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F. Winter’sche Verlagshandlung. "1873 — 1878. 2 f 2 > D" H. G BRONN’S Klassen und Ordnungen der AMPHIBIEN}, wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. Ü. K. Hofmann Doctor der Mediein und Praleonkee Professor in Leiden. Leipzig und Heidelberg. C. F. Winter’sche Verlagshandlung. 1873 — 1878. Fr u a ” ur AM * ne. 0, Sechster Kreis. Amphibien. 1. Einleitung. Namen. Der Name Amphibien rührt von dem griechischen &ug@ißıos d. i. doppellebig, auf dem Lande und im Wasser lebend, her. Geschichte. Aristoteles, der Vater der Naturgeschichte und auch der Erpetologie, hat für die Klasse‘ der Amphibien und Reptilien noch keinen besonderen Namen und obgleich er diese Klasse schon deutlich begrenzt hat, so sind die von ihm gebrauchten Bezeichnungen doch alle unzureichend. | Wenn er sie zszeanod« woroxa nennt, so muss er die Schlangen noch besonders hinzufügen, nennt er sie poAıdwr«, so ist wieder der fargayos u. s. w. nicht mit einbegriffen. und auch die Schildkröten mussten ihm Zweifel erregen, denn er sagt ausdrücklich, auch diese seien goludwra. Ueber die eigentlichen Amphibien wird aber von ihm nur sehr wenig ge- sagt, er nennt sie einfach y&vos in Verbindung mit rowywv (Towyovss zei Paroayoı zer av To Toiovrov y&vos). Dahin scheint dann noch die yovvn zu gehören, wahrscheinlich eine Bufo-Art.- In den Erzählungen über den gewöhnlichen Frosch gehen Beobachtung und reflectirender Zusatz neben einander; die eigentliche Zunge hat er beschrieben, ihr Quaken genau beobachtet, er sah das Männchen das Weibchen besteigen und nahm da- her an, sie besässen eine Ruthe, er schreibt ihnen weiter eine Gebär- mutter zu und sagt, dass sie in Sümpfen und Flüssen leben. Das Gurren der Frösche wird nach ihm hervorgebracht, indem sie den Unterkiefer in gleiche Höhe mit der Fläche des Wassers bringen und den Oberkiefer ringsherum spannen; indem nun die Kiefer in Folge der Spannung durehscheinend werden, scheinen die Augen wie Leuchter zu glänzen, denn die Paarung findet meistentheils bei Nacht statt. Sie laichen in den Ausbuchtungen der Flüsse und die Eier bilden eine zu- Sammenhängende Masse. In den Sümpfen lauern sie den Bienen auf, wenn sich diese dem Wasser nähern. Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2, 1 9) Amphibien. Ob Aristoteles auch Salamandrinen und Tritonen gekannt hat ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Wohl beschreibt er als xogdvAos ein Sumpfthier mit vier Füssen und einem Schwanz, mit Kiemen, welches Wasser athmet und auf dem Lande seine Nahrung sucht, doch solch ein Sumpfthier besteht nicht und es ist höchst wahrscheinlich, dass hier, wie Cuvier schon vermuthet, von Tritonen die Rede ist, um so mehr da die Tritonen sehr oft den Behälter, in welchem sie aufbewahrt, zu verlassen suchen und das kann Aristoteles vielleicht zu der Behauptung geführt haben, dass der xoodvAos auf dem Lande sich seine Nahrung sucht. Erst vier Jahrhunderte später finden wir in Plinius secundus von Verona (Cajus Phmus, historia natwralis) einen Schriftsteller über Amphi- bien wieder. Seine Schriften sind aber eine reine Compilation, eine Gemisch (Mixztum quod) von positiven Beobachtungen, Fabeln und irrthümlichen Mittheilungen. Sein Hauptverdienst besteht wohl darin, dass er die Werke des Aristoteles aus dem Griechischen in das vielverbreitete Lateinisch übersetzte. Aber auch bei Plinius wird über die eigentlichen Amphibien nur sehr wenig gesagt und alles was er darüber erzählt, bezieht sich auf einige höchst dürftige und mangelhafte Mittheilungen. | In den nächsten Jahrhunderten verlieren sich die Spuren unserer Zweigwissenschaft, wie der Zoologie im Allgemeinen. Im neunten Jahr- hundert wurden die besten griechischen Werke von den Arabern über- setzt, besonders die, welche einiges Interesse für die Mediein hatten. Aber erst seit der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts er- schienen vier grosse Naturalisten: Belon und Rondelet in Frankreich, Salvianiı in Italien und besonders Conrad Gesner, ein Schweizer von Geburt, der unter seinen zahlreichen Schriften, zwei seiner Bücher der Naturgeschichte der Amphibien gewidmet hat (Historia animalium Lib. 11. de Quadrupedibus oviparis 1554. Lib. V. de Serpentium natura 1987.) Dieser Schriftsteller war nicht allein durch seine Naturwissenschaft, sondern auch durch seine Sprachkenntnisse so berühmt, dass man ihm den Namen des „deutschen Plinius“ beigelegt hat, während ihn Boerhave als ein mon- strum eruditionis bezeichnet und Tournefort als den Vater der ganzen Naturgeschichte, dessen Schriften die best gefüllte Vorrathkammer an- bieten (totius historiae naturalis parens ac veluti promptuarium). Seine Werke, welche eine grosse Zahl meist copirter Holzschnitte ent- halten, sind alphabetisch geordnet. Es giebt eine sehr ausführliche Be- schreibung der äusseren Form, des Aufenthaltsortes, der Gewohnheiten, anatomischer Eigenthümlichkeiten, oeconomischer und medieinischer An- wendung und endlich die mythologische Geschichte jedes Thieres, über welches gehandelt wird. Ungefähr am Ende desselben Jahrhunderts lebte Aldrovandi, der während mehr als fünfzig Jahre alle mögliche naturhistorische Sachen sammelte, für diesen Zweck grosse Reisen unternahm und während mehr als dreissig Jahre hinter einander, die Thiere welche er sammelte, ab- malen und abzeichnen liess. Er starb blind 1605 im Alter von 70 Einleitung. 3 Jahren. Die vierzehn Folianten, welche den Inhalt seiner Schriften bilden, wurden erst nach seinem Tode durch verschiedene Herausgeber publieirt. Besonders war dies der Fall, als Bartholomäus Ambrosini, Professor in Bologna 1640 die zwei Bücher über Schlangen und Eidechsen in folio mit zahlreichen Holzschnitten versehen herausgab (Ulyssis Aldrovandi Serpentium et Draconum historiae libri duo Bononiae cum indice memo- rabilium nee non variarum linguarum locupletissimo). Ulysses Aldrovandi ist ein Compilator. Die meisten seiner Beschrei- bungen, welche oft sehr unvollständig, sind griechischen und arabischen Schriftstellern entnommen. Alles was er geschrieben hat, ist sehr ord- nungslos, er giebt sehr lange Beschreibungen über ihre Hieroglyphen und Symbole und über ihren Gebrauch und ihren Nutzen in der Mediecin. Johannes Jonstonus (1605 — 1675) widmete das vierte Buch seines Theatrum univ. omnium animalium, cura Heinrici Ruysch Amst. Tom. I. den eierlegenden Vierfüsslern und die zweite Abtheilung des sechsten Buches den Schlangen. Seine Schriften sind wie die von Aldrovandi Compi- lationen und er hat noch weniger eigene Beobachtungen beigefügt als dieser. Dagegen ist aber die Art, wie er die Thiere auf einander folgen lässt, sehr regelmässig. So z. B. sind Kröten, Frösche, Salamandrinen und Tritonen mit einander abgehandelt. Der erste in Wahrheit systematische Schriftsteller ist jedoch John Ray: oder Wray (1620—1705), ein englischer Theolog, welcher eine Classification zu geben versucht hat. (Synopsis methodica animalıum qua- drupedum et serpentium generis London 1693) und zwei andere Ausgaben von 1724 und 1729. Seine Methode zu classifieiren nach der Respiration, dem Volumen der Eier, ihrer Farbe ete. ist höchst unvollständig und wenig natürlich. Ueber die Lebensweise und Organisation der Thiere, von welchen er handelt wird nichts gesagt. Die Amphibien Linne’s (1707 —1778) bildeten anfänglich nur eine Ordnung: Schleichende, Serpentia, zu welcher die vier Gattungen: Schild- kröten, Frösche, Eidechsen und Schlangen gestellt wurden. Später trennt er sie in den beiden Ordnungen: Serpentia et Reptilia, von denen die er- stere die verschiedenen Schlangengattungen und die Covecilien, die letztere die Gattungen Draco, Lacerta, Rana und Testudo umfasst, beide werden durch das Vorhandensein oder Fehlen der Füsse auseinander gehalten. In der nächsten Ausgabe des Natursystems aber, der zehnten, bringt er unter den Namen Amphibia natantıa eine Anzahl Fische zu den Am- phibien, welche früher von Ardeti als Chondropterygw zusammengefasst, von Linne deshalb für Amphibien erklärt werden, weil ihre Lungen zwar kammförmig, wie die der Fische, aber ohne knöcherne Spalten, ‚einem cylindrisch-röhrigen Gange angewachsen seien, welche nur äusser- lieh mit den der Fische übereinstimmen. Es ist dies um so auffallender, als wir sonst bei Linn& einer Verwechselung zweier in ihren Functionen übereinstimmender, also analoger aber anatomisch verschiedener Theile unter einer gemeinsamen Bezeichnung kaum begegnen. > 1 2 A | | Amphibien. Linne definirte die Amphibien folgenderweise: kaltblütige Thiere, mit sewöhnlich nackter Haut, Herz mit nur einer Vorkammer und einer Kammer, mit äusseren männlichen Geschlechtswerkzeugen und beweglichen Kiefern. Ein Gegner von Linn& war Klein (1685 — 1759). Dem Grundsatz treu kein anatomisches Messer zum Nachweis der richtigen systematischen Stellung irgend eines Thieres benutzen zu wollen, gebrauchte Klein einen durchaus äusserlichen Charakter als Haupteintheilungsgrund näm-_ lich das Vorhandensein oder Fehlen von Füssen. Demnach theilt er das ganze Thierreich in mit Füssen versehene und fusslose Thiere. So z. B. stellt er in der Classe, deren Vorderzehen gespalten und deren Hinter- zehen verbunden sind, zwei Gattungen eine für behaarte Formen (Robben, Biber) und eine für nackte (Frösche und Kröten) nebeneinander. Laurenti verdankt die Wissenschaft die ersten genaueren Kennt- nissen über die Reptilien. Laurenti war practischer Arzt in Wien und erhielt die Doctorwürde nach Vertheidigung einer inauguralen Disser- tation „Specimen medicum, exhibens synopsin Reptilium emendatam cum experimentis circa venena et antidota KReptilium Austriacorum. Viennae 1768. 8. 214 p. cum fig.“ Diese kleine höchst wichtige Schrift ist in zwei Abschnitte getheilt. Die erste Abtheilung enthält die Naturge- schichte und Kennzeichen der Gattungen, die andere die Beschreibung der Arten. Der Verfasser theilt die Reptilien in drei Ordnungen: Sahentia, Gradiendia und Serpentia; über die Schildkröten wird nicht gesprochen. Die Salientia werden folgenderweise charakterisirt: Hintere Extremitäten zum Springen geeignet, Körper ohne Schuppen, mit schleimiger Oberhant die Ohren durch eine Membran verborgen, weder Zähne noch Nägel. - Die Ordnung der Sahentia umfasst vier Gattungen 1) Pipa, 2) Rana, 3) Bufo und 4) Hyla. Die zweite Ordnung, die Gradientia umfasst Pro- teus, Triton, Salamandra aquatica und terristris, wie die meisten Saurier, die dritte Ordnung, die Serpentia umfasst die Coecilien und die Schlangen. In der Beschreibung der Arten befolgt der Verfasser einen regel- mässigen Gang, erst giebt er eine Beschreibung des Thieres und dann lehrt er die Abbildungen, Varietäten, Lebensweise und Gewohnheiten kennen und am Schlusse die Experimente, weiche er mit ihnen ange- stellt hat Scopoli (1723—1788) ein Schüler von Linne& theilte die Amphibien in wahre und falsche. Die ersten sind die Reptilien und Schlangen, die falschen oder Ichtyomorphes enthalten die Chondropterygü. Die Rep- tilien werden nun wieder in 2 Abtheilungen getrennt, die mit einem Schwanz und die ohne Sehwanz. Die Gattungen sind vollkommen die- selben als bei Linn&, die Charaktere, welche er giebt, sind kurz und unvollständig. Lacepede (1756—1825) theilte die Reptilien in vier Abtheilungen: 1) vierfüssige, eierlegende mit einem Schwanz, 2) vierfüssige, eierlegende ohne Schwanz, 3) zweifüssige und 4) Schlangen. Die erste Abtheilung wird wieder in zwei Unterabtheilungen getrennt, namentlich die Schild- E Einleitung. 5 kröten und die Eidechsen, unter die letzteren ist auch die Gattung Sala- mandra gestellt. Die zweite Abtheilung enthält die Frösche und Kröten. Die dritte Abtheilung wird wieder in zwei getheilt, die eine bloss mit vorderen, die andere nur mit hinteren Extremitäten, während die vierte Abtheilung, die der oviparen Reptilien, die Schlangen enthält. Sein Werk, welches als Ergänzung zu Buffon’s Naturgeschichte anzusehen ist, zeichnet sich durch sorgfältige Schilderung der einzelnen Arten aus. Alexander Brogniart (1770—1847) theilte zuerst die Amphibien in Ohelonü, Sawriü, Ophidii und Batrachu. Die letzteren unterscheiden sich nach ihm vielmehr von den drei übrigen wie diese unter einander. Alle haben nur ein Herzohr, keine oder nur rudimentäre Rippen, eine nackte Haut, ohne Schuppen und Nägel. Das Männchen hat durchaus keine männliche Geschlechtsorgane, eine wirkliche Copulation findet nicht statt, gewöhnlich werden die Eier ausserhalb des weiblichen Kör- pers befruchtet. In dem Larvenzustand athmen sie durch Kiemen. Sie bilden den natürlichen Uebergang zu den Fischen. Brogniarts Schriften gehören zu den ausgezeichnetsten über Erpetologie. Obgleich Latreille (1762 — 1833) die Arbeit Brogniart’s kannte, als er 1801 seine Histoire naturelle des Reptiles herausgab, hat er doch seine Eintheilung nicht angenommen. Dagegen hat er sich mit nur kleinen Abweichungen Lace&ep&de angeschlossen. Im J. 1820 hat er unter dem Titel „Familles du regne animal“ eine andere Eintheilung vorgeschlagen. Demnach werden zwei Klassen Reptilien und Amphibien unterschieden. Die Amphibien zerfallen wieder in zwei Ordnungen, die Cadueibranchiaten und Perennibranchiaten. Die Cadueibranchiaten ent- halten die Anuren und Urodelen, die Perennibranchiaten Proteus und Siren. Die Coecilien werden unter dem Namen Batrachophides unter die Schlangen geordnet. Daudin (1770—1804) in seinem „traite general“, eine der besten französischen Schriften über Amphibien, unterscheidet vier Ordnungen: Oheloni, Saurü, Ophidii und Batrachü. Letztere sind in einer kleinen Sehrift (Histoire partieuliere) herausgekommen, enthaltend acht und dreissig Tafeln und eine Beschreibung von vier und fünfzig Arten, welche fast alle nach der Natur abgezeichnet sind. Die von Brogniart zuerst eingeführte Eintheilung der Amphibien, in Schildkröten, Saurier, Schlangen und Batrachier umfasste die Materialien vollständig, welche damals die Wissenschaft darbot. Bis in die vorzüg- lichsten neuen zoologischen Werke z. B. Cuvier’s neue Ausgabe des Regne animal hat sich diese Eintheilung erhalten. Indessen sind so merkwürdige nackte Amphibien oder Batrachier im Sinne Brogniart’s bekannt geworden, dass die Abtheilung Batrachier bei diesem ‚System die verschiedenartigsten Thiere umfasste. Dumeril zeigte 1307 die anatomischen Unterschiede der Salamander und Frösche, Datrachia wro- dela et anura (Memoires de Zoologie et d’Anatomie comparde et en par- tieulier sur la division des Reptiles batraciens). Die nähere Kenntniss “ 6 Amphibien. s der proteusartigen Thiere mit Lungen und Kiemen durch’s ganze Leben brachte neueUnterschiede. Bald lernte man(Harlan, Leuckart, Cuvier) wieder andere, den Fröschen noch ähnlichere Amphibien kennen. Endlich schien auch die nackte Coeilia, ein gewöhnlich und selbst von Cuvier mit den Schlangen vereinigtes Fuss- und schwanzloses Thier das mit allen bisher genannten ausserordentlich viele anatomische Aehnlichkeit, mit den Schlangen aber gar keine hat, die Verschiedenheit der Formen in den nackten Amphibien noch zu vermehren. | Oppel, Merrem, Nitzsch, Blainville und Meckel wiesen nach, - ‚dass durch den doppelten Oondylus occipitalis, den Mangel wahrer Rippen, das einfache Atrium cordis, den Mangel des Penis, die Coeeilien zu den Batrachiern gezählt werden müssten. Oppel (Die Ordnungen, Familien und Gattungen der Reptilien, München 1811 4°) theilte die Batrachier in Brogniarts Sinne in Apoda (Coecilien), Anuren (Frösche und Kröten) und Urodelen (Salamandrinen Proteiden). Merrem (Tentamen systematis Amphibiorum auctore Blasio Merrem. Marburg 1820) war der erste, der die nackten Amphibien den beschuppten gegenüber stellte. Die nackten Amphibien, die er ebenfalls Batrachier nennt (die beschuppten erhielten ven ihm den Namen „Pholidota“) hat er in 1) Apoda (Coecilien), 2) Salientia (Frösche und Kröten), 3) Gradientia (Salamander) und 4) Amphipneusta (Proteus, Siren) eingetheilt. Leuckart (Einiges über die fischartigen Amphibien. Isis von Oken 1821. Literarischer Anzeiger p. 257—265) schied die nackten Amphibien unter dem Namen ‚„Monopnoa“ von den beschuppten Amphibien „Dipnoa“, Zu den Dipnoa zählte er alle Amphibien, die nach einander Kiemen und Lungen oder beide zugleich durch’s ganze Leben besitzen. Die Dipnoa zer- fallen wieder in zwei Abtheilungen. A mit verschwindenden Kiemen 1) Ecaudata (Frösche und Kröten), 2) Caudata (Salamandrinen \ und Tritonen); B mit bleibenden Kiemen: 1) mit verborgenen Kiemen, die sich indessen nicht bei Menopoma bestätigt haben, 2) mit äusseren Kiemen (Prodeiten). ER ' Harlan (R. Harlan. Annals of the Lyceum of natural history of New-York Vol. 1. Part 2 s. 222 und 270. 1826) hat eine ähnliche Ein- theilung der Amphibien mit Kiemenlöchern und Kiemen vorgeschlagen: 1) mit blossen Kiemenlöchern Amphiuma, Menopoma 1) mit äusseren Kiemen Proteiden. | Fitzinger (Neue Classification der Reptilien Wien 1826 — Isis Tom. 21 p. 23) hat im Allgemeinen Leuckart’s Hauptabtheilungen adoptirt und den Namen ‚„Monopnoa“ eingeführt, um damit in Uebereinstimmung mit dem von Leuekart für die nackten Amphibien eingeführten Namen „Dipnoa“ die beschuppten Amphibien zu bezeichnen. In der neuen Ausgabe des „Regne animal“ (Tom. II. 1829) hat Cuvier den Plan der Ordnungen von Brogniart beibehalten. Die Batrachier sind darin in 1) Frösche, 2) Salamandrinen, 3) Amphibien mit Kiemen- löchern ohne Kiemen (Proteus, Siren, Axolotis, Menobranchus) eingetheilt. Einleitung. 1; Bei Wagler (Natürl. System der Amphibien, München 1830) werden die Amphibien in acht Ordnungen vertheilt. Die Verschiedenheiten der Ein- theilung hängen, wie man sieht, von der Stelle ab, welche man dei . nackten Amphibien giebt und die Stelle der letzteren ist ohne weitere Aufschlüsse über die Coecilien immer auf die eine oder die andere Art im Widerspruch mit dem, was bisher über diese merkwürdigen Thiere bekannt war. Oppel und Merrem brachten die Coecilien unter die nackten Am- phibien, weil sie durch ihre nackte Haut, durch ihren doppelten Condylus occipitalis, durch ihr einfaches Herz, durch den Mangel wahrer Rippen etc. mit diesen. übereinstimmen. Allein diese Stellung war dadurch immer noch zweifelhaft, indem man bisher keine Kenntniss von der Verwandlung der Coecilien hatte. Leuekart, Fitzinger und Latreille, welche die nackten Am- phibien als Dipnoa den Monopnoa gegenüber stellten, mussten aus dem- selben letzteren Grund die Coecilien ganz isolirt unter den Monopnoa lassen. Cuvier endlich, welcher die Eintheilung von Brogniart in Cheloniü, Sauri, Ophidi und Batrachii beibehielt, liess sich von der schlangenförmigen Bildung der Coecilien und: ihrem Fussmangel leiten, um sie ihrem inneren Bau zuwider mit dem Schlangen zu vereinigen. Nachdem aber Johannes Müller (Beiträge zur Anatomie und Naturgeschichte der Amphibien; Treviranus Zeitschrift für Physiologie 1831 Bd. IV. p. 190) die Kiemenlöcher, welche in offener Communication mit der Mundhöhle stehen, bei den Coecilien nachgewiesen hat, blieb über die Stelle der letzteren unter den Dipnoa kein Zweifel mehr. übrig. Johann Müller theilte nun die dipnoischen Amphibien in fünf Ord- nungen: 1) Gymnophiona s. Coeciha, 2) Derotremata (Amphiuma, Meno- poma), 3) Proteiden (Proteus, Siren, Axyloth, Menobranchus), 4) Salaman- drinen (Salamander, Triton) und 5) Batrachii. Die zuerst von Merrem und Leuckart vorgeschlagene Trennung - der nackten Amphibien von den beschuppten und ihre Begründung als eigene Klasse war der Ausdruck eines mit dem Fortschritt der Wissen- schaft erkannten Verhältnisses und wurde immer mehr durch neue That- sachen gestützt. Durch die meisten Naturforscher der neueren Zeit wird denn auch die zweite Wirbelthierklasse Linn&’s, die Reptilien, in zwei eigene Klassen getheilt, von welchen die nackten oder dipnoischen Am- phibien durchweg „Amphibien‘‘ genannt, die niedriger stehende, die beschuppten, monopnoischen Amphibien „Reptilien“ die höchst entwickelte bildet. In den letzten Decennien haben die Amphibien sich einer allgemeineren Bearbeitnng erfreut. Ueber Anatomie haben umfassende Arbeiten geliefert: Fr. H. Bidder, E. Brücke, G. Cuvier, A. Düges, G. L. Duvernoy, C. Dumeril, 0. Deiters, C. Eckhard, A. Ecker, J. Fischer, M. Fürbringer, Ü. Gegenbaur, J. Hyrtl, F. H. Huxley, C. Hasse, C. Home, / 8 Amphibien. H. Kuhl, O0. Köstlin, C. Kuppfer, Fr. Leydig, F. C. Leuckart, H. Langer, C. Luigi Calori, C. Mayer, J. F. Meckel, J. Müller, $. G. M. Martin St. Ange, G. Mivart, R. Owen, W.K. Parker, H. Rathke, M. Rusconi, C. Robin, €. Th. E. v. Siebold, H. Stannius, Fr. E.Schulze, G. Valentiner, Wittich u. sehr v. A; über Systematik und Biologie: C. L. Bonaparte, A. Brogniart, A. M. C. Dumeril, et @. Bibron, A. Dumeril, H. D. de Blainville, L. J. Fitzinger, J, E. Gray, A. Günther, R. Harlan, J. v. d. Hoeven,. H. Kuhl, Fr. Leydig, R. Merrem, J. Müller, W. Peters, O. Panizza, H...Schlegel, :Al. Strauch, J. J. Tsehudi, FE. H.2 Treschel, Tiedemann, J. Wagler u. v. A,; über Entwickelungsgeschichte: C. E. v. Baer, A. Duges, C. Gegenbaur, A. Kölliker, M. Rusconi, Remak, C. B. Reichert, A. Stricker, C. Vogt, H. Rathke und viele Andere. Literatur Eine vollständige Aufzählung der ganzen, sehr reichen Literatur über Amphibien findet man in dem Werke von Carus und Engelmann 1861 2 Bd. 8. Es kam mir zweckmässiger vor, die in der folgenden Bearbeitung zugezogenen Werke immer gelegentlich zu ceitirern. Am An- fange eines Hauptabschnittes werden die darauf beziehenden Schriften genannt. Die in den Text hinter den zugezogenen Werken gestellten Zahlen beziehen sich auf die Nummer der Schriftsteller. II. Anatomischer Bau. Allgemeine Beschreibung. Die Amphibien schliessen sich in Bau und Entwickelung den Fischen an, von denen die Gruppe der Dipnoi den Uebergang vermittelt. Die äussere Körpergestalt weist schon auf den wechselnden Aufenthalt im Wasser und auf dem Lande hin, zeigt ‚indessen auch sehr mannichfaltige Gestaltformen, welche zu den kriechenden, kletternden und springenden Landthieren hinführen. Extremitäten können noch vollständig fehlen wie bei den Coecilien, oder es sind bloss kurze Vordergliedmaassen entwickelt — Siren — oder vordere und hintere Extremitäten mit redueirter Zehenzahl — Proteus, Amphiuma —- oder endlich mit vier oder fünf Zehen. Das Skelet vertritt in Anschluss an das der Ganoiden die zunächst höhere Stufe der Entwickelungsreihe des Knochengerüstes. Obwohl eine Ohorda dorsalis von ansehnlichem Umfang bestehen kann, häufiger freilich in Resten vorhanden ist, kommt es stets zur Bildung knöcherner und anfangs biconcaver Wirbel, welche stets — im Gegensatz zu den der Wirbelsäule der Fische — durch Intervertebralknorpel getrennt wird. Die Zahl der Wirbel ist bei den Coecilien und Urodeien gewöhnlich eine bedeutende, bei den Batrachiern dagegen eine sehr geringe. Am Kopfskelet erhält sich der knorpelige Primordialschädel und wird theils von. Belegknochen (perichondrostotischen Knochen) überlagert, theils Anatomischer Bau. 9 durch wirkliche Ossifikation (enchondrostotische Knochen) verdrängt. Das Hinterhauptsbein hat zwei Gelenkhöcker, denen zwei Gelenkflächen des ersten Wirbels entsprechen. Der Kiefergaumenapparat ist unbeweglich, nur der Unterkiefer ist beweglich mit dem Tympanicum und Quadrato- jugale verbunden. Aım Visceralskelet zeigt sich eine mehr oder weniger tief greifende Reduction ‘im Zusammenhang mit der Rückbildung der Kiemenathmung. Die mit bleibenden Kiemen versehenen Amphibien (Perennibranchiaten) besitzen die Visceralbogen, wie sie bei den übrigen Formen nur vorübergehend im Larvenleben auftreten. Hier zeigen sich noch vier bis fünf Bogenpaare, von welchen das vordere den Zungenbein- bogen darstellt. Bei den Salamandrinen sind ausser dem Zungenbeinbogen noch Ueberreste zweier Kiemenbogen vorhanden, während bei den Batrachiern im ausgebildeten Zustand nur ein einziges Paar von Bogen- stücken am Zungenbein sich erhält. Der Sehultergürtel besteht aus einem ventralen und dorsalen Abschnitt. Bei den Anuren sind die beiden ventralen Fortsätze jederseits durch eine Knorpelplatte in Verbindung, welche auch eine mediane Vereinigung der beiderseitigen Stücke herheiführen kann. Bei den Urodelen dagegen fehlt ein ‘unterer Schluss des Schultergürtels. Der .Beckengürtel besteht aus den beiden Beckenknochen die mit der Wirbelsäule verbunden sind und so die Grundform des Beckens der höheren Wirbelthiere anbahnen. Von den drei Stücken, welche an der Zusammenstellung des Beckens sich be- theiligen, bleibt das Schambein gewöhnlieh knorpelig. An den vorderen Extremitäten sind Radius und Ulna bei den Bat- rachiern zu einem Stück verschmolzen, dasselbe gilt bei den hinteren Extremitäten von Tibia und Fibula. 3 e Die Haut von sehr grosser Bedeutung für die Respiration erscheint in der Regel glatt und schlüpfrig, eine abweichende Bildung zeigen die Coeeilien, wo Schuppen vorkommen, welche sowohl eine concentrische, als radiäre Struetur zeigen. Sehr allgemein in der Haut sind Drüsen und Pigmentzellen. Die Drüsen kommen entweder vereinzelt als einfache Aaschenförmige Zellen oder als sackförmige Drüsen vor und an manchen Stellen häufen sie sich zu grösseren Conplexen an (Parotiden von Kröten und Salamandrinen). Die Pigmentzellen veranlassen durch die selbst- ständigen Contractionen ihrer Wandungen Gestaltsveränderungen und den Farbenwechsel dieser Thiere. Den Eingang in den Verdauungskanal bildet eine mit weit gespaltenem Rachen beginnende Mundhöhle, deren Kiefer und Gaumenknochen gewöhn- lich mit spitzen, nach rückwärts gekrümmten Zähnen bewaffnet sind, welche jedoch nicht zum Kauen, sondern nur zum Festhalten der Beute dienen. Selten fehlen die Zähne vollständig wie bei Pipa und einigen Kröten; bei den Fröschen sind sie stets im Öberkiefer und an dem Gaumenknochen vorhanden, im Unterkiefer fehlen sie jedoch immer. Bei den Coeeilien und Urodelen stehen sie nicht allein am Öberkiefer und Gaumen, sondern auch im Unterkiefer. Jeder Zahn endigt im 10 Amphibien, reinen unverletzten Zustand in zwei Spitzen. Nach Leydig stehen die Zähne nirgends weder in den Kinnladen, noch am Gaumen einreihig, sondern durchaus, also auch an dem Kiefer, in mehreren zum mindesten zwei Reihen, so dass mit dieser Beobachtung zu den Charakteren, weiche die Verwandtschaft der Amphibien mit den Fischen darthun, ein neues Glied kommt; denn während man sich früher darauf beschränken musste, das „Fischartige“ im Zahnsystem der Batrachier in den Gaumenzähnen zu finden, zeigt sich jetzt, dass die Bezahnung *der Kinnladen, INSORCRn sie meh il ist, an die der Fische erinnert. Die meisten sie eine Zunge, die breit und vorn angewachsen ist. Die Speiseröhre führt in den Magen und dieser in einen Darm, der nach seiner verschiedenen Weite in einen Dünn- und Dickdarm zerfällt. Bei den Larven ist der Darmkanal spiralförmig aufgerollt. Leber, Pancreas und Milz sind immer vorhanden. Alle Amphibien besitzen zwei ansehnliche Lungensäcke und neben denselben, sei es nur vorübergehend im Jugend- alter oder auch bleibend im ausgebildeten Zustand, drei oder vier Paare von Kiemen, die entweder frei sind oder von der Haut des Halses bedeckt, welche nach aussen die Kiemenspalten offen lässt. | Bei der Mehrzahl der Amphibien besteht das Herz aus einer Kammer und einer rechten und linken Vorkammer. In der Zeit der ausschliesslichen Kiemenathmung verhält sich die Circu- lation des Blutes ganz ähnlich wie bei den Fischen. Später bei hinzutretender Lungenathmung wird der Kreislauf ein doppelter und die rechte Vor- kammer nimmt das Körpervenenblut, die linke das arterielle Lungenvenen- blut auf. Die Kammer bleibt jedoch noch einfach und erhält dadurch nothwendig gemischtes Blut. Ein Theil des venösen Blutes durchströmt die Nieren und Leber (doppelter Pfortaderkreislauf) wie bei den Fischen und ergiesst sich erst dann in die Vena cava inferior. Obgleich das Nerversystem noch einer tiefen Lebensstufe entspricht, ist es dennoch nicht mehr so klein wie bei den Fischen, nicht allein sind die Hemisphären grösser und ist die Differenzirung des Zwischen- und Mittelhirns weiter fortgeschritten, sondern das verlängerte Mark umschliesst eine breite Rautengrube. Die Hirnnerven redueiren sich ähnlich wie bei den Fischen, indem der Facialis und die Augenmuskel- nerven noch von Zweigen des Trigeminus und der Accessorins und Glosso- pharynyeus von Aesten des Vagus ersetzt werden. Der Hypoglossus ist wie bei den Fischen erster Spinalnerv. Obgleich von den Sinnesorganen die Augen niemals fehlen, sind sie bei Manchen, namentlich den unterirdisch lebenden klein und von der Haut bedeckt (Proteus, Coecilien). Bei den Perennibranchiaten fehlen Augen- lider noch vollständig, bei den Salamandrinen ist ein oberes und unteres Augenlid vorhanden, bei den Batrachiern (mit Ausnahme von Pipa) ein oberes Augenlid und eine sehr bewegliche Nickhaut, neben der nur. bei Bufo ein unteres rudimentäres Augenlid auftritt. Das Gehörorgan besteht aus einem Labyrinth und drei halbeirkel- Anatomischer Bau. 11 förmigen Kanälen, die im Petrosum liegen; bei den Batrachiern tritt gewöhnlich noch eine Paukenhöhle hinzu. Als Sitz des Tastorgans ist die Haut zu betrachten, die ausserordentlich reich an Nerven ist. Die ' Geruchsorgane bilden paarige, mit Faltungen der Schleimhaut versehene Nasenhöhlen, welche durch hintere Oeffnungen — Choanen — mit der Rachenschleimhaut communiciren. Das Vorhandensein von Geschmack- papillen zeigt auf dem Vorhandensein eines Geschmacksinnes, obgleich die Zunge auch zu andern Functionen, z. B. als Fangapparat bei den Batachiern dient. Die Harnorgane bestehen aus den beiden aus den unteren Abschnitten der Wolff’schen Körper hervorgegangenen Nieren und aus den beiden Ureteren, welche in die hintere Wand der Cloake auf warzenförmigen Vor- Sprüngen sich öffnen. Bei allen zeigen die Harnorgane ein eigenthümliches Verhältniss zu den paarigen symmetrischen Geschlechtsorganen. Die Ausführungsgänge der Hoden senken sich in die Niere ein, verbinden sich mit den Harn- kanälehen und führen ihren Inhalt in die als Harn-Samenleiter fungirenden Ureteren. Im weiblichen Geschlecht erlangen die Ureteren eine bedeutende Grösse und übernehmen jederseits die Functionen der Eileiter. Diese beginnen mit freiem Ostium, nehmen die aus den traubenförmigen Eier- stöeken in die Bauchhöhle abfallenden Eier auf und münden nach mehr- fach geschlängelten Verlauf nach Aufnahme des Harnleiters seitlich in die Cloake. Die Eier sind verhältnissmässig klein und dünnhäutig, nach der Be- ‘ fruchtung, — welche gewöhnlich ausserhalb des mütterlichen Körpers ge- schieht, indem die Begattung meist eine äussere Vereinigung beider Geschlechter bleibt — durchläuft das Ei einen totalen Führungsprocess. Nach Ablanf dieses Processes bildet sich eine breite, schildförmige Keim- scheibe, die erste Anlage des Embryo. Die Jungen verlassen sehr früh- zeitig die Eihüllen und es folgt eine mehr oder weniger ausgeprägte Metamorphose mit anfangs ausschliesslicher Kiemenathmung. Der Verlauf dieser Metamorphose bewirkt die Ueberführung der in Form und Be- wegungsart an den Fischtypus anschliessenden Larve in die Gestalt des auf der höchsten Stufe kriechenden oder springenden Luftthieres und zwar durch eine Reihe von Zwischenstadien, die theilweise als bestehende Formen Geltung behalten. Die vollkommenen Amphibien sind theils Land-, theils Wasserthiere, die Larven jedoch leben nur im Wasser. Aber auch die Landthiere wählen sich feuchte, schattige Plätze in der Nähe des Wassers zu Auf- enthaltsorten, da bei der Beschaffenheit ihrer Haut das Leben in der trockenen Luft nicht möglich ist. Ein grosser Theil führt eine nächtliche Lebensweise. Die Nahrung besteht fast durchweg aus Larven von In- secten und Würmern. Das Vermögen, verloren gegangene Theile wieder 12 Amphibien. zu ersetzen, ist sehr gross. Fossile Reste treten erst im Tertiärgebirge auf; den fait der Gruppe der Amphibien nahe verwandten re an begegnen wir schon in der Triasformation. Literatur. (1) Troya. Mömoire sur la structure singuliere du tibia et du cubitus des grenouilles et des crapauds. M&moires de mathematique et physique presentees & l’Academie de Paris. T.1X. 1700. (2) Cuvier. Recherches sur les reptiles douteuz Humboldt et Bonpland Recueil d’observa- tions de Zoologie et d’Anatomie comparee. 1808. (3) Rusconi et Configliachi. Del proteo anguino di Laurenti monographia 1818. 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Durch einen senkrechten Schnitt in der Mittellinie des Körpers endlich wird das Thier in eine rechte und linke Hälfte getheilt, die Ebene dieses Schnittes ist die Median-Ebene, die relative Lage zu dieser wird durch die Ausdrücke medial und lateral bezeichnet. - Anatomischer Bau. 1 5 Schädel. Der Schädel der Amphibien schliesst sich in vielen Stücken an jenen der Fische an. Das Primordialeranium ist bedeutend entwickelt und dauert zum grössten Theil unverändert und von Deckknochen überlagert das ganze Leben hindurch. Bekanntlich unterschied man früher primäre und sekundäre Knochen- bildung. Nach der eine verkalkte die Intercellular-Substanz des Knorpels und das Knorpelkörperchen erlangte durch ungleichmässige Verdickung der Wände der Knorpelzelle sein strahliges Aussehen. Auf diese Art in prae- formirten Knorpel gebildete Knochen nannte man primäre. Secundäre dagegen wenn sie direct aus Bindegewebe entstehen, wie die vom Periost gebildeten Knochen, das Knochenkörperchen wurde als eine strahlige Bindegewebszelle betrachtet. Nachdem aber Gegenbaur (60) für beide Arten von Knochen eine gleichartige Bildung, aus den sogenannten Osteo- blasten nachgewiesen hat, geht daraus hervor, dass man die primären und seeundären Knochen nicht wie zwei verschiedene Formationen mit einer solchen Schärfe einander gegenüber stellen darf, wie bis jetzt geschehen. Diese Beziehungen — wie er in seinen Grundzügen der vergleichenden Anatomie sagt — drücken also keine fundamentalen Verschiedenheiten aus, sondern nur bestimmte Zustände, die sich besser als Entwickelungsphasen be- trachten lassen. Die secundäre Knochenbildung sei nach ihm die ältere und die erste Form, die der Knochen, für den wir keine plötzliche Ent- stehung, sondern eine allmälige Bildung annehmen müssen, in palae- ontologischen Zeiten angenommen hat; einen später vererbten Zustand findet man in den primären Knochen. Schädelabschnitte, welche Durch- trittstellen von Nerven oder Vorsprünge besitzen, werden also die gün- stigsten Verhältnisse dafür darbieten, dass der Knorpel von einer Lamelle umwachsen wird, wodurch dann die Bildung von sogenannten primären Knochen eingeleitet ist. An dem Schädel kann man die folgenden Knochen unterscheiden. > Die beiden Hinterhauptsbeine. (0l.) Ossa Oceipitalia lateralia (Exoccipital Huxley, Owen, Parker; Seitentheil des Hinterhauptsbein Rathke; Occipitale laterale Cuvier, Stan- nius, Gegenbaur, Dug&s, Luigi Calori u. A.; Hinterhauptsbein Köstlin; Os occipilis Hyrtl; Gelenkstücke des Grundbeins Meckel. —) bilden den hinteren Theil der Schädelkapsel und stellen die Verbindung mit der Wirbelsäule dar. Bei den Batrachiern sind sie in die knorpelige Grundlage des Schädels eingelassen. Oben und unten sind sie durch einen nicht verknöcherten Theil dieser Grundlage von einander getrennt. Sie repräsentiren eigentlich nur die Gelenktheile „partes condyloideae“ dieses Knochens während die knorpelig bleibenden Theile den Os occipitale basi- 16 Amphibien. lare (0. b.) und Os occipitale superius (o. 8.) (Dug&s) entsprechen. Bei Bufo japonicus bleibt das Oceipitale superius häutig. Die Occipitalia lateralia haben knorpelige Gelenkflächen zur Artieulation mit dem ersten Hals- wirbel. Nach unten umfassen sie divergirend die untere Hälfte des Um- fangs des foramen oceipitale magnum. Dieses Foramen zeigt bei den ver- schiedenen Gattungen und Arten eine sehr verschiedene Form. Nach unten stossen die Occipitalia lateralia an den Parasphenoid, nach oben . und lateralwärts an das Petrosum. Zwischen dem letzteren und das Ocei- pitale laterale liegt ein von oben lateralwärts herabsteigender Kamm, in welchem zugleich die Naht, welche beide Knochen von einander trennt, gelegen ist. Dieser Knochenkamm (Processus mastod. Aut.) bleibt ent- weder knorpelig (Rana esculenta, Bufo asper, cinereus, Ceratophrys, Bombi- nator ete.) oder verknöchert schon sehr früh. (Rana temporaria, Pipa americana, Hyla ete:) Im ersten Fall vereinigen sich die beiden Knochen sehr frühzeitig mit einander, während sie in dem anderen Fall durch primitiven Knorpel von einander getrennt bleiben. An der unteren Fläche des Oceipitale laterale bemerkt man eine Ver- tiefung — Fossa occipitalis lateralis — mit einem Kanal — Canalis vagi — durch welchen der Nervus vagus aus der Schädelhöhle austritt. An der Bildung des Ohrlabyrinthes nimmt das Ocerpitale laterale einen später ge- nauer zu erörterenden Antheil. Der N. hypoglossus tritt nicht wie bei Reptilien, Vögeln und Säugern durch den canalis vagi aus dem Oceipitale laterale, sondern durch das erste Foramen intervertebrale, zwischen Oceipitale laterale und ersten Halswirbel. Bei den Urodelen sind die Oceipitalia lateralia mit den Felsenbeinen verwachsen. Das Foramen pro nervo vago ist sehr gross. Ein oceipitale superius fehlt bei Menopoma, Proteus und Amphiuma, bei Oryptobranchus japonicus bildet es eine sehr kleine Knorpelplatte, etwas grösser ist die- selbe bei Söredon und Siren, während es bei Menobranchus durch eine bindegewebige Membran vorgestellt wird. Das Oceipitale basilare fehlt fast immer bei den Urodelen oder wird durch eine äusserst kleine Knorpelfläche vorgesellt. (Siredon pisciformis.) Der mediale Gelenkhöcker des ersten Wirbels (s. Wirbelsäule) artieulirt in eine mit Knorpel überdeckte Gelenkgrube des Parasphenoid. Dieser Knorpel ist ein Theil des knorpeligen Primordialeranium. Das Foramen magnum wird also bei den Urodelen zum grössten Theil durch die Ocei- pitalia lateralia, das Parasphenoid und das knorpelige Oceipitale swperius — oder wo dieses fehlt, — durch die Parietalia gebildet, nur bei Siredon betheiligt sich auch das Occipitale basilare an der Bildung des Foramen ocei- pitale. Als ein Ossiculum oceipitale accessorıum movum beschreibt Hyrtl (56) ein kleines Knöchelchen, welches an dem hinteren Umfang des Schä- dels gelegen ist und dessen vordere Fläche mit der Sutura oceipito- sphe- noidalis sich vereinigt, während die hintere Fläche zur Insertion der Mus- keln dient, welehe den Kopf beugen. Es ist mit den übrigen Knochen Amphibien, 47 ziemlich fest verwachsen und lässt nur sehr wenig Bewegung zu. Die Bedeutung dieses Knöchelchens ist durchaus unbekannt. Bei Menopoma und Siredon scheint es dagegen zu fehlen, ebenso bei Menobranchns. Auch bei dem fossilen Cryptobranchus kommen zwei Occipitalia lateralia vor, welche die Gelenkhöcker zur Artieulation mit dem ersten Hals- _ wirbel tragen, während das Oceipitale basilare und superins entweder höchst rudimentär entwickelt sind oder gänzlich fehlen. Nach Huxley (54) wird der vordere Theil des Oceipitale laterale, welcher das Loch für den n. vagus umschliesst, höchst wahrscheinlich das „Opisthotic“ repräsentiren. Das Keilbein. (ps.) Os parasphenoideum (Sphenoideum Eeker, Cuvier, Duges, Luigi Calori; Parasphenoid Huxley, Gegenbaur, Parker; Keilbein Köst- lin, Rathke; Basi-occipito-sphenoidal Owen; Sphenoideum basilare Hyrtl; Körper des Grundbeins Meckel) hat bei den Batrachiern eine kreuz- förmige Gestalt und bildet zum grössten Theil die Basis des Schädels. Von den zwei in der Mittellinie liegenden longitudinalen Armen ist der hintere bei weitem kürzer und liegt vor und zum Theil unter dem knor- peligen Os basilare oceipitis. Bei Bufo japonicus trägt dieser Theil des Keilbeins einen knöchernen Kamm, weleher sich bis zum Hinterhauptsrand fortsetzt. Bei Ceratophrys cornuta fehlt dieser Theil des Parasphenoid voll- kommen. Anch bei Pyzxicephalus adspersus ist dieser Theil sehr kurz und reicht als ein kleiner Knochenkamm bis zwischen die Ossa occipitalia lateralia. Der vordere und längere Arm, welcher grösstentheils von unten die Schädelkapsel schliesst, vereinigt sich nach vorn mit den Ossa palatina und steht mit seinen Seitenrändern mit dem von einigen als ala magna (alisphenoid) gedeuteten Theil des Schläfenbeins und dem vorn an diesen gelegenen Knorpel, welcher die Seitenwand der Schädelkapsel zum grösseren Theil bildet, in Verbindung. Die queren Seitenarme des Kreuzes legen ‚sich an die Occipitalia lateralia und die Felsenbeine an. Sie werden von den Pterygoidea durch eine unmittelbare Fortsetzung des Primordialknorpels, auf welchem sich das Parasphenoid als Deckknochen abgelagert hat, ge- trennt. Bei Pipa hat das Parasphenoid seine kreuzförmige Gestalt ver- loren und bildet hier eine viereckige ziemlich breite Knochenplatte. Bei deu Urodelen hat das Parasphenoid seine kreuzförmige Gestalt ebenfalls zum grössten Theil verloren. Während es bei den Batrachiern ziemlich schmal ist, hat es sich dagegen bei den Urodelen sehr in die Breite entwickelt. An den Stellen, welche den queren Seitenärmen des Kreuzes bei den Batrachiern entsprechen, findet man bei den Urodelen nur zwei kleine seitliche Hervorragungen. Nach hinten trägt das Para- sphenoid an der Begrenzung des Hinterhauptsloches bei. Der Vorderrand grenzt bei Uryptobranchus und Menopoma an dem Vomer, bei dem letzteren für einen sehr kleinen Theil auch noch am die Orbito-sphenordea. Bei Süredon Brenn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. 3 18 Anatomischer Bau. streckt sich das Parasphenoid viel mehr nach vorn aus, indem hier die Ossa vomeris nicht unmittelbar vor-, sondern vielmehr seitwärts von dem Parasphenoid gelegen sind; dasselbe gilt von Salamandra und Am- phiuma und in noch viel höherem Grade von Menobranchus, Proteus und Siren. Durch diese Eigenthümlichkeit grenzt das Parasphenoid bei Siredon, Salamandra und Amphiuma nicht allein vorn, sondern auch seitwärts an die Vomera. Bei Proieus, Menobranchus und: Siredon reicht das Para- sphenoid bis zur Oberkieferregion. | Die Felsenbeine. (pt.) Ossa petrosa (Rocher Cuvier; Rupeo-ptereal Dug es; Ala magna s. tem- poralis ossis occipitis Stannius, Köstlin; Schädelstück des Schläfenbeins Meckel; Felsenbeine Rathke; Petrosum Ecker, Huxley, Gegen- baur, Owen, Hyrtl, Hallmann; Proolic, Parker u. A.) liegen la- teralwärts und vor den Occipitalia lateralia. Sie bilden die seitliche Aus- breitung des hintersten Theils der Schädelkapsel, in welcher das Gehör- organ enthalten ist. Eine ansehnliche Höhle, an deren Bildung sich auch die Occipitalia lateralia betheiligen und welche zur Aufnahme des Ohr- labyrinthes dient, mündet nach innen frei in die Schädelhöhle und an der hinteren Schädelwand durch die Fenestra ovalıs nach aussen, welches so wohl von dem Petrosum wie von dem Oceipitale laterale gebildet wird. Die Fenestra ovalis wird von einem aus dem zweiten Visceralbogen her- vorgehenden Knorpelstückchen geschlossen. An der medialen Fläche des Petrosum befindet sich unmittelbar in der Nähe des Foramen pro n. vago, das Loch für den ». acusticus, welches entweder einfach oder durch eine kleine Knochenleiste in zwei getheilt ist (Dufo japomicus). Der laterale hintere Theil des Felsenbeins bleibt gewöhnlich knorpelig und wird lateralwärts und nach vorn vom foramen ovale von einem kleinen Loch durchbohrt, durch welches der nervus facialis oder tympa- nicus nervi vage Volkmann, welcher die Elemente des n. facialis ent- hält, aus der Augen-Schläfengrube hindurchtritt, um nach Aufnahme eines Astes von ramus glosso-pharingeus des n. vagi (ramus awrieularis nervi vagi) als eigentlicher facialis weiter zu gehen. Lateralwärts findet sich ein Fortsatz, an welchem sich das Kiefersuspensorium ansetzt, hinter diesem die Aushöhlung, in welchen die Gehörknöchelchen liegen und welche man als fossa tympanica bezeichnen kann. Der vordere Theil des Knochens begrenzt von hinten her die Augenhöhle und bildet deren hintere und mediale Wand. In diesem Theil liegt ein ziemlich grosses, ovales Loch, durch welches der n. trigeminus — welcher auch die Elemente des facialis enthält — und mehrere Augenmuskeinerven durchtreten und welches dem Zoramen ovale, rotundum und der fissura orbitalıs des menschlichen Keilbeins entspricht. Wegen des Verhaltens dieses Theiles des Knochens zu den durchtretenden Nerven hat man auch wohl den ganzen Knochen als ala magna oder temporalıs des Keilbeins bezeichnet Amphibien. 19 (Stannius), oder wenigstens als einen Knochen, der diese Theile in sich enthält, wie Dug&s, der ihn deshalb Felsen-Flügelbein genannt hat Owen nennt diesen Theil des Petrosum das „Alisphenoid“. | Wie schon bei den Oceipitalia lateralia erwähnt, bleibt das Petrosum entweder durch Knorpel von dem Oceipitale laterale getrennt oder geht eine knöcherne Verschmelzung mit demselben ein, womit auch eine mehr oder weniger vollständige Ossification des processus mastoideus bei letzter er Art zusammenhängt. Huxley und Parker erklären den Theil des Felsenbeins, welcher das foramen pro n. trigemino enthält für das Prootieum. Bei den Urodelen sind die Petrosa mit den Occrpitalia lateı la fest verwachsen, die nach hinten gekehrte Parthie, welche zum grössten Theil knorpelig ist, zeigt die sehr grosse Fenestra ovalis, welche hier ebenfalls durch eine Knorpelplatte geschlossen ist. Die Höhle zur Aufnahme des ' Ohrlabyrinthes ist bei den Urodelen noch grösser als bei den Batrachiern, mündet hier ebenfalls frei in die Schädelhöhle ein und wird von dem Petrosum in Verbindung mit dem Oceipitale laterale gebildet. Der nach vorn gekehrte Theil des Petrosum zeigt das Foramen pro n. trigemino. et faciali, letzterer hat hier einen von dem n. trigeminus getrennten Ür- sprung, während bei den Fröschen der dem facialis entsprechende Nerv aus dem Ganglion Gasseri entspringt und also als ein Theil des n. trigeminus zu betrachten ist. Dieser Theil des Petrosum, wird von Owen auch hier als Alisphenoid betrachtet. Medianwärts grenzt das Petrosum an das Parietale, lateralwärts an Zympanicum und Quadrato-jugale, während es von unten zum grössten Theil auf dem Parasphenoid ruhet. Bekanntlich hat Huxley (47) zuerst nachzuweisen versucht, dass an der Bildung des Ohrlabyrinthes gewöhnlich drei Knochen sich betheiligen, welche er mit dem Namen ‚„epi-otic- bones, ossa epiotica““ bezeichnet hat. In den Lectures of comparative anatomy giebt er an, dass zwei dieser 0550 epiotica bei den Amphibien gewöhnlich angetroffen werden, nament- lich das Os opisthoticum, welches durch den vorderen Theil des Oceipitale laterale, in welchem das foramen pro n. vago gelegen ist, wird vorgestellt und das Os pro-oticum welches an dem vorderen Theil des Petrosum vor- kommt, an der Stelle, wo das foramen pro n. trigemino sich befindet. Da. gegen bezweifelt er das Vorkommen eines Epi-oticum, obgleich er angiebt dass bei Siredon und Menobranchus unter dem Namen von Mastoid. die Anwesenheit eines Epi-oticum angegeben wird. In seinem Handbuch der Anatomie der Wirbelthiere dagegen äussert sich Huxley folgendermassen: „Ob die epi-otischen und opisth-otischen Stücke constant vorkommen ist zweifelhaft“. Nachdem aber Vrolik in seiner ausgezeichneten Disser- tation nachgewiesen hat, dass die ossa-epi-otica bei den Fischen und bei den Säugern als eigentliche Theile der Schädelwand zu betrachten sind, und nicht wie Huxley erwähnt als specielle Bildungen der Gehörkapsel, so war es schon a priori zu erwarten, dass auch bei den Amphibien die ossa epi-otica keine specielle Bildungen der Gehörhapsel En und auch 0 Anatomischer Bau. hier als wirklich der Schädelwand zukommend angesehen werden müssen, um so mehr, da die Anwesenheit von zwei oder wenigstens von einem dieser Knochen durch Huxley selbst bezweifelt wird. In der Gegend des foramen pro n. vago sucht Huxley sein Opisth- oticum und in der des foramen pro n. trigemino sein Pro-oticum. Will man sich einen deutlichen Begriff von der im Innern des Schädels enthaltenen Knorpelmasse und von der allmähligen Entwiekelung der knöchernen Theile aus dem Primordialeranıum machen, so bekommt man diese am besten auf vertikalen Querschnitten zu sehen. Der erste Sehnitt (Taf. IN, Fig. 2) ist durch die Austrittsstelle des n. vagus, welcher im Occipitale laterale gelegen ist, geführt, der zweite, dritte und vierte Schnitt respective etwas mehr nach vorn (Taf. IH, Fig. 4, 6, 8), der fünfte Schnitt eben vor, der sechste durch die Austrittsstelle des n. irigeminus (Taf. IN, Fig. 12). Vergleicht man diese Schnitte mit einander, so geht daraus hervor, dass nur in der Nähe des Nervenloches die Verknöcherung im Stande gewesen ist, den Knorpel in seiner ganzen Dicke in Knochen umzusetzen, nach der Peripherie kann sie nurnoch dünne, dem Knorpel aufliegende Knochen- lamellen schaffen. Da dieses Verhältniss sich bei den meisten Amphibien- knochen wiederholt, so können die Worte primär und secundär, die, wie auch Vrolik hervorhebt, in ganz umgekehrten Sinne zu gebrauchen wären, weil die secundären Knochen zuerst auftreten und die primären sich später bilden, nicht mehr beibehalten werden. Wir thun ae am besten, diese Namen mit den von euch und perichondrostotisch zu ersetzen, und bezeichnen als enchondrostotisch den Knochen, da wo er über den Knorpel vorragt und als perichon- drostotisch da wo er als eine dünne Lamelle dem Knorpel aufliegt. Es drücken diese beiden Worte nur das Massenverhältniss zwischen Knochen und Knorpel aus, zwischen en- und perichondrostotische Knochen giebt es allmählige Uebergänge. Betrachtet man nun die verschiedenen Querdurchschnitte, so geht dar- aus hervor, dass der Amphibienschädel eine gemischte en- und perichon- drostotische Natur besitzt und dass vor dem Oceipitale laterale und Petrosum in der Umgebung des foramen pro n. vago et trigemino der enchondro- stotische Theil liegst, während auf einer gewissen vertikalen Entfernung des Nervenloches das Occipitale laterale und Petrosum ihre enehondrosto- tische Natur mit einer perichondrostotischen vertauschen. Parker äussert sich darüber folgendermaassen: „They (das Petrosum [Prootieum Parker] und das Occipitale laterale |Exoceipwal Parker] do not commence im the perichondrium, but in the superficial cells of the cartılagimous eranınm (super- ficial endostosis); but unlike endosteal tracts hereafter developed, they ossify the cartilage throughout. Each tract is spickle-shaged; the prootic commences external to the nerve outlet, soon to embrace it; the exoceipital begins on the inner side“. Vergleicht man nun diese Schnitte mit den, welche so viel wie mög- lich durch entsprechende Stellen an Embryonenschädel angefertigt sind Am BEAMAEN: 21 Tat. u, Fig. 1,3, 5, 7, 9, 11), so bemerkt man, dass an dem nicht ausgewachsenen Amikibienschädel der Berichan ie kelinche Zustand dem enchondrostotischen vorausgeht und dass der letztere sich nur dann bildet, wenn der Primordialknorpel durch perichondrostotische }Lamellen, i. e. an den Stellen wo sich die Löcher zum Durchtritt von Nerven befinden, umwachsen worden ist, weil hier die Gelegenheit gegeben, dass der Knochen, weleher dem Primordialknorpel als Deckknochen aufliegt, nach innen tritt, und so den Knochen aussen sowohl als innerlich umwächst. Ist diese Bedingung erfüllt, so verknöchert der Knorpel in seinem ganzen Umfange. Zugleich aber lehrt die Untersuchung dieser verschiedenen Querdurch- schnitte, dass von den beiden erwähnten Zuständen der perichondrostotische der ältere ist, und dass der spätere enchondrostotische von einem früher perichondrostotischen abzuleiten ist. Ich glaube mit vollem Recht behaupten zu dürfen, dass die am Ohr- labyrinth vorkommenden Verknöcherungspuncte, welche durch Huxley nicht als Theile der eigendlichen Schädelwand, sondern als specielle Bildungen der Gehörkapsel angesehen worden sind, nicht als solche sondern als wirklich der eigentlichen Schädelwand zukommend zu betrachten seien und dass das Petrosum und das Occipitale laterale sich unter dem Einfluss der günstigen Bedingungen, die ihn durch das Loch für den n. trigeminus, respectwe vagus geboten werden, entwickelt haben. Wenn man weiter überlegt, dass nach Huxley die drei von ii als „Otica“ genannten Knochen, allgemein bei allen knorpelig praeformirten Sehädeln verbreitet sein sollen, dann wird man berechtigt die Bedingung auf zu stellen, dass diese drei Knochen bei Amphibien und besonders bei Fischen, als den niedrigsten und ältesten Wirbelthieren, deutlich als solche wahrnehmbar sein sollten. Bei den Fischen hat Vrolik nachgewiesen, dass diese drei Huxley’schen Otica, die Function der Bergung des Ge- hörorganes mit anderen, zu den Namen ‚„Otica‘‘ ebenso gleich berechtigten Knochen theilen, oder’dass sich auch das Gegentheil nachweisen lässt- dass die drei Huxley’schen Otica diesen Namen gleichfalls nicht ver- dienen. Aber auch bei den Säugethieren scheint im Allgemeinen die Zahl und die Lage der Knochenpuncte am Felsen- und Zitzenbein nicht con- stant zu sein und also auch hier nicht den Huxley’schen Ofica zu ent- sprechen. Bei den Amphibien wird das Vorkommen des opisthotischen und des epiotischen Stückes, wenigstens des letzteren von Huxley selbst bezweifelt. Wir können also auch mit vollem Rechte für die Amphibien sagen, dass für keinen der Huxley’schen Otica eine specielle functionelle Be- ziehung zur Gehörkapsel nachweisbar ist. Die Stirn-Scheitelbeine. (p. f. pf.) Ossa fronto-parietalia sind in ausgewachsenem Zustande bei den Ba- trachiern sehr innig mit einander verwachsen, bei den Larven jedoch sehr deutlich von einander getrennt. Sie bilden paarige, sehr längliche, »2 Anatomischer Bau. - platte Knochen, welche das zum grössten Theil noch vorhandene Primor- dieleranium deeken und fast die ganze obere Wand oder Decke der Schädel- kapsel bilden. In der Mittellinie sind sie durch eine zackige Naht — sutura sagittalis — mit einander verbunden. Nach hinten stossen sie an die Oceipitalia lateralia und petrosa, nach -vorn an das Ethmoideum), auf welchem diese Knochen schuppenartig aufliegen. Der grösste Theil des lateralen Rands ist frei, betheiligt sich an der Bildung der sehr. grossen Augenhöhlen und ist etwas nach abwärts umgebogen. Auf der obern Fläche dieses Knochens erhebt sich zuweilen ein ziem- lich starker Knochenkamm, welcher nach hinten diehotomisch sich theilt. Sehr stark ist dieser nen bei Rana saparuae und R. grumniens, weniger stark dagegen bei R. hydromedusa. Bei den meisten ist die Oberfläche des .Fronto-parietale glatt, bei einigen z. B. Oultipres, Pelobates und Anderen mit rauhen Höckerchen be- setzt und sehr in die Breite entfaltet, wodurch die Augenhöhle und Schläfen- grube bedeutend kleiner werden. Dasselbe gilt von Bombinator und Cerato- phrys cornuta. Bei Pyzxicephalus adspersus entwickelt sich an der lateralen Seite dieses Knochens ein kleiner Fortsatz, welcher bei Ceratophrys dor- sata sehr stark entwickelt ist und sich mit einem von dem medialen Rande des Os iympanicum entspringenden Fortsatz vereinigt, wodurch die Augen-Schläfenhöhlegrube überbrückt wird. Bei den anderen Batrachiern wird diese knöcherne Brücke durch eine bindegewebige Haut vertreten. Bei Brachycephalus ephippium ist die ganze Schädeloberfläche von einer nirgends durch Nähte unterbrochene, überall innig zusammenhängende Knochenkruste überzogen, welche in gleicher Ebene mit dem Rückenschild liegt. Bei Pipa americama bildet die Schädeloberfläche ebenfalls ein mehr oder weniger zusammenhängendes Üontinuum. Bei den Urodelen sind die Ossa parietalia und frontalia nicht wie bei den Batrachiern mit einander verwachsen. Die Ossa parietalia streeken sich sehr weit nach vorn bis zur Oberkieferregion aus und nehmen theil- weise die Frontalia zwischen sich ein. Nach hinten grenzen die Parietali« an die Petrosa, lateralwärts an das Tympanıcum , Pterygoideum und Eth- moideum, wmedianwärts hinten aneinander und vorn an die Frrontalia. Dort, wo in der Mittellinie die Parietalia an die Frontali« grenzen, trifft man sewöhnlich eiu Os Wormiü an (Oryptobranchus, Menopoma). Bei einigen Urodelen zerfallen die Frontalia in Frontalia principala, kurzweg Frontalia genannt und Frontalia anteriora (fronto-lacrymale Duge&s, antorbital Owen, Huxley, frontale anterius Stannius, Nasale Externo Luigi Calori). Die Frontalia liegen in der Mittellinie und weichen nach vorn gabelförmig aus einander, während die Frontalia amteriora nach vorn und lateralwärts liegen, an der Stelle anfangen, wo die Parietalia aufhören und zum grössten Theil den vorderen Rand der Augenhöhle begrenzen. Das Verhältniss des Frontale zu den Nasenlöchern ist bei allen nicht gleichartig. Bei Oryptobranchus japonieus erreicht das Frontale die Nasenöffnung nicht. Amphibien. - 23 Bei Menopoma dagegen wohl, hier begrenzen sie den Vorderrand dieser Oeffnung, ebenso bei Siredon und Salamandra. Bei Menobranchus, Am- phiuma, Proteus und Siren fehlen die Frontalia anteriora. Das Siebbein. (etm.) Einer der schwierigst zu deutenden Knochen ist das Gürtelbein ‚, Os en ceinture“ von Cuvier, ein ringförmiger Knochen, der nach vorn die Sehädelkapsel vervollständigt und sowohl Decke als Basis und Seiten- wände bildet. Oben wird dieser Knochen zum grössten Theil vom Frronto- parietale, unten vom Parasphenoid gedekt. Nur der hintere Theil des Knochens ist übrigens ringförmig, der vordere Theil wird durch eine mitt- lere Scheidewand in einen Doppelkanal zum Durchtritt der Geruchsnerven verwandelt. Nach vorn erweitern sich diese Kanäle trichterförmig und betheiligen sich an der Bildung der Nasenhöhlen, die jedoch zum grössten Theil von einem gleich zu beschreibenden Knorpel gebildet werden, in welchen der in Rede stehende Knochen sich nach vorn fortsetzt. Sehr verschieden verhalten sich die Seitenwände dieses Knochens. Bei einigen strecken sie sich sehr weit nach hinten aus, z. B. bei Rana hydromedusa und R. saparuae, am stärksten bei Pipa americana. Bei andern dagegen bleiben sie nur auf dem ersten Drittel zwischen dem vorderen Theil der Schädelkapsel und dem Petrosum beschränkt, (Ceratophrys cor- nuta), etwas tiefer reichen sie bei Dombinator; bei Bufo (B. cinereus, ara- bieus, japomicus), Hyla und den andern Rana-Arten streeken sie sich un- gefähr bis zur Hälfte des Parasphenoid, resp. Fronto-parietale aus. Der vordere Theil dieses Knochens hat jederseits einen von hinten nach vorn und medianwärts verlauferden Knochenkanal durch welchen der ramus nasalıs vom ersten Ast des Trigeminus verläuft und aus Den Augenhöhle in die Nasenhöhle tritt. Cuvier hat diesen Knochen mit dem ziemlich bedeutungslosen Namen von „Os en ceinture“ belegt. Meckel nennt denselben ‚„‚Riechbein“, Duges und mit ihm viele andere Autoren „Os ethmoideum“. Köstlin betrachtet das Os en ceintwre von Cuvier als das Frontale, während das F'ronto- parvetäle Autoren nach ihm das Parietale vorstellen würde. Rathke, Gegen- baur und Andere betrachten ihn als vordere Keilbeinflügel ‚, Orbito -sphe- nord“. Huxley lässt diesen Knochen dem Ethmoideum, Frontalia arteriora und orbito-sphenoidalia entsprechen, während Parker sich den Autoren anschliesst, welche diesen Knochen als Ethmoideum betrachten. Aus den verschiedenen Namen, mit welehen man diesen Knochen belegt hat, geht schon die Schwierigkeit seiner Deutung hervor. Dass dieser Knochen nicht vom Orbito-sphenoid, anderer Wirbelthiere entspringt, geht, wie ich glaube, schon daraus hervor, dass derselbe in sehr vielen Fällen und immer bei jungen Thieren nicht bis zu dem Foramen pro nervo optico Sich ausstreekt und auch in den Fällen, wo dies wirklich 24 Anatomischer Bau. vorkommt, wird das Foramen pro n. optico durch einen knorpeligen Ring von dem umringenden Knochen begrenzt. Entsprach dieser Knochen wirklich dem Orbito- Pe so müsste die Verknöcherung hier auch höchst wahrscheinlich von der Umgebung des Foramen pro n. optico ausgehen und hier sehen wir gerade das um- gekehrte. Denn hier geht die Verknöcherung von dem Foramen pro ramo nasali nervi trigemini aus, wie man am besten an Durchschnitten junger Froschschädel sehen kann und schreitet allmählig von aussen nach innen (Taf. IM, Fig. 14 u. 15). Daher kommt es, dass sehr oft, während dieser Knochen fast vollkommen verknöchert ist, nur die inneren Parthien noch 'knorpelig sind und dass die N. olfactoriw also nicht durch Knochen, sondern durch knorpelige Kanäle hindurchtreten. Wenn man weiter bedenkt, dass bei den höheren Wirbelthieren der Ramus nasalis n. trigemini (ramus naso- ciharıs) aus der Augenhöhle in die Nasenhöhle tritt, durch ein Loch, das zwischen der Pars orbitalis ossis frontalis und dem Os ethmoideum (lamina papiracea) gelegen ist, und auch bei den Fröschen ein ähnliches Verhältniss vorkommt, obgleich hier das Loch nicht zwischen beiden Knochen sondern immer nur dem einen angehört, so glaube ich, dass man wohl mit einigem Grund diesen Knochen als ein Zthmoideum betrachten darf. Bei den Fröschen sollte also mit dem eigentlichen Sphenoid auch ein Alisphenoid und Orbito-sphenoid fehlen. Die richtige Deutung des Os en ceintwre wird noch schwieriger, wenn man auch die Urodelen in Betrachtung zieht. Hier wird dieser bei den Batrachiern unpaare Knochen höchst wahrscheinlich durch zwei dünne Knochenplatten repräsentirt, welche gewöhnlich mit dem Namen ‚,Ala parva“ oder „Orbito-sphenoid“ bezeichnet werden. Diese beiden Knochen- platten liegen bei Oryptobranchus und Menopoma zwischen dem medialen hand des Pferygoid und dem laterale des parietale, also an dem lateralen Umfang der vorderen Schädelkapsel. Dasselbe gilt von Salamandra und Siredon, jedoch in dem Verstande, dass sie hier nicht am Pferygoideum grenzen, sondern die vordere mediale Wand der Augenhöhlen bilden. Bei Menobranchus fehlen diese Knochen und werden nur durch knorpelige Theile vertreten; dagegen scheinen sie bei Proteus, Amphimma und Siren wieder als knöcherne Theile vorhanden zu sein. Ob diese zwei Knochenplatten bei den Urodelen wirklich dem Os ethmoideum entsprechen und also auch wie bei den geschwänzten Am- phibien als ein Ethmoideum aufzufassen sind, dürfte noch näher unter- sucht werden. Ich selbst habe über die osteogenetische Entwickelung dieser beiden Knocbenplatten bei den Urodelen keine Untersuchung anstellen können, weil mir das nöthige Material fehlte. Auf der Grenze zwischen dem hinteren Rand dieser Knochenplatten und dem knorpeligen Primordialeramium liegt das Foramen pro nervo op- tıco und am vorderen Rande das Loch für den ramus nasalıs nervt trigemint. Bei Cryptobranchus japonicus und Menopoma Alleghaniense liegt das Re Wu. ® En 0 VE Amphibien. 5 Foramen opticum mehr in der Mitte der Knochenplatte, bei Salamandra am Ende dieser Platte. Ging die Verknöcherung bier wirklich von dem Foramen opticum aus, “was jedoch nicht wahrscheinlich ist, so sollte dann das Ethmoideum der Anuren nicht als homolog mit den ebengenannten Knochenplatten der Urodelen betrachtet werden, was künftige Untersuchungen entscheiden müssen. Wenn wir diese Knochen also mit dem Namen „Orbito-sphenoid“ belegen, so geschieht dies allein, um die Namenclatur nicht wieder mit einem neuen Namen zu beschweren. Knorpelige Nasenkapsel. Bei den Batrachiern gehen die vorderen Ränder der beiden nach vorn trichterförmig erweiterten Höhlungen des Os-ethmoideum in einen Knorpel über, der zwei durch eine mediane knorpelige Scheidewand getrennte, lateralwärts sich öffnenden Kapseln bildet. Man kann daran unterscheiden 1) ein knorpeliges Septum, welches die Fortsetzung des knöchernen bildet, (Parker nennt diesen knöchernen Theil Septum nasi); 2) einen Boden dieser Geruchshöhlen nach hinten schmäler nach vorn breiter werdend; 3) eine etwas schmälere Decke derselben. Boden und Decke gehen in einer vorderen gewölbten Fläche in einander über. Von dieser Knorpel- kapsel gehen verschiedene Fortsätze aus, welche dieselbe mit dem Knorpel des vorderen Armes des Pierygoideum und mit dem vorderen Ende des Oberkiefer verbindet. Ein nach rück- und medianwärts verlaufender Fort- satz umgrenzt von aussen das Nasenloch, giebt im Verlauf eine freie Zacke ab und endet mit einer an die Decke der knorpeligen Nasenkapsel ange- legte Doppelzacke. | Auf dem Boden der Nasenkapsel befindet sich in der Richtung von hinten nach vorn und lateralwärts jederseits eine hügelförmige knorpelige Erhöhung, welche man vielleicht auch als Andeutung einer Nasenmuschel betrachten kann. Von der vordern Wand ausgehend aber erstreckt sich in einer jeden Nasenhöhle eine ziemlich horizontal liegende, nach hinten mit einem freien gezackten Rande endigende, theilweise verknöcherte Platte. Es sind dies die „Cornets“ von Dug£s, von diesem Forscher richtig als Nasenmuscheln, von Cuvier als Rudimente vom Nasenbein bezeichnet (Ecker). Unter den Anuren ist nach den Untersuchungen von Friedrich und Gegenbaur bei Siredon pisciformis die Nasalregion ganz knorpelig, und sind in einem mittleren Körper und zwei Seitentheilen die Nasenkapseln zu unterscheiden (S. Taf. V. Fig.4 u. 5). Ersterer stellt einen fast ganz soliden, von oben gesehen rechteckigen Körper dar, der als eine breite Scheide- wand die beiden Nasenkapseln von einander trennt und dessen hintere Fläche die vordere Wand der Schädelhöhle bildet. Die obere Fläche dieses mittleren Nasalkörpers flacht sich nach vorn zu dachförmig ab, ‚ so dass statt einer vorderen Fläche eine vordere stumpfe Kante entsteht, 26 Anatomischer Bau. deren beide Ecken sich in zwei seitliche Fortsätze (e) ausziehen, welche einen tiefen Ausschnitt (f) zwischen sich fassen und unmittelbar in den knorpeligen Boden der Nasalkapsel jederseits übergehen. Auf einem Längendurehschnitte mitten durch den Schädel zeigt die mittlere Nasal- kapsel die Form eines Keiles, dessen verschmälertes Ende nach vorn ge- richtet ist und der manchmal im Innern eine gegen die Basis des Keiles zu gelegene, jedoch nur ganz unbedeutende Höhle zeigt. Die untere Fläche dieses mittleren Nasalknorpels setzt sich seitlich und nach aussen jederseits unmittelbar in eine Knorpellamelle (g) fort, welche den Boden der Nasenkapseln bildet und zugleich eine Gaumenplatte . darstellt. Nach hinten verlängert sich die untere Fläche des mittleren Nasalknorpels ebenfalls in eine Knorpelplatte, welche in der Mitte eine schwache Spina, zu beiden Seiten derselben leichte Aussschnitte zeigt. Der eben beschriebene mittlere Nasalknorpel und die Orbito-sphenoidea ‘ verbinden sich jederseits durch eine senkrecht stehende Knorpelwand (i), welche die Nasenhöhle von hinten und innen begrenzt und das Loch zum Durchtritt des Riechnerven (k) enthält. Die Seitentheile der Nase ‚bestehen aus zwei länglich runden, vollkommen knorpeligen Kapseln (11) an denen wir einen Boden und eine Decke unterscheiden. Ersterer wird gebildet von der nach aussen sich ausdehnenden unteren Fläche des mitt- leren Nasalknorpels; er zeigt vorn, da wo der Nasalkörper sich in seine zwei seitlichen stumpfen Spitzen auszieht, um seitlich in ihm sich fortzusetzen, jederseits eine unbedeutende Einkerbung, die zu einem kleinen Foramen (}) führt, zu welchem der Nasenast des N. trigeminus heraustritt. Die Decke der Nasenkapsel (n), eine äusserst zarte Knorpelplatte, ent- springt von der oberen seitlichen Kante des mittleren Nasalknorpels und zugleich von der schon beschriebenen senkrechten, die Nasenhöhle nach hinten und innen begrenzenden Knorpelwand, welche den mittleren Nasal- knorpel mit den Orbito-sphenoidea verbindet. Vorn und seitlich hängt die Decke zusammen mit dem Boden der Nasenkapsel, nach hinten aber bildet sie einen freien, nach umgerollten Rand. Etwas nach aussen von dem Loch vor dem Nasenast des Trigemimus findet sich in ihr die äussere Nasenöffnung (a. n. e.). Auch bei Oryptobranchus, Menopoma, Salamandıa und höchst wahrscheinlich bei allen Urodelen ist die Nasalregion ganz knorpelig und in einem mittleren Körper und zwei Seitentheilen die Nasen- kapseln zu unterscheiden. Die knorpelige Grundlage der Schädelkapsel, das Primordial- eranium. Wenn man bei den Batrachiern die Ossa fronto- parietalia und das Parasphenoid entfernt, so findet man darunter das knorpelige Primordial- cranium, auf welchem sich die betreffenden Knochen als Deckknochen ab- gelagert haben. (Taf. IV, Fig. 1—5) Die obere Fläche des Primordial- cramium zeigt in der Regel in seinem hinteren Theil jederseits eine Lücke Amphibien. 27 und nach vorn in der Mittellinie eine unpaare, viel grössere Lücke, welche bis zum Ethmoideum reicht und nur durch Bindegewebe ausgefüllt ist. Nach hinten reicht der Knorpel zwischen den Occipitalia lateralia gewöhnlich bis zum Foramen occipitale magnum und stellt dann ein knorpeliges Os occipitale superius dar. An der Basis streckt das Primordialeranmum von dem unteren hinderen Rand des Eihmoideum zwischen die Os oceipitala lateralia sich aus, um dann ein knorpeliges os occipitale basilare darzustellen. Die Seitenwände der Schädelkapsel sine ebenfalls zum grössten Theil von Knorpel gebildet. Dieser Knorpel füllt den Raum zwischen den 0ss«a fronto-parietalia oben, dem Parasphenoid nnten, dem petrosum hinten und dem ethmoideum vorn. In seinem hinteren Theil kommt ein Loch vor, durch welches der n. opticus austritt und hinter diesem ein kleineres für den n. abducens. Dieser Theil der Schädelkapsel stellt also das Orbito-sphenoid vor, welches aber fast immer im knorpeligen Zustande verharrt. Nur bei Pipa ist die ganze Seitenwand der Schädelkapsel verknöchert. Auch bei den Urodelen bleibt das knorpelige Primordialeramum theil- weise fortbestehen. Bei Siredon pisciformis bleiben die Seitenwände, welche senkrecht stehen und den Oceipitaltheil mit dem Nasaltheil verbinden, zum grössten Theil in knorpeligem Zustand verharren. Nach unten bilden diese beiden Wände nur theilweise den Boden der Schädelhöhle, indem sie sich an der Basis des Schädels einbiegen und lassen eine grosse elip- tische Oeffnung zwischen sich ein, welche beim vollständigen Schädel durch das grosse Parasphenoid gedeckt wird. Oben findet keine solche Einbiegung der Wände statt, und es wird die zwischen demselben be- findliche grosse Lücke beim vollständigen Schädel durch die Parietalia und Frontalia bedeckt und dadurch die Schädelhöhle völlig geschlossen. Der hintere Theil dieser beiden genannten Wände bleibt knorpelig und wird von Einigen als Ala magna oder Alisphenord betrachtet, der vordere Theil ist verknöchert und bildet bekanntlich das Orbito-sphenoid. Mit dem vorderen seitlichen Ende des Orbito -sphenoidean verbindet sich eine Knorpelleiste, die man als einen knorpeligen processus palatinus (d) des Parasphenoid: betrachten kann (Friedrich u. Gegenbaur). Dieselbe geht ziemlich in einem rechten Winkel von dem Orbito-sphenoid ab, grenzt die Augenhöhle von der Nasenhöhle ab und spaltet sich, an der Peripherie des Schädels angelangt, in zwei ebenfalls knorpelige Fortsätze, von denen der eine kürzere sich nach hinten etwas umbiegt, theilweise nach aussen die Augenhöhle begrenzt und nahe an einem, von der knorpeligen Grund- lage des Os Tympanicum ihm entgegenkommenden Fortsatz frei und ab- gerundet endet, während der andere lange Fortsatz sich nach vorn um- biegt, theilweise die äussere Grenze der Nasenhöhle bildet und sich an die innere Seite des Oberkiefers anlegt, um sich durch Bindegewebe mit ihm zu verbinden, | 28 Anatomischer. Bau. Gesichtsknochen. Die Quadratbeine. (t) Ossa tympamica (Gelenkstück des Schlafbeins Meckel; Quadratbein Rathke, Köstlin; Masto-tympanic. Owen; Temporo-mastoidien Duges; Temporal bone Parker; Praeoperceulum Huxley; Tympanicum s. quadratum Hallmann; TZympameum Ecker, Stannius, Gegenbaur, Cuvier, Luigi Calori u. A.) ‚stellen die Verbindung zwischen Schädel und Kieferbogen dar und bestehen aus einer knorpeligen Grundlage, welche eine direete Fortsetzung der knorpeligen Grundlage der Schädelkapsel ist, und einem diesen deckenden Knochen, welcher bei den Batrachiern eine Tförmige Gestalt hat. Von den drei Armen des T' endet der vordere frei und spitz an der hinteren und lateralen Oircumferenz der Fossa tem- poro-orbitalis (processus zygomaticus s. orbitalis amterior). Dieser Arm, welcher durch Bandmasse mit dem Öberkiefer verbunden ist, ist sehr lang bei Rana grunniens und Saparuae wie auch bei Rana esculenta, kurz dagegen bei Rana ocellata, während er bei Pipa americanma vollständig fehlt. Bei Dufo (D. agua, asper, japonicus, arabicus, cinereus) steht der processus zygomaticus nicht nach vorn, sondern vielmehr nach unten, im Allgemeinen ist er hier sehr klein. Bei Pelobates und Üeratophrys ist_er sehr breit, zeigt dieselbe rauhe Oberfläche, wie die fronto-parietalia und verbindet sich direet mit dem Oberkiefer. Die bindegewebige Bandmasse, welche also bei den übrigen Batra- chiern den Processus orbitalis mit dem Oberkiefer verbindet, ist hier ver- knöchert. Der hintere obere Arm ist mit dem Felsenbeine verbunden. Der dritte oder hintere untere Arm geht nach rück- und abwärts und legt sich, auf dem gleich zu beschreibenden Knorpel von oben aufruhend, mit seinem unteren nnd hinteren Ende an das hintere breitere Ende des Os quadrato-jugale seitlich an. Die knorpelige Grundlage des Os tympanicum geht am. lateralen Ende des Os petrosum aus der knorpeligen Grundlage der Schädelkapsel hervor. Von hier verläuft dieser Knorpelbalken vom Knochen gedeckt nach rückwärts und theilt sich dann in zwei Aeste; der eine verläuft durch den hinteren Arm des Tympanicum gedeckt in der ursprünglichen Richtung weiter nach hinten und lateralwärts gegen das Unterkiefergelenk, welches derselbe in Verbindung mit dem Quadrato-jugale bildet, der andere geht nach vorn auf dem vorderen Arm des Pferygoideum und indem er sich nach vorn verbreitert, fliesst er continuirlich mit dem oben be- schriebenen aus dem hinteren Theil des knorpeligen Nasengerüstes her- vorgehenden Knorpelbalkens zusammen. Nach Cuvier stellt den vorderen | und hinteren oberen Arm bei den Batrachiern ein Knochen vor, welcher bei den Reptilien als „temporal‘“ bezeichnet ist, welcher aber schon sehr früh mit dem hinteren unteren Arm, den eigentlichen „Zympanicum‘“ ver- wächst. Duges hat diesen Knochen mit dem Namen „temporo-mastoidien“ belegt. Wegen seiner Beziehungen zum Trommelfell, das er theilweise Amphibien. 29 tragen hilft, kann man ihn am passendsten mit dem Namen „Tympanicum“ bezeichnen. 2 Bei den DUrodelen besteht das Tympanicum ebenfalls aus einer korpeligen Grundlage und einem diese deckenden Knochen. Bei Süredon pisciformis bildet die knorpelige Grundlage (‚„Quadratknorpel‘) die hintere seitlich gelegene Parthie des Primordialschädels und zeigt einen Körper und mehrere Fortsätze. Der knorpelige Körper (Taf. V, Fig. 5 u. 6) besitzt eine mehr viereckige Gestalt und artieulirt mit dem Os »petrosum dureh zwei kurze Fortsätze, einen oberen vorderen (p) und einen unteren hinteren (g); vorn und seitlich zieht von dem Körper ein Fortsatz (r) quer herüber zu der Seitenwand des Primordialeranıum, in dessen Knorpelmasse er continuirlich übergeht. Dieser quere Fortsatz begrenzt die Augenhöhle nach hinten und theilt das grosse Loch für den Durchtritt des Trigeminus in zwei Oeffnungen. Etwas weiter unterhalb des Ursprunges des genannten Querfortsatzes geht ein langer schmaler Knorpelfortsatz ab, ein Processus pterygoideus (8), der nach vorn zieht, und die äussere Begrenzung der Augen- höhle bildet. Der stärkste Fortsatz der knorpeligen Grondlage endlich, der Gelenkfortsatz (t) ist schief nach aussen, vorn und unten gerichtet und nur zum Theil knorpelig. Mit dem Gelenkfortsatz dieses Knorpels artieulirt wie bei allen Urodelen der Meckel’sche Knorpel des Unter- kiefers. Der Deckknochen bildet bei allen ein flaches Knochenstück, bedeckt mit seinem oberen etwas verbreiterten Ende theilweise die obere Fläche des Petrosum, setzt sich alsdann etwas verschmälernd, auf die äussere Fläche der knorpeligen Grundlage fort und endet, theilweise das Quadrato- jugale deckend, nahe am Ende des Gelenkfortsatzes. Bei Uryptobranchus und Menopoma zeigt die obere Fläche des Z’ym- panicum eine in longitudinale Richtung verlaufende Leiste und da hinten eine grubenförmige Vertiefung. Die beiden Tympanica stehen bei Uryptobranchus und äh fast senkrecht auf den Petrosa, beide liegen in einer gerade Linie. Bei Salamandra und Siredon dagegen vereinigen sie sich unter einem scharfen Winkel mit den Petrosa, so dass sie hier von oben und innen nach unten und aussen verlaufen. Noch stärker ist dies der Fall bei Proteus, Meno- branchus und Siren. Durch die Richtung dieses Knochens wird vornehm- lich die breitere oder schmälere Configuration des Schädels bedingt. Die Quadrat-jochbeine. (q. j.) Ossa quadrato-jugalia (Jugale Cuvier, Ecker; Jochbein Rathke, Meckel; Jochfortsatz Köstlin; Quadratum Luigi, Calori; Hyotym- pamcum Owen; Quadrato-jugale Huxley, Stannius, Gegenbaur, Hallmann; Quadrate Parker; Tympano-malleal Duges) bilden sehr kleine Knochen, welche ihrer Gestalt wegen von Dug&s mit einem Komma verglichen worden sind. Der hintere breitere Theil legt sich an den Suspensoriumknorpel und bildet mit diesem den Gelenktheil des Ober 30 Anatomischer Bau. kiefers. Der nach vorn gekehrte Theil ist dünn und spitz und verbindet sich mit dem Maxillare. Bei Pipa americana ist das Quadrato-jugale sehr klein und steht nicht in Verbindung mit dem Oberkiefer. | Bei den Urodelen ist im Allgemeinen das Quadrato-jugale grösser als bei den Anuren und artieulirt auch hier mit dem Unterkiefer. Bei Orypto- branchus und Menopoma liegt es am hinteren und äusseren Rande des Pterygoideum, zum grössten Theil von dem Tympanicum gedeckt. Bei Siredon befindet es sich am Ende des Gelenkfortsatzes der knorpeligen Grundlage des Tympanicum. Bei Proteus Menobranchus und Siren liegt es theilweise am vorderen Rande des Tympanieum, theilweise von diesem Knochen gedeckt und ist hier kräftiger entwickelt als bei den vorigen. Nach Stannius sollte bei den Urodelen das @Quadrato-jugale fehlen, während es nach Cuvier bei Amphiuma, Menobramchus, Proteus und Sören nicht vorhanden ist. Das Oberkiefergaumengerüst. Die Flügelbeine. (p. t. g.) Ossa pterygoidea aller Autoren, haben bei den Batrachiern eine gabel- förmige Gestalt oder die des grichischen Buchstaben 4. Von den drei Armen ist der mediale der kürzeste und wird durch eine knorpelige Ver- längerung.am Ende des queren Keilbeinschenkels auf der unteren Fläche des Felsenbeinknorpels vermittelst eines wahren Gelenkes verbunden, der hintere Arm ist rinnenartig ansgetieft und legt sich. der unteren Fläche des knorpeligen Kiefersuspensorium auf, während der vorderste Arm sich an der medialen Fläche des Oberkiefers anlegt und sich mit diesem Knochen, dem Palatinum und Nasale verbindet. Der Knorpel, durch welchen der mediale Arm des Os-»pterygoidenm init dem Schädel sich verbindet, geht aus dem Schädelursprung des Sus- pensorium-Knorpels hervor, wendet sich von da abwärts und bildet dann den knorpeligen Gelenkkopf, welcher auf einer ovalen, platten Erhöhung des Felsenbeinknorpels durch das schon erwähnte wahre Gelenk beweg- lich befestigt ist, Lateralwärts setzt sich der knorpelige Gelenkkopf ziem- lich scharf abgesetzt in die Knochensubstanz des Pierygordeum fort. Das Pierygoideum ist also theilweise von perichondrostotischer, theilweise von enchondrostotischer Natur. Ä Bei Bombinator und Ceratophrys ist der mediale Arm sehr kurz und am wenigsten entwickelt. Bei Pipa americana dagegen ist der hintere Arm sehr kurz. Bei den Urodelen hat das Pierygoideum bei Oryptobranchus und Meno- poma eine viereckige Gestalt. Der mediale Rand grenzt nach hinten an Petrosum, Parasphenoid und hilft das Foramen pro n. trigemino begrenzen, nach vorn schliesst er am Orbito-sphenoid. Der vordere Rand, welcher die Augenhöhle begrenzt, ist tief aus- geschnitten und ebenso der laterale Rand. Von dem Winkel, welchen der Amphibien. i al obere Rand mit dem lateralen bildet, entspringt ein bindegewebiges Band, welches sich am freien Ende des Oberkiefers befestigt. Das Pierygoideum ist also hier nicht wie bei den Batrachiern unmittelbar mit dem Ober- . kiefer verbunden. Der hintere Rand, der theilweise vom Dympanicum sedeckt wird, grenzt theilweise an Quadrato-jugale, theilweise ist er frei. Bei Salamandra ist das Pferygoideum viel kleiner. Der mediale Rand srenzt nur in seinem hinteren Theil an Petrosum, der übrige (laterale) Theil dieses Randes ist frei nach aussen gekehrt und begrenzt die Augen- höhlen. Dadurch sind auch die Augenhöhlen hier viel grösser als bei Oryptobranchus und Menopoma. Von dem Winkel, welchen dieser Rand mit dem lateralen bildet, entspringt das Verbindungsband mit dem Ober- kiefer. Bei Siredon bildet das Pierygordeum ein plattes, der inneren Fläche der knorpeligen Grundlage des Zympamieum (Quadratknorpels) bis zum Gelenkfortsatz aufliegendes Knochenstück, welches hinten breit, nach vorn sich zuspitzend, in etwas schiefer, fast horizontaler Lage nach vorwärts zieht. Auf ihm liegt der knorpelige Processus pterygordeus des Quadrat- knorpels fast seiner ganzen Länge nach, nur das vorderste Ende desselben rast über den äussersten Rand der Spitze des Pierygoideum hinaus. Die vordere Spitze des Pferygordeum hängt bei Siredon mit dem Vomer und mit dem Oberkiefer durch fibröses Gewebe zusammen. Bei Amphiuma sollte das Pierygoideum nach Cuvier (15) durch eine kleine Knochenplatte repräsentirt werden (On y voit une petite lame qui fait fonction de pterygoidien), bei Seren sollte es fehlen. Bei Proteus und Menobranchus wird das Pierygoideum durch einen Knochen vorgestellt, welcher bei dem letztgenannten ziemlich stark ent- wickelt ist und von der medialen und unteren Fläche des Quadrato-jugale bis zum hinteren Rand des Vomer verläuft. Bei Menobranchus ist er mit sieben, bei Protens mit fünf bis sechs kleinen, scharfen Zähnchen bewaffnet. Bei CUryptobranchus, Menopoma und Salamandra ist das Pterygoideum mit dem Maxillare, bei Siredon mit dem Maxillare und dem Vomer durch fibröses Gewebe verbunden. Bei Menobranchus und Proteus verbindet es sich unmittelbar und nur mit dem Vomer, indem hier der Vomer die Stelle des Oberkiefers eingenommen hat und der Oberkiefer entweder fehlt oder sich innig mit dem Zwischenkiefer verbindet. Der Oberkiefer. (m. x.) Os mazillare (mazillare superms Ecker, Cuvier, Stannius; maxil are Huxley, Owen, Gegenbaur; ÖOberkiefer Rathke, Köstlin, Meckel; Maxillo jugale Duge&s; Supramasillare Luigi Calori; hinteres Öberkieferstück des Oberkieferbeins Meckel). Der knöcherne Rahmen, welcher auf beiden Seiten das knöcherne Gerüste des Gesichts begrenzt, wird durch die Zwischenkiefer, die Quadrato-jugalia, zum grössten Theil jedoch von den zwischen diesen beiden Knochen: gelegenen Maxillaria gebildet. Der Knochen bildet einen länglichen, hinten schmäleren, vorn 52 : Anatomischer Bau. breiteren Bogen, nach oben und lateralwärts convex, von unten rinnen- förmig ausgetieft und trägt bei den meisten Gattungen auf der lateralen Fläche dieser Rinne die Zähne. Nach vorn ist der Oberkiefer sehr breit bei Pyziciphalus und Üeratophrys, sehr schmal dagegen bei Pipa ameri- canc. Von dem oberen und medialen Rand entspringt ein Fortsatz (Pro- cessus frontalis) aufwärts, der sich mit den Ossa nasalia verbindet. Je nachdem dieser Fortsatz mehr oder weniger nach vorn entspringt, wird dadurch auch der Umfang der Augenhöhle grösser oder kleiner, so-z. B. bei Pyzicephalus und Ceratophrys, wo ausserdem dieser Fortsatz noch sehr breit ist, während er sonst gewöhnlich nur eine schmale Leiste bildet. Nach vorn steht das Os mazillare mit dem knorpelisen Nasengerüst in Verbindung, während die breite Knorpelplatte, welche den hinteren Quer- balken des Nasengerüstknorpels mit dem Knorpel des vorderen Armes des Pterygoideum in Verbindung stellt, von dem Processus frontalis bedeckt, sich dem medialen Rand dieses Knochens anlegt. Unter den Urodelen endigt bei Oryptobranchus, Menopoma, Salaman- dra, Siredon und Amphiuma den Oberkiefer nach hinten frei und verbindet sich hier durch fibröses Gewebe mit dem Flügelbein. Der laterale und obere Rand ist convex, der mediale, — welcher bei Cryptobranchus, Meno- poma, Salamandra und Amphiuma zum grössten Theil den lateralen Rand der Augenhöhle bildet, — ist concav, die untere Fläche wie bei den Ba- trachiern vinnenförmig ausgetieft. Auf dem lateralen Rande dieser Rinne befinden sich die Zähne. Der vordere Rand grenzt an das Praemazillare und an die Nasenöffnung. Der Theil des medialen Randes, welcher nicht an der Bildung der Augenhöhle sich betheiligt, grenzt bei Unyptobranchus nach vorn an Nasale, Frontale und Frontale amterius. Bei Menopoma dagegen grenzt der Theil dieses Randes nur an Frontale und Frontale anterius. Dasselbe gilt von Salamandra. Bei Süredon legt sich der Pro- cessus palatinus des Orbito-sphenoid an die innere Seite des hinteren Randes dieses Knochens und vereinigt sich mit ihm durch fibröses Gewebe. Von der oberen Seite ungefähr der vorderen Hälfte des Oberkiefers entspringt ein kurzer Processus nasalıs, der auf dem äusseren hinteren Theil der Nasenkapseldecke aufliegt und sich an das untere Ende des ihm von oben her entgegenkommenden Os frontale anterius anlegt. Nach Cuvier sollte bei Siren das Mawillare ein sehr kleines Knöchel- chen am lateralen Ende des Zwischenkiefers bilden und eben wie dieser zahnlos sein. Bei Proteus sollte er fehlen, ebenso bei Menobranchus. Dasselbe erklärt Owen auch für Menobranchus. Auch ich konnte weder bei Proteus noch bei Menobranchus ein Oberkiefer auffinden und es bleibt künftigen Untersuchungen überlasseu zu bestimmen ob die Oberkieier wirklich fehlen oder vielleicht mit den Zwischenkiefern im ausgewachsenen Zustand vollkommen verwachsen sind, was natürlich nur an Schädeln junger Thiere auszumachen ist. Nach Leydig stehen die Zähne weder in den Kinnladen, noch am Gaumen einreihig, sondern durchaus, also auch an den Kiefern, in mehreren Reihen, so dass zu den Characteren, 1.69 Mena sie use Amphibien. 33 “welche die Verwandtschaft der Amphibien mit Fischen darthun, ein neues Glied kommt, denn das „Fischartige‘“ im Zahnsystem der ‚Datrachier ist nach Leydig nicht allein in den Gaumenzähnen zu finden, sondern ' zeigt sich auch in der Bezahnung der Kinnladen. Die Zwischenkiefer. (pmx.) Ossa praemazillaria (Zwischenkiefer Köstlin, Rathke: Praemazil- lare Huxley, Owen, Gegenbaur; Intermaxillare Cuvier, Ecker, Stannius, Duges, Luigi Calori; vorderes Zwischenkieferstück Meckel), welche in der Mittellinie an einander stossen, vervollständigen den Kieferbogen. An jedem Zwischenkiefer unterscheidet man den zahn- tragenden Theil und einen oberen und unteren Fortsatz. Unter den Aglossa, bei welchen die Knochen sehr kurz sind, hat Dactyletra wohl, Pipa dagegen keine Zähne in dem Zwischenkiefer gerade wie in dem Oberkiefer. An der Spitze des oberen Fortsatzes (processus nasalis praemasillarıs) ist der Nasenknorpel, welcher die Nasenöffnung klappenartig öffnen und schliessen kann, befestigt. Der untere Fortsatz ist sehr oft gering entwickelt, bei Veratophrys dorsata fehlt er vollkommen, bei anderen dagegen ist er stärker und verbindet sich dann mit dem Ober- kiefer (Rana grumniens, Rrhydromedusa, Bufo agua, Hyla, Bombinator ete.). Wie bei den Batrachiern so vervollständigen unter den Urodelen auch bei Oryptobranchus, Menopoma, Salamandra, Siredon und Amphiuma die Zwischenkiefer den Kieferbogen und begrenzen nach vorn die Nasen- öffnung. Im allgemeinen sind sie hier stärker entwickelt als bei den Batrachiern. Bei Uryptobranchus und Menopoma verbinden sie sich durch eine zackige Naht mit den Nasalia. Bei Siredon entsenden dieselben von ihrer oberen Seite zwei lange, platte, schaufelförmige Nasenfortsätze welche, nach oben convergirend, theilweise die obere Fläche des mittleren Nasenknorpels, sowie einen Theil der Frontalia bedecken und ungefähr da enden, wo die Stirnbeine zu divergiren beginnen. Durch diese Nasen- fortsätze werden die Zwischenkiefer in zwei etwas ungleiche Hälften getheilt, in eine etwas grössere äussere, die an den Oberkiefer stösst, und in eine innere kleinere, welche in der Mittellinie des Schädels sich mit der ent- sprechenden Hälfte des anderseitigen Zwischenkiefers verbindet und so den im mittleren Nasenknorpel befindlichen grossen vorderen Ausschnitt in ein Loch verwandelt, welches von der darunter hinweggehenden Schleim- haut des Gaumens geschlossen wird. Bei Proteus, Siren und Menobranchus liegen die Zwischenkiefer nicht zwischen, sondern vor den Oberkiefern. Sie bilden hier zwei medianwärts aneinander grenzende, lateralwärts frei endigende Knochenstücke. Bei Siren sollten nach Cuvier die Zähne fehlen. Dagegen tragen sie bei Proteus und Menobranchus die sehr feinen scharfen Zähnchen. Die Nasenbeine. (n.) Ossa nasalia (Fronto-nasale Eeker, Cuvier, Dnges; Nasale Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI, 2. 3 34 Anatomischer Bau. Huxley, Owen, Stannius, Gegenbaur, Hyrtl; Nasenbein Rathke, Meckel; Nasale interno Luigi Calori) bilden zwei platte, dreieckige Knochen, welche als Deckknochen dem Nasengerüstknorpel aufliegen. Von vornher helfen sie die Augenhöhlen begrenzen und stehen durch ihre äussere Ecke mit dem Oberkiefer in Verbindung. Bei Rana grumniens, hydromedusa, Saparuae grenzen sie mit ihrem medialen Rand aneinander, mit ihrem hinteren Rande an Fronto- parietale, so dass sie hier in Ver- bindung mit den beiden. letztgenannten Knochen, das Ethmoideum voll- kommen bedecken. Bei Rana temporaria und esculenta bleibt zwischen dem hinteren Rand des Nasale und dem vorderen des Fronto- parietale ein mehr oder weniger grösserer Raum übrig, welcher von dem Ethmoideum eingenommen wird, dasselbe gilt von Bufo arabicus, japonicus, cimereus und Hylaedactylus. Bei Dufo asper, scabra, agwa ist die äussere Fläche des Nasale sehr rauh und in der Art verwachsen, dass man durchaus nicht mehr die Grenzen dieses Knochens beobachten kann. Dasselbe gilt von Pyxicephalus adspersus und Üeratophrys cornuta, hier ist ausserdem die äussere Ecke des Nasenbeins, welche gewöhnlich nur eine schmale Leiste bildet, sehr in die Breite entwickelt. Bei Ayla arborea sind die Nasalia sehr schmal, werden durch das hier sehr stark entwickelte Ethmoi- deum vollkommen von einander getrennt und grenzen nur mit der vorderen Ecke aneinander. Dasselbe gilt in noch viel höherem Grade von Hyla cyanea und Oeratophrys montana, woselbst die Nasenbeine nicht aneinander stossen, sondern durch die knorpelige Nasenkapsel von einander getrennt werden. Bei dem letztgenannten sind ausserdem die Nasenbeine noch geringer entwickelt als bei Hyla. Bei Pipa americana sind sie ziemlich gross, grenzen am vorderen Theil des medialen Randes aneinander und werden am hinteren Ende dieses Randes durch einen knöchernen Fortsatz des Fronto-parietale von einander getrennt. Unter den Urodelen bilden bei Oryptobranchus, Menopoma und Amphiuma die Nasenbeine zwei platte, unregelmässig gestaltete Knochen, welche mit ihrem vorderen Rande die Nasenöffnung begrenzen. Bei Oryptobranchus und Menopoma liegen sie in dem vorderen Winkel, welchen die Frontalia durch das Auseinander- weichen mit einander machen, während sie selbst an ihrem vorderen Rande die Intermazillaria zwischen sich aufnehmen. Bei Salamandra liegen sie mehr lateralwärts und werden durch die F'rontalia von einander getrennt. Bei Siredon befinden sie sich nach innen und vorn von den Frontalia anteriora und bilden äusserst dünne, rundliche Knochenblättchen, welche ebenfalls auf der zarten Nasenknorpeldecke lose aufliegen und mit ihrer inneren Seite an den aufsteigenden Fortsatz des Praemazillare stossen. Bei Siren, Proteus und Menobranchus fehlen die Nasenbeine, wie auch schon von Cuvier und Stannius angegeben ist. Cuvier und Duges nennen die Nasenbeine hier nicht wie bei den Batrachiern „F'ronto-nasalia“, sondern einfach „Nasalia“. Nach Rathke sollten die Nasenbeine bei allen Urodelen fehlen. Amphibien. 35 Die Gaumenbeine. (pa) Ossa palatina aller, Autoren bilden bei den Batrachiern jederseits einen queren Knochenbalken, der unter dem vorderen Theil des Ethmoi- _ deum gelegen ist und sich von der Spitze des Keilbeins quer lateralwärts zum ÖOberkiefer erstreckt, ungefähr an: der Stelle, wo dieser den auf- steigenden Fortsatz zum Fronto-nasale abgiebt. Bei allen Batrachiern hat dieser Knochen ungefähr dieselbe Gestalt mit Ausnahme der Gattung Pipa, wo im späteren Alter ein eigenes Gaumenbein nicht mehr zu unter- scheiden ist. Ob dieser Knochen bei jungen Thieren existirt und später mit den Knochen der Schädelbasis vollständig verwächst, dürfte näher untersucht werden. Auch Cuvier giebt an, dass bei Pıpa das Gaumen- bein fehlt. Ueber das Palatinum bei den Urodelen wird bei dem Vomer gehandelt werden. | Die Pflugscharbeine. (v) Ossa vomeris aller Autoren bilden bei den Anuren paarige Knochen mit Ausnahme der Gattung Pipa, wo dieser Knochen als ein unpaarer auftritt. Nach Cuvier sollten sie hier eben wie die Gaumenbeine fehlen. Es sind platte Knochen, welche in dem Raume zwischen den Gaumenbeinen dem Parasphenoideum und dem vorderen Theil des Kieferbogens, theils auf der knorpeligen Nasenkapsel gelagert sind. Die Knochen divergiren nach vorn, die medialen Ränder stossen aneinander, während die untere Fläche bei sehr vielen eine Querreihe kleiner, spitzer Zähnchen trägt, - welche bei manchen Gattungen auch fehlt. Bei Rana ocellata dagegen divergiren ‘die Vomera nach vorn, die Zähnchenreihe bildet bier einen mehr oder weniger nach vorn eonvexen Bogen. Bei den Urodelen wird Pflugschar- und Gaumenbein nur durch einen einzigen Knochen repräsen- tirt, welcher von einigen Autoren als Vomer, von anderen als Palatinum von noch anderen als Vomero-palatinım aufgefasst wird. Wenn man aber bedenkt, dass bei den Anuren die Palatina nie, die Vomera dagegen in den meisten Fällen Zähne tragen, so wird man wohl der Wahrheit am nächsten kommen, wenn man diese Knochen mit dem Namen „Vomer“ bezeichnet. Bei Cryptobranchus und Menopoma bilden die Vomera zwei nach vorn breitere, nach hinten schmälere Knochenplatten, welche hinten am Parasphenoid, vorn theilweise an Praemazxillare, theilweise auch an Maxillare grenzen. Unmittelbar hinter dem Vorderrande tragen die Knochenplatten die scharfen Zähnchen, welche einen nach vorn convexen Bogen beschreiben. In der Mittellinie wird diese Zähnchenreihe von einem Kanal durchbohrt, welcher vor und hinter der Zähnchenreihe sich öffnet und zum Nerven durehgang dient. | Bei Salamandra, Siredon und Amphiuma liegen die Vomera nicht unmittelbar vor, sondern mehr seitwärts von dem Parasphenoideum. Sie 36 Anatomischer Bau. rücken dadurch mehr an die "laterale Circumferenz der Schädelbasis, wodurch das Parasphenoideum auch mehr nach vorn reicht. Bei allen sind sie mit feinen, scharfen Zähnchen bewaffnet, welche in einer nach vorn convergirenden Reihe stehen, wodurch eine Art hufeisenförmige Figur entsteht. Dasselbe gilt von Sören. Hier kommen auf den Vomera, welche an der vorderen und lateralen Circumferenz des Parasphenoidum 'gelegen sind, sechs bis sieben Reihen feiner scharfer Zähnchen vor. Bei Proteus und Menobranchus liegen die Vomera noch mehr an der lateralen Circumferenz des Schädels und haben hier die Stelle der Oberkieferbeine eingenommen. Sie bilden hier zwei ziemlich kräftige Knochenstücke, welche vorn aneinander (wie bei allen Urodelen) medianwärts an Parasphenoideum nach hinten an das Pierygoideum stossen. Bei beiden sind sie mitnur einer Reihe scharfer Zähnchen bewaffnet. An ihrem vorderen Umfang liegen die Zwischenkiefer. An der Stelle, wo der Vomer sich mit dem Pierygoideum verbindet, liegt lateralwärt die innere Nasenöffnung. Der Unterkiefer (mi) (Maxilla inferior) besteht aus einer knorpeligen Anlage und aus Deckknochen. Die Deckknochen sind das Angulare (operculo-angulare) und das Dentale. Das Angulare (an) ist ein starkes Knochenstück, welches die untere und mediale Seite des Unterkiefers bildet, nach hinten bis hinter das Gelenk sich erstreckt, nach vorn fast bis zur Mittellinie reicht und also den grössten Theil der Basis des Unterkiefers einnimmt. Dasselbe ist dem grössten Theil seiner Länge nach durch eine nach oben und lateralwärts gerichtete Rinne ausgehöhlt und nach oben und medianwärts mit einem Fortsatz versehen, welcher dem Processus coronordeus entspricht. Das zweite Stück, das Dentale, (d) liegt in der vorderen Hälfte des Angulare von aussen her demselben an, es bildet eine dünne Knochen- lamelle, welche nach vorn mit dem gleich zu beschreibenden Knorpelstück in Verbindung steht. Bei den Batrachiern trägt es seinen Namen mit Unrecht, denn es ist immer zahnlos. Die knorpelige Anlage, der Meckel’sche Knorpel oder das Artieulare, liegt in der Rinne des Angulare, nach hinten wird es breiter und bildet. ganz allein die Gelenkgrube des Unterkiefers, nach vorn hin wird er durch die beiden erstgenannten Knochen von aussen her bedeckt und steht am vorderen Ende mit einem kleinen viereckigen Knochenstückchen in Verbindung, das mit dem gleichnamigen der anderen Seite durch Band- masse sich verbindet und die beiden Hälften des Unterkiefers zu einem Bogen vereinigt. Duge&s nennt dieses Knochenstückchen, welches den vorderen ossifieirten Theil des Meckel’schen Knorpels bildet, das Dentale. Bei Ceratophrys dorsata hat der Meckel’sche Knorpel sehr stark an Grösse abgenommen. Das hintere Ende, welches die Articulation mit dem Kiefer- Gaumenapparat darstellt und sonst in knorpeligem Zustande verhartt, ist Amphibien. 37 hier verknöchert. Das vordere Knochenstück, welches die breiten Unter- kieferhälften zu einem Bogen verbindet, ist nicht zu unterscheiden und es dürfte an jungen Thieren näher untersucht werden, ob diese Knochen- ' stücke hier fehlen, oder was wahrscheinlicher ist mit dem Angulare innig verwachsen sind. Bei den Aglossa ist der Meckel’sche Knorpel noch mehr reducirt und in seiner ganzen Länge von Deckknochen belegt. Bei den Urodelen besteht der Unterkiefer wie bei den Dairachiern aus zwei vorn verbundenen Hälften, von denen jede bei Uryptobranchus und Menopoma aus drei Stücken, zwei Deckknochen und einer knorpeligen Anlage besteht. Die Deckknochen bilden auch hier wieder das Angulare und das Dentale. Das Angulare bildet die mediale Seite des Unterkiefers, erstreckt sich nach hinten bis unter das Gelenk und zeigt medianwärts einen Fortsatz, welcher dem Processus coronoideus der Batrachier entspricht. Dem grössten Theil seiner Länge nach ist dieser Knochen auch hier durch eine lateralwärts gerichtete Rinne ausgetieft. Seine mediale Fläche zeigt verschiedene grosse Nahrungslöcher. Das zweite Stück, das Dentale, ist bei weitem grösser und bildet den lateralen Theil des Unterkiefers. Nach vorn stösst es an das entsprechende Stück der anderen Seite, seine mediale Fläche ist rinnenförmig ausgetieft, die laterale mit verschiedenen ‚grossen Nahrungslöchern versehen. Das Dentale reicht bedeutend über das Angulare hervor und trägt in seinen oberen Theil an dessen medialer Fläche eine Reihe spitzer scharfer Zähnchen. Die knorpelige Anlage, der Meckel’sche Knorpel oder das Articulare liegt in der Rinne, welche durch das Angulare und Dentale gebildet wird, dieselbe ist ein seitlich comprimirter, dem Primordialschädel noch an- gehöriger Knorpel und bildet das eigentliche Gelenkstück des Unterkiefers. Nach hinten und unten ist der Knorpel ossifieirt, nach vorn wird er schmäler und versteckt sich zwischen die knöchernen Theile des Unter- kiefers. Bei Siredon pisciformis zeigt der Meckel’sche Knorpel nur eine kleine Ossifikation und kommt, nachdem er sich zwischen die knöchernen Theile versteckt hat, am vorderen Ende derselben wieder zum Vorschein. Bei Salamandra streckt derselbe sich nicht so weit nach vorn aus. Bei den übrigen Urodelen ist der Unterkiefer nach demselben System . gebaut. Der Schädel der Coecilien weicht theilweise so bedeutend von dem der anderen Amphibien ab, dass derselbe eine besondere Erwähnung verdient. | Wie bei allen Amphibien, so sind auch bei den Coecilien die Occi- pitalia lateralia mit zwei Gelenkhöckern verbunden zur Artikulation mit dem ersten Wirbel. Ein Oceipitale superius fehlt. Am Schädeldach findet man die paarigen Ossa frontalia und parietalia. Bei einigen Coecilien trifft man im vorderen Umfang des Schädeldaches einen unpaaren Knochen an, welcher von Dug&s als ein Ethmoideum angesehen wird, durch die 38 Anatomischer Bau. Frontalia gedeckt, und zum Durchgang der Nervi vlfactoru dient. Den Boden der Schädelkapsel bildet das weit nach vorn ausgedehnte Para- sphenoideum. Die Bedachung der Nasenhöhlen hat in verschiedener Weise statt. Bei Coecilia geschieht sie durch die anfänglichen aufsteigenden Aeste der Zwischenkieter, welche, unter Abwesenheit eigener Nasenbeine, die Nasenhöhle vollständig bedecken und auch die äusseren Nasenlöcher umschliessen. (Stannius.) Nach Joh. Müller (18) sollten die Nasen- beine nicht fehlen, sondern mit den Zwischenkiefern verwachsen sein, eine Ausnahme bildet nur Coecilia hypocyanea, bei welchem die Nasen- beine getrennt vorkommen und also eigene Nasenbeine bilden sollten. Dasselbe gilt nach Stannius von Epierium. Der Oberkiefer hat eine Oeffnung für ein kleines Tentakel. Oberkiefer und Zwischenkiefer tragen eine Reihe scharfer Zähnchen, dasselbe gilt von der paarigen Ossa vo- mera. Die Tympanica sind schildförmig, die Quadrato-jugalia überaus kurz, am Ende der Tympanica gelegen. Das Pierygoideum geht hinten vom Suspensorium aus, erstreckt sich längs dem Aussenrande der Schädel- basis vorwärts, ist in kurzer Strecke einwärts dem Parasphenoid, weiter vorne auswärts dem Maxillare angeheftet und nach vorn dem Gaumen- bein angeschlossen. | Eine merkwürdige Anomalie an dem Schädel einiger Coeeilien (nicht bei der Coecilia hypocyanea) ist die Bedeckung der Orbita durch das Os mazxiıllare, so zwar, dass Augenhöhle und Schläfengrube durch eine schild- förmige Verbindung des F’rontale, Maxillare und Tympanicum bedeckt werden. Das Auge liegt bei diesen Coecilien in der bis auf ein kleines Löchelchen des Os mazillare bedeckten Augenhöhle. Das Petrosum ist mit dem Os occipitale laterale verwachsen; die Fenestra ovalis wird durch ein ovales Deckelchen (Operceulum) geschlossen. Der Unterkiefer ist durch eine Naht mit dem der anderen Seite ver- bunden und besteht aus zwei Knochen, einem hinteren und einem vor- deren. Dieser ist ein Os dentale; jener vertritt die Stelle eines Os artı- culare und Angulare und ist jenseits des Gelenkes in einen beträchtlichen Eckfortsatz ausgezogen. (Stannius.) Der Schädel der Coecilien ist uns besonders durch die Untersuchungen von Joh. Müller und Stannius bekannt. Viskeralscelet. Der Zungenbein-Kiemenbogenapparat (Taf. VII u. VII). Ein System hinter dem Unterkieferbogen gelegener, dem vordersten Abschnitt des Darmrohres und des pneumatischen Apparates an der Ven- tralseite umfassender, unter der Form von Bogen erscheinender Hartge- bilde constituirt der Zungenbein-Kiemenbogenapparat und ist dem der Fische homolog gebildet. | Von den paarigen Bogenschenkeln, die dem Zungenbein-Kiemenbogen- apparat der Urodelen zusammensetzen, wird beständig das erste, gleich Amphibien, 39 auf den Unterkiefer folgenden, ihm parallel sich erstreckenden Paar mit dem Namen der Zungenbeinhörner (cornu majus Hyrtl) bezeichnet. Unter den unpaaren medialen Verbindungsgliedern, wodurch die . Bogenschenkel der einen Körperhälfte mit dem der anderen in Verbindung stehen, ist bei den Urodelen dasjenige am stärksten entwickelt, das zwischen Zungenbeinhörnern und Kiemenbogen liegt und das letztere immer das erstere zuweilen als Stütze oder Träger dient. Dies mittlere Stück ist unter dem Namen „Zungenbeinkörper“ s. Copula der Zungenbeinhörner dargestellt und galt bisher als die einzig vorhandene für die Zungenbein- hörner (das vorderste Bogenpaar) bestimmte Copula, während nur die Fische allein als mit besonderen, für die hinteren Bogen, die eigentlichen Kiemenbogen, bestimmten Verbindungsstücken ausgerüstet galten. In Wirklichkeit ist aber der sogenannte Zungenbeinkörper (Copula) der Urodelen mehr zur Anheftung der Kiemenbogen als der Zungenbeinhörner bestimmt. Ausserdem sind die Zungenbeinhörner noch bei einigen Gat- tungen (Amphiuma, Menopoma, Menobranchus) mit einer besonderen Copula ausgestattet, die bei anderen (Siren) mit der Copula der Kiemenbogen, dem sogenannten Zungenbeinkörper, verwachsen ist. Obgleich es daher richtiger wäre, diese von der Copula als Zungenbeinkörper, jene hintere als Kiemenbogenkörper zu unterscheiden, werden wir in Nachfolgung von Fischer und Anderen das hauptsächlichste, und bei den meisten Gat- tungen einzig vorhanden Mittelstück als Zungenbeinkörper, das vordere nur wenigen Gattungen eigenthümliche Verbindungsglied als vordere Copula bezeichnen. Bei den meisten Gattungen ist dem Zungenbeinkörper ein stielförmiger Fortsatz, der Zungenbeinstiel, angefügt. Die Zungenbeinhörner. Nach Fischer stellt jedes Zungenbeinhorn in der Regel eine einzige Platte dar. Bei Amphiuma und Menopoma ist dasselbe in zwei Segmente zerfallen (h h‘). (Taf. VII Fig. 5, Taf. VIII Fig. 1.) Bei diesen beiden Gattungen grenzt das bei weitem kleinere vordere Segment mit seinem vorderen und inneren Rand an eine diesen beiden Gattungen eigene abge- trennte vordere Copula (ch‘), Hyrtl betrachtet die beiden kleineren vor- deren Segmente nicht als Theile des Zungenbeivhorns (cornu majus) sondern als Segment der vordern Copula (cartilago mediana impar Hyrtl), welche ausserdem nach ihm nicht wie Fischer angiebt ein unpaares Stück bildet, sondern wieder aus zwei Stücken zusammengesetzt ist. Bei Oryptobranchus japonicus (Taf. VU Fig. 1) ist das Zungenbeinhorn jeder Seite nicht ge- gliedert, wohl aber an eine mediane besondere Copula befestigt. Vergleicht man diese letztere mit der Form von Menopoma, so scheint sie bei Orypto- branchus die dort abgetrennten vorderen Segmente der Zungenbeinhörner zu enthalten, da sie in zwei seitliche, der verwandten Gattung fehlende Arme ausläuft. Stannius und Hyrtl lassen wirklich Oryptobranchus jJaponicus mit einem vorderen Segmente der Zungenbeinhörner versehen sein, das mit dem- 40 Anatomischer Bau. jenigen der anderen Seite verbunden ist. Bei dem von Fischer, dem von Schmidt, Goddard und van der Hoeven und dem im hiesigen Museum sich befindenden Exemplar war von einer Trennung nichts zu bemerken. Bei allen andern Gattungen stellt jedes Zungenbeinhorn eine einzige Platte vor. Bei Menobranchus (Taf. VII Fig. 6, Taf. VIII Fig. 3) ist jedoch der vordere, diekere Theil derselben (h‘) von den folgenden grösseren (h), so deutlich abgesetzt und von ihm durch zwischengelagertes, fibröses Ge- webe getrennt, dass man auch hier ein epigonales Auseinanderweichen zweier Segmente annehmen muss. Bei Amphiuma ist sogar nicht nur, wie erst erwähnt, ein vorderes Segment (h‘) vollkommen abgetrennt, sondern auch in dem zweiten Segment (h) lässt sich der äussere vordere ganz knorpe- lige Theil (h“) als von der übrigen knöchernen Partie dieses Bogenstückes so scharf abgesetzt unterscheiden, dass man auf ursprünglich vorhandene drei Segmente des Zungenbeinhornes schliessen möchte. Vielleicht sogar vier, wenn anders das überknorpelte hintere Ende auf einen früher vor- handenen knorpeligen aufsteigenden Ast schliessen lässt. Nach Hyrtl ‚sollte bei Amphiuma die vordere Copula (cartilago mediana impar H yrtl) selbst aus sieben Stücken zusammengesetzt sein, von welchen zwei die vorderen kleineren Segmente des Zimsenhelihome von Fischer vorstellen. Die Zungenbeinhörner beider Seiten hängen mit einander und. der dazwischen gelegenen vorderen Copula, oder wo diese fehlt mit dem An- fange des Zungenbeinkörpers durch fibröses Gewebe beweglich zusammen. An jedem Zungenbeinhorn lässt sich ein oft längerer (Siredon, Süren, Menopoma, Oryptobranchus) oft kürzerer (Menobranchus, Amphiume, Proteus) aufsteigender Ast unterscheiden, dessen Spitze hinter dem Schädel nach oben hervorragt. Dieser aufsteigende Ast des Zungenbeinhorns ist ohne alle Ne durch eine selten schmale und lange (Siredon), meist breite und kurze Sehne an der hinteren Fläche des Tympanicum befestigt. Bei Proteus erstreckt sich von der dorsalen Spitze des Zungenbeinhornes noch eine zweite starke Sehne und zwar an dem Unterkiefer. Bei Siredon, Menobranchus und Oryptobranchus ist das ganze Zungen- beinhorn aus hyalinem Knorpel gebildet. Bei den übrigen Gattungen ist letzterer, wenigstens theilweise von Kalkknorpel und auch von ächter Knochensubstanz verdrängt. Diese Verknöcherung scheint sehr langsam vor sich zu gehen. Bei Siren (welche Gattung nach Cuvier ein ganz knorpeliges Zungenbeinhorn haben soll) fand Fischer es zum ag Theil verknöchert. Bei Amphiumea ist das vordere kleinere Segment (h‘) jedes REN beinhornes ganz knorpelig. Das grössere hintere (h) besteht in seinem vorderen, lateralen Theil aus hyalinem Knorpel (h‘), nach hinten aus Knochen. Bei Oryptobranchus japomicus besteht jedes Zungenbeinhorn ganz aus Knorpel, ebenso bei Menobramchus und Süredon. Bei Proteus dagegen ganz mit Ausnahme der überknorpelten Spitze aus ächter Knochen- substanz. Amphibien. 41 Die Form der Zungenbeinhörner zeigt bei den verschiedenen Gattungen wenig Uebereinstimmhng, wie ein Blick auf die entsprechenden Abbil- dungen lehrt. Kiemenbogen. Hinter dem Zungenbein finden sich bei den Perenmibranchiaten und Derotremen höchstens vier Bogenpaare. Die Zahl derselben ist bei Meno- branchus und Proteus auf drei reducirt. Es ist auffallend, dass gerade die durch frühzeitiges Schwinden der äusseren Kiemen sich auszeichnenden Gattungen: Amphiuma und Menopoma keine Reduction der Zahl ihrer Kiemenbogen zeigen, sondern mit der höchsten Zahl, nämlich vier, ausge- rüstetsind. BeiÜryptobranchus japonicus erhielten sich nur zwei Kiemenbogen. Wie bei den Fischen, sind auch bei den Perenmibranchiaten die Kiemen- bogen mit einer Fortsetzung der Rachenschleimhaut fest überzogen. Diese ‚bilden häufig an der, den Kiemenspalten zugekehrten Fläche zahnartige Fortsätze, die jedoch einer solideren Grundlage gänzlich ermangeln. Bei Siredon und Siren sind dieselben am zahlreichsten und zugleich am. regel- mässigsten, so dass beim Schluss der Kiemenspalten die Zähne des einen Bogens zwischen diejenigen des andern eingreifen. Der erste Kiemenbogen ist bei Amphiuma, Menopoma und Orypto- branchus ganz ungegliedert, bei den beiden letztgenannten tritt er zu den Kiemenspalten in keine directe Beziehung, bei Amphiuma dagegen tritt er zu den folgenden Bogen und dadurch zu der Kiemenspalte selbst in näheres Verhältniss. Bei allen übrigen Gattungen ist der erste Kiemenbogen in ein, dem Zungenbeinkörper angeheftetes Ventralsegment und ein mit seinem Ende hinter dem Schädel vorragendes Dorsalsegment zerfallen. Die Anheftung des ersten Kiemenbogens erfolgt meist in ziemlich fester Weise. Der kegelförmige Zungenbeinkörper endigt bei diesen Gattungen, nämlich an der ventralen Seite seines hinteren Endes des dem ersten Kiemenbogen jeder Seite angehörigen Ventralsegmentes genau passende Fläche. An dieser sind die entsprechenden Ventralsegmente durch fibröses Gewebe dieht aber beweglich angeheftet. Bei Menopoma ist diese Beweg- lichkeit der Ventralsegmente sehr beschränkt, indem die vorderen Enden derselben noch durch den Anfang des Zungenbeinstiels zusammengehalten werden, der hier nicht an dem Zungenbeinkörper, sondern durch fibröses Gewebe an: die Ventralsegmente des (verschmolzenen) ersten und zweiten Kiemenbogens angeheftet ist. Durch diese innigere Befestigung gewährt der Zungenbeinkörper der Perenmibranchiaten eine weit festere Stütze für die von den Kiemenbogen auszuführenden Bewegungen, als den Derotremen. Bei letzteren und bei Uryptobranchus ist das vordere Ende des hier nicht gegliederten, ersten Kiemenbogens der Ventralfläche des Zungenbeinkörpers nur lose angeheftet. In der Regel ist auch der zweite Kiemenbogen in ein Ventral- und Dorsalsegment zerfallen. Am deutlichsten ist dasselbe bei Seren, Siredon 42 Anatomischer Bau. und den Larven der Salamandrinen. Bei Menopoma und Oryptobranchus ist der zweite, ganz aus ächtem Knochen bestehende Bogen deutlich in ein Ventral- und Dorsalsegment gegliedert. Ersteres heftet sich mit seinem vorderen Ende an die ventrale Fläche des Zungenbeinkörpers. | Hiernach wären Proteus und Amphiuma die einzigen Gattungen, die eines Ventralsegmentes des zweiten Kiemenbogens entbehrend, nur das demselben entsprechende Dorsalsegment besässen. Doch kann man durch die Formen der übrigen Gattungen geleitet, auch hier das dem zweiten Kiemenbogen angehörige Ventralsegment erkennen, das ebenso wie dort, dem zugehörigen Dorsalsegment als Stütze und Träger dient. Bei Amphiuma erscheint das Ventralsegment des zweiten Kiemenbogens als ein kleiner, hakenförmiger, medianwärts gerichteter Fortsatz des ersten Kiemenbogens und ist nicht mehr, wie bei Proteus, bloss an den letzteren angelehnt, sondern fest mit demselben verwachsen. Auch der dritte Kiemenbogen hat zuweilen ein besonderes, von ihm abgegliedertes Ventralsegment (nicht bei Proteus, Siren und Siredon). Bei Amphiuma und Menopoma ist dasselbe ein kleines Knorpelstückchen von länglich eiförmiger Gestalt. Bei Menopoma ist das Ventralsegment des dritten Kiemenbogens ebenfalls ein kleines, ovales Knorpelstückehen. Während also der erste Kiemenbogen ziemlich allgemein (mit Aus- nahme von Menopoma, Amphiuma und Öryptobranchus) ein getrenntes Ventralsegment hat und auch für den zweiten Bogen sich ganz allgemein ein solches nachweisen lässt, ermangelt schon der dritte Bogen viel häufiger einer solchen von ihm abgegliederten Stütze. Noch mehr, ja ganz allgemein entbehrt der letzte Kiemenbogen eines besonderen Ventralsegmentes. Von ihm ist immer nur das Dorsalsegment ausgebildet. Es leuchtet ein, dass dieser letzte für das Oeffnen nnd Schliessen der Kiemenspalte wichtigste Kiemenbogen gerade durch die mehr lockere Befestigung an die vorherigen Bogen eine seiner Function entsprechende grössere Beweglichkeit erlangt. In Bezug auf den Grad, bis zu welchem der hyaline Knorpel des Kiemenbogengerüstes von Kalkknorpel und ächter Knochensubstanz ver- drängt ist, findet sowohl bei den verschiedenen Gattungen als auch bei den verschiedenen Bogen-Segmenten derselben wenig Uebereinstimmung statt. Ein Vergleich der seitlichen Bogenpaare bei den verschiedenen Amphibiengattungen zeigt uns dieselbe Formveränderung, die bei der Entwickelung der Salamander und Tritonen, wie wir sehen werden, beob- achtet sind. Wo die Kiemenbüschel und endlich selbst die Kiemenspalten eingehen, da schwinden die letzteren Bogenpaare und die vorderen treten zu dem Zungenbeine in innigere Beziehung. In Bezug auf die unpaaren mittleren Copulae dagegen, stellen uns die Formen von Amphiuma, Menopoma und Oryptobranchus vielmehr das Bild einer rückschreitenden, durch Hinzubildnng neuer, den erwachsenen Salamandern fremden Stücke, sich kundgebenden Metamorphose dar. Bei den mit bleibeuden Kiemen versehenen Gattungen ist nur eine mediane Amphibien. 43 .Copula vorhanden, gleichzeitig der Anheftung der, Zungenbeinhörner, wie der Kiemenbogen dienend. Die drei letztgenannten Gattungen sind da- gegen ausser dem sogenannten Zungenbeinkörper — der ihnen nur als - Copula für die Kiemenbogen dient — noch mit einer besonderen, speciell für die Zungenbeinhörner bestimmten Copula versehen. | Dieselbe ist bei Amphiuma und Menopoma (ch‘) beträchtlich kleiner -als die Haupteopula (ch) und stellt bei beiden eine kleine Knorpelplatte dar. Auch bei Oryptobranchus ist eine vordere Copula vorhanden, die durch zwei seitliche Arme den Zungenbeinhörnern zur Anheftung dient. Allen anderen, mit bleibenden Kiemen versehenen Gattungen kommt nur ein einziges unpaares Verbindungsglied zu. Es ist jedoch zu bemerken, dass seine innere Beschaffenheit bei einigen Gattungen auf eine erst später erfolgte Verschmelzung zweier Copulae schliessen lässt. | | Ausser dieser vorderen, nur für die Zungenbeinhörner bestimmten und nur den kiemenlosen Gattungen getrennt zukommenden Copula haben alle Perennibranchiaten ein zweites grösseres mediales Verbindungsglied, das mit dem Namen „Zungenbeinkörper“ (ch) bezeichnet ist. In der That aber ist dasselbe nicht sowohl den Zungenbeinhörnern, als vielmehr den Kiemenbogen zuzuzählen, da es bei den mit einer vorderen Copula ver- sehenen Gattungen jeder näheren Verbindung mit den ersteren ermangelt, bei denjenigen aber, wo diese Verbindung existirt (Siren, Siredon, Proteus, Menobranchus) vermuthlich auch die Elemente der vorderen, ursprünglich für die Zungenbeinhörner bestimmten Copula enthält. In der Regel ist die Form dieser zweiten Copula die eines Kegels mit nach vorn gerichteter Spitze. An dieselbe lehnen sich, durch fibröses Gewebe innig, aber beweg- lieh damit verbunden, die vorderen Enden der Zungenbeinhörner, während das hintere, dickere Ende die Ventralsegmente der ersten Kiemenbogen trägt. Ganz abweichend von dieser Gestalt ist die zweite Copula von Meno- poma und Oryptobranchus. Bei beiden stellt sie eine dünne, biegsame, unregelmässig fünf- oder sechseckige Platte mit abgerundeten Ecken vor. Dem hinteren Theil ihrer Ventralfläche sind die zwei ersten Kiemenbogen angeheftet; der Vorderrand steht mit der vorderen Copula durch Binde- gewebe in-lockerer Verbindung. Allen ächten Perennibranchiaten (Siren, Süredon, Proteus, Menobranchus) sind mit einem, dem Zungenbeinapparate angehängten medialen Stiel (Zungenbeinstiel) versehen. Er ist bei den ersteren drei Gattungen direct an das hintere Ende des Zungenbeinkörpers durch fibröses Gewebe beweglich angehängt. Nur bei Menobranchus ist das breite Vorderende dieses Stieles den beiden Ventralsegmenten der vordersten Kiemenbogen da angeheftet, wo diese unter einem nach hinten offenen Winkel zusammenstossen, so dass er bei dieser einzigen Gattung den Zungenbeinkörper nicht erreicht. Bei Amphiuma, Menopoma und Oryptobranchus japonicus fehlt der Zungenbeinstiel. Während wir die genaueren Kenntnisse des Zungenbeinkieferbogen- apparates der Perennibranchiaten und Derotremen Fischer verdanken, 44 Anatomischer Bau. haben sich um diesen Apparat der Salamandrinen besonders von Siebold, Dugös, Rusconi und Martin St. Ange verdient gemacht. Der Zungenbeinkiemenbogenapparat der Salamandrinerlarven (Fig. 2 und 7, Taf. VII) stimmt mit dem Baue der Perenmibranchiaten, insbesondere von Sören und Siredon so vollkommen überein, dass es bei einer Verglei- chung der Abbildungen schwer hält, irgend welche wesentliche Unterschiede aufzufinden. Die Zungenbeinhörner sind wie bei Amphiuma und Meno- poma in einen vorderen kleineren (d) und einen hinteren grösseren Abschnitt (e) zerfallen, und hängen hierdurch ebenfalls an diese beiden Gattungen erinnernd, durch eine vordere kleinere Copula (a) mit einander zusammen (glossohyal Duge&s). Die Form und Zahl der Kiemenbogen erinnert ganz an Siren und Siredon. Wie bei diesen sind deren vier vorhanden (h, i, j, k), ‚von denen die beiden ersten durch besondere Ventralsegmente (f.g.) mit dem kegelförmigen Zungenbeinkörper (b) zusammenhängen. Der dritte und vierte Kiemenbogen ermangelen der Ventralsegmente. Die dorsalen Endspitzen aller vier Kiemenbogen sind durch fibröses Gewebe mit einander verbunden. Ein Zungenbeinstiel (e) ist nach Dug&s sowohl bei Tritonen als bei Salamandrinenlarven vorhanden, ermangelt jedoch bei ersteren der den letz- teren eigenthümlichen, und auch im spätern Alter verbleibenden Endplatte (ec). Die Entwickelung aus dieser im Ganzen mit den Perenmibranchiaten völlig übereinstimmenden Form geht nun nach Duge&s bei fortschreitender Metamorphose in der Weise vor sich, dass die Dorsalsegmente (i, j, k) der drei letzten Kiemenbogen allmählig schwinden, und somit schliesslich nur die beiden Segmente des ersten (f und h) und das Ventralsegment des zweiten Kiemenbogens (g) übrig bleiben. Später verknöchert sowohl das Ventralsegment (f) als das Dorsalsegment (h) des ersten Kiemenbogens, während das ebenfalls bleibende Ventralsegment (g) des zweiten Bogens seine knorpelige Beschaffenheit behält. Im Verlauf der Entwickelung ver- ändert sich auch der Zungenbeinkiefer. Sein Stiel schwindet gänzlich und nur den Salamandern bleibt als Rudiment desselben das Sieboldt’sche Os thyreoideum für das ganze Leben erhalten. Vielleicht aus der vorderen Copula, vielleicht auch aus dem vorderen Segmente der Zungenbeinhörner bilden sich eigenthümliche, den Perennibranchiaten fremde seitliche Fortsätze (d), von denen dem erwachsenen Zustand nur einer zu verbleiben scheint. Diese Fortsätze, die vordere breitere Hälfte und der Endknopf der Zungen- beinhörner, sowie die dem zweiten Kiemenbogen zuzusprechenden Ventral- segmente (g) sind die einzigen Theile, die sich in erwachsenem Zustande als Knorpel erhalten. Alles Andere verknöchert vollständig. Aus dem so eben Mitgetheilten folgt also, dass der Zungenbein- Kiemenbogenapparat von Siren und Süredon vollkommen mit dem der Salamandrinenlarven übereinstimmt. Der Zungenbein-Apparat einheimischer Frösche verhält sich wesentlich tolgendermassen. (Fig. 4, 5, 6, 7, 8, Taf. VIII.) Jederseits befinden sich fünf hinter einander gelegene Bogenschenkel, der vorderste und breiteste dieser Bogenschenkel geht vom Suspensorium aus, die dorsalen Enden der Amphibien. 45 folgenden sind nicht fixirt. Die ventralen Enden der gegenständigen Schenkel des vordersten Bogens (ch‘) sind durch eine unpaare Copula (e) verbunden, die der folgenden Schenkel je einer Seite gehen in eine ventrale Knorpelplatte über (ch). Diese hinteren paarigen ventralen Knorpelplatten ‚sind von einander getrennt. Die Herstellung des definitiven Zungenappar ates Search nun auf die folgende Weise: die vier hintersten Bogenschenkel (1, 2, 3, 4), welche die Kiemenspalten begrenzen, schwinden allmählich. Die ch Knorpelplatte, in welche sie übergehen, verschmilzt mit der Copula (c) der vordersten Bogenschenkel zu dem definitiven Zungenbeinkörper (ch). Die vordersten bleibenden Bogenschenkel (ch‘) geben ihre embryonale Verbindung mit dem Suspensorium auf und befestigen sich in der Gegend der beiden hintersten Sehädelsegmente (ossa petrosa). Von den Enden der ursprünglich paarigen hinteren, ventralen Knorpelplatte geht eine Bildung hinterer Fort- sätze aus, welche durch Abgliederung und Ossification zu hinteren Hörnern (ch‘) die s. g. Cornua thyreoidea s. Columella werden. Ausserdem bilden sich zwischen den beiden langen Hörnern kurze Seitenfortsätze aus (h‘). Bei den ausgewachsenen Fröschen besteht das Zungenbein aus einer breiten, dünnen Knorpelplatte, an welcher man folgende Theile unter- scheiden kann: den Körper (c. h), welcher eine mediane, einfache, im Ganzen viereckige, vorn breitere, hinten schmalere Platte darstellt. Von der vorderen Ecke geht jederseits ein stumpfer, abgerundeter Fortsatz (h) von der hinteren Ecke ein mehr spitzer, schräg nach hinten gerichteter Fortsatz aus (b‘). Das Vorderende jener Körperseite ist Ausgangpunct eines langen vorderen Bogenschenkels oder Hornes (cornu styloideum c. h‘), eine ungegliederte Fortsetzung !des Zungenbeinkörpers, die in Gestalt eines langen Knochencylinders, zuerst in der Richtung nach vorn, dann in einem Bogen mehr rück- und abwärts geht und sich in den Knorpel des Petrosum fortsetzt. Da, wo die Richtung nach vorn in die nach hinten umwendet, kommt nach vorn ein starker Fortsatz vor. Vom hinteren Rande des Körpers gehen divergirend nach hinten die hinteren Hörner-cornua thyreoidea s. columella (ch‘‘) — ab. Dieselben sind stabförmig, ossifieirt und nur an dem hinteren Ende mit knorpeliger Epi- physe versehen und umfassen den zwischen ihnen gelegenen Kehlkopf. Die Form des Zungenbeinkörpers, die Lage der Seitenfortsätze und das Verhältniss der Cornua thyreoidea zu dem Kehlkopf bieten mehrfache Verschiedenheiten dar. Der Zungenbein-Apparat der Aglossa ist uns besonders aus den Unter- suchungen von Henle (33) bekannt. Statt eines platten Zungenbein- körpers begegnet man hier einem medianen, zum Durchschnitt der M. Hyoglossi dienenden, soliden, theils knorpeligen, theils ossifieirten Rahmen, dessen Seiten flügelartige Platten darstellen, dessen Vordertheil in einen unpaaren, medianen Fortsatz ausgezogen ist. Von diesem gehen bei Doctylethra die zum Schädel erstreckten Cornua styloidea aus, die aber bei ‚ Pipa ganz fehlen. 46 Anatomischer Bau. Der Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat der Coecilien weicht von dem- jenigen aller übrigen Amphibien so sehr ab, dass nur wenige Vergleichungs- punkte aufzufinden sind. Bei Coecilia anmulata (Fig. 8, Taf. VII) liegen der Haut des Sehlundes fest angeheftet drei feine Knorpelbogen (b', b“, b‘) in kurzen Entfernungen hinter einander. Diese Bogen erstrecken sich von der einen Seite des Körpers quer unter dem Schlunde zur anderen hinüber. Ihre Continuität ist dabei weder in der Mitte noch sonst wo unterbrochen, so dass der Typus eines aus paarigen durch mediale Copulae verbundenen Schenkeln bestehenden Vis- ceralskelettes an diesen drei Bogen nicht mehr zu erkennen ist. Bei Coecilia tentaculata bildet Henle dieselben drei Bogen in gleicher Form und Lage ab. Ver dem ersten und hinter dem letzten dieser drei Knorpelbogen tritt der paarige Typus durch besondere, ihnen angeheftete, paarige Glieder hervor. Vor dem ersten Bogen befinden sich nämlich bei Coecilia annulata zwei Sförmig gebogene Knorpelstreifen (h), die mit ihrem einen, medialen Ende die Mitte des ersten jener drei ventralen Halbgürtel erreichen, und hier mit einander sowie mit dem letzteren durch fibröses Gewebe zusammen- hängen. Das äussere Ende hängt mit dem nächsten Bogen nicht zusammen. Bei Coecilia tentaculata bilden diese beiden vordersten Knorpelstreifen einen continuirlichen, von der einen Seite zur anderen hinübergehenden Knorpel- streifen und wiederholen so die Form der drei folgenden Bogen. Fischer glaubt jene als Zungenbeinhörner bezeichnen und die drei folgenden knorpe- ligen continuirlichen Halbgürtel den Kiemenbogen der übrigen Amphibien vergleichen zu dürfen. Dem unteren Ende des letzteren dieser Kiemenbogen ist bei Coecilia tentaculata ein fünftes Knorpelstäbehen angeheftet, das von Henle als fünftes Horn bezeichnet wird. Bei Coecilia annulata ist dieses Stäbehen mit dem äusseren Endtheil des vorherigen Bogens zu einer einzigen ovalen Endplatte verwachsen (h“‘), die den betreffenden Kehlkopfmuskeln ihre ventrale Fläche zur Anheftung bietet. Von medialen Verbindungsgliedern ist bei Coeciha amnulata nichts zu entdecken. Die einzelnen Bogen sind mit einander nicht verbunden, sondern hängen (mit Ausnahme der erst erwähnten Anheftung der Zungenbein- hörner) nur durch Muskeln mit einander zusammen. Bei Coceilia tentaculata kommt dagegen ein kurzes longitudinales Knorpelstäbchen vor, das sich von der Mitte des ersten Bogens (erster Bogen Henle = Zungenbein Fischer) bis zur Mitte des zweiten Bogens (zweiter Bogen Henle = erster Bogen Fischer) erstreckt. Henle bezeichnet dasselbe als Zungenbeinkörper. Die Umwandlungen des Kiemenskelettes mit der Aenderung seiner Verrichtung geben — wie Gegenbaur es vortrefflich bemerkt — ein sprechendes Beispiel ab für den mächtigen Einfluss der Anpassung an äussere Lebensbedingungen auf die innere Organisation; sie verknüpfen zugleich die Gestaltung des Visceralskeletts der mittelst Kiemen athmenden Wirbelthiere mit jener, die bei den niemals Kiemen besitzenden Abthei- lungen herrschend geworden ist. Amphibien. 47 Wir wollen jetzt kurz noch von den fossilen Labyrinthodonten ein Wort sagen, welche von Einigen zu den Fischen, von Anderen zu den Kroko- dilen, von wieder Anderen und wohl mit dem meisten Wahrscheinlichkeits- ‘grund zu den Amphibien gestellt werden. Schon in der Steinkohlenformation werden sie angetroffen und verdanken den Namen „Labyrinthodonten“ dem mäandrischen Verlauf der Cementlinien an den Zähnen. Zuweilen werden sie auch mit dem Namen „Zitzenzahnsaurier — Mastodonsaurier bezeichnet. An dem Schädel der Labyrinthodonten betheiligen sich verschiedene Knochen, welche man aber bei keinem bis jetzt noch lebenden Amphibium antrifit. Nach Quenstedt muss man wesentlich die äussere Schilderdecke von dem inneren Schädelknochen unterscheiden, was bisher nicht geschehen und woraus viele Missdeutungen erwuchsen. Erst nach Wegnahme der Schilderdecke werden die Schädelknochen hervortreten. | Hält man den Unterschied zwischen Schilderdecke und Schädelknochen gehörig fest, so verschwinden nach Quenstedt plötzlich alle Bedenken, welche man gegen die Froschähnlichkeit aufgeworfen hat. Die Schilder sind verknöcherte Haut und gerade auch bei lebenden Fröschen schliesst 'sich an vielen Theilen die nackte Haut so eng an, dass man es als eine grosse Eigenthümlichkeit der Frösche mit Recht hervorgehoben hat. Die vielen Platten, welche zwischen Augen-, Ohr- und Scheitelloch jederseits ihre Stelle haben, übertreffen an Zahl schon die bekannten Schädelknochen aller Saurier und doch liegen darunter erst noch die wahrbaften Pauken- und Felsenbeine. Wären jene Platten zum Theil nicht bloss Hautknochen, so müsste man gleich von vorn herein jene Parallelisirung mit bekannten Amphibienschädeln aufgeben, und zu den Fischen herabsteigen. Sind sie aber Hautknochen und liegen darunter erst die wahren Schädelknochen verborgen, so heben sich nach Quenstedt alle Schwierigkeiten von selbst. Freilich vertreten einige gleich die Stelle von Schädelknochen, sie pflegen sich aber dann auf ihrer Innenseite besonders zu verdicken, als wäre die Knochenmasse nur innig mit der Schildersubstanz verwachsen. Es fragt sich aber, ob nicht noch eine andere Deutungsweise möglich ist. Vergleicht man den Schädel von Ceratophrys mit dem von Rana, so treffen wir hier knöcherne Theile an, welche dort vollkommen fehlen. Vielleicht könnte man einige dieser knöchernen Theile als eigene Knochen betrachten, es sind aber nur verknöcherte bindegewebige Membranen, welche bei den Fröschen immer in diesem Zustand verharren und sie berechtigen uns durehaus nicht darin Knochen zu sehen, welche denen von anderen Thieren homolog sind, denn mit Recht wird man wohl nur die Knochen, die in Knorpel entstehen, mit einander vergleichen dürfen. Es ist daher sehr gut möglich, dass verschiedene dieser Knochen bei den Labyrinthodonten nur verknöcherte Bindegewebsmembranen sind, wie wir dies bei Ceratophys antrefien. Will man nun diese Knochen, wie es von Burmeister in seiner schönen Monographie der Labyrinthodonten, von Meyer und Quenstedt geschehen ist, mit dem Namen wie Thränenbein, Jochbein u. s. w. be- 48. Anatomischer Bau. zeichnen, so behalte man wohl im Auge, dass so lange nicht ausgemacht ist, ob diese Knochen als Hautknochen oder als verknöcherte Bindegewebs- membranen, oder als in Knorpel entstandene Knochen zu betrachten sind 2. | | | 7 EZ u) \ m bb a | | } | | hd hd | Schädel von Capitosaurus robustus von oben. "/, (aus dem unteren Keupersandstein von Stuttgart), (Nach zk. Zwischenkiefer. F- p. Foramen parietale. 0. k. Oberkiefer. schl. Scheitelbein. n. Nasale. o. h. Oberhinterhauptsbein. t. Thränenbein. schl. Schläfenbein. v. s. vorderes Stimmbein. h. a. Hinteraugenhöhlenbein, h. d, Hauptstirnbein. 2. Paukenbein. h. s. Hinteres Stirnbein. A. Augenhöhle. i. Jugale. N, Nasenhöhle, (und es wird wohl kaum möglich sein, dies je zu bestimmen, obgleich wohl viel mehr Grund vorhanden ist, diese Knochen als in Bindegewebe und nicht in Knorpel entstanden zu betrachten) eine Vergleichung mit gleichnamigen Knochen anderer Thiere nicht berechtigt ist. Es wäre daher vielleicht besser die Namen dieser Knochen mit weniger bezeichnenden zu vertauschen. Amphibien. | 49 Schon bei den lebenden Ceratophrys, wo die äusseren Flächen der Schädelknochen ebenfalls sehr rauh sind, ist es oft schwierig die Grenzen der einzelnen Knochen genau zurück zu finden, wie viel schwieriger muss ' es dann sein bei den fossilen Labyrinthodonten, und es ist sehr erklärlich, dass Knochen, welche Burmeister als in Verbindung mit anderen betrachtete, von von Meyer als eigene Knochen angesehen wurden. Die Schädeldecke zeigt tiefe Seulpturen und hat innen ein zelliges Knochengewebe, drei paarige Löcher und ein unpaariges zeichnen sich darauf aus: das unpaarige vollkommen kreisrund auf der Oberseite, querel- liptisch auf der unteren ist das Scheittelloech, vorn an der Spitze stehen kleine Nasenlöcher, in der Mitte die grossen Augen, hinten die trapezoidalen Ohrlöcher, welche bei den meisten Untergeschlechtern aber nur einen nach hinten geöffneten Schlitz bilden. Bei der Gattung Archegosaurus, welcher schon in der Steinkohlenformation auftritt, gleicht der Schädel einem gleichschenkeligen Dreieck mit abgerundeten Ecken, mehr oder weniger concaver Basis und etwas ausgezogenen oder schwach eoncaven Nebenseiten. Die Abrundung trifft hauptsächlich die Spitze. Selten nur begegnet man Schädeln mit rein erhaltener Form. Ä Die Oberseite des Schädels bildet eine geschlossene Knochendecke, die von den paarigen Nasenlöchern, Augenhöhlen und Ohröffnungen und von dem unpaarigen Schädelloch durchbrochen wird. Die Ohröffnungen gehören zwar auch der Oberseite an, erscheinen aber hinterwärts geöffnet. Die Augenhöhlen gehören der hinteren Hälfte des Schädels an, aus- schliesslich dieser Hälfte aber nur in den ausgewachsenen Thieren. In den kleinsten Schädeln fallen sie fast genau in die Mitte der Schädellänge. Diese auffallenden Abweichungen in der Lage der Augenhöhlen bei Thieren verschiedenen Alters, so wie in den verschiedenen Species, haben lediglich darin ihren Grund, dass während des Wachsthumes des Thieres die Knochen der vorderen Schädelhälfte sich mehr der Länge nach ausdehnten, als die der hinteren Halfte und dass diese Ausdehnung bei der einen Species (Archegosaurus latirostris) in geringerem Masse stattfand als bei der anderen (A. Decheni). Die Nasenlöcher, welche am vorderen Schädelende und nahe am Aussenrande liegen, waren bei den kleinen Schädeln schwer zu ermitteln. Es lässt sich indess angeben, dass sie je grösser der Schädel ist, um so länger oval und um so weiter vom vorderen Ende des Schädels entfernt sich darstellen. Die Knochen, welche die Oberseite des Schädels zusammensetzen, sind an der nach innen gekehrten Seite glatt, an der Aussenseite, wie bei den Labyrinthodonten überhaupt mit einem Bildwerk gedeckt, das mit dem Bau und der Form der einzelnen, den Schädel zusammensetzenden Knochen im innigsten Zusammenhang steht und bei völliger Ausbildung an die Schädelknochen der lebenden Krokodile erinnert. Auf Jedem ihrer Knochen erkennt man in der Gegend, von wo aus die Verknöcherung begann, dem Ossifieationscentrum oder Verknöcherungspunkt, ein Gruben- Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI, 2, 4 50 Anatomischer Bau. netz, das, zumal bei den grösseren und längeren Knochen strahlförmig, mit unter eanen abgesetzten oder sich theilenden Rinne nach dem Rande des Knochens hin verläuft. Der Trematosaurus aus dem bunten Sandstein von Bernburg war von ungefähr derselben Grösse, wie der Archegosaurus. Sein Schädel bildet aber ein regelmässigeres, gleichschenkeliges Dreieck. Die Schnauze ist zwar kürzer und weniger schmal als bei einigen Archegosauren, bei anderen aber wieder nicht. Die Augenhöhlen sind kleiner und fallen in die Mitte der Schädellänge. Die Nasenlöcher liegen bei dem Trematosaurus näher bei einander und das Scheitelloch besonders in Bezug auf die Augenhöhlen, weiter zurück, auch wird für den Trematosaurus ein einfacher Zwischen- kiefer angegeben, welcher bei Archegosaurus einen paarigen Knochen dar- stell. Bei dem T’rematosaurus wird ein völlig knöchernes ausgebildetes Hinterhauptsbein mit einem doppelten Gelenkfortsatz angegeben, was bei dem Archegosaurus fehlt. Bei dem Mastodonsaurier aus der Lettenkohlenformation befinden sich in dem parabolischen, stark niedergedrückten Schädel die ovalen Augen- höhlen in der hinteren Schädelhälfte. Die Nasenlöcher sind klein. Die Grenzen der Schilder kann man nicht unterscheiden, allein ihre Oberfläche hat ausgezeichnete Seulpturen. | Bei allen Labyrinthodonten befindet sich in der Mitte der Schädelbasis ein langer schmaler Knochen, welcher dem Parasphenoid entspricht. Durch die schmale Configuration dieses Knochens gewinnen die grossen Gaumen- löcher so ungeheuer an Umfang. Zähne kommen im Unterkiefer nur in einer Reihe vor, allein vorn in der Symphysengegend sollen hinter der Reihe noch zwei Fangzähne sitzen (nicht bei Archegosaurus). Im Ober- kiefer findet man zwei Reihen Zähne, eine äussere, welche dem Ober- und Zwischenkiefer angehört und eine innere, welche, wie bei den Batrachiern, dem Vomer angehört und von den Choanen unterbrochen wird. Der vorderste unmittelbar hinter den Choanen gelegene ist ein Fangzahn. Vor den Choanen stehen ebenfalls noch 1—2 Fangzähne auf dem Vomer, ja auf dem Innenrande der Choanen kommt noch eine Reihe kleinster Zähne vor, wahrscheinlich auch auf dem Vomer, so dass ausser dem Ober- und Zwischenkiefer nur die Vomera noch Zähne hatten. Sämmtliche Zähne sind an der Basis gestreift, nach der Spitze hin werden sie dagegen -glatt; die grossen Fangzähne haben daher an der Spitze ein zitzenartiges Aus- sehen, woher der Name ‚Zitzenzahnsaurier“. Vom übrigen Skelet kennt man hauptsächlich die panzerförmigen Haut- schilder, welche so bizarre Formen zeigen, dass es nicht gelungen ist, ihre Stelle am Körper zu deuten. Die Schilder sind zum Theil dach, ohne Knochenfortsatz auf der inneren Seite, und dann scheinen sie bloss in der Haut gelegen zu haben; andere dagegen zeigen ausserordentlich dicke innere Knochenfortsätze, die offenbar Theil an der Skeletbildung nahmen. Wie beim Schädel, so traten also auch am Körper — wie Quenstedt vermuthet — einzelne Knochen so hart an die Aussenfläche heran, dass Amphibien. SE die Haut unmittelbar damit verwuchs. Einzelne Schilder zeigen am Rande matte Stellen ohne Seulpturen, diese Ränder wurden offenbar von dem nächstfolgenden dachziegelförmig bedeckt. Der Form nach kann man symmetrische und unsymmetrische unterscheiden, jene konnten nur in der Medianlinie des Körpers ihre Stelle einnehmen. Die Schilder beweisen, dass die Labyrinthodonten wie Schildkröten bepanzert sein mussten, aber auf dem Bauche, und nicht auf dem Rücken. Von grosser Bedeutung sind weiter die Ueberreste von knöchernen Kiemenbogen, welche bei den Archegosauriern vorgekommen zu sein scheinen. Fasst man alles zusammen, was bis jetzt über die fossilen Labyrintho- donten bekannt ist, so bleibt über die Stellung dieser höchst merkwürdigen Gruppe wohl wenig Zweifel übrig. Die Vereinigung des ersten Wirbels mit dem Oceipitale laterale durch zwei Gelenkhöcker, das schmale Para- sphenoid, und die dadurch bedingten grossen Gaumenlöcher, die Ueberreste von knöchernen Kiemenbogen weisen auf eine hohe Verwandtschaft mit den Amphibien. Wohl treten an der Oberfläche des Schädels Knochen in viel grösserer Zahl auf als bei den jetzt lebenden Amphibien, aber auch bei Ceratophrys begegnen wir Knochen, welche sonst den übrigen Am- phibien abgehen. Das meist abweichende bilden freilich die Hautschilder am Bauche. Aber auch die übrigen Theile des Skeletes weisen, wie wir sehen werden, auf eine tiefe Verwandtschaft mit den Amphibien hin. Wirbelsäule (Taf. X.) Die Zahl der Wirbel, welche bei den Coecilien und Urodelen än der Zusammenstellung der Wirbelsäule sich betheiligt, ist im Allgemeinen sehr beträchtlich. Bei den Coecilien, wo alle Spuren eines Schulter- und Becken- gürtels fehlen, kann man die Wirbelsäule in keine bestimmte Regionen unterscheiden. Dagegen lassen sich mit vollem Recht bei den Urodelen die Wirbel in Stamm-, Saeral- und Schwanzwirbel trennen. Mivart (63) hat ausserdem den ersten Wirbel von den übrigen Stammwirbeln getrennt und als Halswirbel beschrieben, wofür jedoch kein genügender Grund besteht. Die Zahl der Stamm- und Schwanzwirbel zeigt bei den Urodelen ziemlich grosse Schwankungen, die der Sacralwirbel ist eonstant. Mit Ausnahme von Siren, wo weder Beckengürtel noch hintere Extremitäten vorhanden sind, begegnet man immer nur einem Sacralwirbel. Die Zahl der Wirbel bei den Coecilien beträgt zuweilen mehr als 230, die der Urodelen ist folgende: Stammwbl. Sacralwbl. Schwanzwbl. Zusammen. Cryptobranchus . . . . 21 i 26 — 40. Amphvuma: 22°. 2... 62 1 30 = 10 Triton: 80% 8:0,1%b6 1 40 — 157. Salamandıra een di.4036 1 37 —= 44, RT 210 1 37 =’"d8. Siredon mexicamus » . . 16 1 32 =. 49, Siren lacertna . : . . 64 ) 35 99, 53 3 Anatomischer Bau. Stammwbl. Sacralwbl. Schwanzwbl. Zusammen. Proteus anguimeus . . . 29 f 28 98; Menobranchus laterais . 18 1 29 == 48, Menopoma Allegh . . .. 19 1 25 == '45, Bei Coeeilien und Urodelen sind die Wirbelkörper von oben nach unten etwas abgeplattet, in der Mitte zusammengeschnürt, nach vorn und hinten allmählig wieder breiter werdend, so dass im Allgemeinen die Form eines Wirbels einem Doppelkegel gleichkommt. Der longitudinale Durch- messer ist stärker entwickelt als der transversale. An den Schwanzwirbeln sind die Verhältnisse etwas anders, hier sind die Wirbelkörper sehr stark von rechts nach links abgeplattet, wodurch der Schwanz eine horizontale Stellung bekommt, was für seine Bedeutung als Ruderorgan von grossem Interesse ist. | Die von den Seitenflächen des Wirbelkörpers entspringenden Wirbel- bogen begegnen einander in der Mittellinie und bilden so die Dornfortsätze. Im Allgemeinen sind dieselben an den Stammwirbeln gering entwickelt, am wenigsten bei Proteus und den Salamandrinen, etwas stärker bei Menopoma, Menobranchus und Öryptobranchus und am stärksten bei Am- phaumea und Triton. Die nicht zugeschärften Gipfel der Dornfortsätze sind in der Mitte des Hinterrandes etwas schräg nach oben und hinten gerichtet. Bei Proteus, Menobranchus und Salamander sind sie bifurkirt, während sie bei Oryptobranchus, Menopoma und Siredon hier in eine knorpelige Spitze übergehen. In Gegensatz zu den Stammwirbeln sind bei den des Schwanzes die Dornfortsätze viel kräftiger entwickelt. Bei den hintersten Schwanzwirbeln sind wohl noch die Dornfortsätze vorhanden, das Foramen intervertebrale fehlt jedoch, indem die Wirbelbogen von den schmalen Wirbelkörpern entspringend, sich ihrer ganzen Fläche entlang unmittelbar an einander legen. Bei den Coecilien sollen wahre Dornfortsätze fehlen. Bei allen Stamm- und auch bei den ersten Schwanzwirbeln sind zwei Paar Gelenkfortsätze vorhanden. »ie stellen concave Gelenkflächen dar, von welchen die nach oben gekehrten vorderen die nach unten ge- kehrten hinteren decken. Bei den Schwanzwirbeln werden. die Gelenk- fortsätze kleiner, um am Ende allmählig zu verschwinden. Mit Ausnahme des ersten Stammwirbels und der letzten Schwanzwirbel zeigen alle Wirbel Querfortsätze, welche aus zwei Wurzeln entspringen. Die eine Wurzel geht von den Wirbelbogen, die andere vom Wirbelkörper selbst ab, beide Wurzeln schliessen ein Loch ein, durch welches die Arteria collateralis vertebralis (Hyrtl) verläuft. An dem Sacralwirbel sind sie bedeutend stärker, an den Schwanzwirbeln dagegen viel weniger stark entwickelt. . Bei Oryptobranchus japonicus sind dieselben an den 6 ersten Schwanzwirbeln . noch durchbohrt, an dem 7. und 8. nicht mehr und an den folgenden . fangen sie an allmählig zu verschwinden. Bei Menobranchus haben die drei, bei Menopoma die sechs, bei Proteus die zwei, bei Salamandra die drei ersten Schwanzwirbel durchbohrte Querfortsätze, bei den darauf fol- Amphibien. 53 genden sind sie nur rudimentär entwickelt, an den letzten fehlen sie voll- kommen. Bei Salamandra scheinen sie am längsten fort zu bestehen. Die Zahl der durchbohrten, sowohl als der rudimentären Gelenkfortsätze scheint jedoch bei den Schwanzwirbeln ziemlich grosse individuelle Schwan- kungen zu zeigen. nie Mit den Querfortsätzen sind bewegliche Rippen verbunden. Eine Ausnahme macht der erste Stammwirbel, bei welchem mit den Querfort- sätzen auch die Rippen immer fehlen. Bei Amphiuma, Proteus und Siren strecken sich die Rippen höchstens bis zum zehnten Wirbel aus, bei Oryptobranchus, Menobranchus, Menopoma, Salamundra und Triton kommen sie nicht allein auf allen Stammwirbeln, sondern auch auf dem Sacral- und den -ersten Schwanzwirbeln vor. Die Rippen bilden nach unten und hinten mehr oder weniger gebogene, kurze Knochen, welche an ihrer Basis, mit welcher sie sich den Quer- fortsätzen anheften, am breitesten sind, während sie in eine knorpelige Spitze enden. Die Basis der Rippe zeigt gewöhnlich zwei Artieulations- flächen, welche durch ein kleines Grübchen von einander getrennt sind. Bei Siredon,. Salamandra und Menobranchus sind beide Artieulationsflächen durch einen tieferen Einschnitt von einander getrennt, so dass die Basis hier bifurkirt erscheint, besonders deutlich bei Menobranchus, während bei Menopoma, Oryptobranchus und Seredon diese Bifurcation vielmehr auf den Hintergrund tritt und kaum mehr zu sehen ist. Bei den Coecilien (Coecilia glutinosa) sind nach Joh. Müller vom zehnten Wirbel an bis zu den vorletzten Wirbeln überaus kleine Rippen vorhanden. Bei den meisten Schwanzwirbeln kommen auch untere Bogen vor, welche einen Canal einschliessen, durch welchen die Arteria caudalis verläuft. Diese unteren Bogen fehlen dem ersten Schwanzwirbel immer. Bei Öryptobranchus und Menopoma treten sie zuerst am zweiten, bei Proteus, Menobranchus und Siredon zuerst am vierten, bei Triton und Salamandra an dem dritten Schwanzwirbel auf, während sie bei Amphiuma von dem 3.—3. Schwanz- wirbel wohl auftreten, aber noch nicht geschlossen sind. Erst nach dem 9. Schwanzwirbel bilden sie hier einen wirklichen Kanal. Die unteren Bogen sind gewöhnlich an den ersten Schwanzwirbeln am kräftigsten ent- wickelt, allmählig nehmen sie ab, um endlich an den letzten Schwanz- wirbeln vollkommen zu verschwinden. Der erste Stammwirbel verdient eine besondere Erwähnung. Zwischen den beiden Processus articulares anteriores, welche sich hier zu zwei concaven Gelenkflächen zur Artieulation mit den Partes condyloideae des Os occipitale laterale umgebildet haben, erhebt sich noch ein mit Knorpel überdeckter, sphärischer Gelenkhöcker. Der Knorpel dieses Gelenkhöckers geht con- tinuirlich in den der neben ihm liegenden Processus articulares über. Eine zwischen den beiden Partes condyloidese des Os occipitale laterale gelegene entsprechende Gelenkgrube dient zu seiner Aufnahme. Dieser Höcker, welcher an den Dens epistropheus erinnert, ist sehr gross bei Amphiuma etwas kleiner bei Oryptobranchus, Menopoma, noch kleiner bei Süredon, 54 Anatomischer Bau. den Salamandrinen, Tritonen und Menobranchus, während er bei Proteus nur rudimentär entwickelt ist. Bei Amphiuma und den Tritonen ist die articulirende Oberfläche in zwei kleinere Gelenkflächen getheilt. Der Dorn- fortsatz ist am ersten Stammwirbel sehr stark entwickelt, während die Querfortsätze fehlen. Die untere Fläche ist mehr oder weniger concav und zeigt gewöhnlich zwei Paare kleine Nahrungslöcher, durch welche Zweige der Arteria collateralis vertebralis hineintreten. Mit den Querfort- sätzen fehlen auch die Foramina intertransversaria und statt diesen bemerkt man an den Seitenflächen zwei ziemlich grosse blinde Löcher (Foramina coeca), welche die Foramina transversaria der andern Wirbel repräsentiren. Aus der grossen Aehnlichkeit des auf der Vorderfläche des ersten Wirbels sitzenden Gelenkhöckers mit dem Dens epistropheus und dem Vor- bandensein dreier Gelenkverbindungen des ersten Stammwirbels mit dem Schädel glaubte Hyrtl den Schluss ziehen zu dürfen, dass der erste Stammwirbel den mit dem Atlas verwachsenen Epistropheus repräsentiren sollte. Harting (63) dagegen ist mehr der Meinung zugethan, dass der erste Stammwirbel den Epistropheus vorstellen würde, während dann der Atlas (namentlich die Bogenparthien) fehlen sollte. Ich muss mich aber vollkommen Hyrtl anschliessen und sehe auch in den. ersten Stammwirbeln die mit einander verwachsenen Atlas und Epistropheus. Aber nicht in dem Vorhandensein dreier Gelenkverbindungen mit dem Schädel, sondern in einem wie ich glaube viel tieferen Grunde liegt der Beweis des Verwachsen- seins der zwei ersten Wirbel. Betrachtet man genau die Seitenflächen des ersten Wirbels, so bemerkt man jederseits ein kleines Loch, welches die Ausgangsöffnung eines Kanals ist, der die Substanz des Knochens durch- ziehend sich in das Foramen vertebrale öffnet. Die Oeffnung dieses Kanals liegt in derselben Flucht wie die zwischen zwei Wirbeln vorkommenden Zwischenlöcher. Durch diesen Kanal tritt ein Nerv, welcher vollkommen mit dem der übrigen Rückenmarksnerven übereinstimmt und nur von diesen — indem er weniger dick ist — sich unterscheidet. Ich glaube, dass hierdurch wohl der Beweis geliefert ist, dass der erste Stammwirbel aus der Verwachsung des ersten mit dem zweiten entstanden ist und den mit dem Atlas verwachsenen Epistropheus darstellt. | Bei Oryptobranchus primigenius und Tschudi zeigen die Wirbel in Betreff ihres Baues und ihrer Anhänge genau dieselben Verhältnisse wie bei den jetzt noch lebenden Riesensalamandern. . Bei dem Archegosaurus scheint der Wirbelkörper zum grössten Theil knorpelig zu bleiben, während nur die peripherischen und accessorischen Theile verknöchert sind. Die Zahl der Wirbel beträgt 50. Die oberen Bogen sind verknöchert, bei jungen Thieren sind die beiden Bogenhälften noch nieht mit einander verwachsen; die Verwachsung scheint erst nach dem mittleren Alter des Thieres eingetreten zu sein. Ueber die vereinigten Hälften erhebt sich, mit ihnen verschmolzen, ein wenigstens theilweise schon als Knorpel vorgebildet gewesener Kamm oder oberer Stachelfortsatz. ® Amphibien. 55 Es giebt selbst Bogen mit auffallend verdicktem oberen Ende. An den Seitentheilen des vollständig entwickelten Bogens findet man auch eine den Querfortsatz vertretende Anschwellung, welche die Rippe aufnimmt. An der unteren Fläche der Wirbelsäule kommt eine untere Knochen- platte vor, welche unzweifelhaft dem unteren Bogen angehört, was noch dadurch eine Bestätigung erhält, dass je eine solche Platte selbst in der Rückengegend nicht genau unter einem, sondern mehr zwischen je zwei oberen Bogen zu liegen kommt und dass die Platte in den Schwanzwirbeln sich zu einem vollständig ausgebildeten, unteren Bogen mit einem sehr geräumigen Loch zum Durchgang der starken Blutgefässe und mit einem Stachelfortsatz sich entwickelt. Ein vollständig unterer Bogen scheint gleich mit Beginn des Schwanzes sich einzustellen. Da eine Verknöcherung des Wirbelkörpers nicht vor sich ging, so könnte auch die Wirbelsäule vom Schädel nicht abgeschnürt werden und blieb dahin mit ihm fest verbunden. Aus dem innigen Zusammenhang dieser beiden Theile erklärt sich auch die unverrückte Lage, in der der Schädel und diese knöchernen Theile der Wirbelsäule jetzt noch angetroffen werden. Die Rippen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich an den Enden breit und stumpf und nach der Mitte hin dünn und rund darstellen, was insbesondere von den Rippen in der vorderen Gegend des Rumptes gilt. Alle vor dem Becken liegende Wirbel tragen Rippen. Aber auch im Schwanze ist die Wirbelsäule noch mit Rippen versehen, die im vorderen Theile sich durch Länge und gerade Form ausgezeichnet zu haben scheinen (Hermann von Meyer Palaeontographica). Bei den Ecaudata ist die Zahl der Wirbel im Gegensatz zu den Uro- delen sehr gering und beträgt gewöhnlich nur 10. Die Wirbelkörper sind von oben nach unten mehr oder weniger abgeplattet. Die hintere Fläche eines jeden Wirbelkörpers stellt einen verknöcherten Gelenkkopf, die vordere eine entsprechende überknorpelte Gelenkgrube dar. Bei Pipa und Bombinator ist das Verhältniss gerade umgekehrt. Das Foramen vertebrale ist mehr oder weniger oval. Die Dornfortsätze sind im Allgemeinen kurz und über einander hingebogen, bei Bufo asper sind sie in zweien gespalten. Zuweilen sind sie mit den Gelenk- und Querfortsätzen verwachsen, um auf der Haut eine Art Rückenschild dem der Schildkröten ähnlich zu bilden (Brachycephalus ephippium). Nach Meckel sollten bei Rana gibbosa die Dornfortsätze fehlen. Bei Pipa sind sie dagegen sehr deutlich entwickelt. Die Gelenkfortsätze stehen gewöhnlich in horizontaler Ebene, die hinteren decken die vorderen des nächst hinteren. Accessorische verticale oder schräge Gelenkflächen können die Verbindung noch inniger machen. Die Querfortsätze sind mit dem Wirbelkörper fest verwachsen, die vorderen stehen nach aussen und hinten, die mittleren mehr der Quere nach, die hinteren mehr .nach vorn gerichtet. Bei Rana, Bufo und be- sonders bei Hyla sind sie kürzer als bei Pipa. Dies bezieht sich jedoch nur auf den zweiten und dritten. Bei den fünf, besonders bei den vier 56 Anatomischer Bau. letzteren, sind sie dagegen bei Pipa viel weniger entwickelt, ja selbst absolut kleiner als bei Rana und Bufo. Die Querfortsätze des zweiten und dritten Wirbels sind am breitsten und mit ihren freien Enden mehr oder weniger ausgebreitet, die der darauf folgenden Wirbel sind schmaler und nach vorn zu gespitzt. Die Querfortsätze sind niemals durchbohrt. Alle besonders aber die des zweiten und dritten Wirbels tragen kurze, flache, knorpelige Anhänge, welche bei Pipa selbst theilweise verknöchert sind und rudimentäre Rippen vorstellen. Der erste Wirbel besteht aus einem in dorso-ventralen Durchmesser dünnen Körper und einem Bogen. Die beiden an der vorderen Fläche des Körpers gelegenen, zur Artieulation mit dem Occipital® laterale dienenden Gelenkflächen werden von einander durch ein nach vorn gerichtetes Höckerchen getrennt. Der Bogen wird nach oben nur durch eine knorpelige Masse geschlossen, welche ein wenig über den Knochen hinüberragend, den rudimentären Dornfortsatz vorstellt. Querfortsätze fehlen immer. Die Ausnahme, welche Pipa macht, ist nur scheinbar, indem hier der erste Wirbel mit dem zweiten verwachsen ist und dieser die Querfortsätze trägt. Der 9. Wirbel oder Sacralwirbel stellt die Verbindung = dem Becken- knochen dar. Die hintere Fläche zeigt anstatt eines überknorpelten Ge- lenkkopfes zwei kleine kugelige Gelenkköpfe zur Verbindung mit dem Steissbein, mit Ausnahme von BDombinator, wo nur einer vorkommt. Bei Pipa, Pelobates nnd Dactyletra ist der Sacralwirbel mit dem letzten oder Steissbeinwirbel verwachsen. Die Querfortsätze sind an diesem Wirbel am stärksten entwickelt. Bei Rana und Ayla mit langen hinteren Extremi- täten, welche zum Springen sehr geeignet, sind die Querfortsätze am freien Ende nur wenig, bei Bufo und Pipa dagegen, deren hintere Extremitäten viel kürzer sind, ist das freie Erde der Querfortsätze viel stärker in die Breite entwickelt. Die Berührungsfläche des Os «lei mit den Querfortsätzen des Sacralwirbels ist bei dem erstgenannten klein, bei dem letzten dagegen sehr gross, was bei jenem auf den Mechanismus des Sprunges sehr be- förderend, bei diesem sehr hemmend wirkt. Der zehnte Wirbel oder Steissbeinwirbel ist der längste Knochen des ganzen Körpers und fast eben so lang wie die ganze Wirbelsäule. Nach vorn zeigt er zwei kleine Gelenkflächen. Der vorderste Theil des Knochens enthält eine Fortsetzung des Wirbelkanals, in welchen die letzten Rücken- marksnerven verlaufen. Auf den beiden Seitenflächen des vordersten Theiles des Steissbeins bemerkt man jederseits eine kleine Oeffnung (foramina coccygea), die in Kanäle führen, welche in die’Canalıs vertebralis ausmünden. Durch diese Kanäle (Canales coceyger). treten die Nervi coceygei aus. Vor diesen Oeffnungen kommen zuweilen kleine dreieckige Fortsätze (rudimen- täre Querfortsätze) vor. Die obere Fläche trägt eine kräftig entwickelte Leiste. Nach unten hat der Steissbeinwirbel eine mehr dreieckige Gestalt, das freie Ende ist gewöhnlich noch knorpelig. Durch die Verwachsung des 9. Wirbels mit dem 10. bei Pipa, Dacty- letra und Pelobates und durch die Verwachsung des 1. mit dem 2, bei den Amphibien, 57 beiden erstgenannten beträgt die Wirbelzahl bei Pelobates 9, bei Pipa und Dactyletra nur acht Wirbel. Bei Fröschen aus der Tertiär-formation (Palaeobatrachus Goldfussii) scheint nach H. von Meyer die Wirbelzahl nicht zehn sondern elf zu betragen, von diesen kommen sechs zwischen Occipitale laterale und dem Sacralwirbel vor, während an dem Saerum drei und an dem Steissbein zwei Wirbel sich betheiligen sollten. Während in dem ausgewachsenen Zustand die Wirbelsäule der Coe- eilien und Urodelen bedeutend von dem der Batrachier abzuweichen scheint, sind die Unterschiede bei weitem nach so gross nicht, wenn man auch die Larven in die Untersuchung mit aufnimmt. Daraus geht hervor — wie Gegenbaur (48) auf das klarste gezeigt hat — dass die Zustände, welche für die niedriger entwickelten bleibend, für die höher entwickelten Formen nur vorübergehend sind. Bei den Coecilien werden nach Gegenbaur die freien Ränder der doppelt kegelförmigen Wirbelkörper durch eine Bandmasse mit den ent- sprechenden Rändern des vorhergehenden und nachfolgenden Wirbelkörpers verbunden, so zwar dass die Lamellen des Knochens ceontinuirlich in das Intervertebralligament übergehen. In den Intervertebralraum der Wirbel- körper ragt dieses Ligament mit leichter Ausbuchtung hinein. Da wo es in die Knochen übergeht, gleicht das Gewebe dieses Ligaments faserigem Bindegewebe, gegen die Mitte nimmt das Gewebe eine mehr knorpel- ähnliche Structur an. Man kann es hier schon nach Gegenbaur als Intervertebralknorpel bezeichnen. Bei Proteus, Menobranchns, Siredon, Menopoma und Oryptobranchus nimmt der Intervertebralknorpel allmählig an Umfang zu und verdrängt die Chorda, so dass sie hier bald einen um Vieles dünneren Strang darstellt als ihre vertebrale, d. h. inmitten des Wirbelkörpers eingeschlossene Parthie. Genau in der Mitte der Länge jedes Wirbelkörpers wird der im Uebrigen mit Chorda gefüllte Raum bei den Coeeilien durch ein Septum geschieden, so dass die Chorda nicht continuirlich durch die gesammte Wirbelsäule hindurch läuft, sondern in ebenso viele Abschnitte gesondert scheint als Intervertebralverbindungen existiren. Die Scheidewand besteht aus Knorpel, der allerdings zum grössten Theil verkalkt ist. Dieser Knorpel, den man als vertebralen Knorpel bezeichnen kann, liegt innerhalb der Chordascheide und ist aus der Chorda selbst hervorgegangen. Wenn somit das Knorpelsegment als ein zur Chorda gehöriger Theil erscheint, so ist auch die Ohorda selbst durch die sanze Länge der Wirbelsäule eine con- tinuirliche. Bei Proteus besteht diese Scheidewand nicht aus Knorpel, Sondern aus einer faserigen, ringsum an der Chordascheide sich breit inserirenden Substanz. Bei Menobranchus und Siredon besteht die Scheide- wand, welche hier und besonders bei dem letzteren viel kräftiger entwickelt ist, ebenfalls aus Knorpelgewebe. Bei Menopoma füllt die dicke, knorpelige Scheidewand nicht den ganzen Raum aus, sondern es lässt in der Mitte eine auf senkrechten Querschnitten ramificirt erscheinende Stelle frei, in 58 Anatomischer Bau. welcher Reste der ursprünglichen Chorda sich nachweisen lassen. Bei Oryptobranchus japonicus, wo dieses Septum besonders kräftig entwickelt ist, besteht es aus verkalktem Knorpelgewebe. Bei den Salamandrinen entsprechen die früheren Stadien der Wirbel- bildung den bleibenden der von Proteus bis zu Menopoma führenden Reihe. Die späteren Stadien gehen aber über jene heraus durch Differenzirung jenes Intervertebralknorpels, aus welchem ein vorderer Gelenkkopf und eine hintere Gelenkpfanne sich anzusetzen beginnt. Zu einer wirklichen Gelenkbildung kommt es jedoch nur theilweise, indem man an einzelnen Stellen eine Trennung der Gewebe findet, an den übrigen aber Pfanne und Gelenkkopf durch die Grundsubstanz des sie bildenden Knorpels zu- sammenhängen. Bei den eigentlichen Batrachiern stehen die Wirbelgelanke viel höher als bei den Salamandrinen. Die Differenzirung des von der sceletbildenden Schicht gelieferten intervertebralen Knorpelstückes und seine Vertheilung auf zwei Wirbel ist hier eine vollständige geworden und es bleibt auch kein Chordarest in dem intervertebralen Knorpel, oder vielmehr in dem aus diesem hervorgegangenen Gelenkknorpel übrig. Nur das im primor- dialen Wirbelkörper gelegene vertebrale Chordastück erhält sich bei einigen längere Zeit oder auch durch das ganze Leben hindurch. Es bietet aber die Eigenthümlichkeit, dass es nicht in wahren Knorpel sich umwandelt, wie es bei allen ungeschwänzten Amphibien stattfindet. Die Entwickelung der Wirbelsäule der ungeschwänzten Amphibien geht, wie schon Dug&s nachgewiesen hat, nach einem zweifachen Modus vor sich. Entweder bestehen die Wirbelkörper aus einer, die Chorda rings umgebenden sceletogenen Schicht, so dass die Chorda bei dem weiteren Wachsthume der letzteren mehr und mehr umschlossen und schliesslich ein- und abgeschnürt wird. Diesem Modus der Wirbelentwickelung, welche man als die perichordale bezeichnen kann, begegnet man besonders bei den eigentlichen Fröschen. Oder die Chorda bleibt unterhalb der Wirbel- säule liegen und die sie seitlich und unten umgebende Gewebsschicht tritt in keine Beziehung zur Bildung des Wirbelkörpers. Diesen Modus, welcher bei den Pelobatiden und Aglossa angetroffen wird, kann man dem anderen gegenüber als epichordalen bezeichnen. Bei der perichordalen Entwickelungsform erreicht die Chorda bei den Larven aller Arten, ähnlich wie bei den Larven der Salamandrinen, die Länge des Körpers vom Basilartheile bis zum Schwanzende. Die Chorda besteht aus zwei Schichten. Um die äussere Chordascheide lagert sich bei Larven, deren Hinterextremitäten sich entwickelt haben, ein weiches Gewebe, das nach jeder Seite eine, den Rückgratskanal um- schliessende Fortsetzung bildet, in welcher auch die Anlagen der Knorpel- bogen eingebettet sind. Dieses Gewebe bildet sich zu Knorpelgewebe um und kann als die sceletbildende Schicht bezeiehnet werden. Mit der Differen- zirung der Bogen, die sich schon früher einleitet, sobald als die Hinterfüsse hervorsprossen, wird zugleich die Abtheilung des gesammten Rückgrates Amphibien. 99 in einen, aus neun regulären Wirbeln gebildeten und einen später aus dem Steissbeine bestehenden Abschnitt angedeutet. Zwischen je zwei Wirbeln entwickelt sich analog wie bei den Coeeilien, Perennibranchiaten und Salamandrinen ein Intervertebralligament und der zwischen je zweier solcher Intervertebralligamente befindliche Abschnitt des Rückgrates stellt den primordalen Wirbel vor, dessen Körper aus einem Abschnitt der Chorda und einer darum liegenden, oben wie unten sehr dünnen, seitlich in die Bogenstücke sich fortsetzenden Knorpelschicht gebildet wird. Im Inter- vertebralknorpel geht jetzt. ein Differenzirungsprocess vor sich, der zur Gelenkbildung führt und durch welche der Intervertebralknorpel sich auf zwei definitive Knorpel vertheilt. Die vordere meist grössere Hälfte des Knorpels fügt sich dem nächst vorderen Wirbel an und trägt so dessen Gelenkkopf. Die hintere Hälfte verbindet sich mit dem nächst hinteren Wirbel, dessen vordere Pfanne sie trägt. Die Umwandlung des ursprünglichen Intervertebralknorpels hat so ein ganz inniges Verhältniss zur Bildung des Wirbelkörpers gewonnen und in demselben Maasse tritt die an beiden Enden von ihm umschlossene Chorda zurück. | Was endlich die Entwickelung des Steissbeins angeht, so hat Gegen- baur hierüber folgendes bekannt gemacht: Nimmt man eines der späteren Stadien zum Ausgange der Untersuchung, so zeigt sich am hinteren Theil des Schwanzes einer Larve von Rana esculenta um die noch völlig integre Chorda eine Bindegewebslage, die oben und unten einen Canal umschliesst, über welchem sie sich als senkrechte Scheidewand zwischen der Schwanz- musculatur fortsetzt und dann in den senkrechten, den Schwanz umsäu- menden Hautlappen übergeht. Beide Kanäle sind von gleicher Grösse, gegen die Chorda zu etwas erweitert. Der obere Kanal enthält eine Fortsetzung des Rückenmarks, der untere umschliesst die’ Caudalgefässe.. In dem mittleren und vorderen Theil des Schwanzes ist der Rückgratskanal weiter seworden und die Wandung des Kanals zum Theil aus Knorpel gebildet. Eine kleine Strecke hinter der Stelle, wo oben Knorpel erscheint, ist in der unteren Circumferenz des die Ohorda umgebenden Gewebes gleichfalls Knorpel aufgetreten, der eine bis gegen den vorletzten Wirbel verlaufende Leiste darstellt und den Caudalkanal von der Chorda trennt. Mit dem Schwinden des Larvenschwanzes zeigt sich eine relativ beträchtliche Ver- grösserung der oben geschilderten Knorpeltheile, die auf Kosten der von ihnen umlagerten Ohorda so gegeneinander wachsen, dass die Chorda endlich nur einen dünnen, oben und unten von Knorpel zusammengedrängten Strang darstellt. Die Chordazellen sind die ersten unkenntlich werdenden Theile, dann folgt auch die Scheide, die sich länger erhält. Endlich erreicht der hypochordale Knorpel den epichordalen, der sich auch weiter nach hinten ausgedehnt hat, ohne jedoch in wirkliche Bogen über zu gehen, und damit ist die Steissbein-Anlage zu einem einzigen Stücke verschmolzen. Die Verkalkung dieser Steissbein-Anlage tritt am vorderen Abschnitte zuerst auf, und zwar zeigt sowohl der Knorpel der.Bogen als der hypochordale 60 Auatomischer Bau, Streif eine deutliche Schichte. Diese fehlt jedoch an den der COhorda aufliegenden Flächen beider Knorpelmassen. Dadurch wird eine Ver- schiedenheit gegeben gegen die Art der Verkalkung der übrigen neun Wirbel, bei denen gerade das die Chorda umschliessende, den primordialen Wirbelkörper darstellende Gewebe zuerst Verkalkung aufwiess. Dieselbe Entwickelungsweise zeigt nach Gegenbaur Bufo und Ayla. Bei der epichordalen Entwickelungsform, welche bei den Pelobatiden und Aglossa vorkommt, ist die Chorda dadurch von der Theilnahme an der Wirbel- bildung ausgeschlossen, dass der ganze Körper über der Chorda entsteht. An Larven, bei welchen eben die hinteren Extremitäten sich gebildet haben, stellt die Chorda einen 0,8“ dicken Strang vor, von der scelet- bildenden Schicht umgeben. Diese besteht aus schönem, hyalinen, reich mit Zellen versehenen Knorpel, seitlich dagegen und unten aus einer dünnen Bindegewebsschicht. Der epichordale Knorpel verläuft von dem Schädel an continuirlich nach hinten bis über die Stelle, wo später das Steissbein zu differenziren beginnt, hinaus und trägt 10 Paare von oberen Bogen- stücken, von denen die letzten noch nicht vollständig geschlossen sind. Eine Theilung der so präformirten Wirbelsäule in einzelne Wirbel ist ausser den durch die Bogen gegebenen Anhaltepunkten noch an dem epi- chordalen Knorpelstreif selbst erkennbar, denn zwischen zwei Bogen- schenkelpaaren sieht man die erste Anlage der Intervertebralligamente. Der anfänglich zwischen zwei durch ein oberflächliches Ligament setrennten Wirbelkörperanlagen befindliche Knorpel differenzirt sich unter Dickezunahme ganz nach Analogie des bei Salamandrinen und Tritonen beschriebenen Vorganges in die Gelenktheile der Wirbelkörper, auf denen schliesslich durch Continuitätsunterbrechung des Gewebes die Gelenkflächen entstehen. An dem Körper des fertigen Wirbels findet sich also vorn der Gelenkknorpel, der einen ‚nach abwärts gewölbten Gelenkkopf darstellt, hinten wieder ein knorpeliges die Pfannenfläche tragendes Endstück, während das Mittelstück aus Faserknochen besteht, der grossentheils vom oberen Periost gebildet wird. Bei den weiteren Veränderungen der Wirbel beginnt der unter den Körpern gelegene Chordastrang allmählig zu verschwinden. Junge noch mit einem kurzen Schwanzstummel versehene Thiere zeigen die Chorda als ein plattes, der ventralen Wirbeloberfläche lose angeheftetes Band. Die Chordazellen sind ganz unerkennbar und die Scheide der Ohorda ist dünner und schlaffer geworden. Etwas ältere Thiere besitzen an der unteren Fläche der sehr wenig dicken Wirbelkörper nur noch einen Bindegewebs- strang, in welchem man einzelne dünne homogene Parthien als Reste der Chordascheide erkennt und wobei die Verbindung mit dem Körper völlig gelöst ist. | Was die Entwickelung des Steissbeines betrifft, so haben die Unter- suchungen von Gegenbaur darüber folgendes gelehrt: Querschnitte, die an der Hälfte der Länge des Schwanzes angebracht werden, lehren, dass die mächtige Chorda ausser der Scheide noch von einer dünnen Bindegewebs- Amphibien, 61 schicht umgeben wird, welche in der Medianlinie so wohl oben als unten zur Umschliessung eines Kanals auseinander weicht, und, mit dem einen Schenkel sich mit dem der anderen Seite vereinigend, in eine zwischen . die Wirbeltheile des Schwanzes sich erstreckende Scheidewand fortsetzt. So wohl das so gebildete dorsale als ventrale Septum reicht bis dicht unter den Hautsaum des Schwanzes. Weiter nach vorn hat die Chorda an Dicke abgenommen und es tritt ganz in ähnlicher Weise, wie es oben bei der perichordalen Wirbelentwickelung geschildert wurde, unterhalb der Ohorda ein Knorpelstreifen auf, der sich aus dem, über dem Gefässkanale zwischen diesem und der Chorda liegenden Gewebe ganz allmählig hervorgebildet hat. Der Knorpelstreif, welcher hinten nur eine ganz zarte Zellenlage darstellt, entwickelt sich nach vorn zu einer starken, den Caudalcanal von der Chorda entfernenden Leiste, giebt aber dadurch, dass er seitlich con- tinuirlich in die, die Chorda umhüllende Bindegewebsschicht übergeht, seinen Ursprung aus der skeletbildenden Schichte auch wieder vorn zu erkennen. Während dieser Knorpelstreif schon deutlich unterscheidbar ist, sind die den Rückgratskanal umschliessenden Theile noch vollkommen häutig, weiter nach vorn zu ist in den lateralen Parthien ein Knorpel erkennbar, der dicht hinter dem letzten Wirbel einen vollständigen Bogen bildet. Die ferneren Veränderungen an der Steissbeinanlage treffen im Wesentlichen mit den von Rana und Bufo zusammen. Bei den Amphibien mit epichordaler Wirbelkörperbildung ist somit derselbe Modus in der Entwickelung des Steissbeines vorhanden, wie bei den mit periehordaler Entwickelungsweise, und dadurch werden die beiden Modi einander sehr nahe gebracht. In beiden Modis ist es die, die Chorda umlagernde skeletbildende-Schicht, aus welcher die Wirbelsäule hervorgeht; sie bildet in dem einen Falle Knorpelringe um die Chorda mit davon aus- gehenden Bogen, in dem anderen sind die bogentragenden Knorpelringe nur an der oberen Peripherie der Chorda vorhanden und der untere Theil der skeletbildenden Schichte bleibt aus Bindegewebe bestehen. Es fragt sich jetzt noch, ob das Steissbein bei den Anura aus einem Wirbel oder aus einem Complex mehrerer Wirbel besteht. Gründe, welche zu Gunsten letzter Meinung sprechen, sind folgende: Der epichordale Knorpelstreif ist über eine Strecke ausgedehnt, die mehr als vier durch die Seitenmuskulatur des Schwanzes unterscheidbaren Abschnitten des Körpers entspricht, und auch der nach den vorderen wirklichen Bogen- stücken folgende epichordale Knorpel erstreckt sich, in die häufige Wandung der Medullarröhre eingeschlossen, über mehr als zwei Knorpelsegmente hinweg. Da nun überall je einem in Muskulatur, Nerven- und Gefäss- anordnung ausgeprägten Knorpelsegmente ein Wirbel entspricht, so geht daraus die grosse Wahrscheinlichkeit hervor, dass das Steissbein der Anuren als ein Skeletstück betrachtet werden muss, welches nicht aus der nur einem einzigen Wirbel zukommenden Anlage sich hervorgebildet hat, ‚sondern aus einem Abschnitt der Wirbelsäule, der aus einer grossen Zahl ‚von Wirbelsegmenten entstanden ist. | 62 Anatomischer Bau. Eine Anzahl häutiger Wirbel ist auch für das Steissbein peter, sogut wie für einen anderen Abschnitt der Wirbelsäule. Verbindung der Wirbel. Die Gelenkköpfe und Gelenkpfannen der Wirbelkörper, so wie die Gelenkflächen der Processus obligwi sind mit hyalinem Knorpel überzogen. Sowohl an den Körpern, wie an den Gelenkfortsätzen bildet das Periost wirkliche Gelenkkapseln. Ausserdem wird die Verbindung der Wirbelkörper noch durch Fasern verstärkt, welche dem Ligamentum Tongitudinale anterius und posterius entsprechend, über die vordere und hintere Fläche der Wirbel- körper herabziehen. « Schulter- und Beckengürtel. Extremitäten. Unter den Amphibien fehlt den Gymnophionen sowohl ein Schulter- als ein Beckengürtel. Der erstere kommt sämmtlichen Urodelen und Ba- trachiern, der letztere allen Batrachiern und den Urodelen mit Ausnahme der Gattung Siren zu. Die Mehrzahl der Amphibien besitzt Vorder- und Hinterextremitäten. Wo dieselben vollständig entwickelt sind, folgen einander die Knochen derselben in mehreren Abtheilungen, die nach demselben Plane angelegt wie die der Säuger, deshalb auch übereinstimmende Benennungen führen. Unter den Amphibien ermangelen die Gymnophionen nicht nur eines Schulter- und Beckengürtels, sondern zugleich auch der Extremitäten Was die Urodelen anbetrifft, so ist Sören der einzige Repräsentant derselben, dem unter Anwesenheit von Vorderextremitäten die Hinterextremitäten fehlen. Unter den übrigen sind sie bei Proteus und Amphiuma am meisten ver- kümmert. Unterschieden sind die Urodelen von den Batrachiern durch den Umstand, dass die Vorderarm- und Unterschenkelgegend aus je zwei getrennten Knochen: Radius und Ulna, so wie Tibia und Fibula besteht. Die Ossa Carpı und Tarsı bleiben gewöhnlich perennirend knorpelig. Die Batrachier sind besonders dadurch ausgezeichnet, dass die Vorder- arın- und Unterschenkelgegend durch je einen Knochen eingenommen wird. Indem Radius und Ulna einerseits und Tibia und Fibula andererseits paarig angelegt sind und sie auch durch zwei Markröhren unverkennbare Zeichen der Duplieität beibehalten, ist der einfache Knochen jeder der beiden genannten Gegenden Repräsentant der paarigen Knochen anderer Wirbel- thiere. In Gegensatz zu den Urodelen sind bei den Batrachiern die Ossa carpi in erwachsenem Zustand verknöchert. Die Fusswurzel erhält eine eigenthümliche Physiognomie durch ihre Länge. Diese ist bedingt durch die beträchtliche Ausdehnung und die Röhrenform ihrer beiden ersten Knochen, des Calcaneus und Astragalus, die an ihren beiden Enden ver- wachsen, im grössten Theile ihrer Länge getrennt sind- Amphibien. 63 Schultergürtel. (Taf. XI Fig. 1—14, Taf. XU Fig. 1—4). In den zwei grossen Abtheilungen der Amphibien sind zwei Modi- ficationen einer und derselben Grundform des Schultergürtels zu erkennen. Der Schultergürtel der Batrachier ist ein. sehr zusammengesetztes Gebilde und besteht aus einem auf dem Rücken gelegenen oberen und einem die Brustgegend einnehmenden unteren Abschnitt, die in der Pfanne des Schultergelenkes zusammenstossen. Der nach aufwärts gerichtete obere Theil ist aus dem Suprascapulare und dem Scapulare zusammengesetzt. Das Suprascapulare (Adscapulum Dug&s, ‚Omolita Geoffroy, pars suprascapulare scapulae Ecker, Suprascapulare Gegenbaur, Parker) bildet den oberen, dünneren Theil der Schulter. Es zeigt sich in zwei verschiedenen Formen. Die eine bietet Microps dar. Hier ist das Supra- scapulare ein nur am äusseren Rande knorpeliges, sonst verknöchertes Stück von einer gewissen Dicke, das an Länge die Scapula nicht erreicht, an Breite höchstens ihr gleich kommt. Die andere Form repräsentiren alle übrigen Anuren. Das Suprascapulare stellt hier eine in verschiedenem Masse verknöcherte, meist am ganzen oberen und hinteren Rand knorpelig blei- bende Platte dar, welche die Scapula an Umfang gewöhnlich übertrifft. Sein Gestalt ist unregelmässig vierseitig. Der untere schmalste aber diekste Rand ist mit der Scapula verbunden, die drei übrigen Ränder sind frei. | Am entwickelsten kommt das Suprascapulare bei Bombinator und be- sonders bei Pipa americana vor. Höchst wahrscheinlich muss dieser Theil der Scapula mit den Knochenresten, welehe an den Bases der Schulterblätter der Säugethiere vorkommen, verglichen werden (Geoffroy, Duges, Gegenbaur). Ein vorhandener, hyaliner Knorpelstreif trennt das Supra- scapulare von der Scapula. Die Scapula bildet eine aus ächter Knochensubstanz bestehende, vier- eckige Platte, die in der Mitte verschmälert, nach beiden Enden hin, breiter wird. Der untere ventrale Rand trägt zur Bildung des Schultergelenkes bei und ist in zwei Fortsätze, einen ventralen und einen dorsalen gespalten. Den nach vorn gerichteten ventralen Fortsatz kann man als Acromion (processus acromialis) betrachten. Bei Pipa, dessen Scapula sehr gering entwickelt ist, fehlt dieser Fortsatz. Bei allen übrigen untersuchten Ba- trachiern ist er zuweilen sehr bedeutend. Der nach hinten gekehrte dorsale Fortsatz entspricht der Wurzel des Processus coracoideus. Die zwischen beiden Fortsätzen vorkommende Ineisur wird durch ein Knorpelstück, das zuweilen verknöchert und von dem weiter unten die Rede sein wird, in ein Loch verändert. Dieser Knorpel, welcher von Dug&s als Paraglenale beschrieben ist, hilft an der Bildung der Gelenkpfanne beitragen und ver- bindet zugleich den dorsalen Abschnitt des Schultergürtels mit dem ventralen. Bei Ceratophrys cornuta und Dactyletra ist die Scapula sehr in die Länge entwickelt. Der ventrale Theil des Schultergürtels zeigt eine grosse 64 Anatomischer Bawü. Mannichfaltigkeit der Entwickelung. Man kann zwei Hauptformen unter- scheiden, von denen die eine auf wenig niedrig stehende Batrachier be- schränkt, die andere auf die Mehrzahl derselben ausgedehnt ist. Die eine Form findet man nach Parker bei Microps und Hylaedactylus. Hier wird der ventrale Abschnitt durch eine einfache Knochenplatte repräsentirt, die lateral an die Scapula stösst, median bei Microps die der Gegenseite berührt, bei HAylaedactytus mit ihr ran ist. Diese Knochenplatte ist fe Ooracoid. Bei den übrigen Anuren besteht dieser Abschnitt aus der Olavi- cula, dem Coracoid und einem Knorpel, der medianwärts die beiden ventralen Abschnitte des Schultergürtels mit einander und lateralwärts diesen Theil mit dem dorsalen verbindet. Will man den ventralen Theil des Schultergürtels gut verstehen, so muss man zu Larven und jungen Thieren seine Zuflucht nehmen. Der ventrale Theil des Schultergürtels besteht nach Gegenbaur (52) aus zwei Knorpelstreifen (Taf. XI Fig. 1), welche mit ihrem lateralen Ende an den dorsalen Abschnitt des Schultergürtels grenzen und mit dem medialen Ende sich an einander legen, wodurch dieser Theil bedeutend an Breite zunimmt und das Verbindungsstück beider darstellt. Das Verbindungsstück (Epicoracoid-Parker, Fürbringer) von einigen Autoren (Ecker, Mertens) als Sternum (Corpus sterni) aufgefasst, darf nach Gegenbaur nicht als ein selbständiger Theil betrachtet werden, da die ganze mediane Verbindung beider Schultergürtelhälften ein durch diesen a: bewerk- stelligt wird. Schon in der Anlage gehört dieser Knorpel dem Schultergürtel an und aus der Vergleichung des Verhaltens jener Amphibien, bei denen keine mediane Verschmelzung stattfindet, geht ebenso das Irrthümliche jener Deutung hervor. Der hintere Knorpelstreifen verknöchert und es bildet sich aus ihm das Coracoid. Der vordere Knorpelstreifen, der sowohl in der Nähe der Schultergelenkpfanne als am medialen Stücke mit der verkalkten Grenzzone des Coracoid in Zusammenhang steht, zeigt längere Zeit hindurch keine Veränderung. Bei Rhinoderma und Phyliomedusa bleibt am ausgebildeten Thiere diese ganze Parthie hyalin. Bei den anderen kommt in der Um- sebung des vorderen Knorpels noch vor vollendeter Metamorphose eine Knochenbildung zu Stande. Dieser Knochen entsteht ohne Betheiligung des Knorpels, nicht einmal unmittelbar demselben aufgelagert, sondern durch eine Bindegewebslage davon getrennt. Während er bei Rana wie ein Deckknochen auftritt und den Knorpel rasch umwächst, liegt er bei Bufo kurz nach vollendeter Metamorphose des Thiers noch ganz selbständig vor dem Knorpel, zu dem er noch gar keine näheren Beziehungen ein- gegangen Ist. Die Veränderungen des bis jetzt noch hyalinen Knorpels bestehen erstlich in der Vereinigung der einander bisher nur berührenden beider- seitigen Verbindungsstücke, zweitens im der Verkalkung des Knorpels. Durch die Verschmelzung der Verbindungsstücke kommt ein unpaares, von Amphibien. 65 jeder Seite her zwei Knochenstücke aufnehmendes Mittelstück (Epicoracoid) zu Stande, welches in das hintere Knochenpaar unmittelbar übergeht. In das vordere Knochenpaar ist von Seite des Mittelstückes kein unmittelbarer Uebergang, da sich jener Knochen unabhängig vom Knorpel gebildet hatte. Der Knorpel setzt sich also vom Mittelstücke aus unter dem Knochen hinweg bis zum Gelenktheil der Scapula fort. Erst mit der Verkalkung des hyalinen Knorpels treten engere Verbindungen ein und es ist dann die Grenze zwischen diesen Theilen äusserlich nur durch die Randlinien der wahren Knochen- lagen gegeben. Das vordere Knochenpaar liegt aber auch jetzt noch dem verkalkten Knorpel auf, während das hintere Paar, dessen innere Masse aus, Knorpel hervorging, unmittelbar in das verkalkte Mittelstück sich fortsetzt. Der Belegknochen des vorderen primitiven Knorpelstreifens bildet nun die Olavieula, während dieser Knorpelstreifen selbst, dem Procoracoid der Eidechsen entsprechend von Gegenbaur auch den Namen „Procoracoid‘“ (Fureulaire Dug&s) empfangen hat. Die Olavicula (Acromiel Duges) artieulirt mit dem etwas breiteren, ‚lateralen Ende am Acromion und dem Knorpelstück, das zwischen den beiden Fortsätzen der Scapula sich einschaltet, das zugespitzte mediale Ende legt sich dem medialen Verbindungsknorpel auf. Der grössere hintere Knochen, das Coracoid, ist in der Mitte schmaler und breitet sich an beiden Enden, besonders aber am medialen Ende aus. Der Vorderrand ist gewöhnlich ziemlich stark, der Hinterrand weniger stark concay. Das laterale Ende trägt eine überknorpelte Gelenkfläche zur Ar- tieulation mit dem Processus coracoideus scapulae, das mediale Ende geht in den medialen Knorpel über und ist so breit, dass es das mediale Ende der Olavicula fast berührt. Dadurch entsteht zwischen beiden Knochen eine Lücke, welche an das Foramen ovale des Beckens erinnert. Das Ooracoid verbindet sich mit den anderen Schultertheilen nur durch Knorpel, der auch die meist durchbrochene Pfannengegend bilden hilft. Dieser zwischen den beiden Fortsätzen der Scapula sich ausstreckende, schon genannte Knorpel (das Paraglenale von Duges) stösst nach oben unmittelbar an das acromiale Ende der Olavicula und geht hinter diesem unmittelbar in das Procoracoid. über. In den Fällen, wo eine mediale Verbindung beider Schultergürtel zu Stande kommt, verkalkt er gewöhnlich. Wo eine solche Verbindung sich nicht ausbildet, erhält sich zwischen Scapula und Coracoid fast immer noch etwas weicher Knorpel (Hyla, Bom- binator, Bufo). Bei einem Theil der Amphibien schiebt sich nähmlich das eine Coracoid über das andere hin in der Art, dass das linke durchgehend dorsal, das rechte ventral zu liegen kommt (Bufones, Hylae, Bombinator, Pelobates). Die beiderseitigen Stücke sind dann gewöhnlich durch Band- masse verbunden. Bei dem anderen Theil der Amphibien stossen die Coracoidstücke median an einander und verschmelzen mit dem knorpeligen Abschnitt mit einander. Während bei der vorigen Abtheilung die Coracoid- stücke über einander hinauswachsen, wachsen sie hier gegen einander und erreichen sich in der Mittellinie (Pipa, Rana, Oystignatus, Phryniscus, Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2, 5 66 Anatomischer Bau. Polypedates, Rhinoderma). Eine blosse Berührung ohne gegenseitige Ver- schmelzung: findet nur bei Microps statt. Nachdem der mittlere Verbindungsknorpel, den man bei den Ba- trachiern für das Mittelstück des Brustbeins gehalten hat, als den Coracoid- theilen zugehörig sich erwies, können Sternalgebilde nur vor und hinter der coracoidalen Vereinigung gesucht werden. Man findet da bekanntlich zwei Stücke, die hieher gerechnet werden Können, so dass man mit Cuvier sagen kann, dass die Vereinigung der beider Knochen der Schulter durch das Brustbein unterbrochen wird. Gegenbaur hat auf das Klarste gezeigt, dass das hintere Stück als Sternum, das vordere Stück als Episternum betrachtet werden muss. Das hintere Stück Sternum (Pars xziphoidew Stannius, Hyposternum Ecker) bildet wie bei den Sauriern und den Vögeln eine einzige Platte. Das Sternum ist bald ganz knorpelig, bald nur in seinem vorderen Theil verkalkt, am hinteren knorpelig, oder was am häufigsten, es besteht aus einem vorderen knöchernen und hinten knorpeligen Abschnitt. Die relative Ausdehnung und die individuellen Schwankungen, welchen beide Stücke unterliegen, sprechen gegen die Ansicht, beide Stücke als selbständige Theile gesondert zu betrachten. Die Formverschiedenheiten dieses Sternum lassen sich am besten aus der bildlichen Darstellung beurtheilen, auf welche in dieser Beziehung verwiesen werden kann. Das Episternum (Manubrium Stannius, Episternum Ecker) bildet eine dünne, zarte Platte, welche nach vorn verbreitert, nach hinten stielartig verschmälert ist. Wo Verknöcherung an ihm auftritt, bleibt immer ein Theil, das freie vordere Ende knorpelig. Es ist, wie Gegenbaur und Stannius gezeigt haben, eine unbeständige Einrichtung. So z. B. kommt es bei Rana, Hyla, einigen Bufones etc. vor, bei anderen Dufones, Pipa, bombinator, Ceratophrys, Alytes fehlt es. Bei den Urodelen ist der dorsale Theil des Schultergürtels viel weni&er stark entwickelt als der ventrale.. Die Scapula erscheint wie ein blosser Appendix der ventralen Parthie des Schultergürtels, am ausgeprägtesten ist das bei Oryptobranchus der Fall. Ein selbständiges Suprascapulare kommt bei den Urodelen nirgends vor, der dem Suprascapulare ent- sprechende Theil setzt sich sogar unverändert eine Strecke weit in die knöcherne Scapula fort. Die Betheiligung des letzteren an der Bildung der Gelenkpfanne der Schulter findet in sehr verschiedenem Grade statt. Bei Siren, Amphiumea, Proteus, Menobranchus, Oryptobranchus reicht der Knochen nicht bis an die Pfanne. Dagegen tritt bei Menopoma und Siredon der Knochen an die Pfanne heran. In noch höherem Maasse gilt dies von Salamander, wo der ganze Pfannentheil von einer zusammenhängenden Knorpelmasse gebildet wird. Hier ist die Scapula mit einem Theil des ventralen Abschnittes in continuo verbunden und es giebt zwischen dem dorsalen und ventralen Theil des Schultergürtels keine anatomische Grenze. Amphibien. 67 "Der ventrale Theil besteht aus einer hinteren breiten und einer vorderen schmalen Knorpellamelle. Die erstere ist als das Homologon des Coracoid zu betrachten. Es unterscheidet sich von dem Coracoid der Anuren durch seine grössere Breite. Die vordere Knorpellamelle stellt das Procoracoid dar. In seiner Längen- und Breitenausdehnung zeigt das Procoracoid bei den einzelnen Gattungen sehr verschiedene Verhältnisse. Sehr lang und schmal ist es bei Proteus und Siren. Bei Menobranchus, Menopoma, Am- phiuma, Siredon, Salamandra und Uryptobranchus nimmt es an Länge ab. Nur an seiner Basis oder eigentlich da, wo es vom gemeinsamen Schulter- stücke sich abhebt, tritt bei Menopema, Siredon, Cryptobranchus und den Salamandrinen von der Scapula her Knochengewebe in dasselbe ein. Bei Siredon, Salamandra und Uryptobranchus hängt das Procoracoıd mit dem Coracoid auf einer grossen Strecke zusammen und wird durch einen mehr oder weniger tiefen Einschnitt von ihm getrennt. Die Ineisur wird durch eine Membran ausgefüllt, welche ‚das breite Coracoıd mit dem schmalen Procoracoid verbindet und somit beide Theile fester an einander fü Der Ausschnitt stellt sich dadurch in gleiche Reihe mit der Oeffnung des ventralen Theiles des Schultergürtels der Batrachier. Allein der für die ventralen Schultermuskeln dienende Nerv, welcher bei den Batrachiern dureh diese Oeffnung hindurch geht, tritt hier nicht durch die Ineisur sondern durehbohrt in der Nähe der Pfanne das breite Knorpelstück. Denkt man sich jedoch die Ineisur gegen die Pfanne verlängert, so würde sie stets auf jedes Loch treffen. Die Brustbeingebilde der Urodelen hat man lange Zeit hindurch über- sehen, da sie meist nur dünne Knorpellamelle darstellen. Bei Salaman- drinen, Siredon, Amphiuma, Menopoma, Cryptobranchus ist ein solches Sternum genauer bekannt. Bei Proteus fehlt ein Brustbein vollkommen, bei Menobranchus existirt es spurweise als längliche Knorpelleiste. Bei den Salamandrınen bildet es eine ansehnliche, aber lateral sich ausser- ordentlich verdünnende Knorpellamelle, welche jederseits eine tiefe Spalte besitzt zur Aufnahme der breiten Endplatten der Coracoidea. Die gespaltene Brustbeinlamelle setzt sich vor und hinter jedem Coracoid noch eine Strecke über letzteres fort, so dass dieses wie in einer Scheide steckt. Quer- durchschnitte zeigen, dass die beiden die Coracoidea aufnehmenden Spalten, welche den falzartigen Vertiefungen anderer Sierna entsprechen, unten weit von einander geschieden sind. Weiter nach vorne zu nähern sich die Vertiefungen und noch weiter schiebt sich die das rechte Coracoid auf- nehmende Spalte vor jene des Linken, so dass also die Sternalplatte der Kreuzung der Coracoidea folgt und sich ihr mit ihrer Vertiefung umschmiegt. Bei Uryptobranchus japonicus wird das Sternum mit den beiden Cora- coidea nur durch eine bindegewebige Membran verbunden, welche sich von den Coracoidplatten auf dem Sternum fortsetzt. Wohl zeigt das Stiernum wie bei den Salamandrinen eine Spalte, aber diese Spalte reicht lateralwärts nicht tief genug, um die Coracoidplatten aufzunehmen, wie Taf. XIL, Fig. 3 zeigt. Die spaltförmigen Vertiefungen des Sternum werden durch eine feste 5* 68 Anatomischer Bau. bindegewebige Masse ausgefüllt. BeiCryptobranchus primigenius und Tschudü ist von dem Schultergürtel nur ein Knochen übrig geblieben, welcher in Form vollkommen der Scapula des Cryptobranchus japonicus ähnelt, so dass auch hier mit Ausnahme der Scapula der. ganze Schultergürtel nur aus Knorpel bestanden hat. Der Arm. Die den Arm componirenden Knochen sind nah distaler Richtung aufgezählt: der Oberarmknochen (Humerus), der Unterarm, Antibrachium, bestehend aus Radius und. Ulna, der Carpalknochen, der Metacarpalknochen und endlich die Fingerglieder. Der Oberarmknochen (Taf. XI, Fig. 15, 16, 17. Taf. XII, Fig. 4, 5). Der Oberarmknochen (Humerus) ist lateralwärts leicht concav, median wärts convex, im Ganzen cylindrisch, in der Mitte am dünnsten. Die obere elenkfläche zur Artieulation mit der Scapula stellt eine Kugel dar, von welcher lateralwärts durch eine starke Knochenleiste, welche sich fast bis zur Mitte des Knochens fortsetzt, ein Stück abgeschnitten ist. Fürbringer nennt den oberen Theil dieser Knochenleiste (Crista deltoidea Eeker) „Processus lateralis‘‘, den distalen Theil „COrista lateralis“. Dem Anfange des Processus lateralis gegenüber, gleich hinter dem Gelenkende liegt an der medialen Seite des Humerus ein kleiner Höcker, der ein Rudiment des Processus medialis darstellt (Fürbringer). In den meisten Fällen ist aber von diesem Processus medialıs kaum etwas zu sehen. Nach unten wird der Knochen breiter und trägt eine fast kugelige Gelenkfläche, die von unten her auf das hintere Ende des Mittelstückes zum grössten Theil aufgesetzt ist, nebst einer medianwärts an dieser an- gesetzten kleinen Trochlea, welche dem Epicondylus medialis aufsitzt. Der Epicondylus lateralis ist sehr klein. Beide Epicondyli umfassen die Kugel wie mit zwei Armen einer Zange. Vor der Kugel befindet sich auf der unteren Fläche die kleine fossa cubitalis. Der grösste Theil des unteren Gelenkkegels gehört der unteren, nur ein sehr kleiner Theil der oberen Fläche an. Bei den männlichen Ranae erhebt sich auf der hinteren Seite an der Stelle, wo die Crista lateralis (Fürbringer) aufhört, eine sehr be- trächtliche scharfe Knochenleiste (COrista supracondylordea medialıs Für- bringer, Crista medialis Ecker), die sich allmählich mehr medianwärts wendet und am Epicondylus medialis endet, während bei den Weibehen diese Knochenleiste fehlt. Zur Brunstzeit scheint die Knochenleiste der Männchen an Höhe zuzunehmen. Der Muskel, welcher von dieser Kante hauptsächlich entspringt, ist der M. humero-rudiale et centrale (flexor carpı I. s. radialıs, (Ecker) der beim Männchen zur Zeit der Brunst ein sehr grosses Volumen erreicht und namentlich am Ursprung um das doppelte breiter wird als beim Weibchen. «+ Dieselbe Eigenthümlichkeit zeigen Bufo und Hyla und höchst wahr scheinlich die ganze Abtheilung der Batrachier. Bei den Urodelen bleiben Amphibien. 69 die Epiphysen des Humerus wie im Allgemeinen alle Epiphysen der langen Röhrenknochen, das ganze Leben hindurch knorpelig. Unterhalb des Gelenk- kopfes befinden sich zwei seitlich vorspringende Knochenfortsätze, der Processus lateralis und medialis. Der erst genannte reicht bei den Urodelen nicht so tief nach unten als bei den Batrachiern, sondern hört schon im oberen Viertel auf. Bei Uryptobranchus, Menobranchus und Menopoma ziemlich stark entwickelt, ist sie bei Salamandra viel weniger kräftig und bei Siredon kaum zu sehen. Der Processus medialis liegt an der Innenfläche des Humerus, dem Processus lateralis diveet gegenüber und ist nur sehr rudimentär entwickelt. Das distale Ende articulirt mit den Knochen des Vorderarms und zwar der Condı ylus medialis mit der Ulna, der eo radialıs mit dem Radius. edlatin humeri. Die Gelenkpfanne wird durch den hinteren Rand der Scapula, die beiden Fortsätze dieses Knochens, den Knorpel, der beide Fortsätze mit einander verbindet, und den lateralen Theil des Coracoid gebildet. Zwischen. den beiden Fortsätzen der Scapula und dem diese Fortsätze verbindenden Knorpel bleibt an der hinteren Fläche der Gelenkpfanne eine Lücke übrig, welche nur von einer Synovialhaut geschlossen wird, so dass der Knorpel, der den übrigen Theil der Pfanne überzieht, hier fehlt. Die Pfanne wird von einem theils faserigan, theils knorpeligen Labrum umgeben, von dem die Kapsel, welche sich unterhalb des Caput humeri ansetzt, entspringt. Von dem Verbindungsknorpel am ventralen Rand der Pfanne, so wie vom anliegenden Theil der Scapula geht ein starkes Band aus, das’ sich an die platte laterale Seite des Caput humeri ansetzt (Rana. Bufo Hyla). Bei den Urodelen wird die Gelenkpfanne auf die beı der Beschreibung des Schultergürtels angegebene Weise gebildet. Aus der Cavitas glenoidalis entspringt ein Band, welches in einen Ausschnitt des Gelenkpfannenrandes verläuft und auf dem oberen Umfang des Gelenkkopfes des Humerus’ sich ausstreckt. Hyrtl (56) hat dieses Band, welches dem Ligamentwn teres des Hüftbeins ähnlich ist, auch als Ligamentum teres beschrieben. Unterarm (Taf. XII, Fig. 6, 7, 8, 9). Der Unterarmknochen, Antibrachium, bildet bei den Bälrächiern immer nur einen einzigen Knochen, welcher aus der Verwachsung der beiden Vorderarmknochen hervorgegangen ist und stets deutlich die Zusammen- setzung aus zweien erkennen lässt. Von diesen beiden Knochen entspricht der vordere dem Radius, der hintere der Ulna. Die beiden Knochen sind so verschmolzen, dass dadurch ein platter Knochen entstanden ist. Das obere Ende trägt eine ausgehöhlte Gelenkfläche zur Artieulation mit dem Humerus, während der hintere Rand eine kleine Gelenkfläche trägt zur Artieulation mit der Trochlea. An der oberen Oircumferenz des Antibrachium bemerkt man am vorderen Rande einen kleinen Processus anterior 8. radialis, am hinteren Rande einen grösseren Processus posterior s. ulnaris. Am letzteren 70 Anatomischer Bau. befindet sich die Insertion des M. Anconeus Pürbringer (M. öriceps brachii Ecker). Ein in der Sehne dieses Muskels gelegenes Sesambein reprä- sentirt das Olecranon. Das Mittelstück ist oben schmal, nach unten allmählig breiter et In der oberen Hälfte lässt sich Bi Rinne, welche die Zusammensetzung aus zwei Knochen andeutet und in der en Hälfte sehr ausgeprägt ist, kaum erkennen und es hat mehr den Anschein, als bestehe der Unterarm nur aus einem einzigen Knochen. Macht man sich jedoch einen Querschnitt durch das obere und untere Ende des Antibrachium, so bemerkt man zwei Markröhren, von welchen jede durch eine besondere Hülle von Knochen umgeben ist, während in der Mitte die zwei Markröhren wohl fortbestehen bleiben und durch eine gemeinschaftliche Hülse umgeben sind. Das untere Gelenkende bildet eine gemeinschaftliche knorpelige Apo- physe, in welche die nach unten ziemlich stark von einander getrennten Knochen übergehen und welche zur Articulation mit den Carpalknochen dient. Am vorderen Rande des unteren Gelenkendes bemerkt man die Eminentia carpi radialis, am hinteren Rande die stärkere Eminentia carpi ulnaris. Der Unterarm der Urodelen besteht immer aus zwei selbständigen Knochen, Radius und Ulna. Von diesen reicht die Ulna immer viel mehr nach oben wie der Radius, der viel tiefer nach unten hervortritt. Das obere Ende der Ulna trägt an seiner Vorderfläche eine tief ausgeschnittene Gelenkgrube, an seiner hinteren Fläche einen rauhen Fortsatz, Processus posterior Ss. ulnaris, zur Insertion des M. anconeus Fürbringer. Das obere Ende des Radius ist ebenfalls mit einer Gelenkfläche versehen, welche mit der der Ulna die Gelenkgrube zur Articulation mit dem unteren Ende des Humerus bildet. Unterhalb dieser Gelenkgrube befindet sich der Processus radialis s. anterior. Das untere Ende von Radius und Uma bildet die Gelenkfläche zur Artieulation mit dem Carpus. An dem ersteren bemerkt man die Eminentia carpi radialis, an der letzteren die Eminentia carpı ulnaris. Bei den fossilen Cry ypiobranchus und den Labyrinthodonten besteht der Unterarm ebenfalls aus zwei getrennten Knochen, so dass die Bildung also hier vollkommen mit der der Urodelen tibereinktimilt Articulatio brachio antibrachii. Am Umfang des unteren Gelenkkopfes des Humerus entspringt eine fibröse Kapsel, welche sich bei den Batrachiern an das obere Ende des Antibrachium unterhalb der Artieulationsfläche inserirt. Ausserdem kommen zwei verstärkende Bänder hinzu, ein ligamentum accessorium laterale und mediale, das eine vom Epicondylıs lateralis, das andere vom Epicondylus medialis, welche sich an ‚die laterale, respective mediale Seite des Anti- brachium inseriren. Die hintere Kapselwand wird durch die Sehne des M. anconeus Fürbringer (M. triceps brachii Ecker) verstärkt. Bei den Urodelen schliesst die vom unteren Ende des Humerus entspringende Amphibien. 71 Gelenkkapsel sowohl das obere Ende von hadius als Ulna ein. In der Umgebung der beiden letztgenannten Knochen ist die Kapsel ziemlich diek und straff gespannt, so dass die Bewegung von ı Kadius und Ulna gegen _ einander auf ein Minimum reducirt wird. Carpus (Taf. XI, Fig. 10, 11, 12, 13. Taf. XII, Fig. 1,2, 3,4, 5). Zum guten Verständniss der Carpalknochen muss man, wie Gegen- baur (51) gezeigt hat, von dem embryonalen Zustand der Urodelen aus- gehen, welcher sich dazu besonders eignet. In diesem Stadium finden sich die acht Stücke, welche den Carpus zusammensetzen, obgleich schon differenzirt, immer noch knorpelig vorhanden. Die Stücke bilden zwei Reihen. Das an dem Radius stossende Stück mag nach Gegenbaur Os carpi radiale, r, das der Ulna entsprechende Os carpi ulmare, u, das zwischen beiden und sogar theilweise noch zwischen Radius und Ulna gelagerte Os carpi intermedium, i, heissen. Diese drei Stücke bilden die erste Reihe. In der zweiten Reihe liegen vier Stücke, welche an die Metacarpalknochen grenzen. Da bei den Amphibien mit vier Vorderextremitäten der innerste Finger oder Daumen verkümmert und! schwindet, wie das bei den un- geschwänzten Amphibien sich erweisen lässt, so wird am Carpus der Sala- mandrinen das von ‚der Radialseite aus gerechnete erste Stück als das Carpale 1 bezeichnet. Zwischen beiden Reihen eingeschlossen liegt das Os centrale. Bei ausgewachsenen Salamandrinen und Tritonen (wenigstens bei Triton taeniatus) ist das Os carpi ulnare mit dem Os carpi intermedium verwachsen, die Zahl der Knöchelchen beträgt hier also nur 7. Von diesen bestehen 5 aus verkalktem Knorpel, während zwei vollkommen knorpelig bleiben. Bei Triton eristatus kommen nur 6 vor, indem das Os carpi radiale mit dem radiale primum der zweiten Reihe verwächst. Der Carpus von Siredon stimmt mit dem der Salamandrinen fast noch vollkommener überein. Er ist durchaus knorpelig, ohne Spur von Ver- kalkung. Ulnare und Intermedium sind mit einander verwachsen und atti- euliren beide mit Ulna und Radius. Bei Menobranchus ist der Carpus ebenfalls noch vollkommen knorpelig. Ulnare und Intermedium sind mit einander fester verwachsen als sonst bei einem der anderen Carpalknochen der Fall ist, so dass an die vorüber- gehenden Zustände von Salamanderlarven lebhaft erinnert wird. Das Inter- medium grenzt zum kleinsten Theil nur an die Ulna, zum grössten Theil an den Radius. Dasselbe gilt von Menopoma mit dem Unterschiede jedoch, dass Ulnare und Intermedium kleiner sind als die Lnbersen, das Letztere ragt zwischen Ulna und Radius hinein. Bei Oryptobranchus, dessen Carpus ebenfalls knorpelig bleibt, artieulirt das Intermedium und Ulnare mit der Ulna, während das sehr grosse Os centrale, das sehr nach oben gerückt ist, in Verbindung mit dem radiale die Artieulationsfläche für den Radius bildet. Bei Amphiuma betheiligen sich nach Hyrtl vier Stücke an der Bildung des Carpus, die ebenfalls knorpelig bleiben. Das erste Stück, Os carpi 72 Anatomischer Bau. radiale, dem Radius angefügt, trägt an seinem unteren Ende theilweise das Metacarpale II. (Nach Hyrtl den Daumen — pro parte pollicem fert.) Das zweite Stück, Os carpi ulnare, stösst an die Ulna. Von den beiden letzten Stücken, welche die zweite Reihe bilden, trägt das eine das Metacarpale IV, das andere das Metacarpale III und theilweise auch das Metacarpale IL, welches nicht mit dem Radiale artieulirt. Ausser dem noch sonst fehlenden ersten radialen Finger scheint also hier auch noch das Ulnare verloren gegangen zu sein, so dass die drei vorhandenen den drei mittleren, dem 2., 3. und 4. Finger entsprechen. Es müssten also das Carpale 2, 3 und 4 vorhanden sein, statt dessen treffen wir nur zwei Stücke an, von welchen das eine mit dem Metacarpale IV, das andere mit dem Metacarpale III verbunden ist, während das Metac«rpale II mit dem Os carpi radiale artieulirt. Dieses Stück ist also höchst wahrscheinlich aus dem Os carpi radiale und dem Carpale 2 zusammengesetzt, wie dieses ‘bei Triton ebenfalls vorkommt. Das Os carpi intermedium wird wohl mit dem Os carpi ulnare verwachsen sein, wie dies vielfach beobachtet wird. Wie sich aber das Os centrale verhält, ist sehr schwierig zu sagen. Ob es sich vollständig rückgebildet hat oder mit dem Ulnare verwachsen, ist nicht auszumachen. | Bei Proteus ist der Carpus nur aus drei Stücken gebildet, die völlig knorpelig sind. An Ulna und Radius fügen sich zwei Stücke an, eines quergelagert, ««, an beide Vorderarmknochen stossend, das andere, r, nur dem Radius angefügt und an seinem unteren Ende den ersten Metacarpus- knochen (II) tragend. Das dritte Stuck, y, setzt sich an die beiden vor- erwähnten an und trägt zwei Metacarpalia (III und IV). Durch Vergleichung mit Amphiume darf man wohl den Schluss ziehen dass dieses Stück aus einer Verwachsung des Carpale 3 mit dem Carpale 4 entstanden ist. Das Os carpt intermedium und Carpale 2 werden sich wohl wie bei Siredon verhalten, eben unerklärlich bleibt aber auch hier der vollständige Mangel des Os centrale. Bei Pelobates und Bombinator entsprechen den beiden Knochen des Vorderarmes zwei knorpelig bleibende, im Alter nur durch Verkalkung veränderte Carpalstücke. Sie stellen die Knochen der ersten Reihe vor. Diese beiden Knochen sind das Os carpi radiale und wulmare. Ein Os carpi intermedium fehlt. Ob es mit dem Ulnare verwachsen ist, lässt sich sehr schwierig sagen, denn auch bei sehr jungen Larven fehlt es nach Gegen- . baur. Auf das Radiale zu lenkt sich ein ansehnliches Stück, auf welches bei Bombinator wie bei Pelobates fünf vom Ulnarrande des Carpus gegen den Radialrand zu an Grösse abnehmende Stücke folgen, die besonders deutlich bei Bombinator das erste rings umgeben, bis auf die Fläche, welche dem Radiale angefügt ist. Das fünfte vom Ulnarrande an gerechnet wird von Dug&s (23) als ‚„Metacarpe du pouce“ bezeichnet, von da dem Amphibien. 73 entsprechend ein letzteren eingefügtes, bei Pelobates conisch gestaltetes, bei Ayla ziemlich grosses, bei Bombinator sehr kleines, elliptisches und knorpelig bleibendes Stück als Phalanx des Daumens ausgesprochen ist. Gegenbaur (51) dagegen sieht in der angeblichen Daumenphalange das Rudiment des Metacarpus I, im vorgeblichen Carpalstück des Daumens ein echtes Carpalstück, ganz von demselben Werth wie die übrigen vier, mit denen es in einer und derselben bogenförmig gekrümmten Reihe sich findet. Das zwischen jenen fünf Carpalstücken und dem radialen gelegene grössere Knorpelstück stellt das Os centrale der Salamandrinen dar. | Bei Rana (R. temporaria und esculenta) und Hyla verhalten sich das Os radiele und ulnare wie bei den vorerwähnten Gattungen, sie bilden die erste Reihe. Das bei Bombinator und Hyla vom Vorderarm noch ganz entfernte, bei Pelobates und Rana durch Verschmelzung des Radiale dem Radius näher gerückte Centrale setzt sich bei Bufo (.b. variabilis und cinereus) in eine den Radiusabschnitt des Vorderarms erreichende Verlängerung fort und trägt dort noch eine dem Antibrachium zugewandte Gelenkfläche. Bei Rana, Bufo und Hyla liegen in der zweiten Reihe drei Stücke, welche von dem Ulnar- nach dem Radialrande an Grösse abnehmen. Das von dem Ulnarrande abgerechnete erste Stück ist das grösste. Da es auf drei gelenk- kopfartigen Vorsprüngen drei Metacarpalknochen trägt, muss man es sich aus drei Carpalia (5, 4 und 3) entstanden denken. Bei jungen Exemplaren besonders deutlich ist der das Metacarpale III tragende Theil, ein gegen die übrige Masse dieses Knochens durch eine ringförmige Einschnürung ab- gegrenztes Stück. Bei Larven von Rana kommt dies nicht vor. Bei Phryniscus dagegen entspricht das grosse Stück nur zwei Carpalien, trägt auch nur zwei Mittelhandknochen und ihm folgt radialwärts ein kleiner, rundlicher Knochen, an dem das Metacarpale TIL gereiht ist. Hier aber ist derselbe Theil ein discreter Knochen, der bei Larven von Dufo nur durch eine ringförmige Furche vom Hauptstück abgesetzt ist. Auf das grosse Stück folgt ein kleineres, dem das Metacarpale II angefügt ist, das Carpale 2, während Gegenbaur als Carpale I ein noch kleineres, bei Kröten zuweilen vermisstes, bei Rana, Phryniscus und Hyla aber leicht darstellbares und häufig ganz knorpelig bleibendes Stück be- zeichnet, welches das Rudiment des Metfacarpale I trägt. Dieses Carpale I ist verhältnissmässig ansehnlich in der von Cuvier (7) von der Hand eines amerikanischen Frosches gegebenen Abbildung (Ossemens fossiles P. XXIV Fig. 38). Bei Bufo vulgaris ist das Carpale 1 dieht neben das Carpale 2 gerückt, so dass auch das Metacarpale IL auf beiden Knochen aufsitzt, Bei Oeratophrys cornuta scheinen die Carpusstücke während des ganzen Lebens hindurch zum grössten’ Theil knorpelig zu bleiben, namentlich war an einem getrockneten Scelet mit Ausnahme der verkalkten Stücke der ersten Reihe von den übrigen Stücken nichts als eine zusammenhängende knorpelige Masse zu sehen. Bei Oryptobranchus primigenius und Tschudii, so wie bei den Labyrin- thodonten ist von den Carpalknochen nichts erhalten, so dass höchst wahr- 74 Anatomischer Bau. scheinlich auch hier wie bei den meisten Urodelen der ganze Carpus knorpelig war. Articulatio antibrachio-carpi. Die Articulation der Hand mit dem Vorderarm vermittelt wie schon erwähnt die Knochen der ersten Reihe. Nebst der Kapsel, die diese Theile vereinigt, finden sich Verstärkungsbänder vor und namentlich sind die folgenden, als für die Bewegung der Hand wichtig, zu erwähnen. An der medialen Fläche findet man zwischen dem Vorderarm und den Knöchelchen der ersten Reihe 3 Bänder: ein Ligamentum ulnare von der Ulnarseite des Vorderarms nach dem Os carpi ulnare, ein Ligamentum radiale von der Radialseite des Vorderarms nach dem Os carpi radiale und ein Ligamentum intermedium von der unteren Fläche des Vorderarms nach den nach einander gekehrten Seiten des Os ulnare und radiale. Weiter findet man ein sehr starkes -Band von dem Radiale nach dem Oentrale (Ligamentum radio-centrale) laufend und ebenfalls ein sehr starkes Band von dem Ulnare nach dem 5.—2. Carpale (Hyla, Bufo, Rama). Bei Lana verläuft das Ligamentum ulnare an dem Os carpi ulnare befestigt zu dem Carpale 5—3, an welchem es sich ansetzt. Wie Hyrtl (50) gezeigt hat, kommen bei den Urodelen weder zwischen dem Carpus und Meta- carpus, noch zwischen dem Metacarpus und den Fingergliedern wahre Gelenke vor, die Verbindung der Knöchelchen findet allein durch festes fibrilläres Bindegewebe statt, welches an bestimmten Stellen kräftiger ent- wickelt ist und Verstärkungsbänder bilde. Hyrtl hat diese Art von Knochenverbindung Anarthrosis syndesmotica genannt. Von diesen Ver- stärkungsbändern sind besonders wichtig (Oryptobranchus) das Ligamentum radiale, zwischen Radius und Os carpi radiale, das Ligamentum ulnare, zwischen Ulna und Os carpi ulnare und das starke vom Os carpi. ulnare entspringende und an das Carpale 5 sich inserirende Band. Ossa metacarpi (Taf. XIII, Fig. 6). Bei den Batrachiern kommen fünf Metacarpalknochen vor, der zweite bis fünfte von ziemlich gleicher Länge, der erste dagegen, ein unter der Haut verborgenes Rudiment des Daumens bildend, viel kürzer. Dieses Os metacarpi des Daumens ist von Duges als erster Phalanz gedeutet, dass man ihn aber als ein Metacarpale betrachten muss, ist schon früher angegeben. Beim Männchen ist er viel kräftiger entwickelt, breiter, mehr krallen- oder sichelförmig und aus Kalk-Knorpel gebildet, während er beim Weibehen einen rein knorpeligen Stift darstellt. Der zweite Finger ist derjenige, der beim Frosch die Funetionen des Daumens übernommen hat und dieser ist es, der bei den männlichen Fröschen während der Begattungs- zeit auschwillt und eigenthümliche Strueturveränderungen eingeht. Das Os metacarpi dieses Fingers zeigt nun ebenfalls dem entsprechend Geschlechts- verschiedenheiten, es ist nämlich beim Männchen stärker, namentlich breiter und an der Daumenseite in eine scharfe, oft in eine dornartige Spitze sich Amphibien, 75 erhebende Leiste ausgezogen, welche der Sehne des M. Antibrachio-meta- carpum II (abductor digiti II longus Ecker), der bei dem Männchen in der Brunstzeit eine ganz ungewöhnliche Entwickelung erreicht, zum Ansatz dient (Ecker). Die übrigen Ossa carpi sind von übereinstimmender Form. Die hinteren Gelenkenden (Bas&s) sind leicht concav, die vorderen bilden rundliche Köpfehen (capitula). Das vordere Gelenkende des fünften Meta- carpale trägt einen kleinen Fortsatz (Tuberculum metacarpi digiti qwintı). Bei den Urodelen ist die Zahl der Metacarpalknochen wechselnd. Bei Oryptobranchus, Menopoma, Salamandra, Triton, Menobranchus und Süredon kommen 4, bei Amphiuma und Proteus dagegen nur 3 Metacarpalıa vor. Hyrtl (56) läugnet das Vorkommen von Metacarpalknochen bei Amphiuma und Proteus und betrachtet diese Knöchelchen als Fingerglieder. Die Form der Metacarpalia stimmt mit der der Batrachier überein, gewöhnlich aber sind sie breiter als bei diesen. Die Metacarpalknochen des fossilen Orypto- branchus ähneln vollkommen denen des jetzt noch lebendigen japanischen, auch die der fossilen Labyrinthodonten stimmen mit denen der Urodelen überein. Phalanges. Bei den Batrachiern hat die Hand vier Finger. Von diesen vier Fingern ist der vierte der längste, der dritte ist durchgänglich der kürzeste. Dazwischen stehen der zweite und fünfte in der Art, dass der fünfte gewöhnlich länger als der zweite ist; der zweite und dritte Finger haben zwei, der vierte und fünfte Finger drei Phalangen. Die Endphalangen sind vorn scharf zugespitzt. Bei den Urodelen ist die Zahl der Finger- glieder ebenfalls ziemlich abwechselnd. Bei Oryptobranchus kommen in dem zweiten, dritten und fünften Finger 2, in dem vierten Finger 3 Pha- langen vor. Dasselbe gilt von Menopoma, Salamandra, Triton, Menobranchus, Siredon und dem fossilen Oryptobranchus. Bei Amphiuma hat der zweite und dritte Finger 2, der vierte Finger nur eine Phalanx, dasselbe gilt von Proteus. Nach Meckel (4) sollte bei Seren auf Kosten der nicht vor- handenen, hinteren Gliedmaassen die Hand fünf Finger zählen. Die End- phalangen der Urodelen sind denen des Menschen nicht unähnlich. Articulatiocarpo-metacarpia, metacarpo-phallangea und interphal- langea. Die Verbindung des Carpus mit dem Metacarpus, des Metacarpus mit den Fingergliedern und der Fingerglieder gegenseitig findet durch eine fibröse Kapsel statt. Bei den zwei letztgenannten Articulationen kommen an der Volarfläche Verstärkungsbänder vor, welche von dem unteren Ende des Metacarpalknochens respective der Phallangen entspringen und sich an das obere Ende der Phallangen der ersten, respective zweiten und dritten Reihe inseriren. u. Der Eigenthümlichkeit der Articulation der Urodelen ist schon bei dem Carpus Erwähnung gethan. 76 Anatomischer Bau. Beckengürtel (Taf. XIII, Fig. 7—17. Taf. XIV, Fig. 1-5). Mit Ausnahme der Gymnophionen und der Gattung Sören unter den Urodelen kommt bei sämmtlichen Amphibien ein Beckengürtel vor. Im Allgemeinen kann man in den zwei grossen Abtheilungen der Amphibien zwei Modificationen einer und derselben Grundform des Beckengürtels erkennen. | Bei den Urodelen kann man an dem Beekengürtel zwei Stücke unter. scheiden. Das eine Stück ist nach oben gekehrt, artieulirt mit der Rippe des Sacralwirbels und stellt das Os :lei dar, das andere Stück, welches nach unten gekehrt ist, besteht wieder aus zwei Theilen und stellt das gemeinschaftliche Scham-Sitzbein vor. Die niedrigste Bildung des Beckengürtels trifft man bei Proteus und Amphiuma an. Während bei allen anderen Urodelen das Os ileum durch Vermittelung einer Rippe mit der Wirbelsäule artieulirt, ist dagegen bei Proteus und Amphiuma das Os ilei unmittelbar an dem Processus trans- versus des Saeralwirbels verbunden. Das Scham-Sitzbein bildet eine das ganze Leben hindurch knorpelig bleibende dünne Platte, welehe ungetähr von dem vorderen Rande des dem Sacralwirbel vorgehenden bis zum hinteren Rande des auf das Sacrum folgenden Wirbels sich ausstreckt. Die Scham-Sitzbeine sind entweder unpaar, also beiden Seiten gemein- sam, oder durch eine mediane durchgehende Furche in zwei durch Syn- chondrose eng an einander geschlossene Seitenhälften getheilt. Das erste kommt bei Proteus und Menobranchus, das letztere bei Söredon, Amphiuma, Menopoma, Salamandra, Uryptobranchus und Triton vor. Während bei allen Urodelen der vorderste Theil der Scham-Sitzbeine knorpelig bleibt, tritt in dem hinteren Theil Verknöcherung ein und hier. mit ist die erste Differenz zwischen Scham und Sitzbein gegeben. Am wenigsten verknöchert sind die Sitzbeine bei Menobranchus lateralis und Amphrume. Ein ziemlich breiter Knorpelstreif, welcher die beiden Sitz- beine von einander trennt, setzt sich auch noch hinter den Sitzbeinen fort. Etwas mehr verknöchert findet man die Sitzbeine bei Siredon. Der Knorpel- streif, welcher die beiden Sitzbeine von einander trennt, ist schmaler und setzt sich nicht mehr hinter diesen fort. Noch schmaler ist dieser Knorpel- streif bei Menopoma und Oryptobranchus, während bei Salamandru (8. atra und maculosa) und Triton (T. eristatus und taemiatus) die Sitzbeine fast unmittelbar an einander grenzen. Das knorpelige Schambein bildet eine vierseitige Platte, welche bei Oryptobranchus nicht allein relativ, sondern auch absolut die grössten, bei Triton dagegen den kleinsten Umfang bekommt. Der vordere Rand ist gewöhnlich sehr stark verdickt und ragt nach oben hin ziemlich tief in die Körperhöhle hinein. In schräger Richtung wird dieser verdickte Rand der Schamplatte bei Süredon, Salamandra, Triton und Menobranchus (höchst wahrscheinlich auch bei Menopoma) durch einen feinen Kanal durchbohrt, durch welchen ein dem N. Obturatorius des Menschen homologer Nerv verläuft, weleher den M. pubo-ischio-femoralis Amphibien. 17 externus, einen den Abductoren des Menschen homologen Muskel innervirt, Nur bei Oryptobranchus findet sich dieses Loch nicht mehr am Rande, sondern in der Mitte der Platte. Owen (57), der diesen Kanal ebenfalls ' erwähnt, erklärt denselben einfach für eine ‚„vascular perforation“. Auch von Duge&s wird diese Oeffnung erwähnt. Bei Oryptobranchus beschreibt Hyrtl an dem vorderen Rande der knorpeligen Schamplatte eine ebenfalls noch knorpelige Epiphyse, in den Mittheilungen von S chmidt, Goddard und van der Hoeven (53) wird davon nichts angegeben. Der vordere Rand des Schamsitzbeins verlängert sich nach vorn in eine mediane Spitze. Bei Proteus und Menobranchus ist diese Spitze mit der ventralen Platte continuirlich verbunden, während sie bei den anderen Urodelen durch Syndesmose damit innig zusammenhängt. Dieser ventrale Fortsatz, welcher bei Proteus, Menobranchus und Amphiuma nur sehr kurz ist, verlängert sich bei den anderen Urodelen in die ventrale Muskelmasse und spaltet sich vorn gabelförmig in zwei divergirende Schenkel ( Cartilago ypsiloides). Bei Oryptobranchus Japonicus, wo dieser ventrale Fortsatz der knorpeligen Epiphyse der Schambeinplatte aufsitzt, ist dessen rechter Schenkel in drei Sipfen gespalten, welche jedoch am linken Schenkel fehlen. Das Ileum bildet einen kurzen Röhrenknochen, deren beiden Apophysen knorpelig sind und verbindet sich einerseits mit der Rippe des Sacral- wirbels, bei Proteus und Amphiuma mit dem Sacrum selbst, andererseits mit der Scham-Sitzbeinplatte an der Stelle, wo Sitz- und Schambein an einander stossen. An der Begrenzungsstelle der drei Stücke entwickelt sich die Gelenkpfanne. Bei Proteus und Menobramchus besitzt die Pfanne einen offenen Boden, dagegen ist sie bei den übrigen Urodelen geschlossen. Bei den Urodelen kommt zuweilen die höchst merkwürdige Eigen- thümlichkeit vor, dass die beiden Ossa ilei jederseits nicht an demselben Wirbel artieuliren, sondern rechts an einem Wirbel früher oder später als links. In diesem Fall hat man also nicht einen, sondern zwei Sacralwirbel. Bei Cryptobranchus und Triton sind diese höchst eigenthümlichen Abwei- chungen constatiıt. R Während bei einer oberflächlichen Betrachtung der Beckengürtel der Urodelen bedeutend von dem der Batrachier abzuweichen scheint, ist der Unterschied zwischen beiden bei einer genaueren Vergleichung doch so gross nicht, als sich & priori erwarten liess. Denkt man sich den Beckengürtel der Urodelen so zu sagen zugeklappt, so bekommt man ungefähr die Form des Beckengürtels bei den Ba- trachiern. Während bei Triton die knorpelige Schambeinplatte schon bedeutend an Grösse abgenommen hat, ist dies bei den Batiachiern noch mehr der Fall. Stellt man sich vor, dass der Vorderrand der knorpeligen Scham- beinplatte, durch welchen der Canalis obturatorius hindurch verläuft, nach und nach kleiner wird, wird dadurch der Canalis obturatorius erst in eine Rinne verändert, um später vollkommen zu verschwinden. Letzteres ist höchst wahrscheinlich bei den Batrachiern der Fall gewesen, denn hier 78 Anatomischer Bau. kommt ein Canalis obturatorius nicht mehr vor. Der beı den Urodelen im vorderen Rande der Schambeinplatte gelegene Canalis obtwratorius steht nach vorn und unten, durch das sich zusammengeklappt denken, sollte derselbe bei den Batrachiern dieselbe Richtung bekommen. Wie wir bei dem Nervensysteme genauer erörtern werden, kommen bei Oryptobranchus, Siredon und höchst wahrscheinlich bei allen Urodelen mit Ausnahme von Salamandra und Triton vier Nervenstämme zur Innervation der unteren Extremität vor. Von diesen bilden die beiden hinteren den N. femoralis posterior (ischiadicus). Von den. beiden vorderen ist der eine dem N. cru- ralıs, der andere dem N. obturatorius des Menschen homolog. Bei Sala- mandra und Triton haben die beiden vorderen Nervenstämme zu einem gemeinschaftlichen Stamm sich vereinigt (N. femoralis anterior), welcher sich erst später in zwei Aeste theilt, welcher den Nn. eruralis und obiu- yatorius vollkommen entsprechen. Dasselbe Verhältniss zeigen alle Ba- trachier. Der Verlauf des N. femoralis anterior entspricht bei den Batra- chiern vollkommen den bei den Salamandrinen, vorausgesetzt, dass man das Becken sich zugeklappt vorstellt, nur findet die Theilung des N. fe- moralis anterior in seinen beiden Aesten etwas tiefer statt, als bei den Salamandrinen. Der Beckengürtel der Batrachier erhält seine eigenthümliche, \/ förmige Gestalt dadurch, dass die Scham- und Sitzbeine der beiden Seiten zusammen eine vertikale Scheibe bilden, die nach vorn sich gabelförmig in die beiden Darmbeine theilt. Die beiderseitigen Sitz- und Schambeine sind mit ihren medialen Flächen derart verbunden, dass die Beckenhöhle auf dem Raum zwischen den beiden Darmbeinen redueirt ist. An dem Darmbein kann man einen hinteren, breiteren Theil (Körper), welcher an der Bildung des Acetabulwm Antheil nimmt‘, und die Flügel unterscheiden. Die beiderseitigen Körper sind mit dem hinkanteh breitesten Ende unter einander durch Bandmasse verbunden, nach vorn weichen sie aus einander und lassen eine nach hinten sich konisch verjüngende Höhle, die Beckenhöhle, zwischen sich ein. Die Naht, durch welche der Körper des Darmbeins mit Sitz- und Schambein verbunden ist, geht in der Richtung von oben nach unten mitten durch das Acetabulum. Während bei den ausgewachsenen Thieren diese Naht kaum mehr zu sehen ist, bleibt dieselbe bei Ceratophrys (©. cornuta und dorsata) und Bbombinator das ganze Leben hindurch von den beiden anderen Knochen getrennt. Nach unten und vorn bilden die vereinigten Darmbeine einen Vorsprung. Die Flügel des Darmbeins entspringen unmittelbar über der Pfanne mit einer etwas schmäleren Wurzel. Dieselbe bildet bei Rana und Hyla, theilweise auch noch bei Dufo, ein säbelförmiger Knochen, dessen scharfer, convexer, der Schneide der Klinge entsprechende Rand nach oben, dessen concaver stumpfer den Rücken desselben darstellende Rand nach unten und dessen beide Flächen, von welchen die mediale etwas rinnenförmig ausgehöhlt ist, median- und lateralwärts gerichtet sind. Der breitere Theil der Klinge entsteht bei Rana unmittelbar aus der schmäleren Wurzel und hier findet Amphibien. 79 sich als hinteres Ende des oberen schneidenden Randes ein Vorsprung (Processus superior Beker), von welchem die Sehne des zleo-cruralis externus des M. ileo-femoro-cruralis (extensor briceps. Eeker) seinen Ursprung nimmt. Bei Hyla besonders aber bei Bufo ist die Klinge viel weniger stark ent- wickelt. Dagegen ist bei Bufo der Elügel schon viel mehr in die Breite entwickelt, was bei Pipa noch in viel höherem Grade der Fall ist, um sich mit dem besonders bei Pipa sehr breiten Processus transversus des Sacral- wirbels zu verbinden. Dieses sich mit dem Processus transversus verbindende Ende des Flügels bildet bei Rana, Hyla und bufo einen hohlen Cylinder, welcher einen Knorpel enthält, bei Pipa dagegen ist dieses Ende viel mehr in die Fläche ausgebreitet und stellt dadurch eine viel grössere Verbin- dungsfläche dar zur Artieulation mit dem Processus transversus des Sacral- wirbels. ı Die Sitzbeine bilden unregelmässig viereckige Knochenplatten, welche in der ganzen Ausdehnung ihrer medialen Fläche unter einander verwachsen sind. Die vertikale Scheibe, welche dusch die Verwachsung der beiden gleichnamigen Knochen entsteht, nimmt nur einen sehr geringen Antheil an der Bildung der Gelenkpfanne. Der untere und hintere Rand ist ziemlich scharf und geht nach oben in einen Foıtsatz über, an dessen Bildung das Darmbein Antheil nimmt. Diesen Fortsatz kann man als den vereinigten Tubera ischüi entsprechend betrachten, der obere Rand verbindet sich mit dem Darmbein, während der vordere Rand an das Schambein stösst. Die Schambeine sind niemals in knöchernem Zustande vorhanden, sie bleiben entweder auch bei ganz alten Thieren zum grössten Theil knorpelig oder bestehen aus Kalkknorpel. Sie bilden gewöhnlich ein dreieckiges, zwischen den beiden anderen Knochen eingekeiltes Stück, das ebenfalls an der Bildung des Acetabulum Antheil nimmt. Die beiderseitigen Stücke sind unter sich in der Mittellinie durch Bandmasse verbunden. Am wenigsten verkalkt ist das Schambein bei Ceratophrys, Bombinator und Bufo, etwas stärker bei kana und Ayla und am meisten bei Pipa. Bei ausgewachsenen Thieren ist die ganze Schambeinplatte fast in Kalkknorpel übergegangen. Die Gattung Dactyletra ist ausgezeichnet durch den Besitz einer vom vorderen Rande des Beckens ausgehenden, in die ventrale Muskelschicht verlängerten, stielförmig beginnenden, dann verbreiterten Knorpelplatte. Dieser Platte ist das vor der Schambeinsymphyse gelagerte Sceletstück der Urodelen analog. Das Vorkommen eines ähnlichen Knorpelstückes auch bei den Batrachiern lässt auf eine ursprüngliche, der ganzen Classe’ zukommende Verbreitung schliessen. ‘ Mit Ausnahme von Proteus und Amphiuma wird ‚bei den geschwänzten ‘ Amphibien das Ileum durch Vermittlung einer Rippe mit dem Processus transversus des Sacralwirbels verbunden. Diese Rippe ist bei Menopoma, Öryptobranchus und Menobranchus sehr kräftig und fast ebenso stark als das Os ileum entwickelt, mit welchem dieselbe artieulirt. Sie bildet einen Röhrenknochen, welcher an den beiden Epiphysen knorpelig bleibt. Weniger stark ist diese Rippe bei Süredon. Bei Salamandra ist sie zum grössten s0 Anatomischer Bau. Theil knorpelig, nur am hinteren Theil bemerkt man ein kleines Knochen- stück. Bei Triton (T. eristatus) ist die ganze Rippe knorpelig. & Bei den Batrachiern artieulirt das Becken unmittelbar mit dem Pro- cessus transversus des Sacralwirbels. Die beiden Knochenenden werden mit einander durch eine bindegewebige Tasche verbunden. Innerhalb dieser Tasche findet man an der lateralen Seite der sich mit einander artieulirenden Knochen ein kleines Knorpelstück, welches die bei den Urodelen vorkommende Rippe repräsentirt. Bei Triton, obgleich auch hier schon vollkommen knorpelig erhalten, ist dies Knorpelstückchen noch zwischen dem Processus transversus des Sacralwirbels und dem Os dei eingeschaltet, bei den Batrachiern bildet es ein loses Knorpelstückchen, das sich theilweise zwischen den beiden Knochen eingeschaltet hat, theil- weise an der lateralen Seite dieser hervorragt. Dieses Knorpelstück, welches dem Knorpel des Ileo-Dacralgelenkes der höheren Thiere entspricht und zuerst bei den Batrachiern selbständig auftritt, repraesentirt also eigentlich nur eine umgewandelte Rippe. Die bindegewebige Tasche, welche bei den Batrachiern die Verbindungsfläche des Processus transversus des Sacralwirbels und den Flügel des Os dei einschliesst, wird an der hinteren Fläche durch ein Band verstärkt, das Ligamentum_ (deo-sacrale, welches vom Körper des Sacralwirbels entspringt und an die mediale und hintere Fläche des Schenkels, an dessen oberen Theil sich inserirt. Hintere Extremität. Die hintere Extremität besteht aus einer Reihe von Knochen, die sich mit denen der vorderen Extremität parallesiren lassen. Nach distaler Richtung gezählt unterscheidet man in der unteren Extremität den Ober- schenkel, Femur, den Unterschenkel, Os eruris, bestehend aus Tihia und Fibula, die Fusswurzel, Tarsus, die Mitteliussknochen, Metatarsalia, und die Zehenglieder, Phalanges. Der Oberschenkel (Taf. XIV, Fig. 5). oder Femur der Batrachier ist ein cylindrischer, doppelt Sförmig ge krümmter Knochen, im oberen Theil nach vorn, im unteren Theil nach hinten convex. Das obere Gelenkende bildet einen kugeligen-Gelenkkopf, Caput femoris, welcher in das Acetabulum passt. Nach oben und vorn ist der Gelenkkopf am meisten gewölbt, dagegen median- und lateralwärts etwas abgeplattet. Die hintere Fläche des Corpus femoris trägt eine wenig hervorragende Leiste (Crista femoris), welche sich aber nur auf dem oberen Drittel des Femur ausstreckt. Das untere Gelenkende ist nach vorn etwas gewölkt, nach hinten mehr flach, während die untere Fläche mehr oder weniger ausgetieft erscheint. An den Seitenflächen bemerkt man Jederseits eine sehr wenig hervorragende Rauhigkeit, welche dem Epicondylus medialis und lateralis der Säugethiere entspricht. Ungefähr in der Mitte des Knochens bemerkt man medial und lateralwärts ein Nahrungsloch. Bei den Urodelen erhebt sich unterhalb des Gelenkopfes eine Leiste - Amphibien. - 81 . Orista femoris —, welche viel stärker als bei den Batrachiern entwickelt und der des Humerus sehr ähnlich ist. Das untere Ende trägt zwei mehr oder weniger ausgetiefte Gelenkflächen zur Artieulation mit den beiden Knochen des Unterschenkels, Tibia und Fibula. Articulatio Coxae. Bei den Batrachiern wird die Pfanne, welche das Caput femoris auf- nimmt, durch einen fibrösen Ring (Limbus cartilagineus) vertieft. Von diesem " Limbus entspringt die Gelenkkapsel, welche sich unterhalb des Ober- schenkelkopfes ansetzt. Ganz nahe am unteren Rande.der Pfanne ent- springt ein Band, igamentum teres, welches sich an die innere obere Fläche des Caput femoris inserirt. Bei Rana und besonders bei Hyla ist dieses Band sehr stark, bei Bbufo weniger stark. Es scheint also, dass bei den Batrachiern, welche die Fähigkeit besitzen, grosse Sprünge zu machen, das Ligamentum teres kräftig, bei denen, welche mehr kriechende Bewe- gungen machen, dagegen schwach entwickelt ist. Bei den Urodelen kommt ausserhalb der Gelenkkapsel ebenfalls ein ziemlich kräftiges Ligamentum teres Vor. Unterschenkel. (Taf. XIV, Fig. 6—9.) Der Unterschenkel, Os cruris, besteht aus zwei Knochen (Tibia und Fibula), welche bei den Urodelen das ganze Leben hindurch getrennt, bei den Batrachiern dagegen zu einem einzigen Knochen verwachsen sind. Von diesen zwei Knochen entspricht die Tibia dem Radius des Unter- arms, während die Fibula der Ulna entspricht. Wie bei allen Röhren- knochen, so bleiben auch hier bei den Urodelen die Epiphysen fortwährend knorpelig. Die vorderen Gelenkenden, an welchen man einen Epicondylus medhalis und lateralis unterscheiden kann, articuliren mit dem Oberschenkel, die unteren, an welchen man eine Eiminentia tarsı medialis und lateralis unterscheidet, mit den Fusswurzelstücken der ersten Reihe. Bei den Batrachiern bildet der Unterschenkel gewöhnlich den längsten Knochen des ganzen Scelets und übertrifft selbst an Grösse den Femur. Bei Ayla und Rana ist er schmaler, bei Ceratophrys, Bufo und Pipa dagegen breiter. Das Mittelstück ist im dorso-ventralen Durchmesser etwas abgeplattet. Sowohl auf der oberen als der unteren Fläche des Knochens ist eine von der Mitte nach den Gelenkenden an Tiefe zunehmende Rinne bemerklich, . welehe auf eine Zusammensetzung zweier Knochen hindeutet. An Qner- schnitten überzeugt man sich auch, dass der Markkanal des Knochens doppelt ist und nur in dem mittleren Theil einfach. In der Mitte des Knochens kommt sowohl auf der Beuge- als auf der Streckseite ein Loch vor, die beide unter sich durch einen Canal verbunden sind, in der Art, _ dass man von der einen Seite nach der anderen hin sehr leicht eine Borste durchführen kann. DerKanal ist von knöchernen Wänden gebildet und diese bilden die von Meckel und Troya (lv. 8) erwähnte Scheidewand, welche den Knochen in eine vordere und hintere Hälfte theilen soll. Das Bronn, Klassen des Thierreichs. VI. 2. 6 ‚„# 82 Anatomischer Bau. hintere Gelenkende stellt eine quergelagerte Rolle dar, welche medianwärts hinter der Eminentia tarsi medialis einen Einschnitt für die Sehne des M. ceruro-tarsale tibiale (tibialis postieus Ecker) zeigt. Articulatio genu. Das Kniegelenk besteht aus einer durch die Insertion mehrerer Sehnen verstärkten Kapsel. Innerhalb dieser Kapsel werden die Gelenkflächen des Femur und des Os crwris mit einander durch die von der oberen Fläche _ des Os cruris entspringenden Ligamenta eruciata verbunden. Das stärkere Ligamentum eruciatum intermum geht nach dem Epicondylus medialis, das schwächere Ligamentum eruciatum externum nach dem Epicondylus lateralis femoris. Die Gelenkflächen selbst werden durch lose Halbringe, die die Cartilagines interarticulares vepräsentiren, vertieft. Ausserdem wird die Kapsel noch durch zwei laterale Bänder verstärkt, von welchen das kräftige Ligamentum laterale extermum von dem Epicondylus lateralis, das schwächere Ligamentum laterale internum von dem Epicondylus medialıs entspringt und sich an die laterale, respective mediale Fläche des Os eruris inserirt. Die hintere Kapselwand wird durch das Ligamentum popliteum verstärkt. Bei den Urodelen ist die Verbindung des Femur mit Fibula und Tibia höchst merkwürdig. Nach Hyrtl namentlich kommt hier eine eigentliche Artieulation nicht vor, sondern werden die Knochen durch die bindege- webige Masse mit einander verbunden. Diese sehr eigenthümliche Art von Knochenverbindung hat Hyrtl mit den Namen — Agonarthrosis — bezeichnet. Die Fusswurzelknochen. (Taf. XIV, Fig. 9—17.) Wie bei den Handwurzelknochen so muss man auch bei den Fuss- wurzelknochen von dem embryonalen Zustand der Urodelen ausgehen. Im Allgemeinen unterscheidet man an dem Tarsus neun Stücke, welche sich entweder in vorübergehendem Zustand während des Larvenlebens oder bleibend in folgender Anordnung vorfinden. Wenn man von der Fusswurzel neugeborener Larven des gefleckten Erdsalamanders ausgeht, so ist die Vertheilung und Lagerung der Stücke nach Gegenbaur folgende: Ein Stück correspondirt der Tibia, ein anderes der Frbula und ein drittes liegt. zwischen beiden. Die beiden dem Unterschenkelknochen angefügten kann man Os tarsi tibiale (t) und tarsı fibulare (f), das dazwischenliegende als Os tarsı intermedium (i) bezeichnen. Fünf Stücke tragen die fünf Meta- tarsalia, die man nach Analogie des beim Carpus Angeführten als Tarsale 1—5 unterscheiden kann. Zwischen beiden Reihen liegt das neunte. Stück, das man dem Carpus analog als Öentrale benennen kann. Bei dem erwachsenen Erdsalamander sind die Tarsalstücke mehr oder weniger vollständig in Verkalkung übergegangen, die von einem Punkte aus beginnt und die bei Triton weiter fortschreitet als beim Salamander. Die drei Stücke der ersten Reihe bleiben gesondert, das Intermedium verliert aber bei den erwachsenen Thieren seine ursprünglichen Beziehungen zu den Amphibien. | 33 Unterschenkelknochen. Schon Dug&s hat nachzuweisen versucht, dass das Intermedium und Tibiale zusammen dem Astragalus entsprechen. Das Os centrale und die fünf Stücke der zweiten Reihe sind bei dem erwachsenen Salamander ebenfalls vorhanden, nur steht das Tarsale 1 nicht mehr mit dem Metatarsale I in Beziehung, sondern begrenzt mit seinem freien Rande den Innenrand des Tarsus. Das Tarsale 2 trägt dem entsprechend das Metatarsale I und II. Den übrigen drei Tarsalia entspricht genau je ein Metatarsale. Bei Triton wird das Tarsale 4 und 5 durch ein einziges Stück repräsentirt, das Duges schon mit dem Namen ‚„Cuboide‘‘ bezeichnet hat, während er die drei inneren Tarsalia, den Ossa cumeiformia und das Eowtiäle dem Os navieulare vergleicht. Bei Siredon bleiben alle 9 Stücke völlig knorpelig und in gleichartiger Verbindung unter einander. Das Fibulare ist das grösste, das Tibiale das kleinste der vorderen Reihe, während die fünf Tarsalia sich bogenförmig ‚ordnen. Das Tarsale 2 ist das grösste, es trägt das Metatarsale I und 11, während das Tarsale 1 keine directe Beziehung zu dem ihm zugehörigen Metatarsale hat. Die ebenfalls knorpelig bleibenden Tarsalstücke von Menopoma ver- halten sich vollkommen wie die von Siredon. Das Tarsale 1 trägt. nur einen kleinen Theil des Metatarsale I, welches zum grössten Theil dem breiten Tarsale 2 aufsitzt. Bei dem ebenfalls noch knorpeligen Zarsus von Menobranchus ist das Fibulare ebenfalls eine Strecke weit mit dem Intermedium eontinuirlich verbunden, was namentlich an der dorsalen Fläche sehr deutlich ist. Das Tarsale 1 hat auch hier wieder geringe Beziehungen zum Meiatarsale I, das Tarsale 2 trägt das Metatarsale I und II, und das dritte Tarsale, welches höchst wahrscheinlich aus einer Verwachsung des Tarsale 3 mit dem Tarsale 4 hervorgegangen ist, das Metatarsale IIT und IV Bei Amphiuma besteht der Tarsus aus 5 Stücken (Hyrtl), die eben- falls knorpelig bleiben. Aus der Zeichnung, welche Hyrtl giebt, lässt sich sehr schwierig die Bedeutung dieser Stücke bestimmen. Die Stücke liegen in zwei Reihen. Eines davon verbindet.sich mit der Tibia, es ist das grösste Stück des Zarsus. Seine Länge übertrifft seine Breite bedörtendi Das distale Ende verbindet sich mit dem Metatarsale I. Es ist höchst- wahrscheinlich dieses Stück aus der Verwachsung des Tarsale 1 mit dem Tibiale entstanden. Ein zweites Stück verbindet sich mit der Fibula,“ es entspricht dem Os tarsi fibulare. Zwischen beide schiebt sich ein drittes Stück, das wohl höchstwahrscheinlich das Intermedium darstellt. Die zweite Reihe bilden zwei Stücke, das Tarsale2 und 3, welche sich mit dem Metatarsale III und IV. verbinden. Der vollständige Mangel des Os centrale bleibt auch hier wie im Carpus vollkommen dunkel. Wahrscheinlich ist bei der Verkümmerung der Zehen auch eine Reduction der Tarsalstücke entstanden, von welcher Triton und besonders Menopoma schon die Vorläufer bilden. Noch kleiner ist die Zahl der Tarsalstücke bei Proteus. Während Meckel (8) für Proteus zwei Reihen von Fusswurzelknochen und Owen 5 Stücke annimmt, welche in drei Reihen lagern sollen, beschreiben 6* BA. -Anatomischer Bau. Gegenbaur und Hyrtl in dem Tarsus von Proteus nur drei Stücke. Eines davon (t) verbindet sich mit der Tibia, nimmt auch einen Theil des Metatarsale auf und ist mehr in die Länge als in die Breite entwickelt. Es ist höchst wahrscheinlich aus einer Verbindung des Tibiale mit einem Tarsale der zweiten Reihe entstanden. Ein zweites Stück (f) fügt sich an das untere Ende der Fibula und an einen Theil der Tibia, nach abwärts trägt es das dritte Stück (ta), welchem das innere Metatarsale zum grössten Theil, das zweite oder äussere Metatarsale dagegen vollständig sich an- gefügt hat. Das zweite Stück (f) stellt wahrscheinlich das Fibulare in Verbindung mit dem Iniermedium dar, das dritte Stück (ta) die Tarsalien der zweiten Reihe, welche bei einer noch grösseren Reduetion der Finger eine noch geringere Zahl (hier nur ein Stück) bildet. Ob.das Os centrale mit dem dritten Stück verwachsen ist, oder sich vollständig rückgebildet hat, ist hier ebenso wenig wie bei Amphiuma auszumachen. Während nun die Zahl der Tarsalstücke bei Proteus nur drei beträgt, steigt dieselbe bei Uryptlobranchus auf elfs Schmidt, Goddard und J. van der Hoeven haben bei Uryptobranchus zehn, Hyrtl elf Stücke ' beschrieben, während ich an demselben Präparat, welches die drei erst- senannten Herren bei ihrer Beschreibung gebraucht haben, ebenfalls elf Stücke aufzählen kann. Wie schon Gegenbaur vermuthet, geht sowohl aus ihrer Beschreibung wie aus ihrer bezüglichen Abbildung hervor, dass Tibia und Fibula umgekehrt bezeichnet sind, wie auch nachher J. van der Hoeven (49) nachgewiesen hat. Von den elf Stücken, welche nun bei Oryptobranchus den Tarsus zusammenstellen, liegen in der oberen Reihe das Fibulare, welches an der Fibula, das Tibiale, das an der Tibia, und das Intermedium, welches sich zwischen beide einschiebt. Die untere Reihe besteht aus den Zarsalia 1—5, von welchen jedes sein entsprechendes Metatarsale trägt; nur das Metatarsale I ist sowohl mit dem Tarsale 1 wie 2 verbunden. Zwischen beide Reihen schieben sich nun zwei Stücke ein, während sich an das Tarsale 5 noch ein drittes Stück anreiht. Aus der Beschreibung, welche Schmidt, Goddard und van der Hoeven von dem Tarsus des Oryptobramchus gegeben, hat Gegenbaur den Schluss gezogen, dass das Centrale durch zwei gesonderte Stücke vertreten sei. Obgleich bei keinem der anderen Amphibien das Centrale doppelt vorhanden ist, hat Gegenbaur (64) nachgewiesen, dass am Carpus des Ichthyo- saurus und Plesiosaurus das Oentrale ebenfalls doppelt vorhanden ist. Was die Bedeutung des an dem fibulären Rande des Tarsale 5 gelegenen Knorpelstückchens betrifft, weiss ich nieht. Hyrtl hat es als ein, einem Sesam-Knöchelchen homologes Gebilde aufgefasst. Dagegen spricht aber, dass es mit dem Tarsale 5 ziemlich innig verbunden ist und nur bei einem durch beide Knorpelstücke gemachten Querschnitt geht deutlich hervor, dass man hier nicht mit einem, sondern mit zwei Stücken zu thun hat. Der Tursus des Uryptobranchus bleibt fortwährend knorpelig, dasselbe scheint bei dem fossilen Uryptobranchus und den Labyrinthodonten der Fall gewesen zu sein, wenigstens ist keine Spur eines Zarsus vorhanden. Amphibien. 85 Bei den Batrachiern finden wir für die gesammte Gliedmaassenbildung eine grössere Beweglichkeit in Verbindung mit einer vollständigen Ent- wickelung der Gelenke. Das Eigenthümlichste der Fusswurzel der unge- schwänzten Amphibien besteht in einer Verminderung der Anzahl der Tarsalstücke und einer Verlängerung der Stücke der ersten Reihe. Die beiden ersten Stücke des Tarsus, das Tibiale und Fibulare haben die Neigung sich an beiden Enden eng mit einander zu verbinden, am vollkommensten ist das bei Rana und Hyla der Fall, wo ein gemeinsamer Epiphysenknorpel, der im spätern Alter verkalkt, eine innige Verbindung bewerkstelligt. Während Pelobates und Bbufo allmälig Uebergänge zeigen zu einer loseren Verbindung der beiden Enden, ist die Trennung bei Bom- binator und Ceratophrys cornuta eine vollständige. Zwischen den beiden ersten Tarsusstücken und dem Metatarsus liegt nur eine einzige Reihe von grösstentheils knorpelig bleibenden Tarsalelementen, welche von innen nach aussen hin rudimentär werden. Wenn man an Flächenschnitten das Verhältniss dieser Reihe mikroskopisch untersucht, so bietet sich dieser ganze Tarsalabschnitt als ein bis zum äusseren Fussrande reichendes Con- tinuum dar, welches zwischen Tibiale und Fibulare einerseits und dem Metatarsus andererseits eingeschaltet ist, theils aus Knorpel gebildet und dann im erwachsenen Zustand häufig verkalkend, theils nur durch liga- mentöse Gebilde repräsentirt. Der durch letztere dargestellte Theil des Tarsus trennt in allen den von Gegenbaur untersuchten Batrachiern das Metatarsale V von dem Epiphysenstück des Frbulare, häufig auch noch einen Theil oder die ganze Basalfläche des Metatarsale IV. Letzteres Verhalten ist sehr deutlich bei Pelobates.. Wenn auch nicht durch Knorpel oder Knochengewebe gebildet, ist dieser Theil dennoch als zum Tarsus gehörig selbst anzusehen. Er repräsentirt in ligamentösem Zustande Theile, die unter anderen Verhältnissen als knorpelig gebildet sind. Aehnlich wie bei Pelobates finde ich das Verhalten bei Dufo (B. japonicus, cinereus, agua, asper), Rana (R.temporaria, esculenta, grunmiens, Saparuae), Hyla (H.cyanea), Bombinator und Ceratophrys cornuta. Wenn man das auf ein blosses Ligament reducirte Tarsusstück einem der bei den übrigen Amphibien nachgewiesenen Elementarstücke vergleichen will, so kann man in ihm nur.das Tarsale 4 und 5 erkennen, welches bei Triton durch ein einziges Stück repräsentirt ist, das Hlomologon des Os cu- boideum darstellend. Das nach innen darauf folgende grössere Knorpelstück, welches die zwei oder drei Metatarsalia trägt, ist von sehr verschiedener Ausdehnung und Beschaffenheit. Bei den Fröschen wird es aus einem Stück gebildet, welches mit dem anderen sich an dieses schliessenden Stücke zum grössten Theil knorpelig bleibt. Bei Hyla, Pelobates,. Rhinoderma und Ceratophrys ist der ganze Abschnitt knorpelig. Was die Ausdehnung dieses Stückes ' angeht, so ist es am grössten bei kana, am kleinsten bei Dombinator. Beim erstgenannten trägt es einen Theil des Metatarsale II und das ganze - Metatarsale ILI und IV, beim letztgenannten nur das Metatarsale ILI 86 | | Anatomischer Bau. und einen kleinen Theil des Mefatarsale IV. Zwischenstufen bilden Bufo, 5 Pelobates und Hyla. Gegen den inneren Fussrand zu folgen bei der Mehrzahl der Batrachier noch zwei gesonderte Knorpelstücke, bei Rama, Phryniscus und Pseudes dagegen nur eines. Bei den letztgenannten sieht man also zwischen dem Metatarsus anit der ersten Fusswurzelreihe zwei, bei Bufo, Hyla, Rhinoderma, Pelobates, Bombinator drei gesonderte Stücke. Was sich am inneren Fussrande noch an diese Tarsusreihe anschliesst, darf nicht zum Tarsus gezählt werden, da es ausser Verbindung mit dem Fussscelete steht, vielmehr gehören diese Stücke in die Kategorie der Sesambeine. Will man zu einer Deutung der Tarsusstücke übergehen, so entspricht das Fibulare dem Calcaneus und höchst wahrscheinlich das Tibiale dem Astragalus. Ueber das Homologon des Os cuboideum ist schon oben ge- handelt. Die gegen die Innenseite des Fusses vorkommenden drei, respec- tive zwei Stücke entsprechen, wie verschiedenartig sie auch im einzelnen Falle gestaltet seien, den drei Keilbeinen. Das erste es drei trägt hier wie in allen Fällen das Metatarsale I, das zweite das Metatarsale II, das dritte das Metatarsale III. Rana, Phryniscus und Pseudis besitzen das Tarsale 2 und 3 zu einem Stück vereinigt, mit welchem dann das Meiatarsale II und III verbunden sind. Wenn man also, von der Aussenseite des Fussrandes beginnend, in der zweiten Reihe des Tarsus zuerst eine dem Oubordeum entsprechende Bandmasse antrifft, auf welche drei, die drei ersten Metatarsal-tragenden Stücke folgen, so fragt sich, welche Bedeutung den am inneren Fussrande vorhandenen Stücken zukommt. Da sie bei keiner niedriger. stehenden Amphibienform vorhanden sind, glaubt Gegenbaur dieselben als er- worbene Eigenthimlichkeiten des Fusssceletes der Batrachier ansehen zu müssen, als Gebilde, die bald nur als kleine Knorpelchen oder Knöchelchen (Rana, Bufo), bald als grössere, zuweilen sogar sehr ansehnliche Knochen- stücke (Pelobates, Oultripes) auftreten. Einen ähnlichen Character trägt nach ihm das unter der Verbindung des Frbulare mit dem Metatarsale IV gelagerte Knöchelchen, welches besonders bei Pipa ansehnlich, nur als Sesambein aufgefasst werden kann. Am Fussscelet der ungeschwänzten Amphibien sind also alle in den Unterabtheilungen getroffenen Elemente des Tarsus nachweisbar bis auf das Intermedium und das Centrale. Ob beide sich vollständig rückgebildet haben, oder ihre Anlage allmählich in die Anlage der beiden langen Knochen aufgenommen ist, bleibt künftigen Untersuchungen vorbehalten. Articulatio tarsi. Ausserhalb der Gelenkkapsel, welche das untere Gelenkende des Os cruris mit dem oberen Ende des Os tibiale und fibulare verbindet, kommen an der Dorsalseite noch zwei Verstärkungsbänder hinzu, von welchen das eine von der unteren Gelenkfläche des Os eruris nach dem Tibiale (Liga- Amphibien, 87 mentum. tibio-crurale), das andere nach dem Fibulare (Ligamentum fibulo- crurale) hin verläuft. Das erste ist sehr kräftig, das andere dagegen viel schwächer (besonders bei Bufo). An der Plantarfläche bemerkt man weiter noch ein sehr starkes Band, das von der unteren Gelenkfläche des Os cruris entspringt und sich an den gemeinsamen oberen Epiphysenknorpel des Tibiale und Fibulare ansetzt (Ligamentum tarso crurale). Von dem gemeinsamen unteren Epiphysenknorpel "entspringt an der Dorsal- und Volarfläche ein Band, welches sich nach den Tarsusstücken der zweiten Reihe begiebt. Wie am Carpus so kommen auch bei den Urodelen weder zwischen dem Tarsus und Metatarsus, noch zwischen dem Metatarshs und den Fingergliedern wahre Gelenke vor, die Verbindung der einzelnen Tarsusstücke unter einander und mit den Metatarsi, sowie die der Pha- langen findet auch hier durch festes fibrilläres Bindegewebe statt, die man ebenfalls als eine Anarthrosis syndesmotica bezeichnen kann. Metatarsalknochen. Die fünf Metatarsalknochen der Batrachier sind lange Röhrenknochen, deren abgeplattetes oder schwach concaves hinteres Gelenkende (Basis) mit den Tarsalia 1—5 und deren abgerundetes vorderes Gelenkende ((apr- tulum) mit den Fingergliedern der ersten Reihe articulirtirt. Das Mittelstück ist dünn und lang, das vierte Metatarsale ist gewöhnlich das längste, das erste das kürzeste. Während die Zahl der Metatarsalia bei den Batrachiern immer fünf beträgt, schwankt sie bei den Urodelen zwischen fünf und zwei. Bei Oryptobranchus, Menopoma, Salamandra, Triton und Siredon sind fünf, bei Menobranchus vier, bei Amphiuma drei, während bei Proteus nur zwei Metatarsalia vorkommen. Hyrtl läugnet sogar bei Amphiuma und Proteus das Vorkommen der Metatarsalia nnd beschreibt die als Metatarsalia er- wähnten Knochen als Zehenglieder. _ Zehenglieder. Wie die Metatarsalia so bilden auch die Zehenglieder dünne Röhren- knochen. Die erste und zweite Zehe haben bei den Batrachiern nur drei, die dritte und fünfte Zehe drei, die vierte Zehe vier Phalangen. Das Längenverhältniss der einzelnen Zehen ist dasselbe wie bei den Oss« metatarsi, nur ist die Differenz der einzelnen Grössen hier weit bedeutender. Wie bei den Fingergliedern so sind auch bei den Zehengliedern die End- phalangen nach vorn zugespitzt. Bei den Urodelen ist die Zahl der Zehenglieder ebenfalls ziemlich abwechselnd, wie aus folgender Tabelle hervorgeht. Zehe. (mm nenn. $ I Ui 72° Fibulae-tibialis. (ft.) Pronator tibiae: Humphry. Peroneo-tibial: Mivart p. 271. Court-peroneo-sous-tarsien: Duge&s n. 62. Entspringt von der Fibula, geht über das Spatium interosseum und setzt sich an die Tibia. Entspricht nach Humphry dem ER der Säugethiere (Salamandra, Menopoma, Oryptobranchus). wi 73° Tarso-metatarsi IV. (tim IV.) Tarso-metatarsales: Humphry. Peroneo-sous-digital: Duge&s n. 66. | Entspringt von der unteren Fläche der Ossa tarsi und inserirt sich an die untere Fläche der Ossa metatarsi. Jede ‘der fünf Sehnen, in welche der gemeinschaftliche Muskelbauch übergeht, theilt sich in drei Portionen, eine mittlere und zwei laterale, von welchen die beiden letzteren weiter nach vorn inseriren als die mittlere. Der Sehne für den ersten Metatarsus fehlt die mittlere Portion (Salamandra, Oryptobranchus). 74° 'Metatarso-phalangei. (mp.) Metatarso-phalangei: Humphry. | Zwischenknochenmuskeln: Meckel.n. 3, p. 277. ‘ Interossei intermi: Goddard, Smit und J. v. d. Hoeven. Spiertjes der metatarsi: J. v. d. Hoeven. Entspringen von der unteren Fläche der Ossa metatarsi an der Stelle, wo die mittleren Portionen der Zarso-metatarsales ansetzen. Die Sehnen inseriren sich an die Basis der ersten Phalangen (Uryptobranchus, Meno- branchus). Amphibien. 157 75: Phalangil N II digiti III, IV. (pd III, ee Phalangei: Humphry. - Diese Muskeln kommen nur an der dritten aan vierten Zehe vor, welche drei Phalangen besitzen. Sie entspringen von der Plantarfläche der ersten Phalanx und inseriren sich an die’ der zweiten an der Stelle, wo die Sehnen des Femoro-fibulae digiti I—V ansetzen (Oryptobranchus, Salamandıa). 76° Fibulae-metatarsum V. (fm V.) Abductor minimi digiti: Humphry, Goddard, Schmidt en J.,v. d. Hoeven. Entspringt von der Fibula und inserirt sich an die Fläche ‚des Os metatarsi V (Sulamandra, Oryptobramchus). B. Muskeln der Dorsalfläche. 77° Femoro-tibialis. (ft.) Tibialis anticus: Humphry, Goddard, Schmidt en J. v. d. Hoeven. | Entspringt von dem Epicondylus lateralis femoris und inserirt sich an die ganze vordere Fläche der Tibia und an das Os tarsale tibiale (Sala- mandra, Oryptobramchus). 78° Femoro-digiti I—V. (fd I—V.) Extensor longus digitorum: Humphry, Mivart. Extensor hallucıs longus und Extensor quatuor digitorum longus: Goddar d, Schmidt, J. v. d. Hoeven. ne diginl: Duges n. 69. | Extensor longus digitorum pedis: Rymer Jones. De middelste spier aan de voorvlakte v. h. onderbeen: J. v. d. Hoeven. Entspringt gemeinschaftlich mit dem vorigen von dem Epicondylus lateralis femoris, verläuft über die Articulatio tarsea und theilt sich in fünf Sehnen, welche sich an die Endphalangen ansetzen (Salamandra, Orypto- branchus, Menobranchus, Menopoma.) 79° Femoro-tarsali-fibulare. (fif.) Peroneus tertius: Humphry. Extensor hallueis: Schmidt, Goddard en J. v. d. Hoeven. Estensor halluciıs: Mivart. Tibio-sus-tarsien: Duges n. 61. | Esxtensor amd Abductor of the tarsus® Rymer Jones, Tibias anticus: J. v. d. Hoeven. | Entspringt gemeinschaftlich mit dem vorigen von dem Epicondylus lateralis femoris, ist eigentlich nur als ein Theil dieses Muskels zu betrachten und setzt sich an das Os tarsale fibuiare an (Salamandra, Oryptobramchus, Menobranchus, Menopoma). 158 Muskulatur. | ‚80° Femoro-fibularis. (f.) iu Peroneus: Humphry. N Sr Peroneus longus: Goddard, Schmidt en J. v. d. Hoeven. De buitenste spier van het en: J. v. d. Hoeven. Entspringt von dem Epicondylus femoris lateralis und inserirt sich an die Fibula in deren oberen drei Viertel (Salamandra, Cryptobranchus, Meno- branchus). | | Tiefe Schicht. 81°? Fibulae-metatarsum II (fm IL) Supinator pedis: Humphry. Entspringt von der Rückenfläche des unteren Endes der Fibula, geht quer über die Articulatio tarsea und inserirt sich an die tibiale Fläche des Os metatarsum Il (Salamandra, Oryptobranchus). 82? Tarsu-digiti I—V. (td I—V.) Eixtensor brevis digitorum: Humphry, Mivart p. 271, p. 466. Extensor quatuor digitorum brevis; Extensor hallueis brevis: Goddard, Schmidt en J. v. d. Hoeven. N Entspringt von der lateralen Fläche des Zarsus und theilt sich in fünf Sehnen, welche sich mit denen des Femoro-digiv I—V vereinigen, und sich an denselben Stellen wie diese ansetzen Ge Cryptobramchus, Menobranchus, Menopoma). 83° Interossei metatarsales. (im.) Interossei metatarsales: Humphry. . Die Interossei metatarsales füllen die Spatia interossea an. Anuren. Muskeln der hinteren Extremität. Muskeln am Oberschenkel. a. Auf der Rückenseite. 83? Ikio-femoralis anterior sublimis 85» leo - femoro’- cruralis (extensor (diacus). cruris). 84” Coccygo-femoralis (pyriformis). S6® Tleo-femoralis et eruralis (biceps) 87° Ischio-cruralis (semimembranosus) b. Auf der Bauchfläche. 886 Tleo-cruralis. 935 Pubo-ischio- femoralis profundus 89% Pubo-cruralis. anterior et posterior (Adductor 90° Cutanmeo-cruralis. magnus). 91° Sub-ileo-femoralis (Adductor lon- 94» Bi-ischio-cruralis(Semitendinosus) gus). 95® Lleo-femoralis anterior profundus, 92° Pubo - ıschio- femoralis medialis 96” Ileo-femoralis posterior profundus. (peetineus). 97» Ischio-femoralis profundus (Qua- dratus femoris). 98» Tleo-ischio-pubo-femoralis. Amphibien. 159 Muskeln am Unterschenkel. 99 Bi-femoro-plantaris. 100° Oruro-tarsale tibiale. 101® Femoro-cruralis lateralıs. 102 Oruro-tarsale bbiale anterior. Muskeln am Fusse. 1030 Femoro-tarsale tibiale et fibulure. 104° Femoro-erwralis et tarsale fibu- lare. a. Muskeln der Dorsalfläche. 105° COruro-tarsale tibiale inferior. 106° Tarsali-primo-metatarsum 1. 107% Accessorio-metatarsum primum. 108° Tarsalı - fibulari-phalanz prima dig. I, ZI, 211. Tarsali - fibuları-phalanz prima digitw IV longus. Tarsali-fibulari-metatarsum V. Tarsali tibiali-phalanz prima digiti II, LII. Tarsali-fibulari - phalanz prima digiti IV. Tarsalı - fibuları -phalanz tertia digiti IV. Tarsali-fibuları-phalanz prima digiti V. 109 110» ‚111 112» 113» 114» 115° Metatarso - quinto-phalanx II digiti V. 116° Metatarso I phalanz T digiti T. 117” Metatarso I phalanx I digiti LI. 118° Metatarso IT phalanx I digiti LI 119» Metatarso LI phalanz LI digiti III. 120° Metatarso IIl phalanz II di- digitv ILI, 121° Tarsai III et metatarso LIT phalanz III digiti IV. 122° Metatarso IV phalan« III di- giti IV. 123” Metatarso V phalanz Ildigiti V b. Muskeln der Plantarfläche. 1245 Aponeurosis plantaris. 125° Tarsali-plantaris. 126” Tarso-tarsale-tibiale. 127° Tarso-melatarsı et digiti pedis. 128° Oartilagini plantari-aponeurosis plantaris. 129° Tarsah-fibulari-aponeurosis plan. tarıs. 150%, Tarsalı - fibuları-metatarsum 1 PREIS] VA e. Muskeln der einzelnen Zehen c&. Muskeln des Grosszehenrudiments. 131° Aponeurotico-accessorius. P. Muskeln des Grosszehenrudiments und der ersten Zehe. 152° Tarsali tibiali et fibulari-tarsale et metatarsale I. y. Muskeln der ersten Zehe. 133° Aponeurotico-metatarsum 1. 134» Metatarso II-metatarsum IT minor. 155» Metatarso II -metatarsum I major. | ö. Muskeln der zweiten Zehe; 136” Metatorso II phalanz T digiti II. 160 | Muskulatur. PR nF . &. Muskeln der dritten Zehe. 137° Metatarso III phalanz I digiti III. 138» Phalangi I phalana Il digiti III. &. Muskeln der vierten Zehe. 159 Metatarso IV phalan& I digiti IV. _ 1400 Cartilagini plantari-metatarsus IV, V. 141° Phalangi 1 phalanz II digiti IV. 142» Phalangi II phalanz III digiti IV. %. Muskeln der fünften Zehe. 143 Tarsalı fibulari-metatarsum V. 147% Metatarso I- metatarsum. II. f 144 Oartilagini-plantari-metarsumV. 148» Metatarso LI-metatarsum ILT. 145° Metatarso V phalan« I digiti V. 149" Metatarso III-metatarsum V. ‚ 146° Phalangi I Ne Il digebe V | Auf der Rückenseite. 83? Ileo-femoralis anterior sublimis (iliacus) (%. s.) Glutaeus: Ecker n. 109, Klein p. 55, v. Altena. Tleo-femoralis anterior sublimis: De Man 7. Jleo-trochanterien: Duges 185. Abductor: Stannius. Auswärtsgieher der Oberschenkel: Meckel l. Glutaeus magnus: Zenker 170, 171. Glutaeus medius: Collan n. 112. Gluteus major: Ledeboer n. 33. Glutaeus: Kloetzke n. 5. Dieser Muskel entspringt an der lateralen Fläche und den oberen Rand der zwei hinteren (unteren) Drittheile des Darmbeins. Von da geht er lateral- und rückwärts zwischen den Kopf des Ileo-cruralis extermus einerseits und dem Ileo-femoralis anterius profundus und vleo-eruralis anterior andererseits und inserirt sich hinter den Gelenkkopf am Oberschenkel. Bei Pipa kommt er mehr vom unteren Theil des Os dei. Dass dieser Muskel nicht einem glutaeus entsprechen kann, wird aus seiner Innervation deutlich hervorgehen. Er ist ein theilweises Homologon des Dies“ femoralis der Urodelen, aber weit kleiner als dieser und entspricht nur die vordere Portion desselben. 84° Coceygo-femoralis (pyriformis). (ec. f..) Coccygo-femoralis: De Man n. 19. Coccy-femoral: Dug&s 136. Pyramidalis: Klein p. 61. Glutaeus masimus: Collan n. 111; Amphibien. 161 Pyriformis: v. Altena, Ledeboer.n. 36 Taf. III, Ecker 110, Stannius, Zenker 166, 167. | Dieser kleine, schmale Muskel entspringt von der Spitze des Steiss- beins, verläuft schräg lateral- und rückwärts gegen den Schenkel hin, dringt zwischen den Ileo-cruralis externus und Ileo-femoro-fibularis in die Tiefe und inserirt sich an die mediale Fläche des Unterschenkels, ungefähr in der Mitte des Knochens. Bei Hyla ist dieser Muskel sehr rudimentär entwickelt. Nach Klein fehlt er bei Pipa americana. Ist dem Caudalı- pubo-ischio-femoralis und Caudali-femoralis der Urodelen zusammen homolog und aus diesen Gründen mit dem Pyriformis des Menschen zu vergleichen. 85° ITleo-cruralis trieceps (extensor cruris). (fe 3.) Triceps femoris s. extensor eruris communis: Ecker n. 111, 112 und 113. Tleo-tibialis posterior internus: De Man n. 10. Tleo-tibialis anterior: De Man n. 9. Ileo-tibialis posterior externus: De Man n. 11. Pelwi-femoro-rotulien: Duge&s 145, 146, 147. Streckmuskelmasse des Unterschenkels: Stannius. Extensor eruris longus: Klein p. 55. Extensor eruris: Zenker 162—167. Rectus femoris: Collan n. 121. Vastus externus: Collan n. 122. Vastus internus: Collan n. 123. Vastus externus et eruraeus: v, Altena. Extensor cruris caput medium: Ledeboer n. 37, Taf. II. Extensor eruris caput externum: Ledeboer n. 38, Taf. II. Extensor eruris: Ledeboer n. 26, Taf. IV. Tensor fasciae latae: Kloetzke n. 1. Rectus femoris biceps: Kloetzken. 10. Triceps femoral: Cuvier. Ein grosser, kräftig entwickelter Muskel, welcher aus drei Ursprungs- köpfen besteht, die mit einer gemeinschaftlichen Sehne an den Unter- schenkelknochen sich ansetzen. Das caput longum (Lleo-femoralis [if.]) ent- springt von der ventralen Fläche des Darmbeins ungefähr in der Mitte der Länge unter dem Ileo-femoralis anterior sublimis. Der Muskelbauch geht in eine Aponeurose über, welche die beiden anderen Muskelbäuche überziehend, mit deren Sehne verschmilzt. Bei Ayla entspringt dieser Bauch mehr von den unteren zwei Dritteln und ist schwächer als bei Rana und Bufo. Das Caput externum (Tleo-cruralis externus fice]) entspringt von der oberen hinteren Ecke des Darmbeins, hinter den Ileo-femoralis anterior sublimis. Das Caput internum (Lleo-cruralis. internus fici]), der stärkste Bauch, kommt von der ganzen unteren und lateralen Wand der Hüft- gelenkkapsel und von einem auf der Schenkelfläche des Muskels herunter: Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI, 2% ER 162 Te Muskulatur. laufenden Sehnenstreifen. Nach vorn hin lässt sich bei Rana diese: Portion sehr leicht in zwei Theile trennen. Beide Köpfe vereinigen sich zu einem gemeinschaftlichen Muskelbauch (an dessen Bildung der JZleo-femoralis keinen Antheil nimmt), welcher über dem Kniegelenk in eine Sehne über- geht, die am vorderen Ende des Os cruris ohne Vermittlung einer Knie- scheibe sich befestigt und seitlich in die Fascia des Unterschenkels aus- strahlt. | Ist dem .Jleo-extensorius der Urodelen homolog und also dem Extensor cruris des Menschen gleich zu stellen. 86? Ileo-femoralis et cruralis (biceps). (fe u. ;fe‘.) Jleo-fibularıs 5. .biceps: Ecker 114. Jleo-femoro-fibularıs: De Man 12. lleo-peromien: Duges 149. Abductor fibularıs IT: Stannius. Biceps: Klein p. 59, Cuvier. Flexor externus tibiae: Zenker p. 172, 173. Biceps femoris (Caput longum): Collan. 125. Glutaeus minimus (Caput breve): Collan 113. Diceps cruralis: v. Altena. Flexor tibialis externus: Ledeboer n. 41, T. II. Biceps: Ledeboer n. 46, T. II, n. 55, T. IV. Bicipitis: Kloetzke n. 14. Ein langer, nicht sehr breiter Muskel, welcher ae und theil- weise bedeckt von dem lIleo-cruralis externus, zwischen diesem und dem Bi-ischio-cruralis gelagert ist. Er entspringt vom Os de: und dem Aceta- tabulum und hinter dem Ursprung des JZleo-cruralis externus, von welchem er in seinem Verlauf nach hinten durch ein starkes Ligamentum intermuscu- lare getrennt wird (ife.) An der medialen Seite dieses Muskels, zwischen ihm und dem Ischio-cruralis, verläuft der N. femoralis-posterior (tschiadicus). Weiter nach unten theilt derselbe sich in zwei Theile, von welchen der eine kurze Bauch (ife‘) hoch oben an der medialen und unteren Fläche des Oberschenkels sich ansetzt, während der andere lange Bauch (ife.) am hinteren Theil des Schenkels in eine dünne Sehne übergeht, welche sich in zwei Zacken theilt. Die vordere dieser Zacken inserirt sich an die Rückenfläche des unteren Gelenkendes des Os femoris, die hintere an die laterale und theils auch an die Rückenfläche des Os cruris (fibula). Letztere wird von dem einen Ursprung des Bi-femoro-plantaris bedeckt. Klein und mit ihm viele Andere schreiben diesem Muskel nur einen Kopf zu. Der lange Kopf ist dem langen Kopf des JIleo-femoro-fibularıs der Urodelen homolog. Der kurze Kopf dagegen ist als ein den Anuren eigenthümlicher Muskelbauch zu betrachten. Nach de Man ist derselbe zu einem Theil der hinteren Portion des Jleo-femoralis der Urodelen ho- molog. Amphibien. 163 87° Ischio-eruralis (semimembranosüs). (t. c.) Ischio-popliteus: De Man 16. Sous-ischio-poplite: Duges 148. . Extensor-femoris-sublimis: Klein p. 60. Sartorius: Zenker 184, 185. Semitendinosus: Collan n. 126. Semimembranosus: v. Altena, Ledeboer n.39 T. III, Kloetz ir en. 16, Ecker 115, St annius. Entspringt von der hinteren oberen Ecke der Symphysis ossium: ischit, theilweise auch von der Symphysis ossium let mit einer platten Sehne, die ziemlich plötzlich aus dem starken Muskelbauch hervorgeht. Er verläuft über die dorsale Fläche des Schenkels an der medialen Seite des Jleo- femoralis et cruralis nach hinten und inserirt sich auf der oberen Seite an die Zwischengelenkbänder des Kniegelenks und durch diese an das Os cruris. Die Sehne wird umfasst von dem concaven Rand, welchen die Ursprungssehne des Bi-femoro-plantaris bildet. Bei Hyla ist dieser Muskel stark entwickelt. Ist dem Ischio-flexorius der Urodelen homolog und also mit dem Semimembranosus zu vergleichen. | Auf der Bauchseite. 88 Ileo-eruralis. u Subileo-tibialis: De Man n. 2. Sus-leo-tibial: Duge&s 150. Abductor fibularıs I: Stannius. Gracilis: Klein p. 58. Flexor tibialis latus: Zenker 180, 181. Sartorius: Collan 119, v. Altena, Ledeboer n. 27 T. IV, Kloetzke n. 11, Ecker n. 116, Ein langer, schmaler, platter Muskel, welcher auf der Mitte der Bauch- fläche des Schenkels liegend von der unteren, vorderen Ecke des Symphy- sis ossium ilei entspringt und sich mit seiner Endsehne mit der des Bi- ischio-cruwralis verbindend, hinter dem Kniegelenk an der medialen Seite des Os cruris sich inserirt und in die Fascie des Unterschenkels ausstrahlt. Fehlt bei den Urodelen. De Man betrachtet ihn als mit einem Theil des Pubo-ischio-femoralis externus und mit einem Theil des Pubo-ischio- tıbialıs der Urodelen homolog. 8% Pubo-cruralis. (» c.) Rectus internus major: Ecker 117. Pubo-tibialis profundus: De Man 14. Post-ischio-tibial-profond: Dug&s 152. Gracilis: Stannius. Semimembranosus: Klein p. 58, Zenker n. 174, 175, Collan n. 12%, 1? 164 e Muskulatur. Flexor tibialis magnus: Ledeboer n. 43 T. II, n. 30 T. IV. _ Gracihs: Kloetzke n. 12. Dieser Muskel, welcher die mediale Hälfte der Banchfichs des. ober: schenkels einnimmt, entspringt sehnig von der Symphyse der Schambeine und geht in eine a Sehne über, welche mit der des Outaneo-eruralis verschmelzend, unter den Sehnen des Ileo-cruralis und Bi-ischio-cruralis hindurch geht und sich an der medialen Fläche des Os cruris inserirt. Eine zweite Zacke geht nach der hinteren Fläche des Os cruris. Bei Rana und Ayla ist dieser Muskel stärker entwickelt als bei Bufo. Ist in Ver- bindung mit dem Outaneo-cruralis dem Pubo-tibialis der Urodelen homolog. 90° Cutaneo-cruralis. (e. c.) Rectus wen minor: Ecker n. 118. EN Pubo-tibialis sublimis: De Mann. 15. Post-ischio-bbial swperficiel: Duges n. 151. Ischio-tbiahis: Stannius, Klein p. 60. Flexor tibialis magnus: Zenker n. 178, 179. Subcutaneus femoris: Collan n. 128. Gracihs: Ledeboer n. 42 T. II. Gracilis: Kloetzke n. 12. Dieser Muskel am medialen Rande des Oberschenkels gelegen, ent, springt bei Rana von einem Sehnenstreifen, der in der Mittellinie nach hinten mit dem Sphincter uni, nach vorn hit dem Pubo-thoracicus ver- bunden, längs der Symphyse der Beckenknochen verläuft. Der Muskel geht nach hinten in eine dünne Sehne iiber, welche sich mit dem Pubo- cruralis verbindet. In seinen Verlauf am Oberschenkel hängt derselbe mit der Haut. zusammen. Bei Bufo, wo der Sehnenstreifen fehlt, ist dieser Muskel sehr breit und platt, hängt hier ebenfalls mit der Haut zusammen und entspringt an der äusseren Haut von der Gegend des Afters bis zur unteren vorderen Ecke der Symphysis ossiwm. ilei; nach unten wird der Muskel schmäler und verhält sich wie bei Rana. Auch bei Hyla hängt dieser Muskel mit der Anusmuskulatur zusammen und ist stärker entwickelt als bei Rana, doch viel schwächer als bei Bufo. Ist in Verbindung mit dem vorigen dem Pubo-tbialis der Urodelen homolog. 91? Sub-ileo-femoralis (Adduetor longus). (&i f.) Adductor longus: Ecker n. 119, Klein p. 58, Zenker 192, 193. Sub-ieo-femoralis: De Man n. 1 Sous-Ueo-femoral: Dugesn. 141. Pectinaeus: Stannius. Adductor longus: Collan n. 117, Ledeboer n. 32 T. Ill. Triceps adductor: v. Altena z. Th. Triceps: Kloetzke n. 4 z. Th. Entspringt von der vorderen unteren Ecke ‚der Symphyse des Darm- Amphibien. 165 beins, theilweise vom Ursprungs des lleo-cruralis bedeckt. Der Muskel verläuft zwischen den Ileo-eruralis internus und Pubo-ischio-femoralis me- dialis und inserirt sich in Vereinigung mit, dem folgenden unterhalb der Mitte des Oberschenkels. Bei Hyla ist dieser Muskel äusserst schwach, kräftiger dagegen bei Rana, besonders bei .bufo. Dieser Muskel ist als ein ziemlich selbständig differerzirtes Forms des Pubo-ischio-femoralis externus der Urodelen aufzufassen. Er gehört dem System der Adductoren an (wird von einem dem N. obturatorius homologen Stamm inserirt) und entspricht höchst wahrscheinlich dem Adductor longus des ‚Menschen. 92° Pubo-isehio-femoralis medialis (pectineus). (p i f m.) Adductor magnus: Ecker n. 120, Zenker n. 190, 191. Pubo-ischio-femoralis externus posterior: De Man n. 3. Bous-ischio-pubo-femoral: Duges n. 142, 143. Adduetor ischiadicus secundus: Stannius. Adduetor magnus: Klein p. 58 und Extensor femoris profundus: Klein p. 61. Adductor brevis: Collan n. 118. Triceps adductor: v. Altena z. Th. Adductor magnus: Ledeboer n. 28 T IV. Triceps: Kloetzke n. 4. Ein grosser kräftiger Muskel, welcher bei ’Rana und H, yla mit zwei “Portionen, bei Bufo dagegen nur tg einer entspringt. Die eine Portion _ entspringt bei Rana und Hyla sehr breit von der Symphysis ossium pubis und ischit und ist in zwei Portionen gespalten, durch welche die Sehne des einen Kopfes des Di-ischio-cruralis hindurchgeht. Die zweite Portion entspringt von der Sehne des Bi-ischio-cruralis und verbindet sich mit der vorhergehenden Portion. (Diese Portion fehlt bei Dufo.) Die eine Portion ist bei Bufo stärker als die erste bei Hyla und Rana.. Der so gebildete Muskel inserirt sich in der unteren (hinteren) Hälfte des Os femoris bis zum Condylus an dessen mediale Seite. Ist dem Pubo-ischio-femoralis externus der Urodelen homolog und aus diesen Gründen dem Pectineus zu veı- gleichen. | 93’ Pubo-ischio-femoralis profundus anterior und posterior (Adductor magnus). pippundpip a.) a) Pubo-ischio-femoralis profundus posterior. (p i p P.) Adductor brevis: Ecker n. 121, Klein p. 58, Zenker n. 188, 189 Ledeboer n. 32 T. IV. Pubo-ischio-femoralis internus posterior: De Man n.5. Sous-pubo-femoral: Dug&s n. 144 z. Th. Adductor anterior: Stannius. Adduetor magnus: Collan n. 116 z. Th, Triceps adduetor: v. Altena z. Th. Triceps: Kloetzken 4 z, Th. ? 166 | Di Muskulatur, b) Pubo-ischio-femoralis profundus anterior. (p i pa.) Pectineus; Ecker n. 122. Puboischiofemoralis internus anterior: De Man n. 4.. Sous-pubo-femoral: Duges n. 144 z. Th. Adductor ischiadicus anterior: Stannius. Adductor brevis: Klein p. 58, Zenker n. 188,189. Adductor magnus: Collan z. Th. Triceps adducter: v. Altena z. Th. Triceps: Kloetzke n. 4 z. Th, Die beiden eben genannten Muskelpartien (Pubo-ischio-femoralis Pro- fundus posterior und anterior), welche von dem Sub-ileo-femoralis, Pubo- ischio-femoralis medialis und Lleo-cruralis bedeckt, stellen äusserlich, wie Ecker bemerkt, nur einen Muskel dar, der sich aber in zwei Portionen trennen lässt. Beide entspringen nebeneinander von der Symphysis ossium pubis und theilweise auch von dem vorderen Theile des Os dei und inse- riren sich, obne sich mit dem Pubo-ischio-femoralis medialis zu verbinden, an die mediale Fläche der vorderen und mittleren Hälfte ‘des Ober- schenkels. Bei Bufo sind diese beiden Muskeln viel kräftiger entwickelt als bei Rana und Hyla. Beide Portionen zusammen sind dem. Pubo- ischio-femoralis internus der Urodelen homolog und aus den bereits bei diesen angegebenen Gründen mit dem menschlichen Adductor 'magnus zu vergleichen. 94® Bi-ischio-eruralis (Semitendinosus). (bic.enbic,‘) Semitendinosus: Ecker n. 125, Stannius, Klein p. 59. Bi-schio-tibialis: De Man n. 13. Bis-ischio-hbial: Duges n. 153. Biceps: Zenker n. 182, 183. Gracihs: Collan n. 120. Seminervosus: v. Altena. Semitendinosus: Ledeboer n. 34 Taf. IV, Kloetzke n. 15. Demi-nerveux: Cuvier. Dieser lange dünne Muskel entspringt mit zwei Köpfen. Der starke Kopf (b i ce), der von der Symphysis ossium ischii und pubis entspringt, liegt mehr an der Rückenfläche, der andere schwächere Bauch (bi «‘), welcher von der Vertiefung zwischen der Symphysis ossium pubis und dem Aceta- bulum mittelst einer dünnen Sehne entspringt, liegt mehr an der Bauch- fläche. Letzterer geht durch eine Spalte des Pubo-ischio-femoralis: medialıs. Im unteren Drittel des Oberschenkels verbinden beide Köpfe sich mit einander. Der durch die Verbindung beider entstandene Muskel geht in eine dünne Sehne über, welche mit der des Ileo-cruralis zusammen einen aponeurotischen Bogen bildet, unter welchem die Sehne des Pubo-eruralis und Cutaneo-crwralis hindurch geht und dann in eine dünne Sehne über- geht, welche, nachdem er eine Zacke abgegeben hat, die nach dem Amphibien. ‚167 oberen Theil der Rückenfläche des Os cruris geht und an das obere Drittel dieses Knochens sich inserirt Ist wahrscheinlich als ein indirectes Höfnalnia des Pubo-ischio-hibialis der Urodelen aufzufassen und auf diesen Grund mit dem Semitendinosus zu vergleichen. Tiefe Schenkelmuskeln. 95° Ileo-femoralis anterior profundus. (ifap.) Tleo-psoas: Ecker n. 124. | Jleofemoralis anterior profundus: De Man n. 6. Intra-teo-femoral: Duges n. 140, Abductor II s. glutaeus secundus: Stannius. Ikacus: Klein p. 59, v. Altena. Iliacus internus: Zenker n. 168, 169, Ledeboer n. öl T. IV, n. 35, 1, Pectinaeus: Collan 115, Kloetzke n. 3. IR Entspringt breit von der medialen Fläche des ne läuft über den unteren Rand dieses Knochens lateralwärts und bildet bei .Dufo einen ziemlich kräftigen, bei Rana und Hyla schwachen Muskel, welcher über das Hüftgelenk verlaufend nach rückwärts sich zuspitzt und sich im mitt- leren Drittel an die laterale Fläche des Os cruris inserirt. _Bei Pipa _ entspringt er sehr breit. Dieser Muskel ist als eine den Batrachiern eigenthümliche Bildung aufzufassen. 96° Ileo-femoralis posterior profundus. (GfPpp.) Quadratus femoris: Eeker n. 125, Stannius, Klein p. 61. lleo-femoralis posterior: De Man n. 8. Post-ileo-femoral: Duges n. 187. Glutaeus minor: Zenker n. 164, 165. Iliacus internus: Collan n. 110. Quadratus: v. Altena. Glutaeus minor: Ledeboer n. 54 T. Ill, n. 44 T. IV. Gemini: Kloetzke n. 7. Ein dreieckiger Muskel, welcher vom Darmbein hinter dem Acetabulum, von dem Coccygo-femoralis bedeckt, entspringt, über dem Gelenk verläuft und sich an die mediale und untere Fläche des Os femoris zwischen dem Üoceygo-femoralis und dem lIleo-femoralis anterior profundus ansetzt. Ist eben. wie der vorige als eine den Batrachiern eigenthümliche Bil- dung aufzufassen. 97° Ischio-femoralis profundus (quadratus femoris); (i f p.) Ischiofemoralis externus: De Man n. 17, ‚Ischio-femoral: Duges n. 138, Gemellus: Stannius, 168 Muskulatur. Oruratis: Collan n. 124. Gemini: Kloetzke n. 6. Ein nicht sehr starker Muskel, welcher von der Symphysis ossium ischiüi entspringt und sich an die mediale Seite des Femur inserirt. Ecker beschreibt diesen Muskel nicht, obgleich Dug&s denselben sehon unter den Namen ‚/schio-femoral“ beschrieben hat. De Man hat ihn wieder der Vergessenheit entrückt. Ist dem Ischio-femoralis der Urodelen homo- log und aus den bereits bei diesen angegebenen Gründen mit dem mensch- lichen Quadratus femoris zu vergleichen. 98° Ileo-ischio-pubo-femoralis. (9 f.) Obturatorius: Ecker n. 126, Stannius, Klein p. 62. ° Tleoischiopubofemoralis: De Man n. 18. Ischio-pubo-femoralis: Duges n. 139. Femoris-capsularıs: Zenker n. 186, 187. Rotator communis femoris: Collan n. 114. Obturator externus: v. Altena. Obturator: Kloetzke n. 9. Ein ziemlich breiter Muskel, welcher ganz in der Tiefe auf dem Hüft- gelenk "gelagert ist. Er entspringt von allen anderen Muskeln bedeckt von der hinteren oberen Ecke der Symphysis ossium «lei bis zur Mitte der Symphysis ossium pubis und füllt die Vertiefung zwischen dem Kamm der Symphyse und dem Acetabulum aus. Die Fasern convergiren und gehen in eine starke Sehne über, welche sich an die hintere und obere Seite des Caput femoris ansetzt. Ist als ein ziemlich differenzirtes Homologon des Ischio-femoralis der Urodelen zu betrachten. Muskeln am Unterschenkel» 9% Bi-femoro plantaris. (b f ».) Gastrocnemius: Ecker n. 127, Collan n. 135, Zenker n. 194 —197, Klein, Stannius, Kloetzke n. 18, Ledeboer n. 49 T. IH, 2.36 25 TV} Bi-femoro-plantawre: Duges n. 159. (Gemelli minores: Van Altena, Wadenbeinmuskel: Meckel. Gastrocnemien externe: Cuvier. Dieser starke Muskel entspringt mit zwei Köpfen. Der eine, mehr in der Mitte der Kniekehle gelegen, ist bei weitem stärker und entspringt von einer starken sehnigen Ausbreitung, welche, das Kniegelenk von oben deckend, sich mit einem vorderen Bündel an den Femur, mit einem hinteren an das Os cruris ansetzt und medianwärts mit einem concaven aponeu- rotischen Rande endet, der andere Kopf ist ein dünner Sebnenstrang, welcher aus der gemeinschaftlichen, das Kniegelenk deckenden Sehne des Jleo-femoro-cruralis hervorgeht. Beide Ursprungsköpfe vereinigen sich sehr Amphibien. | 169 bald mit einander und gehen in einen gemeinschaftlichen starken Muskel- bauch über, der am Unterende des Os cruris in eine starke Sehne übergeht. Die äussere Fläche des Muskels wird von einer 'starken Fascie bekleidet. Am oberen Drittel des Os tarsale tibiale und fibulare zeigt die Sehne eine fibröse Verdickung und geht dann in die Aponeurosis plantarıs über, von welcher unten näher die-Rede sein wird. Klein, welcher bei allen den von ihm untersuchten Gattungen diesem Muskel nur einen Kopf zanschreibt, hat bei allen den schwachen Ursprungskopf übersehen. Dasselbe erklärt Kloetzke in Bezug auf Rana cornuta (Ceratophrys cornuta). 100® Cruro-tarsale tibiale. (ci.) Tibialis postieus: Ecker n. 128, Collan n. 134, Zenker n. 198—199, Klein, Ledeboer n. 52 % Im: T. IV. eengalienz Duge£s 160. Tibialıs posterior: Van Altena. Tibialis posticus: Kloetzke n. 20. Jambier posterieur: Cuvier. Dieser Muskel, welcher von dem vorhergehenden bedeckt wird, ent- springt von der ganzen medialen und oberen Fläche .des Os cruris bis zu ' der starken sehnigen Ausbreitung, von welcher der eine Kopf des Bi-femoro- plantarıs entspringt. Erst gegen das hintere Gelenkende des genannten Knochens wird er frei und geht dann ziemlich. plötzlich in eine Sehne über, die in eine tiefe Rinne, hinter und über die Eminentia tarsi medialis verlaufend, sich auf den Fussrücken wendet und hier an das anere vordere Gelenkende des Os tarsi tibiale sich ansetzt. 101? Femoro-cruralis lateralis. (fcl.) Extensor eruris brevis: Ecker n. 129, Klein. Pre-femoro-tibial: Duges 154. Tibialis anticus minor: Collan n. 130. Tibialhis antieus simplex: Zencker 200-201. Peroneus: Ledeboer n. 53 Taf. III, n. 40 Taf. IV. Popliteus: Kloetzken. 13. Von der starken Fascia bedeckt, liegt dieser Muskel zwischen dem Femoro-tarsale et fibulare und dem Seine lange Ursprung- sehne entspringt von der vorderen unteren Fläche des Condylus medialis femoris, verläuft, bedeckt von der Sehne des Ileo-femoro-cruralis, nach rückwärts und geht in einen Muskel über, welcher an die laterale und vordere Fläche des Os cruris bis gegen ke: untere een desselben sich ansetzt, 102° Cruro-tarsale tibiale anterior. (da Flexor tarsi anterior: Ecker 131. Ex-tibio-astragalien: Duges 155. Peronaeus tertius s. parvus: Collan n. 132. Accessorius: Zenker 204-205, 170 Museulatur. Flexor tarsi internus superior: Klein. Accessorius tibialis anterioris: van Altena.. Accessorius tibialis amtici: Ledeboer n. 5l Taf. I. Accessorius tibialis simplex: Ledeboer n. 88, Taf. IV. Peroneus inferior: Kloetzken. 21. Vorderer Schienbeinmuskel: Meckel. Entspringt am unteren Drittel der unteren (vorderen) Fläche des Os cruris in der Gegend, wo die Insertion des Femoro-cruralis lateralis aufhört. Er geht an der lateralen Seite des ebengenannten Knochens rückwärts, tritt mit seiner Sehne zwischen den beiden Köpfen des Femoro tarsale tibiale et fibulare durch und inserirt sich neben dem medialen Kopf dieses Muskels an das vordere Gelenkende des Os tarsale tibiale und in die Fascıia dorsalis pedis. Ist bei Rana und Hyla stärker entwickelt als bei Bufo. 105° Femoro-tarsale tibiale et fibulare. re Tibialis anticus: Ecker 130, Collan n. 129, Klein. Pre-femoro-astragalien : Be 156 und Pre-femoro-caleanien: Duges 157. Tibialis anticus biceps: Zenker 202—203. Tibialis anterior: van Altena. ‚ Tibialis anticus biceps: Ledeboer n. 39 Taf. IV. Peroneus: Kloetzke n. 20. Gremeinschaftlicher grosser Zehenstrecker s. oberer äusserer grösserer Heber : MeckelzT. Jambier amterieur: Cuvier. Dieser Muskel entspringt, wie der vorige, von der Fascıa cruris bedeckt, mit einer langen Sehne, welche neben der des vorhergehenden liegt, von der vorderen Fläche des unteren Theils des Oberschenkels und den Zwischengelenkbändern. Dieselbe verläuft unter der Sehne des Ileo cruralis irweps in eine besondere Scheide durch das Gelenk und geht in einen Muskelbauch über, welcher im oberen Drittel des Unterschenkels ın zwei Bäuche sich spaltet, von welchen der eine sich mehr der medialen, der andere sich mehr der lateralen Seite des Unterschenkels nähert. Die Sehne des ersteren inserirt sich an das obere Gelenkende des Os tarsale tibiale, die des letzteren an das des Os tarsale fibulare. Nach Klein kommen bei Pipa der Femoro-cruralis lateralis und der Femoro-cruralis et tarsale fibulare mit gemeinschaftlicher breiter Sehne von der vordern Seite der untern Artieulationsfläche. des Femur. Die Sehne tritt alsdann unter der Sehne des Ileo cruralis triceps durch das Gelenk über eine Rinne der Tibia und spaltet sich jetzt erst in zwei Sehnen, an welche sich die Muskelbäuche des Femoro-cruralis-lateralis und Femoro- cruralis et tarsale fibulare anlegen; der weitere Verlauf dieser Muskeln ist wie bei den anderen, nur fasst der Femoro-cruralis lateralis den Knochen bis an sein unteres Ende. Die Sehne des Femoro-tarsale tıbiale et fibulare Amphibien. 171 tritt, bedeckt von der vorigen Sehne, durch das Gelenk und zwischen die auseinandertretenden Muskeln, 104° Femoro-eruralis et tarsale fibulare. (fcif.) Peroneus: Ecker 132, Zenker 206—207, Klein, Cuvier., Gremio-peroneo-calcanien: Duge&s 158. Peronaeus longus: Collan n. 131. Peronalis longus: van Altena. Tibialis anticus: Lejdeboer n. 50 Taf. II, Kloetzke n. 19. Oberer üusserer grösserer Heber: Meckel z. T. Ein starker Muskel, welcher mit einer langen ge an der vorderen Fläche des unteren Gelenkendes des Femur und den Zwischen- gelenkbändern entspringt. Die Sehne verläuft in einer Scheide durch das Gelenk und geht hinter diesem in den Muskel über, welcher auf der late- ralen Fläche des Os cruris abwärts geht und sich an die Eiminentia tarsi lateralis und am vorderen Ende des Os Zarsale fibulare inserirt. Bei Bufo trennt sich am oberen Drittel des Os cruris ein Muskelbündel ab, welches sich an das untere Drittel des Os cruris inserirt, Dieser acces sorische Bündel fehlt bei Rana und Bufo. Muskeln am Fusse, | 105° Cruro-tarsale tibiale inferior. (c#i.) Flexor tarsi posterior: Eeker 173. Flexor tarsı internus inferior: Klein p. 65. Flexor tarsi infimus: Zenker 208—209. Peron£o-sus-astragalien: Dug&s 161. Peronaeus brevis s. minor: Collan n. 135 und Esxtensor digitorum longus::Collan n. 136. | Extensor infimus: Ledeboer IV n. 43. Extensor pedis novus: Kloetzken. 25. Ein ziemlich starker Muskel, der mit einer. schmalen Beine von der lateralen Fläche des Os cruris gleich oberhalb der Eminentia tarsı lateralis entspringt, quer über die Articulatio eruro-tarsalis hin verläuft und sich an die dorsale Fläche und den medialen Rand des Os tarsale tibiale inserirt. Bei bufo trennt sich ein Muskelbündel ab, welches sich in drei Zipfe spaltet, die sich mit der zweiten und dritten Sehne des Tarsali-fbulari- phalanz prima digiti I, IT, III, respective mit der Sehne des Tarsali fibuları-phalan& prima digiti TV vereinigen. Diese Portion ist durch Collan als Extensor digitorum longus (n. 136) beschrieben. 106° Tarsali primo-metatarsum primum. (tpp.) Extensor brevis digiti I: Ecker n. 175, Klein p. 67. Astragalo-ex-metatarsien du pouce: Duge&s 167. Extensor digitorum proprius: Collan n. 140, Ein kleiner, bei Bufo ziemlich breiter, bei Rana schmaler Muskel, 1 72 Muskulatur. welcher von der oberen Fläche des Os tarsale I entspringt und sich an die Rückenfläche und den lateralen Rand des Os metatarsi primum ansetzt. 107? Accessorio-metatarsum primum. (tpp‘.) Abductor brevis digii I: Ecker 176. Abductor digiti I: Klein p. 67. Abductores hallueis: Zenker 269 — 270. Ex tarso-metatarsien du pouce: Duges 168. Ein kleiner Muskel, welcher, neben dem vorigen gelegen, vom ersten Knochenstückchen des Grosszehenrudiments und an die mediale Seite des Os metatarsi primum inserirt. 108» Tarsali-fibulari-phalanx prima digiti r L4; 11, (fd. LIL IL) Extensor Tongus digiti I: Ecker 174. Extensor longus digitw II: Ecker 176. - Extensor longue digiti IIL: Ecker 178. Esxtensor longus digii I: Klein p. 67. Extensor longus digitorum: Klein p. 67 zum Theil. Extensor digitorum pedis: Zenker 210—211 zum Theil. Calcameo-sus-melatarsien du pouce: Duges 166. Oalcaneo-sus-phalangien du deuzieme doigt: Duge&s 182. Sus-astragalo-phalangien du medius: Dug&s 199. Extensor digitorum brevis sublimis: Collan n. 135 zum Theil. Extensor brevis communis digitorum pedis: v. Altena zum Theil. Estensor pollicis: Ledeboer 46, Taf. IV. Extensor digitorum pedis: hedehsen n. 34, Taf. IV. Extensor commmunis digitorum: Kloetzke n. 27. Extensor proprius hallucis: Kloetzke n. 28. Bei Bufo entspringt dieser Muskel von dem medialen and oberen Rand des Os tarsale fibulare, an dessen unterem Drittel. Der Muskelbauch spaltet sich in drei Portionen für die 1., 2. und 3. Zehe, deren Sehne sich an die Rückenfläche der ersten Phalanx inserirt. Ein accessorisches - Bündel setzt sich an den Sesamknorpel des Daumens. Mit der zweiten und dritten Sehne dieses Muskels vereinigen sich die beiden ersten Muskel- bündel des accessorischen Kopfes des Oruro-tarsale tibiale inferior. Bei Rana bildet dieser Muskel eigentlich drei eigene Muskeln. Der Tarsali fibulari-phalane prima digiti I (Extensor longus digiti I Ecker, Klein) entspringt mit zwei Köpfen. Der lange Kopf von der Mitte des oberen und inneren Randes des Os tarsale fibulare, der andere kurze Kopf gemeinschaftlich mit dem Tarsali fibulari-phalanz ‚prima digiti LI (extensor digiti IT Ecker) von der gemeinschaftlichen Epiphyse des Os tarsale tibiale et fibulare. Der aus: diesen beiden entstandene Muskel geht in eine dünne, platte Sehne über, welche sich an die Grundphalanx der ersten Zehe befestigt. Der Tarsali fibulari-phalanz prima digiti II und Tarsali Amphibien. 173 fübulari-phalanz prima digiti III (M. extensor digiti II longus und 111 longus Ecker) entspringt von dem medialen Rand des Os tarsale fibulare und inseriren sich an die Bückenljäche der Gyunöphalmz der zweiten und _ dritten Zehe. | | 10% Tarsali hnlari he prima digiti longus IV. (tfd IV.) Extensor tongus digii IV: Ecker 181. Extensor longus digitorum: Klein p. 67 zum Theil. Extensor digitorum pedis: Zenker 210, 211 zum Theil. Peron£o-sus-phalangien du quatrieme doigt: Duges 178. Extensor digitorum brevis sublimis: Collan n. 138. Extensor brevis communis. digitorum pedis: v. Altena zum Theil. Bei Bufo ist dieser Muskel kräftig entwickelt. Er entspringt von dem medialen und oberen Rand des Os iarsale fibulare in der unmittelbaren Nähe der Epiphyse und neben dem Tarsali fibulari-phalanz prima digiti L, II, II]. Insertion: an die Rückenfläche der Grundphalanx der vierten Zehe. Mit der Endsehne verbindet sich bei Bufo die dritte Sehne des ac- cessorischen Kopfes des Oruro tarsale tibiale inferior. Bei Rana ist dieser Muskel eigentlich ein Bündel des Cruro-tarsale tibiale inferior, von welchem er sich in seinem oberen Drittel abzweigt. 110? Tarsali-fibulari- metatarsum V. (fm V.) Extensor digiti V longus: Ecker 183. Extensor digiti minimi: Zenker 212—213, Ledeboer n. 45 Taf. IV. Flexor metatarsı externus: Klein und Extensor longus digiti V: Klein p. 68. Calcaneo-sus-metatarsien du digiiule: Duge&s 165. Extensor proprius ossis metatarsi V: Collan 137. Ein sehr starker Muskel, welcher fast die ganze Länge des Os tarsalı fibulari bedeckt, von der lateralen und oberen Fläche dieses Knochens entspringt, auf der lateralen Seite des Fussrückens verläuft und sich an die laterale Fläche des Os metatarsum V ansetzt. 111° Tarsali tibiali-phalanx prima digiti Il und I. (td II, w Extensor digiti II breis: Eeker 178. Esztensor digiti III brevis: Ecker 179. Esxtensor digitorum brevis: Klein p. 69 zum Theil. Astragalo-sus-phalangien du deuxieme doigt: Duges 185. Astragalo-sus-phalangien du medws: Duges 181. Extensor digitorum brevis profundus zum Theil: Collan n. 139. Entspringt von dem oberen und lateralen Rand des Os tursale tibiale unmittelbar oberhalb der Epiphyse, theilweise wird er von dem Tarsali fibuları phalan& prima digiti L, IL, ILI bedeckt. Der Muskel theilt sich in zwei Köpfe, wovon jeder für sich in eine Sehne übergeht, die von ‚der entsprechenden Sehne des M. tarsali fibulari phalanz prima digiti I, II, III bedeckt wird und sich mit dieser verbindet. 174 Muskulatur. - 112» Tarsali fibulari-phalanx prima digiti IV brevis. (fd IV.) Extensor digiti IV brevis: Ecker 182. (eb. 4.) Extensor digitorum brevis: Klein zum Theil. Oalcaneo-sus-phalangien du quatrieme doigt: Duges 179. Esxtensor digiti quarti proprius: Collan n. 141. | Bei Rana entspringt dieser sehr kleine Muskel von dem Os Zarsale fibu- lare und inserirt sich an die Grundphalanx der vierten Zehe. Bei Bufo, wo er ebenfalls von derselben Stelle entspringt, ist er etwas kräftiger entwickelt. 115° Tarsali fibulari phalanx tertia digiti IV. (ifd‘ IV.) Mm. interossei. Extensor digiti IV brevis: Eeker 182 eb! 4. Extensor digitorum brevis: Klein zum Theil. | Sus-calcaneo-phalangimien du quatrieme doigt: | ) | Duges 198. Bei Rana entspringt dieser ebenfalls sehr kleine Muskel vom Os tarsale fibulare und inserirt sich, mit der Sehne des Metatarso IV phalanz tertia digiti IV verschmolzen, an die dritte Phalanx der vierten Zehe. Bei Bufo nicht vorhanden. 114° Tarsali fibulare phalanx prima digiti V. (tfd V.) Extensor digiti V brevis: Eeker 184. Extensor digiti V brevis: Klein p. 68. Calcaneo-sus-pholangien du digitule: Duges 180. Extensor digitı quinti proprius: Collan n. 141, Dieser lange dünne Muskel entspringt bei Rana mit dem Tarsali fibulari-metatarsum V ver- bunden vom Os tarsale fbulare und inserirt sich an die Grundphalanx der fünften Zehe. Bei bufo bildet er eigentlich nur einen abgetrennten Muskel- bauch des M. tarsalı fibuları metatarsum qui ntum. 115° Metatarso-quinto phalanx Il digiti V. (mpd V.) Abductor digiti V brevis: Ecker 185. Abductor digiti V: Klein p. 68. Abductor digit mimimi: Zenker 271, 272. Metatarso-sus-phalangettien dw digitue: Duges n. 210. Abductor digit, mmimi: Kloetzke n. 26. Entspringt von der lateralen und oberen Fläche des Os metatarsi quwinti, an dessen ganzer Länge und inserirt sich an das hintere Gelenkende (Basis) der zweiten Phalanx der fünften Zehe. Dieser Muskel kann auch als ein Interosseus aufgefasst werden. Amphibien. 175 Interossei. 116° Metatarso I phalanx I digitil. @ L) . Imterosseus secundus: Eeker 187. Metatarso-sus-phalangettien dw pouce: Duges 218. Entspringt von der lateralen und oberen Fläche des Os metatarsum T, verläuft der lateralen Seite des Daumens entlang und inserirt sich an die erste Phalanx der ersten Zehe. 117° Metatarso I phalanx I digiti II. @ 71) Imterosseus tertius: Ecker 183. Astragalo-sus-phalangettien du second doigt: Duges 217. Interosseus externus I: Collan n. 142. Entspringt von der lateralen Fläche des Metatarsum I a von dessen Vorderfläche, läuft längs der medialen Seite des Metatarsale secundum und inserirt sich an die mediale Fläche der ersten Phalanx der zweiten Zehe. 118° Metatarso II phalanx I digiti IL # IL) Interosseus quartus: Ecker 189. Astragalo-sus-phalangettien du second doigt: Duges 216. Von der lateralen Fläche des Metatarsum II entspringend, inserirt er sich an die laterale Fläche der ersten Phalanx der zweiten Zehe. 11% Metatarso Il phalanx II digiti Ill. @ 1I].) Interosseus qwintus: Eeker 190. Metatarso-sus-phalamgettien du medius: Duges 215. Interosseus externus II: Collan n. 143. | Von der lateralen Fläche des Os metatarsı IT entspringend, verläuft dieser Muskel an der medialen Seite der dritten Zehe und inserirt sich an deren zweite Phalanx. | 120° Metatarso III phalanx II digiti IIl. @ 171.) Interosseus sextus: Ecker 191. Metatarso-sus-phalangettien du medius: Duges 214. Interosseus externus Ill: Collan n. 144. . Entspringt von der vorderen und lateralen Fläche des Metatarsum ILL, und inserirt sich an die laterale Fläche der zweiten Phalanx der dritten Zehe. 121° Tarsali III et metatarso III phalanx III digiti IV. IV.) Interosseus septimus: Ecker 192, Metatarso-sus-phalangettien du quatrieme doigt: Duges 213. Interosseus externus IV: Collan n. 149. | Entspringt von dem Tarsale III und von der inneren und vorderen Fläche des Metatarsale IV. Insertion: an die Endphalanx der vierten Zehe. 122? Metatarso IV phalanx Ill digiti IV. @ IV.) Interosseus octavus: Eeker 193. 176 _ Muskulätur. Metatarso-phalangettien du quatrieme doigt: Duges 212. Interosseus externus V: Collan 146. Entspringt von der äusseren und vorderen Fläche des Os metatarsum IV und inserirt sich an die laterale Fläche der dritten Phalanx der vierten Zehe. 125° Metatarso V phalanx II digiti V. @ V.) Interosseus 9: Ecker 194. Extensor digiti V brevis: Klein p. 68. Metatarso-sus-phalangettien du digitule: Duges 211. Interosseus externus Vl: Collan n. 147. Von der medialen Fläche des Os metatarsum guintum. Insertion: mediale Fläche der zweiten Phalanx der fünften -Zehe. | B. Muskeln der Plantarfläche. 124® Aponeurosis plantaris. (ap.) Aponeurosis plantaris : Ecker 133. | Die Sehne des bi-femoris plantarıs geht an der Ferse in eine on, Aponeurose über und zeigt an der Stelle, wo sie auf dem Gelenke gleitet, eine Verdickung. Die Aponeurose hat eine dreieckige Gestalt. Die gegen die Zehen gerichtete Basis dieses Dreiecks hängt mit den Sehnen der- Zehenbeuger zusammen, die Seitenränder gehen in eine schwächere Fascie über, welche sich an die beiden langen Tarsalknochen ansetzt. Der me- diale Rand insbesondere giebt ein starkes Faserbündel an das» Tarsale tibiale ab, welches mit der Fascie des Fussrückens zusammenhängt. Die Aponeurose ist lateralwärts an einem Knorpel befestigt (cartilago-plantaris), welcher sich an der Plantarfläche des Gelenks zwischen dem Os tarsale fibulare und dem Os metatarso IV befindet. Ligamentum tarsi. (l.): Ligamentum calcanei: Ecker 134. Wenn man die Sehne des Bi-femoris plantaris durchschneidet und die Aponeurosis plantaris gegen die Zehen zurückschlägt, so kommt ein sehr breites Band zum Vorschein, welches von dem unteren Gelenkende des Os cruris entspringend in eine feste Platte übergeht, auf welcher sich die verdickte Stelle der Sehne des Bi-femoro-plantarıs bewegt und verschiede- nen Muskeln zum Ursprung dient. 125° Tarsali-plantaris. (tp.) Plantaris: Ecker n. 136, Collan n, 149. Tibio-sous-tarsien: Duges n. 162 z. Th. Accessorius: Klein. Entspringt, von der Fascia plantaris bedeckt, von dem Ligamentum tarsı an dessen medialem Theile. Der Muskel verläuft rückwärts und setzt sich an die Rückenfläche der Aponeurosis plantaris an. Dieser Muskel fehlt nach Klein bei Pipa. ” ’ iS. wi % Amphibien. 177 126 -Tarso-tarsale tibiale. > Extensor tarsi: Ecker n. 135, Klein. Tibio-sous-astragalien: Duges n. 162 z. Th. Extensor tarsi infimus: Ledeboer n. 59 T. II. Tibialıs posticus inferior: Collan n. 154. Dieser Muskel läuft an der medialen Seite des Os Zarsale tibiale, ent- springt von dem Ligamentum tarsı und theilweise auch von dem Ligamen tum tibio-erurale. Der Muskel verläuft rückwärts und inserirt sich an die Plantarfläche und den medialen Rand des Os tarsale tibiale der ganzen Länge nach bis an’s hintere Ende zu. 127° Tarso-metatarsi et digiti pedis. (tmd.) Flexor digitorum IIL IV, V longus: Eeker n. 137. Flexor digitorum I, II longus: Ecker n. 138. Lumbricale: Eeker n. 141—149. | Peroneo-sous-phalangettien des trois derniers doigts: Dug&s n. 220. Tarso-sous-phalangettien des trois premiers doits: Duges n. 221. Tendini-sous-phalangien du pouce: Duges n. 185. | i Tendini-sous-phalangiens du deuxieme doigt: Duges n. 186, 187. Tendini-phalangien du medius: Duges n. 188. Tendini-phalangien du quatrieme doig: Dug&s n. 189. Deux tendini sous-phalangiens du quatrieme doigt: Duges 201, 202 Tendini sous phalangiens du digitule: Duges n. 203. - Flexor digitorum pedis: Ledeboer n. 54 T. I. Flexor digitorum "pedis communis: Kloetzke n. 29, 30. Flexor digitorum longus internus: Klein. Flexor digitorum longus externus: Klein. Interossei extermi: Klein. Interossei intermi: Klein. . L Flexor digitorum pedis longus: Collan n. 148. Lumbricales: Collan n. 159 —163. Flexor proprius digiti secundi: Collan n. 157. Flexor proprius hallueis: Collan n. 158. Flexor digitorum pedis: Zenker n. 234, 235. Flexor digitorum externus: Zenker n. 235, 256. Interossei intermi: Zenker 237—266. Ein sehr kräftig entwickelter Muskel, welcher von dem Ligamentum tarsı an dessen lateralen Umfang entspringt. Er verläuft über die Apo- neurosis plantaris nach hinten und geht bei der Articulatio tarso-metatarsea ziemlich plötzlich in eine starke Sehne über, die durch einen aponeuro- tischen Kanal hindurch geht, welcher durch Fasern der Aponeurosis plan. tarıs gebildet wird. Vom hinteren Rande der Aponeurose entspringt an dieser Stelle ein zweiter, schwacher Muskelbauch, welcher sich dem erst- genannten beilest und von einigen als ein eigener Muskel (Flexor di- Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2. 123 a - 178 Muskulatur, gitorum I, II longus: Ecker) betrachtet, während dann die andere grössere Portion als Flexor digitorum ILL, IV, V beschrieben wird. Aus dem ge- meinschaftlichen Muskelbauch entspringen die Sehnen für die Zehen. Das Verhältniss gegen die Zehen ist nicht bei allen ganz gleich. Bei Bufo theilt die Sehne für die fünfte Zehe sich in 3 Zipfel, für die vierte in 4, für die dritte in 3, für die zweite und erste in 2 und giebt ausserdem noch einen Zipfel ab, welcher sich an das Sesamknorpelstückchen der ersten Phalanx inserirt. Von den drei Zipfeln für die fünfte und dritte Zehe in- serirt sich einer an die zweite und einer an die dritte Phalanx, während der dritte, welcher doppelt ist, sich an das Vorderende des Metatarsum V respective Metatarsum III inserirt, von den der vierten Zehe inserirt sich einer an die vierte, einer an die zweite und einer an die erste Phalanx, während der, welcher sich am Vorderende des Metatarsum IV inserirt, doppelt ist, von den zwei für die zweite und erste Phalanx inserirt sich einer an die zweite und einer am Vorderende des I. resp. I. Metatarsus. Bei Rana bekommen die Endphalangen jede eine Sehne, während der dritte, vierte und fünfte Metatarsus zwei (an jeder Seite eine) und der zweite und erste nur eine (an dessen medialer Seite) besitzt. Die Insertion an die Metatarsı befindet sich am Vorderende (Capitulum). Eeker in seinen schönen Untersuchungen über die Anatomie des Frosches betrachtet die Muskelbündel, welche sich an die Metatarsi inseriren, als eigene Muskeln (Lumbricales). Nach ihm inseriren sie sich jedoch nicht an die Metatarsi, sondern an die Grundphalangen und einige auch an die Mittel- phalangen, wovon ich mich jedoch nicht habe überzeugen können. Die bei Bufo und Rana an die Metatarsı sich inserirenden Bündel ° entspringen von der Aponeurosis plantaris und von den Sehnen dieses Muskels, welche nach den Zehengliedern sich begeben. 128° Cartilagini plantari-aponeurosis plantaris. (epap.) Transversus plantae posterior: Ecker 139. Caro-quadrata Sylwii: Collan n. 156 z. Th. Entspringt von,dem Cartilago plantaris (s. Aponeurosis plantaris), ver- läuft quer über die Articulatio tarsea, breitet sich medianwärts aus und geht in die Rückenfläche der Aponeurosis plantarıs über. Da, wo sich derselbe ansetzt, entspringt der zweite schwache Muskelbauch des Tarso- metatarsi et digiti pedis (Flexor digitorum longus I und II. Ecker.) 129 Tarsali fibulari-aponeurosis plantaris. (! fa p.) Transversus plantae anterior: Ecker 140. Caro-quadrata Sywü: Collan 156 z. Th. Dieser Muskel, welcher theilweise von dem vorigen bedeckt wird, entspringt von dem medialen Rand des Os tarsale fibulare, geht quer über die untere Diaphyse der Tarsalknochen der ersten Reihe und setzt sich ebenfalls in die Rückenfläche der Aponeurosis plantaris fest. Amphibien. “ 179 130 Tarsali-fibulari-metatarsum I, IH, IV. (im IL UI IV.) Flexor metatarsi digitt III: Ecker n. 157. Flexor metatarsi digiti II: Eeker n. 1595. Flexor metatarsi digiti IV: Ecker n. 160. Sous-tarso-metatarsien du deuxidme doigt: Duges n. 173. Sous calcaneo-metatarsien du medius: Duges n. 174. Trois metatarso-metotarsiens: Dug&s n. 175, 176, 177. Flexor metatarsi II, III, 1V: Klein. Flexor ossis metatarsi II, IIL IV: Collan n. 172, 175. . Entspringt von dem unteren Ende des Os tarsale fibulare und theilt sich in drei Bäuche für das Os metatarsi II, III, IV, an deren Plantar- fläche sie sich inseriren. 131°? Aponeurotico-accessorius. (aa.) Abductor hallucis: Ecker n. 150. Tibio-sous-tarsien: Dug&s n. 163 z. Th. Abductor pollicis: Ledeboer 56 Taf. Ill. ’ Abductor hallucis: Zenker n. 269, 270. Entspringt von dem medialen Rande der Aponeurosis plantaris, gerade an der Stelle, wo der Tarsali-plantaris sich inserirt, so dass er fast als Fortsetzung dieses Muskels betrachtet werden kann und setzt sich an den vorderen Rand des Grosszehenrudiments fest. 132°? Tarsali-fibulari ettibiali-tarsale et metatarsale I. (Zftm. 7.) “ Adductor longus digiti I: Ecker n. 151, Klein. Calcaneo-scaphoidien: Duge&s n. 164. | Adductor pollicıs: Ledeboer. Adductor hallueis longus: Collan n. 155. Adductor hallueis: Zenker n. 269, 270. Ein sehr starker Muskel, der seinen Ursprung von der Plantarfläche des Os tarsale fibulare und tibiale nimmt. Die Muskelfasern convergiren nach vorn und gehen in eine Sehne über, welche unter dem Ligamentum tarsi transversum hindurch geht, in eine Rinne des gemeinschaftlichen Epiphysenknorpels zu liegen kommt, sich medianwärts wendet und an das tarsale primum und metatarsale primum ansetzt. Das Ligamentum tarsı transversum läuft an die Plantarfläche über die zwei hinausragenden Flächen der unteren gemeinschaftlichen Gelenkenden des Os tibiale. und fibulare und überbrückt so die Rinne für die Sehne des eben genannten Muskels. Während bekanntlich das Tarsale I nicht allein das Metatarsale I, sondern auch theilweise das Grosszehenrudiment trägt, wird dieser Muskel auch theilweise für die Bewegung des Grosszehen- rudiments dienen können. 133° Aponeurotico-metatarsum I. (am. 1.) Abductor longus digiti I: Ecker n. 152. 12° FE _ We f fr mM 3 ru N) y N R | 180 Muskulatur. Sous-tarso-metatarso-phalangien dw pouce: Duges n. 192. Abductor hallucis: Zenker n. 269, 270. Entspringt von dem medialen Rande der ehr plantwris und liegt an der Solenfläche des Aponeurotico-accessorius. Die Endsehne verläuft in der Aushöhlung, welche das Grosszehenrudiment nach der Fusssohle hin bildet und inserirt an die mediale Seite des Os metatarsi 1. 154° Metatarso O-metatarsum I minor. (m II. m I.) Flexor brevis digitt I: Ecker n. 153. f Sous-metatarso-phalangien du pouce: Dug&s n. 193. Ein kleiner, dünner Muskel, welcher von dem Os metatarsi II an dessen hinteren Ende (Basis) entspringt und sich an das Capitulum Ge Os metatarsı I ınserirt. 135° Metatarso lII-metatarsum I major. (m II. m u) Opponens digitt I: Ecker .n. 154. Extarso-metatgrsien du pouce: Duges n. 168. Flexor ossis metatarsi I s. adductor hallucıis brevis: Collan n. 170. Liegt medianwärts vom vorigen und ist stärker entwickelt als dieser. Er entspringt von dem Os metatarsi II und breitet sich fächerförmig gegen das Os metatarsı I aus, an dessen mittleren Hälfte er inserirt. 136°? Metatarso I phalanx I digiti II. “ II. p 1) Flexor digiti II proprius: Ecker n. 156. Sous-metatarso-phalangien du second doigt: Duges n. 194. Flexor digitorum pedis brevis profundus: Collan z. Th. n. 165—159. Entspringt von der Plantarfläche des Os metatarsi II und inserirt . sich mittelst einer dünnen Sehne an die Plantarfläche der ersten Phalanx der ersten Zehe. 157° Metatarso LI Eee I digiti IH. (m 1Il. p Ay Flexor digiti III proprius: Eeker n. 158. Sous-metatarso-phalangien du mediwus: Duges n. 150. Flexor digitorwm pedis brevis profundus: Collan n. 165—169 z. Th. Entspringt von der Plantarfläche des Os metatarsum III und inserirt sich an die Plantarfläche der ersten Phalanx der dritten Zehe. 138’ Phalangi I phalanx II digiti II. 1.d LIL) Flexor phalangum proprius digiti III: Ecker n. 159. Phalango-phalangien du medius: Duges n. 204. Flexor digitorum pedis minimus: Collan n. 179. \ Entspringt von der Plantarfläche der ersten Phalanx' und inserirt sich an die Plantarfläche der zweiten Phalanx der dritten Zehe. 139° Metatarso IV phalanx I digiti IV. (m IV, p I) Flexor digiti IV proprius: Eeker n. 161, Amphibien. 181 Sous-metatarso-phalangien du quatrieme doigt: Duges n. 196. Flexor digitorum pedis brevis profundus: Collan n. 165—169 z. Th. Ursprung: von der Plantarfläche des Os metatarsi IV. en. an die Plantarfläche der ersten Phalanx der vierten Zehe. 140° Cartilagini-plantari-metatarsus IV, V. (cm IV, V.) Flexor brevis digiti IV: Ecker n. 162. Flexor brevis digit V: Ecker n. 167. Premier tendini sous-phalanginettien du quatrieme doigt: Dug&s n. 207. Deuzieme tendini sous phalamginettien du quatricme doigt: Dugesn. 208, Sous-tarso-ex-phalangien du digitule: Duges n. 198. Flexor brevis digiti IV: Klein. } Flexor brevis digiti V: Klein. Entspringt von der Cartilago plantaris (s. Aponewrosis plantaris) und theilt sich in zwei Bäuche für das Os metatarsum IV und V, an dessen Plantarfläche sie sich inseriren. :141® Phalangi I phalanx I digiti IV. (p 1. d IV.) Flexor phalangum proprius digiti IV anterior: Ecker n. 163. Phalango-phalangien du quatrieme doigt: Duge&s n. 205. Flexor digitorum pedis minimus: Collan n. 179—182 z. Th. Ursprung: von der Plantarfläche der ersten Phalanx der vierten Zehe. Insertion: an die Plantarfläche der zweiten Phalanx der vierten Zehe. 142? Phalangi II-phalanx IH digiti IV. II. d IV.) "Flexor phalangum proprius posterior: Ecker n. 164. Phalangino-phalanginettien du quatrieme doigt: Duge&s n. 204. Flexor digitorum pedis minimus: Collan n. 179—182. Entspringt von der Plantarfläche der zweiten Phalanx und inserirt sich an die Plantarfläche der dritten Phalanx der vierten Zehe. 143° Tarsali fibulari-metatarsum V. (ifm V.) Abductor digiti V: Beker n. 165. Oalcaneo-ex-metatarsien dw digitule: Dug&s n. 169. Abduetor digiti minimi: Zenker n. 211, 212, Ledeboer. ı Flexor proprius s. abductor digiti mimimi: Collan n.. 164. Entspringt vom unteren Gelenkende des Os tarsale fibulare und inserirt sich an die laterale Fläche des Os metatarsum V. 144° Cartilagini plantari-metatarsum V. (cpm V.) Adductor digii V: Ecker n. 166. Sous tarso-in-phalangien du digitule: Duges n. 191. Adductor digiti mimimi: Collan n. 174. Entspringt von der Oartilago plantaris, läuft an der medialen Seite des vorigen und inserirt sich an das Capitulum des Os metatarsi V. 182 Muskulatur, 145° Metatarso V-phalanx I digiti V. m V.p I) * Flexor digsi V proprius: Eeker n. 168. Sous metatarso-phalangien du digitule: Duges n. 197. Flexor externus: Ledeboer. Flexor brevis digitw quimti: Kloetzke. Flexor digiw V: Klein. h Entspringt von der Plantarfläche des Os metatarsum V und inserirt sich an die Plantarfläche der ersten Phalanx der fünften Zehe. 146° Phalangi I phalanx Il digitiV. @ 1.dV.) Flexor phalangum proprius: Ecker n. 169. Phalango-phalangimien dw digitule: Dug&s n. 206. Flexor digitorum pedis mimimus: Collan n. 179—182. Entspringt von der Plantarfläche der ersten Phalanx und inserirt sich an die Plantarfläche der zweiten Phalanx der fünften Zehe. 147® Metatarso I-metatarsum I. (m I. m II.) Interosseus primus: Ecker n 170. Premier intermetatarsien: Duges n. 170. Extensor metatarsı primus: Klein. Interosseus internus I: Collan n. 175. Entspringt von der Plantarfläche des Os metatarsum I und inserirt sich an die Plantarfläche des Os metatarsum LI. 148° Metatarso lI-metatarsum III. (m II. m III) Interosseus secundus: Eeker n. 171. Deuxieme intermetatarsien: Duges n. 171. Extensor metatarsı secundus: Klein. Interosseus internus II: Collan n. 176. | Entspringt von der Plantarfläche des Os metatarsı II und inserirt sich an die Plantarfläche des Os metatarsum ILI. 149° Metatarso Illl-metatarsum V. (m ILL m V.) Interosseus tertius: Ecker n. 172. Troisieme intermetatarsien: Duge&s n. 172. Extensor metatarsı tertius:;: Klein. Imterosseus internus III, IV: Collan n. 177, 178. Entspringt von der Plantarfläche des Os metatarsi III und inserirt sich an die Plantarfläche des Os metatarsum V. Amphibien. 183 Nervenlehre, Literatur. Ausser den schon bei dem Skelet (s. p. 12) und der Muskulatur (s. p. 88) angegebenen Schriften von: C. Mayer (12), Funk (14), J. Müller (18), Cuvier (25), C. F. A. Mayer (26), T. Bell (32), Rymer Jones (39), C. Luigi Caroli (40), von Siebold und Stannius 44), Leon Vaillant (48 a), FE: J. Schmidt, E. J. Goddard u. J. v. d. Hoeven (53), J. @. Fischer (55), R. Owen (57), P. Harting (62), Gegenbaur (65), M. Fürbringer (69), F. H. Huxley (70), A. W. Volkmann (85), J. v. d. Hoeven (S9), @. M. Humphry (92) und J. G. de Man (93) sind besonders her- vorzuheben : (94) Carus. Versuch einer Darstellung des Nervensystemes und Gehirns. 1814. (95) Tiedemann. Anatomie und Bildungsgeschichte des Hirns. 1816. (86) G. R. Treviranus. Bemerkungen über das Nervensystem des Frosches und über einige bisher unbeachtete Theile dieses Thieres (mit 1 Taf.) in G. B. und L. Chr. Treviranus. Verm. Schriften anatom. und physiol. Inhalts. Bd. 1. 1816. p. 94—98. (97) Treviranus. Untersuchungen über den Bau und Functionen des Gehirns. 1820. (98) Serres. Anatomie comparde du cerveau dans les quatres classes des animaux vertebres. I. II. Paris 1824 (99) Treviranus. Ueber die hinteren Hemisphären des Gehirns der Vögel, Amphibien und Fische. Zeitschrift f. Physiologie, herausgegeben von Tiedemann und Treviranus, Heidel- berg und Leipzig. 1831. p. 39. (100) Bischoff. Nervi accessorii Willisii anatomia et physiologia. Heidelberg 1832. (101) Wyman. Anatomy of the nervous system of Rana pipiens. Washington 1833. (102) €. Mayer. Ueber das Gehirn der Amphibien. Fror. Not. Bd. 37. N. 796. 1833. (103) Van Deen. Ueber den Ramus lateralis n. vagi bei den Batrachier in Müller’s Archiv f. Anatomie. 1834. (104) Van Deen. De differentia et nexu inter nervus vitae anmimalis et vitae organicae. Lugd. 1834. (105) Van Deen. Over de zydelingsche takken der zwervende zenuw van Proteus anguineus in Bydragen tot de natuurkundige wetenschappen. p. 96. 1834. (106) A. Krohn. Ueber den Ramus 'lateralis n. vagi bei niedrigen Amphibien. Fror. Not. _ Bd. 48, n. 1043. 1836. x (107) »Cuvier. Lecons d’anatomie comparece. 2. Ed. Tom. III. " (108) H. A. H. Goering. Diss. de nervo sympatico ejusque in Ranis decursu. (109) A. Krohn. Ergänzende Nachricht über den N. lateralis der Froschlarven in Fror. Not. Ed, 7, .». 137. +1838. (110) A. W. Volkmann. Ueber die Faserung des Rückenmarks und des sympathischen Ner- vensystemes in Müller’s Archiv f. Anat. und Physiol. 1838. p. 274—29. (111) Leuret. Anatomie comparee du systeme nerveux de l’homme et des animaux vertebres. Paris. , Tom,.I! II. . 1842: . (112) A. W. Volkmann. Ueber das Verhältniss des N. sympathicus zu dem übrigen Nerven- system beim Frosch in Fror. Not. Bd. 21, n. 460. 1842. p. 305. (113) Fischer. Amphibiorum nudorum neurologiae specimen primum. 1843. (114) Vogt. Beiträge znr Neurologie der Reptilien in neue Denkschriften der allgemeinen Schweiz. Gesellschaft. Bd. 4. 1840. (115) Bendz. Bitrag tel den Sammenlignende Anatomie of N. glosso-pharyngeus, vagus, acces- sorius Willisii og hypoglossus hos Reptilierne in, Vid. Sel. naturvid, og mathem, Afh. T. X. Kjöbenhavn 1843. (116) Budge. Ueber den Verlauf der Nervenfasern im Rückenmark des Frosches. Müller’s Archiv. p. 169. 1844. (117) Guillot. Exposition anatomique de l’organisation du centre nerveux dans les quatres elasses d’animaux. vertebres. 1844. (118) Hannover. Recherches mieroscopiques sur le systöme nerveux. Kopenhague 1844. (119) A. W. Volkmann. Nachweisung der Nervencentra, von welchen die Bewegung deu Lymph- und Blutgefässherzen ausgeht, in Müller’s Archiv f. Anatomie. 1944. . 184 Nervenlehre. (120) Em. Harless. Ueber die functionell verschiedenen Parthien des Rückenmarks der Am- phibien in Müller’s Archiv f. Anatomie. 1846. (121)' Blattmann. Microscop.-anatom, Darstellung der Centralorgane des a bei den Batrachiern. 1850. (122) O. Hjelt. De nervis cerebralibus Suraloanel cephalica nervi sympathica Bufonis cinerei. Schn. Disp. anat. Helsinforsiae 1852. 8°. (123) Kupfer. De medulla spinalis textura in Ranis. Dorpat. Diss. inaug. 1854. 8% (124) €. Küttner. De origine n. sympathici ranarum, ex nervorum dissectorum mutationibus dijudicatur. Dorp. 1854. 8°. Diss. inaug. (125) Bidder und Kupfer. Untersuchungen über die Textur des N Riekenmanl 1857. (126) Schiess. Versuch einer speciellen Neurologie der Rana esculenta. St. Gallen und Bern 1857. (127) A. Kölliker. Vorläufige Mittheil. über den Bau des Rückenmarks bei niedern Wirbel- thieren. Zeitschrift f. wiss. Zoologie. Bd. IX. 1858. (128) Traugott. Ein Beitrag zur feineren Anatomie des Rückenmarks von. Rana temporaria. Dorpat. Diss. inaug. 1861. (129) E. Reissner. Der Bau des centralen Nervensystemes der ungeschwänzten Batrachier. 1 Dorpat. 1864. (130) Schöne. Ueber das angebliche Epithel des Rückenmarks und Centralcanals. 1865. (131) L. Stieda. Studien über das centrale Nervensystem der urn Zeitschrift für wiss. Zoologie. Bd. 20. p. 273. 1870. (132) Karabonowitsch. Ueber den Bau des Rückenmarks vom Frosche. Arbeiten der St. Petersburger Gesellschaft der Naturforscher. 1872. p. 402. (133) J. G@. de Man. Myologie comparde de l’extremit& post. chez les Amphibies in Niederl. Archiv. f. Zool. 2. Heft, 2. Bd. 1874. Das Centralnervensystem. Von den Amphibien ist uns der Bau und die genauere Kenntniss des Centralnervensystemes der Anuren am besten bekannt aus den Unter- suchungen von L. Stieda (131) und Reissner (129. Was wir bis jetzt von dem Centralnervensystem der Urodelen wissen, ist theilweise Bauen sehr oberflächlich. Das Rückenmark. Das Rückenmark der Batrachier ist im Vergleich zum Gehirn nur von geringem Volumen, zwischen Medulla oblongata und spinalıs ist eine. scharfe Abgrenzung keineswegs vorhanden. Um eine bestimmte Grenze zwischen beiden zu haben, nimmt man als solche den Ursprung des ersten Spinalnerven (N. spinalis II) an, mitunter erscheint dicht vor diesem eine unbedeutende Einschnürung. Das kückenmark ist nicht überall von gleichen Dimensionen, sondern hat zwei Anschwellungen, eine vordere und eine hintere. Der mit der Medalla ob- longata ununterbrochen zusammenhängende Abschnitt ist im Gegensatz zu dem sich anschliessenden mittleren Abschnitt stärker und dicker. Hinter der verengten Stelle nimmt das Rückenmark abermals stärkere Dimensionen an und bildet dann kegelförmig sich zuspitzend den soge- nannten Oonus medullaris, welcher als feiner eylindrischen Faden endet. Ein Suleus longitudinalis superior ist nur an der hintern Anschwellung, ein Sulcus longitudinalis inferior an der ganzen unteren Fläche bis gegen das Ende des Conus medullaris hin sichtbar; derselbe entspricht einer “ Amphibien. 185 namentlich hinten tief eindringenden Ineisur. Am hinten Ende des Conus medullaris am Filum terminale ist nichts von einem Sulcus sichtbar. Vom Rückenmark entspringen 10 Paar an Stärke einander ungleiche Nerven, welche sich mit Ausnahme des ersten Spinalnerven (N. spina- lis II) aus je zwei, einer oberen und einer unteren, mit einem Ganglion versehenen Wurzel zusammensetzen. Die obere Wurzel entspringt von der obern, die untere von der untern Fläche des Rückenmarks in nur geringer Entferung vom entsprechenden Sulcus; die durch mehrere kleine Bündelehen zusammengesetzten Wurzeln vereinigen sich in einiger Ent- fernung vom Rückenmark zu einem Nervenstamm. Der erste Spinalnerv (N. spinalis II), welcher nicht zwischen Occipt- tale laterale und erstem Wirbel, sondern zwischen dem ersten und zweiten Wirbel aus dem Wirbelkanal heraustritt, hat nur eine untere schwache Wurzel; der zweite Spinalnerv (N. spinalis ILI) übertrifft den ersten um das Vier- oder Fünfiache und ist der diekste Nerv des ganzen Körpers. Der dritte und vierte Spinalnerv (N. spinalis IV und V) sind fein und laufen ebenfalls zur Seite mit einer sehr geringen Abweichung nach hinten. Von den sechs letzten Paaren (N. spinalis VI bis XI) ist das fünfte und sechste (N. spinais VI und VII) feiner, das siebente bis zehnte (N. spinais VILL IX, X und XI) stärker; sie entspringen von der hin- tern Anschwellung, der Verlauf geht allmählig von vorn nach hinten in die Längsrichtung über, so dass der letzte Nerv fast dem Frlum terminale parallel läuft. Wie bei den anderen Wirbelthieren so besteht das Rückenmark hier auch aus grauer und weisser Substanz; die weisse umgiebt die graue, durch die Mitte der grauen Substanz verläuft der Länge des Rückenmarks ‚entsprechend der Centralkanal, welcher im vierten Ventrikel sich öffnet. Die graue Substanz liegt im Centrum, die weisse in der Peripherie. An der grauen Substanz kann man einen centralen Abschnitt (Centraltheil) und zwei Paar davon abgehende Fortsätze (Hörner) unterscheiden. Ein Paar dieser Fortsätze ist nach oben gerichtet (Oberhörner), ein Paar nach unten (Unterhörner). Die genannten Ober-. und Unterhörner sind klein im Verhältniss zum Centraltheil und niemals so scharf abgegrenzt, wie bei Vögeln und Säugethieren. (Taf. XXIL, Fig. 1.) Die graue und weisse Substanz deihähen sich in den verschiedenen Gegenden des Rückenmarks nicht überall gleichmässig, was sich leicht an gehärteten und gefärbten Rückenmarken auf Quersehnitten erkennen lässt. In.der Gegend des zweiten Spinalnerven (N. spinalis ILI) zeigt sich das Rückenmark auf einem Querschnitt fast viereckig, der Sulcus longitudinalis inferior sehr deutlich, der superior nur schwach angedeutet. Der mittlere Theil des Rückenmarks kennzeichnet sich durch das bedeutende Zurücktreten, der grauen Masse im Vergleich zur weissen. Sowohl Oberhörner als Unterhörner sind nur schwach angelegt. In der hinteren Anschwellung dagegen sind die Unterhörner besonders stark ent- wickelt und heben sich scharf und deutlich von dem Centraltheil ab. Die 186 Nervenlehre. Oberhörner sind ebenfalls deutlich entwickelt, besonders nach oben zu. Im Filum terminale sind nach Abgang des letzten Spinalnerven die Hörner verschwunden; die graue Substanz ist kreisförmig, nur an der unteren Fläche ist noch eine kleine Einkerbung in der Begrenzung der grauen Substanz, welche dem Einschnitt zwischen den Unterhörnern entspricht. Endlich verliert sich auch diese. Die graue Substanz verdrängt die weisse völlig, der Centralkanal ist an die untere Fläche gelangt. Von dem’ äussern Umfang der grauen Substanz gehen nach allen Richtungen Fortsätze in die weisse hinein; die Fortsätze laufen entweder gerade oder ungetheilt und geben Aeste nr welche mit den Aesten der benachbarten Fortsätze zusammentretend ein Netz bilden, in dessen Maschen weisse Substanz liegt. Im hinteren Theil des Conus medullaris und im Filum. terminale ist hiervon nichts zu sehen, indem der Uebergang der grauen in die weisse Substanz völlig verwischt ist. Es ist selbstver- ständlich, dass zwischen dem erst und zuletzt beschriebenen Verhalten sich eine Reihe Uebergangsstufen finden, welche dem hinteren Abschnitt der hinteren Anschwellung angehören. | Der Centralkanal zeigt auf Querschnitten ein deutliches le und ist ausgekleidet mit einer einfachen Schichte Cylinderepithels. Die Zel!en haben die Form eines Kegels, dessen Basis zum Lumen des Canals, dessen Spitze abgekehrt ist. Die Zellen sind in ihrer Basis 0,004 Mm. breit, ungefähr 0,040 Mm. lang ‘und haben einen 0,002 Mm. grossen, runden oder länglichen Kern. Von denjenigen Zellen, welche den obern und untern Abschnitt des Centralkanals” begrenzen, gehen feine Fäden oder Ausläufer ab (Stieda, Reissner), welche eine Strecke sich verfolgen lassen und sich schliesslich an die Piafortsätze ansetzen (Stieda). An den Zellen der seitlichen Begrenzung sind die Ausläufer kürzer und un- deutlicher. Mit Unreebt läugnet Schöne (130) das Cylinderepithelium im Centralkanal des Rückenmarks. Sehr schön lässt er sich an in Os- miumsäure gehärteten Präparaten demonstriren. In der vorderen Anschwellung befindet sich dicht über dem Central- kanal ein Abschnitt der grauen Substanz, welcher auf Querschnitten die Form .einer aufrecht stehenden .. Ellipse darbietet und durch sein aus- gezeichnet netzförmiges Aussehen besonders auffällt. Er ist bekannt als Substantia reticularis. In dieser Substanz trifft man sehr feine, aber sehr scharf contourirte Fasern an, von denen ein Theil in querer Richtung von einer Seite zur andern zieht, ein anderer Theil senkrecht in der Richtung der Ausläufer der Cylinderzellen zu sehen ist. An einigen Stellen sind die Fäden durch Aeste mit einander verbunden, wodurch ein zierliches aber grossmaschiges Netzwerk entsteht. In den Knotenpunkten des Netz- werkes liegen kleine, meist etwas granulirte Körperchen, in den Lücken runde grössere. An gelungenen Präparaten sieht man (Stieda [131], Reissner [129]), dass die Substantia reticularis aus verästelten Zellen zusammengesetzt ist und von vereinzelten dünnen Fasern durchzogen wird. Die Substantia Amphibien. h 187 retieularis beginnt im vorderen Theil des Rückenmarks ganz unmerklich, bis sie zu der senkrecht stehenden Ellipse heranwächst. Ihre langgestreckte Form verändert sich im mittleren Theil insoweit, als der untere Abschnitt derselben breiter wird, so dass sie eckig erscheint. In ’der hintern Anschwellung erreicht die Substantia reticularıs die grösste Ausdehnung; sie umfasst dabei zugleich den Centralkanal. Weiter hinten im Conus medullaris und im Filum terminale nimmt die Substantia retieularis keineswegs ab, sondern eher zu; die Abgrenzung zwischen ihr und dem übrigen Theil der grauen Substanz wird immer undentlicher, endlich gewinnt im Filum terminale die gesammte graue Substanz das Aussehen einer Substantia reticularis. Die Oberhörner, Unterhörner und der Centraltheil sind dagegen mehr granulirt, was durch die grössere oder geringere Beimischung von Nerven- fasern und Nervenzellen bedingt wird. Ein Theil der Fasern der grauen Substanz ist nervös — Axeneylinder und Zellenfortsätze, ein anderer Theil gehört der bindegewebigen Grundsubstanz an, welche bei den Amphibien mehr fasrig erscheint, als bei anderen Wirbelthieren. Zur Grundsubstanz ge- hören die vielen, über die ganze Substanz zerstreuten Kerne. Zur Kate- gsorie des Bindegewebes gehören noch gewisse andere Faserzüge, welche leicht eine Verwechselung mit Nervenfasern, speciell mit Axencylindern hervorrufen können. In den Unterhörnern sind die Stütz- oder Radiär- fasern ziemlich unregelmässig, in den Oberhörnern haben sie eine auf- fallend regelmässige Anordnung; überall setzen sich die Fasern mit einer kleinen Verbreiterung an die Pia, wie zarte Stifte aussehend: Stieda (131) hält diese Fasern für verlängerte Zellen der Bindesubstanz. | In der grauen Substanz finden sich Nervenzellen von, verschiedener Form und Grösse, in Lagerung und Anordnung je nach verschiedenen Abschnitten im Rückenmark wechselnd. Die Nervenzellen sind zerstreut in der grauen Substanz. Eine Gruppe grosser Zellen nimmt die Gegend des Unterhorns ein und wird von Stieda als die Zellengruppe der Unterhörner oder die laterale Gruppe bezeichnet. Die Zellen dieser Gruppe sind selten rundlich, sondern meist spindelförnig oder eckig, bei Rana 0,040 Mm. lang und 0,016 Mm. breit, mit 1—5 Fortsätzen, welche oft weit zu verfolgen sind. Mitunter ist an einigen der Fortsätze eine dichotomische Theilung wahrnehmbar. Die Zahl der Nervenzellen auf einem Querschnitt ist nicht überall gleich; in der vorde- ren Anschwellung sind nahe bis 40 jederseits zählbar, in der hinteren weniger. Im Filum terminale nehmen sie allmählig ab 'und verschwinden endlich ganz, nur mitunter noch ist eine grosse Zelle im Filum anzutreffen. — Auch die Grösse der Zellen ist nicht überall gleich, die grössten sind in der vorderen Anschwellung, die kleinsten im mittleren Theil und im Fiılum. ni AR Kleine Nervenzellen von spindelförmiger oder dreieckiger Gestalt, 0,008 Mm. in der Breite messend, sind durchweg in der grauen Substanz regellos zerstreut, sowohl in dem Centraltheil als in den Ober- und Unter- 188 Nervenlehre, hörnern. Eine bestimmte Abgrenzung zu einer Gruppe lässt sich nicht geben, doch darf man gewiss die Gesammtheit dieser Nervenzellen im Gegentheil zu der lateralen Gruppe als die Gruppe des Centraltheils als „eentrale Gruppe‘ auffassen. - Ausser den entschieden als Nervenzellen erkennbaren Elementen Br finden sich in der grauen Substanz eine Anzahl rundlicher Körperchen, welche Kernen ähnlich sehen. Man hat sie „Körner“ genannt. Ein Theil davon gehört unbedingt der bindegewebigen Grundsubstanz an, ein anderer Theil gehört aber nach Stieda (131) nur Nervenzellen an, deren Proto- plasma sehr zart und durch die Behandlungsweise der Präparate zu Grunde gegangen ist. Es ist aber oft unmöglich, mit Sicherheit zu entscheiden, wohin die Kerne gehören. Bidder und Kupfer (125) erklären alle kleineren Nervenzellen für bindegewebige Elemente, dagegen hat Kölliker (127) auch schon gesucht, das Vorkommen von kleinen Ner- venzellen festzustellen. Traugott (128), welcher die Nervenzellen in grosse und kleine scheidet, erklärt dagegen alle rundlichen Kerne oder Körner für Bindegewebskörmner. Auch Reissner (129), welcher von den grossen und kleinen Nervenzellen die „Körner“ oder „Kornzellen“ abtrennt, scheint dieselben für bindegewebige Elemente zu halten. Nach dem letzt- genannten Forscher gehen von diesen- Körnern feine Fäden aus, welche in gerader und radiärer Richtung verlaufen und den von den Epithelzellen des Centralkanals 'ausgehenden Fäden gleichen. Das Protoplasma der Nervenzellen ist granulirt oder homogen, der Kern schwach contourirt und mit einem deutlichen Kernkörperchen ver- sehen. Die Zellenfortsätze sind homogen. Ein Ausanuupnbape der Fort- sätze mit dem Kern kommt nicht vor. Die Nervenfasern des Rückenmarks kommen nk zwei Formen vor, als nackte Axeneylinder und als markhaltige Fasern; die ersteren finden sich hauptsächlich in der grauen, die anderen Kaupkäshlich in der weissen Substanz. Bei der nachfolgenden Beschreibung des Faserverlaufs sind es fast nur die markhaltigen Fasern, welche berücksichtigt worden sind, weil nur diese genau verfolgt werden können. Nach Stieda kann man Längsfasern, senkreehte Fasern und wag- rechte Fasern oder Querfasern unterscheiden, ausserdem noch ferner eine Anzahl in solchen Richtungen hinziehender Fasern, :welche sich nicht näher bezeichnen lassen. Die weisse Masse des Rückenmarks besteht vorwiegend aus der Länge nach verlaufenden Nervenfasern. Auch in der grauen Substanz kommen längslaufende Nervenfasern vor, obgleich meist vereinzelt, selten in kleinen Bündeln. | In. dem oberen Abschnitt der grauen Substanz, in den Oberhörnern und dem daran stossenden Theil der weissen Substanz kommen haupt- sächlich senkrechte Faserzüge vor. Auf Querschnitten gesehen nehmen die Bündel ihren Anfang im Centraltheil der grauen Substanz und ziehen in kleinern oder grössern Abtheilungen zur Peripherie. Ueber den weitern ns Amphibien, . | | 189 Verlauf geben senkrechte Längsschnitte Auskunft; es zeigen sich auf- steigende Faserzüge in gewissen regelmässigen Abständen von einander durch graue Substanz getrennt. Ihren Anfang nehmen sie in der grauen Substanz, ziehen eine Strecke in die weisse hinein und. enden abgeschnitten. Unter den senkrechten Faserzügen finden sich viele Axencylinder, welche den in gleicher Richtung abgehenden Zellenausläufern zu entsprechen scheinen. Zwischen den senkrechten und den längsverlaufenden Nerven- fasern bestehen sichere Beziehungen; es kommt nämlich bisweilen vor, dass an senkrechten Längsschnitten eher, als an horizontalen, die senk- rechten Fasern nahe dem Rande der grauen Substanz aus ihrer senk- rechten Richtung abweichen und nach hinten in die Längsrichtung über- gehen, sich somit den Längsfasern der weissen Substanz anschliessen. Der Anschluss der senkrechten Faserzüge an die Längsfasern der weissen Substanz ist in den oberen und seitlichen Partien des Rückenmarks leich- ter und häufiger zu beobachten gewesen, als in den untern. In den erst- genannten Gegenden erfolgt der Anschluss der Fasern bündelweise, in den letztgenannten Stellen nur vereinzelt. Querfaserzüge in ganz reiner horizontaler Richtung finden sich kaum, im! Allgemeinen weichen die so bezeichneten Fasern nach oben und nach unten von der Horizontalebene ab. In dem über den Centralkanal gelegenen Abschnitt der grauen Sub- stanz wird man, wenngleich keineswegs auf jedem Querschnitt, Nerven- fasern und Bsiihder treffen, welche an der Grenze der grauen Sub- stanz oder durch dieselbe über die Substantia rebicularıs hindurch von einer Seite zur andern ziehen. Eine Kreuzung von Fasern hat Stieda nicht beobachtet, die Fasern laufen meist parallel und wagrecht. Sie werden als Commissura swperior angeführt. Unterhalb des Centralkanals ist dagegen eine beträchtliche Kreuzung von Nervenfasern sichtbar. Die Fasern dieser Commissura inferior laufen entweder in einem nach unten offenen Bogen von einer Seite zur andern, oder sie ziehen von der einen Seite unten nach oben auf die andere Seite hinüber, somit eine ganz vollständige Kreuzung bildend. Die Fasern der Commissur verlieren sich seitlich zwischen den Nervenzellen der Unter- hörner und denen des Centraltheils, unten zwischen den Längsfasern der weissen Substanz. Tröfz vielen Bemühungen und Untersuchungen von Präparaten verschiedener Schnittrichtung hat Stieda über das eigentliche Schicksal der Fasern keine befriedigende Vorstellung gewinnen können. Die unteren Wurzeln der Batrachier sind sehr schwierig zu unter- suchen. — Auf Querschnitten setzen sich die untern Wurzeln aus einer Anzahl (3—4) dünner und wenige Fasern enthaltender Bündelchen zu- sammen, welche vom untern Rande der Unterhörner herziehend die Längs- fasern der weissen Substanz schräg oder gerade durchsetzen und in der untern Fläche des Rückenmarks 'austreten. Hier und da sieht man die Ausläufer der einen und der andern Zelle, welche gerade dem untern. Rande der Unterhörner sehr nahe liegt, in soleh ein Wurzelbündel hinein- 199 Nervenlehre. treten. Gewöhnlich schliesst sich ein Theil der Fasern der unteren Wurzel an die Fasermasse der Commissura inferior; mitunter verschwinden. die Fasern aber auch zwischen den Längsfasern. Längsschnitte des hintern Theils des Rückenmarks, namentlich senkrechte, zeigen einen sehr deut- lichen Uebergang der Wurzelfasern in Längsfasern, entsprechend der Richtung, welche die abgehenden Wurzeln des Rückenmarks haben. Die obern Wurzeln zeigen auf Querschnitten folgendes Verhalten: Die oben ausgetretenen Wurzelfasern liegen horizontal. Von ihnen biegen die untern Bündel sofort nach. dem Eintritt in die Substanz der Masse nach unten um und steigen in senkrechter Richtung herab; sie gehen in die früher erwähnten senkrechten Faserzüge über. Die mittleren Bündel ver- halten sich zum Theil ebenso, zum Theil strahlen sie direct in die graue Substanz der Oberhörner aus. Die obersten Bündel der Wurzel ziehen an der Spitze der Oberhörner vorbei medianwärts, berühren also die graue Substanz gar nicht und enden dann abgeschnitten. Bisweilen scheint es, als ob einige Fasern in die Commissura superior hineinzögen. — Aus der Commissura inferior vermochte Stieda keine Fasern bis in die obern Wurzeln zu verfolgen, ebensowenig Zellenausläufer. — Auf horizontalen und mitunter auch auf senkrechten Längsschnitten sieht man deutlich, dass die obern Wurzeln sowohl von vorn als von hinten Zuschüsse aus den Längsfasern erhalten, indem die Wurzelfasern nach vorn und hinten umbiegen. Ueber die senkrecht nach unten ziehen- den Wurzelfasern lehren senkrechte Längsschnitte, dass die Fasern im Centraltheil auseinander fahren; damit stimmen auch die Resultate von horizontalen Längsschnitten durchaus überein; ein .Zurückführen dieser Fasern auf die Fasern der Commissura inferior erscheint unmöglich. Das Gehirn. Das Gehirn der Amphibien besteht aus einer Anzahl hinter einander liegender Abschnitte. Bei den Anuren ist an der oberen Fläche des Gehirns der hinterste Theil mit dem Rückenmark in continvirlicher Verbindung und bildet die Medulla oblongata, welche durch eine kleine aufrecht stehende Lamelle, das Cerebellum, von dem davor liegenden Abschnitt geschieden ist. Dieser letztere — Lobus optieus Stieda (Corpora geminata, Reissner), welcher sich in die Breite bedeutend ausdehnt, ist durch eine Längsfurche iw zwei symmetrische Hälften getheil. Vor dem Lobus opticus liegt ein kleiner, zum Theil von den anstossenden Hirntheilen bedeckter Abschnitt, der Lobus ventriculi tertü Stieda (Thalamı optiei Reissner u. A.). Vor ihnen befinden sich die beiden länglichen, durch eine Längsfurche zum Theil von einander geschiedenen Lobi hemisphaeriei Stieda, Lobi cerebra- les Reissner, welche je in ein knopfförmiges Höckerchen — Tuberceulum olfactorium Stieda — (Lobi olfactorw Reissner) auslaufen. Amphibien. 191 Basis. An der unteren Fläche des Gehirns zeigt sich vorn die Basis der Lobi hemisphuerici (cerebrales), dann folgt eine unpaare, durch einen . sieh kreuzenden Nervenstamm, das Uhiasma nervorum opticorum theilende Masse, welche seitlich zum Theil von den Seitenhälften des Lobus optieus überragt wird. Dazwischen liegt die verhältnissmässig grosse Hypophysis cerebri, dahinter die Basis der Medulla oblongata. Die Medulla oblongata wird durch eine sehr unbedeutende Einschnü- rung in der Gegend des ersten Spinalnerven (N. spinalis II) von dem eigentlichen Rückenmark abgegrenzt und ist besonders ausgezeichnet durch eine an der oberen Fläche befindliche tiefe Grube — Ventrieulus quartus —. Man kann sich denselben als unmittelbare Fortsetzung des Centralkanals durch Auseinanderweichen der obern Masse des Rücken- marks entstanden denken. Am Ventriceulus quartus ist der hintere Ab- schnitt offen, der vordere durch das Cerebellum bedeckt. Die Begrenzung des offenen Abschnittes des Ventrikels erscheint bei flüchtiger Betrachtung unter der Form eines gleichschenkligen Dreieckes, dessen Basis vorn durch das Cerebellum gebildet wird. Bei genauerer Untersuchung ergiebt . sich aber, dass die Seitenwände des Ventrikels hinten nicht spitzwinklig zusammenlaufen, sondern zunächst etwas auseinander rücken, und dann erst zusammentreten. Es entsteht somit hier eine Form, welche dem Ca- lamus scriptorius des Menschen sehr ähnlich sieht. Am Boden des Ven- trikels läuft eine Longitudinalfurche, der Sulcas centralis, welcher vorn unter dem Cerebellum verschwindet. Das Cerebellum ist eine kleine, dünne, aufrecht stehende halbkreis- förmige Platte, welche derart der Medulla oblongata eingefügt ist, dass der convexe Rand nach oben gerichtet ist, während der geradlinige Rand den vierten Ventrikel deckt. - Um den Lobus opticus gehörig übersehen zu können, muss man einer- seits das Oerebellum, andererseits den Hirnanhang entfernen. Dann erhält man einen unpaaren Körper, dessen untere Fläche gebildet wird durch die unmittelbare Fortsetzung der Medulla oblongata — der Pars peduncu- larıs — und dessen obere Fläche durch eine bereits erwähnte Längsfurche in zwei symmetrische halbkugelige Massen getheilt wird und welche ge- wöhnlich von den Autoren Lobi optici benannt werden. Hat man die Hypo- physis entfernt, so sieht man die Uebergangsstelle der Medulla oblongata in die Pars peduncularis durch eine kleine Einschnürung gekennzeichnet. Der Lobus optieus ist hohl, enthält den Ventriculus lobi optieii, welcher hinten unter dem Cerebellum mit dem vierten Ventrikel communicirt. Die innere Fläche des Ventrikels ist nicht glatt, sondern zeigt man- cherlei Unebenheiten und es treten besonders zwei kleine Höcker an der hinteren Wand hervor. Der Ventrieulus lobi optici ist breit und kurz, seitlich sehr flach und in der Mitte tiefer. Der unmittelbar mit dem Lobus opticus zusammen- hängende zum Theil von den Lobi hemisphaerici bedeckte Hirnabschnitt ist von Stieda als Lobus ventriculi tertii bezeichnet. Von ihm ist an der > ( 192 Nervenlehre, Oberfläche des Gehirns nur eine kleine, rhombisch begrenzte Fläche sicht- bar, indem einerseits die vorn auseinander tretenden Hälften des Lobus opticus, andererseits die hinten auseinander weichenden Lobi hemisphaerici nur einen kleinen Theil des Lobus frei lassen, den übrigen aber bedeeken. Mehr erscheint vom Lobus ventriculi tertiiı an der unteren Fläche, indem die ganz unpaare Masse, welche hinten zwischen die Seitenhälften des Lobus opticus hineinragt, nach vorn sich weit unter die Lobi hemisphaerici ver- schiebt, als Basalfläche des Lobus ventriculi tertü angesehen werden muss. Das Chiasma nervorum opticorum theilt die genannte Basalfläche des Lobus in zwei hinter einander gelegene Abschnitte, von denen der vordere als Lamina termimalıs (Substantia cinerea anterior), der hintere als Tuber cinereum bezeichnet wird. Der Lobus ventriculi tertiw schliesst einen schorislka fast spaltförmigen, aber tiefen Ventrikel ein, welcher nach oben offen (nach Entfernung der Pia mater und ihrer Plekus) ist und den Lobus in zwei Theile trennt, die sogenannten Thalamı optiei. An dem hinteren Abschnitt des Tuber einereum mündet der Ventrikel re mit einer kleinen Oeffnung an der Basalfläche, welche durch den darauf gelagerten Hirnanhang verdeckt wird. Der Hirnanhang — Hypophysis cerebri — bögtehbit aus zwei Abthei- lungen, einer hinteren elliptischen von oben nach unten comprimirten, gelbröthlich gefärbten und einen vorderen, bisquitförmigen weissen. Auf der oberen Oeffnung des Ventriculus tertius, denselben zum Theil schliessend, ruht ein kleiner, röthlicher Körper — die Glandula pinealis —. Der vordere Abschnitt des Hirns wird durch die Lobi hemisphaerici und die Tubercula olfactoria gebildet. 3% Jeder Lobus hat die Gestalt eines Eies und ist so gelagert, dass der dicke Theil nach hinten, der spitze Theil nach vorn fällt, wobei die Längs- axen der dicht aneinander gerückten Körper nach vorn eonvergiren. Die beiden Lobi hemisphaerici sind durch eine starke Längsfurche an der oberen ‘und einer schwachen an ihrer unteren Fläche jedoch nicht vollständig von einander getrennt, nur an einer kleinen Stelle, etwa in der Mitte, wird die Furche zu einem bis auf die Hirnbasis reichenden Spalt. Hinten sind die Lobi hemisphaerici mit dem Lobus ventrieuli tertii verschmolzen, ' vorn sind sie mit einander vollständig vereinigt. Jeder Lobus hemisphae- rieus ist hohl, der als Ventrieulus lateralis bekannte Hohlraum communieirt durch eine Oeffnung mit der zwischen den hinteren Enden der Lobi be- findlichen Furche. Nach Eröffnung des Ventriculus lateralis springen an der medialen Innenfläche zwei über einander liegende Wülste hervor. Die Tubercula olfactoria sind zwei kleine, rundliche, eng unter ein- ander verbundene Körperchen, welche den vorderen Theilen der Lobi he- misphaeriei aufsitzen. An der oberen Fläche sind sie durch eine seichte Querfurche von den Lobi hemisphaeriei geschieden, dureh die Fortsetzung des Suleus longitudinalis superior werden sie von einander getrennt. Amphibien. 3 193 Bei den Anuren ist der Nervus olfactornis die unmittelbare Fortsetzung eines jeden Tuberculum olfactorium. . Der Nervus opticus bezieht seinen Ursprung als Tractus nervi optici von der vorderen und seitlichen Fläche des Lobus opticus, die Tractus am Lobus ventriculi tertü seitlich vorbei streichend, bildet an. der unteren Fläche das Chiasma nervorum opticorum, von welchen aus die beiden Sehnerven grade nach vorn verlaufen. Der Nervus oculomotorius erscheint als ein feines Fädchen an der Hirnbasis in der Furche zwischen dem Lobus opticus und der Hypophysis ; hat man die letztere entfernt, dann bemerkt man die feine Wurzel dicht neben dem Sulcus longitudinalis inferior aus der Pars peduncularis hervor- kommen. | Der Nervus trochlearis bildet ebenfalls ein sehr feines Fädchen, welches in der Furche zwischen Lobus opticus und Cerebellum zu Tage tritt. Der N. trochlearis lässt sich beim Herabbiegen des Cerebellum bis an die dünne, das Cerebellum und die Decke des Lobus opticus verbindende Lamelle, die Valvula cerebelli verfolgen. Am lateralen Winkel des Ventriculus quartus, “dicht hinter dem Cere- bellum entspringt ein zweiter starker Stamm, welcher sich sofort in zwei Aeste theilt; der eine, der obere Ast geht als Nervus acusticus zum Gehör- apparat, der andere untere Ast (Facialisstamm) wendet sich als eine Wurzel des Trigeminus zum Ganglion Gasseri. Der Nervus trigeminus entspringt als ein ansehnlicher Stamm von der Seite der Pars commissuralis, aber näher der Basis als der dahinter lie- gende Acusticus und bildet sehr bald ein kleines, rundliches Ganglion, welches die mit dem Acusticus hervorgetretene Wurzel (Faecialisstamm) in sich aufnimmt. n Indem der N. trigeminus noch einen zweiten Stamm in seinem Ganglion aufnimmt, welcher höchstwahrscheinlich die Elemente des N. facialis ent- hält und die aus dem gemeinschaftlichen Ganglion entspringenden Aeste den grössten Theil des Kopfes, die Orbitae und den Eingang des Nah- rungskanals mit sensiblen und motorischen Aesten versorgt, ist es besser, nicht von einem N. trig geminus, sondern von einer Trigeminus-Gruppe zu sprechen. Die Vagus-Gruppe (Nervus vagus der Autoren) wird wie die Trigemi- nus-Gruppe durch Nerven gebildet, welche in ähnlicher Verbindung mit einander stehen, wie jene, und ebenso einander vertreten können. Die- selbe enthält in sich die Homologen des N. vagus, glossopharyngeus und accessorius Willisii der höheren Wirbelthiere, die mit ein bis vier hinter einander liegenden Wurzelbündeln an der Seitenfläche der Medulla oblon- gata im Bereiche des Ventriculus quartus liegen. Die Zahlenverhältnisse der Wurzeln der Vagus-Gruppe sind nicht constant und können sogar bei demselben Individuum an der. rechten und linken Seite wechseln. Bei Pipa, Bufo und Pelobates sollte die Vagus-Gruppe mit drei, bei Hyla mit zwei, bei Rana und Bombinator nur mit: einer Wurzel entspringen. Nach Bronn, Klassen deg Thier-Reichs. VI. 2. 13 194 Nervenlehre. Stieda dagegen stellt die Vagus-Gruppe bei Rana aus vier Wurzeln sich zusammen. Ueber‘ den Nervus hypoglossus ist schon bei dem Rüconmark ver- handelt. Unter den Urodelen entspringt bei Siredon der N. olfactorius als ein- facher starker Stamm von dem vordersten äusseren Theile der Hemisphae- ren. Ein besonderer Lobus olfactorius, von welchem Triton und Salaman- dra eine Andeutung besitzen, wurde nicht beobachtet. Bei Menobranchus lateralis entspringt der Olfactorius als der stärkste aller Gehimmnerven von dem vordersten äusseren Theile der Hemisphaeren. Diese zeigen daselbst eine sehr schwache Anschwellung, welche durch eine sehr geringe Ver tiefung von ihrem übrigen Theile wenig abgesetzt erscheint und entfernt an die Abschnürung bei Salamandra und Triton erinnert. Bei CUryptobranchus japonicus besteht der N. olfactorius aus einer sehr grossen Zahl von Nervenbündeln, welche sich nachher in zwei Stämme vereinigen. Der N. opticus entspringt wie gewöhnlich von dem kintersien Theile der Hemisphaeren. Ein Ohiasma wurde weder bei Siredon noch bei Me- nobranchus, noch bei CUryptobranchus beobachtet. Der N..oculomotorius hat bei Siredon eine getrennte Wurzel an der vorderen Grenze der Hirnschenkel, über dem Tuber cinereum; bei Meno- branchus bildet er einen sehr feinen Faden, der von der hinteren Seite der Vierhügel entspringt. Bei Oryptobranchus kommt der N. oculomotorius von der Seitenfläche der Orura cerebri zum Vorschein. Der N. trochlearis s. abducens entspringt bei Siredon von der hinteren Grenze der Vierhügel. Bei Menobranchus lateralis wurde kein selbstander Trochlearis angetroffen; bei COryptobranchus japonicus kommt er von den Seitenflächen der Corpora quadrigemina. Der N trigemimus entspringt bei Siredon mit einer einfachen starken Wurzel vom äusseren und ventralen Seitenrande der Medulla oblongata, da, wo die letztere nach Bildung einer vorderen Querwulst sich wieder verjüngt. In das Ganglion des Trigeminus senkt sich eine von der Facia- liswurzel abgehende ziemlich ansehnliche Verstärkungswurzel. Bei Meno- branchus entspringt die eigentliche Wurzel des fünften Paares vom vorderen Aussenrande des verlängerten Markes. Mit ihr vereinigen sich: | a) ein äusserst feiner Wurzelfaden, der von dem lateralen Theil der Ventralfläche etwas hinter der eigentlichen Trigeminuswurzel entspringt, schräg nach vorn und aussen geht und noch in der Schädelhöhle an die Trigeminuswurzel herantritt, um mit ihr zu verschmelzen; b) eine Verstärkungswurzel vom Facialis, etwa halb so stark, wie . die eigentliche Trigeminuswurzel; c) ein sehr feiner Faden, welcher von dem hinteren Theile der Vier- hügel herabzusteigen scheint und sich von vorm und innen her an die Trigeminuswurzel anzulegen und mit dieser zu verschmelzen scheint. Amphibien. 195 Bei Oryptobranchus japonicus entspringt der N. trigeminus mit einer breiten Wurzel aus den seitlichen Partien der Medulla oblongata. In dem Ganglion Gasseri senkt sich ein Zweig des N. facialis und ein EN mpathischer Ast ein. Der N. abducens entspringt bei Süredon als ein äusserst feiner Faden nahe der ventralen Mittellinie des verlängerten Marks, in gleicher Höhe mit der Facialiswurzel. Bei Menobranchus wurde er nicht als selbstän- diger Nerv angetroffen, ebenso wenig bei Uryptobranchus. Bei Siredon ist die Wurzel des N. faciahs von der des Acusticus nicht getrennt und entspringt vom Aussenrande der Medulla oblongata hinter derjenigen des Trigeminus. Sie sendet zunächst ein ziemlich starkes Wurzelbündel nach vorn in das Ganglion des Trigeminus und tritt dann in einen Knochenkanal des Os petrosum. Hier trennt sie sich von dem in die Kapsel des Labyrinths eintretenden Acusticus, entsendet ventralwärts und nach vorn durch ein eigenes Loch ihren Ramus palatinus und geht nach aussen, um durch ein hinterwärts gelegenes anderes Loch nach aussen zu treten. Bei Menobranchus entspringen Facialis und Acustieus vereint von der Seitenfläche der Medulla oblongata hinter der Wurzel des Trigeminus. Unmittelbar aus dieser gemeinschaftlichen Wurzel geht schräg nach vorn und aussen die vorhin beschriebene Verstärkungswurzel an den Trigeminus ab. Der gemeinschaftliche Wurzelstamm schwillt sodann zu einem sehr grossen spindelförmigen Ganglion an, aus dessen erstem, ganz in den Knochen des Felsenbeines eingehüllten Drittheil der N. acusticus in die benachbarte Höhle des Labyrinthes eintritt. Aus der äussersten Spitze des Ganglion gehen die Zweige des N. facialis hervor. Bei Cryptobranchus japonicus entspringen die N. facialıs und acustieus wie bei Siredon von der Aussenfläche der Medulla oblongata. Wie bei den Anuren enthält die Vagus-Gruppe die Homologen des N. vagus, glossopharyngeus und accessorius Willisw. Bei einzelnen Gattungen zeigt sich eine mehr (Bür en, Oryptobranchus) oder weniger (Amphauma) ausgesprochene Trennung in zwei Abtheilungen. eine vordere aus der ersten Wurzel hervorgehende (Glossopharyngeus) und eine hintere aus den beiden letzten Wurzeln gebildete (Vagus und Acces- sorius Willis). Bei Siredon entspringt die vorderste Wurzel (Glossopha- ryngeus) hinter den vereinigten Wurzeln des Facialıs und Acustieus. Von der hinteren aus zwei Wurzeln (Vagus und Glossopharyngeus) gebildeten Abtheilung ist die vorderste dieser beiden Wurzeln die stärkste und aus mehreren Bündeln zusammengesetzt. Sowohl diese als die hintere schwächere Wurzel entspringt von dem Seitenrande der Medulla oblongata. Einen ungefähr ähnlichen Ursprung zeigt die Vagus-Gruppe bei Amphiuma und ÜUryptobranchus. Der. N. hypoglossus ist wie bei den Anuren Spinalnerv und wird durch den ersten und zweiten Spinalnerv (bei Menobranchus durch den zweiten und er) gebildet. Bei Siredon entspringt er von der ventralen Fläche 13* * 196 : Nervenlehre. des verlängerten Markes, nahe dem Aussenrande desselben und nimmt noch eine feinere, nahe hinter der dritten Vagus-Wurzel entspringende Wurzel auf, mit der er sich noch im Wirbelkanale verbindet. Einen un- gefähr ähnlichen Ursprung zeigt auch der N. hypoglossus bei Oryptobran- chus japomicus. Medulla oblongata. Die Medulla oblongata im engeren Sinne und die Pars commisswralis sind bei den Fröschen sehr wenig von einander abgegrenzt. In der Medulla oblongata fällt zuerst mit der auch äusserlich sicht- baren Volumenzunahme die Vermehrung der grauen Substanz zusammen, welche anfangs namentlich in dem oberen Abschnitt zunimmt, während zugleich die untern Abschnitte zurücktreien. Der Centralkanal wird auf Kosten der über ihm gelegenen Masse immer grösser, dabei vertieft sich der Suleus longitudinalis superior und die dazwischen liegende Substanz verschwindet; so entsteht der offene vierte Ventrikel. Derselbe ist anfangs ein schmaler, senkrechter Spalt, welcher sich nur oben durch Auseinander- breiten des oberen Abschnittes der Medulla erweitert und verbreitert. Erst durch das Cerebellum wird die Höhle wiederum zu einem geschlossenen Kanal umgewandelt, welcher auf Querschnitten die Form eines Wappen- schildes hat, dessen Spitze nach abwärts gerichtet ist. Mit der Umbildung des Centralkanals zum offenen vierten Ventrikel hat die graue Substanz die Form völlig verändert, sie bildet jetzt einen den Boden und die Seitenwand des Ventrikels umgebenden breiten Saum. Die kleinen Nervenzellen dieses Hirnabschnittes kommen ohne jegliche Regelmässigkeit durch die graue Substanz zerstreut vor. Die grossen Nervenzellen schwinden allmählig aus der Gruppe der Unterhörner, wäh- rend die Zellen mittleren Kalibers, wie sie den Centraltheil der grauen Substanz im Rückenmark erfüllen, sich noch erhalten. Eine am Boden des erweiterten Centralkanals und weiter am Boden des vierten Ventrikels gelegene Zellengruppe erstreckt sich von der Gegend - des Ueberganges der Medulla spinalis in die Medulla oblongata bis etwa in die Mitte des vierten Ventrikels. Die Zellen sind rundlich oder spindel- förmig 0,040—0,048 Mm. lang und 0,020 Mm. breit, es sind 5—10 auf jeder Seite, die Fortsätze sind nach oben oder unten oder lateralwärts gerichtet. Stieda bezeichnet diese Gruppe mit dem Namen des Nucleus centralis. In der Seitenwand des vierten Ventrikels entsprechend der Ausdehnung der Acusticuswurzel tritt eine grosse Anzahl von Nervenzellen. auf, welche zwischen den Wurzelfasern in weiten Abständen von einander liegen. Die Zellen sind rundlich birnförmig oder spindelförmig, ihre Fortsätze sind nach allen Seiten gerichtet, sie messen 0,040 Mm. in der Länge und 0,020 Mm. in der grössten Breite. Stieda und Reissner, welche diese Gruppe für die Ursprungszellen des N. acusticus halten, nennen dieselbe Acusticuskern, Amphibien. 197 Ebenfalls im vorderen Abschnitt der Medulla oblongata zum Theil noch unter dem Acusticuskern gelegen, zum Theil sich weiter als dieser nach vorn erstreckend, liegt im lateralen Winkel der grauen Substanz eine auf Querschnitten rundliche Zellengruppe, welche aus dicht gedrängten, ziem- lich grossen, länglichen, spindelförmigen Nervenzellen besteht und als Trigeminuskern bezeichnet wird, obgleich er auch höchst wahrscheinlich anderen Nerven zur Ursprungsquelle dient. (Stieda, Reissner.) In der Gegend, wo der N. abdwcens die Medulla oblongata verlässt, befindet sich im lateralen und unteren Abschnitte der Medulla eine kleine, rundliche, graue Masse, welche weiter nach vorn sich als direeter Fortsatz der centralen grauen Substanz erweist. Sie enthält kleine, spindelförmige Nervenzellen, jedoch nur spärlich. Zwischen der kleinen Zellengruppe (Abducenskern, Reissner) und der Medianlinie verlässt der N. abducens die Medulla. Die weisse Substanz der Medulla oblongata, welche seitlich und unter dem vierten Ventrikel die graue umgiebt, besteht vorwiegend aus längs- verlaufenden markhaltigen Nervenfasern, welche aber viel feiner als die des Rückenmarks sind. Die Nervenfasern, welche die (ommissura superior bilden, werden an der Uebergangsstelle des Rückenmarks in die Medull« oblongata spärlicher und verschwinden endlich vollkommen. Dagegen nimmt die Commissura inferior im Uebergangstheil an Ausdehnung zu, zeigt aber im Wesentlichen dasselbe Verhalten, wie im Rückenmark. In der Gegend der Pars commissuralis kommt noch ein System von Fasern vor, für welche das Rückenmark keine Analogie darbietet und welche Stieda als Bogenfasern bezeichnet. Es sind feine markhaltige Nerven- fasern, welche an der unteren Fläche der Medulla oblongata über den Sulcus longitudinalis inferior wegziehen, durch das Septum medium hindurch und einander parallel verlaufen. Auch senkrecht laufende Faserzüge sind hier vorhanden, welche grade oder leicht gebogen in die Seitenwand des vierten Ventrikels laufen. Die hier zu beschreibenden Hirnnerven sind: der Vagus, der Abducens, der Trochlearis, der Acusticus und der Trigeminus. Der Nervus vagus setzt sich aus einer grossen Anzahl von Wurzel- bündeln zusammen, welche zum Theil hinter einander, zum Theil unter einander aus der Medulla hervortreten. Der Nervus abducens gleicht im gewissen Sinne der unteren Wurzel eines Spinalnerven, beginnt am unteren Rande der grauen Substanz ziem- lich nahe der Mittellinie und steigt als einfaches Bündel fast ganz steil herab. Der Nervenstamm, welcher wahrscheinlich die Elemente des Acusticus und Facialis enthält: und dem Ganglion Gassert ein Aestchen abgiebt (Facialıs), bezieht seine Wurzelfasern von zwei verschiedenen Quellen. Der eine Theil dieser Nervenfasern steht offenbar mit den Nervenzellen in Verbindung, welche als Acusticuskern zusammengefasst wurden, der andere Theil entspringt in der Nähe des Trigeminuskern. 198 | Nervenlehre, = Der Nervus trigeminus lässt mit unbewaffnetem Auge nur eine einzige Wurzel wahrnehmen; dennoch setzt er sich, wie die mikroskopische Unter- suchung lehrt, aus zwei verschiedenen Bündeln zusammen. Das eine der Bündel ist eine directe Fortsetzung von Längsfasern, welche in den Seitenwänden des vierten Ventrikels lateral von der grauen Substanz liegen, zwischen den Fasern und Zellen des Acusticus hindurchziehen und dann lateralwärts umbiegen. Die andere Masse der Fasern zieht aus der grauen Substanz und dem hier gelegenen Trigeminuskern quer zur Peri- pherie, wo dieselbe sich mit den umbiegenden Längsfasern vereinigt. Nach Reissner sollte die erstgenannte Portion die obere oder sensible Wurzel entsprechen, während die andere Portion als untere oder motorische Wur- zel aufgefasst werden kann. Das Cerebellum und die Valvula verebelli. ... An dem Üerebellum lassen sich zwei gleichmässige Lagen oder Schich- ten unterscheiden, welche man als vordere und hintere bezeichnet. Die hintere Schicht trägt an ihrer dem vierten Ventrikel zugekehrten Fläche eine Epithellage, welche in dem unteren Theil des Üerebellum eylindrische und kegelförmige, in dem oberen Theil platte Zellen zeigt. Die hintere Schicht besteht aus einem Geflechte durcheinander hinziehender Nerven- fasern, zwischen welchen Kerne in grosser Menge zerstreut liegen. Die vordere Schicht wird durch graue Substanz gebildet und stellt die eigentliche Rinde dar; in der granulirten Grundsubstanz liegen dicht an der Grenze zwischen beiden Schichten eine Anzahl Nervenzellen in mehrfacher Lage unregelmässig neben einander. Die Zellen sind 0,040 Mm. lang, 0,015 Mm. breit, rundlich, spindelförmig oder birnförmig, zeigen meist zwei Fortsätze, einen centralen, welcher zwischen den Nervenfasern der hinteren Schicht sich verliert und einen peripherischen, welcher in die Grundsubstanz hineinzicht. | Die Verbindung des Kleinhirns mit der Medulla oblongata geschieht der Art, dass die untere Schicht sich unmittelbar in die Substanz der Medulla oblongata fortsetzt, während die andere Schicht nach unten all- mählig abnimmt, bis sie schwindet. Aus der Medulla ziehen Nervenfasern in die hintere Schicht hinein. Die Valvula cerebelli ist eine äusserst dünne Lamelle, welche gleich- sam nur die Verbindung zwischen der hinteren Schicht des Cerebellum und der Decke des Lobus opticus vermittelt, sie enthält nur wenig mark- haltige Nervenfasern und die Ursprungsbündel des N. trochlearis. Lobus optieus. (Pars pedumcularis und Lobi opticı autorum.) Nach den Untersuchungen von Stieda ist der als Lobus optwecus (Sehhügel Carus, Vierhügel Tiedemann, vVierhügel (Zweihügel) Schiess, Pars pedumcularis und Corpora geminata Reissner) bezeich- Amphibien. 199 nete Hirntheil hohl, die Pars peduncularis (Pedunculi cerebri Schiess) bil- det den Boden, die sogenannten Lobi opticı nur die Decke eines Ventrikels. An einem Querschnitt durch den Lobus opticus erkennt man die an ‘der Hirnbasis schmale Pars peduncularis, welche sich seitlich nach oben zu verbreitert und ohne Grenze ganz allmählig in das Dach des Ventrikels übergeht. Es ist somit der graue Durchmesser des Daches bedeutend breiter, als der des Bodens. Der Ventriculus lobi optiei hat auf Quer- schnitten des Hirns ungefähr die Form eines T, dessen horizontale Arme die sogenannte „Höhle“ der Lobi optiei autorum, dessen senkrechter Stamm die Erweiterung des sich nach vorn auf die Pars peduncularıs fortsetzen- den Sulcus centralis ist. Die Pars peduncularıs enthält in dem aus grauer Substanz bestehen- den, dem Ventrikel zugekehrten Theile eine grosse Menge kleiner Nerven- zellen, von denen jedoch meist nur die Kerne sichtbar sind, sie sind sehr regelmässig in Reihen geordnet und durch zarte Faserzüge von einander getrennt. In dem an die weisse Substanz anstossenden Theile der grauen liegen vereinzelte kleine, deutlich spindelförmige Nervenzellen. Grössere Nervenzellen von 0,032 Mm. Länge und 0,016 Mm. Breite liegen, eine be- sondere Gruppe bildend, zu beiden Seiten der Mittellinie ziemlich nahe der Hirnbasis. Es ist der Oculomotoriuskern. (Stieda, Reissner.) Markhaltige Faserbündel laufen in den an die graue Substanz an- stossenden Abschnitt der weissen als Längsfasern in ziemlich grosser An- zahl zu kleinen und grösseren Bündelchen vereinigt. Der N. oculomotorius entspringt mit 3—4 kleinen (Stieda; ein bis fünf, Reissner), dünnen Bündeln von der erwähnten Zellengruppe; die Bündel durchsetzen. die weisse Substanz, um an der Hirnbasis seitlich vom Sulcus zu erscheinen. Die Dicke des Lobus opticus zeigt eine zierliche und regelmässige Schichtung sowohl auf Querschnitten als auf senkrechten oder horizontalen Längsschnitten. Von aussen nach unten fortschreitend erkennt man daran: 1) einen breiten zellenfreien Rindensaum, 2) Nervenfasern, 3) Nervenzellen, 4) Nervenfasern, 5) Reihen von Kernen in der Grundsubstanz, 6) Epithelium. | Die Decke besteht also aus feiner, granulirter Grundanbstang, welche Nervenfasern und Nervenzellen beherbergt. Die Nervenzellen bilden eine wenig ausgeprägte Schicht, es sind kleine, spindelförmige oder rundliche, hier und da auch ne Gestalten 0,012—0,016 Mm. lang, welche in anal Entfernung von einander liegen. Die Ausläufer der Zellen sind zart und fein. Unterhalb der Nervenzellen trifft man Querfaserzüge an, welche von der einen Seite durch die Medianlinie zur andern laufen. Die zwischen den Querfasern und dem Epithel freibleibende Masse wird durch eine mehr _ 200 Nervenlehre. faserige als granulirte Grundsubstanz gebildet und enthält grosse Mengen kleiner, rundlicher Kerne, welche in Reihen geordnet sind. Die Reihen laufen concentrisch um den Ventrikel und gehen ohne Unterbrechung in die Reihen der Pars peduncularis über. Es ist nicht zu entscheiden, ob diese fraglichen Kerne der Bindesubstanz angehören oder Kerne von zarten Nervenzellen sind. Reissner scheint dieselbe der Bindesubstanz zuzurechnen. Lobus ventrieuli tertii. Der feinere Bau des Lobus ventriculi tertiüi (Ganglien der Hemisphae- ren Carus, Thalamus opticus s. lobus ventriculus tertius Stannius, Tha- lami opticı Reissner) ist im Vergleich zu den bisher beschriebenen nicht besonders complicirt. Ein Querschnitt, welcher gerade durch die Mitte des Lobus v. e., die an der Oberfläche des Gehirns sichtbaren soge- nannten Thalami geht, trifft unten genau das Chiasma nervorum opticorum. (Taf. XXIL, Fig. 2.) In der Mitte befindet sich ein senkrechter Spalt, der dritte Ventrikel; derselbe ist nur unten spaltförmig, oben wird er durch Auseinanderweichen der ihn eingrenzenden Wände geräumig. Nach oben ist er offen, nach unten durch das Chiasma verschlossen. In der nächsten Umgebung des dritten Ventrikels befinden sich in der Grundsubstanz eine grosse Anzahl kleiner Nervenzellen und Zellenkerne; je weiter von dem Ventrikel entfernt, um so spärlicher werden sie. Verfolgt man auf Querschnitten den Uebergang des Lobus opticus in den Lobus ventrieuli tertü, so zeigt sich, dass der im vorderen Abschnitt des Lobus opticus durch die Querbündel verdeckte Theil des Ventrikels sich vertieft, dabei der Hirnbasis näher rückt, ohne jedoch hier auszu- münden. Bei weiterem Vorschreiten enthält der anfangs als Spalt er- scheinende Ventrikel seitliche Erweiterungen in seinem Basaltheile.. Der Basaltheil des Lobus ventriculi tertii, welcher hinter dem Chiasma nervorum opticorum liegt, ist der Tuber cinereum (Stieda). Dieser Tuber enthält eine kleine Höhle, welche nichts weiter ist, als der untere erweiterte Ab- schnitt der Höhle des Lobus ventriculi tertü. Vorn hat der dritte Ventrikel ebenfalls eine basalie Erweiterung. Einerseits setzt sich der dritte Ventrikel an der Oberfläche des Hirns fort in die zwischen den beiden Lobi hemisphaerici befindliche Längsfurche; andererseits schiebt sich der dritte Ventrikel an der Hirnbasis vor, in jenen leicht gewölbten Theil hineinragend, welcher vor dem Chtiasma nervorum opticorum liegt und von Stieda als Lamina terminalıs bezeichnet wird. Die Lobi hemisphaerici und die Tubercula olfactoria. Die Lobi hemisphaerici (Centralmasse des Geruchssinns Carus, He- misphaeren des grossen Hirns Tiedemann, Grosse Hemisphaeren Schiess, Lobi cerebrales Reissner) sind nur in der Mitte durch einen Amphibien. 201 Längsspalt vollständig,getrennt, im Uebrigen hinten und vorn mit einander verwachsen. (Taf. XXII, Fig. 35.) Ein Querschnitt inch beide Lobi an der Stelle, wo dieselben völlig von einander getrennt sind, zeigt, dass jeder EA oben breit, unten schmal ist und einen Höhlen einschliesst, den Ventriculus as (Taf. XXIL, Fig. 3, ec, d). Der Ventrikel erscheint auf einem EDEN eneuit oben abgerundet, unten in eine Spitze auslaufend. Jeder Lobus hemisphaericus besteht vorwiegend aus fein sranulirter Grundsubstanz mit eingelagerten spindelförmigen, rundlichen oder birn- förmigen Nervenzellen und zerstreuten Zellenkernen, welche in der näch- sten Umgebung des Ventrikels sehr dicht und zur Peripherie hin immer spärlicher werden. Die beiden Lob: hemisphaerie: sind mit ihren hinteren Abschnitten sowohl unter einander als mit dem.Lobus ventrieuli tertw innig verwachsen. Die Substanz der Lamina terminalis geht ohne Grenze über in die Substanz der Lobi hemisphaerici. Durch die Verwachsung der Lobi hemisphaerici unter einander und mit der Lamina terminalis wird zwischen den beiden Lobi hemisphaerici ein Raum abgegrenzt, welcher dem hinteren Theile des die Lobi hemisphae- rieı trennenden Sulcus longitudinalis superior entspricht. Der Raum ist mit . Cylinderepithelium ausgekleidet und muss somit für einen Abschnitt der Centrallöhle des Nerversystems gelten. Stieda nennt diesen Raum „ Ventrieulus communis loborum hemisphaericorum“. Er eommunieirt mit beiden Seitenventrikeln durch einen kurzen aber engen Kanal, welcher die me- diale Wand jedes Lobus haemisphaericus durchbohrt. (Foramen Monroe.) Um die Communication der beiden Seitenventrikel mit dem dazwischen liegenden Ventriculus communis zu übersehen, geben horizontale Längs- schnitte darüber die besten Verhältnisse. Im vorderen Theile werden die Lobi hemisphaerici kleiner, ebenso auch ihre Höhle; die medialen Wände verschmelzen mit einander, die Höhlen verschwinden, nur ein oberer und unterer geringer Hinsehnätl deuten auf die ursprüngliche Gliederung in zwei Theile. Die Tubercula olfactoria (Riechkolben Schiess, Lobi olfactorii Reiss- ner) sind nichts weiter als die kugeligen vorderen Abschnitte der beiden Hemisphaeren. Beide Tubercula stellen eigentlich eine zusammenhängende Masse dar, an welcher nur durch den Sulcus Tongitudinalis superior und den Sulcus inferior die ursprüngliche Zusammensetzung zu erkennen ist. Sie sind gerade so gebaut, wie die Lobi hemisphaerici, d. h. sie bestehen aus granulirter Grundsubstanz mit zerstreuten, spindelförmigen Nervenzellen. Markhaltige Nervenfasern wurden von Stieda nicht in den Tubercula olfactoria gefunden. Dagegen sehr viele marklose, welche die ganze vor- dere convexe Oberfläche der Tubercula als mächtige Schicht bedecken. Ein regelmässiger Verlauf ist nicht erkennbar, sondern die Fasern laufen in allen Richtungen durch einander. Aus diesen Fasern setzt sich der Nervus olfactorius zusammen. 202 Nervenlehre. Ein ganz kleiner Theil der Längsfasern an der medialen Wand jedes Lobus hemisphaericus lässt sich bis nach vorn in der Gegend des Tuber- culum begleiten; wie es scheint, entstammen dieselben den obern Bündeln der Commissura anterior. Alle Hirnhöhlen sind wie der Kanal des Rückenmarkes mit einer ein- fachen Lage kegelförmiger Cylinderepithelien-Zellen ausgekleidet. Die Zellen haben alle die Eigenthümlichkeit, dass von der der Peripherie zu- gekehrten Spitze des Kegels ein langer Fortsatz ausgeht, welcher dem Epithel ein regelmässiges Ansehen giebt. An einzelnen Stellen ändert sich das Epithel. An solchen Stellen, wo nämlich die betreffende Höhle nicht völlig durch Nervensubstanz verschlossen wird, sondern wo nur die Pia mater einen Verschluss bildet, da wird durch Uebergangsformen das Epithel zu einem Plattenepithel und überzieht als solches die dem Ven- trikel zugewandte Fläche der Pia mater. So geschieht es an den Seiten- wandungen des vierten Ventrikels, der ganzen hintern Fläche des Cere- bellum, dem Ventriculus communis loborum hemisphaericorum u. S. W. Die bindegewebige Pia umgiebt alle Hirntheile. Starke Fortsätze, wie im Rückenmark, werden nicht in die Substanz des Gehirns hinein- geschickt, wohl aber viele zarte. — Die stiftartigen Fasern, welche von der Pia ausgehen, die Stützfasern, sind im Gehirn besonders entwickelt. Die feinen, mit einer kleinen Verbreiterung der Pia aufsitzenden Fasern treten weit in die Substanz hinein als scharf contourirte Streifen. Die Stützfasern stehen sehr dicht und sind so regelmässig in ihrem Verlauf, dass gewisse Hirntheile deutlich auf Schnitten ein gestreiftes Aussehen erhalten, so z. B. das Cerebellum, die Decke des Lobus opticus, die Rand- zonen der Lobi hemisphaer:ici u. s. w. Dadurch, dass an einzelnen Stellen die Fortsätze der Epithelzellen hinzukommen, wird die Streifung noch stärker. 1 Die Plexus choroidei des dritten und vierten Ventrikels stellen sich mit grosser Klarheit als gefässhaltige Fortsätze der Pia dar, welche an ihrer, der Höhle zugekehrten Fläche ein Plattenepithel tragen. Die Glandula pinealis erscheint ebenfalls nur als ein solches Convolut von Blutgefässen, vielleicht ist sie beim Frosch nur als ein Theil des Plexus choroideus aufzufassen. Der Hirnanhang besteht nach Stieda aus zwei Theilen. — Der obere sich unmittelbar an das Tuber cinereum anlehnende Theil wird durch binde- sewebige Grundsubstanz von mehr faserigem als granulirtem Aussehen und Blutgefässen gebildet. Der untere Theil besteht aus ziemlich dicht neben einander liegenden Schläuchen, welche durch Blutgefässe von ein- ander getrennt werden. Die Schläuche erscheinen als ceylinderförmige Röhren, welche mit einem einschichtigen Cylinderepithelium ausgekleidet sind; a erfüllt das Epithel die Röhren so vollständig, Ban, kein En sichtbar ist. AmpBibin 203 Einen ne der E arychländke mit dem Epithel des Ven- trieulus tertius konnte Stieda nicht auffinden. Reissner, welcher ebenfalls an der Hypophysis cerebri zwei Theile unterscheidet, von welchen der eine kleinere über und: vor dem anderen grösseren liegt, lässt den kleineren Theil ebenfalls wieder aus zwei Stücken zusammengesetzt sein. Dieser Abschnitt besteht aus spärlichem Bindegewebe und einigen verhältnissmässig starken Gefässen. Der zweite Abschnitt wird der Hauptmasse nach aus rundlichen oder polyedrischen Zellen von 0,016—0,024 Mm. im Durchmesser mit Kernen von 0,008 bis 0,012 Mm. mit Kernkörperchen zusammengesetzt. Die Zellen berühren ‚sich ‚unter einander, werden aber durch zarte Bindegewebslamellen in grössere oder Einsre Portionen zusammengefasst. Der zweite viel grössere Theil besteht aus scharf begrenzten Seen von 0,04—0,08 Mm. Breite. Diese haben zur Hülle eine feine, structur- lose Membran und zum Inhalte cylindrische oder kegel- und spindelför- mige granulirte Zellen von 0,02—0,04 Mm. Länge und 0,008—0,016 Mm. Breite, mit einem Kern von 0,006—0,012 Mm. im Durchmesser und einem Kernkörperchen. Die so gebildeten Stränge schlingen und winden sich nach alle Richtungen durcheinander und umfassen dabei die Blutgefässe. Gehirnnerven. Urodelen. Die Augenmuskelnerven, Die Untersuchung der Augenmuskelnerven bietet bei den Urodelen besondere Schwierigkeiten dar. Sie sind bei den meisten Gattungen von fast mikroskopischer Feinheit und ausserdem in so dichtes Zellgewebe eingebettet, dass es unter den Perennibranchiaten und Derotremen nur ausnahmsweise bei Siredon an Fischer gelungen ist, die Verbreitung des dritten und vierten Paares zu ermitteln. Der N. oculomotorius tritt vor und unter der Insertion des M. rectus inferior in die Orbita ein. Er theilt sich in zwei Theile: a) Der eine wendet sich sofort nach oben und verbreitet sich im Rectus superior und Rectus internus. b) Der andere tritt von vorn und unten her an den Rectus inferior und giebt ihm Zweige. Ein Faden desselben tritt an der vorderen late- ralen Insertion dieses Muskels wieder aus demselben hervor, läuft, dem Bulbus hart anliegend, an dessen Ventralfläche nach vorn und tritt in den M. obliquus inferior ein, in welchem er endigt. Der N. patheticus s. trochlearis tritt bei Siredon als äusserst feiner Nervenfaden durch ein eigenes, vor und über dem des Oculomotorius ge- legenes Loch aus dem Schädel und innervirt den .M. obliquus superior. Er scheint auch einzelne Fäden in die Haut oberhalb des Auges ab- zugeben. 204 Nervenlehre. Den Verlauf des N. abducens konnte Fischer nicht ermitteln. Bei Uryptobranchus jJaponiceus bestehen nach den Untersuchungen von Schmidt, Goddard und J. v. d. Hoeven der N. oculomotorius und patheticus als selbständige Nerven, während der N. abducens aus dem Ramus nasalıs n. trigemwmi entspringen sollte. Humphry konnte keinen der Augenmuskelnerven in der Orbita verfolgen. Der Ursprung des N. abducens aus dem Ramus nasalis n. trigemimi wird von ihm geläugnet. Bei Salamandra folgt nach den Untersuchungen von Fischer dem N. oculomotorvus im Anfang die Scheide des N. opticus und theilt sich dann in zwei Aeste, von welchen der eine den Ramus nasalis n. brigemini kreuzt und den M. rectus internus innervirt, während der andere, nach Abgabe eines Zweiges an den M. rectus inferior, mit zahlreichen Zweigen den M. obliquus inferior innervirt. Einen von dem N. oculomotorius abgehen- den Zweig nach dem M. rectus superior konnte Fischer nicht auffinden. Die anderen Augenmuskelnerven scheinen von Aesten des Ramus nasalıs n. trigemim versorgt zu werden. Wie die Augenmuskelnerven bei den übrigen Gattungen der Urodelen sich verhalten, ist uns bis jetzt noch nicht bekannt. Nervus trigeminus. Der N. trigeminus, der bei allen Gattungen Fasern des N. facialis in seine Wurzel aufnimmt, zeigt überall fast denselben Verlauf seiner Zweige. Bei allen Gattungen sind die gewöhnlichen drei Hauptstämme zu unter- scheiden (Menobranchus, Amphiumea, Siren, Menopoma, Cryptobranchus, Salamandra), zu denen sich nur ausnahmsweise ein vierter direct aus dem Ganglion austretender Hauptzweig (Süredon) gesellt. 1) Der erste bei Siredon aus dem Ganglion Gasser entspringender Nerv ist der feinste. (Taf. XXI, Fig. 1.) Er entsteht aus der dorsalen. lateralen Fläche des Ganglion, wendet sich zwischen dem M. petro-tym- pano-masillaris (masseter) und fronto-parieto-masillaris (temporalis) nach oben, biegt, wenn er aus diesem Muskel hervorgetreten ist, nach vorn um und geht dorsal- und medialwärts vom Auge bis zur Nasengegend, wo ei sich in die Haut ausbreitet. Dieser Nervenast fehlt bei den Gattungen, bei welchen der N. trige- minus nur drei Aeste zeigt. | 2) Der R. nasalis (R. ophthalmicus aut., R. nasalıs Fischer) tritt durch ein besonderes Loch, welches etwas vor dem der übrigen Zweige gelegen ist, aus dem Schädel heraus. Bei Menopoma ‚liegt dieses Loch in dem Os pterygoideum. Er wendet sich bei Siredon (Taf. XXI, Fig. 1, 5“) der seitlichen Schädelwandung dicht anliegend nach vorn und tritt über den M. rectus externus (re) unter dem M. rectus superior (rs) fort. Unter und eben vor letzterem Muskel giebt er einen Zweig lateralwärts ab, der sich in mehrere Fäden auflöst. Einer derselben geht nach aussen und vorn und tritt eben vor dem M. rectus superior in den Bulbus (Ramus ciliaris). Amphibien. 205 Ein anderer geht schräg nach aussen und vorn unter dem M. obliquus superior (os) durch an die Haut des Auges. Nach Abgabe dieses Zweiges theilt sich der Ramus nasalis (ophthal- micus), der nun etwa an der Mitte des Augapfels (b) liegt, in zwei gleich starke Aeste, welche noch bis an den M. obliquus superior zusammen verlaufen, dann aber sich trennen. «) Einer derselben wendet sich schräg nach innen und vorn, tritt unter dem Os frontale anterius an den Riechnerven heran, giebt nach oben einen Faden ab an die Haut und verschmilzt gänzlich mit den Zweigen des N. olfactorius (1). . $) Der zweite tritt ventralwärts vom M. obliquus superior durch nach vorn und aussen, längs der lateralen Kante des Os frontale anterius und theilt sich ebenfalls wieder in zwei Zweige: | aa) der eine breitet sich in der Haut vor dem Auge aus; bb) der zweite tritt über den Vomer fort und breitet sich zugleich mit dem Ramus palatinus n. facialıs in der vorderen Haut der Mundhöblen- decke aus. Bei Menobranchus liegt der Kamus nasalis ventralwärts von dem M. fronto-parieto-mazxillarıs (temporalis) und über dessen untersten Fasern nach vorn. In der Gegend des Auges angelangt, tritt er über den M. rectus externus und unter dem M. rectus superior fort. Unter letzterem Muskel theilt er sich in zwei Hauptzweige. Von diesen giebt der innere schwächere einen Zweig an die Haut der Stirne, dann einen zweiten feineren in den Bulbus (Ramus ciliaris) und tritt endlich mit den beiden übrigen Haupt- zweigen unter dem M. obliquus superior fort und in die Nasenhöhle. Hier verlaufen die Endzweige des Ramus nasalis eine Strecke dorsalwärts von der Ausbreitung des Riechnerven und verbreiten sich mit der letzteren zu- gleich in die Schleimhaut. Bei Menopoma (Taf, XXI, Fig. 2, 5°) läuft der N. nasalis (ophthal- micus) schräg nach vorn und etwas nach aussen, dem langen M. retractor bulbi (rb), der zugleich die Fasern des M. rectus externus und des M. rectus superior zu enthalten scheint, dicht anliegend. Er giebt feine Zweige («, £) an die Haut des Auges und einen Zweig (a), der unter dem M. obliquus superior durch bis vor das Auge tritt, wo er mit dem Ende des zweiten Astes (5') zu einem kurzen Stamme (v) verbindet, der von oben her in den Knochen des Oberkiefers eintritt. Nach Mayer’s (20) Untersuchungen durchbohrt dieser Stamm den Oberkiefer, um sich in der den letzteren bedeckenden Haut auszubreiten. — Nach Abgabe dieses Zweiges durch- bohrt der Rest des N. nasalis die Deckknochen der Nase, dringt in die Nasenhöhle ein und verbreitet sich theils in der Schleimhaut der letzteren, theils in der die Schnauzenspitze bedeckenden Haut. Bei Cryptobranchus japomicus kreuzt der. N. nasalis (Ophthalmicus: -Humphry) den N. opticus und scheint nach den Angaben von Humphry sich fast vollkommen wie bei Menopoma zu verhalten. Wie Mayer (20) bei Menopoma angiebt, kommt auch bei Uryptobranchus ein Ast vor, 206 ‘ Nervenlchre. welcher den Oberkiefer durchbohrt und von Humphry als „Infra-orbital ‚ nerve“ gedeutet wird. Während nach Fischer bei Menopoma ein Zweig des Ramus nasalis mit dem Ende des zweiten Astes des Trigeminus anastomosirt, sollte bei Oryptobranchus nach Humphry ein Ast des Ra- mus nasalıs mit dem dritten Ast des Trigeminus anastomosiren. Ein von Schmidt, Goddard und J. v. d. Hoeven erwähnter Zweig zur Inner- 'virung des M. rectus superior konnte Humphry nicht wiederfinden. Bei Proteus anguwineus (Taf. XXI, Fig. 3) theilt der Ramus nasalıs sich in zwei Aeste, welche beide bis zur Haut der Schnauzenspitze sich verästeln. Bei Salamandra (Taf. XXI, Fig. 4) theilt der Ramus nasalis sich in drei Aeste. Von diesen endet sich der eine «) nach oben und aussen, innervirt den M. rectus superior, ß) der zweite versorgt die obere Partie der Palpebra superior, Y der dritte verläuft in der Nähe des M. obligunks superior und scheint diesen Muskel zu innerviren. Der Ramus mazillarıs superior (Supramazillary Humphry) bildet den zweiten (bei Siredon der dritte) Ast des N. trigeminus. Bei Süredon (Taf. XXI, Fig. 1, 5") ist er bedeutend schwächer, als der Ramus na- salis. Sobald dieser aus dem Ganglion entsprungen, wendet er sich nach aussen und vorn zwischen den M. petro-tympano-maxillarıs (Masseter) und Fronto-parieto-maillarıs (Temporalis). Er tritt unter dem Augapfel durch beständig feine Zweige in die den Oberkiefer deckende Haut aussendend. Er geht nach vorn bis in die Gegend des Nasenloches und breitet sich ganz in der Haut aus. Auch bei Menobranchus verläuft der risk mazillaris superior zwischen dem M. petro-tympano-masillaris (Masseter) und Fronto-parieto- masıllarıs (Temporalıs) nach vorn, giebt einen stärkeren und mehrere schwächere Zweige an die Haut der Stirn und der Wange bis zur Gegend des Nasenloches. | Bei Proteus angwmeus (Taf. XXI, Fig. 3) zeigt der Ramus mazillarıs superior n. trigemini ungefähr denselben Verlauf als bei Menobranchus. Bei Menopoma tritt der Ramus mazillarıs superior (Taf. XXI, Fig. 2, 9‘) ebenfalls zwischen den Kaumuskeln, versorgt die Haut des Zwischen- kiefers mit zahlreichen Zweigen (&), läuft unter dem Auge nach vorn und anastomosirt mit dem Zweige (n) des Ramus nasalıs. Einen ungefähr ähnlichen Verlauf zeigt Uryptobranchnus, Bei Salamandra (Taf. XXI, Fig. 4) giebt der Ramus mazxillaris su- perior Zweige an den M. petro-tympano-maxillarıs (Masseter) und fronto- parieto-mazillarıs (Temporalis) und theilt sich dann in zwei Aeste, einen Ramus mazillarıs superior und einen Ramus mawillarıs inferior. Der Ramus maxillarıus superior tritt zwischen den M. petro-tympano- mazillarıs (Masseter) und fronto-parieto-mazillarıs (Temporalis) nach aussen, giebt einige feine Aestehen an das unteu regenglieAd und verzweigt sich dann in die Haut der Wange bis zur Nasengegend. | Amphibien. 207 Der stärkste aller Aeste ist der Ramus mazillaris inferior (Infra- mazillary Humphry). Bei Siredon (Taf. XXI, Fig. 1, 5“) tritt er be- deckt von dem M. petro-tympano-mazillaris (Masseter) und fronto-parieto- mazillaris (Temporalis), denen er Zweige giebt, nach aussen und unten vor dem Os iympanicum abwärts laufend. Dicht vor dem Gelenke des Unterkiefers giebt er einen Zweig nach unten (5i) an die das Gelenk bedeckende Haut, wendet sich dann (5y) nach vorn auf der oberen und lateralen Kante des Unterkiefers. Letzterer wird etwa in der Mitte seiner Länge von einem Knochenkanal von oben nach unten durchbohrt. Durch diesen Kanal tritt unser Nerv nach unten und theilt sich dann in zwei Hauptzweige: a) der hintere, schwächere giebt Zweige an die Haut und verzweigt sich .dann in den hinteren Theil des M. intermasıllarıs anterior (Mylo- hyoideus) ; b) der vordere, stärkere theilt sich wieder in zwei Aeste: «) der eine (äussere) versorgt die Haut des Unterkiefers, P) der andere (innere) schwächere giebt ebenfalls einige Zweige an ‘die Haut und verzweigt sich dann in den vorderen und mittleren Theil des M. intermasillarıs anterior (Mylo-hyordeus). Bei Menobranchus theilt der Ramus mazillarıs inferior — nach Inner- vation der Kaumuskeln — sich vor dem Gelenke des Unterkiefers in drei Zweige. a) Der vorderste, stärkste läuft längs des Unterkieferknochens an der lateralen und ventralen Kante desselben nach vorn und verbreitet sich an der diesen bedeckenden Haut. b) Der mittlere durchbohrt von oben nach unten den Unterkiefer, wendet sich, aus dem Knochenkanal herausgetreten, nach innen und ver- zweigt sich in den M. intermaxillarıs anterior (Mylo-hyoideus). ce) Der hinterste endlich verzweigt sich in die das Gelenk des Unter- kiefers bedeckende Haut. Bei Proteus angwineus (Taf. XXI, Fig. 3) innervirt der Ramus mazxıl- laris inferior ebenfalls den M. intermaxillaris anterior (Mylo-hyoideus). Bei Menopoma theilt der Ramus mazillarıs inferior (Taf. XXI, Fig. 2, 5) nach Innervation der Kaumuskeln sich eben wie bei Menobranchus | in drei Aeste. | a) Der schwächste (?) versorgt die das Gelenk des Unterkiefers be- deckende Haut in Vereinigung mit Fasern des N. facialis. b) Der mittlere (d) und bald darauf auch der c) vorderste, stärkste (y) treten in einen den Unterkiefer durchsetzen- den Kanal. Von dem Ende des dritten Astes entspringen Zweige für -_ M. intermazillarıs anterior (Mylo-hyoideus). Mit Ausnahme eines Astes zur Anastomose mit dem N. nasalis stimmt der N. mazillarıs inferior bei Oryptobranchus fast vollkommen mit dem von Menopoma überein. Ueber die Innervation des M. intermazillaris anterior (Mylo-hyoideus) vom Stamme des Ramus maxillaris inferior n. trigemini 208 a Nervenlehre. wird von Humphry nichts angegeben, obgleich es kaum bezweifelt ‚werden kann, dass hier im Gegensatz zu allen anderen Gattungen der Urodelen der M. intermazillaris nicht vom Trigeminus aus, innervirt werden sollte. | Bei Salamandra (Taf. XXI, Fig. 4) und Triton durchbohrt der Ra- mus maxillaris inferior den M. petro-tympano-masillaris (Masseter), inner- virt die Kaumuskeln, giebt einen Zweig für die Haut des Kiefergelenkes und begiebt sich dann in den Kanal des Unterkiefers. Hier theilt er sich in zwei, von welchen der eine Ast in den Knochenkanal weiter verläuft und, nachdem er in der Kinngegend wieder herausgetreten ist, mit Zwei- gen des N. facialis anastomosirt, während der andere in den M. inier- mazillarıs anterior (Mylo-hyoideus) sich verzweigt. E2 In Bezug auf die Formen des N. facialis schliessen Perennibranchiaten, Derotremen und Salamandrinen sich eng aneinander. Wenn auch immer noch einzelne seiner Elemente in der Bahn des N. trigeminus verlaufen, da ‚ganz eonstant- seine Wurzel eine Verstärkung an diejenige des letzteren absendet, so gehen doch bei den Urodelen in Gegenüberstellung zu den Batrachiern der Ramus palatinus und jugularıs nervi facialis niemals aus Zweigen oder aus dem Ganglion des N. trigeminus hervor. Nachdem der N. facialis bei Siredon (Taf. XXI, Fig. 1, 7) die oben erwähnte Verstärkungswurzel in das Ganglion Gasseri entsendet hat, tritt der Stamm (c) in einen Kanal des Felsenbeines, der sich vor dem Laby- rinth nach aussen um letzteres herumschlingt. Er entsendet hier durch ein eigenes Loch den Ramus palatinus nach aussen, welcher an die Haut des Gaumens zum Vorschein tritt, . der äusseren Haut des Pferygoideum dieht anliegend. Auf der Gaumenhaut verläuft er nach vorn bis zum Vomer, tritt über dessen Zahnplatte fort und verbreitet sich in der zwischen Vomer und Praemazillare liegenden Haut der Mundhöhle. Auch bei Menobranchus, Menopoma, Oryptobranchus, Proteus und Sa- lamandra hat der Ramus palatinus ein besonderes Loch im Felsenbein und stinamt.im Allgemeinen mit dem von Seredon überein. Nach Abgabe des Ramus palatinus geht der Hauptstamm des N. fa- cialis bei Siredon nach aussen und tritt durch ein eigenes Loch aus dem Felsenbeine hervor. Unmittelbar darauf theilt er sich in zwei Theile von gleicher Stärke, welche noch eine kurze Strecke zusammen nach aussen verlaufen. | ' a) Der vordere dieser beiden Stämme ampfängt da, wo sich der Ramus cammımicans (k) des N. glossopharyngeus (gl) in den hinteren Stamm (h) einsenkt, einen sehr feinen und kurzen Verstärkungszweig von diesem ihm jetzt noch sehr benachbarten hinteren Stamm. Unmittelbar darauf trennt er sich von diesem und während letzterer (“) sich nach aussen und hinten wendet, geht er selbst längs der Hinterfläche des Os tympanicum abwärts. Er entlässt hier den Ramus alveolaris, welcher in Amphibien. 209 ein unmittelbar hinter der Gelenkfläche des Unterkiefers gelegenes Loch dieses Knochens ein und verläuft in einen Kanal desselben bis fast an dessen vorderem Ende, geht dann als Ramus mentalis, immer noch an der Hinterfläche des Os tympanicum gelegen, und theilt sich darauf in zwei Aeste, die sich beide in der Haut unter dem M. intermazillarıs posterior (Stylohyoideus) ausbreiten. Bei Menobranchus zeigt der Ramus mentalis einen ähnlichen Verlauf. Bei Menopoma verläuft der Ramus mentalis an der hinteren Fläche des Os tympanicum nach aussen und endigt in der den Unterkiefer deckenden Haut, ohne dass no. aus ihm her- vorgehen. Bei Menobranchus ist der Ramus alocslares nicht, wie bei Siredon, anfangs mit dem Ramus mentalis verbunden, sondern Bier anfangs ein seibständiger Nervenstamm. Hinter dem elek des Unterkiefers tritt er in letzterem ein und verläuft darin nach vorn. Bei Menopoma (Taf. XXI, Fig. 2, 7m) ist der Ramus alveolaris ebh- falls von Anfang an elandie. Er läuft an der ‚hinteren Fläche des Os tympanicum nach aussen und unten bis an das Unterkiefergelenk, giebt hier einen Hauptzweig (4) ab und begiebt sich dann in den Kanal des Unterkiefers. Der zweite der Aeste (Rh), in welche sich der Hauptstamm (c) des N. facialis spaltet, empfängt bei Siredon bald nach seiner Trennung von dem eben beschriebenen ersten Aste den Ramus communicans (k) aus dem N. glossopharyngeus: (gl). Genau an der Stelle, wo er diesen Ast empfängt, giebt er einen feinen Zweig an den ersten Stamm und tritt dann weiter nach aussen als Ramus jugularıs (i) durch die Fasern des M. cephalo- dorso-mazillaris ([cdm] digastrieus), dem er Zweige abgiebt, hindurch. An dessen hinterem und unterem Dritttheil tritt er aus diesem Muskel nach aussen hervor und versorgt darauf den M. intermazillaris posterior (Stylo- hyoideus) (ip) und den Ceratohyoideus externus (ce). Bei Menobranchus scheint der Ramus jugularis keinen Ramus commu- micans vom Grlossopharyngeus zu empfangen. Er innervirt hier ebenfalls den M. cephalo-dorso-mazillarıs (Digastricus) (cdm) und intermazillaris po- sterior (Stylohyoideus) (ip). Bei Menopoma dagegen nimmt er wie bei Siredon den Ramus commu- nicans n. glosso-pharyngei auf und versorgt dann dieselben Muskeln wie bei Menobranchus. . Bei Amphiuma (Taf. XV, Fig. 4 und 5) zeigt der N. facialis einige Abweichungen. Unmittelbar nach seinem Hervortritt theilt er sich in fol- gende Zweige: 1) einen sehr feinen Faden (9c), welcher nach dem Ganglion des N. vagus (glossopharyngeus) sich begiebt; 2) einen viel stärkeren Ast, welcher nur Amphiuma eigen ist (n). Er geht zwischen den beiden Portionen des M. cephalo-dorso-mazillaris (Di- gastricus) (cdm), tritt unter dem Ramus commimnicans n. glossopharyngei (ze‘) durch, läuft über die Kiemenspalte innerhalb der Thymusdrüse (d), Bronn, Classen des Thier-Reichs. VL. 2, 14 9 10 Nervenlehre, giebt eine feine Anastomose an den N. vagus und verliert sich zwischen pen Fasern des der Luftröhre zutretenden M. hyotrachealis; 3) mehrere feine Zweige (mu) nach dem M. cephalo-dorso-mazillaris (digastricus). | | 4) Der Ramus jugularıs () nimmt den lateralwärts über den zweiten und dritten Ast herabsteigenden Ramus communicans (ge) des Glossopha- yyngeus auf und versorgt den M. intermazillaris posterior (Stylohyordeus) (ip) und Omo-humero-mazillaris (ohm). | 5) Der Ramus mentalis (me) verbreitet sich mit allen seinen Zweigen an der den Unterkiefer und den M. intermasillarıs amterior (Mylohyoideus) deckenden Haut. Ein Ramus palatınus nides von Fischer bei Amphiuma nicht ver- folgt. Ein Ramus alveolaris wurde bei Amphiuma nicht angetroffen, ob- gleich er höchstwahrscheinlich hier wohl auch nicht fehlen wird. Bei Siren lacertına gehen aus dem N. facialis folgende Zweige hervor: 1) Der Ramus palatınus geht längs des Os tympanıcum nach aussen und innervirt die Haut des Gaumens. 2) und 5) Der kamus 'mentalis und der Ramus jugularis treten dicht neben einander als zwei Stämme von gleicher Stärke nach aussen und durchbohren den M. petro-tympano- masillaris (Masseter) (ptm). Beide wenden sich um die hintere Ecke des Unterkiefers herum; der eine Ast, Ramus jugularıs, innervirt den M. cephalo-dorso-mazsillarıs (digastricus) und den M. intermazillaris posterior (Stylohyoideus); der andere Ast, Ra- mus mentalıs, verzweigt sich in der den Unterkiefer von unten Yu be- deckenden a 4) Ein in dem hkamus jugularıs eintretender Ramus commmnicans des N. glossopharyngeus wurde nicht beobachtet, dagegen wohl ein feiner Ver- bindungsast zum Ganglion des N. vagus (Kopftheil des Sympathicus). 5) Der Ramus alveolaris mit dem Ramus palatinus zugleich entsprun- gen, wendet sich gleich von diesem ab und tritt nach unten und von innen her an den Unterkiefer heran. Nach Abgabe verschiedener feiner Hauptzweige tritt er von innen her in den Unterkiefer ein und verläuft in den Knochenkanal nach vorn. Das Loch für seinen Eintritt in dem Unterkiefer liegt etwas vor demjenigen, aus welchem das Ende des Ramus mazillarıs inferior trigemini hervorkommt. Auch bei Proteus anguineus giebt der N. facialis drei Zweige ab. Der Ramus jugularis empfängt hier jedoch eben wie bei Siren und Menobran- chus keinen Ramus communicans n. glossopharyngei. Der Ramus palatinus versorgt die Haut des Gaumens. Der: dritte Ast giebt Hautäste für die Haut des Unterkiefers ab und theilt sich dann in zweien, den Ramus mentalis und alweolaris, welche sich wie bei den übrigen Gattungen der Urodelen verhalten. Bei Oryptobranchus japonicus werden von Schmidt, Goddard und J. v. d. Hoeven wohl ein Ramus jugularis, welcher sich mit dem Ramus communicams nervi glossopharyngei vereinigt, Sowie ein Ramus palatinus Aumlibig 311 angegeben, dagegen sollte tinch ihnen ein Ramus alveolarıs fehlen. Auch bei Salamandra lassen sich drei Zweige unterscheiden, den R. jugularis, palatinus und alweolarıs. Der Rämus jugularis ande Sich nach innen und hinten und giebt den Ramus communicans n. glossopharynger ab. Dann läuft er zwischen dem M. cephalo-mazillaris (digastrieus), dem er Zweige abgiebt, und dem Os tympanicum nach unten und innervirt den M. iniermazillarıs posterior (Stylohyoideus) und Ceratohyoideus externus. Der Ramus palatinus läuft auf der Gaumenhaut nach vorn bis zum Vomer und verbreitet sich an die Haut der Mundhöhle. Der Ramus alveolaris ist der feinste von den drei aus dem N. facialis hervorgehenden Zweigen. Er tritt in ein hinter der Gelenkfläche des Unterkiefers gelegenes Loch dieses Knochens und verläuft in einen Kanal desselben bis fast an dessen vorderes Ende gemeinschaftlich mit dem Ramus mazillaris inferior des N. trigeminus, wo er sich bis zur Kinn- gegend verfolgen lässt. Bei Coecilia annulata theilt der N. trigeminus sich, sobald er aus dem Schädel herausgetreten, in drei-Aeste, den Ramus nasalis, mazıllaris supe- rior und inferior. Der Ramus nasalis (Taf. XXI, Fig. 6, «) giebt einen sehr feinen Zweig nach den Muskeln des Tentakels, welches vor dem Auge sich be- findet (Taf. XXI, Fig. 6, 5), und theilt sich dann in zwei Aeste. Der eine stärkere (Taf. XXI, Fig. 6, ö) geht nach innen und dann durch ‚das Nasenbein gedeckt nach vorn, giebt Aeste ab, welche die des N. ol- factorius kreuzen und verzweigt sich in die Haut der Nasenspitze. Der andere viel zartere (Taf. XXI, Fig. 6, j) wendet sich nach aussen, geht in der Nähe des Os mazillare nach vorn, perforirt mit. einigen äusserst feinen Zweigchen diesen Knochen und van sich in die Haut der Nasengegend. Der Ramus masillarıs ie (Taf. XXI, Fig. 6, b) wird durch die Kaumuskeln gedeckt, giebt zwei dünne Aestchen (Taf. XXI, Fig. 6, y, k) ab, welche die Haut des Auges versorgen und begiebt sich dann als Ra- mus alveolaris superior in den knöchernen Kanal des Oberkiefers. In diesem Kanal eingeschlossen verläuft er bis zur Nasenspitze,.wo derselbe sich in die Haut verzweigt. Der Ramus mazillaris inferior (Taf. XXI, Fig. 6, ce) wendet sich nach aussen und unten, innervirt die Kaumuskeln und zeigt am Unter- kiefer angekommen dieselben Verhältnisse, wie bei Salamandra und Triton. Hier theilt er sich in zwei’Aeste, von welchen der eine — der Ramus alveolaris inferior in dem Kanal des Unterkiefers eingeschlossen nach vorn verläuft und sich in die Kinngegend (als Hautast) verzweigt, während der andere den M. intermazillaris anterior (Mylohyoideus) innervirt. Der N, facialis bildet bei Coecilia annulata, wie bei den Urodelen 14* 212 Nervenlehre. einen eigenen Stamm und ist nicht wie bei den Anuren mit dem Trigemi- nus verwachsen. Den einzigen bis jetzt bekannten Zweig des Facialis bildet der Ramus jugularıs (Taf. XXI, Fig. 6, g), welcher sich in drei Aeste theilt; der eine (7) innervirt den M. tympano-mazxillaris; der andere (9) herkoret: die Muskeln der Pharı yn&, während der dritte (k) mit dem N. sympathicus in Verbindung steht. Die Vagusgruppe (N. glosso-pharyngeus, Vagus und Accessorius Willisu, N. vagus der Autoren). | Gewöhnlich sind die dieser Nervengruppe angehörigen Elemente schon in der Schädelhöble so mit einander verschmolzen, dass sie das Foramen jugulare als gemeinschaftliche Austrittöffnung benutzen. In diesem Falle ist es schwierig, die einem jeden derselben zugehörigen Elemente zu scheiden. | Wie schon früher angegeben, zeigt sich nur bei einigen eine mehr (Siren) oder weniger (Amphiuma) ausgesprochene Trennung in zwei Ab- theilungen, eine vordere aus der ersten Wurzel hervorgehende (Glosso- pharyngeus) und eine hintere aus den beiden letzten Wurzeln gebildete (N. vagus und accessorius Willst); letztgenannte werden wir einfach als Vagus bezeichnen. Bei Siren lacertina hat der Glosso-pharyngeus ein eigenes, etwas vor demjenigen des Vagus gelegenes Loch. Hier und bei Amphiuma, wo das Ganglion des N. vagus von dem mit ihm in gemeinschaftlicher Schädel- öffnung liegenden (Grlosso-pharyngeus durch eine leichte Einschnürung ab- gesetzt erscheint, ist Fischer zu dem Schluss gekommen, dass u Glosso-pharyngeus folgende Zweige zuzuschreiben sind: 1) eine sympathische Schlinge mit dem Ganglion des N. facialıs, 2) ein nicht immer vorhandener Ramus communicans mit dem Ramus yugularıs n. facialıs, 3) ein Ramus pharyngeus, 4) ein Ramus jugularis, 5) der erste Kiemennerv. Dem N. vagus selbst dagegen gehören: 1) der zweite und dritte Kiemennerv, 2) ein Zweig für den M. capiti-dorso-scapularıs (Cucullaris) (eds), 3) der auch den Ramus recurrens enthaltende Kamus intestinalis, 4) ein aus letzterem hervorgehender N. lateralis inferior s. superfieialis, 5) ein meist direct aus dem Ganglion entspringender und gewöhnlich in zwei Aeste verlaufender N. lateralis superior s. profundus. Bei Siren lacertina, wo der N. glosso-pharyngeus schon beim Austritt aus dem Schädel von dem N. vagus getrennt ist und durch eine eigene Austrittsöffnung im Oceipitale laterale den Schädel verlässt, theilt derselbe sich gleich bei seinem Austritt in drei Theile. Amphibien. 213 a) Ein zum Ganglion des N. facialis tretender Zweig (bei den ande- ren Gattungen als Kopftheil des N. sympathicus bezeichnet). b) Ramus lingualis innervirt den .M. levator arcus primi, ceratohyordeus _ extermus, geht dann an das Dorsalsegment des ersten Kiemenbogens, um, demselben dicht anliegend, nach unten zu laufen. Ganz an der Ventral- fläche des Körpers angelangt, theilt er sich in zwei Theile: ce) ein feiner Ast zur Haut des Schlundes, ß) ein zweiter stärkerer, welcher mit einem Zweige des dritten Sei: mes des N, glosso-pharyngeus anastomosirt und den M. ceratohyoideus M- ternus versorgt. c) Der dritte Stamm des N. glosso-phanyngeus enthält Elemente für das erste und zweite Kiemenbüschel. Er dringt von innen her an den M. levator arcus secundi heran, versorgt ihn mit Zweigen und theilt sich dann in drei Aeste. Von diesen drei Zweigen geht «) eine Anastomose an mit einem Ast des folgenden Stammes des N. glosso-pharyngeus und versorgt die Haut und die Muskeln des zweiten Kiemenbüschels, ö) der andere versorgt das erste Kiemenbüschel, y) der dritte anastomosirt mit dem zweiten Ast des N. lingualis n. glosso-pharyngei zu dem Stamm, von welchem Zweige für den M. cerato- hyoideus internus entspringen. Aus dem Ganglion des N. vagus selbst entspringen bei Sören zunächst noch einige für die Kiemen bestimmte Zweige: 1) Der erste tritt vorn an den M. levator arcus tertii heran, innervirt diesen Muskel, giebt einen Ast ab, welcher mit dem zweiten Stamm ana- stomosirt, und verliert sich endlich in den M. levator branchiae tertiae. 2) Der zweite Stamm des Vagus ist viel schwächer als der vorige, giebt einen Ast für den M.levator arcus tertii ab, anastomosirt mit einem Ast des ersten Stammes und verbreitet sich in die Haut des dritten Kie- menbüschels. 3) Der dritte Stamm innervirt den M. levator arcus quarti. 4) Der vierte Stamm ist der stärkste von allen. Gleich nach seinem Ursprung giebt er ab den: a) Nervus lateralis superior, welcher sich in einen feineren a) Ramus lateralis superior superficialis, welcher über das Schulterblatt nach hinten verläuft, und einen stärkeren P) Ramus lateralis superior profundus theilt. Letzterer tritt zwischen die Fasern der epaxonischen Rückenmuskeln ein und läuft über die Enden der Rippen und Querfortsätze der Wirbel fort nach hinten, wo er seinen Weg in der Seitenlinie verfolgt. b) Einen Zweig für den M. dorso-trachealis. Der Stamm geht nun nach hinten bis zur Gegend des Schultergerüstes und giebt, dort angelangt, folgende Aeste ab: einen c) Ramus recurrens, welcher um den M. dorso- brachealis herumgeht und folgende ERIIER entlässt: 214 Nervenlehre, ce) einen‘ Ast für den M. constrietor arcuum (ca), P) einen anderen für den M. protactor arcus quartı, y) einen dritten für den M. hyo-trachealis und dorso-trachealis und einen feinen Endast für den M. constrictor aditus Taryngis. d) Der vierte Stamm des N. vagus innervirt den M. adductor bramchiae tertiae. e) Der Nervus lateralis inferior, der fünfte Se des Vagus, tritt medialwärts vom Schultergerüst nach hinten und verfolgt diese Richtung dicht unter der Haut am unteren Dritttheil der Körperhöhe. f) Der Rest des vierten Stammes ist der Ramus intestinalis, welcher medianwärts vom N. hypoglossus nach hinten und innen geht, um sich an den Eingeweiden zu verbreiten. Bei Siredon pisciformis sind die Elemente beider Nerven mit einander verschmolzen. Aus dem grossen Ganglion treten folgende Nerven hervor (Taf. XX]. Fig. 1): 1) der Ramus commumicans (k) mit dem Ramus jugularis (‘) des N. facialıs. Er nimmt auf seinem Wege nach aussen und vorn gleich nach seinem Ursprung noch einen Faden aus dem Ramus pharyngeus (ph) des N. glosso-pharyngeus (gl) auf und senkt sich in den Ramus jugularıs n. facialıs ein, der durch ihn um etwa die Hälfte verstärkt wird; 2) der Ramus lingualis oder Glossopharyngeus (gl) entlässt gleich nach seinem Ursprunge zwei feine Nerven, die sich nach vorn wenden und von der Dorsalseite aus sich an der Haut des Schlundes ausbreiten. Einer derselben (ph) seht bis zu dem eben beschriebenen Ramus commumicans, um mit ihm zu verschmelzen. Nach Abgabe der Schlundnerven ke der Giossase seinen Weg nach aussen und hinten und tritt von innen her an den M. levator arcus prinw (la') heran. Hier giebt er einen feinen Zweig ab, der mit einem Aste des folgenden Zweiges zu einem Stamm verschmilzt und in das erste Kiemenbüschel dringt. Der Glossopharyngeus selbst tritt dann ebenfalls von innen her an den Levator arcus primi heran, geht durch ihn hindurch, indem er ihn mit Zweigen versorgt und innervirt dann die Mm. ceratohyoideus externus, in- ternus und intermazillaris posterior (Stylo-hyordeus) (1). 3) Der dritte (br) aus dem Ganglion entspringender Nerv, theilt sich in zwei Aeste, von welchen der eine mit dem erst beschriebenen Ast des Glossopharyngeus anastomosirt und die Muskeln und die Haut des ersten Kiemenbüschels innervirt, während der andere die Haut und die Muskeln des zweiten .Kiemenbüschels innervirt. 4) Der vierte aus dem Ganglion des N. vagus austretende Stamm (br‘) enthält Fasern für das zweite und dritte Kiemenbüschel, tritt zwischen . dem .M. levator arcus secundi (la) und arcus tertü (la'') und theilt sich in zwei Aeste, von welchen der eine mit dem erst beschriebenen Zweig des dritten Stammes anastomosirt und das zweite Kiemenbüschel versorgt, Amphibien. ? 215 während der andere für die Haut und Muskeln des dritten Kiemen- büschels dient. 5) Ramus accessorius (@) für die Mm. Re -dorso-scapularis (cueullarıs) (eds) und dorso-laryngeus. 6) Ramus eutaneus (br'‘) für die Haut der Kiemenspalten. 7) Ramnus intestinalis (in), der stärkste aller Stämme. Er geht schräg nach aussen und innen und kommt dann zwischen dem Suprascapulare und M. capiti-dorso-scapularis (cucullaris) zu liegen, giebt letztgenanntem Muskel einen Zweig, geht dann nach unten und innen und theilt sich in drei Aeste. a) Der N. later alis inferior tritt lateralwärts zu dem gleich zu be- schreibenden Ramus recurrens, so wie von dem ersten und zweiten Hals- nerven (Hypoglossus) nach unten und hinten, medialwärts von der Scapula. Hinter letzterem und dessen Muskeln tritt er an die Haut, am unteren Dritttheil der Seitenfläche verlaufend und lässt sich bis zur Gegend des Afters verfolgen. b) Der Ramus recurrens ist bedeutend stärker als der vorige. Er krümmt sich medialwärts von dem ihn kreuzenden ersten Halsnerven nach vorn, tritt von aussen und hinten her an die Ventralfläche des M. hyo- trachealis, innervirt diesen Muskel, so wie’ den M. dorso-trachealis. Einen feinen Endzweig konnte Fischer bis zur Stimmlade verfolgen. 3) Der dritte Endzweig des Ramus intestinalis geht medianwärts von den zwei ersten Halsnerven nach hinten und theilt sich in zwei Aeste, ' deren Endigungen sich in die Substanz der Lungen, sowie am Magen und der Speiseröhre verfolgen liessen. Der letzte aus dem Ganglion des N. vagus austretende Stamm ist der N. lateralis superior (l), welcher sich gleich nach seinem Ursprung in zwei Zweige theilt. Der eine versorgt die Haut des Rückens und liess sich bis zur Gegend der hinteren Extremitäten ver- folgen. Der zweite, stärkere Ast des N. lateralis superior geht gerade nach hinten, tritt medialwärts vom Rande des knorpeligen Schulterblattes durch und verläuft in die Tiefe an der Grenze der dorsalen und ventralen Seitenmuskeln. Auch bei Menobranchus (Taf. XXI], Fig. 5) ist der Glosse mit dem Vagus vereint. Diese Gattung unterscheidet sich aber noch da- durch von allen übrigen, dass letzterer Nerv, wenn auch nur für eine kurze Strecke, die Elemente des Aypoglossus in sich aufnimmt. Die einzelnen aus dem Ganglion entspringenden Aeste sind folgende: 1) Ganz vorn aus dem Ganglion entspringt ein feiner Nervenstamm, welcher sich gleich nach seinem Ursprung in zwei theilt: a) der eine von Fischer als Kopftheil des Sympathicus (s) bezeich- net, wendet sich, dem Occipitale laterale und Petrosum dicht anliegend, nach aussen und vorn bis zur Austrittsstelle des N. facialis, wo er sich in dessen Ganglion (6) einsenkt; b) der andere, der Kamus pharyngeus, versorgt die hintere Partie der Gaumenhaut und des Schlundes. 216 Nervenlehre, 2) Der zweite Vagusast (2'9) ist beträchtlich stärker als der erste, läuft ‚unter dem Levator arcus primi nach aussen, giebt auf diesem Wege einen feinen Zweig nach oben in diesen Muskel und theilt sich dann in zwei- gleich starke Aeste. Der erste, der | a) Ramus glossopharyngeus, innervirt den M. er internus und scheint in der Schleimhaut des Mundes zu endigen. Der zweite, b) Ramus branchiae primae et secundae steigt vor dem Levator arcus primi, hinten und lateralwärts von dem M. ceratohyoideus externus, welchen er innervirt, zwischen diesem und dem Petro-tympano-mazxillaris (Masseter) in die Höhe, tritt zwischen dem ersten und zweiten Kiemenbogen’ nach ‘ aussen. Hier theilt er sich in drei Aeste, für: e) die Haut vor der Kiemenspalte, ß) das erste Kiemenbüschel und dessen Muskeln, y) eine Anastomose mit einem Aste (3ö) des folgenden Stammes. 3) Der dritte aus dem Ganglion hervortretende Stamm (319) tritt unter dem Levator arcus primi nach hinten uni, oben und ee folgende Zweige ab: «) mehrere feine Fäden für die Schleimhaut der Rachenhöhle, P) einen feinen Ast für die Haut des ersten Kiemenbüschels, y) mehrere Zweige für den Levator arcus secumdk. Nach Abgabe dieser Zweige steigt der Stamm nach oben und theilt sich vor der dorsalen Spitze des zweiten Kiemenbogens in zwei Theile: a) Der erste spaltet sich gleich wieder in zwei, von welchen der eine .ö) mit dem Ast (y) des hamus branchiae primae et srumie dos zweiten Vagusastes anastomosirt. Der andere &) innervirt den M. levator branchiae tertise und den M. Ber nalen externus. b) Der zweite giebt ab: £) Zweige für die Haut des zweiten und dritten Kiemenbüchels, y) eine Anastomose für den dritten Kiemennerven aus dem vierten Stamm des N. vagus. | 4) Der vierte Stamm des N. vagus (440) tritt zwischen dem M. leva- tor arcus secundi und tertii nach aussen und entsendet: a) einen feinen Zweig für die Schleimhaut des dritten Kiemenbogens, b) einen Zweig zur Anamostese mit dem Ast (y) des dritten Vagus- astes. 5) Der fünfte aus dem Ganglion hervorgehende Stamm (5.19) ist der stärkste von allen. Er giebt folgende Aeste ab: a) den N. lateralis superior (ls). Gleich nach seinem Ursprung tbeilt dieser sich in zwei Aeste: | «) der obere, viel feiner als der untere, geht nach hinten zwischen die oberflächlichen Fasern der epaxonischen Partie des Seitenmuskels, P) der untere, viel stärkere, tritt über das knorpelige Ende des dem dritten Wirbel angehörigen Querfortsatzes fort nach hinten über die Quer- fortsätze bis zum Schwanz. Amphibien. 217 Der Hauptstamm selbst verfolgt nach Abgabe der oberen Seitennerven seinen Weg nach hinten. In der Gegend der Kiemenspalten angelangt, entlässt er | | b) einen Zweig für den M. dorso-trachealis, c) einen feinen Ast für den M. omo-pharyngeus, d) einen Zweig für den M. capiti-dorso-scapularıs (cuoullaris),, e) den stärksten von allen, den R. intestinalis, der sich an den Ein- geweiden der Rumpfhöhle et Der Rest des fünften Vagusastes theilt sich in zwei Theile von fast gleicher Stärke. | ‘ f) Der eine von ihnen, Ramus recurrens, wendet sich nach innen und innervirt die Mm. dorso-trachealis, hyo-trachealis, constrictor arcuum und Adductores arcuum. Ein feiner Endfaden lässt sich bis zur Stimmlade verfolgen. g) Der zweite anastomosirt mit Aesten (ha) aus den Ramı descenden- tes des zweiten und dritten Halsnerven (IIh und I/Ih) zu einem kurzen Stamm (s), der sich bald wieder in zwei spaltet. «) Der eine (hg) ist als Ramus hypoglossus zu bezeichnen und enthält nach der Analogie mit den übrigen Gattungen die den beiden Halsnerven entsprechenden Elemente. Er tritt hinter den Fasern des M. dorso-trachea- lis nach aussen und krümmt sich an der lateralen Fläche des M. thora- cico-hyoideus nach vorn. Er versorgt den M. thoracico-hyoideus (sterno- hyoideus und omo-hyoideus), sowie den M. genio-hyoideus: ?) der zweite, der Ramus lateralis inferior (li), wendet sich nach hinten bis zu dem Winkel, den die Scapula mit dem Procoracoid bildet, tritt medianwärts vom Schultergerüst nach hinten und dann an die Haut, wo er sich bis über die Mitte der Körperlänge verfolgen lässt. Bei Proteus anguwineus (Taf. XXI, Fig. 3) entspringt aus dem Ganglion des N. vagus, der N: 1) N. lateralis superior, welcher sich bald in zwei theilt, den «@) N. lateralis superior superficialis und den ß) N. lateralis superior profundus, welche unter den epaxonischen Rückenmuskeln nach hinten verlaufen und höchstwahrscheinlich die Mus- keln und die Haut der Kiemenbüschel innerviren. 2) Der zweite aus dem Ganglion entspringende Nerv ist der kamus glosso-pharyngeus s. lingualis, welcher verschiedene kleine Aeste an der hinteren Fläche der Schleimhaut der Pharynx abgiebt und sich bis in die Zunge verfolgen lässt. 3) Der dritte aus dem Ganglion entspringende Ast innervirt die Muskeln, welche das Zungenbein.. bewegen (Mm. thoracico-hyoideus [sterno-hyoideus und omo-hyoideus] und genio-hyoideus) und scheint also wie der Kamus hypo-glossus n. vagi bei Menobranchus die den beiden Halsnerven ent- sprechenden Elemente zu enthalten. | Aus dem Vagusganglion entspringen weitere Aeste für «) die Kiemenbüschel, den 218 s Nervenlehre. P) Ramus intestinalis, welcher sich bis zu den ER verfolgen lässt, und den & Ramus lateralis inferior, welcher sich nach hinten bis zum Schwanz fortsetzt. Bei den Perennibranchiaten stimmen die Verästelungen der Kaps: gruppe sehr nahe mit den der Derotremen überein. Die bei den Perennibranchiaten für die Kiemenbüschel und deren Muskeln bestimmten Zweige sind bei den Derotremen zwar an eben der- seben Stelle vorhanden, wie bei jenen, versorgen aber lediglich die Haut dieser Gegend. Bei Menopoma (Taf. XXI, Fig. 2) ist der Glosso-pharyngeus mit dein N. vagus verschmolzen. Das Ganglion liegt ganz ausserhalb des ro Aus demselben entspringen: 1) ein Ramus communicans (k) mit dem N. facialis, 2) ein Ramus accessorins, welcher die tiefen Halsmuskeln innervirt, 3) ein Ramus pharyngeus, welcher die Haut’des Schlundes versorgt, 4) Ramus glosso-pharyngeus s. lingualis (gl), welcher den M. cerato- hyoideus (ceh) innervirt und die Haut der Mundhöhle versorgt, 5) ein dem ersten Kiemennerven der Perennibranchiaten analoger Stamm (br), welcher die Haut der Kiemen, den M. levator arcus secundh, die Glandula thymus der Autoren und die ventrale Haut der Mundhöhle versorgt, 6) der Hauptstamm des N. vagus giebt darauf den zweiten Kiemen- nerv (br‘), der den M. levator arcus tertw und die Haut vor der Kiemen- spalte versorgt. Er selbst (in) entsendet Zweige an den M. capiti-dorso- scapularis (cucullarıs) und den M. dorso-trachealis, giebt den R. recurrens an die Muskeln der Luftröhre und Stimmlade ab und verbreitet sich schliess- lich als Ramus intestinalis an den Eingeweiden der Rumpfhöhle, 7) der Ramus lateralis superior (l) läuft über die Enden der Querfort- sätze der Wirbel forttretend nach hinten. Die Verbreitung des N. vagus bei Amphiuma (Taf. XV, 4, 5, 6) er- innert noch mehr als bei Menopoma an die Formen der Perennibranchiaten. Das im Knochenkanale selbst liegende Ganglion ist durch eine leichte Einschnürung in zwei Theile getheilt, von denen einer, wie es scheint, dem Glosso-pharyngeus, der andere dem Vagus selbst entspricht. — Aus dem vorderen kleineren Theile des Ganglion gehen hervor: 1) der Kopftheil des Sympathicus (Taf. XV, Fig, 5, 9e), 2) der Ramus commumicans, welcher mit dem Ramus jugularıs n. fa- cialis anastomosirt (9e‘), 3) Ramus glosso-pharyngeus s. lingualis. Dieser tritt an der medialen Fläche des ersten Kiemenbogens nach innen und unten und kommt so an der Ventralfläche des Thieres medialwärts von M. cerato-hyoideus extermus zum Vorschein. Er versorgt diesen Müskel und den Boden der Mund- höhle. Amphibien. 219 4) Der erste Kiemennerv innervirt den M. constrietor arcuum, versorgt die Haut vor der Kiemenplatte und giebt Zweige an die Haut des Schlundes. Aus dem hinteren grösseren Abschnitt des Ganglion entspringen fol- gende Zweige: 5) der zweite. Kiemennerv, welcher die Haut vor der Kiemenspalte und die Thymusdrüse versorgt und die Mm. levatores arcuum' tert et quarti innervirt (Taf. XV, Fig. 5, d). 6) der letzte, der stärkste om von allen, entlässt den: a) N. lirbhalis superior, welcher sich in den N. lateralis superior super- fieialis, der nahe der Mittellinie des Rückens nach hinten läuft und den N. lateralis profundus theilt. Letzterer tritt über die Enden der Querfort- sätze der Wirbel nach hinten. Nach Abgabe des N. lateralis superior wendet sich der Stamm nach hinten und unten und giebt ab: b) zwei feine Zweige in den M. dorso-trachealis , ec) den Ramus lateralis inferior, welcher medialwärts von der Scapula nach hinten verläuft, dicht an die Haut tritt und seinen Weg an der Bauchkante des Thieres verfolgt. Bei Oryptobranchus japonicus hat der N. glosso-pharyngeus einen von dem N. vagus deutlich getrennten Ursprung. | In das Os oceipitale laterale vereinigt er sich mit dem Ganglion des N. vagus. Bald darauf trennen sich die beiden Nerven wieder von ein- ander. Von dem N. glosso-pharyngeus entspringen der 1) Ramus communicans primus, welcher mit dem Ramus jugularis n. facialıs anastomosirt, 2) Ramus commumnicans secundus für den N. facialıs, 3) Ramus glosso-pharyngeus s. lingualis, welcher die Haut der Mund- höhle versorgt und höchstwahrscheinlich den M. cerato-hyoideus extermus innervirt. (Aus dem oben mitgetheilten geht also hervor, dass bei Oryptobranchus ein den übrigen Gattungen fehlender Ast — Ramus commumicans secumdus — vorkommen sollte. Indessen fragt es sich, ob dieser Ast wohl nicht dem Ramus accessorius von Fischer bei Menopoma entspricht. Jeden- falls wird die Angabe von Schmidt, Goddard und J. v. d. Hoeven (55) wohl fehlerhaft sein, dass der Hauptstamm des N. glosso-pharyngeus sich nur in die Muskeln unter dem Kopf verzweigt, indem die Zunge fehlt.) Aus dem Ganglion des N. vagus entspringen zwei Hauptäste (höchst- wahrscheinlich der erste und zweite Kiemennerv); der Ramus recurrens (laryngeus) für die Muskeln der Luftröhre, der Ramus lateralis und der hamus intestinalis für die Eingeweide. Ueber einen den M. capiti-dorso-scapularis innervirenden Zweig wird von Schmidt, Goddard und J. v. d. Hoeven nichts angegeben, da- gegen von Hiphry (92) wohl erwähnt. Bei Salamandra (Taf. XXI, Fig. 4) ist der N. glosso-pharyngeus mit dem N. vagus verbunden. Aus den Ganglion entspringen der 220 Nervenlehre. 1) Bamus glosso-pharyngeus 5. lingualis, weleher folgende Zweige abgiebt: «) einen Ramus commwunicans zur Anastomose mit dem N. Tage P) Zweige für den M. ceratohyoideus externus, y) Aeste, welche den Boden der Mundhöhle versorgen und sich = in die Zunge verfolgen lassen; 2) Ramus pharyngeus, welcher Zweige ck für die Pharynz, die Glandula thymus Autorum und Hautäste, welche die Haut vor der Kiemen- spalte versorgen; 3) hamus intestinalis, der stärkste aller Stämme. Derselbe giebt Zweige an den M. es (cucullarıs) (cds) uud Be sich dann in drei, einen a) Ramus recurrens für die Muskeln der Luftröhre, P, y) Zweige, welche sich bis in die Substanz, der Lungen, Speise- röhre und Magen verfolgen lassen. Ausserdem entspringt auch noch aus dem Vagusganglion ein Muskel- ast für den M. capiti-dorso-scapularis (cucullaris) (cds). Der:Kopftheil des Sympathicus und der Ramus commumicans cum nervo facıalı. Auf rein anatomischem Wege über die Natur dieser beiden Nerven ins Klare zu kommen, ist äusserst schwierig. Der erste vom Ganglion des Vagus (Glosso-pharyngeus) zu demjenigen des Facialis scheint überall vorhanden zu sein. Die Darstellung dieses äusserst feinen Nervenfadens ist bisweilen sehr schwierig, da er dem Knochen (Os oceipitale laterale und Petrosum) oft so dicht anliegt, dass er nur sehr schwer vom Periosteum zu isoliren ist. Daher die Vermuthung, dass er auch bei Menopoma, der einzigen Gattung, wo Fischer sich von seinem Dasein nicht überzeugen konnte, nur wegen seiner versteckten Lage nicht gesehen wurde. Die nat Gattung Amphiuma liess über seine Anwesenheit und Form keinen Zweifel. Ja, diese Gattung, die ausserdem noch mit dem Ramus communicams ausgerüstet ist, zeigt eben hierdurch, dass letzterer Nerv — der sich ausserdem nie in Ganglion des a sondern stets in dessen Ramus jugularis einsenkt — mit dem ph des Sympathicus nichts‘ gemein hat, als den gemeinschaftlichen Ursprung aus dem Glosso- pharyngeus. u diesen Ramus commumicans dürfte sich ohne Reizver- suche an lebenden Thieren ebenfalls schwierig ein sicheres Urtheil ge- winnen lassen. Dass er motorische Fasern aus dem Vagus (Glosso-pha- ryngeus) in den Facialis überführe, dürfte aus dem Umstande, dass er stets den Ramus jugularis des letzteren verstärkt, nicht mit absoluter Sicherheit geschlossen werden. Denn dieser Stamm, obgleich der einzige des N. facialis, aus welchem Muskelzweige hervorgehen, entlässt ausserdem auch Hautäste. Aus Volkmann’s bekannten Versuchen hat sich in der That ergeben, dass der Ramus commumicans bei den Anuren”keine motorische Fasern enthält. . ” Amphibien. 221 Die Zweige für die Kiemen und die Hautnerven des Vagus. Die auf den! Ramus communicans folgenden zwei oder drei Stämme des Vagus haben bei allen Perennibranchiaten einen ganz gleichen Ver- lauf. Sie enthalten die für die Muskeln und die Haut der Kiemenbüschel bestimmten Zweige, senden die letzteren aber nicht in der Weise aus, dass jeder dieser Stämme einem einzelnen der drei Kiemenbüschel ent- spräche. Sie verhalten sich vielmehr ganz ähnlich wie die entsprechenden Stämme der Fische; die für die einzelnen Büschel bestimmten Nerven sehen aus der Vereinigung von Zweigen hervor, die aus je zwei seiner Stämme entspringen. So betheiligt sich also umgekehrt jeder der letzteren an der Versorgung zweier Kiemenbüschel. Den Derotremen fehlen die Kiemenbüschel. Gleichwohl finden sich dieselben Stämme des Vagus an derselben Stelle und von gleicher Stärke. Hier sind es indess Zweige für die Haut geworden und verbreiten sich an letzterer vor der Kiemenspalte, also gerade da, wo bei den Perenni- branchiaten die Kiemenbüschel sitzen. Von den Perennibranchiaten geht nur bei don aus dem Ganglion des Vagus ein selbständiger, für die Thymusdrüse bestimmter Zweig her- vor, der auch feine Hautäste absendet. Bei keiner der anderen Gattungen der Perennibranchiaten konnte Fischer von dem Dasein von selbstän- digen Hautzweigen des Nervus vagus sich überzeugen. Daraus darf man wohl den Schluss ziehen, dass die Hautzweige der Derotremen den Kie- menästen der Perennibranchiaten analog sind, und dass sie sich bei jenen vor der Verwandlung ähnlich verhalten, wie bei diesen das ganze Leben hindurch. Der Ramus recurrens. Im Gegensatz zu der sehr einfachen Form dieses Vagusastes bei den Salamandrinen hat derselbe bei den Perennibranchiaten einen sehr er- weiterten Verbreitungsbezirk. In seiner Bahn verlaufen die Elemente 1) für die Muskeln: M. dorso-laryngeus, M. dorso-trachealis. Der erste dient zur Oeffnung des Einganges der Stimmlade, der letztere zur Weiter- beförderung der eingenommenen Luft in die Lungen; 2) für den M. constrictor laryngis und den M. hyotrachealis. Ersterer verschliesst den Eingang zur Stimmlade, letzterer die Luftröhre selbst. Da der M. hyo-trachealis gleichzeitig die Kiemenspalten öffnet, so sind beide wohl als Muskeln zur Kiemenathmung aufzufassen ; | 3) für den M. constrictor arcuum und protactor arcus wltimi. Beide Muskeln stehen zur Kiemenathmung in nächster Beziehung; ersterer wohl auch zur Lungenathmung, weil der durch ihn bewirkte Verschluss der Kiemenspalten gerade für letztere von Wichtigkeit ist. Hiernach verlaufen also bei den Perennibranchiaten sowohl solche Elemente in der Bahn des N. recwrrens, die zur Luftathmung, als auch solehe, die zur Kiemenathmung in Beziehung stehen. Dass ausserdem 222 Nervenlehre. einige der erwähnten Muskeln eine Aenderung in der Lage und Form der die Stimmlade umgebenden Knorpel bewirken dürften, welche vielleicht auf die Hervorbringung einer Stimme von Einfluss ist, wurde oben erwähnt. Bei Oryptobranchus japomieus verläuft, ganz ähnlich wie bei Siren, der Ramus recurrens n. vage nach Abgabe von Zweigen für die Mm. hyo-tra- chealis und dorso-tracheahis an der medialen Seite des schräg nach innen und vorn ansteigenden M. dorso-laryngeus, steigt mit letzterem Muskel über den M. hyo-trachealis nahe bei dessen medialer Insertion fort, läuft nun längs der Luftröhre nach vorn und breitet sich schliesslich in den zum System des Constrietor laryngıs gehörenden Muskeln aus. Es fehlen hier natürlich diejenigen Zweige, die bei Sören in die bei Oryptobranchus nicht vorhandenen Muskeln der Kiemenbogen gehen. . ® N Die Seitennerven. Die Seitennerven der. Perennibranchiaten und Derotremen verdienen im Vergleich mit denen der Salamandrinen und der Froschlarven eine Erwähnung. Drei Stämme von hinteren Seitennerven sind bei allen Perennibran- - chiaten ausgebildet, zwei obere, aus dem Ganglion des Vagus selbst oder doch kurz nach dem Ursprung aus dem Hauptstamme aus dem letzteren entspringende, und ein unterer, beständig aus dem Ramus intestinalis an seiner Kreuzungsstelle mit dem N. hypoglossus hervorgehender. Der letztere ist stets oberflächlich, der Haut dicht anliegend, er verläuft überall an der Bauchseite des Thieres, weit von der eigentlichen Seitenlinie entfernt. Die oberen beiden, aus dem Ganglion entspringenden Seitennerven sind anfangs zu einem kurzen Stamme verschmolzen, trennen sich aber bald. Beide treten medialwärts vom Schulterblatt nach hinten, der untere als N. late- ralıs profundus in der Tiefe zwischen den Fasern der Rückenmuskeln versteckt, über die Enden der Rippe und Querfortsätze forttretend. Er folgt in seinem Verlauf der Seitenlinie selbst. Der obere, feinere wendet sich dorsalwärts, um nicht weit von der Mittellinie des Rückens nach hinten zu laufen. Er liegt dieht unter der Haut bei Siredon und Süren, ist dagegen unter den oberflächlichen Schichten der Rückenmuskeln ver- steckt bei Menobranchus und Proteus angwineus. Der untere Seitennerv entspringt nie aus dem Ganglion. ‚Wenn der Hauptstamm des Vagus auf seinem Wege nach hinten in der Gegend der Kiemenspalte angelangt ist und sich in seine Zweige für die Eingeweide und in den Rhamus recurrens spaltet, entsendet er nach hinten den N. la- teralis wnferior, der medialwärts vom Schultergerüst durchtritt, um dicht unter der Haut nach hinten zu laufen. Er liegt dabei der Bauchfläche ganz nahe, weit von der Seitenlinie entfernt. So sind die Perennibranchiaten eigentlich mit drei hinteren Seiten- nerven versehen: einem oberen, einem mittleren und einem unteren. Wäh- rend der mittlere stets in der Tiefe, der untere beständig oberflächlich Amphibien. 223 verläuft, ist der obere bald dicht unter der Haut gelegen, bald zwischen den oberflächlichen Schichten der Rückenmuskeln versteckt. \ Von den Derotremen schliesst sich Amphiuma in jeder Hinsicht an die Perennibranchiaten an. — Um so auffallender gewiss, dass Fischer trotz aller Sorgfalt bei Menopoma nur einen Seitennerv finden konnte. Es ist der Nervus lateralis superior profundus der Perennibranchiaten. Dieser theilt sich nicht, sondern läuft in der Tiefe, der Seitenlinie ganz nahe nach hinten, beständig über die Enden der Rippen und Querfortsätze forttretend.. Aus dem Hauptstamme des N. vagus gehen keine Nerven hervor, welche dem N. lateralis inferior der Perennibranchiaten entsprechen. Bei Coecihia annulata giebt der N. vagus ebenfalls den N. IR. yyngeus ab, welcher, nachdem er sich mit einem sympathischen Ast des N. facialis verbunden hat, nach aussen sich wendet, die Pharynx mit verschiedenen feinen Zweigchen versorgt und in der Zunge sich verliert. Nachdem der N. vagus den Glosso-pharyngeus abgegeben hat, theilt er sich in zwei Aeste, welche von dem M. vertebro-hyoideus*) bedeckt, theilweise diesen Muskel innerviren, zum grössten Theil jedoch an die Eingeweide sich verzweigen. Anuren. Unter den Anuren weichen — nach den Untersuchungen von Fischer — die zwei Aeste, mit welchen bei Bufo und Pipa (Taf. XXI, Fig. 8 und 9) der Nervus ocuwlomotorius entspringt, sobald sie in die Orbita an- gekommen sind, auseinander. Der Ramus superior verzweigt sich in dem M. rectus superior, der stärkere Ramus inferior geht nach unten und vorn und theilt sich in drei Aeste. Von diesen verzweigt sich der erste in den M. rectus inferior, der zweite innervirt den M. rectus internus, während der dritte den M. obliguus: inferior versorgt. Der Nervus patheticus verzweigt sich in den Musculus obliquus superior. Der Nervus abducens theilt sich in zwei Aeste, der eine stärkere in- nervirt den M. suspensorium oculi (Aenker), der andere zartere verzweigt sich in den M. rectus externus. Trigeminus-Gruppe. Aus dem Ganglion der Trigeminus-Gruppe ent- springen vier Aeste, der Ramus ophthalmicus (Ramus nasalis Fischer), der RKamus mazillaris, der Ramus palatinus und der Ramus jugularis. Der Ramus ophthalmicus (nasalis Fischer) wendet sich nach vorn, verläuft an der inneren Fläche der Augenhöhle, giebt zwei oder drei zarte Aestchen an das obere Augenglied, dringt durch das Foramen pro ramo *) Dieser Muskel entspringt von den Fortsätzen der vier oberen Wirbel und inserirt sich an die Zungenbeinwaurzel, 224 Nervenlehre. nasalöi in das Os ethmoideum in die Nasenhöhle und theilt sich dann in zwei Aeste, von welchen der eine sich in die Muskeln der Nase verzweigt, während der andere die Nasenschleimhaut versorgt (Bufo). x Während bei bufo der Nervus abducens als ein selbständiger Zweig auftritt, wird dagegen bei Hyla und Rana der M. rectus externus und der M. suspensorium oculi (Zenker) von einem aus dem Ramus ophthalmieus entspringenden Ast versorgt. Ausserdem giebt dieser Zweig Aestchen ab, welche in die Sclerotica hineindringen (Nervi eiliares). Der Ramus maillaris, der stärkste der aus dem Ganglion des Nervus trigeminus hervortretenden Zweige, wendet sich nach vorn, kommt dann zwischen dem M. petro-mazillaris und dem M. capiti-mazillarıs zu liegen, innervirt beide Muskeln und theilt sich dann in zwei Aeste. Der vordere — Ramus mazillaris superior — wendet sich nach vorn unter die Augen- höhle, versorgt das untere Augenglied mit verschiedenen Zweigchen, so wie die Haut in der Gegend des Os Zympanicum. Der hintere — Bamus mazxillaris inferior — geht nach hinten und unten nach dem Mundwinkel, giebt hier ein feines Hautästchen ab, steigt dann an der inneren Seite des Unterkiefers nach unten und verzweigt sich in die Haut der Kinn- gegend, sowie in den M. intermazillarıs anterior. Der Ramus palatinus im Anfang mit dem Ramus mazıllarıs innig verbunden, geht nach vorn und verzweigt sich in die Haut des Gaumens. Der Ramus jugularis wendet sich gleich nach seinem Ursprung aus dem Ganglion nach hinten und steigt in das (avum tympanı eingedrungen über die Oolumella. Bald darauf verlässt er die Paukenhöhle und ver- bindet sich mit dem Ramus communicans nervi vagi. Der so gebildete gemeinschaftliche Stamm liegt sehr dicht am Os quadratum, wird von dem M. tympano-mazillaris (digastricus mazxillae) bedeckt und versorgt diesen Muskel mit verschiedenen feinen Aestehen. Dann geht er nach unten und theilt sich in drei Aeste: | a) den Ramus auricularis, 5) den Ramus mentalis und y) den hamus jugularıs. Der Ramus auricularis liegt auf dem Os quadratum, läuft um den Annulus tympanicus herum und verbreitet sich in die Haut unter die Mem- brana tympami und in die Haut des Mundwinkels. Der Ramus mentalis geht erst unter dem Angulus mazxıllae nach unten wendet sich dann nach vorn, kommt an die innere Seite des Unterkiefers, wo er mit dem Ramus mazwillaris inferior nervi trigemini parallel verläuft und sich bis zur Kinngegend ausstreckt, wo er mit verschiedenen Zweig- chen in der inneren Haut des Mundes zu endigen scheint. Der Ramus gularis läuft in einen Bogen um die Pharynxz herum nach unten und innen, giebt verschiedene Zweigchen an den .M. petro-tympano- hyoideus anterior und zwei feine Aestehen an die Haut der Brustgegend (Dufo, Rana, Hyla). Bei Pipa americana entspringen aus dem Ganglion des Nervus trige- Amphibien. r 225 minus fünf Aeste. Der erste — Ramus nasalıs — von dem. M. petro- mazxillaris (Masseter) bedeekt, wendet sich- erst in die Augenhöhle nach vorn und theilt sich dann in zwei feine Aeste, welche nach aussen ver- laufen und die meisten Augenmuskelnerven mit Zweigchen versorgen. _ Der eine theilt sich bald darauf in drei, welche den .M. rectus superior, rectus internus und rectus externus pi , der andere a sich in den M. obliquus superior. Wir sehen also, dass bei Pipa die Muskeln, welche das Auge be- wegen, nicht allein von dem N. oculomotorius und patheticus, sondern auch von Aestchen des Nervus trigeminus versorgt weiden. In dem vorderen Augenwinkel theilt der Ramus nasalis sich in zwei Aeste, der 'eine geht nach aussen, steigt als ein kleiner Ast vor dem M. obliquus superior und der Nasenschleimhaut, welche er versorgt, nach unten, läuft über den Oberkiefer bis zur Nasenspitze und giebt feine Aestchen an die Haut dieser Gegend. Der andere versorgt die Haut und die Muskeln der Nase mit feinen Zweigchen. Der zweite aus dem Ganglion Gasseri entspringenden Ast — der Ra- mus mazillarıs superior — läuft zwischen dem M. capiti-mazxiıllarıs (tem- poralis) und petro-maxillaris (masseter) nach aussen und theilt sich in ver- schiedene Zweigchen, welche theilweise die Haut vor und oberhalb des Auges, theilweise die Haut des Kiefers versorgen. Der dritte Ast — der kamus masillarıs inferior — giebt unmittelbar nach seinem Ursprunge aus dem Ganglion Gasseri ein Aestchen ab, welches sich in zwei theilt für den M. petro-mazillaris (masseter) und capiti-mawil- larıs (temporalis). Darauf wendet er sich oberhalb des M. capiti-masillaris (temporalis) nach aussen und vorn, giebt diesem Muskel auch wieder einige Aestehen, begiebt sich dann nach dem Winkel des Unterkiefers, veısorgt mit einigen Aestchen die Haut dieser Gegend, innervirt den .M. intermasil- larıs anterior (mylo-hyoideus) und verbreitet sich an den Unterkiefer als Hautast bis zur Kinngegend. Der vierte bei Pipa aus dem Ganglion Gasseri entspringende Ast — der Ramus jugularis -—- wendet sich nach hinten und oben und begiebt sich in einen eigenen Kanal des Os petrosum. Nachdem er durch diesen Kanal hindurchgetreten ist, kommt er an die obere äussere Seite dieses Knochens zum Vorschein, wendet sich darauf bedeckt von dem M. basi- suprascapularıs (Levator scapulae inferior) nach hinten und verbindet sich mit dem Ramus communicans nervi glosso-pharyngei. Nach Abgabe zweier Aestchen, welche den M. tympano-mazillaris (digastrieus mazillae) versor- gen, geht er nach unten, bis er an den Unterkieferwinkel zum Vorschein tritt. Dann durchbohrt er den vorderen Theil der Parotis und theilt sich in zwei Aeste. Der vordere innervirt den M. intermazwillaris posterior (stylo-hyoideus), der hintere theilt sich wieder in zwei Aeste, welche sich ebenfalls in die Haut verzweigen. Der fünfte bei Pipa aus dem Ganglion lassen! entspringende Nerv theilt sich bald darauf in zwei Aeste, von welchen der eine — der Ramus Bronn, Klassen des Thier-Reichs; VI. 2; 15 326 Nervenlehre. palatinus — vollkommen wie bei bufo sich verhält, während der andere n% Pe a nach aussen nach dem Unterkiefer sich begiebt, de nach vorn sich wendet, um in die Mundhaut sich auszubreiten. Die wie bei den Urodelen zu einem gemeinsamen ee det Vagus-Gruppe, vereinigten Homologen der Nervi glosso-pharyngeus, vagus und accessorius Wilisi des Menschen, schwellen bald nach ihrer Heraus: tretung aus der Canalis nervi vagı zu einem grossen Ganglion heran, welches zwei Zweige entlässt. Durch denselben Kanal tritt der Nervus sympathicus heraus, welcher ebenfalls einen Zweig an das Ganglion nervi vagı abgiebt. Die zwei Aeste, in welche die Vagus-Gruppe sich theilt, sind der Ramus glosso-pharyngeus und der Ramus intestinalis. Der Ramus glosso-pharyngeus schwillt bald zu einem kleinen Ganglion an, aus welchem drei Aeste ihren Ursprung nehmen. | ' 1) Der Ramus commumicans, welcher mit dem Ramus communicans nervi facialis sich verbindet. \ 2) Der Ramus pharyngeus, welcher sich nach vorn wendet und die Pharynz versorgt. ; RO 35) Der Ramus lingualıs, der dickste der drei Aeste, geht nach unten und kommt unter dem M, petro-tympanico-hyoideus anterior zum Vorschein, wendet sich nach unten und vorn, verläuft an der lateralen Seite des M. mazxillo-hyoideus (genio-hyoideus) und wendet sich dann nach innen, wo er sich in verschiedene Aeste auflöst, ende alle in die Zunge “ zu deren Spitze sich verzweigen. Der Ramus intestinalis nervi vagı entlässt bald nach seinem Ursprung aus dem Ganglion einen feinen Hautzweig für die Gegend der Parotiden und der Haut des Nackens und Rückens (bei Rana esculenta gehen die Zweige bis zur Haut der Brust). Dieser Hautzweig ist wahrscheinlich nach Stannius und Fürbringer das Homologon des Ramus aurieula- ris (Ramuis cutameus Fischer). Dann giebt er einen Ast ab, welcher sich nach aussen wendet, die Um. petro-tympanico-hyoidei posteriores inner- virt und einen feinen Zweig an die Muskeln der Trachea abgiebt. Nach Abgabe dieser Zweige geht der Ramus intestinalis über die Schultermuskeln und giebt den Kamus accessorius und scapularıs ab. Ersterer ist in der Regel einfach, selten in der Mehrzahl auftretend, verläuft zwischen dem M. petro-vertebralis posterior und dem .M. capiti-scapularıs (Cucullaris) nach unten und hinten und endigt an der inneren Fläche des letztgenannten _ Muskels. Der Ramus scapularis wird repräsentirt durch ein sehr feines, gleich neben dem Ramus accessorius abgehendes Aestehen, geht an der Innen- fläche des M. cucullaris vorbei bis zur Innenfläche des .M. interscapularis, um sich hier zu verzweigen. Der Ramus intestinalis giebt, nachdem er sich hinter dem M. % ympano- mazillaris nach aussen und unten gewendet hat, einen sehr feinen Zweig (Ramus recurrens) ab, welcher sich.nach der Larynz begiebt.* Nach Ab- gabe dieses Astes geht der Alamus intestinalis Anastomosen ein mit dem | - Amphibien. h 997 N. spinalis 1 ([1I] [hypoglossus]), geht nach unten und schwillt dann zu einem kleinen Ganglion an, von welchem verschiedene Nervenäste ent- springen für das Pericardium, die Lungen, den Oesophagus und Magen. Bei Pipa americana entspringen aus dem Ganglion des Nervus vagus drei Aeste, der Ramus cutameus, der Ramus glosso-pharyngeus und der Ramus intestinalis. | | Der Ramus cutaneus (wahrscheinlich Homologon des Ramus awrieu- laris) verhält sich ebenso wie bei Rana und Hyla, nur ist er hier stärker entwickelt. Der Ramus glosso-pharyngeus zeigt bei Pipa, obgleich eine Zunge hier durchaus fehlt, im Allgemeinen denselben Verlauf, wie bei den anderen Gattungen. Nach Abgabe des Ramus jugularıs geht er im Anfang denselben Weg wie der Ramus intestinalis, wendet sich unter dem M. pe- tro-vertebralis superior nach aussen und unten, beschreibt einen Bogen um den Oesophagus und verbreitet sich in die seitlichen Partien der inneren Mundschleimhaut und des Unterkiefers. Der Ramus intestinalis giebt, nachdem er sich hinter dem M. tympano- mazillaris nach aussen und unten gewendet hat, einen sehr feinen Zweig (Ramus recurrens) ab, welcher sich nach dem Laryn& begiebt. Dann giebt er einen Ramus accessorius und scapularıs ab, welche sich eben wie bei Rana verhalten; den M. capiti-scapularıs (Oueullaris) und den M. in- terscapularis innerviren, Aeste für die Eingeweide und endlich der Ramus lateralis, welcher sich nach aussen und unten wendet und die Haut des Rückens versorgt. Unter den Anuren ist Pipa die einzige Gattung, bei welcher, wie bei den Urodelen, ein Ramus lateralıs vorkommt. Nur bei den Larven der anderen Gattungen lassen sich diese Rami laterales in doppelter Zahl nach- weisen, während bei den ausgewachsenen Thieren der Endast des Ramus cutaneus (auricularis) functionell dafür eintritt. Die höchst genaue Kenntniss der Gehirnnerven verdanken wir be- sonders den schönen Untersuchungen von Fischer. Der Verlauf- und die Verbreitungsweise der Nn. olfactorius, opticus nnd acusticus werden bei den Sinnesorganen näher betrachtet. | Spinalnerven. Urodelen. Alle Spinalnerven entspringen mit zwei Wurzeln aus dem Rückenmark, ‚einer vorderen und einer hinteren, die sich zu einem kleinen Ganglion intervertebrale vereinigen. Jedes Ganglion entsendet zwei Zweige, einen vorderen oder ventralen und einen hinteren oder dorsalen. Letzterer wendet sich nach hinten, geht unter dem Querfortsatz des nächstuntern Wirbels fort, wendet sich nach oben über den Querfortsatz des zweit- nächsten Wirbels, durchbohrt hierauf die Rückenmuskeln, welche er inner- 15* 228 Nervenlehre. virt und gelangt so unter die Haut des Rückens, unter welcher er noch eine Strecke weit nach aussen verläuft, um sich schliesslich in derselben zu verästeln. Die ventralen Aeste ehe Anastomosen ein mit dem N. sym- pathicus und vereinigen sich entweder zu einem Plexus (Plexus brachialis, cruralis) oder bleiben mehr von einander getrennt, — nervi abdominales. Eine Ausnahme macht der N. spinalis I, welcher nur aus einem ven- tralen Ast besteht. In wie weit der Nerv sich verhält, weleher, wie bei der Wirbelsäule angegeben, aus dem Körper des ersten Wirbels tritt, muss noch weiter untersucht werden. Die Exemplare von Salamandra maculata sind dazu ihrer Kleinheit wegen nicht sehr geeignet und grössere Exem- plare standen mir nicht zu Dienste. Bei Oryptobranchus japonicus, weleher sich dazu am meisten eignet, wird weder von Humphry, noch von Schmidt, Goddard und J.v. d. Hoeven (53) etwas davon angege- ben und an dem kleinen Stück der Wirbelsäule von Oryptobranchus ja- ponicus, welches ich untersuchen konnte, war der weitere Verlauf dieses Nerven nicht mehr zu verfolgen. Plexus brachialıs. Bei den Urodelen betheiligen sich die ventralen Aeste des N. spina- ls I und II (bei Menobranchus des N. spinalis ZI und III) theilweise an der Bildung des Plexus brachialis, theilweise enthalten sie die Elemente des N. hypoplossus, wenigstens des N. descendens hypoglossı (Taf. XIX, Fig. 1—4). Der ventrale Ast des N. spinalis I vertheilt sich mit seiner Haupt- masse (1) in der hinteren Zungenbeinmuskulatur, innervirt den M. thora- cico-hyoideus (sterno-hyordeus), den M. mazillo-hyoideus (gemio-hyoideus), giebt feine Aestchen an die Haut des Halses ab und ausserdem ein feines Aestchen, das durch die hypaxone Muskulatur nach aussen und oben tritt, den N. thoracicus superior (2), an den vorderen Theil des M. bası- age (levator scapulae) (bs) ab. Der ventrale Ast des N. spinalis II Biebt ausser den die Haut des Halses, den M. sterno-hyoideus und gemio-hyoideus versorgenden Zweigen (3) drei grösstentheils zur Schultermuskulatur gehende Aeste ab. Der erste, N. thoracicus superior II (4), verzweigt sich im hinteren Theil des M. basi-scapularis (bs) und dem vorderen Theil des M. thoracico- scapularis (ths); der zweite N. thoracicus inferior II anterior (5) in- nervirt den M. pectori-scapularis internus Fürbringer (den als M. omo- hyoideus gedeuteten Theil des M. sierno-hyoideus, s. p. 101); der dritte geht entweder an der Innenseite des Plexus nach hinten zum ‚M. pubo- hyoideus (rectus abdominis) (ra) (Proteus) oder er theilt sich in zwei Aeste, von denen der eine nach dem M. pubo-hyordeus (rectus abdomimis) (6) verläuft (N. thoracieus inferior posterior II), der andere sich früher (Sala- mandra, Oryptobranchus) oder später (Süredon) mit einem vom N. spinalis III abgehenden Zweig zum N. supracoracoideus verbindet, . Amphibien. 229 Der ventrale Ast des N. spinalis III ist doppelt so stark und versorgt bis auf einige kleine Aeste, die an die hypaxonische (bei Oryptobranchus _ und Menobranchus auch an die ventrale) Rumpfmuskulatur und die Haut des Halses gehen, die Schultergegend. Zuerst giebt er einen N. thoraci- cus superior III (7) an den vorderen Theil des M. thoraci-scapularis (Serratus magnus) (ths) ab und verbindet sich hierauf mit den Nn. spina- les II und IV zu den Ansae inferioris IT und Ill und der Ansa superior III. Die Ansa inferior Il fehlt bei Proteus. Bei Siredon geht von dem zur Ansa Ill inferior sich verbindenden Theil noch ein feiner Ast an die Bauchmuskeln ab (N. thoracicus inferior [8]). Der ventrale Ast des N. spinalis IV ist der stärkste Nerv des Plexus brachialis, aber nur wenig stärker als der N. spinalis III. Er bildet nach Abgabe eines N. thoracicus superior IV (9) für den hintern Theil des M. thoraci-scapularis (Serratus magnus) (ths) mit den Nn. spinales III und V die Ansae inferiores und superiores III und IV. Der ventrale Ast des N. spinalis V ist meist kaum so stark, wie der N. spinalis II, seltener (bei Oryptobranchus) ein kräftiger Nerv. Er giebt mehrere ea (11) an die Mm. costo-abdominalis externus und internus (obliquus abdominis externus und internus) und pubo-thoracieus -(rectus ab- domimis) (oa und ra) ab und geht schliesslich mit dem N. spinalis IV die Ansa spinalis IV ein, bei Uryptobranchus ausserdem mit: dem N. spinalis VI, die Ansa spinaliıs V. Der ventrale Ast des N. spinalis VI geht bei Cryptobranchus durch ein kleines Aestehen Beziehungen zum Plexus brachialis ein und bildet mit dem N. spinalis V die Ansa spinalis V. Der Complex aller dieser Ansae in Gemeinschaft mit den N». thora- cicı supervores und inferiores bildet den Plexus brachialis. Die aus dem Plexus brachialis stammenden Nn. brachiales superiores und inferiores sind die folgenden: Aeste der Nn. brachiales infervores: a) N. supracoracoideus (12). Ein mittelstarker Nerv, der entweder von dem N. spinalis III abgegeben wird (Proteus) oder aus der Ansa II hervorgeht, dann zum kleinern Theile von N. spinalis II, zum grössern von N. spinalis III gebildet (Siredon, COryptobranchus, Salamandra). Er geht im lateralen und etwas nach vorn gerichteten Verlaufe nach dem Foramen coracoıdeum, durch das er nach aussen zu der Innenfläche des M. supracoracoideus (spe), coraco-radiahs proprius (erp) (13) und des hin- teren Theiles des procoraco-humeralis (ph) gelangt (14), bei Proteus auch an die Haut zwischen Coracoid und Procoracoid (15). Dieser Nerv ist keinem menschlichen Nerven direet zu vergleichen, steht aber in naher Beziehung zum N. suprascapularis. Sein Verlauf durch den Brustgürtel oder vor demselben (bei Proteus durch die /ncisura cora- coidea) schliesst, jede Vergleichung mit Nerven aus, die hinter demselben (resp. hinter dem Processus coracoideus) nach aussen an den Oberarm treten. Aus diesem Grunde ist Humphry’s Deutung als Homologon des N. musculo-cutaneus nicht stichhaltig, um so mehr nicht, als der N. supra- 230 \ Nervenlehre, / coracordeus weder einen Hautast an den Arm schickt, der irgendwie mit dem R. cutaneus externus n. musculo-eutanei zu vergleichen wäre, noch zu den Um. coraco-brachiales und brachsalis inferior in Beziehung steht. (Fürbringer.) b) N. pectoralis (17). Ansehnlicher Nerv, der meist aus dem N. spi- nalis IV und V, zu denen auch ein feines Fädchen aus dem N. spinalis III treten kann, bei Uryptobranchus aus dem N. spinalis IV, V, VI her- vorgeht und sich nach Bildung der Ansa IV von dem hinteren Theile des Plexus abzweigt. Er geht nach Abgabe eines inconstanten Hautästchens an die Brust (18) um den hintern Rand des Coracoid und seiner Muskeln nach der Innenseite des M. pectoralis (p), indem er sich mit mehreren Zweigen (19) verästelt. Ausserdem findet sich bei Proteus ein kleines Aestchen an den M. costo-abdominalis externus (obliquus audominis ig nus) (20). Der Nerv ist ein Homologon der sogenannten Nn. thoraciei anteriores des Menschen. c) N. brachialis longus inferior (21). Der kräftigste Endast des Docs durch Verbindung von Theilen des N. spinalis III mit den vereinigten Nn. spinales IV und V, bei Oryptobranchus durch Veinigung von Aesten des N. spinalis IV, V und VI gebildet. Der N. brachialis longus inferior ist ein Homologon aller der Nerven des Menschen, welche die Beugeseite der vorderen Extremität versorgen, er enthält also in sich die Elemente des N. medianus, ulnarıs und musculo- cutameus, die bei den Amphibien im Bereiche des proximalen Endes des Oberarms noch nicht getrennt und überdies auch in anderer Weise ver- theilt sind. Er giebt vor seinem Austritt aus der Brusthöhle die Nr. co- raco-brachialess ab und geht sodann in einer wenig gedehnten Spirale zwischen dem M. anconaeus coracoideus (ac) und M. anconaeus humeralis medialis (ahsfy nach der Beugeseite des Oberarms. Zugleich theilt er sich früher oder später, bei Salamandra am proximalen Ende des Oberarms, bei Proteus und Siredon vor der Mitte, bei Uryptobranchus am distalen Ende, in zwei lange Endäste der Ramus superficialis und profundus. a) Nn. coraco-brachiales (22). Ein oder zwei Aeste, die vor dem N. pectoralis liegen, zwischen dem M. anconaeus coracoideus und den Mm. coraco-brachiales verlaufen und sich im M. coraco-brachialis longus und brevis verzweigen. Diese Nervenzweige entsprechen nur theilweise dem N. musculo-cutaneus; die diesem zugehörigen Hautäste und Aeste für den - M. brachialis inferior werden vom Ramus superficialis nervi brachialis longi inferioris abgegeben. Ein vollkommenes Homologon des N. muisculo-cuta- neus fehlt den Urodelen. | P) Ramus superficialis n. brachialis longi inferioris (28). (The ulnar Trunk of the median Nerve Humphry.) Kräftiger Nerv. Er giebt am Anfange des Oberarms ein feines Aestehen (24) an den M. brachialis in- ferior (hai) ab und theilt sich hierauf in mehrere Hautäste (Nn. cutanei inferiores mediales [25] et laterales [26] und einen’ Muskelast [27|), die vorzugsweise die Haut der Beuge des Vorderarms und die oberflächlicheren Yon Amphibien. "38 Muskeln innerviren. Dann kommt er zwischen der oberflächlichen und tiefen Schicht der Beugemuskeln am Unterarm zu liegen und innervirt beide Schichten. Einer seiner Aeste geht über den M. humero-phalangei volares 1I—-V (hpv) und innervirt den M. radio-ulnaris (ru). Sein Endast geht nach unten zwischen den M. humero-phalangei volares und M. ulnari- phalangei volares und theilweise bedeckt von dem M. humero-ulnaris volaris, dessen distalen Ende er innervirt. Dann geht er überj den Carpus, inner- ‚virt die Ulnarseite des fünften Fingers, kreuzt sich mit dem M. ulnari- phalangei volares und begiebt sich zwischen diesem Muskel und dem M. metacarpi-phalangei, welchen er ebenfalls innervirt, nach der Radialseite des Unterarms. In dem Spatium interosseum des fünften und vierten Fin- gers giebt er einen Ast ab, welcher die nach einander gekehrten Seiten dieser beiden Finger innervirt, und in dem Spatium interosseum des vierten und dritten, sowie des dritten und zweiten Fingers anastomosirt er mit Aesten des Ramus profundus n. brachialis longi inferioris (the median trunk of the median nerve Humphry), um mit diesem gemeinschaftlich die nach einander gekehrten Seiten des vierten und dritten, sowie des dritten und zweiten Fingers zu innerviren. Nach Art der Vertheilung des Ramus superficialis n. brachialis longi inferioris am Oberarm, Vorderarm und der Hand ist er, wie Fürbringer mit Recht hervorhebt, einzelnen Elementen der Nn. musculo-cutaneus, ul- narıs und medianus homolog, durchaus aber nicht dem Ulnaris — wie Humphry will — zu vergleichen. ; y) Ramus profundus n. brachralis longi inferioris (the median trunk of the median nerve) ist ein dem vorigen gleich starker Nerv. Er giebt in der Regel keinen Ast an den Oberarm ab, sondern versorgt gemeinsam mit dem Ramus superficialis die Beugeseite des Vorderarms und der Hand, namentlich deren tiefere Muskelschichten. Er geht namentlich erst unter dem M. radio-ulnarıs, welchen er innervirt, dann unter dem M. ulnari- phalangeı volares über den Carpus und theilt sich darauf in drei Aeste. Der eine innervirt die Muskeln des zweiten Fingers, die beiden anderen anastomosiren mit dem Ramus superficialis nm. brachialis longi inferioris und innerviren die nach einander gekehrten Seiten des vierten und dritten, sowie des dritten und zweiten Fingers. Die Nn. brachiales superiores vertheilen sich in folgender Weise: a) N. subscapularis (29) (Subscapular nerve Humphry). Ein (Sala- mandra, Oryptobranchus) oder zwei (Proteus, Siredon) dünne Nerven, die entweder noch vor der Bildung der Ansa superior III vom N. spinalis IIL entspringen (Proteus, Siredon, Salamandra) oder vom N. spinalis III und IV (Siredon) oder vom N. spinalis III, IV und V (Cryptobranchus) ab- gegeben wird und sich oberhalb (dorsal) vom M. anconacus scapularis . medialis (asm) und innen vom M. latissimus dorsi (dh) um den hintern Rand der Scapula herumschlägt, auf deren Aussenfläche vom M. dorsalis scapulae (ds) bedeckt und ihm mehrere kräftige Zweige (31) mittheilend, 232 Nervenlehre. er nach vorn verläuft und sich am vorderen Rande dieses Muskels in einen oder zwei Haut- und einen Muskelast theilt. b) Die Hautäste (Nn. eutamei laterales brachii suwperiores (32) versorgen die Haut der Achsel und vordern Brust, der Muskelast (33) innervirt den grösseren vorderen Theil des M. procoraco-humeralis (ph). Ein vollkommenes Homologon dieses Nerven fehlt beim Menschen. ce) An. latissimus dorsi (34). Ein oder zwei ziemlich dünne Nerven, die von den Nn. spinales III und IV, bei Cryptobranchus von den Nn. spinales III, IV und V abgehen, der vordere meist gemeinsam mit dem N. dorsalis scapulae und die in die Innenseite des M. dorso-humeralis (latissimus dorst) (dh) eindringen. Der Nerv ist ein Homologon des sogenannten | N. subscapularis longus des Menschen (Fürbringer). d) Nn. brachialis longi superiores (Radialis). Ein ‘oder in der Regel zwei kräftige Endäste der oberen Schichte des Plexus brachialis. Im ‚ersteren (nur bei einem Exemplar von Salamandra maculata von Für- bringer beobachtet) Falle ist der Nerv die directe Fortsetzung der Ansa superior IV und theilt sich gleich hinter dieser in den vorderen stärkeren N. radialis profundus (35) und den hinteren schwächeren N. yadıalıs superficialis (38). Im letzteren Falle entsteht der N. radialıs pro- fundus aus der Ansa superior. III, der N. radialis superficialis allein aus dem keine Ansa eingehenden N. spinalis 1V oder V. @) N. radialis profundus (Musculo-spiral or Radial nerve Humphry). Er dringt zwischen den Mm. anconaeus scapularis medialıs (asm) und anco- naeus humeralis lateralis (ahl) einerseits und dem M. anconaeus humeralis medialis (ahm) andererseits in die Streckmuskelmasse des Oberarms ein, giebt an die tiefere Lage oder bei schwach enwickeltem N. radialis super- fieialıs an die ganze Masse derselben Muskeläste (36) ab und tritt nach gedehnt spiraligem Verlaufe durch diese Streekmuskeln von dem Condy- lus radialıs in die Ellenbogenhöhle und von hier aus wieder in die Streck- muskulatur des Vorderarms. Hier kommt er erst zwischen dem M. hu- mero-antibrachialis inferior (hai) und den Streckmuskeln zu liegen, welche von dem Epicondylus lateralis entspringen‘ und welche von diesem Stamm innervirt werden. Dann theilt er sich in zwei Aeste, von welchen der eine die Streckmuskelmasse perforirt, an der Oberfläche zu liegen kommt und längs der radialen Seite des Vorderarms und des zweiten Fingers (der erste fehlt bekanntlich) nach unten geht, ‚der andere Ast bleibt mehr in der Tiefe zwischen den Extensoren und dem Radius, anastomosirt auf der Rückenfläche des Vorderarms mit einem Zweige des Ramus profundus n. brachialis longi inferioris, sowie mit einem Aste des Ramus superfieialis n. brachialis longi inferioris. Dann durchbohrt er den M. ulnari-phalanz I1 dorsalis und theilt sich in Aeste, welche die nach einander gekehrten Flächen des zweiten und dritten, sowie die des dritten und vierten Fingers innerviren (Oryptobranchus). Bei Salamandra dagegen scheint er alle Finger zu innerviren. | Amphibien, 233 Der N. radialis profundus entspricht theilweise den tieferen Partien des menschlichen Radialis. P) N. radialis swperficialis (Posterior ulnar s. inferior musculo-spvral nerve Humphry). Giebt in der Achselhöhle einen kleinen Hautnerven (39) an den lateralen Theil der Streckseite des Oberarms ab, verläuft hierauf neben‘ dem N, radialis profundus durch die Streckmuskulatur des Ober- arms, ihrer oberflächlichen Partie mitunter Aeste abgebend (40 und tritt auf dem Oondylus radialis unter die Haut des Vorderarms. Bei geringer Entwiekelung (Salamandra) ist er in dessen Bereiche lediglich Hautnerv der Streckseite (N. cutaneus superior brachiis et antibrachü) (41) oder er versorgt auch die Muskulatur derselben und geht bis zur Uinarseite der Streckfläche der Hand (Oryptobranchus). Nachdem er bei Oryptobranchus am Unterarm gekommen ist, durchbohrt er den M. humero-ulnaris dorsalis, anastomosirt mit Zweigen des N. radialis profundus und des Ramus pro- fundus n. brachialis longi inferioris, verläuft dann über die Dorsalfläche der Ulna und der Handwurzelknochen nach der Hand und innervirt die Ulnarseite des fünften Fingers und die nach einander gekehrten Seiten des vierten und fünften Fingers. Dieser Nerv ist vorzugsweise den oberflächlicheren Theilen des N. radıalıs homimis zu vergleichen. Wahrscheinlich enthält er auch dorsale Elemente des N. ulnaris. Neben dem Ursprunge des N. pectoralis zweigt sich von der Ansa IV ein obere oder untere Nervenelemente enthaltendes Fädchen ab, das sich an der Haut des medialen Theiles der Streckseite des Oberarms (N. cu- taneus brachii superior medialis [42]) vertheilt. Nach Lage und Vertheilung ‚ist es ein Homologon des menschlichen N. cutaneus brachi internus minor s. Wrisbergi (Fürbringer). ÄAnuren. Wie bei den Urodelen entspringen alle Spiralnerven mit zwei Wurzeln aus dem Rückenmark, einer vorderen und einer hinteren, die sich zu einem kleinen Ganglion intervertebrale vereinigen. Jedes Ganglion entsendet zwei Zweige, einen vorderen oder ventralen und einen hinteren oder dorsalen. Letzterer wendet sich nach hinten, geht unter den Querfortsatz des nächst- untern Wirbels fort, wendet sich nach oben über den Querfortsatz des zweitnächsten Wirbels, durchbohrt hierauf die Rückenmuskeln, welche er innervirt, und gelangt unter der Haut des Rückens, unter welcher er noch eine Strecke weit nach aussen verläuft, um sich schliesslich in derselben zu verästeln. Die ventralen Aeste gehen Anastomosen ein mit dem Sym- pathicus und vereinigen sich entweder zu einem Plexus (Plexus brachialis, cruralis) oder bleiben mehr von einander getrennt, — nervi abdominales. 234 | | _ Nervenlehre. Der erste Spiralnerv verdient eine 'besondere Erwähnung, indem er theilweise den hypoglossus repräsentirt. Derselbe tritt nicht zwischen dem Oeccipitale laterale und erstem Wirbel, sondern zwischen dem ersten und zweiten Wirbel aus dem Rückenmark heraus.*) Der zwischen den beiden ersten Wirbeln durchtretende Nerv ist daher der erste wirklich vorhandene Spiralnery, muss aber nach seinem Durchtritte durch die Wirbelsäule und in Vergleichung mit den anderen Wirbelthieren als N. spinalis II auf- gefasst werden. Dasselbe gilt für die beiden. folgenden Nerven, die als Nn. spinalis I1I und IV zu bezeichnen sind. i | Nach Abgabe eines feinen Verbindungsästchens an den Plexus bra- chialis verläuft der erste Spiralnerv (N. spinalis IT) im Anfang unter den Mm. basi-suprascapularis (Levator scapulae inferior) und petroso-suprascapu- laris (Levator scapulae superior), versorgt die Mm. petro-vertebralis superior und inferior mit feinen Aestchen, giebt einen sehr feinen Verbindungszweig an den N. vagus ab, welcher sich bald wieder von diesem trennt, ‚um sich aufs Neue mit dent, ersten Spinalnerv zu verbinden. Nach Abgabe dieser Aeste geht der erste Spinalnerv lateralwärts, kreuzt den N. vagus, geht dann nach vorn, kommt in der Nähe des Ra- mus glosso-pharyngeus, giebt Aestehen an den M., mazillo-hyoideus (gemio- hyoideus) und an den M. thoracico-hyoideus (sterno-hyoideus) und theilt sich dann in zwei Aeste. Von diesen geht der eine nach innen und versorgt den M. hyo-glossus, der andere durch die Fasern des M. mazillo-hyoideus (genio-hyoideus) eingeschlossen und theilweise diesen Muskel versorgend, seht nach vorn und dringt mit dem Ramus lingualis und glosso-pharyngeus in die Zunge, um sich darin zu verzweigen (Bufo, Hyla, Rana). Nerven der oberen Extremität. Plexus brachialis. An der Bildung des Plexus brachialis betheiligen sich die ventralen Aeste des N. spinalis II, III und :IV. Ueber die dorsalen Aeste ist schon oben verhandelt. Cuvier (107), Schiess (106), Wymann (101) und Owen (57) lassen den Plexus brachialis nur aus der Vereinigung des dritten und vierten Spinalnerven. entstehen. Wiederholte Unter- suchungen bei Rana esculenta haben jedoch Fürbringer gezeigt, dass auch der zweite Spinalnerv durch ein äusserst feines und in seiner Lage sehr veränderliches Fädehen sich mit diesen verbindet (Taf. XIX, Fig. 5). Dasselbe kann ich für .Dufo bestätigen. - Dies feine Verbindungsästehen entspringt vor oder hinter dem N, thoracieus II und vereint sich entweder einfach mit dem N. spinalis 111 oder spaltet sich vorher in zwei Zweige, von denen der eine in den X. *) Auf Seite 16 ist die Durchtrittsstelle für den N. hypoglossus fehlerhaft zwischen ‘Oe- cipitale laterale und erstem Wirbel angegeben. Amphibien, 235 supracoracoideus, der andere (N. thoracicus inferior) in dem die Mm. pubo- thoracicus (rectus abdominis) und Dorso-abdominalis externus und internus (Obligui abdominis) versorgenden Nerven aufgeht. Der ventrale Ast des N. spinalis III ist der stärkste Nerv, nicht allein des Plexus brachialis, sondern des ganzen Körpers. Unweit des Austritts aus dem Zwischenwirbelloch giebt er einen ziemlich kräftigen N. thoraci- cus superior (7) ab, der sich mit weit auseinander tretenden Aesten in dem Oceipiti-suprascapularıs (rhomboideus anterior) (055), petroso-suprascapu- laris (pss), thoraci-suprascapularis (thss) und shomboideus posterior (rhp) verzweigt. Der Hauptstamm bildet mit dem N. spinalis IV, die Ansa III und hierauf mit dem feinen Verbindungsästchen des N. spinalis LI, die Ansa Il. Der ventrale Ast des N. spinalis IV ist mindestens viermal schwächer als der vorhergehende. Er giebt zunächst ein oder zwei Aestchen ab, die nach hinten zu den Mm. dorso-abdominalis externus und internus (obligwi abdominis) gehen und I; hierauf mit dem N. spinalis ZIL die -Ansa spinalis III. Gleich nach der Vereinigung geht ein kleiner N. thoracicus superior IV (9) für den M. thoracı-scapularis (ths), ein Aestchen an die schiefen Bauchmuskeln und ein dem ursprünglichen N. spinalis IV gleich starker und hauptsächlich aus dessen Fasern gebildeter Stamm (10) ab, der sich ebenfalls an die schiefen Bauchmuskeln verzweigt und mit einem selbständigen Nebenästchen den M. abdomini-scapularıs (as) versorgt. Dieser der unteren Schicht zuzurechnende und daher N. thoracicus inferior IV (10) zu benennende Nerv kann in einzelnen Fällen auch vom N. spinalis II ein Fädchen bekommen. Nach Bildung aller Ansen resultirt ein einfacher kräftiger Hauptstamm, der anfangs ziemlich homogen gebil- det erscheint, sich aber später in eine untere und obere Schicht ppaleh, die Nn. brachiales inferiores und superiores. » A. Die Nn. brachiales inferiores sind folgende: a) N. supracoracoideus (12). Kräftiger nach unten und vorn sich wendender Nerv, der von der Vorderseite des N. spinalis IlI entsteht, mitunter auch durch ein vom N. spinalıs II direct kommendes, sehr dünnes Fädchen verstärkt wird. Er giebt noch in der Brusthöhle ein sehr feines, weit nach hinten verlaufendes und im M. pubo-thoracicus (rectus abdominis) endendes Fädchen (16) (N. thoracieus inferior posterior) ab. Dann geht er durch die von Coracoid und ‚Procoracoid umschlossene grosse Oeffnung im ventralen Abschnitt des Brustgürtels und zwar an deren lateraler Grenze, seitlich vom M. thoracico-hyoideus (sterno-hyoideus) und verzweigt sich in dem M. coraco-radialis proprius (erp) (13) und den ventralen und hinteren Theilen des M. episterno-cleido-acromo-humeralis (eclah) (14). Bei Bufo zweigt sich von ihm ein dünnes Fädchen ab, das zwischen den beiden erwähnten Muskeln und vor dem M. pectoralis an die Haut der Brust tritt, Der Nerv entspricht bis auf “den diesen fehlen- den Hautast vollkommen dem N. supracoracoideus der Urodelen. Nach Abzweigung des N. supracoracoideus ist. die obere und untere 236 | Nervenlehre. Schicht des in einen starken Ast zusammengezogenen starken Plexus noch innig vereint und verbleibt dies während des ganzen Verlaufes in der Brusthöhle. Erst nach dem Austritt aus derselben am hintern Rand der Scapula trennen sich beide Theile. Der die untere Schicht repräsentirende - Theil ist der kräftige N. brachialis longus inferior. b) N. brachialis longus inferior. Seine Aeste sind: a) Nn. pectorales und coraco-brachiales (19, 22). Beide entspringen bald nach der Abtrennung von dem N. brachialis longus superior mit zwei Stämmen. Der eine (19, 22) dringt durch den M. coraco-brachialis brevis internus (cbbi), diesen versorgend, hindurch und endet in dem M. coraco- brachialis longus (cbl) und der Pars epicoracoidea des M. pectoralis (pec). Der andere (19) tritt hinter dem M. coraco-humeralis longus an die Pars sternalis (pst) und abdomimalıs des :M. pectoralis (pa) und giebt noch einen ansehnlichen Hautast (15) ab, der sich um den Aussenrand des Pectoralis herum an den unteren Theil der Brust wendet. Diese Nerven entsprechen im Allgemein@& den gleichbenannten der Urodelen. Abweichungen von der Bildung bei diesen sind die Durch- dringung des M. coraco-brachialis brevis durch einen Nervenast und der tiefe Abgang der Nn. pectorales, die nicht direct aus dem Plexus entstehen, sondern sich erst von dem N. brachialis longus inferior abzweigen. Beide Unterschiede sind unwesentlich. Ersterer beruht nur auf einer excessiven Vermehrung des Muskelbündel des Ooraco-brachtalis über die durch den Nerven bestimmte hintere Grenze hinaus, letzterer ist lediglich bedingt durch eine abweichende Vertheilung der Neue, P) N. cutaneus brachn inferior medialis (25). Ein änseliliäher Haut- nerv, der in der Mitte des Oberarms sich abzweigt und an die Gegend des Ellenbogens und der Ulnarseite des Vorderarms geht. Der Nerv ist ein Homologon des N. cutaneus internus major s. medius. y) N. cutaneus brachiw inferior lateralis (26) geht an dem unter en Drittel des Oberams vom N. brachialis longus inferior ab und läuft ulnar neben der Sehne des M. coraco-radıalıs ‚proprüus (er ») nach der Beuge der Radialseite des Vorderarms. Dieser Nerv ist dem die Haut versorgenden Endaste des N. musculo- cutameus vergleichbar. Der Hauptstamm, welchen wir jetzt A nennen wollen, giebt erst ein feines Aestehen an den M. humero-radiale et centrale (hrc) und: theilt sich dann in einen oberflächlichen dünneren (1) und einen tiefen diekeren (2) Astı(Taf.. XIX, Fig. 11). Der oberflächliche Ast (1) läuft im Anfang in der Rinne zwischen dem M. humero-radiale et centrale und humero-antibrachium lateralis super- fieialis, giebt letzterem Muskel ein Aestchen ab, biegt sich dann in der Gegend des Handgelenkes über den M. humero-radiale et centrale, innervirt die distale Portion dieses Muskels, giebt Hautästehen (3) an den rudimen- tären Daumen ab und theilt sich dann diehotomisch in zwei Aeste, welche / Amphibien. 237 beide an der medialen Seite des zweiten Fingers, an dessen dorsalen und volaren Fläche bis zur Endphalanx sich verzweigen. Darauf giebt der diekere tiefere Ast (2) zwei Aestehen oder nur einen -- Ast ab, welcher sich jedoch bald in zwei theilt für das proximale Ende des M. humero-radiale et centrale (hre) und für den M. humero-antibrachium medialis (ham). Dann biegt er sich unter dem M. humero-antibrachtum medialis, kreuzt sich mit diesem Muskel und liegt dann sehr tief zwischen dem M. humero-radiale et centrale und dem humero-antibrachium medial. Während seines Verlaufs dorthin giebt er einen dünnen Ast ab, welcher den M. humero-centrale (hc), einen diekeren (hap) welcher den M. humero- aponeurosis palmaris, zwei feine Aestchen (ham und hal) die den M. hu- mero-antibrachium medialis und lateralıs, und eines, welches den M. antı- brachio-aponeurotico palmaris (aap) innervirt. Dann geht der Nervenstamm unter den M. antibrachio-carpale I und Carpo-metacarpum I, innervirt beide Muskeln mittelst feiner Aestchen (ac, cm I), giebt verschiedene dünne Zweigchen an den M. carpo-metacarpr- phalangei (cmp) und theilt sich dann in drei Endäste. Der eine Endast, der mediale (m) ab, theilt sich wieder dichotomisch für die laterale Seite des zweiten und für die mediale des dritten Fingers (dg II I und dg ILI m), bis zu deren Endphalanx sie sich verzweigen, vor der Theilung giebt er noch Aestchen ab, welche den M. metacarpo II metacarpum III (m II, m III) und carpo-metacarpum LI profundus (emp Il) innerviren. D zweite Endast, der mittlere (m‘) innervirt den M. carpo-metacarpum III (em III) und carpo-metacarpum IV (cm IV) und theilt sich ebenfalls dichotomisch für die laterale Seite des dritten Fingers und für die mediale des -vierten (dg III I und dg IV m), letztere innervirt ausserdem Zheil- weise den M. phalangi I phalan« II digiti IV (pd 1V). Der dritte End- zweig, der laterale (l), innervirt den M. carpo-metacarpale V (cm V), ul- nari-phalanz I digiti V (ud V) und ulnari-metacarpum V (um V) und theilt sich darauf in zwei Aeste. Der eine Ast (/‘) theilt sich wieder di- chotomisch für die laterale Seite des vierten Fingers und für die mediale des fünften (dg IV I und dg V m); erstere innervirt zum Theil noch den M. phalangi I phalanz II digii IV (pd IV), letztere theilweise noch den M. phalangi I phalanz LI digiti V (pd V). Der andere Ast (dg V I) versorgt die Haut an der lateralen Seite des fünften Fingers und- innervirt theilweise auch noch den M. phalangı I phalanz II digitn V (pd’ V). Durch die betreffenden Aestchen werden ausserdem auch noch die Mm. metacarpo ILI-metacarpum IV, metacarpo IV-metacarpum V und Carpo- phalanz I digiti III, IV und V innervirt. Der N. brachialis longus inferior entspricht also dem Vorderarm- und den Handpartien des Ramus superficialis und profundus n. brachialis longi inferioris der Urodelen oder theilweise den Nn. medianus und ulnarıs des Menschen. (Fürbringer.) B. Nn. brachiales superiores. In der Brusthöhle sind die Nn. brachiales 238 Nervenlehre. Superiores noch fest mit den Nn. brachiales a: verbunden. Ihre Aeste sind: = a) Nn. latissimi dorsi (34) rd dorsales scapulae (30). Zwei ansehn- liche Aeste, die am hinteren Rand der Scapula noch vor der Trennung in Nn. brachiales superiores und inferiores sich abzweigen. Der eine geht von der Hinterseite des Hauptstammes ab und vertheilt sich entweder im. M. latissimus dorsi (dh) (34) und dem kleineren hinteren Theil des M. dorsalis scapulae (ds) (31) oder (seltener) in ersterem Muskel allein (34). Der andere zweigt sich etwas weiter unten von der Vorderseite des Haupt- stammes ab, innervirt mit einer Anzahl von Aestchen in der Regel den srössern, vordern Theil des M. dorsalis scapulae (ds) (31) oder seltener den ganzen Muskel und geht dann zwischen dessen Insertionssehne und dem hinteren Rande demnächst der Aussenfläche der Scapula nach der Hauptmasse des M. acromio-humeralis (ah) (32) und mit einem ‚sehr feinen - Hautästehen (N. cuianeus brachü superior lateralis) (32) an die Haut der Schulter. Der den M. latıssimus dorsi innervirende Theil Se dem N. latissimus dorsi, die übrigen Aeste dem N. dorsalis scapulae der Urodelen. b). N. cutameus brachü et amtibrachu superior (41) zweigt sich dem zweiten N. dorsalis scapulae gegenüber von der Hinterseite des Haupt- stammes ab und versorgt die Haut der Streckseite des Ober- und Vorder- arms. Zum Theil dem bei den Urodelen beschriebenen kleinen Hautnerven des N. radialıs superficialis, zum Theil einzelnen Partien des N. rackalıs superficialis selbst entsprechend. Ein direetes Homologon fehlt beim Menschen. \ Erst nach Abgabe des letzten Astes trennt sich die obere Schicht vollständig von der untern als N. brachialis longus superior. c) N. brachialis longus superior s. radıalis (35, 38). Ein sehr kräftiger Stamm, der dem N. brachialis longus inferior an Stärke beinahe gleich kommt. Er giebt an der Trennungsstelle ein oder zwei Rami musculares (40) an den M. anconaeus scapularıs medialis (asm) und den medialen und mittleren Theil des M. anconaeus humeralis (ahm, ahl) ab, geht dann zwischen .M. anconaeus scapularis medialis (asm) und anconaeus humeralis lateralis (ahl), ersteren median', letzteren lateral lassend, in die Tiefe der Streckmuskulatur des Oberarms, innervirt die noch nicht versorgten Theile derselben und tritt nach gedehnt spiraligem Verlaufe vor dem Epicondylus radialıs nach aussen und von da an die Streckseite des Vorderarms und der Hand (57). (Fürbringer.) Der Hauptstamm (N. brachialis longus ‚superior Ss. radialis), welchen wir jetzt B nennen wollen, perforirt erst den langen Kopf des M. humero- amtibrachwum lateralıs sicher filishie (hals), dann dessen kurzen Kopf, inner- virt beide Köpfe dieses Muskels, sowie den M. humero-antibrachium late- ralis profundus (halp) und theilt sich dann in zwei Aeste, einen medialen diekeren und einen lateralen dünneren. Der laterale (Taf. XVII, Fig. 10, |, Taf. XIX, Fig. 10, /) verläuft zwischen den M. humero-digiti IIL IV, V er ‚Amphibien. 239 und humero-ulnare et carpale'5—3, innervirt beide Muskeln (hd 1/1, IV, V, huc), kommt dann auf den Handrüoken, begiebt sich über die Sehne des fünften Fingers des M. carpo-digiti III, IV, V, innervirt diesen Muskel (cd III, IV, V) und läuf dann an die laterale Fläche des fünften Fingers bis zur Endphalanx. Während dieses Verlaufes innervirt er: auch noch theilweise den M. metacarpo-phalanz I digiti V (mpd V). Der diekere mediale Ast (Taf. XVII, Fig. 10, Taf. XIX, Fig. 10, m), innervirt den M. antibrachio-metacarpum II (am II) schiebt sich dann unter den vom Os antibrachrum entspringenden Kopf des M. antibrachio carpo-phalanz I digiti II, innervirt diesen Muskelbauch (acpd II), kommt so auf die Artieulatio antibrachio-carpi, giebt ein feines Aestchen an den kurzen Kopf des M. antibrachio-carpo-phalanz I digiti II (acpd’ II), so- wie an den M. carpo-digitw ILL, IV, V (cd ILL, IV, V) ab, wird durch diese beiden Muskeln bedeckt und giebt dann einen Ast ab, welcher sich dicho- tomisch theilt und die nach einander gekehrten F lächen des zweiten und dritten Fingers versorgt. Durch diese Aeste werden zugleich die Mm. carpo-phalanz II digiti II (cd Il) und metacarpo-phalanz I digitw III (mpd IIl) versorgt. Der Hauptstamm theilt sich darauf dichotomisch in zwei Aeste, welche sich wieder dichotomisch theilen und die nach einander ge- kehrten Seiten des dritten und vierten, resp. vierten und fünften Fingers in- nerviren. Durch diese Aeste werden zugleich die Mm. metacarpo-phalanz I digiti III (mpd ILL), metacarpo-phalanz I digiti IV (mpd IV), metacarpo- phalanz I digiti V (mpd V) radiali-centrali-phalanz III digiti LII (rcd 1L]) und ulnari-phalanxz III digiti IV (ud IV) innervirt. An den Fingern lassen sich die Nervenäste bis zur Endphalanx verfolgen. Der Nervus brachialis longus superior s. radialis ist als ein Homologon der Nn. radialis superficialis und profundus der Urodelen (mit Ausnahme des von ersterem abgehenden kleinen Hautastes) aufzufassen. Ein auf- fallender Unterschied liegt in seiner veränderten Lage zum M. scapularıs medialis, während er bei den Urodelen diesen Muskel lateral lässt, geht er bei den Anuren lateral an ihm vorbei. Dieses Verhalten ist bedingt _ durch den von dem der Urodelen abweichenden Ursprunge dieses Muskels- EHEN inger.) Urodelen. Nervv abdomimmales. Die Zahl der Nervi abdominales wechselt bei den Urodelen je nach dem die Zahl der Stammwirbel grösser oder kleiner ist. Die dorsalen Aeste wenden sich nach hinten, gehen unter dem Querfortsatz. des nächst- unteren Wirbels fort, begeben sich dann nach oben über den Querfortsatz des zweitnächsten Wirbels, durchbohren die Rückenmuskeln, in welche sie sich theilweise verästeln und theilweise ale Hautäste sich weiter ver- breiten. Die ventralen Aeste kommen unter den M. vertebro-costalis zum Vorschein und verzweigen sich in die Bauchmuskeln. 340 Nervenlehre. Urodelen. Nerven der unteren Extremität. Plexus erwralis. Bei den Urodelen’ sind die Nerven der unteren Extremität bei Oryp- tobranchus japomicus durch die Untersuchungen von Humphry ( ).nnd bei Triton cristatus, Salamandra maculata und Siredon pisciformis, wenig- stens für den Uhenchänkel durch die a sen von deMan( ) uns am besten bekannt. Bei Salamandra maculata und Triton erıstatus wird der Plexus, welcher zur Innervation der Muskeln der unteren Extremität dient (Plexus eruralis) und die Elemente des Plexus lumbals, ischiadheus, pudendalıs und coccygeus des Menschen enthält, aus den ventralen Aesten von drei, bei Oryptobran- chus japonicus aus dei ventralen Aesten von vier Spinalnerven zusammen- gesetzt. Die dorsalen Aeste verhalten sich wie bei den übrigen Nerven und dienen zur Innervation der Muskeln und der Haut des Rückens und theilweise auch des Schwanzes. Der ventrale Ast des ersten oder vorderen Spinalnerven (I) des Plexus eruralis, tritt bei Triton und Salamandra zwischen dem vorletzten und letzten Wirbel zum Vorschein und ist dünner als die beiden anderen (Taf. XXI, Fig. 7). Nach Abgabe eines Astes (1), welcher sich in die Bauchmuskeln verzweigt (vielleicht ein Homologon des N. veo-hypogastri- cus), theilt er sich in zwei Aeste, von welchen der eine (2) mit dem ven- tralen Zweige des zweiten Spinalnerven (Z]) anastomosirt, während der andere zur Innervation der Oberschenkelmuskeln weiter geht. Dieser Stamm, welchen wir N. eruralis anterior (ca) nennen wollen und welcher dem N. eruralis und obturatorius des Menschen vergleichbar ist, theilt sich in zwei Aeste. Der eine (a) innervirt den M. pubo-ischio-femoralis inter- nus (Adductor) (pifr), tritt durch das Foramen obturatorium und dringt in den M. pubo-ischio-femoralis externus (pectinens) (pife). Er entspricht dem N. obtwratorius des Menschen. Der andere Ast (a), weleher dem N. eru- ralis des Menschen entspricht, kommt zwischen dem M. pubo-ischio-femo- ralıs internus (Adductor) und dem Os ie; an der Streckseite des Ober- schenkels, giebt einen Zweig ab (ze), welcher, nachdem er den M. vleo- extensorius (extensor cruris) innervirt hat, als Hautast (N. cutaneus femoris medius) (cfm) weiter geht, Aeste, wel den M. ileo-femoralis (iiacus) (if) innerviren und perforirt darauf den M. pubo-ischio-femoralis intermus - (pifi), welchen er ebenfalls versorgt und sich dann als Hautast an die mediale Seite des Oberschenkels verliert (N. cutaneus femoris internus $. saphenus minor) (cft). Bei COryptobranchus japomeus, wo nieht die ventralen Ach von drei, sondern von vier Spinalnerven den Plexus erwralis zusammenstellen, giebt der erste (I, s. o) einen Verbindungszweig (2) mit dem zweiten (II, s. «), durchbohrt den M. pubo-ischno-femoralis exlernus (pectineus) (pife) und ver- liert sich in die Haut (wahrscheinlich dem Hautast des vorderen Zweiges Amphibien. BAR, des N. obturatorius des Menschen vergleichbar); ob bei Salamandra auch ein ähnlicher Hautast vorkommt, dürfte noch näher untersucht werden. Dieser Stamm’ stimmt also überein mit dem einen Ast des N. eruralis an- terior der Salamandrinen und ist dem N. obtwratorius des Menschen ho- molog. -Der ventrale Ast des zweiten Nerven (17) sendet einen Verbindungs- zweig (3) ab, für den des dritten und vierten Nerven und geht dann über den Band des Beckens nach der Streckseite des Oberschenkels, in- nervirt den M. ileo-extensorius (ie) (extensor cruris), pubo-ischio-femoralis internus (adductor) (pifi) und den vleo-femoralis (ihacus) («f') und geht dann als Hautast (N. cutaneus femoris internus s. internal saphenous: Humphry) an der medialen Seite des Oberschenkels nach unten (cfi). Dieser Stamm entspricht also dem zweiten Ast des ersten Stammes der Salamandrinen und ist dem N. eruralis des Menschen homolog. Wir sehen also, dass ‚der N. obturatorius und der N. cruralis bei Oryptobranchus japonicus zwei eigene Stämme bilden, während dieselben bei Salamandra und Triton sich zu einem einzigen Hauptstamm (N. cruralis anterior) vereinigt haben, welcher sich später in zweien theilt, ein Verhältniss, was wir bei den Anuren ebenfalls antreffen werden. Wie sich die übrigen Urodelen ver- halten, dürfte noch näher untersucht werden, höchstwahrscheinlich dass sie auch hier zwei eigene Stämme bilden. Die beiden ventralen Aeste der beiden hinteren Spinalnerven (/7 und III bei Salamandra und Triton; III, IV bei Oryptobranchus), — von welchen bei Salamandra und Triton der erste zwischen dem letzten Stammwirbel und dem Sacralwirbel, der andere zwischen dem Sacral- wirbel und erstem Schwanzwirbel zum Vorschein kommt —, bilden nach Anastomose mit einem Verbindungszweig des ersten (Salamandra, Triton) oder des ersten und zweiten (Uryptobranchus) einen gemeinschaftlichen Stamm (N. eruralis posterior 5. ıschiadieus), welcher an der hinteren Fläche des Os dei gelegen ist. Von dem Hauptstamm entspringen Aestchen (ic, cp, cf), welche die Mm. ischio-caudalıs, caudali-ıschio-pubo-tibiahs und caudali-femoralis (Pyri- formis) innerviren; dann giebt er einen ziemlich starken Seitenast ab (4), - welcher sich bald in zweien, einen vorderen (5) und einen hinteren (6) theilt. Der vordere (5), welcher dicker ist als der hintere, innervirt den M. ischio-femoralis (Quadratus femoris) (isf), theilweise auch noch den M. pubo-ischio-femoralis externus (pectineus) (pife), weiter auch noch den M. pubo-tibialis (pt) und den M. ischio-flexorvus (Semimembranosus) (if). Der hintere (6) perforirt den M. pubo-ıschio-femoralis externus (pectineus), innervirt auch noch theilweise diesen Muskel (pife), giebt Zweige an den M. pubo-ischio-tibialis (Semitendinosus) (pit) und den M. pubo-tibiahis (pt) ab und scheint zuweilen mit einem aus dem Hauptstamm entspringenden ziemlich starken Ast (N. fibularis, Musculo-spiral s. peroneal nerve Hum- - phry) zu anastomosiren. Diese Anastomose scheint indessen sehr incon- stant zu sein. Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2. 16 343 Nervenlehre. Der N. fibularis (Museulo-spiral s. peroneal nerve: Humphry) (f) geht unter dem kurzen Kopf des M. ileo-femorö-fibularis (biceps) hindurch, innervirt diesen Muskel (if), geht dann über das Kniegelenk, kommt zwischen Fibula und dem M. femoro-fibularis, anastomosirt mit einem Zweig des N. cruralis inferior anterior (anterior tibial: Humphry) (cia) und in- nervirt den M. femoro-fibularis (ff), femoro-tarsale fibulare (ftf) und femoro- digitöi I—-V (fd I-V). Dann kommt er an der lateralen Seite des M. tarsu-digite I—V (td I—-V), giebt einige Aeste an der lateralen Fläche dieses Muskels ab, versorgt die laterale Seite der fünften Zehe, die nach einander 'gekehrten Flächen der vierten und fünften Zehe und anastomo- ‘ sirt dann mit dem N. eruralis inferior anterior (Anterior tibial: Humphry), um die nach einander gekehrten Flächen der dritten und vierten Zehe zu innerviren. | bi Der N. fibularıs enthält die Elemente des N. peroneus superficialis und theilweise auch des N. peroneus profundus des Menschen. BB Der Hauptstamm — N. ischiadicus — theilt sich dann in zwei Aeste, dem Ramus lateralis n. ischiadhei (Imi) (External popliteal: Humphry) und dem Ramus medialıs n. ischiadiei (Internal popliteal: Humphry) (mmi) — Siredon, Salamandra, Triton, Oryptobranchus. Bei Siredon und Triton umgeben beide Aeste den kurzen Kopf des M ileo-femoro-fibularis (biceps), bei Oryptobranchus japonicus findet dasselbe an der linken Seite statt, während an der rechten Seite die beiden Aeste unter dem kurzen Kopf des M. ileo-femoro-fibularis hindurchgehen, was bei Salamandra an beiden Seiten geschieht. | Der Ramus lateralis n. ischiadici (External popliteal: Humphry) (Im), innervirt den langen Kopf des M. :ıleo-femoro-fibularis (biceps) («ff‘), giebt einen Ast ab (Sural nerve: Humphry) nach den von dem Epicondylus lateralis entspringenden Beugemuskeln, verläuft zwischen der oberflächlichen und tiefen Schicht der Muskelmasse an der Plantarfläche des Unterschenkels, an der lateralen Beite des M. fibulae-metatarsi et digiti I—V, zwischen diesem und dem Ursprung des M. femoro-fibulae digiti I-V an der Fu bula. Dann geht er über den Tarsus und den Metatarsus IT zwischen dem M. fibulae-metatarsı et digits I—-V und dem M. metatarso-phalangei. In seinem Verlauf innervirt er die fibuläre Portion des M. femoro-fibulae- digiti I—-V (fd I—V) und die Mm. femoro-fibulae-metatarst I—III (fm I—IIT), fibulae-metatarsi et digiti I—-V (fmd I—V), tarso-metatarsi I—V (tm I—V), metatarso-phalangei (mp) und phalangı I phalanz II digitv III et IV (pd III, IV‘), versorgt die laterale Seite der fünften Zehe und die nach einander gekehrten Seiten der vierten und fünften Zehe. Zwischen der vierten und dritten und dritten und zweiten Zehe anastomosirt er mit Zweigen des N. cruralis inferior posterior (posterior tibial: Humphry) und versorgt so die nach einander gekehrten Seiten dieser Zehe. Der Ramus lateralis m. ischiadiei entspricht zum grössten Theil dem ee 943 N. tibialis posticus des Menschen, ist eh diesem Nerven nicht homolog zu stellen. Der Ramus medialis n. ischiadıei (internal popliteal: Humphry) per- forirt den M. caudali-femoralis, giebt einen Ast ab, welcher mit einigen dünnen Zweigchen den M. pubo-ischio-tibialis Bene) (pit) versorgt und dann an der medialen Seite des Unterschenkels und der ersten Zehe nach unten verläuft. Der Stamm versorgt die Muskelmasse der Plantar- fläche des Unterschenkels, innervirt den M. fibulae-tibiahs (ft) und theilt sich dann in zwei Aesten, einen vorderen, N. cruralis inferior anterior (Anterior tibial: Humphry), und einen hinteren, N. cruralis inferior »o- sterior (posterior tibial: Humphry). Der hintere Zweig des Ramus me- dialis n, ischiadici — N. eruralis inferior posterior — innervirt den media- len Theil der Mm. fibulae-metatarsi et digiti I—-V (fmd IV) tarso-meta- tarsı I-V (tm I-V), metatarso-phalangei (mp) und die nach einander gekehrten Seiten der ersten und zweiten und zweiten und dritten Zehe. Der N. cruralis inferior posterior enthält ebenfalls Elemente des N. Kibia- his posticus. Der vordere Zweig des Ramus medialis n. ischiadici — N. cruralis inferior anterior — (anterior tibial: Humphry) innervirt den M. femoro- tibialis (ft), geht über den Tarsus und theilt sich in zweien, der eine geht über die Sehne für die erste Zehe des M. tarsu-digiti I—-V nach dem Spatium interosseum der ersten und zweiten Zehe, dessen nach einander gekehrten Seiten er versorgt. Der andere versorgt die einander zuge- kehrten Seiten der zweiten und dritten und dritten und vierten Zehe. Der vordere Zweig des Ramus medialis n. ischiadiet — N. ceruralis inferior anterior — enthält zum Theil die Elemente des N. peroneus profundus und superfieialis des Menschen, ist jedoch nicht wie Humphry angiebt dem N. tibialis anticus des Menschen zu vergleichen. Die Untersuchungen über die Neurologie von Üryptobranchus japonicus verdanken wir Humphry (92). Auuren. Nervi abdominales. Die Nervi abdominales der Anuren verhalten sich im Allgemeinen ebenso wie die der Urodelen, nur ist ihre Zahl beträchtlich kleiner. (Bei Rana 3, bei Bufo und Hyla nur 2). Die dorsalen Aeste versorgen die Muskeln und Haut des Rückens, während die ventralen Aeste die gleich- namigen Partien des Bauches versorgen. Nerven der unteren Extremität. | Plexus erwralis. An der Zusammenstellung des Plexus eruralis betheiligen sich die ventralen Aeste von vier (Rana) oder fünf (Bufo, Hyla) Nervenstämmen. Die dorsalen Aeste verhalten sich wie bei den übrigen Spinalnerven. ' 16 * 344 Nervenlehre. Bei Rana entspringt der ventrale Ast des ersten Nervenstammes (Taf. XIX, Fig. 8a) (N. spinalis VILI) zwischen dem siebenten und achten Wirbel, verläuft über den M. coccygeo-sacralis und coccygeo-ihacus nach unten, giebt in seinem unteren Theil einen Ast (e) ab, welcher sich in den Bauchmuskeln verzweigt, nimmt etwas weiter nach unten einen ziemlich dicken Zweig (g) des zweiten Stammes (b) (N. spinalis IX) auf und theilt sich dann in zwei Aeste. Der eine (f) (N. ileo-hypogastricus) verzweigt sich in den M. dorso-abdominalis-internus und externus (obliquus _ abdominis internus und externus), einer dieser Aeste, welcher in diese Muskeln eindringt, durchbohrt den M. dorso-abdeminalis externus (obliquus externus), giebt einen feinen Zweig ab, welcher Hauptast wird und sich bis zur Brustgegend fortsetzt und a dann in den M. »pubo-thoracicus (rectus abdominis) in dessen unteren Theil, Der andere Ast, in welchen der erste Nervenstamm sich theilt und welchen wir den N. femoralis anterior (nfa) nennen wollen, dient zur In- nervation der vorderen Oberschenkelmuskeln und wird ae weiter behandelt werden. Der ventrale Ast des zweiten Nervenstammes (b) (N. BR IX) ist der dickste, kommt zwischen dem achten und neunten Wirbel zum Vorschein und vereinigt sich, nachdem er den Verbindungszweig für den ersten Stamm abgegeben hat, mit dem ventralen Ast des dritten Nervenstammes (ec) (N. spinalis X), welcher zwischen Sacral- und Schwanzwirbel austritt und viel weniger stark als der zweite Stamm entwickelt ist. Beide Ner- venstämme vereinigen sich zu einem gemeinschaftlichen Stamm, den wir als N. femoralis posterior s. ischiadicus (nfp) bezeichnen wollen. Der vierte Stamm (d) (N. spinalis XI) endlich ist sehr dünn, tritt aus dem Canalis coceygeus des Os coccygis heraus, giebt Aeste ab für den M. coccygeo-iliacus und coccygeo-sacralis und theilt sich dann in zwei Aeste, der eine (k) be- theiligt sich an der Zusammenstellung des N. femoralis posterior 5. ischia- dicus, der andere (m‘) verzweigt sich in der Muskulatur des Afters. Von allen Stämmen entspringen Verbindungszweige für den Sympa- thieus. | Der Plexus eruralis bei Bufo (Taf. XIX, Fig. 7) weicht in den fol- senden Punkten von Rana ab. Während bei Rana nur vier Stämme an der Bildung des Plexus sich betheiligen, steigt diese Zahl auf fünf bei Bufo. Der ventrale Ast des ersten Stammes .(a‘) (N. spinalis VII) tritt zwischen dem sechsten und siebenten Wirbel heraus und theilt sich in zwei. Der eine Ast (b“) dient zur Innervation der Bauchmuskeln, der andere anastomosirt mit dem zweiten Nervenstamm (a). Von den ventralen Aesten des zweiten und dritten Nervenstammes (a, b) treten Verbindungszweige c’ und d’ ab, welche sich mit dem dritten und vierten Stamm (b, c) vereinigen. Der fünfte Nervenstamm (d) verhält sich entweder wie bei Rana oder zeigt eine mehr abweichende Bildung, wie die Figur lehrt. Bei Hyla, wo ebenfalls fünf Stämme den Nervenplexus zusammen- stellen, theilt der ventrale Ast des ersten (N. spinalis VII) sich in zwei, Amphibien. 245 der eine (b“) dient wie bei Bufo zur Innervation der Bauchmuskeln, der andere spaltet sich wieder in zwei, von welchen der eine (b‘“) sich mit dem ventralen Ast des zweiten Nervenstammes (a) (N. spinalis VII]), der andere (c') mit dem ventralen Ast des dritten Nervenstammes (b) (N. spinalis IX) sich verbindet. Die beiden aus dem Nervenplexus her- vorgehenden Hauptstämme — der N. femoralis anterior und posterior — verhalten sich nun folgendermaassen. (Taf. XX, Fig. 1.) Der N. femoralis anterior (Taf. XVII, Fig. 3, Taf. XIX, Fig. 9), welche die Elemente des N. eruwralis und obturatorius enthält, biegt sich über den Rand des Os dei und theilt sieh in zwei Aeste, einen lateralen und einen medialen. Der laterale, welcher dem N. erwralis der höheren Wirbelthiere homolog ist, innervirt durch einen dünnen Zweig (if) den langen Kopf (M. ileo-femoralis) des M. ileo-cruralis triceps und mit einem etwas dickeren. (:fap) den M. ileo-femoralis anterior profundus und ver- zweigt sich endlich, nachdem er diesen Muskel durchbohrt hat, in den M. ileo-femoralis anterior sublimis (ifas). Der mediale Ast, welcher dem N. obtwratorius der höheren Wirbelthiere entspricht, verläuft über den M. ileo-femoralis anterior profundus, innervirt durch einen feinen Zweig (ppa) den M. pubo-ischio-femoralis profundus anterior und mit einem diekeren (sif) den M. sub-ileo-femoralis, welcher, nachdem er diesen Muskel durch- bohrt hat, in den M. sleo-erwralis (ic) sich verzweigt. Letztgenannter Muskel wird gewöhnlich in seinem distalen Ende noch durch einen anderen - feinen Nervenzweig, welcher von dem N. femoralis posterior entspringt, innervirt. | Der N. femoralis posterior (Taf. XVII, Fig. 1, Taf. XIX, Fig. 9), welcher dem N. :schiadicus der höheren Thiere homolog ist, tritt zwischen dem Os ilei und Coccygis aus der Beckenhöhle heraus, schlägt sich um den Tuber ischii herum und kommt so an die hintere Fläche des Darm- beins, wo derselbe von dem M. coccygo-femoralis bedeckt wird. Sobald er hier angekommen ist, giebt er einen dünnen Ast ab (cf), welcher, nachdem er den M. coccygo-femoralis innervirt hat, als Hautnerv für die mediale Seite des Oberschenkels weitergeht. An der medialen Seite des Hauptstammes entspringt ein Zweig, welcher unter dem M. ileo-femoralis et erwralis hindurch geht und sich in zwei theilt (ice und ice), um das Caput externum (M. ileo-cruralis externus) und internum (M. ieo-cruralis internus) des M..veo-crurales triceps zu in- nerviren. Vor diesem Zweig oder unmittelbar aus dem Hauptstamm entspringt ein feiner Ast (ifc), weleher den langen Kopf des M. ileo-femoralis et eru- ralis innervitt. An der lateralen Seite des Hauptstammes entspringt ein dünner und ein dieker Ast. Der dünne Ast innervirt den M. :leo-femoralis posterior profundus (ifpp) und den kurzen Kopf des M. ileo-femoralis et cruralis (fe). Der dieke Ast geht unter dem M. coccygo-femoralis hindurch, giebt einen Zweig (ifp) an den M. ischio-femoralis profundus und den M. veo- A 246 Nervenlehre. ischio-pubo-femoralis (ipf) ab und theilt sich dann in einen ncdiee we lateralen Endzweig. | Der mediale Endzweig dringt zwischen dem M. pub medhialis und pwbo-ischio-femoralis profundus posterior in die Tiefe und theilt sich dann in zwei Aeste, von welchen der eine (pifm) den pubo-ischio- femoralis medialis, der andere (pipp‘) den M. pubo-ischiö-femoralis profun- düus posterior innervirt. Der laterale Endzweig innervirt erst durch einen kleinen Seitenzweig (ic) den M. ischio-cruralis, giebt dann einen Ast ab, welcher den schwachen Bauch des M. bi-ischio-cruralis (bie') und das _ distale Ende des M. :leo-erwralis (ce‘) innervirt, weiter einen kleinen Zweig (bic), welcher den starken Kopf des M. bi-ischio-cruralis innervirt und endlich, nachdem er den M. pubo-cruralis und cutaneo-cruralis mit Zweigen (pc und cc) versehen hat, als Hautnerv für die untere, hintere und mediale Fläche des Olsen zu enden. Im unteren Drittel des Oberschenkels theilt der N. PR posterior sich in zwei Zweige, den N. cruralis lateralis s. fibularis (f) und den N. cruralis medialis s. tibialis (t: s. A.). | Der N. fibularıs (Taf. XX, Fig. £) biegt sich über die Sehne des langen Kopfes des M.. ileo-femoralis et cruralis und kommt so an die la- terale Fläche des Kniegelenks. Unmittelbar nachdem er an die laterale Seite des M. :leo-femoralis et cruralis angekommen ist, giebt er einen Hautast ab, N. cutaneus fibularis (cf), welcher sich bis zur Fusswurzel verzweigt. Darauf geht der N. fibularis unter dem schwachen Ursprungs- kopf des M. bi-femoro-plantaris, geht dann längs der lateralen Seite des Unterschenkels von aussen und oben nach unten und vorn, kreuzt sich in seinem Verlauf mit dem M. femoro-cruralis et tarsale fibulare, welchem er ein oder mehrere Zweige abgiebt (fc, ff), und geht dann erst über den M. femoro-cruralis lateralis und nachher über den M. cruro-tarsale tibiale anterior nach unten. Vor seiner Kreuzung mit dem M. femoro-cruralis et tarsale fibulare giebt er dem M. femoro-cruralis lateralis einen Zweig (fel), und während seiner Kreuzung Aeste an den M. femoro-tarsale tibiale et fibulare (ftl) ab. Darauf verzweigt er sich in zwei Aeste, einen lateralen (fl) und einen medialen (fm). Der mediale Ast (fm) En sich mit dem M. cruro- tarsale anterior, geht unter diesem hindurch und giebt an denselbem einen Zweig ab (cla). Dann geht er über die Articeulatio-cruro-tarsalis von dem M. cruro-tarsale tibiale inferior bedeckt nach vorn und giebt diesem Muskel ein oder zwei Zweige ab (c#i), welche an der Vorderfläche dieses Nerven entspringen. Zuweilen kommen wohl drei Aeste vor und der dritte ent- springt dann gewöhnlich ziemlich hoch. Darauf geht er eine Anastomose ein- mit dem lateralen Ast des N. fibularis (fl). Grade an der Stelle, wo die beiden Zweige. anastomosiren, entspringt ein äusserst feiner Ast (a), welcher über den M. tarsalı fibuları- phalanz I digiti IV longus hin verläuft und sich in zwei theilt (fd und tfd'), für den M. tarsali fibulari phalanz I digiti IV brevis und tarsalı- Amphibien. ! 247 fibulari phalanz III, digitw IV brevis. Der nach der Anastomose entstan- ‘dene Nervenstamm, welchen wir den N. dorsalis pedis (dp) nennen wollen, giebt Zweige ab (fd I, IL, IIL, IV) an den Mm. tarsali-fibuları-phalama I digiti I, II, III und IV und tursali fibuları-metatarsum V (tfm. V), so- wie an den Um. tarsalı tibiahi phalanz digiti I, IL, IIl brevis (ttd LL, ILL), Bei Bufo geht er dann unter dem M. tarsalı fibuları phalanz I digiti 1, II, III longus und theilt sich dann von Neuem in zwei Aeste, einen medialen (dmp) und einen lateralen (dpl). Der mediale (dpm) geht längs - der Sehne für den zweiten Finger des M. tarsali-fibulari phalanz T digiti Z, IL, IlI und über den Metatarsum II in drei Aeste, einen he, einen mittleren und einen lateralen. Der mediale innervirt den M. tarsali-primo- metatarsum primum und den M. accessorio-metatarsum I (tpp und tpp‘), der mittlere geht längs der medialen Seite des zweiten Fingers, theilt sich dichotomisch, innervirt den M. metatarso I phalanz I digiti I und metatarso II phalanz I digitw II ( I und : II) und verbreitert sich als Hautnerv an‘ den beiden nach einander gekehrten Seiten der ersten und zweiten Zehe bis zur Endphalanx. Der mittlere Ast geht über den Metatarsum II, kommt in das Spatium interosseum zwischen dem zweiten und dritten Finger, theilt sich dichoto- misch, innervirt den M. metatarso II phalanz I digiti und metatarso LI phalanz LI digiti III (v II und i III) und verbreitet sich ebenfalls als Hautnerv an den beiden nach einander gekehrten Seiten der zweiten und dritten Zehe bis zur Endphalanx aus. Der laterale Endzweig (dpl) läuft zwischen dem M. tarsalhi-fibular: phalanz prima digiti I, II, III und tarsalı tıbiali-phalanx I digiti II, ILL, von dem M. tarsalı fibuları phalanz 1 digiti IV bedeckt auf dem Meia- tarsum IV und theilt sich darauf in zwei Aeste, der eine geht in das Spatium interosseum des dritten und vierten Fingers, theilt sich dichotomisch, innervirt den M. metatarso III phalanz LI digiti III und tarsali et meta- tarsalı III phalanz ILI digiti IV (v‘ III und < IV) und verhält sich wie . der vorige; der andere Ast geht in das Spatium interosseum zwischen der vierten und fünften Zehe, theilt sich ebenfalls diehotomisch, innervirt den M. metatarso IV phalanz III digit: IV und metatarso V phalanz. LI digiti V @ IV und Y) und verhält sich wie die vorigen. Bei Rana ist das Verhältniss etwas anders. Der N. dorsalis pedis innervirt wie bei Bufo die Mm. tarsali fibulari-phalan& I digiti I, IL, 111, IV, tarsali fibulari metatarsum V, so wie die Mm. tarsali tibial rn I digiti II, IIl und tarsali fibulari phalan« I digiti V. Darauf giebt er einen Ast ab, welcher, nachdem er den M. tarsali primo-metatarsum I und accessorio-metatarso I (tpp und tpp‘) innervirt hat, sich dichotomisch theilt, den M. metatarso I phalanz I digiti I und metatarso II phalanz IT digiti LI (i' I und i 1/) versorgt und darauf als Hautnerv weitergeht und sich wie bei Bufo verhält. Der Hauptstamım legt sich dann auf den Metatarsum III und theilt sich darauf in drei Aeste, einen medialen, einen mittleren und einen lateralen. Der mediale versorgt die beiden 348 Nervenlehre. nach einander gekehrten Flächen der zweiten und dritten Zehe, die mitt- lere die der dritten und vierten Zehe, die laterale die der vierten und fünften Zehe. Sowohl bei Bufo als bei Rana verlaufen die Hautnerven neben den Sehnen der Mm. interossei. Der laterale Ast (fl) des N. fibularıs läuft an der inneren Seite des M. femoro-cruralis et tarsale fibulare, innervirt diesen Muskel (fetf), läuft schräg über die Artieulatio cruro-tarsalis und später bei Bufo über den M. tarsali-fibulari-metatarsum V, bei Rana mehr an der medialen Seite dieses Muskels. Oberhalb der Artieulatio cruro-tarsalis giebt er Zweige ab (tfd V und ck), welche den M. eruro-tarsale tibiale inferior und tarsali- fibuları-metatarsum V innerviren und einen Zweig (cf), welcher an der lateralen Fläche des Fusses als Hautnerv bis zur Endphalanx der fünften Zehe verläuft und den M. metatarso V phalanz II digiti V (mpd V) inner- virt. Dann biegt er sich unter dem M. cruro-tarsale tibiale inferior, um mit dem medialen Ast (fm) des N. fibularis zu anastomosiren. Der N. mediahs eruris s. tibialis giebt bei Bufo und Rana (Taf. XVII, Fig. 2, Taf. XX, Fig. 3) einen Ast (ct) ab, welcher in der Kniekehle ent- springt und nach dem M. ceruro-tarsale tibiale hin verläuft. Dieser Ast entspringt an der medialen Seite des N. tibialis. Etwas mehr nach unten giebt er einen Zweig ab, welcher Hautast wird, und die mediale Seite . der Haut des Unterschenkels N. cutaneus eruris medialis versorgt und sich bis zum Fusse verbreitet, zwei bis drei Zweige für den M. bi-femoro- plantaris, welche in diesen Muskel eindringen. Der Nervenstamm selbst geht dann über die Vorderfläche des M. bi-femoro plantarıs nach unten, biegt sich dann um die Eminentia tarsi medialis hin, verläuft in der Binde für die Sehne des M. eruro-tarsale tibiale und kommt so in die Fusssohle. In der Gegend der Articulatio tarso-cruralis theilt der Nervenstamm sich in drei Aeste. Der erste Ast (a) (Taf. XX, Fig. 3) versorgt durch einige feine Hautzweige (cp) die Haut der Fusssohle, läuft längs der medialen Seite des Metatarsum I nach vorn, innervirt den M. aponeurotico-accesso- ria (aa) und aponeurotico-metatarsum I (am I) und endigt als Hautnerv ° (cd I) für die mediale Seite der ersten Zehe. Der zweite Ast (b) giebt Zweige ab (fp), welche den M. tarsati-plan- tarıs innervirt, und dringt dann in den vom Ligamentum tarsı entspringen- den Theil des M. tarso-metatarsı et digiti pedis (tmd) und giebt noch, ehe er in diesen Muskel eindringt, einen Zweig (ffap) ab, welcher an der medialen Seite des M. tarso-metatarsi et digiti pedis verlaufend zwischen diesem Muskel und dem M. tarsali-plantarıs nach vorn dringt und in den M: tarsali-fibulari-apomeurotica plantarıs sich verliert. | Der dritte Ast (c), der diekste, welchen man als den Verfolg des Hauptstammes betrachten kann, verläuft über das Os tarsale tibiale, inner- virt den M. tarso-tarsale tibiale (tt) und biegt sich darauf unter dem M. tarsali fibulari et tibiali-tarsum et metatarsum T, innervirt diesen Muskel mit verschiedenen Zweigen (tim), läuft durch diesen Muskel bedeckt weiter und geht unter das Ligamentum tarsi. Nachdem er unter diesem Liga- Amphibien. 949 mentum hindurchgetreten ist, giebt er Zweige ab (cpap und Zmd‘), welche den M. cartılagım plantarı-aponeurosis plantarıs und den zweiten schwachen Muskelbauch des M. tarso-metatarsi et digiti pedis innervirt und liegt dann zwischen dem M. tarso-metatarsi et digiti pedis und dem M. tarsali fibulari metatarsum II, III, IV. Letzgenannten Muskel innervirt er mit einigen Zweigen (ffm II, III, IV) ünd theilt sich dann in zwei Endzweige, einen medialen (mp) und einen lateralen (Ip). | Der mediale Endzweig theilt sich wieder in zwei Aeste (1 und 2), der eine (1) geht quer über den M. metatarso II-metatarsum I minor, innervirt den M. metatarso I-metatarsum IT und theilt sich dann dicho- tomisch in die Aeste 1° und 2% Der Ast 1? innervirt den .M. metatarso II-metatarsum I major (m IT m I’) und endigt als Hautast für die late- rale Seite des Daumens. Der Ast 2° geht an der medialen Seite der zweiten Zehe, innervirt den M. metatarso II phalanz I digiti II (m II » Z) und endigt als Hautnerv an der medialen Seite der zweiten Zehe. Der andere Ast (2) theilt sich ebenfalls diehotomisch, 2” und 3% welche die Muskeln und die Haut der nach einander gekehrten Fläche der zweiten und dritten Zehe bis zur Endphalanx versorgt. | Der laterale Endzweig theilt- sich in drei Aeste (3, 4 und 5), die Aeste 3 und 4 theilen sich wieder diehotomisch (3° und 4°, 4 und 5%) und versorgen die Muskeln und die Haut der nach einander gekehrten Seiten der dritten und vierten, resp. vierten und fünften Zehe; der Ast 3 innervirt ausserdem den M. metatarso II metatarsum III (m II m IIT), Der dritte Ast (5®) versorgt den M. metatarso III metatarsum V (m III m V‘) und die M. cartigalini plantari-metatarsum IV und V (cm IV und V), geht darauf an der lateralen Seite der fünften Zehe, innervirt den M. tar- salı fibuları metatarsum V (tfm V’), cartilagimi plamtari-metatarsum V (cpm V) und versorgt endlich die Muskeln und die Haut der lateralen Seite der fünften Zehe. Die verschiedenen Stämme geben überdem Zweige ab an den Theil des M. tarso-metatarsi et digiti pedis, welche sich an die Ossa metatarsi inseriren. Bei Rana (Taf. XX, Fig. 2) verhält der N. Zibialis sich folgender- massen: von dem Stamm entspringt ein Ast (cm), welcher Hautast wird (N. cutaneus medialis) und sich bis zur Fussohle fortsetzt. Darauf giebt der Stamm einen Zweig (bfp) ab, welcher den M. Inzteinor o-plantaris inner- virt und theilt sich dann in zwei Aeste. Der eine Ast (1) geht über die Vorderfläche des M. bi-femoro-planta- ris nach unten, giebt auch noch einen Ast (bfp) an diesen Muskel ab, kommt dann an die mediale Seite der Sehne dieses Muskels zu liegen und schiebt sich unter die Fascia plantarıs. Hier angekommen giebt er einen Hautast ab (N. cutaneus pedis volaris) (cpv), Aeste, welche den M. tarso-tarsale tibiale (tt), tarsali plantarıs (tp), die grosse Portion des M. tarso-metatarsı eb digiti pedis (tmd‘) innerviren, während der Endast, nach- 250 | Nervenlehre. dem er den M. aponewrotico-accessorius (aa) und aponeurotico-metatarsum I (am I) versorgt hat, als Hautast für die mediale Daumenseite -weitergeht. Der andere Ast (2) dringt in den M. cruro-tarsale tibiale, innervirt diesen Muskel, tritt, nachdem er diesen Muskel innervirt hat, wieder aus ihm heraus und kommt dann in eine Rinne zu liegen, in welcher die Sehne dieses Muskels verläuft, biegt sich um die Eminentia tarsi medialis herum und kommt dann in die Fusssohle zwischen dem M. tarso-tarsale tibiale, welchen er innervirt, und dem tarsalı fibuları et tibiali-tarsale et me- tatarsum I zu liegen, welchen er ebenfalls innervirt, biegt sich ünter diesem Muskel und unter dem Ligamentum tarsı transversum hindurch, innervirt die kleine Portion des M. tarso-metatarsı et digiti pedis, den M. tarsali fibuları-metatarsum II, III, IV und auch die Mm. cartilagini plan- tari-aponeurotica plantarıs und tarsali fibulari-aponeurotica plamtarıs und theilt sich dann in 3 Aeste. Der erste Ast theilt sich dichotomisch und jeder dieser Aeste wieder dicholomisch, um wie bei Bufo die Muskeln und die Haut der lateralen Seite der ersten Zehe, die mediale und laterale Fläche der zweiten Zehe und die mediale Fläche der dritten Zehe zu innerviren. Der zweite und dritte Ast theilen sich wieder dichotomisch und versorgen so die laterale Seite der dritten, die mediale und laterale der vierten und die mediale der fünften Zehe und durch einen besonderen Zweig die late- rale Fläche der fünften Zehe. Sinnesapparate, Gesichtsapparat. Auge. » Literatur. Ausser den schon erwähnten Schriften von €. F. A. Meyer (26), M. Rusconi (29), T. Bell (32), Klein (38), Ryner Jones (39), C. Luigi Calori (40), von Sieboldt und Stannius (44), Ecker (50), F. J. Schmidt, O0. J. Goddard und J. v. d. Hoeven (53) u. A. sind besonders folgende Schriften hervorzuheben: Sclerotiea und Cornea. (134) F. Leydig. Lehrbuch der Histologie. 1857. (135) @. Schwalbe. Ueber ein mit Endothel bekleidetes Höhlensystem zwischen Choreiklen und Selerotica. Centralblatt für die medicinische Wissenschaft. Berlin 1868. N. 54. (136) F. Helfreich. Ueber die Nerven der Conjunctiva und Sclera. Würzb. 1870. (137) 8. Strieker. Conjunctiva und Sclerotica im Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere, S. 1142. 1872. (138) W. Waldeyer. Microscopische Anatomie der Cornea, Selera, Lider und Conjunetiva im Handbuch der gesammten Augenheilkunde. 1874. Cornea. (139) A. Kölliker. Ueber die Nerven der Hornhaut. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Zürich. 1848. N. 19. (140) W. His. Beiträge zur normalen und pathologischen Histologie der Hornhaut. Basel, in Verhandlungen der physikalisch-medieinischen Gesellschaft in Würzburg. Bd. IV., p. 90. 1856. (141) A. Rollett. Ueber das Gefüge der Substantia propria corneae. Sitzb. der Wiener Akad. d, Wissenschaft. Bd, 33, p. 516. 1859. re ‚A42) (143) (144) (145) (146) (147) (148) (149) (150) (151) (152) (153) (154) (155) (156) (157) (158) (159) (160). (161) (162) (163) 164) (165) (166) (167) (168) (169) (170) (171) (173) Amphibien. 251 von Recklinghausen. Notiz über Silberimprägnation in Virchow’s Arch. f. pathol. Anat, Bd. 19. 1860. T. Langhans. Das Gewebe der Hornhaut im normalen und pathologischen Zustande. Zeitschrift f. rationelle Mediein, 3. Reihe, XII. Bd., p. 22.. 1860. F. v. Recklinghausen. Die Lymphgefässe und ihre Bedeutung zum Bindegewebe. Berlin 1862. Schweigger. Ueber den Bau der Hornhaut. Allg. med, Centralzeitung. Berlin 1862. N. 4. J. Ciacecio. On the nerves on the cornea and on their distribution in the corneal tissue of man and animals. Quart. Journal of microscopical science. 1869. C. Harpeck. Ueber die Bedeutung der nach Silberimprägnation auftretenden weissen - lücken- und spaltähnlichen Figuren in der Cornea. Reichert's und Dubois-Reymond’s Archiv f. Anatomie und Physiologie, p. 222. 1864. | R. Hartmann. Ueber die durch den Gebrauch der Höllensteinlösung künstlich dar- gestellten Lymphgefässanhänge, Saftcanälchen und epithelähnlichen Bildungen. Reichert’s und Dubois-Reymond’s Archiv, p. 235. 1864. W. His. Ueber die Einwirkung des salpetersauren Silberoxydes auf die Hornhaut. Schweizerische Zeitschrift f. Heilkunde, II., p. 1. 1864. W. Kühne. Untersuchungen über das Protoplasma und die Contractilität. 1864. H. Hoyer. Ein Beitrag zur Histologie bindegewebiger' Gebilde. Reichert’s und Dubois- Reymond’s Arch. f. Anat. u. Phys., p. 204. 1865. E. Klebs. Centralblatt f. d, med. Wissenschaften. 1864. J. Henle. Handbuch der systematischen Anatomie, Bd. II. Eingeweidelehre. 1866. H. Hoyer. Ueber den Austritt von Nervenfasern in das Epithel der Hornhaut. Reichert’s und Dubois-Reymond’s Archiv, p. 180. 1866. A. Kölliker. Ueber die Nervenendigungen in der Hornhaut. Würzb. naturw. Zeitschr., Bd. VI. 1866. C. Schalygen. Ueber Hornhautepithel und besonders über Vermehrung der Zellen des- "selben. Archiv f. Ophthalm., Bd. XII, p. 83. 1866. C. E. Far Histologische Untersuchungen über die CGornea, Virchow’s Archiv, Bd. 41, p. 110. 1867, J. Cohnheim. Ueber die Endigung der sensiblen Nerven in der Hornhaut. Virchow’s Archiv, Bd. 38. 1867. Th. U. Engelmann. Ueber die Hornhaut des Auges. Leipzig 1867. Th. Leber. Zur Kenntniss der Imprägnationsmethoden der Hornhaut und ähnlicher Gewebe. Archiv f. Ophthalmologie, Bd. 14, p. 300. 1867. A. G. Guye. Over bekercellen en in het ‘byzonder over de bekercellen in de membrana nictitans van den Kikvouch. Nederl. Tydschrift v. Gewesh. Af. II., p. 135. 1868. F. A. Hoffmann. Ueber Contractilitätsvorgänge im vorderen Epitkel der Froschhornhaut. Diss. inaug. Berlin 1868. J. Arnold. Die Vorgänge bei der Regeneration epithelialer Gebilde. Virchow’s Archiv, Bd. 46, p. 168. 1869. E. Clasow. Om corneas epithel. Upsala läkareförenings förhandlingar, Bd. IV., p. 411. 1869. Dwight. Monthly microscopical Journal 1869. A. Golubew. Beiträge zur Kenntniss des Baues und der Entwicklungsgeschichte der Capillargefässe des Frosches. Max Schultze’s Archiv f. microse. Anat., Bd. V., p. 49. 1869. | H. Lipmann. Ueber die Endigung der Nerven im eigentlichen Gewebe und im hinteren Epithel der Hornhaut des Frosches. Virchow’s Archiv, Bd. 48, p. 218. 1869. F. Schweigger-Seidel. Ueber die Grundsubstanz und die Zellen der Hornhaut des Auges. Berichte der mathem.-physik.. Classe der Königl. Sächs. Gesellsch. der Wissen- schaft. 1869. J. Tamamscheff. Ueber die Membrana Demoursiana. Centralblatt f. d. med. Wissen- schaft. Berlin 1869. Eberth und Wadsworth. Die Regeneration des Hornhautepithels. Virchow’s Archiv, Bd.. 51. 7187% V, Feltz. Etude experimertale sur le passage des leucocytes ä travers les parois vasci- eulaires et sur l’inflammation de la cornee. Journal de l’anatomie et de la Physiologie, p. 505. 1870. F. A, Hoffmann. Epithelneubildung auf der Cornea. Virchow’s Arch. Bd. 51. 1870. 252 (173) (174) (175) (176) (177) (178) (179) (180) (181) (182) (183) (184) (185) (186) | (187) (188) (189) (190) Sinnesapparate. = W. Krause. Ueber das vordere Epithel der Cornea. Göttinger Nachrichten El Reichert's und Dubois-Reymond’s Arch. 1870. W. Krause. Anatomischer Jahresbericht für 1871 in Prager Vierteljahrsschrift. A. Schreider. Ueber die Vermehrung der Epithelzellen der Hornhaut. Würzb. naturw. Zeitschr., Bd. III, p. 105. 1870. S. Stricker und W. Norris. Versuche über Hornhautentzündung. Studien aus I Institute f. experimentelle Pathol. in Wien, Bd. I. 1870. A. Rollett. Ueber die Contractilität der Hornhautkörper und die Hornhauthöhlen: Centralblatt f. d. med. Wissenschaft, N. 13. Berlin 187i. Robinski. Die Kittsubstanz auf Reaction des Argentum nitricum in Reichert's und Dubois-Reymond’s Archiv, p. 184. 1871. H. N. Moseley. Some Remarks on the nerves of the cornea of the rabbit and 28 Quarterly Journal of microse. seience. 1871. G. Lott. Ueber den feineren Bau und die physiologische Regeneration der Epithelien, insbesondere des Cornea-Epithels. Centralblatt f. d. med. Wissenschaft. 1871. H. Heiberg. Ueber die Neubildung des Hornhaut-Epithels. Wiener med. Jahrb. 1871. A. Hansen. Untersuchungen über die entzündlichen Veränderungen der Hornhautkörper. Wiener med. Jahrb. 1871, p. 210. Genersich. Zur Lehre von den Saftkanälchen in der Cornea. Med. Jahrbücher der Gesellschaft der Aerzte in Wien 1871, p. 1. J. Arnold. Experimentelle Untersuchungen über die Entwicklung der Blutcapillaren. Virchow’s Archiv, Bd. 53. 1871. Boddaert. Zur Histologie der Cornea. Centralblatt f. d. med. Wissenschaft, N. 22, Berl. 1871. J. Arnold. Experimentelle Untersuchungen über die Entwicklung der Blutcapillaren. Virchow’s Archiv, Bd. 54. 1872. Rollett. Ueber die Hornhaut. Strickers Handbuch der Lehre von den Geweben, p. 1091. 1872. F. Durante. Suilla terminazione de nervi nella Cornea. Richerche fatta nel laboratorio di anatomia normale della universita di Roma nell anno 1872 pubblieata dal Dott. Fr. Todaro. Roma 1873. H. Frey. Handbuch der Histologie und Histochemie. 4. Aufl. 1873. F. Hosch. Ueber die angebliche Contractilität der Knorpelzellen und Hornhautkörperchen. Pflüger’s Archiv f. d. ges. Physiologie, Bd. VII, 1873. (190a) J. Zielonko. Ueber die Entwickelung und Proliferation von Epithelium und Endothe- lium. Max Schultze’s Archiv, Bd. X., S. 351. 1874. Retina. Als die wichtigsten Schriften über die Retina sind hervorzuheben: (191) (192) (193) (194) (195) (196) (197) (198) (199) (200) (201) F. Leydig. Anatomisch-histologische Untersuchungen über Fische und Reptilien. 1853. Kölliker. Microscopische Anatomie, Bd. Il., 2. Abth. 1854. H. Müller und A. Kölliker. Retina-Tafel. Taf. XIX. in Ecker’s Icones et Leipzig 1854. H. Müller. Anatomisch - physiologische Untersuchungen über die Retina des Menschen und der Wirbelthiere. Zeitschrift f. wissenschaftliche Zoologie, Bd. VIII. 1857. Ritter. Ueber den Bau der Stäbchen und äusseren Endigungen der Radialfasern an der Netzhaut des Fresches. Archiv für Ophthalmologie, B. V. 1859. W. Manz. Ueber den Bau der Retina des Frosches. Zeitschrift f. rationelle Mediein, 3. Reihe, Bd. X. 1861. A. Hulke. A Contribution to the anatomy of the amphibian and reptilian retina. London ophthalmic hospital reports. Vol. IV. 1864. Ritter. Zur Histologie des Auges. Archiv f. Ophthalmologie, Bd. XI. 1868. M. Schultze und Rudneff. Weitere Mittheilungen über die Einwirkung der Ueber- osmiumsäure auf thierische Gewebe. Max Schultze’s Archiv 1865. Steinlin. Beiträge zur Anatomie der Retina. Berichte der St. Gallischen naturwissen- schaftlichen Gesellschaft während des Vereinsjahres 1865/66. M. Schultze. Zur Anatomie und Physiologie der Retina, Max Schultze’s Archiv, Bd. U. 1866. (202) (203) (204) (205) (206) (207) (208) (209) (210) (211) (212) (213) (214) (215) (216) (217) (218) (219) (220) (221) (222) (223) (224) (225) (226) (227) (228) (229) (230) (231) (232) (233) Amphibien. 253 Manz. Die Ganglienzellen der Froschnetzhaut. Zeitschrift für rationelle Mediein. 3. Reihe, Bd. 28. 1866. : i Hulke. On the retina of amphibia and reptils. Journal of anatomy and physiology. 1866. M. Schultze. Ueber Stäbchen und Zapfen der Retina. M. Schultze’s Archiv, Bd. II. 1867. A. Kölliker. Handbuch der Gewebelehre des Menschen. 5. Aufl. 1867. Steinlin. Ueber Zapfen und Stäbchen der Retina. Max Schultze’s Archiv, Bd. IV. 1868. Max Schultze.. Bemerkungen zu dem Aufsatze des Dr. W. Steinlin. Max Schultze’s Archiv 1868. - Frisch. Gestalten des Choroidalpigments. Sitzb. der Wiener Academie. Math.-naturw Classe, Bd. 58, 2. Abth. 1868. Henle und Merkel. Ueber die sogenannte Bindesubstanz der Centralorgane des Nerven- systems. Zeitschrift f. rat. Medicin, 3. R., Bd. 34. 1869. Hansen. Ueber das Sehen in der Fovea centralis. Virchow’s Archiv, Bd. 39. 1867. Merkel. Zur Kenntniss der Stäbchenschicht der Retina. Archiv von Reichert und Dubois- Reymond 1870. Landolt. Beitrag zur Anatomie der Retina vom Frosch, Salamandra und Triton. Max Schultze’s Archiv, Bd. VIII. 1870. . M. Schultze. Die Retina. Strickers Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere. 1871. Dobrowolsky. Die Doppeltzapfen. Reichert's und Dubois-Reymond’s Archiv 1871. Dobrowolsky. Zur Anatomie der Retina. Ibidem 1871. Morano. Die Pigmentschicht der Retina. Max Schultze’s Archiv, Bd. VIII. 1871. G. Schwalbe. Microscopische Anatomie der Sehnerven, der Netzhaut und des Glaskörpers. Handbuch der gesammten Augenheilkunde 1874. Linse. P. Harting. Histologische aanteekeningen. In Wet tydschrift van Van der Hoeyen en de Vriese. 1846. Bd. XII. Valentin. Handbuch der Physiologie v. Wagner. 1842. F. Leydig. Anatomisch-histologische Untersuchungen über Fische und Reptilien. 1853. F. Leydig. Lehrbuch der Histologie der Menschen und der Thiere. 1857. Becker. Archiv f. Ophthalmologie, Bd. IX. 1863. A. Kölliker. Handbuch der Gewebelehre. 5. Aufl. 1867. Sernoff. Archiv f. Ophthalmologie. Bd. XIII. 1867. Bubuchin. Die Linse. In Stricker’s Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere. 1872. Robinsky. Archiv f. Anatomie u. Physiologie von Dubois-Reymond u. Reichert. 1872. Morriggia. Moleschott’s Untersuchungen zur Naturlehre. 1872. Fubini. Ibidem 1873. Frey. Handbuch der Histologie und Histochemie des Menschen. 1874. Arnold. Die Linse. Handbuch der gesammten Augenheilkunde. 1874. Tunica vasculosa und Glaskörper. F. Leydig. Lehrbuch der Histologie der Menschen und Thiere. 1857. F. Leydig. Anatomisch-histologische Untersuchungen über Fische und Amphibien. Iwanofl. Beiträge zur normalen und pathologischen Anatomie des Frosch- ee Med Centralblatt 1868. 1 Das Sehorgan besteht aus dem Augapfel oder dem eigentlichen Sinnes- apparat und den theils zum Schutze, theils zur Bewegung dienenden Neben- organen, unter welchen man die Augenlider und die Augenmuskeln versteht. Der Augapfel selbst ist aus drei Häuten zusammengesetzt. Der vordere durchsichtige Theil der äusseren Augenhaut ist bekanntlich die Cornea, die hintere undurchsichtige, weisse und zum Theil knorpelige Partie die . j Pe) u = 254 . Sinnesapparate. ‚Scelerotica. Die mittlere Augenhaut ist die Tunica vasculosa oder Trauben- haut, Uvea. Dieselbe zerfällt in einen grösseren hinteren Abschnitt, die Ohoroidea, und in einen kleineren vorderen, die /ris. Die Choroidea er- streckt sich bis in die Gegend des vorderen Randes der Sclerotica, bildet hier einen dickeren Theil, das Corpus cıliare, und setzt sich dann unmittel- bar in die Iris fort. Die innere Fläche der Choroidea ist glatt und an der Ora serrata innig, sonst nur locker an der Retina verbunden, an der Ora serrata dagegen und namentlich an den Processus ciliares ist sie fest mit der Pars cihiaris retinae und der Hyaloidea vereint. Die innerste der drei Häute des Augapfels ist die Retina, welche der Gefässhaut dieht an- liegt und den grössten Theil der Oberfläche des Glaskörpers bedeckt. Der Glaskörper, Corpus vitreum, ist ein durchsichtiger Körper, von weich gallertartiger Consistenz und von annähernd kugelförmiger Gestalt und nimmt auf seiner vorderen Fläche die bei den Amphibien ebenfalls fast kugelige Kristalllinse auf. Die Retina setzt sich nicht mit allen ihren Elementen gleichmässig bis zur Linse fort, die am entschiedensten nervösen Bestandtheile derselben enden in einiger Entfernung vom Linsenrande in einer demselben concentrischen, fein ausgezackten Linie. Die gezackte Linie, Ora serrata, bildet die Grenze zwischen der im engeren Sinne des Wortes sogenannten Retina. Von hier aus gehen nach vorne nur ihre binde- _ sewebigen Elemente weiter und überziehen als Pars ciliaris retinae die ganze innere Oberfläche des Corpus eiliare, um dann an der Wurzel der Iris zu enden. | Der Augapfel. Bulbus ocul. Aeussere Augenhaut. 1. Sclerotica s. Sclera. Die Sclerotica bildet den grössten hinteren Theil der äusseren Augen- haut und nimmt beim Frosch ungefähr drei Viertel der Oberfläche des bulbus ein. In der hinteren Partie zeigt dieselbe eine Oeffnung zum Durchtritt des Nervus opticus. Der Bau der Sclerotica ist nicht bei allen Amphibien einander ähnlich. Während der äussere Theil der Sclerotica immer aus festem faserigem Bindegewebe besteht, das aus parallelen und darauf senkrecht stehenden Faserzügen aufgebaut ist, wird die innere Schicht bei vielen Amphibien von einer Lage hyalinen Knorpels gebildet. Diese Knorpelschicht ist nach den Untersuchungen von Helfreich am hinteren Pol des Augapfels beim Frosch am stärksten und nimmt nach vorne rasch ab, um kurz vor der Insertionsebene der graden Muskeln mit einem abgerundeten Rande zu enden, dagegen zeigt die Bindegewebslage bezüglich ihrer an den verschiedenen Stellen verschiedenen Dimension ein gerade umgekehrtes Verhältniss. Dieser Knorpelabschnitt kommt all- gemein bei den Batrachiern vor, fehlt jedoch bei den Salamandrinen. Nach den Untersuchungen von Fr. Leydig trifft man denselben wohl an bei Proteus und Menopoma, während auch nach den Untersuchungen von > Amphibien. 255 Schmidt, Goddard und J.v.d. Hoeven bei Oryptobranchus ebenfalls ein Knorpelring angetroffen wird. Die Knorpelzellen enthalten hier nach den drei letztgenannten Untersuchern häufig dunkelkörniges Pigment. Auch bei Menopoma sind nach Leydig die grossen Knorpelzellen in verschieden ‚hohem Grade pigmenthaltig. | : In der Sclerotica des Frosches sah Helfreich feinste Nervenfasern, die aus einem reichen Netz hervorgingen, sich vielfach durchkreuzend, aber nirgends verschmelzend, ein Geflecht bildend und einfach spitz zu- laufend enden. Helfreich bediente sich der Färbung mit Goldchlorid, die aber nur dann glückte, wenn die Präparate aus der Goldlösung dem direeten Sonnenlicht längere Zeit (etwa 2 Tage) ausgesetzt werden konnten. Auch bei den Amphibien ist die innere der Ohoreoidea zugewendete Fläche der Sclerotica vom Opticuseintritte an bis zur Vereinigung von der Sclerotica mit der Cornea mit einem Ueberzuge grosszelligen Epithels versehen, wie En. dies nach den Untersuchungen von Schwalbe und Waldeyer auch bei den Säugethieren angetroffen wird. Behandelt man nämlich die Sclero- tica mit Nitras argenti, dann bekommt _ man an der inneren Fläche dieser Haut ein höchst zierliches Netzwerk dunkelbrauner Silberlinien , welches polyedrische Felder einschliesst. Es war mir nicht möglich, mit Be- stimmtheit auszumachen, ob die DER, Endothelium der inneren Fläche der Kerne, welche man in die Maschen Selerotica nach Höllensteinbehandlung. abgelagert sieht, wirklich diesen Endothelialzellen zugehören oder den unter dem Endothelium gelegenen Knorpelzellen entsprechen. 2. Hornhaut. Cornea. An der Cornea kann man fünf Schichten unterscheiden, welche von aussen nach innen gerechnet folgendermassen sich unterscheiden lassen : 1) Das äussere Epithel der Hornhaut oder das Cornea-Epithel. 2) Die_vordere Basalmembran (vordere homogene Lamelle). 3) Das eigentliche Hornhautgewebe (Substantia propria Corneae). 4) Die hintere Basalmembran (Descemet’sche oder Demours’sche Haut). 5) Das Cornea-Endothel (Epithel der Descemet’schen Haut; Endothel der vorderen Augenkammer). Das äussere Epithel der Hornhaut. Das äussere Epithel der Hornhaut ist ein geschichtetes Plattenepithel. Die Form der Epithelzellen ist nicht überall die gleiche. Die der äusseren Schicht bilden nach den Untersuchungen von Rollett beim Frosch ein 256 Sinnesapparate. sehr regelmässiges Mozaik. Jede polygonale Zelle besitzt einen schönen, scharf contourirten, körnigen Kern: Am schönsten zeigt sich diese poly- ‚gonale Form der Zellen nach Behandlung in salpetersaurem Silberoxyd; indem man dann eine durch glänzende Adern in ihre Felder zerlegte Mozaik bekommt. \ In der mittleren Zellenschicht kommen nach Rollett beim Frosch selten Riff- und Stachelzellen vor, welche in dieser Schicht allgemein bei Säugethieren angetroffen werden. Die Zellen erscheinen hier entweder polyedrisch mit glatten Kanten und Flächen oder aber sie schicken eine. beschränkte Zahl längerer oder kürzerer zugespitzter, oft sehr eigenthiihr lich gestalteter Fortsätze aus. Die innerste Zellenschicht besteht auch hier wie bei den Säugethieren aus verlängerten Zellen. Die Länge der einzelnen dieser Schicht ange- hörenden Zellen ist wechselnd. Zwischen kürzeren Zellen finden sich längere eingeschoben und die Keulenform kann oft wegen Verschmälerung des inneren Theiles der Zelle noch ausgeprägter hervortreten. An der Stelle, wo die Zellen dem Hornhautgewebe aufsitzen, findet sich an denselben ein stark lichtbrechender Saum (Rollett), welcher in der Seitenansicht an den glatten Saum erinnert, den gewisse Kegelepithelien unter Umständen an ihrer Oberfläche zeigen. Und dieser Saum, welchen man eben Fusssaum nennen könnte, erscheint gewöhnlich verbreitert, immer ist das der Fall bei den keulenförmigen Zellen der innersten Schicht. Die verbreiterten Fusssaume der Zellen legen sich so aneinander, oder schieben sich etwas zugeschärft so übereinander, dass alle Säume zu- sammen in Situ der Zellen gesehen einen glänzenden Streifen darstellen, der an der Grenze von Epithel und Hornhautgewebe hinläuft. Diesen Streifen erwähnt Henle auch. Nach ihm wird derselbe erzeugt durch das Ineinandergreifen sehr feiner, kurzer, haarförmiger Fortsätze. | Unter den Zellen der untersten Schicht findet man nicht selten solche mit zwei Kernen, die durch eine kleine Einschnürung zwischen beiden Kernen etwas eingebuchtet sind. Daraus geht nach Waldeyer höchst wahrscheinlich hervor, dass von diesen grösseren tiefen Zellen, den Fuss- zellen Rollett’s, eine Neubildung junger Zellen stattfindet. Dass da- neben auch in den Zellen der mittleren Lage noch neue Zellen entstehen, ist nach ihm ebenfalls wahrscheinlich. Es spricht dafür das Vorkommen der erwähnten mehrkernigen Zellen auch in dieser mittleren Schicht. Dem Gesagten zufolge verlegt Waldeyer die Hauptquelle der Regeneration des Hornhautepithels in dessen mittlere und unterste Schichten. Dagegen versetzen Cleland und Krause die hauptsächlichsten Regenerations- vorgänge. in die mittleren Epithellagen, während Lott dieselbe hauptsäch- lich von den tiefsten Lagen herleitet. Langerhans, welcher das vor- dere Hornhautepithel genau bei Salamandra maculosa und beim Frosch untersucht hat, beschreibt die Form der Epithelzellen etwas abweichend von Rollett. Die Zellen der untersten Schicht präsentiren sich nach ihm als relativ hohe Cylinder, welche der Cornea cinen scheinbar homogenen, Amphibien. | 257 stark glänzenden Fusssaum zuwenden, nach oben in eine rundliche Kuppe auslaufen, deren Contour nicht, wie Rollett vom Frosch zeigt und dessen. Angaben von’ Lott bestätigt sind, eine einfache scharfe Linie, sondern durch vielfache und sogar ziemlich grosse Stacheln ausgezeichnet ist. Die Seitenwände sind nur selten einfache 'grade Flächen, wie es an Durch- schnitten scheint, sie bilden vielmehr bald flachere oder tiefere Nischen, in welche sich die rundlichen Leiber benachbarter Zellen einlagern, bald aber füllen sie selbst, sanft zugerundet, eine Höhlung in der Seitenwand einer benachbarten Zelle aus. Der scheinbar homogene, doppelt contourirte Fusssaum hängt stets noch mit Resten des cornealen Gewebes zusammen und verdankt diesen eine sehr wechselnde Dicke. Längere Maceration bewirkt eine vollständige Ablösung des Gewebes der Bindesubstanz (der Basalmembran) und lässt erkennen, dass die Epithelzellen auch an ihrer unteren Grenze kleine Zähne tragen, die sich durch etwas grössere Breite und geringere Höhe von den Stacheln der oberen Kuppe unterscheiden. — Sehr viel formenreicher sind die Zellen der zweiten Schicht, in der Mehrzahl der Fälle haben sie ungefähr die Form einer Kappe, deren Höhle nach abwärts sieht und die Kuppe der Oylinderzellen deckt, während von ihrem Rande aus längere oder kürzere Fortsätze zwischen die Cylinder eindringen und so die Höhlung an der unteren Fläche der einzelnen Ele- mente vertiefen. Diese Fortsätze erscheinen bald als einfache ‚‚Digitations“, bald spannen sie sich zwischen ihnen noch schmale Brücken Zellensubstanz aus, und bald endlich bilden sie nur die Franzen einer Vorhang-ähnlich nach abwärts reichenden Verlängerung des Zellkörpers. Die ganze Höhlung, die mit so grosser Mannigfaltigkeit der Form an der unteren Fläche dieser Zellen entsteht, ist mit feinen Stacheln besetzt, welche in die Zwischen- räume der Stacheln auf den Kuppen der Cylinderzellen eingreifen. Die obere Fläche der Zellen der zweiten Schicht ist wie die der ersten kuppen- artig zugerundet und mit feinen Stacheln besetzt, die Seitenflächen sind meist vollkommen glatt, bisweilen leicht ausgebuchtet. Von diesen Ele- menten unterscheiden sich andere dadurch, dass von ihnen ein Fortsatz ausgeht, welcher zwischen den Cylinderzellen der ersten Schicht bis zur unteren Grenze des Epithels nach abwärts zieht. Dieser Fortsatz ist meist platt und dadurch von den anderen spitzen Fortsätzen ausgezeichnet, dass er unten leicht anschwillt und, wie die Oylinderzellen der ersten Lage, einen scheinbar homogenen Fusssaum besetzt, der erst nach längerer Mace- ration seine Zusammensetzung aus feinen, den Epithelzellen angehörenden Zähne und an Menge wechselnden Theilen des cornealen Gewebes er- kennen lässt. Nur stellenweise finden sich zwischen dieser zweiten Schicht und der letzten oberflächlichen Lage noch einzelne Elemente, welche dann in Gestalt genau denen der zweiten Schicht gleichen. Auch Waldeyer und Lott haben ähnliche Verhältnisse für die Zellen der zweiten Schicht gefunden. Die Anheftung der Epithelzellen an die Basalmembran ist keine sehr innige. Schon an frischen Hornhäuten gelingt es leicht, dasselbe mit einer Staarnadel in grösseren Fetzen abzuheben. Am schnellsten entfernt Bronn, Klassen deg Thier Reichs. VI. 2. 17 an = 2 Be | ; ee 2 ARE 2358 Sinnesapparate. man dasselbe nach von von Recklinghausen, wenn man auf wenige Secunden die Cornea heissen Wasserdämpfen aussetzt. Auch nach Mace- ration in einer Lösung von Kochsalz von 10°/, gelingt die Isolation der Zellen sehr schön (Waldeyer, Schweigger-Seidel, Rollett). Während Eberth und Wadsworth, F. A. Hoffmann, Schaly- sen, Heiberg, Waldeyer u. A. sich für die Neubildung der Corneal- epithelzellen von pra&existen Epithelzellen aussprechen, lässt dagegen J. Arnold die Epithelneubildung an der Hornhaut aus einem formlosen Blastem sich hervorbilden. Die eigentliche Hornhautsubstanz. In der eigentlichen Hornhautsubstanz kann man eine fibrilläre und interfibrilläre Grundsubstanz (Kittsubstanz) von den eingelagerten zelligen Elementen und einem eigenthümlichen, die Hornhaut durchziehenden La- cunensystem, den von Recklinghausen’schen Saftlücken und Saft- kanälchen unterscheiden. Ausserdem kommen noch Gefässe und Nerven dazu, welche beide ganz besondere Verhältnisse darbieten. Die fibrilläre Substanz. Die fibrilläre Substanz des Hornhaut- gewebes stellt den an Masse alle anderen überwiegenden Bestandtheil desselben dar. Es ist nicht schwierig, durch verschiedene Reagentien die Hornhautsubstanz in äusserst feine Fibrillen zu zerlegen, die sich von den Fibrillen anderer bindegewebiger Membranen wohl durch nichts als durch ihre ausserordentliche Feinheit unterscheiden. Am besten gelingt nach Rollett die fibrilläre Zerlegung des Hornhautgewebes durch eine Lösung von übermangansaurem Kali oder einem Gemisch dieses mit Alaun, dieselben Reagentien, welche auch das fibrilläre Gewebe sehr schön auf fasern. Damit behandelte Hornhautstücke bräunen sich und zerfallen dann beim Schütteln mit Wasser in längsgestreifte bandartige Bündel und diese entsprechend der Längsstreifung in kleinen Abtheilungen und einzelnen Fibrillen. Die Isolation geschieht ebenfalls sehr schön, wenn man Schnitte frischer Hornhaut in 10°/, Kochsalzlösung maceriren lässt (Schweigger- Seidel). Mit Vortheil kann man sich auch einer Lösung von !/,°/, bis 1/,°/, Palladiumehlorur bedienen, um die Fibrillen gut sichtbar zu machen. Ein 12 — 24 stündiger Aufenthalt in dieser Flüssigkeit genügt, um beim Zerzupfen auf die leichteste Weise die feinsten Fibrillen mit sehr grosser Deutlichkeit hervortreten zu lassen (Waldeyer). Die Fibrillen des Hornhautgewebes sind äusserst fein — nach Engel- mann 0,0001 Mm. diek, nach Waldeyer bei ihrer ausserordentlichen Fein- heit fast nicht messbar — und zu breiten oder dünnen Bündeln geordnet, welche fast sämmtlich ein nahezu gleiches Kaliber besitzen. Die Fibrillen haben einen wenig geschlängelten Verlauf, bei natürlicher Lage unter möglichst normalen Spannungsverhältnissen der Hornhaut jedoch ganz ge- rade. Die Richtung der Fibrillenbündel ist eine wechselnde, sie kreuzen sich unter verschiedenen Winkeln oft völlig rechtwinklig, was man nach Waldeyer besonders deutlich an den Palladiumchlorir-Präparaten sieht. Amphibien. 2359 Wie die äusserst feinen Fibrillen durch interstitielle Grundsubstanz, welche man als interfibrillare Kittsubstanz bezeichnen kann, zusammen verkittet werden, so sind auch die Fibrillenbündel durch grössere Menge ‘ der interstitiellen Grundsubstanz der interfasciculären Kittsubstanz ver- bunden. Die zergliedernde Wirkung des übermangansauren Kali beruht darauf, dass die Substanz der Hornhautfibrillen der Zersetzung länger widersteht, als die. übrigen Substanzen der Hornhaut, die Kittsubstanz und die zelligen Elemente. Die Fibrillenbündel selbst hängen nach Waldeyer wieder grösstentheils in schichtweise aufeinander folgenden horizontalen Ebenen fester zusammen, als in der darauf senkrechten Richtung. Auf diese Weise resultirt in der Richtung von vorn nach hinten eine Art lamellösen Baues der Cornea, welche Henle schon gegenüber den vielfachen abweichenden Angaben aufrecht erhalten hat und besonders in der hinteren Schicht deutlich hervortritt. Die Grundsubstanz oder Kittsubstanz vereinigt die eben be- sprochenen Fibrillen sowie deren Bündel und die Lamellen mit eiander zu einer ziemlich festen einheitlichen Masse. Demnach muss eine inter- fibrilläre, interfascieuläre und interlamilläre Kittsubstanz unterschieden werden. Im frischen Zustand sind die Brechungsverhältnisse der beiden Substanzen, der fibrillären und der interfibrillären Substanz so wenig _ different, dass sie unmittelbar nach dem Tode durch kein optisches Hülts- mittel deutlich von einander unterschieden werden können und demnach bei der frischen Cornea ganz und gar den Eindruck einer homogenen Grundmasse bildet. Erst durch längeres Liegen in der feuchten Kammer kann man wenigstens Spuren der Fibrillenzüge und der Kittsubstanz an der Cornea auch ohne weitere Reagentien deutlich machen. Man erkennt dann die Kittsubstanz als eine matte, dem Protoplasma gleichende, äusserst fein granulirte Masse, welche von Stelle zu Stelle kleine Anschwellungen, wie feinste, varicöse Bildungen zeigt (Waldeyer). Während Waldeyer die Kittsubstanz als einen veränderten Rest des Protoplasmas der Bildungszellen auffasst, aus denen sich in der frühe- sten, embryonalen Periode die Substantia propria corneae ausschliesslich zusammensetzt und von welchen die meisten sich in die Grundsubstanz der Hornhaut umwandeln, indem ihr Protoplasma grösstentheils zur fibril- lären Substanz wird, während ein Rest dieses Protoplasma in einem mehr homogenen Zustande zwischen den Fibrillen und deren Bündeln als Kitt- substanz übrig bleibt, andere Zellen aber als die späteren Hornhautzellen persistiren, betrachtet Rollett dagegen die interfibrilläre Substanz zuerst als eine homogene Masse zwischen den Zellen. Diese homogene Masse sei der am frühesten gebildete Bestandtheil der Grundsubstanz; die Fibrillen seien erst ein nachträgliches Differentiirungsproduct in der homogenen Masse. Nach vollendeter Ausbildung der Fibrillen erscheinen letztere dann als die interfibrilläre Kittsubstanz. Schweigger-Seidel hat nachgewiesen, dass die Kittsubstanz sich in einer Kochsalzlösung von 10°/, löst und also dem gewöhnlichen Zell- j Lu. 360 | Sinnesapparate. protoplasma nahe steht. Die Fibrillen werden hierbei frei und in der Lösung der Kittsubstanz findet sich Myosin. In der soeben besprochenen Kittsubstanz befindet sich ein eigenthüm- liches Lücken- und Canälchensystem, das sog. v. Recklinghausen’ sche Saftcanalsystem. Auf verschiedener Weise kann man sich überzeugen, dass in der Cornea ein System von flach linsenförmigen Hohlräumen vorkommt, welche mit äusserst zahlreichen, feinen, ‚canalähnlichen Ausläufern untereinander verbunden sind. Die flach linsenförmigen Lücken — Saftlücken von Recklinghausen — liegen in der interlamellären Kittsubstanz, ihre Ausläufer, die Safteanälchen, liegen sowohl in der interlamellären als auch zwischen den Bündeln in der interfaseiculären Kittmasse, ob dieselbe auch bis in das Innere eines Fibrillenbündels, d. h. also in die interfibrilläre Kittsubstanz vordringen, könnte Waldeyer nicht sicher behaupten, ob- gleich er es ‘bei der sehr grossen Zahl der Canälchen nicht bezweifelt. Von jeder Saftlücke gehen Canälchen nach fast allen Richtungen aus, zu- meist freilich in der betreffenden interlamellären Ebene, und hier wieder dem Zuge der Bündel folgend. An den Canälchen steigen die mehr nach vorn gelegenen Lamellen vorwärts oder tiefer in eine solche rückwärts. Da die Fibrillenbündel der verschiedenen Lamellen eine gekreuzte Rich- tung besitzen und die Canälechen in den Lamellen dem Verlaufe .der inter- fasciculären Substanz folgen, so biegen sie auch in die rechtwinklig kreuzende Richtung um (Waldeyer). Am schönsten bekommt man das Canälchensystem und die Saftlücken wohl an einer frischen Hornhaut zu sehen. Untersucht man solche Horn- häute ohne allen Druck mit starken Linsen, so gewinnt man an guten Präparaten ein über- raschendes Bild, welches an Mannichfaltigkeit und Zierlich- keit wohl alle anderen übertrifft (vergl. Fig. 4). Eine zweite Methode, das Safteanälchen- system sichtbar zu machen, be- steht in der zuerst von von Recklinghausen angegebe- nen Silberinprägnatiin. Um Stück der Froschcornea frisch in Kammerwasser. gute Präparate zu bekommen, Saftlücken- und Canälchensystem. Fünf Hornhautzellen thut man am besten. das ganze ) in fünf verschiedenen Lück Theil mi i en Süeken, zum Theil mit deutlich Ause, nach Entfernung des vor- sichtbaren Kernen. Die Lücken werden von den Horn- i : . hautzellen nicht ausgefüllt. Nach Waldeyer. deren Ep ithels in das Silberbad zu bringen. Am Besten wähle man dazu eine Lösung von !/,—!/s°/, Nitras argenti und lasse nur einige: Secunden einwirken. An gut gelungenen Präparaten bekommt: man dann ebenfalls ein sehr schönes Canälchensystem zu sehen, was den frisch Amphibien. 261 gewonnenen Bildern durchaus entspricht. Von Vielen ist das von v. Reck- linghausen zuerst angegebene Verfahren und die aus solchen Bildern gezogenen Schlüsse vielfach angefeindet worden und sind die so erhalte- ‘ nen Bilder für Kunstproducte erklärt. Dagegen wird mit Recht von Waldeyer hervorgehoben, dass, wenn die Silbermethode richtig ange- wendet wird, die Resultate so unzweideutig sind, dass man wohl kaum von Kunstproducten sprechen kann, indem immer und immer die Bilder in derselben Weise erhalten werden können und den frisch erhaltenen durch- aus ähnlich sind. Eine dritte Methode, um das Saftcanälchensystem zu Gesicht zu bekommen, ist die Einstichinjectionsmethode. Während von Bowman, Leber, v. Recklinghausen, Müller, Schweigger- Seidel, Boddaert und Waldeyer behauptet wird, dass man durch Injeetion, wozu ölige Massen am meisten zu eahlen sind, durch Ein- stich in die Hornhaut regelmässig präformirte Bahnen a werden können, welehe mit dem v. Reeklinghausen’schen Safteanalsystem identisch sind, erklärt Rollett dieselben als Kunstproduete und deutet sie einfach als ‚„‚Sprenglücken‘“. Nach ihm ist das gewöhnliche Resultat aller Einstichinjectionen eine Sprengung des Hornhautgewebes. Diese Sprengversuche liefern wegen des in der Structur der Hornhaut begründe- . ten regelmässigen, aber nach verschiedenen Richtungen nicht gleich festen Zusammenhanges der Fasermasse der Hornhaut auch eine ganz eigen- thümliche Vertheilung der eingetriebenen Masse. Dagegen führt Waldeyer an, dass man oft Präparate bekommt, wo man die Injectionsflüssigkeit in einzelne Canälchen oder Lücken nur halb eingedrungen sieht, man kann dann die Contouren der Canälchen und Lücken über diese nur partiell _ eingetriebene Injectionsmasse hinaus noch deutlich verfolgen, indem man wahrnimmt, dass dieselben in ihrer Configuration mit den Contouren der vollkommen injieirten Räume durchaus übereinstimmen und deren directe Fortsetzungen darstellen. Ja man kann nach Waldeyer unter dem Mieroscope bei leichtem Drucke die Injectionsmasse weiter treiben und beobachtet dann immer, wie sich dieselbe nur in den bereits vorher erkennbaren Bahnen: weiter bewegt, denselben Bahnen, welche auch die Hornhautzellen — worauf wir nachher näher zurückkommen — ein- schliessen und welche uns gut ausgeführten Imprägnationen in so trefflicher Weise kennen lehrten. Aber noch auf eine andere Weise geht hervor, dass die mit Silber darstellbaren Safteanälchen und die Bahnen der Einstichsinjeetion die- selben sind, wie durch Waldeyer nachgewiesen ist. Es ist namentlich Waldeyer mehrfach gelungen, Injectionspräparate derart nachträglich zu versilbern, dass an einzelnen Stellen unzweideutige Safteanälchen und Saftliekenfiguren sichtbar wurden, welche die Injectionsmasse enthielten. Aus dem oben Mitgetheilten geht also hervor, dass’in der Kittsubstanz der Hornhaut ein eigenthümliches Lücken- und Canälchensystem enthalten ist, das von v. Recklinghausen zuerst beschriebene Saftcanalsystem. Zunächst fragt sich nun, ob dies Saftcanalsystem eine eigene Wandung 262 Sinnesapparate. besitzt. His und Leber vertheidigen die Ansicht, dass das Canalsystem eine eigene Wandung besitzt, während dagegen v. und Waldeyer solche runde läugnen. Der Inhalt des Safteanalsystems besteht aus dem klaren Gewebssafte, wie man den. flüssigen Inhalt der Canälchen — nach Waldeyer — nennen kann, und aus dreierlei Zellenformen, den Hornhautzellen, den Wanderkörperchen und vereinzelten Pigmentzellen. Der flüssige Inhalt der Safteanälchen hat alle Charactere einer se- rösen Flüssigkeit und stimmt im Wesentlichen mit dem Inhalte der vor- deren Augenkammer übein. Die Hornhautzellen (Hornhautkörperchen, Toynbee-Virchow’sche Horn- hautkörperchen, sternförmige Hornhautkörperchen, feine Hornhautzellen, unbewegliche Hornhautkörperchen) bilden eines der am meisten contro- versen Gebilde der Hornhaut. Untersucht man die Hornhaut unmittelbar ch dem Tode im Kammer- wasser ohne alle Zerrung, Dehnung und Quetschung, so bekommt man die schon oben beschriebenen mattglänzenden, sternförmigen Figuren mit äusserst. reichverzweigten, anastomosirenden Ausläufern zu Gesicht. Es fragt sich nun — und über diese Frage wird eben am meisten diseutirt — sind dies die Hornhautzellen selbst oder die Saftlücken mit ihren Aus- läufern. Wie angegeben erklärt Waldeyer diese Figuren als die mit Iymphatischer (seröser) Flüssigkeit mehr oder minder prall gefüllten Saft- lücken, da man die eigentlichen Hornhautzellen erst innerhalb dieser Fi- suren liegen sieht. Bei Anwendung guter Linsen und sorgfältiger Beleuchtung sieht man nach kurzer Frist — wie Waldeyer gezeigt hat — in den hellen Zeich- nungen, in denen die verästelten Fortsätze zusammenfliessen, dunklere Körper von Aussehen höchst granulirter Protoplasmamasse liegen, in denen stets ein oder zwei Kerne bemerkt werden. Diese Protoplasmamassen nehmen nach Waldeyer nur die eine oder die andere Seite oder Ecke der zackigen Gebilde ein, welche man zuerst zu Gesicht bekommt, fast niemals füllen sie den ganzen zackigen Raum nebst dessen Fortsätze aus (s. Fig. 4). Keine so gut ausgeführte Zeichnung vermag die Zartheit und Zierlichkeit dieser Bilder wiederzugeben, kein Reagens vermag diese Bilder, wie sie die frisch in der feuchten Kammer eingeschlossene Hornhaut zeigt, im Entferntesten zu verbessern. Von allen Methoden: Färbung mit Gold- chlorid, Behandlung mit Joddämpfen, Einlegen in einen Lymphsack oder in eine Nickhauttasche bei den Fröschen, von allen diesen Methoden ist Waldeyer zurückgekommen, indem nur er von frischen Präparaten den wichtigsten Aufschluss über das Verhalten der lebenden Hornhautzellen erwartet. | Ausser diesen kernhaltigen Protoplasmakörpern, welche von Waldeyer mit dem Namen der „Hornhautzellen‘“ bezeichnet sind, und vereinzelten Wanderzellen findet sich in jenen hellen Saftlücken mit ihren Ausläufern eine im frischen Zustande vollkommen klare, eiweisshaltige Flüssigkeit. Amphibien. 363 ‚Bekommt man die frischen Hornhautzellen innerhalb der Saftlücken von der Fläche zu Gesicht oder gelingt es, sie aus dem frischen Präparat aus Müller’scher Flüssigkeit, dünnen Chromsäure-Lösungen und aus ande- ren wenig angreifenden Flüssigkeiten zu isoliren, so zeigen sie sich stets als ganz dünne, abgeplattete Gebilde mit wenigen und kurzen Fortsätzen, Kern und meistens auch mit Kernkörperchen. | Die Kerne der frischen Hornhautzellen erscheinen meist rundlich oder elliptisch, im Verhältniss zum Zellkörper nicht von auffallender Grösse, leicht granulirt und schwach glänzend. Kernkörperchen sind in einfacher oder doppelter Zahl in vielen frischen Hornhautzellen zu sehen. - Während also Waldeyer die mattglänzenden, sternförmigen Figuren mit äusserst reichverzweigten, anastomosirenden Ausläufern als ein Saft- eanälchensystem betrachtet, in dessen Lücken (Saftlücken) die Hornhaut- zellen abgelagert sind, erklären dagegen andere Autoren (Kühne, Engel- mann, Rollett u. A.) dies Saftcanälchensystem von v. Recklinghausen für die fixen Hornhautzellen selbst. Nach Rollett stellen die Hornhaut- zellen — durch ihn mit dem Namen „Hornhautkörperchen‘ belegt — mem- branlose, mit Kernen versehene Zellen dar. Jede Zelle besitzt einen platten Körper und eben solehen Kern. Vom Zellkörper entspringt eine grössere oder geringere Anzahl von Fortsätzen, welche nach den verschie- densten Richtungen hin abtreten. Am schönsten tritt das Zellennetz in der Hornhaut nach Behandlung mit Goldchlorid auf. Legt man eine frische Hornhaut vom Frosch in eine Lösung von Goldchlorid von 0,5°/, bis sie durch und durch gelb geworden ist, setzt dieselbe dann in mit etwas Essigsäure angesäuertem Wasser der Wirkung des Lichtes aus, dann nimmt die Hornhaut bald eine röthliche oder blaue Farbe an. Untersucht man dann nach einigen Tagen, nachdem man das vordere Epithel abgepinselt hat, dann ergiebt sich in . Bezug auf Vollkommenheit und Prägnanz des durch redueirten Goldes ein roth oder blau gefärbtes Zellennetz als eins der schönsten Bilder. Rollett rühmt noch eine andere Methode, die darin besteht, dass man in einer einfachen Kammer die in Humor aqueus liegende Hornhaut Joddämpfe absorbiren lässt. In der Jodkammer färbt sich die Hornhaut braun, das Epithel wird leicht abstreifbar. Entfernt man es und legt das Präparat, wenn noth- wendig, wieder in die Jodkammer, so sieht man bald das Zellennetz der Hornhaut mit einer Deutlichkeit hervortreten, welche denen der Gold- präparate sehr wenig nachsteht. Aechnliches entsteht nach Behandlung mit Carmin und Häematoxylin, es werden Bilder zur Anschauung gebracht, welche an ein continuirliches, das ganze Saftcanalsystem ausfüllendes protoplasmatisches Zellennetz glauben lassen. Immer aber mahnen die Bilder, durch ähnliche Reagentien erzeugt, zur grössten Vorsicht an. Mit Recht hebt Waldeyer hervor, wie leicht durch das Goldsalz in der Iymphatischen Flüssigkeit, welche die feinsten .Safteanälchen durchsetzt, Niederschläge erzeugt werden können; dasselbe gilt vom Carmin und 264 Sinnesapparate. Haematoxylin. Die Untersuchung der Hornhaut im frischen Zustande ist also immer und immer am meisten zu empfehlen. zul Die Wanderzellen oder die Wanderkörperchen, welche v. Reckling- hausen zuerst nachgewiesen hat, tauchen an frischen Hornhäuten von allen zelligen Elementen der Grundsubstanz zuerst auf. Am leichtesten sind sie in der Hornhaut des Frosches zu sehen, wenn dieselbe eine kurze Zeit (5—15 Minuten) unter Serum in der feuchten Kammer aufbewahrt sind. Für gewöhnlich findet man beim Frosch etwa 5—6 bewegliche Zellkörper dieser Art in einem Gesichtsfelde (Waldeyer). Auch über die Contractilität der sogenannten fixen Hornhautzellen weichen die Autoren bedeutend von einander ab. Während v. Reckling- hausen und Kühne sich zu Gunsten der Contractilität der Hornhautzellen äussern, wird dieselbe dagegen von Engelmann und Hosch geläugnet. Auf die Seite der beiden erstgenannten Autoren stellen sich Stricker und Norris und ebenfalls Rollett. Auch hier hängt natürlich Alles von der Frage ab, ob man in der Hornhaut ein Safteanälchensystem an- nimmt, in dessen Lücken die Hornhautzellen gelegen sind, oder ob man dieses Canälchensystem identisch mit den Hornhautzellen selbst erklärt. Waldeyer, der die Hornhautzellen auch im Ruhezustande bei der ganz frischen Hornhaut niemals die Saftlücken und Safteanälchen ausfüllen sah, und das protoplasmatische Netzwerk, wie es von Kühne, Engelmann und Rollett beschrieben ist, läugnet, äussert sich in dieser Hinsicht folgendermassen: „Lässt man an einer Froschcornea die Horn- hautzellen und Saftlücken sicht- bar werden, verschafft man sich also Bilder, wie in Fig. 5 ab- gebildet sind, so bemerkt man beim Tetanisiren sowohl wie auch beim raschen Erwärmen deutliche, wenn auch sehr lang- same Formveränderungen der in den Saftlücken gelegenen Hornhautzellen. Stellen, die i ; i vorher schmal erschienen, Saftlücken- und Canälchensystem. Fünf Hornhautzellen in fünf verschiedenen Lücken, zum Theil mit deutlich schwellen ee andere ver- sichtbaren Kernen. Die Lücken werden von den Horn- schmächtigen sich, kurze Fort- hautzellen nicht ausgefüllt. Nach Waldeyer. sätze werden hier langsam ein- gezogen, dort vorgestreckt und Aehnliches. Die Zellen verrücken dabei ihren Standort auch innerhalb der Saftlücken um ganz kleine Strecken“. Stück der Froschcornea frisch in Kammerwasser. Wenn wir in Kurzem noch einmal die Structur des Horhautgewebes überblicken, so ergiebt sich daraus Folgendes. Die Substantia propria corneae besteht aus einer ziemlich dichten, festweichen Masse, die aus Amphibien. 265 Fibrillen und einem dieselben zusammenhaltenden Kitte, der interfibrillären _Grundsubstanz besteht. Die Fibrillen sind zu Bündeln, die Bündel wieder im Grossen und Ganzen zu lamellös übereinander geschichteten Lagen vereinigt. Alle Zwischenräume zwischen den Einzelfibrillen sowohl wie zwischen den Bündeln und Lamellen sind durch Kittsubstanz ausgefüllt. Insofern stimmen alle Autoren mit einander überein. Zur Zeit sind folgende Punete nach Waldeyer noch näher festzustellen: 1) Entsprechen die durch v. Recklinghausen’s Verfahren Haretellhuren sogen. negativen Silberbilder in der That einem normal in der Hornhaut vorhandenen Lücken- und Canalsystem und ist dieses Canalsystem iden- tisch mit denjenigen Räumen, innerhalb welcher die Hornhautzellen liegen ? Die höchst genauen, oben erörterten Untersuchungen von Waldeyer er- lauben wohl diese Frage positiv zu beantworten. - 2) Bilden die in den Saftlücken und Safteanälchen mit ihren Aus- läufern ein completes anastomosirendes Protoplasmanetz, welches sämmt- liche Lücken und Canälchen ausfüllt. Erscheinen demnach die Saftlücken und Saftcanälchen gleichsam nur als die Matrizen dieses protoplasmatischen Netzwerks der Hornhaut, oder besteht das Lückensystem als unabhängige, selbständige Bildung und wird dasselbe von den Hornhautzellen nicht ganz ausgefüllt? Nach Waldeyer liegen bei Embryonen die Hornhaut- zellen so dicht und stehen mit einander durch so zahlreiche Ausläufer in Verbindung, dass man unmöglich annehmen kann, es seien Hohlcanäle in der Hornhaut vorhanden, in denen nicht Ausläufer von Hornhautzellen steckten. Zwar entstehen die Canälchen und Lacunen entwickelungs- geschichtlich überall als Hohlformen um die Zellen und deren Ausläufer als Matrizen des protoplasmatischen Netzwerkes der Hornhaut, aber ein guter Theil der Ausläufer geht später zu Grunde und zum Theil atrophiren die Zellen, während wahrscheinlich alle Canälchen oder doch bei Weitem die grösste Mehrzahl derselben bestehen bleibt und durch die in ihnen eirculirende Flüssigkeit offen erhalten wird. Das Canalsystem erlangt also später in der weichen Hornhaut eine gewisse Selbständigkeit gegen- über den protoplasmatischen Bestandtheilen dieser Gewebe, welche es früher nicht besass. 3) Sind die Hornhautzellen rundliche oder auch abgeplattete aber vollsäftige Protoplasmakörper mit ebensolchen vollsäftigen protoplasma- tischen Ausläufern, oder sind sie vielmehr platte Gebilde ohne oder mit nur sehr wenig Protoplasma und mit platten Ausläufern, ähnlich den Endothelien? Nach Waldeyer gleichen die Hornhautzellen den platten Endothelzellen, um den Kern lässt sich aber immer noch etwas feinkörniges Protoplasma nachweisen. Seine Auffassung vermittelt also zwischen der von Kühne und Rollett vertretenen Ansicht eines vollkommen die Safteanälchen ausfüllenden Protöplasmanetzes und zwischen dem Extrem, in welches Schweigger-Seidel verfallen ist. 4) In wie weit die Hornhautzellen contractil sind, ist schon erörtert worden. 266 Sinnesapparate, 5) Endlich fragt sich, welches ist das Verhältniss der eigentlichen fixen Hornhautzellen zu den Wanderzellen. Man kann nach Waldeyer die Vermuthung aufstellen, dass die Wanderkörper mit der Zeit zu sess- haften Hornhautzellen sich umbilden, während letztere allmählig zu Grunde gehen, so dass auf diese Weise für eine stete Erneuerung des Zellen- materials der Hornhaut gesorgt würde. Auf der anderen Seite liegen Beobachtungen vor, welche es wahrscheinlich machen, dass sesshaft ge- wordene Hobnkautzeilen unter Umständen wieder zinbäl werden können, 2. B. bei Entzündung der Oornea. i Die vordere Basalmembran. Unter dem äusseren Hornhaut- epithel befindet sich die vordere Basalmembran (Reichert’sche oder Bowman’sche Lamelle). Dieselbe ist bei Fröschen nur sehr schwach ausgeprägt und stellt eine Schicht eines etwas stärker lichtbrechenden Gewebes dar, welches aber gegen die folgenden Lagen der Corneagrund- substanz nieht scharf abgesetzt ist, so dass es niemals gelingt, diese Schicht rein abzupräparir en. Bei Bebreter Behandlung zerfällt sie ebenso in Fibrillen, wie die Hornhautgrundsubstanz selbst. Die hintere Basalmembran (Descemet’sche oder Demours’sche Haut) ist eine vollkommen glashelle, im frischen Zustande durchaus gleich- artig beschaffene, im hohen Grade elastische Membran, an welcher eine weitere Structur nicht zu erkennen ist. Mit einer zwischen geschobenen Staarnadel lässt sich die Descemet’sche Haut ziemlich leicht von der Hornhaut trennen. Am leichtesten gelingt es beim Frosch (Waldeyer), doch ist eine ganz reine Trennung ebenso wenig möglich zu machen, wenigstens auf grösseren Strecken, wie bei der vorderen Lamelle; immer findet man bei mieroscopischer Betrachtung, dass einzelne Fibrillenbündel an der inneren Fläche der Membrana Descemetü haften bleiben und es scheinen dieselben continuirlich in die Substanz der Membrana überzu- gehen, was auf eine ursprünglich faserige Textur schliessen lässt (Waldeyer). Sehr leicht soll die Descemet’sche Haut sich von einer mit übermangansaurem Kali oder mit 10°/, Kochsalzlösung behandelten Hornhaut trennen lassen (Rollett). Das Cornea-Endothel (Endothel der Descemetischen Haut, inne- res Epithelium der Hornhaut). Das Endothelium der Descemetischen Haut bildet eine einzige Schicht polygonaler Zellen, welche beim Frosch 0,02 Mm. messen. Es ist diese Zellenlage an der Rückseite der Hornhaut zu den un- echten Epithelien oder Endothelien und nicht zu den Epithelien zu zählen. An gereizten Hornhäuten des Frosches beobachtete Klebs eine Reihe von Formveränderungen an den Zellen des Endothels der Descemetischen Membran, welche unter Umständen ebenso lebhaft wie die der Lymph- . Amphibien. 267 körperchen sind und zu einer Ablösung der Zellen führen. Norris und Strieker sahen. Bewegungen der Endothelzellen der Descemetischen Membran gleichfalls an entzündeten Hornhäuten und geben auch an, da- bei eine Vermehrung der Kerne und eine Proliferation der Zellen wahr- genommen zu haben. Bringt man nach Rollett eine frisch ausgeschnittene gesunde Hornhaut vom Frosch möglichst rasch mit Humor aquaeus be- feuchtet unter das Microscop und betrachtet das Endothel der Descemeti- schen Membran in scharfer Einstellung, dann sieht man dasselbe sehr häufig wie aus zweierlei Zellen zusammengesetzt. Ein Theil der Zellen erscheint körnig und in denselben ein runder Kern durch eine mehr oder weniger scharfe Umfassungslinie angedeutet. Ein anderer Theil der Zellen dagegen erscheint völlig glatt und ohne Andeutung eines Kernes. Die Zellen in diesen zweierlei Zuständen kommen einzeln oder in unregel- mässigen Figuren zusammenhängend neben einander vor ‘und kann die dureh jene zwei verschiedenen Zustände der Zellen und ihre wechselnde Vertheilung bedingte Zeichnung der Endothelhaut eine sehr mannigfal- tige sein, Die Nerven der Hornhaut. Untersuchungen über den Verlauf und die Endigungsweisen der Nerven in der Hornhaut der Amphibien verdanken wir Kölliker, Cohnheim, Engelmann, Kühne, Lipmann, Klein und Hoyer. Während die erstgenannten Autoren besonders mehr ihre Untersuchungen beim Frosch angestellt haben, hat Hoyer seine Untersuchungen auch über Ayla und Triton ausgedehnt. Die Nerven in der Hornhaut des Frosches stammen von dem Ramus ophthalmicus trigemini. Dieselben durchbohren aber nicht wie bei Säugethieren und Vögeln, den hinteren Theil der Sclerotica als Nervi ciliares, sondern verlaufen ausserhalb des Augapfels nach vorn und senken sich erst an der Stelle in den vorderen Abschnitt der Selerotica ein, wo der knorpelige Theil aufhört und in den bindegewebigen übergeht. Um den Rand der Hornhaut herum bilden diese Nerven zunächst aus markhaltigen Fasern bestehende gröbere Geflechte, aus welchen weiterhin die in der Hornhaut eintretenden Stämmchen (etwa 30 an der Zahl),, so- wie die zahlreichen marklosen Fasern hervorgehen, die man beim Frosche vereinzelt oder zu zweien oder dreien in die Cornea eindringen sieht. Die markhaltigen Fasern der zur Cornea tretenden Nerven setzen sich als solche noch eine kleine Strecke weit in das Gewebe der letzten fort und verlieren dann sämmtlich ihr Mark. Die Aestehen theilen sich in ihrem Verlaufe vielfach diehotomisch, wobei sie natürlich immer mehr an Umfang abnehmen, während die benachbarten Zweige unter einander und mit den zwischen den Vorderschichten der Cornea eintretenden Aestchen commu- nieirend ein die ganze Hornhaut durchziehendes mehrschichtiges Geflecht herstellen. Eine bedeutende Abweichung der Froschhornhaut von der der Vögel und insbesondere von der der Säugethiere scheint nach Hoyer in TEEN 268 Sinnesapparate. dem ausnehmend reichlich entwickelten Nervenplexus zu bestehen, welehe in den hintersten Schichten der ersteren sich ausbreitet. In Bezug auf die besondere Beschaffenheit dieser Nerven giebt Hoyer an, dass dieselbe ein sehr dichtes, theils aus mehrfachen Aesten, theils aus feineren und feinsten Fibrillen gebildetes mehrschieh- tiges Geflecht darstellt, dessen Aeste theils von den zur Cornea tretenden Stämmchen sich abzweigen, theils in sehr reichlicher Zahl direet von der Sclera aus in die Cornea eindringen. Die Verzweigungen, Anastomosen und Kreuzungen der Fasern in diesem Geflecht vollziehen sich grössten- theils unter rechten Winkeln. An den Theilungs- und Vereinigungspunkten _ der dünneren, aus scheinbar vereinzelten Fasern bestehenden Aestchen finden sich gewöhnlich keine drei- oder mehreckigen Verbreiterungen mit Kernen, wie an den stärkeren Nervenästen. Bei der Vereinigung mehre- rer Fibrillen zu einem gemeinschaftlichen Stämmchen stellt sich letzteres als eine zwar etwas stärkere, aber dennoch scheinbar einfache Faser dar. . In Folge des letzteren Verhaltens gewinnt es den Anschein, als ob man es hier mit einem wahren Nervennetze zu thun hätte; unter günstigen Umständen aber, und insbesondere an frischen Hornhäuten gelingt es oft, den Nachweis zu führen, dass die scheinbar einfachen Fasern aus mehre- ren neben einander gelagerten Fibrillen bestehen, wie auch schon früher Engelmann nachgewiesen hat. Kühne, welcher das Safteanälchen- system von v. Recklinghausen und Waldeyer als ein Netz der mit einander communicirenden Ausläufer der sternförmigen Hornhautkörperehen betrachtete, giebt an, dass ein unmittelbarer Uebergang der Fibrillen in die Ausläufer dieser sternförmigen Körpercheu statt fand. Nach Unter- suchungen an guten Vergoldungspräparaten glaubt Hoyer solchen einen unmittelbaren Uebergang in Abrede stellen zu müssen, was jedenfalls um so weniger befremdend erscheinen muss, wenn die von Kühne u.A. als sternförmige Hornhautkörperchen beschriebenen Gebilde nicht die Horn- hautzellen sind, sondern das Safteanälchensystem bildet. Auch von Engelmann und Kölliker wird die von Kühne behauptete Verbin- dung der Nervenfasern mit sogenannten Hornhautzellen entschieden in Abrede gestellt. Lipmann’s Mittheilungen, dass sich die feinen Nerven- fäserchen bis in die Kernkörperchen der Hornhautzellen und der Epithel- zellen der hinteren Hornhautfläche verfolgen lassen, bedürfen weiterer Be- stätigung. Die bereits von Engelmann angegebenen Thatsachen, dass an frischen Hornhäuten vom Frosche die Nervenfasern stets eine gleich- mässige Beschaffenheit zeigen, dass also die an Vergoldungs- und Chrom- säurepräparaten zum Vorschein kommenden Varicositäten mithin Kunst- producte sind, dass weiter die Fasern der subepithelialen Schicht unter einander nicht ein wirkliches Netz bilden, wie dies an Vergoldungspräpa- raten den Anschein hat, sondern dass sie nur äusserlich sich aneinander lagern, kreuzen u. s. w., dass mithin die subepithelialen Nervenausbreitung als Plexus und nicht als wahres Netz zu betrachten sei, ist von Hoyer vollkommen bestätigt. Es ist weiter Hoyer gelungen, durch Lockerung Amphibien. 269 ‚des Zusammenhauges zwischen Epithel und Substrat der Froschhornhaut _ vermittelst heisser Dämpfe und darauf folgenden mehrstündigen Maceration in ganz verdünnter Essigsäure das vordere Epithel in der Weise voll- kommen abzuheben, dass man an Falten der Haut lange gleichartige Fasern der subepithelialen Schicht aus den Poren hervortreten sah, zu welchen die ‚„durehbohrenden‘“ Nervenästehen deutlich heranreichten. Die so isolirten Fäden flottirten theils frei in der bespülenden Flüssigkeit, theils spannten sie sich bis zum abgehobenen und faltig umschlagenen Epithel straff aus, verliefen auf der inneren Fläche desselben oft noch eine Strecke weit hin und verschwanden schliesslich zwischen den Zellen desselben. Ueber die Endigungen der Nerven innerhalb des Epithels beim Frosch stimmen die Angaben der verschiedenen Autoren mit einander noch nicht überein. Kölliker giebt an, dass zwischen den tiefsten Zellen des Epi- thels senkrecht aufsteigende Fasern, horizontal: umbiegend, frei enden. Nach Engelmann verlaufen die Nervenästchen obne Andeutung einer Scheide und kernlos unter und zwischen den Zellen hin, welche die hin- terste Schicht des vorderen Epithels der Cornea bilden. Die meisten haben einen sehr weiten Verlauf, dabei theilen sie sich und geben wieder- holt seitlich dünnere Zweige ab. An vielen Stellen laufen die von ver- schiedenen Poren (die Canäle, innerhalb deren die Nerven die elastische Membran durchsetzen) kommenden Nervenfasern so dicht über einander weg, dass sie einander berühren, ohne jedoch zu verschmelzen; sie bilden ein dichtes, unregelmässiges Netzwerk, in dessen Maschen meistens fünf bis zehn Epithelzellen Platz haben. Viele gehen bald nach dem Austritt aus den Poren, andere erst nach längerem Verlauf vorwärts zu den mittleren Epithelzellen. Alle verschwinden schliesslich, nachdem sie sich allmählig zu unmessbar feinen Fädchen verdünnt haben, zwischen den Eithelzellen; durch die oberflächlichste Schicht des Epithels treten keine Nerven hindurch. Cohnheim äussert sich folgendermassen: „Auch beim Frosch ist dies Epithel der Sitz von Endfäden, welche aus dem subepithelialen Netze hervortreten, indess in ihrem Verlaufe von denen der Säugethiere ganz wesentlich abweichen. Denn die Endfäden steigen zwar, ganz wie bei letzteren, zunächst in verticaler Richtung zwischen den cylindrischen und kugeligen Epithellagen auf, dann aber in den vorderen Schichten angelangt, biegen sie lediglich in Horizontalfäden um, welche zwischen den platten Zellen sich erstrecken, und kein einziger Faden tritt heraus vor der vor- dersten Epithellage in die präcorneale Flüssigkeit“. Hoyer hat zwar das Eindringen der Nervenäste zwischen den tiefe- ren Zellen gesehen, hat aber den weiteren Verlauf nicht mit Sicherheit verfolgen können. Nach ihm werden an frischen Hornhäuten die zarten Nervenfibrillen von den Contouren der Epithelzellen verdeckt und an Ver- goldungspräparaten der Froschhornhaut ist das Epithel meist so dunkel gefärbt, die Nervenfibrillen innerhalb desselben dagegen so schwach tingirt, dass eine sichere Erkennung der letzten Nervenenden unmöglich gemacht wird. 270 Sinnesapparate. Die Cornea von Tritonen zeigt nach Hoyer in Bezug auf die Nerven-. vertheilung ähnliche Verhältnisse wie die vom Frosch, indessen sind die durchbohrenden Aestchen mit ihrer Endausbreitung im Epithel im Ganzen schwerer nachzuweisen, während die Nervenausbreitung in den tieferen Corneaschichten noch deutlicher und reichlicher entwickelt ist als beim Frosch. Ohoroidea und Iris. (Tunica vasculosa.) | Die Tunica vasculosa oder Tunica wvea bildet die innere Auskleidung der Sclerotica und schiebt sich zwischen letztere und die Retina ein. Der rückwärtige Theil der Tunica vasculosa, welcher die Sclerotica auskleidet, wird die Gefässhaut, Choroidea, genannt, während ihr vorderer Theil, der schon während des Lebens im Auge hinter der durchsichtigen Hornhaut sichtbar ist und in der Mitte mit einer Oeffnung, der ap; versehen ist, die Regenbogenhaut, die /ris genannt wird. Die Regenbogenhaut — Iris. An der Regenbogenhaut kann man den Pupillarrand, Margo pupillaeris, welcher ihre centrale Oeffnung, die Pupille, begrenzt, und den Ciliarrand, Margo ciliaris, der sie an den Ciliar- körper und die Hornhaut befestigt, unterscheiden, und ferner eine vordere und hintere Fläche. | Die vordere Fläche der Regenbogenhaut wird von einem Epithel überdeckt, das eine Fortsetzung des Epitheliums der Cornea bildet. Die Zellen sind polygonal und schliessen sehr grosse ovale Kerne ein. Die Zelleontouren sind gewöhnlich sehr schwach und das Protoplasma äusserst fein granulirt. Die hintere Fläche der Iris ist tiefschwarz gefärbt, welche Farbe von der sich hier befindlichen Pigmentschicht herrührt. Bekanntlich ist bei den Batrachiern gewöhnlich der die Pupille begrenzende Rand der /ris von goldglänzender Farbe. In histologischer Beziehung besteht die Regen- bogenhaut aus Zellen, deren Protoplasma von, den Kern vollkommen ver- deckenden, Pigmentkörnchen durchsetzt ist. Wenigstens gilt dies für den Theil der Regenbogenhaut, welcher durch seine schwarze Farbe sich auszeichnet. In dem goldglänzenden Theil der Regenbogenhaut dagegen sind die Zellen mit blass-gelblich gefärbten Pigmentkügelchen ausgefüllt, welche den Kern nicht so vollkommen bedecken, wie in den dunkel ge- färbten Pigmentzellen, oder besser gesagt, die blass-gelblich gefärbten Pismentkörnchen lassen hier den Kern durchschimmern. Die Kerne, so- wohl in den goldglänzenden wie in den dunkel gefärbten Zellen, sind rund und fein granulirt. Die goldglänzenden Zellen haben mehr eine runde Form, während dagegen die dunkel gefärbten Zellen mehr unregel- mässige, spindelförmige Gebilde sind. Indessen ist es ziemlich schwierig, die Form der Zellen zu bestimmen, denn auch hier gerathen — wie auch Iwanoff angiebt — beim Zerzupfen dieser Schicht gewöhnlich Klümpchen unter das Mikroskop von den verschiedensten Dimensionen und mit rauher . Amphibien. 971 Oberfläche, so dass es daher schwierig, ja oft unmöglich ist, aus diesen Bruchstücken die Form der Zellen zu bestimmen. Das Gewebe der Regenbogenhaut besteht weiter aus Muskeln, Nerven, Gefässen und dem Stroma. Wie aber die Gefässe, Nerven und die Muskeln zu der Regenbogen- haut der Amphibien sich verhalten, ist weiteren Untersuchungen vorbe- halten. Die Untersuchung ist hier, besonders durch das sehr reichhaltige Pigment, äusserst schwierig. | Was die Muskeln in der Regenbogenhaut betrifft, so kann ich nur angeben,. dass dieselben aus langen, spindelförmigen Fasern bestehen, welche in der Mitte ziemlich plötzlich leicht bauchig aufgetrieben sind. In dem bauchig aufgetriebenen Theil der Faser liegt der ovale 0,009 bis 0,0012 Mm. lange, 0,0025 Mm. breite Kern, welcher den angeschwollenen Theil der Faser fast vollkommen ausfüllt und von feinkörnigem Inhalt. ‚Ich fand den Kern dieser Faserzellen immer einfach. Ueber den Verlauf dieser Muskelfasern kann ich leider nichts Genaueres mittheilen. Das eigentliche Stroma der Regenbogenhaut besteht zu einem sehr kleinen Theile aus zarten Bindegewebsfibrillen, zum grössten Theil jedoch aus pigmentirten, sternförmigen Zellen, welche untereinander sehr dichte Anastomosen eingehen. Die Choroidea bildet eine dünne gefässreiche Hülle, welche an zwei Stellen fester mit der Sclerotica verbunden ist, namentlich an der Eintritts- stelle des Opticus und vorne an der Uebergangsstelle der Sclerotica in die Hornhaut. Ihre äussere Fläche hängt nicht nur durch Gefässe und Nerven, sondern auch sonst ziemlich innig an der Sclerotica an, so dass beim Ab- heben dieser Haut gewöhnlich ein Theil bald mehr bald weniger an der Selerotica haften bleibt. Die innere Oberfläche der Choroidea ist der Re- tina zugekehrt, an der Ora serrata haftet sie fest, sonst nur locker an der Retina, von der Ora serrata dagegen und namentlich an den Processus ciliares sehr innig mit der Pars cihiarıs retinae verbunden. Die Choroidea besteht aus einer äusseren Faserhaut und einem inne- ren Ueberzuge, ungeschichteten pigmentirten Plattenepithelium, welches freilich, wie die entwicklungsgeschichtlichen Untersuchungen gelehrt haben, der Retina zugehört und als die Pigmentschicht der Retina näher be- schrieben werden soll. Die Grundlage der Choroidea bildet ein Netzwerk sehr stark ver- zweigter sternförmiger oder mehr oder weniger unregelmässig ausgezack- ter Bindegewebszellen mit bald kürzeren bald längeren fadenförmigen Ausläufern, welche mit schwarzem Pigment überaus stark angefüllt sind. Diese früher sogenannten sternförmigen Pigmentzellen haben ovale Kerne, welche aber oft vom Pigment vollkommen überdeckt sind. Nach aussen setzt sich das Gewebe als eine weiche bräunliche Verbindungssubstanz gegen die Sclerotica fort und heisst Lamina fusca oder Suprachoroidea, während die an Gefässen sehr reiche Innenschicht, welche mehr homogen erscheint, den Namen Membrana choriocapillaris erhalten hat. Bedeckt 272 Sinnesapparate. x ist endlich die Chorio-capillaris von einem dünnen Glashäutchen, welches beim Frosch eine überaus feine Strichelung zeigt. Durch den ausserordent- lichen Reichthum an schwarzem Pigment ist es überaus schwierig, den Verlauf der Nerven im Gewebe der . Choroidea zu verfolgen. Ob die äussere Oberfläche der Suprachoroidea auch bei den Amphibien mit Endo- thelium bedeckt ist, dürfte noch bestätigt werden. Aus dem Vorkommen eines Endothelium an der inneren Oberfläche der Sclerotica geht höchst- wahrscheinlich hervor, dass auch die äussere Oberfläche der Choroidea mit einem Endothelium bedeckt ist — wie auch von Schwalbe für die. höheren Wirbelthiere nachgewiesen ist. Bei Proteus angwineus ist nach Fr. Leidig die Choroidea oft nur spurweise pigmentirt. Die Linse. Die Linse nähert sich bei den Amphibien der kugelrunden Form. An der Linse kann man zweierlei Bestandtheile unterscheiden: die zelligen Elemente, welche gleichsam den Körper der Linse (die eigentliche Substanz der Linse) bilden, und eine Hülle, welche die Linsenkapsel ge- nannt wird. Die Linsenkapsel (Capsula lentis) besteht aus zwei Elementen, der eigentlichen Kapsel und dem Epithel. Die Kapsel bildet eine vollkommen gleichartige, wasserklare Membran, welche in hohem Grade elastisch ist. Die Innenfläche der vorderen Linsenkapsel ist mit einer continuirlichen Lage schöner polygonaler, gewöhnlich sechseckiger Zellen besetzt. Das Protoplasma dieser Zellen ist im frischen Zustande fast durchaus homogen, die Kerne, welche im frischen Zustande kaum zu sehen sind, treten nach Behandlung in schwachen Lösungen von Chromsäure oder chromsaurem Kali und in Müller’scher Flüssigkeit deutlicher hervor. In jedem Kern kann man gewöhnlich ein sehr scharf contourirtes Kernkörperehen unter- scheiden, nur einzelne zeigen zwei Nucleoli. Die Linse selbst besteht durch und durch aus langen platten Fasern. Dieselben erscheinen, im frischen Zustande untersucht, von der Fläche gesehen als breite, von der Seite betrachtet als schmale Bänder, welche aus einer vollkommen wasserklaren Substanz bestehen. Ihre Oontouren, welche anfangs nicht scharf ausgeprägt sind, werden aber mit der Zeit deutlicher. Während die Fasern von der Fläche betrachtet als breitere, von der Seite gesehen als schmälere Bänder sich präsentiren, erscheinen sie auf dem Durchschnitt als sechsseitige Prismen, bei denen die parallel den Linsenflächen gelegenen zwei Seiten breiter, die vier gegen den Linsenrand gerichteten schmäler sind. Zuweilen nimmt man an ihnen eine Längsstreifung wahr, welche besonders nach Behandlung in Lösungen von Biehrom pot von ?/, 3°/,, von Osmiumsäure von 1°/, und in Müller’sche a Anatomie. 373 Flüssigkeit sehr deutlich zum Vorschein treten. Die Längsstreifen sind — wie auch Arnold angiebt — sehr fein, stehen ziemlich dicht und verlaufen parallel den Randeontouren; bei unregelmässiger Lagerung der Bänder werden sie mehr wellig. Die Querstreifung — welche Arnold erwähnt und welche nach ihm eine sehr unbeständige ist, insofern sie nur an einzelnen Fasern oder einzelnen Abschnitten von Fasern getroffen, an anderen vermisst wird, am deutlichsten an jenen Bändern wahrge- nommen wird, die umgeschlagen sind und zwar gerade an den umge- schlagenen Flächen — habe ich an den peripherischen Fasern nicht an- getroffen, sehr schön dagegen an den centralen bei den Fröschen. Ein weiterer Unterschied in der Structur der peripherischen und centralen Fasern besteht nach Arnold darin, dass die ersteren nur an der Peripherie eine dichtere Fügung besitzen, im Uebrigen aber aus einer zähweichen Masse bestehen, während die letzteren dichter gefügt und fester sind. Aus dieser Differenz in der Textur erklärt es sich, dass die peripherischen Fasern mehr als mit zähweichem Inhalt gefüllte Röhren erscheinen, aus denen der erstere beim Druck oder spontan leicht austritt, während die dichter gefügten centralen Bänder solche Erscheinungen nicht . darbieten. Ferner unterscheiden sich die peripherischen Fasern von den centralen dadurch, dass die ersteren breiter und dieker sind. Endlich sind die peripherischen Fasern unterschieden von den centralen durch die Anwesen- heit von Kernen in den ersteren, welche die letzteren nicht besitzen. Die Kerne sind oval, äusserst schwach gzranulirt, mit blassen Contouren und ohne Kernkörperchen. Einzelne Fasern zeigen mehrere Kerne. Die letzte Verschiedenheit der Structur an den peripherischen und centralen Linsen- fasern bezieht sich nach Arnold auf die Beschaffenheit der Randeontouren. Dieselben sind bei den ersteren mehr glatt, bei den letzteren mehr oder weniger stark wellig oder selbst gezähnelt. Im Allgemeinen nimmt dieses Phänomen der Zähnelung an den Randcontouren der Fasern von aussen nach innen zu. Dasselbe zeigt aber insofern Differenzen, als an denselben Fasern die Zähne bald nur sehr kurz, bald länger sind; nicht selten werden kurze und lange Fortsätze abwechselnd getroffen. Dieselben Ver- hältnisse habe ich auch beim Frosch und Triton wiedergefunden und be- sonders tritt da die Zähnelung sehr schön hervor, wie auch Babuchin angiebt. Nach Behandlung in Chromsäure- und chromsauren Kali- Lösungen zerfallen die Linsenfasern in feine Fibrillen. Eine ähnliche Erscheinung tritt nach Arnold bei Behandlung von Osmiumsäure auf. Ob diese Erscheinung darauf hinweist, dass die Linsenfasern aus Fibrillen aufge- baut sind, darf ich nicht entscheiden, auch Arnold äussert sich darüber nicht näher. | Die Linsenfasern werden untereinander durch eine Kittsubstanz ver- bunden, die nach den Untersuchungen von Arnold zwischen den breite- Bronn, Ülassen des Thier-Reichs. VI, 2, 15 ie. - ae "nn "| 2 - 165,3 274 Sinnesapparate. ren Seiten spärlicher zu sein scheint, als zwischen den schmalen Seiten. Die Kittsubstanz lässt sich besonders deutlich nach Behandlung in schwachen Silberlösungen (1 : 800 — 1000) nachweisen (Arnold). Ausser durch diese Kittsubstanz werden die Fasern untereinander verbunden durch die früher beschriebene Zähnelung. Was die Anordnung der Linsenfasern betrifft, so laufen sie meridian- artig von dem mittleren Theil der vorderen Kapselfläche über den Aequator des Organs zu der entsprechenden Stelle der hinteren Hälfte, wobei sie stets ihre breite Fläche nach aussen wenden’ und mit den Längskanten an benachbarte Fasern sich fest anlegen und ähnlich den Zwischenräumen der Meridianen auf dem Globus mit zugespitzten Enden auf einem Punkte der Linsenachse einander begegnen. Ritter entdeckte im Centrum der Linse bei Fröschen kurze Fasern mit Kernen, ober richtiger gesagt, Zellen, welche seiner Meinung nach die bildenden Elemente für die Linsenfasern darstellen sollten. Sernoff fand ähnliche Zellen, jedoch nur bei Fröschen. Berücksichtigt man, dass diese Zellen sehr resistent sind, dass ihre Oberfläche im Allgemeinen sehr unregelmässig, runzlig, dass sich in ihnen nicht immer Kerne finden, oder wenn sich solche vorfinden, dieselben unregelmässig gezackt erscheinen, so dürfte es vielmehr gerechtfertigt sein, dieselben für. Ueberreste alter Embryonalzellen, welche nur eine gewisse Entwickelungsstufe erreicht haben, zu halten, statt für junge Bildungszellen, als Baumaterial für Linsen- fasern (Babuchin). Was den Ursprung des Linsenkörpers und die Entstehung der den- selben zusammensetzenden Fasern betrifft, so geht aus dem unmittelbaren Uebergang der vorderen Epithelialschicht der Linse in die hintere faserige Schicht klar hervor, dass jede Linsenfaser nichts anderes als kolossale, metamorphosirte, in die Länge ausgezogene Epithelialzelle ist, und die Entwiekelungsgeschichte lehrt weiter, dass die Bestandtheile des Linsen- körpers aus epidermoidaler. äusserer Schicht des Embryo entsteht (Babuchin). Die Netzhaut. (Retina). Die Retina ist die häutige Endausbreitung des Sehnerven und die innerste der drei Häute des Augapfels. Im frischen Zustande ist die Netz- haut weich und glatt, fängt jedoch bald nach dem Tode an sich zu trüben, und wird bei eintretender Fäulniss vollkommen zerfliesslich. Die die Re- tina zusammensetzenden Gewebselemente gruppiren sich in Schichten, welche parallel der Oberfläche verlaufen. Die innerste derselben, welche dem Glaskörper aufliegt, ist die Grenzschicht der gleich näher zu be- schreibenden spongiösen Bindesubstanz — die Membrana limitans interna — während die äusserste die der Stäbehen und Zapfen oder die der eigent- P - Amphibien. 275 lichen pereipirenden Elemente bildet. Stäbchen und Zapfen werden von Pigmentscheiden, welche von einer besonderen Zellenschicht, die Pigment- - sehicht der Retina herrühren, umhüllt. Diese Pigmentschicht der Retina liegt der C'horioidea auf und bleibt beim Abheben der Retina oft auf ihr haften. Indessen wissen wir aus den Untersuchungen von Max Schultze und Kölliker, dass diese Pigmentschicht wirklich der Retina und nicht wie man früher glaubte der Chorioidea zugehört. Es ist am Besten, was Zahl und Benennung betrifft der einzelnen die Retina zusammenstellenden Schichten der in Strieker’s Handbuch der Lehre von Geweben des Menschen und der Thiere von Max Schultze gegebenen Aufzählung zu folgen und von innen nach aussen folgende Sehichten zu unterscheiden: | 1) Membrana limitans interna. 2) Optieusfaserschicht. 3) Ganglienzellenschicht. 4) Innere granulirte (moleculäre) Schicht. 5) Innere Körnerschicht. 6) Aeussere granulirte (Zwischenkörner-) Schicht. 7) Aeussere Körnerschicht. 8) Membrana limitans externa. 9) Stäbehen- und Zapfenschicht. 10) Pigmentschicht. 'Sämmtliche zwischen den beiden Grenzmembranen liegenden Schichten der Netzhaut werden ausserdem durchsetzt von einer bindegewebigen Substanz, welche als zarte Fasern in radialer Richtung die Netzhaut durchlaufen und als die radialen Stützfasern oder, nach ihrem Entdecker Heinrich Müller, als die Müller’schen Fasern bekannt sind. In Nachfolge von Henle und Schwalbe kann man zur bequemeren Uebersicht die Schichten der Netzhaut in einzelne grosse Abtheilungen ordnen. Vergleicht man, wie dies von Schwalbe geschehen ist, die Ausbreitung des Sehnerven im Auge mit der Ausbreitung des Olfactorius oder Acusticus, so fällt ein gemeinsames Verhalten in die Augen. Die pereipirenden Gebilde werden durch eigenthümlich modifieirte epitheliale Elemente dargestellt, sogenannte Neuroepithelien, deren Zusammenhang mit den feinsten Nervenfäserchen M. Schultze wenigstens wahrschein- lich gemacht hat. Die Analoga dieser in der Retina sind anerkannter- massen die Stäbchen und Zapfen, zu denen man aber, um sie als „End- epithelien“ aufführen zu können, ‚noch die mit ihnen in Verbindung stehen- den Fasern und Körner reehnen muss — wie Kölliker zuerst nach- gewiesen hat. Folgt man dieser Auffassung, so wird die ganze äussere Oberfläche des inneren Blattes der secundären Augenblase von einem pallisadenartigen Sinnesepithel überzogen, dass seine Kerne gerade so wie das Epithel der 18* 276 Sinnesapparate. Geruchsschleimhaut erst von einer bestimmten Grenze an, etwa in der Mitte der Zellenhöhe, bis zur Basis derselben besitzt. Mit demselben Recht, wie man in der Geruchsschleimhaut ete. von einem Sinnesepithel redet, kann man äussere Körner sowie Stäbehen und Zapfenschicht als Neuroepithel der Netzhaut bezeichnen. Fasst man das von Schwalbe Hervorgehobene so zusammen, so erhält man das folgende Uebersichtsbild der Zusammensetzung der Retina. 1. Membrana limitans interna. . Nervenfaserschicht. . Ganglienzellenschicht. . Innere granulirte oder moleeuläre Schicht. . Innere Körnerschicht. . Aeussere granulirte Schicht. . Aeussere Körnerschicht. ) . Membrana limitans externa. raid i Slabehen. und Zaptenschieht | | Musivische Sehicht. Henle. . Pigmentepithel der Retina. | (een Schicht. Henle, so 19 ee wm ES o A. Die nervösen Bestandtheile der Netzhaut. 1. Die Nervenfaserschicht. Der Sehnerv besteht während seines ganzen Verlaufes durch die Augenhöhle bis zu der Stelle, wo er die äussere Oberfläche des Augapfels erreicht, aus in Bündelchen gruppirten markhaltigen Nervenfasern, welche in ein festes und relativ stark entwickeltes Bindegewebe eingebettet sind. Die Nervenfasern bestehen aus dem Axencylinder und der Markscheide, während, wie bei den Fasern des Gehirns, die Schwann’sche Scheide fehlt. Nachdem der Sehnerv die Sclerotica durchbohrt hat, verlieren die Nervenfasern ihre Markscheiden, so dass die Nervenfaserlage der Retina nur aus blassen, marklosen Fasern von sehr verschiedener Dieke besteht. Nach kürzerer oder längerer Aufbewahrung in Jodserum, dünnen Lösungen von Chromsäure, doppeltem chromsauren Kali, Kochsalzlösungen von 10°, Osmiumsäure von !/,.°/, lassen sich die Nervenfasern am passendsten isoliren. Die Dicke der Nervenfasern wechselt von unmessbar fein bis zu ö5—4 Mm. Es sind blasse, weiche Fasern, an welchen eine andere Structur nieht wahrnehmbar ist, als die Andeutung einer fibrillären Streifung. Alle zeigen eine grosse Neigung zur Bildung spindelförmiger Varicositäten, die feinsten Fäserchen mit sehr feinen Varicositäten, die gröberen mit ganz ansehnlichen spindelförmigen Erweiterungen. Die Varicositätenbildung lässt sich vermeiden, wenn man eine vorsichtige Erhärtung in concentrirten Lösungen anwendet: in stärkeren Lösungen von Chromsäure, in Alkohol erhalten sich die Nervenfasern meist in ihrer natürlichen Gestalt; bei der Isoliruvg derselben durch Jodserum kann man nach M. Schultze die Varicositätenbildung durch Zusatz von Kochsalz zum Jodserum vermeiden, durch Verdünnnng mit Wasser befördern. M. Schultze ist deshalb ge- Amphibien. 277 neigt, dieselbe für eine eigenthümliche Quellungserscheinung zu halten. Die Zahl, die Grösse, die Gestalt der Varicositäten wechselt mannigfach, aber immer ist das Bild ein ganz anderes, als an den markhaltigen Fasern ‘ des Hirns oder Rückenmarkes. Bei letzteren wird die knotige, mit Vari- eositäten besetzte Oberfläche durch ein partielles Hervortreten des stark lichtbreehenden Nervenmarkes erzeugt. Von solchem ist hier keine Spur nachweisbar, es entspricht die Bildung der spindelförmigen Varicositäten der Optieusfasern der Retina vielmehr einer Erscheinung, welche an Axeneylindern beobachtet werden kann, welche aus der Markscheide isolirt worden sind. 2. Ganglienzellenschicht. Nach aussen von. der Optieusfaserlage befindet sich die Schicht der Ganglienzellen, welche aus einer einfachen Lage multipolarer Nervenzellen besteht. Die Ganglienzellen in der Netzhaut des Frosches sind gewöhn- lich klein, ihr Durchmesser wechselt zwischen 10—16 Mm., die Gestalt ist in den meisten Fällen birnförmig. Der Körper der Zelle besteht aus einer äusserst feinen granulirten Masse, welche eine dünne Schicht um den sehr grossen Kern bildet; eine isolirbare Membran besitzen die Gan- glienzellen nicht. Um die Fortsätze der Ganglienzellen zu studiren muss man die Zellen aus ihrer Umgebung isoliren, was aber hier seine beson- deren Schwierigkeiten hat. Am’besten zu empfehlen sind dünne Lösungen von Chromsäure, von doppeltkohlensaurem Kali oder, beide combinirt, von Müller’scher Flüssigkeit mit der Hälfte Wasser verdünnt, Maceration in Ueberosmiumsäure von !/,o°/, in Ueberosmiumsäure von !/,,°/, und Gly- cerin (Rindfleiseh), in Lösungen von doppeltehromsaurem Ammoniak 1:3000-—-5000 (Gerlach), besonders aber wird von Schwalbe die Maceration in Jodserum gerühmt. Man kann die Fortsätze der Ganglienzellen der Retina, wie es bereits von Ritter, Schwalbe u. A. geschehen ist, in innere und äussere theilen. Die inneren gehen in die Nervenfaserschicht, die äusseren dringen in mehr oder weniger radiärer Richtung in die innere granulirte Schicht hinein. Nach einer von Manz angegebenen Methode lässt sich an Alko- holpräparaten die Optieusschicht der Retina des Frosches so abheben, dass ihr die Ganglienzellen folgen, wobei der Zusammenhang der letzteren mit den Optieusfasern auf das Deutlichste zur Beobachtung gelangen soll. Die Zellen erscheinen dann meist unipolar. Manz nimmt jedoch an, dass die auf andere Weise an diesen Zellen nachweisbaren mehrfachen, wahrscheinlich peripherisch verlaufenden Fortsätze bei jener Behandlungs- weise abgerissen seien. Jeder Ganglienzelle, gleichgültig welche Form und Grösse sie besitzt, kommt nur ein innerer Fortsatz zu, der sich von den äusseren leicht unter- scheiden lässt. Er ist glänzender wie die äusseren Fortsätze, von Stelle zu Stelle mit Varicositäten versehen, immer ungetheilt und wird selbst zu einer Sehnervenfaser, 3718 Eu Die Zahl, die Dieke und die Art der Verästelung der äusseren Fort- sätze der Ganglienzellen variiren bedeutend. Bei dem Frosch kommt nach Schwalbe immer nur ein einziger äusserer Fortsatz vor, der gewähnlich | mit dem inneren Fortsatz einen rechten Winkel bildet. Auch ich fand gewöhnlich nur einen äusseren Fortsatz, obgleich seh einzelne Male auch noch einen zweiten vom Zellenkörper abtreten sah. Die äusseren Fortsätze der Ganglienzellen sind feinkörnig granulirt und gewissermassen als eine Fortsetzung der Zellsubstanz zu betrachten, sie gleichen ganz den ‚Protoplasma-Fortsätzen‘‘ von Deiters der Rücken- marks- und Gehirnnervenzellen. Sehr oft sind die äusseren Fortsätze mehr oder weniger reichlich verästelt. Beim Frosch jedoch bleibt nach Schwalbe der äussere Fortsatz oft durch die ganze Dicke der inneren granulirten Schicht ungetheilt, in anderen Fällen spaltet er sich in zwei sleich starke Aeste, von denen aber ebenfalls keine feineren Fäserchen abtreten; es scheinen vielmehr diese Fortsätze gerade in die innere Körner- schicht hineinzudringen, ohne dass jedoch Schwalbe weder bei diesem Thiere noch bei anderen eine Verbindung dieser Fortsätze mit inneren Körnern hat constatiren können. Anastomosen der Ganglienzellen, welche bei einigen Thieren, z. B. beim Pferd besonders zahlreich sich vorfinden, werden dagegen nach Santi Sirena beim Frosch nicht angetroffen. 3. Die innere granulirte Schicht. Die innere granulirte Schicht bildet eine beim Frosch 0,07—0,08 Mm. dicke, bei der Kröte 0,06 — 0,065 Mm., bei Triton und Salamandra nur .0,04—0,05 Mm. dieke Schicht, welche zwischen der Ganglienzellen- und inneren Körnerschicht eingeschoben ist und aus einer Mischung der ra- dialen Stützfasern und der äusseren Fortsätze der Ganglienzellen und ihrer Verästelungen gebildet wird und der eigentlichen inneren granulirten Schieht, welche aus einer eigenthümlichen, granulirten Masse besteht. Ueber die Natur der Körnelung dieser Schicht herrscht noch keine Ueber- einstimmung. Nach Henle und Merkel wird das granulirte Aussehen durch die Existenz zahlreicher, in eine homogene Masse eingebetteter feiner Körn- chen bedingt, welche durchaus nicht mit den bindegewebigen Elementen (radiären Stützfasern) zusammenhängen und auch in ihrer chemischen Reaction einen eingreifenden Unterschied mit den bindegewebigen Sub- stanzen bildet, also nicht von bindegewebiger Natur ist. Auch Retzius hegt dieselbe Meinung. Er erklärt die Grundlage dieser Schicht für hell, glasartig; sie enthalte sehr kleine, glänzende Moleküle, die im isolirten Zustande lebhafte Molecularbewegung zeigen. Fasern, die von der einen oder anderen Seite in die granulirte Schicht eintreten, durchsetzen sie in senkrechter Richtung und unverzweigt; die den Anschein nach netzförmige Faserung hält Retzius für Wirkung der Reagentien. Eine ganz andere Ansicht vertritt Max Schultze Nach ihm verdankt diese Schicht seine Granulirung einer eigenthümlichen, ausserordentlich feinen netzförmigen Amphibien. 279 Anordnung seiner Substanz; was Andere für Körnchen gehalten haben, sind nach ihm feine Löcher innerhalb eines bindegewebigen Reticulum, durch welche die feinsten, mannichfach verworrenen Nervenfasern ihren Weg nehmen. Dieses Rechculum „spongiöser Eindennbetähzt, das er dem der Lymph- drüsen an die Seite stellt, soll mit den dieses Stratum durchsetzenden Radialfasern durch Fbirsiche feine Seitenästchen der letzteren continuirlich zusammenhängen, während andere Radialfasern sich ganz in das Reticu- lum auflösen. Kölliker, Manz, Heinemann u. A. schliessen sich dieser Anschauung Schultze’s an. | 'Sehwalbe nimmt eine vermittlende Stelle ein. Seine Untersuchungen über die granulirte Substanz der Retina stimmen, was die Anordnung der- selben betrifft, mit denen Max Schultze’s, dagegen in Betreff des Ver- haltens der Radialfasern zu dieser Lage mit denen von Retzius überein. Auch Schwalbe giebt an, dass die Substanz der Radialfasern mit der granulirten nicht continuirlich ist. Schon die chemischen Eigenschaften beider Gebilde sprechen nach ihm gegen diese Annahme. Durch Essig- säure werden die Radialfasern undeutlich und verschwinden allmählig, während die innere granulirte Schicht dadurch nur noch deutlicher wird. Ganz ähnlich verhalten sich beide gegen concentrirte Oxalsäure. Umge- kehrt erhalten sich die Radialfasern in Kochsalzlösungen von 10°/, sehr gut und lassen sich nach mehrtägiger Behandlung damit leicht isoliren, während die granulirte Substanz darin erblasst und zerfällt. Daraus geht jedenfalls hervor, dass die radiären Stützfasern und die granulirte Substanz zwei differente Gewebsarten sind. Nach Schwalbe ist die innere granulirte Schicht, bei Untersuchung in ganz frischem Zustand, sehr |blass granulirt, viel blasser wie an er- härteten Präparaten. Aber bei sehr starker Vergrösserung ist diese Gra- nulirung auf eine blasse, homogene Masse zurückzuführen, in welcher zahlreiche kleine helle Kügelchen unregelmässig vertheilt liegen. Von feinen Fasern ist innerhalb dieser Lage im frischen Zustande keine Spur zu entdecken, nur erkennt man die durchtretenden Radialfasern, nament- lich leicht beim Frosch, auf dem Querschnitt als glänzende scharf be- grenzte Kreise. Die granulirte Substanz wird von zwei heterogenen Formelementen durchsetzt, von Radialfasern und von Nerven. Wie die radiären Stütz- fasern zu der granulirten Substanz sich verhalten ist schon oben erörtert; über den Lauf der Nervenfasern in dieser Schicht wissen wir durchaus noch nichts Bestimmtes. Die innere granulirte Schicht unterbricht — wie Max Schultze hervorhebt — unsere Kenntniss des Verlaufes der Ner- venfasern, welche sich in den äusseren Schichten der Netzhaut wieder- finden. 4, Die innere Körnerschicht. Die Schicht der inneren Körner ist zwischen der inneren und äusse- er re h P BER 280 Sinnesapparate. ren granulirten Schicht eingeschoben, bildet eine bei der Kröte 0,06 bis 0,065 Mm. bei Triton und Salamandra 0,04 —0,05 Mm. dieke Schicht und enthält zwei verschiedenen Arten von zelligen Elementen, welche mit zwei verschiedenen Arten von Fasern wesentlich radiären Verlaufes in Ver- bindung stehen. Ausserhalb der radiären Stützfasern, welche in dieser Schicht einen bedeutenden Raum einnehmen, durch zahlreiche Brücken und interealirte Netze untereinander zusammenhängen und äusserst zarte scheidenartige Fortsätze um die Körner bilden, kommen zahlreiche, eben- falls radiäre Nervenfasern vor, letztere sind durch ihre spindelförmigen, Varicositäten leicht von den radiären Stützfasern zu unterscheiden. Beide Arten von Zellen zeigen kernhaltige Anschwellungen und diese bilden die sogenannten inneren Körner. Die der Stützfasern, welche an Zahl be- deutend weniger vertreten sind, werden nachher bei den Stützfasergeweben abgehandelt werden, diejenigen, welche sich in den Verlauf der nervösen Radialfasern einschalten und bei der grossen Menge dieser letzteren meh- rere über einander geschichtete Lagen bilden müssen, sind am besten bi- polaren Ganglienzellen vergleichbar. Ä Sehr gross sind dieselben bei Trifon und beim Salami Der mehr oder weniger ovale Körper hat einen longitudinalen Durchmesser von 0,019—0,020 bei einem Querdurchmesser von 0,012—0,014 Mm. Beim Frosch und bei der Kröte sind dieselben bedeutend kleiner. Der Zellkörper wird von einem überaus grossen, homogenen Kern, welcher den Zellkörper fast vollkommen füllt, eingenommen. Der Kern zeigt ein scharf contourirtes Kernkörperchen, das Protoplasma ist äusserst fein granulirt und nur auf den Polen des Kernes angehäuft. Nicht allein im Bau sondern auch in der Reaction stimmen diese Körner mit denen der Ganglienzellen überein. Erhärtet man die Retina in der Merkel’schen Chlorplatin-Chromsäure-Lösung, so lassen die inneren Körner in gleicher Weise wie die Ganglienzellen an Schnitten ihren Zellkörper nur undeutlich erkennen, während beide Kerne in sehr ähnlicher Weise hervortreten. Färbt man nun nach Behandlung mit Alkohol diese Schnitte mit Häma- toxylin, so nehmen nur die äusseren Körner eine intensiv blaue Farbe an, während innere Körner und Ganglienzellen nur matt gefärbt erscheinen, mit Ausnahme der innersten Reihe der inneren Körner, welche an die innere granulirte Schicht grenzt (Schwalbe). Nicht allein die Zellkörper und die Kerne gleichen den der Ganglien- zellen, sondern auch die Fortsätze stimmen mit den Ganglienzellenfort- sätzen überein. Man kann, wie dies zuerst von Merkel gezeigt ist, einen diekeren äusseren und einen dünneren inneren Fortsatz unter- scheiden. Der innere Fortsatz ist sehr fein und unregelmässig mit Vari- cositäten besetzt. Schwalbe fand ihn immer ungetheilt, dem ich voll- kommen beistimmen kann. An gut gelungenen Isolationspräparaten lässt sich dieser innerer Fortsatz zuweilen ziemlich weit verfolgen, oft auf eine Strecke, die die Dieke der inneren Körnerschicht weit übertrifft, so dass also die äussersten Enden jedenfalls tief in der inneren granulirten Schicht Amphibien, 381 wurzeln. Schwalbe giebt an, dass es ihm gelungen sei, den inneren Fortsatz auf eine Strecke zu isoliren, die die Dicke der inneren granulir- , ten Schicht übertraf, so dass also die äussersten Enden der von ihm iso- lirten Fasern in der Nähe der Ganglienzellenschicht zu suchen waren. Dabei verlaufen nach Retzius diese varicösen Fäserchen durch die innere granulirte Schicht in radialer Richtung neben den radial gerichteten äusseren Fortsätzen der Ganglienzellen weithin vorbei, so dass ein Zu- sammenhang beider schon dadurch nach ihm höchst unwahrscheinlich wird. Dagegen sind die äusseren Fortsätze (Frosch, Kröte, Triton und Sa- lamandra) breiter, oft fein granulirt als unmittelbare Fortsetzungen des spärlichen Protoplasma der inneren Körner und ebenfalls ungetheilt bis zur Grenze der äusseren granulirten Schicht. Schwalbe giebt an, dass dieselbe nie Varicositäten zeigen, dagegen habe ich dieselbe bei Triton einige Male mit kolbenförmigen Verdickungen besetzt gesehen. Die Länge dieser äusseren Fortsätze wechselt mit der Lage der Körner, je mehr die- selben der inneren granulirten Substanz näher gerückt, desto länger sind ' sie. An der Grenze der granulirten Schicht theilen sie sich — nach Schwalbe — beim Frosch fast immer in zwei unter scharfem, oft rechtem Winkel umbiegende feine Fäserchen, die nach ihm wahrschein- lich in der Ebene der äusseren granulirten Schicht weiter verlaufen. Eine ähnliche Gabelung des äusseren Fortsatzes habe ich nicht gesehen. Um die beiden Fortsätze auf lange Strecken in Zusammenhang mit den inneren Körnern zu isoliren, empfiehlt Schwalbe am meisten die Maeceration frischer Netzhäute in Jodserum. Mir ist am besten eine 24stündige Behandlung in Osmiumsäure von 1°/, und nachheriger Mace- ration in Müller’scher Flüssigkeit gelungen. Es gelingt dann oft, beide Fortsätze und besonders den inneren auf lange Strecken zu verfolgen. Wie die äusseren Fortsätze sich zu der äusseren granulirten Schicht verhalten, ist bis jetzt noch vollständig unbekannt. 5. Die äussere granulirte Schicht. Die Sehiecht der inneren Körner wird von der der äusseren Körner durch eine Zwischenkörnerschicht geschieden, welche man mit dem Namen der äusseren granulirten Schicht belegt hat. Die Structur der äusseren granulirten Schicht stimmt im Allgemeinen mit der der inneren überein, nur ist ihre Dieke bedeutend geringer. So beträgt dieselbe bei Triton nur 3, beim Frosch und bei der Kröte 4—5 Mm. In dieser Schicht sind ausserordentlich feine Fäserchen eingebettet, welche wegen der an ihnen vorkommenden bekannten feinen spindelförmigen Varicositäten wie die ähnlichen der inneren granulirten Schicht als Nervenfasern anzusehen sind. Diese Fäserchen: sind zum Theil die peripherischen Enden der äusseren Fortsätze der inneren Körner, andern Theils rühren sie von den mit den Stäbchen und Zapfen zusammenhängenden äusseren Körner her. Wie die Fäserchen sich hier in der äusseren 'granulirten Schicht ver- halten, ist höchst schwierig zu verfolgen. Ob die äusseren Fortsätze 282 Sinnesapparate, der inneren Körner mit den Fortsätzen der äusseren Körner zusammen- hängen ist sehr schwierig auszumachen. Hasse glaubt sich einmal von dem Zusammenhang der äusseren Fortsätze der inneren Körner mit den äusseren Körnern überzeugt zu haben und auch ich glaube einmal solch einen Zusammenhang vor mir gehabt zu haben. Retzius u. A. dagegen können sich von einem solchen Zusammenhang bei Fischen nicht über- zeugen. Einmal habe ich an einem äusseren Kern einen Fortsatz ver- folgen können, der die Dicke der äusseren granulirten Schicht übertraf, so dass also das Ende dieses Fortsatzes in der inneren Kürnousaneie zu suchen wäre. 6. Das Sinnesepithel der Netzhaut (Stäbehen- und Zapfenschicht, äussere Körnerschicht). | | Es wird wohl am Zweckmässigsten sein, die Beschreibung der hier in Betracht kommenden Formelemente mit der der Stäbchen anzufangen. Die Stäbchen (Bacilli) bestehen aus zwei chemisch und physikalisch durchaus verschiedenen Theilen, welche W. Krause Aussenglied und Innenglied genannt hat. Das Aussenglied ist stark lichtbrechend, während das Innenglied aus einer homogenen, das Licht viel weniger stark brechen- den Substanz besteht. Beide Glieder sind scharf von einander abgesetzt, was schon im frischen Zustand zu sehen ist, besonders aber nach Osmium- säure-Behandlung auftritt. Bei dieser Behandlung färbt das Aussenglied — wie die Untersuchungen von Max Schultze uns gelehrt haben — sich dunkelschwarz, während die Innenglieder wenigstens auf längere Zeit ungefärbt bleiben oder höchstens eine grauliche Farbe annehmen. Die . durch Aufquellen zu erzielenden Veränderungen bei Zusatz von Wasser, verdünnten Säuren und Alkalien sind an beiden Theilen, wie unten näher geschildert werden wird, total verschieden. Valentiner und Max Schultze haben weiter nachgewiesen, dass die Aussenglieder doppel- brechend sind, während dagegen an dei Innengliedern keine Spur einer Doppelbrächens zu sehen ist. Die grossen Stäbe des Frosches, welche zu diesen Beobachtungen besonders geeignet sind, bieten auf einem Glimmer- oder Gypsplättchen, welches das psichiiicid zwischen zwei Nieol’schen Prismen färbt, bei richtiger Orientirung das eigenthümliche Schauspiel, dass das Aussenglied eine vom Gesichtsfeld abweichende Färbung annimmt (z. B. gelb oder blau auf roth erster Ordnung), während das Innenglied die Farbe des Gesichtsfeldes beibehält. Die Doppel- brechung ist nicht sehr stark. Eine optische Axe liegt in der Längs- richtung, mit Rücksicht auf diese sind die Stäbchen positiv ‚doppel- brechend. Präparate der ganz frischen Froschretina in Serum, bei welchen die Stäbchen in situ geblieben und alle aufrecht stehend dem Beobachter zugekehrt sind, genügen zur Constatirung der Thatsache, dass das Licht bei Durchstrahlung der Längsrichtung keine Doppelbrechung erleidet. Die Bilder boten zwischen gekreuzten Nicols jedoch das Eigenthümliche' der Amphibien. 2853 Stäbchen tief schwarz, der Rand eines jeden etwas heller erschien (Max Schultze). Bekanntlich zeichnen sich die Stäbchen der Amphibien durch ihre bedeutende Grösse und Dicke aus. So beträgt die Länge der Stäbchen beim Frosch 0,05 — 0,06 Mm., von welchen 35 —40 Mm. auf das Innenglied kommen. Bei Triton misst das Aussenglied 0,024 — 0,025 Mm., das Innen- glied 0,015— 0,016 Mm. Bei der Kröte hat das Aussenglied eine Länge von 0,04 —. 0,045 Mm., während das Innenglied 0,016 — 0,02 Mm. hat. Am breitesten sind die Stäbehen bei Triton und Salamandra, so z. B. ist die Breite des Stäbchens bei Triton an der Stelle, wo Aussenglied und Innenglied an einander grenzen, 0,012— 0,016 Mm. Das Aussenglied ist an seinem äussern Ende mehr oder weniger kuppel- förmig gewölbt (Frosch, Triton und Salamandra), was besonders an Os- miumsäure-Präparaten sehr deutlich zu sehen ist. Sehr leicht soll es nach Schwalbe gelingen, dies kuppelförmige Ende zur Anschauung zu bringen durch 24stündige Behandlung der Retina mit eoncentrirter Salzsäure. Nach dem Auswaschen mit Wasser zeigen sich dann die Aussenglieder vorzüg- lich gut erhalten und wenigstens beim Frosch, wie bei den Säugethieren (Sehwein) mit Kuppeln versehen. Schon Heinrich Müller beschreibt das äussere Ende als abgerundet. Bei mittleren Vergrösserungen sind die Stäbehen durchaus homogen und stark lichtbrechend. Mit Hülfe starker Objeetive ist es aber nicht schwierig, an ihnen eine feine Längsstreifung zu schen. Diese Längs- streifung, welche bei ganz frischen Präparaten sehr deutlich zu beobachten ist, tritt jedoch besonders stark hervor an Präparaten, welche 24 Stunden in Osmiumsäure von 1°/, gehärtet und dann in Wasser masserirt sind. Schultze hat zuerst auf die Längsstreifung der Aussenglieder von Ran« temporarıa aufmerksam gemacht, später dieselbe auch bei Triton und Sa- lamandra maculata nachgewiesen. Diese Längsstreifung tritt nach Schultze bei Einstellung auf die Oberfläche zwar besonders stark hervor, verschwin- det aber beim Senken des Tubus nicht, daraus leitet er ab, dass die Dife- renzirung durch die ganze Dicke des Stäbchens reiche. Hensen beschreibt dieselbe als dicke, runde Fasern, deren er mehr- fach 24 zählte. Sie grenzen sich nach innen und gegen einander deutlich ab, was an dem reinen Querschnitt sehr deutlich zu erkennen ist. Die Fasern verlaufen stets etwas spiral. Alle Stäbchen ohne Ausnahme zeigen diese Fasern deutlich. Einmal hat Hensen gesehen, dass die Fasern auch auf das Innenglied übergehen, gewöhnlich erkennt er sie hier nicht mehr. An Querschnitten der Aussenglieder, wie man deren leicht beim Zer- zupfen der Stäbchen in Humor vitreus, noch besser von in Osmiumsäure erhärteten Präparaten an abgesprengten Plättchen erhält, nimmt man wahr, dass der Rand der Plättchen fein ausgezackt ist und dass somit die Längs- streifung auf einer Cannelirung der Oberfläche beruht. Es wechseln also ‚auf der Oberfläche der Aussenglieder Längsleisten mit Längsfurchen ab, 234 Sinnesapparate. Besonders deutlich ist dies an den colossalen Stäbchen der Tritonen zu sehen. In hohem Grade bemerkenswerth ist der Umstand, dass der Quer- schnitt der dicken Aussenglieder der Amphibien (Triton) von der Kreis form erheblich abweicht und unregelmässig ausgezackt, selbst halbmond förmig werden kann, wie dies zuerst vonMax Schultze nachgewiesen ist. Dagegen sah ich bei Rana und Bufo den Querschnitt der Aussen- glieder fast immer kreisrund und nur sehr wenig ausgezackt. Hensen und Sehultze zeichnen die Leisten abgerundet, Schwalbe sah die- selben sehr häufig beim Frosch zugeschärft. So weit meine Beobach- tungen reichen, kann ich mich hier Hensen und Schultze vollkommen anschliessen, auch ich sah beim Frosch und bei der Kröte, besonders aber bei Triton und Salamandra die Leisten immer abgerundet. | Landolt glaubt die Längsstreifung durch die ganze Dieke der Aussenglieder verfolgen zu können, was ihn in Anbetracht der ausserdem noch bestehenden Spaltbarkeit in querer Richtung annehmen lässt, dass die Aussenglieder aus ceubischen Stücken zusammengesetzt seien, wodurch sich auch der oft staffelförmige Bruch derselben erklären würde. Mit Recht hebt Merkel Landoldt gegenüber hervor, dass die Streifung der Stäbehen, wenn man den Focus zuerst auf die Oberfläche derselben einstellt und dann langsam und vorsichtig senkt, zuerst verschwin- det und erst dann wieder zum Vorschein kommt, wenn die untere Fläche der Stäbehen in den Focus gelangt. Dabei zeigt sich, dass die Cannelirung an der untern Fläche deutlicher ist, die Linien dieker sind und weiter von einander abstehen, was seinen Grund in einer vergrössernden Wirkung der Stäbehensubstanz hat, wie auch in einem Glasstab eingeritzte Linien durch den Stab hindurch vergrössert erscheinen. Die Streifung. selbst hat nach Merkel bei den verschiedenen Wirbel- tbieren verschiedene Bedeutung. Nur beim Frosch, Triton und Salaman- dra ist sie an frischen Stäbehen mit relativ neben Vergrösserungen sichtbar, in allen übrigen Wirbelthierelassen tritt sie erst und nur nach Einwirkung der Osmiumsäure auf. Bei den genannten Amphibien ent- spricht sie einer Cannelirung, hervorgebracht durch die in die Stäbchen- substanz eingepressten Fortsätze der sechseckigen Zellen der Pigment- schicht. Den Beweis dafür liefert eine Vergleichung der fraglichen Ele- mente beim Frosch und Triton. Beim Frosch reichen die Pigmentfranzen bis zur Limitans externa, bei Triton nur bis zur Grenze des Innengliedes und dem entsprechend ist beim Frosch das ganze Stäbchen, bei Triton nur das Aussenglied mit der Cannelirung versehen. Die von Hensen und Max Schultze beobachtete langgestreckt spiralige Anordnung der Streifen hält Merkel für Folge einer durch die Präparation veranlassten Torsion der weichen Stäbchensubstanz. Die Längsstreifung der Stäbchen und Zapfen der höheren Thiere ist der Aus- druck von Kanten, welche die starke Osmiumsäure dadurch erzeugt, dass sie die Elemente schrumpfen macht und die im frischen Zustande cylin- drischen in prismatische verwandelt, Manchmal härtet sieh auch die Re- Amphibien. 285 tina, so dass die Seite der Stäbchen, welche naclı den Zapfen sieht, ihre Rundung behält, wodurch auf letzteren eine wirkliche Cannelirung mit vorspringenden Kanten entsteht. Dass -die spiralige Anordnung der Streifen Folge einer durch die Präparation veranlasste Torsion der weichen Stäbchensubstanz ist, ist kaum anzunehmen, indem sowohl an in 'Humor aquaeus untersuchten frischen Stäbchen, wie an den, welche ganz frisch in Osmiumsäure erhärtet sind, die spiralige Längsstreifung immer denselben Verlauf zeigt. Wäre die spiralige Anordnung der Streifen Folge der Präparation, so müssten doch wenigstens einzelne Stäbchen den spiralförmigen Verlauf nicht zeigen, andere dagegen wieder stärker, was jedoch nicht vorkommt, bei allen ist die spiralige Anordnung die gleiche. Dass bei den Amphibien die Cannelirung hervorgebracht wird durch die in die Stäbehensubstanz eingepressten Fortsätze der sechseckigen Zellen der Pigmentschicht, lässt sich auch kaum annehmen. Erstens ist die Zahl der Fortsätze der Pigmentzellen eine viel grössere, als die Zahl der Rinnen zwischen den Streifen. Zweitens ist die Cannelirung in dem un- teren Theil des Aussengliedes am schärfsten, während gerade dort die Fortsätze der Pigmentzellen am zartesten werden. Ausserdem ist der Abstand zwischen den verschiedenen Streifen überall so gleich gross, dass es kaum denkbar ist, dass die Fortsätze der Pigmentzellen überall so ausserordentlich regelmässig verlaufen würden. Die Cannelirung des Innengliedes beim Frosch habe ich nie gesehen. Sowohl beim Frosch und Kröte wie bei Triton und Salamandra ist die Cannelirung auf das Stäbchenaussenglied beschränkt. Von mehreren Forschern ist die Existenz einer im Innern der Aussen- glieder der Stäbchen verlaufenden Axenfaser behauptet worden, zuerst von Ritter, welche Angabe von Manz und Schiess bestätigt wurde. Dieses Gebilde, gewöhnlich mit dem Namen der Ritter’sche Faden belegt, ist noch nicht völlig aufgeklärt. Während Krause dasselbe als präexi- stirendes Gebilde läugnet, hält Hensen dagegen fest, dass es sich um vorgebildete Structurverhältnisse handeln müsse, obgleich er dasselbe in einer von der Beschreibung des Entdeckers allerdings etwas abweichenden Weise schildert. In der Axe der durch schwache Osmiumsäure (*/,—!/,°/,) gehärteten Präparate zeigte ihm unter günstiger Beleuchtung der optischen Querschnitte bei jeder Einstellung die Querschnitte von feinen hellen Fäden, deren in der Regel 3 dicht neben einander lagen, durchzogen. Auch Schultze beschreibt einen schwarzen Punkt oder kurzen Strich im Centrum der Stäbchen, welches Bild auf eine Axenfaser bezogen werden kann, wenn man an einer ganz frischen Säugethier-Netzhaut von oben ‚auf die noch wohl erhaltenen natürlichen Stäbehenenden herabblickt. Eine ganz befriedigende Erklärung dieses Bildes ist bisher nicht gegeben, denn eine Axenfaser ist auch von Schultze weder im Aussengliede durch Iso- lirung, noch an den abgesprengten Querplättchen, so vollkommen auch die Conservirnng gelang, nachgewiesen. 286 Sinnesapparate. Nach Max Schultze müssen die von Zenker beobachteten Unter- schiede im Brechungsindex der Mantelfläche und des Innern der Stäbehen angenommen werden, aus denen wahrscheinlicher Weise die fragliche Er- seheinung sich erklärt. An in Osmiumsäure behandelten Präparaten habe ich nichts von einem Axenfaden beobachten können, weder an isolirten Stäbchen, noch an abgesprengten Plättchen, noch wenn man von oben auf die een wohl- erhaltenen natürlichen Stäbehenenden herabblickt. | Etwas andeıs verhält sich die Sache bei Untersuchung im frischen Zustand, z. B. mit Humor aquaeus, Jodserum ete. Dann begegnet man oft Stäbchen, besonders vom Frosch, welche im Innern einen hellen axialen Streifen zeigen, von dem feine quere Risse in die Mantelsubstanz ausgehen. Die betreffenden Aussenglieder sind aber dann bereits in ihrer Form sehr verändert, so dass man in der Deutung dieser Bilder höchst vor- sichtig sein muss. Je frischer die Stäbchenaussenglieder sind, desto we- niger ist auch von diesem axialen Streifen zu sehen. Auf den verschiede- nen Querschnittebenen ist im frischen Zustande von einem axialen Streifen nichts zu sehen. Die betreffenden Veränderungen deuten also höchst wahrscheinlich nur darauf hin, dass die Mantelfläche und das Innere der Stäbehenaussenglieder sich einander nicht vollkommen gleich verhalten. Neben dieser Längsstreifung besitzen immer einzelne Stäbchen schon am ganz frischen Präparat eine Andeutung von Querstreifen. Diese machen den Eindruck einer bald oberflächlicheren, bald tiefer gehenden Zerklüftung, und in der That entsteht bei weiterer Ausbildung derselben ein Zerfall in quere Scheibechen. Nach kurzem Verweilen in Jodserum oder Humor aquaeus tritt diese Erscheinung gewöhnlich sehr bald ein. Verdünnung des Serum mit Wasser beschleunigt die Zerklüftung, Aufent- halt in concentrirter Säure verzögert sie. Längere Maceration in Jodserum bringt meist ein vollständiges Aufblättern in Scheiben hervor. Diese Zer- klüftung ist eine für die Aussenglieder der Stäbchen ganz charakteristische und für alle darauf untersuchten Wirbelthiere constante Erscheinung. Sie kennzeichnet die Aussenglieder als ganz eigenthümliche Gebilde, welche in physiologisch-optischer Beziehung, das grösste Interesse haben (Max Schultze). Max Schultze hat weiter nachgewiesen, dass diesem zuerst von Hannover beschriebenen und auch von Henle bei Reptilien und Fischen beobachteten Plättchenzerfall eigenthümliche Quellungserscheinungen zu Grunde liegen. Man hat ein jedes Aussenglied zusammengesetzt zu denken aus einer Anzahl kreisförmiger Platten von geringer Stärke, die mit ihren Kreisflächen auf einander gelegt sind und in dieser Lage durch eine ge- ringe Menge quellungsfähiger Kittsubstanz fixirt werden. Bei Einwirkung quellender Agentien wird letztere an Volumen zu- nehmen und die gar nicht oder nur schwer quellenden Platten von ein- ander entfernen. Es müssen dann natürlich zuerst deutliche Querlinien A 287 und bei weiterer Bin wii die oben beschriebenen Erscheinungen auf- treten. Sehr schön sind diese queren Linien an Stäbehen zu sehen, welche 24 Stunden in einer Lösung von Osmiumsäure von 1°/, ee sind und dann Tage lang in Wasser macerirt haben. Die Plättchen sind dann dunkelschwarz, während die Kittsubstanz eine prachtvoll grünlich -schim- mernde Farbe zeigt. Der Abstand der einzelnen Querlinien von einander scheint kaum zu variiren und demgemäss die Dicke der einzelnen Plättchen innerhalb eines Aussengliedes überall dieselbe zu sein. So beträgt die Dicke der Plättchen beim Frosch 0,0005 -—0,00055 Mm., bei Triton 0,0006 Mm., bei Salaman- dra 0,0006 Mm. Der Zerfall der Plättchen tritt nicht in der ganzen Ausdehnung der Aussenglieder gleich schnell ein. Während die dem Innengliede benach- barten Theile noch keine Spur eines Plättchenzerfalls zeigen, sind die äusseren Partien bereits in Plättchen zerbröckelt. Sehr leicht lässt sich dies beim Frosch und auch bei Triton und Salamandra nachweisen. Merkel und Schwalbe wollen diese Erscheinung aus dem Vorhanden- sein ejner zarten, vom Innengliede herübergreifenden Hülle erklären, die den äusseren Parthieen des Aussengliedes fehlt und also diese Theile des Aussengliedes einen besonderen Schutz gegen die von aussen einwirken- den Reagentien gewähren. Ich komme nachher auf diese Hülle zurück. Die Innenglieder der Stäbchen sind bei den Amphibien im Allgemeinen kurz und gewöhnlich ebenso breit wie die Aussenglieder. So beträgt die Länge des Innengliedes bei Triton 12—14 Mm., beim Frosch 20—22 Mm., bei der Kröte 16—18 Mm. In ganz frischem Zustande ist die Substanz des Innengliedes homogen, sehr bald treten jedoch feinkörnige Trübungen auf, welche auf einer Gerinnung zu beruhen scheinen. Der innere Bau der Innenglieder ist oft ebenso complicirt wie der der Aussenglieder. Beim Froseh und bei der Kröte bemerkt man an der Grenze des Aussen- gliedes einen eigenthümlichen Körper in Gestalt einer planparabolischen Linse. Diese Körper, welche bei Fischen, Amphibien und Vögeln sehr verbreitet vorkommen, sind von Max Schultze mit dem Namen der linsenförmigen Körper belegt. Nach Osmiumsäure-Behandlung wird der- selbe bräunlich gefärbt. Sehr schön sind dieselben zu sehen, wenn man vorher in Osmiumsäure concentrirte Präparate mit Fuchsine tingirt. Die Aussenglieder sowie die betreffenden linsenförmigen Körper werden dann dunkelroth gefärbt, während die übrige Substanz des Innengliedes eine blassröthliche Farbe annimmt. Viel complieirter verhalten sich die Innenglieder der Stäbchen bei Triton und Salamandra, jedes derselben enthält nach Art einer achroma- tischen Linse einen hinteren planconcaven und einen vorderen biconvexen Körper, welch letzterer in die Concavität des ersteren eingefügt ist. Der planconcave Theil wird in Osmiumsäure bräunlich gefärbt, während der- selbe, wie der linsenförmige Körper bei den Batrachiern, nach Behandlung mit Fuchsin eben wie die Aussenglieder sich dunkelroth färbt, dagegen N a 288 Sinnesapparäte. verhält sich der biconvexe Körper wie die übrige Substanz des Innen- gliedes und nimmt nach Behandlang mit Fuchsine eine blassröthliche Farbe an. Im frischen Zustande ist der planconcave Theil feinkörnig ge- . trübt, während die biconvexe Linse vollkommen homogen erscheint. Wie Max Schultze schon hervorgehoben hat, lässt sich diese biconvexe Linse isoliren. Aus dem eben Mitgetheilten geht also hervor, dass bei Triton und Salamandra der planconcave Theil sich. ungefähr so verhält, wie die Substanz des Aussengliedes, dasselbe gilt von dem linsenförmigen Körper bei den Batrachiern. Nach den Untersuchungen von Schwalbe unterscheidet sich der obere planconcave Theil bei Triton in Nichts von der gewöhnlichen Substanz des Innengliedes, er färbt sich durch Jod geib und wird durch den biconvexen vorderen Körper vom übrigen Innengliede getrennt, der ovale Körper färbt sich durch Jod sehr schön gelbroth, auch nach vorausgehender Behandlung mit Ueberosmiumsäure. Eine Cannelirung der Oberfläche des Innengliedes, welche nach Merkel nicht bei Triton und Salamandra, dagegen wohl beim Frosch vorkommen sollte, habe ich weder beim Frosch noch bei Triton und Sa- lamandra gesehen. Ueber die Schultze’schen Faserkorben, welche wie ein Wald feiner Härchen das untere Drittel des Stäbchenaussengliedes umgeben und die letzten Ausläufer der Radialfasern wird nach- her gehandelt werden. Eine höchst schwierige Frage ist das Vorhandensein oder Niehtvor- handensein einer die Stäbchen umhüllenden Membran. Landolt beschreibt eine membranartige Hülle, welche Innenglied, linsenförmigen Körper und Aussenglied gleichmässig umschliessen, vielleicht selbst zwischen den La- mellen der Stäbchen- und Zapfenaussenglieder hinein sich erstrecken und durch zeitliches Zusammenfliessen die Limitans externa bilden. Merkel, der bei allen anderen Thieren eine sowohl Innen- als Aussenglied voll- ständig umhüllende Membran beschreibt, konnte grade beim Frosch, Triton und Salamandra diese umhüllende Membran nicht nachweisen und erklärt die Landolt’sche Membran für ein Kunstproduct. Bei den Amphibien fand Merkel jedoch das Innenglied mit einer ganz unzweifelhaft leicht sichtbar zu machenden Membran umgeben und glaubt, dass vielleicht eine ganz dünne, nicht sichtbare Fortsetzung dieser Membran das Aussenglied noch eine Strecke weit umgiebt. Bilder wie Merkel abbildet (Archiv für Anatomie und Physiologie, 1570, Taf. XIV, Fig. 6) habe ich oft ebenso gesehen, doch glaube ich, dass hier nur Faltenbildung vorliegt. Membrane weder im Sinne Merkel noch Landolt habe ich je gesehen. Auch Schwalbe erklärt sich zu Gunsten einer zarten, vom Innenglied herübergreifenden Hülle, die den äusseren Partieen der Aussenglieder feblt. Diese Hülle erklärt Schwalbe jedoch nicht als eine das Innenglied des Stäbchens umgebende distinete Membran, sondern als eine directe Fortsetzung der Bindeschicht des Innengliedes und ich muss mich hier Schwalbe vollkommen anschliessen. Sehr oft begegnet man besonders bei Triton- und Salamandrabilder wie Taf. 23 Fig. 12, Taf. 24, Fig. 1 abgebildet sind, . Amphibieil 389 wo die planconvexen linsenförmigen Körper und die bieonvexe Linse sich etwas von der Rindenschieht zurückgezogen haben und wo die Rinden- schicht des Innengliedes allem Anschein nach sich auf dem Aussengliede fortgesetzt. Einige Male habe ich auch Bilder gesehen (Taf. XXIIL, Fig. 15, 18, 19, Taf. XXIV, Fig. 8, 19), welche den von Schwalbe (Handb. d. gesammten Augenheilkunde, IV, Fig. 36, 3b) abgebildeten ähnlich waren, nur dass ich 3—6 feine lange Streifen beobachtete. Ob diese feinen Streifen, wie Schwalbe hervorhebt, nur Falten, nicht Fasern oder Haaren zu entsprechen scheinen, kann ich nicht bestimmt sagen. Bei den Zapfen kommen wir noch näher auf diese Hüllen zurück. Sehr merkwürdig sind die zuerst von Schwalbe in der Stäbchen- schicht des Frosches beschriebenen Formverhältnisse. Es finden sich hier nämlich zwei durchaus verschiedene Arten von Stäbchen. Die einen sind die bisher allein- bekannten grossen Elemente, die anderen, deren Länge ungefähr der der erwähnten gleichkommt, zeichnen sich durch die Kürze der Aussenglieder und die beträchtliche Länge und aussergewöhnliche Form des Innengliedes aus. Das Aussenglied misst hier nur 20 — 25 Mik ist also bedeutend kürzer als das Aussenglied der anderen. Das Innen- glied bildet einen langen fadenförmigen Fortsatz und zeigt dort, wo es sich mit dem Aussenglied verbindet, eine. kegelförmige Anschwellung, welche den linsenförmigen Körper einschliesst. Im Allgemeinen ist die zweite Art der Stäbchen viel seltener, als die der anderen grossen Ele- mente. Dieselben kommen auch bei der Kröte vor. 7. Die Zapfen (Com). Auch an den Zapfen unterscheidet man zwei chemisch und optisch verschiedenen Abtheilungen, welche auch hier den Namen „Aussenglied ‘ und Innenglied‘ erhalten haben. Im Allgemeinen sind bei den Amphibien die Zapfenaussenglieder kurz. So z. B. misst das Aussenglied bei Triton’ 10—12 Mik, bei einer Breite von 4—5 Mik, beim Frosch, wo jedoch die Länge ziemlich schwierig zu bestimmen ist, 6—10 Mik. Dagegen sind die Zapfenaussenglieder bei der Kröte viel länger, indem sie hier wohl eine Länge von 0,02 Mm. erreichen. Die Gestalt des Zapfenaussengliedes ist bei den Amphibien gewöhnlich mehr oder weniger conisch, was besonders für die Tritonen gilt. Die grossen Unterschiede der Lichtbrechung und chemischen Beschaffenheit, welche bei allen anderen Wirbelthiergruppen zwischen den Stäbchen- und Zapfenaussengliedern bestehen, verschwinden fast alle bei den Amphibien, besonders bei den Tritonen. Auch hier werden die Zapfenaussenglieder durch Osmiumsäure schwarz gefärbt und zeigen dieselbe Cannelirung der Oberfläche wie die Stäbchenaussenglieder, nur dass hier die Cannelirung etwas feiner ist. Auch M. Schultze hat die feine Cannelirung des Zapfenaussengliedes gesehen und abgebildet (Arch. f. mikrosk. Anat., Bd. V, Taf. XXI, Fig. 2b). Die Zapfenaussenglieder sind ausserordentlich vergänglich und zeigen dieselbe Plättchenstruetur. Die Plättchen der Zapfenaussenglieder zerstreuen sich jedoch nicht so Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. 19 390 Sinnesäpparate. leicht wie die der Stäbchenaussenglieder, sondern bleiben mehr mit einander in Zusammenhang, was von einer äusserst zarten Hülle herrührt, welche sich von dem Zapfeninnengliede auf das Zapfenaussenglied fortsetzt (s. unten). Nicht weniger complicirt als das Innenglied des Stäbcehens ist das Innenglied des Zapfens. Das Zapfeninnenglied hat gewöhnlich einen bauchig-flachsförmige Gestalt und messt bei Rana 12—14 Mik, bei Triton 16 Mik. Sowohl bei Rana und Bufo wie bei Triton kann man an dasselbe einen dem Aussengliede zugekehrten linsenförmigen Körper und eine blassere innere Hälfte unterscheiden. Der linsenförmige Körper färbt sich nach Osmiumsäure-Behandlung graulich und nimmt dureh nachherige Tinetion mit Fuchsin eine dunkelrothe Farbe an, während die blasse innere Hälfte sich nur sehr schwach röthlich färbt. Bei den Fröschen wird der äussere Theil dieses linsenförmigen Körpers von einer stark lichtbrechen- den, einem Fetttropfen ähnlichen Kugel eingenommen, dagegen fehlt bei Triton und Salamandra diese Pigmentkugel. Dasselbe gilt von Bufo, wo die stark lichtbrechenden Kugeln ebenfalls fehlen. An dem Zapfenaussen- gliede ist es oft nicht schwierig, eine äusserst zarte Hülle nachzuweisen, welche von dem Innengliede als direete Fortsetzung seiner Rindenschieht entspringt und das ganze Aussenglied umschliesst. Besonders empfehlen sich dazu Präparate, welche einige Stunden in Osmiumsäure von !/;—1/,9], behandelt sind. Das Aussenglied zeigt dann einen sehr deutlichen Plätt- chenzerfall, die einzelnen Plättchen jedoch werden dann durch eine äusserst zarte Hülle zusammengehalten und es ist nicht schwierig, nach- zuweisen, dass diese Hülle eine directe Fortsetzung der Rindenschieht des Innengliedes bildet. Höchst eigenthümlich sind die Doppelzapfen, welche sowohl bei Fröschen und Kröten wie bei Triton und Salamandra nachgewiesen sind und in beträchtlich grosser Zahl in jeder Retina angetroffen werden. Dieselben bestehen aus je zwei mit einer Seitenfläche ihres Körpers theilweise verwachsenen Zapfen. Die beiden einen Doppelzapfen consti- tuirenden Hälften besitzen eine sehr auffallende Verschiedenheit. Die eine Hälfte, welche man als den Hauptzapfen bezeichnen kann, ist gewöhnlich grösser wie die andere, der Nebenzapfen. Sowohl Innen- als Aussenglied des ersten sind länger als die der Nebenzapfen. Die Verschiedenheiten betreffen jedoch nicht nur die Länge der die Doppelzapfen zusammen- setzenden Hälften, sondern auch die innere Structur der Innenglieder. So z. B. enthält bei Triton der Hauptzapfen einen planconcaven Körper, welcher unmittelbar dem Aussengliede anliegt und sich ebenso zu Osmium- säure und Fuchsin verhält, wie der linsenförmige Körper in den einfachen Zapfen. Der Nebenzapfen dagegen enthält ausser einer planconeaven Linse einen ovalen, durchaus homogenen, glänzenden Körper, welcher sich unmittelbar der planconcaven Linse anschliesst. Aber auch die Form der beiden Hälften eines Doppelzapfens ist verschieden, der Hauptzapfen hat eine mehr langgestreckte eiförmige Gestalt, während dagegen der Neben- zapfen mehr retortenförmig ist. Amphibiet. 391 Bei den Fröschen enthält der Hauptzapfen neben dem linsenförmigen Körper die bekannte stark lichtbrechende, einem Fetttropfen ähnliche Kugel, wie die einfachen Zapfen, dem Nebenzapfen fehlt diese Kugel; ausserdem findet sich im Nebenzapfen zwar auch eine Scheidung der inneren und äusseren Hälfte vor, aber die Grenzlinie kehrt ihre Convexität nicht nach innen, sondern nach aussen, und die Basis des Nebenzapfens erscheint von einem eiförmigen glänzenden Körper, wie bei Triton, ein- senommen. Dieselben Verhältnisse treten auch bei den Kröten auf, nur fehlt hier die stark lichtbrechende Kugel im Hauptzapfen. Schon Max Schultze hat auf diese merkwürdige Verschiedenheit der beiden Seiten- hälften der Zwillingszapfen aufmerksam gemacht. Ueber das Verhältniss der Doppelzapfen zu den Körnern der äusseren Körnerschicht siehe unten. Auch die Innenglieder sowohl die der einfachen als auch die der Doppelzapfen werden durch einen Wald feiner Härchen, die Fortsätze der Membrana limitans externa, wie eine Art Hülle umgeben. Nach den letzten Untersuchungen von W. Krause*) hat der Frosch eine kleine im Hintergrund des Auges befindliche Stelle, wo nur Zapfen sitzen. Die Zapfenkörner sind mehr rundlich und drei- bis vierfach über einander geschichte. Am besten überzeugt man sich hiervon an Augen, welche 24 Stunden in einer Osmiumsäure-Lösung von 0,2°/, conservirt sind. Bei Proteus anguineus fehlt die Fovea centralis. Dieser blöde Höhlen- bewohner besitzt gleichwohl zwei Formen von Aufnahme-Apparaten für Lichtwellen in seiner Retina. Die der kleineren Art sind als Zapfen zu bezeichnen, ihre Innenglieder stellen niedrige Höckerchen dar, die fast ganz von einem grob granulirten ellipsoiden Körper (Zapten- Ellipsoid) eingenommen werden. Die grössere Art enthält einen homogenen, stark lichtbrechenden concav-concaven linsenförmigen Körper im Innengliede. 8. Aeussere Körnerschicht. | Die äussere Körnerschicht hat beim Frosch eine Dicke von 14—16 Mik, bei Triton von 20—24 Mik, bei Salamandra von 20—22 Mik. Bei Fröschen und Kröten liegen die Körner gewöhnlich in zwei, bei Triton und Sala- mandra in einer einzigen Lage. Während bei Fischen und Säugethieren die Körner von Stäbehen und Zapfen ungleichartig sind und Stäbchen- wie Zapfen- körner ein verschiedenes Aussehen besitzen, verschwinden diese Unter- schiede bei den Amphibien. Die Stäbchenkörner nehmen den Platz un- mittelbar an der Limitans externa ein, während die Zapfenkörner in zweiter Linie gedrängt werden. Sowohl Stäbchen- wie Zapfenkörner be- sitzen einen überaus grossen Kern, welcher das Korn fast ganz ausfüllt. Der Kern ist hyalin und enthält ein glänzendes Kernkörperchen. Nur eine geringe Schicht äusserst feinkörniger Substanz, die Rindenschicht des *) W. Krause. Die Nerven der arteria centralis vetinae sowie über eine Fovea centralis beim Frosch. Archiv f. Ophthalmologie. Bd. 21, Abth, 1, p. 296. 1875. 19* In y Be a u 0% N 292 Sinnesapparate. Kornes bildend, umgiebt den grossen Kern. Beim Frosch und bei Triton bildet das innerste, die äussere granulirte Schicht berührende Ende des Stäbehenkornes und wie mir scheint auch des Zapfenkornes eine kleine kugelige Anschwellung, die am Rande fein ausgezackt ist, durch Osmium- säure schwärzlich gefärbt wird und innig mit der äusseren granulirten Schicht sich verbindet. Schon Max Schultze (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. II.) hat dies genau beschrieben. Indessen bekommt man nicht immer solche Bilder zu Gesicht und oft begegnet man Stäbchenkörnern, deren innerstes Ende in einen kurzen feinen Faden sich verlängert. Sehr merkwürdig verhalten sich die Körner der Doppelzapfen. Es ist äusserst schwierig, mit Bestimmtheit nachzuweisen, ob jeder Doppel- zapfen mit einem oder mit zwei Körnern zusammenhängt. Max Schultze (Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. UI.) äussert sich darüber folgendermassen: „Es hat mir meist den Eindruck gemacht, als wenn dem Doppelzapfen nur ein einziges Korn entspräche, an welchem Korn ich einmal bei Zriton eine helle Längslinie wie die Andeutung einer Zweitheilung wahrnahm“. Mir scheint jedoch, dass sowohl bei den Fröschen und Kröten wie bei den Salamandrinen immer zwei Körner mit einem Doppelzapfen in Zu- sammenhang sind. Indessen ist es äusserst schwierig auszumachen, ob man zwei Körner oder nur ein Korn mit zwei Kernen vor sich hat. Am Zweckmässigsten kommt es mir vor, auch von einem Doppelkorn zu sprechen. An der inneren i. e., an dem der äusseren granulirten Schicht zugekehrten Theil hängen die beiden Körner gewöhnlich zusammen und wurzeln mit einer gemeinschaftlichen Basis in der eben erwähnten Schicht. Besonders schön lässt sich dies bei Triton nachweisen. Es ist wohl ein Irrthum, wenn Landolt die Doppelzapfen als einfache erklärt, die nur dicht beisammen stehen und eine ungleiche Länge haben. Höchst merkwürdig sind die von Landolt aus der Retina von Tri- ton und Salamandra beschriebenen Gebilde. Unmittelbar aus dem Stütz- gewebe der äusseren granulirten Schicht von Triton und Salamandra sehen namentlich bis jetzt unbekannte Fasern hervor, die in einem stets granulirten Kolben enden, der auch häufig mit einem kleinen Kern versehen ist, und sich in Osmiumsäure intensiv färbt. Die Faser zeigt oft eine zweite Anschwellung, die meist in der nächsten Nähe des eigentlichen Endkolbens liegt. Das innere Ende, resp. der Stiel dieses Kolbens steht beim Salamander direet mit dem Stützgerüst der Granulosa in Zusammenhang. Bei Triton würde das innere Ende sich faserig ausbreiten, körnig werden und so geradezu selbst die Granulosa bilden. Der Kolben selbst ist immer granulirt. Oft findet man ihn doppelt, d. h. der Faden hat zwei An- schwellungen, von denen aber die äussere immer die grössere ist; die innere kann näher oder ferner von der Granulosa liegen; meist liegt sie der äusseren so nahe, dass es ganz den Eindruck macht, als ob man es nur mit einem etwas grösseren Kolben zu thun hätte, der in der Mitte eine Einschnürung besitzt. Auffallend ist, dass, wie die Granulosa externa, auch der Kolben sich durch Ueberosmiumsäure sehr intensiv färbt. - Amphibien, 293 Schwalbe glaubt, dass diese eigenthümlichen kolbenförmigen Elemente wahrscheinlich nichts weiter sind, wie abgebrochene Stäbchen oder Zapfen- fasern, deren Korn durch den endästigen Kolben dargestellt wird. Auch ich habe sehr oft diese Landolt’schen Kolben gesehen, deren Bedeutung mir aber durchaus unbekannt geblieben ist. Die Kolben selbst sind, wie Landolt hervorhebt, fein granulirt und färben sich nach Os- miumsäure-Behandlung schwarz. Einen Kern habe ich jedoch in keinem dieser Gebilde gesehen. Sie liegen zwischen den Körnern der äusseren Körnerschicht und reichen nie über die Membrana limitans externa hinaus. Das innere Ende dieser Kolben breitet sich jedoch nicht wie Landolt behauptet, faserig aus, um so die äussere Körnerschicht selbst zu bilden, - sondern durchsetzt einfach die Granulosa externa, um mit einem unmittel- bar unter der äusseren Körnerschicht gelegenen Korn der inneren Körner- schicht in Zusammenhang zu treten. Vom entgegengesetzten Ende dieser Körner lässt sich dann zuweilen noch eine lange, äusserst dünne, varicöse Faser verfolgen. Am meisten ähneln diese kolbenförmigen Elemente Körnern der inneren Körnerschicht, deren nach innen gerichteter Fortsatz sich in einen dünnen langen varieösen Faden fortsetzt, während der nach aussen gerichtete Fortsatz die Granulosa extern« durchsetzt, um kolben- _ artig in der äusseren Körnerschicht zu enden. Dass diese Landolt’schen Kolben abgebrochene Stäbcehen- oder Zapfenfasern sind, deren Korn durch den endständigen Kolben dargestellt wird — wie Schwalbe vermuthet — scheint mir höchst unwahrscheinlich, indem man zwischen und neben, in Osmiumsäure vorzüglich schön Be, Stäbchen- und Zapfenfasern diese kolbenartigen Elemente antrifft. 9. Die Pigmentschicht der Retina. Wie aus den entwicklungsgeschichtlichen Untersuchungen von Kölli- ker und Max Schultze hervorgegangen ist, gehört die Schicht von Pigmentzellen, welche gewöhnlich als das Pigmentepithel der Chorioides bezeichnet wird, physiologisch und morphologisch zu der Retina, obgleich sie in keiner Continuität mit derselben steht. Die Pigmentzellen sind nicht, wie man früher allgemein annahm, Plattenepithelien, sondern deutliche Cylinderzellen. An jeder dieser Zellen kann man zwei deutlich und scharf von einander abgesetzte Partieen unterscheiden: eine obere, der Fläche der Chorioidea zugekehrte, farblose, aus einem blassen, feingranulirten Protoplasma bestehend und ungefähr den dritten Theil der ganzen Zelle einnehmend, und eine untere pigmen- tirte. Im ungefärbten Theil der Zelle liegt der grosse, runde, scharf ceon- tourirte Kern, der stets nur ein einziges glänzendes Kernkörperchen ein- schliesst. Ausserdem findet man beim Frosch und nach Morano auch beim Salamander in dem ungefärbten Theile der Zelle intensiv gelb gefärbte ‘ Fettkugeln. Bei Triton fehlen jedoch diese Fettkugeln. Das basale Ende der Pigmentzellen fasert sich in ein überaus zahlreiches Büschel pigmentirter, äusserst feiner Fasern aus, die Max Schultze mit einem 294 Sinnesapparate, Walde von Flimmerhaaren vergleicht und besonders beim Froseh eine beträchtliche Länge erreichen können. Immer sind die Pigmentkörner mit ihrer Längsaxe dem Verlauf der Fasern parallel in dieselbe eingebettet, das letzte freie Ende der Fasern erscheint oft pigmentlos. Die Zahl dieser Fasern ist besonders beim Frosch sehr gross, Morano schätzt dieselbe auf 30 bis 40, doch glaube ich, dass ihre Zahl sich wenigstens auf das Doppelte beläuft. Weniger zahlreich sind dieselben bei Triton und Salamandıra, wo auch die Pigmentzellen selbst kleiner sind. Die Pigmentschnuren steigen nun beim Frosch bis an die Membrana limitans externa, zuweilen über diese hinaus, bei Triton und -Salamandra wur bis zum Innengliede herunter. Ein ähnliches Verhältniss geben auch Merkel und Morano an. Die Pigmentschnuren umschliessen die Stäbchen eng und bilden so zu sagen scheidenartige Fortsätze um dieselben. Sowohl bei Triton und Salamandra wie auch beim Frosch umschliessen die Pigmentschnuren einer Pigmentzelle eine ziemlich grosse Zahl von Stäbchen und Zapfen. Morano glaubt, dass beim Frosch die Zahl der Stäbchen für die ganze Fläche einer Pigmentzelle etwa 12 — 15 betragen mag, mir scheint aber, dass diese Zahl um ein Bedeutendes grösser ist. Präparate, welche in den bekannten dünnen Chromsäure-Lösungen, in Müller’scher Flüssigkeit und in Osmiumsäure-Lösungen von 1, —1°/, macerirt haben, geben den besten Aufschluss über die anatomischen Ver- hältnisse der basalen Enden der Pigmentzellen. Beim Frosch wechselt die Breite der Pigmentzelle zwischen 20—25 Mik, während der Kern einen Durchmesser von 10—12 Mik hat. Die Länge der ganzen Zelle bis zu dem Theil, wo die Zelle sich aufzufasern beginnt, beträgt 60— 70 Mik. Bei Triton hat die Pigmentzelle nur eine Breite von 14—16 Mik, während der Kern nur einen Durchmesser von 7—8 Mik hat. 10. Die stützende Bindesubstanz der Netzhaut, die Mem- brana limitans externa und interna. Fast alle Schichten der Retina werden von verhältnissmässig starken, die Retina meist in senkrechter Richtung verlaufenden Fasern durchsetzt, welche die Radial- oder Stützfasern genannt werden. Nach Max Schultze kann man diese radialen Stützfasern als spongiöse Bindesub- stanz bezeichnen und in dieselben die beiden Grenzmembranen, die Li- mitans externa und interna unterscheiden. Die Membrana limitans interna liegt der Oberfläche des Glaskörpers dieht an und ist mit derselben oft innig verwachsen; die Limitans externa scheidet die Schicht der äusseren Körner von den Stäbchen und Zapfen, und zwischen beiden ausgespannt, wie zwischen Fussboden und Decke dicht gestellte Säulen, stehen in grosser Zahl die radialen Stützfasern (Max Schultze). An jeder Radialfaser kann man einen inneren und einen äusseren Abschnitt unterscheiden. Die Grenze zwischen beiden liegt in der inneren Körmnerschicht und wird durch ein „inneres Korn“, welches in inniger Amphibien, 295 Beziehung zu den betreffenden Radialfasern steht und als Kern der Ra- dialfaser bezeichnet wird, angedeutet. Das innere Ende der Stützfasern endet mit einer kegelförmigen Anschwellung oder geht nach vorheriger Theilung, wie Wurzeläste aus einem Baumstamm, in mehrere solche End- anschwellungen über (Schultze), welche sich schliesslich zu einer an der Glaskörperseite glatten Membran, die Membrana limitans interna Ver- einigen. An den isolirten Radialfasern haften oft Körnchen der inneren granulirten Schicht, gerade sowie an den in dieselbe hineindringenden und daraus isolirten Fortsätze, aber eine Continuität mit dieser fein mole- culären Masse ist nicht nachzuweisen. ‘Nach Schwalbe zeigen die Radialfasern des Frosches sehr häufig vor der kegelförmigen Limitans-Endigung innerhalb der Ganglienzellenschicht einen eigenthümlichen Anhang, der sich wie eine seitliche Wiederholung des Radialfaserkegels, wie ein seitlich an die Stützfaser vor ihrer End- erweiterung angesetztes kegelförmiges, an seinen Rändern ausgezacktes Dach ausnimmt. Dieser Anhang verliert sich ebenso unmerklich zwischen den Elementen der Ganglienzellen- und Nervenfaserschicht, wie die feinen flügelförmigen Fortsätze in der inneren Körnerschicht. Was nun den feinen Bau der Radialfasern betrifft, so lehren Schwalbe’s Jodserum-Präparate vom Frosch, dass man innerhalb der- selben, abgesehen vom Basalsaum, zwei Substanzen zu unterscheiden hat. Es besteht nämlich der Kegelmantel aus einer viel resistenteren Masse, als das Innere des Kegels.. Der Kegelmantel wird durch eine directe Fortsetzung der Radialfaser gebildet, sei es, dass diese sich auf der Kegel- oberfläche einfach ausfasert oder membranförmig ausbreitet. In letzterem Falle sieht man diese Membran oft zierlich durchlöchert. Chromsäure- Präparate: zeigen den resistenteren Kegelmantel stets mit dem Basalsaum in Verbindung. Das Innere des Kegels wird von einer feinkörnigen Masse ausgefüllt, die an Jodserum-Präparaten meist deutlich wahrzunehmen, selten herausgefallen ist, während sie durch dünne Chromsäure-Lösungen sehr verändert wird. In dieser Masse, die sich durch Carmin rosa färben lässt, findet sich sehr häufig beim Frosch ein rundlicher glänzender Kern ohne Kernkörperchen. Heinrich Müller hat denselben wahrschein- lich schon beim Frosch erkannt, wie aus einigen Stellen seiner Abhand- lung hervorgeht. In der inneren Körnerschicht liegt das Korn der Stützfaser, der Ra- dialfaserkern. Der Kern haftet hier der Faser seitlich an, wie in einem Divertikel derselben eingebettet (s. Taf. XXIV, Fig. 15). Der Kern hat eine ovale Gestalt, ist von homogener Beschaffenheit “ und mit deutlichem Kernkörperchen versehen. Vom körnigen Protoplasma um den Kern pflegt Nichts sichtbar zu sein. Die ovale Gestalt des Stütz- faserkernes unterscheidet dieselbe von der der inneren Körnerschicht. Im Allgemeinen verzweigen sich die radialen Stützfasern nicht eher, als bis sie in der inneren Körnerschicht angelangt sind. Dann fangen sie an sich zu verästeln und bilden äusserst zarte, scheidenartige Um- 296 Sinnesapparate, hüllungen für die Körner der inneren Körnerschicht. Im optischen Quer schnitt zeigen sich diese scheidenartigen Umhüllungen wie höchst feine Linien, welche oft ein ziemlich regelmässiges Mosaik bilden. Besonders schön ist dies an Präparaten zu sehen, welche 24 Stunden in Osmiumsäure von !/,;—1°/, behandelt und dann Tage lang im Wasser macerirt sind. Aber nicht allein um die Körner der inneren Körnerschicht, sondern auch um die der äusseren Körnerschicht bilden die radialen Stützfasern scheiden- artige Fortsätze. Hier aber sind sehr starke Vergrösserungen nöthig. Die Scheiden selbst zeigen — wie Max Schultze nachgewiesen hat — eine feine parallele Streifung als Andeutung fibrillärer Zusammensetzung und hören an der Membrana limitans externa, an deren Bildung sie sich be- theiligen, noch nicht auf. Ueber die letztere ragen zahlreiche feine starre » Fäserchen hervor, welche, in Kreise gruppirt, die von Max Schultze als Faserkörbe, von Krause als „Nadeln“ beschriebene Gebilde darstellen und wie dies bei den Stäbchen und Zapfen beschrieben ist, röhrenartige Scheiden um die Stäbehen- und Zapfen-Innenglieder bilden. „Es gewährt“ — sagt Max Schultze — „ganz den Anschein, dass diese Fäserchen aus den ebenfalls faserigen Scheiden hervorgehen, welche die äusseren Körner einhüllen.‘“ Meiner Meinung nach müssen sie als die letzten Endigungen der radialen Stützfasern angenommen werden. Auch Landolt giebt an, dass die Radialfasern während ihres Verlaufes durch die innere granulirte Schicht glatt sind, ibre ursprüngliche Dicke beibe- halten und nur wenige dünne, vielverzweigte Seitenästehen abgeben. In der äusseren gangliösen Schicht lösen sich nach ihm die Stützfasern zu einem Maschenwerk auf, welches die einzelnen Körner umschliesst. Nach ihm würden auch die Aussenglieder der Stäbchen und Zapfen in einer der stützenden Bindesubstanz angehörenden Hülle gelegen sein. Dem muss ich jedoch bestimmt widersprechen. Aeusserst schwierig ist es, mit Be- stimmtheit auszumachen, wie weit sich die Endfäserchen der Radialfasern auf die Obertläche der Stäbehen und Zapfen fortsetzen. So weit meine Untersuchungen reichen, strecken sie sich nie weit über die Membrana limitans externa aus, sondern hören gewöhnlich sehon unterhalb der Stäb- chen- und Zapfeninnenglieder auf. Niemals habe ich dieselben bis zum Aussengliede verfolgen können. Ob wirklich die Faserkörbe mit den äusserst vergänglichen Fortsätzen der Pigmentzellen der Retina in conti- nuirlichem Zusammenhang stehen, bedarf noch weiterer Untersuchungen. Die Membrana limitans externa ıst als eine isolirbare Membran nicht zu betrachten, sondern besteht ganz ähnlich der limitans interna aus einer die äusseren Körner mit ihren Nervenfasern umhüllenden Bindesubstanz. Ueber die Membrana limitans interna bestehen einige Meinungsver- schiedenheiten. Kölliker betrachtet die Limitans interna als eine Bildung für sich, welche den Glashäuten anzureihen ist. Auch Henle betrachtet die Limitans interna als eine selbständige Haut und nennt sie Hyaloidea, um anzudeuten, dass die von manchen Autoren beschriebene besondere Amphibien. 297 Haut des Glaskörpers identisch mit der Membrana limitans interna sei. Dagegen betrachten Max Schultze und Schwalbe die Limitans interna als einen dichteren membranösen Theil der stützenden Bindesubstanz, während die Hyaloidea eine eigene, die Glaskörperflüssigkeit umhüllende Membran bildet. Schwalbe hat nachgewiesen, dass wenigstens bei den höheren Wirbelthieren (Säugethieren) die so innige Verbindung zwischen Limitans und Hyaloidea durch eine capillare Flüssigkeitsschicht vermittelt wird. Dies beweisen Injeetionen unter die innere Opticusscheide, bei welcher es leicht gelingt, die farbige Masse (Berliner Blau) zwischen Hyaloidea und Limitans interna retinae zu treiben. Man findet bei diesem Versuche, den Schwalbe an den Augen des Menschen, Schaafes und Schweines angestellt hat, die Hyaloidea stets auf der äusseren Seite des abgelösten Glaskörpers, die innere Fläche der Retina glatt und mit den Radialfaserkegeln versehen. Hyaloideu und Membrana limitans interna retinae sind also wohl aus- einanderzuhalten. Als Limitans retinae bezeichnet man den scharfen, doppelt contourirten Saum, in welchen die Radialfasern der Retina über- gehen und der bei der Isolirung der letzteren in einzelne Stücke zertällt. Der Zusammenhang der Netzhautelemente und die En- digung der Sehnerven. Wenn wir noch einmal den Zusammenhang der nervösen Elemente der Netzhaut überblicken, insofern wir ihn nach dem jetzigen Standpunet unserer Kenntniss darzustellen berechtigt sind, so finden wir zuerst, dass die marklosen Nervenfasern der Optieusschicht in Zusammenhang mit den Ganglienzellen stehen. Jede Ganglienzelle verbindet sich mit einer Seh- nervenfaser und schickt nach aussen einen Fortsatz in die innere granu- lirte Schicht, welche in ziemlich gerader Richtung dieselbe durchdringt und bis an der inneren Körnerschicht sich fortsetzt. Von den bipolären inneren Körnern treten zwei Fortsätze ab, ein feiner innerer Fortsatz, welcher in die innere granulirte Schicht tritt und vielleicht mit den Fort- sätzen der Ganglienzellen sich verbindet, und ein dicker äusserer Fortsatz, welcher sich nach der äusseren granulirten Schicht richtet und vielleicht mit einem Fortsatz der äusseren Körnerschicht in Verbindung steht. Ein direeter Zusammenhang zwischen dem Sinnesepithel der Netzhaut und den feinsten Nervenfäserchen ist bis jetzt nicht nachgewiesen worden. Der Glaskörper. Der Glaskörper füllt den grössten Theil der Bulbushöhle aus. An seinen hinteren und seitlichen Theilen wird er von der Netzhaut umgeben, während seine vordere Fläche eine tellerartige Grube zeigt, in welcher die von seiner Kapsel umschlossene Linse gelegen ist. Es wird immer 298 Sinnesapparate. noch darüber gestritten, ob der Glaskörper von einer eigenen Membran — Membrana hyaloidew — umgeben wird, oder ob die Membrana Balgie dea mit Membrana limitans interna ae identisch ist. Henle und Iwanoff erklären die Membrana hyaloides identisch mit der Membrama limitans interna vetinae, während dagegen die meisten anderen Autoren dieselbe für eine eigene Membran erklären. Dass die Hyaloidea nichts mit der Retina zu thun hat, vielmehr aus dem mittleren Keimblatt als Grenzschicht des Glaskörpers gegen die secundäre Augen- blase sich bildet, ist durch Lieberkühn nachgewiesen. Bei einigen Thieren, so z. B. bei Vögeln und. Amphibien, stellt die Membrane limitans sich Hack Schwalbe als eine völlig isolirbare Mem- bran dar. Eigenthümliche, kleine, abgeplattete Zellen mit cher oder zwei Kernen und unregelmässig begrenzten Zellkörper bilden einen ganz con- stanten Bestandtheil der Hyaloidea. Die fraglichen Formelemente zeigen nach den Untersuchungen von Iwanoff amöboide Bewegungen. Während aber Iwanoff diese Formelemente für Bildungszellen des Glaskörpers betraut mit Schleimbereitung erklärt, hält Schwalbe dieselben für farb- lose Blutzellen. Auch über die Structur der Ayaloideas weichen die Ansichten der ver- schiedenen Autoren sehr auseinander. Schwalbe beschreibt dieselbe als eine glashelle, leicht Falten schlagende Membran; Pappenheim, Bowman, Finkbeiner u. A. beschreiben dieselbe als faserig. Der Inhalt des von der Membrana hyaloidea eingeschlossenen Raumes ist eine glashelle, gallertartige Flüssigkeit, über deren Consistenz, Wasser- gehalt, chemische Zusammensetzung und mikroskopisches Verhalten bei den Amphibien noch keine bestimmte Angaben vorliegen. Die betreffen- den Angaben bei den anderen Wirbelthieren weichen sehr von einander ab, wie dies sehr ausführlich von Schwalbe im Handbuch der gesamm- ten Augenheilkunde erörtert ist. Augenmuskeln. M. rectus inferior: Rectus inferior Ecker N. 1. Post-orbito-sous-oculire Dug&s N. 12. Depressor oculi Zenker. Levator oculi inferior Collan N. 12. Rectus inferior Klein. | Dieser Muskel entspringt bei Rana mit sehr dünner, fast fadenförmiger Sehne vom Os parasphenoideum in der Nähe des Foramen opticum, wird dann ziemlich rasch breiter, deckt von unten die Nickhautsehne und einen Theil des M. retracter bulbi, verläuft vor- und lateralwärts und setzt Sich Amphibien, 299 am unteren Umfang des Auges fest (Ecker), Ein ähnliches Verhältniss zeigt Bufo und Hyla. - Bei Bufo agua tritt der reetus inferior zwischen der gabelförmig gespaltenen Insertion der Portio externa des retractor bulbi durch, und setzt sich tiefer in der Grube fest. M, rectus externus. Rectus externus Eeker N. 2. Post-orbito-ex-oculaire Duges N. 14. Rectus oculi externus Collan N. 1, Rectus externus Klein. Entspringt bei Rana mit dünner fadenförmiger Seline medianwärts vor und hinter dem M. rectus inferior vom Os parasphenoideum in der Nähe des Foramen opticum, tritt dann schräg über den M. retractor bulbi und die Nickhautsehne lateralwärts und setzt sich am lateralen und hinteren Umfang des Bulbus an (Ecker). Aehnlich verhalten sich Dufo und Ayla. M. rectus internus. Rectus internus Ecker N. 3. Post-orbito-in-oculaire Duge&s N. 18. Rectus oculi intermus Collan N. 1] Rectus internus Klein. Entspringt mit fadenförmiger Sehne von dem Os De im hinteren inneren Winkel der Augenhöhle. Der lange dünne Muskel ver- läuft längs der medialen Augenwand und inserirt sich am vorderen und medialen Umfang des Bulbus (Bana, Hyla, Bufo). M. rectus superior. Rectus superior Ecker N. 4. Post-orbito-sus-oculuire Duges N. 8. heetus oculi superior Collan N. 6. Rectus superior Klein. Entspringt bei Rana mit zarter Sehne vom Os fronto-parietale, verläuft, indem er sich rasch verbreitert, vor- und lateralwärts und setzt sich am oberen Umfang des BDulbus gi (Ecker). Sennlol verhalten sich Dufo und Hyla. M. obligwus inferior. Obligquus inferior Ecker N. 4. Pre-sous-orbito-oculaire Dug&s N. 11. Obligwus oculi inferior Collan N. 12. Obliguus inferior Klein. Dieser Muskel entspringt nahe am Boden der Augenhöhle am vor- deren inneren Winkel der Augenhöhle vom Os palatinum mit einer dünnen und langen Sehne, verläuft unter der Harder’schen Drüse hinziehend 300 Sinnesapparate. lateral- und rückwärts und setzt sich ziemlich rechtwinklig zur Augenaxe am vorderen Umfang des Bulbus an (Rana, Bufo, Hyla, Oystignatus). M. obliquus superior. Obliquus superior Ecker N. 6. Pre-sus-orbito-oculaire Duges N. 7. Obligquus oculi superior Collan N. 7. Levator palpebrae inferior Zenker. Obligquus Superior Klein. Die Sehne dieses kleinen Muskels entspringt vom medialen Ende des Gaumenbeins nahe über dem Ursprung des M. obliquus inferior, steigt auf- rück- und lateralwärts und geht in einen platten Muskel über, welcher sich rasch verbreitert und an der oberen Fläche des Bulbus ansetzt. (Rana, Hyla.) Bei bufo sollte dieser Muskel nach Klein doppelt sein und also in einen externus und internus unterschieden werden können. M. retractor bulbi. Retractor bulbi Ecker N. 7. Orbito-post-oculanre s. Ohoamoide Duges N. 10. Opticus Zenker. Retractor bulbi Collan N. 13. Klein. Dieser Muskel, welcher innerhalb des von den geraden Augenmuskeln gebildeten Conus gelagert ist, umgiebt zunächst den nervus optieus und besteht aus drei Portionen, welche breit und fleischig von der unteren Fläche des Keilbeins ihren Ursprung nehmen. Die erste Portion entspringt breit und fleischig von der unteren Fläche des Keilbeins bis fast zur Mittellinie, bedeckt von unten die Sehne des rectus externus und läuft vor- und lateralwärts. Die zweite liegt über dieser und der Sehne des M. rectus externus, entspringt ebenfalls breit und fleischig und läuft mehr gerade nach vorwärts, mit der vorigen sich etwas kreuzend. Die dritte entspringt, von den vorigen von unten bedeckt, mit einer starken dünnen Sehne am Keilbein und läuft in der Richtung des m. rectus internus mehr gerade nach vorwärts. Die beiden ersten Portionen gehen mehr auf die obere Fläche des bulbus, die dritte mehr auf die untere, so dass der ganze Muskel einigermaassen einem um die Axe gedrehten Bündel gleicht. Die Fasern, welche auf die obere Fläche des BDulbus gehen, setzen sich ‚ etwas vor, die unteren etwas hinter dem Aequator des Auges an (Ecker). M. levator bulbı. Levator bulbi Ecker N. 8. Fronto-pterygoidien Duges N. 9. Sustentator oculi Klein. Depressor oculi Zenker. Levator ocuk Collan N. 8. Amphibien. 301 Die Fasern dieses Muskels entspringen medianwärts von dem oberen Seitenrand des Os fronto-parietale, hinten vom Querast des Os parasphenoi- deum und pterygoideum, vorn vom 05 ethmoideum und palatinum, laufen in schräger Richtung von vorn und innen nach hinten und lateralwärts und bedeeken von unten alle übrigen Augenmuskeln, mit Ausnahme des Ur- sprunges des M. rectrator bulbi und der Sehnen des obliquus inferior, und auch des cephalo-maxillaris (temporalis). Die Fasern verlaufen zuerst ab- wärts, dann in der bezeichneten Richtung unter dem Auge weiter lateral- und rückwärts und setzen sich nach aussen vermittelst sehniger Fasern am oberen Rande des Öberkiefers an (Rana, Bufo, Hyla). M. depressor palpebrae inferiorts. Depressor palpebrae inferioris Ecker N. 9. Depressor palpebrae inferioris Manz. ‚Sustentator bulbi z. T. Klein. Einzelne Faserbündel des M. levator bulbi lösen sich als ein besonderer Muskel ab und treten an das untere Augenlid. Bei Pipa, wo die Augen ausserordentlich klein sind, kommen nach Klein nur zwei Muskeln vor nl. 1. M. retractor bulbrı. Dieser Muskel geht als langes schmales Bündel von der hinteren Seite des Bulbus rückwärts und einwärts mit dem Nervus opticus, bedeckt von einer zarten Aponeurose unter dem M. cephalo-mazillaris (temporalis) durch und setzt sich an das Os parasphenoideum. 2. M. adductor bulbi Entspringt an dem vorderen äusseren Ende des Os frontale gerade auswärts zum Bulbus; auf der unteren Fläche desselben verbinden sich beide Muskeln unter einem spitzen Winkel mit einander. Augenglieder. Harder’sche Drüse. Unter den Urodelen fehlen bei dem in den unterirdischen Gewässern lebenden Proteus die Augenglieder vollkommen und bleiben unter der Haut versteckt. Auch bei den Perennibranchiaten fehlen die Lidbildungen noch vollständig, während die Salamandrinen dagegen ein oberes und ein unteres Augenglied zeigen. Bei den Batrachiern kommen gewöhnlich zwei Augenglieder vor, ein oberes und ein unteres. Letzteres, seinem durchsichtigen Theile nach von Duges mit Recht als Analogon der Niekhaut anderer Thiere angesehen, kommt bei allen Batrachiern mit Ausnahme der Gattung Pipa vor, bei welcher, wie wir auch schon gesehen, die Augen im Allgemeinen sehr 303 ‚Sinnesäppatate, » gering entwickelt sind. Das obere Augenlid ist gewöhnlich viel weniger stark entwickelt wie das untere, welches man als Nickhaut bezeichnen kann. Bei Bufo kommt ausserdem noch ein rudimentäres eigentliches unteres Augenlid hinzu. Die histologische Structur der Augenlider wird bei der Beschreibung der äusseren Haut berücksichtigt werden. Das obere Augenlid ist mit dem Bulbus verwachsen und folgt diesem in seinen Bewegungen, so dass für das obere Augenlid keine bestimmten Muskeln vorkommen. | Anders dagegen verhält sich das untere Augenlid, die Nickhaut. Manz*) verdanken wir einige Mittheilungen über den Mechanismus der Niekhautbewegung beim Frosch. Duges beschreibt unter den äusseren Augenmuskeln des Frosches zwei, welche bestimmt sein sollen, das untere Augenlid zu heben. Dieselben stellen nach ihm gewissermassen besondere Portionen des starken retractor bulbi dar, sind von diesem nur in ihrer vor- deren Partie getrennt, der äussere (Orbitopalpepral, posterieur Duges N. 6) noch etwas mehr als der innere (Orbitopalpebral anterieur N. 5). Duges meint nun, dass diese zwei Muskeln das Augenlid in demselben Moment, in welchem der bulbus durch diesen zurück- und herabgezogen wird, über den Augapfel heraufziehen. Manz hat jedoch nachgewiesen, dass der ge- wöhnlich durch eine besondere Pigmentirung ausgezeichnete freie Rand der Nickhaut im innern und äussern Augenwinkel in eine Sehne übergeht, welche an beiden Orten eine Strecke weit durch eine mit dem Periost der Augenhöhle zu sammenhängende fibröse Schlinge läuft, dann aber an die innere Fläche des Dulbus herabsteigt und hier auf den retractor bulbi zu liegen kommt. Mit diesem Muskel ist die Sehne durch ein ziemlich straffes Bindegewebe verbunden; im innern Augenwinkel liegt dieselbe unter der Harder’schen Drüse. Die ganze Länge der Sehne beträgt bei Fröschen mittlerer Grösse circa 9—10 Mm. Das durch die Contraction des Retractor bulbi bewirkte Herabsinken des bulbus muss nothwendigerweise nach Manz eine Hebung der Nickhaut herbeiführen, indem ihre mit jenem Muskel ver- wachsene Sehne seinem Zug nach rück- und abwärts nur dadurch folgen kann, dass während ihr unterer Bogen nach abwärts rückt, der vordere, (der freie Niekhautrand) sich auf der Cornea nach aufwärts verschiebt. Die von Dug£es als Mm. orbito-palpebral anterieur und orbito-palpebral pos- terieur beschriebenen Muskeln bestehen nach Manz und Ecker nicht; Duges hat diese beide Muskeln mit der Nickhautsehne verwechselt. Das Herabsinken des unteren Augenlids geschieht gleichzeitig mit der Hebung des Bulbus. Thränendrüsen fehlen bei den Amphibien. Dagegen kommt bei den Batrachiern (Rana, Cystignatus: Leydig, Dufo und also höchstwahr- scheinlich wohl bei allen Batrachiern) am inneren Augenwinkel eine Drüse vor, die unter dem Namen der Harder’schen Drüse bekannt ist. Die *) W, Manz. Ueber den Mechanismus der Nickhautbewegung beim Frosche. Berichte über die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg, J. B. p. 391. 1862, Amphibien. 305 Harder’sche Drüse hat eine birnförmige Gestalt und ist besonders bei Bufo ausserordentlich stark entwickelt. Dieselbe besteht aus einer ge- wissen Zahl grösserer oder kleinerer, zusammengesetzt traubiger Drüsen. Die einzelnen Drüsenschläuche werden mit einander durch feines fibrilläres Bindegewebe verbunden, während die ganze Drüse von. einer ziemlich dicken und festen Bindegewebsschicht umgeben wird. | Die Alveolen haben einen Durchmesser von 0,040—0,060 Mm. und an denselben kann man einen Canal und eine Wand unterscheiden. Der Hohlraum ist von sehr verschiedenem Caliber, an der Basis der Alveole ist derselbe gewöhnlich 0,010—0,012 Mm. um nach dem Ausführungsgang zu bedeutend enger zu werden. Die im Allgemeinen aus einer Lage von Zellen gebildete Wand ist nach aussen von einer äusserst feinen und im frischen Zustand vollkommen strueturlos erscheinenden Haut, der Membrana propria, überzogen. Von ihrer Existenz überzeugt man sich am besten durch Behandlung einer frischen Drüse mit destillirtem Wasser oder besser noch durch Maceration in verdünnten Lösungen von Chromsäure (1/,,°/,) oder von doppeltem Chromsaurem Kali (*/,o°/,), wodurch diese Haut sich wie eine hyaline Blase oft weit von den Epithelien abhebt. - Was nun den Inhalt der Alveolen betrifft, so besteht dieser aus eylinderförmigen Zellen, welche pallisadenähnlich an einander gereiht sind. Das Protoplasma dieser Zellen ist äusserst feinkörnig; innerhalb des Protoplasma sieht man in allen frischen, so wie in Müller’scher Flüssigkeit und in verdünnten Osmiumsäure-Lösungen behandelten Präparaten, einen äusserst blassen kugeligen Kern. Wie in den Speicheldrüsen liegt der Zellkern excentrisch zur Zelle und Alveole und fast unmittelbar unter der Membrana propria. Ob die Drüsenzellen eine Membran besitzen oder hüllenlose Protoplasten sind, ist ausserordentlich schwierig zu bestimmen. Im frischen Zustand ist von einer Hülle durchaus nichts zu sehen. Nach Behandlung in Müller’scher Flüssigkeit treten dagegen schärfere Contouren an den Zellen auf. Besonders an Querschnitten von auf diese Weise behandelten Drüsen überzeugt man sich, dass die Zellen nur eine Lage bilden, welche den centralen Drüsencanal umgrenzt und sich gegen diese durch ziemlich scharfe Contouren absetzt. Die Ausführungsgänge sind von einem Cylinderepithelium in einfacher Schicht ausgekleidet, welches gewöhnlich kürzer und schmäler wie das der Alveolen ist. Die kleineren Ausführungsgänge vereinigen sich zu einem gemeinschaftlichen Haupt- ausführungsgang, welcher im Allgemeinen den Bau der kleineren wieder- holt, nur dass die Wand durch Bindegewebsfasern verstärkt wird. Die Harder’sche Drüse ist sehr reich an Blutgefässen. Die Capillaren bilden weite Netze, in welche die Drüsenbläschen eingebettet sind, so dass jedes Bläschen von mehreren Seiten her Blut erhält. Die Harder’sche Drüse scheidet eine Flüssigkeit ab, wodurch die Innenfläche der Membrana nictitans feucht und schlüpfrig gehalten wird. . TER EIN £ PL ee 304 Gehörapparate. Ueber den Bau des Auges der COoeciliae besitzen wir einige sehätzens- werthe Angaben von Leydig. | Die Augen der Coecilien sind wenig entwickelt, so dass sie nur als kleine Flecken durch die Haut schimmern. Obschon die Coecilia annulata angeblich mehrere Fuss tief unter Morasterde lebt, so hat doch der sehr kleine Augenbulbus, welcher unter einer, an dieser Stelle durchsichtigen Fortsetzung der Haut liegt, alle wesentlichen Theile des Auges. An einem gut erhaltenen Exemplar konnte Leydig eine bindegewebige Selerotica, darunter die pigmentirte Choroidea, dann eine Retina unterscheiden, an welcher man noch deutlich ein Stratum bacıllosum erkennen konnte, und zwar bestand letzteres aus schlanken Stäbchen (viel dünner und kleiner als die der Batrachier) und Zapfen, welche nach einer Seite eonisch verlängerten Zellen ähnlich waren. Auf dem Flächenschnitt, welcher durch die äussere Haut und das Auge zugleich geht, erscheint die Cornea als eine durchsichtige Partie der allgemeinen Bedeckung, mit allen Theilen, welche die äussere Haut zusammensetzen. Man sieht in ihr daher auch ausser Blutgefässen und Nerven die kugeligen Hautdrüsen, nur sind sie kleiner geworden und weniger zahlreich, ja stehen eigentlich weit auseinander gestreut, und ent- sprechend der Umbildung der äusseren Haut an dieser Stelle zum Fenster des Auges, ermangeln die Drüsen der sonst so reichlich sie umspinnenden Pigmentnetze. Die Ohoroidea entwickelt einen Ciliarkörper, an dem Leydig aber nichts mehr zu entscheiden vermag als eine zarte Bindesubstanz und zellig epitheliale Elemente, welche zum Theil hell waren, zum Theil mit dunklem Pigmente erfüllt. kehörapparat. Literatur. (234) Windischmann. De penitiori auris in amphibiis structura, 1831. (235) O. Deiters. Ueber das innere Gehörergan der Amphibien in Reichert und Du Bois- Reymond’s Archiv, 1862, p. 2I4: (236) F. E. Schultze. Zur Kenntniss der Endigungsweise der Hörnerven bei Fischen und Amphibien in Reichert und Du Bois-Reymond’s Archiv, 1862, p. 381. (237) C. Hasse. Die Histologie des Bogenapparates und des Steinsacks der Frösche in Zeit- schrift für wissenschaftliche Zoologie Bd. 18, p. 71. 1868. (238) €. Hasse. Das Gehörorgan der Frösche in Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Bd. 18, p. 359. 1868. (239) €. Hasse. Das knöcherne Labyrinth der Frösche. Anatomische Studien. 2. Heft, p. 377. 1871. . (240) €. Hasse. Ueber den Bau des Gehörorganes von Siredon piseiformis. Anatomische Studien. 4. Heft, p. 610. 1873. ’ (241) C. Hasse. Die vergleichende Morphologie und Histologie des häutigen Gehörorganes der Wirbelthiere. Supplement zu den anatomischen Studien. Bd. L 1873. Amphibien, 305 Das Gehörorgan der Amphibien ist, wie Hasse mit Recht hervorhebt, wohl eine der schwierigsten Aufgaben, die sich eine histologische Unter- suchung zum Vorwurf machen kann, man könnte fast sagen, das schwierigste Kapitel in dem Kapitel der Gehörorgane überhaupt, nicht sowohl wegen seiner Kleinheit, als wegen der Complicirtheit seiner Theile, die, abgesehen davon, dass sie der vergleichend anatomischen Erklärung rare und Shöhliche Schwierigkeiten in den Weg legen, auch dem ersten Erkennen dadurch grosse Hindernisse bereiten, dass die einzelnen Abtheilungen nur ausserordentlich wenig a dem umgebenden Gewebe differenzirt sind. Was wir von dem überaus schwierigen Kapitel des Gehörorganes der Amphibien wissen, verdanken wir den schönen Untersuchungen des unvergesslichen Deiters (235), besonders aber den überaus genauen, gediegenen und talentvollen Untersuchungen meines Freundes Hasse (237—241), der sich seit Jahren speciell mit dem Bau und der histologischen Structur des Gehörapparates beschäftigt hat. Was wir hierunter von dem Gehörapparat der Amphibien mittheilen werden, sind dann auch hauptsächlich die von Hasse erlangten Resultate. Betrachten wir zuerst die das Labyrinth und die Paukenhöble bilden- den Knochen. Bei den Batrachiern ist das Labyrinth nach hinten von dem Foramen jugulare, nach vorn von der Durchtrittsstelle des N. trige- minus an der Seitenfläche des Schädels gelagert, von dem petrosum und oceipitale laterale gebildet. Oben, hinten und vorn ist es von Weichtheilen bedeckt und durch sie namentlich oben von der Haut des Körpers ge- schieden, unten dagegen ruht es auf einem Theil des Primordialeranium und einem dasselbe deckenden Belegknochen, dem Parasphenoideum, während die Paukenhöhle mit ihren Nebenräumen einerseits und zwar srösstentheils durch Weichtheile, andererseits mit Hülfe des Kiefer- suspensorium und zwar des hinteren oberen Armes des Os tympanicum (Squamosum Hasse) und des hinteren unteren Armes des Os fympanicum (Os quadratum Hasse) gebildet wird. Das.Trommelfell an der Seite des Kopfes unmittelbar unter der Haut oberhalb der Gelenkverbindung des Unterkiefers mit dem Kiefersuspensorium gelegen, lässt sich durch Abziehen der äusseren Decke ohne weitere Schwierigkeit und ohne jegliche Ver- letzung leicht zu Gesicht bringen und stellt eine rundliche, durchsichtige stark pigmentirte Membran dar, in deren Mitte in Gestalt eines weisslichen nach oben fortziehenden und breiter werdenden Flecks die Anheftung der ersten knorpeligen Abtheilung des Gehörknöchelchens, die Columella, des Schallzuleitungsapparats sich findet. Die Columella, das einzige Gehörknöchelchen, das man in der Pauken- höhle der Batrachier findet, ist einerseits am Paukenfell und am knorpe- ligen Trommelfellring Beialieh und schliesst andererseits das» Foramen ovale. Die Columella ist in der Mitte knöchern, während die beiden End- stücke, womit sie sich am Paukenfell, respective am Foramen ovale schliesst, Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. I) ai . 306 Gehörapparate. knorpelig bleiben. Der das Foramen ovale schliessende knorpelige Theil der Columella wird auch wohl mit dem Namen des Operculum belegt. Das Trommelfell steht von oben innen, nach unten aussen, vorne etwas mehr medianwärts gewandt als hinten und ist in einem Knorpel- rahmen ausgespannt (Ecker), der jedoch unvollständig oben vorne etwa in einem Viertheil seines Umfanges durch den hinteren oberen Arm des Os tympanicum (Os sguamosum Hasse) unterbrochen ist, an dessen hinterem Theile eine schwach lanzenförmig von vorne unten, nach hinten oben verlaufende Leiste sich findet (Hasse). Vorn sowohl wie hinten ragt der freie Ring des Trommelfells nach aussen über den hinteren unteren Arm des Os tympamicum (quadratum Hasse), welches man undeutlich durch die Membran als einen schräg von oben vorne, nach hinten unten gehenden Balken durchscheinen sieht, ohne sich mit demselben zu ver- binden, dagegen lehnt sich der untere Theil des Annulus tympanicus an den oberen Rand desjenigen Theils des Os quadrato-jugale, der aus dem unteren Theile des keulenförmig verdickten und den Unterkiefer tragenden hinteren unteren Arm des fympanicum (quadratum Hasse) vorne hervor- geht, ohne aber durch diesen Knochen eine Unterbrechung zu erleiden. Das Trommelfell wird einmal durch diesen Knorpelring in seine Lage straff ausgespannt erhalten, allein dieser würde dazu allein nicht genügen, sondern es muss noch etwas hinzukommen, um die Spannung aufrecht zu erhalten und das ist die Faseie des M. tympano-mazillaris (digastrieus mascillae) und des M. petro-masxillarıs (masseter), die sich ausserordentlich straff an die Peripherie des Ringes anheftet. Hat- man diese Fascie mit den Muskeln weggehoben, so fällt das Trommelfell leicht zusammen, der Grad der Spannung ist vermindert. Nach Wegnahme der Membrana iympami sieht man in einen nach oben und innen hin rasch trichterförmig sich zuspitzenden Raum, das Cavum tympanı, dessen Wände dennoch nicht gleichmässig gestaltet sein können. Der Trichter ist flach, seine Oeffnung entsprechend der Gestalt des Trommelfells rundlich. Die untere, vorne und hintere Wand des Trichters sind länger als die obere und schräge der Stellung der Spitze des Trichters entsprechend nach innen gerichtet, und von allen ist natürlich die untere am längsten und zugleich schrägsten. Die obere ist kurz und geht in der horizontalen Ebene ge- lagert gerade von aussen nach innen und nur wenig nach unten. Die obere Wand schlägt sich unter den hinteren oberen Arm (Squamosum Hasse) des Os tympanicum und das unter demselben gelagerte haken- förmig nach hinten gebogene obere Ende des hinteren unteren Armes des Os iympanicum (Os quadratum Hasse) weg. Die Wandungen der Paukenhöhle werden durch eine zarte, namentlich oben stark pigmentirte Membran gebildet, deren Pigmentzellen nach innen bis in die Nähe der Spitze immer reichlicher werden, während diese selbst pigmentfrei er- scheint. Sie wird rings von Muskeln umgeben und zwar von dem M. tympano- mazxillaris (digastrieus mazilla) und dem M. petro-mazillaris (masseter) und lehnt sich nur oben an den vorher genannten Knochen an. dp - Amphibien. 307 Der M. tympano-maxillaris liegt hinten, der M. petro-mazillaris vorne. Ersterer füllt am Schädel den Raum zwischen der Hinterfläche des seit- lichen Hinterhauptbeins und der Anheftung des Unterkiefers an das untere Ende des Quadratbeins aus, während der Masseter den dreiseitig pyrami- dalen Raum zwischen dem hinteren oberen Arm (Squamosum Hasse), vorderen Arm, hinteren unteren Arm (Quadratum Hasse) des Os tympani- cum, dem Quadratojugale und dem Pierygoideum ausfüllt. Diese Muskeln bewirken die Verengung der Paukenhöhle und leiten dieselbe nach oben und innen gegen den hinteren unteren Arm (Quadratum Hasse) des Os tympamicum, gegen die hakenförmige Umbiegung, die dasselbe in seiner Vereinigung mit der Unterfläche des hinteren oberen Armes (Squamosum Hasse) des Os iympanıcum zeigt, und an der die Spitze des Trichter- raums gelagert, gegen die die Wände convergiren. Diese zeigt sich in Gestalt einer halbmondförmig von unten hinten, nach oben vorne ge- krümmten, und spitz beginnenden und oben sich verbreiternden Spalte, die sich unter dem an der Decke des Cavum gelegenen, knöchernen Theil der Columella wegzieht, welche horizontal nach innen verlaufend fast rechtwincklig gegen die erste dem Trommelfell anliegende dolchartig ge- formte Knorpelmasse derselben abgesetzt ist. Die Spalte, welche also theilweise von dem hinteren unteren Arm (Squamosum Hasse) des Os fympanicum umfasst wird, führt in einen nach innen von diesem gelegenen Raum, der die Gestalt einer nach unten hin weit offenen Röhre hat, die sich in die Rachenhöhle öffnet und nichts anderes ist als die ungeheuer entwickelte Tuba Eustachw. Diese besteht gerade wie die eigentliche Paukenhöhle grösstentheils ausschliesslich aus Weichtheilen. Die Tuba hält sich an den Bereich der das Kiefersuspensorium constituirenden Knochen und erstreckt sich nicht über diese hinaus nach innen. Um die Verhältnisse derselben gut zu verstehen müssen wir noch einmal einen Blick auf die Knochen und deren Verbindungen werfen. Von dem Os petrosum vorne oben ausgehend erstreckt sich ein lateralwärts und etwas nach oben gerichteter Fortsatz, der Processus sgquamosus (Hasse). Dieser von der äusseren Labyrinthfläche sich entfernend trägt an seinem freien äusseren Rande den hinteren oberen Arm (Spuamosum Hasse) des Os iympamıcum, während weit von der äusseren Labyrinthwand entfernt der hintere untere Arm (Quadratum Hasse) des Os fympanicum sich befindet, welcher nach unten, aussen und hinten verläuft. Vom unteren Theile dieses bis zur Mitte desselben entspringend erstreckt sich nach vorne, oben und innen verlaufend und somit wieder den Labyrinthknochen sich nähernd der Körper des Os pterygoideum, und dieser nimmt unterhalb des processus squamosus 0ssis petrosi einen unter der Basis desselben mit dem Os petrosum artieulirenden Fortsatz auf, und die Spalte zwischen diesen beiden, die nach aussen durch den hakenförmigen Theil des hinteren Armes (Quadratum Hasse) des Os tympanicum abgeschlossen wird, ist durch eine Membran ausgefüllt, welche nur in der Ecke an der Basis des processus squamosus eine Oeffnung zeigt, die gegen die Augen- 20* 308 Gehörapparate. hönle hinführt. Nach hinten von diesem Schädelfortsatze des Flügelbeins und von der oben erwähnten Membran, nach innen von dem vereinigten hinteren unteren Arm (Quadratum Hasse) des Os tympanicum und dem pterygoideum, nach unten von der knöchernen Abtheilung der Columella, die medianwärts von dem Ende der Paukenhöhle liegt, und von aussen von der äusseren Labyrinthfläche bis an den lateralen Rand des processus squamosus des einen Labyrinthknochens ragend findet sich die Tubenröhre. Sie wird unten weit, entsprechend dem weiteren Abstande des Kiefer- gerüstes von dem Labyrinthknochen, nach oben entsprechend der geringeren Distanz eng und nicht bloss von innen nach aussen, sondern auch von vorne nach hinten, so dass das untere eylindrische Lumen oben spalt- förmig erscheint und zwar weil ihre hintere, membranöse Wand oben auf den unter dem frei vorspringenden processus sguamosus nach innen laufen- den, knöchernen Theil des Schallzuleitungsapparates treffend von diesem sich wegbegiebt, um in der Höhe von dessen oberen Rande an der vorhin erwähnten Ausfüllungsmembran und an dem lateralen Rande des Processus squamosus zu enden und nach aussen in das trichterförmige Ende des Cavum tympani am hinteren unteren Arm des Tympanicum (Os quadratum Hasse) überzugehen. Der Raum zwischen Columella und der Ausfüllungsmembran ist eng und somit auch der obere Theil des Tubenlumens. Diesen Theil, der sich so in die Paukenhöhle öffnet, kann man noch zu dieser rechnen und dann sagen, das Cavum iympanmı wird im Umfang des oberen Theils des hinteren unteren Armes (Os quadratum Hasse) des Os fympanicum eng und setzt sich, nachdem die Columella mit ihrem knöchernen Theile die Wand dieser Enge nach oben und hinten durchbohrt, vor demselben, ohne ihn einzuschliessen, und nach hinten von der Ausfüllungsmembran bis zur Basis des Processus sguamosus ossis petrosi fort, um dort blind geschlossen zu enden, geht aber in diesem Theile nach unten hin in die allmählich sich erweiternde und in den Rachen sich öÖffnende Tube fort, die dann zwischen ihrem inneren Umfang und den Labyrinthknochen einen nach unten hin sich erweiternden Raum lässt. Einen ähnlichen findet man oberhalb der knöchernen Abtheilung der Columella und unterhalb des kragsteinartig vorspringenden processus sgquamosus ossis petrosi, allein der- selbe ist vjel enger. Die Vorderwand der Tube lehnt sich auf schon beschriebene Weise an die vorhin erwähnten Knochen an, und die Hinter- wand derselben, so wie der knöchernen Abtheilung der Columella und des oberhalb desselben gelegenen Raumes ist im lebenden Zustande von Muskeln bedeckt und namentlich von dem M. tympano-macillarıs (Masseter). Muskeln füllen auch den Raum zwischen der Innenwand der Tube und der Aussenwand des Labyrinthes. Die so eben mitgetheilten Verhältnisse beziehen sich hauptsächlich auf die Gattung Kana (Kana esculenta und temporaria). Nieht ganz ähn- Amphibien. | 309 lich verhalten sich die anderen Gattungen der Batrachier, besonders was die äussere Lage des Paukenfells angeht. Wie bei Rana ist das Pauken- fell ebenfalls äusserlich sichtbar bei folgenden Gattungen: Alytes, Poly- ‚pedates, Trachycephalus, Hyla, Phyllomedusa, Dendrobates, Phryniscus u. A. Weniger sichtbar dagegen ist das Paukenfell bei .Bufo, Oxyglossus, Oystig- natus, Ceratophrys, Ozxycephalus u. A., während es bei den Gattungen lies, Megalophrys, Pelobates, Be na Brachycephalus,. Dachyletra, Pipa u. A., obgleich wohl vorhanden, äusserlich jedoch durchaus nicht sichtbar ist. Bei der systematischen Beschreibnng werden wir noch ein- mal auf dem all oder nicht äusserlich sichtbarsein des Paukentells zurück kommen. Höchst merkwürdig verhalten sich die Gattungen Dactyletra und Pipa, was die Ausmündung der Eustach’schen Tuben in die Rachenhöhle be- trifft. Während bei allen übrigen Gattungen der Batrachier die Eustachi- schen Röhren jede für sich in die Rachenhöhle ausmünden, kommen sie dagegen bei den eben genannten Gattungen mit gemeinschaftlicher Oeffnung in die Rachenhöhle aus. Die Oeffnung ist gewöhnlich gross und im hintern Theil des Gaumens gelegen. Das knöcherne Gehäuse des Gehörorganes findet sich dicht vor den beiden Condylen des Hinterhaupts seitlich an der Schädelwand in Gestalt zweier höckerartig symmetrischen Hervorragungen, an deren äusseren Flächen sich das Gerüst des Kiefers befestigt. Zu gleicher Zeit zeigen sich diese Auftreibungen mit ihren äusseren Theilen etwas nach hinten hin gerichtet. Die obere Fläche dacht sich in der Höhe des Schädel- daches schräg von oben medianwärts, lateralwärts ab. Die untere Fläche ist vollkommen horizontal gestellt. Die vordere, leicht ausgehölte Fläche bildet die hintere Begrenzung der Augenhöhle, während die innere der Schädelhöhle zugekehrt ist. Die obere Fläche dieser knöchernen Hervor- ragung zeigt drei leichte leistenartige Erhebungen, der Ausdruck der häutigen Bogengänge, jedoch in grösserer oder geringerer Deutlichkeit. Am stärksten erhebt sich die hintere Hervorragung (Taf. XXV. Fig. le), die über und vor dem Hinterhauptsknorren nach vorne gegen das Schädel- dach ziehend, unter einem Winkel von ungefähr 45° zur Frontalebene gestellt ist. Sie bezeichnet den Ort, wo man den frontal gestellten Bogen- gang zu suchen hat. Schwächer erweist sich schon die andere Erhebung (Taf. XXV, Fig. 1b), welche als der Ausdruck des sagittal gestellten Bogenganges ebenfalls in einem Winkel von ungefähr 45° zur sagittalen Ebene gestellt, medianwärts an der Grenze des Schädeldachs mit der hinteren vereinigt, also nach hinten und innen gerichtet ist. Ausserordent- lich schwach siehtbar ist die Hervorragung, welche als Ausdruck des horizontalen Bogenganges (Taf. XXV, Fig. 1d) längs dem vorderen Rande der oberen Fläche verläuft. Auch sie liegt nicht genau in horizontaler Ebene, sondern erhebt sich unter einem ähnlichen Winkel wie die beiden 310 Gehörapparate. anderen aus derselben, und zieht von vorne oben nach hinten unten. Leichte höckerförmige Hervorragungen an der vorderen und hinteren Leiste hinten, respective vorn, aussen, bezeichnen die Stellen, wo man die Ampullen aufzusuchen hat (Taf. XXV, Fig. 2efg). Die dem Schädel- raum zugekehrte Wandung zeigt eine ziemlich beträchtliche, rundliche Auftreibung von der Vereinigung der beiden verticalen Bogengänge her- rührend, während gegen den Boden der Schädelhöhle hin eine kaum erkennbare Hervorragung als Ausdruck des weiteren Verlaufes des horizon- talen Bogenganges zieht. Unterhalb und etwas nach vorn vor der rund- lichen, starken Hervorragung, bemerkt man dann in einer leichten Ein- senkung die Durchbruchstelle des Nervus acusticus, den Porus acusticus internus. An der äusseren Fläche sieht man dann noch ausser den An- heftungen des Kiefergerüstes unterhalb der Leiste, welche der Ausdruck des horizontalen Bogenganges ist (Taf. XXV, Fig. 1a u. 2«a), das etwas nach hinten stehende, mit dem längsten Durchmesser horizontal gestellte Foramen ovale, welches direet ins Innere des Gehäuses führt. Bei den Batrachiern bildet der Knochen an den Hervorragungen, in denen das Gehörorgan gelagert ist und deren einzelne Theile sich nur schwach auf der Oberfläche manifestiren, das Gehäuse nur theilweise, wenn auch an einigen Stellen in einem ausgedehnteren Maasse, wie an anderen. Er bildet nur die äussere Oberfläche und unter ihm liegt eine mehr oder minder dicke Schicht hyalinen Knorpels (Taf. XXV, Fig. 3a u. 4a), dessen Knorpelzellen von mehr oder minder unregelmässiger Gestalt sich durchgehends auf die Spindelform zurückführen lassen, In dieser Knorpelmasse sind die häutigen Theile des Gehörorganes gelagert. Der Knorpel ist da am dicksten wo an der Oberfläche die Hervorragungen am geringsten ausgeprägt sind und zwischen diesen, am dünnsten an der der Schädelhöhle zugewandten Fläche, wo er fast ganz von dem Knochen verdrängt wird. Hebt man die Columella aus dem Forumen ovale heraus und öffnet man das Gehäuse von der Schädelbasis aus, in der Höhe des- selben, so erblickt man zunächst eine geräumige Höhle und in derselben, namentlich am Dach des Gehäuses und an der Innenwand mehrere 'Oeffnungen, als Ausdruck einestheils des aus der Schädelhöhle heraus- tretenden Nerven, anderntheils der die Knorpelsubstanz durchsetzenden drei Bogengänge. Die Gehörhöhle zeigt im Sagittalschnitt einen längsovalen Hohlraum, der mit seinem längsten Durchmesser also von vorne nach hinten gestellt ist. Es ist ein Anklang an die embryonalen Verhältnisse bei den höheren Thieren, wo sich ja auch erst aus einer einfachen kugeligen Anlage durch Erhebungen und Abschnürungen die einzelnen Theile differenziren. Betrachtet man die Lumina der knorpeligen Bogen- gänge auf dem Querschnitt, so zeigen sich dieselben ebenfalls oval oder elliptisch (Taf. XXV, Fig. 3). Von dem Zusammenmünden der Bogen- gänge, bevor sie in den Utriculus treten, sieht man bei den Fröschen nichts, ebenso wenig wie von den Ampullen, die in die allgemeine Gehör- höhle mit begriffen zu sein scheinen mit Ausnahme der schon früher _ Amphibien. 311 erwähnten kleinen Hervorragungen an der oberen Fläche des Gehäuses. Das Innere der Gehörhöhle sowohl als der knorpeligen Bogengänge ist mit einem Periost ausgekleidet, auf das wir gleich näher zurück kommen. Betrachtet man das häutige Gehörorgan in seinen verschiedenen Theilen, so bemerkt man bei oberflächlicher Betrachtung, dass man mit einem bläschenartigen Gebilde zu thun hat, dem Ampullen und Bogengänge auf alsbald zu beschreibende Weise aufsitzen. An einer Stelle zeigt sich ganz eircumscript eine weisse, rundliche Otolithenmasse im Gehörbläschen eingeschlossen. Das ist die Krystalmasse des Steinsacks, auf welchen wir gleich noch näher zurückkommen werden. Schon nach dem Heraus- heben der. Columella wird dieselbe durch das Foramen ovale sichtbar. Der Theil des Gehörbläschens, weleher diese Masse einschliesst, liegt also demselben gegenüber, während die übrigen abgewandt liegen. Ob die häutigen Theile excentrisch in dem Gehäuse befestigt sind, ist für alle Theile noch nicht bestimmt nachgewiesen. Nach Hasse liegen die Bogen- sänge entschieden exeentrisch (Taf. XXV, Fig. 35), jedoch ist der peri- Iymphatische Raum, also der zwischen Periost und häutiger Wand des Bogenganges, viel geringer wie bei den höheren Thieren. In Betreff der Ampullen fehlen Hasse nähere Beobachtungen, was dagegen das Gehörbläschen betrifft, so glaubt Hasse, dass ein Raum zwischen demselben und der äusseren Wand des Gehäuses sich befindet, dasselbe also der inneren Schädelwand genau anliegt. Die Ampullen und die Bogengänge. Die Ampullen zeigen dieselbe Gruppirung, wie beim Menschen und den höheren Thieren, zwei stehen zusammen und erheben sich gemein- schaftlich aus dem Gehörbläschen (Alweus communis Deiters), (Taf. XXV, Fig. 2e u. f) während die dritte entfernt von ihnen steht. Die beiden zusammenstehenden Ampullen, die unter einem rechten Winkel zu einander gestellt sind (Taf. XXV, Fig. 5b u. c), findet man vorne, oben und aussen in dem Gehäuse des Gehörorgans gelagert, und von diesen liegt die eine in einer um ungefähr 40°—50° aus der horizontalen sich erheben- den Ebene, während die andere um eben solchen Winkel von der sagit- talen abweicht. Aus der ersteren erhebt sich der horizontale Bogengang, dem der früher erwähnte Wulst auf der oberen Fläche entspricht (Taf. XXV, Fig. 1d), und verläuft bogig nach hinten, unten und innen, um sich dann dicht hinter und oberhalb der alleinstehenden Ampulle in das Gehör- bläschen einzusenken (Taf. XXV, Fig. 2d u. 6%). Der Bogengang, welcher sich als sagittaler aus der Nachbarampulle erhebt, verläuft ebenfalls bogig, jedoch hauptsächlich nach innen und etwas nach hinten und unten, um dann mit dem Bogengang der allein- stehenden Ampulle sieh zu verbinden (Taf. XXV, Fig. 2b u. 6h). Die alleinstehende Ampulle findet sich am entgegengesetzten Ende des Gehör- 312 Gehörapparate. hläschen nach hinten und etwas nach unten gegen den Boden des Gehäuses hingewandt (Taf. XXV, Fig. 29) und ist als Frontale aufzufassen, jedoch weicht sie auch um einen den anderen entsprechenden Winkel von der betreffenden Ebene ab. Der zu ihr gehörige Bogengang läuft bogig nach innen gerichtet, etwas nach vorne und unten gewandt (Taf. XXV, Fig. 2c. u. 6a), und vereinigt sich convergirend mit dem sagittalen Bogengang mit diesem an der der Schädelhöhle zugewandten Fläche, um dann mittelst eines kurzen, gemeinschaftlichen Rohres in das Gehörbläschen ein zu münden. Diese Stellung der Ampullen, dieser Verlauf und die schliess- liche Einmündung der Bogengänge entspricht so gut wie vollkommen dem Verhalten bei den höheren Thieren. Die häutigen Bogengänge verbinden sich mit dem Periost durch ein mehr oder weniger dichtes Bindegewebsnetz, welches sich.nur darin von dem der übrigen Thiere unterscheidet, dass die Zellgebilde hier ausser- ordentlich viel grösser (0,009 Mm.) wie bei jenen sind, und auch die von ihnen ausgehenden mit einander anastomosirenden Fortsätse sich als diekere Stränge darstellen. Das Periost zeigt denselben Bau wie bei jenen, nur kommen als neues Element vielgestaltete Pigmentzellen hinzu, _ die mehr oder minder sparsam, an alsbald zu erwähnenden Stellen eine besonders dichte Anhäufung zeigen. Man hat mit einer homogenen Mem- bran zu thun, in der man verschieden grosse, unregelmässig gestaltete Kerngebilde von: ungefähr 0,006 Mm. Durchmesser eingesprengt findet, die nach allen Seiten hin anastomosirende Ausläufer aussenden. Hie und da sieht man einzelne elastische Fasern verlaufen. Die Zellen zur Ver- bindung mit dem Periost bekleiden zuweilen in einfacher Lage die ganze äussere Peripherie des häutigen Bogengangs, nur hie und da Lücken zeigend, und so kommt bei den Frösehen, namentlich wenn die Fortsätze kurz abgerissen sind, häufig täuschend ein Bild zu Stande, als sei die äussere Fläche mit einem einfachen Stratum von grossen Pflasterzellen bekleidet. Von einem eigentlichen Epithel kann man aber nach Hasse nicht reden. | Die Wandung der häutigen Bogengänge besteht aus einem homogenen knorpelartige Gewebe, in dem sich, obgleich sparsam, spindelförmige, zu- weilen auch wohl rundliche Kerngebilde von 0,006—0,009 Mm. Durch- messer eingestreut finden. Fasern hat Hasse in der Wandung nie ent- decken können. Auf dem Querschnitt ist die innere Höhlung des Bogen- sangs elliptisch. Gegen dieselbe setzt sich die Wandung auch hier mit einem hellen, durchsichtigen, stark glänzenden Basalsaum ab, dem in einfacher Lage ein schönes, grosses, längliches, unregelmässig polygonales Pflasterepithel aufsitzt (Taf. XXV, Fig. 7). Jede einzelne Zelle hat einen Durchmesser von 0,016—0,024 Mm., eine Höhe von 0,004 Mm. und kann zuweilen eine fast vollkommen rundliche Form annehmen. Eine Zell- membran ist vorhanden, das Protoplasma leicht körnig getrübt, der Kern sammt dem kleinen Kernkörperchen liegt im Grunde, zuweilen etwas excentrisch. | Amphibien. 815 Die drei Ampullen sind schon in ihrem äusseren Ansehen charakte- ristisch und bieten ebenso wie die Ampullen der höheren Wirbelthiere, besondere Verschiedenheiten dar. Der zu der sagittalen und horizontalen Ampulle verlaufende Nerven- ast theilt sich alsbald in zwei Zweige (Taf. XXV, Fig. 8e u. c), von denen der eine sich wiederum, wenn auch undeutlich, in zwei Unteräste spaltet und mit diesen zur Unterfläche der sagittalen Ampulle tritt, während der andere zur horizontalen Ampulle geht und steigt an der: der anderen zugewandten Seitenfläche empor (Taf. XXV, Fig. 8c). Der zu der frontalen gehende zeigt ziemlich dasselbe Verhalten wie bei der sagittalen, theilt sich jedoch ebenfalls in zwei Aeste. Dort wo die Nerven an den Ampullen herantreten, befindet sich eine starke Anhäufung von Pigment- zellen, sowohl im Periost, wie an der Knorpelwandung. Trägt man das Dach der Ampullen ab, um die Innenfläche des Bodens und die Seitenwände zu betrachten, so sieht man in jeder Ampulle eine Leiste, Crista acustica, sich erheben, die jedoch in den verschiedenen Ampullen ein gänzlich verschiedenes Aussehen besitzt. In der sagittalen und frontalen Ampulle vollkommen gleich, an den ‚Boden derselben sich haltend und nur wenig an den Seitenwandungen emporragend (Taf. XXV, Fig. 9e u. d), nimmt sie in der horizontalen die eine Seitenwand, die, wie erwähnt, der sagittalen zugekehrt ist, vollkommen ein und zeigt auch hier in ihrer Form ein abweichendes Verhältniss.. Während sie dort eine zu beiden Seiten der Mittellinie der Ampullen vollkommen symmetrische Gestalt besitzt, in der Mitte zuerst etwas breiter, dann sich verschmälert, um sich darauf gegen die Seitenwandung hin wieder zu verbreitern, und in leicht gebogener Linie abgestutzt zu werden, ist sie hier vollkommen unsymmetrisch und besitzt eine mehr zungenförmige Gestalt. Schmal in der Nähe des Bodens (Taf. XXV, Fig. 10d) beginnend, verbreitert sie sich dann, um mit dieser einseitigen Verbreiterung ebenso wie in den übrigen Ampullen zu enden. Was die histologische Structur betrifft, so findet man auf der äusseren Fläche, wie an den Bogengängen, die dem maschigen Bindegewebe an- gehörenden Zellen, die wohl eine einfache Epithellage vortäuschen können. Hie und da sieht man dann nach der Wandung verschieden gestaltete Pigmentzellen anliegen, die in der Gegend der Nervenausbreitung be- deutend an Zahl zunehmen. Die Wandung der Ampullen besteht aus denselben Elementen von demselben Aussehen, wie in den Bogengängen, homogene Grundmasse, in der Zellgebilde mit zuweilen sich theilenden Ausläufern eingesprengt sind. Wie bei den Bogengängen setzt sich auch hier die Wandung gegen das freie Lumen hin mit einem Basalsaume von derselben Dicke und von demselben Aussehen ab. Betrachtet man erst das Dach, so sieht man längs der Mittellinie desselben die Knorpelwandung ein wenig an Dicke zunehmen und einen dunkleren Zellstreifen verlaufen (Taf. XXV, Fig. 11c) der über die Ein- 314 Gehörapparate. schnürung gegen den Bogengang hin hinüber verläuft, (Taf. XXV, Fig. 11e) um in letzterem weiter zu verlaufen und nach einer längeren Strecke dort zu enden. Dieser Streifen enthält die von Hasse sogenannten „Dachzellen“ (Taf. XXV, Fig. 120), welche in ihrem Durchmesser keine Differenzen von den übrigen Zellen der Wandung besitzen, dagegen in ihrer Höhe von ihnen abweichen. Während jene niedrige Pflasterzellen von dem- selben Aussehen und von derselben Grösse, wie in den Bogengängen sind, mit grossem, unregelmässigem Kern und Kernkörperchen, nehmen diese allmählich an Höhe zu, um in der Mitte eine solche von 0,009 Mm. zu erhalten. Dabei verlieren sie nicht das Aussehen von Pflasterzellen. Die Höhe des Zellstreifens in dem Bogengange ist ganz dieselbe wie in der Ampulle. Während jenseits dieses Streifens der Dachzellen die Wandungen der Ampullen, wie erwähnt, mit denselben Pflasterzellen wie die Bogen- gänge, bekleidet sind, ändert sich der Character des Epithels erst am Boden derselben. Doch auch dort nicht überall, sondern nur an zwei bestimmten Stellen, zwischen den Oristae acuslicae und den Einmündungs- stellen der Bogengänge einerseits, und zwischen den Leisten und den Theilen, in die die Ampullen übergehen, andererseits. Man sieht dort zwei vollkommen runde gelbliche Flecken auftreten (Taf. XXV, Fig. 9b u. c, Fig. 10 b u. c). Diese gelben Flecken, welche in den beiden verticalen Ampullen gerade der Mitte der Leisten auf dem Boden gegenüber gestellt sind und in der horizontalen ihren Platz mehr an der einen Seitenwand, an der sich die Orista acustica befindet, einnehmen, bestehen aus pflaster- förmigen Zellen, die vom Rande gegen die Mitte des Flecks hin allmählich an Höhe zunehmend hier eine Höhe von 0,015 Mm. erreichen. Von der Fläche gesehen, hat jede Zelle eine unregelmässige polygonale oder rund- liche Form, ähnlich wie die übrigen Zellen der Wandung. Jede einzelne Zelle ist stark granulirt, gelblich pigmentirt und im Grunde der Zelle be- findet sich ein runder, dunkler, stark granulirter Kern von 0,006 Mm. Durchmesser mit kleinen, hellen Kernkörperchen. Einer der wichtigsten Theile in den Ampullen ist die Gehörleiste. In der verticalen Ampulle sieht man diese Gehörleiste nur in der Mitte sich als eine Frist erheben, die in der Mitte breiter, sich dann verschmälert, um allmählich gegen die Seitenwandung hin in das Niveau derselben zurückzusinken. In der Mitte sieht man die Ränder von einem starken doppelten Contour gebildet, der Ausdruck einer muldenartigen Vertiefung. Während die anfängliche Höhe der Orista 0,16 Mm. beträgt, steigt sie in der Mitte auf 0,22 Mm. Die Leiste der horizontalen Ampulle ist in der Nähe des Bodens am höchsten und steigt sich dann allmählich vorn in den verticalen zur Seitenwand herunter. Sonst sieht man, dass die Höhe dieser Leiste nicht unbedeutend hinter der jener zurücksteht, aber der Unterschied wird auch noch dadurch grösser, dass wir die Vertiefung auf der Höhe der Gehör- leiste hier fehlen sehen, es ist einfach überall eine flachere oder stärkere ausgeprägte Kuppe. re, re Amphibien. 315 Die Masse besteht aus derselben knorpelähnlichen Substanz wie die übrigen Theile der Ampullen, nur sind hier die eingestreuten Zellgebilde mit den Fortsätzen zuweilen dichter Seien und zeigen oft die aller- ‚mannigfaltigsten Formen. Der Abhang der Gehörleiste bis zur oberen Fläche ist mit Bodenzellen bekleidet, die anfangs pflasterförmig ganz dasselbe Aussehen wie die am Fusse der Orista besitzen. In der Nähe der sie ablösenden Zellformen sieht man sie jedoch plötzlich an Höhe zunehmen und als helle leicht granulirte, cylindrische Zellen auftreten und somit in der Form sich den Bodenzellen der Vögel und Säugethiere nähern. Die drei Nervenäste, welche nach der Ampulle treten, kann man bei -Flächeansichten eine ziemliche Strecke weit unter dem Boden der Theile verfolgen. Der Stamm jedes einzelnen Nervenzweiges ist, abgeschen von dem immer mit herausgehobenen Perioste, von einer Umhüllungsmembran umgeben, die sich in ihrem Aussehen und in ihrer Textur wenig von der Knorpelsubstanz unterscheidet. - Es ist eine gleichmässige, ziemlich dicke Membran mit eingestreuten spindelförmigen Zellgebilden, die nach zwei Richtungen Ausläufer aussenden. Nach dem Zerfall in einzelne Aeste und Bündel bildet bis zum Eintritt in den Knorpel wesentlich nur das Periost die Umhüllung. Jeder einzelne Ampullarast besteht aus schönen, bipolaren Ganglienzellen und doppelt contourirten, starken Nervenfasern, welche durch einander gelagert, keine Trennung in ein Ganglion und in ‘ Nervenfasermasse zulassen. Die Dicke der einzelnen doppelt contourirten Fasern ist nicht unbeträchtlichen Schwankungen unterworfen von 0,007— 0,012 Mm., und nicht bloss diesseits, sondern namentlich auch jenseits der Ganglienzellen gegen die Gehörleisten hin und innerhalb derselben. Die Ganglienzellen sind verschieden grosse und unregelmässig ge- formte Gebilde, die nach Hasse niemals mehr wie zwei Fortsätze, einen centralen und einen peripherischen zeigen. Bald mehr rundlich, bald länglicher, sieht man, wie die Scheide der doppelcontourirten Fasern auch sie umhüllt. Das Protoplasma der Ganglienzellen, welches keine selbst- ständige Membran besitzt, ist fein granulirt und hat einen meist excentrisch gelegenen, länglich runden, dunklen Kern, nebst kleinem, bläschenförmigem Kernkörperchen. In den Oristae acusticae in Bündeln und zuweilen mit einzelnen Fasern hineingetreten, bilden die Nerven in den verticalen Ampullen mit ihren Hauptzweigen gegen die beiden Seitenwände hin ausstrahlend, während sie in der horizontalen mehr gleichmässig die Substanz der Leiste durch- setzen, einen Plexus, der sich a!lmählich,, je näher der freien Oberfläche der Leiste, in einzelne Fasern auflöst. Die Fasern verlaufen leicht ge- schlängelt, zuweilen auch ziemlich leicht stark gebogen. In grösserer oder geringerer Tiefe, meistens aber dicht unterhalb des Basalsaums sieht man öl 6 * Gehörapparate. sie allmählich sich zuspitzen und als blasse Fasern (Taf. XXV, Fig. 135, 14c) denselben senkrecht durchbohren und dann als solche im Epithel weiter verlaufen, worauf wir gleich näher zurück kommen. Das Epithel, welches die Orista acustica bekleidet, erreicht an den - verticalen Ampullen die grösste Ausdehnung an den Seitenwänden, während es auf der höchsten Höhe der Crisia eine geringere Breite be- sitzt, und das Gleiche findet in der horizontalen Ampulle statt, in welcher die Ausbreitung von der Nähe des Bodens bis hoch an die Seitenwand hinauf stetig zunimmt. | | Was die Elemente betrifft, aus denen das Nervenepithel besteht, so treten hier zwei Zellformen auf, die Hasse mit dem Namen „Stäbehen und Zahnzellen‘ bezeichnet hat. Es ist ein einfaches Cylinderepithelium, dessen beide Elemente nicht in einer Ebene liegen. Die Kerne der Stäbchen- zellen liegen höher, während die der Zahnzellen in continuirlicher, ziemlich gleichmässiger Reihe unmittelbar am Basalsaum sich finden. Auf dem Querschnitt wechselt eine Stäbehenzelle mit einer Zahnzelle ab, zuweilen kann man allerdings zwei Zahnzellen neben einander liegend finden. Die Zahnzellen sind äusserst zarte, vergängliche Gebilde Es sind schöne, grosse, durchsichtige Cylinderzellen von 0,036 Mm. Höhe, welche noch etwas in der Tiefe der muldenförmigen Aushöhlung der Gehörleisten der verticalen Ampullen zunimmt. Sie zeigen einen meistens im Grunde, doch oft auch etwas höher liegenden Kern. Im letzteren Falle findet sich noch bis an den Basalsaum ein kurzer Zellfortsatz. Der dunkel granulirte Kern mit kleinem, hellen Kernkörperchen besitzt einen Durchmesser von 0,006 Mm. Er füllt den unteren Theil der Zelle fast ganz aus (Taf. XXV, Fig. 15h). Oberhalb desselben verschmälert sich die Zelle, um dann gegen das freie Lumen der Ampullen wieder etwas an Durchmesser zu- zunehmen. Das Protoplasma derselben ist, wie gesagt, ziemlich klar, durch- siehtig, nur leicht körnig getrübt. Eine Zellmembran scheint zu fehlen. Die Stäbchenzellen haben die Gestalt einer langhalsigen, nach unten bauchigen Flasche (Taf. XXV, Fig. 16e). Der runde oder Jänglich runde Kern liegt mit seinem Kernkörperchen im Grunde der Zelle, die dort den grössten Durchmesser 0,008 Mm. besitzt und dadurch die Einschnürung der Zahnzellen hervorruft. Oberhalb desselben zieht sich die Zelle all- mählich in einen langen dünnen Fortsatz aus, der mit einem Verdickungs- saum abschliesst und unterhalb desselben einen Durchmesser von 0,006 Mm. besitzt. Hier scheint eine zarte Membran vorhanden zu sein. Der 0,0014 Mm. starke Verdiekungssaum zeigt sich zuweilen leicht streifig und aus ihm ragt ein an der Basis 0,004 Mm. im Durchmesser haltendes, langes, wellig gebogenes und unendlich spitz auslaufendes Haar empor (Taf. XXV, Fig. 14), welches häufig kurz abgebrochen erscheint und zu- weilen auch eine zarte Längsstrichelung darbietet. Das Protoplasma der Zelle ist hell, körnig getrübt und färbt sich in Osmiumsäure stärker wie die Zahnzellen. er a? he EIRETT ER Amphibien. 317 Die den Stäbehenzellen angehörenden Haare, die sich aus dem Ver- diekungssaum derselben erheben, ragen wie bei den höheren Wirbelthiereu frei in die Endolymphe der Ampullen hinein. Die Nerven steigen, nach- dem sie als blasse Fasern den Basalsaum durchbohrt haben, zuweilen senkrecht zwischen den Zahnzellen empor, zuweilen jedoch lassen sie sich als Fasern von demselben Aussehen, auf weite Strecken verfolgen, immer mit demselben Durchmesser ohne sich zu theilen oder Verbindungen mit anderen Fasern anzugehen. Anfangs steigen sie zwischen zwei Zahn- zellen empor, biegen dann aber-um und laufen gegen eine weit entfernt liegende Stäbchenzelle, kreuzen sich mit den übrigen eintretenden Nerven- fasern und bilden so gleichsam einen sub- oder eigentlich intraepithelialen Plexus. Die Verbindung mit den Stäbchenzellen hat Hasse an diesem Orte nicht unzweifelhaft constatiren können, glaubt jedoch dass sie wohl vorhanden ist. “a Der Steinsack ist, wie schon sein Namen sagt, ein mit einer starken Otolithenmasse erfüllter Behälter, an den an einer Stelle ein Zweig des Gehörnerven herantritt, der ziemlich scharf umschrieben als rundlicher, etwas gelblich gefärbter Fleck sich präsentirt (Taf. XXV, Fig. 17b). An dessen Stelle und in dessen nächster Umgebung erscheint die Wandung des Sackes etwas verdeckt, ganz nach Analogie der Maculae acusticae der höheren Wirbelthiere. Jenseits dieser Verdiekung zeigt sich die Wandung als eine äusserst zarte Membran, desto zarter, je weiter man zu der der Macula acustica gegenüberliegenden Parthie des Sackes kommt. Die Gegend des Gehörfleckens zeichnet sich nach den Angaben von Hasse und Deiters noch ganz besonders dadurch aus, dass man hier ähnlich wie an der Unterfläche der Gehörleisten starke Anhäufungen von viel- gestalteten Pigmentzellen sieht, die sich auch auf dem eng mit dem Sacke verbundenen Perioste finden. Der ganze Sack ist, wie gesagt, erfüllt mit kleinen Kalkeonerementen, die man oftmals als zusammenhängende Masse herausheben kann. Die der Macula acustica gegenüberliegende Wand besteht aus einer äusserst zarten Bindegewebsmembran. Ein schmaler Basalsaum ist vor- handen, welcher von einem sehr schönen, grossen, länglichen, unregel- mässig polygonalen Pflasterepithel bekleidet wird. Je näher man nun der Macula acustica und deren dunkler Wandung kommt, desto mehr wird die Textur derselben der der Wandungen des Bogenapparates gleich. Die Wandung wird dieker und mit deren Dicke- zunahme ändert sich auch der Charakter des Epithels. Der Durchmesser desselben nimmt ab, die Form ändert sich, sie werden rundlich polygonal, schliesslich rundlich. Zu gleicher Zeit werden die Pflasterzellen höher und gehen endlich in die Form der Cylinderzellen, der wahren Bodenzellen, über. Diese erreichen schliesslich an der äussersten Grenze der Nerven- ausbreitung der Maeula ihre grösste Höhe 0,04 Mm., indem sie dazu all- mählich ansteigen. Mit der Zunahme der Bodenzellen an Höhe erhebt MR, 2 A 7er h x 318 Gehörapparate. sich der Kern mehr und mehr und befindet sich schliesslich in der Mitte derselben. Jede einzelne Zelle ist ziemlich hell, durchsichtig und schwach granulirt. j Was nun die Ausbreitung des Nerven anbetrifft, so strahlt dieser schräge in die Knorpelwandung hineintretend alsbald in eine Menge grösserer oder kleinerer Bündel aus, die eine verschiedene Zahl stärkerer oder schwächerer, doppelt contourirter Nervenfasern enthält. Das Nervenepithel sitzt, wie erwähnt, als rundlicher Fleck der Nerven- ausbreitung auf, und man bemerkt von der Fläche gesehen schon bei kleiner Vergrösserung in demselben rundliche, diseret stehende, dunkle Zellen mit dunklem, körnigen Inhalt. Jede einzelne dieser diseret stehen- den Zellen wird ebenso wie auf den Gehörleisten der Ampulle von einem Kreise mehr oder minder deutlicher kleinerer, rundlicher, hellerer Zellen umgeben. Es sind die beiden Zellformen ‚die Zahn- und Stäbehenzellen“. Auf dem Querschnitte wechselt eine Zahn- mit einer Stäbchenzelle ab. Der Kern der ersteren liegt auch hier im Grunde der Zelle nahe am Basalsaum oder etwas oberhalb desselben. Der Kern der Letzteren liegt ein wenig höher. Die Zahnzellen besitzen eine Höhe von 0,045 Mm. Jede Zahnzelle ist hell, licht, leicht granulirt und wahrscheinlich ohne Membran. In der Gegend des Kernes bauchig, verschmälert sie sich ‚oberhalb desselben, bekommt gleichsam einen Einkniff. Die Stäbchen- zellen haben im Uebrigen vollkommen dieselben Theile aufzuweisen, wie in den Ampullen, den unteren Nervenfaserfortsatz, den runden Kern, die bauchige Auftreibung in der Gegend desselben, den oberen längeren, schmäleren Fortsatz und schliesslich den Verdickungssaum, der sich in ein starkes, aber kürzeres Haar wie in den Ampullen auszieht. Dieses ist meist hackenförmig gekrümmt, der helle, leuchtende Punct auf der Flächenansicht der Stäbchenzellen ist der Ausdruck desselben (Taf. XXV, Fig. 16c). Nachdem die blassen Nervenfasern ins Epithel durch den Basalsaum getreten sind, verlaufen dieselben ohne Theilung und ohne Verbindung in derselben Dieke und wahrscheinlich mit einer ausserordentlich zarten Scheide versehen weiter, steigen theils senkrecht zwischen den Zahnzellen empor, theils verlaufen sie auf längeren Strecken quer zwischen denselben und bilden auch hier und da einen weitmaschigen Plexus. Ob eine wirk- liche Verbindung zwischen den Stäbchenzellen und den Nervenfasern vor- kommt, dürfte eben wie für die Ampullen noch näher untersucht werden. Die das Nervenepithel überragenden Haare erstrecken sich nicht frei in die Endolymphe hinein, sondern ragen in eine Masse, die Deiters als eine Membrana tectoria ansieht, und der die Ötolithen aufliegen, während dagegen Hasse angiebt, dass oberhalb des Nervenepithels eine slashelle Membran zurückbleibt, die ein verschiedenes Aussehen darbieten kann, über die jedoch schwer eine Entscheidung zu treffen ist, ob man sie als eine Membrana tectoria anzusehen hat, oder als eine Membran, die in Beziehung zu den Otolithen zu bringen ist. Sie ist wechselnd in a Amphibien. 319 ihrem Verhalten, zeigt zuweilen eine deutliche Structur und gar keine Ötolithen, zuweilen solche in ihre Substanz eingeschlossen und nur un- deutliche Structurverhältnisse. Ersteres zeigt sich namentlich bei starker Einwirkung der Osmiumsäure und des Alkohols. Es finden sich starke und tiefe Eindrücke für die einzelnen Haare der Stäbchenzellen, während Hasse solche für die Zahnzellen nicht wahrgenommen hat. Die Otolithen sind ihr dann einfach aufgelagert und stehen scheinbar nicht zu ihr in Beziehung. Bei schwächerer und namentlich weniger härtender Einwirkung der Reagentien sieht man dagegen häufig die Otolithenmasse derselben fest anhaften, auch wohl solche, wie erwähnt, in ihrer Substanz einge- schlossen und diese ohne eine so deutliche Structur, wie vorher beschrieben. Es ist dann mehr eine homogene Membran, in der man allerdings hie und da mehr oder minder deutliche Eindrücke der Haare sieht. Hasse glaubt, dass man in natürlichem Zustand mit einer reicheren Gallertmasse zu thun hat, in die die Härchen hineinragen, die die Otolithen aus sich herauskrystallisiren lässt, jedoch in einem solchen übermässigen Grade, dass nicht alle in ihrer Masse eingeschlossen sein können, sondern hin- ausgeschoben werden und so vielfach lose derselben aufliegen. Das häutige Gehörbläschen. Das häutige Gehörbläschen nimmt hauptsächlich den inneren und _ unteren Theil des Gehäuses ein, ohne sich, damit innen und oben von der Decke desselben zu entfernen. Es ist ein länglich elliptisches Säck- chen, dessen längster Durchmesser von vorne nach hinten geht, und dem auf die beschriebene Weise die drei Ampullen aufsitzen und in das ent- weder gemeinschaftlich der sagittale und frontale, oder getrennt, der horizontale Bogengang mündet. Dieses Säckchen zeigt dem Foramen ovale zugekehrt eine äusserst zarte Wandung, während die der inneren Schädelhöhle zugewandte härter, knorpelig erscheint. Nur ein Theil fällt auf den ersten Blick dem Beschauer in die Augen, namentlich der schon beschriebene Steinsack (Taf. XXV, Fig. 5d u. 6d). Obgleich ein schein- bar selbständiges Säckchen wegen der scharfen Grenzeontouren der das- selbe ausfüllenden Otolithenmasse, bildet dasselbe immer doch nur einen Theil des ganzen Sackes, und mehrere Abtheilungen dieses Sackes können als zur Schnecke gehörig unterschieden werden. Deiters hat zuerst bei den Batrachiern die Schnecke entdeckt und beschrieben und auf seinen Untersuchungen fortbauend hat Hasse dieses überaus schwierige Kapitel der vergleichenden Anatomie und Histologie weiter zur Klarheit gebracht. Deiters beschreibt die Schnecke folgendermaassen. Eine einfache, längliche Erhebung durch etwas knorpelige Härte und durch schwärzliche Färbung ausgezeichnet, findet sich zwischen den Einmündungsstellen der Bogengänge in den Alveus communis und den Steinsack. Dies ist die 320 Gehörapparate. Schnecke, die ein integrirender Theil der Vorhofswand ist und mit ihrem ganzen Lumen in das innere hineinsieht. Sie ist nur wenig über dem Niveau des Alveus erhaben. Es ist eine Art Verdickung der Wandung des Sackes an gewissen Stellen, welche sonst nur zartes Bindegewebe zeigt. Durch die charakteristischen Formen dieser derberen Theile er- halten sie dann eine bestimmte morphologische Bedeutung. Es ist gleichsam ein Knorpelgerüst und der Haupttheil ist die Schnecke, die von einem stark pigmentirten Pervost bedeckt ist und aus drei distineten Abtheilungen besteht. Nach Hasse besteht jedoch die Schnecke aus vier Abtheilungen, von denen er die erste als Tegmentum vasculosum, die zweite als den Basilartheil oder Knorpelrahmen nach Deiters’ Vorgang, die dritte als den Anfangstheil der Schnecke, der vierte als die Lagena bezeichnet. Von diesen Schneckentheilen sind ohne Verletzung des Gehörbläschens nur die drei, mit Ausnahme des Anfangstheiles, sichtbar, letzterer ist theil- weise von Nerven, theilweise von der Lagena bedeckt. Oeffnet man das Gehäuse vom Foramen ovale aus und, betrachtet das Gehörbläschen in situ, so entdeckt man etwas oberhalb und nach vorne von der frontalen Ampulle _ zwischen ihr und der Einmündungsstelle des horizontalen Bogengangs einerseits, und dem Steinsack andererseits, ausgezeichnet durch etwas . stärkere Pigmentanhäufung im Periost, eine oval geformte, leicht gelbliche, flache Erhabenheit und Verdiekung der Wand des Gehörbläschens, das Tegmentum vasculosum. Weiter nach hinten, unten und der inneren Schädelwand genähert, begegnet man dann einem durch sehr starke Pigmentanhäufung im Periost ausgezeichneten, runden Theil mit einer kreisförmigen, lichten Stelle in der Mitte, gleichsam einem Loch. Das ist der Basilartheil (Hasse) oder der Knorpelrahmen (Deiters). Es gelingt nicht, weitere Schneekentheile, die der Aussenwand der Gehörhöhle zu- gekehrt sind, wahrzunehmen. Die Lagena liegt an der Fläche des Gehör- bläschens, die unmittelbar der inneren Schädelwand anliegt, demnach nach innen unten und hinten von dem vorigen Theile, medianwärts von der Ampulle des frontalen Bogenganges. Der letzte Schneckentheil, der Anfangstheil, der tiefer in die Höhle des Gehörbläschens eingebettet und von der Lagena theilweise bedeckt ist, liegt mehr von der Schädelwand entfernt, gehört aber der Innenwand des häutigen Gehörbläschens an und wird daher am besten sichtbar, wenn man die Aussenwand desselben ablöst. Aus dem Stamm des Acusticus treten zwei Hauptäste, ein Ramus vestibularis, der zum Steinsack, zur horizontalen und sagittalen Ampulle geht, während der Ramus cochlearis die Schnecke und die frontale Ampulle versorgt. Sie treten von der inneren Schädelwand her ein und verlaufen dicht neben einander gelagert zu den ihnen bestimmten Theilen. Die Verhältnisse des Gehörbläschens und die wechselseitigen Be- ziehungen der einzelnen Abtheilungen sind ausserordentlich schwer zu ergründen und schwer anschaulich zu machen. Hasse giebt davon folgen- (des Schema. Anıglüblen: 321 In Fig. 6 sei A das Bläschen. Dieses ist durch eine Scheidewand c in zwei Räume «a und b getheilt, von denen er jenen als Pars vestibu- laris s. utrieulus, diesen als Pars cochlearis bezeichnet. Diese Scheide- wand c, die annäherungsweise horizontal gestellt ist, ist nun aber nicht vollständig. Die beiden Räume sind nicht vollkommen von einander ge- trennt, wie man es auf einer Flächenansicht sieht (Fig. 7g). Nun wird aber der Utriculus durch eine neue Scheidewand, die senkrecht zur vorigen gestellt ist (Fig. 8d), in einen vorderen und hinteren Raum getheilt, jedoch Fig. 6, Fig. 8. so, dass sie die entgegengesetzte Wand des Bläschens nicht erreicht, sondern in der Mitte desselben aufhört. Auf dem Querschnitt stellt sich dann das Verhältniss der Pars vestibularis s. utrieulus a mit seinen beiden Cavitäten e und f und der Pars cochlearis so, wie in Fig. 9 angegeben ist. Natürlich ist der Schnitt ungefähr der Mitte des Bläschens entnommen Sieht man nun, was in den soeben dargestellten Fig. 9. verschiedenen Abtheilungen des Gehörbläschens sich findet, so zeigt es sich, dass in der Pars cochlearis der Steinsack und die Schnecke, in der Pars vestibularıs die Einmündungsstellen des Bogenapparates und die Macula acustica des Utriculus sich befinden und zwar so, dass die Bogengänge in der gegen das Foramen ovale hin gekehrten Abtheilung Fig. 9e münden, während die Ampullen aus dem Raum f hervorgehen, in dem dann auch die Macula liegt. Das Ver- bindungsglied zwischen den beiden Hauptabtheilungen des Gehörbläschens bildet dann das von Hasse vorher als Schneckentheil beschriebene Tegmentum vasculosum. Dieses findet sich als Verbindung in der dem Foramen ovale zugekehrten Wandung über den unvollständigen Theilen der Scheidewände. Es ist in Fig. 7 mit g bezeichnet. Man muss jetzt noch einen Blick auf die Verhältnisse der Pars | cochlearis werfen, um damit die schematische Dar- stellung der complieirten Verhältnisse zu schliessen. Man muss sich dieselbe auch durch eine von der der Schädelhöhle zugekehrten Wand sich erhebende frontale Hervorragung, die in Fig. 9 und 10 mit k bezeichnet ist, und die ebenfalls eine unvoll- ständige Scheidewand repräsentirt, in zwei Räume .getheilt denken, von denen der eine h den Steinsack, b den Anfangstheil Bronn, Classen des Thier-Reichs. VI. 2. i > Fig. 10. un i TE als 1 I 2 Ye b Ni gt ER 322 5 Gehörapparate. der Schnecke repräsentirt. Die beiden noch hinzuzufügenden Schnecken- theile, die Pars basılarıs oder der Knorpelrahmen und die Lagena kann man sich dann in dem Theil der Wandung des Gehörbläschens und jener der Pars cochlearis gelagert denken, der gegen das Foramen ovale gekehrt zwischen Tegmentum vasculosum und dem unteren Theil der der inneren Schädelhöhle zugekehrten Wandung über den Anfangstheil der Schnecke sich erstreckt. Wir wollen zunächst mit der Darstellung des Baues der Pars vestibularis oder des Utriculus, ein Hohlraum, in den die Bogengänge und die Ampullen münden, anfangen. | | Das Gewebe, aus dem die Wandung des Utriculus besteht, gehört in die Classe der Bindesubstanzen und zeigt sich als homogenes Gewebe, in dem spärliche, spindelförmige Zellelemente von den mannigfaltigsten Formen und Grössen eingesprengt. An dem Theil der Wandung, welche der Schädelhöhle zugekehrt ist, ist das Gewebe etwas dicker, wie an den entgegengesetzten äusseren Parthien und setzt sich gegen das Lumen des Utriculus mit einem schmalen Basalsaume ab; der dieselbe Dieke wie in den Ampullen hat. Die Wand wird von einem einfachen, niedrigen Pflasterepithel bekleidet, welches dem aus den Bogengängen und Ampullen beschriebenen eng anschliesst. Mit Ausnahme des Recessus, einer leichten, ampullenartigen Erweiterung des Utrieulus dicht hinter der Ampullen- mündung, ist die Form des Epithels überall die gleiche. In dem Recessus utriculi befindet sich eine dunkle, rundliche Zeilanhäufung, die im leben- den Zustand eine leicht gelbliche Färbung darbietet, eine Macula acustica, von ganz demselben Aussehen als in dem Steinsack. Der an diese Macula herantretende kurze, dicke Nervenast (Taf. XXV, Fig. 18a) strahlt so wie dort in Bündel getheilt gegen dieselbe aus, und tritt in die Wandung ein, wo wir ihn alsbald weiter verfolgen werden. Die Wandung des Utrieulus verdickt sich allmählich in der Nähe des Recessus und mit der Veränderung in der Dicke der Wandung geht eine Veränderung im Epithel Hand in Hand. Das Pflasterepithel, welches an den übrigen Orten den Utriculus auskleidet, nimmt allmählich an Höhe zu und wird eylindrisch (Taf. XXV, Fig. 19). Das Epithel des Gehör- flecks selber lässt schon auf Flächenansichten zwei Zellformen erkennen, welche man auch im Steinsacke begegnet: grössere, dunkle, in der Mitte oft mit einem glänzenden Pünktchen versehen, umgeben von kleineren, rundlichen, deren Zahl sich nicht mit Sicherheit feststellen lässt. Wir haben es auch hier wieder mit von Zahnzellen umgebenen Stäbchenzellen, von derselben Form und Grösse, wie die, welche aus den Ampullen und dem Steinsack beschrieben, zu thun (Taf. XXV, Fig. 20). In dieses Epithel hinein begeben sich die Nervenfäserchen und hier ist es Hasse wieder geglückt, den Zusammenhang mit den Stäbchenzellen nachzuweisen. Nachdem der zur Macula gehende Nervenast in die knorpelige Wandung eingetreten in einzelne Bündelchen zerfallen ist, lösen diese sich in ihre einzelnen Fasern auf, die ohne Theilung und ohne Verbindung einzugehen bis nahe unter den Basalsaum verlaufen. Dicht unter dem Basalsaume. Amphibien. 323 biegen die Fasern bogenförmig sich um und durchsetzen dann einzeln den Basalsaum, um ins Nervenepithel zu treten. Hier nehmen sie zwischen den Zahnzellen oftmals einen längeren Verlauf, um dann erst aufzusteigen. und bilden auch hier wieder gleichsam einen intraepithelialen Plexus, theilen sich aber nieht und gehen auch keine Anastomosen ein, sondern begeben sich jede für sich an das untere Ende einer Stäbchenzelle.. Es glückt natürlich nur äusserst selten, den Zusammenhang zu constatiren, das Hineintreten der Nervenfasern ins Epithel lässt sich dagegen leicht nach- weisen, verhältnissmässig leicht auch der fadenartige Fortsatz der Stäbchen- zelle, der sich in seinem Aussehen in Nichts von dem der blassen Nerven- faser unterscheidet. Auf dem Nervenepithel ruht eine glashelle Membran, von welcher es zweifelhaft ist, ob dieselbe als eine einer Membrana tectoria ähnliche Bil- dung oder als eine Otolithenmasse aufzufassen ist. Was der Pars cochlearis, der zweiten Abtheilung des Gehörbläschens betrifft, so kann man an derselben eine äussere dem Foramen ovale und eine innere der Schädelhöhle zugekehrte Wandung unterscheiden, die schon in ihrem äusseren Aussehen Differenzen darbieten, ohne dass damit eine Scheidung an bestimmten Punkten durchzuführen wäre. Es findet ein ganz allmählicher Uebergang statt. Der äusseren Wand gehören, wie früher erwähnt, das Tegmentum vasculosum, die von Leydig zuerst ent- deckte Pars basilaris oder der Knorpelrahmen und die Lagena der Schnecken an, die alle als Verdiekungen derselben an bestimmten Stellen zu betrachten sind, während der übrige Theil der Wandung als äussere Decke des Steinsacks zu betrachten ist. Die innere Wand wird dann von der Macula acustica des Steinsacks eingenommen. Wenden wir uns jetzt zu der Beschreibung der einzelnen Theile der Schnecke und zuerst zu dem von Deiters entdeckten, von Hasse genauer beschriebenen Anfangstheil. Derselbe bildet eine ovale Schale, deren Längsdurehmesser von vorne nach hinten verläuft (Taf. XXV, Fig. 210 und 22). Ueber die Oeffnung derselben zieht sich eine Brücke von unten nach oben (Taf. XXV, Fig. 21» und 17«), in der der zu diesem Schnecken- theile gehende Nervenast eingeschlossen ist. Da diese Brücke nicht genau im kleinsten Durchmesser der ovalen Eingangsöffnung der Schale verläuft, so wird dieselbe in eine hintere kleinere, und in eine vordere grössere ‘ Abtheilung geschieden (Taf. XXV, Fig. 224%). Die Dieke der Wandungen ist durchaus nicht überall die gleiche, weder in der kleineren noch in der grösseren Abtheilung. Der Boden zeigt sich dünn und sehr durch- scheinend (Taf. XXV, Fig. 22d, Taf. XXVI, Fig. 1), nimmt dagegen unter der Brücke etwas an Dieke zu, um sich darauf in der kleineren Abtheilung zu verdünnen. Der Durchmesser der Wandung steht in einer gewissen Beziehung zur Ausbreitung der Nerven. Ueberall dort, und dies gilt für alle Theile des Gehörorgans der Batrachier, ‘wo Nerven sich ausbreiten, gewinnt dieselbe ihre grösste Dicke. R | 2 324 Gehörapparate. Was die Struetur der Schalenwand angeht, so besteht dieselbe auch hier wieder aus einer homogenen Masse mit eingestreuten, spindelförmigen Zellen, die sich gegen das freie Lumen der Schale mit einem Basalsaume von der früher angegebenen Dicke absetzt. Diesem Saume sitzt nun ein Epithel auf, das in drei verschiedenen Formen als Pflasterepithel, als eylindrische Zahnzellen und als Stäbchenzellen auftritt. Von der zweiten Form trennt Hasse dann noch die Zahnzellen der Papilla acustica. Als Papilla acustica bezeichnet er diejenige Stelle der Wandung der Schale, in der der Nervenast sich ausbreitet, und die von dem alsbald zu er- wähnenden Nervenepithel bekleidet ist. Zu diesen Zellformen kommt dann noch die Membrana tectoria. Das Pflasterepithel ist vollständig dasselbe wie im Utriculus. Niedrige, leicht granulirte Zellen, mit dem Kern im Grunde, unregelmässig polygonal, bekleiden den Boden, die untere Wand der Schale, und ziehen sich an der grösseren Abtheilung auch ein kleines Stück an der oberen Wand empor, um dann wegen der Papilla eine Unterbrechung zu erleiden. Die vom Boden an der oberen Wand emporsteigenden Pflasterzellen nehmen in der grösseren Abtheilung eine andere Form an. Wie in der Nähe der Macula acustica des Utriculus und des Steinsacks werden sie allmählich höher und man bekommt schöne, helle, glasklare, durchsichtige Cylinder- zellen. In der Umgebung der Papilla acustica trifft man Zahnzellen und innerhalb derselben Zahnzellen und Stäbchenzellen an, die alle drei den Cylinderzellen angehören. Die Zellgrenzen der Zahnzellen sind wegen Mangels einer Zellmembran undeutlich, während die Contouren der Stäbchen- zellen, die wahrscheinlich eine äusserst zarte Membran besitzen, schärfer sich abheben. Was die Nervenverhältnisse angeht, so begiebt sich der Nervenzweig des Nervus cochlearis, an der Unterfläche der Schale empor- steigend, an die Knorpelbrücke und durchsetzt dieselbe mit seinen doppelt- contourirten Fasern als ungetheilter Stamm. An der oberen Wand an- gekommen spaltet er sich alsbald in zwei Aeste, die als dunkle, allmäh- lich spitz auslaufende Streifen in der oberen Wandung sichtbar werden. Der für die grosse Abtheilung bestimmte Ast hat einen mehr gerade ge- streckten Verlauf und zerfällt alsbald in einzelne Bündel, während der für die kleine Abtheilung bestimmte bis gegen sein Ende hin als ein sich verschmälernder Zweig zu erkennen ist. Die letzten Nervenendigungen bilden einen intraepithelialen Plexus, um sich dann wahrscheinlich an das: untere Ende der Stäbchenzellen zu begeben. Eins der interessantesten - Gebilde in der Schnecke der Batrachier bildet die Membrana tectoria. Sie stellt eine glänzende, glashelle Membran dar, die in der ganzen Aus- dehnung der Papilla acustica deren Epithel unmittelbar aufliegt.. Die- selbe ist nicht allein auf die grössere Abtheilung des Anfangstheils be- schränkt, sondern reicht, so weit das Nervenepithel geht, auch in die kleinere Hälfte hinein und zwar läuft sie unter der Brücke weg. Es scheint dann ferner als ob unter der Brücke sowohl nach oben, innen, wie nach unten Aufsätze auf der Membran sich fänden, von denen der Amphibien. 325 eine dem Nervenepithel unter der Brücke, der andere den Zahnzellen an der Innenwand derselben aufsässe. Dies der Bau des so eigenthümlich gestalteten Organs des Anfangs- theils, der.ein integrirender Bestandtheil der inneren Wandung des ge- sammten Gehörbläschens ist und wir wollen uns jetzt zur Beschreibung derjenigen Theile wenden, die der äusseren Wand desselben angehören. Die äussere Wandung des Gehörbläschens, die zum Theil durch die äussere Wand des Utriculus gebildet wird und theilweise knorpelig er- “scheint, theilweise auch als äusserst zarte Membran und sich über den Anfangstheil der Schnecke und die Macula acustica des Steinsacks hin- überschlägt, zeigt, wie erwähnt, an bestimmten Stellen knorpelartige Verdiekungen, die eine bestimmte Form besitzen und auf diese müssen wir jetzt etwas näher eingehen. Zuerst das Zegmentum vasculosum (Taf. XXV, Fig. 6b). Die knorpelartige Wand des Zegmentum vasculosum zeigt histologisch keine Differenzen von den verdickten Stellen an anderen Orten des Gehörbläschens. Der Basalsaum fehlt auch hier nicht, und diesem sitzt ein gelblich gefärbtes Epithel auf, bestehend aus einzelnen unregelmässig polygonalen, ziemlich hohen Pflasterzellen (Taf. XXVI, Fig. 2a 3), deren Zellgrenzen nur schwer zu erkennen sind. Im Grunde besitzen sie einen grossen, meistens rundlichen, dunkel granulirten Kern mit kleinen Kernkörperchen. Das Protoplasma der Zellen ist leicht körnig getrübt. Am besten lassen sich die Zellen mit denen der gelben Pigment- flecke aus den Ampullen des Frosches vergleichen. Die Pars basilarıs Hasse, (Knorpelrahmen Deiters), ebenfalls der äusseren Wandung des Gehörbläschens angehörend, ist nach unten und hinten gewandt und liegt am Uebergang der äusseren in die innere Wand, dieht unterhalb und an der frontalen Ampulle, ausgezeichnet durch den Pigmentreichthum des seine Aussenfläche bedeckenden Periostes und da- durch, dass durch seine Masse in das Innere eine rundliche Oeffnung zu - führen scheint, die schon dem blossen Auge bei aufmerksamer Betrachtung nieht entgehen wird. Die Pars basilaris bildet ebenfalls nur eine Ver- diekung der Wand des Gehörbläschens und wird auf der Aussenfläche desselben sichtbar. Lag der Anfangstheil der Schnecke an der inneren Wand, so befindet sich dieser Theil demselben gerade gegenüber, an der äusseren und unteren Wand, mit demselben durch eine zarte Membran, ‘welche die Fortsetzung der unteren Wand des Anfangstheils der Schnecke darstellt, in Verbindung. Eine leichte Einschnürung, in der reichliche Bindegewebszellen zur Verbindung mit dem an dieser Stelle reichlich mit Pigmentzellen versehenen Periost sich finden, kennzeichnet schon äusser- lich die Grenze zwischen Tegmentum und Pars basilarıs, die bei der Betrachtung von der Innenfläche noch dadurch sich deutlicher markirt, dass sich zwischen beiden eine unvollständige Scheidewand, eine Firste erhebt (Taf. XXVI, Fig. 4h, Taf. XXVI, Fig. 5) die sich besonders auf Längsschnitten deutlich darstellt und die man als Theil der Wand dem Knorpelrahmen zuzählen kann. Eine ähnliche Erhebung die als die ent- u). + „5, 0 FL De > nn >. Ad 2 h; 326 | Gehörapparate. gegengesetzte Wand des Basilartheils anzusehen ist, bildet die Grenze zwischen diesem und dem folgenden Theile, zeigt sich jedoch breiter, wie die erstere. So kann man aus einem Schneckentheil in den anderen kommen. Das bei oberflächlicher Betrachtung klar zu Tage tretende und die Pars basilaris charakterisirende Loch ist von einer äusserst zarten Membran, der Membrana basılarıs, ausgefüllt. Sie ist straff an der Peripherie der Lücke der Knorpelwandung ausgespannt, zerreist leicht, lässt sich jedoch bei einiger Vorsicht im re leicht zu Gesicht bringen. i Die Membrana basılarıs ist vollkommen structurlos io etwa auf- tretende Streifen rühren von einer Faltung in der Membran her. Der Aussenfläche der Membran haften keine Gebilde irgend welcher Aıt an, dagegen ist die Innenfläche mit einer Zellbekleidung versehen. Die Innenfläche des Knorpelrahmens ist bis auf den Theil, der in den Bereich der Nervenausbreitung fällt, mit einem einfachen Pflaster- epithelium bekleidet, welches sich noch über die Vorsprünge, einerseits zwischen Rahmen und Tegmentum vasculosum, andererseits zwischen Pars basilarıs und Lagen, erstreckt. Der Uebergang in die etwas anders ge- arteten Zellen des Tegments ist ein allmählicher, indem die Pflasterzellen etwas an Höhe zunehmen und in ihrem Protoplasma immer ‚mehr granulirt erscheinen. Dort wo der Nerv die Knorpelwandung dursetzt, ändert das be- kleidende Epithel seinen Charakter. Es wird höher, so dass wir auch hier von einer Papilla acustica sprechen können. Auch kier kann man drei Zellformen unterscheiden, Zahnzellen aus der Umgebung: der Papilla, und Zahn- und Stäbchenzellen der Papilla selbst. Die Form der Papilla ist die eines Vollmondes, welcher mit der Concavität gegen die Membrana basılaris sieht und seine Convexität gegen den Anfangstheil der Schnecke wendet. Wie an den übrigen Stellen des Gehörbläschens, an denen Nerven ihre Verbreitung finden, verliert auch hier das Pflasterepithel seinen Charakter. Es wird höher und höher und schliesslich hat man mit einem ausgeprägten hohen Cylinderepithel, den Zahnzellen aus der Umgebung der Papille zu thun. Dieses Cylinderepithel wird alsbald von den Zellen der Papilla abgelöst, die in derselben Anordnung, wie in den Ampullen, den Maculae acusticae und dem Anfangstheil der Schnecke, auftreten. Es scheint als seien die Zellen, Stäbchen- und Zahnzellen, hier gedrungener wie an anderen Orten. Jeder einzelne Theil tritt aber klar hervor, an der Stäbchenzelle der Basalsaum mit dem Härchen, der bauchigen Auf- treibung in der Gegend des Kerns, an den Zahnzellen die entsprechende Einschnürung. Der zum Nervenepithel gehende Ast, der aus dem Nervus cochlearis kommt, durchbohrt ausserordentlich schräge, anfangs ungetheilt, den Theil der Knorpelwandung, der dem Anfangstheil der Schnecke am nächsten liegt, und zerfällt darauf in mehrere dicht neben einander liegende Bündel, die dann nicht weit vom Basalsaume entfernt in einzelne Fasern zerfallen. Amphibien. 327 Auch hier sind die einzelnen Fasern bis dicht unter der Basalmembran . doppelt contourirt, verlieren dann ihren doppelten Contour, durchbohren senkrecht oder schräge den Saum als blosse Fasern und treten dann ins Epithel. Wie sie dort enden, hat Hasse nicht gesehen, zweifelt jedoch nicht, dass auch hier ein Zusammenhang der isolirten ungetheilten Fasern mit den Stäbchenzellen stattfindet. Auf dem Epithel der Papilla acustica und den umgebenden Zahnzellen ruht eine Membran, die nach Deiters im Zusammenhang mit der des Anfangstheils der Schnecke steht, was jedoch von Hasse geläugnet wird. Diese Membran, welche Hasse die Membrana tectoria des Basilartheils nennt, liegt dem Epithel desselben sehr locker auf und besitzt eine halb- mond- oder nagelförmige Gestalt, entsprechend der Form der Papille. Dieselbe bildet eine vollkommen durchsichtige, resistente Membran von homogenem Gefüge, ohne in ihrem Innern eingeschlossene Otolithen. Dort, wo die Membran oberhalb der Zellen der Papille liegt, sieht man in ihre Substanz Canäle gegraben, in die die Haare der Stäbchenzellen hineinragen. Sie dringen mehr oder minder schräg in die Membran, ent- sprechend der Stellung des Haares und der Lage der Stäbchenzellen, zu denen sie gehören (Taf. XXVI, Fig. 6c). Diese Kanäle umfassen wie weite Säcke die Härchen und ruhen mit den Rändern der Eingangsöffnung dem Basalsaum auf. Die Ränder, die die einzelnen Gruben von einander trennen, sind relativ dünn und markiren sich auf der Oberfläche der Membran, als durchscheinende, lichte, schmale Streifen. Das blind ge- schlossene Ende der Gruben sieht man auch wegen ihres schrägen Ver- laufs auf der Oberfläche durchschimmern. Wir haben endlich noch der letzten Abtheilung der Schnecke, der Lagena, zu gedenken. Es ist dieser Theil ausserordentlich viel selbst- ständiger, als alle übrige Schneckenpartien, und das rührt von den tiefen Einschnürungen her, die sich zwischen diesem und den benachbarten Theilen finden, so dass man die Lagena förmlich als eine kugelige Aus- buchtung der Wand des allgemeinen Gehörbläschens mit einigermaassen engem Hals, welcher die Communication des inneren Lumens mit dem des Gehörbläschens vermittelt, ansehen kann. Bei der Betrachtung der inneren Wand erkennt man die Lagena als einen rundlichen Körper, zu dem ein fächerförmig sich verbreitender Nerv geht. Auch dieser Theil ist durch eine starke Anhäufung von Pigmentzellen im Periost ausgezeichnet. Die Wand der Lagena besteht aus knorpelhartem Bindegewebe mit homogener, glänzender Intercellularsubstanz, in welcher man sternförmige Zellelemente, mit kleinem Zellkörper und langen Ausläufern unterscheiden kann. Diese Zellen sind nie pigmentirt. Der Nerv tritt als ungetheilter Zweig an die Innenfläche der Lagena, durchsetzt hier die Knorpelsubstanz und strablt pinselförmig aus, um unter den Basalsaum einen reichen Plexus ‘- zu bilden. In der Nähe des Basalsaumes angelangt, verlieren die dunklen Fasern ihr dunkeleontourirtes Aussehen, spitzen sich zu einer blassen Faser zu, die nun senkrecht oder schräge dem Basalsaum zuläuft und in ve Ku EN, 4 2 aneı 7 = ER = PL 328 | Gehörapparate. ihn durchbohrt, häufig auch noch dicht unter diesem sich faltenförmig. umbiegt, horizontal eine Strecke weit verläuft, um dann wieder aufsteigend hindurchzutreten. Ehe Mit Ausnahme der Stelle der Wandung, an der der Nerv seine Aus- breitung findet, ist das Epithel eim einfaches Pflasterepithel, nur dort wo der Nerv sich ausbreitet, trifft man ein Cylinderepithel an, welches ab- wechselnd Stäbehen- und Zahnzellen mit denselben charakteristischen Theilen zeigt, wie in den Ampullen, dem Utrieulus, dem Steinsack, dem Anfangstheil der Schnecke und der Pars basilaris. Dem Nervenepithel ruht auch hier eine durchsichtige, homogene Membran auf, welche auf dem Querschnitt leicht gestreift ist als der Ausdruck blind geschlossener Canäle, in die die Härchen der Stäbchen- zellen hineinragen (Taf. XXVI, Fig. 7). Da diese kürzer sind und mehr einen geraden, parallelen Verlauf haben, so ist die Membran auch mehr parallel gestreift. Was wir von dem Gehörapparat der Urodelen wissen, verdanken wir auch hier wieder den trefflichen Untersuchungen von C. Hasse, be- sonders den, welche er am Gehörapparat des Axolotl angestellt hat. Der Gehörapparat des Axolotl bietet zunächst in so fern ein beson- deres Interesse, als wir hier zum ersten Male in sehr einfacher Form einen Schallzuleitungsapparat auftreten sehen, von dem es Hasse jedoch einigermaassen zweifelhaft, ob derselbe wirklich als solcher eine so her- vorragende Rolle spielt, wie das ja bei allen höheren Thierklassen der Fall, und ob nicht vielmehr die Schallzuleitung wesentlich durch Hülfe der Schädelknochen zu Stande kommt. Immerhin begründet diese Bildung, abgesehen von den Besonderheiten des Gehörbläschens selber und deren Kapsel, eine höhere Stufe der Entwickelung gegenüber sämmtlichen Fischen, eine Entwickelung, die Hand in Hand geht mit der Reduetion des Kiemenapparates. Die Gehörkapsel, das knöcherne Labyrinth, zwischen der Durchtrittsstelle des N. vagus und trigeminus an der Seitenwand des Schädels gelegen, ist wie bei den Fischen, nach aussen hinten, von dem Kiemenapparate und nach aussen von dem Kieferstützapparate, dem palato- quadratum überlagert. Betrachten wir erst die Gehörknöchelchen. Die Columella, das einzige Gehörknöchelchen, was wir auch bei den Urodelen finden, besteht auch hier wie bei den Fröschen aus drei Theilen, aus einer pars externa, media und interna, welche letztere das foramen vestibulare s. ovale deckt. Die pars externa, die bei den Fröschen knorpelig und, mit dem Trommelfelle in Verbindung, hakenförmig abwärts gebogen verlief, bildet hier ein breites, von vorne nach hinten abgeplattetes Band. Dieses aus Bindegewebsmasse bestehende Band entspringt sichelartig ab- wärts gekrümmt am Palato-quadratknorpel, verläuft nach innen und heftet sich an die pars media. Diese entspricht der pars media ossea der Frosch- columella und stellt einen kleinen Conus dar, dessen abgestumpfte Spitze sich mit dem äusseren Theile verbindet und dessen breite Basis mit der Amphibien. 329: inneren zusammenhängt. Diese, welche dem inneren knorpeligen Theile bei den Fröschen entspricht, ist ein kleines knorpeliges Scheibcehen, dessen Cireumferenz mittelst Bandmasse im Umfange des Foramen ovale s. vestibulare eingelassen ist, und das seine Aushöhlung dem Binnenraume der Gehörkapsel zukehrt, mit seiner Convexität dagegen 'zur Anheftung des Knochenstäbchens dient. Bei Siredon ist die Columella an einem kleinen Vorsprunge an der Hinter-, Innenseite des Palato-guadrat-Knorpels in der Höhe des mit der Schädelbasis verbundenen Theiles desselben angeheftet und verläuft in einem zwischen Kiefersuspensorium und Aussenfläche der Labyrinthkapsel gelegenen Raum, nach innen, hinten und ein wenig nach unten zum unteren Theile der äusseren Wand, wo dieselbe, wie schon angegeben in das Foramen ovale s. vestibulare eingefügt ist. Dieser Raum kommt dadurch zu Stande, dass das Palato-gquadratum nicht überall der Aussenwand der Gehörkapsel adhärirt, sondern nur oben und vorne, dagegen unten mittelst des Squamosum und des Pterygoideum, oder wenigstens der Knorpelmasse die -bei den höheren Perennibranchiaten zu einem Theile des Pferygoideum wird. Ausserdem wird das Kiefersuspensorium, speciell das Sgquamosum bei diesen Thieren von der äusseren Labyrinthwand durch einen ähn- lichen, wie bei den Batrachiern auftretenden, horizontal nach aussen er- streckenden processus squamosus, tegmen tympanı, abgedrängt, der an dem vorderen Theile der oberen Kante der Aussenfläche seinen Ursprung nimmt und der, wie bei anderen Thieren, als Wiederlager der das Laby- rinth deekenden Platte des Squamosum dient. In diesem Raum nun, der sich nach unten von dem processus squamosum und dem 05 sguamosum, nach hinten von dem pterygordeum, nach aussen von der äusseren Wand der Gehörkapsel, nach innen von der cartilago palato-quadrata und dem darauf gelagerten unteren Theile des Squamosum befindet und der am knöchernen Schädel nach vorne hin zwischen dem processus squamosus und dem Theile des palato-guadratum, der sich mit der Schädelbasis, dem Primordialeranium verbindet, gegen die orbita, nach hinten hin gegen die Kiemen und nach unten gegen den Schlund offen steht und der am Dache, dem processus sguamosus und dem darauf gelagerten, horizontalen Theile des Squamosum, der sich über die ganze Breite des oberen Theiles der Aussenfläche des Gehäuses ausdehnt, breiter erscheint, befindet sich nun die Columella. Nach oben hin ist die Columella durch den oberen Theil des Raumes von dem processus squamosus und dem Kiefersuspensorium getrennt, nach vorne auf die gleiche Weise von dem Schädelbasistheile der cartilago palato-quadrata, der bei den höheren Amphibien zum ausgebildeten »tery- goideum wird, und zwar dadurch getrennt, dass der hintere Rand des Knorpels ausgeschnitten erscheint. So findet man dann, wenn man noch hinzufügt, dass hinter der Columella der M. digastricus mazxillae und. der Kiemenapparat befindlich und dass die Unterfläche derselben sowohl, wie der cartilago palato-quadrata und der Schädelbasis glatt von der Schleim- 330 - Gehörapparate. haut des Rachens überzogen wird, dass der Raum zwischen Suspensorium und Labyrinthaussenfläche selbst dort, wo er am Schädel vorhanden zu sein scheint, nach unten durch die Rachenschleimhaut, nach vorne durch die von dem Kiefersuspensorium, nach hinten durch die hinter demselben gelegenen Muskeln und den Kiemenapparat in Leben vollkommen abge- schlossen ist. Ausserdem ist derselbe aber unten durch die Columella. und dem zwischen ihr und dem Pterygoidalknorpel liegender Nerven und Gefässen mit dem umgebenden Bindegewebe ausgefüllt. Es fragt sich nun, wie ist es zu erklären, dass das äussere Ende der Columella bei den Fröschen sich mit dem Integumente verbindet und dass dieselbe aus ihrer Verbindung mit dem Quadratum gelöst wird. Nach Hasse berubt dies wahrscheinlich wohl darauf, dass bei den Fröschen derjenige Theil des Palato-quadratum, welcher der Columella zur Anhef- tung dient, nicht, wie bei den Perennibranchiaten, von Muskeln überlagert ist, sondern unmittelbar unter die Haut zu liegen kommt, so dass eine _ Verbindung der beiden ganz naturgemäss, und vielleicht beruht darauf mit die Differenzirung einer Membrana tympani. Den Hauptgrund der Lösung der Verbindung der Columella mit dem quadratum bei den Frö- schen sieht Hasse jedoch darin, dass der Theil des Quadratbeins, der dem homolog, welcher bei den Perennibranchiaten zur Anheftung des Schallzuleitungsapparates dient, sich weniger von vorne nach hinten in die Breite entwickelt, vielmehr von hinten nach vorne redueirt erscheint. Vor das wir zu der Beschreibung des häutigen Labyrinth übergehen, wollen wif erst noch einen Augenblick bei der Beantwortung der Frage stehen bleiben, wie man sich die erste Bildung einer Paukenhöhle zu denken hat, welches bei vergleichend-anatomischer Betrachtung der bei den Perennibranchiaten, Salamandrinen und Batrachiern vorkommenden Verhältnisse nach Hasse nicht schwer gelingt. Bei Siredon befindet sich zwischen der Columella, einem Theil des zweiten Kiemenbogens nach hinten von dem Schädelbasistheile des palato- quadratum, dem Pterygoidalknorpel, einem Theil des ersten Kiemenbogens, entsprechend dem spatium primum arcuum, eine Abtheilung des Raumes zwischen der Aussenfläche der Gehörkapsel und dem Kiefersuspensorium, welche nach Hasse wenn auch geringfügiger, bei Siren ebenfalls auftritt, bei Proteus dagegen gänzlich vermisst wird. In diesem Raum befindet sich bei Siredon ausser dem N. facialis, eine ausfüllende Bindegewebs- masse und dieselbe ist nach unten hin glatt durch die über die Unter- fläche der Columella und des Pterygoidalknorpels wegziehende Rachen- schleimhaut überspannt. | | Dieses gerade bei Siredon so schön ausgeprägte Cavum, das beim Proteus wegen der starken Entwickelung des Pterygoideum nach hinten fehlt, ist, als dem Zwischenraume zwischen ersten und zweiten Kiemen- bogen entsprechend von ungemeiner Wichtigkeit. Wie wir bereits gesehen haben, beruht die Lösung der Columella vom Kiefersuspensorium wohl wesentlich auf der Reduction der Anheftungsstelle am Quadratum nach Amphibien. 331 vorne, wodurch bei gleichgerichteter Columella der Abstand zwischen dieser und dem Quadratbeine bei den Fröschen grösser wird. Das ist nun aber nicht bloss mit diesem Knochen des Kiefersuspensorium der Fall, ' sondern auch mit dem Pierygoideum, das namentlich in dem Theile, wel- cher sich an das Parasphenoideum anschliesst, bei den Fröschen viel weniger in die Breite entwickelt ist, wie z. B. bei Siredon. Dadurch muss die gleiche Richtung der Columella, die in der That bei beiden Thieren vorhanden, vorausgesetzt, der Abstand namentlich des mittleren, dünneren Theils des Gehörknöchelchens von dem hinteren Rande des Pterygoideum bei den Fröschen relativ beträchtlicher werden als bei Siredon. ' Da nun in diesem Raume, der nach unten von der Rachenschleimhaut abgeschlossen gedacht werden muss, irgend welche Theile sich finden müssen und man bei Siredon an dieser Stelle keine Muskeln findet, die dureh ihr Grösserwerden bei den Fröschen die Ausfüllung übernehmen könnten, so ist nichts natürlicher, als dass die obturirende Rachenschleim- haut dieses Geschäft übernimmt, und diese stülpt sich denn auch in der That hinter dem Pierygoideum und vor dem mittleren Theile der Columella, also entsprechend dem Raume zwischen den oberen Theilen der beiden ersten Kiemenbogen gegen den äusseren Theil des Gehörknöchelchens und somit in den Raum zwischen diesem und dem Quadratum lateralwärts gegen das Trommelfell und bekleidet dasselbe auf seiner Innenfläche. So haben wir denn eine Paukenhöhle, wie bei den Fröschen geschildert worden ist, und mit der weiten Mündung derselben in die Rachenhöhle hinter dem Pierygoideum die erste Andeutung einer Tuba Eustachit. Das häutige Labyrinth des Siredon sowohl, wie der Salamandrinen verknüpft nach den Untersuchungen von Hasse auf die schönste Weise das recht einfache Gehörorgan der Fische mit dem recht ceomplieirten der Frösche. Alle Grundbestandtheile, die wir bei den Fröschen haben kennen gelernt, sind hier in derselben Grundanordnung vorhanden und wir können demnach die drei Ampullen, zwei vordere und eine hintere, mit ihren Bogengängen, den wtriculus mit dem recessus und der. macula, die dahinter und unterhalb gelegene macula sacculi und diesen selbst und wiederum die dahinter gelegene Schnecke nachweisen, sacculus und Schnecke aber wieder in ganz besonderen Formen. Sämmtliche Theile wie sacculus, Schnecke, utriculus und Commissur der Bogengänge liegen excentrisch an der Innenwand, so dass zwischen ihnen und dem Foramen ovale, wie bei den Fröschen und den übrigen höheren Wirbelthieren, ein grosses cavum perilymphaticum zu Stande kommt, das sich, wenn auch in sehr geringer Ausdehnung auf die concave Seite der Bogengänge fortpflanzt. Das Freilegen der von dem Gehäuse umschlossenen Theile gelingt bei wenigen Thieren leichter, als bei Siredon und den Salamandrinen, schon aus dem einfachen Grunde, weil der Binnenraum ja im Wesentlichen eine einzige grosse Höhle repräsentirt, die mit weiten Mündungen in die kleinen Nebenräume übergeht. Nachdem man die das Labyrinth von oben N R es 332 Gehörapparate. her deckenden Muskeln und die horizontale Platte des Syquamosum ent- fernt und das Dach des Binnenraumes, was leicht gelingt, abgetragen, liegen die Weichtheile schon in der grössten Ausdehnung vor uns und es bedarf nur eines geringfügigen, weiteren Abtragens der Wände, um sie aus der Kapsel herauszuheben. Hat man die obere Wand des Gehäuses und die Theile in der Um- gebung des foramen ovale abgetragen, so sieht man jedoch die Bestand- . theile des häutigen Labyrinthes nicht isolirt vor sich, sondern dieselben schimmern nur theilweise durch eine sie umhüllende Membran und zwar gelingt es bei der Betrachtung von oben und aussen die Bogengänge und weniger deutlich die zugehörigen Ampullen und das obere Ende der Commissur, in das die beiden verticalen Bogengänge münden, zu sehen. Ausserdem schimmert im Umfange der Bogengänge aus der Tiefe eine kreideweisse Otolithenmasse durch (Taf. XXVII, Fig. 1). Nur damn, wenn man die an der Innenwand des Gehäuses gelagerten Theile freilegt, bemerkt man deutlich (Taf. XXVIL, Fig. 1) die beiden vertikalen Bogen- gänge, die Commissur sammt dem Ende des horizontalen Ganges, die Röhre der hinteren frontalen Ampulle, den ufriculus, und unten den Sack mit einem kleinen Anhang hinter der Schnecke. Was aber am über- raschendsten bei diesen Thieren sowohl, wie bei den Salamandrinen er- scheint (Taf. XXVII, Fig. 1g f), man sieht hinten, zwischen dem Ende des horizontalen und der Verbindungsröhre der hinteren, alleinstehenden Ampulle einen vierten Bogengang. Es ist der ductus s. camalıs peri- Iymphatieus, oder der aquaeductus cochleae, der sich bei diesen Thieren ganz eigenthümlich verhält. Diese Umhüllungsmembran, die sämmtliche Theile des häutigen Gehörorganes umschliesst, und denselben mehr oder minder dicht angelagert ist, ist überall der Innenwand der Kapsel und somit deren Periost angelagert und lässt sich ohne jegliche Schwierigkeit im Zusammenhange darstellen. Sie wird natürlich dort, wo sich die häutigen Theile des Labyrinthes der Wand der Kapsel inniger anschmiegen, also namentlich an der convexen Seite der Bogengänge und an der Innenwand denselben dicht angelagert sein, dagegen nach aussen hin, gegen das foramen ovale, mehr oder minder weit abstehen. Da nun ferner die Bogengänge, wie bereits erwähnt, nur in ihrem Beginne und auf sehr kurze Strecken knöchern umschlossen sind, und im Uebrigen, unter der Decke des Binnenraumes frei liegen, so wird sich die periostale Umhüllung, die sich ja an den Knochen hält, als ein freies Segel gleich- sam über dem Zwischenraum zwischen den Bogengängen ausgespannt. Diese ziemlich feste, mit reichlichen, sternförmigen Pigmentzellen versehene, bindegewebige, periostale Membran, die wir in derselben Weise bei den Salamandrinen antreffen, umschliesst das Cavum perilymphaticum, das nur einen einzigen grossen Raum bildet, der im Bereiche des Foramen ovale, nach aussen vom Sacculus am ausgedehntesten erscheint und sich ohne Unterbrechungen über die concave Seite der Bogengänge, der Aussen- seite der Commissur und des Utriculus erstreckt, und von einem klaren u Ze a en En Amphibien, | ‚333 .liquor perilymphaticus erfüllt ist. Wo diese periostale Hülle den Theilen des häutigen Gehörorganes dicht anliegt, da sieht man eine festere Ver- bindung zu Stande kommen, die namentlich an der convexen Seite der Bogengänge und an dem oberen Ende der Commissur ausserordentlich stark erscheint, so dass es hier nur äusserst schwer gelingt, die Theile von der Umhüllungsmembran zu befreien. Das interessanteste ist nun, dass in diesem von dem Perioste abgeschlossenen Raum, eine Röhre mit ihren Oeffnungen hineintaucht (Taf. XXVI, Fig. 2d), die zwischen der allein- stehenden Ampulle und der daran gelegenen Krümmung des horizontalen Ganges ihren Anfang nimmt, das Aussehen eines Bogenganges besitzt und hinter dem sacculus, zwischen ihm und dem Ende des horizontalen Ganges weg verlaufend sich auf die Innenwand desselben schlägt (Taf. XXVII, Fig. le) und oberhalb der Schnecke in die Schädelhöhle tritt. Entfernt man nun diese periostale Umhüllungsmembran, so kommen die einzelnen Theile des Gehörorganes in ihren gegenseitigen Lagerüngs- verhältnissen und ihren Formen zu Gesicht und man hat da zunächst den Bogenapparat, die Commissur, den utriceulus, den Sacculus und dann die Schnecke zu betrachten. Man findet auch bei diesen Thieren die be kannten drei Ampullen in derselben Lagerungsweise, wie bei den Fröschen. _ Die sagittale kehrt ihr Dach nach hinten oben, die frontale hintere sieht mit ihrem Dache nach innen oben und vorne, die horizontale mit ihrem Dache nach innen und hinten. Die in den verticalen Ampullen durch- schimmernden cristae acusticae ziehen sich symmetrisch etwas an den Seitenwänden empor und erheben sich aus dem sulcus transversus, in den die Nerven, in zwei Bündelchen getrennt, hineintreten. Das Dach der Ampulle zeigt in der Mitte den Dachstreifen. Die crist« der horizontalen Ampulle schimmert mehr an der oberen Seitenwand durch und liegt so- mit asymmetrisch zur Mittellinie des Bodens, wie auch der swulceus trans- versus, in den der ungetheilte Nervenast tritt. Ueber das Dach aller drei Ampullen schlagen sich dann die Bogengänge, der sagittale, frontale und horizontale, von denen letzterer der grösste, der zweite der kleinste. Alle liegen auch bei Siredon nicht in den entsprechenden: Ebenen. Der sagittale, sehr flache Bogengang geht von vorne aussen unten nach hinten innen oben, der kürzere, stärker gekrümmte, frontale, von unten aussen und hinten nach oben vorne und innen. Das Ende des frontalen liegt etwas höher, wie das des sagittalen. Der horizontale Gang geht, schwach Sförmig gekrümmt, nach aussen unten und hinten und biegt dann oberhalb des Daches der hinteren Ampulle, oberhalb des Beginnes des canalıs perilymphaticus nach innen und vorne, um mit einer ampullen- förmigen Erweiterung (Taf. XXVII, Fig. 2c) rechtwinckelig von aussen her in die Commissur zu münden. Auf der concaven Seite der Bogen- gänge sieht man den weissen Streifen der raphe ziehen und von innen her durchschimmern, der sich dann über das Dach der Ampullen fortzieht. Die verticalen Bogengänge treten (Taf. XXVII, Fig. 1 und 2a, b) zu einer an der Innenwand des Gehäuses gelagerten, kurzen, röhrenförmigen 2 >, Wi Er Pa et ER E 5 ER TE 334 Gehörapparate. Commissur zusammen, die wegen der Kürze des frontalen, hinteren Bogen- sanges mehr am hinteren Theile der Innenwand der Gehörkapsel gelagert ist, und erscheint ein wenig nach vorne abwärts geneigt und nimmt vorne, gleich unterhalb der verticalen Bogengänge das erweiterte Ende des horizontalen auf. Unter und hinter dieser Einmündung sieht man dann die Commissur mit der nach vorne und innen aufwärts gebogenen, weiten Verbindungsröhre, die die hintere Ampulle auch bei diesen Thieren mit dem wtriculus hat (Taf. XXVI, Fig. 1d), zusammenstossen. Die vor- deren Ampullen münden zusammen in den mehr horizontal, nur wenig nach innen hinten und aufwärts verlaufenden (Taf. XXVI, Fig. 1% und 2h) eylindrischen wtriculus, der dieselbe Weite, wie die Verbindungsröhre der frontalen Ampulle besitzt, und nach vorne unten von der Einmündung, des horizontalen Ganges mit der Commissur zusammentrifft. Unterhalb und medianwärts von den zwei zusammenliegenden, vorderen Ampullen zeigt er namentlich nach unten aussen hin eine ampulläre Erweiterung, den recessus utrieuli, an dessen convexe, äussere und untere Seite ‘der Nerv breit, fächerartig ausstrahlend tritt, um dann zu den Ampullen weiter zu verlaufen. Dieser Boden des recessus ist verdickt und durch denselben und durch die Hälfte der Seitenwände schimmert die macula mit der _ kleinen, rundlichen Otolithenmasse. Im Uebrigen ist die Wand des utriculus zart. Unter dem abwärts convexen Boden des utriculus und der Ver- bindungsröhre der hinteren, frontalen Ampulle dehnt sich dann der grösste Theil des häutigen Gehörorganes (Taf. XXVII, Fig. 1 und 29) mit der den Binnenraum nahezu ganz ausfüllenden Otolithenmasse aus, der von dem foramen ovale durch den untersten Theil des Cavum perilymphaticum getrennt wird. Derselbe zeigt eine ungemein zarte Aussenwand, die sehr leicht zerreist und nur innerhalb der Commissur mit der Vorderwand des Utriculus zusammenhängt und eine derbere Innenwand (Taf. XXVI, Fig. 1 und 2g) an der sich der Nerv fächerartig ausbreitet. Dieser hängt hauptsächlich unterhalb der Commissur mit der Innenwand des Utriculus zusammen. Im Uebrigen ist der Sack vollkommen von den oberhalb ge- lagerten Theilen getrennt, und liegt denselben nur an. Die Otolithenmasse lässt sich sehr leicht im Zusammenhange heraus- lösen, ist aber nicht ein Otolith, sondern ein Otolithenbrei, der durch eine Otolithensackmembran zusammengehalten wird und bis auf einen schmalen, mit Flüssigkeit erfüllten, an der Vorder- und Hinterwand des Sackes befindlichen Raum denselben ganz ausfüllt. Nach Wegnahme derselben kommt an dem unteren Theile der Innenwand (Taf. XXVI, Fig. 2g) eine längliche macula, die ein wenig nach vorne hin zugespitzt ist, zum Vorschein. Gleichzeitig aber sieht man dann eine Anzahl von Oeffnungen im Sack. Unter der Commissur ein wenig mehr nach vorn gegen die Unterseite des hinteren Endes des wutriculus gewandt, sieht man einen länglichen, nach aussen abwärts sehenden, von hinten oben nach unten vorne gestellten Schlitz (Taf. XXVIL, Fig. 2!), der von derselben Amphibien. 335 Form, wie bei den Batrachiern, die Verbindung zwischen sacculus und Schnecke vermittelt und an dessen äusserer, vorderer Wand die Aussen- wand des Sackes ihren Ursprung hat, und dessen Innenwand in die Innenwand desselben übergeht. An der vorderen Spitze des Schlitzes findet sich dann noch eine, nach aussen sehende, rundliche feine Oeffnung (Taf. XXVII, Fig. 2), die apertura aquaeductus vestibuli, die in eine eylindrische, zarte Röhre, die Vorhofswasserleitung führt, welche an dem unteren Rande des Endes des utriculus ein wenig bogenförmig nach vorne aufwärts gekrümmt, an der Vorderwand der Commissur bis unter das Ende des vorderen sagittalen Bogenganges an der Innenwand des Ge- häuses verläuft, um dann in die Schädelhöhle zu treten. Unter der Mitte und der hinteren Spitze der Spalte (Taf. XXVIL, Fig. 2%) findet sich an der Sackwand sowohl von aussen als von innen deutlich sichtbar eine halbkugelige Ausbuchtung, die oberhalb des aquaeductus cochleae erscheint. Zu dieser, dem Schneckenanfange sieht man einen feinen Nervenfaden, der von der Schneckenwasserleitung bedeckt ist, verlaufen, der aus dem Zweige, der sich zur hinteren Ampulle begiebt, seinen Ursprung nimmt und sich zur Hinterwand des Anfangstheiles begiebt, die etwas verdickt erscheint und innen eine kleine macula trägt, welche von einer gering- fügigen Otolithenmasse überlagert ist. Dieser Anfangstheil der Schnecke ist also nur eine Ausbuchtung der Sackinnenwand. Am hinteren Sack- ende, unterhalb des ductus perilymphaticus, aber nur bei der Betrachtung der Sackinnenwand hinter der macula sacculi in voller Ausdehnung sicht- bar (Taf. XXVII, Fig. 1 und 2f), findet sich dann noch eine halbkugelige Ausbuchtung, zu der ein stärkerer Nervenfaden, der von den Nerven des _ Sackes getrennt ist, und zwar an die Innenwand verläuft. Dies ist die eigentliche Schnecke, der Lagenatheil derselben, die dem Sacke gegen- über selbstständiger erscheint, wie der Anfangstheil und ein wenig- ab- wärts überhängt, so dass derselbe unten gleichsam abgeschnürt ist. Die Oeffnung gegen den Binnenraum des Sacculus (Taf. XXVII, Fig. 2f) ist rundlich. In dieser flaschenförmigen Ausbuchtung befindet sich dann an der Innenwand eine rundliche macula acustica und eine ebenfalls rund- liche Otolithenmasse. Geruchsorgan, Literatur. (242) C. Eckhard. Beiträge zur Anatomie und Physiol., Heft 1, p. 77. 1855. (243) A. Ecker. Bericht über die Verhandl. der Gesellschaft für Beförd. der Naturw. zu Freiburg. 1855. p. 199. Zeitschrift f. wiss. Zool. Bd. 8, S. 303. (244) M. Schultze. Monatsb. der königl. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1856. p. 504. (245) Gastaldi. Nuove Richerche sovra la terminazione del nervo olfatt. Mem. della reale Acad. della scienze di Torino. Class. mathem. e. filss. Tom XVII, p. 372. ?. S. 1856. (246) H. Hoyer. De tunica mucosa narium textura Diss. inaug. 1857. Berol. 336 Geruchsorgan. (247) B. Reichert. Archiv f. Anatomie und Physiologie von Reichert und Du Bois-Rey- mond. Bericht p. 39. 1857. (248) H. Hoyer. Archiv für Anatomie und Physiol. von Reichert und Du Bois - Reymond. 1860, p. 50. | iR: (249) Seeberg. Disq. microsc. de textura membr. pituit. nasi. Dorpat, 1855. Diss. inaug. (250) J. Erichsen. De textura nervi olfactorii ejusque ramorum. Diss. inaug. 1857. (251) A. Kölliker. Ausbreitung der Nerven in der Geruchsschleimhaut - der Plagiostomen. Verh. d. phys. med. Gesellschaft in Würzburg. Bd. 8, p. 31. 1857. (252) J. Lockhart Clarke. Ueber den Bau des Bulbus olfactorius und der Geruchsschleimhaut. Aus dem Engl. von A. Kölliker. Zeitschrift f. wissensch. Zoologie Bd. XI. 1862. p. 31. (252) Max Schultze. Untersuchungen über den Bau der Nasenschleimhaut namentlich die Structur und Endigungsweise der Geruchsnerven bei dem Menschen und den Wirbel- thieren. 5 Kupfert. Halle, 1862. (253) C. K. Hoffmann. Onderzoekingen over den anat. bouw van de membrana olfactoria en het periph. uiteinde van den Nervus olfactorius. Diss. inaug. 1866. (254) Babuchin. Das Geruchsorgan in Stricker’s Handbuch der Lehre von den Geweben de Menschen und der Thiere. 1872. p. 964. (255) $. Exner. Untersuchungen über die Riechschleimhaut des Frosches. Wiener-Sitzb. der kais. Academie der Wissenschaften Bd. 63. 1871. 2. Abth., p. 44. (256) $. Exner. Weitere Studien über die Structur der Riechschleimhaut bei Wirbelthieren. Sitzb. der kais. Acad. der Wiss. za Wien Bd. 65, 3. Abtb. 1872. p. 1. (257) V. Paschutin. Ueber den Bau der Schleimhaut der regio olfactoria beim Frosch. Medieinsky Wjestnik. 1872. N. 38—40. (Russisch). (258) V. Paschutin. Ueber den Bau der Schleimhaut der regio olfact. des Frosches. Arbeiten aus dem phys. Laboratorium zu Leipzig. 1873. (259) Newell Martin. Journal of. Anat. and phys. VIII. 1873. (260) Cisoff. Uentralblatt f. d. med. Wissenschaft. N. 44. 1874. (261) V. Brunn. Centralblatt f. d. med. Wissenschaft. N. 45. 1874. 262) V. Brunn. Untersuchungen über das Riechepithel. Max Schultze’s Archiv f. microse. Anatomie Bd. XI. 1875. (263) Martin. Studies from the physiological laboratory in the University of Camb. Part. I. 1873. Vergleiche ausserdem Rusconi et Configliachi (3), R. Harlan (9) und (11), Cuvier (13), Joh. Müller (18), A. Duges (23), Dumerii et Bibron (34), Klein (38), C. Luigi ° Calori (40), von Sieboldt und Stannius (44), L. R. Gibbes, A. Ecker (50), R. Owen (57), A. Collan (86), Leydig (191) u. A. Nasenmuskeln. M.. intermasillarıs. Intermazillaris s. Dilatator narium Eeker N. 11. Intermaxillaris Klein. Intermasillare Duges N. 1. Intermazillarıs Collan. . ; Ein kleiner Muskel, welcher den Zwischenraum zwischen den auf- steigenden Aesten der Zwischenkiefer ausfüllt und aus schräg aufsteigen- den, sich kreuzenden Fasern besteht, welche von dem einen der genannten Knochen entspringen und am gegenüberliesenden sich inseriren. Er nähert die aufsteigenden Aeste der Zwischenkiefer einander, so dass diese mit ihren oberen Enden sich gegen einander, neigen. Gleichzeitig mit dieser Bewegung treten die Nasenflügelknorpel aus einander und die Nasenlöcher erweitern sich (Ecker). Bei Pipa americana fehlt dieser Muskel (Klein). £ a ur. u. Ämphibieh, 337 M. lateralis narıum. M. lateralis narium Ecker N. 12. Nasalis inferior Klein. Intermazillaris lateralis Zenker. Sous- mazxillo-pre-nasal. Duges N. 2. Dilatator narium Collan. _ Ein kleiner Muskel, welcher den Raum zwischen dem vorderen Theil des Oberkiefers und dem aufsteigenden Ast des Zwischenkiefers ausfüllt, vom ÖOberkiefer entspringt und sich an den lateralen Rand des auf- steigenden Astes des Zwischenkiefers inserirt. Er ist der Antagonist des vorhergehenden (Ecker). Er fehlt bei Pipa americana (Klein). Ein dritter Muskel von Duges als Sus-mazillo-post-nasal (No. 3), von Klein als Nasalis externus, von Collan als Depressor alae nasi (No. 3) beschrieben, fehlt jedoch nach den genauen Untersuchungen von Ecker. Der Geruchsapparat liegt paarig und symmetrisch an den Seiten des Septum narium. Das Riechorgan besitzt zwei Ostia, ein äusseres, das den äusseren Eingang bildet und ein zweites, das, als Ausgang oder hintere Nasenöffnung, in die Mundhöhle mündet. Die Ausmündungsstelle der hinteren Nasenöffnung liegt bei Proteus und Menobranchus an den äusser- sten Grenzen der Mundhöhle, bei den übrigen Amphibien ziemlich vorne am Gaumen. Bei Proteus und Menobranchus sind die Geruchsorgane oben durch Knochen unbelegt, die hinteren Nasenöffnungen ermangeln auch einer äusseren Begrenzung durch Hartgebilde. Bei Proteus liegt die hintere Nasenöffnung weiter vorwärts als bei Menobranchus. Bei letzteren bildet das unter der Haut gelegene ‘Riechorgan ein gekrümmtes, nach aussen coneaves Rohr. An der Innenseite derselben verläuft der Geruchsnerv, weleher aus zahlreichen, einzeln und successive in das Geruchsorgan eintretenden Fäden besteht. In der Höhle des Rohres liegen drei Längsstreifen durch quere oder schräge reihenweise angeordnete vor- springende Leistehen verbunden. Ein ähnliches Verhältniss kommt beim Proteus vor. Dagegen sind die Rachenmündungen der Riechorgane bei allen anderen Amphibien von Knochen begrenzt. Vollständige ausgebildete Cartilagines laterales, die vom Septum ausgehen, bilden das Dach, das seinerseits wieder mehr oder minder weit von Knochen belegt ist. Die Rachen- mündungen liegen hier vorn an der äusseren Grenze der Mundhöhle zwi- schen Oberkiefer und Gaumenbein. Die Nasenhöhlen werden innerlich mit einer Schleimhaut bekleidet, welche ein Flimerepithelium trägt. Nur an denjenigen Parthien der Nasen- schleimhaut, wo die eigentliche Geruchsempfindung stattfindet, ändert sich das Epithelium. Bronn, Classen des Thier-Reichs. VI. 2. 29 ws > er Ke > 7ER Ve ; \ , sr EL AEN yag Geruchsorgäfi. esculenta, Triton taeniatus und ceristatus, Salamandra maculata, Bufo varia- bilis, Bombinator igneus, Proteus angwineus) besteht, wie Eckhardt (242) zuerst nachwies, das Epithel derjenigen Partien der Nasenschleimhaüt, in welcher sich der Geruchsnerve verbreitet, aus sehr langen faserförmigen Zellen zweierlei Art. Max Schultze (252) hat dieselben zuerst als eigentliche Epithelzellen und Riechzellen unterschieden. Die Riechzellen haben einen spindelförmigen oder ovalen Zellkörper mit einem kugeligen Kern. Von dem spindelförmigen Zellkörper entspringen zwei Fortsätze, ein peripherischer und ein centraler. Der peripherische, welcher der dieckere ist, geht meist allmählig aus der Zelle hervor, während der centrale un- vermittelt an den glatten, gerundeten inneren Theile derselben ansitzt. An beiden Fortsätzen können durch Einfluss der macerirenden Flüssig- | keiten (Osmiumsäure- Lösungen von 0,5 °/,—1°/,, Müller’sche Flüssigkeit, | verdünnte Chromsäure-Lösungen u. s. w.) Varikositäten erzeugt werden, - welche jedoch an dem ausserordentlich feinen centralwärts verlaufenden Fortsatz viel constanter als an dem breiteren peripherischen erscheinen. Bei starker Vergrösserung fand Babuchin (254), dass beim Proteus durch alle Anschwellungen des äusseren Fortsatzes ein continuirlich feiner Faden zu verfolgen ist. Daraus schliesst er, dass der äussere Fortsatz der Riechzelle seiner ganzen Länge nach aus doppelter Substanz besteht: einer äusseren, welche unter dem Einfluss gewisser Reagentien anschwillt, und aus einem inneren Faden, welcher dabei unverändert bleibt. Eben solche Verhältnisse bietet nach Babuchin auch der centrale Fortsatz der Riechzellen, mit dem Unterschiede, dass derselbe bedeutend feiner und manchmal selbst eine kaum messbare Dicke erlangt. Der diekere peripherische Fortsatz endigt abgestutzt in gleicher Höhe mit der freien Fläche der Epithelzellen und trägt hier einige (5—5) äusserst feine Härchen. Diese Härchen, welche Eckardt beim Frosch zuerst ge- sehen hat, sind durch Max Sehultze mit dem Namen „Riechhärchen“ belegt. Bei Salamandra maculat« messen diese Riechhärchen von 0,05 — 0,06 Millimeter, beim Frosch zuweilen bis 0,09 Mm. Ausserdem kommt jedoch noch eine zweite Art von Härchen vor, auf welche Max Schultze zuerst die Aufmerksamkeit gerichtet hat. Bringt man nament- lich einen Abschnitt des Epithels der Riechschleimhaut des Frosches oder der Kröte frisch in humor aqueus unter das Mikroskop, so fällt an dessen freier Fläche ein für den Frosch schon von Eckardt (242) erwähntes eigenthümliches Wimperkleid auf. Dasselbe besteht aus einem dichten Wald langer und feiner Haare. Viele derselben zeigen eine leicht wogende Bewegung, andere — die zuletzt erwähnten — sind ganz starr und un- beweglich. Die beweglichen sind die zuerst beschriebenen Riechhärchen, welche zu 5—8 auf einer Riechzelle vorkommen. Die starren und unbe- weglichen Haare können eine ausserordentliche Länge erreichen (0,135 Mm. Max Schultze) und sind auch an der Basis weit dicker als die anderen, so dass man deutlich doppelte Contouren an ihnen wahrnimmt. Von | Bei allen bis jetzt untersuchten Amphibien (Rana temporaria und | Amphibien, 339 diesen eben genannten starren, unbeweglichen Haaren kommt gewöhnlich nur eins auf jeder Riechzelle vor. Beide Arten von Haaren scheinen in einander überzugehen, man findet Stellen, wo nur bewegliche, andere, wo nur unbewegliche und endlich solche, wo beide gemischt stehen. Bewegliche und unbewegliche Härchen der Riechschleimhaut zeichnen ‚sich durch eine sehr charakteristische Veränderlichkeit bei Berührung mit Wasser aus. Verdrängt man den Humor aqueus durch Wasser, so schmelzen sehr schnell unter Varikositätenbildung zuerst die langen, dann die kürzeren Härchen ein und schrumpfen zu einer feinkörnigen, aus der zersetzten Härchensubstanz gebildeten Masse zusammen (Max Schultze). Die ausserordentliche Empfindlichkeit der Riechhärchen des Frosches gegen die Berührung von Wasser, welches die genannten Härchen augen- blicklich zerstört, ist der Beweis geliefert, dass im normalen Zustande nie Wasser in die Nasenhöhle des Frosches eindringt. Max Schultze fand auch in der That bei den Fröschen, denen er unter Wasser die Nasenhöhle öffnete, stets eine Luftblase in derselben, welche, auch nach- dem die Decke der Nasenhöhle weggebrochen wurde, mit einer gewissen Hartnäckigkeit auf der Schleimhaut des muschelförmigen Ursprunges adhärirte.e. Durch die sehr enge und vermittelst eines eigenen Muskel- apparates verschliessbare äussere Oeffnung der Nase wird während des Lebens das Eindringen von Wasser verhindert. Der Frosch riecht also, auch wenn er untergetaucht ist, nicht wie die Fische in Wasser, sondern wie der Seehund in Luft. Wahrscheinlich gilt dasselbe für alle im Wasser lebenden luftathmenden Amphibien, während bei den mit Kiemen Athmen- den eine Uebereinstimmung mit den Fischen vorhanden sein wird, wie schon aus dem gröberen Baue der Nasenhöhlen von Proteus Menobran- chus und von Üryptobranchus geschlossen werden kann, in welchen von einer oder mehreren Längsleisten ausgehende Querfältchen ganz an die. Falten des Geruchsorganes der Fische erinnern. Max Schultze glaubt dadurch zu dem Schluss berechtigt zu sein, dass bei den Kiemenathmern (Amphibien) die Cilien fehlen müssen. Da- gegen fand Babuchin (254), dass beim Proteus auf den Riechzellen ebenfalls feine und lange Cilien vorkommen. Die Zellkörper der Riechzellen haben bei dem Frosch eine Länge von 0,009 — 0,010 Mm., bei einer Breite von 0,007 — 0,008 Mm., bei der Kröte eine Länge von 0,012 — 0,013 Mm. bei einer Breite von 0,008 Mm,, bei Bombinator igneus eine Länge von 0,0125 Mm., bei einer Breite von 0,008 Mm. bei Salamandra maculata. eine Länge von 0,013 — 0,016 Mm., bei einer Breite von 0,010—0,012 Mm. und bei Triton eine Länge von 0,016—0,018 Mm. bei einer gleichen Breite. Ausserordentlich verschieden ist die Länge der Fortsätze bei den Riechzellen. So wechselt z. B.. die Länge der peripherischen Fortsätze bei Salamandra maculata; zwischen 0,03—0,1 Mm., die der centralen zwischen 0,06—0,09 Mm., bei dem Frosch wechselt die Länge der 22* ® Bay, 340 Geru chsorgäti 5 centralen Fortsätze zwischen 0,02—0,04 Mm., die der peripherischen zwischen 0,05 — 0,05 Mm. Babuchin (254) fand bei Tritonen, dass die Länge der Fortsätze zusammen genommen mit den übrigen Theilen der Riechzelle, zuweilen um vieles die Dieke der Epithelialschieht übertrifft. Ein ähnliches Ver- halten beobachtete ich bei Salamandra maculosa und ebenfalls bei Triton. Demzufolge müssen sie entweder bis in die Subepithelialschicht dringen oder in horizontaler Richtung an der Grenze der Epithelialschicht ver- laufen. Letzteres hat Babuchin auch wirklich beim Proteus beobachtet. Die zweite Art von Zellen, welche in der Geruchsschleimhaut vor- kommen, sind die eigentlichen Epithelzellen. Die Epithelialzellen unter- scheiden sich durch den breiten Zellenkörper mit ovalem Kern und den auf der ganzen Oberfläche unregelmässig ausgebuchteten Fortsatz, welcher letztere sich bis an die Grenze des Bindegewebes erstreckt und hier ge- wöhnlich mehrfach getheilt endigt. Die Länge dieser Epithelialzelle ist zuweilen sehr bedeutend. So z. B. haben die Epithelzellen rn Salaman- dra maculata eine Länge von 0,10 Mm. Die Zellkörper haben bei He Frosch eineLänge von 0,032—0,048 Mm., bei Salamandra maculata von 0,045 —0,060 Mm., bei Triton von 0,056 — 0,063 Mm., bei Bufo von 0,050—0,042 Mm. Der Zellkern hat bei dem Frosch eine Länge von 0,016 — 0,018 Mm., bei einer Breite von 0,006-— 0,008 Mm.; bei Salamandra maculata eine Länge von 0,02 — 0,024 Mm., bei einer Breite von 0,008—0,010 Mm.; bei Triton eine Länge von 0,020 — 0,022 Mm., bei einer Breite von 0,012 — 0,0135 Mm. Das Proto- plasma des Zellkörpers ist fein granulirt, dass des Zellkerns äusserst feinkörnig. Bei Triton und Proteus fand Babuchin die äussere Hälfte der Epithelialzellen durchsichtig und manchmal deutlich der Länge nach ge- streift. Die Streifung durchdringt auch nicht die ganze Dicke der Zelle, sondern betrifft nur die Oberfläche. Sehr deutlich ist diese Längsstreifung bei Tritonen zu sehen. Dieselbe scheint auf einer eigenthümlichen An- ordnung der Protoplasmakörnchen zu beruhen, welche an dem jLängs- durchmesser der Zelle parallele Reihen bilden. | Der freie Rand der Epithelialzellen trägt gewöhnlich keine Haare. Zuweilen begegnet man jedoch Zellen, welche sehr schöne Cilien tragen, die doppelt so lang wie die Cilien der gewöhnlichen Flimmerzellen sind. Man findet dieselben gewöhnlich an den Uebergangsstellen zwischen Flimmerepithelium und Geruchsepithelium. Nach Max Schultze theilen sich die Fortsätze der Epithelzellen nur im untersten Theil; dieselben gehen aber nach den Untersuchungen von Paschutin (258) Ausläufer in ganz verschiedener Höhe, hauptsächlich in ihren unteren zwei Dritt- theilen ab. Durch diese Ausläufer anastomosiren die Epithelzellen mit, einander und bilden auf den verticalen Schnitten ein hübsches Netz mit grossen, eckigen Maschen. Auch ich habe oft wie Pascehutin Ausläufer in ganz verschiedener Höhe von den centralen Ausläufern abgehen sehen, \ Dr See + a ee de re a ————.L.Ln E Amphibien, 341 Um sich von dem abwechselnden Vorkommen von Riech- und Epithel- zellen zu überzeugen, leisten Querschnitte die besten Dienste. Sind die Querschnitte gut ausgefallen, dann bekommt man das schönste Mosaik zu sehen (Taf. XXVIIH, Fig. 7), in welchem man regelmässig zwischen den grossen Epithelialzellen, die kleinen Querschnitte der Riechzellen heobachtet. — | Ausser den soeben beschriebenen zweierlei Arten von Zellen existirt nach Babuchin (254) bei Proteus und Triton noch eine Art von Zellen, welche gleichfalls in der Epithelialschicht eingelagert sind. Ihre Form ist sehr verschieden. Sie stossen mit ihrem Centralende unmittelbar an die subepitheliale Schicht und lösen sich hier manchmal in sehr feine, kurze Fäserchen auf. Ihr peripherisches Ende reicht nicht bis an die Oberfläche der Epithelialschiecht und wird entweder konisch zugespitzt oder es ver- ‚ästelt sich. Auch bei Salamandra maculosa kommen ähnliche Gebilde vor (Taf. XXVII. Fig. 11). Die Ausläufer der Epithelialzellen der Regio olfactoria endigen in eine Schicht, welche sehr reich an Zellen und Kernen ist. Ob man nun diese Schicht als eine eigene auffassen muss, oder dass die Zellen, welche die Schicht zusammensetzen, nicht anderes sind, als die Körper der Riech- zellen, habe ich ungeachtet der vielen Mühen, nicht mit Bestimmheit aus- machen können. Wiederholte Male habe ich Epitheliumzellen gesehen, an deren centralen Fortsätzen einige Zellen angeheftet waren, was wohl für die Meinung spricht, dass diese Zellen eine eigene Schicht bilden. Die Nasenschleimhaut ist sehr reich an Drüsen, welche eine kolben- oder retortförmige Gestalt haben. Es sind die von Bowman bei Säuge- thieren zuerst gefundenen Drüsen, welche später den Namen von Bow- man’sche Drüsen empfangen haben. Der Inhalt dieser Drüsen besteht aus grossen Zellen mit sehr deutlichem Kern und Kernkörperchen. Nach den Untersuchungen von Max Schultze fehlt eine membrana propria, und auch ich habe mich nie von dem Vorhandensein einer Membrana propria überzeugen können. Die Zellen liegen lose gegen einander und werden von aussen nur durch Nervenbündel begrenzt. Dagegen schreibt Paschu- tin den Bowman’schen Drüsen wohl eine Membrana propria zu. Die- selbe stellt nach ihm eine äusserst dünne, mit flachen, ovalen und ziem- lich zahlreichen Kernen versehene Membran dar, welche an Zupfpräpa- raten sowohl in Form von ganz isolirten Stücken, welche die Gestalt der Drüse zeigt, als in Form von Fetzen, die nur zum Theil von der. Drüse losgetrennt sind, angetroffen werden. Je nach der Tiefe ihrer Lage unterscheiden sich diese Drüsen sehr bedeutend von einander. Die oberflächlichsten von ihnen liegen in der epithelialen Schicht und berühren das Bindegewebe nur mit ihren untersten Parthien; diese Drüsen verlaufen immer gerade und haben immer eine sack-, flaschen- oder birnenförmige Gestalt. Die Drüsen der anderen Art beginnen mit erweiterter, gebogener, an eine Retorte erinnernder Basis zwischen beiden Pigmentschichten und gehen dann nach oben durch die 342 Geruchsorgan, Maschen des Pigmentnetzes, die sie fest ausfüllen, hindurch; solche Drüsen sind in den centralen Theilen der Regio olfactoria am besten entwickelt. Zwischen diesen zwei Arten von Drüsen giebt es alle möglichen Ueber- gangsformen (Paschutin). Der Geruchsnerv entspringt bei den Amphibien, wenigstens bei den Batrachiern, wie bekannt, aus kleinen, den vorderen Hirnlappen dicht anliegen- den Bulbi olfactorüi, und besteht wie alle Riechnerven jenseits der Bulbi bloss aus marklosen Fasern, wie schon das mit blossem Auge zu beobachtende grauröthliche Ansehen zu erkennen giebt. An der Nasenhöhle angekommen, zerfällt er natürlich ohne neue bulböse Anschwellung in seine Theiläste. Beim Zerzupfen des Stammes in humor aqueus isoliren sich Fasern, welche aus einer zarten, glashellen Scheide und einem körnig, fibrillären weichen Inhalte bestehen. Diese Fasern, welche durch Reagentien in feine Fäser- chen zerlegt werden können, kann man am besten mit dem Namen „Primitivbündel‘“ bezeichnen. In der Scheide selbst und an ihrer inneren Oberfläche anliegend, kommen längliche Kerne vor, welche nach Wasser- — besser nach Essigsäurezusatz — sehr deutlich hervortreten. Zugleich quillt das Bündel unregelmässig an, dass Ausbuchtungen und Varikositäten an demselben entstehen. Aber auch im Innern der Primitivbündel kommen nach Max Schultze Kerne vor, welche sich‘ durch ihre rein eiförmige Gestalt von der mehr stäbchenförmigen der inneren Oberfläche der Scheide auszeichnen. Damit hängt zusammen, dass der Inhalt der Primitivbündel beim Frosch sehr häufig in deutliche secundäre Bündel geschieden ist, oder wie man sich auch ausdrücken kann, dass der feinkörnige fibrilläre Inhalt in Stränge gesondert ist, deren jeder wieder eine zarte Scheide be- sitzt, welche Stränge ungefähr die Dicke mittelbreiter markhaltiger Primi- tivfasern zeigen. Eine Zusammensetzung derselben aus feineren Fasern ist nicht immer zu demonstriren, weshalb man sie auch als breite Primi- tivfasern auffassen könnte. Dieselben haben die grösste Aehnlichkeit mit den marklosen Primitivfasern gewisser Sympaticuszweige. Nicht immer sieht man diese breiteren Primitivfasern in den Primitivbündeln des Riech- nervenstammes. In der Nähe des Gehirns vermisste Max Schultze dieselben constant. Am deutlichsten aber sind sie in den in der Nasen- schleimhaut sich verästelnden Nerven. Es scheint somit, als wenn sie sich allmählig aus der ursprünglich gleichartig feinfaserigen Inhaltsmasse des Bündels hervorbilden. Jedenfalls sind die aus dem bulbus nervi olfac- torii und seinen Zellen entspringenden Fasern alle der feinsten Art. Da die breiteren Primitivfasern auch an der Peripherie wieder in feinste Fäserchen zerfallen, gerade so, wie sie in der Nähe des Centrums sich erst aus solchen atläamnhenaätzeh so hätte man diese Primitivfasern auch noch wieder als Bündel Anescheh Nach der Verästelung und Verschmälerung der Primitivbündel in der Nasenschleimhaut lösen sieh dieselben endlich in Primitivfasern auf, welche, wie oft schon die Stämmchen selbst, zur Grenze des Binde- gewebes gegen das Epithel aufsteigen. Man überzeugt sich von diesem Amphibien. 345 aufsteigenden Verlaufe der Nervenfasern schon an frischen Präparaten an Schnitten senkrecht auf die Oberfläche. | Die genaue Beobachtung der zum Epithel aufsteigenden. Nervenfasern wird ausserordentlich ersehwert durch die grosse Zahl von Drüsen, welche in der ganzen Nasenschleimhaut verbreitet sind. Zwischen die Drüsen- körper steigen nun die feineren Olfactorius-Aeste auf, um, wie auch Eekhard (242) schon angiebt, bis dicht unter das Epithel zu gelangen. Dabei löst sich ein Theil der Nerven in feinste Primitivfäsercben auf. An den feinen Fäserchen dieser peripherischen Endausstrahlungen begegnet man öfter den charakteristischen feinen Varikositäten, wie sie die centralen Ausläufer der Riechzellen bieten. Obgleich es also höchstwahrscheinlich ist, dass die Riechzellen unmittelbar mit den feinsten Primitivfäserchen des Nervus olfactorius zusammenhängen, ist der directe Nachweis bis jetzt noch nicht geliefert worden. In neuerer Zeit hat Exner (256) den Unterschied zwischen Epithel- und Riechzellen geläugnet. Exner unterscheidet an der Nasenschleimhaut des Frosches drei Schichten: 1) Die Epithelialschicht, unter dieser 2) Das subepitheliale Netzwerk, 3) Das Bindegewebslager mit seinen Nerven und Gefässen. Exner stimmt mit Max Schultze darin überein, dass das in Rede stehende Epithel aus zwei Arten von Zellen besteht, deren eine (die „Epithelialzellen“) dadurch charakterisirt ist, dass der über ihrem Kerne gelegene gestreckte Zellkörper etwa die Dicke des Kernes hat, und bis an sein freies Ende behält und der vom Kerne gegen das Bindegewebe laufende Fortsatz zwar bedeutend dünner ist als der Kern, aber doch noch eine leicht messbare Diekendimension zeigt. Die zweite Zellenart (die „Riechzellen“) ist nach Exner dadurch charakterisirt, dass von ihrem den Kern haltenden spindelförmigen Körper ein dünner, aber noch deutlich contourirter Fortsatz bis an die freie Fläche verläuft, und dass ein zweiter Fortsatz, ebenfalls vom Kerne ausgehend, als feines in seiner Dickendimension nicht mehr messbares Fädchen sich nach unten, d.h. in der Richtung gegen das Bindegewebslager erstreckt. Für so unzweifel- haft Exner die Existenz dieser zwei Zellenarten auch hält, so wenig konnte er sich doch von der Richtigkeit der von Max Schultze noch weiter angeführten charakteristischen Unterschiede zwischen denselben überzeugen. Weder die Form des Zellkernes, noch die Dicke des peri- pheren Fortsatzes der Riechzelle fand Exner constant verschieden von der der Epithelzellen. Auch begegnete Exner häufig Epithelzellen, welche ganz deutlich und unzweifelhaft ihnen selbst angehörende Cilien tragen, vollkommen von der Art jener, welche auf den Riechzellen sitzen. Was den centralen Fortsatz. betrifft, so finden sich auch hier nach Exner bezüglich der Dicke, sämmtliche Uebergänge von dem feinsten Fäserchen der „Riechzelle‘ zu dem breitesten Fortsatz einer Epithelzelle. Auch die Varikositäten an den Riechzellenfortsätzen, auf welche Max 544 | ; Geruchsorgan, Schultze einen so grossen Werth legt, fand Exner so äusserst selten, dass er dieselben an seinen Präparaten unmöglich als charakteristisch auffassen kann. Auch Theilungen an den centralen Fortsätzen der Riech- zellen, welche Max Schultze nie fand, kommen nach Exner’s Erfah- rungen allerdings selten, aber doch vor. Am meisten wird von Exner ein 15 Minuten langer Aufenthalt in */, procentiger Ueberosmiumsäure und dann Stunden, Tage, selbst Wochen langes maceriren in mit Essig- säure angesäuertem Wasser gelobt. Bei einer erneuerten Untersuchung ‘konnte ich jedoch nur die Untersuchungen von Max Schultze bestä- tigen. Das beste Macerationsmittel ist — nach meiner Erfahrung — die Müller’sche Flüssigkeit, entweder so, oder mit der Hälfte Wasser ver- dünnt. Die Bilder, welche man nach dieser Behandlung bekommt, sind so ausserordentlich scharf, dass eine Verwechselung beider Zellenarten wohl nicht recht möglich ist. Die Fortsätze — besonders der cen- trale — der Riechzellen zeigen fast immer schöne, regelmässige Varico- sitäten und sind scharf von den breiten, platten, oft löcherartig durch- bohrten Fortsätzen der Epithelzellen unterschieden; Theilungen an den peripherischen Fortsätzen der Riechzellen habe ich nie gesehen. Begegnet | man Epithelzellen mit Cilien, so sind dieselbe deutlich von den der Riech- zellen unterschieden, ausserdem findet man dieselben höchst selten und wahrscheinlich nur aus den Uebergangsstellen von der Nasenschleimhaut in die Riechschleimhaut. Man sollte fast glauben, dass Exner niemals wirkliche Riechzellen gesehen habe. Bilder, welche Exner beschreibt, findet man auch wohl, aber nur in schlecht conservirten Präparaten. Ausserdem sieht man auf Querschnitten sehr deutlich wie das Mosaik regelmässig aus grösseren (die der Epithelzellen) und kleineren Kreisen (die der Riechzellen) besteht. Die zweite von Exner unterschiedene Schicht ist „das subepitheliale Netzwerk“. Das untere Ende der meisten Epithelzellen, welche nach Max Schultze eine dreieckige Anschwellung zeigen, durch welche sie an der bindegewebigen Grundlage angeheftet sein sollen, theilen sich nach Exner an der bezeichneten Stelle, um sich in ein grossmaschiges Netzwerk aufzulösen, das aus kurzen Balken besteht, die durch abgerun- dete Begrenzungen Maschen zwischen sich lassen, in welchen Kerne ein- gebettet sind. Dieses Netzwerk reicht unter geringer Zunahme der Balken- dicke bis an das bindegewebige Lager. Die in ihrem Aussehen dem Protoplasma sehr ähnliche Substanz der Balken unterscheidet sich durch nichts von der Substanz der Epithelialfortsätze und kann als unmittel- barer Anschluss an dieselben betrachtet werden, so wie man auch die Fortsätze selbst als hervorgewachsen aus dem Netzwerk ansehen könnte. Die in den Maschen enthaltenen Kerne erfüllen dieselben vollkommen, sie besitzen regelmässig ein Kernkörperchen, sind stark lichtbrechend, vol- kommen homogen und gleichen überhaupt gänzlich jenen homogenen Kernen der Riechzellen, welehe Max Schultze beschreibt. Nicht allein sollen nach Exner die centralen Fortsätze der Epethelialzellen, sundern Amphibien, 345 auch die der Riechzellen in dieses Netzwerk tbergehen, ja häufig gelingt es den directen Uebergang zu beobachten. Sämmtliche Fortsätze der Riechzellen pflanzen sich nach Exner in das oberste Stratum des sub- epithelialen Netzwerkes ein. | An nur einigermaassen dicken Präparaten, welche die ganze Riech- schleimhaut im Durchschnitt zeigen, sind die Grenzen zwischen der Epi- thelialschicht und dem darunter liegenden subepithelialen Netzwerk nicht zu erkennen, die kernreiche untere Schicht des Epitbellagers ähnelt jenem in hohem Grade. Sie unterscheiden sich auch in der That nur durch die Richtung der zwischen den Kernen liegenden Faserwerke, und diese ist an dickeren Präparaten in Folge der grossen Kernmenge nicht zu er- kennen. Die dritte Schicht von Exner ist das Bindegewebslager. An frischen Präparaten sieht man vom Bindegewebe an solchen nahezu nichts, an durch Ueberosmiumsäure gewonnenen Präparaten erkennt man dasselbe als bestehend aus einer homogenen Grundsubstanz, in welche spärliche Bindegewebs-Fasern und Körperchen eingestreut sind. - Die Olfactoriusfasern dringen nach Exner zwischen die untersten Kerne des subepithelialen Netzwerkes derart ein, dass sie den kaum zwischen zwei Kernen vollkommen erfüllen, mit ihren Theilungsästen die Kerne umgreifen und dadurch das Gefüge der Gerüstbalken dieser Schicht . vollkommen nachahmen. kit" Nach Exner stehen also die „Epithelialzellen“ so wie die „Riech- zellen“ in einer, und zwar in ganz gleicher Beziehung zu_den Nerven, so dass es ungerechtfertigt wäre, von diesem Gesichtspunkte aus, ihnen verschiedene Functionen zuzuschreiben. Beide gehen in ein Gerüste über, in welche auch die Nerven übergehen. Die Sachen stehen also nach Exner jetzt so, dass entweder die Epithelialzellen oder die Riechzellen oder beide zur Wahrnehmung des Geruches dienen können, sei es, dass sie selbst eine Erregung vermitteln, sei es, dass sie die riechenden Sub- stanzen in ihnen nur imbibiren. Pasehutin (257), Cissoff (260) und V. Brunn (261, 262) er- klären sich dagegen wieder ganz bestimmt für Max Schultze. Nach Paschutin kann man in der regio olfactoria des Frosches drei Schichten unterscheiden: 1) eine äussere, kernlose Schicht, die ausschliesslich aus peripheri- schen Fortsätzen der Epithelzellen besteht, 2) eine mittlere Schicht, die durch eine grosse Zahl ovaler Kerne und 3) eine untere, die durch ihren Reichtum an runden Kernen ausge- zeichnct ist. Weiter nach unten folgt auf die epitheliale Schicht Bindegewebe, in welchem zwei Pigmentschichten eingebettet sind. Die erste (obere) dieser Schichten liegt sehr nahe an der unteren Grenze der Epithelialschicht, geht ziemlich parallel mit dieser letzteren und erscheint auf horizontalen Schnitten als ein ununterbrochenes flaches Netz; die zweite Pigmentschicht 346 Geruchsorgan, besteht aus einzelnen Theilen, welche .ziemlich unregelmässig unter der oberen Schicht zerstreut liegen, zuweilen mit derselben anastomosiren, sie liegen in den centralen Parthien mehr von derselben entfernt als in . den peripherischen. Eine der hervortretenden Eigenthümlichkeiten des subepithelialen Gewebes des Frosches ist nach Paschutin sein Reichthum an. Blutge- fässen. Die Epithelialzellen sind aus zwei durchaus verschiedenen Arten von Zellen zusammengesetzt, den Epithel- und Riechzellen. Die centralen Fortsätze der Riechzellen sammeln sich zu einzelnen Bündeln, die in der Tiefe der Epithelialschicht ihre verticale Richtung in eine horizontale ver- ändern, und nachdem sie eine Strecke quer zwischen den centralen Fori- sätzen der Epithelzellen, an der Grenze des Uebergangs derselben in das subepitheliale Bindegewebe, ihren Verlauf genommen, plötzlich nach unten umbiegen und in dem unterliegenden Gewebe nun als marklose Nerven erscheinen. Die centralen Fortsätze der epithelialen Zellen anastomosiren unter einander und bilden wirklich ein Netz, welches die ganze Breite des dritten (unteren) Theiles der Epithelialschieht einnimmt und dessen obere Theile durch nichts Wesentliches von den tieferliegenden sich unter- scheiden, mit Ausnahme dass die Maschen im oberen Theile grösser sind. Die an der Grenze des subepithelialen Gewebes liegenden, runden Kerne unterscheiden sich von den höher gelegnen auch gar nicht. Cisoff (260) erklärt sieh ebenfalls zu Gunsten der zuerst von Max Schultze vertretenen Ansicht. An Präparaten, welche in Chlorgold be- handelt sind, sieht man die dunkelgefärbten Olfactoriusfasern, zu Bündeln vereinigt, zwischen, über und unter den Bowman’schen Drüsen hinziehen ; die Bindei theilen sich wiederholt und strahlen in’s Epithelialstratum aus; zwischen den Kernen der unteren Reihe sind sie noch zu verfolgen, höher hinauf verlieren sie sich im Gewebe. Weder die Bündel noch die ein- zelnen Fasern des Nervus olfactorius treten im subepithelialen Gewebe jemals mit Zellen in Verbindung. | Nur an Osmiumsäurepräparaten hat es manchmal den en als ob die Nervenbündel mit den Conturen die subepithelialen Gewebe zu- sammenfliessen, das ganze Gewebe ist glasigdurchscheinend, die Conturen der einzelnen Gebilde so verschwommen, dass ein Urtheil über den etwaigen Zusammenhang zwischen Zelle und Nervenbündel sich nicht fällen lässt. An Chlorgold — sowie an Hämatoxylinpräparaten findet aber Cisoff die von ihm vertretene Ansicht mit aller Schärfe. Cisoff ist es endlich geglückt, wenn auch in seltenen Fällen, dünne Nerven- bündel in Zusammenhang mit Riechzellen zu isoliren. Die Epithelzellen stehen mit Zellen des subepithelialen Gewebes in Verbindung. Diese Zellen haben eine sternförmige Gestalt und ihre Verbindung mit den Epithelzellen findet in der Art statt, dass eine sternförmige Zelle mittelst ihrer Fortsätze mit zwei und mehr Epithelzellen zusammenhängt. Dadurch entsteht ein Gitterwerk, in dessen Maschen die Kerne der Riech- zellen liegen; höher hinauf liegen diese Kerne in den Ausbuchtungen des a 6 < U wir r 1 Amphibien, 947 Zellprotoplasmas der Epithelien. In Bezug auf die Bowman’schen Drüsen erklärt auch Cisoff sich zu Gunsten einer membrana propria. Endlich hat auch von Brunn (261, 262) die beiden in der Riech- ' schleimhaut vorkommenden Zellarten „Riechzellen und Epithelzellen“ be- stätigt und hält beide für ganz differente Gebilde. Beide Zellarten sind durch zahlreiche Charaktere scharf von einander getrennt. Nur die Riech- zellen werden als nervöse Elemente betrachtet und obgleich von Brunn einen directen Zusammenhang der Riechzellen mit den Olfactorius-Endfasern wohl nicht gesehen hat, glaubt er doch, dass ein solcher Zusammenhang in Wirklichkeit stattfinden muss. Höchst merkwürdig ist die von v. Brunn entdeckte membrana limi- tans olfactoria. Dieselbe bedeckt die freie Fläche des Epithels und dringt wie ein erstarıter Guss zwischen die kugelig abgerundeten freieh Enden der Epithelialzellen ein, so dass sie auf der äusseren Fläche plan, auf der inneren dagegen mit vorspringenden, rundliche und polygonale Felder begrenzenden Leisten versehen ist. Während also die Felder dieser Membran die Epithelialzellen von aussen decken, stecken die peri- pherischen Fortsätze der Riechzellen in kurzen Canälen, welche die Leisten senkrecht zur Oberfläche der Membran durchsetzen und endigen am Niveau der Oberfläche unbedeckt. In stärkeren Osmiumsäurelösungen erhalten sich die peripherischen Riechzellenfortsätze meist in situ, so dass man Stücke der Membran findet, an denen in Menge Riechzellen hängen, die sich zwischen den Epithelialzellen herausgezogen haben; schwache Lösungen desselben Reagens bewirken eine vollständige Trennung der Riechzellen von der Grenzmembran, so dass man an isolirten Fetzen der letzteren die Poren deutlich erkennt. Das eben Mitgetheilte bezieht sich speciell auf die ‚Geruchsschleimhaut der Säugethiere. Die Darstellung von so überzeugen- den Präparaten einer ‚„membrana limitans olfactoria‘“‘ beim Frosch und Salamander ist von Brunn nicht gelungen, obgleich er auch hier glaubt eine Grenzhaut annehmen zu dürfen. Aus alledem geht also hervor, dass in der Geruchsschleimhaut zweierlei Arten von zelligen Gebilden vorkommen, Epithelialzellen und Riechzellen. Von diesen stehen nur die Letzteren mit den Olfactorius- endfäserchen in näherer Beziehung, obgleich der directe Zusammenhang zwischen beiden bis jetzt noch nicht nachgewiesen ist. Die Haut. Literatur. (264) Ascherson. Ueber die Hautdrüsen der Frösche in Müller’s Archiv 1810. p. 15. (265) Czermak. Ueber die Hautnerven des Frosches in Müller’s Archiv. 1849. (266) Eckhard. Ueber den Bau der Hautdrüsen der Kröten und die Abhängigkeit der Ent- leerung ihres Secretes vom centralen Nervensystem in Müller’s Archiv. 1849. (267) Turner. Why in which toads shed their skens Annals of nat. history. Bd. V. 1850. p. 430. (268) Henslow. Why in which toads shed their sken Annals of nat. history. 1850. p. 69. 948 (269) Die Haut, Walter. Ueber die Drüsen des Daumenballens des Froschmännchens, Vorbenikiidet naturf. Vereins der pr. Rheinlande und Westphalen. 1851. p. 351. (270) Gratiolet et Clo&z. Comptes rendus de l’academie des sciences. Tom. XXXII. (271) (272) (273) (274) (275) (276) (277) (278) (279) (280) (281) (232) (283) (281) (285) (286) (287) (285) (289) (290) (291) (292) (293) (294) (295) (296) (297) (298) (299) (300) (301) p. 592. 185l. Brücke. Untersuchungen über den Farbenwechsel des afrikanischen Chamaeleon., Sitzb. der kaiserl. Acad. der Wissensch. Bd. IV. 1852. Harless. Ueber die Chromatophoren des Frosches. Münchner gelehrte Anzeigen 1853. No. 35. Zeitschrift f, wiss. Zoologie Bd. V. 1853. Axmann. Beiträge zur mikroskopischen Anatomie und Physiologie des Gangliennerven- systems. 1853. Leydig, Histologisch -anatomische. Untersuchungen über Fische und Reptilien. 1853. Virchow. Chromatophoren beim Frosch. Virchow’s Archiv 1854. Bd. VI. p. 266. von Wittich. Die grüne Farbe der Haut unserer Frösche, ihre physiologischen und pathologischen Veränderungen. Müller’s Archiv. 1854. von Wittich. Entgegnung anf Herrn Harless’s über die Chromatophoren des Frosches. Müller’s Archiv. 1854. Meyer. Ueber die Abhängigkeit der Gefässe und Pigmentzellen beim Frosch von dem Nerveneinfluss. Virchow’s Archiv. Bd. VI. p. 581. 1854. Hensche. Ueber die Drüsen und glatten Muskeln in der äusseren Haut von en tem- poraria. Zeitschrift f. wiss. Zoologie. Bd. VII. p. 273. 1856. Leydig, Lehrbuch der Histologie. 1857. Lister. On the cutaneous pigmentary system of the Frog. Phil. Transactions of Londen 1858. Vol. 148. Part 1I. Stieda. Ueber den Bau der Haut des Frosches. Mülier’s Archiv 1865. Bolau. Beitrag zur Kenntniss der Amphibienhaut. 1866. Ciaccio. Intorno alla minuta fabbrica della pelle della Rana esculenta. Palermo, 1867. Estratto dal Giornale di Scienze naturali ed economiche. Vol. 11. p. 28. Szcesny. Beiträge zur Kenntniss der Textur der Froschhaut. Diss. inaug. Dorpat, 1867. F. E. Schulze. Epithel und Drüsenzellen in Max Schultzes Archiv. Bd. III. 1867. Fr. Leydig. Ueber die Molche (Salamandrina) der Württembergischen Fauma,. Archiv f. Naturg. 3d. 33. 1867. p. 163. Fr. Leydig. Ueber Organe eines sechsten Sinnes. Verhandl. der kais. Leop.-Carol.- Akademie. Bd. 34. 1868. J. Eberth. Untersuchungen zur normalen und path. Anatomie der Froschhaut. 1869. Leipzig. = Th. W. Engelmann. De huidklieren van den kikvorsch. Onderz. gedaan in het phys. Laborat. te Utrecht. Uitg door F. C. Donders en Th. W. Engelmann. 3. Reek. I. 9.195. 180234 Th. W. Engelmann. Dasselbe in Pflüger’s Archiv für die Physiol. Bd. 1V und V. Langerhans. Ueber die Haut der Larve von Salamandra maculosa in Max Sehultze’s Archiv. Bd. IX. p. 745. 1873. Bugnion. Recherches sur les organes sensitifs qui se trouvent dans l’epiderme du Protee& et de l’Axololl. Zürich. Diss. Bulletin de la societe Vaudoise. F. Leydig. Ueber die allgemeinen Bedeckungen der Amphibien. Max Schultze’s Archiv. Bd. XII. 2. Heft. p. 119. 1875. Auch als Separatabzug erschienen. R. Wiedersheim. Salamandrina perspicillata uud Geotriton fusus. Versuch einer vergl. Anatomie der Salamandrinen. Genua 1875. R. Wiedersheim. Bemerkungen zur Anatomie des Euproctes Rusconii (Triton platyce- phalus). Erster Beitrag zur Inselfauna des Mittelmeers. Annali del Muses civile di St. Nat. di Genova. Vol. VII. 1875. Fr. Leydig. Ueber die Schleichenlurche. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Bd. XVIII. S. Zalesky. Ueber das Samandarin. Das Gift [der Salamandra maculata. Med.-chem. Untersuchungen. Herausgegeben von Hoppe, Seyler- Erstes Heft. Berlin, 1866. J. Albini. Ueber das Gift der Salamandra maculata. Verhandl. d. k. k. zool. bot. Ge- sellschaft in Wien 1850. Lerouz. Journal de Medicine. T. XI. Rudneff, Ueber die epidermidale Schicht der Froschhaut. Archiv f. mikrosk. Anatomie Bd. I, 1865. Amphibien. | 949 Die Haut ist der Sitz des Tastorganes. Dieselbe ist bei den Amphi- bien in der Regel glatt und schlüpfrig: nur bei einigen Coecilien kommen kleine fischähnliche Schuppen vor. Sehr allgemein liegen Drüsen und Pigmente in der Hautbedeckung. Ausserhalb für die Absonderung und als Sitz des Tastorganes ist die Haut auch für die Respiration von grosser Bedeutung. Bei den Batrachiern ‘ist die Haut nur an einzelnen Stellen mit den darunter gelegenen Muskeln verbunden, dagegen haftet dieselbe bei den Urodelen fest an der unterliegenden Muskelschicht. Man kann an der Haut zwei Schichten unterscheiden, die Oberhaut — Epidermis — und die Lederhaut — Cutis. — Die Oberhaut besteht bei den Amphibien der Hauptsache nach aus vieleckigen Stachel- und Riffzellen, von denen die der Cutis aufsitzenden durch ihre Cylinder- oder Pallisadenform sich auszeichnen und mit der Lederhaut selbst durch Ineinandergreifen beiderseitiger Zähnchen fest verbunden sind. Diese kleinen zahn- oder stachel- artigen Fortsätze erreichen bei hana esculenta (Taf. XXVI. Fig 4) auf- fallende Länge. Bedeutende Abweichungen von der gewöhnlichen Form zeigen die Zellen der obersten Schicht. Dieselben sind ausserordentlich abgeplattet und besonders beim Frosch sehr dünn und hell, dagegen von _ beträchtlicher Breite und mit einem flachen, kuchenförmigen, stark und gleichmässigen Kern versehen. An ibnen nimmt man keine Stacheln und Riffe wahr. Dagegen besitzen sie eine äussere stırker und gleichmässig lichtbreehende, wie verhornte Grenzschicht — eine Cuticula. Bei Larven ist in gewissen Stadien die Cuticula viel stärker entwickelt als bei fertigen Amphibien. An Larven von Salamandra maculosa beobachtete z. B. Leydig (283) die Cuticula der äusseren Haut so weit über das Ende der Zellen vorstehend und so deutlich senkrecht streifig, als man es sonst am Darmepithel zu sehen gewohnt ist; bei älteren Larven war dies schon weniger der Fall. Leydig (288) hat weiter nachgewiesen, dass ganz ähnlich wie bei Wirbellosen die Cuticula bei Amphibien locale Verdickungen entwickeln kann, besonders im Bereich von Hand und Fuss. Sie scheinen hier den Zweck zu haben, die Hautfläche dieser Thiere rauher zu machen, um sie dadurch zum Klettern, Graben, Festhalten des Weibchens mehr zu be- . fähigen. So z..B. wölbt die Cuticula bei Triton cristatus, welche die äussersten Zellen der Zehenspitzen überzieht, zwar zu Verdickungen sich hervor, bleibt aber dennoch völlig glatt, bei Triton alpestris ist die gleiche Cutieularverdickung nicht glatt, sondern grobschrundig. Bei Triton taenia- tus zeigt die Cuticula auf den Zellen der Zehen mehrere Vorsprünge. Auch bei Dufo zeigt die Cuticula Verdickungen und Vorsprünge, beson- ders an der Daumenschwiele. Dasselbe gilt von Rana. Die Cuticula der Tritonen zeigt eine Art Wärzchenbildung fast über die ganze Körper- oberfläche. Cuticularbildungen der Oberhaut von einer Stärke, wie sie bei Wirbellosen so häufig vorkommt, beobachtete man am Mund der Larven von Fröschen und Kröten. Unter der obersten Schicht, welche aus überall dieht aneinander liegenden polygonalen Zellen der eben beschriebenen Art u 350 Die Haut. besteht, findet man eine andere aus ebenfalls noch sehr platten, aber nicht mehr ganz hellen, sondern etwas feinkörnigen und mit hellem bläschenförmigen Kerne versehenen Zellen gebildet, an denen indessen schon feine, zur Verbindung mit den unteren und seitlichen Nachbarn dienenden Stacheln und Riffen bemerkt werden. Diese letzteren Zellen passen nicht überall mit ihren seitlichen Kanten genau aneinander, son- dern lassen hier und da kleine scharf begrenzte Lücken zwischen sich. Die eben genannten Lücken zwischen den Zellen der zweiten Lage werden stets ausgefüllt durch das obere Ende eigenthümlicher, flaschenförmiger Zellen, welche einen unteren rundlichen oder eiförmigen Bauch und einen oberenschmälern, drehrunden Halstheil besitzen (Becherzellen, F.E.Schulze; Schleimhautzellen, Leydig). Im unteren dickeren Theil liegt ein bläschen- förmiger Kern. Leydig hat dieselben zuerst beschrieben bei Amphibien, welche beständig im Wasser sich aufhalten (Proteus, Larven von Sala- mandern), vermisste dieselben dagegen in der Haut des Grasfrosches und selbst des erwachsenen Landsalamanders. Rudneff (301), welche, diese Zellen in der Froschoberhaut zuerst beschrieben hat, glaubt, dass das obere schmale Ende die freie Oberfläche erreicht. Genauere Untersuchungen haben jedoch Schulze gezeigt, dass die oben beschriebene äussere Lage aus continuirlich aneinander schliessenden, hellen, grossen und sehr dünnen Zellen immer über denselben hinliegen. Etwas anders verhält sich die Haut in dem Larvenzustande. Bei den Larven des Landsalamanders ist nach Langerhans (292) die Haut mit einem zweischichtigen Epithel bekleidet. Die Elemente der oberen Schicht erscheinen bei Betrachtung von oben oder unten als sehr regel- mässige Polygone, sie wenden der Oberfläche den bekannten gestrichelten Cutieularsaum zu und zeigen an ihren anderen Flächen einen Besatz von äusserst zierlichen Stacheln und Riffen, der selbst bei sehr schonender Behandlung leicht zerstört wird und nur bei Isolation der ganz frischen Zellen in */,. °/), Osmiumsäure und Anwendung von Immersionslinsen deutlich zu sehen ist. Die Seitenflächen sind im Ganzen eben, die untere Fläche dagegen in wechselnder Weise eingebuchtet zur Verbindung mit den Zellen der tieferen Schicht. Zwischen Kern und Cutieularsaum ist eine bald grössere, bald geringere Menge von Pigment angesammelt. Die regelmässige Anordnung dieser Zellen erleidet nur zweierlei Unter- brechungen; einmal über den sog. Seitenorganen, worauf wir unten näher zurückkommen werden und dann an verschiedenen Stellen des Leibes, am häufigsten am Bauche, dadurch, dass zwischen den grossen Polygonen der platten Epithelien kleinere Felder eingeschaltet sind, die bald eben- falls polygonal sind, bald eine Gestalt besitzen, welche an die Spaltöff- nungen der Pflanzen erinnert. Diese Stellen sind in der Regel weniger pigmentirt, als die Nachbarschaft. An Isolations- oder Schnittpräparaten überzeugt man sich, dass sie dadurch hervorgebracht werden, dass zwi- schen die grossen Epithelien kleinere rundliche Elemente sich einschalten, welche aber ebenfalls eine Cuticula besitzen und bis auf ihre Gestalt und Fe Amphibien. 351 Seringere Pismentirung mit den anderen Elementen der oberen Zellschicht vollkommen übereinstimmen. Mit alleiniger Ausnahme der Seitenorgane setzt sich der Cutieularüberzug der Haut gleichmässig über den ganzen Körper mit Einschluss der Conjunetiva fort, und zwar während des ganzen Larvenlebens, von der Geburt bis zur Metamorphose. Die Elemente der unteren Schicht bestehen aus gewöhnlichen Cylinder- zellen und Schleimzellen (Leydig’s; Becherzellen, Schulze). Die Schleimzellen sind nicht über den. ganzen Körper des Thieres verbreitet, sie erstrecken sich nämlich am Schwanze nur auf die mittlere Partie der Seitenflächen, fehlen somit dem flossenartigen Saum desselben und kommen ferner am Rande des Unterkiefers, an den Kiemen und an den Unter- schenkeln und Füssen nicht vor. Den anderen Regionen der Haut jedoch kommen sie zu und schalten sich ungefähr in der Weise, wie dies Taf. XXVIL, Fig. 6 darstellt, zwischen die übrigen Elemente der tieferen Zelllage ein. Sie sind in mehreren Beziehungen von diesen verschieden. Zunächst durch die sehr beträchtliche Grösse; ihr Durchmesser übertrifft ‘den kleinen Durchmesser der anderen Zellen um das Drei- bis Vierfache. Sodann durch einen eigenthümlichen, grobkörnigen aber stets vollkommen farblosen Inhalt, dessen einzelne Granula durch Osmium einen leichten Sepiaton annehmen. Der Kern liegt genau in der Mitte und ist mehrfach gelappt. Sie zeichnen sich ferner aus durch den Besitz einer eigenen, resistenten und sehr leicht isolirbaren Membran, welche eine äusserst zierliche, netzartige Zeichnung besitzt. Diese Zeichnung tritt durch Reagentien deutlicher hervor und rührt her von kleinen regelmässigen Ver- diekungen der Membran, die auf dem optischen Querschnitt als dunklere Pünktchen erscheinen. | Zwischen diesen Schleimzellen liegen gewöhnliche Cylinderepithelien, welche nur dadurch eine oft recht eigenthümliche Form erhalten, dass sie die Schleimzellen auch an ihrer unteren Circumferenz umgeben und somit vom Bindegewebe der Haut mehr oder weniger voliständig trennen. Zu diesem Zwecke ist ihre der Lederhaut aufsitzende Basis erheblich grösser, als die mit den Elementen der oberen Schicht sich verbindende, äusserst unregelmässig gestaltete Spitze, und diejenige Seite, welche einer Schleim- zelle sich zuwendet, bildet einen Theil einer Hohlkugel, welcher durch gleichgestaltete Seitenflächen andrer Elemente derselben Schicht wie durch die Einbuchtungen an der Unterfläche der euticeulartragenden Zellen sich zur vollständigen Hohlkugel ergänzt, in der dann die Schleimzelle Platz finde. Mit Ausnahme der Basis 'sind alle Flächen der besprochenen Epithelien mit denselben feinen Stacheln besetzt, die wir oben an den Zellen der oberen Schicht beschrieben haben; die Basis ist vollkommen scharf contourirt und nicht ganz eben. Während die unterste Zelllage beim alten Thier sehr fest mit der Lederhaut in Verbindung steht, lässt dieselbe sich bei der Larve ausserordentlich leicht von jener trennen. Zwischen diesen beiden Schichten des Epithels kommen Pigmentzellen in geringer Menge vor. 352 Die Haut. . Die besprochene Structur des Hautepithels bleibt während des ganzen Larvenlebens unverändert. Zu keiner Zeit der Larvenperiode erreichen die Schleimzellen die Oberfläche und können somit niemals ihren Inhalt entleeren, nie in secernirende Function treten. Auch Schulze schreibt bei den Larven von Tritonen, von grossen, bauchigen, ja blasenförmigen, hellen Zellen, welche alle bald mit einem verschmälerten Stiele, bald ohne einen solchen der Cutis aufsitzen und eine deutliche, völlig geschlossene Membran zeigen, einen fast wasser- hellen Inhalt und grossen rundlichen Kern, umgeben von etwas feinkörniger Substanz. Schulze glaubt, dass sie später von der Cutis abrücken, \ kleiner werden und eine Oeffnung erhalten, mit anderen Worten in Becherzellen oder Schleimzellen sich verändern (Taf. XXVIL, Fig. 5). Auch Langerhans glaubt, dass die Idee eines Zusammenhanges zwischen den eben beschriebenen Schleimzellen (Becherzellen) bei den erwachsenen Thieren und den grossen runden Zellen in der Oberhaut bei den Larven keineswegs von der Hand zu weisen ist. Nach kurzem Aufenthalt des eben getödteten Thieres im Wasser schwellen dieselben bei den Larven in der That an und bahnen sich zwischen den Zellen in der ersten Schicht einen Ausweg. Sie bekommen dann eine Beclıerform und werden Bechern ähnlich. Schulze ist der Ansicht, dass die sämmtlichen flaschenförmigen Zellen der Batrachier und Tritonen hinsichtlich ihrer Function in einer nahen Beziehung zum Häutungsprocess stehen, dass sie nämlieh das Secret liefern, wodurch periodisch die eine oder zwei obersten Lagen höchst abgeplatter Zellen in ihrer Verbindung mit der unterliegenden ge- lockert und schliesslich aus derselben vollständig gelöst werden. Epithelzellen eigener Art wurden von Leydig beim Laubfrosch beobachtet. Die Haftballen des Laubfrosches, durch welehe das Thier befähigt wird, an völlig glatten Wänden emporzuklettern, auch wohl an glatten, senkrecht stehenden Wänden sich fest zu halten, besitzen an ihrer unteren Fläche ein eigenthümliches Epithel. Die Zellen sind von etwas trüber Beschaffenheit und mit einer ge- wissen, von vorn nach hinten gehenden Streifung. Die äussersten Zellen springen, bei Betrachtung des Epithels im Profil, einzeln und für sich bald rundlich, bald mit scharfen Ecken vor, und ein deutlicher, ziemlich dicker Cuticularzaum zieht von dem Kopf der einen Zelle zur anderen, währeud nach der Tiefe hin die Zellen einer eigentlichen membranösen Abgrenzung ermangeln. Ausserdem hat jede Zelle an ihrem Kopfende eine mittlere Vertiefung, die sich bald rundlich, bald aber rautenförmig darstellt. Die eben erwähnten Eigenthümlichkeiten. beziehen sich zunächst auf die zu äusserst gelegenen Zellen. An der Bauchseite der Haftballen besteht die Epidermis aus einer ganzen Anzahl von Lagen, welche nach Leydig dureh scharfe Linien, so wie helleres und dunkleres Aussehen sich aus- zeichnen. Araphibien. 353 Auf der Haut stehen weiter Höcker oder stachelartige Auswüchse, welche nichts als reine Erzeugnisse der Epidermis sind, so z. B. bei Bombinator igneus, Bufo vulgarıs, Dufo variabilis. Auch bei Eupractus Rusconi kommen in der Haut spitze Knötchen vor (Wiedersheim), welche nichts als ein Product der Epidermis sind, welche sich hier zu einem spitzen Kegel erheben. Wiedersheim (296) fand, dass beim Weibchen und Männchen diese Epidermis-Wucherungen in gleich starkem Grade und gleicher Vertheilung vorhanden sind, betrachtet dieselben je- . doch unter dem gleichen Gesichtspunkt wie Leydig für Rana temporaria, indem er wie Leydig sagt: „Es entwickelt nämlich die Oberhaut des Weibchens durch Vermehrung ihrer Zellen an bestimmten Punkten kleine Höcker über die Rückenfläche, welche wohl dazu dienen mögen, dem Männchen das Festhalten des schlüpfrigen Weibchens zu erleichtern.“ Obgleich die Hauptmasse des Pigmentes in der Lederhaut abgelagert ist, sind doch auch sehr häufig die Zellen der Epidermis mit mehr oder weniger Pigmentkörperchen erfüllt. Im hohen Grade ist dies nach Ley- dig der Fall beim Salamander, wo an der Rückenseite die Epidermis dadurch wie in einem Zuge geschwärzt erscheint; recht viel Pigment be- obachtete derselbe Forscher bei Bufo calamita. Ausserdem kommen in der Oberhaut der Amphibien verästelte Pigmentzellen vor (H. Müller, Leydig, Schulze). Diese verästelten Pigmentzellen sind contractile Chromatophoren. Die Pigmentkörnchen wechseln langsam ihren Ort und treten aus den reich verzweigten Aesten in die Nähe des hellen Kernes zu einer klumpigen, unregelmässig gestalteten Masse zusammen. Bei grösseren Frosch- und Tritonlarven finden sich verästelte Pigmentzellen schon in derselben Form und ebenso zwischen den übrigen Epidermis- zellen vertheilt, wie bei den erwachsenen Thieren. Die Lederhaut (Üutis). An der Zusammensetzung der Lederhaut (Cutis) betheiligen sich Drüsen, Muskelfasern, Bindegewebe, Nerven, Gefässe und Pigment. Drüsen. Bekanntlich ist die Haut der Amphibien ausserordentlich reich an Drüsen. Ueber die ganze Fläche des Körpers weg erstrecken sich diese Organe, selbst auf der durchsichtigen Niekhaut der Frösche und Kröten vermag man sie so gut wie auf dem Trommelfell und den Schwimmhäuten zu finden. Meist stehen sie sehr dicht zusammen, in anderen Fällen jedoch, wie z. B. gerade auf der Niekhaut, rücken sie weiter aus- einander. Jedoch sind auch kleine Gegenden drüsenlos. So z. B. fand Leydig, dass beim Laubfrosch (Hyla arborea) gerade über den Gelenken der Phalangen die Hautdrüsen mangeln, und da zugleich dort das Pigment fehlt, so unterscheiden sich diese Stellen merklich von der drüsenreichen und pigmentirten Umgebung. An bestimmten Körperstellen häufen sich die Hautdrüsen nicht allein sehr stark an, sondern werden auch grösser, wie z. B. hinter den Ohren bei Kröten und Salamandrinen, wo sie die Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2, 3 354 Die Haut. bekannten Parotiden bilden. Grössere Drüsen und in Anhäufung finden sich auch noch da und dort, z. B. an der hinteren Fläche des Oberarms bei Pelobates fuscus, an der hinteren Fläche des Unterschenkels bei Bufo calamita u. 8. W. Während alle Untersucher darüber einig sind, dass die Haut der Amphibien ausserordentlich reich an Drüsen ist, va dagegen die Angaben über den Bau dieser Drüsen sehr anvanaleh ‚ was durch Engelmann (290, 291) wohl dadurch erklärt werden kann, dass man nur zu sehr die Untersuchung lebendiger Gewebe vernachlässigt hat. Nach Engelmann kann man in der Haut der Frösche, abgesehen von den eigenthümlichen Daumendrüsen der Männchen zweierlei Arten von Drüsen unterscheiden, die sowobl durch ihre feinere histologische Structur, wie durch das von ihnen gelieferte Secret wesentlich von einander sich unterscheiden. Beide stimmen, in Wahrheit, in Form und Lage mit einander überein, und besonders auch darin, dass die Drüsenwand aus einer äusseren con- tractilen und inneren nicht contractilen Schicht besteht. Sie unterscheiden sich jedoch leicht von einander, dadurch, dass bei den einen, welche auch gewöhnlich viel grösser sind, die Muskelschicht dick (0,005— 0015 Mm.) und stets auch leicht zu beobachten ist, bei den anderen dagegen ausser- ordentlich dünn (0,001—-0,003 Mm.) und durch die gewöhnliche Methode der Untersuchung äusserst schwierig nachzuweisen ist. Ausserdem ist das Lumen der der ersteren Art mit zahlreichen, kleinen, stark lichtbrechenden Körnchen gefüllt, während das der anderen eine wasserklare, schleimige Flüssigkeit enthält. Die erstere Art hat Engelmann mit dem Namen „Körnchendrüsen“, die andern als en drüsen‘ bezeichnet. Die Körnchendrüsen Engelmann’s sind durchgehend viel grösser wie die. Schleimdrüsen, Gewöhnlich haben sie einen Diameter von 0,02—0,04 Mm., man findet jedoch auch kleinere von nur 0,013 Mm. und auch grössere von 0,8 Mm. und mehr. Sie kommen gewöhnlich nur auf einzelnen Stellen der Rückenfläche des Körpers vor. Hier stehen sie meistens in Gruppen von 3—20 Mm. Länge und 2—9 Mm. Breite dicht bei einander. So z. B. in den sogenannten Ohrwülsten, auf den Seiten des Rückens bis zum Anus, und auf der Bauchfläche des Ober- und Unterschenkels besonders auf der lateralen und medialen Seite. Einzelne zerstreut findet man auch in der Mitte des Rückens, äusserst wenige auch auf der Beugeseite des Rumpfes und den Extremitäten. In der Schwimm- haut kommen gewöhnlich einzelne in der Nähe der Phalangen vor, be- sonders auf der Rückenseite. In der Membrana nictitans fehlen sie. Die Körnehendrüsen der Frösche entsprechen den Gift- oder Seiten- drüsen, respective Parotiden der Kröten, so wie den Seitendrüsen und Parotiden der Salamandrinen und Tritonen. Um das Vorkommen und die Verbreitung der Körnehendrüsen in der Haut am bequemsten kennen zu lernen, empfiehlt Engelmann die Haut durch Mittel von Kali- Lösung Amphibien. 355 von 20—38°/, durchsichtig zu machen. Nur die Körnchendrüsen bleiben undurchsichtig und sind schon mit dem blossen Auge als kleine Körn- chen sichtbar. | | | Was die histologische Structur angeht, so besteht die Wand der Körnehendrüsen aus einer dieken Muskelschicht, innerlich mit einer ein- zigen Lage grosser Becherzellen bekleidet. Aeusserlich wird die Muskel- schicht durch einige sehr dichte Schichten fibrillären Bindegewebes um- geben. Die Bindegewebsfibrillen durchkreuzen einander mannichfaltig unter scharfen Winkeln und gehen continuirlich in die Faserbündel der obersten Cutisschicht über. Eine structurlose Membran kann weder auf der äusseren noch auf der inneren Fläche der Muskelschicht nachgewiesen werden. Die spindelförmigen, relativ sehr dieken (0,005 —0,015 Mm.) Muskelfasern, welche in einfacher Lage die contractile Umhüllungshaut bilden, sind durch Contiguität zu einer geschlossenen, taschenförmigen Membran verbunden. « | Die Epithelzellen, welche innerlich der Muskelschicht aufsitzen, sind an den gefüllten Drüsen äusserst schwierig zu beobachten. Aus frischen Drüsen in Kochsalzlösung von 0,6—0,8 °/, mit Hülfe feiner Nadeln mechanisch isoliıt, zeigen sie sich als grosse, eylinderförmige Becher- zellen, die zarte Zellmembran, welche an den Seitenwänden sehr deutlich sichtbar, ist nach dem Drüsenlumen zu often. Die Zellenhöhle ist nur für einen sehr kleinen Theil mit Protoplasma gefüllt. Ein kleines Häuf- chen, welches den blasenförmigen Kern zuweilen auch wohl zwei Kerne der Zelle umhüllt, deckt den Boden der Zelle, von dort steckt sich eine dünne Schicht über die Wandung bis zur Oeffnung hin aus, auch einzelne quer durch das Lumen verlaufende Protoplasmastränge kommen vor. Der grösste Theil des Zellinhalts besteht jedoch aus denselben kleinen rund- lichen Körnchen, welche auch gewöhnlich die Höhle der Drüse anfüllen und bei der Contraction entleert werden. Dieselben liegen theilweise frei in der Zellenhöhle, theilweise im Protoplasma. In der lebendigen Drüse sind sie gewöhnlich 0,002 — 0,01 Mm. gross. Sie bestehen nicht aus Fett, sondern aus einer eigenthümlichen, eiweissartigen Substanz, auf die wir gleich noch näher zurückkommen werden. Die Körnchendrüsen Engelmann’s entsprechen dem grossen Drüsen von Hensche (279), den contractilen Drüsen von Stieda (232) den grossen dunklen Drüsen von Eberth (289), den grossen contractilen Drüsen Leydig’s in seinen älteren Publicationen. In einer späteren Mittheilung (288) äussert Leydig sich folgendermassen: „ich bin zu keinem rechten Entscheid gekommen, ob es zwei verschiedenen Drüsen- arten sind, obschon mir eine Sonderung wahrscheinlich ist.“ Die Schleimdrüsen. Die Schleimdrüsen, welche gewöhnlich viel kleiner wie die Körnchendrüsen sind, kommen in grösserer Zahl durch die ganze Haut verbreitet vor. An den meisten Stellen stehen sie so dicht, dass sie einander fast berühren. Engelmann gibt an, dass durch ein- ander 60 solcher Drüsen auf einem Quadrat-Millimeter Hautoberfläche 356 Die Haut. stehen. In der Bauchhaut stieg die Zahl auf 62—68, in der Haut der Beugeseite des Ober: nnd Unterschenkels bis auf 76, an anderen Stellen kommen jedoch nur 80-—-40 vor. Viel weiter aus einander stehen sie in der Schwimmhaut, noch mehr (nur 2 bis 6 auf einem Quadrat-Millimeter) in der Membrana nictitans, ausgenommen dem freien pigmentirten Rande, welche 2 & 3 paralelle Reihen grosser, dicht auf einander gedrungener Schleimdrüsen enthält. Auf der Innenfläche der Membrana michitans fehlen sie. | & ® Die Form der »chleimdrüsen ist im Allgemeinen die von runden Bläschen, mit einem kurzen Halse. Die ideale Grundform ist die einer Kugel, auf deren obersten, parallel an der Hautoberfläche abgeplatten Pol ein Cylinder, der Ausführungsgang aufgesetzt ist. Sehr regelmässig typisch gebauten Drüsen begegnet man in der Mambrana nictitans, die meist unregelmässigen in der Schwimmhaut. Bei intacten, lebendigen, mittelmässig ausgedehnten Drüsen aus sehr verschiedenen Hautgegenden, varürt die Dicke zwischen 0,06 —0,21 Mm., bei den meisten beträgt dieselbe 0,06—0,21 Mm. Der oberste Pol liegt gewöhnlich dicht unterhalb der Grenze vom Epidermis und Cutis, unge- fähr 0,06—0,1 Mm. unter der Oberfläche der Haut. Eben so lang pflegt gewöhnlich dann auch der Ausführungsgang zu sein, welcher mit seltenen Ausnahmen vertikal hinaufsteigt. Der Abstand des untersten Pol bis zur Unterfläche der Cutis beträgt gewöhnlich 0,2—0,3 Mm., dort wo die Haut ° sehr dünn ist, nur 0,12 Mm. Die Drüsenwand stimmt mit der der Körn- chenwand darin überein, dass sie aus einer äusseren Schicht contractiler und einer inneren Schicht nicht contractiler Zellen besteht, und äusserlich nicht durch eine Membrana propria, sondern durch eine faserige Binde- sewebsschicht umhüllt wird. Die Muskelhaut besteht aus einer einzigen Schicht ungefähr 16 — 20 flacher, spindelförmiger, relativ kurzer und breiter Faserzellen. Sie sind in dem ganzen Umfang der Drüse, mit Ausnahme der Umgebung des oberen Poles, in vollkommener Contiguität als zu einer homogenen Haut verbunden. Im Allgemeinen verlaufen sie parallel an den Meridianen der Drüse. re Die innere, nicht contractile Schicht von Zellen, das eigentliche Epithelinm, ist unmittelbar und fest an der Muskelhaut verbunden. Weder eine Membran, noch ein auch nur messbarer Zwischenraum zwischen beiden lässt sich nachweisen. Ja an ganz frischen Drüsen, in der leben- digen Schwimmhaut, bilden beide optisch ein Continuum. Die Epithel- zellen bilden nur eine Schicht. Dieselbe macht in einer lebendigen, aus- sedehnten Drüse gewöhnlich den Eindruck von einer einzigen membra- nösen zusammenhängenden Protoplasmamasse, durch die die Zellen bis zum Verschwinden der sichtbaren Grenzen einander genähert sind. Die Dicke des Epitheliums wechselt bei mässig ausgedehnten Drüsen ungefähr zwischen 0,01—0,02 Mm. ab. Das Drüsenepithel setzt sich nicht Amphibien. 957 unmittelbar in das Epithelium des Ausführungsganges fort, sondern ist von demselben auf einer kleinen Strecke getrennt. Die Form der Zelle hängt von dem physiologischen Zustand ab, in welchem sich gerade die Drüse befindet. Nicht alle Zellen haben dieselbe Grösse, auch nicht in derselben Drüse. Der feinere Bau aller Epithelzellen ist der Hauptsache nach derselbe. Eine Membran scheint an allen, auch an den Seitenwänden zu fehlen. Jedenfalls kommt es an der freien Oberfläche nicht vor. Der Inhalt be- steht aus Protoplasma und kleinen runden Körnchen, welche in der einen Zelle viel zahlreicher angehäuft sind wie in der anderen. Ohne Aus- nahme ist in der nicht contractilen, lebendigen Drüse die oberflächliche Protoplasma -Schicht der Epithelzellen viel stärker lichtbrechend als der übrigen Zellkörper. Das Lumen der Drüse, dee Form und Dimensionen von dem Functionszustande der Drüse abhängig sind, ist mit einer farblosen, voll- kommen wasserklaren Flüssigkeit gefüllt, welche ein wenig Schleim enthält. Der Ausführungsgang der Drüse ist ein Oylinder, mit kreisförmigem Durchschnitt und dieken Wänden. Der Diameter misst 0,02 — 0,05 Mm., ‚die Länge ist gewöhnlich der Dieke der Epidermis gleich. Die Wand besteht aus 2 bis 3 concentrischen Schichten innig mit einander ver- wachsener, ziemlich stark lichtbrechender, kernführender Zellen.. Diese, - besonders die peripherischen, sind der Achse des Ausführungsganges parallel lang gestreckt, auf Querschnitten sichelförmig. Im oberen Drittel oder in der oberen Hälfte des Ausführungsganges wird die Innenfläche der Wand durch eine Art „Cuticula‘“ bekleidet, eine feste, gegen ver- dünnte Säure und Alkalien resistente und wie es scheint ziemlich elastische Membran, welche bei der Häutung bekanntlich im Zusammenhang mit der obersten Schicht der Epidermiszellen abgestossen wird. In dem Niveau der Hautoberfläche endigt dieselbe mit einem runden, membra- nösen Deckel. Diesen Deckel, welchen Eberth (209) ‚Stomazelle‘‘ nennt, erkennt man mit Leichtigkeit zwischen den eckigen und hellen Epider- misplättchen als eine etwas kleinere, rundliche Zelle. Sie enthält in einem feinkörnigen Protoplasma, welches eine halbmond- oder ringförmige Randschicht bildet, einen oder seltener drei ovale Kerne. Jede Stomazelle besitzt eine centrale, dreieckige, einem Blutegelstich ähnliche, spaltförmige Oeffnung (Fig. 33, Taf. XXVII). Diese wird von einem hellen, doppelten Contour umgeben, dem Querschnitt der am Rande dieser Spalte sich inserirenden structurlosen Membran, welche die innerste Bekleidung des Drüsenausführungsganges bildet und vielleicht auch die freie Flache der Stomazelle noch als Cuticula bedeckt. Das Lumen des Ausführungsganges ist gewöhnlich eng (0,002 — 0,008 Mm.), nach oben verengt und auf Querschnitten kreisförmig oder eiförmig. Ueber: die Nerven und Gefässe nn Drüsen wird nachher gehandelt werden. 358 . Die Haut. Die Schleimdrüsen Engelmann’s entsprechen den „kleinen nicht contractilen Drüsen“ von Hensche, ‚den dunklen und hellen Drüsen“ von Stieda, den „glandule mezzane, piccole e picohssime* von Ciaceio und den „kleinen dunklen und mittelgrossen hellen Drüsen“ von Eberth. Die „dunklen Drüsen“ von Stieda und die „kleinen dunklen“ von Eberth erklärt Engelmann für nichts anderes als ausgedehnte Schleimdrüsen, Vernachlässigung der Untersuchung lebendiger Gewebe ist nach Engelmann (290) die Quelle der vielen Täuschungen gewesen. Leydig (294) unterscheidet in seiner letzten Mittheilung über die Haut der Amphibien: a) kleine Drüsen von rundlicher Gestalt; b) grössere Drüsen von rundlicher Gestalt; ce) ganz grosse Drüsen. Die beiden ersten Drüsenarten entsprechen wohl den Körnchendrüsen Engelmann’s, die letzte den Schleimdrüsen Engelmann’s. Die schönen Untersuchungen von Engelmann über die Hautdrüsen des Frosches scheinen Leydig entgangen zu sein. Ausser den Körnchen- und Schleimdrüsen Engelmann’s kommt noch eine Art von Drüsen vor, welche Leydig als „schlauchförmige Drüsen“ bezeichnet. Bezeichnete. Art von Drüsen kommt nach Leydig (294) nur an bestimmten Stellen der Hand- und Fussfläche vor, bis jetzt sind dieselben bei Rana, Bufo, Hyla, Triton und Salamandra beobachtet. Obgleich sie in der entwickelten Form sich wie Drüsen eigener Art aus- . nehmen, sind es doch eigentlich nichts anders als Abänderungen der Engelmann’schen Schleimdrüsen. Bei den Salamandrinen unterscheidet Leydig an der Kloaka noch die sogenannten „Kloakendrüsen.“ Beim brünstigen Männchen von Triton unterscheidet man ausserdem noch ein Paar sehr grosse, aus dem Becken in die Bauchhöhle ragende Drüsen . (Glandulae PeWwis, Finger); zweitens die in der Wand der Kloake liegenden und deren Auftreibung bedingenden Massen, welche Rathke schon richtig einer Prostata verglichen hat. Die gleiche Art von Drüsen - liegt ferner auch in der als Penis zu deutenden Hervorragung. Bei Dalamandra maculosa hebt sich die „Beckendrüse‘‘ schon für’s freie Auge und amfrischen Thier durch die Farbe von der anderen Kloakendrüse ab (Leydig). | Das milchsaftartige Secret der Körnchendrüsen Engelmann’s scheint die Eigenschaften eines Giftes zu haben. Mit Hülfe von Phosphormolyb- dänsäure könnte Zalesky (298) aus dem Secret der Hautdrüsen von Salamandra maculata eine organische Base, das „Samandarın“ gewinnen, welchem allein das Secret seine giftigen Wirkungen verdankt und welcher aus 70,53°/,C.; 10,42 °/, H.; 4,86°/, N. und 13,89°/,O besteht, der Formel CO; Ho N5O,, entsprechend. In seinen Wirkungen zeigte das Gift grosse Aehnlichkeit mit dem Strychnine, erzeugte jedoch klonische, epilepsie-ähn- liche Krämpfe, ohne die Thätigkeit des Herzens zu beeinträchtigen. Ueber die Reaction des Samandarins stimmen die Angaben nicht mit einander überein. Leroux (300), Gratiolet et Clo&z (270) fanden die Reaction sauer bei der Kröte, Du Bois-Reymond (301) fand die- Amphibien. 359 selbe ebenfalls sauer, nicht allein bei der Kröte, sondern auch bei dem Frosch und beim. Salamander, John Davy (302) giebt dieselbe als neutral an bei der Kröte, während Zalesky (298) dieselbe) stark alka- - lisch fand beim Salamander. Engelmann (290) fand den Inhalt der Körnehendrüsen beim Frosch neutral, zuweilen mit Neigung zu saurer, zu- weilen mit Neigung zu alkalischer Reaction. Nach Leydig ist der frisch ausquellende Saft ätzend, wirkt be- täubend und röthet die Haut der Handfläche, unter Auftreten eines brennenden Gefühles. Die betäubende Wirkung des Saftes scheint be- sonders während der Fortpflanzungszeit erhöht zu sein. Sehr stark wirkend ist der Hautsaft bei Batrachier aus den südlichen Gegenden. Leydig erzählt von einer Ayla arborea, welche beunruhigt oder mit der Hand ergriffen, einen Hautsaft entleerte, welcher die Haut in sehr ent- schiedener Weise ätzte. Die Thiere stammten aus Sardinien und hatten, nachdem sie etwa vier Monate in der Tübinger Luft zugebracht, die ätzende, scharfriechende Beschaffenheit des Secretes völlig verloren, wohl wie Leydig mit Recht bemerkt, zum neuen Beweis der so vielfachen Erfahrung, dass Boden und Luft auf pflanzliche und thierische Abschei- dungen sehr bestimmend einzuwirken vermögen. Nach Leydig betheiligen sich an der Zusammensetzung der Leder- haut zwei verschiedene Formen des Bindegewebes, welche er als ‚das weichere, lockere“, und ‚die derben wagrechten Lagen“ bezeichnete. Das weichere, lockere Bindegewebe bildet die Grenzschichten der Lederhaut nach aussen und nach innen, und beide Lagen verbinden sich durch senkrecht aufsteigende Züge. Dasselbe steht in näherer Beziehung zu den Blut- und Lymphgefässen, trägt, wie wir gleich sehen werden, auch die Nerven und enthält das Pigment der Lederhaut. Die derben, wagrechten Lagen der Lederhaut sind derb, anscheinend homogen und sind ihrer Entstehung nach auf abgesonderte Intercellular- oder Cutieularsubstanz zurückzuführen. Der Grad der Dicke und der Derbheit richtet sich nach der Beschaffenheit der äusseren Bedeckung im Grossen und Ganzen. Nach Eberth (289) dagegen lässt sich beim Frosch die Lederhaut in drei Schichten zerlegen. Die oberflächlichste Lage ist eine ziemlich mächtige, oft mehr als die halbe Dicke der Haut betragende Schicht, welche wieder aus mehreren Blättern zusammengesetzt wird. Die mittlere Schicht der Lederhaut bleibt an Mächtigkeit wenig hinter der ersten zu- rück, während die unterste Lage der Cutis — das eigentliche Unterhaut- zellgewebe — eine schmale, bindegewebige Platte darstellt, welche ausser zahlreichen, elastischen Fasern, die der eigentlichen Cutis mangeln, ein reiches Nerven- und Gefässnetz enthält, von dem die eigentlichen Gefässe der Haut entspringen. Nach Leydig dagegen, welcher angiebt, dass die Blutgefässe nur innerhalb des lockeren Bindegewebes ihren Weg nehmen, muss man, entsprechend den beiden Hauptausbreitungen des letzteren, ein an der Innen- oder Unterseite der Haut befindliches, weitmaschiges Netz, 360 | ö Die Haut. und zweitens ein die Oberfläche der Lederhaut durchziehendes und die Oeffnungen der Drüsen bald regelmässig, bald mehr unregelmässig um- spinnendes, engmaschigeres Capillarnetz unterscheiden. Beide Capillar- netze stehen in Verbindung durch Gefässe, welche in us: säulenartigen Zügen des lockeren Bindegewebes aufsteigen. | Auch die Lymphräume unter der Haut liegen, gleich den Blutgefässen in dem lockeren Bindegewebe. Sie zeigen eine verschiedene Entwicklung nach den Körpergegenden und nach den Thierarten. Bei der Beschreibung des Lymphgefässsystems werden wir noch näher auf diese zz zurückkommen: Die Haut der Amphibien, besonders die der Batrachier ist reich an glatten Muskelfasern, obgleich in den einzelnen Körpergegenden ziemlich verschieden. So besitzt insbesondere die Haut des Rückens, der Stirn und des Nackens zahlreiche Muskeln, viel spärlicher schon sind sie in der Haut über der Rückenfläche der Extremitäten. Sehr arm an glatten Muskeln ist die Haut des Bauches, der Brust und der Vorderseite der Extremitäten. Die Haut der Hände und Füsse scheinen der Muskeln vollkommen zu entbehren, oder in ausserordentlich geringer Zahl zu besitzen. Die Cutis der Amphibien ist ebenfalls reich an Nerven. In die Haut der Frösche treten zahlreiche aus markhaltigen und blassen Fasern zu- sammengesetzte Nervenbündel. Im Unterhautgewebe angelangt, theilen sich diese sogleich in viele feinere Zweige, die mit benachbarten zu einem Nervengeflecht sich vereinen, aber nirgends wirkliche Anastomosen ein- gehen. Durch die häufige Abgabe von Fasern verschmächtigen sich die Nervenbündel mehr und mehr, während durch die allmählige Abnahme - der Markscheide und durch Theilung der Durchmesser der einzelnen Fasern gleichfalls sich verkleinert (Eberth). Dieses fast nur aus Bündeln feiner blasser Fasern bestehende Geflecht ist kein terminales.. So wohl aus den Hauptstämmen der markhaltigen Faserbündel, wie aus dem feinen Geflecht der marklosen Nervenbündel zweigen unter mehr spitzem Winkel feine blasse Fasern sich ab, die nach wiederholter Theilung mit anderen zu einem feinen Nervennetz sich ver- einen, das unvollständig die Maschen des gröberen Nervengeflechtes ausfüllt. Die feinsten Fädchen dieses Netzes sind von ziemlich gleichem Durch- messer, jeder derselbeu entspricht einem feinen Achsencylinder, dem da und dort ovale und spindelförmige Kerne aufgelagert sind. Aus diesem Netz kommen die eigentlichen, terminalen Fädchen für die Gefässe der unteren Cutisschichte (Eberth). | An der Innervation der eigentlichen Cutis scheinen dieselben keinen oder nur sehr beschränkten Antheil zu nehmen. Die eigentlichen Cutis- nerven stammen vielmehr aus dem gröberen, subceutanen Nervengeflecht. Von diesem treten ziemlich zahlreiche Stämmchen senkrecht in die Höhe. In der Schicht der wagerechten Fasern trennen sich von den feinen Amphibien. 361 Nervenstämmchen unter einem rechten Winkel einzelne Fasern und kleine Bündel solcher ab, um parallel zur Oberfläche bald gestreckt, bald leicht geschlängelt zu verlaufen. Die Fasern sind äusserst feine, mattglänzende, mitunter auch etwas körnige Fädchen, welche durch häufige rechtwinklige Theilungen mit be- nachbarten Aesten zu einem von verschieden grossen rechteckigen Maschen durchbrochenen Nervengitter sich verbinden. Die Grösse der einzelnen Maschen ist eine sehr variable. In der gleichen Ebene finden sich Maschen, die kaum für eine Bindegewebezelle mit ihren Ausläufern Raum genug bieten, neben solchen, in denen bequem 3—4 dieser Zellen Platz finden. Ausser diesem Nervengitter und den dasselbe versorgenden senkrechten Nervenbündeln konnte Eberth in der Cutis keine weiteren Nerven, ins- besondere keine frei endigenden mit Sicherheit wahrnehmen. Sehr reich an Nerven sind die Drüsen. Jede Drüse umfasst nach Eberth ein bis drei blasse Nervenfasern, die nach unten in dunkel- randige, meist perforirende Fasern übergehen. Unmittelbar auf den Drüsen treten die aus der Theilung der zutretenden Nervenfasern hervorgegangenen, feinen Fäserschen zu einem engmaschigen Netz zusammen. Die Fäserchen dieses Netzes sind sehr fein, nach Engelmann 0,001—0,002 Mm. dick. An einzelnen Stellen führen dieselben, wie auch die zuführenden Fasern ovale oder spindelförmige Kerne (Eberth, Engelmann). Auf der Oberfläche der Drüsen lösen sie sich durch wiederholte Theilung in ziemlich zahlreiche, die Muskelhaut eng umspinnende Fädchen äusserster Zartheit auf. Von diesen gehen an verschiedenen Stellen des Drüsen- umfanges Aestchen von nicht oder kaum messbarer Dicke nach den con- tractilen Zellen, wo dieselben verschwinden. Die Zahl dieser Endzweige scheint nicht viel kleiner als die der Muskelfasern zu sein. Bis in das Epithelium konnte Engelmann die Nervenfäserchen nicht verfolgen. Eigene nervöse Apparate, welche als Zwischenglieder zwischen den zelligen Elementen der Drüse und den Nervenfasern aufgefasst werden können, kommen nach Engelmann bestimmt nicht vor. Pigment. Die Lederhaut ist im Allgemeinen ausserordentlich reich an Pigment. Nach Leydig kann man folgende Pigmentarten unter- scheiden: 1) Das dunkelkörnige oder schwarze, allgemein in der Haut bei allen Amphibien. 2) Schon weniger allgemein zeigt sich ein Pigment von gelblichem oder orangefarbigen Ton (Salamandra, Triton, Bufo). | 3) Weisses Pigment (Triton, Bufo variabilis, B. calamita, B. vulgaris), Rana, Pelobates, Alytes, Salamandra maculosa. 4) Metallisch glänzendes oder iridisirendes Pigment, von gelbem, weissem, bläulichem oder auch wie bei Bombinator igneus erzfarbenem Schimmer. Die Elemente dieses Pigments erscheinen unter den gewöhn- 362 Die Haut. lichen stärkeren Vergrössernngen (300-500 mal) als Körnchen, hin und wieder auch von ausgesprochener, krystallinischer Form. Nach Eberth (289) findet sich das Pigment constant in der Qutis, sowohl in den oberflächlichsten, wie in der tiefsten Schicht, »dagegen be- hauptet Leydig (294), dass der oberste Saum der Lederhaut allezeit von färbendem Stoffe frei bleibt und daher immer als ein heller, wenn auch mitunter sehr schmaler Streifen sich von der Pigmentzone abhebt. . Nach Leydig kann in der gefärbten Schicht der Lederhaut das grauweiss, nicht irisirende Pigment, welches zusammenhängende Netz- figuren bildet, tiefer liegen, als das schwarze, so dass es unmittelbar über den derben wagerechten Lagen des Bindegewebes ruht. So z. B. bei Bufo vulgarıs. Dagegen liegt bei Pelobates fuscus an der einen Hautstelle und bei dem einen Thier das grauweisse Pigment tiefer als das dunkle, während dagegen. wieder an anderen Stellen das schwarze Pigment höher liegt. | Das dunkle, schwärzliche oder bräunliche Pigment kann sich be- schränken auf die Grenzschicht der Lederhaut nach aussen (Triton erista- tus), oder es steigt in grösserer oder geringerer Menge zwischen den senk- rechten Abtheilungen der Lederhaut in die Tiefe herab, um auch wohl noch schliesslich, wie zum zweitenmal, eine untere zusammenhängende schwarze Zone entstehen zu lassen (Bombinator igneus, Dufo). Bei Alytes und Pelobates dringt in der Lederhaut der Bauchseite kaum etwas von dem Pigment in die Tiefe. Als eigentlichen Sitz des Pigmentes in der Lederhaut finden wir immer den aus dem lockeren Bindegewebe ge- bildeten Theil, demnach die obere und unter Grenzschicht der Cutis und ebenso jene, die beiden Schichten verbindenden, senkrecht aufsteigenden Züge oder Bündel. Bei Ayla arborea findet sich nach Eberth in !der ganzen Ausdehnnng der grünen Hautpartien eine Schicht gelber Pig- mentzellen, aus rundlichen und polygonalen, nach Art eines Platten- epithels angeordneten Zellen. Das Protoplasma dieser Zellen besteht ausser dem Kerne aus einer Menge pünetförmiger, grauer, mit goldgelben Tröpfehen untermengter Körnchen. Die gelben Tröpfchen bestehen aus einem mit Alcohol leicht extrahirbaren Fett, die graubraunen Körnchen sind die eigentlichen interferirenden Elemente. Unter dieser Zellenlage finden sich zerstreute schwarzbraune oder ganz schwarz pigmentirte Zellen. _ Bei hellen Thieren sind diese Gebilde sehr vollständig von den darüber gelegenen Zellen bedeckt, so dass nur durch die schmalen spalt- förmigen Lücken der dunkle Inhalt zu Tage tritt. Bei dunkler Hautfarbe sind diese schwarzen Zellen mehr steinförmig, ihr Körper scheint: ver- kleinert, in viele Fortsätze verlängert. Die schwarzen Pigmentzellen spielen nach Eberth bei dem Farben- wechsel die Hauptrolle. Man darf nur hellere und dunklere grüne Haut- partien bei verschiedener Beleuchtung untersuchen, um sich alsbald hier- von zu überzeugen. Es ist bekannt, dass der Farbenwechsel von beweg- lichen Farbzellen oder Chromatophoren herrührt. Wir wissen namentlich, Amphibien. 363 dass die verschiedene Form, besonders der dunklen pigmentirten Zellen von dem Contractionszustand derselben abhängt. Ausser den Verschieden- heiten der Färbung nach Alter, Geschlecht und Jahreszeit, sowie ausser dem lebhafteren Hervortreten der Farbentöne- nach dem Abwerfen der Epidermis, kommt bei den Amphibien noch ein Farbenwechsel vor, wel- cher unter dem Einfluss des Nervensystems steht: insofern Aufregung, Angst, Schreck, höhere oder niedere Temperatur, stärker oder geringerer Lichtreiz die Stimmung derselben umändert, und auf die beweglichen Farbzellen oder Chromatophoren wirkt. Bei einigen Amphibien (Bufo vulgaris, B. japonica) enthält die Haut ausserdem Kalkeoneremente. Am meisten ist der Kalk abgesetzt in der Rückenfläche des Rumpfes und der Gliedmassen; die Kalkmassen können am Rücken so dicht stehen und gross sein, dass man schon mit der Lupe sie als glitzernde Körperchen auf Hautschnitten .gut unterscheidet; an manchen Stellen schliessen sie wie die Pflastersteine aneinander, wes- halb aber auch die für die mieroskopische Untersuchung bestimmten Schnitte etwas schwierig zu behandeln sind. Der getrockneten Haut ver- leihen sie, von innen angesehen, eine starke weisse Farbe. Die Ablagerung des Kalkes geschieht in die Grundsubstanz des Bindegewebes, und es bleiben deren Spältchen oder „Bindegewebskörper“ davon frei; in ähnlicher Weise wie bei den Fischen. Die Gestalt der einzelnen Kalkkörper ist sehr unregelmässig, meist eckig, auch dem Maulbeerförmigen sich nähernd, oder von drüsiger Beschaffenheit. Auch die Grösse wechselt bedeutend: die kleinsten übertreffen nur wenig den Umfang eines Blutkörperchens desselben Thieres, während die grössten fürs freie Auge gut erkennbare Kalkdrüsen vorstellen (Leydig). Nach demselben Forscher besitzen einjährige Thiere noch keine Spur von Kalkkörperchen. Leydig fand die eben beschriebenen Kalkkörperchen unter den Amphibien nur bei Dufo vulgarıs und Bufo japonicus. Bei einigen Urodelen erfährt die Haut auffallende periodische Wuche- rungen, insbesonders erhalten die männlichen Trifonen zur Begattungszeit häutige Flossenkämme des Rückens, während sich der Schwanz [zur gleichen Zeit verdeckt. Leydig hat nachgewiesen, dass beides durch gallertiges Bindegewebe zu Wege kommt, welches nach der Begattungs- zeit sich wieder zurückbildet, wenigstens gilt dies für die Tritonen. Beim Frosch (Rana temporaria) erscheint gerade in der Mitte zwischen den Augen eine kleine, ungefähr einen Millimeter im Durchmesser haltende rundliche Stelle, welche heller ist als die umgebenden Hautparthien und von Stieda (282) als „Stirnfleck“ bezeichnet ist. Die Ränder dieses Stirnfleckes sind mehr oder weniger stark erhoben, wodurch in der Mitte eine Aushöhlung entsteht, in welcher ein Organ liegt. Dieses Organ be- steht aus einer Schicht lockeren Bindegewebes und einem Inhalt von Zellen, die fein granulirt und mit einem Kern versehen sind. Das Organ selbst bezeichnet Stieda als „subeutane Stirndrüse“. 30%: Die Haut. An der Lederhaut kann man Erhabenheiten verschiedener Art unter- scheiden. Nach Leydig kann man dieselben folgender Weise gruppiren: 1) Feinste Leisten; 2) grössere Leisten; 3) Papillen mit Tastkörperchen; 4) Papillen ohne Tastkörperchen; 5) Papillen mit Drüsenöffnungen ; 6) Bluteapillaren in Form von Papillen; 7) Hauthöcker, den Organen des sechsten Sinnes entsprechend.‘ Die feinsten Leisten der Oberfläche, welche Leydig unterscheidet, entsprechen wohl den feinen Zacken der vieleckigen Stachel- und Riff zellen der der Cutis aufsitzenden Epidermiszellen, welche wohl bei allen Amphibien beobachtet werden. | Was die grösseren Leisten angeht, so versteht Leydig darunter das zierliche Blatt- oder Leistenwerk, welches auf der Oberfläche der Lederhaut sich erheben kann. Die Zehenballen sind es vor Allem, welche sehr allgemein das Blatterwesen entwickeln (Dufo einereus, B. variabils, B. calamita, Bombinator igneus, Pelobates fuscus, Alytes obstetricans, Salaman- . dra maculosa und S. atra). Nach Entfernung der Epidermis kann abermals die Haut zunächst den Eindruck hervorrufen, als ob die Fingerbeeren dicht mit langen Papillen besetzt seien. Erst schärferes Zusehen belehrt, dass man es mit einer Leistenbildung, deren Blätter sich netzartig verbinden, zu thun habe; dazwischen haben einzelne Leisten die Natur seitlich zu- sammengedrückter Papillen oder Zotten angenommen. Die Netze der Blutgefässe schicken nur selten schlingenförmige Ausbiegungen in die Leisten hinein. In der Hand- und Fussfläche finden sich bei Batrachiern nach den einzelnen Gattungen und selbst Arten charakteristischer Wülste, Höcker oder Ballen, welche ebenfalls ein Leisten- oder Blätterwerk an der Ober- fläche entwickeln (Alytes obstetricans, Dufo calamita, Pelobates, Bombinator, Rana). Am Ballen der „sechsten Zehe‘‘ von Bufo calamita haben die Leisten eine Breite, die ihnen gestattet Blutgefässe aufzunehmen; was, wie bereits erwähnt, zu den Seltenheiten gehört (Leydig). Die dritte Art, die Papillen mit Tastkörperehen sind durch Leydig wohl bei den Batrachiern (Rana, Hyla, Bufo, Alytes, Bombinator, Pelobates u. A.) aber nicht bei den Caudata angetroffen. In Zahl und Ausbildung sind diese Papillen keineswegs einander gleich. Bald erheben sie sich etwas höher, bald bleiben sie niedriger; an gewissen Körperstellen stehen sie dichter beisammen, an anderen erscheinen sie sehr weit auseinander gerückt. Die Daumenschwiele männlicher Kröten und Frösche hat die gleiche Art von Papillen zur Grundlage. Sie sind an diesem Orte beson- ders entwickelt, übertreffen die der übrigen Hautfläche öfters um das Doppelte in der Länge und stehen gehäuft. Die histologische Structur dieser Papillen ist äusserst schwierig zu durchforschen, und die Ansichten der verschiedenen Autoren weichen denn auch sehr auseinander. So z. B. vermuthet Hensche in diesen Papillen Gefühlswärzchen. Nach Ley- dig (285) kann man an denselben einen dünnen, cylindrischen Stiel und einen dicken rundlichen Körper, nach vorn in eine kurze Spitze aus- Amphibien. 365 - Jaufend unterscheiden. In dem als Körper bezeichneten Theil erblickt man nach Leydig in allen Papillen, ein helles, rundliches, gutabgegrenztes, kernähnliches Gebilde. Bei Besichtigung mittelst stärkerer Vergrösserungen (Immersions-Systeme) erhält man nach Leydig den Eindruck, als ob es sich um ein kleines Tastkörperchen handelt, und Leydig hat daher auch diese Papillen mit dem Namen „Papillen mit Tastkörperchen“ bezeichnet. Sind die Papillen niedrig, so liegt nur ein einziges Tastkörperchen in der Papille; haben die Papillen an Länge zugenommen, so treten mehrere solcher Körperchen im Innern auf, so z. B. an der Daumenwarze. Nach Ciaceio (284) rührt in den Papillen der Daumenschwielen des Frosch- männchens das einem Tastkörperehen ähnliche Gebilde von sehr kleinen Nervenzellen her, welche ausserhalb der Laichzeit regelmässig eine über der andern geordnet, das Aussehen eines länglichen Körpers verursachen können. Zur Laichzeit aber rücken diese Nervenzellen auseinander, wobei sie jetzt zwei- und vielstrahlig erscheinen und mit den in die Papille tretenden Nervenfasern sich verbinden. Nach Eberth (289) endlich ist das Gewebe dieser Papillen fast homogen; eine enge Gefässschlinge nimmt meist den grössten Theil der Papille ein. In der Zottenspitze finden sich unmittelbar über der Gefässschlinge mehrere (5 —14) meist runde und spindelförmige Zellen von der Grösse und dem Aussehen farb- loser Blutkörper mit grossem, runden Kern und sehr schmalen Protoplas- masaum. Die Zellen liegen meist dicht beisammen und sind dann auch leicht abgeplattet. So ist namentlich das Verhältniss bei brünstigen Fröschen. Ausserhalb der Begattungszeit findet man statt jener gehäuften Rundzellen ein aus mehreren spindel- und sternförmigen Zellen und deren Ausläufern gebildetes Netz, welche Eberth jedoch nicht für Ganglien- zelien erklärt. | Als Papillen ohne Tastkörperchen betrachtet Leydig äusserst feine Fortsätze, welche mit breiter, etwas kegeliger Basis anfangen und fadig dünn ausgehen, ihre Grösse ist sehr wechselnd; manche haben nur die Länge der gewöhnlichen Wimperhaare der Wirbelthiere, andere sind um das vier-, fünf- und sechsfache länger. Während dieselben bei Bombi- nator die eben beschriebene Form haben, ist ihr Aussehen bei Rana oxyrhimus und platyrhinus ein mehr kurz konisches, breitbasiges. In der Lederhaut von Salamandra perspicillata hat Leydig halb- kugelige Wölbungen wie eine Art besonderer Papillen beschrieben. Eine solche Wölbung birgt im Inneren einen rundlichen Körper, dessen hinteres Ende, weil ins Pigment eingesenkt, nicht bestimmt werden kann, aber vielleicht sich zuspitzt, so dass der Körper im Ganzen die Birnform haben mag. Er ist nicht eigentlich homogen, sondern lässt eine gewisse blass- streifige Beschaffenheit an sich beobachten. Eine Fortbilduug der Hauthöcker mit Drüsenöffnung auf dem Gipfel bilden eigenartige Papillen, in und an der Kloake der Salamandrınen. An den Wärzchen der Daumenschwiele der Frösche und Kröten, die nach einigen Autoren ebenfalls von den Drüsenöffnungen durchbohrt sind, 366 Die Haut. mündet der Drüsensack niemals auf der Papille, sondern immer unten, zwischen der Papillen aus. Ueber die gesammte Innenfläche der Kloake weg, geht beim brün- stigen Männchen der Tritonen eine Höckerbildung. An den Rändern der Kloakenspalte werden die Höcker zu längeren Papillen und gestalten sich am oberen oder hinteren Winkel allmählig und jederseits zu einem Büschel zarter, fadenförmiger Hervorragungen, während der vordere Win- kel mit diekeren, kegelförmigen Papillen besetzt ist. Auf der Papillen- spitze kann man deutlich eine Oeffnung uäterscheiden, welche in einen hellen, die Papillen durchziehen den Kanal führt, der weiter abwärts in einen Drüsenschlauch endigt. Wenn der Kanal mit der hellen gallertigen Secret- masse prall angefüllt ist, so gewinnt der Faden ein gewisses steifes, rein borstenförmiges Aussehen. Zwischen dem äusseren, nicht flimmernden Epithel und der inneren, den Kanal auskleidenden Zellenlage hebt sich eine bei Triton taeniatus ganz lichte Zone ab, die die bindegewebige Grundlage der Papille bildet und in welcher Blutgefässschlingen auf- steigen, welche aber keineswegs bis zur Spitze der Papille sich erheben. Während die langen Papillen immer nur Träger eines einzigen Aus- führungsganges sind, nehmen die kegelförmigen Warzen, die den Vorder- rand oder den Vorderwinkel der Kloake besetzen, eine ganze Anzahl von Gängen auf. Diese grösseren kegelförmigen Papillen gehen ebenso gut wie die haarförmigen allmählig über in die feineren Höcker, welche sich über die ganze Innenfläche der Kloake verbreiten und als Drüsenmün- dungen zu dienen haben. Bei Menopoma und Oryptobranchus erhebt sich nach Leydig (294) die Haut in dicht stehende, auf’s mannichfaltigste ineinanderfliessende Leistehen oder Wülstechen, die am Kopfe, unterhalb des Auges und in der Wangengegend, zu Papillen aufgelöst sind. Die dazwischen befind- lichen Grübchen stellen die Drüsenöffnungen vor, um welche herum sich gerne die Wülstchen und Papillen gruppiren. Diese Papillen und Leisten erstrecken sich über die ganze Haut weg. Histologisch besteht je eine Leiste aus einem einzigen, sehr geräumigen Capillargefäss, das aus der Haut aufsteigend, entweder einen einzigen kurzen Bogen beschreibt oder mehrere Schlangenkrümmungen ausführt, bevor es wieder in die Tiefe seht. Die bindegewebige Grundlage ist nur spurweise vorhanden, so dass man fast von freien auf der Oberfläche der Lederhaut sich erhebenden Gefässen sprechen kann. Die Wand des Gefässes besteht aus mehreren Schichten, denen grosse Kerne angehören. Leydig glaubt, und wohl mit Recht, dass dieses Heraustreten der Blutgefässe physiologisch mit der Hautrespiration in Beziehung zu bringen ist. Neben der feineren Leistenbildung der Hautoberfläche besteht ein sröberes Faltensystem von ganz anderer physiologischer Beschaffenheit, besonders wenigstens bei Menopoma. Es zieht namentlich ein flossenähn- licher Saum am Ober- und Vorderarm her, erstreckt sich in noch sehr entwickelter Form bis zum äussersten Finger, worauf er schwächer am Amphibien. 367 nächstfolgenden geworden, endlich nur noch spurweise am dritten sich zeist und am innersten Finger ganz aufgehört hat. In ähnlicher Weise geschieht die Abstufung an den hinteren Gliedmassen. Endlich ist die flossenartige Falte am Ober- und Unterschenkel doppelt vorhauden, wobei die äussere unmittelbar in den Flossensaum der kleinen Zehe übergeht, die innere an der Fusswurzel aufhört. An den Vorderbeinen ist die ein- wärts gewendete kürzer als an den Hinterbeinen. Eine andere hohe Hautfalte zieht zur Seite des Leibes her, indem sie am Halse, vor und über dem Kiemenloch, beginnt und sich bis zur Schwanzwurzel erstreckt. Neben den ganz grossen oder Hauptfalten lassen sich aber auch noch andere unterscheiden, so z. B. zwei an der Wurzel und den Seiten des Schwanzes u. A. Alle diese Falten fühlen sich quappig an-und der Durchschnitt be- lehrt, dass im Innern zwischen den beiden Hautblättern, und zwar sehr reichlich ein graues, gallertiges Bindegewebe liegt. Es besteht mikro- skopisch aus einem Gerüste lockiger Faserzüge, dazwischen Gallerte und in der Gallertsubstanz selber sind noch grössere Zellen mit fadigen Aus- läufern zugegen. Bei Oryptobranchus JEPOmiHS; sind diese Falten viel weniger stark entwickelt. Endlich beschreibt Leydig bei Menopoma und Cryptobranchus Haut- höcker, welche durchaus, schon durch ihre Stellung, an die Organe des sechsten Sinnes bei den Larven der Frösche, Kröten und Molche erinnern. An Flächenschnitten der Hügel konnte Leydig so viel ermitteln, dass eine Anzahl von Nervenfasern die Gegend des Hügels aufsucht, aber nichts was auf etwas specifisches deutet. Dagegen werden diese Haut- köcker Leydig’s durch F. E. Schulze und Malbrane als wirkliche Organe eines sechsten Sinnes betrachtet. Die Organe eines sechsten Sinnes. Literatur. (303) F. E. Schultze, Ueber die Nervenendigung in den sogenannten Schleimkanälen der Fische und über entsprechende Organe der durch Kiemen athmenden Amphibien. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1861. p. 759. (304) Fr. Leydig. Ueber die Molche (Salamandrinen) der Württembergischen Fauna. Archiv f. Naturgeschichte. Bd. XXXIII. 1867. (305) Fr. Leydig. Ueber Organe eines sechsten Sinnes. Novä acta Acad. Leopold. Carol. Dresden. Bd. XXXIV. 1868. (306) F. E. Schultze, Ueber die Sinnesorgane der Seitenlinie bei Fischen und Amphibien. Archiv f. mierose. Anatomie. Bd. VI. 1872. p. 62. (307) P. Langerhans. Ueber die Haut der Larve von Salamandra maculosa.. Archiv für microsc. Anat. Bd. IX. 1873. p. 744. (308) E. Bugnion. Recherches sur les organes sensitifs qui se trouvent dans l’epiderme du Protee et de l’Axolotl.- Diss, inaug. de Zürich, Tir& du Bull. No. 7, de la soeiete vaucloise des Sc, nat. XII, Lausanne, 15873, 368 Die Organe eines sechsten Sinnes. (309) M. Malbranc. Med. Oentralbl. 1875. No. 1. (310) M. Malbranc. Von der Seitenlinie und ihren Sinnesorganen bei Amphibien. Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie. Bd. XXVI. p. 24. 1875. (311) Fr. Leydig. Ueber die allgemeinen Bedeckungen der Amphibien. Max Schultze’s we; Bd. XII. '2. Heft, 1875. Im Anschluss an die Untersuchungen von Fr. Leydig über das Seitencanalsystem der Fische, liefert Fr. E. Schulze zuerst den Nach- weis, dass auch bei den Amphibien Organe vorkommen, welche den der Fische ähnlich sind. Durch die weiteren Untersuchungen von Fr. Leydig, F. E. Schultze, Langerhans, Malbrane und Bugnion ist unsere Kenntniss über den Bau dieser höchstmerkwürdigen Organe beträchtlich gefördert, obgleich über die feinere histologische Structur dieser Organe die Autoren bedeutend von einander abweichen. Die Larven der Amphibien, resp. die Amphibien, so lange sie dürch Kiemenathmung im Wasser leben, besitzen auf ihrer Körperoberfläche eine Anzahl von Epidermishügeln, welches den Sinneshügeln der Haut junger Fische (F. E. Schulze) ausserordentlich ähnlich und in einer Anordnung vertheilt sind, welche derjenigen der Schleim- s. Seitencanäle der Fische entspricht. Die Hügel sind Primitivfasern der Nervi trigemi- nus und Vagus endständig aufgesetzt. Ihre Verbreitung ist nämlich die folgende: 1. Kopf — auf dem Oberkiefer, in der Orbitalgegend, über und unter dem Auge zu den Kiemenbüscheln hin — Nervus trigeminus. 2. Rumpf- und Schwanzanfang — in der Seitenlinie, später dem oberen Rande der Muskulatur entlang, nebst einem an der Schwanzwurzel auf die dorsale Flosse sich abzweigendem Zuge — Ramus lateralis nervi vagi und dessen Ramus dorsahs (Malbrane). Die Sinneshügel sind rein epidermoidale Bildungen, trotzdem sie scharf abgegrenzt im Epidermisgewebe eingebettet liegen; verschieden gross bei demselben Individuum sind immer die hintersten die kleinsten Hügel. Ihre Gestalt ist rundlich, doch besitzen nach Schulze ältere Larven von Triton längliche Hügel mit längsgestelltem schmalen Mittelfeld. Die Höbe des Epidermishügels ist grubig eingedrückt und erinnert in dieser Bezie- hung an eine Drüse. (Leydig). Die Randung der Concavität erscheint - ganz wie bei den becherförmigen Organen der Fische und Reptilien bald weit, bald eng. Ueber die Vertheilung der Seitenorgane besitzen wir höchst genaue Angaben von Malbrane und Bugnion. Sehr stark sind die Seitenorgane entwickelt bei Proteus und Siredon pisciformis. Während Bugnion bei Proteus nur eine Seitenlinie angiebt, fand Malbranc dagegen ent- sprechend den drei Rami laterales nervi vagı auch drei Lineae laterales. Bei Siredon pisciformis sollte am Körper ebenfalls nur eine Lateralreihe vorkommen und wohl bei jungen Thieren, während bei älteren Axolol die Seitenlinie axtropiren soll. Dagegen fand Malbrane sowohl bei jüngeren, wie bei älteren Exemplaren von Siredon pisciformis ebenfalls einzelne drei Ampkibien. 369 Seitenlinien. Bei Menopoma alleghaniense sind ebenfalls zahlreiche Seiten- organe vorhanden, (die Hauthöcker von Leydig, vergl. S. 864) während Menobranchus lateralis, Cryptobranchus japonicus und Amphiuma in dieser Beziehung noch genauer untersucht werden müssen. Bei den Larven der Salamandrinen kommen nach Malbranc bei Triton taeniatus und Salamandra maculosa ausserhalb der Organe am Kopfe auch drei Seitenlinien am Körper vor. Bei ausgewachsenen Tritonen sind sowohl am Kopfe wie am Körper die betreffenden Organe vorhanden, am Körper bilden sie ebenfalls drei Lateralreihen, während dagegen bei ausgewachsenen Salamandrinen (Salamandra maculosa und Salamandıa atra) die Seitenorgane oder Reste davon nicht aufzufinden waren. Die Larven der Batracbier haben auf beiden Seiten des Kopfes und in der Seitenlinie Seitenorgane. Malbranc, welcher Larven ohne, mit zwei, mit vier Beinen, und solche mit ae hildeiim und rückgebildetem Ruderschwanz untersucht hat, fand überall in ganz typischer Weise sämmtliche drei Seitenlinien und die alten Zonen des Kopfes der Sala- mandrinen von Seitenorganen besetzt, dagegen liessen sich bei erwachsenen Thieren (Rana esculenta, Rana temporaria, Bombinator igneus, Bufo varıa- bilis) auch mit der grössten Aufmerksamkeit keine leise Spur der Larven- organe entdecken. Aus dem soeben Mitgetheilten geht hervor, dass die „Seitenorgane“ speciell für das Wasserleben bestimmte Apparate sind. Denn in ihrem Besitze sind nicht die Amphibien, so lange sie durch Kiemen athmen, resp. die Larven als solche, sondern die Amphibien, welche um so weit sie vornehmlich auf das Wasser als Aufenthaltsgebiet angewiesen sind. Dem ursprünglichen Plane gemäss, scheint die Vertheilung der Seiten- organe der Segmentation des Leibes angepasst zu sein. Kleinere Axolotl, Triton- und Salamander- Larven geben Beweisstücke ab, dass anfänglich jeder der drei Seitenlinien pro Segment ein einziges ea zugehört (Malbrane). Wie schon angegeben, stimmen die Resultate der Untersuchungen über den Bau und die histologische Structur der Seitenorgane nicht mit einander überein. Leydig unterscheidet an jedem Seitenorgane die Wand des Hügels, welche aus gewöhnlichen, im Kreise aufgeschichteten und dabei theilweise länglich gewordenen Epidermiszellen besteht; die obersten Zellen zunächst dem Mündungsrand, sind etwas pigmenihaltig oder mit kleinen Fettkügel- chen versehen; die Epidermiszellen, welche um die Basis des Hügels herumgehen, können sich durch grosse Hohlräume in ihrem Innern aus- zeichnen. Zweitens unterscheidet er den Innenkörper. Die Elemente desselben sind rundliche Zellen, welche einen gewissen, wenn auch schwachen Glanz an sich haben. Bei etwas älteren Larven beobachtete Leydig weiter einen Faden, welcher aus den Hügeln hervorsteht, der- selbe ist sehr zart, blass, hat keine selbständige Bewegung, ist also kein Flimmerhaar, sondern wird passiv hin und herbewegt. Die Epider- Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2, j 24 370 Organe eines sechsten Sinnes. miskügel sitzen unmittelbar gewissen Nervenenden auf. Es sind immer ein oder mehrere Fasern, welche sich vom Lateralnerven abgelöst haben und als Stiel dem Hügel dienen, mit anderen Worten, die Nervenfasern wenden sich so gegen den Hügel, dass sie gerade unterhalb desselben auf seine Mitte stossen. Der Hügel wird auf diese Weise zu einem epi- dermoidalen Endorgan an Nerven, welche innerhalb der Lederhaut bleiben (Taf. XXIX, Fig. 2). | Leydig erblickt in den grossen Drüsen am Kopf, der Seitenlinie des Leibes, und bei geschwänzten Batrachiern jener Fortsetzung der Seiten- linie auf den Schwanz, Gebilde, welche den vorhin erörterten der Larven entsprechen. Obgleich es ihm nicht geglückt ist, die wirkliche Umwand- lung beider Gebilde nach den Einzelheiten zu verfolgen, glaubt er doch aus dem Factum, dass bei den Larven, bevor diese Drüsen vorhanden sind, an gleicher Stelle den Enden von Nerven aufsitzende Organe in der Epidermis sich erkennen lassen, schliessen zu dürfen, dass beide Organe zusammengehören. Nicht unerwähnt mag auch sein, dass die Lederhaut selbst beim erwachsenen Triton um die Poren der Seitenlinie herum sehr nervenreich bleibt. | Nach F. E. Schultze tragen die Hügel jeder 1—8 eigenthümlich glänzende, feine, gerade, starre Haare, welche der etwas coneavrandigen, im Uebrigen aber ebenen Gipfelfläche des Hügels in ziemlich gleichen Abständen mit conischer Basis aufsitzen und ohne sich am Ende zuzu- spitzen, rechtwinklig, zur Hautoberfläche parallel, in’s Wasser hineinragen. Die Haare haben eine Länge von 14 Mik. Sie werden umhüllt von einer hyalinen, ausserordentlich dünnwandigen Röhre, welche überall gleich weit, am äusseren querabgestutzten Ende mit scharfem, freiem Rande offen aufhört, eine Länge von 0,1 Mm. und darüber erreichen kann und aller- dings bei noch unfertigen Organen einem Faden täuschend gleich sehen kann (Taf. XXIX, Fig. 4). Der Bau des Sinneshügels ist solid, bedeckt von gewöhnlichen, platten Epithelien ‚„‚meilerartig‘“ zusammengesetzt, finden sich blasse längliche Zellen und nur in der Mitte solche mit tief liegen- dem, matt glänzendem Kerne, welche wohl einerseits die Haare tragen, andererseits mit den bis nahe an ihr unteres Ende zu verfolgenden Nerven- fasern in Verbindung stehen. In der Schwanzgegend älterer Tritonen fand Sehulze 18—20 Haare auf jedem Sinneshügel. Auch Langerhans erwähnt bei Salamandra maculata die glashelle Röhre. Die Cutieularbekleidung erleidet nach ihm eine Unterbrechung über den Seitenorganen. Die Gestalt der Unterbrechung ist gewöhnlich spaltförmig, selten kreisförmig. Von den Rändern dieser Spaltöffnung erhebt sich die schwer sichtbare, vollkommen homogene Röhre,. welche mit der von Schulze bei anderen Amphibienlarven (Triton, Rana escu- lenta und temporaria, Bufo cinereus, Pelobates, Hyla) beobachteten, voll- kommen übereinstimmt. Der Sinneshügel ist nach Langerhans voll- kommen solide und stellt eine Gruppe von Zellen dar, welche die Gestalt eines abgestutzten Kegels hat und aus zwei eigenthiimlieh angeordneten Amphibien. 371 und gestalteten Arten von Zellen besteht. Die einen sitzen mit breiter Basis auf der Lederhaut und senden nach oben hin einen bandartig ver- | dünnten Fortsatz ab, welcher bis zur abgestutzten Spitze des Kegels reicht. Der Inhalt dieser Inhemehte ist ein ganz heller. Durch die eigenthümliche Gestalt und Anordnung dieser Elemente bleibt in dem Kegel, ein zweiter ‘in jeder Dimension kleinerer Kegel frei, welcher von der anderen Zellart ausgefüllt wird. Die Zellen dieses Kegels sind im Ganzen birnförmig. Der Körper der Birne wird von dem grossen Kern eingenommen, der peripherische Theil verschmälert sich nach oben zu und geht continuirlich über in ein glänzendes, feines und langes Haar. Von dem birnförmigen Körper dieser durch die Haare. als Sinneszellen charakterisirten Epithelien sieht man gelegentlich einen Fortsatz nach abwärts ziehen, dessen Ver- bindung mit einem Nervenästchen zwar sehr wahrscheinlich, aber leider nicht eonstatirt werden konnte. Die Sinneshaare selbst treten in der Oeff- nung des Cuticularsaumes frei zu Tage und sind von oben her als glän- zende Puncte leicht zu sehen, sie sind meist in einer einfachen oder doppelten Längsreihe, seltener im Kreise angeordnet (Taf. XXIX. Fig. 5). Auch die Untersuchungen von Malbrane und Bugnion schliessen sich vollständig an die von Schulze und Langerhans. Malbrane untersuchte die Larven von Fröschen, Tritonen, Salaman- drinen und Axolotl, seine Untersuchungen stimmen genau mit den von Schulze überein. Von erwachsenen Thieren bilden bei Siredon pisci- formis und Proteus anguineus vier bis sechs und mehr Schichten langer Zellen eine diekwandige Kuppel mit einer Grundfläche nicht viel grösser als die obere Polfläche. Die Zellen sind jm Ganzen spindelförmig. Eine jede von ihnen reicht völlig von der einen bis zur anderen Fläche durch, es müssen mithin die äusseren die längeren und überhaupt massiveren sein, während die inneren kürzer, schmäler und ziemlich zart sind. Malbrane hat diese Zellen mit dem Namen ‚„Mantelzellen‘ bezeichnet. Der andere Bestandtheil des Organes ‚‚der zellige Innenkörper Leydig’s“ sind birnförmige Zellen. Der mehr oder minder gestreckte Hals schliesst mit einem kleinen glänzenden Kreise ab und ist nach Bugnion mit einem zarten Filament gekrönt, welches vielleicht nur durch ein Schleim- fädchen vorgestellt werde. Malbrane betrachtet dasselbe jedoch als Haare, welche wie zart sie sich auch ansehen, und wenn auch ihre Spitze oft umgebogen erscheint, unabänderlich der abgeschnittenen Spitze der Birnzellen aufsitzen und hält sie deshalb für nothwendige Beigabe, nicht für zufällige Absonderungen derselben. Ihre Dimensionen sind diejenigen der ungleich derberen conischen Haare bei den Larven, welche durch- sehend 14 Mik. Länge besitzen. Beim erwachsenen Proteus und Siredon fehlen die Gallertröhren, welche dagegen wohl bei ganz jungen, der Eihülle kaum entronnenen Larven vorhanden sind (Malbranc, Bugnion). An den birnförmigen Zellen kann man endlich sehr häufig untere, hier und da leicht variköse Ausläufer beobachten (Malbrane). (Taf. XXIX, #8.7,8,:9). 24 * Ban: 373 Die Organe eines sechsten Sinnes. Die Seitenorgane der Derotremen zeichnen sich durch zweierlei Eigen- schaften vor jenen der übrigen Amphibien aus, das Eine durch ihre Grösse, das Andere durch ihre Einzahl an der Stelle einer Mehrheit von Organen, z. B. der Perenmibranchiaten; im Uebrigen passt auf sie ganz die Beschrei- bung von Ihresgleichen bei Siredon (Malbrane). (Taf. XXIX, Fig. 10.) Auch die ausgewachsenen Tritonen schliessen sich in der Structur ihrer. Seitenorgane vollkommen der der anderen Salamandrinen und Batrachierlarven an, nur fehlt auch hier die Gallertröhre. Aus dem oben Mitgetheilten geht also hervor, dass die Seitenorgane der wasserlebigen Amphibien Variationen eines und desselben histologi- schen Themas sind, welche sich in ziemlich enge Schranken halten und als accommodative auffassen lassen. Unter letzteren versteht Malbranc besonders den auffälligen Wechsel zwischen den starr und derb erschei- nenden conischen Haaren, welche bis jetzt nur bei den Larven aller Amphibien gesehen wurden und den zarteren, obgleich in den Dimensionen nicht abweichenden Haaren auf den Seitenorganen des erwachsenen Proteus, Siredon, Triton eristatus und taeniatus. Mit jener Eigenthümlich- keit trifft constant die Existenz einer hyalinen Umhüllungsröhre zusammen, welche hinwiederum bei Organen der letzteren Art ebenso durchgehend mangelt. Aus dem Vorkommen der Seitenorgane auch bei Tritonen im ausge- wachsenen Zustand geht hinreichend die Fehlerhaftigkeit der Leydig’schen Hypothese hervor, dass: „nachdem geschwänzte und ungeschwänzte Batra- chier aus Kiemenathmern zu Lungenathmern geworden sind, die Seiten- organe der Larven zu den grossen Hautdrüsen des Kopfes und der Seiten- linien sich umbilden, welche auch jetzt noch durch die Art des Secrets und dadurch, dass zahlreiche Nerven an die Gegenden, wo sie liegen, herantreten, von gewöhnlichen Hautdrüsen sich verschieden verhalten “ In seiner letzten Mittheilung über die allgemeinen Bedeckungen der Amphibien erklärt Leydig (311) aufs Neue, dass er weder die Röhre, noch die langen Borsten zu entdecken vermocht hat. Ueber die äussere Haut der Coecilien besitzen wir einige sehr interessante Mittheilungen von Fr. Leydig (297). Nach dem feineren Bau der äusseren Bedeckungen sind die Coecihen echte Batrachier, indem sie hierin, abgesehen von den Schuppen, welche bei gewissen Arten vorkommen, sonst im Wesentlichen mit Fröschen, Kröten, Salamandern und Fischmolehen übereinstimmen. Erstens ist eine deutliche Cuticula vorhanden, welche als homogene Haut die äussersten Zellen überdeckt, dabei aber von letzteren durch Abdruck eine zellige Zeichnung, natürlich ohne Kern beibehält. In den verschiedenen Zellenlagen, welche die Epidermis zusammensetzt, bleibt der Kern in den oberen wie in den unteren gleich gross; die Zellsubstanz selbst aber ist in den unteren Lagen in so geringer Menge da, dass sie Amphibien. fi 375 den Kern eben noch umhüllt oder umspannt. Die gross gewordenen Zellen der obersten Lage sind unregelmässig polygonal. Dann machen sich an der Epidermis zweitens sehr bemerklich: die von den Drüsenöffnungen nach unten sich verlängernden Ausführungs- sänge der Hautdrüsen. Je eine Oeffnung mit lippenartiger Wulst liegt in dem Contour, welcher zwischen zwei Zellen hinzieht, und scheint im unveränderten Zustande dreieckig zu sein, sie nimmt aber bei längerem Liegen der Haut in Essig- säure die Ovalform an. Der sehlauchähnliche Fortsatz nach innen ist nur eine Einsenkung der homogenen Cutieula, also ohne zelligen Bau, aber sehr bemerkenswerth durch eine spiralige Zeichnung. Da wo die Querzeichnung oder Leiste aufhört, erweitert sich der Schlauch trichter- förmig und dieser Triehter ist es, welcher auf eine gleich grosse Oeffnung der Hautdrüsen zu sitzen kommt. Die Drüsensäcke erscheinen äusserst zahlreich in die Lederhaut ge- bettet, so dass die Oberfläche des Körpers bei Coecilia annulata, so gut wie bei Coeeilia Tumbricoides, für die Betrachtung mit der Lupe ein fein durehstochenes Aussehen hat. Es giebt kleine Drüsen, und diese machen die Mehrzahl aus, dann grössere und endlich ganz grosse, welche schon dem freien Auge zugäng- lich sind. Diese, in besonderer Menge dem hinteren Drittel des Körpers angehörig, sind es denn auch gewesen, welche nach Leydig, schon durch Rathke als ‚Schleimdrüsen‘ beschrieben sind. Die kleinen Drüsen ent- sprechen den Schleimdrüsen, die grossen Drüsen den Körnerdrüsen Engel- mann’s. Ueber die kleinen Drüsen berichtet Leydig folgendes: Die helle, obere Partie des Drüsensäckchens, rings in zierlicher Weise von Pigment umsponnen, ist noch nicht die Oeffnung selber, sondern stellt den oberen, zarthäutigen, pigmentfreien Pol der rundlich-länglichen Drüsen vor. Erst in der Mitte des Pols erblickt man die viel kleinere wirkliche Oeflnung, welche genau auf das trichterförmig erweiterte Ende jenes vorhin berührten und von der Cuticula der Epidermis gebildeten Schlauches passt. Sieht man aber scharf zu, so bemerkt man noch unterhalb der erwähnten Oeff- nung in einiger Tiefe, concentrisch ein zweites und viel kleineres Loch. Man muss — nach Leydig — daraus, so wie aus Erwägung der Licht- und Schattenparthien schliessen, dass sich die den oberen Pol erzeugende Haut an der Oeffnung trichterförmig eine Strecke einwärts ins Innere der Drüse begiebt, um hier das kleine Loch herzustellen. Die Drüsen befinden sich im den blattartigen Fortsätzen der Leder- haut. Das blinde Ende der Drüse ist gegen den freien Rand des blatt- artigen Ausläufers gekehrt, die Oeffnung nach der angewachsenen Seite, und ist deshalb bei der grossen Zahl sich deckender Blätter etwas versteckt. Der einzelne Drüsenschlauch ist an seinem Rande dunkel pigmentirt. Was besonders die Haut der Coecilien kennzeichnet, das sind die Sehuppen, Organe, welche sonst nicht bei den echten Batrachiern vor 374 Die Organe eines sechsten Sinnes. kommen. Die Schuppen wurden zuerst von Schneider entdeckt und beschrieben, und von Cuvier und Meyer bestätigt. Mit Unrecht sind sie von Fitzinger geleugnet, welcher meinte, dass man Rauhigkeiten oder Drüsen der Haut, wie sie bei Fröschen und Kröten vorkommen, für wahre Schuppen angesehen hat. Nur bei Coecihia annulatsa kommt keine Schuppenbildung vor (Leydig, Bischoff, Rathke). Nach Leydig lassen sich die Schuppen bei den Coecilien leicht frei machen; sie sind dann für’s unbewaffnete Auge graue, schwach schüssel- förmig gekrümmte Plättchen; ungefähr liniengross, doch wechselt ihr Um- fang, ebenso sind ihre Umrisse nicht immer ganz die gleichen. An jeder Schuppe kann man ein Centrum und einen Rand unterscheiden, um ersteres reihen sich, bei auffallendem Lichte, glitzernde und opalisirende Körperchen, während der Rand öfters, wie bei Fischschuppen bogig ein- geschnitten oder schwach gekerbt ist. Die untere Schicht der Schuppe besteht aus festem Bindegewebe, mit zahlreichen, ästigen Bindegewebskörperchen. Auf der freien Fläche der Bindegewebsschicht liegen die erwähnten, glitzernden Körper, concentrisch geordnet. Im Mittelpunkt der Schuppe sind sie meist rundlich und klein, auch wohl eckig, weiter nach aussen an Grösse zunehmend, gewinnen sie im Allgemeinen, von der Fläche ge- sehen, die Form eines Spitzeckes, dazwischen giebt es aber wieder rund- liche und eckige. Die Körper sind nach Farbe, Härte, Entwickelung von Luftbläschen nach Essigsäurezusatz, le Ueber die Lage der Schuppen in der Haut, geben Eangsnn den besten Aufschluss. Man sieht dann, nach De dass in den Haut- lamellen die grossen Drüsen liegen, u ferner in den Raum zwischen je zwei solcher Blätter die Schuppen fallen, aber dort nicht freiliegen, son- dern an die Lederhaut durch ein lockeres Bindegewebe, welches die fibröse Schicht der Schuppe ganz umgreift, angeheftet sind. Da das be- festigende Bindegewebe von nur zarter Natur ist, so lösen sich die Schuppen sehr leicht ab. Der Raum zwischen zwei Blättern kann auch als Tasche angesprochen werden, da eine theilweise Verwachsung der Blätter unter einander statt hat. In der letzten Zeit hat Leydig (über die Schwanzflosse, Tastkörper- chen und Enorgane der Nerven bei Batrachiern) an dem Schwanze der Larven von Salamandra maculos« am Ende gewisser Nerven eigenthüm- liche Kapselgebilde nachgewiesen, welche bis jetzt noch nirgends erwähnt sind. Diese kapselartigen Gebilde liegen dort nahe dem oberen Rande der Muskulatur der Wirbelsäule, in der Basis des Flossensaums, und stellen geschlossene, zellig erfüllte Kapseln von gleichmässig runder Form dar, welche den Nervenzweigen jener Gegend wie Früchte ihren Stielen aufsitzen. Die Grösse anbelangend, so ist sie etwa die gleiche wie jene der Seitenorgane des sechsten Sinnes. Die Zahl dieser Körperchen, mag für den ganzen Schwanz berechnet etwa ein Dutzend betragen. Sie sind . Amphibien. 375 nicht mit den Organen des sechsten Sinnes zu verwechseln, indem sie im gallertigbindegewebigen Theil des Schwanzes liegen, eine bindegewebige Umhüllung haben und völlig geschlossene Blasen bilden, während die Organe des sechsten Sinnes im Epithel liegen, ohne bindegewebige Um- hüllung sind und nach aussen eine Oeffnung haben. Ueber den weiteren Bau bemerkt Leydig folgendes: Im frischen Zustande sehen die Körper ziemlich hell aus, trüben sich aber nach Ein- wirkung von Essigsäure. Auf den ersten Blick scheint der Inhalt eine gleichmässige Zellenmasse zu sein, bei genauer Betrachtung bemerkt man in der Mitte eine grössere kugelige Partie, welche von zarter Beschaffen- heit und feiner Körnelung ist. An die Mitte der Kapsel tritt ein Nerv heran und in sie hinein, gerade dort, wo der körnige Centralkörper liegt, so dass Leydig den letzteren als Endstück des Nerven auffasst. Das zweite Amphibium, bei welchem Leydig dieselben Organe auf- gefunden hat, ist Menopgma giganteum. Auch hier liegen sie im Schwanz und zwar in dessen Fettmasse. Sie sind hier so gross, dass sie schon mit dem blossen Auge als graue, abgegrenzte Bildungen wahrzunehmen sind. Im Bau stimmen sie mit den der Larven von Salamandra maculat« überein. Ob die bei Oryptobranchus und Menobranchus von Hyrtl beschriebenen „Vater’schen Körperchen“ den von Leydig gefundenen kapselartigen Gebilden identisch sind, dürfte näher untersucht werden. Es ist hier vielleicht der Ort eines Organs zu gedenken, welches bei den Coecilien vorkommt, dessen Bedeutung jedoch bis jetzt noch nicht aufgeklärt ist und das vielleicht in die Categorie der Sinnesorgane zu reihen ist. Es sind Gebilde, welche unter dem Namen von ‚falschen Nasenöffnungen“ oder „Thränenhöhlen“ bekannt sind. Am Kopfe von Coecilia annulata bemerkt man jederseits eine kleine kreisförmige Oeffnung, welche kurz vor den Augen in etwas ‚schräger, tieferer Richtung bemerkt wird und in einen häutigen, seiner ganzen Länge nach gleichdicken Sack führt, welcher sich in gerader Richtung unter das Auge hinzieht. Die Hautdrüsen, welche sonst so äusserst dicht neben einander stehen, fehlen nach Leydig (297) im Umkreis der frag- lichen Hautöffnung, und lassen somit eine helle, nur von wenigem Pigment durchzogene Zone frei. Gleich innerhalb der Oeffnung bemerkt man eine kleine Papille oder Tentaculum, das jedoch nur bei starker Vergrösserung erkennbar ist. Sie hat eine kolbige Gestalt, ist"an der Wurzel einge- schnürt, am freien Ende etwas zugespitzt und besteht aus einem binde- gewebigen inneren Theil, mit der gleichen Schicht der Lederhaut im Zusammenhang, und einem epithelialen Ueberzug; der bindegewebige Theil entwickelt da, wo das Epithel sich ihm auflegt, ein feinsackiges Wesen. In der ebenerwähnten Grube münden weiter noch zwei Röhren aus. Im isolirten Zustande und mit der Lupe betrachtet, zeigen diese Röhren eine gewisse, hornige, gelbliche Beschaffenheit. Unter dem Mieros- EN RE » N A NEE A RE H n . 5 E 376 Die Organe eines sechsten Sinnes. cop unterscheidet man deutlich die Wand und die Lichtung; erstere ist sehr dick und fein querstreifig, letztere hell und leer. Die Wand der Röhren ist von bindegewebiger Natur, während die Lichtung von einer homogen zarten Intima begrenzt wird, ausserdem scheint jedoch noch eine epitheliale Auskleidung vorzukommen. Es fragt sich nun, wo münden die Röhren aus. Nach Leydig münden die Röhren, bis unmittelbar an die äussere Haut herangekommen in das „Kopfgrübehen“ seitlich hinein, pachdem sie zuvor sich schon ‘eine Strecke weit um ein Bedeutendes ver- engt haben. An dem unteren oder hinteren Ende gehen beide Röhren schlingenförmig in einander über, ohne dass jedoch Leydig im Stande war, am Gipfel der Schlingen eine Oeffnung wahrzunehmen, obgleich er von vorne herein ein Geöffnetsein gegen den Raum nach hinten annimmt, indem bei stärkerem Druck auf die Röhren, eine Partie der Epithelzellen aus der Lichtung der Schlinge auswich (Taf. XXIX, Fig. 1). Bei Coeecilia lumbricoides ist das Kopfgrübchen der Nasenöffnung viel näher gerückt als dem Auge, aus dem Schatten des Grübchens blickt deutlich eine kleine weissliche Papille hervor. Wie bei Coeciha annulata vagt auch bei Coecilia lumbricoides die Papille nicht etwa aus besonderer Tiefe zur Oeffnung herauf, sondern erhebt sich ganz nahe der letzteren von der Wand. Die nächste Umgebung der Grube ist auch hier wieder drüsenlos; die Drüsensäcke beginnen erst in einiger Ent- fernung, stehen alsdann aber sehr dicht. Auch bei Ooecilia lumbricoides kommen die beiden auffälligen Röhren vor. Dieselben sind für’s freie Auge als 1!/, Linien lange Fädchen zu unterscheiden, sie liegen dicht beisammen, sind geradlinig und am vor- deren Ende biegen sie gegen die Mündung der Grube, um dort sich zu öffnen, am hinteren Ende erzeugen sie eine steile Schlinge. Im: Bau stimmen die Röhren mit den von Coecilia lumbricoides überein. Die Röhren scheinen ausserhalb jenes Hohlraumes zu liegen, dessen Mün- dungen der Oberfläche der Haut als Grübchen, Porus oder Löchelchen mit der Papille erscheint; sie öffnen sich bloss, wie erwähnt, vorne in die „Grube“. | | Es ist dies der Hohlraum, welcher von Joh. Müller zur Wagler als der „häutige Kanal oder Sack“ beschrieben ist. Dieser Raum hat eine besondere bindegewebige dünne Wand und eine knöcherne Umgren- zung oder Bedeckung von Seiten des Oberkiefers. Im Innern unterscheidet Leydig deutlich einen nach der Titge des Hohlraumes verlaufenden, aus quergestreiften Bündeln bestehenden Muskel. Wo derselbe herkommt, blieb unbekannt, da er nach Obigem auch das , hintere Ende des Raumes nicht zu sehen vermochte; das vordere Ende des Muskels verlor sich, zur Sehne geworden, in der Gegend, wo man die Schlingen der diekwandigen Röhren bemerkt. — Zweitens bemerkte Leydig deutlich eine grössere Menge von Drüsenfollikeln, deren ähnlich, welche die Augendrüse (Harder’sche Drüsen) zusammensetzen. Die Drüsenbälge ordneten sich zu Jänglichen Gruppen. Eine Oeffnung der Amphibien, E 317 diekwandigen Röhren am Gipfel ihrer Schlinge in dem besprochenen Hohlraume vermochte Leydig bei Coecilia lumbricoides nicht aufzufinden. Wie schon erwähnt, ist die Haut zunächst um den Porus drüsenlos. Diese drüsenlose Zone besitzt dunkle Pigmentgruppen, mit lichteren, bald rundlichen, bald länglichen Stellen. Auf Flächenschnitten sieht man, dass die dunklen Massen Nerven bedecken und umspinnen und dass die Haut rings um das Kopfgrübchen eine reiche Entfaltung von Nerven zeigt. Was wir bis jetzt von diesen höchst merkwürdigen Organen der Coecilien wissen, verdanken wir den schönen Untersuchungen von Ley- dig (297). Die reiche Nervenentfaltung rings um das Kopfgrübchen spricht sehr für die Meinung, dass man es hier mit einem Sinnesorgane zu thun hat. Ob dasselbe vielleicht den Kopfgruben der Schlangen an die Seite gestellt werden kann, müssen künftige Untersuchungen ent- scheiden, | Organe der Ernährung, Verdauungsorgane. Darmeanal. Literatur. Ausser den schon früher angegebenen Schriften von Cuvier (2), Rusconi et Configliachi (3), J. F. Meckel (8), C. Mayer (12), Cuvier (13), Joh. Müller (18), A. Dugös (23), Cuvier (25), €. F. A. Mayer (26. u. 27), M. Rusconi (29), C. Luigi Calori (40), Rathke (42), Siebold und Stannius (44), Leon Vaillant (402), Ecker (50), F. J. Schmidt, Q. J. Goddard und J. v. d. Hoeven (53), J. G. Fischer (55), J. Hyrtl (56), R. Owen (57), Leydig (61), I. v.d. Hoeven (89), Leydig (134 und 191), Wiedersheim (295) sind besonders hervorzuheben: (316) Santi Sirena, Untersuchungen über den Bau und die Entwickelung der Zähne bei den Amphibier und Reptilien. Verhandl. der phys.-med. Gesellschaft in Würzburg. Neue Folge. Bd. Tl, 8. 120. 1872. (317) Fr. Heincke, Untersuchungen über die Zähne niederer Wirbelthiere. Zeitschrift für wiss. Zoologie. Bd. 23, S. 495 1873. (318) 0. Hertwig. Ueber das Zahnsystem der Amphibien. Archiv für mikroskop. Anatomie. Supplem. zu Bd. XI. 1874. (319) Peters. Ueber die Batrachier-Gattung Hemiphractus. Monatb. der königl. preuss. Akad. der Wissenschaften zu Berlin. 1862. S. 144. (320) R. Owen. Odontography. London 1840— 1845. (321) Waller. Minute Structure of the Papillae and Nerves of the Tongue of the Frog and Toad. Phil. Transact. 1847. (322) Carolus Fixsen. De linguae raninae structura. Dorpat’ 1857. (323) Billroth. Ueber die Epithelialzellen der Froschzunge. Archiv f. Anat. und Physiologie, 1859. pag. 159, Taf. VII. — Derselbe. Deutsche Klinik. Mai 1857. pag. 191. (324) Hoyer. Mikrosk. Untersuchungen über die Zunge d®s Frosches. Archiv f. Anatomie und Pbysiologie. p. 481. 1859. (325) E. A. Key. Ueber die Endigungsweise der Geschmacksnerven in der Zunge des Frosches. Archiv für Anat. und Phys. 1861. pag. 329. Taf. VII. (326) BR. Hartmann. Ueber die Endigungsweise der Nerven’ in den Papillae fungiformes der Froschzunge. Archiv f. Anat. u. Phys. pag. 684. Taf. XVII u. XVIIL A, 378 (327) (328) (329) (330) (331) (332) (333) (334) (335) (336) (337) (338) (339) (340) (341) (342) (343) (344) (345) (346) (347) (348) ( 349) (350) (351) (352) (353) Organe der Ernährung. L. S. Beale. New observations upon the minute Anatomy of the Papillae of the Frog’s Tongue. Phil. Transact. 1865. Vol. 155. I. pag. 443. Th. W. Engelmann. Ueber die Endigungsweise der Geschmacksnerven des Frosches. Vorl.-Mitth. Centralblatt f£. d. med. Wiss. 1867. N. 50. Derselbe. Ueber die Endigungen der Geschmacksnerven in der Zunge des Frosches. Zeitschrift £, wiss. Zool. Bd. XVII. p. 142. Taf. IX. 1867. Derselbe. Over de uiteinden der smaakzenuwen in de tong van den kikvorsch. Archiv voor Natuur- en Geneesk. III. p. 387. 1867. Derselbe. Die Geschmacksorgane in Stricker’s Handbuch der Gewebelehre. 1872. R. Heidenhain. Die Absorptionswege des Fettes, pag. 251 in Moleschott’s Zeitschr, 1858, Brettauer und Steinach. Untersuchungen über das Cylinderepithelium der Darmzotten. Wiener Akad. Sitzungsb. Bd. XXIII. pag. 303. 1857. Moleschott’s Zeitschrift. Bd. Ill. pP. Bro A857 A. Kölliker. Nachweis eines besonderen Baues der Cylinderzellen des Dünndarms, der zur Fettresorption in Bezug zu stehen scheint. Verhandl. der phys.-med. Gesellschaft in Würzb. Bd. VI p. 251. 1855. 0. Funke, Beiträge zur Physiologie der Verdauung. Zeitschrift f. wiss, Zool. Bd. V. pag. 301. 1855 und ebendaselbst Bd. VI. p. 315. 1856. F. C. Donders. Nederl. Lancet. 3de Serie. 2 Jahrg. 1852/1853. pag. 265. 266. Nederl. Lancet. 1856. p. 322. Lambl. Ueber die Epithelialzellen der Dünndarmschleimhaut. Wiener med. Wochen- schrift N. 24. 25. 1859. | N. Friedreich. Einiges über die Structur der Oylinder und Flimmerepithelien. Virchow’s Archiv. Bd. XV. pag. 535. 1858. F. E. Schulze. Epithel und Drüsenzellen. Max Schultze’s Archiv Bd. III. p. 137. 1867. Ph. Eimer. Zur Fettresorption und zur Entstehung der Schleim- und Eiterkörperchen. Virchow’s Archiv Bd. 38. pag. 428. 1867. J. Sachs. Zur Kenntniss der sogenannten Vacuolen oder Becherzellen im Dünndarm. Virchow’s Archiv Bd. 39. p. 493. 1867. C. Arnstein. Ueber Becherzellen und ihre Beziehung zur Fettresorption und Secretion. Virchow’s Archiv Bd. 39. p. 525. 1867. Eberth. Zur Kenntniss des feineren Baues der Flimmercpithelien. Archiv für pathol. Anat. B. XXXV. 1866. E. Fries. Ueber [die Fettresorption und die Entstehung der Bccherzellen, Virchow’s Archiv Bd. 40. p. 519. 1867. Valatour. Recherches sur les glandes gastriques et sur les tuniques musculaires du tube digestif dans les Poissons osseux et les Batraciens.. Annales des Sc. nat. T. XVI. 1861. Wiegandt. Untersuchungen über das Dünndarmepithel. Diss. Dorp. 1860. Dönitz. Ueber die Schleimhaut des Darmcanals. Müller’s Archiv. 1864. p. 367. L. Letzerich. Ueber die Resorption der verdauten Nährstoffe im Dünndarm. Virchow’s Archiv Bd. 37. p. 252. 1866. Th. Eimer. Ueber Becherzellen. Virchow’s Archiv Bd. 42. p. 490, 1868. Derselbe. Zur Geschichte der Becherzellen, insbesondere derjenigen der Schleimhaut des Darmcanals. Diss. 1867. Derselbe. Die Wege des Fettes in der Darmschleimhaut bei seiner Resorption. Virchow’s Archiv Bd. 48. pag. 119. Albini e Renzoni. Osservazioni e ricerche sul epitelio intestinale. Rendiconto dell Acad. di Napoli. 1868. A. Lipsky. Beitrag zur Kenntniss des feineren Baues des Darmcanals. Wiener Sitzb. Bd. 55. 1865. pag. 183. Erdmann. Die Resorptionswege in der Schleimhaut des Dünndarms. 1867. H. Oeffinger. Einige Bemerkungen über die sogen. Becherzellen. Archiv für Anatomie und Physiol. 1867. p. 337. W. Dönitz. Ueber Darmzotten. Archiv für Anatomie und Physiol. 1866. p. 757. Auerbach. Untersuchungen über Lymph- und Blutgefässe. Virchow’s Archiv Bd. 33. p. 340. 1865. C. Bleyer. Magenepithel und Magendrüsen der Batrachier. Diss. Königsberg 1874. Thanhoffer. Beiträge zur Fettresorption und histologischen Structur der Dünndarmzotten. Pflüger's Archiv. Bd, VIII. p. 391. Amphibien. 379 L) (360) Bugnion. Recherches sur les organes sensitifs qui se trouvent dans l’Epiderme du Prot£e et de l’Axoloth. Diss. inaug. Bull. societe Vaudoise des sciences naturelles. T. XII. p. 259— 316. 1873. (361) Langer. Ueber das Lymphgefässsystem des Frosches. Wiener Sitzb. Bd. 53. Abth. 1. 1866, (362) Levschin. Ueber das Lymph- und Blutgefässsystem des Darmcanals von Salamandra maculata, Wiener Sitzb. 3. 61. Abth. I. p. 67. 1870. (363) R. Heidenhain. Untersuchungen über den Bau der Labdrüsen. Max Schultze’s Archiv, Bd. VI. p. 368. 1870. (364) Schreiber. Herpetologia europaea. ; (365) M. Foster. On some points of the Epithelium of the Frog’s throat. Journal of Anatomy. IV. pag. 394. 1869. (366) E. Klein und E. Verson. Der Darmcanal, in Stricker’s Handbuch der Gewebelehre des Menschen und der Thiere. pag..355. 1871. (367) Oedmanson. Studien öfver epitheliernas byggnad. Hygiaeia. 18693. (368) R. Wiedersheim. Die Kopfdrüsen der geschwänzten Amphibien und die Glandula inter- maxillaris der Anuren. Zeitschrift f. wiss. Zool. Bd. 27. p. 1. 1876. (369) A. Kölliker. Handbuch der Gewebelehre. 5. Aufl. 186. (370) J. Henle. Symbolae ad anatomiam villorum intestinalium impr, eorum epithelii et vasorum lacteorum. Berol. 1837. 4°. (371) J. Henle. Handbuch der systematischen Anatomie des Menschen. Il. 1. Heft: Ein- geweide. (372) H. D. Benjamins. Geschiedenis van de histologie der ville intestinales. Diss. inaug. Leiden 1875. (373) Auerbach. Organologische Studien. (374) Gruby et Delafond. Comptes rendus 1845. T. XVl. p. 1194. (375) E. C. Donders. Nederl, Lancet. 3. Serie. 8°. Jaarg. 1855/1856. pag. 319—335. (376) W. Reitz. Untersuchungen über die künstlich erzeugte eroupöse Entzündung der Luft- röhre, Wiener Sitzb. Mathem.-Naturw. Kl. 2. Abth. Bd. 55. p. 501. = (377) Von Recklinghausen. Die Lymphgefässe und ihre Beziehung zum Bindegewebe. 1862. (378) BRusconi. Riflessioni sopra il sistema linfatico des rettili. 1854. (379) €. J. Eberth. Ueber den feineren Bau der Darmschleimhaut, Würzb. naturw. Zeit- schrift. Bd, V, Heft 1. 2. 1864. Der Anfangstheil des Darmcanals bildet eine mit weit gespaltenem Rachen beginnende Mundhöhle. Die Mundöffnung ist sehr gross bei den Anuren sowie bei den Salamandrinen, klein dagegen bei den niedrigsten Amphibien (Proteus, Siren).. Auf dem Boden der Mundhöhle befindet sich die Zunge, welche bei den Batrachiern — mit Ausnahme von Pipa und Dactyletra, wo dieselbe vollständig fehlt — gut ausgebildet, bei den Urodelen dagegen viel weniger kräftig entwickelt ist. Nur die Salaman- drinen nähern sich in dieser Beziehung den Batrachiern. Von den die Mundhöhle begrenzenden Knochen sind gewöhnlich ein oder mehrere mit Zähnchen bewaffnet, nur bei Pipa und einigen Kröten fehlen sie voll- ständig. In der Regel sind die Zähne nach hinten gekrümmt und dienen nicht zum Kauen, sondern zum Festhalten der Beute. Als vorübergehende Bildungen im Larvenzustand treten bei den Anuren Hornzähnchen auf, welche bei Sören. bleibend sind. Speicheldrüsen gehen allen Amphibien ab. Am Darmtraetus selbst kann man drei Abtheilungen unterscheiden, welche ‘durch eine Verschiedenartigkeit des Kalibers oder der Struetur 380 Organe der Ernährung. der Wandung oder an ihren Grenzen durch klappenartige Vorsprünge gekennzeichnet sind. Nach Gegenbaur wollen wir dieselben als Mund- darm, Mitteldarm und Enddarm bezeichnen. Der Munddarm bietet bei allen zwei verschiedene Abtheilungen dar, von welchen die vordere den Oesophagus, die hintere den Magen bildet. Auf der niedrigsten Stufe steht der Darmeanal bei Proteus anguineus (Taf. XXXUH, Fig. 2), indem hier das fast gerade verlaufende, nur äusserst wenige Schlingen bildende Darmrohr kaum eine den Magen repräsentirende Erweiterung besitzt. Etwas höher entwickelt zeigt sich der Darmtractus von Menobranchus lateralis, wo nicht allein der Mitteldarm schon Windungen zeigt, sondern auch die als Magen fungirende Abtheilung deutlicher ausgeprägt ist. (Taf. XXXII, Fig. 2.) Ungefähr ähnlich verhält sich Siren lacertina. Während aber bei Proteus und Menobranchus der Enddarm noch sehr wenig von dem Mitteldarm unterschieden ist, ist dagegen bei Siren la- certina der Enddarm durch seine Weite deutlicher von dem Mitteldarm abgesetzt. Bei Cryptobranchus, Menopona, Amphiuma,. Triton, Sale- mamdra ıst der als Magen fungirende Abschnitt des Darmrohres deutlich ausgebildet, was besonders bei Siredon der Fall ist; der Mitteldarm macht verschiedene Windungen, während der Enddarm durch seine bedeutende Weite scharf von dem Mitteldarm abgesetzt ist. Bei Amphiuma wird der weite Enddarm ungefähr in der Mitte durch eine sehr verengte Partie in zwei ungefähr gleich grosse Abtheilungen getheilt. (Vergl. Taf. XXXII, Fig. 1 u. 2, Taf. XXXII, Fig. 1.2.5.) | | Die beiden Abtheilungen des Munddarms — Oesophagus und Magen — gehen bei allen geschwänzten Amphibien unmerkbar in einander über. Bei allen zeigt besonders der als Magen fungirende Abschnitt deutlich ausgeprägte Längsfalten, welche an der Stelle, wo der Magen in den Mitteldarm sich fortsetzt, mehr in die Querstellung übergehen. Durch eine sehr entwickelte Faltenbildung, welche jedoch keine regelmässige Anordnung zeigt, ist die Innenfläche des Mitteldarmes bedeutend ver- grössert. IB Bei Salamandra maculata ist die Schleimhaut in der unteren Hälfte des Mitteldarms in 6—12 Falten aufgeworfen, welche parallel neben ein- ander in longitudinaler Richtung des Darmes verlaufen, im Querschnitte aber als eben so viele Erhabenheiten oder Zähne erscheinen. In den Thälern zwischen den Falten liegen 8—10 Reihen von Drüsen (Lieber- kühn’schen Drüsen) mit beinahe kreisrunden Oeffnungen. Auf den Kämmen dieser Leisten fehlen dagegen diese Drüsen. Bereits unter der Mitte des Darmes werden die Schleimhautleistehen höher, verzweigen sich mitunter gabelförmig, bekommen anfangs nur seichte, später aber tiefere Ein- schnitte, wodurch sie das Aussehen eines Sägeblattes erhalten. Im oberen vorderen Stück, gegen den Uebergang vom. Magen in den Mitteldarm, erheben sich zwischen den von unten aufsteigenden Falten neue, die sich rasch erhöhen und wieder durch tiefere Einschnitte sich theilen, so dass sie endlich in kleine, bald zungenförmige, bald dreieckige Segmente zer- Amphibien. 381 fallen, doch immer nur so, dass die Reihen dieser Erhabenheiten noch auf einer gemeinschaftlichen Basis ruhen. Levschin, dem wir diese Untersuchungen verdanken, glaubt, dass man auf diese kleinen Segmente der Leiste den Namen „Zotte“ anwenden darf, dass dagegen die Fältchen, gleichsam als Muttergebilde der kleinen Erhabenheiten, mit dem Namen Zottenleisten zu bezeichnen sind. Bei den Coeeilien zeigen die Speiseröhre und der Magen äusserlich ebenfalls noch keine Abgrenzung gegen einander, sondern gehen unmerk- bar in einander über. Der Mitteldarm (Dünndarm) ist nur mässig ge- schlängelt und vorn so weit, dass er über den Anfangstheil des Mittel- darmes nach allen Seiten ziemlich stark vorspringt, nach hinten aber sich sehr stark verengt. Der Diekdarm (Enddarm) ist in seinem Anfangs- theil weit, nach hinten verengt er sich in so hohem Grade trichterförmig, dass sein Ende ungefähr nur zum vierten Theil so weit als sein Anfang ist. Zum grössten Theil verläuft er ganz gerade von vorn nach hinten, in der Nähe seines hinteren Endes aber ist er unter einem starken Bogen nach unten und vorn gekrümmt, um so in eine röhrenförmige und ganz gerade Cloaca überzugehen, welche sich durch ihre auffallende Länge be- sonders auszeichnet. (Taf. XXXII, Fig. 2. 3. 4.) Der Darmtractus der ungeschwänzten Batrachier stimmt noch sehr nahe mit dem der geschwänzten überein. Bei allen ist der als Magen fungirende Abschnitt des Munddarms sehr deutlich ausgeprägt, besonders stark bei Pipa, wo der Magen eine ausserordentlich starke Entwickelung erreicht hat. Während sonst bei allen Amphibien der longitudinale Durch- messer des Magens der Längsaxe des Körpers parallel verläuft, sehen wir, dass unter den Batrachiern die Gattung Dufo eine höhere Entwick- lungsstufe einnimmt, indem der Magen sogar in eine Querstellung über- geht, wie von Gegenbaur schon angegeben wird. Der Mitteldarm, welcher bei allen Batrachiern scharf von dem Magen abgesetzt erscheint, beschreibt mehrere Windungenr, um dann in den Enddarm überzugehen, welcher gewöhnlich mehr oder weniger stark blasenartig aufgetrieben ist. Wie bei den Urodelen, so findet man auch bei den Batrachiern eine sehr starke Faltenbildung der Schleimhaut des Darmtraetus zur Ver- grösseiung der verdauenden und resorbirenden Oberfläche. Im Magen findet man bei Rana, Hyla, Bufo, Bombinator sehr stark entwickelte Längsfalten, welche sich bis zum Anfangstheil des Mitteldarmes sehr deutlich verfolgen lassen. Im Mitteldarme selbst tritt dagegen ein mehr unregelmässiges System von Fältehen auf, welche durch die Untersuchun- gen von Langer (359) bei Rana und Bufo am genauesten bekannt sind und trotz ihrer zoologischen nahen Verwandtschaft dennoch manche Ver- schiedenheiten. zeigen. Bei Rana esculenta findet sich ein vom Pylorus ausstrahlendes System von zarten Leistchen, die alsbald zu einem Netz mit kleinen grübchen- förmigen Lücken zusammentreten. Nicht weit vom Pylorus werden die Leistehen höher und gestalten sich damit zu Schleimhautblättern. Die Pr an 1 u} u u u A BT; ei MAT Pr 2 Br gehe ER 382 Organe der Ernährting. Leistehen und Blätter sind bald gestreckt, bald wellenförmig, wie Hals- Krausen gewunden, je nachdem der Darm ausgedehnt oder confrahirt ist. Etwas weiter vom Pylorus bilden sich zwei Reihen grösserer, halb- mondförmiger Blätter aus, deren Enden wechselweise in einander greifen und die dachziegelförmig aufeinander lagern. Die freien Ränder der Blätter sind dem After zugewendet und die querliegenden Flächen je zweier benachbarter Blätter in der Tiefe durch mehrere sehr niedrige, nach der Länge des Rohrs gelegte Leistehen mit einander verbunden. Hierdurch. ist auch die zwischen den grössern Blättern liegende Schleim- hautfläche mit Grübchen versehen. Während nun die zwischenliegenden Längsleistehen wieder zu Blättern anwachsen und die Querblätter niedri- ser und seltener werden, entsteht ein System von dichtstehenden Längs- falten, das bis an die Grenze des Rectums ununterbrocken sich fortsetzt. In dem oberen Theile des Enddarmes bilden die Leistehen wieder ein regelmässiges Gitterwerk, dagegen beginnen sie unter der Mitte der Länge des Enddarmes wieder allmählig zu verschwinden, bis im untersten Stück endlich nur Längsfalten sichtbar bleiben. Demzufolge fehlen nach den Untersuchungen von Langer im Froschdarm eigentliche Zotten, indem aber die beschriebenen Aufwürfe der Schleimhaut als zottenähnliche For- mationen betrachtet werden können, bezeichnet Langer dieselben als Zottenblätter und Zottenleisten. Dagegen kommen bei der Kröte (Bufo Re auf dem feinen Gitterwerk des Anfangstheils des Dünndarms so mächtige, zungenförmige Fortsätze vor, dass ganz abweichend von dem Frosch die Kröte wahre Zotten besitzt. Dieselben sind gleich unter dem Pylorus klein, werden aber später so hoch, dass ihre Länge die Breite um beinahe das Doppelte übertrifft, gleichzeitig nehmen sie dann auch einzelne kleinere Zotten zwischen sich auf. Die Zotten stehen so, dass die eine Fläche dem Py- lorus, die andere dem After zugekehrt ist. Die Zotten beschränken sich “aber nur auf das obere Drittel des Mitteldarms, an dessen Grenzen dann allmählig wieder Längsfaltungen sich ausbilden, die bis an den Enddarm fortlaufen. Der Bau der Schleimhaut des Enddarmes stimmt mit jenem beim Frosch überein. Zwischen der Faltenbildung der Darmschleimhaut beim Frosch (Rana esculenta) und der Kröte (Dufo variabilis) bildet so zu sagen Rana tempo- yaria eine Uebergangsformation. Im oberen Theil des Mitteldarms haben sich nach Langer deutliche Zotten ausgebildet. Weiter unten werden sie zu breiten, quergestellten Blättchen; dann folgen wieder die wellig hin und her gebogenen Längsfalten und im Rectum endlich tritt ein wie bei den anderen vorkommendes Gitterwerk auf. Ausserdem erwähnt Langer noch das Vorkommen von Zweigblättchen, welche er aus den Flächen der Hauptblätter austreten sah; ob dieselben bleibende Anhänge oder nur Folge der Contraction sind, bleibt vor der Hand unentschieden. Ueber den die Eingeweide umhüllenden Peritonealüberzug wird unten näher gehandelt werden. Die Auszackungen der Rachenhöhle, welche zu Amphibien. 383 stimmbildenden Apparaten werden und vielen männlichen Batrachiern zu- kommen, werden bei der Beschreibung der Respirations-Organe berück- siehtigt werden. | Mundhöhle. Bei .dem Uebergange der äusseren Haut in die Schleimhaut der Mund- höhle verliert die Zellenauskleidung zunächst den vielschichtigen Character und nähert sich der Einschichtigkeit, welche an manchen Stellen, z. B. auf der Höhe der Zungenpapillen der Frösche (siehe gleich weiter bei der Zunge) und auf der Zunge bei Triton und Salamandra vollständig erreicht wird. Die in der Epidermis so allgemein vorkommenden Stachel- und Riffzellen scheinen in der Mundschleimhaut vollständig verschwunden, wenigstens sind sie bis jetzt nicht gesehen. Auch die stachelartigen Fort- sätze, mit welchen die Epidermiszellen der bindegewebigen Grundlage direct aufsitzen, sind an den Epitheliumzellen der Mundschleimhaut nicht nachzuweisen. Der grösste Theil von den die Oberfläche erreichenden Zellen trägt auf seiner freien Fläche sehr schöne Flimmerhaare und bildet also ein haartragendes Cylinderepithelium. Das Protoplasma dieser Flimmerzellen ist äusserst fein granulirt, die centralen Parthien sind mehr bell, die peri- pherischen Schichten mehr dunkel granulirt. In jeder Flimmerzelle be- gegnet man einem grossen ovalen Kern, welcher fast vollkommen homo- gen und immer mit einem kleinen deutlichen Kernkörperchen versehen ist. Mit Ausnahme derjenigen Stellen der Zunge, welche mehr speciell den Geschmackszellen zukommen, trifft man nach den schönen Untersuchungen von F. E. Schulze (337) beim Frosch und Triton noch an sehr ver- schiedenen, im übrigen durch nichts besonders charakterisirten Gegenden zwischen den gewöhnlichen Flimmerzellen Gruppen von anderen, flimmer- losen Zellen an, welche sich durch eine eigenthümliche, dieke, hyaline und stark lichtbrechende Grenzschicht auszeichnen. Diese deckelartigen, völlig structurlosen Säume grenzen sich scharf gegen den körnigen In- halt ihrer die bindegewebige Grundlage oft nicht erreichenden Zellen ab. Schulze fand diese eigenthümlichen flimmerlosen Zellen nicht allein bei Rana und Triton, sondern begegnete denselben auch bei Salamandıra. Ich fand dieselben ausser bei den drei genannten Gattungen (Rana, Triton, Salamandra) auch wohl bei Bbufo. Sie scheinen regellos durch die anderen Zellen hin verbreitet vorzukommen. Becherzellen. Wie F. E. Schulze nachgewiesen hat, kommen über- all im Epithel der Mundschleimhaut bei den Amphibien, sei es einfach oder geschichtet, Wimpern tragend oder nicht, mit alleiniger Ausnahme der Geschmackszellenregionen, exquisite Becherzellen, und zwar sehr reichlich vor. Die Form dieser Becherzellen variirt im allgemeinen zwischen der Gestalt eines nur leicht ausgebauchten Cylinders und der völligen Kugel. Bei Triton herrscht nach F. E. Schulze die Schlauch- 384 Organe der Ernährung. form, beim Frosch die mehr bauchige Tonnenform vor. Bei Salamandıa stimmt die Form mit der bei Triton überein. Oft entsteht durch eine ringförmige, mehr oder weniger tiefe Ein- schnürung der Mittelpartie die Gestalt einer Sanduhr, besonders nach Behandlung mit Müller’scher Flüssigkeit. Die mit hellen, mehr oder weniger grossen Kügelchen erfüllte bauchige Erweiterung (Theca F. E. Schulze) bildet gewöhnlich den grössten Theil der Zelle, während der mit deutlich feinkörnigem Protoplasma und einem hellen, bei Triton und Salamandra sehr grossen Kern versehenen unteren Abschnitt, welchen Schulze „Fuss“ nennt, gewöhnlich nur als ein etwas verschmälerter An- hang jener obigen blasigen Auftreibung besteht. | Die Becherzellen reichen von der bindegewebigen Grundlage bis zur freien Oberfläche, wo sie mit einer rundlichen, glatt und scharf begrenzten Oeffnung münden, aus welcher häufig, besonders nach Behandlung in Müller’scher Flüssigkeit, Fetzen einer schleimigen Masse hervorragen. Nach Bebandlung mit Osmiumsäure findet man dagegen gewöhnlich den körnigen Inhalt in der Becherzelle bewahrt. Nicht selten findet man Becherzellen, bei welchen die Theca nur einen kleinen Theil der ganzen Zelle darstellt, während der Fuss, ganz dem unteren Abschnitt einer Epithelzelle gleichend, die Hauptmasse des Ganzen bildet. Die so distinete Membran der Theca lässt sich an dem Fusse und besonders an dessen unterstem Ende, welches gewöhnlich wie abgerissen, unregelmässig- zackig erscheint, nicht immer deutlich erkennen. Das trübkörnige Proto- plasma grenzt sich hier ebenfalls, an der Wandung der Theca sich etwas hinaufziehend, mit einer kuglig ausgehöhlten Fläche gegen den helleren Inhalt der Theca nicht sehr scharf ab (Schulze). Nur sehr selten sieht man an dem Fuss der Becherzellen einen mehr oder weniger langen protoplasmatischen Fortsatz. Am schönsten kann man die Becherzelle an Schleimhäuten studiren, welche vorher in Osmiumsäure von 1°/, einige Stunden behandelt sind. Die Grundsubstanz der Mundschleimhaut besteht aus fibrillärem Binde- gewebe, welches sehr reich an Nervenfasern ist. Die Bindegewebsbündel durchkreuzen einander in verschiedenen Richtungen, nur bei Menobranchus wo im allgemeinen die Mundschleimhaut sehr dünn ist, kann man deutlich zwei Systeme von Bindegewebszellen unterscheiden, welche einander unter fast rechten Winkeln kreuzen. Ueber die sowohl auf der den Boden wie das Dach bekleidenden Mundschleimhaut vorkommenden Pa- pillen bei Menobranchus und Proteus werde ich gleich näher zurück- kommen. Speicheldrüsen scheinen im Allgemeinen bei den Amphibien zu fehlen. Dagegen hat Leydig (191) zuerst auf eine Drüse bei den Amphibien (Frosch, Triton und Salamander) aufmerksam gemacht, welche er als Intermazxillardrüse bezeichnet hat, und welche Wiedersheim (866) einer genaueren Untersuchung unterworfen hat. Unter den geschwänzten Amphibien wurde die Intermaxillardrüse von Wiedersheim ausser beim \“ ’ Ari TR 2 Amphibien, 385 Triton und Salamander auch bei Plethodon glutinosus, Proteus anguineus, Menobranchus lateralis, Amblystoma und noch einigen anderen Gattungen und Arten zurückgefunden. Bei allen liegt die Intermaxillardrüse in der - Höhle des Zwischenkiefers, mögen deren seitliche Wände und ihr Boden von Knochenlamellen oder von Knorpelplatten gebildet sein. Dabei wird das Cavum intermaxillare entweder durch eine fibröse Haut, wie z. B. bei Menobranchus, oder nur vom äusseren Integument geschlossen. _ Die Austührgänge durchsetzen constant die Mundschleimhaut an der Stelle, wo sie sich wie ein Vorhang zwischen den beiden Hälften der Vomero- pala- tina herüberspannt. ‘Bei den ungesehwänzten Amphibien liegt die Intermaxillardrüse nicht in der Höhle des Septum narium, sondern ihrer Hauptmasse nach kommt sie hier vor das knorpelige Nasengerüst zu liegen. Von der Schnautzen- spitze her wird die Drüse von den aufsteigenden Schenkeln des Zwischen- kiefers umspaunt, und wird theils von ihnen selbst, theils von der Cutis bedeckt. Zwei zarte Knorpelbälkchen, welche an der vordersten Grenze des der Mundhöhle zugewandten hyalinen Bodens von Cavum nasale entspringen, durchsetzen die Drüsenmasse in der Sagittalebene. Sie steigen nach oben und vorn und erreichen eine Rinne am medialen Rande der Unterfläche des Zwischenkieferastes jederseits, welche sie wie zwei Strebe- pfeiler vom Schädel abheben. Auf diese Knorpelbälkchen hat zuerst . Wiedersheim aufmerksam gemacht. Durch zahlreiche Ausführungsgänge (20— 25) mündet die Glandula intermaxillaris in der Schleimhaut der Schnautzenspitze aus. Das Epithel der Drüsenschläuche ist durch ihren langgestreckten, cylindrischen Zell- körper mit einem rundlichen, fein granulirten Kern, welcher an das der Membrana propria zuschauende Ende der Zelle gerückt erscheint, charak- terisirt. In vielen Fällen zeigt das der Propria zugekehrte Zellende einen hakenförmigen Fortsatz, ausserdem aber noch andere fadenartige An- hängsel, welche durch eine blasse, mehr oder weniger körnige Beschaffen- heit sich auszeichnen. Reichlich verästelten Ganglienzellen, welche von mehreren Forschern schon in verschiedenen Drüsen angetroffen sind, begegnete Wiedersheim auch in der Intermaxillardrüse. Eine Verbin- dung ihrer Ausläufer mit einer Drüsenzelle konnte er nicht sicher nach- weisen. Der Ausführungsgang ist mit einem langen, schmalen, Flimmer- haare tragenden Cylinderepithelium bekleidet, welche Flimmerhaare an ihrem der Propria zusehenden Ende anstatt eines glänzenden Hakenfort- satzes einen langen Stiel oder Faden besitzen. Derselbe beginnt als eine hinter dem Kern liegende plötzliche Verjüngung der Zelle und zeigt ganz dasselbe Lichtbrechungsvermögen, wie das übrige Zellprotoplasma. Diese stielartige Verlängerung unterliegt nun sowohl in ihrer Länge, als in ihrer ganzen Configuration den allergrössesten Differenzen. In sehr vielen Fällen waren sie ein oder mehrere Male gespalten, oft aber auch war der faden- artige Anhang ausserordentlich lang, ohne an irgend einer Stelle eine Gabelung zu zeigen. Bronn, Klassen des Thisr-Reichs. VI, 2, 25 386 Organe der Ernährung, Mochte nun eine Spaltung zu beobachten sein oder nicht, immer waren diese langen Zellschwänze durch zwei Merkmale charakterisirt, einmal dureh die zarte Körnelung und die von Stelle zu Stelle auftretenden varieösen An- schwellungen. Demzufolge liegt der Gedanke an ein Sinnesorgan sehr nahe. Die Membrana propria ist ganz structurlos, von einem Netz von Bindegewebs- zellen ist nichts zu bemerken. Ausser der Intermaxillardrüse wird von Schmidt, Goddard und J. van der Hoeven zuerst bei Uryptobranchus japenicus noch einer zweiten Drüse Erwähnung gethan, welche unter dem M. maxillo-(genio) hyoideus (Levator maxillae inferioris longus, Schmidt, Goddard und J. van der Hoeven.) gelegen ist. Diese grosse unpaare Druse ist an der rechten Seite gelegen und durch ihn als „Glandula sublingualis“ be- zeichnet. Dieselbe hat eine Länge von 48 mill., bei einer Breite von 3 mill. Der Ausführungsgang hat eine ausserordentlich dieke, stark pigmentirte Wand und ein sehr enges Lumen. Die Ausmündungsstelle des Aus- führungsganges in die Mundhöhle ist durch. die eben genannten Autoren nicht aufgefunden. In dem von Hyrtl beschriebenen Crypiobranchus wird diese Drüse ebenfalls erwähnt, über ihre anatomische Verhältnisse nichts näher angegebeu. Höchstwahrscheinlich ist dieser bei Uryptobranchus Japonicus zuerst be- schriebenen Drüse, eine ähnliche analog, welche Wiedersheim bei Geotriton nachgewiesen hat und durch ihn als „Submaxillardrüse“ bezeichnet worden ist. Bei Geotriton bemerkt man an der Stelle, wo die Haut den Unter- kieferwinkel vorne ausfüllt, eine weisslich-gelbe, derbe, kuchenartige Ver- diekung von rundlicher Form, die sich bei durchgelegten Schnitten als ein Aggregat von sackartigen Drüsen erweist. Sie sind nach Wieders- heim von demselben Baue, wie die Hautdrüsen des ganzen Körpers über- haupt, übertreffen aber die letzteren in der Grösse um das Zehn- bis Zwölt- fache, wie auch das Epithel aus viel längeren Elementen, mit fein granu- lirtem Inhalt zusammengesetzt ist. Wiedersheim betrachtet diese von ihm genannte „Submaxillar-Drüse‘ als ein Analogon des sogenannten Paro- tiden. Später hat Wiedersheim (366) dieselbe Drüse auch noch bei Gymnophilus porphyriticus, bei Spelerpes (Geotriton) spec.? und Plethodon glutinosus zurückgefunden. Die Drüse zeigt einen ähnlichen Bau als die Glandula intermaxillaris der Anuren. Bemerkungswerth ist aber, dass hier zwischen der Membrana propria und den Drüsenzellen eine ziemlich grosse Zahl glatter Muskelfasern vorkommen. Wiedersheim ist geneigt, die Glandula intermaxillaris als eine Schleimdrüse im vollsten Sinne des Wortes zu betrachten. Dafür spricht nach ihm ausser dem charakteristischen Aussehen des Seceretes besonders das mikrochemische Verhalten der Drüsenepithelien, deren Protoplasma auch bei langem Liegen im Beale’schen Carmin kaum einen rothen Anflug erhält, während die Kerne eine intensive Farbe annehmen. Auch die frische Drüsenzelle erinnert durch ihr zartes, transparentes Protoplasma Amphibien. 387 an Schleimzellen und nie begegnet man Bildern, wie sie für den fein granulären Zellinhalt von Speicheldrüsen charakteristisch sind. Zähne. Die Form der Zähne bei den Amphibien ist durchaus eine sehr gleich- artige und stellt im Allgemeinen eine einfache kegelförmige Spitze dar. So übereinstimmend und gleichartig jedoch die Form ist, so gross ist die Verschiedenheit in der Vertheilung und Anordnung derselben auf den einzelnen Knochen der Mundhöhle. Die reichste Bezahnung besitzen die Perennibranchiaten, Derotremen und Salamandrınen, die spärlichsten die Batrachier, unter welchen selbst Gattungen wie z. B. Pipa vorkommen, welche vollkommen zahnlos sind. Bei den Perenmibranchiaten (vergl. für Oryptobranchus Taf. I Fig. 1 und 3; für Menopoma Taf. U Fig. 4; für Menobranchus Taf. I Fig. 7; für Siredon pisciforme Taf. V Fig. 3 und 7; für Siren lacertina Taf. V Fig. 9 und Taf. VI Fig. 8; für Triton Taf. VI Fig. 4; für Salamandra Taf. VI Fig. 6; für Amphiuma Taf. VI Fig. 5) kommen Zähne auf dem Intermaxillare, Vomer und Palatinum (Pierygo- palatinum Hertwig), auf dem Dentale und Operculare des Unterkiefers vor, so dass vom Mundscelet nur das Pterygoid, das Parasphenoid und das Angulare unbezahnt bleiben.*) Dasselbe gilt von den Salamandrinen mit dem Unterschiede jedoch, dass mit dem Mangel eines Operculare auch die Opereularzähne fehlen und dass hier bei einer Species, bei Plethodon glutinosus das sonst stets zahnlose Parasplenoid reich bezahnt ist. Unter den Batrachiern beobachtet man gewöhnlich Zähne auf dem Maxillare und Intermaxillare, sowie auf dem Vomer (vergl. Taf. II Fig. 1, Taf. IV Fig.1, Taf. V Fig. 1, Taf. VI Fig. 2), nur bei einer Species, bei Hemiphractus — wie Peters (319) nachgewiesen hat, ist das Palatinum sowie der Unter- kiefer mit Zähnen besetzt. Von den hier als Regel aufgestellten Befunden kommen zahlreiche Abweichungen vor, so z. B. findet man bei Siren lacer- tina keine Zähne auf dem Maxillare, Intermaxillare und Dentale, sondern statt derselben eine Hornscheide. Bei Proteus und Menobranchus fehlt der Oberkiefer und somit auch die Oberkieferzähne. *) In einer sehr schönen Arbeit hat Hertwig (318) nachgewiesen, dass das von mir bei Menobranchus und Proteus als Pterygoid gedeutete Knochenstück als ein Pterygo-palatinum angesehen werden muss. | Dem Meckel’schen Knorpel des Unterkiefers liegen nach Hertwig nicht immer nur zwei, sondern bei den einzelnen Arten drei, bei anderen nur zwei Deckknochen auf. So z. B. liegen bei Siredon pisciforme drei Deckstücke auf der Oberfläche des Meckel’schen Knorpels, Die grösste Knochenplatte — des Dentale Hertwig — bedeckt fast die ganze äussere Seite des Meckel’schen Knorpels. - In der vorderen Hälfte ihres oberen Randes trägt sie eine Reihe dicht aneinander stehender Zähne. An der Innenseite des Meckel’schen Knorpels liegt das Angulare Hertwig, das immer zahnlos ist. Der dritte Knochen, das Opereulare Hertwig, — Sple- niale Owen — Dentale internum Huxley — liegt in der Mitte des Meckel’schen Knorpels und füllt den noch frei gelassenen Raum zwischen dem oberen Rand des ersten und dem oberen vorderen Rand des zweiten Deckstückes. Bei Triton, bei Salamandra maeulata und bei den Anuren fehlt das Opereculare. 25° 388 | Organe der Ernährung. Die grössten Schwankungen zeigen jedoch die Batrachier, worauf wir. noch näher bei der systematischen Beschreibung zurückkommen werden. Gewöhnlich stehen die Zähne in einer einzelnen Reihe. Diese einreihige Stellung ist die vorherrschende und kommt ausschliesslich bei Derotremen, Salamandrinen und Batrachiern vor. Die Zähne stehen hier dieht neben- einander, wie man am besten an von ihren Weichtheilen befreite Kiefer- und Gaumenknochen sehr deutlich sehen kann. Bei der Kleinheit der Zähne ist ihre Anzahl eine recht bedeutende. So z. B. zählte Hertwig beim Frosch gegen 50 festgewachsene Zähne in jeder Kieferhälfte und auf jedem Vomer deren 5—10; bei Triton in jeder Oberkiefer- und Unter- kieferhälfte 40—50 und in einer Gaumenreihe sogar 60—70 Zähne. Bei Oryptobranchus japonicus konnte ich in jeder Oberkiefer- und Unterkiefer- hälfte 80—90, auf dem Vomer 70—-80 Zähne aufzählen, dagegen bei Menobranchus auf jedem Praemaxillare 13—14, auf jedem Vomer 10 und nur 6 auf jedem Pterygoid (Pterygo-palatinum) Lücken, die sich hie und da in der Zahnreihe vorfinden, sind durch den Ausfall alter Zähne, so lange noch kein Wiederersatz stattgefunden hat, bedingt. Zwei Zähnen hinter einander begegnet man nie, wie Hertwig ausdrücklich hervorhebt. _ Die Angabe von Leydig (s. p. 32), dass bei den Fröschen, sowie bei den Salamandrınen und Tritonen nicht bloss die Gaumenzähne, sondern auch die Zähne der Kinnladen in mehreren Reihen, zum mindesten zwei- zeilig sich folgen, beruht nach Hertwig einzig und allein darauf, dass die hinter der ersten Reihe liegenden Zähne noch in der Entwickelung begriffen sind, dass sie in der Schleimhaut vergraben noch nicht funetioniren und dass sie später an Stellen der ausfallenden Zähne der ersten Reihe treten und mit dem darunter liegenden Knochen verwachsen. Sehr bequem liess sich diese Angabe von Hertwig bestätigen an dem grossen japanischen Riesensalamander. Eine vielreihige Stellung der Zähne trifft man dagegen nur bei Sören lacertina auf den Gaumenknochen und bei Plethodon glutinosus nur auf dem Parasphenoid. ; Bei Siren trägt der Vomer 6—7 schräg gerichtete Zahnreihen, das Palatinum dagegen nur 4, so dass ungefähr 11 Reihen auf jeder Gaumen- seite liegen (Cuvier, Owen). Ausserdem giebt Vaillant (48a) an, dass „a la machoire inferieure des dents analogues sont places en arriere du revetement corne, sur la face interne de la mandibule. Elles sont disposdes sur quatre rangs, celles d’une rang6e alternant avec celles de la rangee precedente.‘ Bei Plethodon glutinosus trägt das Parasphenoid mehr als 500 Zähn- chen. Gewissermassen stellt die mehrreihige Stellung der Zähne einen Uebergang von den spärlich verbreiteten vielreihigen zu der am weitesten verbreiteten einreihigen Zahnstellung. Als Beispiel für dieselbe kann Hertwig nur Siredon pisciforme anführen und zwar auch hier nur die Bezahnung des Vomer, Palatinum und Öpereulare und nicht der Kiefer- knochen. Auf den erstgenannten Knochen sind die Zähne in zwei Reihen angeordnet und zwar so, dass die Zähne der zweiten Reihe hinter die Amphibien. 389 -Interstitien der ersten Reihe zu liegen kommen, mit anderen Worten, dass die Zähne in den beiden Kieferreihen des Vomer mit einander alterniren. Die Amphibienzähne zeigen nach ihrer Lage geringe Verschieden- heiten in ihrer Grösse (Owen, Leydig, Santi Sirena, Hertwig). Ge- wöhnlich 'sind die Kieferzähne etwas stärker entwickelt als die Gaumen- zähne, besonders deutlich bei Salamandrinen und Tritonen, während auch in den Kiefern die Zähne, welche in der Mitte stehen, durch einander stärker entwickelt sind, wie die, welche an den Gelenkenden sich vor- finden. Bei Menobranchus laleralis sind die Zähne des Vomer stärker ent- wickelt wie die des Pterygoid (Pterygo-palatinum Hertwig), während die Zähne. des Praemaxillare in Grösse vollkommen den des Vomers gleichen. Im Allgemeinen haben die Zähne der Amphibien die Form eines schlanken Kegels, welcher entweder gerade gestreckt ist, wie Hertwig für die Zähne des Vomer, Palatinum und Opereulare von Siredon piscr- forme nachgewiesen hat, und wie ich dasselbe ebenfalls für die Zähne des Vomer und Pterygoid (Pterygo-palatinüum Hertwig) bei Menobranchus lateralis finde, oder mit dem oberen Theile nach der Tiefe der Mundhöhle zu nach rückwärts gebogen wie bei den Datrachiern, sowie bei den Sala- mamdrinen, Tritonen, Oryptobranchus und den Kieferzähnen von Siredon piseiforme vorkommt. Beide Formen werden so zu sagen an einander ge- reiht durch die Kieferzähne des Menobranchus, welche nicht ganz gerade gestreckt, sondern etwas nach der Tiefe der Mundhöhle zu nach rück- wärts gebogen sind. Die Oberfläche des Zahnkegels ist gewöhnlich mit feinen Längsriefen bedeckt, während auch die innere Oberfläche nicht glatt, sondern warzig ist. Bei den Batrachiern, Salamandrınen, Tritonen und Oryptobranchus kann man einen oberen und einen unteren Theil unter- scheiden, welche man gewöhnlich in Nachfolge von Leydig als „Zahn- krone‘ und „Zahnsockel‘“ bezeichnet: An getrockneten Zähnen sind beide Theile ungefähr in der Mitte des Kegels durch eine ringförmige Furche von einander abgegrenzt. Diese ringförmige Furche findet man jedoch nur an getrockneten oder an mit Natronlauge behandelten Zähnen, an nicht getroekneten Zähnen ist von dieser Einschnürung nichts zu. sehen, indem die Furche von einem nicht verkalkten Gewebe ausgefüllt wird, dessen Einschrumpfung an getrockneten Zähnen die eben beschriebene Furche bedingt. Diese unverkalkten Partieen sind nicht bei allen Zähnen gleich gross. Nach Hertwig zeigt sich hierin ein verschiedenes Ver- halten nach dem Alter des Zahnes, indem je älter die Zähne werden, um so mehr die beiden Verkalkungsgrenzen an einander rücken, ja selbst vollkommen mit einander verschmelzen können. Beim Frosch findet man an den betreffenden Stellen an der Oberfläche der Wand nur eine etwas dunklere, weit mehr faserige Partie vor, welche sich nach den Unter- suchungen von Hertwig in Carmin stärker färbt. Bei Sulamandra macu- lata und Triton gehen an der inneren Zellenwand Krone und Sockel ohiie 390 Organe der Ernährung. Grenze in einander über, während dagegen an der äusseren Wand die Continuität der Grenzsubstanz durch einen schmalen Spalt unterbrochen wird. Sehr stark entwickelt ist diese unverkalkte Partie bei COrypto- branchus japonicus (Taf. XXX Fig. 1), was besonders deutlich nach Tinction mit Fuchsine hervortritt, indem die Färbung hier viel stärker ist, wie in den umgebenden Gewebstheilen. An den Zähnen von Siredon piseiformis ist nach Hertwig eine Trennung in Zahnkrone und Zahnsockel wie beim Frosch und den Sala- mandrinen überhaupt nicht wahrzunehmen, indem die gesammte Wand des Kegels gleichmässig verkalkt ist; dasselbe gilt für die Zähne von Meno- branchus lateralis, auch hier ist wie bei Söredon der Zahnkegel gleichmässig verkalkt und von einer Trennung in Zahnkrone und Zahnsockel nichts zu sehen. | Die Form der Zahnkronenspitze hat nicht bei allen Amphibien die- selbe Gestalt und ist zuweilen auch nach der Lage des Zahnes etwas ver- schieden beschaffen. So z. B. verjüngt sich der Zahnkegel auf dem Vomer, Palatinum und Operculare bei Siredon pisciformis allmählig in eine feine scharfe Spitze, während bei den Salamandrinen, Tritonen und Batrachiern (Rana, Hyla, Bombinator) die Zahnkrone nicht in eine einfache Spitze aus- läuft, sondern in zwei, von welchen die längere die directe Fortsetzung des Kegels bildet. Eine zweizinkige Krone besitzen auch die Kieferzähne von Siredon pisciformis. Dagegen fand ich bei Uryptobranchus japonieus, Menopoma Alleghaniense und Menobranchus lateralis alle Zähne, sowohl die des Praemaxillare, Maxillare und Vomer bei den erstgenannten Thieren, als die des Praemaxillare, Vomer und Pterygoid (Pterygo-palatinum) des Menobranchus lateralis, wie die Zähne des Vomer, Palatinum und Oper- culare von Siredon pisciforme einspitzig. Die Spitze wird jedoch nicht wie bei Siredon »pisciformis scharf, sondern vielmehr kegelförmig abge- stumpft, was besonders für Memobramchus gilt. Die Zähne sind stets in fester Verbindung mit den sie tragenden Knochen. Indessen ist die Art der Verbindung verschieden, je nachdem die Zähne vielreihig oder einreihig stehen. Bis jetzt liegen noch keine Angaben vor über die Verbindung der vielreihigen Zähne mit den Knochen, wie dieselben bei Siren lacertina und Plethodon glutinosus bekanntlich vor- kommen; was wir davon wissen, bezieht sich nur auf die mehrreihig stehenden Zähne des Vomer, Palatinum und Operculare von Siredon pisci- formis. Hier ist nach den Untersuchungen von Hertwig dem Knochen an den Stellen, wo die Zähne stehen, ein Streifen poröser Knochenmasse aufgelagert, welche sowohl die Basis der Zähne unter einander, als auch mit den Skeletknochen verbindet. | Ehe wir zur Beantwortung der Frage übergehen, auf welche Aıt die in einer Reihe stehenden Zähne befestigt sind, müssen wir uns erst Rechenschaft geben, welche Theile wirklich zum Zahn gehören. Darüber aber lauten die Angaben der verschiedenen Autoren nieht einstimmig. Während z. B. Owen den Sockel zum Zahn rechnet, betrachten dagegen Amphibien. 391 Santi Sirena und Heincke den Sockel als einen Theil des Skelet- knochens. Es leuchtet ein, dass nur der Zahnwechsel und die Zahnent- wiekelung über die Frage entscheiden kann, was eigentlich zum Zahn _ gehört und aus den Untersuchungen von Hertwig geht zum deutlichsten hervor, dass nicht nur die Zahnkrone, sondern auch der Zahnsockel in bestimmten Zeitabsehnitten zerstört wird und also auch der Zahnsockel als ein Theil des Zahnes betrachtet werden muss. Die Zähne sind nun einer dicht neben den anderen mit ihren Sockeln auf der inneren Ober- fläche des Processus dentalis festgewachsen. Die äussere Wand des Sockels, welche die kürzeste ist, erhebt sich unmittelbar von der oberen scharfen Kante des Processus dentalis, während dagegen die viel längere Innenwand, welche eine grosse Oeffnung zum Durchtritt der Pulpa zeigt, fast bis zur Basis desselben herabsteigt. Die Grenze zwischen Knochen und Sockel zeichnet sich auf Sagittalschnitten mehr oder minder deutlich als eine ausgezackte Linie aus, welche von der Kante des Processus den- talis bis zu seiner Basis zu der Stelle herabläuft, wo die Innenwand des Sockels sich erhebt. Diese Linie, welche der Verwacksungsgrenze von Knochen und Zahn entspricht, nennt Hertwig in Nachfolge von Heincke, welcher ähnliche Linien an Fischzähnen auffand, „Nahtlinien“. Sehr oft sieht man nicht eine, sondern zwei oder drei solcher Linien, welche ein- ander mehr oder weniger parallel verlaufen, und also als Nahtlinien aus- gefallener Zähne anzusehen sind, von deren Sockel geringe Reste noch nicht resorbirt worden sind und so zur Vergrösserung des Processus den- talis beigetragen haben (Hertwig). Sehr schön sind diese Nahtlinien an Sagittalschnitten von entkalkten Kiefern zu sehen. Die Zahnsockel sind nicht allein mit den Skeletknochen, sondern auch unter einander mit der unteren Hälfte ihrer Seitenwände verschmolzen. Hertwig hat weiter nachzuweisen versucht, dass der Processus dentalis eine durch die reihenförmige Anordnung der Zähne bedingte und an sie angepasste Ver- änderung der Knochenoberfläche ist; dass die Entstehung des Processus dentalis überhaupt ganz auf eine Verschmelzung und Ansammlung nicht resorbirter Zahntheile zurückzuführen ist. Die kleinen Zähnchen der Amphibien sind derart iu der Minidschlei haut versteckt, dass nur die äussersten Spitzen aus dem Epithel hervor- ragen. Das Epithel ‚ welches eine Art von Käppcehen um die Zähnchen bildet — Epithelhülsen Hertwig — besteht aus zwei bis drei Lagen stark abgeplatteter Zellen, welche am weitesten auf der Innenseite des Zahnes herabreichen, wo sie den grössten Theil der Sockeloberfläche be- deeken. In der Lagerung der Epithelscheiden zum 'bindegewebigen Theil der Mundsehleimhaut bestehen — wie Hertwig nachgewiesen hat — zwischen den Batrachiern und Salamandrinen Verschiedenheiten. Bei den _ Batrachiern wird die Innenwand der Epithelscheiden direct vom Epithel der Mundhöhle gebildet. Bei den Salamandrinen dagegen wird die innere Wand der Scheide bis zur Spitze des Zahnes noch von einer direeten Bindegewebslamelle ‚bedeckt. 392 Organe der Ernährung. Was die histologische Struetur der Zähne betrifft, so bestehen alle Zähne der Amphibien aus Dentin, Cement und Schmelz in der Art, dass die Zahnkrone aus Dentin oder Zahnbein und der Zahnsockel aus Cement besteht, während das Schmelz als ein dünnes Käppchen das Dentin der Zahnkrone überzieht. Feine Schliffen durch die Zahnkrone zeigen, dass die Dentin- oder Zahnbeinröhrehen sehr fein und zahlreich sind. Sie ent- springen dicht nebeneinander von der Oberfläche der Pulpahöhle und ver- laufen in der homogenen Grundsubstanz bis zur Oberfläche meist in paralleler Richtung. Nach der Peripherie zu theilen sie sich stärker und bilden hier ein dichtes, mit einander anastomosirendes Röhrennetz. Sehr schön ist dies Röhrennetz zu sehen än in Fuchsine tingirte feine Schliffen von den Zähnen des grossen Riesensalamanders, sowie auch von Meno- branchus lateralis. In den oberflächlichsten Schichten des Zahnbeins be- gegnete Hertwig beim Frosch einigen knochenkörperchenartig gestalteten Räumen, welche mit den Dentinröhrchen in Verbindung stehen. Die Innen- fläche des Zahnbeins ist mit vorspringenden Kugeln und Zacken bedeckt (Leydig, Heincke, Hertwig), besonders an dem unteren Ende der Zahnkrone, wo dieselbe dem Sockel aufsitzt; sehr deutlich ist dies an den Zähnen der Salamandrinen zu sehen. Schichtungsstreifen im Dentin beobachtete Hertwig nicht und auch ich konnte mich in keinen der von mir untersuchten Zähne von dem Vorhandensein von Schichtungs- streifen überzeugen. Aeusserlich wird die Zahnkrone von einer dünnen Kruste einer das Licht stark brechenden, sehr durchsichtigen Substanz bedeckt. Beim Frosch, Ceratophrys und Menobranchus ist dieselbe farblos, bei den Fri- tonen, Salamandrinen und Siredon pisciforme dagegen gelbbraun gefärbt. Aehnlich wie bei den letztgenannten Thieren verhält sich Oryptobranchus japonicus. Auf der Spitze selbst und deren nächster Umgebung ist diese Kruste am stärksten entwickelt, verdünnt sich aber rasch nach abwärts zu einer ausserordentlich dünnen Membran, welche bald nicht mehr wahr- zunehmen ist. Der Einwirkung von Säuren gegenüber zeigt die Kruste ein vom Dentin abweichendes Verhalten, indem Sockel (Cement) und Krone (Zahnbein) nach Behandlung mit Salzsäurelösungen alsbald ihren Kalkgehalt verlieren, leistet die oben beschriebene Kruste sehr lange Widerstand (Hertwig, Santi Sirena, Heincke). An solchen mit Säuren behandelten Präparaten kann man sich am besten überzeugen, dass diese Kruste die Zahnkrone bis zur Mitte überzieht. Nach Behand- lung mit starken Säuren entkalkt sich auch die Kruste. Wie Hertwig nachgewiesen hat, bleibt aber auf der entkalkten Grundsubstanz der Kruste eine Membran zurück, die sich nach abwärts noch weiter verfolgen lässt als die Kruste herabreicht, da sie nicht nur die Zahnkrone, sondern auch den oberen Theil des Sockels einhüllt. Eine feinere Structur konnte Hertwig an den gelbbraun gefärbten Spitzen der Triton- und Axolotlzähne nicht erkennen. Dasselbe gilt, wie ich gefunden habe, für Cryptobranchus japonieus. ‘Dagegen nahm Amphibien. 393 Hertwig in der Kruste, welche die Krone des Froschzahns bedeckt, zwei Arten von Streifen wahr, von welchen die einen parallel zur Oberfläche verlaufen und abwechselnd hell und dunkel schattirt sind, während die anderen als feine, dicht gedrängt stehende, dunkle, gerade Linien recht- winklig dieselben durchsetzen; die ersterwähnten hält er für Schichtungs- streifen, die anderen für Verlängerungen der Dentinröhrchen, welche in die Kruste eingedrungen sind; indem diese Kruste als Schmelz betrachtet werden kann, kann man dieselben nach Hertwig auch Schmelzröhrehen nennen. Ein ähnliches Verhältniss zeigen die Zähne von Menobranchus lateralis, auch hier bemerkt man sehr deutlich ein System von der Ober- fläche des Zahnes parallel verlaufenden Linien, welche von äusserst feinen Röhrchen von kaum messbarer Dicke (Schmelzröhrchen) rechtwinklig durch- setzt werden. Die feineren Schmelzröhrehen sind auch hier nichts anderes als Verlängerungen der Dentinröhrchen. (Taf. XXX Fig. 6.) Das auf der Oberfläche des Zahnes bei der Entkalkung sichtbar gewordene Häutchen entspricht dem Schmelzoberhäutchen der Säuge- thierzähne. Da es indessen .nicht nur den Schmelz, sondern auch das Zahnbein überzieht, und selbst auf den oberen Theil des Sockels reicht, hat Hertwig dasselbe als „Zahncutieula“ bezeichnet Ueber das Vorkommen des Schmelzes auf den. Amphibienzähnen weichen die Angaben der verschiedenen Autoren bedeutend von einander ab. So leugnet Santi Sirena bei Siredon pisciforme und bei Triton das Vorkommen von Schmelz, beschreibt dagegen beim Frosch auf der Krone eine dünne Schicht von Schmelzsubstanz; Heincke dagegen kennt den Zähnen sowohl der Tritonen als auch der Frösche eine Schmelz- schicht zu. Nach Leydig (134 und 191) fehlt ein eigentlicher Schmelz; was man so nennen könnte, ist, wie Leydig hervorhebt, die compactere, weit weniger von Kanälchen durchzogene Grenzschicht des Zahnbeines. Owen (320) dagegen kennt den Zähnen der Amphibien wohl eine Schmelzschicht zu. Diese Schmelzschicht zeigt nach Owen dieselbe braunartige Farbe, wie der Schmelz bei den Sauriern und den Säuge- thieren. Während also die Zahnkrone aus Dentin und Schmelz besteht, wird der Zahnsockel aus Cement zusammengesetzt. Das Cement unterscheidet sich vom Dentin durch den Mangel an Dentinröhrehen. Auch ist seine Grundsubstanz nicht so gleichmässig homogen, wie diejenige des Dentins, sondern erscheint auf Längsschnitten undeutlich streifig und faserig, auf Horizontalschnitten dagegen fein punktirt und körnig. Bei allen Amphi- bien findet man einzelne Zellen als Knochenkörperchen in dieselbe ein- geschlossen (Hertwig, Santi Sirena). Die Quantität der einge- schlossenen Zellen soll nach den einzelnen Arten sehr verschieden sein, bei den Batrachiern in reicher Zahl, bei den Salamandrinen und dem Axolotl dagegen nur wenige. Bei den Batrachiern ist die Vertheilung der Zellen in der Substanz des Sockels nach den höher oder tiefer gelegenen Partieen derselben wieder eine verschieden reiche, in der Art, dass in 394 Organe der Ernährung. der Grenzschicht nach dem Dentine zu am spärlichsten vertreten sind, dagegen am dichtesten an den Verwachsungsstellen des Zahnes mit dem Knochen stehen Die Knochenkörperchen hängen durch feine, nicht ver- ästelte Ausläufer zusammen, durch ihre mehr gleichmässige und grössere Form unterscheiden sie sich von den Knochenkörperchen des Skelet- knochens, welche mehr schmal und langgestreckt sind. br Bei den Salamandrinen findet man dicht über oder in der Ver- wachsungslinie des Zahnes mit dem Knochen nur wenige Zellen einge- schlossen, während der obere Theil des Sockels durchaus zellenfrei ist. Bei Seredon pisciforme enthalten gleichfalls nur die untersten Partieen der Zahnkegel und die sie verbindende Kittsubstanz einzelne Zellen, während der übrige Theil bis zum Zahnkeim vollkommen strueturlos ist (Hertwig). Ganz ähnlich wie Siredon pisciforme verhalten sich Crypto- branchus japonicus und Menopoma Alleghaniense. Auch hier begegnet man nur in der Verwachsungslinie des Zahnes’ mit dem Knochen einigen spär- lichen, Knochenkörperchen ähnlichen, Zellen, während sonst der übrige Theil des Zahnsockels vollkommen structurlos ist. | Bei einer Vergleichung der Batrachierzähne mit denen der Urodelen geht also hervor, dass das Gewebe des Zahnsockels bei den Batrachiern echtes Cement bildet, bei den Urodelen dagegen ein Cement, welches zum grössten Theil homogen und frei ist und nur in dem an den Knochen angrenzenden Theil einige wenige Zellen eingeschlossen enthält. Durch das Cementgewebe werden die Zähne an ihrer Basis untereinander und mit den Skeletknochen verbunden. Aus dem Zahncement endlich entstehen, durch dessen unvollständige Resorption und wiederholte Neubildung, im Laufe mehrerer Zahngenerationen Knochenleisten (Processus dentalis, Hertwig). Das Innere der Zähne enthält eine geräumige Höhle, — die Pulpa- höhle, —_welche, in der Zahnspitze am engsten, sich im Zahnsockel beträchtlich erweitert und bei den an einer Knochenleiste befestigten Zähnen durch eine weite Oeffnung in der Innenwand nach aussen sich öffnet. Durch diese Oeffnung treten die Blutgefässe, welche im Innern der Zahnhöhle feine Capillaren bilden. Nerven wurden bis jetzt nicht nachgewiesen. Die Pulpasubstanz besteht aus zellenreichem Bindegewebe, dessen Oberfläche von einer nicht scharf von dem unterliegenden Gewebe abgesetzten epithelähnlichen Schicht gebildet wird. Diese Schicht besteht aus spindelförmigen Zellen, welche in der Zahnkrone Ausläufer in die Dentinröhrchen schieken, dagegen liegen dieselben im Zahnsockel an die Wand angeschmiegt, ohne mit Ausläufern in sie einzudringen. Auch Leydig (191) beschreibt die Scheide der Pulpa deutlich zellig wie ein Epithel, während das Innere nach ihm von schwach faserigem Aussehen ist. Blutgefässe hat Leydig niemals in der Pulpa zur Anschauung bringen können. Ueber den Zahnwechsel bei den Amphibien besitzen wir sehr schöne Untersuchungen von Hertwig. Wir haben hier zuerst die Entstehung Amphibien, 395 der Ersatzzähne zu behandeln. Ueber die Entwickelung der Ersatzzähne widersprechen sich die in der Literatur gemachten Angaben in hohem Grade. Während z. B. Leydig in seinen früheren Angaben die Zähne der Batrachier nicht in Zahnsäckchen, sondern als frei unter dem Epithel- überzug verkalkende Papillen entstehen liess, giebt er in einer späteren Mittheilung an, dass die Zähne wirklich in Säckchen, — welche reine Epithelbildungen sind, — ihren Ursprung nehmen; dass auch die Zahn- papille in ihren Anfängen ein epithelischer Zapfen ist, dass die Zahn- substanz als verkalkende Cutieularbildung entsteht und dass erst später die Zahnkrone mit verkalkenden Theilen der Lederhaut der Mucosa und des darunter folgenden Knochens in Verbindung tritt. Santi Sirena (316), welcher Siredon, Triton und Rana auf die Zahnentwickelung unter- suchte, lässt bei beiden erstgenannten Thieren die Zähne frei auf den Papillen der Mucosa entstehen, bei den Batrachiern dagegen in Zahn- säckchen. Die Keime der secundären Schmelzorgane sive Reservezähne sollen entweder selbständig direct aus dem Mundepithel entstehen, oder der erste Zahn liefert auch die Anlage für die anderen. Ueber die Entwickelung der Ersatzzähne hat Hertwig von den Perennibranchiaten und Salamandrinen, Siredon pisciforme und Salamandıra maculosa am genauesten untersucht. Hier bildet die Wand, welche die Zahnanlage trägt, und die schützende Schleimhautdecke ein Ganzes. Dort, wo die Oberhaut an der Innenseite der entwickelten Zähne in die Tiefe dringt, um dieselbe mit einer Scheide zu umgeben, senkt sich noch eine zweite Epithelmasse weiter nach einwärts in das Schleimhautgewebe, welehe an der Innenseite der Zähne, soweit diese reichen, als eine con- tinuirliche sich hinerstreekt und von Hertwig als ‚„Ersatzleiste‘“ bezeichnet wird, indem die jüngeren Ersatzzähnchen an dieser Lamelle entstehen. Die Ersatzleiste besteht aus zwei oder mehreren Zellenlagen, vom unter- liegenden Bindegewebe durch eine bald mehr, bald weniger deutliche Basalmembran getrennt. In ihrer oberen Hälfte hängt die Ersatzleiste durch eine senkrecht verlaufende, dünne Brücke mit den Epithelhüllen der ausgebildeten Zähne zusammen, wie Horizontalschnitte am deutlichsten zeigen. | . Die Jüngsten Zahnanlagen bestehen aus einem Knötchen von Zellen, einer kleinen Papille, in deren Spitze die Zellen dicht gedrängt an ein- ander liegen, während sie dagegen an der Basis sich weiter von einander entfernen, indem Bindegewebsfasern sich zwischen sie hineinschieben. Ihre Oberfläche ist von einer Membran bekleidet, welche bei Salamandra maculata von einer ganz besonders deutlich wahrzunehmenden, aus hohen Cylinderzellen zusammengesetzten einfachen Epithelschicht überzogen ist. Die Cylinderzellenmembran ist aus einer Grössenzunahme der unmittelbar auf der Papille gelegenen, durch die Wucherung eingestülpten Zellenschicht der Epithel- s. Ersatzleiste hervorgegangen. Jede Zahnanlage der Amphibien besteht also aus zwei Theilen, aus einer Papille, welche von Bindegewebszellen herstammt, dem Dentinkeim, 396 Organe der Ermährung, und der auf ihr liegenden Cylinderzellensehicht, welche von Epidermis- zellen herstammt, der Schmelzmembran. | | Ungefähr ganz ähnlich verhalten sich die Batrachier (Ran«), nur be- steht hier die Ersatzleiste aus zahlreichen Zellenlagen, während die Schmelz- membran über der Papille eine geringere Höhe als bei Salamandra maecu- lat erreicht. Es vollziehen sich jetzt zweierlei Veränderungen an den jungen Zahn- anlagen der Amphibien, namentlich Ausscheidung der festen Zahnsubstanz und Lageveränderungen der nicht entwickelten Zähne. Gleich bei dem ersten Auftreten besitzen die jüngsten Zahnkronen ihre zweispitzige Form, am deutlichsten bei den Salamandrinen, wo die Spitzchen auch schon bräunlich gefärbt sind. Die Spitzchen bestehen auch hier unzweifelhaft aus Schmelz und werden von einem Schmelzoberhäutchen überzogen. Das Dentin bemerkt man zunächst in Form eines dünnen Scheibehens der Papille aufliegen. Seine Innenfläche ist fein gezackt und zwischen den Zäckchen dringen feine Dentinröhrchen in die verkalkte Zahnsubstanz ein. Durch Wucherung der im Papillengrund gelegenen Zellen wird das Deniinkäppchen weiter in die Höhe gehoben. Mit dem Wachsthum der Papille vergrössert sich auch die sie bekleidende Epithelmembran, welche von jetzt ab nur über der Spitze der Zahnkrone als Schmelzmembran bezeichnet werden kann, in dem unteren Theile jedoch mit dem indiffe- renten Namen einer „Epithelscheide‘‘ bezeichnet werden muss. Jetzt be- sinnt sich auch der Zahnsockel zu entwickeln. An der innern Seite der Epithelscheide entsteht eine dünne Lage einer homogenen Grundsubstanz, welche unter der Zahnkrone dicker, weiter nach abwärts sich membran- artig verdünnt und die Anlage des Cements darstellt. Während der Dentinkeim des Zahnes verkalkt ist, enthält die in der Entwickelung begriffene Grundsubstanz des Sockels noch keine Kalksalze. Dieselben setzen sich erst später an irgend einer Stelle der Sockelwand in einiger Entfernung vom Dentinrande und daher nicht im Anschluss an die Dentin- verkalkung ab. Beim Umsichgreifen der Verkalkung bleibt zunächst der obere Theil des Sockels unverändert, in welchem stets auch später keine Kalksalze absetzen» Durch das Ueberbleiben dieser Zone entsteht der Ring unverkalkten Gewebes, wodurch, wie wir gesehen haben, Sockel und Krone von einander stets abgesetzt bleiben. Mit der eben beschriebenen Entwickelnng der Zahnsubstanzen, des Dentins, des Schmelzes und des Cements gehen Lageveränderungen, welche die sich vergrössernde Zahnanlage erleidet, Hand in Hand. Während die jüngsten Papillen an der Kante der Ersatzleiste liegen, rücken die mehr entwickelten um so mehr nach aussen, je grösser sie werden; gleich- zeitig werden sie tiefer und allseitiger in das Schleimhautgewebe eit- gebettet. Der wachsende Zahn schnürt sich endlich von der Ersatzleiste ab, wobei ihm ein Theil der Zellen derselben folgt und eine Hülle um ihn bilde. Während die älteren Anlagen durch Abschnürung sich weiter an .._ Amphibien, | 397 nach aussen, nach der Ersatzleiste entfernen, entstehen am Grunde neue Papillen, aus welchen sich wieder neue Zähne entwickeln. Was die Resorption der Zähne betrifft, so haben die Untersuchungen Hertwig’s folgendes gelehrt: Zwischen den in einer Reihe aufgepflanzten und in regelmässigen Abständen nebeneinander stehenden Zähnen bemerkt. man auch einzelne Lücken, wo offenbar Zähne ausgefallen sind. Ihre Oberfläche ist raub und mit Grübchen und muschelförmigen Eindrücken bedeckt. Bei Durehmusterung einer Reihe von Zähnen in situ kann man immer einige finden, deren Wände nicht mehr ganz intact und vollständig, sondern mehr oder minder weit in der verschiedenen Weise zerstört sind, indem bald die Innenwand in srösserer Ausdehnung fehlt, oder in der Innen- und Aussenwand ein rundes Loch sich befindet, u. s. w.; die glatte Beschaffenheit geht verloren und wird durch grössere und kleinere Grüb- chen rauh und uneben. In den Grübchen und Aushöhlungen der Ränder liegen eine oder mehrere grosse Zellen, mit drei bis zehn, zuweilen noch mehr Kernen (Riesenzellen Virchow; Myeloplaxen Robin; Ostoklasten Kölliker). Die Form dieser Zellen ist bald rund und scheibenförmig, bald oval, bald mit längeren Fortsätzen versehen, entweder mit glatten Rändern oder etwas ausgezackt. Eine einzelne dieser Zellen kann eine grosse Höhlung ausfüllen oder eine grössere Anzahl kleiner Grübchen bedecken. Meist liegen ihrer mehrere der Zahnwand in der Umgebung von Defecten an. | Es liegt hier also derselbe Process vor, als bei der Resorption des Knochengewebes. Die günstigsten Präparate, um die Zahnreso:ption zu studiren, sind nach Hertwig die Gaumenknochen des Axolotl. Nachdem also ein alter Zahn resorbirt ist, rückt sein Ersatzzahn allmählig in die frei gewordene Stelle der Zahnreihe ein, der Sockel verknöchert, ver- schmilzt mit der Innenwand des Processus dentalis und verbindet sich gleichzeitig auch durch vermehrte Cementbildung mit der Seitenwand seiner Nachbarzähne. Ueber die Zahnentwickelung, sowie über die höchst wichtigen Verhältnisse, in welchen die Deekknochen der Mundhöhle zu den übrigen Deckknochen des Schädels stehen, wird später bei der Ent- wiekelungsgeschichte gehandelt werden. Bei den Coecilien sind nach den Untersuchungen von Owen (320) die Zähne in einer einzigen Reihe auf dem Maxillare, Praemaxillare und Palatinum (Vomer) eingepflanzt. Demzufolge finden wir also in der Obeı- kiefergegend zwei hintereinander stehende Reihen von Zähnen, welche Jede ungefähr einen halbkreisförmigen Bogen beschreiben. In der vorderen Reihe kommen zwanzig, in der hinteren Reihe zehn bis zwölf Zähne vor bei Coecilia lumbrieoides. Bei Coecilia rostrata sind die beiden ersten Zähne des Maxillare und Praemaxillare etwas grösser und schlanker als die übrigen. Was die histologische Structur der Zähne bei den Coecilien angeht, so scheinen diese nach den Untersuchungen von Owen vollkommen mit der der Batrachier übereinzukommen. 398 Örgane der Ernährung. [4 Höchst eigenthümlich sind die Zähne bei den fossilen Panzerlurchen, den Labyrinthodonten. Im Unterkiefer befindet sich nur eine Reihe von Zähnen, allein vorn in der Symphysegegend sollen (wenigstens bei einigen) hinter dieser Reihe. noch zwei Fangzähne sitzen. Im Oberkiefer findet man dagegen zwei Reihen von Zähnen: die äussere, vorn geschlossene Reihe gehört dem Ober- und Zwischenkieferknochen an, der Aussenrand dieser Knochen schlägt sich weit über, und auf der Innenseite dieser Ränder sind die Zähne, wie bei Fröschen, angewachsen, und ragen nun mit ihren Spitzen über den Rand hervor; die innere Reihe wird von den Choanen unterbrochen, geht bis dahin aber genau der äusseren parallel, und gehört ohne Zweifel, wie bei Batrachiern, dem Vomer an, man kann sie daher Vomerreihe nennen (Quenstedt). Der vorderste unmittelbar hinter den Choanen gelegene ist ein Fangzahn. Vor den Choanen stehen ebenfalls noch 1—2 Fangzähne auf dem Vomer, ja auf dem Innenrande der Choanen kommt noch eine Reihe kleinster Zähne vor, wahrscheinlich ebenfalls auf dem Vomer eingepflanzt. Sämmtliche Zähne sind an der Basis gestreift, nach der Spitze hin werden sie dagegen glatt; grosse Fangzähne haben daher an der Spitze ein zitzenartiges Aussehen, woher der Name ‚„Zitzenzahnsaurier, Mastodonsaurier.‘“ Auf einem Querschnitt zeigen die Zähne sehr zierliche, stark gewundene mäandrinische Linien, (Cementlinien), welche von der Oberfläche in’s Innere dringen. Je weiter nach der Spitze, desto einförmiger werden diese Linien, der ungestreifte Zitzen hat nicht die Spur mehr davon. (Siehe Taf. XXXI Fig. 1.) Zunge. Bei den Batrachiern kommt mit Ausnahme der Aglossa (Pipa, Dacty- letra) eine gut entwickelte Zunge vor. Eine Eigenthümlichkeit der Ba- trachierzunge besteht hierin, dass gewöhnlich nur ihr Vordertheil, mit Ausnahme der Ränder, am Boden der Zunge angewachsen ist, während dagegen ihr hinteres Ende auf einer grossen Strecke frei ist. Doch kommen hier auch einige Ausnahmen vor, z. B. Hylaedactylus, Uperodon und einige Hylae, wo die Zunge hinten mehr oder weniger weit angewachsen ist. Das hintere Zungenende ist häufig in zwei Seitenfortsätze ausgezogen oder in zwei Lappen vertheilt (Polypedates): bei Oxyglossus, bei einigen Hylae, Rande, so wie bei einigen Kröten ist das freie Hinterende ab- gerundet. Höchst eigenthümlich ist die Zunge bei Rhinophrynus, bei welchem nicht die hintere Partie, sondern die vordere Partie frei ist. Durch die eigenthümliche Befestigungsweise der Zunge bei den Ba- trachiern kann die Zunge gewöhnlich nur nach vorn umgeklappt werden. Bei den geschwänzten Amphibien ist mit Ausnahme von Triton und Salamandra die Zunge viel weniger stark entwickelt und die Zungen- muskeln, auf die wir gleich näher zurückkommen werden, würden, wie Fischer mit Recht hervorhebt, richtiger als Muskeln des Bodens der Mundhöhle zu bezeichnen sein, indem einer wirklich muskulösen Zunge z a ne Amphibiet. 399 alle Gattungen der Perennibranchiaten und Derotremen ohne Ausnahme ermangeln. Bei Salamandra und Triton ist die Zunge äusserst wenig beweglich, indem nicht allein an der Unterfläche, sondern auch an den ‘ Seiten die Zunge festgewachsen ist, so dass nur ihr hinterer häufig ein- gekerbter Rand frei bleibt. Bei Salamandra perspiellata ist nach Wie- dersheim die Zunge nur vorne am Unterkiefer festgewachsen, während ihre untere Fläche sonst frei liegt; nach hinten besitzt sie einen mehr oder weniger stark ausgeschweiften freien Rand, bei Geotriton ist sie dagegen ringsum vollkommen frei, von rundlich ‘ovaler Form, mit zuge- schärften Rändern. Sie sitzt wie ein Pilz auf einem Stiele fest, der wie bei den Ophidiern in einer Scheide ruht, aus welcher er weit hervorgezogen werden kann. Nach Schreiber (369) scheinen bei Chroglossa lusitanica ähnliche Verhältnisse vorzuliegen, jedoch ist hier die Zunge vorne am Boden der Mundhöhle festgewachsen, ähnlich wie bei Salamandra perspicillata. Dem- nach würde sich Geotriton allein unter allen geschwänzten Amphibien dieser freien Beweglichkeit der Zunge erfreuen. Bei den Batrachiern (Bufo, Hyla, Rana) kann man auf der Zunge zweierlei Art von Papillen unterscheiden, die in Form und Structur eine sehr verschiedene Beschaffenheit zeigen. Schon für das freie Auge distin- suiren sich nach Leydig sehr bestimmt, besonders bei grösseren Fröschen, z. B. an ÜOystignathus ocellatus, weissliche Punete inmitten der feinfadigen Zungenoberfläche. Diese weissen Puncte oder Höcker stellen die Papillae fungiformes vor, die gesammte Masse dazwischen die Papillae filiformes, Die ersteren, die Papillae fungiformes, sind nach den Untersuchungen von Leydig !/s“ lang, von Gestalt keulenförmig, das freie Ende breiter als die Basis, gegen oben wie quer abgeschnitten und wenn das Epithel ab- sefallen ist, hier mit seichter Vertiefung. Die Cylinderzellen, welche die Papillen überziehen, nehmen, am Rande der vertieften Fläche angekommen, eine ganz andere Natur an. Vorher mit Flimmerhärchen versehene Zellen, zwischen welchen Becherzellen in regelmässigen Abständen vorkommen, verlieren sie, indem sie das quer abgeschnittene, vertiefte Ende der Papille überdecken, ihre Flimmerhaare und zeigen höchst eigenthümliche Structur- verhältnisse, auf die wir gleich näher zurückkommen werden. Ins Innere der Papillae fungiformes erheben sich regelmässig Blut- sefässe und Nerven. Das in die Papille eintretende Blutgefässs theilt sich mehrfach, worauf es wieder mit einem oder zwei Stämmchen aus der Papille austritt. Was die Nerven angeht, so wird darüber gleich näher gehandelt werden und wir werden sehen, dass höchstwahrscheinlich die Papillae fungiformes ‘der Sitz der Geschmacksempfindung sind. Die Papillae filiformes, welche viel zahlreicher vertreten als die Papillae fungiformes, erscheinen weit einfacher gebaut. Sie haben eine konische oder mehr fadenförmige Gestalt und sind kleiner als die Papillae fungiformes. Nach Leydig bestehen auch die Papillae filiformes aus homogenem Bindegewebe, in welchem sich quergestreifte Muskelausläufer 400 | Organe der Ernährung. verfolgen lassen. Ihr Epithel besteht immer aus Flimmerzellen mit da- zwischen vorkommenden Becherzellen, während in ihrem Innern niemals Nerven vorkommen und viele auch sehr oft Gefässe entbehren. er Die Zunge der Batrachier ist sehr reich an Drüsen, die zwischen den Papillen ausmünden und sich oft tief in die verzweigte Muskelmasse hinab- senken. Am Zungenrande bilden sie ganz kleine kurze Säckchen, während sie dagegen in den übrigen Partieen der Zunge mehr langgestreckt sind. Ihr sonstiger Bau ist nach Leydig sehr einfach: die Tunica propria er- scheint als die Fortsetzung des homogenen Stratum der Schleimhaut und umschliesst Cylinderzellen mit feinkörnigem Inhalt. | Bei den geschwänzten Amphibien ist die mehr rudimentäre Zunge ebenfalls mit flimmernden Epitheliumzellen bekleidet, zwischen welchen sehr schöne Becherzellen in grosser Zahl vorkommen. Nur beim Proteus anguineus gelang es Leydig weder auf der Zunge, noch irgendwo am Rachen eine Flimmerbewegung zur Anschauung bringen zu können. In- dessen hebt Leydig selbst hervor, dass ehe er für dieses Thier am frag- lichen Orte, die Wimpern in Abrede stelle, er vielmehr annehmen müsse, dass nur die überaus grosse Feinheit der Cilien es schwer oder unmöglich macht, sie zu beobachten. Papillen scheinen bei den geschwänzten Am- phibien auf der Zunge nicht vorgekommen, wenigstens konnte ich dieselbe bei Salamandra, Siredon, Triton, Menobranchus und Proteus nicht nach- weisen. Dagegen besteht die Zunge von Salamandra und Triton, wie auch schon Leydig hervorhebt, aus dicht neben einander stehenden Fält- chen, die vom hinteren Ende der Zunge aus strahlig nach vorne und nach den Rändern zu sich verbreiten. Bei Salamandrına perspicillata fand Wiedersheim über die ganze Oberfläche der Zunge zerstreut eine Menge kleiner, regellos angeordneten Drüschen, die wohl eine für das Erhaschen der Beute günstig wirkende zähe Flüssigkeit abzusondern bestimmt sind. Zungenmuskeln. M. hyoglossus Ecker. Hyo-glosse Duge&s N. 24. Hyo-glossus Fischer N. 11. Hyo-glossus Stannius. Bei den Batrachiern entspringt dieser Muskel vom hinteren Ende des knöchernen, hinteren Zungbeinhornes. Die Muskeln beider Seiten con- vergiren nach vorn und vereinigen sich in der Mittellinie. Der so ent- standene unpaare Muskel verläuft auf der ventralen Fläche des Zungen- beins zwischen den M. M. maxillo-hyoideus (genio-hyoideus) nach vorn über den vorderen Rand des Zungenbeins hinaus und senkt sich, indem er sich rückwärts wendet, von unten in die Zunge ein, in welcher er bis zur Spitze verläuft. Aehnlich wie Eeker diesen Muskel bei Rana be- schreibt, verhält er sich auch bei Bufo und Hyla. Amphibien, 401 Ein eigentlicher Hyoglossus existirt weder bei den Perenmibranchiaten, noch bei den Derotremen. Unter den letzteren könnte man bei Menopoma eine vom Maxillo-hyoideus (Genio-hyoideus) nicht abgetrennte Partie als - Musculus hyoglossus deuten, die sich vom Ventralsegment des zweiten Kiemenbogens an die Haut der Mundhöhle festheftet (Fischer). Sonst sind keine Muskelfasern beobachtet. M. geniwo-glossus. _ Genio-glossus Ecker. Protracteur de la langue Cuvier. Genio-glosse Duges N. 23. Genio-glossus Fischer N. 10. Genio-glossus Stannius. Entspringt bei den Batrachiern über der Insertion des M. maxillo- (genio)-hyoideus jederseits neben der Mittellinie von den beiden vorderen Stücken des Unterkiefers. Die beiden Ursprünge vereinigen sich bald zu einem dieken Muskelbauch, der im Verlauf nach hinten sich rasch zu- spitzt und mit zahlreichen Bündeln, die mit denen des M. hyo-glossus sich unter spitzem Winkel kreuzen, in das vordere Ende der Zunge aus- strahlt (Ecker). Nach Fischer würden die Muskeln der Zunge bei den Perenni- branchiaten und Derotremen richtiger als Muskeln des Bodens der Mund- höhle zu bezeichnen sein, indem einer wirklich muskulösen Zunge alle Gattungen ohne Ausnahme ermangeln. Die das Zungenbein von oben deckende Haut der Mundhöhle ist allerdings zuweilen (Menopoma, COrypto- branchus japomicus) durch darunter gelagertes Bindegewebe polsterartig aufgetrieben oder bildet eine mit demselben angefüllte, vorn freie Duplicatur. Bei Siredon pisciforme ist nach Fischer der Genio-glossus ein sehr kurzer schwacher Muskel, von unten her bedeckt von dem Ursprung des Maxillo- (genio-hyoideus) und mit dessen Fasern zugleich vom hintersten Rande des vordersten Theiles der Unterkieferäste als paariger Muskel entspringend. Er befestigt sich von unten her an die den Zungenbein- körper und den Anfang des Zungenbeinhorns überziehende Haut des Mundes. Ganz ebenso verhält sich dieser Muskel nach Fischer bei Meno- branchus. Seine Fascikel vereinigen sich nicht zu einem einzigen Muskel, sondern bleiben in mehrere Bündel getrennt. Menopoma zeigt dieselbe in viele Fasceikel getrennte Form. Diese entspringen dorsalwärts vom M. submaxillaris (submentalis) und maxillo-(genio-hyoideus). Am stärksten entwickelt fand Fischer den Genio-glossus bei Amphiuma. Er wird hier schon nach Wegnahme der vordersten Fasern des M. intermaxillaris an- terior (mylo-hyoideus anterior Fischer) gesehen, da seine Faseikel durch die feine breite Sehne des Genio-hyoideus durchscheinen. Seine getrennt bleibenden und von vorn nach hinten divergirenden Bündel setzen sich Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI, 2. 26 402 Örgane der Ernähruäg. vor, über und seitlich von deı vorderen accessorischen Copula des Zungei- beins an die Haut des Mundes fest. Eine ganz bestimmte Form’ hat dieser Muskel nach Fischer bei Proteus. Ein Theil seiner Fasern befestigt sich an eine breite Faseie, welche die vordere Partie des Zungenbeius und die vordere Insertion des M. ceratohyoideus externus ventralwärts überzieht. Die lateralen Fasern dagegen laufen in eine lange, platte und starke Sehne aus, welche ventral- wärts vom Unterkiefergelenk und der, Sehne des M. capiti-dorso -muscu- laris (digastrieus Fischer) nach hinten geht und sich an die Aussenkante des hinteren Endtheils des Zungenbeinhorns befestigt. Bei Salamandrına verhält sich die Zungenmuskulatur wie bei Sa mandra; höchst eigenthümlich dagegen ist die Zungenmuskulatur bei Geo- triton, wie Wiedersheim nachgewiesen hat, bei welcher Gattung, wie eben en ist, die Zunge ringsum vollkommen frei und von rundlich ovaler Form ist.*) Ein Genio-glossus ist bei Geotriton entsprechend der freien Lage der Zunge nicht vorhanden. Dagegen kommt hier eine äusserst merkwürdig gebildete Zunge vor. In der Spalte zwischen dem ersten und zweiten Kiemenbogen (Taf. 34 Fig. 21 und 22 F) bemerkt man einen Muskelbündel, der von einem langen bandartigen Muskel stammt, welcher am Becken entspringend in der Halsgegend in zwei ungleich ir Bündel aus ein- ander fährt, von welchen der eine viel stärkere in den Spalt zwischen den beiden Kiemenbogen tritt, während der andere uns hier weiter nicht interessirt, Dieser Muskelbündel gelangt in den seitlichen Furchen des Zungenbeinkörpers zur Zunge, wo sie unmittelbar oberhalb des Ansatzes des Zungenbeinkörpers selbst ausstrahlt. Ihre hintere Hälfte wird von einem dieken Schlauch Ringfasern umgeben (Taf. 34 Fig. 21 h), welche *) Zum deutlichen Verständniss möge hier folgendes nachträglich über das Zungenbein von Geotriton nach den Untersuchungen von Wiedersheim mitgetheilt werden, Wie die übrigen Verwandten, so besitzt auch @eotriton als erstes Bogensystem. diejenigen Theile, welche oben als Zungenbeinhörner bezeichnet sind. Sie hören aber nach rückwärts nicht frei auf, sondern erreichen im Bogen nach aufwärts gekrümmt das Os quadratum, mit dem sie sich innig verlöthen. Die vordere Spitze erreicht nicht das Vorderende des Zungenbeinkörpers, sondern liegt frei und nur durch Bindegewebe und Muskeln verbunden. Der Zungenbeinkörper ist spindelförmig, mit breiterem vorderen und spitzerem hinteren Ende. Ersteres ist in die Unterfläche der Zunge und zwar etwas unterhalb des Centrums fest eingewachsen. Vom ersten und zweiten Kiemenbogen sind die ventralen Abschnitte erLalten. Beide begrenzen eine Spalte und legen sich mit ihren lateralen Enden enge aneinander, ohne. jedoch vollkommen zu verschmelzen, nur kommt der zweite Kiemenbogen etwas über den ersten zu liegen. Dieser ist es hauptsächlich, an welchen sich ein den Zungenbeinkörper selbst an Länge zwei und ein halb Mal übertreffender Knorpelfaden anlegt, der an seinem Beginn der Stärke des zweiten Kiemenbogens gleichkommt, sich ganz allmählig nach rückwärts verjüngt, bis sein letztes Ende fast haarfein sich zuspitzt. Ob diese merkwürdige Bildung als das Dorsal- segment des ersten oder zweiten Kiemenbogens aufzufassen ist, wagt Wiedersheim nicht zu entscheiden, obgleich er sich mehr zur ersten Ansicht neigt. Auch die Entstehung der auf- fallenden Lagebeziehungen dieser Knorpelfäden zum übrigen Körper dürfte noch näher unter- sucht werden, Amphibien. 403 aus fibrösem Gewebe bestehen und einen ungemeinen Reichthum an ausser- gewöhnlich grossen, glatten Muskelfasern besitzen. Nach vorn 'geht die eireuläre Richtung allmählig in die longitudinale über und bildet hier so zu sagen eine nach oben offene Hohlrinne (Fig. 21 Taf. 34 h‘). Ausserdem kommt nun. bei Geotriton noch ein sehr eigenthümlich ge- bildeter Muskel (k.k. Fig. 21 Taf. 34) vor, der von dem langen Kiemen- faden entspringt. Er zeigt sich, wie Wiedersheim angiebt, von so eigenthümlicher Anordnung, dass ein ähnlich gebildeter Muskel wohl kaum aufzufinden sein wird. Der ganze Knorpelfaden ist zunächst von einer Art fibröser Hose überzogen, die demselben nur an der Spitze adhärirt. In der ganzen übrigen Ausdehnung ist der Knorpel frei beweglich. Nach vorn zu geht diese fibröse Hülse in gleich lockerer Anheftung auf die beiden Kiemenbogen über. Es zieht sich nun vom lateralen Ende der Kiemenbogen bis zur Spitze des Fadens ein langer Muskelschlauch nach rückwärts, an dem man in natürlicher Lage eine äussere obere und eine innere untere Fläche, sowie eine abgerundete obere, innere und untere äussere Kante unterscheiden kann. Seine Faserzüge gehen schräg zur Längsachse in einem Winkel von 30° über und sind in zwei Schichten angeordnet, welche sich in schräger Richtung geradezu entgegenlaufen (Fig. 24 und 25 Taf. 34). Die Haut liegt an dieser Stelle sehr lose auf, oder besser gesagt, es findet sich unter derselben ein weiter Hohlraum, der nur von sehr lockerem Bindegewebe und Fett erfüllt ist. Am wenig- sten fixirt ist die Spitze des Kiemenfadens, denn man kann dieselbe, wenn man von der Seite her die Haut ausschneidet und aufhebt, leicht hin und her bewegen. Durch die höchst eigenthümliche Anordnung dieses Muskels wird sehr wahrscheinlich die Zunge in ergiebiger und kraftvoller Weise hinausgeschleudert werden. Wir müssen jetzt noch einmal auf die Papillae fungiformes der Batra- ehierzunge zurückkommen. Schon früheren Untersuchern war es auf- gefallen, dass das Epithelium, welches die Papillae fungiformes bekleidet, von ganz anderer Natur sei, als das Epithelium der übrigen Zungenober- fläche. Die Vermuthung lag daher vor der Hand, dass vielleicht in diesen Papillen die Geschmacksempfindung ihren Sitz haben würde. Engel- mann hat besonders über die Papillae fungiformes der Froschzunge sehr genaue Untersuchungen angestellt, und was wir darüber mittbeilen werden, bezieht sich auch in der Hauptsache auf die von Engelmann erlangten Resultate. | Das Epithelium, welches die Papillae fungiformes bedeckt, besteht ‚aus drei Arten von Zellen, welche man nach Engelmann (328 — 331) als Kelchzellen, Cylinderzellen und Gabelzellen unterscheiden kann. Alle drei Formen sind charakteristisch für die Endfläche der Papille, sie finden sich: an keinem andern Orte der Zungenoberfläche. Sie sind zugleich 2° 404 | Organe der Ernährung. scharf von einander geschiedene Formen, zwischen denen keine Ueber- gänge vorkommen. Als eine Eigenthümlichkeit des Epitheliums der Papillae fungiformes kann hervorgehoben werden, dass sie mit grosser Hartnäckigkeit den Papillen aufsitzen. Die Kelchzellen (modifieirte Epitheliumzellen Key) bestehen aus einem rechtwinklig zur Oberfläche der Papille stehenden eylindrischen Körper von 0.02—0,024 Mm. Länge und 0,01—012 Mm. Querdurchmesser. Im unteren Drittel dieses Cylinders liegt der Kern von etwa 0,008 Mm., in dessen Centrum ein Kernkörperchen von 0,001: Mm. Durchmesser. Dieht unterhalb des Kernes verschmälert sich der Zellkörper zu einem unregelmässig geformten Fortsatz. Der Inhalt der Kelchzellen besteht aus äusserst feinkörnigem, fast homogen erscheinendem , durchsichtigem Protoplasma. Die Kelchzellen bilden in einfacher Lage die äussere Schicht des die Endfläche der Papille bekleidenden Epithels. Alle Kelchzellen derselben Papille haben die gleichen Dimensionen, wenigstens gilt dies für die eylindrischen Körper der Zellen. Infolge der gegenseitigen Ab- plattung erscheinen die Körper der Kelchzellen auf dem Querschnitt fünf- oder sechseckig (Fig. 2, Taf. XXXIV); die Kerne der Kelchzellen liegen fast alle in demseiben Niveau. Nach Einwirkung verschiedener Reagen- tien treten eigenthümliche Veränderungen an den Kelchzellen auf, unter denen eine der häufigsten und interessantesten darin besteht, dass das Protoplasma aus der Zelle herausfliesst, während der Kern in der Tiefe sitzen bleibt (Fig. 7 und 8 Taf. XXXIV). So bekommt der vorher kreis- förmige Querschnitt der Zelle die Form eines Kreuzes oder eine ähnliche Gestalt (Fig. 9, Taf. XXXIV). Essigsäure trübt das Protoplasma der Kelehzellen sehr stark. Die Ausläufer der Kelchzellen sind oft verästelt. _ Ob diese Ausläufer an ihren Enden mit einander verschmelzen und so ein Netzwerk von Protoplasmasubstanz in der unteren Schicht des Epi- thels bilden, oder sich nur dicht an einander legen und bei der Isolation an einander kleben bleiben, dürfte noch näher untersucht werden. Die Cylinderzellen bestehen aus einem gestreckt ellipsoidischen Körper, welcher sich in einen geraden eylindrischen Fortsatz verlängert, der bis zur äusseren Oberfläche des Epithels reicht (Fig. 2 und 3 Taf. XXXIV). Der Zellkörper wird von dem Kern — in dessen Centrum. ein kleines Kernkörperchen liegt — ausgefüllt (Fig. 10, Taf. XXXIV). Nur ein schmaler Protoplasma-Mantel umhüllt den Kern. Der lange, cylindrische Fortsatz besteht aus äusserst feinkörnigem, durchsichtigem Protoplasma. Die Körper der Cylinderzellen sitzen auf der bindegewebigen Grund- lage der Papille und stehen mehrere Hunderte an Zahl dicht nebeneinan- der (Fig. 5, Taf. XXXIV); die schmalen Zwischenräume zwischen ihnen werden von den bald zu beschreibenden centralen Ausläufern der Gabel- zellen ausgefüllt. In den breiteren Räumen, welche die langen, eylindri- schen Fortsätze der Cylinderzellen zwischen sich lassen, liegen unten die Körper der Gabelzellen und die protoplasmatischen Ausläufer der Keleh- zellen, mehr oben die Körper der Kelehzellen und die Zinken der Gabel- Amphibien. 405 zellen. Von der Fläche gesehen erhält man desshalb ein Bild, wie es Fig. 2, Taf. XXXIV zeigt. Beide beschriebenen Zellenarten — Kelch- und Cylinderzellen dürfen nicht als Nervenendigungen betrachtet werden, sondern bilden nur eine eigenthümliche Art von Epithelzellen. Die dritte Art von Zellen, welche von Engelmann als Gabelzellen bezeichnet sind, bestehen aus einem Körper mit feinen Fortsätzen (Fig. 4, 12—19, Taf. XXXIV). Der Körper hat die Form eines gestreckten Ellipsoids von 0,006—0,008 grösster und 0,003—0,004 kleinster Axe und wird fast ganz von einem bläschenförmigen Kern ausgefüllt. Die Fort- sätze entspringen an den beiden Polen, welche man als peripherischen und centralen unterscheiden kann. Am peripherischen Pol entspringt ein gabelförmiger Ausläufer, dessen Ende die freie Oberfläche des Epithels gerade erreichen. Man kann an diesem Fortsatz zwei Theile unterscheiden: den Stiel der Gabel und die Gabelzinken. Die Länge des Stieles wechselt von 0,004—0,008 Mm., zu- weilen fehlt er und dann entspringen die Gabelzinken unmittelbar vor dem peripherischen Pol des Zellkörpers. Je länger der Stiel ist, um so kürzer sind die von seinem Ende ausgehenden Zinken, und umgekehrt. An seinem Ende theilt sich der Stiel in der Regel in zwei, selten in drei Arme. Die Gabelzinken sind äusserst dünne, cylindrische Stäbchen. Am centralen Pol des Körpers der Gabelzellen entspringen nun auch, wie schon erwähnt, Fortsätze. Am häufigsten findet sich ein einfach und mit etwas verbreiterter Basis entspringender eylindrischer Ausläufer von etwa 0,001—0,002 Mm. Dicke, der sich in verschiedener Entfernung vom Pole dichotomisch theilt. Seine Länge kann bis 0,025 Mm. betragen, aber auch fast Null sein. Die aus der Theilung des einfachen Fortsatzes hervorgehenden Aeste sind im Allgemeinen um so länger, je näher am Pole die Theilung stattfand. Die Gabelzellen, deren Zahl vielleicht das Doppelte der Kelchzellen beträgt, füllen mit ihren Körpern den Raum zwischen den Körpern der Cylinderzellen einerseits und den Kelchzellen andererseits aus. Ihre peri- pherischen Fortsätze mit der dichotomischen Theilung liegen in den Räumen zwischen den Körpern der Cylinderzellen und erreichen mit ihren Enden die Oberfläche des bindegewebigen Stratum der Papille. Diese besitzt an dieser Stelle eine scheibenartige Umdichtung, welche von einem reichen Netzwerk feinster blasser Nervenfasern durchbohrt wird. Ob die centralen Ausläufer verschiedener Gabelzellen in einander übergehen oder ob sie alle isolirt bis auf die bindegewebige Grundlage der Papille herabsteigen, dürfte noch näher untersucht werden. Die Aus- läufer der Gabelzellen bilden mit ihren dichotomischen Verzweigungen ein ausserordentlich dichtes Fasergeflecht, welches die Zwischenräume zwischen den Körpern der Cylinder und der tiefer gelegenen Gabelzellen fast vollständig ausfüll. Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit darf man annehmen, dass die Gabelzellen die Enden der Geschmacksnerven sind, A06 Organe der Ernährung. während die Kelch- und Cylinderzellen nur eigenthümlich gebaute Epithel- zellen sind. | | Die übrige Oberfläche der Papille wird bekleidet von Flimmerzellen und unbewimperten Cylinderepithelzellen; erstere bilden in schmaler Zone einen Kranz um die kreisrunde Scheibe des Nervenepithels, während die Seiten der Papille von gewöhnlichem, flimmerlosem Cylinderepithel be- deckt sind. ! An dem bindegewebigen Stratum der Papille kann man einen grösse- ren, unteren, aus mehr lockerem Bindegewebe bestehenden Theil und einen kleinen oberen, scheibenförmigen unterscheiden, der von dichterem Binde- sewebe geformt wird. Der untere Theil enthält die Blutgefässe, die Enden der getheilten Muskelfasern und die dunkelrandigen Nervenröhren. Der obere Theil des Papillengerüstes — von Engelmann als Nervenkissen (Nervenschale Key) bezeichnet — besteht aus Bindegewebe mit einer überraschenden Menge äusserst feiner, blasser Nervenfasern. Das Nerven- kissen bildet den Boden, auf welchem das gesammte Nervenepithel ruht. Bei oder kurz vor ihrem Eintritt in den Nervenkissen spitzen die Nervenfasern sich zu und verlieren plötzlich ihre dunklen Contouren, während ihr Neurilemm mit der festen Grundsubstanz des Nervenkissens verschmilzt. Unter wiederholter, dichotomischer Theilung bilden die nunmehr sehr dünn und blass gewordenen Nervenfasern ein zartes Ge- flecht, welches sich horizontal durch die ganze untere Hälfte des Nerven- kissens ausbreitet und von dem aus sehr zahlreiche, äusserst feine Zweige in ziemlich gerader Richtung bis auf die freie Oberfläche des Nerven- kissens emporsteigen (Fig. 1, Taf. XXXIV). Die Fortsetzungen dieser das Nervenkissen durchbohrenden Zweige im Epithel sind die oben be- schriebenen centralen Ausläufer der Gabelzellen. Bei den Urodelen sind bis jetzt noch mit Bestimmtheit keine Ge- schmacksorgane nachgewiesen. Die den Papillae fungiformes der Batra- chier ähnliche Gebilden scheinen in der ganzen Abtheilung der Urodelen zu fehlen. Dagegen fand ich bei Menobranchus lateralis sowohl auf der Schleimhaut, welche das Dach der Mundhöhle bekleidet, als auf der, welehe den Boden der Mundhöhle überzieht, zahlreiche, weit auseinander stehende, kleine Papillen, welche sehr viel Aehnlichkeit mit den Papillae fungiformes der Batrachierzunge haben und durch ihre glänzende, weisse Farbe sich auszeichnen. J. van der Hoeven (89) hat dieselbe eben- falls schon gesehen und beschrieben. Untersucht man dieselbe bei schwa- cher Vergrösserung, so fällt unmittelbar die grosse Gleichheit mit den schon früher beschriebenen Seitenorganen auf, mit welchen sie in Bau und Form sehr übereinstimmen. Versucht man die Zellelemente, welche die Papille zusammensetzen, zu isoliren, was aber bei längerer Zeit in. Spiritus aufbewahrten Exemplaren immer nur mehr oder weniger unvoll- ständig möglich ist, so sieht man doch auch hier verschiedene, auf ein- ander folgende Schichten langer Zellen, eine diekwandige Kuppel bilden mit einer Grundfläche, nicht viel grösser als die obere Polfläche. Auch Amphibien. 407 hier reichen diese Zellen völlig von der einen bis zur anderen Fläche durch, mithin müssen die äusseren die längeren und überhaupt massiveren sein, während die inneren kürzer, schmäler und ziemlich zart sind. Diese Zellen sind aber den Mantelzellen der Seitenorgane bei den Amphibien ähnlich. Der andere Bestandtheil des Organes bildet den zelligen Innen- körper, der eben wie die Seitenorgane aus birnförmigen Zellen besteht, deren feinere Structur indessen nicht weiter verfolgt werden konnte, was natürlich nur an frischen Präparaten möglich ist. Auch Bugnion (360) hat bei Proteus und Siredon auf der Zunge und am Gaumen ähnliche Papillen sehr zahlreich vertreten gefunden. Diese Papillen, welche er „Boutons gustatifs‘ nennt, unterscheiden sich nach ihm auf folgende Weise von den Seitenorganen. Ihr Durchmesser ist nur halb so gross als der der Seitenorgane, anstatt eines Diameters von 0,10—0,12 Mm., erreichen die grössten bei Proteus angwineus nur einen Diameter von 0,0057 Mm.; im Innern bemerkt man nur ein Conglomerat von Kernen, die beiden Arten von Sinneszellen, — Stäbchenzellen mit kurzen !Haarfortsätzen und birnförmige Zellen — welche man in den Seitenorganen unterschei- den kann, lassen sich hier. nicht nachweisen, die Geschmacksknospen gleichen aber nach Bugnion nur unvollkommen entwickelten Seiten- organen. Ein anderes Unterscheidungsmerkmal sollte darin bestehen, dass die Geschmacksknospen von Papillen getragen werden, was, wie wir gesehen haben, nicht von den Seitenorganen gilt, auch die hyaline Röhre fehlt bei den Geschmacksknospen. Bei den Salamandrinen (Salamandra, Triton) sind ähnliche Geschmacks- papillen bis jetzt nicht beobachtet, Dagegen kommen in der Gaumen- schleimhaut in grosser Zahl den Geschmacksknospen ähnlichen Gebilden vor, welche sich durch ihre überaus geringe Kleinheit unterscheiden; an günstigen Objeeten kann man deutlich zweierlei Zellenarten unterscheiden, die einen, welche die Peripherie der Knospe bilden, gleichen sehr den Mantelzellen der Seitenorgane. Sie uuterscheiden sich aber von den der Seitenorgane, dass sie in viel geringerer Zahl vertreten sind und höchstens eine einzige Schicht bilden. Im Innern kommen andere Zellen vor, welche am meisten den „Birnzellen“ ähnlich sind, jedoch auch nur in sehr ge- ringer Zahl vorhanden sind. Es ist mir indessen nicht gelungen, auf den peripherischen Enden der Birnzellen Haare nachweisen zu können, während ich leider auch Varicösitäten an den Fortsätzen nicht zu beobachten im Stande war. Eine völlig anschliessende Epidermiskuppe überdeckt diese den Ge- schmacksknospen ähnlichen Gebilden bei den Salamandrinen. Indessen dürften diese „Geschmacksknospen“ noch genauer untersucht werden. Ueber die Geschmacksorgane bei den Coecilien liegen bis jetzt noch keine Untersuchungen vor, über die bei den Froschlarven, welche wir F. E, Schulze verdanken, wird später gehandelt werden. 408 Organe der Ernährung. Munddärm. Die Schleimhaut der Mundhöhle geht hinter der Zunge direct in die Schleimhaut des Munddarmes über. Bekanntlicherweise bildet die vordere oder obere Abtheilung des Munddarmes die Speiseröhre, die hintere oder untere Abtheilung der Magen. An der Speiseröhre kann man folgende Schichten unförscheidbrik die Mucosa, die Submucosa, die Muscularis und eine diese umhüllende Faser- lage. Das Epithelium, welches die Schleimhaut der Speiseröhre bekleidet, ist ebenso wie das der Mundhöhle ein Cylinderepithelium. Die einzelnen Zellen sind konisch in einen längeren oder kürzeren Fortsatz ausgezogen, die der freien Oberfläche zugekehrte Basis mit gleichmässig langen. Wimperhaaren besetzt. Ihrer Form nach sind sie entweder gleichmässig kegelföürmig oder an ihrem der Oberfläche zugekehrten Theile stark bauchig und dann sich rasch zu einem langen Fortsatz ausziehend, oder sie zeigen, frisch untersucht, in dem gegen die Tiefe gekehrten Fortsatz noch eine kernhaltige Anschwellung. Zwischen die nach der Tiefe ge- richteten Fortsätze der obersten Zellenreihe schieben sich spindelige Zellen mit relativ grossem Kern. Nach Klein (367) zeigen sich an Querschnitten der longitudinalen Schleimhautfalten die in die Tiefe gekehrten Fortsätze . der kegelförmigen, flimmertragenden Zellen nicht senkrecht auf die Ober- fläche gerichtet, sondern gegen die Schleimhaut in Bogen gekrümmt. Dabei scheinen diese Fortsätze an vielen Stellen mit den Elementen der Schleim- haut in Zusammenhang zu stehen. Zwischen den Cylinderepithelien stehen reichlich und ziemlich gleich- mässig vertheilt längliche Becher. Nach Foster (363) kann man in dem Schlunddarm des Frosches zweierlei Formen von Becherzellen unter- scheiden. Die einen, mit kleinem, geschrumpftem Kern, sind breit, kuglig und besitzen eine scharfrandige Oeffnung, die anderen, deren Kern gross und deutlich und mit einem deutlichen Kernkörperchen versehen ist, sind schmal und am freien Ende geschlossen oder ofien, aber die Oeffnung ist gerissen und unregelmässig. Die Becherzellen der ersten Art nennt Foster erwachsen, die der zweiten sind im Begriff, sich auszudehnen und zu öffnen. Den körnigen Inhalt, der sich in manchen Becherzellen findet, vergleicht Foster mit den Dotterkörnchen des Hühnereies: die Körner sind eiweissartig und die grossen schliessen einen oder mehrere kleine- re ein. Die Schleimhaut selbst besteht aus breiteren Bindegewebsbündeln, die gegen die Muscularis locker angeordnet sind und grössere Maschen formiren, gegen das Epithelium jedoch dichter neben einander gelagert sind. Bei den geschwänzten Amphibien ist im Allgemeinen die Schleim- haut viel schwächer entwickelt als bei den ungeschwänzten, wo dieselbe eine mächtige Lage bildet. Bei einigen Amphibien, geschwänzten sowohl als ungeschwänzten, kommen in der Schleimhaut der Speiseröhre acinöse Drüsen vor, bei anderen dagegen fehlen sie. Bis jetzt sind dieselben beim Amphibien. 409 Frosch (Valatour, Klein, Leydig), bei der Kröte (Valatour), bei Proteus angwineus (Leydig) und bei Menobranchus lateralis beobachtet. Dagegen fehlen sie bei Oystignatus ocellatus, Bombinator igneus, Süredon _ pisciforme, Salamandra maculata eye, sowie bei Triton (Klein). Beim Frosch bilden die acinösen Drüsen nach Klein (364) eine 0,4 bis 0,5 Mm. breite, fast zusammenhängende Schicht. Die Acini sind ungleich gross, rundlich oder oval. Das Epithelium, mit dem sie ausgekleidet sind, besteht aus dicht liegenden, rundlichen oder gegen einander abge- ‚platteten, eubischen oder eylindrischen Zellen mit einem fein körnigen Inhalt und einem schönen, hellen Kern, sammt Kernkörperchen. Nach Leydig beginnen sie beim Frosch an der Uebergangsstelle der Mund- höhle in die Speiseröhre zugleich mit dem Auftreten der glatten Musku- latur. In der oberen Abtheilung der Speiseröhre bilden sie mehr isolirte gelblich weisse Gruppen, nach hinten zu fliessen die Drüsenplaques mehr zu einer continuirlichen Schicht zusammen. Bei Proteus sind nach Leydig die Drüsen so gross, dass man mit blossem Auge die einzelnen Drüsen als hervorragende, durchschimmernde Knötchen gut bemerkt. Mikrosko- pisch zeigen sie sich als rundliche Säcke mit verhältnissmässig- enger Mündung und zelligem Inhalt. Bei Menobranchus lateralis sind diese Drüsen ebenfalls sehr gross und gleichen den von Leydig bei Proteus anguineus beschriebenen. Nach den Untersuchungen von Klein sollte sich beim Frosch in dem unteren Theil der Speiseröhre stellenweise eine nicht sehr starke Schicht longitudinal verlaufender, glatter Muskelfasern finden, welche also eine Art muscularis mucosae darstellen sollte. Die Submucosa, welche die Mucosa mit der Muscularis verbindet, besteht aus lockerem Bindegewebe mit grossen Maschen. Zwischen den Bündeln der Musecularis dringen Bindegewebsbalken senkrecht zur Ober- fläche, kreuzen sich beim Eintritt vor und bei ihrem Eintritt in die Schleim- haut ein oder mehrere Male und bilden dadurch zahlreiche grosse Lücken, in denen ein dünnwandiges, grosses Gefäss liegt (Triton) oder welche nur mit Epithel ausgekleidet, wahrscheinlich dem Lymphgefässsystem ange- hören (Klein). Die Museularis besteht immer aus glatten Muskelfasern, welche ent- weder nicht überall im ganzen Umkreise aus zwei deutlichen Schichten besteht, in welchem Falle die äusseren Bündel vielfach mit den inneren sich durchflechten, so dass man an einem Querschnitt ein dichtes, nur durch spärliches Bindegewebe unterbrochenes Flechtwerk von Muskelfasern findet (Triton, Menobranchus), oder dieselbe besteht überall aus einer deutlichen inneren Rings- und aus einer äusseren Längsschicht. Während -die Museularis der Speiseröhre bei sehr vielen Fischen aus quergestreiften Muskelfasern besteht, unterscheidet sich die Speiseröhre der Amphibien dadurch, dass die Museularis bei allen bis jetzt untersuchten Amphibien immer, wie bei allen höheren rer aus glatten Muskelfasern zu- sammengesetzt ist. 410 Organe der Ernährung. Von der die Museularis umhüllenden äusseren Faserhaut ziehen klei- nere und grössere Faserbündel zwischen die Muskelbündel ein, bilden hier die Septa derselben und die Träger der grösseren Gefäss- und Nerven- zweige, sowie der capillaren Blutgefässe und der kleinsten Nervenäste. Magen. | Den drei Schichten, Mucosa, Submucosa und Musecularis, welche man in der Speiseröhre antrifft, begegnet man in dem Magen wieder, mit dem Unterschiede jedoch, dass die Submucosa im Allgemeinen deutlicher und kräftiger entwickelt ist, während auch die Museularis mu- cosae deutlicher ausgeprägt ist. Ausserdem kommt aber dem Magen auch noch Peritonealüberzug zu. Das Flimmerepithelium des Oesophagus hört in der Cardia nicht ganz auf, sondern setzt sich stellenweise noch eine Strecke weit in der Cardia fort, so wie man gar nicht selten auch weiter nach abwärts noch vereinzelte flimmernde Cylinderzellen zwischen nicht flimmernden antreffen kann (Frosch, Triton). Das Cylinderepithelium des Magens ist nach F. E. Schulze offen. Heidenhain (361) dagegen fand die Cylinderzellen des Magens nicht durchweg, aber doch zum grössten Theile geschlossen. Dass die seitliche Begrenzung sämmtlicher Zellen durch deutlich wahr- nehmbare Membran gebildet wird, und dass die aus dem oberen Theil der Zellen hügelartig sich vorwölbende körnige oder hyaline zäh flüssige Masse nicht mit in das Innere derselben hinabragt, sondern in: dem unteren Theile feinkörniges Protoplasma mit einem hellen, länglichen Kern enthält, lässt sich nach F. E. Schulze nicht schwer nachweisen. Nimmt man nun nach demselben Forscher macerirende Flüssigkeiten zu Hülfe, so wird es klar, dass man mit becherförmigen Zellen zu thun hat, deren deutlich feste Membran oben mit einer je nach dem Querschnitt der Zellen unregelmässig eckigen oder rundlichen Oeffnung, welche glatt und scharf begrenzt ist, aufhört. Klein (364) dagegen scheint mehr der Meinung zugethan, dass die Becherzellen im Magen als Kunstproducte aufzufassen sind, indem er angiebt, dass nach Behandlung mit Chromsäure das Cylinderepithelium fast überall aus prächtigen Becherzellen besteht. Eimer (347) dagegen läugnet das Vorkommen von Becherzellen im Magen und bestätigt hiermit eine frühere Angabe von Vedmanson (365). Bleyer (356) dagegen erklärt wieder wie F. E. Schulze die Magen- epithelzellen der Batrachier für am vorderen Ende offen, wohl begegnete Bleyer bei Triton einzelnen anscheinend geschlossenen Magencylindern, dennoch erklärt er dieselben für Flimmerzellen mit abgefallenen Cilien. Bekanntlich kann man im Magen zweierlei Arten von Drüsen unter- scheiden; Magensaftdrüsen und Magenschleimdrüsen. Magenschleimdrüsen sowohl als Magensaftdrüsen — auch Labdrüsen genannt — bilden theils einfache, theils zusammengesetzt schlauchförmige Gebilde. Die Magen- schleimdrüsen sind mit einem einfachen Cylinderepithelium bekleidet, wie . Pi ar > R, Amphibien. 411 das’ vom Magen, nur kann man sich hier nach F. E.' Schulze nicht so leicht von dem Offensein der Cylinderzellen überzeugen. Die Magensaft- drüsen dagegen unterscheiden sich durch ihr eigenthümliches Epithelium, 'welehes die Drüsenschläuche bekleidet. Nur der Ausführungsgang ist mit einem Cylinderepithelium bekleidet, welches dem der übrigen Magen- schleimhaut gleicht. Dagegen treten an der Stelle, wo der Schlauch der Magendrüse sich theilt, fast constant grosse, blasenförmige Zellen auf, deren ganzer Charakter über ihre Natur als Schleimzelle kaum einen Zweifel übrig lässt (Heidenhain). Bleyer (356) findet diese grossen blasigen Schleimzellen nur bei Rana esculenta, was Flemming jedoch bestreitet und welchem ich auch nicht beistimmen kann, indem ich dieselbe auch bei Salamandra maculata begegnete. Nicht selten dringen sie nach Heidenhain tiefer in die Schlauchzipfel. Die letzteren sind aber der Hauptsache nach mit polygonalen Zellen erfüllt, welche im frischen Zu- stand ganz und gar die Charaktere der Zellen an sich tragen, welche Heidenhain bei den Säugern als „Belegzellen‘‘ nachgewiesen hat (Bleyer, Heidenhain). Analoge der „Hauptzellen“ Heidenhain’s sind in diesem Theil der Schläuche nicht wahrgenommen. Die Mucosa besteht aus reichlich mit spindelförmigen Körperchen ausgestattetem Bindegewebe und hat eine eigene, von Leydig zuerst entdeckte Muscularis mucosae, welche aus einem inneren, schwächeren Rings- und einer äusseren, stärkeren Längsschicht besteht. Die der ersteren liegen an der inneren Fläche der Längsfasern denselben eng angeschlossen und nur einzelne von ihnen lösen sich ab, um in schiefer Richtung gegen die Schleimhautoberfläche aufzusteigen (Salamandra). Beim Frosch ist das System von schwächeren Ringsfasern und stärkeren Längsfasern nur in der unteren Hälfte des Magens deutlich ausgedrückt, während im oberen Theile meistens die Bündel der Muscularis mucosa fast alle longitudinal oder einander durchkreuzend verlaufen. Ueberall zweigen sich einzelne kleine Bündelchen ab, um zwischen den Schläuchen in die Mucosa einzudringen (Klein). Das submueöse Gewebe — die Submucosa — besteht ebenfalls aus lockerem, reichlich mit spindelförmigen Körperchen versehenem Binde- gewebe und ist in ansehnlicher Menge zwischen Museularis und Mucosa eingefügt; in ihm lagern die grossen Gefässe. Die Museularis besteht wiederum aus zwei Schichten: einer Ring- faserschicht und einer derselben ausserhalb angelegenen Längsfaserschicht. Hieraus erklärt sich nach Levschin (360), dass die Schleimhaut des contrahirıen Magens in beinahe parallele, längslaufende und kaum wellen- förmig gebogene Falten zusammengelegt sich findet. An einzelnen Stellen findet man nach Klein beim Frosch statt der äusseren Längsfaserschicht einige schiefverlaufende Bündel, welehe weiter unten in die Ringsschicht einziehen. Gegen den Pylorus wird sowohl die Rings- als auch die nun selbständig gewordene Längsschicht mächtiger. Nach aussen wird der Magen von dem umhüllenden Peritonaeum umgeben, welches aus gewöhn- 412 Organe. der Ernährung. lichem Bindegewebe mit elastischen Fasern besteht und dem Muskelschlauch direet aufsitzt. Levschin (860) verdanken wir einige genauere Mittheilungen über das Blut- und Lymphgefässsystem des Magens von Salamandra maculata. Die Arterien geben vor ihrem Durchtritte zur Mucosa kleine Zweigchen zur Oberfläche ab, welche ein subseröses, zum Theil auch unter die Schicht der longitudinalen Muskelfasern eingesenktes Netz mit meistens länglichen Maschen bilden. In der Submucosa auch des mässig contra- hirten Magens ziehen die Arterien in dichten Schlangenwindungen fort, vereinigen sich daselbst unter einander, noch ehe sie ihre Zweige zur Schleimhaut abgeben, welche sich dann rasch weiter zerlegen und Stern- chen darstellen, deren Ausläufer bereits in das Netz der Schleimhautober- fläche eindringen. Diese Capillaren umgreifen die Drüsenöffnungen, bald einzeln, bald zu zwei oder drei, umgreifen aber auch die Drüsen in der Mitte ihrer Länge. Die aus diesen Netzen hervorgehenden Venenwurzeln werden unter der Drüsenschicht, also noch oberhalb der Muscularis mucosae in einem Netze gesammelt. Die Lymphgefässe des Magens sind bis jetzt noch nicht bekannt, wohl dagegen die subperitonealen und die submueösen. Die RE der ersteren begleiten paarweise die Arterien und lösen sich dann in ein Netz auf, welches sich ganz nach dem der Blutgefässe ordnet, so dass meistens eine Blut- und eine Lymphcapillare neben einander zu liegen kommen. Manchmal liegt das Blutgefäss, manchmal das Lymphgefäss höher. Das Netz der submucösen Lymphwege besteht aus starken Röhrchen, welche nach der Richtung der Magenaxe neben einander verlaufen, sich theilen und wieder vereinigen, und so ein Netzwerk darstellen, dessen grössere Maschenräume durch einzelne anastomotische kleinere Zweigchen in Reihen von kleineren Lücken getheilt oder durch Partieen feineren Netzes erfüllt werden. Mitteldarm. An dem Mitteldarm sind die Wände aus folgenden Schichten zu- sammengesetzi. Geht man von aussen nach innen, so folgt zuerst. anf die feine Peritonealbekleidung eine dünne Schicht von musculösen Längsfasern, innerhalb dieser liegt eine sehr dicke Schicht von musculösen Ringfasern und auf diese folgt dann die Schleimhaut. In der Schleim- haut selbst kann man dann wieder drei Schichten unterscheiden, nämlich eine submucöse Bindegewebsschicht mit einzelnen eingestreuten, kleinen spindelförmigen Kernen, dann eine dünnere Lage, in welcher glatte, zu- erst von Leydig beschriebene Faserzellen als Muscularis mucosae ein- gebettet sind, endlich eine mit dicht eingelagerten Lymphkörperchen äbn- lichen Gebilden ausgestattete Schieht (eigentliche Mucosa, Adenoidschicht der Mucosa, Langer). An der Grenze der Submucosa zur Museularis ' Amphibien. 24189 mucosae finden sich die Blutgefässstämmchen und der Lymphgefässplexus, doch so, wie Langer (359) nachgewiesen hat, dass die grösseren Blut- gefässe von den Lymphnetzen überlagert werden. | Das Epithelium, welches der eigentlichen Mucosa aufsitzt, bildet hier immer eine einfache Sehicht und lässt zwei Zellenarten: Becher- und Cylinderzellen unterscheiden. Die Cylinderzellen sind ausgezeichnet durch eine Eigenthümlichkeit des der Darmwand zugekehrten Endes oder der Basis der Cylinder, welche in der Profilansicht einen hellen 1—2 Mm. mächtigen, der Längsachse des Cylinders parallel gestreiften Saum (Basal- saum, Deckelsaum) darbieten. Die freie Wand dieser Zellen ist weit entfernt zu fehlen, so dass die Zellen Löcher hätten — wie Brücke seimer Zeit angab —, gerade umgekehrt erheblich dieker als die übrige Zellen- wand und stellt einen zuerst von Henle (370) beschriebenen hellen Saum dar, der, wenn die Zellen noch in Situ sind, als eine halbäussere Be- grenzungsschicht erscheint und eine Art Cuticula darstellt. Ungeachtet der zahlreichen Untersuchungen über diesen höchst eigen- thümlichen Basalsaum sind die Ansichten darüber noch sehr verschieden. Kölliker (360) und Funke (335), welche fast gleichzeitig die eigenthüm- liche Structur dieses Saumes entdeckten, geriethen auf die Vermuthung, dass die feinen Streifen den optischen Ausdruck von feinen Porencanälen, welche die hyaline Substanz senkrecht durchsetzen, entsprechen. Nach Funke spaltet sich die Substanz bei Anwendung geringen Druckes ausser- ordentlich leieht in den Streifen, so dass der Saum aus einer Reihe neben- einander der Zelle aufsitzende hyaline Stäbchen zu bestehen scheint und der Zelle täuschende Aehnlichkeit mit einer Flimmerepitheliumzelle giebt. . Brettauer und Steinach (333) deuten den Saum als ursprünglich aus Stäbchen zusammengesetzt, glaubten, dass derselbe in näherem Zu- sammenhang mit dem Zelleninhalt als mit der Zellmembran stehe und während der Verdauung, wenn die Epithelcylinder von Fetttröpfehen erfüllt ‘sind, verschmälere und seine Streifung verliere. Die Grenzen zwischen den Stäbchen sollten capilläre Räume bezeichnen, welche durch Auseinander- weichen der Stäbchen, so dass diese mit ihren oberen Enden divergiren, sehr sich erweitern können und diese capillären Räume sollten der Fett- resorption dienen. Auch Lipsky (351) hält mit Brettauer und Steinach die Streifung des Basalsaums für die Folge der Zusammensetzung desselben aus parallelen Stäbehen. Nach Lamb] (337) dagegen ist die Streifung des Saumes Folge einer krankhaften Zerklüftung. Heidenhain (332) fand, dass die Epithelzellen des Darmes an der der Darmhöhle zugewandten Seite einen Besatz mit Stäbchen auf das Deutlichste zeigten. Die Stäbchen waren so lang und häufig die einzelnen von einander so deutlich isolirt, dass sie fast den Eindruck von Flimmerzellen machten. Mitunter war eine gewisse Zahl der Stäbehen aus der Reihe ausgefallen und der Rest in isolirten Partieen stehen geblieben. Aus dem Umstande, dass sich zu- weilen der Zelleninhalt ganz von dem Kegelmantel zurückzieht, während 414 Organe der Ernährung. es ınit der Basis und mit der Spitze in unmittelbarer Berührung bleibt, so dass er einen Verbindungsstrang zwischen jener und dieser bildet, glaubt Heidenhain sich zu der Annahme berechtigt, dass der gestreifte Saum in nahem Zusammenhang mit dem Zelleninhalt stehe. Albini und Renzoni (350) betrachten diesenkrecht stehende Ba des verdickten Basalsaums als den Ausdruck paralleler Stäbchen, die sie als rubende Flimmerhärchen betrachten. Nach Friedreich (336) sollen die Streifen des Saumes sich in das Innere der Zellen hinein fortsetzen und als Striche durch die ganzen Zellen hindurch verfolgbar sein; er glaubt, dass dieselben der optische Ausdruck unmessbar feiner‘ Capillar- röhrehen sind, welche die ganzen Zellen durchsetzen und von deren hin- terem Ende aus auf gleich näher zu erörternde Weise mit tiefer gelegenen Schleimhautelementen communiciren. Wiegandt (344) kennt zwar die Selbständigkeit des Zellendeckels an, fasst aber die Streifen als Ausdruck zufälliger Faltung oder Runzelung auf. Nach F. E. Schulze (337) stellt der helle Saum der von ihm als Deckelzellen bezeichneten Epithelien des Dünndarmes eine secretähnliche Masse dar, welche mit der Zellmembran in keiner festen und eontinuir- lichen Verbindung steht, also auch nicht deren Fortsetzung oder ein Theil derselben sein kann. Schulze glaubt sich zu diesem Schlusse berechtigt, durch den man z. B. nach längerem Liegen der Darmschleimhaut in Jod- serum die Säume oft in Zusammenhang in Form einer grossen Platte von der Zelle sich lösen sieht. Er nimmt an, dass der Basalsaum (Deckel- saum, Schulze) direct dem körnigen Zelleninhalt aufliegt und ähnlich wie eine zähflüssige obere Masse der Magenzellen als eine Abscheidung oder Umwandlungsproduct des Protoplasma aufzufassen ist. Die feine Streifung, welche Schulze ebenfalls gesehen hat, erklärt er für die An- deutung einer dieser Bildungen im lebenden Organismus zukommenden eigenthümlichen Structur und betrachtet dieselbe wie Kölliker und Funke für den optischen Ausdruck feiner, den Grenzsaum durchsetzen- den Canälchen. Erdmann (352) macht auf eine, der Oberfläche paralelle Streifung des verdickten Saumes der Cylinderzellen aufmerksam, welche ihm den Beweis einer beständigen Erneuerung dieses Saumes zu liefern scheint. Er unterscheidet an demselben zwei Schichten, von denen die untere (der untere Basalsaum) mit den Zellen und mit der die Zellen verbindenden Kittsubstanz genauer zusammenhängt und von beständigerer Mächtigkeit ist als der obere. Die schon oft erwähnte, gegen die Oberfläche senk- rechte Streifung des verdiekten Saumes beschränkt sich in der Regel auf die obere Schicht. Auch Eimer (346—349) fand in einzelnen, aber gleichfalls ganz unberechenbaren Fällen, zugleich mit der Querstreifung des Basalsaumes eine Längsstreifung. Die quergestreiften Basalsäume waren zugleich durch zwei der Länge derselben nach verlaufende Linien in drei übereinander liegende Schichten abgetheilt. Diese Linien zogen sich ununterbrochen Amphibien. 415 durch die Basalsäume einer Reihe neben einander liegende Epithelzellen hindurch; sie waren vollkommen von derselben Beschaffenheit, wie die Querstreifen, vollkommen als ob beide der Ausdruck eines und desselben _ Structurverhältnisses wären. Die Querstreifung betraf nur die zwei oberen Schiehten, die unterste blieb homogen, letztere ist offenbar nichts als die directe Fortsetzung der feinen Membran, welche auch die Seiten der Cy- linderzellen umschliesst. Von Thanhoffer (357) beschreibt die Zottenepithelien als offen und mit einem ringartigen Saum umgeben, der seinerseits nur ein ver- diehteter, stärker lichtbrechender Theil der Zellenmembran ist. Die an den Säumen der Darmepithelien beschriebene Streifung hat mit den eben besprochenen wahren oder constanten Zellsäumen nichts zu thun, sie be- ruht auf der Existenz eigenthümlicher stäbchen- oder haarförmiger Fort- ‚sätze des Zellenprotoplasma’s, welche innerhalb des ringförmigen wahren Saumes gelegen, bald über dessen freie Oberfläche hervorgestreckt zur Beobachtung kommen, einen zweiten gestreiften Saum über dem wahren ungestreiften darstellend, bald sich in der Höhe des letzteren halten, so- dass derselbe gänzlich gestreift erscheint, bald endlich in die Zellensub- stanz zurückgezogen erscheinen können, in letzterem Falle ist dann die Zelle unterhalb des wahren Saumes gestreift. Die stäbchenförmigen Fort- sätze des Zellkörpers hält von Thanhoffer für contractiel, da er bei Fröschen, denen er das Rückenmark oder verlängerten Mark durchschnitten hatte, eigenthümliche Bewegungen an ihnen wahrnahm. Diese Bewegungen waren jedoch an normalen Fröschen nie zu beobachten, stets nur nach der genannten Operation, nur in einem Falle zeigten sie sich an einem nicht operirten Frosche. Der Galle und mittelbar dem Nervensystem schreibt von Thanhoffer einen wesentlichen Einfluss auf die Bewe- gungen jener Zellenfortsätze zu. Mit Fett vollständig gefüllte Zellen zeig- ten keine Bewegung mehr. | Nach Henle (370) entsprechen die Streifen den Zwischenräumen feiner Härchen, in die der verdickte Saum dieser Epitheliumzellen, gleich dem Flimmersaum einer Flimmerepitheliumzelle, abgetheilt ist. So lange die Zellen ihren natürlichen Zusammenhang haben, stehen diese Härchen ge- rade aufrecht in einer continuirlichen Reihe; ihre Spitzen bilden einen geraden oder leicht wellenförmigen Contur, indem die den einzelnen Cylin- dern entsprechende Reihe gegen die freie Oberfläche bald gewölbt, bald vertieft erscheint. Auch Benjamins (372), der sich am letzten mit Untersuchungen über das Cylinderepithelium des Mitteldarms beschäftigt hat, ist es nicht gelungen, die Sache zur Klarheit zu bringen. Nach Benjamins bilden die Streifen kein constantes Gebilde des Basalsaumes, wahrscheinlich ent- stehen sie periodisch und stehen sie mit der Fettresorption in Verbindung. Bei Fröschen, welche bekanntlich in gefangenem Zustand nicht fressen, wurden dieselben nur äusserst selten beobachtet, bei anderen Thieren waren dieselben während der Verdauung am deutlichsten zu beobachten, 416 Organe der Ernährung, In einigen Fällen durchsetzten die Streifen nicht den ganzen Saum, m anderen Fällen waren die Streifen an dem nach der Darmhöhle. zuge- kehrten Rand durch einen scharfen, dunklen Contour begrenzt. In der Form von freien Haaren sah Benjamins die Streifen nie, ebensowenig konnte er die von Thanhoffer beschriebenen Bewegungserscheinungen bestä- tigen, obgleich er darauf zahllose Frösche untersucht hat. Durch die über- aus genauen Untersuchungen von Auerbach (373) wissen wir von dem Cylinderepithelium folgendes: Bei Proteus anguineus sind ‚die Zellen 50—64 Mm. hoch, ihre 5—6 eckigen freien Flächen haben einen mittleren Durchmesser von 20—26 Mm. Ihre Kerne von oben gesehen erscheinen rund, bis kurz elliptisch, mit einem Durchmesser von 15 Mm. Fast jeder dieser Kerne enthält 10—20 Nucleoli und zwar sind diese Nucleoli im Innern des Kernraumes zerstreut, nicht der Kernwand anliegend, in jedem einzelnen Kerne gewöhnlich beinahe gleich gross, selten in der Grösse sehr differirend. Bei Salamandra maculata ist die Zahl der Nucleoli kleiner, 3—12, am häufigsten 5—8. Bei Triton igneus sind die Nucleoli grösser, ihre Zahl ist dagegen gewöhnlich kleiner, meistens 6. Bei Rana esculenta sind die Cylinderzellen gewöhnlich 40 Mm. hoch, an der freien Fläche 10 Mm. breit. Ihre elliptischen Kerne, welehe 13—14 Mm. lang, 6—8 Mm. breit sind, enthalten 1—8—12, am häufigsten 4—8 Nicleoli, welche meist bei- nahe gleich gross erscheinen, und zwar um so grösser, je geringer ihre Zahl ist. Das Protoplasma der Cylinderzellen selbst ist äusserst feinkörnig, ihr nach der Darmwand zugekehrtes Ende ist gewöhnlich mehr oder weniger zugespitzt und setzt sich oft in einen dünnen Faden fest, welcher, wie wir gleich näher sehen werden, von einigen Autoren in enge Beziehung zum Lymphgefässsystem gebracht ist. Die zweite Art von Zellen, welchen man auf der Darmschleimhaut begegnet, sind die schon oft erwähnten Becherzellen. Die Becherzellen sind zuerst von Gruby und Delafond (374) gesehen und von ihm als Epithelium capitatum beschrieben, später aber von Donders (336) und Kölliker genauer untersucht. Nach Donders würden die gegen die Darmhöhle offenen Körperchen aus einer Metamorphose der Epitheleylin- der hervorgehen, deren Kern sich vergrössern und dann mit einem Theil des Inhaltes aus der freien Fläche austreten soll, worauf die Zellen durch die benachbarten sogleich wieder zusammengedrückt werden und vom spitzen Ende derselben her ein zweiter Kern an die Stelle des verlorenen nachrücke. Auch Kölliker (368) hat sich dieser Meinung angeschlossen. Verfolgt man nach Kölliker diese Zellen genauer, so trifft man verschie- dene Formen derselben. Alle haben einen eigenthümlichen Inhalt, der frisch gleichartig, leicht gelblich und von besonderem Glanze ist, in Wasser, Säuren ete. aber sofort körnig wird und als eine mehr oder weniger grosse Masse mehr den oberen Theil der Zelle einnimmt. Der Kern ist meist einfach oder doppelt. Am Basalende sind die Zellen entweder mit Oeff- N er or Amphibien. 417 nungen versehen, oder geschlossen, und in diesem Falle bald ohne ver- diekten Saum, bald wie mit Resten eines solchen in Gestalt von zapfen- artigen Vorsprüngen versehen. Alles zusammengenommen kommt es _ Kölliker noch am wahrscheinlichsten vor, dass die Becherzellen, wie schon von Donders hervorgehoben, eigenthümliche Gestaltungs- und Regenerationsvorgänge an den normalen Epithelien sind. Brettauer und Steinach (333) halten die becherförmigen Körper- chen für die entleerten Zellhüllen, die Epitheleylinder für den ausgetretenen Inhalt und schliessen danach, dass der Saum mit dem Inhalte der Zelle inniger verbunden sei als mit deren Mantel. Dagegen führt jedoch Henle (371) an, dass man in dem so frisch als möglich untersuchten Epithelium Cylinder und becherförmige Körperchen nebeneinander wahrnimmt, die letzteren oft so regelmässig von den Cylindern umstellt, dass man zu der Annahme gedrängt wird, es existiren in diesem Epithelium zweierlei ur- sprünglich verschiedene Elemente. Letzerich (346) glaubt, dass die beeherförmigen Epithelzellen die offenen Mündehen des Lymphgefässsystems bilden und glaubt, dass dieselben allein die Aufsaugung des Fettes und Eiweisses vermitteln. Bei den Lymphgefässen des Dünndarmes werden wir noch näher auf Letzerich’s Mittheilungen eingehen. Diese Mit- theilung von Letzerich hat aber von vielen Seiten Widerlegungen er- halten. Dönitz (354) erklärt die becherförmigen Zellen für alterirte, durch die Einwirkung der Reagentien geborstene Zellen. F.E. Schulze (337) und Eimer (338 und 347—350) führen für die Selbständigkeit der Becherzellen ihre Anwesenheit auf der unversehrten, möglichst frisch untersuchten Schleimhaut und ihre regelmässige Vertheilung zwischen den Cylinderzellen an. Ausserdem führt Eimer an, dass sie in Essigsäure schärfere Contouren erhalten, während die Cylinderzellen erblassen und schliesslich schwinden. Lipsky (351), Erdmann (352) und Sachs (339) läugnen, dass becherförmige Zellen auf der frischen Darmschleimhaut sichtbar sind und betrachten dieselben als Kunstproducte, eine Meinung, welcher sich auch Reitz (374) angeschlossen hat. Oeffinger (353) glaubt, dass durch äussere Einwirkungen aus cy- lindrischen Zellen, Becherzellen entstehen können. Zu Gunsten seiner Meinung führt eran, dassalle möglichen Uebergangsformen zwischen beiden Zellenarten vorkommen. Arnstein (340) sieht in den becherförmigen Zellen zum Behufe der Secretion umgewandelte Cylinder- und Flimmer- zellen, ebenso Sachs (339). Durch erneuerte Untersuchungen bestätigen aber F. E. Schulze (337) und Eimer (847-350) auf’s neue ihre Be- hauptung, dass Cylinder- und Becherzellen ursprünglich verschiedene Ge- bilde sind, beide betrachten die Becherzellen als selbständige secernirende Organe. Der peripherische Theil der Becherzellen ist mit mattglänzenden Körnchen gefüllt, nach dem Centrum hin zeigen sie eine trübe, feinkörnige Masse, in der ein heller, längsovaler Kern mit oft noch deutlich erkenn- baren Kernkörperchen enthalten ist. Ein Deckel fehlt. Fortsetzungen der Becherzellen in das Bindegewebsstroma der Darmschleimhaut hat Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VL 2. 917 418 Organe der Ernährung, Sehulze nie beobachtet. Das verschmälerte, unregelmässig zackige oder rauhe untere Ende sitzt hier, wie bei den Cylinderzellen, der Oberfläche des bindegewebigen Stromas der Darmschleimhaut nur auf. Schulze erklärt die Becherzellen für secernirende Organe — für einzellige Drüsen. — Meine Untersuchungen stimmen im allgemeinen vollkommen mit den von Schulze überein, auch ich habe nie Fortsetzungen der Becherzellen in das bindegewebige Stroma hineintreten gesehen und muss eben als F. E. Schulze die becherförmigen Zellen ‘als selbständige Gebilde ansehen. Auch Benjamins (372) ist in der Hauptsache dieser Meinung zugethan. Eimer (349) dagegen lässt von den Becherzellen einen hohlen Fortsatz abtreten, der mit dem Bindegewebe der Mucosa, beziehungsweise mit dem 'adenoiden Gewebe der Dünndarmschleimhaut unmittelbar in Verbindung steht. In der letzten Zeit hat von Thanhoffer (857) die Becherzellen wieder für Kunstproducte erklärt, welche durch gewisse physiologische Vorgänge aus Zellen entstehen, welche den übrigen Epithelzellen gleichsind. Die Dünndarmschleimhaut ist ausserordentlich reich an Drüsen. Diese Drüsen — Lieberkühn’sche Drüsen — sind eigentlich nichts anderes als Einstülpungen der Darmschleimhaut. Das Epithelium besteht aus Cylin- derzellen, zwischen welchen Becher in grosser Zahl angetroffen werden, der Bau stimmt vollkommen mit dem der Dünndarmschleimhaut überein. F. E. Schulze glaubt, dass in den Lieberkühn’schen Drüsen die Cylinder- zellen, wie im Magen offen sind und in ihrem oberen Theile mit einer mehr oder weniger weichen Masse eıfüllt sind, welche den Eindruck eines hellen Saumes macht und als ein Secret des nn ielleiigsreitEge S aufzufassen sind. Ueber das Blut- und Lymphgefässsystem des Dinndarmes verdanken wir Levschin Untersuchungen bei Salamandra und Langer bei den Batrachiern. Bei Salamandra maculata liegen am Darmrohr: selbst die Arterien bald frei, meistentheils aber mitten zwei Lymphgefässen, In der Sub- mucosa vertheilen sich die Arterien dentritisch und meistens so, dass die Uebergänge in die Capillaren in die Zwischenräume der Falten fallen, während die Venen sich zu Stämmcechen vereinigen, die längs der Basis der Falten oft eine längere Strecke weit fortlaufen, häufig genug über- kreuzt von arteriellen Endästehen, weshalb man auch in Querschnitten der Leisten mitunter Durchschnitte von Arterien antrifft. Die Capillaren bilden im unteren Dünndarm ein Maschenwerk, das sich gleichmässig in der ganzen Schleimhautfläche vertheilt und Venen und Arterien bedeckt. Es liegt unmittelbar an der Oberfläche der Schleimhaut und umspannt daher mit seinen Maschen die Oeffnungen der Drüsen, deren Grund viel tiefer unter dieses Netz zu liegen kommt. Die Maschen sind nicht regel- mässig, bald mehr rundlich, bald eckig und langgezogen, bald grösser, bald kleiner, je nachdem sie nur eine oder mehrere Drüsenöffnungen um- greifen. Die Lymphröhren geben, wo sie die Museularis durchbrechen, Amphibien. 419 Zweige an die Oberfläche, welche Netze bilden und sich mit den sub- serösen Blutgefässen in ähnlicher Weise verstricken, wie dies bereits bei den Lymphgefässen des Magens hervorgehoben ist. In die Submucosa ' angelangt, lösen sie sich allenthalben in longitudinale und beinahe parallel verlaufende Zweige auf, welche bald paarweise an den Basen der Leisten entlang fortziehen und sich den in gleicher Richtung verlaufenden Venen- wurzeln anschliessen. In den Furchen zwischen den Leistchen kommt ein grossmaschiges Netz zu Stande. Das eben beschriebene Lymphgefäss- netz breitet sich unter der Drüsenschicht aus, so also, dass es nicht nur von dem Blutgefässnetze, sondern auch von den Drüsen umlagert wird. Nur in den drüsenlosen Kämmen der Leisten treten feinere Lymphröhrchen bis nahe an die Oberfläche heran. Gleich wie die Bildung der Zotten auf einem allmäligen Uebergang aus der Formation der Leistchen beruht, so lässt sich auch die Gestaltung des den Zotten eigenthümlichen Lymphgefässsystemes aus jenem der Leistenkämme ableiten. Das Randgefäss des Kammes biegt nämlich stets in einem sanft gekrümmten Bogen in die Basis der Zottenerhabenheiten ab und giebt dann in die Zotte, je nach ihrer Breite, zwei bis vier auf- steigende Aestchen ab, welche durch wiederholte, nicht ganz regelmässig . abgehende Anastomosen zu einem Netze sich vereinigen. Es liegen selten mehr als zwei Reihen von Maschen übereinander und die Maschen sind, je nachdem die Röhrchen bald weniger, bald mehr prall gefüllt sind, bald weiter, bald enger, mitunter selbst nur als blosse Spalträume erkennbar, immer aber ist das Netz so begrenzt, dass das oberste Randgefäss, wenn auch hin und her gebogen mit dem Zottenrande und mit dem Randgefässe der Bluteapillaren ziemlich gleichmässig fortläuft. Da wo die Kämme der Leisten die Zotten in ganzen Reihen bis hoch hinauf verknüpfen, sieht man die Netze der Zotten nicht nur durch das Randgefäss der Leiste, sondern auch durch das Contourgefäss mit einan- der verknüpft werden (Taf. XXXV, Fig. 1). An gut injieirten Präparaten kann man sich leicht überzeugen, dass die Blutcapillaren auf den Lymph- röhren liegen, mitunter auch wahrnehmen, dass eine Venenwurzel, die höher oben ihren Ursprung genommen hat, durch einen Maschenraum des Lymphgefässnetzes hindurch zur Basis absteigt (Taf. XXXV, Fig. 1 u. 2). In schmalen, doch immer noch zungenförmigen Zotten trifft man oft nur zwei Lymphgefässe an, welche am Zottenrande bogenförmig in einander übergehen, also eine einfache, doch weitere Schlinge vorstellen (Taf. XXXV, Fig. 3). In dreieckigen, oft mit einer scharfen Spitze endigenden Zotten sieht man die zwei aufsteigenden Gefässe unter einem spitzen Winkel mit einander sich vereinigen, aus welchem ein einfacher, blind endigender Ausläufer als Fortsatz hervorgeht, der bis an die Zottenspitze reicht (Taf. XXXV, Fig. 4). In anderen schmalen Zotten sieht man von einem in der Basis liegenden Bogen ein einfaches Gefäss bis zur Spitze fort- laufen; mitunter aber kommt es auch vor, dass dieses einfache Gefäss 27* 420 | Organe der Ernährung. sich schon in der Mitte der Zottenlänge inselförmig spaltet und dann wieder als ein einfaches Röhrchen endigt (Taf. XXXV, Fig. 5). Nach den Untersuchungen von Langer kann man am Froschdarm ein doppeltes, capillares Blutgefässsystem, ein subseröses und eines für die Schleimhaut unterscheiden. Das in der subserösen Schicht befindliche Netz bildet an beiden Abschnitten des Darmes längliche, unregelmässige, viereckige Maschen und wird von Gefässchen erzeugt, die am ausgedelnten Darm beinahe rechtwinklig von den Stämmen abgehen und unter einander zusammentreten. Die zur Schleimhaut gelangenden Gefässe vertheilen sich in der Sub- mucosa noch weiter, wobei die Zweige im oberen Dünndarm die im Zickzack liegenden Zottenbasen zum Theil kreuzen, zum Theil dieselben auf grössere Strecken hinweg der Länge nach bestreichen und so eine Art von vorcapillarem Gefässsystem bilden. Das mit diesem Systeme zusammenhängende intermediäre Röhrensystem bildet ein Netz, welches sich mit seinen vier- bis fünfeekigen unregelmässigen Maschen oberhalb der Muscularis mucosae in die adenoide Schleimhautschicht einbettet und dieselbe in allen ihren Vertiefungen und Ausstülpungen durchzieht. Das Netz findet sich also sowohl in den Zwischenräumen der Zottenblätter, wie auch in diesen selbst. Jedes Zottenblatt enthält daher eine doppelte Capillarschicht, die am freien Zottenrande zusammentreten, und zwar dadurch, dass die von beiden Flächen herankommenden ae: in ein längs dem Saume fort- laufendes Gefässchen einmünden. Die Lymphgefässstämmehen entstehen beim Uebertritt auf den Darm meistens paarig und schliessen sich an die Arterien an, die sie dann zwischen sich nehmen. Da sie während dieses Verlaufs durch zahlreiche quer über die Arterie hinweggehende Zweige mit einander verbunden sind, so wird die Arterie oft durch engmaschige Lymphnetze eng umsponnen. Die Venen verlaufen zum Theil frei, ohne begleitende Lymphgefässe, zum Theil aber, wenn sie sich an eine Arterie anschliessen, so neben derselben fort, dass sie mit ihr je eines der Lymphgefässe zwischen sich nehmen. | Während des Verlaufes an der Oberfläche nehmen diese Stämmchen an den Seiten unter beinahe rechten Winkeln die subserösen Gefässchen in sich auf, und, in die Tiefe gekommen, ziehen sie an den niederen longitudinal gerichteten Leistehen bis an die Basis der Zottenblätter fort, nehmen, wo sie Arterien treffen, dieselben zwischen sich auf, und, wie es scheint, auch Venen; bald suchen sie aber an die Muscularis mu- cosae zu kommen, so dass die Lymphgefässnetze bereits der Schleim- hautoberfläche näher liegen, als die gröberen Ramificationen der Blut- gefässe. Am Froschdarm finden sich daher entsprechend den beiden Rami- fieationsbezirken der Blutgefässe auch zwei Bezirke im Lymphgefässystem; es giebt einen oberflächlich liegenden, der zwischen das Peritonaeum und Amphibien. 421 die musculäre Längsschicht eingeschaltet ist, also einen subserösen, und einen tiefer liegenden, der Schleimhaut zugewiesenen mucösen. Der erste ist der kleinere, der zweite der bei weitem geräumigere. Beide stehen _ mit einander in Communication, obgleich sie doch in gewisser Beziehung von einander unabhängig zu sein scheinen, da es nicht selten vorkommt, dass man blos oder vorzugsweise das oberflächliche, ein anderes Mal besser das tiefliegende System zu füllen im Stande ist. Das subseröse Lymphgefässnetz des Froschdarmes ist zueist von Panizza dargestellt, später genauer von Rusconi abgebildet. Auch Recklinghausen (375) und Auerbach (355) haben es gesehen, am genauesten ist es aber untersucht von Langer. Langer und Auer- bach stimmen darin mit einander überein, dass beide dies Lymphgefäss- netz in die subperitoneale Schicht verlegen, während Recklinghausen dies nur für die grösseren Gefässe zugiebt und die feineren Canälchen zwischen der eirculären und longitudinalen Lamelle der Muscularis ein- geschaltet sein lässt. Das subseröse Lymphgefässnetz besteht aus feinen Röhrchen, deren Lumen etwas grösser ist als das der entsprechenden Bluteapillaren. Die Canälchen sind bald mehr: gestreckt, bald mehr ge- ‚wunden, gehen. bald unter rechten, bald unter spitzigen Winkeln von einander ab und bilden ein Netz von viereckigen, mehr oder weniger verschobenen Maschen. Langer konnte sich mit Bestimmtheit über- zeugen, dass die Röhrchen wahre Lymphcapillaren vorstellen. Das Lymphgefässnetz der Schleimhaut des Darmes liegt in der ober- flächlichsten Schicht des submucösen Bindegewebes an der Grenze also der Muscularis mucosae und wird auch von der Adenoidschicht und dem in diese eingelagerten capillaren Blutgefässnetz überlagert (v. Reckling- hausen, Langer). Die Lymphgefässe der Schleimhanterhabenheiten sind nur Fortsetzungen dieses Netzes. In diesen Schleimhauterhaben- heiten sind die Lymphgefässe nicht viel grösser als die Blutgefässe und stellen ein engmaschiges Netz dar, die nicht weiter als bis dahin gegen die Oberfläche reichen, wo die Blutgefässcapillaren das Ganze einhüllen. Wir sehen also, dass die Lymphwege nach den Untersuchungen von Langer in der Gestalt eines Netzes das Innere aller zottenartigen Er- habenheiten der Schleimhaut durchziehen. Variabel in der Dicke der Röhrchen, je nach dem Abschnitte der Zottenfalte, bleibt sich das Netz darin constant, dass es eng geschürzt ist. Wenn es auch innerhalb eines grösseren Zottenblattes in stärkere Röhrchen übergeht, so nimmt es die- selben in sich auf und nimmt dadurch ein schwellnetzartiges Aussehen an; in dünnen Blättehen oder Abschnitten grösserer Blätter breitet es sich nur der Fläche nach aus. Es rückt bis nahe an die Oberfläche, bis nahe an das capillare Blutgefässnetz, welches in einer nicht dicken Schicht von adenoider Substanz untergebracht und von dem Lymphgefässnetze durch eine dünne Schicht geschieden bleibt, in welcher sich die zarten -Muskelfasern befinden. Diese letztere Schicht bildet somit die sichtbare Grenzschicht der Lymphwege, umgiebt aber deren Netz nicht blos als 422 Organe der Ernährung. Ganzes, sondern dringt in Balken aufgelöst auch in alle Lücken des Netzes ein, ganz in der Art, wie die Trabekeln eines Schwellkörpers. Ein Vor- äninsen der Lymphwege über die capillare Blutgefässschicht hinaus ist von Langer nie beobachtet. | Wohl keine Frage der Anatomie hat mehr Widersprüche in den Versuchen ihrer Lösung aufzuweisen, als diejenige nach dem Anfangswegeder Lymphgefässe, den Wegen, welche die Nährstoffe zu ihrem Uebertritt aus der Darmhöhle in die Säftemasse des Körpers benutzen. Nachdem die Chylusgefässe entdeckt waren, scheint man zuerst die Zotten‘ selbst für die Anfänge und Oscula der Lymphbahnen gehalten zu haben. Später schrieb man jeder Zotte eine oder mehrere Oeffnungen als Endigungen der Chylusgefässe zu. Döllinger und J. Müller glaubten später, dass die Zotten von einem zarten Häutchen überzogen wären, bis endlich Henle nachwies, dass die Zotten allseitig von Cylinderepitheliumzellen gedeckt werden. Endlich entdeckten, wie schon früher angegeben, Kölliker und Funke die Querstreifung des Basalsaums, welche für den Ausdruck von Porencanälchen angenommen wurde, die speciell auch der Fettresorption dienen sollten. Letzerich lässt die Nährstoffe die Wege von der Oberfläche bis in das centrale Chylusgefäss durch ein offenes Canalsystem eigenster Art durchbahnen. Erdmann (354) und Dönitz dagegen leugnen alle und jede Form von Oefinungen oder überhaupt von vorgebildeten Resorptionswegen. Dönitz stellte die Ansicht auf, dass das Fett, ohne vorgebildeter Wege zu bedürfen, in Form eines „Nebels‘“ durch die Zotte dringen sollte und erst nach dem Tode des Thieres in Gestalt als solche erkennbarer Fett- partikelehen wieder niedergeschlagen wird; Erdmann hat sich dieser Hypothese vollständig angeschlossen. Kölliker (354) hat sich gleichfalls dahin ausgesprochen, dass das Fett nur in Form unmessbar feiner Molecüle aufgesaugt werde. Die weiteren Wege des Fettes — ausser der Strecke durch die Dieke des Basalsaums — seien, so äussert er, dagegen weiter- hin von der Anatomie noch nicht antsee doch stehe der Annahme nichts entgegen, dass in den Theilen, in welchen wie in dem inneren Theile der Epithelzellen und Membranen der Chylusgetässe, das Mikroskop noch keine Poren aufgedeckt habe, solche sich finden, da Poren in dünnen Membranen nur dann zur Anschauung kommen können, wenn sie weit sind. Heidenhain hat ein Canalsystem vorgebildeter Fettstrassen in der Darmschleimhaut angenommen, aber in ganz anderem Sinne als Letzerich es gethan hat. Das Canalsystem Heidenhains besteht in Bindegewebe der Zotte, in den Bindegewebskörperchen und deren Aus- läufern, welche letzteren einerseits mit hohlen Fortsätzen der Epithelzellen in Verbindung stehen, andererseits in das centrale Chylusgefäss einmünden, im Ganzen ein anastomosirendes Netz von Fettstrassen in den Zotten dar- stellen sollten. Auch Eimer schreibt den Cylinderzellen des Epitheliums Amphibien. 423 De fadenförmige hohle Fortsätze zu, durch welche das in die Zelle auf- genommene Fett in das Gewebe der Schleimhaut gelangen soll. Die in den Fäden eingeschalteten spindelförmigen Körperchen werden von einer ' Sehiehte feinster Fetttröpfehen mantelartig umhüllt. In der Mueosa stehen die Fäden mit den Bindegewebskörperchen in Zusammenhang, die Aus- läufer dieser Körperehen sollen sich mit trichterförmigen Erweiterungen in Lymphgefässe öffnen. Zawarykin fand sowohl in Cylinder- als Becherzellen bei Injeetionen die injieirte Masse zwischen Kern und Wand der Zellen und in dem Stiel oder Fortsatze derselben; sie schien durch Oeffnungen der Basalmembran in die Schleimhaut vorzudringen und so in den centralen Chylusgefäss- stamm übergeführt zu werden. Eigentliche Chylusgefässe mit besonderen Wänden sollen erst im Muskelstratum der Schleimhaut beginnen. v. Thanhoffer schreibt den mit Saum versehenen Darmepithelien zwei Arten von Zellfortsätzen zu, von denen die eine Art sich mit den Bindegewebskörperchen der Zotten und durch diese mit dem centralen Chylusgefäss in Verbindung setze, die andere, aus stärker glänzenden Fasern bestehend, nervöser Natur sei. Eine Communieation der Liehtung der Bindegewebskörperchen mit der der Capillaren vermochte v. Than- _ hoffer nicht nachzuweisen. Aus alledem geht hervor, dass wir bis jetzt über die Resorption der Nahrungsstoffe noch keine genügende Erklärung geben können. Enddarm. Die Structur des Enddarmes stimmt, was seinen mikroskopischen Bau angeht, sehr mit der des Mitteldarmes überein. Zwischen den Cylinder- zellen kommen zahlreiche Becherzellen vor, welche vollkommen mit denen des Mitteldarmes übereinstimmen. Sehr gross sind ‚dieselben bei Rana und Triton. Nach F. E, Schulze haben die Cylinderzellen einen hyalinen, gleichmässig und ziemlich stark lichtbrechenden äusseren Randsaum, welcher aber nie so breit und glänzend ist als im Dünndarm. Streifen in dem Saum hat er nie beobachtet. Wie der: Mitteldarm, so ist auch der Enddarm reich an Lieberkühn’schen Drüsen. Die Muskelfaserschicht ist aber bedeutend geringer entwickelt als im Mitteldarm. Nach Levschin (362) -ist das Blut- und Lymphgefässsystem des Enddarmes bei Salamandra maculata sehr einfach angeordnet.. ‚Das erstere löst sich in ein ziemlich regelmässiges Capillarnetz auf, welches die Drüsen- öffnungen in seine Maschen aufnimmt und das letztere bildet ein unter der Drüsenschicht liegendes Netz mit unregelmässigen Maschen, dessen Stämmchen die Arterien, die in der Querrichtung verlaufen, begleiten. Beim Frosch gestaltet sich die Anordnung der Lymphwege in der Schleimhaut des Rectums scheinbar ganz verschieden und doch im Wesent- lichen übereinstimmend mit der des. Mitteldarmes. Auch hier sind die Erhabenheiten Träger eines geballten Netzes und die Zwischenräume eines nach der Fläche ausgebreiteten Gitterwerkes. Das abweichende liegt 424 Organe der Ernährung. nur in dem netzförmigen Zusammengehen der Leistehen und den grübehen- förmigen Zwischenräumen. Man findet daher netzförmige Züge eines geballten Lymphgefässnetzes, von welchen dann in den Zwischenräumen ein Netz abgeht, das die Grübehen in Körbehenform umfasst. Auch im Enddarm kann man sich von dem Aufgeblasensein der Bluteapillaren überzeugen. Gegen den After glattet sich die Schleimhaut vollständig aus, demzufolge verflacht sich auch das Lymphgefässnetz nach abwärts vollständig. Der Enddarm öffnet sich mit den Ausführungsgängen des Uro-genital- apparates in die Kloake. Ueber letztere wird bei den Harn- und Ge- schlechtsorganen weiter gehandelt werden. Leber. Literatur. (382) J. Brotz et C. A. Wagemann. De Amphibiorum hepate, liene ac pancreate Observ. zootomeae. Diss. inaug. Friburgi Brisg. 1838. (383) €. J. Eberth. Untersuchungen über die Leber der Wirbelthiere. Archiv für maikrodk. Anatomie. Bd. III. 423. 1867. (384) H. Weber. Ueber die Pigmentleber der Frösche. Berichte der königl. sächs. Gesell- schaft der Wissenschaft zu Leipzig 1850. (385) E. Hering. Ueber den Bau der Wirbelthierleber. Archiv für mikroskopische Anatomie, Bd. IIl;. +1867,. (386) E.Hering. UeberdenBau der Wirbelthierleber. Sitzb.d.kais. Akad. in Wien. Bd. 54. 1866. (387) I. Hyrtl. Ueber das Verhalten der Leberarterie zur Pfortader bei Amphibien und Fischen. Sitzb. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. Bad. 1.49, Abth., p. 167. 1864. (388) E. Hering. Von der Leber. In Stricker’s Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere, 1872. p. 429. (389) Fr. Leydig. Lehrbuch der Histologie des Menschen und der Thiere. 1857. (390) €. J. Eberth. Ueber die Pigmentleber der Frösche und die Melanaemie, Virchow’s Archiv Bd, 31. 1862. (391) C. J. Eberth. Untersuchungen über die normale und pathol. Leber, I. die normale Leber. Virchow’s Archiv Bd. 39. p. 70. 1867. Die Leber besteht bei den Amphibien meist aus zwei, nur durch eine schmale Substanzbrücke mit einander verbundenen Hauptlappen von be- trächtlicher Ausdehnung. Der linke derselben ist gewöhnlich durch einen mehr oder minder tiefen Einschnitt wieder in zwei Lappen getheilt. Bei Oryptobranchus japonicus ist der linke Lappen fast ebenso gross als der rechte. Zwischen den beiden Lappen liegt an der unteren Fläche die Gallenblase, in einem dreieckigen, ovalen Raum. Bei Menopoma dagegen ist der rechte Lappen länger und dicker als der linke. In dieser Spalte und in einer Grube des rechten Lappens liegt nach vorwärts die Gallen- blase. Bei Salamandrına zeigt sich die Leber als ein langgestreckter, nach unten in zwei Zipfel auslaufenden Körper, der unmittelbar nach hinten vom Herzen beginnt und mit seiner Längsaxe nach rückwärts ziehend die Mittellinie des Cavum abdominis um ein beträchtliches über- schreitet. Bei Salamandra maculata und atra, so wie bei Triton eristatus und Zaeniatus ist sie im Verhältniss zur Länge etwas mehr in die Breite entwickelt und ist ihr linker Rand nicht so stark eingekerbt, wie dies bei Salamandrına vorkommt. Bei Geotriton (Spelerpes) fuscus ist die Leber im Verhältniss zu ihrer Länge breiter als bei Salamandrina und besitzt Amphibien. 425 statt der, fast allen Batrachiern und Urodelen eigenthümlichen, schwarz- braunen Färbung, ein helles, -gelblich graues Colorit. Sie ist nach unten, wie bei den anderen Urodelen in zwei Lappen gespalten, von denen der ‘ linke. weiter nach abwärts ragt und spitzer ausgezogen ist, als der rechte. Der linke Leberrand zeigt sehr tief gehende Einkerbungen, welche jedoch grossen, individuellen Schwankungen unterliegen. Wie bei Salamandrina, so liegt auch hier die Gallenblase am untern Leberrand in der Ineisur zwischen beiden Lappen. Sehr abweichend von den übrigen Urodelen verhält sich die Leber darin, dass sie nicht ein so ziemlich in einer Horizontal-Ebene liegendes, oder auch schwach gewölbtes Blatt vorstellt, sondern einen Hohlkegel, der, Magen und Milz nach beiden Seiten und hinten umgreifend, nur dorsalwärts in der Gegend der Wirbelsäule in der ganzen Länge offen erscheint (Wiedersheim). Bei Proteus anguineus und Menobranchus lateralis zeichnet die Leber durch ihre ausserordentlich bedeutende Entwiekelung sich aus; beim erst genannten Thiere setzt sich die Leber in zwei Spitzen fort, von denen die eine fadenartig dünn sich so weit nach hinten erstreckt, als die Lunge. Bei Pipa americana besteht die Leber aus drei deutlich von einander getrennten Lappen. Die rechte ist die grösste und neben ihr liegt die ovale ziemlich grosse Gallenblase. Der mittlere Leberlappen ist der kleinste. Der der linken Seite weicht dem rechten nur wenig an Grösse. _Ueber die Aufhängebänder der Leber wird bei dem Peritoneum näher gehandelt werden. Höchst eigenthümlich verhält sich die Leber bei den Coecilien (Coecilia lTumbrieoides, ©. hypocy- anea, ©. anmulata); sie ist hier durch sehr tief gehende und quer ge- richtete Einschnitte in eine Reihe von mässig dicken, tafelförmigen Lappen getheilt, die einander dachziegelförmig bedecken. Die Zahl dieser Lappen beträgt 32 (Rathke). * Was die histologische Structur der Leber angeht, so können wir hierüber folgendes mittheilen, was wir besonders den schönen Unter- suchungen von Hering (385u.386) und Eberth (385, 391)verdanken. Die Leber ist eine Drüse, welche ihr Secret nicht gleich anderen Drüsen aus arteriellem Blute, sondern aus dem venösen Blute der von den Eingeweiden kommenden Pfortader bereitet. Das ausserordentlich reich entwickelte Capillarnetz, in welches sich die letztere auflöst, und aus welchem an- dererseits die Lebervene entspringt, empfängt jedoch auch das Blut der Leberarterie, nachdem dasselbe ein besonderes, der Ernährung von Ge- fässen, Gallengängen und Nerven dienendes Capillarsystem durchströmt hat. Die absondernden Zellen der Leber zeichnen sich durch eine eigen- thümliche, in keiner anderen Driüse beobachtete Anordnung aus, durch welche eine ungleich innigere und ausgedehntere Berührung zwischen ihnen und den Capillaren hergestellt wird, als in anderen Drüsen. Da- neben ist auch die Zahl der Canäle, in welche jene Zellen ihr Secret ergiessen, im Vergleich zur Zahl der letzteren, viel grösser als anderswo. Die vergleichende Anatomie weist der Leber ihren Platz in der Nähe der tubulösen Drüsen &n. Die Leberzellenschläuche der Frösche unterscheiden . 426 - Organe der Ernährung, sich durch die bedeutende Grösse der Leberzellen und der Zellenkerne, sowie dadurch, dass im Allgemeinen nur vier oder gar drei Zellen einen Leberschlauch auf dem Querschnitt zusammensetzen und den centralen Gallenweg umschliessen. Infolge dessen springt der, im Grunde ebenfalls tubulöse Bau der Froschleber nicht so in die Augen und die Gallenwege gewinnen ein anderes Aussehen. Sie sind zwar auch drehrund, aber sie verlaufen meist in stumpfwinkeligem Zickzack. Die einzelnen Glieder eines so geknickten Ganges entsprechen in ihrer Länge den Kanten der Leberzellen, welche den Gang umschliessen. An sehr feinen Schnitten kann man sich nach Hering (386) leicht überzeugen, dass die Blutbahnen überall um den Durchmesser einer Leberzelle von den Gallenwegen ab- stehen. Nur einmal hat Hering beim Laubfrosch gesehen, ‘dass ein Gallenweg nur von zwei Zellen gebildet wurde, das heisst, dass erin der Mitte der Scheidewand beider verlief (Taf. XXXVI). Doch will Hering die Möglichkeit einer Täuschung nicht völlig ausschliessen. Die Leber- zellenschläuche und die Capillaren bilden zwei annähernd rundmaschige, derart durcheinander gesteckte Netze, dass der ganze Raum ausgefüllt wird. Ob die Leberzellenschläuche nur aus Leberzellen bestehen, oder noch von einer, den Capillaren aufliegenden Membrana propria um- schlossen sind, bleibt von Hering dahingestellt, für die morphologische Auffassung ist sie irrelevant. Die grossen Zellkerne liegen sämmtlich an derjenigen Wand der Zellen, welche die Capillaren berührt und man kann sich daher mit Hilfe der Kerne auch an nicht injieirten Präparaten leicht orientiren. Hyla arborea, Rana temporaria und Rana esculenta verhalten sich nach Hering im Wesentlichen gleich. Bei Salamandra maculata sind die Leber- zellen und ihre Kerne noch grösser als beim Frosth, die Gallenwege sind ebenfalls deutlich geknickt und verrathen hierdurch die Lage der Kanten der sie umschliessenden Zellen. Oft sieht man um den Querschnitt der drehrunden Gallenwege nur drei Leberzellen gelagert. Die Zellenkerne liegen wie bei der Froschleber. Die Grösse der Zellen relativ: zum Durchmesser der Capillaren und der Umstand, dass ihrer nur drei bis vier einen Gallenweg auf dem Querschnitt umschliessen, briaugt es mit sich, dass von einem tubulösen Bau dieser Leber eigentlich nur noch nach Analogie die Rede sein kann, nicht aber um ein zutreffendes Bild zu geben (Hering). Drüsen in den Gallengängen sind bei den Amphibien nirgends beob- achtet, wohl aber direet in die feinsten Uebergangscanäle zwischen den feineren Gallengängen und den Gallencapillaren mündende, kurze und wenig ramifieirte und blind endigende Lebereylinder, die man kaum für Drüsen der Ausführungsgänge wird ansprechen wollen, da sie bereits ganz an. der Grenze des secretorischen Gebietes für die Galle oder in diesem selbst liegen (Eberth). Damit soll aber nicht gesagt sein, dass manche dieser scheinbaren blinden Enden durch eine unvollständige Füllung oder wohl noch häufiger durch den leicht geschlängelten Verlauf der Uebergangs- Amphibien, 437 canäle und Capillaren vorgetäuscht werden können. Eberth (391) ist also der Meinung, dass für die Amphibien als in hohem Grade wahr- scheinlich festgestellt werden darf, dass da und dort blinde Enden an den Uebergangscanälen und Gallencapillaren vorkommen, welche vielleicht dazu dienen können, das Verständniss des reichen intralobulären Netzes höherer Wirbelthiere zu erleichtern. Im hohen Grade merkwürdig ist das Vorkommen von Pigment in der Amphibienleber. Von Eberth sind in dieser Hinsicht Proteus, Siredon, Triton, Salamandra maculata, Dufo einereus, Bombinator igneus, Rana temporaria und esculenta untersucht. Die Leber ist hier namentlich ausgezeichnet durch den Reichthum zwischen Blut- gefässen und Leberparenchym eingeschalteter, vom bindegewebigen Ge- rüst getragener, häufig pigmentirter Zellenmassen, die nach ihrer Ent- wiekelung und den vielfachen Beziehungen zum Stroma selbst als Zellen der Bindesubstanz betrachtet werden müssen. Man kann diese Zellen- masse in eine corticale und eine centrale scheiden. Bald sind beide gleich stark entwickelt (Süredon, Triton, Salamander), bald überwiegt die corticale Sehichte (Ooeeilia, Bombinator igneus), bald die centrale (Proteus), bald sind beide nur in Spuren vorhanden (Bufo cinereus und Rana). Aber auch im letzteren Falle ist wenigstens während der Jugend eine Schichte — die eorticale — zu unterscheiden (Rana). Ausser dem Alter ist noch die Jahreszeit von einem gewissen Einfluss auf die Entwickelung und Me- tamorphosen der Zellenmassen. Im Frühjahr doch findet man bei Triton und Salamamdra unmittelbar unter dem peritonealen Ueberzug sowohl der dorsalen wie der ventralen Fläche eine continuirliche */;—!/, Mm. mäch- tige, gegen das eigentliche Leberparenchym scharf abgesetzte Schichte. Diese Lage schickt zapfen- und fingerförmige Fortsätze in die Tiefe, die, wenn auch häufig scharf gegen das Leberparenchym sich markirend, mit ihm doch in unmittelbarster Berührung stehen. Man kann sich leicht überzeugen, dass diese Lage aus dieht aneinander gedrängten, runden kleinen Zellen zusammengesetzt wird. Die finger- und zapfenförmigen Fortsätze erstrecken sich ziemlich weit in das Innere, wo sie in Verbindung treten mit tiefer gelegenen, ähnlich gebauten Massen von bald grösserem, bald geringerem Durchmesser als die corticale Schicht selbst. Es sind dies jedoch nur die oberflächlicher gelegenen Zellenhaufen, die übrigen durch das Organ zerstreuten bilden abgeschlossene, rundliche und unregelmässige Inseln. Die Bestandtheile der corticalen Schicht und der centralen Inseln sind Zellen von der Grösse farbloser Blutkörper‘und darüber, bald rund, bald durch gegenseitigen Druck etwas abgeplattet, bald unregelmässig durch kurze, mehr stumpfe Fortsätze. Was sie aber vor allem auszeichnet, ist der grosse Reichthum an Kernen, so zwar, dass die mehrkernigen Zeilen oft die einkernigen überwiegen und es die Regel ist, in einem Zerzupfungspräparate neben den kleineren, nur mit einem Kern versehenen . Protoplasmahäufchen eine grosse Zahl anderer mit zwei bis sieben Kernen zu finden. In allen Fällen, sowohl bei den einkernigen, wie vielkernigen 428 Organe der Ernährung, Formen nimmt der Kern und seine Abkömmlinge den grössten Theil der Zelle ein, so dass nur eine schmale Schichte des Protoplasma als Her | hüllung übrig bleibt. Die centralen Inseln zeigen wesentlich die gleiche Zusammen Hier wie in der corticalen Schicht findet sich ausserdem ein aus äusserst zarten Fädchen von fast schleimiger Consistenz und einer feinkörnigen Substanz bestehendes Gerüste als Träger dieser Zellen. Ein Theil dieser Zellen steht offenbar in sehr inniger Beziehung zur Grundsubstanz, wenig- stens sah Eberth öfters ein- und mehrkernige, spindelförmig verlängerte Zellen so unmittelbar verbunden mit dem Gerüste, dass es den Eindruck giebt, als ob ein grosser Theil desselben mit den Zellen verbunden sei. ' Häufig erscheint auch die äusserste Protoplasmaschichte undeutlich, ver- wachsen und mit der Grundsubstanz zusammenfliessend, und es ist keines- wegs schwer sich zu überzeugen, dass von diesen Formen Uebergänge existiren zu zarten, kernhaltigen Fibrillenbündeln. Die corticalen Zellen zeigen sehr lebhafte, amoeboide Bewegungen, indem sie viele Fortsätze treiben. Die Locometion selbst scheint hierbei minimal zu sein. Aehnlich verhalten sich die Zellen des Lebereentrums. Es besteht sonach die Corticalschicht, wie die gleich zusammengesetzten Inseln der centralen Lebertheile der Salamandrinen im Frühjahr aus Massen farbloser, amoeboider Zellen mit spärlicher, faserkörniger Zwischen- substanz. Das von der Corticalis der Salamandrinenleber Bemerkte gilt voll- ständig auch für die der Coecilien und des Bombinator igneus. : Bei Proteus fehlt in der Leber die bei den Salamandrinen vorkommende Cortical- schichte amoeboider Zellen, während die centralen Zelleninseln hier un- gefähr in gleicher Mächtigkeit sich finden, wie die Leberzellen selbst. Diese centralen Inseln sind braun pigmentirt. Weiter begegnet man in derLeber von Proteus bisnahe gegen die Serosa reichenden, eylindrischen, ein bis fast zwei Mm. langen und !/;,—!/; Mm. breiten Pigmenthaufen, die auch häufig sich theilen, indem sie bald quere, bald schräge Fortsätze treiben. Dazwischen beobachtet man auch ganz kleine Pigmentkügelehen von der Grösse kleiner Leberzellen. Eine netzförmige Verbindung dieser Massen existirt nicht. Die centralen, gelb bis sepiabraun gefärbten Zellen- massen sind wesentlich gleich zusammengesetzt, wie jene der Salaman- drinen nur mit dem Unterschied, dass die Bindesubstanz. dort geringer und die Zellen reichlicher sind und oft so dicht zusammenliegen, dass sie sich gegenseitig abplatten. Die Differenzen zwischen den centralen Zelleninseln der Salamandrıinen und Proteus bestehen nur in der relatif beträchtlichen Grösse der einzelnen Elemente. Die Gruppe der Tbiere, deren Leber im Gegensatze zu Proteus nur die Corticalschicht besitzt, umfasst die Coecılia und Bombinator igneus, sowie die Jugendformen des Frosches. Bei den ersteren ist die Cortiealis kaum '/,—!/, Mm. diek und aus kleinen, ein- und mehrkernigen, Lymph- körpern ähnlichen Zellen zusammengesetzt. Amphibien, 439 Bei Bombinator igneus, Froschlarven und jungen Fröschen verhält sich die Corticalis mit Ausnahme geringer Grössendifferenzen analog, Im Centrum der Leber von Bombinator finden sich nur spärliche Ab- kömmlinge der Corticalis und darunter ein grosser Theil pigmentirt als rundliche oder leicht sternförmige Stromazellen. Erwachsene Frösche und Kröten (Bufo cinereus) besitzen die be- sprochenen runden Zellen, sowohl die peripherischen wie die centralen nur sehr spärlich. Bei Bufo sind sie mitunter pigmentirt und leicht sternförmig. Die Pigmentleber findet sich bei frisch eingefangenen Salamandrinen ohne Unterschied des Geschlechtes von Beginn des Frühlings an bis gegen Mitte des Winters, die pigmentarme Leber ausserhalb der genannten Zeit vom Anfang des Februar bis Mitte März, mitunter auch etwas später. Zu den Seltenheiten gehört das Vorkommen der letzteren während des Sommers, besonders bei Tritonen, deren Leber viel rascher und in grösserer Ausdehnung sich färbt als die des Erdsalamandeıs. Die nicht pigmentirte Leber der Salamandrinen zeichnet sich aus durch ihre Grösse, ihre helle, gelbweisse Farbe, welche bedingt ist durch srosse Mengen kleinerer und grösserer Fetttropfen im Innern der Leber- zellen. Gegen Ende des März verkleinert sich die Leber in dem Maasse, als die Fettkörnchen schwinden, während zugleich in einem Theil der corticalen und centralen Stromazellen eine Pigmentirung beginnt, wodurch sich alsbald die früher äusserst spärlichen pigmentirten Stromazellen be- deutend vermehren, so dass sie bei den Tritonen sogar an Masse die Leberzellen erreichen und die Leber eine tiefbraune bis schwarze Farbe enthält. Da die Verkleinerung der Salamandrinenleber durch Abnahme ihres Fettes bei gleichzeitiger Pigmentaufnahme ihrer Stromazellen mit der Ent- wiekelung der Geschlechtsstoffe collidirt, so ist es nach Eberth wohl zweifellos, dass beide Vorgänge in einem causalen Zusammenhang mit einander stehen. Weniger sicher lässt sich dies von der Froschleber nachweisen. Bei den Fröschen besonders scheinen Störungen in dem Pigmentwechsel der Leber viel häufiger zu sein als bei den Salamandrinen. Dass die Jahres- zeit und die Geschlechtsreife nicht allein den Pigmentgehalt der Leber beeinflussen, dafür dürfte vor Allem die bei gefangenen Fröschen, Frosch- larven und Salamandrinen reichlichere Pigmentirung der Leber sprechen. Auch vou der Froschleber gilt- in gleicher Weise wie von der der Salamandrinen, dass je grösser der Pigmentgehalt, desto geringer die Fettinfiltration der Leberzellen ist, doch finden sich sowohl hier wie bei den Salamandrinen Ausnahmen, indem bei hochgradiger Pigmentirung zu. gleich eine reichliche Fettinfiltration besteht. Die Pigmentirung der Sa- lamandrinen- und Froschleber erscheint sonach allerdings als ein normaler Vorgang, der jedoch besonders beim Frosche leicht zum Abnormen sich steigert. rg 430 Uro - genitalorgane. Der Ausführungsgang der Gallenblase — der Ductus eystieus — ver- einigt sich mit dem Ausführungsgang der Leber — dem Duetus hepaticus — zu dem gemeinschaftlichen Duetus choledochus, welcher sich in den Anfangstheil des Mitteldarms, eben unterhalb des Magens in den Ver- dauungsstractus ausstürzt.. Gewöhnlich vereinigt sich der Ductus chole- dochus auch mit dem Ausführungsgang des Pancreas zu einem gemein- schaftlichen Canal. Bei Pipa americana kommen drei Duetus hepatiei vor, bei Oryptobranchus japonicus zwei, ähnlich verhält sich Salamandrına perspicillata. Uro-genitalorgane. Literatur. Ausser den schon früher erwähnten Schriften, vergleiche man besonders: (392) R. Heidenhain. Mikroskopische Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Nieren. Zeitschrift für mikrosk. Anatomie. Bd. X. p. 1. 1874. (393) Roth. Untersuchungen über die Drüsensubstanz der Niere. Diss. inaug. Bern 1864, Schweizerische Gesellschaft für Heilkunde. Ba. IIL p. 1. 1864. = (394) Hüfner. Zur vergleichenden Anatomie und Physiologie der Harncanälchen. Diss. inaug. Leipzig 1866. (395) Duncan. Ueber die Malpighi’schen Knäuel in der Froschniere. Wiener Sitzungsb. Bd. 56. II. Abth. p. 6. 1867. (396) Hyrtl. Ueber die Injection der Wirbelthierniere und deren Ergebnisse. Wiener Sitzungsb, Bd... 41. ‚1. Aben,.p. "Dr ; (397) J. Henle. Zur Anatomie der Niere. Abhandl, der königl. Gesellschaft der Wissen- schaften zu Göttingen. Bd. X. 1861 —-1862. (398) E. Metschnikoff. Zur vergleichenden Histologie der Niere. Nachrichten von der königl. Gesellschaft der Wissenschaften Nr. 5. 1866. (399) I. W. Spengel. Das Uro-genitalsystem der I. Theil: Der anatomische Bau des Uro-genitalsystemes. Arbeiten aus dem zoolog.-zootom. Laboratorium in Würz- burg. 3. Bd. 1. Heft, 1876. (400) A. Kölliker. Physiologische Studien üher die Samenflüssigkeit. Zeitschrift für wiss. ‘Zoologie. Bd. VII. p. 201. 1856. (401) M. Malbranc. Ueber das Sperma von Siredon. Verhandl. der phys.- med, Gesellschaft in Würzburg. Bd. III. Neue Folge p. 136. 1872. (402) F. Schweigger-Seidel.e Ueber die Samenkörperchen und ihre Entwickelung. Archiv f. mikrosk. Anat. Bd. I. p. 309. 1865. (405) Czermak, Uebersicht der Arbeiten der Schlesischen Gesellschaft für vaterl. Cultur in Breslau. 1848, (404) C. Th. von Siebold. Ueber das Receptaculum seminis der weiblichen Urodelen, Zeit- schrift f. wiss. Zoologie. p. 463. Bd. 9. 1868. (405) Czermak. Beiträge zur Anatomie und Physiologie des schwarzen Salamanders, Med. Jabrbücher des Oesterr. Staates. Bd. 45. p. 5. 1843. (406) Eimer. Zoologische Untersuchungen mit Berücksiehtigung der Biologie. Separatabdruck aus den Verhandl, der phys.-med. Gesellschaft. N. F. Bd. VI 1874. (407) Budge. Ueber das Harnrecervoir der Wirbelthiere. Mitiheilungen aus. dem naturw. Vereine von Neu-Vorpommern und Rügen, Siebenter Jahrg. 1875. | (408) H. Grunau. Ueber das Flimmerepithel auf dem Bauchfelle des weiblichen Frosches und über den Eileiterbau desselben. Imaug. Diss. Königsberg 1875 (409) E. Neumann. Die Beziehung des Flimmerepithels der Bauchhöhle zum Eileiterepithel beim Frosche, mit einem Anhang ‚Die Drüsen des Froscheileiters.‘‘“ Archiv für mikrosk, Anatomie, Bd. XL p. 354. 1875. (410) Waldeyar. Eierstock und Ei. (411) (412) (413) (414). (415) (416) (417) (418) (419) (420) (421) (422) (423) (424) (425) (426) (427) (428) (429) (430) (431) (432) (433) (434) (435) (436) (437) (438) (439) (440) Amphibien. 431 A. Boettcher. Ueber den Bau a die Quellungsfähigkeit der Froscheileiter. Virchow’s Archiv Bd. 37, p. 186. R. Reger. Ueber die Malpighi’schen Knäuel der Nieren und ihre sogenannten Kapseln. Archiv für Anat. und Physiol. herausg. von &. B. Reichert und E. du Bois-Reymond. 1864. »2.°537. Taf. XII. A. von Wittich. Beiträge zur morphologischen und histologischen nee der Harn- und Geschlechtswerkzeuge der nackten Amphibien. Zeitschrift f. wiss. Zoologie. Bd. 4, 1853. von Wittich. Harn- und Geschlechtsorgane von Discoglossus pietus und einiger anderer aussereuropäischer Batrachier. Zeitschrift für wiss. Zoologie. Bd. 4. 1853. M. 6. L. Duvernoy. Fragments sur les organes genito-urinaires des reptils et de leur produits. M&moires presentes par divers savants a l’acad&mie des sciences de l’institut national de France. T. 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Archiv für Anatomie und Physiologie. 1838. Martin St. Ange. Etude sur l’appareil reproducteur dans les eing classes d’animaux vörtebres, Me&em. pres, & l’acad. Paris 1856. T. XIV. Ludwig in Wagner’s Handwörterbuch der Physiologie. Rathke. Abhandlungen zur Bildung und Enntwiekelungsgeschichte des Menschen und der Thiere. La Valette St. George. Ueber die Genese der Samenkörper. 4. Mitth. Archiv für mikrosk, Anatomie, Bd, XII, 1876. | R. Wiedersheim. Salamandrina perspicillata und Geotriton fuscus, Versuch einer ver- gleichenden Anatomie der Salamandrinen, J. van der Hoeven. ÖOntleed- en Dierkundige bydragen tot de Kennis van Menobran- chus, den Proteus der meren van Nord - Amerika. Neumann. Untersuchungen über die Entwickelung der Spermatozoiden. Archiv für mikrosk, Anatomie. Bd, XII. 1876. Duvernoy. Ueber die Geschlechts- und Harnwerkzeuge der Urodelen, Froriep’s Notiz. 8...Beihoe, _Bd,. 2, .73Nr.: 331,,.1847, G. Valentin. 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Sur la stracture et les mouvements des zoospermes du Triton cristatus, Compt, rendus de l’acad, des sciences de Paris. Tom XX. 1845. 432 Uro - genitalorgane. w (441) A. T. gi. Mayer. Analecten für vergleichende Anatomie. 1. Heft. 1835. (442) Schreiber. Berichte der Naturforscherversammlung der Naturforscher vn Aerzte in Wien, 1833. (443) Lawdowsky. Die feinere Structur und die Nervenendigung in ‚der Froschharnblase. Archiv für Anatomie und Physiologie. 1872. p.’55.° (444) F. H. Bidder. Vergleichend anatomische und histologische Untersuchungen über die männlichen Geschlechts- und Harnwerkzeuge der nackten Amphibien. Dorpat 1846. (445) Crivellie Magi. Alcuni cenni soyra lo studio dei corpi pangiati delle Rane. Rendi- conti del Reale Instituto Lombardo di scienze e lettere. Serie seeonda. II. p. 716. 1869. (446) Ciaccio. Archivio per la zoologie. Serie II. Vol. I. p. 176. 1869. (447) Fr. Meyer. Beitrag zur Anatomie des Uro- genitalsystemes der Selachier und Amphibien. Sitzb. der Naturf.-Gesellschaft zu Leipzig. Nr. 2, 3, 4. ' 30. April 1875. Sämmtliche Amphibien sind getrennten Geschlechtes. Sowohl die keimbereitenden als auch die leitenden Geschlechtstheile sind paarig, meistens auch symmetrisch angeordnet. Die Enden der leitenden oder ausführenden Geschlechtstheile münden in die Cloake. Fast ebenso ver- halten sich die Nieren. Letztere liegen ausserhalb des Peritoneum, Hoden und Eierstock dagegen im Peritoneum eingesackt. Das Parenchym der Nieren enthält mit blinden Anfängen versehene Röhren (Harncanälchen). Der blinde Anfang jeder Röhre ist blasig erweitert und bildet eine Kapsel (Bowman’sche Kapsel). Der Hohl- raum dieser Kapsel umschliesst immer ein Gefässknäuel (Malpighi’sches Körperchen). Die Harncanälchen haben einen ziemlich complicirten. Verlauf. Sie sammeln sich alle in einen gemeinschaftlichen Ausführungsgang, den Ausführungsgang der Niere, Harnleiter oder Leydig’schen Gang, welcher wie schon erwähnt in die Cloake einmündet. | Die Hoden bestehen aus zahlreichen, in verschiedener Anordnung um einen centralen Sammelgang gruppirten Kapseln, in denen sich die Spermatozoiden entwickeln. Bei ihrer Herausförderung durchsetzen die Spermatozoiden die Nieren um in den Harnleiter oder Leydig’schen Gang zu gelangen, welcher demnach als Harn-Samenleiter fungirt. So verhalten sich alle männliche Coecilien, Urodelen und Anuren, nur eine Ausnahme macht Alytes obstetricans. Die Eierstöcke — Ovaria — besitzen keine Verbindung mit dem Eileiter oder Müller’schen Gang, sondern entleeren ihre Eier in die Bauchhöhle. | Die Müller’schen Gänge beginnen mit einem trichterförmigen Ostium (Ostium abdominale). Bei den Coecilien ist er vollständig ohne Verbin- dung mit dem Leydig’schen Gang. Bei den Urodelen mündet er immer jederzeit von dem der anderen Körperhälfte getrennt in die Cloake, nur bei Triton platycephalus sollte eine Verschmelzung der Cloakenenden der beiderseitigen Eileiter vorkommen. Bei den Anuren konnte auch in keinem Fall eine Verbindung des weiblichen Müller’schen Ganges mit dem Leydig’sehen Gang nachgewiesen werden. Amphibien. 433 Bei allen Amphibien kommen auch bei den Männchen Müller’sche. Gänge oder Rudimente derselben vor. Bei den Coecilien ist das vordere Ende entweder blind geschlossen oder besitzt eine dem Ostium tubae _ des Weibehens entsprechende Oeffnung. Bei den Urodelen ist er bei allen Gattungen als Rudiment in verschiedenen Umfange nachzuweisen. Bei den Anuren erlangt der Müller’sche Gang eine hervorragende Entwicke- lung bei Bufo, bei anderen Gattungen (Bombinator, Rama) erhält er sich in grösserer oder geringerer Ausdehnung. Bei den Coeciien ist zum Behufe der Begattung die mittelst einer contraetilen Scheide vorstülpbare und durch einen kräftigen Muskel zurückziehbare Cloake des Männchens im Innern oftmals mit Papillen und einem Paar von Blindsäcken aus- gestattet. Den weiblichen Cloaken fehlen diese Apparate vollständig. Bei den Urodelen und Anuren dagegen fehlen bestimmte Begattungs- organe. Die hohe Bedeutung der Semper’schen Entdeckung über das Vor- kommen von Segmentalorganen bei den Plagiostomen (Das Urogenital- system der Plagiostomen und seine Bedeutung für das der übrigen Wirbel- thiere. Arbeiten aus dem zoot.-zool. Institut in Würzburg Bd. II, 1876) hat sich auch auf die Amphibien ausgedehnt, indem Spengel, dem wir die genauesten und neuesten Mittheilungen über das Uro-genitalsystem der Amphibien verdanken, das Vorkommen ähnlicher Segmentalorgane bei allen Amphibien nachwies. Bei den Coecikien ist die Niere in ihrer ursprünglichen Anlage noch ein streng segmentales Organ: je einem Wirbel entsprechende Knäuel besitzen nach Spengel je einen in die Leibeshöhle sich Öffnenden wimpernden Segmentaltrichter (primäres Nephrostom), ein Malpighi’sches Körperchen, das mit dem Trichterstiel sich verbindet und ein aus mehreren Abschnitten bestehendes, ürsprüng- lich unverzweigtes Harncanälchen, das in den Leydig’schen Gang mündet. Die Existenz zahlreicher Wimpertrichter und Malpighi’scher Körper- chen bei erwachsenen Thieren ist die Folge secundärer Vermehrungs- vorgänge. In der äusseren Gestalt der Niere und dem Bestehen eines Sammelrohres auf je einen Wirbel spricht sich auch bei erwachsenen Thieren die Segmentirung noch aus. Bei den Urodelen setzt sich nach Spengel die Niere aus einer grossen Anzahl von Knäueln zusammen, deren jeder den Bau eines Seg- mentalorganes besitzt, also aus einem Malpighi’schen Körperchen, Wimper- trichter und Harneanälchen besteht. In dem hinteren Abschnitt der Niere ist durch secundäre Wachsthumvorgänge eine Vermehrung der genannten Theile der Segmentalorgane erfolgt, während in dem vorderen Nieren- abschnitt dieselben einfach geblieben sind. In fast allen Fällen stimmt die Zahl der Nierensegmente nicht mit derjenigen der Körpersegmente (Wirbel) überein, sondern ist grösser als dieselbe. Nur bei Geotriton (Sperlespes) variegatus war in einem 'ver- einzelten Falle eine Uebereinstimmung in dieser Hinsicht, während in anderen auf je zwei Wirbel drei Nierensegmente kamen. Indessen be- Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VL 2, 23 ST 454 Uro- genitalorgane. ‚dürfen diese Befunde weiterer Nachforschung. Bei allen übrigen Gattungen betrug die Zabl der Nierensegmente das zwei-, drei- oder vierfache der Wirbelzabl. Bei den Anuren dagegen verbinden sich die in grosser Zahl vorhandenen Segmentalorgane nicht mit dem gleich als Hals der Malpighi’schen Körperchen zu beschreibenden Theil, sondern vermuthlich immer mit dem ebenfalls gleich näher zu erörternden vierten Abschnitt eines Harncanälcheus. ' Die meisten Amphibien besitzen in der Gegend der Uro- EEE locale Fettanhäufungen, Fettkörper,- die bei den einzelnen Gruppen nach Lage und Bau verschieden sind. Ausserdem pflegen sie, je nach der Jahreszeit, typische, je nach zufälligen Bedingungen, individuelle Verschiedenheiten, in Betreff ihres Umfanges darzubieten. Bei den Coeecilien sind sie lang gestreckt und gelappt und medianwärts von den Geschlechts- organen gelegen. Bei den Urodelen liegen sie lateralwärts von .den Geschlechtsorganen. Bei den Batrachiern liegen sie vor den Nieren und den keimbereitenden Geschlechtstheilen und besitzen fingerförmige, freie Fortsätze. Sie sind bei einheimischen geschlechtsreifen Batrachiern: im Herbste und Winter von beträchtlichem Umfange, im Frühlinge und. der - Begattungszeit verkümmeıt. Coecilien. Unsere Kenntniss des Uro-genital-Apparates bei den Coecilien ver- danken wir den Untersuchungen von Joh. Müller, Bischoff, Rathke, Leydig und besonders den in der letzten Zeit erschienenen höchst inter- -essanten Mittheilungen von Spengel (399). Nieren. Bei den Coecilien liegen die Nieren der Rückenwand der Leibeshöhle eng an und sind von einander nur durch die Aorta und die Hohlvene getrennt (Taf. XXXVII, Fig. 1 und 2). ‚Ihre Breite ist vorn fast dieselbe wie hinten, stets aber eine sehr geringe, gewöhnlich nur 1—2 Mm. Aeusserlich haben sie ein varicöses Aussehen, was von der Zusammen- setzung einer Reihe mehr oder minder deutlich scharf von einander ab- gesetzter Knäuel von Harncanälchen herrührt, die an Zahl sowohl als an Länge den Wirbeln entsprechen. So z. B. lässt bei Siphonops anulatus die Niere, welche sich über 65—66 Wirbel erstreckt, einige sechzig soleher Anschwellungen erkennen, deren Zusammensetzung eine sehr complieirte ist. | Ueber ihre histologische Structur giebt Spengel folgendes an: Die Malpighi’schen Körperchen, welche bei den Coecilien, wie bei allen anderen Amphibien nahe an der ventralen Nierenfläche angeordnet sind, haben eine kuglige oder elliptische Gestalt. Ihr grösster Durchmesser beträgt höchstens 0,25 Mm. Die Bowman’sche Kapsel ist von einem flachen, HER EM 435 stets wimperlosen Epithelium abs eleiaee Der Glomerulus füllt die Kapsel in der Regel nur zum Theil aus, nach einer Seite setzt sich die Kapsel nur in einen, anfangs weiteren, bald jedoch sehr engen Canal fort, indem ' ihr Epithel an der Ausmündungsstelle ziemlich ar in das Hälygohins un. desselben übergeht. Das Canalstück, der sogenannte „Hals“ des Malpighi’schen Körper- ehens läuft eine langer oder kürzere Strecke an der ventralen Nieren- fläche um alsdann, ehe es sich in den nächsten Abschnitt fortsetzt, seitlich einen gleichfalls wimpernden Canal aufzunehmen. Derselbe ist leicht bis _ zur Oberfläche der Niere zu verfolgen und breitet sich hier zu einem bald -weiten, bald engen Trichter (Nierentrichter oder Nephrostomen) aus, dessen Mündung offen mit der Leibeshöhle communiecirt. Am Rande des Triehters verändert das auf den übrigen Theilen der Niere pflasterförmige Peritonealepithel plötzlich seinen Charakter, um in ein schönes Cylinder- epithelium überzugehen, dessen Zellen je eines oder wenige lange Geissel- haare tragen. Nachdem der Hals des Malpighi’schen Körperchens den „Trichterstiel‘ aufgenommen hat, zieht die gemeinschaftliche Fortsetzung beider meistens eine Strecke an der Oberfläche der Niere hin, während sie das gleiche _Wimperepithel und das gleiche Lumen wie der Hals beibehält. In dem nun folgenden Abschnitt des Harneanälehens ändert sich das Epithelium in ein aus grossen Zellen bestehendes wimperloses Epithelium um, während das Lumen gleichzeitig etwas weiter wird. Dieser zweite Abschnitt, der bedeutend länger als der vorige wird, senkt sich nun bald in die Tiefe, i. e. dorsalwärts, schlingt sich mebrfach hin und her, um dann meistens sich wieder der ventralen Nierenfläche zu nähern. Hier angelangt ver- ändert er abermals sein Epithel: der nun folgende Abschnitt ist nur sehr kurz und wie der erste Abschnitt — Hals und Trichterstiel — mit Geissel- ‚zellen ausgekleidet. Der sich daran anschliessende vierte Abschnitt endlich zeichnet sich durch ein weiteres Lumen und ein kleinzelliges, wimperloses Epithelium aus. Dieser Abschnitt windet sich nun, wie der zweite, in weiten Schlingen auf und ab, vor- und rückwärts, um endlich in den längs des lateralen Nierenrandes hinziehenden Harnleiter einzumünden. Ueber das Verhältniss zwischen den Triehtern und den Malpighi’schen Körperchen einerseits und den aus den letzteren entspringenden Harn- canälchen zu einander andrerseits giebt Spengel folgendes an. Für die Mehrzahl der Nephrostomen ist mit Sicherheit eine Verbindung mit je einem Malpighi’schen Körperchen in der oben angegebenen Weise — Ver- einigung eines Trichterstieles mit dem Hals — zu constatiren. Die Zahl der Trichter ist, entsprechend dem Alter des Individuums, möglicher Weise auch nach den: Gattungen und Arten, eine verschiedene, oftmals ausserordentlich grosse, so könnte Spengel in manchen Segmenten der Niere eines Epierium glutinosum bis zu zwanzig Trichtern zählen, so dass die Gesammtzahl der Nephrostomen bei etwa 60 Segmenten in jeder Niere nahe an Tausend oder gar dartiber betragen mag. Ein Trichter 28* 436 Uro -genitalorgane. und ein Malpighi’sches Körperchen in jedem Segment scheint nur aus- nahmsweise vorzukommen. Höchst eigenthümlich verhalten sich die Nieren bei Cecilia nahe coides. Hier zieht die Niere sich nur durch einen Theil der Leibeshöhle etwa bis ans Hinterende der Leber. Weiter nach vorn haben sich indessen noch Spuren von ihr erhalten: von Strecke zu Strecke, in nicht ganz regelmässigen Abständen findet man bei mikroskopischer Untersuchung dem Peritoneum eingestreut kleine Knötchen, die nach hinten zu bis an die normal 'entwickelte Niere zu verfolgen sind; je weiter nach vorn, desto mehr reducirt erscheinen sie. Anfangs lassen sich noch ein Malpighi’- sches Körperchen und gewundene Canäle erkennen, bald aber verschwinden die ersteren und schliesslich findet man noch winzige Zellhaufen, die durch ihre Beziehung zum Harnleiter und zu den Ausführungswegen der Geschlechtsorgane deutlich als: Rudimente der Niere sich zu erkennen geben, Ueber das Verhalten der Niere bei jungen Thieren und Larven der Coecilien wird nachher gehandelt werden. Hier sei nur erwähnt, dass die Niere ihrer ursprünglichen Anlage nach ein streng segmentirtes Organ ist, je einem Wirbel entsprechende Knäuel besitzen je einen in die Leibeshöhle sich öffnenden wimpernden Nephrostom — welchen man als primäres Nephrostom oder Segmentaltrichter bezeichnet — ein Malpighi’- sches Körperchen, das mit dem Trichterstiel sich verbindet und ein aus mehreren Abschnitten bestehendes, ursprünglich 'unverzweigtes ‚Harn- canälchen, das in den Harnleiter oder Leydig’schen Gang mündet. . Die Existenz zahlreicher Nephrostomen und Malpighi’scher Körperchen bei erwachsenen Thieren ist die Folge secundärer Vermehrungsvorgänge. Der Ausführungsgang der Niere, der Harnleiter oder Leydig'sche Gang, beginnt im vordersten Nervensegment, in dessen Sammelrohr er bogen- förmig übergeht, so dass er als eine unmittelbare Fortsetzung des letzteren erscheint. Er verläuft dann in der Regel zum grossen Theil von ..den Nierensegmenten , an deren dorsaler Seite er liegt, verdeckt, unter all- mäliger Diekenzunahme bis an die Cloake, an deren dorsaler Wand er, - getrennt sowohl von dem gleichseitigen Müller'schen Gang als auch von dem Harnleiter der anderen Seite, ausmündet. Aus jedem Nervensegment nimmt er ein Sammelrohr auf. Geschlechtsdrüsen. Die Geschlechtsdrüsen der, Coecilien liegen in der Regel in der Gegend des mittleren Drittels der Niere, bei den Weibchen erstrecken sie sich etwas weiter nach hinten. In beiden Geschlechtern sind sie an der ventralen Fläche eines Aufhängebandes angebracht, das den lateral von ihnen gelegenen, sehr langgestreckten und gelappten Fettkörper mit der Wurzel des Darmmesenteriums verbindet. Eierstöcke und: Hoden beider Körperhälften sind nahezu gleichlangund liegen symmetrisch neben einander. Das Vorderende befindet sich in: der Gegend des hinteren Leberendes. en Amphibien. 437 Was zuerst die männlichen Geschlechtsorgane angeht, so verdanken wir unsere Kenntniss bei den Coecilien auch hier besonders den schönen Untersuchungen von Spengel. | | Die Hoden. Die Gestalt der Hoden kann sehr verschieden sein, bald stellen sie eine Reihe nahezu gleich grosser, isolirter Körper dar, deren jeder als ein gesonderter Hode erscheint, wie bei Epierium glutinosum und Coecilia rostrata, bald aber sind die Lücken zwischen den einzelnen Abtheilungen ganz unregelmässig, so bei Siphonops mexicanus, Coecilia Tumbricoides u. A. Gemeinsam jedoch für alle ist die übereinstimmende Beziehung der die einzelnen Abschnitte zusammensetzenden Elemente zu einem Sammelgang, der die ganze Hodenreihe durchzieht, wie die Schnur eine Perlenkette. (Taf. XXXVIL, Fig. 3.) Am leichtesten sind die Verhältnisse an Hoden jugendlicher Thiere zu übersehen (vergl. Taf. XXXVII, Fig. 4 und 5). Hier kann man deutlich beobachten, dass der an einem Ende eintretende Sammelgang an die ihn umgebenden Kapseln kurze Seitenzweige abgiebt, um am anderen Ende wieder auszutreten und in das nächste Glied der Hodenkette wieder einzutreten. Bei älteren Thieren, wo sich die Zahl der Kapseln bedeutend vermehrt und der Sammelgang sich in Zusammenhang damit reicher verzweigt hat, erhält man keine so klare Bilder. Zwischen dem Sammelgang und seinen Zweigen bestehen hinsichtlich ihres Lumens als auch der Epithelialauskleidung desselben keinerlei Verschiedenheiten: sie besitzen sämmtlich ein niedriges, wimper- loses Epithelium. An der Stelle, wo ein solcher Canal in eine Hoden- kapsel übergeht, erweitert er sich ein wenig, während zugleich das Epithelium eine eigenthümliche Veränderung eingeht. Die Kapseln, an welche die eben beschriebenen Sammelcanäle heran- treten, sind sehr complieirt gebaut. Der Inhalt einer solchen Kapsel. scheint eine zähe schleimige Masse zu bilden, welche die ganze Kapsel. mit Ausnahme eines vor der Mündung des Sammelganges liegenden Raumes, vollständig ausfüllt. Die centrale Schleimmasse wird peripherisch von einer nicht mehr ganz einfachen Zellenschicht umgeben, die mit dem Epithel des Sammelganges zusammenhängt. Im Umkreis dieses letzteren liegen die sogenannten „Vorkeime‘, Zellen mit grossen, runden Kernen, in welchen ein oder mehrere ziemlich grosse Kernkörperchen liegen. Diese Vorkeime breiten sich von da über einen bald grösseren, bald ge- ringeren Theil der kugeligen Oberfläche der Schleimmasse aus. Zwischen den Vorkeimen findet man Haufen ganz anders beschaffener Zellen, welche wahrscheinlich Erzeugnisse der Theilung jener Vorkeime sind. Sie unter- scheiden sich von den Vorkeimen durch ihre etwas kleineren Kerne, in welchen Kernkörperchen nicht mehr deutlich zu erkennen sind (Taf. XXXVII, Fig. 6). Bei jungen Thieren geht die Differenzirung des zelligen Inhalts der Hodenkapseln in diesem Entwickelungsstadium nicht weiter. Die Unter- 438 Uro » genitalorgane. suchung älterer Hoden lehrt, dass die zuletzt besprochenen Zellhaufen die Bildungsheerde der Spermatozoiden darstellen. Grössere Ballen dieser Zellen werden ins Innere der Hodenkapsel hineingedrängt. Diese Zellen bestehen aus einem nackten Protoplasmaleib und einem 0,013 Mm. grossen Kern. Während von der Peripherie immer neue Zellballen nachrücken, findet in den zuerst eingewanderten eine lebhafte Vermehrung und gleich- zeitige Verkleinerung der Zellen statt. Wenn der Durchmesser der Kerne bis auf 0,005—0,006 Mm. redueirt ist, strecken sich die Kerne und die Zellen in die Länge bis sie stäbchenförmig erscheinen. Die Zellen be- sinnen jetzt längs der Wand regelmässig radiär sich zu ordnen, so dass sie mit den langen Seiten einander berühren, während sich zuletzt das Zellenprotoplasma an dem nach der Peripherie des Hohlraumes gerichteten Ende des Kerns anhäuft. Auch dieser hat seine Beschaffenheit geändert: er ist nicht mehr körnig, sondern ganz homogen geworden. Die weitere Umbildung der zuletzt beschriebenen Form dieser Samenbildungszellen scheint wesentlich in einer Streckung des Protoplasma-Anhanges zum Schwanz des Spermatozoons zu bestehen, während der Kern zum Kopf desselben wird, ohne auch nur eine Gestaltsveränderung zu erfahren. An den Spermatozoen konnte Spengel deutlich drei Hauptabschnitte unter- scheiden, ein mittleres Stück, in dem der Kern der Bildungszelle wieder zu erkennen ist, ein ausserordentlich feiner, etwa 0,04 Mm. langer Schwanz und am Vorderende ein scheinbar, durch eine kleine Lücke getrennter, zipfelförmiger Anhang, der aussieht wie ein Wimperhaar von etwa 0,06 Mm. Länge (Taf. XXXVIL, Fig. 7). Während dieser letzten Entwickelungsvorgänge geben die Sperma- tozoen ihre vorher angenommene regelmässige Anordnung wieder auf, ge- rathen in ein regelloses Durcheinander und rücken nun haufenweise nach dem Sammelcanal, um von hier aus ihre Wanderung in die Niere hinein anzutreten. Das Canalsystem, welches die Hoden mit der Niere verbindet und durch welches die Spermatozoiden aus den Hoden in die Niere wan- dern wird von Spengel als das „Hodennetz‘“ bezeichnet. Man kann an dem Hodennetz drei verschiedene Theile unterscheiden, zwei gänzlich von einander unabhängige Systeme von Quercanälen und einen zwischen jene eingeschalteten Längscanal. Von den ersteren ist eines segmental angelegt, das andere nicht. Letzteres, laterales System von Quercanälen führt in einen längs des medialen Nierenrandes verlaufenden Canal, dessen Ausmündung Spengel nirgends hat feststellen können. Durch das zweite System von Quercanälen verbindet sich der Längscanal mit je einem Nierensegment und zwar mit einem Malpighi’schen Körperehen. Dieses Malpighi’sche Körperchen, das sich durch diese Verbindung mit dem Hodennetz von den übrigen desselben Segmentes auszeichnet, liegt immer an der Grenze zwischen zwei Segmenten (vergl. Taf. XXXVII, Fig. 8), i. e. an derselben Stelle, wo vor der secundären Vernetzung der Nephro- stomen (vergl. 5. 436) und Malpighi’schen Körperchen das primäre Kör- perchen lag. Und dass man wirklich auch in der ausgebildeten Niere Amphibien. 439 das so ausgezeichnete Körperchen als das primäre bezeichnen darf, geht nach Spengel nicht nur aus seiner Lage, sondem auch aus der That- sache hervor, dass bereits bei jungen Thieren mit noch einfacher Niere das Hodennetz entwickelt ist; denn dass die ursprüngliche Verbindung mit einem Malpighi’schen Körpercehen sich gelöst habe, um auf ein) an- deres überzugehen ist nicht denkbar. Es zeigt sich also die ursprünglich segmentale Anlage der Niere auch bei den erwachsenen Coecilien noch in den Beziehungen der Segmente zum Hodennetz. Letztgenanntes System von Quercanälen hat Spengel als „vasa efferentia‘‘ bezeichnet. Der Gang des Spermas wäre demnach folgender: Nachdem der Same das Hodennetz durchsetzt hat, wird er durch Vermittlung der vasa efferentia in die Malpighi’schen Körperchen aufgenommen und wandert von diesen aus entweder activ oder passiv durch die Cilien des Halses und des dritten Canalabschnittes durch die Niere hindurch bis in den Leydig’schen Gang. In dem Leydig’schen Gang wird dann der Same gemischt mit dem Harn, hinabgeführt bis an die Cloake, wo ihm eventuell noch das Secret des Drüsenabschnittes des Müller’schen Ganges — auf dem wir sogleich zurück- kommen — beigemengt wird. Weibliche Geschlechtsorgane. Das Ovarium bildet ein etwas platter, an den breitesten Stellen etwa 2 Mm. breiter Körper, dessen Oberfläche durch die grösseren Eier stark bucklich erscheint. Seine Länge steht nicht immer in Verhältniss zur Länge des Thieres. Die grössten Eier hatten bei Coecilia lumbricoides einen Durchmesser von 1 Mm., bei Epierium und Siphonops von 1 Mm. bis 1,5 Mm. Was die mikroskopische Untersuchung der Eier erwachsener Thiere betrifft, so giebt Spengel darüber folgendes an. Der Dotter bestand aus 0,016—0,023 Mm. grossen Dotterschollen, welche unregelmässig gestaltete, anscheinend nicht einmal stets platte Körperchen darstellen. Das meist etwas excentrisch gelegene Keimbläschen hat bei Coecilia Tumbricoides einen Diameter von 0,15 Mm. bei Epierium glutinosum. 0,08 Mm., bei Siphonops (Coecilia) anmulatus von 0,18 Mm. Dasselbe enthielt stets eine bedeutende Anzahl von grösseren und kleineren Keimflecken, welche der Wand des Keimbläschens ansassen ; ihr Durchmesser betrug bis zu 0,01 Mm. Die Eier lagen in einem aus platten Zellen gebildeten Follikel (Taf. XXXVII, Fig. 9). Die Ausführungsgänge der Ovaria bilden bekanntlich die Müller- schen Gänge. Der Eileiter verläuft von der Gegend des Vorderendes der Niere ohne jegliche Schlängelung als ein fast drehrunder, diekwandiger Canal am lateralen Nierenrande bis an die Cloake hinab. Vorn wo seine Wandung dünner wird, mündet er mit einem nicht sehr weiten Ostium in die Leibeshöhle. Bei den Coecilien bleibt jederseits das Tubenostium immer nahe an der Niere liegen, in Gegensatz zu den Urodelen und Anuren, wo die Tubenostia oder Tubentrichter weit vom Vorderende der Niere ent- ‚ternt sind. Die Eileiter münden getrennt von einander und von den 440 Uro - genitalorgane. Harnleitern in die Cloake. Die Wandung der Eileiter besteht aus einem mächtigen Bindegewebsstroma mit glatten Ring- und Radiärmuskelfasern. Bei den Männchen bleiben, wie schon früher angegeben, die Müller’- schen Gänge ebenfalls fortbestehen, ohne indessen als Ausführungsgang der Geschlechtsprodukte zu dienen, indem dort die Harnleiter zugleich als Ausführungsgänge der Hoden fungiren. Die Müller’'schen Gänge zeigen bei dem Männchen sehr mannich- fache Ausbildungsformen. Wie bei dem Weibchen verlaufen sie vom Vorderende der Niere, wo sie in verschiedener Weise enden, vollständig vom Harnleiter getrennt, lateral von diesem bis an das Hinterende der Niere, wendet sich, wie der Harnleiter, wieder nach vorn und mündet neben dem Harnleiter. Von der Regel, dass die Cloaken-Enden der Müller’schen und Leydig’schen Gänge bei allen männlichen Coeeilien ge- trennt sind, bildet- Coecilia rostrata eine, indessen nur scheinbare Aus- nahme. Hier münden diese Gänge nicht direct in die Cloake, sondern jederseits in einen mit dieser in Zusammenhang stehenden Blindsack. Dieser Blindsack stellt jedoch nichts anderes dar, als das gemeinsame Endstück der beiden Gänge. Das Vorderende verhält sich bei den verschiedenen Arten, vielleicht sogar bei einzelnen Individuen derselben Art verschieden. Während bei einigen eine offene, spaltförmige Communication mit der Leibeshöhle statt- findet, endet bei anderen der Müller’sche Gang blind, mit abgerundeter Spitze. Längs der vorderen zwei Drittel der Niere stellt der Müller’sche Gang einen sehr dünnen, oftmals streckenweise an der dorsalen Seite jener gelegenen Canal dar, der mit einem einfachen, niedrigen Cylinder- epithel ausgekleidet ist. Weiter nach hinten zu verdickt er sich ziemlich plötzlich ganz ausserordentlich und entwickelt in seiner Wandung mächtige, complieirt gebaute Drüsen. Der Drüsenabschnitt des Müller’schen Ganges, wie man diesen Theil bezeichnen kann, verläuft bis ans Hinterende der Niere; hier nimmt sein Durchmesser ganz plötzlich ab, und das zum Vorderende der Cloake emporsteigende Ende besitzt wieder nur dasselbe einfache Cylinderepithel wie der vordere Abschnitt. Als Müller’scher Knäuel versteht man das durch Umbildung des Vorder- endes des primären Urnierenganges entstandene Organ, das als Wolff’sche Drüse, Müller ; — Wolff’scheDrüse, Wittich ; — Vorniere W. Müller ;— Urniere, Götte ;— bekannt ist und auf welchem wir nachher bei dem ent- wickelungsgeschichtlichen Theil noch näher zurückkommen werden. Hier nur so viel: An jungen, 65 Mm. langen, männlichen Exemplaren von Coecilia rostrata, bei denen schon allerdings die ersten Spuren der Rück- bildung eingetreten sind, fand Spengel die Knäuel bereits vom Müiller- schen Gange abgelöst und in zwei von einander isolirte Stücke zerfallen. (Fig. 10, Taf. XXXVIL) An der rechten Seite waren die Theile dichter auf einander gepackt. Dasjenige der linken Seite bestand aus vielfach durcheinander geschlungenen Canälen. Die dem hinteren Abschnitt an- Amphibien, 441 gehörigen endigten in derselben Weise wie gleich bei den Anuren angegeben werden soll, mit drei trichterförmigen Oeffnungen, deren Epithel in das der Leibeshöhle überging, und wie an einigen Stellen deutlich zu erkennen, mit langen Geisselhaaren besetzt war. Dagegen fand Spengel bei anderen männlichen Exemplaren höheren Alters, keine Spur des Knäuels mehr, so z. B. bei Coecilia rostrata und Siphonops. Eine ähnliche Beob- achtung machte Peters an den Larven von Cbecilha compressicanda. Dagegen fand Spengel wieder bei einem geschlechtsreifen Männchen von Siphonops thornensis ein stattliches Rudiment des Knäuels. Cloake und Begattungsorgane. Beim Weibchen, wo die Grenze zwischen dem Rectum und der Cloake und durch die Einmündung der Müller’schen und Leydig’schen Gänge bezeichnet ist, erreicht die Cloake stets nur eine geringe Länge, von etwa einem Centimeter höchstens. In der Gegend, wo dorsal die Ausführungs- gänge der Niere münden, entspringt an der ventralen Seite eine umfang- reiche Harnblase, die zwei Zipfel besitzt, von welchen der eine längere nach vorn, der andere kürzere nach hinten zieht. Die Ausdehnung des hinteren Zipfels ist bei den verschiedenen Arten sehr verschieden, während bei Epierium glutinosum kaum eine Spur davon vorhanden ist, erreicht derselbe bei Coecilia Tumbricoides fast dieselbe Länge wie der vordere. Ein schmales Aufbängeband befestigt die Harnblase in ihrer ganzen Länge nach an der ventralen Mittellinie der Körperwand. Durchaus anders verhält sich die Cloake der Männchen. Cloake und Rectum sind hier nicht scharf von einander abgesetzt. Während letzteres dünnwandig erscheint, ist die Darmfaserschicht der Cloake mächtig ent- wickelt. Die Cioake besitzt hier ferner eine bedeutende Länge von 3—5 Cm. Schon Rathke hat eine sehr gute Beschreibung von der Cloake bei Siphonops anmulatus gegeben. Rectum und Cloake sind hier scharf von einander abgesetzt. Während das Rectum relativ dünnwandig erscheint, ist die Darmfaserschicht der Cloake mächtig entwickelt. Ausser- dem ist die Cloake bei den Männchen bedeutend lang (von 3—5 Cm.). Mehr jedoch nur als ihre Länge zeichnet sich die männliche Cloake durch die Art ihrer Befestigung in der Leibeshöhle aus. Sie besteht nämlich in einer mässig dicken fibröshäutigen Scheide, die besonders in ihrer oberen oder dem Rücken zugekehrten Wandung viele von dem fibrösen Gewebe eingeschlossene, ohne Unterbrechung sich von vorne bis hinten erstreckende und eine mehr oder weniger grosse Breite besitzende dünne Bündel von glatten Muskelfasern enthält. An den beiden Enden der Cloake geht sie in die Substanz dieses Körpertheiles über oder ist vielmehr daselbst . mit dieser Substanz ringsum verwachsen, sonst schliesst sie ihn nur lose an. Der Raum zwischen der Cloake und deren Scheide erscheint völlig geschlossen. Nach Spengel ist diese muskulöse Scheide bestimmt, die Gloake zur Afteröffnung hervorzustülpen. Durch einen antagonistisch wirkenden Muskel, der sich an die ventrale Seite des vordersten Oloaken- 442 Uro - genitalorgane, endes an diese ansetzt, kann die Cloake zurückgezogen werden. Bei Siphonops annulatus liegt er nach Rathke mit seiner nur mässig convexen Seite auf der Bauchwand der Rumpfhöhle an, die er durch ein sehr schmales, aber dickes Band, das er nach der ganzen Länge seiner Mittel- linie von dieser ausgesendet hat, befestigt ist. Zum grössten Theil besteht er aus zwei fast spindelförmigen Muskelbäuchen, die von einander durch einen schmalen mit Bindegewebe angefüllten Zwischenraum geschieden sind und zu den organischen Muskelfasern gehören. — (Vergl. Taf. XXXU, Fig. 3 u. 4). Bei Epicrium glutinosum zerfällt die Cloake in drei Abschnitte, deren oberer ziemlich eng und im Innern mit Längsfalten versehen ist. Die zweite ist angeschwollen, mit einem Paar seitlicher blindsackartiger Anhänge; im Innern findet man drei bis vier zweilappige Vorsprünge, (Papillen, Spengel), mit ziemlich harter Oberfläche, während die Blind- säcke Längsfalten besitzen. Der dritte, hinterste Abschnitt endlich ist sehr eng und bewegt sich in einer cylindrischen Scheide des Peritoneums auf und ab. An die blindsackartigen Anhänge des zweiten Abschnittes inseriren sich die unteren getrennten Hälften des M. retraetor cloacae, welche man nach Spengel wohl als Museuli retraetores penis bezeichnen darf, wenn man als Penis die Blindsäcke bezeichnet, obgleich allerdings ein viel grösserer Theil der Cloake als Begattungsorgan dient, namentlich die Papillen. Nach Rathke haben die Papillen in der Cloake von Ooeeilia annulata mit ihrem grössten Durchmesser eine Richtung von vorn nach hinten und nehmen.je drei bis vier von vorn her zu ihnen hingehende dünne Längsfalten der Schleimhaut in sich auf. Die Papillen sind bei Coecilia annulata, spiralförmig angeordnet. Die Penissäcke sind wie die ganze Cloake von einem Cylinderepithelium ausgekleidet. Bei Rhinatrema biwittata und Coecilia lumbricoides fand Spengel ebenfalls zwei analoge Blindsäcke, wie bei Epierium. Beim erstgenannten kommen eben als bei Epiermm vier ähnlich gestaltete Papillen vor, bei Coeecilia lumbricoides dagegen nur starke Längsfalten. Coecilia rostrata hat weder Penissäcke noch besondere Papillen, sondern nur Längsfalten. (Vergl. Taf. XXXVII, Fig. 11, 12, 13, Taf XXXVIIL, Fig..1.) Urodelen. Die Nieren der Urodelen liegen vollkommen symmetrisch an der dorsalen Wand der Leibeshöhle, nur durch die Aorta und die unpaare Nierenvene von einander getrennt (Taf. XXXVIIL, Fig. 2 u. 3). Sie erstrecken sich über eine verschieden grosse Anzahl von Wirbeln. Bei allen lassen sich in den Nieren zwei Abtheilungen unterscheiden: die hintere liegt ihrer Hauptmasse nach im Becken, ohne aber nach vorne zu an die Grenze desselben irgend wie streng gebunden zu sein. Ausser dem Darm mit der ihm ventral anhängenden Harnblase und den im männlichen Geschlecht oft bedeutend entwickelten Analdrüsen ist die „Beckeniere“, oder der eigentliche „Drüsentheil“ der Niere, das einzig hier Amphibien, 443 gelegene Organ. Die Gestalt der Niere ist die eines mehr oder minder keulenförmig verdiekten Körpers, der in der Regel nach vorn spitz ausläuft, und dessen Hinterende die hintere Grenze der Leibeshöhle erreicht. Die vordere Abtheilung welche Spengel als „Geschlechtstheil der Niere‘ oder kurzweg als ‚„Geschlechtsniere‘“ bezeichnet, bildet der Beckenniere gegen- über ein verschwindend kleiner Theil des Organes, sie bildet einen band- förmigen Körper von geringer Breite, aber ziemlich beträchtlicher Länge und ist zuerst von Bidder gesehen und als Nebenhoden beschrieben. In der Mitte der Nieren und den Geschlechtsdrüsen liegen die oft ungemein stark entwickelten Fettkörper, welche hier also medianwärts von den Geschlechtsorganen liegen, während sie bei den Üoecilien, wie wir gesehen haben, lateralwärts davon angetroffen werden. " Die Ausführungsgänge des Uro-genitalapparates der Urodelen bestehen in Ei- und Harnleiter. Beide liegen zum grössten Theil seitlich von den Nieren, treten nach hinten zu an deren ventrale Fläche, um in die hier gelegene Cloake zu münden. Die Harnleiter beginnen am Vorderende der Niere, während der Ursprung der Eileiter und im männlichen Geschlecht der Homologa derselben fast ausnahmslos an der Lungenwurzel, stets aber weit von der Nierenspitze gelegen ist. Nieren. Indem beim Männchen die Structur der Nieren complieirter wird dureh die Verbindung mit dem Hodennetz, scheint es besser erst den Bau der Geschlechtsniere des Weibchens zu betrachten, obgleich man bei dem Weibchen eigentlich nicht von einer Geschlechtsniere reden kann, indem hier die Niere in keiner Beziehung zur Ausführung der Geschlechtsproduete steht, sie entspricht indessen morphologisch dem Geschlechtsabschnitt der Niere bei dem Männchen. Was wir von dem Uro-genitalapparate der Urodelen wissen, verdanken wir auch hier wieder den Untersuchungen von Bidder, Dodruoy Lereboullet, Leydig, besonders aber den schönen Untkieieise von Spengel. An einem Harncanälchen der weiblichen Geschlechtsniere lassen sich dieselben Abschnitte in derselben Reihenfolge unterscheiden, wie bei den Coecilien. Dasselbe beginnt an dem freien Ende mit einem Malpighi’schen Körperchen, das niemals von seinem Glomerulus vollständig erfüllt ist. In dem freies Raum zwischen dem Malpighi’schen Körperchen und der Kapsel begegnet man zuweilen amoeboiden Zellen. Die Kapsel des Malpighi’schen Körperchens ist innerlich von einem Endothelium aus- gekleidet, welches besonders nach Versilberung deutlich hervortritt. Aus dem Malpighi’schen Körperchen entspringt ein längerer oder kürzerer, immer jedoch ziemlich enger Hals, der mit einem äusserst lebhaft schwingenden Geisselepithelium ausgekleidet ist. Die Länge der Flimmerhaare übertrifft den Querdurchmesser der Liehtung des Canales um ein vielfaches und demzufolge stellen die Cilien sich nicht, wie auf sonstigen Flimmerhäuten nahezu senkrecht gegen ai? Br 444 Uro - genitalorgane. die sie tragende Oberfläche, sondern lagern sich im Innern des Canales parallel seiner Längsaxe. Nach Heidenhain ist die Spitze dieser Cilien immer gegen den Anfangstheil des Canales an der Malpighi’schen Kapsel hin gerichtet. Spengel dagegen sah die Cilien immer in entgegengesetzter Richtung schwingen, vom Malpighi’schen Körper abgewandt. Dieser Theil des Harncanälchens vereinigt sich mit einem von der Nierenoberfläche herkommenden Canal, der auch hier wie bei den CÜoeecilien vermittelst einer trichterförmigen, mit langen Cilien besetzten Oeffnung, einem Nephrostom, mit der Leibeshöhle, in offnem Zusammenhang steht. Auf das Vorkommen dieser Canäle hat zuerst Reger bei Triton eristatus aufmerksam gemacht, ohne indessen über ihre Bedeutung klar zu werden. Dies blieb Spengel vorbehalten. Der Durchmesser des Trichtereinganges beträgt durchschnittlich 0,15 Mm. Nachdem der Hals des Malpighi’schen Körperchens und der Trichterstiel sich vereinigt haben, behält ihre gemein- same Fortsetzung noch auf eine kurze Strecke das Geisselepithel und verwandelt sich dann in ein polygonales Epithelium um. . Dieser zweite Abschnitt des Harneanälchens schlingt sich mehrfach hin und her und geht schliesslich in den kurzen, dritten Abschnitt über, der wie der Hals mit Geisselzellen ausgekleidet ist. Der vierte Abschnitt endlich ist mit Epithelium ausgekleidet, welches nach den Untersuchungen von Heidenhain (392) nicht aus einfachen Zellen, sondern aus sehr complieirt organischen Bildungen besteht. Ein beträchtlicher Theil des Zeliprotoplasmas hat wesentliche Umwandlungen erlitten und ist in eine grosse Zahl sehr feiner, eylindrischer Gebilde zerfallen, welche von Heidenhain als ‚Stäbchen‘ bezeichnet sind. Der tunica propria mit ihren äusseren Enden aufsitzend, durchziehen sie die Epithelschicht in radiärer Richtung, eingebettet in eine sehr geringe Menge formloser Grundsubstanz. Die Stäbchen hüllen die in bestimmten Abständen liegenden, von mehr oder weniger ansehnlichen Resten nicht differenzirten Protoplasmas umgebenen Kerne mantelartig ein. An den zuletzt geschilderten Abschnitt der. Harncanälchen schliesst sich endlich ein mit hellen, kubischen oder eylindrischen Zellen aus- gekleidetes Stück, welches in das weitere Sammelrohr überführt. Die Sammelröhren haben ein deutlich eylindrisches Epithelium und nehmen immer je eine grössere Anzahl solcher Aeste und zwar unter rechtem Winkel auf und münden selbst rechtwinklig in den Ureter ein. Aus den hier geschilderten, zu mehr oder weniger dichten Knäueln zusammengeballten Canälen, setzt sich nun sowohl die Geschlechtsniere als auch die Beckenniere zusammen. Aber in Bezug auf Zahl und An- ordnung bestebt in beiden Abschnitten ein grosser Unterschied. In der Geschlechtsniere sind diese Knäuel stets nur in einer Reihe angeordnet und jeder von ihnen mündet für sich allein in den Harnleiter. In der Beckenniere übertrifft die Zahl der Malpighi’schen Körperchen bedeutend Amphibien. 445 diejenige der am lateralen Rande austretenden Sammelröbren. Ganz entsprechend verhalten sich die Nephrostomen. Die Beckenniere besteht nämlich aus einer grossen Anzahl Harncanälchen mit ihren typischen Abschnitten sowohl wie Malpighi’schen Körperchen als Nephrostomen: jene münden aber nicht jedes einzeln in den Harnleiter, sondern vereinigen sich zu mehreren im Verlauf ihres vierten Abschnittes, erst ihre gemeinsame Fortsetzung mündet in den Harnleiter. | Bei allen Urodelen bleiben die Nephrostomen fortbestehen. Bei Chioglossa lusitanica ist der Durchmesser der Triehterscheibe am grössten (0,6 Mm.), sehr klein dagegen beim Proteus anguineus, zwischen diesen Extremen kommen alle Uebergänge vor. Gemeinsam ist allen Arten die Verbindung der Nephrostomen mit dem Hals eines Malpighi’schen Körper- chens. In der Geschlechtsniere fand Spengel nie mehr als ein Nephrostom an einem Hals. In der Beckenniere dagegen findet man nach Spengel nicht selten dass zwei Nephrostome sich mit ihren Stielen vereinigen und gemeinsam mit dem Halse eines Malpighi’schen Körperchens sich verbinden. Es kommt indessen auch das Gegentheil vor, dass nämlich der Stiel eines Nephrostoms sich gabelt und mit zwei getrennten Malpighi’schen Körper- ehen in Zusammenhang steht. Bisweilen endlich entsteht eine solche Spaltung nur auf eine längere oder kürzere Strecke, indem sich die beiden Arme wieder zu einem einfachen Trichterstiel vereinigen. Vielleicht stehen diese drei Formen in genetischer Beziehung zu einander. Die grössten Maipighi’schen Körperchen besitzt Proteus angwineus, der längste Durch- messer beträgt 0,54 Mm., der des Glomerulus bis 0,83 Mm., die kleinsten finden sich bei Plethodon und Sperlerpes-Arten. Etwa in der Mitte stehen in dieser Hinsicht Salamandra und Triton. Die oben angegebenen Verhältnisse, welche zunächst den Beobachtungen ‚von Salamandern und Tritonen entnommen sind, finden sieh auch zurück bei Siredon, Amblystoma, Ellipsoglossa und Salamandrina. Besonders bei amerikanischen Arten findet nach Spengel eine oftmals unter gleich- zeitiger inniger Anlagerung an den Harnleiter sehr erhebliche Reduction des Geschlechtstheiles der Niere statt, so dass es oft schwer ist, sich von der Existenz eines solchen zu überzeugen, ein Verhältniss, auf welches Wiedersheim bei Geotriton auch schon aufmerksam gemacht hat. Wenn wir ‘zuerst bei der Geschlechtsniere nachgehen, in welchem Verhältniss die Zahl der Nierenknäuel zu derjenigen der Wirbel -oder Körpersegmente steht, so findet man, dass bei fast allen die Zahl der Segmente der Geschlechtsniere grösser als diejenige der ihnen anliegenden Wirbel ist, in. den meisten Fällen sogar grösser als die Zahl der die Leibeshöhle begrenzenden Wirbel überhaupt. Die Zahl ‘dieser Knäuel in der Geschlechtsniere kann man am bequemsten mittelst der Malpighi’schen Körperchen, oder der Nephrostomen oder endlich der in den Harnleiter mündenden Endabschnitte der Harneanälchen ermitteln. So fand Spengel bei einer Salamandra maculosa auf 5 Wirbel 10 Malpighi’sche Körperchen und Nephrostomen; bei einer zweiten auf die gleiche Wirbelzahl 15; 445 - Uro - genitalorgane, Triton taemiatus und cristatus besitzen in der Regel auf je einen Wirbel 3 Segmente, bei Geotriton. (Sperlerpes) fuscus meistens zwei, beim Axolotl vier, bei Proteus angwineus und Siren lacertina drei Segmente des Geschlechts- abschnittes der Niere. Für Menobranchus, Menopoma und Amphiuma konnte Spengel die Zahl nicht bestimmen. Sehr schwierig ist die Bestimmung der in die Beekenniere aufgehenden Zahl von Nierenknäueln, indem nicht allein zwischen der Zahl der Sammelröhren und den Malpighi’- schen Körperehen und Nephrostomen eine Incongruenz besteht, sondern in den meisten Fällen auch keine Uebereinstimmung besteht zwisehen der Zahl der Sammelröhren bei beiden Geschlechtern. So z. B. fand Spengel bei Triton eristatus, deren Beckenniere sich nur über 4 Wirbel erstreckt einige zwanzig Sammelröhren zur Cloake. Bei Triton taeniatus finden sich nur 10—12 Sammelröhren vor. Bei den meisten Arten schwankt die Zahl zwischen 15—20. Bei Siredom steigt dieselbe von 80—100 Sammelröhrn. Beim Männchen von Menopoma alleghamiense ist die Zahl auffallend spärlich und beträgt nämlich 9—10. Noch geringer ist die Zahl bei Uryptobranchus japonicus, wo nach Schmidt, Goddard und J. van der Hoeven nur zwei vorbanden sind, ein Verhältniss, was ich für Oryptobranchus bestätigen kann. Im weiblichen Geschlecht sind die Sammelröhren der Beckenniere meistens weniger zahlreich. Bei allen Urodelen treten die Sammelcanäle des Geschlechtsabschnittes auf dem nächsten Wege, also mehr oder minder unter rechtem Winkel an ‘den Harnleiter; der vorderste von ihnen mündet in die Spitze des Harnleiters, so. dass er als eine unmittelbare Fortsetzung desselben erscheint. Ebenso :wie in der Gesehlechtsniere verhalten sich die Sammelröhren der Beckenniere gewöhnlich im weiblichen Geschlecht. Bei der grossen Mehr- zahl der Arten dagegen findet beim Männchen die Verbindung der Sammel- röhren der Beekenniere mit dem Harnleiter erst unmittelbar vor dessen Mündung in die Cloake statt, so dass erst hier eine Vermischung des aus der Geschlechtsniere gelieferten Secretes mit demjenigen der Beckenniere erfolgt. Im Einzelnen kann die Beziehung der Sammelröhren zu einander und zum Hinterende des Harnleiters eine verschiedene sein, ohne indessen eine etwa bedeutende Mannichfaltigkeit zu zeigen. Die Sammelröhren der Beckenniere wurden früher von den älteren Autoren als ,„Samenblasen“ bezeichnet und auch Bidder, der zuerst ihren Zusammenhang mit der Niere sicher eonstatirt hat, nennt sie An- hänge des Samenleiters, Analoga der Samenblase, die mit dem äusseren Rande der Niere zusammenhängen. Spermatozoiden fand Spengel in den Sammelröhren nie, was früher von Duvernoy, Bidder gegenüber behauptet war. Gewöhnlich fangen die Sammelröhrer an der Stelle, wo sie aus der Niere austreten, als Canäle an, mit äusserst geringem Durch- messer, während sie in der Mitte als stattliche Schläuche erscheinen, deren Hräfane nach dem Ende zu wieder auf den ursprünglichen zurück- schrumpft. Amphibien, . 447 : Wie bei den Coecilien betheiligen sich auch bei den Urodelen zwei Gänge an der Herausförderung der Producte der Uro-genitaldrüsen, die nach ihrem morphologischen Werth als Leydig’scher (Wolf’scher) und ‘ Müller’scher Gang zu bezeichnen sind. Der. erstere fungirt in beiden Geschlechtern als Ausführungsgang beider Abschnitte der Niere und wird demnach als Harnleiter bezeichnet. Der Müller’sche Gang functionirt nur im weiblichen Geschlecht, beim Männchen ist er wohl vorhanden, doch nur rudimentär. Der Leydig’sche Gang oder der Harnleiter beginnt an dem vordersten Segment der Geschlechtsniere (vergl. Taf. XXXVIII, Fig. 2, 3, 4, 5, 6) als seine unmittelbare Fortsetzung des Endabschnittes des Harncanälchens. Der Gang läuft dann von vorn bis nach hinten am lateralen Nierenrande entlang und nimmt successive die einzelnen Sammelröhren auf, Bei weib- lichen Thieren liegt er der Niere gewöhnlich dicht an, so dass er selten mit blossem Auge zu sehen ist. Nach hinten enden die Sammelröhren häufig etwas länger, so dass man hier den Harnleiter etwas mehr von der Niere abheben kann. Bei Proteus hat aber Leydig nachgewiesen, dass eben das umgekehrte der Fall ist, indem hier die Sammelröhren im vordern Nierenabschnitt länger sind, als nach hinten zu. Bei dem Männchen zeigt der Leydig’sche Gang, abgesehen von den eben angegebenen Verhältnissen, dieselbe Beziehung zu den Sammelröhren als bei dem Weibchen, erreicht hier aber in seiner Function als Harn- samenleiter eine viel mächtigere Entwickelung. Bei geschlechtsreifen Thieren ist er immer mehr oder weniger gewunden. In der Nähe der Cloake rücken in beiden Geschlechtern die Harn- leiter an die ventrale Nierenfläche und nach der Mittelebene des Körpers hin, ohne sich jedoch, wie Spengel bestimmt angiebt, jemals zu ver- einigen. Auch bei Triton platycephalus (Euproctus), wo nach Wieders- heim beide Harnleiter sich vereinigen sollten, fand Spengel dass dieselben jederseits getrennt auf der Spitze einer kleinen, niedrigen Papille aus- münden. : Aehnliche Uro-genitalpapillen finden sich bei den Männchen von Salamandra, Triton, Proteus, Siredon und Salamandrına, in fHachen Cloakentaschen münden die Harnleiter bei Plethodon glutinosus. Nach Spengel mündet der Harnleiter bei den Weibchen nicht in den Eileiter, wie bis jetzt fast von allen Autoren angegeben wird. Verfolgt man nämlich den Harnleiter nach der Cloake hin, so sieht man ihn zu- nächst an die dorsale Seite des ventral und gegen die Mittellinie gerückten Eileiters treten. Die Verbindung bleibt aber nur eine äusserliche, eine wirkliche Vereinigung findet nie statt. Bei Triton hat Martin St. Angie (424) schon früher ein ähnliches Verhältniss angegeben. Harnblase. Als Harnblase bezeichnet man bei den Urodelen wie bei allen Amphi- bien eine Ausstülpung an ‚der vorderen Cloakenwand. Bei Salamandra maculata befindet sich an der ventralen Fläche der Cloake gerade da, 448 . Geschlechtsorgane. wo der Mastdarm in letztere übergeht und gegenüber den Orificia uro- genitalia eine kleine, runde Oeffnung, welche zur Harnblase führt. Diese liegt auf dem Mastdarm (wenn man das Präparat von der Bauchseite aus betrachtet) und ist durch Bindegewebe an jenen, sowie auch mit seinem hinteren Theile an dem Schambein befestigt. Sie ist: ungefähr 10 Mw. lang, ziemlich rund, wenn sie aufgeblasen wird und äusserst dünnwandig. Bei Salamandrina entspringt sie mit schlankem Halse als Aussackung der Cloake und schwillt zu einer birnförmigen Blase an, die auf ihrem Scheitel eine seichte Furche besitzt. Es ist dies die Andeutung eines Zerfalls in zwei Hörner, wie sie bei Salamandra maculata und den Tritonen vorkommt. Der Blasenstiel liegt, wenn man das Thier auf dem Rücken liegend denkt, am meisten nach oben und zugleich etwas nach links von der Rectal-Oeffnung. Bei Geotriton (Sperlespes) ist die Harn- blase sehr gross, im Verhältniss zum Körper, grösser als bei den anderen Urodelen im Allgemeinen. Ihre Form stimmt mit der von Salamandrına vollkommen überein, mündet aber im Gegensatz zu dieser, nicht selbst- ständig in die Cloake aus, sondern in die ventrale Wand des 1 kurz ehe dieses selbst Aulsmaiihet (Wiedersheim). | Bei Oryptobranchus japonicus befindet sich in dem 'Blasenstiel eben oberhalb dieser Einmündung in die Cloake ein kleines Diverticulum. Der Blasenstiel führt in eine ziemlich lange und breite Harnblase, welche äusserst dünnwandig ist. Auch bei Menobranchus, Menopoma, Süredon und Proteus wie bei allen Urodelen im allgemeinen zeichnet sich die Harn- blase durch ihre Dünnwandigkeit aus. Geschlechtsorgane. Hoden. Die männlichen Geschlechtsorgane liegen stets symmetrisch an beiden Seiten des Körpers. Ihre Form ist eine‘ sehr wechselnde, was sowohl die äussere Gestalt als der innere Bau angeht. Allen Arten gemeinsam ist ein von vorn nach hinten verlaufender Gang, welcher von Spengel als ‚„‚Sammelgang“ bezeichnet ist. Um diesen Sammelgang gruppiren sich die den Hoden zusammensetzenden Kapseln in dreifach verschiedener Anordnung, entweder so, dass der Gang in der Mitte radiär gestellter Ampullen liegt, wie z. B. bei .Batrachoseps (vergl. Taf. XXXVIH, Fig. 7), oder die Ampullen sind fächerförmig zu dem dann am Rande des Hodens gelegenen Gange angeordnet, wie z. B. bei Menobranchus (vgl. Taf. XXX VII, Fig. 8), oder endlich es sind die kugligen Ampullen längs der Aeste des ungemein reich verzweigten Sammelganges angeordnet, wie z. B. bei Salamandra, Triton und Siredon. Die äussere Gestalt des Hodens ist nicht allein bei den verschiedenen Arten, sondern auch bei einer und derselben Art in verschiedenen Alters- Anapkübibt 449 stufen sehr mannichfaltig. So z. B. bildet bei Proteus, Siren, Menopoma und Monobranchus der Hoden einen mehr oder minder eylindrischen, vorn spitz zulaufenden, hinten dagegen abgerundeten oder kolbig angeschwollenen Körper. Bei dem von Bidder sowie bei dem von Spengel untersuchten Exemplar von Menopoma hatte der Hoden eine eylindrische Form, während Wittich den Hoden bei Menopoma als ein in mehrere durch Ein- schnürungen gesonderte Abschnitte gebildetes Organ darstellt. Beim Axolotl erscheint er als eine breite, dicke, von zahlreichen Unebenheiten besetzte Platte. Bei Oryptobranchus japonieus hat der Hode eine lange, schmale, bandförmige Gestalt. Bei Salamandra und Triton besteht der Hoden aus mehreren hintereinander gelegenen und verschieden gefärbten, sowie mit verschiedenem Inhalt versehenen Abschnitten. Nach Spengel ist die so charakteristische Gestalt des Salamander- und Tritonhodens . nicht etwa der Ausdruck einer segmentirten Anlage des Organes, sondern lediglich das Product ecomplieirter Wachsthums - Regenerations- und Degene- rationsprocesse, wie nachher bei dem entwickelungsgeschichtlichen Theil näher erörtert werden soll. Demselben Bau schliessen sie die Hoden von Desmognathus und wahrscheinlich auch von Salamandrina an. Leydig giebt an, dass die Hoden von Salamandra sich von rechts nach links durch ein graues, fadenförmiges Endstück, welches nach vorn und gegen die Medianebene sich neigt, von beiden Seiten und zwar gerade über dem Magen mit einander in Verbindung setzen. Nach Spengel stellt dieser graue Faden jedoch nichts anderes dar als den vordern, mit etwas verdicktem Rande versehenen Theil des Mesorchiums, wie sich ähnliches auch bei anderen Arten findet. Die den Hoden zusammen- setzenden Kapseln sind die Bildungsstätte der Spermatozoiden. Je nachdem die Thiere im geschlechtsreifen Zustande verkehren oder nicht, zeigen diese Kapseln eine_verschiedenartige Structur, welche also bei dem ent- wickelungsgeschichtlichen Theil näher erörtert werden soll. Dasselbe gilt für die Spermatozoiden. Ueber die reifen Spermatozoiden mögen folgende Mittheilungen ausreichen. An den Spermatozoiden bei den Urodelen kann man drei Theile unterscheiden: das Köpfchen, das Mittelstüick und den schwanzförmigen Theil. Nach den Untersuchungen von Schweigger-Seidel (402) ist bei Triton taeniatus der Kopf lang, von pfriemenförmiger Gestalt und der sich anschliessende Schwanz ist nicht ein einfaches Wimperhaar, sondern mit einer undulirenden Membran besetzt. Bei oberflächlicher Betrachtung zeigt das Köpfchen sich als ein gleichmässiges Gebilde; bei Anwendung stärkerer Vergrösserung dagegen überzeugt man sich, dass zwischen Köpfchen und: Schwanz ein kleines Mittelstück vorkommt. Dies Mittel- stück ist scharf abgesetzt und hat eine Länge von 6 Mikromill., während der darüber gelegene Theil, das Köpfchen, eine Länge von 90 Mikromill., der Schwanz eine Länge von 350 Mikromill. hat. Nach Einwirkung von Carmin tingirt sich besonders das Mittelstück. Nach Einwirkung von Salzsäure schwindet das Köpfchen, während das Mittelstück und der Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2, 29 450 Geschlechtsorgane. Sehwanz schwindet. Durch Essigsäure dagegen schwindet der Schwanz und bleiben Köpfchen und Mittelstück zurück. Höchstwahrscheinlich wird das Köpfchen von einer besonderen Membran umhüllt. Die Spermatozoiden werden bei Siredon pisciforme, nach den Unter- suchungen von Malbrane (401) in durchsichtigen Gallertklümpchen ent- fernt. Jedes dieser Gallertklimpchen besteht nicht gänzlich aus Sperma- tozoiden, sondern es ist ebensoviel von einer Masse kleiner, rundlicher, zellkernähnlicher, leicht färbbarer und durch Agentien gerinnender Körper dabei. Die Spermatozoiden liegen Hunderte. zu Klumpen geballt und zwar in einiger Ordnung, nämlich im Allgemeinen der Länge nach neben einander und alle in dem gleichen Maasse gekrümmt. Die einzelnen Fäden nehmen stets eine zusammengerollte Lage an, machen keine Ortsbewegung und ändern nur in rascher Folge ihren Krümmungsdurchmesser. Der Kopftheil läuft in eine sehr feine Spitze aus, wie bei: Triton taemiatus. . Das Mittelstück (Schaltstüick Malbrane) tritt besonders deutlich nach Färbung mit Carmin, Anilin, Pikrinsäure und Jod hervor. Am Schwanz unterscheidet man wie bei Triton den äusserst zarten Flossensaum, wie Schwanz und Flosse sich ganz am Ende verhalten, hindert die ungemeine Feinheit des Gegenstandes sicher zu entscheiden. Im wesentlichen stimmt also der Bau von den Spermatozoiden bei Siredon mit den von Triton überein. | Von ähnlichem Baue wie bei Triton und Siredon sind auch die Spermatozoiden bei Salamandra maculata. Bei allen zeigt der flossenartige Saum Bewegungen, bestehend in fortwährend von vorn nach hinten laufen- den Faltungen, durch welche die Locomotion des Ganzen vermittelt wird. Nach Eimer ı406) geschieht die Bewegung des Saumes in regelmässigen Sehraubenwindungen, deren eine nach der anderen in rascher Folge von vorn nach hinten, d. h. vom hinteren Ende des Kopfes zum Schwanzende am freien Theile des Saumes herabläuft. Dadurch wird eine stetig und gleiehmässig vor sich gehende Vorwärtsbewegung des Ganzen bewirkt, nach der Art, wie ein Schraubendampfer bewegt werden würde, wenn Schrauben parallel der Längsseiten desselben angebracht wären. Ist der Samenfaden halb zusammengerollt, wie das häufig der Fall ist, so geschieht die Bewegung kreisförmig, stets mit ET Kopf. Ausserordentlich gross sind die Spermatozoiden von Geotriton. fuscus; sie erreichen hier eine Länge von 650—700 Mikromillim. Ausserdem zeigen sie hier einen ganz von den anderen Urodelen (Triton, Salamandra, Süredon) abweichenden Bau. Das diekere Vorderende zeigt sich constant schräg abgestutzt und verjüngt sich nach hinten zu nur sehr allmälig, bis es plötzlich mehr oder weniger spindelförmig anschwillt, um dann weiter nach rückwärts eime rasche Verdünnung zu erfahren und mit einem un- endlich feinen Faden zu endigen. Die spindelförmige Anschwellung, welche nicht der Axe des Fadens selbst angehört, sondern ihr nur eng angelagert ist, repräsentirt einen halbmondförmigen, stark granulirten Protoplasmakörper, welcher von Wiedersheim constant an derselben Stelle Amphibien. 451 angetroffen wurde.‘ Die undulirende Membran läst sich an der ganzen Länge des Fadens leicht nachweisen. Wie bei den Coecilien kommt zwischen dem Hoden und dem medialen . Nierenrande ein bald einfacheres, bald complieirteres Netz von feinen Canälen vor, welche mit dem Sammelgang des Hodens einerseits, andrer- seits mit der Niere in Verbindung treten. Dieses Hodennetz kann entweder aus einem segmentalen und einem nicht segmentalen Abschnitt bestehen, oder nur aus ersterem zusammengesetzt sein. Der nicht segmentale Ab- schnitt liegt dem Hoden am nächsten und besteht aus quer verlaufenden Canälen in unbeständiger Zahl und einem der Niere mehr oder weniger _ parallel verlaufenden Längscanal. Dieser hängt dann seinerseits durch die segmentalen Quercanäle oder vasa efferentia mit der Niere zusammen und zwar entspringt jedes vas efferens aus einem Malpighi’schen Körper- chen. Bei denjenigen Gattungen dagegen, wo es nicht zur Bildung eines Längscanales des Hodennetzes kommt, treten die auch hier von den Malpighi’schen Körperchen entspringenden vasa efferentia ohne Unter- breehung bis zum Sammelgang des Hodens hinüber. So verhalten sich wenigstens im allgemeinen die Hodennetze bei den Urodelen. Zu den Gattungen, bei denen das Hodennetz in einen segmentalen und einen nieht segmentalen Abschnitt zerfällt, oder wo, was dasselbe sagt, ein Längscanal sich ausbildet, gehören Salamandra, Triton, Siredon, Menobranchus, Menopoma, Uryptobranchus, Siren, Salamandrina, im kurzen, die grösste Mehrzahl der Urodelen. Die Zahl der vasa efferentia beträgt bei Salamandra 15—18, bei Triton 12—15, bei Süredon pisciformis 30—32, bei Salamandrına 6-8. Ausnahmslos entspringt das erste. vas efferens hier aus dem Malpighi’schen Körperchen des vorderen Nierensegmentes. Gewöhnlich gilt dasselbe auch bei den Gattungen ohne Längscanal. Als Regel kann man aber für diese Gruppe angeben, dass, wie die Geschlechts- niere, so auch die vasa efferentia eine gewisse Reduction erfahren haben, nicht allein sind dieselben nur auf die vordersten Segmente beschränkt, sondern bei den hinteren ist oftmals auch das Lumen obliterirt. Ein diesem völlig analoges Verhalten hat Sipengjel bei der erst erwähnten Gruppe, der mit Längscanal nie beobachtet. Allein ein von Bidder schon angegebenes Factum, dass das Sperma vorzugsweise durch die vordersten Nierenknäuel durchtrete, in den übrigen dagegen nur sparsam und nicht beständig sich vorfinde, ist von Spengel bei Triton, Salamandra und Siredon bestätigt. Während also bei den Coecilien zwischen je zwei, durch ihren Zu- sammenhang mit vasa efferentia ausgezeichneten Malpighi’schen Körper’ chen, mehrere, welche keine derartige Verbindung besitzen, vorkommen, wird dagegen bei den Urodelen niemals ein Malpighi’sches Körperchen überschlagen, sondern alle zwischen dem vordersten und hintersten vas efierens gelegenen Malpighi’schen Körperchen verhalten sich völlig gleich. Ein jedes Nierensegment besitzt hier ein Malpighi’sches Körperchen, ein Nephrostom, ein Sammelrohr und, im männlichen Geschlecht ein vas efferens. 29* a € " u SI f Sr . 452 Geschlechtsorgane. > Wir müssen jetzt die Beziehungen der vasa efferentia zu den Malpighi- schen Körperchen mehr im Speciellen betrachten. Die vasa efferentia sind mit einem deutlichen, von Cylinderepithelien ausgekleideten Lumen versehen. Wimperung wurde nicht beobachtet. Aehnlich verhält sich der Längscanal und die nicht segmentalen Quercanäle. Die vasa efferentia setzen sich nun entweder an das dem Ansatz des „Halses“ gegenüber- gelegene Erde der Bowman’schen Kapsel (Salamandra und Triton), oder aber sie rücken dem ‚„Halse‘‘ näher (Siren); beim — traf Spengel Beides ungefähr gleich häufig an. Für den morphologischen Werth der vasa efferentia ist das Verhalten der Nephrostomen von grosser Bedeutung. Das Vorkommen von Segmental- trichtern an dem Halse der primären Malpighi’schen Körperchen, bei den Coecilien so ausnahmslos, kommt aber bei den Urodelen nur bei erwachsenen Thieren bloss ausnahmsweise in der Jugend vor. Die Geschlechtsniere nicht geschlechtsreifer männlicher Salamander und Tritonen zeigen mit jedem Malpighi’schen Körperchen in typis:her Weise durch Vermittelung des Halses, ein Nephrostom verbunden. Abgesehen vom Hodennetz, ver- halten sich die Weibchen ähnlich. Bei erwachsenen Thieren dieser Gattung dagegen vermisst man regelmässig die Nephrostomen. Am Halse bemerkt man aber nicht selten einen grösseren oder kleineren Höcker, in welchem man den Ueberrest des Trichterstiels erkennen kann. Eine Reduction der Malpighi’schen Körperchen in der männlichen Geschlechtsniere kommt nicht vor, nur in den Fällen wurde von Spengel eine Verkümmerung angetroffen, wo die Geschlechtsniere auch in ihren übrigen Theilen be- deutend zurückgebildet war. Aehnlich verhalten sich nach Spengel auch Siren lacertina und Proteus angwineus. Beim letzteren sollten nach Leydig in der Geschlechtsniere die Malpighi’schen Körperchen verkümmert sein, was Spengel jedoch nicht bestätigen konnte. Die Spermatozoiden müssen also bei den Urodelen folgenden Verlauf nehmen. Nachdem sie durch die Quercanäle des Hodennetzes in den Längscanal desselben. getreten sind, strömen sie vorwiegend durch die vordersten vasa efferentia ab, in die Malpighi’schen Körperchen der vor- dersten Nierensegmente und durchsetzen hier die Harncanälchen ihrer ganzen Länge nach bis zum Eintritt in den Leydig’schen Gang, der also als Harn-Samenleiter dient. Die von der Funktion hergenommene Be- zeichnung ‚‚Nebenhode‘“ wäre also nach Spengel danach eigentlich auf eine bald grössere, bald geringere Zahl der vordersten Segmente der Geschlechtsniere zu beschränken. Da indessen die Möglichkeit, wenigstens in der Mehrzahl der Fälle, nicht ausgeschlossen ist, dass das Sperma auch durch eines der hinteren vasa efferentia in die Niere eintritt, ferner in morphologischer Hinsicht zwischen den hinteren und vorderen Segmenten der Geschlechtsniere kein Unterschied besteht, so wird man immerhin | die Bezeichnung Nebenhodentheil der Niere als synonym mit Geschlechts- abschnitt in dem oben definirten Sinne anwenden können. Amphibien. 453 Das aus der Geschlechtsniere in den Harnsamenleiter abgeflossene Sperma verweilt hier, bis es zur Begattung verwendet wird. Weibliche Geschlechtsorgane. Ovaria. Die Ovaria sind in der ganzen Reihe der Urodelen nach einem Typus gebaut, innerhalb dessen sich keinerlei wesentlichen Differenzen nach- weisen lassen. Sie stellen jederseits einen ringsum geschlossenen, läng- lichen Schlauch dar. Der im Innern desselben gelesene Hohlraum ist stets unterbrochen und niemals in Kammern getheilt. Die Wand dieses Hohlraums besteht aus einem schwach entwickelten bindegewebigen Stroma, das in dünnen Zügen die darin eingebetteten Eier umfasst. Derselbe ist von einem einschichtigen Plattenepithel ausgekleidet, während die äussere Oberfläche des Eierstockes von dem Peritonealepithel überzogen ist, das stellenweise auch beim erwachsenen Thier den Charakter des Keimepithels beibehält und zur Ersetzung der gebrauchten Eier dient. Ueber den histologischen Bau der Eier wird bei dem entwickelungsgeschichtlichen Theil näher gehandelt werden. Durch den Entwickelungsgrad der Eier wird eine verschiedene Gestalt des Ovariums bedingt; in der Jugend erscheint dasselbe feinkörmig, während bei geschlechtsreifen Thieren die. umfangreichen, reifen Eier dem Ganzen ein traubiges Aussehen verleihen. Bei Proteus anguineus erscheint der Eierstock nach Leydig als ein einfacher, nach vorne und hinten zugespitzter Sack, der auf der rechten Seite weiter nach vorne ragte, als der von links. Er ist nach innen etwas gefaltet und die Eier springen nach dem Grade ihrer Entwickelung mehr oder weniger in den Hohlraum des Sackes hervor. In dem von Hyrtl beschriebenen Cryptobranchus japonicus hat das geschlechtsreife Ovarıum eine Länge von 34 Zoll. Auch bei Menobranchus lateralis besitzt das geschlechtsreife Ovarium eine sehr bedeutende Länge. Eine Verbindung der Eierstöcke mit den Eileitern besteht bekanntlich nicht. Sie sind viel- mehr an einem ziemlich breiten Haltebande, das von der Wurzel des Darmmesenteriums entspringt, frei in der Leibeshöhle aufgehängt. Die Eier werden durch Platzen der Follikel nicht in den Hohlraum des Ovariums, sondern in die Leibeshöhle entleert und hier durch die Thätigkeit des in derselben verbreiteten Wimperepithels vor die Tubentrichter geführt. Eileiter. Das Vorderende der Eileiter ist stets mit einer bald engeren, bald weiteren trichterförmigen Oeffnung versehen, dem Ostium abdominale tubae, das wohl immer vom Wimperepitbelium ausgekleidet ist. Von diesem aus verlaufen sie am lateralen Nierenrande, mit dem sie durch ein mehr 454 Geschlechtsorgane. oder weniger breiteres oder schmäleres Halteband verbunden sind, in der Jugend vollkommen gestreckt, später und namentlich während der Brunst vielfach gewunden, bis an die Cloake, in deren dorsalen Wand sie meistens auf zwei Papillen ausmünden. Einen Fall, wie von Wieders- heim bei Triton platycephalus angegeben ist, wo die Muskelschichten der beiden Eileiter sich zu einem gemeinsamen uterusartigen Hohlraum ver- einigen, in dessen Grunde auf kurzen, ausschliesslich von der Mucosa gebildeten Zäpfchen die Oefinungen der getrennten Abschnitte liegen, konnte Spengel bei anderen Arten nie beobachten. Den hinteren ‚Abschnitt des Eileiters pflegt man gewöhnlich bei lebendig gebärenden Urodelen als Uterus zu bezeichnen. Bei Salamandra maculosa ist die Grenze zwischen beiden Theilen nicht scharf ausgeprägt und wohl auch thatsächlich im einzelnen Falle je nach der Zahl der Embryonen schwankend. Bei Salamandra atra, welche in jedem Eileiter nur einen Embryo zur Reife bringt, ist der Uterus oder der hintere Theil des Oviductes durch sein stärkeres Lumen und die mächtigere Musculatur seiner Wände sehr scharf von dem vordern Stücke abgesetzt. - Eine ähn- liche Sonderung in einen Eileiter im engern Sinne und einen Uterus zeigt Geotriton (Sperlespes) fuscus, wonach zu vermuthen ist, dass auch diese Art lebendige Junge zur Welt bringt. Nach diesem Kriterium sind alle Ichtyoden ovipar, ein Verhältniss auf welches wir noch später bei der Entwickelungsgeschichte zurückkommen werden. Bei Salamandra maculata ist die Innenfläche des Oviductes längs gefaltet und weiss, der Uterus mit äusserst dichten Querfalten versehen. Der Eileiter besitzt weiter Drüsen und wimpert, der Uterus hat ein flimmerloses, rundzelliges Epithel, seine Querfalten sind äusserst reich an Blutcapillaren und haben wahr- scheinlich wohl die gleiche Bedeutung, wie die so gefässreichen und entwickelten Zotten im Uterus der lebendig gebärenden Plagiostomen. Eine Muskelfaserschicht, welche im Oviduct bei Salamandra wohl an- getroffen wird, fehlt so wie die Drüsen bei Proteus angwineus, während das bekleidende Epithelium wimpert. Bei Siredon pisciformis kommt wohl eine Drüsenschicht vor, dagegen fehlen beim Proteus die Muskel- fasern. Ausserordentlich lang ist nach den Angaben von Hyrtl der Oviduet bei Uryptobranchus japonicus, wo er einen ausserordentlich stark ge- schlängelten Verlauf zeigt und sehr reich an Capillaren ist. Hier und dort ist er sehr dunkel pigmentirt. Aehnlich verhält sich der Oviduet bei Menopoma, wo er nach Mayer (441) sehr weit ist. Einen Zoll vor seiner Ausmündung soll sich der Oviducet stark erweitern; in dieser Uterus- ähnlichen Erweiterung wandelt sich die glatte papillöse Fläche in eine warzige, derbe Haut um. | Die Müller’schen Gänge beim Männchen (männliche Tuben), Den klassischen Untersuchungen von Leydig verdanken wir zuerst unsere Kenntniss der den Eileitern des Weibchens entsprechenden Canäle der männlichen Urodelen. Wie im weiblichen Geschlecht der Eileiter, so Amphibien, 455 hat sich die männliche Tube an die ventrale Wand des Harnleiters gelegt und an dieser Stelle findet man sie auch noch kurz vor der Einmündung des Harnleitersin dieCloake, als einen mitCylinderepithelium ausgekleideten, mit einem deutlichen, wenn auch engen Lumen versehenen Canal, von dem Harnleiter durch eine Schicht Bindegewebe getrennt. Eine Verbindung beider Canäle kommt nach Spengel nicht vor, wohl ein Verschwinden des Müller’schen Ganges unmittelbar vor der Mündung des Harnleiters. Ein Zusammenhang der Lumina besteht also sicher nicht. Demnach bildet die männliche Tube einen hinten blind geschlossenen, in seinem übrigen Verlaufe mit einem. deutlichen Lumen versehenen Canal, der an keiner Stelle mit dem Lumen des Harnleiters in offenem Zusammenhang steht. So wenigstens verhalten sich nach Spengel Triton, Salamandrina, Sala- mandra und Siredon. Bei Menobranchus und Menopoma dagegen konnte Spengel das Hinterende nicht beobachten, wohl die männliche Tube neben dem Leydig’schen Gang nachweisen, bei Menobranchus als einen soliden Zellenstrang, bei Menopoma als einen hohlen Canal, vollständig in der Museulatur und der Bindegewebshülle des Harnleiters eingeschlossen. Solide fand Spengel die Tube bei Sperlespes variegatus, vollständig ver- misste er dieselbe bei Batrachoseps, obwohl Reste des vorderen Abschnittes auch hier noch zu erkennen sind. Das Verhalten des vordern, zwischen der Lunge und der Nierenspitze gelegenen und des eben besprochenen hinteren Abschnittes stimmt auch in anderen Punkten nicht immer überein. Selbst innerhalb einer Art ist dieser Abschuitt sehr veränderlich. So z. B. fand Spengel bei Sala- mandra maculosa und den Tritonen die Continuität des Canales unter- brochen und so derselbe in einzelne völlig isolirte Stücke zerfallen. Aehnlich fand Wiedersheim es bei Geotriton fuscus und Triton platycephalus. Aber auch bei anderen Urodelen fand Spengel ein ähnliches Verhalten. obgleich in dieser Hinsicht grosse individuelle Schwankungen bestehen. Bei den männlichen Urodelen beschreibt Leydig weiter noch das Vorkommen Müller’scher Knäuel. Leydig versteht darunter einen linien- grossen, hellen, birnförmigen Körper der vom Bauchfell ausgeht, in die Bauchhöhle vorspringt, aus Bindegewebe besteht, einige vereinzelte Pigment- zellen haben kann uud in seinem blinden Grunde einen knäuelförmig sewundenen Canal liegen hat. Die Windungen des Canals haben das Caliber von Harnceanälchen und sind von hellen in Essigsäure sich trüben- den Zellen ausgekleidet. Auf der Höhe des Schlundes hat Leydig dieses Gebilde häufig angetroffen. Trotz zahlreicher Untersuchungen hat Spengel das von Leydig als „Müller’sche Knäuel“ genannte Gebilde vie auffinden können. — Cloake. Bekanntlich münden bei den Urodelen — wie bei allen Amphibien — Afterdarm, Harnblase, Harn-Samen und Eileiter gemeinschaftlich aus in die Cloake. Die Cloake ist mit einem Cylinderepithelium bekleidet, 456 | Geschlechtsorgane. zwischen welchem zahlreiche Becherzellen eingestreut liegen. Beim Wasser- salamander (Salamandra atra) ist dies Epithelium bewimpert, so wie bei den Larven von Salamandra maculata. Darnach scheint es, wie Leydig hervorhebt, als ob die Wimperbekleidung der Cloake an einen fortwäh- renden Aufenthalt im Wasser oder an embryonale Zustände gebunden wäre, obgleich andererseits Leydig selbst gesteht, dass es ihm jedoch an Proteus nicht gelungen ist, an dem betreffenden Orte Cilien zu erblicken. Beim weiblichen Landsalamander ist von Leydig eine Drüse in der Cloake aufgefunden, welche aus cylindrischen, gegen das Ende zu leicht verbreiteten Schläuchen zusammengesetzt ist. Am männlichen Thier aber wird.die ganze Cloake von einer sehr starken Drüsenschicht umgeben, welche deutlich nach der Beschaffenheit ihres Seeretes von zweierlei Art ist. Die eine Drüse färbt den vorderen Abschnitt der Cloake weissgelb und ragt selbst noch in die Beckenhöhle vor; sie grenzt sich scharf ab von der, den hintern Abschnitt der Cloake umgebenden Drüse, welche eine graue Färbung zeigt. Die Drüsenschläuche sind in beiden Drüsen- baufen so gross, dass sie mit freiem Auge wohl: unterschieden werden können. Die Secretionszellen der vorderen, weissgelben Drüse haben einen körnigen Inhalt, der in Alkalien löslich ist. Die hintere Drüse hingegen producirt eine mehr helle, fadenziehende, klehrige Substanz. Jeder Drüsenschlauch scheint von glatten Ringmuskelfasern umstrickt zu sein, um die Sekretmasse ausquellen zu machen (Leydig). Auch bei Proteus anguineus kommen die Cloakendrüsen sehr ent- wiekelt vor und bestehen aus mehr oder weniger langen Schläuchen, die nach ihren blinden Enden zu sich stark krümmen und in ihrem Lumen zahlreiche Fettkügelchen wahrnehmen lassen. Die Inhaltzellen der Schläuche bilden sich gegen die freie Mündung hin in: schöne Cylinder- formen aus. Aehnlich verhält sich auch Menobranchus. Die brünstigen Männchen von Triton (alpestris, taeniatus und helve- ticus) lassen aus der halb geöffneten Cloakenspalte einen Büschel an- scheinend steifer, ‘zarter Haare heıvortreten. Dieselben sind, wie. die mikroskopische Untersuchung darthut, sehr lange, zarte Papillen, welche aber einige besondere Eigenschaften darbieten. Zunächst scheinen: sie contraetil zu sein und weiter sieht man, dass jede Papille als Träger des Ausführungsganges von Cloakendrüsen dient. Man kann in ihrem Innern einen hellen, sich an der Spitze der Papille öffnenden Strang ver- folgen, welcher der Drüsenweg ist. Die ganze Aussenfläche ist von einem Epithel überzogen (Leydig). Bei Geotriton (Sperlespes) fuscus erscheint die Cloake viel weiter vom Becken nach rückwärts auf die Schwanzwurzel gerückt als bei den übrigen Urodelen. Ihre Innenwand ist glatt und besitzt bei keinem der beiden Geschlechter die eigenthümliche Lappenbildung, welche von Wieders- heim bei Salamandrina aufgefunden wurde. Bei männlichen Thieren ist die Cloake ausserordentlich reich an Drüsen, welche mit denen des männlichen Landsalamanders darin übereinstimmen, dass sie — wenigstens Amphibien, 457 bei mikroskopischer Untersuchung — aus zwei physiologisch differenten Elementen bestehen. Die Drüsenschläuche werden von einem dichten Capillar-Netz umsponnen und von einem Epithelium ausgekleidet, dessen Elemente aus grossen, platten, abgerundeten Zellen bestehen, deren stark granulirte, grosse Kerne oft kaum einen Protoplasmamantel um sich herum erkennen lassen. Die Intercellularsubstanz ist glashell und die Aussen- fläche des Schlauches wird von zahlreichen, in der Längsaxe verlaufenden glatten Muskelfasern eingenommen. Bei Uryptobranchus japonicus zeigt die Cloakenschleimhaut eine schr ausgeprägte longitudinale Falte und ist ausserordentlich reich pigmentirt. ‘Ob hier ebenfalls Cloake- Drüsen vor- handen sind, ist bis jetzt nicht bekannt. Die Cloake mündet nach aussen durch eine longitudinale Spalte. Bei einigen Urodelen (Triton alpestris, eristatus) ist bei den Männchen während der Paarungszeit die Cloakegegend sehr verdickt, bei Geotriton (Sperlespes) fuscus dagegen stellt die Cloakenspalte bei beiden Geschlechtern immer einen einfachen Schlitz dar mit scharfen Rändern. Bei Salamandra (Salamandra atra und maculata) dagegen scheint wieder die Cloaken- schleimhaut etwas mehr gewulstet zu sein beim Männchen als beim Weibchen. | Im hohen Grade merkwürdig ist die Entdeckung von v. Siebold, dass bei dem Weibchen von Salamandra atra wie bei vielen niederen Thieren ein Receptaculum seminis vorkommt. Auf der Mitte der farblosen Rücken- wand der Cloake befindet’ sich nämlich eine weissliche Erhabenheit, über welcher rechts und links die beiden Oviducte ausmünden. Bei ge- nauerer Untersuchung bemerkt man im Innern der Substanz dieses Theils der Cloakenwandung "eine Menge blinddarmartiger scharf abgegrenzter farbloser Schläuche, welche in jeder Jahreszeit mit Spermatozoiden mehr oder weniger stark angefüllt sind und also ein Receptaculum seminis dar stellen. Nach von Siebold besteht ein solches Receptaculum seminis aus zwei an der erwähnten Stelle in der Cloakenwandung eingebetteten Gruppen wurstförmiger und verschieden gebogener und gewundener Blind- schläuche, deren unteres nach der freien Mündung hingerichtetes Ende stets verengert ist, während das entgegengesetzte blinde Ende immer erweitert erscheint. Es lassen sich ungefähr 30 bis 40 solcher Blind- schläuche an jeder Gruppe herauszählen, welche als Receptaculum seminis der rechten und linken Seite einander so genähert sind, dass nur ein ganz schmaler Zwischenraum in der Mittellinie am Rücken der Cloaken- wandung von diesen Blindschläuchen frei bleibt. Die Blindschläuche sind übrigens auf beiden Seiten so geordnet, dass ihre verlängerten Hälse mit ihren sehr schwer in die Augen fallenden Mündungen mehr oder weniger nach dem Mittelpunkt einer jeden Gruppe hingerichtet sind, während die blinden Enden derselben rund umher die Peripherie der beiden Gruppen einnehmen. — | Aus der ganzen Anordnung dieser Samenbehälter lässt sich mit grösster Wahrscheinlichkeit annehmen, dass sie demselben Zwecke zu 458 Geschlechtsorgane. dienen haben, wie die Receptaeula seminis der Arthropoden, i. e. bei der Begattung die von der Cloake des Männchens in die Cloake des Weibchens überströmenden Spermatozoiden aufzunehmen und längere Zeit aufzubewahren um aus diesem Samenvorrath später je nach Bedürfniss von Zeit zu Zeit eine gewisse Quantität Spermatozoiden zur Befruchtung der Eier abgeben zu können. Der Eintritt der Spermatozoiden in die beiden Oviducte — deren unterer Theil als Uterus bezeichnet werden — erscheint bei Salamandra atra dadurch ermöglicht, dass sich hier in der nächsten Nähe der Samentaschen auch die beiden Mündungen der Oviduete befinden, welche mit ihren kurzen faltigen Rändern und im geschlossenen Zustande eine papillenartige Hervorragung dicht über derjenigen Stelle der Cloake bilden, an welcher die Blindschläuche der Samentaschen ver- borgen liegen. Das Vorkommen lebendiger Spermatozoiden in der Cloake der ä: lichen Individuen von Salamandra atra zwingt zu der Annahme, dass bei diesem Thiere eine innere Begattung stattfinden muss, obgleich ein wirk- licher Begattungsact von den meisten Naturforschern den Urodelen ab- gesprochen wird. Achtet man aber bei den männlichen Landsalamandern auf die äussere Umgebung der Cloakenspalte, so bemerkt man hier ähnlich wie bei den Tritonen zwei seitlich die Cloakenspalte verschliessende wulstige Lippen, welche auf ihrer inneren der Cloakenhöhle zugewendeten Seite, in noch höherm Grade als bei den Tritonen, eine Organisation besitzen, die sie ganz geeignet erscheinen lässt, die weibliche Cloaken- spalte zu umfassen und an dieselbe sich förmlich festzusaugen. Es ist die innere Seite dieser Lippen mit vielen dichten Reihen von Papillen besetzt, welche in ihrem Inneren den Ausführungsgang eines Drüsen- schlauchs enthalten, der an der stumpfen Spitze der Papillen ausmündet und eine klebrige farblose Masse entleeren kann. Von der grossen Zahl dieser Drüsenschläuche rührt zum Theil der aufgewulstete Zustand der Cloakenlippen der männlichen Urodelen her (von Siebold). Und wirklich giebt Schreiber (442) auch an, den Begattungsaet bei Sala- mandra atra beobachtet zu haben. Aber nicht allein bei Salamandra atra, sondern auch bei Salamandra maculata hat von Siebold ein receptaculum seminis angetroffen, welche ebenfalls gewiss nur in Folge eines vorausgegangenen Begattungsactes sich mit Spermatozoiden füllen können, aber dieser Act muss noch ver- borgener vor sich gehen, als bei Salamandra atra, da bis jetzt kein einziger der vielen Beobachter des gefleckten Salamanders mit Sicherheit die Begattung desselben gesehen hat. - von Siebold hat weiter nachgewiesen, dass auch bei T’rifonen ein Receptaculum seminis vorhanden ist (Triton eristatus, taeniatus und ögneus), so dass höchst wahrscheinlich wohl bei allen Salamandern und Tritonen ein Receptaculum seminis vorhanden sein wird. Dagegen wird von Wiedersheim ausdrücklich angegeben, dass weder bei Geotriton, noch bei Salamandrina eine Spur von Receptaculum seminis vorkommt. Ob Amphibien. 459 bei Oryptobramchus japonicus Receptacula seminis angetroffen werden, dürfte jedenfalls noch näher untersucht werden. Nur bei Hyrtl (417) finde ich angegeben, dass bei Oryptobranchus japonicus in der Cloake ‘eine doppelte Reihe feiner Oeffnungen vorkommen, welche höchstwahr- scheinlich die Mündungen von Taschen sind, welche den Receptacula seminis bei den Salamandern entsprechen. Anuren. Nieren. Bei allen Anuren bilden die Nieren längliche, bald breitere, bald schmälere, in der Regel ziemlich platte Körper. Während aber bei Rana und Bufo die Nieren meistens drei- bis viermal so lang, wie breit sind, erreicht bei Dactyletra die Länge etwa das sechsfache der Breite. Die dorsale Fläche ist gewöhnlich ziemlich glatt, die ventrale dagegen oft- mals durch tief einschneidende Gefässe stark gelappt, glatt ist sie bei Bombinator, Alytes, Pelobates, Pipa u. A., lappig bei Rana, Hyla und be- sonders bei den Dufoniden. Die kurzen Nieren liegen im Allgemeinen am weitesten nach vorn in der Leibeshöhle , so dass die Harnleiter vom Hinterende der Nieren bis zur Cloake in weiter Ausdehnung frei liegen. Doch kommen auf diese Regel zahlreiche Ausnahmen vor. Was den feineren anatomischen Bau der Niere angeht, so stimmt dieser im allgemeinen mit dem der Urodelen überein. Die Wand der Malpighi’schen Kapsel ist auch hier von einem Endothelium ausgekleidet. Der Gefässknäuel lässt wie bei den Urodelen häufig einen beträchtlichen Theil der Kapsel frei, bald nur auf derjenigen Seite, auf welcher das Harncanälchen entspringt, bald im ganzen Umfang. Der aus der Kapsel des Malpighi’schen Körperchens hervorgehende Hals ist wie aus den Untersuchungen von Roth (393), Hüfner (394), Metschnikoff (898), Heidenhain (392), Spengel (399), Duncan (395), Kölliker (400) u. A. hervorgeht mit Flimmerzellen ausgekleidet, deren Cilien den Durchmesser der Lichtung des Canales erheblich übertreffen und sich deshalb im Innern des’ Canales parallel seiner Längsaxe anordnen. Die Angabe Heidenhain’s, dass die Spitze der Cilien immer gegen den Anfangstheil des Canales an der Malpighi’schen Kapsel hin gerichtet sei, konnte Spengel nicht bestätigen, indem er auch hier, wie bei den Urodelen an frischen Präparaten die Cilien stets in entgegengesetzter Richtung antraf, ebenso an Schnitten erhärteter Niere. Der Hals geht über in ein zweites Canalstück, das von cylindrischen Zellen mit granulirtem Inhalte und deutlichem Kerne ausgekleidet ist. Der dritte Abschnitt ist mit ganz ähnlichen Flimmerzellen ausgekleidet wie der erste. Die vierte Abtheilung zeigt dieselbe eigenthümliche Stäbchenformation der Zellen. Die Verbindung mit den Sammelröhren vermittelt ein mit hellen kubischen oder ceylindrischen Zellen ausgekleidetes 460 Geschlechtsorgane. Stück. Diese verschiedenen Canalabschnitte finden sich nun folgender- maassen in der Batrachierniere vertheilt. _ Die Malpighi’schen Körperchen liegen nach Spengel vorwiegend, nach Hyrtl dagegen immer an der ventralen Seite der Niere. Nach Hyrtl sollen dieselben zwei Schichten bilden, eine oberflächliche und eine tiefliegende. Sie wird wie bei den Urodelen sehr gross, im allgemeinen bei den Amphibien die grössten unter allen Wirbelthieren. Nach Hüfner (394) haben sie eine ovale Gestalt, eine Länge von 13 Mikromillm. bei einer Breite von 88 Mm. Nach Duncan (395) ist die Kapsel doppelblätterig, was besonders deutlich hervortreten soll nach Behandlung in doppelt chromsaurem Kali Nach den Untersuchungen von Hyrtl theilen sich die Nierenarterien in ver- hältnissmässig viele Zweige und diese gehören bloss dem ventralen Bezirke der Niere an. Jeder dieser Zweige trägt einen Knäuel.‘ Theilung des Knäuelgefässes bis auf 10 Stämmchen, kann man leicht beobachten. Bei bufo und Rana kommen zweierlei Knäuel vor, grosse und kleine. Erste überwiegen an Zahl und si.d durch den grossen Umfang des ventralen Reviers der Niere ziemlich gleichförmig vertheilt. Die kleinen lagern nur an der hintern Hälfte des äusseren Randes. Der dorthin gelangen sollende Zweig der A. renalis hat also den längsten Weg zurückzulegen und da er während desselben Aeste abgiebt, kommt er am Platze seiner Bestimmung schon so an Stärke reducirt an, dass seine spärlichen Verzweigungen daselbst zu den feineren gehören und ihre Knäuel somit zu den kleinen. Der Grössenunterschied des zu- und abführenden Knäuelgefässes ist ein sehr bedeutender. Die abführende Arterie ist sehr fein, was nicht von der änführenden gilt. Das Capillargefässsystem, in welches die ab- führenden Knäuelgefässe ohne sich weiter mehr zu verzweigen, direct übergehen, besteht aus einem Venenplexus, welcher wahrscheinlich‘ nicht capillar genannt zu werden verdient. In die weiten Stämmchen dieses Plexus münden die feinen Vasa efferentia der Knäuel unmittelbar ein. Der von dem Malpighi’schen Körperchen entspringende Hals geht von der dorsalen Seite der Kapsel aus und zieht zunächst in. der Richtung zur dorsalen Nierenfläche, erreicht dieselbe indessen nicht, sondern geht vorher über in den zweiten Abschnitt, der sich in der dorsalen 'Nieren- hälfte mehrfach hin- und herwindet und sich schliesslich wieder der ventralen nähert, um hier in das dritte, mit Wimperepithel ausgekleidete Canalstück überzugehen. Die Windungen des vierten Abschnittes, ver- breiten sich vorwiegend in der ventralen Nierenhälfte, vereinigen sich aber schliesslich mit den dorsal gelegenen Sammelröhren, in welche sie etwa unter rechtem Winkel einmünden, während die Sammelröhren selbst quer durch die Niere ziehen und am lateralen Rande sich mit dem da- selbst befindlichen Harnleiter verbinden. Auch in den Nieren der Anuren kommen Nephrostomen vor, wie fast gleichzeitig von Spengel und F. Meyer (447) nachgewiesen ist. Bei schwacher Vergrösserung bemerkt man an der ventralen Fläche eine Anzahl länglicher Löcher, von einem schmalen, erhabenen Rande umgeben; Amphibien. A61 sie finden sich in hervorragender Grösse, besonders längs der Gefässe, während eine Anzahl kleinerer auch auf der Fläche zwischen je zwei Gefässen zu sehen sind. Ausser diesen deutlich als Löcher imponirenden Gebilden bemerkt man zahlreiche Höckerchen und auch diese erweisen sich bei Anwendung stärkerer Vergrösserung sowie an Schnitten als Nephrostomen, deren Oeffinung nur sehr eng ist. Was die Verbreitung der Nephrostomen auf der Nieren- oberfläche betrifft, so bemerkt man leicht, dass die Trichter sich nur auf denjenigen Theil der ventralen Fläche beschränken, welcher vom Perito- neum überzogen wird. Auf der vordern, an Nephrostomen reichen Fläche erscheinen nur die medianwärts von der Nebenniere gelegenen, durch die Gefässe von einander getrennten Felder wie besäet mit Oeffnungen, während solche an dem schmalen Streifen, der zwischen der Nebenniere und dem Harnleiter liegt, nur spärlich vorhanden sind. Indessen gelingt es nur verhältnissmässig selten, die Nephrostomen der Froschniere in der Deut- lichkeit darzustellen, wie in dem geschilderten Fall. Die Zahl der Trichter beläuft für Rana 200-250. Charakteristisch ist für die Niere von Rana temporaria die Lage der Oeffnungen zur Oberfläche; die Trichterstiele ziehen ziemlich senkrecht zu dieser in die Nierenmasse hinein, so dass man bei [einer Betrachtung von der Bauchseite her in den Grund der Triehter hineinschaut. In dieser Hinsicht schliessen sich die Bufonen an die Frösche an. Anders verhalten sich Bombinator igneus und Discoglossus pietus. Hier sehen die Trichteröffnungen nicht ventralwärts und die von ihnen entspringenden Trichterstiele ziehen, statt in die Tiefe zu senken, eine erhebliche Strecke, I—2 Mm. an der Oberfläche des Organes hin. Man bekommt daher bei diesen Arten, wenn man die Niere von der Bauchseite betrachtet, niemals den Trichtergrund zu Gesicht, sondern erblickt die Nephrostome immer in Profil. Ein ähnliches Verbältniss, wie schon bei den Urodelen angegeben ist, dass nicht selten zwei Trichterstiele sich zu einem gemeinsamen Nephro- stom vereinigten, während umgekehrt ein Trichterstiel sich theilte und mit zwei Nephrostomen sich verbände, kehrt auch nach Spengel bei den Anuren wieder, und zwar so oft, dass diese Bildungen fast die Regel sind. Auch können drei oder vier Trichterstiele eine Mündung besitzen und ebenso viele Nephrostomen sich mit ihren Stielen in einen Canal öffnen. Nicht selten vereinigen sich zwei aus einem gemeinsamen Ne- phrostom entsprungene Trichterstiele wieder mit einander (Taf. XLI, Fig. 1). Die Verbindung benachbarter Canäle kann ferner bald in grösserer, bald in geringerer Ausdehnung erfolgen,‘ so dass man eine Verschmelzung der Trichter und eine solehe der Trichterstiele unter- scheiden könnte. So leicht und einfach es nach Spengel ist, die Nephrostomen der Anurenniere darzustellen, so äusserst schwierig ist der Nachweis, mit welchem Abschnitt der Harneanälchen die Nephrostomen zusammenhängen. Während mit Bestimmtheit ein Zusammenhang der Nephrostomen mit dem 462 Geschlechtsorgane. u Halse der Malpighi’schen Körperchen stattfindet, kommt nach Spengel bei den Anuren ein soleher Zusammenhang sicher nicht vor. Ungeachtet zahlreicher Versuche ist es Spengel nur einmal gelungen, einen Zu- sammenhang der Nephrostomen mit den Harmcanälchen nachzuweisen, aber nicht mit dem Halse der Malpighi’schen Körperchen, wie bei Uro- delen und Coecilien, sondern mit dem vierten Abschnitt der Harncanälchen, obgleich Spengel selbst: zugiebt, dass noch schlagendere Beweise bei- gebracht werden müssen. | Harnleiter. Der Harnleiter verläuft bei allen Anuren am lateralen Rande der Niere, in deren Masse sein vorderer Abschnitt meistens eingebettet liegt, so dass man denselben erst nach Injection oder an Querschnitten wahr- nimmt. Eine Ausnahme nur machen Discoglossus und Bombinator. Nach- dem die Harnleiter die Niere verlassen haben, rücken sie allmählich näher, bis sie sich ‚berühren. Eine Vereinigung der beiden Lumina hat aber Spengel nie beobachtet; oft laufen die Canäle mehrere Millimeter weit in inniger Berührung neben einander hin, doch stets durch eine Scheide- wand von einander getrennt. Es gilt dies sowohl vom männlichen als vom weiblichen Geschlecht. | Eine besondere Erwähnung dagegen bedarf der Harnleiter des männ- lichen Bombinator, der schon mit blossem Auge durch seine weisse Farbe, sein deutliches nebenhodenartiges Aussehen und sein Heryorragen über das vordere Ende der Niere hinaus sich kundgiebt. Der über das vordere Ende der Niere hinausragende Theil endigt blind, unmittelbar am vordern Nierenrande hat er seine grösste Breite, gegen das hintere Ende der Niere zu verliert er sein gewundenes Aussehen und seine weisse Farbe und wird bis zur Einmündung in die Cloake glatt und hell. Das vordere blinde Ende wimpert im Innern und zwar nach den einzelnen Individuen in verschieden weiter Ausdehnung nach hinten (Leydig). Ausserdem giebt Spengel noch an, dass der Harnleiter am Vorder- ende der Niere nicht bloss den von-Leydig beschiiebenen blind endigenden Canal nach vorne entsendet, sondern ausserdem noch einen Ast abgiebt, welcher die Spitze der Niere umfasst und sich an den medialen Rand derselben begiebt, um hier mit dem Hodennetz in Verbindung zu treten. Auch beim Weibchen besitzt der Harnleiter eine Verlängerung über das vordere Nierenende hinaus. Aehnlich wie beim Männchen von .Bombinator, verhält sich der Harn- leiter bei Discoglossus pictus, nur fehlt ihm die Verlängerung nach vorn. Das freie Ende des Harnleiters ist bei vielen Arten im männlichen Geschlechte flaschenartig erweitert, so z. B. bei Rana esculenta, Hyla arborea und Phyllomedusa. Bei Discoglossus erreicht die Erweiteruug den höchsten Grad und beginnt nicht am freien Abschnitt des Harnleiters, sondern schon fast in der Mitte des Nierenrandes, so dass die hinteren Amphibien. 463 Sammelröhren in sie einmünden. Diese Anschwellungen dienen als Reservoire für den Samen während der Begattungszeit. Denselben Zweck erfüllen bei Rana temporaria mächtige verästelte . Drüsenschläuche, die in ihrer Gesammtheit die sogenannte ‚„Samenblase‘“ darstellen. ö Harnblase. Eine Ausstülpung an der vorderen Cloakenwand stellt bei den Ba- trachiern wie bei den Urodelen eine dünnwandige Harnblase oder Harn- reservoir vor. Unmittelbar hinter das Ende des Mastdarmes, welches durch eine Falte gekennzeichnet ist, mündet die Harnblase mittelst eines kurzen Stieles in die Cloake ein (Rana esculenta). Unsere Kenntniss der histologischen Structur der Harnblase beim Frosch verdanken wir besonders Lavdowsky (443). Innerlich ist die Harnblase von einer, stellenweise doppelten Schicht von Epithelialzellen ausgekleidet, die der Form nach eher zum Typus des Pflaster- als des Oylinderepithels gerechnet werden können. Die etwas verlängerten Zellen dieses Epithelialgewebes bilden einen sehr festen Ueberzug mit dem darunter liegenden Binde- und Muskelgewebe. Unmittelbar nach der Epithelial- 'sehicht folgt eine dünne Schicht glatten Muskelgewebes, die in ein Stroma von Binde- und elastischem Gewebe eingelagert ist, welche sich unmittelbar an die seröse Haut anschliesst und auch eine Art zartes Stroma für die Muskeln bildet. | Das Bindegewebe des Stroma stellt sich als eine structurlose oder leicht faserige Membran dar, in welcher spindelförmige, öfter auch sternartige Zellen mit langen Ausläufern in geringer Menge zerstreut sind. Eine interessante Besonderheit in ihrer Anordnung stellen die glatten Muskeln dar. An der Stelle der Vereinigung der Blase mit dem Dickdarm beim inneren Orificium der Cloake beginnend, erheben sich die Muskelfasern immer höher und höher, indem sie sich entweder von ihrem Bündel ab- zweigen oder wieder zu neuen zusammenlegen. Durch die Verästelung oder Anastomosirung der dicken und dünnen Bündel wird ein grob- maschiges Muskelnetz gebildet, in dessen eckige Maschen einzelne Faser- zellen, Gefässe und Nerven mit ihren Endigungen eingebettet sind. Die Muskelbündel sind in nicht mehr als zwei Schichten, selten in drei aus- gebreitet. Die Elemente dieses Gewebes sind wandlose Muskelzellen mit einem oval ausgedehnten Keim. Einzelne Muskelzellen, in den Maschen der Muskelbündel eingebettet, bilden mit ihren wahren Anastomosen, ganze Netze. Auf diese Weise wird die Harnblase des Frosches ein Organ, wo die glatten Muskelzellen nicht nur ein Geflecht bilden, sondern auch unmittelbar sich vereinigend und zusammenfliessend — echte Anastomosen bilden, was man sonst nirgends bei höheren Thieren antrifft. Als „Endzellen‘“ markloser Nervenfasern beschreibt Lavdowsky birnförmige, von einer kernhaltigen Hülle umgebene Ganglienkörper, in 464 (reschlechtsorgane. welche die fibrilläre Nervenfaser pinselförmig ausstrahlt. Sie gleichen sehr den Zellen der zahlreichen kleineren Ganglien der Harnblase und unterscheiden sich fast gar nicht von den Zellen des Nervus sympathieus des Frosches. | EU Hoden. Die beiden Hoden liegen symmetrisch auf der ventralen Seite der Nieren. Ein jeder ist durch ein breiteres oder schmäleres Halteband - (Mesorchium) am medialen Rande einer Niere befestigt. Die Form des Hodens wechselt von der einer kleinen Kugel zu der eines langen Cylinders» erstere kommt vor bei Alytes obstetricans, letztere bei den Bufoniden’ besonders bei Bufo agua, wo der Hoden fast die Länge der Nieren erreicht. Bei den meisten Anuren ist derselbe nur etwa halb so lang wie die Niere, so bei den einheimischen Fröschen und Kröten, bei Hyla, Bombinator, Pelobates, Pelodytes u. A. Nicht selten ist er dabei mehr oder minder stark abgeplattet. In geringem Grade ist dies bei Rana der Fall, bei Pseudophryne dagegen in so hohem Grade, dass der Hode als eine etwas elliptische platte Scheibe erscheint. Im Allgemeinen sind die Hoden etwas dem vorderen Nierenrande genähert, besonders bei den kugeligen oder kurz eylindrischen Formen. Bei Bufo rücken sie, in Folge der Zwischen- lagerung gewisser Gebilde zwischen sie und den Fettkörper, in die Mitte oder selbst gegen die hintere Nierenhälfte zu. Was den feineren Bau der Hoden angeht, so kann man ausser dem schwach entwickelten bindegewebigen Stroma die Kapseln, in denen die Samenelemenie sich entwickeln, und die ausführenden Canäle, welche ein intratesticuläres Hodennetz bilden, unterscheiden, letzteres entspricht dem bei den Urodelen gefundenen Sammelgang mit seinen Aesten. «Diese Theile stehen in verschiedener Weise mit einander im Zusammenhange. In den meisten Fällen sitzen die kurzen kugligen oder durch gegenseitigen Druck polygonal gewordenen Kapseln den Enden der Canäle des intra- testiceulären Hodennetzes auf wie Beeren einer Traube. So z. B. bei Pseudocoryne, Alytes, Bufo, Bombinator u. A., bei beiden letzteren entleeren sich indessen nicht alle Hodenkapseln direct in die ausführenden Canäle, sondern ein Theil derselben setzt sich unter Durchbrechung der Scheide- wand mit einer der anliegenden Kapseln in Verbindung und ergiesst ihren Inhalt zunächst in diesen. Dieser Zusammenhang scheint indessen erst zu entstehen, wenn die Spermatozoiden reif sind und ausgestossen werden. Eine scheinbar sehr abweichende Structur besitzt der Hode von Discoglossus, wie aus den Mittheilungen von Wittich (414) und Spengel hervorgeht. Der Hode hat hier eine spindelförmige gleichmässig vorn und hinten zugespitzte Gestalt und besteht aus zahlreichen, parallel neben einander liegenden Schläuchen, deren jeder fast die Länge des ganzen Örganes besitzt. An dem vorderen Ende des Hodens, aus dem ein ein- ziges, sehr weites vas deferens entspringt, vereinigen sich alle diese Schläuche in wenigen äusserst kurzen Sammelcanälen, welche das intratestieuläre Amphibien. 465 Hodennetz darstellen, das die Sammelschläuche mit dem vas efferens verbindet. Aus dem Verhalten des Hodens bei Discoglossus lässt sich der von Rana ableiten. Das intratesticuläre Hodennetz beginnt hier mit einem länglichen Sinus, von dem aus nach allen Seiten die schlauch- förmigen Samenkapseln entspringen, sich zunächst mehrfach hin- und herwinden, dann aber in der Peripherie unter gleichzeitiger Verästelung sich dicht an einander legen und radiär anordnen. Der Unterschied zwischen dem Hodenbau von Rana und Discoglossus bestände demnach wesentlich nur darin, dass bei jenem das intratesticuläre Hodennetz am vorderen Ende, bei diesem mehr in der Mitte und an der medialen Seite des Organs angebracht ist, während die Samenschläuche dort, einander parallel, um die Längsaxe des Hodens herumgelagert, hier dagegen radiär gestellt erscheinen. Ueber den histologischen Bau der Hodenschläuche, welche je nach- dem die Thiere geschlechtsreif sind oder nicht, ein verschiedener ist, so wie über die Entwicklung der Spermatozoiden wird nachher gehandelt werden. Hier nur einige Worte über die reifen Spermatozoiden. An den reifen Spermatozoiden kann man bei den Batrachiern wie bei den Tritonen nach den Untersuchungen von Schweigger-Seidel drei Abschnitte unterscheiden: das Köpfchen, das Mittelstück und den Schwanz. Das Köpfchen ist 14 Mikromill. lang und 1,6 Mikromill. breit; das Mittelstück 2,5 Mikromill. lang, der Schwanz 40 Mikromill. Der Unter- - schied zwischen Köpfchen und Mittelstück tritt besonders deutlich hervor, wenn man die Spermatozoiden durch Wasserzusatz zum Quellen bringt; man sieht dann, dass das Mittelstück an der Quellung sich nicht betheiligt. Durch Carmin wird nur das Köpfchen tingirt, während das Mittelstück ungefärbt bleibt. Höchst wahrscheinlich wird das Köpfehen des Samen- körpers von einer äusseren Umhüllungshaut umschlossen. Wenn man wenigstens die Einwirkung kaustischer Kalilösung auf die Spermatozoiden unter dem Mikroskope beobachtet, so sieht man, dass das Köpfchen zuerst ein wenig aufquillt, dann aber plötzlich rückweise verschwindet, sodass man ganz unwillkürlich an das Platzen einer kleinen Blase erinnert wird. Allerdings ist es noch nicht gelungen, die zurückbleibenden Reste der Membran nachzuweisen. Wenn der schwanzförmige Theil vom Köpfchen abgelöst ist, bleibt der Schwanz noch eine Zeit lang sich lebhaft fort- bewegend (Kölliker, Ankermann, Schweigger-Seidel). Bei Alytes besitzen die Spermatozoiden nach den Untersuchungen von Spengel einen vorn spitzig zulaufenden stäbchenförmigen Kopf und einen etwa doppelt so langen feinen Schwanz, an dem eine schöne undulirende Membran entlang zieht, gerade also wie bei den Urodelen. Auch bei Bombinator kommt am Schwanz eine undulirende Membran vor. Ganz ähnlich wie bei Alytes verhalten sich nach Spengel die Spermatozoiden von Bufo. Dagegen beschreibt La Vallette St. George (427), dass die Spermatozoiden von Bufo cinereus zwei Schwanzfäden besitzen. Pelobates besitzt nach Spengel Samenfäden mit einem langen korkzieherförmig Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VL 2. 30 466 Geschlechtsorgane. gewundenen Kopf und langem feinem Schwanz, ohne undulirenden Saum. Discoglossus endlich besitzt Spermatozoiden, welche noch länger sind als die bei Geotriton fuscus von Wiedersheim beschriebenen, hier sind sie nämlich über zwei Millimeter lang, davon kommt fast die Hälfte auf den dünnen, korkzieherförmigen Kopf, das Uebrige auf den mit unmessbar feiner Spitze auslaufenden und mit einer äusserst zarten undulirenden Membran umgebenen Schwanz. Was die Bewegungen der Spermatozoiden bei den Batrachiern angeht, so besteht die Vorwärtsbewegung — nach den Untersuchungen von Eimer (406) — sobald sie eine rasche ist, in einer Drehung um die Längsaxe und diese Drehung giebt die hauptsächlichste unmittelbare ' Ursache jener beschleunigten Vorwärtsbewegung ab. Kopf und Mittelstück welche Eimer zusammen als „Griff“ auffasst, machen sanduhrförmige Exeursionen, bewirkt durch Radschlagen des Schwanzendes. Besonders bei Bufo viridis konnte Eimer während langsamer Bewegung sehr schöne Schlängelungen des Schwanzes, d. i. Schraubenwindungen wahr- nehmen, welche vom vorderen Ende desselben nach hinten liefen. ‘Das Hodennetz. Um über den Zusammenhang des Hodennetzes mit der Niere bei den Anuren eine deutliche Vorstellung zu bekommen, muss man geschlechts- reife Thiere nehmen, aus deren Hoden sich das Sperma durch leichten Druck in die ausführenden Canäle austreiben lässt. | Bekanntlich hat Bidder (444) zuerst den Nachweis geliefert, dass beim Frosch der Same die Niere durchsetzt, ehe er in die Cloake entleert wird. Aus den Hoden entspringen hier durch Anastomosen zu einem Netzwerk verbundene Längscanäle, welche man als vasa efferentia be- zeichnet, ziehen zum medialen Nierenrande und münden hier in einen Längscanal, aus dem die Nierencanälchen ihren Ursprung nehmen. Einzelne vasa efferentia geben zuweilen Seitenzweige ab, welche die Niere nicht erreichen, sondern blind endigen. Ueber die Vereinigung der vasa efferentia mit den Harncanälchen haben wir noch keine übereinstimmenden Angaben. Auf Injections- versuchen sich stützend, behauptet Hyrtl (396), dass ein Zusammenhang zwischen vasa efferentia und Malpighi’schen Körperchen stattfindet. Da- segen behauptet Heidenhain, dass in dem zweifellos den Harn berei- tenden Theil der Niere eine Verbindung der Malpighi’schen Kapseln mit den Samenwegen nicht vorkommt, sondern erst in den grossen Ausführungs- sängen des Harns. Spengel’s (399) Resultate schliessen sich vollkommen den von Heidenhain an. Obwohl der Harnleiter sich sehr schnell mit der weissen Samenmasse füllte, begegnete er niemals !einer Spur derselben. in einem Malpighi’schen Körperchen. Die Quercanäle des Hodennetzes münden nach Spengel in den schon von Bidder beschriebenen Längs- gang, der am medialen Rande, etwas gegen die dorsale Fläche der Niere zugerückt, verläuft, aber nicht wie bei den Urodelen in einiger Entfernung « Amphibien, 467° davon angebracht ist, sondern der Niere eng anliegt. Von der dorsalen Nierenfläche betrachtet, zeigt sich der Canal stark varieös. Der Grund dieser Varicositäten liegt darin, dass der Canal selbst sehr dünn ist, von seiner lateralen Wand indessen in grosser Anzahl Canäle entspringen, welche quer durch die Niere hindurchziehen, sich zum Theil mit einander vereinigen und endlich in den Harnleiter eintreten. An der Stelle, wo diese Canäle den Längscanal verlassen, besitzen sie eine ampullenartige Erweiterung, wodurch eben das varieöse Aussehen des Längscanales bedingt wird. Ob diese Ampullen ursprünglich Malpighi’sche Kapseln sewesen sind,’ deren Glomerulus sich zurückgebildet oder gar nicht ent- ' wickelt hat, muss die Ontogenie lehren. Beim erwachsenen Thier ist nach Spengel jedenfalls kein Glomerulus vorhanden, auch ist das diesen auskleidende Epithel eylindrisch und nicht pflasterförmig, wie in den Malpighi’schen Körperchen. Die aus den Ampullen hervorgehenden Canäle endlich gleichen nicht einem Hals, sondern charakterisiren sich in mehr- facher Beziehung als Sammelröhren. Sie besitzen nicht nur dasselbe Epithel wie diese, sondern nehmen in der That von der ventralen Nieren- fläche her eine Anzahl von Harncanälchen auf. Mit anderen Worten: es sind die kammförmig aus dem Harnleiter hervorgehenden Quercanäle der Nieren, welche von den meisten Autoren schon beschrieben sind. Dass der Längscanal nicht nur beim Männchen, sondern auch beim Weibehen vorhanden ist, ist von Bidder schon beschrieben. | Völlig anders dagegen verhält sich Bufo. Hier dringen die Sperma- tozoiden nachdem sie die vielfach anastomosirenden Quercanäle des Hoden- netzes durchsetzt haben, zunächst in einen Längscanal, der wie bei Rana am lateralen Nierenrande liegt. Die von diesem in erheblicher Anzahl entspringenden queren Canäle verlaufen nun an der ventralen Nierenfläche und entsenden 2 bis 5 Aeste in die Nierenmasse hinein. Das sie aus- kleidende Epithel zeichnet sich durch die geringe Höhe seiner Zellen von dem aller übrigen Nierencanäle aus. Die erwähnten Aeste treten an die ventrale Seite gewisser Malpighi’scher Körperchen und führen das Sperma in diesen hinein; der Abfluss erfolgt durch den kurzen, dem vas efferens . gegenüber aus der Kapsel hervorgehenden Halse. Wie bei den Urodelen und Coeeilien passiren also die Spermatozoiden bei Bufo die Harncanäl- chen ihrer ganzen Länge nach, auch die mit einem grossen Glomerulus versehenen Malpighi’schen Körperchen. Die Harneanälchen vereinigen sich endlich, in den quer durch den dorsalen Nierenabschnitt ziehenden Sammelröhren welche sich sonst wie bei Rana verhalten, nur fehlt innen die Vereinigung zu einem Längscanal.- Wie bei den Coecilien nimmt nur ein Theil der gesammten Malpighi’schen Körperchen vasa efferentia auf. Bei Bombinator finden sich sowohl‘die ‚Querecanäle als auch der Längscanal des Hodennetzes ähnlich wie bei Bufo entwickelt. Aus dem etwas von dem lateralen Nierenrande eütfernten Längscanal treten Canäle quer zur Niere hinüber, senken sich eme Strecke weit in dieselbe hinein und enden, für so weit Spengel an den noch nicht völlig brünstigen | 30* 468 | Geschlechtsorgane. Thieren unterscheiden konnte, stets blind. Nur die von dem vorderen Abschnitt des Längscanales entspringenden Canäle winden sich durch die Niere hindurch und ergiessen ihren Inhalt schliesslich in den das Vorder- ende der Niere hakenförmig umfassenden Fortsatz des Harnleiters. Malpighi’sche Körperchen oder auch nur ampullenartige Erweiterungen konnte Spengel in diesen als vasa efferentia fungirenden Canälen nicht beobachten. Die Trennung der Samen- und Harnwege, die bei Bufo noch nicht besteht, ist also bei Rana, Bombinator und Discoglossus in verschiedener Weise und in verschieden hohem Grade durchgeführt. Bei allen letzt- genannten erfolgt die Vereinigung der beiden Producte indessen spätestens im Harnleiter. Noch viel weiter aber geht die Trennung bei Ateles. Die hier aus dem Hoden hervorgehenden Canäle bilden ein schmales Hoden- netz, das die Niere kreuzt, ohne sich mit ihr zu verbinden und in einen Canal einmündet, der in etwa 1 Mm. Entfernung vom lateralen Nieren- rande hinzieht. Gegen die Lungenwurzel zu verlängert er sich nach vorn in einen feinen, an seiner Spitze blind geschlossenen Gang. In der Nähe des Hinterendes der Niere geht von seiner lateralen Wand eine nach vorn gerichtete längliche Tasche aus, die als Samenblase fungirt. Dieser Canal verhält sich in jeder Beziehung als der Müller’sche Gang: er nimmt nicht die Sammelröhren der Niere auf, sondern diese münden in einen am lateralen Nierenende liegenden zweiten Canal, der sich verhält wie bei den übrigen Anuren der Leydig’sche Gang. Beide Gänge vereinigen sich | erst kurz vor der Oloake. Ob hier der Müller’sche Gang des Männchens degenerirt und eine sonst nicht vorkommende Spaltung des Leydig’schen Ganges in zwei nur an ihrem Ende verbundene Canäle stattgefunden hat, oder ob in der That der Müller’sche Gang hier mit dem Hodennetz in Verbindung getreten und als Samenleiter fungirt, während der Leydig’ sche Gang ausschliesslich die Function des Harnleiters übernommen hat, muss die Entwickelungsgeschichte lehren. Indem die genetischen Beziehungen des Hodennetzes der Anuren noch unbekannt sind, so sind einstweilen die Bezeichnungen „Längscanal, Quercanal und Vasa efferentia““ nicht als Ausdruck der morphologischen Uebereinstimmung mit den gleichnamigen Canälen des Hodennetzes der Urodelen und Coecilien aufzufassen, ja nicht einmal in der Anurenordnung selbst ist eine sichere Vergleichung der einzelnen Theile möglich. Ovarıum., Die Eierstöcke sämmtlicher Anuren stellen eine bald grössere, bald kleinere Längsreihe von dünnwandigen Taschen dar, an deren Innenwand die Ovula hängen. Zwischen je zweien dieser Taschen verwachsen die _ Wandungen fest mit einander. Ein Zusammenhang der einzelnen Hohl- räume, in’ welche auf diese Weise das Ovarium jeder Seite zerlegt wird, besteht durchaus nicht, obwohl es durch einen Zerfall der eine Taschen in zwei oder mehrerg Lappen häufig so scheint. Die Zahl Amphibien. 469 dieser Ovarialfächer ist bei den verschiedenen Arten verschieden, innerhalb einer und derselben Art indessen ziemlich beständig. So z. B. fand Spengel einen einfachen ungetheilten Hohlraum nur bei Pelodytes punc- tatus, drei bis vier Fächer besitzt nach ihm das Ovarium bei Alytes obstetricans, fünf bei Discoglossus, sechs bis acht bei /zalus und Polypedales neun bis zwölf bei Pelobates, neun bei Hyla, fünfzehn bei Rana und bis zu dreissig bei Bufo. Durch eine besondere Bildung zeichnet sich das vordere Ende des Ovarium aller Bufonen aus, namentlich bei jungen Weibehen findet man hier deutlich einen Körper, der sich schon durch seine viel compaetere Beschaffenheit von den hinteren, wie bei den übrigen Anuren beschaffenen Abschnitten unterscheidet. Wie man sich an Querschnitten leicht und sicher überzeugt, besitzt derselbe keinen Hohlraum, sondern besteht aus einer dicht gedrängten Masse von den Zellen, die mit den Eiern des übrigen Ovarium wesentlich übereinstimmen ; im Allgemeinen besitzen sie ein etwas höheres Follikelepithel. Ihr Keim gleicht völlig dem Keimbläschen eines echten Eies und enthält wie dieses eine Anzahl in der Regel wandständiger bläschen- oder tropfenförmigen Keimflecke. Während sich nun in den Eiern des hinteren Eierstock- abschnittes die bei dem. entwiekelungsgeschichtlichen Theil näher zu be- sehreibenden Dotterschollen ausbilden und allmälig mehr und mehr Pigment anhäuft, behalten die Bestandtheile ‚dieses Theiles, welchen Spengel als das Bidder’sche Organ des Krötenovarium bezeichnet, ihre anfängliche Grösse und Farblosigkeit. Nach und nach tritt sogar eine Rückbildung ein, bei den meisten erwachsenen Kröten findet man kaum noch Spuren davon, die letzten Reste erscheinen als gelbliche, kaum hirsekorngrosse Knötchen zwischen dem Ovarium und dem Fettkörper (Spengel). Auf das Bidder’sche Organ werden wir bei dem männ- lichen Thiere bei dem Müller’schen Gang noch näher zurückkommen. Welche Bedeutung dem Zerfall des Anuren-Ovariums in eine Anzahl isolirter Taschen zukommt, ob wir etwa in derselben einen Ausdruck einer Segmentirung zu erblicken haben, bleibt künftigen Untersuchungen vorbehalten. Besonders fragt es sich ob vielleicht die Zahl der Ovarial- fächer mit derjenigen der Nierensegmente zusammenfällt. Ueber den Bau und die Structur der Eier der Anuren wird bei dem entwiekelungsgeschichtlichen Theil näher gehandelt werden. Eileiter. An dem Eileiter der Frösche kann man drei Schichten unterscheiden; 1) eine dünne, faserige Umhüllung (Peritonealhülle), 2) eine mächtige Drüsenschicht und eine höchst eigenthümliche und complieirte Epithelial- bekleidung. Die Umhüllungshaut besteht ausschliesslich aus faserigem Bindegewebe, in welchem Gefässe verlaufen und Ausläufer nach innen senden. Glatte Muskelfasern, welche Stannius beschrieben hat, konnte weder Leydig noch Böttcher auffinden. Die zweite Schicht stellt die Hauptmasse 4709 Geschlechtsorgane. des ganzen Organs dar, sie besteht aus dicht gedrängten, eylindrischen, öfters im untern Theile gabelförmig gespaltenen Drüsenschläuchen, welche fast die ganze Dicke der Eileiterwandung ausmachen. Diese Schicht findet sich nur im Mittelstück der Eileiter. Beim Uebergang desselben in die Endstücke nehmen die einzelnen Drüsen an Höhe ab, rücken weiter auseinander und verschwinden schliesslich gänzlich. Schon der Umstand, dass diese Drüsen, entsprechend den verschiedenen Phasen des Geschlechts- lebens, in regelmässiger Periodieität zwischen progressiver Entwickelung und regressiver Metamorphose fluctuiren, verleiht ihnen ein besonderes Interesse, ausserdem aber bieten sie noch einige andere bemerkungswerthe Bigenthümlichkeiten dar, auf welche zuerst Böttcher (411) und nachher besonders Neumann (409) hingewiesen haben. Dieselben betreffen die Zellen, welche das Epithel dieser Drüsenschläuche darstellen und denen die Eileiter die merkwürdige Eigenschaft verdanken, durch Imbibition von Wasser, wie von Böttcher nachgewiesen auf mehr als das Hundert- fache ihres natürlichen Gewichts aufschwellen zu können. Es füllen diese Zellen in einfacher Schicht die Tunica propria der Drüsen bekleidend, das Drüsenlumen fast vollständig aus, so dass nur in der Mitte ein enger Centralcanal übrigbleibt. In den Drüsenzellen liegen eigenthümliche, kleine kuglige Körperchen theils einzeln zerstreut, theils häufig in langen, perlschnurartigen Reihen, theils zu kleineren und grösseren unregelmässig gestalteten Gruppen vereinigt. Die Grösse dieser Körperchen ist eine sehr ungleiche und im allgemeinen kann man sagen, dass die Körperchen um so mehr entwickelt sind, je dicker und transparenter die zur Untersuchung gewählte Tube ist und um: so kleiner, je collabirter und opaker das Aussehen der Tuben. Neumann hat diese Körperchen als „Colloidkugeln“ bezeichnet. Dass sie aus einer weichen dehnbaren Substanz bestehen, sieht man leicht daran, dass sie, ähnlich den rothen Blutkörperchen, wenn sie durch Strömungen in Bewegung gesetzt werden, sich häufig lang ausziehen, um später wieder ihre kuglige Gestalt anzunehmen. Es ist die Substanz der Colloidkugeln, welche bei der Quellung der Eileiter Wasser imbibirt. | In den Drüsenzellen liegen nun diese Körperchen so dicht an einander gepresst, dass der Inhalt nicht in Kügelchen gesondert, sondern als eine homogene, mattglänzende Substanz erscheint. Die Drüsenzellen selbst haben eine mehr oder weniger runde Form, ein zartes hyalines Häutchen als Wand und umschliessen einen Kern als ein ovales, granulirtes, mit Nucleolus versehenes Körperchen von etwa 8 Mikromill. Länge und 5 Mikromill. Breite. Der Kern liegt stets der Zellenmembran direct an und zwar demjenigen Theile derselben, welcher am meisten peripherisch gelegen, die Tunica propria berührt. Am merkwürdigsten ist das Verhalten der sehr deutlichen Zellen- membran, dieselbe ist nicht geschlossen, sonderu zeigt eine grosse, runde, scharfrandige Oeffnung. Dass das Ostium dem Drüsencanal zugewandt ist, geht theils aus seiner dem Kern entgegengesetzten Lage hervor, theils Amphibien. 471 daraus, dass man an Querschnitten der Drüsenschläuche an erhärteten Präparaten öfters die Zellen sich direet in den Centralcanal öffnen sieht. Hieraus geht also hervor, dass man die Drüsenzellen der Tube den Becherzellen zuzuzählen hat, In dem eben geschilderten Drüsenapparat hat man die Quelle für die Gallerthülle zu suchen, mit welcher sich die Froscheier bei ihrem Durch- gange durch die Tube bekleiden. Nach der Laichzeit erfahren die Ei- leiter eine Rückbildung, welche wesentlich in einem fettigen Degenerations- _ process besteht, der in den Drüsenzellen eintritt. Dieselben schrumpfen dabei zu rundlichen oder unregelmässig eckigen, Fettkörnchenzellen ähn- lichen Gebilden zusammen, in deren Innerem man neben dem Kern häufig noch einen hellen, vacuolenartigen Raum findet. Das innere Epithelium bildet die dritte Schieht der Tubenwand. Oeffnet man der Länge nach den Eileiter, so nimmt man eine Menge Falten wahr, die parallel mit einander in der Längsrichtung der Tube verlaufen. An Stellen wo die Tuben Biegungen machen, findet vielfache Vereinigung, respective Theilung der Falten statt. Mikroskopisch sieht man auf den Falten lebhafte Flimmerung und wenn die Gefässe mit Blut gefüllt geblieben sind, unter jeder Falte ein Gefäss verlaufen. In den Rinnen, zwischen den Falten, fehlt die Flimmerung. Dagegen liegen in ihr die Mündungen der Drüsen. Die Zellen welehe die Rinnen bekleiden bestehen aus dieken Pflasterzellen, welche sich bisweilen sehr den Cylinderformen nähern. Zwischen den Flimmerzellen der Leisten kommen zahlreiehe Becherzellen vor. Letztere haben die Gestalt einer länglichen Flasche, mit abgerundetem, den Kern enthaltendem Grunde und einem allmälig sich verjüngenden Halse, an welchem eine rundliche Oeffnung sich befindet. Dieselbe ist meistens mit einem kleinen, etwas hervorragenden, scharf conturirten Pfropf an- gefüllt. Von den Drüsenzellen unterscheiden sich die Becherzellen durch ihre geringere Grösse, durch die längliche Gestalt und durch den an der Oeffnung haftenden kleinen Pfropf. Die zweite Zellenart bilden die Flimmerzellen; bei einigen dieser ist der Zellenleib breit und massig und setzt sich plötzlich in einen dünnen Schweif ab; bei anderen ist der Uebergang in den Schweif nur auf der einen Seite ein plötzlicher. Noch andere haben an der Seite deutliche concave, hakenartige Ausschweifungen. Das Ende des Schweifes ist oft zugespitzt, oft aber auch mit einer kolbigen oder dreieckigen Auftreibung versehen. Die Eileiter oder Müller’schen Gänge beginnen überall mit einer mehr oder minder weiten trichterförmigen Oeffnung, dem Ostium tubae abdo- minale, an der vorderen Grenze der Leibeshöhle, neben den Lungenwurzeln. Von seinem trichterförmigen Ostium aus zieht der Eileiter, in der Jugend gestreckt, bei erwachsenen Thieren namentlich während der Brunstzeit ausserordentlich reich gewunden, zur Seite der Niere herab, mit der ihn ein breites Halsband verbindet. In der Gegend des hinteren Nierenendes erweitern sich plötzlich die Eileiter, so dass sie sich von 472 Geschlechtsorgane. beiden Seiten in der Mitte berühren, und tauschen gleichzeitig ihre bis dahin diekwandige, schon beschriebene drüsenreiche Wandung gegen eine dünnhäutige und durchsichtige aus. Man bezeichnet diesen Abschnitt gewöhnlich als Uterus, obwohl in ihm niemals die Eier zur Entwickelung gelangen, er dient nur als ein Reservoir, indem sieh die einzelnen vom Eierstock ausgestossenen und im Eileiter mit ihrer Gallerthülle versehenen Eier zu den bekannten Ballen oder Schnüren zusammenfügen. Hinsichtlich des Verhaltens der Mündungen bestehen etwas grössere Verschiedenheiten, als bei den übrigen Amphibien. Die für die Ooecilien und Urodelen aufgestellte Regel der vollständigen Trennung der Harn- und Eileitermündungen gilt auch ausnahmslos für die Anuren. Jene liegen überall hinter diesen. Während aber bei den Urodelen — mit Ausnahme von Triton platycephalus nach Wiedersheim — niemals eine Vereinigung der Endabschnitte der beiden Eileiter von Spengel beob- achtet ist, kommt es bei den Anuren ziemlich häufig dazu. Ein solches Verhalten hat Spengel bei allen untersuchten Arten der Gattung Bufo gefunden, die gemeinschaftliche Oeffnung beider Eileiter befindet sich auf einer niedrigen Papille. Zur wirklichen Vereinigung und gemeinsamer Ausmündung der Eileiter kommt es ferner bei Alytes abstetricans, nur scheinbar ist dieselbe dagegen bei Ayla, wo die Eileiter- mündungen zwar auf einer gemeinsamen Papille liegen, aber die Lumina dureh eine mittlere Scheidewand vollständig getrennt sind. Bei Polypedates, Ixalus, Discoglossus, Rana und Pelobates ist die Trennung der beiden Mündungen sehr deutlich, namentlich bei Rana, wo die letzteren auf zwei Papillen angebracht sind, während sie bei Pelobates und den übrigen angeführten Gattungen nicht aus der Ebene der Cloakenwand hervor- ragen (Spengel). Durch grosse Variabilität im Verhalten der Ausführungsgänge zeichnet sich Bombinator aus, bei welchem in dem einen Fall die Eileiter setrennt, in dem anderen obgleich selteneren Falle gemeinschaftlich in die Cloake ausmünden. Auch ist ihr Verhalten zu dem Harnleiter wechselnd (Spengel). Müller’'scher Gang heim Männchen — männliche Tuben. Unsere Kenntniss der Müller’schen Gänge bei den männlichen Anuren verdanken wir besonders den Untersuchungen von Leydig und Spengel. Der Müller'sche Gang verläuft im Bauchfell einige Linien vom äusseren Rande der Nieren entfernt, gerade so weit nach vorne als der Eileiter und hört an derselben Stelle fein zugespitzt auf, wo beim Weibchen der Eileiter mündet, also bis zur Lungenwurzel sich ausstreckend, um sich schliesslich an den freien Lappen der Samenblase anzusetzen. Ob sie hier in dieselbe mündet oder noch weiter daran entlang läuft oder blind endet, konnte Spengel nach Untersuchung erwachsener Thiere nicht entscheiden. Die Tube selbst hat Spengel nicht immer als Canal ge- funden, sondern sehr oft als soliden Zellstrang, indem auch an Quer- Pk CE N > EN WB Amphibien. 473 schnitten kein Hohlraum zu erkennen war. Dagegen stimmen die Unter- suchungen Spengel’s vollkommen mit den vor Leydig überein, dass das Vorderende frei in die Bauchhöhle mündet, denn in weitaus den meisten Fällen konnte Spengel ein trichterförmiges Ostium abdominale auch an der männlichen Tube beobachten. Sehr schön ist die männliche Tube nach Leydig bei Oeratophrys dorsata, was einerseits von der hellen Beschaffenheit des Bauchfells, andererseits auch von der grossen Aus- dehnung der Tube herzurühren scheint. Das Ostium abdominale war hier schon mit blossem Auge zu erkennen. Nach Spengel erlangt die Tube bei den Männchen bei verschiedenen Bufo-Arten die mächtigste Ausdehnung. Bei Bufo cinereus ist der Grad der Ausbildung bedeutenden, individuellen Schwankungen unterworfen. In der hinteren Abtheilung ist die Tubenwand dicht ausgekleidet von kurzen Drüsenschläuchen mit blassen, kleinkernigen Zellen. Ueber die Ausmündung dieser Canäle laufen die Angaben weit auseinander. Während sämmtliche Beobachter dieselbe in die- Harnleiter eintreten lassen, von denen aus indessen die Injeetion ihnen nicht gelang, kann man sich nach Spengel durch Anfertigung von Schnittreihen durch das hintere Harn- leiterende und die Cloake überzeugen, dass die Tuben nicht an der Stelle in den Harnleiter einmünden, wo sie sich an denselben ansetzen. Sie verlaufen vielmehr ohne mit jenem zu communieiren, neben ihm her, rücken an seine ventrale Fläche, bis sie sich einander berühren und schliesslich verschmelzen, um kurz vor den Harnleitern in die Cloake zu münden: sie verhalten sich also ganz entsprechend wie die Eileiter des Weibehens, ihre Homologa. Viel weniger stark entwickelt ist die männ- liche Tube bei Dufo calamita und Bufo variabılis, am wenigsten bei der letzteren Art, wo zwar der Tubentrichter an der Lungenwurzel noch erhalten bleibt, aber der übrige Theil des Ganges erscheint zu einem feinen kaum sichtbaren Faden reducirt. Bei Bufo calamıta besteht die männliche Tube in einem engen Canal, der von längeren oder kürzeren schlauchförmigen Erweiterungen unterbrochen ist, besonders in der hinteren Hälfte. Diese sind von Cylinderepithelium ausgekleidet, in dem sich stellenweise ziemlich complieirte Drüsen entwickelt haben. Bei Bufo agua ist nach Spengel die Tube ganz anders beschaffen. An der Lungen- wurzel findet man, wie bei den übrigen Kröten, die trichterförmigen Ostien; die von diesen ausgehenden dünnwandigen Canäle ziehen indessen nur bis etwa an das vordere Drittel der Niere, wo sie sich an den Harn- leiter ansetzen, mit dem sie übrigens nicht zu communieiren scheinen. Bei einigen bufo-Arten (Bufo maculiventris) und Discoglossus pictus steht ein äusserst feiner weisser Faden mit der leiehten Anschwellung des Ureters zu einer Samentasche in Verbindung, während bei Bufo ornatus, Bufo intermedia und Bufo americana die männliche Tube sich ganz wie der Eileiter des Weibchens verhält. Ob hier die Tuben in die Harnleiter münden, oder in die Cloake wie bei Bufo cinereus dürfte noch näher untersucht werden. Bei Bbombinator igneus bildet die männliche Tube 474 | Geschlechtsorgane. ein Canal mit einem sehr feinen Lumen, der sich an seinem oberen Ende verbreitet und hier deutlich flimmert und nach hinten sich in den Harn- Samenleiter einsenkt, wie von Leydig behauptet, von Spengel dagegen geläugnet wird. Häufig ist er von hydatidenartigen Erweiterungen unier- brochen (Leydig, Spengel). In mehreren Fällen fand Spengel anstatt eines Canales einen soliden Zellstrang. Bei Pelobates fuscus, Hyla, Phyllomedusa, Pipa und Dactyletra hat Spengel vergeblich nach einer männlichen Tube gesucht. Das vollständige Fehlen der männlichen Tuben bei einigen Anuren ist für die Beantwortung der Frage „welehe morphologische Bedeutung dem Harnleiter zukommt‘, auf dem Wege rein anatomischer Untersuchung der erwachsenen Thiere nicht zu erreichen. In dem PIERRE geschichtlichen Theil werden wir darauf zurückkommen. Endlich haben. wir bei den Bufonen noch ein Organ zu erwähnen, welches zwischen Hoden und Fettkörper gelegen ist, und zuerst von Bidder (444) unter dem Namen „accessorisches Organ“, von Wittich (413) als „rudimentäres Ovarium‘“, von Spengel als „das Bidder’sche Organ des Krötenhodens“ beschrieben ist. Bei Bufo cinereus setzt sich das obere Ende des Hodens in eine scheibenförmige, plattgedrückte, röthlich gelbe, unebene und höckerige Masse fort. Der Inhalt derselben gleicht völlig den Eiern des Eierstockes: es sind grosse Zellen mit trübem Proto- plasma und einem grossen Keimbläschen mit mehr oder minder zahlreichen Keimflecken, umgeben von einem Follikelepithel, dessen Zellen in der Regel etwas höher sind als die der eigentlichen Eifollikel. Das Organ unterscheidet sich von dem Eierstocke indessen durch den Mangel eines Hohlraumes und die Anordnung der eiähnlichen Zellen in mehrfachen Schichten. | Cloake. Die Harn- und Geschlechtswerkzeuge, sowie der Darm mündet bei den Anuren, wie bei den Urodelen in einen gemeinschaftlichen Raum, die Cloake aus. Diese befindet sich am Ausgang des Beckens, fängt unter dem Steissbein an, ein Paar Linien vor der Spitze desselben und endigt mit der Afteröffnung. Die Cloake ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, welche mit einem Cylinderepithelium bekleidet ist. Unter ihr liegen die Muskeln, welche eigentlich nur die Fortsetzung der Darmmuseulatur sind. Hauptsächlich herrscht in der Anordnung der Muskelfasern die Längsrichtung vor, in- dessen sind auch Querbündel vorhanden. Zu der nach hinten gelegenen Afteröffnung hin, sieht man auf der innern Fläche der Cloake zahlreiche Drüsen — Afterdrüsen. An der Aussenfläche der Cloake kann man nach Marcusen die beiden folgenden Muskeln unterscheiden. 1) Der M. sphineter ani, umgiebt die Oeffnung des Anus und zieht sich um den Ausgang der Cloake, vom Orificium ani bis zum hinteren Ende des Steissbeines. Er öffnet sich wahrscheinlich nur bei den Amphibien. 475 Ausleerungen, sei es, dass Darmkoth oder Urin, oder während der Be- gattungszeit Samen oder Eier passiren sollen. Er ist aus quergestreiften Muskelfasern zusammengesetzt. | 2) Der M. compressor cloacae. Entspringt von der inneren Seite des Steissbeines dicht bei der Spitze, geht an die innere Fläche des Beckens und heftet sich an das hintere Ende des Darmes, an welcher Stelle er fest mit dem Darm verwachsen ist, berührt darauf den Blasen- hals und befestigt sich unten an die in der Mittellinie liegende Vereinigung der Ossa ilei mit den übrigen Beckenknochen. Ein Paar Faserbündel gehen von dem angegebenen Punkt des Beckens zur Afteröffnung hin, d. h. zum Sphincter ani, so dass hier die Richtung der Fasern eine von unten nach oben und von vorn nach hinten: gehende ist. Circulationsorgane, Blut- und Lymphgefässsystem. Blutgefässdrüsen. Blutgefässsystem. Literatur. (448) R.Owen. On the Structure and the heart in the perennibranchiata Batrachia. Transactions of the zoolog. Society Vol. IL. 1834. (449) H. A. Lambotte. Observations anatomiques et physiologiques: sur les appareils san- guins et respiratoires des Batraciens anours. Mem. cour. de l’Acad. de Bruxelles. Taf. XIII. 1838. 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Die einzelnen Zellen der Amphibien stimmen mit denen der Fische darin überein, dass es lange Faserzellen sind, deren Länge sehr bedeutend die Breite übertrifft und deren Gestalt oft durch mannichfache Ausläufer von der gewöhnlichen Spindelform abweicht. Um das Herz lagert sich gern Fett ab, so sieht man beim Frosch grössere Fettmassen um die Basis des gleich näher zu beschreibenden Bulbus Aortae, auf den Vorhöfen und um die Aortenbogen, auch bei Ceratophrys dorsata fand Leydig einen grossen, dreieckigen, gelben Fettklumpen, der auf dem Herzbeutel über den grossen Gefässen liegt. Der Herzbeutel besteht aus Bindegewebe, hat Gefässe und kann mehr oder weniger Pigment (Rana), auch Fettzellen (Salamandra) ein- gestreut besitzen. Nach Mayer flimmert der Herzbeutel bei geschwänzten und ungeschwänzten Batrachiern, was Leydig nur für den Frosch be- stätigen konnte, wo er das helle Epithel welches die Innenfläche des Pericardiums überzieht, mit deutlichen Flimmercilien besetzt sah. Dagegen muss Leydig für den Landsalamander und den Proteus die Flimmer- bewegung des Herzbeutels in Abrede stellen; bei beiden fand er nur ein eilienloses Plattenepithel vorhanden. Von den zwei Hauptabtheilungen, die dem Herzen zukommen, einer zur Aufnahme und der andern zur Austreibung des Blutes bestimmten, ist bei allen Amphibien die erstere in zwei Vorhöfe geschieden, einen rechten und einen linken. Die Trennung ist aber bei allen nicht .eben vollkommen. Der rechte Vorhof nimmt Körpervenenblut, der linke Lungen- venenblut auf. In den rechten Vorhof münden die Venen nicht unmittelbar, sondern unter Vermittlung eines rhythmischen contractilen Sinus venosus welcher durch sein besonderes Verhalten zu den übrigen Herztheilen die Bedeutung einer centralen Abtheilung des Gefässsystems bekommt. An der Einmündungsstelle der letzteren in den Vorhof sind den Rücktritt des Blutes hindernde Klappen angebracht. In den linken Vorhof münden die zu einem Stamm vereinigten Lungenvenen unmittelbar. Während man 478 Cireulationsorgane. bisher annahm, dass die zweite Abtheilung des Herzens, der Ventrikel, bei den Phibien ; immer einfach bleibt*), hat Fritsch (477) zuerst : gewiesen, dass auch bei den Amphibien, wenn auch in geringem Grade, der Ventrikel in zwei Abtheilungen getheilt ist, dass somit auch hier ein doppelter Kreislauf besteht. Das Herz liegt im Vergleich mit dem langgestreckten Körper bei den Salamandrınen sehr hoch und auch bei den Perennibranchiaten findet sich seine Stellung dem Halse relativ nahe. Bei den Anuren ist die hohe Lage des Herzens weniger auffallend. In keiner Abtheilung der Amphibien lässt sich eine Neigung der Längsaxe von rechts oben nach links unten, wie sie bei höheren Wirbelthieren constant ist, nachweisen, das Herz steht gewöhnlich gerade im Thorax, nur bei den Perenmibran- chiaten (Süredon pisciforme) ist eine Hinneigung des Ventrikels nach rechts unverkennbar. Aus dem Ventrikel des Herzens geht ein cylindrischer Abschnitt hervor, der durch eine Scheidewand in verschiedene Blutbahnen getheilt ist und Bulbus oder Truncus arteriosus genannt wird, da aus ihm die Arterienstämme sämmtlich ihren Ursprung nehmen. Bei den Anuren ist Länge und Breite des Ventrikels einander gleich, bei Salamandra beginnt die Breite vorzuherrschen und bei den Perennibranchiaten ist die Breitenaxe gewöhnlich deutlich ausgeprägt. Nach Eröffnung des Herzbeutels liegt der Ventrikel frei zu Tage, welcher durch die Einstülpung des Herzbeutels sowohl oben am Ausgang des Truneus arteriosus, als auch in vielen Fällen am Unterende (Apex) an dem parietalen Blatt des Herzbeutels befestigt ist. Höher gelegene, anderseitige Anheftungen wie sie von einzelnen Autoren beschrieben werden, dürften nach Fritsch unter die pathologischen Gebilde zu rechnen sein, dagegen erscheint die Befestigung am Unterende (Apex) als ein besonderes Ligament (Gubernaculum cordis Fritsch) zwar nicht durchgängig, aber doch in den einzelnen Species so regelmässig und ist meist so kräftig entwickelt, dass es besondere Beachtung verdient. Ueberall hat dies Gubernaculum cordis nach Fritsch solch einen Ursprung und Insertion, dass es die Spitze des Ventrikels in ihrer Lage sichert und wo dieselbe die Wendung nach rechts nimmt, ist er ebenfalls demgemäss mehr der rechten Seite angeheftet. Die Vorhöfe zeigen sich als ein einziger Körper, welche die in ihrem Ursprunge nach rechts verschobenen arteriellen Gefässe auf dieser Seite gar nicht oder nur in einem kleinen Stück überragen, das sich wenig unter demselben nach vorn vorwölbt. Auch auf der vorderen Ansicht bietet dieser Körper entweder gar keine, oder doch nur unvollkommene Andeutung des Zerfallen in zwei Abthei- lungen, obgleich dies, wie schon angegeben, wirklich als Regel der Fall ist. *) Was ich auch selbst noch auf S. 10 angegeben habe, als mir die Untersuchungen yon Fritsch noch nicht bekannt waren, Amphibien. 479 Bei den Anuwren erscheint der Vorhof nach rechts von den Arterien, wenigstens wenn er gefüllt ist und zwischen den Gefässen findet sich eine Auftreibung, welche durch eine Ausstülpung des rechten Vorhofes bewirkt wird. Bei Salamandra und Oryptobranchus schwindet diese Auf- treibung, der ungetheilte Stamm der Gefässe drückt nur eine rinnenartige Vertiefung in den rechten Vorhof ein, so dass das äusserste Ende als abgerundete Vorragung nach rechts hin sichtbar wird, bei manchen Perennibranchiaten liegt die Vorhofsabtheilung gänzlich neben dem Gefäss- stamm oder derselbe zieht über das obere Ende leicht hinweg (Siredon). Sehr auffallend ist das von Owen (448) ausführlich beschriebene Verhalten des fraglichen Organes bei Siren lacertina, wo der ganze Rand in verzweigte, lang auslaufende Fortsätze zerfällt, welche sich um den Ventrikel von beiden Seiten herumlegen, bei Amphiuma sollen diese An- hänge zwar auch vorhanden, aber weniger stark entwickelt sein. Dies Verhalten der Vorhöfe ist um so merkwürdiger, als die verwandten Genera etwas Aehnliches nicht zeigen, wenigstens konnte Fritsch bei Siredon nur Andeutungen von Lappenbildung daran bemerken, obgleich er die sonderbaren, franzenartigen Fortsätze bei Siren bestätigen Konnte. Bei Menobranchus sind sie weder von Mayer (441) noch von Huxley (478) noch von J. van der Hoeven angegeben, auch bei Menopoma fand Mayer dieselben nicht. Durch die eigenthümliche Formation des Sinus venosus zeigen die Amphibien noch sehr grosse Verwandtschaft mit den Fischen, indem hier diese Abtheilung des Cireulationsapparates eine Iso- lirung und Selbständigkeit annimmt, welche den Fischen ebenfalls zu- kommt. Denn erstens ist die Anheftung der Sinus venosus an die Vorhöfe eine viel freiere als bei den Reptilien der Fall ist und zweitens erscheinen die Einmündungsstellen, wenn diese contrahirt sind, relativ eng und der ganze Abschnitt zeigt bei manchen Arten selbständige Contractionen (Fritsch). . Der Sinus venosus liegt bei den Anuren nur sehr wenig nach rechts verschoben, steigt gerade aufwärts und nimmt die beiden oberen Körper- venen (Venae cavae superiores), welche genau einander gegenüber ein- münden, in seinem oberen Ende auf; eine Grenze ihres Gebietes gegen den gemeinsamen Sinus hin, lässt sich nur als ein schwacher, querer Eindruck erkennen (vergl. Taf. XLII, Fig. 1). Die Lungenvenen schlagen sich zu einem kurzen Stamm vereinigt über die Mitte des oberen Randes hinweg. Bei den Salamandrinen ist der Sinus nach links verschoben ganz dem Rande genähert und bei Siredon pisciforme ragt er links unter dem Vorhof hervor (Taf. XLII, Fig. 2). Die rechte obere Hohlvene, Vena cava superior, zieht sich dann in ähnlicher Weise unter dem Stamm der Pulmonalvenen hinweg, wie sonst die linke, beide Superiores vereinigen sich etwas nach rechts von dem Ende des Sinus (vergl. Taf. XLII, Fig. 3). Der Bulbus arteriosus, der gemeinsame Ursprung der grossen arte- riellen Gefässe, erscheint als ein dieker, strangförmiger Körper, ausgehend 480 Cireulationsorgane. vom oberen Rande des Ventrikels in seiner rechten Hälfte, scheidet in der vorderen Ansicht die Vorhöfe und spaltet sich dann an der Stelle wo das parietale Pericardium in das viscerale übergeht in mehrere Stämme, welche nach links und rechts auseinander weichen. Der zusammen- gefallene, nicht injieirte Truneus lässt kaum ahnen, welch ein umfang- reiches Organ in ihm vorliegt, prall gefüllt, schliesst er den Zwischenraum der Vorhöfe und giebt dem Herzen erst die vollständige, abgerundete Form. Bei den Perennibranchiaten lässt der Bulbus selbst äusserlich nichts von einem vorgebildeten Zerfall in einzelne Stämme erkennen, bei Rana markirt schon ein schwacher Vorsprung, der sich von rechts nach links herumzieht, das Vorhandensein einer Theilung. Vorhöfe. Bei Rana esculenta und Rana temporaria findet man oft die Scheidewand der Vorhöfe auf einer so niedrigen Stufe der Ent- wickelung, dass man das Atrium fast mit demselben Rechte ein ungetheiltes nennen könnte, während sie in anderen Fällen eine derbe Membran dar- stellt, welche nicht wohl übersehen werden kann (Fig. 4, 5, 6 und 7). Während also die Scheidewand der Vorhöfe bei hana anfängt zu verschwinden, die des Bulbus aber sehr ausgeprägt ist, kehrt sich das Verhältniss bei Salamandra um, indem hier der Bulbus sehr unvollständig getheilt erscheint, die Vorhöfe dagegen zwei streng geschiedene Höhlen darstellen (Taf. XLII, Fig. 8 und 9). Auch bei den übrigen Urodelen mit Einschluss der Perennibranchiaten ist die Scheidewand nachgewiesen, doch wird sie hier bei einigen Arten ebenfalls unvollständig, wie es Hyrtl von Proteus angwineus beobachtet hat, bei welchem Thier ihre untere bogenförmige Begrenzung nicht bis zur Atrio-ventricularöffnung herabreicht. Bei Menobranchus ist die Scheide- wand nach J. van der Hoeven unvollständig, nach Huxley durch- löchert. Bei Uryptobranchus japonicus fand Hyrtl (417), dass die Scheide- wand nicht ganz das Ostium atrio-ventrieulare erreicht und zwar dem unbewaffneten Auge siebförmig durchlöchert erscheine, aber mit Hülfe einer Loupe erkenne man, dass dem nicht so sei. Allerdings kämen einige feine Löcher in ihm vor, ‘von denen eines, nahe dem vordern Rande gelegen, sich durch Grösse auszeichne, aber er wage nicht zu ent- scheiden, ob dieselben natürliche oder künstliche seien. Langerhans (479) fand beim Landsalamander die Vorhofsscheidewand ausnahmslos in der Weise durchlöchert, dass die oberen zwei Drittheile derselben einen exquisit areolären Bau darbieten. Die Abbildung (Taf. XLV, Fig. 1) zeigt bei schwacher Vergrösserung einen Theil dieser oberen Hälfte, man erkennt deutlich die Löcher in ihr und sieht, dass die überaus fein verästelten Muskelbündel nicht bis an die Grenze derselben herantreten, sondern überall noch durch eine schmale Zone hellen Bindegewebes vom freien Rande getrennt sind. Während nun der obere Theil des Septum stets in dieser Weise perforirt ist, ist der freie untere Rand und eine schmale, _ sich unmittelbar an ihn anschliessende Zone immer vollkommen frei von Löchern. Uebrigens ist die Breite der imperforirten Zone keine ganz Ampkibien; 481 Constante, sie zeigt individuelle Verschiedenheiten, aber niemals hat Langerhans die areoläre Structur des oberen Theiles vermisst. | Eine ähnliche Durchlöcherung der Vorhofsscheidewand hat Langer- hans auch bei Exemplaren von Triton cristatus beobachtet. Die Ein- mündung der Lungenvenen in das linke Atrium ist Klappenlos. Meist vereinigen sich die Lungenvenen in grösserer oder geringerer Entfernung von der Einmündungsstelle zu einem gemeinsamen Stamm. Bei den Urodelen ist dieser Stamm länger als bei den Anuren. Die Einmündung der Körpervenen in den rechten Vorhof liegt der- jenigen der Lungenvenen benachbart, häufig nur durch die Scheidewand davon getrennt und ist stets charakterisirt durch eine starke ausgebildete Klappe, welche der Valvula Eustachii höherer Wirbelthiere entspricht. Als Grundtypus treten zwei segelförmige, quer gestellte Membranen auf, welche nach links hin sich der Vorhofsscheidewand anheften, nach rechts durch ein oder zwei starke Trabekelzüge in die Musculi pectinati des Vorhofs übergehen. Bei den Fröschen mit unvollständig getrenntem Atrium herrscht die obere Klappe sehr bedeutend vor und die Einmündung der Lungenvene versteckt sich hinter dem lioken oberen Rande (Taf. XLI, Fig. 4), an vollkommenen ausgebildeten Fröschen ist die untere Klappe auch kenntlich (Taf, XLI, Fig. 5), doch erreicht sie die obere ‚weder an Grösse, noch an Beweglichkeit. Dasselbe Verhalten findet sich bei den Salamandern (Taf. XLII, Fig. 8), während bei den übrigen Amphibien die beiden Segel sich mehr das Gleichgewicht zu halten pflegen. Eine stärkere Ausbildung der Museuli pectinati im vorderen seitlichen Theil der Vorhöfe zeichnet bei den Fröschen die Stelle an, wo bei höheren Wirbelthieren die Herzohren gelegen sind. Bei Amphiuma, Menobranchus und Siren kommen an den Atria gelappte Anhänge vor, welche den Herzohren höherer Wirbelthiere entsprechen und von Hyrtl als Appendix des eigentlichen Atrium bezeichnet sind. Ventrikel. Der Ventrikel zeichnet sich durch seine kräftigere Entwickelung seiner Wände aus. Wie Fritsch (477) nachgewiesen hat, ist bei allen Amphibien der Ventrikel von Trabekeln durchsetzt, die bei den Batrachiern in ein schwammiges, mit unregelmässigen Höhlen durch- setztes Gewebe sich auflösen. Stets befindet sich aber an der Basis des Ventrikels eine gemeinsame Höhle, nach welcher hin die grösseren Alveolen des Trabekelsystems münden, welche aber ausserdem stets auch unter- einander communieiren. Vergleicht man den Durchschnitt des Ventrikels eines Frosches (Taf. XL, Fig. 2), so machen sich in der rechten Hälfte mehrere grosse Lücken bemerklich, welche bis nahe an die Oberfläche gehen und. das Analogon des Canales für den absteigenden venösen Blutstrom der Rep- tilien darstellen; links ist das Ganze dagegen viel dichter und von weniger Hohlräumen durchsetzt. Die Folge davon ist, dass, bei-Betrachtung des unversehrten Ventrikels, die rechte Seite, wo compaete Blutmassen -direet ‚unter der Oberfläche liegen, dunkler erscheint als die linke, wo die lichte Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VL 2. 31 489 Cireulationsofgang, ‘Muskelsubstanz der vorherrschende Bestandtheil''ist. Bei den’ niederen Amphibien ist das Trabekelsystem überall mehr gleichmässig angeordnet. - Der Hohlraum des Ventrikels steht mit dem der Vorhöfe in Zusammen- ‘hang und der Rücktritt des Blutes wird durch ein Klappensystem, die Atrioventrieularklappe, gehindert. Bei den Amphibien verlieren die Klappen allmählich ihren membranösen Charakter und werden ‘fast ganz durch dünne Trabekelsysteme der Basis ersetzt, welche bei der Systole “ mit zackigen Rändern in einander greifen; vorherrschend findet sich bei Rana ein vorderes und ein hinteres, welches mit der Scheidewand der Atrien durch einen Fortsatz in Verbindung zu stehen pflegt (Taf. XLII, Fig. 2). Seitliche Vorsprünge der Vorhöfe vervollständigen den Verschluss. Aus dem Truneus oder Bulbus arteriosus gehen, wie-schon erwähnt, sämmtliche Arterienstämme hervor; um aber das eigenthümliche Verhalten, welches wir: dabei beobachten, ‚at zu verstehen, ist es unerlässlich, an dieser Stelle die embryonalen Zustände kurz zu besprechen. Es ist bekannt, dass der vorderste Abschnitt des Herzens als ein- facher Stamm aus den Ventrikel hervorgehend, sich alsbald in zwei Aeste spaltet, die in paarige Bogen zerfallen, welche sich an den Seiten des Halses vereinigen und nach unten zu wieder zu einem grossen : Gefäss, der Aorta, zusammenlaufen. Die Bogen werden Arcus Aortae, ihre late- ralen Verbindungen Ductus Botalli, die aus den Vereinigungen: hervor- sehenden Stücke Aortenwurzeln genannt. Rathke (470), welcher sich die bedeutendsten Verdienste um die Kenntniss der einschlägigen Verhältnisse erworben hat, nennt sie in solchem Entwiekelungsstadium primitive im Gegensatz zu den umgestalteten späteren, die er als secundäre Aortawurzeln unterscheidet. Das morphologische Verhaiten der Cir- eulationsorgane ist von Rusconi (460-464) zuerst bestimmt festgestellt, während die Entwickelung der einzelnen Theile in ihren Beziehungen unter einander besonders von Reichert klar dargestellt ist. Beide stimmen in Hinsicht der Entwickelung des Gefäss- systemes der Frösche tiberein. Das definitive j | { Fig. 11. cd RL Ah N 4 ‚B: un VAT NTTIR HEN Be Herz und Aortenbogen von - i Cryptobranchus japonieus (nach Verhalten der Bogen bei der entwickelten Larve Fritsch). besteht, wie Rusconi schon angegeben hat Ca. Arteria carotis, AR. Art. : : : hyoideo-lingualis. av. Art, vorte, AUS drei Kiemen tragenden ‘Bogen mit den bralis. Ad. rs dextra. As. zugehörigen Arcus Aortae und ein schwächerer Aorta sinistra, .P, Art, pulmonalis. _:_. N : : : We Aorta deseondens, "82.4 VIRLTOLTGLEDUR, dem die Kiemen fehlen. Bei Art. subelavia. = atrium. v. einigen Perenmibranchiaten welche zum Theil V Ti 1; > .. eins erwiessener Maassen Larvenzustände darstellen (Siredon Taf. XLII, Fig. 2) oder ihrer Bildung nach solchen analog sind, finden sich demgemäss die ‚vier Aortabogen in derselben Weise, 80 Amphibien, - 483 auch bei Oryptobranchus japonicus; ‘obgleich dieser Art, ‘wie bekannt bleibende Kiemen (vergl. Fig.:11) fehlen. Die Betrachtung der genannten - Thiere führt uns hinüber zu den wirklichen Salamandern, welche wiederum das Verbindungsglied zu den übrigen Batrachiern abgeben, während die anderen Perennibranchiaten, wie Proteus, Siredon und Menobranchus sich mehr an die Eidechsen anschliessen. Dem gemäss finden wir bei den erwachsenen Urodelen, wenigstens den in Wasser lebenden, noch Andeutungen der vier im Larvenzustande vorhandenen Aortabogen. Rusconi hat bereits auf diese bleibenden Reste embryonaler Zustände hingewiesen. Aehnlich hat Brücke (469) es für die Larven von Salamandra maculata nachgewiesen. Schon Hyrtl (464) hat für den äusserst verwandten Salamandra atra das Vorkommen von nur drei Bogen linkerseits aufgestellt und Brücke selbst giebt zu, dass häufig auf einer oder auch auf beiden Seiten nur ein Bogen für die Aorta auch bei Salamandra maculosa sich findet. Mehrere Exemplare, welehe Fritseh uätersuchte, zeigten ebenfalls nur drei Bogen und verhielten sich im wesentlichen gleich, weshalb es fraglich erscheint, welche von den verschiedenen Anordnungen die normale sei. Der im ausgebildeten Thiere schwache, ursprünglich aber starke dritte Aortabogen ver- steckt sich bei natürlicher Lagerung unter den bleibenden zweiten und vierten; beim Auseinander- präpariren sieht man ihn als ein sehr enges Gefäss aus dem vierten entspringen und nach aussen ziehen zum Vereinigungswinkel des Ductus Botalli mit dem zweiten Bogen, vor dieser Stelle einen schwachen Ast.an den letzteren abgebend, dessen Zusammenhang mit dem Lumen des Bogens wegen der grossen Feinheit niebt constatirt werden konnte. Die Hauptfortsetzung liess sich jenseits | des Duetus Botalli bis zur Haut der Achselgegend Herz und Aortenbogen von verfolgen, ob er an der Kreuzüngsstelle bloss ae € en ge „Erster Aortenbogen. 2.Zweiter verwachsen war oder communieirte, dürfte noch Aortenbogen. 3. Dritter Aorten- näher untersucht werden. Es macht aber insofern bogen: 44. Aorta dextra. As. a e 1 ö z ; Aorta sinistra, d. Bulbus Aortae. wenig aus, als bei diesen Thieren die beiden a4. Atrium . dextrum. as. letzten Bogen auch durch den offenbleibenden „iur sinistrum. ». Ventrikel, Ductus in freiem Verkehr bleiben. Durch den subelavie (e Art enrotis Ursprung wie durch den Verlauf der Haut nach ?; Art. vertebralis. A. Art, . ,„ hyoideo-lingualis. c.Art.cutanea, aussen zur Haut der Achselgegend erinnert dies p. Art, pulomnalis, Gefäss auffallend an ein ähnliches, viel stärker Te entwickeltes bei den Fröschen, aber keineswegs an den- ursprünglichen Aortabogen, dessen Rest es darstellt. Ein derartiges Verhalten der Bogen, dass zwei starke, gleichmässig neben einander verlaufende die eine Aorten- wurzel darstellten, kommt obgleich selten vor (Brücke), ebenfalls solche in denen der dritte Bogen statt zu verschwinden vom vierten durch Ver- 31* ABA Circulationsorgane, schmelzen der Ursprünge gegen den zweiten rückt, den er. dann tuiren hift. Bi: af Die Bildung der centralen Gefässstämme, ‘wie sie die Tritonlarve zeigt und Süredon ebenfalls aufweist, ist als Grundlage für alle übrigen festzuhalten. - Die Abweichungen, welche auftreten, beruhen meist auf Modification des untersten Paares, seltener auf denen der‘ oberen. Die letztere findet nach Owen’s Angabe bei Menopoma alleghamensis‘ statt, indem die beiden oberen Bogen beim entwickelten Thiere an ihrem Ur- sprunge in grösserer Ausdehnung verschmelzen. | Der vierte Bogen ist bei den Urodelen, wie überhaupt, schwächer als die mittleren, und häufig überwiegt der Ductus Botalli, welcher ihn mit dem dritten verbindet, so sehr, dass derselbe die Hauptwurzel des aus der Vereinigung entspringenden Gefässes (Pulmonalis) darstellt. So verhält es sich z. B. bei Siredon wo der eigentliche Bogen sehr viel schwächer ist. Bei Uryptobranchus japonieus halten: sich beide Wurzeln das Gleichgewicht, bei Siren lacertina scheint wie bei Menspoma eine Reduction der vordersten Bogen stattzufinden. Denn während grosse Exemplare nur drei zeigten, gelang es Fritsch an einem jungen den “ la Sy l Rest des vordersten vierten nach- 1 | ©: > consti- Fig. 13, | Sicher ist die Reduction der Bogenzahl bei .Proteus anguimeus und Menobranchus lateralis und da hier der Ursprung der Pulmonalis am Anfang der primitiven Aorta- wurzel liegt, so ist vermuthlich der vierte Bogen als der zurück- gebildete zu betrachten. Die beiden mittleren sind bei den genannten Thieren in grösserer Ausdehnung verschmolzen und ist daher zu- weilen der Eindruck von nur zwei Bogenpaaren gegeben. Die Art des Verlaufes der eN BE zuweisen. Herz und Aortenbogen von Rana (nach Fritsch). a. Ventrikel. 5. atrium dextrum, 2’. atrium sini- strum. c. Bulbus arteriosus, 3. Dritte Aorten- bogen, 2. Art. pulmonalis. c. Art. cutanea, ;. Art. inframaxillaris. oc. Art. oceipitalis. 2. Zweite Aortenbogen, Ad. Aorta dextra. _4s. Aorta sinistra, v. Art. vertebralis. o. Art. oesophagea. sc. Art, subelavia. coe. Art. coeliaca, Aa. Aorta abdominalis. 1. Erste Aortabogen. ge. gland carotica. 4. Art, hyoideo-lingualis, Ca, Art. Carotis, Bogen beim Embryo der Frösche ist im wesentlichen demjenigen der Salamander analog, bei beiden führt jeder der Aortenbogen das Blut durch eine besondere Arterie in die Kiemen (Arteria branchialis), aus welchen es eine Kiemenvene (oder Arteria epibranchialis) in die Aorta sammelt, und der Uebergang in ‚ die bleibenden Zustände wird vermittelt durch Rami anastomotiei am Ursprung der Kiemenarterien, welche beim Schwinden der letzteren sich stärker aug- | Amphibien, : - 483 bilden und die seeundären Aortenwurzeln bilden helfen. Bei den Fröschen, wo sich erst äussere Kiemen bilden, an deren Stelle bald darauf innere treten, ist nach Rusconi’s Beschreibung (460—464) das Verhältniss nur insofern anders, als hier die seeundäre Aortenwurzel nicht nur aus dem Ramus anastomotieus der Kiemenarterie (art&re transitore Rusconi) hervorgeht, sondern ausserdem eine direkte Verbindung aus dem Bogen selbst (artere permanente Rusconi) vorhanden ist, welche einen Theil des Blutstromes unmittelbar in die Aorta descendens leitet. Bei den Anuren sind die drei Bogen im ausgebildeten Zustande, jederseits völlig getrennt, während noch bei den Salamandern eine offene Verbindung zwischen den beiden letzten (Ductus Botalli) bestehen bleibt. Von hier an aufwärts finden sich bei den Reptilien in gleicher Weise stets drei Paar Aortenbogen, welche die Grundlage der bleibenden Gefässe darstellen. Das letzte, unterste Bogenpaar, mögen es im Ganzen drei oder vier sein, enthält stets in sich die Anlage der Lungenarterien. Bei den niedrigsten Formen macht die bleibende Arteria pulmonalis einen Anhang desselben aus (vergl. Fig. 11, Holzschnitt), bei den höheren theilt er sich in einen stärkeren Ast, welcher die Arteria pulmonalis repräsentirt und einen etwas schwächeren, die Arteria cutanea (vergl. Holzschnitt Fig. 12 u. 13). Das zweite Bogenpaar stellt die Wurzeln der Aorta descendens dar, dasselbe tritt bei den niedrigsten Formen (Uryptobranchus japonicus) doppelt auf (vergl. Fig. 11, Holzschnitt), als Uebergang zu den höheren sehen wir es bei den Salamandrinen wechselnd, entweder in ähnlicher Weise wie bei den Perennibranchiaten oder der zurückgebildete dritte Bogen wird zu einer Arteria cutanea. Das letztere Verhalten bleibt dann für die un- geschwänzten Batrachier Regel (vergl. Holzschnitt Fig. 13). Die Vereinigung der Aortenbogen liegt bei allen Amphibien sehr hoch, ausserdem verhalten sich die Wurzeln gleichwerthig, während bei den Anuren die Stelle, wo die Aorta descendens aus den bleibenden Wurzeln entsteht, in ausgesprochener Weise unterhalb des Herzens lagert. Was das gleichwerthige Verhalten der Wurzeln angeht, so sehen wir z.B. die Arteriae subelaviae symmetrisch entspringen, bei Oryptobranchus und Salamandra aus der Aorta descendens, bei Rana aus den absteigenden Bogen jederseits. Während bei den Urodelen die Arteria Aorta descendens einen einfachen, gleichmässig weiterziehenden Stamm bildet, verbindet sich bei den Anuren die linke Aorta nur unvollkommen durch eine Anastomose mit der rechten und geht dann in die obere Arterie für den Tractus intestinalis, die gleich weiter zu beschreibende Arteria coeliaca, über, welche die eigentliche, direkte Fortsetzung desselben darstellt. Aus dem ersten Paar Aortenbogen treten die Arteriae Carotides und Arteria hyoideo- lingualis hervor. Eben vor der Ursprungsstelle der Carotis bildet diese Arterie eine kleine Anschwellung, die glandula carotica (vergl. Holzschnitt Fig. 13 ge). Innerer Bau des Truneus arteriosus. Die eben besprochenen grossen Gerässe vereinigen sich bei allen Amphibien an der Stelle, wo der’parietale 486. Circulationsorgane, Theil des Herzbeutels in den visceralen übergeht oder eine geringe Strecke innerhalb dieser Stelle zu dem Truncus, sive Bulbus arteriosus. Sie sind von da ab untrennbar mit einander verwachsen, ‘und theilweise verschmolzen, . wie aber schon äusserlich an diesem Organ durch Furchen das Fortbestehen einzelner Blutbahnen kenntlich ist, so ergiebt auch die innere > | die Trennung durch Scheidewände in gewisse Abtheilungen. In den niedrigsten Formen geht die Reduction der Scheidewände 80 weit, dass, wie Hyrtl (479) gezeigt hat, das Verhalten der inneren ee dem entsprechenden bei reschen Fischen vollständig gleichkommt. Am meisten zurückgebildet scheinen sie bei Siren lacertina zu sein, wo nur ein Vorsprung existirt, dessen Vertiefungen den am Ende des Bulbus abgehenden Aortenbogen entsprechen, in höher entwickelten Formen der ‚Perennibranchiaten nähert sich die Bildung mehr derjenigen, welche den Salamandrinen eigen ist. Hier finden sich longitudinale Leisten, die eine unvollkommene Trennung der Blutbahnen ermöglichen, sich aber nicht hinreichend von der Wand erheben, um in ähnlicher Weise zu wirken wie bei den ungeschwänzten Balraohiem. In dem Bulbus der Anuren (Rana, Bufo und Be Arten) befindet sich eine Falte, eine Scheidewand — auch unter dem Namen „Spiralklappe‘‘ bekannt, welche den Bulbus arteriosus der Länge nach theilt, sowohl nach Ursprung als Verlauf vollständig den entsprechenden Theilen in dem Truncus arteriosus der Reptilien entspricht und zuerst von Brücke (469) und dann von Fritsch (477) genau studirt. ist. -Diese Scheidewand entspringt von der Rückenwand und bildet eine Leiste welche sich nach vorn in zwei Schenkel spaltet, welche die vordere Wand nicht vollständig erreichen, es besteht also hier kein besonderes Fach für die linke Aorta. Schneidet man einen injicirten Bulbus quer durch, so sieht man selbst bei starker Füllung die Klappe doch wenigstens zwei Drittel des ganzen Lumens. durchsetzen, worauf sie mit einem verdickten Rande aufhört (nach Fritsch eine rudimentäre Andeutung der Schenkel zur Abgrenzung der linken Aorta bei den Reptilien). Es leuchtet ein, dass also bei schwach gefülltem Bulbus der freie Rand der Wand gänzlich oder doch nahezu anliegt: Nach Fritsch zieht sich die Spiralklappe an der Ursprungs- stelle des Bulbus aus dem Ventrikel von der Rückwand her- in gleich- mässiger Krümmung durch das Lumen bis zur vordern Wand, steigt dann in einer halben Spirale auf um sich am oberen Ende des Bulbus an die hier befindlichen Klappen zu heften; Brücke dagegen schreibt der Spiralklappe einen oberen linken angehefteten, und einen untern rechten freien Rand zu. Um den Rücktritt des Blutes aus dem Truneus arteriosus in den Ventrikel zu verhindern, befinden sich am Ostium arteriosum Semilunar- . klappen, deren Zahl bei den verschiedenen Amphibien nicht dieselbe ist. Bei den Anuren (Rana, Bufo) kommen drei dieser Klappen vor. Ihre Zahl beträgt fünf bei Oryptobranchus japonicus. Bei Menobranchus liegen sie in zwei Reihen, in jeder Reihe befinden sich drei Semilunarklappen, si 5. 2 Dee cr acer ni A Ar "Amphibien, 487. bei Menopöma steigt ihre Zahl zu acht und ebenfalls wie bei Menobranchus in: zwei Reihen angeordnet. In dem Arcus Aortae kommt noch eine höchst eigenthümliche Klappe vor, welche zuerst von Brücke entdeckt und näher beschrieben ist., Diese Klappe hat die Gestalt einer Ellipse, aus der ein an dem einen Ende ihrer langen Axe osculirender Kreis ausgeschnitten und in der Weise schief an die vordere, obere und hintere Wand angeheftet ist, dass ihr freier Rand gegen das Herz hinzieht und sie sich also, sobald der Blutstrom gegen sie andrängt, aufrichtet und das Lumen des Gefässes theilweise versperıt. So paradox das Vorkommen dieser Klappe auf den ersten Anblick erscheint, so ist sie doch von grosser Bedeutung für die Mechanik des Kreislaufes, indem sie dem in die Körperschlagadern eindringenden Blute gleich anfangs einen bedeutenden Widerstand entgegensetzt. . Wie zuerst von Hyrtl (480) bestimmt nachgewiesen ist, ist das Herz aller Urodelen, Anuren und Coecilien gefässlos. Die in weiter Entfernung vom Herzen, jenseits des Bulbus arteriosus aus dem ersten Aortenbogen entspringende Arteria coronaria gehört nur den Wänden des Bulbus, nicht zugleich jenen des Herzens an und löst sich an der Oberfläche des ersteren in Capillarnetze auf, welche an der Grenze zwischen Bulbus und Herz ' sich mit geschlossenen Maschen absetzen, aus welchen keine Verlängerungen in die Herzwand übertreten. Nur Oryptobranchus japonicus macht eine Ausnahme von allen anderen Amphibien, indem hier das Vorhandensein einer Vena coronaria cordis, welche sich im Herzfleisch verästelt, das Vorkommen einer Arteria coronaria _ cordis vorausstellt. Die Durchforschung des genaueren Verlaufes dieser Arteria coronaria cordis bleibt künftigen Untersuchungen vorbehalten. Bei den Üoecilien liegt das Herz nahe am vorderen Körperende und hat nach Rathke eine sehr längliche Form, denn seine Länge beträgt 22,5 Mm., hingegen seine grösste Breite in der Nähe des hinteren Endes der Vorkammer nur 4,26 Mm. Die Vorkammer ist an ihrer oberen Seite etwas länger als an der unteren, greift mit derselben über das vordere Ende des Ventrikels nach hinten etwas herüber und erscheint an dieser Seite der Quere nach stark gewölbt. An ihrer unteren Seite aber besitzt sie der ganzen Länge nach eine tiefe Rinne, die von dem Stamme des ganzen arteriellen Systems ausgefüllt ist. = Uebrigen verhält sich der Vorhof so, dass er aus der Nähe ihres hinteren Endes nach vorn etwas schmäler und dünner wird, vorn aber stumpf abgerundet endigt. Der viel kleinere Ventrikel hat die Form eines im Verhältniss zu seiner Grund- fläche mässig langen Kegels; ihre nach hinten gerichtete, jedoch ein wenig nach der linken Seite umgebogene Spitze ist wie bei den Urodelen und Anuren durch ein kurzes fibröses Band an den Herzbeutel angeheftet, Für sich allein gemessen hat der Ventrikel eine Länge von 12 Mm., der . Vorhof von 12,5 Mm. Eine Scheidewand im Vorhof, wodurch also der Vorhof in einen venösen rechten und einen arteriellen linken getheilt wird, 488° Cireulätiiiköithne, ist nach Mayer und Rathke deutlich zu erkennen. Zwar erscheint die Scheidewand nur als eine sehr zarte und durchsichtige Membran, erlangt jedoch eine grössere Festigkeit und Stärke dadurch, dass in ihr dünne, ‚obwohl verschiedentlich feine fibröse Fäden ausgebildet sind, die ein Netzwerk von sehr engen und unregelmässig gestalteten Maschen zusammen- setzen. Ein sehr kleines Loch, das sich in ihr zunächst der untern Wandung der Vorkammer und in einiger Entfernung derselben befindet, ist so beschaffen, dass es Rathke unentschieden blieb, ob es für ein natürliches oder für ein bei dem Entfernen des festgeronnenen Blutes entstandenes gehalten werden müsste. Der Herzbeutel ist mit den untern und den seitlichen Theilen seiner Wandung durch Bindegewebe dicht an die Leibeswand angeheftet. Arterien. Der aus dem Ventrikel hervorgehende einfache Arterien der Coe- cilien, der Truncus arteriosus communis, ist in einiger Entfernung von dem- selben, nämlich da, wo er durch die vordere Hälfte der für ihn aus dem Vorhof vorhandenen Rinne hindurchläuft, zu einer kleinen Wulst — Bulbus arteriosus nach Rathke — ee dessen Achse der Achse des ganzen Körpers parallel ist. Diese Wulst mit eingerechnet, hat der Truncus arteriosus eine verhältnissmässig sehr bedeutende Länge, denn von seinem Ursprung aus dem Ventrikel läuft er in gerader Richtung 24 Mm. weit nach vorn ehe er in zwei einfache Wurzeln für die Aorta sich theilt, nachdem er für die Lungen zwei besondere Seitengefässe abgegeben hat. Auch die beiden Wurzeln der Aorta machen einen ungewöhnlich langen Verlauf nach vorn, denn sie verlaufen nahe bei einander erst ebenso wie ihr Stamm, unterhalb der Luftröhre, dann zu beiden Seiten derselben unter der Speiseröhre bis beinahe zu dem Kopfe, ehe sie sich nach oben und hinten umbiegen um unter der Rückenwand des Leibes wieder nach hinten zu gehen. Aus dem Bogen, den eine jede Aortenwurzel dicht hinter dem Kopfe an der rechten oder linken Seite der Speiseröhre bildet, sendet sie nach oben zwei mächtig dicke Aeste aus. Der eine von diesen war nur sehr kurz, verlief schräg nach vorn und oben, entspricht der Carotis communis anderer Thiere und theilt sich in zwei untergeordnete Aeste, von denen der eine eine sehr kurze Strecke nach seinem Ursprunge als Carotis cerebralis in die Hirnschale eindringt, der andere als eine Carotis facialis sich an den oberflächlicher gelegenen Theilen des Kopfes verbreitet und unter anderen einen sehr in die Augen fallenden langen Zweig abgiebt, der zur Kehle geht, sich bis zu dem Kinnwinkel erstreckt und für die Muskeln der Kehle und der Zunge bestimmt ist. Der andere aus dem Bogen der Aortenwurzel ausgesendete Ast ist etwas dünner, als jener erstere, läuft schräg nach hinten und oben und verbreitet sich an die Muskeln und die Haut des Nacken». Die absteigenden Theile der beiden Aortenwurzeln, die übrigens an Dicke einander überaus gleich sind, verlaufen erst in der Nähe der Rücken- - "Amphibien. 489 wand des Leibes zu beiden Seiten der Speiseröhre, darauf, indem sie einander näher kommen, tiber der Speiseröhre und verbinden sich endlich unter dem vierzehnten- Wirbel, oder, was damit gleichbedeutend ist, gegen- über der vordern Hälfte des Herzens unter einem sehr spitzen Winkel‘ zu dem Stamme der Aorta. Ihre Verbindung liegt also viel weiter nach vorn als bei vielen anderen Amphibien. Auf ihrem Wege senden die absteigenden Theile der Aortenwurzel mehrere kleine Zweige an den vordersten und dem Halse angehörigen Theil der Leibeswände, die Speise- röhre und wahrscheinlich auch die Luftröhre. Die Aorta verläuft zwischen den beiden Nieren bis an das hintere Körperende und sendet eine Menge von Zweigen aus. Nach oben giebt sie in einer einfachen Reihe hintereinander eben so viel kurze Zweige ab, als die Zahl der Wirbel beträgt, unter denen sie ihren Verlauf macht und jeder von diesen Zweigen spaltet sich an je einem Wirbel in zwei Seitenzweige, die den: Intercostal- und Lumbalarterien anderer Thiere entsprechen. Seitwärts schickt sie eine Menge in 2 Reihen vertheilter kleinerer Zweige an die Niere, Geschlechtswerkzeuge und Fettkörper ab. Nach unten ferner sendet sie eine Reihe unpaariger Zweige für die Verdauungswerkzeuge aus. Der vorderste von diesen unteren Zweigen war der grösste, entspringt beinahe gegenüber dem hinteren Ende des Magens und der Leber und entspricht der Arteria coeliaca anderer Thiere. Es hat derselbe eine ziemlich grosse Dicke und Länge, steigt innerhalb des Gekröses in einem nach hinten gerichteten starken Bogen zu. dem hintern Ende des Magens herab und zerfällt hier in einige Zweige, von denen der stärkste am Magen nach vorn verläuft, ein zweiter zur Leber und ein dritter zur Milz und zum Pancreas gehen. Auf die Arteria coeliaca folgen fünf weniger lange und weniger dicke Arteriae mesentericae, die durch das Gekröse zum Dünndarm gehen und sich in der Nähe des letzteren in einige Aeste spalten. Hinter diesen Gefässen begeben sich noch sieben kürzere Arteriae mesentericae zu dem Dickdarm. In dem hintersten Theile der Leibesböhle sendet endlich die Aorta noch zwei paarige und auf beiden Seitenhälften vertheilte Aeste, die eine mässig grosse Dicke hatten, zu der Kloake und der Harnblase, auf welcher letzteren sich die- selben besonders stark verzweigten. Für die Lungen bestehen zwei Arterien, welche getrennt von einander aus dem Truncus arteriosus dicht vor dem Bulbus desselben entspringen, erst zu beiden Seiten dieses Gefässstammes eine Strecke von zwei Linien nach vorn verlaufen, dann unter einem sehr kleinen Bogen nach vorn sich umkrümmen und endlich gegenüber der Spitze des Herzventrikels auf die Lungen übergehen. Wie schon angegeben, entspringen bei den Batrachiern aus dem ersten Aortenbogenpaar die Arteria hyoideo-lingualis (A. lingualis von Burow, Bonsdorff, hyoidea Stannius, hyoidea-lingualis Fritsch) und die Arteria carotis. Die Arteria hyoideo-lingualis versorgt die Mm, 490 Circulationsorgane, Intermaxillaris anterior und ‘posterior (Mylo-hyoideus und Stylo-hyoideus), Thoraeico-hyoideus (Sterno-hyoideus), Genio-glossus, Hyo-glossus, Con- strietor pharyngis und die Schleimhaut der Zunge. Die Arteria tarotis theilt sich vorne am Schädel in zwei Zweige, eine Arteria ophthalmica und eine Arteria carotis cerebralis, welche in die Schädelhöhle tritt. Innerhalb .der Schädelhöhle giebt jede Carotis einen vorderen und einen hinteren Ast ab. Die paarigen vorderen Aeste sind durch feine Quer- anastomosen, welche eine Arteria communicans anterior vertreten, verbunden, die hinteren fliessen zusammen in eine einfache Arteria basilaris, die in eine Arteria spinalis anterior übergeht, in welche später die Aeste der Artt. supravertebrales einmünden. Aus dem zweiten Aortenbogenpaar entspringen vor ihrer Vereinigung zu der Aorta descendens: A. die Arteria subelavia, B. die Arteria vertebralis, C. die Arteria oesophagea. Die Arteria subelavia begleitet anfangs den Plexus brachialis und giebt eine Arteria thoracica externa prima ab, welche einen Ramus superior für den M. pectoralis, einen Ramus inferior für den M. coraco-brachialis brevis internus und M. episterno-cleido-acromio-humeralis und einen dritten Ast für den M. Capiti-scapularis (Cucullaris) absendet. Ein zweiter Zweig der Arteria subelavia bildet die Arteria thoracica externa secunda, welche Aeste abgiebt für die Mm. Thoraci-suprascapulares, (Serratus magnus superior und Rhomboideus posterior), Dorso-humeralis (Latissimus) und Anconaeus scapularis medialis. Ein dritter Zweig der Arteria subelavia bildet die Arteria subscapularis, ein vierter die Arteria eircumflexa humeri posterior und ein fünfter die Arteria anconaea. Die Arteria subscapularis versorgt den M. Coraco-brachialis brevis internus und den M. Anconaeus scapularis medialis. Die Arteria ceircumflexa humeri posterior verzweigt sich in die Mm. Dorsalis scapulae und Episterno-eleido-aeromio-humeralis, während der Ramus anconaeus die Mm. anconaeus humeralis lateralis und Anconaeus humeralis medialis versorgt. In ihrem weiteren Verlauf bildet die Arteria subelavia die Arteria brachialis.. Die Arteria brachialis giebt einen Ast ab, die Arteria profunda brachii welche den M. coraco-brachialis longus versorgt, weiter einige Aeste für den M. coraco-radialis proprius, und wird dann in der Gegend der Artieulatio brachio-antibrachii, Arteria eubitalis. Die Arteria cubitalis versorgt die Muskeln des Unterarms, verläuft ungetheilt bis zur Handwurzel, schiebt sich dann zwischen dem 08 carpi ulnare und carpi radiale um se auf die Rückenfläche der Hand zu kommen und theilt sich dann in ihre drei Endäste, welche die nach- einander gekehrten Seiten der Finger versorgen. Die Arteria oesophagea, der zweite Ast des zweiten Aottenbogens versorgt die Speiseröhre; der dritte Ast ist die Arteria vertebralis s. supravertebralis, die über den Querfortsätzen der vorderen Wirbel von vorne nach hinten sich erstreckt, sowohl durch die Foramina intervertebralia in den Canal der oberen Wirbelbogen tretende Gefässe als auch nach Analogie von Intercostalarterien verlaufende Zweige abgiebt. Die linke Amphibien, - 491 Aortenwurzel entlässt weiter bei ihrer Vereinigung mit. der- rechten die Arteria coeliaco-mesenterieca, welche die Hauptfortsetzung ihres Stammes bildet. Die Zweige der Arteria coeliaco-mesenterica sind: A. die Arteria coeliaca, B. die Arteria mesenterica. Von der Arteria eoeliaca entspringt 1) eine Arteria coronaria ventriculi dextra anterior, welche ‘eine Arteria hepatiea für die Leber und eine Arteria eystica für die Gallenblase abgiebt und 2) eine Arteria coronaria ventrieuli dextra posterior, welche mit der vorhergehenden gemeinschaftlich den Magen versorgt. Ausserdem kommt von der Arteria coeliaca noch ein dritter Ast, die Arteria oesophagea inferior. Die Arteria mesenterica giebt eine Arteria jejunalis ab für den Dünn- darm, welche sich in einen Ramus ascendens und descendens theilt; eine Arteria colica communis, welche einige Rami ilei, eine Arteria colica media und eine Arteria mesenterica inf. s. haemorrhoidalis interna abgiebt, ein dritter Zweig der Arteria mesenterica ist die Arteria lienalis. | Von der Arteria abdominalis selbst geht eine Arteria adiposa nach dem Fettkörper, 4—5 Artt. renales, welche Rami ovarii und Rami oviductus absenden und Arteriae lumbales internae. Dann theilt die Arteria aorta abdominalis sich in er zwei Ed äste, die Arteriae iliacae communes. Jede Arteria iliaca communis giebt einen Truncus communis art. vesicalis et epigastricae ab, welcher sich in eine Arteria vesicalis für die Harnblase und eine Arteria epigastrica theilt, letztere giebt ausserdem noch eine Arteria cutanea femoris anterior s. externa ab. Eine zweite Arterie, welehe von der Arteria iliaca communis ‚abgeht, ist die Arteria cruralis, welche einen kurzen Stamm bildet und sich in eine Arteria circumflexa femoris interna und eine Arteria circumflexa ilei theilt für die Muskeln des Oberschenkels und für den M. coceygeo-iliacus und coccygeo-sacralis. Die Fortsetzung des Stammes ist die Arteria ischiadica, welche an der hinteren Fläche des Oberschenkels verläuft und in der Gegend der Kniekehle Arteria poplitea wird. Die Arteria ischiadiea giebt eine Arteria circumflexa femoris externa ab, welche mit der Arteria eircumflexa femoris interna anastomosirt, nachdem sie an Muskeln des Oberschenkels Aeste abgegeben hat. Ein zweiter Zweig der Arteria ischiadica ist die Arteria femoris profunda, welche ebenfalls die Muskeln des Oberschenkels versorgt, während ein dritter Zweig die Arteria articularis bildet, welche die Gegend der Kniekehle versorgt. An der Ursprungsstelle des M. gastrocnemius theilt die Arteria ischiadica sich in ihre zwei End- äste, die Arteria tibialis antica und die Arteria tibialis postieca, welche an die Muskeln des Unterschenkels und des Fusses Aeste abgeben. Aus dem dritten Aortenbogen endlich kommen zwei Aeste, der Ramus pulmonalis cutaneus s. Arteria cutanea und die Arteria pulmonalis. Die letztere begiebt sich, wie schon der Name angiebt, nach den Lungen, die erstere giebt Aeste zur Haut des Rumpfes, einen starken Zweig welcher nach Art einer Arteria oceipitalis unter der Haut des Kopfes in die Höhe 492 Circulationsorgane, steigt und endlich einen starken Ast, eine Arteria ee der i in die Tiefe zu den Muskeln des Unlerkiefers verläuft. od Hil. Ueber das Gefässsystem der Urodelen verdanken wir Hyrtl aus führliche Mittheilungen über den Verlauf der Blutgefässe bei Oryptobranchus japonicus. Aus dem Bulbus arteriosus entspringen bei Oryptobranchus japonicus — wie aus den schönen Untersuchungen von Fritsch hervor- geht, vier Aortenbogen mit durchgängigen Verbindungen. Die von Hyrtl (471) in seinem ‚„Oryptobranchus japonicus, Schediasma anatomieum“ gegebene Abbildung hat wahrscheinlich ein abnorm gebildetes Exemplar zu Grunde gelegt. Aus dem ersten Aortenbogen entspringt eine Arteria hyoidea s. lingualis, welche die Muskeln der Zunge, des: Zungenbein- Kiemenbogenapparates und die Zunge selbst versorgen. Ein zweiter Ast des ersten Aortenbogens bildet die Arteria carotis, welche die Schleimhaut des Mundes, den Bulbus oculi, sowie die Muskeln des Bulbus oculi ver- sorgt und dann in die Schädelhöhle tritt und dem Gehirn Aeste abgiebt. Aus der Aortenwurzel kurz vor der Bildung der Arteria aorta descendens entspringt jederseits die Arteria vertebralis, welche bis zu der Gegend der Gelenkverbindung zwischen dem ersten Wirbel und dem Parasphenoid aufsteigt, einen Ast abgiebt, welcher, nachdem er den Wirbelkörper durch- bohrt hat, in den Wirbelcanal tritt und nach der Schädelhöble sich begiebt, wo er mit der Arteria cearotis anastomosirt. Dann biegt die Arteria vertebralis sich zurück nach den Seiten des ersten Wirbels, durchbohrt die Basis des Querfortsatzes des zweiten Wirbels, wie bei allen darauf- folgenden Wirbeln welche Querfortsätze haben (vergl. Taf. XXXXIH, Fig. 1) und verläuft also längs der Seite der Wirbelsäule nach unten. Hyrtl (471) hat dieselbe also als Arteria vertebralis collateralis bezeichnet. Bei Proteus angwineus und Sören lacertina kommt eine ähnliche Arteria vertebralis collateralis vor, welche ausserdem an jedem Wirbel durch einen Querzweig mit einem Ramus spinalis anastomosirt, während solche Anastomosen bei Uryptobranchus und Monopoma nur an einzelnen Wirbeln stattfinden. Bei den Salamandrinen und Tritonen giebt der erste Aortenbogen eine Arteria lingualis (A. sublingualis s. hyoidea) ab, während seine Fort- setzung die Arteria carotis bildet und bedeutend stärker als die Arteria lingualis ist. Der Ursprung der Arteria vertebralis verhält sich als bei Oryptobranchus. Bei Cryptobranchus, Menopoma, Salamandra, Siredon und wahrkähkanee wobl ebenfalls bei allen anderen Urodelen entspringt die Arteria subelavia, bestimmt für die Versorgung der Muskeln und Haut der oberen Extremität aus der Aorta descendens. Bei Oryptobranchus japonicus begleitet die Arteria subelavia den Plexus brachialis, giebt, an der Articulatio humeri angekommen, eine Arteria epigastrica anterior nach den Muskeln des Bauches und einen zweiten Ast, die Arteria circumflexa scapulae nach den Muskeln, welche Oberarm und Schulter bewegen, besonders Aeste u he re Me AEEETETE 1 . Amphibien; 493. für die M. M. Extensores ab. Darauf begiebt sie sich, an der hinteren Fläche der Artieulatio humeri angekommen, nach der Gegend des Vorder- 'armes, umgiebt in einem halben Kreis den Oberarm und folgt, um nach der Artieulatio eubiti zu kommen, den Beugemuskeln des Unterarmes, an alle Musculi fliexores antibrachii Aeste abgebend. Unterhalb der Articulatio eubiti sendet der Hauptstamm zwei noch ziemlich kräftige Aeste ab, die die Muskeln des Vorderarmes versorgen, während er sich selbst unter den Muskeln des Vorderarmes: schiebt bis zu dem Spatium interosseum, wo er dem oberen Theil der Ulna unmittelbar anliegt. Dann theilt er sich in seine zwei Endäste, deren weiterer Verlauf mit dem gewöhnlichen Verlauf der Arteria ulnaris und radialis nichts gemein hat. Der eine Ast folgt der Ulna, kommt so nach der Handwurzel und. begiebt sich dann in der Rinne zwischen dem os carpi ulnare und carpi centrale um auf die Rückenfläche der Hand zu kommen. Dort theilt er sich in seine zwei Endäste, welche die nach einander gekehrten Flächen des vierten, dritten und zweiten Fingers mit Zweigen versorgen. Der andere Ast der Arteria brachialis begiebt sich ebenfalls nach unten, giebt einen Ramus recurrens ab nach der Articulatio eubiti für die dort gelegenen Muskeln und krümmt sich dann über das Unterende des Radius nach der Rückenfläche der Hand um so die nach einander gekehrten Flächen des ersten und zweiten Fingers mit Aesten zu versorgen. Aehnlich wie bei Oryptobranchus verhält sich die Arteria brachialis bei Menopoma. Bei Salamandra atra und maculata weicht der Verlauf der Arteria brachialis nur in so weit von dem bei Oryptobranchus ab, als der Ast, welcher die Ulna begleitet, um auf die Rückenfläche der Hand zu gelangen, nicht in die Rinne zwischen Ulnare und Centrale tritt, sondern das mit einander verwachsene Os carpi ulnare und intermedium durchbohrt und sich dann in seine zwei Endäste theilt, welche die Finger versorgen. Bei Proteus angwineus ist die Arterie, welche auf der Rückenfläche der Hand verläuft und die Finger mit Aesten versorgt, ein Ast der Arteria brachialis selbst, welche in der Gegend der Articulatio cubiti das Spatium interosseum durchbohrt und an der äusseren Fläche des Antibrachium auf die Rückenfläche der Hand kommt. Aus der Aorta descendens entspringt ungefähr einen Zoll unterhalb der Ursprungsstelle der Arteria subelavia, die Arteria gastrica anterior. Dieselbe giebt dem Oesophagus zwei Aeste ab und verzweigt sich dann sowohl an der dorsalen, wie an der ventralen Fläche des Magens. Ein zweiter Ast der Aorta descendens ist die Arteria gastro-mesenterica, welche sich gleich nach ihrem Ursprung in die Arteria gastrica posterior und mesenterica prima theilt. Die erste begiebt sich nach der linken Seite des Magens, giebt einen Ast ab nach der Milz und theilt sich dann in ihre beiden Endäste, welche sich an dem Magen von dem Pylorus bis zur Cardia verzweigen. Die andere, die Arteria mesenterica prima, theilt sich in die drei Aeste für die Gallenblase, die Leber und den Dünndarm. K98: Cireulationsorgane. Auf die Arteria gastro-mesenterica folgen drei Arteriae mesentericae accessoriae für den Dünndarm. ‘Der Dickdarm (Enddarm) wird von der Arteria mesenterica posterior versorgt, welche dureh einen kurzen Bogen mit der Wurzel der Arteria mesenteriea accessoria tertia anastomosirt. Ausserdem treten von der Aorta descendens noch zwei Aeste zur Cloake. Die Zahl der Arteriae renales ist sehr gross. Hyrtl zählte bis zu 24. Sie sind sehr kurz und dünn. Sie entspringen nicht nur aus dem Truneus aortieus selbst, sondern auch aus den eben ewähnten Arteriae spinales.’ Von allen diesen Arteriae renales gilt, wenigstens beim weiblichen Thier, . dass kein einziges dieser Stämmchen der Niere allein zukommt, sondern: dass sie eigentlich alle für den Eileiter bestimmt sind, welcher an jeder Arteria renalis einen so bedeutenden Zweig entnimmt, dass sie fast nur als ein dünner Faden die Niere erreicht und dass es alsob esser sein würde, die Arteriae renales aus den Arteriae des Eileiters entspringen zu lassen, als umgekehrt. Wie die Arteriae renales bei dem männlichen Thiere sich verhalten, dürfte nochnäher untersucht werden, bei J. van der Hoeven, Schmidt und Goddard finde ich darübernichts angegeben. Die Arterien, welche für den Uterus-ähnlichen Theil des Eileiters bestimmt sind, entspringen aus zwei grösseren Zweigen, welehe von der Aorta descendens abgehen, die linke entspringt etwas höher als die rechte. Die Ovarien werden durch achtzehn Aeste versorgt, einige wenige ent- springen von der Aorta selbst, die übrigen sind Zweige der Eileiterarterien. Aus dem zweiten Aortenbogen entspringen weiter vier Arteriae spinales, Die Arteria spinalis prima giebt eine Anastomose ab für die AARON vertebralis collateralis. Vor dass die Aorta descendens in den von den Hasmapopiysehl sebildeten Kanal tritt, theilt er sich in zwei Aeste, einen Ramus anterior und einen Ramus gliskähior. Der Ramus anterior versorgt die Muskeln des Bauches, den Cartilago ypsiloides, und die von diesem Knorpelfortsatz entspringenden Muskeln. Der Ramus posterior versorgt die Muskeln des Beckens und tritt hinter der Articulatio ecoxae aus der Beckenhöhle; dieselbe repräsentirt die Arteria eruralis. An der hinteren Fläche des Oberschenkels nach der Kniegegend verlaufend, versorgt sie durch zwei Aeste die Muskeln des Femur. Der eine dieser Aeste verhält sich der Arteria eireumflexa@ posterior analog, der andere versorgt die Streckmuskeln des Oberschenkels. Sobald die Arteria eruralis in ‚die Kniegegend gekommen ist, ‘giebt sie einen starken Ast ab, weleher der Fibula anliegt, nach der Planta pedis sich begiebt und die Muskeln auf der vorderen Fläche des Unterschenkels versorgt. Sie verhält sich also der Arteria tibialis antica analog. Der Stamm der Arteria eruralis selbst begiebt sich ebenfalls nach unten, der fibularen Seite des Ligamentum interosseum eng anliegend, schlägt sich’ über die Fibula und kommt so an die Plantarfläche des Fusses, dann begiebt er sich zwischen dem Os tarsi intermedium und dem Os tarsi: centrale auf die Rückenfläche des Fusses und theilt sich dann in seine Endäste, welche die Zehen versorgen. „Amphibien. 495 Bei Salamandıra maculosa entspringt die Arteria epigastrica anterior nicht von der Aorta selbst, sondern von der Arteria eruralis. | Aus dem vierten Aortenbogen endlich entspringt bei Cryptobranchus japonicus die Arteria pulmonalis, welche noch einen Zweig nach der Cardia des Magens abgiebt. Bei Salamandra und Triton geht ausserdem von der Arteria pulmonalis noch ein Ast ab, welcher der Arteria cutanea der Anuren ungefähr analog ist. | Venen. Bei Rana esculenta und Rana temporaria zeigen die Venen folgende Verhältnisse: Am Verdauungstraetus kann man die folgenden Venen unterscheiden: Der Magen hat drei Venen, die oberste ist die Vena eoronaria ventrieuli, welche verschiedene kleine Venen von dem Oesophagus und der oberen Partie des Magens empfängt, sie bildet einen einzigen Ast, welcher ihr Blut in die Vena porta secundaria ausstürzt. Die untere und mittlere Vene bilden den arcus coronarius in dem concaven Theil des Magens, die . untere empfängt noch die Vena duodenalis, beide Venen treten durch das Panereas, nehmen vier Venae pancreaticae auf und stürzen sich, nach Aufnahme der Vena coronaria ventrieuli, in den Ramus descendens der Vena abdominalis anterior in der Gegend, wo diese in die Leber tritt, diese Vene wird als Vena porta secundaria bezeichnet, um einen Unter- schied mit der folgenden anzudeuten. Die Venen des Mitteldarmes sammeln sich alle in ein gemeinschaftliches Gefäss, welches sich nach der Vena porta begiebt. Der Enddarm hat drei Venen, die obere mündet in die Vena porta, die beiden anderen dagegen in die Vena splenica. Man kann zwei Venae portae unterscheiden, die eine, die eigentliche Vena porta empfängt ihr Blut aus dem Mitteldarm, aus einem Theil des Enddarms, aus der Milz und von der Gallenblase, sie bildet einen ziemlich stark entwickelten Zweig, welcher, vor dass er in die Leber tritt, in den Ramus descendens der Vena abdominalis anterior ausmündet. Die zweite Pfortader ist die schon erwähnte Vena porta secundaria. Lebervenen. Venae afferentes hepatis. Die Venae afferentes hepatis sind die beiden Venae portae und die Vena abdominalis anterior. Die Venae portae stürzen ihr Blut jedes für sich in den Ramus descendens der Vena abdominalis anterior, bevor sie in die Leber treten. Die Vena abdominalis anterior ist zum Theil die Fortsetzung der beiden Venae iliacae externae, ausserdem nimmt die Vena abdominalis anterior noch die Venen der Harnblase und eine grosse Zahl Muskeläste und Venen des Peritoneum ‘auf. Die Vena abdominalis anterior begiebt sich jetzt nach der Leber und theilt sich in die Gegend der Gallenblase in drei Aeste: einen Ramus dexter, sinister und descendens. Der Ramus dexter und sinister treten in den ihnen entsprechenden Leberlappen, der 496 Circulationsorgane. Ramus descendens begiebt sich nach der unteren Partie der linken Läppen, in :welche er sich verzweigt. In seinem Verlauf nimmt er die beiden Venae portae auf. In die Vena abdominalis anterior mündet die Vena coronaria cordis. Es fragt sich natürlich, was soll man unter dieser Vene verstehen, denn bekanntlich fehlt, mit hing von Üryptobranchus japonicus, die Arteria coronaria ns Nach Hyrtl’s (481) genauen Untersuchungen kommt diese Vene, welche schon von Gruby (453) für einen Verbindungs- canal zwischen der Vena abdominalis anterior und der Herzvorkammer gehalten ist, vom Herzen herab üm sich in die Vena abdominalis inferior Hyrtl (vena abdominalis anterior Gruby) zu entleeren. Am Herzen lagert sie sich zwischen Kammer und rechter Vorkammer, : nimmt aber weder von der einen, noch von der andern Zweige auf, sondern be- giebt sich zum Bulbus arteriosus, an dessen reehten und linken Rand ihre beiden Zweige hinlaufen, um das Blut aus jenem Capillarnetz zu sammeln, welches durch die aus dem ersten Aortenbogen verkümmerte Arteria coronaria nur um den Bulbus herum gebildet wird. Die angebliche Vena coronaria ist also keine Herzvene, sondern eine Bulbusvene, eine Vena bulbi anterior. Ausserdem hat Hyrtl entdeckt, dass von dem Bulbus noch eine zweite Vene, eine Vena bulbi posterior abgeht, welche zweite Bulbusvene sich am linken, aus der Spaltung des Truneus aortae hervor- gegangenen Stämmen hinzieht, um die Bildungsstätte der Vena innominata sinistra Hyrtl (Vena innominata sinistra Gruby) zu.erreichen, in welche sie einmündet. Besonders bei Bufo, Pelobates und Alytes ist die Continuität beider Bulbusvenen besonders in die Augen fallend, bei Rana und Ayla wird sie mehr durch das Capillarsystem des Bulbus vermittelt, kommt aber auch bei beiden Gattungen als Stammverbindung vor. Durch die Continuität dieser beiden Bulbusvenen wird eine Verbindung der Vena abdominalis (inferior) anterior mit der Vena innominata dargestellt. Die Venae efferentes der Leber vereinigen sich gegen die Mitte des hinteren Leberrandes und stürzen sich aus in die Vena cava ascendens. s. Vena cava inferior. Venen des Urogenitalapparates. Die Nieren haben wie die Leber ein doppeltes Venensystem, namentlich venae afferentes und venae efferentes. Die Vena afferents der Nieren (Vena iliaca communis s. afferens Jacobsoni) wird aus zwei Stämmen zusammengesetzt, der eine wird zum grössten Theil gebildet von den beiden Venae ischiadieae und den beiden Venae iliacae externae, der andere wird zusammengesetzt aus acht bis zehn Zweigen, welche von den Eileitern herkommen, und Eierstöcken resp. Hoden und Hodenausführungsgängen und von den beiden Venae lumbo-dorsales. Die Nieren empfangen also das venöse Blut von den Extremitäten und von den Generationsorganen. Die Venae efferentes bilden fünf bis sechs Aeste, welche sieh in die Vena cava ascendens ausstürzen, Die Harnblase hat verschiedene Venen, die kräftigste. ist die Vena inferior vesicae urinariae, welche mit Venen des Enddarms und mit Aesten Amphibien. 497 der Vena abdominalis anterior anastomosirt. Die venae anteriores et superiores vesicae urinariae sind viel schwächere Aeste und helfen wie die vena inferior vesicae urinariae die Vena abdominalis anterior zu- sammensetzen. Die Venen des Fettkörpers. Bei dem Weibchen münden die Venen des Fettkörpers in die Venen des Eierstockes und theilweise auch in die Venae efferentes der Nieren. Bei den Männchen anastomosiren sie mit den Venen der Hoden und ebenfalls mit den Venae efferentes der Nieren. Die Hoden haben vier Venen, zwei obere und zwei untere, die ersteren anastomosiren mit den Venen des Fettkörpers, die beiden anderen dagegen begeben sich nach den Venae efferentes der Nieren. Die Venenstämmchen des Eierstockes sammeln sich in eine grosse Vene, welche mit den Venen der Eileiter und mit der Vena cava ascendens anastomosirt. | Venen der unteren Extremität. Die Venen der Planta pedis bilden unter starken Anastomosen die Vena tibialis postica, welche die Vena gastrocnemia, die Vena recurrens und circumflexa inferior aufnimmt. Die Venen der Zehen bilden um das Gelenk des Unterschenkels mit der Fusswurzel einen Bogen mit der Vena tibialis antica und postica. Letztere begiebt sich nach der Kniegegend, wo sie mit der Vena tibialis postica anastomosirt, um in der Kniekehle die grosse Vena poplitea zu bilden, welche zwischen dem Nervus und der Arteria poplitea liegt. Die Venae eireumflexae superiores begeben sich nach der Vena poplitea. Die Vena eruralis ist die Fortsetzung der Vena poplitea, vor dass sie in die Becken- höhle tritt, nimmt sie eine Hautvene der Hüftgegend auf; in der Becken- höhle wird die Vena ceruralis Vena iliaca externa. Hier giebt sie einen Zweig ab, welche jederseits mit einander sich verbinden und die unpaare Arteria abdominalis anterior darstellen. Dann begiebt die Vena iliaca externa sich nach den Nieren, bis sie sich mit der Vena iliäca interna 8. ischiadica vereinigt, um so die Vena iliaca communis s. Vena afferens Jacobsoni zu bilden, welche bekanntlich in den Nieren sich begiebt. Die Vena cruralis nimmt während ihres Verlaufes zahlreiche Venae musculares superficiales et profundae auf. An der Stelle wo die Vena iliaca externa mit der Vena abdominalis externa anastomosirt, befindet sich eine Klappe. Vena ischiadica. Die Vena ischiadica wird aus Haut- und Muskelästen an der hinteren Fläche des Oberschenkels gebildet. Sie begleitet den Nervus und die Arteria ischiadica in die Beckenhöhle, wo sie sich mit der Vena iliaca externa zu der Vena iliaca communis vereinigt. Venen des Kopfes und Vena musculo-cutanea. Zwischen der Haut und dem Unterkiefer ringsum der Nasenöffnung entsteht aus capillaren Gefässen eine Vene, welche den Namen von Vena facialis verdient, sie empfängt das Blut von den Augenlidern, verläuft am lateralen Rande des Unterkiefers weiter und tritt in die Orbita, wo sie die Venen der Augenmuskeln aufnimmt. Dort befindet sie sich an der unteren Fläche - Bronn, Klassen des Thier-Reichs: VI. 2. 32 498 Cireulationsorgane. des Bulbus und der Schleimhaut, welche die knöcherne Partie des Ober- kiefers bekleidet. Darauf begiebt sie sich, an der Haut befestigt nach der Halsgegend, um von dort weiter am lateralen Rande des Bauches zu verlaufen, überall Aeste aufnehmend, von denen die Venen der Haut, des Rückens und der Lenden Erwähnung verdienen. In der Lenden- gegend löst sie sich von der Haut los und begiebt sich auf die Bauch- muskeln, perforirt die oberflächliche Schicht dieser Muskeln und begiebt sich dann wieder nach oben. In der Brust anastomosirt sie mit der Vena axillaris und bildet mit ihr die Vena subelavia. Vena lingualis. Die Vena lingualis entspringt aus Capillaren der Schleimhaut der Zunge, durch wiederholte Anastomesen entsteht ein Bogen, aus welchem zwei Gefässe ihren Ursprung nehmen, eins für jede Zungenhälfte, und endlich in die Vena jugularis ausmiünden. | Vena maxillaris inferior. Die Vena maxillaris inferior verläuft zwischen der Haut und den Muskeln der Zunge. Vorn, wo die beiden Unterkieferhälften mit einander sich verbinden, gehen sie bogenförmig in einander über. Jede Vena maxillaris inferior verläuft an der Seite des Unterkiefers bis ihre Verbindung mit dem Os quadratum, begiebt sich dann nach innen, um nach Aufnahme der Vena lingualis jederseits die Vena jugularis externa zu bilden. Vena jugularis externa. Die Vena jugularis externa entsteht jederseits aus der Vena lingualis und maxillaris inferior. Sie verläuft am lateralen Rande des Zungenbeins bis in die Gegend, wo die Aoıta sich in drei Aeste theilt. Vena jugularis interna. Die Vena jugularis interna empfängt ihr Blut aus dem Gehirn und Rückenmark. Sie tritt durch das Foramen jugulare aus der Schädelhöhle, nimmt die Venen des Gehörorganes auf, läuft dann längs der Wirbel des Halses, wo sie die Venae intervertebrales aufnimmt, sowie die Venen der Muskeln des Nackens und der Schultern und anastomosirt mit der Vena subscapularis um mit ihr die Vena anonyma zu bilden, welche ihr Blut in die Vena cava descendens ausstürzt. Vor dass sie sich mit der Vena subscapularis vereinigt, verläuft sie an der Seite des Nervus bypoglossus und Arteria carotica. Venen der vorderen Extremität. Die Venen der Zehen bilden einen venösen Bogen auf der Rückenfläche der Ossa carpi, ein ähnlicher aber schwächerer Bogen bildet sich an der Palmarfläche. Aus dem Arcus dorsalis entspringen zwei Aeste, der eine empfängt das Blut aus der Haut, der andere aus den Muskeln. Aus dem Arcus venosus der Plantar- fläche entspringt eine Vene, welche Haut- und Muskeläste aufnimmt. Alle drei Venen vereinigen sich zu einem einzigen Ast die Vena brachialis, welcher nach Aufnahme der Vena musculo-cutanea die Vena subelavia bildet. Die Vena subscapularis perforirt den Musculus anconaeus und begiebt sich nach der Schulter, umgeben von dem Nervenplexus des Armes und der Arteria axillaris nach Aufnahme der Venen von der Haut und den Amphibien. 499 Muskeln der Schulter. In der Brusthöhle vereinigt sie sich mit der Vena jugularis interna. Die Vena jugularis interna bildet mit der Vena subsca- pularis die Vena anonyma, welche in die Vena cava superior ausmündet. Die Vena subelavia wird, wie schon angegeben, gebildet von der Vena brachialis (s. axillaris) und der grossen Vena musculo-cutanea. Vena cava superior. Die Vena cava superior s. descendens wird jederseits gebildet von der Vena subelavia, der Vena innominata (welche zusammengesetzt wird aus der Vena jugularis interna und Vena subseapularis) und der Vena jugularis externa. Dort wo die Vena cava ihre drei Zweige empfängt, enthält sie eine Klappe, welche den Rücktritt des Blutes aus dem Herzen verhindert. Die Vena cava sinistra ist breiter, als die Vena cava dextra. | Vena cava posterior s. descendens. Die Vena cava posterior ist ein dieker Stamm, welcher sein Blut von den Venae efferentes der Nieren, Ovarien, Leber und theilweise auch von dem Fettkörper bekommt, Die Vena cava posterior zeigt rhythmische Contractionen. Lungenvenen. Die Lungencapillaren sammeln sich zu grösseren Gefässen, welche in der Gegend der Lungenwurzel sich zu einem einzigen Zweige vereinigen, welcher zwischen der vorderen Fläche des Oesophagus und der hinteren Fläche der Vena cava ascendens verläuft, die zwei venösen Stämme (welche bekanntlich arterielles Blut führen) sind also in einer Scheide eingeschlossen; so durchlaufen sie ungefähr einen Abstand von 2 Mm., bis sie am linken Vorhof angekommen sind, in welchem sie, jede für sich, sich ausstürzen. | Venae cerebro-spinales. Die Venen des Gehirns sammeln sich zu einem einzigen Zweig, welcher in die Vena facialis mündet. Die Venae spinales sind viel kräftiger, als die des Gehirns. Sie münden zum Theil in die Vena lumbo-dorsalis und begeben sich also erst nach den Nieren, vor dass sie im Herzen ankommen, zum Theil begeben sie sich entweder nach dem Gehirn, in dessen Venen sie sich ausstürzen, oder nach der Vena jugularis interna, so dass sie also in den beiden letzten Fällen unmittelbar ihr Blut im Herzen ausstürzen. Bei den Ooecilien verhält sich das venöse Gefässystem weit complicirter, als das arterielle. Dicht unter den absteigenden Theilen der Aortawurzeln verlaufen zu den Seiten der Speiseröhre zwei Jugularvenen, die jene Theile etwa dreimal an Weite übertreffen, wie überhaupt eine verhältniss- mässig sehr ansehnliche Weite haben. In ihrem Verlauf nehmen sie kleine Zweige von unten her aus der Speiseröhre, von oben her aus der Leibes- wand auf. Ihr Ende befindet sich gegenüber der Basis der Herzkammer. Entgegen kommen. ihnen von hinten her zwei andere Venenstämme, von denen der eine der hinteren Hohlvene anderer Thiere entspricht, der andere aber, welchen Rathke als ‚vordere Nierenvene“ bezeichnet, eigen- 32* . 500 Cireulationsorgane, thümlieher' Art ist. Alle‘ diese vier Venenstämme vereinigen sich dann über dem Herzen zu einem kurzen und in der Mittellinie des Körpers gelegenen Schlauche, der an seinem Anfange oder obern' Theile ziemlich weit ist, von da aus sich allmälig etwas trichterförmig' verengt, eine schräge Richtung von oben und hinten nach unten und vorn hat, und endlich in den hintern Theil der rechten Vorkammer des Herzens übergeht. Die hintere Hohlvene entspringt nur aus den Nieren und den Geschlechts- werkzeugen. Ihr Stamm liegt dicht unter der Aorta descendens zwischen den Nieren, beginnt schon in der Nähe der hinteren Enden dieser Organe, verläuft dann, eng von denselben eingeschlossen und an Weite immer mehr zunehmend, nach vorn, verlässt sie aber in geringer Entfernung von dem hintern Ende der Leber und begiebt sich nunmehr, indem er an der rechten Seite des Dünndarms herabläuft, zu dem hinteren Ende der Leber. An demjenigen Rande der Leber, an welchem deren Haltungsband an- geheftet ist, geht darauf die Hohlvene oberflächlich weiter nach vorn, indem sie aus der Substanz dieses Eingeweides mehrere in einer Reihe hinter einander liegende Zweige aufnimmt und springt endlich einige Linien über die Leber nach vorn, um zu dem Herzen zu gelangen. Aus den Nieren nimmt der Stamm von beiden Seiten mehrere sehr kurze, in zwei Schenkel getheilte und verschiedentlich grosse Zweige, aus den Ovarien und den Fettkörpern eine Menge weit längerer Zweige auf, welche’ letzteren durch die Haltungsbänder dieser Körpertheile hindurchlaufen und sich an jene Venenzweige der Nieren anschliessen. Der andere hintere Gefässstamm, oder derjenige, welchen Rathke als ‚„Stirnvene“ bezeichnet, ist kürzer und dünner, liegt vor jenem ersteren unter der Aorta descendens zwischen den vorderen Hälften der Nieren und geht mit seinem hinteren, dünneren Ende neben dem Pancreas in den ersteren Stamm, wo. dieser schon die Nieren verlassen hat, hingegen mit seinem vorderen, diekeren Ende in den mit der rechten Vorkammer zusammenhängenden Venensack über. Von den Seiten her nimmt er, auf gleiche Weise wie die hintere Hohlvene, in zwei Reihen mehrere sehr kleine, quergelagerte Zweige aus den Nieren, den Eierstöcken und den Fettkörpern auf. Demzufolge wird also bei den Coeecilien die Arterie, welche bei den anderen Amphibien als „Vena renalis efferens‘‘ bezeichnet wird, durch zwei Gefässstämme vertreten, die aber mit einander in einer innigen Verbindung stehen. Als Vena renalis afferens kommt ein kurzer Venenstamm ‘vor, \der’in dem hintersten Theil des Körpers beginnt und sich an dem hinteren Ende der Nieren in zwei symmetrisch dünne Aeste spaltet, die auf.der oberen Seite dieser Organe nach vorn verlaufen, sich aber bald endigen. Die Nieren erhalten also aus der Leibeswand eine verhältnissmässig bedeutende Quantität venösen Blutes und zwar durch eine ansehnliche Zahl von kleinen Venen, die vom Rücken herkommen. Hinter dem Herzen gehen nämlich aus der Gegend der Wirbelsäule von der Rückenwand des Leibes ebensovwiel kurze und dünne einfache Venen herab, als die Aorta descendens Zweige zum Rücken hinaufsendet und verlaufen neben diesen Arterien- Amphibien. 501 zweigen so, dass immer je eine von ihnen mit einem dieser Arterienzweige gepaart erscheint. Ä Das Blut der unteren Wand der Leibeshöhle geht in eine lange einfache Vena epigastrica über, die wie bei anderen nackten Amphibien von der Harnblase, auf der sie mit mehreren Zweigen entspringt, und ausserdem auch von dem Retractor der Cloake herkommt, darauf in der Mittelebene des Körpers zwischen dem Bauchfell und den Muskeln der Bauchwand geradenwegs nach vorn verläuft und in die Leber übergeht. In diese dringt sie von der Mitte ein, nachdem sie an dieselbe weiter nach hinten schon zwei in mässig grosser Entfernung von einander liegende einfache Aeste absendet. Sowohl jenes Ende aber, als’ auch diese Aeste laufen durch das vom Bauchfell gebildete lange Band hindurch, welches von der Mittellinie der Bauchwand zur unteren Seite der Leber geht, und scheinen sich dann in diesem Organ selbst zu verzweigen. Für die Rückführung des Blutes, welches dem grössten Theil des Darmeanales zugegangen ist, beginnt ein Venenstamm auf der hinteren Hälfte des Dickdarms, wo er mit dem Stamm der Vena renalis afferens zusammenzuhängen scheint. Derselbe verläuft von da aus geradenwegs erst dicht auf der oberen Seite des Dieckdarms, dann in einiger Entfernung von dem Dünndarm innerhalb des Gekröse®» nach vorn, nimmt unterwegs auch einen der Milz und dem Pancreas angehörenden Zweig, desgleichen einen anderen vom Magen kommenden und an diesem einen von vorn nach hinten laufenden Zweig auf, geht nunmehr an’ dem Pancreas vorbei und senkt sich endlich als Vena porta neben der Vena cava posterior, doch in einiger Entfernung von derselben, in die Leber ein. Ihr vorderes Ende ist weiter als die hintere Hohlvene, wo diese die Leber erreicht. Bei Oryptobranchus japonicus kann man zwei Venae portae unter- scheiden. Die eine, die Vena porta primaria, nimmt mit zwei Wurzeln ihren Ursprung. Die eine bildet die Vena abdominalis inferior, die andere die Vena cava. Sie sammeln das Blut aus der Cloake, aus den Ein- geweiden (Magen, Dünndarm, Dickdarm), der Milz, dem Pancreas u. s. w. und führen es der Leber zu. Die Vena porta secundaria wird durch die Vena gastrica posterior gebildet. Sie ist ein bedeutender Stamm, welcher fast im Umfang der Vena abdominalis inferior gleich kommt. Bei Cryptobranchus japonicus bildet die Vena abdominalis inferior nur ein einziger Stamm, bei Triton und Salamandra wird sie von 4—5 Aesten gebildet. Sie nimmt mit verschiedenen Wurzeln ihren Ursprung; die erste ist die Vena eaudalis impar, welche sich später in zwei Aeste spaltet und das venöse Blut als Venae renales efferentes den Nieren zuführt. Die aus den Nieren tretenden Venae afferentes sammeln sich wieder in einen gemeinschaftlichen Stamm, welcher die Vena eruralis aufnimmt, und nachdem er sie mit dieser vereinigt 502 ’ . Circulationsorgane, hat, mit der der anderen Seite zusammentreffend, die Vena BEER hr darstellt. Nur bei Oryptobranchus japonicus und Menopoma dltefjhnähst Könnmt eine Vena coronaria cordis vor, welche sich in der musculösen Wand der Herzkammer und des Bulbus verzweigt. Dieselbe entsteht durch den Zusammenfluss zweier ansehnlichen Aeste nicht weit vom rechten Rande der Kammer und ergiesst sich in die Vena innominata dextra, welche während ihres Verlaufes zu dem links vom Bulbus gelegenen Atrium dextrum sich mit der oberen Wand des Ventrikels kreuzt und an der Kreuzungsstelle mit ihm verwachsen ist. Die Verwachsung rührt eben davon her, dass die genannte Herzvene sich hier in die Vena innominata ergiesst und weil sie sehr kurz ist, diese Vene gleichsam an das Herz- fleisch herangezogen hält. Bei allen anderen Urodelen (Amphiuma, Proteus, Menobranchus, Süren, Triton, Salamandra) bildet die Herzvene nur einen Ast und ist, wie aus Hyrtl’s s Beschreibung hervorgeht, nicht als eine Vena cordis, sondern als eine Vena bulbi zu betrachten. Die Verbindung der Vena abdominalis inferior mit der Vena innominata wird hier nicht, wie bei den Anuren, durch die Bulbusvene zu Stande gebracht, da die Vena bulbi posterior fehlt. Die Verbindung wird viel- mehr durch die grösste Muskelvene der unteren Bauchwand hergestellt. Auch kommt bei diesen Thieren nach Hyrtl noch eine Verbindung der Vena abdominalis inferior mit der unteren Hohlader hinzu, welche bei den Anuren nicht existirt. An jener Stelle doch, wo bei den Anuren die Vena abdominalis inferior die Vena bulbi posterior aufnimmt, tritt an sie eine variable Anzahl Bauchwandvenen heran. Die letzte, vorderste, der- selben‘, ist die stärkste unter ihnen. Sie zieht längs der Medianlinie der innern Oberfläche der Bauchwand nach vorn gegen das Herz und spaltet sich, bevor sie noch den Schultergürtel erreicht, in zwei Gabelzweige. Diese verbinden sich mit zwei, aus den Venae anonymae entsprungenen, an der unteren Schlundwand nach hinten verlaufenden, ansehnlichen Venen und gewinnen dadurch so sehr an Stärke, dass ihr bisher mässiges Kaliber um das Doppelte zunimmt. So verstärkt, lenken beide recht- winkelig nach innen gegen den Stamm der Vena cava inferior ein und verbinden sich beide, bevor sie sich in dies Gefäss ergiessen, zu einem sehr kurzen truncus communis, welcher sich in den linken Rand der Vena cava inferior einpflanzt, wo dieses Gefäss eben im Begriffe ist, in die Vorkammer des Herzens überzugehen. Die Vena bulbi anterior entleert sich in die Vena innominata dextra, | } ee a ac > ee u nachdem sie an der dorsalen, bei der gewöhnlichen anatomischen Eröffnung der Thiere nicht sichtbaren Wand des Bulbus ihre Entstehung genommen. Die Vena innominata dextra kreuzt sich mit dieser dorsalen Wand des i Bulbus, um zu ihrer linkseitig gelegenen Eintrittsstelle in das Atrium hintiberzukothikie; und nimmt an der Kreuzungsstelle die winzige Vena bulbi auf, welehe bei den Salamandrinen zuweilen doppelt wird. Amphibien. 503 [3 Die rothen Blutkörperchen der Amphibien zeichnen sich im Allgemeinen sehr durch ibre bedeutende Grösse aus. So z. B. fand Gulliver (482) folgende Verhältnisse: Längsdurchmesser. Breitendurchmesser. Blutkörperchen von Amphiuma tridaectylum. . . . 0,070 Mm. 0,040 Mm. Mer Guu DEGERGERBEEHERB U. 9.0... 0022 - 0,0127 - Blutkörperchen von Proteus anguineus . .» » . . 0,0635 - 0,049 - - Kern des Butkörperchens. . . . .» 2» 2.2.0016 - 0,0096 - Blutkörperchen von Siren lacertina.. . : - 2. ..0060 - 0,0335 - Kern des Blutkörperchens . . . . 2 .2.2.2.6002235 - 0,0125 - ‚Biutkörperchen von Oryptobranchus japonieu . . . 0,056 - 0,0415 - Blutkörperchen von Menopoma alleghaniense . . . 0,045 - 0,025 -. Kern des Blutkörpercheass . . . 2... 2.2. 0,019 B 0,009 - Blutkörperchen von Siredon Humboldtü . . ». . . 0,04 - 0,0254 - Kern des Blutkörperchens . . . . 2 2.2..00170 - 0,0085 - Blutkörperchen von Lessotriton pundatus . . . . 0,0425 - 0,020 - Kern des Blutkörperchens . . . : 2.2.2 ..0,014 - 0,009 _ Blutkörperchen von Triton Bibronü . -». » -» .» . 0,030 - 0,023 - Kern des Blutkörperchens . . . . 2. 2..2.0,0135 - 0,008 - Blutkörperchen von Triton eristatus . . . . . .. 0,0135 - 0,008 - Blutkörperchen von Rana eseulenta - -». . . .:... 0,0255 - 0,017 - Blutkörperchen von Rana temporaria. - : . . .. 0,0235 - 0,0145 - Blutkörperchen von Larven von R. temporaria . . 0,0235 - 0,015 - Blutkörperchen von Bufo vulgaris. . . -». . . .. 0024 - 0,0135 - Kern des Biutkörperchenss . -. . . . 2... 0,009 - 0,0048 - Blutkörperchen von Bufo calamita.. . - ». » . .. 0,0185 - 0,005 - Blutkörperchen von Bufo viridis . -. : -» 2 .2...0,0185 . - 0,005 - Blutkörperchen von Bombinator igneus . » » » -» 0,0185 - 0,005 - Wir sehen also, dass 1) die Proteiden die breitesten Blutkörperchen haben und Amphiuma die allerbreitesten; 2) die Frösche und Kröten die schmälsten und einige Bufo-Arten die allerschmalsten; 3) die Blutkörperchen bei den Urodelen viel breiter sind, als bei den Anuren. | Blutgefässdrüsen. Glandula thyreoidea und Thymus, Caroditendrüse und Milz. Thyreoidea und Thymus. Leydig (493) verdanken wir unsere erstere genauere Kenntniss der Thyreoidea und Thymus bei den Amphibien. Bei Triton punctatus liegt die Thyreoidea in der Kehlgegend an den zur Zunge laufenden Gefässen als ein paariges, kleines, durchscheinendes Knötchen, das in seinem histologischen Bau vollständig mit dem der Säuge- thiere übereinstimmt und aus schönen, geschlossenen Blasen, mit wenig Bindegewebe dazwischen, besteht; die Blasen sind innerlich ausgekleidet von einem einfachen Epithel und das Lumen der Blasen ist erfüllt von einer klaren Flüssigkeit. 504 Cireulationsorgane. Die Tbymus liegt unmittelbar unter der Haut, hinter dem iintsikiefer i winkel als ein nicht ganz liniengrosses, am jeher Thiere grau-röthliches Körperchen. Es ist zusammengesetzt aus Blasen, die reichlich von Blut- . gefässen umsponnen erscheinen, ohne Pigment sind und so dicht mit einem zelligen Inhalt erfüllt sind, dass es noch näherer Untersuchungen bedarf, ob die Blasen nach allen Seiten geschlossen sind, oder ob sie nicht in einen oder mehrere gemeinschaftliche, aber dann auch abge- schlossene Centralräume des ganzen Drüsenkörpers münden. Was den Inhalt der Blasen betrifft, so bestehen dieselben nach Leydig aus unzähligen blassen, rundlichen oder auch nach einer Seite hin etwas ‘ spitzigen Zellen, die einen klaren Nucleus einschliessen. Zwischen diesen, die Hauptmasse darstellenden Körperchen, kommen andere, wenn auch weit minder zahlreiche eingestreute Gebilde vor, welche, weit grösser als die vorhergehenden, um ein helles Centrum Schichten einer klaren Sub- stanz hatten. Bei dem Landsalamander bieten Schild- und Thymusdrüse ganz ent- spreehende Verhältnisse dar, nur sind die Organe umfangreicher. Die Thymus liegt als ein im längsten Durchmesser 4°’ grosses, weiches, lappiges Gebilde unmittelbar unter der Haut, am hinteren Ende des Kopfes, unmittelbar unter den Parotiden. Es besteht ebenfalls nach Leydig aus grossen, von Blutgefässen umsponnenen Blasen, und diese sind angefüllt mit klaren, zelligen und kernigen Elementen, welche 0,006 grosse Kerne einschliessen. Jeder Kern enthält mehrere Nucleoli oder der Kern ist einfach oder mehrfach eingesehnürt und auf jedes Kernsegment kommt ein Nucleolus. Ein kleiner Lappen der Thymus, nach unten und hinten zu gelegen, ist stark schwarz pigmentirt, während die Hauptmasse fast vollständig pigmentfrei ist. Die Thyreoidea liegt wie bei Triton in der Kehlgegend an den Blut- gefässen, welche aus dem Truncus arteriosus kommen und nach vorne zu den Zungenbeinmuskeln verlaufen. Bei Siredon pisciformis, Menopoma, Amphiuma und Menobranchus war die Thymus schon länger De Bei Siredon pisciformis liegt sie zwischen dem oberen Theile der Kiemenbogen und den Muskeln der Wirbelsäule in Form eines weisslichen, weichen Organes, das mikroskopisch dieselbe Struetur zeigt, als die Thymus des Wasser- und Landsalamanders. Bei Proteus anguineus ist die Thymus zuweilen ausserordentlich klein. Sie liegt auch hier unmittelbar unter der Haut, hinter dem Kopfe, seitlich im Nacken, hinter den Kiemen und besteht aus mehreren, hinter einander liegenden Abtheilungen, welche in ihrer histologischen Structur mit der des Land- und Wassersalamanders übereinstimmen. Beim Proteus hat Leydig auch eine Schilddrüse nachgewiesen. Sie ist unpaar, klein und liegt in der Mittellinie der Kehle an den Blutgefässen. Sie besteht aus nur wenigen Blasen (von 3— 15); die einzelnen Blasen messen 0,140 — 0,175 Mm., haben ein schönes, deutliches Epithel und den übrigen Raum der Blase nimmt in vielen Fällen ein Colloidklumpen u‘ NER m: ar mu U = en 1 ud Amphibien, | 505 ein, der wieder mehrere helle Flecken, die sich wie Lücken ausnehmen, zur Ansicht gewährt. Bei Coecilia annulata fand Leydig die Thyreoidea stecknadelkopfgross und hinter dem hinteren Zungenbeinhorn an den die Zunge versorgenden Blutgefässen gelegen, und wie sie schon dem freien Auge ein körniges Aussehen darbietet, so zeigt sie sich auch mikroskopisch aus geschlossenen Blasen bestehend in einem gemeinsamen Bindegewebestratum. Die Thymus erscheint bei Coecilia annulata nach Wegnahme der äusseren Haut im Nacken an derselben Stelle, wo sie bei allen eben beschriebenen Urodelen ruhte, hinter und über dem Unterkieferwinkel. Sie ist dann noch umhüllt von einer etwas pigmentirten Bindegewebschicht, welche auch die zunächst gelegenen Muskelgruppen überzieht. Die Drüse ist nach Leydig braun gelblich und besteht aus vier hintereinanderliegenden Blasen mit körniger Masse gefüllt, die in der Mitte jedes Follikels intensiv gelb gefärbt war. Auch bei den Anuren ist von Leydig die Thymus und Thyreoidea zuerst nachgewiesen. Die Thymus bildet ein grau gelbliches, nicht immer pigmentirtes Körperchen von 3,75—4,50 Mm. Grösse und ist hinter dem Kieferwinkel gelegen. Sie liegt frei im Bindegewebe, ist scharf abgegrenzt, von Gestalt rundlich oder länglich und aus lauter 0,054— 0,115 Mm. breiten Schläuchen zusammengesetzt, die ihr blindes Ende nach aussen kehren, mit dem anderen Ende aber in einen Centralhohlraum der ganzen Drüsen einmünden. Diese Schläuche sind von Blutgefässen sehr regelmässig umstriekt, und sie selber, so wie das allgemeine mittlere Cavum sind mit folgenden Elementen angefüllt: 1) mit 0,0045—0,009 Mm. grossen, hellen, klaren Kernen und Zellen, die nach Wasserzusatz scharfe Umrisse annehmen, nach Essigsäure auch ‚etwas gelblich werden; 2) aus Zellen, die durch ihre Grösse sich schon von den vorausgehenden auszeichnen, dann auch dadurch, dass sie ein gewisses eiweissartiges Aussehen haben. Sie sind in weit geringerer Zahl vorhanden, als die ersten. Auch bei anderen Änuren, wie z. B. bei Bufo maculiventris und Bufo variabilis ist von Leydig eine Thymus nachgewiesen. Was die Schilddrüse der Anuren betrifft, so finden wir beim Frosch einen paarigen, grossen, grauröthlichen Körper, der schon von Huschke und Carus erkannt ist, er ist durchschnittlich 4,5 Mm. gross und nach Leydig entweder der Zungenvene angeheftet oder der Arterie, oder er steht auch nur durch einen kleinen Zweig der Arterie und Vene mit diesen Gefässen im Zusammenhang. Bei mikroskopischer Untersuchung erscheint er als eine grosse voll- kommen geschlossene Blase, die von einem so engmaschigen Capillarnetz umsponnen ist, dass im Zustande starker Anfüllung desselben die Drüse tiefroth erscheint. Die Blase ist angefüllt mit einer Körnchenmasse, die zum Theil Fett zu sein scheint, und unmittelbar an der Wand unterscheidet man eine Zellenlage, die als Epithel die Innenfläche überzieht. 506 Cireulationsorgane. In der Nähe dieses Organes liegen aber noch ein oder zwei weit kleinere geschlossene Blasen, die sich in ihrer Struetur ‘vollkommen so verhalten, wie der grosse Körper und diesem nur an Grösse nachstehen. Diese Follikel haben dasselbe engmaschige Capillarnetz und sind zuerst von Ecker (494) gesehen, welcher dieselben für eine Thymus an- gesehen hat. | Carotidendrüse. Die erste genauere Kenntniss der Carotiden- drüse (vergl. S. 485) verdanken wir ebenfalls Leydig, welcher dieselbe bei Rana temporaria, Cystignatus ocellatus und Salamandra maculata unter- suchte. An einem grossen Exemplar von Oystignatus ocellatus fand Leydig die Carotidendrüse als eine über 4,5 Mm. messende, kugelige, unpigmentirte Anschwellung der Carotis. Beim Grasfrosch ist die Anschwellung der Carotis etwas pigmentirt. Die Carotiden-Anschwellung bei dem Land- salamander ist weiter nach aussen gerückt, als die des Frosches, ist stark pigmentirt, stimmt aber in ihrer histologischen Structur mit der von Rana temporaria überein, bei allen bildet die Carotidendrüse nur eine Anschwellung am Arteriensystem, welche nur aus glatten Muskelfasern besteht. Nebennieren. Bei den Amphibien bilden die Nebennieren kleine, gelbliche, an der vorderen Fläche der Niere auf die Venae renales efferentes gelegene Körper. Die oberflächlichsten Partieen der Nebennieren stellen solide, rundliche und längliche Gruppen polygonaler mit Fettkörnchen gefüllter Zellen dar. Dieselben entsprechen der eigentlichen Cortical- substanz der Säugethiere. Die bei den Amphibien nur spärlich vor- handene Marksubstanz wird nur durch vereinzelte polygonale Zellen und kleine Haufen solcher repräsentirt, welche den Rindenpartieen aufgelagert sind. In der Tiefe besteht die Rindensubstanz aus verästelten und ana- stomosirenden Zellensträngen, welche mit ähnlichen Bildungen aus Mark- masse sich kreuzen. Die Stränge sowohl wie die Zellenhaufen entbehren einer Membrana propria. Von der bindegewebigen Kapsel, weiche die Niebennieren umgiebt, gehen Fortsätze in die Tiefe, die die einzelnen Parenehymbezirke von einander trennen und seitlich mit den lateralen Fortsätzen feiner Bindegewebspfeiler zusammenhängen, die wieder unter sich anastomosiren. Zwischen diesen Balken bleiben rundliche und ängliche Räume frei, welche von den Zellenhaufen und Zellensträngen ausgefüllt werden. Während sonst die Nebennieren sehr reich an Nerven sind, vermisste Eberth dieselben bei den Batrachiern. Ob den einzelnen Ganglien des Sympathicus Portionen der Nebennieren angeheftet sind, wie von Leydig behauptet ist, oder ob dieselben vielmehr integri- rende Bestandtheile jener darstellen, dürfte noch näher untersucht werden. — Milz. Die Milz liegt bei den Urodelen als ein länglicher Körper an der linken Seite des Magens, bei den Anuren als rundes Organ im Mesenterium nahe der Uebergangsstelle des Dünndarms in den Diekdarm. Ihre Farbe ist bei allen braunroth, die Schnittfläche zeigt diese Färbung entweder gleichförmig, was bei den Fröschen und Salamandern nach längerer Gefangenschaft gewöhnlich der Fall ist, oder die braunrothe Färbung ist Amphibien. 507 unterbrochen durch grauweisse, längliche hin und wieder verästelte Zeich- nungen, was bei frisch eingefangenen Salamandern und Kröten gewöhnlich der Fall ist. Die Kapsel besitzt bei allen hierher gehörigen Thieren eine glatte, glänzende Oberfläche und eine dicke von durchschnittlich 0,01 Millm. Sie besteht aus einem zarten Pflasterepithelium und einer fibrillären Binde- gewebsschicht mit rundlichen und elliptischen zwischen den Fibrillen liegenden Kernen und spärlichen elastischen Fasern. Das Vorkommen glatter Muskelfasern in der Milzkapsel, wie von Leydig (492) hervor- gehoben ist, wird von W. Müller (499) geleugnet, ebenso fehlen stärkere bindegewebige Fortsätze der Kapsel in Form eines Balkensystemes, es fehlt vielmehr jede Andeutung eines solchen. Die Bestandtheile der Milzpulpa sind bei den Urodelen wegen der Grösse aller Zellgebilde leicht bezüglich ihrer Eigenschaften zu untersuchen. Die Pulpa der Salamandermilz ist aus Zellen, einer Intercellularsubstanz und Blutkörperchen zusammengesetzt. Die Zellen sind von viererlei Art: 1) freie Kerne, von rundlicher oder breit elliptischer Form, zartem Contour, meist blassem, homogenem Aussehen, einzelne mit 1—3 etwas glänzenden Kernkörperchen oder einigen feinen Körnchen im Innern. Ihr Durchmesser beträgt durchschnittlich 0,01 Millm. 2) Zellen von rundlicher Gestalt, aus einer peripherischen Hülle und einem enthaltenen Kern bestehend. Die Hülle ist bald äusserst zart, den Kern nur als eine dünne, eben wahr-. nehmbare Schicht umgebend, bald mächtiger entwickelt und durch einen zarten einfachen, aber scharfen Contour von der Umgebung abgegrenzt. Der Durchmesser dieser Zelle beträgt 0,011—0,014 Millm. Sie bilden den überwiegenden Bestandtheil der Milzpulpa. 3) Zellen mit endogener Kern- brut, von runder Form, durch ihre Grösse ausgezeichnet, welche 0,017—0,018 Millm. beträgt. Sie besitzen eine deutliche Zellmembran und einen mit feinen Körnchen versehenen flüssigen Inhalt, in welchem 2—4 rundliche oder elliptische zarte aber scharf begrenzte blasse Kerne häufig mit 1—2 glänzenden Kernkörperchen sich finden. Sie sind gleich den freien Kernen in geringerer Zahl vorhanden. 4) Körnchenzellen von 0,021—0,024 Millm. Durchmesser, bestehend aus einer zarten Hülle und einem Inhalte glänzender leicht gelblicher und schwärzlicher Körnchen, bald mit, bald ohne Kern. Sie finden sich gleichfalls in spärlicher Menge. Ein Theil dieser Zellgebilde findet sich in sehr lockerer Verbindung in der Milzpulpa und lässt sich durch gelinden Druck leicht isoliren, die Mehrzahl haftet fester. Sie werden zusammengehalten durch eine geringe Menge einer theils fädigen, theils körnig-streifigen, zarten Zwischensubstanz. Sie ist stellenweise sehr wenig entwickelt, so dass die einzelnen Zellen unmittelbar sich berühren, stellenweise in mächtiger Lage zwischen den Zellen vorbanden. Sie enthält bisweilen beträchtlichere Menge feiner schwarzer Pigmentkörnchen wodurch schwarze verästelte Stellen in der Milzpulpa entstehen. Zwischen den Zellen mit ihrer zarten Verbindungs- substanz bleiben auch hier schmale Lücken, die von theils normal gestalteten, theils mannigfach verbogenen und gefalteten Blutkörperchen 508 | Cireulationsorgane, - eingenommen werden. Arterien und Venen treten bei den Urodelen mit 3—4 Hauptstämmen in die Milz ein. Die Arterienzweige zeichnen sich aus durch Grösse des Lumens bei verhältnissmässig dünner Wand, welche bei Arterien von 0,1 Millm., nur 0,034 Millm. in die Dicke misst. Die gestreckt verlaufenden Arterien geben theils seitlich einzelne capillare Aestchen ab, theils zerfallen sie am Ende in 2—3 unter rechten oder spitzen Winkeln abgehende capillare Endäste. Das Lumen der Capillaren beträgt durchschnittlich 0,015 Millm. Sie werden begrenzt von 0,008 Millm. breiten, 0,018 Millm. langen Kernen und einer zarten zwischen denselben befindlichen Membran, welche jedoch gegen die dicht liegenden Kerne ‘sehr zurücksteht und namentlich gegen das Ende des Gefässes hin nur in Form schmaler Verbindungsbrücken der Kerne angedeutet ist. Sie gehen meist unter gabeliger Theilung in die Hohlräume der Pulpa über. Künstliche Injeetionen der Salamandermilz stimmen mit den natürlichen vollkommen überein. Die geschickt verlaufenden Capillaren zeigen eine sehr zarte kernreiche Wand und eine bald nur angedeutete, bald mächtig in Form einer zellenhaltigen Scheide entwickelte Adventitia.. Das Ende geht in der Regel mit 2—3 kurzen, 0,015 Millm. breiten Zweigen in die Blutbahnen der Pulpa über, indem die Wand durch zarte Fortsätze der zwischen den Kernen befindlichen Membran mit dem zellenhaltigen Netz der Pulpa in Verbindung tritt, während die Injectionsmasse durch die zwischen den auseinanderweichenden Kernen entstehenden Lücken in die Hohlräume der Pulpa sich ergiesst. In dieser bildet die Injectionsmasse ein Netz rundlicher und polygonaler im Mittel 0,01 Millm. breiter Figuren, welche durch kurze, schmale Aus- läufer mit einander in Verbindung stehen. Begrenzt werden die Strömchen, theils unmittelbar von den Kernen und Zellen der Pulpa, welche entweder einzeln oder zu 2—3 in den Zwischenräumen der Blutbahnen liegen, theils von den zarten diesen anliegenden Fäden und Membranen, welche auch hier ohne weiteres deutlich erkennbar sind. Die Durchmesser der Blut- bahnen solcher künstlich injieirter. Präparate bewegen sich, wie die Vergleichung ergiebt, in denselben Massen, wie die der natürlich injicirten. Die Venen beginnen als gestreckt verlaufende rasch sich erweiternde Kanäle, welche an ihren durchschnittlich 0,018 Millm. messenden Anfängen lediglich von einem gestreckten mit elliptischen Kernen versehenen Netz zarter hie und da etwas verbreiterter Fäden begrenzt werden, zwischen welchen zahlreiche Lücken bleiben, durch welche die Hohlräume der Pulpa mit dem Lumen der Vene communiciren. Die anfangs zarte voll- kommen homogene Membran verstärkt sich später durch Anlagerung einer dünnen fibrillären Bindegewebeschicht mit elliptischen zwischen den Fasern liegenden Nerven und zahlreichen schmalen Ausläufern, welche von der Wand zu dem Netzwerk der Pulpa ausstrahlen. Sie bleibt jedoch stets auffallend dünn, so dass ihre Dieke an 0,2 Millm. im Durchmesser haltenden Venen zwischen 0,004—-0,008 Millm. sich bewegt. ct ui, 4 Di er Amphibien, 509 Die Milz der Batrachier unterscheidet sich von jener der Urodelen nicht wesentlich. Der Durchmesser der Pulpazellen beträgt beim Frosch frisch untersucht durchschnittlich 0,006 Millm., die Breite der Fäden und Membranen 0,001—0,011 Millm., jene der Lücken 0,002—.0,012 Millm. Die Zellen enthalten häufig Pigment, entweder in Form sehr feiner schwarzer Körnchen oder häufiger in Form grösserer gelblicher, brauner oder schwärz- lieher Kugeln. Sie zeigen dann eine zarte, hie und da granulirte Hülle und sind in der Regel kernlos. Ihr Durchmesser kann bis zu 0,012 Millm. betragen. Sie liegen vorwiegend in der Pulpa, bisweilen in kleinen Häufchen, seltener finden sich Pigmentablagerungen in streifigen frei- liegenden Massen oder in Zellen längs der Gefässe. Die Arterie theilt sich. bald nach ihrem Eintritt in das Organ in mehrere Zweige, welche nach verschiedenen Richtungen ausstrahlen, unter rechten und spitzen Winkeln gestreckte Aeste abgebend, welche unter weiterer Verästelung in zarte Capillaren übergehen. Die künstlichen Injectionspräparate entsprechen den natürlichen. Der Uebergang der gestreckten Capillaren in die Hohlräume der Pulpa erfolgt unter Ver- dünnung der Wand und leichter Erweiterung des Lumens mit 2—3 schmalen, kurzen Aestchen. Die Blutbahnen der Pulpa stimmen mit jenen der Urodelen überein. Die Venen beginnen auch hier mit, durchbrochenen Wandungen. Ihre 0,015 Millm. messenden Anfangszweige sind begrenzt durch ein zartes Netz membranartig verbreiterter Fäden, mit Lücken, durch welche. die Hohlräume der Pulpa in das Lumen der Vene sich ergiessen. Die Wand wird unter Erweiterung des Lumens zu einer zarten, continuirlichen kern- haltigen Membran, welche sich später durch eine dünne Bindegewebelage mit Kernen verstärkt; sie bleibt auch hier bis zu den grösseren Stämmen auffallend dünn. Lymphgefässsystem. Literatur, (500) J. Müller. Ueber die Existenz von vier getrennten, regelmässig pulsirenden Herzen, welche mit dem lymphatischen System in Verbindung stehen, bei einigen Amphibien. Müller’s Archiv. 1834. p. 296. Phil. Transactions, 1833. (501) B. Panizza. Sopra il sistema linfatico dei retelli. Recherche zootomiche di Bartolomeo Panizza, Con sei tavoli. Pavia, 1833. (502) M. Rusconi. Ueber die Lymphgefässe der Amphibien. Müller’s Archiv. 1843. p. 241. (503) M. Rusconi. Einige historische Notizen, die Lymphgefässe der Amphibien betreffend. Müller’s Archiv. 1843. p. 244. (504) C. Langer. Ueber das Lymphgefässsystem des Frosches, Wiener Sitzb. Bd, 53. 1866 und Bd. 55. 1867. (505) Leydig. Anatomisch-histol. Untersuchungen über Fische und Amphibien. (506) Levschin. Ueber das Lymph- und Blutgefässsystem des Frosches, Wiener Sitzb. Bd. 61. Abth. 1. E. 67. 1870. Mit dem Blutgefässsystem in Verbindung steht das Lymphgefässsystem, in welchem die auf dem capillaren Abschnitte des ersteren ausgetretene 510 Lymphgefässsystem. ernährende Flüssigkeit nach Durchtränkung der Gewebe als Mkanphe‘ weider in den Blutstrom übergeführt wird. Ueber das Lymphgefässsystem der Anuren verdanken wir Langer (504) sehr schöne Mittheilungen. Bekanntlich ist die Haut der Anuren fast in ihrer ganzen Ausdehnung von der Leibesmasse des Thieres ab- gehoben und bilden sich so unter jener weite, mit einander communieirende Räume, welche man als Lymphsäcke bezeichnet. Die Verbindung der Cutis mit dem Körper vermitteln daselbst bald vollständige, bald netz- förmig durchbrochene Membranen, die zugleich die Träger der zu und von der Cutis gehenden Gefässe und Nerven sind und die Lymphräume als Disse- _ pimente von einander scheiden. Das subeutane Lymphraum-System ist also bei den Anuren in sehr hohem Grade entwickelt. Aber ausserdem kommt in der Cutis selbst noch ein eigenes Lymphgefässnetz vor und aus dichten, mitunter sogar geballten, meistens aus gröberen Röhrchen besteht, welches sich unterhalb des Blutcapillarnetzes so ausbreitet, dass weder die Zahl der Röhrchen, noch die Maschen beider Netze mit ein- ander correspondiren. Blut- und Lymphcapillaren sind daher in zwei Lagen geschichtet. Aehnlich verhalten sich die Lympbhgefässe in der Schleimhaut des Gaumens. Die Schwimmhaut ist ebenfalls sehr reich an Lymphgefässen. Dieselben bilden unmittelbare Ausläufer der Lymphräume der hinteren Extremität und bilden ein weitmaschiges Netzwerk. Sämmt- liche Theile des Netzes liegen zwischen den zwei Cutisplatten und zeigen keine von den grösseren Blutgefässen irgendwie abhängige Anordnung, zwingen vielmehr dieselbe, bald da, bald dort sich durch die Maschen- räume Bahn zu brechen. Die Lymphceapillaren des feinen Saumes der Schwimmhaut laufen zwischen den Blutgefässen hin und her, ohne sie in sich aufzunehmen, ohne überhaupt mit ihnen in innigen Contact zu kommen und treten dann am Saume in engeren und weiteren Arcaden zusammen. Sehr reich an Lymphgefässen sind weiter die Augenglieder und die Nickhaut. An den Muskeln der Zungenwurzel breitet sich ein grosser, dünn- häutiger Lymphraum aus, Derselbe zieht sich in netzförmig verknüpften und immer feiner werdenden Ramificationen durch den ganzen Zungen- körper bis in die beiden Spitzen fort. Aus diesem Mutternetze geht ein oberflächliches, zweites Netz hervor, welches als eigenthümliches Netz der Schleimhaut mit seinen Maschen die Zungendrüsen umgreift. Auch die Papillae fungiformes enthalten Lymphröhren, welche zwischen den Blutgefässen und Nervenbündeln bis an den Grund der becherförmigen Einsenkung am Ende der Papillen aufsteigen. In den Ovarien schliessen sich die Lymphgefässe wohl allenthalben den Blut- gefässen paarweise an, laufen aber nur neben denselben und bilden, indem die zwei Röhrchen durch zahlreiche, brückenförmige Anastomosen mit einander verbunden sind, gewissermassen ein als Canal ausgezogenes Stückwerk, in welchem die dazwischen liegenden Blutgefässe eingelagert sind, wodurch dieselben hin und wieder sogar vollständig bedeckt werden. Amphibien. 511 An den Oviducten begleiten die Lymphgefässe paarweise die Arterien. Die zwei des Blutgefässstämmehen begleitenden Lymphröhrchen anasto- mosiren wäbrend ihres Verlaufes mit einander und überbrücken mit queren Zweigen mehrfach das dazwischen liegende Blutgefäss.. Die Zerlegung der Stämmchen in Capillarbezirke erfolgt ganz auf dieselbe Weise, wie bei den Blutgefässen; es bildet sich ein ganz conform gestaltetes Lymph- gefässnetz, doch ist an jedes Blutgefäss nur ein Lymphröhrchen an- geschlossen. An den Hoden werden jene Stämmchen, welche zur Ober- fläche gehen, von zwei Lympbgefässen. begleitet, jene aber, die nach innen eindringen, haben immer nur ein Lymphcanälchen an ihrer Seite. Die Lymphgefässe am Darm gehen alle, wie Panizza und Rusconi sehon gezeigt haben, in einen. gemeinschaftlichen grossen Lymph- behälter über, der sich zwischen den beiden Gekrösplatten bis an die Wirbelsäule fortzieht und dort beträchtlich erweitert. Am Afterdarm reicht dieser Sinus unmittelbar bis an das Darmrohr heran, schickt aber zum Dünndarm und Magen mehrere röhrenförmige Zweige. Am Dünn- darm treten etwa 15 solche Röhren in radiäre Richtung und werden daselbst wieder durch ein Bogengefäss, den Sinus longitudinalis zusammen- gefasst, der längs dem Gekrösansatze fortläuft.. Eine grössere, besondere Aussackung bekommt auch das Duodenum, diese zieht sich dicht an ibm, neben dem Pancreas vorbei bis zum Pylorus, und da sie mit dem Sinus longitudinalis in Verbindung steht, so bildet sie gleichsam eine bis an den Pylorus reichende Fortsetzung desselben. Das ganze Dünn- und Dickdarmrohr hat nur eine Gefässpforte, nämlich die am Sinus longitudinalis, der Magen aber besitzt deren zwei, auch für den Abgang der Lymphgefässe. Dieselben gehen längs den Ansatzlinien der zwei Peritonealduplicaturen aus dem Magen hervor, schicken an den Pylorus Zweigehen, durch welche der Sinus longitudinalis auch auf den Magen noch fortgesetzt wird und gelangen dann in den Peritonealdupliea- turen zu der am Anfangstheil des Mitteldarmes verlaufenden Abzweigung des Hauptbehälters. In jenem Stämmchen, das in der vorderen Peritoneal- duplicatur verläuft und mit einem Leberstämmchen zusammentritt, findet sich eonstant ein Klappenapparat. An diesem scheiterten bis jetzt alle Versuche, eine Injection der Magenschleimhaut zu bekommen. Die Arterien sind vollständig in den grossen Lymphbehälter auf- genommen und werden darin von Balken fest&ehalten, welche aber zum Theil auch feine Gefässchen leiten, die sich in den Gekrösplatten in ein lockeres Capillarnetz auflösen. Durch die Balken werden auch die Wände des grossen Behälters zusammengehalten und sie geben ihm, wenn er strotzend gefüllt ist, durch Einziehungen, welche sie verursachen, eine buchtige Oberfläche. Die röhrenförmigen Ausläufer des Hauptsinus halten sich während ihres Verlaufs zum Darm ebenfalls an die Blutgefässe, nehmen aber von diesen nur die Arterien wirklich in sich, während die Venen bloss an die Wände gelöthet darin fortlaufen. Auch innerhalb dieser Lympheanäle 5123 a befinden sich "zum Festhalten der Arterien dienende feine, den Raum durchziehende Balken. Selbst im Sinus longitudinalis finden sich noch solche Balken vor und zwar sehr zahlreich und sternförmig um die Quer- schnitte der Arterien gruppirt. Der eben erwähnte in den Lymphgefäss- stämmchen des Magens befindliche Klappenapparat ist auch nichts anderes, als eine Gruppe solcher Trabekel, die zum Theil membranös ausgebreitet sind. Die aus dem Sinus longitudinalis abgehenden Urriphgefisssiknun nehmen beim Uebertritte auf den Darm einen quer auf die Achse desselben gerichteten Verlauf, umgreifen ihn, ohne jedoch auch in vollen Ringen zusammen zu gehen. Sie entstehen meist paarig und schliessen sich also gleich an die Arterien an, die sie dann zwischen sich nehmen. Da sie während dieses Verlaufes durch zahlreiche quer über die Arterie hinweg- gehende Zweige mit einander verbunden sind, so wird die Arterie in ein mitunter, wenn die Gefässe sehr stark ausgedehnt sind, sehr ri 3 Netz förmlich umsponnen. Während dieses Verlaufes an der Oberfläche nehmen diese Stämmehen an den Seiten unter beinahe rechten Winkeln die subserösen Gefässchen in sich auf und, in die Tiefe gekommen, ziehen sie sich an den niedern longi- tudinal gerichteten Leistchen bis an die Basis der Zottenblätter fort, nehmen, wo sie Arterien treffen, dieselben zwischen sich auf, und wie es scheint auch die Venen; im Ganzen aber suchen sie bald an die Musecularis mucosae zu kommen, so dass das grobe Netz, welches durch Anastomosen zu Stande kommt, bereits der Schleimhautoberfläche näher liegt, als alle die gröberen Ramificationen der Blutgefässe. Ueber die Lymphgefässe des Darmes selbst ist schon früher gehandelt. (Vergl. S. 421.) Höchst merkwürdig ist die Existenz von vier getrennten, regelmässig pulsirenden Herzen, welche mit dem Lymphgefässsystem in Verbindung stehen und von J oh. Müller (500) und Panizza unabhängig von einander entdeckt sind. Am besten und leichtesten findet man sie bei den Fröschen, obgleich sie bei der Kröte, den Salamandrinen u. s. w. ebenfalls Formdnden sind. Man kann zwei vordere und zwei hintere Lymphherzen unterscheiden. Die hinteren Lymphherzen liegen beim Frosch jederseits hinter dem Hüft- gelenk, nahe dem After, in der Regio ischiadica. Seine regelmässigen Zusammenziehungen gewahrt man schon durch die Haut, deutlicher aber, nachdem diese von der bezeichneten Stelle wegpräparirt ist. Sie liegen unmittelbar unter der Haut. Die Arteria und Vena ischiadica verlaufen unmittelbar unter dem Organ, ohne dass jedoch die Bewegung des Blutes in ihnen auf diese Einfluss hat. Seine Contractionen sind weder mit den Actionen des Herzens, noch mit denen der Lungen synchronisch und den Lymphherzen selbst eigenthümlich, denn sie dauern fort nach Entfernung des Herzens und der Zertheilung des Thieres. Die Pulsationen beider Organe, der rechten und linken Seite, fallen ebenfalls nicht zusammen sondern wechseln mit einander in unregelmässigen Intervallen ab. Die hinteren Lymphherzen sind etwa zwei Linien lang, in der Richtung der Amphibien. 513 Längenaxe des Thieres und eine Linie breit. Bei der Zusammenziehung gewinnen sie das Ansehen, als wenn ihre Höhle in verschiedene Fächer getheilt wäre; seine innere Oberfläche hat einen schwammig zelligen Bau. Die Flüssigkeit, die sie enthalten, ist klare farblose Lymphe. Nach Injection füllen sich alle zusammenhängende Lymphräume des Ober- und Unterschenkels. Diese Lymphräume liegen theils unter der Haut, theils zwischen den Muskeln und vereinigen sich von der hinteren und vorderen Seite des Schenkels her in mehrere weitere Lymphgefässstämme hinter dem Organ. Zugleich füllt sich, von den Lymphstämmen oder vom Lymphherzen selber aus, ein weiter Lymphraum unter der Haut, an der hinteren und äusseren Seite des Unterleibes und ein ähnlicher zwischen den Bauchmuskeln und dem Peritoneum, auf einer Seite des Körpers wie auf der andern. Wenn man das hintere Lymphherz in der Richtung gegen das vordere Körperende injieirt, so füllt sich ein oberflächliches Lymph- gefäss, welches vom Rücken in das Organ kommt. An der Eintrittstelle aller dieser Lymphgefässe scheinen sich Klappen zu befinden. Weder die Lymphräume noch die Lymphgefässe zeigen eine Spur von Thätigkeit, nur das Lymphherz allein pulsirt. Nach Joh. Müller ist der Zusammen- hang der hinteren Lymphherzen mit den Venenstämmen des Schenkels derselben Seite sehr merkwürdig, denn sie scheinen sehr deutlich die . Lymphe aus der Hinterextremität und dem hinteren Theile des Unterleibes und Rückens in die Venen zu ergiessen. Die vorderen Lymphherzen liegen jederseits auf dem grossen Quer- fortsatz des dritten Wirbels. Man findet sie zugleich, wenn man die Scapula vorsichtig aufhebt und zum Theil wegschneidet. Sie liegen unmittelbar unter dem hinteren Ende derselben und überragen zum Theil den hinteren Rand des genannten Querfortsatzes, so dass sie, wenn auch undeutlich, von aussen gesehen werden können. Sie haben eine runde Form und sind nach vorn, wo sie mit den Venen zusammenhängen, etwas zugespitzt und höchstens so breit wie die hinteren Lymphherzen. Die Flüssigkeit, welche sie in die Vene treibt, ist farblos. Die Vene erhält nach Joh. Müller zugleich Blut von feinen Venenzweigen, welche vor und neben den Lymphherzen liegen und zum Theil selbst über dieselben gehen. Während der Zusammenziehung des Lymphherzens erreicht die Vene ihre grösste Ausdehnung, indem sie alsdann Lymphe erhält; wenn dagegen das Lymphherz sich erweitert, collabirt die Vene und wird schlaffer. Die Lymphherzen bekommen ihre Lymphe von dem vorderen Theil des Körpers nach Joh. Müller, wahrscheinlich auch vom Darm- canal, um sie in die Vene überzuführen. Nach Injection füllen sich die Lymphräume der Axengegend, zugleich füllt sich auch die Vene, welche die Lymphe aufnimmt. | Bei Bufo maculwentris könnte Leydig das Vorkommen von vier Lymphherzen ‚ebenfalls bestätigen, zwei vordere über dem verbreiterten Querfortsatz des. dritten Wirbels gelegen und zwei’ hintere in der. Regio isehiadiea, die vorderen an Umfang übertreffend.'' Bei Ceratophrys.-dorsata Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VL 2. 33 514 Respirationsorgane. kommen jederseits in der regio ischiadica zwei Lymphherzen vor, so dass dieser Frosch also zusammen mit den vorderen sechs Lymphherzen besitzt. Die zwei hinteren Lymphherzen je einer Seite liegen dicht an einander, jedes derselben stellt einen ovalen Sack vor und bildet dadurch ai und ovale Gruben. high Bei Salamandra hat der grosse Lymphbehälter nach iin schöne Untersuchungen von Rusconi (502) ungefähr eine halbmondförmige Ge- _ stalt. Er liegt höher als die Vena cava posterior, umzieht an der linken Seite diese Vene und streckt sich unterbalb derselben zwischen:den beiden Blättern des Peritoneums, welche den Darmtractus an der: Wirbelsäule verbinden ; beim lebenden Thier ist er so dünn und zart, dass er kaum zu sehen ist. b In diesem grossen Lymphbehälter ist die Aorta und die grossen Gefässe, welehe von der Aorta abtreten, eingeschlossen. In denselben stürzen sich die Lymphgefässe der Cloake und der Harnblase, des Reetums, Dünndarms, Magens, Milz, Leber, Pancreas, Geschlechtsorgane, Nieren, Muskeln des Beckens u. s. w. Auf der Höhe der oberen Extremitäten theilt der Lymphbehälter sich in zwei Aeste, welche sich in verschiedene Zweige auflösen, die mit den Lymphgefässen der oberen Extremität anastomosiren. Obgleich Panizza (501) schon früher angegeben hatte, dass die Lymphgefässe sich jederseits in die Vena cava ausstürzen sollten, hat Rusconi später nachzuweisen versucht, dass dieselben sich in die Aortenbogen, welche die Aorta descendens bilder, übergehen sollten. Respirationsorgane. Literatur. (508) J. Henle. Vergleichend anatomische Beschreibung des Kehlkopfs. 1839. (509) J. @. Fischer. Anatomische Abhandlungen über die Perennibranchiaten und Derotremen. 1864. | (510) F. E. Schulze. Epithel- und Drüsenzellen. Archiv f, mikrosk. Anatomie. B, III. 1867, (511) Leydig. Anatomisch-histologische Untersuchungen über Fische und Reptilien. 1853. (512) F. E. Schultze. Die Lungen in Stricker’s Handbuch der Gewebelehre des Menschen und der Thiere. 8. 180. (513) H. Müller, Ueber das Vorkommen glatter Muskelfasern in den Lungen: der Amphibien. - Würzb, naturw. Zeitschrift 1861. (514) J. Eberth. Ueber den feineren Bau der Lungen. Zeitschrift für wiss. Zoologie. Bd. XII. 1 (515):9, Arnold. Zur Histologie der Lungen. ‚Virchow’s Archiv. Bd. XXVILI. 1863. (516) J. Eberth. Würzb. naturw. Zeitschrift, 1862. (517) Leon-Vaillant. Siren Lacertina.. Annales des Sciences nat. 1863. (518) Rapp. Jahrbücher des Würtemb. Naturw. Vereins. 1847. | (519) Küttner. Beitrag zu den Kreislaufsverhältnissen in der Froschlunge. Virchow’s Archiv. Bd. 61. 1874. .8. 21. Bekanntlich athmen alle Amphibien in dem Jugendzustand durch Kiemen. Diese ausschliessliche Kiemenathmung bleibt aber bei keinem einzigen Repräsentant dieser Klasse fortbestehen, sondern in dem aus- . „Amphibien. 515- gewachsenen Zustand schwindet die Kiemenathmung;in mehr oder weniger vollkommener Weise, um für die Lungenathmung Platz zu machen. Unter den Urodelen bleiben — wenigstens bei den Perennibranchiaten — während des ganzen Lebens Kiemen in mehr oder weniger ausgebildetem Zustand fortbestehen, ‚bei den Anuren dagegen und bei den Salamandrınen und Derotremen unter den Urodelen schwinden sie vollkommen und kommt bei dem ausgewachsenen Thier nur Luftathmung vor. Bei den Perenni- branchiaten, also bei Proteus, Siren, Menobranchus und Süöredon bleibt neben der Lungenathmung die Kiemenathmung fortbestehen. Bei Siren lacertina kommen jederseits drei bleibende Kiemen vor, bei Proteus anguineus jeder- seits zwei, bei Menobranchus lateralis jederseits vier, bei Siredon pisciformis Jederseits drei. Indessen muss hier gleich hervorgehoben werden, dass in ‚der letzten Zeit mehrere durch ausgezeichnete Forscher beobachtete Fälle vorliegen, in welchen durch Verlust der Kiemen die Siredon-Form in die sogenannte Amblystoma-Form. übergeht. Wir werden darauf später bei der Entwickelungsgeschichte zurückkommen. Unter den Derotremen findet man bei Amphiuma zeitlebens an jeder Seite des Körpers, hinter dem Kopfe und vor der vorderen Extremität eine Kiemenspalte fortbestehen, ebenso verhält sich Menopoma. Bei Crypto- branchus japonicus fehlen im ausgewachsenen Zustande. die Kiemenlöcher. Obgleich bis jetzt die mit äusseren Kiemen versehenen Larven von Orypto- branchus japonicus wohl fast gar nicht bekannt sind, so darf man doch wohl annehmen, dass auch bei den Larven von Oryptobranchus japonicus Kiemenathmung vorkommt. Es verdient in dieser Hinsicht erwähnt zu werden, dass von Martens (Preuss. Expedition nach Ost-Asien. Zool. Abth. I, p. 115) in einem japanischen Bilderbuche den Riesensalamander mit einigen Jungen abgebildet fand, welche Kiemenbüschel an den Seiten der Hälse, tragen. Bei den Salamandrinen und bei allen Anuren fehlt bekanntlich im ausgewachsenen Zustande jede Spur von Kiemenathmung, Ueber die höchst eigenthümliche Kiemenbildung bei den Larven einiger Anuren als Anpassungs-Erscheinungen an der Lebensweise, sowie über ‚den feinen Bau der Kiemen auch bei denjenigen Formen, bei welchen sie bleibend sind, wird in dem entyrickelungsgeschichtlichen Theil näher ge- handelt en Hier also nur über die Lungenathmung bei den ausgewachsenen Amphibien. Kehlkopf. Unsere Kenntniss über den Bau des Kehlkopfes der Amphibien verdanken wir besonders den schönen umfassenden Unter- suchungen von Henle (508), dessen klassische Darstellung seiner in 1839 erschienenen vergleichend-anatomischen Beschreibung des Kehlkopfes bis jetzt noch als Hauptwerk über diesen Gegenstand zu betrachten ist. Knorpel der Respirationsorgane. Proteus anguineus reprä- sentirt die niedrigste Entwickelungsstufe. Die Stimmlade dieses Thieres 33 * sn 2 Respirationsorgane. bildet eine cylindrische Höhle, die gegen die Stimmritze hin in einen a dünnen Hals ausläuft, nach unten in zwei lange Schläuche übergeht, an deren Enden die Lungen als einfache Säcke sitzen. Der ganze Apparat ist häutig, nur in dem obern engern Theil liegt jederseits ein Knorpel- streifen (Taf. XLV, Fig. 2). Derselbe besteht aus einem obern breitern Stück und einem damit ununterbrochen verbundenen schmalen, allmälig nach aussen tretenden Knorpelstreifen, der nach unten in 3—4 kurze Spitzen ausläuft und oft auch in der Mitte seiner Länge einen kurzen Fortsatz nach innen schickt. Der obere Theil repräsentirt die Cartilago arytaenoidea, welche aber hier noch nicht als ein besonderes Stück sich _ differenzirt hat; den unteren Theil hat Henle als Pars laryngo-trachealis bezeichnet. In dem oberen Theil kommt eine ovale Oeffnung vor, welche vielleicht schon auf eine Trennung in zwei besondere Stücke hinweist, welche bei den verwandten Gattungen erfolgt. Bei Triton und Salamandra ist die Stimmlade eine von oben nach unten allmälig breiter werdende häutige Blase, welche durch die Knorpel der Seitenwände offen erhalten wird. Der Knorpel besteht jederseits aus zwei ganz getrennten und mehr oder weniger von einander abstehenden Stücken, das obere bildet die Cartilago arytaenoidea, das untere die Cartilago laryngo-trachealis oder Seitenknorpel, Cartilago lateralis Henle (Stützknorpel Gegenbaur). Die Cartilago arytaenoidea ist dreieckig bei Triten marmoratus, keulenförmig bei Triton igneus, stumpfwinklig-dreieckig bei Salamandra atra, viereckig bei Salamandra maculosa, dreieckig bei Triton eristatus St Taf. XLV, Fig. 3, 4, 5, 6, 7 und 3). Die CARE taferalis ist breit und platt bei Triton marmoratus und cristatus; schmaler, länger und mehr rinnenförmig bei Salamandra macu- lata, niit Aihselldikten versehen bei Salamandra atra, während bei Triton igneus die Cartilago lateralis die Gestalt eines schmalen longitudinalen Knorpelstreifens mit kürzeren oder längeren querlaufenden Aesten hat Die Stimmlade des Siredon pisciformis ist der von Salamandra macu- lata sehr ähnlich. Die Cartilago arytaenoidea hat die Gestalt eines gleich- schenkligen Dreieckes, während jede Cartilago lateralis aus zwei schmalen Längsstreifen besteht, die nach aussen in einen scharfen Rand zusammen- stossen (Taf. XLV, Fig. 9, 10 und 11). Bei Menobranchus lateralis sind die Knorpelstücke klein und zart, die Cartilago arytaenoidea viereckig, die Cartilago lateralis der von Salamandra atra ähnlich. Bei Amphiuma kommt die Cartilago arytaenoidea mit der von Söredon überein, die Car- tilago lateralis ist länger und schmäler mit Einkerbungen oder Vorprüngen versehen, in welchen eine Tendenz zur Bildung von Ringen nicht zu ver- kennen ist (Taf. XLV, Fig. 12 u. 13). Noch deutlicher tritt diese Tendenz hervor bei Menopoma, wo die Cartilago lateralis ebenfalls jederseits aus zwei Hälften, einer vorderen und einer hinteren, besteht, die jedoch. einander nicht gleich sind. An der vorderen Flächö Krk die, Leisten schmal, so dass zwischen ihnen die Hälfte der Stimmlade blos häutig bleibt, u Amphibien. 517 an der hinteren Wand dagegen sind die Knorpel unten zwar auch schmal, aber schon mit kurzen, schmalen, queren Fortsätzen versehen, werden nach oben allmälig breiter, so dass die queren Leisten einander erreichen und verwachsen, und der oberste Theil endlich eine solide Knorpelplatte mit regelmässig unter einander gestellten kleinen rundlichen Oeffnungen darstellt (Taf. XLV, Fig. 14, 15 und 16). Unmittelbar auf den oberen Rand dieser Platte, doch deutlich durch Sehnengewebe getrennt, stösst der untere Rand der Cartilago arytaenoidea, welche hier aus zwei unzer- trennlich verbundenen Hälften besteht, einer vorderen und einer hinteren. Sowohl auf der hinteren als auf der vorderen Wand stossen sie zu- sammen, -zwar ohne zu verschmelzen, wodurch aber doch der obere Ein- gang der Luftröhre wie von einem Ringknorpel vollständig geschlossen wird. Auch bei COryptobranchus japonicus besteht wie bei Menopoma die Cartilago arytaenoidea aus zwei Stücken. Die Cartilago lateralis besteht hier ebenfalls aus zwei Hälften und gleicht im Allgemeinen sehr der von Menopoma. Die höchste Entwickelung erreicht die Cartilago lateralis bei den Coecilien (Taf. XLV, Fig. 17 und 18). Die Verknorpelung der hinteren Wand ist viel stärker als die der vorderen; beiderseits treten die Knorpel am obern Theil der hinteren Wand zu einer Platte zusammen wie bei Menopoma, in welcher sich weiter nach unten erst unregelmässige Lücken, dann regelmässige Querspalten zeigen. So sind also halbe hintere Luft- röhrenringe gebildet, die längs den Seiten nur noch durch longitudinale Knorpelstreifen continuirlich zusammenhängen. ° So lassen sich, wie von Henle nachgewiesen ist, die halben Trachealringe aus dem, paarigen Knorpelstreifeu der Stimmlade ableiten als eine höhere Entwickelungsstufe. Bei den Anuren bildet die Cartilago arytaenoidea, abgesehen von ihrer Krümmung ein stumpf- oder spitzwinkliges, gleich- oder ungleichschenk- liges Dreieck. Die Basis desselben ist mit dem oberen Rande der Cartilago lateralis meistens artieulirend verbunden; die eine Seite, welche nach hinten gerichtet ist, begrenzt, in ihrer ganzen Länge frei, den Eingang der Stimm- lade. Die andere Seite sieht nach vorn gegen die Bauchfläche des Thieres und ist mit der entsprechenden Seite des andern gleichnamigen Knorpels durch Zellgewebe verbunden. Die vordern und hintern Winkel der rechten und linken Cartilago arytaenoidea berühren’ einander genau und sind durch Zellgewebe fest, aber beweglich mit einander verbunden. Hiervon machen nun einige Dufo-Arten eine Ausnahme, bei denen zwar die vordern, aber nicht die hintern Winkel zusammenstossen. Ganz regelmässig stumpf- winklig und gleichschenklig ist die Cartilago arytaenoidea bei Microps, bombinator igneus, Hyla und Ceratophys, ziemlich gleichseitig bei Disco- glossus und Alytes obstetricans, mehr spitzwinklig bei Bufo cinereus u. s. w. . (vergl. Taf. XLV, Fig. 19—27, Taf. XLVI, Fig. 1—15). Entsprechend den untern Rändern der Cartilagines arytaenoideae und als Stützen dieser Knorpel haben sich die Seitenknorpel der Stimmlade bei den Batrachiern entwickelt und zu Trachealringen ausgebildet, indem aus dem fast einfachen 518 Respirationsorgane. longitudinalen Knorpelstreifen, der bei Proteus die Seitenwände der Luft- röhre bilden hilft, quere Fortsätze und Leisten entstehen, die sich endlich bis zu Trachealringen entwickelten. Solche Querfortsätze am obern Rande des Seitenknorpels sind es, die bei den Batrachiern zum Tingförmigen Knorpel sich ausbilden, auf dem die Cartilagines arytaenoideae ruhen. Bei Discoglossus sind beide Seitenknorpel noch unverbunden, bei Pelobates haben bereits die vorderen Queräste sich zu einer zusammenhängenden Platte verbunden, an dem Rücken aber ist die Verbindung nicht erfolgt, der ringförmige Knorpel ist hinten offen; umgekehrt sind bei Ceratophys die hinteren Querfortsätze des Seitenknorpels zu einer soliden Platte ver- schmolzen, während die vorderen Querfortsätze zwar nicht mehr getrennt, aber doch sehr schmal und schwach sind. Bei allen andern Batrachiern ist die Verbindung der oberen Querfortsätze zu einem Ring hinten und vorn vollständig und es besteht so noch der Knorpelapparat der Respi- rationsorgane ausser den Cartilagines arytaenoideae aus einem einzigen Stück, und dieses wieder aus einem ringförmigen Theil, welcher vielleicht als erste Differenzirung als „Cartilago crieoidea“ zu betrachten ist, und aus zwei longitudinalen absteigenden Seitenfortsätzen. Bei Microps und Dombinator machen die Seitenknorpel, in ihrer ganzen Länge vereinigt, einen breiten, festen, platten Ring aus, an welchem bei Bombinator nur zwei kurze She Fortsätze nach unten di Stelle des Ion SitumatgR Theiles der Cartilago lateralis vertreten. Eine Verbindung der Luftröhre mit den Zungenbeikkörneni kommt nur durch Muskeln, nicht durch eigenthümliche Bänder vor. Meistens ist auch die Enkfertiing der Zungenbeinbogen von dem Anfangstheil der Luft- röhre ziemlich bedeutend. Eine Ausnahme machen nur die Ooecilien. Von den vier Paaren Zungenbeinhörner stossen die beiden hinteren unmittelbar in der Mittellinie zusammen und gleichsam als Anhang des vierten Paares noch ein fünftes kleineres (Taf. XLV, Fig. 18). Jedes Horn dieses letzten Paares ist aussen durch ein Ligament an die Spitze des vorhergehenden Bogens seiner Seite befestigt, reicht aber nach innen nicht bis zur Mitte und zum entsprechenden Bogen der andern Seite, sondern endet frei und abgerundet. Dieses fünfte Horn liegt vor dem Anfang der Stimmlade und scheint einen Theil derselben auszumachen. Doch ist auch dies nur durch schlaffes Zellgewebe an die vordere Wand der Luftröhre befestigt und nimmt keinen Antheil an der Bildung derselben. Bei den Anuren dagegen füllt die Luftröhre den dreieckigen Raum zwischen den hintersten knöchernen Zungenbeinhörnern vollkommen aus und ist an dieselbe immer wenigstens durch kurze Bänder befestigt, deren jederseits eins vom ringförmigen Theil der Oartilago laryngo-trachealis ent- springt. Bei Alytes obstetricans, Bufo ceinereus, Rana esculenta und tem- poraria aber ist der letztgenannte Knorpel in der That continuirlich mit der knorpligen Epiphyse des letzten Zungenbeinhorns verschmolzen, so dass eine Trennung nur künstlich zu bewirken ist. Beim weiblichen Xenopus- (Dactyletra) ist der Körper des Zungenbeins mit dem vorderen Amphibien. 519 Theil der Cartilago arytaenoidea zu einer Platte verschmolzen, die eben so continuirlich mit den knorpligen Epiphysen der Columellen zusammen- hängt. ‘Denkt man sich den Raum zwischen dem ringförmigen Knorpel und den Columellen von Bufo cinereus durch Knorpel ausgefüllt, so hat man die vordere Wand der Luftröhre von .Dactyletra. Von dem unteren Rande der einfachen Platte entspringen die Bronchialfortsätze, die deut- licher als bei den bisher beschriebenen Batrachiern Querfortsätze abschicken und zuletzt in einzelne lose Querstreifen, Rudimente von Knorpelringen, zerfallen. Auch der hintere Theil des Ringknorpels stellt eine breite und hohe, in (der Mitte der Länge nach gefurchte Platte dar, die aber nur die untere Hälfte des Kehlkopfs schliesst. Sie stösst in einen scharfen Winkel, aber eontinuirlich mit der vordern Knorpelplatte zusammen, nach oben lest sie sich wieder an die Columelle an, indem sie sich nach vorn um- biegt und endigt in einen Fortsatz, welcher durch einen tiefen Einschnitt von der hinteren Platte getrennt ist, durch welche die Sehne eines Muskels der Cartilago arytaenoidea geht. Die Cartilagines arytaenoideae des Weibehens sind vollständig knorpelig. Sie bestehen jeder aus einem querliegenden und aufsteigenden Theil; der erste ist kurz, artieulirt durch seine innere Fläche mit der inneren Fläche des gleichnamigen Knorpels der andern Seite, durch seine äussere Fläche mit dem Fortsatz der hinteren Platte. Die aufsteigenden Theile liegen in der hinteren und mehr noch in der Seitenwand der Luftröhre (vergl. Taf. XLVI, Fig. 16). Die Luftröhre des männlichen Dactyletra ist auf den ersten Anblick von der des Weibchens sehr verschieden, scheint aber im Wesentlichen nach demselben Typus gebildet zu sein (Taf. XLVI, Fig. 17). Die Cartilagines arytaenoideae sind beim Weibchen vollständig verknöchert. Grösser ist die Verschiedenheit der weiblichen und männlichen Luftröhre bei Pipa. Beim Weibchen begrenzen die Columellae die beiden Seiten der vordern ‚Fläche der Luftröhre, nach oben convergiren beide und hängen zusammen mit einer dreieckigen schräg von vorn nach hinten ge- richteten Knorpelplatte, dem losgerissenen und zur Luftröhre gezogenen Theil des Zungenbeinkörpers. Die knorpeligen Epiphysen des unteren Endes der Columellae bilden sammt dem vordern Theil des ringförmigen Knorpels eine breite quere Knorpelleiste, die die vordere Wand der Luft- röhre nach unten begrenzt. Indem diese Knorpelleiste jederseits sich auf die hintere Wand der Luftröhre umschlägt, steigen ihre untern Ränder von beiden Seiten gegen die Mittellinie aufwärts und schliessen einen nach unten offenen Winkel ein. Der Raum, der auf diese Weise am untern Theil der hinteren Fläche übrig bleibt, wird durch eine feste fibröse Haut ausgefüllt. Der obere Rand geht an der hintern Wand fast senkrecht aufwärts. So entsteht eine viereckige, unten tief ausgeschnittene Knorpel- platte, deren Seiten hinter den äusseren Rändern der Cölumellae liegen. Der obere Rand der Platte verlängert sich in schmale, ceylindrische, all- mälig sich verjüngende Leisten, die sich zu beiden Seiten dem Zungenbein 520 Respirationsorgane. anlegen (vergl. Taf. XLVI, Fig. 18 und 19). Nach oben wird die hintere Knorpelwand der Luftröhre über dem ringförmigen Knorpel durch ein querovales Stück vervollständigt, welches durch eine Schuppennaht mit dem oberen Rand des Ringknorpels verbunden ist. Auf seinem oberen Rand und seiner inneren Fläche sind die Cartilagines arytaenoideae be- festigt. Dieses Stück, welches nur hier getrennt auftritt, darf wahrschein- lich als die erste Andeutung eines Cartilago ericoidea betrachtet werden. Die Bronchialknorpel hängen schon nicht mehr continuirlich mit dem ringförmigen Knorpel zusammen. Es sind unregelmässige schmale Quer- leisten, ungefähr 30 in jedem Branchus, die nach oben noch verbunden sind, gegen die Lunge hin sich aber mehr isoliren. Die Luftröhre der männlichen Pipa zeichnet sich von der weiblichen schon durch ihre Grösse aus, ferner dadurch, dass die meisten Theile, die dort knorplig sind, hier sich in Knochen umgewandelt haben. Der ring- förmige Knorpel ist, wie beim Weibchen, mit den Epiphysen der Colu- mellae untrennbar verschmolzen und ganz verknöchert. Er besteht aus zwei vorderen und zwei hinteren Schenkeln. Die beiden rechten und die ‘beiden linken Schenkel der vorderen und hinteren Abtheilung stossen unten aneinander und verlängern sich nach aussen zu schnabelförmigen Vorsprüngen, welche Muskelfasern zur Insertion dienen. An der hintern Fläche ragt der vollkommen verknöcherte ringförmige Knorpel höher hinauf als die Columellae und das Zungenbein an der vorderen. Ueber die obere Apertur der Luftröhre, die hinten vom Ringknorpel seitlich von den Columellae, vorn von der mittleren wellenförmig aus- geschnittenen Zungenbeinplatte begrenzt ist, legen sich die oberen Theile der Cartilagines arytaenoideae, welche von beiden Seiten, vorn und hinten ‚einander berühren, in der Mitte aber eine Oeffnung übrig lassen, den Aditus laryngis. Die Cartilagines arytaenoideae sind grösser als bei den Weibchen. Die Bronchialringe sind von denen des Weibchens nicht wesentlich verschieden. Bekanntlich sind die Bronchien beim Männchen bedeutend kürzer als beim Weibchen. Von der Trennung der Cartilago cricoidea des letztern beim Männchen findet sich keine Spur (vergl. Taf. XLVL, Fig. 21, 213, 22). Muskeln der Luftröhre. 1) M. hyo-trachealis Fischer. M. dilatotor aditus laryngis Henle z. T. Bei Siredon pisciformis entspringt der M. hyo-trachealis mit zwei Portionen. Die vordere Partie geht vom Innenrande der letzten zwei Dritttheile des vierten Kiemenbogens quer nach innen und heftet sich nahe der Mittellinie an die hier liegende Luftröhre zugleich mit den Fasern der entsprechenden Partie der andern Körperhälfte. Die zweite Portion des M. hyo-trachealis entspringt von einer langen, medianwärts verlaufenden Sehne, die an die dorsale Spitze desselben vierten Kiemenbogens befestigt Amphibien. 521 ist und eine Art Grenze zwischen dem M. hyo-trachealis und dorso- trachealis bildet. | "Bei Menobranchus entspringt der M. hyo-trachealis von der Innenfläche . des letzten (dritten) Kiemenbogens, von wo seine Fasern bis zur Mittel- linie verlaufen, um sich hier zugleich mit den entsprechenden Fasern der andern Körperhälfte an die Ventralfläche der Luftröhre anzuheften. Bei Proteus anguineus entspringt dieser Muskel ebenfalls von der Innenfläche des letzten Kiemenbogens. Seine Fasern treffen in der Mittellinie mit denen der andern zusammen. Bei Amphiuma entspringt der Hyo-trachealis von der hintern und medialen Fläche des vierten Kiemenbogens. Die ventralen Fasern dieses Muskels verschmelzen hier mit denen der andern Körperhälfte zu einem einzigen Quermuskel. Die dorsalen Fasern heften sich an die Ventralfläche der Luftröhre dicht hinter dem Kehlkopf. Bei Menopoma entspringt er von der letzten Hälfte der dem Leibe zugewandten Fläche des vierten Kiemenbogens und geht als schmaler Muskel medial- wärts bis zur Mittellinie, der Haut des Schlundes dicht anliegend. In der Mittellinie ventralwärts von der Luftröhre treffen die ventral verlaufenden Fasern mit denen der andern Körperhälfte in einer von diesem Theil der Luftröhre absteigenden sehnigen Aponeurose zusammen. Die dorsal ver- laufenden Fasern dieser Muskelpartie heften sich an die Luftröhre selbst. Bei Oryptobranchus japonicus ist als oberer Bauch des M. hyo-trachealis der auf S. 98 beschriebene Levator arcus tertii et quarti zu betrachten, der aber hier einer eigentlichen Kiemenbogen-Insertion ermangelt und sich statt deren an eine longitudinal verlaufende Sehne heftet, die von der .dorsalen Spitze des zweiten Kiemenbogens aus sich nach hinten an die Haut des Schlundes erstreckt. Auch bei Siren lacertina entspringt der M. hyo trachealis vom letzten Kiemenbogen, verläuft nach innen und heftet sich von aussen her an die Luftröhre. 2) M. dorso-branchialis Fischer. M. dilatator aditus laryngis Henle z. T. Der M. dorso-branchialis entspringt bei Siredon ausnahmsweise nur mit wenigen seiner Fasern von der die Nackenmuskeln überkleidenden Faseia dorsalis. Die vordere seiner beiden Portionen entspringt vom knorpeligen Supracapulare, die zweite Portion entspringt von einer langen feinen Sehne, die von der Basis des knöchernen Schulterblattes nach vorn zieht. Ihre Fasern vereinen sich mit denen der vorderen Partie zu einem Muskel, der sich an den Aussenrand der Luftröhre heftet. Bei Menobranchus entspringt dieser Muskel eben hinter dem Ursprunge der Mm. levatores arcuum. Seine Fasern verlaufen wie die des eben- genannten Muskels convergirend nach aussen und unten, und umschlingen so mit denen der anderen Seite von unten her den Schlund und inseriren sich an die Aussenfläche der Luftröbre. Ausserdem wird bei Menobranchus der M. dorso-trachealis durch eine Muskelschicht verstärkt, welche von der ventralen Fläche der Wirbelsäule herabsteigt. Bei Siren, Proteus, 522 Respirationsorgane, Menopoma, Amphiuma, Siredon und Oryptobranchus fehlt nach Fischer dieser Muskel. Bei Proteus angwineus entspringt der M. dorso-trachealis von der Faseia dorsalis und heftet sich an die laterale Wand der Luft- röhre, ebenso verhält dieser Muskel sich bei Amphiuma und Menopome. Bei Oryptobranchus japonieus entspringt der M. dorso-trachealis hinter dem oberen Bauche des M. hyotrachealis (dem Levator areuum tertii et quarti beim Menopoma). Seine Fasern gehen fast parallel mit denen‘ der M. hyo- trachealis nach unten und innen, und heften sich schliesslich an die Luft- röhre. Bei Siren lacertina trennt sich von dem M. dorso-trachealis ein stark entwickelter Muskelbauch, der M. dorso-laryngeus ab. Bei Sala- mandr« kommt allein ein M. dorso-trachealis vor, während des M. hye- trachealis fehlt. Er entspringt mit einer breiten Aponeurose von dem zweiten Halswirbel, um an den Seitenrändern der Luftröhre sich zu inseriren. Nach Fischer dürfte vielleicht der M. petro-hyoideus anterior der Anuren dem Hyo-trachealis der Urodelen homolog sein. | 3) M. constrietor aditus laryngis. | M. constrietor aditus laryngis Henle, Fischer. Bei Siredon pisciformis besteht der Constrietor aditus laryngis am oberen Theil der Luftröhre aus kreisförmig verlaufenden Querfasern, die an der hinteren Fläche in einer Art Linea alba zusammentreffen. Bei Amphiuma liegen die Fasern quer um die Stimmlade herum, ohne in ver- schiedene Partien gesondert zu sein. Bei Menopoma gruppiren sich die Fasern dieses Muskels in vier Partien, von denen jede einen Quadranten des kreisförmigen Durchschnittes der Luftröhre umfasst. Bei Crypto- branchus japonicus lassen sich an dem Constrietor aditus laryngis deutlich zwei Partien unterscheiden, eine vordere kleinere und eine grössere hintere. Bei Süren lacertina entspringt dieser Muskel theils von der ventralen, theils von der dorsalen Mittellinie der Luftröhre, um sich in die gegenüberliegende Partie der Luftröhre zu inseriren —. Bei den Anuren kommen bei einigen ebenfalls eigenthümliche Muskeln der Stimmlade zwischen dem ringförmigen Knorpel und den Cartilagines arytaenoideae vor, entsprechend dem Constrietor der Urodelen. Nach Henle kann man jederseits drei Muskeln unterscheiden. 1) Der Oeffner des Stimmladeneingangs entspringt von der Spitze der Columella und geht zum mittleren Theil des oberen Randes der'Carti- lago arytaenoidea. Auf diesem Wege nimmt er bei Kana ein Bündel auf, welches von dem ringförmigen Knorpel kommt. 2) Der Verengerer des Stimmladeneinganges entsteht bei Dufo vom innern Rande, bei Rana vom ganzen äussern Rande der hintern Fläche der Columella. Er tritt vor den vordern Winkeln der Cartilagmes arytaenoideae mit dem gleichnamigen Muskel der andern Seite durch eine Art von Linea alba zusammen und ist nur lose durch Zellgewebe an die Luftröhre befestigt. Bei Bombinator fehlt dieser Muskel, bei Hyla kommt er nur von der untern Spitze des inneren Randes der Columella. [3 Ä Amphibien. 523 3) Der Compressor der Stimmlade zeigt die meisten Verschiedenheiten in seinem Verlaufe. Bei Bufo entspringt er vom innern Rande des knö- chernen Theils der Columella und inserirt sich an die hintere Spitze der Cartilago arytaenoidea. Wie bei Dufo verhält er sich auch bei Pelobates, Discoglossus und Ceratophrys. Bei Hyla entspringt er theils vom ring- förmigen Knorpel selbst, theils von der übrösen Haut, welche den ring- förmigen Knorpel mit der Cartilago arytaenoidea verbindet und geht in mehrere Bündel nach der Spitze der Cartilago arytaenoidea. Bei Rana ist dieser Muskel doppelt vorhanden. Bei Bombinator entspringt er vom Zungenbein und inserirt sich an.den hinteren Rand des ringförmigen Knorpels. Die Zungenbein-Stimmladenmuskeln der übrigen Datrachier sind bei Pipa und Dactyletra zu eigenthümlichen Kehlkopfmuskeln ‚geworden und die Rumpfmuskeln, die bei anderen Amphibien an das Zungenbein sich befestigen, gehören hier zum Theil der Luftröhre an. Einer dieser Muskeln, den wir a nennen wollen, entspringt jederseits an dem äusseren unteren Theil der Luftröhre, also eigentlich von der Columella des Zungenbeins und inserirt sich in drei Bündel gespalten in die Haut des Bodens der Mundhöhle. Dieser Muskel entspricht nach Henle vollkommen dem M. hyo-glossus der übrigen Batrachier (Taf. XLVIL, Fig. 1, 4). Ein zweiter Muskel b entspringt von der hinteren Fläche der Spitze des Brustbeines und theilt sich in zwei Portionen, von denen die eine dem Zungenbeinhorn, die andere der an Stütze der Zunge inserirt (Taf. XLVIJL, Fig. 1, 5). Der dritte Muskel ce ist ein Theil des innern schofeni Bauchmuskels, der in drei Bündel sich spaltet, welche sich an dem Zungenbeinkörper und Zungenbeinhorn inseriren (Taf. XLVII, Fig. 1, 6). Ein vierter Muskel d entspringt ebenfalls von dem innern schiefen Bauchmuskel und heftet sich an die Epiphyse der Columella (Taf. XLVII, Fig. 1, 7). Der erste Muskel a, den man als M. laryngo-glossus bezeichnen kann, ist dem M. hyo-glossus der anderen Batrachier homolog, der zweite, der M. sterno-hyoideus, entspricht dem M. sterno-hyoideus der Frösche, der dritte und vierte Muskel entspringt bei allen andern Batrachiern gemein- schaftlich mit dem geraden Bauchmuskel. Als eigenthümliche Muskeln der Luftröhre bei Pipa, entsprechend denjenigen Muskeln bei den anderen Anuren, fand Henle folgende: 1) Einen Erweiterer (vergl. Taf. XLVI, Fig. 19, 20, m), welcher vom ganzen untern äussern Fortsatz der Columella entspringt, mit convergiren- den Fasern nach oben geht und sich an die Cartilago araetynoidea, beim Männchen an den Muskelfortsatz dieses Knorpels ansetzt. 2) Einen Compressor (vergl. Taf. XLVI, Fig. 19, 20, p), entspringend vom Seitentheil des vordern Yerbindmiediublees der: Columella, also wie bei Rana vom Zungenbeinkörper und um die Luftröhre herum zur hinteren Spitze des Giessbeckenknorpels tretend. 924 Respirationsorgane, Der Constrietor der Kröten und Frösche fehlt, bei Pipa ist a Verschmelzung des Zungenbeines mit der Cartilago arytaenoidea der Raum, in welchem er liegen müsste, verschwunden. Bei Dactyletra sind die betreffenden Muskeln im Allgemeinen denen der Pipa ähnlich. Sie liegen bei Dactyletra sämmtlich an der hinteren Fläche der Luftröhre. Sie sind: 1) ein unterer Erweiterer, 2) ein oberer Erweiterer, 3) ein Compressor. Stimmbänder. Die Oeffnung, durch welche die Luftröhre mit dem Schlunde commu- “ nieirt, ist-bei den Urodelen eine sehr feine Längsspalte, die gewöhnlich so weit nach hinten liegt, dass sie bei geöffnetem Maule noch nicht sichtbar ist. Sie bilden einen kaum merkbaren Vorsprung in die Höhle der Speise- röhre; es sind die mit Zellgewebe und Sehlundhaut überzogenen, bei Triton und Salamandra auch noch von der Sehne des M. dilatator glottidis bedeckten hintern Ränder der Processus oder Cartilagines arytaenoideae. Eine Ausnahme davon machen Siredon und Amphiuma. Die hinteren Ränder der Cartilagines arytaenoideae sind hier bedeckt von dem M. con- strietor und die Schleimhaut der vorderen Wand der Speiseröhre geht continuirlich über- dieselben. Bei den Anuren ist die Luftröhre geräumiger und so auch der Ein- gang derselben weiter. Die zur Höhle der Luftröhre führende Längsspalte liegt dicht oder wenigstens nahe der Zungenwurzel. Ihre Ränder sind knorpelig und bei den meisten Arten nur von dem obern Theil des hin- teren Randes der Cartilago arytaenoidea unterstützt, während über den untern Theil desselben Randes die Schleimhaut der Speiseröhre weggeht und die vorderen Ränder der Cartilagines arytaenoideae durch Zellgewebe verbunden und von den Constrietoren bedeckt sind. Mit Ausnahme von Pipa und Dactyletra fehlen die eigentlichen, den Ligamenta vocalia inferiora der Säugethiere entsprechenden Stimmbänder bei keinem einzigen Repräsentanten der Anuren. Immer aber sind sie vorn und hinten an der Cartilago arytaenoidea befestigt und nur selten erreichen sie die Cartilago ericoidea. Dadurch unterscheiden sie sich von den Stimmbändern der Säugethiere, die vorn nur an die Cart. thyreoidea angeheftet sind. Sie sind dünn, häutig und durch die natürliche Elastieität des Knorpels gespannt. | Die gewöhnliche Form des Stimmbandes der Urodelen ist nach Henle folgende: In dem ruhigen Zustand ist die eine Fläche derselben gegen die Aushöhlung der Cartilago arytaenoidea, die andere Fläche gegen die j Glottis gewandt, der eine Rand sieht nach oben, der andere nach unten. Beide Ränder beschreiben Bogen, deren Convexität einander zugekehrt ist, wodurch das Stimmband zuweilen in der Mitte schmal, vorn und hinten dagegen an der Anheftungsstelle breit wird. Diese Anheftungsstelle reicht meistens nicht über die Hälfte der Höhe der Cartilago arytaenoidea nach oben, doch erstreckt sie sich bei Hyla fast bis zur Spitze. Der untere Amphibien. 525 Rand ist immer frei, an den ganzen oberen Rand dagegen befestigt sich - eine Schleimhautfalte, die von dem ganzen untern Rande der Cartilago arytaenoidea entspringt. Durch diese Anordnung entstehen hinter dem ' Stimmbande zwei Taschen, die eine über, die andere unter der genannten Schleimhautfalte, jene ist nach oben offen, diese nach unten offen. Ueber die Mitte der Schleimhautfalte verläuft ein schmales Bündel sehniger Fasern vom untern Rande, wo es von der Cartilago arytaenoidea ent- springt, zum oberen Rande, von wo es in das Stimmband übergeht und entweder in demselben sich verliert oder in der Mitte desselben wieder herabgeht und an dem untern freien Rande noch eine Hervorragung bildet. Es ist gleichsam ein Frenulum des Stimmbandes. Bei den meisten Anuren kommt ein zweites Paar (Ligamenta vocalia infima) unterhalb der so eben beschriebenen vor. Es ist eine einfache Duplikatur der Schleimhaut, schmäler als das eigentliche Stimmband, die nahe am untern Rande von der seitlichen Hälfte des Ringknorpels und zum Theil auch noch von der vorderen und hinteren Spitze der Cartilago arytaenoidea entspringt und in einen geraden, scharfen, nach oben ge- kehrten Rand endet. So entsteht auch hier eine Tasche, welche nach oben offen ist. Die äussere Wand derselben wird von dem unteren Theil der Cartilago arytaenoidea und dem oberen Rand des Ringknorpels gebildet. Durch Anziehen des ersteren kann auch dies Band gespannt werden und es scheint besonders bei bufo frei genug, um in tönende Schwingung ver- setzt werden zu können. Die Ränder des Eingangs der Luftröhre bei Dactyletra sind theils knorplig, theils häutig. Das Stimmband fehlt, an seiner Stelle findet sich nur eine scharfe Hervorragung der Cartilago arytaenoidea. So beim Weibehen. Wie das Männchen in dieser Beziehung sich verhält, dürfte noch näher untersucht werden. Bei der weiblichen Pipa ist ebenfalls der hintere Theil des Randes des Aditus laryngis knorplig, der vordere häutig. Der Aditus laryngis ist eine Längsspalte. Im Innern der Luftröhre sieht man zwei Vorsprünge, die aber dick und wulstig sind und mit Stimmbändern nichts gemein haben. Der obere entspringt dem oberen Rand der Cartilago arytaenoidea, der untere der Hervorragung seines absteigenden Fortsatzes. Bei der männlichen Pipa hängt bekanntlich dieser Fortsatz frei in die Höhle der Luftröhre hinab, dennoch aber hinlänglich in seiner Lage befestigt, um nicht in Muse hin und her schwingen zu können. Die Luftröhre ist innerlich von einer Schleimhaut bekleidet, welche sehr reich an Becherzellen ist. Zwischen den Flimmerepitheliumzellen be- merkt man auf regelmässigen Abständen die Becherzellen zerstreut liegen. Gewöhnlich dass auf 4—6 Flimmerepitheliumzellen eine Becherzelle kommt. Die Becherzellen zeigen hier den ähnlichen Bau wie im Darm. Im unteren Theil der Becherzelle liegt der grosse, mit einem schönen Kernkörperchen versehene Kern, ‚während der obere Theil einen gr obkörnigen Inhalt zeigt. Bei schr ee ist eine Oeffnung von oben 'sehr deutlich zu sehen.’ Am 526 Respirationsorgane. schönsten kann man auch wieder die Becherzellen erhalten durch Be- Ss | handlung in Müller’'scher Flüssigkeit oder in Osmiumsäure. Besonders : nach letzterer tritt die grobkörnige Beschaffenheit im oberen Theil der Becherzelle sehr deutlich hervor. ‘Auch F. E. Schultze hat ebenfalls das Vorkommen von Becherzellen auf der Schleimhaut der. a. 22 angegeben. Lungen. Was den Bau der Lungen angeht, so nehmen die Teilen und einige Perennibranchiaten, wie Proteus, Menobranchus die niedrigste Stufe ein, indem bei ihnen jede Lunge nur eine einfache sackartige, innen voll- ständig glattwandige Erweiterung des zuleitenden Luftröhrenastes darstellt: ' Im Allgemeinen zeichnen sich diese Lungen durch ihre sehr bedeutende Längs-Entwickelung. aus. Bei. den übrigen Amphibien dagegen: sitzt nach F. E.Schultze’s klarer Darstellung an der Innenwand jeder auch hier noch sackförmigen, am Bronehus wie eine Beere am Stiele hängen- all, gleich hoch sind, sondern mehr oder minder u in das Binnenlumen des Lungensackes vorspringen. Die, durch ‘das System ‚der: höchsten Leisten gebildeten polygonalen, meistens viereckigen Hauptmaschen werden im Grunde durch ähnliche Leisten geringerer Höhe, welche von den Haupt- zügen abgehen, in kleinere Abtheilungen gebracht, diese wieder durch ‚noch niedrigere Wälle in: neuen. Abschnitten zerlegt und so. fort, bis schliesslich eine Menge abgerundet polygonaler und zwar meistens; vier- bis fünfeckiger Nischen oder Alveolen entstehen, welche alle mit ihrem flachen Grunde der Wand des Lungensackes selbst anliegen, : zu Seiten- wandungen die der Lungenwand senkrecht aufstehenden Leisten ‚haben und mit ihrer Oeffnung in den allgemeinen Luftraum des Lungensackes schauen. ad Ein von feineren elastischen Fasernetzen durchzogenes_ faseriges Bindegewebe bildet die histologische Grundlage des ganzen. Lungen- gewebes. Bei vielen sind in. diesem Gewebe sternförmige, mit schwarzer körniger Masse gefüllte Pigmentzellen eingestreut. In dem bindegewebigen Stroma des übrigen Lungenparenchyms kommen glatte Muskelfasern vor und oft so reichlich, dass sie die Hauptmasse des ganzen Gewebes aus- machen können. Schon bei den einfachen Lungensäcken der Tritonen kommt nach den Untersuchungen von Eberth (512) und Heinrich Müller (513) eine dünne Lage ringförmiger Muskelfasern vor, obgleich die- selben früher von. Leydig und Reichert geleugnet sind in allen Alveolen tragenden Lungen treten aber derbe Muskelzüge als Hauptstütze der die Alveolenmaschen bildenden, netzförmig verbundenen Leisten und zwar ‚besonders entwickelt in den verdickten freien Innenrändern, ‚der- selben auf. Von diesen starken und compacten Hauptstämmen gehen dünnere Züge und von diesen selbst einzelne isolirte Muskelfasern ab, um über den flachen Grund der Alveolen nahe der inneren Oberfläche wegzuziehen. Aus den der Lunge das venöse Blut zuführenden Arterienzweigen ent- wickelt sich ein den Alveolenwandungen flach aufliegendes Capillarnetz, ‚Ön Amphibien. 527 dessen unregelmässig rundliche Maschen gewöhnlich den nach der Grösse der Blutkörperchen bei den verschiedenen Thieren wechselnden Capillar- durchmesser an Breite nicht übertreffen. Dies respiratorische Capillarnetz zieht sich über die niedrigen Alveolensepta continuirlich hinweg, während es auf der Firste aller höheren Leisten, an der Innenfläche der röhren- artigen Bronchusfortsetzung, in ein weitmaschiges System von wahrschein- lich vorwiegend zur Ernährung dienenden Capillaren übergeht. Alle respiratorischen Capillaren sind: der Alveolenwand nur mit einer Seite angewachsen. Sie würden also mit ihrem grössten Umfange frei in den Luftraum der Alveolen vorspringen, wenn sie nicht noch von einem continuirlichen Plattenepighel vollständig zugedeckt wären. Die grossen polygonalen Zellen dieses Alveolenepithels stossen mit ihren Seitenrändern genau an einander, überlagern mit dünnen, hellen, plattenartigen Ausbreitungen die dem Luftraum zugekehrte Fläche der Capillaren und schicken: zapfenartige, gewöhnlich den Zellkern mit etwas umliegendem körnigen Protoplasma enthaltende Fortsätze in die Capillar- maschen und zwar so weit hinab, dass sie das Bindegewebsstroma. der Alveolenwand erreichen und so die Lücken des Capillarnetzes vollständig ausfüllen. | Während also die respirirenden Flächen der Amphibienlungen von solchem einem Plattenepithel gedeckt sind, werden die freien Ränder aller höheren Septa und Leisten, sowie die Innenfläche der Bronchusfortsetzung von einem im Allgemeinen ziemlich niedriger eylindrischen Flimmer- epithelium bekleidet, in welchem sich an einzelnen Stellen zahlreiche Becherzellen eingestreut finden. In der Froschlunge beobachtet man öfter im Alveolenepithel rundliche Gruppen: von. mehr cylindrischen Zellen, welehe zusammen eine grössere Capillarmasche erfüllen und zum Theil den Becherzellen ähnlich eine sekretorische Function zu haben scheinen. ‘ Ueber den Verlauf der Blutgefässe in den Lungen hat in der letzten Zeit Küttner sehr schöne Resultate mitgetheilt. Die an der Lunge herantretende Arteria pulmonalis spaltet sich in rascher. Aufeinanderfolge in drei gleich dieke Hauptstämme, die in ziemlich gleich weiten Spatien von einander und leicht convergirend zur Lungenspitze gehen. Jede von ihnen entsendet einen kürzeren ebenfalls zur Spitze hinstrebenden Ast — als Regel kann somit gelten, dass die Lungenoberfläche in 6 arterielle Gefässsectoren getheilt wird. Die drei Hauptstämme, welche die Arteria pulmonalis abgiebt, kann man als Arteria pulmonalis posterior, externa und interna bezeichnen. Was die weiteren Aufklärungen der Arterien zweiter Ordnung angeht, so kann man von einer dichotomischen Spaltung eigentlich hier nicht reden, denn jederseits geben in gleichen Intervallen 13—15 Zweige federfahnenartig mehr: oder weniger spitzwinklig ab, ohne dass der Stamm selbst sichtlich an Weite einbüsst, sie wechseln an Länge und zwar so, dass stets auf eine längere ausgiebigere eine engere kürzere folgt. Bei genauerer Betrachtung. bemerkt man, dass stets ein kürzerer Ast der Arteria pulmonalis posterior einem längeren der Art. pulmonalis 528 Respirationsorgane. interna und externa entspricht, und umgekehrt, die auf diese Weise sich ergänzend ineinander greifen. Erst von nun an treten baumartige Ver- zweigungen auf, deren Endäste sich alsdann capillar auflösen, wobei aber stets ein stärkeres Capillargefäss gleichsam als Stamm zu verfolgen ist, sofort sammeln sie sich darauf wieder zu einem capillaren Venennetz, dessen Muttergefäss, eine nur sehr kurze Strecke sichtbar, an das erste nächste Septum tritt und in die Tiefe hinabsteigt. An jeder oberfläch- lichen Alveolenwand, ebenso an den gleich näher zu beschreibenden Septis ist die Summe des Querschnittes der venösen Capillargefässe grösser als der der capillaren Arterien, an den meisten Alveolen findet sich eine zu- ' führende Arterie, zwei bis drei abführende breitere Venenwurzeln. Was die Vertheilung der Gefässe an den Septis angeht, so lässt sich darüber im grossen Ganzen sagen, dass je breiter und ausgiebiger das Septum ist, von einem um so grösseren Arterienstamm es seine Gefässe bezieht und umgekehrt; es ergiebt sich weiter, dass die Septa ihr Blut aus relativ starken arteriellen Stämmen beziehen und es sofort in relativ weite venöse Gefässe entleeren. Wie die grösseren Arterien sofort capillare Gefässe abgeben, in derselben Weise treten enge venöse Röhren recht- winklig und direkt in die grossen Venen. Die Lungen sind bei Coecilia glutinosa und C. hypocyanaea nach Rathke und bei Coecilia lumbrieoides nach Mayer an Länge sehr un- gleich, obgleich Tiedemann angiebt, dass sie bei der letztgenannten Art gleich lang sind. Die rechte Lunge wird beinahe ihrer ganzen Länge nach (nämlich von ihrem vorderen bis beinahe zu ihrem hinteren Ende) durch eine zarte und mässig breite Falte des Bauchfells, die von dem langen Haltungsbande der Leber ausgeht, befestigt. Die linke Lunge hin- segen besitzt hinter dem zu ihr gehörigen Ast der Luftröhre nur ein sehr kurzes und schmales Haltungsband, das von dem vordersten Theil des Magens abgeht. An der inneren Fläche des rechten Lungensackes ver- läuft von vorn nach hinten eine Leiste, die ein Paar lange Gefässzweige (wahrscheinlich nach Rathke eine Arterie und eine Vene) einschliesst und vorn ansehnlich hoch und ziemlich dick ist, nach hinten aber allmälig niedriger wie auch ein wenig dünner wird. Ihr gegenüber befindet sich an der nach aussen und unten gekehrten Seite des Lungensackes eine ähnliche, doch etwas dünnere Leiste. Beide aber senden nach entgegen- gesetzten Richtungen und unter rechten Winkeln in grosser Anzahl etwas zartere Leisten aus, die sich so verhalten, dass sie zusammen mit den beiden erwähnten longitudinalen Leisten ein Netzwerk zusammensetzen, das sich von dem einen bis an das andere Ende des Lungensackes aus- streckt. Die Zellenräume, die von diesem Netzwerk eingeschlossen sind und von denen meistens je 8 in einem Kreise neben einander liegen, haben an ihrem Eingang eine mehr rundliche als eckige Form und sind in dem vorderen Theil des Lungensackes ziemlich tief, werden aber gegen das "hintere Ende allmälig etwas’ flacher. Ihr Grund ist‘ häufig. durch ‚sehr zarte Leisten zweiter "Ordnung in einige wenige kleinere 'und»sehr‘ flache Amphibien, 52% Zellenräume getheil. Der linke Lungensack gewährt auf seiner inneren Fläche einen ähnlichen Anblick, wie der rechte, nur treten in ihnen zwei besondere Längsleisten als Stämme für die übrigen, weniger deutlich, als in jenem hervor. An dem Grunde der beschriebenen Zellenräume ist die Wandung beider Lungensäcke nur dünn und halb durchsichtig. Zum Schluss noch ein Wort über das Athmen der Amphibien. Batrachier, Salamandrinen und Tritonen können nur bei geschlossenem Maul durch die Nasenlöcher Luft einathmen, während das Ausathmen so- wohl durch die Nasenlöcher als durch das geöffnete Maul erfolgt. Zritonen scheinen beim Auftauchen die Luft zu wechseln, indem sie Luft durch die Nasenlöcher bei geschlossenem Maule einnehmen, unmittelbar darauf aber grosse Luftblasen aus dem Maule entlassen. Bei den ungeschwänzten Amphibien können ausserdem beim Athmen die Nasenlöcher durch eigene Muskeln geöffnet und geschlossen werden. Ueber das Einathmen der Perenmibranchiaten und Derotremen wissen wir noch sehr wenig. Von L&on-Vaillant erfahren wir, dass Siren lacertina um Luft zu holen an die Oberfläche kommt und dann mit dem Maule Luft schnappt, ganz ähn- lieh manchen Fischen. Zuweilen streicht die eingeathmete Luft dann so- fort aus den Kiemenspalten wieder hervor, an den Kiemen vorbei, gerade wie Rusconi es von Proteus berichtet hat. Die Frage, ob die Perenm- branchiaten und Derotremen die Nasenlöcher schliessen und öffnen können, wird nach Fischer durch die anatomische Untersuchung verneint, indem es ihm nicht gelungen ist, Muskelfasern in der Umgebung der Nasenlöcher zu finden. Eine Klappenvorrichtung, wie Cuvier voraussetzt, existirt also in den äusseren Nasenlöchern der Perennibranchiaten und Derotremen nicht. Gleichwohl muss die ins Maul genommene Luft durch irgend einen Verschluss von der äusseren Luft abgesperrt werden, wenn sie nicht, dem Drucke der sie hinabzuschlingen bestimmten Muskeln folgend, wieder ins Freie entweichen soll. Demgemäss hat Fischer die inneren in den Rachen mündenden Nasenlöcher dieser Thierformen untersucht. Und wirklich finden sich hier in der Umgebung dieser Oeffnungen bei mehren Gattungen eigenthümliche Hautsäume, die recht wohl geeignet scheinen, dieselben zu Schliessen. Wie schon früher bei der Beschreibung der Verdauungsorgane ange- geben ist, kommt an der Mundhöhle vieler männlichen Anuren eine Eigen- thümlichkeit vor, welche darin besteht, dass am Boden ihrer hintersten Strecke gelegene, durch Schlitze mit ihr communicirende, von Muskelaus- breitungen belegte Aussackungen (die sogenannten Kehlblasen und Schall- blasen) zu accessorischen Stimmorganen werden. Diese accessorischen Stimmapparate bestehen entweder in zwei disereten Blasen, deren jede eine eigene Oeffnung besitzt oder in einem unpaaren Sacke mit zwei seit- lichen Eingängen. Nach Eberth’s (316) Untersuchungen ist das Epithe. Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. 34 530° Respirationsorgäne. lium um die Eingänge der Blasen ein geschichtetes Öyinaerkgkiimns er in den Blasen selbst begegnete er — im Widerspruch mit Rapp (#17) —, | wenigstens bei Rana temporaria nur einer einfachen Lage zarter fimmerloser Plattenzellen. — Nach Rapp lassen sich bei den Stimmblasen zwei Hauptformen unterscheiden, eine einfachere und eine zusammengesetztere. 1) An der Kehle liegt ein unpaarer, grosser Sack, der sich erhebt, wenn das Thier schreit. Auf dem Boden der Mundhöhle zu jeder Seite der Zunge befindet sich eine der Länge nach verlaufende Spalte, durch welche die Luft in die Stimmblase eindringt. So verhält es sich bei Ayla arborea, Phyllo- ‚medusa bicolor, Hylodes, Eucnemis, Pseudis, Oystignathus, Breviceps, Engy- stoma und einigen Bufo-Arten. Bei Bufo variabilis zeigt die an der Kehle gelegene Stimmblase bald eine doppelte Mündung, bald nur eine einfache, sie kann auf der rechten oder auf der linken Seite fehlen. 2) Es finden sich zwei Stimmblasen, eine an jeder Seite des Kopfes. Bei einigen Arten kommen sie, wenn das Thier schreit, als eine fast kugelförmige Blase hervor, bei anderen Arten treten sie nicht merklich hervor, es sind innere Stimmblasen. Die seitlichen Stimmblasen kommen bei verschiedenen Arten von Rana, von Oystignathus und von Hyla vor, sie treten hinter dem Trommelfell zum Vorschein. Bei Rana esculenta hängen beide seitliche Blasen durch einen unpaaren Sack unter der Zunge zusammen. Innerliche seitliche Stimmblasen kommen bei Rana temporaria vor, ferner bei Rana mugiens. Ihr Eingang liegt in der Mundhöhle unter dem Mundwinkel. Die Stimmblasen finden sich nur bei den männlichen Batrachiern, auch lassen nur diese die bekannte Stimme erschallen, und vielen Batrachiern fehlen diese Organe ganz, so bei einigen Arten von Bufo, Bombinator, Pipa, Ceratophrys u. A. Nach Leydig ist bei Dufo calamıta die Schallblase unpaar, in der Mitte der Kehle gelegen. An mehreren Exemplaren, welche Leydig untersuchte, führte nur eine Oeffnung und zwar auf der rechten Seite zwischen Zunge und Kinnladen in den Sack. Bei Hyla arborea, bei welcher nach Lejy dig zwei Schallblasen vorkommen, liegen die Einführ- Oeffnungen zwischen dem Boden der Unterkinnlade und dem vorderen Zungenbeinhorn. Bei Rana esculenta liegt der Eingang zu den Schall- blasen ebenfalls zwischen Unterkinnlade und vorderem Zungenbeinhorn und die sackige Ausbuchtung befindet sich frei unter der Haut. Die Wand der Blase ist eine Fortsetzung des Bodens der Mundhöhle und besteht wie diese aus bindegewebiger Grundlage, welche reich an elastischen Fasern ist, einem Epithel nach innen und einer Muskelschicht nach aussen. Bei Rana fusca (temporaria) sind die Schallblasen Aussackungen der Mund- höhle und ohne mit der äusseren Haut zu verwachsen. Ihre Oeffnung zur Mundhöhle befindet sich zwischen der Unterkinnlade und dem vorderen Horn des Zungenbeines. Die Untersuchungen von Leydig stimmen mit den von Eberth überein, indem auch Leydig im Widerspruch mit Rapp in den Schallblasen kein Flimmerepithelium antraf, — * Amphihreni 51 Der ganze innerhalb der Bauchhöhle gelegene Theil des Tractus intestinalis (Magen, Dünndarm, Dickdarm), die Milz, die Hoden nebst ihren Ausführungsgängen, die Ovaria nebst ihren Ausführungsgängen sind an einer zusammenhängenden Peritonealduplicatur befestigt und auch die Leber ist an einem: Ligamentum suspensorium und einem Ligamentum gastro-lienale des Bauchfells angeheftet. Das Peritoneum setzt sich nicht über die Cloake hin fort, und auch die Nieren sind supraperitoneal gelegen. Das Gewebe des Peritoneum ist Bindesubstanz, an der freien Fläche von einem hellen Epithel überzogen. Bezüglich der Pigmentirung des Bauch- fells kommen grosse Verschiedenheiten vor. Abgesehen vom Proteus, dessen fast gänzlicher Pigmentmangel bekannt ist, fand Leydig auch Menopoma alleghaniense durch ein fast ganz unpigmentirtes Peritoneum ausgezeichnet. Von da an können alle Zwischenstufen vom leicht schwärzlich gesprenkelt sein (Siredon) bis zu mehr intensiverer Färbung. Beim Frosch nimmt das abgeplattete Endothel der Bauchhöhle zur Zeit der Geschlechtsreife zum grossen Theile (so weit es dem physiologischen Zwecke der Eibe- förderung entspricht) eine mit’ dem Epithel des vordersten Pubenabschnittes übereinstimmende Beschaffenheit an und wird zu einem Flimmerepithel. Bei anderen Amphibien, beim Landsaiamander z. B. fehlt die Wimperung vollständig. Leydig hat zuerst nachgewiesen, dass bei vielen Amphibienarten in dem Mesenterium eine deutliche, schöne, glatte Muskulatur sich vorfindet. Beim Salamander, sowohl bei den Land- als bei den Wassersalamandern, ziehen im Gekröse des Darmes zahlreiche Bündel glatter Muskeln gegen den Traetus hin, verbinden sich netzförmig und entwickeln sich gegen den Enddarm zu so stark, dass sie dem blossen Auge schon wohl erkenn- bar werden. Die Muskeln verlaufen im Allgemeinen in der Richtung der zum Darme gehenden Blutgefässe, also strahlig von der Anheftungslinie des Gekröses an der Wirbelsäule zum Darm. Auch beim Proteus fand Leydig, so wie bei Geotriton und Salamandrina nach Wiedersheim ebenfalls eine schöne, glatte Muskulatur im Gekröse, dagegen werden sie bei Siredon, so wie bei den Fröschen und Kröten vollständig vermisst. Begattung, Laichung, Entwickelung. Begattung und Laichung. Literatur, (520) R. Buchholz. Ueber die in West-Afrika gesammelten Amphibien (Eierlegen von Chiro- mantis guineensis). Berliner Monatsb. 1875. (521) Noll. Ueber das Eierlegen beim Salamander. Zoolog. Garten 1875. (Fortpflanzung des Feuer-Salamanders.) l (522) Robin. Obseryations sur la f&condation des Urodeles. Comptes rendus 1874. Journal de l’anatomie. Bd. X, p. 376. Annales of nat. history. XIV. 1874. (523) M. Bavay. Nöte sur l’Hylodes martieinensis et ses metamorphoses. Comptes rendus 1873. Zool, Garten 1873. Annales des se. nat. 17 Art 16. Journal de Zoologie II. p. 13. 94 * SR IR , - f ER 5 u nu } > ' 2 532 Begattung und Lime, BE “ (524) De !’Isle. M&moire sur l’Alyte accoucheur et son mode d’accouplement. ı le des Se. nat. 17 Art 13. 1875: ae n (525) Stricker. Beiträge zur Biologie der Batrachier. Zoolog. Bot. Gesellschaft in Wien ien 1866 % p. 450. Tom. XVI. EN | (526) A. E. Verrill. Notice on the Eggs and Young of a Salamander (Desmognathus fuscus Bairs) from Maine. Ann. of nat. hist. of Boston. Vol. IX. 1862—1863. 8. 253. 278 (527) C. Bruch. Ueber die Entwickelung der Wirbelsäule und die systematische Stellung der | Rana fusca (Pelobates fuscus). Würzb. naturw. Zeitschrift. Bd. II. 1861. p. 170. Beiträge zur Naturgeschichte und Classification der nackten Amphibien. Wärab. naturw. Zeitschrift. Bd. III. 1862. (529) Fr. Leydig. Ueber die Molche ea der Würtemb. Fauna). Archiv für Kakald Bd. 33. 1867. p. 163. 17 (530) D. F. Weinland. Ueber den Beutelfrosch. (Notodelphis ovipara.) Archiv für Arantolsa) und Physiologie. 1854. S. 449. (531) F. W. Putnam. On the eggs of Plethodon erythronotus. Proceedings of the Boston Society of nat. History. Vol. IX. 1865. y; (531) Dumeril. Annales des Sciences natur. 1853. 2. Serie. XIX. p. 173. (Notodelphys ovipara.)' (532) Berthold. Linstitut. 1856. p. 286. (Notodelphys aaa (533) Wyman. On the developpement of Pipa americana, Americ. Journal of Seience and Arts, 1859. p. 6. (534) F. E. Schulze. Zur Fortpflanzungsgeschichte von Proteus anguineus. Zeitschrift für wissensch. Zoologie. Bd. 26. S. 350. 1876. (535) A. Günther, Notes on the Mode of Propagation of some Ceylonese Tree-frogs. Annals and Magazin of nat, hist, Vol, 17. 1876. (536) J. W. Spengel. Die Fortpflanzung des Rhinoderma Darwinii. Zeitschrift f. wiss, Zool. Bd. 29. 1877. p. 494. Er 537) BR. Wiedersheim. Zur Fortpflanzungsgeschichte des Proteus anguineus. Morph, Jahrb. 141, Ba.“ p. 532. 18M. (538) Michahelles. Beiträge zur Naturgeschichte des Proteus anguineus, Isis, 1831. (539) R. Hensel. Beiträge zur Kenntniss der Wirbelthiere Süd-Brasiliens. Archiv f. Naturg. 186.4=:1 9.7120, 7 Bd 33, (540) F. Leydig. Die Anuren Batrachier der Deutschen Fauna, 1877. (541) A. Kölliker. Sitzb. der Physik.-med, Gesellschaft in Würzburg 1869. Sitz. 23. Mai 1868. (542) Stieda. Zur Naturgeschichte der Kiemenmolche, Sitzb. der Naturf.-Gesellschaft in Dorpat. IV. Bd,’ ’1, Heft: ''p. 37. 1875. (543) J. von Bedriaga. Vorläufige Bemerkung über das Begattungsorgan der Tritonen. Archiv f, Naturg. Bd. 44, p. 122. 1878 (544) Schreibers. Ueber die specifische Verschiedenheit der gefleckten und der schwarzen Erd- salamander, Isis 1833. S. 527. (528) Das Laichen der Anuren geschieht mit wenigen Ausnahmen immer im Wasser und die meisten halten sich gewöhnlich schon vor dem Laichen einige Tage im Wasser auf. Bufo vulgaris begiebt sich im strengsten Sinne nur zur Laichzeit ins Wasser, man findet gewöhnlich eine grössere Gesellschaft an einzelnen bestimmten Brutplätzen, oft Dutzende von Paaren nebeneinander. Da die Begattung bei ihnen verhältnissmässig lange dauert, verweilen sie zwar meistens mehrere Tage an derselben Stelle und in derselben Position, verlassen aber das Wasser sogleich nach erfolgter Trennung, um vor dem nächsten Frühjahr nicht wieder zurückzukehren. Das Männchen wird von dem Weibchen etwa drei Mal an Masse über troffen. Nichts desto weniger kann man das erstere während der Begattung Amphibien. i 538 in die Höhe ziehen, ohne dass es seine Beute auslässt. Es wird dann das Weibehen mitgezogen. Das Weibchen schreitet mit der Last auf dem Rücken über die Wiese, oder sonnt sich am Ufer, oder plätschert im Wasser herum. Das Männchen ist dabei ganz unthätig. Die Vorder- extremitäten hat es tief in die Weichtheile hinter den vorderen Extremitäten des Weibchens eingedrückt und die Hinterbeine hält es angezogen. Wegen der ungleichen Länge beider Thiere ist die Cloake des Männchens von der des Weibchens ziemlich weit entfernt. Es ist darum sehr unwahr- scheinlich, dass eine direete Befruchtung möglich ist. Höchst wahrschein- lich werden die Spermatozoiden im Wasser suspendirt und die Eier erst dadurch befruchtet, dass sie eben in das Wasser abgesetzt werden. Bufo calamita laicht nur des Nachts und beendigt stets in einer und derselben Nacht das Geschäft, während man Bufo vulgaris und Bufo fuscus zu allen Tageszeiten in der Begattung trifit. Bruch sah zuweilen Bufo calamita in Copulation mit Bufo viridis und nach der Copulation den Laich ab- setzen. Das Weibchen setzt ihre kleinen und ganz dunklen Eier einzeln hinter einander gereiht in drehrunden Schnüren ab. Dufo fuscus legt ihre Eier in nicht sehr langen Schnüren, in welchen sie zu vieren auf einem schiefen Querschnitt angeordnet sind. An der unteren, dem Boden zuge- kehrten Hälfte sind die Eier weiss, an der obern Hälfte aber dunkelbraun. Bei Pelobates scheinen die männlichen Thiere in grösserer Zahl vor- handen zu sein, wenigstens bemerkt man nach Bruch auf 4—6 männ- lichen Thieren nur ein weibliches. Die Paarung dauert nicht über einen Tag und wird in der Regel in einer einzigen Nacht vollbracht. Sogleich nach vollendeter Fortpflanzung verschwinden sie aus dem Wasser. Bei der Paarung wird das Weibchen von dem Männchen über den Schenkeln umfasst. Sämmtliche einheimische Frösche und Kröten umfassen sich, immer gleich den Fröschen unter den Achseln, wobei das Männchen die Rückseite der Vorderfinger dem Weibchen in die Seite drückt. Pelobates - hängt sich dem Weibehen in die Weichen der angezogenen Schenkel und besitzt weder eine Daumenschwiele gleich den Fröschen, noch die Schwielen an der Rückseite der drei ersten Finger, wie die Kröten. Er hält daher weniger fest und verlässt sein Weibchen leichter als die ächten Kröten, wenn er gestört wird. In dieser Beziehung nähert er sich .etwas dem grünen Wasserfrosch, dessen Daumenschwiele nicht die starke Rauhig- keit der Kröten und des braunen Grasfrosches besitzt und der daher eher von seinem Weibchen zu trennen ist. Ihre Eischnüren hängen sie an Grasbüschel und einzeln stehende Wasserpflanzen. Die scheinbar ein- fache Eischnur des Pelobates ist eigentlich eine doppelte und kommt da- durch zu Stande, dass die Gallerte der beiden Schnüre während des Legens oder kurz vorher zu einer einfachen dicken Schnur zusammenfliesst. Bei Pelodytes treten die Eier in Trauben von 6—8 Centim. Länge und 1—2 Centim. Breite aus und werden stets auf ein Blatt oder einen son- stigen schwimmenden Körper gelegt, der vom Schleime ganz umhüllt ist. Während sonst die meisten Anuren im Wasser laichen, macht Alytes 534 \ Begattung und Laichung. obstetricans darauf eine Ausnahme, indem die Paarung nicht allein auf 2 dem Troeknen stattfindet, sondern das Männchen auch nur auf sehr kurze Zeit im Wasser lebt. - Ueber die Weise der Paarung lauten die Angaben versehi Die einen Beobachter melden, dass das Männchen des Alytes gleich seinen nächsten Verwandten Branlinnter und Pelobates, das Weibehen um die Lenden umklammere und die aus der Cloake des Weibchens austretenden Eischnüre, mit dem rechten und linken Hinterfusse abwechselnd erfasse und in achterförmigen Schlingen sich um die eigenen Hinterbeine wickele. So wenigstens sagt Demours, dass sich das Thier begatte wie die . Frösche, nur mit dem Unterschiede, dass das Weibchen nicht so weit vorn ergriffen wird, sondern mehr nach hinten. Dagegen giebt Koch an: beim Eierlegen sitzt das Männchen nicht auf dem Weibchen, sondern auf dem Boden hinter demselben in entgegengesetzter Richtung, so dass sich die Cloakenmündungen berühren. Die vom Weibchen im ersten Legdrang abgehenden Eier fast das Männchen bei angezogenen Hinterfüssen mit der Kniekehle und wirft sich drehend auf den Rücken und in derselben drehen- den Bewegung wieder auf den Bauch, wodurch die Eischnur um den ‘Hinterschenkel sich windet; darnach wickelt sich das Männchen die mit einiger Kraft aus dem Weibchen gezogene, weitere Eischnur in derselben wälzenden Bewegung mit strampelnden Beinen um den anderen Schenkel. Nach De l’Isle dagegen umfasst bei der Begattung das Männchen das Weibchen um den Hals, streekt die Beine nach hinten, so dass sie einen rhombischen Raum zwischen sich lassen und in diesen lässt das Weibchen die Eier austreten. Dann wickelt sie sich das Männchen um die Hinter- beine, singt und verbirgt sich gewöhnlich in eine dunkle, schattige Gegend. Gegen die Zeit, dass die Embryonen ausschlüpfen werden, begiebt das Männchen sich mit der Eischnur um die Hinterbeine ins Wasser. Eine von früheren Autoren angegebene Thatsache, dass Alytes obstebricans und Pelodytes zwei Mal im Jahr, im April und October laichen soll und stets wenige Eier auf einmal, deren Zahl zwischen 23—89 schwanken, scheint auf einem Irrthum zu beruhen, indem einer der neuesten Forscher (Del’Isle), welchem wir eben die genannten Beobachtungen verdanken, über die Be- gattung und Laichung von Alytes obstetricans dagegen Folgendes angiebt. Die Begattungszeit dauert von März bis Ende August und das Weibehen laicht zu drei oder vier Malen mit Zwischenräumen von einigen Wochen. Wie bei den übrigen Batrachiern ist der Oviduct in zwei Abtheilungen getheilt, in dem ersten, im Thorax gelegenen Theile scheidet sich eine dicke und resistente Kugel von Leim aus, und in dem im Abdomen ge- legenen Theil eine dünne Röhre von grosser Elastieität, in welche die Eier mit ihrer Eiweissschicht in Zwischenräumen eingehen, so dass sie eine rosenkranzartige Schnur darstellen. Solcher Schnüre werden gleichzeitig zwei abgelegt. Die Begattung besteht aus zwei Phasen, in der ersten wird das Geschäft bis zum Austritt der Eier getrieben, in der zweiten werden die Eier befruchtet und um die Hinterbeine des Männchens ge- Luis Ba ee RG 1er) « u. 7 vs ı% . Ir} F m B 55 u w h e ar 5 ir Paz} Be x Bu ö e ae 5 u 00 r b Br. £ dh ah uns 4 rs Fe ee ie re ee cr eisen Fe Amphibien, «535 wickelt, wobei das Männchen eine andere Lage annimmt. Jede Phase dauert etwa eine halbe Stunde. Die Eierschnüre werden nicht durch das Männchen aus dem Weibchen gezogen, und Reiben der Cloaken erweitert nur die Oeffnungen des Uterus. Wie es scheint begatten sich die sache in der Regel des Nachts und vollenden den Akt jedenfalls in kürzerer Zeit, da man sie so selten in der Copulation trifft. Nach vollendetem Deals verlassen sie sogleich das Wasser und nur aus der Ueberzabl der Männchen ist es zu erklären, dass man fast nur brünstige Männchen im Wasser trifft und dass ein ee Weibehen immer sogleich Splegenheit findet, seinen Laich abzulegen. Hyla arborea zeigt von allen einheimischen Batrachiern den am wenigsten lebhaften Trieb und lässt sich leicht stören und aus der Copu- lation vertreiben. Auch ist die Art, wie sie die Weibchen umfassen, nicht vortheilhaft, da sie ihnen die geballte Faust in die Achselgrube stemmen und keinerlei Haftorgan besitzen wie die Frösche und Kröten, welche den Weibehen entweder die Daumenschwiele oder die mit rauhen Schwielen besetzte Dorsalfläche der Finger gegen die Brust pressen. Die einzelnen Eier werden sehr langsam nach einander gelegt, zuweilen trifft man kleine Klümpchen an, nie einen grossen Klumpen, wie bei den ächten Fröschen. Bei der Surinamischen oder Wabenkröte — Pipa dorsigera — streicht das Männchen den Laich auf den Rücken des Weibchens und befruchtet ihn dort. Das Weibchen geht dann ins Wasser. Die Haut verdickt sich und bildet eine Art Tasche um jedes Ei, die durch einen dünnen Deckel von gallertartiger Substanz umschlossen ist. Nicht allein wird in diesen Taschen die Embryonalentwickelung durchlaufen, sondern auch die aus- geschlüpften Jungen finden bis nach vollständigem Ablauf der Metamor- phose hier Schutz und Nahrung. Chiromantıs gwineensis, ein Baumfrosch, der in Victoria in West-Afrika lebt, legt nach Buchholz ihre Eier an den Blättern von Bäumen, welche am Rande der Teiche stehen. Die Eier bilden ziemlich grosse, schnee- weisse, schaumige Massen, welche bei näherer Betrachtung als eine lockere, an der Luft erstarrte (nicht flüssige) Schaummasse erscheinen. Unter der gleichzeitigen Verflüssigung des grössten Theiles der Schaummasse zu einer dünnflüssigen Substanz schlüpfen die Jungen aus den Eiern und schwimmen in dieser Flüssigkeit munter umher. Wahrscheinlich werden die jungen Larven mit der verflüssigten Masse durch Regengüsse von den Zweigen der Bäume in das Wasser hinabgespühlt. Bei dem Beutelfrosch (Notodelphis ovipara) kommt auf dem Rücken des Weibchens ein plattgedrückter Beutel mit einer länglichen Oeffnung nach oben vor. Dieser Beutel aber setzt sich nach rechts und links in Blindsäcke fort, von viel grösserem Umfange als er selbst ist. Sie liegen an den Rumpfseiten des Frosches hin und sind so voluminös, dass sie leer und angezogen vorne fast bis an den Schädel reichen und unter dem Bauch sich berühren können. In diesen Beuteln werden die Eier während 536 Begattung und Laichung. ihrer Entwickelung aufbewahrt und sind sie mit Eiern gefüllt, so bauchen sie sich in der Mitte des Thiers nach beiden Seiten aus. Sie sind seit- lich an der Innenfläche der Cutis angewachsen, nach unten und innen aber hängen sie frei in die Bauchhöhle hinein und drängen die Eingeweide derselben nach vorne. Der ganze Beutel mit seinen Blindsäcken ist nichts als eine grosse Hauteinstülpung. Die Eier zeichnen sich durch ihre ausser- ordentliche Grösse aus. Hiylodes martieinensis, ein Laubfrosch, der in Guadeloupe lebt, legt ihre Eier auf sandigen Boden. Es ist bekannt, dass Guadeloupe aus vulkanischen Gesteinen besteht, die mit einer ziemlich dichten Schicht vegetabilischer Erde bedeckt sind, die aber nichtthonhaltig ist und das Stehen- bleiben des Wassers nicht zulässt. Auch die Bäche, die einen sehr schnellen, reissenden Lauf haben, widersetzen sich dadurch der Entwickelung der Eier. Demzufolge sehen wir auch, dass das Thier aus dem Eie schlüpft in der Gestalt, die es während seines ganzen Lebens beibehält. Wir kommen darauf später zurück. | Bei einem auf Ceylon lebenden Baumfrosch (Polypedates reticulabus) trägt nach Günther (535) das Weibchen die Eier, deren Zahl ungefähr zwanzig beträgt, in einem Haufen zusammengekittet am Bauche. Von einem anderen Ceylonenischen Laubfrosch sind eiförmige Klumpen nahe über dem Wasser aufgehängt, in denen die Eier sich befinden, ver- muthlich von einer Art Inalus. Durch Jimenez dela Espada (vergl. Spengel 537) haben wir höchst interessante Mittheilungen bekommen über den so sehr merkwürdigen Rhinoderma Darwini, welcher bekanntlich für einen viviparen Frosch gehalten wurde. Jimenez de la Espada hat nun nachgewiesen, dass dies nicht so ist, sondern dass bei den Männchen der Kehlsack als Brut- raum fungirt, in. welchem die Jungen ihre Entwickelung durchlaufen. Der Kehlsack ist bei den Männchen (bei den Weibchen fehlt derselbe) von Rhinoderma Darwinii in ausserordentlicher Weise ausgedehnt, er erstreckt sich nach hinten bis an die Weichen, seitlich zieht er sich bis an die Querfortsätze der Wirbel‘, während er über den Schultern Zipfel bildet und sich nach vorn bis an das Kinn erstreckt. Die an sich sehr dehnbare Haut der Kehle, der Brust, des Bauches und der Hypochondrien lässt diesem Brutsacke bequem Raum. Der diesen Brutsack bildende Membran bewahrt denselben Charakter wie in seinem ursprünglichen Zustande, nämlich den der Mundschleimhaut, deren Fortsetzung er darstellt. Sie sind sich stellenweise anliegend, stellenweise vollständig verwachsen mit der Innenfläche der Haut und mit der Aussen- fläche der Brust- und Bauchmuskeln. Die sichtbaren Einwirkungen der Anwesenheit dieses Brutsackes auf die umliegenden Organe sind zum Theil vorübergehend — eine Zusammendrängung der Eingeweide auf einen kleineren Raum — zum Theil bleibend — die Form der Clavieula oder des Coracoids, dessen basilare Hälfte sich schräg von oben nach unten erstreckt, während die terminale sich krümmt und in eine Ebene mit dem RENNEN SEHEN NE 5 y \ m ’ » > . . T a a x = 5 Ms “ ? KT - u \ 2 he ” R . t Par! € fe 3 r e D = h . Amphibien, 537 Brustbein gelangt, so dass, obne dass sich ein Kiel bildet, wie es der Fall sein würde, wenn jene Knochen die erste Richtung beibehielten, und sich in die Medianlinie des Sternums vereinigten, die Brust an Capacität ge- winnt, und auf diese Weise einem Bedürfniss abgeholfen und eine Störung der beabsichtigten Zwecke vermieden wird. Nach Hensel (539) geht der in Brasilien lebende Oystignathus mys- taceus niemals ins Wasser. Daher laicht er auch nicht in den Pfützen selbst, sondern macht in ihrer Nähe, aber immer noch innerhalb der Grenzen, bis zu denen das Wasser nach heftigem Regenwetter steigen kann, unter Steinen, faulenden Baumstämmen u. s. w. eine Höhlung un- gefähr so gross wie ein gewöhnlicher Tassenkopf. Diese füllt er mit einem weissen, zähen Schaume aus, der die grösste Aehnlichkeit mit recht festem Schaume aus geschlagenem Eiweiss hat. In der Mitte dieser Schaum- masse befinden sich die fahlgeiben Eier. Der ebenfalls in Süd-Brasilien lebende COystignathus ocellatus legt nach Hensen im Frühjahre, nachdem er Winterschlaf gehalten hat, seine Eier nicht unmittelbar in die Pfütze, in der er sich während der Paarungszeit aufhält, sondern höhlt da, wo das Ufer flach und schlammig ist, schüssel- förmige Vertiefungen von vielleicht 1 Fuss Durchmesser aus, die ebenfalls mit Wasser gefüllt, aber durch einen Erdwall, den Rand der Schüssel von dem allgemeinen Wasserbecken abgesperrt sind. Hier nun laicht er und während die ausgeschlüpften Larven warten, bis durch einen der in dieser - Jahreszeit nicht seltenen Regengüsse das Wasser so steigt, dass die Brutbe- hälter mit der Pfütze in Verbindung treten, haben sie bereits eine Grösse erreicht, die sie einem grossen Theile der ihnen durch kleine Fische u. s. w. drohenden Gefahr entgehen lässt. Während der Zeit der Fortpflanzung ist der Aufenthaltsort der Tritonen ebenfalls das Wasser. Nach Leydig laicht Triton eristatus im Zimmer bei einer Temperatur von 15° R. schon anfangs April, im Freien dagegen wohl am frühesten Mitte April. Die Eier von Triton eristatus sind grösser als die von einheimischen Triton-Arten. Wie alle einheimischen Species heftet auch diese Art die Eier einzeln an Gegenstände, welche sich im Wasser vorfinden, am liebsten im Freien an lebende Pflanzen. In der Gefangenschaft und geängstigt z. B. zu mehreren in einem engen Gefässe lassen sie auch eine grössere Anzahl Eier, als kurze Schnur zusammen- hängend, auf einmal abgehen und ohne sie anzukleben auf den Boden des Glases fallen. Triton alpestris heftet ihre Eier, welche von graubrauner Farbe sind, ebenfalls an Wasserpflanzen. Triton taeniatus, mermoratus und Triton heWvetieus scheint ihre Eier am spätesten abzusetzen, erst Ende April. Die abgesetzten Eier sind kleiner als jene der übrigen Arten, dabei der Dotter zur Hälfte bräunlich, zur Hälfte gelbweiss. Die Männchen der meisten Trifonen zeichnen sich während der Fortpflanzungszeit durch einen sehr schönen Farbenschmuck aus (Hochzeitkleid), bekommen oft auf der Rückenlinie einen mehr oder weniger entwickelten Kamm, während die Cloakengegend sich merkbar verdickt. Nach der Fortpflanzungszeit nimmt 538 Begattung und Laichung, der Farbenschmuck des Männchens wieder sehr schnell ab und. ist. Ri häufig schon Anfangs Mai verschwunden. Die Thiere werden jetzt nicht „bloss allein dunkler, ja manche oft schwarz, sondern auch der Kamm bildet sich wieder zurück und die Hautoberfläche geht vom Glaiten ins | entschieden Körnige über, was besonders vom Weibchen gilt. . Dass wirklich bei En Tritonen eine innere Begattung stattfinden muss, geht auch aus den Beobachtungen von Bruch hervor, indem deraaiie nachwies, dass die Eier im Eileiter schon ihre Entwickelung beginnen und bis zum Ablegen bereits einen Theil des Furchungsprocesses durch- gemacht haben. Wie von Leydig, so wird auch von Bruch hervorge- ' hoben, dass die Dritonen ihre Eier gewöhnlich auf Wasserpflanzen absetzen. Meistens sind es die Zweige von Ranunculus aquaticus, auf welchen die Eier abgelegt werden, stets in den Blattwinkeln und zwischen den einzel- nen Blattstielen, wie es Rusconi von Persicaria beschreibt. Bruch sah die Laichung der Tritonen bis zu Mitte Juni fortdauern und ihre Laichzeit also sehr lange dauern. Sie legen nämlich ihre grossen Eier nicht auf einmal, sondern in grösseren Intervallen, wobei eine öftere Vereinigung von Männchen und Weibchen stattzufinden scheint. Man findet die Tritonen meistens paarweise, wobei das Weibchen meist ruhig auf dem Boden sitzt, während das Männchen unter lebhafter Bewegung des Schwanzes sich in seiner Nähe zu schaffen macht und demselben bald von vorn, bald von hinten, bald von den Seiten nähert. Dass diese wedelnde En des wi den Zweck hat, das Weibchen zum Eierlegen zu reizen, wie von Rusconi angegeben ist, dee konnte Bruch sich durchaus nicht überzeugen. Die Tritonen legen nach Bruch ihre Eier niemals auf den Grund, auch ist es nach ihm offenbar nur zufällig, wenn der Schwanz das Weibchen berührt, ein Schlagen des- selben kommt nach Bruch gar nicht vor. — Auch bei Triton marmoratus kommt nach Bedriaga eine innere Begattung vor. Aehnliches gilt nach Wiedersheim bei Salamandrina perspicillata, bei welcher höchst wahr- scheinlich die Begattung nicht im Wasser, sondern auf dem Lande statt- findet. Ueber das Eierlegen selbst von Salamandrina theilt Wiedersheim folgendes mit. Die Weibehen verbleiben mehrere Stunden auf dem Grund des Wassers und begleiten den Austritt jedes Eies mit heftigen Torsions- Bewegungen des Leibes, wobei sie sich an den Steinen festhalten und den Schwanz lebhaft hin- und herschwingen. Die Eier treten einzeln, selten zwei zugleich, hervor und zwar in ziemlich langen Zwischenräumen. Das einzelne Ei ist von Hirsekorn-Grösse. Unter den Salamandrinen scheint die Zeit der Begattung, welche wohl auf dem Lande geschieht, vom April an sich durch den ganzen Frühling und Sommer zu erstrecken, wenigstens ist bekannt, dass man früher und später Entwicklungsstufen des Embryo innerhalb des Uterus in jedem Monat antreffen kann. Die Larven werden aber ins Wasser abgesetzt und bekanntlich ist Salamandra maculosa lebendig gebärend, Während Sala- mandra maculata an Orten lebt, wo es ihm wohl meistens gelingen wird, Ampbibien, 539 seine Jungen nicht nur ins Wasser, sondern auch in solches, welches reich- liche Nahrung darbietet, abzusetzen, ist dem so nahe stehenden Salamandra atra hingegen durch irgend eine Kette von Ursachen undWirkungen die höheren Alpengegenden zum Aufenthalte geworden, wo es dem Thiere schwieriger werden mochte, Localitäten aufzufinden, in denen ein neugeborenes mit Kiemen athmendes Junges Monate lang verweilen und sich nähren können. Die Organisation des Mutterthieres änderte demnach, vielleicht unter dem Drange der Umstände so ab, dass der Zeitraum, den die neugeborenen Jungen von Salamandra maculosa frei im Wasser verleben, hier bei Sala- mandra atra im Mutterleibe, im Uterus zugebracht wird (Leydig). Das neu geborene Junge ist ganz vollkommen entwickelt, ohne Kiemen, ist sofort Landthier und bedarf keines Wasseraufenthaltes. In innigster Ver- bindung damit steht ein anderer Vorgang. Bei Salamandra atra, so gut wie bei Salamandra maculosa treten zahlreiche Eier, 30, 40 und mehr, aus dem Eierstock in den Uterus ein, während diese aber beim gefleckten Salamander alle zu Embryonen sich umgestalten können und das Thier auf einmal eine ganze Menge Junge zur Welt bringt, gebärt der schwarze nur zwei Junge, je eines auf je einen Uterus kommend. Alle übrigen Eier bleiben nicht nur unentwickelt, sondern ihre Dotter, zu einer gemein- schaftlichen Masse zusammenfliessend, werden von den zwei einzig sich entwickelnden Larven verschluckt und verdaut, dienen mithin als Nahrung. Die Entdeckung dieses interessanten Vorganges verdankt man Schreibers (544). Wie schon früher bei den Geschlechtsorganen angegeben ist (vergl. S. 458), muss bei den Salamandrinen und Tritonen auch bei den, welche keine lebendigen Jungen zur Welt bringen, sondern durch Ablage von Eiern sich fortpflanzen, eine wahre Begattung und innere Befruchtung stattfinden. Die Jungen von Salamandra maculosa werden oft noch von der Ei- baut umschlossen geboren. In der Eihaut liegen sie zusammengeschlagen, d. i. der Kopf neben dem Schwanz auf dem Rücken. Unmittelbar nach dem Austritt des Eies aus dem Körper — wenn die Eihaut sich durch Wasseraufsaugung etwas vergrössert hat — reisst das Embryo plötzlich mit einem Ruck die Eihaut auseinander und schwimmt munter im Wasser umher. Ueber die Fortpflanzungsweise des Proteus angwineus wissen wir aus einer jüngst erschienenen Arbeit von F. E. Schulze (534) jetzt mit Be- stimmtheit so viel, ‘dass der Olm Eier legt und dass die Eier den von Siredon pisciformis sehr ähnlich, nur dass sie nicht wie jene pigmentirt sind. Dagegen wird von älteren Autoren mitgetheilt, dass Proteus lebendig gebärend ist. So z. B. von Michahelles (538), der über den Gebärakt desselben ein förmliches Protocoll mittheilt, auf welches Wiedersheim (537) wieder aufmerksam gemacht hat. — Während, so weit mir bekannt, über die Eier und Laichung von Meno- brauchus, Amphiuma, Menopoma und Oryptobranchus noch keine Mittheilungen Ban re U a re u 7 Pe in KEEP Se A m 2, N: ‚3 0 Y a 5 < 42 Er; 540 Begattung und Laichung.’ vorliegen, besitzen wir über die Eier des Asolotl’s in dieser Hinsieht einige Beobachtungen von Robin (522) und Stieda (542). Robin hat gesehen, dass ein Männchen ein Weibchen verfuin '80- bald es erreicht war, sich umgekehrt und dem Weibchen seine Bauchfläche zugewandt, dass beide Cloaken in Contact gekommen seien; nach einer halben Minute oder etwas länger sei eines der Individuen fortgeschlüpft. Trotzdem dass die Beobachtung Robin’s noch nicht bestätigt worden ist und auch Stieda an seinen Axolotln nichts derartiges wahrnehmen konnte, so zweifelt er doch keineswegs an dem Statthaben einer Copula bei den Thieren. Es ist Stieda nämlich gelungen, einen anderen ebenfalls von Robin angeführten Befund zu constatiren, welcher nur durch die Annahme der Copula und einer inneren Befruchtung erklärt werden kann, nämlich der Nachweis von Samenfäden an den von Weibchen gelegten Eiern. Eine besondere Eigenthümlichkeit der männlichen Kiemenmolche be- steht darin, dass der Samen in Form von Spermatophoren auf das Weib- chen übertragen wird. Diese Spermatophoren haben die Gestalt eines Hohlkegels, die Spitze des Kegels ist weisslich und undurchsichtig und hier befinden sich die Samenfäden. Der basale Rand des Kegels ist stark gezackt oder eingekerbt und erscheint dadurch blumen- und kelchartig, weil stets die Spitze des Kegels nach abwärts gerichtet ist. Der senk- rechte Durchmesser des Spermatophors, sowie der Durchmesser der Basis betragen durchschnittlich ein Centimeter. Die Masse, aus welcher das Sper- matophor besteht, ist durchsichtig, gallertig, zähe und istaus 0),1—0,4 Millim. messenden, rundlichen, bläschenartigen Gebilden (Zellen... Es scheinen nicht alle Spermatophoren dahin zu gelangen, wohin sie kommen sollen; Stieda fand nämlich sowohl zur Zeit des Eierlegens, als auch schon früher Spermatophoren in grosser Anzahl am Boden des Aquariums, wo- selbst sie den kleinen Steinchen fest anhafteten. Es sind also diese Sper- matophoren, die „durchsichtigen Gallertklümpchen“, in welchen Malbrane (vergl. S. 450) die Spermatozoiden den Körper entfernen sah. Nach Stieda jedoch sind, um es so auszudrücken, die Spermatophoren in Wasser unlöslich. — Eine Vertheilung des Samens im Wasser soll niemals stattfinden. Dass man überhaupt Spermatophoren frei im Wasser findet, ist wohl auf eine gesteigerte Reproduction derselben zurückzuführen, zu einer Zeit, wo das Männchen keine Gelegenheit findet, sich des Samens zu entledigen. Ueber den Act des Eierlegens theilt Stieda folgendes mit. Das Weibehen kommt an die Oberfläche des Wassers, setzt sich auf Pflanzen oder andere vorragende Theile, klammert sich mit dem linken Beine an ein Blatt und presst die Eier einzeln hervor. Dabei werden die abgelegten Eier sofort an einem Pflanzenstengel oder einem Blatt angeheftet. Ausser- dem fand Stieda auch viele Eier am Boden des Aquariums, ob dieselben direet ins Wasser abgesetzt oder später von der Pflanze abgestreift wer- den, konnte Stieda nicht entscheiden. Das frisch gelegte Ei ist eine Kugel von eirca 3—4 Millim, Durchmesser. Das eigentliche Ei (der Keim) Amphibien. 541 ist eine nur 2 Millim. messende Kugel, wird aber von einer beträchtlichen, völlig durchsichtigen Gallertmasse umgeben. Sobald das Ei eine Zeit lang im Wasser verweilt, so quillt die gallertige Hülle auf, auch zwischen das Ei und die Hülle dringt Wasser, so dass der Durchmesser des Ganzen auf 10—12 Millim. steigt. Das Ei schwimmt völlig frei in einer Flüssigkeit, welche in einer dünnen strukturlosen Membran (primäre Eihülle Stieda; Chorion Robin) eingeschlossen ist, auf welche dann erst die schon erwähnte Gallerthülle folgt. Der Raum "zwisehen der primären Hülle und der Dottermembran ist stets gefüllt mit einer Flüssigkeit, in welcher feine, glänzende Körnchen schwimmen. In dieser Flüssigkeit fand Stieda stets eine Anzahl Samen- fäden, meist in lebhafter Bewegung. Im eigentlichen Ei hat er keine Samenfäden sehen können. — Entwickelung. Literatur. (545) M. Rusconi. Developpement de la grenouille commune depuis le moment de sa naissance jusqu’& son &tat parsait 1826. (546) Von Baer. Die Metamorphose des Eies der Batrachier. Müller’s Archiv 1834. (547) Reichert. 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Dieselbe ist anfangs eine indifferente, beiden Geschlechtern gemeinsame und bleibt es für die Wahr- nehmung: ziemlich lange Zeit. Bei Larven, an denen die Anlagen der Hinterbeine mit der Lupe eben wahrgenommen werden können, ist die Anlage der Geschlechtsdrüsen kaum wahrnehmbar und erscheint als ein zu beiden Seiten der Gekrösewurzel verlaufendes, in den Winkel zwischen Gekröse und Nieren gleichsam eingeklemmtes, äusserst dünnes Fädchen. Bei genauerer Untersuchung erscheint jenes Fädchen als eine aus gleich- artigen Zellen zusammengesetzte, von der die Bauchhöhle auskleidenden Zellenschicht ausgehende Leiste. Die Zellen sind rundlich, ihr ganz klares oder wenig punktirtes Protoplasma besitzt keinen scharfen Umriss, dagegen zeigt der Kern sich stets sehr deutlich aus. | Die Zellen des Peritonealepithels, mit welchem jene Leiste in con- tinuirlichem Zusammenhang steht, sind aber zur selben Zeit schon bedeu- dent abgeflacht und ausgedehnt. Von der bezeichneten Entwickelungsstufe an treten an einzelnen Stellen der fadenförmigen Anlage Umbildungen auf, und zwar in der Weise, dass dieselbe zuerst in der vorderen starken Hälfte als zerstreute Heerde sich zeigen. Später vermehren sich diese Heerde und verbreiten sich auch auf den hinteren Abschnitt der Anlage. Wo ein solcher Heerd im Entstehen begriffen ist, schwillt die Leiste so weit an, dass ihr Querschnitt den Umriss eines gestielten runden Kör- pers erhält. Innerhalb der Anschwellung fangen die Zellen alsbald sich zu verändern, während die im Stiele in ihrer früheren Anordnung ver- harren. Die peripherischen Zellen der Anschwellung verbinden sich inniger unter einander und werden flach, bei den centralen verschmelzen die Protoplasmaleiber zu einer einzigen Masse, in deren Mitte die freigewor- denen Keime zusammentreten. Die an diesen neugebildeten Raum an- grenzenden Zellen des Stieles passen sich denen der äusseren Lage an. Durch alle diese Vorgänge ist an der Bauchseite des Organs ein Follikel entstanden, welcher von einer Lage platter Zellen umschlossen, mit klarer Flüssigkeit angefüllt ist und in seinem Centrum einen Haufen zusammenge- drängter Zellenkerne enthält. (Taf. XXXXVII, Fig. 3.) In den weiter entwickelten Follikeln ist das Centrum verändert, statt der 6-——-8 Zellen- kerne von eirca 4—5 Mikrom. Durchmesser findet man nur noch 2—3 bis zu 9 Mikrom. Durchmesser, oder sogar nur noch einen einzigen von 12—15 Mikrom. Durchmesser. (Taf. XXXXVIL, Fig. 1.) In den mittel- grossen Keimen sieht man gewöhnlich ein hellglänzendes Kernkörperchen, "Te Er * Va} . ir \ Tre « N 544 | Entwickelung. in den grossen mehrere, Die einkernigen Follikel sind offenbar älter als die vielkernigen, denn sie sind grösser; die einkernigen Follikel entstehen aus den vielkernigen durch Verschmelzung der Kerne. ; Fasst man alle fernere Entwiekelungsstufen des Eierstocks, bis nach der Metamorphose der Larven zusammen, so ergeben sich als wesentliche Momente: 1) die Vermehrung und das Wachsthum der Follikel, 2) die Entwickelung eines Bindegewebsgerüstes; Beides zusammen ergiebt die Grössenzunahme des ganzen Organs. Die bindegewebigen Theile der Ge- schleehtsdrüse entstehen erst im weiteren Verlaufe des geschilderten Um- bildungsprocesses. Erst an Larven, deren Hinterbeine schon gegliedert sind, erkennt man Bindegewebszüge, welche sich durch das ganze Organ hinziehen und Scheidewände zwischen die Follikel entsenden, welche diese von einander scheiden und die einzelnen mehr oder weniger vollständig ein- kapseln. Während der Metamorphose tritt der Unterschied der Geschlechter schon in der äusseren Gestalt der Geschlechtsdrüsen hervor, indem die Eierstöcke länger bleiben, stärker in die Breite auswachsen, sich auf diese Weise in dicke Lappen verwandeln und entsprechend den früheren Follikel- gruppen an ihrem lateralen Rande rund ausgezackt erscheinen. Nach der Larvenmetamorphose beginnen alsdann die Eierstöcke sich in der Art einer Krause zu falten. In den Eierstöcken, welche schon lappig geworden, aber noch nicht gekräuselt sind, findet man die einkernigen Follikel oft in überwiegender Zahl; sie sind in allen Theilen gewachsen und erreichen die Grösse von 60 Mikrom., ihre Kerne eine solche von 30 Mikrom. Die letzteren werden noch meist von einer schmalen Zone trüber Masse um- geben, wahrscheinlich die letzte Spur des ursprünglichen Protoplasmas, in etwas älteren Follikeln ist davon nichts mehr zu sehen. In den gekräu- selten Eierstöcken beginnt die Ausbildung des Follikelinhaltes zum Ei, Denn bis zu diesem Stadium fehlt der eigentliche Eistoff, nämlieh die Dottersubstanz. Die hier näher zu betrachtenden Bildungsstufen der Follikel kommen gleichfalls in grosser Menge in den Eierstöcken geschlechtsreifer Thiere vor, so dass was von jenen auch von diesen gilt. Denn der Bau der geschlechtsreifen Eierstöcke ist nicht wesentlich von demjenigen der ge- kräuselten Eierstöcke unterschieden, nur sind die Wände der letzteren durch die eingelagerten Eier und Eianlagen so stark ausgedehnt, dass dadurch die zierliche Krausenform unkenntlich wird. Nach Behandlung frischer Objecte mit Wasser quellen die Follikelepithelzellen sehr stark, blähen sich gegen das Innere des Follikels auf und gewähren ein äusserst scharfes Bild, während sonst bei Untersuchung in indifferenten Flüssig- keiten nur die Anwesenheit des Follikelepithels sich kund giebt dur&h das Vorkommen grosser, blasser Kerne, von denen bei der Einstellung des Mikroskopes auf die Follikelfläche eine Anzahl deutlich erscheint. So lange die Follikel eine gewisse Grösse (100—15Q Mikrom.) nicht über- schritten haben, ist ihr Inhalt im frischen Zustande ganz durchsichtig klar, bald aber erscheinen in der ganzen Peripherie des Follikelinhaltes, ganz Amphibien, 545 dieht am Follikelepithel, unregelmässige Häufchen von kleinsten, gelb- - liehen, derbkonturirten Körperchen, so dass die Oberfläche des Folli- kels gefleckt aussieht. Indem diese Flecke sich vermehren, bilden sie endlich eine ziemlich gleichmässige Körnchenschicht, wodurch der ganze Follikel endlich undurchsichtig wird. Mit dem Auftreten dieser festen Theilehen in der Follikelflüssigkeit beginnt die Umbildung der letzteren zu einer Dottermasse und die Umwandlung des ganzen Follikelinhaltes in ein Ei, wobei der Kern die Rolle des Keimbläschens übernimmt. Die Dotterkörner vermehren sich nun ziemlich rasch, wobei erst wenige, dann immer mehr von den bekannten Dottertäfelchen oder -plättchen unter ihnen sich zeigen, sodass diese endlich in den der Reife entgegengehenden Eiern den bei weitem grössten Raum in der Dottermasse einnehmen. Bei jungen Eierstockeiern kommt in der Nähe des Keimbläschens ein runder, gelblicher, körniger Körper (Taf. XXXXVIL Fig. 5) vor, der sich von dem umgebenden Dotter nicht scharf abgrenzen lässt. Carus (575) hat dies Gebilde als Dotterkern (nicht zu verwechseln mit dem Dotterkern Götte’s), Hertwig (570) als Dottereonerement bezeichnet. Bei allen Amphibien kommt er jedoch nicht vor, so z. B. konnte Götte (565-567) denselben bei jungen Eiern von Dufo und Bombinator nicht nachweisen. Hertwig (570) betrachtet denselben einzig mit der Bildung der Dotter- substanz in Beziehung zu stehen und eine eigenthümliche locale Ansamm- lung von Nährstoffen darzustellen. Wenden wir uns jetzt zur Betrachtung des Keimbläschens selbst. Nach Götte gleichen anfangs die Keimbläschen noch ganz den Kernen, aus denen sie entstanden sind, ihre Form ist nach ihm rundlich, ihr Inhalt — der Kernsaft — von einem körnigen Fadennetz durchsetzt, in welchem die Kernflecke liegen. Hertwig fand, dass zuweilen ein einziger dieser Keimflecke eine ganz besondere Grösse erreicht. Die Kernmembram ist deutlich doppelt contourirt und scheint von kleinen Poren durchbohrt (Rana). In dem Maass als die Follikel immer mehr klare Flüssigkeit aufnehmen, verwandeln sich auch die Keimbläschen. Ihr Umriss wird kreisrund, das Fadennetz in sehr reichem Maasse ausgebildet. Die Zahl der Keimflecke nimmt, wahrscheinlich durch Theilung der ursprünglich vorhandenen, um ein Beträchtliches zu und beträgt zuweilen gegen hundert. Sie enthalten stets ein oder mehrere mit Flüssigkeit erfüllte Vacuolen. In den centralen Partien der Keimbläschen findet sie sich nur sehr vereinzelt vor, fast alle sind in sehr regelmässiger Weise an die Innenseite der Kernmembran an- gedrückt und zuletzt ist die ganze Innenfläche des Keimbläschens mit solchen kleinen Flecken besetzt. Wenn das junge Ei die Grösse von ungefähr 0,4—0,5 Millim. Durch- messer erreicht hat, bemerkt man zwischen dem Follikelepithel und dem Dotter eine äusserst schmale, helle und structurlose Zone — die Anlage der Dotterhaut. Götte betrachtet dieselbe als eine von aussen dem Dotter angefügte, anfangs offenbar halbflüssige Substanzschicht. Zuletzt von allen Bestandtheilen des Eies erscheint das Pigment. Es verbreitet sich Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VL 2. 35 546 Entwickelung, über die ganze Dotteroberfläche, aber in wechselnder Stärke. Das Pig- ment bildet aber einen blos accessorischen Theil der Eisubstanz, ohne jede wesentliche Bedeutung, dies geht am deutlichsten daraus hervor, dass selbst von nahe verwandten Arten, wie die verschiedenen Tritonen, "die einen pigmentirte, die anderen ganz pigmentfreie Eier haben. Die dunkle Hemisphäre dreht sich, nachdem das Ei gelegt und befruchtet‘ worden, beständig nach oben, demzufolge spricht man gewöhnlich von einem oberen und unteren Pol. Die reifen Eier lösen sich während der Begattung vom Eierstocke ab, gelangen in die Bauchhöhle und werden darauf in die Ei- leiter aufgenommen, aus denen sie ins Wasser ausgestossen und dabei ‘ befruchtet werden. Bei Bombinator igneus glaubt Götte sich überzeugt zu haben, dass die Eier erst gegen Ende der Begattung in die Eileiter eintreten, also in denselben eine verhältnissmässig kurze Zeit sich aufhalten. Die Eier der meisten Batrachier erhalten bekanntlich innerhalb der Eileiter gallertartige Hüllen, welche wesentlich nur der Befruchtung dienen. Die Vertheilung des Ba anies ist noch dieselbe, die obere Halbkugel ist schwärzlich gefärbt. Wir müssen jetzt noch mit einem Wort dasjenige, was mit dem Kein bläschen vorgeht, erwähnen. Bei den jüngsten der reifen Eier von Bom- binator igneus liegt am oberen Pol die runde, das Keimbläschen enthaltende Höhle. Dieser schon vielfach beobachtete Hohlraum ist von den einzelnen Forschern jedoch verschieden gedeutet worden. Während van Bambeke (571) und Hertwigj in diesem Hohlraum ein durch die Einwirkung der Härtungsmittel hervorgerufenes Kunstproduct erblicken, lässt Götte ihn durch eine normale Schrumpfung des Keimbläschens gebildet werden. Bei Bombinator igneus rückt — nach Götte — das Keimbläschen allmälig gegen die Dotteroberfläche. Dabei füllt es den früheren Raum nicht mehr vollständig aus, sondern liegt geschrumpft an der gegen das Centrum des Bies gekehrten Wand der Höhle, während der leergewordene Theil der letzteren mit klarer Flüssigkeit angefüllt ist. Bei noch reiferen Eiern ist die Höhle des Keimbläschens spurlos verschwunden und letztere fest im Dotter eingezwängt. Von der Hülle des Keimbläschens und den Keim- flecken sind nur noch einzelne Reste sichtbar, welche zum Theil schon in dem Rande der umgebenden Dottermasse liegen. Die Dotterhaut eines solchen Eies hängt nicht mehr, wie in früheren Stadien, innig mit dem Dotter zusammen, sondern lässt sich ziemlich rein von ihm abheben. Bei vollkommen geschlechtsreifen Eierstockeiern kommt nach Götte bei Bom- binator igneus keine Spur eines Keimbläschens mehr vor, an seiner Stelle findet man eine äusserst feinkörnige Masse, welche ohne bestimmte Grenzen in die Dottersubstanz übergeht und dort die Bildung eines gelblichen un- regelmässigen Flecks veranlasst. Derselbe wird nach Götte hervorgebracht durch die Flüssigkeit, welche aus dem Innern des Keimbläschens austritt, zwischen ihm und dem Dotter sich ansammelt, nach dem dunkeln Pol zur Zeit der Reife durchbricht und daselbst die Pigmentschicht durchreisst, . Amphibien, 547 - Während Götte also bei Bombinator das Keimbläschen nicht bis zur Oberfläche emporrücken, sondern an seiner alten Stelle zurückbleiben und zerfallen lässt, steigt nach Hertwig das Keimbläschen bei Rana ganz bis zur Peripherie des schwarzen Poles empor. Hierbei unterscheiden sich Rana temporaria und esculenta in einem ganz untergeordneten Punkte, in- dem bei ersterer dasKeimbläschen noch von einer dünnen Pigmentlage über- zogen wird, bei letzterer dagegen als gelber Fleck von aussen wahrge- nommen werden kann. Diese bemerkenswerthen Veränderungen treten erst im Anfang des Frühjahrs, im März auf. Dabei ziehen sich die zahl- reichen Keimflecke nach dem Centrum des Keimbläschens zurück und bilden dort einen kugelförmigen Haufen, während zugleich die Membran des Keimbläschens sich stark faltet (vergl. Taf. XXXXVI, Fig. 6). Nach Hertwig verweilt das Ei von Rana mehrere Tage in dem Ei- leiter. Bei Rana temporaria konnte er schon an aus der Bauchhöhle ent- nommenen Eiern von einem Keimbläschen keine Spur mehr nachweisen. Wie das Keimbläschen untergeht, hat er trotz vielfältiger Bemühungen nicht nachweisen können. Die der Bauchhöhle und dem Eileiter entnommenen Eier sind im ganzen übereinstimmend beschaffen. An Durchschnitten von Eiern von Rana tempo- raria, welche durch die Mitte des schwarzen und hellen Poles geführt sind, bemerkt man eine eigenthümliche Pigmentvertheilung — die Bambeke als „figure claviforme‘ beschrieben hat (vergl. Taf. XXXXVII, Fig. 2. Von dem oberen, dunkeln Pol dringt bis in die Mitte des Eies eine breite Pigmentstrasse, welche an ihrem Ende etwas verbreitert ist. In ihrem Be- reich zeigt bei starker Vergrösserung das Pigment eine netzartige Anordnung. Am oberen Ende der Pigmentstrasse, an ihrem Uebergang in die Rindenschicht, bemerkt man eine hellere, halbmondförmige Stelle (fovea germinative, vanBambeke; foveagerminativa, Max Schultze; Keimpunkt von Baer), in welcher das Pigment fast vollständig fehlt. Sie nimmt nach - Hertwig die Lage ein, in welcher zuletzt das Keimbläschen angetroffen wurde, enthält aber von diesem keine sichtbaren Reste mehr und besteht allein aus einer Ansammlung kleiner Dotterplättehen. Einen ähnlichen Befund fand Hertwig bei den Eiern aus dem Eileiter von Rana esculenta. Auch van Bambeke (571) fand am reifen, unbefruchteten Ei der Batrachier keine Spur von einem Keimbläschen mehr und nimmt an, dass es sich aufgelöst und zum Theil mit dem Dotter vermischt hat. Mit dem Schwund des Keimbläschens bringt van Bambeke die oben erwähnte „figure claviforme‘‘ in Zusammenhang. Nach dem Centrum des Eies schwillt die figure claviforme kugelförmig an, und diese centrale An- schwellung deutet vanBambeke als den Ort, an welchem das Keimbläschen gelegen hat und die eigenthümliche Pigmentvertheilung (die figure clavi- forme) als den Weg, auf welchem gewisse Theile des Keimbläschens an die Oberfläche gelangt sind. Während also in Betreff des Ortes, wo das Keimbläschen sich auflöst, die Autoren von einander abweichen, stimmen | 35* “ 548 Entwickelung. alle mit einander darin überein, dass das Keimbläschen vor der Befruch- tung sich auflöst und sein Inhalt mit dem Dotter sich vermischt. I. Die ersten Entwickelungsvorgänge in den befruchteten Eiern bis zur Bildung der Keimblätter. R Ueber die ersten Entwickelungsvorgänge in den befruchteten Biern verdanken wir Bambeke, besonders aber Hertwig die genauesten Mit- theilungen. An künstlich befruchteten Eiern lässt sich leicht nachweisen, dass die Spermatozoiden in die aufquellende Gallerthülle eindringen und mit ihren Köpfen die Dotterhaut durchbohren. Am schwarzen Pol zeigen . alle befruchteten Eier in übereinstimmender Weise eine Veränderung, die schon bei kleiner Vergrösserung sichtbar ist. Diese Veränderung besteht darin, dass die Mitte des schwarzen Feldes, das bei der Entwickelung stets nach oben gekehrt ist, etwas heller und gelblich gefärbt erscheint, als ob es mit einem dünnen Schleier unpigmentirter Substanz überzogen wäre. Max Schultze hat diese Stelle als „fovea germinativa‘ bezeichnet. An feinen Schnittpräparaten überzeugt man sich, dass dem schwarzen Pol eine feinkörnige Masse aufgelagert ist, welche in der Mitte desselben ihren grössten Durchmesser besitzt und von da nach der Peripherie zu sich verdünnt. Unter dem so beschaffenen gelblichen Ueberzug des dunklen Pols ist die Pigmentschicht des Dotters vollkommen unversehrt. Van Bambeke hat diese Veränderungen zuerst an Schnittpräparaten von Axolotleiern erhalten, konnte dieselbe aber an Batrachiereiern nicht nachweisen, was Hertwig vorbehalten blieb (Taf. XXXXVII, Fig. 2a). Sowohl van Bambeke als Hertwig betrachteten diese gelbliche Substanz als die Reste des Keim- bläschens, die nach ihrer Auflösung und Vertheilung im Dotter durch Contractionen des Protoplasmas: ausgepresst worden sind. Durchschnitte an Eiern eine Stunde nach der Befruchtung zeigen, dass durch die Mitte des schwarzen Poles ein früher nicht vorhandener kleiner pigmentirter Fortsatz auftritt, der von der Pigmentrinne ausgehend eine Strecke weit in die Dottermasse hinabreicht. Der Fortsatz ist an seinem centralen Ende kolbig verdickt und umschliesst hier einen hellen Fleck, der in seinem Innern noch ein kleines, kernartiges Gebilde von 9 Millim. Durchmesser birgt. Der eben beschriebene Pigmentfortsatz verlängert sich mehr und mehr und dringt tiefer in den Dotter ein, wobei in seinem kolbigen Ende der Kern sich in ganz auffallender Weise vergrössert. In diesem Ent- wickelungsstadium kommt nach Hertwig noch ein zweiter kleiner Kern vor, welcher stets einer anderen Hälfte der Dotterkugel als der Pigment- fortsatz angehört und von der Spitze des letzteren durch einen schmalen Zwischenraum getrennt wird (vergl. Taf. XXXXVIL Fig. 3). Etwa1'/, Stunde nach der Befruchtung sind zwei nahezu gleich grosse Kerne in der Dotter- kugel vorhanden. Sie liegen nahe beisammen und lassen sich leicht von einander unterscheiden. In den nächsten Minuten verkleinert sich allmälig der Zwischenraum zwischen den beiden Kernen, bis beide dicht an ein- ander gerückt sind (vergl. Taf. XXXXVIL, Fig. 4). Der Pigmentstreifen Amphibien, | 549 hat sich dann noch tiefer in den Dotter eingesenkt. Die kolben- förmige Anschwellung' an seinem Ende und der in ihr eingeschlossene pigmentfreie Raum hat sich vergrössert. Letzterer wird von den zwei eben erwähnten Kernen fast vollständig ausgefüllt. An etwas älteren Präparaten haben die beiden Kerne an Volum noch zugenommen und schliesslich erreicht ein jeder die beträchtliche Grösse von 35 Mikrom. Sie legen sich jetzt diebt an einander, platten sich gegenseitig ab, ver- schmelzen dann und bilden endlich den Kern der ersten Furchungskugel. Derselbe ist eine rundliche, 44 Mikrom. grosse Blase, welche zunächst von einer Schicht feinkörnigen Protoplasma und dann von einem dunklen Pig- menthof begrenzt wird. (Vergl. Taf. XXXXVIL, Fig. 7.) Nach 2'/, Stunden scheint die Vereinigung der beiden Kerne vollzogen. Hiermit ist die erste Reihe der Entwickelungsvorgänge, welche zur Bildung des Furchungkernes führt, abgeschlossen. Van Bambeke und Hertwig betrachten beide den am Ende der Pigmentstrasse beobachteten Kern von dem Eindringen eines Spermatozoen herrührend (Spermakern, Hertwig), welches als Spur seines Weges die Pigmentstrasse zurücklässt. Während aber van Bambeke angiebt, dass der Spermakern später verschwinde und sich mit dem umgebenden Proto- plasma vermischt, sah Hertwig den Spermakern stätig wachsen. Der zweite,Kern ist den früheren Beobachtern entgangen und zuerst von Hert- wig gesehen und beschrieben und von demselben als „Eikern‘‘ bezeichnet. Ob dieser Kern im Froschei nicht schon früher vorhanden gewesen oder ob er erst 1!/, Stunde nach der Befruchtung, wo Hertwig ihn zuerst wahrnahm, entsteht, bleibt künftigen Untersuchungen vorbehalten. Hert- wig ist nicht ungeneigt anzunehmen, dass der zweite Kern vielleicht schon gleich nach der Auflösung des Keimbläschens im Ei vorhanden ist. Aus dem Vorkommen von nur einer Pigmentstrasse an befruchteten Batrachier. eiern glauben van Bambeke und Hertwig schliessen zu dürfen, dass nur ein Spermatozoon in den Dotter hineingelangt. Bei den Urodelen da- gegen beobachtete van Bambeke mehrere Pigmentstreifen, welche er auf ein Eindringen einer grösseren Anzabl von Spermatozoiden zurückführt. Im nächsten Stadium wird der erste Furchungskern alsbald spindel- förmig. Während der spindelförmigen Metamorphose des Kerns bildet sich an seinen beiden Enden eine strahlenartige Anordnung der Pigment- körner mit voller Deutlichkeit aus. Mit dem Uebergang der Spindelhälften in die beiden Tochterkerne, wird eine Halbirung der ganzen Dotterkugel eingeleitet. In der Ebene, welche die beiden Pole und die Mitte jener Verbindungslinie senkrecht durchschneidet, weichen die gröberen Dotter- elemente nach beiden Seiten auseinander und lassen eine dünne Lage zarterer Dottersubstanz zurück, welche im Querdurchschnitt als heller Streifen erscheint. In der Längsaxe des letzteren wird alsdann eine Trennung der beiden Dotterhälften durch eine höchst zarte, dunkle Linie angedeutet, welche zunächst bis in die Nähe des oberen Poles und bis unter den Aequator sich erstreekt und dann allmälig fortschreitet, schneller 550 Entwickelung. gegen den oberen, langsamer gegen den unteren Pol. Gleich nach dem Erscheinen dieser spaltartigen Bildung sinkt die Dotteroberfläche genau über derselben am obern Pole zu einer flachen rundlichen Grube ein, über welche die Dotterhaut unverändert hinwegzieht, diese Grube wird bald muldenförmig in der Richtung der Theilungsebene und vertieft sich mehr und mehr zu einer Furche, deren Abhänge genau in jener Ebene zusam- menstossen. Anfangs ist die Furche verhältnissmässig weit aber kurz, so dass ihre bisweilen ziemlich scharfen Ränder an beiden Enden zu einer Ellipse zusammenstossen. Bald jedoch geht von diesen Enden je eine schwächere Fortsetzung der Furche gegen den unteren Pol aus, welehe ' genau den von der Theilungsebene an der Dotteroberfläche vorgezeichneten Verlauf nimmt und daher zuletzt am unteren Pole mit der- anderseitigen zusammenfliesst. Während dieser Vollendung der ersten Furehe schliesst sich gewöhnlich ihr weit offener Anfangstheil, indem die gegenüberliegenden Abhänge sich an einander legen. So vollzieht sich die erste Dottertheilung ; die wirkliche Trennung wird aber erst später sichtbar und zwar sobald die aneinanderliegenden Flächen bei den ferneren Theilungen von einan- der abgezogen werden. Gerade so wie die erste gehen alle weiteren Dottertheilungen vor sich. Stets wird zuerst der Kern spindelförmig. Mit dem Uebergang der Spindelhälften in den beiden neuen Kernen wird eine Furchung eingeleitet, von innen nach aussen fortschreitend erfolgt die Sonderung und im Anschlusse an dieselbe, gleichsam als ihr äusserer Aus- druck die Furchung. Die Furchen bei den beiden ersten Theilungen und wohl überhaupt bei den meridionalen der oberen Halbkugel beginnen da- her aussen und oben, bei den äquatorialen und den Theilungen der unteren Halbkugel meist innen. In den ersten drei Akten verlaufen die Theilungen allerdings in drei senkrecht auf einander stehenden Ebenen, von da ab je- doch in Flächen, welche für jedes Theilstück von aussen ohngefähr zum Durehschnittspunkte jener drei ersten Theilungen sich hinziehen, sodass also eine sogenannte Aequatorialtheilung, deren äusserer Ausdruck eine einzige fortlaufende Furche sein mag, das Ei auch nicht annähernd in einer Ebene spaltet, sondern eine aus mehreren Facetten unter grösseren oder kleineren Winkeln zusammengesetzte Fläche bildet. Die senkrechten Durchsehnitte solcher Spalten müssen daher als ungleiche Radien eines excentrischen Punktes der Dotterkugel erscheinen. Weiterhin kommen - dazu noch die concentrisch zur Dotteroberfläche verlaufenden Spaltungen, bis endlich die Theilung der kleineren Dotterstücke ganz regellos wird. Die Dottertheilung erfolgt am oberen Pole nicht nur am frühesten und regsten, sondern erzeugt dort auch viel kleinere Dotterstücke als am un- teren Pole (vergl. die Abbildungen Taf. XXXXVIH, Fig. 5, 6 und 7). Indem die sogenannten Aequatorialtheilungen für alle einzelnen Dotter- stücke sich in ebenso vielen verschiedenen Ebenen vollziehen, welche radiär nach innen gerichtet, gegen einen gemeinsamen, aber mit Bezug auf die Dotterkugel excentrischen Kreuzpunkt auslaufen, entsteht die erste Anlage der Kernhöhle. Die Spitzer aller 16—32 Kugelausschnitte stossen Amphibien. 551 zusammen und indem sie sich durch die Zusammenziehungen der einzelnen Dotterstücke abstumpfen, entsteht nach oben ein flaches, aus einer ein- fachen Lage von Dotterstücken zusammengesetztes Gewölbe, darunter aber eine flache Höhle — die Keimhöhle — deren Boden durch die abge- stumpften Spitzen der unteren, grossen und hellen Dotterstücke gebildet wird. Il. Bildung der Keimblätter. Während der immer weiter fortschreitenden Dottertheilung verkleinern sich die in der Decke der eben beschriebenen Keimhöhle befindlichen Dotterstücke am schnellsten, diejenigen, welche den dicken Boden der Höhle zusammensetzen, am trägsten, während dort, wo Decke und Boden zusammentreffen, Uebergangsformen von dem einen Extreme zum anderen sich finden (Taf. XXXXIX, Fig. 2). Die kleineren Dotterstücke bilden in nächster Folge die Keimblätter, die gröberen dagegen bleiben bis zu ihrem Verbrauche zu andern Zwecken indifferent, demzufolge hat Götte die ersteren als „Embryonalzellen“, die anderen als „Dotterzellen‘ be- zeichnet. Beide Zellengruppen trennen sich zu keiner Zeit vollständig von einander, eine bestimmte Grenze findet zwischen ihnen bis zum Schwinden der Dotterzellen nicht statt. Die Embryonalzellen bilden eine halbkugelige Schale, die primäre Keimschicht, welche so über die kompacte Masse der Dotterzellen gestülpt und mit ihrem Rande derselben angefügt erscheint, dass sie den grösseren Theil der Kugeloberfläche, jene Masse nur den kleineren unteren Theil derselben herstellt. (Taf. XXXXIX, Fig. 2, 3.) In der Decke der Keimhöhle sind die Embryonalzellen einander ziemlich gleich, mehr oder weniger pigmentirt und in 2—3 Lagen angeordnet. Im Niveau des Bodens der Keimhöhle schliessen sich an sie die etwas grösseren und helleren Uebergangsformen an, welche als eine besondere Randschicht aufgefasst werden kann und den ziemlich breiten Zusammenhang mit der Dotterzellenmasse vermittelt. Wenn die Embryonalzellen in der Decke der Keimhöhle einen Durchmesser von 30 Mikrom. haben und in mehren Lagen übereinander angehäuft sind, nimmt die primäre Keimschicht wieder ihr füheres gleichartiges Aussehen an. Die oberflächliche Lage der Em- bryonalzellen behält zu jeder Zeit ein festes Gefüge, welches den betreffen- ‘ den Elementen endlich eine viereckige Gestalt verleiht, während der Zu- sammenhang der tieferen Zellenlagen sich augenscheinlich lockert. (Taf. XXXXIX, Fig. 3.) Götte bezeichnet diese beiden Theile der primären Keimschicht als Deck- und Grundschicht. Das Centrum der letzteren wird nun allmälig dünner, während ihre Randzone an Mächtig- keit zunimmt und diese Zunahme offenbart sich in einer nach innen gegen die Dotterzellenmasse vortretenden Anschwellung. Diese ungleiche Ent- wickelung der Keimschicht schreitet stetig fort, wobei die der Anschwel- lung zunächst liegenden Theile der Dotterzellenmasse im Boden der Keim- höhle in die Höhe gehoben werden. Endlich schiebt sich die Anschwellung der Keimschicht nach unten zusammen. Diese ganze Entwickelung des Randwulstes geht aber nicht gleichmässig im Umkreise des Eies vor sich 552 Entwickelung. sondern von einem gewissen Zeitpunkte an eilt die eine Seite voraus. Wenn das Maximum der Anschwellung am Boden der Keimhöhle oder dieht unter demselben sich befindet, gehen die peripherischen, dunkel- sefärbten Embryonalzellen noch durch ganz allmälige Abänderung in die weissen Dotterzellen der unteren Polgegend über, dieselbe findet abereine bestimmte Grenze, sowie der Randwulst an einer Seite des Eies sich ge- bildet hat. Dort nämlich ohngefähr an der Grenze des mittleren und unteren Dritttheils der Eihöhle erscheint zwischen den äussersten. Ueber- gangsformen des Randwulstes und den weissen Dotterzellen, eine anfangs flache Furche, welche alsbald in eine auch noch oberflächliche Continuitäts- trennung zwischen Dotterzellenmasse und Randwulst übergeht. Diese Furche, welche man als die Rusconi’sche Furche bezeichnet, dringt im- mer weiter ins Innere vor, indem sie an der Innenfläche des Randwulstes hingleitet und denselben vom Dotterkerne trennt; aber nur an jener Seite, des Eies, wo die Spalte zuerst erschien, oder an der Rückenseite des künftigen Embryo setzt sie sich über den Bereich des Randwulstes hinaus fort, um auch weiter hinauf Embryonal- und Dotterzellen zu trennen. (Taf. XXXXIX, Fig. 4.) In ihrem übrigen Umfange macht sie eigentlich nur den lippenförmigen Saum der Keimschicht frei. -So muss denn der von ihm umschriebene Kreis — die Rusconi’sche Oeffnung — sich zu- sammenziehen, und der in ihr eingeschlossene Theil der Dotterzellenmasse, der Dotterpfropf immer mehr ins Innere zurückgedrängt werden. Je weiter die primäre Keimschicht sich ausdehnt, desto weiter sondert sie sich zu- gleich nach innen ab. Die im Randwulst am weitesten vorgerückten Embryonalzellen rücken an der Innenseite der primären Keimschicht auf- wärts und bilden die secundäre Keimschicht. Da nun die secundäre Keimschicht aus den gleichen Ursachen, welche die Sonderung der primären . Keimschicht bewirkten, sich von der Dotterzellenmasse absondern muss und der Beginn ihrer Entwickelung mit der Entstehung der Rusconi’schen Furche zusammenfällt, so erhellt, dass die letztere mit ihrer spaltförmigen Fortsetzung eben nur ein Ausdruck jener Sonderung ist. Eine wirkliche Trennung, Spaltung, tritt nur an der Rückenseite auf, während an der Bauchseite eine Cotinuitätstrennung zwischen, der Dotterzellenmasse und der secundären Keimschicht überhaupt nicht eintritt und auch eine scharfe Sonderungsgrenze nur sehr allmälig sich entwickelt. Die secundäre Keim- schicht hat gleich nach ihrer ersten Anlage die Form eines breiten Gürtels, sie breitet sich mit der primären verhältnissmässig schnell nach unten aus und scheint nur wenig in die Höhe zu wachsen. Sobald nun der Rand- wulst sich so weit zusammengezogen: hat, dass er einen vollständigen Dotterpfropf umschliesst, wird er durch den Widerstand des letzteren, der nur sehr langsam sich ins Innere zurückdrängen lässt, in seinem: Vor- rücken merklich aufgehalten. In Folge dessen muss dann aber auch das Wachsthum der secundären Keimschicht, deren unterer Rand fortan ganz allmälig mit der ganzen Rusconi’schen Oeffoung verwächst, sieh vor- | herrschend am oberen Rande äussern und dadurch die früheren Lagerungs- | N: f: Amphibien,- 553 verhältnisse verändern. Diese Ausbreitung der secundären Keimschicht gegen den oberen Pol hin erfolgt an der Rückenseite des Eies am schnell- sten, an dessen Bauchseite in viel geringerem Grade; deshalb erhebt sich auch zuerst mit ihrem .dorsalen Abschnitte ein Wulst von Dotterzellen über das Niveau des Keimhöhlenbodens. Da nun die Entstehung der gleichfalls dorsal gelegenen Rusconi’schen Spalte als der inneren Grenze der secundäreu Keimschicht als eine unmittelbare Folge der Bewegung der Embryonalzellen zu betrachten ist, so geht auch ihre weitere Ausbildung zur embryonalen Darmhöhle mit der Entwickelung der secundären Keim- schieht Hand in Hand. Bis der zuletzt beschriebenen Entwickelungsstufe erstreckt sich die Rusconi’sche Spalte so weit nach oben, dass die secundäre Keimschieht von der Dotterzellenmasse vollständig getrennt wird und nur mittelbar durch jenen Wulst, in den sie continuirlich übergeht, mit ihr zusammenhängt. Jener Wulst wird nun in der einmal eingeschla- genen Richtung längs der Deeke der Keimhöhle fortgeschoben, dabei trennt er sich nieht von der übrigen Dotterzellenmasse, sondern bleibt mit derselben durch eine membranartige, 1—2fache Lage von Dotterzellen in Zusammenhang, welche zwischen dem Wulste und seiner Ursprungstelle am Boden der Keimhöhle sich ausspannt und die sich allmälig ausdehnende Ruseoni’sche Spalte von der Keimhöhle trennt. (Vergl. Taf. XXXXIX, Fig. 4, 5, 6.) Der an der Decke hingleitende Wulst zieht diese Membran nach sich, bedeckt damit allmälig den ursprünglichen Boden der Keim- höhle und bringt so auch diese zum Schwunde. In dem Masse aber, als diese vorher einzige Höhle des Eies abnimmt, entwickelt sich auf der anderen Seite der Membran eine neue, indem die Spalte sich von ibrem blinden Ende an aufbläht, bis endlich wieder nur eine Höhle im Eie existirt, eben die Darmhöhle. Dieser ganze Process geht von der Rücken- seite des Eies aus, während an der Bauchseite bis zum vollen Schwunde der Keimhöhle nur eine schwache Ausbreitung der secundären Keimschicht erkennbar ist. Während des Wachsthumes der secundären Keimschicht ist also die Dotterzellenmasse mit einer gewissen Zone, eben jenem ring- förmigen Wulst, dem ebenfalls kreisförmigen Rande der secundären Keim- schicht angefügt, in dessen Oeffnung gleichsam eingeschaltet, erst nach dem gänzlichen Schwunde der Keimhöhle tritt eine vollständige Sonderung ein. Alsdann ist nämlich der ringförmige Dotterzellenwulst wieder zu einer compacten Masse verschmolzen, welche, ähnlich wie der Dotterpfropf in der Rusconi’schen Oeffnung, in die kreisförmige Oeffnung des Randes der secundären Keimschicht eingezwängt nicht mehr sich einfach vorwärts schieben, sondern an der entgegenstehenden Dotterzellenmasse vorüber- gleiten, zwischen dieser und der primären Keimschicht vordringen lässt, wodurch eben die Sonderung und zugleich die kugelförmige Verwachsung der secundären Keimschicht herbeigeführt wird. (Taf. L, Fig. 1.) So weit die secundäre Keimschicht ventralwärts der Dotterzellenmasse, obgleich von ihr gesondert, unmittelbar anliegt, löst sich auch ihr ganzer Rand von derselben ab (Taf. XXXXIX, Fig. 6, Taf. L, Fig. 1), dorsal- 554 Entwiekelung. wärts ist sie aber von ihr durch die embryonale Darmhöhle getrennt, und im Bereiche der letzteren sondert sich die sie auskleidende Zellenlage der seeundären Keimschicht von deren übrigen mehr locker zusammenhängenr- den Embryonalzellen ab, um mit der Dotterzellenmasse theils in der früheren Verbindung zu bleiben, theils in eine neue einzutreten. (Vergl. Taf. L, Fig. 2.) Ersteres geschieht eben am dorsalen Abschnitte ‘des Randes der Keimschicht, sodass also die bezeichnete Zellenlage oder das Darmblatt sich dort von der Dotterzellenmasse nicht ablöst, sondern mit ihr in continuirlichem Zusammenhang bleibt (Taf, XXXXIX, Fig. 4, 5, 6, 7, 8); das Zweite sieht man längs der beiden Seiten der Darmhöhle sich vollziehen, wo die seeundäre Keimschicht als die unmittelbare Decke dieser Höhle mit deren Boden oder der Dotterzellenmasse in Berührung tritt, und wo die Ränder des nur bis dahin abgesonderten Darmblattes mit jener Masse zu einem vollkommen continuirlichen Zusammenhange verschmelzen (Taf. L, Fig. 2, 3, 4). Mit dem Erscheinen des Darmblattes ist die Bildung der Keimblätter abgeschlossen. Man kann sich jetzt den Keim als eine doppelwandige Blase vorstellen, in welcher die Dotterzellen- masse, mit einem Theile der Innenwand verwachsen, eingeschlossen ist. Im Rückentheile, welcher die Darmhöhle nach aussen überdeckt, trifft man also zu äusserst die primäre Keimschicht — oberes Keimblatt, Sinnesblatt, — nach innen, davon ist die secundäre Keimschicht zerfallen in das mittlere Keimblatt und das untere Keimblatt oder das Darmblatt (Taf. L, Fig. 4, 5). Während das Sinnesblatt und das mittlere Keimblatt sehr frühe über die ganze Dotterzellenmasse ausgebreitet sind, reicht das Darmblatt zunächst nur bis zu derselben und wächst später ohngefähr in dem Masse auch nach unten zusammen, als jene schwindet. Die Rus- coni’sche Oeffnung verengt sich jetzt vorherrschend von beiden Seiten her, so dass sie spaltartig wird und ihre Längsdurchmesser in der Median- ebene des sich entwickelnden Embryonalkörpers lag, dabei stossen die seitlichen Randwülste zuerst mit ihren änsseren Säumen und dann mit ihren inneren Flächen zusammen (Götte), während der Dotterpfropf sich ins Innere zurückzieht und endlich an der Dottermasse ganz verstreicht (Taf. LI, Fig. 5). (Bufo, Rana, Bombinator, Triton.) Eine Abschnürung des nach aussen gelegenen Theiles des Dotterpfropfes findet nach Götte ent- weder gar nicht, oder nur in seltenen Fällen statt. Aus dem eben Mitgetheilten also geht klar hervor, dass in der Ent- wickelungsgeschichte der Amphibien eine wahre Gastrula im Sinne .Haeckel’s vorkommt. — IV. Die Sonderung der einzelnen Organanlagen. 1) Die Leistungen des oberen Keimblattes. Das obere Keimblatt besteht, wie schon angegeben, aus einer äusseren Lage prismatischer Zellen und den darunter befindlichen, in zwei bis drei Lagen locker zusammenhängenden, rundlichen Zellen, erstere hängt an der Rusconi’schen Oeffnung mit dem Darmblatte continuirlich zusammen, die Amphibien, 555 tiefere Schicht dagegen biegt in das mittlere Keimblatt um. Die tiefere Sehicht — die Grundschicht s. Nervenschicht führt nur die Veränderungen im Keimblatt wesentlich herbei, während die äussere Lage oder die Deck- schicht s. Umhüllungshaut ihr entweder scheinbar passiv folgt oder von der Umbildung unberührt bleibt. Die Grundschicht ist gegenüber der Rusconi’schen Oeffnung am dünnsten, von dort an nimmt ihre Mächtig- keit bis zum Randwulste zu und zwar stärker an der Bauchseite als an der Rückenseite. In der hinteren Hälfte des Rückens bemerkt man jetzt eine Zellen- ansammlung im mittleren Keimblatt als eine leichte mediane Verdickung. Diese erste Bildung innerhalb der Keimblätter — der Axenstrang — ver- streicht nach vorne hin unmerklich und verliert sich nach hinten in der im Randwulste enthaltenen Verdiekung des mittleren Keimblattes, gegen das Darmblatt ragt er nicht vor. Sobald der Axenstrang eben kenntlich geworden ist, beginnt auch die Zellenanhäufung in der Grundschicht des oberen Keimblattes. Unmittelbar über dem Axenstrang behält dieselbe ihre frühere Mächtigkeit, jederseits won dem medianen Theile derselben entwickelt sich eine leichte aber breite Anschwellung der Grundschicht (Taf. L, Fig. 4, Taf. LI, Fig. 1). Dort wo der Axenstrang sowohl im spätern Kopftheile als gegen die Rusconi’sche Oeffnung hin sich ver- liert, fliessen die beiden Anschwellungen in der Mitte zusammen. Aus dem Axenstrang entwickelt sich die Anlage der Wirbelsaite, aus den lateralwärts abfallenden Seitentheilen die Segmentplatten sive Urwirbel- platten, deren weitere peripherische Fortsetzung als Seitenplatten unter- schieden werden. Die erste Umbildung des oberen Keimblattes erzeugt im Rückentheil seiner Grundschicht eine ziemlich dicke, annäherd ovale und median gelegene Platte, deren Anschwellung nach unten gerichtet und in ihrem mittleren Theil durch den von unten vorragenden Axenstrang eingedrückt und dadurch in zwei seitliche Bäuche getheilt erscheint. Diese Anlage, welche in Gemeinschaft mit dem darüberliegenden, noch unver- änderten Theile der Deckschicht das ganze Centralnervensystem und die empfindlichen Apparate der drei höheren Sinnesorgane zu bilden bestimmt ist, nennt Götte die Axenplatte. Ausserhalb der Axenplatte wird die Grundschicht des oberen Keimblattes sehr bald auf eine einfache Zellen- lage redueirt. Beide Schichten des oberen Keimblattes bieten ausserhalb der Axenplatte nur ein geringes Interesse, zum Ende der ersten Larven- periode verschmelzen sie zu einer einzigen Schicht der Oberhaut des Thieres. Die Zellen der äusseren Schicht der Oberhaut zeigen sogleich nach be- endeter Furchung eine Verdickung und Verschmelzung ihrer nach aussen gekehrten Parthien, durch welche der optische Ausdruck einer Cutieula zu Stande kommt. Auf diesen Membranen erheben sich Wimpern, von deren Schwingungen die innerhalb der Eihüllen stattfindenden langsamen Drehungen der Larven abhängen. Den ausgeschlüpften Larven mögen die Wimpern dazu dienen, das Wasser behufs der Athmung in Bewegung zu halten. Dafür spricht die starke Ausbildung der Wimpern im Bereich der 556 Entwickelung. äusseren Kiemen und auf dem gefässreichen Schwanz. Nach‘ Entwickelung der inneren Kiemen schwinden die Wimpern. — DH An der Axenplatte lassen sich drei Abschnitte unteren: a) das breite abgerundete Kopfende; b) der schmälere, längliche Rumpftheil; c) der an die Rusconi’sche Oeffnung shölskheid Schwanztheil. | Der Rumpftheil der Axenplatte. Indem sich aus dem Rumpftheil der Axenplatte das Rückenmark entwickelt,. bezeichnet Götte die beiden seitlichen Anschwellungen dieses Theiles der Axenplatte als Medullarplatten. Die Medullarplatten erheben sich alsbald über ihr früheres Niveau und er- zeugen dadurch zu beiden Seiten der Medianebene je eine flache längliche Anschwellung der Eioberfläche. Da aber die Wirbelsaite zu dieser Zeit nicht ebenso schnell in die Höhe wächst wie die Segmentplatten und durch einen innigen Zusammenhang mit dem über ihr befindlichen Theile der Axenplatte diesen von einer Erhebung über das frühere Niveau zurückhält, so entsteht zwischen jenen beiden seitlichen Erhebungen eine Einsenkung, die Rückenrinne. Sie ist das erste am unberührten Eie sichtbare Zeichen von der begonnenen Umbildung der.Keimblätter. Die Rückenrinne zeigt sich zuerst im Schwanztheile, wo sie aus der Rusconi’schen Oeffnung auszugehen scheint und entwickelt sich dann successiv bis in den Kopf- theil. Im Rumpfe besteht sie aber nicht lange. Sie ist also weder eine besondere Anlage, noch als der Ausgangspunkt wichtiger Bildungen an- zusehen, sondern blos das äussere Merkmal eines vorübergehenden Zu- standes der Axenplatte, während dessen die Verdickungen der Medullar- platten noch nicht zusammengeflossen sind. Während des Bestandes der Rückenrinne beginnt die Deckschicht des oberen Keimblattes mit den medialen Hälften der Medullarplatten zu verschmelzen, wobei zugleich die Elemente der Deckschicht die Form und Richtung der darunter liegenden Zellen der Medullarplatten annehmen und ohne deutliche Grenzen den letzteren anschliessen. Zwischen den so veränderten medialen und late- ralen Theilen der Deckschicht entsteht jederseits eine leichte Kerbe, welche zur Grenzschicht einer äusseren lateralen und einer inneren medialen Hälfte der Rückenmarksanlage der betreffenden Seite wird. Die an der Grenze von Rückenmarks- und Oberhautanlage befindlichen Theile des oberen Keimblattes erheben sich jetzt jedenfalls über die ursprüngliche Fläche und bilden einen flachen Wulst, der Rückenwulst, welcher medianwärts durch die oben bezeichnete Kerbe sehr deutlich, lateralwärts aber durch eine leichte und breite Einsenkung der Oberfläche weniger bestimmt abgegrenzt wird. Indem sich die Rückenwülste erheben, entsteht zwischen ihnen eine flache Vertiefung — die Medullarfurche, deren Boden also aus der inneren Hälfte der Rückenmarksanlage besteht. Die Wülste werden jetzt allmälig höher, schmäler und steiler und rücken von beiden Seiten näher zusammen, wodurch die Medullarfurche tiefer und enger wird. Durch- schnitte aus diesem Stadium lehren, dass jene äussere Veränderung auf einer ziemlich umfassenden Umbildung aller schon genannten Anlagen des oberen wie des mittleren Keimblattes beruht. Die Rückenwülste neigen Amphibien. 957 sich mit ihren oberen Rändern mehr und mehr zur Medianebene, also gegeneinander und endlich berühren sich dieselben und verwachsen mit einander, wodurch eine Röhre entsteht. Sowie die Wülste zusammenge- stossen sind, zeigt die Rückenmarksanlage im Querschnitt einen rauten- förmigen Kanal, den unteren Raum der früheren Medullarfurche, welcher zum Centralkanal des Rückenmarks wird. Durch die beschriebene Um- wälzung der Rückenwülste sind die beiderseitigen Ränder der Oberhaut- anlage, durch welche dieselbe in die Rückenmarksanlage übergeht, über der letzteren einander sehr nahe gerückt, sobald nun die Berührung der beiden Rückenwülste über dem Centralkanal in Verschmelzung überge- gangen ist, so vereinigen sich auch jene Ränder und trennen sich alsdann von dem Rückenmarke, sodass die Oberhautanlage über dem letzteren eine eontinuirliche Haut bildet. (Vergl. Taf. L, Fig. 5.) Das selbstständig gewordene Rickeninark ruht mit seiner untern Hälfte zwischen den Seg- mentplatten, während der obere Theil zunächst nur von der Oberhaut be- deckt wird. Der Querschnitt des Centralkanals wird jetzt bisquitförmig, während das Rückenmark selbst im Querschnitt oval wird. Der Schwanztheil der Axenplatte. In ihrem hintersten Abschnitt ent- wickelt sich nach Götte die Axenplatte niemals bilateral, dieselbe ist vielmehr gewissermassen die ungetheilte Wurzel der beiden Medullarplatten. Am hintersten Ende geht der Schwanztheil der Axenplatte in die verdickte ringförmige Falte über, durch welche im Randwulste der Rusconi’schen Oefinung die Deckschicht des oberen Keimblattes mit dem mittleren zu- sammenhängt. Die Medullarfurche mündet also am Schwanzende unmittel- bar in die spaltförmige Rusconi’sche Oeffnung und die zugehörigen Theile der Rückenwülste erscheinen als Fortsetzungen des jene Oeffnung umschliessenden Randwulstes. Im hinteren Abschnitte schliesst sich nun die Medullarfurche zu allererst, so dass der Centralkanal des Rückenmarkes bis in die Rusconi’sche Oeffnng hinein überdeckt wird, daselbst aber zu- nächstin den Raum, den der Dotterpfropf vor kurzer Zeit einnahm, und damit in die eigentliche Darmhöhle selbst einmündet. Indem nun die Rusconi’- sche Oeffnung vom Rücken her abwärts verwächst, besteht für einige Zeit gleichsam ein doppelter Ausgang dieses spaltförmigen Raumes, oben ver- mittelt sie den bogenförmigen Uebergang des Centralkanals des Rücken- marks in die Darmhöhle, unten mündet sie noch frei nach aussen (vergl. Taf. XXXXIXx, Fig. 7, 8). Bald aber obliterirt diese letztere Mündung und der ganze innere Spaltraum zieht sich zu einem kurzen Kanal zu- sammen, welcher unmittelbar unter dem Schwanzende des Rückens gelegen und von einer Fortsetzung ausgekleidet, wie ein ausgezogener Zipfel der Darmhöhle erscheint. Aus den Abbildungen Taf. XXXXIX, Fig. 7, 8 wird es klar werden, wie das.Schwanzende des Rückens mit den eben beschrie- benen Theilen zum Schwanze der Larve auswächst, in welchem also nicht nur eine Fortsetzung der Rückenanlage, sondern auch des embryonalen Darnes enthalten ist. 558 Entwiekelung. Kopftheil der Axenplatte. Im Allgemeinen hat die Axenplatte auch | im Kopftheile dieselbe Anlage und Entwickelung wie im Rumpfe und die einzige wesentliche Besonderheit des Kopftheiles liegt in dem vorderen Abschlusse der Axenplatte. Sobald nun dieser Kopftheil erkennbar wird, sind bereits die seitlichen Verdickungen der Axenplatte am vordersten Ende in einem Bogen zusammengeflossen. Die peripherische Verdickung der Axenplatte erscheint gleich anfangs nicht einfach bilateral, sondern halb- kreisförmig, wodurch eben die Platte ihren vorderen Abschluss gewinnt, Während der Rumpftheil der Axenplatte schon sehr frühe sich streckt und schmächtig wird, wird der Kopftheil mächtiger und breiter. Die seitlichen Anschwellungen (Medullarplatten des Rumpftheiles) bleiben im Kopftheile mehr auf den Rand der Axenplatte 'beschränkt, während ein nach Dieke und Breite ansehnliches Mittelstück beide mit einander‘ vereinigt. Am Kopftheil kann man noch zwei Abschnitte unterscheiden, die hintere Hälfte stimmt wesentlich mit dem des Rumpftheiles überein. Beim Uebergang in den vorderen Abschnitt des Kopftheils verliert sich die Wirbelsaite und von dem mittleren Keimblatt bleibt nur eine einfache dünne Zellenlage zurück, wogegen die Axenplatte daselbst ihre grösste Mächtigkeit erreicht und bis zum vordersten Ende beibehält, wo sie bogenförmig abschliesst und in die übrige dünne Ausbreitung des oberen Keimblattes übergeht. Bei genauer Untersuchung bemerkt man an dem äusseren Saum des Kopf- theils der Axenplatte eine feine Spalte, welche einen dreikantig, prisma- tischen Streifen von der übrigen Axenplatte ablöst, so dass nur eine dünne Verbindung beider Theile an der Oberfläche übrig bleibt. Götte nennt jenen Streifen nach den daraus hervorgehenden Organen „Sinnesplatte“, das von ihm in mehr als einem halben Kreise umschlossene Centrum der Axenplatte, welche die Anlage des Gehirns bildet — „die Hirnplatte“ (vergl. Taf. LI, Fig. 2, 3). Die Anlage des Rückenmarks setzt sich also ursprünglich nur mit ihrem mittleren Theile in die Hirnanlage fort, wo- gegen ihre seitlichen Theile in die Anlage der drei sogenannten höheren Sinnesorgane auslaufen. In einem weiteren Stadium hat der Embryo noch immer seine kugelige Gestalt. An der: Oberfläche verläuft in der Mittellinie die Rückenrinne, die flachen Rückenwülste verlaufen von hinten ein wenig divergirend gegen den Kopftheil, um dort angelangt stärker zur Seite auszuweichen und sich am Vorderende in einem gefälligen Bogen zu vereinigen. Die inneren Veränderungen lassen sich nur an Querschnitten studiren (vergl.Taf. LI, Fig. 4). An diesen bemerkt man, dass die Hirnplatte sich von der Seite zur Mitte zusammenzieht, wobei die Sinnesplatte ihr nicht folgt, sondern an der früheren Stelle liegen bleibt, wobei das Verbindungsstück zwischen beiden Platten sich ausdehnt, dadurch wird die Spalte, die früher die Trennung zwischen Sinnes- und Hirnplatte bewirkte, weit geöffnet und dieser neu ent stehende Raum wird mit einer Neubildung des Mesoderms, nämlich mit den äusseren Segmenten des Kopfes angefüllt, welche zwischen der Hirn-, Sinnes- und Segmentplatte eingeschlossen, einen dreieckigen Durchschnitt zeigen, . Amphibien. 559 ' Während der weiteren Ausbildung der Medullarfurche wird der bisher noch kugelige Embryo länglich ausgezogen, die bedeutendste Gestaltsver- änderung besteht jedoch in der Knickung der Rückenaxe in der Mitte des Kopftheils. Am Schwanzende ist die Tiefe der Medullarfurche gering, in der Mitte des Rückens und beim Uebergang in den Kopftheil nimmt sie merklich zu, indem die Rückenwülste in dem Maasse als die ursprüng- liche Rückenfläche einsank, sich heben. Bis zur Mitte des Kopfes flacht sich die Medullarfurche wieder ab. In der vorderen Kopfhälfte erheb@n sich die Wülste wieder bis zu ihrer vorderen bogenförmigen Vereinigung. Da nun die Rückenwand des Embryo während der bisher geschilderten Ent- wickelung in ihrem Dickendurchmesser sich nicht wesentlich verändert, so kann man an dem medianen Umrisse der letzteren die Umbildung der ursprünglichen halbkreisförmigen Rückenaxe verfolgen. Das letzte Stadium umfasst die Umbildung der Hirnplatte zu einem hohlen, retortenförmigen Gebilde, welches sich an die Rückenmarkhöhle anschliesst. Die Seitentheile der Hirnplatte krümmen sich über der zwischen ihnen liegenden Furche, der Anlage der künftigen Hirnhöhlen gegeneinander und verwachsen end- lich in einer Naht, welche eine Fortsetzung derjenigen des Rumpftheils ist. Von dort an, wo die Hirnaxe nach unten umbiegt, wird die Unter- lage der Hirnplatte sehr dünn. Man macht sich vielleicht die beste Vor- stellung von dieser Bildung der vorderen, nach unten abgebogenen Hirn- hälfte, wenn man sich die Retortenform, womit bereits Rusconi, das junge embryonale Hirn verglich, von vorn her abgeplattet und dadurch das blinde Ende verbreitert denkt. Mit den Unterschieden der vordern und hintern Hirnhälfte, welche beide durch die Umbiegungsstelle geschieden werden, hängt das Verhalten der Sinnesplatte aufs innigste zusammen. Sehon in einer früheren Entwickelungsstufe war dieselbe zur Seite der vorderen Hirnhälfte spurlos in die Seitentheile des Hirns aufgenommen, während sie sowohl am vordersten Ende als auch zur Seite der hinteren Hirnhälfte bestehen bleibt. Wo an der erstgenannten Stelle die breitere Hirnbasis sich der gleichmässigen Aufkrümmung der ganzen Hirnanlage widersetzt, da ergänzt die Sinnesplatte die Seitentheile des Hirns und er- möglicht dessen seitliche Ausweitung; aus diesen beiderseitigen Vorragungen entstehen die Augenblasen, i. e, die Anlagen der nervösen Theile des Seh- apparates oder der Netzhaut; die vom Hirne nicht absorbirte Sinnesplatte produeirt aber vorne und unten am Kopfe die Geruchsplatten, am Hinter- kopfe aber die Ohrbläschen, beides gleichfalls die nervösen Anlagen der betreffenden Sinnesorgane. (Vergl. Taf. LII, Fig. 1 u. 2.) 2) Die Leistungen des mittleren Keimblattes. Die bis jetzt leistenförmige Wirbelsaite bildet sich alsbald zu einem eylindrischen Strang um, während zugleich eine Differenzirung der Segment- platten auftritt. Jener erstgenannte Entwickelungsprocess beginnt bald früher bald später, ohne nachweisbaren Zusammenhang mit dem anderen oder den Veränderungen der übrigen Anlagen. Die wichtigste Umbildung 560 | Entwickelung. der Segmentplatten ist jedenfalls ihre Gliederung „die Segmente“. Der Process beginnt zur Zeit als die Cerebromedullarfurche im Kopftheile 'ent- wickelt ist, in der Gegend des Hinterkopfes, von dort aus setzt sich die Theilung nach den beiden Körperenden fort, erreicht aber das Kopfende früber, als sie nur in die des Schwanzendes gelangt ist. Die Segmente entstehen in der Weise, dass die Platten rechtwinkelig zur Medianebene in schmale Leistchen zerfallen, welche aber mit ihren unteren äusseren EndeiP noch mit den Seitenplatten zusammenhängen. Die Theilungen beider Körperseiten korrespondiren ziemlich genau mit einander. Eine besondere Erwähnung verdienen hier schon die vier Kordkasken Segmente, welche die Ausdehnung und die Grenzen des Kopfes bestimmen, während der allmälige Uebergang der Hirn- und Sinnesplatte in die Medullarplatte des Rückens zu breit ist, um mehr als eine ganz allgemeine Eintheilung abzugeben. Sobald die Absonderung der Chorda-Anlage voll- endet ist, durchsetzt sie nicht nur die hintere Kopfhälfte, sondern zieht sich mit einer entsprechendenden Krümmung über die Umbiegungsstelle hinaus in die dünne Unterlage der vorderen Hirnabtheilung hinein. Diese stark verschmächtigte Fortsetzung der Wirbelsaite geht nach ihrer Ab- biegung in eine .blosse Zellenanhäufung über, welche als mediane, strang- artige Verdiekung des mittleren Keimblattes bis zum Grunde der vorderen Hirnhälfte reicht. Diese Fortsetzung der Wirbelsaite entspricht also dem ganzen geknickten Verlaufe der Rückenaxe. Uebrigens ist der Bestand jener unvollkommenen Fortsetzung der Wirbelsaite nur von kurzer Dauer und nach ihrer Rückbildung zieht sich auch die vollständig entwickelte umgebogene Chordaspitze so weit zurück, dass sie endlich nicht weiter als bis zur Umbiegungsstelle reicht. Seitlich eingefasst wird die Wirbelsaite von den Segmenten, die im Kopfe sehr bald nach dem .Beginne der ganzen Gliederung fertig sind. Die vier Paare ersten Segmente theilen sich bald in die äusseren oder lateralen Segmente, welche nach Zahl und Lage den inneren Segmenten (Stammsegmente) entsprechen, dadurch wird die innere Kopfgrenze schon sehr früh bestimmt abgesteckt. Der Rumpftheil. Die Segmentplatten, welche anfangs die Gestalt kurzer, dreiseitiger Prismen haben, bekommen alsbald eine quadratische Form. An den Segmentplatten kann man eine äussere und eine innere Schicht unterscheiden. Die erstgenannte besteht gewöhnlich aus einer ein- fachen Lage von Zellen (äussere Segmentschicht), die letztere dagegen aus mehreren Lagen (innere Segmentschicht), in welcher sich erst allmälig und nachträglich die lockere Hauptmasse (Segmentkern) von einer medialen hautartigen Schicht (inneres Segmentblatt) absondert, während beide vor ihrem Uebergang in die Seitenplatten zu einer einzigen Masse vereinigt sind. Abwärts setzen sich die beiden Segmentschichten in zwei einfache Zellenlagen fort, welche die beiden Blätter der Seitenplatten darstellen. Die beiderseitigen äusseren Segmentschichten wachsen zwischen Ober- haut und Rückenmark hinauf und über dem letztern hinweg, und vereinigen sich zu einem lockeren Gewebe, die Membrana reuniens superior. ı we Amphibien. 561 Während aber diese obere Verbindung der Segmente sich bildet, wird Trennung derselben von den Seitenplatten eingeleitet. Das erste Anzeichen davon ist eine Kerbe, welche von dem äusseren unteren Rande der Seg- mente den vorher bestandenen Uebergang der äusseren Segmentschicht in das äussere Blatt der Seitenplatten unterbricht. Von jener Kerbe aus dringt die spaltförmige Trennung nach innen vor, wobei eine Fortsetzung der ganzen Seitenplatte gleich in Folge der Trennung von Segmenten unter die letzteren zu liegen kommt. Ohngefähr unter der Mitte der dadurch ge- bildeten unteren Fläche der Segmente verwachsen die beiden Blätter der Seitenplatte zu einer durch die ganze Länge des Rumpfes verlaufenden Falte (Gekrösefalte), welche sich alsdann vollends von den Segmenten trennt. Durch die Ablösung der Seitenplatten von den Segmenten erhalten die letzteren eine freie äussere Kante, in welcher die unteren Ränder beider Segmentschichten zusammenstossen und während einiger Zeit ebenso wie die Blätter der Seitenplatte faltenförmig (vergl. Taf. L, Fig. 6 u. 7) zusammenhängen. Diese Falte wächst später zwischen der Seitenplatte und der Oberhaut abwärts, so dass ihre Erzeugnisse endlich von beiden Seiten in der Mittellinie des Bauches zusammentreffen. Die. Aufgaben aller der eben beschriebenen Anlagen des mittleren Keimblattes im Rumpfe sind nach Götte die folgenden: 1) Die Wirbelsaite ist die Grundlage des ganzen Stammskelets. 2) Die innere Segmentschicht enthält im oberen Abschnitte die An- lagen der eigentlichen Rückenmuskeln (Segmentkerne), der bindegewebigen Theile, als Gefässe, Rückenmarkshüllen u. s. w. und der Nerven des Stammes (innere Segmentblätter); im unteren Abschnitte alle inneren, ur- sprünglich der Körperaxe parallel laufenden und segmentirten ventralen Muskeln mit den zugehörigen Nerven und dem tiefer liegenden Bindege- webe der Bauchwand. 3) Die äussere Segmentschicht erzeugt die Gliedmassen (Muskeln, Knochen, Nerven, Bindegewebe), die übrigen (äusseren) Rumpfmuskeln, die Lederhaut und das subcutane Bindegewebe. 4) Die beiden Blätter der Seitenplatten trennen sich später von ein- ander und erzeugen so die serösen Rumpfhöhlen zwischen sich. Das äussere oder das Parietalblatt bildet das Epithel und wahrscheinlich einen Theil vom Bindegewebe des parietalen Bauchfells und Herzbeutels, die Epithelien der Harn- und Geschlechtsorgane, die Keimsubstanzen der letzteren und den Fettkörper. 5) Das innere oder Visceralblatt entwickelt ausser den Epithelien des visceralen Bauchfells alle bindegewebigen und muskulösen Theile des Darms und der von ihm ausgehenden Organe, den Gefässknäuel der Urniere, endlich das Herz, mit Ausnahme des Endokardiums. Der Kopf. Um die Umbildungen in der Kopfregion gut zu über- sehen, ist es, wie Götte gezeigt hat, am bequemsten, erst die Verände- rungen am Hinterkopf und dann die am Vorderkopf zu betrachten. Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2, 36 562 Entwickelung. Der Rückentheil der hinteren Kopfhälfte. Wenn man nicht die äusserste Spitze der Wirbelsaite mit Rücksicht darauf, dass das erste innere Seg- mentpaar daran stösst, mit diesem zusammen zum Vorderkopfe rechnen will, gehört die Wirbelsaite eigentlich mit ihrem ganzen vorderen Ab- schnitte der hinteren Kopfbälfte an. Ferner gehören zur hinteren Kopf- region das zweite, dritte und vierte innere und äussere Segmentpaar. Die inneren Kopfsegmente verwandeln sich im Innern in Muskelbündel, welche als eine unmittelbare Fortsetzung der Rückenmuskeln nach vorn zu nur im Durchmesser abnehmen, sodass sie in einen dünnen runden Strang aus- laufen, rund um die Muskeln erzeugen die inneren Kopfsegmente ebenfalls Bindegewebe und zur Seite des Hirns Ganglien und Nervenmuskeln. Es ergiebt sich hieraus, dass die genannten Segmente durchaus denjenigen Theilen der Rumpfsegmente entsprechen, welche aus der inneren Segment- schicht hervorgingen, dem Segmentkerne nebst dem inneren Segmentblatte. Die lateralen Kopfsegmente wachsen ganz entsprechend der äusseren Seg- mentschicht des Rumpfes zu Zellenlagen aus, welche nach innen von der Epidermis vollständig oder zum grössten Theile den Umfang des Körpers umschreiben, ferner erzeugen sie ebenfalls die Lederhaut, das subeutane Bindegewebe und einen seitlichen Bewegungsapparat, dessen Muskeln ebenso wenig wie diejenigen der Gliedmassen der Körperaxe parallel laufen, wodurch sie die aus der inneren Segmentschicht hervorgehenden Muskeln auszeichnen. Die Seitentheile der hinteren Kopfhälfte. Im Beginne der Rücken- bildung erstreckt sich die Darmhöhle zwischen dem Keime und der Dot- terzellenmasse bis über die vordere Grenze des durch die Hirnanlage bezeichneten Kopftheils hinaus, aber erst während der. Embryo sich streckt, wird durch das Hervorwachsen des Kopfes eine vordere Grenze zwischen Rücken und Bauch abgesteckt. (Taf. XXXXIX, Fig. 7, 8.) Das Darm- blatt wird dabei nur bis zum vorderen Hirnende dem Rücken zugetheilt, sein darüber hinausgehender Abschnitt aber gleichsam nach unten und hinten in den Bauchtheil umgeschlagen, so dass er den Boden des vorder- sten Darmsaumes bildet und die an das Darmblatt sich anschliessende Dotterzellenmasse auf die grössere, hintere Körperhälfte beschränkt bleibt. In der vordern Körperhälfte wird das Darmblatt zur vollständigen, sack- artigen, nur nach hinten offenen Auskleidung des betreffenden Darmraumes oder Vorderdarmes. Der in einen nahezu ceylindrischen Blindsack sich ausziehende vordere Darmraum umfasst zwei, erst später deutlich ge- schiedene Abschnitte, von denen der vordere dem Kopfe, der hintere dem Rumpfe angehört. Mit der in diesem Stadium schärfer eintretenden Ab- grenzung des Kopfes ist aber auch gleichzeitig die Scheidung eines Kopf- darmes von dem übrigen Vorderdarme eingetreten. Der Kopfdarm reicht bis zum Eingang in den Blindsack des Vorderdarmes und beis den be- stimmten Grenzen der beiden Kopfabschnitte kann an ihm schon in der vorliegenden Periode die Schlundhöhle oder der Innenraum der hinteren Kopfhälfte von der in die vordere Kopfhälfte sich ausstülpenden, noch 4 BE Er Ve * Ca Nr Amphibien. 563 sehr unansehnlichen Mundhöhle unterschieden werden. Es ist also die Schlundwand, welche als der Seitentheil zu dem schon betrachteten Rücken- theile der hinteren Kopfhälfte uns hier zunächst beschäftigen muss. Eines der wichtigsten Merkmale, durch welche sich die Schlundwand von den entsprechenden Theilen des Rumpfes unterscheidet, ist in der Entwiekelung ihrer Seitenplatte gegeben. Sobald die Schlundwand eben kenntlich wird, ziehen die lateralen Segmente, in Form von mehr oder weniger dicken Strängen vom Rücken zur Seite hinab; zugleich entstehen in dem Bereich der Schlundwand die fünf Schlundfalten. Das zweite Segment wächst am schnellsten dicht hinter der ersten Schlundfalte hinab, es’ erreicht sehr bald die Bauchseite und trifft dort mit seinem Gespann zusammen. Dicht hinter dem zweiten lateralen Segmente entsteht die zweite Schlundfalte, sodass die beiderseitigen, zwischen dem ersten und zweiten Schlundfaltenpaare gelegenen Streifen der Schlundwand mit dem sie an der Bauchseite verbindenden Stücke als ein Bogen aufgefasst werden können, welcher dem durch das zweite innere Segmentpaar bestimmten Kopfabschnitte angefügt ist. Dies ist der Zungenbeinbogen. Ganz anders wie in dem Zungenbeinbogen verhält sich die Schlund- wand zwischen den übrigen Schlundfalten. Einmal gehen die von ihnen begrenzten Abschnitte oder die Kiemenbögen an der Bauchseite nicht con- tinuirlieb von einer Körperseite zur andern über, sondern die unteren Enden jedes Bogenpaares werden durch den Herzraum auseinander gehalten. Während die dritte Schlundfalte den ersten Kiemenbogen abschliesst, wächst das vierte laterale Segment hinter ihr in den noch übrigen Abschnitt der Schlundwand hinab, welcher von der Bildung der letzten Schlundfalten in seiner Gesammtheit nicht viel breiter ist, als die einzelnen vor ihm liegenden, fertigen Bögen, und daher von jenem Segmente so ziemlich in seiner ganzen Breite eingenommen wird. So wie darauf die Ausdehnung dieses letzten Abschnittes der Schlundwand erfolgt, nimmt die in ihm be- reits enthaltene untere Hälfte des vierten lateralen Segmentes daran Theil, so dass die durch die vierte und fünfte Schlundfalte in drei dünne Stränge gespalten auf den zweiten, dritten und den rudimentär bleibenden vierten Kiemenbogen vertheilt wird. — Die vordere Kopfhälfte. Dieselbe schliesst sich anfangs in Form einer queren Platte an den Vorderrand der hinteren Kopfhälfte, wobei jedoch eine bestimmte ventrale Grenze ‘beider Abschnitte so lange, als die Bauchseite des ganzen Kopfes bis zum Vorderhirne in einer Flucht steil aufsteigt, noch nicht besteht und nur mit Rücksicht auf die spätere Ent- wickelung im Bereiche der Haftorgane angenommen werden kann. Dieselbe kann als die mediane Verbindung oder ein Uebergangstheil zwischen beiden betrachtet werden, dessen obere Hälfte dem Rücken, die untere dem Bauche angehört. Die ursprüngliche Form des Vorderkopfes als eine quere Schlussplatte bedingt es aber ganz selbstverständlich, dass sein Bauehtheil nicht wie am Hinterkopfe am Rumpfe gürtel- oder bogenförmig gebildet sein, der Vorderkopf also auch keine eigentlichen Seitentheile 36 * 564 k Entwickelung. besitzen kann. Der ganze Vorderkopf enthält sehr bald nur ein inneres und ein äusseres Segmentpaar, aber kein Homologon mehr einer Seiten- platte, indem die Seitenplatte der Bauchhälfte oder des Kiefertheils in das erste innere Segmentpaar allmälig ganz hineingezogen wird. Das innere Segmentpaar wächst an den Seiten des Vorderhirnes nach vorne aus. Seine Erzeugnisse (Augen-Muskeln und -Nerven) stimmen mit denen aller übrigen Stammsegmente überein. Die beiden lateralen Segmente erstrecken sich längs der Basis des Vorderhirnes und treten an der Bauchseite dieses Hirntheiles in den Kiefertheil ein, der in der Medianebene durch die feste Verbindung des Darmblattes mit der Oberhaut in zwei Hälften geschieden wird, in denen jene beiden bis zum Seitenrande des ganzen Kiefertheiles lose aneinander liegen, nur im oberen Theile noch von-dem Reste der sich zurückziehenden Seitenplatte gefüllt. In diese zwei seitlichen Fächer des Kiefertheils wachsen die beiden lateralen Segmente von aussen und oben hinein und füllen sie derart aus, dass sie zwei quere Wülste (Kiefer- wülste) bilden. Da aber bei diesem Vorgange die mediane Scheidewand nicht in gleichem Masse sich von vorn nach hinten ausdehnt, als die Wülste diek sind, wird die vordere äussere und die hintere, gegen die Schlund- höhle gerichtete Fläche des Kiefertheils in der Medianebene eingezogen. Die äussere auf diese Weise entstandene Einsenkung der Schlundhöhle ist die Anlage der eigentlichen Mundhöhle. Die Kieferwülste behalten aber ihre quere Gestalt nicht lange und bald würden sie zwei nahezu senkrechte Wülste zu den Seiten der in der Medianebene gleichfalls ver- längerten Mundbucht bilden, wenn sie nicht durch eine anfangs seichte Furche je in eine obere und untere Hälfte geschieden würden. Die beiden unteren Hälften an ihrem unteren Ende, wo die Verbindung der Oberhaut mit dem Darmblatte sich wieder gelöst hat und daher die mediane Scheidewand und die Mundbucht aufhören, stossen die beiden Segmenthälften in der Mitte zusammen und vollenden so den Unterkiefer- bogen, welcher unmittelbar vor dem Zungenbeinbogen schräg auf- und rückwärts zum Ausgangspunkte der lateralen Segmente hinter dem Auge sich hinzieht. | | Die Leistungen des Darmblattes. Ueber die Entstehungsweise der embryonalen Darmhöhble, so wie über die Ablösung des Darmblattes von der secundären Keimschicht ist schon früher gehandelt. Durch diesen Ursprung beweist das Darmblatt eben seine Zugehörigkeit zu den übrigen Keimblättern, obgleich es gleich darauf mit der Dotterzellenmasse an den Berührungsstellen vollkommen verschmilzt. Es entwickelt sich an der inneren, unteren Fläche der secundären Keimschicht, so weit dieselbe von der Dotterzellenmasse durch die embryonale Darmhöhle getrennt wird, bildet also die Decke dieser Höhle und ruht mit seinem Rande auf dem Boden der letzteren oder eben auf der Dotterzellenmasse. Die Darman- lage der Batrachier ist also anfangs einem Segment einer Hohlkugel zu vergleichen. Indem aber ein mittlerer Theil derselben nach zwei entgegen- gesetzten geraden Richtungen hervorgezogen wird, entstehen an beiden Amphibien. 565 Enden blindsaekartige Ausstülpungen (Kopf- und Schwanzdarm). Am Vor- derende wird das im Halbkreise umgebende Darmblattstück in die Bauch- und Seitentheile der Ausstülpung umgeschlagen, und die vorherrschend im Rücken sich offenbarende Flächenausdehnung ruft daher in den an- stossenden Seitentheilen, welche eine gleiche Ausdehnung nicht bedürfen, die queren Schlundfalten hervor. Am Darmblatte des Schwanzdarmes, welcher nicht in dieser Weise vorgeschoben, sondern an dem am Rücken- marksende befestigten Zipfel allmälig und gleichmässig hervorgezogen wird, fehlt aus diesem Grunde und wohl schon wegen der engen Röhre jede Faltung. Ausserdem wurde der Mitteltheil des Darmblattes von beiden Seiten zu einer abwärts gegen die Dotterzellenmasse offenen Rinne um- gebildet, deren Randöffnung durch die eingefügte Dotterzellenmasse ver- schlossen wird. Alle diese Umbildungen erfolgen unter dem unmittelbar bewegenden Einflusse der übrigen Keimblätter. Weiterhin äussert sich aber die eigene Thätigkeit des Darmblattes darin, dass es jene Blindsäcke noeh weiter von der Dotterzellenmasse abschnürt und zuletzt von den Rändern der offenen Mitteldarmrinne aus jene Masse umwächst und end- lich in den vollkommen geschlossenen Darmsack aufnimmt. — So weit also was die Anlage der Keimblätter und die aus ihnen hervorgehenden Gewebe und Organe betrifft. Ueber die weitere Entwickelung möchte jetzt Folgendes noch mitge- theilt werden. Nachdem sich die Kiemenbögen entwickelt haben, und oft noch bevor die Mundöffnung zum Durchbruch gelangt ist, verlassen . die kurz geschwänzten Embryonen als Kaulquappen je nach den einzelnen Arten verschieden ausgebildet ihre Eihüllen, und legen sich mittelst zweier Sauggruben an die gallertigen Reste des Laiches fest. Am zeitigsten schlüpfen die Larven mancher Kröten aus, noch bevor sich an den durch Spalten gesonderten Kiemenwülsten Spuren von äusseren Kiemenan- hängen zeigen. Die meisten Batrachier jedoch verlassen die Eihüllen bereits mit mehr oder minder entwickelten Anlagen von drei äusseren Kiemenpaaren, welche sich rasch zu geweihbartig verästelten Anhängen vergrössern. Nur die neugeborenen grossen Alytes-Larven haben bereits das Stadium der äusseren Kiemenathmung im Ei zurück- gelegt. Bei Alytes scheinen die äusseren Kiemen an Länge die aller anderen Anuren zu übertreffen, wie von Leydig hervorgehoben ist. Es kommt jederseits ein zierliches Kiemenbäumchen oder Quaste von 8—10- maliger Vertheilung zu Stande, von zartem Wesen und ganz pigmentlos, daher roth von Farbe und selbst durch die Eihülle hindurch deutlich er- kennbar. Das überziehende Epithel zeigt die auch am Kopf in gleicher Weise vorhandenen Wimperbüschel, welche auf Höckern stehen, zwischen der Blutgefässschlinge erscheint gallertiges Bindegewebe mit den strahligen Zellen. | | 566. Entwickelung. Am merkwürdigsten sind die äusseren Kiemen an den Embryonen von Notodelphis ovipara. Im Nacken des Embryo oder bei anderen Exem- plaren dem Rücken desselben entlang, liegen zwei zusammengefaltete Haut- stücke, welche jedes durch zwei feine, ziemlich lange Stränge unter dem Kopf des Embryo befestigt sind. Die Ansatzpunkte dieser Stränge am Kopfe schwinden unter einer am Halse querüberliegenden Falte, welche wahrschein- lich einem Kiemendeckel entspricht. Unter dieser Hautfalte befinden sich drei Kiemenspalten und drei Kiemenbögen und an die zwei ersten Bögen jederseits sind die Stränge befestigt, je der eine an der ersten, der andere an der zweiten. Im Wasser ausgebreitet nehmen die zusammengefalteten Haut- stücke die Gestalt einerGlocke an, man kann sie daher als Kiemenglocken be- zeichnen. Jeder der beiden Stränge, welche die Glocke mit der Kiemenspalte verbinden, enthält zwei Gefässe, die in den Kiemenglocken sich verzweigen und in ein dichtes Capillarnetz sich auflösen (Weinland). Bei den Larven von Rhinoderma Darwin scheinen äussere Kiemen vollständig zu fehlen. Die jungen Kaulquappen sind gewöhnlich anfangs noch unfähig, Nahrung aufzunehmen, da erst während des freien Lebens eine Mund- öffnung zum Durchbruch kommt, nur unter den einheimischen Fröschen machen die Larven von Alytes eine Ausnahme, welche bekanntlich schon vielmehr ausgebildet die Eihüllen verlassen. Der Schwanz fängt an sich stärker zu entwickeln und wird flossenartig, der Leib hat sich mehr und mehr gestreckt, die Augen werden deutlicher, während die Bewegungen der Larven geschickter und sicherer werden, und zugleich auch eine selbständige Nahrungsaufnahme allmälig auftritt. Die äusseren Kiemen haben nur ein sehr vorübergehendes Bestehen und verschwinden bald, während die Körperhaut in der Gestalt eines Kiemendeckels die Kiemen- spalten überwächst und es bleibt nur eine Kiemenöffnung zurück, durch welche das Wasser aus den beiderseitigen Kiemenräumen abfliesst. Bei Rana fusca (temporaria) verschwinden die äusseren Kiemen zuerst rechts dann links, auf welcher Körperseite sich dann auch das zu den inneren Kiemen führende Loch (Spiraculum, Kiemenloch, Kiemenöffnung, Athem- röhre) entwickelt. Dieses liegt bei den Larven von Dufo, Hyla, Bana und FPelobates ebenfalls links, bei den Larven von Alytes, Bombinator und Pelodytes dagegen in der Mittellinie des Körpers. Während dieses Ver- schwindens der äusseren Kiemen hat sich nämlich ein System von inneren Kiemen entwickelt und wohl haben sich an der Seitenwand der Spalten der vier Kiemenbogen kammartige Kiemenblättchen in doppelten Reihen ausgebildet, so dass also die ursprüngliche, äussere Kiemenathmung von einer inneren verdrängt worden ist. Die Lippen der Mundöffnung haben sich mit einer Art Hornschnabel überkleidet, während zahlreiche Papillen den Mund umgeben. Zwischen diesen Papillen und dem Hornschnabel liegen Falten der Schleimhaut mit kleinen Hornzähnen besetzt, die von . van Bambeke als Kammlamellen (Lames pectindes) bezeichnet sind. Man kann eine obere und eine untere mittlere und meist zwei obere und drei untere seitliche Paare unterscheiden. Der Darmkanal, der in der sehr Amphibien. 567 ‚geräumigen Leibeshöhle gelegen ist, verlängert sich bedeutend und krümmt sich unter vielfachen schneckenähnlichen Windungen. Es fangen jetzt auch die Lungen unter der Gestalt von länglichen Säckchen aus dem Schlunde hervorzuwachsen und sind neben den Kiemen als Athmungs- organe thätig. Von den Extremitäten treten zuerst die hinteren als kleine rudimentäre Anhänge dicht an der Grenze des stark entwickelten Ruderschwanzes her- vor. Wenn die Larven diesen Grad der Ausbildung erreicht haben, so häuten sie sich, wobei die inneren Keimblättchen verloren gehen und zugleich das schon längst unter der Haut verborgene zweite (vordere) Extremitäten- paar durchbricht. Der Hornschnabel fällt ab, die bisher unter der Haut verborgenen Augen treten hervor, das Thier fängt an ausschliesslich Luft zu athmen. Endlich fängt der Schwanz von der Spitze aus einzuschrumpfen und wird zuletzt zu einem kleineu Stummel. Die Zeit, in welcher die Metamorphose zum Ablauf kommt, variirt nicht nur nach dem Klima und den besonderen Verhältnissen der Witterung, sondern auch nach den verschiedenen Arten ausserordentlich. Die relative Grösse der Larven stimmt im Allgemeinen mit der Zeitdauer der Meta- morphose überein. Je nachdem die Entwickelung langsamer vorschreitet, ist auch die Ausbildung der einzelnen Organe vollständiger, und sind auch die Larven im Verhältniss zu den ausgewachsenen Thieren grösser. Von den einheimischen Batrachiern haben die Kröten die kleinsten, Pelobates die grössten Larven, am grössten sind wohl die Larven von Pseudis para- doxa, welche grösser als das vollständig ausgewachsene Thier sind. — Wie schon früher erwähnt ist, schlüpfeo die Jungen von ‚Aylodes marticinensis in der Gestalt aus dem Eie, welche sie während des ganzen Lebens beibehalten. Nach den Untersuchungen von Bavay legt Hylodes marticinensis unter faulenden Blättern auf feuchten Orten ungefähr zwanzig Eier, welehe einen Diameter von 2 Millim. haben. Eine dicke, gelatinöse Schicht trennt die Eihaut von dem Dotter. Schon am zweiten Tag nach der Eiablage kann man die Form des Embryo durch die Dotterhaut und die geschwollene Gallertschicht beobachten. Am Abend des zweiten Tages erscheint der Embryo schon als eine kleine weisse Masse, an einem Ende etwas verbreitert und mit vier Anhängen versehen, welche die ersten Spuren der Extremitäten bilden. Auch lässt sich ein rudimentärer Schwanz unterscheiden. Der Embryo macht langsam rotirende Bewegungen, höchst- wahrscheinlich durch Wimperhaare hervorgebracht, ohgleich Bavay die- selben nicht gesehen hat. Am dritten Tag wird die äussere Gestalt des Embryo deutlicher, der Schwanz ist stärker entwickelt und auch die Augen werden sichtbar. Jederseits des Nackens bemerkt man zwei kleine Wülste (die Kiemen). Auf dem vierten Tag sind die Augen mehr entwickelt, Kiemen, Schwanz und Extremitäten werden immer deutlicher, dagegen haben die rotirenden Bewegungen aufgehört. Am fünften und sechsten Tage sind die Extremitäten schon gut ausgebildet und werden die Zehen sichtbar. Die Kiemen, obgleich noch gut sichtbar, fangen an sich zurück- 568 Entwickelung. zubilden. Auf dem siebenten Tag sind die Kiemen verschwunden, der Schwanz fängt an sich zurückzubilden. Auf dem achten Tag ist der Schwanz vollständig verschwunden. Auf dem neunten und zehnten Tag durchbrechen die Jungen die Dotterhaut. Während der Entwickelung schwillt die Gallertschicht zwischen Dotter- und Eihaut ganz ausserordent- lieh, so dass die Eier einen Diameter bekommen von 6 Millim. Oeffnet man eins dieser so stark geschwollenen Eier, so entfliesst eine bedeutende Quantität klarer Flüssigkeit, in welcher die jungen Thiere während ihrer Entwickelung schwimmen. In einer späteren Mittheilung von Peters (573) dagegen wird angegeben, dass bei einigen Embryonen, welche Peters in der Gelegenheit war zu untersuchen, weder von Kiemen noch von Kiemen- löchern sich eine Spur findet. Die vier Eier mit Embryonen, welche Peters untersuchte, bilden durchsichtige Blasen von 4,5 bis 5,8 Millim. Durchmesser, welchen theilweise eine undurchsichtige, flockige, eiweiss- artige Masse anhaftet. Diese Blase ist angefüllt von einer wasserklaren Flüssigkeit, welche alle Theile des in derselben schwimmenden Embryos deutlich erkennen lässt. Der Embryo ist, wie bei dem der Säugethiere, nach der Bauchseite hin zusammengekrümmt, so dass der Kopf den hin- teren Extremitäten genähert ist, welche ebenso wie die vorderen unter dem Bauche zusammengeschlagen sind und dem Kopfe dicht anliegen. Der Schwanz ist ebenfalls nach unten umgeschlagen und liegt mit seiner breiten Fläche dem Körper an, entweder mehr nach rechts oder nach links gebogen und so einen Theil der hinteren Extremitäten verdeckend. Bei einem noch sehr jungen Exemplar, wo alle vier Gliedmassen erst kurze Stummel bildeten und sich noch keine Spur von Zehen zeigte, während sonst bei den Anuren die hinteren Gliedmassen und zwar die Fussenden derselben zuerst zum Vorschein kommen — war der Schwanz merklich grösser und mit einer breiten Fläche der inneren Wand der Blase dicht anliegend und sehr gefässreich, so dass seine Function als Athmungs- organ keinem Zweifel unterliegen dürfte. Diese Art der Entwickelung dürfte aber nach Peters nicht isolirt dastehen. Denn es ist seit langer Zeit bekannt, dass die Jungen von Pipa americana aus den in Rückenzellen der Mutter eingelagerten Eiern schwanzlos und vollkommen entwickelt hervorgehen. Auch bei ihnen hat Niemand bisher Kiemen beobachtet und wir wissen nur aus den Beob- achtungen von Camper, dass die Embryonen in einer früheren Periode mit einem schwanzförmigen Anhange versehen sind, welcher auch hier, wie Peters hervorhebt, nur als vorübergehendes Athmenorgan zu be- trachten sein dürfte. Indessen hat aber Wyman (585) schon in 1854 angegeben, dass die äusseren Kiemen frühzeitig entwickelt werden und früh verschwinden und dass der Schwanz völlig ausgebildet in Embryo ist, nachher aber resorbirt wird, sodass das Thier ohne ihn aus dem Ei ausschlüpft. | Auch bei den Urodelen beruht wie bei den Anuren die Entwickelung auf einer Metamorphose, Diese Metamorphose ist bei den höchsten Gliedern -_ Amphibien. 579 der Gruppe am vollkommensten und durchläuft ontogenetisch Zustände hinsichtlich der Athmung, der Skelet- und Extremitätenbildung, welche sich bei den niederen Formen persistent erhalten. Die Trifonen verlassen das Ei als kleine Larven von fischähnlichem Habitus, mit bewimperten Haut- und äusseren Kiemenbüscheln, mit wohlentwickeltem Ruderschwanz, aber ohne Vorder- und Hintergliedmassen und mit gestielten Haftorganen an der Kehle. Die Larven, deren Kiemen eben hervorsprossen, sind an allen Hautstellen mit Wimpern bekleidet, allerdings mit solchen von äusserster Feinheit, so dass sie theilweise nur in ihrer Wirkung erkennbar sind. Etwas später, wenn die Larven etwas gewachsen sind, scheint eine gewisse Um- änderung des Flimmerbesatzes in der Weise Statt zu haben, dass sich einzelne Büschel stärkerer Cilien entwickeln, während die feinen Härchen dazwischen eingehen. Man bemerkt sowohl am Kopfe als auch am Schwanze dergleichen vereinzelte Büschel starker Flimmerhaare. Während bei den Anuren zuerst die hintersten Extremitäten durch die Haut durchbrechen, kommen bei den Salamandrinen während des weiteren Wachsthums zuerst die beiden Vorderbeine als kleine Stummel mit rudimentären kaum ge- sonderten Zehen aus der Haut hervor und erst später kommen die hinteren Gliedmassen zur Entwickelung. Alsdann werden die äusseren Kiemen abgeworfen, während sich die Kiemenspalten schliessen und Luftathmung durch die sich allmälig entwickelte Lunge für die Wasserathmung Platz zu machen anfängt. Die Embryonen von Salamandra maculata machen im Uterus ihre Entwickelung so weit durch, bis sie zu schwärzliebgrauen, vierbeinigen, mit Kiemen und abgerundetem Ruderschwanz versehenen Larven geworden sind, welche dann von der Mutter ins Wasser abgesetzt werden. Soll das Wasser fehlen, dann gebärt sie nach der Angabe mehrerer Beobachter die Jungen an Orten, die ‘wenigstens feuchter Natur sind. Wie schon früher erwähnt, gebärt Salamandra atra nur zwei Junge, je eins auf je einen Uterus kommend. Die Jungen sind vollkommen ent- wickelt, ohne Kiemen, sind sofort Landthiere und bedürfen keines Wasser- aufenthaltes. Während des Lebens im Mutterleibe entwickelt der Foetus ausserordentlich lange Kiemenbüschel. Wenn man bedenkt, dass bei den frei im Wasser sich entwickelnden Tritonenlarven die Kiemen niemals eine derartige Länge erreichen, so dürfte man glauben, dass der Aufenthalt im Uterus etwas für diese Organisation Mitbedingendes sei. Während im Allgemeinen bei den Fröschen und Kröten ein eigentlicher Dottersack fehlt, kommt .dagegen bei Salamandra maculata ein solcher wohl vor. Das letzte ist auch der Fall bei Alytes und bei der Gattung Notodelphis. Ob auch bei Salamandra atra ein Dottersack vorhanden, ist obgleich wohl nicht vollkommen sicher, doch im hohen Grade wahrscheinlich. Ueber die Entwickelungsgeschichte der Gattungen Menobranchnus, Amphiuma, Menopoma, Oryptobranchus und Siren liegen bis jetzt — so weit bekannt — noch keine Mittheilungen über die Entwickelungsgeschichte vor. 570 h Entwickelung, Im höchsten Grad merkwürdig ist die Entwiekelungsgeschichte des Axolotls. Im Jahre 1863 wurden 6 solcher Thiere aus Mexiko in den Pariser jardin des plantes gebracht. In den Jahren 1865—67 legte das einzige unter denselben befindliche Weibchen in 9 Zeiträumen Eier, welche alle zu einer dem Mutterthiere gleichenden Brut sich entwickelten und glaubte man hierdurch die bisher noch unentschiedene Frage, ob der Axolotl ein fertiges Thier oder nur die Larve (Jugendform) eines noch unbekannten Amphibiums sei, erledigt. Allein von Sept. 1865 an begin- nend, wandelten sich nach und nach 16 Individuen besagter, zweiter Generation in ganz andere Thiere um, welche in der Gestalt dem gewöhn- lichen Erdsalamander glichen, und mit einer schon beschriebenen Amphi- biengattung, dem in Amerika vorkommenden Genus Amblystoma Tschudi übereinstimmen. Diese Umwandlung, die je im Laufe von etwa 2 Wochen sich vollzog und zuerst von Dume£ril (564), nachher von Kölliker (541), Fräulein von Chauvin (590), Tegetmeyer und zahlreichen anderen beobachtet wurde, beruht auf folgendem: 1) verliert der Axolotl seine zur Wasserathmung bestimmten 3 Paar äusseren Kiemen und wandelt sich in ein nur durch Lungen athmendes Thier um; 2) vergeht die für die Bewegung im Wasser unentbehrliche Rücken- und Schwanzflosse und wird der Schwanz drehrund; 3) erhält der Körper eine andere Färbung; 4) ändern sich die Zähne am Gaumen und am Unterkiefer; 5) endlich wandelt sich auch das Knochengerüst in mehrfacher Beziehung um. Das neu gebildete Thier athmet Luft, lebt auf dem Lande und hat die Lebens- weise des Erdsalamanders und verbält sich überhaupt zum Axolotl, wie gewisse andere Ampbibiengattungen zu ihren Larven, welche letztere auch im Wasser leben und durch Kiemen atbmen. Wir haben hier also das höchst eigenthümliche Factum, dass ein noch mit Larvenattributen ver- sehenes Thier geschlechtlich sich fortpflanzt. Diese Thatsache scheint aber niebt einzig dazustehen. So fand de Filippi in einem Teich in der Nähe von Andermat Exemplare von Triton alpestris, welche noch vollständig den Larven-Charakter zeigten, d. h. nicht allein mit Kiemen, sondern auch noch mit zwei provisorischen rauhen Gaumenplatten versehen waren, und bei welchen er doch die Testikel nebst ihren Ausführungsgängen und die Eierstöcke nebst ihren Eileitern mit dem Charakter vollkommener Reife entwickelt fand. Jullien erhielt Larven von Lissotriton punctatus, welche Eier legten, ohne die Larvenattribute verloren zu haben. Die Spermatozoiden der ziemlich entwickelten Hoden waren noch nicht ausgebildet. Leydig (583) erinnert an eine Mittheilung Schreiber’s (544), welcher Larven mit sehr entwickelten Kiemen fand, aber das ganze Thier von der Grösse „ausgewachsener, mannbarer Individuen‘ und wiederholte Seetion lehrte, „dass die Geschlechtsorgane sehr entwickelt waren‘ — zumal zeigten sie „von Eiern strotzende Ovarien“. Was aber für den Axolotl so merkwürdig ist, ist die Thatsache, dass nur junge Exemplare sich umwandeln und wenn es nicht bis zum Ende des Jahres geschehen ist, dann bleiben sie en u Amphibien. 71 Larven. Umgewandelte Individuen pflanzen sich nicht mehr fort, obgleich Weibehen und Männchen mit Geschlechtsorganen versehen sind; die Eier sind jedoch nicht so ausgebildet, wie wenn sie bald abgelegt werden sollen und die Spermatozoiden entbehren der eigenthümlich gefalteten Membran. Indessen giebt Blanehard (577) an, dass es in Paris gelungen sei, die aus AxolotIn entstandenen Amblystoma zur Fortpflanzung zu bringen. Mit Recht wird von Weismann die Frage geäussert, ‚ob vielleicht nicht diejenigen Amblystomen, welche sich in der Gefangenschaft aus Siredon entwickelt haben, nicht für Fortschritts- sondern für Rückschlags- formen anzusehen sind, ob die Axolotl, welche heute die Seen von Mexico bevölkern, nicht eine geologische (oder besser gesagt zoologische) Epoche früher bereits Amblystomen waren und durch Veränderungen in ihren Lebensbedingungen wieder auf die frühere Stufe der Perennibranchiaten zurückgesunken sind. Wir werden später noch au®die höchst merkwür- digen Mittheilungen von Weismann zurückkommen. Auch von Marsh wurde die Metamorphose von dem Axolotl beobachtet und wohl von Siredon lichenoides Baird in Amblystoma marvorbum Baird an Exemplaren, die er in See Como, Ulyoming Territory auf 7000 Fuss über M. fand. Das Licht hatte grossen Einfluss auf die Farbe, aber alle ändern die Farbe in der Metamorphose. Die Mundöffnung wird grösser, die Naslöcher schwellen mehr an, die Zunge vergrössert sich, die Gaumen- zähne verändern sich bedeutend, wenngleich nicht in allen Fällen ganz gleich. Im ganzen wird der Körper kleiner, die Schwimmhäute geringer, alle häuten sich, zuweilen mehrmals während und nach der Metamorphose. Nach dem Verlust der äusseren Kiemen kamen sie häufiger an die Ober- fläche und versuchten das Wasser zu verlassen. Marsh lässt es zweifel- haft, ob diese Thiere sich auch in ihrer Heimath verwandeln, weil dort die kältere Temperatur hierzu weniger günstig ist. Ueber die Entwickelungsgeschichte der Coecilien ist bis jetzt noch sehr wenig bekannt. Joh. Müller verdanken wir die Mittheilung, dass Epierium glutinosum auf jeder Seite des Halses mit einem Kiemenloch ver- sehen ist, welehe zu den inneren Kiemen führen. Nach Gervais und besonders nach den mehr ausführlichen Mittheilungen von Peters (569 und 572) kommt bei Coecilia compressicauda keine Spur von seitlichen Kiemenöffnungen vor, wie bei Epicrium glutinosum gefunden wird. Von dem Nacken ragen zwei lange, glatte, unregelmässig gestaltete Blasen hervor, auf welchen sich ein Gefässstamm verzweigt und welche an der schmalen, queren Basis mit einander zusammenhängen. An der epidermislosen, queren Narbe, welche diese Blasen nach ihrem Abfallen hinterlassen, bemerkt man jederseits ein kleines Loch, das Lumen eines oder zweier Gefässe, welche mit dem Aortenbogen ihrer Seite in Verbin- dung stehen. Es sind diese Blasen daher äussere Kiemen, welche ganz an die glockenförmigen, äusseren Kiemen erinnern, welche bei den Larven von Notodelphis ovifera angetroffen werden, 572 Enntwickelung. Es lässt sich vermuthen, dass die Entwickelung der verschiedenen Ooecilien, ebenso wie die der Anura, in sehr verschiedener Weise vor sich geht. So z. B. hat Möbius zahlreiche Exemplare von Coecilia rostrata von sehr verschiedener Grösse von den Seychelles mitgebracht, welche weder Kiemen- löcher, noch einen flossenförmigen Schwanz haben, noch die bei den blasenförmigen Kiemen vorkommenden Nackennarben zeigen. Dumeril hat dagegen wieder bei einem jungen Exemplar von Coecilia oxyura an jeder Seite des Halses ein Kiemenloch gefunden, welches zwar etwas höher liegt als bei Epierium glutinosum, aber doch den Beweis liefert, dass bei dieser Art sich keine äusseren blasenförmigen Kiemen entwickeln, Ueber die Metamorphose der Kiemenbogen (vergl. S. 38), über die Entwickelung der Ciförda dorsalis (vergl. 8. 59), über die Entwickelung und Metamorphose der Aortenbogen (vergl. S. 483), über die Organe eines sechsten Sinnes bei den Larven der Anuren und Urodelen (vergl. $. 367) ist schon früher gehandelt, hier möge jetzt noch über den Bau einzelner Larvenorgane und über die Entwickelung einzelner Organe Folgendes mitgetheilt werden. Ueber die Kiemen bei den Larven. Die Kiemen sind Fortsätze der äusseren Haut, können daher an Larven, die in Chromsäure oder in Alcohol aufbewahrt sind, mit der Haut abgezogen werden. In die Kiemenstämme der Salamanderlarven tritt nach Leydig ein 0,008‘ dicker, quergestreifter Muskel ein, der sich zugespitzt verliert, ohne dass man Fasern von ihm in die secundären Plattchen verfolgen kann. Auch dunkelrandige Nerven sind in den Kiemenstämmen sichtbar, dagegen vermisste Leydig hier jede Spur von Knorpel, während es ihm vorkam als ob die Kiemenbüschel des Proteus einen zarten, aus dicht aneinanderliegenden Zellen bestehen- den Knorpel besässen. Die Kiemen sind. mit Flimmereilien versehen. Sie haben beim Proteus eine Länge von 0,006‘, sind dabei aber äusserst zart und sitzen auf Plattenzellen. In jedes seeundäre Kiemenläppchen geht beim Proteus eine Gefässschlinge,. die, obgleich 0,014‘ breit, sich nicht weiter verzweigt, höchstens dass der rückführende Theil der Schlinge sich getheilt hat. Bildung capillarer Netze kommt also in den Kiemenblätt- chen nicht vor. Die so enorme Grösse der Blutkügelchen bedingt eben auch weite Gefässcapillaren. Ueber die Geschmacksorgane der Froschlarven verdanken wir F. E. Schulze folgende interessante Mittheilungen. In der Mundhöhle der Froschlarven kommen nämlich zahlreiche Pa- pillen von eigenthümlicher Form und Anordnung vor, welche ihre voll- kommenste Ausbildung erreichen, sobald das Thier als Larve ausgewachsen ist und damit den Höhepunkt seines eigenthümlichen Larvenlebens erreicht; sie bleiben dann ziemlich unverändert, so lange die für diese Daseinsform bedeutsamsten Organe, die Kiemen, das Gebiss, der Darm und der grosse Ruderschwanz sich in ihrer Integrität erhalten. Erst wenn der Uebergang a Der Fe Eee Br. EL Amphibien. 573 zum Luftleben selbst eintritt und zur Redueirung oder Absorption jener speciellen Larvenorgane führt, beginnen auch die Mundhöhlenpapillen zu verkümmern. Die Papillen selbst bestehen aus einem Bindegewebsstroma, in welchem sich Blutgefässcapillaren und zwar gewöhnlich in Form einer einfachen, dicht unter dem abges'utzten Ende umbiegenden Schlinge sich nachweisen lassen, so wie 2—4 die Papille der Länge nach durchziehenden, dünnen Nervenfasern, welche vom Grunde derselben in die Höhe steigen und sich gegen die Spitze zu hier und da spitzwinklig theilen. Die feinen Nervenfasern gehen über die Bindegewebsgrundlage hinaus um in das die Papille deckende Epithel einzutreten. Schulze hat den directen Uebergang ein- zelner soleher dünner Nervenfasern in kurze, knotige Fädchen beobachtet, welche über die abgeflachte Endfläche des Bindegewebskörpers einer Pa- pille nach Abhebung des Epithels hervorragen. Schon bei Anwendung schwacher Vergrösserungen bemerkt man, dass die meisten Schleimhbaut- papillen, vornehmlich gegen die Spitze zu, sowie an dieser selbst, mit eigenthümlichen Vorsprüngen, welche man ihrer äusseren Form nach am besten mit der oberen Hälfte einer im Aequator halbirten länglichen Tonne vergleichen kann, mehr oder minder reichlich besetzt erscheinen. Während alle kleineren Papillen mit einem derartigen Vorsprung an der Spitze ab- schliessen, und in ihren niedrigsten Formen fast nur aus diesen selbst zu bestehen scheinen, zeigen die etwas grösseren häufig an der Spitze schon zwei, wegen der beengten Grundlage etwas divergent auseinander stehende Büschel. Bei anderen Papillen von grösserer Breite befinden sich auch wohl 3 und mehr solche Büschel am äusseren Ende, doch erst bei den höchsten Formen stehen dieselben auch weiter abwärts an den Seiten und hier wiederum meistens nicht gleichmässig vertheilt, sondern gewöhnlich ausschliesslich an einer Seite. Das im Allgemeinen ziemlich gleichartige Deckepithel der Mundhöhlen- 'schleimhaut ist an den genannten buckelförmigen Vorsprüngen unterbrochen und durch eine ganz andersartige Epithelformation ersetzt. Es sind dies den äusseren Umrissen nach tonnenförmig gestaltete Bündel lang gestreckter Zellen, welche sämmtlich parallel und senkrecht zur Bindegewebsgrundlage von dieser bis an die freie Oberfläche reichen, gerade die von Leydig entdeckten und von ihm becherförmige Organe genannt. Die Zellen be- stehen aus zwei wesentlich verschiedenen Formen, welche man als Stütz- und Sinneszellen unterscheiden kann. Erstere sind lange, prismatische Cylinderzellen von ziemlicher Breite, welche oben. quer abgestutzt mit einer dünnen Cutieulardecke sämmtlich in gleichem Niveau enden, unten dagegen in mehrere kurze, unregelmässig zackige Fortsätze auslaufen, mit denen sie in der Bindegewebsgrundlage wurzeln. Etwa in der Mitte oder etwas unterhalb liegt in ihrem ziemlich hellen, wenig körnigen Protoplasma ein heller, längsovaler Kern. Zwischen diesen Elementen finden sich die anderen ziemlich regel- mässig in der Art vertheilt, dass sich niemals zwei derselben unmittelbar 574 Entwickelung. berühren, sondern stets etwa um die Breite einer Stützzelle auseinander- stehen, während die äussere Randzone des ganzen Bündels ausschliesslich aus Stützzellen gebildet sind. Diese so getrennt stehenden Elemente glei- chen nun in jeder Beziehung den Geschmackzellen der Fische. Es sind lange, fadenförmige Gebilde von gleichmässigem und ziemlich starkem Lichtbreehungsvermögen, welche in der Nähe des unteren Endes mit einer spindelförmig, einen länglichen Kern enthaltenden Anschwellung versehen sind. Das äussere Ende trägt einen kurzen, leicht conisch zugespitzten Aufsatz, welcher gegen das lange fadenförmige Oberstück durch eine deutliche Querlinie abgesetzt erscheint. Diese kegelförmigen Spitzen ragen frei über die durch sämmtliche Stützzellenendflächen formirte ebene Ober- fläche der ganzen Knospen hervor. Die unteren Enden der Zellen sind oft varieös. Nach den Mittheilungen Schulze’s kann wohl kein Zweifel mehr bestehen, dass den knospenförmigen Bildungen im Epithel der Mund- höhle der Froschlarven die Function des Schmeckens zukommt. — Zur Entwickelung der Zähne. Ueber die Entwickelung der Zähne bei den Amphibien verdanken wir Hertwig die genauesten Mittheilungen. Bei den Urodelen bemerkt man am Hinterkiefer zwei Streifen von Zahn- anlagen, einen äusseren und einen inneren; der äussere liegt in der Mitte und längs des oberen Randes des Meckel’schen Knorpels, der innere liegt in geringer Entfernung einwärts von ihm auf der Innenseite des Knorpels. Da letzterer in der Mittellinie unterbrochen ist, so zerfällt er in zwei seitliche Gruppen von Zahnanlagen, von welcher jede etwa in der Mitte einer Unterkieferhälfte angetroffen wird. Ebenfalls kommt am Schädeldach ein äusserer und ein innerer Streifen von Zahnanlagen vor, der eine längs des Randes der Mundöffnung — Oberkieferzahnstreifen — der andere einwärts von ihm — Gaumenzahn- streifen. — Der Streifen der Gaumenzähne ist in der Mitte ebenfalls un- vollständig. Sowohl der Gaumenstreifen als auch der innere Zahnstreifen des Meckel’schen Knorpels bestehen aus mehreren hinter einander liegen- den Reihen von Anlagen. Für Triton- und Axolotllarven gelten die ge- schilderten Verhältnisse in gleicher Weise. | An frisch ausgeschlüpften Larven sind einige wenige Zähnchen bereits vollständig entwickelt, der grösste Theil dagegen ist noch verschieden weit in der Entwickelung begriffen. Die jüngste Zahnanlage besteht aus einem Zellenhäufehen in dem zellenreichen Gewebe der Mundschleimhaut, dicht unter dem zwei- bis dreischichtigen Epithel der Mundschleimhaut gelegen (vergl. Fig. 4 und 5, Taf. LII). In dem Zelienhäufchen macht sich eine Son- derung in einem nach aufwärts gelegenen (DK) und in einem peripherischen Theil (MS) geltend. Ersterer besteht aus zwei bis vier in einer Reihe hintereinander liegenden Zellen mit grossen Kernen. Namentlich die an der Spitze der Reihe liegende Zelle (B) springt dem Beobachter oft besonders in die Augen, indem ihr Kern vor den übrigen sich meist durch eine etwas beträchtlichere Grösse und durch seine ovale Gestalt auszeichnet. (Zahnpapille oder Odontoblaste Santa Sirena.) Der peripherische Theil ‚Amphibien. 575 des Zellenhaufens (MS) besteht aus zwei Zellenlagen, welche von der freien Fläche her mantelartig den mehr central gelegenen Theil umgeben und nur dessen Basis freilassen. Die innere Lage bildet einen regel- mässigen Zellenkranz oder eine Epithelmembran um die centrale Axe und setzt sich mit einer glatten Linie von ihr ab. Die einzelnen Zellen dieser Membran sind eubisch gestaltet. Nach der freien Schleimhautfläche zu geht der peripherische Mantel des Zellenhaufens eontinuirlich in das Schleimhautepithel über. Es kann nach Hertwig keinem Zweifel unterliegen, dass die 3—4 hintereinander im Centrum des Zellenhaufens liegenden Zellen dem Binde- gewebe, der peripherische Theil dem Schleimhautepithel angehört. An der Zahnanlage betheiligt sich also das mittlere und das obere Keimblatt, ersteres liefert den Dentinkeim — die im Centrum liegenden Zellen — letzteres bildet eine Schmelzmembran. An der Basis des Dentinkeimes setzt sich die Zellenwucherung auf die nächste Umgebung fort, bis zum Meckel’schen Knorpel bei den Zahnstreifen des Unterkiefers, bis zu den seitlichen Schädelbalken bei den Gaumenstreifen. Auf dem nächst älteren Entwickelungsstadium sieht man in der Mitte des Zellenhaufens ein Zahnspitzchen liegen und zwar über der obersten Zelle des Dentinkeims (B). Mit zahlreichen feinen Ausläufern dringt die Zelle in das dünne Dentinkäppchen ein. Die Spitze des Zahnscheibchens (5) zeigt bereits dieselbe gelbbraune Färbung, wie die Spitze der Zähne erwachsener Thiere. Weiterhin verdickt sich um Weniges das Dentin- käppchen durch neu ausgeschiedene Schichten und vergrössert sich zugleich nach abwärts, indem von den übrigen Zellen des Zahnkeims eine homo- gene Substanz in membranartig dünner Lage ausgeschieden wird. Während dieser Vorgänge hat gleichzeitig auch eine Vergrösserung der ganzen An- lage stattgefunden, indem das Schleimhautepithel noch weiter in die Tiefe gewuchert ist. Innerhalb des vergrösserten Zahnkegels findet man daher sechs oder mehr Zellen; die Papille der Primitivzähne hat jetzt ihre defi- nitive Grösse erreicht. | | Wenn die Ausscheidung der Zahnsubstanz bis zur unteren Grenze der Papille vorgerückt ist, so geschieht hier zwischen den dicht gedrängt liegenden Bindegewebszellen eine in horizontaler Richtung erfolgende An- bildung von Zwischensubstanz. Es entsteht so eine Platte, welche in horizontaler Richtung im Bindegewebe liegt und den Zahnkegel trägt. Sie ist von einem oder mehreren Löchern durchbohrt, durch welche die Pulpa mit dem Schleimhautgewebe zusammenhängt. Endlich durchbohrt der Zahn mit seiner Spitze das Schleimhautepithel, so dass diese nun frei in die Mundhöhle aus einer Epithelumhüllung ein wenig hervorsieht, und zum Ergreifen und Festhalten der Nahrung functioniren kann. / Der primitive Zahn besitzt jetzt folgenden Bau. Ein dünnwandiger Kegel endet in eine einfache Spitze. Der obere Theil enthält keine Zahn- beinröhrcehen, der untere ist ganz homogen. Derselbe verdickt sich an seiner Basis und breitet sich horizontal als eine Platte aus, die mehrfach 566 Entwickelung, durchlöchert ist. . Die Spitze des Zahnes wird von einer Zelle ausge- füllt. Die übrigen Zellen der Pulpa sind weiter auseinander gerückt und liegen zum Theil der Innenwand des .Kegels angeschmiegt. Schon in diesen kleinen embryonalen Zähnen finden sich deutlich die drei für den Zahn charakteristischen Gewebe entwickelt, ein Schmelzspitzchen, der von Zahnbeincanälehen durchzogene Dentintheil und endlich das Cement. Gleich den Zähnen erwachsener Thiere sind auch die Primitivzähne von einer Epithelscheide eingehüllt. An frisch ausgeschlüpften Larven findet auch bereits die Entwiekelung jenes Organes statt, an welches hinfort die Entstehung neuer Zähne ge- bunden ist, näinlidh: die Entwickelung einer Ersatzleiste. Je älter die zur nee dienenden Embryonen sind, um so deutlicher und um so grösser wird die Eısatzleiste und kann man Fe an ihrer Aussenseite zwei bis drei Zahnanlagen hintereinander auf verschiedenen Stufen der Entwickelung antreffen. Die Neubildung von Zähnen ist schon bei den jüngsten Larven eine ungemein lebhafte. Wie bei ausgebildeten Thieren verändern die sich entwickelnden Zähnchen. ihren Platz in der früher geschilderten Weise, indem sie sich von der Leiste absehnüren und allseitiger in das Binde- gewebe einsenken. Wenn wir die embryonalen Zähne mit denjenigen der ausgewachsenen Thiere vergleichen, so treten uns verschiedene Punkte entgegen, welche auf die Parallele zwischen der phylogenetischen und der ontogenetischen Entwickelung der Organe Licht verbreiten. — Während bei den ausgewachsenen Axolotln und bei den Salamandrinen die Zahnreihen in der Mundhöhle abweichend gelagert sind, lassen sich hierin ihre Larven nicht von einander unterscheiden. Es sind bei beiden die jungen Zähnchen vollkommen nach jenem Schema angeordnet, welches Hertwig auf Grund vergleichend anatomischer Betrachtungen für die ur- sprüngliche Lagerungsweise aufgestellt hat. Sowohl am Unter- als am Öberkiefer finden sich bei den Larven zwei Zahnstreifen vor, welche ein- ander parallel, dicht hintereinander stehen und einen doppelten Bogen bilden. Soweit also was die Entwickelung der Urodelenzähne betrifft. Hert- wig hat nun weiter nachzuweisen versucht, wie für die Bildung der Knochen des Mundhöhlenskelets die Zähne von grosser Wichtigkeit sind, indem nämlich eine Anzahl in der Schleimhaut gelegener Zähnchen mit ihren Basalplatten verschmelzen und hierdurch kleine Zahnplatten gebildet wer- den, die als die Anlagen des Vomer, Palatinum und Operculare betrachtet werden können. Diese Zahnplatten wachsen an ihrem inneren Rande durch Ausbildung neuer Zähne und werden am Aussenrand wieder durch Re- sorption verkleinert. Auf einer noch späteren Entwickelungsstufe wird im Schleimhautgewebe eine zum Theil zahnlose Knochenplatte angetroffen. Dieselbe ist dadurch entstanden, dass die Resorption nur den oberen Theil der Zahnkegel betroffen, das ihre Basis verkittende Cement aber übrig gelassen hat. Zahncement ist so zu einem selbständigen Knochen geworden, mit anderen Worten aus verschmolzenen Zähnen, aus einer Zahnplatte, ist eine Knochenplatte entstanden. Dieselbe Art der Entstehung wurde, wie Amphibien, 577 für die Gaumenknochen, so auch für einen Theil der Dentale, Maxillare und Intermaxillare aufgefunden. Somit ist Hertwig zu dem Resultate gelangt, dass am Mundhöhlenrand Integument- mit Schleimhautossificationen sich verbinden und dass letztere in gleicher Weise aus Verschmelzung von Zähnen, wie die Gaumenknochen, zu erklären sind. Hiermit soll nun aber nicht gesagt sein, dass nun z.B. die Gaumen- knochen der Salamandrinen in ihrer fertigen Form nur aus verschmolzenen Cementtheilen zu erklären seien. Vielmehr muss man aus der Form des fertigen Knochens schliessen, dass, so wie durch unvollständige Resorption von Zähnen eine Knochenplatte in der Schleimhaut entstanden ist, dieselbe sich nun auch vollständig weiter entwickelt, verdickt und verbreitert, indem sie angrenzendes Schleimhautgewebe in den Verknöcherungsprocess mit hineinzieht. Mit anderen Worten: der in seiner ersten Entstehung von Zahnbildungen ableitbare Knochen wird zu einer selbständigen Bildung, die in ihrer eigenen Richtung sich fortenwickelt und nur zum Theil noch in ihrer Form von den Zähnen bestimmt wird, so lange diese sich nicht völlig auf der Knochenoberfläche rückgebildet haben. | Ueber die Entwickelung der Zähne bei den Anuren verdanken wir auch Hertwig (588) die neuesten und genauesten Mittheilungen. Ueber die Hornzähnchen bei den Larven der Anuren ist schon früher gehandelt. Während bei den Urodelen einzelne Knochen, wie Vomer, Palatinum und Opereulare durch Verschmelzung der Zähne entstehen, lässt sich dies bei den Anuren für keinen einzigen Knochen nachweisen. Während ferner bei den Urodelen die Zähne früher als die meisten Knochen angelegt werden, tritt bei den Anuren die Zahnbildung im Gegentheil erst sehr spät auf, zu einer Zeit, wo das Skelet der Mundhöhle bereits in allen seinen Theilen fertig ist. Was nun die erste Entwickelung der Zähne bei den Anuren betrifft, so findet man dem inneren Rande der Kieferknochen und dem Vomer parallel gelagert, eine Zellenwucherung, welche vom Mundhöhlenepithel aus eine kleine Strecke weit in das unterliegende, die genannten Knochen überziehende Bindegewebe hineindringt. Diese Wucherung besitzt die Form einer Leiste und wird nicht wie bei den Urodelen aus einzelnen Zapfen gebildet. An dieser entstehen die Anlagen der primären Zähne, indem durch eine Wucherung von Bindegewebszellen an ihrer Kante eine aus Zellen ohne Zwischensubstanz zusammengesetzte Papille, der Dentin- keim sich bildet. Die der Papille unmittelbar aufliegenden Epithelzellen vergrössern sich, werden cylinderförmig und bilden eine Schmelzmembran, welche am Grund der Papille in die äusserste cubische Zellenschicht der Ersatzleiste sich eontinuirlich verfolgen lässt. Papille und Schmelzmembran werden durch ein zartes Häutchen, die Basalmembran, von einander ge- schieden. Ueber der Schmelzmembran liegen mehrere Lagen dünner, platt- gedrückter Epithelzellen, welche von den mittleren Zellen der Ersatzleiste abstammen. | Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2. 37 578 Entwickelung. Auf einem etwas älteren Stadium sieht man über der Papille ein dünnes Zahnscherbehen liegen, in welches die oberflächlichen Zellen des Dentinkeims mit feinen Ausläufern eindringen. Das Scherbehen besteht aus Zahnbein und Schmelz. Das Zahnbein ist von der Papille, der Schmelz von der Schmelzmembran abgeschieden. Während dieser Bildungsvorgänge hat die Zahnlage ihren Platz ver- ändert. Ueber die Anlage des Maxillare bemerkt man jetzt eine Zellen- wucherung, die Ersatzleiste und in einiger Entfernung von ihr junge Zahn- spitzchen. Dieselben sind eingehüllt in eine Epithelscheide, welche mit dem Schleimhautepithel zusammenhängt und an der Verbindungsstelle ein- geschnürt ist. Während der Zahn, sich vergrössert und weiter nach aussen rückt, entstehen neue Papillen an der Kante der Ersatzleiste, welche ihre | Lage unverändert beibehält. Die Verwachsung der Zahnkrone mit der Knochenplatte tritt sehr spät ein und findet man sie erst bei älteren Fröschen, welehe man im Herbst eingefangen hat, vollzogen. Hier hat sich an der Basis der Zahnkrone der Sockel entwickelt, durch welchen die Verbindung mit dem Processus dentalis und die Verschmelzung der Nachbarzähne untereinander herge- stellt wird. Die so entstandene, mit dem Knochen verschmolzene Zahn- reihe ist gleich von Anfang an eine einfache, im Gegensatz zu der pri- mären vielseitigen Bezahnung der Urodelen. Ueberhaupt gewährt das Gebiss der jungen Frösche einen gleichen Anblick wie beim erwachsenen Thiere. Die Zähnchen, welche der Grösse des Thieres entsprechend etwas kleiner sind, sind nach der Mundhöhle zu gekrtiimmt, die Spitze der Krone läuft in zwei Zinken aus, an der Innenwand des Sockels befindet sich eine grosse Oeffnung zum Eintritt der Zahnpulpa; in der Basis des Sockels und den verschmolzenen Seitenrändern zweier Nachbarzähne bemerkt man schon einzelne Knochenkörperchen. Ueber die Entwickelungsgeschichte der Spermatozoiden bei den Amphibien laufen die Mittheilungen der verschiedenen Autoren sehr aus- einander. La Valette St. George (Die Spermatogenese bei den Amphi- bien. Archiv f. mikr. Anat. Bd. XI. p. 797) betrachtet sowohl beim Eintritt als Wiedereintritt der Geschlechtsthätigkeit als Ausgangspunkt der Spermatogenese eine mehr oder weniger differenzirte Zellenschicht, welche die Innenfläche der samenbereitenden Hohlräume des Hodens in der Art eines epithelialen Belages auskleidet und wohl am passendsten als Keim- lager bezeichnet werden mag, da sie für Samenzellen, Sameneysten und Samenfollikel das Bildungsmaterial herzugeben scheint. Einzelne dieser, anfangs unter sich gleichen, einen grossen hellen Kern mit runden glänzenden Kernkörperchen führende Zellen werden von ihren, sich durch Theilung vermehrenden Nachbarn allseitig überwachsen. Man kann sie deshalb die Ursamenzellen oder Spermatogonien nennen, weil aus ihnen sämmtliche zu einer Cyste gehörige Samenzellen, wie auch die Cystenwand selbst hervorgehen. Durch die Zellenwucherung des Keimlagers um die Ursamenzelle wird eine diese einschliessende häutige TR “ Amphibien, 479 Kapsel gebildet, der Samenfollikel, dessen granulirte Kerne aus den zu einer Membran verschmolzenen Zellen herstammen und, in diese Haut eingelagert, weiter persistiren. Im Follikel liegt die Ursamenzelle mit feinkörnigem Protoplasma und grossem, ein glänzendes Kernkörperchen zeigenden Kern, ganz frei. Darauf beginnt der Kern sich zu furchen und zerfällt in Folge der fortschreitenden Segmentirung in einen ganzen Haufen von Abkömm- lingen, dem Mutterkern durchaus ähnlich, jedoch je nach der Anzahl kleiner. Mit der Kernvermehrung nimmt auch die Quantität der Zell- substanz zu und wird von den neuen Kernen zur Bildung einer ihrer Zahl entsprechenden Zellkörper angezogen. Die periphere Schicht der- selben verschmilzt untereinander zur „Cystenhaut‘, welche sich der Follikel- hülle anlegt; die Kerne derselben bleiben als helle, mit nur einem Kern- körperchen versehene Cystenkerne zurück. Die übrigen Kerne nebst ihrem Protoplasma theilen sich noch weiter und füllen schliesslich den ganzen Cystenraum als Spermatocyten aus und bilden mit der Cystenhaut die „Dpermatocysten“. Eine jede Samenzelle entwickelt je einen Samenkörper, wobei der Kern zum Kopfe wird und der Faden aus der Zellsubstanz hervorwächst. Die eben mitgetheilten Resultate von La Valette St. George beziehen sich auf Untersuchungen über die Spermatogenese von Bufo cinereus, Bombinator igneus, Salamandra maculata, Triton punctatus, Rana esculenta und Rana temporaria. Neumann (Untersuchungen über die Entwickelung der Spermatozoiden. Archiv f. mikrosk. Anatomie. Bd. XI. p. 292), der von den Amphibien nur Rana temporaria auf die Spermatogenese untersucht hat, ist zu ganz anderen Resultaten gelangt. Neumann unterscheidet zwei Arten zelliger Gebilde, welche sich hauptsächlich durch die verschiedene Beschaffenheit ihrer Kerne unterscheiden: die Kerne der einen sind annähernd rund, gross und mit gleichfalls sehr grossem, glänzendem, meist einfachem, häufig auch mehrfachem Nucleolus versehen; die Kerne der anderen sind länglich oval und haben einen oder mehrere kleine punktartige Kernkörperchen. Wasdiezu diesen beiden Kernarten gehörigen Zellen betrifft, so ist die Form derselben im Allgemeinen der Kernform analog, zu den rundlichen Kernen gehören Zellen von annähernd kugeliger Gestalt, zu den länglichen Kernen Zellen, welche eine lang ausgezogene Spindelform besitzen. Die ersteren haben runde oder etwas eckige Umrisse, welche den Kern nur in geringem Ab- stande umfassen, so dass letzterer demnach von einem schmalen und zwar blassen, seltener granulirten Protoplasma-Saum umgeben erscheint. Oft liegen diese Zellen zu 2, 3, 4 und mehr zusammen und bilden Zellen- ketten oder sie setzen mehr rundliche Gruppen zusammen. Die Zellen mit länglichen ovalen Kernen nennt Neumann ‚„Spermato- blasten. Dieselben lassen sich nach ihm in folgender Weise chronologisch ordnen: 1) einfache Spindelzellen von sehr verschiedenen Dimensionen, oft von erstaunlicher Länge, mit einem ovalen Kerne, der die Zelle in zwei ungleiche Abschnitte theilt, einen kürzeren und zugleich schmäleren und 37* 580 Klassifieation und geographische Verbreitung. einen längeren und zugleich breiteren. Charakteristisch für diese ; Zellen ist ihre Neigung zur Ablagerung kleiner, hellbräunlicher, glänzender Feit- tröpfehen in dem kürzeren Zellfortsatz. 2) Daneben Art sich sodann Zellen, welche, im Uebrigen von gleicher Beschaffenheit wie die erst er- wähnten, dadurch von ihnen sich unterscheiden, dass der breite Fortsatz in seinem oberen Theile eine feine lineäre Strichelung er 3) Zellen, welche ‚Büschel von Samenfäden tragen. gar! Neumann bringt die genannten ‚Zellenarten‘ inch der eben Be gebenen Reihenfolge in genetische Beziehung, indem er durch allmälige Differenzirung ihres Protoplasma die Samenfäden entstehen lässt. La Valette St. George sucht den Widerspruch der Resultate seiner Untersuchungen und der von Neumann dadurch zu erklären, dass die vermeintlichen Spermatoblasten Neumann’s nichts Anderes sind, als die von ihm beschriebenen Spermatocysten im letzten Stadium der Entwickelung oder ihrer Rückbildung, die auf die Benennung von Zellen durchaus keinen Anspruch machen können. Ueber die Entwickelung der Eier ist schon früher BR (Vergl. S. 543). u Klassifieation und geographische Verbreitung. | Der erste, welcher sich mit einer genauen Klassification der Amphibien beschäftigt hat war Laurenti in seiner Synopsis Reptilium. Er vertheilte die Amphibien in zwei verschiedene Ordnungen und zwar in Datrachia salientia (Sauteurs) und Batrachia gradientia (Marcheurs). Die Charaktere der ersten Ordnung waren scharf umschrieben. Zu denselben rechnete er 4 Gattungen, Pipa, Bufo, Rana, Hyla. An der Spitze die zweiten Ab- theilung, der Batrachia gradientia stellte er die Larve von Rana paradozxa, welche er als ein Proteus betrachtete, weiter die Saurier, die Tritonen und die Salamandern. Laeepede (Histoire naturelle des Quadrupedes ovipares) theilte die Reptilien — wie auch schon in der Einleitung angegeben ist — in 1) vier- füssige, eierlegende mit einem Schwanz, 2) vierfüssige, eierlegende ohne Schwanz und 5) zweifüssige. In der ersten Serie ordnete er sowohl die Salamander als die Eidechsen. Linneus (Systema naturae) unterschied nur eine Gattung: Rana, denn er vereinigte die Salamander mit der Gattung Lacerta. Gmelin da- gegen theilte die Gattung Rana von Linneus in drei Untergattungen: Bufones, Ranae, Hylae, in Nachfolgung von Laurenti; dagegen vereinigte er wieder die Salamander mit den Lacertae. | Brongniart (Essai d’une Classification des Reptiles. Paris 1805) ver- theilte die damals noch mit einander vereinigten Amphibien und Reptilien in vier Ordnungen. Die vierte Ordnung bilden die Batrackier: Ihm kommt der Verdienst zu, die Frösche und Salamander zuerst etwas näher bei ein- ander gestellt zu haben. Amphibien. 581° Schneider (Historiae Amphibiorum nat. et literariae II. Jena 1799 —1801) hat wohl. eine genaue Beschreibung von Arten der Gattung, Rana, Calamita, Bufo, Salamandra und Coeecilia gegeben, hat sich aber - nieht weiter mit einer Klassification eingelassen. " Dumeril (Elemens de l’histoire naturelle 1807) theilte zuerst die Amphibien in Anuren und Urodelen und zeigte weiter, dass die Üoecilien, welche bis jetzt immer noch den Schlangen untergeordnet waren, in ihrer Organisation vielmehr den Batrachiern als den Schlangen sich anschliessen. Die späteren Autoren haben. diese Gedanken Dume&ril’s weiter ausge- arbeitet und daher rührt die jetzt allgemein angenommene Vertheilung der Amphibien in 1) Anuren, 2) Urodelen, 3) Coeeilien. Schneider und Daudin hatten auch schon früher auf die grosse Uebereinstimmung der Coecilien mit den Batrachiern hingewiesen. Oppel (Die Ordnungen, Familien und Gattungen der Heuer München 1811) theilte. die Amphibien in drei Familien: 1) Apoda, 2) Ecau- data, 3) Caudata. Zu der ersten gehört nur die Gattung Coecilia; zu der zweiten die Gattungen Rana, Bufo, Hyla und Pipa; zu der dritten die Gattungen Siren, Proteus, Triton und Salamandıra. Merrem (Tentamen systematis amphibiorum. Marburg 1820) unter- schied ebenfalls wie Oppel drei Ordnungen, nämlich 1) Apoda, 2) Salı- entia, 3) Gradientia. Zu der ersten gehört die Gattung Coecıka, zu der zweiten die Gattungen Pipa, Hyla, Bufo, Bombinator, Breviceps und Rana. Die dritte Ordnung theilte er wieder in zwei Unterordnungen: a) Mutabilia, zu welcher Salamandra und Triton gehören und $) Amphipneusta, zu welcher er Proteus (Hypochthon) und Siren rechnete. | Fitzinger (Neue Klassification der Reptilien 1826. Wien) ordnet die Amphibien folgenderweise: A. Monopna. Zu dieser Ordnung, zu welcher alle Reptilien — 1) C'helonis, 2) Sauri und 3) Ophidiı — gehören, rechnete er auch die 4) Üoecilien. B. Dipnoa. 1. Mutabilia mit Metamorphose. ı fam. Ranoides. Hyla, Rana, Calamita, Hylodes, Ceratophrys, Leptodactylus. 2 fam. Bufonoides. Bufo, Rhinella. 3 fam. Bombinatoroides. Bombinator, Stombus , nen Eingystoma, Brachy- cephalus. 4 fam. Pipoides. Pipa. 5 fam. Salamandıroides. Salamandra, Salamandrina, Triton. 2. Immutabilia. Ohne Metamorphose. 6 fam. Oryptobranchicides. Oryptobranchus, Amphiuma. 582 Klassification und geographische Verbreitung. 7 fam. Phanerobranchioides. RE Phanerobranchus, Hypochton, Siren, Dr Cuvier (Regne animal 1829. Seconde Edition) bringt die COboecilien wieder bei den Schlangen unter dem Namen von ‚Serpens nus“, sie sollen nach ihm den Uebergang zu den Amphibien darstellen. Die Amphibien theilt er weiter folgenderweise ein. | 1. Batrachier ohne Schwanz. A. Die hinteren Gliedmassen länger als der Körper. a) Eigentliche Batrachier (Grenouilles) Ranae. Rana, Ceratophrys, ee b) Hylae (Rainettes). Ayla. B. Die hinteren Gliedmassen kaum so lang als der Körper. c) Bufones. Bufo, Bombinator, Rhinella, Otilophus, Breviceps, Pipa. 2. Batrachier mit einem Schwanz. Kiemen nicht vorhanden oder nur rudimentär eben Salamandra, Triton, Menopoma, Amphiuma. Kiemen während des ganzen Lebens bleibend, Siredon, Menobranchus, Proteus, Siren. J. Wagler (Natürliches System der Amphibien. Stuttgart 1828-1833) hat die Amphibien folgendermassen eingetheilt: 1. Coecilien. Siphonops, Coecilia, Epierium. 2. Ranae. 1. fam. Aglossa. Asterodactylus. 2. fam. Phamneroglossa. Salamandra, Triton. 3. Ichthyoiden. A. Ecaudata. Xenopus, Dactyletra, Microps, Calamites, Hipsiboas, Auletris, Hyas, Phillomedusa, Scynax, Dendrobates, Phyllodytes, Eny- drobis, Oystignathus, Rana, Pseudis, Ceratophrys, Megalophrys, Hemiphractus, Systoma, Chaunus, Paludicola, Pelobates, Alytes, bombinator, Dufo, Brachycephalus. B. Oaudata. a. Keine bleibende Kiemen, Salamandrops, Amphiuma. b. Bleibende Kiemen, Siredon, Hypochthon (Proteus), Siren. Bonaparte (Iconografia della Fauna italieca 1839. Lief. 24—26) theilt die Amphibien folgenderweise ein, aus welcher Eintheilungsweise hervor- geht, dass die Coecilien wieder den Reptilien unterordnet sind. Amphibien. | ! 583 Bubelasses Sectiones Ordines Familiae Reptilia nuda. » » » . 22.200 Batrachophidia . . 1 Coecihiae. Mutabilia . .... . Caducibranchrata & ae | alamandıriae. | Oryptobranchia 4 Amphiumidae. | Perennibranchia 5 Sirenidae. Dumeril et Bibron (Erpetologie generale ou histoire naturelle com- plete des Reptiles. T. VII et T. IX. 1841) haben in ihrer grossen, sehr ausführlichen Arbeit folgende Eintheilung der Amphibien gemacht: I. Keine Gliedmassen, Körper schlangenförmig 1 fam.. Ooeciliae. Il. Vier oder zwei Gliedmassen A. Keinen Schwanz Anura. a. Zunge deutlich Phaneroglossa. a. Kieferzähne 1. Enden der Finger Ei Zehen nicht Bamächih u Immutabilia verbreitert. Iniliesı, »= ... 2 fam. BRaniformes. 2. Enden der Finger eier 3 fam. Hylaeformes. ß. Keine Kieferzähne . . . ....4 fam. Bufoniformes. b. Keine Zunge . . oe ........9 fam. Pipaeformes. B. Einen Schwanz Urodela a) Keine Kiemen, keine Kiemenlöcher Atre- TOIeRO 2 20.02 sonne uniy u Ofam. Salamandrides. b) Mit Kiemenlöchern a. Keine Kiemen . . . 2 2.2.2...7 fam. Amphiumides. ß. Mit Kiemen . . w2...0, &ıfam. ‚Proteides. Tschudi (Klassification der Balrachiet 1888) hat zur Eintheilung der Amphibien folgende Charaktere aufgestellt: I. Batrachia. Schwanzlos. 4 Extremitäten. 1 fam. Hylıdae. Das erste Zehenglied an allen vier Füssen erweitert. 2 fam. Cystignathi. Kopf verlängert, gewölbt. Zehen spitzig und frei. 3 fam. Ranae. Zehen der Hinterfüsse durch :eine Schwimmhaut ver- bunden. | 4 fam. Ceratophrydes. Kopf sehr gross, eckig, schief, nach vorn ver- längert. Hautverlängerungen am oberen Augenlide. 5 fam. Bombinatores. Körper und Extremitäten verkürzt. Haut meist immer warzig. 6 fam. bufones. Extremitäten länger als bei den übrigen, Körper sehr warzig. Zunge oval, Kiefer zahnlos. 7 fam. Pipae. Kopf zugespitzt, glatt. Zunge mit der Haut des Bodens der Mundhöhle verwachsen. II. Coeciliae. Ohne Füsse und Schwanz. III. Salamandrınae. Geschwänzt: 4 Extremitäten. 1 fam. Salamandrae. Schwanz rund oder rundlich. 2 fam. Tritones. Schwanz seitlich zusammengedrückt. . 3 fam. Tritomides. Kopf plattgedrückt. Augen klein. Schwanz zu- sammengedrückt. 584 Klassification und geographische Verbreitung. Fe: Er % x ze. John Hogg bespricht die Klassification der Amphibien (Batrachier) in: Magazin of Natural History. Neue Ser. T. II. p. 265 u. p. 867. 3 1840. Er setzt die Charaktere der Hauptabtheilungen in die Beschaffen- heit der Kiemen, welche entweder fehlen, oder abfallen oder bleiben. _ I. Monopneumena. Athmen entweder bloss durch Lungen oder bloss durch Kiemen. | A. Abramchia. Kiemen fehlen. 1 fam. Coeciliadae. Körper verlängert, wurmförmig, keine Extremi- täten. Coecilia. B. Caducibranchia. Kiemen abfallend. 2 fam. Ranıdae. Körper kurz, rundlich oder oval, DAR Schwanz _ fehlend. Vier Beiie, Zunge lang. Trommelfell offen. Rana, Ceratophrys, Hiyla, Bufo, Rhinella, Otilopha. 3 fam. Dactyletridae. Körper kurz, froschähnlich, Schwanz fehlend, | vier Beine, Zunge a Trommelfell verborgen. Dactyletra, Bombihilir, Breviceps. 4 fam. Astrodactylae. Körper kurz, froschähnlich, ohne Schwanz. Vier Beine, Zunge fehldnd, Trommelfell verborgen. Astrodactylus (Pipa). 5 fam. Salamandridae. Körper lang, eidechsenähnlich, Schwanz lang, vier Beine. Salamandra, Salamandrına, Triton. II. Diplopneumena. Athmen durch Kiemen und durch Lungen zugleich. C. Imperfectibranchia. Kiemen unvollkommen. 6 fam. Menopomatidae. Körper lang, eidechsenartig oder verlängert, wurmförmig, mit einem Schwanz. Vier Beine. Die kiemenartigen Organe innen. Menopoma, Amphiuma. D. Manentibranchia. Kiemen bleibend. 7 fam. Sörenidae. Körper verlängert, wurmförmig, mit einem Schwanz. Zwei Vorderbeine. Kiemen buschig aussen. Siren, Parvibranchus. 8 fam. Proteidae. Körper lang, eidechsenartig oder fischartig, mit einem Schwanz. Vier Beine. Kiemen verästelt aussen. Proteus, Menobranchus, Siredon. Derselbe hat nachher in seinem System einige Veränderungen gemacht (On the Existence of Batrachiae in the young Coeciliae and on a modi- fieation and extension of the branchial elassification of Amphibia. Annals of Natural History. T. VII. 1841. p. 353). Er vereinigt seine beiden Ordnungen Abranchia und Cadueibranchia in eine, der er den letzteren Namen erhält, und unterscheidet diese beiden Abtheilungen nur als Tribus, die er Celatibranchia mit verborgenen Kiemenfranzen und Prolatibranchia mit äusseren Kiemenbüscheln nennt. x 3 Fe ? | ee Amphibien. 585 SpencerF.Baudgab unter Namen einer „Revision ofthe North-American Tailed Batrachia, with descriptions of new genera and species. (Journal of the Academie of Philadelphia. I. Ser. p. 231. 1850) eine Uebersicht der Eintheilung und die kurzen Beschreibungen der Gattungen. I. Gruppe. Atretodera. Kiemenöffnungen verschwinden in erwachsenem Zustand. A. Sphenoidalzähne fehlen. Amblystoma, Notophthalmus. B. Sphenoidalzähne vorhanden. a. Zunge ganz angeheftet. . Plethodon. b. Zunge vorn angeheftet. Desmognathus, Hemidactylium. c. Zunge ganz protactil. Oedipus, Pseudotriton, Spelerpes, Batrachoceps. II. Gruppe. Trematodera. Kiemenöffnungen bleibend. a. Kiemen hinfällig. Menopoma, Amphiuma. b. Kiemen bleibend. Necturus, Siren, Süredon. Hallowel (On the cadueibranchiate Urodele Batrachian. Proc. Acad, of Philadelphia. Bd. VII. p. 101. 1857) giebt eine Eintheilung der "Urodeles atretoderes. . a. Mit longitudinalen Zälnen fam. Salamandrida, Seiranotidae, Plewrodelidae, Tritonidae, Ellipso- glossidae. b. Mit transversen und longitudinalen Zähnen. fam. Plethodontidae, Bolitoglossidae, Hemidactylidae. c. Transverse, aber keine longitudinalen Zähne. fam. Ambystidae. Cope (On the primary divisions of the Salamandridae. Proc. Acad. of Philadelphia. p. 112. 1859) unterscheidet nach den Gaumenzähnen folgende vier Subfamilien. 1.fam. Ambylstomidae. Gaumenzähnein Querreihen. Keine Sphenoidalzähne. 2. fam. Spelerpinae. Gaumenzähne in kurzen Querreihen und zahlreiche Spbenoidalzähne. fam. Hynobünae. Keine Gaumenzähne, Sphenoidalzähne vorhanden. fam. Salamandrinae. Gaumenzähne am Innenrande der Fortsätze der Gaumenbeine, keine Querreihen. | Günther (Catalogue of the Batrachia salientia in the Collection of the British Museum 1858) hat die Anuren folgendermassen eingetheilt: A. Ohne Zunge. Aglossa. I. Gehörorgan gut entwickelt. Gehörtuben vereinigt. Cavum tym- pani vollständig knöchern. Aglossa haplosiphona. a. Maxillarzähne. | N za 586 Klassification und geographische Verbreitung. _ 1. Zehen mit Schwimmhäuten. Quer- fortsätze des Sacralwirbels ver- tk breitert. Keine Parotiden . . 1,.fam. Dactyletridae. b. Keine Maxillarzähne. ie 1. Zehen mit Schwimmhäuten. Quer- fortsätze des Sacralwirbels ver- breiter. Ohne Parotiden . . . 2. fam. Pipidae. II. Gehörorgan unvollständig entwickelt. Gehörtuben geschieden. Keine Trommelhöhle. Aglossa diplosiphona. - a. Mit zwei Intermaxillarzähnen . . 3.fam. Myobatrachidae. B. Zunge vorn fest gewachsen, hinten mehr oder weniger frei. Opistho- glossa. | | | | I. Finger und Zehen spitz oder eylindrisch, an den Enden nicht verbreitert. Opisthoglossa oxydactyla. a. Kieferzähne. aa. Gehörorgan gut entwickelt. Ranina. a. Keine Parotiden. | ca. Querfortsätze des Saeralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 4. fam. Ranidae. 2, Zehen frei. . 2°. ..... 5. fam. Oystignathidae. RB. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 6. fam. Discoglossidae. 2. Zehen frei. . . . . .. 7.fam. Asterophrydidae. ß. Mit Parotiden. aa. (Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert?) 2. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 8. fam. Alytidae. 2. Zehen frei. . 2 2. ...9. fam. Uperolüdae. bb. Gehörorgan unvollständig entwickelt. Bombinatorina. a. Keine Parotiden. ea. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 10. fam. Bombinatoridae. b. Keine Kieferzähne. aa. Gehörorgan unvollständig entwickelt. Bombinatorina. a. Keine Parotiden. ac. (Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert?) #ß. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 11. fam. Phryniscidae. 2. Zehen frei . - . . .. 12.fam. Brachycephalidae. bb. Gehörorgan vollkommen entwickelt. .Bufonina. a. Keine Parotiden. ec. (Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert?) 8. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 13. fam. Rhinodermatidae. 2. Zehen frei . . -» » . 14, fam. Zngystomidee. Amphibien. 587 ß. Mit Parotiden. ac. (Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert ?) 88. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 15. fam. Bufonidae. II. Finger und Zehen in eine Scheibe saligend: Opisthoglossa platy- dactyla. a. Kieferzähne. aa. Gehörorgan gut entwickelt. Hylına. a. Keine Parotiden. ac. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 16. fam. Polypedatidae. 2. Zehen frei » . . -.. ..17. fam. Hylodidae. £P. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 18. fam. ‚Hylidae. ß. Mit Parotiden. ea. (Querfortsätze des Saeralwirbels nicht verbreitert?) PB. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 19. fam. Pelodryadıdae. 2. Zehen frei: » . 2. ...20. fam. Phyllomedusidae. bb. Gehörorgan unvollkommen entwickelt. Miecrhylina. a. Keine Parotiden. ea. (Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert ?) 8. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 21. fam. Micrhylidae. b. Keine Kieferzähne. aa. (Gehörorgan unvollständig entwickelt?) bb. Gehörorgan vollständig entwickelt. Hylaplesina. a. Keine Parotiden. cc. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen frei. . . . . . 22. fam. Hylaplesidae. $#. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten 23. fam. Brachymeridae. 2. Zehen mit Schwimmhäuten 24. fam. HAylaedactylidae. C. Zunge vorn frei. Proteroglossa. a. Keine Kieferzähne. aa. Gehörorgan unvollständig entwickelt. «. Mit Parotiden. «a. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimmhäuten . 25. fam. Rhinophrynidae. Bruch (Beiträge zur Naturgeschichte und Klassification der nackten Amphibien. Würzb. naturw. Zeitschrift) hat eine neue Eintheilung der ungeschwänzten Batrachier vorgeschlagen, unter denen mit Vorbehalt, ob bei ausländischen Formen der Charakter in der Pupille durchgeht, drei grosse Abtheilungen unterschieden werden können. 588 | Klassification und geographische Verbreitung. 1) Cyelogenides; wit runder Pupille. Ramoides, Hiyloides. 2) Plagioglenides: mit querspaltiger Pupille. Bufonides. 3) Orthoglenides: mit senkrechter Pupille. a. Pelobatides mit Messerschwiele. Oultripes, Scaphiopus. b. Pelodytides ohne Messerschwiele. Bombinator, Pelodytes, Alytes. | Nach Cope (On the limits and relations of the raniformes. Proceedings of the academy of natural sciences of Philadelphia. S. 181. 1864) sind die Ranaeformes unter den Batrachia salientia in mancher Hin- sicht den Acrodonten zu vergleichen. Die Structur des Sternum trennt sie und zeigt weniger Veränderlichkeit als in den übrigen Ordnungen. Die Ossa coracoidea sind unmässig stark horizontal entwickelt, besonders vorn und berühren sich in der Mittellinie, ihre Axe ist quer. Die Ossa epico- racoidea sind auch quer, und gewöhnlich mitten sich berührend, immer gegen die vorderen Winkel der Coracoidea anlehnend. Die Manubrial- und Episternalstücke sind erweitert und werden cylindrisch, und endigen in eine Knorpelscheibe. Frösche mit solchem Brustbau haben immer eylin- drische Querfortsätze und niemals eine Fronto-parietalfontanelle. In dem gewöhnlichen Typus des Sternum sind die Coracoideas wenig oder gar nicht erweitert und convergiren hinten, ohne sie zu erreichen, während die Epicoracoidea vorn convergiren und mit den ersteren durch longitudinale gebogene Knorpel verbunden sind; deshalb nennt er sie Areiferi. Folgende Parallele wird dann aufgestellt: | Raniformes Areciferi Äeussere Zehe frei. Im Wasser lebend Bana Pseudhs Halbgrabend Hoplobatrachus Myzxophyes Aeussere Zehe angeheftet < Füsse mit Schwimmhäuten. Grabende Pyzxicephalus Tomopterna Kletternde Leptopelis Ayla Hyperolius Hylella Halbkletternde ‚Hylambates Nototrema Füsse ohne Schwimmhäute Auf dem Lande Cassina Oystignathus Hemimanbıs Gomphobates ie physiologischer Beziehung die Gattungen vergleichend, hat er fol- gende Parallele aufgestellt. Im Wasser lebend, Fingerenden verbreitert Heteroglossa 4eris | Trachycephalus. Kletternd Polypedates | Hyla Rhacophorus Agalychnis Amphibien, 589 Cope veröffentlichte weiter seine Ansichten über die Klassification der oberen Gruppen der Batrachia salientia (Sketch of the primary Groups of Batrachia salientia. The natural history Review. p. 97. N. XVII. 1865). Cope unterscheidet vier ee | I. Aglossa. fam. Pipidae, Dactyletridae, RN Il. Bufoniformia. fam. Rhinophrynidae, Engystomidae, Brachymeridae, Bufonidae, Dendrobatidae. | Ill. Arciferi. a. Saeralfortsätze breit, Wirbel opisthocoeliseh. fam. Discoglossidae, Asterophrydidae. b. Sacralfläche breit, Wirbel procoelisch. fam. Scaphiopodidae, Hylıdae. ce. Sacralfortsätze eylindrisch, Wirbel procoelisch. fam. Oystignathidae. VI. Raniformia. fam. Ranidae. Cope (On the structure and Distribution of the Genera of the Areci- ferous Anura. Journal of the academy of natural sciences. Philadelphia 1866. S. 67) hat bereits seine oben erwähnte Eintheilung der Batrachier, so weit sie den Areiferous Anura betrifft, ausgeführt. Arciferous Anura. 1. fam. Discoglossidae. fam. Astophrydidae fam. Pelodytidae. fam. Scaphiopodidae. fam. HAylidae. fam. Hemiphractidae. fam. Oystignathidae. 1. Gruppe Pseudes. u SH Sr a 2. ,„ Ceratophrydes. DIURRE Oriniae. BIE Pleurodemae. ua Hwylodes. 6 9 Cystignathi. Cope (On the Families of the Raniform Anura. Journal of the Academy of natural history of Philadelphia. Bd. VI. 1864. p. 189) ist im Verfolg seiner Untersuchungen über die Batrachier zu der Ansicht ge- kommen, dass die Familie der bufomformia (siehe oben) getrennt werden und in der Nähe derjenigen Typen die Arcifera oder Raniformia gebracht werden müssen, denen sie nächst verwandt sind. Die Abtheilung Rant- formia theilt er dann folgenderweise ein: 590 3 Klassification und geographische Verbreitung. Raniformia. A. Krötenartige Raniformia ohne Kieferzähne. 1. fam. - Brevicipitidae. 2. fam. Eingystomidae. 3. fam, Phryniscidae. 4. fam. Dendrobatidae. B. Froschartige Raniformia mit Kieferzähnen. 5. fam. Colostethidae. 6. fam. Ranidae. J. van der Hoeven (Consideration sur le genre Menobranche. Ar- chives Ne&erlandaises I. p. 305. 1866) gab eine synoptische sta der Familie Proteidae: Vier Füsse oder nur die beiden vorderen; Augen klein, ohne Lider; Wirbel biconcav. A. Körper lang gestreckt, eylindrisch. Füsse sehr klein. a. Zwei Beine, Kiemen bleibend. Siren. b. Vier Beine, Kiemen nicht bleibend, zwei Nackenlöcheh, Amphiuma. c. Vier Beine, Kiemen bleibend. Proteus. B. Körper mässig eilnriht mehr oder weniger deprimirt; vier Beine. a. Kiemen bleibend, vier Zehen an allen Füssen. Menobranchus. b. Kiemen bleibend, in Form langer Büschel, vorn vier, hinten fünf Zehen. Sirenodon. c. Kiemen nur im Eüheken Alter; vorn vier, hinten fünf Zehen. Oryptobranchus. Gouriet (Classification des Batraeiens anures. Revue de Zoologie. p. 199. 1869) machte einen Versuch über die parallele Klassification der Batrachier. Er fügt die Gruppen daher in folgendes Schema: 1. Eubatraciens. 2. Adelobatraciens. Pipaeides Bufonides Batrachophidiens Anoures | Ranides ou Peromeles Atretoderes | | | Hylaeides Pulmones Urodeless Salamandrides Coeciliodes Trematoderes Amphiumides er Tetrameles Proteides | a | Dimeles Sürenides Ichtyobatraciens | Atelemeles Lepidosirenides. Mivart (On the Classification of the Anurous Batrachians. Proc. z00l. Society. p. 280. 1869) gesteht den osteologischen Charakteren, wie Amphibien. 591 sie Cope vorzüglich beachtet hat, eine grosse Wichtigkeit zu; um die wahren Verwandtschaften erkennen zu lernen, ist er aber der Ansicht, dass einmal dies erkannt, es wünschenswerth und möglich sei, auch äussere und zugänglichere Merkmale zu finden, welche die natürlichen Gruppen kenntlich machen. Er kommt zu Anerkennung folgender Familien. I. Ohne Öberkieferzähne, mit einer Zunge. | A. Ohr unvollständig. 1, fam. Rhinophrynidae. Zunge vorn frei. 2. fam. Phryniseidae. Zunge vorn angeheftet. B. Ohr vollständig. 3. fam. Aylaplesidae. Saeralwirbel nicht erweitert. 4. fam. Bufonidae. Sacralwirbel erweitert. Parotiden. 5. fam. Xenorhinidae. Keine Parotiden. Zunge vorn frei. 6. fam. Eingystomidae. Keine Parotiden. Zunge vorn angeheftet. II. Mit Oberkieferzähnen an einer Zeit des Lebens; mit einer Zunge. A. Ohr unvollständig. 7. fam. Bombinatoridae. B. Ohr wevollständig. a. Mit Parotiden. 8. fam. Plectromantidae. Sacralwirbel nicht erweitert. 9. fam. Alytidae. Sacralwirbel erweitert. Keine Finger- scheiben. | 10. fam. Pelodryadidae. Sacralwirbel erweitert. Fingerscheiben. b. Keine Parotiden. 11. fam. Hylidae. Sacralwirbel erweitert. Fingerscheiben. 12. fam. Polypedatidae. Sacralwirbel nicht erweitert. Finger- scheiben. 13. fam. Ranidae. Sacralwirbel nicht erweitert. Keine Fingerscheiben. 14. fam. Discoglossidae. Sacralwirbel erweitert. Keine Finger- scheiben. 1II. Keine Zunge. 15. fam. Pipidae. Keine Oberkieferzähne. 16. fam. Dactyletridae. Oberkieferzähne. Strauch gab eine Revision der Salamandriden in den: Memoires de l’Academie: imp. des Seiences & St. Petersbourg .T. XVI. 1870; welche bei der speciellen Beschreibung näher erörtert werden soll. Cope gab in den Proc. of the Acad. of Philadelphia eine Uebersicht der Species der Plethodontidae und Desmognathidae. In der Eintheilung und Beschreibung der Batrachier habe ich mich möglichst an Günther’s Arbeit angeschlossen und dabei, mit Benutzung des neueren Materials, zu viel möglich, die noch übrig gebliebenen Lücken ausgefüllt. Die hohe Bedeutung aber der von Cope besonders auf den 593 Klassifieation und geographische Verbreitung. Skeletbau begründeten Eintheilung der Frösche hat es mir sehr wünschens- werth erscheinen lassen, diese Eintheilung etwas genauer im Detail zu betrachten. Vorher aber ein Wort über die geographische Verbreitungs- weise der Amphibien. Bei der Beschreibung der verschiedenen Gattungen ist so viel möglich die zu den betreffenden Gattungen gehörenden Arten in ihrer geographischen Verbreitungsweise nachgeforscht und dabei die von Wallace (die geographische Verbreitung der Thiere, autorisirte deutsche Ausgabe von Meyer 1876) aufgestellte Eintheilungsweise des Erdballs in bestimmten geographischen Regionen gefolgt. | Nach Wallace kann man sechs grosse geographische Regionen unter- scheiden, von welchen jede wieder in 4 Subregionen zerfällt. I. Die palaearktische Region, die erste Region, ist von unge- heuerer Ausdehnung und umfasst alle gemässigten Theile der grossen öst- lichen Continente. Sie erstreckt sich daher von den Azoren und Canari- schen Inseln im Westen bis nach Japan im Osten, eine TE , die fast um die halbe Erde geht. Die vier Subregionen, welche hier angenommen, sind folgende: a) Central- und Nord-Europa. Sie kann ziemlich genau umgrenzt werden: im Süden durch die Pyrenäen, die Alpen, den Balkan, das schwarze Meer und die Kaukasuskette; im Osten durch den Ural oder vielleicht genauer durch das Thal des Irtisch und das Caspische Meer; im Westen sind Irland und Island die äussersten Punkte. Gegen Norden geht sie so allmälig in die arktische Zone über, dass keine Abgrenzung möglich ist. b) Die Mittelländische Subregion. Dieses ist bei Weitem der reichste Theil der palaearktischen Region, denn wenn auch von mässiger Aus- dehnung, so herrscht doch fast durchgehends ein Klima, in welchem die Strenge des Winters nahezu unbekannt ist. Diese Subregion schliesst alle Länder südlich von den Pyrenäen, den Alpen, dem Balkan und den Kaukasus ein; alle südlichen Ufer des Mittelländischen Meeres bis an den Atlas, und selbst ‘jenseit desselben, inclusive des aussertropischen Theiles der Sahara, und das Nilthal bis zum zweiten Katarakt. Weiter nach Osten schliesst sie die nördliche Hälfte Arabiens und ganz Persien ein, wie auch Belutschistan und vielleicht Afghanistan bis zu dem Ufer des Indus. Zu den genannten Territorien, welche die mittelländische Sub- region bilden, müssen wir die Gruppe der Canarischen Inseln noch hin- zufügen, im Westen von Afrika, die eine Verlängerung des Atlasgebirges zu sein scheinen und ferner = oceanischen ‚Gruppen Madeira und die Azoren. c) Die sibirische Subregion oder Nord-Asien. Diese grosse und ver- hältnissmässig wenig bekannte Unterabtheilung der palaearktischen Region dehnt sich vom Caspischen Meer bis nach Kamschatka und der Behring- strasse aus, und von den Ufern des arktischen Oceans bis zu den hohen Himalayaketten von Sikkim auf dem 29. Grad nördlicher Breite, auf dem- selben Parallelgrad wie Delhi. Oestlich von dem Caspischen Meere und dem Ural ist eine grosse Strecke Flachland, welche sich um die nördliche Amphibien. 593 Küste hin fortsetzt und schmäler wird, je mehr sie sich dem Ost-Cap nähert. Jenseits dieses, in einer allgemeinen Richtung nach Ostnordost erheben sich Hügel und Hochländer, welche bald zu hohen Bergen an- ' steigen und sich in ununterbrochener Linie von dem Hindukusch durch die Thian-Schian-, die Altai- und die Jablonoi-Berge bis an die Stanovoi- kette in dem nordöstlichen Ende Asiens ausbreiten. d) Japan und Nord-China und die Manschurische Subregion. Es ist dies ein interessanter und sehr productiver Distriet, im Osten der mittel- ländischen Subregion des Westens oder vielleicht dem ganzen westlichen gemässigten Europa entsprechend. Seine Grenzen sind nicht sehr gut umschrieben, aber schliessen wahrscheinlich ganz Japan in sich, Korea und die Manschurei bis zum Amur und den niedrigeren Abhängen der Khingan- und Peling-Gebirge; und China bis an die Nanlin-Berge, südlich von dem Yang-tse-Kiang. An der Küste Chinas scheint die Trennungslinie zwischen diesem Distriete und der orientalischen Region irgendwo in der Nähe von Futschu zu sein, aber da es hier keine natürliche Barriere giebt, so greift eine starke Vermischung nördlicher und südlicher Formen Platz. II. Die Aethiopische Region. Es ist dies eine der best begrenzten zoologischen Regionen; sie besteht aus dem tropischen und südlichen Afrika, dazu das tropische Arabien, Madagascar und einige wenige andere Inseln, die man gemeinhin als afrikanische kennt. Einige Naturforscher wollten die Region nördlich bis an das Atlasgebirge ausdehnen, inclusive der ganzen Sahara, aber das Thierleben des nördlichen Theiles dieser grossen Wüste scheint mehr mit der palaearktischen Fauna Nord-Afrikas verwandt zu sein. Die Sahara ist thatsächlich ein strittiges Land, welches von beiden Regionen aus bevölkert worden ist, und bis wir nicht mehr von der Naturgeschichte der grossen Plateaus wissen, welche sich insel- artig in der Sandwüste erheben, wird es sicherer sein, die provisorische Grenzlinie an oder nahe dem Wendekreis zu ziehen, und auf diese Weise die nördliche Hälfte der palaearktischen, die südliche Hälfte der aethio- pischen Region zuzutheilen. Dieselbe Linie kann quer über Arabien fort- gesetzt werden. Bei unserer gegenwärtigen unvollkommenen Kenntniss des Innern von Afrika können nur drei grosse, continentale Subregionen gut begrenzt werden, während man als eine vierte die Maskarenen unterscheidet. a) Die Ost-Afrikanische Subregion oder Central- und Ost-Afrika. Diese Abtheilung schliesst das ganze offene Land des tropischen Afrika südlich von der Sahara, wie auch einen unbestimmten südlichen Rand der grossen Wüste ein. Mit Ausnahme eines engen Striches der Ostküste entlang und der Thäler des Niger und des Nils ist es ein ungeheueres Hochplateau von 1,000—4,000 Fuss Höhe eher hügelig als bergig, mit Ausnahme des Hohentafellandes von Abyssinien, mit Bergen, die bis zu einer Höhe von 16,000 Fuss ansteigen und sich südlich bis an den Aequator erstrecken. . b) Die West-Afrikanische Subregion. Man kann diese als die äqua- toriale Waldregion bezeichnen, da sie den ganzen Theil Afrikas, von dem Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VL 2. 38 594 Klassification und geographische Verbreitung. Binnenland der Westküste an, über den die grossen äquatorialen Wälder mehr oder weniger ununterbrochen sich erstrecken, in sich fasst. Diese beginnen südlich vom Gambia und dehnen sich östlich in einer Linie, die im Groben dem südlichen Rande der grossen Wüste parallel geht, bis an die Quellen des oberen Nil und die Berge, welche die westliche Grenze des Beckens der grossen Seen bilden, aus; und südlich bis an die hohe, aber marschige Waldland. Seine südlichen Grenzen sind unbekannt, aber wahrscheinlich irgendwo in der Nähe des 11. Parallelgrades südlicher Breite. Zu dieser Subregion gehören die Insel Fernando Po, die Prinzen- insel und St. Thomas. c) Die Süd-Afrikanische Subregion. In Folge_des Fehlens satin vor- handener Barrieren können die Grenzen nicht genau delinirt werden. Die typische Partie derselben besteht aus kaum mehr als dem engen Streif Landes, der durch die Bergkette eingefasst wird, während man sie in einem weiteren Sinne bis einschliesslich Mozambique ausdehnen kann. Sie ist . vielleicht am besten zu charakterisiren als durch die Kalatrari-Wüste und den Limpopo-Fluss begrenzt. Zu dieser Subregion gehört auch die kleine Insel Tristan d’Acunha. | d) Madagascar und die Makarenen oder die Malagasische Subregion. Diese insulare Subregion umfasst, ausser Madagascar, die Inseln Mauritius, Bourbon und Rodriguez, die Seychellen und Comoro-Inseln. III. Die orientalische Region. Diese Region ist von relativ geringer Ausdehnung. Die Wüsten in Nord-Westen von Indien sind das strittige Land, welches sie von der palaearktischen und aethiopischen Region trennt. Das grosse Dreieck-Plateau, welches Vorder-Indien bildet, ist der ärmste Theil der Region. Seine südliche Spitze zusammen mit Ceylon hat ein feuchteres Klima. Die ganzen südlichen Abhänge des Himalaya, mit Burmah, Siam und West-China, wie auch Hinter-Indien und die Indo- malayischen Inseln sind überaus reich an Thierleben. Die Phillipinischen Inseln werden am Besten mit der indomalayischen Gruppe zusammen- gestellt. a) Hindostan oder die Indische Subregion. Sie schliesst ganz Vorder- Indien von dem Fusse des Himalaya im Norden bis irgendwo in der Nähe von Seringapatam im Sitden ein, die Grenzlinie der ceylonischen (zweiten) Subregion ist nicht sicher gestellt. Die Delta des Ganges und Brahma- putra bezeichnen ihre östlichen Grenzen und sie erstreckt sich wahrschein- lich ungefähr bis nach Kaschmir im Nordwesten und vielleicht bis in das Thal des Indus weiter nach Süden, aber die grosse Wüstenstrecke nach Osten vom Indus bildet einen Uebergang zu der südlichen palaearktischen Subregion. Vielleicht kann man im Grossen und Ganzen den Indus als eine passende Grenzlinie bezeichnen. b) Subregion von Ceylon und Süd-Indien. Die Insel Ceylon ist durch so auffallende Eigenthümlichkeiten in ihren Thierproducten charakterisirt, dass es nothwendig ist, sie von Vorder-Indien als Subregion abzutrennen, man findet aber, dass die meisten dieser speciellen Charakterzüge sich Amphibien. 595 bis an die Nilgherries und den ganzen südlichen bergigen Theil Indiens hin erstrecken und dass die beiden in eine geographische Provinz ver- einigt werden müssen. e) Himalayische oder indo-chinesische Subregion. Diese wahrschein- lich die reichste aller Subregionen und vielleicht eine der reichsten aller Gegenden von gleicher Ausdehnung auf der Erdoberfläche ist, wird im Wesentlichen aus einem waldbedeckten gebirgigen Land gebildet, meistens innerhalb der Tropen, aber an ihrem nördlichen Rande einige Grade jen- seits derselben reichend, und sich in einer zusammenhängenden Bergkette erhebend, bis sie die Manschurische Unterabtheilung der palaearktischen Region trifft und sich in sie einschaltet. Westlich dehnt sich die Subregion in sich vermindernder Breite aus bis sie in oder nahe Kaschmir endet, wo die Fauna der Ebene Indiens fast die der palaearktischen Region trifft, und zwar in einer mässigen Höhe. Oestlich reicht sie bis nach Ost-Thibet und Nord-West-China. Dieser Subregion gehören die Andamanen, Nico- barischen Inseln, Formoso und Hainan zu. d) Indo-Malaya oder die malayische Subregion. Diese Subregion ist fast ganz insular, sie umfasst nur die Halbinsel Malakka auf dem Conti- nente von Asien. Sie umfasst weiter die Inseln Java, Sumatra, Borneo, Banka, Biliton, Madura, Bali und die Philippinischen Inseln. IV. Die Australische Region ist die grosse insulare Region der Erde. Im Ganzen ist es eine der best markirten. Ihre centralen und wichtigsten ‘Massen bestehen aus Australien und Neu-Guinea. Im Nordwesten dehnt sie sich bis Celebes aus, wo ein grosser Theil der australischen Charak- tere verschwunden ist, während sich orientalische Typen bis zu einem solchen Grade mit ihnen vermischen, dass es ziemlich schwer ist, sich zu entscheiden, wo man die Insel stellen soll. Nach Südosten ist Neu-See- land eingeschlossen, nach Osten umfasst sie ganz Oceanien bis an die Marquesas- und die Sandwich-Inseln, deren sehr dürftige Fauna sich dem allgemeinen australischen Typus anschliesst. Australien ist die grösste Landstrecke in der Region, es ist mehre Male ausgedebnter als alle andere übrigen Inseln zusammengenommen. Wenige der grossen zoologischen Regionen umfassen vier Abtheilungen, die so stark contrastiren wie diese oder so viele interessante Probleme darbieten. a) Die Austro-malayische Subregion. Die Centralmasse, von welcher fast jeder Theil dieser Subregion in klarer Weise abhängt, ist die grosse Insel Neu-Guinea, und diese, zusammen mit den umliegenden Inseln, welche von ihr durch flache Meere getrennt sind und welche ihre markirtesten zoologischen Züge besitzen, nenntman Papua. Ein wenig weiter wegliegen die wichtigen Gruppen der Molukken, auf der einen und die östlichen Papua- Inseln auf der anderen Seite, welche eine Fauna besitzen, die hauptsäch- lich von Neu-Guinea abgeleitet ist, aber vieler ihrer unterscheidenden Typen ermangelt, und wie z. B. die Molukken, der anliegenden orienta- lischen Region abkömmlich sind, Sidlich von diesen haben wir die 35* 596 Klassification und geographische Verbreitung. Timorgruppe, deren Fauna sich deutlich von Australien, Java und den Molukken herleitet. Zuletzt kommt Celebes, dessen Fauna höchst com- plieirt und räthselhaft und, so weit wir es beurtheilen können, nicht fundamental von irgend einer der umliegenden Inseln herzuleiten ist. b) Australien und Tasmanien oder die australische Subregion umfasst die Insel Neu-Holland und Tasmanien. c) Die Pacific-Inseln oder die Polynesische Subregion. Obgleich das Areal dieser Subregion sehr gross und die Menge der Inseln, die sie ent- hält, fast unzählbar ist, so existirt doch eine beträchtliche Einförmigkeit in den Formen ihres Thierlebens.. Die Sandwich-Inseln bilden eine Aus- nahme von dieser Einförmigkeit. Das eigentliche Polynesien besteht aus einer Anzahl Inselgruppen von einiger Bedeutung und einer Anzahl kleiner, dazwischen liegender Inseln. Wir können sie in vier Hauptabtheilungen scheiden: 1) Die Ladronen und Carolinen; 2) Neu-Caledonien und die Neu-Hebriden; 3) die Fidschi-, Tonga- und Samoa-Inseln; 4) die Gesellschafts- und Marquesas-Inseln. d) Die Neu-Seeland-Subregion. Diese Subregion besteht aus Neu- Seeland mit den Norfolk-Inseln, der Lord Howe’s-Insel und den Kermandec- Inseln im Norden, der Chatham-Insel im Osten, den Auckland- und Maequarie- Inseln im Süden. ‚...V. Die neotropische Region. Diese Region, die nicht nur Süd-Amerika, sondern auch das tropische Nord-Amerika und die Antillen umfasst, kann in Bezug auf Ausdehnung mit der aethiopischen Region verglichen Br | Die vier Subregionen der neotropischen Region sind: a) Südlich gemässigtes Amerika oder die chilenische Subregion. Diese Subregion kann man im Allgemeinen definiren als den gemässigten Theil von Süd-Amerika. Im Süden beginnt sie mit den kalten, feuchten Wäldern der Tierra del Fuego und ihrer Fortsetzung die Westküste hinauf bis Chiloe und nördlich bis nahe Santiago. Oestlich haben wir die dürren Ebenen von Patagonien, die sich allmälig gegen Norden zu in die fruchtbaren, aber noch baumlosen Pampas von La Plata verwandeln. Im Westen von Parana dehnt sie sich nördlich über die Chaco-Wüste aus, bis wir uns der Grenze der grossen Wälder nahe St. Cruz de la Sierra nähern. Auf dem Plateau der Anden jedoch muss sie noch weiter nördlich fortgesetzt werden, den „paramos“ oder alpinen Weiden entlang, bis wir den 5. Grad südlicher Breite erreichen. Jenseits dieses sind die Anden sehr schmal. Neben den hohen Anden scheint es nothwendig, den westlichen Strich dürren Landes einzuschliessen. Dieser Subregion gehören die Falkland- Inseln, und Juan Fernandez an. b) Tropisches Süd-Amerika oder die brasilianische Subregion. Dieser Distriet kann definirt werden als aus der ganzen tropischen Wald-Region Süd-Amerikas bestehend, inclusive aller offenen Ebenen und allen Weide- landes,' das von den Wäldern umgeben oder unmittelbar mit ihnen ver- bunden ist. Ihre Centralmasse besteht aus‘ der grossen Waldebene des Amazonenstromes, die sich von Paranaiba an der Nordküste von Brasilien Amphibien. 597 bis Zamora in der Provinz Loja hoch oben auf den Anden im Westen erstreckt. Ihre grösste Ausdehnung von Nord nach Süd ist von den Mündungen des Orinoco bis zu den östlichen Abhängen der Anden nahe La Plata in Bolivia und ein wenig nördlich von St. Cruz de la Sierra. c) Tropisches Nord-Amerika oder die mexikanische Subregion. Diese Subregion ist verbältnissmässig von geringer Ausdehnung, sie besteht aus dem unregelmässigen Halse des Landes, der den Nord- und Südamerika- nischen Continent verbindet und umschliesst noch die Insel Tres Marias und Socorro. d) Die West-Indischen Inseln oder die. Antillische Subregion. Sie bestehen aus zwei sehr grossen Inseln, Cuba und Hayti; zwei von mässiger Grösse, Jamaica und Portorico und einer Kette von vielen kleineren Inseln, St. Croix, Anguilla, Barbada, Antigua, Guadeloupe, Dominica, Martinique, St. Lucia, St. Vincent, Barbados und Granada und eine Menge dazwischen liegender Inselchen. Tobago, Trinidad, Margarita und Curagao liegen nahe der Südamerikanischen Küste. Nördlich von Cuba und Hayti liegen die Brahamas-Inseln. VI. Die nearktische Subregion: besteht fast gänzlich aus dem ge- mässigten Nord-Amerika, wie es von den Geographen umgrenzt wird. Die vier Subregionen der nearktischen Region sind: a) Die westliche oder Californische Subregion. Dieselbe ist klein, aber sehr üppig. Sie nimmt den verhältnissmässig engen Strich Landes zwischen der Sierra Nevada und dem Paeifie ein. Nördlich kann man die Vancouver-Insel und den südlichen Theil von Britisch Columbien ein- schliessen, während sie sich südlich bis an die Spitze des Golfs von Californien erstreckt. .b) Die Central- oder Felsengebirgs-Subregion besteht aus dem hohen und oft dürren Distriet der Felsengebirge; sie erstreckt sich nördlieh bis nahe an den Beginn der grossen Wälder im Norden des Saskatschewan- Flusses und südlich bis an den Rio Grande del Norte, den Golf von Californien und das Cap St. Lucas. c) Die östliche oder Alleghany-Subregion besteht aus den östlichen _ Vereinigten Staaten. Sie ersteckt sich quer über den Mississippi und die fruchtbareren Prärien bis ungefähr zum 100. Meridian westlicher Länge. Südlich biegt sich die Grenzlinie gegen die Küste zu, nahe dem Laufe der Colorado-Flüsse. Nach Norden hin sind die Grenzen unbestimmt, aber höchstwahrscheinlich liegt die Grenzlinie zwischen Canada und den Ver- einigten Staaten. d) Die subarktische oder Canada’sche Subregion umfasst den Rest von Nord-Amerika und streckt sich gegen den arktischen Ocean hin aus. Ich lasse jetzt erst noch eine mehr ausführliche Darstellung der von Cope aufgestellten Vertheilung der Amphibien folgen: 598 Klassification und geographische Verbreitung. 1. Aglossa, 1. Fam. Pipidae. | Keine Rippen. Das einfache Steissbein durch einen Condylus an- ‚gefügt. Coracoid und Epicoracoid (Procoracoid) divergirend, die der linken Seite deckt die der rechten nicht. Kein Manubrium (Episternum). Fronto- parietalia vollständig verknöchert. Praefrontalia (Nasalia) von einander getrennt. Keine Zähne. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. End- phalangen zugespitzt, einfach. Aeussere Metatarsi durch eine Schwimm- haut von einander getrennt. Nur eine Gattung. (1) Pipa. 2. Fam. Dactyletridae. Keine Rippen. Ilium nur an dem neunten Wirbel verbunden. Co- racoid und Epicoracoid (Procoracoid) getrennt von der anderen Seite. Fronto-parietalia vollständig verknöchert, die mit einander verwachsenen Praefrontalia (Nasalia) überdeckend. Zähne vorhanden. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Endphalangen zugeschärft, einfach. Aeussere Metatarsi durch eine Schwimmhaut getrennt. | Nur eine Gattung. (2) Dactyletra. 3. Fam. Palaeobatrachidae. Keine Rippen. Ilium verbunden an den Querfortsätzen der mit ein- ander verwachsenen neunten, achten und siebenten Wirbel, welche eine Scheibe bilden. Steissbein durch eine einfache Gelenkgrube angefügt. Fronto-parietalia verknöchert, sich nicht weiter ausstreckend, als die von einander getrennten Praefrontalia. Aeussere Metatarsi wahrscheinlich durch eine Schwimmhaut von einander getrennt. Nur eine (fossile) Gattung. (3) Piilisobeibskähhie II. Gastrechmia, Keine Kieferzähne.. Weder Epicoracoid noch Clavicula. Wirbel procoelisch. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert, durch Gelenk- gruben mit dem einfachen Coceygealstiel verbunden. 4. Fam. Hemisidae. Gehörorgan fehlend. Zunge hinten in eine Scheide zurtkein, Fronto-parietalia und Praefrontalia vollständig entwickelt, letztere am Schnautzenende durch das verknöcherte Septum etlimeaekeln getrennt. Zehen mit Schwimmhäuten. Keine Metatarsalschaufel, keine Parotiden. Manubrium (Episternum) vorhanden. Nur eine Gattung. (4) Hemisus. TIE Arciferi, Zähne am Oberkiefer. Eine Zunge. Gehörtuben nicht so stark ge- wölbt, dass sie bis nach der Medianlinie verlängert sind. Acromial (Cla- vieula) und Coracoid divergirend, ersteres nach vorn gerichtet und mit dem letzteren vereinigt durch einen longitudinalen gebogenen Knorpel, welcher frei ist und überdeckt wird durch den entsprechenden knorpeligen Bogen der anderen Seite. Amphibien. 599) 5. Fam. Discoglossidae. Wirbel opisthocoelisch. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Erster Coceygealwirbel wie gewöhnlich mit dem zweiten oder dem Stiel vereinigt, aber versehen mit zwei nach hinten gekehrten Diaphophysen und mit dem Sacralwirbel durch zwei cotyloide Gruben (cotyloid cavities) verbunden. Kurze Rippen an den vorderen Diaphophysen artieulirend. Die Ossa fronto-parietalia schliessen eine Fontanelle ein (bei den leben- digen Gattungen). Die äusseren Metatarsi mehr oder weniger von einander durch eine Schwimmhaut getrennt. Endphalangen zusammenhängend, einfach. Xiptristernum (Sternum) aus zwei dünnen, nach aussen diver- girenden Plättchen bestehend. Zunge rund, vollständig, hinten entweder wenig oder vollständig festgewachsen. Männchen ohne Stimmsack. Integument des Schädels in einer Hautver- knöcherung eingeschlossen, welche die Ossa fronto- parietalia vervollständigt. Am Steissbein zwei Cotyli und Diaphophysen. Fossile Gattung . wu Integument des Schädels in eine Hautver- knöcherung eingeschlossen, die fronto-parietal Fonta- nelle offen. Keine Steissbein-Diaphophysen. Zwei Condyli, Fossa temporalis überwölbt. Fossile Gattung (6) Zaphrissa. Integument des Schädels frei, eine kleine fronto- parietal Fontanelle, zuweilen scheinbar von dem Eth- moidalegeschlossen. Praefrontalia (Nasalia) mit breiten Flächen aneinander stossend. Zwei Steissbeincotyli. Pupille rund. Cavum tympani vorhanden. Keine Parotiden ten m on de . (7%) Discoglossus. Integument des Schädels frei, eine fronto-parietal Fontanelle. Praefrontalia (Nasalia) überall mit ein- ander in Berührung. Zwei Steissbeincotyli. Trommel- fell und Trommelhöhle deutlich. Pupille senkrecht. Mit Parotiden. Keine rudimentären Finger . . . (8) Alytes. Integument des Schädels frei. Eine fronto-parietal Fontanelle.. Praefrontalia (Nasalia) vorn mit einander in Berührung. Ein Steissbeincotylus. Weder Trommel- fell noch Trommelhöhle. Keine oder nur rudimentäre Gehörtuben. Keine Parotiden . . 2. 2.22....2..(9) Bombinator. 6. Fam. Asterophrydidae. Opisthocoele Wirbel. Querfortsätze des Saeralwirbels verbreitert, die des ersten Schwanzwirbels fehlen, letztere nur durch eine cotyloide Grube (mit Ausnahme einer Gattung) mit dem Sacralwirbel verbunden. Keine Rippen. Aeussere Metatarsi nicht durch eine Schwimmhaut verbunden. Endphalangen zusammenhängend, einfach. Ossa fronto-parietalia in der Mitte nicht stark verknöchert, aber keine Fontanelle. Obere Platte des Ethmoids nach vorn gut entwickelt. Gehörorgan vollständig entwickelt, Sternum ein zarter knöcherner Stiel. | | (5) Latonia. 600 Klassification und geographische Verbreitung. a. Zehen frei. | Zwei Steissbein-Cotyli. Os dentale mit einem zahnförmigen Fortsatz. Gaumenzähne. Keine Paro- 26 | tiden. Augenlid einfach . .....2..0.02220..(10) Oryptotis. Ein Steissbein-Cotylus. Kein zahnförmiger Fort- | satz. Oberes Augenlid mit Haut-Anhängen versehen. Gaumenzähne Zunge vollständig festgewachsen. Trommelfell deutlich . . . . . Sraparh SA Astor y5: Keine Gaumenzähne. Keine Haut- Arıhöiepk | Zunge breit, nur wenig frei. Trommelfell deutlich. Kein ale Fortsatzıv .. ui. ...0...2.(12) Xenophrys. b. Zehen theilweise mit Se meen Körper stark zusammengedrückt. Mundspalte breit. Gaumenzähne wenig entwickelt. Ein super- eiliarer Hautfortsatz. Re breit, hinten frei. Trommel- fell verborgen . . . elle). MraoN. (ae Megloplry 7. Fam. Prien Wirbel procoelisch. Keine Rippen oder Diapophysen am Steissbein. Sacrum mit dem Steissbein durch Condyli verbunden, Querfortsätze des Sacrums platt aber verbreitert. Sternum ein knöcherner Stiel mit end- ständigem Discus. | Fronto-parietalknochen vollständig. Keine Gaumen- zähne. Ein Condylus sacralis für das Steissbein. Zunge theilweise frei... . «Alert 272.4.79° AMERe on, Die Fronto-parietalknochen ae eine grosse Fontanelle ein. Gaumenzähne, zwei Condyli sacrales für das Steissbein. Eine Be entwickelte Paro- tide. Pupille senkrecht. Zunge theilweise frei . . (15) Pelodytes. 8. Fam. Scaphiopodidae. Wirbel procoelisch. . Weder Rippen noch Diapophysen am Steissbein. Querfortsätze des Sacralwirbels sehr stark erweitert, platt und dreieckig. Keine Gelenkhöcker zwischen Steissbeinstiel und Sacralwirbel. Episternum knorpelig. Zunge fast vollständig frei.. Endphalangen einfach. I. Gruppe. Weder Trommelfell noch 'Trommelhöhle. Sternum mit einem knöchernen proximalen Stiele. Ossa cuneiformia gut entwickelt. Pupille senkrecht. Zehen mit Schwimmhäuten. Intesument des Schädels in eine Hautver- knöcherung eingeschlossen. Fossa temporalis stark überwölbt. Gaumenzähne. Keine Parotiden . . . (16) Culiripes. Integument des Schädels in eine Hautver- knöcherung eingeschlossen. Fossa temporalis nicht überwölbt. Keine Parotiden. Gaumenzähne . . . (17) Pelobates. Integument des Schädels von dem Cranium ge- rennt. Cranium oben unvollständig. Zwei laterale Amphibien. 601 Fronto-parietale Leisten eine mediane Fontanelle ein- schliessend. Gaumenzähne. Keine Parotiden . . . (18) Didocus. I. Gruppe. Trommelfell und Trommelhöhle. Sternum vollständig knorpelig. Ossa euneiformia gut entwickelt. Zehen mehr oder weniger mit Schwimmhäuten. Pupille senkrecht. Integument des Schädels in einer Hautverknöcherung eingeschlossen. Parotiden und Gaumenzähne . . . (19) Scaphiopus. Integument des Schädels vom Cranium getrennt. Der Schädel ist oben nur in zwei supereiliaren Leisten werkmöcheit x. ..; 1amoV Murs9ndBR. stt 281. 20): Bpea. 9. Fam. Hylidae. Procoelische Wirbel. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert, das einfache Steissbein durch zwei Condyli dem Sacrum angefügt. Aeussere Metatarsi verbunden. Endphalangen rund oder an den Rändern ge- schwollen, die distale Portion aus einem festeren Gewebe bestehend. Ossa fronto-parietalia vorn verkürzt, gewöhnlich eine Fontanelle einschliessend. Die obere Platte des Etbmoideum ist niemals von den Ossa fronto-parie- talia bedeckt, und schiebt sich gewöhnlich nach vorn zwischen den Nasalia ein. Gehörorgan vollständig entwickelt. I. Keine Fronto-parietalfontanelle. A. Cranium von oben mit Hautverknöcherung. Praefrontalio (Nasalia) mit einander in Be- rührung. Eine Serie von Parasphengidalzähnen. | Keine Rückentasche . . . . . . . .(21) Pharyngodon. Keine Parasphenoidalzähne. Keine Rücken- Tasche FA Sa. 2... (22) Trachycephalus. Keine Paessidalsalmel Bike Rücken. tasche 2 JE ER! 20....(23) Opisthodelphys. B. Schädel ohne Häutwäiknöcherühe: a. Eine Rückentasche. Zehen nur theilweise durch Schwimm- häute verbunden . . . 2 .2.2.20.2.2(24) Nototrema. b. Keine Rückentasche. «a. Praefrontalia (Nasalia) durch eine Naht verbunden. Zwei longitudinale craniale carinae. Keine Drüsen. . ...2.20..20.(25) Osteocephalus. Keine Carinae. Parotiden . . . . (26) Scytopis. Keine Carinae.. Keine Parotiden. Praefrontalia (Nasalia) breit . . . (27) Acrodytes. ?. Praefrontalia schmal, durch das Eth- moideum getrennt. Keine Carinae. Keine Drüsen . . . .7..20.2...(28) Dryomelictes. 602 Klassification und geographische Verbreitung. II. Eine Fronto-parietalfontanelle. a. Zehen gegenüberstellbar. | Parotiden. Zunge frei . » . 2202. (29) Phyllomedusa. b. Zehen nicht gegenüberstellbar. Ai a. Ein verlängerter, spitzer, flacher Postor- bitalfortsatz des Fronto-parietale. Mit Schwimmhäuten. Schädel und Fon- tanelle ‚hreitiss on: nur elsbiden, (80) Smalısonk ß. Kein Pomterlitaliorikatz, Zunge lang, frei. Zähne am Vomer. Palpebra inferior nicht durchsichtig . . (31) Agaliyehmäs, Zunge kurz, wenigfrei. Zähne am Vomer. Palpebra inferior durchsichtig . . . .. (32) Ayla. Zunge kurz. Keine Vomerzähne Pal- pebra inferior durchsichtig . . . . . (33) Hylella. Zunge frei. Vomerzähne, Zehen der hinte- | ren Extremität weit auseinander stehend (34) Aer:s. c. Cranium und Ethmoidale verlängert. Fon- tanelle klein. Zehen gegenüberstellbar. ‚ Zunge wenig frei . ..ieJs 2100202 (35) Zuitoröc. Hintere Zehen frei. Praetieiahs von ein- ander getrenntsilina@stse: 120.107 (a0 Ohörogfbihes Hintere Zehen frei. En kaniaiei mit ein- ander in Verbindung. . . .» 2... » BD dEhbrepe. 10. Fam. Hemiphractidae. Querfortsätze des Sacralwirbels eylindrisch. Unterkiefer mit einer ' Reihe von Zähnen. Cranium ee: knöchern. Endphalangen? Mit einer Gatfung . . „.. er e.n'. (98), Hemiphiache 11. Fam. ee Wirbel proeoelisch. Keine Rippen. Querfortsätze des Sacralwirbeis cylindrisch oder leicht zusammengedrückt, nach oben gekehrt. Steissbein getrennt, durch zwei Condyli mit dem Sacrum verbunden, ohne Diapo- physen. Endphalangen zusammenhängend, entweder einförmig conisch, oder mit divergirenden terminalen Fortsätzen oder Rudimenten von Fort- sätzen. Episternum entweder fehlend oder knorpelig. Sternum deutlich. Gehörorgan gut entwickelt. Keine Mandibularzähne. A. Fronto-parietalknochen vollständig entwickelt. Zehen mit Schwimm- häuten, äussere Metatarsi frei. Endphalangen zugespitzt. Epi- sternum ‘eine knöcherne Platte. Gehörorgan vollständig ent- wickelt. Zunge breit, vollständig, festgewachsen. Integument des Schädels deutlich. Gaumen- Pseudes. zähne. Weder Metatarsalschaufel noch Lum- bardrüsen. Praefrontalia (Nasalia) überall mit einander vereinigt. Pupille horizontal . . (39) Pseudis. w ae er Aria m at ea Eee F- art - hr er Amphibien, 605 Integument des Schädels deutlich. Gaumen- zähne. Weder Metatarsalschaufel noch Lum- bardrüsen. Praefrontalia (Nasalia) von ein- ander und von den Fronto-parietalia getrennt (40) Lysapus. Integument des Schädels deutlich. Ein Meta- tarsalschaufel. Gaumenzähne. Praefrontalia (Nasalia) nieht überall mit einander in Be- rülhrung. Bunte verkieal u. s,,0.% . (41) Mexophyes. Integument des Schädels deutlich. re zähne. Kein Metatarsalschaufel; eine Lumbar- - drüse. Augen nach vorn. Praefrontalia mit einander in Verbindung. . . . . (42) Pithecopsıis. Integument des Schädels in einer ar, Ossification eingeschlossen. Gaumenzähne. Weder Metatarsalschaufel noch Lumbardrüsen. Fossa temporalis überwölbt, den Arcus postor- bitalis vervollständigend. Augen nach vorm. Praefrontalia (Nasalia) innig mit einander verbunden und nach hinten verlängert . . (43) Calyptocephalus. . Ossa fronto-parietalia vollständig entwickelt. Zehen frei oder mit schwachen Schwimmhäuten. Episternum eine knorpelige Platte. Gehörorgan vollständig entwickelt. Zunge vollständig, wenig frei. Endphalangen einfach. Aeussere Metatarsi verbunden. Ceratophrydes. a. Ein Metatarsalschaufel. Integument des Schädels deutlich. Kein Arcus post-orbitalis. Augenlider nicht verlängert. Praefrontalia (Nasalia) gutgetrennt. Gaumenzähne. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten. Innere Finger en mei Form mehr ver- längert. AAN , 20.0. (44) Chiroleptes. Praefrontalia mehr ade ee ee. Augenlider nicht verlängert. Gaumenzähne. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten. Gestalt krötenähnlieh. Innere Finger nicht gegenüberstellbar. Bauchhaut gefeldert . (45) Tomopterna. b. Ein Metatarsalschaufel. Integument des Schädels in einer eranialen Ossification ein- geschlossen. Ein knöcherner Areus post- orbitalis. Praefrontalia entweder vollständig oder nur theilweise von einander getrennt. Augen- lider mit einer Hautverlängerung versehen. Gaumenzähne. Zehen mehr oder weniger weit auseinander stehend. Körpergestalt 604 Klassification und geographische Verbreitung. krötenähnlich. Innere Finger nicht gegen- überstellbar. Pupille transversal . . (46) Oehäophryne . Weder Metatarsalschaufel noch Arcus post- orbitalis. Integument des Schädels nicht in einer Verknöcherung eingeschlossen. Praefrontalia stark von einander getrennt. Augenlider mit Hautverlängerung. Gaumen- zähne. Zehen fast frei. Körpergestalt krötenähnlich. Innere aan! nicht gegen- aberstellbar we. ee (17) Praefrontalia überall mit einander in Be- rührung. Augenlider nicht verlängert. Gaumenzähne. Zehen frei. Pupille hori- zontal. Form kurz ineingedrungen. Bauch late 1 Seren, >... (48) Zachaenus. Praefrontalia nicht a re nen, Gaumenzähne. Zehen fast frei. Pupille verheal - .. 2 .2.(49) Limnomedusa. Praefrontalia. ran, Sricfen en Gaumenzähne. Zehen frei. Auge lateral; Pupille horizontal. Form froschähnlich . (50) Nattereria. C. Die Ossa fronto-parietalia schliessen eine breite Fontanelle ein. Integument des Schädels frei. Grehörorgan unvollständig ent- wickelt oder fehlend. Aeussere Metatarsi verbunden. Finger frei, selten mit Schwimmhäuten. Endphalangen einfach. Praefrontalia niemals mit einander vereinigt, selten mit einander in Berührung. Sternum breit und knorpelig. Zunge in grosser Ausdehnung frei. ? da. 5 \ | | Oriniae. Ethmoidale mit einem vollständigen oberen Bogen.: Ein Metatarsalschaufel. Zehen _ umsäumt oder mit Schwimmhäuten. Gau- menzähne in einer transversalen Reihe. Körperform kräftig. Parotiden sich fort- setzend zuden Weichen und aufdem Rücken. Zehen fast frei. Pupille rund . (51) Helioporus. Keine Parotiden. Zehen mit vollständigen Schwimmhäuten . (52) Neobatrachus. Keine Parotiden. a nachaile Ela Eee entwickelt u 2, 27: na ein. (83) 1, Platypleckrums Arcus ethmoidalis vollständig, Kein Meta- tarsalschaufel. Zehen mit Schwimmhäuten. Körper zusammengedrückt. Gehörorgan wenig entwickelt. Gaumenzähne. Sternum mit einer proximalen, halb ossifieirten Portion (54) Oyclorhamphus. Amphibien. 605 e. Areus ethmoidalis vollständig oder fast voll- . ständig. Finger frei, kein Metatarsalschaufel. Breite Parotiden, keine Gaumenzähne . . (55) Hyperolia. Keine Parotiden. Gaumenzähne in einer transversalen Reihe. Sternum breit . . (96) Borborocaetes. Keine Parotiden. Gaumenzähne erbaleder fehlend oder nur gering entwickelt. Sternum zart, ohne knöcherne Theile. Bauch ge- feldert . 1A“ ir. .Sulisnsnld) Crinia. d. Arcus ethmoidalis- oben u: Knorpel voll- ständig. Finger frei. Kein Metatarsalschaufel. Keine Parotiden. Gaumenzähne. Pupille rund. Gehörorgan rudimenfär . . ... (98) Eusophus. e. Arcusethmoidalis? Kein Metatarsalschaufel. Gehörorgan fehlend. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten. Gaumenzähne. Keine Parotidens!#?? 81 BEIN DENE Alsodes. . Die Ossa fronto- Ranekika uinsehtahgeh eine Fontanelle. Gehör- organ gut entwickelt. Finger frei oder mit schwachen Schwimm- häuten. Das Sternum bildet einen knöchernen Pfeiler, mit einer oder mehreren deutlichen, terminalen, knorpeligen Scheiben. Zunge vollständig. Integument des Schädels frei. Aeussere Me- tatarsi verbunden. Endphalangen einfach. Pleurodemae. a. Drüsen in den Weichen, Pupille horizontal. Der Sternalknorpel eingeschnitten oder in zwei Fortsätze getheilt. Gaumenzähne; Praefrontalia von einander getrennt. Endphalangen kurz. Kein Meta- tarsalschaufel . .'. . - .. .... (60) Pleurodema. Gaumenzähne; Bent von kinder getrennt. Endphalangen kurz. Zwei starke Metatarssenautel _ . . 9... .. „xX08) Laystas. b. Keine Drüsen in den Weichen. Pupille horizontal. Keine Gaumenzähne; Praefron- talia vollständig von einander getrennt. Endphalsnzen kurz . .. .. 0.0, ar . (62) Liuperus. c. Keine Drüsen in den Weichen. Sternal- knorpel vollständig. Pupille senkrecht. Gaumenzähne. Praefrontalia weit von ein- ander getrennt durch das knöcherne Eth- moideum. Endphalangen verlängert . . (63) Hı ylorhina. . Die Ossa fronto-parietalia und der Gehörapparat sind gut ent- wickelt. Finger frei oder fast frei. Aeussere Metatarsi verbunden. Endphalangen mit einem transversalen Gliede (Limb) der die 606 Klassification und geographische Verbreitung. Hautscheiben trägt. Cranium verlängert, flach. Sternum ohne Stiel, eingeschnitten oder zweilappig, knorpelig oder knöchern. HAylodes. a. Praefrontalia von einander getrennt, selten die Convexitäten der inneren Ränder mit einander in Berührung. ce. Episternum knorpelig. Schnautze und Canthus rostralis eckig. Gaumenzähne. Fingerverbreiterungen schmal . 0. 2a. ee nen. (64) inhydrobius. Schnautze und Canthus rostralis zu- sammengedrückt. Gaumenzähne., Finger- | verbreiterungen breit. . . 2.2... (65) Epirheeis. Schnautze und Oanthus rostralis hervor- ragend, eckig. Keine Gaumenzähne . (66) Phyllobates. P. Episternum knöchern, stielförmig. | Schnautze und Canthus rostralis eckig. | Keine Gaumenzähne . . . . . ....(67) Limnochanris. aa. Praefrontalia zusammen vereinigt durch eine geschlossene Naht und gewöhnlich in Berührung mit den Fronto-parietalia. Bauch glatt. Ster- | nüm Breit... ..... 10,0% tem ni OO Bauch gefeldert. Sternum zart, voll- ständig, knorpelig ..:. =...» „=; „.(04), Zulaber: Zehen mit Schwimmhäuten . . . (70) Leila. F. Die Ossa fronto-parietalia und der Gehörapparat vollständig ent- wickelt. Integument des Schädels frei. Aeussere Metatarsi ver- bunden. Finger frei, Endphalangen einfach. Sternum ein zarter knöcherner Stiel mit einer distalen knorpeligen, ungetheilten Scheibe. | Oystignathi, a. Stiel des Sternum eingeschnitten und mit zwei distalen knorpeligen Scheiben. Körpergestalt krötenähnlich. Weder Paro- tiden noch Gaumenzähne Vereinzelte Drüsen in den Weichen, Zwei Metatarsal- sporn. Pupille horizontal . . . . . . (71) Gomphobates. Körperform verlängert. Weder Parotiden ? an Gaumenzähne. Keine Inguinaldrüsen. Metatarsalhöcker klein . . . . .....(72) Tarsopterus. b. Stiel des Sternums und distale Scheibe un- getheilt. Keine Inguinaldrüsen . . . . (73) Oystignathus. Drüsenanhäufungen in den Lenden . . (74) Gnatophysa. Amphibien, | 607 ni Zweifelhafte Gattungen. Wahrscheinlich in die Gruppe der Ceratophrydes. Weder Metatarsalschaufel noch Parotiden. Augenlider nicht verlängert. Zehen mit kleinen Erweiterungen. Keine Schwimmhäute. Stark gefeldert. Obere Schädel- fläche hinten mit hohen Leisten . . » » ......(75) Strabomantıs. In die Gruppe der Cystignathi oder in eine neue Gruppe. Obere craniale Platte gerunzelt, wahrscheinlich keine Fontanelle. Gehörorgan nicht entwickelt. Zehen mit Schwimmhäuten. Aeussere Metatarsi verbunden, keine Verbreiterungen. Keine Gau- menzähne. Pupille rund . . . . ...2.2..(76) Telmatobius. Wahrscheinlich zu Hylodes gehörig. Craniumbreit, abgerundet. Fingerverbreiterungen getragen durch einen starken Querrand (Cross- limb). Keine Parotiden. Xiphisternum (Sternum) mit einer distalen, vollständig knorpeligen Scheibe. Gaumenzähnhe . . . . . .....(7D Batrachyla. Hylodes oder Cystignathi? Kopf normal. Gaumenzähne und Parotiden. Finger ohne Schwimmhäute. Daum des Männ- chens mit einem Sporn. Kleine Verbreiterungen en Zeheme re ren ERTOT PIC OMANDS: Cystignathi oder Ceratophrydes ? | Eine Trommelhöhle. Episternum? Saerum? Ossa euneiformia wenig entwickelt. Form ver- längert. Zehen frei. Parotiden. Keine Gaumen- zähne. Zunge vollständig frei. . . - . . (79) Nattereria. Fam. 15. Rhinophrynidae. Das Ethmoideum trennt die Praefrontalia, seine obere Platte wird durch die vollständig verknöcherten Fronto-parietalia gedeckt. Fronto- nasalia gut entwickelt, vollständig in Berührung mit den Fronto-parietalia. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Coracoid und Epieoracoid (Procoraeoid) divergirend, in Berührung mit den der anderen Seite. Zunge fest gewachsen oder nur hinten retraetil. Gehörorgan unvollständig ent- wickelt. Nur eine Gattung . . 2. .2.2..20...(80) Rhinophrynus. 16. Fam. Bufonidae. Epicoracoidea (Procoracoidea) divergirend vom Coracoidea, letztere verbreitert, vollkommen oder theilweise mit einander in Berührung- Beide (Epicoracoid und Procoracoid) derselben Seite durch einen knorpeligen Bogen verbunden. Das eine Coracoid schiebt sich über das andere hin, in der Art, dass das linke dorsal, das rechte ventral zu liegen kommt. Die obere Platte des Ethmoideum vollständig verknöchert, selten nach vorn verlängert, gewöhnlich durch die vollständig verknöcherten Fronto- “. 608 Klassification und geographische Verbreitung. parietalia bedeckt oder durch diese gemeinschaftlich mit den Praefrontalia. Kein Pterygoideum. Querfortsätze des Sacrums verbreitert. Steissbein durch zwei Condyli verbunden. Zunge frei, hinten nicht retractil. | Gatt. (81) Pseudophryne; (82) Phryniscus; (83) Epidalea ; (84) Bufo; (85) Incilius; (86) Sclerophrys; (87) Peltaphryne; (88) Rrhaebo; (89) Paludicola; (90) Schismaderma; (91) Otilophus; (92) Phrynoides; (93) Nectes; (94) Ohelidobatrachus: (95) Stereo- cyclops; (96) Oranopsis; (97) Orepidius; (98) Ollotis. Raniformia., | | Coracoidea an einander grenzend; Epicoracoidea (Procoracoidea), wenn vorhanden, in der Quere zusammenhängend (continuous transverse) und an die Coracoidea grenzend. Beide (Coracoid und Epicoracoid) von einander durch Knorpelstreifen getrennt. Krötenartige Raniformia. Weder Zähne am Maxillare noch am Praemaxillare. 17. Fam. Breviecipitidae. Epicoracoidbeine (Procoracoid) vorhanden. Kreuzbeine mit erweiterten dreieckigen Apophysen, welche mit dem Coceygealstiele verschmelzen. Zwei Leberlappen. Praefrontalia weit von einander getrennt. Eth- moidalbogen nicht verknöchert. Eine fronto-parietal Fontanelle. Gehörorgan vollständig entwickelt. Zehen frei. Keine Parotiden. Kopf nicht von dem Körper getrennt . 0 eine a ri ee 18. Fam. Engystomidae. Epicoracoidbeine (Procoracoid) fehlend. Kreuzbeine vom Coceygeal- stiele getrennt. Mit erweiterten Apophysen. Zwei Leberlappen. 1. Ethmoidalbogen nicht verknöchert.. Praefron- talia weit von einander getrennt. Eine fronto-parietal Fontanelle.. Endphalangen mit queren Gliedern (Limb). Gehörorgan voll- ständig entwickelt. Zehen frei. Keine Meta- tarsalschaufel . . . . 2.202.202. 0.2. (100) Phrynomantıs. 2. Ethmoidalbogen verknöchert. Praefrontalia (Nasalia) vollständig entwickelt, mit einander in Verbindung und mit den Fronto-parietalia. a. Endphalangen mit queren Gliedern (Limb). Weder Trommelfell noch Trommelhöhle. Ostia der Gehörtuben klein. Zehen mit Schwimm- häuten +. Io zlsielsa Biiaasal) sul an’; (IQ EDGE Trommelfell, Trommelhöhle und Gehörtuben. Zehen mit Schwimmhäuten oder Rudimenten von Sehwimmhäuten . ©. 2 .20.2..2% 2. ..(102) sCallula, a se en gi EN n b. Amphibien. 609 Endphalangen einfach. | Gehörorgan vollständig entwickelt. Tym- panum verborgen. Zehen frei oder mit schwachen Schwimmhäuten. Metatarsus mit einem kleinen Höcker . . . .» ...... . (108) Engystoma. Gehörorgan gut entwickelt. Trommeltell ver- borgen. Zehen frei oder theilweise mit Schwimmhäuten. Metatarsus mit zwei zusam- mengedrückten, schaufelähnlichen Höckern . (104) Systoma. Gehörorgan gut entwickelt. Trommelfell | - deutlich. Zehen frei. Metatarsus mit unbe- deutenden Höckern . . ..2....(105) Adenomera. 19. Fam. Phryniscidae. Epieoracoidbeine (Procoracoid) vorhanden. Kreuzbein getrennt vom Coceygealstiele, mit erweiterten, dreieckigen Apophysen, zwei oder drei Leberlappen. a. Praefrontalia vollständig entwickelt, bilden eine Naht mit einander und mit den Fronto-parietalia. Gehörorgan vollständig entwickelt. Zehen mit Schwimmhäuten. Rücken bedeckt mit einer Behicht Drasen . „=. ....2.00.0.408, 1202106) Oalophrynus. b. Praefrontalia klein, weit von einander und von den Fronto-parietalia getrennt. &, Gehörorgan vollständig entwickelt. Mit zwei scharfrändigen Höckern am Meta- tarsus. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten. Aeussere Zehe rudimentär. Schnauze einfach. (107) Copea. Kein Metatarsalhöcker. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten, die äussere rudimentär. Schnauze einfach. Zwei Leberlappen . . (108) Atelopus. Ein rudimentärer Metatarsalhöcker. Zehen mit schwachen Schwimmbhäuten, alle gut ent- wickelt. Ein horizontaler Hautfortsatz am äusseren Ende der Schnauze . . . . . (109) Rhinoderma. . Gehörorgan unvollständig entwickelt. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten, die äussere klein. Metatarsus einfach. Schnauze einfach. Zwei Leberlappen . . . . ... (110) Phrynidium. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten. Drei Leberlappen. Weder scharfe Metatarsalhöcker noeh Rückenhautschld . . : ....... (111) Phryniscus. Zehen mit schwachen Schwimmhäuten. Kein scharfer Höcker. Am Rücken ein breiter knöcherner Hautschild mit den Vertebral- apophysen zusammenfliessend . . . . .(112)Brachycephalus, Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2, 39 . 610 | Klassification und geographische Verbreitung, 20. Fam. Dendrobatidae. Epicoracoidbeine vorhanden. Kreuzbein vom Ce , mit eylindrischen Apophysen. Drei Leberlappen. Ossa praefrontalia weit von einander getrennt. 'Ethmoid breit: Am Schnauzenende verknöchert. Weder Parotiden noch Metatarsalschaufel. End- phalangen mit zwei in zwei verschiedenen Richtungen auseinanderlaufenden Gliedern ‚ (limbs), welche Ausbreitungen tragen. Zunge schmal, frei und hinten vollständig . . . . (11) Dendrobates. II. Froschartige Raniformia mit Kieferzähnen. 21. Fam. Colostethidae. Epieoracoidbeine vorhanden. Xiphisternum (Sternum) und Manubrium (Episternum) fehlend. Drei Leberlappen. | Cranium vollständig entwickelt. Ethmoidale ver- knöchert, die kleinen Praefrontalia von einander trennend. Endphalangen mit queren Gliedern (limb), Fingerverbreiterungen tragend. Weder Gaumenzähne noch Metatarsalhöcker. Zunge cylindrisch, hinten frei... 8, ae Colostethus. Sternum häutig. Episternum ein Beraheten Stiel | mit Knorpelscheibe. Metatarsus mit schwacher Haut. Erweiterungen stark, jede mit zwei Haut- schuppen an der oberen Seite, getrennt durch eine Spalte; Endphalangen klein. T-förmig; Zunge ceylindrisch, frei. Keine Vomerzähne. Bauch nicht gefeldert. Pupille longitudinal. Ethmoid vorn wohl entwickelt. Praefrontalia seitlich getrennt . . “22 20e. 00. (118). ‚Prostherapis. 22. Fam. Ranidae. Epicoracoidbeine vorhanden. Xiphisternum (Sternum) und Manubrium- (Episternum) vorhanden, knöchern. Drei Leberlappen. A. Aeussere Metatarsi zusammen verbunden. Bei einigen Fingerverbreiterungen, bei anderen fehlend; Endphalangen kurz, einfach. Ossa praefrontalia innig mit einander in Berührung. a. Fingerverbreiterungen fehlend. (116) Cassina, Girard; (117) Arthroleptis, Smith, b. Fingerverbreiterungen vorhanden. (118) Hemimantis, Peters; (119) Hylambates, Du- m eril; (120) Hälophild, Girard; (121) Cornufer, | - Tsehudi. B. Aeussere Metatarsi mit einander verbunden. ei; Endverbreiterungen vorhanden, durch kurze Phalangen getragen, welche an ihren Bases an- sei a RL ‘ Amphibien. ak 61 geschwollen sind, der übrige Theil dünn, klauen- ähnlich. Fronto-nasaliadurch die obere, breite, nach. vorn verlängerte Platte des Hilmkilenm getrennt . bis“: ish. . (122) Leptopelis, Günther. . Aeussere Metatarsi en eine Birinb bla oder eine Schwimmhaut getrennt. ‘Endverbrei- terungen vorhanden, durch kurze Phalangen ge- tragen, welche abgestumpft, zusammengedrückt oder mehr oder weniger an der Spitze bifurkirt sind. Praefrontalia wenig oder nicht mit ein- ander in Berührung. Obere Platte des Ethmoi- deums oder dessen Knorpels stark nach vorn entwickelt, gewöhnlich die Praefrontalia voll- ständig trennend. Bauchhaut gefeldert. a. Endphalangen stumpf, einfach. (123) Hyperolius, Rapp; (124) Cruminifera, Cope; (125) /xalus, Dum et Bibron. h. Br ee Praefrontaliaschmal, vollkommen getrennt. (126) Theloderma, Tschudi; (127) Rhacophorus, Kuhl; (128) Chiromanltıs, Peters; (129) Polypedates, Tschudi. ‚ Aeussere Metatarsi an der Basis durch Skin häute verbunden. Endphalangen verlängert, dünn, zugespitzt oder mit einer queren Aus- breitung oder Rand. a. Zunge hinten tief eingeschnitten. Endphalangen kurz. Querer Rand lang, Zunge ohne medianen unteren Fortsatz. Keine dorso-laterale Drüsen. Gaumenzähne . . (130) Aemolops. Endphalangen dünn mitkurzem querem Rande. Zunge ohne medianen Fortsatz. Weder dorso- laterale Drüsen noch Gaumenzähne. Prae- frontalia überall mit einander und mit den Fronto-parietalia in Berührung . . . . . (131) Heteroglossa, Endphalangen dünn, mit kurzem querem Rand. Zunge mit einem medianen unteren Fortsatz. Weder dorso-laterale Hautfollikel noch Gau- menzähne. Ethmoideum die Praefrontalia weit von einander trennend, wie diese von den Fronto-parietalia . . . . Ben To2Y Diauroıs, Endphalangen wie bei der vongen Gattätie, Zunge mit einem unteren medianen Fortsatz . oder Verdiekung. Eine longitudinale drüsige Falte, jederseits des Rückens. Gaumenzähne. (133) an 39* 612 Klassification und geographische Verbreitung. Phalangen verlängert, zugespitzt oder ein wenig verbreitert an den Enden, bei einigen drüsigeFalten, beianderennicht. Gaumenzähne (134) Fllen Eine grosse Drüse in der Weichengegend. Weder Tarsalschaufel noch Sporu. Keine Gaumenzähne. Gestalt krötenähnlich . . (135) Bubonias. E Phalangen am distalen Ende sehr dünn. FE stumpfer Fortsatz am Metatarsus . . . . (136) Rama. Cope hat nachher angegeben, dass die Gattung Ayla in 5 Gattungen getrennt werden muss. a. Daumen ein einfacher Metacarpus. Zunge kurz, vollständig festgewachsen ; unteres Augenlid mit Franzen. Gaumenzähne hinten in longitudinalen, vorn in gebogenen Reihen . (137) Centrotelma. Zunge im hinteren Drittel frei, unteres Augenlid durchscheinend, Gaumenzähne in Bündel oder | kurzen Reihen hinten quer oder convergirend . (82) Ayla. b. Daumen ein Metacarpus mit supplementären Phalangen. Daumenphalanx eine solide, verlängerte Klaue. Gaumenzähne hinten in longitudinalen, vorn in gebogenen Reihen. Zehen mit Schwimmhäuten. Oberes Augenlid undurchscheinend, mit Franzen (138) COinclidium. Daumenphalanx eine solide gebogene Klaue. Gaumenzähne hinten in longitudinalen, vorn in gebogenen Reihen. Zehen mit breiten Schwimm- häuten. Augenlid durchscheinend . . . . (139) Hypsiboas. Zwei deutliche, kurze, stumpfe Phalangen am Daumen. Gaumenzähne in kurzen, queren Reihen. Zehen mit breiten Schwimmhäuten. Augenlid durchscheinend RUE BIT NAIRRLERRG (1) Oalamita, Ich lasse jetzt das von mir benutzte, weiter ausgearbeitefe Günther- sche System folgen. R Ei eh ie U m a I. Anura s. Ecaudata. Körper kurz, zusammengedrückt, ohne Schwanz. I. Aglossa. Keine Zunge. a. Mit Maxillarzähnen. Zehen mit Schwimmhäuten. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert . . . 1. Fam. Dactyletridae. b. Ohne Maxillarzähne. Zehen mit Schwimmhäuten. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert . . . 2. Fam. Pipidae. II. Opisthoglossa. Zunge vorn festgewachsen, hinten mehr oder weniger frei. A. Opisthoglossa oxydactila. Finger und Zehen cylindrisch oder spitz, an den Enden nicht verbreitert. a. Maxillarzähne . . 2 22.2.2003. Fam. Banina. Amphibien, | 613 aa. Gehörorgan gut entwickelt. «. Keine Parotiden. ac. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten . 1.2... „, Unterf. Ranidae. 2. Zehen frei. . . . Unterf. Cystignathidae. BP. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten . —. . zununlinterf,.Discoglossidae. 2. Zehen frei. . . . Unterf.Asterophrydidae. A. Mit Parotiden. 3P. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten. ... 2... ushlaterf.:Alytidae. 2. Zehen frei. . . . ÜUnterf. Uperoliidae. bb. Gehörorgan unvollständig ent- wickelt . . .. 2. ».2..2...%& Fam. Bombinatorina. a. Keine Parotiden. ac. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten . . . . .. Unterf. Bombinatoridae. 2. Zehen frei. . . . ÜUnterf. Hemimantidae. b. Keine Kieferzähne. aa. Gehörorgan unvollständig ent- wickelt . : ones um .ısdo Fam. Brachycephalina. &. Keine Parotiden. | ßPß. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. - 1. Zehen mit Schwimm- | häuten . . . ..msbißinterf.; Phryniscidae. 2. Zehen frei. . . .Unterf.Brachycephalidae., bb. Gehörorgan vollständig ent- wickelt. bo a RoiaFam. Bufonina,. a. Keine Parotiden. ; «ca. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen frei . . . . DUnterf. Adenomeridae. 2. Zehen mit Schwimm- häuten . . . ...„Unterf. Rhinodermatidae. PB. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen frei . . . . ÜUnterf. Engystomidae. ?. Mit Parotiden. PB. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1, Zehen mit Schwimm- häuten . . . 2... Unterf. Bufonidae, 2. Zehen frei, 614 Klassification und: geographische Verbreitung. B. Opisthoglossa platydactyla. Finger und Zehen mit Haftscheiben. a. Ober-, Zwischen- und Unterkiefer- . SU A zähne 1 Zn 29) SE RMZ Pam. »Bemipleschaner b. Oberkiefer und Gaumenzähne. | Re aa. Gehörorgan gut-entwickelt- . 8. Fam. Hylina. a. Keine Parotiden. ««. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten . - . .. 2 Unterf. Polypedatidae. 2. Zehen frei » . .-. Unterf. Hylodidae. PP. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- 3E: häuten . . 2... Unterf. Aylidue. P. Mit Parotiden. ea. Querfortsätze des- Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- a häuten . . » =. ‚Unterf. Pelodryadidae. 2. Zehen frei . . -. . Unterf. Phyllomedusidae. PP. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten : : . : .„ ÜUhnterf. Pleetromantidae. ‚bb. Gehörorgan unvollkommen entwickelt. «. Keine Parotiden. BP. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten . . 2 .....9 Fam. Mierhylina. c. Keine Kieferzähne. aa. Gehörorgan unvollständig entwickelt. - «. Mit Parotiden. . «a. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- | häuten : © © : + 10. Fam. -Oophomantina. bb. Gehörorgan vollständig ent- wickelt 7 W027 2, © 112 Fam. Zylaplesina. #. Mit Parotiden. | aa. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- häuten . . . . . DUnterf. Adenomidae. f£. Keine Parotiden. ac. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 1. Zehen frei. . . . ÜUnterf. Hylaplesidae. PP. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Zehen frei «© « » . - Unterf. Brachymeridae. | 2. Zehen mit Schwimm- | häuten . . . . . Unterf. Hylaedactylidae. Amphibien. | | 615 III. Proteroglossa. Zunge vorn frei. a. Keine Kieferzähne. aa. Gehörorgan unvollständig. entwickelt. e. Mit Parotiden. «a. Querfortsätze des Sacralwirheis verbreitert. 1. Zehen mit Schwimm- Daten Rue. 122..Pait ihdo ira, I. Urodela s. Caudata. Körper lang gestreckt, mit persistirendem Schwanz und meist mit 4 kurzen Extremitäten. A. Ohne Kiemen und Kiemenloch und mit opisthocoelen Wirbeln . . . . ..... 13. Fam. Salamandrına, B. Athmen meist durch Lungen und Kiemen zugleich und besitzen am hinteren Ende des Zungenbeinkörpers zwei bis vier entweder ganz oder nur theilweise verknöcherte Kiemenbögen; ausserdem finden sich bei den meisten Arten an den Seiten des Halses Kiemenspalten oder auch Kiemenbüschel Ichthyoidea. 4 Vorderzehen, 5 Hinterzehen. Habitus molchförmig . . . . une el4 Fam. Menopomidae. 3 stummelförmige Wärder: und Eintöraöhien: - Körper ovalförmig . .. Sr RR ir Amphiumidae. - Vorder- und Hinterfüsse 4- Se d Bon | spalten .»-. . . ...16. Fam. Menobr anchidae. 3 Vorder-, 2 Be 2 allen 17. Fam. Proteidae. - Hinterfüsse fehlen. 3 Kiemenspalten . . 18. Fam. Sirenidae. III. Apoda. Ohne Gliedmassen. Gestalt wurmförmig. 19. Fam. Coecihidae. I. Ordnung. Amphibia ecaudata, Anura, Batrachia, Theriomorpha, Froschlurche. Körper kurz, zusammengedrückt, ohne en A. Aglossa. Amphihia ecaudata ohne Zunge. Mit 2 Familien. 1. Fam. Dactyletridae mit einer Gattung. v 2. Fam. Pipidae mit einer Gattung. 1. Fam. Dactyletridae. Mit Maxillarzähnen, Zehen mit Schwimmhäuten, Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. 1. Gatt. Dactyletra. Cuv. (Cuvier. Regne animal. = Xenopus Wagl.) Kopf flach, vorn abgerundet, keine Vomerzähne, Paukenfell nicht sichtbar, keine Parotiden, 4 Finger vollständig frei, 5 Zehen durch breite 616 Klassification und geographische Verbreitung. Schwimmhäute verbunden. Die drei Innenzehen der langen hinteren Ex- = tremitäten tragen Nägel. Allgemeine Verbreitung. SE Neotropische | Nearktische | Palaearktische Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen. Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen. mu. _ | ee ae + — — Ze Bis jetzt nur vier Arten bekannt, welche in West-, Ost- und Süd-Afrika einheimisch sind. 2. Fam. Pipidae. Ohne Maxillarzähne, Zehen mit Schwimmhäuten, Querfortsätze des ne verbreitert. 2. Gatt. Pipa. Laurenti (Speeimen medicum exhib. Synopsin Reptilium). Kopf kurz, breit, flach, mehr oder weniger dreieckig, durchaus keine Zähne, Zehen durch Schwimmhäute verbunden. Querfortsätze des Saeral- wirbels sehr verbreitert. Kein Paukenfell, keine Parotiden, mit dünnen Vorderbeinen und plumpen, langen Hinterbeinen. Die Vorderfüsse mit 4 schlanken Fingern, die an der Spitze kleine Fortsätze tragen, Hinterfüsse mit 5 Zehen. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | 'Orientalische ' Australische Subregionen. _ Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. = BT ee ho A _ i Nur eine Art in Guiana einheimisch. B. Opisthoglossa. Zunge vorn festgewachsen, hinten mehr oder weniger frei. I. Opisthoglossa oxydactila. Finger und Zehen ceylindrisch oder spitz, an den Enden nicht verbreitert. Mit 4 Familien. 3. Fam. Ranina mit 6 Unterfamilien. a. Unterfam. Ranidae mit 23 Gattungen und 142 Arten. b. Unterfam. Cystignathidae mit 12 Gattungen und 62 Arten. e. Unterfam. Discoglossidae mit 9 Gattungen und 18 Arten. d. Unterfam. Asterophrydidae mit 3 Gattungen und 3 Arten. e. Unterfam. Alytidae mit 3 Gattungen und 8 Arten. f. Unterfam. Uperoliidae mit 1 Gattung und 1 Art. 4. Fam. Bombinatorina mit 2 Unterfamilien. a. Unterfam. Bombinatoridae mit 7 Gattungen und 10 Arten. b. Unterfam. Hemimantidae mit 1 Gattung und 7 Arten. 5. Fam. Brachycephalina mit 2 Unterfamilien. a. Unterfam. Phryniseidae mit 2 Gattungen und 13 Arten. b. Unterfam. Brachycephalidae mit 4 Gattungen und 7 Arten. ° 6. Fam. Bufonina mit 4 Unterfamilien. a. Unterfam. Adenomeridae mit 2 Gattungen und 3 Arten. b, Unterfam, Rhinodermatidae mit 8 Gattungen und 21 Arten, -Amphibien. % | 617 e. Unterfam. Engystomitidae mit 8 Gattungen und 21 Arten. d. Unterfam. Bufonidae mit 4 Gattungen und 99 Arten. ö. Fam. Ranina. Finger und Zehen ceylindrisch oder spitz, an den Enden nicht verbreitert. Maxillarzähne. Gehörorgan gut entwickelt. a. Unterfam. Ranidae. Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze des Saeralwirbels nicht verbreitert. Zehen frei mit Schwimmhäuten. Mit 23 Gattungen und 142 Arten. 3. Gatt. Pseudis. Tschudi (Klassifieation der Batrachier, Neuchatel 1838). Haut glatt, 4 Finger, vollständig frei, zugespitzt. Der erste den fol- genden opponirbar. Zehen vollständig durch Schwimmhäute verbunden, Zunge subeireulär, vollständig frei, Vomerzähne vorhanden, Paukenfell wenig, aber doch sichtbar. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Ä Aethiopische | Orientalische | Australische Neotropische | Nearktische | Palaearktische Subregionen. _Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, ne ee ee Er ET FIRE PR _— - - 1 - - —- — 2 Arten in Süd-Amerika (Demarara, Suriname). 4. Gatt. Oxyglossus. Tschudi (Klassification der Batrachier). Zunge rhomboidal, in ihrer hinteren Hälfte frei; keine Vomerzähne, Paukenfell undeutlich. Die Eustachischen Röhren klein. Zahlreiche Drüsen, keine Parotiden. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. 4 Finger, vollständig frei, Zehen mit ganzer Schwimmhaut. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische |Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, | $Subregionen. | Subregionen, ne HE Zu Tu re en En ET u 3 4. | re Nur 2 Alten (Java, "Bengalen und die Philippinen). 5. Gatt. Tomopterna. Bibr. (Museum Paris.) Kopf breit und dick, Mund kurz, Zunge breit, oval, frei, hinten tief eingeschnitten; Vomerzähne vorhanden, Unterkiefer mit zwei kleinen Höckern. Eustachische Röhren klein, Tympanum deutlich sichtbar, Finger frei, Zehen durch halbe Schwimmhäute verbunden. Sporn am Metatarsus. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische ' Nearktische Palaearktische | Aethiopische Orientalische ! Australische \ | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. - -- - 1 - - - - | --34| —-234# | 7 Arten (Madagascar, Süd- und West-Afrika, "Mozambique, Tamsn und Himalaya). | Be Ta h 618 Klassification und geographische Verbreitung. 6 Gatt. Rana aut. Finger vollständig frei, nicht opponirbar, Zehen mehr oder weniger durch Schwimmhäute verbunden. Ein oder zwei stumpfe Höcker am Metatarsus. Vomerzähne vorhanden. Zunge breit, oblong, frei, hinten tief eingeschnitten. Paukenfell deutlich sichtbar. Männchen mit zwei lateralen Kehlsäcken. Haut glatt und nur stellenweise warzig. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | “Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. _ Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, ı Subregionen. _ Subregionen. N ee 1.2.3.4. | 1.2.3. 47 ] 1.2.2 ara Bis jetzt 78 Arten bekannt, über die ganze Erde verbreitet mit Aus- nahme von West-Indien, den nördlichen Theilen von Nord-Amerika und Australien, obgleich sie nach Neu-Guinee (Rana Arfaki Peters) geht. Einige haben eine sehr grosse geographische Verbreitung; so z. B. Rana eseulenta, welche durch Europa, Nord-Afrika, Central-Asien, China und Japan vor- kommt. Rana vicina Stoliczka lebt zu 6000 Fuss hoch im Himalaya; Rana Gammii Anderson bis zur Höhe von 4000 Fuss in Darjeeling. Von den 78 Arten leben 15 in der Neotropischen Region; 7 in der Nearktischen Region, 14 in der Palaearktischen Region, 18 in der Aethiopischen Region, 20 in der Orientalischen Region und 1 in der Australischen Region; ausserdem sind drei Arten sowohl in der Palaearktischen als in der Orientalischen Region einheimisch. 7. Gatt. Sphaerotheca. Günther (Catalogue of the Batrachia salientia of the British Museum). Körpergestalt dem von Pelobates ähnlich. Kopf dick, Mund kurz und rund, Hinterkopf kugelförmig. Gliedmassen kurz, Finger frei, 5 Zehen mit halben Schwimmhäuten. Erster Metatarsus mit einem flachen, scharf- randigen ovalen Sporn. Haut glatt, mit einzelnen undeutlich zerstreuten Knötchen. Zähne am Vomer. Zunge herzförmig, frei, hinten tief einge- schnitten, Eustachische Röhren mässig entwickelt; Tympanum_ deutlich. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Männchen mit Stimmsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. Subregionen. 1} I | ars uf kenähn | di! eälhen den Ba a Ve Nur eine Art aus Madras. 8. Gatt. Oalyptocephalus. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale). Körpergestalt krötenähnlich, Kopf bedeckt mit einem rauhen Schilde. Gliedmasse kurz. Vomerzähne, zwischen den inneren Nasenöffnungen eine durchlaufende Reihe bildend. Zunge oval, hinten frei, nicht eingeschnitten. Eustachische Röhren gut entwickelt, Paukenfell deutlich. Finger frei, Zehen mit halben Schwimmhäuten. Ein breiter, stumpfer Fortsatz am Metacarpus. Männchen jederseits vom Halse ein Kehlsack. | : i | Ansphibien. | 619 aW Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. Subregionen. Subregionen. Subregionen, Subregionen.. 1.- -- - | — — - — I — — — | -— — — — | {lo oo . | Nur eine Art aus Chili. 9. Gatt. Oyclorhamphus. Tschu di (Klassification der Batrachier.) Körpergestalt mässig von Grösse. Kopf kurz, flach, abgerundet. Finger frei, Zehen mit halben Schwimmhäuten. Das Os ceuneiforme pri- mum mit einem kleinen abgerundeten Fortsatz. Haut durchaus glatt. Zähne am Gaumen, Zunge vollständig, hinten frei, oval. Eustachische Röhren klein, Tympanum bedeckt. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. - Neotropische | Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. 1. — — — 2 ea a Arten er er er le dig pe La 3 Arten-in Süd-Amerika (Chili, See Titicaca). 10. Gatt. Pithecopsis. Tschudi (Klassifiecation der Batrachier). Körpergestalt mässig von Grösse. Kopf kurz, flach, vorn abgerundet. Finger frei, Zehen mit Schwimmhäuten. Os cuneiforme primum einen kleinen runden Fortsatz bildend. Haut glatt, jederseits eine breite Drüse. Zähne am Vomer. Zunge vollständig, hinten frei, oval. Eustachische Röhren mässig entwickelt. Tympanum verborgen. Männchen mit einem Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. | Neotropische | Nearktische Palaearktische Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. ee ee | 4 Arten in Süd-Amerika (Brasilien, Peru und Napo). 11. Gatt. Leiuperus, Dumer. et Bibr. (Erpetologie generale). Aeussere Körpergestalt der von Bombinator ähnlich. Finger voll- ständig frei, Zehen mit Schwimmhäuten an der Basis. Os cuneiforme primum stark prominirend. Zunge oval, frei, hinten vollständig. Keine Vomerzähne. Eustachische Röhren sehr gering entwickelt, Trommeltell deutlich, Haut mit Knötchen. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Iereetonen: Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | ‚Subregionen, | Subregionen, ee ee ie. te o Arten (Brasilien, Mexiko, St. F& de Bogota, N. Granada und West-Indien (St. Domingo). 12. Gatt. Hylorhina. Bell. (Zool. of the Beagle. Rept. p. 44). Körpergestalt kräftig, Kopf kurz, dick, breit, Gliedmassen mässig von Länge. Finger sehr lang, vollständig frei, Zehen ziemlich lang, mit schwachen Schwimmhäuten an der Basis. Metatarsus mit einem stumpfen ir a x 620 Klassifieation und geographische Verbreitung. Höcker. Haut mit schmalen, platten Warzen, keine Drüsen in den we chen. Vomerzähne vorhanden, eine äusehlinfendle Reihe bildend. Zunge rund, frei, hinten vollständig. Gehörtuben mässig entwickelt. Tympanum nicht sehr deutlich. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Allgemeine Verbreitung. Nearktische | Palaearktische Subregionen. | Subregionen. Australische Subregionen. Neotropische Subregionen. Orientalische Subregionen, Aethiopische Subregionen, — — [u — — u a RE a ee Nur eine Art von Chiloe. 13. Gatt. Pywicephalus. Tschudi (Klassification der Batrachier). Kopf breit und dick, Mund sehr kurz. Gliedmassen ziemlich kurz. Zunge breit, rund, frei, hinten tief eingeschnitten. Vomerzähne eine durch- laufende Reihe bildend. Eustachische Röhren ziemlich klein, Trommelfell nicht sichtbar. Am Nacken parotiden-ähnliche Drüsen. Finger frei, Zehen mit flachen Schwimmhäuten, ein flacher scharfrandiger Sporn am Meta- tarsus. Querfortsätze des Sacralwirbels nieht verbreitert. ” Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | | ee el le 22 Bei, N 4 Arten in Afrika und Asien (Angola, Kordafan, Mozambique, Khasi- Gebirge, Central-Indien; P. breviceps Schn. lebt zu 7000 Fuss hoch über- halb Kotegurh in Central-Indien). 14. Gatt. Oeratophrys. Boie (Wied’s Beiträge Naturgesch. Brasiliens). Körpergestalt kräftig, Kopf sehr breit, Gliedmassen kurz. Mundspalte sehr breit. Rand des oberen Augenlides mehr oder weniger spitz zu- laufend. Haut mit zahlreichen Knötehen. Finger frei, Zehen mehr oder weniger mit Schwimmhäuten versehen. Os cuneiforme primum mit einem platten, ovalen, scharfrandigen Fortsatz, Zunge herzförmig, Zähne am Vomer. Eustachische Röhren klein, Trommelfell mehr oder weniger ver- borgen. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, zeit HENRI EEE en ;l Arten in Süd-Amerika in der brasilianischen Subregion. 15. Gatt. Triogonophrys. Hallowel (Journal Acad. Philadelphia. T. IH. p. 367. 1858). Kopf sehr gross, deprimirt, oberes Augenlid dreieckig. Zunge gross, rundlich, vorn und hinten eingeschnitten, vorn angeheftet, seitlich und in den hinteren Hälften frei. Obere Kieferzähne gross, Vomerzähne in einer Linie mit dem vorderen Rande der hinteren Nasenlöcher. Hintere Nasen- löcher gross, keine Stimmblasen, Trommelfell nicht sichtbar, vier völlig, freie Finger; Zehen nur an der Basis mit Schwimmhäuten. Das erste os Amphibien. 6931 cuneiforme bildet einen äusseren Vorsprung. Die Querfortsätze des Sacral- wirbels nicht verbreitert. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Subregionen, Subregionen. Subregionen, | Subregionen, Subregionen. a Sr MM } Australische Subregionen. —- we (ee ed er re er eine Art bekannt am Flusse Parana. 16. Gatt. Phrynobatrachus. Günther (Proe. zool. Society. p. 190. 1862), Haut mit grossen, flachen Warzen; Finger ganz frei, Zehen mit hal- ben Schwimmhäuten, Kopf zugespitzt, Zunge länglich, en tief einge- schnitten, keine Vomehzanle: Eustachische Röhren klein, Paukenfell ganz verborgen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische ' Nearktische Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische .Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, ee —_— — | 123.—- |\|\— —-- - | -— - —- — 2 Arten in Afrika (Süd- und West-Afrika, Gaboon, Natal, Goldküste). 17. Gatt. Olinotarsus. Mivart (Proc. zool. society 1868. p. 35). Keine Fingerscheiben. Zähne am Ober- und Zwischenkiefer, aber nicht am Gaumen; Querfortsätze des Saeralwirbels nicht verbreitert, keine Parotiden oder Lenbendrüsen, aber eine drüsige Falte an jeder Seite des Körpers; Finger ganz frei und normal gestellt; Zehen mit Schwimmhäuten ; ein kleiner Sacralhöcker am Grunde der ersten Zehe und ein kleines Rudiment an der Basis der vierten Zehe; Tarsus weniger als halb so lang wie die Tibia, Zunge hinten tief eingeschnitten und frei, Trommelfell sehr gross, aber nicht sehr deutlich; Eustachische Röhren mässig. Eine Art, Vaterland unbekannt. 18. Gatt. Dieroglossus. Günther (Proe. zool. Society. p. 158. 1860). Finger frei, Zehen breit gehäutet; Zunge etwas verlängert, hinten tief eingeschnitten; keine Vomerzähne; Eustachische Röhren mässig entwickelt, Paukenfell undeutlich; äussere and seitliche Stimmsäcke beim Männchen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. _Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. | Subregionen. jan] 2er Ins eyga aa ane/ ae Nur 2 Arten, eine vom Himalaya 2400—4000 Fuss über das Meer. 19. Gatt. Pseudobatrachus. Peters (Berl. Monatsb. p. 414. 1873). Zähne in den Oberkiefern und am Gaumen; Zunge ganzrandig, in der hinteren Hälfte frei; kein Trommelfell, Gehörtuben mit enger Oeffnung; auf der Schulter grosse, sehr flache Parotiden, die auf dem Rücken nicht aneinander stossen; Finger frei, keiner gegenüberstellbar. Zehen bis zu den knopfförmig abgestutzten Spitzen durch Schwimmhäute verbunden; Sacral- fortsätze nach den Enden hin nieht verbreitert. Bogenförmige Epicora- as 622 Klassification und geographische Verbreitung. coidalknorpel nicht mit einander verwachsen, der rechte unten liegend. Sternum breit, scheibenförmig, mit einem hinteren Einschnitt bis zur Mitte. Episternum wohl entwickelt, am Ende eine dünne Platte bildend. ‚Allgemeine Verbreitung. ‚Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Neotropische | Nearktische he ‘ Subregionen, Subregionen. |. Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen. — au — u — —— 1. ra ea | Nur 1 Art in Per. 20. Gatt. Opisthodon. Steind. (Novara Exp. Zool. Theil) Körpergestalt und sichelähnlicher Vorsprung am Metatarsus wie bei Pyxicephalus; Gaumenzähne in einer geraden, quergestellten, in der Mitte schwach unterbrochenen, langen Reihe hinter den hinteren Nasenöffnungen ; Finger frei; Zehen mit Schwimmhäuten versehen; Tympanum verborgen, Zunge rundlich, hinten seicht eingeschnitten, ungelappt. Keine Parotiden. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen. a Die 0 je a 0 ea en] 2 Nur eine Art von Neu-Südwales. 21. Gatt. Pohlıa. Steind. (Novara. Exp. Z. Th. Bd. p. 15). Körpergestalt Rana-ähnlich, der Daumen den übrigen Fingern deutlich entgegengestellt; Gaumenzähne zwischen den inneren Nasenöffnungen in zwei kurzen schief gestellten, rundlichen Gruppen durch einen weiten Zwischenraum von einander getrennt; Tympanum deutlich sichtbar; Finger frei, Zehen vollständig durch eine weite Schwimmhaut verbunden. Zunge herzförmig gelappt; Stirnbeine nicht vollständig verknöchert. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, a a a el 2 Ze u N ee Nur eine Art von Matagrosso. 22. Gatt. Hoplobatrachus. Peters (Berl. Monatsb. p. 494. 1868). Zähne im Kiefer und am Vomer, Zunge wie bei Pyxicephalus, hinten mit zwei Spitzen, Trommelfell deutlich, keine Parotiden, Finger und Zehen mit eylindrischen Spitzen, erstere frei, letztere mit vollständigen Schwimm- häuten, eine schneidende Wulst wie bei Pyxicephalus an der Fusssohle, Querfortsätze des Sacralwirbels schmal. Episternum entwickelt. Allgemeine Verbreitung. | Örientalische Australische | Neotropische | Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. , Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. BELTEII N BBSDEERTN (BRRRILARLCHEIN ER N | | 7 11 EEE LESZSRERBRES ENDE N 55 lin | 2 Arten von Ceylon und Malakka. Amphibien, : 623 23. Gatt. Ranula. Cope (Proc. Acad. of Philadelphia 1866. p. 129). Steht Rana sehr nah, unterscheidet sich jedoch von dieser Gattung dureh die longitudinalen, schmalen, weit von einander entfernten Praefrontalia (Nasalia), durch die am distalen Ende dünnen Finger, durch das Fehlen eines stumpfen Fortsatzes am Metatarsus und durch die bifurkirte Zunge. Allgemeine Verbreitung. ' > Neotropische ! Nearktische Palaearktische j Aethiopische | Orientalische ' Austräiische Subregionen, | Subregionen. Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, ge ern Pi a Zu _— |. .-0 on 6 Arten von Costarica, Nauta und Peru. 24. Gatt. Odontophrynus. Reinhardt und Lutken (Meddelelser fra den nat. Forening for 1861. p. 143—242). Körpergestalt der von Bufo oder Ceratophrys ähnlich. Körper sehr breit, Kopf breit, Mundspalte sehr gross; Gliedmasse kurz, die hinteren in Länge dem Körper gleich. Haut warzig; Parotiden fehlen; Kieferzähne aber keine Gaumenzähne. Zunge oval, hinten frei und nur wenig einge- schnitten. Trommelfell bedeckt; Finger frei, Zehen mit halben Schwimm- häuten. Os cuneiforme primum mit einem starken nn. versehen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische |Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | "Australische Subregionen, _ Subregionen. | SEBEaE nen Subregionen. | Subregionen, ee N en nn —_ | un) ZI Nur eine Art bekannt aus Brasilien. Zweifelhafte Gattungen. 25. Gatt. Limnocharis. Bell. (Zool. of the Beagle. Reptiles p. 32). Zunge vollständig oval, hinten frei. Zähne... .? Paukenfell deut- lich sichtbar. Haut vollständig glatt. Finger frei. Zehen mit Schwimm- häuten an der Basis. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, | Subregionen, Subregionen, |) 232 2 ner | 707-.- a u a Nur eine Art von Rio Janeiro. b. Unterfam, Oystignathidae. Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden, Quer- fortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen frei. Mit 12 Gattungen und 62 Arten. 26. Gatt. Oystignathus. Wagl. (System der Amphibien). Finger vollständig frei; Zehen frei, zuweilen durch kurze Schwimm- häute verbunden, Gliedmassen ziemlich stark. Haut glatt oder leicht runzelig, niemals Parotiden oder parotiden-ähnliche Drüsen. Zähne am Vomer. Zunge rundlich-oval, hinten tief eingeschnitten. Trommelfell 624 Klassifieation und ‚geographische Verbreitung. sichtbar oder verborgen. Männchen mit Kehlsack, entweder nur einer unten am Halse, oder jederseits am Halse einer, in beiden Fällen mit zwei Slitsen beiderseits der Zunge. Allgemeine Verbreitung. ei Neotröpische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, 1. 2. 3.4, = = | 9 3, — 1 1 2, en En. _ 27 Arten bis jetzt bekannt. Von diesen gehören 23 der Neotropischen Region, 3 der Aethiopischen Region und 1 der Palaearktischen Region (Sikim) an. 27. Gatt. Pleurodema. Tschudi (Klassification der Batrachier). Kopf ziemlich kurz, mit stumpfem Maul. Gliedmassen ziemlich stark entwickelt; Finger frei, mit einem rudimentären Daumen. Zehen mehr oder weniger mit äusserst schwachen Schwimmhäuten versehen. Metatarsus mit zwei kleinen, stumpfen Fortsätzen. Haut glatt oder mit flachen, zer- streuten Wärzchen. In den Weichen jederseits eine breite, parotiden- ähnliche Drüse. Gaumenzähne. Zunge rundlich, hinten tief eingeschnitten. Eustachische Röhren mässig entwickelt. Queıfortsätze des Saeralwirbels nicht verbreitert. 3 Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische ' Australische | \ Subregionen. Subregionen. | Subregionen, _ Subregionen. ; Subregionen. _ Subregionen. \ j \ ee 1 j —— rl — a en at N —n- = 22 7 Aıten (Brasilien, Paraguay, Neu-Granada, Chilo& & Venezuela, Patagonien). 28. Gatt. Bubonias. Cope (Proc. Acad. of Philadelphia. 1874. p. 124). Fronto-parietalknochen ganz verknöchert, Nasalia getrennt. Sternum (Xiphisternum Cope) ein knöcherner Stiel mit Scheibe. Gehörorgane wohl entwickelt; eine grosse Drüse in der Weichengegend. Weder Tarsal- schaufel, noch Sporn; Kieferzähne aber keine Vomerzähne. Gestalt krö- tenartig. Keine Parotiden. Saeralfortsätze nicht erweitert. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische ' Australische Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, Subregionen, .—— -| - - - - | -- —— | - — | {In Nur eine Art von Nauta. 29. Gatt. Limmodynastes. Fitzinger (Fitz. Systema Reptilium 1843 — Wagleria Girard). Grosse Formen. Der Kopf ist etwas zugespitzt und abgeflacht, das Trommelfell undeutlich sichtbar. Am Schädel zeigt sich eine schmale Fontanelle zwischen den Ossa fronto-parietalia. Extremitäten kurz; Finger vollständig frei, Zähne ebenfalls vollständig frei oder durch sehr schwache | Schwimmhäute verbunden. Die Vomerzähne stehen fast in einer geraden, in der Mitte kaum unterbrochenen Linie, hinter den Choanen. Zunge Amphibien. 625 mehr oder weniger rund, hinten vollständig. Innere Nasenlöcher und Ge- hörtuben mässig entwickelt. Männchen mit einem einfachen subgularen Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen. Subregionen. |‘ Subregionen, Subregionen. ee N a nn en un Aa Bier, en 10 Species alle aus Australien (Neu-Holland, Port Essington, Sydney, Clarence-River, Adelaide, Van Diemensland). 30. Gatt. Orinia. Tsehudi (Klassification der Batrachier = Pterophrynus Lütken, Vidensk Meddelelser fra den naturh. Forening i. Kjöbenhaven 1862). Gaumenzäline ganz gering oder völlig fehlend, Kieferzähne ausgebildet. Zunge oval, ganz, Irommelfell nicht oder kaum sichtbar. Zehen frei oder mit Schwimmsäumen, Finger frei, Querfortsätze des Sacralwirbels deutlich verbreitert. Zwischen den Stirnscheitelbeinen eine grosse Fontanelle, so dass von jenen Knochen an der Oberseite des Schädels nur ein schmaler Streif zu sehen ist. Am Brustbein sind Coracoid und Clavicula von gleicher Stärke, letztere ist sehr gebogen. Episternum schwach, Sternum schmal, knorpelig. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Orientalische | Australische _ Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, | l|-- - -—| —. — — | | 4 Arten aus Australien (West- Klon: Nail Süd-Wales und Süd- Australien und Van Diemensland). 3l. Gatt. Camarolius, Peters (Berl. Monatsb. p. 236. 1863). Verhält sich zu Liuperus, wie Limnodynastes zu Cystignathus; Quer- fortsätze des Sacralwirbels schmal, keine Parotiden, Trommelfell nicht sichtbar, Gehörtuben sehr eng. Zähne an dem Oberkiefer, keine am Gaumen; Zunge länglich, ganzrandig, Finger und Zehen frei, letztere mit schmalen Hautsäumen versehen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, _ Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, — — u — Nur eine Art aus Südaustralien. 32. Gatt. Entomoglossus. Peters (Berl. Monatsb. p. 648. 1870). Zähne in den Oberkiefern und am Gaumen. Zunge hinten ausge- schnitten. Tubae Eustachii, Trommelhöhle und Membrana tympani, so wie das Episternum wohl entwickelt. Querfortsätze des Sacralwirbels eylindrisch. Keine Parotiden oder Seitendrüsen. Finger und Zehen zu- gespitzt und frei. Haut im Habitus am meisten Aehnlichkeit mit Cyelo- rhamphus, unterscheidet sich aber von diesem und Cystignathus durch die ziemlich tief ausgesehnittene Zunge. Bronn, Klassen des Thier-Reichs, VI. 2, 40 u ee en u ke re Ms re - 636 Klassification und geographische Verbreitung, Allgemeine Verbreitung. PER E dan. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. |; $Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. , Subregionen. —_ ).-—- --| {oo lo > lo — zn Nur eine Art aus Ceara im Nördlichen Brasilien. 33. Gatt. Gomphobates. Reinhardt und Lutken (Meddelelser Es den nat. Forening for 1861. p. 134—242, 9 Mundspalte klein, keine Parotiden. Trommelifell bedeckt. Kieferzähne, keine Vomerzähne. Zunge oval, klein, hinten frei und eingeschnitten. Zehen und Finger vollständig frei. Am Metatarsus zwei kleine Höcker. Allgemeine Verbreitung. j Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische |_ Australische Subregionen, | Subregionen. _ Subregionen. | - Subregionen; Subregionen. | Subregionen, — a. m ljg sb. lag armer aop -atläätugineistl Saal a 4 Arten in Brasilien. 34. Gat. Heliorana. Steind. (Novara Exp. Zool. Th.). Körper breit, Kopf breit und abgeflacht, mit sehr flachem Canthus rostralis. Vomerzähne in einer in der Mitte kaum unterbrochenen geraden Linie hinter den Choanen. Trommelfell klein, kaum sichtbar. Zunge gross, rund, kaum ausgebuchtet. Finger frei, Zehen frei oder mit schmalen Säumen. Beim Weibchen auch der erste und besonders der zweite Finger mit breiten Hautsäumen. Am Metatarsus ein breiter, scharfer Tuberkel oder Sporn. Zwischen den Stirnscheitelbeinen eine grosse Fontanelle, deren Breite der eines dieser Knochen gleichkommt. Querfortsätze des Sacral- wirbels etwas verbreitert, oben kantig, also pyramidal. Brustbein mit sehr divergirenden und fast gleich starken Coracoid und Clavicula, letztere sehr gebogen. Episternum schwach. Sternum breit, in der Mitte an der Basis knöchern. Unterscheidet sich wesentlich durch den Habitus und den Knochenbau von Platyplectrum, der sie sonst sehr gleicht. Keine - Parotiden. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. Subregionen. — — —— — — eo — — a — 2 Arten aus Neu-Südwales (Sydney und Clarence-River). — — SZ 35. Gatt. Mixophyes. Günther (Proc. zool. society. p. 46. 1864). Kopf breit und gross. Zunge rundlich, kaum eingebuchtet.. Vomer- zähne zwischen den Choanen. Choanen weit, grösser als die Oeffnungen der Eustachischen Röhren. Trommelfell nicht von der Haut überzogen. Beine mässig lang; Unterkiefer ohne zahnähnliche Apophysen. Finger völlig. frei, Zehen mit ausgebildeter Schwimmhaut. Fünfte Zehe beweglich am Grunde. Am äusseren Metatarsus ein grosser, sichelförmiger Tuberkel, Männchen mit einem Kehlsack der äusserlich nicht sichtbar ist, Am ER Re | 627 eine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | ÖOrientalische ' Australische Subregionen. | Subregioneu. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. ee ee 0 es ER ER VEREENEE Nur eine Art aus .: Clarenee- River in Australien. 36. Gatt. Platyplectrum. Günther (Annals of nat. history. Taf. XI. p. 27. 1863). Finger und Zehen zugespitzt, frei, die letzteren mit einem sehr schmalen Hautrande. Zähne im Oberkiefer, Zwischenkiefer und am Vomer, letztere in einer queren Linie hinter den Choanen. Die inneren Nasen- löcher und die Eustachischen Röhren sehr klein; Paukenfell von der Haut überzogen. Zunge kreisrund. Keine Parotiden. Die Querfortsätze des Sacralwirbels nicht erweitert. Metatarsus mit einem flachen, scharfrandigen Sporn. Kopf kurz, hoch, mit scharfem Canthus rostralis. Zwischen den Stirnscheitelbeinen eine schmale Fontanelle. Allgemeine Verbreitung. Palaearktische Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen; | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen; Neotropische | Nearktische Subregionen. PureponEn., are] au | ig lu a a TEN 2 3 Arten aus kustralitn (Neu - - Holland, Clarence- River, Sydney, Ade: laide, Nord-Süd-Wales). 37. Gatt. Phrynopus. Peters (Berl. Monatsb. p: 416. 1873). Im ganzen Habitus mit Liuperus übereinstimmend, aber mit noch kürzeren Extremitäten und mit Zähnen am Gaumen; Trommelfell frei: Sacralwirbel schmal. Sternalapparat ähnlich wie bei Liuperus, aber Sternal- platte eine kurze, unregelmässige Gabel bildend. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, er — = ea Ten Nur nö Art aus Peru. c. Unterfam, Discoglossidae, Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer: fortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimm- häuten. Mit 9 Gattungen und 18 Arten. 88, Gatt. Chiroleptes. Günth. (Catalogue of Batrachia salientia). Körperform Rana-ähnlich., Finger frei, der erste den drei anderen gegenüberstellbar. Zehen nur an der Basis mit Schwimmhäuten; Os eunei- forme primum mit einem platten, ovalen Fortsatz; Trommelfell deutlich; Gehörtuben mittelmässig. Zunge ‚elliptisch, hinten tief eingeschnitten. Zähne am Vomer. 40 * 628 Klassifieation und geographische Verbreitung, Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. ) Subregionen. Zeile) oO 5 Arten nur auf Neu-Holland. 89. Gatt. Leptobrachium. Tschudi (Klassifieation der Batrachier). Körpergestalt von Ixalus, aber mit zartern Extremitäten. Haut knöterig; Finger vollständig frei, Zehen kurz, mit Schwimmhäuten an der Basis. Ein kleiner, stumpfer Fortsatz am Metatarsus. Zunge rhomboidal, frei und nur wenig hinten eingeschnitten. Keine Vomerzähne. Gehörtuben mittelmässig. Trommelfell verborgen. Querfortsätze des Sacralwirbels sehr ir verbreitert. Allgemeine Verbreitung. | en Neotropische | Nearktische a Aethiopische | Örientalische | Australische Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. | - -- Hmm | m een ae 2 Arten aus Java und Borneo. 40. Gatt. Phractops. Peters (Berl. Monatsb. p. 30. 1867). Verwandt mit Chiroleptis. Kopf von einem Panzer bedeckt, der die Seiten des Kopfes bis auf den hinteren, freien Ohrrand einschliesst und in der Mitte des Kopfes einen hinten abgestutzten in gleicher Querlinie mit dem vorderen Ohrrande endenden Fortsatz bildet, so dass die Augen- lider und der nach hinten an das Augenlid stossende Theil des Kopfes nackt sind. Zähne in den Oberkiefern, den Gaumenbeinen und dem Vomer. Zunge rundlich, hinten kaum ausgeschnitten, bis auf den hinteren und einen schmalen seitlichen Rand angewachsen. Trommelfell frei. Choanen und Gehörtuben gross. Finger frei, der erste den anderen entgegengestellt, Zehen mit Schwimmhäuten versehen, Metatarsus an der inneren Seite mit einem zusammengedrückten, semicireulären Vorsprunge. Finger und Zehen- spitzen stumpf, ohne Haftscheiben. Episternum wohl entwickelt. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische | | \ Subregionen. | Subregionen. Suhregionen. , Subregionen. | Subregionen. I In Nur eine Art aus Neu-Holland (Rockhampton). 41. Gatt. Cryptotis. Günther (Annals of nat. hist. T. XI. 1863. p. 27). Finger und Zehen spitz, frei bis zum Grunde. Zähne am Ober- und Zwischenkiefer. Vomerzähne in zwei kleinen Gruppen; vorn jederseits am Unterkiefer ein von der Haut überzogener, zahnartiger Auswuchs. Trommelfell von der Haut überzogen, klein, hinter und über dem Mund- winkel. Die Oeffnungen der inneren Nasenlöcher und der Eustachischen Röhren sehr klein. Keine Parotiden. Zunge gross, rundlich. Die Quer- fortsätze des Sacralwirbels schwach erweitert. Das obere Augenlid ohne Anhänge. | Amphibien. 629 Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische F N = > u | . | - Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, Subregionen. Subregionen. j wann zur, Khan Be an 1° 2 am SS u ug m AZ ee A ee Zr ae a 1 Erle DEE, Nur eine Art von Ularence-River, Nord-Süd-Wales. 42. Gatt. Fergusonia. (Trachycephalus Ferguson. Annals of nat. hist. IV. Ser. T. XV. p. 128. 1875). | Finger und Zehen zugespitzt, mit sehr schwachen Schwimmhäuten; Unterkiefer mit deutlichen, aber nicht vorspringenden Apophysen, mit einem kleinen, zahnähnlichen Fortsatz in der Mitte, die inneren Nasenlöcher und die Eustachischen Röhren klein, Tympanum klein, aber sichtbar; Saeral- fortsätze erweitert. Kieferzähne und Vomerzähne vorhanden; Vomer mit zwei getrennten, gezähnten Vorsprüngen; ein gezähnter Vorsprung jeder- ‚seits zwischen den Choanen und dem Kiefer; das obere Augenlid wohl entwickelt, aber nicht‘ vorragend, eine Hautfalte zwischen den Vorder- und Hinterbeinen. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische |Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. , Subregionen, | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, Subregionen. | BEERuBe Saar Stil „in. nen Dal gulamı] a Nur eine Aıt in Ceylon. 43. Gatt. Oyclorana. Steind. (Novara-Expedition = Phractops Peters. Berl. Monatsb. p. 36. 1867). Verwandt mit der Gattung Chiroleptes. Kopf von einem Panzer be- deckt, der die Seiten des Kopfes bis auf den hinteren freien Ohrrand ein- schliesst und in der Mitte des Kopfes einen hinten abgestutzten in gleicher Querlinie mit dem vorderen Ohrrande endenden Fortsatz bildet, so dass die Augenlider und der nach hinten an das Augenlid stossende Theil des Kopfes nackt sind. Zähne in den Öberkiefern, den Gaumenbeinen und dem Vomer. Zunge rundlich, hinten kaum eingeschnitten, bis auf den hinteren und einen schmalen seitlichen Rand angewachsen. Trommel- fell frei. Choanen und Tubae Eustachii gross. Finger frei, der erste den anderen entgegengestellt. Zehen mit Schwimmhäuten versehen. Metatarsus an der inneren Seite mit einem zusammengedrückten, semieirculären Vor- sprunge. Finger und Zehenspitzen stumpf, ohne Haftscheiben. Sternum entwickelt. Querfortsätze des Sacralwirbels sehr gross, dreieckig, platt. Männchen mit einem einfachen Stimmsacke an der Kehle. Rückenhaut mit zahlreichen kleinen rundlichen Wärzchen. Allgemeine Verbreitung. Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Neotropische | Nearktische Subregionen, Subregionen, | Subregionen,. | Subregionen. \ Subregionen. | Subregionen, re on ee I Nur eine Art aus Australien (Sydney, Rockhampton), — 630 Klassification und geographische Verbreitung. | ER EN 5 44, Gatt. Discoglossus. Otth. (Neue Denkschriften der Allgemeinen 4 Schweiz. Naturf.-Gesellschaf.) Dr Körpergestalt Rana-ähnlich. Finger frei, ein Daumenstummel; Zehen 4 mit kurzen Schwimmhäuten beim Weibchen, mit halben Schramm beim Männchen; Haut glatt, oder mit flachen Warzen, Zunge fast kreis- rund, ganz und hinten frei; Gaumenzähne in einer geraden Linie zwischen dem Hinterrand der inneren Nasenlöcher. Gehörtuben klein, en klein, verborgen. Männchen ohne Kehlsack. 4 Allgemeine Verbreitung. Be Nearktische | Palaearktische | Aethiöpische ' Orientalische | Australische Neotropische | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. , se nl ud = [pi ee Nur eine Art in der Mittelländischen Subregion der Palaearktischen Region. | 45. Gatt. Pelodytes. Fitzinger (Klassification der Reptilien). Haut bedeckt mit Knötchen; Finger frei, Zehen mit Schwimmhäuten (zuweilen nur sehr kurz). Erste Finger nicht gegenüberstellbar. Das Os cuneiforme primum bildet einen runden Fortsatz. Tympanum deutlich; Gehörtuben mässig; Zunge oval, frei, hinten eingeschnitten. Zähne am Vomer. Männchen mit einem subgularen Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Palaearktische | Aethiopische ! Orientalische | Australische | Neotropische | Nearktische R Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen. Subregionen. Subregionen. — m | u u— — en en Nur eine Art in Central-Europa. 46. Gatt. Megalophrys. Kühl. (Museum Lugd.). Kopf und Körper sehr stark zusammengedrückt; Aussenrand des oberen Augenlides in einen Sporn verlängert; Mundspalte breit; Glied- masse mittelmässig; Vomerzähne vorhanden, aber wenig in Zahl; Zunge kreisrund, frei und hinten fast vollständig, Trommelfell verborgen; Gehör- tuben mittelmässig; Finger frei; Zehen mit sehr kurzen Schwimmhäuten. Am Os cuneiforme primum keiner Fortsatz; Querfortsätze des Te bels sehr verbreitert. Männchen ohne Kehlsack. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. Subregionen. ! N Sn Pen er I a a 1.2 Er 5 Arten; drei in Ost- Indien (Philippinen , Java, Sumatra) und zwei in dem Finiaddya, d. Unterf. Asterophrydidae. 3 Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden, Querd fortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen frei. p Mit 3 Gattungen und 3 Arten. “ Amphibien. 631 47. Gatt. Asterophrys. Günther (Catalogue of the Batrachia salientia. p. 37). Kopf sehr breit, fast dreieckig mit sehr convexem Scheitel und ver- längerter Schnauze. Oberer Rand des Augenlides mit einigen Hautan- hängen, Gliedmasse mittelmässig; Vomerzähne sehr zahnreich; Zunge breit, vollständig festgewachsen. Paukenfell vollständig, aber nicht sichtbar. Finger und Zehen frei. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. . Nur eine Art in Neu-Guinee. 48. Gatt. Ceratophryne. Sehlegel. Kopf und Körper sehr stark zusammengedrückt; Aussenrand des oberen Augenlides und Ende der Schnauze in einen spitzen Fortsatz aus- laufend; Mundspalte breit; Gliedmasse mittelmässig; keine Vomerzähne; Zunge rund, frei, hinten vollständig; Trommelfell klein, verborgen oder undeutlich. Gehörtuben ziemlich klein; Finger und Zehen vollständig frei; keiner Fortsatz am Metatarsus; Querfortsatz des Sacralwirbels sehr ver- breitert. Allgemeine Verbreitung. Neotropische ; Nearktische | Palaearktische | Aethiopische _ Orientalische | Australische Subregionen. _ Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, u ee hl erh En Eh pr Ei 1 BEE in „BE Ze EST EEE = Nur eine Art auf Sumatra. 49. Gatt. Nannophrys. Günther (Proc. zool. society. 1868. p. 482). Finger und Zehen zugespitzt, frei bis zum Grunde; Unterkiefer vorn mit einem Paar sehr schwach vorspringenden Apophysen und mit einem spitzen Höcker an der Symphyse, innere Nasenlöcher und Gehörtuben - klein, Paukenfell mässig deutlich, keine Parotiden. Querfortsätze des Saeralwirbels zu einem flachen Dreieck verbreitert; Vomer mit zwei sehr undeutlichen Vorsprüngen, an denen keine Zähne bemerkbar sind; Zunge hinten tief eingeschnitten, oberes Augenlid schlaff, ohne vorstehenden Rand. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, Subregionen, Subregionen, Subregionen. ' Subregionen. a en a l Nur eine Art von Ceylon. e. Unterf. Alytidae. Mit dem Charakter der Familie. Mit Parotiden. Querfort- sätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Mit 3 Gattungen und 8 Arten. 50. Gatt. Scaphiopus. Holbr. (Nord-Amerik. Herpetologie). Vorderkopf und Scheitel knöchern, rauh. Haut glatt, eine kleine Parotide. Vier Finger mit Schwimmhäuten an der Basis; Zehen mit voll- 632 Klassification und geographische Verbreitung, ständigen Schwimmhäuten. Os cuneiforme primum mit einem scharfran- digen Sporn. Trommelfell deutlich; Gehörtuben mässig. Zunge oval, frei und hinten leicht ausgeschnitten. Zähne am Vomer. Männchen mit einem Kehlsack. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen, Subregionen, | Subregionen, 31-93 -— | | oo | oo oo | oo 6 Arten (in Mexiko, Niedercalifornien, Tamaulipass, Vereinigten Staaten). 51. Gatt. Alytes. Wagl. (Syst. der Amphibien). Körpergestalt mittelmässig; Haut bedeckt mit Knötchen und Höckern; eine kleine Parotide. Finger vier, frei; Zehen mit schwachen Schwimm- häuten; Os cuneiforme primum einen kleinen Fortsatz bildend. Trommel- fell ers Gehörtuben klein; Zunge rund, dick, festgewachsen, hinten vollständig. Zähne am oo. Kein ee Allgemeine Verbreitung. Palaearktische | Aethiopische Subregionen, Subregionen. Orientalische Subregionen, Nearktische Subregionen, Neotropische Subregionen. Australische Subregionen, Er ag en Nur eine Art in Europa. —_ — 52. Gatt. Heleioporus. Gray (Grey Journal of West.-Austral.). Körpergestalt kräftig; Kopf breit, kurz, hoch angeschwollen; Augen gross, Gliedmasse mittelmässig. Vier Finger, frei, medialer Finger mit einem stumpfen Fortsatz und scharfen Sporn; fünf Zehen, mit halben Schwimmhäuten, Os cuneiforme primum mit einem breiten, platten Sporn. . Haut des Rückens körnig, am Bauche glatt; Parotiden gross und breit, wie bei Rhinophrynus. Zähne am Vomer in einer geraden Linie, in der Mitte unterbrochen durch die inneren Nasenlöcher. Zunge rund, vollständig, Gehörtuben so breit als die inneren Nasenlöcher. Tympanum verborgen. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen. ee ee ee ——— —|---— -— | 4, — Nur eine Art m West-Australien. f. Unterfam. Uperoliidue. Mit dem Charakter der Familie. Mit Parotiden. Querfort- sätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen frei. Mit 1 Gattung und 1 Art. 53. Gatt. Uperoleia. Gray (Grey Journal West-Austr. I. 1841. p. 448). Keine Vomerzähne, Zunge länglich, oval; Trommelfell nicht sichtbar. Eine grosse, längliche Parotis, die aber oft wenig hervortritt. Finger und Zehen ganz frei. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert, Schädelkapsel Amphibien, 633 breit, mit ganz schmaler Fontanelle. Brustbein mit wenig stärkerem Co- racoid als Clavieula, ohne Episternum und mit geringem Sternum. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische Binemeriuker] Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, ! \ j I) a ee — _— — — nnd u: — — —- | ei Nur eine Art aus Neu-Holland (Sydney, Raudewick und Clarence- River, Neu-Süd-Wales). Ä 4. Fam. Bombinatorina. Finger und Zehen eylindrisch oder spitz, an den Enden nieht verbreitert. Maxillarzähne. Gehörorgan unvollständig entwickelt. i a. Unterfam. Bombinatoridae. Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimm- häuten. Mit 7 Gattungen und 10 Arten. 54. Gatt. Pelobates. Wagl. (Systema Amphibium). Kopf oben knöchern, rauh. Haut mit wenigen, flachen, glatten Warzen. Finger frei, Zehen mit Schwimmhäuten; Os cuneiforme primum mit einem scharfen Sporn. Kein Paukenfell, keine Paukenhöhle, Gehör- tuben sehr eng. Zunge rund, frei, hinten wenig eingeschnitten. Gaumen- zähne in einer unterbrochenen Reihe zwischen den inneren Nasenöffnungen. Kein Stimmsack. Männchen mit einer breiten Drüse am Oberarm. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. _Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, \ | en a I a no oo Nur drei Arten. 55. Gatt. Bombinator. Merrem. (Beiträge zur Geschichte der Amphibien). Körpergestalt mittelmässig. Haut bedeckt mit Knötchen und Warzen. Finger frei, Zehen mit Schwimmhäuten. Das Os cuneiforme primum bildet einen runden Fortsatz. Weder Trommelfell noch Trommelhöhle; Gehör- tuben rudimentär entwickelt, zuweilen fehlend.. Zunge fast kreisrund, vollständig, sehr dick, adhärent. Gaumenzähne innerhalb der inneren Nasenlöcher. Kein Stimmsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. Subregionen, | Subregionen, — 2 | m i | NEIN BR) EEE SERIEN ll - | — Nur eine Art in Central-Europa. 56. Gatt. Alsodes. Bell. (Zoologie of the Beagle). Kopf convex, Schädeldach glatt. Zunge hinten frei. Gaumenzähne zwischen den inneren Nasenöffnungen in zwei kurzen, rundlichen Gruppen. 634 Klassification und geographische Verbreitung, 4 Finger, kurz, mit Schwimmhäuten an der Basis. Zehen mit Schwimm- häuten. Kein Trommelfell, keine Trommelhöhle, keine Gehörtuben. Quer- fortsätze des Sacralwirbels ein wenig verbreitert an den Enden. Allgemeine Verbreitung. ERRE; Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische | | - | : | j i Subregionen. Subregienen, Subregionen. | Subregionen, Subregionen, | Subregionen, PL’ _»Pir ZIERBI HE MER LG ) MEERHOKE-NS FL BB PER Nur eine Art in den Chonos- -Archipel. 97. Gatt. Telmatobius.. Wiegm. (Nova acta Acad. Leopold. Carol 1835). Kopf breit, Rostrum rund, Vertex flach, Pupille rund. Kieferzähne, keine Gaumenzähne. Zunge rundlich oval, vorn etwas festgewachsen. Finger frei oder mit schwachen Sen Aeussere Metatarsi verbunden. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische Palaearktische Aethiopische Orientalische | Australische‘ Subregionen. _ Subregionen. Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen. 1.2. | - — _ az NE Bi oSlEn 7 N Fe 2 Arten in Peru und Brasilien. 58. Gatt. Neobatrachus. Peters (Berliner Monatsb. p. 234, 1863). Habitus von Helioporus, Querfortsätze des Sacralwirbels schmal, keine Parotiden, Tympanum von der Haut bedeckt, Finger frei,. Zehen mit Schwimmhäuten, das erste metatarsale mit einem scharfen, schneidenden Fortsatz wie bei Pelobates; Zähne am Oberkiefer und am Vomer, Zunge ‚scheibenförmig, ganzrandig. Eustachische Röhren so gross wie die Choanen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische ! Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. | Seen | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. I ME il Sim ee a re He enb rn, u a Nur eine Art aus een 59. Gatt. Xenophrys. Günther (Rept. British India). Sacralfortsätze breit. Zähne im Ober- und Zwischenkiefer, nicht am Vomer. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert, keine Parotiden, Zehen spitz, frei. Augenlider nicht verlängert. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische ' Australische Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. a a Se a ra ee u ne Ze 7 en a En 7. .I- 1: SP Nur eine Art vom Himalaya (Sikkem und Khasya). 60. Gatt. Leiopelma, Fitzinger (Verhandl. Zool. Bot. Gesellschaft Bd. XI, p. 217, 1860). | Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Keine Parotiden. Finger frei, Zehen mit halben Schwimmhäuten. ’ Zunge vollständig, oval, hinten frei. Ein schwieliger Fortsatz am Tarsus. Männchen ohne Kehlsack. Am nächsten verwandt mit der Gattung Telmatobius. Amphibien. 2 635 | Allgemeine Verbreitung. - Neotropische |! Nearktische ' Palaearktische | Aethiopische | Orientalische ' Australische Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, Subregionen, FRE EEE Le En FE a N Nur eine Art bekannt von Neu-Seeland. | b. Unterfam. Hemimantidae. Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze desSacralwirbels nicht verbreitert. KeineSchwimm- häute. Mit 1 Gattung und 7 Arten. 61. Gatt. Hemimantis. Peters (Berlin, Monatsb. p. 451, 1863 — Arthro- leptis Smith = Heteroglossa Hallowell). Oberkieferzähne, keine Gaumenzähne, Zunge herzförmig, hinten kaum ausgeschnitten; Trommelfell versteckt, Oeffnungen der Gehörtuben äusserst klein, keine Parotiden, keine oder rudimentäre Schwimmhäute, Zehen mit deutlichen Haftscheiben, ein Knötchen unter der Mitte des Tarsus, ein anderes unter dem Ende des Carpus, Querfortsätze des Sacralwirbels schmal, ein entwickeltes Episternum. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische | | | Subregionen. _Subregionen. Subregionen. _ Subregionen. _ Subregionen, | Subregionen, | DE Er DE Ee 7 Arten aus Süd- und West-Afrika. (Goldküste, Accra, Gaboon, Ca- meruns, Ilha di Principe.) 5. Fam. Brachycephalina. Finger und Zehen eylindrisch oder spitz, an den Enden nicht verbreitert. Keine Maxillarzähne. Gehörorgan un- vollständig entwickelt. a. Unterfam. Phryniscidae. | Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden, Quer- fortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimm- häuten. ee hen DER Mit 2 Gattungen und 13 Arten. 62. Gatt. Phryniscus. Wiegm. (Nova Acta Acad. Leop. Carol. 1834 — Hylaemorphus Schmidt = Phirix Schmidt = Phrynidium Lichtenstein). Kopf mittelmässig; Körperform Rana-ähnlich; Gliedmassen mittel- mässig. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge lang, frei, hinten voll- ständig. Weder Trommelfell noch Trommelhöhle, Gehörtuben verborgen oder sichtbar. Haut vollständig oder theilweise warzig und höckerig oder glatt. Metatarsus mit zwei stumpfen Höckern. 4 Finger; 5 Zehen mit Schwimmhäuten. -. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Bu u 1 BT ERDRE Set 32 De Be N De - 636 Klassification und geographische Verbreitung, 11 Arten in Paragay, Chili, Peru, Panama, Veragua, Curanna, Puerto Cabalo etc. Phr. guttatus Philippi lebt in der Cordilere von Santiago 10,000 Fuss hoch; Phr. Dumerilii Schmidt (= Hylaemorphus Dumerili Schmidt) bis gegen 8000 Fuss hoch. 63. Gatt. Batrachophrynus. Peters (Berl. Monatsb. p. 411, 1873). Ganz zahnlos, Zunge festgewachsen und nur mit dem mittleren Theile des hinteren Randes aus der Mundschleimhaut hervorragend; kein Trommel- fell, keine Trommelhöhle und keine Spur der Gehörtuben; Körperhaut glatt, ohne Parotiden; Finger frei; Zehen durch entwickelte Schwimmhäute ‚verbunden, Endspitzen der Finger und Zehen knopfförmig abgestutzt; Sacralfortsätze schmal, mit den vorderen Vorsprüngen zur Einlenkung mit dem vorhergehenden Wirbel sehr entwickelt, Wirbel vorn convex, bogen- förmige Epicoracoidalknorpel nicht mit einander verwachsen, der rechte unten liegend, Sternum aus einem scheibenförmigen, am hinteren Rande eingeschnittenen Knorpel bestehend. Episternum wohl entwickelt. Allgemeine Verbreitung. Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen. Neotropische Nearktische Subregionen. | Subregionen, — m — — m u u u | m nn nn 2 Arten, beide aus Peru. b. Unterfam. Brachycephaltidae. Mitdem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze desSacralwirbels verbreitert. Zehen ohneSchwimm- häute, frei. Mit 4 Gattungen und 7 Arten. 64. Gatt. Pseudophryne. Fitzinger (Fitz. Syst. Reptilium). Keine Zähne im Kiefer und Vomer. Kopf zugespitzt mit steilem Canthus rostralis. Rudimentäres Gehörorgan. Kein Trommelfell. Zunge länglich, schmal. Finger und Zehen frei. Männchen mit einem Kehlsack. Schädelkapsel breit, mit grosser Fontanelle. Querfortsätze des Sacral- wirbels verbreitert und abgeplattet. Brustbein mit Coracoid und Clavicula von gleicher Stärke, ohne Episternum und mit kleinem, länglichem Sternum. Allgemeine Verbreitung. Orientalische | Australische Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, |: Sa. ir SEI Se — — mn —— | — — — Drei Arten aus Neu-Holland (Neu-Süd-Wales, Clarence-River, Queens- land). 65. Gatt. Brachycephalus. Fitzinger (Syst. Reptilium). Kopf und Gliedmassen mässig. Vier Finger frei, der letzte rudimentär, kaum sichtbar. Fünf Zehen, frei, die beiden lateralen rudimentär. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge länglich, elliptisch, vollständig. Ge- hörtuben rudimentär. Weder Trommelfell noch Trommelhöhle Haut glatt. Am Rücken ein knöchernes Schild, gebildet durch die verbreiterten 3 u A u E ers, er ee ‘. m - REST a a eh 7 Amphibien, 637 * _ Processus von sechs Rückenwirbeln. Querfortsätze des Sacralwirbels etwas )’ ! verbreitert. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen. el ee nerniett | mnssde Nur eine Art in Brasilien. 66. Gatt. Nannophryne. Günther (Proc. zool. society 1870, p. 401). Keine Zähne, Zunge elliptisch, hinten ganz, kein Tympanum oder Cavum tympani; Fortsätze des Sacralwirbels erweitert, ein Paar Parotiden jederseits, ausser anderen kleineren, an Körper und Beinen zerstreuten Drüsen; Hinterzehen mit schwachen Schwimmhäuten, ein stumpfer Höcker an der Basis der ersten Zehe. Allgemeine Verbreitung. Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Neotropische | - Nearktische Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | ee Nur eine Art bekannt (von Puerto Bueno, Pategonien. 67. Gatt. Hemisus. Günther (Catalogue of the Batrachia salientia — Kakophrynus Steind. Wiener Sitzb. Bd. 48, 1863). Kopf schmal, nicht deutlich vom Körper getrennt, Gliedmassen ziem- lieh kurz. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Unterkiefer mit drei zahnähnlichen Protuberanzen an der Vorderseite. Zunge oval. Kein Trommelfell, keine Trommelhöhle, keine Gehörtuben. Vier Finger, voll- ständig frei; fünf Zehen frei. Metatarsus mit einem flachen, scharfen Sporn. Allgemeine Verbreitung. Neotropisch a Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. _ Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. Husisottah ade Spree; | adsesshıns _ ) Alan in a Se | 2 Arten; eine von Kordofan und:.eine von der Insel Sudan. 6. Fam. Bufonina. Finger und Zehen eylindrisch oder spitz, an den Enden nicht verbreitert, keine Maxillarzähne. Gehörorgan voll- ständig entwickelt. a. Unterfam. Adenomeridae. Mitdem Charakter der Familie. KeineParotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen frei. Mit 2 Gattungen und 3 Arten. 68. Gatt. Adenomera. Fitz. (Steindacher Novara-Expedition). Kopf ziemlich klein, undeutlich vom Rumpfe abgesetzt, Schnauze deutlich entwickelt, zugespitzt. Finger und Zehen frei; Zunge schmal, länglich, ganzrändig; Tympanum sichtbar, eine grosse flache Drüse an 638 Klassification und geographische Verbreitung. den Lenden. Vorsprung des ersten kahnförmigen Knochens länglich, spitz | klein; keine Zähne, weder am Gaumen noch am Ober- oder Zwischen- kiefer. Querfortsätze des Sacralwirbels zart, dreieckig. Allgemeine Verbreitung. I Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. |, Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, Subregionen. | Subregionen. - 1 | - - - -— | - 0-2] oo.) Nur eine Art aus Brasilien. 69. Gatt.: Eupemphix. , Steindacher (Novara-Exp.). Körpergestalt ganz mit Pleurodema übereinstimmend, von dieser Gattung dagegen unterschieden durch den gänzlichen Mangel von Kiefer- zähnen und die oblonge Gestalt der äusserst kleinen und schmalen Zunge, Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. , Subregionen. _Subregionen. Subregionen, Subregionen, — —— — — —— a ee 2 Arten aus Brasilien. b. Unterf. Rhinodermatidae. | Mit dem Charakter der Familie. Ohne Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels verbreitert. ZehenmitSchwimm- häuten. — a Mit 8 Gattungen und 21 Arten. 10. Gatt. Rhinoderma. Dum. et Bibr (Erpetologie generale). Kopf schmal und klein, verlängert. Gliedmassen mittelmässig. Vier Finger durch eine rudimentäre Membran verbunden; fünf Zehen mit halben Schwimmhäuten. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge ziemlich breit, hinten wenig eingeschnitten. Gehörtuben klein; Haut glatt; Trommelfell verborgen. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen, | Subregionen., Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, | | 1 en ee lg er gi ui Pe | Nur Se Art in Ch 71. Gatt. Atelopus. Dum. et Bibr (Erpetologie generale). Zunge verlängert, oval, vollständig, abgerundet und gleichförmig an beiden Enden. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Trommelfell ver- borgen; Gehörtuben klein. Vier Finger, zusammengedrückt, vollständig frei; fünf Zehen, die laterale rudimentär, die vier anderen abgeplattet und mit Schwimmhäuten an der Basis. Metatarsus ohne Höcker. Männchen mit einem Kehlsack,. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen, _Subregionen, Subregionen. Subregionen, TR EN BIN DER RE IRRINE ET 1 7 Arten in Brasilien, Peru, Costa-Riea, Cayenne, Ambyiacu einheimisch, gg 639 72. Gatt. Uperodon. Dum. et Bibr (Erpetologie generale) = Cacopus | Günther. Kopf kurz, nicht deutlich vom Körper getrennt; Mundspalte klein. Gliedmassen ziemlich kurz. Keine Kieferzähne, wohl Gaumenzähne. Zunge breit, rund, vollständig. Trommelfell verborgen ; keine Parotiden. Gehörtuben mässig entwickelt. Vier Finger, vollständig frei; fünf Zehen mit halben Schwimmhäuten. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert, Männchen mit einem Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische ! Nearktische ı Palaearktische Aethiopische | Orientalische | Australische ! I Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, Subregionen, | Subregionen, BE a Hof aha | a dal He ein de 2 Arten von Madras. 73. Gatt. Cacotus. Günther (Proc. zool. Society p. 482, 1868). Finger und Zehen spitz; Oberkiefer- und Vomerzähne deutlich; Zunge breit, hinten schwach ausgeschnitten; Zehen fast ganz frei, Metatarsus mit zwei Höckern; Trommelfell fehlt, Gehörtuben zu einem kleinen Loch redu- eirt; Querfortsätze der Sacralwirbel nicht erweitert. Allgemeine Verbreitung. Neotropischa | Nearktische Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische | | Subregionen, Subregionen. Subregionen, , Subregionen, Subregioner, Subregionen. ‘ ji ee war An ae Nur eine Art aus Chili. 74. Gatt. Glyphoglossus. Günther (Proe. zool. Society p. 482, 1868). Nahe verwandt mit Uperodon, hat aber eine lange, freie, hinten und vorne eingeschnittene Zunge, die durch eine tiefe Furche in zwei seitliche Hälften getheilt ist; der Raum zwischen und hinter den inneren Nasen- löchern eben, ohne Papillen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische _ Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, Subregionen, Subregionen, | Subregionen. f = - - |- - - - | #2 - |) - | 3-|- | Nur eine Art aus Pegu. 75. Gatt. Ansonia. Stoliezka (Proc. Asiat. Soc. Bengal. p. 103, 1870). Körper schlank, Beine lang und dünn. Finger frei, Zehen mit halben Schwimmhäuten, Scheiben kaum angeschwollen, Schnauze kurz, Canthus . rostralis scharf, keine Zähne, Zunge ganz, oval länglich. Keine Parotiden. Querfortsätze des Sacralwirbels verweitert. a Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische ‚ Orientalische | Australische "Subregionen, Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, _ Subregionen. | Subregionen, a et hi E eif er a rd lee Nur eine Art in Penang. may 640 Klassifiecation und geographische Verbreitung. 76. Gatt. Diplopelma. Günth. (Catalogue of Batrachia salientia). Kopf schmal, nicht deutlich vom Körper getrennt. Gliedmassen ziemlich kurz. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge elliptisch, voll- ständig. Trommelfell verborgen. Gehörtuben sehr klein. Haut glatt, Finger frei. Zehen mit halben Schwimmhäuten. Tarsus mit zwei kleinen, platten Höckern. Männchen mit Kehlsack. Y; Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische I ae ne Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, Subregionen. oo lg Set San 2 7 Arten von denen 6 in den orientalischen Subregionen und 1 in China. 77. Gatt. Nectophryne. Buchholz & Peters (Berl. Monatsb. 1875 p. 202). Habitus von Atelopus; Zunge, Sternalapparat und Sacralfortsätze wie bei Bufo; keine Zähne, kein Trommelfell, keine Gehörtuben und keine Parotiden, Zehen und Finger kurz, durch breite Schwimmhäute bis zu den Spitzen vereinigt; unterscheidet sich von der Gattung Atelopus durch die Bildung des Sternalapparates, bei welchem die linken Epicoracoidal knorpel unten liegen. | | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische D . | - I . Ni . » Subregionen. Subregionen. | Subregionen. Subregionen. _ Subregionen. _ Subregionen. era nern ln ui a u ee en no m on. om Nur eine Art von Cameruns. c. Unterfam. Engystomatidae. Mit dem Charakter der Familie. Ohne Parotiden, Auer. fortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen frei. Mit 8 Gattungen und 21 Arten. 78. Gatt. Engystoma. Fitzinger (System. Reptilium). Kopf sehr schmal, nicht deutlich vom Körper getrennt; Mundspalte klein. Gliedmassen ziemlich kurz. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge oval, vollständig. Trommelfell verborgen. Gehörtuben sehr klein. Vier Finger vollständig frei; fünf Zehen ebenfalls frei. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische |Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen, — u 3 BT 1—- 3 —-|—- — — — 12 Arten. Von diesen 12 Arten leben 7 in den Neotropischen Re- gionen, eine in der Nearktischen Region, zwei in der Neotropischen und Nearktischen Region und drei in der Orientalischen Region (ein auf Ceylon und 2 in Süd-China). 79. Gatt. Breviceps. Merrem (Beiträge zur Geschichte der Amphibien). Kopf sehr kurz, mit dem Körper verschmolzen. Mundspalte klein. Gliedmassen sehr kurz. Weder Kiefer noch Gaumenzähne. Zunge oval, Amphibien. 641 vollständig; Trommelfell verborgen. Gehörtuben sehr klein. Vier Finger, fünf Zehen, alle vollständig frei. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, .—— -1l— - - | - - | - 293 —- | - -— | -— - Nur 2 Arten in Süd- und West-Afrika. "80. Gatt. Chelydobatrachus. Gray (Günther Catalogue of Batrachia Salientia). Körper kurz, breit, zusammengedrückt; Kopf schmal; Gliedmassen ausserordentlich kurz; weder Kiefer- noch Gaumenzähne; Zunge ziemlich lang, oval, frei und hinten vollständig. Tympanum deutlich. Gehörtuben so breit als die inneren Nasenöffnungen. Haut glatt, mit wenigen, flachen Warzen. Vier Finger und fünf Zehen, alle vollständig frei. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | -Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen., Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen. .| Subregionen; — — — — — {— { — —— — — {— {—— —— — {a — =. Nur eine Art in West-Australien. 81. Gatt. Hypopachus. Keferstein (Archiv f. TR Bd. 34, p. 293, 1868). Kopf ganz klein, dreieckig, in den Rumpf eingezogen. Körper sehr diek, Extremitäten kurz, Augen klein, kaum hervorstehend. Keine Zähne, weder im Kiefer noch im Vomer. Zunge gross, nicht oder kaum aus- geschnitten. Trommelfell nicht sichtbar. Finger ganz frei, Zehen mit sanz kleinen Schwimmhäuten. Sohlen glatt, am inneren Metatarsus ein hoher, spornartiger Höcker, daneben nach aussen ein ähnlicher, kleinerer. Schädelkapsel hinten sehr breit, ohne Fontanelle. Frontalia anteriora gross, vorn die Nasengruben umschliessend, hinten an die Parietalia stossend. Querfortsätze des Sacralwirbels in grossen Platten verbreitert. Clavieulae sehr dünn, Coracoid von bedeutender Stärke. Sternum kaum vorhanden. Episternum ein kurz gestieltes, breites und kurzes Blatt. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, Subregioner. Subregionen, N en = 2 en EN ee ee N 2 Arten von Costarica und Vera Paz. 82. Gatt. Pachybatrachus. Keferstein (Archiv f. Naturg., Bd. 34, p. 273, 1868, Körper kurz und diek, Kopf klein mit einer Schnauze, die kürzer ist wie das Auge. Mundspalte kurz, bis etwa zur Mitte der Augenlänge reichend. Extremitäten kurz. Trommelfell von der Haut überzogen, aber sichtbar, klein. Keine Zähne im Kiefer und Vomer. Am letzteren aber jederseits neben dem hinteren Winkel der sehr grossen Choanen ein hoher, von weicher Hant tiberzogener Höcker. Hinter der Mitte des hinteren Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. 41 or' 648 Klassifieation und geographische Verbreitung. ‚Randes der Choanen ein ähnlicher, kleinerer. Oeffnungen der Eustachischen Röhren bedeutend kleiner als die Choanen. Zwischen den Eustachischen Röhren bildet die Gaumenhaut einen queren, gefranzten Wulst. Zunge länglich, ganz. Finger ganz frei, Zehen mit Andeutungen von Schwimm- häuten und Säumen. Die Fusssohle wird hinten begrenzt von zwei grossen, spornartigen Höckern. Der innere vom Metatarsus, der erste bis zu der vierten Zehe reichend, ist der grössere. Die Schädelkapsel ist sehr breit, zeigt aber keine Fontanelle.. Die Querfortsätze des Sacralwirbels ‚sind -in grossen Platten verbreitert, die durch einen Knorpelrand noch vergrössert werden. Am Brustbein fehlt das Episternum und die Clavicula gänzlich. Die Coracoidea sind sehr gross und stossen mit ihren verbreiterten Enden an einander. Das Sternum ist sehr bedeutend und besteht aus einem herzförmigen, kurz gestielten, knorpeligen Blatte. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. Nur-eine Art von Neu-Süd-Wales. 83. Gatt. Myobatrachus. Schlegel (Proc. zool. Society jäs0, p- 9). Zunge klein, nur zwei kleine horizontale Fangzähne im Zwischen- kiefer, sonst keine Zähne. Die Eustachischen Röhren getrennt, hinter den Augen geöffnet. Beine kurz, an der Basis in eine Duplicatur der Körper- haut gehüllt. Vorn 4 Zehen, von welchen die zweite, die längste, hinten 5, eylindrisch, spitz, ohne Bewafinung. Augen seitlich, von mittlerer Grösse. an anne na fa Due, es uf IE a nl | Ton 0 Eee Allgemeine Verbreitung. i Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen. | - | - — - - | - - — | - --|1- — - _ | y oo | Nur Es Art bekannt von Swanen-River. 84. Gatt. Stereocyclops. Cope (Proc. Americ. phil. Society). Zunge gross, Trommelfell dünn, verborgen; keine dorsale oder paro- tidale Drüsen. Die Praefrontalia sind völlig entwickelt und bilden mit einander und mit den Fronto-parietalia ein Continuum. Keine Metatarsal- schaufel; Steissbein durch zwei Condylen angefügt; Sternum knorpelig, stark erweitert und ganz in Berührung mit den Coracoidalia; vorderer Theil der Sclerotica verknöchert, bildet einen harten Ring um die Cornea; Pupille rund; Zehen frei, Finger ebenfalls frei. Keine Zähne weder im Kiefer noch im Vomer. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. EEE ER" 2 TER ARESEER EFF NHFTF u | u int au Ze Fein Nur eine Art von Sao Matheos südl. von Rio-Janeiro. ER Amphibien. ” 643 85. Gatt. Xenorhina. Peters (Berl. Monatsb., p. 82, 1863). Bildet ein Mittelglied zwischen Brachymerus und Rhinophrynus. Ha- bitus von Engystoma; Zehen frei mit deutlichen Haftscheiben ; Finger frei, ohne Haftscheiben;; Kiefer und Gaumen zahnlos; Zunge breit, herzförmig ; allenthalben angewachsen, nur vorn ein wenig frei; Schnauzenende warzig, Nasenlöcher seitlich, Trommelfell deutlich, keine Parotiden, Fuss- und Fingersohlen glatt, ohne Tuberkeln; Querfortsätze des Sacralwirbels ver- breitert. Allgemeine Verbreitung. Nearktische | Palaearktische | Subregionen. Neotropische Subregionen. Orientalische Subregionen, Aethiopische Australische Subregionen. Subregionen, Subregionen, BE en) ne a l Nur eine Art von Neu-Guinee, rg d. Unterfam. Bufonidae. Mit dem Charakter der Familie. Mit Parotiden. Querfort- sätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimm- häuten. Mit 4 Gattungen und 99 Arten. 86. Gatt. Bufo. Aut. Kopf mittelmässig; Gliedmassen ziemlich kurz. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge oval, vollständig, hinten frei. Trommelfell mehr oder wenig deutlich. Grosse, sehr deutliche Parotiden; Haut mehr oder wenig warzig. Gehörtuben mässig. Vier Finger, vollständig frei. ‘Fünf Zehen, gewöhnlich mit halben, zuweilen mit ganzen Schwimmhäuten. Ein stumpfer Fortsatz an der Basis der ersten Zehe. Männchen gewöhnlich mit einem Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. Subregiozen, a ie 1 2 1. 2 I ee] ee 96 Arten, von welchen 57 in der Neotropischen Region, 7 in der Nearktischen Region, 2 in der Palaearktischen Region, 6 in der Aethio- pischen Region, 17 in der Orientalischen Region, 3 in der Neotropischen und Nearktischen Region und 3 in der Palaearktischen und Orientalischen Region und 1 in der Australischen Region (Sandwich-Inseln) einheimisch sind. Bufo vulgaris Laur. lebt zu 5000 Fuss hoch über der See Psomo- riri in Thibet und zu 5000—10,000 Fuss hoch in dem Himalaya. Cope hat die Gattung Bufo in 8 Untergattungen aufgelöst. A. Parotiden deutlich, dorso-lateral. a. Keine Hautverknöcherung auf dem Cranium, &. Cranium mit longitudinalen Leisten. «a. Eine Parietal-Leiste . . . 1 Untergatt: Chilophryne, ßP. Keine Parietal-Leiste. 41* 644 Klassification und geographische Verbreitung. 1. Orbito-tympanical-Leiste Be ET te sehr stark entwickelt . . 2. Untergatt. Otilopus. | 2. Orbito-tympanical-Leiste rt a and mässig oder fehlend . . 8. Untergatt. Phrynoides. ß. Cranium ohne Leisten. rl 1. Canthus rostralis und Parotiden | abgerundet. Körperform kräftig 4. Untergatt. Bufo. 2. Canthus rostralis und Parotiden Se scharf zugespitzt, Körperform zart, Zehen fast frei . . . „5. Untergatt. Rhaebo. b. Cranium bedeckt mit Hautverknöcher- ? ungen ur m mann. 6 Unterzalt Ver B. Parotiden wenigentwickelt, kaum sichtbar 7. Untergatt. Schismaderma. C. Parotiden eat die Rücken deckend . . . 2... 0252..2....% 8. Untersatt. VORIppr 87. Gatt. Notaden. Günther (Annals of nat. hist. S. IV. T.XL p. 349. 1873). Körper dick, kurz, mit grossen drüsigen Warzen bedeckt; Kopf sehr kurz und hoch, mit sehr stumpfer Schnauze, Auge von mässiger Grösse, Mund sehr kurz, bis unter die Mitte des Auges gespalten. Beine kurz, keine Zähne, ein Paar kurze und weiche Vorsprünge zwischen den schmalen Choanen; Ohröffnungen von der Haut bedeckt und nur nach Entfernung der Haut sichtbar, sehr klein, wie auch die Eustachischen Röhren. Zunge ohne Einschnitt, breit, nicht nur die Haut der Parotidengegend, sondern die des ganzen Rückens von zahlreichen Drüsen verdeckt; Finger frei, Zehen mit schmaler Schwimmhaut und Saum; ein grosser schaufelförmiger Metatarsusvorsprung, keine anderen Höcker; Claviculae vorhanden. Sacral- fortsätze sehr breit. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen, Sour är hen: bes Na äemereh er = Nur eine Art aus Australien. 88. Gatt. Oranopsis. Cope (Journal Acad. Philadelphia. Tom. VII. p- 96. 1876). Keine Ostea phar yngea, kein Tympanum, keine Vomerzähne. Schädel: decke ganz von einer runzligen Ossification eingenommen. Parotiden vor- handen. Finger und Zehen deutlich, letztere mit Schwimmhäuten, Allgemeine Verbreitung, Australische Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen, are zur — — {.—— [0 .— — —— 2, „. JEäge Nur eine Art bis jetzt bekannt (Costa Rica). Amphibien. 645 89. Gatt. Orepidius. Cope (Journal Acad. Phil. 1376. p. 96. T. VII). Keine Ostea pharyngea. Tympanum vorhanden. Keine Vomerzähne, Parotiden vorhanden; Kopfhaut nicht verknöchert; Finger an allen Füssen in die Haut eingehüllt, die längste Mittelzehe vorstehend, innere Zehen rudimentär. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische Palaearktische Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. |\ Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Be EL _———i- | --— — | = — ‘Nur eine Art bekannt (Costa Rica). B. Opisthoglossa. Zunge vorn festgewachsen, hinten mehr oder weniger frei. II. Opisthoglossa platydactyla. Finger und Zehen mit Haftscheiben. | Mit 5 Familien. 7. Fam. Hemiphractidae mit 2 Gattungen und 4 Arten. 8. Fam. Hylina mit 6 Unterfamilien. . Unterfam. Polypedatidae mit 13 Gattungen und 151 Arten. . Unterfam. Hylodidae mit 8 Gattungen und 68 Arten. . Unterfam. Hylidae mit 13 Gattungen und 122 Arten. . Unterfam. Pelodryadidae mit 3 Gattungen und 6 Arten. . Unterfam. Phyllomedusidae mit 2 Gattungen und 6 Arten. Unterfam. Pleetromantidae mit 1 Gattung und 2 Arten. 9. Fam. Mierhylina mit 1 Gattung Micrhyla. 10. Fam. ‘Cophomantina mit 1 Gattung und 1 Art. 11. Fam. Hylaplesina mit 4 Unterfamilien, a. Unterfam. Adenomidae mit 1 Gattung und 1 Art. b. Unterfam. Hylaplesidae mit 1 Gattung und 10 Arten. c. Unterfam. Brachymeridae mit 1 Gattung und 1 Art. d. Unterfam. Hylaedactylidae mit 1 Gattung und 10 Arten. 0 09, SD 7. Fam. Hemiphractidae. Finger und Zehen mit Haftscheiben. Gehörorgan voll- ständig entwickelt. Zähne im Unter-, Ober- und Zwischenkiefer, Keine Parotiden. Zehen frei. Mit 2 Gattungen und 4 Arten. 90. Gatt. Amphodus. Peters (Berl. Monatsb. p. 768. 1872). Habitus von Hylodes; Zunge herzförmig, hinten ohne Ausschnitt, ringsum ‘bis auf einen schmalen freien Rand angewachsen; Zähne im Zwischen-, Ober- und Unterkiefer, an den Gaumenknochen und am Keil- beine, Choanen und Tubae Eustachii eng; Trommelfell deutlich; keine Parotiden. Finger frei, der erste kürzer als der zweite, mit wohl ent- wickelten Haftscheiben; Zehen mit sehr kurzen Bindehäuten und wohl Zr 646 Klassification und ‘geographische Verbreitung. entwickelten Haftscheiben. Sternum und Episternum. Querfortsätze des Qs sacrum nicht verbreitert. Kopf mit weicher Haut bedeckt. Allgemeine Verbreitung. 2 Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. Subregionen. Subregionen. re I; Jammmugni IE kungen. — ——— we — (| | -— | — — | (- — Nur eine Art aus Bahia. “ _NB. Diese merkwürdige Gattung schliesst sich Hemiphraetus an, hat aber keinen Schädelpanzer, sondern den Kopf mit weicher Haut bedeckt. Vielleicht aber dass — wie Peters hervorhebt — bei ganz alten Individuen die Schädeloberfläche rauh erscheint, wie man aus der lederartig vertieften Beschaffenheit des Kopfes vermuthen könnte. | 91. Gatt. Hemiphractus. Wagler (System der Amphibien). Kopf gross, fast die Hälfte des ganzen Körpers einnehmend. Zunge abgerundet, sehr vollständig, an der Basis überall festgewachsen. Aeussere Nasenöffnungen auf einem kleineren knöchernen Fortsatz gesessen. Oberes Augenlid gerade aufstehend. Kopf mit einem Knochenpanzer versehen. Paukenfell deutlich. Zähne im Zwischenkiefer, Ober- und Unterkiefer und an den Gaumenbeinen. Nach Brocchi (Journal de Zoologie. T. V) sollten die Zähne im Unterkiefer von Hemiphraetus scutatus nicht wahre Zähne sein, da sie wesentlich aus Knochengewebe gebildet sind. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Örientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen, pe ER ES RE RE a u. 0 0... 3 Arten bekannt in der Mexikanischen Subregion der Neotropischen Region (Ecuador, Peru, Napo). | 8. Fam. HAylina. Finger und Zehen mit Haftscheiben. Maxillarzähne Gehörorgan gut entwickelt. a. Unterf. Polypedatidae. Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Mit 13 Gattungen und 151 Arten. 92. Gatt. Ixalus, Dum. et Bibr. (Erpetolopie generale). Kieferzähne, aber keine Vomerzähne. Finger vollständig frei, Zehen mit grösseren oder kleineren Schwimmhäuten. Trommelfell deutlich, Ge- hörtuben mässig entwickelt. Zunge frei und hinten tief eingeschnitten. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht, oder nur sehr wenig verbreitert. Männchen mit zwei Kehlsäcken. Amphibien, 647 Ar Allgemeine Verbreitung. Nearktische Neotropische Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, ee a En ea — —_— 26 Arten. Von diesen 26 Arten leben 24 in der Orientalischen Region, 1 in der Palaearktischen Region (Japan) und 1 in der Neotropi- schen Region. (J. Warschewitschii Schmidt in der Nähe des Vulkans Chiriqui zwischen 6000 und 7000 Fuss Höhe; J. montanus von Kudra Mukh (British Indien) auf einer Höhe von neunte 6000 Fuss.) | 93. Gatt. Aeris.. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale). “ Kiefer- und Gaumenzähne. Rückenhaut glatt oder mit kleinen Körn- chen. Haftscheiben klein; Finger frei, Zehen mit breiten Schwimmhäuten, Trommelfell undeutlich; Gehörtuben klein. Zunge breit, herzförmig. Männchen mit einem Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen, BEE orhienay Hmm B2riih a0y _Bieeiln nodianiaiigiL 190 3. | Bis jetzt drei Arten bekannt. 94. Gatt. Limnodytes. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale — Hylarana Günther). Kiefer- und Gaumenzähne. Haut glatt, gewöhnlich mit zwei drüsen- reichen Falten. Haftscheiben ziemlich klein; Finger vollständig frei, Zehen mit breiten Schwimmhäuten. Paukenfell deutlich, Gehörtuben gut ent- wickelt. Zunge lang, breit, frei und hinten tief eingeschnitten. Querfort- . sätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Männchen mit einem ae | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Subregionen. | Subregionen. [ Bulseeiunen. Subregionen. Orientalische | Australische | Subregionen. | Subregionen. 14 2136 Mall ee Bis jetzt 26 Arten bekannt. Von diesen leben 22 in der Orientalischen Region, 2 in der Aethiopischen Region und 2 in der Australischen Region. 95. Gatt. Polypedates. Tschudi (Klassifieation der Batrachier. Kiefer- und Gaumenzähne. Haut gewöhnlich glatt, zuweilen mit Knötehen. Breite Haftscheiben. Membranen zwischen den Fingern kurz, bei einigen Arten kaum zu sehen. Zehen mit breiten Schwimmhäuten. Trommelfell deutlich, Gehörtuben mässig entwickelt. Zunge breit, dick, frei und: hinten tief eingeschnitten. Männchen gewöhnlich ohne Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. En a Australische Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Subregionen, Subregionen. Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen, = - | - - - - | -2—-4| 2-4] 1.234 | — — 40 Arten. Von diesen leben 34 in der Orientalischen Region, 3 in der Palaearktischen ‚Region (1 in Afghanistan und 2 in Japan) und 3 in der Aethiopischen Region (1 in West-Afrika und 2 in Madagascar), 648 Klassification und geographische Verbreitung, 96. Gatt. Rhacophorus. Kühl (Isis 1827. p. 294). Vomerzähne in einer in der Mitte unterbrochenen, hinter den inneren Nasenöffnungen gelegenen Reihe. Haut glatt. Haftscheiben sehr breit. -Finger und Zehen mit vollständigen Schwimmhäuten. Trommelfell deut- lich, Gehörtuben ziemlich klein. Zunge breit, verlängert, frei und hinten tief eingeschnitten. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. Subregionen. Subregionen. — — — — | — — | 2.3. || — 7:4 1. A 5 Arten. 2 in der Orientalischen Region, 1 in der Aethiopischen Region (Madagascar), 1 in der Palaearktischen Region und 1 in der Palae- arktischen und Orientalischen Region, letztere (Rhacophorus maximus Günther) lebt in Nepal und Sikkim zu einer Höhe von 5200 Fuss. | 97. Gatt. Oornufer. Tscehudi (Klassification der Batrachier). Vorderkopf flach, Schädeldach tief concav. Gaumenzähne in zwei Reihen. Haftscheiben mässig von Grösse; Finger vollständig frei, Zehen mit Schwimmhäuten an der Basis. Trommelfell deutlich. Gehörtuben mässig entwickelt. Rückenhaut glatt. Zunge breit, rund, frei und hinten tief eingeschnitten. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische |Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Br par FO EEBF TEEN KEN PELTENEN EIER SSITIPSEIERE ESS EEILELIEIPEESEE FERNEN 1. —— — 2 Arten, eine auf Java und eine auf Neu-Guinee. 98. Gatt. Elosia. Tschudi (Klassification der Batrachier). Zunge gross, dick, vollständig, von allen Seiten festgewachsen. Vomerzähne vorhanden. Trommelfell deutlich, Gehörtuben klein. Vier Finger, vollständig frei; Zehen nur mit Schwimmhäuten an der Basis. Haftscheiben ziemlich klein, nach oben in zwei kleinere Haftscheiben vertheilt. Trommelfell deutlich; Gehörtuben klein. Haut glatt. Männchen jederseits mit einem Kehlsack. Kopf flach. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. |— DD; — | (m — (|— — — — — — — u — — — — — — ve u nr — —— Nur eine Art aus Brasilien. 99. Gatt. Chiromantis, Peters (Wiegmann’s Archiv, 1858, p. 56). Oberkiefer-, Zwischenkiefer- und Gaumenzähne, letztere zwischen den inneren Nasenöffnungen. Die Oeffnungen der Gehörtuben etwas grösser als die inneren Nasenöffnungen. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Trommelfell deutlich. Zunge herzförmig, hinten frei, einge- schnitten, vorn und in der Mitte festgewachsen. Die zwei äusseren mit A ee a d.- Amphibien. 649 %* halben Schwimmhäuten versehenen Finger den beiden inneren, nur an der Basis mit Schwimmhäuten versehenen, gegenüberstellbar. Zehen mit ganzen Schwimmhäuten. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, Subregionen, ee ee een a N eh to ae 2 Arten bis jetzt bekannt. (West-Afrika, Cameruns.) 100. Gatt. Hyperolius. Rapp. (Erichson’s Archiv, 1842, S. 289 = Euenemis Tschudi). _ Keine’ Gaumenzähne. Rückenhaut glatt oder fein granulirt, zuweilen mit drüsenreichen Falten. Haftscheiben von mittelmässiger Grösse. Finger mehr oder weniger durch Schwimmhäute verbunden; Zehen mit breiten Schwimmhäuten. Trommelfell bei einigen deutlich, bei anderen verborgen. Gehörtuben mittelmässig oder klein. Zunge herzförmig, hinten einge- schnitten. Oberarm und Oberbein gewöhnlich farblos. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen,. | Subregionen, | Subregionen, Subregionen. Subregionen, 2 012.354, rl. 2 e 41 Arten, von welchen 33 in der Aethiopischen Region und 3 in der Australischen Region (1 in Neu-Holland und 2 auf Jobi) einheimisch sind. 101. Gatt. Leptopelis. Günther (Catalogue of Batrachia salientia). Gaumenzähne. Rückenhaut glatt. Haftscheiben ziemlich breit, Finger mit kurzen, Zehen mit breiten Schwimmhäuten. Trommelfell deutlich. Gehörtuben mittelmässig. . Zunge herzförmig, hinten tief eingeschnitten. Männchen mit einem Kehlsack. Allgemeine. Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische _Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. ‚ Subregionen. Subregionen. Subregionen, | Subregionen. —_—— | | -— - - | —23 — — — —- | - Nur zwei Arten bekannt (Camerun, Goldküste, Natal). 102. Gatt. Leptomantis. Peters (Berl. Monatsb., p. 82, 1867). Von der Gattung Ixalus nur durch die Anwesenheit von Schwimm- häuten zwischen den Fingern und den den anderen entgegengesetzten ersten Finger verschieden. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische |] Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, Subregionen, Subregionen, Be En en Eon. | 1, Aa Nur eine Art aus Mindenao, 650 Klassifieation und geographische Verbreitung. 103. Gatt. Megalixalus. Günther (Proc. zool. Soeiety, p. 483, 1868). Keine Vomerzähne; Finger und Zehen mit Schwimmhäuten, kein Finger dem andern Fern Bestellt, Trommelfell klein, Fustackäsehe | Röhren und innere Nasenlöcher mässig weit; Zunge frei und hinten tief eingeschnitten; Pupille vertical; Apophysen des Sacralwirbels ROH die Phalangen der fünften Zehe frei von der vierten. Allgemeine Verbreitung. Orientalische Australische Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Subregionen, Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. |: Subregionen, | Subregionen, an A | rn BEE En _——-- 4l|— - -— ee 7, 2 Nur eine Art von Mah& einer der Seychellen. ‘ 104. Gatt. Microdiscopus. Peters (Berl. Monatsb. 1877, p. 421). Habitus wie Calohyla. Zähne am Ober- und Zwischenkiefer, keine am Gaumen. Zunge oval, ganzrändig, an den Seiten und am hintern Drittel frei. Gehörtuben deutlich. Ein knöchernes, an der Basis drei- theiliges, griffelförmiges, vorn in eine knorpelige Platte verbreitertes Epi- sternum; Coracoideum schmal, dem sich nach der Mittellinie sehr ver- breiternden Epicoracoideum parallel; ein breites knorpeliges Sternum. Sacralfortsätze schmal, nicht verbreitert. Finger an den Enden abgerundet, Zehen durch Schwimmhäute verbunden, mit kleinen aber deutlichen Haft- scheiben. Verschieden äusserlich von Ixalus dürch die hinten nicht ein- geschnittene Zunge. Auch die Haftscheiben der Zehen scheinen zu klein, als dass sie zum Klettern nützen könnten, so dass die Gattung. nicht als Laubfrosch zu betrachten sein dürfte. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische |Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen. ee LEE EN 3 Alle res: u nase. ur Ir ee 22 a Se | | . Nur eine Art von Sumatra. b. Unterfam. Hylodidae. Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze.d&es Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen frei. Mit 8 Gattungen und 68 Arten. 105. Gatt. Crossodactylus. Dum. et Bibr. (Erpetologie gen£rale). Keine Vomerzähne. Finger dünn, etwas zusammengedrückt; voll- ständig frei; Haftscheiben unten convex, oben flach und glatt; Finger frei, jederseits umsäumt. Aussenrand des Tarsus von einer freien Mem- bien umgeben. Trommelfell deutlich. Haut glatt mit einigen flachen Warzen jederseits. Zunge oval, vollständig festgewachsen. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen, Subregionen. el a Ma A RER N EM IE SR Er > See Nur 2 Arten aus Brasilien. RER a 5 Amphibien, 651 106. Gatt. Phyllobate. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale). Keine Gaumenzähne; Finger und Zehen vollständig frei, nicht um- säumt, die verbreiterten Spitzen oben mit einer centralen, longitudinalen Furche. Trommelfell deutlich; Gehörtuben mittelmässig oder klein; Haut vollständig glatt; Zunge breit, frei, vollständig oder hinten etwas einge- schnitten. ngerhene Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen,. | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. 1.2.3.4 = - — |i_ _ _ | _ _.—-. - \ oo —| oo J ' 12 Arten, alle in der Neotropischen Region einheimisch. 107. Gatt. Hylodes. Fitzinger (Systema Reptilium). Gaumenzähne. Haut glatt oder bedeckt mit kleinen, flachen Warzen. Haftscheiben klein; Finger und Zehen frei. Trommelfell deutlich; Gehör- tuben klein. Zunge breit, oval, vollständig oder hinten ein wenig einge- schnitten. Männchen mit einem Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische [| Palaearktische [ Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. 1. 2. 3. 4. —— 3 | — -—— ——— 1 | oo 35 Arten, von diesen leben 36 in der Neotropischen Region und sind 2 in der EERNE Region einheimisch. Hylodes Fitzinger lebt in den Cordilleren Neu-Granada’s in einer Höhe von gegen 4000 Fuss. Cope hat die Gattung Hylodes in 5 Untergattungen: Craugaster, Hylodes, Euhyas, Lithodytes und Batrachyla aufgelöst. 108. Gatt. Platymantıs. Günth. (Archiv für Naturg.-p. 327. 1858. Cata- logue of the Batrachia salientia of the British Museum 1858). Zähne am Gaumen. Haut glatt oder mit Falten, ohne Parotiden. Haftscheiben‘ nicht sehr entwickelt; Finger und Zehen frei; Tympanum sichtbar. Zunge gross, hinten frei und mit tiefem Einschnitt. Männchen ohne Stimmsack. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zähne am Zwischen- und Oberkiefer. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. Subregionen. _ Subregionen, en | Subregionen. BERN er 22° a 1 DE ee ae EN ES en d Arten von den Philippinen, Laguna Bay, den Viti-Inseln und Ca- meruns in West-Afrika. 109. Gatt. Hylambates. Dum. (Comptes rendus XXXVI p. 474. 1853. Annales des Se. naturelles, 3 S. T. XIX, 1853, p. 164). Zunge herzförmig, mässig, hinten frei. Zwei Gruppen von Gaumen- zähnen. Trommelfell wenig deutlich. Gehörtuben klein, Finger vollständig frei. Zehen mit halben Schwimmhäuten, Fortsatz des ersten Metatarsal- 652. Klassification und geographische Verbreitung. x knochens wenig deutlich. Fingerscheiben gut entwickelt. Ein Stmmack bei den Männchen., a Allgemeine Verbreitung. | EUR Neotropische | Nearktische |Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische 1. Subregionen, Subregionen. | Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen. i nn ee Se ir He To 8 Arten, alle in Süd- und West-Afrika bekannt (Zanzibar, a: Cameruns, Yoruba (Lagos) Prinzeninsel). 110. Gatt. Strabomantis. Peters (Berl. Monatsb. p. 408, 1863). Unterscheidet sich von Hylodes wegen der breiten Kopfform, von Ceratophrys durch die einander genäherten Augen und die sehr ent- wickelten Oberkieferzähne. Haftscheiben schmal, Finger und Zehen frei, Trommelfell deutlich, Eustachische Röhren klein. Zunge breit, oval, ganz oder nur wenig eingeschnitten. Querfortsätze des Sacralwirbels schmal, keine Parotiden. Zähne am Gaumen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. |: Subregionen. |' Subregionen. | ' Subregionen. |‘ Subregionen. |' Subregionen, SEI TERN, WI FIERGE UGBHERGGIRERSTHEREREN KERERGERSEREREE Ze a. | [0 Nur eine Art aus Veragua. 111. Gatt. Lysapus. Cope (Proc. Philadelphia p. 351, 1862). Der innere Finger der Vordergliedmassen ist den drei äusseren gegen- über gestellt, Grundglied der äusseren Hinterzehe ganz frei von dem der zweiten, alle Finger mit breiten Schwimmhäuten, Haftscheiben schwach entwickelt; Vomerzähne in zwei Haufen; Zunge breit, fast ganzrandig, Haut oben runzelig, unten 'nicht glatt. | | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen. 1. — no’ ren u Zeil en u | — md Kara en - = — ss u = Po” ne Er —h Fe Nur eine Art aus Paraguay. 112. Gatt. Prostheraspis. Cope (Proc. Acad. of Philadelphia, p. 137, 1868). Sternum knorpelig, Episternum ein knöcherner Stiel mit Knorpel- scheibe, Metatarsus mit schwacher Haut. Erweiterungen stark, jede mit zwei Hautschuppen an der oberen Seite getrennt durch eine Spälte; End- phalangen klein, T-förmig; Zunge cylindrisch, frei, keine Vomerzähne, Bauch nicht gefeldert, Pupillen longitudinal; Ethmoid vorn wohl entwickelt, Praefrontalia (Nasalia) seitlich getrennt. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen. | Subregionen. td erh ae Betten an nn eo In nn ee Ge: TE er zerzz met Nur eine Art aus Neu-Granada, d Atphibien. 653 c. Unterfam. HZylidae. Mitdem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze des Saeralwirbels verbreitert, Zehen mitSchwimm- häuten. Mit 13 Gattungen und 122 Arten. 113. Gatt. Litoria. Tschudi (Klassification der Batrachier). Gaumenzähne. Rückenhaut glatt oder mit Falten. Haftscheiben sehr klein; Finger mit schwachen Schwimmhäuten, der erste den drei anderen gegenüberstellbar. Zehen mit halben Schwimmhäuten; Trommel- fell deutlich; Gehörtuben klein. Zunge breit, elliptisch, vollständig oder hinten eben eingeschnitten. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische * Subregionen, Subregionen, | Subregionen. Subregionen, Subregionen. | Subregionen, —- mi. | -— | -— - - -|ı 12 — — 9 Arten. 8 auf Neu-Holiland, 1 auf Neu-Guinee. 114. Gatt. Pseudacris. Fitzinger (Syst. Reptilium). Gaumenzähne. Rückenhaut glatt. Haftscheiben sehr klein; Finger vollständig frei, nicht gegenüberstellbar. Zehen mit Schwimmhäuten an der Basis, mit Ausnahme der zwei medialen, welchen Schwimmhäute fehlen. Trommelfell deutlich, Gehörtuben ee Zunge oval, hinten sanft eingeschnitten. Minehen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | - Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. Subregionen, Subregionen. Subregionen, |'Subregionen, Zu | | en ae Zwei Arten bekannt (Neu-Yersey). 115. Gatt. Hyla. Laur. Vomerzähne. Haut glatt oder mit zerstreuten, glatten Warzen. Haft- scheiben bei allen sehr deutlich. Finger mehr oder weniger mit Schwimm- häuten versehen, bei einigen vollständig frei. Zehen mit breiten Schwimm- häuten. Trommelfell deutlich, Gehörtuben bei allen sehr deutlich; Zunge breit, mehr oder weniger rund, vollständig oder hinten schwach einge- schnitten. Männchen mit einem oder zwei Kehlsäcken. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. 1. 2.3. 4. 1.2.3. — 1. 2. 3, 4. _——- — -— | -— -—3 -|)1.2: — — 85 Arten, von denen 48 in der Neotropischen Region, 5 in der Ne- arktischen Region, 4 in der Neotropischen und Nearktischen Region, 1 in der Palaearktischen Region, 2 in der Orientalischen Region und 28 in der Australischen Region einheimisch sind. Hyla pugnax Schmidt; H. splen- dens Schmidt; H. molitor Schmidt leben in den Cordilleren Neil Granada’s 8 in einer Höhe von 4000 Fuss. — 654 Klassifieation und geographische Verbreitung: 116. Gatt. Notrotrema. . Günther (Catalogue of Batrachia salientia). Gaumenzähne. Haut des Rückens granulös, des Kopfes glatt. Haft- scheiben ziemlich breit. Finger und Zehen verlängert, mit sehr schwachen Schwimmhäuten. Trommelfell deutlich. Gehörtuben mittelmässig; Zunge breit, fast kreisrund, hinten schwach eingeschnitten. Männchen mit Kehl sack, Weibchen mit einer Tasche am hinteren Theil des Rückens. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische Subregionen. Subregionen. Subregionen, Subregionen. Subregionen, Subregionen. 1. 2.93. — | = mare -_- jo. Nur eine Art bekannt. 117. Gatt. Notodelphis. Weinl. (Monatsb. der Acad. der Wissensch. zu Berlin, 1854, S. 372). Kopf sehr gross und breit, mit einer verknöcherten, rauhen Haut be- deckt. Augenhöhlen sehr gross, ringsherum von, knöchernen Theilen um- schlossen. Pupille rund. Trommelfell verborgen. Zahlreiche Gaumen- zähne, in der Mitte durch die inneren Nasenöffnungen unterbrochen. Zunge vorn festgewachsen, hinten frei. Gehörtuben klein, innere Oeffnungen dreieckig. Finger kaum, Zehen mit ganzen Schwimmhäuten. Ein wahrer Daumen, den übrigen Fingern gegenüberstellbar. Auf dem Rücken des Weibchens ein platt gedrückter Beutel, mit einer länglichen Oeffnung nach oben. Ä Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische Aethiopische | Orientalische | Australische | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. Subregionen, Subregionen. | Subregionen, | | ee | ee | ee | Nur eine Art bekannt. — un u — — [u m 118. Gatt. Trachycephalus. Tschudi (Klassification der Batrachier). Gaumenzähne. Haut glatt oder.leicht granulös. Kopf oben knöchern, mit oderohne knöcherne Leisten. Haftscheiben breit. Finger mitschwachen, Zehen mit breiten Schwimmhäuten. Trommelfell deutlich, Gehörtuben mittelmässig. Zunge breit, fast kreisrund, hinten schwach eingeschnitten. Männchen mit zwei Kehlsäcken; Weibchen ohne Rückentasche. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen. | Subregionen, 1.2.3.4 | - - - | - = - - 1-7 - - | - - - - le $ Arten, von denen 7 in West-Indien und 1 in West-Indien und Brasilien. | 119. Gatt. Grypiscus. Cope (Journal of the Acad. of Philadelphia, p. 205, 7. N]; 1867). Kiefer mit einer Reihe hinfälliger Zähne und ein bleibender, hoher Zahn an jeder Seite der Symphyse; Praefrontalia (Nasalia) völlig ent- wickelt, ganz einander berührend, sowie die Fronto-parietalia; Gehörorgan 655 O Amphibien, wohl entwickelt; Zunge breit, ganz, wenig frei; Vomerzähne, keine Paro- e tiden. Allgemeine Verbreitung. | Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische - Subregionen, Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, Subregioner. | Subregionen. ee er Hoden >25 rien abi us Nur eine Art von Rio de Janeiro. ‚120. Gatt. Hypsiboas. Wagl. (Syst. der Amphibien.) . Kopf dreieckig-oval, breit, Augen seitwärts gerichtet, Trommelfell deutlich, Kiefer- und Gaumenzähne. . Finger und Haftscheiben, Finger und Zehen mit Schwimmhäuten, Männchen mit einem Kehlsack, jederseits des Mundes. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen, | Subregionen, Subregionen, Subregionen, | Subregionen. 1.2. — — | —- — — — |) oo) Mit 4 Arten, eine = Paraguay und 3 in Ecuador. 121. Gatt. Driomelicte.. Cope (Proc. Philadelphia 1866, p. 194). . Kiefer- und Gaumenzähne, keine Fronto-parietalfontanelle, keine Cra- nial-Dermeossification, keine Rückentasche, kleine durch das Ethmoideum getrennte Praefrontalia (Nasalia), keine Kiele oder Drüsen. Allgemeine Verbreitung. | Orientalische | Australische Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Subregionen, Subregionen, Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. a ee Nur eine Art bekannt. 122. Gatt. Smilisca. Cope (Proc. Acad. Phil., p. 194, 1865). Eine Fronto-parietalfontanelle, Zehen nicht gegenüberstellbar, mit Schwimmhäuten, Schädel und Fontanelle breit, obere Ethmoidalplatte breit, Finger nicht gegenüberstellbar, ein verlängerter, spitzer, flacher Postor- bitalfortsatz des Fronto-parietalknochens. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, | Subregionen, — 02. BE en un Subregionen, nn a a a a! Nur eine. Art bekannt. 123. Gatt. Pharyngodon. Cope (Proc. Acad. Phil. 1865). Keine Fronto-parietalfontanelle, Schädel oben mit einer Dermeossification verwachsen, Praefrontalia einander berührend, eine Reihe Parasphenoidal- ı zähne. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, _ Subregionen. Subregionen, | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, ee u Aula er Nur eine Art von Yukatan. 656 Klassification und geographische Verbreitung. 124. Gatt. Hylella. Reinhardt u. Lutken (Meddelelser fra den nat. Forening for 1861, p. 143—242). Keine Vomerzähne, Eustachische Röhren klein, Paukenfell nicht sicht- bar oder nur theilweise sichtbar; Zunge kurz; Augenlid durchscheinend. Keine Parotiden. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Allgemeine Verbreitung. | Orientalische Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Australische Subregionen. | Subregionen. Subregionen. , Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, — 2.8. ein) immemnm | Teaser 17 fee BE Eee 2 Arten bis jetzt bekannt. 125. Gatt. Osteocephalus. Fitz. Gaumenzähne vorhanden. Kopf oben knöchern. Haftscheibe gross. Finger mit kurzen, Zehen mit breiten Schwimmhäuten. Männchen mit zwei seitlichen Schallblasen. Keine Rückentasche. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen, Subregionen, | Subregionen. Subregionen. | Subregionen, a 3 Arten (Brasilien, Nauta). d. Unterf. Pelodryadidae. Mitdem Charakter der Familie. Mit Parotiden. Querfort- sätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimm- häuten. Mit 3 Gattungen und 6 Arten. 126. Gatt. Pelodryas. Günther (Günther, Catalogue of the Batrachia salientia in the Collection of the British Museum). Kopf breit und hoch, am hinteren Theile bedeckt von einer dieken Parotis, welche über dem Trommelfell die grösste Hervorragung bildet. Vomerzähne in zwei aus mehreren Reihen bestehenden Gruppen. Finger und Zehen mit Schwimmhäuten. Haftscheiben gross. Schädelkapsel hinten schmal, mit einer ansehnlichen Scheitelfontanelle. Ethmoidale sehr breit, die vorderen Stirnbeine weit auseinander drängend und mit einem schmalen und langen Knorpelfortsatz über dem Auge. Brustbein mit stark diver- girender Clavicula und Coracoideum, die etwa von gleicher Stärke sind. Sternum 'kurz, breit und knorpelig. Episternum breit, zweizipfelig, ohne Stiel, knorpelig. Querfortsätze des Sacralwirbels in breiten Platten ver- grössert. Allgemeine Verbreitung. | Australische Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, Subregionen. | Subregionen, _- -——-|l - - - | —- | - | - - -- (| LS 22 Nur eine Art aus Australien (Neu-Holland, die Nord-Ostküste und Neu-Süd-Wales und auf Timor). Amphibien. 657 127. Gatt. Chirodryas. Keferstein (Gött. Nachrichten, p. 358, 1867). Unterscheidet sich von Pelodryas ausser durch den sehr abweichenden mehr Rana-artigen Habitus, durch die kleinen Endscheiben der Finger und Zehen, durch die höckerige Rückenhaut und durch die schmale Parie- talfontanelle. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. _ Subregionen, Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen, au ii - — 1 — oe Ze een en 20 Nur eine Art aus Australien. 128. Gatt. Scyfopis. Cope (Proc. Acad. Philadelphia, p. 352, 1862). Kiefer- und Vomerzähne, Zunge hinten wenig frei. Ohr vollkommen entwickelt. Trommelfell sichtbar. Querfortsätze des Sacralwirbels ver- breitert; Zehen mit Schwimmhäuten, grosse Parotiden, welche verschmelzen und den vorderen Theil des Rückens und den Kopf bis zur Schnauze bedecken. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Örientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen.; 1... — |I- -- - | - - - —-|1-- —- | o-- - |. + 4 Ärten aus Süd-Amerika (Paraguay, Para in Brasilien und Peru). e. Unterfam. Phyllomedusidae. | Mit dem Charakter der Familie Mit Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen frei. Mit 2 Gattungen und 5 Arten. 129. Gatt. Phyllomedusa. Wagl. (Syst. der Amphib.). Gaumenzähne. Haut glatt, mit einer breiten, langen Parotide. Haft- scheiben breit, Finger und Zehen vollständig frei, der erste Finger und die beiden ersten Zehen den drei andern gegenüberstellbar. Trommelfell ziemlich undeutlich; Gehörtuben mittelmässig. Zunge breit, vollständig und hinten frei. Querfortsätze des Sacralwirbels sehr verbreitert. Männchen mit Kehlsack. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, Subregionen, Subregionen, | Subregionen. '123:—- | -—- - -| -— - -— -— -—- - | — - - | --.-_-—_- Bis jetzt 4 Arten bekannt. | Ei 130. Gatt. Hylomantis.. Peters (Berl. Monatsb. p. 772. 1872): Keine Parotiden. Gaumenzähne vorhanden, Finger frei, Zehen ohne Schwimmhäute, Querfortsätze des Sacrum breit und platt. Breite Haft- scheiben. Paukenfell wenig sichtbar. Gehörtuben klein. Zunge breit, hinten vollständig frei. Männchen mit subgularem Kehlsack. Zweite Zehe länger als die erste. | Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2, 43 EM De ET", 658 Klassification und geographische Verbreitung. ir Allgemeine Verbreitung. han an) vers Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen, Subregionen. Subregionen. Subregionen, ee — le nn, — — io a en N —— Eee Nur eine Art aus Bahia. f. Unterf. Plectromantidae. | Mit dem Charakter der Familie. Mit Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Mit 1 Gattung und 2 Arten. 131. Gatt. Plectromantis. Peters (Berl. Monatsb: p. 232. 1862). Steht der Gattung Hylodes sehr nahe, von der sie sich unterscheidet durch das Vorhandensein von Parotiden und zwei Dornen an der inneren Seite der Hand, die Finger haben keine Haftscheiben, die Haftscheiben der Zehen sind klein. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert, Allgemeine Verbreitung. | Aethiopische | Orientalische Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Australische Subregionen, | Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen. ww .-2|2 — = —| 0 0) — 0 | 200 Do EEE 2 Arten in Süd-Amerika (von der Westseite der Anden in Ecuador und von Nauta). 9. Fam. Micrhylina. Finger und Zehen mit Haftscheiben. Maxillarzähne. Gehör- organ unvollständig entwickelt. Keine Parotiden. Querfort- sätze des Sacralwirbels verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Mit 1 Gattung und 1 Art. 132. Gatt. Micrhyla. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale). Keine Vomerzähne. Körpergestalt der von Engystoma ähnlich; Beine ziemlich lang. Haftscheiben mittelmässig; Finger vollständig frei, Zehen mit Schwimmhäuten. Haut glatt. Kein Trommelfell, keine Trommelhöhle, keine Gehörtuben. Zunge verlängert, breit, oval u hinten u Männ- chen mit einem Kehlsack. | Allgemeine Verbreitung. | Australische Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische ‚Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen, ee | een ai A a ha ee „2 ER Nur eine Aıt bekannt. 10. Fam. Cophomantina. Finger und Zehen mit Haftscheiben. Keine Maxillar- zähne. Gehörorgan unvollständig. Mit Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen mit Schwimmhäuten. Mit 1 Gattung und 1 Art, Amphibien, 659 133. Gatt. Cophomantis. Peters (Berl. Monatsb. p. 650. 1870). Finger und Zehen mit wohlentwickelten Haftscheiben und Schwimm- häuten, wie bei Hyla. Keine Kieferzähne, aber Zähne am Gaumen. Kein Trommelfell und keine Gehörtuben. Zunge herzförmig, Sternum und Epi- sternum. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. Keine Parotiden. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. Subregionen, | Subregionen. Subregionen. Subregionen, Subregionen, ee a En ee ee ee re I u en Nur eine Art von Catharina in Brasilien. — - 11. Fam. Hylaplesina. Finger und Zehen mit Haftscheiben. Keine Maxillar- zähne. Gehörorgan vollständig entwickelt. a. Unterfam. Adenomidae. Mit dem Charakter der Familie. Mit Parotiden. Querfort- sätze des Sacralwirbels nicht verbreitert.. Zehen mit kurzen Schwimmhäuten. Mit 1 Gattung und 1 Art, . 134. Gatt. Adenomys. Cope (Proc. Philadelphia. 1860). Die Gattung ist Hyla-förmig, hat einen breiten, kurzen Kopf, die Parotiden über der Schulter sind lang und schmal, die Haut rauh, keine Zähne, Zunge länglich, oval, vorn fast ran hinten ganz frei, Trommelfell undeutlich, Finger mit sehr schwachen Schwimmhäuten a sn: sn Endscheiben, ein. Kehlsack. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Suhregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen., Subregionen, EB u ANY ION NET SR Brei Nur eine Art von Ceylon. b. Unterfam. Hylaplesidae. Mit dem Charakter derFamilie, Keine Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen frei. Mit 1 Gattung und 10 Arten, 135. Gatt. Dendrobates. Wagl. (Systema Amphibium = Hylaplesia Günther). , Körperform Rana-ähnlich. Kopf, Mundspalte und Gliedmasse mittel- mässig von Grösse. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge länglich, frei und hinten ganz. Trommelfell ziemlich undeutlich, keine Parotiden. Haut glatt oder mit kleinen, platten, flachen Warzen. Metatarsus mit zwei flachen, stumpfen Höckern. Vier Finger, fünf Zehen, alle frei und an den Enden verbreitert. Querfortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert, Männchen mit einem Kehlsack. | 42 * 660 Klassification und geographische Verbreitung. 5 | Allgemeine Verbreitung. RE Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen, 1; 2. 3: an — SH er r— 777 7 Fer Fyı Sr ne Das ann a Far Si T.ous Fear EEE 10 Arten. Dendrobates speciosus Schmidt, D. pumilio Schmidt und D. lugubris Schmidt auf Blättern und Blumen der immer grünen Regionen zwischen 5000 und 6000 Fuss Höhe auf dem Grenzgebiet zwischen Neu- Granada und Costa-Rica. c. Unterfam. Brachymeridae. | Mit dem Charakter der Familie. Keine Parouie Onks fortsätze des Sacralwirbels nicht verbreitert. Zehen frei. Mit 1 Gattung und 1 Art. 136. Gatt. Brachymerus. Smith (Ilustrations of the Zoology of South- Africa). Körpergestalt ziemlich kräftig. Kopf schmal und kurz; kurze Glied- masse. Weder Kiefer- noch Gaumenzähne. Zunge länglich, hinten am breitsten, schwach eingeschnitten. Trommelfell verborgen. Gehörtuben sehr klein. Haut glatt; Metatarsus ohne Höcker. Vier Finger und fünf Zehen, alle frei und an den Enden verbreitert. Querfortsätze des Sacral- wirbels nicht stark verbreitert. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen, Subregionen, |. Subregionen, Subregionen, Subregionen, Nur eine Art bekannt. d. Unterfam. Hylaedactylidae. Mit dem Charakter der Familie. Keine Parotiden. Quer- fortsätze des Sacralwirbels un Zehen mitSchwimm- häuten. Mit 1 Gattung und 10 Arten. 137. Gatt. Hylaedactylus. Tschudi (= Calohyla Peters = Kaloula Gray — ÜCalula Günther). Aeussere Körpergestalt der von Engystoma ähnlich, Kopf ziemlich - klein mit kurzer Schnauze, Mundspalte klein; Gliedmassen kurz, weder Kiefer- noch Gaumenzähne; am hinteren Theil des Gaumens zwei trans- versale, gezähnte, membranöse Falten; Zunge oval, frei, hinten vollständig. Gehörtuben rund, eng; Trommelfell undeutlich. Keine Parotiden. Haut glatt, hier und dort mit kleinen, flachen Warzen, Metatarsus mit Höckern. Vier Finger, sehr verbreitert an den Spitzen; fünf Zehen mit schwachen Schwimmhäuten. Männchen mit Kehlsack. Statt den Schwimmhäuten an den Zehen zuweilen nur rudimentäre Membranen, Amphibien. 661 | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, Subregionen, Subregionen, _—. — — -—| - - --| —- —-— —4| —- — —4 1.2. — 4. _——— — 10 Arten, von welchen 2 in Madagascar, 1 in China, die übrigen auf Ceylon, Bengalen, Pegu, den Philippinen, Java, Celebes und Sumatra ein- heimisch sind. — C. Proteroglossa. Zunge vorn frei. Keine Maxillarzähne. Gehörorgan unvollständig. Mit Parotiden. Querfortsätze des Sacralwirbels verbreitert. | Mit 1 Familie. 12. Fam. Rhinophrynidae mit 1 Gattung und 1 Art. 133. Gatt. Rhinophrynus. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale). Körper breit, etwas zusammengedrückt, Kopf mit dem Körper ver- schmolzen. Haut glatt. Parotiden verborgen, breit mit glatter Oberfläche. Kein Trommelfell, keine Trommelhöhle, keine Gehörtuben. Finger mit Sehwimmhäuten an der Basis, Zehen mit halben Schwimmhäuten. Das ' Os euneiforme primum bildet einen platten, ovalen Sporn. Männchen mit zwei lateralen Kehlsäcken. | Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, 1.2.3. —- | - -— -ı - -— - -— - - | — | oo Nur eine Art bekannt. II. Ordnung. Amphibia caudata, Urodela, Ichthyomorpha, Schwanzmolche. Körper lang gestreekt, mit persistirendem Schwanz und meist mit 4 kurzen Extremitäten. A. Salamandrina. Ohne Kiemen und Kiemenloch und opisthocoelen Wirbeln. Mit 1 Familie. Fam, Salamandrida mit 19 Gattungen und 85 Arten. 15. Fam. Salamandrida. Die Augen verhältnissmässig gross und stets mit deut- lich entwicklten klappenförmigen Augenlidern versehen; dieG@aumenzähne inschmalen Streifenangeordnet, nehmen stets den hinteren Rand des Gaumenbeines ein. Athmen ausschliesslich durch Lungen und besitzen jederseits am hinteren Ende des Zungenbeinkörpers einen knöchernen Kiemenbogen. — nn Mit 2 Unterfamilien, 662 Klassification und geographische Verbreitung, a. Unterfam. Mecodonta. | Die Gaumenzähne sitzen am Innenrande zweier nach hinten gerichteten, divergirenden Fortsätze des Gaumen- beinesund bilden demzufolge zweinach hinten divergirende gerade oder geschweifte Längsreihen. Das Os SpRenoIeE ist niemals mit Zähnen bewaffnet. Mit 6 Gattungen und 24 Arten. 159. Gatt. Salamandıa. Laurenti (Sypnopsis Reptilium). Die Gaumenzähne bilden zwei stark S-förmig gekrümmte, nach hinten . zu divergirende Längsreihen, welche zusammengenommen eine etwa glockenförmige Figur darstellen, die vorderen Enden beider Zahnreihen sind durch einen bald grösseren, bald kleineren Zwischenraum von ein- ander getrennt und ragen stets mehr oder weniger über den Vorderrand der inneren Nasenöffnungen vor. Die Zunge: ist gross, vorn fast halb- kreisförmig, hinten flach bogenförmig zugerundet, oder selbst gestutzt und durch einen von vorn nach hinten gehenden, ziemlich breiten Mittelstreifen Ihrer Unterseite an dem Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass nur ihre Seitenränder in grösserer oder geringerer Ausdehnung frei sind. Habitus ziemlich plump. Hautbedeckungen drüsig, jederseits auf dem Rumpfe findet sich sowohl längs der Vertebrallinie, als auch an der Ober- fläche der Flanken eine Längsreihe grösserer Drüsenöffnungen, von denen sich die Vertebralreihen auch auf den Schwanz fortsetzen. Die Parotiden sind sehr deutlich begrenzt, gross und mit grossen Poren besetzt. Vorderfüsse mit4, Hinterfüsse mit 5 Zehen. Der Schwanz fast drehrund, eonisch, am Ende stumpf zugerundet, ohne Hautsaum, und eben wie der Rumpf mehr oder weniger deutlich geringelt, i. e. mit von oben nach unten verlaufenden linearen Impressionen versehen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen, = u IN mV Mit 2 Arten. | 140. Gatt. Pleurodele.. Michahelles (Isis von Oken. 1830). Die Gaumenzähne bilden zwei fast gerade verlaufende, nach hinten zu nur wenig divergirende und daher fast parallele Längsreihen, deren vordere Enden durch einen ziemlich breiten Zwischenraum getrennt sind,- und so weit nach vorn reichen, dass sie den Vorderrand der inneren Nasenöffnungen um ein beträchtliches Stück überragen. Die Zunge ist klein, von rundlicher Gestalt, vorn angeheftet, am Hinterrande und an den Seiten mehr oder weniger frei. Habitus ziemlich schlank und gestreckt. Hautbedeckungen drüsig und körnig, jederseits längs der Oberseite der Flanken findet sich eine Reihe grösserer, horniger Tuberkeln, welche genau an den Stellen liegen, wo die Rippenenden an die äusseren Bedeckungen stossen, Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz Amphibien, 663 messerförmig comprimirt, am Ende stumpf abgerundet und sowohl oben, als auch unten mit einem deutlichen Hautsaume versehen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, er a en ne. en SEE NEE Nur zwei Arten bekannt. 141. Gatt. Bradybates. Tschudi (Klassifiecation der Batrachier). Die Gaumenzähne, deren Zahl sehr gering ist, bilden zwei gerade Längsreihen und len nach vorn kaum bis in die Gegend des hinteren Randes der inneren Nasenlöcher. Die Zunge ist äusserst klein, warzen- förmig und mit ihrer ganzen Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass sie auch nicht den geringsten freien Rand zeigt. Habitus sehr plump, kurz und gedrungen. Hautbedeckungen warzig; der Rumpf mit Querfalten, also wohl mehr oder weniger deutlich geringelt. Parotiden unsichtbar. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz ist kurz und auffallend dick, an der Basis fast drehrund, von der Mitte an deutlich comprimirt, am Ende abgerundet und sowohl oben, als auch unten mit einem deutlichen Hautsaume versehen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische |Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, ee RL N. 22 ee Ze ae Nur eine Art bekannt. 142. Gatt. Triton. Laurenti (Synopsis. Reptilium). Die Gaumenzähne bilden zwei gerade, vorn 'einander sehr genäherte und nach hinten zu gewöhnlich stark divergirende Längsreihen, deren vorderes Ende höchstens bis zu einem Punkte reicht, der in einer Linie mit dem Vorderrande der inneren Nasenöffnungen liegt. Die Zunge ist mässig gross, meist von rundlicher oder ovaler Gestalt und entweder mit ihrer ganzen Unterseite an den Boden der Mundhöhle angewachsen und nur an den Seiten, sowie zuweilen auch am Hinterrande mehr oder weniger frei, oder aber nur durch einen centralen Längsstreifen befestigt, und an den Seiten in beträchtlicher Ausdehnung frei. Habitus ziemlich schlank. Hautbedeckungen sehr verschiedenartig, drüsig, warzig, körnig oder glatt. An jeder Seite des Rumpfes zuweilen eine Längsreihe grösserer Poren. Die Parotiden fehlen meist ganz, mitunter jedoch sind sie in ihrer ganzen Ausdehnung, oder auch nur in ihrem hinteren Abschnitte deutlich zu erkennen. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 Zehen, welche letzteren bei den Männchen einzelner Arten zur Paarungszeit mit gelappten Schwimm- häuten versehen sind. Der Schwanz am Ende zugespitzt, meist messer- förmig eomprimirt, zuweilen jedoch auch sehr dick, fast drehrund, immer aber sowohl, als auch unten mit einem Hautsaume versehen, der sich bei den Männchen mancher Arten zur Paarungszeit zu einem hohen Haut- 664 Klassification und geographische Verbreitung. kamme entwickelt und auch auf den Rücken, sowie auf den Hinferkog fortsetzt. Bei manchen Arten finden sich sowohl auf dem Rumpfe, als auch namentlich auf dem Schwanze mehr oder weniger deutliche, der Quere nach verlaufende, lineare Impressionen oder selbst Einschnitte, welche dem Thiere ein fast geringeltes Ansehen verleihen. ” Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalisehe | Australische Subregionen. Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. _ „22er ee ZT Sperre 16 Arten bis jetzt bekannt. Von diesen 16 Arten leben 9 in der Palaearktischen und 7 in der Nearktischen Region. 143. Gatt. Chioglossa. Barboza du Bogage (Proc. zool. society. 1864). Die Gaumenzähne bilden zwei leicht geschweifte, vorn bogenförmig zusammenstehende, in der Mitte fast parallele und hinten stark divergirende Längsreihen, deren vorderes Ende nicht über die inneren Nasenöffnungen vorragt. Die Zunge ist gross, von länglich-ovaler Gestalt, sitzt auf einem centralen Stiele, ist aber zugleich auch mit ihrem vorderen Zipfel an den Kinnwinkel festgewachsen, so dass sowohl ihre hintere Hälfte, als auch ihre Seitenränder frei sind. Habitus sehr schlank. Fantbedeck fein chagrinirt, fast glatt. Parotiden fehlen. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz an der Basis fast drehrund, in der hinteren Hälfte leicht eomprimirt, scharf zugespitzt und ohne Spur eines Hautsaumes. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen. Subregionen, ef 2 FETTE TR aeg 2% DE en a ee are a} u BEE Ser Nur zwei Arten bekannt. — u 144. Gatt. Salamandrina. Fitzinger (Neue Klassifieation der Reptilien). Die Gaumenzähne bilden zwei gerade, in der ersten Hälfte ihres Ver- laufes fast parallele und dann stark divergirende Längsreihen, deren vorderes Ende nicht über die inneren Nasenöffnungen hervorragt. Die Zunge ist gross, länglich, vorn verschmälert, hinten flach bogenförmig zu- gerundet oder selbst gestutzt und nur mit ihrem vorderen Theile ange- wachsen, so dass nicht blos ihre hintere Hälfte, sondern auch die Seiten- ränder frei sind. Habitus schlank. Hautbedeckungen stark gekörnt. Parotiden undeutlich. Sowohl die Vorder- als auch die Hinterfüsse mit 4 freien Zehen. Der Schwanz drehrund, zugespitzt und sowohl oben, als auch unten mit einer scharfen Kante versehen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Australische . Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, rer pre ee et Se he Fr. Ta en A N Nur eine Art bekannt. — — D-— De. —— Amphibien, | 665 2. Unterfam. Lechriodonta. Die Gaumenzähne sitzen längs dem Hinterrande des bald gestutzten, ‚bald in einen nach hinten gerichteten, -dreieckigen, unpaaren Fortsatz aus- gezogenen Gaumenbeines und bilden demnach entweder der Quere nach gestellte oder schräge, nach hinten zu stärker oder schwächer convergirende Reihen. Das Os sphenoidale ist bei einem Theil der Arten mit einer be- sonderen knöchernen oder knorpeligen zahntragenden Platte versehen. Mit 13 Gattungen und 61 Arten. 145. Gatt. Ellipsoglossa. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale). ‚Die Gaumenzähne bilden sehr lange, nach hinten zu convergirende und unter spitzem Winkel zusammentretende, vorn dagegen nach aussen gebogene schräge Reihen, ahmen also die Figur eines V nach, dessen Schenkel am vorderen Ende hakenförmig nach aussen und umge- bogen sind. Sphenoidalzähne fehlen. Die Zunge ist sehr gross, von elliptischer Gestalt und mit ihrer ganzen Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass nur ihre Seitenränder in geringer Aus- dehnung frei sind. Habitus ziemlich schlank. Hautbedeckungen glatt. Parotiden vorhanden und mehr oder weniger scharf abgegrenzt. Der Rumpf mit einer Anzahl verticaler Hautfalten, die ihm ein geringeltes Aussehen verleihen. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse- mit 5 freien Zehen. Der Schwanz sehr dick, am Ende stumpf abgerundet, an der Basis fast drehrund, im weiteren Verlaufe deutlich comprimirt und scharfkantig, aber ohne deren Hautsaum. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | . Australische Subregionen. Subregionen. ı Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen, 1 a a E F e ET en IT en ee Nur 2 N er 146. Gatt. Isodactylium. Strauch (Revision der Salamandriden. M&moires de l’academie imp. des sciences & St. Petersbourg. T. XV]). Die Gaumenzähne bilden zwei kurze, nach hinten unter spitzem Winkel zusammentretende schräge Reihen, deren vorderes Ende nach aussen und hinten umgebogen ist und gleichen also bis auf die geringere Länge der Reihen vollkommen den Gaumenzähnen der vorhergehenden Gattung. Sphenoidalzähne fehlen. Die Zunge ist ziemlich gross, länglich-oval und mit ihrer ganzen Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass nur die Seitenränder in geringer Ausdehnung frei sind. Habitus mässig schlank. Hautbedeckungen glatt. Parotiden deutlich und ziemlich scharf begrenzt. Der Rumpf mit einer Anzahl verticaler Falten, die nur die Rückenmitte frei lassen und dem Thiere ein geringeltes Aussehen ver- leihen. Sowohl die Vorder- als auch die Hinterfüsse mit 4 freien Zehen. Der Sehwanz ziemlich diek, aber in seinem ganzen Verlaufe comprimirt, stumpfkantig, ohne besonderen Hautsaum und am Ende bald spitzer, bald stumpfer zugerundet, 666 Klassification und. geographische Verbreitung, Allgemeine Verbreitung. Australische Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische ‚Subregionen. Subregionen. Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen. 2 CH EEE ee 000 Nur 2 Arten bekannt. 147. Gatt. Onychodactylus. Tschudi (Klassification der Batrachier). Die Gaumenzähne bilden zwei winklig gebogene, mit der Convexität nach vorn stehende, der Quere nach gestellte Reihen, deren innere Enden in der Mitte des Gaumenbeines unter stumpfem Winkel an einander stossen und stellen somit eine Figur dar, welche einem sehr in die Quere ge- zogenen M nicht unähnlich ist. Die Sphenoidalzähne fehlen. Die Zunge ist gross, von elliptischer Gestalt und mit ihrer ganzen Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass nur ihre Seitenränder in geringer Ausdehnung frei sind. Habitus ziemlich schlank. Hautbedeckungen glatt. Parotiden sehr deutlich und scharf begrenzt. Der Rumpf mit einer Anzahl verticaler Hautfalten, welche ihm ein leicht geringeltes Aussehen geben. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen, deren äusserste Spitzen bei den erwachsenen Männchen und bei den Larven beiderlei Geschlechtes mit kleinen krallenähnlichen Hornscheiden bekleidet sind. Der Schwanz dick, an der Basis fast drehrund, im weiteren Verlaufe deutlich comprimirt, am Ende spitz zugerundet und ohne besondere Hautsäume. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen, er. T EMENN EI es dd tan 1 Nur eine Art bekannt. 148. Gatt. Amblystoma. Tschudi’ (Klassification der Batrachier). Die Gaumenzähne bilden zwei gerade oder leicht bogenförmig ge- krümmt verlaufende Querreihen, deren innere Enden einander in der Mitte des Gaumenbeines entweder direct berühren, oder doch kaum von einander getrennt sind, und stellen zusammengenommen somit entweder eine gerade Querreihe, oder auch einen Bogen dar, dessen ausserordentlich schwache Convexität nach vorn gerichtet ist; mitunter ist jede Reihe an ihremäusseren Ende unterbrochen, so dass das äusserste Stück derselben, das gewöhnlich hinter den inneren Nasenöffnungen liegt, isolirt erscheint. Sphenoidalzähne fehlen. Die Zunge ist gross, von ovaler Gestalt und mit ihrer ganzen Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass nur ihre Ränder, den Hinterrand ausgenommen, in sehr geringer Ausdehnung frei sind. Habitus verschieden, bald ziemlich schlank, bald mehr gedrungen. Hautbedeckungen glatt, Parotiden gewöhnlich vorhanden, oft aber sehr undeutlich begrenzt. Der Rumpf mit einer Anzahl verticaler Hautfalten, die ihm ein geringeltes Aussehen geben. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse 3 mit 5 freien Zehen. Der Schwanz dick, an der Basis fast arakrdndı im weiteren Verlaufe stärker oder schWräshel comprimirt, am Ende ziemlich spitz abgerundet und niemals mit Hautsäumen versehen. er 2 Re MEN ae Amphibien, 667 | Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, ——3—| 123. — —_—— | - -— - - —-—3-|- - 21 Arten. Von diesen leben 19 in der Nearktischen Region, 1 in der Neotropischen Region (Mexico) und 1 in Siam (?). 149. Gatt. Ranodon. Kessler (Bulletin de Moskau. 1866). _ Die Gaumenzähne bilden zwei kurze, bogenförmige, mit der Convexität nach vorn gerichtete Reihen, die der Quere nach gestellt sind, aber nach vorn hin stärker oder schwächer convergiren und deren innere Enden durch einen Zwischenraum von einander getrennt sind, dessen Breite etwa der halben Länge jeder einzelnen Zahnreihe gleichkommt. Sphenoidal- zähne fehlen. Die Zunge, ziemlich gross und von rundlicher Gestalt, ist mit einem ziemlich breiten Mittelstreifen ihrer Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass nur ihre Seitenränder in ziemlich beträchtlicher Ausdehnung frei sind. Habitus ziemlich schlank. Hautbe- deckungen fast glatt. Parotiden vorhanden und wenigstens nach innen scharf begrenzt. Am Rumpfe eine Anzahl senkrechter Hautfalten, welche von einer mehr oder weniger deutlichen, der Länge nach verlaufenden Falte geschnitten werden. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz ziemlich dick, an der Basis fast drehrund, im weiteren Verlaufe deutlich comprimirt, unten abgerundet, oben scharfkantig, aber ohne besonderen Hautsaum und an der Spitze ziemlich stumpf zugerundet. ; Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen, _—.——— 1- - - | — 3 4|——- | — — | —- — — — Nur ee Art bekannt. 150. Gatt. Dieamptodon. Strauch (Revision der Salamandriden-Gattungen). Die Gaumenzähne bilden zwei ziemlich lange, schwach bogenförmig gekrümmte und mit der Convexität nach innen und vorn gerichtete schräge Reihen, die nach innen zu deutlich convergiren, deren innere Enden aber durch einen beträchtlichen Zwischenraum von einander getrennt sind. Sphenoidalzähne fehlen. Die Zunge ist kurz und beträchtlich dick, vorn in einem mässig grossen Bogen abgerundet und fast ihrer ganzen Länge und Breite nach mit den darunter liegenden Theilen verwachsen. Habitus mässig schlank. Hautbedeckungen fein chagrinirt, fast glatt. Die Parotiden scheinen zu fehlen, eben so auch die verticalen Hautfalten am Rumpfe. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz deutlich comprimirt, oben scharfkantig, unten abgerundet, am Ende zuge- spitzt, ohne besondere Hautsäume und säbelförmig nach aufwärts gekrümmt. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. | Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen, —-—— „| L-— —| | | 0. Nur eine Art bekannt. 668 Klassifieation und geographische Verbreitung. 151. Gatt. Plethodon. Tschudi (Klassification der Batrachier). Die Gaumenzähne bilden zwei ziemlich kurze, kaum bogenförmig gekrümmte, schräge Reihen, die nach hinten zu unter bald sehr stumpfem, bald fast spitzem Winkel convergiren und deren innere oder hintere Enden einander nicht berühren. Die Sphenoidalzähne, die in mehreren Reihen angeordnet sind, bilden zwei längliche, nach vorn hin sehr verschmälerte Gruppen, die in der Mitte durch einen schmalen Zwischenraum von ein- ander getrennt und so weit nach hinten gerückt sind, dass zwischen ihrem vorderen Ende und den Gaumenzähnen ein beträchtlicher freier Raum vorhanden ist. Die Zunge ist sehr gross, von länglich-ovaler Gestalt und mit einem nicht bis an ihren Hinterrand reichenden, sehr schmalen Mittel- streifen ihrer Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass ihr Hinterrand in geringer, ihre Seitenränder aber in sehr beträcht- licher Ausdehnung frei sind. Habitus schlank. Hautbedeckungen glatt. Parotiden vorhanden, aber nicht scharf begrenzt. Am Rumpfe eine Anzahl sehr deutlicher, verticaler Hautfalten, die ihm ein geringeltes Aussehen geben und auch auf den vorderen Theil des Schwanzes übergehen, wo sie aber wenig deutlich sind. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz ist dick, fast in seinem ganzen Verlaufe drehrund, oder doch nur wenig comprimirt, am Ende scharf zugespitzt und ohne alle Hautsäume. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen, Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen, _——— — 1.2.3. - | — -— - lo | moon) on no 5 Arten bekannt. 152. Gatt. Desmognathus. Baird (Journal Acad. Philadelphia. 2. Ser. 1: --9.,2852), | Die Gaumenzähne bilden zwei nach hinten zu unter bald spitzem, bald mehr stumpfem Winkel convergirende, in der Mittellinie des Gaumen- beines vereinigte und am vorderen Ende hakenförmig nach aussen ge- bogene, schräge Reihen, stellen somit eine mehr oder weniger in die Quere gezogene V-förmige Figur dar, an welcher die vorderen Enden mehr oder weniger stark hakenförmig nach aussen gebogen sind. Die Sphenoidal- zähne sind in mehreren Längsreihen angeordnet und bilden zwei längliche, vorn einander sehr genäherte, oder selbst vereinigte, im weiteren Verlaufe aber deutlich getrennte Gruppen, die nach hinten an Breite zunehmen und deren vorderes Ende durch einen beträchtlichen Zwischenraum von den Gaumenzähnen getrennt ist. Die Zunge ist gross, vorn zugespitzt, hinten stumpf zugerundet und mit einem centralen Längsstreifen ihrer Unterseite, der aber nur bis zu ihrer Mitte reicht, an den Boden der ee ehe de > Ds Mundhöhle festgewachsen, so dass nicht blos ihre Seitenränder, sondern auch ihre hintere Hälfte frei ist. Habitus ziemlich schlank. Hautbe 7 deekungen glatt. Parotiden undeutlich. An den Seiten des Rumpfes eine i Amphibien. 669 selben ein leicht geringeltes Aussehen verleihen. Vorderfüsse mit 4, Hinter- füsse mit fünf freien Zehen. Der Schwanz, an der Basis dick, aber durch- weg mehr oder weniger deutlich comprimirt, läuft in eine ziemlich scharfe Spitze aus und besitzt zuweilen auf der oberen Firste die Andeutung eines . Hautsaumes. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen, Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, __3—- | 2.3.1 — — - | - - - —-| — — ——| —--— — 2) 4 Arten bekannt, von denen 3 in der nearktischen und 1 in der neotropischen Region. 153. Gatt. Aenaides. Baird (Iconographie Eneyclop. II. 1849. p. 256). Die Gaumenzähne bilden zwei sehr kurze, nach hinten unter sehr stumpfem Winkel convergirende, in der Mitte des Gaumenbeinrandes ver- einigte schräge Reihen, stellen also eine nach hinten zu winklig vorspringende Querreihe dar. Die Sphenoidalzähne, die in mehrere von vorn und innen nach hinten und aussen gerichtete schräge Reihen angeordnet sind, bilden zwei längliche, nach hinten zu an Breite zunehmende Haufen, die durch eine schmale Längsfurche von einander getrennt sind und deren vorderes Ende ziemlich weit hinter den Gaumenzahnreihen liegt. Die Kieferzähne sind auffallend gross, dreieckig, von vorn nach hinten flach gedrückt und in sehr geringer Zahl vorhanden. Die Zunge ist sehr gross, von ellipti- scher Gestalt und nur mit einem schmalen, aber bis an den Hinterrand reichenden Mittelstreifen ihrer Unterseite an den Boden der Mundhöhle befestigt, so dass ihre Seitenränder in sehr beträchtlicher Ausdehnung frei sind. Habitus ziemlich schlank. Hautbedeckungen ziemlich glatt. Parotiden vorhanden, aber nicht sehr deutlich begrenzt. Am Rumpfe eine Anzahl verticaler Hautfalten, die sich auch auf den Schwanz fortsetzen und den Thieren ein deutlich geringeltes Aussehen verleihen. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz mässig dick, am Ende conisch zugespitzt und in seinem ganzen Verlaufe fast drehrund, ohne Spur von Hautsäumen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. Subregionen, | Subregionen, | Subregionen, —- -— 13—- — | — - - — — - --|—- - - | - - Nur eine Art bekannt. 154. Gatt. Hemidactylium. Tschudi (Klassification der Batrachier). Die Gaumenzähne bilden zwei am Innenrande der inneren Nasen- öffnungen beginnende und schräge nach hinten und innen ziehende Reihen, die zusammen einen ziemlich stumpfen Winkel einschliessen. Die Sphe- noidalzähne, die in mehrere Längsreihen angeordnet sind, bilden zwei längs der Mittellinie des Keilbeins von einander geschiedene Haufen und sind von den Gaumenzähnen durch einen bald mehr, bald weniger be- trächtlichen Zwischenraum getrennt. Die Zunge ist gross, vorn verschmälert, 670 Klassification und geographische Verbreitung. hinten breit und fast mit ihrer ganzen unteren Fläche an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, so dass sie nur hinten und an den Seiten einen freien Rand von geringer Ausdehnung zeigt. Habitus ziemlich schlank. Hautbedeckungen glatt. Parotiden unsichtbar. Am Rumpfe eine Anzahl auffallend tiefe verticale Hautfalten, die sich auch auf den Schwanz fort- setzen, daselbst aber weniger tief sind, und dem Thiere ein geringeltes Aussehen verleihen. Vorder- und Hinterfüsse mit 4 Zehen, an der Basis durch kurze Schwimmhäute verbunden. Der Schwanz von mässiger Dicke, ist in der vorderen Hälfte seines Verlaufes De in der hinteren da- gegen stark comprimirt. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australische Subregionen. Subregionen, | Subregionen, Subregionen. Subregionen. Subregionen. _—— — — 1.2. 3. — _._-—--|l—_ | | - 2 Arten bekannt. 155. Gatt. Heredia. Girard (Proc. Acad. Philadelphia, 1856). Die Gaumenzähne bilden zwei leicht bogenförmige, mit der Convexität nach vorn und innen gerichtete schräge Reihen, welche nach hinten zu unter stumpfem Winkel convergiren und einander mitihrem inneren Endefast berühren. Die Sphenoidalzähne, die in mehrere schräge, nach hinten convergi- rende Reihen angeordnetsind, bilden zweilängliche, vorn beinahe an einander stossende, nach hinten zu divergirende und voneinander getrennteHaufen, deren vorderes Ende durch einen beträchtlichen Zwischenraum von den Gaumenzäh- nen getrenntist. Die Zunge ist gross, von elliptischer Gestalt, ruht aufeinem cen- tralen Stiele, ist also pilzförmig. Habitusziemlich schlank. Hautbedeckungen glatt. Parotiden fehlen, ebenso auch die verticalen Hautfalten an den Seiten des Rumpfes. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 freien Zehen. Der Schwanz mässig dick, fast ok am Ende zugespitzt und ohne Spur von Hautsäumen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen, | Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen, _—— — — 1. 2.3. — _—_ | - - - —| — — | 00000 Nur eine Art bekannt, 156. Gatt. Spelerpes. Rafinesque (Atlantic Journal N. ]). Die Gaumenzähne bilden zwei, gewöhnlich schwach bogenförmig ver- laufende, schräge Reihen, die nach hinten zu unter sehr stumpfem Winkel convergiren, und deren inneren Enden einander nicht berühren. Die Sphenoidalzähne sind entweder in mehrfache Längsreihen angeordnet und bilden zwei längliche, längs der Mittellinie des Keilbeins von einander getrennte, nach hinten zu divergirende Haufen, oder aber sie sind ganz regellos gestellt und bilden nur einen einzigen Haufen; meist sind Gaumen- und Sphenoidalzähne durch einen mehr oder weniger beträchtlichen Zwischenraum von einander getrennt, zuweilen aber auch vereinigt, indem alsdann das hintere Ende jener Gaumenzahnreihe mit dem vorderen Ende | des Sphenoidalzahnhaufens derselben Seite in Berührung steht. Die Zunge 7 ED | Ware 3 As" ' Amphibien. 671 varürt in der Grösse, erscheint aber stets als eine ziemlich flache, auf einem centralen Stiele ruhende Scheibe von rundlicher Gestalt. Habitus sehr schlank, zuweilen selbst schleichenförmig. Hautbedeckungen glatt. Parotiden unsichtbar. An den Seiten des Rumpfes eine Anzahl mehr oder weniger deutlich ausgesprochener verticaler Hautfalten, die sich gewöhnlich auch auf den Schwanz fortsetzen und daselbst zuweilen nicht weniger deutlich sind als am Rumpfe. Vorderfüsse mit 4, Hinterfüsse mit 5 Zehen, die Zehen sind bald frei, bald durch längere oder kürzere Inter- digitalmembranen verbunden, bald endlich mit einander verwachsen. Der Schwanz ist ziemlich dünn, meist drehrund, selten leicht comprimirt, am Ende scharf zugespitzt und ohne eine Spur von Hautsäumen. Allgemeine Verbreitung. Australische Neotropische Neärktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Subregionen. Subregionen, , Subregionen, Subregionen, Subregionen, Subregionen, 3), = -3 - - 2 - | -— - | - - | -— oo Bis jetzt 18 Arten bekannt. Von diesen gehören 9 der Neotropischen, 8 der Nearktischen und 1 der Palaearktischen Region an. 157. Gatt. Batrachoseps. Bonaparte (Ieonographie d. Fauna italica). Die Gaumenzähne bilden zwei kurze, leicht bogenförmig verlaufende, schräge Reihen, die nach hinten zu unter sehr stumpfem Winkel eonver- giren, und deren innere Enden deutlich von einander getrennt sind. Die Sphenoidalzähne sind in zwei nach hinten leicht divergirende und längs der Mitte des Keilbeins von einander geschiedene Haufen angeordnet, deren vordere Enden die Gaumenzahnreihen nicht berühren. Die Zunge stellt eine rundliche, auf einem ziemlich langen centralen Stiele sitzende Scheibe vor. Habitus bald sehr schlank, bald geradezu schleichen- oder wurm- förmig. Hautbedeckungen glatt. Parotiden unsichtbar. Am Rumpfe und ebenso auch am Schwanze eine Anzahl verticaler Hautfalten, weiche nur die Rückenmitte frei lassen und dem Thiere ein sehr geringeltes Aussehen verleihen. Sowohl die Vorderfüsse als auch die Hinterfüsse mit 4 freien Zehen, die mehr oder weniger verkümmert sind. Der Schwanz fast dreh- rund, nur gegen das ziemlich scharf zugespitzte Ende mehr oder weniger deutlich eomprimirt und ohne Spur von Hautsäumen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Subregionen, Subregionen. | Subregionen. _ — — — | 123-—- | —- -— | ——- -— | —— — | l- — — 2 Arten bekannt, | a. Unterfam. Mecodonta. I. Die Hinterfüsse mit fünf Zehen. a. Die Zunge mit ihrer Unterseite an den Boden der Mundhöhle fest- gewachsen und nur an den Seiten und zuweilen auch am Hinterrande mehr oder weniger frei. Die beiden Reihen der Gaumenzähne 672 Klassification und geographische Verbreitung. ET 1. verlaufen geschweift, d. h. - sind S-förmig gebogen . . 1. Gatt. Salsa, Laurenti, mit E | | 2: Arten: Aula: 2. verlaufen gerade und beginnen | fr ö Gh ce. weitvor deninneren Nasen- | 1372.98 tar öffnungen . . 2.0.2. Gatt. Pleuroderes,, Michal, mit 2 Arie rs £. hinter den inneren Nasenöffnungen, oder höchstens an einem Punkte, der mit dem Vorderrande dieser Oeffnungen in einer Linie liegt. Die Zunge Er | aswer a. rudimentär, knopfiörmig. ji | VE E Habitus auffallend kurz No und gedrungen . . . 8. Gatt, Bradybates, Tsehudi, mit 3 = Art. | aa. wohlentwickelt, anden | Seiten und mitunterauch | amHinterrandemehroder | | Be weniger frei. Habitus BR | schlank . . . . . 4. Gatt. Triton, Laurent, mit 16 Arten. b. pilzförmig, d. h. auf einem cen- tralen Stiele ruhend, zugleich aber auch mit ihrem vordersten Zipfel an den Kinnwinkel fest- gewachsen . 2... 2.....5. Gatt. Chioglossa, Barboza du Bocage, mit 2 Arten. U. Mit 4 Zehen . . 2 2.2.02...6. Gatt. Salamandrina, Fitz. mit 1 Art. I. Das Sphenoidale ist glatt, ohne die geringste Spur von Zähnen. Die - Gaumenzähne a. bilden zwei sehr schräge gestellte, nach hinten unter spitzem Winkel convergirende Reihen, stellen somit eine V-förmige Figur dar, deren Schenkel vorn hakenförmig nach aussen gekrümmt sind. Die Hinter- füsse 1. mit 5 Zehen . . . . .. 7. Gatt. Ellipsoglossa, Dum. et Bibr, mit 2 Arten. 2. mit 4 Zehen . . . ....8. Gatt. /sodactylium, Strauch, | | mit 2 Arten. b. Die Gaumenzähne sind fast vollkommen der Quere näch gerichtet 1 oder convergiren nach hinten zu unter sehr stumpfem Winkel. Die ° beiden Reihen der genannten Zähne E 1. stossen an der Mittellinie des Gaumens zusammen und bilden «a. einezweimal gebogeneQuer- reihe, die einem sehr in die Ampkibien.o: FRE 673 - Quere gezogenen M nicht unähnlich ist . . . . . 9. Gatt. Onychodactylus, Tschudi, mit 1 Art. ß. eine gerade oder selbst eine leicht bogenförmige, mit der Convexität nach vorn ge- richtete Reihe. . . . . 10. Gatt. Amblystoma, Tschudi, mit 21 Arten. | 2. sind in der Mittellinie des Gaumens durch einen beträchtlichen Zwischenraum von einander getrennt und stellen «. zwei kurze, in einer Quer- reihe stehende oder selbst etwas nach vorn conver- girende Bogen dar . . 11. Gatt. Ranodon, Kessler, mit 1 Art. ß. zwei lange, deutlich nach hinten convergirende Bo- sendar . . . . . .„12.:Gatt. Dieamptodon, Strauch, mit 1 Art. II. Das Os sphenoidale besitzt besondere Knochen oder Knorpelplatten. * Die Zunge a. ist mit dem mittleren Längsstreifen ihrer Unterseite an den Boden der Mundhöhle festgewachsen, die Hinterfüsse 1. mit fünf Zehen. Die Kieferzähne a. von gewöhnlicher Grösse, d. h. sehr klein. Der untere Anwachsstreifen der Zunge o. reicht fast bis an ihren Hinter- rand, sodass sie nur an den Rändern mehr oder weniger Ä frei ist, 2122040000 0», 18. ‚Gatt. DPlethodon, Tsehudi, mit 5 Arten. 00. reicht nur bis zuihrerMitte, sodass ihre hintere Hälfte frei ist und nach aussen geklappt werden kann . 14. Gatt. Desmognathus, Baird, mit 4 Arten. ß. auffallend gross und flach gedrückt, namentlich die des Unterkiefers . . . 15. Gatt. Anaides, Baird, mit 1 Art. 2. nur mit 4 Zehen . . . . 16. Gatt. Hemidactylium, Tschudi,- mit 2 Arten. b. sitzt auf einem centralen Stiel, ist aber pilzförmig und dabei 1. mit ihrem vorderen Zipfel | an den Kinnwinkel befestigt 17. Gatt. Heredia, Girard, mit 1 Art. 2. Rand herum frei und wahrscheinlich protraetil. Die Hinterfüsse Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. 43 674 TE Klassification und geographuche ne e. mit 5 Zehen . . . . 18. Gatt. Spelerpes, Rafı esquc | | mit 19 Arten. 0 B ß. mit 4 Zehen . . . „19. Gatt. Batrachoseps, a | | mit 2 Arten. RT Allgemeine Verbreitung. | Australische Neotropische | Nearktische |Paläarktische| Aethiopische |Orientalische Subregionen. | Subregionen.| Subregionen. | Subregionen. | Subregionen.| Subregionen. 1. Gatt. Salamandra ee Meet ee - | BEE, 2. Gatt. Pleuroderes nn en 2 ra, Op Kl BR ge Tr ee EEE 3. Gatt. Triton eu 19a ı 3 — |. _ & ee Ber 4. Gatt. Chioglossa il an DH EHE) FISHER] TEE 7 EEE I 3 PEN Pas P Eee 5. Gatt. Salamandrina ar u Eh an il 9, | see 1201777 re 6. Gatt. Bradybates en N eg le 22 2 | 8 SREBEEEE 7. Gatt. Zllipsoglossa mio — | el Al BT a Fa 8. Gatt. Isodactylium BEI SEESFOEERErGG ER REE SEES ER EEE Ban een _.._ — —- —- .- 9, Gatt. Onychodactylus a | Ss 2 10. Gatt. Ambdlystoma SUB 18838 Zh— —— As Ha ET | a Pre ee Er 11. Gatt. Ranodon | rl une | I = 09.4] on u] Se 12. Gatt. Dicamptodon — nn 1-1 ol — 2 je oe ee 13. Gatt. Plethodon — — 12.392 | ZEE Erfitiacı 25 SE ra Sn 14. Gatt. Desmognathus -——383—|— 2,83— | ——— |. | Se ee 15. Gatt. Anaides 221 12 —— | 200 m Se En 16. Gatt. Hemidactylium I ARE 1228 &,— —l — —.22, (SE Ser EEE 17. Gatt. Zeredria — — 2 —— | = = nl eeigZ 2 22 Ve Er 18. Gatt. Spelerpes u 9 Zr) wen a | = Zn 2 | Se 19 ‚ Gatt. Batrachoseps ar a2 Ir es wii de A Fer B. Ichthyoidea. Die Augen fehlen entweder ganzodersind unverhältniss- mässig klein und besitzen entweder keine Spur von Augen- lidern oder diese Organe sind durch eine äusserst kurze kreisförmige Hautfalte repräsentirt. Die Gaumenzähne bil- den entweder einen schmalen, bogenförmigen Streifen und sitzen am Vorderrande der Gaumenbeine oder sie sindin bürstenförmige Haufen angeordnet und bedecken die ganze Oberfläche besonderer knöcherner Gaumenplatten. Athmen meist durch Lungen und Kiemen zugleich und besitzen am hinteren Ende des Zungenbeinkörpers zwei bis vier ent- weder ganz oder nurthbeilweise verknöcherte Kiemenbögen; ausserdem finden sich bei den meisten Arten an den Seiten des Halses Kiemenspalten oder auch Kiemenbüschel. Mit 5 Familien. 14. Fam. Menopomidae. Kopf platt, breiter als der Körper. Comprimirter Ruderschwanz, von molchförmigem Habitus, mit 4 Vorderzehen und 5 Hinterzehen. Zunge in ganzer Länge angewachsen. Gaumenzähne in einem parallelen Bogen mit den Kieferzähnen. Mit 2 Gattungen und 4 Arten. 158. Gatt. Menopoma. Harlan (Annales of the Lycenm of New-York, T.I.) Kiemenlöcher vorhanden. Amphibien. 675 Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. | Subregionen, Subregionen, | Subregionen. | Subregionen, a ee — ne A Mit zwei Arten in den Flüssen Pensylvaniens und Virginiens. 159. Gatt. Oryptobranchus. Van der Hoeven. Ohne Kiemenloch. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische Subregionen, Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen, | Subregionen, —— — — —— — eb — 4. -—— —— 2 —— Mit 2 Arten, eine in Japan und eine in West-China. | Australische 15. Fam. Amphiumidae. Von aalförmig gestreckter Körpergestalt, mit kurzen, weit auseinander gerückten Extremitäten und drei stummelförmigen Vorder- und Hinterzehen. Augen von der Haut bedeckt. Mit einer Gattung und einer Art. 160. Gatt. Amphiuma. Linnaeus. Mit dem Charakter der Familie. Allgemeine Verbreitung. Neotropische, | Nearktische Pre tie | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen, | Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. a Ei Bu Nur eine Art in Florida. Subregionen, 16. Fam. Menobranchidae. Körper lang gestreckt, mit ziemlich breitem Kopf und 4zehigen Ex- tremitäten. Jederseits erhalten sich 4 Kiemenspalten. Mundspalte gross, mit dicken fleischigen Lippen. Die Zehen sind stummelförmig. Gaumen mit langer Bogenreihe von Zähnen. Mit einer Gattung und einer Art. 161. Gatt. Menobranchus. Harlan. (Annals of the Lyceum of New-York). Mit dem Charakter der Familie. Allgemeine Verbreitung. Nearktische | Palaearktische Aethiopische | ÖOrientalische | Australische Subregionen. | Subregionen, Subregionen. | , Subregionen. | Subregionen, a = 1. Nur eine Art bekannt. Neotropische | Subregionen, — [u _— Hierher würde auch die Gattung Siredon, Wagl. zu stellen sein, wenn sie eine selbständige Form repräsentirte. 17. Fam. Proteidae. Körperform lang gestreckt, cylinderförmig. 4 Füsse, die vorderen mit 3, die hinteren mit 2 Zehen. Nur zwei Kiemenspalten jederseits. Schnauze lang, vorn abgestutzt. Augen sehr klein. - Mit einer Gattung und einer Art. 43* ei 4 IT RB VE Sch mn a . + =. u a. ER er j > % vh ER a Fe a eh ar r N rn # > ;. r = e . ur R Ä 676 Klassification und geographische Verbreitung. 162. Gatt. Proteus. Laurenti (Synopsis Reptilium). Mit dem Charakter der Familie. heise Allgemeine Verbreitung. > +33 Eprr Austraiueie Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen. -.— 1 - - | —- 3 — _— ann lo 42 Nur eine Art bekannt in den unterirdischen Gewässern Krains und Dalmatien. | | 18. Fam. Sirenidae. i Körper aalförmig, lang gestreckt. Vorderfüsse mit 3 oder 4 stummel- 1 förmigen Zehen. Hinterfüsse fehlen. Jederseits erhalten sich drei Kiemen- spalten. Gaumenbein mit Zahnreihen. Keine Zähne im Kiefer, aber mit einer Hornscheide bekleidet. = Mit einer Gattung und einer Art. 163. Gatt. Siren. Linnaeus. Mit dem Charakter der Familie. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen. -- - - |--3.-|----|-- 1-00 Nur eine einzige Art bekannt. III. Ordnung. Amphibia apoda. Gymnophiona, Ophiomorpha, Schleichenlwrche. Gestalt wurmförmig, ohne Gliedmassen, mit biconcaven Wirbeln. Haut weich gefaltet, mit kleinen fischähnlichen Schuppen. Mit 1 Familie. Fam. Coeciliidae mit 5 Gattungen und 21 Arten. Fam. Coeciliidae. An der unteren Seite des kegelförmigen Kopfes liegt die kleine Mund- spalte, vorn an der Schnauze die beiden Nasenlöcher, in deren Nähe sich bei mehreren Gattungen jederseits eine blinde Grube bemerkbar macht. Diese Gruben — Gesichtsgruben oder falsche Nasenlöcher — führen in Kanäle ähnlich den Kopfgruben der Schlangen. Die Augen bleiben bei der unterirdischen Lebensweise stets klein und schimmern als kleine Flecken durch die Haut hindurch. Trommelfell und Trommelhöhle fehlen. 164. Gatt. Coecilia. Wagler (System der Amphibien). Kopf eylindrisch, mit vorspringender Schnauze. Kiefer- und Gaumen- zähne kurz, kräftig, conisch, ein wenig gekrümmt. Oberfläche der Zunge sammetartig, gewöhnlich mit zwei hemisphärischen Verdickungen, welche den inneren Nasenöffnungen entsprechen. Augen deutlich oder nicht deutlich durch die darüber hinziehende Haut zu sehen. Eine Grube oder falsche Nasenöffnung unterhalb jeder Nasenöffnung. Amphibien, 677 Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische Orientalische Australisehe Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen, Subregionen. Subregionen, 1.2.3.—- |I- - --| — — 1 - - | 1- —- | - —— 9 Arten, von diesen leben 8 in der Neotropischen und eine in der elalischen Region. 165. Gatt. Siphonops. Wagl. (Syst. der Amphibien). Kopf und Körper eylinderförmig, Schnauze kurz. Kiefer- und Gaumen- zähne kräftig, spitz, ein wenig gekrümmt. Zunge breit, vollständig, über- all festgewachsen, die Oberfläche mit kleinen grubenförmigen Vertiefungen. Augen deutlich durch die Haut zu sehen. Eine Grube oder falsche Nasen- öffnung vor und etwas unter jedem Auge. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. Subregionen, Subregionen. | Subregionen, | Subregionen. u | 7 Arten. Von diesen leben 5 in der Neotropischen und 2 in der Aethiopischen Region. 166. Gatt. Epierium. Wagler (System der Amphibien). Kopf zusammengedrückt, verlängert, Schnauze stumpf, Gaumen- und Kieferzähne dünn und schlank, spitz, nach hinten umgebogen. Zunge vollständig, Oberfläche sammetartig; Augen deutlich durch die bedeckende Haut zu sehen. Eine Gesichtsgrube oder falsche Nasenöffnung unterhalb des Auges. Körper mit zahlreichen eirculären, dicht nebeneinander ver- laufenden Falten, welche dem Thier ein geringeltes Aussehen verleihen. Allgemeine Verbreitung. Neotropische | Nearktische Palaearktische | Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. Subregionen, Subregionen. Subregionen. | Subregionen. .—-—— 1 1 -— | - - _ — 1 I. 0 | 3 Arten bekannt. 167. Gatt. Rhinatrema. Dum. et Bibr. (Erpetologie generale). Kopf zusammengedrückt, verlängert; Schnauze stumpf, Kiefer- und Gaumenzähne schlank, spitz, nach hinten umgebogen. Zunge vollständig, Oberfläche sammetartig;. Augen deutlich durch die Haut zu sehen. Keine Gesichtsgruben. Haut mit zahlreichen circulären Falten. Allgemeine Verbreitung. Nearktische Subregionen, Neotropische Subregionen. Palaearktische Subregionen. Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen, | Subregionen. Subregionen. | et 2 BE gr we P7 Nur eine Art bekannt. l 168. Gatt. Gymnopis. Peters (Berl. Monatsb. 1874). Augen nicht von der Haut überzogen, frei, keine Gesichtsgruben. 678 Klassification und geographische Verbreitung. Allgemeine Verbreitung. Neotropische Nearktische | Palaearktische Aethiopische Orientalische | Australische Subregionen. Subregionen. | Subregionen. | Subregionen. Subregionen. | Subregionen, Ze ga | —_ 00 | _ er ST a Nur eine Art bekanut. 169. Gatt. Gegenes. Günther (Proe. zool. Society, p. 977, 1875). Verschieden von Epierium, durch die Lippengrube, welche bis an den Vorderand des Mundes reicht, und durch die sehr undeutlichen Ring- falten der Haut. Augen nicht sichtbar. Allgemeine Verbreitung. | Neotropische | Nearktische | Palaearktische | Aethiopische | Orientalische | Australische Subregionen. | Subregionen. Subregionen. Subregionen. | Subregionen, | Subregionen, | Ast Abb ide Di Ele DER ESTER N 3. Nur eine Art bekannt von Periah Peak ungefähr 5000 Fuss über dem Meer. Die Zabl der Amphibienarten beträgt jetzt 916 mit 169 Gattungen. Von diesen gehören 138 Gattungen mit 802 Arten zu den Anuren, 5 Gattungen mit 93 Arten zu den Urodelen und 6 Gattungen mit 22 Arten | zu den Apoda. Von den 138 Gattungen mit 802 Arten der Anuren kom- men 62 Gattungen mit 160 Arten nur in der neotropischen, 2 Gattungen | mit 5 Arten nur in der nearktischen, 6 Gattungen mit 9 Arten nur in der palaearktischen, 11 Gattungen mit 32 Arten nur in der aethiopischen, 15 Gattungen und 23 Arten nur in der orientalischen und 23 Gattungen mit 52 Arten nur in der australischen Region vor. 2 Gattungen mit 44 Arten kommen in der neotropischen und nearktischen gemeinschaftlich vor; 1 Gattung mit 27 Arten in der nearktischen, palaearktischen und aethiopischen Region; 1 Gattung mit 12 Arten in der neotropischen, ne- arktischen und orientalischen Region; 1 Gattung mit 26 Arten in der neotropischen, palaearktischen und orientalischen Region; 1 Gattung mit 88 Arten in allen Regionen mit Ausnahme der orientalischen Region, 2 Gattungen mit 174 Arten in allen Regionen; 1 Gattung mit 7 Arten in der palaearktischen und aethiopischen Region; 1 Gattung mit 7 Arten in der aethiopischen und orientalischen Region; 1 Gattung mit 7 Arten in der palaearktischen und orientalischen Region; 2 Gattungen mit 29 Arten in der aethiopischen, orientalischen und australischen Region; 3 Gattungen mit 55 Arten in der palaearktischen, aethiopischen und orientalischen Region; 1 Gattung mit zwei Arten kommt in der orientalischen und australischen Region; 1 Gattung mit 41 Arten in der aethiopischen und australischen Region und von einer Gattung mit einer Art ist das Vater- land unbekannt. Am zahlreichsten sind also die Batrachier in der neotropi- sche spärlichsten in der nearktischen Region vertreten. Was die Urodelen angeht, so kommen von den 25 Gattungen mit 93 Arten 10 Gattungen mit 17 Arten nur der nearktischen, 11 Gattungen mit 17 Arten nur der palaearktischen Region zu; 1 Gattung mit 16 Arten Amphibien. | 679 kommt sowohl in der nearktischen als palaearktischen Region vor; 1 Gattung mit 21 Arten kommt sowohl in der neotropischen, nearktischen und orientalischen Region vor (das wirkliche Vorkommen in der orien- talischen Region ist aber noch sehr zweifelhaft); 1 Gattung mit 4 Arten kommt der neotropischen und nearktischen Region gemeinschaftlich zu und 1 Gattung mit 18 Arten ist sowohl in der neotropischen, nearktischen und palaearktischen Region verbreitet. In der australischen, aethiopischen und orientalischen Region (mit Ausnahme eines zweifelhaften Amblystoma) fehlen die Urodelen vollständig; in der neotropischen Region kommen sie nur in der tropischen Nord-Amerikanischen oder Mexikanischen Subregion vor, also in den Theilen der neotropischen Region, wo die Anuren all- mälig schwinden, um endlich in der nearktischen Region, wo die Anuren so wenig repräsentirt sind, ihren Höhepunkt von Entwickelung zu erreichen. Was endlich die Amphibia apoda s. Coeciliidae betrifft, so kommen sie nur in den neotropischen, aethiopischen und orientalischen Regionen vor, fehlen dagegen vollständig in den nearktischen, palaearktischen und australischen Regionen. In Europa ist die Zahl der Amphibien eine ziemlich beschränkte. Dieselben werden repräsentirt durch 16 Gattungen und 30 Arten. Von diesen gehören 8 Gattungen mit 14 Arten zu den Ecaudata und 8 Gattun- ‘gen mit 16 Arten zu den Caudata. Ich lasse jetzt eine Beschreibung der europäischen Arten folgen, welche theilweise den ausgezeichneten Mit- theilungen Leydig’s, theilweise den von Schreiber entnommen sind. Amphibia ecaudata. 1. Gatt. Rana. (Vergl. S. 618.) 1. Rana esculenta L. Länge 3—4 Zoll. Schnauze lang, das Ende rundlich-spitz, gewölbt; Stirn sehr schmal; Augen nahe zusammen; zweiter und dritter Finger der Vorderbeine mit Hautsaum als Spur einer Schwimmhaut; Zehen der Hinter- beine mit vollkommener Schwimmhaut. Sechste Zehe (Fersenhöcker) stark, seitlich zusammengedrückt; schaufelförmig; gegenüber, an der Wurzel der längsten Zehe, ein kleiner Ballen. Die Gelenkhöcker mässig stark. Rücken selbgrün mit vereinzelten dunklen Flecken; hellere Mittellinie; je eine weiss- gelbliche Seitenlinie (Drüsenwülste),,. Ein dunkler Fleck am Oberarm, kurz und schmal. Hinterbeine mit Querbinden. Iris gelb mit Beimischung von schwarz. Männchen. Kleiner, Vorderarm dicker, fleischiger. Daumenschwiele mässig stark, ohne Abtheilungen und sich gleichmässig vom Ballen bis zur letzten Phalanx erstreckend; Papillen mässig hoch und diek. Mit zwei Schallblasen, die Haut aussen nach hinten und unten vom Mund- winkel stark hervortreibend. Bauchseite ungefleckt. Weibehen. Grösser; Vorderarm nicht verdickt, ohne Daumen- schwiele; ohne Schallblasen; Bauchseite mit grauen Flecken, 680 j Klassification und geographische Verbreitung. Vorkommen. In Europa allgemein verbreitet. Nur auf der Insel 4 Sardinien fehlt das Thier. 2. Rana arvalis. Nilsson. Rana oxyrrhinus. Steenstrup. Länge bis 2 Zoll. Schnauze lang, das Ende flach, Oberlippe vor- gezogen, Spitz; Stirn schmal, Augen nahe beisammen. Sc un- | vollkommen, zarthäutig, Zehe sehr stark, hart, zusammengedrückt, i schaufelförmig. Farbe des Rückens gelblich braun mit vereinzelten dunklen Flecken, wovon die im Nacken eine mehr oder weniger ausgesprochene | V-förmige Figur bilden können. Oft über die Mittellinie des Rückens eine | breite, helle Binde. Die seitlichen Drüsenwülste springen nicht bloss stark hervor, sondern heben sich durch weissgelbe Farbe ab. -Ohrfleck sehr scharf und dunkel (schwarz); zwischen ihm und dem dunklen Randstreifen der Unterkinnlade ein lebhaft weisser Strich. Die Seiten des Leibes fleckig marmorirt, öfters mit helleren Warzen. Der dunkle Streifen am Oberarm lang und in Verbindung mit dem dunklen Strich der Oberkinnlade. Hinterbeine mit Querbinden. Bauchseite ungefleckt, nur die Kehle mit Spuren von Flecken. Männchen. Vorderbeine dicker, fleischiger. Daumenschwiele mässig entwickelt, grau, ohne Abtheilungen. Schwimmhaut dicklicher, dunkler, geht an der längsten Zehe bis zum vorletzten Glied. Mit Schallblasen. | Weibchen. Vorderarm schwächer; keine Daumenschwiele, Schwimm- | haut dünner, heller; an der längsten Zehe stehen die zwei letzten Glieder frei hervor. Vorkommen. Skandinavien, Dänemark, Norddeutschland. | 3. Rana fusca. Rösel. | Rana temporaria. Aut. Länge bis 3!/, Zoll. Schnauze kurz, stumpf, das Ende gewölbt; Stirn breit; Augen weit auseinander stehend; der längste Finger der Vorderbeine mit einem zarten Hautsaum am Innenrande; Hinterbeine mit fast vollkommener Schwimmhaut; an der längsten Zehe geht der Saum der Schwimmhaut bis zur Wurzel des letzten Gliedes; sechste Zehe (Fersenhöcker) schwach, weich, von Form eines länglich runden Wulstes. Die Gelenkhöcker gering entwickelt. Farbe des Rückens ein rothbraun mit dunklen Flecken, wovon die im Nacken eine mehr oder weniger ı-förmige Figur bilden; die seitlichen Drüsenwülste weniger hervor- springend und so ziemlich von der Farbe der Umgebung, daher nicht sonderlich absteehend. Die dunklen Flecken an der Seite lassen keine Mittelzone frei; Ohrfleck dunkel (braun); ein dunkler Seitenstreifen der Oberkinnlade weniger ausgebildet, oft fleckig aufgelöst. Hinterbeine mit Querbinden. Bauchseite gefleckt. Männchen. Vorderarm dieker, fleischiger; mit Daumenschwiele, letztere stark entwickelt, in der Laichzeit von dunkelbrauner, fast schwarzer Amphibien. 681 Farbe, sonst grau. Schwimmhaut der Hinterbeine entwickelter, derb- häutiger; Bauch grauweiss, wenig oder gar nicht gefleckt. Kehle in der Zeit der Paarung bläulichgrau. Mit zwei Schallblasen, nach hinten und unten vom Mundwinkel unter der Haut gelegen und nach aussen mässig hervortretend. Weibchen. Vorderarm schwächer ; ohne Daumenschwiele. Schwimm- haut der Hinterbeine weniger entwickelt. Bauch gelblich mit rothbraunen Flecken. Haut zur Seite des Leibes und auf der hinteren Rückenhälfte rauh durch Epidermishöcker. Ohne Schallblasen. | Vorkommen. In Europa die verbreitetste Art von Fröschen. 4. Rana agiıs. Thomas. Fänge des Körpers von 2 bis nahezu 3 Zoll. Schnauze lang, das Ende rundlich spitz, Oberlippe vorgezogen, gewölbt. Stirn schmal, Augen nahe beisammen. Schwimmhaut unvollkommen, zarthäutig; der Fersen- höcker oder sechste Zehe stark, hart, von Form eines länglichen Wulstes; dem Fersenhöcker gegenüber, an der Wurzel,der längsten Zehe, ein kleiner Ballen; die Gelenkhöcker sehr stark knopfartig vorspringend, der Drüsen- wulst zur Seite des Leibes kräftig sich abhebend. Hinterbeine sehr lang und dünn. Grundfarbe des Rückens ein lichtes Gelbgrau oder Röthlich- srau mit wenigen eingestreuten mattdunklen Flecken. Von stark dunkler Art sind der schwarzbraune Öhrfleck und der Streifen am Vorderarm. Auf der Nackengegend hebt sich mehr oder weniger deutlich der V-för- 'mige Zeichnung ab. Die Gelenkballen gern röthlich. Bauchseite weisslich; ungefleckt. Männchen. Lebhafter gefärbt. Kehle in der Mitte rein weiss, am Kieferrande einige Sprenkeln. Ohne Schallblasen. Vordergliedmassen mit . Daumenschwiele, letztere wenig entwickelt. Schwimmhaut der Hinterbeine an der längsten Zehe bis zur Wurzel des zweitletzten Gliedes gehend. Weibchen. Etwas matter gefärbt, an der Seite her mit Anflug von Rosa. Ohne Daumenschwiele. Schwimmhaut sehr zart und an der längsten Zehe bis an die Wurzel des dritten Gliedes reichend. Vorkommen. Scheint nur ausschliesslich den südlichen Gegenden von Europa anzugehören. In Frankreich wurde die Art beobachtet im Departement Marne et Loire, Nantes, Bretagne, Cadillac; in Italien: Lom- bardei; in der Westschweiz: Umgegend von Genf, Wadland, Bern, Tessin, vielleicht auch in Dalmatien. 2. Gatt. Discoglossus. (Vergl. S. 630.) d. Discoglossus pictus. Dum. et Bibr. Die Grundfarbe der Oberseite ändert von einem unreinen Lichtgelb durch Grau oder Grünlich bis ins Olivenfarbene einerseits und durch Röthlichbraun bis ins dunkle Kastanienbraun anderseits sehr mannich- faltig ab. Auf dieser Grundfarbe stehen gewöhnlich bald mehr, bald weniger, bald grössere, bald kleinere röthliche, bräunliche oder selbst schwärzliche Flecken. In manchen Fällen fliessen die hinter einander 682 } Klassification und geographische Verbreitung, | stehenden Flecken theilweise oder selbst durchaus zu continuirlichen x Längsbinden zusammen. Dies kommt am häufigsten bei den Rücken- flecken vor, die sich dann zu zwei am oberen Augenlid entspringenden und nach hinten meist breiter werdenden Binden vereinen. Eine eben solehe Längsbinde, die von der Schnauzenspitze durch das Auge bis in die Schläfengegend zieht, ist, obwohl häufig theilweise unterbrochen, doch fast in allen Varietäten sehr beständig, Ganz junge Thiere sind oben einfarbig grau, mitunter mit vier mehr weniger deutlichen dunkleren Längslinien, die dunklen Fiecken der Oberseite höchstens an den Beinen in schwachen Spuren vorhanden. | Vorkommen. Discoglossus scheint Rana esculenta in einigen Theilen des südlichen und südwestlichen Europas zu vertreten, wo er mitunter auch in ziemlich salzhaltigem Wasser angetroffen wird. Uebrigens scheint seine Verbreitung eine ziemlich beschränkte zu sein, da er bisher. nur von Sardinien und den dazu gehörigen kleineren Inseln, sowie von Corsica und Sieilien angeführt wird. 3. Gatt. Pelodytes. (Vergl. S. 45.) 6. Pelodytes punctatus. Merrem. Die Grundfarbe der Oberseite ändert von Gelb oder Graugrün durch Bräunlich bis zu Aschfarben mannigfaltig ab. Die Rückenwarzen oder auch sonstige grössere Flecken der Oberseite zeigen ein mehr oder weniger reines Dunkelgrün, das besonders gegen die Mitte der Mackeln oft bis ins Schwärzliche übergeht. Die Seiten des Rumpfes sind mitunter mit kleinen, orangefarbenen Punkten gesprenkelt, die gewöhnlich etwas helleren Beine fast immer dunkelgrün gefleckt oder gebändert. Die Unterseite ist einfarbig, weisslich oder fleischröthlich, an den Beinen namentlich im Tode oft ins Bräunliche ziehend. Die Brustschwielen des Männchens sind im Leben schön violett, im Tode tief sammtschwarz. Die Grösse des er- wachsenen Thieres kommt etwa der des Laubfrosches gleich. Vorkommen. Bisher nur in Frankreich gefunden. 4. Gatt. Alytes. (Vergl. S. 632.) 7. Alytes obstetricans. Laur. Länge 1'/,—2 Zoll. Warzen der Haut am Rücken wenig hervor- tretend, am meisten entwickelt an der Seite zu einem Längswulst und darüber hinaus nach der Bauchseite hin; nichts von Hornstacheln vor- handen; Bauchseite warzig, namentlich die Inguinalgegend; Kehle, Brust, Schnauze, Wangen, Unterseite der Beine glatt. Farbe an der Oberseite grau, mit helleren und dann wieder schwarzen Punkten und Flecken. Bauchseite lichtgrau, vom Rücken her eine Streeke mit Schwarz besprenkelt, besonders an der Kehle; hinten und im Bereich der Oberschenkel hell fleischfarben; Iris blass goldgelb, schwarz geadert, in der untern Hälfte viel mehr als in der obern; mit einer Art quer durchziehendem, aber nicht = sehr abgegrenztem dunklem Strich, # ae re 683 Männchen und Weibchen äusserlich ohne Geschlechtsverschieden- heiten in Farbe und Körperbildung, nur sind die Weibehen öfters etwas grösser als die Männchen. Vorkommen. Portugal, Spanien, Frankreich, Schweiz bis Vorarl- berg und in Deutschland, einzig und allein im Rheingebiet. 5. Gatt. Pelobates. (Vergl. S. 633.) 8. Pelobates fuscus. Laur. Länge 2!/, Zoll. Grundfarbe der Oberseite ein unreines, lichteres oder dunkleres Grau, darauf braune bis schwärzliche Landkartenflecken von verschiedener Grösse, auch wohl aufgelöst in kleine Flecken. Unterseite hell; Iris broncegelb. Schwiele des Fersenhöckers gelblich. Bestimmte Geschlechtsunterschiede scheinen zu fehlen. Nur die grosse Drüse an der hinteren Fläche des Oberarms beim Männchen könnte hier erwähnt werden; von „Daumenschwiele‘ an den Gliedmassen ist keine Spur vorhanden. | Vorkommen. Südlich-Schweden, Dänemark, nördlich-, mittel- und südlich-Deutschland, Böhmen, Oesterreichisch-Schlesien und Mähren, Un- garn, Krain, Illyrien und Dalmatien, alle Inseln des griechischen Archipels, endlich in Nord-Frankreich und Belgien. 9. Pelobates cultripes. Cuv. Der vorigen Art im Allgemeinen ziemlich ähnlich, doch durch nach- folgende Merkmale gut und sicher unterschieden. Der Kopf zeigt hinten keine Auftreibung und ist oben und an den Seiten durch mehr oder weniger dicht stehende Körner nahezu ganz rauh, sodass nur die Schnauzen- spitze nebst den Augenlidern glatt erscheinen. Die hornige Scheibe an den Fersen ist viel stärker entwickelt, als bei fuscus, etwas länger als der gegenseitige Abstand der Nasenlöcher, meist auch sehr hoch und scharf schneidig und immer von tief schwarzer, glänzender Farbe. Die Nasen- löcher sind von den Augen gewöhnlich deutlich weiter, als von einander entfernt. Die Zeichnung stimmt so ziemlich mit fuscus überein, indem auch hier auf grauem Grunde braune oder schwarzgrüne, theils isolirte, theils ineinander fliessende Flecken stehen, die auf dem Rücken gewöhnlich am grössten sind, die äussersten Spitzen einiger oder auch aller Hinter- zehen sind öfter schwarz. Vorkommen. Ausschliesslich auf den südwestlichen Theil Europas beschränkt — Südfrankreich, Spanien, Portugal — doch scheint er im Süden der pyrenäischen Halbinsel zu fehlen. 6. Gatt. Bombinator, (Vergl. S. 633.) 10. Bombinator igneus. Bösel. Länge 1*/, Zoll. Warzen der Haut am Rücken sehr hervortretend und dicht gestellt; zwischen den grösseren zahlreiche kleinere; anstatt der Ohrdrüsen Gruppen der ganz grossen Warzen; zahlreiche Hornstacheln 684 Klassifieation und geographische Verbreitung. verschiedener Grösse. Bauchseite glatt mit dichlar Grübehenbildung. Farbe der Oberseite schmutzig olivengrau oder -braun mit einzelnen schwärzlichen Flecken; Unterseite orangegelb mit schwärzlichen Auer bläulichen Flecken; Iris erzfarben, dunkel gesprenkelt. Männchen. Daumenhöckei grösser, nur ein Theil desselben gelb- röthlich, der andere mit schwärzlicher, gekörnelter Schwiele, ebenso die Rückenfläche der zwei nächstfolgenden Finger. Eine gleiche Schwiele am Vorderarm, auch an der Unterseite der zweiten und dritten Zehe der Hinterbeine eine schwärzliche Schwiele. Schwimmhaut der Einierbame sehr stark entwickelt. Weibchen. Daumenwulst kleiner, durchaus einfach gelbröthlich, glatt. Mangel der Schwiele an den vorderen und hinteren Gliedmassen. Schwimmhaut der Hinterbeine weniger stark entwickelt. Vorkommen. Deutschland, Oesterreich, Nord-Italien bis zum Griechenland. 7. Gatt. Bufo. (Vergl. 8. 643.) 11. Bufo vulgarıs. Laur. (Bufo einereus. Schneider.) Länge 3 bis 4 Zoll. Breit, plump, stumpfschnauzig; ohne Schall- blasen. Epidermis mit Dornspitzen, die braun sind und durchscheinend; Warzen der Haut gross, dicht gestellt; Lederhaut sehr derb; mit Ein- lagerung von Kalkkörpern. Ohrdrüse stark vorspringend, halbmondförmig gekrümmt; nach aussen stark abfallend. Unterschenkeldrüse wohl ent- wickelt. Hinterbeine kurz, dick; Schwimmhaut der Hinterfüsse mässig entwickelt. Die Höcker an den Gelenkstellen stehen je paarig und sind von rundlicher Form. Die Höcker des eigentlichen Handtellers und der Fusssohle zahlreich und härtlich. Sechste Zehe springt sehr ‚stark vor, ist länglich, mit abgerundetem Ende, nach vorn und einwärts öfters dunkelbraun, fast schwarz. Grundfarbe des Rückens ein Graubraun oder Schwärzliehgrau, zuweilen mit vier lichteren breiten Zonen, wovon zwei zur Seite des Rückgrates verlaufen, zwei an den Seiten des Leibes, hinten und wieder auch mit dunkleren Streifen und Flecken, insbesondere am unteren Rande der ÖOhrdrüse. Bauchseite lichter. Grundfarbe der Iris ein helles Gelb, dem Orangegelb beigemengt ist, zu beiden Seiten mit etwas dunklem Pigment; nach aussen von dem Gelb noch ein grüngoldener Saum. Ei Männchen. Kleiner und schmächtiger; Vorderarm dicker, fleischiger, eine schwarze rauhe Haut (Schwiele) am Daumen, sowie am Innern und Dorsalrand der zwei zunächst stehenden Finger. Bauch einfarbig hellgrau. Weibehen grösser und diekbauchiger; Vorderarm dünner, keine Daumenschwiele. Das Lichtgrau der Bauchseite mit vielen dunklen Flecken 3 R ü besprengt. a Vorkommen. Ueber ganz Europa verbreitet. x ua | Er A 3 ee EL Be Pi er Amphibien. 685 12. Bufo variabilıs. Pall. Bufo viridis. Laur. Länge 21/,—3 Zoll. Tracht gestreekter. Schnauze mehr vorspringend. Epidermis mit Dornspitzen, die hell sind und durchscheinend; Warzen der Haut kleiner, in Gruppen zusammengestellt; Lederhaut weicher, zarter, ohne Kalk; Ohrdrüse schmal, eylindrisch, hinteres Ende einwärts gerichtet, daher beide Drüsen nach hinten etwas convergirend. Hinter- beine länger, schlanker; Zehen länger, schmäler; Zehenspitzen horngelb, weniger verhornt. Unterschenkeldrüse nur in Andeutung; Vorderarmdrüse kaum spurweise; Schwimmhaut der Hinterbeine ziemlich entwickelt, ins- besondere der bis zur Spitze der Zehen sich erstreckende Saum ist breitlich, an den Gelenkstellen der Zehenglieder steht ein einziger unpaarer Höcker, welcher gross ist und stark hervortritt. Grundfarbe des Rückens ein Schmutzigweiss, auf ihm dunkelgrasgrüne, scharf sich absondernde Flecken, einzelne Warzen, nämlich zur Seite des Leibes röthlich. Männchen. Etwas kleiner, schmächtiger, Vorderarm dicker, feischi- ser, Hornschwiele auf dem Ballen und Seitenrand des Daumens und am Innenrand der zwei nächsten Zehen, zur Laichzeit von schwärzlicher Farbe. Weibehen. Grösser, dickbauchiger, Vorderarm dünner, keine Daumenschwiele. Vorkommen. Deutschland, Oesterreich, Ober-Italien, Schweden, Dänemark. 135. Bufo calamıta. Laur. | Länge bis 3 Zoll. Von besonders stumpfschnauziger und zusammen- geschobener Tracht. Epidermis ohne. Dornspitzen; Warzen der Haut gross, vereinzelt stehend, Lederhaut derb und hart, doch ohne Kalk. Ohrdrüse wenig vorspringend, daher niedriger, breiter, nach hinten verjüngt, drei- seitig und geradeaus gerichtet. Hinterbeine kürzer, gedrungener, Zehen breiter und kürzer, Zehenspitze braun oder schwarz, stark verhornt. _ Unterschenkeldrüse wohl entwickelt; Vorderarmdrüse vorhanden. Schwimm- haut der Hinterbeine sehr schwach entwickelt. Zehen fast nur geheftet. Die Höcker an den Gelenkstellen stehen je paarig und sind von rund- licher Form; die beiden nicht immer gleich gross. Grundfarbe des Rückens ein Olivengrün oder Olivenbraun. Ein lebhaft schwefelgelber Rückenstrich. Leichte Marmorirung, welche auf den Hinterbeinen zu deutlicher Flecken- bildung wird. Iris gelblich mit schwarzer Besprenkelung. Männchen. Leib geschmeidiger; Vorderarm sehr diek; Schwiele am Daumen und am Rande der zwei nächsten Zehen, mit sehr ent- wickelter Schallblase an der Kehle; Bauchseite ein unreines Grau mit schwärzlichen Sprenkeln. Weibchen. Dicklicher von Körper, Vorderarm dünner, keine Daumenschwiele; ohne Schallblase; eine helle buchtige Binde zur Seite des Leibes. 686 : Klassification und geographische Verbreitung. Vorkommen. DBufo calamita gehört dem gemässigten Europa an 2 und fehlt in vielen Ländern Süd-Europas, so in Italien und Griechenland, während sie in Spanien vorkommt. Sie findet sich in Schweden, Däne- mark, auf der Nordseeinsel Borkum und Sylt; in England, Holland, Nord- und Mitteldentschland, Süddeutschland, scheint dagegen jenseits de: Alpen zu fehlen. Ostwärts scheint sie bis in a und Bukowina und Ungarn zu gehen. Am Amur und im Thale des Flusses Usura ist er mit den beiden anderen Bufo-Arten (Bufo vulgaris und Bufo variabilis) gefunden. 8. Gatt. Hyla. (Vergl. S. 653.) 14. Hyla arborea. L. Länge 1!/, Zoll; Farbe oben freudig grün, unten weisslich mit Silber- glanz; Iris goldgelb; ein schwärzlicher Seitenstreifen über die Nase, das Trommelfell und an der Seite herab bis zu den Hinterbeinen. Männchen mit schwarzbrauner Kehle. Weibchen mit BR => Kehle. Vorkommen. Allgemein verbreitet in Europa. Leydig begegnete | das Thier bei Bozen und Meran bis zu einer Höhe von 4000°. Amphibia caudata. 9. Gatt. Salamandra. (Vergl. S. 662.) 15. Salamandra maculosa. Laur. Länge 5—6"/, Zoll. Haut, abgesehen von stärkeren Hügeln (Drüsen) und Runzeln, glatt, glänzend; bei beginnendem Eintrocknen erscheint sie, durch das Einsinken der kleinen Hautdrüsen dicht- und feingrubig, wie die Oberfläche eines Fingerhutes. Zehen mehr rundlich. Grundfarbe ein tiefes Schwarz, an der Bauchseite etwas heller; lebhaft gelbe Flecken über den ganzen Körper. Männchen und Weibchen sind ohne besondere äussere Kennzeichen, mit-Ausnahme der Kloakengegend. Diese ist am Männchen beiderseits von der Längsspalte merklich geschwollen, beim Weibchen platt. Vorkommen. Weit über Europa verbreitet, ohne jedoch sich überall zu finden; er fehlt z. B. auf der Insel Sardinien und auch in den nörd- lichen Theilen Europas scheint er nicht vorzukommen, so dass es beson- ders der mittlere, westliche und südliche Theil Europas ist, wo er wird angetroffen. 16. Salamandra atra. Laur. Länge 4—5 Zoll. Haut glatt, glänzend, daneben mit vielen gröberen Runzeln; von den grössern Hautdrüsen ragen besonders die der Seiten linie als rundliche Hügel (Warzen) vor. Farbe durchaus schwarz. Zeken mehr platt. Männchen und Weibchen ohne besondere äussere Kennzeichen; nur die Kloakenwülste des Männchens scheinen auch hier (wie beim g- fleckten Erdmolch) etwas stärker zu sein, als die des Weibchens. Vorkommen. Gehört ausschliesslich den alpinen und subalpnen Gegenden an. Amphibien, 687 10. Gatt. Pleurodeles. (Vergl. $. 662.) 17. Pleurodeles Waltlü. Michahellis. Die Grundfarbe der Oberseite ist gewöhnlich ein schmutziges Ockergelb, das bald mehr ins Graue, bald mehr ins Rothe, häufig auch ins Braune übergeht. Im Allgemeinen sind die Männchen vorwiegend gelblich oder bräunlich, während die Weibchen häufiger ins Graue geneigt erscheinen. Die Unterseite ist in der Regel heller als die Oberseite, der ganze Körper überdies noch mit gewöhnlich ziemlich kleinen, unregelmässig gerundeten, schwärzlichen Flecken besetzt. Der untere Flossensaum des Schwanzes und die Zehenspitzen sind fast immer heller, gelblich. Die zahlreichen Körperwarzen erscheinen in der Regel an der Spitze von einer schwarzen, hornartig glänzenden Verdickung gekrönt. Die Sohlen und Zehen sind unten zwar mehr oder weniger gerunzelt, sonst aber glatt und kaum mit Spuren von Warzen. Vorkommen. Von Madrid an durch das ganze südliche Spanien und Portugal. | 11. Gatt. Bradybates. (Vergl. S. 663). 18. Bradybates ventricosus. Tschudi. Zweifelhafte Gattung. Das einzige bisher gefundene Exemplar dieser Art stammt aus Spanien. 12. Gatt. Triton. (Vergl. S. 633). 19. Triton taemiatus. Schneider. Länge 2'/, Zoll, seltener 3 Zoll. Haut glatt. Tracht des Thieres im Ganzen zart und schmächtig. Schnauze weniger platt und stumpf. Oben auf dem Kopfe jederseits eine unregelmässige Doppelreihe ein- gedrückter Punkte (grosse Drüsen) mit freiem Auge gut sichtbar. Schwanz am Ende zugespitzt, mitunter lang, fast fadig. Grundfarbe oben olivengrün oder braun, an den Seiten ein zartes Weissgelb. Bauch orangegelb. Am Rücken und am Bauche schwarze Flecken. Durch die goldgelbe Iris zieht ein schwacher, gelber Querstreif. Ueber der Wurzel der Hinterbeine ein länglicher, senkrecht gestellter Fleck von heller Farbe. Die Zunge ist ziemlich klein, dick und gewölbt, im Leben von rundlicher Gestalt. Der Hintertheil der Zunge ist in einen mehr oder weniger deutlichen stielartigen Anhang fortgesetzt, der in eine vom Boden der Mundhöhle abgehobene scheidenartige Hautfalte hinreicht. Die Gaumen- zähne stehen in zwei nach rückwärts nur mässig aus einander tretenden Reihen, die zusammen etwa die Figur eines umgekehrten engen V bilden. Männchen im Hochzeitskleid: Schwanz schr breit. Kamm im Nacken beginnend, bei voller Entwickelung eine sehr hohe Flatterhaut, rundlich gekerbt, über dem After nieht unterbrochen, vielmehr dort besonders hoch. Haut besät mit feinen, weisslichen Punkten. Zehen der Hinterfüsse mit Lappensaum; hauptsächlich entwickelt am äusseren Fingerrand, nur in Spuren oder gar nicht am inneren Rande. Am Schwanze über dem gelben ER 688 Klassifieation und geographische Verbreitung, Saume ein perlmutter-blauer Streifen, entweder ganz oder durch dazwischen > sesezte dunkle Flecken len, Weibchen im Hochzeitskleide: grösser, mit aufgetriebenem, oft sehr dickem Bauche. Schwanz mit geringem Flossensaume oben und unten, daher im Ganzen schmal. Ohne Kamm, als Spur davon eine ‚niedrige mediane Rückenleiste. Zehen der Fan ohne Lappensaum. Grund- farbe ein helleres Olivengrün oder braun; das Weissgelb der Seite bei guter Beleuchtung mit schwachem Ga an, Vorkommen. Ueber ganz Europa hin verbreitet, nur mit Ausnahme von der Insel Sardinien. 20. Triton heWweticus. Razoumowsky. Länge 3—3'/, Zoll. Habitus schlank, Kopf froschartig i. e. weniger platt und stumpf. An der Seite des Rückens her eine Längsleiste; Rücken daher ausser der mittleren Linie mit zwei Seitenkanten. Haut glatt. Flossensaum des Schwanzes bei durchgehendem Lichte heller als bei allen übrigen Arten. Schwanzende wie abgestutzt, mit einer frei hervorstehen- den Endspitze oder Endfaden, dessen Länge verschieden ist nach dem Geschlechte und selbst nach den Individuen. Grundfarbe oben oliven- bräunlich und gelblich, mit schwachem Goldglanz bei guter Beleuchtung, darüber weg dunkle Flecken und Streifen; unten schwach orangefarbig, un- sefleckt. Die Zunge ist klein, von verrundet, rhombischer Gestalt. Die Gaumenzähne bilden zwei in ihrer vorderen Hälfte oft ziemlich ge- näherte, nach rückwärts aber stets stark aus einander tretende Reihen, welche zusammen etwa die Form eines umgekehrten Y (x) Mi weit ge- öffneten V (1) nachahmen. Männchen im Hochzeitskleid: Auf dem Rücken kein Kaum) sondern statt dessen nur eine Kante oder Leiste, die sich auf dem Schwanze zum oberen Flossensaume entwickelt. Hinterfüsse mit vollständiger Schwimm- haut zwischen den Zehen. Die Kloakenwölbungen fast ganz schwärzlich, ins Bläuliche. Am Schwanze stehen die dunklen Flecken in einer oberen und unteren Längsreihe. Der freie Endfaden des Schwanzes ist immer schwärzlich, ebenso die Schwimmhaut der Hinterfüsse immer dunkel; die Zehen sich davon gelblich ab. Weibehen im Hochzeitskleid: Gestreekter, diekbauchiger, PR STOSS- köpfiger. Schwanz niedriger. Zehen der Hinterfüsse ohne Schwimmhaut. Kloake orangefarbig, an den Rändern der Spalte häufiger orange, seltener schwärzlich. Vorkommen. Scheint nur im westlichen Europa einheimisch zu sein. 21. Triton eristatus. Laurenti. Länge 5 bis 6 Zoll, das Weibehen auch bis 6%/, Zoll. Kopf abge — flacht, vorn abgerundet. Haut grobkörnig (drüsig). Grundfarbe des Rückens, der Seiten, des Schwanzes, der Oberseite der Extremitäten ein dunkles Braun. Darauf grössere, zerstreute, schwarze Flecken mit weissen | Amphibien, ? 689 Punkten besät. Grundfarbe der Bauchseite von der Kehle an bis zu den Zehenspitzen gelb; darauf schwarze Flecken von verschiedener Grösse und Gestalt. Iris goldgelb, mit einem schwarzen, senkrechten Strich, welcher einseitig von der Pupille nach abwärts geht. Grössere Drüsenporen am Kopfe, am frischen Thier undeutlich. Die Gaumenzähne bilden zwei nach vorn zu nur schwach convergirende, in dem grössten Theile ihrer Er- streckung ziemlich parallele und fast gerade lange Reihen, die erst an ihrem hintersten Ende etwas nach aussen gerichtet erscheinen. Die Zunge ist gerundet, ziemlich kreisförmig. Männchen im Hochzeitskleid mit hohem, scharfgezackten Hautkamm über dem Rücken und Schwanz, schon weit vorn am Kopfe zwischen den Augen beginnend und bis zur Schwanzspitze sich erstreckend; Kloaken- gegend sehr verdickt. Kehle ausser den dunklen Fleckehen mit sehr zahlreichen, weissen Warzen. | Weibchen im Hochzeitskleid, ohne Hautkamm, daher auch der Schwanz schmäler. Kloake weniger verdickt. Kehle nur mit den dunklen Fleck- chen, sonst glatt. | Vorkommen. Durch ganz Europa hin verbreitet mit Ausnahme der Insel Sardinien. 22. Triton alpestris. Laur. Länge 3—3!/, Zoll, das Weibchen bis 4 Zoll. Kopf breitlich und weniger abgeflacht. Grundfarbe der Rückenseite schiefergrau, darauf dunklere, bräunliche Flecken von zackiger Form. An der Seite des Leibes, Kopfes, der Lippen, Oberseite der Extremitäten und Seite des Schwanzes, rundliche, schwarze Flecken. Bauchseite orangeroth, ungefleckt. Iris gold- gelb mit Einmischung von schwarz. Drüsenporen am Kopfe undeutlich. Die Gaumenzähne bilden zwei nach hinten ziemlich stark divergirende Streifen. Die Zunge ist mittelgross, rundlich, nach vorn ziemlich verdickt, nach hinten in einen kurzen, stielartigen Anhang fortgesetzt, der in eine scheidenartige Hautfalte hineinpasst. Männchen im Hochzeitskleid kleiner und dünnleibiger. Haut glatt; auf der Rückenlinie mit niedrigem, ungezacktem Kamm, erst hinter dem Kopf beginnend. Schwanz sehr verbreitert. Kloakengegend stark verdickt. Die Reihen schwarzer, rundlicher Flecken an der Seite des Kopfes und des Leibes liegen auf einem weisslichen Grunde, können auch zu Streifen zusammenfliessen. Grundfarbe des Rückenkammes weissgelb. Oberer und „ unterer Flossensaum des Schwanzes ebenfalls blass oder weissgelblich mit dunklen Flecken. An der Seite des Schwanzes eine Reihe bläulich- weisser Fleeken Weibchen im Hochzeitskleid grösser, diekbauchiger, gestreckter. Haut am Rücken feinkörnig. Meist ohne alle Spur von Kamm auf dem Rücken. Schwanz weniger verbreitert, Kloakengegend weniger verdickt. Das Gelb Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. 44 690 nd Klassification und geographische Verbreitung. des Bauches erstreckt sich, unterbrochen von einzelnen, schwarzen Flecken ee an der Bauchseite des Se bis zu dessen Selle RU ENCHENGE Vorkommen. In den Alpen, den Mittelgebirgen und sonst noch in bergigen Gegenden von Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Italien. 5 1 a, un 23. Triton platycephalus. Gravenh. 1 ER Körper kurz, gedrungen, der oberseits gewölbte Ruipri in beiden Ge- schlechtern statt des Kammes von einer vertieften Rückenlinie durchzogen ; ; die sich vorn meist mehr oder weniger deutlich über den Hinterkopf bis gegen die Augen hin fortsetzt. Kopf gross und breit, etwa so lang als der halbe Rumpf, mit stumpfer, zugerundeter Schnauze. Die Nasenlöcher sind klein, von einander nicht so weit, wie von den Augen entfernt, Kreis- föormig. Zunge flach und gross; fast den ganzen Boden der Mundhöhle ausfüllend, eiförmig, an den Seiten und auch hinten in ziemlicher Aus- dehnung frei. Die Gaumenzähne ahmen ungefähr die Form eines es kehrten Y (x) nach. Das Weibchen ist von dem Männchen vorzüglich durch die Bildarg der Hinterbeine verschieden; während diese nämlich bei letzteren ohne Auszeichnung sind, chen sie beim ersteren an der Aussenseite der Schienen stark dreieckig erweitert oder mit einem höckerartigen Vorsprunge versehen, der mitunter nach rückwärts bis an die Fusswurzel gerückt, über dieselbe manchmal fast spornartig vorragt. Auch ist hier der Bauch häufiger dunkler gefleckt als bei dem anderen Geschlechte. Vorkommen. Sardinien, Corsica und in den Pyrenäen. 24. Triton Blasü. De l’Isle du Drenoef. Der Körper ist schlanker und grösser als bei Triton marmoratus, eben- falls ist im Allgemeinen der Kopf länger, die Schnauze hingegen kürzer als bei dieser. Die Gaumenzähne bilden ebenfalls zwei nach hinten nur mässig divergirende Reihen, die aber nach rückwärts viel mehr verlängert sind als bei marmoratus. Die Zunge ist länglich gerundet, die Beine ein- ander stark genähert. Die Haut ist viel rauher als bei marmoratus, indem sie nicht nur sehr stark chagrinirt ist, sondern ausserdem noch mit einer grossen Anzahl dicht stehender a besät erscheint. Männchen. Zur Paarungszeit mit einem hohen, schon etwas vor den Augen beginnenden Kamm, der an seinem freien Rande sägeartig ge- zähnt und über dem After unterbrochen ist. | Weibehen. Statt des Kammes eine von der Mitte des Hinterkopfes bis zur Schwanzwurzel verlaufende, orangegelbe Mittellinie. Vorkommen. Scheint in Frankreich, besonders in der Bretagne * häufig zu sein. 25. Triton vittatus. Jenyns. Eine im Ganzen noch wenig bekannte Art. Der Körper ist eh etwa von der Grösse eines mittleren Triton eristatus, in seinem Habitus “ an? Amphibien. 691 jedoch mehr an taeniatus erinnernd, mit mässig verschmälerter, gerundet abgestutzter Schnauze. Der Kopf etwa um ein Drittel länger als breit, mit etwas hinter den Augen gelegenem grössten Querdurchmesser. Die Zunge ist ziemlich gross und dick, von etwa rundlicher oder undeutlich rhombischer Gestalt, nach binten zu in einen verschmälerten, unter eine scheidenartige Hautfalte hineinreichenden Anhang fortgesetzt. Die Gaumen- zähne stehen in ziemlich geraden, von vorn nach hinten sehr allmälig und nur mässig divergirenden Reihen. Haut durchaus glatt und eben. Männchen. Zur Brutzeit durch die ausserordentliche Entwickelung des Rückenkammes, so wie sonst auch durch die Bildung von allen euro- päischen Arten sehr ausgezeichnet. Der Kamm, welcher weit vorn am Kopfe beginnt, erhebt sich schnell zu einer so bedeutenden Höhe, dass dieselbe bei ganz erwachsenen und in vollster Brunst befindlichen den senkrechten Durchmesser des Körpers oft merklich übertrifft. Die Füsse sind sowohl in den Tarsen als Zehen bedeutend abgeplattet und zugleich so stark verlängert und gestreckt, dass die gesammte Fusslänge die des betreffenden Beines stets merklich übertrifft. Weibchen. Statt des Rückenkammes zeigt sich beim Weibchen eine schon hinter der Schnauzenspitze beginnende, gelbliche Längslinie. Die Hinterbeine sind viel weniger gestreckt, die Zehen besonders an den letz- teren viel kürzer und mehr gerundet, die Schienen jedoch ebenfalls stark zusammengedrückt, nach hinten zu fast scharf, aber ohne Hautsaum. Vorkommen. Scheint nur auf einen verhältnissmässig kleinen Theil des nordwestlichen Europas beschränkt zu sein (England, Holland (?), . Belgien und Nordfrankreich). 26. Triton marmoratus. Laur. Kopf kurz und breit, mit nach vorn stumpf zugerundeter, oben etwas abgeplatteter Schnauze und schon mit freiem Auge sichtbaren Poren, die oft ziemlich deutlich gereiht, oft aber auch mehr vereinzelt und zerstreut stehen. Die Parotiden sind nach hinten zu als schwache Auftreibungen sichtbar. Die Gaumenzähne bilden zwei nach rückwärts mässig divergi- rende Reihen. Die Zunge ist etwas verlängert kreisförmig, hinten in einen kurzen stielartigen Anhang fortgesetzt. Die Beine sind kräftig, die hinteren merklich stärker als die vorderen, der Schwanz ist deutlich kürzer als der übrige Körper, etwa von Rumpflänge. Die Haut ist fein sammtartig chagrinirt und bei erwachsenen Thieren immer auch noch mit zerstreuten erhabenen Körnern besetzt. Männchen zur Brunstzeit mit einem stark ausgebildeten, zwar wellig gebogenen, aber dennoch ganzrandigen Hautkamm, der im Nacken be- ginnend sich schnell erhebt, über den ganzen Rücken an Höhe ziemlich gleich bleibt, am Schwanze aber fast doppelt so hoch wie am Rücken emporsteigt. Der Schwanz ist sehr breit arte sure seine helle Mittel- binde breit und lebhaft silberglänzend. 44 En 692 | Klassification und ee Verbreitung. ''Weibehen. Schwanz nur wenig ar. Bu statt don | Kammes eine röthliche oder gelbliche Linie. Vorkommen. Nur in einigen Ländern des ee Europas. Seine Heimath dürfte Südfrankreich und der nördliche Theil u: Treue schen Halbinsel sein. 13. Gatt. COhioglossa. (Vergl. S. 664). | 27. Chioglossa lusitanica. Barboza du Bocage. "Grundfarbe des Körpers schwärzlich, mit feinen milchweissen Ba übersäet, die mitunter flecken- oder wolkenartig zusammenfliessen. Zwei, re be Längsbinden am Kopfe etwa am oberen Hinterrande der Augen, ‘ bleiben hier ziemlich parallel, nähern sich der Halsgegend plötzlich bogig, um sodann ziemlich parallel oder sanft nach auswärts geschweift über den ganzen Rücken bis zur Schwanzwurzel zu verlaufen, woselbst sie sich zwischen der Einlenkung der Hinterbeine vereinen und als einziger Streifen über die Firste des Schwanzes bis zu dessen Spitze hinziehen. Länge etwa 5 Zoll. | | Vorkommen bis jetzt nur in Portugal. yL8 7 14. Gatt. Salamandrina. (Vergl. S. 664.) 28. Salamandrına perspicillata. Daud. Die Färbung der Oberseite ist im Allgemeinen ein mattes Schwarz. Der Kopf zeigt hinten stets einen bald grösseren, bald kleineren, rothgelben Fleck, dessen Form und Ausbildung nicht sehr beständig ist. Die Kehle ist schwarz, nach vorn gegen den Kinnwinkel zu stets mit ziemlich grossen weisslichen Flecken. Der Unterleib ist weisslich, mit besonders an den Seiten stehenden, bald grösseren, bald kleineren, bald von einander ge- trennten, bald wieder zusammenfliessenden, mitunter selbst fehlenden schwarzen Flecken. Das Schwarz der Oberseite erstreckt sich an der Schwanzwurzel, oft bis zum wechselseitigen Zusammenfliessen gegen die Kloake nach abwärts. Letztere, so wie die Unterseite der Beine und des Schwanzes sind im Leben schön feuerroth. zu Die Länge des erwachsenen Thieres beträgt gewöhnlich Zwinchöh 3 und 4 Zoll, die Weibchen sind in der Regel etwas grösser und kräfiger, als die Männchen: Vorkommen. Von Genua ab nach Süden wahrscheinlich durch die ganze Apeninenkette, so wie auch auf der Insel Sardinien. 15. Gatt. Spelerpes. (Vergl. 8. 670.) 29. Spelerpes fuscus. Bonap. „2 Der Kiefer ist oben gewölbt, unten flach, längs der Mittellinie des‘ = Rückens mit deutlich durch die Körperdecken hervortretender Wirbelsäule. Der Kopf ist rund, mit abgestutzter Schnauze, die Augen sind gross und vorstehend, die aealiichär seitlich. Die Zunge ist kreisrund; die von e. den queren Gaumenreihen getrennten Sphenoidalzähne stehen in zwei von BEN - Amphibien. 693 ‚einander geschiedenen Längsgruppen. Der vollkommen drehrunde Schwanz ist etwas kürzer als der Körper. Die Beine sind schlank und gestreckt, vorn mit vier, hinten mit fünf kurzen, deutlich abgeflachten Zehen, deren erstere nur am Grunde, letztere etwa zur Hälfte mit schwachen Interdigital- membranen verbunden sind. Die Sohlen sind glatt. Die Oberseite ist im Allgemeinen braun oder gelblich und schwärzlich gemischt, mit gewöhnlich sechs sehr undeutlichen, oft auch ganz verschwindenden röthlichen Linien. Vorkommen. Diese Art scheint auf Italien beschränkt zu sein. 16. Gatt. Proteus. (Vergl. S. 676.) 30. Proteus angwinus. Laur. Die Farbe des Thieres ändert vom reinen oder schmutzigen Gelblich- weiss, durch Röthlichweiss oder Fleischroth bis ins Violette in allen mög- lichen Zwischenstufen ab. Kiemen hell blutroth. Länge 8—10 Zoll. Vorkommen. Die unterirdischen Gewässer des Karstgebirges. (Magdalenen-Grotte bei Adelsberg in Kärnthen, in einer Höhle bei Verliken in Dalmatien, in den Quellwassern bei Gradisca in Triaul, ebenfalls in einem Brunnen bei Monfaleone, Ronchi und Pollazzo). Zur Biologie, Im Allgemeinen sind die meisten Amphibien Nachtthiere. Die Kröten Bufo vulgaris, B. variabılıs, B. calamita sind wahre Nachtthiere und halten sich daher bei Tage meist verborgen, unter Steinen oder ins Erdreich vergraben. Leydig giebt von Bufo varıabilıs an, dass an den in Ge- fangenschaft gepflegten sich bemerken lässt, dass sie bei Mitternacht, selbst bis zwei und drei Uhr lebendig bleiben und um diese Zeit mit dem Lichte überrascht ganz anders als bei Tage aussehen; der Kopf ist alsdann hoch aufgerichtet, die Augen stark vorgetrieben, die Pupillen sehr weit. Die noch lebhafteren ein- und zweijährigen Jungen von B. variabilis führen im Allgemeinen ein Tageleben. Leydig sah dieselben im hellsten Sonnen- schein der Nachmittagsstunden in den Weinbergen herumkriechen. Auch Pelobates ist gewöhnlich Tagsüber versteckt, zumeist in der Erde ver- scharrt und kommt erst mit Anbrechen der Dämmerung zum Vorschein, um seiner Nahrung nachzugehen. Am Tage ist das Thier träge und schläferig und die Pupille zu einem feinen Spalt zusammengezogen, bei Nacht ist das Thier munter und die Pupille erweitert. Obgleich der Laubfrosch Tagsüber im Licht und Sonnenschein sich sehen lässt, so scheint doch auch ihm die Nachtzeit besonders zuzusagen. Bei Tage hält er sich oft versteckt, während er Abends munter wird und herumhüpft. Auch die Urodelen scheinen fast alle eine nächtliche Lebensweise zu führen. Die Land- und Wassermolche leben an feuchten Stellen verborgen unter Steinen, Baumwurzeln, zwischen Rinde und Holz alter Stöcke u. s. w. und erscheinen gewöhnlich nur bei feuchtem Wetter, am meisten nach einem warmen Regen bei eintretender Dämmerung. 694 Zur Biologie. Menobranchus, Oryptobranchus, Proteus, die Axolotl, Sören, Amphiuma £ und Menopoma, sie scheuen alle das Sonnenlicht, am Tage halten sie ich unter Steinen verborgen, ganz wehrlos und kommen nur am Abend aus den Schlupfwinkeln zum Vorschein. Oryptobranchus lebt in kaltem, klarem fliessendem Wasser, 200-600 | Meter über der See. In der Südhälfte der Hauptinsel von Nippon lebt er in den kleinen Quellbächen, da wo sie kaum einen Fuss breit, wie Ueberrieselungsgräben die grasigen Bergabhänge durchschneiden, so wie weiter abwärts, wo durch die Vereinigung solcher Gräben ein munterer, forellenreicher Bach entstanden ist, dessen Wasser die im Bette liegenden Felsblöcke umspült. Unter solchen Blöcken leben namentlich die älteren Thiere, während die jüngeren kleinere Gräben vorziehen. Sie scheinen den gewöhnlichen Wohnort nur selten zu verlassen und gehen nie ans Land. Auch Menopoma, Menobranchus und Amphiuma scheinen sich nie auf dem Lande aufzuhalten, sondern immer im Wasser, ebenso Proteus. Anders dagegen die Salamandrinen. Nur im Frühjahr, während der Zeit der Fortpflanzung ist der Aufenthaltsort. der Tritonen das Wasser. Später lassen sie sich auf dem Lande finden, mitunter stundenweit vonallem Wasser entfernt. Das fertige Thier sucht das Wasser zur Verrichtung des Fort- pflanzungsgeschäftes auf, nach Beendigung desselben bleiben zwar viele Thiere, Männchen wie Weibchen, im Wasser bis zum Herbst, andere indessen verlassen dasselbe und werden zu Landthieren so gut, wie die Erdsalamander; dies ist nämlich der Fall mit dem Weibchen von Triton taeniatus, das regelmässig später aufs Trockne geht. Unter Umständen scheinen die Wassermolche selbst sehr lange ohne Wasseraufenthalt existiren zu können. Leydig wenigstens erwähnt, dass er mehr als einmal beobachtet hat, dass Tümpel, in denen sie zahlreich anzutreffen waren, durch warme Sommer völlig austrockneten und mehrere Jahre ohne alles Wasser blieben, an Orten, wo weit und breit kein anderes Wasser wäre, das die Thiere hätten aufsuchen können. Nicht ohne Staunen sah er dann, dass wenn nach Verfluss so langer Zeit bei einem eintretenden regnerischen März die Tümpel sich. von Neuem füllten, auch die Tritonen wieder da waren. Salamandra maculata ist nur zur Zeit, wo die Jungen ins Wasser abgesetzt werden, in diesem Elemente: anzutreffen, ausserdem lebt er auf dem Lande. Nur die Weibchen von Salamandrina perspicillate sollen sich zur Fortpflanzungszeit ins Wasser begeben, niemals die Männchen. Salamandra atra lebt immer auf dem Lande. Die eigentlichen Frösche sind im erwachsenen Zustande wahre Wasserthiere, die im Allgemeinen in der Nähe der Gewässer bleibend sich aufhalten. Die eigentlichen Kröten leben dagegen nur in der Fortpflanzungszeit im Wasser, übrigens sonst auf dem Lande. Die Feuerkröte (.Bombinator) dagegen ist mehr Wasserthier als Landthier, denn sie lebt nicht bloss während der Fort- pflanzungszeit in diesem Elemente, sondern die ganze gute Jahreszeit hindurch. Doch trifft man sie auch auf dem Lande an. Pelobates ist ein so entschiedenes Landthier wie nur irgend ein Batrachier, vielleicht mit q Amphibien. 695 einziger Ausnahme des Alyies, der — wie schon früher erwähnt, sogar auf dem Trocknen laicht. Pelobates ist nicht nur ein Landthier, sondern ausserdem, wie Bruch hervorhebt, ein in eminenter Weise grabendes Thier, welehes .den grössten Theil seines Lebens unter der Erde in selbst gegrabenen Höhlen zubringt. Den Tag über verharren sie stets und mit sehr seltener Ausnahme in ihren. Löchern. Mit einbrechender Dämmerung erscheint jedoch eins nach dem andern und machen Jagd auf Insekten. Mit Tagesanbruch begeben sie sich alle wieder unter die Erde und zwar bedienen sie sich nicht etwa der bereits vorhandenen Löcher, sondern fangen an Ort und Stelle, wo sie sich gerade befinden, zu scharren. Von ‚den Schlupfwinkeln, in welchen sie sich verstecken, bleibt gewöhnlich keine äussere Spur oder Oeffnung übrig. Vor dem Tode scheinen sie auf die Oberfläche zu kommen. Unter den einheimischen Kröten gräbt Dufo calamita am besten, weniger gut Dufo vulgarıs, auch Bbufo variabılıs ist ein kräftig grabendes Thier. Alytes obstetricans soll eine bewunderungs- würdige Fertigkeit im Graben besitzen, dagegen graben die Frösche nie auf dem Lande. Wander Aitken erzählt, dass in Australien oft auf einer Fläche von 5000 Quadratmeilen, Monate, ja selbst Jahre lang kein Wasser vorhanden ist, und dass dennoch nach einem Regen junge Frösche in Menge umherschwimmen. Durch einen Knaben aufmerksam gemacht, fand er in der Erde Lehmballen von 8 Zoll Durchmesser, äusserlich ganz trocken, in deren Innerm sich aber ein Frosch mit mehr als einer halben Pinte gutes, klares, kaltes Wasser befand. Unsere sämmtlichen Amphibien verbringen den Winter in Schlamm oder Erde vergraben und die eigent- lichen Frösche scheinen sich im Schlamme der Gewässer in beträchtlicher Tiefe zu verbergen. Indessen scheint ein wesentlicher Unterschied im Behaben eines in Winterschlaf verfallenen Batrachiers und eines Säuge- thieres zu bestehen, indem die im Winterversteck aufgefundenen Frösche und Kröten nicht eigentlich erstarrt seien, sondern zugleich wegzukriechen vermögen, auch in der kältesten Jahreszeit. Aus dem Winterschlafe er- wachen die Batrachier in Mittel-Europa im Grossen und Ganzen nicht vor dem März. Von Bufo vulgaris beziehen die alten Thiere die Winter- verstecke früher als die Jungen. _Bombinator igneus gehört zu jenen Amphibien, welche sich am spätesten in die Winterquartiere zurückziehen. Der Rückzug in die Winterverstecke scheint übrigens nicht bloss von der Temperatur des Herbstes abzuhängen, sondern auch von der Trockenheit oder Nässe des Jahres. Im Allgemeinen scheinen die Jungen früher die Winterquartiere zu verlassen als die Alten. Bei vielen Amphibien kommt ausser den Verschiedenheiten der. Färbung noch Alter, Geschlecht und Jahreszeit, sowie ausser dem lebhaf- teren Hervortreten der Farbentöne nach dem Abwerfen der Epidermis noch ein Farbenwechsel vor, welcher unter dem Einflusse des Nerven- systems steht, insofern Aufregung, Angst, Schreck, höhere oder niedere Temperatur, stärkerer oder geringerer Liebtreiz die Stimmung desselben umändert und auf die beweglichen Farbzellen oder Chromatophoren wirkt. 66 Zur Biologie. ‚Am ausgeprägtesten ist dieser Farbenwechsel bei Hyla, Alytes, Rama, Bufo 3 und Triton. KH Die Nahrung der Tritonen besteht in Insekten; kleinen Krebsthieren, Würmern und Schnecken. In der Gefangenschaft lassen sie sich am bequemsten lange Zeit mit Regenwürmern erhalten. Auch die Larven sind ebenfalls carnivor, sie lieben am meisten die kleinen Krebsthiere und zwar nicht bloss etwa erst in späterer Zeit, nachdem sie vierbeinig ge- worden, sondern schon die ganz kleinen, eben erst aus dem Ei geschlüpften Thierchen nehmen ausschliesslich animalische Kost zu sich. Auch den Salamandern dienen als Nahrung Regenwürmer, Insekten, kleine Schnecken u. s. w., doch nur so lange dieselben sich bewegen. Auch bei den Salamandern sind die Larven gleich nach der Geburt carnivor. Dem grossen Riesensalamander, sowie Menopoma und Menobramchus dienen Würmer und Insekten, sowie Fische und Frösche als Nahrung. Proteus angwineus scheint 'man am besten mit kleinen Krustern (Gammarus pulex z. B.) und Würmern am Leben zu erhalten. Es ist sonst bekannt, dass die meisten Amphibien geraume Zeit zu fasten vermögen, ja selbst | das Fressen in der Gefangenschaft nicht selten ganz verweigern. Die früher überhaupt geltende Meinung, dass die Larven der Frösche und Kröten Pflanzenfresser seien und erst nach der Metamorphose Fleisch- ‚fresser werden, scheint im Allgemeinen nicht richtig zu sein. Larven von Bombinator igneus, Rana esculenta, Hyla, Pelobates fuscus u. A. sind wenigstens nicht phytophag, sondern zoophag (Leydig, Lloyd, Möbius). Die mikroskopische Untersuchung des Darminhaltes von Bombinator igneus, Rana esculenta und A. zeigt, dass die Larven sich nähren, indem sie gleich | den Regenwürmern ihren Darm ununterbrochen mit Schlammerde füllen und damit kleine thierische Wesen, wie Infusorien, Räderiineseiee Daphniden, aber auch Diatomeen in Menge einschlürfen. | Die meisten Amphibien sind im Stande, mehr oder weniger deutliche Töne hervorzubringen. Die Tritonen geben gewöhnlich keinen Ton von sich. Berührt man sie etwas rasch und unsanft, z. B. indem man sie aus dem Glase fängt, so beurkunden sie durch einen hellen quakenden Ton, dass sie nicht stimmlos sind. Nach Landois vernimmt man die Stimme der Tritonen jedoch fast nur zur Fortpflanzungszeit und zwar des Abends und des Nachts. Im Wasser sind sie unter gewöhnlichen Ver- hältnissen stets stumm, nur wenn sie zur Oberfläche luftschnappend sieh begeben, hört man einen schwachen quakenden Ton. Auch der gefleckte Erdmoleh ist nicht stumm, sondern soll selbst im Winter, wenn er in einem frostfreien Zimmer gehalten wird, einen Laut von sich geben, der wie „U-ik“ oder „uk“ — „uh“ klingt. Der Landfrosch lässt seine Stimme vorzugsweise nur während der Paarungszeit hören und zwar kurz und abgebrochen. Die Tiefe des Tones richtet sich nach dem Alter des Individuums. Wenn die Laichzeit Amphibien. 697 vorüber, lassen sie ihre Stimme auch noch hören, wenn sie bei ungünstiger Witterung sich noch eine Zeit lang im Wasser aufhalten. Die Laut- äusserung des Landfrosches ist eine Art Grunzen oder Knurren und es sind nicht allein die Männchen, welche diesen Laut von sich zu geben pflegen, sondern auch die Weibehen grunzen, aber nicht so oft und laut. Wenn der Landfrosch nach beendeter Laichzeit das Wasser verlassen hat, hört man von ihm keinen Laut mehr und nur in Augenblicken der grössten Angst schreit er und zwar nach Landois auffallend laut und anhaltend. | x Die Männchen von Ayla arborea sind im Besitz einer starken, weithin schallenden Stimme, gegen welche das leise Mäckern des Weibchens fast verschwindet. Die Stimme des Laubfrosches lässt sich mit keiner der übrigen einheimischen Frösche verwechseln. Sie ist laut, anhaltend, kurz abgesetzt, eintönig, hoch und gellend; sie soll nach Landois als ‚äpp, äpp, äpp“ klingen. Die Höhe der Stimme ändert sich mit dem Alter. Der grüne Wasserfrosch ist wegen seines lauten und anhaltenden Quakens bekannt; unermüdlich lässt er bei Tag und Nacht im Wasser während der heissen Sommerzeit seine Stimme hören. en Im Allgemeinen scheint die Stimme der Laubfrösche sehr laut zu sein. So soll die Stimme von Ayla palmata, welche in Brasilien lebt, überaus laut, hellklingend und metallisch sein. Aehnliches gilt von Hyla luteola und Hyla venulosa. Nach Hensel ist die Stimme von Ayla Vautieri ein lautes Quarren, welches namentlich während eines Regens aus den Spalten der Mauern und alter Zaunpfähle — wo sie sich gewöhnlich auf- halten — hervortönt. Hyla rubicundula soll bei trockner Witterung stumm sein, aber sobald die ersten Regentropfen fallen, erheben sie ihre feine Stimme, die etwa an den Ton eines kleinen Glöckchens erinnert. Die Stimme von Hyla bracteata ist metallisch klingend, welche genau dem Tone gleicht, der durch Schlagen mit einem Hammer auf Blech hervor- gebracht wird, daher sie auch von den Colonisten in Süd Amerika „Blech- schmiede‘‘ bezeichnet werden. Die Stimme von Cystignathus mystaceus besteht nach Hensel in einem Pfiff, der ähnlich eines Glaueidium nur schwächer, namentlich des Abends oft hintereinander ausgestossen wird. Die Stimme von Liuperus faleipes gleicht täuschend der der Grille. Sie schweigen, sobald eine Störung naht. Die kleinen Steppenfrösche, namentlich Acris Gryllus, lassen auf den schwimmenden Blättern der Gewässer Nord-Amerikas mit uner- müdlicher Ausdauer ihre dem Schwirren der Heuschrecken ähnliche Stimme des Nachts vernehmen. Die Stimme der männlichen Feuerkröte (Bombinator igneus) ist das „Unken“. Es besteht in einem stillen, schnell hintereinander wiederholten Gurren. Das brünstige Weibchen mäckert zart. Das Männchen von Pelobates fuseus lässt auch oft einen Laut von sich hören, den man zur Paarungszeit am häufigsten vernimmt. Auch die grossen Larven von Pelobates fuscus lassen schon deutlich eine Stimme vernehmen, welche, 698 Zur Biologie. ähnlich der der jungen Thiere, quäkend und nicht quikend war, wie bei den Kröten (Landois). Die Stimme von Alytes obstetricans gleicht dem Klingen eines kleinen Glasglöckchens. Die Höhe ihrer Silberstimme richtet sich nach dem Alter, indem ältere Individuen eine kiafank ai annehmen, als jüngere derselben Aıt. le Die Stimme von Bufo vulgarıs ist wimmernd oder zart ne sie von Bufo variabilis wird von vielen dem Knarren einer Thüre verglichen. Die im Zimmer lebenden Thiere lassen nach Leydig bei bevorstehendem Regen ein kurzes glucksendes Schreien hören. Nach den Laubfröschen hat unter den einheimischen Batrachiern das Männchen von Bufo calamita die lauteste Stimme. Die Weibchen geben dabei nur ein zartes Mäckern zu hören. Bufo Agua soll ein lautes schnarchendes Gebell vernehmen lassen. Wie schon früher angegeben, ist es schon mehrfach gelungen, die in Aquarien gezüchteten mexicanischen Axolotl in die Amblystoma-Form überzuführen. Besonders aus den letzten Untersuchungen von Weismann und Fräulein von Chauvin geht hervor, dass die Axolotl-Larven zum grössten Theil, wenn nicht alle, ihre Metamorphose vollenden, wenn sie - erstens gesund aus dem Ei schlüpfen und richtig gefüttert, und zweitens Einrichtungen getroffen werden, die sie vom Athmen unter dem Wasser zum Athmen über dem Wasser nöthigen. Selbstverständlich darf dieser Zwang nur ganz allmälig und in einer Weise ausgeübt werden, die die Lebenskraft des Thieres nicht über Gebühr in Anspruch nimmt. ' Die Dauer der Metamorphose beträgt 12—16 Tage. Sie machen gewöhnlich die Metamorphose durch, wenn sie ins Alter von sechs bis neun: MORE gelangt sind. Der echte Axolotl der Seen um die Stadt Mexico scheint sich dert im freien Staat niemals in ein Amblystoma zu verwandeln, geht jedoch in einzelnen Fällen in der Gefangenschaft die Metamorphose ein; dagegen kommen auch sicher andere Siredonarten vor, welche auch unter ihren natürlichen Lebensbedingungen regelmässig die Amblystomaform annehmen und sich in ihr fortpflanzen, während es anderseits andere giebt, welche sich unter ihren jetzigen natürlichen Lebensbedingungen nur als Siredon fortpflanzen. Unter die letzteren glaubte auch Weismann den in Europa gezüchteten Axolotl rechnen zu dürfen, welche bekanntlich alle Abkömm- linge der Pariser Colonie sind und von welchen es bekannt ist, dass sie in die Amblystomaform niemals geschlechtlich sich fortpflanzen. Indessen hat — wie schon früher angegeben (vergl. S. 571) — jetzt Blanchard mitgetheilt, dass es in Paris gelungen sei, die aus Axolotl entstandenen Amblystoma zur Fortpflanzung zu bringen. Während bis jetzt allgemein angenommen wurde, als handle es nich hierbei um eine Art, die bisher durch irgend welche besondere Verhält- nisse auf niederer Eötwickelideh tie zurückgeblieben sei und nun durch irgend welche Einflüsse zum Fortschreiten auf eine höhere Stufe angeregt Amphibien. 699 worden sei, hat Weismann in der letzten Zeit eine ganz andere Meinung vertreten, indem er diejenigen Amblystomen, welche sich in der Gefangen- schaft aus Siredom mexicamus (Ss. pisciformis), sowie aus dem Pariser Axolotl in einzelnen Fällen entwickelt haben, nicht für Fortschritts-, sondern für Rückschlagsformen hält, und glaubt, dass die Axolotl, welche heute die Seen von Mexico bevölkern, eine geologische (oder besser zoologische) Epoche früher bereits Amblystomen waren, dass sie aber durch Verän- derungen in ihren Lebensbedingungen wieder auf die frühere Stufe der Perennibranchiaten zurückgesunken sind. Vor allem ist dabei zu be- denken, dass die phyletische Entwickelung der Arten keineswegs immer gerade vorwärts gegangen zu sein braucht und jedenfalls enthält eine solche Annahme nichts, was mit bekannten Thatsachen in Widerspruch steht. Die oben erwähnte Existenz einer ganzen Reihe von Amblystome- Arten beweist einmal, dass Söredon-Arten sich zur Salamanderform auf- schwingen und in dieser sich regelmässig fortpflanzen können, und ferner: dass dieser phyletische Fortschritt bei vielen Arten thatsächlich bereits stattgefunden hat. Dass aber auch ein Zurücksinken von dieser höheren Entwickelungs- stufe auf die niedere eintreten kann, das beweisen nach Weismann mehrfache Beobachtungen an unsern Wassersalamandern, und als Beispiele werden die schon früher (vergl. 8. 570) mitgetheilten Fälle hervorgehoben, in welchen Tritonen im Larvenzustande geschlechtsreif werden. Als die nächstliegende Vermuthung des Rückschlages glaubt Weismann hervorheben zu müssen, dass dieselbe veranlasst worden sei durch An- dauern derselben Einflüsse, welche die Perennibranchiatenform gewisser- massen geschaffen hat. Dass diese sich unter dem Einfluss des Wasser- lebens gebildet hat, leidet keinen Zweifel und so geht seine Vermuthung dahin, das hypothetische Amblystoma mexicamım, die supponirte Stamm- form der heutigen Axolotl des Sees von Mexico möchte dadurch zum Rückschlag in die Perennibranchiatenform veranlasst worden sein, dass ihm die Möglichkeit, ans Land zu gehen, entzogen und er zum Verharren im Wasser gezwungen worden sei. Diese Bedingungen sind der Salz- gehalt des Sees, sowie das zeitweise Trockenliegen eines Theiles des Sees, des östlichen nämlich, in welchem gerade der Axolotl am häufigsten ° ist. Der entblösste Seeboden ist dann eine sterile Fläche, ohne Nahrung und ohne Schlupfwinkel, vor Allem ohne Vegetation, wohl aber überzogen von einer Salzkruste, die die Ernährung des Thieres auf dem Lande geradezu unmöglich machen wird. Wir wissen ferner durch von Humboldt, dass der Spiegel des Sees von Mexico in verhältnissmässig neuer Zeit um ein Bedeutendes höher lag als heute, und ferner ist bekannt, dass das Hochland von Mexico mit Wald bedeckt war, während jetzt der Wald durch die Ansiedlung der Spanier ausgerottet ist. Darf man nun an- nehmen, dass etwa zur Diluvialzeit die Bergwälder sich bis zum Rande des damals noch tiefer, steiler abfallenden und bedeutend salzärmeren Sees erstreckten, so sind damit nicht nur wesentlich von den heutigen 700 Zur Biologie, verschiedene Lebensbedingungen aufgewiesen, sondern auch solche, wie sie für die Ausbildung einer Salamandridenform ganz besonders günstig waren. Ein Hauptgrund aber, dass Amblystomaformen jetzt nicht mehr auf dem Hochlande von Mexico leben können, liegt jedenfalls in der ganz ausserordentlichen Trockenheit seiner Luft, die Folge jener Waldaus- rottung ist und Amphibien das reine Tsmidleben unmöglich macht. . Somit dürfen wir wohl mit einiger Sicherheit annehmen, dass auch am Beginne der Diluvialzeit die Wälder von Mexico in der Umgebung der Seen mit Amblystomen bevölkert waren, dass diese später aber, als die Seen mehr und mehr austrockneten und die Luft immer mehr an Feuchtigkeit verlor, auch immer schwieriger auf dem Lande existiren konnten. Sie würden zuletzt völlig ausgestorben sein, wäre ihnen nicht durch Rückschlag auf die Ichthyodenform das Wawer von Neuem zugänglich geworden. Fräulein von Chauvin, welche sich besonders mit Untersuchungen betreffend die Umwandlung der Axolotl in die Amblystomaform beschäftigt hat, ist zum Resultat gekommen, dass die grössere oder geringere Leichtig- keit, mit welcher der Process der Verwandlung der Axolotl in Amblystomen sich vollzieht, von dem Maass der Gesundheit und Kraft abhängig ist, die den einzelnen Individuen innewohnt, ausserdem eine hinlänglich aus- gebildete Lunge, welche wie der Korpamustand im Allgemeinen vor- nehmlich davon abhängt, dass das Thier gut genährt ist. | Bemerkungswerth ist auch die Beobachtung Ehrenberg’s, der bei einem Proteus, welchen er 14 Jahre hindurch in Gefangenschaft besessen hatte, allmälig eine Verkümmerung der Kiemen eintreten sah, welehe mit dem Alter immer auffallender geworden war. Diese Veränderung, sowie die dunklere Hautfärbung glaubt Ehrenberg durch die veränderten äusseren Lebensbedingungen hervorgerufen. "Obgleich vor dem Lichte geschützt, war dieser Schutz doch unvollkommener als in den. unter- irdischen Gewässern, in welchen das Thier lebt und die geringere Wasser- menge mag für die Sauerstoffaneignung erschwerend gewirkt haben und somit die Verkümmerung der Kiemen die Entwickelung grösserer Lungen- thätigkeit bewirkt haben. Auf Anregung von von Silötvokd hat Fräulein von Chauvin Ver- ‘ suche angestellt mit den Larven von Salamandra atra, um zu erforschen, in wie weit es gelingt, vor der Geburtsreife aus dem Uterus genommene und ins Wasser gesetzte Larven der Salamandra atra in diesem Elemente lebend erhalten zu können. Die Ansicht, dass der Alpensalamander, ähnlich dem gefleckten, in längst vergangenen Zeiten seine Larven im Wasser abgesetzt habe, hat so viel für sich, dass die Hoffnung nahe lag, Larven des schwarzen Erdsalamanders längere Zeit im Wasser am Leben zu erhalten oder gar sie für ihre Lebenszeit auf der niedern Stufe des kiemenathmenden Individuums bannen zu können. Voraussichtlich war das Eine oder das Andere nur dann erreichbar, wenn die Entwickelung des Foetus im Uterus noch nicht bis zur specifischen Natur des Erd- salamanders fortgeschritten war. Die von Fräulen von Chauvin Amphibien. 701 erhaltenen Resultate sind höchst merkwürdig. Wenn auch die meisten Versuche misslangen, so könnte doch in einem Fall eine Larve 14 Wochen lang in dem Wasser im Leben erhalten werden. Dabei zeigte sich nun, dass die Larven kurze Zeit, nachdem sie in dem neuen Elemente abgesetzt waren, die ursprünglichen überaus langen und zarteu Kiemen abstossen und neue produeiren, die ganz verschieden an Grösse und Gestalt von jenen waren und sie befähigten, lange im Wasser zu leben und weit über die gewöhnliche Zeit hinaus den Larvenzustand zu bewahren, und weiter, dass die Verwandlung des für das Schwimmen im Wasser zu zarten Schwanzes in einen kräftigeren zum Rudern geeigneten dadurch bewirkte, dass die schmale Schwanzschwimmhaut durch eine breitere und stärkere ersetzt wurde. Ueber die Verbreitung der Amphibien im Raum ist bei der Klassi- fieation und der geographischen Verbreitungsweise schon gehandelt. Zum Schluss noch ein Wort über die Verbreitung in der Zeit. Die Anuren spielen keine bedeutende Rolle in den Formationen. Cuvier kannte sie nur von Oeningen. Sie wurden dann später in’ der Braunkohle bei Niederrheins, in Böhmen u. s. w. gefunden, doch sollen auffallender Weise die meisten der jüngeren Tertiärformation nicht mehr mit lebenden Ge- schlechtern übereinstimmen. Bedeutender dagegen sind die Caudata, von welchen besonders die berühmte Salamandra gigantea (Scheuchzer’s homo diluvii testis, Tschudi’s Andreas Scheuchzeri) von Oeningen hervorzu- heben ist. a | a Die Panzerlurche (Mastodonsauri, Labyrinthodonten) treten aber schon viel früher auf. Die Gattung Archegosaurus ist uns aus den Thoneisen- steingeoden über den Steinkohlen von Lebach bei Saarbrücken bekannt, die Länder des Ural im sogenannten pennischen System haben eine ganze Reihe geliefert. In Indien und Süd-Africa sind ebenfalls Reste gefunden. Abducenskern s. Gehirn. Acetabulum s. Beckengürtel. AHLIERR EDETR CR late Aerodytes. . . ren: Acromial s. Sohnltermüntel. Acromion s. Schultergürtel. Acusticuskern s. Gehirn. Adscapulum s. Schultergürtel. dttensmeru ss alas Blur AURINMURE as tale arapne Adenomeride . » 2 2... BAORDAES SE ihr ee Aemolops Äe T . a * Are Agaycmis . » 2 222 .. Auakaaı AH TRIEBE Agonarthrosis . . sahne _Ala parya s. Siebbein. Ala ossis oceipitis s. Felsenbein. Ala magna s. Felsenbein. AIGENAndE A ne Alisphenoid s. Keilbein. Alveus communis s. Gehörorgan. BR N a ET EEE N u a Fe ae RR Te 7 Be re en BIS a euer > kein Altes oobstetricans -. x. ..% Amos 2 er aa SIHBLISIOmE. "se Br EEE MHmphauma, ie N a u REN Amphiümidee u a... % Amphodus . . a an Angulare s. Unterkiefer. Antibrachium s, Unterarm. Anbau Se ee. Ansa spinalis s. Nervensystem. Archegosaurus s. Labyrinthodonten, 602 607 601 609 659 659 669 611 602 612 612 NDFCRE ne hr re or Aristoteles’. Muh A Artesia-d0nta "Uns ieh Arteria anconaea . . .. Arteria abdominalis inferior Arteria. -adıposa. eu 0 Arteria articularis. . . . Arteria basilaris . . . . Arteria brachialis . . . . Arteria. catotis „»/i. dns Arteria cerebralis . . .... 489 Arteria circumflexa femoris extern Ä ie A Arteria circumflexa femoris interna 491. Arteria circumflexa humeri posterior 490, Arteria eircumflexa li. . . . a Arteria circumflexa scapulae . . „ ArteriaYeoeliaca .. . 4.5 » 489 A. 491 A Arteria colica commmis . .. . 491 u 491A. 489 Br an colica. media. 2 7.7 ass Arteria communicans anterior . . Arteria coronaria ventriuli dxtra anterior. . . . nn: Arteria coronaria ventriculi dextta 5 3 posterior... a ee 41A. Arteria cruralisı 0... 491 A. 493 U. Arteria cubitalis . . . £ Arteria cutanea’ 2.7 ee Arteria cutanea femoris anterior Arteria veysliea rn Au Arteria epigastrica . . .. Arteria epigastrica anterior Arteria femoralis profunda Arteria gastrica externa Arteria gastrica posterior Arteria hepatica . . » Arteria hyoida . . . Arteria hyoidea-lingualis Arteria Register. 703 Arteria iliaca communis .: . . ...491A.| TPigmentschicht der Retina 29%; Retina Arteria intereostalis » » » x 2. 491A.| 276; Radialfasern 294; Sclerotica 254; Arteria ischiadica . » .'. 2.2 491A. Sinnesepithel der Netzhaut 282; Stäb- Arteria jejunalis . - 2... ...7 491.A. chen 282; Stäbchenaussenglied 283; Arteria lienalis. . . » . 491 A. 493 U. | Stäbcheninnenglied 284; Substantia Arteria lingualis .. -. :. .. .... 2492 U. propriae Corneae 258; Tunica vascu- Arteria mesenterica - : . 489 A. 493 U. losa 271; Zapfen 289 ; Zapfenaussen- Arteria mesenterica accesotia . „ 4%U. glied 290; . Zapfeninnenglied 290; Arteria mesenterica inferior . .. . 491A. Zapfen (Haupt- 290, Neben- 290, Arteria mesenterica posterior . „ . 493 U. Doppelt- 290). Arteria mesenterica prima. . . . 493 U. | Baer,von.. .. uuyasy a; 4 “ Arteria oceipitalis. . 2 2 2.2... .491 A. | Basi-occipito- epkerteidale 5. Keilbein. Nrteria oesophagea, 5... WI NAINA, | Batrachyla. 3 > rn mn FETT Arteria ophthalmica . . » . . . 489 A. | Bacilli s. Stäbchen. Arteria popitea » =» 2 2... 491.A. | Basilartheil s. Gehörorgan. Arteria profunda brachü ..-. .. ... 490A. | Buirachier 2... 22612 Arteria pulmonalis . .. . 491 A. 493 U. | Batrachoseps. - » . VrTglerDile EUER Arteria radialis . >»: 2200. 492 U. | Batrachia anura s. PRRESREN 2 NIE BE Z0NZ Arteria renalis. -. . .». „ 491 A. 493 U. | Beckenniere s. Uro-genital-Organe. Arteria spinalis . . 490 A. 493 U. | Becherzellen s. Darmkanal. Arteria subelavia :. . 189 A. 491: A» 493- U] Beckengürtel . 2-2... 0. 2.2 2216 Arteria subscapularis . 2... 490 A. | Befruchtung -s. Laichung. Arteria thoracica externa prima . . 490.A. | Begattung s. a Arteria thoracica externa secunda . 490A.|Belon. . ... rh.e JDRSNTER 2 Arteria tibials antiea” „Wr = SA9PA. | Biologisches „2.1... ana 2693 Arteria tibialis postica . . . . . 491A. Aufenthalt 694, Anpassung 698, Aleria Wnatis.. . » rn 0.2. WAIDU. Lebensweise 693, Nahrung 696, Far- Arteria vertebraliss - . . 490 A. 492 U. benwechsel 695, Stimme 696, Winter- Arteria vertebralis collateralis. . . 492U. quartiere 695. Arteria vesiealis Wr 220 MPR | Bibron -. +. 2.02. Wr TTERNEEBZ[ Arthroleptis . . » Eee Bidderi v 14° l 7 Astragalus s, Ehsswerkelltiäthken Bidder’sches Dreh S. Er sent Digine, Asterophr ya SEN ea, #600 | Blaue: de} 8 Asterophrydide . . . .„ . 599 613 631 | Blutkörperchen s. Cireulationsbidand, Anka”. „2.254 | Bogengänge -s. Gehörorgan. Augapfel 254: Adwenkkäskeln 298; Böhbinater. ©. =. x... ME ERFIEIT BIT Augenlider 301; Augenmuskelnerven Bombinätor igneus -. ="... ..,7. WI OB 203; Basalmembran (vordere 256, Bomböhdtorina -. 2.0. De hintere 266); Cornea 255; Cornea- Bombinatoridaee - - 2 2 2 20 2..0633 epithel 255; Cornea-endothel 266; Bonapharte.ı- br rn OBER Chorioidea 270; Capsula lentis 273; WIE DORDEELES Ce ee DEAN Fovea centralis 291 ; granulirte Schicht Brächycephalus-. =. "..:. "0 70.2... 609 (äussere 285, innere 278); Glaskörper Brachycephalina -. » . . . . 613 634 297; Ganglienzellenschicht 277; Hya- Brachyeephalida . . .:» 613 634 loidea 297: Harder’sche Drüse, Körner- Brachymeridae „DM ARE GA schicht. (innere. 279, äussere 281); Edybales =. 2 rare DER Lamina fusca 271; Linse 272; Lan- Bradybates ventrieosus .*. 2»... 687 dolt’sche Kolben 290 , Membrana Des- nina: + en cemetii 256; Membrana chorio-capil- Breviespetidae : ... :..... DVS laris 271; Membrana limitans externa Brogsafstttialsie Br) re EU BEE 296; Membrana limitans interna 275 Bruchist Sees Wrath, 00 108 FRABET und 296; Nerven der: Hornhaut 267; Brüuckech 3 ON. ee 7 Nervenfaserschicht 276; Nervus op- BrustuntkelosU% 1 vater RENDNEZT ticus-Ausbreitung 276; Netzhaut 276; Bulbus oculi s. Auge, u NE he 704 | Bufo siritaskt 80 Bufo vdgarie Bufo einereus .. Bufo variabilis s. viridis . Bufo calamita . ;. 2. Bufonide ..., Bufonina... 232028. > 0% Bubonias . Galamus m 5. ee Calamita . R Calcaneus s, ussranzel Callula Calophrynus . Calyptocephalus . Camarolius Canalis nervi vagi.. Canalis obturatorius s. Beckengunial, Caput humeri s. Oberarmknochen. Caput femoris s. Oberschenkel. Carotidendruse s. Circulationsorgane. Carpus = Carpalia (ossa) . Cassina Cayvum a S NGehörorsän: . 608 612 603 Cavitas glenoidalis s. Articulatio humeri. Caudata Ceinture (Os en) s. Siohhein, Oentrale carpi s. Handwurzelknochen. Centrale tarsi s. Fusswurzelknochen. 'Centralnervensystem _. : Cerebeillum 185; Chiasma nervi optici 186; Commissura superior 189; Com- en inferior 189; Corpora qua- drigemina 190. Ceratophryne . Ceratophrydes . Ceratophrys . Chelidobatrachus Chilophryne . Chiromantis . Chirodryas . Chiroglossa . Chiraleptis. - .... Chorda s. Wirbelsaite, Chordascheide s. Wirbelsaite,. EARTOoRRmUR. Ga nee Chorioidea s, Auge. Cinelydium . Circulationsorgane,. 604 608 'Aortahogen 482; Eluamperchen 503; Bulbus aorticus 478, 477, 487; 479, 485; Herz EHI as Register. 643 | Nebenniere .506; ep 0; {KR x ® Ss ‚684 we 505; Truncus arteriosus 00 685 |. 455, 478, 479; ‚Ventrikel 481; Vor- 685 | . höfe 480., 5 ame» m ©685 | Claricula’s; Schultergürtel. :ı Alta 607 | Olinotarsus .. .. 0 Blau 61 613 | Cloake s. Uro-genital-Organe. var BR 624 | Coecilüdae . 2 2 2002 wu n. 615 676 Coeciia . . a0 2:0 ar 613 | Coecilia (Schädelban) . “ra re Coecilia (Entwickelung) .. 545 546 - 608 | Columella s. Kiemenbogen.. | 609 | Colostethidae .. u: a RE 618 | Colostethus Kiel wi 610 625 | Coni s. Auge. ET 16 | Cope 585 588 589 591 Copea ... «i «609 Copula s. Fische Cophomanthidae Ä 614 658 Cophomanthisı . „ en ne 614 659 71 | Cornufers...: . : Be | 71 | Cornu styloideum s, . Kiemenbe 610 | Cornu thyreoideum s. Kiemenbogen, Cornea s. Auge. Cornets s. knorpelige Nagenlapieh 615. "@eaprepsis. 2.2 2 608 644 Crepidius . Be 1.256008 Crinjas. Käibei 0 er ee 605 625 Oriniae ‘ 604 184 | Crista acustica : S. . Gohörorse Crista deltoidea s. Oberarmknochen. Crista lateralis s. Oberarmknochen. Crista medialis s. Oberarmknochen. Crista supracondyloidea medialis s. Ober- 631 armknochen. | 603 | Crista femoris s. Oberschenkel. 620 | Orossodaetylus . 650 | 641 | Cruminifera . suäkl 643 | Cruris (Os) s. Unteren 648 | Cryntolsn an area: 602 628 657 | Oryptobranchus . weis 675 657 | Cuboid s. Eosswnzzelkmochn | | 627 | Gultripes a li iar Ba 11) 3 Cutis s. Tastorgan, 5) | Cuvier 5 7 581 602 | Oyeloramass rosa. OT sicher 6619 Oyclorhamphus . 605 619 612 | Oystignathus . 606 623 AT5 | Oystignathi 606 623 Cystignathidae 606 623 Dactyletra a 598 615 Dactyletride. . .- - ’ 598 612 615 Herzbeutel 477, 487; Lymphgefässsystem 509; Milz 506; Dachzellen s. ro x u Tem 7 | >. 2 Rn / Er Register, 705 Darmcanal ö 377 organe 573, von Hylodes marticinensis Becherzellen 383; Dentin S. Bahnbein; 577, der Kiemen 572, von Pipa ameri- Drüsen s. Munddarm und Mitteldarm; cana 578, der Spermatozoiden 578, von Enddarm 381, 423 ; Geschmacksorgane Siredon pisciforme 570, der Zähne 572. 404; Intermaxillardrüse 382; Leber Axenstrang 555; Axenplatte 555, 424; Mundhöhle 383, Munddarm 389, 556; Dotterkern 545; Dottertäfelchen 408—410; Mitteldarm 381, 410—412; 545; Dotterconerement 545; Dotter- Magen 412—423; Oesophagus 409; pfropf 554; Darmhöhle 553 ; Eipigment Papillae filiformes 402, fungiformes 546; Eihülle 556; Eikern 549; Fovea 403: Submaxillardrüse 382; Sub- germinativa 547; Figure claviforme lingualdrüse 383 ; Zunge 398; Zungen- | 547; Furche (Rusconi’sche) 553; muskeln 400 ; Zähne 387; Zahnwechsel Grundschicht 551; Hornschicht 556; 396; Zahncement 391; Zahnschmelz Hornzähne 566 ; Keimblatt 550 ; Keim- 393; Zahndentin 3915; Zahncuticula fleck 547 ; Keimpunkt 547; Keimhöhle 391; Zahnkrone 392. 550; Keimschicht (primäre 552, secun- Daudin. 5 däre 552); Keimblatt (primäres 552, Deiters 7 secundäres 552). Keimblatt (oberes, Dentale s. Unterkiefer. mittleres, unteres)554; Kiemen (äussere) Dentale S 381 566, (innere) 566; Kiemenloch 566; Dumeril et Bibron 583 Medullarfurche 556; Medullarplatte Dendrobatidae . ze 556; Nervenschicht 555; Oeffnung Dendrobates . 610 659 | (Rusconi’sche) 557; Rückenrinne 555; Desmognathus 668 | Rückenwulst 556; Sinneshblatt 558; Didocus , 601 Segmentplatte 555; Seitenplatte 555; Dicamptodon .. 667 | Segment 560; Schlundfalte 563; Seg- Dieroglossus . 2202621 | mentschicht (äussere 560, innere 560); Diseoglossidae. . 599 613 627 Segmentkern 560; Wirbelsaite 555; Discoglossus . 599 630 Zungenbeinbogen 555. Discoglossus .pietus 681 | Epiotica (ossa) s. Felsenbein. Doppelzapfen s. Auge. Epioticum s. Felsenbein. Driomelictes.. 601 655 | Epicoracoid s. Schultergürtel. Drüsen (Bowman’ sie) S. F etellentenin ı Episternum s. Schultergürtel. Drüsen (Lieberkühn’sche) s. Darmcanal. | Epicondylus medialis s. Unterarmknochen. Drüsen (Magensaft-) s. Darmcanal. | Epicondylus lateralis s. Unterarmknochen. Drüsen (Magenschleim-) s. Darmcanal. Epicondylus medialis s. Unterschenkel. Dumeril 5 7 8 581 Epicondylus lateralis s. Unterschenkel. Duge&s 7 | Epirhexis . ’ 181606 Duvernoy. 7 8 | Epibalea 608 Be: ee 612 | Epierium . 2 677 Ecker .. A E 7 | Ethmoideum s. Siebbein, Bekhard ....: ;- was 1 | Euenemis s. Hyperolius. Eileiter s. Uro- ei Eusophus . 600 Ellipsoglossa . ar) d 677 | Exoceipital s., Ehaterkantähei Elosia , 648 | Extremitäten 62 Eminentia carpi ecielie) S. essen. Felsenbein 18 Eminentia carpi ulnaris s. Unterarm. Fenestra oyalis s. Felsenkein. Enhydrobius . 677 | Femur s. Oberschenkel. Entomoglossus .....620 | Fergusonia 629 Engystomidae 608 613 | Fettkörper s. Kereniinl- Dein Engystoma 609 | Figure claviforme s. Entwickelung. Entwickelung 543 | Fibula s. Unterschenkel. Entwickelung ie Chorda S. , Wirbel- Fibulare (Os) s. Fusswurzelknochen. 'saite, der Coecilien s. Coecilien, des Filum terminale s. Rückenmark. Eierstockeies 543, der Geschmack- Fischer . 7 Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2 45 708 Fitzinger.. Fissura orbitalis s. Felsenbein. Flügelbein . . . 1a 7 Foramen magnum s. Hinterhauptsbein. Foramen pro n. vago s. Felsenbein. Foramen ovale s. Felsenbein. Foramen rotundum s. Felsenbein. Foramen Monroi s. Gehirn. Foramen: coccygeum s. Wirbelsäule. Foramen pro n. optico s. Siebbein. Fovea 'germinativa s. Entwickelung.- Foyvea centralis s. Auge. Fossa ‘cubiti s. Oberarmknochen. Fossa cubitalis s. Oberarmknochen. Fossa temporo-orbitalis s. Quadratbein. Froschlurche . , Fronto-Nasale s. ER Frontale s. Siebbein. Frontalia s. Stirn-Scheitelbein. 68 Frontalia principalia s. Stirn-Scheitelbein. Frontalia anteriora s. Stirn-Scheitelbein. Fronto-parietalia s. Stirn-Scheitelbein. Fronto-lacrymale s. Stirn-Scheitelbein. Führbringer. i Furculaire s. Schultergür bi Fusswurzelknochen . Furche (Rusconi’sche) s. Aiörickökingt Gaumenbeine Ganglion Gasseri Ganglion intervertebrale . Ganglienzellenschicht s. Auge. Gastrechmia . Gehirn . { Acusticuskern 196; Ahaulaseihkre 197 1: Cerebellum 198; Corpora geminata 190, 198 ; Chiasma nervorum opticorum 191; Calamus scriptorius 198; Glan- dula pinealis 191; Foramen Monroi 200., Hypophysis cerebri 191; Lobus opticus 190, 198; Lobus ventrieuli tertii 190, 198; Lobus haemisphae- ricus 190, 200; Lobi cerebrales 190; Lobi olfactorii 190; Lamina terminalis 200; Medulla oblongata 196; Nervus abducens 193; Neryus acusticus 193; Nervus facialis. 193; Nervus olfactorius 194; Nervus opticus 194; Nervus oculomotorius 194; Nervus trochlearis 194; Nervus trigeminus 194; Nervus vagus 194; Oculomotoriuskern 199; Pars peduncularis 199; Pars com- missuralis 198; Pia mater 198; Plexus chorioideus 198; Substantia einerea anterior 198; Suleus centralis 198; Register. 581 30 —ı 82 35 204 227 598 190 e ' Grundbein (Körper des) s. Keilbein. ‚ Grundbein (Gelenkstück E- s. Hinter- ıHarlan. Juan) | Hasse | Gymnopis . Thalamus opticus 190; olfactoria 190, 200; Tuber einereum: 200; Tractus opticus 198; Trigeminus- he kern 198; Ventriculus quartus 192%; Ventriculus lobi optici 192; Ve y culus lateralis 192; Ventricülus eom- munis lobi hemisphaerici 201; Vagus- sruppe 199; Valvula cerebelli 198, Ri Gehörergan su! „Zub otalile Se Ampullen 311; Alveus communis 311; Bogengänge 311; Basilartheil 325; Cavum Tympani 325; Crista acustica 325; Columella 305; Dachzellen 313, Gehörbläschen 319; Knorpelrahmen 325; Labyrinth 304; Macula acustica 317; Membrana tectoria 318; Pas basilaris 325; Pars cochlearis 3255; Papilla acustica 323; Ramus vestibu- ° laris 324; Ramus cochlearis 324; Recessus323; Steinsack 321; Schnecke 325; Tegmentum vasculosum 321; Trommelfell 306 ; Tuba Eustachii 306; Utriculus 325. di Geruchsorgan We Bowman’sche De 341: "Epithel- zellen 341 ; Nasenöffnung (äussere 337, innere 337);. Riechzellen 341, Gehörbläschen s. Gehörorgan. Geschichte ... .. » BR, er Geschmack =. Dar tt WöshlEr. . ...o. 1, 22 Se 2 Gegenkbauriswni) ‚v (alsz RER ae Gegenes . . ine nlhktedard) BumiREn Glaskörper s. Feen Glandula pelvis s. Tastorgan. Glandula intermaxillaris s. Darmcanal. Glandula sublingualis s. Darmcanal, Glandula submaxillaris s. Darmcanal. | | Gomphobates 2 2.2.2222. 0. 606 636 GourTiet ...... 0, W De Gryphiseus 654 Granulirte Schicht (innepa)ii S. Anl Granulirte Schicht (äussere) s. Auge, Grundschicht s, Entwickelung. hauptsbein. Bay De Gnatophysa nur. WEniher »...2.:2.:.00.00 Gymnophiona Ber r Pi Haut (Demour'sche Haut) s. Auge. Haut (Descemet’sche Haut) s. Auge. Haut s. Tastorgan. Hauptzapfen s. Auge, Harder’sche Drüse s. Auge. Hautdrüsen s, Tastorgan. Harnleiter s. Urogenital-Organe. Harnblase s, Urogenital-Organe. Hallowell. „3 DER, Hemiphractidae . 646 602 Hemiphractus 646 Hemisidae Hömisue '\. 3.0.00. Rn * Helioporus . Hemimantis . 610 Heteroglossa . : ı . . . Hemimantidae 613 Heliorana Helioporus Hemidactylium . Heredria . Hinterhauptsbein Home. a) I Hoeven (J. van der). . . .wn8 Hose. u» Hoplobatrachus . Homhaut s. Auge. Hoden s. Urogenital-Organe. Hodennetz s.: Urogenital-Organe. Humerus s. OÖberarmknochen. Huxley .. . Ak Br: Hyo-tympanieum s. dehirätjichkenn. Hyrtl ! Hyposternum s. Schultergürtel. Hyla BE EHEN 602 Hyla arborea 1°. % Hylela . \ 602 Hyperolius » ı x x» 605 61] Byorhina x ss sen « 605 Bode nn Nonne 606 Hylambats x...“ 610 Hylbomantis „winken a Hylarana . BA, Hypsiboas 612 Hylına . E Eit% Hylodide . , 614 Hylidae 614 Hylaplesia nnd) 614 Hylaplesidae . 614 Hylaedactilidae . 614 Hylaedactylus . Hypopachus » x 2.» Hyaloidea s. Auge. Hypophyse s. Gehirn. Register. ' Heum s. Beckengürtel. 707 Eehthyoidea : ı . ı « 674 Intermaxillare s. Zwischenkiefer. Intervertebralligament s. Wirbelsäule. ‚ Intermedium (Os carpi) s. Handwurzelknochen. Intermedium (Os tarsi) s., Fusswurzelknochen. ' Tneilius 608 ı Innenglied s. Anee. | Iris s. Auge. Isodactylium . 665 Izalus . sr - 611 646 Johnstonus . . . BT 3 Jochbein s. Auadusochheite Jochfortsatz s. Quadratjochbein. Jugale s. Quadratjochbein. Kaloula s. Hylaedactylus. Keilbein OECS 17 Kehlblase s. Besperaülssaltane; Kehlkopf s. Respirationsorgane. Kiemenbogen RU OHREN A Klein-imu,« bel. 4 cal $ etan. Kniegelenk 82 Knorpel (Meckel’ ae 5. ee, Knochenbildung, primäre 17 Knochenbildung, secundäre. 15 Knochenbildung, enchondrostotische . 20 Knochenbildung, perichondrostotische 20 Körnerdrüse s. Tastorgan. Körnerschicht (innere) s. Auge. Körnerschicht (äussere) s. Auge. Kolben (Landolt’sche) s. Auge. Kölliker 8 Köstlin. 8 Kühl \:8 Kupfer . 8 Lamina terminalis s. Cokian Lamina fusca s. Auge. Labyrinth s. Gehörorgan. Labdrüsen s. Darmcanal. Laichung s. Befruchtung. Laurenti 4 580 Lacepede:. 4 580 Latreille . B) Palau 8 Labyrinthodonten ». : : : 22.0. 47 Latonia 599 Lechriodonta . 665 Leptomantis_. 649 Leptopelis . 648 Leiopelma 22 MB Leptobrachium 600 628 Leiuperus s. Liuperus. Leiela . 606 45 708 Keuckart nn... 2 Er e Deydie zer... Ur 8 Leber s. Darmcanal, er Leydig’scher Gang s. Urogenital-Organe. Linse s. Auge, ET 602 653 EL A EB N ONE 647 Limnodynastes barmıb24 Limnocharis . 606 623 Lithodytes PRESSEN: ||: Liuperus . 605 619 Limnomedusa 604 Linne 3.580 Ligamentum si S. Anlionlas humeri. Ligamentum accessorium laterale s. Artic. brachio-antibrachium. Ligamentum accessorium mediale s. Artic. brachio-antibrachium. Ligamentum ulnare s. Articulatio anti- brachio-carpi. Ligamentum radiale s. Articulatio anti- brachio-carpi. Ligamentum intermedium s. Articulatio antibrachio-carpi. Ligamentum radio-centrale s. Articulatio antibrachio-carpi. Ligamentum ileo-sacrale s. Beckengürtel. Ligamentum cruciatum s. Articulatio genu. Ligamentum cruciatum internum s. Arti- culatio genu. Ligamentum cruciatum externum s. Arti- culatio genu. Ligamentum laterale externum s. Arti- culatio genu. Ligamentum laterale internum s., Arti- culatio genu. Ligamentum popliteum s. senu. Ligamentum tibio-crurale s. Articulatio taısi. Ligamentum fibulo- oruake s. Artieulatio tarsi. Ligamentum tarso-crurale s. Articulatio tarsi. Linse s. Auge. Lieberkühn’sche Drüsen s. Darmcanal. Lobus opticus s. (zehirn. Lobus ventriculi tertii s. Gehirn. Lobi hemisphaerici s. Gehirn. Lobi cerebrales s. Gehirn. Lobi olfactorii s. Gehirn. Luje@Wßalori. .... u Luftröhre (Muskeln der) s. Beaationen organe, Articulatio ‚Register. Luftröhre (Schleimhaut der) Br Re! elf rationsorgane. us {! Lungen s. Respirationsorgane, 608. 652 Iysapus ... ...0 2 A Lystris . . ae; Männliche Tuben S. . re 6 Magen s. Darmcanal. Here Magenschleimdrüsen s. en, Macula acustica s. Gehörorgan. Mastoid s. Felsenbein. Masto-tympanicum s. Quadratbein. Mastodonsaurier S. Te Mayer mr 2 we re Maxillare s. Überlieen Maxillo-jugale s. Oberkiefer. Maxilla inferior s. Unterkieter. Manubrium s. Schultergürtel. Merrem ...... 0000 ea Merkel’. 8 . Meckel’scher Kruapak S. Unrkke Metacarpi (0552). , „ » 0 2.0 2 Metatarsi ‚(0532). , « . 7... Gin Megalophrys . , ı ocr-n nn Menopomide . . . .. 615 674 Menopoma 5 674 Menobranchidae. , 2. vw ieha 615 Menobranchus g 675 674 Megalizalus : . ser 650 Mecodonta ... .- 2 662 Medullarrohr s. Kntwicken Medullarfurche s. Entwickelung. - Membrana tectoria s. Gehörorgan. Membrana limitans externa s. Auge. | Membrana limitans interna s. Auge. Membrana chorio-capillaris s. Auge. Medulla spinalis s. Rückenmark. Medulla oblongata s. Rückenmark, Miörhflinali » 22 Mierhyla . , 658 Mäerailiscopus : : nun. ee 642 MELORNES 626 603 Mävart „ „2:00 00000 a Mierohyla. ,.._. N Milz s. Ciroulations-Organe. Mitteldarm s. Darmcanal. Munddarm s. Darmcanal. Müller’scher Gang s. Urogenital-Organe. Müller’scher Knäuel s. Urogenital-Organe. Muobathachus, „nn wu 642 Muskeln der Brust. . . . „= 127 Muskeln des Bauches 102 105 Muskeln der Hand .„ , . 128 142 Muskeln des Schultergürtels. 127 Muskeln der vorderen Extremität 115 127 Er Register. | 709 Muskeln am Unterarm vv 15 Musculus adductor anterior . . . 165A. -Muskeln am Schulterblatt . . . . . 115 - ° adductor brevis . . 165 A. 166 A. Muskeln am Kopffe . .°. . 2.90 105 - adductor branchiorum . . 98U. -Muskeln des Unterkiefers . . . . 90 105 ! » adductor carpaeıı, Kenjl, W45ÄA, Muskeln der Zungenbeinhörner und - “- adducteur commun des Kiemenbogen . . . enı.. 2.n..- Qu mächoirss . . . RE ‚Muskeln der Kiöinenbüsehät a |) - adducteur des arcs ht -Muskeln des Stammes . . . . 102 105 chiaux- TEN leif ir. TRURED, «Muskeln des Rückens *.:. ...'. . 10 - adductor digiti n Base, BAER, -Muskeln des Schwanzes . . . > 2.102 - adductor digiti IT . . . 144A. Muskeln -der hinteren Extremität =. 4, 548 - adductor hallucis . . . 179A. Muskeln am Oberschenkel . . . „. . 148 - adductor hallucis longus . 179A. Muskeln am Unterschenkel . . . . . 149 - adductor indieis . . . 144 A. Musculus abdomino-coraco-humeral . 118 U. - adductor indicis brofnidks 144 A. - » abdomino-humeral . . . 133A. - adductorischiadicusanterior 166 A. - abdomini-scapularis. . .. 138A. - adductorischiadicussecundus 166 A. - abductör UROF YET? 25 U. 160 A. - adductor longus . . . . 164A. - +» abductor capitis inferior . 114A. - adductor longus digiti I. 179A. - abductor capitis superior . 114A. - adductor minimi disiti . 179A. - abductor carpi .. . . 142A. - adductor magnus . . 165 A. 166 A. - abductor carpi externus . 141A. - adductor pollicis. . 143 A. 179 A. - abductor digiti I. . 141 A. 172 A. - adscapulo-humeral . . . 118. - abductor digiti I . . . 146A. 5 anconaeus . 122 U. 137 A. 142 A. - abductor digiti brevis . . 172A. - anconaeus coracoideus. . 122 U. - abductor digiti minimi 124 U. 145 A. - anconaeus humeralis brevis 138A., 157 U. - anconaeus humeralis late- - abductor digiti VY primus 145A. ralis.. .. .. . Dis U. 137 8 - abductor digiti \ secundus 145.A. - anconaeus humeralis me- - abäuctor digiti \Y brevis. 1T4A. dialis - MANS HRE2D U. 137 A, - abductor digiti . . 174A. 181 A. - anconaeus internus et ex- - abductor digiti II plc teriust 3 au) 1rgibingIe? 122.0, longus . . . 9... 44T A, - anconaeus quarttus . . .„ 142A. - abductor Äbularis' Pen ._ 163 A, - anconaeus scapularis me- - abductor fibularis primus . 154 U. dialie. ira Donrad792 U, 137Z.A, - abductor fibularis secundus 154. - anterior adductor . . . 152U. - abductor hallucis. . 172 A. 179 A. - antibrachio - aponeurotica 180 A. palmasaı Pe ngiaen , 442 A, - > abductor indieis brevis . 146A. - antibrachio-carpale I. . 142A. - abductor longus digiti I. 179A. - antibrachio-carpo-phalanxI - abductor ossis dit Tiere . «FANA, dieiti FRRUNTE mu, TAyA, - antibrachio- ai . LISN - abductor pollicis . „142 A. 146 A. - antibrachio-metataısum . 174A. 179 A. - aponeurosis plantaris . . 176A. - abductor pollicis et indieis 142.A. - aponeurotica accessotia . 176A. - accessorius SEEN VPE. \, 110 A. | - astragalo-sus-phalangien du - accessorius metacarpus pri- . denxieme doigt . .. . 173A. UN. > .CNSmmkBOngEeND , 172 A, - astragalo-sus-phalangien du - accessorius tibialis anterior 170 A. medius. zINME .. 173% - accessorius tibialis antii . 170.A. - Bshehlersnhephiafangetieh - accessorius tibialis simplex 170.A. du second doigt. . . . 175A. - + acromio-humeralis . 120 A. 137 A. - atlanto-coronoidien . . . 92U. F ae Fer u.125 U. 152 U. - atlanto-mandibularis . . 92U. 1250. 101 U. - attractor scapulae . . . 128A. - adductor arcuum. . 94U. 98U. - basi-scapularis . . . . 116U. 710 ‚Musculus basi-suprascapularis . brachialis internus basio-hyoideus biceps biceps brachii biceps cruris . biceps cruralis biceps femoris bi-femoro-plantaris . bi-femoro-plantaire , bi-ischio-cruralis . bi-ischio-tibialis . bis-ischio-tibialis brachialis anticus brachialis inferior Ba hen nal, brachio-hyoid . . calcaneo-sus-metatarsien du digitule . N da pouce 6 a anenhshanen an deuxieme: doigt . calcaneo-sus-phalangien du quatrieme doigt . calcaneo-sus-phalangien du digitule . calcaneo- ren eapiti-scapularis . capiti-dorso-scapularis . carpo-digiti III. IV. V. carpo-metacarpien carpo-metacarpum I carpo-metacarpum III. carpo-metacarpum IV . carpo-metacarpum V carpo-metacarpi-phalangei carpo-metacarpum II sub- limis : Carpe ee u pro- fundus . r carpo-phalanx II dieiti, II carpali radiali metacarpum II carpo-phalanx I digiti III carpo-phalanx I digiti IV carpo-phalanx. I digiti V . cartilagini plantari aponeu- rosis plantaris cartilagini plantari- ER tarsum IV et V. cartilagini plantaris meta- tarsum V . | caro-quadrata sylvii caudal-crural . 122 U. Register. 128 A. | Musculus han 109 U. = 121 U. 135 162 A. - 120 U. 7 162 A. E 162 A. E 162 A. = 168 A. - 168 A. = 166 A. - 166 A. - 166 A. E 146 A. - 122 U. * 122 V. + 133 A. + I5UT. : 173 A. + IT E 172 A. - 174. A. | E 174 A. r 179 A. 129 A. > 116 U. f 145 A. T 141 A. ie 143 A. f 144 A. 144. A. F 145 A. F 143 A. 143 A. | f 143 A. k 146 A. + je a 14T A. |} ec + 147 A. | A arr 17a. 178 A. F 181. A. r 181 A. - 178 A. E 150 U. - caudali-femoralis . . eandali-ischio-pubo-tibialis BE: caudo-femoral . coraco-brachialis brevis in- ternus . coTaco-brachialis En . coraco-humeral coraco-humeralis proprius coraco-olecranalis coTaco-Tadialis proprius coraco-sternalis costo-abdominalis externus costo-abdominalis internus costo-sous-scapulaire cossygeo-iliacus . . cossygeo-sacralis . cossygeo-vertebralis . court peroneo-sous-tarsien srotaphites. ; u cine cruralis . cruro-astragalien . cruro-tarsale tibiale . .119 U. “caudo-pedal -. 150 U Be, BEE cerato-glossus . . 93U. cerato-glossus externus 96 U cerato-glossus internus . 95 U cerato-hyoideus . 96 U cerato-hyoideus externus . 95 U cerato-hyoideus internus . r clavi-humeral . . 120 U, 155 A clavicula brachialis . 134 A cleido-branchial . 99 U. 136. A cleido-acromio-humeralis . 136 A cleido-humeralis . FRBTER coccygeo-lumbaris 112 113 A coccygeo-femoralis . 160 A coccygeo-iliacus . 112 A coccygeo-sus-femoral. . 153 U. compressor scapulae inferior 128 A compressor scapulae superior 129 A constrictor arcuum bran- _ chiorum ; 96 U constrictor arcuum ,„ .$U constrictor aditus laryngis 522 U constricteur des arcs bran- _ ‚chiaux . 96 U . constrictor Sourdnn Bee 100 U coraco-brachialis. . 119 U. 135 A coraco-brachial . 135 A coraco-brachialis longus 135 A coraco-brachialis ‚et brevis BT, COTACO- ren u 120 U Register. 71 Musculus eruro-tarsale tibiale anterior ‘169 A. | "Musculus exoccipito-transversaire in- - cruro-tarsale tibiale inferior 171 A. ferieur !. Wii, . 114A. - cruro-cutaneus . . 2. 164A.| „=. exoccipito- akute 116 U. - eubito-digital . » . » . 124. - ex-pelvi femoral. . ... 151 U. - cubito-pollicien . .:... 142A. st. eepelkictikialiimi. Sunnsiza 158 U. - cubito sous-polliien . . 126A. ı- extensonl Houlisl ornairu : 126 U. - cubito-palmaris . . . 142 A. - extensor antibrachi . . 142A. - eucullaris . 116U. 129 A. 130 A. - extensor antibrachii externus 142 A. - cutaneo-cruralis . . . . 164A. - extensor antibrachii medialis 142 A. - deltoides; .. I Jr) .ı MU. 136 A. - extensor .brevis digitorum 158 U. -" deltoides (caput primum) . 136A. - extensor brevis digiti I . 171A. - deltoideus inferior . x. 137A. - extensor brevis digitorum - demi-nerveux . . 2... 166A.| commuwnis pedis . . . . 172A. - „Jdepressor acromii '... . 181A. 2.9- extensor brevis . . . 126 U. - depressor anguli scapul.inf. 121 U. - extensor brevis te - .. depressor abdominalis ex- | profundus . ... . 127 U. tens . . oh. 111, A. ; extensor brevis dnnlaiahn - .) depressor anne Da, as sublimis . .... 173 A. s depressor. branchiarum . 1W4U. -. ‚extensor ee 139 A. 141 A. -! „I däpressor brachi . . » 131A.| - extensor carpi Tadialis - depressor maxillae in- | ae 126 0.139 A. 141 A. Fenärikll. wanalinih 9 U. 105 A. | Ir ‚extensor carpi ulnaris 141 A. 126 U. - depressor oculi . > | - extensor carpi ulnaris posterior 141 A. - depressor palpebrae inf. leid sl „extensor. carpi, .. eruurd. 126.0. - depressor scapulae . . . 130A. - .extensor carpi S. metacarpi - digasteieisunn. 2b. EU. 105 A. radialis et ulnaris . ... 1260. 4 sdisaskrique, iu. ,, HIV. *i: „exiensor. crufiss! .zocıoize. 161 AL - digastricus maxillae 91 U. 105 A. - ‚extensor cruris longus. . 161A. - .dilatator.aditus laryngis . 520 U. - „extensor cruriscaputmedium 161.A. - dorso-abdominalis externus 111A.|. - .extensor cruris caput ex- - dorso-abdominalis internus 111.A. ternum . . . an. TIGER: - dorso-branchialis. . . . 5200. -. „extensor cruris hreiih 20. 6A - dorso-humeralis . . 131 A. 117U. - extensor digitorum com- - dorso sous-abdominal . . 111A. munis longusizjks-vioml. 141A, - dorsalis scapulae . . 117 U. 133 A. - extensor digitortum . . . 141A. - dessakmıa Li ih Z0z:t. H2A,. - extensor digitorum com- - elevateur branchial . . . 98U. munis brevis . . . „1452: - elevator scapullae . . . 128A.| - extensor digitorum rapie 145 A. - epicondylo-carpien . . . 1225U. | - extensor digitorum pro- - .„epicondylo-cubital . 142 A. 126 U. fundus brevis ._. . MbA, - .epicondylo-digital . . . 126 U. 1.207 extensor- digitorum kokiekis TU. - epicondylo-sus-radial . . 1A. - 'extensor digitorum proprius 171 A. - .epicondylo-sous-carpien . 142A. | = extensor digitorum pedis 172 A. - „epicoraco-humeral . . . 120U.| - .„extensor digitorum sublimis 126 U. - episterno - cleido -acromio - | - extensor digitorum communis 126 U, artlalaghe flexor digiti II hrevis =. profundus . 22... fexor digiti III brevis s. pröfundus't.!u.. low, flexor digiti IV brevis s. profundus... = Ads fexor digiti V brevis s. profundus . 5 flexor digitorum brevis .. . 1224U. Musculus flexor digiti II tertius . .Ä flexor digiti metacarpi medii flexor digitorum . : flexor digitorum sublimis . flexor digitorum longus pedis flexor digitorum brevis flexor digiti minimi flexor hallueis flexor hallueis proprius flexor hallucis brevis flexor indicis brevis proprius fiexor indieis digiti proprius . Hexor longus quatuor digi- torum fexor mmetaeneBt digiti II flexor metacarpi digiti I . flexor metacarpi digiti II ‚fexor metacarpi digiti IV flexor metacarpi . flexor metatarsi digiti Ir. flexor metatarsi digiti IH flexor metatarsi digiti IV flexor ossis metatarsi flexor phalangium ea; » post. . flexor ee drop digiti IV ant, flexor phalangium hopsik digiti III ı flexor phalangium BETEN flexor proprius digiti secundi flexor proprius hallucis flexor proprius brevis . flexor profundi digitorum . fiexor proprius phalangium digiti IV flexor proprius helangium digiti V au, ? flexor scapulae flexor tibiae externus . flexor tibialis latus . flexor tibialis magnus . flexor tarsi anterior . flexor tarsi internus sup. . flexor ulnaris . fronto-parieto-maxillaris gastrocnemius . gastrocnemien externe . gemellus gemelli minores . gemellus gemini genio- benieillgl genio-glossus . . 155 U. Register. 143 A. | —_—n genio-hyoideus 144 A. 155 U. 155 U. 155 U. 156 U. 156 U. 155 U. 15 U. 156 U. 143 A. 125 U. | 155 U. | 144 A. | 144 A. 144 A. 144 A. 144 A. 179 A. 179 A. 179 A. 179 A. 181 A. | 181 A. 180 A. 182.A. 177 A. 177 A. 143 A. t43 A. 144 A. 145 A. 132 A. 162 A. 163 A. 164 A. 169 A. 170 A. 139 A. 92U. 168 A. 170A. 167 A, 168 A. 152 UV. 168 A. 100 U. 400 A. 713 . 100 U. 108 A. genio-sous-hyoidien . 100 U. genio-thyreoideus 100 U. genio-peroneo-calcanien 170 A. - -glutaeus .. 154 U. 160 A. glutaeus magnus . 160 A. ‚glutaeus major is, 160.A. glutaeus medius . . 154 U. 160 A. glutaeus minimus . 154U. 162 A. glutaeus minor PU, ,-167.A: gracilis .. 148 U. 150 U. 163 A. hebo-steoglossus . 101 U. hyo-branchial I95U hyo-glossus 400 A. 95 U. hyoides-ypsiloideus . 101 V. humero-antibrachium mediale 142 A. humero-antibrachium laterale 142 A. humero-antibrachium late- ralis -profundus 140 A. humero -antibrachium late- ralis ‚superficialis 142 A, humero-aponeurosis-palmaris 139 A. humero-brachialis 122 U. humero-brachialis inferior 122 U. humero-centrale . 139 U. humero-digiti II—V darkalis 126 U. humero-digiti III, IV, V. 141A. humero-metacarpus V volaris 124 U. humero - -phalangei volares UI-V. ; 125 U. humero-radialis ddrsalis 125 U. humero-radiale et centrale 139 A. humero-sus-digital 141 A. humero-ulnare et carpale vV—I. 141 A. humero-ulnaris doisalis) 126 U. humero-ulnaris volaris . 126 U. humero-ulnare et carpale 5—3 ; 142 A. hyo-trachöalis 520 U. ileo-eruralis IS ileo-femoralis anterior pro- fundus . 164 A. ileo-psoas 167 A. ileo-femoralis pokbeitkie 167 A. ileo-ischio-pubo-femoralis. 168 A. ileo-abdominalis superior. 111A, ileo-abdominalis inferior . 111A. ileo-transverso-sous-sternal 111.A. ileo-eoceygien . . . 112 113A. ileo-lumbalis . 114. A. ileo-tibialis 153 U. ileo-extensorius 153 U. ileo-femoro-plantaris 154 U. 7 14 Register, Musculus ileo-fibularis . . - ... 154. | Musculus intertransversarius . . . 114U, - deo-peroneal . . . . . 154U. - intertransversaire . ... 115U. - ileo-peronien . » ... . 1540. - intertransversarius capits _ - leo-femoralis. . . 154U. 161 A.| ‚Supeflor: ‚sirssiiih.soree AR, - lleo-rotulien . . 2.2. 234U. - intertransversarius capitis 3 - ileo-femoralis anterior inferior d windifain- . 114A. sublimis ." auisn. suite 160.A. -' intertransversarius dorsi ,. HER, - ileo-trochanterien . . . 160A. - ischio-femoralis profundus 167A. - ileo-cruralis tricepg . . . 161A.| . -- ischio-femoralis externus . 167 A. - ileo-tibialis a eX- - ischio-femoralis . . ... 167A. ternus) si. ni 1SLA,T A 8E ischio-pubo-femoralis . . 167A. - ileo-tibialis , It 161 A. - jugali-maxillaris. . ... 167A. - ileo-cruralis externus . . 161A. - latissimus. ;;» :susnlmasa: BR - ileo-cruralis internus . . 161A. - latissimus dossi . „1170. 133 A. - ileo-femoralis et cruralis . 162 A. - lateralis narium . .. » .. 337A. - jleo-fibularis 2.2.40... 162A. - _levator anguli scapulae . 1294. - ileo-femoro-übularis . . 162A. - leyator arcuum '.:.... 98U. _ Weo-peronien 2 „2... 162A. - levator maxillae inferior . 93V. - iliacus . »hbelenn 154 U. 160 A. - levator maxillae inferior - infraspinatus ii... 133 A. ‚lONgus -i% ieıateiu sog ANBAU: - interbranchüalis . . . .. 95U. - levator scapulae , „ 116U. 128 A. - äntereruralis. nnoua-orsmıt: 4H5A. | A0r levator scapularis - ...... 116U. - intercostauxX . . . 104 U. - levator scapulae inferior . 128A, - intermaxillaris anterior 94 v. 107 A. - levator scapulae profundus 128A. - intermaxillaris posterior 94 U. 107 A. te levator scapulae superior . 129A, - ‚intermaxillaris . »... U. - dingwalis unsiüuelsienense BEA, =)... intermaxllaris:nasirn sad: - SB6A.| 2 = longissimus dossi . ... 112A. - intermaxillaris nasi lateralis 337 A. - long dersal . „ista oma 42A, - interobligquus . -....... 114A. - lumbo-costalis . . ...,. 112A. Muscali interossei. . 144A. 127 U. 175A. | - lumbo-humeral . ..... 132A. - interossei dorsales . . 146 A. 127 U. - lumbo-scapulaire. . x» . 130A. - interossei interni . . 143 A. 156 U. | Musculi lumbricales . 143 A. 148 A. 177A. =: interossei metatarsi . -. . 158U. | Musculus masseterr „ . . . 92T. 106A. Musculus interosseus primus . . . 175A. - massetericus « “0... 107A, - interosseus secundus . . 175A.| .- maxillo-hyoideus . 100 0. 108 A. - interosseus tertiuss . . . 175A. | - mastosus-acromial . ... 116U. interosseus externus I, . 175A., - masto-hyoidien „2... .. 110 - interosseus externus I . 175A. - metacarpo Iphalanx IdigitilII 148 A. . - interosseus quintus . ... 175A., - metacarpolphalanxIdigitiIlV 148 A. - interosseus sextus externus - metacarpo Ilphalanx I digitiV 148 A. II rear‘ | - metacarpo-phalangei -» . 125U. - interosseus sepimuss . . 175A. - metacarpo II-metacarpienIll 144 A. - interosseus externus IV . 175A.| - metacarpo III-metacarpienIV 147 A. - interosseus octavus . . . 175A. - metacarpoIV-metacarpien V 147 A. - interosseus nondus . . . 176A. - metacarpo - metacarpien ds - interosseus extemus IV . 176A. Vindekinnu-oorkk 144 A. 5 interosseus internus I. . 182A. - metacarpo- Me e - interosseus internus II. . 182A. medius . . . 145 A. - interosseus internus Il . 182A. - metatarso I phalanal digitil 175 A. - interphalangeus . . ... 125U.| - metatarsoI phalanxI digitiIl 175 A. - interscapularis . . . .. 132A. - metatarsoIl phalanxldigitill 175 A. - interspinalis ....... 115A. | - metatarso II phalanxI digitiIlI 180 A. = interscapulo-hyoidien . . 109U.| - metatarso II phalanx Il digiti - intra-ileo-femoral ..... 167A.| IT: our. A Register. 715 Musculus metatarso III phalanx I digiti ' Musculus opponens digiti I’... 180.A. TR „Alklı: a 3a Terran anbınt .. 180AR I - opponens digiti U . . . 144A. ‚+84 metatarso III phalanx II - _.opponens digitiiindieis. . 144. | dieit HI ahıyı . ITFAÄLA ter opponens digiti minimi . 145A. - metatarso IV phalanx I - - opponens digiti V ... . 145A. digiti N - lei ellaiher - 180A. - orbito-palpebral anterieur. 302 A. = metatarso IV. phalanx III NA, orbito-palpebral posterieur 302 A. dieiti IV tialissiher .. 175 A. - quadratus lumborum .:. 114A. - metatarso V phalanx I - quadratus femoris . . . 152U. dieiti V enmentl uns . 482 A. + palmarisı =, Seiler: s PSU. - metatarso V phalanx II - parvus transyersus . . . 108U. digiti« Wort hier 4 176 A. | - paryus rectus anterior . . 114A. - _. metatarso I- RE "a 182 A. | - pectoralis . .-. . 118 U. 133 A. - metatarso II metatarsum I | - pectoralis major... ... 133A. minor . .. 180 A. - pectoralis minor. . 135 A. 120 U. £ metatarso II FREE 1 - pectinaeus ...... 151 U. 167 A. major: „| „u. 180 A. - pelvi-femoro-rotulien .;. 161A, - metatarso II TEEN IT 182 A. - metatarso III metatarsum V 182A. - metatarso-phalangei . . . 156U. + peron&o-sous-phalangettien ‚ des trois derniers doigt . 1TTA. - ‚peron6o-sus-phalangien du | - metatarso-sus-phalangettien . quatrieme doigt v.0.,. 173. du digitule 2... 176 A. - peroneo-sus-astragalien : . 471A. u metatarso-phalangettien ni 4 peToneus brevis TOJIENDIA. - ITLA, quatrieme doigt . . . 476 A. - peroneus longus „ .„. 158 U. 171A. 3 esse deiigältien + peroneus inferior: .. . 169A. . du puce . . . 175A. - peroneus parvus 1.47. 169 A. z eeslnheiseitien I str peroneus tertius : . ..158 169 A. du medius. . . . 175 A. - peroneus , iu =0458 U. 169 A. £ ahnen peroneo-sous-digital. .;. 157U. du digitlle . . 20.1. 174A.| 0 00- . peron&o-sous-tarsien. .,. 155 U. - metatarso-phalangei . . . 156. - peroneo-tibial 2.2... 356. - _ mylo-hyoideus . . 94U. 107A. - __ peronco-sous digital . . 156U. - _ mylo-hyoideus anterior 94 U. 107 A. | - „petro-hyoideus inferior; . 110A. - _ mylo-hyoideus posterior 94 U. 107 A. = . petro-hyoideus superior ı. 410.A. » mylo-hyoideus externus .. 107A.| - petro-hyoideus posterior . 110A. - _ mylo-sternohyoideus . . 107A.| - petro-tympanico-hyoideus. 110.A. y mylo-hyoideus internus . 108A.| - petroso-suprascapularis. . 129A. - nasalis inferior .0'c... 837. |) 0- Petroso-tympano-maxillaris 92 U. F dlliguas 2 ealsgese . A11A. | - phalanxI phalanx II digiti III 180 A. - obliquus externus ..104 U. 111A. - phalanxIphalanxII digitiIV 180 A. - oblique intene ...... 1080. - phalanx I phalanx II digiti V £ obliquus internus. . 104U. 111 A. 145 A. 180 A. - oblique descendens . . . 111A. - phalanx II phalanx III + obliquus capitis ... . . 114A. digiti Domoressor-ndug . 180.A. - obliquus superior . . . 114A. - phalango-phalangien du - sobturatorius . ...151UT. 168 A. ‚ medjus, .. . ciisidi-ol45 A. 180.A. - obturator Alullirem:ase: . 168.A. - phalango-phalangien du F obturator externus . . . 168A. digituless.t-uilseindsa . 445 A, - ' ‚oceipito-mandibularis . . 91U. - phalangeus. . : .. 4230. - omo-humero-maxillaris. . 93 U. - . phalanx I phalanx IT Us - omo-hyoideus. . . 101 U. 109 A. I TVissg- eiieieiı-. . 457. - omo-mastoideus . . ... 116A. - plantaris . „Eu A: - omo-abdominalis. . . . 138A. - .portio abdominalis m. pec- - omoplat-hyoidien . . . 101 U. toralis major . . 20... 133A. 716 Register. Musculus portio humeri abdominalis Musculus pubo-ischio femoralis Hre- a m. pectoralis major . . 133A. fundus anterior et ns 165 A. - portio abdominalis m. pec- - pubo tibialis sublimis . 164 A, toralis :g HI aaa. ISLA. - „pyriformis:. .. HiR 153 T. 161 A. - portio sternalis . . . . 134A. - pyramidalis . .. 103 U. - __ _portio sternalis posterior m. - radiali-centrali- pa Im pectoralis “I il , "EA, digiti- EV 7 VE var, ae - portio sternalis m. Borken 134 A. - radio-ulnaris . . 2.0. 1240. = portio sternalis media m. - rectus it. 7. Atspla pectoralis «. vu anti, 134A, - rectus linguae . . 2). 100U. - post-ileo-femoral . . : 167 A. = rectus abdominis . . . 103. - post-ischio-tibial nrfond 163 A. - rectus capitis. lateralis . . 114A. - post-orbito-en-oculaire . . 299 A. + rectus capitis anticus . . 114A. - post-orbito-in-oculaire . . 298A. - Tectus capitis posticus - post-orbito-sous-oculaite . 298 A. major ..*..%. „ TORlae 2 ae - . post-orbito-sus-oculaire . 299 A. - Irectus'femorisl‘ nen 733: - pre-sterno-clavi-radial . . 135A. + Tectus femoris biceps . . 161.A. - pre-sterno-scapulo-humeral 136 A. - Tectus femoris major . . 163 A. - . pre-tympano-maxillaris . 92U. - Tectus femoris minor .:. 163A. = pr&-rup&o-pterygo-maxillaire 107 A. = rectus inferior oculli .:. 298A,. - pronator Sad, sipdldeyp . 140A, - rectus externus oculi . . 298A. - pronator teres . . 123 U. 140 A. - Tectus internus omli . . 299A. - pronator cubiti . . .". 140A. - rectus superior owmli . . 299A. - pronator teres secundarius 140.A. = „Tetractor bulbi Wer). 3012. 2. . pronator manus Auf, 125 UV. - retractor scapullae . . . 130A. - pronator brachü . . . . 132A. = retrahens costarum „. .. 104U. - pronator quadratus . . . 125U. E retrahens branchial » . . 98U. - pronator radii quadratus . 124 U. ? rhomboideus .. . 2... 130A. - pronator peds . . 2. 1350. - rhomboideus anterior . . 129A. - protractor arcus ultimi. . 97 U. - rhomboideus posterior . . 130.A. - _ protractor scapulae . . . 128A. - rotator communis femoris. 168A. - protractor acromü . ... 129A. - rupeo-c£rato-hyoidien . . 109A. - protractor scapulaesupremus 130 A. : sacro-coccygeus . .„ ..:. 112A. - protrahens scapullae . . 129A. - .) sacro-lumbalis ©. 113A. - protrahens scapulae ac- = . , saptoriusrs keine Gessorus. (N HEN .. 129 A. - scapulaire externe . . . 118A. - pterygo-maxillaris . 93 U. 106A.| ° - scapulo-humero-olecranien 122A. - pterygoideus . . . .. 93 U. - scapulo-mastoidien . . . 129A. - pterygoideus internus . . 106A.' - .„seapularis . . .. 1180. 133 A. - pterygoideus externus . . 106A. - serratus magnus . . 121 A. 130A. - pubo-hyoideus . . . . 101. E serratus anticus magnus . 121A. - pubo-thoracicus . . 103 U. 110.A. - serratus anticus superior . 130.A. - pubo-marsupial . . . . 103. - serTatus anticus minor . 130A. - pubo-sous-stemal . . . 103 U. - serratus magnus . . . . 131A. - pubo-ischio-tibialis . . . 149 U. - semitendinosus . . 149U. 163 A. - pubo-tibialis . . 2... BLU. - semimembranosus . 150 U. 163 A. - pubo-sous-tibial . . . . 151 U. - sous-maxillaite . 2... 107A. - pubo-ischio-femoralisinternus 152 U. - sous-mentionnier . . . 108 A. - pubo-ischio-femoralis externus 152 U. - sous-scapulo-humeral 118 U. 132 A. - pubo-cruralis . . 2. 2.0... 163A. - sous-scapulaire . . 132 A. 118 U. 5 pubo-tibialis profundus . 163 A. - sous-oceipito-adscapulaire 128 A. - pubo-ischio-femoralis medialis 165 A. - sous-&pineux . „u u. 133A. - pubo-ischio femoralis ex- - sous-humero-carpien . . 139A. ternus posterior . . „» .. 165A. - sous-carpo-pollicien . . . 443 A. Musculus sous-carpo-phallangettien de Yindex, urlisgnsu- ra sous-carpo-phalangettien er medius . SOUS- carpo- ein, de lindex . h sous- ne er ahei langien du digitule . en de l’annulaire . sous-pyTo- abi Be lindex . _ SOUS-CAIpO- ne ER medius . SoUS-Carpo- keine: " l’annulaire . t sous - metacarpo - sie gettien du medius . sous-ischio-tibial . sous-ischio-poplite sous-ileo-femoral sous-pubo-femoral sous-ischio-pubo-femoral . sous-tarso-metatarsien du deuxicme doigt . sous - calcan&o - en du medius. sous- metatarso - "Phalangien du. pouce . sous -tarso - en es pouce sous - me&tatarso - een du second doigt . Ä sous - Beine hpanbicn du medius. - sous - tarso -eX - Mensien du digitule sous-tarso-en - a hei du digitule splenius capitis. . splenius . 5 ee - sterno-hyoideus . sterno-thyreoideus sterno-maxillaris . sterno-cleido-mastoideus 116 U. 116: U. .. 134A,. sterno-mastoideus sterno-hum£ral sterno-Tadialis stylo-hyoideus stylo-hyoideus anterior stylo-hyoideus posterior stylo-pharyngeus . 101 U. 94 U. Register. Musculus submaxillaris . 143 A. 143 A. 143 A. 145 A. 147 A. 147 A. 147 A. 147 A. 148 A. 149 U. 163 A. 164 A. 165 A. 165 A. 179 A. HIER. 180 A. 180 A. 180 A. 180 A. 181 A, 181 A. 112 A. 113 A. 116 A. 108 A. 109 A. 109 A. 129 A. 129 A. 135 A. 107 A. 109 U. 109 U. 110 U. submentalis . . suhscapularis . scapulaire externe . - subcoraco-scapularis subelavius . suprascapularis subcaudalis sub-ileo-tibialis sub-ileo-femoralis ‚subcutaneus femoris supraspinatus . supracoracoideus . supinator suprascapularis supinator longus . supinator cubiti . supinator brevis . supinator pedis sur-epineux Sr ale en ie medius . sus-calcan&o-phalangien da 4ieme_ doigt sus-carpo-phalangettien de Vannulaire . sus-&picondylo-radial sus-Epitrochlo-radial sus-luno-phalangettien du medius . ie shall de lindex . 3 sus-luno - mean de lindex . ee, du medius. ans menrsrperhanen de l’annulaire sus - metacarpo - MROSERN phalangettien de l’annulaire . sus-metacarpo-phalangettien du. digitule sus-maxillo-post-nasal . sus-occipito-dorso-angulaire sus - pyTo - erg: du medius . . sus-Tupeo-tempoTo-CoTonoi- dien. o;, tarsali - fihularis et Hbiale tarsale et metatarsale I . tassali-fibulari- metatarsum BE; IH, IV . tarsali -fibulari - aponeurosis plantaris 9AU. g9AU, . 120 U. .. 125 U. 717 107 A. 107 A. 118 A. 118 A. 118 A. 121 A. 118 A. 150 U. 163 A. 164 A. 164 A. 118 A. 133 A. 140 A. 133 A. 140 A. 140 A. 140 A. 158 U. 118 U. 172 A. 174 A, 148 A. 125 U. 123 U. 146 A. 147 A. 146 A. 148 A. 148 A. 148 A. 148 A. 100. U, 105 U. 146 A, 106 A. 179 A. 179 A. 178 A. 718 Musculus tarso-metatarsi et digiti pedis . ‚tarso-sous-phalangettien des ‚trois premiers doigts , tarso-tarsale tibiale . tarsali-plantaris tarsali-fibularis phalanx I digiti. IV brevis . tarsali-fibularis phalanx Ju digiti IV. tarsali- fibularis phalanx I digiti V 35% tarsali I metatarsum I. tarsali - fibulari - phalanx 1 dipiti.1, .IL.IH . tazsali - fibulari - Sa 1 digiti IV tazsali-fibulari metatarsum V tarsali -tibiali phalanx I digiti I, II, III. temporo-angulaire temporalis . temporal. j temporalis et atlanto- -man- dibularis. temporalis minor temporalis major . er du digitule . e tendini-phalangien ei qua- trieme doigt tendini-phalangien du shrediis tendini-sous-phalangien du deuxicme doigt . tendini-sous-phalangien du pouce | tensor fasciae Each tendini-phalangien de Y’an- nulaire . eier ee digitule tendini-phalangien de l’index ;+01EU. thoracico-hyoideus thoraci-suprascapularis . thoraci-scapularis tibio-sous-astragalien tibio-sous-tarsien tibialis anterior tibialis anticus biceps . tibialis anticus . - tibialis anticus simplex tibialis anticus minor . tibialis posticus . tibio-sous-tarsien . trachelo-tympanieus trapezius 92U. Register. 177 TA Musculus ner s aul30. Al 177 A. | | | | 177 A. | 176. A. 174 A. | 174 A. 174A.ı 171 A. 172 A. 173 A. 173 A. 173 A. 91UD. 106 A. 2U. 92. U. 106 A. 107A. 177 A. 17TA. 17T A. 17T A. 177A. 161 A. 143 A. 143 A. 143 A. 108 A. 130 A. 131 A. 177.A. 176 A. 170 A. 170.A. 170 A. | | | 169 A. | 169 A. .t69.A, 179 A. 114.A. HD: } transverso-scapularis tertius 130 A. - transverso-scapularis : major | | -@eb.miNor. ..ı... .) NS - transverso-iliaque. .-... 114A. - transverso-spinal. 0... 112A, - transversus-abdominis 197 A. - transversalis menti .. 108 A. - transversus . f4 104 U. 4 transversalis . 2.0.0, 104 U. - transversus metacarpus 147 A. - transversus plantae posterior 178 A. - transversus plantae inferior 178A. - triceps abductor . 165 A. - tFiceps femoralis . 161 A "= trieeps brachial . . .. 137 A. - triceps brachü 137 A. - tympano-maxillaris . 105 A. - ulnari - metacarpi : volares 31,..108 125 U. - ulnari-phalangei Br 125 U. - ulnari-phalanx II dozsalis 127 U. - ulnari-phalanx I digiti V 145U. - ulnari-phalanx IH digiti IV 147U. = vastus. externus . 1510. 161 A. - vastus internus . 153 U. 161 A. - vertebro-costalis ; 104 A. - vertebro-maxillaris 105 A. - vertebro-sus-occipital ... 117A. - xipho-adscapulaire . . 138 A. - Se 109 U. Namen 1 Nasale' externo S. Stirn Scheitelbein. Nasenkapsel (knorpelige) s. Stirn-Scheitelbein. Nasenmuschel s.. Stirn-Scheitelbein. Nasenbeine \ Nasalia s. Nasenbein. . Nasale s. Nasenbein. Nasale interno s. Nasenbein. Nasengerüstknorpel s. Nasenbein. Nattereria Nannophrys . Nasenöffnung (äussere) s. PERL. Nasenöffnung (innere) s. Geruchsorgan. Nasenöffnungen (falsche) bei den Ooeeilien’ Nannophrynes Nectes . Nebenniere s. Cirvuketihästtndeeie Nebenzapfen s. Auge. Netzhaut s. Auge. Nervenfaserschicht s. Auge. Nerven der Hornhaut s. Auge, Nervenlehre . Nervus abducens 24 U. 33 604 631 375 631 608 183 223 A. Nervus accessorius Willisii . Nervi abdominales . 2339 U, Neryus brachialis longus superior . Nervus brachialis longus inferior 239 A. Nervus brachialis radialis .. Neryi brachiales superiores . 237 A. Nervi brachiales inferiores . . 235 A. Nervi ciliares - . u BRDT, Neryi coraco-brachiales . . 230 U. Neryi cutanei inferiores mediales et laterales . 230 U. Nervi cutanei laterales brachii superiores . w232 U: Nerrus cutaneus superior brachii et antibr. Nervus cutaneus brachi se medialis Neryus cruralis anterior . n Nervus cutaneus femoris medius . Nervus cutaneus femoris internus Nervus eutaneus saphenus . Nervus cruralis posterior Nervus cruralis inferior anterior . Nervus cruralis inferior posterior . Nervus cruralis lateralis . Nervus cruralis medialis Nervus cutaneus fibularis aus, Neryus dorsalis scapulae “ 232 U, Nervus fibularis . 242 U. Nervus Nervus Nervus femoralis anterior et posterior facialis-. glosso-pharyngeus -. . 212 U. Nervus hypoglossus descendens ; Nervus hypoglossus 228 W, Nervus ileo-lumbalis . Neryus ileo-hypogastricus an Nervus ischiadicus . 241 UV. Nervi laterales . 90; Nervus oculomotorius . 228 U, Nervus patheticus . 25,5 203 Nervus pectoralis .. . 0230:V. Nervus radialis- profundus .. Nervus radialis superficialis . Neryus supracoracoideus ‚ 228 U, Nervus sympatbieus , 204 U. 211 C, Nervi spinales . . Nervus trochlearis . Re NEE Nervus trigeminus . 204 U. 211 C. Nervus thoracieus superior I . 228 U. Nervus thoracicus superior II. Nervus thoracicus inferior II anterior Nervus thoracicus inferior II posterior Nervus thoracicus superior III - Nervus thoracicus superior IV 229 U. . 212 U. . 233 U. . 204 U. Register. 243 A. 719 226 A. ! Neryus- thoracicus inferior IV. 235 A, Newus-vagus :..» . 212.05 228.A, 239 A. 232 U. 238 A. 231 U. 229 U, 224 A. 236 A. 236 A. 237 A. 233 U. 236 A. 240 U. 240 U. 240 U. 240 U. 242 U. 242 UV. 242 U. 246 A. 246 A. 246 A. 238 A. 246 A. 244 A. 211 C. 226 A. 228 U, 234 A. 242 A, 244 A. 244 A. 223 U. 223 A. 223 A. 236 A. 233 U, 233 U. 235 A. 223 A. 227 UV. 203 U. 223 A. 235 A, 228 UV. 228 U. 228 U. 228 U. 235 A. Nieren s. Urogenital-Organe, Nitzsch . . ji . ‘ D ’ Dh 0 Ü ; 6 Nototrema 601 654 Notaden .. 654 Notodelphis 654 Nucleus centralis s. Gehirn. Oberkiefergaumengerüst . 30 Öberkiefer . 31 Oberarmknochen 68 Oberschenkel 80 Oculomotoriuskern s. Ein Oceipitale laterale s. Hinterhauptsbein. Oceipitis (Os) s. Hinterhauptsbein., | Odontophrynus s » N 623 Oesophagus s. Den Ölecranon s. Oberarmknochen. MUS rn 609 Otilophus . 634 Omoplate s. Schultergtirtel, Ombolita s. Schultergürtel. Onyehodactylus . 2... 66 Öpereulare -...%..-. +. :zMDURBU EIER Ophiomorpha | 676 Opisthodon v022 Opisthoglossa . ö 612 616 Opisthoglossa ee 5 612 616 Opisthoglossa platydactila 614 616 Opisthodelphys PP EON Opprelb ... RETTEN Opisthotic s. Reisenliein,. Orbito-Sphenoid s. Siebbein. Ossiculuin accessorium occipitale novum 16 Osteocephalus . . . iyantı?a 601 7656 Otica s. Felsenbein, Otilophus . N 608 634 Oya Ss. ar ren Ovarium s. Urogenital-Organe. Ozyglossus, 20 „u ein 6ER Kiwer: IV ARE, 8 Pars Pelneaiäiis: S. ehem, Pars commissuralis s. Gehirn. Paukenhöhle s, Gehörorgan. Pars vestibularis s. Gehörorgan. Pars cochlearis s.. Gehörorgan. Pars xiphoidea s, Schultergürtel, Papilla acustica s. Gehörorgan, Parotiden s. Haut, Papillen s. Tastorgan. Papillae filiformes s. Darmcanal. Papillae fungiformes s. Darmcanal. Parasphenoid s. Keilbein. Parietalia 's, Stirn-Scheitelbeine, 720 Banker nr VER irre 8 Banizza Cie... een Palatinum s. smähältte Paraglenale s. Schultergürtel. Taanarachus : 2... ee Palaeobatrachus . 598 Palaeobatrachidae 598 Paludiecola 608 Petrosum s. anbem, BELETE 2. RER a ge 8 Register. Pelodytidae 600 Pelodytes . ; 600 631 Pelodytes punctatus sioam[682 Pelobaies 601. 633 Pelobates fuseus F 683 Pelobates eultrives . . . „ 683 Peltaphryne . 1608 Pelodryadidae 614 656 Pelodryas . , 656 Pedunculus ah, S, Gehirn; Plexus chorioideus s. Gehirn. Plexzus brachialis . „228 U.:234A, Plexus cruralis . . ..240 U. 243 A. Plugscharbein ....,.-.- ....°,: .. sehnän®d Phalanges - via Pharyngodon 601 655 Phyllomedusa ...602 Phyllobates . 606 635 Phryniseus ir 5106083609 Phryniseidae . . 609 613 635 Phrynoides ‚ 608 644 Phrynomantis 608 Phrynobatrachus . “2 20.0.0621 Phrynopsın aleiiainoe union afılıni627 Phiriz s. Phryniscus, Pipidae 598 612 616 Pipa 598 616 Pithecopsis 603 618 Pigmentschicht ds Retina; S, Ani, Pia mater s. Gehirn. EI UNE a a 2. Platyplectrum 604 627 Pleurodema 605 624 Pleurodemae . 605 624 Plectromantis 607 658 Plectromantidae 614 658 Platymantis , 651 Pleurodeles ATI 662 Pleurodeles Waltlü . . . 687 Plethodon . 668 Pohlia . 622 Polypedatidae i salı6k4 Polypedatis 611 647 Proteidae , | Ranula Brotieus 1218. Sal nen 675 Proteus anguineus . ei Prostheraspis. 1. 1.11% Usültel MR ee Proteroglossa . en» u nal senden ‚615 Prostherapis . . sen 610 Processus eeileide S. ee. nr. Processus anterior s. Unterarm. Mc Processus posterior s. Unterarm. Processus radialis s. Unterarm. _ ERB/ Processus ulnaris s. Unterarm. 0.0.7 Processus lateralis s. Oberarm. 1 Processus medialis s. Oberarm. 1. Processus coracoideus s. Schultergürtel. Processus acromialis s. Schultergürtel. Processus coronoideus s, Unterkiefer, Processus nasalis Praemaxillaris s. Zwischen- kiefer. Processus Processus frontalis s. Oberkiefer. nasalis s. Oberkiefer. Processus zygomaticus s. Quadratjochbein. Processus orbitalis s. Quadratjochbein. Processus pterygoideus s. Quadratjochbein. Processus palatinus s. Primordialcranium. Processus mastoideus s. Felsenbein. Prooticum s. Felsenbein. Primordialcranium 26 Praeoperculare s. Onadrekjeikl nn Praemaxillare s. Zwischenkiefer. Beeudaerß sis .. 2 Si ‚653 Pseudes sir:s-0a $u Ioieliie erlntemer Sie Prewdis 108 =» = re een rue Pseudobatrachus . .» / 621 Pterygoidea s. Flügelbeine.. Pterygoid 387 Pterygo-palatinum . 387 Pyzicephalus . 628 Quadratbein . . . sısihalds 28 Quadratknochen s. Ounizsibeinn | Quadratjochbein «29 Quadratum s. Jochbein. Quadrato-jugale s. Jochbein. | Rayt... ....- abniiia 3 Rathke . . . vailshinsemereilaine 8 Radius s. Unterarm. Radiale (Os carpi) s. Handwurzelknochen. Raniformia 0 ee ealeniae Dee ‚Ranidae 610 613 617 Rana . 612 618 Rana eseulenta .. .679 Rana arvalis 2.421940. »nnlnemielt =, 080 Rana fusca . . . un 680 ‚Rana temporaria S. Fasai nen | Rana agilis 681 612 623 . Bronn, Klassen des Thier-Reichs. VI. 2. Register. 721 Ranodn . 667 Respirations-Organe 2 514 Radialfasern s. Sansa Kehlkopf 515; Kehlblasen 536; ae Ramus vestibularis s. EEE 526; Muskeln der Luftröhre 525; Ramus cochlearis s. Gehörorgan. Schleimhaut der Luftröhre 525 ; Stimm- Ramus alveolaris n. facialis 208 U. bänder 524: Schallblasen 526. Ramus accessorius n. vagi . 215 U. | Rhinairema . 677 Ramus auricularis nervi trigemini 224 | Rhinophrynus 607 661 Ramus branchiae primae et secundae Rhacophorus . 611 648 nervi vagi. zieanidornbi 216 U. | Rhaebo 5 607 644 Ramus ciliaris n. trigemini '. . 204 DU. | Rhinophrynidae . 607 615 Ramus communicans n. facialis 209 U. 216 A. | Ahinodermatidae } Ramus communicans n. glosso- Rhinoderma . : 609 pharyngei. . .. od „210 U. 216 A. | Riechbein s. Siebbein. Ramus cutaneus nervi vagi 215 U. | Rippen s. Wirbelsäule. Ramus communicans primus n. vagi 219U. | Rondelet. . 2. 2. 2 2 2 2 0 8 Ramus communicans secundus n.vagi 219U. Robin . . 2 2 2 2 ne een. 8 Ramus gularis nervi trigemini: „ ».224A. Rusconi . . a 8 Ramus glosso-pharyngeus nervi vagi 226 A. | Rup£o-ptereal s. a Ramus inferior nervi oculomotorii 223 A. | Rückenmark . 184 Ramus jugularis.n. facialis 208 U. 2120. 224 A. Commissura superior 189; een Ramus intestinalis n. vagi . . 214 U. 226 A. inferior 189; Conus medullaris 184; Ramus lateralis nervi ischiadici . . 242 U. Filum terminale 185; Hörner 187 Ramus lingualis nervi glosso- (Oberhörner 187, Unterhörner 187); pharyngei . .‚213 0.226. A. Medulla oblongata 184; Medulla Ramus lateralis superior n. vagi 212 U. | spinalis 184; Substantia reticularis Ramus lateralis inferior n. vagi . 212 U. 186 ; Sulcus longitudinalis inferior 184; Ramus maxillaris superior Sulcus longitudinalis superior 184. n. trigemini . ‚206 U. 211 0. 224 A. Rückeurinne s, Entwickelung. Ramus maxillaris inferior Rückenwülste s. Entwickelung. n. trigemini . . 207 U, 211 0, 224 A. | Salamandrina 611 661 664 Ramus mentalis n. trigemini DIA. Salamandrae . sera: 662 Ramus medialis n. ischiadiei . 242 U. | Salamandra atra 686 Ramus nasalis n. trigemini. ..204 U. 211 C. | Salamandra maculata . 686 Ramus ophthalmieusn.trigemini 209 U. 223A. |Salviani .. . a ra 2 Ramus profundus n. brachialis Sacralwirbel s. Wirbelsäule, longi inf. . Kir 230 U. | Schnecke s. Gehörorgan. Ramus palatinus n. trigemini . 224 A. | Schleimzellen s. Tastorgan. Ramus palatinus n. facialis 208U. | Schleimdrüsen s. Tastorgan. Ramus pharyngeus n. glosso-pharyngei 212 U. | Schuppen der Coecilien . . . . . 374 Ramus recurrens n. vagi . 212 U. 226A. |'Sehmelz s. Darmcanal. Ramus superficialis n. brachialis Schallblasen s. Respirationsorgane. longi inf. . ö DaB Schade u 2 en ae Ramus superficialis n. , 223A. | Schulze.“ . 8 Ramus scapularis n. vagi ......226A. | Schlafbein (Gelenkstück Ka S. te Demak. Sr 8 | Schultergürtel EEE. BEichoft A rringen 8 | Schamsitzbein s. Bene, Region (äthiopische) , . . . 593 | Schneider. 581 Region (australische) . . 2 2% ..2....595 | Schismaderma 608 644 Region (neotropische). 2 . ..2.2....896 | Schleichenlurche i 676 Region (nearktische) . . ING OSB eier Ehe lea > OO, BE Region (orientalische) BA adeli ., .. ; na a ER 4 Region (palaearktische) . « 992 | Scapulare s. Schultergürtel.. Recessus s. Gehörorgan. Scaphiopodidae . . 600 Receptaculum seminis s. Urogenital-Organe, Scaphiopus 601 631 46 792 Selerophrys . Sclerotica s. Auge. Sclera s. Auge. Septum nasi s. knorpelige a Seitennerven : 223 U. Sinnesepithel der Neibaıe s. Auge. Siebbein EN... 23 Sirenidae . 615 676 Siren 676 Siphonops ; a ee 677 BreEnold (von) ir... IRSBEREMD 8 Siredon s. Entwickelung. Sinn (Organe eines sechsten Sinne) . 367 Smilisca U gie: 602 655 SPIERIgler Nr ET DEDEN Sphaerotheca . Spelerpes . Spea enhtozoiden S. Urogenital-Orgallf Spermatozoiden-Entwickelung s. Entwickelung. Sphenoideum s. Keilbein. Sphenoideum basilare s. Keilbein. Squamosum . N RER EEERBOH BT 2 Een: 8 EEE NED Se ERS E Stombus .. 604 Stereocyclops . 608 642 Strabomantis . zu Bad 607 652 Steissbeinwirbel s. Wirbelsäule. Stammwirbel s. Wirbelsäule. SIDENE en 8 Staurois 611 Stimmbänder s. Bespirkiönsoruie Stirnfleck s. Tastorgan. Stomazellen s. Tastorgan. Stachelzellen s. Tastorgan, Steinsack s. Gehörorgan. Stützfasern 3. Auge. Stäbchen s. Auge. Stäbchenschicht s. Auge. Stirn-Scheitelbein . . . 21 Suleus longitudinalis Eier 5. Rückehhinht Sulcus longitudinalis inferior s. Rückenmark. Sulcus centralis s. Gehirn. Substantia reticularis s. Rückenmark. Substantia cinerea anterior s. Gehirn. Sutura occipito-sphenoidale s. Hinterhauptsbein. Sutura sagittalis s. Stirn-Scheitelbein. Supramaxillare s. Oberkiefer. Suprascapulare s. Schultergürtel. Subregion (mittelländische) . Subregion (sibirische) Subregion (manschurische) . 592 502 593 |Mröscher492307) 2. ainimen- auidsh 8 Register. . 608 Subregion (von Genrl-Earopa) u EE | Subregion (ost-afrikanische) ’... ...1598 Subregion (west-afrikanische) . . Ye v „un8g8 Subregion (süd-afrikanische) 0.594 Subregion (malagasisehe) . 272... ...594 Subregion (indische) , Habesaı>e A Subregion (Geylon’sche) ‘.. . 1.4.0 2,594 Subregion (Himalayische) ......' 20.595 Subregion (indo-chinesische) . „2.0 .. 595 Subregion (malayische) . sizailin. 209 Subregion (austro-malayische) . „20.895 Subregion. (australische) . . 2... 20.596 Subregion '(polynesische) | 596 Subregion (von Neu-Seeland) 10896 Subregion (chilenische) 1996 Subregion (brasilianische) . 2.1896 Subregion (mexicanische) 397 Subregion (antillische) 597 | Subregion (californische) 597 Subregion (des Felsengebirges) 4... . 1.597 Subregion (Alleghany-) .: .. . si er Subregion (subarktische s. Ganaiei sche) ag Systoma ...609 Tarsalia s. Fosbwarzeikee | Tarsopterus ....606 Tastorgan sol ART Becherzellen 351: Ohromatophoren 360; Cuticula 349; Cutis 353; Drüsen 353; Epidermis 349; Glandula pelvis 358 ; Glandula parotis 358; Hauthöcker 366; "Körnchendrüsen 354; Kalk- concrementen 360; Leisten 364; | Papillen mit Tastkörperchen ' 364; Papillen ohne Tastkörperehen 364; Papillen mit Drüsenöffnungen 364; Pigment 361; Parotiden ; Schleim- zellen 351; Schleimdrüsen 354; Stoma- zellen 357; Samadarin 358; Stirn- drüse 357. Tegmentum 'vasculosum s. Gehörorgan. Temporo-mastoidien s. Quadratbein. Temporal bone s. Quadratbein. Teimatobius . 2 .22.,0072577607634 Theriomorpha .- „127 „u ai . 615 Theloderma 611 Thoropa ; .. 602 Thalami optici s. Ge A Thymus s. Circulationsorgane. Thyreoidea s. Circulationsorgane. Tiedemann: .: .- .» (SUSRRIBERER 8 Tibia s. Unterschenkel. Tibiale (Os tarsi) s. Fusswurzelknochen. 603 617 Tomopterna > 23 Triogonophrys 27 Trigeminuskern s. Gehirn. Trommelfell s. Gehörorgan. Trematosaurus 5. Labyrinthodonten, Trachyecephalus . . 2»... + 601 Triton . s Triton taeniatus Triton helveticus Triton eristalus . Triton alpestris Triton platycephalus Triton Blasüi Triton vittatus . Triton marmoratus Thränenhöhle en nn), EEE N a 8 Tuber cinereum s. Gehirn. Tubercula olfactoria s, Gehirn. Tunica vasculosa s. Auge. Tuba Eustachii s. Gehörorgan. Tympanicum s. Quadratbein. Tympano-malleal s. Quadratjochbein. Tympanum s. Gehörorgan. Ulna s. Unterarm. Ulnare (Os carpi) s. Handwurzelknochen. Unterarm . Unterschenkel A Untrar is aa Fi re ner Urodela Iperoleia . e ; ae Uper ohne: 2 hr a Irre”. 65 Urogenital-Organe Begattungsorgane 441 C.; Cloake 44 C. 455 U., 474 A.; Eileiter 444 U., 469 A.:; Fettkörper 135 C-HrE; Geschlechts- drüsen 436 C,, 448 U.; Geschlechts- nieren 443 U., 458 A.; Hodennetz 438 C., 450 U., 466 A.; Harnleiter 436 G., 447 U.; Hoden 437 C., 448U., 465 A.; Harnblase 436 C., 437 U., 463 A.; Leydig’scher Gang 436 C., 447 U., 463 A.; Müller’sche Gänge beim Männchen 440 C., 455 U., 472 A.; Müller’sche Tuben 440 C., 455 U,, 472 A.; Müller’sche Knäuel 440 C.; Nieren 434 (,, 443 U., 450 A.; Ovarium 439 C., 453 U., 468 A.; Spermatozoiden 437 C., 447 U., 465 A.; Receptaculum seminis 457 U.; Urniere 440 C. Uterus s. Eileiter. Utriculus s. Gehörorgan. Valrula cerebelli s. Gehirn. Vagusgruppe Valentiner Register. 620 | Verknöcherung (primäre) Verknöcherung (secundäre) Ventrieulus quartus s. Gehirn. Ventriculus lobi optiei s. Gehirn, 654 | Ventriculus lateralis s. Gehirn. 633 | Ventriculus communis loborum hemisphaeric. 687 | Vena abdominalis anterior . 495. 688 | Vena afferens hepatis 495 688 | Vena axillaris 498 689 | Vena anonyma . 498. 690 |; Vena brachialis 498 690 ; Vena bulbi anterior 496 690 | Vena bulbi posterior . 496 692 | Vena cerebro-spinalis 499 375 | Vena cava posterior . 499 583 | Vena cava superior 498 Vena coronaria ventriculi 495 Vena circumflexa tibiae . 497 Vena cruralis 497 Vena circumflexa femoris 497 Vena duodenalis 495 Vena efferens hepatis 496 Vena facialis 499 Vena gastrocnemia 497 Vena iliaca communis 496 69 | Vena ischiadica 496 81 | Vena intervertebralis . 498 387 | Vena innominata ; 499 615 | Vena iliaca interna et externa 496 632 | Vena inferior vesicae urinariae 497 632 Vena jugularis externa . 499 432 | Vena jugularis interna 498 | Vena lingualis 498 | Vena lumbo-dorsalis . 496 | Vena maxillaris inferior 498 Vena musculo-cutanea 497 Vena porta secundaria 495 Vena pancreatica . 495 Vena Fankreiiee dahdenehs 495 Vena plantae pedis 496 Vena poplitea 496 Vena pulmonalis . 499 Vena subelavia 499 Vena subscapularis 499 Vena tibialis antica . 497 Vena tibialis recurrens . 497 Visceralscelet 38 Vogt. - 8 Vomer s. Pilyeschischein. Vomero-palatinum s. Pflugscharbein. Waglerie ME ua: a Wallace ; 592 212 | Wagleria s. Eimnodynastes 8| Wittich. 8 46* 724 Wirbelsäule . Wray. Äenophrys Xenopus Xenorhina Zapfenschicht s. Anutes Zapfen s. Auge. Zähne s. Darmcanal. Zahnwechsel s. Darmcanal. Zahnsockel s. Darmcanal. Zahnkeim s. Darmcanal. Zahnschmelz s. Darmcanal. Zahnpulpa s. Darmcanal. Register. 51 | Zahncuticula s. Darmcanal. j 3 | Zachaemus . . . Brida 2 ee 6007634 | Zaphrissa . .. . ie 7 615 Zehenglieder . . . en T 643 | Zitzenzahnsaurier S. Tabyrindiodensi Zunge s. Darmcanal. Zungenbeinkörper s. Darmcanal. Zungenbeinhörner s. Darmcanal. Zungenbeinkiemenbogenapparat s. Visceral- skelet. Zwischenkiefer . . .:. 33 Zwischenkieferstück ee 5; Zwischen kiefer. ee A Gedruckt bei E. Polz in Leipzig. Druckfehler. Seite Zeile 4 18 von unten ]. terrestris st. terristris. 15 7 von unten |. occipitis st. occipilis. 16 13 von unten l. vorgestellt st. vorgesellt. 18 12 von oben ]. prootic st. proolic. 18 13 von unten ]. pharyngeus st. pharingeus. 20 6 von unten |. tracks st. tracts. 25 8 von oben 1. Nomenclatur st. Namenclatur. 27 6 von oben 1. Ossa st. Os. 27 8 von oben |. sind st. sine. 32 17 von oben |. der st. den. 33 18 von oben 1. Hydromedusa st. Rhydromedusa. 44 17 von unten l. Zungenbeinkörper st. Zungenbeinkiefer, 45 2 von unten ]. Dactyletra st. Doctyletra. 59 5 von unten l. hypochordale st. hypochordalc. 68 6 von unten ]. radiale st. rudiale. 79 5 von oben ]. Flügel st. Elügel. 92 4 von unten ]. aussen st. anssen. 109 7 von unten l. hyoideus st. hyoidens. 121 4 von unten |. trans- st. trsan. 140 10 von oben 1. Bufo st. Bnfo. 144 18 von oben 1. Muskel st. Mushel. 148 23 von oben ]. Interossei st. Iuterossei. 191 9 von unten ]. optici st. opticii. 201 27 von oben l. Monroi st. Monroe. 206 2 von unten ]. untere Augenglied st. unteu regenglieAd. 237 18 von oben ]. der mediale st. der mediale ab. 239 4 von oben |. lauft st. läuf. 240 5 von oben l. Humphry (92) st. Humphry (X). 240 8 von oben I. de Man (133) st. de Man (X). 257 10 von unten ]. besitzt st. besetzt. 272 1 von unten 1. Bichrom. Pot. von 2°/,—3°/, st. Bichrom pot von ?/,—3 °/,. 281° 9 von unten l. 3 Mm. st. 3. 283 5 von oben ]. 0,035—0,04 Millm. st. 35—40 Millm. 287 24 von oben ]. 0,012—0,014 Millm. st. 12—14 Millm. 287 24 von oben 1. 0,020—0,022 Millm. st. 20—22 Millm. 287 25 von oben l. 0,016--0,018 Millm. st. 15—18 Millm. 289 17 von oben l, Mikrom st. Mik. ur 13 | von 356 20 von Ber 2 von 405 9 von 405 9 von 410 21 von 418 16 von 425 23 von 436 11 und 438 15 von 445 21 von 446 2 von 455 18 von 456 7 von 457 15 von 460 10 von 468 12 von 485 5 von 11.0.2 von 526 4 und 531 17 von 585 12 von 9585 1 von 589 19 von 594 12 von 999 10 von 608 4 von 621 18 von 631 4 von 678 4 von | sohn 1. oben |. Membrana st. ER oben 1. Poles st. Pol. unten ]. atrophiren st. 'axtrophiren. oben 1. 0,006—0,008 Millm. st. 0,006—0, 008. oben 1. 0,003—0,004 Millm. st. 0,093—0.006. oben l. Membrane st. Membran. unten 1. selbst, st. selbst unten l. lumbricoides st. lumbrieoides. 17 von unten 1. Nierensegment st. Nervensegment. unten l. wandern, st. wandern unten 1. Spelerpes st. Sperlerpes. /! 14 oben 1. Spelerpes st. Sperlerpes. oben ]. Spelerpes st. Sperlerpes. unten | oben oben 1. Kali. st. Kali npe rlasyral oben ]. Alytes st. Ateles. oben ]. transitoire st. transitore. oben 1. den st. des. 12 von oben ]. Schulze st. Schultze. {4 oben ]. Tubenabschnittes st. Pubenabschnittes. unten l. Amblystomidae st. Ambystomidae. oben l. Spencer F. Baird st. Spencer F. Baud. unten 1. Asterophrydidae st. en oben 1. definirt st. delinirt. oben 1. Xiphisternum st. Xiptristernum. oben 1. Epibalea st. Epidalea. | oben 1. Lendendrüsen st. Lenbendrüsen. oben 1. zahlreich st. zahnreich. unten 1. neotropische am st. neotopische, } l. Spelerpes st. Sperlerpes. 1540 aay, KE er cc EE ee MOV. an: aa. BE [2 = Wal.“ AZ ha ar ti Br RI y x Erg nal a En D > - 1% 7 >» E sat. De TE a > do or BR rat >. . - Da h Si .m- + t “ k u: e \ , ai AT BIRUTZERENET ' { ' E 8 ‘ fe “in « r j HR RIESE. Di Pr e IX = m \ z —— r Pr « 2 3 > 6 r , £ _ Ar ST BERN. i 5 ww. 4 a; \ 4 Per "a ar iR r u, 7 mr us uud ya el 4 & ER “ rn ee 5 E = u ‘ % ‚ ne. ae ; Fi 2 ’ ’ 4 2 7 i „ - „List Si Fi \ 5 x i 2 [3 7 £ \ . 4 ” ) "ak e "1 > « y‚ 5% Ban. EI Mu Abbildungen von Tafel L. Be Pr “ hr E “ ‘ Ko fi ’ K2 ö Fig. 1. Schädel von Cryptobranchus japonicus von oben. 2. Schädel von Cryptobranchus japonicus von unten. \ 3. Linke Unterkieferhälfte von Cryptobranchus japonicus von der inneren Seite. 4. Linke Unterkieferhälfte von Cryptobranchus von der unteren Seite. Für alle Figuren gültige Bezeichnung. an Angulare. | od Oeceipitale laterale. ar Articulare. | » Parietale. ane Apertura nasalis externa. pc Processus coronoideus. cv Canalis pro nervo vago. | ps Paraspheneideum. d Dentale. | 2mz Praemaxillare. 5 Frontale. ı ptg Pterygoideum. fa Frontale anterius. | pt Petrosum. fpt Foramen pro trigemino. | 95 Quadrato-jugale. | | | fo Fenestra ovalis. mz Maxillare. | Z Tympanicum. | n Nasale. v Vomer. | 0s9 Orbito - sphenoideum. |lz 0s wormii. Alle Figuren Original. r Rinne für die Meckel’schen Knorpel. [4 s) “ c * . * Li 5 x x a hr DM, En : . “ { ArS Gr 5 Ms $ 3 ARD: 7 Dun k IK 5 u TERN TE - x n , . y 7 h y r \ 7 en m 0 (6° . 7 ! h i N h N u K » | rung der idungen von Tafel Hi Ya h “ z y # PT St} h ur PL 7 > _ . x h > E vn x 2 x v - ’ x . 74 N a vel h g e ” h cm . “ 4 FR 2 . g r “ 2 r . > v LH n e ä ı% 2 een! / / i j ! } } h B. n - i . R Er Y x ’ ze \ 4 , K Y Bu nn ei > Een Ä RN 4 r . b N iz8 4. es x = 12 r 4 - r i wer ” ; m F z ra - : iR = Zn] " 1 Bew » E . F Z K . N Y er = ‚ ® (au Er . “ 7 ALERTE FT ı 4 j } & = \ 4. h 2 s vo), vr re rer 7 k sl; Fach] u R 4 ' na har } & s. k i x { { ö ‘ N 7 4) ; j . - ” en 3 { h 11398 | R wa 3 ”,. er m e a ® % ; Un A . En LLLZ j : eu! ü ) L E Du ai F j | } S . ' r a R 2 P 2 j > Pin A > DIS nitdes ! ar Ir “ x h a ne ‚2 » ar < w 2 K i , m 4 r c it 5 . f 2 DU 4 ; > ; v L + s n y % Dr 2 r. - x e % vu Tr { u = = A: .- En r r B R; Bes; k * h ö re AN. f gl Kin ne e RE Pa PERS F ‘ N | ‚ ‚ \ ) . ha I ! \ Br 4 > 3 - a [# 3 ' f . h R ei a r. PR ‚ « 4 a s a ie 75% f nr vi Au & u e > . - r \ = P Pr i Se eo L 2 E - \ a u j ’ # d > . 3 . £ r + 5 - > = ! Hama 3 ’ . n r 4 ı * ‚ N . BlErH 4 en r ? ‚Jertarn Ti r’ . ee Pr f » { £ ' € _ 205 9,8 i 2 I © [74 $ x - er k R ir er “ IL» > Zr 1 e h B . E IL x . c - 3 Yr F z ” » ’ N F} 3 he - » Bde; ko. A f : ; „ “ ” ’ \ h R “ sure . a ‘ « TR “_ # d ) x Pe r R > _ . # u a fr De \ IR ” 3 r 5 - F I . 4 % F. - £ + » ee; & 5 Fi (a r / f - - I \ r- Y in) ? Ir f s - Bi f \ ‘ f I fi { [3 h E f h = x ” £ + u e x 7 2 se q h - 2 re x ‘ % ! - i - rn 2, 3 ® a Fe a er een Fa Jfom Fo 9: Schädel von Rana esculenta von der unteren Fläche ?/,. Schädel von Rana eseulenta von der oberen Fläche "lg: Schädel von Menopoma Alleghaniense von der oberen Fläche. Schädel von Menopoma Alleghaniense von der unteren Fläche. Linke Unterkieferhälfte von Rana esculenta ?/.. Schädel von Menobranchus lateralis von der oberen Fläche. c‘ Knorpelmasse. Schädel von Menobranchus lateralis von der unteren Fläche. Schädel von Pipa americana von der oberen Fläche. Schädel von Pipa americana von der unteren Fläche gesehen. Für alle Figuren dieser Tafel gültige Bezeichnung. Angulare. f/p Fronto- parietale. Artieulare. /nt Foramen nasale nervi trigemini. Verbindungsstück der beiden Unterkiefer- | mx Maxillare. hälften. n Nasale. Apertura nasalis externa. ol Occipitale laterale. Condylus ossis oceipitalis lateralis. 0sp Orbito-sphenoideum. Cornu ossis hyoidei. ot Petrosum. Columella. »s Parasphenoideum. Canalis vagus. | A ee Se alle sen Oeceipitale laterale und | aim. Dentale. pmz Praemaxillare. C i : Knorpelige Nasenkapsel. pc Processus coronoideus {5 . . - Ethmoideum. | pfm Processus Irontalis maxillaris. = 5 | P na li » K; £ Foramen pro trigemino. ı pnp Processus nasalis praemaxillaris : | ietale. Foramen opticum. ı? Parietale ; @ -jugale. Frontale anterius. | @W _Quadrato-jugale ER ' top Gelenkfläche für den Unterkiefer. Foramen oceipitale magnum. | Fenestra ovalis. | RL Tympanicum. ı® Vomer, Frontale. Alle Figuren Original. BT S ar. & x Ei % a Ri Fi Erklärung der Abbildungen von Tafel IN. 4 Fig. 1—13. Querdurchsehnitte durch den Schädel von Rana temporaria. 1. Querschnitt durch den Vaguskanal ?. 2, | - 0. Se 3 = eben dem Vaguskanal vorbei t2. 4 S - = - a ; . B) - noch etwas mehr dem Vaguskanal vorbei !?. 6. = - = ur : N 1. - zwischen Vagus und Trigeminus %. 8. = - = = - 2. 9. E etwas hinter dem Foramen nervi trigemini 19, 10. - - s - r e 5 3- 11. - durch das Foramen pro nervo trigemino 19, 12. - s - = r = = 3 me = 1. 3. 5. 7. 9. 11. sind jungen Thieren eben nach der Metamorphose entnommen. 2. 4. 6. 8. 10. 12. sind älteren grösseren Individuen entnommen. 13. Querschnitt durch die Mitte des Schädels einer Rana temporaria 2, 14. Quersehnitt durch das Loch für den ramus nasalis nervi trigemini (junges Thier) 2. 15. Querschnitt durch das Loch für den ramus nasalis nervi trigemini 3 (altes Thier). 16. Schädel von Rana temporaria von der inneren Fläche gesehen 2. : _ Für alle Figuren gültige Bezeichnung. csp Canalis semieireularis posterior. od Oceipitale basilare. esk. Canalis semieircularis horizontalis. os POceipitale superius. cpo Knorpel zwischen Oceipitale laterale und 9 Oceipitale laterale. Petrosum. ı»t Petrosum. cv Canalis pro nervo vago. ps Parasphenoid. csa Canalis semicireularis anterior. i ER pmx Praemaxillare. co Condylus ossis oceipitalis lateralis. en neh etm Ethmoideum. . $ Jo Foramen opticum. a ee fp Fronto-parietale. { _ Tympanicum. /nn Foramen pro ramo nasali nervi trigemini. | Knorpel blau. fa Foramen pro nervo abducente. Enchondrostolischer Knochen. Gelb. no Nasenöffnung. Perichondrostolischer Knochen. Schwarz. Alle Figuren Original. Amphibien 2 Taf. II. Erklärung der Abbildungen von Tafel IV. Alle 8. E rn Du Schädel von Rana temporaria von der oberen Seite gesehen 2. Schädel von Rana temporaria von der unteren Seite gesehen ?. Schädel von Rana temporaria von der oberen Seite gesehen nach Wegnahme der Deckknochen 2. Schädel von Rana temporaria von der unteren Seite gesehen nach Wegnahme der Deckknochen }. Schädel von Rana temporaria von oben gesehen in dem Larvenstadium, wo der Schwanz schon zu atrophiren anfängt &. Schädel aus demselben Stadium von unten gesehen $& Schädel von der einjährigen Rana temporaria im Herbstadium von oben gesehen — Schädel aus demselben Stadium von unten gesehen = x Figuren nach Parker (Philosophieal transactions of the royal society. Vol 16i. 1871.) ‘ Canalis nervi vagi. Knorpel blau. Enchondrostotischer Knochen, gelb. Perichondrostotischer Knochen, schwarz. Für alle Figuren gültige Bezeichnung. Apertura nasalis externa. |» Nasale. x ; Apertura nasalis interna. od Oceipitale laterale, Angulare. ob Oeccipitale basilare. 4 Annulus tympanicns. os Oceipitale superius. Zungenbeinhorn. Bader Knorpel zwischen Oceipitale laterale und pma Praemaxillare. Petrosum. pnp Processus nasalis praemaxillaris. pt Petrosum. Dentale. : Knorpelige Nasenkapsel. 249 gg aleum:. Eiburkleume ’ pa Palatinum. Krontalk, pe Processus coronoideus. Foramen opticum, | @ Quadrato-jugale. Fontanelle. |r Rinne für den Meckel’schen Knorpel. Foramen pro nervo trigemino. sn Septum nasi. far) Meckel’sche Knorpel s. Articulare. I: Tympanicum. . | Maxillare inferius. 'tp Gelenkfortsatz für den Unterkiefer. (m) Maxillare. ‚v Vomer. a > ni er alahlrt vr ‚gel ber roch ur (al Ri Ai R sehen r) ade, M\ \ Fu tion « ii 2 ee er a 07; Bsi 1% ia a‘ Ba Bey 30 vet Ar he mes >1 Re ‚i danast Dr # ER 2 “#38 N ET ‚lock Isieöd R nt | 0 ne ARE 1:3. Malie re sa ‚aotzud ana: ee 4 hut Rast lin A oh unatand wars ae 278 214 er ö 1 ET LEE ae Ba. FE ina8, KT 2 erh rin , KE £ * an Se aargı 1964.) AR. AR EEE . via Bi je: e 3 Age m) go i ‚a ad) ad 4 ir Bunter, PR2 4330 “ er r ; { . Ben 2 £ i Ve Br An or U "RR u fict tft a. Mb ch SI ee FR de 27 ’ ; 5 ’ "er Pr. ca & y ; r a Fr » y 2 “7 .< i , Yatsan u 2: - - e ‚taßt r u RER En % $ Tu ee "Fa Sr . = x . haetre dad u ‚ ‚ia ne oma PN orirtn 2b äshio er R * i IR aa a un Sa ‚olsloinag-orurtr, SE heran Be £ * ya x A| er ; Fr a ET. or | 0 ia Ur Or or arme N“ Te F ba eb a it > Were Ir yod N = ©: {f Bi iz A . 17 £ f j ” 2.7 2 u 7 ee = ° a i 2 anisatt ia ad Muprt, & ER | Ss am; E Fe ee SR a z E* rg \ as 3 dal ‚is ' a 0 fh, ige: Lie I St awı x R SER u a I lee 53j u, rg BT EENER "9 / x a: ” ör ri Be, Yh af U RETR Kr uni Giafigi {990 RJRFERG wi Ks RER re ee eo] el ah me mob ski PR Mindest, Be BR ERS ih ‚u | an i* ier) " Borrioähioee We ER “ N Ye ri BL, Borsedın? er £ BF re lsaggdusnet, ab: chf ar ” = Iarbumgd rl 189 Ar ei * HE ay Tax unser! Wuldg ran. u abun % = Aulosın BEER SERT \r; ‚weh: ER Yaywel: a Sa aan H sah It m . ER | N Wr r . - 5 wer N #4 Pr R 4 Re { e zn Pr . ir ee ROY sah 3 12 WEI: her un Tas ep re Br N 2 \ sy: “An Te $ ER RW ee : } ..® R } % KR Bi e immer x N H Wi =: 1 r „ er Bin ü ee 2 ® Z N N... nn ’ SFT u. BRENNIORV ER 0 a TIER „ a > SD. RR Eau 3 autns V Ü ER N 6 B; K LEE WI; N 5 Sf h R ch + rt; Ep] f Äh 1‘ u R 7 « j . « 2 . I 4 “ * x \ ee SER 5 FR mb. )1 03 WA 2 er Isa denladschl: Mi Ce v: ee} Hapi - B Rghne pr E ‚Isıfronsinausft Tara FR Ki Eh A in BB. or Wr Fr u {E wi REEL si - AR Ka rn # de BE: W a = 1 E- Br 4 h “ w. 1 B ie LE [zZ y . F « Pr U © 1’ N * Sn ” 7 De ” ) TER ET EEE 4 ? 7 Ka y we Aa 3 h 1 & ) EL { = an ih : . 2 Io x ) ! RE x € } “ & ud R = m & = 2:2 5 # en er y Te > N un% - . u - 7 . > % Fig. 1. Schädel von Rana temporaria von der Seite gesehen + 2 2. Ansicht des vollständigen Schädels von Siredon iscttotufe von oben gesehen. On E 3. Dieselbe von unten. N % 4. Dieselbe von der Seite. d. Ansicht des Primordialschädels von Siredon pisciformis von oben. 6. Dieselbe von unten, 7. Unterkiefer von Siredon pisciformis von aussen, 8. Schädel von Siren lacertina von unten, 9. Schädel von Siren lacertina von oben. ‚10. Schädel von Coeeilia hypocyanea von oben (vergrössert). 1. nach a (Phil. transact. of the royal society. Vol. 161. 1872.) 2. 3.4. 5. 6. 7. nach F. Friedreich und C. Gegenbaur. Ueber den Schädel des Axilotl q (Bericht v. d. königl. zool. Anstalt in Würzb. 1849). 8. 9. nach Cuvier, Ossemens fossiles. T. V. 2. Partie. 10. nach Joh. Müller. Beiträge zur Anatomie der Amphibien (Tiedomamıı und Treviranus Zeitschrift f. Phys. Bd. IV.). Für alle Figuren gültige Bezeichnung. an Angulare. n Fig. 5. u. Fig. 6. Seitliche Nasenknorpel at Annulus tympanicus. oder Nasenkapseln. ar Articulare s. Meckel’sche Knorpel. n‘i Decke der Nasenknorpel. e Zungenbeinhorn. ob Oceipitale basilare. ' ev Canalis nervi vagi. ol Oceipitale laterale. d _ Dentale. os Oceipitale superius. d' _Processus palatinus des Keilbeins. osp Orbito-sphenoid. etm Ethmoideum. »p Parietale. e‘ Knorpeliges Septum nasi. pt Petrosum. e' Fortsatz des mittleren Nasenknorpels. »s Paraphenoid. F Frontale. fp. Fronto-parietale. ptg Pterygoideum. Ft. (fpt) Foramen pro nervo trigemino. pmz Praemaxillare. Ja Frontale anterius. p' Oberer vorderer Gelenkfortsatz des Quadrat- fo Foramen opticum, in Fig. 1. durch lo an- knorpels. gegeben. 4 Quadrato-jugale. fom Foramen occipitale magnum. r‘ _@Querer Fortsatz des Quadratknorpels. f‘ Ausschnitt zwischen den Fortsätzen des | s‘ Processus pterygoideus des Quadratknorpels. mittleren Nasenknorpels. tp Gelenk für den Unterkiefer. 9‘ Boden der Nasenkapsel. t Tympanicum. “ und © 8. die knorpelige Nasenkapsel P. 26. |!‘ Gelenkfortsatz, durch den der Quadrat- k Loch xum Durchtritt des Riechnerven. * knorpel mit dem Unterkiefer artieulirt. ” (&) Loch für den Nasenast des nervus |» Vomer. trigeminus. = Be; mne Meatus s. Apertura narium externus. Fig. 10. oa. Orbitale anterius; so. supraorbitale. mx Maxillare. te Tympanicum (Temporale Joh. Me Meckel’sche Knorpel s. articulare. Müller). m’ Mittlerer Nasenknorpel. ‘ Quadrato - jugale (Tympanicum n Nasale. NB. In Fig. Joh. Müller). 2. istirrthümlich das Maxillare durch pam, das Praemaxillare durch mx angegeben. bien. l _ Amph 2 Erklärung der Abbildungen von Tafel VI. Fig. 1. Schädel von Ceratophrys eornuta 4 von oben. | 2. Schädel von Ceratophrys cornuta 4 von unten. 3. Schädel von Triton eristatus von oben. 4. Schädel von Triton ceristatus von unten. 5. Schädel von Amphiuma von unten. Schädel von Salamandra atra von unten. Zungenbein und Kiemenbogen einer jungen Salamandra terrestris #. Schädel von Siren lacertina von unten. Gaumenzähnenplatten von Siren lacertina. 10. Schädel von Siren lacertina von oben. 1. Schädel von Proteus anguineus. 3.4.6. Nach Leydig. Archiv f. Naturg. Bd. 33. 1867. 5. Nach Hyrtl. Cryptobranchus japonieus. Schediasma anatomieum. 7. Nach Duges Recherches sur l’osteologie ete. des Batraciens — Fig. 8. 9. 19: 11. nach Cuvier Ossemens fossiles. — Fig. 1. und 2. Original. NE pet Für alle Figuren (Nr. 7. ausgenommen) dieser Tafel gültige Bezeichnung. cv Canalis nervi vagi. | pnp Processus frontalis 'ossis praemaxillaris. etm Ethmoideum. »t Petrosum. F Frontale. pfm Processus frontalis ossis maxillaris. fp Fronto-parietale. ptg Pterygoideum. mx Maxillare. ps Parasphenoideum. n Nasale. i ©’ Quadrato-jugale. ol DOceipitale laterale. t Tympanienm. pa Palatinum. tp Gelenkfläche für den Unterkiefer. pmz Praemaxillare. ® Vomer. Erklärung von Fig 7. b Zungenbeinkörper (basi-hyal Dug®s). d Vorderes egment desselben (Corne styloi- ce Endplatt des Zungenbeinstiels (uro-hyal Duges, dunupe au us menu) Bu Ff Ventralsegment des ersten Kiemenbogens. 9 Ventralsegment des zweiten Kiemenbogens. e Zungenbeinhorn (Stylo-hyal Duges). ? Kiemenbogen. Ossieulum thyreoideum v. Siebold). u) 0 2 AÄNNSNSNNONNNANNLAN, Nr, Amphibien. Br er Abbildungen von Tafel VII. ! . z { 7 “ z - N r f% - r \ ö N ‚ u > 2 g r su } x x . -b $ f f ‘ na N h „ir I; - -\ # ” + f& » > E E “r ; > = ie 4% n 4 r “ wir f + ’E < z 8% x 3 x > ” v r t 5 e Pr a) n N on 5 _ “ ’ i j “ = r he fi > 2 di ’ ö g 4 - » 2 & - y_, N - > ; £ = - er a £ ri # # .“ ki Nur Fig. IND or ‘ Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Proteus anguineus #. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Öryptobranchus japonicus. Nach Hyrtl: Cryptobranchus japonicus Schediasma anatomicum. db‘ Erster Kiemenbogen. b“ Dorsalsegment des zweiten Kiemenbogens. b'‘v Ventralsegment des zweiten Kiemenbogens. ch Zungenbeinkörper. ch‘ .Vordere Copula. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Salamandra maculata im Larvenzustand. Vergr. Nach Hyrtl: Schediasma anatomicum. « Vordere Copula (Glossohyal Duges). 5b Zungenbeinkörper. e ce Zungenbeinstiel. c‘ Endplatte. d Vorderer kleinerer, e Hinterer grösserer Abschnitt des Zungenbeinhorns. fg NVentralsegmente. h, t, J, % Kiemenbogen. N: Ze Nach Fischer: Perennibranchiaten und Derotremen. d* b“ 0“ Dorsalsegmente resp. des ersten, zweiten, dritten Kiemenbogens, b’v b‘'v Ventralsegmente resp. des ersten, zweiten Kiemenbogens. ch Zungenbeinkörper. h Zungenbeinhorn. 5 Zungenbeinstiel. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Siren lacertina 4. Nach Fischer. b'v, b'v,. ch, h, s, wie in Fig. 3. ch‘ Vordere Copula. b', 0, 0, 0“, Dorsalsegmente resp. des ersten, zweiten, dritten und vierten Kiemen- bogens. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Amphiuma tridaetylum 2. Nach Fischer )* Erster Kiemenbogen. h‘ Norderes Segment des Zungenbeinhorns. Ah“ Hinteres Segment des Zungenbeinhorns. mi Unterkiefer. 0, 0, ey, by) h, ‚eh, ch "wie 'n Pig.02 und:3: Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Menobranchus lateralis 2. Nach Fischer‘ Be, ey, 6, h,. Ri, ch, Ss wie, an Pie. 2. und 3. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Triton marmoratus 2. Nach Duges. %, 48, F,.9, Wie ın Fig. 2. b’ knorpeliger Theil des Zungenbeinkörpers. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Coeeilia (Siphonops) annulata 5%. Nach Fischer. 7, Zungenbeinhorn. b’, db, d', Erster, zweiter, dritter Kiemenbogen. lar Stimmlade. — tr Luftröhre. In bien. 1 | Amphi Lilh.Anst.wJ.G.Bach, Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel VII. a £3 ‚k hu - Fig. Ds Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Menopoma 4. Nach Fischer: Perennibranchiaten und Derotremen. b’ Erster Kiemenbogen, b 5’ d Dorsalsegmente resp. des zweiten, dritten und vierten Kiemenbogens. by by Ventralsegmente resp. des zweiten und dritten Kiemenbogens, ch Zungenbeinkörper. ch‘ Vordere Copula. h h Zungenbeinhörner. h’h’ Dessen vordere Segmente. mi Unterkiefer. D Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Siredon pisciformis 4 u . = nie : h, ch, b'v, dv, mi, wie in Fig. 1. Nach Fischer. ws . db’, D, W, d Dorsalsegmente resp. des ersten, zweiten, dritten und vierten Kiemen- bogens. 3. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von Menobranchus. Nach Hyrtl. 4. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat von der Froschlarve, von der hinteren Seite gesehen *P. 5. Derselbe von der vorderen Seite gesehen “. 6. Zungenbein-Kiemenbogen-Apparat der Froschlarve in Begriff der Metamorphose £, 7. Zungenbein des eben entwickelten Frosches $. 7 8. Zungenbein des grünen Frosches. Vergr. Fig. 4—8. nach Martin St. Ange: Ann. des sciences nat. T, 24, c Copula. ch Zungenbeinkörper, h Vorderer Fortsatz. h* Hinterer Fortsatz, ch‘ Vorderes Zungenbeinhorn (cornu styloideum). ch‘' Hinteres Zungenbeinhorn (cornu thyreoideum s. columella.). 1. 2. 3. 4. Kiemenbogen. Lith.Anst.v..G.Bach, Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel IX. Fig. 1. Andreas (Cryptobranchus) Tschudii. Nach Meyer’s Palacontographica. f Frontale. fe Frontale anterius, osp Orbito-sphenoid, » Parietale, 7 Quadrato-jugale. pt Pterygoideum 2. Schädel von Trematosaurus Braunii von unten (3). 3. Derselbe von oben (8). Nach Burmeister: Die Labyrinthodonten aus dem bunten Sandstein von Bernburg. # Intermaxillare. n Temporale squamosum,' d Maxillare. o Mastoideum. c Nasale. » Paukenbein. d Lacrymale. q Os condyloideum. e Frontale anterius. r Oceipitale superius, F Frontale proprius. s Sphenoideum. g Frontale posterius. t Palatinum. h Parietale. x Condylus oceipitalis, ‘ Orbitale posterius. v Vomer. k Zygomaticum. w Choanae. 2 Tympanicum. y Gaumenöffnung. m Quadrato-jugale. 2 Fossa temporalis, 4. Schädel von Coecilia annulata von unten 2. 5, Schädel von Coecilia annulata von oben 2. Nach Duges Recherches etc. a Fronto-parietal. 5& Fronto-lacrymal. c Ethmoide. ‘ d Intermaxillo-nasal. e Sus-maxillo-palatin, f Jugale. 9 Temporo-masto-ptörygoidien. h Strier? ? Oceipito-spheno-rupeal. © Adgustal (Parasphenoid?). % Tympanique. _ a SZ Er —+ ——— Lith.Anstw.J.6.Bach,Leipzig- Erklärung der Abbildungen von Tafel X. Fig 1. Wirbel (7—12) von Menobranchus lateralis. (Etwas vergrössert.) 2. Wirbel (6—10) von Menopoma Alleghaniense 4. u 3 4 ı Wirbel (4—11) von Salamandra punctata 2 2. Wirbel (14 und 15) von Cryptobranchus japonieus, etwas vergrössert. Erster und zweiter Wirbel von Cryptobranchus japonicus 4. 6. Wirbel von Cryptobranchus japonicus von der hinteren Fläche gesehen 4. Untere Fläche des»ersten Wirbels von Cryptobranchus japonieus 4. 8. Erster Wirbel von Cryptobranchus japonicus sagittal durchgesägt. Rechte Hälfte von 1 I innen gesehen +. 9. Rippe von Cryptobranchus japonicus 4. 10. Rippe von Menobranchus lateralis 2. 11. Wirbelsäule von Bufo vulgaris 4. 12. Wirbelsäule von Bufo asper 4. 13. Wirbelsäule von Pipa americana 4. 14. Steissbein von Rana esculenta von der Seite gesehen 2. Für alle Figuren gültige Bezeichnung. Rippe. pai Processus artieularis inferior. Freies (knorpeliges) Ende der Rippe. pas Processus articularis superior. Mit dem Processus transversus verbundener | 92 Processus transversus. Theil der Rippe. ps Processus spinosus. Foramen intervertebrale. ve Vertebra coceygea. Foramen intertransversarium (pro arteria | vo Vertebra prima. collateralis vertebralis). vs Vertebra sacralis. Foramen vertebrale. _ & Gelenkflächen (Protessus artieulares’superio- Foramina nutritia. res) des ersten Wirbels zur Artieulation mit Foramen coccygeum. | dem Os oceipitale laterale. Os coceygis. | y Mittlere Gelenkhöcker des ersten Wirbels. Alle Figuren Original. JS Ne en RE FREE TE SS TREE r Oh ua SEES er ES 7 ee TH un m. =) Amphibien. Lith.Anst.v.J.6.Bach, Leipzig. a He Er er a Erklärung der Abbildungen von Tafel X1. Fig. u . Frontaler Durchschnitt durch die ventrale Verbindung des Schultergürtels von Rana temporaria. 2. Schultergürtel von Rana temporaria in der Fläche ausgebreitet 2. 3. Sehultergürtel von Ceratophrys cornuta in der Fläche ausgebreitet (innere Fläche) & 4 3) Io Ventraler Theil des Schultergürtels von Hyla adelaidensis 2._ . Sceapula von Pipa americana. 6. Scapula von Hyla cyanea 2. 7. Ventraler Theil des Schultergürtels von Bufo japonieus. 8. Ventraler Theil des Schultergürtels von Hyla cyanea. 9, Ventraler Theil des Schultergürtels von Pipa americana. 10. Ventraler Theil des Schultergürtels von Phyllomedusa bicolor. 11. Rechte Hälfte des Schultergürtels von Menobranchus lateralis. 12. Linke Schulterhälfte von Salamandra punectata. 13. Linke Schulterhälfte von Siredon. 14. Humerus von Cryptobranchus japonieus. 15. Humerus von Bufo japonieus. 16. Vordere Extremität von Menopoma. 17. Humerus von Rana temporaria 2. Fig. 1. 4. 9. 10. 11. Nach Gegenbaur: zur vergl. Anatomie der Wirbelthiere. 2. Heft. Schultergürtel. Fig. 16. Nach Hyrtl: Cryptobranchus japonicus. (Schediasma anatomieum.) Alle übrigen Figuren original. Für alle Figuren dieser Tafel gültige Bezeichnung. 8 Scapula. el Crista lateralis. ss Suprascapulare. | ep' Unteres Gelenkende des Humerus. a Processus acromialis. 142 Trochlea. »c' Processus coracoideus, epm Epieondylus medialis. pc Procoracoid. | ep Epicondylus lateralis. co Coracoid. cm Crista medialis humeri. el Clavieula. R Radius. 9 Cavitas glenoidalis scapulae. U. ‚Ulna, i Ineisura scapulae. “u Os carpi ulnare. r Os earpi radiale. I ep Episternum, I Os carpi intermedium. Dr st Sternum. m Mittelstück oder Verbindungsstück (Epicora- | c Os centrale. } coid Parker). 5 fünftes, 4 viertes, ' Carpale der zweiten H Humerus. 3 drittes, 2 zweites, J Reihe. ch Caput humeri. I. II. III. IV. V Metacarpalia. pl Processus lateralis. ph TPhalangen, pm Processus medialis. ÄR ien. b 1 Amph Lith.Anst.v.J.G.Bach, Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel XII. epın ept R U fh [2 12. 13. Linker Schultergürtel von Cryptobranchus japonieus. Longitudinalschnitt durch das Sternum von Cryptobranchus japonicus. ‘ vord Transversalschnitt durch das Sternum von Cryptobranchus japonicus \ Be } Rand. o hinterer Humerus von Hyla cyanea von vorn gesehen. Humerus von Hyla cyanea von der Seite gesehen, Antibrachium von Pipa americana, Antibrachium von Hyla cyanea. Antibrachium von Bufo japonicus. Artieulatio brachio-antibrachii von Hyla cyanea, - Vorderarm und Hand einer neugeborenen Larve von Salamandra maculosa, Carpus einer erwachsenen Salamandra maculosa. Carpus von Menobranchus. Vorderarm und Hand von Cryptobranchus japonicus. 10—13. Nach Gegenbaur: Carpus u. Tarsus. 13. Nach Hyrtl: Oryptobranchus japonicus, Schediasma anat. 1—10. Original Für sämmtliche Figuren gültige Bezeichnung, Scapula. ı Zam Ligamentum accessorium mediale. Suprascapulare. | Tal Ligamentum accessorium laterale. Proeoracoid. A. Antibrachium. Coracoid | eer Eminentia carpi radialis. Cavitas glenoidalis scapulae. | Humerus. Caput humeri s. vorderes Gelenkende des Humerus. Processus lateralis. Crista lateralis. Unteres Gelenkende des Humerus. ecw Bminentia carpi ulnaris. w Os carpi ulnare. r .,0s carpi radiale. © Os earpi intermedium. K Os centrale. 5 fünftes h) 4 viertes ; 5 | 5 2 Carpale der zweiten Reihe. drittes Trochlea. 2 zweites ke Epicondylus medialis. I. II. III. IV. V. Metacarpalea. Epicondylus lateralis. ph Phalanges. Radius. pr Processus radialis. Ulna. | pu Processus ulnaris. Amphibien. — ee Erklärung der Abbildungen von Tafel XIII a out pur we b® 16. Carpus von Cryptobranchus japonicus. Carpus von Bufo vulgaris. Carpus von Rana temporaria (junges Individuum, Carpusstücke noch vollkommen knorpelig). Oarpus von Proteus. Carpus von Hyla cyanea. Metacarpalknochen und Phalangen von Hyla cyanea (I—V Metacarpalia. 1—3 Phalangen der 1,5 2.,'u..3. Reihe.) Beckengürtel von Menobranchus lateralis von der ventralen Fläche gesehen. - - $Siredon - - deorsalen - - ir R = - - ventralen - - - - Salamandra maculata - - 2 € E y: = = = - - dorsalen - - Beckengürtel von Pipa americana (@’ Grenzlinie bis zu welcher das Os ilei reicht.) Beckengürtel von Rana esculenta von der linken Seite gesehen 2. Beckengürtel von Rana esculenta, Medianschnitt. (Medianer Durchschnitt durch Darm- beinkörper, Scham- und Sitzbein.) Horizontaler Durchschnitt durch Darmbeinkörper, Scham- und Sitzbein von Rana. Medianer Durchschnitt durch Darmbeinkörper, Scham- und Sitzbein von Hyla. 2. 3. 4. Nach Gegenbaur (Carpus u. Tarsus). Alle übrigen original. Für alle Figuren dieser Tafel gültige Bezeichnung. R Radius. ph Phalanges. U TUlna. op Os pubis. %“ Os carpi ulnare. ois Os ischii. 7 - - radiale. oil Os ilei. Ü - - intermedium. fo Foramen obturatorium. C - - - . centrale. aa Offener Boden der Gelenkpfanne. 5 fünftes ) cy Cartilago ypsiloides. 4 viertes @ Acetabulum. 3 drittes Carpale der zweiten Reihe. tis Tuberositas ischii. 2 zweites 5 _ DBeckenhöhle. l erstes | ci Cartilago interartieularis. 1. IL. III. IV. V. Metacarpalia. | ps FProcessus superior. Lith.Anst.v. J.G. Bach, Leipzig. Erklärung und Abbildungen von Tafel XIV. he] nis Q 1. Beckengürtel von Bufo seaber von oben gesehen. 2. Beckengürtel von Cryptobranchus japonicus. 3. Sagittaler Durchschnitt durch Darmbeinkörper, Scham- und Sitzbein von Bufo leer 4. Beckengürtel von der linken Seite gesehen von Ceratophrys cornuta (etwas vergr.). 5. Linker Femor von Hyla cyanea. 6. Linkes Os cruris von Hyla cyanea (hintere Fläche). 7. Linkes Os cruris von Hyla cyanea (vordere Fläche). S. Os eruris von Ceratophrys cornuta. 9. Fusswurzelknochen der ersten Reihe von Ceratophrys ceornuta. 10. Fusswurzelknochen der ersten Reihe von Hyla ceyanea. 11. Fusswurzelknochen der ersten Reihe von Pipa americana. 12. Fusswurzel einer Larve von Salamandra maculosa. 13. Fusswurzel eines erwachsenen Erdsalamanders. 14. Fusswurzel von Triton. 15. Fussskelet von Proteus. 16. Fusswurzel von Cryptobranchus japonicus (Dorsalfläche). 17. Durchschnitt des Tarsus von Pelobates fuscus. 2. Nach Hyrtl: Cryptob. Japonicus. Schediasma Anat. Fig. 12. 13. 14.15. u. 17. Nach Gegenbaur: Carpus u. Tarsus. Fig. 1. 3—10. 11. 17. Original. Für alle Figuren dieser Tafel gültige Bezeichnung. Acetabulum. es Epiphysis superior. Os ilei. ipt Ineisura pro M. ceruro-tarsale tibiale. Os ischii. F Fibula s. Calcaneus (C). Os pubis. ‚7 Tibia s. Astragalus (A). Beckenhöhle. 'f 08 tarsi fibulare. Tuberositas ischii. 17 Os tarsi tibiale. Processus superior. | i Os tarsi intermedium. Cartilago ypsiloides. e ° Os tarsi centrale. Epiphysis marginalis ossis pubis. 5 \ fünftes Foramen obturatorium. 4 | viertes Caput femoris. ‚3 7 drittes > Tarsale der zweiten Reihe Ligamentum teres. 2 | zweites Processus transversus vertebrae Berl, 1) erstes Costae. 'V. IV. III. II. I. Metatarsalia. Cartilago interartieularis. ı ph Phalanges. Crista femoris. € ‘ Zweites Centrale, Epiphysis inferior, | b An Keal EE Ar A l a 1 1 SE A EEE = air ME LithAnstu.J.6. Bach Leipzig. . gen > n von Tafel x “ Fig. | 1. Tarsus von Bufo japonieus. 2. Tarsus von Hyla cyanea. 3. Tarsus von Rana Saparuae. 4 und 5. Muskeln und Nerven am Kopfe von Amphiuma tridaetylum 2) (Ansichten der rechten Seite.) 6. Muskeln und Nerven am Kopfe von Amphiuma tridactylum ?/, Ansichten der Ventralfläche.) 4 -—6b. Nach Fischer. Anat. Abhandl. über Perennibranchiaten und Derotremen. Fig. 1—3 Original. Bezeichnungen für Fig. 1—4. ar A Astragalus. 7 ‚ 2 Tarsale. 3 Bezeichnungen b Auge. s? XKiemenspalte. t Os tympanicum. mi Unterkiefer. d Thymus-drüse. pr _Procoracoid (Pars clavicularis des Schulter- sürtels Fischer.) J/pm, fpm‘’ M. fronto - parieto - maxillaris (TTempo- ralis.) (fpm Vom Schädel entspringende Portion dieses Muskels [Temporalis anterior Fischer]). (pm‘ Von der Fascia dorsalis entspringende Portion dieses Muskels |Temporalis posterior Fischer)). fınps Sehne der hinteren Portion dieses Muskels. »lım, ptm‘ M. petro-tympano-maxillaris (Masseter) (Masseter Fischer) ; ptm erste, ptm‘ zweite Portion dieses Muskels. my“ (ia) M. intermaxillaris anterior (Mylohyoideus) (Mylohyoideus anterior Fischer.) C Caleaneus. I 2] Z2II , Metatarsale. | V für Fig. 4—6. my“ (ip) M. intermaxillaris posterior (Stylo- hyoideus) (Mylohyoideus posterior Fischer.) dg‘(cdm) dg‘(cdn‘) M. cephalo-dorso-maxillaris (Digastrieus maxillae) (Digastricus Fischer.) cdm erste, cdm’ zweite Portion dieses Muskels. ca(£) ca‘(i‘) Mm. interbranchiales s Constrietores arcuum branchiarum. las(ohm) M. omo-humero-maxillaris (Levator maxillae inferioris adscendens). la Mm, levatores arcuum. | cp M. dorso-trachealis. cu(cds) M. capiti-dorso-scapularis (Cueullaris) , (Cueullaris Fischer.) | gh(mh) Maxillo-hyoideus (Genio-hyoideus) (Genio-hyoideus Fischer.) sh(th) M. thoracico-hyoideus (Sterno-hyoideus) (Sterno-hyoideus Fischer.) P ceh(ce) M. ceratohyoideus externus. 99 NM. genio-glossus. h Zungenbeinhorn. Nerven: me, mu, i,l, n Zweige des N, facialis auf S. 204 beschrieben. — ge Kopftheil des Sympathieus. — ge‘ Ramus communicans nervi glossopharyngei cum n. faciali, gl Ramus glossopharyngeus nervi vagi. 5“ Ende des dritten Astes des Trigeminus, im M, intermaxillaris anterior sich aus- breitend, »e Ramus mentalis n. facialis, 429 Nervus hypoglossus. un > “ » D a A Blend > 7 f 2 Br a . Rare. Eu - ; > REN \ 2: . S Sr ur va re » der Abbildungen von Tafel XVI. d y B Yı - - 2 5 n L . ns 4 v av } f wukBloppeltatel.); 2... man So 4 er eG er Be: Pe $ - ve = N RERN ; e ö ’ 3 a ERST En 8 E _ Pr h + 1: : ik ” u : : ; vr ft Ge Sg Tone { w 3 r “ .. y 2 2 ei: « F ! . f 5 ’ : 2 r j ’ I > I { Li . i H: * i he . u r i Ü r Bit : EU J 7a 7 r De } N v ur = £ f } ni; q i > Or . Schultermuskeln nach Wegnahme des Humerus und seiner Muskulatur. . Schultermuskeln nach Wegnahme der Haut ?/,- . Schultermuskeln nach Wegnahme der Mm. dorso-trachealis (dir), supracoracoideus A. coracoradialis proprius (crp), procoraco-humeralis (ph) und latissimus dorsi (dh) ?/,. . Schultermuskeln nach Wegnahme der Mm, coraco-brachialis brevis (c55), anconaeus sca- pularis medialis (asm) und anconaeus humeralis lateralis (ahl) ?/,. Der Brust- gürtel und das Brustbein sind durchsichtig gedacht, um die darunter liegenden Mus- keln sichtbar zu machen, und ihre Umrisse durch Punctlinien angegeben ?/,. . Schultermuskeln nach Wegnahme der Haut ?/,. . Schultermuskeln nach Wegnahme der Mm, intermaxillaris anterior (Hyloiykanken) fia), intermaxillaris posterior (Stylohyoideus) (ip), tympano - „ maxillaris (digastrieus maxillae) _ (mt) und pectoralis p ?/,. . Schultermuskeln nach Wegnahme der Endsehne a M. coraco -radialis proprius (ep); des M. procoraco-humeralis (ph) und latissimus dorsi (dh) ?/,. . Schultermuskeln nach Wegnahme der Mm. capiti-dorsi-scapularis s. cucullaris (eds), coraco- brachialis longus /ecbl‘) und dorsalis scapulae (ds) ?/,-. Alle Figuren nach Fürbringer. Zur vergleichenden Anatomie der Schultermuskeln. Für alle Figuren dieser Tafel gültige Bezeichnungen. Knochen. | Pe Procoracoid. I Scapula. FC Foramen coracoideum. ı c Coracoid. H Humerus. St Sternum. PM Processus medialis humeri. PL Processus lateralis humeri. CU Condylus ulnaris humeri. R Radius. CR Condylus radialis humeri. U. Vlne. Hy Zungenbein. Vergleiche die Bezeichnungen von Taf. XIX. Spinalnerven. Muskeln. @« MM. anconaeus. cds M. capiti-dorso-scapularis (Cucullaris.) ae M. anconaeus coracoideus. bs - basi-scapularis (Levator scapulae.) asm - anconaeus scapularis medialis. ths - thoraci-scapularis (Serratus magnus.) ahl - anconaeus humeralis lateralis. ths‘ untere Pas lerschh ahm - anmconaeus humeralis medialis, ths“ obere a cdm M. capiti-dorso-maxillaris (Digastricus oh M. omohyoideus (Pectori-scapularis in- maxillae.) ternus Fürbringer). dtr M. dorso- trachealis. p NM. pectoralis. - ia - intermaxillaris anterior (Mylohyoideus.) spec - supracoracoideus. ip - intermaxillaris posterior (Stylohyoidenus.) erp M. coraco-radialis proprius. cae - costo-abdominalis externus (Obliquus cbb M. coraco-brachialis brevis. abdominis externus.) cbl - coraco-brachialis longus. pt ° M. pubo-thoracieus (Reetus abdominis.) hai - humero-antibrachialis inferior. mh - maxillo-hyoideus (Genio-hyoidenus.) ph - procoraco-humeralis. th - thoracico-hyoideus (Sterno-hyoideus dh _- dorso-humeralis (Latissimus dorsi.) und omo-hyoideus.) ds - dorsalis scapulae. ce M. ceratoideus externus. sbe - subcoracoideus. »ptm Petro-tympano-maxillaris. Kopfnerven. p R. pharyngeus. to Aeste des N. trigeminus. yh R. lingualis. 0 Aeste des N, facialis. oa NR. auricularis n. vagi. = € R. intestinalis n. nagi. @ _ R, accessorius n. vagi. v» R. communicans c. nervo faciali. 0 _R. scapularis n. vagi. F } pzig. Lith.Anst.w. J.G.Bach Lei i A > v E G A r EEE Taf. XVI. Mn en BL 12 psi UNHIAnsEV IO/Bach,Leipaig ur . Be die it | ‘ A DR ii um M u gr: ar 1 10 N Be Fig. Muskeln von Rana eseulenta. 1. Schultermuskeln Mäch Wegnahme der Haut °/,. 2. Schultermuskeln nach Wegnahme der Mm. coraco-radialis proprius ferp), pectoralis sternalis (pst), episterno-eleido-acromio-humeralis feelah) und latissimus dorsi (dh) wi 3. Schultermuskeln nach Wegnahme der hinteren Kiefertheile und der Mm, coraco-brachialis brevis internus /cddi) und anconaeus (a) °J;. 4. Schultermuskeln nach Wegnahme der Haut °),- 9. Schultermuskeln nach Wegnahine der Mm, tympano-maxillaris (digastrieus) (ni) und pectoralis epicoracoideus (pe) ? . Schultermuskeln nach Were des Muskeltheils des M. coraco-radialis proprius (erp) ?],. . Schultermuskeln nach Wegnahme der Mm, pectoralis sternalis (psi), episterno- eleido- acromio-humeralis feclah) und dorso-humeralis (latissimus dorsi) (dA) und der Endsehne des M. coraco-radialis proprius ferp) ?/,. 8. Schultermuskeln nach Wegnahme der Mm, coraco-brachialis longus fecdl) und dorsalis scapulae (ds) °/,. Fig. 1—8. Nach M. Fürbringer. Zur vernleichankten Anatomie der Schultermuskeln. 9. Muskeln auf der Streckseite des Vorderarmes ?/,. 10. Muskeln auf der Streckseite des Vorderarmes und der Hand ?/,. Original, Original. (In Fig. 1—8 unterscheidet ein rother Abdruck die Muskeln von den anderen Theilen.) Für alle Figuren dieser Tafel gültige Bezeichnungen. » Hy Zungenbein. PTC Processus transverso - costalis. H Humerus, 2 Ab Antibrachium. PL Processus lateralis humeri. Crl Crista lateralis humeri. PM Processus medialis humeri, ER Epieondylus radialis. EU Epicondylus medialis. R Radius. U Ulna, Spinalnerven: Vergleiche die Bezeichnungen von Tafel XIX. Knochen. S Scapula. A Acromion, SS Suprascapulare. Pe Procoracoid. Eec HEpicoracoid, Cl! Ulavicula. St? Sternum, Est Episternum, C Coracoid. Muskeln. cs M. capiti-scapularis (Cucullaris). is M. interscapularis. bss M. basi-suprascapularis (Levator scapulae | inferior). pss M. petroso-suprascapularis (Levator sca- pulae superior), M. oceipiti-suprascapularis (Rhomboideus anterior.) M. thoraci-scapularis (Serratus magnus inferior). thss M. thoraci- RR SE NE (Serratus mag- nus superior). rhp M. rhomboideus posterior, as NM. abdomini-scapularis. p M. pectoralis. pa M. pectoralis abdominalis. pst M. pectoralis sternalis. pe M. pectoralis epicoracoideus. crp M. coraco-radialis proprius. cbl M. coraco - brachialis longus. chbi M. coraco-brachialis brevis internus, eclah M. episterno-cleido-acromio-humeralis, eh M. episterno - humeralis. clh M. cleido - humeralis. ah M. acromio - humeralis. dh M. dorso-humeralis (Latissimus dorsi). ds NM. dorsalis scapulae. a NM. anconaeus, asm M. anconaeus scapularis medialis. Kopfnerven. to Aeste des N. trigeminus. 0 - - N. facialis. « NR. accessorius n, vagi. 055 ths | | ahl M. anconaeus humeralis lateralis. ahm M. anconaeus humeralis medialis. mt M. tympano -maxillaris (Digastricus maxillae). ia NM. intermaxillaris anterior (Mylohyoideus), ip M.intermaxillaris posterior (Stylohyoideus), dae M. dorso-abdominalis externus (Obliquus abdominalis externus). dai M. dorso-abdominalis internus (Obliguus abdominis internus), pt NM. pubo-thoraeicus (reetus ee oh M. omo-hyoideus, hre M. humero-radiale et centrale, hals M. humero -antibrachium lateralis super- fieialis. huc M. humero-ulnare et carpale 5—3. amII M. antibrachio - metacarpum II. halll.IV.V M. humero-digiti ILL. IV. V. erm II M. carpali-radiali-metacarpum 1. acpd II M.antibrachio-carpo-phalanx 1 digitilI. mJI m III M. metacarpo II — metacarpum III. rcd III M.radiali-centraliphalanx III digiti III. udIV M. ulnari-phalanx III digiti IV. mpd V M. metacarpo-phalanx I digiti V, mpd V M. metacarpo - phalanx I digiti IV, A inFig. 9. N. brachialis longus inferior. — 1 Dessen oberflächlicher Ast. B inFig. 10. N. brachialis longus superior. — ! dessen lateraler Zweig; m dessen me- dialer Zweig. o R. scapularis n, vagi. p R. pharyngeus n, vagi. yl R. inguals - - o R, aurieularis - - er en lyele L ei ent Tat OU: I_____amI! t Amphibien Taf. XVII. 1 ®chl au i \ 435 28 St H C a a is SS B2 dae 2! Aut a = % bat» + Eu 0 E23, un ö her | Erklärung der Abbildungen von Tafel XVIM. | (Doppeltafel.) | Fig. . Ober- und Unterschenkelmuskeln nach Wegnahme der Haut von Rana temporaria (Hintere Fig. 9 u. 10. Nach J. G. de Man. Tei 4 5 6. Muskeln 7 > ) Fläche) ?/.. . Ober- und Unterschenkelmuskeln von Rana temporaria ?/, (Tiefere Schicht.) . Ober- und Unterschenkelmuskeln nach Wegnahme der Haut von Rana temporaria (Vordere Fläche) ?/.. . Unterschenkelmuskeln von Rana temporaria (Vordere Fläche) ?/,. . Muskeln . Muskeln . Muskeln . Muskeln der Mm. . Muskeln der Mm. caudalis und ileo-caudalis ?/.. an der Plantarfläche des Fusses von Rana temporaria ?/.. an der Dorsalfläche des Fusses von Rana temporaria ?/,. an der Volarfläche des Unterarms und der Hand von Rana temporaria */.. der hinteren Extremität von Salamandra maculata (Vordere Fläche) ?/.. der hinteren Extremität von Triton eristatus, nach Wegnahme der Haut und pubo -ischio-tibialis und caudali-pubo-ischio -tibialis */.. der hinteren Extremität von Triton ceristatus nach Wegnahme der Haut und pubo-ischio-tibialis, pubo -ischio - femoralis externus, caudali-femoralis, ischio- ” Myologie compar&e de l’extremite postörieure etc. 1—9. Original. Spinalnerven: Vergleiche die Bezeichnungen von Tafel XIX. Für Fig. 1—5 gültige Bezeichnungen. M. ileo-femoralis anterior sublimis (iliacus). - coteygo-femoralis (pyriformis). - ileo-femoralis s. caput longum des . ileo- i ne eruralis ileo-eruralis internus s. caput [triceps. - ileo-eruralis externus s. caput externum M. internum Langer Kopf Kurzer Kopf } M. - 1leo-cruralis. des M. ileo-femoralis et eruralis (biceps). ischio-cruralis (semimembranosns). - pubo-cruralis. - ceutaneo-cruralis, - Sub-ileo-femoralis (adductor longüs). - pubo-ischio-femoralis medialis (pec- tineus), M. pubo-ischio-femoralis profundus anterior M, pubo-ischio-femoralis profundus posterior Starke Portion des M, bi-ischio-erura- Schwache Portion } lis (Semitendinosus). M. ileo-femoralis anterior profundus. - 1ileo-femoralis posterior profundus. - ischio-femoralis profundus (quadratus femoris), M, ileo-ischio -pubo -femoralis, - Coceygio -iliacus, - bi-femoro-plantaris, - cruro-tarsale -tibiale. - femoro = cruralis - lateralis, Adductor magnus. cta M. cruro-tarsale tibiale anterior. ff - femoro-tarsale tibiale et fibulare. fetf - femoro-cruralis et tarsale fibulare, ap Aponeurosis plantaris. lt Ligamentum tarsi. ip M. tarsali-plantaris. tt - tarso-tarsale tibiale. imd - tarso-metatarsi et digiti pedis. epap - cartilagini-plantari-aponeurosis plan- taris. {fap M. tarsali-fibulari-aponeurosis plantaris. tom II. III. IV M. tarsali- fibulari - metatarsum IV. IBE’ IV, as _M. aponeurotico -accessorius. tftm I M. tarsali-fibulari et tibiali tarsale et metatarsale I, am I M. aponeurotico - metatarsum I. mIImI M, metatarso II metatarsum I minor, mIIm‘I - metatarso II metatarsum I major. mIIpI - metatarso II phalanx I digiti LI. mJIIIpI - metatarso III phalanx I digiti LLL. 9IdIII - phalangi I phalanx II digiti III. mIVpI - metatarso IV phalanx I digiti IV. cmIV.V - eartilagini-plantar-metatarsus IV V, pldlIV - phalangi-phalanx II digiti IV. tfmV - tarsali-fibulari- metatarsum V. cepmV = cartilagini plantari-metatarsum V, pIdV - phalangi I phalanx II digiti V. mI mII - metatarso I metatarsum II. mIImIII M,. metatarso II metatarsum III, mIIIımV - metatarso ILL metatarsum V, nfp Nervus femoralis posterior. : b Os ilei. i er fibularis. 3 - tarsale -fibulare. t - tibialis. a’ Symphysis pubis. nfa - femoralis anterior. 4 Os eruris, fm _Mediale Ast des N. fibularis. T 0s tarsale tibiall. ft ILaterale Ast des N. fibularis. F - - fibulare, a Os coceygis. | > In Figur 6. 1 M. cruro -tarsale tibiale inferior. 14 NM. metatarso II phalanx I digiti II. 2 - tarsali-fibulari-metatarsum V. 15 - metatarso II phalanx II digiti ILL. 3,9, 10 M. tarsali-fibulari-phalanx prima digiti | 76 - metatarso III phalanx II digiti III. 1; IE ET, Wi - tarsali Ill et metatarso III phalanx III _ 4 M. tarsali primo - metatarsum I. digiti IV, d - accessorio - metatarsum primum. 18 _M. metatarso IV phalanx III digiti IV. 6 - tarsali-ibulari phalanx prima digiti V. | 29 - metatarso V phalanx II disiti V. 7 - tarsali-fibulari phalanx prima digiti | 20 - tarsali-fibulari-phalanx I digiti IV longus IV. brevis. 8, 21 M.tarsali-tibiali phalanx prima digitiIL, III. 22 M. tarsali-fibulari phalanx III digiti IV. 12 _- metatarso I phalanx I digiti I. 22 - metätarso quinto phalanx II digiti V., 13 - metatarso I phalanx I digiti II. In Figur 7. ' | 17 M. anconaeus, udV M. ulnari-phalanx I digiti V. ham - humero -antibrachium mediale. | emp - carpo-metacarpi-phalangei. hal - humero -antibrachium lateralis. cmpII- carpo-metacarpum II profundus. hap - humero-aponeurosis palmaris. cmI - carpo-metacarpum |. huc - humero-ulnare et carpale 5—3. cmIII M. carpo-metacarpum III. aap - antibrachio -aponeurotica palmaris. ac NM. antibrachio - carpale I. umV - ulnari - metacarpum V, HZ Humerus. 4 Antibrachium. 2. Siehe $. 237, mpdV M. phalangi I phalanx II digiti V. 5 In Figur 8. p MM. pyramidalis. ffa I-V M. femoro -fibulae -digiti I_V. ° 2° - ischio-flexorius (Semimembranosus). | cpit M. caudali-pubo -ischio -tibialis. pt - pubo - tibialis. | | cf - caudali-femoralis. | faI-V M. femoro -digiti I—V. ie - ischio - caudalis. rü NM. pubo-ischio-tibialis (Semitendinosus). | «@ - anus. ff - ileo-femoro-fibularis [(biceps) (lange Kopf.] In Figur 9 und 10. ef M. caudali-femoralis. no Nervus obturatorius. pife - pubo-ischio-femoralis externus. - ncp Nervus cruralis posterior. pifi - pubo-ischio - femoralis internus. p Os pubis. pitt - pubo-tibialis. i Os ischü. if - ischio - femoralis. Y Processus ypsiloides. iff,iff‘ M. ileo - femoro-fibularis (biceps). s Schwanzwirbel. ce M. ileo-caudalis. 9,6, 7. Zweige des N. femoralis posterior, if - ileo- femoralis. a re ee Taf XVII ..udv Litt.Anst.v.J. G.Bach Leipzig. PETER Amphibien. Taf XVII Urh.Anst v.J.6.Bach,Leipaig- Sr Erklärung der Abbildungen von Tafel XIX. (Döppeltafel.) “x % Fig. 6 1. Plexus brachialis von Salamandra maculata */.. 2. Seltener Ursprung des N. pectoralis von Salamandra maculata ?/.. 3, Plezus brachialis von Siredon piseiformis 2lan 4. Plexus brachialis von Proteus anguineus */.. -. . Plexus brachialis von Rana esculenta °/.. Y . Seltenere Verbindung des N. spinalis II und III im Plexus brachialis von Rana esculenta. Fig. 1—6 nach Fürbringer. Zur vergl. Anatomie der Schultermuskeln. In Fig. 1—6 sind auf den Abbildungen des "Plexus brachialis die Nn brachiales inferiores und thoraeici inferiores weiss, die Nn brachiales superiores grau, die Nn thoraeiei superiores schwarz dargestellt. 7. Plexus eruralis von Bufo vulgaris °/,. Original. 8. Plexus eruralis von Rana esculenta °/,. Original. 9. Plexus ceruralis, N. femoralis anterior und N. femoralis posterior (ischiadieus) von Rana esculenta ?/,. Original, 10. Nervus brachialis longus inferior s. radialis von Rana esculenta 2/,. Original. 11. Nervus brachialis longus inferior von Rana esculenta 2% Original. m or - Zu Fig. 1—6 gültige Bezeichnungen für die Nerven. I. 11. III. IV. V' Ventrale Aesteder Nn. spinales. | 24 Aeste für den M. humero-antibrachialis in- 1 Aeste des N. spinalis I an der ventralen und | ferior (Urodelen). hypaxonischen Rumpfmuskulatur. 25 N. cutaneus brachii inferior medialis. 2 N. thoracicus superior. 26 N. eutaneus brachii inferior lateralis. 3 Aeste des N. spinalis II an der Rumpf- 27 Ast an die Beugemuskeln des Vorderarms. muskulatur und der Haut des Halses. | 28 R. profundus .n. brachialis longi inferioris 4 N. thoracieus superior 1I. \ (Urodelen). 5 N. thoracicus inferior II anterior. ı29 N. subscapularis (Urodelen). 6 N. thoracieus inferior II posterior. 30 N. dorsalis scapulae. 7 N. thoraeicus superior III. 31 Aeste für den M. dorsalis scapulae. 8 N. thoraeicus inferior ILI. '32 Nn. cutanei brachii superiores laterales. 9 N. thoracieus superior IV. 33 Ast fürdenM. procoraco-humeralis (Urodelen) 10 N. thoraeicus inferior IV. | und acromio-humeralis er 11 Aeste desN. spinalis V für die Bauchmuskeln. | 34 N. latissimus dorsi. 12 N. supracoracoideus. | (33 u. 38) N. brachialis longus superior Ss. Ta- 13 Ast für die Mm. supracoracoideus und coraco- | dialis (Anuren). radialis proprius. 35 N. brachialis longus superior profundus 14 Astfür den M. procoraco-humeralis(Urodelen) s. radialis profundus (Urodelen). und episterno -cleido-acromio-humeralis | 36 Aeste für den M. anconaeus. (Anuren). 27 Ast für die Streckseite des Vorderarms und 15 Ast für die Haut zwischen Coracoid und der Hand. Procoraeoid. | 98 N. brachialis longus superior superficialis 16 Ast für den Rectus abdominis. | s. radialis superficialis (Urodelen).: 17 N. pectoralis. | 39 Kleiner Hautnerv an dem lateralen Theil 18 Ast für die Haut der Brust. der Streckseite des Oberarms. 40 Aeste an dem M. anconaeus. 41 N. eutaneus brachii et antibrachii superior. 19 Aeste für den M. pectoralis. 20 Ast für den M. dorso-abdominalis externus. 21 N. brachialis longus inferior, '42 N. cutaneus brachii superior medialis. 22 Nn. coraco-brachiales. ı 45 Hautäste der Nn. abdominales, 23 Ramus superfieialis n. brachialis longus in- ferior (Urodelen), | Fig. 7 und 8. 6 6ter Wirbel. — 7 Tter Wirbel. — 8 Ster Wirbel. — 9 9ter Wirbel s. Sacral- wirbel. — 70 10ter Wirbel s. Os coceygis. Fig. 10. 2 der an der Dorsalfläche der Phalanx II verlaufende Ast des N. brachialis longus | inferior. Fig. 11. 2‘ der nach der Dorsalfläche der Phalanx II verlaufende Ast des N. brachialis longus inferior. Vergleiche weiter für die Erklärungen der Buchstaben in Fig. 7. 8. 9. die specielle Be- schreibung $. 234 und für Fig. 10. und 11. S. 232. 233. Amphibie | HE Taf. XIX. . Lith.Anst.v.d.G.Bach. Leipzig e Taf. XIX. Amphibien. p u) Io N ha nv. \\ „am IE hie.) ) IA acpd IL | A. aopalc 1 SD. ocdiamn AV Pol / (115 cd F\\ in \| \ln Mira N x EAN) \ [ N I \ \ U {il N Im \ Ja dylmm dalvı S Um = GR tith.A G.Ba PB 5 ? P " ” { ” * ı- Eh 4 ee Bu 1 F Fr Fa \ De 27, z » & ‚ R A En % R . = 3 & “ ar u: N ‘ . WM x . E » . s > n d i ü * oe = # - > % r wi E e Fi R 5 - c # 3 * » « 5 . En ’ n x; tr . .. * gr % R 2 - a x f r } + £ £ PR <; 3 [1 5 Pr Y ri B N} ı ve r Pa = - * J ” u » * x x ur ° D ' E Bi . \ . » iled >“ . 5 . 2 2 ” - Ur, = s alt Be rare NV 1. Plexus ceruralis von Hyla cyanea. 2. Nervus tibialis von Rana esculenta. 3. Nervus tibialis von Bufo. 4. Nervus fibularis von Rana esculenta. Fig. 1. 6 6ter Wirbel; 7 Tter Wirbel; 8 8ter Wirbel; 9 Yter Wirbel (Sacralwirbel); 10 10ter Wirbel; s Os coceygis. | Vergleiche für die Erklärung der Buchstaben in dieser Figur die specielle Beschreibung $. 244. Vergleiche für die Erklärung der Buchstaben in Fig. 2, 3 u. 4 die specielle Beschreibung auf S. 246. | Alle Figuren Original. Ws ee A a a a nn ee ee Si u Are lan DSF =. _ Amphibien. | ER | Taf RX. Sm ee eo EX, EN Erklärung der Abbildungen von Tafel XXI. Fig. 1. Kopf und Ursprünge der Gehirnnerven von Siredon piseiformis */,. Nach Fischer. Perennibranchiaten und Derotremen. 2a. Muskeln und Nerven am Kopfe von Menopoma alleghaniense. Ansicht der Dorsal- fläche '/,. Nach Fischer. Perennibranchiaten und Derotremen. 5 Auge. et zurückgeschlagene Haut. m M. petro -tympano-maxillaris (Masseter). ze M. fronto-parieo-maxillaris. dg, dg‘ erste und zweite Portion des M. cephalo-dorso-maxillaris (digastrieus maxillae). 3, 5, 5" Aeste des N. trigeminus, über die Zweige dieser Aeste «, ß, y, 6, & x, &,», u, u, n, #, siehe die specielle Beschreibung der Kopfnerven S. 203. u. w. B Ganglion des N, vagus und glossopharyngeus. I u. IT Spinalnerv, welche sich an der Ventralfläche zum N. hypoglossus (Ahpg) vereinigen. 2b. Muskeln und Nerven am Köpfe von Menopoma alleghaniense. Ansicht von der Ven- tralfläche */,. Nach Fischer. dg M. cephalo-dorso -maxillaris (digastricus). mi Unterkiefer. b, b'' Kiemenbogen. sm M. submaxillaris. h, h’ Zungenbein. 3. Gehirnnerven von Proteus anguineus, 9 N. trigeminus; a Ramus maxillaris superior; 5 Ramus nasalis; ce Ramus maxillaris inferior; y Ramus pro M. intermaxillaris anterior; ö Hautast. 7N. facialis; © Ramus jugularis; A Ganglion d. Ramus mentalis; f, 9, da Hautzweige. 10 Ganglion Vagi; o N. lateralis superior; vr Ramuli tenues ad musculos abductores capitis; q7 Glossopharyngeus; 77 Ramuli pharyngei; 72a Pars anterior n. hypoglossi; tt Nervi branchiales; » Nerv für die Muskeln der Kiemenbogen; v® Ramus intestinalis; w Ramus lateralis inferior; 725 Nervus primus „eerviealis (Hypoglossus). 4. Gehirnnerven von Salamandra terrestris. 1 Olfactorius; 2 Optieus; 3 Oculomotorius; 5 Wurzel des Trigeminus; A Ganglion Gasseri; «= R. nasalis (ophthalmicus); 5 Ramulus pathetieus; c Nervenast für das obere Augenglied; e Ramus maxillaris; 6 Abducens; 7 Facialis mit dem Acusticus (8) ent- springend; # Ast für das Ganglion Gasseri; C Ganglion des N. facialis; f Ramus pala- tinus; 9 Ramus alveolaris (r. mentalis der Batrachier); Ramus jugularis. 10 Vagus mit ihren drei Wurzeln #, y, d; B Ganglion des N. vagus; ?! Ramus lingualis; Ramus communicans; m R. pharyngeus; » R. intestinalis; 7/2 Hypoglossus. 3. und 4, Nach Fischer. Amphibiorum nudorum Neurologia. z METER EIER N SEN IKT Fig. 5. . Gehirnnerven von Hyla arborea. Ursprung und Hauptzüge der Gehirnnerven von Menobranchus lateralis. (Von der Seite gesehen). Nach Fischer: Anat. Abhandl. über die Perennibranchiaten und Derotremen. Vergleiche die specielle Beschreibung auf S. 204 u. »B: W. . Gehirnnerven von Coeeilia annulosa; nach Fischer: Amphibiorum nudorum neurologia. ö Trigeminus; a R. nasalis; £ Ast für den Pentakel; y Ast für die Muskeln der Nase; ö Hautast für die Nase; 5 Ramus maxillaris superior; %, % Hautäste f. d. Auge; bb Ramus alveolaris superior; e Ramus maxillaris inferior; A Ast nach den Kaumuskeln. 7 Facialis? f Ast f. d. musculus tympano-maxillaris; y Ramus jugularis; % Radix sympathici. — 9 Glossopharyngeus. — 10 Ramus intestinalis; 2, w Aestchen nach dem Sympathieus; o Nervenast f. d. M. vertebro-hyoideus; 9, q die zwei ersten Spinal- nerven; r Ganglion magnum ovatum des Sympathieus; 72 Hypoglossus; ? Nervus spi- nalis tertius; « Nervus lateralis. ja 1 Olfactorius; 2 Optieus; 3 Oculomotorius; 4 Trochlearis; 5 Trigeminus; 6 Abducens; c« Nervenast, welchen der Acusticus nach dem Trigeminus abschickt (Facialis); « Ramus nasalis (ophfhalmieus); e Ramus maxillaris; / Ramus palatinus; % Ramus jugularis. — 8 Acustieus und facialis. — /20 Vagus, #, y ihre beiden Wurzeln; B Ganglion Vagi; 9 Glossopharyngeus; k Ramus communicans; 2 Ramus lingualis; » Ramus intestinalis; 12 Hypoglossus. . Gehirnnerven von Pipa americana. 1 Olfactorius; 2 optieus; 3 oeulomotorius; 4 trochlearis; 5 Radix magna (sensitiva’); y Radix nunor (motoria?) des Trigeminus; 6 Abducens; « Nervenast, welchen der Acustieus dem Trigeminus abgiebt; A Ganglion des Trigeminus; « Ramus nasalis; e Ramus maxil- laris inferior; ee Ramus maxillaris superior; f Ramus palatinus; g Ramus mentalis; 7 Ramus jugularis; « Acusticus; f, y, d die drei Wurzeln, mit welchen der N. vagus («) entspringt, B Ganglion des N. vagus; 9 Glossopharyngeus; % Ramus communicans; 2 Ramus lingualis; » Ramus intestinalis; 2 Ramus cutaneus; 11 Accessorius Willisi. . Gehirnnerven von Bufo palmarum. 1 Olfactorius; 2 Optieus; 9 oculomotorius; 4 Pathetiecus; 5 Trigeminus; A Ganglion Gasseri; « Nervenwurzel, welche der Acusticus dem Trigeminus abgiebt (Faeialis); a Ramus nasalis; e R. maxillaris; f R. palatinus; h Ramus jugularis; 6 Abducens. 8 Acusticus; ß, y, Ö die drei Wurzeln des N. vagus (10); B Ganglion des N. vagus; 9 Glossopharyngeus; % Ramus communicans; / Ramus lingualis; qg Ramus pharyngeus; n Ramus intestinalis; 9 Ramus cutaneus: 2& Sympathicus; 72 Hypoglossus. 7,8 und 9. Nach Fischer. Amphib. nudorum Neuroglia. Lith. Anst.v. J.6.Bach ‚Leipzig . Y Amphibien. — ih Anstır 10 Bach, Lopay Erklärung der Abbildungen von Tafel XXIa. (Vergl. hierzu Tafel XXI.) Fig. a a WET 1. Kopf und Ursprung der Gehirnnerven von Siredon piseiformis, von der Dorsalfläche aus gesehen ?/,. 5b Auge. g Dorsaler Fortsatz des Zwischenkiefers. cr Seitenwand der Schädelhöhle. d Glandula thymus. m M. petro - tympano - maxillaris (masseter Fischer). dg M. cephalo - dorso - maxillaris (digastrieus | maxillae Fischer). 10%, 1, ar, chiarum. do Gerade Rückenmuskeln. os M. obliquus superior. rs M. rectus superior. re M. rectus externus. 1 N. olfactorius. 3 N. oculomotorius. 4 N. pathetiecus. 3 Wurzel des N. trigeminus. la‘ Mm. levatores arcuum bran- A Ganglion Gasseri. 5° Hauptzweig des Trigeminus. 9°“ Ramus nasalis. 9°‘ Ramus maxillaris superior. 5 Ramus maxillaris inferior. 7 und & Gemeinschaftliche Wurzeln des Fa- cialis.und Acustieus, ' 6 Ganglion des Facialis. h‘i Der Ramus jugularis, er. empfängt den Ramus communicans (%k) des Glossopha- ryngeus. B Gemeinschaftliches Ganglion des Vagus und Glossopharyngeus. k Ramus communicans cum. ph Ramuli pharyngei. gl Ramus lingualis s. glossopharyngeus. dr, ör Kiemennerven. a Zweig f. d. M. cucullaris. N. faeiali. Dorsalfläche. 7 Verstärkerungswurzel aus dem mit dem ‘n Hauptstamm des Vagus. 8 Acustieus zusammen entspringenden facialis 2 Nervus lateralis superior. in das Ganglion Gasseri (4). Siehe weiter die Specialbeschreibung auf S. 204 u. s. w. Fig. 2a. Muskeln und Nerven am Kopfe von Menopoma alleghaniense '/,. b Auge. ch Zurükgeschlagene Haut. d Glandula thymus. pa Os parietale. p Os frontale. te, te‘ M. fronto-parieto-maxillaris (Temporalis). la Mm. levatores arcuum. do Gerade Rückenmuskeln. os M. obliquus superior. rd M. rectractor bulbi. 5°“ Ramus primus N. trigemini. 5°“ Ramus secundus N. trigemini. 5“ Ramus tertius N. trigemini. Fig. | dr' 2b. Ansicht der Ventralseite vom Menopoma ch Zungenbeinkörper. h Zungenbeinhörner. h‘ Vorderes Segment der Zungenbeinhörner. b’, 0, 6, d‘' Dorsalsegmente resp. des ersten, zweiten, dritten und vierten Kiemenbogens. tr Trachea. ct Zurückgeschlagene Haut. m M. petro-tympano-maxillaris (Masseter), (ab- geschnitten). dg M. cephalo -dorso - maxillaris (Digastricus | Fischer). sm N. submaxillaris (submentalis Fischer). ı sm M. 2, 0: 9,7, 0, 8,6, % B, GIS de Specialbeschr Ti Ramus ne N. ee; 7m Ramus alveolaris N. facialis. n Ramus jugularis N. facialis. 5 Ganglion des Vagus und Glossopharyngeus. ' k Ramus communicans c. Nerv. faciali. ' gl Glossopharyngeus. ör Erster Kiemennerv. Zweiter Kiemennerv. rc Hautzweige. ı Z und ZI Erster und zweiter Halsnerv, ver- einigen sich zum N. hypoglossus. 4, o, a Siehe die Specialbeschreibung. alleghaniense !/,. mh M. intermaxillaris anterior (Mylo-hyoideus anterior Fischer). mh‘ M. intermaxillaris posterior (Mylo-hyoideus posterior Fischer), gh M. genio -hyoideus. thoraeico -hyoideus Fischer). ca M. constrietor arcuum. chp M. dorso - trachealis, hph M. hyo- trachealis, gt N. Glosso - pharyngeus. hpg N. hypoglossus. (Sterno - hyoideus Alle Figuren nach Fischer: Perennibranchiaten und Derotremen. ie \ Amphibien. Lith.Anst.v. J.&.Bach lei I Lith.Anst.v.J.G.Bach, leipzig Erklärung der Abbildungen von Tafel. XXI. Fig. 1. Hälfte eines Querschnitts der hinteren Anschwellung dessRückenmarks des Frosches ®%/,. a Substantia reticularis. | 5 Commissura inferior. e untere Wurzel. d obere Wurzel. e stiftförmige Fasern der Pia. F Unterhörner mit der lateralen Zellensäule. 9 Oberhörner. h Centralkanal. 2. Querschnitt durch den vorderen Theil des Lobus ventriculi tertii °/.- a Thalami optici. 5 Ventriculus tertius. c Chiasma nervorum opticorum. . Querschnitt durch die Mitte der Lobi hemisphaeriei °/,. e Seitenventrikel. d Furche in der medialen Wand, . Querschnitt durch die Stelle der Communication der Seitenventrikel mit dem Ventrieulus communis 5/,. 5 Vorderer Abschnitt des Ventriculus tertius. c Seitenventrikel. c' Ventrieulus communis, d Längsbündel. . Querschnitt durch den hinteren Theil des Lobus ventrieulus tertius °/,. a Thalami optiei. y \ b Ventrieulus tertius. ce Tuber einereum. . Querschnitt durch den hinteren Theil der Lobi hemisphaeriei °/,- f YVorderer Abschnitt des Ventrieulus tertius. e Seitenventrikel. ce‘ Ventrieulus communis. d Längsbündel. . Querschnitt durch den Lobus opticus in seinem vorderen Theil (Gegend des Abgangs des N. oculomotorius °°/,.) h Unterer Abschnitt. h' Seitlicher Abschnitt des Ventrieulus lobi optici. ü Nervenzellen des Oculomotoriuskerns. v N. oculomotorius. m Grosse Zellen der Lobi optici. x Decke des Lobus optieus. y Commissura posterior. z Vorderer Divertikel des Ventrieulus lobi optici. 9, Aus einem Querschnitt des Rückenmarks; bindegewebige Fasern in der Gegend der, Unterstränge ®%%).. 7. Plexus eruralis von Salamandra maeulata. ?°/.. Fig. 7 Original. Alle anderen nach Stieda: Studien über das centrale Nervensystem der Wirbelthiere. 1en. 1 | Amph av el Tr \ ® \ Lith.Anst.uJ.G. Bach, Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel XXIH. Fig. 1. Uebersicht der Schichten in der Netzhaut des Frosches °%%/.. 1 Membrana limitans interna. 2 Optieusfaserschicht. 3 Ganglienzellenschicht. 2. 4. 6. 1 , 11 13. 14 6, in. 18. 1: Ka Innere granulirte Schicht. ° Innere Körnerschicht. Aeussere granulirte Schicht. Aeussere Körnerschicht. Membrana .limitans interna. Stäbchen- und Zapfenschicht. Pigmentschicht der Retina. Stäbchen des Frosches frisch in Humor aquaeus untersucht. Stäbchen von der Kröte frisch in Humor aquaeus untersucht. Stäbehen von der Kröte ebenfalls frisch in Humor aquaeus üntersucht. Zwei Stäbchen und ein Zapfen von der Kröte nach Behandlung in Osmiumsäure von 1°/,: Drei Stäbchen und ein Zapfen vom Frosch nach Behandlung in Osmiumsäure von 1 /,- Stäbchen vom Frosch nach Behandlung in Osmiumsäure von I 9 und 10. Stäbchen vom Frosch, frisch untersucht. und 12. Stäbchen von Triton nach Behandlung in Osmiumsäure von 1°). Isolirte äussere Korn von Triton nach Behandlung in Osmiumsäure von 1°/,. und 15. Von Triton. Nach Behandlung in Osmiumsäure von 1°/,. Dünne Scheibchen von Aussengliedern des Triton, nach Behandlung in Osmiumsäure von 102 Doppelzapfen von Triton, nach Behandlung in Osmiumsäure von 1°/,. Stäbceheninnenglied und Korn vom Frosch S.co N Sm N Oo x ’ 3 nach Behandlung in Osmiumsäure von 1 °/,. Stäbeheninnenglied vom Frosch } 2 Fig. 2—19. Alle ungefähr 1000 vergrössert. Für alle Figuren gültige Bezeichnung. a Aussenglied. d Korn (Korn der äusseren Körnerschicht). ee & Innenglied. e Membrana limitans externa. | e Linsenförmiger Körper. c' Biconcave Linse im Innenglied bei Triton, Alle Figuren Original. zn gene reeesteenen ee PR. Pihpasers EEE ER DEE Lith.Anstv.J.&. Bach Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel XXIV. . Stäbchen vom Frosch nach Osmiumsäure - Behandlung (1000f. Verg.). . Doppelzapfen von Triton (600£. Verg.). : Doppelzapfen von Triton (1000f. Verg.). Zapfen von der Kröte (1000f. Verg.). . 6. und 7. Zapfen von Triton (1000f. Verg.). . Innenglied mit Stäbchenkorn von Triton (1000£. Verg.). ; 10. Innere Körner von Triton (1000f. Verg.). . Innere Körner vom Frosch (1000f. Verg.). 2. 13. 14. Linsenfasern vom Frosch (700f. Verg.). . Stützfaser aus der Retina vom Frosch (600f. Verg.). . Kolbenförmige Gebilde (Landolt’sche Kolben) aus der Retina von Triton (800£. Verg.). . Linsenfaser nach Behandl. in Müller’scher Flüssigkeit vom Frosch (700£. Verg.). . Retinapigmentzeile vom Frosch (1000f, Verg.). . Innenglied und Stäbchenkorn von der Kröte (1000f. Verg.). . Doppelzapfen vom Frosch (1000£. Verg.). . Muskelfaser aus der Regenbogenhaut des Frosches (S00f. Verg.). Für alle Figuren gültige Bezeichnung. a Aussenglied. d Korn der äusseren Körnerschicht. d Innenglied. ce Membrana limitans externa. ce Linsenförmige Körper. / Aeussere granulirte Schicht. Alle Figuren Original. Taf. XXIV. ien. b 1 Amph er e ee" Lith.Anst.v.J.G.Bach, Leipzig. Erklärung. der Abbildungen von Tafel XXV. (Doppeltafel). Fig. 1. Schädel eines Frosches von der Seite gesehen und etwas um seine Längsaxe gedreht 2lıe a Foramen ovale. d Horizontaler Bogengang. b Sagittal gestellter Bogengang. e Foramen magnum oceipitis. e Frontal gestellter Bogengang. . Decke der Bogengänge und Ampullen abgehoben, um .die häutigen Theile in ihrer Lage zu zeigen °/,. IS a Foramen ovale in der Verkürzung, e Die Ampulle des sagittalen Bogengangs, b Der häutige sagittale Bogengang. F Die Ampulle des horizontalen Bogengangs. c Der frontale Bogengang,. 9 Die Ampulle des frontalen Bogengangs. d Der horizontale Bogengang. 3. Querschnitt durch einen knöchernen und häufigen Bogengang, um die Excentriecität der letzteren zu zeigen ®"/,. a Knorpelige Wandung. | & Häutiger Bogengang. 4. Querschnitt durch den knorpeligen Bogengang mit der Periostbekleidung °°/,. @ Knorpelige Wandung. b Losgelöstes Periost mit eingestreuten Kern- gebilden. 5. Das gesammte häutige Gehörorgan des Frosches von der der Schädelwand zugekehrten Fläche aus gesehen ®/,. a Sagittaler Bogengang. e Lagena oder Ende der Schnecke mit dem b Ampulle des sagittalen Bogengagss. | dazu gehörenden Nervenaste. e Horizontale Ampulle. f Ampulle des frontalen Bogenganges. d Der Steinsack mit den an ihm sich | g Stamm des N. acusticus. ausbreitenden Nervenästen. | 6. Der gesammte häutige Gehörapparat des Eissches, von der dem Foramen oval zugekehrten Seite aus gesehen .. a Ampulle des frontalen Bogenganges, | g Sagittaler Bogengang. b Tegmentum vasculosum der Schnecke, | | h Die Vereinigung der beiden verticalen Bogen- e Pars basilaris der Schnecke. | gänge. d Steinsack oder Sacculus. ı # Frontaler Bogengang. e Ampulle des horizontalen Bogenganges, | % Horizontaler Bogengang. - Be die Bogengänge bekleidende Pflasterepithelium von der Fläche gesehen ®"'/,. . Die Ampullen des horizontal und sagittal gestellten Bogenganges mit dem Steinsack, von der der inneren Schädelwand zugekehrten Fläche gesehen °?/.. a Ampulle des horizontalen Bogenganges. | e Der zu derselben tretende Nerv. nn —ı b Das dieselbe umhüllende Periost. | f Der Steinsack. ec Der zu der Ampulle tretende Nerv. g Der zu demselben tretende Be d Die Ampulle des sagittalen Bogenganges. | 9. Der Boden der geöffneten frontalen Ampulle von der Innenfläche gesehen. @ Der zur Crista acustica tretende Nerv. | Z Die Abflachung der Crista acustica an der b Der gegen den Utriculus gewendete Seitenwand der Ampulle. Fleck von Pigmentzellen. e Mitte der Crista acustica, ce Derin der Nähe der Einmündung des | f Die die Ampulle auskleidenden Pflasterzellen Bogenganges befindliche Fleck von im Profil gesehen. Pigmentzellen. | 10. Der Boden und die eine Seitenwand der horizontalen Ampulle von der Innenwand aus gesehen °°/.. a Der zur Crista acustica tretende Nerv. | d Die Gehörleiste. 5 Der in der Nähe des Utrieulus be- e Abflachung der Crista acustica. findliche Fleck von Pigmentzellen. f Die an der Seitenwand befindlichen, im Profil e Der in der Nähe der Einmündungs- gesehenen Pflasterzellen. stelle des Bogenganges befindliche Fleck von Pigmentzellen. 11. Das Dach einer der häutigen Ampullen von der Innenfläche gesehen °°/.. « Die Knorpelwandung. ' d Die Zellen des Bogenganges. b Die Pflasterepithelzellen der Ampullen, | e Derin den Bogengang hinein sich erstreckende ce Der Streifen der Dachzellen. Streifen der Dachzellen. 12. Flächenansicht der Umgebung der Dachzellen der Ampullen ?%/.. a Pflasterepithelzellen, | 5 Streifen der Dachzellen. 15. Querschnitt durch den Beginn der Gehörleiste einer häutigen Ampulle *°/.. a Dunkelrandige Nervenfaser. d Basalsaum. b Uebergang der dunkelrandigen Nerven- | e Scheinbar geschichtetes Nervenepithel, faser in eine blasse Faser. ı f Haare desselben. € Kerngebilde der Knorpelwandung. Fig. 14. Stück eines Längsschnittes einer Gehörleiste 7/ : a Kerngebilde des Knorpels. d Basalsaum. 5 Dunkelrandige Nervenfaser, e Zahnzelle. c Uebergang der dunkelrandigen Nerven- | f Stäbchenzelle. faser in eine blasse Faser. g Haar einer Stäbchenzelle. 15. Mehr oder minder veränderte isolirte Zahn- und Stäbchenzellen, « Bauchiges Ende einer Stäbchenzelle | % Kern einer Zahnzelle. mit Kern. ' / Oberer veränderter Theil von Zahnzellen. d Hals einer Stäbchenzelle. , k Aus der Protoplasmamasse c Der im Innern sichtbare, vom Kern Z herausragender Nery einer Zahnzelle. ausgehende dunkle Contour. ' m Einem Nerv einer Zahnzelle anhaftende d Verdickungssaum. Protoplasmamasse. e Kern einer Stäbchenzelle. ' » Oberer Theil einer Stäbchenzelle. F Unterer Nervenfaserfortsatz. : o Verdickungssaum. g Haar der Stäbchenzelle. ' » Haar desselben. 16. Nervenepithel der macula acustica des Steinsacks von der Fläche ?0%/,. a« Stäbchenzelle. c. Zahnzelle. 5 Haar von oben gesehen. 17. Gruppe von Stäbchenzellen nebst zwischenliegendem oberen Theil einer Zahnzelle @ Unterer bauchiger Theil einer Stäbchen- | ce Verdickungssaum. zelle mit Kern. d Haar. 5 Oberer Theil der Stäbchenzelle. 18. Die Nervenausbreitung an der macula acustica des Utriculus 100/.. « Der zum a gehende Nervenast. | c EpithelZellen mit der Umgebung ds macula b Macula acustica mit dem darauf sitzen- | - acustica. den Nervenepithel. | d Zellbekleidung der übrigen Utricularwandung. e Pigmentzellen. 19. Dem Basalsaum aufsitzende Gruppe von. Zellen aus der Umgebung der macula acustica des Utrieulus 700). a Basalsaum. | e In der Mitte liegender Kern. b Cylinderzelle. 20. Theil eines Querschnittes durch die macula acustica des Utrieulus, um das Nervenepithel, dessen Härchen und dessen Otolithenmasse jedoch abgefallen ist, zu zeigen ”%%/,. ; a Knorpelwandung des Utrieulus. | e Undeutlicher Uebergang einer dunkelrandigen b Basalsaum. | in eine blasse Faser. c Plexus der dunkelrandigen Nerven- | f Kern einer Stäbchenzelle. fäserchen und blasses, den Basal- 4 Oberer Theil einer Stäbchenzelle. saum durchbohrendes und sich an 7% Verdickungssaum. eine Stäbchenzelle begebendes Ner-.| i Zahnzelle. . venfäserchen. k Kern einer Zahnzelle. 21. Das häutige Gehörorgan nach Abtragung der Ampullen und Bogengänge, des Tegmentum vasculosum, der Pars basilaris, der Lagena, der Schnecke und der dem Foramen ovale zu- gekehrten zarten Wandung des Sacculus (Steinsack) a: a Der durchschnittene sagittale Bogeng. | % Grund des Utriculus. b Der durchschnittene frontale Bogeng. | ; Unvollständige Scheidewand des Utrieulus, re c Deren Vereinigung, unterhalb welcher d. Ampullen, oberhalb wel- d Der durchschnittene horizontale Bogen- cher die Bogengänge in denselben münden. gang an seiner Einmündung in den | % Nervenansbreitung an der Macula acustica Utriculus. des Utriculus. f Gemeinschaftl. Mündung d. horizontalen | 2 Der Stamm der zur horizontalen und sagitta- u. sagittalen Ampulle in d. Utrieulus. len Ampulle gehenden Nervenäste. 9 Wand des Utriculus an der Stelle des abgelösten Tegmentum vasculosum | #». Nervus cochlearis. der Schnecke. o Anfangstheil der Schnecke. 22. Der Anfang der Schnecke aus der Verbindung aus den übrigen Theilen losgelöst, von oben ges. a Brückenförmig über den Anfangstheil | e Losgelöste Membrana tectoria (Corti). der Schnecke hinübergehender Ner- : f Ausbreitung der Nerven. n Zum Steinsack sich begebende Nervenzweige. venast. ' », Das unterhalb der Nervenbrücke fortziehende b Zarte in Falten gelegte Verbindungs- Epithel. membran mit dem benachbart. Theile. i In die kleinere Abtheilung des Schnecken- c Aeussere Wandung d. Schneckenanfangs anfangs ragender Theil d.membrana tectoria. mit dem bekleidenden Epithel. % Die in die Wand der Pars basilaris übergehende d Grund des Anfangstheiles. Wandung des Anfangstheils der Schnecke. Alle Figuren nach C. Hasse. Das Gehörorgan der Frösche und Bogenapparat der Frösche. 2 FH S B I Amph nst.v.J.G.Bach, Leipzig. Lith.A Amphibien. Taf. XXV. nn Lith.Anst »..U,Bach, Leipzig Erklärung der Abbildungen von Tafel XXVI. Fig. 1. Querschnitt durch die grössere Abtheilung des Anfangstheils der Schnecke °°/,. a Untere Knorpelwandung. d Pflasterzellen, welche dieselbe bekleiden. e Basalsaum. d Nervenepithel der oberen Wand. e Gegen das Nervenepithel aufsteigende Zahnzellen. ee f Pflasterzellenbekleidung der oberen Wand. 9 Pflasterzellenbekleidung des Utriculus. 3. Querschnitt durch das Tegmentum vasculosum der Schnecke °°/,. 2 3} an 5 u | J. a Knorpelwandung desselben. b Pflasterzellenbekleidung. € Pigmentzellen. . Gruppe von Ps len Ydes Tegmentum vasculosum von der Fläche gesehen ®00/.. . Die von dem übrigen Gehörorgan ablösbaren Theile der Schnecke isolirt ?®/.. a Tegmentum vasculosum. - - d Fasern der zarten der Macula acustica des Steinsacks (Sacculus) gegenüberliegenden Membran, die sich mit der einen Wandung der Schneckentheile e verbindet. d Entgegengesetzte Wand der ablösbaren Schneckentheile. e Eingang in die Lagena. f Nervenast, welcher an die Pars basilaris der Schnecke zieht. 9 Zur Lagena gehender Nervenast. > | h Leiste zwischen Tegmentum vasculosum und Pars basilaris. © Membrana basilaris. k Decke der Lagena. . Pars basilaris der Schnecke isolirt und von der Fläche gesehen a # Knorpelwand derselben. b Der zu ihr gehende Nervenzweig. c Nervenepithel des Basilartheils. d Membrana basilaris mit ihrer Zellbekleidung. e Pflasterepithelzellen beim Uebergange in die Lagena. f Leiste zwischen Pars basilaris und Lagena mit dessen Epithelauskleidung und durchschimmernden Pigmentzellen. . Losgelöstes Nervenepithel sammt Umgebung mit der darauf ruhenden Membrana teetoria °°%/,. « Nervenepithel. 5 Zahnzellen aus der Umgebung der Papilla acustica aus dem Zusammenhange gelöst. e Eindrücke in der Membrana tecetoria zur Aufnahme der Härchen. | d Härchen der Stäbchenzellen. e Auf der Fläche der Membrana tectoria durchschimmernde Contouren der Eindrücke der Härchen. . Gruppe von Pflasterzellen, welche die Seitenwandungen der, Pars basilaris und der Lagena bekleiden *°%/,. . Nervenepithel der Lagena von der Fläche gesehen, a Stäbchenzelle. d Dunkles Pünetehen als Ausdruck des Haares. e Die die Stäbehenzellen umgebenden Zahnzellen. Nervenepithelgruppe der Pars basilaris im Querschnitt °%/.. a Stäbehenzelle. db Zahnzelle, Alle Figuren nach C, Hasse, Erklärung der Abbildungen von Tafel XXVII. Fig. 1. 2. „ra Der der Innenwand des Gehäuses anliegende Theil des häutigen Gehörorganes nach Herausnahme der Otolithenmasse von der Schädelhöhlenseite gesehen, von Siredon pisciforme °°/,. Nach €. Hasse. a a Bogengangcommissur. db Anfangstheil der Schnecke. c Ductus perilymphaticus. d Verbindungsröhre der hinteren frontalen Ampulle. e Nerv der hinteren Ampulle. F Schnecke. g Macula sacculi. h Utrieulus. ‘ aquaeductus vestibuli s. ductus endolymphaticus. Dasselbe Präparat von aussen gesehen. Nach C. Hasse. a Frontaler, hinterer Bogengang. 5 Sagittaler, vorderer Bogengang. e Ampullenförmig erweitertes Ende des horizontalen Ganges. d Oeffnung des Ductus perilymphaticus im cavum perilymphaticum. e Verbindungsröhre der hinteren Ampulle. f Eingang in die Schnecke. a g Macula saceuli. | h Utrieulus. ‘ Apertura aquaeductus vestibuli. k Oeffnung des Anfangstheils der Schnecke. !2 Communication zwischen sacculus und utrieulus. . Oberhautzellen von Rana temporaria in situ. a Epidermiszelle. d Stomazelle mit spaltförmiger Mündung und der anhaftenden Cuticula des Drüsen- ausführungsganges '. ce Protoplasma und Kern der Stomazelle seitlich von dem äusseren Contour der Zelle gelegen. Nach Eberth. . Senkrechter Durchschnitt durch die Epidermis einer Rana esculenta von der Kopfhaut, Erhärtung in Müller’schen Flüssigkeit °%,. Nach F. E. Schulze. . Senkrechter Durchschnitt durch die Epidermis eines jungen 3 Ctm. langen Triton taeniatus, nach Erhärtung in Chromsäurelösung von 0,1°/, °°/, Nach F. E. Schulze. ’. Nervenvertheilung auf einer kleinen dunklen Hautdrüse (Schleimdrüse) einer Rana tem- poraria. a Zutretende Nervenfasern, die sich zu einem dichten Netze vereinen. 0’ Freie Endigungen der aus dem Nervennetze tretenden Fäserchen. Syst. 8, Oct 2.. Hartnach (nach Eberth). . Oberhautzellen von Rana temporaria. « Gewöhnliche Epidermiszelle. db Stomazelle. c Epidermiszellen mit centralen Oeffnungen. Nach Eberth. [7 Likh,z st.v.J.6.Bach,Leipzig: Erklärung der Abbildungen von Tafel XXV IH. Fig. 1% Riechzelle von Salamandra macnlose Ex 2. Zwei Riechzellen und eine Epitheliumzelle von Slamamden ma | “ 3. Riechzelle von Bombinator ae Du 9. ee Bi Riechschleimhaut mit einer Bo wman ee Drüse ı v A ee sche Drüse me . EI 2 | : der Nasenschleimhaut, AN, b Er ” EN 9 57 an Alle Figuren Original. » Amphibien . « T. AXVAHl. Ta IL Fa N Er EEE ax? 42 EN ERICH N EN BER 32 33 BANITANE gar an en re nn ERTL EREENR AIRER Ra et Ra b £ IT m Br u =. — - Ba nn er Aa SS e = er a a ee Fr FE e Erklärung der Abbildungen von Tafel XXIX. or [0 0) 10. . Hinteres Ende der eigenthümlichen Röhren, welche in die Kopfgruben münden, von Coecilia annulata.. Nach Leydig. . Stück vom Seitennerven (Nervus lateralis) mit zwei der Endorgane bei starker Ver- grösserung von Triton alpestris. a Der Focus auf die Oberfläche eingestellt, es zeigt sich die etwas pigmentirte Oeffnung des Organs und der Faden. d Der Focus auf den optischen Querschnitt gerichtet; man unterscheidet die Wand, nd den zelligen Innenkörper und den aus letzterem hervortretenden Faden. Nach Leydig. : . Salamandra maculata-Larve von 3 Ctm. Länge bei einer Vergr. 3:1. Die Seitenorgan- linien der Bauchseite sind durch punctirte Linien wiedergegeben. m mittlere | ,. Seitenlinie.e Nach Malbranc. « untere y . Seitenorgane am Kopfe einer 16 Mm. langen Larve von Triton taeniatus 2%/,. Nach F. E. Schulze. . Sinneszelle in Anlagerung an deckende Cylinderzellen von der Larve von Salamandra maeulosa "%°/,. Nach Langerhans. . Seitenorgan vom Schwanz eines Triton taeniatus, frisch, in der Oberansicht. «, 5, e jedesmal bei tieferer Einstellung °”°/,. Nach Malbranc. . Kleineres Seitenorgan am Kopfe eines Triton taeniatus aus der in Müller’schen Flüssig- keit macerirten Epidermis herausgefallen. «a Aus dem zerzupften Präparat isolirte Mantelzellen mit Nischen für birnförmige Zellen °°/,. Nach Malbranc. . Seitenorgan vom Oberkiefer eines Triton cristatus in Müller’schen Flüssigkeit macerirt und zerzupft. a Mantelzellen | 500 b Birnförmige Zellen h a Al Malbrane, . Versilberungslinien und Zupfpräparat eines Seitenorganes von einer jüngeren Triton- Larve °°°/.. Nach Malbranc. Elemente eines Seitenorganes von Menopoma alleghaniense durch Zerzupfen isolirt. a Mantelzellen b Deckzellen von der Seite und von der Fläche } °0/,. Nach Malbranc. ce Birnförmige Zellen er = ET Pan Mn Mr = en rn aa m ass Liin.Anst.v.J.G Bach,Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel XXX. 1. Senkrechter Durchschnitt eines Zahnes von Cryptobranchus japonieus 5°/.. . Senkrechter Durchschnitt eines Kieferzahnes von Menobranchus lateralis ®°/.. . Senkrechter Durchschnitt eines Zahnes von Salamandra maculata 15%/,. . Senkrechter Durchschnitt eines Zahnes des Pterygo-palatinum von Menobranchus lateralis *°/, . Senkreehter Durchschnitt eines Zahnes von Salamandra maculata 200). . Schmelzschicht auf dem Zahn von Menobranchus lateralis ®%/,. . Flimmerepitheliumzelle aus der Gaumenschleimhaut von Salamandra maculata °°%/.. Nach Osmiumsäure-Behandlung. 8 und 9. Becherzellen aus der Mundschleimhaut von Salamandra maculata, 550 resp. 700 10. Mal vergr. Nach Osmiumsäure-Behandlung. Becherzellen und Cylinder- Epitheliumzellen aus der Mundschleimhaut von Salamandra maculata 5°/.. Nach Osmiumsäure-Behandlung. Für alle Figuren gültige Bezeichnung, Schmelzschicht, d Dentin, #2 Pulpa, ce Cement, a Grenzschicht zwischen Cement und Dentin. Alle Figuren Original. Taf. AXX. bien. i 2 eipzı Lirh. Anst. v. J.G Bach, Erklärung der Abbildungen von Tafel XXXI Fig. 1. Querschnitt eines Zahnes von Labyrinthodon. Nach Owen. 2. Horizontaler Durchschnitt durch die Unterkieferzahnreihe von Salam. macul. Der Schnitt ist durch die Zahnsockel gelegt */,. Nach Hertwig. 3. Senkrechter Durchschnitt durch das Intermaxillare vom Frosch 210). Nach Hertwig. 4. Senkrechter Durchschnitt durch den Unterkiefer von Salam. macul. !#/,. Nach Hertwig. “ Für alle Figuren gültige Bezeichnung. B Basalmembran, C Cement. D Dentin. E Ersatzleiste. F Processus dentalis. R Reservezahn. H Epithelscheide um die Zähne. S Schmelz. MS Schmelzmembran. Od Os dentale. Oi Os intermaxillare. So Zahnsockel. . a Blutgefäss.' 5 Nahtlinie. e Ostoklasten. 9 Verbindungsstrang zwischen Epithelscheide der Zähne und Epiderma resp. Ersatzleiste. h Unverkalkte Zellen zwischen Zahnsockel und Zahnkrone, Taf. XXX1. Amphibien. Fe 3 - ..- ie. I.H2.43 en Eur x No \ ENA X B: A vb I OA I Sure ), L Ser s PN üb 9 N ? FR DAN; zer; ns) 2 8 N RE Ü Ute ER 0 IR ch, Leipzig. 6.Ba Erklärung der Abbildungen von Tafel XXXIIL Fig. 1. Verdauungs- Apparat von Cryptobranchus japonicus. a Ventriculus. 5b Mitteldarm, e Enddarm. d Milz. ' e Leber. f Gallenblase. J‘ Duetus choledochns. 9 Vena porta mit g‘ deren Zweigen. hı Vena abdominalis inferior. i Pancreas. /k Vena cava. ? Vena hepatiea. Nach Hyrtl. - N 2. Ein Stück des Darmkanales in natürlicher Grösse von Coecilia annulata. Natürl. Grösse. a Ende des Magens. E 5 Dünndarm. e Diekdarm. 3. Der Diekdarm, die Kloake und noch einige andere Theile von Coeeilia annulata von der rechten Seite gesehen. Natürl. Grösse. a Ende des, Dünndarmes (Mitteldarmes). b Dickdarm (Enddarm). e Kloake. dd Der hintere Theil des rechten Eierleiters. e Der hintere Theil der rechten Niere. f Die Harnblase. g Retractor cloacae. 4. Die Kloake nebst deren Retraetor von der unteren Seite gesehen, von Coecilia annulata. a Ein Theil des Diekdarmes (Enddarmes). | 5b Das bogenförmig gekrümmte Ende desselben. ce Der Eierleiter. d Der Retractor cloacae. e Die Kloake. F Pie Afteröffnung. Fig. 2, 3 und 4 nach Rathke. 5. Darmtractus von Proteus anguineus. a Das Herz. d Truneus arteriosus. g Magen. i Speiseröhre. !2 Dünndarm (Mitteldarm). m Dickdarm (Enddarm). q Harnblase. t Linke Lunge. Nach Rusconi. - Observyations sur la Sirene. Taf. XXXL. mm 2 E Amphibien. Erklärung der Abbildungen von Tafel XXXIII. Für alle Figuren gültige Bezeichnung, a Oesophagus. 5 Magen. e Mitteldarm. d Enddarm, Fig. . Darmtraetus von Siredon pisciforme. . Darmtractus von Menobranchus lateralis. . Darmtractus von Pipa tedo. . Darmtractus von Bufo cinereus, Darmtractus von Salamandra maculata. . Darmtractus von Rana temporaria. . Aufgeschnittener Magen und Anfangstheil des Mitteldarmes von Menobranchus lateralis. . Innere Fläche des Mitteldarmes in der Nähe des Enddarmes von Cryptobranchus japonicus. . Aufgeschnittener Magen und Anfangstheil des Mitteldarmes von Siren lacertina, de ductus choledochus. Nach Vaillant. oe an ua wm. Alle Figuren Original. Natürl. Grösse. Taf. XXXIH. Amphıb ien. Erklärung der Abbildungen von Tafel XXXIV. Fig. 1. Die Nerven der Geschmackspapille und ihre Ausbreitung im Nervenkissen. Vor oder bei ihrem Eintritt in das letztere verlieren sie plötzlich ihre dunklen Contouren und setzen sich unter zahlreichen, dichotomischen Verästelungen als feine blasse Fasern fort, die sämmtlich auf der Oberfläche des Nervenkissens münden. Einzelne blasse Fasern sieht man frei herausragen. 2, Flächenansicht von einem Theil des Nervenepithels, frisch, nach 5 Minuten langer Ein- wirkung von Jodserum. Man sieht hier im optischen Querschnitt die Körper der Kelch- zellen als Fünf- oder Sechsecke, dazwischen als kleine matte Kreise die Ausläufer mehrerer Cylinderzellen, ausserdem in grosser Anzahl sehr kleine dunkelgerandete Kreise, die Zinken von Gabelzellen. 3 und 4. Eine Kelchzelle und eine an ihr haftende Gabelzelle., 5. Stück von dem Nervenkissen einer Geschmakspapille, von dem durch Maceration in Jod- serum alle Kelch- und Gabelzellen abgefallen und nur die Cylinderzellen sitzen geblieben sind, 6. Eine Kelchzelle, frisch in Jodserum, 7. Kelchzelle, aus welcher das Protoplasma herausquillt, während die Membran sich in _ Falten legt. 8. Kelchzelle, aus deren oberem Theil (dem Körper) das Protaplasma ganz ausgeflossen ist. 9. Eine Zelle wie in Fig. 8, von oben gesehen. 10. Cylinderzelle, frisch in Speichel isolirt. 11. Cylinderzelle in Glycerin-Chromsäurepräparat. 12. Gabelzelle, frisch in Jodserum isolirt. 13—19. Gabelzellen von verschiedener Form aus Papillen isolirt, die einige Tage in einer Mischung von Glycerin und doppeltehromsaurem Kali gelegen hatten. Fig. 15, 16, 18 und 19 sind bei der Präparation durch Abbrechen von Fortsätzen verunstaltet worden. Fig. 1—19. Vom Frosch. Nach Th. W. Engelmann. Fig. 2 bei 600-, Fig. 5 bei 400-, alle übrigen Figuren bei Abbmaleı Vergrösserung gezeichnet. 20. Zungenbein-Kiemenbogen - Apparat mit Zunge von Geotriton fuscus. L Zunge, HH Zungenbein, C Zungenbeinkörper, vv‘ Ventralsegmente des ersten und zweiten Kiemenbogens, v‘ Knorpelfaden. 21. Ringmuskelschlauch des Zungenbeinkörpers von oben, mit den darinliegenden Retractores linguae */,, von Geotriton. Z, vv‘ wie in Fig. 20. — F, Ah‘, kk vergl. S. 402. 22. Musculatur am Boden der Mundhöhle, Die Dorsalsegmente des ersten Kiemenbogens sind abgeschnitten, von Geotriton., h, w', k, L wie in Fig. 21. 23. Mundhöhle von Salamandrina perspieillata geöffnet. Oe Ausmündungsstelle der Intermaxillardrüse, 3B Bulbi oculi, CR Choanae, z& Zunge, 24, Stück aus der Musculatur vom Dorsalsegment des ersten Kiemenbogens von Geotriton, obere (äussere) Fläche, m tiefe Schicht, 2% hohe Schicht. 25. Dasselbe, von der unteren Fläche gesehen. n’n' hohe Muskelschicht, * sehnige Zwischenzone, Fig. 20—25 nach Wiedersheim. Amphibien. Erklärung der Abbildungen von Tafel XXXV. Fig. 1. Eine Zottenleiste unweit der Mitte des Dünndarmes, mit blau injieirten Lymph- und roth injieirten Blutgefässen. Das grössere Blutgefäss ist eine Vene, 2. Zwei zusammenhängende Zotten aus dem Anfangsstück des Dünndarmes. 3. Einfache Form von Zotten mit injieirten Lymphgefässschlingen und natürlich gefüllten Blutgefässen. x 4 und 5. Schmale Zotten mit engen Lymphgefässschlingen und einfachen Ausläufern derselben. Fig. 1—5 von Salamandra maculata nach Leo Levschin. 6. Zwei durchgeschnittene Zottenblätter von Rana temporaria, um die darin befindlichen variablen Nebenblättchen und Theile des verzweigten Lymphnetzes zu zeigen. */.. 7 und 8. Zwei isolirte Zottensäume mit randständigen kleinen Lymphgefässen und Blut- capillaren. °°/,. Rana esculenta. * Fig. 6—8 nach Langer. Ueber das Lymphgefässsystem des Frosches, u Amphibien. Taf. XXXV. - Harh | | | | | Fig. 1. Flächenschnitt eines Läppchens der Leber von Salamandra maculata, a Querschnitt der Blutgefässe, umgeben von ringförmigen anastomosirenden Zellen- sehläuchen 2, mit centralem Gallengang e und kurzen Beilenzweien d Anastomosen der Gallencapillaren, eine Leberzelle umspinnend,. Hartnack Syst. 8. Oel, 3. .‚ Uebergang eines interlobularen Ganges in den Leberzellenschlauch e vom Frosch, a Epithel der Gallenwege, „ d Cutieula. d centraler Gallenweg mit Seitenästen, Imm. 10. Oel, 2. Hartnack, 19 Fig. 1 und 2 nach Eberth (Virchow’'s Archiv Bd. 39). 3. Schnitt aus der Leber des Laubfrosches, Gallenwege blau, Pfortader roth, 400- bis 500fache Vergrösserung, er GG Interlobulare oder Ausführungsgänge der Galle, @C Intralobulare oder Bildungsgänge der Galle, BC Blutcapillaren, VP Aeste der Pfortader. Nach Hering (Archiv f. mikrosk. Anat. Ba. Im). 4. Schnitt einer pigmentirten Leber von Salamandra maculata. a Blutcapillaren, db Leberzellen, c axiale Gallencapillaren, d pigmentirte Stromazellen. Syst. 7. Oel, 2. Hartnack. da. Isolirte ein- und mehrkernige corticale Stromazellen von Salamandra maculata, b contractile Zellen der Corticalschicht vom selben Thiere, | c fetthaltige Leberzelle des gleichen Thieres, Syst, 9. Oel. 2,: Hartnack. 6. a runde, 5 mit Ausläufern versehene, pigmentirte Stromazellen von Proteus. Syst. 9. Oel. 2. Hartnack. Fig. 4, 5, 6 nach Eberth (Archiv f. mikrosk. Anat. Bd, IIl), -7 und 8. Aus der Niere des Frosches, n Kapsel. ab Hals mit Flimmerepithel, be \ Tubulus ceontortus. cd de schmaler Theil der Schleife, ef breiter Theil der Schleife. d’' isolirte Flimmerzelle, 9. Isolirte Stäbchenzelle vom Frosch. Vergr. °%).. 10. Stück des breiten Schleifentheiles vom Frosch. 11. Isolirte Stäbchenzelle von Triton. Vergr. °?%/.. Fig. 7, 8, 9, 10 und 11 nach Heidenhain (Archiv. f. mikrosk. Anat. Bd, X). TaeEı KR, Amphibien Leipzig. ı Lith.Anst.vd.@ Bach = ieh 6 ‚iso! Pi ». en ; | fe Ei mich. % Me u a, yast) 1ad er a0 EN ee *3; ee Bınıla de saftig 3 2 k Re, ” AK: Re. we BR: F "ug ß { fr z { ‚Idiow); oneonituig (siliosod) sinalgii Mor ausiavelätinsd-orJ ua a n.. a RR oe a m SAN m R ee u ; L Er e aaa Tore Et BEN Ra ei. . uiner) \ sd ges Luz Ab ode eh Me ‚ierlaoı ailloso) unainl. u OR nis oe VariıNn aa oI - MINI TRAINER 1 j 71 Yodis rein! u, E E s Fi . 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Längsschnitt durch eine Hodenmasse einer 180 Mm. langen Coecilia rostrata. ?2/,. Bezeichnungen wie in Fig. 4. 6. Aus einem Querschnitt des Hodens von Coeeilia rostrata. 19/,. s querdurchschnittener Sammelgang. vk Vorkeime, sd Samenbildungszellen. T. Reife Spermatozoiden aus dem Hoden von Siphonops indistinetus. *0/.. 8. Zwei Segmente aus dem Nebenhodenabschnitt der Niere von Epierium glutinosum (männl, Thier). SP). mk primäre Malpighi’sche Körperchen mit ihrem primären Nephrostom ir. ve \asa efferentia. ! Längscanal. q Quercanal des Hodennetzes. 9. Querschnitt durch ein ausgebildetes Ei von Coeecilia rostrata. vo Ei, von einem plattzelligen Follikel fo umschlossen. lu Hohlraum des Eierstockes. 10. Müller’sches Knäuel von einer 65 Mm. langen Coecilia rostrata (männl. Thier), ?/,. ir vier trichterförmige Oeffnungen. 11. Kloake und Begattungsorgane von Rhinatrema bivittata (männl. Thier). '/.. 12. Kloake und Begattungsorgane von Siphonops thomensis. "/.. 13. Kloake und Begattungsorgane von Siphonops annulatus. '/.. Bezeichnungen für Fig, 11, 12 und 13. pa Papillen. m. r. cl. Musculus retractor cloacae. mg Müller’scher Gang. ig Leydig’scher Gang, n Niere. hb Harnblase. r Rectum. a Anus, Alle Abbildungen nach Spengel. Taf. XXXVL. ien. h 1 Amph Lith.Anst.v.J.G.Bach, Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel XXX VII. Fig. { 1. Kloake und Begattungsorgane von Epicrium glutinosum (männl. Thier). */,. el Kloake. pa Papillen, m. r. cl. Musculus retractor cloacae. ke m. r. p. Musculus retractor penis, mg Müller’scher Gang. !g Leydig’scher Gang. n Niere. hb Harnblase. r Rectum. a Anus. 2. Schema des Uro-Genitalsystemes eines männlichen Urodelen unter Zugrundelegung eines Präparates von Triton taeniatus. h Hoden. n Beckenniere. © Nephrostomen. gn Geschlechtsniere. up Uro -Genitalpapille. mg, lg wie in Fig. 1. 3. Schema des Uro-Genitalsystemes eines weiblichen Urodelen unter Zugrundelegung eines Präparates von Triton taeniatus. n, mg, !g wie in Fig. 1. ov Ovarium. gn Geschlechtsniere. Die Nephrostomen sind in der Beckenniere durch Kreise mit einem Punkte in der Mitte (), in der Geschlechtsniere durch kleine Fähnchen angedeutet. 4. Geschlechtsabschnitt der Niere von Sperlerpes variegatus (männl. Thier). */.. mg, ig wie in Fig. 1. mk Malpighi’sches Körperchen. ir Nephrostomen. ve \asa efferentia. 5. Geschlechtsabschnitt der Niere von Triton taeniatus (männl. Thier). 1%/.. hq Quercanäle. hl Längscanal des Hodennetzes. ve Vasa efferentia in Malpighi’sche Körperchen eintretend. sr Sammelröhren. !g Leydig’scher Gang. 6. Vorderende der Niere von Proteus anguineus (männl. 'Thier) mit dem Hodennetz der Spitze des Hodens. ®/,. h, hq, Al, lg, mg wie in vorigen Figuren. 7. Querschnitt durch den Hoden von Batrachoseps attenuatus. 1%/,. s Sammelgang. a den Sammelgang radiär umstehende Hodenkapseln. 8. Querschnitt durch den Hoden von Menobranchns lateralis. */,. s Sammelgang. a schlauchförmige Hodenkapseln, Alle Figuren nach Spengel. und Taf. XXXVII. RN m ! m e — h & \ 2 | ! 2 m NS BB %- - = - a > Amphibien. Leipzig. , en Erklärung der Abbildungen von Tafel XXXIX. Fig. 1. Uro-Genitalapparat von Cryptobranchus japonieus (männliches Thier), von der vorderen Fläche betrachtet. '/,. (Die linke Niere ist entfernt.) 2. Uro-Genitalapparat von Cryptobranchus japoniens (männliches Thier), von der hinteren Fläche betrachtet. "/,. a Niere (Beckenniere). b Geschlechtsniere, ce Hoden. d Lungen. x e Aorta. F Vena cava. /g Leydig’scher Gang. h Sammelröhren. k Vasa efferentia. ct Cloake. s Uro-Genitalpapille. it Rectum, « Anus. NB. Der Müller’sche Gang ist nicht angegeben. Fie. I und 2 nach Schmidt, Goddard und J. van der Hoeven. 3. Uro-Genitalapparat von Menobranchus lateralis. »d Teydig’scher Gang. n Niere. e Vasa efferentia. t Hoden. 9 Blutgefässe. a vorderer Abschnitt des Müller’schen Ganges mit trichterförmigem Ostium. NB. Müller’scher und Leydig’scher Gang sind hier als ein einziger Canal gezeichnet, Nach von Wittich. 4. Harn- und Geschlechtsorgane von Discoglossus pietus. 1/.. » Niere. u, Leydig’scher Gang. F Fettkörper. ve Vas efferens, Z Hoden. Nach von Wittich. Amphibien. I Be ze ee in Erklärung der Abbildungen von Tafel XXXX. Fig. 1. Uro-Genitalapparat von Cryptobranchus japonicus (weibliches Thier). a Oviduetus (Müller’scher Gang). 5 Ovarium sinistrum. ce Niere, d Aorta. e Vena cava. Nach Hyrtl, Cryptobranchus japonieus. 2. Uro-Genitalapparat von Bufo einereus (männliches Thier). /,. w Leydig’scher Gang. s Müller’scher Gang. F Fettkörper. n Niere, t Hoden. o Bitter’sches Organ der Krötenhode. Nach von Wittich. 3. Männlicher Uro-Genitalapparat von Euproctus Rusconii. ? Hoden. n Niere. s Sammelröhre. !g Leydig’scher Gang. ng Geschlechtsniere. AS gemeinschaftlicher Ausführungsgang. Nach Wiedersheim. 4, Cloakegegend einer weiblichen Salamandrina perspicillata. N Niere. R Rectum. O Oviducet (Müller’scher Gang). Bl Harnblase. Z lippenartige Bildung in der Cloake. Nach Wiedersheim. rs, 4 lat. inphibien anal Dr nn mn 2m mr ng Arena u IN 4°: 3 - Fo ri Ran oh gen von Tafel NXXXI. Fig. 1. Uro-Genitalapparat eines männlichen Triton taeniatus. ?®/,. 2. Uro-Genitalapparat einer männlichen Salamandra maculata. ?/,. 3. Uro-Genitalapparat einer männlichen Menopoma. */.. Bezeichnung für Fig. 1—3.' a Hode, cd Nasa efferentia. i Geschlechtsniere. f Leydig’scher Gang. k Sammelröhren der Geschlechtsniere. 29 Sammelröhren der Beckenniere. - e Beckenniere. m‘ Ausmündung des Leydig’schen Ganges. 2 vorderes Ende des Müller’schen Ganges. (NB. Leydig’scher und Müller’scher Gang sind als ein einziger. Canal angegeben.) m Aorta. rn Vena Üava. Fig. 1—3 nach Bidder. 4. Weibliche Geschlechtsorgane von Geotriton. */,. Intr. Ovd. Eingang zum Oviduct. (Das Bauchfell sitzt ringsum a daran.) Ovd Oviduct (Müller’scher Gang). Ov Ovarium. * Uterus. N Niere. U Leydig’scher Gang. AL auf der ventralen Fläche des hinteren verdeckten Nierentheils aufliegender Harnleiter. S Sammelröhre. Z Hauptausführungsgang. Y verdickter hinterer Nierentheil. Nach Wiedersheim. or . Nephrostom und Malpighi’sches Körperchen aus der Geschlechtsniere von Proteus an- guineus. °°/.. tr Nephrostom. mh Malpighi’sches Körperchen. mh’ Hals. 6. Nephrostom mit zwei Stielen aus der Niere von Bombinator igneus. °"/,. 7. Nephrostom mit zwei sich wieder vereinigenden Stielen aus der Niere von Bombinator igneus. °°/.. . Aus einem Querschnitt einer Niere von Rana temporaria. © ! Querschnitt des Längscanals des Hodennetzes. a ampullenartige Erweiterung des abführenden Sammelrohres s, das bei s‘ den vierten Abschnitt eines Harncanälchens aufnimmt. - Fig. 5—8 nach Spengel. Zu Ba Er ar x Amphibien. ID) KB) DD erraHRReRR Lith.Anst.v.J.G.Bach Leipzig. PR ner. 3 wsaie PER = Serıkaufetane wo ‘ dr vb Silo at u Aabe Stılvor dom eboH sub a‘ + ee „. I ER SFR Be „bo » - ä Pc } \ r P % Fr x r- Vi De k I zog A 5 . ER ve aeg ige vi ioßs aut a © FE Rn. °; ae re Bl Re rer P * BER 7 { f a £; ee SEE. (aaa Vol AST) de ya an Ar 5 h E en 5 KEN 1... genldasmeh x. Be 2 * ’ 2 r ergehen d. ns d joilfte) Losaianan # PM yatartıo \ \ De FR es shhie Mi Alien ı tal nor aan Br. foY vielen 5 ‚1807 ol en ov wi N .. 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E Bi u u e In ar PEN SUITE suhameore a abs via. % “ R Fr u A ” 4 a. h = ; ar anni nayieor mob ni siw HI ach oh HT Ih ‚ws Re Aue h a + er 3 5 AT ta ) Br s Re ; 2 SE ‚sulzab alenimonmi. sy A a > 2 2, + ‚eilr109 eiTeno109 enoV « 5 - i Er E ee r . . nn r Te De “ - dee & > “ B h u „uuyH da. % 5 en rn < x . - x | at “ < Pr « . D “_ " ’ A ? R eg * ” “ a ni , “ je Kr N y Pe er Vol R en PM r 4 Fig. 6. Geschlechts- und Harnwerkzeuge eines Männchen von Rana temporaria, so jedoch, dass der Hode nach rechts oder gegen die Mittellinie des Körpers zurückgelegt ist. ?/,. a Hode. 2 5 Fettkörper. c Vasa efferentia testis. e Niere. F Nierensamengang (Leydig’scher Gang). 9 Samenblase. h Fortsetzung des gemeinschaftlichen Ausführungsganges. Nach Bidder. 1. Herz von Rana esculenta von hinten. 12, Herz von Rana esculenta von vorn. 2. Herz von Siredon pisciformis von vorn. 3. Herz von Salamandra maculata von hinten. 4. Frontaler Längsschnitt durch ein Herz von Rana temporaria, mit ganz rudimentärer Scheidewand der Vorhöfe. Dorsale Hälfte; etwas vergrössert. . Dasselbe, ventrale Hälfte; etwas vergrössert. . Frontaler Längsschnitt durch ein Herz von Rana temporaria, mit kräftig entwickelter Scheidewand. Dorsale Hälfte; etwas vergrössert. aD © 7. Dasselbe, ventrale Hälfte; etwas vergrössert. 8. Frontaler Längsschnitt durch das Herz von Salamandra maculata,; dorsale Hälfte. 9, Ventrale Hälfte desselben Schnittes. 10. Querschnitt durch den dicksten Theil des Ventrikels von Rana esculenta. ?),. 11. Dasselbe, nach dem Apex zu gesehen. Für Fig. 1—I11 gültige Bezeichnung. 4A A Arcus Aortae. Atd Atrium dextrum. Ats Atrium sinistrum, Bar Bulbus arteriosus. Op Ostium venosum pulmonum, S®» Sinus venosus. Ved Nena cava superior dextra. Ves Vena cava superior sinistra, Vei Vena cava inferior. Ven \entrieulus. » Vh Vena hepatica. Vp Vena pulmonalis. Vv E Nalvula Eustachii. 2 links. v vorn. » Canalis pulmonalis. Fig. 1—11 nach Fritsch, Zur vergl. Anatomie der Amphibienherzen. 12. Herz von Uryptobranchus Japonieus. ?},. Ven, At, Bar, Aod, Aos, Ve wie in den vorigen Figuren. Ah Vena innominata dextra. ce Vena coronaria cordis. Nach Hyrtl. Amphib ae Lith-Anst.v. J, G. Bach, Leipz! £ » [e} wo) Pr PR EFON Bastel u Sedriwelc sorwtn 4 Sönke mt she ‚töhö PL. snqangodniinch ao bin enisw BEN: masloertonsugzeis Smobngninb. * - er siland er ei x N Ah De > ” ‚elatiae wirt: Ki emmirtognj uud Ing dan “ voll mern silrtos aumerrahe rle Ko ars bit BR NT 27 > E g ! i u n ee |- hr : > EU $ u ‚aandliaar weutanse | a edel Kihwirgenhl Bere „Ir molılaat 19 un Jill er. basbiilmens . mleidze Hu Ka \ ud sreV ’ or * Aa bw biamden! Ziel p Im] sind 7 n as aan: 8 base) Ip ry SUSDER Br lehrä! 2 ih >68 sale: Pr Au :i8° a fi En y en une an, ta else iM Yrab Tim os un wi BANG: is rung der A bi dungen \ von. Tafel XLI 12a or zuuhn idzar a “rd sh Bi erhsienm ‘ r ’ E f m a 2 sahen aa: ars Bey oil ASIET erahnen uniusum Friasın 2H9Ntaaım sytastıat subrenucher 098 nr Se Pe? VE Eh Fig. 1. Herz und Aortenbogen von Cryptobranchus japonieüs. a erster Halswirbel. d Bulbus arteriosus, c, d zweites und drittes Aortenbogenpaar, welche die 2 . e Aorta descendens zusammensetzen. i Arteria vertebralis collateralis. m Arteria spinalis, Nach Hyrtl. Cryptobranchus japonicus. 2. Arterien und Venen des Bulbus arteriosus cordis von Bufo vulgaris, a gefässlose Herzkammer. ’ d, db Vorkammer. c Bulbus arteriosus mit seinem Stratum vasculosum. d Arteria bulbi aus der rechten Art. carotico-lingualis. e Vena bulbi anterior in die F Nena innominata sinistra ausmündend. 9 Vena bulbi posterior, welche sich in die Jh Vena abdominalis inferior entleert. ; Vena porta, die Vena abdominalis inferior aufnehmend und sieh in zwei Lappen theilend, für die beiden vollkommen getrennten Leberlappen. | 3. Arterie und Vene des Bulbus arteriosus cordis von Salamandra maeulata. ‘a, a die beiden nach vorn ziehenden Aeste, in welche sich die stärkste Muskelvene der unteren Bauchwand (welche mit der Vena abdominalis anterior zusammenhängt).theilt. db, d die von den Venis innominatis ihnen entgegen kommenden Verbindungsvenen, c, e die dicken Stämme, aus der Verbindung beider entstanden, d deren Verschmelzung und Einmündung in die Cava inferior. e rechte Vena innominata. g Arteria bulbi. h gefässloses Herz. i dessen Vorkammer. Fig. 2 u. 3 nach Hyrtl (Ueber die sogenannte Herzvene der Batrachier). 4. Herz und grosse Blutgefässe von Salamandra maculata. Ausgewachsenes Thier. «a Zungenbeinkörper. 5b Zungenbeinhorn. c Ventralsegment des ersten, d Ventralsegment des zweiten Kiemenbogens. e Endplatte des Zungenbeinstiels. F Carotidendrüse. 9 Pulmonalis. h Aorta descendens: » Ventrikel, v‘ v‘ Atria, 3. Herz und grosse Blutgefässe von Salamandra maculata von der Seite gesehen (aus- gewachsenes Thier), “a Ventrikel. b, 5 Attia, 1. 2. 3. Aortabogen. ed Carotidendrüse. 4. vierter Aortenbogen, welcher sich in eine Art. pulmonalis » und einen Ast » zur Anastomose mit dem vorigen Aortenbogen theilt. Fig. 4 u. 5 nach Rusconi (Developpement de 1a salamandre terrestre). © Amphibien. Lith.Anst.v.J.G.Bach, Leipzig. Erklärung der Abbildungen von Tafel XLIV. 4 Herz und Asrterhonen: ‚der Larve von Salamandra maculat E a Ventrikel. | ge 0 PR Aa ee ne TR Be‘ Ya 5 Bulbus arteriosus. a' erste Kiemenarterie. Ei zweite Kiemenarterie. d’“ dritte Kiemenarterie, welche sich in zwei Asste 5 Z ; er schwächere a (spätere Lungenarterie) zu dem rudimentären vierten Re EM Kiemeneren, > | Ih Art, pulmenalie. 107 110) sunblidd2 0 0 Aortabogen. ao Aorta, 2. Herz und grosse Gefässe einer 'Iritonlarve. = aa b, d' a“ a hu“ 1 ao wie in Fig. 1. 3. Herz und grosse Gefässe von Proteus anguineus. a Ventrikel, db 5 Atria. c Bulbus arteriosus, d Kiemenarterien. _ e Kiemen, f Aorta descendens. g Art. subelavia, > Alle Figuren nach Rusconi. Amphibien. Lith. Anst.v. S.C. Bach,Leipziß. N ge orlon nid: wor v'zwoniaame. ae en 27 i er u moin nor eh: 2aalsı Hogadnsbalsumdd a. ee AM A = ausngi mol nor nsdleanid 2 I... AR tin aut or sblonstrıe. oanlira a i “ e & A ala mania or 9 ie > =] DE a a arluamnis® acr Sogundabalamde N IM wide ob dan waılariıenuN ri Beinamen ilasareind mov aayonoiderigans]. ur S h Ber : 1% mie h. 2 v : ‚almtoh ie ig mnberiz Kay Bunt sorge. 5 Ki Re ir R- De „ul mob Hirt studiaeRahr ei before Br 4 : i elurıchi eig mabrıid nor. ball ob iog 10m ei Br r EN AN, Tr nor sn surmidgurh BOY snayıoanosittigesst hau »niodaagtaN. az 5 E er oe N; E Bent aodlaeash shelmumnu?: oh Saslamaa9lia? ‚ei h, | | mogonat Hov foqorndnabelnnidd ‚4 R {>} _ © a = = ir = ’e ws ER = > % Se ‚natnid ıoy odleeaill Be Man t a sid nadles mov nlodanmıgodidel tuasalıuraV „mialuontaal \eilisen!) nor Shalamd TI © E 2 re N ‚miele Ailinsod or shelmuisd Dit niadnsnueN BE a As & ER x ‚grodaiade PULDE ae 2 N ild ungen von Ta 1X ar IM ge j hs 1 Aoosi@r Um imo Hl sh marrid 67 „nodlsemab ulsdermmshalamıie „U ge“ N Ki << =] Be u ‚tiev. groy zodlszeah nlasterninaheinmdh ET 7 20 ... Stordl nedlossill „LE E> ir u N L ‚mebgddumitd web Hm older Itsbalnund? 1b Sulsiank.e 42 ıeh Toro R BE Bi Lies ‚aioy:DoY auwrasin. olull noY sha! e a ; Nuke: ‚nolnhil nor vedlasid 8 , R suswah owHl aor sshlomaiyts old) Tab Adlenenstist „ME a BR ‚arot 007 & zus eamdolsT nor Isqremlrabaisnide „TE Ku, Be I Br yauadeisand opillin aoıuyfl sITa sin L; BErR«. ” er ‚sisdasgunSs h ‚asdloessb snoH W „2,9 ‚uadlonanh Tag », Ei | >'& „ultomulo)) 8 .ny 1 ‚shalmatild- 1ob enegit Üü y Pr Per Er En Er ushanorel. ‚ıolzob audsnoıd »a „rylainie eulsmord * ‚ozerd A Ba | | Es halle A z . r | yahror DEN) ee : ‚aodlogasb astige "> ara FR k \ $ ode »lsodorn-ogayısl oyslitia) A ” ‚uadlassah Ideroıl) ww x 2 : | ‚loirroad seyirblgail un R N teerotlshlonon A h } i ‚Ägarısl audibe omdalih Me, = & , elgnrisl entiba sodoritanoo Min 7 Be ER panlsidsanl 8 ‚elusH dosa using BliA RER er r Fig. ‚ Theil der oberen Hälfte des Septum atriorum von Salamandra maculata. °°/,. Die Muskel- ie u fe fi fe & PeP@DMTOS oo m 9 Do mwN m a n U m [een Ne) A Zungenbein. balken sind dunkler, das Bindegewebe heller schattirt, die Kerne weggelassen, Nach Langerhans. ’ . Luftröhre von Proteus anguineus von hinten geöffnet, 2/1 . Stimmladenknorpel einer Seite von Triton marmoratus 9, 1°/.. . Dieselben von Triton igneus 9. *%/,. Cartilago arytaenoidea von Triton eristatus 9. Stark vergrössert, . Stimmladenknorpel von Salamandra maculata. ?°/.. . Stimmladenknorpel von Salamandra atra d. °/ı- . Respirationsorgan von Salamandra maculata im Zusammenhang mit den StimumladefunegBe . Respirationsorgane von Siredon piseiformis. !/,. . Die Stimmlade desselben mit den Muskeln. . Die Knorpel der Stimmlade von Siredon pisciformis, . Zungenbein- und Respirationsorgane von Amphiuma means von vorn. 1/.. . Seitenansicht der Stimmlade desselben Thieres. t/,. . Stimmladenknorpel von Menopoma alleghaniense Q© von vorn . Dieselben von hinten. . Kehlkopfmuskeln vom selben Thier. . Stimmlade von Coecilia tentaculata, Vergrössert. . Zungenbein und Stimmlade von Coecilia tentaculata, 1/,. e‘ Fünftes Zungenbeinhorn. . Zungenbein, Luftröhre und deren Muskeln von Bufo’palmarum, rer else * Membran zwischen beiden Zungenbeinhörnern ausgespannt. . Stimmladenmuskeln desselben, von hinten gesehen. . Stimmladenmuskeln desselben von vorn. . Dieselben Profil. . Ansicht der Stimmladenhöhle mit den Stimmbändern. . Knorpel der Stimmlade von Bufo ceinereus von vorn. . Dieselben von hinten. . Seitenansicht der Cartilago arytaenoidea von Bufo cinereus. . Stimmladenknorpel von Pelobates fuscus & von vorn. Für alle Figuren gültige Bezeichnung: @ Körper desselben. 5, c, d Hörner desselben. e Columella. B Eingang der Stimmlade. C Bronchus. cS Bronchus sinister. cd Bronchus dexter. D Lunge. K Stimmlade. f (f‘) vordere | JS? hintere | Spitze desselben. f? obere h Cartilago laryngo-trachealis. x Oberer Querast desselben. xt Ringförmiger Knorpel, A Bronchialfortsatz. m M. dilatator aditus laryngis. n M. constrietor aditus laryngis. v® Bronchialringe: Alle Figuren nach Henle. Amphibien. > u re er EA 1 Lith. Anst.v.J.C. Bach,Leipziß. e “—_n Erklärung der Abbildungen von Tafel XLV1. ‚Fig. . Zungenbein und Stimmlade mit dem Anfange der Lungen von Bufo cinereus. N 2. Zungenbein und Respirationsorgan von Bombinator igneus &. ?/.. 3. Stimmladenknorpel desselben von hinten. 4. Dieselben. Profil. 5. Stimmladenknorpel von Discoglossus pietus. Die Stimmlade ist von hinten geöffnet. 6. Respirationsorgane von Rana esculenta. '/,. 7. Stimmlade derselben von der Seite. 8. Zungenbein und Stimmlade derselben von hinten mit präparirten Muskeln, 9. Der ringförmige Knorpel derselben von vorn, isolirt und vergrössert. 10. Ringförmige Knorpel von Rana temporaria. Vergrössert. 11. Stimmladenknorpel von Hyla punctata. RS 15) . Dieselben profi. 13. Cartilago arytaenoidea derselben von innen. 14. Derselbe vergrössert. 15. Stimmladenknorpel von Ceratophrys granosus, 16. Zungenbein und Luftröhre einer weiblichen Dactyletra Bojei von vorn, 17. Stimmladenknorpel und Knochen eines männlichen Dactyletra. 18. Stimmlade und Zungenbein einer weiblichen Pipa verrucosa, 19. Muskeln der Stimmlade der weiblichen Pipa von vorn. . Dieselben von hinten, 21. Stimmladenknorpel und Knochen der männlichen Pipa von vorn, 22. Dieselben von hinten, a ; 23. Isolirte Bronchialringe der weiblichen Pipa vergr. 24. Zungenbein von Alytes obstetricans, 25. Zungenbein von Hyla verrulosa. [) o Für alle Figuren gültige Bezeichnung: h Cartilago laryngo-trachealis, x oberer Querast derselben. A Zungenbein. a Körper desselben, b erstes xt vingförmiger Knorpel. - 1 A DRK = en: - oberer Fortsatz desselben. e Columella. x? Fortsatz zum Zungenbein. «' der dem Zungenbein verbliebene Theil x+ hintere Spitze desselben. des Zungenbeinkörpers. A Bronchialfortsatz. «a der zur Stimmlade gezogene Theil des- | % a \ häntige Wand. selben, 2 hintere & knorpelige Epiphyse der Columella - m Musculus dilatator aditus laryngis. B Eingaug der Stimmlade, rn Musculus constrietor aditus laryngis. C Bronchus. Musculus compressor laryngis. Cs linker r Rand des Stimmladeneingangs. Bronehus. C4 rechter N s unteres 1 Stimmband, 5 D Lunge. £ unterstes K Stimmlade. —- Lücke des Zungenbeins, durch welche F Giessbeckenknorpel. Muskeln treten. f! vordere 6 jr nn ne 1 Bee - retende Partie des M. abdominalis obliquus 7. hintere | Spitze. TER F air 7‘ an die Columella des Zungenbeins tretende 9 Santorinischer Knorpel. Portion desselben Muskels, Alle Figuren nach Henle’s Kehlkopf, Lith. Anst.v. Aug. Kürth,Leipzi g- Erklärung von Tafel XXXXVIL Fig. 1. und 2. Ansicht der Muskeln einer weiblichen Pipa, welche von Theilen des Stammes. 3. zum Zungenbein und zur Stimmlade treten. 1 M. transversus maxillae inferior. 2 M. genio-glossus.. 3 Muskel vom grossen Zungenbeinhorn zum Unterkiefer, links in zwei Bündel gespalten, 4 M. hyo-glossus (laryngo-glossus). 5 (5°) M. sterno-hyoidenus. 6 (6°, 6°) Ein Theil des M. abdominalis obliquus internus, k 7 (7%) Eine andere Portion desselben Bauchmuskels. F Das im Boden der Mundhöhle verborgene Zungenrudiment, @ Brustbein. H Leber. m M. dilatator aditus laryngis. n Ringförmiger Knorpel. Nach Henle. Der Kehlkopf. Querschnitt einer jungen Geschlechtsdrüsenanlage von Bombinator igneus. a Gekröse, db Stammvenen. e Peritonealepithel. d solide Anlage der Geschlechtsdrüse. e Anlage des Follikelepithels. f Flüssiger Inhalt des Follikels, 9 Kerne. . Querschnitt einer ähnlichen Anlage, die Follikelbildung vorgeschritten. Bezeichnung wie in Fig. 3. Fig. 3 und 4 nach Götte’s Entwickelungsgeschichte der Unke. . Stückchen vom Eierstockstroma mit einem Pflüger’schen Eischlauch. Dotterkern (g) in den grösseren Eiern sichtbar 5%0/,. 6. Durchschnitt durch ein Keimbläschen einige Monate vor der Reife °00/,. . Theil eines Durchschnittes durch ein Ei, 2?/, Stunde nach Befruchtung. Ei- und Spermakern sind zum Furchungskern (F) verschmolzen. In seiner Umgebung liegen einige Fettkügelchen 5%/.. Fig. 5, 6 u. 7 von Rana temporaria nach O0. Hertwig. Bildung des thierischen Eies, (Morphol, Jahrb. III. Bd.) \ . h er PU Lith.Anst.v.Aug. Kürth, Leipzig. ' \B Erklärung von Tafel XXXXVIL. Be: I Fig, ‚temporaria). i Durchschnitt durch ein Ei, 1Y/, 8 Bid nach Bene liegen in geringer. Entfernung von einander (Rana Vomp Follikel und ihrer Kerne zu Eifollikeln und Keimbläschen. Ben ist chlbae. De nie Bol Ir EB Durchschnitt durch ein Ei, 2%, Stunde nach Berüchlung, Ei liegen dieht an einander (Rana temporaria). Fig. 1, 2,3 u. 4 nach Hertwig. Ber Einzelne Follikel aus älteren Geschlechtsdrüsenanlagen. Verschmelzun u. 7. Meridionaldurchschnitt durch ein Ei, während der ersten Acquı Desgl. während der folgenden Theilungen. N @ Keimhöhle. E: “ 2 f. AXXXVII. Ta eV ıpzi . Lith.Anst.v Aug. Kürth,Le Erklärung von Tafel XXXXIX. Fig. —ı . Meridionaldurchschnitt während der folgenden Theilungen. « Keimhöhle. . Desgleichen während der Bildung der primären Keimschicht, a wie in Fig. 1. 5 Grenzen der primären Keimschicht. Mediandurchschnitt durch ein Ei während der Bildung der Rusconi’schen Spalte. «a Rus- ‚coni’sche Spalte, 5 ventraler Rand der primären Keimschicht, ce Keimhöhle, d, d’ die zwei Lagen der Keimschicht, e Dotterzellenmasse (Nahrungsdotter). . Desgl. während der Anlage der Darmhöhlenspalte, a, 5 dorsaler und ventraler Rand der Rusconisschen Oefinung, ce gehobener Rand des Keimhöhlenbodens, d, d‘ wie in Fig. 3. F Secundäre Keimschicht. z . Desgl. während der Entwickelung der Darmhöhle, c, c‘ gehobene Theile des Keimhöhlen- bodens, e Dotterpfropf. . Desgl. während des Schwundes der Keimhöhle, c Keimhöhle, d Deckschicht des oberen Keimblattes, @' Hirnplatte, e Dotterpfropf, f f‘ mittleres Keimblatt, g Darmblatt, o Darmhöhle, . Mediandurchschnitt eines Embryo nach Schluss der Rückenrinne. e Rusconi’sche Oeffnung, rn Dotterzellenmasse (Nahrungsdotter), © ventrale Vorderdarmbucht, » ventrale Hinter- darmbucht, © Anlage des Hirnanhanges, % plattes Vorderhorn, »» Uebergang des Rücken- markskanals in den Hinterdarm, . Dasselbe von einem Embryo mit auswachsendem Ruderschwanz. a Hinterhirn. d Vorderhirn. c Anlage der Zirbel. d Rückenmark. e Ventrale Seitenplatte des Hinterkopfs, Anlage des Pericardialsackes. f Anlage des Afters, g Afterdarm. h Ventrale Vordarmbucht. i Anlage des Hirnanhanges. k Schwanzdarm., 2 Grenzeinschnürung zwischen Mittel- und Hinterhorn. m Uebergang des Rückenmarkskanals in den Schwanzdarm. r Membrana reuniens superior. — Alle Figuren nach Götte (Zur Entwickeiungsgeschichte der Unke). ey RT HA Le rrradacck ID z Dereugee- > Le, = FE — won. Taf. XXXXIX. EFT Pop FR a su 3 $ 2 sw Sf ARZT TW OA, Mi al Lith. Anst. v Aug,Kürth Leipzig Erklärung von Tafel L. Fig. 1. Mediandurchschnitt durch einen jungen Embryo, d Hirnplatte. e Rusconi’sche Oeffnung. F, f‘ Mittleres Keimblatt. h Medianer Schluss des Kopfwulstes. i Medianer Schluss der Sinnesplatte. (Anlage des Hirnanhanges.) n Dotterzellenmasse (Nahrungsdotter). o Ventrale Vordarmbucht. » Ventrale Hinterdarmbucht. 2. Querschnitt durch die Rückenseite des Eies. a Deckschicht 5 Grundschicht d Dotterzellenmasse (Nahrungsdotter). e Darmblatt, s Mittleres Keimblatt, 3. Dasselbe von einem etwas älteren Ei, ade wie in Fig. 2. b Medullarplatte. s, s' Rücken- und Seitentheil des mittleren Keimblattes. h Rest der Keimhöhle. 4. Desgleichen nach Erweiterung der Darmhöhle, a, db, d, e, wie in Fig. 2 und 3. f Darmbhöhle. s Axenstrang des mittleren Keimblattes. s'’ Seitentheil desselben, } dee oberen Keimblattes. 5. Querdurchschnitt eines Embryo nach der Schliessung der Cerebromedullarfurche. Mitte des Rumpfes, r Rinne über der Verschmelzung der Kopf-Rückenwülste, hinten in die Rusconi’sche Oeffnung übergehend. :s* as* Erstes inneres und laterales Rumpfsegment, s’ Seitenplatte, f Darmböhle, 6. Querdurchschnitt einer Larve aus dem Anfange der ersten Periode, Hintere Grenze des Vordarms, f Sein Uebergang in den Mittendarm. f‘ Der Grund seines Blindsackes. e Darmblatt in die Dotterzellenmasse d übergehend, »» Muskelanlage. a Leiste der Oberhaut, in welche die Rückenflosse ausläuft. 5 Primäre Gekrösefalte (Urogenitalfalte). «4 Urniere, :s* as® Innere und äussere Rumpfsegmente. 7. Desgleichen Mitte des Rumpfes. as® is® b wie in Fig. 6. x Rückenflosse. u Urnierengang. h Membrana reuniens superior. Alle Figuren nach Götte’s Entwickelungsgeschichte der Unke., Taf.L. Amphibien. 27% ug n De ® ey & den “ :; a >) 20% Lith.Anstv.Auß.Kürth, Leipzig, Erklärung von Tafel LI. Pig. , 1. Querdurchschnitt durch ein Ei mit der Anlage der Wirbelsaite, @ Deckschicht 5 Grundschicht d Dotterzellenmasse (Nahrungsdotter). e Darmblatt. F Darmhöhle. 9 Anlage der Wirbelsaite. s Segmentplatte. s’ Seitenplatte, 2. Querdurchschnitt eines Embryo durch den Kopftheil. @ Deckschicht. & Hirn-Medullarplatte, 6‘ Grundschicht der Oberhaut. d Dotterzellenmasse (Nahrungsdotter). e Darmblatt. f Darmhöhle. s Segmentplatte. s’ Seitenplatte. } des oberen Keimblattes. 3. Desgleichen durch den Rumpf. db, b,-d, s, s' wie in Fig. 2. 9 Wirbelsaite. 4. Querdurchschnitt durch den Kopftheil, 9 Wirbelsaite. as äusseres, laterales Segment. is inneres Segment. h Sinnesplatte. s‘ Seitenplatte. 5. Querschnitt durch die Rusconi’sche Oeffnung. a Deckschicht. 5b Grundschicht (Medullarplatte) im Uebergange in das mittlere Keimblatt. d Dotterzellenmasse (Nahrungsdotter). e Darmblatt durch die Rusconi’sche Oeffnung in die Deckschicht « übergehend, s Segmentplatte. s’ Seitenplatte. 6. Querschnitt durch den Kopftheil eines etwas älteren Embryo. h Sinnesplatte. as‘ das letztere laterale Kopfsegment. s Segmentplatte. s' Seitenplatte. Alle Figuren nach Götte’s Entwickelungsgeschichte der Unke, Tarır Er % 2 42 IPRRDS® LE Amphibien. Jas82 KOREN52 ith. Anst.v Aug. Kurth, Leipzig 1 L Erklärung von Tafel LII. Fig. 1. Frontaldurchschnitt (senkrecht zu den Median- und Querdurchschnitten) eines Embryo kurz vor der Schliessung der Cerebromedullarfurche, as Laterales Kopfsegment, is Inneres Kopfsegment. s s' Segment- und Seitenplatte. i Cerebromedullarfurche in die Darmhöhle übergehend. d Hirn- und Medullarplatte. = 2. Querdurchschnitt eines Embryo nach der Schliessung der Cerebromedullarfurche (Kopftheil). 1 Hirnhöhle, Pia a Deckschicht der Oberhaut. db Hirnplatte. e Darmblatt. & } erstes inneres und laterales Kopfsegment. as Fig. 1 und 2 nach Götte. 3. Frontalschnitt durch den Gaumen einer 0,8 Cm. langen Tritonlarve, Vergr. 380. 4. Frontalschnitt durch eine Zaknanlage am Gaumen einer 0,8 Cm, langen Tritonlarve, Vergr. 380. 5. Sagittalschnitt durch die Ersatzleiste der Gaumenzähne einer 2,2 Cm, langen Tritonlarve. 6. Schnitt durch eine Zahnanlage des Operculare einer 0,8 Cm. langen Tritonlarve, Vergr. 380. 7. Schnitt durch die Ersatzleiste des Vomer von einer Pelobateslarve ‚mit 4 Beinen, deren Schwanz in Rückbildung begriffen ist. Vergr. 380. Gültige Bezeichnung für Fig. 3—7: E Ersatzleiste. ‘H Epithelscheide um den Zahn. S Schmelz. > DM Dentinkeim. MS Schmelzmembran, ce Schleimzellen. y Dotterplättchen. ß8 Odontoblast. Fig. 3—7 nach Hertwig. - PRE= DEI0g000G S ® v iM NN 9088 00760 1958