert und ausgeſchnitten, das Maul hat einen Ruͤſſel mit $ip- pen und Stacheln. Sie hat drei Nebenaugen, der Hinterleib iſt mit dem Bruſtſchild gleich dick. b) Ohne Fluͤgel. Siebendte Kl dr (Aptera). N Man kan dieſe Inſekten, die in keinem Ge⸗ ſchlechte Fluͤgel haben, in Abſicht auf die Fuͤſſe, in drei Geſchlechter theilen, nachdem ſie entweder ſechs oder acht, oder mehr Fuͤſſe haben. 9. 259. Menſchen unsnliche Sinne haben. 223 §. 259. aa) Mit ſechs Fuͤſſen. Die Todtenuhr (Termes), hat lange bor⸗ ſtenaͤnliche Fuͤhlhoͤrner, zwei Augen, das Maul iſt mit Freszangen verſehen, die Fuͤſſe find Lauffuſſe, der Koͤrper iſt laͤnglich. Die ſchlagende Bewegung, die ſie im Holz verurſachen, hat ihnen den Namen gegeben. Eine Art dieſes Inſekts befindet ſich in Oſtindien, und verderbt allen Hausrath und Klei— der, indem ſie ſelbige inwendig zerfrißt. Er wird durch ungeloͤſchten Kalk vertilgt. Der Waſſer— floh (Podura), die Fuͤhlhoͤrner find borſtenaͤnlich, die Fuͤſſe Lauffuͤſſe, hat zwei Augen, der Körper iſt laͤnglich und ſchuppig, der Hinterleib hat einen dop— pelten umgebogenen Gabelſchwanz zum Springen, hat die Groͤſſe eines Flohes. Die Laus (Pedi- culus), die Fuͤhlhoͤrner find fadenaͤnlich, hat zwei Augen, der Kopf iſt vom Bruſtſchild abgeſondert, das Maul iſt mit einem Saugſtachel verſehen, der Hinterleib plattgedruckt und lappig, die Fuͤſſe find Lauffuſſe. Die Maͤnngen haben einen Stachel. Sie ſind nach der Beſchaffenheit der Thiere, auf welchen ſie ſich aufhalten, verſchieden. Die ver⸗ ſchiedenen Arten derſelben beim Hirſch, Kameel, Eſel und andern Thieren findet man beim Rhedi. Der Floh (Pulex), die Fuͤhlhoͤrner find fadenaͤn⸗ lich 224 II. Abtheilung. Thiere, die lich, die Fuͤſſe ſind Springfuͤſſe, hat zwei Augen, das Maul iſt mit einem umgebogenen Saugruͤſſel verſehen, der Hinterleib iſt gedruckt und ſchuppig. Eine Art deſſelben iſt in Amerika gefaͤhrlich, indem ſie ſich in die Haut der Fuͤſſe eingraben. Rhedi hat die verſchiedenen Abaͤnderungen nach der Ver— ſchiedenheit der Thiere, auf welchen fie niſten, ſehr deutlich vorgeſtellt. Der Zuckergaſt (Lepiſma), die Fuͤhlhoͤrner ſind borſtenaͤnlich, hat 2 Augen, die Fuͤſſe find Lauffuͤſſe, das Maul hat Fuͤhlſpitzen, der Körper iſt ſchuppig, der Schwanz borſtig. 5. 288. bb) Mit acht Fuͤſſen. Die Scorpionſpinne (Chelifer), die Fuͤhl⸗ hoͤrner ſind lang und ſcheerenartig, die Fuͤſſe ſind Lauffuͤſſe, das Maul hat einen Saugſtachel, der, Koͤrper iſt laͤnglich rund, hat 2 Augen. Die Milbe (Acarus), die Fuͤhlhoͤrner ſind fusaͤnlich, die Fuͤſſe ſind Lauffuͤſſe, hat zwei Augen, der Kopf macht mit dem Bruſtſchild nur ein Stuͤck, das Maul hat einen pfriemfoͤrmigen Saugſtachel, hat zwei Augen. Der Scorpion (Scorpio), die Fuͤhlhoͤrner ſind ſcheerenaͤnlich, der Kopf macht mit dem Bruſtſchild mur ein Stuͤck, die Fuͤſſe find lauf | fuͤſſe, Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 225 fuͤſſe, der Hinterleib hat einen gegliederten hinten mit einer Spitze oder Stachel verſehenem Schwanz, aus welchem ein tödliches Gift in die Wunde fließt, wenn fie damit ſtichen. Unter der Bruſt zwiſchen ihr und dem Unterleib, befinden ſich zwei Kaͤmme. Er hat acht Augen, deren drei und drei auf der Seite der Bruſt, zwei aber auf dem Ruͤ⸗ cken ſtehen. Die Afterſpinne (Phalangium), die Fuͤhlhoͤrner find lang, winklich und fusaͤnlich, die Fuͤſſe find Lauffuͤſſe, das Maul hat zwei ſcheeren⸗ aͤnliche Fuͤh ſpitzen, der Kopf macht mit dem Bruſt⸗ ſchild ein Stuͤck aus. Sie hat vier Augen, zwei auf dem Scheitel des Kopfs, und zwei auf den Seiten, der Koͤrper iſt eirund. Die Spinne (Aranea), die Fuͤſſe find Lauffüſſe, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, nebſt zwei gezaͤhnten Fangklauen. Die Fuͤhlſpitzen ſind zugleich bei den Maͤnngen die Zeugungsglieder, der Koͤrper iſt ei⸗ foͤrmig. Sie hat 8 Augen, die nach der verſchie⸗ denen Familie eine verſchiedene Sage haben, und theils mondfoͤrmig ſind, theils ein Viereck, theils ein Dreieck, theils drei, theus zwei Linien bilden. Der Kopf macht mit dem Bruſtſchilde ein Stuͤck aus, das Bruſtſchuld iſt mit dem Hinterleib durch einen duͤnnen Faden verbunden, der Hintere hat zwei Waͤrzgen, aus welchen ſie die Faden ziehen, wor— (Aber hi. Thier geſchichite.) P aus 225 ll. Abtheilung. Thiere, die aus ſie ihr Geſpinſte bereiten. Es giebt deren un⸗ gemein viel Arten. Wir wollen nur ſechs der bekandteſten hier berühren. 1) Die Hausſpin⸗ ne, ihre Augen ſtehen in einem ovalen Kreiſe auf der Stirne, ſie haͤutet ſich alle Jahr, und macht ihr Gewebe in den Winkeln der Ze mer. 2) Die Gartenſpinne macht ihr Ge⸗ webe nur in freier Luft, ihre Augen ſtehen in zwei Linien, ſie ſind gemeiniglich gruͤn mit weis und grau geſprenkelt. 3) Die Kellerſpinne, ihre Augen ſtehen im Viereck, ihre Fuͤſſe ſind haa— rig, ſie wohnen in allen Mauern, und ſind ſehr boͤſe. Sie hat eine ſehr feſte Haut, und macht kein Gewebe, ſondern bloſſe Faͤden, die ſie aus dem Loch, worin ſie ſitzt, heraushaͤngt. 4) Die herumſchweifende Spinne, ihre Au— gen ſtehen auch im Viereck, ſie bleibt nicht in ihrem Neſt, ſondern geht auf die Jagd aus. 5) Die Feldſpinne, ihre Augen ſtehen im Dreieck, ſie haben ſehr lange Fuͤſſe, und ma⸗ chen ihr Geſpinſt auf dem Felde. 6) Die Tarantul, ihre Augen ſtehen in drei Linien. Man erzaͤhlt viele Legenden von ihrem Giſt, der die Leute wahnſinnig machen ſoll, und bloß durch die Muſik koͤnte geheilt werden; es ſind aber meift "hr Italiaͤniſcher Bettler. Der * Menſchen unänliche Sinne haben. 227 Der Krebs (Cancer), hat 8 Fuͤſſe und zwei Scheeren, die Fuͤhlhoͤrner ſind lang und bor— ſtenaͤnlich, der Kopf macht mit dem Bruſtſchil— de nur ein Stuck aus, hat zwei auf einem Stiel ſtehende von einander abſtehende Augen, das Maul hat zwei Freszangen, und zwei ſcheeren— aͤnliche Fuͤhlſpitzen. Der Schwanz iſt geblaͤttert und gegliedert, der ganze Koͤrper mit einer Schale bedeckt, welche er alle Jahr ablegt. Die Weibgen tragen die Eier unter dem Schwanze. In dem Magen befindet ſich auſ— ſer den Zaͤhnen ein beſonderer Stein, der in der Mediein gebraucht wird. Die Taſchen⸗ krebſe und Humber ſind Arten deſſelben. — Est. | ec) Mit ſehr viel Fuͤſſen. Der Aſſel (Oniſcus) hat 14 Fuͤſſe, die 2 Fuͤhlhoͤrner find borſtenaͤnlich und gebrochen, der Kopf iſt mit dem Bruſtſchilde ein Stuͤck, das Maul hat Fuͤhlſpitzen, der Koͤrper iſt ei— foͤrmig. Die Waſſeraſſel (Aſellus) hat auch 14 Fuͤſſe und 4 Fuͤhlhoͤrner, die Fuͤſſe find Kauf— fuͤſſe, das Maul hat Fuͤhlſpitzen, der Körper iſt P 2 | eifoͤr⸗ 228 ll. Abtheilung. Thiere, die eifoͤrmig, der Hinterleib hat einen doppelten ſtachlichten Schwanz. Der Vielfus (Seolo- pendra) hat 24 und mehrere Fuͤſſe, die zwei Fuͤhlhoͤrner find borſtenaͤnlich, das Maul hat Freszangen und Fuͤhlſpitzen, der Koͤrper iſt flach. Der Tauſendfus (Julus) hat 100 und mehr Fuͤſſe, und zwei fadenaͤnliche Fuͤhlhoͤrner, das Maul hat Lippen und Fuͤhlſpitzen, der Koͤrper iſt walzenaͤnlich. Der Kiefenfus ( Branchi- pus), die häufigen Fuͤſſe haben einen ganz be- fonderen Bau, fie ſehen des Fiſchohren aͤnlich, daher er auch den Namen hat. Das Maul hat Freszangen, die Augen ſitzen in der Schaale, der Schwanz iſt verſchieden. Sie teilen ſich durch ihr aͤuſſeres Anſehen in drei Familien: Einige ſind krebsartig, andere fiſchartig, andere muſchelartig. r r ee. B. Wuͤrmer. Menſchen unänliche Sinne haben. 229 B. Wuͤrmer. F. 02, Kennzeichen derſelben. Die Wuͤrmer unterſcheiden ſich von denen Thieren der erſten Abtheilung, 1) daß ſie kein Blut, ſondern einen klebrichten Saft haben, 2) daß ihre Empfindungswerkzeuge nur auf das Ge: fühl und den Geſchmack, oder doch eine dem Ges ſchmack aͤnliche Empfindung eingeſchraͤnkt ſind. Es fehlen ihnen die Augen, die Ohren und Naſe, es fehlen ihnen aber auch die Fuͤhlhoͤrner. Es ſcheint zwar, daß einige derſelben, wie die Garten— ſchnecke, Augen haben. Es iſt aber noch nicht aus: gemacht, ob dieſe ſchwarze Koͤrper auf den Fuͤhlſpi⸗ tzen, Augen ſind, obgleich Swammerdam ſogar alle 3 bekandte Feuchtigkeiten darinnen will geſehen haben. 3) Daß ſie keinen beſondern Kopf haben; 4) daß ſie durch keine Lungen Othem hohlen, ob fie gleich zu ihrer Erhaltung Luft brauchen. F) Daß ihnen die Fuͤſſe und andere beſtummte Bewe— gungswerkzeuge fehlen. Ihre Bewegungen ge: ſchehen nur groͤſtentheils durch eine wechſelsweiſe Zu: ſammenziehung und Verlaͤngerung ihres Koͤrpers. P3 H. 263. * 230 II. Abtheilung. Thiere, die e 9. 2583. Natur derſelben uͤberhaupt. Die Lebensbewegungen geſchehen bei de— nen Wuͤrmern groͤſtentheils durch einen pyramida— liſchen Koͤrper, der die Stelle des Herzens vertritt, und durch ſeine wechſelsweiſe Erweiterung und Zu— ſammenziehung, die Säfte in Bewegung ſetzt. Willis und Vandelli legen ihnen auch ein Ge: hirn bei. Die Verdauungsweikzeuge beſtehen in einem langen Kanal, der von dem Maule bis zum After reicht. Man ſehe die Beſchreibung des Schifwurms (teredo) des Sellius ), der von dem Gebrauch dieſes Kanals weitlaͤuftiger handelt. | F. 264. Allgemeine Eintheilung. Die nackten Wuͤrmer haben entweder keine Glieder, oder ſie ſind mit Gliedern verſehen; jene nennt man Inteſtina, dieſe Moluſca. Sie laſſen ſich nach dieſem aͤuſſeren Merkmal in zwei allgemei- ne Klaſſen bringen. f | 9. 265. *) Sellius de teredine marine, p. 113 u f. menſchen unaͤnliche Sinne haben. 231 $ 265. a) Nackte Wuͤrmer ohne Glieder (inteſti na). Dieſe haben das Vermoͤgen, andere Korper zu durchboren. Einige durchgraben die Erde, an— dere das Holz, andere die menſchlichen und thieri— ſchen Körper. Es gehoͤrt hierher der Hautwurm oder Waſſerdarm (Gordius), er gleicht einem Fa⸗ den. Er haͤlt ſich im Waſſer und Thon auf, die Farbe iſt bleich, Kopf und Schwanz ſind ſchwarz. Eine Art deſſelben kommt mit dem Waſſer in den menſchlichen Koͤrper, und dringt durch das zelligte Gewebe unter der Haut, faſt durch den ganzen Koͤrper, und verurſacht heftige Schmerzen. Er iſt in Indien zu Hauſe. Die Furie (Furia), der Koͤrper iſt wie ein Faden geſtaltet, gerade mit zu— ruͤckgebogenen Stacheln verſehen. In Indien fallen dergleichen mit dem Regen auf die Haut, dringen in ſelbe ein, und verurſachen in kurzer Zeit einen Schmerz, der toͤdtlich iſt. Der Regen— wurm (Lumbricus) iſt laͤnglich rund, mit Ringen umgeben, der Laͤnge nach rauh, und hat eine Sei— tenoͤfnung. Sie halten ſich in der Erde, auch ei— ne Art derſelben in dem Gedaͤrmen der Menſchen auf. Der Seeregenwurm findet ſich im Sande P 4 am 232 II. Abtheilung. Thiere, die am Grunde des Meeres. Der Spulwurm (Aſcaris) iſt fadenaͤnlich, auf beiden Seiten zuge: ſpitzt. Er haͤlt ſich im Sumpf und an den Wur⸗ zeln der Bäume au’, auch in den Gedaͤrmen der Menſchen und Pferde. Die gewoͤhnliche Art iſt nicht viel größer als eine Made. Es giebt aber auch nach dem Ritter von Linne Spuhlmuͤrmer, die Spannenlang find, und die mit den Regen— wuͤrmern verwechſelt werden. Er nennt fie afca- rides lumbrieoides. Der Leberwurm (faſciola Lumbricus latus), der Körper iſt lang und flach, ha am Ende und am Bauch eine Oefnung. Er haͤlt ſich in den Gedaͤrmen und Eingeweiden der Thiere auf. Eine Art deſſelben, die der Herr von Linne hepatica nennt, bewohnt die Leber des Rindviehes, und daher entſteht der Name Leber— wurm. Der Blutigel (Hirudo) iſt laͤnglich rund, Kopf und Schwanz haben einen Rand, den das Thier ausdehnt, wenn es ſich bewegt. Er haͤlt ſich in ſuͤſſen Waſſern auf, haͤngt ſich an den menſchlichen Korper, und ſaugt das Blut aus dem⸗ ſelben. Daher man ihn in der Arzneikunſt zum Blutauſſaugen braucht. Linne fuͤhrt acht Arten davon an. Der Indianiſche hat einen flachen Leib mit ringfoͤrmigen erhabenen Streiffen, und ein ſehr weites Maul. Der Schifwurm (Teredo) der Koͤr⸗ [4 Menſchen unänliche Sinne haben. 233 Körper iſt fadenaͤnlich, die zwei Kinbacken des Mauls ſind halbkugelrund und ſteinartig. Zwi⸗ ſchen denenſelben iſt eine runde faltige Haut, worin ſich eine Röhre befindet, über dieſes hat das Maul acht Fuͤhlſoitzen. Eine Art haͤlt ſich im Stein auf (Lapidaris), und durchbohrt ihn. Die andere haͤngt ſich an das Holz (navalis), ſie durchbohren Holz und Steine mit Hülfe eines beſondern Saf— tes, den ſie von ſich geben, und wovon beides er⸗ weicht wird. . 86 b) Nackte Wuͤrmer mit Gliedern (Nolluſea). Hierher gehört die Gartenſchnecke (Li- max). Sie hat einen laͤnglichten Koͤrper, uͤber dem Maul find vier Fuͤhlſditzen, an der Seite iſt eine Oefnung, woraus die Geburthsglieder her— vorgehen, und der Koch weggelaſſen wird. Sie halten ſich in feuchten Orten in Gaͤrten, und auf den Aeckern auf, und thun oft dem Getraide Scha— den. Der Spruͤzling (Techys) hat einen laͤnglichten gleichſam aus zwei Lippen zuſammengeſetz⸗ ten Körper, zwei keilfoͤrmige Fuͤhlhoͤrner, und zwei Oefnungen zum Luftſchoͤpfen. Er hält ſich 5 im 234 U Abtheilung. Thiere, die im Meer auf, eine Art davon iſt der Meerhaaſe. Die Meeraſſel, der Korper iſt laͤnglich mit ring foͤrmigen Einſchnitten. An jedem Ring iſt eine Fuͤhlſpitze, das Maul iſt am Ende mit zwei entgegengeſetzten Klauen. Einige halten ſich im ſuͤſſen Waſſer auf, andere im Meer. Eine Art derſelben (noctiloca) macht, daß das Meer im Dunkeln glaͤnzet. Die Meermaus (Aphro- dita), der Körper iſt eirund mit vielen Fuͤſſen, das Maul hat zwei doppelte Fuͤhlſpitzen, eine Art derſelben iſt mit kleinen Schuppen, die an⸗ dere mit Stacheln bedeckt. Der Priapus hat die Geſtalt des maͤnnlichen Gliedes. Der - Körper iſt cylindriſch, am Ende befindet ſich das Maul mit einem ſtralichten cylindriſchen Schna— bel. Es befindet ſich eine Art deſſelben in den Europaͤiſchen Meeren, welche dem maͤnnli⸗ chen Gliede eines Pferdes aͤnlich ſieht. Der Indianiſche aber hat die Geſtalt des menſchli⸗ chen Gliedes. Der Meerſchaum (Holothu- ria), der Körper iſt eirund erhaben, und ſchwimmt, hat Fuͤhlſpitzen von verſchiedner Ger ſtalt und Anzahl. Es giebt davon verſchiede— ne Abaͤnderungen. Der Blackfiſch, die See⸗ katze (Sepia), hat ſechs Arme, auſſer zwei Fuͤhlſpitzen, die fi) nur bei einigen befinden. Am menſchen unaͤnliche Sinne haben. 225 Am Ende des Koͤrpers befindet ſich zwiſchen den Aermen das Maul, die Bruſt iſt durch eine Sche de an den Koͤrper gefuͤget. Es giebt viele Arten d.ff ben, der in den Apothe— ken gewoͤhnliche, hat 2 Fuͤhlſpitzen, und keinen Schwanz. Andere ſind mit einem Schwanz verſehen. Einige Arten geben einen tintenarti⸗ gen ſchwarzen Saft von ſich, wodurch ſie ſich im Meere verbergen. Das Meduſenhaupt (Medufa), der Körper iſt ſchleimig, rund und flach, das Maul iſt unten mitten im Körper, hat fuͤnf Hauptarme, aus welchen viele Ne— benſtrahlen geben, fie haſchen mit dieſen Strah— len kleine Inſekten und verſchlucken ſie. Es haͤlt ſich in Meere auf. Der Sternfiſch (Aſterias), der Koͤrper iſt flach, das Maul in der Mitten, in der Geſtalt eines fuͤnfeckten Sterns, hat oben auf dem Koͤrper fuͤnf gedop⸗ pelte Reihen von Koͤrnern oder Puckeln. Er hat auch fuͤnf Hauptarmen. Doch giebt es da— von auch einige Arten, die gar keine Arme ha— ben. Der Ritter von Linne rechnet auch die Seeigel in dieſe Klaſſe der Wuͤrmer; die aber offenbar zur folgenden Klaſſe gehoͤren. C. Schaal⸗ 236 II. Abtheilung. Thiere, die C. Schaalthiere. §. 267. Natur derſelben. Sie haben, wie die Thiere der vorigen Klaſ— ſe, nur zwei Sinne. Es fehlen ihnen die Augen, Obren und Naſe. Sie haben auch kein Blut, und groͤſtentheils keine aͤuſſere Bewegungswerkzeu⸗ ge. Einige von ihnen ſind maͤnnlichen und weib— lichen Geſchlechts, wie andere Thiere, andere ſind Zwitter. Bei einigen iſt die Art der Fortpflan⸗ zung gar nicht bekand. §. 268. Allgemeine Hinthellung⸗ Die Schaalthiere haben entweder eine wuͤrk— liche Schaale, oder nur eine Rinde. Bei denen, die eine wuͤrkliche Schaale haben, beſteht dieſelbe entweder aus einer Schaale, oder aus zweien, oder aus mehreren Schaalen. Es koͤnnen daher alle Schaalthiere in vier Klaſſen getheilt werden, 1) in die — Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 237 die einſchaaligten, 2) in die zweiſchaaligten, 3) in die vielſchaalichten, und 4) in die rindigten. a) Einſchaaligte (Univalves) Schnecken. §. 269. Dir einſchaaligten Thiere haben entweder ei: ne nicht gewundene, oder eine gewundene Schaale, „ one aa) Mit nicht gewundener Schaale. Hierher gehoͤren 1) die Roͤhren (tubuli), der Elephantenzahn (Dentalis), haͤlt ſich in den Europaͤiſchen und Indianiſchen Gewaͤſſern auf. Der Meerzahn (entalium), davon giebt es ſo kleine Arten, die man kaum mit bloſſen Augen war⸗ nimmt. Die Schifswurmſchnecke (Serpula- ria), ſie iſt eine gerade Roͤhre, die ſich an andere Koͤrper haͤngt. Das Thier iſt dem Schifwurm (Teredo) änlich, folgende find Nebenarten davon. Der Venusſchacht (penis veneris) iſt eine weiſ⸗ ſe glatte Roͤhre, wie ein maͤnnlich Glied oder Mut⸗ ter⸗ 238 I. Abtheilung. Thiere, die terſcheide, hat vorne eine dene und iſt gleich⸗ ſam mit einem Deckel verſehen. Der Meerpin⸗ ſel (penicillus) hat die Dicke einer Federſpuhle, haͤngt ſich an Stein, hat vorne Faͤſergen wie ein Pinſel. 2) Die Schuͤſſelgen (Patella), das Thier iſt eine Art Gartenſchnecke, die Schaale iſt konoidiſch, doch ohne Wendung, die groͤſten ha⸗ ben die Groͤſſe eines Thalers. Es giebt davon Fünf Hauptgeſchlechter, 1) mit einer lippenförmigen Haut, 2) gezaͤhnte, 3) mit einer krummen Spitze verſehene, 4) ohne Spitze, oben glatt. 5) Oben mit einer Oefnung. §. 271. bb) Mit gewundener Schaale. Das Ammonshorn, Schifskuttel (Nau- tilus). Das ganze Schneckenhaus iſt inwendig durch duͤnne Waͤnde in Faͤcher getheilt, das Thier hat einige Aenlichkeit mit der Seekatze, die Schoͤn⸗ heit der Schaale macht dieſe Schnecke merkwuͤrdig. Die groſſen findet man in Indien, die kleinen auch in Europa. Einige Arten findet man ver— ſteinert. Die Kegelſchnecke (Conus), das | Thier Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 239 Thier hat mit der Gartenſchnecke eine Aenlichkeit, die Schaale hat eine breite Grundflaͤche, iſt gewun— den, und endigt ſich in eine koniſche Spitze, der Laͤnge nach geht eine linienfoͤrmige Oefnung herun⸗ ter. Es giebt davon verſchiedene Nebenarten, die mit beſondern Namen belegt werden, der Ober- und Unteradmiral nehmen ſich durch ihre beſendere Farben aus, das Geſpenſt, der Moͤnch, die Sturm— haube, die muſikaliſche Schnecke. Die Porcel⸗ lanſchnecke (Cypraea), fie iſt glatt oval, auf bei⸗ den Seiten iſt eine Oefnung, die linienfoͤrmige Sei⸗ tenoͤfnung iſt gezaͤhnt. Unter dieſes Geſchlecht ges hoͤrt die Tigerſchnecke, die Maus. Eine Art der⸗ ſelben gilt in Afrika als Geld. Die Meernuß (Bulla), das Thier iſt eine Gartenſchnecke, die Schaale iſt laͤnglich rund, die Oefnung iſt oben weit, unten enge. Dahin gehoͤrt das Meerei, wovon das Braſilianiſche die Groͤſſe eines Huͤhner Eies hat. Die Iltenſchnecke (Voluta), die Oefnung iſt weit mit ausgezacktem Grunde, das Thier wie bei der vorigen. Es giebt deren eylin— driſche, laͤnglich runde, ſpindelfoͤrmige und bauchig⸗ te. Die Seetrompete ( Buccinum), das Thier iſt eine Gartenſchnecke, das erſte Gewinde, iſt ſehr dickbaͤuchig, die Oefnung iſt eifoͤrmig. Auch hie— von giebt es viele Nebenarten. Die Straub— ſchnecke 240 II. Abtheilung. Thiere, die ſchnecke (Strombus), das Thier iſt eine Garten⸗ ſchnecke, die Schaale erweitert ſich auf der Seite, die Oefnung endiat ſich linkerhand in einen Geiten- kanal. Die Stachelſchnecke (Murex), das Thier iſt wie bei der vorigen, die Schaale iſt rauh, und zum Theil mit Stacheln verſehen, die Oefnung endigt ſich in einem gerade in die Hoͤhe ſteigenden Kanal. Die Pyramidenſchnecke (Trochus), iſt konoidiſch, und var das aͤuſſere Anſehen faſt vom Kreuſel. Die Schraubenſchnecke (Tur- bo), das Sonnenhorn (Helix), die Schaa— le iſt etwas durchſichtig und ſehr zerbrechlich. Unter dieſe Art gehoͤrt auch die gemeine Baum⸗ ſchnecke. | \ 5. 27. b) Mit zwei Schaalen e . (Bivalves), | Diefe theifen fih in drei Ordnungen, welche aus der Beſchaffenheit des Schloſſes be⸗ ſtimmt werden, dieſes iſt entweder ſchar⸗ nierfoͤrmig, oder es iſt ein unvollkommenes Scharnier, oder es iſt ein vollkommenes Schar⸗ nier. F. 273. Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 241 Muſcheln. Sa aa) Mit ſcharnierfoͤrmigem Schloß. Unter dieſe Klaſſe gehoͤren die Miesmu⸗ ſcheln (Mytuli Muſculi), deren Schloß beſtehet in einer geringen Erhoͤhung, woran die Ligamente beſeſtigt find, welche die Schaalen zufammen: halten, und bewegen ohne Zaͤhne. Das Thier hat zwei kurze mit Franzen beſetzte Saugruͤſſel, die Schaalen ſind laͤnglich. Es giebt deren ſehr viele Arten. Das Schifgen, die Milch⸗ muſchel u. ſ. w. Ferner die Strahlmuſcheln oder Kammuſcheln (pectines), das Schloß macht bei ihnen ein doppeltes Gruͤbgen, worin das Ligament befeſtigt iſt. Auch hiervon giebt es viele Nebenarten. $. 274. bb) Mit unvollkommenem Scharnier. Hierher gehöre die Auſter (Oftrea), die Schaalen find ungleich, das Scharnier be⸗ ſteht in einer eirunden Vertiefung mit quer⸗ (Eberh. Thievgefchichte.) Q uber 242 II. Abtheilung. Thiere, die fiber lauffenden Seitenſtrichen. Die Alchen (Arca), die Schaalen find gleich, das Schar⸗ nier beſteht aus vielen ſpitzen in einander greiffenden Zaͤhnen. | dans cc) Mit vollkommenem Scharnier. Die Gienmuſchel oder Breitmuſchel (Chama), hierunter gehören alle Muſcheln, die auf dem Grunde des Meeres liegen. Ihr Schloß ift mit in einander greifenden Zähnen ver: ſehen. Ihre Schaale iſt rund. Sie ſind zum Theil auf der Oberflaͤche rauh. Unter dieſer Klaſſe ſtehen die groſſen Muſcheln, dergleichen die groſſen Chamae decumanae oder pelagiae find, woran wohl 6 bis 8 Mann genung zu tragen ha⸗ ben. Die Chamae littorales find kleiner. Die Herzgen (Cardiformes) werden auch von ei⸗ nigen unter die Gienmuſcheln gerechnet, machen aber ein eigen Geſchlecht aus. Die Tellmu⸗ ſcheln (Tellinae) haben gleichſeitige flache Schaa⸗ len. Die Pfeiffenmuſcheln (Solenes), dieſe find laͤnglich und ſtellen mit ihren beiden Schaa⸗ len eine Pfeiffe oder Scheide vor. Dahin ge⸗ hören Menſchen unänliche Sinne haben. 243 hoͤren die ſogenanten Orgelpfeiffen, der Endten⸗ fi chnabel u. a., die Pferdefuͤſſe oder Becken (Lavacra. Hippopodes), der Bettlersmantel oder Lazarusklappen (Spondyli), welche eini⸗ ge unter das Auſtergeſchlecht rechnen. 5. 276. 19 Mit viel Schaalen Ohrfehene (Multivalves). Dieſe haben kein Scharnier. Es gehören hierher die Pfeilmuſcheln oder Steinſcheiden (Pholades), die Schaalen find dünne, zart ge⸗ ſtreift, die Seiten des Schloſſes find mit ei: nem Knorpel verbunden. Am Schloß liegt ein Blaͤtgen, das bei deſſen Zuſammenfuͤgung aus⸗ waͤrts geſchlagen wird, worunter durch zarte Zwiſchenblaͤtter, kleine Zellen gebildet werden. In dieſe Klaſſe gehoͤret auch die Entenbruth (Concha anatifera), welche der Ritter von Linne unter dem Geſchlecht Lepas beſchreibt. Die Schaale beſteht aus fuͤnf Theilen, die obere fo wohl als die untere aus zweien, da: zu kommt hinten noch ein keilfoͤrmiger Theil, Auf der einen Seite ſind ſie ſchief, auf der 2 2 andern 244 II. Abtheilung. Thiere, die andern endigen ſie ſich in eine ſtumpfe Spitze faft wie ein Entenſchnabel. Auf der ſchiefen Seite geht ein Stiel heraus, womit ſie ſich an andere Koͤrper anhaͤngen. Die Meereichel (Balanus) iſt unten breit, oben konoidiſch, und ihre Schaale beſteht aus vielen Stuͤcken, dahin gehoͤren die Kelche, die Tulpen, die Muͤtzen, die Turbane, u. ſ. w. S. d) Rindigte Schaalthiere. In dieſer Klaſſe ſtehen die Meerigel oder Meeraͤpfel (Echini), dieſes find rundli- che mit einer harten Rinde bedeckte Thiere, die zum Theil mit beweglichen Stacheln verſehen ſind. Das fuͤnfeckte Maul iſt unten. Man theilt ſie in drei Arten, 1) in die Meerigel, bei welchen der After dem Munde gegenuͤber ſteht, 2) wo der After auf der Seite, und 3) wo er wie das Maul ſich unten befindet. * Er e | D. Thier⸗ Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 245 D. Thierpflanzen. g 9. 278. Allgemeine Eigenſchaft. Die Thierpflanzen unterſcheiden ſich durch ihre Empfindung und Bewegung von denen Pflan- zen, ingleichen dadurch, daß fie durch eine mund: artige Oefnung, und nicht durch Wurzeln genaͤhrt werden. Sie naͤhern ſich aber denen Pflanzen, durch das aͤuſſere pflanzenartige Anſehen, durch die Zweige, Bluͤthen und Saamenkapſeln, und dadurch, daß ſie Knospen treiben, durch welche die Thierpflanze ſich fortpflanzt. Einige derſelben ſcheinen nur einen Sinn zu haben, naͤmlich das Gefuͤhl, wie der Schwam, andere haben auſſer dem Gefühl noch den Geſchmack. Dahin gehoͤ⸗ ren alle die, ſo einen Mund haben. Alle beſtehen aus einem weichen, zelligten, empfindenden Weſen, das in einer haͤutigten und roͤhrigten, theils wei— chern, theils haͤrteren ai oder Haut enthal⸗ ten iſt. Q 3 $. 279. 246 IL Abtheilung. Thiere, die §. 279. Eintheilung. Ich theile ſie nach der äuffern Beſchaffenheit ihrer Haut ein. Dieſe iſt entweder weich, oder hornartig, oder ſteinartig, oder knorplich, daraus entſtehen vier Hauptklaſſen. 1) Weiche Thier⸗ pflanzen, 2) hornartige Thierpflanzen, 3) fteinar: tige Thierpflanzen, und 4) knorpelartige Thier⸗ pflanzen. §. 280. a) Weiche Thierpflanzen. Der Schwam '(Spongia), dieſer ſcheint das erſte Thier zu ſeyn, und wie ſich die Pflanzen im Mooß und Schwaͤmmen (fungi) endigen, fo faͤngt ſich das Thierreich in den thierſchen Schwimmen (Spongia) an. Peyſſonel haͤlt die Schwaͤmme fuͤr einen Bau, der von Wuͤr— mern aufgefuͤhrt wuͤrde. Es haben aber die Beobachtungen des Marſigli, und beſonders des Ellis auſſer Zweiffel geſetzt, daß ſie ſelbſt, wenn fie friſch aus dem Meer gezogen werden, eine wech: ng zuſammenziehende und erweiternde Bewe⸗ gung menſchen unaͤnliche Sinne haben. 247 gung aͤuſſern. Sie haͤngen an Felſen im Meere feft; und beſtehen aus lauter Fächern und Zellen, durch deren Oefnungen ſie ſich zu naͤhren ſcheinen. Von ihrer Art ſich fortzupflanzen iſt nichts gewiſſes⸗ bekand. Die Kugeln (Volvox) ſcheinen das naͤchſte Thier nach dem Schwan zu ſeyn. Sie haben nur einen Sinn, ſie bewegen ſich aber wil⸗ kuͤhrlich. Sie beſtehen aus einer Kugel ohne Gliedern und ſinliche Bewegungswerkzeuge. In⸗ zwiſchen bewegen ſie ſich doch wilkuͤhrlich. Einige derſelben find inwendig mit kleinen Kugeln ange: fuͤllt, in welchen wieder eben dergleichen kleinere ſte⸗ cken, ſo weit das bewafnete Auge reicht. Der Polyp (Hydra), er beſteht aus einer eylindriſchen Haut, in welcher ein eiartigtes und kuglichtes We⸗ ſen iſt. Er hat zwei Oefnungen, mit der einen ſetzt er ſich an andere Koͤrper feſt. Die andere Oefnung iſt mit Faͤden oder beweglichen Armen umgeben. Er haͤlt die kleinen Waſſerinſekten, die an ſeine Arme anſtoſſen, durch ein klebrichtes We⸗ ſen, oder durchs Anſaugen derer kleinen Kugeln, womit die Arme beſetzt ſind, feſt, er umwickelt ſie mit mehreren Armen, und bringt ſie zu der Oef— nung, die ſich in der Mitte des kelchfoͤrmigen Endes befindet, hier werden ſie verſchluckt, ausgeſaugt und durch eben dieſe Oefnung wieder herausgeſchaft. r Sie 248 II. Abtheilung. Thiere, die Sie treiben, wenn ſie erwachſen ſind, Knospen, aus welchen ein aͤnliches Thier wird, welches ſich endlich von dem alten Polyp losreißt, und vor ſich lebt. Man kan ſie in viele Stuͤcke zerſchneiden, ein jedes Stuͤck verwandelt ſich in kurzer Zeit in eis nen beſondern Polypen. Es giebt davon verſchie⸗ dene Arten, graue, gruͤne u. ſ. w. Sie werden faſt in allen ſtehenden Waſſern gefunden. Einige derſelben koͤnnen nur durchs Vergroͤſſerungsglaß ge— ſehen werden, andere aber ſind gros genug, um ſie mit bloſſen Augen zu erkennen. Der Afterpolyp (Brachyonus), der Ritter von Linne rechnet ſie zu den Polypen, Roͤſel hat fie am genaueften bez ſchrieben. Es iſt ein ſehr kleines Thier. Man theilt ſie in einfache und pflanzenfoͤrmige. Sie haben, beiderſeits einen beweglichen ſich zuſammen⸗ ziehenden Rand, wenn ſich derſelbe ausdehnt, ſo bewegt er ſich beſtaͤndig wellenfoͤrmig, und verur⸗ ſacht dadurch einen Wirbel im Waſſer. Die ein⸗ fachen, bewegen ſich frei und willkuͤhrlich im Waſ— ſer, und ſcheinen kaum zu den Thierpflanzen zu ge⸗ hoͤren. Ihre Fortpflanzung geſchieht bei einigen durch Eier, die ſie legen, bei andern durch ein Zer⸗ ſpringen in zwei Theile, deren jeder ein beſonderes Thier wird. Die Pflanzenfoͤrmigen aber beſte⸗ hen aus einem einfachen Koͤrper, aus welchem ein 7 klei⸗ Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 249 kleiner Stiel waͤchſt, der ſich in zwei Theile theilt, die ſich von dem Stiel nicht trennen, ſondern wie— der in zwei Zweige theilen, und ſich am Ende in eine Bluͤthe endigen, deren Frucht, wenn ſie reif iſt, abfaͤlt, im Waſſer herum ſchweift, bis fie ir- gendwo ſich anhaͤngt, und alsdenn eine neue Pflan⸗ ze hervorbringt. Gehoͤrt hierher auch der Band⸗ wurm (Taenia)? der Ritter von Linne rech— net ihn hierher. Die Sache iſt ſchwer zu entſchei— den. Er ſieht denen uͤbrigen nackten Wuͤrmern, die ſich in denen Gedaͤrmen und Eingeweiden der Thiere aufhalten, fo aͤnlich, daß er in ihre Klaſſe zu gehoͤren ſcheint. Er hat an dem einen Ende einen Kopf, den v. Linne vergebens laͤugnet, er endigt ſich in eine Spitze, mit welcher das Thier ſich an— ſaugt. Der lange und bandfoͤrmige Körper bes ſteht aus lauter Einſchnitten, oder einzelnen an einander gefuͤgten Stuͤcken, deren jedes feine Ein: geweide und ſeine beſondere Oefnung hat, die aber zuſammen ein gemeinſchaftliches Ganzes ausma— chen. Es giebt davon ſehr viele Nebenarten. §. 281. b) Hornartige Thierpflanzen. Hier kommen vor die Roͤhren oder moſigte geringelte Meerfaden e ſie beſte⸗ Q. 5 hen 270 II. Abtheilung. Thiere, die ben aus einer theils einfachen, theils in Zweige zertheilten hornartigen Roͤhre, die mit dem untern Ende feſt ſitzt, aus dem offenen obern Theil aber ragt das Thier durch viele Faden oder Arme ber: vor. Sie legen Eier. Die Roͤhre iſt inwendig mit einem lebendigen markigten Weſen angefuͤllt, welches den Koͤrper des Thieres ausmacht. Aus dem offenen obern Ende der Roͤhre, geht eine Schei⸗ de hervor, auf welcher der mit wilkuͤhrlich bewegli⸗ chen Faͤden umgebene Kopf ruhet. Chwyd muthmaßte zuerſt ihre thieriſche Natur, und Trembley hat dieſe Sache auſſer Zweifel geſetzt. Die Roſenkraͤnze oder Meergranatenflächte (Sertularia), dieſe hat man ſonſt für wahre Pflan: zen gehalten, Loͤfling und Ellis aber haben ihre. thieriſche Natur zuerſt mit Gewißheit erwieſen. Sie beſtehen aus einer hornartigen Roͤhre oder Stam, in welchem ein polypenaͤnliches Thier ein⸗ geſchloſſen iſt. Aus dem Bluhmenkelch entſpringt eine aus der Fortſetzung des thieriſchen Marks ge: bildete polypenfoͤrmige Bluhme. Der Eierſtock beſteht aus kleinen Bläsgen, in welchem die kei⸗ menden Polypen verborgen liegen. Der Stam ſieht mehrentheils grau aus, und wird mit dem Alter ſchwaͤrzer. Einige Arten ſind ziemlich hart, andere find biegſam wie Leder. Die Fäden oder Arme | Menſchen unaͤnliche Sinne haben. ası Arme der friſchen Bluhme, ziehen ſich, wenn man fie reitzt, willkuͤhrlich in den Kelch zuruͤck, doch find ihre Bewegungen langſamer als bei den gewoͤhnli⸗ chen Polgpen. Der Fächer (Gorgonia. Flabel- lum) beſteht aus einem hornartigen geftreiften Stam, der auf einem breiten Grunde ruhet, und mit einer kalkartigen weichen zelligten und poroͤſen Rinde überzogen iſt, und mit polppenänlichen Bluhmen bluͤhet. Sie entſtehen aus einer war⸗ zenartigen Erhoͤhung auf denen Felſen im Grunde des Meeres. Dieſe beſteht Anfangs blos aus der Rinde, womit der ganze Stam hernach bedeckt wird. Aus deren Mitte erhebt ſich der Stam, und vertheilt ſich in Aeſte. Das Holz dieſes Stammes iſt hornartig, doch bei einigen mehr ſproͤde und zerbrechlich wie Glas, bei andern zaͤher, bei andern biegfam wie Leder. Zu dieſer Art von Koͤrpern rechnet der Ritter von Linne auch den Antipathes, welche aber Pallas“) mit Recht zu einer beſondern Art macht. Der Stam iſt born: artig, duͤnn, aber rauh, mit einer ſchleimigten Rin⸗ de uͤberzogen. Er bluͤhet mit einer polypaͤnlichen mit Armen verſehenen Bluhme. Er waͤchſt, wie der Faͤcher, mit welchem er viele Aenlichkeit hat, aus einem ausgebreiteten Grunde. Er unterſcheidet | ſich ) Elenchus Zoophytor. p. 205. 252 N. Abtheilung. Thiere, die ſich aber von dem Faͤcher 1) daß das Holz viel zerbrechliger iſt; 2) daß es mit ganzen Reihen kleiner Stacheln beſetzt iſt, welche es rauh machen; 3) daß die Rinde, die ihn uͤberzieht, nicht kalkartig ſondern ſchleimigt iſt, dieſe wird in den aͤ » rſten Zweigen dicker, und verwandelt ſich in polypartige Bluhmen. Auf dem hornartigen Stam, befin⸗ den ſich Konoidiſche Kelche, welche eee den Eierſtock enthalten. 2 e) Steinartige Thierpflanzen. Dieſe ſind von zweierlei Art. Einige ſind aus bloſſen Zellen zuſammengeſetzt, und bilden gleichſam eine Haut, deren Haͤrte dem Stein nahe kommt, andere aber beſitzen eine gröffere Härte, und find würklich ſteinartig. | . * Zelligte lapidescirende Thierpfanen. Hierher gehört die Rinde (cara), dieſe überziehet die im Meere Ae Koͤrper von al⸗ len Wrenfehen unänliche Sinne haben. 253 len Arten wie eine Kruſte, und ſcheint dem erſten Anſehen nach, weder etwas pflanzen noch thieraͤnli⸗ ches zu haben, ſondern aus lauter einfachen zellen⸗ foͤrmigen Körpern zu beſtehen. Wenn man fie aber etwas genauer betrachtet, ſo findet man, daß ſie aus lauter an einanderhaͤngenden Reihen von Zel⸗ len, die parallel neben einander liegen, zuſammenge⸗ ſetzt iſt. Im Grunde jeder Zelle befindet ſich ein polypenaͤnliches Thier, deſſen Kopf mit vielen Faͤ⸗ den oder Armen umgeben iſt, die letzte Zelle einer jeden Reihe treibt eine Knospe, dieſe iſt zuerſt weich und allenthalben verſchloſſen. Sie öfnet ſich endlich, der Polyp tritt heraus, und wenn die⸗ fer völlig erwachſen iſt, fo wird die Zelle hart, und bekommt die ſteinigte Natur der Rinde. Oft ent⸗ ſtehen auch auf den Seiten Knospen, die zwar nicht zur Volkommenheit gelangen, aber doch den Grund legen zu einer neuen Reihe oder Zweige von Zellen. Wir haben dieſe Entdeckungen, dem Fleis des Jußieux, Loͤfler, Ellis und Baſter zu danken. Die Zellenkorallen (Cellu- laria) verbinden gleichſam die Rinden und Roſen⸗ kraͤnze. Sie beſtehen mehrentheils aus einem pflanzenaͤnlichen Stam, der aus einfachen Zellen zuſammengeſetzt iſt, und ſich in verſchiedene entge— gengeſetzte Zweige verbreitet. Dieſe Zellen ſind aus 254 ll. Abtheilung. Thiere, die aus einer ſteinartigen weiſſen bruͤchigen Materie zu⸗ ſammengeſetzt, wenn dieſe von ſauern Dingen auf⸗ geloͤſet wird, fo wird der Stam weich. In de⸗ nen Zellen befindet ſich ein polypenaͤnliches Thier, welches durch die am Ende derſelben befindliche Oef⸗ nung eine lebendige Bluhme mit Fäden oder Ar: men heraus treibt. Aus dem untern Theil des Stammes lauffen mehrentheils feine graue Haar: roͤhrgen, die mit lebendigem Mark angefuͤllt find, uͤber andere Seegewaͤchſe weg, und faſſen auf ih⸗ nen gleichſam Wurzel. Es giebt davon verſchie⸗ dene Nebenarten. F. 284. bb) Haͤrtere ſteinartige Thierpflanzen. In dieſe Klaſſe gehöre die Iſis. Dieſes ſind ſehr ſchoͤne ſteinartige Thierpflanzen, ſie ſind mit den Meerfaͤchern verwand, und wachſen aus einer rindigten Warze, die am Felſen oder andern Koͤrpern feſt ſitzt. Dieſe bluͤhet zuerſt in einen einfachen Polyp auf, der ſich endlich ‚verlängert, und den Anfang der ſteinern Subſtanz inwendig erzeugt. Sie beſtehen aus einem doppelten We⸗ fen, das innere iſt hart und blaͤttrig, das aͤuſſere rin⸗ Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 255 rindigte, iſt weich und zellenartig, in welchen ſich die mit Werkzeugen zur Nahrung und Fortpflan⸗ zung verſehene Polypen befinden. Sie verbreiten ſich in Zweige, die ſich faͤcherartig in einer Flaͤche ausdehnen, und uͤberziehen, wie die Meerfaͤcher, nahe Koͤrper erſt mit ihrer Rinde, hernach mit Fo: rallenartiger Subſtanz. Denn das innere ſteinig⸗ te Weſen, was bei den Meerfächern hohzig iſt, nd: hert ſich bei dieſen Thierpflanzen denen Korallen. Auch hiervon giebt es ſehr viele Nebenarten. Die Milleporen, Punktkorallinen (Millepora), der Stein iſt kalkartig, und zertheilt ſich in Zweige, die nur am Ende wachſen. Inwendig lauffen der Lange nach Gefaͤſſe herunter, von auſſen find fie mit cylindriſchen Zwiſchenraͤumen verſehen, die auf der Achſe ſenkrecht ſtehen, in welche ſich dünne Po⸗ lypen befinden. Man theilt ſie in 3 Arten, 1) in ſolche, die nur auf einer Seite Zwiſchenraͤume has ben. Dieſe ſind auf der andern Seite ganz mit einer ſteinernen Rinde bedeckt, unter welcher die der Laͤnge nach herunter lauffenden Gefäffe ſich be— finden. 2) In ſolche, die auf allen Seiten Zwi— ſchenraͤume haben, bei dieſem ſind die Gefaͤſſe in der Mitte des Stammes. 3) In ſolche, die dichter find, und faſt unmerklich kleine Zwiſchen—⸗ raͤume beſitzen. Die Madreporen (Madrepo- ra), 256 ll. Abtheilung. Thiere, die ra), ſie beſtehen aus einem pflanzenfoͤrmigen Weſen, welches theils in der Spitze, theils auf den Seiten ſich in kleine Sterne endigt, in welchen ſich ein ganz beſonderer Polyp be— findet. Die Zweige ſind konoidiſch, und der ganze Bau der Madrepore beſteht aus lauter Faͤchern, welche durch Blaͤttgen gebildet mer: den, welche der Laͤnge und Queere lauffen, und ſich durchkreutzen. Der in jeder Zelle befindliche Polyp beſtehet aus drei Theilen, de: nen Fuͤſſen, der Muſchel, und dem Kopf. Die Fuͤſſe gehen aus der Muſchel heraus, und en: digen ſich in ſcheerenfoͤrmige Spitzen, die an eine von den Blaͤttern anſchlieſſen. Der Kopf iſt in der Muſchel einem Stern gleich, mit vielen Strahlen umgeben, und bewegt ſich ſehr ſchnell. Es giebt einfache Madreporen, die nur aus einer Zelle mit ihrem Polypen beſte⸗ hen, und zuſammengeſetzte, wo an die erſte Zelle, ſich eine neue anſetzt, und der Polyp ſich durch den ganzen Stam und Zweige, durch neue Polypen verbreitet, die aber mit der Mut⸗ ter zuſammenhangen, welche Pallas wieder in beſondere Geſchlechte theilt, und fie concatena- tas, conglomeratas, congregatas, dichotomas, vegetantes und anomalas nennt. Die Tubi⸗ poren Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 257 poren Roͤrencoralline (Tubipora), beſteht aus lauter ſteinartigen parallel neben einander lauf— fenden Roͤren. Dieſe Roͤren ſind gegliedert, und hängen durch eine feine ſternfoͤrmige Oefnung un: ter einander zuſammen. Sie ſind wahrſcheinlich das Wohnhaus eines Polypen, der ſich aber bis⸗ her der Scharfſichtigkeit der Naturforſcher entzor gen hat, und den wir daher blos aus ſeinem Ske— let kennen. Die Malaier glauben, dieſe Koͤrper beſaͤſſen eine magiſche Kraft, ſie bewahrten vor Dieben und Gift, und haͤngen ſie an die Baͤume, in der Einbildung, wer von ſolchen Baͤumen et— was ſtehle, bekomme den Auſſatzz. Man findet fie in denen Oſtindiſchen und Amerikaniſchen Gewaͤſ⸗ ſern. Die Korallen (Corallia), die Rinde iſt kalkartig, ihre Subſtanz iſt ſteinartig, ſie ſitzen mit ihren Wurzeln an andern Koͤrpern feſt, und verbreiten ſich in Zweige. Ihre Bluͤthen ſollen ſo, wie bei denen bisher beſchriebenen Arten, polypenar⸗ tige Thiere ſeyn. Ob gleich Pallas (Elench. Zoophyt. p. 418.) die eigentlichen Korallen aus dem thieriſchen Reich wieder unter die Steinpflanzen zu verſetzen ſich bemuͤhet. Die Aenlichkeit der Ko— rallen mit denen bisher beſchriebenen ſteinartigen Thierpflanzen, und die Beobachtungen des Ellis ſtreiten aber noch immer vor ihre thieriſche Natur. (Eber h. Thier geſchichite. R . 285 258 II. Abtheilung. Thiere, die $. 285. d) Knorpelartige Thierpflanzen. Dieſe haben theils ein aͤuſſeres kuglichtes oder federartiges Anſehen. Jene heiſſen Meer⸗ neſter (Aleyonia), dieſe Meerfaͤdern (penna- tula). 1) Die Alcyonien oder Meerneſter bestehen aus einem feſten knorpelartigen und poroͤſen Stam, der von auſſen mit einer zaͤhen lederartigen Haut uͤberzogen iſt. Von auſſen oͤfnen ſich die Zellen durch ſternfoͤrmige etwas erhabene Oefnungen, in welchen ſich eierlegende Polypen befinden, die mit vielen Faͤden als ſo viel Armen umgeben ſind. Die⸗ ſe Polypen ſind cylindriſch, und die Arme ſitzen am Ende. Einige zertheilen ſich in Zweige, die Knospen tragen. Die innere Subſtanz iſt weich und mit Zellen und Gefaͤſſen, die gerade herunter lauffen, verſehen. Unter dieſe Klaſſe gehoͤrt die | Meerfeige, die Todtenhand, die Meerſeifkugel u. ſ. w. Sie graͤnzen zunaͤchſt an die Schwaͤm⸗ me. Ihre Vegetation kommt den unvollkomme⸗ nen Pflanzen, den Erdſchwaͤmmen gleich, und ihr thieriſches Leben iſt ſehr ſchwach. 2) Die Meerfedern (pennatula) unter: ſcheiden N ich von denen übrigen Thierpflanzen da⸗ durch, Menſchen unaͤnliche Sinne haben. 259 durch, daß ſie nicht an einem Orte feſt ſitzen, ſon⸗ dern frei im Meere ſchwimmen, und ſich willkuͤhr⸗ lich bewegen. Sie beſtehen alle aus einem Stam, der zum Theil nackt und mit einer lederartigen, und muskuloͤſen Haut verſehen iſt, wodurch fie eine wurmartige Bewegung ausuͤben. Schneidet man die aͤuſſere Haut bei einer lebendigen Meerfeder ent⸗ zwei ), fo fließt ein klebrichter ſalziger Saft ber: aus, darauf folgt eine duͤnne Haut, zwiſchen die⸗ ſer und dem Stam ſelbſt, befindet ſich eine weiſſe Feuchtigkeit, in welcher unzehlige gelbliche Eier wie Moonkoͤrnergen ſchwimmen. Der Stam ſelbſt iſt in der Mitte viereckt, und wird gegen beide Ende duͤnner. Er wird von einer gelblichen Haut be— deckt, die ſich zuletzt in ein Ligament verwandelt, wodurch ſich die Feder kruͤmmt. Aus dem oberen Theile des Stammes gehen zu beiden Seiten blaͤtt— richte Faden heraus, die den Faden der Gänfefe- dern aͤnlich find, dieſe bewegen ſich willkuͤhrlich, und befördern dadurch die Bewegung des Thieres. Dieſe leuchten im Dunkeln, und machen den Ab— grund des Meeres helle. Aus dem konvexen Theil dieſer biättrichten Faden gehen kleine ge: zaͤhnte Kelche hervor, in welchen ſich Polypen be= finden. Auch iſt der nackte Theil des Stammes 2 mit *) S. Bobadſeh de animalibus marinis p. 98. 260 II. Abtheilung. Thiere, die Menſchen ꝛc. mit kleinen Waͤrzgen beſetzt. Dieſe Art iſt das Hauptgeſchlecht, welches der ganzen Ordnung den Namen giebt. Die übrigen Geſchlechter ſehen den Federn weniger aͤnlich. So hat die Rohrfoͤrmi⸗ ge (Iuncea), ſtatt der federfoͤrmigen Faͤden, nur quer uͤber lauffende Einſchnitte, aus welchen die Polypen herausgehen. Andere Arten haben nur Polypen auf einer Seite, andere find mit denenſel⸗ ben ringsherum beſetzt. Alle dieſe Polypen ſind cylindriſch, und endigen ſich in einen achteckten Stern, aus welchem die Arme heraus gehen *), ) Tallas Elench. Zoophytor. p. 363. Hanovii Phy- fica dogmat. T. IV. p. 266. feq. 5 u = fir Ne Seen n Dr. von einigen ſe tenen und noch wenig beſchriebenen en. . x ARE 7. I DI SFr 2 2 Nee, SSS EISEN §. 1. = ae 5 770 erh von DE den beſten Syſtems, man entdeckt Thie⸗ re, die entweder zu keiner bekandten Klaſſe gehoͤ⸗ ren, oder die doch nur mit denen bekandten ver— wand ſind. Wir wollen zum Vergnuͤgen unſerer zeſer, einige Beiſpiele von Thieren anführen, die man erſt ſeit kurzem hat kennen lernen. $ 5) * ur Das Halbkaningen vom Kap, (Cavia Capenſis.) Dieſes gehoͤrt unter die §. 29 beſchriebenen Vierzeeigen mit Haaren verſehenen Thiere, und R 4 wird 264 Anhang von einigen feltenen wird am Vorgebirge der guten Hofnung haͤufig gefunden. Es iſt in ſeiner Struktur von denen gewoͤhnlichen Amerikaniſchen Halbkaningen ver: ſchieden, und ich habe Tab. I. fig. I. die Abbildung aus dem Pallas und Vosmaer beigefuͤgt. Wir wollen auch in der Beſchreibung deſſelben dem Pal— las (Miſcellan. Zoolog. p. 34.) folgen. Die Groͤſ— ſe und der Umris iſt vom Murmelthier, der Kopf gleicht dem kleinen Moſchusbock, nur ſind die Ba⸗ cken und der Hinterkopf, der ſtarken Muskeln und des Felles wegen, etwas dicker. Auf der Oberlip⸗ pe, die nach Haaſenart geſpalten iſt, befinden ſich 3 groſſe ſchwarze und drei kleine Barthaare. Auch die Augbraunen beſtehen aus etwan II ſchwarzen groſſen ungleichen Haaren. In Abſicht auf die Zaͤhne, weicht es von den Nagthieren, worunter ſie der Ritter von Linne rechnet, ſowohl als von den andern Halbkaningen ab. In dem Oberkin— backen ſind vorne zwei breite, unten geruͤndete und gekruͤmmte von einander ſtehende Zaͤhne, zwiſchen welchen ſich ein doppelter Lappen des Zahnfleiſches befindet, der gegen die Lippen zu verlaͤngert iſt. Die Ohren ſind oval, weit, halb im Fell verſteckt, die Augen ſind klein, die Fuͤſſe ſind ſehr kurz, die Schulterbeine und Schenkel ſtecken unter dem Fell, die nackten Fusſohlen ſind ſchwaͤrzlig, die Vor⸗ va de. 22 chte er 2 77 h Elbe, N NN INN N, N \ RU Gründler£ Halz Tr 4 er N u und noch wenig beſchriebenen Thieren. 265 Vorderfuͤſſe find in vier Zee getheilt, deren jeder oben die Spur eines Nagels hat, die Hinterfuͤſſe ſind faſt Dreizeeig, ſo, daß die zwei aͤuſſeren nur einen ausmachen, deſſen Spitze in zwei Lappen ge: theilt wird, der innere aber iſt frei und mit einem etwas gekruͤmmten Nagel verſehen. Der Korper iſt kurz, der Bauch ſehr dick. Vom Schwanz iſt keine Spur. Zwiſchen den Haaren des Felles be: finden ſich hin und wieder theils weiſſe, theils ſchwarze Borſten. Die Laͤnge des ganzen Thieres betraͤgt 10 Pariſer Zoll. Das Herz dieſes Thieres iſt groß, ſo wie auch der Magen, beſonders aber unterſcheidet es ſich von andern Thieren durch die anſehnliche Groͤſſe derer dicken Gedaͤrme. Auf den Blinddarm folgt noch ein anſehnlich gewun— dener Darm, der ſich in einen andern aus zwei Hoͤrnern beſtehenden Darm endigt, aus welchen erſt der Darm entſpringt, durch welchen der Un: rath herausgefuͤhrt wird. Die Urinblaſe war ſehr klein. Von der Gallenblaſe war gar keine Spur, Die Lunge iſt aͤuſſerſt klein, der Gang des Thieres war kriechend, die Stimme ein hoher etlichemahl widerhohlter Thon. Es lebte von Brod und Fruͤchten. 266 Anhang von einigen feltenen §. 3. Der malabariſche gepanzerte Ameiſenfreſ— er. Alungu. Wir haben oben H. 28 unter denen vierzeei⸗ gen Thieren, die gepanzert find, des Ameiſenfreſ— ſers (Tatu) gedacht. Dieſe haben zwar mehren⸗ theils vier Zee, es giebt deren aber doch einige, die an den Vorderfuͤſſen fuͤnf Zee haben, dergleichen der Tatu canınus beim Klein iſt. In der 104 Fortſetzung derer bekandten Malabariſchen Nach⸗ richten, wird eines ſelbſt in Malabarien raren Thieres von dieſer Art gedacht, das von al⸗ len bisher bekandten Arten verſchieden iſt, und ich glaube, einigen meiner Leſer einen Gefallen zu er⸗ weiſen, wenn ich deſſen Beſchreibung hier einruͤcke. Der Mißionarius Herr Dame, giebt unterm 15 Octob. 1765 davon folgende Nachricht: „Geſtern „Abend ward hier in der Stadt, und zwar in der „Wand des Hauſes eines Oehlkraͤmers, ein ſelte⸗ „nes und merkwuͤrdiges Thier erblickt, und mit „vieler Muͤhe getoͤdtet. Die Malabaren nennen „daſſelbe Alungu. Es hat in Abſicht der Figur, „einige wenige Aenlichkeit mit denen groͤſſern Ei: „deren, aber einen nach der Schnauze ſpitz zu ge⸗ | „ben: und noch wenig beſchriebenen Thieren. 267 „henden Kopf, wie ein Maulwurf. Die Laͤnge des „Thieres beträgt 15 Ehle, die Breite 2 Ehle, der „Schwanz iſt eine gute halbe Ehle lang, und wo „er am breiteſten iſt, eine Spanne breit, unten an „der Spitze aber 2 Finger breit, und beinahe eben „ſo dick. Die zwei Vorderfuͤſſe find einer vierthel „Ehle lang, die Hinterfüffe ein wenig länger, die „Schnauze iſt 3 Ehle lang, und vorne an der „Spitze nicht dicker als ein Daumen. Das gan: „ze Thier iſt durchgaͤngig auf dem Ruͤcken und „Schwanze, unter dem Schwanze, an der Schnau: „ze und Fuͤſſen, mit überaus harten ſtarken, ſchar⸗ „fen und glaͤnzenden Schuppen beſetzt. Nur un⸗ „ter dem Bauch iſt es ſo viel als eine Hand breit, „in die Breite und Laͤnge, ganz glatt, auch hat es „unter den Tatzen keine Schuppen. Die Schup⸗ „pen ſehen aus wie Muſcheln, wovon die Groͤſten „3 Finger breit in die Laͤnge und Breite ſind. „Unter jeder Schuppe ragten drei Haare wie „Schweinsborſten hervor. An den Vorderklauen „hat es fuͤnf ſtarke lange Nägel, an den Hinter⸗ „klauen aber nur vier. Es hat die Art an ſich, „daß, wenn es verfolgt wird, es ſich in einen „Klumpen zuſammen rollt, ſo, daß man weder „den Kopf noch den Bauch, ſondern nur den Ruͤ⸗ „cken und den e wo die ſtaͤrkſten Schup⸗ „ pen 268 Anhang von einigen feltenen „pen ſind, ſehen und treffen kan, wie es ſich denn „auch ſo zuſammen wickelte, fo bald fie auf daſſel— „be losſchlugen. Die Leute haben mit den Stan— „gen oder Stampfen, womit fie Reis ſtoſſen, mel: „che unten mit Eiſen beſchlagen find, auf daſſelbe „zugeſchlagen, da denn von den harten Schuppen „Feuerfunken abgeſprungen. Man hat es aber „dadurch noch nicht toͤdten koͤnnen, bis ihm mit „einer eifernen Hacke der Bauch getroffen und ge: „ſpalten worden. Das Merkwuͤrdigſte an dieſem „Thiere iſt, daß es eine ſolche Kraft hat, womit „es einen Elephanten toͤdten kan. Nemlich es „ ſchlinget ſich um den Ruͤſſel deſſelben herum, und „druckt mit feinem Schwanz und Bruſt, woran „auf beiden Seiten Reihen von erhabenen ſpitzen „Schuppen find, den Ruͤſſel feſt zuſammen, hält „auch ſo lange an, bis der Elephant krepiren „muß. Es haͤlt ſich im Lande in groſſen Thaͤlern „auf, und wird ſelten geſehen, wie denn manche „der alleraͤlteſten Leute alhier nicht dergleichen geſe— „hen haben., Der Ritter von Linne, der dieſe Thierart ſonſt Daſypus genennt hatte, nennt es in der letzten Stockholmer Ausgabe Manis, Briſſon (Regnum Animale Gen. 4.) nennt es wie Klein, und andere Armodillo orientalis. Daß dieſes Thier unter die Armodillos oder Teuffelgen gehoͤ⸗ re, und noch wenig beſchriebenen Thieren. 269 re, zeigt ſein Panzer, und ſeine Art, ſich zuſam⸗ men zu wickeln, wenn es verfolgt wird. K. 4. Das Aethiopiſche wilde bein (Aper aethiopicus). Man hat unter dem Schweinegeſchlecht big: her nur vier bekandte Arten gezehlt, das Euro— paͤiſche, das Afrikaniſche von Guinea mit beſon⸗ ders ſpitzen Ohren, das Mexikaniſche Schwein Tajacu, und den Babirouſſa. Alle dieſe Thies re haben die drei algemeinen Kennzeichen der Schweine, den einmahl geſpaltenen Huf, den ſtumpfen knorpelartigen Ruͤſſel zum Wuͤhlen, und die hervorragenden Hundezaͤhne. Das aͤthiopiſche wilde Schwein hat dieſe drei Kennzeichen auch an ſich, und gehoͤrt zwiſchen das Europaͤiſche Schwein und den Babirouſſa. Das Aethiopiſche Schwein, wel— ches Herr D. Pallas (Miſcell. Zoolog. p. 16) beſchreibt, und welches hier Tab. I. fig. 2. vorge: ſtellt wird, war im Jahr 1765 vom Vorgebirge der guten Hofnung nach Holland gebracht, und in dem Thiergarten des Durchlauchtigſten Erbſtatthal⸗ ters im Haag aufbehalten worden. Man meldete zugleich, 270 Anhang von einigen feltenen zugleich, daß dieſes Thier auf dem Kap vorher noch nie geſehen worden, ſondern auf 200 Meilen tiefer ins Land in dem inneren Afrika zu Hauſe ſey. Dieſes Thier iſt groͤſſer als das Indianiſche. Schwein, es iſt auch dicker und länger, die Vor⸗ derfuͤſſe find höher, der Ruͤcken iſt erhaben und fett. Der monftrofe Kopf iſt durch fein Anſehen, und ſeine Groͤſſe ſonderbar, der Ruͤſſel iſt gros, breit, niedergedruckt und von hornartiger Haͤrte. Die Naſe iſt beweglich, etwas gebogen, ſchief abge⸗ ſtuͤmpft, und die geruͤndete Oberflaͤche ſteht nach der Erde zu, und iſt mit wenigen weiſſen Haaren beſetzt. Die Schnauze iſt laͤnglich, der Mund be⸗ findet ſich unter dem Ruͤſſel, und iſt klein mit Fur: zen Rachen. Die Oberlippe iſt an den Zaͤhnen dick und hart, und an den Zaͤhnen mit einem runden Fleiſchlappen verſehen, dieſer ift halb eifoͤrmig und knorpelartig, und haͤngt an den Ecken des Mauls dergeſtalt herab, daß es dieſelben bedeckt, die Vor⸗ derzaͤhne fehlen ihm, davor iſt aber das Zahnfleiſch daſelbſt erhaben und hart. Die Hundezaͤhne des Oberkinbackens ſind Daumens dick, gehen in die Hoͤhe, kruͤmmen ſich und ſind mit zwei Furchen aus⸗ gehoͤhlt. Die untere Hundezaͤhne find dicker, aber kleiner, gerader, und an der Spitze ſtumpf. Die kleinen Augen ſtehen hoch am Kopf, und find naͤ⸗ her und noch wenig beſchriebenen Thieren. 271 her unter ſich und an den Ohren als bei dem ge: woͤhnlichen Schwein. Augenwimpern, ſind nur am oberſten Augenliede, die Ohren ſind gros, ſpitz und inwendig mit weiſſen einwaͤrts gehenden Haa⸗ ren verſehen. Unter den Augen befindet ſich ein erhabener haͤutigter weicher und runzlicher Beutel. Unter demſelben iſt ein groſſes hartes geruͤndetes faſt horizontal ſtehendes Stuͤck Fleiſch des fihlan- ken Muskels (muſculus Zygomaticus), zwiſchen welchen und dem Knochen man eine harte run— de Warze ſieht. Die Borſten ſtehen am ganzen Koͤrper, und am Kopf Buͤſchel weiſe, und jeder Büfchel beſteht aus fünf Borſten. Auf dem vor: dern Theil des Ruͤckens, beſonders zwiſchen den Schultern, haben ſie eine ſchwarzgelbe Farbe, und find bis 6, 7, oder 8 Zoll lang. Die Dicke der Borſten iſt, wie an den gewoͤhnlichen Schweinen. Der hintere Theil des Ruͤckens iſt mit weniger Borſten beſetzt. Die Fuͤſſe find wie bei unfern Schweinen, der Huf iſt ſchwarz, der Schwanz haͤngt gerade herunter und iſt nackt. Vom Ruͤſſel bis zum Anfang des Schwanzes war es 4 pariſer Fus, 9 Zoll. Die Laͤnge des Kopfes vom Nüſſel bis zu den Ohren iſt 1 Fus, 3 Zoll. Von der Mit: te der Schultern bis zur Erde war es 2 Fus, 22 Zoll, boch, von der Mitte der Lenden aber nur 1 Fus, u Zoll. 272 Anhang von einigen feltenen 11 Zoll. Es giebt einen ſtarken Geruch von ſich, wie gruͤner Schweitzerkaͤſe. Es iſt lebhafter und liſtiger als unſer gemeines Schwein. Seine Stimme iſt ein rauhes Schreien eines Ferkels, er giebt aber ſehr ſelten einen Laut von ſich. Das Futter muß es groͤſtentheils durch den Geruch ſu— chen, weil die Fleiſchlappen des ſchlanken Muskels es unterwaͤrts im ſehen hindern. Es laͤßt ſich gerne kratzen, beſonders am Halſe, Ruͤcken und Kopf. Es frißt gern Brod, und wuͤhlt mit dem Ruͤſſel in die Erde, um die Wurzeln des Graſes zu freſſen. Das Gehoͤr und der Geruch ſind bei ihm ſehr ſcharf. Die Laͤnge und Groͤſſe des Kopfs, und die Beſchaffenheit ſeiner Hauer, geben dieſem Thiere ein ſehr fuͤrchterliches Anſehen. Wenn es das Maul aufſperrt, fo weichen die untern hervor— ragenden Zähne von den obern ab, ſchließt es daſſel⸗ be aber, ſo fuͤgen ſie ſich wieder an einander. Treibt man es in die Enge, fo gehet es ruͤckwaͤrts, und kehrt die Schnauze mit ſeinen ſchrecklichen Zaͤhnen gegen den Feind. Im Lauffen ſtreckt es den ſonſt herunter hangenden Schwanz gerade aus. Blerh: Thierggfckichte b und noch wenig beſchriebenen Thieren. 273 K. 5 Dos Nashorn mit zwei Hörnern auf der 5 Naſe. N Man hat ſich lange uͤber das Horn des Rhi⸗ noceros gezankt. Einige, als Plinius, Diodorus, Strabo, Bontius, Scheuͤchzer, Peyer, 0 andere behaupten, es habe nur ein Horn auf der Na⸗ ſe. Andere haben ihm zwei Hörner zugetheilt, und dieſe berufen ſich auf den Martial; dieſer ſagt, in⸗ dem er von der Geſtalt des Wesens bei dem Schauſpielen redet: Namque grauem gemino cornu fic Bali vrſum | ladtat vt impoſitas taurus in 1 05 pilas. Ueber welchen Vers ſich die Kritiei den Kopf redlich zerbrochen haben. Einige glaubten, geminum cor- nu heiſſe ſo viel, als ein ſehr ſtarkes Horn, daß ſo viel ausrichten konne, als zwei andere. Andere bil: deten ſich ein, gemino eornu beziehe ſich auf grauem und die Konſtruktion ſey dieſe: extulit vrſum gra- uem gemino cornu, der vor ein zweihoͤrnigtes Thier (3. E. einen Ochſen) zu ſchwer iſt. Welch ein ſeltſamer Einfall! Andere leſen geminum, zie: hen dieſes Wort auf vrſum. Das Nashorn hob zwei Baͤre in die Höhe. Das iſt zu viel Ehre vor das Nashorn. Mehr dergleichen trefli— (Eberl. Thiergefchichte.) S che 274 5 Anhang von einigen ſeltenen che kritiſche Raritaͤten kan man in Cyprians Fortſetzung der Franziſchen Hiſt. Animalium ſuera. T. II. p. 620 nachleſen. Labat dichtet dem Nas⸗ horn gar drei Hoͤrner an, hat ſie aber, wie Klein (Quadruped. difpofit, P. 29) muthmaßt, wohl ſchwerlich ſelbſt geſehen. Auf den roͤmiſchen Muͤn⸗ zen erſcheint, wie einige wollen, das Nashorn mit einem, nach dem Zeugnis anderer aber mit zwei Hoͤrnern. Beim Klein J. c. findet man die Schriftſteller, welche ein doppeltes Horn behaupten, Es iſt hoͤchſt wahrſcheinlich, daß es zweierlei Arten von Nashoͤrnern giebt, und daß die Aftatifihen nur mit einem Horn, die Afrikaniſchen aber mit zwei⸗ en verſehen ſind. Klein behauptet dieſes ſchon, und der Ritter von Linne, der dieſes Thier, nach ſeiner gewoͤhnlichen Unbeſtaͤndigkeit, bald unter die lumenta (Syft. nat. edit VI.) bald unter die Gli- res (Syſt. nat. edit. X.) bald unter die belluas (Syſt. nat. edit. XII.) rechnet, giebt in beiden letzten Ausgaben eine beſondere Art an: Rhinoceros bicor- nis. Dieſer beruͤhmte Mann ſagt 1. c. edit. X. von der letzten Art: Species obſcura, eranium taris tum eum cornibus duobus compreſſis, altero minori fupra alterum nobis viſum. Solte dies ſes nicht eben der Irthum ſeyn, den Klein am Kolbe tadelt, welcher auch ſich einbildet, das Horn ſitze am Knochen veſt, da doch die Erfahrung zeigt, daß und noch wenig beſchriebenen Thieken. 275 daß die Hörner nur an der Haut ſitzen. Und wie kan der Herr von Linne ein ſolch Cranium ſelbſt geſehen haben da es nicht exiſtirt? Er hat daher wohl gethan, daß er dieſe Worte in der letzten Stockholmer Ausga⸗ be wieder weggelaſſen. Klein fuͤhrt l. e. zwei Beiſpie⸗ le von doppelten Nashoͤrnern an, deren eins ſich ſeit dem Jahr 1739 in den churfuͤrſtlichen Naturalien Ka: binett zu Dreßden befindet, und wovon er die Be: ſchreibung mit den Worten des Herrn von Heu— cher hinzugefuͤgt. Das zweite Beiſpiel beſchreibt Klein ſelbſt aus der Samlung des Apothekers Lehman zu Danzig. Beide ſitzen in der Haut feſte. Hier in Halle befinden ſich zwei dergleichen doppelte Hörner vom Nashorn, eins beſitzt der hie- ſige berühmte Herr Geheimerath von Dreihaupt das andere befindet ſich in der Naturalienſamlung des hieſigen geſchickten, und wegen ſeiner vorzüglichen Scaͤrke in der Naturgeſchichte bekandten Mahlers und Kupferſtechers Herrn Gruͤndler. Beide ſind im Jahr 1767 vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung, an den beruͤhmten Herrn Hofrath von Madai alhier ge— ſchikt, und von demſelben in gedachte Samlungen geſchenkt worden. Vielleicht thue ich einigen mei— ner Leſer, durch eine genaue Beſchreibung dieſer ſeltenen Stuͤcke einen nicht geringen Gefallen. Bei dem erſten (Tab. II. fig. I.) aus der Samlung des Herrn Geheimenraths von Dreihaupt, iſt das S 2 vor⸗ 276 Anhang von einigen feltenen vordere laͤngſte Horn von a bis b, 6 Zoll 9 Linien Rheinlaͤndiſch hoch, die Dicke von e bis d, 3 Zoll 9 Li⸗ nien, das hintere kleine Horn iſt von e bis f, 3 Zoll 9 Linien hoch, von g bis h, 3 Zoll 10 Linien dick. Das groͤſſere iſt im Durchſchnitt rund, das kleinere etwas platter. Beide Hoͤrner hängen mit einer dicken Haut zuſammen, aus welcher ſie heraus gewachſen ſind. Sie wiegen zuſammen 3 Pfund. Bei dem anderen doppelten Horn (Tab. II. fig. 2) aus der Samlung des Herrn Gründlers, beträgt die Höhe des vordern bon a bis b, 153 Zoll, die Dicke von e bis d, 5 Zoll, das hintere kleinere Horn, welches von dem vordern einen Zoll weit ab: ſteht, iſt von e bis f, 8 Zoll 9 Linien hoch, und von g bis h, 4 Zoll 2 Linien dick. Beide ſitzen auf eie ner dicken, harten eingeſchrumpften Haut iii, aus welcher ſelbe heraus gewachſen ſind, die trockene Haut k iſt 6 Linien dick. Die Hörner haben une ten eine etwas flache Aushoͤhlung, von 2 Zoll tief. Ihre Farbe iſt ſchwaͤrzlich braun, die Subſtanz grob⸗ faſerich, dieſe Faſern ſind da am haͤufigſten, wo die Hörner am dickſten find, daſelbſt find fie auch vols ler Runzeln und Spalten. Die Schwere beträgt 9 Pfund, Das groͤſſere Horn iſt auf den Seiten flacher, das kleinere runder. 5 und noch wenig beſchriebenen Thieren. 277 See g. Der menſchliche Priapus aus der Nordſee ( priapus humanus.). Wir haben oben S. 234 des Priapus ge: dacht, und zugleich erinnert, daß der Indianiſche die Geſtalt des maͤnlichen Gliedes am Menſchen, der in der Nordſee befindliche aber das Anſehn des Zeus gungsgliedes am Pferde haͤtte. In der Naturalien⸗ ſamlung des oben gedachten Herrn Gruͤndler, befin— det ſich ein Priapus humanus aus der Nordſee. Er hat denſelben vor zwei Jahren von dem Herrn Hofrath Moͤhring aus Jevern erhalten, da er kurz vorher gefunden worden. e me Der Kraken (Microcoſmus.). Wir beſchlieſſen dieſen Anhang, billig mit einer kurzen Nachricht von dem groͤſten Ungeheuer wel- ches die Natur hervorgebracht hat, und gegen wel— ches die Walfiſche Zwerge ſind. Plinius beſchreibt (Hiſt. nat. Lib. 9. cap. 30) ein Seeungeheuer un⸗ ter dem Namen Ozaena, und rechnet es zu denen Polypen. Er erzehlet von einem dergleichen Thie⸗ ke, welches ſich aus dem Meer, in die mit demſelben zuſammenhaͤngende kleine Seen begeben, und durch S 3 Spuͤr⸗ 278 Anhang von einigen ſeltenen Spuürhunde entdeckt worden, daß man es mit vie ler Muͤhe getoͤdtet habe. Seine Arme wa⸗ ren 30 Schuh lang, und ſo dick, daß man ſie mit beiden Armen kaum umfaſſen konte. Die Ueber⸗ bleibſel davon, die man als ein Wunder verwahrte, wogen 700 Pfund. Herr D. Unzer glaubt, daß Aelian etwas aͤnliches von den Wallfiſchen, ſage die er Roras nennt. Th. Bartholin (Eliſt. Anatom. Cent. 4. hiſt. 24.) giebt ſchon eine naͤhere Nach⸗ richt von dieſem Ungeheuer, welches die Einwohner von Norwegen Lingback nennen ſollen. Er er: zehlt ſchon, daß es einer Inſel aͤnlicher ſehe, als ei⸗ nem Wallfiſch, daß es einen angenehmen Geruch von ſich gebe, wodurch es die Fiſche an ſich locke, und daß es nur alle Jahr einmahl ſich vom Grun— de des Meeres erhebe, um die Fiſche heerdenweis zu verſchlingen. C. F. Paulini (Ephem. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. p. 79 ) nennt dieſes Seethier den Seekrabben, und erzehlt aus dem Munde des D. Rhodius aus Chriſtiania in Norwegen, daß er dieſes Ungeheuer bei dem Schloß Wardahus ſelbſt geſe⸗ hen. Es ſey ſo ungeheuer groß, daß ein Bataillon Soldaten bequem auf demſelben exerciren koͤnnte. In der Ferne ſtelle es eine Inſel oder Felſen vor, wenn man ſich ihm aber unbehutſam naͤhere ergrei⸗ fe es alles mit ſeinen ausgeſtreckten Armen. Keiner hat dieſes ſeltne Thier weitlaͤuftiger beſchrieben, als Herr und noch wenig beſchriebenen Thieren. 279 Herr Pontoppidan, in ſeiner norwegiſchen Naturgeſchichte. Wir wollen das hauptſaͤchlichſte davon hier kurz mittheilen. (S. die in Berlin her: ausgekommene Samlung der beſten Reiſebe— ſchreibungen T. 2. p. 221. u. f.). Siehe auch des Herrn von Bergen Abhandlung de microcofmo in denen Nouis Act. Acad. N. C. T. II. p. 143. Dieſes Thier liegt groͤſtentheils im Grunde des Meeres, und erhebt ſich nur bei ſtilem Meere des Sommers, und nur einmahl des Jahres. Es bewegt ſich alsdenn ſenkrecht ſehr langſam in die Hoͤhe, und ragt mit eis nem Theil ſeines Ruͤckens aus dem Waſſer heraus, und dieſes ſoll dem Anſehen nach im Umfang auf 12 engliſche Meile betragen. Es iſt mit Armen oder Fuͤhlhoͤrnern verſehen, welche wie Maſtbaͤume hoch aus dem Waſſer hervorragen, und womit es auch den groͤſten Fahrzeugen gefaͤhrlich wird. Da, wo es ſich in die Höhe hebt, macht es das Meer wie mit einem Schleim truͤbe, indem es Excremente von ſich giebt, die einen ſtarken und denen Fi: ſchen angenehmen Geruch von ſich geben, dieſe verſamlen ſich daher haͤuffig an dem Ort, und wer— den von dem Ungeheuer verſchlungen. Wenn es den Ruͤcken aus dem Waſſer ſtreckt, fo ſieht es in der Ferne einer Inſel gleich, weil es mit Moos und Straͤuchern bewachſen iſt. Und daher komt die Fabel von den ſchwimmenden Inſeln. Hat das ln: a S 4 ge⸗ 280 Anhang von einigen feltenen ꝛc. geheuer ſo viel Fiſche verſchlungen, daß es auf ein Jahrlang genug hat, fo läßt es ſich eben fo ſenk⸗ recht, wie es in die Höhe geſtiegen ift, wieder in den Abgrund hinunter. Gehört dieſes Thier zum Geſchlecht der Polypen oder zu denen Medu⸗ ſenhaͤuptern? Oder macht es nicht vielmehr ein eigenes und unbekandtes Geſchlecht aus? Wel⸗ ches mit gedachten Thieren nur einige Aenlichkeit hat. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Thiere ſich ſehr ſelten fortpflanzen; und würden fie nicht, wenn fie haͤuffiger wären, das Meer entvölkern. Pontoppidan führe das Beyſpiel eines im Jahr 1680 zwiſchen den Felſen geſtrandeten jungen Kra⸗ kens an, aus deſſen ungeheuren Groͤſſe mon auf die Groͤſſe der Alten ſchlieſſen kan. Vielleicht iſt das, was wir oben aus dem Plinius angeführe ha⸗ ben, auch ein junger Kraken geweſen. Wie wun⸗ derbar zeigt ſich die Almacht und Weisheit des Schoͤpfers in der Tiefe des Meeres, auch der Ab⸗ grund verkündigt die Wunder des eren“ | Alge⸗ Algemeine Thier tabelle. RN IST er, 1 a e any e J 100 * „„ Alle Thiere befigen entweder 1) Menſchen aͤnliche Sinne. Dieſe haben A) vier Fuͤſſe, und az) gebaͤren lebendig. Deren Fuͤſſe haben aa) Zee, dieſe ſind @) frei ee.) fuͤnfzeeige N) menſchenaͤnliche Affengeſchlecht. S. 20. D) menſchenunaͤnliche. Dieſe find NN) blos mit Haaren verſehen, haben aaa) unbewegliche Klauen az freie Fuͤſſe aa) mit Ferſen verſehen D) wiederkaͤuend, Haaſen, Kür ninigen. S. 22. 2) nicht wiederkaͤuend. 284 Algemeine Thiertabelle. 1) Nagthiere. S. 23. 8 Das Eichhorngeſchlecht, Rattengeſchlecht, Wieſelge⸗ ſchlecht. | 2) Reiſſende Thiere, Hunde: geſchlecht. S. 24. Hund, Wolf, Fuchs, Vielfras. 3) kletternde, Diengefhiect, Sr ade % 2 40 Kriechende, der Salam der, Kurzbein, S. 26. aa) mit flachen ſchauflichen Fuͤſ⸗ ſen, Maulwurf. S. 27. b) die Fuͤſſe find mit einer Haut zum Fliegen verbunden. S. 27. das fliegende Eichhorn, die Fle⸗ dermaus und fliegende Ratte, die fliegende Katze, der fliegende Hund. | bbb) bewegliche Klauen. *) Kletternd, Katzengeſchlecht. S. 28. 1) Klein, Katze 2) Groͤſſer, Luchs, Tieger 8) nicht kletternd, Söwengefhlect, un zu 23) Mit Stacheln verſehen. Dieſe 1) wickeln Algemeine Thiertabelle. 283 1) wickeln fi in eine Kugel, Igel 2) ſchieſſen die Sacheln auf ihren Feind, Stachelſchwein S. 30. 8) Vierzeeige, find N) gepanzert (Armodillo.). 2) Mit Haaren verſehen S. zr. N) bloſſe Haare, Afterhaafe, After: kaningen, Meerſchwein, ib. 238) auch Stacheln, das Afterſchwein von Hudſonsbey, ib. *) — „Faulthier, Ameiſenfreſ⸗ ſer. S 03) an N) wiederkaͤuend, Kameelgeſchlecht, ib. 2) nicht wiederkaͤuend. Verkleideter Ane S. 330 86) Einzeeigte derr weiſſe Amerikaniſche Ameiſenfreſſer. 6) verbunden zum Schwimmen. .) Deutliche Zee. | N) alle vier Fuͤſſe haben dergleichen, Dt: tergeſchlecht, S | J) nur die zwei hintern. Bibergeſchlecht. 38) Undeutliche Zee. u der Seehund, Seepferd, Seebaͤr, Seeloͤwe, Seekuh, S. 35. bb) Hufe. ) gan: 286 Algemeine Thiertabelle. 5 ganzer Huf. Das Pferd, der Eſel, S. 37. P) einmahl geſpaltener Huf. Dieſe find c) gehoͤrnt. N) Mit beſtaͤndig bleibenden 5 1 9 Dieſe ſind NN) gegen einander gekehrt und hohl, die Schwanzriebe iſt unten mit Haaren verſehen. Ochſengeſchlecht, S. 38. 22) Kriechend, der ganze Schwanz be: wachſen. Schaafgeſchlecht, S. 39. 33) in die Höhe gerichtet. Bocksge⸗ ſchlecht. ib. 3) mit jährlich abfallenden Hörnern. Hirſchgeſchlecht, S. 41. Hirſch und Rehe, Elendthier, Tan⸗ hirſch, Renthier. i | 36) ungehoͤrnt. Schweinegeſchlecht, S. 42. 7) zweimahl gefpaltener Huf. Das Nas⸗ horn, S. 43. 8) dreimahl geſpaltner Huf Das Nil⸗ pferd. S. 44. | e) viermahlgeſpaltner Huf. Elephant. ib; b) legen Eier. Hier find aa) die Füffe ſehr kurz, der Körper mit emen Schilde bedeckt. Schildkroͤtenegſchlecht. bb) die Fuͤſſe find etwas länger, der Koͤrper geſteckt. Eidexengeſchlecht. &) mit - Algemeine Thiertabelle. 287 &) mit Schuppen gepanzert. Krokodill, S. 49. . 2) nakt mit Flügeln: Drache, ib. J) nakt ohne Flügel, Endere, Salaman⸗ der, Gecko, Seine, Kameleon, S. 50. ec) die Fuͤſſe find ſehr lang, die hinteln Spring⸗ fuͤſſe, der Körper nackt. Froſchgeſchlecht, Froͤſche, S. 51. Kroͤten, S. 52: B) zwei Fuͤſſe und zwei Flügel; mit Federn verfehen, Voͤgel. Hier haben die Fuͤſſe a) freie mit keiner Haut verſehene Zee aa) Vierzeeige 6) drei Zee vorne, einer hinten, ec.) bis an die Ferſen mit Federn beſetze 6) die Zee find alle ganz frei. 1) gerader Schnabel. Taubenge⸗ ſchlecht/ S. 61. 2) koniſcher krummer Schnabel. Huͤh⸗ nergeſchlecht. 0) mit Lappen NN) einem Lappen. Welſcherhahn, S. 63. 20) zwei Lappen und ein Kamm, ge: meiner Haushahn, ib. 33) zwei Lappen und ein Horn. Das Perlhuhn. S. 64. 2) ohne 288 Algemeine Thiertabelle. 2) Ohne Lappen | NN) Süffe mit Federn befeßt, Wald huͤhner. ib. 22) nackte Fuͤſſe kurzer Schwanz. Das Rebhuhn, die Wachtel, S. 65. 33) nackte Fuͤſſe langer Schwanz. Der Faſan, Pfau, ib. 3) kurzer krummer Schnabel und der— gleichen Klauen. Raubvogel. N) der Anfang des Schnabels nur mit einer Haut bedeckt, NN) der Schnabelel gleich von An: fang gekruͤmmt. Habichtge⸗ ſchlecht, S. 67. | Habicht, Sperber, Falke, Wuͤrger, Weiher. 20 anfangs gerade, kruͤmmet ſich gegen das Ende, der Kopf iſt mit Federn beſetzt. Adlerge⸗ ſchlecht, S. 6. 33) anfangs gerade, kruͤmmet ſich gegen die Spitze, Kopf kahl. Geiergeſchlecht, ib. | =) der Anfang des Schnabels mit Fe⸗ dern beſetzt. Eulengeſchlecht, S. 69. | 4) Lan⸗ Algemeine Thiertabelle. 289 4) Langer koniſcher Schnabel. Naben: artige Voͤgel. d') vorwaͤrts am Schnabel gebogene Federn fo die Naſenloͤcher bedecken. NN) etwas gekruͤmter Schnabel. Kraͤhendohlen, 71. 22) gerader aber am Ende des obern ſich kruͤmmender Schnabel. Ra⸗ bengeſchlecht, ib. 32) ganz gerader Schnabel, a) gleich lang. Dohle 72. b) der obere langer. Nuskraͤhe, N ruͤckwaͤrts am Schnabel gebogne Federn, die Naſenloͤcher blos. NN) gerader langer Schnabel, die Spitze etwas gebogen. Roller 73. 200) gerader ſehr ſpitzer Schnabel. Geelbvogel 74. 233) gerader ſpitzer ſeitwaͤrts platter Schnabel. Paradiesvogel, ib. 5) gerader an der Spitze des obern Theils ausgezackter Schnabel. Droſ⸗ ſelgeſchlecht. | N) der obere Schnabel krum (Eberh. Thiergefchichte) 2 NN) der 290 Algemeine Thiertabelle. NN) der Anfang des Schnabels iſt eben ſo dick als breit. Neun⸗ toͤdter, Droſſel, 75 20) breiter als dick. Cotinga. 76. 2) der Schnabel im Anfang platt faſt dreieckt. Der Fliegenſpieſſer. ib. 6) gerader ungezackter Schnabel. Staargeſchlecht. Der Buphagus, der Staat. 77. 7) dünner etwas gekruͤmmter Schna- bel. Der Wiedehopf, der Pro⸗ merops. ib. 8) kleiner an der Wurzel wagrecht platt an der Spitze krummer Schnabel. Schwalbengeſchlecht. Der Ziegenſauger, die Schival- he, 78. N 95 koniſcher duͤnner ſpitzzulauffender Schnabel. ) beide Schnaͤbel gerade NN) der obere Schnabel bis zur Spi⸗ tze ausgezackt. Der Tongara. 79. 22) beide Schnaͤbel glatt Algemeine Thiertabelle. 291 64) der Schnabel endet ſich in eine duͤnne Spitze. Zeiſigge⸗ ſchlecht. Der Zeiſig, der Diſtelfink. ib. 8) der Schnabel endet ſich in eine kurze dicke Spitze oc) der Kopf viel dicker als die Wurzel des Schnabels. Sperlingsgeſchlecht. Der Sperling, Fink, Ka⸗ narienvogel, Haͤnfling. 80. RP) die Wurzel des Schnabels faft fo dick als der Kopf. Kernbeiſſergeſchlecht. Der Kirſchfink, Indiani⸗ | ſche Fink. ib. 33) beide Schnaͤbel am Rande ein⸗ waͤrts gedruckt Der Goldammer, der Orto⸗ lan. gt. Y der obere Schnabel krum gebogen NN) Schnabel oben erhaben unten platt. Der Coly. ib. 22) Schnabel oben und unten erha: ben. Der Dompfaffe. 82. T 2 3) beide 292 Algemeine Thiertabelle. >) beide Schnaͤbel krum mit ſich Freie zenden Spitzen. Der Kreutz⸗ ſchnabel. ib. 10) Pfriemfoͤrmiger Schnabel. N) unbedeckte Naſenloͤcher NN) Klauen des Hinterzees faſt ge: rade und laͤnger als der Zee. Die Lerche. 83. 2 ) eben dieſe Klaue krum und nicht laͤnger als der Zee. Die Grasmuͤcke, Rothkelgen, der Zaunkdnig, die Bachſtel— ze. 84. MRaaſenloͤcher mit Federn bedeckt. Meiſengeſchlecht. 11) keilfoͤrmiger Schnabel. Der Nus⸗ hacker. 86. 12) faͤdenfoͤrmiger Schnabel N) gefrumter Schnabel NN) der Schnabel wird gegen die Spitze zu duͤnner, und endigt ſich in eine ſehr ſcharfe Spitze. Der Brunnlaͤuffer, der Grauſpecht, der Zuckervogel. 87. =2) der Algemeine Thiertabelle. 293 20) der Schnabel ift gleich dick, ge: gen das Ende breiter. Colibry Specht. ib. 2) ganz gerader Schnabel. Der Ey: libry. 88. B) die Zee ſind einigermaſſen verbunden. Der mittelſte haͤngt mit dem aͤuſſerſten bis zum dritten Glied, mit dem innern aber nur im erſten Gliede zuſammen. 1) kurzer gegen die Spitze ſeitwaͤrts platt ges druckter Schnabel N) der Kopf mit einem Federbuſch. Der Steinwiedehopf. 90. 2) ohne Federbuſch. Der Manakin. 91. 2) koniſcher ſaͤgenfoͤrmig gezackter Schnabel. Die Spitze geht unterwaͤrts. Der Mo⸗ mot. 91. 3) gerader etwas langer Schnabel N) dicker ſpitzer Schnabel. Der Eisvo⸗ gel, ib. 2) der Schnabel horizontal flach, am Ende ſtumpf. Der Todus. 92. 4) krummer und ſpitzer Schnabel. Der Bie⸗ nenfaͤnger. ib. 5) dicker und ſichelfoͤrmiger Schnabel. Der Calar. 93. | T 3 PP) der 294 Algemeine Thiertabelle. 8) der untere Theil des Fuſſes iſt ohne Federn. ) zum Fliegen ungeſchickt. Der Straus mit der Kappe (Dodo), 94. D zum Fliegen geſchickt. 1) Schnabel gerade mit dicker Spitze. N) Kurze Klauen, Kiwitzgeſchlecht. Der Kiwitz, Regenpfeiffer, 97. 2) Lange Klauen. Der Jakan. 2) Schnabel etwas in die Hoͤhe gebogen, einwaͤrts platt. Der Sand lauffe, die Seelerche, 96. 3) Der Schnabel oben erhaben, an der Spitze zuſammengedruͤckt. Die See⸗ ſchwalbe, 97. 4) Ganz gerader und ſeitwaͤrts gaſam⸗ en Schnabel, Der Wieſenknarrer, der Wach: telfönig, ib. 5) Dünner Schnabel. Das Waſſe er⸗ huhn, Meerhuhn, der Hausteuffel, die Schnepfe, 97. 98. 6) Der Schnabel ift unterwaͤrts gebogen. 1 Der Brachvogel, der Regenvogel, der Amerikaniſche ee der Ibis, 98. 7) Ge⸗ ———— ———— Algemeine Thiertabelle. 295 7) Gerader und flacher Schnabel mit wei⸗ ter halbrunder ſpathenmaͤßiger Spitze. Der Loͤffelreiher, 99. 8) Dicker und ſehr langer Schnabel. Ned) Gerader und glatter Schnabel. Storchgeſchlecht, 99. 33) Gerader, aber der Laͤnge nach auf beiden Seiten oben mit einer Furche durchſchnittener Schnabel. Reihergeſchlecht. Der Reiher, die Rohrdom⸗ mel, der Nachtrabe, 100. 33) Langer gerader, ſeitwaͤrts platter Schnabel, die Spitze des obern Schnabels iſt krum. Der Sco— pus, OL 9) dicker kurzer Schnabel, der obere $f- felartig. Der Loͤffelreiher oder Pe⸗ likan, 101. | 10) kurzer gerader koniſcher Schnabel. Der Waſſerpfau, ib. 11) koniſcher krummer Schnabel. Der Kariama, der Amerikaniſche Adler Anhima, 102. T 4 „ 16 296 Algemeine Thiertabelle. 12) koniſcher ſeitwaͤrts zuſammengedruckter Schnabel. Der Purpurvogel, der Reinvogel, 103. 2) zwei Zee vorne, zwei hinten 1) gerader Schnabel mit langer wurmar⸗ tiger Zunge. ) der Schnabel ſpitz, die Schwanz: federn beweglich. Der Wende: hals, 104. EP) der Schnabel keilformig, die Schwanzfedern ſteif. Der Specht, ib. 2) gerader Schnabel, die Zunge iſt nicht laͤnger als der Schnabel. Der Ja⸗ kamer, 105. 3) der Schnabel iſt maͤßig gebogen, der obere Schnabel erhaben und ſeitwaͤrts zuſammengedruckt. Der Bucco, der Kukuk, 4) kurzer krummer Schnabel. c) der Schnabel ift breiter als dick. Der Couroucou, 106. PP) der Schnabel iſt dicker als breit. N) der Schnabel oben ſcharf, zehn Schwanzfedern. Der ſchwarze N | Specht von Jamaikg. ) der Algemeine Thiertabelle. 297 der Schnabel oben gewoͤlbt. 12 Schwanzfedern. Papagaien⸗ | gefchlecht , 106. 107. 5) langer Schnabel fo dick als der Kopf, beide Schnaͤbel unterwaͤrts gebogen, und ſaͤgefoͤrmig. Der Pfeffervogel. bb) Dreizeeige. Drei Zee vorne, hinten keiner. *) zum Fliegen ungeſchickt. c) der Schnabel gerade, etwas flach, die Spitze rundlich. Der Amerika⸗ niſche Straus, (Rhea) 108. 88) gerader faſt koniſcher Schnabel. Der Kaſuar, ib. 8) zum Fliegen geſchickt. a2) Schnabel krum und kurz. Trap⸗ pengeſchlecht, 109. PP) gerader und langer Schnabel am Ende dick. Der Strandreuter, der Auſtern⸗ ſammler, 10. | ) gerader kurzer Schnabel am Ende dicker. Der Regenpfeiffer, ib. cc) Zweizeeige. Der Straus, mo, I. T 5 b) ver⸗ 258 Algemeine Thiertabelle. b) verbundene Zee. e aa) Vierzeeige. Drei vorne, einer hinten. a) alle vier Zee mit einer Haut verbunden. ) ſpitzer Schnabel. N) ganz gerade. Der Schlan⸗ genvogel, (Ahinga) 112, 2) etwas unterwaͤrts gebogen. Der Seefaͤcher, ib. 28) gerader gegen die Spitze gekruͤm⸗ ter Schnabel. N) koniſcher Schnabel. Die Scharniergans, die Fregat⸗ te, 113. \ 0 ſaſt chüindriſcher Schnabel. Der Seerabe, die Schwimkraͤhe, 114. 3) flacher am Ende gebogener Schnabel. Der Pelikan, ib. 8) die drei Vorderzee find verbunden, der Hinterzee iſt frei. c) die Zee find mit einer ganzen Haut verbunden. | ) die Fuͤſſe am Steis, das Did: bein im Leibe. NN) der Algemeine Thiertabelle. 299 NN) der Schnabel gerade, aber die Spitze des obern gebogen. Die Fettgans, der Phaeton, 115. II6, 22) gerader und ſpitzer Schna⸗ bel, Die Taͤucherendte, ib. 2) die Füffe in der Mitte des Kör⸗ pers, das Dickbein auſſer dem Leibe. NN) kurze Fuͤſſe. 1) Schnabel ungezaͤhnt. aa) Schnabel gegen die Spi- tze gebogen. Die Erdmoͤve, der Sturmvogel, der Dreck vogel, die Seemdͤve, 118. bb) Schnabel gerade und ſeitwaͤrts platt. Die See: ſchwalbe, Seeſcheere, 19. 2) gezaͤhnter Schnabel. aa) der Schnabel faſt eylin⸗ driſch, die Spitze des obern krum. Die Taͤucher⸗ gans, ib. bb) der 300 Algemeine Thiertabelle, bb) der obere Schnabel er: haben, der untere flach, der Schnabel gezaͤhnt. *) der Schnabel iſt fo dick N als breit. Gaͤnſege⸗ ſchlecht, Schwan, ib. P) breiter als dick. End⸗ tengeſchlecht. 22) lange Füffe, 1) Schnabel mit Zaͤhnen ver⸗ ſehen. Der Flamant, 120. 2) Schnabel ohne Zaͤhne. Der Waſſerſaͤbel, der Cou⸗ rier, 121. EB) mit geſpaltener Haut oder Lappen. 1) die Zee der ganzen Laͤnge nach mit Lappen beſetzt. N) die Haͤute einfach. Das braune Rohrhuhn. D) ausgezackte Lappen. NN) dünner gerader Schna⸗ bel. Das Engliſche Waſſerhuhn , 122. 2.09) koniſcher ſeitwaͤrts zu⸗ ſammengedruckter Schna⸗ bel. Das ſchwarze Rohr⸗ huhn, Pd \ Algemeine Thiertabelle. 301 huhn, das Flusteufel⸗ gen, 123. 2) die Zeen ſind mit geſpaltenen Haͤuten verbunden. Der Taͤu⸗ | cher, (Colymbus) 124, bb) Dreizeeige. 4) die Fuͤſſe am Steis, die Schenkel im Leibe. ce) gerader und ſpitzer Schnabel. Die Seetaube, 125. LP) ſeitwarts zuſammengedruckter Schna⸗ bel, mit Querſtreiffen. N) Schnabel fo dick als lang. Der Seepapagai, 126. 2) Schnabel nicht ſo dick als lang. Die nordiſche Fettgans, (Alca maior), die kleine Fettgas, (Tordus) 127. 8) die Fuͤſſe in der Mitte des Körpers, die Schenkel auſſer dem Leibe. Das Kriegs⸗ ſchif, 128. | O) Flosfedern. Fiſche. Dieſe find a) mit Lungen verſehen. aa) mit fleiſchigten Lungen a) Mit zwei Blaſelochern. Wallfiſchge⸗ ſchlecht (Balaena), 140. | ax) mit 392 Algemeine Thiertabelle. 6%) mit glatten Rüden, Der grdͤnlaͤndiſche Wallfiſch, oder Nordkaper. 141. PR, mit gebogenem Ruͤcken. N) mit Hoͤckern, | a NN) mit einem Höcker. Der Pflock fiſch 142. 1 as): mit ſechs Hoͤckern. Der Kno⸗ tenſiſch ib. 2) mit einer Finne auf dem Ruͤcken. 1) der Bauch glatt. Finfiſch ib. 2) der Bauch runzlich. Der Wall⸗ fifch mit runden Unterkiefer. Der Wallfiſch mit ſpitzem Kopf, 143. ) mit einem Blaſeloch. 90) Zaͤhne in der untern Kinlade allein. Cachelottgeſchlecht (Cetacea). 144. N) nur mit Seirenfinuk Der Cache: lot 144 2) mit 2 Seitenfinnen und eine Ruͤckfin⸗ ne. Hier find drei Arten Cetus den. tibus acutis. Cet. dent. falciformi- bus. Cet. dent. in planum deſinen- tous. 146. 0 | BR) Die 4 7 N u 2 > 1 er ur — 2 — . a 2 R Be — ——— —r... ̃³Ü A ˙ 8 — — Algemeine Thiertabelle. 303 G0) Die Zähne nur in der obern Kinlade, Der Narhwall. 145. ) Zaͤhne in beiden Kinladen. de) Nur mit zwei Seitenfinnen. Der Spritzwall. 147. 2) Mit zwei Seitenfinnen, und einer Nücfinne. Das Delphingeſchlecht. Der Delphin. Das Meerſchwein (phocaena), Der Meerſaͤbel. Der Butskopf 148. | bb) Beſondere Lungen mit Luftlöchern, ) nur ein Luftloch auf jeder Seite. Der Stöhr, der Haufen, der Hahnen⸗ fisch, der Meerfroſch 149. 9 mit fünf Luftloͤchern, ac) Luftlöcher an der Seite des Halſes. Das Hayengeſchlecht. Der Meerſaugfiſch, der Meerengel, der Hammerfiſch, der Seewolf, 149: 150. PB) Luftlöcher unter dem Halſe. Das Rochengeſchlecht. Der Zitterfiſch, der Stachelroche, der Meeradler, der Nagelroche, der Giftroche, der Meerpfau, 150. 151 7) mit 304 Algemeine Thiertabelle. J) mit 7 Luftlöchern. Das Lampretenge⸗ ſchlecht. Die Lamprete, die Neunauge, 152. b) Mit Kiemen oder nee verſehen. aa) mit Kiemendeckeln. &) ohne Bauchfinnen (Apodes), das Aal: geſchlecht. Der gemeine Aal, der Surinamiſche Aal (Gymnotus), vr Chineſiſche Aal, der Seewolf, 153. 6) mit Shucifinheh; | ) Die Bauchfinnen ſitzen vor den Bruſt⸗ finnen (lugulares). 10 der Kopf iſt rauh. Der Meerpfaffe 154. | | 2) ‚der Kopf ift glatt. a) Das Kabliaugeſchlecht, N) mit drei Ruͤckfinnen. Nee) mit Barthfaͤden. Der Kabliau, der Schellfiſch, der Dorſch, 155. aa) ohne Barthfaͤden. Der Gruͤſeck, der Meisfifch, der Kohlſiſch, ib. a) mit Allgemeine Thiertabelle. 305 ) mit zwei Ruͤckfinnen. Der Meerhecht, der Lake, die Quappe, ib. 3) mit einer Ruͤckfinne. Der Mediterraneus, ib. B) Das Geſchlecht der Meergroppen. Die Aalmutter (muſtela viuipara), 156. EL) Die Bauchfinnen ſitzen unter den Bruſtſinnen (Thoraciei). 1) Der Meerhaaſe, ) der Sauger (Remora), 3) der Rondenkopf, 156. Der Goldfiſch, der Rosſchweif, der Meerkam, 157. 4) Der Meer⸗ gruͤndel, der Stindt. 5) Der Gab⸗ ler. 6) Der Meerſkorpion. 7) Der Meerhahn, der St. Peters⸗ fiſch, der Sauruͤſſelfiſch, ib. 8) Das Schollengeſchlecht mit denen Neben⸗ arten, 158. 9) Der Chaetodon. 10) Das Brachmengeſchlecht, mit denen Nebenarten, 159. 1) Das Schleien⸗ geſchlecht, 12) das Seerappenge⸗ ſchlecht, ib. 13) Das Baaxrſchge⸗ ſchlecht, mit allen Nebenarten 160. 14) Das Stechlingsgeſchlecht, 167. (Eberh. Thiergefchichte.) u 15) Das 306 Algemeine Thiertabelle. 15) Das Makrelengeſchlecht, 16) das Rothbarthgeſchlecht, 162. 17) Die Meerleier, die Meerleuchte, u. ſ. w. ib. 7%) Die Bauchfinnen find hinter den Bruſtfinnen (Abdominales). | 1) Das Schmerlingsgeſchlecht, mit denen Nebenarten, 163. 2) Das Welzgeſchlecht, ib. 3) Der Pan⸗ zerfiſch, 164. 4) Das Lachsge⸗ ſchlecht, ib. darzu gehoͤrt der Lachs, die Forelle, der Weisfiſch, der Stint, 165. 5) Die Tobackspfeif⸗ te, ib. 6) Das Hechtgeſchlecht, 166. 7) Der Silberfiſch, ib. 8) Die Alberina, 9) der Meeralend, 167. 10) Der fliegende Fiſch (Exo- caetus). II) Der Polynemus ib. 12) Das Heringsgeſchlecht, darzu auch die Buͤcklinge und Marenen geho⸗ ren, 167. 13 Das Karpfenge⸗ | ſchlecht, darzu gehoͤrt der Gründling, die Karauſche 168. der Goldfiſch, die Elritze, 169. | bb) Ohne, | Algemeine Thiertabelle. 30% bb) Ohne Kiemendeckel. Der Stachelſchwimfiſch, die See⸗ ſchnepfe, der Knochenfiſch 170. Die Seeraupe, das Seepferd, 171. D) Keine aͤuſſere Werkzeuge der Bewegung. Schlangen. Dieſe ſind a) mit Schuppen bedeckt, ). aa) Schilde am Bauch. 4) Unter dem Schwanz Schilde und Schuppen. )) mit der Klapper. Die Klap⸗ perſchlange, 178. PP) ohne Klapper. Boa 179. 2) Nur am Bauch Schilde, unter dem Schwanz Schuppen. Die Natter, die gehörnte Schlan⸗ ge, 180. 181. bb) Bloſſe Schuppen, ohne Schilder (An- gues). Die zweibeinigte Schlange, die Blind⸗ ſchleiche, 181. b) Ohne Schuppen. u 2 aa) Mit 308 Algemeine Thiertabelle. aa) Mit Ringen. Die Amphisbaͤne, 181. bb) Mit Runzeln. Die Caͤcilia, 182. II. Thiere, deren Sinne denen menſchlichen unaͤn⸗ lich ſind. 4) Viel Sinne und Bewegungswerkzeuge, verwandeln ſich. Inſekten. a) mit Flügeln, aa) mit vier Flügeln, ) mit Fluͤgeldecken. ) die Oberfluͤgel find ganz bedeckt. N) die Flügel find länger als der halbe Hinterleib (Maeroptera). N) die Fusblaͤtter an allen Fuͤſſen haben 5 Glieder. 1) die Fuͤhlhoͤrner borſtenaͤnlich. Der Schwinkaͤfer, Laufkaͤfer, 193. Der Zangenkaͤfer, der Warzenkaͤfer, 194. 2) die Fuͤhlhoͤrner fadenaͤnlich. Der Leuchte der Buckelkaͤ⸗ fer, der Taumelkaͤfer, 194. 3} die Algemiene Thiertabelle. 309 3) die Fuͤhlhoͤrner kolbenaͤnlich ge: rade. Der Bluhmenſtaubkaͤfer, der Speck⸗ kaͤfer, der Geiferkaͤfer, der Aas⸗ kaͤfer, der Kegelkaͤfer, der Waſ⸗ ſerkaͤfer, der Maulwurfskaͤfer, der Aftermaulwurfskaͤfer, der Schildkroͤtenkaͤfer, 195. 4) die Fuͤhlhoͤrner ſaͤgenartig, bor- ſtenaͤnlich oder gekaͤmmt. Der Springkaͤfer, der Stinkkaͤ⸗ fer, 196. 5) die Fuͤhlhoͤrner auf einer Seite gekaͤmmt. Der Kamkaͤfer, ib. 20) die Fusblaͤtter der vordern und mitlern Fuͤſſe haben 5, der hintere aber nur 4 Glieder. Die Fuͤhl hörner ſind 2) borſtenaͤnlich, der Pflaſterkaͤfer, 197. 2) fadenaͤnlich. Der Mehlkäfer, ib. 3 kolbenaͤnlich, u 3 4) kaͤu⸗ 310 Algemeine Thiertabelle. 4) kaͤulenaͤnliche. Der Herzkaͤfer, 15 | | b. 5) ſägenartige. Der Flohkaͤfer, ib. 6) auf einer Seite gekaͤmmt. Der Feuerkaͤfer, 198. 3) die Fusblaͤtter haben an allen Fuͤſſen 4 Glieder. Die Fuͤhlhoͤr⸗ ner ſind | 1) borſtenaͤnlich. Der Stutzkaͤfer, der Holzkaͤfer, der Afterholzkaͤfer, 198. 2) fadenaͤnlich. Der Fadenkaͤfer „Fallkaͤfer, Li⸗ lienkaͤfer, Huͤpfkafer, Schild⸗ Käfer , Blattkaͤfer, Fuͤhlſpi⸗ tzenkaͤfer, 199. 200. 3) kolbenaͤnlich. Der Kolbenkaͤfer, Aftereüffe kaͤfer, Caputzkaͤfer, Buͤrſten⸗ kaͤfer, Bienenkaͤfer, Ruͤſſel⸗ kaͤfer, 20. 4 fägenänlihh Der Saͤgenholzkaͤfer ö Sägen | blattkaͤfer. | 99) die Algemeine Thiertabelle. 3117 *) die Fusblaͤtter haben nur 3 Ge⸗ | lenke. Der Blattlauskaͤfer, 202. D die Fluͤgeldecken find kuͤrzer, als die Helfte des Hinterleibes (Micropte- Ta) 1) 0 allen Fusblaͤttern 5 Glieder. Der Raubkaͤfer, 203. 2) die Fusblaͤtter der Vordern und Mittelfuͤſſ e haben 5, der Hinterfuͤſſe nur 4 Glieder. Der Maͤyen⸗ wurmkaͤfer, ib. ) alle Fusblaͤtter haben 4 Glieder. Der Fliegenkaͤfer, 204. 4) alle Fusblaͤtter haben 3 Glieder. Der Ohrkaͤfer, ib. PP) die Dberflügel find theils ſchaalig, theils häufig (Hlemiptera). ) die Fusblaͤtter haben 3 Glieder. Die Wanze, 203. 2) die Fusblaͤtter haben 2 Glieder. Die Waſſerwanze, Afterwaſſer⸗ wanze, ib. 3) die Fusblaͤtter haben nur ein Glied. Der Waſſerſkorpion, der Ruͤcken⸗ ſchwimmer, 206. u 4 P) alle * 312 Algemeine Thiertabelle. ) alle Flügel find haͤutig. &%) die Fluͤgel find beſtaͤubt (Lepidop- tera). N) die Flügel faͤchermaͤßig gefalten. Der Faͤcherfalter, 207. 2 die Fluͤgel ſind nicht gefalten. N) die Fluͤgel ſtehen aufgerichtet. Der Tagfalter, 207. 6 ) die Flügel find abhaͤngend. Der Nachtfalter, der Daͤm⸗ merungsfalter, 208. 88) Unbeſtaͤubte Flügel (Gymnopte- a). N) 05 Fusblaͤtter an allen Fuͤſſen ha: ben 5 Glieder. ION) die Fuͤhlhoͤrner find borſten⸗ aͤnlich. Die Fangheuſchrecke, der Blattlauslöwe, die Fruͤh⸗ lingsfliege, die Uferaas⸗ fliege, Stkorpionfliege, Schwanzfliege, Saͤgenflie⸗ ge, Schlupfwespe, 210. 211. 20) die Fuͤhlhoͤrner find walzenaͤn⸗ lich gebrochen. Die Algemeine Thiertabelle. 313 Die Ameiſe, Gallaͤpfelfliege, Wespe, Afterweſpe, Gold⸗ weſpe, 212. 33) die Fuͤhlhoͤrner ſind kaͤulenaͤn⸗ lich! Die Biene, der Ameiſenloͤwe, 1 77) die Fuͤhlhoͤrner find kolbenaͤn⸗ lich. Die Kolbenfliege, das After⸗ juͤngfergen, 214. Y die Fusblaͤtter der vordern Fuͤſſe haben 5, der hintern aber nur 4 Glieder. Die Schabe, ib. ) die Fusblaͤtter an allen Fuͤſſen ha- ben 4 Glieder. Die Heuſchrecke, die Kameel— fliege, 215. J) die Fusblaͤtter haben 3 Glieder. Hier. find die Fuͤhlhorner NN) fadenaͤnlich, die Schnarr⸗ heuſchrecke, 216, 22) borſtenaͤnlich. Die Grille, das Juͤngfergen, die Afterfruͤhlingsfliege, u 5 die 314 Algemeine Thiertabelle. die Schaumfliege, die Singfliege, 217. | )) die FJusblaͤtter haben zwei Glieder. Die Blaſenfusfliege, ib. J) die Fusblaͤtter haben nur ein Glied. el Die Blattlausfliege, ib. bb) Mit zwei Fluͤgeln n (Piptera). Die Fuͤhlhörner find 0 borſtenaͤnlich. Die Pferdefliege, die Viehfliege, Raubfliege, Waffenfliege, Schildlausfliege, Blattſauger⸗ fliege, Erdfliege, 218. 219. P) kegelartig. Die Stiletfliege, Schnepfenfliege, Nuͤſſelfliege, Bremſenfliege, 220. J fadenaͤnlich. Die Fadenfliege, die Schracken⸗ fliege, 221. §) walzenaͤnlich. Die Marcusfliege, ib. e) ſpathenaͤnlich. Die Hausfliege, Stechfliege, ET. ſchenmeſſerfliege, Federbusch fliege, 221. 222. b) Ohne Ze Algemeine Thiertabelle. 315 b) Ohne Fluͤgel (Aptera). Die haben aa) ſechs Fuͤſſe. i Die Todtenuhr, der Waſſerfloh, die KLauß, der Ahe der e Zuckergaſt, 20 223, bb) acht Fuͤſſe. Die Skorpionſpinne, 224. 85 Skor⸗ pion, die Afterſpinne, die Spinne, mit ihren Nebenarten. Der Krebs mit feinen Abaͤnderungen, 225. 226, 37 227. ee) ſehr viel Fuͤſſe. Der Aſſel, die Waſſeraſſel, der Viel⸗ fus, der Tauſendfus, der Kiefer⸗ fus, 227. 228. B) Würmer, Dieſe find a) ohne Glieder. Der Hautwurm, die Furie, der Regen⸗ wurm, 231. Der Seeregenwurm, der Spulwurm, der Leberwurm, der Blutigel, der Schaafwurm, 232. b) mit 316 Algemeine Thiertabelle. b) mit Gliedern. Die Gartenſchnecke, der Spruͤzling (Tethys) 233, die Meeraſſel, die Meermaus, der Priapus, der Meer⸗ ſchaum, die Seekatze, 234. das Me⸗ duſenhaupt, der Sternfiſch, 235. O Schaalthiere. a) Einſchaaligte. aa) Mit nicht gewundener Schaale. Die Roͤhren, der Meerzahn, die Schifwurmſchnecke, der Venus⸗ ſchacht, 237. die Schuͤſſelgen, 238. bb) Mit gewundener Schaale. Der Schifkuttel, die Kegelſchnecke 238, die Porcellanſchnecke, die Meernuß, die Tutenſchnecke, die die Seetrompete, die Straubſchne⸗ cke, 239. die Stachelſchnecke, die Pyramidenſchnecke, die Schrau- benſchnecke, das Sonnenhorn, 240. b) Zwei⸗ Algemeine Thiertabelle. 317 b) Zweiſchaaligte, aa) Mit ſcharnierfoͤrmigem Schloß. Die Miesmuſcheln, die Milchmu⸗ ſcheln, die Kammuſcheln 241. bb) Mit unvollkommenem Scharnier. Die Auſter, 241. die Archen 242. ce) Mit vollkommenem Scharnier. Die Gienmuſchel, die Herzgen, die Tellmuſcheln, die Pfeiffenmuſcheln, 241, die Pferdefuͤſſe, die Lazarus⸗ klappen 243. e) Viel ſchaaligte. | Die Steinſcheiden, die Endtenbruth 243. die Meereichel 244. d) Rindigte. Die Meerigel. D) Thierpflanzen. a) Weiche Thierpflanzen. | Der Schwam 245, die Kugeln 247, der Polyp und Afterpolyp 248, der Bandwurm 249. b) Hornartige Thierpflanzen. Die Röhren 249, die Roſenkraͤnze 230, der Faͤcher zyt, der Antipathes ib. e) Stein⸗ 318 Algemeine Thiertabelle. e) Steinartige Thierpflanzen. aa) Zelligte lapidescirende Thierpflanzen. Die Rinde 252. die Zellenkorallen 253. bb) Haͤrtere ſteinartige Thierpflanzen. Die Iſis 254, die Milleporen, die Ma⸗ dreporen 255, die Tubiporen 256, | die Korallen 257. d) Knorpelartige Thierpflanzen. Die Alcyonien, die Meerfedern. Druckfehler. S. zi. Lin. 15. Statt blaſſe lies bloſſe. — 32. — vlt. — fuͤr — Fuß. — 47 — 21 — , — aa, — 59 — 19 — vorhaden — vorhanden. — 151 — 22 — 0 — 1. — 154 -n - aCga. — 192 — 13 — Gberleib — Unterleib. — 204 — 13 — Fluͤgeldecken — Flügel, — 239 — 19 — Iltenſchnecke — Tutenſchnecke. — 285 — ul. — geſteckt — geſtreckt, j 5 | vr * N rd — N. Ni . n „ a 3 * a 8 n 5 de a SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES eee 3 9088 01348 7459