^ -J < i.\j!^' < .■.^^■^^.^»"-r ^y:y^ -N 1*"^; — n- ^= LT) ^= o ^S u-) _1= — = 3- s= ■M^ 1—1 : 0 ■!— 5 m E= 0 D" H. G. BRONNS Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. YIERTER BAND. VERMES. Abteilung Ic: Turbellaria. Bearbeitet von Dr. L. von Graff, Professor dor Zoologie und Vergleichendeu Anatomie in Graz. Mit Beiträgen r. P. Steiimij Prof. Dr. L. Bölimig und Dr. A. Meixner (Graz). von Prof. Dr. P. Steiiiinann (Aarau), II. Abteilung: Tricladida. Mit Tafel XXXI— LXIV sowie 249 Textfiguren. -^rf«- Leipzig. C. F. Winter'sche Verlagshandluug. 1912—1917. .I\^.?1^j Druck von Metzger & Wittig iu Leipzig Vorrede. Das im Mai 1912 ausgegebene erste Heft (118. und 119. Lieferung) des vorliegenden Bandes der „Bronn-Turbellaria" brachte zu dem schon S. 1985 ff. erschienenen I. Nachtrage zur Geschichte und Literatur der Turbellarienkunde (S. 1735) einen IL Nachtrag (S. 2601 ff.), welchem bald ein in. (S. 2696 ff.) folgte. Mit Rücksicht auf die Darstellung der zoogeo- graphischen Verhältnisse der Tricladida erschien es geboten, auch die neuesten Publikationen so weit zu verzeichnen, als der indessen aus- gebrochene Weltkrieg dies gestattete und dazu einen IV. Literatur-Nach- trag anzuschließen (S. 3231 ff.). Schließlich mußte das alphabetische Au- torenregister für die Nummern 1 — 1140 (S. 2004 — 2009) in einer neuen Auflage weitergeführt werden — eine Arbeit, der sich mein ausgezeich- neter x\ssistent, Herr Dr. A, Meixner unterzog, derselbe, dem ich auch die mühselige Herstellung der zoogeographischen Tabelle der Terricola (S. 3364 — 3367) und wertvolle Beihilfe bei den Korrekturen verdanke. Herr Prof. Dr. L. Böhm ig schrieb die Abschnitte „Spermien und Spermiogenese" (S. 2961— 2974), „Ovogenese" (S. 3000— 3014) und „Entwicklungsgeschichte'' (S. 3152—3198), während Herr Prof. Dr. Paul Steinmann so freundlich war, die Abschnitte E. „Autotomie und ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Teilung" (S. 3249 — 3260), sowie F. „Regeneration" (S. 3261 — 3332) in meisterhafter Weise zu bearbeiten. Allen drei Kollegen danke ich herzlichst für ihre geneigte Mitarbeit, die es ermöglichte, diesen Band in verhältnismäßig so kurzer Zeit fertig zu stellen. — Ein Versehen, das ich lebhaft bedauere, ist die Nichtberücksichtigung der wertvollen Arbeit Sabussows „über den Bau des Nervensystems der Tricladiden aus dem Baikalsee" (1061), so daß ich gezwungen bin, an dieser Stelle, sowie im Inhaltsverzeichnisse auf sie hinzuweisen. Graz, am 9. Juni 1917. Der Verfasser Corrigeiida. S'. 2640: Die Literatui'nuimner 1298 (Stringer) steht nicht im XX\'., sondern im XXIV. Bande des Zoologischen Anzeigers. S. 2710 hat es in der zweiten Zeile des dritten Absatzes statt 1, A zu heißen 3. A. 8. 2719 hat die Aufschrift in der fünften Zeile zu lauten: Anatomie und Physiologie. S. 2729 in der vierten Zeile des zweiten Absatzes hat statt 215 zu stehen: 378. S. 2769 hat im dritten Absatz nach Wilhelmi das Wort „betonte" zu folgen. 8. 2789: Die Fig. 34 heißt nicht Bhynchodemvs ochrolemus, sondern ochroleucus. 8. 2791 : Die im zweiten Absatz angeführte Textfigur hat die Nr. 35 und nicht 34. vS. 2847: Die Figur bezieht sich auf Anocelis coceca nicht cocca. S. 2874: Die Figur bezieht sich auf Planaria gonocephala^ nicht gonoccplialia. S. 2919: Fig. 126 ist Fletcher (nicht Fletscher) u. Hamilton entnommen. S. 2959 ist in der vierten Zeile nach „Samenblase" zu setzen: (vergl. LI, 5). 8. 3093: In der zweiten Zeile des dritten Absatzes soll statt 000 stehen: 3069. 8. 3100 ist der zweite Absatz in der vorletzten Zeile des dritten Absatzes nach dem Worte „Copula" einzuschalten, nachdem vor dem Worte „bedeutet" ein Aus- rufungszeichen, nach demselben aber ein Komma statt des Punktes angebracht worden ist. 8. 3212 hat es im fünften Absätze statt 198 zu heißen: 208 Arten. 8. 3213: Unter Lecithophnra hat es zu heißen: 207 Arten und unter Holopoda statt 195: 205 Arten. S. 3214 fällt der zweite Absatz weg, und am Schlüsse des vierten Absatzes soll nach „Bandes" eingesetzt werden: „S. 3293". 8. 3222 soll es in der letzten Zeile des zweiten Absatzes statt 455 heißen: 450. 8. 3223: Am Ende der Diagnose der Fam. Geoplanidae soll es statt 217 heißen: 212 Arten. S. 3224: Am Ende des Absatzes Geoplana soll es statt 217 heißen: 182 Arten und unter Pelmatoplana statt 20 nur 18 Arten. S. 3226: Am Ende des Absatzes Bipaliidae statt 111: 109 Arten. 8. 3228: Am Ende des ersten Absatzes stehe statt 120: 121 Arten. 8. 3229: Am Ende des Absatzes Platydemus ist anzufügen: Mit 31 Arten. 8. 32.30: Am Ende des Absatzes Rhynchodemus stehe statt 47 — 49 Arten, und am Ende des Absatzes Amblyplana statt 25 richtig 26 Arten. Iiihaltsverzeiclmis. Seite Vorrede III Corrigeiida IV Inlialtsverzeichnis V Verzeichnis der im Abschnitt ,, System" vorkommenden Namen systematischer Kategorien XII Verzeichnis der Textfiguren XIV^ Systematisches Verzeichnis der Abbildungen XXI Alphabetisches Autorenregister zu den Literaturnummern 1 — 1550 XXV II. Nachtrag zum Literaturverzeichnis 2601 III. „ ,, „ 2696 IV. „ „ „ 3231 III. Orcliiuiig: Tricladida. A. Äußere Verhältnisse 2701 1. Körperumriß und -querschnitt im allgemeinen 2701 2. Länge 2703 3. Einfluß von Ruhe und Bewegung, sowie der Konser- vierung auf die Körpergestalt 2703 4. Farbe 2706 5. Äußere Organe 2709 a) Kriechsohle und Kriechleiste 2709 b) Schwanzplatte 2711 c) Drüsenpolster 2712 d) Drüsentaschen 2713 e) Haftwülste 2714 f) Haftgruben und Saugnäpfe 2714 g) Drüsenkante 2715 h) Vorderende 2716 k) Kopfplatte 2717 1) Tentakel und Aurikel 2718 B. Anatomie und Physiologie 2719 1. Körperbedeckung 2719 a) Cilien 2719 b) Cuticula 2721 c) Epithelzellen 2721 Deckepithel 2722 Haft Zellen und Drüsenkante 2726 Sirmesepithcl und Sinneskante 2729 iöW YI Inhal tsverzeiclinis. Seite d) Rhabdoide und andere Epitheleinschlüsse 2732 Rhabdoide 2732 Funktion der Rhabdoide 2738 Andere Epitheleinschlüsse 2738 2. Basalmembran 2739 3. Körpermuskulatur 2741 a) Haut muskelschlauch 2741 b) Parenchymmuskulatur 2748 c) Histologie der Muskeln 2757 4. Bindegewebe 2759 Pigmentiertes Bindegewebe 2762 Krystalloide 2765 5. Hautdrüsen 2766 Maricola 2766 Erythrophile Drüsen 2766 Cyanophile Drüsen 2768 Degenerierte Drüsen 2769 Pahtdicola 2769 Terricola 2770 Cyanophile Drüsen 2770 Erythrophile Körnerdrüsen 2772 Kantendrüsen 2773 6. Kleb- und Saugorgane 2776 Drüsentaschen 2777 Drüsenpolster 2777 Haftwülste 2780 Haftgruben 2782 Saugnäpfe 2783 7. Verdauungsapparat 2784 a) Pharyngealapparat 2786 a) Morphologie 2786 Äußerer Mund 2786 Pharyngealtasche 2788 Pharynx 2789 ß) Histologie 2794 Pharyngealtasche 2794 Pharynx 2797 y) Polypharyngie 2808 d) Mechanische Funktion des Pharynx 2808 b) Darm 2810 a) Darmmmid 2810 ß) Morphologie des Darmes 2812 Darmdivertikel 2812 Kommmiikationen der hinteren Hauptdärme . . 2821 Kopfdarm 2823 y) Phylogenie des Tricladendarmes 2826 6) Histologie imd Physiologie 2826 Inhaltsverzeichnis. VII Seite 8. Excretionsapparat 2831 a) Hauptkanäle und ihre Verästelungen 2831 b) Excretionssystem des Pharynx 2849 c.) Histologie des Excretionssystems 2852 d) Funktion 2855 9. Nervensystem 2855 Maricola und Paludicola (vergl. auch Sabussow(106l!) 2859 a) Gehirn 2859 b) Körpernerven 2878 Terricola 2886 a) Zentralnervensystem 2887 b) Hautnervenplexus ^ 2896 c) Nerven 2897 10. Sinnesorgane 2900 a) Aurikularorgane 2900 b) Tentakelorgane 290:5 c) Apikaiorgane 2904 d) Sinneskante 2905 e) Sinnesgrübchen 2910 f) Ambulakralgrübchen 2911 g) Augen 2912 a) Zahl und Stellung der Augen 2912 Maricola 2912 Paludicola 2913 Terricola 2915 ß) Bau der Augen 2920 A. Invertierte Kolbenaugen der wasser bewohnenden Tricladen 2921 Paludicola 2921 Maricola 2927 B. Augen der Terricola 2929 C. Allgemeines über die Tricladenaugen 2939 Phylogenie der Tricladenaugen 2944 Systematische Bedeutung der Augen . . . 2945 Nebenaugen 2945 11. Geschlechtsorgane . 2946 A. Allgemeines 2946 B. Geschlechtsperioden und Geschlechtsreifung 2947 C. Bau und Funktion 2949 a) Männliche Gonaden und ihre Ausfühnnigsgänge 2949 b) Spermien und Spermiogenese 2961 a) Die reifen Spermien 2961 ß) Spermiogenese 2965 c) Weibliche Gonaden und ihre Ausführungsgänge 2974 ß) Spermiogenese 2965 c) Weibliche Gonaden und ihre Ausführungsgänge 2974 Germarien 2975 Vitellarien 2978 X Inhaltsverzeichnis. Seite F. Regeneration 3261 1. Geschichtliches 3261 2. Vorbedingungen für die Regeneration (natürliche Ge- legenheiten zur Regeneration) 3262 3. Umfang und Verbreitung des Regenerationsvermögens der einzelnen Arten 3263 4. Dauer der Regeneration; äußere und innere Faktoren in ihrem hemmenden und fördernden Einfh^ß auf die Re- generationsprozesse 3263 Der Einfluß des Nervensystems auf die Regeneration . 3266 5. Unvollständige Regeneration und Nichtregeneration . . 3268 6. Histologisches. Regeneration einzelner Gewebe und Organe 3270 a) Parenchym (Bindegewebe) 3270 b) Integument 3273 c) Darmapparat 3275 d) Excretionssystem 3279 e) Genitalapparat 3279 f) Nervensystem 3280 g) Augen 3281 h) Aurikularsimiesorgane 3282 7. Totipotenz und Keimblätterfrage 3282 8. Formregulation 3283 a) Schnittrichtung senkrecht zur Körperachse 3283 b) Schnittrichtung in der Körperachse 3286 c) Schnittrichtung seitlich, parallel der Körperachse 3287 d) Schnittrichtung schief zur Körperachse 3287 e) Kombinierte Schnittrichtungen 3289 9. Teratologie 3291 a) Vorbemerkungen 3291 b) Native Mißbildungen 3292 c) Polypharyngie 3293 a) Die polypharyngealen Arten 3293 ß) Verwandtschaftsbeziehungen der Polypharyngealen. . 329.5 y) Anatomische Bemerkungen über die Polypharyngie . 3295 Ö) Regenerationsexperimente an polyjjharyngealen Pla- narien 3296 6) Regenerationsexperimente an Monopharyngealen zum Zwecke der Erzeugung künstlicher Polypharyngie . 3297 q) Theoretisches über die Polypharyngie 3299 Wilhelmis Verletzungshypothese (1319, 1331, 1339) 3302 Mräzeks Hypothese von der vorzeitigen Regenera- tion bei unterdrückter Querteilung 3303 d) Heteromorphose 3304 a) Xeomorphose mid atavistische Regeneration .... 3305 ß) Polare Heteromorphosen 3305 Theoretisches über polare Heteromorphosen . . . 3308 e) Doppelbildung 3310 10. Theoretisches über die inneren Faktoren der Form- bildung („formative Kräfte") 3318 Inhaltsverzeichnis. XI Seite 11. Transplantation 3322 12. Hungererscheinungen 3327 G. Ökologie 3332 1. Bewegungen 3332 Pahidicola 3332 Maricola 3334 Terricola 3335 2. Medium 3336 Maricola 3336 Paludicola 3338 Terricola 3338 3. Einkapsölung 3339 4. Temperatur 3340 5. Licht und Phototaxis 3341 6. Chemotaxis 3346 7. Rheotaxis 3346 8. Nahrung 3347 9. Feinde der Tricladen 3348 10. Lebensdauer 3349 11. Parasitische Tricladen 3349 12. Parasiten der Tricladen 3351 a) Pflanzliche 3351 b) Krystalloide 3351 c) Tierische 3351 1. Flagellata 3351 2. Sporozoa 3351 3. Ciliata 3353 4. Cestodes 3354 5. Trematodes 3354 6. Nematodes 3354 13. Die Verbreitung der mitteleuropäischen Bachplanarien 3356 H. Geographische Verbreitung 3361 1. Geographische Verbreitung der Maricola 3361 2. Geographische Verbreitung der Paludicola 3362 3. Geographische Verbreitung der Terricola 3364 — >i«e- Verzeichnis der im Abscliuitt „System" vorkommenden Tricladen-Namen. (Die im Sinue des neueu Systems [S. 3202 — 3230 a] verwendeten Namen sind durchschossen.) Seite Amblyplana 3228, 3230 Anocelis 3215, 3218 Archicotylus 3219 Artiocotylus 3227 Artioposthia 3223, 3225 Bdellocephala 3215, 3219 Bdelloura 3206, 3210, 3211 Bdellouridae .... 3206, 3207, 3210 Bipaliidae 3222, 3226 Bipalium 3226 Bipaliura 3226 Cerbussowia 3209 Cercyra 3206, 3209 Cercyridae 3207, 3209 Cercyrinae 3206, 3209 Choeradoplana 3223, 3224 Cotylidae 3219 Cotylifera 3219 Cotyloplana 3227 Cotyloplanidae 3222, 3226 Curtisia 3213 Curtisiidae 3213 Dendrocoela 3202, 3204 Dendrocoelida 3202 Dendrocoelum 3215, 3217. 3218, 3219 Dicotylidae 3221 Dicotylus 3221 Dolichoplana 3228, 3229 Dugesia 3217 Dunlopea 3226 Emea 3217 Eubdelkmrinae 3206, 3210 Euplanaiia 3217 Seite Euprocercdinae 3206, 3207 Fovia 3206, 3208 Galeocephala 3218 Geobia 3223, 3225 Geodesnms 3230 Geoplana 3223, 3224, 3225 Geoplanidae 3222, 3223 Gerstfeldtia 3216 Goniocarena 3215, 3217 Graffiella 3216 Gunda 3208 Haga 3208 Holopoda 3213 Hydrolimax 3218 Hysterophoia 3212, 3213 Ijimia 3215 Lecithophora 3212, 3213 Leimacopsidea 3222 Leimacopds 3223 Limacopsidae 3222 Limacopsis 3223 Maricola 3203, 3205 Meropoda 3213, 3221 Micropharyngidae .... 3207, 3211 Micropharynginae 3211 Micropharynx 3206, 3211 Micro plana 3228, 3229 Monocotylus 3215, 3219 Nematodemus 3228, 3230a Oligocelis 3218 Othelosonia 3228, 3230a Paludicola 3203, 3212 Pelmatoplana 3223, 3224 Verzeichnis der im Abschnitt „System" vorkommenden Tricladen-Namen. XIII Perocephalus Phagocata 3215, Phicoceph lus Planaria . . . 3213, 3215, 3217, Planariidae 3213. Platydemus 3228, Podoplana Podoplanidae Polycelis Polycladodes 3215, Polycladus 3223, Polycoelis Polycotylus Procerodes 3206, 3207, Procerodidae 3206, Procerodides Procotylidae 3213, Procotylus Prostheceraeus Protocotylus Pseudartiocotylus .... 3228, Rhvnchodemidae .... 3222, Seite 3226 3217 3226 3218 3214 3229 3221 3221 3215 3216 3225 3215 3220 3208 3207 3207 3219 3220 3223 3220 3230 3227 Seite Rhynchodemus 3229, 3230 Rimacephalidae 3221 Rimacephalus 3221 Rymacephalus 3221 Sabussowia .... 3206, 3209, 3210 Sarocelis 3216 Sorocelis 3215, 3216 Spliyrocephalus 3226 Stummeria 3207, 3208 Stummerinae 3207 Syncoelidium . . . 3206, .3210, 3211 Synhaga 3206. 3208 Terricola 3203, 3221 Tetracotylus 3220 Thysanoplana 3214, 3217 Triclada 3203 Tricladida 3204 Tricladidea 3203 üteriporidae 3207, 3208 üteriporinae 3206. 3208 Uteri porus .3206, 3208 ►— «- Verzeichnis der Textflgureu. Fig. Seite 1. (Schematische Darstellung des Haftzellenringes der Bauchseite von Cercyra hasfata. Nach Wilhelmi (1331) 2710 2. Desgl. von Procerodes lobata. Nach Wilhelmi (1331) 2710 3. Formen der Kriechleiste der Terricola im Quei schnitte. Nach Graff (891) 2710 4. Haftzellem'ing von Bdelloura Candida. Nach Wilhelmi (1331) .... 2712 5. Querschnitt durch die DriJsenpolster von Sorocelis lutea. Nach Koro tneff (1448) 2713 6. Desgl. von Sorocelis polyophthalma. Nach Korotneff (1448) 2713 7. Desgl. von Sorocelis nigromaculata. Nach Korotneff (1448) 2713 8. Querschnitt durch Drüsenpolster und dessen Taschen von Sorocelis graff i. Nach Korotneff (1448) 2713 9. Bauchseite des Vorderendes von Plariaria alpina. Nach Kennel (570) . 2714 10. Desgl. von Dendrocoelum lacteum. Nach Kennel (570) 2714 11. Desgl. von Bdellocephala punctata. Nach Kennel (570) 2714 12. Querschnitt durch den Vorderkörper von Tetracotyhis tenax. Nach Korotneff (1448) 2715 13. Die Kopfplatte verschiedener Bipaliidae. Nach Graff (891) 2717 14. Flächenschnitt durch den Hautmuskelschlauch von Procerodes ulvae. Nach Böhmig (1124) 2743 15. Desgl. im Vorderende von Bdelloura Candida. Nach Böhmig (1124) . . 2744 16 und 17. Parenchymmuskulatur von Procero(Zes o/iKm. Nach Böhmig (1124) 2750 18. Desgl. von Procerodes ulvae. Nach Böhmig (1124) 2750 19. Desgl. von Procerodes ohlini. Nach Böhmig (1124) 2751 20. Desgl. von Procerodes variabilis. Nach Böhmig (1124) 2751 21. Schema der transversalen imd longitudinalen Parenchynimuskeln der Terri- cola. Nach Graff (891) 2753 22. Querschnitte durch Muskelfasern von: A. und B. Oeoplana rufiventris, C. Dolichoplana feildeni. Nach Graff (891) 2757 23. Schema der Muskulatur des Haft-\vulstes von Bdellocephala punctata. Nach Ude (1230) 2781 24. Querschnitt durch den Saugnapf von Monocotylus cingulatus. Nach Korotneff (1448) 2783 25. Desgl. von Archicotylus rutilus. Nach Korotneff (1448) 2783 26. Desgl. von Sorocelis gariaewi. Nach Sabussow (1403) 2784 27. Organisationsschema einer Süßwassertriclade. Nach Bresslau (1458) . . 2785 28. Desgl. von Oeoplana jmlla. Aus Graff (891) nach Hertle 2785 29. Medianschnitt durch den Pharynx von Bhynchodemus terrestris. Nach Graff (891) 2787 Verzeichnis der Textfigureii. XV Fig. Seite 30. Desgl. von Pelmato plana sondaica. Nach Graff (891) 2787 31. Desgl. von Cotyloplana punctata. Nach C4raff (891) 2787 32. Desgl. von Bipalium (Perocephalus) hilgendorfi. Nach Graff (891) . . 2787 33. Desgl. von Geoplana argus. Nach Graff (891) 2789 34. Desgl. von Rhynchodemus ochroleucus. Nach Graff (891) 2789 35. Desgl. von A. Bipalium. univittatum, B. Choerado plana iheringi u. C. Platy- demus laterolineatus. Nach Graff (891) 2790 36. Desgl. von Geoplana kenneli. Nach Graff (891) 2792 37. Desgl. von Geoplana rufiventris. Nach Graff (891) 2792 38. Querschnitt durch den Pharynx von G. rujiventris. Nach Graff (891) . . 2792 39. Medianschnitt durch den Pharynx von RJiynchodemns scharf fi. Nach Graff (891) 2792 40. Desgl. von Artiocotyliis speciosus. Nach Graff (891) 2792 41. Äußere Form des Pharynx von Bipalium gulliveri im Spirituspräparate. Nach Graff (891) 2794 42. Desgl. von Bipalium vittatum nach dem Leben von Strubell gez. Aus Graff (891) '. 2794 43 u. 44. Desgl. von Bipalium voigti im. Spirituspräparate. Nach Graff (891) 2794 45. Desgl. von Platydemus boholicus. Nach dem Leben von Semper gez. Aus Graff (891) 2794 46. Desgl. von Dolichoplana striata im Spirituspräparate. Nach Graff (891) 2794 47. Wiederholung der Fig. 39 2810 48. Flächenschnitt durch Darmwurzel und Pharynx von Planaria polychroa. Nach P. Lang (1481) 2811 49. Pharynx und Darm von Microplana hmnicola. Nach Vejdovsky (593) 2813 50. Gestalt und Darm von Platydemus albicinctus. Nach dem Leben gez. von Semper. Aus Graff (891) 2814 51. Darmdivertikel von Dolichoplana procera. Nach Semper aus Graff (891) 2815 52. Desgl. von Geoplana argus. Nach Graff (891) 2815 53. Desgl. von Platydemus lividus. Nach Semper aus Graff (891) . . . 2815 54. Verschiedene Divertikelformen des Darmes von Platydemus lividus. Nach Semper aus Graff (891) 2816 55. Darmdivertikel in einem Flächenschnitt von Rhynchodemus scharffi. Nach Graff (891) 2817 56. Divertikel des vorderen Hauptdarmes von Dolichoplana procera. Nach Semper aus Graff (891) 2817 57. Darmsystem von Micropharynx parasitica im Quetschpräparate. Nach Jägerskjöld (839) 2818 58. Desgl. von Cercyra hastata. Nach Wilhelmi (1331) 2819 59 — 62. Individuelle Varianten des Darmsystems von Procerodes lohata. Nach Wilhelmi (1331) 2821 63. Darrasystem von Bdelloura Candida. Nach Wilhelmi (1331) 2823 64. Desgl. von Dolichoplana procera. Nach Semper aus Graff (891) . . . 2824 65. Darm mid Nervensystem des Vc rderkörpers von Bipalium ( Placocephalus) kewense. Nach Graff (891) 2825 66. Exkretionssystem im Vorderende von Procerodes lohata. Nach Lang (397) 2832 67. Dorsale Exkretionsgefäße im Vorderkörper von Procerodes lohata. Nach Wilhelmi (1331) 2833 68. Exkretionsgefäße im Hinterkörper und Pharynx von Procerodes lohata. Nach Wilhelmi (1331) 2833 69. Dorsale Exkretionsgefäße im Totalpräparat von Procerodes ulvae. Nach Wilhelmi (1331) 2835 XVI Verzeichnis der Textfiguren. Fig. Seite 70. Exkretionsgefäße im Vorderende von Procerodes dohrni. Nach Wil- helmi (1331) 2836 71. Exkretionsapparat von Bdelloura propinqiia. Nach Wilhelmi (1331) . 2837 72. Desgl. von Syncoelidiv.m %>ellucidum. Nach Wheeler (743) aus Wil- helmi (1331) 2837 73 — 75. Schematische Querschnitte, um die Lage der Exkretionshauptstämme und Markstränge von Planaria polychroa (73) und PI. alpina (74 ii. 75) zu zeigen. Nach Micoletzky (1139) 2838 76. Exkretionssystem im Vorderkörper von Anocelis coeca. Nach Vejdovsky (430) 2847 77 — 79. Exkretionsgefäße des Pharynx von Planaria vitfa. Nach Mrazek (1309) 2850 80. Desgl. von Planaria vitta. Nach Mrazek (1309) 2851 81. Desgl. von Procerodes lohata. Nach Wilhelmi (1331) 2851 82. Exkretionszelle einer Triclade (Proc. lohata). Nach A. Lang (396) . . . 2853 83. Querschnittschema des Nervensystems einer wasserbewohnenden Triclade. Nach Böhmig (1124) 2857 84. Schema des Nervensystems von Syncoelidium 'pellucidimi. Nach Wil- helmi (1331) 2858 85. Dasselbe im Vorderende des Körpers von Syncoelidiiim pellucidum. Nach Wilhelmi (1331) 2858 86. Schema des Gehirns von Procerodes lobata. Nach A. Lang (396) . . 2858 87. Gehirnschema von Procerodes tdvae. Nach Wilhelmi (1331) 2861 88. Desgl. von Oercyra hastata. Nach Wilhelmi (1331) 2863 89. Desgl. von Bdelloura Candida. Nach Wilhelmi (1331) 2865 90. Desgl. von Planaria alpina. Nach Micoletzky (1196) 2868 91. Desgl. von Planaria polychroa. Nach Micoletzky (1196) 2872 92. Schema einer Gehirnhälfte von Planaria gonocephala. Nach Ude (1230) 2874 93. Gehirnschema von Planaria böhmigi. Nach Weiss (1346) 2877 94. Querschnittschema des Nervensystems aus dem Vorderkörper von Geo plana rufiventris. Nach Graff (891) 2887 95. Desgl. aus dem Vorderkörper (a) und dem Gehirn (b) von Choeradoplana iheringi. Nach Graff (891) 2888 96. Nervensystem im Vorderende von Geoplana pulla. Nach Herle in Graff (891) 2890 97. Querschnittschemata durch die Nervenplatte (a) und das Gehirn (b) von Geoplana pulla. Nach Graff (891) 2891 98. Desgl. von Rhynchodemtis scharffi. Nach Graff (891) 2892 99. Desgl. von Bipalivm (Placocephalus) kewense. Nach Graff (891) . . . 2893 100. Wiederholung der Fig. 65 , 2894 101 — 106. Kopfform und Aurikularsinnesorgane von : Planaria gonocephala (101 ). PI. torva (102), PI. polychroa (103), PI. Ingubris (104 u. 105), PI. maculata (106). Nr. 103 nach P. Lang (1462), die übrigen nach Wilhelmi (1263) 2901 107. Tentakelbläschen von Planaria alpina. Nach Steinmann (1365) . . . 2903 108. Ein solches im Schnitt. Nach Steinmann (1365) 2903 109. Vorderende von Pseudartiocotylus ceylonicus mit dem Apicalorgan. Nach Ikeda (1428) 2905 110. Stück der Sinneskante von Bipalium {Placocephalus) kewense. Nach Graff (891) 2909 111. Ambulakra'grübchen von Pseudartiocotylus ceylonicus. Nach Ikeda (1428) 2911 112. Augenstellung von Sorocelis ebtirnea. Nach Muth (1450) 2914 Verzeichnis der Textfiguren. XVII Fig. Seite 113 — 116. Augenstellung bei Geo plana -Arten, und zwar G. maximiliani (113), G. polyophthalma (114), G. flava (115), G. distincta (116). Nach Graff (891) 2916 117 — 121. Augenstellung auf der Kopfplatte und dem Hals von Bipalium falcatum (117 u. 118), B. interruptutn (119 u. 120), B. ephippium (121). Nach Graff (891) 2917 122 — 123. Augenstellung bei Bipalium (Placocephalus) molle, dorsal (122) und ventral (123). Nach Graff (891) 2918 124 — 125. Desgl. bei Bipalium{Perocep1ialus) tamatavense, dorsal (124) und ven- tral (125). Nach Graff (891) 2919 126. Augen einer eben ausgeschlüpften (A) und einer ausgewachsenen (B) Geoplana quinquelineata. Nach Fletcher u. Hamilton (544) .... 2919 127 A — C. Schemata der verschiedenen Belichtung der Planarienaugen. Nach Hesse (824) 2942 128. Wiederholung der Fig. 27 2946 129. Zur Spermiogenese von Planaria gonocephala. Nach Schlei p (1173) . 2968 130 a — c. Arten der Einmündung des Oviduktes in das Germarium von Proce- rodes lobata. Nach Wilhelmi (1331) 2983 131. Normales und überzähliges Germarium von Procerodes lobata. Nach Wilhelmi (133;) 3000 132. Anlage der Copulationsorgane bei Geoplana burmeisteri. Nach Graff (891) 3018 133. Medianschnitt durch den Copulationsapparat von Dolichoplana feildeni. Nach Graff (891) 3019 134. Desgl. von Geoplana nephelis. Nach Graff (891) 3020 135—140. Schematische Medianschnitte durch Copulationsapparate der Terri- cola. Nach Graff (891) 3022, 3023 141. Medianschnitt durch den Copulationsapparat von Micropharynx para- sitica. Nach Jägerskjöld (839) 3026 142. Desgl. von Geoplana pulla. Nach Herle aus Graff (891) 3031 143. Querschnitt durch den Penis von Bipalium {Placocephalus) bergendali. Nach Ritter-Zahony (1111) 3037 144. Medianschnitt durch den Copulationsapparat von Pelmatoplana trimeni. Nach Graff (891) 3047 145. Schema des Faserverlaufes im muskulösen Diaphragma des männlichen Copulationsapparates von Sabussowia dioica. Nach Böhmig (1124) . 3071 146. Medianschnitt durch den Copulationsapparat von Rhynchodenivs costari- censis. Nach Beauchamp (1493) 3078 147. Schema des Copulationsapparates von Pelmatoplana sondaica. Nach Busson (1024) 3080 148. Schematische Flächenansicht der Copulationsorgane von Uteriporus vul- garis. Nach Bergendal (801) und Wilhelmi (1331) 3096 149. Schema der Copulationsorgane von Uteriporus vulgaris. Nach Wil- helmi (1331) 3096 150. Flächenansicht des Copulationsapparates von Bdelloura Candida. Nach Wilhelmi (1331) 3099 151. Schematischer Querschnitt durch ein Receptaculum seminis von Bdellovra Candida. Nach Wilhelmi (1331) 3099 152 u. 153. Schematischer Längs- und Querschnitt zur Veranschaulichung des Ductus genito-intestinalis von Rhynchodemus terrestris. Nach Bendl . (1238) ._ 3126 154. Abnorme Copulationsorgane von Artioposthia adelaidensis. Nach Grafl " (891) 3128 Bronu, Klassen des Tier-Eeiclis. IV. 1. b XVIII Verzeichnis der Textfiguren. Fig. Seite 155. Dendrocoelum lacteum in Copiila. Nach Burr (1466) 3130 156. Planaria Ivgubris in Copula. Nach Burr (1466) 3130 157. Längsschnitt durch ein copulierendes Paar von Dendrocoelum lacteum. Nach Burr (1466) 3131 158. Procerodes lohata. Schematische Darstellung der Selbstbefruchtungs- möglichkeit. Nach Wilhelmi (1331) 3136 159. Geoplana nephelis. Schematischer Medianschnitt durch ein trächtiges Tier. Nach Graft (891) 3137 160. Dendrocoehim lacteum. Schematischer Medianschnitt durch ein trächtiges Tier. Nach Burr (1466) 3138 161. Bipalium (Perocephalus) hilgetulorfi. Schematischer Medianschnitt durch den Copulationsapparat. Nach Graft (891) 3139 162. Planaria gonocepluda. Sagittalschnitt durch die Mündungsstelle des Uterus eines trächtigen Tieres. Nach Burr (1466) 3141 163. Planaria gonocephala. Ansatzstelle des Eikapselstieles. Nach Burr (1466) 3143 164. Planaria lugubris. Gestielte Eikapsel mit Stielplatte. Nach Stein- mann (1504) 3144 165. Planaria torva. Furchungsstadien. Nach Mattiesen (1047) 3159 166. Planaria (Cur ii si a) simplicissitna. Furchungsstadien. Nach Stevens (1076) 3160 167. Dendrocoelum lacteum. Furchmig.sstadien. Nach Fulinski (1538) . . 3161 168. Planaria torva (?). Embryonalpharynx. Nach Mattiesen (1047) . . 3175 169. Medianschnitte durch den embryonalen imd den definitiven Pharynx von Planaria maculata (1) nach Bardeen (986), Dendrocoelum lacteum (2) nach Ijima (455), Planaria mactilata (3) nach Curtis (1095), Planaria torva (4) nach Mattiesen (1047). Aus Curtis (1095) 3177 170. Zwei schematische Medianschnitte durch Paludicolenembryonen, betreffend Form und Lage der Achsen. Nach Hallez (522) 3178 171. Vier Schnitte durch das Körperepithel von Planaria maculata in ver- schiedenen Entwicklungsstadien. Nach Bardeen (986) 3180 172. Drei Entwicklungsstadien von Muskel zellen von Planaria maculata. Nach Bardeen (986) 3186 173. Zwei halbschematische Darstellungen der Anlagen der Gonaden und des Copulationsapparates von Planaria maculata. Nach Curtis (994) . . 3191 174. Micropharynx parasitica. Totalpräparat. Nach Jägerskjöld (839) 3248 175. Planaria alpina, Autotomie. Nach Voigt (733) 3251 176. Platiaria gonocephala, Selbstteilung. Nach Steinmann (1504) .... 3253 177. Polycelis cornuta, migeschlechtliche Fortpflanzung. Nach Volz (900) . 3254 178. Planaria vitta, Selbstteilung. Nach Vejdovsky (770) 3255 179. Planaria dorotocephala, Selbstteilung. Nach Child (1357) 3256 180. Planaria subteiitaculata in Teilung. Nach Zacharias (500) 3257 181. Planaria fissipara in Teilung. Nach Kennel (447) 3258 182 — 184. Planaria albissima in Knospung. Nach Sekera (1163) . . 3259, 3260 185. Procerodes lobata, präpharyngeale Vorderenden in Regeneration. Nach Steinmann (1236) 3265 186. Dendrocoelum lacteum, Gehirnregeneration. Nach Goldfarb (1333) . . 3267 187. Planaria maadata, Kopfbildung. Nach L. V. Morgan (1129) .... 3267 188. Planaria polychroa, regenerierende Köpfe. Nach P. Lang (1437) . . . 3268 189. Planaria polychroa, Integumentregeneration. Nach P. Lang (1437) . . 3274 190. Curtisia simplicissima, desgl. Nach Stevens (959) 3274 191. Planaria mertoni, Augenng^neration. Nach Steinmann (1517) .... 3281 192. Planaria maculata, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3284 Verzeichnis der Textfiguren. XIX Fig- Seite 193. Planaria maculata, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3284 194. Curtisia simpUcissima, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3285 195. Bipalium keioense, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3285 196. Planaria tnaculata, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3285 197. Curtisia siniplicissima, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3286 198. Planaria maculata, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3287 199. Curtisia simplicissima und Planaria gonocephala, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) von Steinmann schematisiert . . 3288 200. Planaria spec, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) ,3288 201A. Curtisia simplicissima, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3289 201 B. Planaria maculata, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3289 202. Planaria spec, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) von Steinmann abgeändert 3290 203. Planaria maculata, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) und Korscheit (1198) 3290 204. Planaria maciilata, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) u. Korscheit (1198) - . 3290 205. Curtisia simplicissima, Regeneration betreffend. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3290 206A. Procerodes wheatlandi, Doppelaugenbildung betreffend. Nach Wil- helmi (1.331) 3292 206 B. Procerodes lobata, Doppelaugenbildung betreffend. Nach Wilhelmi (1331) 3292 206C. Planaria oUvacea, Doppelaugenbildung betreffend. Nach Wilhelmi (1331) 3292 207A. Planaria morgani, Oligopharyngie betreffend. Nach Wilhelmi (1331) 3293 207 B u. C. ProcerotZes Zoftato, Dipharyngie betreffend. Nach Wilhelmi (1331) 3293 207D. Cercyra hastata, Tripharyngie betreffend. Von Wilhelmi (1331) . . 3293 208. Planaria anophthalma, Polypharyngie betreffend. Nach Mräzek (1161) 3294 209. Planaria teratophila, Polypharyngie betreffend. Nach Steinmann (1205) 3296 210. Planaria alpina, künstlich erzeugte Mehrfachbildung des Pharynx. Nach Voigt (890) 3298 211A — C. Planaria gonocephala, desgl. nach Steinmann (1361) 3299 212. Dendrocoelum lacteum, durch Hunger erzeugte Stadien der Augenauflösung Nach Berninger (1377) 3306 213A u. B. Planaria tnaculata. Polare Heteromorphosen. Nach Morgan (861) 3306 214 A u. B. Ctcrtisia simplicissima. Polare Heteromorphose. Nach T. H. Mor- gan (861) ..... ........ 3306 215, 1 — 5. Curtisia simplicissima, Kopfheteromorphosen und Neubildung des Gehirns. Nach Keiller (1380) . 3307 216. Procerodes lobata, Schwanzheteromorphose. Nach Steinmann (1236) . 3308 217. Planaria polychroa, Umbildungsstadium eines heteromorphen Kopfes. Nach P. Lang (1437) 3309 218, 1 — 6. Planaria polychroa, Neubildung aus Kopfheteromorphosen. Nach Lang (1437) 3310 b* XX Verzeichnis der Textfiguren. Fig. Seite 219A u, B. Curtisiasimplicissima. Doppelkopfindividuen. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl 3311 220 a — /. Planaria torva, Doppelkopf individuen. Nach Van Duyne (805) . . 3312 221 A — C. Curtisia sinvpUcissima. Doppelschwanzindividuen. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) . 3313 222 u. 223A — C. Curtisia simplicissima. Besondere Fälle von Kopfregeneration. Nach T. H. Morgan (951, 2. Aufl.) 3313 224, 1 — 3a u. 225. Planaria gonocepJiala. Einfluß der Körperregion auf das Regenerat. Nach Steinmann (1361) 3314 226. Polycelis nigra var. brunnea. A. Dreischwänziges Exemplar mit 3 G'e- schlechtsöffnungen. B. Zweischwänziges mit 2 Geschlechtsöffnungen. C. Zweischwänziges Exemplar mit einer Öffnimg. D. Zweischwänziges Exemplar mit einer Hauptöffnmig und einer zweiten Vagina. E. Doppelte Eikapsel des Exemplars D. Nach Böhmig (1503) 3316 227. Die drei Geschlechtsapparate einer dreischwänzigen Polycelis nigra. Schematisiert nach Böhmig (1503) 3316 228^ — E. Planaria gonocephala. Verschiedene, durch mehrweniger tiefe Spal- tung erzeugte Grade von Doppelköpf igkeit. Nach Steinmann (1361) 3317 229A — D. An Bipalium kewense angestellte Pfropfversuche. Nach T. H. Mor- gan (901) 3322 230. Bipalium ketvense. Zwei Querabschnitte mit ihren hinteren Enden ver- einigt. Nach T. H. Morgan (901) 3323 231 A — F. An Phagocata gracilis a,ngeate\lte Kröpfungen. Nach L. V. Morgan (1129) u. Korscheit (1198) 3324 232 u. 233 A — E. Desgl. an einer enthaupteten Planarie. Nach L. V. Morgan (1129) 3324, 3325 234, 1 u. 2; A— C. Dorsoventrale Pfropfmig. Nach L. V. Morgan (1129) 235, 236A^D und 237 A — C. Transplantationen ai sgcstanzter Körperteile ..." Nach Moretti (1472) 3326, 3327 238a — c. Planaria alpina, Himgererscheinungen. Nach Berninger (1377) . 3328 239. Polycelis nigra, Hungererscheinungon. Nach Berninger (1377) . . . 3328 240a u. b. Schema der Kriechbewegung einer Procerod es- Art. Nach Wilhelmi (1331) 3332 241a — c. Spannende Bewegung von Dendrocoelum lacteum. Nach Stein- mann (1504) 3334 242a u. b. Schleimfäden zum Herablassen: a. von Bipalium kewense, b. von Ehynchodemus terrestris. Nach Kew (914) 3336 243. Kriechbahn einer gegen das Licht gestellten Polycladodes alba. Nach Steinmann (1504) 3.342 244 u. 245. Verhalten derselben in einer einseitig belichteten Glasschale. Nach Steinmann (1504) 3342, ^3343 246. Planaria lugubris. Kriechbalinen nach viermaliger Aufstellung in der Mitte einer einseitig beleuchteten Schale. Nach Steinmann (1504) . . 3344 247. Kiiechbahnen einseitig geblendeter Planarien bei einseitiger Beleuchtung. Nach Steinmann (1504) 3344 248. Stück eines jungen Aales mit eingekapselten und in seiner Muskulatur mittels des PharjTix verankerten Procerodes lobaia. Nach Wilhelmi (1331) . 3350 249. In einer feinen schleimigen Hülle eingekapselte Planaria vitta. Nach Sekera (1293) 3350 -» — *- Systematisches Verzeichnis der Abbildungen. (H.) Habitusbild, (C.-A.) Copulationsapparat. Die römischeu ZiflFern bedeuten Tafeln die arabischen Figuren der betreffenden Tafel. Amblyplana caffra LVI, 7 (C.-A.). — cylindrica LVI, 11 (C.-A.). — flavescens LVI, 5 (C.-A.). — liepaticarum LVI, 6 (C.-A.). — mediostriata LXI, 13 (C.-A.). — natalensis LVI, 4 (C.-A.). — nigrescens LVI, 8 (C.-A.). — notabilis XXXVIII, 3; XL, 5;XLVII,4. — teres XXXIX, 5; XLIV, 7. — tristriata LXI, 12 (C.-A.). — viridis LVI, 3 (C.-A.). — zenkeri XXXIV. 39—42 (H.). Anocelis coeca Textfig. 76, S. 2847. ArchicotyliLs s. bei Monocotylus. Artiocotylus speciosus XXXIII, 29 u. 30 (H.); XXXVIII, 2; XXXIX, 4 u. 7; XL, 4; XLVII, 12; LIII, 2 u. 5; LVL 9 u. 10 (C.-A.); Textfig. 40, S. 2792. Artiopo.sthia adelaideiisis LIX, 10; LX, 8 u. 9 (C.-A.); Textfig. 154, S. 3128. — diemenensis XXXIII, 28 (H.); XXXVIII, 5; XXXIX, 6; LH, 2; LX, 3—7 (C.-A ). — fletcheri; LX, 1, 2, 10 (C.-A.). — grubei XXXIII, 27 (H.). Bdellocephala punctata XXXI, 33 u. 34 (H.); XLV, 20; XLVIII, 1 u. 2; LV, 3 (C.-A.); Textfig. 11, S. 2714; 23, S. 2781. Bdelloura Candida XXXL 12 u. 15 (H.) 13 u. 14 (Eikapseln); XXXV, 11 XXXVII, 4; XXXVIII, 6; XL, 2 XLI, I; XLIII, 1 u. 3; XLV, 18; L 26; LVin, 7 (C.-A.), 8, 12; LIX, 4—6 Textfig. 4, S. 2712; 15, S. 2744; 63, S. 2823; 89, S. 2865; 150 u. 151, S. 3099 (C.-A.). Bdelloura propinqua XXXL 17 (H.); 18 u. 19 (Eikapseln); Textfig. 71, S. 2837. — wheeleri XXXI, 20 (Eikapsel). Bipaliidae Textfig. 13, S. 2717; 135—140, S. 3022—3023. (C.-A.) Bipali um (Placocephalus) bergendali Textfig. 143. 8. 3037. — catenatum XXXIV, 5—8 (H.). — (Placoceplialus) dubium LI, 9 (C.-A.), — ephippium XXXVI, 8—10; LI, 10 (C.-A.);LII, 7;Lin, 7u. 8;Textfig. 121, S. 2917. — falcatum Textfig. 117 u. 118, S. 2917. — (Placocephalus) fuscatum LI, 8 (C.-A.). — girardi XXXIV, 12 (H.). — ( Placocephalus) gracik- XXXIV, 14 (H.). — graffi LH, 1. — gulliveri Textfig. 41, S. 2794. — haberlandti XXXIII, 44 (H.); LIV, 9—11. — (Perocephalus) hilgendorfi Textfig. 32, S. 2787; 161, S. 3139 (C.-A.). — interruptum Textfig. 119 und 120, S. 2917. — (Placoot'phalus)kewenseXXXIV, 15 — 17 (H.); XXXV, 9; XXXVH, 7 u. 8; XXXVIII, 11 u. 13; XLIII, 13—15; XLIV, 12 u. 13; XL VI, 6—9; LH, 4; Textfig. 65, Ö. 2825; 99, S. 2893; 100, S. 2894; 110, S. 2909; 195, S. 3285; 229, y. 3322; 230, S. 3323; 242«, S. 3336. — (Placocephalus) kracpelini LH, 5 (C.-A.). XXII Systematisches Verzeichnis der Abbildungen. B i p a 11 u m marginatum XLVII, 5 ; LI V, 12. — (Placocephalus) molle XXXIV, 9—11 (H.); XLII, 10; Textfig. 122 u. 123, S. 2918. — quadricinctum XXXIV, 4 (H.). — rauchi XXXIV, 3 (H.). — rigaudi LIX, 9 (C.-A.). — robiginosum XXXIV, 25 (H.); LH, 8 u. 9. — simrothi XXXIV, 1 u. 2 (H.). — Strubeln XXXIV, 21—24 (H.). — (Perocephahis) tamatavense XXXIV, 18—20 (H.); Textfig. 124 u. 125, S. 2919. — univittatum LIV, 4—8; Textfig, 35 A, S. 2790. — vittatum Textfig. 42, S. 2794. — voigti XXXIV, 13 (H.); Textfig. 43 u. 44, S. 2794. — wiesneri LH, 6; LIII, 6 (C.-A.). Cerbussowia cerrutii XLVII, 2 (C.-A.). Cercyra hastata XXXI, 9-11 (H.); XXXVI, 7; XXXVIII, 8; XLIX, 1; Textfig. 1, S. 2710; 58, S. 2819; 88, S. 2863; 207D, S. 3293. — papillosa XXXVII, 2; LVIII, 13; LIX, 3 (C.-A.). Choeradoplana ehrenreichi XXXIII, 24 (H.). — iheringi XXXIII, 22 u. 23 (H.); XXXVII, 9; XL, 3; Textfig. 35 B, S. 2790 u. 95, S. 2888. Cotyloplana dugesi XXXIV, 26 u. 27 (H.). — punctata XL, 6; XLIV, 4; XLIX, 15; Textfig. 31, S. 2787. — whiteleggei XXXIV, 28—29 (H,); XLI, 4 u, 5; XLIV, 6. Curtisia (Planaria) simplicissima LI, 2 u. 3; LXII, 22; LXIH, 7; Textfig. 166, S. 3160; 190, S, 3274; 194, S. 3285; 197, S. 3286; 199, S. 3288; 201 A, S. 3289; 205, S. 3290; 214, S. 3306; 215, S. 3307; 219, S. 3311; 221—223, S. 3313. Dendrocoelum infernale LV, 10 (C.-A.). — lacteum XXXV, 3; XLI, 7—16; XLII, 4; XLV, 7—8; XLVI, 12; XL VIII, 3, 13—17, 25, 29, 34, 35, 41, 43; XLIX, 3—10; L, 1—3, 5—7, 15—20, 23, 28— 34; LV, 9 (C.-A.); LXL 4, 5, 8, 9 LXn, 2—4, 6, 7, 11—17, 21, 23 u. 24 LXIIT, 12 u. 13; Textfig. 10, S. 2714 155, S.3130; 157, S. 3131; 160, S. 3138 167, S. 3161; 169 (2), S. 3177; 186, S. 3267; 212, S. 3306; 241, S. 3334. — punctatum s, bei Bdellocephala punctata. Dolichoplana feildeni XXXVIH, 1; XLII, 7—9; XLVI, 14—16; LIII, 1; Textfig. 22C, S.2757; 133, S. 3019 (C.-A.). — picta XXXIV, 45—48 (H.). — procera Textfig. 51, S. 2815; 56, S. 2817; 64, S. 2824. — striata Textfig. 46, S. 2794. — voeltzkowi XLVI, 13. Geo plana argus XXXIH, 40 (H.); XXXVII, 6; XLIV, 14; XLVII, 6 u. 15; Textfig. 33, S. 2789, u. 52, S. 2815. — atra XLIII, 5. — burmeisteri Textfig. 132, S. 3018 (C.-A.). — distincta Textfig. 116, S. 2916. — flava Textfig. 115, S. 2916. — fletcheri XXXIII, 12 — 16 (H.). — kenneli LXI, 14 (C.-A.); Textfig. 36, — marginata LI, 5 (C.-A.). [S. 2792. — maximiliani Textfig, 113, S. 2916. — micholitzi XXXIII, 4—7 (H.). — multicolor XXXIII, 41—43 (H.). — munda XL, 1; XLVII, 1. — nasuta XLIII, 6; LI, 6 (C.-A.); LXI, 10. — nephelis Textfig. 134, S.3020, (C.-A.); 159, S. 3137. — perspicillata XXXIII, 8 (H.). — platei XXXIII, 17—19 (H.). — polyophthalma Textfig. 114, S. 2916. — pulla Textfig. 28, S. 2785; 96, S.2890; 97, S. 2891; 142, S. 3031 (C.-A.). — quinquelineata Textfig. 126 A u. B, S. 2919. — rufiventris XXXII, 16—18; XXXIII, 2 u. 3 (H.); XXXV, 4—8; XXXVIII, 4 u. 10; XXXIX, 1; XL, 7; XLIV, 1; XLVI, 1—4; XLVII, 14; XLIX, 2; LH, 3; Textfig. 22 A u. B, S. 2757; 37 u. 38, S. 2792; 94, S. 2887. — sieboldi XXXVH, 1; XLIX, 13; LI, 7 (C.-A.). — sulphurea XXXIH, 31—36 (H.). — taenioides XXXIII, 9 u. 10 (H.). — tristriata XXXIH, 11 (H.). Limacopsis terricola XXXIII, 1 (H.). Micropharynx parasitica Textfig. 57, S.2818; 141, S, 3026 (C.-A.); 174. S.3248. Microplanahumicola Textfig. 49, S.2813. Monocotylus cingulatus Textfig. 24, S. 2783. Systematisches Verzeichnis der Abbildungen. XXIII Monocotylus elongatus XXXII, 12 (H.). — maculatus XXXIX, 2. — rutilus Textfig. 25, S. 2783. — subniger XXXIX, 3; LV, 2 (C.-A.), Nematodemus lumbricoides XXXIV. 43 u. 44 (H.). Othelosoma symondsi XXXIV, 51 u. 52 (H.). Paludicola Textfig. 27, S. 2785, u. 128, S. 2946 (Organisationsschema); 170, S. 3178 (Embryonen). Pelmato plana bogoricnsis XXXIII, 20 u. 21 (H.). — maheensis XLVI, 5. — sondaica Textfig. 30, S. 2787; 147, S. 3080 (C.-A.). — trimeni Textfig. 144, S. 3047 (C.-A.). — willeyi XLVII, 3; LVII, 1 (C.-A.), 2. Perocephalus s. bei Bipalium. Phagocata gracilis, s. bei Planaria. Placocephalus s. bei Bipalium. Planaria -Augen und deren Belichtung Textfig. 127, A— D, S. 2942. — albissima Textfig, 182, S. 3259; 183 u. 184, S. 3260. — alpina XXXI, 35 (H.); XXXVI, 17; XL VIII, 4, 5, 26—28, 36—38; LIV, 1 (C.-A.)— 3; Textfig. 9, S. 2714; 74 u. 75, S. 2838; 90, S. 2868; 107 u. 108, S. 2903; 175, S. 3251; Textfig. 210, S. 3298; 238, S. 3328. — anophthalma Textfig. 208, S. 3294; — armata LIII, 9 (C.-A.) u. 10. — aurita XXXI, 32 (H.), — böhmigi Textfig. 93, S. 2877. — cavatica LIX, 8 (C.-A.). — dorotocephala Textfig. 179, S. 3256. — fissipara XXXI, 31 (H.); Textfig. 181, S. 3258. — gonocephala XXXVI, 1, 3 — 5, 11 XXXVIII, 7; XLV, 9—14; XLVIII 6—12, 42; L, 9—14; LV, 12 (C.-A.) LXI, 6, 7; Textfig. 92, S. 2874; 101 S. 2901; 129, S. 2968; 162, S. 3141 16.3, S. 3143; 176, S. 3253; 199, S. 3288 211^— C, S. 3299; 224 u. 225, S. 3314 228, S. 3317. — (Phagocata) gracilis XXXVI, 14 — 16; Textfig. 231, S. 3.324. — graffi XXXVIII, 9. — grubei LV, 7 (C.-A.). — hepatizon s. bei Sorocelis. Planaria hoernesi XXXV, 12 u. 13. — lugubris Textfig. 104 u. 105, S. 2901 ; 156, S. 3130; 164, S. 3144; 246, S. 3344. — maculata LXIII, 14; Textfig. 106, S. 2901; 169 (1 u. 3), >S. 3177; 171, S. 3180; 172, S. 3186; 173, S. 3191, 187, S. 3267; 192 u. 193, S. 3284; 196, 8. .3285; 198, S. 3287; 201B, S. 3289; 203 u. 204, S. 3290; 213, S. 3306. — mertoni Textfig. 191, S. 3281; — morgani Textfig. 207^, S. 3293. — olivacea Textfig. 206C, S. 3292. — papulosa s. bei Thysanoplana. — pinguis LVII, 3 (C.-A.) u. 4. — polychroa XXXV, 2; L, 4; LXII, 1 u. 8; LXIIL 15; LXIV 2, 4—8; Textfig. 48, S. 2811; 73, S. 2838; 91, S. 2872; 103, S. 2901; 188, S. 3268; 189, S. 3274; 217, S. 3309; 218, S. 3310. — sabussowi XXXII, 6 (H.). — simplicissima s. bei Curtisia. — spec. Textfig. 200, S. 3288; 202, S. 3290; 232, S. 3324; 233 u. 234, S. 3325; 235 u. 236, S. 3326; 237, S. 3327; 247, S. 3344. — subtentaculata Textfig. 180, S. 3257. — striata XXXV, 14; XLIV, 10; LV, 8 (C.-A.); LXI, 3. — teratophila LXIV, 3; Textfig. 209, S. 3296. — torva XLV, 1—3; L, 8; LXII, 5, 9, 10, 18—20; LXIII, 1—6, 8— 11; Textfig. 102, S. 2901; 165, S. 3159; 168, S. 3175; 169 (4), S. 3177; 220, S. 3312. — vitta Textfig. 77—79, S. 2850; 80, S. 2851; 178, S. 3255; 249 S. 3350. Platydemus albicinctus Textfig. 60, S. 2814. — boholicus Textfig. 45, S. 2794. — grandis XLIV, 2, 3 u. 11; XLVI, 17—20; XLIX, 16—19; LVI, 1 (C.-A.). — laterolineatus XXXIII, 37—39 (H.); Textfig. 35C, S. 2790. — lividus Textiig. 53, S. 2815, u. 54, S. 2816. — macrophthalmus XXXIV, 49 u. 50 (H.). Podoplana olivacea XXXIL 15. Polycelis cornuta XLII, 2; LVII, 6 (CA.); Textfig. 177, S. 3254. — nigra (tenuis) LXV. 4 — 6; XXIV Systematisclies Verzeichnis der Abbildungen. LI, 1; LVII, 6 (C.-A.); Textfig. 226 u. 227, S. 3316; 239, S. 3328. Polycelis tenuis s. bei P. nigra. Polycladodes alba LV, 11 (C-A.); Textfig. 243—245, S. 3342—3343. Polycladus gayi XXXIII, 25 u. 26 (H.); XXXVII, 5; XLV, 21; XLVII, 8 u. 9; j XLIX, 14; LI, 4 (C.-A.). ' Polycotylus validus XXXII, 3, 13 (H.); XXXIX, 8. I Procerodes dohrni XXXI, 7 u. 8 (H.); Textfig. 70, S. 2836. — gerlachei XLVIII, 18—24, 30—33, 39. — hallezi LVIII, 6 (C.-A.). — jaqueti XXXI, 21 (H.); LVII, 8 (C.-A.). — lobata (segmentata) XXXI, 1 — 5 (H.); XXXV, 15; XXXVL 6; XXXVH, 3; , XLI, 2 u. 3; LVn, 9 (C.-A.); LXIV, 1; Textfig. 2, S. 2710; 59—62, S. 2821; [ 66, S. 2832; 67 u. 68, S. 2833; 81, S. 2851; 82, S. 2853; 86, S. 2858; 130, S. 2983; 131, S. 3000; 158, S. 3136; 185, S. 3265; 206 B, S. 3292; 207 B u.C, S.3293; 216, S. 3308; 248, S. 3350. — ohlini XXXI, 24 (H.); XLV, 15, 16 u. 19; XLIX, 12; LVIH, 1 (CA.), 2,3; Textfig. 16 u. 17, S. 2750; 19, S. 2751. ^—segmentata s. boi Pr. lobata. — spec. Textfig. 240, S. 3332. — ulvae XXXI, 6, 22 u. 23 (H.); XXXV, 1; XXXVT, 2; XLI, 6; XLII, 5 u. 6; XLIII, 2 u. 4; XLIV, 15 u. 16; XLVII 10 u. 11; XLIX, 11;L, 21, 22, 25u. 27; LVII, 7 (CA.); LXI, 2; Textfig. 14, S. 2743; 18, S. 2750; 69, S. 2835; 87, S. 2861. — variabilis L, 24; LXI, 1 (CA.); Textfig. 20, S. 2751. — wandeli LVIII, 4 (C.-A.), 5. — wheatlandi Textfig. 206A, S. 3292. Pfdcotylus magnus XXXII, 4 (H.), 19. Pseudartiocotylus ceylonicus XLIV, 8 u. 9; Textfig. 109, S. 2905; 111, S. 2911. REynchodemus costaricensis Textfig. 146, S. 3078 (C.-A.). — hektori XXXIV, 30 u. 31 (H.). ~ ochrolencus Textfig. 34: S. 2789. — putzei XXXVIII, 12; XLVI, 21 u. 22. Rhynchodemus rubrocinctus XXXIV, 36—38 (H.). — scharffi XXXIV, 33— 35(H.); XXXVII, 10; XXXVIII, 14; XLIH, 7—12; XLVIL 7 "• 13; LIII, 3 u. 4; LVI, 2 (C.-A.); Textfig. 39, S. 2792; 47, S. 2810; 55, S. 2817; 98, S. 2892. — terrestris XXXIV, 32 (H.); XLVI, 10 u. 11; LXL 11; Textfig. 29, S. 2787; 152 u. 153, S. 3126 (C.-A.); 2426, S. 3336. — vejdovskyi LI, 11 (C.-A.). Rimacephalus pulvinar XXXI, 29 u. 30 (H.); LV, 1 (C.-A.). Sabussowia dioica XXXV, 16; XLV, 17;XLVin,40;LVin,9— 11(?), 13(cJ'); LIX, 1 (cj C.-A); 2 (? C.-A.); Textfig. 145, S. 3071. Sorocelis angarensis XXXII, 20. — eburnea Textfig. 112, S. 2914. — fusca LV, 6 (C.-A.). — gariaewi Textfig. 26, S. 2784. — gracilis XLII, 3; LV, 4 (C.-A.). — graffi XXXVI, 12; Textfig. 8, S. 2713. — guttata XXXII, 7 u. 8 (H.). — (Planaria) hepatizon XXXII, 10 u. 11 (H.), XLIV. 5. — lactea XLII, 1; LV, 5 (C.-A.). — lutea Textfig. 5, S. 2713. — nigrofasciata XXXI, 25—28 (H.). — nigromaculata Textfig. 7, S. 2713. — ocellata XXXII, 5 (H.); XXXIX, 9. — pardalina LIII, 11 u. 12. — polyophthalma Textfig. 6, S. 2713. — raddei LIX, 11 (C.-A.). — reticulosa XXXII, 9 (H.). — subrufa XXXVI, 13. — variegata XXXII, 1 (H.). Syncoelidium pellucidum XXXI, 16 (H.); XXXV, 10; LIX, 7 (C.-A.); Text- fig. 72, S. 2837; 84 u. 85, S. 2858. Terricola Textfig. 3, S. 2710; 21, S. 2753; 135—140 (C.-A.). Thysano plana (Planaria) papulosa XXXII, 14 (H.). Tetracotylus tenax XXXII, 2 (H.); Textfig. 12, S. 2715. Uteri porus vulgaris Textfig. 148 u. 149 S. 3096, (C.-A.). Wasserbewohnende Triclade Textfig. 83, S. 2857. -B- Alphabetisches Autorenregister zu den Literatnrunnimern 1 — 1550.*] Hinter jeder Literatnrnummer stehen in Klammer: die Zahl der Abteilung (des Bandes) (I = Acoela und Rhabdocoelida, II = Tricladida) und der Seite (bezw. wo in Nach- trägen Verbesserungen gebracht wurden, der Seiten), woselbst die Literaturnummer zu finden ist. Abildgaard, P. C. s. u. Müller, O. F. 16 (I 1738). Ackermann, A. 1106a (II 2608). Acloque, A. 1106 b (II 2608). Agassiz, A. s. u. Wilhelnii, J. 1209 (II 2625). Allen, G. D. 1550 (II 3248). Andre, E. 1332 (II 2647). Andrews, E. A. 657 (I 1839). Apstein, C. 687 (I 1842). Arnold, G. 1310 (II 2642), 1325 (11 2645). Asper, G. 375 (I 1796), 378 (I 1797), 381a (II 2697). — und J. Heuscher 516 a (II 2698). Attems, C. Graf 833 (I 1863). Audouin, V. 47 (I 1742); s. auch u. Wil- helmi, J. 1242 (II 2630). Babor, J. s. u. Pisafovic, K. und J. Babor. Baer, C. E. von 48 (I 1743). Baetjer, F. H. s. u. Bardeen, Ch. R. and F. H. Baetjer. Ballowitz, E. 1184, 1186 (II 2618). Balsamo-Crivelli, G. 212 (I 1773). Barclay, A. 1424 (II 2674). Bardeen, Ch. R. 930, 931 (1 1877). 950c (I 1880), 986 (I 1884), 1008 (I 1889). — and F. H. Baetjer 1057 (1 1899 u. 1987). Bargoui, E. 791a (II 2602). Barrois, J. 313 (I 1789). Barrois, Th. 793 (I 1857). Barthelemy, A. 453 (I 1811). Baster, J. 5 (I 1736). Beard, J. 1482 (II 2695). Bcauchamp, P. de 1318 (II 2644), 1347 (II 2650), 1429 (II 2675), 1435 (II 2676), 1476 (II 2693), 1483 (II 2696), 1488, 1489, 1492, 1493(1132.32), 1530(113243). Beklemischew, W. 1536 (II 3244). Bell, F. J. 506, 507, 508 (I 1819), 578 a (I 1986), 613 (I 1831), 655a (I 1986). Bendl, W. E. 1238 (II 2630), 1289 (11 2639), 1297 (II 2640), 1302 (II 2641); s. auch u. Botezat, E. und W. Bendl. Beneden, E. van 249, 250 (I 1778); s. auch u. Francotte, P. 423 a (I 1985). Beneden, P. J. van 191 (I 1769). Benliam, W. B. 944 (I 1879). Bennet, J. A. en G. Van Olivier 45 (I 1742). Bergendal, D. 526 (I 1821), 607 (I 1830), 647 (1 1838), 658, 659 (I 1839), 689, 690 (I 1843), 710 (I 1846), 791 (I 1857), 801 (I 1859), 887 (I 1870), 995a (I 1886). Bcrninger, J. 1377 (11 2656). Bettendorf, H. s. u. Blochmann, F. und H. Bettendorf. Bianco s. u. Lo Bianco. Blainvillc, D. de 54 (I 1744). Blanchard, E. 109 (I 1755), 120 (1 1757); s. auch u. Quatrefage.s, A. de 97 (I 1753). Blanchard, R. et J. Richard 838 (1 18()3). *) Bearbeitet von Dr. Adolf Meixncr (Graz). 'r% XXVI Alphabetisches Autorenregister. Bleeker, P. 91 (I 1752). Bloch, R. 1534 (II 3244). Blochmann, F. 757 (I 1852). — und H. Bettendorf 751 (I 1852). Blomefield, L. 106 (I 1755). 315 (I 1789). Bock, S. 1519 (II 3236). Boeck, Ch. 94 (I 1753). Böhm, A. A. s. u. Kupffer, C. W. 550 (I 1823). Böhmig, L. 501 (I 1818), 528, 529 (I 1821), 583 (I 1827), 614 (I 1831), 680 (1 1842), 688 (I 1843), 760 (I 1852), 813 (I 1860), 827 (I 1862), 881 (I 1869), 973 (I 1882), 1124 (I 1999), 1191 (II 2619), 1252 (II 2632), 1258 (II 2633), 1317 (II 2644), 1503 (II 3233), 1518 (II 3236), 1523 (II 3242); s. auch u. Graff, L. von 1276 (II 2636), Midelburg, A. 1219 (II 2626), Sabussow, H. 1266 (II 2634), Sekera, E. 1471 (II 2692). Bohn, G. 1035, 1036, 1037 (I 1894), 1079 (I 1988), 1292, 1294 (II 2639), 1431 (II 2675). Borelli, A. 691 (I 1843), 759 (I 1852), 825 (I 1861), 865 (I 1867), 945 (I 1879), 1088 (I 1990), 1105 (I 1992). Boring, E. G. 1414 (II 2679). Bornhauser, K. 1455 (II 2684 u. 3231). Bosc, L. A. G. [nicht L. G. A.] 26 (I 1739), , 29 (I 1740). Botezat, E. und W. Bendl 1290 (II 2639). Boutan, L. 662 (I 1839); s. auch u. Hallez, P. 900 a (II 2605). Boyden, E. A. s. u. Rand, H. W. and E. A. Boyden. Brandes, G. 923 (I 1876). Brandt, A. s. u. Perejaslawzew, S. 377 (I 1797). Brandt, K. 410a (I 1985), 424 (I 1808). Brauer, A. s. u. Böhmig, L. 1317 (II 2644), Graff, L. von 1316 (II 2644). Braun, J. F. Ph. s. u. Dana, J. P. M. 6 (I 1736). Braun, M. 398 (I 1803), 452 (I 1811), 458 (I 1812), 480, 481, 482, 483, 484 (1 1815), 487, 489 (I 1816 u. II 2601), 527, 533 (I 1821), 554, 555 (I 1824), 569 (I 1826), 663 (I 1840); s. auch u. Vejdovsky, F. 432 (I 1809). Brehm, A.E. s.u. Schmidt, 0.337(1 1792). Brehm, V. 1330 (II 2646). Breitfuss, L. L. 1054 (I 1898). Bresslau, E. 885 (I 1869), 983 (I 1884 u. II 2606), 1018, 1020 (I 1891), 1040 (I 1895), 1053 (I 1898), 1132 (I 2001), 1240 (II 2630), 1259a (II 2633), 1328 (II 2645), 1335 (2647), 1374c (II 2656), 1427 (II 2674), 1465 (2689), 1494 (II 3232); s. auch u. Steinmaim, P. und E. Bresslau. — und H. von Voss 1507 (II 3234). Brinkmann, A. 1109 (I 1993), 1162 (II 2614), 1300 (II 2640). Briot, A. 1148 (II 2610). Brittlebank, Ch. C. 553 (I 1824). Bruyant, Ch. 1237 (II 2636), 1282 (II 2638). — und J.-B.-A. Eusebio 1078 (I 1988). Buchanan, A. M. 712 (I 1846). Buchner, P. s. u. Hofsten, N. von 1307 (II 2641). Bück, E. 848 (I 1865). Bürger, O. 849 (I 1865). Bunge, G. 556 (I 1824), 587 (I 1827). Burnett, F. L. s. u. Parker, G. H. and F. L. Burnett. Burr, A. 1466 (II 2689). Busch, W. 137 (1759); s. auch u. Leuckart, R. 146 (I 1761). Busquet, P. 886 (I 1870). Busson, B. 1024 (I 1892). Butschinsky, P. 918 (I 1875). Calandruccio, S. 821 (I 1861), 832 (1 1862). Calloni, S. 592 (I 1828). Calman, W. T. 980 (I 1884). Cantor, Th. 81 (I 1749), 83 (I 1750). Car, L. 1427 a (II 2674). Carena, H. 38 (I 1741). Carin, F. 1374 b (II 2656 u. 2701). Carriere, J. 360 (I 1795), 389 (I 1798), 477 (I 1815). Carus, J. V. 203 (I 1772), 474 (1814); s. auch u. Darwin, Ch. 76 (I 1749), Schnitze, M. 170 (I 1765). Caullery, M. et F. Mesnil 965 (I 1881), 1006 (I 1888). Chapuis, T. 697 (I 1844). Cheeseman, T. F. 425 (I 1808). Chiaje, s. u. Delle Chiajc. Chichkoff, G. 664 (I 1840), 1003a (II 2607), 1033 (I 1894); s. auch u. Bresslau, E. 1053 (I 1898). Chidrstcr, F. E. 1267 (2634). \ Alphabetisches Autorenregister. XXVII Child, C. M. 950, 950a (I 1879), 961 (I 1881), 969 (I 1882 u. 1986), 979a (I 1986), 999 (I 1887), 1034 (1 1894), 1056 (I 1898), 1081. 1082 (I 1988), 1092, 1093 (I 1990), 1100, 1101 (I 1992), 1116 (I 1997), 1135 (I 2002), 1169 (II 2615), 1195 (II 2620), 1301 (II 2640), 1345 (II 2650), 1357 (II 2652), 1372 (II 2655), 1378, 1381 (II 2657), 1389 (II 2660), 1394 (II 2662), 1401 (2664), 1402 (II 2665), 1443 (II 2678), 1453 (II 2683), 1479, 1480 (II 2694), 1498 (II 3233), 1516 (II 3236), 1526, 1527, 1531 (II 3243), 1539 (II 3245). — and E. V. M. McKie 1423 (II 2673). Chun, C. 406 (I 1805), 557 (I 1824). Cialona, M. 959 a (II 2700), 960 (I 1881). Claparede, E. 196 (I 1770), 205 (I 1772), 210 (I 1773), 227 (I 1775); s. auch u. Humbert, A. et E. Claparede. Cockerell, T. D. A. 850 (I 1865). Cocks, W. P. 143a, 143 b (II 2696). Cognetti de Martiis, L. 1497 (II 3233). C'ole, L. J. 1207 (II 2624); s. auch u. Sumner, F. B., C. O. Osburn and L. J. Cole. Cülgan, N. 1272 (II 2636). Collin, A. 634 (I 1836), 676 (I 1841), 685 (I 1842). Collingwood, C. 295 (I 1786). C'ongdon, E. M. s. u. Ritter, W. E. and E. M. Congdon. Conte s. u. Le Conte. Corda, A. C. J. 74 (I 1748). Costa, A. 414 (I 1807). Cragin, F. W. 512 (I 1819). Crivelli s. u. Balsamo-Crivelli. Cuenot, L. 649 (I 1838). Curtis, W. C. 896, 897 (I 1872), 950b (I 1879), 950d (I 1880), 994 (I 1886), 1094a (II 2608), 1095 (I 1991), 1253 (II 2632). Cuvier, G. 36 (I 1741); s. auch u. Guerin- Meneville, F. E. 85 (I 1751). Czerniavsky, V. 254 (I 1780), 381 (I 1797). Daday, E. von 426 (I 1808), 618 (I 1833), 829 (I 1862), 971a (II 2606), 1025 (I 1892). Uahl, F. 686a (I 1986). Dalla Torre, K. W. 586 (I 1827). Dalyell, J. G. 34 (I 1740), 149 (I 1762). Dana, J. P. M. 6 (I 1736). Danielssen, D. C. og J. Koren 362 (I 1795). Darwin, Ch. 76 (I 1749), 90 (I 1752). De Guerne s. u. Guerne. Delagc, Y. 475 (I 1815), 497 (I 1817). Della Valle, P. 1529 (II 3243), 1533 (II 3244). Delle Chiaje, St. 53 (I 1744), 82 (I 1750), De Man s. u. Man. Dendy, A. 584 (I 1827), 610 (I 1831), 615 (I 1832), 623 (I 1834), 636, 637, 638 (I 1836), 666, 668 (I 1840), 718, 719 (I 1847), 762, 763, 766 (I 1853), 785 (I 1856), 796 (I 1858), 818 (I 1861). 947 (I 1879), 1315 (II 2644). Desmoulins, Ch. 56 (I 1744). Deton, W. 1296 (II 2639). Dicquemare, J. F. 18 (I 1738). Diesing, C. M. (K. M.) 67 (I 1747), 123 (I 1758), 197 (I 1770), 198, 199 (I 1771). Darier, A. 902 (I 1873). Dorner, G. 964 (I 1881), 970 (I 1882); s. auch u. Bresslau, E. 983 (I 1884). Draparnaud, J. P. R. 28 (I 1740). Drzewina, A. 1430 (II 2675). Duboscq, O. s. u. Name, W. G. van 888 (I 1870). Duges, A. 50, 51 (I 1743), 57 (I 1744), 58 (I 1745), 63 (I 1747). Dujardin, F. 96 (I 1753). Duplessis oder Du Plessis, G. oder Du- plessis-Gouret 275 (I 1783), 299, 300 (I 1786), 327, 328 (I 1790), 343 (I 1792), 457 (I 1812), 468 (I 1814), 476 (I 1815), 516 (I 1819), 581, 585 (I 1827), 753 (I 1852), 830 (I 1862), 1171 (II 2616); s. auch u. Forel, F. A. et G. Duplessis; Graff L. von ad 288 (II 2601); Wilhelmi, J. 1231 (II 2628). — et F. A. Forel 297 (I 1786). Duyne, J. van 805 (I 1859). Dwigubsky, J. A. 683 (I 1842). Eckmann, S. 1547 (II 3247). Ehrenberg, Ch. G. 59 (I 1746), 72, 73 (I 1748). Eichwald, E. von 92 (I 1752), 113 (I 1756). Elliot, W. 121 (I 1757), 248 (I 1778). Ende, s. u. Van den Ende. Enslin, E. 1130 (I 2001), 1152 (II 2611), 1159 (II 2614). XXVIII Alphabetiaches Autovenregister. Eusebio, J.-B.-A. s. u. Bruyant, Ch. et J.-B.-A. Eusebio. Everett, A. H. 245 (I 1777). Fabricius, O. 17 (I 1738). 24 (1 1739), 44 (I 1742). Fantham, H. B. 1374c (II 3231); s. auch u. Rappeport, T. 1528 (II 3243). Faraday, M. 64 (I 1747). Favre, J. s. u. Thiebaud, M. et J. Favre. Fedschenko, A. P. 255 (I 1780). Feh] mann. J. W. 1407 (II 2668). Ferussac, A. E. de 39 (I 1741). ; Fewkes, J. W. 427, 428 (I 1808). Fisk, G. H. R. 590 (I 1828). Fleming, J. 41 (I 1741), 42 (I 1742). ' Fletcher, J. J. 532 (I 1821), 624 (I 1834). — and A. G. Hamilton 544 (I 1823). Flexner, S. 875 (I 1868). Focke, W. 70 (I 1748). Forbes, E. and J. Goodsir 75 (I 1748). Forbes, 8. A. 707 (I 1845). Forel, F. A. 242a, 267a, 268a, 275a (II 2696). 275b, 279a, 290a (II 2697), 298 (I 1786), 301 (I 1787 u. II 2697), 321a (II 2697). 429 (I 1808), 478 (I 1815), 490b (II 2698), 736b (II 2699), 927e, 962a (II 2700); s. auch u. Du- plessis, G. et F. A. Forel. — et G. Duplessis 274 (I 1783). Fran9ois, Ph. 505 (I 1818). Francotte, P. 385 (1798), 404 (I 1804). 410 (I 1806), 423a (I 1985), 430, 431 (I 1808), 723 (I 1848), 823 (I 1861), 8.34 (I 1863), 863 (I 1867); s. auch u. Giard, A. 729 (I 1849). Franz, V. 1364 (II 2654). Fredericq, L. 1072a (II 2607), 1099 (I 1991). Frey, F. 236 (I 1776). Frey, H. und R. Leuckart s. u. Leuckart, R. 112 (I 1756). Fric, A. und V. Vavra 642 (I 1836), 700 (I 1844), 844 (I 1864). Fries, S. 272 (I 1783), 345, 348 (I 1793). Fritsch s. u. Fric. Fühner, H. 1118 (I 1997). Fuhrmann, F. s. u. Midelburg, A. 1219 (II 2626). Fuhrmann. O. 724, 725 (I 1848), 816 (I 1860), 820 (I 1861), 864, 866 (I 1867), 903 (I 1873), 929 (I 1877), 1038, 1042 (I 1895), 1522 (II 3241), 1524 (II 3242), 1535 (II 3244); s. auch u. Thiebaud, M. 1120 (I 1998). Fuhrmann et Mayor s. u. Fuhrmann, O. 1522 (II 3241), 1524 (II 3242). Fulinski, B. 1538 (II 3245), 1548 (II 3247). Fusset (Fuset), J. 692 (I 1843 u. 2602). G^aimard, P. s. u. Boeck, Ch. 94 (1 1753); Quoy, J. R. C. et P. Gaimard. Gamble, F. W. 693 (I 1843), 708 (I 1845), 745, 750 (I 1851). 779, 780 (I 1856), 790 (I 1857), 790a (II 2602), 926 (I 1876); s. auch u. Keeble, F. and F. W. Gamble; Wilhelmi, J. 1209 (II 2635). — and F. Keeble 1021 (I 1891), 1030 (I 1893), 1222 (II 2627); s. auch u. Bohn, G. 1037 (I 1894). Garbini, A. 686 (I 1842), 754, 758 (I 1852), 764 (I 1853), 774 (I 1855). Gardiner, E. G. (nicht E. A.) 781 (I 1856), 868 (I 1867); s. auch u. Laidlaw, F. F. 981 (I 1884). Garstang, W. 787 (I 1856). Gay, C. s. u. Blanchard, E. 120 (I 1757). Geba, J. 1291 (II 2639). Gebhardt, W. s. u. Child, C. M. 1389 (II 2660). Geddes, P. 339a (I 1985), 341 (I 1792), 354 (I 1794), 369 (I 1796); s. auch u. Karting, P. 364 (I 1795). Gelei, J. 1160 (II 2614), 1342 (II 2649), 1467 (II 2689), 1491 (II 3232), 1505 (3234). Gemmill, J. F. and R. T. Leiper 1194 (II 2620). Georgevitch, J. 879 (I 1869), 889 (I 1870). Gerard, O. 933 (I 1877). Gerstfeld, G. 176 (I 1766). Giard, A. 263 (I 1781), 317 (I 1789), 503 (I 1818), 728 (I 1848), 729 (I 1849), 858 (I 1866), 1039 (I 1895), 1088a (II 2608); s. auch u. Braun, M. 527 (I 1821). Girard, Ch. 117 (I 1757), 126, 127 (I 1758), 128, 129, 136 (I 1759), 138 (I 1760), 152, 154, 155 (I 1762), 156, 157 (I 1763), 619 (I 1833), 714 (I 1846); s. auch u. Verrill, A. E. 782 (I 1856). Gisslcr, C. F. 259 (I 1781), 417 (I 1807). Gjorgjevic s. u. Georgevitcli. Glaser, 0. C. 1416 (II 2672). Alphabetisches Autorenregistcr. XXIX nieichen, F. W. von (gen. Rusaworm) 15 (I 1738). Gloisner s. u. Diosing, C. M. 07 (I 1747). Göldi, E. 731 (I 1849). Cloette, A. 326 (I 1790), 384 (I 1798), 393 (I 1799), 405 (I 1804), 451a (1 1985). Goldfarb, A. J. 1333 (II 2647). Goodsir, J. A. .s. u. Forbes, E. and J. Gocd- sir 75 (I 1748). Gosse, P. H. 165 (I 1764). Gourret, P. 608 (I 1830). Graber, V. 347 (I 1793), 576 (I 1826). Graeffe, E. 186 (I 1769), 423 (I 1808); s. auch u. Graff, L. von 1014 (I 1889). Graeter, E. 1321 (II 2644). Graff, L. von 267, 270 (I 1782), 286, 287 (I 1784), 288 (I 1785 u. II 2601), 296 (I 1786), 321 (I 1790), 346, 350 (I 1793), 409 (I 1805), 421 (I 1807), 449 (I 1810), 456 (I 1812), 473 (I 1814), 498 (I 1818), 518 (I 1820), 578 (I 1827), 609 (I 1830), 620 (I 1833 u. II 3231), 639, 640 (I 1836), 6.50, 651, 653 (I 1838), 679, 684 (I 1842), 694 (I 1844), 720 (I 1847), 722, 727 (I 1848), 807, 808 (I 1859), 826 (I 1862), 845 (I 1864), 862 (I 1866), 891 (I 1870), 984 (I 1884), 995 (I 1886), 1014 (I 1889), 1063 (I 1899), 1085 (I 1989), 1094 (I 1991), 1110 (I 1994 u. II 2608), 1276 (II 2636), 1316 (II 2644), 1374a (II 2656 u. 2701), 1379 (II 2657), 1383 (II 2658), 1408 (II 2668), 1441 (II 2678), 1490 (II 3232), 1495 (II 3233); s. auch u. Ballowitz, E. 1184 (II 2618); Bresslau, E. 1018 (I 1891); Linden, Gräfin M. von 916 (I 1875); .Juippitsch, K. 595 (I 1828); Parädi, K. 433 (I 1809); Saville-Kent, W. 1007 (I 1888); Spengel, J. W. 451, 454 (I 1811); Wagner, F. von 630a (I 1835). Gray, J. E. 60 (I 1746), 239 (I 1777); s. auch u. Pease, W. H. 188 (I 1769). Greeff, R. 316 (I 1789), 365 (I 1795). Gregor s. u. Heath, H. and E. A. Mc Gregor. Grimm, A. 0. 305 (I 1787), 312 (I 1789). Grube, E. 77 (I 1749), 164 (I 1764), 211 (I 1773), 225, 226, 230, 231 (I 1775), 253, 256 (I 1780), 269 (I 1782). Günther, A. 448 (I 1810). Gu6rin-Meneville, F. E. 85 (I 1751). Gueme, J. de 545, 552 (1 1823), 711 (1 1846). Gulliver, G. 359 (I 1795). Haberlandt, G. s. u. Graff, L. von 620 (I 1833). Haeckel, E. 789 (1 1857). Haldtman, 8. S. 78 (I 1749), 84 (I 1750). Hallez, P. 264 (I 1781 u. 1985), 277 (I 1783), I 330, 331, 332, .333, .334 (I 1791), 351, 352, 353 (I 1793), 496 (I 1817), 52(1, 521, 522 (I 1820), 573 (I 1826), 669, 670 (I 1840), 672, 674 (I 1841), 715, 716, 717 (I 1847), 734 (I 1849), 735 (I 1850), 892 (I 1871), 900a (II 2605), 1113, 1113a (I 1996), 1146 (II 2609), 1203 (II 2623), 1250 (II 2631), 1251 (II 2632), 1261, 1262 (II 2633), 1287, 1288 (II 2638), 1334 (II 2647), 1343 (II 2649), 1380 (II 2657), 1382, 1384 (II 2658), 1410, 1411 (II 2670), 1412 (II 2671), 1537 (II 3244); s. auch u. Krause, E. 358 (I 1794). Hamilton, A. G. s. u. Fletcher, J. J. and A. G. Hamilton. Hamnierschmidt, J. 1259 (II 2633). Hankö, B. 1350 (II 2651). Hanna, H. 877 a (II 2605). Harmer, S. F. 611 (I 1831). Harting, P. 338 (I 1792), 364 (I 1795). Harvey, W. H. 163 (I 1764). Hasselt ß. u. Van Hasselt. Haswell, W. A. 680a (I 1842), 867 (I 1867). 921 (I 1875), 1108 (I 1993), 1177 (II 2617), 1193 (II 2620). Hatschck, B. 575 (I 1826). Heath, H. 1183 (II 2618). — and E. A. Mc Gregor 1511 (II 3234). Hector, J. 706 (I 1845). Hemprich et Ehrenberg s. u. Ehrenberg, Ch. G. 59 (I 1746). Herbst, C. 732 (I 1849). Herdmann, W. A. s. u. Laidlaw, F. F. 1065 (I 1900). Hermann, J. 21 (I 1739). Hertwig, O. und R. 383 (I 1797). Hertwig, R. 391 (I 1798), 1133 (I 2002). Herubel, M. A. 1521 (II 3241). Herzig, E. M. 1103a (I 1992). Hesse, R. 824 (I 1881), 915 (I 1875), 979 (I 1883), 1227 (II 2627). Heuscher, A. 594 (I 1828). Heuscher, J. 638 a, 638 b (II 2698), 681a, 757a (II 2699), 927c, 927d (2700); s. auch u. Asper, G. und J. Heuscher. Hg. s. u. Harting, P. 338 (I 1792). XXX Alphabetisches Autorenregister. Hilaire s. u. Saint-Hilaire. Hoeven s. u. Van der Hoeven. Hof er, B. 890 a (II 2699). Hofsten, N. von 1158 (II 2612 u. 2701), 1165 (II 2615), 1201 (II 2622), 1218 (II 2626), 1307 (II 2641), 1353 (II 2651), 1387 (II 2660), 1404, 1405 (II 2667), 1433 (II 2675), 1468 (II 2691); s. auch u. Bresslau, E. 1259a (II 2633), 1374c (II 2656). — und P. Steinmann 1469 (II 2692). Hogg, Ch. 850a (I 1865). Holdhaus, K. 1464a (II 3231), 1477 (II 2694). Holmes, S. J. 1415 (II 2671). Hornschuch s. u. Steenstrup, J. 104(1 1754). Houghton, W. 228 (I 1775), 235 (I 1776). 246 (I 1777); s. auch u. Elliot, W. 248 (I 1778); M'Intosh, W. C. 247 (1 1778). Hoyle, W. E. 582 (I 1827). Humbert, A. et E. Claparede 202 (I 1771). Hutton, T. W. 260 (I 1781), 339 (I 1792), 372 (I 1796). Ihering, H. von 370 (I 1796). Ijima s. u. Jijima. Ikeda, J. 1428 (II 2674). Imhof, O. E. (nicht 0. J.) 440 (I 1809), 479 (I 1815), 490a (II 2697), 491 (I 1817 u. II 2602), 518a (II 2698), 523 (I 1820), 533 a, 533b, 533 c (II 2698>- Intosh, s. u. M'Intosh. Issel, R. 946 (I 1879), 972 (I 1882). Jakobsohn, A. 1475 a (II 3231). Jacubowa, L. 1126 (I 2000), 1249 (II 2631), 1338 (II 2649). Jägerskiöld, L. A. 839 (I 1863). Jänichen, E. 809 (I 1860). Jameson, H. L. (nicht L. H.) 822 (I 1861), 840 (I 1864), 1149 (II 2610), 1180a (II 2701 u. 3231). Jander, R. 835 (I 1863). Jansson, M. 1215 (II 2625). Jaworowski, A. 493 (I 1817), 546 (I 1823), 702, 705 (I 1845), 786 (I 1856). Jenings, H. S. 1355 (II 2652). Jensen, O. S. 335 (I 1791), 366 (I 1795), 435 (I 1809). Jenyns, L. s. u. Blomefield, L. 106 (1 1755), 315 (I 1789). Jijima (Ijima), J. 437, 438 (I 1809), 455 (I 1811), 542 (I 1822). Joblot, M. 3 (I 1735). Johnson, J. R. 40 (I 1741), 43 (I 1742). Johnston, G. A. 61, 62, 68 (I 1747), 100 (I 1754), 213 (I 1773). Kaltenbach 1543 (II 3246). Kawraisky, Th. 571 (I 1826). Keeble, F. 1277 (II 2636); s. auch u. Gamble, F. W. and F. Keeble. — and F. W. Gamble 1023a (II 2607), 1112 (I 1996), 1197 (II 2621). Keferstein, W. 233 (I 1776). Keiller, V. H. 1368 (II 2654). Kelaart, E. F. 178 (I 1766); s. auch u. Collingwood, C. 295 (I 1786). Keller, J. 730 (I 1849 u. II 2602), 778 (I 1855). Kennel, J. von 325 (I 1790), 336 (I 1792), 373 (I 1796), 422 (I 1808), 447 (I 1810), 561, 562 (I 1825), 570 (I 1826), 874 (I 1868). Kepner, W. A. 1392 (II 2661), 1420 (II 2672); s. auch u. Glaser, O. C. 1416 (II 2672). — und W. H. Taliaferro 1451 (II 2683). Kew, H. W. 914 (I 1875). Kingsley, J. S. 929a (II 2606). Kirby, W. 23 (I 1739). Kirk, T. W. 420 (I 1807). Kirwan, C. de 1073 (I 1987). Klausener, C. 1255 (II 2632). Kleiber, 0. 1421 (II 2673). Kleinenberg, N. 511 (I 1819). Klinckowstrocm, A. von 799 (I 1858). Knappert, B. 215 (I 1773), 218 (I 1774). Knowlton, F. P. s. u. Lillie, F. R. and F. P. Knowlton. Koehler, R. 469 (I 1814). Kölliker, A. 95 (I 1753), 107 (I 1755). Königsberger s. u. Koningsberger. Kofoid, C. A. 1244 (II 2631). Kojevnikow s. u. Koschewnikoff. Kolkwitz, R. und M.Marsson 1305 (II 2641). Koningsberger (Königsberger), J. C. 622 (I 1834), 1443 (II 2679). Koren, J. s. u. Danielssen, D. C. og J. Koren. Korotneff, A. de (A. A.) 956 (I 1880), 1058 (I 1899), 1239 (II 2630), 1270 (II 2635), 1284 (II 2638), 1337 (II 2648), 1371 (II 2655), 1448 (II 2680). Alphabetisches Autorenregister. XXXI Korscheit, E. 598 (I 1829), 1137 (I 2002), 1198 (11 2622), 1248 (II 2631). 1540 (II 3245). Koschewnikoff, G. 665 (I 1840), 682 (I 1842); s. auch u. Kawraisky, Th. 571 (I 1826); Rossinsky, D. 671 (I 1840). Kowalewsky, A. 251 (I 1778). Kraepelin, K. 466 (I 1814), 721 (I 1847), 941, 942 (I 1878). Krause, A. 517 (I 1820). Krause, E. 358 (I 1794). Krzmanovic, K. 859 (I 1866). Kiüil, H. s. u. Loman, J. C. C. 559 (I 1824). Kunstler, J. 551 (I 1823); s. auch u. Graff, L. von 1014 (I 1889). Kupffer, C. W. von 550 (I 1823). L., V. s. u. Linden. Laidlaw, F. F. 971 (I 1882), 981 (1 1884), 998 (I 1887), 1010, 1011 (I 1889), 1022, 1023 (I 1892), 1029 (I 1893 u. II 2607), 1048 (I 1897), 1065 (I 1900), 1053, 1054 (II 2611). Lampert, K. 994a (I 1886), 1064 (I 1900), 1223 (II 2627), Ulla (II 2670). Lang, A. 324 (I 1790), 342 (I 1792), 357 (I 1794), 374 (I 1796), 392, 396 (I 1799), 397 (I 1803), 401 (I 1804), 450 (I 1810), 460 (I 1812), 1026 (I 1892); s. auch u. Schmidtlein, R. 367 (I 1795). Landsbeig, B. 524 (11820), 539 (1122). Lang, A. 324 (I 1790), 342 (I 1792), 357 (I 1794), 374 (I 1796), 392, 396 (I 1799), 397 (11803), 401 (11804), 450 (11810), 460 (I 1812), 1026 (11892); s. auch u. Schmidtlein, R. 367 (I 1795). Lang, P. 1437 (II 2677), 1462 (II 2688), 1481 (II 2695), 1487 (II 3232), 1496 (II 3233), 1542 (II 3246). Lankester s. u, Ray-Lankester. Latzel, R. 304 (I 1787). Lauterborn, R. 1050 (I 1897), Ulla (II 2608), 1172 (II 2616), 1224, 1225 (II 2627), 1285 (II 2638), 1311 (II 2643), 1356 (II 2652), 1369 (II 2655), 1463 (II 2688); s. auch u. May, W. 1438 (II 2677). Layard, E. L. 150 (I 1762). Le Conte, L. 134 (I 1759). Lehnert, G. H. 628 (I 1834). Leidy, J. 110, 111 (I 1756), 130, 131, 132, 133, 135 (I 1759), 166 (I 1764), 177 (I 1766), 467 (I 1814). Leiper, R. T. 987 (I 1885), 1020a (I 1891) 1071 (I 1901); s. auch u. Geramill. J. F. and R. T. Leiper; Graff, L. von 1014 (I 1889). Lemon, C. C. 909 a (I 1874). Lenz, H. 322 (I 1790), 441 (I 1809). Lepeschkin, W. D. 1352 (II 2651). Le Roux, M. 1190 (II 2619). Le Roy, O. s. u. Voigt, W. und O. le Roy. Lesson, M. 55 (I 1744). Leuckart, F. S. 49 (I 1743); s. auch u. Wilhelmi, J. 1242 (II 2630). Leuckart, R. 112 (I 1756), 142, 146, 147 (I 1761), 160 (I 1763), 168 (I 1764), 181 (I 1767), 192 (I 1769), 204 (I 1772), 232 (I 1775), 242 (I 1777), 408 (I 1805); s. auch u. Kowalewsky, A. 251 (I 1778); Salensky, W. 268 (I 1782); Uljanin, W. N. 252 (I 1779). Levander, K. M. 925 a, 925b, 938a (II 2606), 1141 (II 2609). Levinsen, G. M. R. 368 (I 1795), 514 (I 1819). Leydig, F. 162 (I 1763), 171 (I 1765), 207, 208 (I 1772), 388 (I 1798), 442 (I 1810), 488 (I 1816), 968 (I 1882). Lillie, F. R. 908 (I 1874), 949 (I 1879), 955 (I 1880). — and F. P. Knowlton (nicht „Poulton") 854 (I 1865 u. II 2605). Linden, Gräfin M. von 916 (I 1875). Linko, A. s. u. Breitfuss, L. L. 1054 (I 1898). Linne, C. 2, 4 (I 1735). Linton, E. 1363 (II 2654). Lippitsch, K. 559 (I 1828). Lo Bianco, S. 564 (I 1825), 893a (I 1986), 1419 (II 2672). Loeb, J. 703 (I 1845), 736 (I 1850), 1089 (I 1990); s. auch u. Normann, W. 895a (II 2605). Löhner, L. 1354 (II 2651), 1400 (II 2664) 1508 (II 3234). — und H. Micoletzky 1386 (II 2659), 1398 (II 2663). Loman, J. C. C. 436 (I 1809), 525 (I 1820), 559 (I 1824), 612 (I 1831), 768 (I 1854). Lubbock, J. 243 (I 1777). Ludwig, H. 276 (I 1783). Luhe, M. 1454 (II 2684). Lütken, Ch. F. 281 (I 1784). XXXII Alphabetisches Autorenregister. Luther, A. 1046 (I 1896), 1059, 1062 (I 1899), 1107 (I 1993), 1157 (II 2612), 1178 (II 2617), 1185, 1187 (II 2618), 1233 (II 2628), 1257 (II 2632); s. auch u. Graff, L. von 1014 (I 1889), 1457 (II 2685). Macintosh s. u. M'Intosh. Maehrenthal, F. C. von s. u. Graff, L. von 1063 (I 1899). Maitland, R. S. 139 (I 1760). Man, J. G. de 283, 284 (I 1784), 291, 292 (I 1785), 439 (I 1809). Mangold, E. s. u. Jenings, H. S. 1355 (II 2652). \V Marenzeller, E. von 494 (1^^817), 605 (I 1830). Margö, T. 344 (I 1792). Mark, E. L. 646 (I 1838). Markow, M. 996 (I 1886), 1083 (I 1989), 1344 (II 2650). Marschall, A. Comes de 252a (I 1780). Marsson, M. 1175 (II 2616), 1226 (II 2627), 1286 (II 2638), 1312 (II 2643), 1370 (II 2655); s. auch u. Kolkwitz, R. und M. Marsson. Martens, G. von 223 (I 1774), 224 (I 1775). Martin, C. H. 1170 (II 2616), 1234 (II 2628), 1237 (II 2629), 1532 (II 3244); s. auch u. Luther, A. 1257 (II 2632). Martin, L. 1180 (II 2617), 1260 (II 2633). Mast, S. 0. 1011a (I 1986), 1417, 1418 (II 2672). Mattiesen, E. 1019 (I 1891), 1027 (I 1893), 1047 (I 1897). May, W. 1438 (II 2677). Mayzel s. u. Metschnikoif, E. 318 (I 1789), 319 (I 1790). Mo Gregor, E. A. s. u. Heath, H. and E. A. Mc Gregor. Mclntoeh s. u. M'Intosh. McKie, E. V. M. s. u. C\\M, C. M. and E. V. M. McKie. Meckel, H. 108 (I 1755). Mecznikow s. u. Metschnikoff. Meisenlieimer, J. 1329 (II 2646). Meissner, W. 1052 (I 1898). Meixner, A. 1117 (I 1997), 1199 (II 2622). 1204 (II 2623), 1268 (II 2634). — und A. Muth 1393 (II 2661). Meixner, J. 1549 (II 3247). Meli, C. 1003 (I 1888), 1055 (I 1898). Meneville s. u. Guerin-Meneville. Mercier, L. 1322 (II 2644), 1426 (II 2674). Mereschkovsky, K. S. 323 (I 1790). Mertens, H. 65 (I 1747). Mesnil, F. s. u. Caullery, M. und F. Mesnil. Metcalf, M. H. 1210 (II 2625). Metschnikoff, E. 214 (I 1773), 217, 220 (I 1774), 318 (I 1789). 319, 320 (I 1790). 444 (I 1810), 495 (I 1817). Micoletzky, H. 1139 (I 2003), 1196 (II 2621), 1340 (II 2649), 1375 (II 2656), 1458 (II 2687); s. auch u. Löhner, L. und H. Micoletzky. Midelburg, A. 1219 (II 2626). Milne-Edwards, H. 184 (I 1768); s. auch u. Quatrefages, A. de 97 (I 1753). Mingazzini, R 695a (II 2602). Minot, Ch. S. 306 (I 1787), 307 (I 1788). M'Intosh, W. C. 247 (I 1778), 273 (I 1783), 280 (I 1784). Möbins, K. 261 (I 1781), 282 (I 1784), 696 (I 1844). Moniez, R. 577 (I 1827). Montagu, G. 35 (I 1741). Monti, A. 1473, 1474 (II 2693). Monti, R. 837 (I 1863), 869 (I 1867), 893 (I 1871), 911, 913 (I 1874), 920 (I 1875), 1004 (I 1888), 1072b (II 2607), 1125a (II 2609). Monticelli, F. S. 645 (I 1837), 895 (I 1872). Moore, J. P. 756 (I 1852). Moretti, G. 1472 (II 2692). Morgan, L. V. 1103 (I 1992), 1129 (I 2001); s. auch u. Korscheit, E. 1248 (II 2631). Morgan, T. H. 861 (I 1866), 901 (I 1873), 909 (I 1874), 951 (I 1880), 958 (I 1881), 977 (I 1883), 1043 (I 1895), 1051 (I 1898), 1075 (I 1987), 1080 (I 1988). — and A. E. Schiedt 1060 (I 1899). Moseley, H. N. 257 (I 1780), 258 (I 1781), 271 (I 1782), 308, 309, 310, 311 (I 1788), 329 (I 1791), 667 (I 1840). Mräzek, A. 738 (I 1850), 771 (I 1854), 924a (II 2605), 989 (I 1885), 1028 (I 1893), 1031 (I 1894), 1140 (I 2003), 1161 (II 2614), 1309 (II 2642), 1520 (II 3241); s. auch u. Bresslau, E. 1053 (I 1898). Müller, F. s. u. Schnitze, M. und F. Müller. Müller, Joh. 125 (I 1758), 161 (I 1763). Müller, Jos. 988 (1885), 1189 (II 2619); s. auch u. Laidlaw, F. F. 1011 (I 1889). Alphabetisches Antorenregister. xxxrii Müller, M. 145 (I 1761). Müller, O. F. 8 (I 1736), 12 (I 1737), 16 (I 1738), 19, 20 (I 1739). Müller, Ph. L. H. 11 (I 1737). Müller, P. L. St. s. u. Slabber, M. 10 (I 1737). Muth, A. 1450 (II 2682) ; s. auch u. Meixner, A. und A. Muth. Name, W. G. van 888 (I 1870). Nassonoff, K W. 314 (I 1789). Neppi, V. 1070 (I 1901). Nicoll, W. 1143 (II 2609). Noll, F. C. 201 (I 1771), 349 (I 1793), 363 (I 1795). Nordgaard, O. 1449 (II 2682). Normann, W. 895a (II 2605). Nusbaum, J. 643 (II 1836); s. auch u. Bloch, R. 1534 (II 3244). Örsted, A. S. 86, 87 (I 1751), 88 (I 1752), 99 (I 1754). Olivier s. u. Van Olivier. Osburn, C. O. s. u. Sumrer, F. B., C. O. Osburn and L. J. C'ole. Ostroumov, A. 638c (II 3231). Ott, H. X. 641 (I 1836), 648 (I 1838). Oye s. u. Van Oye. Packard, A. S. jr. 361 (I 1795). 434 (I 1809), 560 (I 1824). Pallas, P. S. 9 (I 1737). Panceri, P. 289 (I 1785). Paradi, K. 290 (1 1785), 303 (1 1787), 399, 400 (I 1804), 418 (I 1807), 433 (I 1809), 443 (I 1810). Parker, G. H. and F. L. Bumett 922 (I 1875). Patterson, J. Th. 1434 (I 2676). — and H. L. Wieman 1461 (II 2688). Paula- Schrank s. u. Schrank. Pavesi, P. zitiert in Zschokke, F. 904 (I 1873). Pearl, R. 1000, 1001 (I 1887). Pease, W. H. 188 (I 1769). Peaslee (nicht Peasley), L. D. 1374 (II 2656), 1406 (II 2668). Peebles, F. 1485 (II 3231), 1505a, 1506 (II 3234), 1541 (II 3246). Pelseneer, P. 1515 (II 3236). Penard, E. 595a (II 2698), 695 (I 1844). Pennant, Th. 14 (I 1738), 33 (I 1740). Bronu, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. Perejaslawzew (Pereyaslawzewa), S 376, 377 (I 1797), 464 (I 1813), 644 (I 1837) Petersen, E. 1247 (II 2631). Pieron. H. 1274 (II 2636), 1280 (II 2637); s. auch u. Bohn, G. 1292 (II 2639). Pintner, Th. 1096 (I 1991). Pisafovic, K. und J. Babor 713 (I 1846). Pizon, A. 995b (II 2606). Plehn, M. 797 (I 1858 u. II 2604), 798, 800 (I 1858), 836 (I 1863), 871 (I 1868), 882 (I 1869), 1098 (I 1991). Plessis s. u. Duplessis. Plotnikow, W>926a (I 1986), 1087 (I 1989), 1114 (I 1996), 1127 (I 2001). Protz, A. 777 (I 1855). Prowazek, S. s. u. Graff, L. von 1014 (I 1889). Pruvot, G. 831 (I 1862). Pugnat, Ch. A. 828 (I 1862). Quatrefages, A. de 93, 97 (I 1753), 102 (I 1754). Quoi, J. R. C. et P. Gaimard 66 (I 1747). Rambert (nicht Rambon), L.. H. Lebert (nicht Laben), Ch. Dufour, F. A. Forel et S. Chavamies s. u. Forel, F. A. 301 (I 1787 u. II 2697). Ramdohr, K. A. 30 (I 1740). Rand, H. W. 1438 a (II 2677). — (nicht W. H.) and E. A. Boyden 1513 (II 3236). Randolph, H. 819 (I 1861). Rappeport, T. 1528 (II 3243), 1546 (II 3247). Raspail, X. 704 (I 1845), 967 (I 1882). Rathke, J. 25 (I 1739). Ratzel, F. 238 (I 1777). Ray-Lankester, E. 222 (I 1774), 229 (I 1775), 355 (I 1794); s. auch u. Benham, W. B. 944 (I 1879); Graff, L. von 473 (I 1814). Repiachoff, W. 461, 465 (I 1813), 543 (I 1823), 681 (I 1842). Retzius, G. 1106 (I 1992), 1121 (I 1998). 1341 (II 2649); s. auch u. Ballowitz, E. 1184 (II 2618). Richard, J. s. u. Blanchard, R. et J. Richard. Richters, F. 530 (I 1821). Risse, A. 37 (I 1741), 46 (I 1742). Ritter, W. E. and E.M. Congdon 907 (1874). XXXIV Alphabetisches Autoren register. Ritter-Zähony, E. von 1111 (I 1996), 1217, 1220 (II 2626). Roboz, Z. 386 (I 1798). Roedel, H. 394 (I 1799). Rossinsky, D. 671 (I 1840). Roux s. VI. Le Rcux. Roy s. u. Voigt, W. und O. le Roy. Rüppel, E. s. u. Leuckart, F. S. 49 (I 1743); Wilhelmi, J. 1242 (II 2630). Russo, A. 765 (I 1853), 776 (I 1855). Russworm, s. u. Gleichen. Ryder, J. A. 416, 419 (I 1807). RyAvosch, D. 519 (I 1820), 565 (1 1825). SabussoAv, H. (Hippolit cd. H. P. od. J. od. J. P.) 748 (I 1851), 784 (I 1856), 795 (I 1857), 842 (I 1864), 857 (I 1866), 880. 883 (I 1869), 910 (I 1874), 924 (I 1876), 954 (I 1880), 957 (I 1881), 997 (I 1886), 1015 (I 1890), 1016 ,(I 1890 u. II 2607), 1061 (I 1899), 1086 (I 1 989), 1168 (II 2615), 1266 (II 2634), 1403 (II 2665). Saint-Hilaire, C. 1358 (II 2652). .Salensky, W. 268 (I 1782), 1235 (II 2629). Salvin, O. 510 (I 1819). Sarasin, F. 1348 (II 2650); s. auch u. Sarasin, P. und F. Sarasin, P. und F. 752 (I 1852), 783 (I 1856), 927 (I 1876). Sars,- M. s. u. Jensen, O. S. 335 (I 1791). Savigny, J. C. s. u. Audouin, V. 47 (I 1742). .Saville-Kent, W. 1007 (I 1888). Schaper, A. 1077 (I 1987). Schärft, R. F. 741, 742 (I 1851), 788 (I 1856), 905, 906 (I 1873), 938 (I 1878). Schaudinn, F. s. u. Craff, L. von 1014 (I 1889). Schepotieff, A. 1470 (II 2692). Schiedt, A. E. s. u. Morgan, T. H. and A. E. Schiedt. Schleip, W. 1147 (II 2609), 1173 (II 2616). Schmankewitsch, W. 265 (II 1781). Schmarda, L. K. 158 (I 1763), 183 (I 1767). Schmidt, A. Th. 978 (I 1883). Schmidt, F. 504 (I 1818). Schmidt, J. s. u. Schmidt. O. 337 (I 1792). Schmidt. O. 114, 115 (I 1756), 116 (I 1757), 144 (I 1761), 172, 173 (I 1765), 179, 180 (I 1767), 185 (I 1768), 193, 194 (I 1770), 337 (I 1792); s. auch u. Schneider, A. 195 (1 1770). ' Schmidtlein, R. 294 (I 1785), 367 (I 1795). Schneider, A. 175 (I 1766), 195 (I 1770). 219 (I 1774), 262 (I 1781 u. 2601), 379 (I 1797), 445 (I 1810). Schneider, G. 1502 (I 3233). Schneider, K.C.976 (I 1883), 1265 (II 2634). Schockaert, R. 898, 898a (I 1872), 932 (I 1877). 990 (I 1885), 1087a (II 2608). Schorler, Thallwitz et Schiller s. u. Tliall- witz, J. 1138 (II 2003). Schrank, F. von Paula- 13 (I 1738), 27 (I 1740). Schuckmami, W. von 1409 (II 2670). Schultz, E. A. 917 (I 1875), 940 (I 1878), 975 (I 1883), 1074 (I 1987), 1104 (I 1992). Schultze, M. 119 (I 1757), 140, 141 (I 1760), 148 (I 1761), 151 (I 1762), 159 (I 1763). 170 (I 1765); s. auch u. Leuckart, R. 142 (I 1761). — und F. Müller 169 (I 1764). Schulze, F. E. 513 (I 1819); s. auch u. Graft. L. von 1094 (I 1991). Schulze, F. F. 71 (I 1748). ScliAvarczewsky, B. 1359 (II 2653). Scupin, E. 1245 (II 2631). Seeliger, O. 806 (I 1859). Seidl, H. H. 1388 (II 2660). Sekera, E. 509 (I 1819), 534 (I 1821 u. II 2602), 563 (I 1825), 567 (I 1825 u. II 2602). 655 (I 1839), 814 (I 1860), 870 (I 1868), 928 (I 1876), 993 (I 1885), 1009, 1012, 1013 (I 1889), 1017 (I 1890). 1045 (I 1896 u. II 2607), 1066 (I 1900), 1068, 1069 (I 1901), 1115 (I 1997), 1122 (I 1998). 1134 (I 2002), 1156 (II 2612), 1163, 1164 (II 2615), 1293 (II 2639), 1373 (II 2655), 1385 (II 2659), 1390 (II 2661), 1436 (II 2676), 1456 (II 2684), 1471 (II 2692), 1471a (II 3231). 1478 (II 2694), 1486 (II 3231); s. auch u. Hofsten, N. von 1405 (II 2667); Stolz, A. 505a (I 1986). Selenka, E. 382 (I 1797), 387, 390 (I 1798), 395 (I 1799). Seligo, A. 604 (I 1830), 912 (I 1874). Semper, C. 206 (I 1772), 234 (I 1776), 302 (I 1787), 380 (I 1797). Sernow s. u. Zernow. Sharp, B. 635 (I 1836). Shaw, G. 22 (I 1739); s. auch u. Kirby, W. 23 (I 1739). Alphabetisches Autorenregister. XXXV Shelford, R. 934 (I 1877), 991 (I 1885), 1044 (I 1896). Shipley, A. E. 675 (I 1841), 935 (I 1877). Siebold, C. Th. von 80 (I 1749), 101 (1 1754), 124 (I 1758). Silliman, W. A. 403 (I 1804), 463 (I 1813 u. II 2697). Simroth, H. 617 (1 1833), 1464b (II 3231). Sitoin, K. 1280a (II 2701). Slabber. M. 10 (I 1737). Smith, S. J. 285 (I 1784). Southern, R. (nicht B.) 1167 (II 2615), 1376 (II 2656), 1439 (II 2678). Spencer, W. B. 616 (I 1833), 656 (I 1839), 673 (I 1841). Spenge], J. W. 451, 454 (I 1811). Spoof, A. R. 592a (II 2602). Stafford, J. 1211 (II 2625). Stassano, E. 446 (I 1810). Stead, D. G. 1212 (II 2625). Steck, Th. 709 (I 1846). Steel, Th. 851, 852 (I 1865), 936 (I 1877), 937 (I 1878). Steenstrup, J. 104 (I 1754), 244 (I 1777). Steiner, G. 1432 (II 2675). Steiner, J. 860 (I 1866). Steinmann, P. 1155 (II 2612), 1182 (II 2618), 1188 (II 2619), 1205 (II 2624), 1236 (II 2629), 1271 (II 2635), 1278, 1279 (II 2637), 1283 (II 2638), 1304 (II 2641), 1313 (II 2643), 1327 (II 2645), 1336 (II 2647), 1349 (II 2651), 1361 (II 2653), 1365 (II 2654), 1395 (II 2662), 1413 (II 2671), 1484 (II 3231), 1517 (II 3236); s. auch u. Hofsten, N. von und P. Steinmann; Zschokke, F. und P. Steinmami. — und E. Bresslau 1504 (II 3233). Stepanow, P. 492 (I 1817), 535 (I 1822). Stevens, N. M. 959 (I 1881), 1076 (I 1987), 1192 (II 2619), 1308 (II 2642). — and A. M. Boring 1097 (I 1991), 1142 (II 2609). Stiasny, G. 1303 (II 2641), 1351 (II 2651), 1391 (II 2661), 1447 (II 2680). Stimpson, W. 167 (I 1764), 174 (I 1765), 189, 190 (I 1769); s. auch u. Girard, Ch. 154 (I 1762). Stoll, 0. 847 (I 1865). Stolz, A. 505a (I 1986 u. 2602). Stoppenbrink, F. 1072 (I 1901). 1090 (I 1990), 1174 (II 2616). Stossich, A. 411 (I 1806). Strassen s. u. Zur Strassen. Stricht, O. van der 737 (I 1850), 802, 803 (I 1859), 817 (I 1861), 856 (I 1866), 872 (I 1868), 884 (I 1869). Stringer, E. 1298 (II 2640). Ström. H. 7 (I 1736). Studer, Th. 293 (I 1785), 591 (I 1828). Stummer-Traunfels, R. Ritter von 773 (I 1855), 992 (I 1885); s. auch u. Graff, L. von 1014 (I 1889). Sumner, F. B., C. O. Osburn and L. .1. Cole 1510 (II 3234). Surface, F. M. 1206 (II 2624), 1221 (II 2627). Szigethy, K. 843 (I 1864). Taliaferro, W. H. s. u. Kepner, W. A. und W. H. Taliaferro. Templeton. J. s. u. Templeton, R. 69 (I 1747). Templeton, R. 69 (I 1747). Tennent, J. E. 182 (I 1767). Thacher, H. F. 982 (I 1884). Thaliwitz, J. 1138 (I 2003). Theel (nicht Teel), H. 1176 (II 2617). Thiebaud, M. 1120 (I 1998), 1125 (I 2000), 1228 (II 2628). — et J. Favre 1123 (I 1998). Thienemann, A. (nicht M.) 1136 (1 2002), 1151 (II 2610), 1166 (II 2615), 1213 (II 2625), 1229 (II 2628), 1314 (II 2643), 1459 (II 2687), 1475 (II 2693). Thompson, W. 79 (I 1749), 98 (I 1754), 105 (I 1755), 118 (I 1757), 143 (I 1761). Thwaites s. u. Shipley, A. E. 675 (I 1841). Tödtmann, W. 1509 (II 3234). Torre s. u. Dalla-Torre. Trembley, A. 1 (I 1735). Trimen, R. 531 (I 1821). Tschernjawsky s. u. Czerniavsky. Turton, W. 32 (I 1740). üde (nicht Uhde), J. 1230 (II 2628). Uexküll, J. von 1091 (I 1990). Uljanin (Ulianin), W. N. 240, 241 (1 1777), 250a (II 2601), 252 (I 1779). Ussing, H. 1295 (II 2639). Vaillant, L. 221 (I 1774), 237 (I 1776), 597 (I 1829). Valle s. u. Della Valle. XXXVI Alphabetisches Autorenregister. Van Beneden s. u. Beneden. Van den Ende, V. P. 52 (I 1743). Van der Hoeven, J. 89 (I 1752), 122 (I 1758); s. auch u. Leuckart, R. 168 (I 1764). Van der Stricht s. u. Stricht. Van de Woestijne s. u. Woestijne. Van Duyne s. u. Duyne. Van Hasselt, J. C. s. u. Loman, J. C. C. 559 (I 1824). Van Name s. u. Name. Van Olivier, G. s. u. Bemiet, J. A. et G. Van Olivier. Van Oye, P. 1446 (I 2679). Vävra, V. s. u. Fric, A. und V. Vavra. Vayssiöre, A. 1145 (II 2609). Vejdovsky, F. 371 (I 1796), 402 (I 1804), 412, 413 (I 1806), 432 (I 1809), 515 (I 1819), 593 (1828), 739, 740 (I 1850), 761 (I 1853), 769, 770 (I 1854); s. auch u. Mrazek, A. 771 (I 1854). Verany. J. B. 103 (I 1754). Verrill, A. E. 278 (I 1783), 279 (I 1784), 353a (II 2601), 415 (I 1807), 674a (II 2699), 701 (I 1844), 782 (I 1856), 925 (I 1876), 974 (I 1882), 1275 (II 2636). Villot, A. 356 (I 1794). Virieux, J. 1425 (II 2674); s. auch u. Mercier, L. 1426 (II 2674). Viviani, D. 31 (I 1740). Völtzkow, A. 625 (I 1834); s. auch u. Geba, J. 1291 (II 2639). Vogt, C. 462 (I 1813), 633 (I 1835). Voigt, W. 632 (I 1835), 652, 654 (I 1838), 677 (I 1841), 733 (I 1849), 767 (I 1853), 772 (I 1855), 804 (I 1859), 890 (I 1870), 899 (I 1872), 943 (I 1879), 952 (I 1880), 1034a (II 2607), 1084 (I 1989), 1150 (I 2610), 1232 (II 2628). — und O. le Roy 1422 (II 2673). Volz, V. 873 (I 1868), 894 (I 1872), 894a (II 2699), 900 (I 1872), 939 (I 1878), 948 (I 1879). Voss, H. von 1440 (II 2678), 1525 (II 3243); s. auch u. Bresslau, E. und H. von Voss. Vosseier, J. s. u. Lampert, K. 1411a (II 2670). Wagener, G. R. s. u. Schneider, A. 262 (I 1781). Wagner, F. von 579 (I 1827), 603 (I 1830), 627 (1 1834), 630a (1 1835), 699 (I 1844); s. auch u. Graft, L. von 1276 (II 2636). Wagner, N. 471 (I 1814). Wahl, B. 1128 (I 2001), 1299 (II 2640), 1223 (II 2644), 1360 (II 2653), 1366, 1367 (II 2654); s. auch u. Graft, L. von 1014 (I 1889); Hallez, P. 1288 (II 2638). Walter, H. E. 1208 (II 2624). Walter, J. 1414 (II 2671). Walton, L. B. (nicht B.) 1095a (I 1991 u. II 2608), 1179 (I 2617), 1442a (II 2678). Ward, H. B. 794 (I 1857); s. auch u. Woodworth, W. Mc'M. od. 811 (II 2604). Warren, E. 1144 (II 2609). Wassilieff, E. 678 (I 1841). Weber, M. s. u. Loman, J. C. C. 612 (I 1831). Weismami, A. 200 (I 1771), 209 (I 1772). Weiss, A. 1324 (II 2645), 1346 (II 2650), 1362 (II 2653). Weldon, W. F. R. 541 (1 1822), 566 (1 1825). Weltner, W. 536 (I 1822), 558 (I 1824), 572 (I 1826). Wendt, A. 549 (I 1823). Wenig, J. 953 (I 1880). Wesenberg-Lund, C. 755 (I 1852), 995c (II 2607), 1049 (I 1897), 1243 (II 2630). Weygandt, C. s. u. Korscheit, E. 1137 (I 2002), 1202 (II 2622). Wlieeler, W. M. 743, 749 (I 1851). Whitehouse, R. H. 1512 (II 3236). Wliitelegge, Th. 602 (I 1829). Whitman, C. 0. 747 (I 1851). Wiedersheim, E. 266 (I 1781). Wieman, H. L. s. u. Patterson, J. Th. and H. L. Wieman. Wierzejski, A. 407 (I 1805). Wilhelmi, J. 1041 (I 1895), 1067 (I 1901), 1111b (II 2608), 1119 (I 1997), 1156a (II 2612), 1200 (II 2622), 1209, 1214, 1216 (II 2625), 1231 (II 2628), 1242 (II 2630), 1246 (II 2631), 1254 (II 2632), 1263 (II 2633), 1269 (II 2635), 1281 (II 2637), 1319, 1320 (II 2644), 1326 (II 2645), 1331 (II 2646), 1337a (II 2648), 1339 (II 2649), 1399 (II 2664), 1445 (II 2679), 1464 (II 2688), 1545 (II 3247). Willem, V. 746 (I 1851). Alphabetisches Autorenregister. XXXVII Willey, A. 792 (I 1857), 855 (I 1866); s. auch u. Böhmig, L. 881 (I 1869). Williams, Th. 153 (I 1762). Wilson, E. 876 (I 1868). Woestijne, M. van de 1181 (II 2618). Woodworth, W. Mc'M. (W. M.) ß^il (I 1835), 744 (I 1851), 810, 811 (I 1860 u. II 2604), 815 (I 1860 u. II 2605), 853 (I 1865), 877 (I 1868), 878 (I 1869); s. auch Böhmig, L. 881 (I 1869). Wright, E. P. 187 (I 1769). Wymami, J. 216 (I 1774). Yovmg, R. T. 1452 (II 2683). /abussoff s. u. Sabussow. Zacharias, O. 459 (I 1812), 470, 472 (I 1814), 485, 486, 490 (I 1816), 499, 500, 502 (I 1818), 537, 538, 540 (I 1822), 547, 548 (I 1823), 568 (I 1825), 574 (I 1826), 580 (I 1827), 588, 589 (I 1828), 599, 601 (I 1829), 626 (I 1834), 661 (I 1839), 698 (I 1844), 726 (I 1848), 812 (I 1860), 846 (I 1864), 962, 966 (I 1881), 975a (II 2606). 985 (I 1884), 1002 (I 1887). Zernow, S. A. 1306 (II 2641), 1499 (II 3233). Zschokke, F. 596. 600 (I 1829), 606 (I 1830), 621 (I 1834), 629, 630 (I 1835), 736 a (II 2699), 775 (I 1855), 903 a (II 2605 u. 2699), 904 (I 1873), 927 a, 927 b (II 2699), 1131 (I 2001), 1241 (II 2630), 1264 (II 2634), 1396 (II 2662), 1460 (II 2688); s. auch u. Pugnat, C'h. A. 828 (I 1862). — imd P. Steinmann 1397 (II 2663). Zweibaum, J. 1544 (II 3246). Zur Strassen, O. 1256 (11 2632). Zykoff, W. P. 660 (I 18.39), 841 (I 1864), 919 (I 1875), 963 (I 1881), 1005 (I 1888), 1032 (I 1894). II. Nachtrag zum Litteraturverzeichniss. Zur Geschichte u u d L i t t e r a t u r (S. 1735— 19U1) uud zum I. Nach- trag zum Litte raturverzeichniss (S. 1985 — 2003) sind in diesem II. Nachtrag die wesentlichen Verbesserungen nachgetragen. Die Schriften, welclie dem Verfasser nicht zu Gesichte gekommen sind, tragen ein *. Der Verfasser bittet alle Fachgenossen, ihn auf etwa übersehene Publicationen, welche Originalmit- theilungen über Turbellarien enthalten, sowie auf Fehler in den angeführten Titeln und Inhaltsangaben aufmerksam machen zu wollen. 250a. Uljanin, W. Materialien zur Fauna des schwar- zen Meeres. Protokolle der Freunde d. Naturw., Antliropol. und Etlmogr. VII. Jahrg. Moskau 1872. pag. 106—107 (Kussisch) . Aufzählung der früher (252) beschriebenen Arten. Bei Leptoplana tremellaris wird bemerkt: ,, Ausserdem wurde in der Tiefe einiger Sashßn ein Exemplar gefunden, welches L. Alcinoi 0. Schm. sehr nahe steht". ad 262. Schneider, A. Im „Jahresbericht" hat diese Arbeit pag. 69 — 140 und kein Inhaltsverzeichniss. ad 288. Graff, L. Eine von G. Duplessis gelieferte Übensetzung dieser Arbeit. „N ote sur la position systematique du Vortex Lemani du Plessis" in: F. A. Forel's Ma- teriaux pour servir ä l'etude de la Faune profonde du Lac Leman. 2eme Ser. pag. 277—287. tab. IV (auch: Bull. Soc. Vaud. sc. nat. Vol. IV, Lausanne 1876, pag. 243—253). 353a. Verrill, A. E. Check List of the Marine Inverte- brata of the Atlantic Coast, from Cape Cod to the Gulf of St. Lawrence [Prepared for the U. S. Com- mission of Fish and Ftsheries]. [Author's Edition]. June 1879. New Haven. Es sind pag. 13 angeführt: Dendrocoela: Leptoplana ellipsoides Gir., L. variahilis (Gir.) Verrill, Planocera elliptica Gir., Prosfhio- stomum gracile Gir., Bdelloura Candida Gir., Fovia Uttoralis (Müll.) Stimp., F. Warreni Gir., F. gracilis Verrill, Procerodes Wheafhindii Gir., Typhlocolax acutus (Gir.) Stimp.; Rhahdocoela: Monopf spatulicauda Gir., M. fnscus Dies.?, M. subulatus (Fabr.), Monocelis agilis Leidy, Mesostomum marmoratum Schultze?, M. hifidum INITnt.? und Mesostomum. ad 489. Braun, M. Hinter 188 5 einzufügen: »pag. 131 — 251. Der Separatabdruck mit Titel (i^ig. 1), Inhalt (pag. 3 — 4), Text (pag. 5 — 117) und Tafelerklärung«. Bronn, Klassen des Thier-Reichs. IV. 1. loD 2602 ad 491. Imhof, O. E. Dasselbe in: Zoologische Mitteilungen. I. Neue Kesultate über die pelagische und Tief- seefauna der Süsswasserbecken. Viertel jahrs- schrift d. Naturf. Ges. in Zürich. XXX. Jahrg. 4. Heft. Zürich 1885. pag. 5. aJ 505a. (I. Nachtrag.) Stolz, A. Statt „Waldfauna" soll es heißen: Böhmerwaldfauna, ad 534. Sekera, E. Erschien in den Sitzungsber. kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. zu Prag. Jahrg. 1887. pag. 154—174. Prag 1888. Die mit pag. 240 — 258 verseheneu Exemplare sind Separatabdrücke eines als „Zoologische Arbeiten der böhm. Universität zu Prag" von Prof. F. Vejdovsky herausgegebenen Bandes, von welchem nur wenige Exemplare zum Versand kamen, da der grösste Theil der Auf- lage vorher zugrunde ging. ad 567. Sekera, E. Diese Arbeit ist in den Sitzungsber. kgl. Böhm. Ges. Jahrgang 1888 (Prag 1889) mit 304—348 paginirt. 592a. Spoof, Axel R. Notes about some in Finland found species of Non-Parasitical Worms. (Tur- bellaria, Discophora et Oligocheta fennica). Abo 1889. Diese in den Jahren 1867 — 72 geschriebene Abhandlung behandelt die Tricladen Planaria torva, Dendrocoelum lacteum (von welcher vier Farbenvarietäten: normalis-lactea, plurnhea-arethusa, rufa und fusco- cinerea unterschieden werden) sowie Polycelis nigra in Hinsicht auf Form, Farbe und Vorkommen. ad 692. Fusset [J.]. Die Jahreszahlen sind: 1892 (1893). 695a. Mingazzini, P. Contributo alla conoscenza degli S p o r o z i. Ricerche Labor. Anat. Norm, di Roma. Vol. III. 1893. Beschreibt folgende Sporozoen aus Turbellarien : pag. 56, tab. II, f ig. 4:5 Ophidoidina discocelis aus Discocelis tigrina (Blanch.) ; pag. 60, tab II, fig. 79 Urospora longicauda aus Convoluta sp.; pag. 67 Pleurozyga planariae aus dem Darm von Planaria torva (Müll.) und PL fusca Gm. ad 730. Keller, J. Eine vorläufige Mittheilung dazu findet sich in: Viertel- jahrsschrift d. Naturf. Ges. in Zürich. XXXIX. Jahrg. 1894. pag. 337—344 mit 1 Textfig. 790a. Gamble, S. W. T ur b e 1 1 a r i a. In: The Marine Zoology, Botany, and Geology of the Irish Sea. Fourth and Final Report of the Committee etc. Section D. Liverpool 1896. pag. 17. Führt „Planeria littoralis Van Beneden an (nach J. W i 1 h e 1 m i 1 11 1 b) . 791a. Bargoni, Ettore. I Turbellari del Mediterraneo (Tesi per ottenere la Libera Docenza) Gennajo 1896. Durch Herrn Prof. Dr. A. Colli n wurde ich auf ein in der Bibliothek des Kgl. Zoologischen Museums in Berlin befindliches Heft aufmerksam gemacht, das obigen handschriftlichen Titel trägt. Es sind 138 Druck- 2603 Seiten in Fol. vorhanden, von welchen aber nur pag. 5 — 91 gedruckte Pagiuiruug tragen; die übrigen sind von Prof. Collin paginirt. Die ersten vier Seiten (? Titel und Inhaltsverzeichniss) fehlen, die letzte enthält die IV. Ordo — Triclada — mihi und endet mit Cercyra hastata O. Schm. Es fehlt demnach der Schluss der Tricladen und das — wie aus dem Inhalt hervorgeht — die Litteratur bis August 1895 berücksichtigende Litter aturverzeichniss. Der vorhandene Text ist folgendermassen gegliedert : lutroduzione S. 4 — 7 ; A n a t o m i a g e n e r a 1 e S. 9 — 66 (S. 9, Forma del corpo, S. 11 Apparate digerente, S. 19 Apparato escretore, S. 24 Epitelio del corpo, S. 29 Muscolatura, S.34 Le ventose dei Cotylei, S. 36 Parenchi- ma del corpo, S. 39 Sistema nervoso, S. 48 Organi del senso — 48 Occhi, Organi uditivi, 52 Organi tattili, 54 Fosette cigliate, Solco marginale anteriore, 55 Tentacoli — S. 57 Organo frontale, 59 Organi sessuali) ; Istologia S. 67 — 91 (67 Apparato digerente, 74 Apparato escretore, 76 Muscolatura, 79 Sistema uervo.so, 84 Organi sessuali); Ontoge- n i a S. 93 — 105 (93 Dali' novo alla gastrula, 101 Sviluppo iudiretto, 104 Riproduzione asessuale) ; Sistematica S. 107 — 115; Tur- bellarii del Mediterraneo esclusi i mari interui non Ita- liani S. 117 — 138 (dieses Verzeichni.ss ist mit Diagnosen der systema- tischen Kategorien versehen, zählt 9 Acoela — darunter Convo- luta Grassii n. sp. ohne nähere Angaben — 17 Alloecoela, 20 E u r h ab d 0 c o e l a , 45 „P o l y c 1 a d a" und 4 „T r i cl a d a" auf. deren letzte, Cercyra hastata, die letzte Seite schliesst. Jeder der fünf Hauptabschnitte beginnt mit einer neuen Seite, daher sind S. 8, 92, 105, 112 und 116 ganz leer. Sehr viel Raum ist überdies für Textf igureu — - es sollten, wie es scheint, blosss Copien nach Lang und Gr r a f f werden — ausgespart. Der Text der ersten drei Hauptabschnitte ist eine sehr fleissige und mit Verständniss hergestellte Compilation aus den benutzten Autoren (es sind 65 Nummern citirt). Die eigenen Beobachtungen scheinen sich auf Acoela und Crossocoela beschränkt zu haben. Von ersteren war die später als Haplodiscus tissowii Sabuss. (s. unsere Litteratur-Nr. 1094, pag. 7) beschriebene Art Gegenstand der Untersuchung. Für sie wird das im systematisclien Abschnitt (pag. 110) genannte neue Genus Kleinenhergia sowie die neue Familie Androtremidae geschaffen, welche Kategorien Bargoni pag. 117 folgendermassen umschreibt; I. ordo — Acoela — mihi. 1. Farn. — An dr 0 t r e m i d a e mihi. — Con una sola apertura sessuale maschile alla estremita posteriore del corpo. Le uova escono dalla bocca e vengono fecondate per la stessa. Si possono quindi considerare come ginesto- midae. 1. Gen. — Kleinenhergia mihi. — Senza borsa seml- nale. Con grande vesicola del seme. Die Gattung ist auch pag. 109 begründet. K. pelagica mihi. — Messina, porto: Cor- rente, pelagica. Die II. ordo — Rhabdocoela — mihi wird in A) Allojocoela und B) Eurhabdocoela mihi („Rhabdocoeli propriamente detti", pag. 110) 165* 2604 eingetheilt. Unter den Allöocölen findet sich pag. 121 die Charakteri- stik der neuen V. F a m. — G a st er otr ich nlida e mihi. — Allojocoela dal corpo stretto allungato appiatito inanzi e nella estremitä posteriore, ove si dilata portando papille. Nella zona mediana sta un robusto faringe plicatus volto indietro e qui il corpo si presenta quasi ciliudrico o per lo meno piano e molto convesso. Ciglia delFepitelio soltanto ven- trali e corte. Due brevi tratti marginal! cigliati all' altezza del cervello ove si ha assotigliameato del corpo a guisa di collo. Porzione anteriore cefalica allargata e provista di setole relativamente lunghe. Testicoli foUi- colari nella linea mediana della regione che sta fra il cervello e la base del faringe. Ai lati dei testicoli stanno ovari follicolari, che si arrestano anche essi al faringe per ricomparire nella porzione posteriore nella linea me- diana avendo ai lati dei testicoli. Segue quindi un pene che presenta un complicato apparato chitinoso volto in avanti e dietro al quäle sta la vesicola seminale che giunge sino quasi alla estremitä posteriore. L'apertura sessuale maschile sta innanzi a quella femminile. Forme giovanili con faringe semplice e molto diverse dall' adulto. 14. Gen. — Gasterotrichula mihi. — Coi caratteri della faraiglia. G. Ficalbii mihi — Messina: Fra le sabbie grosse del canale .sulla riva di S. Rainieri e precisamente abbondanti all' angolo che fa la spiaggia, voltando verso Mes- sina, in corrispondenza dell' angolo della lan- terna. Faro G^-assi — Forme piü giovani. Es handelte sich hier ohne Zweifel um die später (832) von Calan- d r u c c i o beschriebene Gattung H y p o t r ichin a , u. z. entspricht der H. sicula Cal. die hier als G. Ficalbii bezeichnete Form, während n. circinnata Cal. die hier als ,, forme piii giovine" bezeichneten dar- stellt. Ein zweites, genau gleiches Exemplar des B a r g o n i sehen Werkes be- sitzt das Zoologische Institut der kgl. Universität Neapel, welches mir Herr Prof. Fr. S. M o n t i c e 1 1 i zur Einsicht sandte. Seiner Güte verdanke ich auch folgende Personalnotizen über E. B a r g o n i. Dieser sollte um 1895 die Privatdocentur in Neapel erhalten, ging aber nach Messina, wo er am Istituto tecnico Naturgeschichte lehrte und Assi- stent bei N. K 1 e i n e n b e r g wurde. Während des Druckes seiner Arbeit, von welcher er die in Neapel vorhandenen Bogen an Prof. A. Costa gesandt hatte, erlitt er den Anfall einer schweren Gehirn- krankheit, die ihn in eine Heilanstalt und bald darauf zu Grabe brachte. Herr Prof. M o n t i c e 1 1 i ist überzeugt, dass Bargoni'^s Werk nie- mals beendet M^urde und daher auch nicht in den Buchhandel gelangte. ad 797. Plehn, M. Diese Arbeit ist 1895 auch als Züricher Dissertation mit separater Pagininmg erschienen. ad 811. Woodworth, W. Mc'M. Ist ein Separatabdruck des Appendix IV zu Ward, H. B. A Biological Examination of Lake Michigan in t h e Traverse B a y E e g i o n. 2605 ad 815. Woodworth, W. Mc'M. Die hier als Vortex büineata n. sp. be- zeichnete Art ist die in 811, pag. 96, als Vortex spJ bezeichnete Form, ad 854. Lillie, Frank R. Der zweite Autor lieisst Knowlton (nicht P 0 u 1 1 o n) . *877a. Hanna, H. Noteso ntheFaunaoftheAntrimCoast. Ann. Rept. Proc. Belfast Nat. Field Club. (2) Vol. IV. Belfast 1898. pag. 425 — 426. Convoluta paradoxa and its habits, Fecampia erythrocephala new for the district. 895a. Normann, W. Do the reactions of the lower animals against injury indicate pain sensations? Anier. Journ. of Physiology. Vol. III. Boston 1900. pag. 275. Mit einer Additional N ote by Jacques Loeb pag. •284- Querdurclischnittene Exemplare von Tliysanozoon und Planaria torva zeigen in dem vorderen Theilstück keinerlei auf Schmerzempfindung hinweisende Beweguugserscheinungen. Das hintere (postorale) Theil- stück fällt bei der erstgenannten Art wie tot zu Boden, während es bei der zweiten ebenso lebhaft weiterkriecht wie das vordere. 900a. Hallez, P. R h a b d o c o e 1 e s (G y r a to r n o t o p s D u g e s) , T r i cl a d e s [D en dro c o el um lact eum (Müller)], Polyclades (Leptoplana tr e m ellaris Oersted) in: Zoologie descriptive. Anatomie-Histologie et Dissection des formes typiques d'Invertebres; herausgeg. von L. B out an. Tom. I. Paris 1900. pag. 449—584 mit 77 Textfig. Die Piatodes sind (pag. 450) hier ein Sous-embranchement der Coelen- tßres, die Piatodes cilies = Ordre Turbellaries umfassen bloss die zwoi Unterordnungen der Rhabdocoelides und Triclades, während die Poly- clades (pag. 535) eine ganz selbständige Gruppe bilden. Die Dar- stellung beginnt für jede der im Titel genannten Arten mit einer systematischen Einleitung, die bei Gyrator notops bloss die Familie P r ob 0 s ci da e , bei Dendrocoelum lacteutn die Tribus der Tricladida Paludicola — hier in zwei Familien Planaridae und Dendrocoe- lidae getheilt — , bei Leptoplana tremellaris aber die gesammten Polycladida behandelt. Gyrator notops (pag. 449 — 483 fig. 201 — 219) giebt die Morphologie externe, Ethologie et Moeurs, Anatomie et Histologie, Embryogönie, Methodes techniques sowie eine Bibliographie. Bei Dendrocoelum lac- teum (pag. 484 — 533, fig. 220 — 249) kommen zu diesen Kapiteln noch solclie über die Anomalies, Regßnöration und Parasites, bei Leptoplana tremellaris (pag. 534—584, fig. 250 — 277) bloss die beiden letztge- nannten. Zahlreiche, namentlich histologische, Figuren sind neu. 903a. Zschokke, F. Die T hier weit der Gebirgsbäche. Verh. d. Schweiz. Naturf. Ges. 83. Jahresvers, in Thusis, Sept. 1900. pag. 64—68. Kurze Angaben über das Vorkommen von Planaria alpina. 924a. Mräzek, A. IT c b e r das Vorkommen einer Süss- wassernemertine (Stic hoste in ma graecense 2606 B ö h m i g) in Böhmen, mit Bemerkungen über die Biologie des Siisswassers. Sitzungsber. kgl. Böhm. Ges. d. Wiss., Math.-naturw. Cl. 1900. Prag 1901. 7 pag. Biologisches über Prorhynchus, Derostoma, Opistoma, Bothrioplana hohe- mica, Planaria vitta, gonocephala und alpitia. 925a. Levander, K. M. Zur Kenntniss des Lebens in den stehenden Kleingewässern an den Stärken- i n s e 1 n. Acta Soc. pro Fauna et Flora fennica. Vol. XVIII. No. 6. Helsingfors 1900. pag. 87 und 102. Nennt ein Microstohiiun sp. 925b. Levander, K. M. Zur Kenntniss der Fauna und Flora finnischer Binnenseen. Ebendaselbst, Vol. XIX. No. 2. Helsingfors 1900. pag. 9. Nennt Dendrocoeluni lacteum Oersted und Polycelis sp. 929a. Kingsley, J. S. P r e 1 i m i n a r y C a t a 1 o g u e o f t h e Ma- rine Invertebrata of Casco Bay, Maine. Proc. Portland Soc. Nat. Hist. Vol. IL Portland 1901. pag. 165. Zählt auf aus einer Tiefe von mehr als 50 Faden Stylochus ellipticii'< (8. littoralis), aus geringeren Tiefen: Leptoplanu ellipsoides und variahilis, Bdelloura Candida, Gunda icheatlandii (Procerodes ulvac). Foria affinis (littoralis, grisea, ? warreni), Polychoertis caudatus, Mon- ops spatulicauda, Mouocclifi agilis. 938a. Levander, K. M. U e b e r s i e h t der i n der U m g e b u ]i g von Esbo-Löfö im Meerwasser vorkommenden T h i e r e. Acta Soc. pro Fauna et Flora fenica. Vol. XX. No. 6. Helsingfors 1901. pag. 11. Dendrocoeliim lacteum O. F. M., D. ptinctatum Pallas, Gunda tilvae Oerst. 971a. Dadai, E, von. Mikroskopische Süsswasserthiere aus Patagonien, gesammelt von Dr. Filippo Silvestri. Termeszetrajzi füzetek. Vol. XXV. Budapest 1902. pag. 203. Vortex sp. aus einer Pfütze am Lago Argeutino. 975a. Zsehokke, F. Die T h i e r w e 1 1 eines B e r g b a c h e s bei Säckingen im südlichen S c h av a r z wal d. Mittheil, d. Badischen Zool. Ver. No. 11/12. Karlsruhe 1902. pag. 27 bis 41. Betrifft die Verbreitung von Planaria gonocephala, PI. alpina und Poly- celis cornuta. ad 983. Bresslau, PL Dieses Eeferat steht im Zoologischen (nicht Biolog.) Centralblatt. 995b. Pizon, A. 0 r i g i n e et v i t a 1 i t e des g r a n u 1 e s p i g - m e n t a i r e s des T u n i c i e r s ; m i m e t i s m e de n u - trition. Verb. V. Intern. Zool.-Congr. Berlin 1901. Berlin 1902. pag. 738. „Je confirme les recherches de F rancotte sur le mim6tisme de nutri- tion des Planaires vivant sur le cormus d'Ascidies composßes". 2607 995c. Wesenberg-Lund, C. Surl'existence d'une faune relicte dans le lac de Furesö. Oversigt Danske Vid. Selks. Forh. 1902. No. 6. Kjobenhavn 1903/3. pag. 2G6. Plagiostoma lemayä angeführt. 1003a. Chichkoff, G- S u r ii n e nouvelle ^spece du g e n r e Phagocata Leidy. Arch. Zool. Exper. 4. ser. Tom. I. Paris 1903. pag. 401 bis 409, tab. XVI. Findet in einem Bache des Berges Vitocha bei Sofia neben Planaria alpina eine von dieser bloss durch etwas grössere Länge (20 mm) und die Polypharyngie — es ist ein etwas grösserer medianer und 12 — 17 Paar kleinere Pharynge vorhanden — unterschiedene. Ch. hält diese Form aus PI. alpina „par une origine töratologique" hervorgegangen. Die Abbildungen betreffen ein Habitusbild und die Copulationsorgaue. ad 1016. Sabussow, J. P. Statt „Kazan" soll stehen: I. Jahresbericlit der Biol. Station in Saratow. 1023a. Keeble F. and F. W. Gamble. The B i o n o m i c s o f C o n v o - Inta roscoffensis, with special reference of its Green Cells. Eeport 73. Meet. Brit. Ass. Adv. Sc. held at Southport 1903. London 1904. pag. 691. Vorläufige Mittheilung zu 1030. ad 1029. Laidlaw, F. F. In die 13. Zeile der Inhaltsangabe ist nach Pseu- doceridae einzuschalten „Eurijleptidae" . 1034a. Voigt, W. U e b e r r e s t e der E i s z e i t f a u n ;i in mit- telrheinischen Gebirgsbächen. Verh. d. 14. deut- schen Geographentages in Köln 1903. pag. 216 — 234. Kurze Darstellung seiner zahlreichen, die Biologie unserer Süsswaeser- tricladen betreffenden Untersuchungen. Planaria alpina und PoUj- cclis cornuta sind glaciale Formen; die letztere hat sich aber durch die Fähigkeit der ungeschlechtlichen Fortpflanzung die Möglichkeit geschaffen, auch in etwas wärmeren Gewässern zu leben und so unter Umständen erstere zu verdrängen. Als dritter Factor in diesem Kampfe ums Dasein kommt die erst nach der Eiszeit aus dem Süden wieder eingewanderte Planaria gonocephala in Betracht. Erklärung der gegenwärtigen — sie verzehren sich nicht gegenseitig! — bloss durch den Wettbewerb um die Nahrung und die Temperatur der Ge- wässer regulierten Verbreitung in Raum und Zeit, ad 1045. Sekera, E. Der daselbst pag. 442, zweiter Absatz, 6. Zeile erwähnte Teich liegt nicht bei Tabor, sondern bei P 11 g r a m (Südost- Böhmen) . 1072a. Fredericq, L. La faune et la flore glaciaires du p 1 a t e a u de 1 a B a r a q u e - M i c h e 1 (p o i n t c u 1 m i - nant de l'Ardenne). Bull, de l'Acad. Eoy. de Belgique. Classe des Sciences. 1904. pag. 1282—1283. Fundorte von Polycelis cornuta, Planaria gonocephala und PI. alpina. 1072b. Monti, R, L i nin o 1 o g i sc he Untersuchungen über einige italienische Alpenseen. Forschungsber. Biol. Stat. zu Plön. XL Stuttgart 1904. 2Ö08: ^'orkonimea der Planaria alpina zwischen 1267 — 2553 m im Antillone- (p. 260), Devero- (p. 262), Ossolaner- (p. 255), Kastei- (p. 256), Schwarz- (p. 257), Lebeduner- (p. 259), Zyole- (p. 264) und Licone- See (p. 264) sowie von PI. gonocephala, Dendr. lacteum, Polycelis nigra und cornuta im Zyole-See 2521 m (p. 264). 1087a. Schockaert, R. La fecondation et la segmentation chez le Thysanozoon brocchi. La Cellule, Tom. XXII. Louvain 1905. pag. 5 — 37. tab- I— III. Beschreibt die Bildung des männlichen und des weiblichen Pronucleus, die Befruchtung und die Furchung bis zur dritten Theilung für die im Titel genannte Art. '^1088a. Giard, A, L a P o e c i 1 o g o n i e. Bull, scient. de la France et de la Belgique. (6) Vol. XXXIX. Paris 1905. pag. 163. Ueber Generationswechsel durch Sommer- und Wintereier bei den Me- sostomiden. Nach J. Wilhelmi (1111b). 1 094a. Curtis, W. C. A Note o n t h e Position o f t h e T e m - porary Pharynx in the Planarian Embryo. Science. N. S. Vol. XXI. New York 1905. pag. 855—856. Vorläufige Mittheilung zu 1095. ad 1095a. Walton, B. Dem Titel ist anzufügen: (Eead before the Ohio State Academy of Sciences, Nor. 26, 1904). Der Inhalt theilt mit, dass in den U. S. A. von Landplanarien bisher bloss Placoceplialus kewensis und Rhyncho- demus sylvaticus bekannt waren, dass aber vom Verfasser im Juli 1904 bei Gambier (Ohio) auf einem morschen Stamm 5 Exemplare einer dem Rh. sylvaticus nahestehenden aber neuen Art gefunden wurden. 1106a. Ackermann, A. Kegenerationsversuche an Planaria gonocephala. Naturw. Wochenschr. Bd. XX. Jena 1905. pag. 137—139, mit 11 Textfig. Versuche über künstliche Verstümmelungen (Längs- und Quertheilungen) und deren Regeneration. 1106b. Acloque, A. Les T u r b e 1 la r ie s. Le Cosmos. Tom. LIII. Nouv. Ser. Paris 1905. pag. 8—10, mit 4 Fig. Populär, enthält nichts Neues. ad 1110. Graff, L. von. Die 2- Familie heisst Macrostoniidae (nicht Mi- crostomidae) . Ulla. Lauterborn, R. Die Ergebnisse einer biologischen P robeuntersuch 11 ngdesKh eins. Arbeiten a. d. kais. Gesundheitsamte. XXII. Bd. Berlin 1905. pag. 634. Hunderte von Planaria gonocephala, Dendrocoelum lacteum und Plagio- sfoma lemam. 1111b. Wilhelmi, J. T u r b e 1 1 a r i a f ii r 1895—1905. Arch. f. Natur- gesch. LXX. Jahrg. Berlin 1904. Bd. II (erschien 1906). 60 pag. 2609 1 1 25a. Monti, R, E e c h e r c h e s s u r quelques 1 a c s d u m a s - sif du Kuitor. Annales de Biol. laeustre. T. I. Bruxelles 1906. Vorkommeu der Planaria alpina zwischen 2050 — 2600 m im Lac d'Apry (p. 149), de Pierre-Rouge (p. 143), Vert (p. 141), de Ste. Marguerite (p. 129), Gris (p. 139), sowie des Mesostoma lingua im Lac de Pierre Kouge (p. 146) und d'Apry 2050 m (p. 149), 1141. Levander, K. M. Smärrezoologiskanotiser. 2. P o - lycelis nigra. Meddel. af Soc. pro Fauna et Flora f ennica. h. 32. (1905—1906). Helsingfors 1906. pag. 74. Fundorte der im Titel genannten Art. 1142. Stevens, N. M. and A. M. Boring. Planaria m o r g a n i n. sp. Proc. Ac. Nat. Sc. Philadelphia Vol. LVIII. 1906. pag. 7—9. Beschreibung der genannten neuen Süsswassertriclade, u. z. des Habitu3 und des CopiUationsapparates nebst Angaben über Fortpflanzung durch Theilung und Regeneration. 1143. Niooll, W. Notes oii Trematode Parasites of the Cookie (Card iura e d u 1 e) and Mussei (Mytilus edulis). Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 7. Vol. XVII. London 1906. pag. 154, tab. IV, fig. 7. Der in dieser Figur al)gebildete „Ciliated Sporocysf aus der Leber von Cardium ist eine Rhabdocöle (1363). 1 144. Warren, E. Note on Convoluta roscoffensis Graff, collected on the Natal Coast. Ann. Natal Govern. Mus. Vol. I. London 1906. pag. 105 — 107, tab. XIII. Fand bei Strassburg i. E. am Grunde Dendrocoelum lactemn und „eine wie bei Roseoff die im Titel genannte Art. Dass deren Mund in W.'s Darstellung etwas weiter vorn liegt als Graff (620) angegeben, hängt wahrscheinlich bloss vom Contractionszustande ab. Im Mai und September waren alle Entwicklungsstadien zu finden. 1145. Vayssiere, A. Note s u r 1 e Rix o d o pl a n u , n o u v e a u genre de Turbellarie Ehabdocoele, rapporte par l'expedition antarctique du Dr. C h a r - cot. Bull. Mus. d'Hist. nat. Paris. 1906. pag. 149. Ganz ungenügende Beschreibung der auf der Insel Wandel gefundenen Rhodoplana uandeli nov. gen., n. sp. 1146. Hallez, P. Note preliminaire sur les Triclades maricoles des mers antarctiques et du cap Hörn, r e c u e i 11 i s par l'expedition C h a r c o t. Bull. Mus. d'Hist. Nat. Paris. 1906. pag. 395—399. Kurze Beschreibung von Procerodes icandeli n. sp., marginaia n. sp. und olilini Bgdl. 1147. Sclileip, W. Die Entwicklung der Chromosomen im Ei von Planaria g o n o c e p h a 1 a D u g. Zool. Jahrb., Abt. f. Anat. u. Ontog. XXIII. Bd. Jena 1906. pag. 357—380, tab. XXIII u. XXIV. , 2610 Histologie des Ovariums und Darstellung aller Veränderungen des Chro- matins von der Oogonie bis zur Ausbildung der ersten Richtungs- spindel. 1148. Briot, A. Sur les Turbellaries parasites des Ouv- s i n s (S y n d es m i s e c h i n o ru m F t anqois). C. R. Soc. Biol. Paris T. LX. 1906. pag. 1158—1159. Fand bei Marseille zahlreiche Exemplare einer Varietät der genannten Art in Sphaerechiuus granularis und Strongylocen- trotus lividus, dazu Anoplodium parasita in Holothuria tubulosa. 1149. Jameson, H. L. On some South African Planarians. Report 75th Meeting Brit. Ass. Adv. Sc. 1906. pag. 442. Vorläufige Mittheilung über die südafrikanischen neuen Landplanarien Ämblyplana viridis n. sp. und A. natalensis n. sp. 1150. Voigt, W. Die Ursachen des Aiissterbens von Pla- na r i a a 1 p i n a im H n n s r ii c k und im Hohen Y e n n. Verh. naturhist. Ver. d. preuss. Rheinlande. 62. Jahrg. 1905. II. Hälfte. Bonn 1906. pag. 179 — 218. Ein Versuch, die scheinbaren Unregelmässigkeiten in der Verbreitung von PI. alpina und Polycelis cornuta durch Vergleich mit den auf dem Hohen Venu herrschenden Verhältnissen und Berücksichtigung der schon seit dem Ende der Eiszeit im Hunsrück gegebenen schroffen klimatischen Gegensätze zu erklären. Den Schlüssel zum Verstäudniss der scheinbaren Unregelmässigkeiten liefern folgende Momente: Das VersehM'inden der Sümpfe des Urwaldes zusammen mit der Tliatsache, dass wie für die Verbreitung anderer Süsswasserthiere so auch für jene der genannten Planarien in erster Linie die Sommertemperatur, d. h. ,,die Hähe des Temperaturunterschiedes, welchen das fliessende Wasser zwischen dem Maximum im Sommer und dem Minimum im Winter zeigt", in Betracht kommt. 1151. Thienemann, A. Plana ria alpina auf Rügen und die Eiszeit. X. Jahresbericht der Geogr. Ges. zu Greifswald 1905 bis 1906. Greifswald 1907. pag. 381— 462. Mit einer Tafel, einer Uebersichtskarte und einer Karte im Text. Referat darüber in: Naturwissenschaftliche Rundschau, herausgegeben von W. Sklarek. Jahrgang XXI. Braun- schweig 1906. pag. 600 bis 601, sowie in: Wochenschrift für Aquarien- und Terrarienkunde. III. Jahrgang. Braun- schweig 1906, pag. 528—529 u. 541—542, mit 4 Textiig. Eine durch die Untersuchung von W. Voigt angeregte grüudliclie Ar- beit, die versucht, ,,von der Verbreitung von Planaria alpina während der Eiszeit, dem Eindringen ilirer Concurrenten Polycelis cornuta und Planaria gonocepliala und ihren Wanderungen in der Folgezeit, die schliesslich die heutige Vertheilung der 3 Planariden bewirkten, ein Bild zu entwerfen". Es wird im I. Theile zuerst unter Beigabe von Abbildungen (von PI. alpina auch eine natürliche Heteromorphose am Vorderende) die Verbreitung der drei genannten Arten in der Post- 2611 glacialperiode besprochen, beginnend mit einer historischen Ueber- sicht der bisherigen „Alpina-Speculationen" und der Verbreitungs- übersichten inner- und ausserhalb Deutschlands, über die Auffindung der PI. aJpina in Norwegen berichtet, die präglaciale Heimat der drei Arten erörtert und ihre postglaciale Verbreitung und ihre Wande- rungen im Zusammenhang mit den geologischen Veränderungen Nord- europas und den klimatischen Schwankungen dargestellt. Theil II ,,Planaria alpina auf Rügen" schildert unter Beigabe einer Karte deren Verbreitung und Biologie in Bächen, Quellen und kalten unter- irdischen Gewässern mit Temperaturen von 8,5 — 13,5", höchstens 14° C. PI. alpina ist am zahlreichsten an Stellen mit kleinster Schwankungs- amplitude der Temperatur. Sie pflanzt sich auf Rügen hauptsächlich ungeschlechtlich fort, und geschlechtliche Fortpflanzung ist nur in den kalten Monaten in geringer Zahl (etwa Viooo) zu beobachten. Ihre Grösse ist dort geringer als in Mitteldeutschland. PI. alpina folgte den zurückweichenden Eiszeitgletschern durch das Rinnensystem der Schmelzwässer und gelangte wahrscheinlich vom alten Mündungsge- biete der Oder in die Jasmundbäche. Ihre Verbreitung erreichte den Höhepunkt am Ende der Yoldiazeit oder im Anfang der Ancyluspe- riode; erst in dieser drangen von Süden zuerst Polycelis cornuta, dann PI. gonocephala ein. Die geographische Isolierung der einzelnen Colo- nien der PI. alpina hat bis zur Zeit der Veröffentlichung dieser Ab- handlung nur in einem einzigen Falle zu einer Artneubildung (Pla- naria montenegrina Mräzek) geführt. 1152. Ensliii, Ed. Die H ö h 1 e n f a u n a des fränkischen Jura. Mittheil. a. d. Kgl. Naturalien-Cabinet zu Stuttgart. Nr. 38. (Sonderabdr. a. d. Abhandl. d. Natiirhist. Ges. Nürn- berg. XVI. Bd. Heft 1. Nürnberg 1906. pag. 35—45, fig. 16. Genaue Beschreibung des Habitus und der Anatomie der Planaria vitta Dug. (= PI. macrocephala Fries). Ausser dieser und dem schon früher (1130) monographisch beschriebenen Dendrocoelum cavaticum (Fries) fand der Verfasser in den Höhlen auch Polycelis cornuta, Planaria gonocephala und PI. alpina. 1153. Laidlaw, F. F. On the Marine Fauna of the Cape Verde Islands, froni Collections niade in 1904 by Mr. C. Crossland. — The Polyclad Turbel- laria. Proc. Zool. Soc. London. 1906. pag. 705—719, tab. LH und Textfig. 111—113. Nach einleitenden Bemerkungen über die Polycladenfauna der eng- lischen Küsten (Prosthiostotnum siphunculus bei Jersey, Cryptocelides loveni in der Clyde area) werden 16 Arten erwähnt, darunter folgende nov. spec. : Leptoplana graffii, Zygantroplana nov. gen. verrilti, Lafocestus plehni, T r a u 7i f e l s i a nov. gen. elonguta. 1154. Laidlaw, F. F. Zoolog ieal Kesults of the Third T a n g a n y i k a Expedition, c o n d u c t e d b y Dr. W. A. C u n n i n g 1 0 n , 1904 — 1905. E e p o r t o n the T u r b eil a r i a. Ebendaselbst, pag. 777—779, mit Textfig. 126. Ebendaselbst, pag. 777—779, mit Textfig. 126. 2612 Beschreibt die Form und die Geschlechtsorgane der Piavaria tanga- nyikae n. sp. 1155. Steinmann, P. Geographisches und Biologisches von Gebirgsbachplanarien. Arch. f. Hydrobiol. und Planktonkunde. Bd. II. Stuttgart 1906. pag. 186 — 217, tab. II und 2 Textfig. Berichtet über seine Studien, betreffend die Verbreitung von Planaria alpina Dana, Polycelis corniita Johnson und Planaria gotiocephala Duges in 59 Gebirgsbächen des Schwarzwald-, Jura-, Alpen- und Karst- gebietes. Nach der Darstellung der Verbreitung dieser Arten in den bezeichneten Gebieten wird die schon von Voigt eingehend behan- delte Frage der Trennung der Verbreitungsbezirke besprochen, mit dem Ergebnisse, dass die gegenseitige Aushungerung zurücktritt gegenüber der in erster Linie den Wohnort im Bach bestimmenden Wider- standskraft gegen Temperatur Wechsel. Auf Grund der „Annahmen, dass 1. die sexuelle Fortpflanzung für PL alpina etwas Pathologisches, durch schroffen Temperaturwechsel und beson- ders durch zu hohe Temperaturen Hervorgerufenes sei, und dass 2. die sexuelle Fortpflanzung nur bei ganz bestimmten Temperaturen statt- finden kann" wird dann eine neue Erklärung der getrennten Ver- ■breitungsgebiete dieser Art versucht und auch auf ihre Beziehungen zu den beiden anderen Arten angewendet. Schliesslich werden Fälle von P o 1 y p h a r y n g i e der PL alpina mit- getheilt und diese Erscheinung als beginnende Fissiparität zum ,, Ausgleich für das Zurücktreten der sexuellen Vermehrung, die nur noch im Winter stattfinden kann" gedeutet. 1156. Sekera, E. Ueber die F o r t p f 1 a n z u n g s f ä h i g k e i t der Art Mesostomum e h r e7ih er g i in Zahlen. Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonkunde. Bd. II. Stuttgart 1906. pag. 231 — 234. Erörtert die Fortpflanzung (Zahl der Generationen und der von jeder ge- lieferten Eier) und theilt einen Fall mit, nach welchem von einem im Frühling ausgeschlüpften Thiere drei, mit Hinzurechnung der von der letzten noch gebildeten Dauereier demnach vier Generationen ge- bildet wurden, so dass die Zahl der producirten Individuen auf 1000 zu veranschlagen sei. 1156a. Wilhelmi, J. Turbellariafür 1906. Arch. f. K"aturgesch. LXXIII. Jahrg. 1907- II. Bd. (erschien 1909; . 20 pag. 1157. Luther, A. Zur Kenntniss der Gattung Macro- st o m a. Festschrift für Palmen. No. 5. Helsingf ors 1905 (ausgegeben 1907). 61 pag., mit tab. I — IV und Textfig. 1—4 (12 flg.). Eine Monographie der im Titel genannten Gattung mit gründlicher Darstellung der Anatomie, Histologie, Systematik und der Verwandt- schaftsverhältnisse der M a c r 0 s t o m i d a e. 1158. Hofsten, Nils von. Studien über Turbellarien aus dem Bern er Oberland. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. LXXX. Leipzig 1907. pag. 391—654, tab. XXII— XXVII und 8 Textfig. 2613 Die Wichtigkeit dieser, sowohl die Rh u h d o c o e l a als auch die Alloeocoela und T r i c l a d i d a des im Titel genannten Gebietes behandelnden grossen Arbeit wird am besten einleuchten, wenn wir hier das (dort fehlende) Inhaltsverzeichuiss geben. Rhabdocoela, pag. 393 — 552. pag. 393 S t e n o s t o m ii m leucops, St. agile; pag. 394 — 407, tab. XXII flg. 1 — 6 M i c r 0 s t o m u in lineare; pag. 407 M a c r o s t o m u in appendiculatiim, M. viride; pag. 409 — 410 Olisthunclli n i , Dia- gnose und Verwandtschaftsverhältnisse; pag. 410 Dochmiotrema nov. gen.; pag. 411 — 419, tab. XXII fig. 7 — 12 D. limicola n. sp.; pag. 419 — 423, tab. XXIII fig. 1 — 4 8 t r o n g y l o s t o m a elongatum n. sp.; pag. 423 Rli y n cli o m e s o s t o m a rostratum; pag. 424 Castrada stagnorum; pag. 424 — 431, tab. XXIII fig. 5 — 8 C affinis n. sp. ; pag. 431 — 435, tab. XXIII fig. 9 — 15 C. neocomensis; pag. 435—437, tab. XXII fig. 13—14 C. cuenoti; pag. 437—444, tab. XXII fig. 15 — 19 C. spinulosa n. sp.; pag. 444 — 445, tab. XXIII fig. 16 — 17 C. quadridentata n. sp.; pag. 445 — 447, tab. XXIII fig. 18 C viridis; pag. 447, tab. XXIII fig. 19 C. inicrmcdia; pag. 447—448, tab. XXIII fig. 20 C. luieola n. sp.; pag. 448—449, tab. XXIII fig. 21 Typhlo- plana viridata; pag. 450 — 451 L u t h e r i a nov. gen. ; pag. 451 — 456. tab. XXIII fig. 24, XXIV fig. 1—4 L. minuta n. sp.; pag. 456—459, tab. XXIII fig. 22 — 23 Mesostoma lingua; pag. 459 M. ehren- hergi; pag. 459 Bot hro mesostoma personatum ; pag. 460 — 519 Dalyelliidae Allgemeines (pag. 460 Körperform, 461 Epithel, 462 Hautdrüsen, 464 Haftpapillen, 469 Basalmembran, Hautmuskel- schlauch, 470 Körpermusculatur und Parenchym, Darmcanal, 485 Nervensystem, 487 Augen, 489 übrige Sinnesorgane, 490 Geschlechts- organe, Hoden, 491 Penis, 497 Bursa copulatrix, 499 Spermatophoren, 502 Keimstock, Oviduct und Receptaculum seminis, 504 Ductus com- munis, 506 Dotterstöcke, 507 Uterus und Uterusgang, 510 Atrium genitale, 511 System, Diagnosen der Dalyelltinae sowie der Gattungen Dalyellia und C astrella); pag. 520—525, tab. XXIV fig. 5—7, 15, 18, 20, XXV fig. 3, 5—9, XXVI fig. 1, 10 Dalyellia expedita nom. nov.; pag. 525 — 528. tab. XXIV fig. 12, 19, XXV fig. 4, 13, 14, XXVI fig. 2 D. ornata n, sp.; pag. 529—533, tab. XXIV fig. 11, 13, 14, 17, XXVI fig. 3—5 D. triquetra; pag. 533, tab. XXV fig. 12, D. diadema n. sp. ; pag. 534 — 535 D. cnspidata; pag. 535 — 537, tab- XXV fig. 11, D. armigera; pag. 537—538, tab. XXV fig. 10 D. sp an hallezi; pag. 538—550, tab. XXIV fig. 8—10, 16, XXV fig. 15, 16, XXVI fig. 6—9 C astrella triincata; pag. 550—551, tab. XXV fig. 17 — 18 P h a e n o c o r a clavigera n. sp. ; pag. 551 G y r a t r i x herm- aphroditns. Alloeocola pag. 552 — 627. pag. 552 Plagiostomum lemani ; 553 — 555 Genus 0 t o m e s o Stoma; pag. 555—599, tab. XXVII fig. 1—20, Textfig. 1—7 0. aiidi tivum (pag. 556 Körperform, 557 Epithel, 559 Hautdrüsen, 561 Mus- culatur, 562 Parenchym, Darmcanal, 567 Protonephridien, Nerven- system, 577 Otocyste, 579 Augen, 580 Sinnesgrübchen, 581 Geschlechts- organe, 583 männliche Geschlechtsorgane, 588 weibliche Geschlechts- organe) ; pag. 599—614, tab. XXVI fig. 11—16, Textfig. 8 Bothrio- 2)1 a 71 a s e m p er i ; pag. 614 — 627 die Verwandtschaf tsbeziehun gen der Monocelididen und Bothrioplaniden, mit Beleuchtung der Un- 2614 natürlichkeit der Abtheilung Rhahdocoelida (pag. 625) und Diagnosen der Alloecoela und deren Familien Monocelididae, B o th r i 0 pl a ni da e und P l a g i o s t o m i da e (pag. 626) . Phylogenie der Turbellarien pag. 627 — 632. Tricladida pag. 633. Fundorte von Planaria alpina, Dendrocoelum lacteum, Polycelis nigra und P. cortinta sowie pag. 633 — 640 allgemeine Bemerkungen über die Turbellarienfauna des Berner Oberlandes und der einzelnen Gewässer desselben. 1159. Ensliii, Ed. Die Verbreitung der Planarien im Ge- biete der Wiesen t. Mitth. d. Naturhist. Ges. in Nürnberg. Jahrg. I. Nürnberg 1907. pag. 7—8. ]m Sinne W. Voigt 's angestellte Beobachtungen über die Verbreitung von Planaria alpina, PI. gonocephala sowie Polycelis cornuta und deren Kampf ums Dasein in dem bezeichneten Gebiete. 1160. Gelei, I. Beiträge zur mikroskopischen Anato- mie von D e n d r 0 c 0 e 1 u m l a c t e u m. Naturwiss. Mu- seumshefte, veröff. V. Siebenbürgisehen Museumsverein, I. Bd. 1906. 1.— 2. Heft. pag. 155—156 (erschien 1907). Vorläufige Mittheilung histologischen Inhaltes. 1161. Mrazck, AI. Eine zweite pol y pharyngeale Plana- rienform aus Montenegro. Sitzgsber. kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. Math.-naturw. Gl. 1906. No. XXXII. Prag 1907. 18 pag., 1 tab. und 3 Textfig. Giebt zuerst neue Fundorte der früher (1031) aus Montenegro be- schriebenen Planaria montcncgrina und dann die Besclireibuug der im wesentlichen durch völlige Pigmentlosigkeit und Augenmangel von der ihr gestaltlich vollkommen gleichenden PI. alpina unterschiedenen PI. anophthalma n. sp. Die Geschlechtsorgane der neuen Art gleichen vollkommen jenen von PI. alpina. Der Pharynx ist stets dreifach, durch einen grösseren Ilauptpharynx und zwei kleinere Nebeupharyngeu vertreten, die schon bei den kleinsten Individuen vorhanden sind — die seltenen Fälle von bipharyngealen Individuen erklären sich durch Verlust des Hauptpharynx. Der Verfasser erklärt seine neue Art für „eine pigmentlose, blinde, tripharyngeale Rasse der Planaria al- pina", wie PI. montenegrina eine polypharyngeale Rasse derselben Stammform darstellt. Erörterungen über die genetischen Beziehungen dieser drei Formen und der von Chichkoff (1033) entdeckten Phagocata cornuta und über die — vom Verfasser bejahte — Frage, ob die Polypharyngie den Mutationen einzureihen sei. 1162. Brinkmann, A. Gm Planaria al piii a' & F o r e k o m s t i Dan mark. Vidensk. Meddel. naturh. Foren, i Kjobenhavn. 1907. 10 pag. mit 6 Textfig. Findet auf der dänischen Insel Möen Planaria alpina und erörtert an der Hand der Abhandlungen von Voigt und T h 1 e n e m a n n die Frage der Herkunft dieser Art. Die Abbildungen stellen die Umrisse der PI. alpina, Polycelis cornuta und PI. gonocephala im Leben beim Kriechen sowie nach der Conservirung dar. 2615 1163. Sekera, E. Zur Teratologie der Planarien. Sitzgs- ber. kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. Math.-naturw. Cl. 190G. N'o. XXXIV. Prag 1907. 14 j^ag. mit 10 Textfig. Beschreibt eine Fortpflanzung durch Seitenknospenbildung bei Planaria albissima bis zur Ablösung der Knospen. 1164. Sekera, E. Zur Biologie einiger Wie s en tümp e 1. Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonkunde. Bd. II. Heft 3. Stutt- gart 1907. pag. 347—354. Biologische Notizen über zahlreiche in Wiesentümpelu bei Tabor in Böhmen lebende rhabdocöle Turbellarien. 1165. Hofsten, Nils von. Drei neue Ehabdocölen aus schwedischen Binnengewässern. Arkiv för Zoologi. Bd. III. No. 27. Upsala und Stockholm 1907. 15 pag., 1 tab. Giebt eine Liste der von ihm bisher in Schweden angetroffenen Süsa- wasserturbellarien und beschreibt eingehend folgende neue Arten: Ca- strada instructa, Dalyellia pallida und D. succincta. 1166. Thienemann, A. Einiges über Bau und Leben der Strudelwürmer im allgemeinen und der Pla- narien im besonderen. Wochenschrift f. Aquarien- und Terrarienkunde. IV. Jahrg. Braunschweig 1907. pag. 8—9. Populäre, nichts Neues bietende Darstellunjr. 1167. Southern, R. TurbeUaria. In: C o n t r i b u t i o n s to t h e Natural H i s t o r y o f L a m b a y. The Irisli Natu- ralist. Vol. XVI. Dublin 1907. pag. 84. Erwähnt Rhyrichodemus terrestris. 1168. Sabussow, H. Ueber den Körperbau von Planaria w y t e g r e n s i s n. sp. aus der Umgegend des Onega-Sees. Zool. Jahrb. Abt. f. Anat. XXIII. Bd. Jena 1907. pag. 741—770. tab. XXXIX— XL. Anatomisch-histologische Monographie der im Titel genannten, unserer PI. gonocephala nahestehenden Art. 1169. Child, M. The Localization of Different Me- thods of Form-Eegulation in Polychoerus c a u d a t u s. Nebst einer deutschen Uebersetzung des Schluss- kapitels „Summary". Arch. f. Entw.-Mech. Bd. XXIII. Leip- zig 1907. pag. 227—248, mit 52 Textfig. Es werden die hintere, die vordere und die seitliche Regulation studirt. Durch die Ergebnisse wird die Hypothese gestützt, dass Gestaltregu- lation bei dieser Species auf functioneller Regulation beruht und im wesentlichen im functionellen Ersatz der entfernten Theile durch einige übriggebliebene besteht. Die Wiederherstellung eines Theiles erfolgt durch Umdiff'erenzirung, wenn der zurückgebliebene Theil functionell grosse Aehnlichkeit mit dem entfernten hat, durch Regeneration aber dann, wenn die Aehnlichkeit geringer ist. Die Regulation bleibt ganz aus, wenn die zurückgebliebenen Theile ganz unfähig sind, die Func- tionen der entfernten zu erfüllen. Es existiren bei Polychoerus Be- 2616 ziehungeu, u. z. ganz wesentlich functionelle, zwischen dem Central- nervensystem und der Gestaltregulation. 1170. Martin, C. H. Notes on some Turbellaria frora Scottish Lochs. Proe. K. S. of Edinburgh. Session 1907—1908. Vol. XXVIII, pt. 1. Edinburg 1907. pag. 28—34, tab. III imd IV. Zählt auf Folycysfis gociiei (mit Beiträgen zur Anatomie), Microsto- muin lineare sammt einer blinden Tiefseeform (erstere soll alle 3 Xema- tocystenformen von Hydra besitzen, letztere gar keine), Bothrioplana tohemica, Vortex triincatus, Prorhynchus curvistylus, Opistoiiia schultzeanum, Automolos morgiensis (Oocyten mit ,, angeblichen" Sper- mien). 1171. Du Plessis, G. Etüde sur la C e r c y r a 'v e r r u c o s a n o b. X o II V e 1 1 e t r i c 1 a d e marin e. Revue suisse de Zoologie. Tom. XV. Geneve 1907. pag. 129—141, tab. IV. Beschreibung und Abbildung der im Titel genannten neuen Art von der Cote d'Azur nebst Aufzählung der bisher im Mittelmeere gefundenea Tricladen (s. 1231). 1172. Lauterborn, R. B e r i ch t über die Ergebnisse der vom 2. — 14. 0 c t 0 b e r 1905 ausgeführten biologischen Untersuchung des Rheines auf der Strecke Basel — Mainz. Arbeiten a. d. kais. Gesundheitsamte. XXV. Bd. Berlin 1907. pag. 113 und 114. Fand bei Scottsburg (südlich von Durban) unter ähnlichen Verhältnissen gelbliche Polycelis, wohl nigra". 1173. Sehleip, W. Die Samenreifung bei den Plana- rien. Zool. Jahrb., Abt. f. 4nat. u. Ontog. Bd. XXIV. Jena 1907. pag. 129—174, tab. XIV u. XV, mit 2 Textfig. Diese Arbeit gilt der Frage, ob die Eeduction der Chromosomenzahl in männlichen Geschlechtszellen ,, bloss eine Halbirung der Chromatin- masse bedeutet oder eine Entfernung der halben Zahl dauernd in- dividuell bestehender Einheiten, der Chromosomen" und führt zur Bejahung der ersteren Annahme. Als Material dienten hauptsächlich Planaria gonocephala, dann Dendrocoeium eacteum, Polycelis cornuta und nigra. 1174. Stoppenbrink, F. lieber die Strudelwürmer, insbe- sondere die Planarien. Wochenchrif t f. Aquarien« u. Terrarienkunde. IV. Jahrg. Braunschweig 1907. pag. 189, Populärer Vortrag über die früher (1910) veröffentlichten Unter- suchungen. 1175. Marssoii, M. Bericht über die Ergebnisse der vom 14. bis zum 21. 0 c t o b e r 1905 ausgeführten bio- logischen Untersuchung des Rheines auf der Strecke Mainz bis Coblenz. Arbeiten a. d. kais. Ge- sundheitsamte. XXV. Bd. Berlin 1907. pag. 158—160. Fand Dendrocoeium lacteum iu der Strommitte der Mosel und am Rhein- boden, Planaria gonocephala am Flussboden der Moselmünduug. 2617 1176. Teel, Hj. Om udveklingen af Sveriges zoolo- giska hafsstation Kristineberg och om djur- lifvet in angränsande hafoch fjordar. Arkir för Zoologi. IV. Bd. Nr. 5. Upsala u. Stockholm 1907. Tur- bellaria. pag. 61 — 62. Neue Fundorte für ? Cryptocelides loveni Bgdl., Prostheceraetis vittatus Lang, Gtinda ulvae (Oerst.) und Uterlporus vulgaris Bgdl. 1177. Haswell, W. A. A genito-intestinal canal in Poly- clads. Zool. Anz. XXXI. Bd. Leipzig 1907. pag. 643 bis 644. Findet bei einer Planocera von Port Jackson eine hintere ventrale Mün- dung des oberen Endes der Vagina und bei einer Cri/pioceZts-ähn- lichen Art eine Mündung desselben in einen der Darmblindsäcke. 1178. Luther, A. Ueber die systematische Stellung der Ehabdocölen -Familie Catenulidae s. str. (= S t e n o s t 0 m i d a e V e j d.) . Ebendaselbst, pag. 718 bis 723. Begründet eine neue Eintheilung dieser Familie in zwei Familien: I. Farn. Catenulidae mit den Gattungen 1) Catenula Dugös, 2) LopJiorJiytwlius Hällström und Luther n. g. (für Stenosto- mum turgidum Zacharias, 3) Stenostomum 0. Schm., 4) Rhynchoscolex Leidy; IL Fam. Microsto m idae mit A) Subfam. Microstominae, die Gattungen 1) Alaurina W. Busch, 2) Microstomum 0. Schm., und B) Subfam. Macrostominae, die Gattungen 1) Meoy- nostomum E. Bened., 2) Omalostormim E. Bened., 3) Macro- stomum 0. Schm. umfassend. Diesen beiden Familien äquivalent erschiene dann in der Sectio Eyste- rophora die III. Fam. P r o r h y n c h i d a e. 1179. Walton, B. Land Planarians in the United States. Science. New. Ser. Vol. XXV. New York 1907. pag. 732—733. Etwas ausführlichere Notiz über die früher (1095a) erwähnten Land- planarien. Diese gehören zu Rh. sylvaticus Leidy, welcher offenbar zwei oder drei Arten unter diesem Namen zusammengefasst hat. Aber eine zweite, bei Gambier in 2 Exemplaren in feuchten Wäldern ge- fundene Art scheint verschieden („evidently distinct") von allen bei Leidy und bei Graff (891) angeführten Arten. 1180. Martin, L. La memoire chez Convoluta roscof- fensis. Compt. rend. Acad. Sc. Paris. Tom. CXLV. Paris 1907. pag. 555—557. Die Dauer der Erinnerung in Aquarien versetzter Thiere an die unter normalen Verhältnissen vollführten, mit den Gezeiten synchronischen rheotropischen Bewegungen dauert 4 — 7 Tage.. Das Gedächtniss kann aber auch rascher zerstört werden durch mechanische, physikal^erfTep '4^ chemische und physiologische Einwirkungen. /\ ''-' ji-— — / Bronn: Klassen des Thier-Reichs. IV. 1. 1^" /■<" /-^ 2618 1181. Woestijne, M. van de. La decoiiverte en Belgique de Placocephalus kewensis. Ann. Soc. zool. et malacol. de Belgique. Tom. XLII. Bnixelles 1907. pag. 110—112. Vorkommen in belgischen Warmhäusern, hübsche Schilderung der Be- wegungen des Fressactes (kleine Regenwürmer von 5 — 9 cm wurden verzehrt) sowie der Regeneration des Kopfes (Dauer etwa ein Monat). 1182. Steinmannn, P. In : S t e i n m a n n und Graeter, Bei- träge zur Kenntniss der schweizerischen Höhle nfau na. I. lieber eine neue blinde Planarie. Zool. Anz. XXI. Bd. Leipzig 1907. pag. 841 bis 847, mit 3 Textfig. Beschreibung der Form und der Anatomie von Planaria infernalis n. sp. mit Vergleichung des Geschlechtsapparates der bisher bekannten drei blinden Planarien: PI. (Dendrocoehim) cavatica Fries [Enslin] , mra- zekii Vejd. und infernalis n. sp. sowie Mittheilung der Auf findung eines Saugnapfes am Vorderende von PI. alpina, weshalb Verf. sich gegen die Abtrennung einer Gattung Dendrocoelum von Planaria wendet. 1183. Heath, H. A New Turbellarian from Hawaii. Proc. Ac. Nat. Sc. Philadelphia. Vol. LIX. 1907. pag. 145 bis 148. tab. XIV. Beschreibt Form und Bau einer zwischen Maui und Lanai aus einer Tiefe von 28 — 43 Faden gefischten Polyclade, Planocera hawaiien- sis n. sp. 1184. Ballowitz, E. ü e 1) e r den feineren Bau der Sper- mien der T u r b e 1 1 a r i e n. Verh. d. Anat. Ges. XXI. Vers, in Würzburg. Jena 1907. pag. 220—231, mit 29 Textfig. Allgemeine Uebersicht und vorläufige Mittheiluug zu seiner späteren Arbeit (1186) über die Spermien von Dendrocoelum pmictatum. Die Abbildungen von Spermien der Turbellarien sind entnommen: fig. 14 — 16, 21 — 29 dieser letzteren Publication, 1 — 13 Graff (409), 17 Retzius (1121). 1185. Luther, A. Bemerkungen zu vorstehendem Vor- trage. Ebendaselbst, pag. 230. Deutung der Theile der Spermien von Eumesostominen und marinen Tricladen betreffend. 1186. Ballowitz, E, Ueber den feineren Bau der eigen- artigen, aus drei freien, dimorphen P a s e r n bestehenden Spermien der Turbellarien. Arch. f. Mikrosk., Anat. u. Entwicklungsgeschichte. LXXI. Bd. Bonn 1907. pag. 4—21, tab. II— IV. Beschreibung der reifen Spermien von Dendrocoelum pu7ictatum. 1187. Luther, A. Zusatz zur Xotiz über die systema- tische Stellung der Familie C ate nulidae s. str. Zool. Anz. XXXI. Bd. Leipzig 1907. pag. 926. Beantragt den früher (1178) für ein Catenulidengenus vorgeschlagenen schon vergebenen — Namen Lophorhynchus in Glyphorhynchus zu ändern. Dieser Name ist jedoch auch schon vergeben und wurde daher (1276, pag. 2505) in Fuhrmannia geändert. 2619 1188. Steinmann, P. Die T hier weit der Gebirgsbäche, eine faunistiseh -biologische Studie. Ann. de Biologie lacustre. T. II. fase. 1 et 2. Bruxelles 1907. pag. 31 bis 162. (Ein Auszug davon im Archiv f. Hjdrobiolog. u. Plank- tonkunde. Bd. III. Stuttgart 1908. pag. 266—273). Eine Monographie der Lebensbedingungen im Gebirgsbäche, deren Ein- fluss auf Zusammensetzung, Körpergestalt und Lebensweise der echten Bachbewohner, die sämtlich als Glacialrelicte aufzufassen sind. Auf pag. 40 — 47 werden die Turbellarien aufgezählt und weiters nach allen Gesichtspunkten besprochen. 1189. Müller, Jos, Weitere Beiträge zur Kenntniss der B i p a 1 i i d e n. Zeitschr. f. wiss. Zool. LXXXVI. Bd. Leipzig 1907. pag. 416—445, tab. XIX und XX. Diese vortreffliche Arbeit beschreibt Bipalium sarasifii n. sp. und distin- guendum n. sp. {^^ simrothi Loman ex pte.), giebt von letzterer und allen den folgenden, bisher bloss nach dem Exterieur bekannten die anatomische Untersuchung: B. wiesneri Graff, interruptum Graff, simrothi Loman, marginatum var. janseni (^ janseni Graff), strubelli Graff, rigaudi Graff, semperi (Graff), negritoram Graff, gestrcA Graff. Diese Arbeit zeigt wieder, wie auch bei den Landplanarien oft bloss die anatomische Untersuchung sichere Kriterien für die Artunter- scheidung liefert. Neu ist das Vorkommen der bisher bloss von den Geoplanidae bekannten Adenodactylen sowie der als Vorstufe der letz- teren gedeuteten ,,Adenocysten" bei den Bipaliiden. Den Schluss macht eine Bestimmungstabelle der seit dem Erscheinen der Graff- schen Monographie (891) neu beschriebenen Bipaliiden nebst einer Charakteristik des Bipalium jalorense Laidlaw (1011). 1190. Le Roux, M. Recherches biologiques sur le lac d ' A n n e c 3\ Anm. de Biol. lacustre. Tom. II. fasc. 1 et 2. Bruxelles 1907. Verzeichnet Turbellarien, u. z. pag. 266 aus der faune profonde in 30 m Tiefe Plagiostomum lemani, Mesostomuin viridatum und Vortex truyicatus, in 35 m Mesostomum rostratum; aus der faune lit- torale Microstomum lineare, Vortex seoparius und trtmcatus, Me- sostomum lingua, Polycelis nigra, Dendrocoelum lacteum. 1191. Böhmig, L. Zur Spermiogenese der Triclade Pro- c e r 0 d e s g e rl a cli ei n. sp. Arch. de Biologie. Tom. XXII. Liege 1907. 12 pag. und 1 tab. Kurze Beschreibung der im Titel genannten Art und ihres Copulations- apparates nebst Darstellung der Spermienentwickelung, von der Sper- matogonie angefangen. 1192. Stevens, N. M. A H. istological Study of Regene- ration in Planaria simplicissima, Planaria maculata and Planaria morgani. Arch. f. Ent- wickl.-Mech. XXIV. Bd. Leipzig 1907. pag. 350—373, mit tab. VII — IX u. 15 Textfig. sowie einer deutschen Zusammenfassung. 166* 2620 Bei allen drei Arten werden Wundflächen von wandernden Ektoderm- zellen überkleidet, wozu später in das Ektoderm vom alten Theile her massenhaft Mesenchymzellen einwandern, die auch bei den folgenden Wachsthums- und Regulationsprocessen eine grosse Eolle spielen. Für PI. simplicissima wird eine neue Art ektodermaler Drüsenzellen be- schrieben. Gehirn und Augen regeneriren sich annähernd in demselben Maasse in prä- wie in postpharyngealen Stücken, und die Entwickelung von Augenpignient in alten Entodermzellen giebt der Annahme Raum, dass alle embryonalen Zellen totipotent seien. Der Pharynx regener irt sich etwas schneller in prä- als in postpharyn- gealen Stücken, am schnellsten in der leeren Pharyngealtasche oder einem Theile derselben. Bei PI. simplicissima regenerirt der Pharynx immer im neuen Theile, aber am Rande des alten. Bei PI. macidata erscheint der Pharynx, falls das Stückniveau vor dem alten Pharynx liegt, im alten Gewebe, aber am Rande des neuen, und bei hinter dem Pharynx belegenem Niveau um % bis % der Stücklänge vom Vorder- ende entfernt. Bei PL morgani entwickelt sich der Pharynx für jedes Niveau innerhalb des alten Gewebes, jedoch am Rande des neuen, in- dem die Auliäufuug von Parenchymzellen auf frühen Stadien conti- nuirlich stattfindet. Bei PI. morgani hat die Vorbereitung zur Spaltung keinen Einfluss auf die Eegenerationsmethode von Schwanzstücken, und die Regulation be- steht bei dieser Art fast gänzlich aus Regeneration mit nur sehr wenig Wiederdifferenzirung. 1193. Haswell, W. A. Observations on Australasian Polyclads. Transact. Linnean Soc. of London. 2. ser. Vol. IX. London 1907. pag. 465—485. tab. XXXV— XXXVII und 1 Textfig. Giebt die Beschreibung und anatomische Abbildungen für folgende Gat- tungen und Arten : Tripylocelis typica nov. gen., n. sp., D i pl o - solenia johnstoni nov. gen., n. sp., Leptoplana australis Laidlaw, Microcelis schauinslandi Plehn, E cliin o pl n n a celerrima nov. gen., n. sp., Enterogonia pigrans nov. gen., n. sp., Cestoplana australis n. sp., Pseiidoceros (?) cardinalis n. sp., Pseudoceros (?) limhatus n. sp., Prostheceraeus anomalus n. sp., P rosthiostom,um, maculatum, n. sp. Von besonderem Interesse sind die drei Geschlechtsöffnungen der Gat- tung Tripylocelis, das Vorkommen eines Genitointestinalcanals bei Enterogonia sowie der Nachweis der „hypodermic impregnation" bei Echhioplana celerrima. 1194. Gemmill, J. F. and R. T. Leipcr. T u r b e 1 1 a r i a of the Scottish National Antarctic Expedition. Trans- act. E. Soc. Edinburgh. Vol. XLV. Edinburg 1907. pag. 819 bis 827, mit 1 tab. Geben Beschreibungen und Abbildungen von Schnitten für: Aceros stylostomoides n. sp., N u ch enc er o s orcadensis nov. gen., n. sp. und einen neuen Fundort für Gundn ohlini Bgdl. 1195. Child, C. M. S t u d i e s o n K e gu 1 a t i o n. XI. F u n c - tional Eegulation in theintestine ofCesto- 2621 plana. Journal of Experim. Zoology, Vol. IV. Baltimore 1907. pag. 357—398, mit 20 Textfig. Die Studien, gemacht an jungen, noch nicht geschlechtsreifen Thiereu, ergaben folgendes: 1. Nach mehrmonatigem Hungern beginnt eine von der Peripherie gegen den Pharynx fortschreitende Darmdegene- ration. Sie betrifft hauptsächlich die Darmdivertikel, den Hauptdarm aber bloss in seinen Enden. 2. In Stücken, die ohne Nahrung eine Regulation durchmachen, bei welcher eine Postpharyngealregion durch Rückdiflferenzirung von einem Theile der alten präpharyngealen oder der Vordertheil einer alten Postpharyngealregion gebildet wird, unter- liegen die Darmdivertikel einer raschen und vollständigen Degene- ration in der sich rückdifferenzirenden Region und werden in längeren Stücken durch neue Divertikel ersetzt, die in der Vertheilung jenen der normalen Postpharyngealregion entsprechen. 3. In kopflosen Stück- chen, welche nicht genug Regulationsfähigkeit besitzen, degeneriren die Darmdivertikel vollständig. Nach zwei oder mehr Monaten entstehen neue kurze und schlanke Divertikel, welche aber mit der Zeit einer graduellen Reduction xmterliegen. 4. In allen anderen ohne Nahrungs- aufnahme regulirenden Stücken tritt Darmreduction, u. z. von der Peripherie zur Mitte fortschreitend, ein. Doch giebt es hier je nach den Verhältnissen specielle INIodificationen. 5. Der Darm der Poly- claden und Tricladen ist nicht bloss Verdauungsorgan, sondern zugleich ein Organ für zeitweilige Aufnahme und Speicherung unverdauten Nahrungsmaterials und bis zu einem gewissen Grade auch ein Circu- lationssystem. Sein Inhalt ist sehr flüssig, und er wird bewegt durch die Contractionen des Hautmuskelschlauches. Diese Bewegungen des Darminhalts üben eine mechanische Wirkung auf die Darmwaud aus. 6. Diese mechanische Wirkung spielt eine wichtige Rolle für die Ge- staltung der Darmwand wie auch für die Richtung und Anordnung der Divertikel. Bei starkem Wechsel dieser mechanischen Bedin- gungen verschwinden die alten Divertikel gänzlich, auch dann, wenn Nährmaterial im Ueberfluss vorhanden ist. Die Schnelligkeit der Dege- neration wird bestimmt durch den Grad des Wechsels der mechanischen Bedingungen. Die Bildung neuer Divertikel nach Degeneration der alten hängt — obgleich selbstverständlich dazu Nährmaterial noth- wendig ist — in erster Linie nicht von letzterem, sondern von den mechanischen Bedingungen ab. Diese sind massgebend für die allge- meinen Umrisse, die Anordnung und die Richtung der Divertikel, wenn- gleich zweifellos auch andere functionelle Factoren bei der Darmregii- lation betheiligt sind. 1196. Micoletzky, H. Zur Kennt niss des Nerven-undEx- cretionssystems einiger Süsswassertricladen nebst anderen Beiträgen zur Anatomie von Planaria alpina. Zeitschr. f. wiss. Zool. LXXXVII. Bd. Leipzig 1907. pag. 382—434, tab. XXI— XXIII. Eine ausgezeichnete Anatomie und Histologie sämtlicher Organe der Planaria alpina, nebst Beiträgen zur Kenntniss des Nervensystems der PI. pohjchroa und Polycelis cornuia sowie des Excretionssystems der genannten Arten und der PI. lactea. 1197. Keeble, F. and F. W. Gamble. The Origin and Xature of the Green Cells of Convoluta roscoffensis. 2622 Quart. Journ. Micr. Sc. Vol. LI. N. S. London 1907. pag. 167 bis 319, tab. XIII u. XIV. Diese interessante Arbeit löst wenigstens für die im Titel genannte Turbellarie die Frage ihres Verhältnisses zu den sie bewohnenden „Zoochlorellen". Sie zeigt, dass Convoluta roscoffensis das Ei farblos und ohne jede Spur von Zoochlorellen oder deren farblosen Vorstadien ve;lässt. Die Infectiou erfolgt vom Seewasser oder von den Eikapseln, auf welchen die farblosen Formzustände der grünen Zellen sich nieder- lassen und entwickeln. Die Zoochlorellen einer ausgewachsenen Con- voluta können nicht ausserhalb der letzteren weiterleben, u. z. deshalb, weil die Entwicklung innerhalb des Thieres von einer Kerndegeneration begleitet ist. Isolirte grüne Zellen zu farblosen Convoluten gebracht, haben eine Ergrünung der letzteren zur Folge. Im freien Zustande er- weist sich diese „Zoochlorelle" als Chlamydomonadine. Sie kann sowohl holophytisch als auch saprophytisch leben und kommt dem- entsprechend in einer grünen und einer farblosen Form vor. Die Beziehungen zwischen den Zoochlorellen und der Convoluta wechseln mit ihrer Entwicklung, mit einer Symbiose beginnend und zu einem Stadium führend, in welchem die Convoluta den Algenzellen gegen- über als Parasit erscheint, indem letztere als Excretionsorgane des Thieres erscheinen. Die Association führt zu Aenderungen der Lebens- weise derCo7ivoluta — so z. B. hört sie auf, Nahrung aufzunehmen — und kann (wie die Autoren sagen) am besten dargestellt werden als ein vom Standpunkte beider Componenten ökonomisch falscher Versuch, das Stickstoffproblem zu lösen. Vergl. 1277. 1198. Korscheit, E. Eegeneration und Transplantation. Jena 1907. Auch Turbellarien betreffend (s. das Autoren- und Sachregister dieses vortrefflichen Werkes). 1199. Meixner, A. Polyclades recueillis parM. Ch. Gra- vier dans le golfe de Tadjourah en 1904. Bull, du Museum d'hist. nat. Paris 1907. pag. 164 — 171. Vorläufige Mittheilung zu 1204. 1200. "Wilhelmi, J. Ueber Planaria affin is Oe. Bergens Mu- seums Aarbog. 1907. 14 pag., mit 3 (5) Textfig. Nach genauem Studium der auf diese Art Bezug nehmenden Litteratur und Untersuchung der im Bergens Museum vorhandenen Exemplare von Jensen's Fovia affinis kommt Verf. zu der Ueberzeugung, dass diese Species identisch sei mit PI. torva Müll. 1201. Hofsten, Nils von. Planaria alpina im nord schwe- dischen Hochgebirge. Arkiv f ör Zoologi. Bd. IV. No. 7. Upsala u. Stockholm 1907. Fand die genannte Art bei der naturwissenschaftlichen Station Vassi- jaure (Torne-Lappmark, bei 68" 24' n. Br.) und schildert ihre Ver- breitung bis in etwa 1200 m Höhe, sowie die Lebensbedingungen da- selbst. Schliesslich bespricht er seinen Fund mit Beziehung auf V o i g t ' s Arbeiten. 1202. Weygandt, C. Beiträge zur Kenn tniss der Sper- ma t o g e n e s e bei P 1 a g i o s t o m a G i r a r d i. Zeitschr. 2623 f. wiss. Zool. LXXXVIII. Bd. Leipzig 1907. pag. 249—288, mit tab. XVI und 8 Textfig. Beschreibt nach conservirtem Material die reifen Spermien und deren Histogenese. 1203. Hallez, P. Expedition a n t a r c t i q ii e f r a n c a i s e (1903 bis 1905) conimandee par le Dr. Jean Charcot. Sciences naturelles: Docunients scientifi- q u e s. P o 1 y c 1 a d e s et T r i c 1 a d e s m a r i c o 1 e s. Paris 1907. 26 pag., 7 tab. Beschreibung des Habitus und der anatomischen Verhältnisse folgender Arten: t< t y l o c h o i d e s nov. gen. alius n. sp., Eurylcpta com ata Müller var. WandtH, Btylostonium punctatum n. sp., St. untarcticuoi n. sp., Aceros maculatus n. sp., Procerodes Wandeli n. sp., P. margi- nata n. sp., P. olilini Bgdl., dazu eine neue Bestimmungstabelle der Polycladengenera (pag. 4) und Bemerkungen über die antarktischen Procerodes- Arten (pag. 19). 1204. Meixiier, A. Polycladen von der Somaliküste, nebst einer Revision der Stylochin en. Zeitschr, f. wiss. Zool. LXXXVIII. Bd. Leipzig 1907. pag. 385—498, tab. XXV— XXIX und 2 Textfig. Die Familie P l a n o c er i d a e Lang wird hier in die drei neuen Sub- familien : I. P l an o c e r i n a e , II. S t y l o c h i n a e , III. 8 t y l o - c h o p I a n i n a c eingetheilt und deren zweite hier auf Grund reichen Materials einer gründlichen monographischen Revision unterzogen. Bei dem Umstände, dass sich seit Lang (460) eine grosse Zahl von neuen Arten und Gattungen angehäuft hat, sind solche kritische Be- arbeitungen grösserer Gruppen ein dringendes Bedürfniss. Die Stylochinae theilt der Verfasser in die Gattungen : 1. S t y - l o ch u s Ehrbg., 2. Idio plana Woodworth, 3. W o o d w o r t h i a Laidlaw. Für die zahreiche Arten umfassende Gattung Stylochus werden nach Ausscheidung der nicht in diese neu umgrenzte Gattung ge- hörigen, sowie der in ihrer generischen Zugehörigkeit zweifelhaften Formen 16 genügend charakterisierte und 2 mangelhaft beschriebene Arten aufgezählt. Es seien hier nur jene Arten angeführt, für welche in dieser Arbeit neue Thatsachen mitgetheilt und den Habitus oder die Anatomie be- treffende Abbildungen gegeben sind, wobei auch die schon in der vor- läufigen Mittheilung (1199) beschriebenen neuen Arten als n. sp. be- zeichnet werden. Conoceros conoceraeus (Schmarda 1859); Sty- lochus djihoutiensis n. sp., salmoneus n. sp., neapolitanus (Chiaje 1841), zanzibaricus Laidlaw 1903, ceylanicus Laidlaw 1904, littoraJi» (Verrill 1873), velulosus (Girard 1853), reticulatus (Stps.?, Meixner 1199), vigilax Laidlaw 1904; Woodworthia insignis Laidlaw 1904, Nato plana colylifera n. sp., L e p t o p l an a concolor n. sp., subviridis Plehn 1896; Latocestus marginatus n. sp. ; P s eu d o - ceros binun-giiiatam n. sp., gravieri n. sp., vinosnm n. sp. ; Peri- ce li s byerleyana (Collgw. 1896) ; P r o s t h i o s t o m u m siphunculus (Chiaje 1841), lineatum n. sp. 2624 1205. Steinmann, P. Eine poly pharyngeale Planarie aus d e r U m g e li u n o- von N e a p e 1. Zool. Anz. XXX'II. Bd. Leipzig 1907. pag. 364—366, mit 1 Textfig. Beschreibung und Abbildung einer in der Farbe sehr variirenden, sonst aber der Planaria alpina sehr ähnlichen Art, die vorläufig als PI. montenegrina Mräzek bezeichnet wird (in 1236 als Planaria tera- tophila n. sp. benannt). 1206. Surface, F, M. Note on the Origin of the Meso- derm of the Polyclad, Planocera inquilina Wh. Science N. S. Vol. XXV. New York 1907. pag. 732. Vorläufige Mitteilung zu 1221. 1207. Cole, L. J. The Influence of Direction vs. Inten- sity of Light in Determining the Phototro- pic Eesponses of Organis ms. Ebendaselbst, pag. 784. betrifft Bipalium keive^ise. „Although strongly negative, the worms would crawl directly t o w a r d the light in the partial shadow rather than turn out into the greater intensity. Bipalium . . . appeared to respond to intensity alone, regardless of the direction of the impinging light". 1208. Walter, H. E. The Keactions of Planarians to light. Journ. of Exper. Zoology. Vol. V. Philadelphia 1907. pag. 17—162, mit 14 (17) Textfig. (Ein Autoreferat findet sich im Arch. f. Entw.-Mech. XXV. Bd. pag. 578—579). Als Material dienten: Planaria maculata Leidy, PI. gonocephala Dug., Phagocata gracilis Leidy, Dendrocoeliim lacteum Oerst., Bdelloura Can- dida Giard und eine höhlenbewohnende, wahrscheinlich zu Phagocata gehörige Art. Aus den Ergebnissen der sehr sinnreich angestellten Versuche seien nur einige herausgegriffen, um die Richtung der Arbeit anzudeuten. 1. Photokinesis : Plötzlicher Wechsel von Hell und Dunkel ruft häufig gar keine Reaction hervor, und auch dann, wenn eine solche erfolgt, tritt sie oft nicht sofort ein. Keine der bei den Ver- suchen benutzten Lichtintensitäten kann, plötzlich angewendet, die Tricladen aus der gleitenden in die Kriechbewegung versetzen. Plötz- liches Dunkel ruft mehr Reactionen hervor, als plötzliche Helle, und die Zahl der Reactionen wächst mit der Länge der Reizintervalle. Bdelloura ist entschieden skioptisch. Der Uebertritt auf eine Fläche mit anderer Beleuchtungsintensität ist von deutlicher Wirkung, u. z. ist die Reaction deutlicher beim Uebertritt in die geringere Inten- sität, als im gegentheiligen Falle. 2. Phototaxis. Die Siisswasser- tricladen erwiesen sich als negativ, Bdelloura als positiv phototac- tisch. Die letztere wird noch mehr als jene durch plötzliche Inten- sitätsänderungen affizirt, und alle untersuchten Tricladen antworten deutlicher auf die Herabsetzung als auf die Erhöhung der Lichtinten- sität. Die vielfach modifizirten phototactischen Versuche wurden auch mit anderen Reizen combinirt, wobei sich herausstellte, dass durch solche vielfach der Effect der Lichtwirkung modifizirt wird. Im weiteren werden 3. die Arten des äusseren Benehmens („k i n d s o f b e h a V i o u r") und 4. dessen morphologische, physiologische sowie psychologische Grundlagen erörtert und mit dem Hinweise geschlossen, dass das Licht kein wesentliches Moment im Leben der Planarien bilde. 2625 Die Reactionen auf Licht haben bei ihnen einen passiven Character, wie ja auch die lichtempfindenden Apparate dieser Thiere nicht genug differenzirt sind, um mit ihrer Hülfe die gesammten Lebensäusserungen in eine innigere Beziehung zum Lichte bringen zu können. 1209. Wilhelmi, J. lieber Planaria angulata Müller. Zoolog. Jahrb., Abt. f. Systematik. XXVI. Bd. Jena 1907. pag. 1 — 10, tab. I. PI. angulata Müll, ist eine Nemertine. Die von A. A g a s s i z so be- nannte Form ist höchstwahrscheinlich identisch mit einer der auf Limulus lebenden Bdellouriden, was W. durch Vergleich mit den auf der Tafel gegebenen Abbildungen von Bdelloura Candida (Gir.) nach- weist. 1210. Melcalf, M. H. The E x c r e t o r y Organs o f 0 p a 1 i n a. Arch. f. Protistenkunde. X. Bd. Jena 1907. pag. 372. Iloplitophrya uncinata wird in Neapel sehr reichlich parasitisch in der Pharyngealtasche und im Darm von Gunda segmentata gefunden. 1211. Stafford, J. Preliminary Eeport upon the Trema- todes of Canadian marine Fishes. 29. Eeport of the Deptmt. Mar. Fish. Branch. Ottawa 1907. pag. 91—94. Hier wird auch die Triclade Micropharynx parasitica Jägersk. angeführt. 1212. Stead, D. G. Preliminary n o t e o n the W a f e r (L e p - t 0 pl an a australis), a species of Dendrocoe- lous Turbellarian Worm, destructive to 0 y s t e r s. Sydney 1907. 6 pag. Biologisches. 1213. Thienemami, A. D i e T h i e r w e 1 1 der k alten B ä c h e und Quellen auf Eugen nebst einem Beitrag zur Bachfauna auf Born hol m. Mitth. Naturw. Ver. von Neu-Pommern und Eugen. XXXVIII. Jahrg. 1906. Greifs- wald 1907. pag. 74—104, mit 1 Textfig. Vorkommen von Planaria alpina, lactea iind vitta; Mittheilung über das Vorkommen der PI. gonocephala in Westpreussen und Versuch, dieses Vorkommen zu erklären. 1214. Wilhelmi, J. Turbellaria für 190 7. Arch. f. Natur- gesch. LXXIV. Jahrg. Berlin 1908. Bd. II (erschien 1909). 26 pag. 1215. Janssen, M. Parasitische Protozoa im Darme von Dendrocoelum lacteum. Auskunftsblatt für Biologie. No. 22. St. Petersburg 1908. pag. 339 — 340, mit 1 Textfig. Betrifft Coccidien. 1216. Wilhelmi, J. Ueber einige Alloiocölen des Mat- te 1 m e e r e s. Mittheil. d. Zoolog. Station Neapel. Bd. XVIII. Berlin 1907 (1908). pag. 643—649, mit 12 Textfig. Beschreibung der von W. bei Neapel wiedergefundenen Otoplana inter- media Du Pless. (= Eypotnchina sicula Cal.) und 0. (Eypotrichina Gal.) circinnata. Zum Genus Otoplana wird auch der Monotus setosus 2626 Du Pless. gezogen. Schliesslich theilt W. seine Ködermethode für den Fang von Seetricladen mit, die darin besteht, dass frische tote Fische, z. B. Sardellen, oberhalb der Wassergrenze etwa handtief unter den groben Sand gelegt werden. 1317. Ritter-Zähony, R. von. Turbellarien: Polycladiden der Hamburger Magelhaensischen Sammelreise. Hamburg 1907. 19 pag., mit 1 tab. und 9 (10) Textfig. Beschreibt Form und Bau von Cotylocera michaelseni nov. gen., u. sp., Aceros meridianus n. sp., Laidlawia trigonopora Herzig (hier Irr- thümer des ersten Beschreibers des Geschlechtsapparates richtig- stellend), Leptoplana chicrcliiae und giebt schliesslich ein Verzeichniss der bis dahin bekannten Polycladenarten des südlichen Südamerika. 1218. Hofsten, Nils von. Zur Kennt niss des Plagiosto- m u m 1 e m a n i (F o r e 1 u. Du P 1 e s s i s) . Festschrift für T. Tullberg. Upsala 1907 (ausgegeben 1908). pag. 93 bis 132, mit 1 tab. und 8 Textfig. Eine monographische Anatomie und Histologie dieser Art, Erörte- rung ihrer systematischen Stellung und der Verwandtschaftsverhält- nisse der Plagiostomiden überhaupt. Am Schlüsse des letzteren Abschnittes polemisirt H. gegen die Vereinigung der Rhabdocoela und Alloeocoela in eine gemeinsame Abtheiluug der ,,ll h a b d o - e o e 1 i d a" und beantragt, die Diagnose der Alloeocoela um den fol- genden Satz zu erweitern : „Hintere Nervenstämme in drei oder vier Paaren vorhanden und durch ringförmige, den Darm umgreifende Commissuren verbunden", jene der Plagiostomidae aber so zu ändern, dass es heisst: ,,Protonephridien mit zwei hinten jederseits zu einenr gemeinsamen Stamm vereinigten Hauptgefässpaaren und zahlreichen dorsolateralen Excretionsporen im hinteren Körpertheil. Hintere Nervenstämme in drei Paaren vorhanden". 1219. Midelburg, A. Zur Kennt niss der M o n oc e 1 i d i d ae. Zeitschr. f. wiss. Zool. LXXXIX. Bd. Leipzig 1908. pag. 81 bis 108, tab. VI und 4 Textfig. Anatomisch-histologische Untersuchung, die den wichtigen Nachweis er- bringt, dass die Vertreter der früheren (Graff 409) Gattungen Mono- tus und Automolos beide den gleichen Bau des Geschlechtsapparates besitzen : einen unpaaren Endabschnitt der Oviducte, welcher mit der. durch eine einfache Oeffnung oder ein Paar von solchen ventral mün- denden Bursa seminalis in Verbindung steht. Dann folgt die männ- liche Geschlechtsöffnung und hinter dieser die Mündung des Ov iduct'^s. Deshalb wird die Gattung Automolos aufgelassen und die Fam. M o - nocelididae in die Subfamilien 1. Monocelidinae (gen. Monocelis) und 2. Otomesostomatinae (gen. Otomesostoma) eingetheilt. Untersucht J/o/(occ/ts lineata (Müll.), halanoccphalus Bö\\mig, fiihrmanni n. sp., fusca Oerst., hipunctata Leydig. Von letzteren beiden wurde bloss der Copulationsapparat, von den übrigen alle Organe untersucht, mit Benutzung einer Anzahl von Zeichnungen L. B ö h m i g " s und einer solchen F. Fuhr m a n n ' s. 1220. Ritter-Zähony, R. Ton. Beitrag zur Anatomie von Al- lost o m a m o n o t r o c h u m Graff. Mitth. d. ISTaturwiss. 2627 Ver. f. Steiermark. Jahrg. 1907. Graz 1908. pag. 147—155, mit 1 tab. Erste anatomisch-liistologische Untersuchung eines Vertreters des Genus All o s t o m a. Nachweis des Vorhandenseins eines Pharynx plica- tus und der Combination von Mund und Geschlechtsöffnung, die da- durch zustande kommt, dass das Atrium genitale von oben her in die Pharyngealtasche mündet. 1221. Surface, F. M. The Early Development of a Poly- c 1 a d , P I a n 0 c e r a i n quil i n a Wh. Proc. Acad. nat. Sc. Philadelphia. Vol. LIX. 1907. Philadelphia 1908. pag. 514—559, tab. XXXV— XL, mit 4 Textfig. Giebt eine vollständige Entwicklungsgeschichte der im Titel genannten Art von der Eiablage an bis zur Ausbildung der Larve. 1222. Gamble, F. W. and F. Keeble. C o 1 o ii r Physiology in An im als. Report of the 77th Meeting Brit. Ass. Adv. Sc. Leicester 1907 (1908). pag. 349. Association of Zoochlorellae with Convoluta. Vorläufige Mittheilung zu 1157. 1223. Lampert, K. Thiere und Pflanzen der Jetztzeit in den schwäbischen Höhlen. Mitth. a. d. k. Na- turalienkabinett zu Stuttgart. No. 60. Tübingen 1908. Enthält pag. 11 — 13 populäre Notizen über die bisher daselbst beobach- teten Planarien. 1224. Lauterborn, R. Bericht über die Ergebnisse der 2. biologischen Untersuchung des Oberrheins auf der Strecke Basel — Mainz. (30. April bis 12. Mai 1906). Arb. a. d. kais. Gesundheitsamte. XXIII. Bd. Berlin 1908. pag. 8 und 10. Planaria (;onocephala unter der Kheinbrücke bei Ottenheim und Dendr. lacteum in der 111 unter Strassburg. 1225. Lauterborn, R. Bericht über die Ergebnisse der 3. biologischen Untersuchung des Oberrheins auf der Strecke Basel — Mainz vom 9. bis 22. August 1906. Ebendaselbst, pag. 72 u. 89. Am Illgrunde 8 km unter Strassburg bei Wanzenau fanden sich Dendr. lacteum und PL polychroa, desgleichen im Rheine bei Nierstein. 1226. Marsson, M. Bericht über die Ergebnisse der 3., vom 15. bis zum 20. August 1906 ausgeführten biologischen Untersuchung des Rheins auf der Strecke Mainz bis Coblenz. Ebendaselbst, ipag. 107 und 123. Dendr. lacteum am Flussboden bei Schierstein und bei Niederwerth. 1227. Hesse, R. Das Sehen der niederen Thiere. Vortrag, geh. auf der 79. Vers, deutscher Naturforscher und Aerzte in Dresden 1907. Jena 1908. Enthält in Bezug auf Turbellarien nichts Neues. 2628 1228. Thiebaut, M. Contribution ä la biologie du lac Saint-Blaise. Annales de Biologie lacustre. Tom. III. Bruxelles 1908. pag. 54—140. Verzeichnet pag. 69 und 70 sechzelin Rhabdocoela und 5 Tricladida. 1229. Thienemann, M. Thüringer Tricladen, in die Bäclie Jasmunds eingesetzt. Zool. Anz. Bd. XXXII. Leip- zig 1908. pag. 597. Berichtet, September 1906 und October 1907 die bis dahin auf Rügen nicht gefundenen Arten Planaria gonocephala und Polycelis cornuta aus Thüringen dort eingesetzt zu haben. 1230. Uhde, J. Beiträge zur Anatomie und Histologie der Süsswassertricladen (Planaria genocephala Dug., Dendrocoelum angarense [Gerstfeld], Dendrocoelurn punctatum [Pallas], Planaria wytegrensis Sabussow luid eine Varietät der Planaria gonocepliala aus Kislowodsk). Zeitschr. f. wiss. Zool. LXXXIX. Bd. Leipzig 1908. pag. 308—370, tab. XXI bis XXIII und 3 Textfig. Anatomie und Histologie der im Titel genannten Formen. 1231. Wilhelmi, J. Referat über G. Du Plessis (1171). Zoolog. Centralblatt. XV. Bd. Leipzig 1908. pag. 77. Nach W. ist Du Plessis' Cercyra verrucosa höchstwahrscheinlich iden- tisch mit C. hnstata 0. Schm., mit Ausnahme der Fig. 1, welcher in Wirklichkeit als Vorwurf eine junge Sahttssowia dioica (Clap.) ge- dient hat. Dazu kommen andere Irrthümer, auf welche hier auf- merksam gemacht wird. 1232. Voigt, W. Wann sind die Strudelwurmarten Pla- naria al pina , Polycelis cornuta und Planaria gonocephala in die Quellbäclie an den Vul- kanen der Eifel eingewandert? Verh. Naturhist. Ver. d. pr. Eheinlande u. Westfalens. 64. Jahrg. 1907. Bonn 1908. E. Berichte d. Botan. u. Zool. Ver. f. Eheinland-Westfalen, pag. 67—75, mit 1 Karte und 1 Textfig. Zeigt an einem Specialfall, wie die während der Waldzeit allverbreitete PL alpina durch Pol. cornuta allmählich zurückgedrängt wurde, wäh- rend die letztgenannte erst in historischer Zeit durch PL gonocephala eine Einschränkung erlitten hat. 1233. Luther, A. Ueber das Vorkommen von Planaria alpina Dana in L a p p 1 a n d. Meddel. af Soc. pro Fauna et Flora fennica. H. 34 (1907—1908). Helsingfors 1908. pag. 56 — 59. Neue Fundorte in Finnisch-Lappland und Erörterung der Frage, auf welchem Wege PL alpina dorthin gelangte. 1234. Martin, C. H. The Nematocysts of Turbellaria. Quart. Journ. Micr. Sc. Vol. LH. N. S. London 1908. pag. 261—277, tab. XIV. 2629 Verzeichnet die bis dahin bekannten Turbellarien, bei welchen Nemato- cysten gefunden wurden, und untersucht Microstomum lineare, giganteum, ruhromaculatiwi, papillosum, Stenostomum sieholdii, Polycystis naegelii und mamertina mit Rücksicht auf die Her- kunft dieser Gebilde und sucht nachzuweisen, a) dass die Nematocysten von Microstomum lineare von Hydra stammen, welche von Microsto- mum gefressen wird; b) dass bei dem genannten Turbellar die Cordy- lophora-Nematocysten unter der Haut nachzuweisen sind, wenn man dasselbe mit Cordylophora gefüttert hat; c) dass die Nematocysten des Stenostomum sieholdii von den Cölenteraten stammen, welche es frisst. Es sei wahrscheinlich, dass dies bei allen Turbellarien sich gleich ver- halte und dass demnach deren Nematocysten nicht mit den Rhabditen homologisirt werden können. 1235. Salensky, W. Beiträge zur Anatomie des Haplodis- cus. Bull, de l'Acad. Imp. des Sc. de St. Petersbourg. 1907 (ausgeg. 1908). pag. 819—842, mit 8 Textfig. Ein wichtiger Beitrag zur Keuntniss des Parenchyms, Frontalorgans, postcerebralen Zellhaufens (wird als Drüse gedeutet) und der Aus- führungsgänge der männlichen Geschlechtsorgane von H. ussowii Sabuss. 1236. Steinmann, P. Untersuchungen über das Verhalten des Verdauungssystems bei der Regeneration der Tricladen. Arch. f. Entwicklungsmech. XXV. Bd. Leipzig 1908. pag. 523—568, tab. XXII und 4 (14) Textfig. Untersuchungsobjecte waren die marine Triclade Procerodes segmentata Lang und die (1205 als PI. montenegrina bezeichnete) Süsswasser- planarie PI. teratophila n. sp. Die Regeneration geht mit Reductions- ersclieinungen in alten Geweben einher, die Auflösungsproducte der Dotterstöcke imd Hoden gelangen (wahrscheinlich auf osmotischem Wege) in die Darmzellen, welche nahe der Regenerationszone prall ge- füllt sind, während der Rest des Darmes leer erscheint. Die neuen Darmzellen entstehen aus Parenchym- oder ,, Regenerationszellen". Der neue Pharynx entsteht in der Zone, wo die von zwei parallelen Darm- ästen ausgehenden nutritiven Strömungen sich stauen. Postpharyngeale Stücke von Procerodes regeneriren keinen Kopf, sondern einen hetero- morphen Schwanz. In einer Schwanzheteromorphose bildete sich ein zweiter, entgegengesetzt gerichteter Copulationsapparat. Bei Proce- rodes kommen in der Natur häufig doppelte Schwänze vor. JI r ä z e k's Zurückführung der Polypharyngie auf unterdrückte Quertheilung wird zugestimmt. Herabsetzung des Salzgehaltes des Wassers beschleunigt, Erhöhung desselben verzögert die Reproduction bei Procerodes. 1237. Martin, C. H, W e 1 d o n i a p a r a y g u a e n s i s. A d o u b t - f u 1 form f r o m t h e f r e s h w a t e r o f Paraguay. Zool. Anz. XXXIII. Bd. Leipzig 1908. pag. 758—763, mit 5 Textfig. Beschreibt unter diesem Namen eine .¥icro.?/o/H Mm-ähnliche Thierform, die sich angeblich von allen übrigen Turbellarien durch den Besitz eines dorsalen, röhrenförmigen Nervensystems und einer über diesem entlang laufenden und an der Spitze eines kurzen Schwanzes endenden Neuralrinne unterscheidet (s. 1257). 2630 1238. Bendl, W. E. Beiträge zur Kenntniss des Genus Rhynchodemus. Zeitschr. f. wiss. Zool. LXXXIX. Bd. Leipzig 1908. pag. 525 — 554, tab. XXX und XXXI. Aeussere Beschreibung und Anatomie von Rhynchodemus henrici n. sp. und purpureus n. sp., neue Daten zur Anatomie des Gescblechtsappa- rates von Rh. ochroleucus Graff und terrestris (Müll.) sowie Anatomie des bis dahin bloss nach den äusseren Merkmalen bekannten Rh. schmardai Gratf. Betonung der Wichtigkeit der männlichen Copula- tionsorgane — die weiblichen sind viel gleichförmiger — für die Speciesbestimmung. Die Arten der orientalischen und australischen Region besitzen einen einfach gebauten, jene der paläarktischen und äthiopischen Region einen höher differenzirten männlichen Copula- tionsapparat. 1239. Korotneff, A. Cytologische Notizen (Tricladen- pharynx). Ebenda.selbst. pag. 555 — 567, mit tab. XXXIT und XXXIII und 2 Textfig. Histologie des Pharynx leider nicht näher bestimmter Tricladen- embryonen (die meisten wahrscheinlich Planaria angarensis und ver- schiedenen Sorocelis- Arten angehörig). Der ganze Pharynx wird als Mesodermbildung aufgefasst, die sog. Epi- thelien stehen ontogenetisch mit Muskelfibrillen in Verbindung und sehen eher wie Epithelmuskelzellen aus. Entwickelung des Pharynx und seiner Gewebe. 1 240. Bresslau, E. Der Polarisationsapparat im Dienste zoologischer Untersuchungen. Zeitschr. f. biolog. Technik u. Methodik. Bd. 1. Strassburg 1908. pag. 62. Die rötlichgelben Pigmentkörnchen von Convoluta roscoffensis sind dop- pelbrechend. 1241. Zschokke, F. Die Eesultate der zoologischen Er- forschung hoch alpin er Wasserbecken seit demJahre 1900. Intern. Revue d. ges. Hydrobiol. u. Hydro- graphie. Bd. I. Leipzig 1908. Verzeichnet pag. 22.') die maximalen Höhengrenzen der Turbellarien. 1242. Wilhelmi, J. Unsichere Arten der marinen Tri- claden. Zool. Anz. Bd. XXXIII. Leipzig 1908. pag. 33—37. Das von A n d o u i n (47) als Planaria pallasü bezeichnete Thier ist wahr- scheinlich ein Dendrococlum, das von Rüppel im rothen Meere ge- fundene und von F. S. Leuckart (49) als Planaria savignyi bezeich- nete wahrscheinlich ein Prosthiostomum, Planaria longiceps Duges (57) ist :=: Monoius bipunctatus Leydig, Bdelloura rustica Leidy (132) wahrscheinlich ein Monotus, Pianoides fusca Dalyell (149) ganz frag- lich, Planaria hebes Dalyell (149) vielleicht = PI. torva Müll. 1243. Wesenberg-Lund, C. M i 1 1 h e i 1 u n g e n aus dem biolo- gischen Süss wasserlab Oratorium Frederiksdal bei Lyngby (Dänemark). I. Die littoralen Thiergesellschaften unserer grösseren Seen. 2631 Entern. Eevue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrographie. Bd. I. Leip- zig 1908. Erwähnt uuter der S t e i n f a u n a pag. 583 — 584 Dendrocoelum, bes. D. punctatum (Pall.), Planaria und Polycelis. 1 344. Kof oid, C. A. The Plankton o f t h e Illinois River, 1894 — 1899, with introductory not es upon the Hydrography of the Illinois River and its basin. Part II. Constituent Organisms and t h e i r Seasonal Distribution. Champaign, Illinois 1908. Erwähnt p. 133 — 134 Stenostoma leucops. Vor t ex und Mesostomn ehren- hergii. 1245. Skupin, E. Wochenschrift f. Aquarien- u. T e r - r a r i e n k u n d e. V. Jahrg. Magdeburg 1908. pag. 319. Mittheilimg betreffend die Ablage von Planarien-Eikapseln an den Beinen und an der Brust von Eanatra linearis. „Die Ablage . . . ist wohl nicht als ganz normal anzusehen". 1246. Wilhelmi, J. On the North American Marine Tri- c 1 a d s. Biol. Bull, of the Marine Biol. Lab. Woods Hole Mass. Vol. XV. Lancaster Pa. 1908. pag. 1 — 6. Bespricht die 10 in den letzten 50 Jahren an der Ostküste von Nord- amerika gefundenen Meerestricladen in Bezug auf ihre Specieszuge- hörigkeit, Fundorte und Litteratur. *1247. Petersen, E, Dyreliv fra Istids faunaen i Dan- marks kolde, rindende Vande. Flora og Fauna, Kjobenhavn 1908. pag. 131 — 132. Ueber das Vorkommen von Planaria gonocephala und alpina. Citirt nach J. Wilhelmi (1281). 1248. Korschelt, E. Ueber die Beeinflussung derCom- ponenten bei Transplantation. Mediz.-Naturwiss. Arch. I. Bd. Berlin u. Wien 1908. pag. 447 — 525. Bespricht pag. 455 — 456, 459, 464 einige der von L. V. Morgan (1129) an Planarien angestellte Transplantationsversuche. 1249. Jacubowa, L. A New Species of Planocera (P. G il - Christi) from South Africa. Transact. South Af rie. Philos. Soc. Vol. XVII. 1907—1908. Cape Town 1908. pag. 145—149, tab. XV. Beschreibt unter dem im Titel angeführten Namen eine nächst dem Marine Laboratory von Kapstadt durch Dr. G i 1 c h r i s t gefundene Polyclade mit Darstellung ihrer Anatomie nach einem in Längs- schnitte zerlegten Exemplare. 1250. Hallez, F. Biologie d'un Rhabdocoele parasite du Cardin m edule L. C. R. de l'Acad. Sc. de Paris. T. CXLVI. 1908 pag. 1047—1049. Vorläufige Mittheilung zu 1287. Der Parasit heisst hier und in der folgenden Mittheilung Proderostoma cardii nov. gen., n. sp. 2632 1251. Hallez, P. Sur la nature syiie3'tiale de l'intestin des Rhabdocoeles. Ebendaselbst, pag. 1106—1108. Vorläufige Mittheilung zu 1287. 1252. Böhmig, L. Turbellarien der: Eesultats du Voyage de S. Y. Belgica en 1897 — 1898 soiis le commandement de A. de Ger- lachedeGomery. Rapports scientifiques. Zoologie. Aii- vers 1908. 32 pag., 2 tab. und 2 Textfig. Beschreibt mit eingehender Darstellung der Anatomie eine zwischen Algen in fast ausgesüsstem Eiswasser December 1898 und Januar 1899 zwischen dem 69 — 71 " südl. Br. gefundene augenlose Acöle, für die er ein nov. gen. Rimic ol a der Proporidae schafft, als R. glacialis n. sp. Von Tricladen wurden Procerodes olilini Bgdl. an neuen Fundorten der Magellanstrasse gefunden, ferner P. Wandeli Hallez und P. Eallezi n. sp., für welche beiden eine genaue Anatomie und Histologie gegeben wird, woran sich eine Besprechung der bisher in den antarktischen und angrenzenden Meeresgebieten gefundeneu Procerodes-Arten anschliesst. Endlich wird für Procerodes marginata Hallez (1203) ein nov. gen. Stummeria und eine nov. subfam. S t II, m m er in a e der Procerodidae aufgestellt. 1253. Curtis, W. C. A Note relating to Procerodes ulvae, P. wlieatlandi and P. segmentata. Zool. Anzeiger. XXXIII. Bd. Leipzig 1908. pag. 202—204, mit 7 Textfig. C4iebt eine Beschreibung der Formzustände, der Lebensweise und der ausserordentlichen Beweglichkeit der Procerodes ivheatlandii (vgl. Wilhelmi 1246). 1254. Wilhelmi, J. lieber die geographische Verbrei- tung von Procerodes lobata (0. Schm.). Ebenda- selbst, pag. 205 — 208, mit 1 Textfig. Weist nach, dass die im Titel genannte Art im schwarzen und mittel- ländischen Meere überall verbreitet ist und theilt mit, dass er im September 1906 einige Hundert Exemplare bei Travemünde (Ostsee, in der sie bisher noch nicht beobachtet worden ist) ausgesetzt habe. Die Textfigur stellt eine Procerodes wheatlandii von Saudwich Mass. dar. 1255. Klausener, C. Die Blutseen der Hochalpen. Intern. Revue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrographie. Bd. I. Leipzig 1908. pag. 359—424. Fand Mesostoma lingua in Blutseen in 1815 — 2200 m Höhe (Liedernen- kette, Tenna- Ausserberg, Maderaner Thal, Stätzerhorn). 1256. Zur Strassen, O. Zur Widerlegung des Vitalismus. Areh. f. Entwicklungsmech. XXVI. Bd. Leipzig 1908. pag. 173—176. Sucht — gegen Driesch — die Kestitutionsfähigkeit der Planarien vom mechanischen Standpunkte zu deuten. 1257. Luther, A. Ueber Weldonia parayguensis C. H. Martin. Zool. Anz. XXXIII. Bd. Leipzig 1908. pag. 300. Macht es wahrscheinlich, dass diese angebliche niederste Chordate nichts anderes darstellt, als das Stenostomnm licaudatum Kennel. Dessen 2633 Excretionscanal wurde vou Martin (1237) als dorsales Nervenrohr genommen. 1258. Böhmig, L. Bemerkungen, den Bau und die Ent- wicklung der Spermien von P 1 a g i o s t o m a G i - rardi (0. S c h m.) betreffend. Ebendaselbst, pag. 331 bis 336, mit 9 Textfig. Bezieht sich hauptsäclilich auf das Verhalten der Keriisubstanzen in den Spermien der im Titel genannten Art, da seine Befunde in diesem Punkte sehr bedeutend von jenen Weygandt's (1202) abweichen. 1259. Hammerschmidt, J. Ueber den feineren Bau und die Entwicklung der Spermien von P 1 a n a r i a. lactea 0. F. Müller. Zeitschr. f. wiss. Zool. XCI. Bd. Leipzig 1908. pag. 297—303, tab. X. Es wird die Abstammung und die Werthigkeit der einzelnen Theile des Spermiums in einer von Ballowitz (1186) völlig abweichenden Weise dargestellt. 1259a. Bresslau, E. Referat über N. von Hofsten (1158). ZooL Centralblatt. XV. Bd. Leipzig 1908. pag. 429. Hält die von Hofsten in den Keimzellen von Otomesostoma auditivum. gefundenen Spermien für „nichts anderes als Bildungen nach Art der Dotterkerne". 1260. Martin, L. Sur la memoire des marees cliez Con- voluta roscoffensis et son alteration. C. E. de l'Acad. des Sc. Paris. Tom. CXLVII. Paris 1908. pag. 81—83. In Fortsetzung seiner frühereu Versuche (1180) constatirt M., dass Convoluten, die in einem Versuchsgefässe bei Tage in Finsterniss ge- setzt werden, sich an den Wänden ringsum verbreiten, und dass diese Amnesie eine totale und definitive wird, wenn die Verdunkelung einen ganzen Tag angedauert hat. Erhöhung des Salzgehaltes des Wassers veranlasst eine grosse psychologische und physiologische Störung ■ — selbst das Absterben • — , wogegen eine erhebliche Ver- minderung desselben ertragen wird. Auch elektrische Einwirkungen rufen Amnesie hervor. M. schlägt vor, das Gezeiteugedächtniss als ,,Palimnesie" zu bezeichnen. 1261. Hallez, P. Maturation de l'oeuf et cytodieres des blastomeres de Paravortex cardii. Ebendaselbst. pag. 314—316. Vorläufige Mittheilung zu 1287. 1262. Hallez, P. Destinee des noyaux des cellules leci.- thogenes des R ha b d o c o e 1 es. Ebendaselbst, pag. 390 bis 391. Vorläufige Mittheilung zu 1287. 1263. Wilhelmi, J. Sinnesorgane der Au ric ul arg ege n d bei S ü s sw as s e rt r i c 1 a d e n. ZooL Anz. XXXIII. Bd. Leipzig 1908. pag. 388—393, mit 10 Textfig. Behandelt Vorkommen, Form und Lage dieser Sinnesorgane bei Planaria gonocephala Dug., maculata Leidy, sagitta 0. Schm., torva M. Schultze, Bronn: Klassen des Thier-Reichs. IV. I. 1"' 2634 luguhris 0. Schm., polychroa 0. Schm., olivacea 0. Schra., alphui Dana, teratophila Steinm., gracilis (Leidy), morgani Stev. u. Bor. Die letztere ist mögliclierweise die Stammform der PI. (Phagocata) gracilis. "Beobachtete gelegentliche Polypharyngie bei Procerodes lo- hata (0. Schm.) und Cercyra hastata 0. Schm. und hat den Auricular- gruben der Paludicola ähnliche Organe bei Procerodes nlvae (Oerst.) beobachtet. 1264. Zschokke, F. Die Beziehungen der mitteleuropäi- schen T hierweit znr Eiszeit. Verh. d. Deutschen Zool. Ges. XV'III. Jahresvers, in Stuttgart. Leipzig 1908. pag. 21—77, tab. I u. II. Von Turbellarien werden erwähnt: Planaria alpina, gonocepliala, vitta, cavatica, lactea, Polycelis cornuta, Otomesostoma norgiense, Macro- rhynchus lemani, IlyporJiynchus neocomensis. 1265. Schneider, K. C. Histologisches Practicum der Thiere. Jena 1908. Als Paradigma für die Turbellarien (pag. 243 — 262) dient (wie in 976) DendrococJum lacteum, und die Darstellung ist ein Auszug des dort Gebotenen mit einer einzigen neuen Figur (Fig. 205 auf pag. 262), einen Schnitt durch ein Hodenbläschen der genannten Species darstellend. 1266. vSabussow, H. Ueher Krystalloide in den Kernen und E pi the 1 z el le n bei Planarien. (Zugleich eine M i 1 1 h e i 1 u n g ü be r den Bau des C o p u 1 a - t i 0 n s a p p a r a t e s von S o r o c e ] i s p ar d al i n a Grube.) Zool. Anz. XXXIII. Bd. Leipzig 1908. pag. 537 bis 547, mit 6 Textfig. Giebt nach Schnittserien Prof. L. B ö h m i g ' s ejne Darstellung des Co- pulationsapparates von Sorocelis pardalina Grube, sowie eine Beschrei- bung der merkwürdigen, in den Kernen der Zellen des äussern Epithels des Penis bei den genannten Species sowie bei Planaria urinata Sabuss. enthaltenen Krystalloide. Diese scheinen ein Um- bildungsproduct der gesammten Kernsubstanz darzustellen, und S. vermuthet, „dass sie dieselbe Eolle spielen, wie die chitinösen End- stücke am Penis einiger Turbellarien". 1267. Chidester, F. E. Extrusion of the Winter Egg Cap- s u 1 e in Planaria s i m p 1 i c i s s i m a. Biol. Bull, of the Marine Biol. Lab. Woods Hole Mass. Vol. XV. Lancaster, Pa. pag. 226 — 228, mit 5 Textfig. PI. siniplicissima produzirt Wintereikapseln. u. z. während eines Winters 3 und mehr in Zwischenräumen von etwa 3 Wochen. Jede Eikapsel enthält etwa 20 Eizellen. Die Ablage erfolgt, indem der Uterus durch Rotation der Eikapsel zerrissen und letztere dann au das Hinterende des Körpers transportirt wird, um dort durch das Tntegument abgesetzt zu werden. Die so entstehende Verletzung heilt in einer Woche. 1268. ]\[eixner, A. On the Fauna o f the Bradford Coko Bed Effluent. Proc. Cambridge Philos. Soc. Vol. XIV. 2635 Cambridge 1908. pag. 531—532, mit 5 Textfig. [Ueber die Fauna des Ausflusses des Kokes- 1 a g e r s von B r a d f o r d. Mitth. d. Naturwiss. A^er. f. Steiermark. Jahrg. 1908. Graz 1908. pag. 230—232.] Unter deu vorkommeudeii Thieren fanden sich zahlreiche Exemphire von Stenostomum unicolor Vejd., für welche die Linsenorgane sowie neue Einzelheiten des Excretionsorgans beschrieben und abgebildet werden. 1269. Wilhelmi, J. S e e t r i cl a d e n von P 1 y m o u t h. Zool. Anz. XXXIII. Bd. Leipzig 1908. pag. 618 — 620. Die von Gamble (693 und 779) als Fovia affinis (Oerst.) beschriebene Art ist = Sabitssoiüia dioica (Clap.). 1270. Korotneff, A. Einiges über die T r i c 1 ad e n f a un a des Baikalsees. Ebendaselbst. pag. 625 — 629, mit 4 Textfig. Viele Baikaltricladeu besitzen am Vorderende ein Organ zum Fest- heften in Form eines Drüsenpolsters, aus dem bei manchen 1 bis 2 (Dicotylus 'pnJvinar) Saugnäpfe werden, während bei noch anderen deren bis 200 längs der Seitenkanteu angereiht sind. K. schlägt vor, „wenigstens bei deu Formen des Baikalsees, drei Typen (Familien) zu unterscheiden: 1) Planariae, welche sich nicht festheften, 2) Sorocelis, Avelche nur ankleben, und endlich 3) Cotylifera, die sich vermittelst ihrer drüsigen oder musculösen Saugnäpfe festzu- halten vermögen". Aus letzterer Gruppe wird eine als Procotylas flavus bezeichnete neue, 60 — 70 mm lange Art beschrieben, deren Bau sehr merkwürdig ist. Ihr Vordereude trägt ein ventrales, ovales, drüsiges Haftorgan (die dieses betreffende Fig. 1 ist offenbar ver- kehrt, die Ventralfläche nach oben, orientirt) ; Augen zahlreich, Penis in der Euhe nach innen gestülpt und mit Chitinhakeu besät: zum Copulatiousapparat gehört ferner ein grosses „Drüsenorgan" mit einer grossen Drüse und ein ..Erectionsorgan" mit einer Drüse. 1271. Steinmami, P. Die p o 1 y p h ar y ng e a 1 e n Planarien- formen und ihre Bedeutung für die D e - scendenztheorie, Zoogeographie und Biolo- gie. Intern. Kevue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrographie. Bd I. Leipzig 1908. pag. 679—690, mit 1 Textfig. Eine zusammenfassende Darstellung, die erst in einer historischen Ueber- sicht die Beobachtungen über Polypharyngie (gelegentliche, verein- zelte Funde; Pliagocata gracilis und Plannria moryani; PL montf' negrina und PI. al-pina; Planaria anophthalma ; PI. teratophila) dar- stellt und dann die Verwandtschaft der polypharyngealen mit mono- pharyngealen Stammformen sowie der poly pharyngealen Desceu- denten untereinander bespricht. St. kommt zu dem Ergebniss, dass PI. montenegrina und PL teratophila nicht direct mit einander ver- wandt sind, aber beide von PL alpina abstammen. Eine 7X)ogeogra- phische Erörterung führt zu dem Schluss, dass PL alpina und ihre polypharyngealen südlichen Abkömmlinge typische Glacialrelicte — ,,Ueberreste der Fauna, die in unseren Gegenden nachweisbar unter glacialem Einfluss gelebt hat, im Gegensatz zu der postglacial von anderswo eingewanderten Thierwelt" — seien. Die biologischen Be- 167* 2636 diugungen, welche zur Polypharyugie führten, waren im wesentlichen in der bei erhöhten Temperaturen fortdauernd stattfindenden Thei- lung und Regeneration zu suchen, während welcher die Geschlechts- reife nicht eintreten kann. Es hatten daher Individuen, bei welchen es nicht zu einer vollständigen Theilung kam, sondern die Theilungs- vorbereituugen bloss zu einer Polypharyugie führten, worauf dann Geschlechtsreife eintrat, einen Vorzug vor jenen, die sich in fortge- setzten Theilungon erschöpften. Erstere wurden schon durch diese Eigenschaft für die sexuelle Fortpflanzung ausgelesen. Das wesent- liche ist dabei die Unterdrückung der Quertheilung, die trotz der damit eiuhergehenden physiologisch unzweckmässigen Monstrosität der Poly- pharyugie, die Art erhalten hat. 1272. Colgan, N. A Note on Lepto plana f r e m ellar i s. Irish Naturalist. Vol. XVI. Dublin 1907. pag. 323. Beobachtete, wie die im Titel genannte Polyclade den Weichkörper eines ihr an Grösse gleichkommeuden Solen jjellticidtis verzehrte. 1273. Bruyaiit, Ch. Sur la presence de Planaria alpina Dana e n A u v e r g n e. C. E. Acacl. des Sciences Paris. Tom. CXLVII. Paris 1908. pag. 937—938. In den Quellen der Dore, welche etwa 4° haben, fand sich bloss Planaria alpma Dana, in jenen von 4 — 6° dazu auch Polycelis cornuta 0. Schm. 1274. Pieron, H. Sur les facteurs des mouvements d'as- cension et de descente cliez les Convoluta. C. R. Soc. Biol. Pari.^. Tom. LXV. 1908. pag. 673—675. C. roscoffensis ist po&itiv heliotropisch, ihr Aufsteigen aus dem Sand wird vom Licht hervorgerufen. Das Hinabsteigen sowie die Verhin- derung des Aufsteigens werden bedingt: 1. vom Wellenschlag, 2. dem Austrocknen des Sandes und 3. — bei hohem Wasserstande — vom Wasserdruck. 1275. Verrill, A. E. Z o o 1 o g y o f B e r m u d a s. 2. edition. Vol. I. New Haven 1907. Enthält über Turbellarien nichts Neues. 1276. Graff, L. Ton. T urh ella r i a. Mit Beiträgen von L. B ö h m i g imd Fr. von Wagner. In: Dr. H. G. Bromrs Klassien und Ordnungen des Thier-Eeichs. IV. Bd. Vermes. Abth. I.e. Turbellaria I. Abtheilung: Acoela und Ehabdo- coelida. 75—117. Lieferung. Leipzig 1905—1908. Bildet den Schluss zu 1085: pag. I— XXII und 1985—2599, tab. VI bis XXX und Textfig. 2—106. Leipzig 1907—1908. Die Abschnitte „Spermatogenese" (pag. 2237—2248), „S u b i - tan- und D a u e r e i e r" (pag. 2344—2351, fünfte Zeile) und „Emb r youalentwi ekeln ng" (pag. 2404—2432) sind von L u d w ig B ö h m i g , jener über „Ungeschlechtliche Fort- pflanzung und Kegeneratio n" (pag. 2432—2484) von Franz von Wagner verfasst. 1277. Keeble, F. The Yellow-Brown Cells of Convoluta p a r a d 0 X a. Quart. Journ. Micr. Sei. Vol. LH. N. S. London 1908. pag. 431—480 mit tab. XXVI— XXVIII und 3 Textfig. 2637 C. faradoxa lebt iu eiuem schmaleu Gürtel von Seetang an der Küste, der Wandernugeu je nach den Gezeiten bedingt. Die Eiablage ist synchroniscli mit Nippebben. Die Zooxanthellen finden sich sclion in den Eiern und Larven, doch bleiben diese, iu filtrirtem Wasser er- zogen, davon frei. Solche Larven werden infizirt, wenn man sie mit Tang aus der Convolutazone zusammenbringt. Die gelbe Alge ist verschieden von jener der Radiolarien, und ihr freier Zustand ist un- bekannt. Einmal in die Convoluta hineingelangt, vermehrt sie sich daselbst sehr schnell. Die Fettkügelchen der Alge werden in die Ge- webt, der Convoluta übergeführt und dienen letzterer als Nahrung. Diese Algen werden physiologisch iutegrirende Theile der Convoluta und können nicht selbständig weiterleben. Sie sind der Convoluta unentbehrlich, welche ohne sie sich nicht entwickeln kann. Ausge- hungerte Thiere verdauen ihre Algen, ohne eine Spur von ilinen zurück- zulassen, doch sind sie einer Neuinfection fähig und wachsen dann weiter. Anderseits profitirt die Alge von den Stickstoflfverbindungen des Thieres. Convoluten, welchen man die feste Nahrung entzieht, die man aber in belichtetem Seewasser zieht, welchem Harnsäure zugesetzt wurde, erhalten sich die gelben Zellen länger am Leben als solche ohne Harusäurezusatz. Auch legen erstere mehr Eier als letztere. Die Be- zielumgen zwischen den Convoluten und ihren gelben Algeu lassen sich folgendermassen formuliren : Vom Standpunkte der Convoluta ist die Alge ein obligater Parasit, von jenem der Alge ist die Symbiose eine für die Existenz der Species bedeutungslo.se Episode, indem bloss die verhältnis.smäs.sig wenigen Individuen verloren gehen, die von den Convoluten aufgenommen werden, vom Standpunkte der in die Con- voluta aufgenommeneu gelben Zellen ist es aber eine Lösung des Stickstoffproblems — eine erfolgreiche Methode, reichliche Stickstoff- zufuhr zu erhalten (vergl. 1197). 1278. Stehiniann, P. Anatomische Untersuchungen an künstlich erzeugten Doppel planarien. Verh. Schweiz, naturf. Ges. 91. Versammlung in Glarus. Aarau 1908. Bd. I. pag. 265—267. Vorläufige jSIittheilung zu 1361. 1279. Steinmaiin, P. La regen er ation chez les PI anal res. Arch. Sc. phys. nat. Geneve. Tom. XXVI. 1908. pag. 552—553. Eine LTebersetzung der vorhergehenden (1278) Publication. 1280. Pieron, H. Les facteurs des mouv einen ts perio- diques des Convoluta. Bull. Mus. d'Hist. nat. Paris. Tom. XIV. 1908. pag. 393—401. Eingehendere Mittheilung der schon in 1274 enthaltenen Resultate. Das Licht wirkt der Schwerkraft entgegen, weshalb Convoluta roscoffensis bei Tage aufsteigt, wenn der Wasserdruck nicht zu stark ist. Kommen aber Fluthwellen dazu, so geht sie abwärts. Als weitere Factoren treten Feuchtigkeit und Wasserströmung hinzu, um dem Thiere das Optimum der Bestrahlung für seine Photosynthese, sein Habitat und die nöthige Feuchtigkeit desselben zu sichern. 1281. Wilhelmi, J. T u r b e 1 1 a r i a f ü r 1908. Arch. f. Naturgesch. LXXV. Jahrg. Berlin 1909. Bd. II (erschien 1910). 12 pag. 2638 1282. Briiyaut, Ch. Note s ii r la presence de la „Planaria alpin a" Dana e n A u v e r g n e. Annales de la Station limnologique de Besse. I. 1909. pag. 55- — 57. Dasselbe wie iu 1273. 1283. Steiiimaiin, P. Organisatorische Kesnltanten. Stu- dien an D o p p e 1 p 1 a n a r i e n. I. Arch. f. Entwickl.-Mech. XXVII. Bd. Leipzig 1909. pag. 21—28, mit 2 Textfig. Untersucht au Planarieu, deren Vorderende gespalten wurde, den Ein- fluss des Hiuterendes auf den Eegenerationsvorgang der beiden Vor- derenden und findet, dass die Form des Regeneranten (hier des gemein- samen Hiuterendes) auf die quantitative und qualitative Ausgestaltung des Eegeuerats {= der beiden Vorderenden) von bestimmendem Ein- fluss ist und auch die Organverlagerungen (speciell der Pharynx kam in Betracht) bestimmt. Die Kraft, welche aus dem Zusammenwirken des Hiuterendes und des Vorderendes resultirt, nennt St. eine ,, organi- satorische Resultante". 1284. Korotneff, A. Ergänzung zu der Mittheilnng über die Tricladenfauna des Baikalsees. Zool. Anz. XXXIII. Bd. Leipzig 1909. pag. 861. Berichtigung zu der früher (1270) gegebenen Anatomie von Procotylns flavus. 1285. Lauterborn, R. Bericht über die Ergebnisse d e r 5. biologischen Untersuchung des E h e i n s auf der Strecke B a s e 1 - M a i n z (vom 4. — 1 (j. -I u 1 i 1907). Arb. a. d. kais. Gesundheitsamte. Bd. XXX. Berlin 1909. pag. 536: Planaria poJucliroa in Abwässern der Cellulosefabrik Waldhof. 1286. Marsson, M. Bericht über die Ergebnisse der 5. biologischen Untersuchung des Kheins auf der Strecke Mainz bis Co b lenz (vom 9. bis 16. Juli 1907). Ebendaselbst. ' jiag. 570: Bendrocoelum lacteum in der INIosel. 1287. Hallez, P, Biologie, Organisation, histologie et embryologie d'un Ehabdocoele parasite du C a r d i u m e d u 1 e L.^ P a r a v o r t e x c a r d i i n. sp. Arch. Zool. Experim. et Gen. 4eme .«er. T. IX. (XXXIXe Annee). Paris 1909. pag. 492—544, tab. XXV.— XXXIV. Systematische Beschreibung der im Titel genannten Art, Bestimmungs- tabelle für die Genera der „Vorticides parasites", monographische Biologie, Anatomie, Histologie und Embryologie des Parasiten sowie schliesslich in einer ,,Remarque" Erörterung der Verwandtschaft zwischen Turbellarien imd Cölenteraten. 1288. Hallez, P. Sur les Paravortex s er ohicul ariae Wahl. Ebendaselbst. Notes et Eevue. Xo. 4. pag. LXXII bis LXXV. 2639 Ergänzende Notizen zu W a h 1 " s Beobachtungen (1128) über die im Titel genannte Art und Hervorhebung der Unterschiede zwischen ihr und P. cardii. 1289. Beiidl, W. Europäische E li y n c h o d e m i d e n. 1. Zeitschr. f. wiss. Zool. XCII. Bd. Leipzig 1909. pag. 51—74, tab. V und 1 Textfig. Neue Beiträge zur Kenutniss des KJiyiichodemus tcrrestris (Müll.), Be- schreibung und Anatomie zweier neuer europäischen Arten, Rh. attemsi aus Bosnien und R]i. riclinrdi aus Monaco. 1290. Bolczat, E. und W, Bendl. U e b e r Nervenendigungen in der Haut von S ü s s w a s s e r - T r i c 1 u d e n. Zool. Anz. XXXIV. Bd. Leipzig 1909. pag. 59—64, mit 5 Textfig. Beschreiben subepitheliale Nervennetze und Nervenendigungen im Epithel „einer Plaiiaria-Species" , wie sie, wenngleich mit unvollkom- meneren Methoden, schon von Hallez (900a) dargestellt wurden. 1291. Gebsi, J. L a n d p 1 a n a r i e n von M a d a g a s k a r u n d d e.n Comoren. In: A. Voeltzkow, Eeise in Ostafrika in den Jahren 1903—1905. Wissenschaftliche Ergebnisse. IL Bd. Stuttgart 1909. pag. 379—398, mit tab. XX, XXI und 3 Textfig. Beschreibung und z. Th. auch anatomische Angaben für folgende neuen Arten: Bipali um fuligineum, pictum, olivaccps; P l a c o c e- p h a l u s umhrinus (mit Anatomie), isabellinus; R h y n cli o d e m u s assimilis; Amhlyplana Graffi (mit Anatomie) , tristriata (mit Anatomie), mediosiriata (mit Anatomie), Voeltzkowi; Platydem ns Bochmigi. 1292. Bolin, G. Kectification äla note de M. Pieron, au 19 »^e decembre. Compt. reiid. Soc. Biol. Paris. T. LXVI. (Annee LXI, Tom. I.) 1909. pag. 3—4. Betont gegen Pieron (1274 und 1280) seinen, den „tropisme" von der „sensibilite diflferentielle" scharf unterscheidenden Standpunkt. 1293. Sekera, E, Einige Beiträge zur Lebensweise von P 1 a n a r i a v i 1 1 a D u g e s. Zool. Anz. XXXIV. Bd. Leip- zig 1909. pag. 161—164, mit 3 Textfig. Böhmische Fundorte, Biologie, Theilung und Encystirung betreffend. 1294. Bolin, G. Tropisme et sensibilite differen- t i e 1 1 e (ä p r o p o s des C o n v o l u t a) . Bull. Mus. d'Hist. X^at. Tom. XV. Paris 1909. pag. 80—82. Wie 1292. "1295. Ussing, Hj. Plan a r i a g o 7i o c e p h a l a. Kjöbenhavn Flora og Fauna. 1909. 14 pag. Betrifft neue Fundorte. 1296. Beton, W. L'„Etape synaptique" dans le Thysano- z o o n b r o c c h i i. La Cellule. Tom. XXV. Louvain 1909. pag. 131—147, 1 tab. 2640 Beschreibt von den beiden Etappen des Ovocytonvvachsthums, wie sie Gregoire unterschieden hat, die I. (im Titel genannte) eingehend und giebt für die II. (Etape du grand accroissement) ErgänzAingen zu der schon von Schockaert (932 und 990) gelieferten Darstellung. 1297. Bendl, W. E. Ehabdocüle Turbellarien aus Inner- asien. Mitth. d. Naturwiss. Ver. f. Steiermark. Bd. XLV (Jahrg. 1908). Graz 1909. pag. 128—130. Fand in dem aus dem Gebiete des Tien-Schan (Generalgouvernement Semirjetsehensk) stammenden Material der Expedition der Herren V. Stummer und v. Almäsy folgende Arten: Mesosioma lingua, ehrenbergii, punctatutn ; Tetracelis viarmorosa; B o i h r o m e - s o s t 0 m a personatum ; C u s t r a d a hofmanni und sp.; Dal »/ e l li a cuspidata (0. Schm.) [= D. sexdentata (Graff)] ; P h a e v o c o r a iinipunctata (Oerst.) sowie zwei unbestimmbare T y phl o ii l a n i n a e. 1298. Striiigei?!E. Notes on Nebraska Turbellaria with D e s c r i p t i 0 n s o f t w o n e w S p e c i e s. Zool. Anz. XXXV. Bd. Leipzig 1909. pag. 257—262, mit 4 Textfig. Verzeichnet amerikanische Fundorte von Stenostoma leiicops, Me.sostoma ehrenbergii, Macrostoma Jtystrix, Prorhynchus applanatus sowie Pla- naria maculata und beschreibt Planaria velata n. sp. mit ungeschlecht- licher Fortpflanzung (die Geschlechtsorgane wurden nie gesehen) und der Fähigkeit, aus dem Wasser genommen oder gereizt, Schleimcysten zu bilden, ferner PL agilis n. sp. (wahrscheinlich identisch mit der „unnamed Californian species" C h i 1 d ' s (1135, pag. 113), von welcher auch die Geschlechtsorgane beschrieben werden. 1299. Wahl, B. Untersuchungen über den Bau der para- s i t i s c li e n Turbellarien aus der Familie der D a - lyelliiden(Vorticiden). 2. T heil. Die Genera U m a g i 1 1 a und S y n d e s m i s. Anzeiger d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. 46. Jahrg. 1909. pag. 10. Vorläufige Mittheilung zu 1323. 1 300. Brinkmann, A. V o r k o m m e n u n d V e r b r e i t u n g einer Plankton turbellarie Alaurina com- poßita Mecz. in dänischen Gewässern. Meddel. fra Kommiss. for Havundersögels. Serie Plankton. Bd. I. No. 7. 1909. 15 pag., 1 Karte und 12 Textfig. Behandelt die systematische Stellung und die Kennzeichen dieser Art, giebt Abbildungen ihrer bis 10 Zooide umfassenden Ketten sowie eine Diagnose der Gattung Alaurina. A. composita ist in dem unter- suchten Gebiete eine allogene Form, die aus der jütischen Strömung hereinkommt und eine ausserordentlich weite Verbreitung besitzt. Die Erwägung, auf welchem Wege sie eintritt, giebt der Vermuthung Raum, dass ihr Erscheinen als Indicator der Strömungsgeschwindig- keit zu verwerthen wäre. 1301. Child, C. M. The Kegulatory C hange of Shape in Planaria dorotocephala. Biol. Bull, of the Biol. Lab. Woods Hole. Vol. XVI. Woods Hole 1909. pag. 277 bis 296, mit 20 Textfig. 2641 Aus Versuchen mit der im Titel geiumnteu Art geht hervor, dass kein nothwendiger Couuex besteht zwischen Gestaltänderung oder Rück- differenzirung und Regulation, da diese Processe auch zeitlich und räumlich getrennt verlaufen können. Gestaltänderung ist das Resultat mechanischer Deformation, bedingt durch die in Stücken sich anders als in ganzen Thieren gestaltende Zugrichtuug bei der Locomotion. Die Endgestalt ist das Resultat der Reaction der Gewebe auf die veränderten Bedingungen und der Herstellung eines Gleichgewichts- zustandes. 1 302. Bendl, W. Der „D ii c t ii s g e n i t o - i n t e s t i n a 1 i s" d e r Plathelminthen. Zool. Anz. XXXIV. Bd. Leipzig 1909. pag. 294 — 299, mit 3 Textfig. Giebt im Anschluss an frühere ]\littheilungen (1238, 1289 und 1297) eine Uebersicht der Verbreitung des ,, Ductus genito-intestinalis" (D. vitello- intestinalis, Laurer'schen Canals) und eine neue Darstellung des- selben bei Rh y nc h o d e m u s terresiris (Müll.) sowie die Mitthei- lung vom Bau dieses Canals bei P h a e n o c o r a unipunctata (Oerst.). 1303. Stiasny, G. Beobachtungen über die marine Fauna des Triester Golfes im Jahre 1908. Zool. Anz. X'XXIV. Bd. Leipzig 1909. pag. 292 ,,Turbellarienlarven" des Planktons angeführt. 1304. Steinmann, P. Die neuesten Arbeiten über Bach- f a u n a. Intern. Eevue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrogr. II. Bd. Leipzig 1909. pag. 241—246. Zusammenfassendes über Tricladen. 1305. Kolkwitz, R. und M. Marsson. Oecologie der thieri- sehen Saprobien. Beiträge zur Lehre von der biologischen G e w ä s s e r b e u r t h e i 1 u n g. Ebenda- selbst. Als Oligosaprobien werden pag. 146 Polycelis cornuta 0. Schm. und Planaria gonocephala Dug. angeführt, während Vortex pictus 0. Schm. als ..aucli ß = mesosaprobiotisc h" characterisirt wird. 1306. Zernov, S, A. Grundzüge der Verbreitung der T hier weit des Schwarzen Meeres bei Sebasto- p o 1. Intern. Eevue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrogr. II. Bd. Leipzig 1909. Enthält pag. 101, 104—106, 109—112 und 117 Angaben über die Verbreitung der Turbellaria im allgemeinen, der Genera Leptoplana, Stylolochoplana, Stylochus, Prosthiostomum, Cryptocelis sowie der Planaria ulvae. 1307. Hofsten, N. von. Ueber die frühzeitige Besamung der Eizellen bei Otomesostoma auditivum (Forel und du Plessis). Zugleich ein Bei- trag zur Kenntniss der T u r b e 1 1 a r i e n s p e r - mien. Zool. Anz. XXXIV. Bd. Leipzig 1909. pag. 431 bis 444, mit 13 Textfig. (Eeferat darüber von P. Buchner 2642 in: Arch. f. Zellforschung. III. Bd. Leipzig 1909. pag. G77 bis 678.) Neuerliche ausführlichere Darstellung des schon früher (1158, pag. 590 ff.) mitgetheilten Sachverhaltes. Bei allen in weiblicher Reife be- findlichen Exemplaren finden sich im Parenchym der Umgebung der Keim.stöcke Spermien, ferner fast in allen Eizellen, auch ganz jungen, je nur ein Spermium dem Eikern anliegend. Die Spermien werden nicht durch Begattung eingeführt, sondern stammen aus den Hoden desselben Individiuims; es findet also eine frühzeitige Selbstbefruch- tung statt. Dazu folgt eine Darstellung des Baues und der Entwick- lung der Spermien bei der im Titel genannten Art, nebst Bemer- kungen über die Spermien von Bothrioplana scmperi, Otoplana inter- media, Dendrocoelum lacteum, Monocelis lineata, Castrada cuenoti und Dalyellia ornata. 1308. Stevens, N. M. Notes on Kegeneration in Planaria simplieissima and Planaria morgani. Arch. f. Entw.-Mech. XXVII. Bd. Leipzig 1909. pag. 610—631, mit 26 Textfig. Aus der Zusammenfassung pag. 621: An longitudinalen Hälften von quer abgeschnittenen Stücken der beiden Arten entwickelt sich die laterale Gehirnhälfte und das laterale Auge viel schneller als die mediale Hirnhälfte und das mediale Auge. Bei PL morgani (vorzüglicli geeignet zur Hervorbringung doppelköpfiger und doppelschwäuziger Individuen sowie heteromorphischer Köpfe) entwickeln sich mediane Nervenstränge bei Doppelköpfigen in Verbindung mit den beiden Gehirnen, bei Doppelschwänzigen ohne solchen Zusammenhang. Abge- trennte heteromorphische Köpfe entwickeln einen heteromorphischen Schwanz und verhalten sich in jeder Beziehung wie kleine normale Individuen. 1309. Mräzek, A. Einige Bemerkungen über das Excre- t i 0 n s s y s t e m der S ü s s w a s s e r t r i c 1 a d e n. Zeitschr. 1 wiss. Zool. XCIII. Bd. Leipzig 1909. pag. 61—72, mit 5 Textfig. Beobachtet« das Excretionssystem des Pharynx bei 6 Arten von Süss- wassertricladen: 4 — 6 von den dorsalen Hauptstämmen des Körpers abzweigende Längsstämme nebst Wimpertrichtern bei Planaria vittn, 4 — (bei den grössten Exemplaren) 24 solche bei PI. gonocephala — dazu ein reich verästeltes System auch bei PL torva und fiolyrliron, Dendrocoehim lacteum und Polycelis nigra. Tadelt die ausschliess- liche Anwendung der Sclmittiiiethode bei den jüngeren Tricladen- unter Suchern. 1310. Arnold, G. Intra-cellular and General Digestive Processes in Planariae. Quart. Journ. Micr. Sc. Vol. LIV. X. S. London 1909. pag. 207—220, tab. XVII. Die Verdauung bei Planarien (PL lactca) ist niclit rein intracellulär. Die zweierlei Zellen, welche im Darm vorkommen: die langen, einen runden oder ovalen Kern besitzenden, unregelmäßig säulenförmigen Zellen und die nur halb so grossen, mit einem stets unregelmässig gestalteten kleinen Kern versehenen Drüsenzellen, haben verschiedene Function. Die Drüsenzelleu — es kommt je eine auf etwa zehn 2643 Säulenzelleu — scheideu eiu Ferment, wahrseheiulicli eiu lipolytischea Enzym aus, welches der Fettverdauuug dieut, indem es das Fett in Fettsäuren und Glycerin umwandelt. Dann erst findet die Auf- nahme der letzteren in die Säulenzellen statt, wo es in neutrales Fett umgewandelt wird. Dieses Fett geht zum Theil unverdaut in Form von Körnchen durch das basale Ende der Säuleuzellen in das Paren- chym über, desgleichen E.xcretkörucheu. 1311. Lauterboriij R. Bericht übe r d i e E r g e b n i s s e d e r G. biologischen U n t e r s ii c h u ii g des 0 b e r r h e i n s auf der Strecke Basel — Mainz (vom 15. — 30. No- vember 1907). Arb. a. d. kais. Gesundlieitsamte. XXXII. Bd. Berlin 1909. pag. 38. Flanaria gonocepliula am Rheinufer, bei ßheinau an der Mündung des Rechbaches und in Abwässern der Waldhoffabriken; FI. polycliroa am Rheinufer; Dcndrococlum lacteum in den ^Mannheimer Abwässern und im Uferplankton des Rheins oberhalb Worms. • 1312. Marssou, M. Bericht über die Ergebnisse der vom 29. November bis zu m 7. D e c e m b e r 1907 ausge- führten 6. biologischen Untersuchung des Eh eins auf der Strecke Mainz — Coblenz. Eben- daselbst. pag. 75 im Rüdesheimer Hafen-Plankton Vortex pictusf, pag. 83 am Flussboden bei St. Goar bis St. Goarshausen PIanie. (Museumshefte. Bericht d. naturwiss. Abth.d. Sieben- bürgischen Xationalmuseums.) II. Bd. Kolozsvar 1907. Heft 1 u. 2. 22 pag. und 1 tab. (erschien 1910) (Ungarisch). Anatomisch-histologische Beschreibung der im Titel genannten Art. 1343. Hallez, F. Un nouveau type d'Alloicoele (Bo- th.riornolus constrictiis n. g., n. sp.). Arch. Zool. Exper. 5e ser. Vol. III. (XLVIII). Paris 1910. pag. 611—604. tab. XVIII— XX. Monographische anatomisch-histologische Beschreibung der genannten, im groben Sand des Strandes von Portel lebenden Art, deren syste- Bronn: Klassen des Thier-Reichs. IV, 1. 168 2650 matische Stellung hervorgeht aus der von H. vorgeschlagenen Ein- theilung der B o tli r i o f l a n i d a e in I. Subfam. B o t h r i o jo l a - nin ae (Gen. Bothrioplana), II. Subfam. Otoplaninae mit 1. Gen. Otoplana und 2. Gen. Bothriomolus. 1344. Marko w, M. lieber das Excretionssystem im S c li 1 II n d e von C e r c y r a h a s t a t a 0. S c h m. und Procerodes segmentata Lang aus Sewastopol. Zool. Anz. XXXV. Bd. Leipzig 1910. pag. 481—483, mit 2 Textfig. Untersuchte im frischen Zustande den Pharynx der genannten Arten und fand in ihm bei C. hastata fünf, bei P. segmentata sechs Längs- stämme, die sich gegen die Pharjnxspitze noch weiter verzweigen. 1 345. Child, CM. A n a 1 y s i s o f Form Regulation w i t h the Aid of A n a e s t h e t i es. Biol. Bull. Mar. Biol. Lab. Woods Hole, Mass. Vol. XVIII. Woods Hole 1910. pag. 161 bis 173. Untersucht au Planaria dorotocepliala den Einfluss der Anaesthetica auf den Verlauf und die Ergebnisse der Formregulation unter folgenden Gesichtspunkten: Allgemeine Wirkung der Anaesthetica, Effect in Bezug auf die Grösse der Stücke, auf die Körperregion und das ganze Thier. 1346. Weiss, A. Beiträge zur Kennt niss der australi- schen T u r b e 1 1 a r i e n. I. T r i c 1 a d e n. Zeitschr. f. wiss. Zool. XCIV. Bd. Leipzig 1910. pag. 541—604, mit tab. XVIII— XXI und 1 Textfig. Beschreibung folgender n. sp. : Planaria lioernesi, striata, graffi, böh- migi, piiiguis und rava nebst Anatomie und Histologie aller Organe. Bei P. graffi fanden sich die Geschlechtsorgaue dieser im October ge- sammelten Art in verschieden weit fortgeschrittener Rückbildung, so dass ein geschlechtliches Ruhestadium oder ein Wechsel von geschlecht- lichen und ungeschlechtlichen Fortpflanzmigsperioden vorzuliegen scheint. 1347. Beauchamp, P. de, A r e h iloa rivularis n. g., n. sp. Tur- bellarie Alloeocoele d'eau douce. Bull. Soc. Zool. de France T. XXXV. Paris 1910. pag. 211—219, mit 2 (5) Textfig. Beschreibt eine neue, in der durch die Fluth brackig werdenden Mündung eines Baches gemeinsam mit Planaria gonocephala und Polycelis nigra zusammen lebende Monocelidide. Ihre als Genuscharakter dienende. wichtigste Eigenthümichkeit ist die Combination der männlichen Geschlechtsöffnung mit der Mündung der Bursa seminalis. Das be- stachelte männliche Copulationsorgan erinnert an jenes von M. uni- punctata, wie es M. Schnitze (14:1) abbildet. 1348. Sarasin, F. Ueber die Geschichte der Thier weit von Ceylon. Zool. Jahrb. Supplement XII. Jena 1910. Bespricht pag. 44 — 45 und pag. 77 auch die Herkunft und Verbreitung der Landplanarien. 2651 1349. Steinmann, P. Organisatorische Resultanten. Studien an D o pp el pla n a r i e n. II. Arch. f. Entw.- Mech. XXIX. Bd. Leipzig 1910. pag. 169—174, mit 7 (14) Textfig. Die wie es scheint, sämmtlich an Planaria fjonocrpliala gemachten Ver- suche ergeben, dass sich die beiden Pole Kopf und Schwanz verschieden verhalten und daher Experimente an ihnen niemals direct mit einander verglichen werden können. Der Einfluss des Centralnervensystems, wie B a r d e e n ihn formulirte, kann nicht verallgemeinert werden. Die gesammte Körpermaasse des Regeneranten und nicht ein be- stimmtes Organsystem bewirkt, dass das Regenerat ein Kopf wird. 1350. Hankö, B. Adatok a m a g y a r o r s z ag i Planariäk f a u n a j a n a k i s ni e r e t e h e z. Allattani közlemenyek. (Xaturwiss. Mittheil. d. Kgl. Ung. Akad.) Vol. IX. Heft 4. Budapest 1910. pag. 184 — 186. Auszug in : B. H. Beiträge zur P 1 a n a r i e n f a u n a Ungarns. Zool. Anz. XXXVII. Bd. Leipzig 1911. pag. 136—137. Sammelte in Bächen (Köpatak, Feherviz und Feketeviz) der Hohen Tatra P l ii ti a r i a alpina und PI. gonocephala. 1351. Stiasny, G. Beobachtungen über die marine Fauna des Triester Golfes im Jahre 1909. Zool. Anz. XXXV. Bd. Leipzig 1910. Führt pag. 84 ,,Turbellarienlarven" im Plankton an. 1353. Lepesehkin, W. D. Ueber einen neuen Vertreter des W u r m t y p u s mit 4 C li r o m o s o m e n ( V o r t e x viridis). Biolog. Zeitsehr. (Journal). Bd. I Heft 2. Moskau 1910. pag. 3 — 103, 1 tab. und Textfig. 1 u. 2. (Russisch mit einem deutschen Resume pag. 104 — 105). Bei der im Titel genannten Art zeigen die Zellen der somatischen Reihe sowie diejenigen der Spermatogonien 4 Chromosomen, je ein Paar kleinere und ein Paar grössere. 1353. Hofsten, N. von. Zur Synonymik und systemati- schen Stellung von C a s t r e 1 1 a t r u n c a t a (Abildg.) ZooL Anz. XXXV. Bd. Leipzig 1910. pag. 653 bis 669, mit Textfig. 1—13. Eine mit grosser Genauigkeit durchgeführte Untersuchung über Castrclla truncata (Abildg.) und deren Synonyme, Nachweis von Irrtümern in der Beschreibung dieser Art in Graff (1316), Protest gegen die Einbeziehung der Gattung C a st r ella Fuhrmann's in J e n seni a Graflf's sowie gegen die Beibehaltung der, Rhahdocoela und AUoeococla umfassenden Abteilung Rhahdo coelidn in Graff (1276) . 1354. Löhner, L. U n t e r s vi c h u n g en über Polychoerus c a u d a t u s Mark. Zeitsehr. f. wiss. Zool. XCV. Bd. Leipzig 1910. pag. 451—506, mit tab. XV— XVII u. 1 Textfig. Histologie der im Titel genannten Art mit besonders eingehender Be- 168* 2652 Handlung des Parenchyms, des Nervensystems und der Geschlechts- organe. 1355. Jenings, H. S. Das Verhalten der niederen Orga- nismen n n t e r n a t ü r 1 i c li e n n n d experimentel- len B e d i n g n n g e n. Antorisirte dentsclie TJebersetznng von E, Mangold. Leipzig nnd Berlin 1910. (Das Original: „B e h a V i o r of the lower organisms" erschien New York 1906). Betrifft Vonvoltda pag. 398—399, 404, 528, Plunuriu pag. 367—368, 377—383, 394—396, 427—428. 1356. Lauterborn, R. Bericht ü her die E r g e b n i s s e de r 7. biologischen LT n t e r s n c h n n g des 0 b e r r h e i n s auf der Strecke Basel — Mainz (vom 21. Jan u a r bis 4. Februar 1908). Arl). a. d. kais. Gesundheitsamte. Bd. XXXIII. Berlin 1910. pag. 461. Planaria gonocepliala aus der Schutter bei Kehl. 1357. Child, C. M. V ]i y s i o 1 o g i c a 1 I s o 1 a t i o n o f P a r t s a n d F i s s i 0 n in Planaria. Arch. f. Entw.-Mech. XXX. Bd. 2. Theil. Leipzig 1910. pag. 159—205, mit 14 Textfig. Als Object der Untersuchiuig diente PI. dorotocephala. Alle Individuen oberhalb einer gewissen Grösse bestehen physiologiscli aus zwei Zooiden, einem längereu, vorderen und einem kürzeren, liinteren, deren Trennung die Folge einer unabhängigen motorischcu Reaktion des zweiten Zooids ist, die unter natürliclien Verhältnissen als Ergebnis der Grössenzunahme eintritt. Sie kann auch bei kleinereu Thieren experimentell hervorgerufen werden, am sicliersten dnrcli die Entfernung des Kopfes, auf welche nach mehreren Tagen die Tiieilung eintritt, als Folge der Abnahme der cor relativen f'ont rolle des ersten Zooids über das zweite. Auf die Häufigkeit der Theilung haben ver- schiedene Factoren Einfluss, auch kann das Niveau des Körpers, in welchem die Trennung erfolgt, experimentell indirect verändert werden. Ueberfluss an Nahrung, der Grössenzunahme erzeugt, ist in der freien Natur wahrsclieinlich die häufigste Ursache der Theilung. Alle diese herbeiführenden Metlioden wirken dadurcli. dass sie den Grad der physiologischen Isolirung der liinteren R^^gion von dem dominirenden Theile erhöhen. Alle Fortpflanzungsformen, bei denen ein Theil eines Individuums ein neues Ganzes wird, beruhen auf physiologischer Isolirung dieses Theiles und sind die Folge der Regulationsfähigkeit, d. h. ,,der Fähigkeit des Organismus oder Theiles, den Charakter seiner Reactionen bei Veränderungen seiner Umgebung zu verändern". 1358. Saint-Hilairo, C. B e o b a c h t u n g e n ü b er die i n t r a e e 1 - 1 u 1 ä r e V e r d a u u n g in den D a r m z e 1 1 e n d e r P 1 a - narien. Zeitschr. f. allg. Physiologie. XL Bd. Jena 1910. pag. 177—248, tab. VIII— X VI. Untersucht an Dendrocoelum lacteum die Structur der Darmzellen, die Art der Aufnahme der Nahrung in diese und die Veränderungen, welche sie daselbst erleiden, die Assimilation und die Excretion. Zu den Fütterungsversuclien diente hauptsächlich Vertebratenblut. 2653 1359. Sclnvarczewsky, B. lieber Lanka steria s p. in Tur- b e 1 1 a r i e n des ß a i k a 1 s e e s. Festschrift z. 60. Geburts- tage E. Hertwig's. Bd. I. Jena 1910. pag. 635—674, tab. XLVI— XLIX. Beschreibt eiiip in zwei Phniaria-Xiten und zwei »S'oroce/is-Arten des Baikalsees iimerluilb der Darmzelleu lebende und dann ins Mesencliym zur Cysteubildung auswandernde Gregarine als Lunkesteria sp. 1 360. Wahl, B. B e i t r ä g e zur K e n n t n i s s der D a 1 y e 1 1 i - i d e n u n d U m a g i 1 1 i tl e n. Ebendaselbst. Bd. II. pag. 39 bis 60, mit tab. 2 und 1 'Pextfig. Behandelt anatomische und systematische Fragen. Im Abschnitt I. Ueber die Epithelverhältnisse im Piiarynx doliiformis, wird nach- gewiesen, dass bei dieser Pharynxform die auskleidenden Zellen nur mit ihrem vorderen, kernlosen Ende das Lumen belegen (daher die scheinbare Längsstreifung), während ihr kernführender, hinterer Theil sich mehr oder minder kropfartig dem Ilinterende des Pharynx an- schliesst; II. bespricht das Fehlen männlicher Geschlechtsdrüsen bei GraffiUa parasiüca; III. behandelt die Morphologie des Geschlechts- apparates von üyndesmis ccliinonini. und IV. Ueber das System der Dalyelliiden und verwandter Gattungen, begründet folgende Neu- gruppirung der von Graff (1276) auf die Familie der Dalyel- l i i d a c und st gelegenen Com- missur. Heteromorphe Augen stehen selten normal; Verletzungen des vorderen Kopfteiles können die Bildung neuer Augen unmittelbar vor den alten veranlassen, wie solche Verdoppelung häufig auch unter normalen Verhältnissen eintritt. Heteromorphe Gehirne und Augen können unabhängig voneinander auftreten. Heteromorphe Köpfe unterscheiden sich von normalen in der Ausdehnung und Gestalt des Darmes, welcher beinahe den ganzen neuen Bezirk einnimmt. 1369. Laiiterborn, R. Be rieht über die Ergebnisse d e ^ 8. biologischen U n t e r s u c h n n g d e s 0 h e r r h e i n s auf der Strecke Basel-Mainz (vom 4. bis 16. Juli 1908). Arb. a. d. kais. Gesundheitsamte. XXXVI. Bd. Berlin 1910. pag. 254 Dendrocoelum lacteum in Abwäs.seru der Cellulosefabrik Wald- hof, pag. 256 Planaria gonocephala in Abwässern der Stadt Worms. 1370. Marsson, M. Bericht über die Ergebnisse der 8. biologischen Untersuchung des Eh eins auf der Strecke Mainz bis Coblenz (vom 18. bis 22. Juli 1908). Ebendaselbst. pag. 273. Im Plankton eine rhabdocöle Turbellarie (Yortex?), ' 1371. Korotneff, A, Histologische Betrachtungen üljer die Mitochondrien, sowie die Structur und Entwicklung der Muskelfasern einiger Wir- bellosen. Arch. f. Zellforschung. V. Bd.. Leipzig 1910. pag. 406—421, mit 24 Textfig. Beschäftigt sich auf pag. 413 — 421 mit Muskelfibrillen, Chondriosomen und Mitochondrien der Baikalplanarien R i m ac e p li a l ii s piilvinar (Fig. 18 — 23) und S o r o c e l i s alhifrons (Fig. 24) ; in der Anmerkung pag. 414 wird auch auf P ol y c o t y l u s profundus hingewiesen. 1372. Child, CM. The Central Nervo us System as a Factor in the Eegeneration of Polyclad Tur- bellaria. Biol. Bull, of the Marine Biol. Lab. Woods Hole, Mass. Vol. XIX. Woods Hole 1910. pag. 333—338. mit 4 Textfig. Wiederholt, da die Untersuchungen von L. V. Morgan (1103) über die Eegeneration bei Leptoplana mit seinen eigenen (lOSl u. 1082) nicht übereinstimmten, nochmals diese Studien iind kommt zu den gleichen Resultaten wie früher. L. V. Morgan hat übersehen, dass die Gehirn- hälften nicht das ganze Centralnervensystem darstellen, sondern dass ein wesentlicher Theil des letzteren von den zahlreichen Ganglien re- präsentirt wird, welche an den Nervenwurzeln in einiger Entfernung vom Gehirn liegen. 1373. Sekera, E. X o c h einmal über die F o r t p f 1 a n z u n g s - fähigkeit von Mesostoma ehr enh er g i in Zah- 2656 1 e n. Die Kleinwelt, Organ d. Deutschen mikrol. Ges. II. Jahrg. München 1910. pag. 43—44. Neue Züchtungsversuche mit genauen Zahlenangaben. 1374. Peaslee, L. D. S t u d i e s on F h a y u c a t a gracilis (Leidy). University Studies publ. by the Univ. of Cincinnnati. Ser. II. Vol. VI. Nr. 2. Cinciiinati, Ohio, 1910. 41 pagg. mit 3 tab. und 1 Textfig. Eine monographische Bearbeitung der Anatomie, Histologie und Biologie dieser Art. 1374a. Graff, L. von. V e r g 1 e i e h u n g d e r n o r d a ni e r i k a ii i - s c h e n ii n d e u r o p ä i ;? c li e n T n r b e 1 1 a r i e n f a n n a. Advance print from the Proceedings of the Seventh International Zoölogical Congress Boston Meeting, August 19 — 24, 1907. (Als Separatabdruck ausgegeben 1910). *1374b. Cariii, . . . . Sur l'appareil eopulateur et lo m o d e d e c o I» u 1 a t i o n c h e z D e n d r o cl u ni lad n m. C. R. Ass. franc. avanc. sc. XXXVIII. Lille 1909. Paris 1910. pag. 134—135. 1374c. Bresslau, E. Ileferat über N. von Hofsten (1307). Zool. Centralblatt. XVII. Bd. Leipzig 1911. pag. 725—728. Erklärt, sich auch durcli diese neuen Untersuchungen H.'s nicht davon überzeugt zu haben, dass die in den Oocyteu von Otomesostoma audi- tiviim beobachteten Gebilde wirklich Spermien seien. 1375. Micoletzky, H, Zur K e n n t n i s s des F a i s t e n a u e r H i n t e r s e e s bei Salzburg, mit besonderer Be- rücksichtigung f au n istisch er und fischerei- licher Verhältnisse. Internat. Eevue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrogr. Bd. III. Leipzig 1911. pag. 520, 524, 525, 527. Fand Dalyellia expedita Hofsten auf seichten Charawiesen, J e n - s e ni a truncata und P l a n a r i a alpina littoral. 1376. Southern, B. S o m e n e w Iris h W o r m s. The Irish Natu- ralist. Vol. XX. Dublin 1911. pag. 5—9. Dolichoiplana feildeni im Orchideenhause des botanischen Gartens von Dublin. 1377. Berninger, J. U e b e r die Einwirkung des Hungers a u f P 1 a n a r i e n. Zool. Jahrb. Abth. f. Allg. Zool. u. Physiol. XXX. Bd. Jena 1911. pag. 181 — 216, mit 29 (44) Textfig. Untersucht die Hungererscheinungen an Planaria alphia, rjono- cephahi, torva; Polycelis nigra eltrenhergi und Dendrocoe- l u m lacteum. Die Resultate werden vom Verf. folgendermassen zusammengefasst; l.Im Laufe der Hungerperiode nehmen die Planarien bis zu Vn ihrer normalen Grösse und Länge ab. Die Abnahme des Volumens beträgt ungefähr den 300. Theil des normalen Volumens. 2. An Nervensystem und Musculatur Hessen sicli infolse der Ilungereinwirkuug auftretende 2657 Degenerationserschainungeu nicht feststellen, hiusichtlich des Diirnis und Parenchyms war dies nur in geringem Masse der Fall. 3. Dif Augen werden bei Hunger und Entziehung des Lichtes im Laute von 7^ — 8 Monaten gänzlich resorbirt, und zwar gescliielit dies dadurch, dass sich zuerst der ganze Augeubeclier in 2, 3 und mehr Theile theilt, dann das Pigment zerfällt und sclilies.slicli ;iucli die Sehzellen und Nerven schwinden. 4. Bei pigmontirten Planarien wird aucli das Körperpigment theilweise aufgebraucht. 5. Die Geschlechtsorgane werden ohne Ausnahme reducirt und schwinden zum Schlüsse gänzlich. Zuerst treten die Dotterstöcke zurück, dann folgen die Copulations- organe. Mit letzteren gehen auch Oviducte und vasa deferentia ver- loren, bald darauf auch die Ovarien, während die Hoden erst knrz \ov dem Hungertode resorbirt werden. 6. Die Cocons werden kleiner bis zur Hälfte ihres normalen Durchmessers, und die darin befindlichen Embryonen kommen kaum noch zum Ausschlüpfen. Auch an den Embryonen macht sich die Einwirkung des Hungers in üner ZjIiI und Länge bemerkbar. 7. Eine 3 — 4 monatige Hungerzeil köiiuen Pl.i- narien ziemlich gut ertragen. Bei guter nachträglicher Fütterung ist eine Kestitution der Geschlechtsorgane selbst nach vurliergehendem fast gänzlichem Schwunde derselben möglicli. 1378. Child. C. M. Die physiologische Isolation vor T h e i 1 e n des 0 r g a ii i s ni u s als A us 1 ö s ii n g s f a c t o r der Bildung neuer Lebewesen und der E e s t i - tution. Vorträge u. Aufsätze üb. Entwicklungsnieeh. d. Org. Herausgeg. von W. R o u x. Heft XI. Leipzig 1911. Bezieht sich vielfach auch auf .seine Arbeiten über Planarien und Steno- stomum, so besonders in xi.nm. i2, pag. i32 — 135 (auf 1357), Anm. 15, pag. 136—137, Fig. 21—24 (auf 1381, 1394 u. 1401). Bei den ge- nannten Turbellarien ist die physiologische Isolation die Folge des Wachsthums, und die Theilung wird von Nervenreizen ausgelöst. 1379. Graff, L. von. Vorläufiger Bericht über seine mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie ausgeführten Studien über die n o r d a m c r i - kani sehen Turbellarien. /. Acoela. Akad. Anz. d. math.-naturw. CI. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien. 1911. No. VII. 3 pag. Charakterisirung von Anaperus gardincri nov. gen., n. s[). und Childia spinosa nov. gen., n. sp. Vorläufige Mittheilung zu 1408. 1 380. Hallez, P. U n B d e 1 1 o u r i d e n o n p a r a s i t e des mors a n t a r c t i q u e s. Comptes rend. Ac. Sc. Tom. 152. Paris 1911. pag. 461— 4G3. Kurze Besehreibung des Siiiisipltoniinii JioirviUi nov. gn., n. sp. 1381. Child, C. M. S t u d i e s o ii t h c 1) y n a m i c s o f in o r p li o - g e n e s i s and i n h e r i t a n c e i n e x p e r i in e n t a 1 r e p r 0 d u c t i o n. I. '^i'' h e axial g r a d i e n t in P 1 a - n a r i a d o r o t o c e [) Ii a 1 a a s a 1 i m i t i n g f a c t o r i w 2658 regiilation. The Journ. of experim. Zoölogy. Vol. X. Phi- ladelphia 1911. pag. 265—320, mit 41 (60) Textfig. Bei der genannten Art (sowie bei PI. maculata) lassen sich in der asexiialen Periode nach dem Charakter der Regulation isolirter Stücke eine längere, vordere und eine kürzere, hintere Region (,,Zooids''| aus- einanderhalten. In der ersteren sind Art („method") und Schnelligkeit der Regulation abhängig von der Länge des Stückes und der Region, der es entnommen ist: Die Fähigkeit zur Kopfbildung nimmt von vorne nach hinten, jene zur Schwanzbildung von hinten nach vorne ab, doch können correlative Factoren die Bildung von Köpfen oder Sclnvänzen auch in Regionen gestatten, in welchen die constitutionelle Fähigkeit dazu gering zu sein pflegt. Die Fähigkeit, ein Ganzes zu bilden, fällt mit der geringeren Länge des Stückes, bis schliesslich unter einer in verschiedenen Regionen wechselnden Länge nur par- tielle Reparationen erfolgen. Dies weist darauf hin, dass die Pola- rität im wesentlichen aus untereinander verschiedeneu dynamischen Gradienten längs einer Axe und den aus ihnen resultierenden correla- tiven Factoren besteht. Die Fähigkeit (z. B. jene, einen Kopf zu bilden) hängt nicht ausschliesslich von dem direct dabei betheiligten Material ab, sondern von dem Stück als Ganzes. Schliesslich giebt der Verf. Andeutungen, wie diese Thatsachen zur Lösung des Problems der Vererbung herangezogen werden können. 1382. Hallez, P. S ti r 1 e s t e r m i n a i s o n s n e r v e ii s e s d a n s 1 ' e p i d e r m e des Plana! res. Arch. Zool. exper. 5. ser. Tom. VII. Paris 1911. Notes et Eevue. pag. XX— XXII, mit 2 Textfig. Beansprucht mit Bezug auf die Publication von Botezat u. Bendl (1290) die Priorität des Nachweises von Nervenendigungen im Epithel der Turbellarien und reproduzirt die betreffenden, von ihm schon früher (900 a) für Planaria lactea und Leptoplana tremellaris ge- gebenen Abbildungen. 1383. Graff, L. von. Vorläufiger Bericht ii h e r seine mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie ausgeführten S t n d i e n ü h e r die n o r d a m e r i - k a n i s e h e n T n r 1) e 1 1 a r i e n. II. R h ,■ -i <:>•*• 2672 1416. Glaser, O. C. Concern ing the „N e m a to c y s ts of Mi- cro Stoma". Science, Vol. XXXIV (N. S.) Lancaster, Pa. 1911. pag. 51—52. Weist Kepner (1392) Irrtümer in den Zitaten nach und bezweifelt die sachliche Richtigkeit seiner Schlußfolgerungen. 1417. Mast, S. O. Preliminary Eeport on Keaetions t o Light in Marine Turbellaria. 9 tli. Yearbook Carnegie Inst. Washington 1911. pag. 131—133. Vorl. Mitteilung zu 1418. 1418. Mast, S. O. Light and the Behavior of Orga- nis ms. New York 1911. Behandelt pag. 206 — 210 im Abschnitte P l a n a r i a auch das Verhalten der Turbellarien nach Beobachtungen an Lepto plana tremellaris und anderen Polycladen, sowie an Süßwasserplanarien. Die Resultate werden folgendermaßen zusammengefaßt: Die Planarien können sich in Regionen des Optimum der Lichtintensität sammeln und daselbst zur Ruhe kommen. Dieser Wanderung kann eine Orientierung voran- gehen, welche bei manchen Arten sehr unbestimmt, bei andern aber sehr klar ausgesprochen ist. Bei der Lokomotion beobachtet man häufig seitliche Kopfbewegungen. Diese können sowohl durch plötz- liches Anschwellen als auch durch plötzliches Abschwellen der Licht- intensität beschleunigt werden, scheinen aber von der Stellung der Lichtquelle unabhängig zu sein. Die Orientierung ist zum mindesten bei einigen Arten wesentlich eine auf Unterscheidung beruhende Ant- wort auf den lokalisierten Reiz. Die seitlichen Kopfbewegungen wirken zweifellos durch Verstärkimg lokalisierter Reize und ermöglichen dem Tiere, seine Bewegungsrichtung sicherer zu finden. Licht wirkt auf Planarien sowohl vermöge des Intensitätswechsels als auch vermöge der Konstanz der Intensität; ersterer wirkt rasch, letztere langsam, und der Effekt der Lichtkonstanz gleicht jenem der Temperaturkon- stanz. Der orientierende Reiz scheint durch den Wechsel der Reiz- intensität auf bestimmten Teilen der sensiblen Fläche zu wirken: bei positiv heliotropisclien Arten durch Abnahme, bei negativ heliotro- pischen durch Zunahme der Intensität auf einer Seite. Ob die Kon- stanz der Intensität bei der Orientierung eine Rolle spielt, ist unsicher. 1419. Lo Bianco, S. L'influenza dell' ambiente sul peri- odo riproduttivo degli animali marin i. Mitt. Zool. Station Neapel, XX. Bd. Berlin 1911. pag. 129 — 156. Bespricht von diesem Gesichtspunkte aus auch T h y s a n o z o o n b70c- chii, Stylochtis rieapolitanvs, Ynngia aurantiaca, Lepto- plana tremellaris, Pseiidoceros velutinvs und maximus, so- wie P l a g i o s f 0 m a girardi. 1420. Kepner, W. A. Concern ing the Nematocysts of M i c r 0 s t o m a". Science Vol. XXXIV (N. S.) Lancaster, Pn. 1910. pag. 213—214. Erwiderung auf Glaser (1416) und Festhalten an der Ansicht, daß „the entodermal cells of M i c r o s t o m a collect the nematocysts of Hydra to deliver them to mesodermal cells. Certain mesodermal celis 2673 the nematocysts to aad orient them at the mesoderm. This iatricate process has no meauing unless the nematocysts have important defen- sive value to the ttatworm." 1421. Kleiber. O. Die Tierwelt des Moorgebietes im südlichen S c h w a r z w a 1 d. Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1911, I. Bd. 3. Siippl. Berlin 1911. Erwähnt pag. 10, 24 und 99 M e s o s t o }n a sp., D e n d r o c o e l u m lacteum, P o l y c c 1 i s vigra und P r n r h y )i c h n s sphyrocephaJiiK. 1423. Voigt, W., und O. le Roy. Bericht über die Versamm- lung in B u r g b r o h 1 und die Exkursionen am 1 . und 2. April 1910. Sitzgsber. Naturhist. Ver. pr. Ehein- lande u. Westfalens 1910. II. Hälfte, E. Ber. üb. d. Vers. d. Botan. u. Zool. Ver. Bonn 1911. Bericht pag. 32, 33, 39, 82 und 84 das Vorkommen von P l a n a r i a gonocephala, P o l y c e l i s nigra, Dendrocoelum lacteum, sowie M i c r o s f o ni M ni gigcnifeiini (im Gemündener Maar lebhaft rot ge- färbt). 1423. Child, C. M., u. E. V. IVI,. McKie. The Central Nervous System in Terato phthalmic and Teratomor- phic Forms of Planaria dorotocephala. Biol. Bull. Mar. Biol. Lab. Woods Hole, Mass. Vol. XXII. Lancaster, Pa. 1911. pag. 39—59, mit 31 Textfig. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden von den Autoren in folgen- den Sätzen zusammengefaßt: 1. Teratophthalmische und teratomorphe Köpfe dieser Planarie kann man experimentell erzeugen, indem man (nach den im I. Abschnitte angegebenen Methoden) das Maß der dyna- mischen Prozesse in isolierten Stücken unter jenes gewisse, variable Niveau herabsetzt, das zur Erzeugung normaler Formen notwendig ist. 2. In so behandelten unterscheidet sich die Gehirnregion mehr oder weniger von jener der normalen Individuen durch weniger deutliche Trennung und ungleiche (oft bloß einseitige) Ausbildung der beiden Gehirnhälften, u. z. sind diese in teratomorphischen mehr abnorm als in teratophthalmischen Individuen. 3. In normalen Individuen er- strecken sich die Gehirnhälften erheblich weiter nach vorn zu den Augen, und die getrennten Nerven entspringen fast auf der Höhe der Öhrchen. Bei teratophthalmischen Individuen mit teilweise verschmol- zenen Augen liegen diese näher dem Vorderende des Gehirns, dessen beide Hälften auf der Höhe der Öhrchen nicht getrennt sind; bei tera- tomorphen Individuen liegen die Augen am vordersten Ende der Ge- hirnmasse. 4. Die abnorme Beschaffenheit des Gehirnes setzt sich in beiden Fällen nach hinten durch das regenerierte Vorderende bis zur Höhe des alten Gewebes fort, und selbst die Nervenstränge in letzterem weichen mehr oder weniger von der Norm ab. 5. Im normalen Tiere öffnen sich die Becher des Augenpigmentes laterad, und das gleiche ist der Fall bei teratophthalmischen Individuen mit teilweise verschmol- zenen Augen. In teratomorphischen öffnen sich dagegen die Pigment- becher rostrad oder rostroventrad. Ein einzelnes medianes Auge kann durch zwei Nerven mit der rechten oder der linken Gehirnhälfte ver- bunden sein oder mit jeder durch bloß einen, oder es kann schließlich 2674 ein einziger Sehnerv von der Mitte des Gehirnes entspringen. Die Augen sind überdies bei teratomorphischen Individuen weiter von der Dorsalfläche entfernt — bisweilen mehr oder weniger vollständig ia die Gehirnsubstanz eingebettet — als bei normalen. 1424., Barclay, A. Bipali um kewense Moseley, a Land- Pia n a r i a ii f r o in E n c h i 11, Glasgow. The Glasgow; Naturalist, Vol. III. No. 4. Glasgow 1911. Im Hospital Gardens „where the speeies seems to be firmly established" fanden sich bis 11 Zoll lange Exemplare. Die Angabe, daß diese Art zuerst im botanischen Garten in Gießen gefunden wurde, ist falsch — es handelt sich um eine Verwechslung mit Rh y n ch o d e m u s hili- ncatiis (vergl. 217). 1425. Alrieux, J. Sur la presence de P oly c eli s cornuin Johns, d a n s 1 e Jura f r a n 5 a i s. Feuille des Jeunes naturalistes (Ve Sei.) 41e Annee, Paris 1911. pag. 199. Fundorte dieser Art und Angabe, daß M e r c i e r (1322) P 1 a 11 n r i a nlpina in den Vogesen gefunden habe. 1426. Mercier, L. A p r 0 p o s d e 1 a n o t e d e M. Virieux „Sur 1 a presence de P 0 1 y c e 1 i s c o 1 n u t a Johns, da n s Je Jura f r a n q a i s. Ebendas. 42e annee, Paris 1912. pag. 12. Berichtigt mit Bezug auf seine frühere Publikation (1322) die Angabe' von Virieux (1425), er habe PI. alpina in den Vogesen gefunden.. Die Auffindung dieser, sowie der PoJycelis cornuia im franzö- sischen Teile der Vogesen sei erst später erfolgt und würde demnächst beschrieben werden. 1427. Bresslau, E. Die Verbreitung der A 1 p e n p 1 a n a r i e n und ihr Vorkommen in d e n V 0 g e s e n. Mitteil. Philom. Ges. von Elsaß-Lothringen. Bd. IV, Heft 3. 18. Jahrg. 1910. Straßburg i. E. 1911. pag. 309—319 mit 4 (G) Textfig. Vortreffliche Zusammenstellung des über die Biologie imd Verbreitung der drei Alpenplanarien Plana ria alpina, PI. f/onoccphald und Polycelis cornuia bekannten nebst neuen Mitteilungen über das,, die Resultate der V o i g t sehen Untersuchungen bestätigende Vor- kommen dieser Arten in den Vogesen (Nideckgebiet). 1427a. Car, L. Biologijska klassifikacija i fauna nasih s 1 a d k i h v o d a. (Biologische Einteilung und Fauna unserer Süßwasser). Glasnik Hrv. prirodoslovnoga drustva, Jahrgang XXIII. Agram 1911. 64 pag. mit 37 Textfig. Wie mir der Herr Verfasser mitteilt, ist der Abschnitt über die Gebirgs- bäche ein Auszug aus St ein mann (1188), während die Textfiguren 25 — 27 (Plana ria alpina und gonocephala, sowie Polycelis^ rnrntita darstellend) Lampert (1411a) entnommen sind. 1428. Ikeda, I. Notes on a New Land Planarian from Ceylon. Spolia Zeylanica Vol. VII. 1911. pag. 113—123 mit 1 tab. (IV.) und 1 Textfig. Besclireibt nach konserviertem Material Form und Bau einer von W i 1 - 1 e y gefundenen neuen Landplanarie P s e u d o a r t i 0 c 0 t y l u .t 2675 Ceylon ictis nov. gen., n. sp. Die neue Gattung kann folgendermaßen charakterisiert werden: Rliynchodeniidae mit zwei Ketinaaugen, Körper gestreckt, queroval im Durchscliuitt, mit abgerundetem, hufeisenför- migem Vorderende, das eingefaßt wird von der Drüsenkante, über welcher die am Vorderende zu einem Polster vereinigten Sinneskanten verlaufen. Die Kriechsohle ist sehr schmal, und neben ihr liegt nahe ihrem Vorderende ein Paar mit längeren Cilien ausgestattetes Sinnes- grübchen. 1429. Beaucliamp, P. de. Astiasia captiva n. sp. Euglenien p a r a s i t e de C a t e n u 1 a 1 e m n a e A n t. D u g. Arch. Zool. exper. et gener. 5. Ser. Tom. VI. Paris 1911. (Notes et revue, No. 2, pag. LH— LVIII mit 2 (8) Textfig.). Beschreibt aus Gate n u l a lemnae von Saint-Juan-de Luz den genann- ten, zwischen den großen Mesenchymzellen oft in bedeutender Menge lebenden Entoparasiten. Das an derselben Lokalität vorkommende S t e n o s i o m n m Iciirops war nicht infiziert. 1430. Drzewina, A. Sur la resitance des Crustaces au cyanure et les effets sensibilataires de cette siibstance. C. E. Soe. Biol. T. LXXI, pag. 554. Paris 1911. Bei Convoluta ( — ? roscoffensis — ) erzielt man mit Cyankalium eine Unempfiudlichkeit gegen Licht. 1431. Bolin, G. La sensibilite des animaux aux varia- tions de pressure. CK. Acad. Sc. T. 154, pag. 242. Paris 1912. Convoluta ( — ? roscoffensis — ) reagiert nicht auf Wasserdruck, wenigstens nicht auf die schwachen Variationen der angestellten Expe- rimente. 1432. Steiner, G. B i o 1 o g i s e h e Studien an Seen der F a u 1 - h o r n k e 1 1 e im B e r n e r Oberland. Separatabdruck aus: Intern. Revue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrograph., Biol. Suppl. IL Ser. (zu Bd. IV.) Leipzig 1911. Enthält pag. 26 — 27, 35 — 36, 38 und 40 Angaben über das Vorkommen von M i c r o s f o ni ii )ii sp., D a l y elli a diadema, C a s t r e II a tnincota, R Jt y » c /(. o in c s o s t o in a rostraium, C a s f r a d n laieola M e s 0 s t o m a lingua, P l a n ar i a alpina und PI. sp. 1433. Hof steil, N. von. Eischale und Dotterzellen bei T u r b e 1 1 a r i e n u n d T r e m a t o d e n. Zool. Anz. Bd. XXXIX, Leipzig 1912. pag. 111—136 mit Textfig. 1-16 (17 Fig.). LTntersucht mit Hinsicht auf den von Henneguy und Gold- schmidt erbrachten Nachweis, daß bei Trematoden das I\Iaterial der Eischalen von den Dotterzellen und nicht von den sog. Schalen- drüsen geliefert würde, die Verhältnisse bei den Turbellarien (C a s t r a d a intermedia und liofmanni, Dulyellia armigera und ijpcdita \\. a.) und findet, daß bei diesen zweierlei Stoffe in den Dotterzellen produziert werden, von denen die einen die Schalensub- stanz aufbauen, während die anderen Nährsubstanzen darstellen. „Die 2676 Dotterzellen haben eine doppelte Funktion: sie bilden zuerst die Ei- schale, dann beginnt die andere Funktion, die Nährfunktion; die er- nährenden Körnchen, die Dotterkörnchen, werden entweder erst nach Ausstoßung der Schalensubstanzen oder teilweise schon in den Dott-er- stöcken gebildet". Die Entstehung der Keim- und Dotterstöcke durch Arbeitsteilung aus Ovarien wird durch diesen Nachweis nicht berührt, da die Dotterzellen offenbar von Anfang sowohl Schalen- wie Nähr- substanzeu bildeten. 1434. Patterson, J. Th. Early developnient of Graffilla gemellipara — A Supposed Gase of Polyem- b r y o n y. Biol. Bull. Mar, Biol. Lab. Wood's Hole, Mass. Vol. XXII. Lancaster, Pa. 1912. pag. 173—204, tab. I— VI. Die beiden Embryonen jeder Eikapsel entstehen aus zwei Eiern, es handelt sich also nicht um Polyembryonie. P. liefert eine genauere Anatomie dieser zuerst von Li n ton (1363) beschriebenen Art, macht wahr- scheinlich, daß sie die Niere ihres Wirtes bewohne und zwei Genera- tionen im Jahre bilde. Die weiblichen Gonaden sind Germovitellarieu. Die Bildung und Eeifung, sowie Befruchtung des Eies wird dargestellt. 1435. Beaiichamp, P. de. Planaires terrestres des Brome- liacees de Costa-Rica, receuillies par M. C. Picado. Arch. Zool. exper. et gener., 5. Ser. T. X. Notes et revue No. 1. Paris 1912. pag. I— X mit 3 (8) Textfig. Beschreibt G e o pl a n a incadoi n. sp. und R li y n c h o d c m u s hro- rnelicola n. sp. und gibt für beide schematische Sagitalschnitte des Kopulationsapparates. 1436. Sekera, E. Monographie der Gruppe Olisthanel- lini. (Studien über Turbellarien. IL) Sitzgsber. Kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. Prag 1912. Nr. XXIV. 93 pag. 2 tab. Beschreibung im I. Abschnitte ; ,,Über neue Arten aus der Gat- tung 0 1 i s t h a n e 1 1 a" (pag. 3) 0. hrinkmanni n. sp., 0. albiensis n. sp. ; T y p h 1 0 p 1 a n e II a nov. gen. hresslaiii n. sp., T. vejdovskyi (■=. Mesostoma v. Javorowski), T. halleziana (^ Mesostoma h. Vej- dovsk}^), T. hirudo (^ Mesostoma liirudo Sekera); Sphagnella nov. gen. lutheri n. sp. ; Tah orella nov. gen. hofsteni n. sp. Der II. Abschnitt: „V ergleich endeBetrach tu ngen" (pag. 20) enthält zunächst taxonomische Bemerkungen (so auch den Vorschlag, für OUsihanella ipliigeniae Graff ein nov. gen. T a ti r i d e II a zu schaffen) dann die Kapitel A. Über den Bau der Gewebe, B. Über das Nervensystem und Sehorgane, C. Über das Excretions- oder Pronephri- diensystem, D. Über die Geschlechtsorgaue, E. Über die Lebensweise und geographische Verbreitung. Der III. Abschnitt „Systematische Übersicht" (pag. 78) ent- hält die Diagnosen der Gattungen und Bestimmungsschlüssel für die Arten u. z. Olisthanella mit 7, Typhloplanella mit 4 Arten und der — nicht in die Bestimmungschlüssel einbezogenen — Arten T. silliniani (=^ Mesostoma coecum Sillim.), sowie Dochmiotrema lutheri, da schon pag. 22 — 23 diese Gattung Hofstens als unhalt- bar erklärt wurde. Die Gattungen 8 ph a g n ella , Tauridella und Tab orella sind, wie erwähnt, monotypisch. Schließlich wird 2677 pag. 87) der Versuch gemacht, eine neue Diagnose der Tribus O li s - thancllini aufzustellen, und eine Bestimmungstabelle für die Gattungen gegeben. 1437. Lang, P. Über Eegeneration bei Planarien. Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. 79. Bonn 1912. pag. 361—426, tab. XX bis XXI und 2 (7) Textfig. Untersucht an P l a n a r i a polychroa vornehmlich die histologischen .Vorgänge bei der Regeneration. Diese wird durch Lichtabschluß be- günstigt. Der provisorische Wundverschluß wird durch Ausziehen der alten Epithelzellen, der nachfolgende Ausbau des Epithels durch Ein- wanderung von Parenchymzellen (meist Ehabditenbildungszelleu) be- wirkt. Wenn der Wundrand sich über der Wunde zusammenkrümmt und so für die Weiterentwicklung des Regenerates ein unüberwindliches Hindernis darstellt, kann die Regeneration bei Köpfen, kurzen Quer- stücken und Schwänzen gelegentlich auch ohne innere Ursachen ver- hindert werden. Der Darm regeneriert sich durch in sein Epithel ein- wandernde Parenchymzellen. Die sog. ,, Stammzellen" sind in Rück- oder Umdifferenzierung begriffene Zellen (,, Übergangszellen") anderer C4ewebe (vornehmlich Stütz-, Drüsen- und Dotterstockzellen), die so zu indifferenten „Regenerationszellen" werden. Bei der mit Hungerzustand verbundenen Regeneration, wie bei jener von Köpfen, kurzen Querab- schnitten und Schwänzen, zerfallen die Zellen der Gewebe (mit Aus- nahme jener des Nerven-, Muskel- und Excretionssystems) größtenteils und gelangen in den Darm, um hier verdaut zu werden. Das dabei im Regenerat auftretende Parenchympigment ist von früheren Beobachtern oft als Augenpigment betrachtet worden. „Stoflfträger" wurden nicht beob- achtet, die Regenerationszellen wandern wahrscheinlich selbst nach dem Regenerate. Bei kurzen regenerierenden Stücken zerfällt in der 2. bis 3. Woche der Darm durch Auflösung von Plasma und Kernen und bildet, wenn das Parenchym schwindet, einen großen Hohlraum, der von einem Rest stark abgeflachter und ausgedehnter Epithelzellen aus- gekleidet ist. Der Darmzerfall hindert nicht die Bildung eines neuen Pharynx. Neben dem Augenzerfall in regenerierenden Köpfen geht Neu- bildung von heteromorphen Augen einher. Die nicht zerfallenden Ge- webe des Nerven-, Muskel- und Excretionssystems regenerieren selbst ihre abgeschnittenen Teile. Bei den gesamten Reduktionen und Rege- nerationen werden jene Organe verschont, bzw. gefördert, die entweder zum Leben des Individuums unbedingt nötig sind, oder die eine Vor- bedingung für die Beseitigung des Hungerzustandes bedeuten, insbe- sondere Pharynx und Nervensystem. Die M i n o t sehen Körner- kolben sind auch nach ihrem Verhalten bei der Regeneration als Darm- drüsen aufzufassen. 1438. May, "W. G o ni e r a , die Waldinsel der Kanaren^ Reisetagebuch eines Zoologen. Karlsruhe 1912. Gibt Fundorte für eine von Lauterborn als Planaria gonoce- plidhi Diifj. (?) bestimmte Planarie. 1 438a. Rand, H. W. S y m m e t r y in Regeneration. Science, N. S., Vol. XXXV. New York 1912. pag. 465. Auszug aus einem Vortrage über die Regeneration von schief zur Haupt- 2678 achse gerichteten Schnittflächen bei Planarien. Das neue Material ist vom Anfange an dem alten streng koordiniert. Obgleich während der Regeneration das ganze Material im geometrischen Sinne asymmetrisch ist, herrscht nichtsdestoweniger eine vollkommene organische Sym- metrie in dem Sinne, daß zu Seiten der Medianebene Material und Energien mit genauer Hinsicht auf den Bauplan geordnet sind, welcher nur quantitativ ausgearbeitet zu werden braucht. Diese Einheit der Organisation besteht vom Beginne der Bildung des neuen Gewebes — vielleicht sogar schon zu einer Zeit, in welcher die Regeneration äußer- lich noch gar nicht erkennbar ist. 1439. Southern, R. PI a t yh el m i a. Cläre Island Survey part 56. Proceed. E. Irish Academy Vol. XXXI. Dublin 1912. Verzeichnet pag. 1 — 16 fünfzig Arten (5 im Süßwasser, 45 marine), von denen für die britischen Inseln neu sind: S t e n o s t o m u in unicolor 0. Schm., Proxenetes gracilis CTraff, Proxenetes tuhercii- latus Graff, Hyporcus venenosus Graff, T r i g o v o s i o »i n ))i setigerum O. Schm. 1 440. Voss, H. von. Die Bildung der Stäbchen bei Mesto- tomnm ehrenbergi. Zool. Anz. XXXIX. Bd. Leipzig 1912. pag. 497—499 mit 5 Textfig. Nachweis, daß bei der genannten Art beide in der Literatur beschriebeneu Bildungsweisen der Ehabdoide vorkommen: jene aus reihenweise ange- ordneten Secretkügelchen bei jungen, jene aus von Anfang an stäbchen- förmigen Secretionsprodukten bei erwachsenen Tieren. Diese bieten die erstere Entstehungsart der Ehabdoide nur in von ..Kristalloiden" befallenen Exemplaren. Hier handelt es sich um Eückbildung, bei Jungen um das Fehlen der den normalen ausgewachsenen Tieren zu- kommenden intrazellulären Kanäle der Bildungszellen, in welchen das Stäbchensecret sich schon von Anfang an in Fadenform anhäufen kann. 1441. Graff, L. von. Turbellaria, in Dr. H. G. Bronns Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. IV. Bd. Vermes. Abt. I. c. 118 — 119. Lieferung, Leipzig 1912. Enthält den IL Nachtrag zum Literaturverzeichnis. 1442. Child, C. M. Antero-posterior Dominance in Pla- na r i a. Science N. S. Vol. XXXV. Xew York 1912. pag. 935—936. Auszug aus einem Vortrage, der die Ergebnisse früherer Arbeiten (be- sonders 1401) über die bei der Bildung eines neuen Kopfes beteiligten Faktoren und die Abhängigkeit der Bildung des Hinterendes von den weiter vorn gelegenen Partien behandelt. 1442a. Walton, L. B. The Land P 1 a n a r i a n s o f X o r t h Ame- rica, with a Note on a New Species, Science, N. S. Vol. XXXV. New York 1912. pag. 940. Schlägt für die 1095a (S. 2608) und 1179 (S. 2617) erwähnte neue Art den Namen R h y n c h o d e m u s atrocyaneus vor und zählt (nach 891) die bisher aus Nordamerika und den anliegenden Inseln be- kannten Arten auf. 2679 1443, Koiiiiigsberger, J. C. Java Zoologisch en Biologisch. Aflev. IV. Biiitenzorg 1912. pag. 197. Vorkommen von Bipalium -arten an feuchten Stellen, zu deiiea selten ein Lichtstrahl durchdringt. 1444. Boring, E. G. Note on the negative reaction under 1 i g h t - a d a p t i o n in the p 1 a n a r i a n. Jonrn. of animal behavior, Vol. II. New York 1912. pag. 229—248, 1 Tcxtlig. Die an einer, der P l an a r i a torva ähnlichen, aus strömendem Wasser bei Ithaca stammenden Form gemachten Beobachtungen werden folgen- dermaßen zusammengefaßt. Wenn Plauarien dauernd intensiver, direkter Beleuchtung ausgesetzt werden, wenden sie sich fortgesetzt von der Lichtquelle ab. Wenn sie unmittelbar nus bestimmt gerichtetem in zerstreutes Licht gebracht werden, wenden sie sich konsequent der Richtung zu, von welcher das Licht zuerst kam. Dieses Verhalten zeigt, daß sich die Planarie zu- erst an einer Seite dem Lichte angepaßt hatte und im zweiten Falle sich nach der lichtaugepaßteu Seite wendet, weil diese infolge vermin- derter Sensitivität weniger erregt wird als die andere, gerade so, als ob von der anderen Seite bestimmt gerichtetes Licht käme. Nach länger dauerndem Ausweichen nach einer, dem bestimmt gerich- teten Lichte entgegengesetzten Seite macht die Planarie häufige ab- rupte Wendungen zur Lichtquelle, welche eine Zeitlang an Zahl zu- nehmen, aber schließlich, bei sehr langer Dauer der Reize ganz aufhören. Diese Wendungen mögen auf eine Art von kompensatorischen Muskel- bewegungen zurückzuführen sein, hervorgerufen durch Ermüdung der bei der Abwendung beteiligten Muskeln. Das Maß der Bewegung ver- ringert sich mit der allgemeinen Ermüdung und ist geringer unter intensiver „direkter" Beleuchtung, als unter schwacher zerstreuter Be- lichtung. Die bewußte Erfahrung, welche in der Abkehr von und in den abrupten Wendungen zu der Lichtquelle liegt, ist — wenn überhaupt hier von Bewußtsein gesprochen werden kann — nicht notwendiger- weise als ein komplizierterer Prozeß zu denken, sondern kann auf bloßer Wahrnehmung des Wechsels zweier qualitativ verschiedenen Vorgänge beruhen oder als Eindruck im Momente des Wechsels der Reaktion ge- deutet werden. 1445. Wilhelmi, J. Die makroskopische Fauna des Golfes von Neapel, vom Standpunkte der biologi- schen Analyse des Wassers betrachtet. Ent- wurf einer biologischen Analyse des Meer- wassers. Mitteil. a. d. Königl. Prüfungsanstalt f. Wasserver- sorgung u. Abwässerbeseitigung. Heft 16. Berlin 1912. pag. 69—74, 89, 93—94, 106, 108, 114, 127—129, 165. Betrifft das Verhalten der Turbellarien in natürlich und künstlich ver- unreinigtem Seewasser. 1446. Van Oye, P. De Bewegingen bij de Platwormen. Handel. XV. Vlaamsche Natuur- en Geneesk. Congres Ostende 1911. Gent 1911 (1912). pag. 96 — 102. Studiert an Polycelis nigra, Dendrocoelum lacteum und punc- tatum, sowie Planaria forva die Bewegungsweise der Tricladen 2680 und teilt diese zum Unterschiede von den früheren Beobachtern nicht im zwei — „gleitende" und „spannende" — sondern in d r e i Kategorien: 1. Einfaches Gleiten, 2. Gemischte Fortbewegung, 3. Kontraktionsbe- wegungen. Das einfache Gleiten wird durch die Cilien hervor- gebracht, welche bei ihren Ausschlägen sich der Schleimspur als Stütze- bedienen, um eine langsame und regelmäßige Fortbewegung hervorzu- bringen. Die gemischte Fortbewegung ist eine Kombination der Cilienbewegung mit rhythmischen Muskelkontraktionen, die sich in, auf der Kriechsohle fortlaufenden Wellen aussprechen und am besten an Planarien beobachtet werden, die den Bauch nach oben ge- kehrt an der Oberfläche des Was.sers einherkriechen. Die Kontrak- tionsbewegung (,,K rimpende bewegin g") ist identisch mit der bisher als „spannend" bezeichneten. Ihre charakteristischen Momente- sind die Ein- und Ausschläge der Körperenden bei gleichzeitiger Quer- runzelung der jeweils konkav erscheinenden Fläche. 1447. Stiasny, G. Beobachtungen über die marine Fauna des Triester Golfes während des Jahres 1911. Zool. Anz. XXXIX. Bd. Leipzig 1912. Übersicht zu S. 604. Notiert „Turbellarienlarven" im Plankton. 1448. Korotneff, A. A. Die Planarien des Baikalsees (Trikladen) systematisch, anatomisch und zoogeographisch be- arbeitet. (Wiss. Ergebn. ein. Zoolog. Exped. nach d. Baikalsee- 1900 bis 1902. V. Lief.). Kiew und Berlin 1912. Mit 7 tab. und 13 Textfig. Dieses Werk, das nach dem, was bisher über die merkwürdige Tricladen- fauna des Baikalsees bekannt geworden ist (besonders in: Grube 2.56; Sabussow 957, 997, 1015, 1403; Korotneff 956, 1058, 1270^ 1371), mit Spannung erwartet wurde, bringt zunächst schöne Abbil- dungen der zahlreichen, zum größten Teile bisher nicht beschriebenen Arten, die sich schon äußerlich durch ihre Größe und Farbenpracht auszeichnen, sowie durch ihre Drüsenpolster und zu 1 bis etwa 200 vor- handenen saugnapfartigen Organe, welche, aus erst«ren hervorge- gangen, alle Übergänge darbieten von Kleborganen zu echten Saug- näpfen. Diese Organe hat K. leider zu einseitig zur Einteilung ver- wendet und die Augenstellung i), sowie die Anatomie nur ganz ober- flächlich mit berücksichtigt. Es ist dies umso bedauerlicher, als aus den verhältnismäßig wenigen anatomisch-histologischen Abbildungen mit Sicherheit gesagt werden kann, daß ein genaues Studium der Anatomie hier eine ebenso reiche Ausbeute an neuen und vergleichend anatomisch sowie hi.stologisch wichtigen Tatsachen zutage fördern würde, als die im wesentlichen nur äußerliche Charaktere berücksich- tigende Darstellung des Verfassers hinsichtlich dieser letzteren ge- liefert hat. Hoffentlich folgt die anatomische Verwertung dieses kost- baren Materiales noch nach. Die beschriebenen Arten und die syste- matischen Kategorien, in welche sie untergebracht werden, seien in folgendem angeführt. Die in [] beigefügten Stellen stammen von mir. 1) Wie wenig Bedeutung K. dieser beimißt, geht u. a. auch daraus hervor, daß er pag. 27 eine ,,vier Paar Augen" besitzende Planaria sabussowi als eine Varietät der mit ,, vielen Augen" versehenen P. nigrofasciata bezeichnet. 2681 I. Farn. Cotylidae [Cotylifera Korotneff 1270]. Die vordere Hälfte des Körpers ist mit Saiignäpfen verselit'u, deren Zalil sehr ver- schieden ist und von einem bis zu 200 schwankt. Kantenleiste immer vorhanden. Tiefseeformen mit oder ohne Augen. 1. Gen. 3Ionocotylus [nov. gen.]. M. subiiiger [n. sp.], M. cingulatus [n. sp.]. 2. Gen. Dicotylus [Gr. 256; liimacephalus Korotn. 95()]. Zwei Saugnäpfe am vorderen Ende des Körpers, von denen aus längs der Kante sich zwei Längsrinnen hinziehen. Augen zahlreich. D. histriatus [D. fvlvwar Gr. 256]. 3. Gen. Archicotylus [nov. gen.]. Nur ein primitiver in den Körper hineingesunkener Saugnapf vorhanden. Muskulatur des Saug- napfes ungenügend entwickelt und vom Parenchym nicht ab- gesondert. Zahl der Augen unbestimmt. A. cinereus [n. sp.]; A. elongatus [n. sp.]; A. decoloratus [n. sp.]; A. maculatus [n. sp.]; A. rutilus [n. sp.]; A. jlavus [n. sp.]; A. (Sorocelis^) lacteus [n. sp.]. 4. Gen. Procotylus [Korotn. 1270]. Der Saugnapf scheint sehr eigentümlich zu sein: er ist schwach nmskulös, aber drüsig und besitzt im Inneren schleimige Excretionen, die bei den übri- gen Cotyliden nicht vorkommen. Kantenleisten sehr entwickelt. Augen entweder ganz primitiv und zahlreich oder fehlend (bei Tiefseeformen). P. magmis [n. sp., ist die in Korotn. 1058 ohne Namen erwähnte]; P. arniatus [nom. nov. = der von Korotn. 1270 P. flaims benannten Art, von welcher er daselbst den Geschlechtsapparat beschrieben hat]. 5. Gen. Tetracotylus nov. gen. Das vordere Ende verlängert sich in zwei Tentakel, hinter ihnen liegen beiderseits zwei Saug- näpfe, die eine starke Muskulatur besitzen und vom Körper voll- ständig abgesondert sind. Zahlreiche primitive Augen vorhanden. T. tenax n. sp. 6. Gen. Polycotylus Korotn. [Korotn. 1371]. Die Saugnäpfe sind äußerst zahlreich (bis zweihundert) an beiden Seiten des Körpers in einem gewissen Abstände von den Enden des Körpers beginnend. P. validus [diese, eine Länge bis 103 mm erreichende Art ist identisch mit der von Korotneff (1371) als P. profundus bezeichneten], II. Farn. Acotylidae [nov. fam.]. Die Anheftung erfolgt vermittelst eines am Vorderende des Bauches angebrachten, verschieden gestalteten Drüsenpolsters und nicht eines Saugnapfes. Zahl der Augen verschieden. 1. Gen. Podo plana nov. gen. Das Polster bildet einen Fuß, der von den Seitenrändern abgesetzt ist. Augenzahl verschieden. P. olivacea [n. sp.]. 2. Gen. Sorocelis [Gr. 256]. Körper platt und lang gestreckt. Polster drüsig aber nicht muskulös. Nur die Tiefseeformen sind augenlos. S. variegata [n. sp.]; 8. maculosa [n. sp.]; S. zigestes [n. sp.]; S. aculeata [n. sp.]; S. polyoplülialma [n. sp.]; 8. nigrescens [n. sp.]; 8. parvipunctata [n. sp.]; 8. fidva [n. sp.]; 8. subniger [n. sp.]; 8. trigrina [(Gr.)]; >S'. graffi [? Sabuss.]; 8. subrufa [n. sp.]; 8. retiformis [n. sp.]; *S'. subfidva [n. sp.]; Broun, Klasseu des Tier-Keichs. IV. 1. 1 lU 2682 S. junca [n. sp.]; S. ocellala [n. sp.]; S. pardalina [? Gr.]; S. arcellaris [n. sp.]; S. gracilis [n. sp.]; 8. {Podoplana t) lobafa [n. sp.]; S. albifrons [n. sp.]; S. nigromaculata [n. sp.]; 8. stello-mac^data [n. sp.]; 8. argillosa [n. sp.]; 8. melano- cinerea [n. sp.]l); 8. lactea [n. sp.]; 8. ohscura [n. sp.]; 8. cotyloides [n. sp.]; 8. hilineata [n. sp.]; 8. lutea [n. sp.]; 8. usitata [n. sp.]; 8. versicolor [n. sp.]; 8. ftdvescens [n. sp.]; 8. leucocephala Sabuss. ; 8. angarensis (Gerstf.); 8. co- 'piilatrix [n. sp.]. 3. Gen. Planaria [Müll. -Örst.]. Drüsenpolster und Saugnäpfe fehlen. Durchwegs wohlentwickelte Augen vorhanden. P. pallida [n. sp.]; P. rufescens [n. sp.]; P. semifasciata [n. sp.]; P. delmeata [n. sp.]; P. melanocerca [n. sp.]; P. adhaesiva [n. sp.]; P. cincinata [n. sp.]; P. fuscoma- culata [n. sp.]; P. stringulata [n. sp.]; P. guttata Gerstf.; P. debilis [n. sp.]; P. melanopunctata [n. sp.]^. P. lan- ceolata Gr.; P. albocingata [n. sp.]; P. suhflava [n. sp.]; P. lucta [n. sp.]; P. papulosa [n. sp.]; P. nigrofasciata Gr.; P. transversostriata [n. sp.]; P. sabussoivi [n. sp.]; P. {Sorocelis) pingata [n. sp.]; P. hepatizon Gr. {8orocelis h. Sabuss.); P. bicingulata [n. sp.]; P. incerta [n. sp.]. 4. Gen. Graffiella nov. gen. Körper am Hinterende ausge- zogen und zugespitzt, an der Ventralseite des Vorderendes mit langen dünnen Auswüchsen versehen; mit zwei Augen. G. lamellirostris n. sp. Von den beschriebenen 78 Arten sind denniach mindestens 65 neu. 1449. Nordgaard, 0. Faunistiske og biologiske jakttagelser ved den biologische Station i Bergen. Det Kongel. norske Vid. Salsk. Skrifter. 1911. nr. 6. Trondhjem 1912. Enthält pag. 10 eine Liste der Acoela, Rhahdocoela und Allococoela mit Angabe der relativen Häufigkeit des Vorkommens nach Graff (vgl. 1063, 1110, 1408). Sie enthält 30 Arten: 5 Acoela, 17 Rhabdocoela und 8 Alloeocoela. 1450. Muth, A. Beiträge zur Kenntnis der Gattung Soro- celis Grube. Mitteil. Naturwiss. Ver. Steiermark, Jahrg. 1911. Bd. XLVIII. Graz 1912. pag. 381—410. mit 2 Textfig. Bespricht die Umgrenzung der Gattung 8orocelis und beschreibt eine von Stummer und Almassy im Narinflusse (Aralseegebiet) ge- sammelte Art 8. eburnea n. sp., sowie deren gesamte Anatomie, vor- nehmlich aber jene ihres Geschlechtsapparates. ^) Unter dem Namen dieser Art steht: ,, Pallas, Sabussow: Bdelocephala anga- rensis". Diese Wortzusammenstellung ist mir unverständlich, da meines Wissens Pallas nie eine hierher zu ziehende Form beschrieben hat. Auch kann nicht gemeint sein, daß die Plan, angarensis Gerstf. mit 8. tnelano-cinerea identisch sei, da ja erstere zwei Seiten weiter als sorocelis a. aufgezählt ist, mit Anführung der Gerstfeld sehen Bezeichnung als Synonym. Sabussow zieht die Planaria angarensis zur Gattung Bdellocephala, wie aus den Tafelerklärungen seiner /S^orocfZis-Monographie (1403, t. III f. 6, t. IV f. 12, t. VI f. 16 u. 17) hervorgeht. 2683 1451. Kepiier, W. A., and W. II. Taliaferro. Sensory Epithelium of Pharynx and Ciliated Pits of Microstoma cauda- tum. Biol. Bull. Mar. Biol. Lab. Woods Hole, Mass. Vol. XXIII. Lancaster, Pa. 191'2. pag. 42— 58, tab. I und 11 (21) Textfig. Beschreiben bei der im Titel genannten Axt eine mit dem Hinterende des Pharyngealnervenringes in Verbindung stehende Kommissur der beiden ventralen Längsnerven, \\'elcher eine von Drüsen freie Querzone von ,, Geschmackszellen" des Pharynxepithcls aufliegt. Die Wimpergrübchen bestehen wie bei den Protonemertini aus einer den Grund derselben umgebenden Drüsenmasse, welche Secret in das Grübchen ergießt, während das Sinnesepithel des letzteren von den dorsalen Längsnerven innerviert wird und mit langen Cilien besetzt ist. Versuche mit diesen Tieren ergeben, daß Individuen mit ,,physiological tone" zwischen normalem Wasser und abnormem (0.05 proz. Salzlösung) unterscheiden können, während solche, welche ihren physiologischen Tonus (z. B. durch Toxine von Bakterien) verloren haben, nicht mehr die Qualität des Mediums unterscheiden können. Temperaturänderungen wirken auch in dieser Art, aber nur vorübergehend, da bald eine Anpassung erfolgt. Die Paarigkeit der Wimpergrübchen wirkt richtunggebend bei der Lokomotion. 1452. R. T. Yoimg, The Epithelium of Tuibellaria. Jouni. of Morphology, Vol. XXIII. Boston 1912. pag. 255—268, mit 1 tab. Eine kurze vergleichende Darstellung der Epithelien bei Turbellarien mit (leider mikrophotographischen und daher undeutlichen) Abbildungen des Integumentes von Planocera inquilina, Polychoerus caudatus und Bdelloura propinqua, des Pharynx- und des Pharyngealtaschen- epithels von Planaria maciilata, eines Excretionskanals von Den- drocoelum lacfeum und des Samenblasenepithels von Bofhronieso- sto m. a personahim. 1453. €. M. Child. Studies on the dynamics of morphogenesis and inheritance in experimental reproduction. IV. Certain dynamic factors in the regulatory morpho- genesis of Planaria dorotocephala in relation to the axial gradient. Journ. of Experim. Zoölogy. Vol. XIII. Philadelphia, Pa. 1912. pag. 103—152. mit 46 Textfig. Der Verfasser will in dieser Arbeit durch experimentelle Tatsachen die Natur des von ihm (1381) als ,, Axial gradient" bezeichneten Momentes in der regidatorischen Morphogenese beleuchten und kommt durch seine mit Alkohol, Äther und Cyankalium angestellten Experimente zu fol- genden Ergebnissen: 1. Wenn Stücke eines einzelnen Zooids von Pla- naria dorotocephala in verdünnten Lösungen dieser Anaesthetica einer Regulation unterliegen, so wächst der Grad der Verlangsamung oder Hemmung derselben gegen das Hinterende seiner Achse. Die Bildung eines Kopfes kann vorkommen unter Bedingungen, welche alle übrigen Pucgulationsprozesse ausschließen, und ein Kopf sowie Pharynx kann sich bilden unter Bedingungen, welche die Bildung des Hinterendes verhindern. 2. Sehr verdünnte Lösungen von Cyankalium geben ähn- liche Resultate wie Alkohol usw., lassen aber den axialen Faktor deut- licher hervortreten. 3. Versuche mit verschiedenen Temperaturen 170* 2684 lassen ebenfalls die Wirkung des axialen Faktors erkennen, wenngleich minder klar als Anaesthetica und Cyankalium. Ähnliche Resultate er- geben Hunger und die Anwesenheit metabolischer Produkte der Pla- narie im Wasser. 4. Der axiale Gradient äußert sich auch in verschie- denen Wirkungen des Cyankalium und anderer herabsetzender Agenzien auf die Kopfbildung in verschiedenen Körperregionen. Die Wirkung herabsetzender Agentien ist nicht bloß graduell verschieden nach der Körperregion, sondern unter Umständen auch in der Richtung. So kann Cyankalium die regulatorische Kapazität von Stücken entweder herab- setzen oder steigern, je nach der betreffenden Körperregion und der an- gewandten Methode. Die entgegengesetzte Wirkung eines und desselben Reagens in gleicher Konzentration ist bedingt durch die Tatsache, daß der Prozeß der Kopf bildung in jedem gegebenen Stück eine Resultante zweier entgegengesetzter Faktoren ist, und das Reagens das gegenseitige Ver- hältnis dieser in jeder Richtung ändern kann. 5. Der axiale Gradient ist nicht durchaus gleich, sondern jedes Zooid besitzt einen ihm eigen- tümlichen axialen Gradienten. Die Regulation von Stücken in den angewandten Agentien zeigt, daß verschiedene dynamische Bedingungen herrschen in der vorderen Region des zweiten und im hinteren Ende des ersten Zooids. Im allgemeinen gilt für beide Zooide das gleiche, aber in den hinteren Zooiden, die nur wenig ausgebildet sind, treten die Differenzen zwischen Hinter- und Vorderende nur wenig hervor. 1454. Luhe, M. Einfluß physikalischer und chemischer Fak- toren auf die geographische Verbreitung der Tiere, Sehr. d. Physikal.-ökon. Ges. zu Königsberg i. Pr. LH. Jahrg. Leipzig und Berlin 1911 (1912). Gibt pag. 264 — 265 eine Zusammenstellung der die Verbreitung der Süß- wassertricladen bestimmenden Faktoren. 1455. Boruhauser, K. Die Tierwelt der Quellen in der Um- gebung Basels. Liternat. Eevue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrogr., Biolog. Supplemente, Ser. IV. Leipzig 1912. Behandelt pag. 15 — 22 vom krenobiologischen Standpunkte folgende Arten: Dendrocoelum lacteum und infernale; Planaria vitta, gono- cephala und alpina; Polycelis nigra und cornuta; sowie Polycladus alba, nebst Angabe der wichtigsten Literatur pag. 76. 1456. Sekera, E. Über die grünen Dalyelliiden. Zool. Anz. XL. Bd. Leipzig 1912. pag. 162—172. Diese Mitteilung soll hauptsächlich die Beschreibungen Graffs (1316) vervollständigen oder verbessern. Für zahlreiche Süßwasserrhabdo- coela finden sich Fundortsangaben und gelegentlich Bemerkungen in biologischer oder systematischer Hinsicht. Besonders die Arten Dalyellia viridis, penicilla und scoparia, welche von S. als eine näher verwandte, besondere Gruppe unter den zahlreichen Ai'ten ihrer Gattung betrachtet werden, nehmen einen verhältnismäßig großen Raum in dieser Publika- tion ein. Sie sind weit verbreitet — am wenigsten weit D. scoparia — , kommen häufig in denselben Tümpeln vor, sind Frühjahrsformen, von be- deutender Größe, im ausgewachsenen Zustande mit Zoochlorellen behaftet, und tragen viele Eier in der Leibeshöhle, die durch den Tod des Mutter- tieres frei werden und erst im nächsten Frühling die Embryonen ent- lassen. S. 167ff. wird die Eibildung, die wechselnde Menge des dazu 2685 verwendeten Dotters, Form, Größe und Zahl der Eier behandelt. D. viridis produziert die größte Zahl, was auf das Vorhandensein zweier Ger- marien zurückgeführt wird; kein Ei enthält mehr als einen Embryo. 1457. Luther, A. Studien über acöle Turbellarien aus dem finnischen Meerbusen. Fauna et Flora Fennica. Vol. XXXVI. Nr. 5. Helsingfors 1912. 60 pag. mit tab. I und II und 17 Textfig. Beobachtete im brackischen Wasser (Salzgehalt ca. 0,5 Proz.) des finni- schen Meerbusens vier acöle Turbellarien, von denen drei näher be- stimmt werden konnten. Eine, Childia baltica n. sp., unterscheidet sich von der amerikanischen Art des Genus Childia Graff (1408) dadurch, daß hier die beiden chitinösen männlichen Kopulationsorgane durch gesonderte Öffnungen nach außen münden. Die histologische Untersuchung ergab, daß das Epithel eingesenkt ist, mit einer deutlichen polygonalen Begrenzung der Epithelialplatten, aber syncytialer Verschmel- zung der eingesenkten Plasmaleiber und einer, von der bisher bekannten abweichenden Schichtung des Hautmuskelschlauches. Dieser besteht nämlich aus: 1. äußeren Längsfasern, 2. dichtgestellten, aber nicht in einer Ebene, sondern unregelmäßig verlaufenden Ringfasern, 3. vereinzelten Diagonal- und schließlich 4. inneren Längsfasern — letztere aber bloß ventral und zwar zu 2 — 3 übereinander liegend. In zwei Fällen fanden sich Ersatzepithelzellen. Die Parenchymmuskulatur besteht aus dorso- ventralen Fasern (im Vorderkörper senkrecht gestellt und von der Ventralfläche schräg rostrodorsalwärts ziehend) und vom Vorderende unter sehr spitzem Winkel zur Bauchfläche ziehenden Retraktoren des Vorderendes. Die besonders ventral angehäuften Hautdrüsen entsenden ihre Ausführungsgänge zwischen den Epithelialplatten zur Oberfläche. Tastgeißeln sind reichlich über den Rücken in kleinen Gruppen verteilt, und jede Geißel setzt sich in eine unter den Epithelzellen liegende birn- förmige ,, Sinneszelle" fort. Die Hodenfollikel liegen dorsal, vom Gehirn bis nahe an die beiden Samenblasen reichend. Jeder der beiden Penes mündet in ein gesondertes, kurz röhrenförmiges Antrum masculinum und ist umhüllt von einem entwickelten System von Protraktormuskeln, Die beiden Ovarien beginnen, voneinander völlig getrennt, ein wenig hinter dem Gehirn und erstrecken sich bis etwas vor die ein wenig etwas hinter der Körpermitte liegende und in einen kurzen cilienlosen Pharynx füh- rende Mundöffnung. Reife Eier waren nicht vorhanden, der männliche Apparat aber schon in voller Reife. Die zweite Acöle war identisch mit Convoluta saliens {GTaii), die dritte ist Repräsentant einer neuen Gattung: Palmenia tvaerminnensis nov. gen., n. sp. Die letztere in 18 — 20 m Tiefe lebende Art bildet daselbst aus durch Schleim zusammengehaltenen Mudpartikeln bestehende Röhren, außerhalb welcher es bogenförmig gekrümmt erscheint. Das Plasma der Epithelzellen geht sehr oft ohne Grenze in dasjenige des Paren- chyms über, die Basalkörper der Cilien verhalten sich ähnlich wie bei den Eumesostominen, interstitielle ,,Ersatz"zellen sind auch hier vorhanden. Die zu äußerst liegenden Längsfasern des Hautmuskelschlauches ver- laufen hier wie auch bei der erstgenannten Art ,,intracellular von Epithelzelle zu Epithelzelle, die eine nach der anderen durchziehend", und das gleiche scheint für die Ringfasern zu gelten, so daß hier Epithel- muskelzellcn vorliegen. Auf die Ringfasern folgen einwärts noch Diagonal- und innere Längsfasern. Intercellular münden an der Körperoberfläche, besonders reichlich im Vorderteile, und zwar dorsal spärlicher als ven- 2686 tral und seitlich, die Pakete der gelbe Pigmentstäbchen liefernden Drüsen. Die Stirndrüsen sind sehr schwach ausgebildet, unter ihnen liegt ein dritter Drüsentypus. L. gibt eine genaue Darstellung des Verlaufes der Parenchymmuskulatur, deren letzte Verzweigungen intraepithelial enden. Es sind 6 Längsnervenpaare vorhanden: 1 dorsales, 1 ventrales, 2 laterale und 2 ventrolaterale, untereinander dvu-ch zahlreiche, ziem- lich unregelmäßige Kommissui'en verbunden. Die Tastgeißeln ent- springen aus kolbenförmigen Zellen, die sich distal zu fingerförmigen, über die Epithelfläche etwas vorragenden Fortsätzen verlängern, und an deren Spitze die Geißel entspringt, während das den Kern enthaltende Ende sich mehr oder weniger tief in das Parenchym einsenkt. Die Ge- schlechtsverhältnisse stehen am nächsten jenen von Ana per v s gardiner i Graf f. Ihrer Beschreibung läßt L. eine von sehr instruktiveil, schema- tischen Abbildungen der bisher beobachteten Typen gestützte Dar- stellung der Verwandtschaftsverhältnisse der Acoela folgen (die im Original nachgelesen werden muß) mid gibt auf Grund derselben folgen- den Bestimmungsschlüssel für die Gattungen: I. Acoela ohne Bursa seminalis I. Fam. Proporidae. A. Pharynx eine lange Röhre 1. Gen. Proporus. B. Pharynx fehlend oder sehr kurz. a) Penis doppelt 2. Gen. Childia. b) Penis einfach aa) Körper scheibenförmig 3. Gen. Haplodiscus. bb) Körper zylindrisch 4. Gen. Rimicola. II. Acoela mit Bursa seminalis II. Fam. Convolufidae. A. Mit einer Gechlechtsöffnung. Weibliche Ausführwege dorsokaudal vom Penis ge- legen, kaudal von diesem in das Atrium genitale mündend 5. Gen. Ofocelis. B. Mit einer oder zwei Geschlechtsöff- nungen, weibliche Genitalwege vor dem Penis a) Bursamundstück ein einfaches zartes Cu- ticularrohr oder fehlend 6. Gen. Aphanostoma. b) Bursamundstück lamellös. aa) Mit einem einzigen Bursamundstück. 1. Bursamundstück in ein Antrum fe- mininum mündend 7. Gen. Convoluta. 2. Bursamundstück in das Parenchym mündend 8. Gen. Monochoeriis. bb) Bursamundstücke zwei oder mehr. 1. Mit einer Geschlechtsöffnung. a) Bursa seminalis einheitlich ... 9. Gen. Puliiienia. ß) Bursa aus zahlreichen Einzelbläs- chen bestehend 10. Gen. A^iaperus. 2. Mit zwei getrennten Geschlechtsöffnungen. ce) Mit 2 — 14 Bursamundstücken; ohne Schwanzfäden 11. Gen. Amphiscolops. ß) Mit vielen (bis 50) Bursamund- stücken; mit Schwanzfäden . . 12. Gen. Polychoerus. Da die Diagnosen der Gattungen der Proporidae durch die neue Ein- teilung nur sehr wenig verändert werden, gibt L. nur für jene der Con- volutidae die folgenden neuen Diagnosen: 2687 Gen. Otocelis Dies. Convolutidae mit einer einzigen Geschlechtsöffnung. Weibliche Ausführwege („Vagina") doi'socaudal vom Penis gelegen, caudal von diesem in das Atrium genitale miuidend. Bursa scminalis mittels eines lamellösen Mundstücks in die weiblichen Ausführwege mündend. Körper langgestreckt, fast drehrund. Gen. Aj)haiiosloma Örst. Convolutidae mit vor dem Antrum masculinum gelegener weiblicher Geschlechtsöffnung, in welche die Bursa seminalis mündet. Ein cuticulares Bursamundstück fehlt oder besteht aus einem sehr zarten, nicht lamellösen Rohr. Körper drehrund oder plankonvex. Gen. Convoluta Örst. Convolutidae mit vor dem Antrum masculinum gelegener weiblicher Geschlechtsöffnung, in welche die Brusa seminalis mittels eines lamellösen Mundstückes mündet. Körper meist abge- plattet, oft mit tütenförmig einschlagbaren Seitenteilen. Gen. Monochoerus Löhner et Micoletzky. Convolutidae mit vor dem Antrum masculinum gelegenem Antrum femininum, welches in die Bursa führt. Mit einem lamellösen Mundstück, das in das Parenchym mündet. Körper langgestreckt, drehrund, mit in beschränktem Grade einschlagbaren Seitenteilen. Gen. Palmenia Luther. Convolutidae mit einer einzigen Geschlechts- öffnung und einer Bursa seminalis. Die in der Vielzahl (5 — 9) vorhan- denen lamellösen Bursanmndstücke ragen rostralwärts in das Parenchym. Körper langgestreckt, drehrund, mit rinnenförmig einziehbarer Ventral- seite. Gen. Anaperus Graff. Convolutidae mit einer einzigen Geschlechtsöffnung. Bursa seminalis durch zahlreiche Sperma führende Hohlräume vertreten, deren jeder mit einem lamellösen, rostralwärts in das Parenchym ragen- den Bursamundstück versehen ist. Körper langgestreckt, plankonvex. Gen. Amphiscolops Graff. Convolutidae mit vor der männlichen gelegener weiblicher Geschlechtsöffnung. Bursa seminalis mit mehreren (2 — 14) lamellösen Mundstücken. Körper dorsoventral abgeplattet. Seitenteile nicht einschlagbar; ohne Schwanzfäden. — Für diese Gattung, zu welcher L. auch den Heterochoerus australis Haswell (1108) rechnet, nimmt er eine Spaltung in Aussicht, je nachdem die Bursaraundstücke in das Parenchym oder in das Antrum femininum münden. Gen. Polychoerus Mark. Convolutidae mit vor der männlichen gelegener weiblicher Geschlechtsöffnung. Bursa seminalis mit vielen (bis 50) lamellösen Mundstücken. Körper dorsoventral abgeplattet, Seitenteile in der Ruhe und während des Kriechens nicht eingeschlagen; mit 1 bis 5 fadenförmigen Schwanzanhängen. 1458. Micoletzky, H. Beiträge zur Kenntnis der Ufer- und Grundfauna einiger Seen Salzburgs, sowie des Atter- sees. Zool. Jahrb., Abt. f. System. XXXIII. Bd. Jena 1912. pag. 421 — 444. Fundorte von 3Iicrosf.omum lineare, Dalyellia armigera, Castrada affinis, Bothromeso Stoma essenii und Otomososloma avditirum. 1459. Thieuemann, A. Der Bergbach des Sauerlandes. Fau- nistisch-biologische Untersuchungen. Kevue d. ges. Hydrobiol. u. Hydrogr., Biol. Suppl. IV. Ser. Heft 2. Leipzig 1912. Berücksichtigt eingehend die Turbellarienfauna, insbesondere die Tri- claden {Planaria vitla, alpina, gonocephala; Polycelis cornuta und 2688 Dendrocoelum lactevm), neben welchen bloß noch Prorhynchns jon- tinalis (pag. 23) genannt ist. Besondere Abschnitte sind der Einbürgerung von Planaria goiiocepJmol auf Rügen (pag. 72 — 79) und der Verbreitung der Bachtricladen im Sauerlande (pag. 85 — 121 mit 5 Kartenskizzen) gewidmet, wozu noch Fundorts- und Literaturverzeichnisse vorhanden sind. 1460. Zschokke, F. Leben in der Tiefe der subalpinen Seen Überreste der eiszeitlichen Mischfauna weiter? Arch. f. Hydrobiol. u. Planktonkde. Bd. VIII. Stuttgart 1912. pag. 109—183. Die im Titel enthaltene Frage wird bejaht, nachdem mit Bezug auf die Publikation von Hofstens (1404) die Begriffe ,,Glacialrelikt" und ,, Überrest der eiszeitlichen Mischfauna" neuerlich definiert wurden, wobei (namentlich pag. 119 — 125) auch die dabei in Betracht kommen- den Turbellarien Planaria alpina, Otomesostoma auditivwn und Plagiostomum lemani zur Besprechung gelangen. 1461. Patterson, J. T. and H. L. Wieman. The Uterine Spin die of the Polyclad Planocera inquilina. Biol. Bull. Mar. Biol. Lab. Woods Hole, Mass. Vol. XXXIII. pag. 271— 282, tab. I — V. Lancaster, Pa. 1912. Die Bildung der sog. „uterinen" oder ,, abortiven" Spindel bei der im Titel genannten Polyclade wird angeregt durch die Besamung. Sie stellt nichts anderes dar, als die erste Phase einer typischen Reifungsspindel, die demnach auch eine Verkürzung erfährt, während sie zur Oberfläche wandert, um daselbst das erste Richtungskörperchen auszustoßen. Die Verfasser sind geneigt, anzunehmen, daß es sich auch bei den anderen Turbellarien, bei welchen bisher die ,, abortive Spindel" beobachtet A^rde, so verhalte. 1462. Lang, P. Zur Systematik der einheimischen Süß- wassertricladen (Auricularsinnesorgane). Zool. Anz. XLI. Bd. Leipzig 1912. pag. 11— 13, mit 4 Textfig. Zeigt, wie Planaria polychroa, luguhris und iorva durch Länge und Ver- lauf der Auricularsinnesorgane, sowie deren Stellung zu den Augen be- stimmt werden können. 1463. Laiiterborii, R. Die biologische Selbstreinigung unserer Gewässer. Verh. Naturhist. Ver. d. preuß. Rheinlande u. West- falens. LXVIII. Jahrg. 1911. Bonn 1912. Pag. 480: Planaria gonocepJiala ein guter Indicator für das Schwinden der giftigen Verunreinigungen des Wassers. 1464. Wilhelm!, J. Platodaria, Plattiere. Aus: A. Lang, Hand- buch der Morphologie. III. Bd. Jena 1912. 146 pag. mit 104 (180) Textfig. Diese Darstellung behandelt Anatomie und Histologie, Entwicklungs- geschichte, Öko- Bio- und Physiologie, sowie Phylogenic der beiden Klassen I. Plathelminthes und II. Nemertina. Der Klassencharakter „kein Rüssel über dem Munde" gilt für erstere nicht mehr ausnahms- los, seit Avir die Rhabdocoelengattung Woodsholia (1408 pag. 65) kennen. Im übrigen muß diese Bearbeitung der Plattwürmer den Turbellarienforschcr um so mehr interessieren, als das Hauptgewicht 2689 auf die Turhellaria gelegt ist, wie daraus hervorgeht, daß in den meisten Abschnitten die Treinatoden und Cestoden nur anhangs- weise kurz behandelt werden. I)i(^s wird aucli aus folgender Zusanimen- stellung klar: Von den 146 Seiten des Textes sind 83, von den 180 Fi- guren 148 den Turbellarien — darunter 65 speziell den Tricladen — gewidmet. Auch das Literaturverzeichnis läßt diese Tendenz erkennen. In der Besprechung der Phylogenie (pag. 4 und 119) entwickelt dvr Ver- fasser die einander widerstreitenden Theorien von A. Lang und L. Graff mit der (Schlußfolgerung, ,,daß der gegenwärtige Stand der Entwicklungsgeschichte der Turbellarien noch keine sicheren Rück- schlüsse auf die Phylogenese derselben gestattet". Indessen verwendet er eine Abbildung (pag. 54, Fig. 31 A), die wohl gestattet sein konnte, als Lang 1898 in seinem ,, Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der wirbellosen Tiere" pag. 138 das ,,Gastrovascularsystem" der Plathel- minthes besprach, die aber nach den zahlreichen seither erschienenen anatomischen und embryologischen Untersuchungen über die Acoela (620, 760, 795, 1063, 1108. 1252, 1328, 1398 — abgesehen von den in neuester Zeit erschienenen 1408 und 1450) unzulässig ist in einer Abhand- lung, die den heutigen Stand unseres Wissens darstellen soll. Denn es hat bisher noch niemand bei Convoluta oder irgend einer anderen acoelen Turbellarie ein ,, Darmepithel" und eine ,, Darmpforte" gesehen. 1465. Bresslaii, E. Artikel ,,Plathelminthes" in: Handwörter- buch der Naturwissenschaften. VII. Bd. Jena 1912. pag. 951—993. Eine ausgezeichnete, gleichmäßig durchgearbeitete Darstellung des Wich- tigsten aus der Anatomie und Physiologie, Entwicklung, Systematik, Phylogenie, Biologie luid geographischen Verbreitung der im Titel genannten Abteilung. Von den mit Bedacht ausgewählten Abbil- dungen betreffen 12 (19) die Turbellarien. 1466. Biirr, A. Zur Fortpflanzungsgeschichte der Süßwasser- tricladen, Zool. Jahrb., Abt. f. System. XXXIII. Bd. Jena 1912. pag. 596— 636, tab. XVII, Textfig. A— L (14 Fig.). Behandelt den gesamten Fortpflanzungsvorgang von der Begattung bis zur Ablage der reifen Eikapsel, also Begattung und Befruchtung, Bildung der Eikapsel im Atrium, Schalen bildung aus dem flüssigen Secret der erythrophilen Schalendrüsen und den, den Dotterzellen entstammenden Schalenkügelchen, Anheftung der Eikapsel, den sog. Uterus — der in Wirklichkeit eine Bursa copulatrix darstellt — und das muskulöse Drüsenorgan, in dessen Deutung der Verfasser mit Graff (891) über- einstimmt. Schließlich wird die Vermutung ausgesprochen, daß weitere Untersuchungen den Nachweis der Beteiligmig der , Schalendr üscn' an dem Aufbau der Schalen in der ganzen Klasse der Turbellarien erbringen werden". 1467. Gelei, J. Tanulmanyok a Dendrocoelum lacteum Oerst. szövettanärol. (Studien über die Histologie des D.I. Örst.). Preisgekrönt und herausgegeben von der ungar. Akad. d. Wiss. Budapest (1909)— 1912. Ein Band von 289 pag. mit 17 tab. (eine im Text pag. 66 eingebunden) und 18 (21) Textfig. (Un- garisch mit lateinischer Erklärung der angewandten Buch- stabenbezeichnung). 2690 Eine histologische Monographie der im Titel genannten Art. Ich gebe eine Verdeutschung der Kapitelüberschriften, um den reichen Inhalt anzudeuten. Die vielen neuen Tatsachen werden leider für die Wissen- schaft verloren gehen, wenn der Verfasser sich nicht entschließt, die wichtigsten Resultate mit Bezugnahme auf die Abbildungen in einer der Kongreßsprachen zu veröffentlichen. pag. Eiuleitimg: 7 lutegament u. dessen Drüsen 9 a) Flimmerepithel .... 10 Äußere Form . — . Bau ; . 1*^ iStützsubstanzen 14 Plasmalängsstreifung . . . 15 Basalfläche 18 Rhabditen . Fremde Gebilde im Epi- thel 20 21 Zellkörper und Kern . . Erklärung des Baues der Epithelzellen 22 b) Klebzellen 25 Klebzellenzone 27 Basalmembran 30 e) Drüsenzellen 31 1. Rhabditenbildungs- zellen 33 Umwandlung derselben in Epithelzellen . . 36 Funktion der Rhabditen 41 2. Schleimdrüsen . . . 46 Funktion des Schleimes 52 3. Klebdrüsen .... 55 Funktion der Klebsub- substanz 59 Drüsen unbekannter Secretion 67 d) Allgemeiner Überblick und Folgerungen . . . — GastroTascularsystem (Darmrohr) 71 1. Mundöffnung und Mundrohr — 2. Pharyngealtasche 72 3. Pharynx 74 a) Pharyngealepithel . 75 b) Basalmembran. . . 82 c) Muskulatur .... 83 d) Drüsenschicht . . . 85 e) Pharyngealnerven . 92 4. Darmsystem 95 Bindegewebe 99 Allgemeine Charakterisierung Kritik der Literaturangaben . 101 pag. 104 1Ü7 Untersuchungsmethoden Zellformen im Bindegewebe Polsterzellen — Dem perivisceralen Bindege- gewebe auflagernde Zellen 115 Intermuskuläi'c Bindegewebs- zellen 117 Indifferente (Stamm-)Zellen 121 Die Grundsubstanz des Binde- gewebes und die Mesogloea- platte 124 Muskulatur 127 a) Hautmuskelschlauch . . — b) Die den Körper in ver- schiedenen Richtungen durchsetzenden Fasern 130 Histologischer Bau . . 133 Die Fasern — Der anhängende Zellkern — ■ Protoplasmaauflagerungen 1 37 Der Kontraktionszu- stand 138 Die sog. Myoblasten 142 Excretionssystem 143 Histologie der Excretions- kanäle 144 Die Endkanälchen 148 Nervensystem 154 Aufbau — Leitungsbahnen — Ventrale Längsstämme und ihre Kommissuren. . . . 156 Da periphere Nervensystem 162 Gehirnregion 163 Deren Kommisuren .... 164 Deren Nerven 165 Sinnesorgane 168 1. Augen — 2. Tentakel — Histologie des Nerven- systems 169 Einleitung - — Tinktionsresultate 174 Das chromatische Netz (Ti- groid) des Körpers der Gang- lienzellen — Zellkern 178 2691 Bau des Zellkörpers .... — Nervengewebe 179 Neurofibrillen 181 Ergebnisse der (lolgisclu ii Imprägnation 182 Receptorische Ganglienzellen 1 87 Deren Verzweigung .... 189 Sinnesfasern 190 Über die Sinne von Dendro- coeluin 192 Über die Leitungsbahnen im allgemeinen 193 Über die Leistungsfähigkeit der Zellen des Nervenge- webes 200 Die Beziehung des Nervenge- webes zu den Elementen der übrigen Gewebe 201 Gesehlechtsapparat .... 202 a) GonadenundihreAus- führungsgänge .... 203 1. Ovarien Form und Hülle . . Nähr Zellen (Stroma) 204 Ovarialdrüsen .... 205 2. Vitellarien .... 212 3. Ovidukte 218 Tuba 219 Vitellodukte 222 Riesenzellen derselben 223 Drüsengang 229 4. Hoden 230 5. Vasa efferentia . . . 232 6. Vasa deferentia . . . 233 pag. 7. Tubi seminales ... 8. Ductus seminales . . 236 b) Kopulation.sorgane . . 237 1. Das männliche Ko- pulationsorgan : Der Penis und seine Drüse 238 Muskulatur 239 Bindegewebe .... 242 Innervierinig .... 244 Deckepithelzellen . . — Drüsenzellen des Penis 246 Spezifische Penisdrüsen 247 Schleimdrüsen . . . 248 2. Das weibliche Ko- ■ pulationsorgan: Vagina und Recepta- culum seminis . . . 249 3. Penisscheide . . . 255 4. u. 5. Gechlechts- atrium, Geschlechts- öffnung. c) Accessorische Organe 259 1. Muskulöses Drüsen- organ — 2. Die Schalendrüsen 266 Verzeichnis der benutz- ten Literatur 268 Bemerkungen zur Figu- renerklärung 273 Erklärung der abgekürz- ten Buchstabenbezeich- nungen 274 Tafelerklärung 277 1468. Ilofsten, N. von. lievisioii der Schweizerischen ßhab- docölen und Allöocölen. Eev. Suisse de Zoologie. Vol. XX, nr. 12. Geneve 1912. pag. 54'3 — 688, mit 7 Figuren und 3 Karten im Text. Gibt nach einer historischen Darstellung der Rhabdocölidenforschung in der Schweiz eine Übersicht der daselbst gefundenen Arten (15 un- sichere und 66 sichere). Von diesen gehören 63 zu den Rhabdocoela, 3 zu den Alloeocoela, und sind im ganzen 13 bi.sher bloß in der Schweiz gefunden worden. Dann werden Verbreitung und Ökologie im allgemeinen und die Tiefenfauna, typische Grund bewohner, hinabgewanderte Litoralarten und die Hochgebirg.sfauna speziell be- sprochen. Die systematische Übersicht bietet Bestimmungstabellen mit Anführung der wichtigsten Literatur, der Faunsitische Teil eine Karte der bis jetzt nach Rhabdocölen durchforschten Gegenden der Schweiz und Aufzählung der Arten. Für jede Art werden nebst synonymischen und ökologischen Bemerkungen alle schweizerischen 2692 Fundorte und die allgemeine Verbreitung angegeben. Für Plagio- slomum lemani und Otomesosloma aiidititmm ist je eine Karte ihrer Verbreitung in der Schweiz beigefügt. Den Schluß macht ein alpha- betisches Verzeichnis der schweizerischen Rhabdocölen und Allöocölen einschließlich der unsicheren Arten und aller in der schweizerischen Literatur vorkommenden Synonyma. 1469. Hofsten, N. von und P. Steinmann. Die Schweizerische Tur bellarienliteratur. Ebendaselbst, pag. 689—723. Enthält 140 Publikationen über schweizerische Turbellarien, mit Auf- zählung aller von den betreffenden Verfassern gefundenen Arten. Von den angeführten Publikationen sind angeblich 40 — in Wirklichkeit bloß 34 — in unserem Literaturverzeichnis bisher nicht enthalten mul werden daher im nächsten Nachtrage anzuführen sein. 1470. Sehepotieff, A. Über die Bedeutung derWassermannschen Reaktion für die biologische Forschung. Zool. Anz. XLI. Bd. Leipzig 1912. pag. 49—54. Berichtet über Versuche, mit Hilfe der im Titel genannten Reaktion den Grad der Verwandtschaft zwischen zwei Organismen festzustellen. So wird pag. 53 mitgeteilt, daß mit Nemertinen-, Anneliden- und Pla- toden- (Prostheceraeus) Emulsionen folgende allgemeinen Resultate der Versuche der Komplementbildung ergaben: Nemertini + Nemertini: + + + + Nemertini + Annelides: völlige Hämolyse. Nemertini -f Piatodes: -f. ,,Dic Nemertinen stehen also den Platodcn näher als den Anneliden". 1471. Sekera, E. K biologii plostenky Planaria vitta (Duges) (Zur Biologie der Planarie Planaria vitta (Duges)). Biologische Blätter. Jahrg. I. Prag 1912. 3 pag. Wurde durch 7 Jahre bei Chotebof in Ostböhmen — nicht Chatenof, Nord- böhmen, wie es bei Böhm ig (1317) heißt — vorgefunden. S. identifiziert sie mit PL velata Stringer (1298). 1472. Moretti, G. Sulla trasposizione delle varie parti del corpo nella Planaria torva (Müller). Arch. ital. di Anat. 6 di Embryologia. Vol. X. Firenze 1911 (1912). pag. 437— 460, tab. XXV/VI und XXVII/VIII. Ein Beitrag zur Lehre von der Auto- und Homoiotransplantation und dem Kampf der vereinigten Teile um ihre Selbständigkeit imd Vor- herrschaft, ausgeführt an Planaria torva. Er ist gegliedert in folgende Abschnitte: 1. Technik; 2. Allgemeines üljer die angestellten Experi- mente, wobei auch über solche an PL alpina und Dendrocoelum lacteum, sowie über heteroplastische mit PL torva und Polycelis nigra kurz berichtet wird. Doch werden in den folgenden Abschnitten bloß die mit PL torva eingehend dargestellt, und zwar 3. Impfung von Kopf- stücken auf die Kopf- und Praepharyngealregion; 4. Impfungen des Kopfes auf die Pharyngealregion ; 5. Solche des Kopfes auf die Post- pharyngealregion; 6. Solche von Teilen der Praepharyngealregion auf die Pharyngealregion; 7. Solche von Teilen der Praepahryngealregion auf die Postpharyngealregion ; 8. Überimpfungen von Teilen der Post- pharyngealregion ; 9. Allgemeine und zusammenfassende Betrachtungen nebst Tafelerklärung. 2693 1473. Moiiti, A. Ropra un caso di ovari cliffusi in un triclade, dovuto probabilinente al pärassitismo di uiio spo- rozoo. Arch. zool. ital. Vol. VI. Napoli 1912. pag. 21— 2G, tab. II. Fand unter ca. 50 in Schnittserien zerlegten Exemplaren von Planaria tnrva eines, bei welchem an (Stelle der beiden Germarien zahlreiche im ganzen Körper dorsal und ventral zerstreute Oocyten ( — von Vitellarien erwähnt Verfasserin nichts! — ) neben und zwischen den Hodenfollikeln aber auch in letzteren eingekapselt (..ermafroditismo glanduläre acciden- tale"), und erblickt die Ursache dieser abnormen Follikularisierung der weiblichen Gonaden in parasitischen Sporozoen, welche aucli bloß in diesem einen Individuum der P. torva vorgefunden wurden. 1474. Monti, A. La rigenerazione degli ovari nelle planarie. Ebendas. pag. 27—36, tab. III. Untersucht mit Hinsicht auf die zwischen den somatischen und den Keim- zellen herrschende Differenz im Chromatingehalt, ob und wie die letz- teren regeneriert werden können, wenn die Germarien (,, ovari") voll- ständig zerstört wurden. Als Untersuchungsobjekt diente Planaria torva, von welcher Exemplare teils durch einen Medianschnitt in zwei Hälften, teils durch einen vor dem Pharynx geführten Querschnitt in zwei Stücke geteilt wurden. Nicht bloß die regenerierten Hälften der ersteren, sondern auch die regenerierten Vorderenden der letzteren ent- hielten Germarien oder wenigstens Oocyten. Verf. schließt daran Hypo- thesen, aus welcherlei Gewebselementen diese entstanden sein mochten: aus Parenchymzellen überhaupt oder aus solchen, die zu Hodenzellen bestimmt (,,cellule progerminative maschili") infolge des Mangels weib- licher Geschlechtszellen sich zu solchen umgewandelt haben. 1475. Thienemann, A. Beiträge zur Kenntnis der westfälischen Süßwasserfauna. IV. Die Tierwelt der Bäche des Sauerlandes. 40. Jahresber. d. Westfäl. Provinzial-Ver. f. Wiss. u. Kunst für 1911/12. Münster i. W. 1912. pag. 43— 83. Gibt zu seiner schon besprochenen Abhandlung (14.59) jetzt die ürganismen- listen. Sie werden eingeleitet durch ein allgemeines ökologisches Schema, nach welchem sich die Fauna der im Titel genannten Region (Salmo- nidenregion) einteilen läßt. Darauf folgt ein systematisches Verzeichnis der gesammelten Pflanzen und Tiere. Von Turbellarien werden ge- nannt: Prorhynchiis fonlinalis {\). 52); Dendrocoeliimlacteum{p. 52); Planaria vitta (p. 53), gonocepliala (p. 46 u. 53), alpina (p. 46 u. 53); Polycelis cornuta (p. 46 ti. 53), nigra (p. 53). Blinde Quelltricladen oder Höhlenformen wurden im Sauerlande nicht gefunden, auch nicht Rh ynchodemus terrestris, welcher vom Verf. aber an der Remscheider Talsperre gesammelt wurde. 147<">. Beauchamp, P. de. Un nouveau Rhabdocoele marin, Pro- rhyyichopsis minuta n. g., n. sp. Bull. Soc. Zool. de France, T. XXXVII. Paris 1913. pag. 299—302 mit 1 Textfig. Diese in einem Seewasseraquarium von Roseoff gefundene Form zeichnet sich aus durch Beschränkung der Cilien auf einen ventralen Mittelstreifen, welche nur das Vorderende mit seinen Öhrchen umrahmen und hier etwas länger werden. im übrigen trägt der Köri^errand bedeutend 2694 längere, unbewegliche und unregelmäßig geordnete Tastborsten. Der Darm ist sackförmig mit schwach welligen Rändern. Die Geschlechts- öffnung scheint am Beginn des letzten Sechstels der 0,3 — 0,4 mm be- tragenden Körperlänge zu liegen, zwischen dem Hinterende des Pharynx und dem Geschlechtsporus erstrecken sich die nach hinten mit ihren Keimlagern anschwellenden beiden seitlichen Germovitellarien. Vom männlichen Apparate wurden zwei dem Hinterende des Pharynx an- liegende kleine Hoden gefunden, während hinten zwischen den Keim- lagern der von einer Chitinmembran ausgekleidete röhrig vorgestülpte Ductus ejaculatorius liegt, an dessen blindem Ende zwei birnförmige Anhänge — Vesicula seminalis und V. granulorum ? — sowie eine größere Blase (Bursa seminalis?) liegen. In der Gestalt und Organi- sation erinnert dieses Tier an gewisse Gastrotrichen. 1477. Iloldhaiis, K. Kritisches Verzeichnis der borealen Tier- formen (Glacialrelikte) der mittel- und südeuropä- ischen Hochgebirge. Annalen d. K. k. Naturhist. Hofmuseums. Bd. XXVI. Wien 1912 (1913). Bespricht pag. 402 — 403 auch Planaria alpina. 1478. Sekera, E. Über einen neuen Fall der Doppelbildung bei den Turbellarien. Zool. Anz. XLI. Bd. Leipzig 1913. pag. 322—325 mit 3 Textfig. Ausführlichere Fassung einer böhmischen Publikation in der Zeitschrift „Biologische Blätter" I. Jahrg. Prag 1912. 1479. €hil(l, C. M. Certain Dynamic Factors in Experimental Keproduction and their Significance for the Pro- blems of Keproduction and Development. Arch. f. Entw.- Mechanik. XXXV. Bd. Leipzig 1913. pag. 598—641 mit 3 Text- fig. und einer deutschen Zusammenfassung (pag. 637 — 641). Der Inhalt dieser an Planaria dorotocephala und anderen nicht näher bezeichneten Planarienarten durchgeführten Untersuchung kann aus den Kapitelüberschriften ersehen werden. Sie lauten: Die Wirkung gewisser chemischer Reagenzien in bezug auf das Maß der dynamischen Vorgänge. Der axiale Gradient in unverletzten Tieren und in Stücken. Die antero -posteriore Dominanz. Der der Abschneidung (Isolierung) eines Stückes folgende Wechsel im Grade der Reaktion. Die Zeit der Kopfdetermination. Der Reaktionsgrad in einem Stücke als Faktor in der Kopfdetermination. Die Beziehung zwischen dem Reaktionsgrad und dem Charakter der Kopfbildung. Der Prozeß der Kopfdetermination in Stücken. Analyse der Wh-kung äußerer Faktoren bei der Kopfbildung. Die Bildung eines nevien Hinterendes. Polarität und Entstehung neuer Polaritäten. Die Bildung eines neuen Kopfes in Stücken als eine Art von Fortpflanzung. Das fundamentale Reaktions- system der Spezies. 1480. Child, C. M. Studies on the dynamics of morphogenesis and inheritance in experimental reproduction. V. The relation between resistance to depressing agents and rate of metabolism in Planaria dorotocephala and its value as a method of investigation. The Journ. of 2695 experim. Zoology. Vol. XIV. Philadelphia, Pa. 1913. pag. 154— 20G mit 2 Textfig. Die Resultate faßt der Verfasser in folgende Punkte zusammen: 1. Bei Planarien und anderen Tieren, welchen lioch differenzierte Skelett- oder Bindesubstanzen fehlen, folgt dem Tode binnen kurzer Zeit, zwischen wenigen Minuten bis wenigen Stunden, die Zersetzung, so daß man mit einiger Wahrscheinlichkeit die Zeit des Todes des Individuums, seiner Körperregionen oder von Stücken des Körpers voraussagen kann. 2. Ex- perimente mit gereizten und nicht gereizten Individuen verschiedenen Alters bei verschiedener Temperatur, in verschiedenen Ernälirungs- zuständen, sowie mit Stücken verschiedener Größe, von verschie- denen Körperregionen und unter verschiedenen Lebensbedingungen zeigen, daß eine Beziehung besteht zwischen der Lebensdauer (physio- logischen Widerstandskraft) in Cyankalium, Alkohol und anderen Anaesthetica und dem Maß der metabolischen Reaktionen, wahr- scheinlich auch Oxydationen. 3. In verhältnismäßig starken Lösungen, in welchen das Maximum der Lebensdauer nur wenige Stunden erreicht, variiert letztere im umgekehrten Verhältnis zu dem Maß der auf den Reiz erfolgenden Reaktionen. Je höher dieses ist, desto früher beginnt, und desto rascher verläuft die Zersetzung. Dies gibt eine direkte Methode, das Maß der Reaktion abzuschätzen. 4. In verhältnismäßig schwachen Lösungen, in welchen die Versuchstiere Tage oder Wochen am Leben bleiben, vmd daher eine geringere oder größere Gewöhnung (acclimatization) statthat, variiert die Lebensdauer in flirektem Verhältnisse zur Reaktionsstärke, mit Ausnahme solcher Versuche, bei welchen zufällige Faktoren mitspielen. Hier ist, wenig- stens in den meisten Fällen, die Gewöhnung um so vollkommener, je stärker die Reaktion, und damit die Lebensdauer größer. Dies ist die indirekte Methode. 5. Bei mittleren Lösungsstärken wechseln die Er- gebnisse je nach der Lösungsstärke des benutzten Reagens und dem Grad der Reaktion im Organismus. Man kann für zwei beliebige Re- aktionsgrade Lösungsstärken des Reagens finden, welche in beiden Fällen nahezu dasselbe Resultat in bezug auf die Lebensdauer ergeben. Um irreleitenden Resultaten auszuweichen, muß darauf geachtet werden, daß bei der direkten Methode die Lösungsstärke genügend hoch und bei der indirekten Methode genügend niedrig sei. 6. Diese beiden Methoden, und vornehmlich die direkte, bieten uns ein Mittel zur Untersuchung verschiedener Probleme und ganz besonders dazvi, uns eine Einsicht in die Dynamik der Morphogenese zu gewähren. 1481. Lang, P. Beiträge zur Anatomie und Histologie von Planaria polychroa. Z. f. wiss. Zool. CV. Bd. Leipzig 1913. pag. 136—155, Tab. IX mit 1 Textfig. Ein Beitrag zur Kenntnis des Baues und zum Teil (Uterus) auch der Phy- siologie aller Organe der im Titel genannten Art. 1482. Beard, J. On the Occurrence of Dextro-rotatorj^ Albu- mins in Organic Nature. Biolog. Centralblatt. Bd. XXXIII. Leipzig 1913. Pag. 161 wdrd über die Wirkung von Trypsia und Amylopsin auf Pla- naria lactea berichtet. 2696 1483. Beauehamp, P. de. Siir la faune (Turbellaries en parti- culiers) des eaux saumatres de Socoa. I. Socorria uncinata n. g. n. rp. Bull. Soc. Zool. de France T. XXXVIII. Paris 1913. pag. 94—98 mit 2 Textfig. Gute Beschreibung des Provortex haltieus (M. Schultze) mit einer von mir schon früher (409, tab. XIII fig. 6) erwähnten Variante des männ- hchen Kopulationsorganes. III. Nachtrag zum LiteraturYerzeicliiiis. 143a. Cocks, W. P. Contributions to the Fauna of Falmouth. 19. Annual Keport of the Royal Cornwall Polytechn. Hoc. 1851, Falmouth (& London), pag. 21. P'undorte von Planaria lactea Müll., fu.sca Pall., nigra Müll., viridis Müll., cormila Müll., flexilis John., subauricidata John., vittata Mont. 143b. Cocks, W. P. Contributions to the Falmouth Fauna. Ebendas. 1852. pag, 58. Betrifft Fasciola terrestris Müll. ,,Found attached to the under-surface of stone, embedded in moss, in a shady and moist Situation (near Hyme- nophyllum Tunbridgense, College wood. Have met with them in Badock bottom, Trefusis wood etc. Body flat, black, glossy, length .3 — 8 ths of an inch, and about 1 — lOth of an inch broad: scarce". (Die beiden vorhergehenden Nummern verdanke icli Herrn Prof. Dr. Ant. Collin- Berlin). 242a. Fol'ol, F.-A. Introduction ä l'etude de la faune profonde du Lac Leman. Bull. Soc. vaud. Sc. nat. Vol. X. pag. 216 — 223. Lausanne 1869. Erwähnt zum erstenmal das Vorkommen von Turbellarien in der schwei- zerischen Fauna. In der Tiefe des Genfer Sees bei 75 m drei, bei 300 m eine Art. *(Nach 1469). 267a. Forel, F.-A. Faune des profondeurs du Leman. Arch. Sc. phys. nat., (Nouv. Per.) T. XLVIII. pag. 67—72. Geneve 1873. Referat eines Vortrags in der Schweiz, naturf. Ges., 56. Jahresvers, in Schaffhausen, 1873. Vorläufige Mitteilung zu 274 (nach 1469). 268a. Forel, F.-A. Faune profonde du Leman. Verh. Schweiz, naturf. Ges., 56. Jahresvers, in Schaffhausen 1873 (1874). pag. 136—152. Vorläufige Mitteilung zu 274 (nach 1469). 275a. Forel, F.-A. Dragages zoologiques dans les lacs de Neuchatel, de Zürich et de Constance. (Materiaux p. servir ä l'etude de la faune profonde du Lac Leman. 1 ser. §. XXII). Bull. Soc. vaud. Sc. nat. Vol. XIII. pag. 152—159. Lausanne 1874. Aus dem Neuenburger See werden ein „Mesostome" und ein Vorfex, aus dem Zürichersee ein „Mesostome" erwähnt. Von diesen zwei Arten ist das „Mesostome'''' = Otomeso.ftoma auditivuin, der Vorlex = Pla- giostomum lemani (nach 1469). 2697 275b. Forel, F.-A. (Faune des lacs de la Suisse). Arch. Sc. phys. nat. (Nouv. Per.), T. LI. pag. 161—162. Geneve 1874. Referat eiens Vortrages in d. Schweiz, naturf. Ges., 57. Jahresvers, in Chur 1874. Erwähnt das Vorkommen von Turbellarien in der Tiefen - fauna (nach 1469). 279a. Forel, F.-A. Faune profonde du Lac Leman. Verh. Schweiz, naturf. Ges. 57. Jahresvers, m Chur 1874. pag. 129 — 142. Chur 1875. Fortsetzimg des 1873 (268 a) gelialtenen Vortrages. Die Turbelhxrien werden bloß im allgemeinen besprochen (nach 1469). 290a. Forel, F.-A. Materiaux p. servir ä l'etude de la faune profonde du Lac Leman. 2. ser. Avant-Propos. Buh. Soc. vaud. Sc. nat. Vol. XIV. pag. 97—108 (Sep. 165—176). Lau- sanne 1876. Enthält pag. 102 (Sep. pag. 170) eine kurze Bemerkung über Vortex ( = Plagiostomum) lemani und sein Vorkommen in der LitoraLregion und in der Tiefe (nach 1469). ad, 301. Die Autoren heißen richtig: L. Eambert, H. Lebert, Ch. Dufour, F.-A. Forel et S. Chavannes. Ist die erste Auflage von 490 b. Aufzählung der in 298 erwähnten Tiefen- turbellarien und des dort nicht erwähnten Mesostoma morgiense {= Otomesostoma aucUtivnm) (vgl. 1469 Nr. 17). 321a. Forel, F.-A. Faunistische Studien in den Süßwasser- seen der Schweiz. Zeitschr. f. wiss. Zool. XXX. Bd. Supple- ment, pag. 383— 391. Leipzig 1878. Zählt dieselben Arten auf wie in 298 und 301. 381a. Asper, G. Wenig bekannte Gesellschaften kleiner Tiere unserer Schweizerseen. Neujahrsblatt, herausg. v. d. naturf. Ges. Zürich auf das Jahr 1881 (Nr. 83). Zürich 1880, 32 pag., 1 tab. Enthält (pag. 30) eine Liste der in der Tiefe des Genfer Sees gefundenen Turbellarien, nach Forel und Du Plessis zusammengestellt. Von eigenen Funden erwähnt A. (pag. 31) „zahlreiche, noch nicht spezifisch bestimmte Formen von Mesostomum, Vortex und Dendrocoelum" im Züricher, Zuger und Vierwaldstätter See. „Ebenso ist der Langensee reich an Tiefseeturbellarien" (nach 1469). ad. 463. Silliman, W. A. Diese Arbeit erschien 1884 zuerst als Würz- burger Inauguraldissertation separat paginiert (p. 1 — 47) und mit besonderer Numerierung der Tafeln (I u. II). Das erste Heft des XLI. Bandes der Zeitschr. f. wiss. Zool. wurde schon am 4. November 1884 ausgegeben. 490a. Imhof, 0. Sur les faunes de nos eaux. Arch. Sc. phys. nat. (3) T. XIV. pag. 267— 269. Geneve 1885. Referat eines Vortrages in der Schweiz, naturf. Ges., 68. Jahresvers, in Le Locle. 1885. Erwähnt unbestimmte Turbellarien aus der Tiefe des Seealpsees (Säntis). Bronn, Klassen de» Tier-Reichs. IV. 1. i 1 i 2698 Dasselbe in dem Vortrage „Über die pelagische und Tiefseefauna des Seealpsees am Säntis" in den Verb. Schweiz, naturf. Ges., 68. Jahres- vers, in Le Locle. Neuchatel 1885, pag. 53 (nach 1469). 490b. Forel, F.-A. Le Lac Leman. Precis scientifique. Basel 1886. 76 pag. Zweite Auflage von 301. Die Liste der Genfersee-Turbellarien (pag. 56 und 59) stimmt vt)llständig mit der in 478 gegebenen, nur wird Micro- stonmm Imeare nicht unter die Litoralarten aufgencnnmen (nach 1469). 516a. Asper, G., und J. Ileuscher. Zur Naturgeschichte der Alpen- seen. Ber. Tätigk. 8t. Gall. naturf. Ges. 1885—86. St. Gallen 1887, pag. 145—187. Zwei undeterminierte Turbellarien im Seewenalpsee (pag. 169); im Murgsee ,,eine braunviolette Turbellarie" (pag. 170) (nach 1469). 518a. Imhof, 0. Über die mikroskopische Tierwelt hoch- alpiner Seen (600— 2780 m ü.M.). Zool. Anz. X. Jahrg. Leipzig 1887. pag. 13—17 und 33—42. Auszug aus einem in der Naturf. Gesellschaft in Zürich gehaltenen Vor- trage. Eine am 22. Juli im Lej Sgrischus (2640 m ü. d. M.) gefischte Turbellarie erwähnt (nach 1469). 533a. Imhof, 0. Notizen über die pelagische Fauna der Süß- wasserbecken. Ebendaselbst, pag. 604 — 606. Fundort für Plana ria abscissa ( = alpina) (nach 1469). 533b. Imhof, 0. (Sur les animaux microscopiques des eaux douces). Arch. Sc. phys. nat. (3) T. XVIII. Geneve 1887. pag. 429—431. Referat eines Vortrages in der Schweiz, naturf. Ges., 70. Jahresvers, in Frauenfeld 1887. Unbestimmte Turbellarien im Lago Lucendro, St. Gotthard (nach 1469). 533c. Imhof, 0. Mitteilungen über die mikroskopischen Tiere des Süßwassers. Verh. Schweiz, naturf. Ges., 70. Jahres- vers, in Frauenfeld. Geneve 1887. pag. 53 — 55. Dasselbe wie in 533 b (nach 1469). 595a. Penard, E. La chlorophylle dans le regne animal. Arch. Soc. phys. nat. (3) T. XXIV. Geneve 1890. pag. 638—648. Erwähnt Vortex viridis aus dem Genfersee (nach 1469). 638a. Heuscher, J. Schweizerische Bergseen IL Schweiz, pädag. Zeitschr. Zürich 1891. pag. 155. Undeterminierte Planarien (nach 1469). 638b. Ileuscher, J. Hydrobiologische Exkursionen im Kanton St. Gallen. Ber. Tätig. St. Gallen, naturwiss. Ges. 1890—91. St. Gallen 1892. pag. 336—352. Dendrocoelum lactemti und Polycelis nigra im Werdenbergersee. D. lacteum im oberen Zürichsee und in Weihern (pag. 344, 347, 351) (nach 1469). 2699 674a. VerrlU, A. E. Marine Nemerteans of New England and Dinophilidae of New England. Trans. Connecticut Acad. Vol. VIII. New Haven 1892. pag. 458, tab. XXXVI, fig. 6 & 6a. Die daselbst als Dinophilus sirnplex sp. nov. von Newport R. J. beschrie- bene Art ist nach Brinkmann (1109, pag. 71 Anm.) — Alaurina composita. 681a. Ileuscher, J. Vorläufiger Bericht über die Resultate einer Untersuchung des Walensees. Schweizer. Fischerei- zeitung, Beil. zu Nr. 6. Pfäffikon 1893. Aus 90 m Tiefe ,, einzelne Strudelwürmer (Z)e;if^rocofi?/m lacteum), sowie Eicocons der letzteren" (nach 1469). 736a. Zsehokke, F. Die Tierwelt der Juraseen. Eev. Suisse Zool. T. II. Geneve 1894. pag. 349—376. ,, Vortex (— Castrella) truncatus und Planuria alpina im Lac des Brenets. Aus dem Lac de Joux werden nach Du Plessis und Forel vier grund- bewohnende Rhabdocöliden aufgezählt: Mesostoma lingua, M. pro- ductum (unsichere Bestimmung, siehe Hofsten 1461, pag. 644), Typhlo- plana viridata (kann jede grüne Typhloplanide sein; siehe Hofsten 1461, pag. 643), Monotus lacustris ( = Otomesostoma auditnnitn)" (nach 1469). 736b. Forel, F.-A. Zoologie lacustre. Arch. Sc. phys. nat. (3) T, XXXII. Geneve 1894. pag. 588—605. Enthält eine Bemerkung über Plagiostomv m und Monotus { = Oto- mesostoma). (s. sub 1469, pag. 704 Nr. 62). 757a. Hellseher, J. Der Sempachersee und seine Fischerei- verhältnisse. Schweizer. Fischereizeitung, Beilage zu Bd. III. Pfäffikon 1895. Dendrocoelnni lacteum und Planaria polychroa unter den Ufersteinen (pag. 12). (nach 1469). 890a. Ilofer, B. Die Verbreitung der Tierwelt im Bodensee. Schriften d. Ver. f. Gesch. d. Bodensees u. s. Umgebung. Heft 28. Lindau 1899. Fand in der Tiefe des Bodensees Mesostoma ( = Olisthanella) trunculnm (unsichere Bestimmung, siehe Hofsten 1468). Plagiostomum lemani und Dendrocoelum lacteum (nach 1469). 894a. Volz, W. (Planarien in unseren Bächen). Verh. Schweiz, naturf. Ges. 82. Jahresvers, zu Neuchatel. Neuchatel 1900. pag. 75. Referat eines Vortrages, vorläufige Mitteilung zu 900 (nach 1469). ad 903a. Zsehokke, F. Auszug aus 1396 (nach 1469). 927a. Zsehokke, F. (Faune des cours d'eau de montagne.) Arch. Sc. phys. nat. (4) T. X. pag. 557 — 560. Auszug aus 1396 (nach 1469). 927b. Zsehokke, F. Die Tierwelt der Schweiz in ihren Bezieh- ungen zur Eiszeit. Rektoratsrede. Basel 1901. 71 pag. Rekapitulierung der in 1396 veröffentlichten Untersuchungen (nach 1469). 171* 2700 927c. Heiischer, J. Thuner- und Brienzersee, ihre biolo- gischen und Fischereiverhältnisse. Schweizer. Fischerei- zeitung, Beilage zu Bd. VII. Pfäffikon 1901. In der Litoralregion des Thuner sese Microstomum lineare und Pla- giostomum lemani (pag. 30), in der Tiefe nur die letztere Art (pag. 35). Im Brienzersee wurde sowohl litoral wie in der Tiefe nur Plagiosto- mum beobachtet (pag. 94, 96). Litorale Tricladen der beiden Seen sind Deyidrocoelum lactenm und Polycelis nigra; die erstgenannte Art auch in der Tiefe (nach 1469). 927d. Heuscher, J. Untersuchungen über die Fischereiver- hältnisse des Sarnersees. Schweizer. Fischereizeitung, Bei- lage zu Bd. IX. Pfäffikon 1901. In den Grundproben keine Turbellarien, ,,wohl aber Eicocons derselben" (nach 1469). 927e. Forel, F.-A. Handbuch der Seekunde. Allgemeine Limnologie. Bibl. geograph. Handbücher, herausg. von F. Kat- ze 1. Stuttgart 1901. Erörtert die Herkunft von Plggiostomum und Monotus ( = Otome- sostoma) (nach 1469). 959a. Oialoua, M. Osservazioni pratiche sull'epoca della com- parsa e della variabilita quantitativa delle specie animali piu comuni nel Plankton del porto di Mes- sina. Eic. Lab. Anat. norm. Roma, Vol. VIII. pag. 149 — 155. Roma 1901. Enthält eine Tabelle, in der pag. 153 das Vorkommen der Larven von Planaria kleinenbergi und PI. convoluta (es handelt sich um Haplo- discus ussowii Sabuss. und Convoluta convoluta (Abbildg. — vgl. Graff 1085, pag. 7 u. 18) verzeichnet ist. Beide finden sich reichlich im März und April, spärlich im Dezember bis Februar und im Mai. 962a. Forel, F.-A. Le Leman, Monographie limnologique. T. III. Lausanne 1902— 1904. (1 livr.: Biologie, 1902 gedruckt.) „Die Turbellarien werden in engem Anschluß an die letzte Arbeit von Du Plessis (830) aufgezählt. Von Rhabdo- und Allöocoelen (pag. 124 bis 127, 241 — 242, 244) findet man also alle in derselben erwähnten Arten wieder außer Prorhynchus sphyrocephalus, Phanocora unipunctata, Opistomum pallidum, Olisthanella splendida, O. obtusa, Mesostoma ehrenbergi (nicht im Genfersee). Hinzugefügt werden noch Fuhrmann und Volz V ort ex (= Dalyelha) triquetrus und Castrada viridis. Von Plagiostomum lemani heißt es, im Gegensatz zu den älteren Angaben, jetzt: ,nous ne l'avons Jamals vu dans la region Uttorale' (pag. 126, 299). Von der letzteren Art imd von Otomesostoma audi- tivum {Monotus morgiensis) finden sich je eine nach Du Plessis kopierte Figur. Bei der Besprechung der Tiefenfauna werden die Beobachtungen Du Plessis' über die Veränderungen an den Augen usw. einiger Arten referiert (pag. 263). In dem Kapitel über die Herkunft der Tiefenfauna werden Macrorhynchus lemanus, Plagiostomuin lemani und Oto- mesostoma auditivuin besonders besprochen; auch sie müssen, da keine andere Lösung denkbar ist, der Litoralfaima entstammen (pag. 299 bis 300). Die Angaben über Tricladen sind der letzten Arbeit Du 2701 Plessis' (830) entnommen ( Planaria alhissima, Dendrocoehtm lacteum, Polycelis nigra)", (nach 1469). ad 1158. N. von Hofsten. Diese Abhandlung steht nicht (wie fälsch- hch angegeben ist) im LXXX., sondern im LXXXV. Bande der Zeitschr, f. wiss. Zoologie! *llSOa. Jameson, L. H. On some Natal land planarians. Add. pap. read at meet. Brit. & S. Afric. Ass. 1905 Johannesburg. Cape Town, Eep. S. Afr. Ass. 1906 (1907). pag. 27—37 tab. I-III. (Zitiert nach dem Zoological Record, Vol. XLIV. London 1907. Beschreibt fünf neue Ai'ten von Landplanarien aus Natal: Amhlyplana iiatalensis, viridis, caffra, flavescens, hepaticarum. 1280a. Sitoiu, K. Sarajärven eläimistö. Acta Soc. pro Fauna et Flora fennica 29. no. 10. Helsingfors 1908. Nennt Dendrocoelum lacteum. ad 1374a. Graff, L. von. Diese vorläufige Mitteilung trägt in den ,,Pro- ceedings Zoological Congress Boston 19 — 24 August, 1907, Cam- bridge, U. S. A. 1912" die pag. 944—948. ad 1374b. Carin, F. Sur l'appareil copulateur et le mode de Copulation chez Dendrocoelum lacteum Oerst. Assoc. franc. p. l'avanc. sc. Congres de Lille 1909. Paris 1910. pag. 134. Die kurze Mitteilung ist ohne Abbildungen nicht verständlich. III. Ordnung Tricladida.* {Tricladidea, Lang 460, pag. 1.) A. Äußere Verliältnisse. 1. Körpenimriß und -querschnitt im allgemeinen. Hier wie in den folgenden Abschnitten sind die drei Unterordnungen der Tricladida: die das Meer- und Brackwasser bewohnenden Maricola, die süßwasserbewohnenden Paludicola und die landbewohnenden Terri- cola gesondert zu betrachten. Als normale Körpergestalt ist diejenige anzusehen, welche die Tiere bei ruhig gleitender Bewegung darbieten. Am wenigsten variiert die Gestalt der Maricola. Meist (XXXI, 1—4, 6, 7) sind sie gestreckt bandförmig mit einer in der Mitte der Körperlänge nur wenig zunehmenden Breite, quer abgestutztem Vorder- und abgerundetem, selten zu einer stumpfen Spitze zugehendem oder verbreitertem Hinterende. Die Minder- zahl verschmälert sich allmähHch nach vorn zu einer stumpfen Spitze, während das Hinterende mehr oder weniger breit abgerundet (XXXI, *) Seit dem Erscheinen des I. Bandes der Turbellaria hat sich ergeben, daß die pag. 2010 dieses Werkes in der I. Ordnung Rhabdocoelida vereinigten Formen auf zwei Ordnungen: I. Bhabdocoela und IL Alloecoela aufgeteilt werden müssen, denen sich die Tricladida nun als III. Ordnung anschließen. 2702 9, 10) oder abgestutzt (17) ist. Nur wenige sind lanzettlich gestaltet, mit der größten Breite in oder hinter der Körpermitte, nach beiden Enden in eine stumpfe Spitze verschmälert (16) oder nur nach vorn, während das Hinterende eine Haftscheibe trägt (12, 15). Die Breite pflegt nicht mehr als ^/g — ^/g der Länge zu erreichen und nur bei den mit einer Haft- scheibe versehenen Formen erreicht sie ^4 oder mehr der Körperlänge. Doch kennt man nur eine fast kreisrunde Art {Micro'pharynx 'parasitica) unter den Maricolen. Dabei ist der Leib abgeplattet, ventral flach, dorsal schwach gewölbt, im Vorderende die geringste Dicke darbietend. Die Paludicola haben zumeist eine der ersten Gruppe der Maricolen ähnliche Gestalt, und zwar jene Modifikation, bei welcher der Hinter- körper allmählich spitz zuläuft oder doch verschmälert ist (XXXI, 31, 33, 35), während das Vorderende sich quer abgestutzt oder breit abgerun- det darstellt ; bisweilen (32) erscheint aber das Vorderende dreiseitig, indem von seiner breitesten Stelle die Seitenränder in fast gerader Linie zur Spitze zulaufen. Nur eine europäische Art der Paludicolen erreicht eine ^^ der Körperlänge ausmachende Breite (XXXI, 33) und nähert sich dadurch den zahlreichen, flächenhaft entwickelten, breitovalen Gestalten, wie sie in der Tricladenfauna des Baikalsees vertreten sind, und bei welchen die Breite im Leben mehr als Vs» i™ konservierten Zustande mehr als die Hälfte der Länge des Körpers beträgt (XXXI, 25—30; XXXI, 1—4, 6, 8, 10, 11, 14), so daß sie gewissen marinen Polycladen gleichen. Am mannigfaltigsten sind jedoch die Terricola gestaltet. Ihre Ex- treme sind einerseits durch den flächenhaften, blattartigen Polycladus gayi (XXXIII, 25) und anderseits durch fadenförmig gestreckte, dreh- runde Formen wie Rhynchodemus scharf fi (XXXIV, 33, 34) gegeben. Bei der ersteren sind Rücken und Bauch ganz flach, die im ganzen Körper fast gleichbleibende Dicke beträgt 4 mm, die größte Länge 118 und die größte Breite 49 mm. Doch ist diese blattartige Form eine Ausnahme und bei den meisten übrigen abgeplatteten Landplanarien beträgt die Breite selten 1/3 (XXXIII, 17) bis 1/5 (XXXIII, 40), sondern meist Vio und weniger der Körperlänge, so daß ihre Gestalt als bandförmig bezeich- net werden muß. Doch sind auch diese im Leben nur selten in ganzer Länge fast gleichbreit und an beiden Enden abgerundet, sondern meist nur in der Pharyngeal- und Genitalregion stark verbreitert (XXXIII, 2) und verschmälern sich von da rasch zum Hinterende und ganz allmäh- lich zum Vorderende in eine stumpfe Spitze (vgl. auch XXXIV, 49). Bei der übergroßen Mehrzahl der Landplanarien ist, gleichwie bei den wasser- bewohnenden, der Rücken mehr oder weniger gewölbt und durch Seiten- kanten deutlich von der Bauchfläche abgesetzt. Diese dorsale Wölbung des Querschnittes ist bald gleichmäßig, bald in der Mittellinie verstärkt. Bei stark gewölbtem Rücken pflegen oft auch die Seitenkanten sich ab- zurunden, so daß sich ein ovaler (XXXIV, 50) und schheßlich ein dreh- runder (XXXIV, 34) Querschnitt ergibt. Eine andere Form — die der 1 2703 „riemenförmig" gestalteten — kommt zustande, wenn bei beträchtlicher Dicke des Körpers und abgerundeten Seitenkanten der Eücken sich ab- flacht, wie bei den durch ihre bedeutende Länge und durchweg gleich- bleibende Breite charakterisierten Dolicho'plana-Arten (XXXIV, 45 bis 47). Die die absonderliche Gestalt der Bijialiidae bedingende Kopf- platte soll in den Abschnitten „Äußere Organe" und „Sinnesorgane" be- handelt werden. 2. Länge. D\Q Maricola messen 2 — 20 mm, und die längste ist Bdelloura Candida, die eine Breite von 4 — 6 mm erreicht. Der Riese unter den Paludicula würde Bdelloce'phala punctata sein, die in Bewegung 40mm lang und 6,5 mm breit wird, wenn nicht die Baikalformen hinzukämen, von denen die Be- wohner der Tiefsee, Procotylus magnus (XXXII, 4) 90mm und Polyco- tylus validus (XXXII, 3) gar 103 mm Länge bei entsprechender Breite erreichen. Doch werden diese Dimensionen, wenigstens was die Länge betrifft, weit übertroffen von den Terricola. Bei diesen schwankt die Länge, in weiten Grenzen und die größten Maße werden nicht etwa bei drehrunden, sondern bei den plankonvexen und riemenförmigen Gestalten der Gattungen Geoplana, Dolichoplana und der Familie der Bipaliidae erreicht. Das Museum zu Dunedin besitzt ein Exemplar der G. triangulata, das in konserviertem Zustande 203 mm mißt, und mir lagen konservierte Exemplare der G. rufiventris von 209 mm Länge und 12 mm größter Breite vor. Lebende Exemplare von D. feildeni werden über 300, solche von Placocephalus kewensis bis 353 mm lang, und P. stimpsoni soll sich bis auf eine Länge von 600 mm ausstrecken können. Als kleinste Landplanarien steht diesen Biesen Bhynchodemus figdori gegenüber, die im Leben bloß 6 mm lang wird, wie denn überhaupt die Familie der BJiynchodemidae verhältnismäßig am meisten kleine Formen umfaßt, eine Tatsache, die besondere Bedeutung gewinnt mit Hinsicht darauf, daß sie die einzige durch alle zoogeographischen Regionen verbreitete ist, und von ihren Arten die Hälfte den inselreichen Subregionen (der indo- malayischen, austromalayischen und polynesischen) angehört. 3. Einfluß von Ruhe und Bewegung, sowie der Konservierung auf die Körpergestalt. Alle Tricladen lassen ihre normale Form nur im Zustande der gleiten- den Fortbewegung erkennen. Sowohl bei den Maricola als auch bei den Paludicola ist die volle Entfaltung des Vorderendes und der an diesem angebrachten Tastorgane (Tentakeln, Tastlappen und Aurikeln), sowie die Erhebung des Vorderendes über die Unterlage nur bei dieser Bewegung wahrzunehmen ; die Seitenränder sind dann glatt, und der Schwanz ist voll- ständig gestreckt. Wie das Vorderende während des Gleitens im Halbkreise herumbewegt wird, ,,wenn die Tiere Futter wittern" (Wilhelmi 1 331 , pag. 43), so wiederholen sie diese Bewegungsweise eine Zeitlang, nachdem sie, 2704 in den Ruhezustand übergehend, sich mit dem Hinterende festgeheftet haben, zur Sicherung (,,testing" Pearl 1001, pag. 559). Der ruhende Körper ist kürzer (bei Bdellocefhala punctata bis 16 mm lang und 12 mm breit gegen 40 mm und 6,5 mm im Gleiten), dicker und erheblich breiter als der bewegte, sein Umriß glatt oder wellig (XXXI, 8, 34), die Kopf anhänge sind dann mehr oder weniger eingezogen und meist nur an der Verschie- denheit ihrer Pigmentierung am Vorderkörper zu erkennen. Pearl (1001, pag. 557) wendet sich mit Eecht dagegen, den voll ausgestreckten Zustand gegenüber dem ruhenden als eine Folge der Muskelrelaxation zu betrachten, da er im Gegenteile kräftige Kontraktionen sowohl des Hautmuskel- schlauches als auch der Parenchymmuskulatur voraussetzt. Für die so viel muskulöseren Terricola habe ich schon früher (891, pag. 18 — 19) darauf hingewiesen: ,,Die größten Längendifferenzen zwischen dem ruhen- den und dem in energischer Bewegung befindlichen Tiere ergeben sich bei den Gattungen Placocephalus, Dolicho'plana und Rhynchodemus , also bei Formen, die im Leben die größte Längenentwickelung im Ver- hältnisse zur Körper breite besitzen. Für P. kewensis ist es schon durch Lehnert (628) und andere Autoren bekannt, daß das Tier in der Bewe- gung 2 — 3 mal so lang ist als im Ruhezustande. In ihrer Länge sehr redu- ziert liegen die ruhenden Tiere schlaff und faltig in unregelmäßigen Win- dungen zusammengelegt da, stark abgeplattet und verbreitert der Unter- lage angeschmiegt auch in solchen Fällen, in welchen der Querschnitt des bewegten Tieres ein ovaler oder zylindrischer ist. Offenbar sind die Ringmuskeln des Hautmuskelschlauches, sowie die transversalen Paren- chymmuskeln erschlafft bei gleichzeitiger Kontraktion der longitudinalen und dorsoventralen Fasern. Die Bewegung hebt an mit einer Querkon- traktion, die Haut glättet sich, der Rücken wird mehr oder weniger kon- vex, der Querschnitt erhebt sich über die allein mit der Unterlage in Kontakt bleibende Kriechsohle, und gleichzeitig geht eine Streckung wellen- förmig über den Körper und die tastenden Bewegungen des Vorderendes beginnen. Die longitudinalen Muskelzüge sind erschlafft, die Ring- und Quermuskeln kontrahieren sich, und die vorher von vorn nach hinten zusammengepreßten und zur Seite gedrängten inneren Organe (nament- lich die Darmdivertikel) kehren, indem sie sich voneinander entfernen, wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück und bewirken dadurch, vom Seitendrucke unterstützt, eine Streckung des Körpers". Die Konservierung wirkt auf die Form der Maricola und Palu- dicola, bei welchen die geringe Masse des Körpers eine rasche Fixierung ermöglicht, im wesentlichen derart, ,,daß die Tiere die jeweilige Haltung, die sie gerade vor der Abtötung einnahmen, auch nach der Fixierung aufweisen. Durch Kontraktion der Kriechsohle wird meist eine Verkür- zung und Verbreiterung der Körperform verursacht. Die Kopflappen (Tentakel) büßen bei der Fixierung immer an Größe und Deuthchkeit ein: die Augenlage ist . . . eine recht wechselnde und entspricht der natür- 2705 liehen Lage umsomehr, je Ix'sser die Kopfform erhalten ist. Ein weiteres Auseinandergehen der Augen geht immer mit einer Verkürzung ihres Ab- standes vom Vorderrande Hand in Hand, resultiert also aus einer Ver- breiterung der Augengegend des Vorderendes" (Wilhelmi 1331, pag. 132 bis 133). Bei der Konservierung der Terricola kombinieren sich, ,, in- dem alle Muskeln infolge des Keizes der Eeagenzien zur äußersten Kon- traktion veranlaßt werden, die Wirkungen der King- und Quermuskeln mit denen der longitudinalen Fasern. Es wird einerseits die Querschnitts- form des bewegten Tieres hergestellt und meist noch etwas übertrieben • — der Kücken stärker gewölbt, die Seiten mehr abgestumpft, die Kriech- leiste allein und oft auch die Bauchfläche im ganzen konvex herausge- hoben — und andererseits die Kontraktion in der Längsachse noch über die des ruhenden Tieres hinaus verstärkt. Die größere oder geringere Ent- faltung der longitudinalen Muskeln des Parenchyms im allgemeinen spricht sich durch Verkürzung des ganzen Körpers, lokale Verstärkungen der- selben drücken sich an den betreffenden Partien des Leibes durch ent- sprechende Verbreiterungen, durch tiefere und dichtere Querrunzeln der Oberfläche aus. So verkürzt sich, da in der Regel sowohl die Längsbündel des Hautmuskelschlauches als auch die longitudinalen Parenchymmuskeln im Vorderkörper kräftiger sind als hinten, die Strecke zwischen Vorder- ende und Mund bei allen Landplanarien viel stärker als der Hinterleib. Die auffallende Verbreiterung des Vorderendes bei so vielen konservierten Objekten von ovalem oder rundhchem Querschnitte ist auf die gleiche Ursache zurückzuführen, und wenn sie nicht noch häufiger auffällt, so liegt dies daran, daß im allgemeinen der Körper im Leben, vom Munde angefangen, sich allmähhch gegen das Vorderende verjüngt (vgl. XXXIII, Geo plana rufiventris: 2 im Leben und 3 konserviert). Sind gar Drüsen- polster (XXXIII, 23 u. 24) und Saugnäpfe (XXXIV, 28 u. 29, s) im Vorder- ende eingelagert, oder ist eine lokale Verstärkung der Kontraktion hier durch den Besitz eines besonderen Ketraktormuskels ermöghcht, wie bei dem Genus Amhlyplana, so kann vollends eine keulenförmige Verdickung des Vorderendes (XXXIV, 39 u. 40) durch die Konservierung bewirkt werden. Überhaupt muß das empfindhche nervenreiche Vorderende, wie es im Leben mannigfaltig gestaltet und der größten Formveränderungen fähig ist, so auch durch die Konservierung am meisten beeinflußt werden. Das ganz allmählich fein ausgezogene Vorderende der Geo'plana-Aiten präsentiert sich stumpf oder rasch zugespitzt an dem konservierten Ob- jekte und sitzt bei den Bhynchodemidae oft als ein Wärzchen dem kon- trahierten und verbreiterten Körper auf. Und wo Sinneskanten das Vorder- ende umsäumen, da erscheinen diese durch die starke Kontraktion schärfer markiert und vorspringend, oder es wird das beim Tasten weit ausgestreckte und eine lange ventrale Kinne bildende Vorderende durch die Verkürzung hufeisenförmig oder zu einem breiten Trog umgestaltet" (XXXIII, 8). Die größten Umwandlungen erfährt aber bei der Konservierung die Kopf. 2706 platte der Bipaliidae (vgl. XXXIV, 9 u. 11, 21 u. 23), wie noch des- näheren bei Besprechung dieses Organs zu erwägen sein wird. Schließlich seien einige Daten über die Einwirkung der üblichen Kon- servierungsmittel auf die Gesamtform und -große der Landplanarien an- geführt. Placocephalus kewensis wird in heißem Sublimat auf ^3 bis ^4 der Länge, also noch mehr verkürzt als im Euhezustande (^/a bis ^/g). Ähnlich verhält es sich mit Dolicho'plana feildeni. Dagegen verkürzt sich der im Leben (XXXIV, 33) 45 mm lange und 1,2 mm breite drehrunde Rhyn- ch ödem US scharf fi bei der Konservierung bloß auf etwa 2/ 3 (27 mm), während er sich im Euhezustande (XXXIV, 35) auf ^/^ der Länge kontra- hiert. Dieses Verhalten ist nur so zu erklären, daß bei der im Verhältnis zur Oberfläche geringen Masse das Konservierungsmittel so rasch wirkt, daß die Fixierung erfolgt, ehe noch die Wirkung der Längsmuskeln voll zur Geltung kommen kann. Im allgemeinen gilt als Eegel, daß die Konservierung um so mehr verkürzt, je schlanker und geringer an Masse der Körper sich im Leben darstellt. Die breiten und massigen Arten der Geoflanidae und der Gattung Cotyloplana werden durch Konservierumgsmittel meist nur auf 0,8 — 0,9 der Länge des lebenden Tieres reduziert (vgl. die Tabelle in Graff 891, pag. 19). 4. Farbe. Während Böhm ig (1124 pag. 392) von den Maricola sagt: ,, Pig- ment fehlt nur in wenigen Formen", führt Wilhelmi (1331 pag. 135) 8 pigmentfreie Arten an, denen 19 pigmentierte gegenüber stehen. Die ersteren können nur von der aufgenommenen Nahrung eine Färbung des Darmes erhalten: hellgelb von Fischfleisch, rot vom Blute ihrer Nahrung (vgl. Procerodes lohata XXXI, 1, 3, 4). Letztere Farbe wandelt sich in Bräunlich oder Schwärzlich um und schwindet, wenn die Tiere hungern, u. z. zuerst in den Hauptästen, dann erst in den Divertikeln des Darmes. Bei den pigmentierten Arten findet sich das Pigment in Form von a) bräun- lich bis schwärzlich, b) weiß erscheinenden Körnchen ausschließlich im Mesenchym und ist hier so angeordnet, daß eine dichtere äußere, in den von den Fasern des Hautmuskelschlauches freibleibenden Stellen liegende Schicht (die zwischen den Längsmuskeln bisweilen als dunklere Längs- streifung erscheint) und eine innere retikuläre Pigmentmasse zu unter- scheiden ist. Häufig verdichtet sich das Pigment in der Mitte des Eückens zu einem verwaschenen Medianstreifen (XXXI, 9), dem sich in der Kopf- gegend noch ein paar laterale Streifen zugesellen. Auch werden die Lage der Längsnerven, die Pharyngealregion, Hoden und Kopulationsorgane durch hellere Färbung angedeutet (XXXI, 22), aber es kommt sehr selten {Procerodes ulvae XXXI, 6) zu scharf begrenzten Pigmentflecken, -streifen oder -bändern, da es an eigentlichen Pigmentzellen fehlt. Das der Bauchwand anliegende Mesenchym enthält viel weniger Pigment als das dorsale, die Bauchfläche erscheint daher meist weißhchgrau. 2707 Ähnlich wie bei den Seeplanarien hegen die Verhältnisse bei den Pa- ludicola, unter denen neben Bdellocephala punctata (XXXI, 33) wieder bloß manche Formen aus dem Baikalsee außer der bräunhchen oder gelben Grundfarbe eine scharf ausgeprägte schwarzbraune bis schwarze Zeich- nung in Gestalt von Flecken, sowie von Längs- und Querstreifen darbieten (XXXI, 25—29; XXXII, 1, 2, 6—9, 10), während andere (XXXI, 31; XXXII, 12) bloß durch den Darminhalt gezeichnet sind. Unter den Terricola sind nur wenige Arten so farblos, daß sie bei auffallendem Lichte weißhch erscheinen und bei durchfallendem an Quetsch- präparaten einen einigermaßen guten Einblick in ihre innere Organisation gestatten. Alle übrigen sind mehr oder weniger lebhaft gefärbt, oft mit mehreren verschiedenen Farben und mit mannigfaltigen Zeichnungen ver- sehen. Der 8itz des Pigmentes ist stets dasMesenchym, wo es oft in besonderen, reich verästelten Pigmentzellen enthalten ist, und wo bei Terricolen (wie bei Geoylana coerulea und G.spenceri) blaues oder {hei G. sanguinea) rotes Pigment in den Epithelzellen gefunden wurde, da scheint es sich stets um gefärbte Rhabdoiden zu handeln (vgl. 891 pag. 20). Alle monochro- matischen Farben sind bei den Landplanarien vertreten und dazu reines Schwarz (XXXIII und XXXIV). Weitaus am häufigsten ist Gelb in allen Modifikationen und allen Schattierungen vom hellsten Weißlichgelb bis zum tiefsten Braun, in zweiter Linie stehen die orangen bis roten Farben- töne, und die nächsthäufigste Farbe ist Grün, während Blau und Violett, namenthch in reinen Tönen, selten vorkommen. Dendy beschrieb auch metallischgrüne und -blaue sowie irisierende Flecken, Streifen und Pünkt- chen, doch ist es nicht bekannt, wie solche zustande kommen. Bei der Mehrzahl der mit einer dunklen Zeichnung versehenen Landplanarien überwiegt die hellere Grundfarbe an Flächenausdehnung, und von einer ,, dunklen Grundfarbe" spricht man nur dort, wo der helle Ton auf schmale Linien oder isoHerte Pünktchen und Flecken beschränkt ist (XXXIII, 25; XXXIV, 25 u. 36). Grundfarbe und Zeichnung können nicht bloß in verschiedenen Schattierungen derselben Farbe, sondern auch in verschiedenen Farben (XXXIII, 41) auftreten. Dazu kommt die Mannig- faltigkeit der Zeichnung: Marmorierung, Fleckung, Längsstreif ung (unpaare mit 1 — 11 oder paarige mit 2 — 10 Streifen), Querstreifung (1 — 8 ganze oder in der Medianlinie unterbrochene, wie XXXIV, 1 — 4) und die vielfachen Kombinationen der genannten Zeichnungstypen, sowie die vom Körper oft verschiedene Färbung des Vorder-, selten auch des Hinterendes, um die Landplanarien zur farbenprächtigsten Gruppe der Tricladen zu machen, in welcher bloß etwa ^e ^^^ bekannten Arten eine einfarbige Rückenfläche besitzt. In der Regel ist die für die Spezies charakteristische Färbung und Zeichnung nur an dem von oben sichtbaren Teile des krie- chenden Tieres ausgebildet, doch konnnt es vor, daß die Pigmentierung so weit an den Seiten des Körpers herabrückt, daß manche Teile der Zeichnung nur bei der im Ruhezustande erfolgenden Abplattung von oben sichtbar 2708 werden. Färbung und Zeichnung fehlen in der Regel bloß der bei der Bewegung die Unterlage berührenden, in ihrer Breite schwankenden Kriech- sohle. Doch treten sowohl bei Arten, welche die ganze Bauchfläche (XXXIII, 38 u. 39), als auch bei solchen, die nur einen Teil derselben zum Kriechen benutzen (XXXIV, 19, 38), die Grundfarbe und bisweilen auch die Zeich- nung bis an die Kriechsohle heran, nehmen aber meist an Intensität in dem Maße ab, als die betreffenden Partien des Bauches vom Lichte ab- gewendet sind. Variabilität der Färbung und Zeichnung. Überall da, wo die Grundfarbe durch zwei verschiedene Pigmente (z, B. gelbes und braunes oder schwarzes) hervorgebracht wird, finden sich starke Varianten je nach der relativen Menge derselben. Die Zeichnung variiert haupt- sächlich am Vorderende, indem sie hier oft allein deutlich auftritt, wäh- rend sie dem übrigen Körper fehlt (XXXIV, 13), oder umgekehrt (XXXIII, 41). Aus den zahlreichen, besonders bei gestreiften Arten auffallenden Beispielen der Zeichnungsvariabilität seien hier bloß Geo'plana fletcheri (XXXIII, 12 — 16) und Bi^alium catenatum (XXXIV, 5 — 8) hervorge- hoben. Das wenige, was wir über die Jugendfärbung der Landplanarien wissen (891 pag. 32), berechtigt zu der Annahme, daß sie einen größeren Pigmentreichtum und weniger scharfe Ausprägung der Zeichnung dar- bietet, als ausgewachsene Tiere. Diese diffuse Pigmentverteilung führt mit gleichmäßig im ganzen Körper vor sich gehender Pigmentvermehrung zu dunkler Einfarbigkeit, bei lokaler Konzentration derselben zur Längs- und Querstreifung, bei Reduktion des Pigmentes, wie sie z. B. durch An- passung an das Leben an dunklen Orten hervorgerufen wird, zur hellen Einfarbigkeit. Von den im Jahre 1899 bekannt gewesenen 348 Arten der Landplanarien sind 44 dunkel-einfarbig, 30 marmoriert oder gefleckt, 88 marmoriert oder gefleckt mit Streif ung, 178 rein gestreift, 12 hell-ein- farbig und 4 gänzlich unpigmentiert. Die Reihenfolge der Pigmentierungs- typen, wie sie in dieser Zusammenstellung gewählt wurde, entspricht höchstwahrscheinlich auch der phylogenetischen Entwicklung der Fär- bung und Zeichnung, wie ich sie (891, pag. 20 — 35) dargestellt habe. Da- selbst habe ich (pag. 36) auch die Ansichten besprochen, daß die Farben der Terricola sie teils mimetisch, teils dadurch vor dem Gefressenwerden schützen, daß sie eine Warnung für jene Tiere darstellen, welche schon einmal die nesselnde oder adstringierende Wirkung ihrer Rhabdoiden kennen gelernt haben. Veränderung der Farben durch Konservierungsmittel. Die Maricola und die Paludicola, soweit sie nicht, wie die Baikalpla- narien außerordentliche Größe und Dicke aufweisen, gestatten, mit der Questchfixiermethode (Wilhelmi 1331, pag. 13) behandelt, auch noch an konservierten Objekten eine ziemlich gute Einsicht in die Pigmentierung und Zeichnung. Die Terricola erfordern aber schon bei der Feststellung der Färbung und Zeichnung des lebenden Objektes große Vorsicht, da ßie 2709 im Leben von einem klaren Schleim überzogen sind, der so lebhafte Glanz- lichter auf ihrem Körper erzeugt, daß man bei oberflächlicher Betrachtung vorhandene Zeichnungen leicht übersieht. Subhmat pflegt eine starke Ausstoßung von Schleim und Rhabdoiden zu bewirken, welche dann als weißhche Membran die Oberfläche überziehen. Alkohol zerstört die iri- sierenden Farben und bricht blaue und grüne, während er die zarten hell weißlichgelben, fleisch- oder isabellfarbigen in Gelb, Gelbrötlich oder Eost- rot umwandelt (vgl. XXXIV, 21 nach dem Leben und 23 konserviert). Das undurchsichtig werdende Integument läßt Farbstoffe nicht mehr zur Geltung kommen, wogegen in zahlreichen anderen Fällen durch partielle Lösung des diffusen Pigmentes die Zeichnung des Spiritusmateriales viel heller und klarer erscheint als im Leben. Die Kontraktion verkürzt und verbreitert den Körper, wodurch Längsstreifen sich verbreitern und mit benachbarten verschmelzen können, wie auch im Leben getrennte hinter- einander liegende Flecken sich vereinigen. Es ist deshalb für eine sichere Beschreibung meist notwendig, eine Abbildung des lebenden Tieres zu besitzen. 5. Äußere Organe. a) Kriechsohle und Kriechleiste. Während die Maricola und Paludicola mit der ganzen Bauch- fläche der Unterlage aufliegen, ist dies nur bei denjenigen Terricola der Fall, welche einen abgeplatteten oder plankonvexen Körper mit scharfen Seitenrändern besitzen (XXXIII, 18, 26, 41). Bei solchen fällt der Begriff ,, Bauchfläche" zusammen mit dem der Kriechsohle, welche von der Eückenfläche nicht bloß durch mangelnde oder abweichende Färbung, sondern auch durch den Bau (Form und Höhe der Epithel- zellen, Beschaffenheit der Cilien, Menge und Art der Rhabdoiden und der Drüsen, sowie meist auch Stärke des Hautmuskelschlauches) unter- schieden ist. Aber auch bei den wasserbewohnenden Tricladen (Text- fig. 1 u. 2) finden sich derartige histologische Differenzen innerhalb der Bauchfläche, indem an den Rändern derselben je eine Längszone von Zellen (,, Haftzellen" Wilhelmi 1331, pag. 157) auftritt, der gegen die Körperenden an Breite zunimmt und an den Vereinigungsstellen der beiden lateralen Zonen breitere subterminale Bänder oder Felder bildet (Ijima 455, pag. 371 und Böhmig 1124, pag. 215). Eine Unterbrechung der lateralen Haftzellenzonen findet nur bei Arten der Maricolen- Gattung Procerodes (Fig. 2) in der Augenregion statt. Der Haftzellenring kommt auch den Paludicola zu und ist zuerst von Kennel (570, pag. 455) für Planaria alpina in den am Sohlenrande verlaufenden ,, hellen Linien" (Textfig. 9, s) beschrieben worden, welche ,,nach vom gegen die Mittel- hnie zusammenlaufen, nach außen die kontrahierten Tentakel {t) lassend". Doch pflegt er bei dieser Abteihmg nur selten am konservierten Tiere so plastisch hervorzutreten, wie bei der Baikalplanarie Eimacephalus 2710 'pulvinar (XXXI, 30, kl). Hier wölben sich diese Längszonen als Wülste hervor und gewinnen auch dadurch eine größere Ähnlichkeit mit der Kriechleiste der Landtricladen, daß sie in die Bauchfläche hineinrücken und das mittlere Drittel ihrer Breite einfassen. Bei den Terricola mit riemenförmigem oder subzylindrischem Querschnitt tritt nicht der ganze bei der Lokomotion der Unterlage zugekehrte Teil der Körperoberfläche mit der Unterlage in Berührung, sondern nur eine mediane Längszone derselben, die ^/g bis ^7 ^^^ Bauchbreite oder noch weniger messen kann und — da sie während der Lokomotion ganz oder zum Teile Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. B \J^ den Mangel der Cilien auf Schnitten der zerstörenden Wirkung von Eea- genzien zuzuschreiben, haben sich auch für die in Eede stehende Abteilung sichere Angaben über partiellen Cilienmangel an der Körperoberfläche eingestellt. Chichkoff, welcher in den Cilien Organe für Bewegung und Empfindung sieht, hat (664, pag. 446 — 451) seine eigenen und fremden Erfahrungen über das Cilienkleid der Paludicola gesammelt und folgender- maßen zusammengefaßt: ,,1. Primitivement les cils recouvrent toute la surface du corps; 2. A mesure que les individus avancent en age, leur developpement s'arrete et ils peuvent meme disparaitre completement {Planaria 'polychroa); 3. Ils atteignent leur maximum de developpement sur les deux tentacules et sur la face ventrale en dece de ses hords; 4. Les ciles places sur les tentacules executent les mouvements les plus forts". Die Erklärung für diese Tatsachen nach dem genannten Beobachter liegt: a) in der mit zunehmendem Alter stärkeren Entwicklung der Muskeln, wodurch lokal die Cilien überflüssig werden ; b) der Cilienverlust wird bei P. polychroa um so rascher eintreten, als diese ruhige Gewässer zu bewohnen pflegt, während P. montana {alpina) und ladea, in rasch fließenden Wassern lebend, sich ein stärkeres und weniger Ungleichheiten darbietendes Cihen- kleid bewahren müssen, um so mehr als sie eine schwächere Muskulatur besitzen als jene; 3. das Schwimmen an der Wasseroberfläche mit dem Bauch nach oben beansprucht an sich schon eine stärkere Ausbildung der Cilien auf der Ventralfläche, wozu noch die größere Inanspruchnahme der letzteren durch Tastreize in Betracht komme. Den Tatsachen, welche so erklärt werden sollten, schließen sich in bezug auf Paludicola an die Angaben von Sabussow (1168, pag. 743), daß bei Planaria ivytegrensis die Cilien kurz und nur auf der Bauchfläche zu finden seien(857, pag. 66 bis 67), daß bei Bimacejjhalus imlvinar die ^/g — ^/g der Zellenhöhe betragen- den Cilien auf dem Eücken gewöhnlich fehlen und ihre größte Länge auf den Kriechleisten erreichen, daß erwachsene Individuen von Planaria teratophila der Cilien gänzhch entbehren (Steinmann, 1313, pag. 161), und schheßlich jene von Weiss (1346, pag. 549), daß von drei gut erhal- tenen australischen Tricladenarten zwei dorsal gar keine und eine nur sehr kurze Cilien aufwiesen. 2720 Auch bei den Maricola sind nach Wilhelmi (1331, pag. 141) „dorsale Wimpern nur selten nachweisbar", bei Syncoelidium sind sie dorsal 2 — 3, ventral 4/a lang, und Böhmig (1124, pag. 375) sagt: ,,Auf der Ventralseite tragen die Deckzellen stets einen Cilienbesatz, ein solcher findet sich konstant auch an den Tentakeln, bzw. an den diesen entsprechenden Stellen, den Ohrflecken von Sahussoivia, Cercyra und üteriporus ; auf der Kückenfläche vermisse ich die Cilien vollständig bei Uteri'porus, nach Sabussow (924, pag. 194) ist dies jedoch nur bei den geschlechtsreif en Individuen der Fall; klein und wenig augenfällig waren sie hier bei den übrigen Formen". Bei den Terricola hat zunächst Vejdovsky (593, pag. 4) an frischem Material von Micro'plana humicola sichergestellt, daß bloß die Bauch- fläche Cihen trage, während Graff (891, pag. 40) an einer Eeihe von Arten aus verschiedenen Famihen sowohl dorsal als ventral ein Cilienkleid vor- fand. Sonst sind bei konservierten Objekten die Cihen zwar stets in der Kriechsohle, außerhalb derselben dagegen nur in den Sinneskanten und im Epithel des vorderen Körperendes und allenfalls in den Seitenteilen des Bauches erhalten. Wo die Cihen des Kückenepithels erhalten sind, da pflegen sie nur ^2 ^i^ '^/s ^^ ^'^^S ^^ ^®^^ '^^^® j®^^ ^^^ Kriechsohle; zudem erscheinen sie stets feiner und nicht so straff parallel gestellt wie dort, sondern welhg gebogen und struppig (vgl. auch XXXV, 4 und 5, ci). In der Kriechleiste beträgt die Länge der Cihen meist 7 3 der Höhe der Epithel- plattenschicht, doch gibt es Fähe, in welchen ihre Länge hier gleich wird der Höhe der letzteren {Placoce'phalus javanus, Bi'palium marginatum). Auch der Wurzelapparat der Cihen zeigt Unterschiede in den ver- schiedenen Teilen des Epithels. Er wurde studiert bei Geoflana rufi- ventris (891, pag. 44) und ist zusammengesetzt aus den stäbchenförmigen Cilienwurzeln (XXXV, Q,ciw). Diese bestehen aus verdichtetem Plasma, sind aber in Wirklichkeit nicht (wie in der etwas schematisierten Figur) so dicht gesteht, daß sie einander berühren, sondern, wie Flächenschnitte beweisen, durch eine weniger färbbare und minder dichte Zwischensubstanz voneinander getrennt. Jedes Stäbchen endet mit einem hehen Knöpfchen {cif), und die Summe dieser Endknöpfchen setzt sich auf Schnitten zu einem stärker lichtbrechenden ,,Cuticularsaum" {cus in Fig. 5) zusammen. Die Endknöpfchen sind die Fußstücke der Cilien (ci) , die ihnen mit einer konischen Anschwellung, dem Bulbus (cih) aufsitzen. Merkwürdig erscheint der Umstand daß hier auf dem Kücken trotz der schwächeren Aus- bildung der Cihen doch der durch die Cihenwurzeln gebildete „Cuticular- saum" etwas dicker erscheint als in den Deckzellen der Kriechsohle. Protoplasmafortsätze der Deckzellen in der Umgebung des Mundes und der Geschlechtsöffnung von Procerodes ulvae beobachtete Wendt (549, pag. 259) und meint, daß diese amöboid beweghch und fähig wären, eine Art Anheftung an die Nahrung bzw. bei der Copula zu bewirken — eine Auffassung, die von Wilhelmi (1331, pag. 142) als unzutreffend 2721 erklärt wird, iiidciii solche Epithelausstülpungen an den betreffenden Stellen eher dem Epithel eine „größere iSpannungsfähigkeit" geben könnten. b) Cuticula. Nachdem die von Minot (306, pag. 407)*) für die Paludicola ange- gebene ,,sehr dünne Cuticula" nur von Chichkoff (G64) und auch von diesem bloß bei Vlanaria alipina als eine feine durchlöcherte Membran (XXXV, 2c, cut) wiedergefunden wurde und sowohl für die genannte Gruppe der Tricladen wie auch für die Terricola die Annahme galt, daß die als Cuticula bezeichnete Grenzschicht des Epithels nichts anderes sei, als die Summe der Cilienwurzeln (Graff 891, pag. 44; Sabussow 1168, pag. 743), hat Böhmig (1124, pag. 378) nur an den Haftzellen der Maricola einen ,, dünnen cuticularen Saum" beschrieben. Dagegen findet Wilhelmi (1331, pag. 156) die Außenseite aller Deckzellen der Seetricladen von einer Cuticula bekleidet und führt pag. 157 als Beweise dafür folgendes an: ,,An Quetschpräparaten lebender Tiere beobachtete ich, daß einzelne, scheinbar über die Oberfläche hinausragende Rhabditen von einer nach der Spitze des Stäbchens hinlaufenden Cuticula zeltdach- artig überkleidet waren. Ferner spricht für das Vorhandensein einer Cuticula die Beobachtung, daß sich an Quetschpräparaten lebender Tiere nur die aus dem Epithel herausgetretenen Ehabditen färben. Auch die am Eand scheinbar hervorragenden Ehabditen färben sich nur, wenn sie tatsächlich die Cuticula durchbohrt haben {Procerodes lohata und die paludicole Planaria luguhrisy. c) Epithelzellen. Das Epithel der Tricladen wird durchwegs von einer einzigen Lage von Zellen gebildet. Der wichtigste Unterschied der den Körper überkleiden- den Epithehen ist darin begründet, daß der Leib der Epithelzellen bald — • wie es zumeist der Fall ist — an der Körperoberfläche liegt, also ein normales Ober flächen epithel darstellt, bald in das Mesenchym ein- sinkt und an der Oberfläche nur eine plasmatische ,, Epithelplatte" zurück- läßt, die mit dem den Kern einschließenden Leib der Zelle durch einen Stiel verbunden ist. Ein solches Epithel nennen wir ,, eingesenkt". Die Epitheleinsenkung kann sich bloß auf gewisse Eegionen des Körpers, z. B. Hautsinnesorgane und Kriechleiste (XXXV, 7, sz u. 9, hd) be- schränken oder im gesamten Außenepithel des Körpers ausgesprochen sein. Wir werden nach dem Vorgange von Böhmig (1124) gesondert be- sprechen: Das Deckepithel, die Haft- oder Klebzellen, das Epithel der Drüsenkante und das Sinnesepithel. *) Ich selbst habe niemals von Planaria qitadriocvlata eine Cuticula beschrieben, was über eine solche in den von Minot und Wilhelmi (1331, pag. 157) zitierten Schriften steht, bezieht sich auf Mhabdocoelida. 2722 Deckepithel. Dieses tritt bei den meisten Maricola und allen Paludicola in gleicher Weise als normales Oberflächenepithel auf, dessen Elemente vor allem von Böhmig (1124) für See- und von Chich- koff (664) für Süßwassertrikladen dargestellt wurden. Nach dem erst- genannten Beobachter zeigen die Epithelzellen (XXXV, 1, a — /) bei den Maricola ,,auf Quer- und Längsschnitten eine kubische oder zylin- drische, auf Flächenschnitten eine unregelmäßig polygonale Form". Es ,,muß ihnen eine gewisse Plastizität zukommen, da ihre Gestalt durch die Kontraktionen des Körpers nicht unbedeutend beeinflußt wird. Im all- gemeinen kann man aber sagen, daß das Epithel der Rückenfläche, der beiden Körperenden, so wieder Seitenränder höher ist, als das der Ventral- seite". ,, Untersucht man Flächenschnitte, so bemerkt man häufig an den Zellrändern kleine vorspringende Zacken; besonders günstige Präparate von Procerodes ulva und P. variahilis weisen an diesen Stellen feine Plasmafäden auf, welche die Zellen verknüpfen, es sind daher die Zacken wohl als die Reste solcher Verbindungsfäden aufzufassen. Auch von der Zellbasis sah ich nicht selten, und ähnliches berichtet schon Ijima (455, pag. 368) von Süßwassertricladen, teils relativ dicke, teils überaus feine, blasse Plasmafäden ausgehen, welche die Basalmembran durchbohrten und alsbald im Mesenchym dem Auge entschwanden; zumeist ist allerdings nur eine Auszackung der basalen Zellfläche zu bemerken, die aber in der gleichen Weise zu deuten sein dürfte, wie diejenige der Ränder. Diese Plasmafäden scheinen verschiedener Natur zu sein, und mit Rücksicht auf die Beobachtungen von Rina Monti (vgl. XXXV, 3) dünkt es mir gar nicht unwahrscheinlich, daß die zarten blassen Fädchen in die Zellen eindringende Nervenfibrillen repräsentieren, die dickeren dagegen wirk- liche Epithelfortsätze darstellen, welche vielleicht die Aufgabe haben, er- nährende Substanzen im Mesenchym aufzunehmen und ihren Zellen zu- zuführen. Jene vertikale, eine fibrilläre Struktur andeutende Streifung des Plasma, welche von Ijima (455), Woodwort h (631), Chichkoff (XXXV, 2 a — c, pfib) (664) und Sabussow (854) für paludicole Tricladen, von mir und Luther für rhabdocöle Turbellarien beobachtet wurde, findet sich auch hier wieder, sie ist jedoch weniger scharf ausgesprochen und schwieriger zu erkennen als dort. Am besten war dieselbe in rhabditen- freien Zellen zu konstatieren (XXXV, 1 a, /). An diesen treten auch die Basalkörperchen (bk) deutlich hervor, welche durch die Zwischenstücke (z) mit den verdickten basalen Teilen der Cilien (cl) verbunden sind". Die von Böhmig für drei Meerestricladen angegebenen Zellgrößen betragen durchschnittlich dorsal: Höhe 9 — 12 (Grenzwerte 3,84 und 22,8), Breite 5 — 8 (Grenzwerte 3,84 und 10,24), ventral: Höhe 6 — 11 (Grenzwerte 2,56 und 18,24), Breite 4—7 (Grenzwerte 2,56 und 7,68) /x. Ijima gibt für Süßwassertricladen und zwar Dendrocoelum lacteum eine dorsal und ventral fast gleiche Höhe von 20, Planaria 'polychroa dorsal und ventral von 30 und Polycelis tenuis dorsal 25, ventral 19^ an, und Weiß mißt 2723 l)ei vitT australiiächen Arten die Hohe der dorsalen und Seitenrandzellen mit 15,8—28 imd der ventralen mit 12,8— 20 /^ (1340, pag. 548), so daß es scheint, als ob die Höhendifferenzen bei den paludicolen nicht so groß wären wie bei den maricolen. Doch sollen die Epithelzellen des Mundes und der Geschlechtsöffnung, sowie des Körperrandes bei ersteren bisweilen fast die doppelte Höhe der übrigen besitzen. Wilhelmi (1331, pag. 141) fand ,,die Größe der Deckzellen, auch bei Individuen einer Art, sehr variabel". Die einzige wasserbewolmende Triclade, bei welcher bisher Kriechleisten beobachtet wurden, Bi7nace'p]ialus indvinar, trägt auf diesen ein aus schlanken zylindrischen Zellen bestehendes Deckepithel von 24 — 28^ Höhe, während die übrigen Deckzellen fast kubische Gestalt und eine Höhe von bloß 15 — 16// besitzen (Sabussow 957, pag. 67). Auch das normale Deckepithel der Terricola besteht aus polygo- nalen (XXXV, 6, ejj) prismatischen Zellen, die auf der Mitte der Dorsal- fläche (XXXV, 4) 16 — 48 fji hoch sind und auf Dorsoventralschnitten bald 2^/2 mal so hoch als breit erscheinen, bald sich der Würfelform nähern. Ihre Seitenwände scheinen durch eine intercelluläre Kittsubstanz verbunden zu sein, und in einem einzigen Falle (bei Pelmatoplana sondaica) fanden sich wie bei wasserbewohnenden Tricladen feine seitliche Plasmafort- sätze, während die ein dichteres Gefüge ihres Plasmas aufweisende Fuß- platte der Deckzellen (vgl. XXXV, 4 u. 5) zahlreiche, unregelmäßig ge- staltete feine Plasmafortsätze zur Basalmembran (hm) entsendet. Die meist ovalen Kerne (k) liegen, von einer dichteren Plasmaanhäufung um- geben, zumeist in der basalen Hälfte der Zellen. Im Verhältnisse zum Kriechsohlenepithel ist das dorsale bei den Geo plana- Arten mit plan- konvexem Querschnitt, Pelmato'plana, Artio'posthia, Bifaliidae, Bhynchodemidae, sowie Cotyloplanidae gleich hoch oder höher (bei Artiocotylus speciosus fast dreimal so hoch), während bei Geopl. rufi- ventris, CJioerado'plana iheringi und longi, Polycladus gayi und den Platydemus-Aiten — also gerade bei den platten Formen ■ — die Zellen des Kriechsohlenepithels höher sind als am Rücken, Bei dem unter allen Terricolen am flächenhaftesten entwickelten Polycladus gayi sind die Deckzellen der Kriechsohle 63^76 /*, jene der Dorsalfläche bloß 33 — 40/,* hoch. Wie man in jedem Querschnitt einer Landplanarie sehen kann, nehmen die Zellen des Rückenepithels in den Seitenkanten des Körpers an Höhe ab, und stehen hier sowie an den Seitenteilen des Bauches auch dann an Höhe dem Rückenepithel nach, wenn die Kriechsohh^ selbst viel höhere Zellen als letzteres aufweist. Noch auffallender ist die Abnahme der Deckzellenhöhe im Vorderende des Körpers, dessen Epithel jedoch ebenso wie das der Seitenteile bis an die Kriechsohle (bzw. bis zur Sinnes- oder Drüsenkante) alle wesentlichen Charaktere des Rückenepithels bei- behält. Von der Höhe der Zellen abgesehen, besteht ein Unterschied nur darin, daß die zuletzt genannten Partien weniger Rhabdoiden, oder — wo deren mehrere Formen auftreten ■ — nicht alle dem Dorsalepithel zu- 2724 kommenden Formen enthalten. Die Zellen des Kriechsohlenepithels pflegen viel schlanker zu sein als die des Kückens (vgl. XXXV, 4 u. 5), doch besitzt die Kriechsohle bisweilen auch kubische Deckzellen, ja selbst solche, die breiter als hoch sind {Geoplana viaximiliani). Dementsprechend schwankt die Höhe der Kriechsohlendeckzellen in weiteren Grenzen, als jene der dorsalen: von 11 ju {Pelmato'plana sondaica) bis 76/* {Polycladus gayi), auch unterscheiden sich die beiden Korperregionen durch ver- schiedene Länge der Cilien, Menge der Rhabdoide und Drüsenmündungen, worüber weiter unten nachzulesen ist. Hier sei zunächst über die Verbreitung des eingesenkten Epithels bei den Tricladen gesprochen. Bei den maricolen Bdellouridae haben nach Wilhelmi (1331, pag. 148) sämtliche Arten mit Ausnahme der Bdelloura 'pj-o'pmqua ein eingesenktes Deckepithel, und der erste Be- schreiber desselben, Wheeler, gibt (743, pag. 170) die Höhe der Epithel- plattenschicht von Syncoelidium 'pellucidum auf der Ventralfläche mit 3^, dorsal 2,5 /x an und beschreibt die durch Trocknen über einer Flamme sichtbar gemachten welligen Grenzen (XXXV, 10) der einzelnen Epithel- platten. Böhmig (1124, pag. 381) findet diese bei Bd. Candida 2,56 — 8,96^ hoch und häufig deutlich fibrillär. ,,Ganz tangential geführte Schnitte lassen eine zarte, etwas unregelmäßige, polygonale Felderung erkennen; ein jedes Feld (XXXV, 11, eiAhy), dessen Durchmesser 15,36 — 19// be- tragen, dürfte der Epithelialplatte einer Zelle entsprechen, die zwischen den Epithelialplatten befindlichen, sie umgrenzenden Linien {hm) gehören der Basalmembran an. Der birnförmige kernführende Abschnitt liegt zwischen den Längsmuskeln, reicht aber auch tiefer in das Mesenchym; der Zusa- sammenhang mit den Platten konnte besonders an Eisen-Hämatoxylin- präparaten leicht festgestellt werden; ob außer dem kernhaltigen Fort- satze noch weitere, zartere Plasmasträngc von der Platte ausgehen, wie solche von Jan der (835, pag. 164 ff.) für die Epithelzellen des Pharynx von Procerodes ulvae und Dendrocoelum ladeum beschrieben wurden, vermag ich nicht zu sagen". Unter den übrigen Maricolen fand Böhmig (pag. 380) ein eingesenktes Epithel bloß bei Procerodes oJilini ,,und zwar an den Tentakeln, im Bereiche der Rand- oder Klebzellendrüsen, d. h. die Klebzellen selbst sind eingesenkt, sowie auf zwei schmalen Streifen am Vorderende, welche direkt neben der Zone der Klebzellen, ungefähr unterhalb der Randnerven gelegen sind und sich caudad bis etwas über das Gehirn hinaus erstrecken; rostrad verbreitern sich diese Streifen und gehen hinter dem Drüsenfelde (vgl. Drüsen) bogenförmig ineinander über. Auch das Stirnfeld weist in seinen vorderen Partien ein eingesenktes Epithel auf, doch bemerkt man ab und zu zwischen den eingesenkten Zellen solche von gewöhnlichem Habitus; individuell sind in dieser Hinsicht nicht unbedeutende Variationen zu ver- zeichnen". Das gleiche wird von Sei dl (1388, pag. 188) für seine Soro- celis-Aiten berichtet, und Sabussow beschreibt eine Einsenkung des 2725 Oberflächenepithels bloß von den Sinnesgrübchen der Planaria wyte- grensis (11G8) und den Tastorganen der Sorocelis rosea (1403, III, 17). Am weitesten verbreitet ist die Epitheleinsenkung bei den Terricola. So finden sich bei Placocephalus kewensis im ganzen Körper (sowohl dorsal als ventral) vereinzelte Epithelzellen, deren Plasmakörper mit dem Kerne mehr oder weniger tief unter die Basalmembran eingesenkt ist, dazu kommen bei dieser und anderen Arten die Einsenkungen der Epithelien der Sinneskante, des Pharynx und gewisser Teile der Kopu- lationsorgane (Penis), sowie der Kriechsohle. Und wo, wie bei der Gattung Pehnato'plann der Geoplanidae, den Bipaliidae, sowie den Gattungen Rhy7icJiode7nus und Amhlyplaiia der BJiynchodemidae nur ein schmaler medianer Streifen der Bauchfläche als Kriechleiste dient, da ist (nach Graff 891, Meli 1003 u. 1055) der Besitz eines eingesenkten Epithels eine charakteristische Eigentümlichkeit derselben. Bei den Ehyn- chodemiden ist meist nur ein Teil der Kriechleistenzellen eingesenkt, und es finden sich zwischen solchen mehr oder w^eniger normale Deckzellen eingestreut. Weiter fortgeschritten ist dieser Prozeß bei den Bipaliiden, wo wenigstens in der Mitte der Kriechleiste — bloß in der ,,Einne" oder im ganzen ,, Wulst" (Textfig. 3) — alle Zellen eingesenkt sind (XXXV, 9, hd), bei manchen Arten aber das gleiche Verhältnis auch auf den beider- seitigen ,, Bändern" obwaltet, indem in diesen nur vereinzelte ganz {k) oder nahezu (It.d,) normale Deckzellen vorkommen. Bei Amhlypla^ia und Pelmatoflana scheinen aber stets sämtliche Zellen des Kriech- leistenepithels eingesenkt zu sein. Während bisher bei den Tricladen bloß eingesenkte Epithelzellen mit birnförmigen, fortsatzlosen Zelleibern be- kannt waren, scheint nach Meli für P. maheensis das Vorhandensein von Fortsätzen derselben bejaht werden zu können, indem er schreibt: ,,Das Plasma der Zellen schnürt sich unter der Epithelplattenschicht stark ein, schwillt dann mächtig an und endet mit einer schwanzartigen Verlängerung" (1003, pag. 196). Schließlich sei auf zwei merkwürdige Formen von Deckzellen hin- gewiesen, welche Weiss (1346, pag. 550ff.) bei einigen australischen Süß- wasserplanarien gefunden hat. Die eine Form, bei fünf Arten zwischen den normalen Zellen zerstreut, ist eiförmig und scharf konturiert, mit einem Kern im basalen, leicht granulierten Plasma, während der distale Teil leer erscheint. Der diese Höhlung überkleidende Teil der Zellmembran ist bedeutend verdickt, so daß hier eine ,, kappenartige Bildung" (XXXV, 12, km) vorzuliegen scheint. Bei einer nicht geringen Anzahl dieser Zellen (XXXV, 13) lagen dicht vor denselben sehr kleine stäbchenförmige Ge- bilde (r//), die sich in bezug auf ihre Größe sehr wesentlich von den sonst in der Umgebung befindlichen unterscheiden", und W. ist geneigt, die beschriebenen Zellen für Bildungszellen dieser Stäbchen zu halten. Die zweite, in geringer Anzahl über den ganzen Körper verstreute Zellform (XXXV, 14) ist im allgemeinen eiförmig und findet sich stets 2726 frei in kleinen Höhlungen des Epithels. „Weitaus der größte Teil der Zelle ist erfüllt von einem mächtigen, kernähnlichen Gebilde {ß), das zahlreiche dunkelblau gefärbte Körner (kö), die sehr regelmäßig in konzentrischen Eeihen angeordnet sind, enthält. In dieses Gebilde ist ein nucleolusartiger Körper eingebettet, an welchem sich zwei Partien unterscheiden lassen, eine zentrale, durch Eosin intensiv dunkelrot färbbare (}' ), die von einem leicht blau gefärbten, hellen kleinen Hof (Iih) umgeben wird, und eine periphere, deren Plasma granuliert erscheint (/). Bings um den nucleus- artigen Körper tritt ein ansehnlicher heller Hof auf {ah), den ich auf eine jener als Auerbach sehe Höfe bekannten Schrumpfungserscheinungen zurückführen möchte, um so mehr, als derselbe nicht allen diesen Zellen zu- kommt; er findet sich vielmehr konstant nur in den etwas breit gedrückt erscheinenden, wie z. B. der in Fig. 14 dargestellten. An diesen hellen Hof schließt sich nach außen jene bereits erwähnte, kernähnliche Plasmamasse (ß) an, in welcher in regelmäßigen Abständen dichter srukturierte, radiär an- geordnete Streifen (str) auftreten, die selbst schon bei mäßig starker Ver- größerung durch ihren kräftigen, dunkelblauen Farbenton ins Auge fallen. Das Zentrum für dieses radiäre Streifensystem stellt die früher erwähnte, basal gelegene zentrale Partie (/) des nucleolusartigen Körpers dar. Wie schon gesagt, treten als besonders charakteristische Einschlüsse jene dunkel- blauen Körner {kö) auf. Der eigentliche Zellkörper besteht aus einem zarten Plasmasaum {pik), der in Form einer im Mittel 5 ju hohen, leicht bläulich gefärbten Kuppe jenes kernähnliche Gebilde überwölbt. Die periphere Partie {rz) dieses Zellplasmas besitzt eine etwas dichtere Struktur als der übrige Zellkörper und fingiert sich- daher viel intensiver. Die oben erwähnten radiären Streifen durchsetzen auch das Plasma und verlieren sich in seiner dichteren Kandzone. Allem Anscheine nach entbehren diese Zellen, geradeso wie die früher beschriebenen mutmaßlichen Khabditen- bildungszellen (Fig. 13, rhpz?) der Cilien, doch besteht immerhin die Möglichkeit, daß dieselben bloß infolge der ungünstigen Konservierung nicht nachweisbar waren". Vereinzelt fand W. im Epithel noch Zellen, die den eben beschriebenen sehr ähnlich waren, aber hier nicht weiter auszuführende Verschiedenheiten in bezug auf den Bau dos kernähnlichen Gebildes darboten. Die Zellen des Deckepithels werden in ihrer ursprünglichen Gestalt oft nur bei jungen Tieren und an solchen Körperstellen ausgewachsener wahrzunehmen sein, welche nicht zur Ausführung ungeformter oder ge- formter Drüsensecrete dienen. Wie die Zellen namentlich durch Anhäufung von Rhabdoiden im Epithel deformiert werden, hat Woodworth ge- zeigt (XXXVI, 16, härm u. härm,). Ilai'tzelleii iiud Drüseukaute. Die Haftzellen als eine zusammen- hängende Zone bestimmt geformter Epithelzellen wurden bei den Tricladen zuerst nur von mir (346, pag. 203) für „Planaria limuW' {Bdelloura parasitica) beschrieben als ,, Haftorgane, gleich denen am Schwanzende 2727 von Monocelis und anderen Turbellarien". „Bei PI- Hmuli sind sie in zwei am Eande der Unterseite hinziehenden Bogenhnien angeordnet. An der Spitze des Körpers, sowie im Saugnapfe fHeßen diese beiden Bogenhnien zusammen, und der Band, sowie die Innenwand des letzteren erscheinen vollkommen ausgekleidet mit solchen Haftorganen. Die dieselben zusammen- setzenden Stäbchen (Haftstäbchen) bilden sich im Innern des Körpers in besonderen Drüsen und färben sich äußerst intensiv in Carmin und Hämatoxylin". Kurze Zeit darauf beschrieb Lang (397, pag. 192) die ventrale ,,Klebzellen"-Zone von „Gunda segmentata'' {Procerodes lobata). ,,Die Klebzellen (XXXV, 15) entbehren der Stäbchen und des Flimmer- epithels, sie ragen bedeutend über die übrigen Epithelzellen hinaus und haben an ihrer freien Seite eine rauhe, beinahe papillöse Oberfläche. Im Bereiche dieser Zellen mündet heiGunda eine große Anzahl von einzelligen Hautdrüsen nach außen". Dazu kommt dann die Beschreibung der Schleim- drüsen von Planaria polychroa durch Ijima (455, pag. 369, XX, 7), von denen gesagt wird, daß sie auch hier hauptsächlich, wenn auch nicht ausschließlich, in einer der Klebzehenzone von Gunda entsprechenden Eegion ausmünden, und daß die Epithelzellen in dieser keine andere Be- schaffenheit haben als sonst. Moseley (271, pag. 118 u. 283) sieht eben- falls die Drüsen und deren auf einer Kante des Bauchrandes ausmündende Secretmassen bei Landplanarien, ohne jedoch die histologischen Verhält- nisse zu berühren. Schon aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß es sich in allen hier beschriebenen epithehalen Zonen um homologe Bil- dungen handelt, daß aber Differenzen im Bau der in Betracht kommen- den Epithelzellen bei den verschiedenen Gruppen der Tricladen vorkommen. Am genauesten studiert sind die Haftzellen der Maricola. Die gewählte Bezeichnung ist älter und indifferenter, als der Name ,, Klebzellen" — sie sagt nichts weiter, als daß es sich um Zellen handelt, die bei der Loko- motion der Unterlage anhaften. Böhm ig (1124, pag. 378) beschreibt sie folgendermaßen: ,,Die der Cilien und Ehabditen entbehrenden, mit einem dünnen cuticularen Saume versehenen Klebzellen sind etwas höher als die Deckzellen. Sie bilden jederseits am Körperrande einen schmalen, etwas gegen die Ventralfläche vorgeschobenen, von Deckzellen unter- brochenen Streifen (XXXV, 16, klz)''. In der Nähe der Körperenden nehmen sie an Breite zu und vereinigen sich zu je einem nach der Körper- form verschieden gestalteten subterminalen Felde (Textfig. 1 u. 2). Dieses Feld erfährt am Hinterende nicht freilebender Arten der, mit einer als Haftscheibe dienenden Schwanzplatte versehenen Familien Bdellouridae und Micropharyngidae eine Vergrößerung, die am deutlichsten bei B. Can- dida (Textfig. 4) zum Ausdruck kommt. Nach Wilhelmi (1331, pag. 158) findet sich die in Textfig. 2 dargestehte Unterbrechung des Haftzehen- ringes in der Augengegend von Procerodes lohata, dohrni und wahrschein- lich auch anderen Procerodiden. Das sehr zähe und klebrige erythrophile Secret der Kantendrüsen tritt an der Oberfläche der Zellen in Form kleiner, 2728 gleichgroßer Stäbchen oder Tröpfchen anf und verleiht ihnen ein eigen- tümlich gezacktes oder kammförmiges Aussehen. Die ,stäbchenartigen Gebilde', welche Cl aparede (205, pag. 19) in den , Wärzchen' und , Pa- pillen der Haut bei Sahussoivia dioica beobachtete, können nur auf diese Secretpfröpfe bezogen werden; sie sind es, welche die ,rauhe, beinahe pa- pillöse Oberfläche' der Klebzellen von Procerodes lohata*) bedingen, der Kranz von regelmäßig angeordneten, kurzen, steifen Borsten, den Wen dt (549, pag. 258) ebenda bei P. iilvae gesehen hat, ist auf sie zurückzuführen". Wilhelmi (1331, pag. 160) betrachtet, obgleich seine Abbildungen vollständig mit jenen Böhmigs übereinstimmen, die an der freien Fläche der Haftzellen auftretenden ,, knöpf artigen Enden der Papillen" nicht als Secretionsprodukte der Drüsen, sondern als Saug- näpfe, also Organula der Haftzellen, wogegen ihr Zusammenhang mit den das Plasma der Haftzellen durchsetzenden Secretsträngen und das ganz gleiche Verhalten beider gegen Tinktionsmittel spricht. Eine solche Auf- fassung ist unhaltbar ebenso wie die Behauptung, ,,daß das Secret, durch dessen Austritt die Lösung der Haftpapillen bewirkt wird" — wie es seine pag. 37 — 40 entwickelte Theorie der lokomotorischen Bewegungsweise erfordert — ,,ein mehr schlüpfriger als klebriger Kontaktstoff ist und gleichsam als Gleitspur dient." Von den Paludicola wissen wir zwar seit Ijima (s. o.), daß die Haftdrüsen bei ihnen in ähnlichen Zonen der Bauchfläche münden, wie bei den maricolen, aber nicht viel über die Beschaffenheit der Haftzellen des Epithels im lebenden Objekte. Nur Micoletzky (1196, pag. 385) berichtet, daß sie etwas höher seien, als die umgebenden Deckzellen und von Secretsträngen der eosinophilen Drüsen durchbohrt werden, sowie daß sie der Ehabdoiden und Cilien entbehren, welch letztere Angaben sich auch bei Weiss (1346, pag. 552) vorfinden. Seidl (1388, pag. 38) sah bei Sorocelis- Arten zwischen den Haftzellen und den Deckzellen kaum einen Höhenunterschied, und dasselbe scheint bei »9. leucocephala nach Sabussow (1403, tab. II, fig. 19) der Fall zu sein, wozu aber der Mangel der Cilien hinzutritt. Dagegen gleicht die Abbildung, welche derselbe Autor von den Haftzellen der S. nigrofasciata (tab. II fig. 10) gibt, vollständig jenen, welche wir von Maricolen besitzen. Ferner berichtet Sabussow (957, pag. 67), daß bei Bimacej^halus pulvinar die Oberfläche der Epithel- zellen der ,, Drüsenzonen" von kleinen Papillen bedeckt sei, in welchen die Ausführungsgänge zahlreicher Drüsen münden. ,,Die Kerne der Epithel- zellen sind sehr spärlich zerstreut, der Grenzmembran des Epithels haften sehr zahlreiche transversale Parenchymmuskeln an, welche durch ihre Kontraktion die Erscheinung der seitlichen Kopf rinnen bedingen." In der Drüsenkante der Terricola (vgl. S. 2715) ist das Epithel (XXXV, 7, drh) noch um ein erhebliches niedriger als am Eücken, so ") Ounda segmentata Lang. Erklärung von Tafel XXXIII. Tricladida. Terricola. Habitusbilder. Fi?. 1. Limacopsis terricola, etwa 2X vergr. 2. u. 3. Geoplana rufiventris, lebend (1) vom Rücken, konserviert (2) vom Bauche betrachtet, m Mund, gö Qeschlechtsöffnung. Nat. Gr. 4 — 7. Geoplana micholitzi nach konserviertem Material. 4. die pigmentarme Varietät vom Rücken betrachtet; 5 a — c drei andere Zeichnungsvarianten; 6. Bauchfläche; 7. Das kleinste Exemplar 3X vergr. 8. Geoplana perspicillata. Stark vergr. Vorderende mit Augen (au) und Sinneskante (gf). 9. u. 10. Geoplana taenioides. 9. Vom Rücken betrachtet. 10. Ein Stück Bauchfläche und Querschnitt. Nat. Gr. 11. Geoplana tristriata. Nach dem Leben, etwa 2X vergr. 12 — 16. Geoplana fletcheri. Zeichnungsvarietäten nach dem Leben 2X vergr. 17 — 19. Geoplana platei nach konserviertem Material 4X vergr. 17. Rücken; 18. Bauch; 19. Querschnitt. 20. u. 21. Pelmatoplana bogoriensis. 20. Dorsalansicht nach dem Leben 2X vergr.; 21. Bauchfläche und Querschnitt nach konserviertem Material. 22. u. 23. Choeradoplana iheringi. 22. Das in der Ruhe dorsad eingerollte Vorder- ende nach dem Leben; 23. Vorderende eines konservierten Exemplares von der Bauchseite. Etwa 2X vergr. 24. Choeradoplana ehrenreichi konserviert. 2X vergr. 25, u. 26. Polycladus gayi konserviert, nat. Gr. 25. Dorsalansicht, stellenweise (X) die Drüsenkante zeigend ; 26. Bauchfläche des Hinterkörpers mit Pharynx (ph) und Penis (pe). 27. Artioposthia grubei, konserviertes Exemplar von der Bauchseite 2X vergr. mit den Sinneskanten (sk), Mund (m) und Geschlechtsöffnung (gö), zu welcher ein unpaarer großer und ein Paar kleiner Adenodaktylen vorgestreckt sind. 28. Artioposthia diemenensis. Ein Stück Bauchfläche mit den zur Geschlechtsöffnung vorgestreckten Adenochiren, nach konserviertem Material 6X vergr. 29. u. 30. Artiocotylus speciosus, konserviert. 29 Vorderende vom Bauche betrachtet, etwa 4X vergr mit Augen (au), Sinnesgrübchen (gr), Kriechleiste (kl) und den beiden Saugnäpfen (ss). 30. Idealer Querschnitt der Saugnapfregion. 31 — 36. Geoplana su/pAurea. Zeichnungsvarianten nach konserviertem Material, 2X vergr. 37 — 39. Platydemus laterolineatus nach konserv'ieriem Material. 37. Rückenfärbung und -Zeichnung; 38. Bauchfärbung desselben Exemplares; 39. Bauchfärbung und -Zeichnung eines anderen Exemplares. 40. Geoplana argus, konserviert, vom Rücken betrachtet, etwa 1 •3X vergr. 41 — 43. Geoplana multicolor nach konserviertem Material. 41. Zeichnung des Vorder- körpers und Querschnitt; 42. Hinterende; 43. Bauchfläche. 44. Bipalium haberlandti. Geschlechtsregion von der Bauchfläche eines konservierten Exemplares 2X vergr. kl die in der Gegend der Geschlechtsöffnung (gö) sich teilende Kriechleiste. [Fig. 1 nach Schmarda (183);' Fig. 2— 11, 17—44 nach Graff (891); Fig. 12— 17 nach Dendy (719)]. 0^ Bronns Klassen IV , Turbellariu 1 1 /j 1 l'i^ 1} f . ■; ■ ;t ' Y / -^ ; 1 i ' ; '- r £• S . ■• ■: • i •T *: ■ \ / ' ; V ■' f ■• « Rlf 6*. 5. M^rr^ri - au .i^ü^ ^k. 11. 12. 13. C.F Winter 'sehe V< lith.Anst.v Tal'. XXXIII. 15. 16. 31. 32. 33. 3ff. 35. 38. I 39. ii iii. 36. ini J kJ « W. ^4. kl fP landlung .Leipzig. ke , Leipzig ErkläruDg von Tafel XXXIV. Tricladida. Terricola. Habitiisbilder, Fi?. 1. u. 2. Bipalium simrothi in zwei Färbungsvarianten, 2X vergr. 3. Bipalium rauchi, Nat. Gr. 4. Bipalium quadricinctum, 4X vergr. 5 — 8. Bipalium catenatum. Vier Zeichnungsvarianten in nat. Gr. 9—11. Placocephalus mollis. 9. Vorderende und 10. Hinterendenach dem Leben etwa 3X vergr. 11. Bauchansicht eines konservierten Exemplares, 2X vergr. 12. Bipalium girardi. Vorderende eines konservierten Exemplares von der Bauch- seite betrachtet, 2X vergr. dk Drüsenkante. 13. Bipalium voigü. Zeichnung des Vorderendes nach dem konservierten Objekte 2X vergr. 14. P/acocep/ia/us^?acz7/s. Dorsalansicht des Vorderendes nach dem Leben, fast 4X vergr. 15^17. Placocephalus kewensis. 15. Vorderende und 16. Hinterende von oben betrachtet, 17. Bauchseite. Nach dem Leben, in nat. Gr. 18—20. Perocephalus famatavensis. 18. Dorsalseite und 19. Ventralseite des Vorder- körpers nach konserviertem Material; 20. Idealer Querschnitt um die Lage der Längsstreifen: m Median-, / Lateral-, ma Marginal-, sm Submarginalstreifen sowie der Kriechleiste (kl) und der Drüsenkante (die) zu zeigen. 21 — 24. Bipalium strubelli. Rückenansicht und (22) ein Stück Bauchfläche nach dem Leben, etwa 3 • 5 X vergr. 23. Rückenfläche und 24. Bauchfläche eines konser- vierten Exemplares, 2X vergr. ha Halsfleck. 25. Bipalium robiginosum. Dorsalansicht, nach dem Leben 6X vergr. 26. u. 27. Cotyloplana dugesi. Vorderende von unten und von der Seite (27) be- trachtet, au Auge, b Auftreibung neben und hinter dem Saugnapf (s), kl Kriechleiste. 28 u. 29. Cotyloplana whifeleggei. Vorderende von oben und von unten (29) be- trachtet, 7X vergr. af Aurikularfortsätze, s Saugnapf. 30. u. 31. Rhynchodemus hektori. Vorderende von oben und von unten (31) besehen. dk Drüsenkante, / heller Medianstreif vor der Kriechleiste (kl). 32. Rhynchodemus terrestris. Nach dem Leben in nat. Gr. 33—35. Rhynchodemus scharffi. Das Tier kriechend nach dem Leben 2X vergr. [33), ein Stück Bauchfläche und Querschnitt (34) und das ganze Tier kontrahiert, 2X vergr. (35). 36 — 38. Rynchodemus rubrocinctus nach konserviertem Material. 36. Das Tier von der Seite betrachtet bei 2X Vergr., 37. Rücironns Klassen I\' , Turbellaria . stä.- C.F Winter'sche Ve lith.Anst.v. Taf.XXXW. ^^"^^TiÄ '.'■r'J'JVrJ'-^^'--^-«*:---- r^.^--fe'I«^'^*';a;7ft":,i:ri- ^^^n'k^] ^ff 2?«. eacfa' rfrÄi ///'■ '■'''■ ■^:. handlung, Leipzig. tke Leipzig Erklärung von Tafel XXX VII. Tricladida. Körpermuskulatur. Fig 1. Geoplana sieboldi. Stück eines Längsschnittes aus der Gegend des Kopulations- apparates. 2. Cercyra papulosa. Stück aus einem Fi'ontalschnitt (Pikrinsäure-Säurefuchsin). 500 X vergr. 3. Procerodes Idbata. Frontalschnitt durch das dorsale Vorderende (Heidenhain). 500 X vergr. 4. Bdelloura caiidida. Frontalschnitt (Apäthys Nachvergoldung). 500 x vi'rgr. 5. Polycladns gayi. Querschnitt durch das dorsale Integument. IGO x vergr. (j. Geoplana argus. Sagittalschnitt durch den Außenrand des Gehirnes. 160 x vergr. 7. Placocephalus keivensis. In die Region des einen Längsnerven fallender Sa- gittalschnitt durch die Kopfplatte. 80 x vergr. 8. Placocephalus keivensis. Teil eines Querschnittes durch die Kopfplatte (Hänia- toxylin-Eosiu). 320 x vergr. 9. Choeradoplana iheringi. Querschnitt durch das Gehirn, mit Weglassung der Ivhabdoide (Pikrocarmin). 80 x vergr. 10. Rhy iichodemus scluirffi. Querschnitt durch die Germarien (Alauncarmin). 164 x vergr. Buchstabenbezeichnung zu dieser Tafel. au Auge. bgp Bindegewcbsplatte. bm äußerer Saum, hm, innere Par- tie und &m,, in zahlreiche Bal- ken zerfallender Teil der Basal- membran. ci Cilien. cyd dorsale, cyd, ventrale cyano- phile Drüsen oder Sekret- pfröpfe von solchen. D vorderer Hauptdarm. da Darmdivertikel. dim Diagonalfasern des Hautmus- kelschlauches. drp Drüsenpolster. drz Drüsen desselben. ed — ed,,, erythrophile Drüsen und deren Ausführungsgänge. ep dorsales und ep, ventrales Körperepithel. ge Gehirn. gef Punksubstanz. gek Kerne desselben. hd eingesenktes Epithel. hin Hautmuskelschlauch. Juiil dorsale und hml, ventrale Längsfasern desselben. hmr dorsale und hmr, ventrale Ringfasern desselben. hmx dorsale und hmx, ventrale Diagonalfasern desselben. kl Kriechleiste( Anfang derselben). Im Imb mc mg mes ml mld Längsfasern des Hautmuskel- schlauchcs. Bündel von solchen. kontrahierte Stellen der Mviskeln. mdv dorsoventrale Parenchym- muskeln. Muskelgeflecht (Muskelfilz). Mesenchym-Bindegewebe. Longitudinalbündel der Paren- chymmuskeln. dorsale Bündel, mhn niittlere Bündel und mlv ventrale Bündel derselben. mqd dorsale, mqo obere, ')nqu untere und mqv ventrale Bündel transversaler Parenchymmuskeln. n, n„ n,, Nerven. nd dorsale und ventrale Hirnnerven. Längsnervenstämme. dorsaler und ventraler Hautnervenplexus. zum Seitenrande ziehende Ner- ven. Pigment. Ringfasern des Hautmuskel- schlauches. Rhabdoiddrüsen. nv nl np np, nie pm rm std [Fig. 1 nach Krsmanovic (859); Fig. 2— 4 nach Wilhelmi (1331); Fig. 5—10 nach Graff (891).] Bronns Klassen IV , Turl>elläria ^äm mmmmmfmmi^ rf'^ /5<^<" '' -- 5 ' ii" ■ > CFAVinter seile Vene lith Jlnst.v 'A 1 :;'li' <•*':' v| :-l • Äw lai- A XX VII. /. .*• Trtes -4S^ In/p null- Tnld. •:: , , . - ,^ - - » -mqr andlung.Leip; ke . Leipzig J ' ih ,*_ 7mir 2777 Bauchfläche mündende Drüsenanhäufung von Planaria delineata (tab. VII, fig, 62, Dr) und Tetracotißus tenax (Textfig. 12, S. 2715, Dr), welche bei Monocotylus cingulatus (tab. IV, fig. 4, dr) durch einen Längsmuskel in zwei Hälften geteilt erscheint, während sie bei Sorocelis maculosa (tab, V, fig. 29, Drvt) von einem Paare ,, drüsiger Vertiefungen" begleitet wird. Diese flachen, nur wenig oder gar nicht unter die Körperoberfläche ein- gesenkten Anhäufungen von Drüsenepithel wird man am besten als Drüsen- flecken {Monocotijlussuhniger, XXXIX, 3, (Zr/) von den tief eingesenkten Drüsentaschen unterscheiden, deren Vorstufen sie darstellen. Drüsentaschen. Sie kommen wie die Drüsenflecke in der Einzahl {Planaria al'pina, Textfig. 9, S. 2714, /(), sowie paarig, u. z. bald in einem Paare {Sorocelis nigromaculata (Textfig. 7, S. 2713 jederseits des medianen Lappens m), in zwei Paaren (*S'. ocellata XXXIX, 9, drt und S. graffi Text- fig. 8, S. 2713, t) oder schließlich in der Mehrzahl asymmetrisch verteilt (hei S.angarensis, Korotneff 1484, VII, 63) vor, u. z. meist kombiniert mit mehr oder weniger stark ausgebildeten Haftwülsten und Drüsenpolstern. Leider wissen wir nichts näheres über die Histologie der Drüsentaschen. Bei Sorocelis ocellata und angarensis nehmen die Epithelzellen an Höhe gegen den Grund der Tasche zu, sie sind bei ersterer zylindrisch, mit ovalen Kernen versehen, und in diesen beiden Fällen, sowie bei S. nigromaculata ist das Lumen der Taschen von einer ,, schleimigen Substanz" erfüllt, die der von ihr benetzten Bauchfläche aller Wahrscheinlichkeit nach eine klebrige Beschaffenheit verleiht. Die seichte, von Kennel für Planaria al'pina beschriebene Drüsentasche öffnet sich mit einem Längsschlitz nach außen, und an ihrer Fläche münden nach Micoletzky (1196, pag. 387)*), ,, wahrscheinlich intercellulär" , die Massen der cyanophilen Drüsen des vorderen Drüsenfeldes, welche sonst den Haftwülsten oder Drüsenpolstern zuströmen. Drüsenpolster. Der feinere Bau dieser Organe ist nur für die Terri- colengattung Cho er ado 'plana, bei welcher sie zuerst beschrieben wurden, bekannt. Ihrer äußeren Form und Funktion wurde schon S. 2712 gedacht. Bei Ch. iheringi springen die beiden Drüsenpolster auf der Ventralfläche so stark vor, daß in ihrer Region der im übrigen plankonvexe Körper einen fast drehrunden Querschnitt (XXXVII, 9) darbietet. An der Bildung der Drüsenpolster sind beteiligt: 1. das Bindegewebe, dessen Kerne man zwischen ihrem, der Cilien entbehrenden Epithel (drp) einer- und dem Gehirne {ge) anderseits reichlich vorfindet ; 2. Ehabdoiddrüsen, die hier reich- hcher sind als irgendwo sonst im Körper und lange, fadenförmige Rham- miten an die Oberfläche entsenden; 3. keulenförmige, cyanophile Drüsen {drz) mit grobkörnigem Sekrete, welches die Haut vollständig erfüllt und manchmal die äußere Oberfläche der Drüsenpolster vereint mit den Rham- *) Diese Ausmündungszone, welche wir als ,, Drüsentasche" bezeichnen, ist von Kennel keineswegs — wie Micoletzky meint — mit den von ihm als ,, Haftlappen oder Haftwulst" bezeichneten Bildungen identifiziert worden. Brona, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 1 iD 2778 miten in dicker Schicht bedeckt. Dazu kommt eine den Drüsenpolstern eigentümUche Muskulatur, an der sich besonders die transversalen und die ventralen Longitudinalfasern der Parenchymmuskulatur, sowie die dor- salen Längsbündel des Hautmuskelschlauches beteiligen. Die Trans versal- muskeln bilden untereinander und mit den dorsoventralen den schon S. 2753 besprochenen Muskelfilz (mg), die A'entralen Longitudinalfasern erfüllen in dicken Bündeln den Kaum zwischen Gehirn {ge) und Kriechleiste (kl), beziehungsw^eise den cyanophilen Drüsenmassen (drz) und geben, wie man auf Längsschnitten (XL, 3, mlv) sieht, in ihrem Verlaufe zum Vorderende des Körpers reichliche Fasern gegen das Integument der Drüsenpolster ab. Noch auffälliger verhalten sich die dorsalen Längsmuskelbündel {hviJ), welche hinter den Drüsenpolstern von außerordentlicher Stärke, innerhalb der Drüsenpolsterregion durch Abgabe von dorsoventral absteigenden Fasern {mdv) an die Fläche der Drüsenpolster völlig aufgebraucht werden, noch ehe sie die vordere Spitze des Körpers erreicht haben. Die Wirkung der beschriebenen Muskelzüge ist leicht zu verstehen und erklärt die S. 2712 aufgestellte Hypothese über die Funktion der in Rede stehenden Organe. Die dorsoventral abbiegenden Fasern der dor- salen Längsbündel des Hautmuskelschlauches (hml) und die ^'entralen Longitudinalbündel der Parenchymmuskulatur sind Antagonisten, indem bei der Kontraktion letztere die vordere Spitze des Körpers nach unten ziehen, und die Drüsenpolster in quere Falten legen, erstere dagegen das Vorderende heben und die Querfältchen ausgleichen. Mit der Herunter- krümmung wird ein Druck auf die im Parenchym enthaltenen Drüsen aus- geübt und deren Sekret entleert, mit der Hebung schwindet der Druck und damit der Sekreterguß. Die Stärke der in Betracht kommenden Mus- keln gestattet die Annahme, daß diese Aktionen ziemlich rasch vor sich gehen können. Die beiden von mir früher (891, pag. 86) als Saugnäpfe beschrie- benen Organe von Artiocotylus sjpeciosus stimmen in Lage und äußerer Gestalt (XXXII, 29, ss) so sehr mit den Drüsenpolstern von Choerado- flana überein, daß sie als diesen homologe Organe betrachtet werden müssen. Doch springt ihre Oberfläche nicht als Polster nach außen vor, sondern ist im konservierten Tiere in toto trogförmig eingebuchtet (XXXII, 30 u. XL, 4, 5) und mit Querfältchen versehen. Ihr Epithel ist etwa um 1/3 höher als das des Körpers und 4 — 5 mal so hoch als jenes der die beiden Organe trennenden Kriechleiste {kl). Es entbehrt der Cilien, und die ein- zelnen Zellen desselben sind zu langen Fäden oder Säulchen umgestaltet (XL, 4, ep), die sich an ihrer Basis verbreitern und zumeist in der basalen Hälfte kleine, längsovale Kerne einschließen. Diese Gestalt der Zellen scheint durch den Umstand bedingt, daß das Sekret der hier ausmünden- den Drüsen {sh) sich zwischen den Epithelzellen anstaut, ehe es auf die Oberfläche ergossen wird (sc). Es bildet auf letzterer einen dicken Belag, der bisweilen die Querrinnen völlig ausfüllt, so daß die Annahme gerecht- fertigt ist, es sei dasselbe bei der Konservierung gewaltsam hervorgepreßt 2779 Avorden. Mit dieser Annahme stimmt auch die Beschaffenheit der Drüsen und ihrer Ausführungsgänge, die sich größtenteils als hohl erweisen. Die Drüsen der in Rede stehenden Organe unterscheiden sich von denen des übrigen Körpers in ähnlicher Weise wie die Kantendrüsen (S. 2773). Zu- nächst in der Form, indem sie eine keulenförmige Gestalt (sd) besitzen mit einem Durchmesser von 20 — 24^ am blinden Ende, die sich distal allmählich zu einem unverästelten, etwa 4// breiten Ausführungsgang (sd) verjüngt. Letzterer weitet sich innerhalb des Epithels {sh) durch Anstauung des Sekretes oft auf das Zwei- bis Dreifache seiner anfänglichen Seite aus. An den hohlen Stellen bildet das aus groben Körnern oder Schollen bestehende Sekret einen mehr oder weniger dicken Wandbelag, der an manchen Stellen den Eindruck einer Membran macht. Der kleine runde Kern liegt stets im blinden Ende der Drüsen, ihre Ausführungsgänge sind nicht immer regel- mäßig, wie die in unserer Figur dargestellten, dicht über dem Epithel liegenden, sondern es besitzen namentlich die viel längeren Ausführungs- gänge der weiter oben an der Ventralseite der Darmäste liegenden nicht selten lokale Auftreibungen. Auch in der Tinktion stimmen diese Drüsen mit den Kantendrüsen (S. 2773) überein. Neben ihnen finden sich in den ,, Saugnäpfen" von Artiocotylus auch erythrophile Körnerdrüsen (S. 2772), aber keine cyanophilen (S. 2770). Die Verteilung der Drüsen ist eine derartige, daß. ihre Verbreitungs- grenze durch einen Bogen gegeben wird, der auf dem inneren und äußeren Eande dieser Organe (XXXVIII, 2, s) aufruht, während seine Konvexität die Ventralseite der Darmverzweigungen berührt. Ja es reichen die Drüsen selbst noch zwischen die Darmdivertikel hinein, woselbst sie in unserer Figur als kleine Eingel eingezeichnet sind. Am dichtesten angehäuft finden sie sich unterhalb des Darmes, zwischen diesem und den zum Seitenrande ziehenden Nerven und überdies unmittelbar über dem ventralen Epithel (sd). Aber nie fand ich sie oberhalb des Darmes. In dieser Region herr- schen die cyanophilen Drüsen der Kriechleiste, wie auch in dem Räume zwischen den Längsnervenstämmen und in deren allernächster Umgebung. Die Zentralmasse dieser Organe wird großenteils durch ein dichtes Muskelgeflecht gebildet. An diesem sind in erster Linie die ventralen Longi- tudinalbündel des Parenchyms (in Fig. XXXVIII, 2 nicht, aber in 891, LVI, 2, mlv eingezeichnet) beteiligt. Sie durchsetzen die Drüsenmassen nicht bloß, sondern überwölben sie auch, und dasselbe gilt von den transversalen Muskehl, deren ventrale Partien (mqv) in der ,,Saugnapf"-Region in zwei Hälften zerfallen, welche beide bogenförmig verlaufen, indem die, jede Hälfte des Organs durchsetzenden und überwölbenden Bündel ein Dach bilden, das sich einerseits in der Kriechleiste, andererseits am Außenrande des Organs inseriert. Dazu kommen Massen von dorso ventralen Faserbündeln (vidv), die teils echte dorsoventrale Parenchymmuskeln darstellen, teils aber den hier enorm entwickelten longitudinalen MuskelbündeLn des Paren- chyms (mld) entstammen und hier ebenso zu den drüsigen Bauchflächen 176* 2780 • absteigen, wie die Fasern der Längsmuskeln des Hautmuskelschlauches bei Choerado'plana. Wir haben es bei Artiocotijlus demnach mit Drüsenpolstern zu tun, die durch Verstärkung ihrer Muskulatur zweifellos die Fähigkeit erlangt haben, als Haftorgane gleich den Saugnäpfen zu wirken, wenn sie mit ihrem Drüsensekret der Unterlage angeschmiegt, ihre dorsoventralen Muskeln kontrahieren und so, ihre Fläche nach innen einstülpend, einen luftver- dünnten Kaum schaffen, wie es unsere Figur (XXXVIII, 2) darstellt. Sie sind aber, da der Abschluß gegen das Parenchym kein vollständiger ist, nach unserer S. 2714 gegebenen Definition als Sauggruben und nicht als Saugenäpfe zu bezeichnen. Vom Gehirne und von den beiden Längsnerven Stämmen (nl) gehen in ihrer Region mehr quere Nerven (nr) als sonst nach außen ab, die sich innerhalb dieser Organe rasch teilen und zahlreiche feine Ästchen zur Saugfläche entsenden. Die viel mannigfaltiger gestalteten Drüsenpolster der Paludicola sind schon S. 2713 besprochen worden. Doch ist über ihren feineren Bau nichts näheres bekannt. Wenn man die vorliegenden Abbildungen ver- gleicht, so scheint es, daß auch bei den Drüsenpolstern der Baikaltrikladen die Muskulatur eine große Eolle spielt und ihnen bisweilen im Gegensatze zu den bloß als Klebflächen dienenden Drüsenflecken eine Saugwirkung ermöglicht. Zu den Drüsenpolstern gehört wahrscheinlich auch das von Korotnef f (1270, pag. 626, fig. 1 — sie ist offenbar verkehrt orientiert! — ) beschriebene ,,saugnapf ähnliche Drüsenorgan" von Procotylus flavus, dagegen ist der von Sabussow (957, tab. I, fig. 6, ärpl) für Rimacefhalus fulvinar beschriebene ,, Drüsenpolster" nicht ein solcher, sondern nichts weiter als die vordere Vereinigungsstelle (XXXL 30, kl') der beiden Haft- zellenzonen {id) mit ihren erythrophilen Drüsen. Haftwülste. Den Bau der halbmondförmigen Haftwülste (S. 2714) kennen war aus Udes Beschreibung von Dendrocoelum functatum (1230, pag. 313). Er tritt hier bei dem untersuchten konservierten Tiere ungefähr 255 fji vom Vorderende auf und erstreckt sich in einer Länge von über 750 }i nach hinten. Zahlreiche Drüsen münden auf seiner ganzen Fläche, und zwar in der vordersten Zone nur eosinophile, deren ziemlich breite Ausführungs- gänge namentlich in den Falten dicht gedrängt stehen und den Deckzellen ein kammartiges, an die Haftzellen der Maricola (S. 2726) erinnerndes Aussehen verleihen. Über die Verteilung der Drüsen bemerkt Ude das folgende: Ungefähr 340 n vom Vorderrand an fanden sich ganz lateral die ersten cyanophilen Drüsenausführungsgänge, die nach hinten rasch an Zahl zunehmen und immer mehr medianwärts rücken, während die eosi- nophilen abnehmen, um etwa 60 — 70 /x vom ersten Auftreten der cya- nophilen Drüsenausführungsgänge gerechnet ganz zu verschwinden, so daß dann in der ganzen Breite des Haftwulstes nur mehr cyanophile ausmün- den. Besonders massenhaft sind die Ausführungsgänge der letzteren in der Medianlinie des hinteren Teiles des Haftwulstes zusammengedrängt. 2781 Wo der Haftwulst mit der Zone der erythrophileii Drüsen beginnt, da schwindet ventral die Basalmembran, und das Epithel senkt sich in dia Tiefe — ein Verhalten, das ungefähr bis in die Gegend zu verfolgen ist, wo sich die Ausführungsgänge der cyanophilen Drüsen medialwärts zu ver- schieben beginnen. An dieser Stelle rücken die Deckzellen wieder an die Oberfläche, die Basalmembran tritt wieder auf, und der Hautmuskel- schlauch zeigt von da an auch auf der ventralen Seite wieder das typische Verhalten, während er in den vordersten Partien des Haftwulstes in dessen Muskulatur umgebildet erscheint. Auch die im Bereiche des Haftwulstes feh- lenden Khabditen treten hier wieder auf. Vom Haftwulst erstreckt sich an den lateralen Partien die breite Fig. 23. Haft - (Kleb - )zellenzone bis zum Hinterende des Körpers. Das Muskelsystem des Haftapparates läßt sich auf vier Hauptlagen einander über kreuzender Fasern zu- rückführen (Textfig. 23). Alle dorsoventral angeordneten Muskeln verlaufen mehr oder weniger in rostrokaudaler Richtung und greifen, sich mannigfach kreuzend, inein- ander. Auffallend massig entwickelt ist in der Medianlinie das ventrale Polster der Longitudinalmuskeln (Im), dessen Stärke gegen die Seiten und den Hinterrand des Haftwulstes an Mächtigkeit abnimnit, womit das Wiederauftreten des Hautmuskelschlauches Hand in Hand geht. Für das Ansaugen, namenthch die Schaffung eines luftverdünnten Baumes über dem durch das Drüsensekret der Unterlage anhaftenden Haftwulst kommen in erster Linie die radiär zu dessen Fläche ziehenden, von Ude als ,,Hebe- muskehi" bezeichneten Fasern (lim) in Betracht. Soll die Loslösung des Haftwulstes erfolgen, so kommt neben der Erschlaffung dei' Hebemuskeln die Kontraktion der senkrecht dorsoventralen ,, lateralen Hebemuskeln" (IJim), sowie der schief von der Bückenmitte zum Seitenrande des Körpers ziehenden ,, Transversalfasern" (trm) in erster Linie zur Geltung. Der jenem der besprochenen Art gleichgestaltete Haftwulst von Dendrocoe- lum angarense ist nicht näher untersucht, doch gibt Sabussow (997, pag. 52) an, daß sein Epithel eingesenkt sei. Erweist sich so schon der halbmondförmige Haftwulst als ein nicht bloß infolge der Schleimsekretion anklebendes, sondern auch durch die Anordnung seiner Muskulatur mit Saugwirkung anhaftendes Organ, so wird die letztere Funktion noch mehr in den Vordergrund treten bei den nach hinten kreisförmig geschlosse- nen Haftwülsten, und zwar um so mehr, je stärker die Muskulatur ihr an- gepaßt ist. Im wesentlichen drüsig scheint nach der von Korotneff ge- Dendrocoehim punetatum. Schema der Musku- latur des Haftwulstes im Querschnitt, lim radiäre und Ihm laterale Hebemuskeln, Im longitudinale Muskeln, Ir Randleiste des Haftwulstes, trm trans- versale Muskeln. (Nach Ude [1230]). 2782 gebenen Abbildung der Eingwulst von Monocotylus suhniger (XXXIX) 3) zu sein, und ähnlich verhält es sich nach Sabussow (1403, III, 12, 15 u. 16), hei Sorocelis ussowi und guttata. Für Planaria infernalis gibt Stein- mann (1313, pag. 182) an: „Sauggrube am Vorderende mit eingesenktem Epithel und spezifischer Muskulatur", wogegen des genannten Polycla- dodes alba einen sehr muskelarmen Drüsenwulst zu besitzen scheint, wie aus der folgenden Beschreibung (1365, pag. 190) hervorgeht: ,,Der kleine runde, am lebenden und konservierten Tier meist deutliche Saugnapf zeichnet sich durch ein eingesenktes Epithel aus. Die muskulösen Elemente treten gegenüber den drüsigen stark zurück. Die ganze Grube erscheint von Sekretpfröpfchen austapeziert, und der Eaum zwischen Epithelplatten und zugehörigen Kernen wird von großen Mengen körnigen, schwach färb- baren, im ganzen erythrophilen Sekretes eingenommen. Ich glaube, daß es sich um erweiterte Sekretgänge handelt. Viel weniger auffallend sind die im Inneren gelegenen Drüsen selbst, von denen ebenfalls erweiterte Gänge mit gestauten Sekretmassen ausgehen. Auffällig ist das Verhalten der cyanophilen Drüsengänge, die nicht im Grunde der Grube, sondern an den Rändern ausmünden und die Grenze zwischen dem gewöhnlichen Körperepithel und den eingesenkten Zellen des Saugnapfes scharf markieren. Die Muskeln sind infolge der Sekretanhäufungen nicht überall deutlich zu sehen, am ehesten noch diagonale, nach dem Körperinnern ziehende Fasern, denen die Aufgabe zukommt, den Grund der Grube zu vertiefen". Von den wahrscheinlich auch hierher gehörigen ,, Sauggruben" der Planaria terato'pJiila (Steinmann 1313, pag. 159) und cavatica (Enslin 1130, pag. 325) ist der feinere Bau nicht bekannt. Haftgruben. Ich habe schon S. 2714 der zuerst von Braun betonten Unterscheidung der Haftgruben in ,, Sauggruben" und echte ,, Saugnäpfe"*) Rechnung getragen, die ersteren aber als „Haftgruben" deshalb bezeichnet, weil diese, den Übergang zwischen den Drüsenpolstern von Artiocotylus und echten Saugnäpfen bildenden Organe meist nicht genügend untersucht worden sind, um aus ihrem Bau entscheiden zu können, ob für ihre Haft- funktion mehr das Drüsensekret oder die Muskulatur in Betracht kommt. *) M. Braun, Bronns Klassen und Ordnungen des Tierreichs, Vermes Abt. la. Mionelminthes, Trichoplax und Trematodes, pag. 410 — 411. Braun bezeichnet hier als ,, echte Saugnäpfe" jene Haftorgane, welche ,, nach allen Richtungen hin abgrenzbar sind, das heißt also, nach außen durch ihr Integunient (Epithel, Basalmembran und Fortsetzung des Hautmuskelschlauches), nach innen gegen das Parenchym durch eine ,, zweite, iimere oder obere Muscularis" abgeschlossen — wie ich S. 2714 dies formuliert habe — sind. Diese innere Muskellamelle besteht in ihrer vollkommensten Ausbildung (Sommer und Landois, Die Anatomie des Leber- egels, Distüumm hepaticum L. Zeitschr. f. \viss. Zool. XXXIV- Bd. Leipzig 1880. pag. 561) aus äquatorialen und meridionalen Fasern, die als Antagonisten der den dorsoventralen Parenchymmuskeln entstammenden, radiär zur Saugfläche ziehenden Fasern erscheinen, welche bei ihrer Kontraktion eine Hebung der Saugfläche und damit die Herstellung eines luftverdünnten Raumes bewirken. 2783 Als ein Beispiel dafür diene die Haftgrabe von Archicotijlus 7naculatus (XXXIX, 2, gr). Während die Drüsenpolster von Artiocotylus trotz ihrer schon zum Ansaugen geeigneten Muskulatur doch noch unter den Drüsenpolstern besprochen werden mußten, reiht sich sowohl nach seiner äußeren Form als auch nach dem feineren Bau das für die Terricolengattung Cotylo- plana charakteristische Haftorgan nahe an die echten Saugnäpfe. Nach beiden Eichtungen entfernt sich die Haftgrube von C. 'punctata und me- galophthalma am wenigsten von den für Artiocotylus geschilderten Ver- hältnissen. Dagegen sehen wir jene von C. whiteleggei (XXXIV, 29, s) von einer namenthch an der hinteren Zirkumferenz deuthch vorspringenden Lippe begrenzt, mid die histologische Untersuchung zeigt, daß das im wesentlichen aus radiären Muskehi bestehende Organ umschlossen ist von einer dicken, aus Muskeldurchschnitten bestehenden Schicht, die den Biimenraum gegen das Parenchym abschließt. Noch mehr individuahsiert ist die, wie Beobachtungen an dem lebenden Objekte beweisen, als Saug- napf dienende Haftgrube bei C. dugesi (XXXIV, 26 u. 27, s). Saugnäpfe. Solche sind anzutreffen bei den Baikaltricladen Mono- cotylus cingulatus (Textfg. 24). Arckicotylus rutilus (Textfig. 25), Di- Fig. 24. Monoeotylus cingulatus. Querschitt durch den iSaugaapf (S) und die beiden Augen. (Nach Korotneff). Fig. 25. ITUTL Archieotylus rutilus. Querschnitt durch den Saugnapf (*S) und seine innere Muskularis {mm). (Nach Korotneff). cotylus pulüinar (XXXI, 80, .s) — für letztere Art wurde der Bau der Saugnäpfe von Sahussow (957, tab. I, fig. 8) dargestellt — , Tetra- cotylus tenax (Textfig. 12, S. 2715), Procotylus magnus mit seinem im Verhältnis zur Masse des übrigen Körpers wohl mächtigsten Saugnapf bei Turbeharien (XXXII, 19, S). Für die durch die Zahl ihrer Saugnäpfe einzig dastehende Baikaltriclade Polycotylus validus (s. S. 2715) hat Korotneff in einem Schnitte (XXXIX, 8) zwei Saugnäpfe, einen im Kuhe- ausstande (s,) und einenin Tätigkeit (s) dargestellt, woraus die eben besprochene Bedeutung der inneren Muskellamelle (mm) auf den ersten Blick klar wird. Sabussow (1403) hat gezeigt, daß in dem artenreichen Genus So- rocelis alle besprochenen Formen von saugnapfähnlichen Organen ein- schheßhch „echter" Saugnäpfe (wie bei S.gariaeivi Textfig. 26) vorkommen, nnd es sei hier nur noch darauf hingewiesen, daß unter den so formen- 2784 srvär srt rrnn. Sorocelis gariaewi. Quersclmitt durch den Saug- napf, mm innere Muskel- lamelle, S7i das A^on Sekret erfüllte Lünen, sndr Drüsen. (Nach Sabussow). reichen Baikaltricladen selbst bei einer und derselben Spezies auch mehrere der in vorstehendem besprochenen Kleb- und Haftorgane vorkommen können. So z. B. bei Sorocelis maculosa eine mediane Klebdrüse und ein Paar Drüsentaschen, bei S. ocellata Drüsenpolster und Drüsentaschen, pjo- 26. bei Monocotylus cingulatus eine Klebdrüse und ein Saugnapf, bei Tetracotylus tenax eine Kleb- drüse und vier Saugnäpfe. 7. Verdauuugsapparat. In bezug auf die allgemeine Morphologie stimmt der Verdauungsapparat sämtlicher T vi- el adida überein. Bei allen haben wir einen auf der Ventralfläche des Körpers angebrachten äußeren Mund (Textfig. 27 u. 28, w) , der in eine meist geräumige Pharyngealtasche {pht) führt, von deren Wand eine muskulöse Kingfalte, der Pharynx {'ph), entspringt, welcher hier durch- wegs nach dem Typus des bei den Alloecoela, u. z namentlich den Sektionen Crossocoela und Cyclocoela derselben ausschließlich vor- kommenden Pharynx plicatus (Graff 1495, pag. 4, fig. 5) gebaut, und nur entsprechend der bedeutenderen Körper- größe der Tricladen mächtiger entwickelt ist. Während aber bei den das süße und salzige Wasser bewohnenden Tricladen der Pharynx stets ein zylindrisches Eohr darstellt, das, im Grunde der Pharyngealtasche, den Darmmund umgebend entspringt, kommen bei den Landtricladen in bezug auf Insertion und Länge der Pharyngealfalte verschiedene Modi- fikationen vor, deren Extreme als ., zylindrischer" und ,,kragenförmiger" Pharynx bezeichnet werden. Bei allen Tricladen besteht der Darm aus drei Hauptstämmen, die in der Weise verlaufen, daß sich einer in der Medianlinie nach vom erstreckt, während die beiden anderen vom Darmmund nach hinten umbiegen und zuseiten der Pharyngealtasche caudad verlaufen: vorderer (D), rechter (Dr) und linker {DT) hinterer Hauptdarm. Eine Ausnahme von dieser Eegel scheint bloß bei Planaria fissiyara (XXXI, 31) vorzuliegen, indem Kenne 1 hier die beiden hinteren Hauptstämme als in ganzer Länge median verschmolzen zeichnet, während sonst nur partielle Verschmelzungen oder Kommissuren zwischen den hinteren Hauptdärmen vorkommen. Die Darm- divertikel {di) sind bei wasserbewohnenden Tricladen (Textfig. 27), bald nahezu segmental, bald ohne erkennbare Kegel angeordnet und bald un ver- zweigt, bald verästelt. Sie finden sich am vorderen Hauptdarm beiderseits in gleicher Weise ausgebildet, an den hinteren Hauptdärmen aber bloß lateral wohl entwickelt, während sie medial nur ausnahmsweise und stets schwächer ausgebildet sind als lateral. Das letztere ist auch der Fall bei den Land- 2785 Fig. 27. Fig. 28 Fig. 27. Organisationsschema (Baiichan^icht) einer Süßwassertriclade, Darm, Hoden und Exkretionssystem bloß links, Nervensystem und Vitellarieu bloß rechts eingetragen. (Nach Bresslau). Fig. 28. Organisationsschema (Bauchansicht) von Oeoplana pulla, nach einer Quer- schnittserie konstruiert, etwa 5 mal vergr. (Aus Graff nach Hertle). Nervensystem und Exkretionsorgan weggelassen, ft^r Atrium genitale, mi Augen, c Penis, D vorderer Hauptdarm, De Kommissur der hinteren Hauj^tdarmstämme, Dl linker hinterer und Dr rechter hinterer Hauptdarm, di Darmdiver- tikel, do VitollarfoUikel, ex Protonephri- dien, exp Exkretionsporen, gö Geschlechts- öflPnuno;, m äußerer Mund, mud muskulöses Drüsenorgan, mw Muskelmasse der Kopu- lationsorgane , nl ventrale Längsnerven- stämme mit ihren Kommissuren und Seiten- randnerven, od linker, od, gemeinsamer Ovidukt, ov Ovarien (Germarien), ;?dr Drüsen des männlichen Kopulationsorgans, ph Pha- rynx, pht Pharyngealtasche, t Tentakel, te HodenfoUikel (die dorsalen bloß umrandet, die ventralen auspunktiert), ut sog. Uterus, iäg dessen Ausführungsgang, vd Vasa defe- rentia, vs Samenblase des männlichen Kopulationsorgans. te- te... D i' c> "-■3^® 3 ■ '-iS. <-ss?^'' ^^ -do - —di ie--- -od —do B, — vd J)r—-\ 2786 planarien (Textfig. 28), deren Darmdivertikel im allgemeinen viel zahl- reicher sind und daher dichter gedrängt den Hauptdärmen ansitzen als bei den wasserbewohnenden Tricladen, für welche schon Ijima (455, pag. 391) und Chichkoff (644, pag. 500) gezeigt haben, daß die Zahl der Darmdivertikel nicht bloß bei verschiedenen Arten einer Gattung, sondern auch bei verschiedenen Individuen derselben Spezies, sowie schließ- lich auch nach dem Alter der Tiere variiert, indem sie mit dem Alter zu- nimmt. Auch kann bisweilen ihre Zahl auf der rechten und linken Seite desselben Individuums verschieden sein, wofür schon Chichkoff (664, pag. 500) als Beispiel eine Planaria alpina anführt, deren rechter hinterer Hauptdarm 21 Divertikel trug, während der linke bloß deren 16 besaß. a) Pharyngealapparat. a) Morphologie. Äußerer Mund. Er liegt bei den wasserbewohnenden Tricladen meist im Beginn der zweiten Körperhälfte, kann sich aber bis an das Ende des dritten Viertels verschieben. In seltenen Fällen rückt er noch weiter nach hinten, wie bei Planaria teratophila, wo nach Steinmann (1313) bei einer Körperlänge von 100 mm der Mund 89 mm vom Vorderende entfernt ist, demnach in das Ende des neunten Zehntels der Körperlänge rückt, während unter den Maricola bei Microykaryiix farasitica der Mund in das Ende des dritten Viertels verschoben ist. Im Gegensätze dazu bietet bei den soviel größeren Landtricladen die Lage des Mundes viel bedeu- tendere Schwankungen, indem er hier bald dem ersten Drittel der Körper- länge angehört {Leimaco-psis terricola), bald bis nahe an das Hinter- ende rückt {Geohia suhterranea) , doch ist auch hier der Mund bei keiner einzigen Art terminal angebracht. Eine Verwertung der Mundstellung für die Systematik ist jedoch auch bei den Landplanarien nur in sehr be- schränktem Maße zulässig, da die Beobachtung lehrt, daß keine Korre- lation zwischen Mundstellung und Leibesgestalt (Umriß und Querschnitt) oder irgendwelchen anderen Organisationsverhältnissen besteht. Wie die Stellung des Mundes am Körper, so wechselt auch sein Verhältnis zur Pharyngealtasche bei den Terricola mehr als bei den übrigen Tricladen. Während von den Maricola allein die Familie der Bdellouridae und auch bei den Paludicola nur wenige (z. B. Planaria hoernesi Weiss 1346, pag. 587) die Eigentümlichkeit aufweisen, daß der Mund nicht am Hinter- ende, sondern dicht vor der Mitte der Pharyngealtasche angebracht ist, finden sich mannigfaltigere Verhältnisse besonders bei den mit einem zylindrischen Pharynx versehenen Landplanarien. Bei solchen sehen wir den Mund zwar häufig in der Mitte der Pharyngealtasche (Textfig. 29, Bhynchodemus terrestris), aber ebenso oft auch näher dem vorderen oder hinteren Ende derselben angebracht, und als Extreme in dieser Beziehung erscheinen {Pelmato'plana sondaica Textfig. 30), wo er dem Ende des 2787 CO bh 05 n 03 ' OS« '^ 2» 5S S S S a> Q. Z Ti ?= o i; i- •5* 'S- 'Ö fl ~. ;h CO ' ^ -^ bß ö i; S 'S -s 5 '-' S CO &, ? Oj S 3 ->< i ^ 0 CfJ ^ Ö S •^ _ CS 51,0-1 53 ^ ^ CS bC bß C; c« 5^ '^ 5- a "^ a = o y .s ~ a "5 •: Oh O) bc 2788 ersten Viertels, und {Cotyloplana 'punctata Textfig. 31), wo er dem äußersten Hinterende der Pharyngealtasche angehört. Dagegen findet sich bei Arten mit kragenförmigem Pharynx (s. unten S, 2790) eine größere Gleichförmigkeit, indem hier der Mund nur bei einer einzigen {Pero- cephalus hilgendorffi , Textfig. 32) aus seiner hier als Regel geltenden Mittelstellung (Textfig. 35, Au. B) etwas nach vorn abrückt. Bei lebenden Tieren ist der Mund einer außerordentlichen Erweiterung fähig, und wo keine besonderen Sphinkteren und Dilatatoren vorhanden sind, wirken die Fasern des Hautmuskelschlauches, sowie die Parenchym- muskulatur als solche. Pharyngealtasche. Sie weitet sich zumeist unmittelbar über dem Mund- eingange allseits zu einem geräumigen Sack aus, doch führt — namentlich bei den Landplanarien mit zylindrischem Pharynx — nicht selten der Mund zunächst in ein längeres oder kürzeres, enges ,, Mundrohr", das senkrecht emporsteigt und erst an seinem oberen Ende meist unvermittelt sich zur Tasche erweitert (Textfig. 29 u. 30). Der Längsdurchmesser der Phar3rngeal- tasche ist in der Regel viel größer als der dorsoventrale, sowohl in Fällen, wo der letztere die ganze Dicke des Leibesraumes, wie in solchen, wo er bloß einen Bruchteil desselben beansprucht. Meist pflegt das hintere Ende der Pharyngealtasche sich in einen Blindsack fortzusetzen, der viel enger ist als der Hauptraum {Geoplana argus, Textfig. 33, flithl). Dieser Bhnd- sack fehlt allen jenen Arten der Terricola, bei welchen der dorsoventrale Durchmesser der Pharyngealtasche den Längsdurchmesser übertrifft, was bei solchen der Fall ist, bei welchen ein verhältnismäßig kleiner zylindrischer Pharynx mit seiner Achse schief von vorn und oben nach hinten und unten gestellt ist (Textfig. 34, Bhyrichodemus ochroleucus). Bisweilen ist die Pharyngealtasche so umfangreich, daß der Pharynx im kontrahierten Zustande reichlich in ihr Platz findet, ohne sich in Falten legen zu müssen, und die Wandfläche eines eventuell vorhandenen hinteren Blindsackes hat dann keine andere Bedeutung als die einer Reserve an Wandfläche, w^elche bei der Vorstoßung des Pharynx in Verwendung kommt. Im Gegensatze dazu ist bei manchen Arten der Binnenraum der Pharyngealtasche so gering, daß der Pharynx nur durch Einfaltungen und Verkrümmungen darin Platz finden kann (Textfig. 30 u. 33, S. 2787 u. 2789). Doch sind dies Ausnahmen, und im allgemeinen entspricht die Länge der Pharyngealtasche jener des Pharynx im Ruhezustande, der ja das kon- traktilste und der größten Formveränderungen fähige Organ des Tricladen- körpers darstellt. Die absolute Länge der Pharyngealtasche beträgt bei den mit kragen- förmigem Pharynx versehenen Arten 2 mm {Bipalium efhippium) bis etwas über 11 mm {B. univittatum) , bei solchen mit zylindrischem Pharynx 0,16 mm {Amhlyjjlana fusca) bis 11mm (Polycladus gayi), so daß also der Pharyngealapparat bei ersteren durchschnittlich etwas größer ist als bei letzteren. Wenn man aber alle hier in Betracht kommenden 2789 Umstände erwägt (Graff 891, pag. 98), so kommt man zu dem Schlüsse, daß es weder die Form des Pharynx, noch auch die des Körperquerschnittes ist. welche die Größenentwicklung des Pharyngealapparates bedingt. Fig. 34. Fig. 33 u. 34. Medianschnitte durch den Pharynx von Oeoplana argus (32, 21 mal vergr.) und Rhyncho- demus ochrolemus (33, 43 mal vergr.). (Nach Graff). D voi-derer Hauptdarm, dm, Darm- mund, id dorsales und iv ventrales lutegument, m äußerer Mund, ph Pharynx, pltbl hinterer Blindsack der Pharyngeal tasche plit. sondern daß dieselbe im großen und ganzen in direktem Verhältnisse zur Länge des Körpers steht. Pharynx. Die Pharyngealregion kennzeichnet sich (gleich der Ee- gion, in welcher die Kopulationsorgane liegen) bei allen Tricladen, beson- ders aber bei den landbewohnenden, meist schon äußerlich durch ihre dor- sale Vorwölbung, wozu namentlich an konservierten, langgestreckten Arten der Terricola meist auch eine seitliche Ausbuchtung der Körper- ränder hinzutritt, verbunden mit einer Verbreiterung etwa vorhandener dorsaler Längsstreifen und einem helleren Ton der Grundfarbe an der aufgetriebenen Stelle. Wir haben es bei den Tricladida zumeist mit der als ,, zylindrisch" bezeichneten Form des Pharynx plicatus zu tun, wozu bei den Landpla- narien noch die von Lang (460, pag. 103—107) als ,,kragenförmig" und ,, glockenförmig" bezeichneten Modifikationen hinzukommen. Doch fin- 2790 den sich, wie bei den Polycladen, so auch bei den Terricola alle Übergänge vor zwischen dem echten kragenf örmigen (Textfig. 35, A), am seitlichen Umkreise der Pharyngealtasche entspringenden Pharynx und dem als Extrem des ,, glockenförmigen" erscheinenden zylindrischen Pharynx (C), dessen Insertion den Darmmund allein umkreist — Übergänge, welche dadurch zustande kommen, daß die hintere Insertion der Pharyngeal- alte (fh) von der Hinterwand der Pharyngealtasche auf deren Dorsal- Fig. 35. Schematische Längsschnitte durch den Pharviix von A Bipalium imivittakim, B Ghoeradoplana iheringi, C Platydemus laterolineatiis. (Nach Graff). h — V Horizontal ebene, welche die Pharyngealtasche in eine dorsale und ventrale Hälfte teilt; der entopharyngeale Teil der ersteren ist in A und B durch eine dickere Linie, der peri pharyngeale Teil der Pharyngeal- taschenwand überall durch eine feine Linie gezeichnet. — ph Hinterer oder oberer Teil der Pharyngealfalte, ph, vorderer oder unterer Teil derselben, D vorderer (medianer) Hauptdarm, m äußere MundöfFnung. fläche (jB) und von hier immer weiter nach vorn rückt. Man könnte zwar durch eine künsthche Abgrenzung alle diese Mittel formen als glocken- förmig abtrennen, doch ziehe ich vor, bloß zwei Bezeichnungen anzuwenden, indem ich alle jene Pharynxformen, bei denen die obere (dorsale) Falte fh noch im Bereiche des vorderen Drittels der Pharyngealtasche — die Länge dieser von ihrem ventralen Vorderende an gemessen — liegt, als ,, zy- lindrisch", alle anderen aber als ,, kragenf örmig" bezeichne. Hand in Hand mit der Verschiebung der Insertion des dorsalen Teiles (p/i) der Pharyngealfalte geht eine Änderung in der Eichtung der Achse des Pha- rynx, die bei Bipalium univittatum (A) fast senkrecht auf der Längsachse des Körpers steht, hei Platydemus Jaterolineatus (C) aber ihr parallel läuft, 2791 sowie eine total andere Einteilung des Binnenraumes der Pharyngealtasche. Ich will hier auf diese von Lang (460, pag. 102) ausführlich erörterten Verhältnisse kurz eingehen. Lang leitet die Polycladen von Formen ab, deren Darmmund in der zentralen dorsoventralen Hauptachse genau über der äußeren Mundöffnung gelegen, und deren Pharynx durch eine von der Seitenwand der Pharyngeal- tasche entspringende Eingfalte repräsentiert war. Dementsprechend zer- fällt die Wand der Pharyngealtasche in einen ,,ursprünghch dorsalen" (pag, 98), innerhalb der Pharyngealfalte gelegenen und einen ,, ursprünglich ventralen" außerhalb der pharyngealen Ringfalte gelegenen Abschnitt. Dieses Verhältnis erleidet aber sowohl bei den Polykladen wie bei den Landplanarien eine Störung durch Verschiebung der Pharynxinsertion. Was Lang ,, dorsale" Abteilung der Pharyngealtasche nennt, deckt sich mit der dorsalen Wand im gewöhnlichen Sprachgebrauche bloß bei dem typisch kragenförmigen Pharynx (Textfig. 34, A). Bei Übergangsformen zwischen dem typisch kragenförmigen und dem zylindrischen Pharynx (B) ist ein Teil der im gewöhnlichen Sinne dorsalen Wand innerhalb, ein anderer Teil aber außerhalb der Pharyngealfalte gelegen und gehört daher der ,, ursprünglich ventralen" Partie im Lang sehen Sinne an. Bei typisch zylindrischer Pharynxform (C) gilt das letztere gar für die gesamte Pharyn- gealtasche. Ich schlage daher behufs Ermöglichung einer genaueren Bezeichnung der Eegionen folgende Nomenklatur vor: Die Horizontalebene, welche vom Darmmunde zum hintersten Ende der Pharyngealtasche gelegt ist {v — h) teilt dieselbe in eine dorsale und eine ventrale Abteilung. Diese Worte (lecken sich mit dem gewöhnlichen Sprachgebrauche und bleiben auch dann klar, wenn die Hinterwand senkrecht abfällt. Die dorsale Wand selbst ist entweder in ganzer Ausdehnung von der Pharyngealtasche um- schlossen = ento pharyngeal (in Ä), oder sie zerfällt in einen entopha- ryngealen und einen peripharyngealen Abschnitt (jB). Im ersteren Falle ist bloß der ventrale, bei dem typisch zylindrischen Pharynx da- gegen sowohl der ventrale als auch der gesamte dorsale Teil der Pharyn- gealtasche peripharyngeal. Für die Richtung der durch den Pharynx geführten Schnitte sind Längs Bezeichnungen (460, pag. 108 — 109) „längs" (in der Achse des Pharynx), ,,quer" (senkrecht auf die Achse) und ,, tangential" (pa- rallel zur Achse und tangential zur Oberfläche) nicht mißzuverstehen und werden daher auch von mir anzuwenden sein. Endlich sei noch darauf hingewiesen, daß die Landplanarien durch die Modifikationen im Bau ihres Pharynx sich mehr als die wasserbewoh- nenden Tricladen den Polycladen nähern. Indessen sind zwei wichtige Unterschiede letzteren gegenüber festzuhalten : 1 . daß bei keiner Land- planarie das freie Ende des Pharynx nach vorn gerichtet ist, und 2. die bei den Landplanarien zu beobachtende Konstanz in der Lage des 2792 Fig. 36. Fig. 38. TTl^ Fig. 37. Fig. 39. Fig. 40. Fig. 36— 40. Schnitte durch den Pharynx folgender Terricola: Oeoplana kenn eli (36 Median- schnitt, 40 mal vergr.); O. riifiventris (37 Median- und 38 Querschnitt, 14 mal vergr.); Rhynchodemus scharffi (39 Medianschnitt, 2 1 mal vergr.) ; Artio- cotylus speciosus (40 Me- dianschnitt, 21 mal vergr.). (Nach Graff). D vorderer Hauptdarm, dm Darmmund, id dorsales und iv ventrales Integument, m äußerer Mund, od rechter Ovidukt, oe Ösophagus, ph Pharynx, phd dorsale Pharynxiuser- tion, plil linke und phr rechte Pharyngealfalte im Querschnitt, pht Pharyn- gealtasche , phv ventrale Pharynxinsertion. 2793 Darmmundes und damit der vorderen (unteren) Insertion des Pharynx (p/i,). Der Darmmund liegt bei den Landplanarien stets im vordersten Ende der Pharyngealtasche und die ventrale Wand des Pharynxlumens ist eine direkte Fortsetzung der ventralen Fläche des vorderen Haupt- darmes (D). Der einzige Fall, wo dies nicht völlig zutrifft (Geoplana kenneli, Textfig. 36), ist nicht etwa auf eine Verschiebung des Darmmundes an die Dorsalfläche der Pharyngealtasche, — wie dies bei Polycladen so weit verbreitet vorkommt — , sondern auf eine Abrückung des gesamten Insertionsringes des Pharynx vom Darmmunde zurückzuführen, und er erinnert an die von Lang (1. c, pag. 106, fig. 10) dargestellte Art der In- sertion des zylindrischen Pharynx einer Euryleptide. Die Verschiedenheiten im Bau des Pharynx einerseits und in der Stel- lung des Mundes (S. 2786) anderseits bedingen natürlich einen Wechsel in der Länge der verschiedenen Teile der Pharyngealfalte, indem jeder Teil des freien Randes derselben bei gleichem Ausdehnungsgrade bis zu einem bestimmten Punkte außerhalb des Mundes reichen muß. So hat die Pharyngealfalte von Geoplana rufiveritris von der Insertion bis zum freien Rande vorn (Textfig. 37, 'pJiv) eine Länge von 7 mm , hinten {'phd) 6 mm und in den von der Seitenwand entspringenden Partien über der Mundöffnung (Textfig. 38) eine Länge von bloß 1,6 mm. Aus dem gleichen Gesichtspunkte ist es verständlich, warum bei Bhynchodemus scharffi (fig. 39) der ventrale (vordere) Teil der Pharyngealfalte länger ist als der dorsale (hintere), und warum hei Artiocotylus s-peciosus (Textfig. 40) das entgegengesetzte Verhältnis obwaltet. Trotzdem gelangt der Bau des Pharynx auch bei der Vorstreckung zum Ausdrucke. So bildet der Bipaliidenpharynx eine um so reicher ge- faltete Rosette, je weiter seine hintere Insertion zur Bauchseite herab- rückt, weil damit der Umfang des freien Randes des Pharynxmundes (,,Pharynxlippe") wächst. Ist der Pharynx ganz vorgestoßen, so läuft der oft wie eine Halskrause fein gefältelte Rand dieser Rosette in sich selbst zurück, wird bloß der vordere Teil vorgestreckt, während der hintere noch in der Pharyngealtasche zurückgehalten ist, so scheint der Pharynx hinten gespalten {Bifalium gulliveri, Textfig. 41). Die Übergangsformen vom kragenförmigen zum zylindrischen Pharynx haben im ausgestreckten Zu- stande die Gestalt einer Glocke {Bipalium vittatum, Textfig. 42), und wenn sie abreißen, so ist der längsovale Umriß ihrer Insertion oft noch deut- lich erkennbar {Bipalium voigti, Textfigg. 43 u. 44). Der kragenförmige Pharynx ist darauf eingerichtet, eine möglichst große Fläche in der Um- gebung des Mundes zu bedecken, der zylindrische dagegen hat in seiner stärksten Entfaltung die Fähigkeit, auf möglichst große Entfernung hin- zuwirken. Die Zwischenformen vereinen beide Eigenschaften, indem sie zwar minder weit vorgestreckt werden können, aber imstande sind, ihren freien Rand zu einer Platte auszubreiten, eine Fähigkeit, welche bei dem typisch zylindrischen Pharynx bloß durch glockenartige Erweiterung B ro n n , Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 1 • ^ 2794 {Platyäemus holwlicus Textfig. 45, p/?) oder bulböse Anschwellung des freien Endes {Polycladus gayi, XXXIII, 26, ph) ersetzt ist. Dagegen kommt bei dieser Pharynxform die größte Länge vor. So mißt der Pharynx der zuletzt genannten Art 11 mm, hei Dolichoplana striata (Text- fig. 46, -ph) kann er 8 mm weit zum Munde vorgestreckt werden. Dem gegen- Fig. 41. Fig. 46. Fig. 42. Fig. 43. Fig. 45. oc Fig. 44. X ph Fig. 41. Bipalium gulliveri Vorderkörper von der Bauchfläche betrachtet, etwas über 2 mal vergr. ; dr Drüsenkante, ph Pharynx. Fig. 42. Bipalium vittatum. Der durch die Rückenfläche hervorgestoßene Pharynx, etwa 2 mal vergr.; Fig. 43 u. 44. Bipalium voigii. Der abgerissene Pharynx von der Basis (42) und von der Seite (44) betrachtet, etwa 2 mal vergr. mit der vorderen und hinteren Leiste {x): Fig. 45. Platydemus bokolicus, Pharyngealregion von der Bauchseite, etwa 5 mal vergr.; Fig. 46. Dolichoplana striata. Stück des Körpers mit dem Pharynx (ph), wenig vergi'. (Nach Strubell, Semper u. Graff aus Graff 891). Über steht der gleichfalls zylindrische kleinste Pharynx von Amhlyplana fusca (891, LH, 7), der bei einer Körperlänge von 15 mm bloß 0,16 mm lang ist*). Daß eine systematische A^erwertung der Pharynxformen — selbst auch nur in der Abteilung der Terricola — wenig aussichts voll ist, geht aus dem bisher Gesagten hervor und wird vollends durch die Verteilung der Pharynxtypen ersichthch. Die Gattungen Geoflana, Choeradoplana und Perocephalus enthalten sowohl Formen mit einem kragenförmigen als solche mit einem zylindrischen Pharynx, und in den meisten übrigen Gattungen sind neben typisch zylindrischen auch die zum kragenförmigen Typus hinüberleitenden anzutreffen (für nähere Angaben s. die Zusammen- stellung bei Graff 891, pag. 101). ß) Histologie. Pharyngealtasche. Für die Mundöffnung der Paludicola wird eine Verstärkung der Basalmembran (Weiß 1346, pag. 558), dazu für Pla- *) Für die Maricola wird von Böhmig (1124, pag. 235) und Wilhelmi (1331, pag. 278) übereinstimmend die Pharynxlänge auf V4 — Vs d<^r Körperlänge angegeben, ein Verhältnis, das auch für die Paludicola zu gelt.•• •• .' • . *- .-.mess x>ac , ^tr 4^--- "~ ^^^^^^ m r -#-^ / • 'V.... ^T'CtC -mess mld V * * • r if ■»?!,'' l-d 'fif',. mlv \dlung .Leipzig . Leipzig Erklärung von Tafel XXXIX. Tricladida. Drüsen, Pigmeut, Kleb- und Saugorgane. rig. 1. Geoplana rufiventris. Dorsale Pigmentzelle aus einem nicht tingierten Querschnitte mit Weglassung eines Teiles der rechten Verästelungen. 640 x vergr. ep dor- sales Epithel, hnil Region der Längsfasern, hmr der Ringfasern und hmx der Diagonalfasern des Hautmuskelschlauches, np Region des Nervenplexus, pm subepitheliale Fortsätze der Pigmentzelle, pm, Fortsätze derselben aus der Gegend der transversalen Parenchymmuskeln, st Rhabditen. 2. Archicotylus maculatus. Querschnitt durch die Haftgrube {gr) mit ihren radiären Muskeln [in) und Ausführungsgängen cyanophiler Drüsen {dr). 60 x vergr. 3. Monocotylus siihniger. Querschnitt durch die Haftgrube (gr) 80 x vergr. au Augen, dr Drüsen der Haftgrube, drj Drüsenflecke. 4. Artiocotylus speciosus. Epithel und Drüsen der Kriechleiste aus einem Quer- schnitte. 496 x vergr. ci Cilien, cyd cyanophile Schleimdrüsen, cyd, deren Aus- führungsgänge, ed erythrophile Drüsen, ed, deren Ausführungsgänge, ep Epithel. 5. Amblyplana teres. Medianschnitt durch den Pharynx mit Weglassung der Nerven und in den Farben der Tinktion (Alauncarminiiräparat mit Hämatoxylin- Eosin nachgefärbt). 80 x vergr. cyd Cyanophile Drüsen des Rückens, cyd, eben- solche der Kriechleiste, cyd,, Ausführungsgänge der letzteren, D vorderer Haupt- darm, ed dorsale und ed, ventrale erythrophile Drüsen, ep Körperepithel des Rückens und ep, der Kriechleiste, epe Epithelplattenschicht des Pharynx, epi Innenepithel desselben, hm Hautmuskelschlauch, Im Längsmuskeln der Mittel- schicht des Pharynx, Ime äußere und Imi innere Längsmuskellage des Pharynx, m äußerer Mund, m, innere Öffnung des Mundrohres, mld dorsale, mim mittlere und mlv ventrale longitudinale Parenchymmuskeln, nilre äußeres und mlri inneres Geflecht von Ring- und Längsmuskeln des Pharynx, mqo obere und mqu untere Transversalmuskeln des Parenchyms, pht Pharyngealtasche, rdm radiale Muskeln, re äußere und ri innere Ringmuskeln der Mittelschicht des Pharynx, sld Schleimdrüsen des Pharynx, slde äußere und sldi innere Mündungen derselben, spd Speicheldrüsen des Pharynx, spd, Mündungen derselben, std Rhabditendrüsen. 6. Artioposthia diemenensis. Teil eines Querschnittes (Hämatoxylin-Eosin). 80 X vergr. au Auge, da Darmdivertikel, do unreife Vitellarfollikel, drk Drüsen- kante, kdr Kantendrüsen, drz und drz, Rückendrüsen, Juni dorsale Längsbündel des Hautmuskelschlauches, kd Rhabditendrüsen der Kriechsohle, mlqd dorsales Geflecht von longitudinalen und transversalen Parenchymmuskeln, pm Pigment, sb Sekrethaufen der Rückendrüsen, skl dorsale Rhabditendrüsen. 7. Artiocotylus speciosus. Röhrige Muskelfasern aus der Wand des Penis, a im Profil, h und c im Querschnitt, bei a und b der Kern getroffen. 8. Polycotylus validus. Querschnitte eines aktiven {8) und eines ruhenden (»S',) Saugnapfes, dr Drüsensekret (?), mm aus meridionalen und äquatorialen ( ?) Fasern bestehende innere Muskularis, ng Nervengeflecht, n Nerv, rdm radiale Muskeln. U. tSorocelis ocellafa. Hälfte eines Querschnittes durch Drüsenpolster {drp) und paarige Drüsentaschen {drte eine des äußeren , drti eine des inneren Paares) , au Augen, ep Epithel der Drüsentasche, s und s, deren Sekret. [Fig. 1 und 4—7 nach Graff (891); Fig. 2, 3, 8 und 9 nach Korotneff (1448)J. Bronns Klassen iV , Turbellaria C.F Winter 'sclu^ ^< Lith.Ar > Taf. XXXIX. (:|s"handlunq .Leipziq . -Funke , ifeipzig 2809 Wenn wir die Tätigkeit des Pharynx aus der Funktion seiner histo- logischen Elemete mechanisch erklären wollen, so erscheint es am schwie- rigsten, den Faktor zu bestimmen, welcher die Expansion desselben ver- ursacht. Ich habe (891, pag. 110) dafür die nicht aktiven Elemente: das Pharynxepithel, das Binde- und Nervengewebe verantwortlich gemacht, welcher Auffassung sich auch, soweit das Epithel in Betracht kommt, Lang (460, pag. 125) angeschlossen hat. Nicht zu übersehen wäre dabei auch die periviszerale Flüssigkeit, die bei der Kontraktion des Körpers in den Pharynx gepreßt werden muß und namentlich dann, wenn der Körperkontraktion eine solche der Eadiärmuskeln des Pharynx folgte die Verlängerung und damit die Vorstreckung der Pharyngealfalte nicht bloß bei zylindrischen, sondern auch bei den kragen- oder krausenförmigen Pharynxformen der Tricla- dida und Polycladida leicht verständlich machen kann. Für die das Lumen des Pharynx einschnürenden Kontraktionswellen kommen neben den radiären auch die Kingmuskeln in Betracht: bei peristaltischem, von der Pharynxlippe zur Basis fortschreitendem Verlaufe als ansaugende, bei antiperistaltischem als die Sekrete der Pharyngealdrüsen ausstoßende Wir- kung und zwar bei letzterem um so ausgiebiger dort, wo ,, die Eadiärmuskeln frei umherschwimmt. Sie dehnt sich dann bald zu einer langen Trompete aus oder zieht sich in eine Glocke zusammen oder schließt sich zu einer Hohlkugel. Dieses Spiel geht mit Lebhaftigkeit wohl eine halbe Stunde fort und wird dann mit geringerer Kraft noch eine unbestimmbare Zeit fortgesetzt. Wenn der Beobachter von dem An- blick solcher Bewegungen eines abgelösten Teils gefesselt wird, die durch eine gewisse Richtungs- und Zwecklosigkeit einem besonnenen Naturforscher die Überzeugung geben, daß er hier kein vollständiges lebendiges Tier vor sich habe, so muß er in Erstaimen versetzt werden, wenn diese Röhre die in der Auflösung begriffenen Reste erreicht und sie mit Begierde in sich hineinzieht. Die Bewegung wird jetzt hastiger und scheint plötzlich von einem Zwecke geleitet. Das freie Ende der Röhre schlürft teilweise den Planarienschleim oder ganze Stücke ein; sie werden durch eine nach hinten fort- laufende wurmförmige Bewegung rasch fortgetrieben und gehen aus dem anderen, angeheftet gewesenen Ende wieder ab. Unterdessen hat der Eingang schon neue Nahrung aufgenommen, und so geht es fort, zuweilen bis die ganze Planarie durch ihren eigenen Schlund gegangen ist, ja man sieht die Röhre, wenn sie die zunächst vor ihr liegende Masse eingeschlungen hat, sich rechts und links beugen, um neue aufzunehmen. Einen eigenen Anstrich erhält dieses sonderbare Phänomen , wo ein Teil eines Tieres das Ganze verschlingt, noch dadurch, daß die Saugröhre sich so benimmt, als ob Eile sehr Not täte. Man darf indessen nicht erwarten, diese Erscheinung bei jedem Ver- suche zu sehen. Nur zweimal sah ich die ganze Planarie verschlingen. Ein drittes Mal hielt die Saugröhre mitten in ihrem Werke inne, und am öftersten gelang der Versuch gar nicht. War hier vielleicht vor der Zergliederung der Planarie weniger Hunger ? Man sollte es glauben. Überhaupt ist es, als ob man hier mit Augen sehen könnte, wie Instinkt, Wille und automatische Bewegung in einer Wiege liegen. Das Bedürfnis nach Nahrung ist in dem Tiere und setzt die Saugröhre, die von keinem mit klarem Bewußtsein geleiteten Willen beherrscht wird, in einen höheren Grad der Erregung. Trifft sie mit noch wenig geschwächter Lebenskraft (denn nach längerer Trennung gehngt der Versuch nie) auf Nahrungsstoff, so schlürft sie ihn begierig ein, von derselben Notwendigkeit getrieben, die sie fähig macht, dem blinden lebenden Wurme Speise zuzuführen". 1 78 Bronn, Klassen des Tier-Beicbs. IV. 1. J. • o 2810 gegen den freien Eand des Pharynx zu, wo die meisten Speicheldrüsen ausmünden, am reichhchsten und stärksten entwickelt sind" (Lang, pag. 126). b. Darm. a) Darmmund. Während bisher allgemein*) angenommen wurde, daß die drei Haupt- darmäste der Tricladen (s. S. 2784) vom Darmmunde, d. h. der Insertions- stelle des Pharynx entspringen, zeigte Wilhelmi (1331, pag. 287), daß bei einer Anzahl von Marikolen zwischen dem Darmmund und dem Ur- sprung der beiden hinteren Hauptdarmstämme ein unpaares, als Ver- längerung des vorderen Hauptdarmes nach hinten erscheinendes Darm- stück vorkommt, das von ihm „für den rudimentär gewordenen Hauptdarm der Polycladen" betrachtet und als ein Argument für die Ableitung der Tricladen von den Polycladen verwertet wird. Diese gemeinsame Wurzel der drei Hauptdarmäste läßt sich bei manchen Arten ohne weiteres schon im Leben beobachten (so bei Procerodes lohata XXXI, 3), bei anderen nach Fütterung mit Blut oder auf Schnittpräparaten nachweisen. Bei der Durchsicht der Literatur Fig. 47. fand Wilhelmi dieses Darmstück — für das ich den Namen Darmwurzel vorschlage — auch von Darwin (90) an der Ab- bildung seines Procerodes macrostoma (kopiert in Wil- helmi s textfig. 72), sowie in JägerskiöldsAbbildung von Micro'pharynx fara- Medianschnitt durch deuPharynx von ÄAt/wcÄodemMs sitica (unsere Textfig. 57) scharffi, 43 mal vergr. D vorderer Hauptdarm, dm eingezeichnet, und ich ver- Darmmund, id dorsales und iv ventrales Integument, . f "R ■ 1 ' AI »w äußerer Mund, oe „Oesophagus", pÄ Pharynx, jsA^ ^^^^® ^^" l^OümigS AD- Pharjngealtasche. (Nach Graff). bildung (1317, flg. 274) von Planaria albissima, wo die Darmwurzel nicht minder deutlich zu erkennen ist. Und schließlich ist auf Steinmanns Planaria terato'pJiila hinzuweisen, für welche der Entdecker schon vor der Publikation der Wilhelmischen Monographie sagt: ,, Weder der Hauptpharjoix, noch die sekundären Pharynge sitzen dem Darm direkt *) Die einzige mir bekannte Ausnahme bildet die Angabe von Lehnert (628, pag. 336), nach welcher bei Placocephalus kewensis jeder der drei Hauptdarmäste gesondert in die Pharynxbasis ■ — L. sagt ,, Rüsseltasche", was offenbar falsch ist — münden soll: ,,Drei Öffnungen führen aus der Rüsseltasche in den Darm; eine vordere von der Gestalt eines die Konkavität dem Bauche zukehrenden Hufeisens, in den vor- deren Darmschenkel; zwei seithche, von ovalem Lumen, in die beiden hinteren Schenkel. Die beiden seitUchen Öffnungen liegen ein Stück hinter der vorderen". 2823 Fig. 63. sind hinter der Anastomose die Enden der Hauptdärme migleich lang, der kürzere rückt zur Seite, der längere in die Mittellinie. Eine der letzteren ähnliche Deformität zeichnet Wilhelmi (1119, tab. XXX, fig. 9) von D. lacteum. Bei den Terricola sind nur wenige hierhergehörige Beobachtungen gemacht worden. So weist Geoplana jmlla (Textfig. 28, De) hinter der Geschlechtsöffnung eine breite Queranastomose auf, und Lehnert (628, pag. 338) gibt an, daß sich bei Placo- cefJialus kewensis ,,die beiden Darm- schenkel in einer rückwärts gelegenen Er- weiterung oder Auftreibung" vereinigen. b) durch bogenförmige Über- gänge der blinden Enden der beiden hinteren Hauptdärme. Solche erwähnt Böhmig (1124, pag. 405) von Pro- cerodes ohlini und lohata, Sabussow (924, pag. 197) von Uteriporus vulgaris, und bei den Terricola ist ein solches Verhalten von Platydemus lividus (Text- fig. 54, co) und DolicJiO'plana yrocera (Textfig. 64, co) bekannt. c) durch Verwachsung der hin- teren Hauptdärme zu einem Eohre. Diese tritt stets erst hinter den Kopu- lationsorganen auf und kann nur im distalen Teile (partiell) oder in der ganzen Länge (total) der bezeichneten Darmregion erfolgen. Partielle Verwachsungen kennen wir von Polycladodes alba durch Stein- mann (1365, fig. 1) und von Planaria BdeUouracandida,etv^2.1m^\versr. cavatica durch Enslin (1130), D vorderer Hauptdarm, ddi Darm- totale bei Dendrocoelum lacteum divertikel, f/pr- Queranastomosen der 1 1 TT n /r^nA t:t r> i • • hinteren Hauptdärme, M Kopfdarm, durch Hallez (674, Fig. 2 bei einem ,,,^,: mediale Divertikel, M Pharynx. eben ausgeschlüpften, Fig. 3 bei einem er- (Nach Wilhelmi). wachsenen Tiere), D. mrdzeki durch Vej- dovsky (770, tab. X, fig. 52), Planaria vruticiana durch Vejdovsky (432, fig. 9; s. auch Böhmig 1317, Fig. 287), Anoceliscoeca durch Vejdovsky (432, fig, 1; s. auch Böhmig 1317, Fig. 292), sowie bei Sorocelis lactea, von welcher Seidl (1388, pag. 43) sagt, daß die meisten Exemplare eine „Vereinigung der hinteren Darmäste" aufwiesen. Kopfdarm. Die verschiedene Gestalt und Länge desselben haben Wilhelmi (1331, pag. 289) Veranlassung gegeben, bei den Maricola mdv 2824 zwei Typen des Vorderdarmes aufzustellen*). Doch trifft diese, im wesent- lichen auf die Länge des Kopfdarmes Kücksicht nehmende Einteilung, welche mit ihren Unterabteilungen dahin führt, daß die individuelle Variante (Textfig. 59) der in Wilhelmis tab. IX ab- gebildeten Arten des Darmbaues von Procerodes lohata in die unten mit b bezeichnete fällt, während die Varianten Textfig. 60 — 62 in die Abteilung a ein- gereiht werden müssen, nicht das Wesen der Sache, um die es sich hier handelt: nachzuweisen, wie mit der Ausbildung eines Kopfabschnittes durch Konzentration der Sinnesorgane auf das Vorderende, die den vegeta- tiven Funktionen dienenden Organsysteme daselbst Reduktionen erleiden. So sehen wir, daß bei der Paludicolengattung Polycelis und den Geo-planidae (Textfig. 28), bei welchen Tentakel fehlen, Sinnesgrübchen und Augen über ein großes Gebiet des Vorderkörpers verteilt sind, der Vorderdarm in typischer Weise bis in das Vorder- ende des Körpers verästelt ist. Dagegen weisen die mit einem Augenpaar versehenen und in deren Nähe pk auch die Tast- und Geruchsorgane tragenden Tricladen neben normaler Beschaffenheit des Darmes im Vorder- ende auch jene Umänderungen des Kopfdarmes (kd) auf, welche zunächst mit einer Verkürzung seiner Diver- tikelpaare {Micro'pJiarynx, Textfig. 57), Reduktion derselben auf zwei Paare (Fig. 59), dann auf eines (Figg. 60 — 62) und schließlich mit dem gänzlichen Verluste derselben einhergeht, wo dann bloß ein ein- facher Schlauch übrig bleibt, der anfangs (Textfig. 58) -plit m. *) 1. Typus. Der Vorderdarm tritt zwischen den Augen Doliehoplana pro- (bzw. Germarien) hindurch {Procerodes, Uteriporus, Cercyra, cera. m er ei nac ßahussowia, Cerbussowia, Micropharynx) und endet einem Quetschpra- , x^ i , n parat von der Bauch- a) nach Entsendung zweier präocellarer Divertikel {Proce- seite betrachtet, etwa 14 mal vergr. CO Kommissur der hinterenHauptdärme, D vorderer Haupt- darm, ph der vorge- streckte Pharynx, pht Pharyngealtasche. Nach Semper aus Graff (891). rodes mit Ausnahme von Pr. warreni), oder b) nach Entsendung von zwei Paaren präocellarer Divertikel (Cerbussowia), oder c) ohne präocellare Divertikel, stumpf sackförmig (Pr. warreni, Uteriporus, Cercyra, Sabussoivia, dabei können die ersten praeocellaren , außerhalb der Augen verlaufend, weit nach vorn reichen (Sabussoivia). Als mixtum compositum aller Variationsmöglichkeiten des ersten Typus %vird Micro- pharynx bezeichnet. 2. Typus. Das Ende des Vorderdarines tritt nur bis an das Gehirn heran und endet hier sackförmig. Die ersten seitlichen Divertikel treten mit ihren Enden über das eigent- liche Vorderende des Darmes hinaus und reichen bis in die Augengegend {Bdelloura, Syncoelidium). 2825 noch bis vor das Gehirn reicht, aber schheßHch als ein kleines Median- wärzchen weiter hinter dem Gehirn zurückbleibt als die Enden des vor- dersten Divertikelpaares (Textfig. 63, Bdelloura Candida). Ein anderes Zeichen dieses Prozesses erblicke ich in der Re- duktion der Divertikelzahl im Vorderende des Kör- pers, wie sie sich z. B. bei Platydemus lividus (Textfig. 54) durch Aus- fallen bald des rechten, bald des linken Gliedes eines Paares und das Größerwerden der die Paare trennenden Ent- fernungen nach vorn hin aus spricht. Eine merk- würdige Umgestaltung er- fährt der D a r m i m K o p f e der Bipaliidae, der abwechselnd die Vor- streckung und Zurück- ziehung der ihren freien Rand besetzenden Sinnes- grübchen und Sinnes- papillen (vgl. S. 2718) zu leisten hat. Die früher als ,, fächerartig" beschrie- bene Verzweigung des der halbmondförmigen Ge- hirnplatte aufliegenden Kopfdarmes (Textfig. 65) kommt dadurch zustande, daß nicht bloß das Vorder- ende des vorderen Haupt- darmes — also der oben als ,, Kopf d arm" i. e. S. be- zeichnete Teil (kde) — sich mit reicher Verzweigung (in der Figur mit 7 End- ästen) in den Kopf erstreckt, sondern auch das erste und zweite der hinter dem Kopfdarm entspringenden Divertikelpaare — deren Wurzeln einander viel mehr als weiter hinten genähert erscheinen — mit einer nicht minder reichen Verästelung (sie liefern zusammen 20 End- Placoeephalus ketcensis, nach Flächenschnitten rekonstruiert, ca. 14 mal vergr. au (vorne) Stirnaugen, (hinten) Augen des Körperrandes, im Halsfleck {ha) dichter angehäuft, D vorderer Hauptdarm, di Darm- divertikel, die Kommissuren derselben, ge Gehirn- platte, ge, Randnervenzone {nr) derselben, grk Grübchenkante, grn Zone der Grübchennerven, kd Kopfdarm, kde Endästehen desselben nl Längsnerven- stämme, nie Kommissuren derselben, np Hautnerven- plexus, nr, Randerven der Längsstämme. (Nach Graff). Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 179 2828 um die Hälfte, und es wäre zu erwarten gewesen, daß die Kolben körner- frei waren, wenn ihr Inhalt tatsächlich ein Keservematerial darstellte. Ich fand nun bei diesen Hungertieren die reich vakuolisierten assimilierenden Zellen frei von Körnchen und Tröpfchen, die Körnerkolben hingegen waren unverändert, die Körner von typischer Größe und Färbbar keit". Stein- mann (1236, pag. 539) hält diesen Versuch nicht für beweiskräftig. Da- gegen scheint ihm ,,der Umstand, daß die Körner sich genau so färben wie die Eeservestoffe, für die Ijima- Graf f sehe Auffassung zu sprechen. Im übrigen braucht die starke Vermehrung der Körnerkolben nicht auf Nah- rungsüberfluß zu deuten. Ich sehe in den Gebilden Transport vehikel von Stoffen". Für die von Lang (397, pag. 198) beschriebenen, in den Darmzellen, sowie im Mesenchym auftretenden Exkretionsvakuolen konstatiert Böh- mig ,, nicht selten eine bedeutende Größe, 6,40 — 20, 5 /^. Die Lage der im Darm befindlichen ist, wie Lang bereits hervorgehoben, eine sehr variable, man findet sie sowohl in den distalen, wie basalen Zellpartien; ihre Gestalt ist zumeist eine regelmäßige, kugehge, durch teilweises Zu- sammenfließen benachbarter, neben- oder hintereinander gelegener wird sie jedoch auch recht unregelmäßig. Ihr Inhalt färbt sich mit Tinktions- mitteln sehr intensiv, eine dünnere oder dickere Schicht desselben bildet die Wandung der Vakuole, größere oder kleinere unregelmäßig geformte oder kugelige Körner, welche häufig zusammenbacken, erfüllen in vielen Fällen den Innenraum. Der Inhalt jener Vakuolen, die den Darmzellen angehören, scheint in das Lumen des Verdauungsapparates entleert zu werden, sie kommunizieren wenigstens mit diesem nicht selten durch einen mehr oder weniger ansehnlichen Porus; wie sich die im Mesenchym vor- handenen verhalten, vermag ich nicht zu sagen, vielleicht stehen sie mit den Exkretionsorganen in Verbindung". Dieser von Lang seither (1026) aufgegebenen Anschauung gegenüber faßt Wilhelmi (1331, pag. 301) alle Vakuolen des Darmepithels als Nahrungsvakuolen auf, von der Be- obachtung ausgehend, ,,daß von dem größten Teil der Seetricladen mehr flüssige als feste Nahrung aufgenommen wird, indem sie Blut und seröse Flüssigkeit aus Tieren (speziell Fischen) saugen und auch Fleisch der- selben aufnehmen," welches aber im Darme eine Maceration erfahre. „Es liegt daher auf der Hand, daß sich in den Vakuolen Nahrungs- stoffe von größerer Festigkeit bis zu fast wasser klarer Flüssigkeit finden. Später werden dann die unverdauHchen Substanzen der aufgenommenen Nahrungskörper aus den Vakuolen (als Fäkalien — nicht Exkretionsstoffe) in das Darmlumen entleert. Dementsprechend trifft man auch öfters auf Schnittpräparaten in das Darmlumen mündende mehr oder weniger an- sehnliche Poren, die auch Böhmig beobachtet hat". In bezug auf die Terricola sei nur folgendes aus meiner Monographie (891, pag. 114) hier angeführt. Die Zellen des Darmes schheßen sich ent- weder eng aneinander, oder ihre Fußstücke verschmälern sich und lassen 2811 auf. Die Komunikation wird durch einen engen Kanal hergestellt, dessen Bildung ich bei meinen Regenerationsstudien (1236, pag. 562) verfolgt habe". Wilhelmi nimmt auch, wie mir scheint, mit Recht an, daß der von mir (891,pag.lll)beieinigenLandplanarien wiez.B. iiiv Bhynchodemus scharf fi (Textfig. 47) beschriebene ,, Oesophagus" (oe) der Darmwurzel entspreche, und ich glaube, daß das ebendaselbst von Geoflana rufiventris abgebildete Schaltstück zwischen Darm und Pharynx (XL, 7, dw) ebenfalls hierher zu rechnen sei. Bestärkt wurde ich in meiner Auffassung durch die neueste, das in Rede stehende Organ betreffende Mitteilung von P. Lang (1481, pag. 137). Dieser findet, daß auch bei Planaria polychroa ,,der vordere un- paare Hauptdarmast (Textfig. 48, D) die Einmündungsstelle der beiden hinteren Darmäste caudalwärts noch ein Stück überragt. Der Pharynx mündet also nicht an der Vereinigungsstelle der drei Hauptdarmäste in den Darm ein ; vielmehr hängt er _. . Fig. 48. direkt überhaupt nur mit dem unpaaren vorderen Ast zusammen. Das Endstück des letzteren, das vor der Ansatzstelle des Pharynx bis zu der Einmündung der zwei hinteren Darmäste reicht, ist, nach den Bildern Wil- helmis zu schließen, kleiner als bei marinen Tricladen. Es besteht nur aus einigen Zellringen. Sein Lumen ist enger als das des übrigen Darmes. Außerdem sind die Darmzellen hier niedriger als die typischen Darmzellen und bilden einen steten Übergang zu jenen". ,, Dieses unpaare Endstück, das zwischen den hinteren Hauptdarm- schenkeln liegt, repräsentiert einen vollständigen Darmmund. Das tritt besonders dann deutlich hervor, wenn der Pharynx sich in der Pharyn- gealtasche nach vorn zurückgezogen hat, wie es bei der Fixierung oft ge- schieht; dann ist das kopfwärts gelegene Anfangsstück des Pharynx um ein gutes Stück in dessen eigenes Lumen hinein gestülpt, ähnlich dem Schlundrohr der Actinien. Infolgedessen ragt dann auch der Anfangsteil des Darmes {dw) ein gutes Stück in das Pharynxlumen hinein. Man sieht in dieser Figur, daß die Ansatzstelle des Pharynx, der im Schnitt nicht in ganzer Länge getroffen ist, sondern seitlich angeschnitten erscheint, von der Einmündung der zwei hinteren Darmäste in den vorderen unpaaren Darmast noch ein Stück entfernt ist. Im Schnitt ist von den hinteren 178* Flächenschnitt durch Planariapolychroa mit den Ab- zweigungsstellen der Hauptdarmstämme Z>, Dl und Dr aus der gemeinsamen, hier in das Pharynxlumen eingestülpten Darmwurzel dw, joA Pharynx, ph, sein Vorderende, pht Pharyngealtasche. (Nach P. Lang). 2812 Darmästen nur das Endstück {Dl luid Dr) jederseits getroffen bei 'ph, ist der Pharynx in sein eigenes Lumen eingestülpt, das Endstück des vorderen Darmastes streckt sich wie ein Mund in den Pharynx vor". Ein Vergleich dieser Figur mit meiner oben erwähnten Abbildung eines schief von oben nach hinten und unten geführten Schnittes durch die Basis des Pharynx YonGeoplana rufiventris (XJj,1 ,ph,) zeigt, daß die Deutung des die Kommu- nikation zwischen Pharynx und Darm herstellenden Kanals dw als Darm- wurzel die größte Wahrscheinlichkeit für sich hat. Der Unterschied zwischen beiden Figuren beruht im wesentlichen darin, daß bei Textfig. 48 die Darm- wurzel (dw) sich samt der Basis des Pharynx in das Lumen des letzteren eingestülpt hat, in dem der Tafelfigur zugrunde liegenden Falle aber nicht. ß) Morphologie des Darmes. Ladem wir nun den Bau des Darmes und seiner Divertikel in weiterer Ausführung der kurzen Darstellung der für die Tricladen geltenden Norm (S. 2748) beschreiben müssen, wollen wir die mit der Polypharyngie einhergehenden (s. z. B. Steinmann 1205, pag. 365), sowie die terato- logischen Bildungen — als deren merkwürdigste wohl die von Wood- worth (853, pag. 8, fig. 7) bei Planaria dorotocephala beschriebenen accessorischen hinteren Hauptdarmäste erscheinen — • beiseite lassen. Darmdivertikel. Da alle drei Hauptdarmäste seitliche Divertikel tragen, und zwar der vordere auf beiden Seiten, also Divertikelpaare, die bei- den hinteren aber meist bloß lateral eine Eeihe, so wird man die Divertikel- paare in der Weise zählen, daß man das erste laterale Divertikel des rechten hinteren Hauptdarmes mit dem ersten lateralen Divertikel des linken hinteren Hauptdarmes als erstes hinteres Paar zählt usw. Böhmig hat (1317, pag. 145) dafür eine Formel vorgeschlagen, in welcher mit Ver- nachlässigung der ab und zu an der medialen Seite der hinteren Haupt- därme vorkommenden, in der Kegel bloß rudimentär ausgebildeten Di- vertikel die Divertikelpaare beispielsweise folgendermaßen angegeben wer- den — 12 — 14, 2 (4 — 5), 12 — 14 — das heißt: der vordere Hauptdarm be- sitzt 4 — 5 Divertikelpaare, jeder hintere 12 — 14 laterale Divertikel. Da- mit ist auch auf die Wichtigkeit dieser Zahl als systematisches Kenn- zeichen hingewiesen im Gegensatze zu der älteren Literatur, in welcher ihr weder in der Beschreibung, noch bei der Herstellung von Abbildungen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Da bei dieser Zählung nicht die distalen Endverzweigungen gezählt werden, sondern die Wurzeln, mit welchen die Divertikel aus den Hauptdarmästen entspringen, so muß fürderhin auch die Form der Divertikel genauer betrachtet werden. Aber auch bei solcher Genauigkeit wird es nicht immer leicht sein, die Zahl ganz einwandfrei festzustellen, „da die Entscheidung, ob es sich um zwei selb- ständige Divertikel oder um ein gegabeltes handelt, oft schwer ist" (Wilhelmi 1331, pag. 290), wie es z. B. die Textfig. 55 zeigt. • 2813 Zahl der Divertikel. Eine Zusammenstellung der bei Wilhelmi (1331, pag. 291 — 293) für 17 Arten angeführten Daten ergibt für die Maricola einen Durchschnitt von 14, 2 (6), 14 = 20 Divertikelpaaren, die Zahl der Fig. 49. vorderen Paare schwankt von 4 (Procerodes dohrni) bis 12 {Bdelloura Candida), jene der hinteren von 9 (Syncoelidium 'pellucidiim) bis 20 {Pr. lohata). Die drei größten Arten haben deren im ganzen 31 {Bd. Can- dida 15 mm Körperlänge), 24 — 28 {Bd. 'pwpiyiq^ia, 8 mm 1.), 20 — 28 {Procerodes lohata, 9 mm 1.); die drei kleinsten {Pr. liallezi und solowetzkiana, Cerhussowia ceruti alle drei bis 2 mm 1.) je 16 — 17. Für die Paludicola ergibt eine Vergleichung der 14 mitteleuropäischen Arten, für welche Böhmig (1317) Divertikelformeln mitgeteilt hat, eine Durchschnitts- formel von 14, 2 (9), 14 = 23 Divertikelpaare, die Zahl der vorderen schwankt von 4 {Polycelis nigra u. cornuta) bis 17 {PI. cavatica), jene der hinteren von 10 {Bdellocephala 'pmictata) bis 22 {PI. cavatica). Die größte Art hat deren im ganzen 20 {Bd. ^punctata mit 32 — 40 mm Körperlänge), die kleinste {PI. vruticiana, 9 mm 1.) deren 19. Es fällt bei den Paludicolen auf, daß die größte und kleinste der mitteleuropäischen Arten fast gleich viel Divertikelpaare besitzen, daher die Zahl der letzteren nicht im gleichen Verhältnis wie die Körperlänge zunimmt. Bei der im Verhältnis zu den wasserbewohnenden Tricladen geradezu riesigen Größe (s. S. 2703) der Terricola werden selbstverständlich bedeutend größere Zahlen zu erwarten sein. Glücklicherweise hat uns Vejdovsky (593) von einer der kleinsten — Micro- flana humicola mißt nur wenig über 6 mm — ein vollständiges Bild des Darmes (Textfig. 49) geliefert, dessen Divertikel ormel : 10, 2 (18), 10 lautet. Für die Eiesen dieser Abteilung gibt es wenige Totalbilder, und es kann eine der Wirkhchkeit nahe kommende Formel Z) vorderer, Z>/ linker nur auf Umwegen ermittelt werden, indem man aus hinterer und ör rech- Schnittserien konservierter Tiere berechnet, wie viel *"' l^J^terer Haupt- . ' darin, ph Pharynx. Paare von Divertikeln das ganze Tier besitzt. Aus (Nach Vejdovsky). den vorhandenen Abbildungen nach dem Leben und den von mir (891, pag. 112) angestellten Berechnungen führe ich folgende Fälle an: I. Platydemus alhicinctus*) , lebend 13 mm lang, mit 45 Diver- tikelpaaren: 35—37, 2 (10) 35—37 (s. Textfig. 50, S. 2814); *) Nach dem Leben gezeichnet. -D7y Microplana humi- cola, ca. 1 7 mal vergr. 2814 -^ -P -'- dö, Fig. 50, n. Polycladus gayi, konserviert 90 mm ^^!:^ lang, mit 75 Divertikelpaaren : 21, 2 (54), 21 (s.Blanchardl09,tab.lb*); III. Geo])lana jjulla, lebend 48 mm lang, mit 77 Divertikelpaaren: 19, 2 (58), 19 (s. Textfig. 28, S. 2785)**); IV. Platydemus lividus***), lebend 20mm lang, mit 124 Divertikelpaaren: 46, 2 (78), 46 (s. Textfig. 54, S. 2816); V. Bhynchodemus thwaitesi, lebend ca. 40 mm lang, mit 170 Divertikel- paaren: 85, 2 (85), 85 (s. Moseley 271, tab. XII, Fig. 3; YI. Geo'plana rufiventris , lebend 120 mm lang, mit 270 Divertikelpaaren; VII. Bifaliumdiana, lebend 140 mm lang, mit 228 Divertikelpaaren: 132,2(96), 132(s.Moseley271,tab.XII,fig.lu.2; VIII. D olicho 'plana feildeni, lebend 300 mm lang, mit 481 Divertikelpaaren; IX. Placoce'phalus kewensis, lebend 350 mm lang, mit 620 Divertikel- paaren. Die unter VI — IX verzeichneten Zahlen der Divertikelpaare sind nach den von mir (891, pag. 112, Anm. 1) angegebenen Daten berechnet. Form der Divertikel. In dieser Beziehung unterscheidet Böhmig (1124, pag. 404) einfache, gegabelte und verästelte Divertikel. Doch lassen diese Formen sich nicht scharf trennen, da sie durch Übergangsformen ineinander übergehen, wie man namentlich bei den viel maimigfaltigere Di- Platydemus alhicinctus, vertikelformen darbietenden Landplanarien be- nach dem Leben, ca lOmal obachten kann. Zudem sind, wie Wilhelmi (1331, vergr.,«i* Augen, Z> vorderer 288) bemerkt, bei den Maricola die Darm- Hauptdarm, di Divertikel ^.,.,,. , . -, , -i ^ ^ , -e desselben, Dl linker und divertikel junger, noch nicht geschlechtsreifer Dr rechter hinterer Haupt- Individuen gar nicht oder nur wenig verästelt, darm, di, Divertikel dersel- ^-^^g Beobachtung, die wahrscheinHch für alle Tri- ben, oö Geschlechtsöfiriung, , , , ... , . ^ . .. , ttt-h i MKopfdarm, p männliches claden zutrifft, gleichwie die andere von Wilhelmi Kopulationsorgan, ph Pha- mitgeteilte Tatsache, daß auch bei stark gefütterten rynx. (Aus Graff nach Semper). *) Die Figur ist verkehrt, das Hinterende nach oben gerichtet und wahrscheinlich sehr schematisiert. **) Konstruiert nach einer Querschnittserie. ***) Nach dem Leben gezeichnet. •yo 2815 älteren Tieren die Verästelungen mit der Füllung des Darmes verstreichen, wie die beiden Figuren von Procerodes lohata (XXXI, 3 u. 4) aufweisen, von welchen erstere ein mit Blut, letztere ein mit Fischfleisch gefüttertes Individuum darstellen. Im übrigen stimmt Wilhelmi zu, wenn Böhmig für die Maricola sagt, daß sie „mit Ausnahme von Micropharynx farasitica (Textfig. 57) durchaus nicht jene reiche Verzweigung zeigen, Fig. 51. n,. Fig. 52. Dolichoplana proeera, rechter hinterer Hauptdarm, stark vergr., mit seinen Divertikeln fli — di,,. (Aus Graff nach öcmpei). Fig. 53. Platydemus lividus, stark vergr. Stück des vorderen Hauptdarmes (D) mit seinen großen (di) und kleinen (di,) Divertikeln. (Aus Graff nach Semper). Oeoplana argus, stark vergr. Vorderer Hauptdarm (D) mit seinen Divertikeln (di) etwa 1 0 mm hinter dem Vorderende des Körpers, nach Sagittal- schnitten rekonstruiert. (Nach Graff). welche wir so häufig bei den Süßwasserformen beobachten". Die mannig- faltigsten Formen der Darmdivertikel bieten aber die Terricola dar. Von Micro'plana humicola (Textfig. 49) mit ihren vorn nur als stumpfe ungeteilte Ausbuchtungen und hinten bloß als flache Wellen angedeuteten und Platijdemus albicinctus (Fig. 50) mit seinen an den beiden hinteren Hauptdärmen gänzhch un verzweigten, kurzen Divertikeln führen Übergänge hinüber zu einfach oder mehrfach {Dol. frocera, Fig. 51 und Bhyncho- demus scharffi, Fig. 55) gegabelten oder baumförmig verästelten Diver- tikeln {Geo 'plana argus, Fig. 52 und Platydemus lividus, Fig. 53) und die letztgenannte Art zeigt, wie alle diese Divertikelformen bei einer und 2816 Fig. 54. h-cU' -D dh, ''I« - di'i, -mdt di, Platydemus lividits, fast 10 mal vergr. CO Kommissur der hinteren Hauptdärme, D vorderer Hauptdarm, di—di,.,, die ver- schiedenen Uivertikelformen, fcd Kopf- darm, OT Mund, mdi Andeutung medialer Divertikel. (Aus Graf f nach Semper). derselben Spezies vorkommen können (Fig. 54). Auch finden wir bei den Terricolen außerdem eine bisher bei wasserbewohnenden Tricladen noch nicht beobachtete Erscheinung, nämhch das Abwechseln von Paaren wohl ausgebildeter verzweigter Divertikel mit solchen von be- deutend geringerer Größe und der Form un- verästelter kleiner Blindsäcke. So im vorderen Hauptdarm A'on Rhynchodemus scharf fi (Textfig. 55) und D olichoplana procera (Fig. 56). Es dürfte zweckmäßig sein, hier die großen als Macro- (di) und die kleinen als Microdivertikel {di„r) zu unterscheiden. Minder regelmäßig finden sich diese Micro- divertikel zwischen den baumförmig verästelten Macrodivertikelpaaren von Platydemus livi- dus (Textfig. 53, di,) verteilt. Ein solches Ab- wechseln von großen und kleinen Divertikeln herrscht wahrscheinhch auch bei Geo'plana traversi, wie aus Moseleys Darstellung (311, fig. 5) hervorgeht, nach welcher für die Diver- tikel des vorderen Hauptdarmes abwechselnd in Form und Größe verschiedene Mündungen angegeben werden. Im allgemeinen kann man sagen, daß die Divertikel des Vorderdarmes eine größere Mannigfaltigkeit in der Form und reichere Verästelungen aufweisen als jene der hinteren Darmstämme, und bestimmt gilt dieser Satz für die Paludicola und Terricola — bei diesen entfallen auf jede Divertikelwurzel 1,2 {Bhynchodemus ochroleucus) bis 8 {Geoplana rufiventris und G. argus (Textfig. 52) End- ästchen — , wie ja dieses Verhalten sich schon daraus leicht erklärt, daß zu Seiten des Vorderdarmes den Divertikeln viel mehr Raum zur Verfügung steht als hinten. Bei den letzt- genannten kommt dazu häufig noch die Ver- lagerung der Mundöffnung nach dem Hinter- ende, womit auch die Zahl der Divertikel bei den Terricola im Vorderdarm so bedeutend größer werden kann als in den hinteren Darm- schenkeln (s. Textfig. 28 u. 54). Vergleicht man bei den Landplanarien die Zahl der aus 2817 dem Vorderdarme entspringenden Divertikelwurzeln mit der Zahl der aus ihnen hervorgehenden Endästchen (s. die Tabehe 891, pag. 112), so ergibt sich, daß bei den subzyhndrischen Geo'plana- Arten, sowie bei den Gattungen Pelmatoplana, Bliyncliodemus und Amblyplana auf ein Divertikel 1,2 — 2,3, bei den übrigen Gruppen dagegen 2,2 — 8 End- ästchen entfahen. Bei ersteren sind, wie man aus Längs- und Querschnitten ersieht, die Darmäste entsprechend der Eundung des Eückens mit ihren Enden herabgebogen, bei platten Eormen liegen dagegen die Verzweigungen bald in einer horizontalen Ebene, bald werden sie in wirklich baumförmiger Verästelung auch noch zur Dorsal- und Ventralfläche entsendet. Gegen das Vorderende des Körpers Rhynehodemus sc/mrfß. Stück aus nimmt bei allen Abteilungen der Tri- «^^«^^ Flächenschnitt, 43mal vergr. D . " vorderer Hauptdarm, rf« Makrodivertikel claden die Zahl, Lange und auch \ er- j,,it ihren Endästen (di,), di,„ Mikro- ästelung der Divertikel bald allmählich divertikel, i Integument, ml Längsfaser- ab (Textfig. 50, 54 u. 63), bald hört sie bündel des Hautmuskelschlauches. (Nach plötzlich 'auf [Cercyra hastata, Text- fig. 58), indem der Vorderdarm mit einem in seiner Länge wechselnden medianen 'Stücke endet, das entweder gar keine oder von denen des Fig. 56. Dolich oplana procera. Stark vergr. Stück des vorderen Hauptdarmes (D) mit seinen Makrodivertikeln und deren Endästen [di — di,,) sowie den Mikrodivertikeln (di,,,). (Aus Graff nach Semper). Körpers abweichende Divertikel trägt oder aber in anderer Weise sich von dem Rest des Vorderdarmes und dessen Verzweigungstypus unter- scheidet (vergl. Microjpharynx parasitica Textfig. 57, kd). Für dieses Stück des Vorderarmes allein schlage ich den Namen Kopf dar m*) vor. *) Steinmann (1395, pag. 195) verwendet den Namen ,, Kopfdarm" für den ganzen, bisher als ,, Vorderdarm" oder ,, Vorderer Hauptdarmast" bezeichneten Abschnitt des Darmkanals der Tricladen. Der Umstand, daß diese Bezeichnungen in der Litteratur 2818 Fig. 57. -die. Anastomosen zwischen den vorderen und hinteren lateralen Divertikeln finden sich bisweilen auch bei nicht teratophilen Tricladen, und zwar selten in der Art, daß die blinden Enden zweier Divertikel mit- einander verschmelzen (Textfig. 61, a), öfter durch Brücken, welche sich zwischen hintereinander verlaufenden Divertikeln bilden. Es handelt sich dabei bald um gelegentliche Va- rianten, bald um zweifellos bleibende typische Einrichtungen. Unter letz- teren bildet das auffallendste Beispiel Microfharynx parasitica (Text- fig. 57), wo zahlreiche Anastomosen zwischen den vorderen, sowie zwischen den hinteren Divertikeln, bald an deren distalem (die), bald am proxi- malen (die,) Teile an den netzartigen Darm der Cotylea unter den Polij- cladida umso mehr erinnern, als dazu auch noch wohlausgebildete mediale Divertikel (mdi) an den hinteren Darmästen auftreten und die flächenhafte Körperform mehr jener einer Polyclade als einer Tri- clade gleicht. Unter den Paludicolen sei die der beschriebenen Maricolen ähnliche Sorocelis guttata (Sabus- sow 1403, tab. V, fig. 1) angeführt, Micropkari/nx parasitica Umalvergr. und bei den Landplanarien kommen die distale und d.c, proximale Kommis- Anastomosen zwischen den Diver- suren der Divertikel des vorderen Haupt- darmes, dw Darmwurzel, kd Kopfdarm, tikehi ziemhch häufig vor, namenthch m äußerer Mund, mdi mediale Divertikel dann, wenn diese reich verästelt sind der hinteren Hauptdärme, ov Germanen, ^-^ ^^^ ^^^ Gs^ttungen Cotyloylana P männliches Kopulationsorean, Ph Pha- " ^ i rynx,fs Samenblase. (Nach Jag er skiöld). und Artiocotylus , soAVie als Eegel im Vorderende der Bipaliidae (Text- fig. 65, die) hinsichtlich welcher ich auf die unten folgende Beschreibung ihres Kopfdarmes verweise. Alle diese Anastomosen lassen sich nicht mit der, wenig überzeugende Kraft besitzenden Annahme Wilhelmis (1331, pag. 295 — 296) erklären, daß sie aus der Verwachsung durch Überfressen geplatzter Divertikel ent- standen seien. Daß bei natürlichem Wachstum zwei bis zur Berührung 'd7v TLdz eingebürgert sind, sowie die Erwägung, daß als ,, Kopfdarm" in verschiedenen Tiergruppen Organe bezeichnet worden sind, deren Homologie mit dem Vorderarm der Tricladen ausgeschlossen oder doch höchst zweifelhaft ist, läßt mich auf Annahme meines Vor- schlages hoffen, der wenigstens dadurch begründet ist, daß der Körperteil, in welchem er liegt, seit langer Zeit bei den Tricladen als „Kopf" bezeichnet wird. 2819 genäherte Darmdivertikel schließlich zur Kesorption ihrer Wandungen durch Druck und so zur Kommunikation gelangen, dürfte vielleicht häufiger als diese Darmrupturen vorkommen und so bei dem Vorhanden- sein medialer Divertikel eine der Ursachen sein für die unten zu be- sprechende Kommunikation der hinteren Hauptdärme. Mediale Divertikel. Solche kommen teils gelegentlich, teils regel- mäßig bei allen drei Abteilungen der Tricladen vor. Was hierüber für die Maricola bekannt ist, hat Wilhelmi (1331, pag. 288) zusammengefaßt: ,,Auf der Innenseite der hinteren Darmäste kommen bei Seetricladen ge- legentlich Divertikel vor, wie solche auch Ijima (542, pag. 345, tab. XXV, fig. 2) für Procerodes ulvae angegeben hat. Auch meine Abbildungen von Pr. lohata und dohrni, Bdelloura Candida und froyinqua (s. unsere Textfig. 60 u. 63, mdi) zeigen solche. Böhmig fand zu- meist unansehnliche mediale Divertikel der hinteren Äste gelegenthch bei Cer- cyra 'papulosa, Sahussowia dioica und Pr. variahilis. Ein größeres derartiges Divertikel fand Böhmig auf jeder Seite nur bei Pr. variahilis und ohlini; bei letzterer Art anastomosierten sie in einem Falle. Ich fand bei Pr. dohrni in der Pharyngealgegend beiderseits ziemlich konstant 3 — 4 mediale Di- vertikel, die unter dem Pharynx lagen und Micropharynx parasitica (unsere Textfig. 57, mdi) zeigt mehrere größere mediale Divertikel der hinteren Darm- äste". Sehr stark ausgebildet erscheinen die medialen Divertikel auch in Willi elmis Abbildung des Darmes von Cercyra ^ , . . ,, i ° ^ Cercyra liastata, ca. 11 mal vergr. hastata (unsere Textfig. 58, mdi), bei Darmsystem, i) vorderer Hauptdarm, welcher sie zwar nicht so lang sind wie ddi Divertikel des vorderen Haupt- bei Micropharynx, aber zum Teile ver- ^^™^,^; f /opfdarm, .mli mediale , . . Divertikel der ninterea Hauptdarme, ästelt erscheinen. Bei den Paludicola pj^ Pharynx. (Nach Wilhemi). zeigt zunächst die (schon oben mit den letztgenannten Maricolen zusammengestellte) Sorocelis guttata zu beiden Seiten der Pharyngealtasche mediale Divertikel von wechselnder Größe und unregelmäßiger Anordnung, desgleichen S. gracilis (Sei dl 1388, tab. V, fig. 4), während die von demselben Beobachter dargestellte S. lactea (XLII, 1) mit einer einzig dastehenden Asymmetrie und Unregelmäßigkeit der ge- samten Divertikel den Besitz einer, an den Ringdarm der Cyclocoela er- innernden nahezu geschlossenen Kommissur der medialen Divertikel hinter mdi 2820 dem Pharynx darbietet. Auch hei PI an aria iüytegre72sis fangen die medialen Divertikel schon zuseiten der Pharyngealtasche an, werden aber hinter dem Atrium genitale größer (Sabussow 1168,pag.759). Dasselbe gilt für die von Ijima (455, tab. XX, fig. 1) und Hallez (674, fig. 1) von Dendrocoelum lacteum und die von dem letztgenannten allein (fig. 1) von BdeUocephala 'punctata beschriebenen medialen Divertikel, deren letzte bei D. lacteum sogar verästelt werden. Bei Polycelis te^iuis fand Ijima (1. c, fig.l) nur hinter dem Pharynx mediale Divertikel, u. z. jederseits 8 — 9, und Weiß (1346, pag. 559) fand bei australischen Planarien ,,in der zwischen Pharynx und Penis gelegenen Eegion . . . an der Innenseite der hinteren Hauptdarmschenkel bei P. Jioernesi 6 — 8, bei PI. striata 5 — 7 kleine Di- vertikelchen". Schließlich berichtet noch Seidl (1388, pag. 43), daß bei Sorocelis- Alten das Vorkommen medialer Divertikel als Eegel erscheint, daß dieselben jedoch stets kurz und un verzweigt seien. Dagegen scheinen bei PL vmticiana — wenigstens in der nach Vejdovsky von Böhmig (1317, Fig. 287) publizierten Figur — die medialen Divertikel ziemlich reich verästelt zu sein. Unter den Terricola kennen wir nur wenige hier- hergehörige Tatsachen. Eine davon, Geojplana pulla (Textfig. 28) be- treffend, steht dafür einzig da unter allen Tricladen, indem hier die beiden hinteren Hauptdärme ganz in derselben Weise wie sonst der vordere mit je etwa 21 Divertikelpaaren versehen sind, deren mediale den lateralen in der Größe nur wenig nachstehen. Geoflana traversi besitzt nach Mo- seley (311, pag. 278) sehr kurze mediale Divertikel an den hinteren Haupt- därmen, bei Platydemus lividus sind solche angedeutet (Textfig. 54, mdi), während bei Ärtiocotylus sjpeciosus die medialen Divertikel so stark aus- gebildet sind, daß sie sich dorsal sogar bis über die Pharyngealtasche und die Kopulationsorgane erstrecken. Diese Art würde also unter den Land- planarien das Gegenstück zu Placoccphalus kewensis bilden, bei welchem nach Lehnert (628, pag. 338) den hinteren Hauptdärmen in der Pharyn- gealregion selbst die lateralen Divertikel mangeln, die doch sonst, wenn- gleich naturgemäß etwas kürzer als weiter hinten (vgl. Platydemus lividiis, Textfig. 54, di,,), hier stets angetroffen werden. Individuelle Varianten der Darmverzweigungen sind bei allen Arten bekannt geworden, bei welchen eine größere Anzahl von Individuen mit gleichen Methoden untersucht und mit gleicher Genauigkeit gezeich- net worden sind. Eine solche, durch Wilhelmi (1331, tab. IX, fig. 15 — 18) von Procerodes lohata angefertigte Serie sei hier Textfig. 59 — 62 wieder- gegeben. Es sei dazu ausdrücklich bemerkt, daß es sich um Quetschpräparate handelt, in denen die Darmäste verbreitert, und manche feineren Kon- turen verloren gegangen sind. Wer die wahre Form des Darmes kennen lernen will, muß sie nach dem Leben zeichnen; im übrigen empfiehlt Wil- helmi (pag. 290), die Objekte vor der Fixierung mit Blut (Fischherz) oder Fleisch, das mit Orange- G gefärbt wurde, zu füttern. 2821 Fig. 59. .kddl Fiff. 60. -ddi Dh-^ Kommuuikationen der hinteren Ilauptdärme. Ich will die hierher gehörigen Tatsachen, soweit sie mir bekannt geworden sind, zusammen- stellen. Diese Kom- munikationen kom- men zustande: a) durch Quer- anastomosen. Wil- helm! (1331, pag. 293 bis 295) hat die bei den Maricola bisher be- kannten Fälle von solchen zusammen- gestellt. Es finden sich darunter zunächst zweifelhafte, wie jener von 0. S chmid t p/, (193) für Cercyra hastata beschriebene. Ferner Fälle von offen- bar bloß gelegent- lichem Vorkommen einer Queranastomose, wie sievon Duplessis (1171) und Wilhelmi für dieselbe Art be- schrieben werden. Aber schon bei jungen Exemplaren von Cer- cyra papulosa ist die Queranastomose so häufig, daß nach den bei Wilhelmi (pag. 295) angeführten Da- ten die Möglichkeit, es handle sich um eine der Mehrzahl der Jungen zukommende Erscheinung, durchaus nicht ausgeschlossen ist. Dasselbe gilt für die 1. — 3. Queranasto- mose (Textfig. 63, dpc) Y\g. 59—62. Frocerodes lobata. Individuelle Varianten im bei ausgewachsenen Dannbau, etwa 7 mal vergr. a terminale Anastomose zwischen ° zwei Divertikeln, D vorderer Hauptdavm, ddi üarmdiver- ExemplarenvonßcZeZ- tikel, kd Kopfdarm, kddi Kopfdarmdivertikel, ph Pharynx. Fig. 61. Fig. 62. kddi 2822 loura Candida, und ich habe das Vorkommen dieser von mir (346) stets nur in der Einzahl gefundenen Anastomose deshalb mit dem Zusätze: „(immer?)" bezeichnet. Und bei Syncoelidium 'pellucidum (XXXI, 16) ist, da weder Wheeler (743), noch Wilhelmi (1331) je bei einem Exemplare die Verwachsung des Endteiles der hinteren Darmäste ver- mißt haben, wie es bisher scheint, tatsächlich die Queranastomose zu einem — wenn auch gewiß nicht dem wichtigsten — Charakter ge- worden, der die Bezeichnung ,,generisch" nur dem Umstände verdankt, daß dieses Genus bloß eine Spezies enthält*). Wie oft Böhm ig eine solche Anastomose bei Procerodes jaqueti und wandeli gesehen hat, ist nicht bekannt; Wilhelmi hat sie bei Procerodes lohata und dohrni unter einem sehr großen Materiale nur sehr selten gefunden. Für die Pa- ludicola hat Hallez (674), der zuerst, von dem theoretischen Stand- punkte: ,,La teratogenie est capable de produire des especes nouvelles" ausgehend, derartige Vorkommnisse im Bau der Tricladen eifrig beachtete, zunächst bei Dendrocoelum lacteum und Bdellocephala 'punctata Fälle von 1—3 Queranastomosen beschrieben; Steinmann (1365) fand eine solche nahe dem Hinterende der Därme gelegene bei Polycladodes alba, und nach Böhmig (1317) kommt auch bei Planaria torva Anastomosen- bildung vor. Nach Sei dl (1388, pag. 43) anastomosieren von den medialen Divertikeln das erste Paar konstant bei Sorocelis stummeri, das zweite bei *S'. sahussowi, bald das eine, bald das andere Verhalten zeigt S. gracilis. Eine Deformität mit gleichzeitiger Anastomose der hinteren Hauptdärme bildet Sabussow (1403, tab. V, fig. 2) ab von Sorocelis alba. Daselbst *) Wilhelmi überschätzt diesen Charakter so weit, daß er meint, Syncoelidium müsse hinsichthch seines Darmbaues zu den Alloeocoela gestellt werden. Bei den Cyclocoela, die hier von letzteren in Betracht kommen, vereinigen sich aber die den Ring um den Pharynx bildenden Längskommissuren zwischen dem prae- und postpharyn- gealen Darme dicht hinter der Mundöffnung, während bei Syncoelidium die Vereini- gung der Darmäste, wie bei allen Tricladen hinter der Geschlechtsöffnung erfolgt, so daß das kurze gemeinsame Endstück gegenüber dem getrennt bleibenden Reste der hinteren Hauptdärme kaum in Betracht kommt und kleiner ist, als die gelegentlich auftretenden Verwachsungen bei Süßwassertrikladen, die als Genuscharaktere zu betrachten gewiß noch niemandem eingefallen ist. Freihch sagt Wilhelmi schon im Beginne dieses Ab- schnittes, an einer Stelle (pag. 293 unten), an welcher diese Aussprüche nur derjenige versteht, der weiß, daß es sich um eine petitio principii handelt: ,,In allen Fällen, aus- genommen bei Syncoelidium pellucidum, handelt es sich um Anomahen". . . ,,Zum Art- charakter gehörig ist die Verschmelzung bloß bei Syncoelidum pellucidutn" , und am Schlüsse (S. 295) wieder: ,,Aus vorstehender Darstellung des Auftretens von Kommu- nikationen der hinteren Darmäste geht hervor, daß sie nur bei Syncoelidium in Form einer Verschmelzung konstant vorhanden sind, bei allen übrigen Seetrikladen aber nur eine gelegentliche Erscheinung darstellen. Als generisches Charakteristikum können sie also keinesfalls gelten; eine Ausnahme bildet Syncoelidium pellucidum" .... ,,Ich halte alle gelegentlich auftretenden Anastomosen und Verschmelzungen der hinteren Darmäste der Seetrikladen für rein pathogen (sie!), und zwar durch Verletzungen der betreffenden Darmteile entstanden". \ 2829 klaffende Lücken zwischen sich. Mit der Nahrungsaufnahme geht ein An- schwellen der Zellen einher, sie füllen sich von den freien Enden her mit Chyluströpfchen und sind schließlich bis an die Basis gleichmäßig von solchen durchsetzt, so daß es Mühe kostet, den Kern zu erkennen, und die Abgrenzung der Zellen voneinander wird undeutlich (XXXIX, 5, D). Die Körnerkolben mit ihren Kügelchen kommen in allen Teilen des Darmes in mehr oder w^eniger großer Zahl vor, ebenso wie die sog. Konkremente — hellgelbe bis dunkelbraune oder auch glasartig helle, lichtbrechende Körn- chen — , die ich glaube, heute als Exkretionsstoffe bezeichnen zu dürfen. Gegen die Endäste der Divertikel nimmt die Masse der Einschlüsse ab. Die Zellen nehmen zuletzt zylindrische oder kubische Form an, und ihre freien abgerundeten Enden ragen nur hier und da in das Lumen hinein. Das Plasma ist in den Endästen homogen und nur von wenigen hellen Vakuolen am freien Ende durchsetzt, und wo die benachbarten Zellen des Darmepithels zusammenstoßen; da erscheint das Plasma membranartig verdichtet und färbt sich in Pikrocarmin lebhafter. Auch werden die in den Hauptdärmen meist ovalen Kerne dort kugehg. Ein mehrschichtiges oder cilientragendes Darmepithel habe ich bei keiner Landplanarie ge- sehen. Gegen das Parenchym fand ich (891, pag. 115) das Darmepithel begrenzt von einer feinkörnigen, sich tief tingierenden Membran, und keiner Mus- kularis. Doch ist schon von Wilhelmi (1067, pag. 271) bei Planaria alpina eine Membrana propria, sowie eine Muskularis gefunden worden, und Böhmig (1124, pag. 408) sagt: ,,Sie [die Eigenmuskulatur des Darmes] ist zart, aber sicher vorhanden bei Procerodes ohlini und besteht hier aus Eing- und Längsfasern; das gleiche glaube ich auch für Pr. ulvae [vgl, XLI, 6, dm] und Sahussoivia dioica behaupten zu können ... Im übrigen umgibt den Darm [ — und dieser Satz ist ohne Beschränkung auf eine bestimmte Spezies ausgesprochen — ] eine besondere bindegewebige Hülle von oft membranartiger Beschaffenheit". Wilhelmis Erwägung, daß mit Kücksicht auf die starke Entwicklung der Parenchymmuskulatur bei den Tricladen ,,eine Eigenmuskulatur des Darmes zwecklos und viel- leicht stark rückgebildet [ — s. Abstammung von den Polycladen! — ] sein dürfte", ist demnach gegenstandslos. Nach Micoletzky (1196, pag. 392) besteht die Darmmuskularis von Planaria al'pina bloß ,,aus äußerst zarten und nicht eben zahlreichen Fasern", wogegen jene von PI. wytegrensis (Sabussow 1168, pag. 759) ,,aus ziemhch spärlichen inneren Eing- und äußeren Längsmuskelfasern" aufgebaut ist. Schließhch seien hier kurz die Eesultate des ersten Versuches, eine physiologische Erklärung der Assimilation und Exkretion bei den Tricladen (Saint-Hilaire 1358) zu geben, mitgeteilt. Die von ihm dazu hergestellten Figuren 7—16 unserer Taf. XLI schildern schematisch den Verdauungsprozeß von Dendrocoelum lacieum. Fig. 7 stellt eine 2830 normale Darmzelle dar, deren typische, mit Buchstaben bezeichnete Ele- mente in den schematischen Figuren 8 — 16 folgendermaßen gekennzeichnet sind: rote Kinge = färbbare Bläschen {V der Fig. 7), grüne = Eiweißkörper (E), gelbe = Fettkörner {GF), schwach oder ungefärbte Bläschen mit wässerigem Inhalt {FB), Ringe mit einem Sternchen = Bläschen mit krystallinischen Ablagerungen (K), kleine Einge oder Punkte = Mikro- somen (MK) und Waben. Saint-Hilaire gibt (pag. 228) folgende Zu- sammenfassung : ,,Nach der Fütterung z. B. mit dem Blute eines Vertebraten, beginnt diese Zelle Futter in flüssigem oder festem Zustande z. B. als Blutkörper- chen, zu erhalten. Die flüssige Nahrung geht ins Plasma über und wird von dessen Elementen aufgenommen. Die Vergrößerung der Eiweißkörper bei Aufnahme von Eiweißstoffen aus dem gesaugten Blute ist deutlich zu sehen. Die Blutkörperchen werden von einer Ektoplasmaschicht blau umhüllt und gelangen in das Endoplasma (Fig. 9). Die einzelnen Gruppen von aufgenommenen Blutkörperchen verschmelzen weiterhin unterein- ander und mit Plasmaelementen. Diese sind entweder durchsichtige ge- färbte (rot) oder ungefärbte Bläschen oder Eiweißkörner (grün 10). Im ersteren Falle entstehen sehr große mit Flüssigkeit angefüllte Bläschen, in denen die Blutkörperchen sehr rasch verdaut werden. Im zweiten feste Klümpchen, die sich kaum mehr verändern (11). Falls die Blutkörperchen direkt im Plasma liegen und nicht mit anderen Elementen verschmelzen, so verändern sie sich ebenso langsam, wie jene, die mit Eiweißkörnern verschmolzen sind. Die gelösten Eiweißstoffe aus den Verdauungsvakuolen, wie auch die Nährstoffe der übrigen verschluckten Nahrungspartikel treten in das Plasma ein, wo auf ihre Kosten folgende Plasmaelemente stark zu wachsen beginnen: die Eiweißkörner, die Fettkörner (?) [gelb], die gefärbten Bläs- chen [rot], die Mikrosomen [grau] und die kleinen Bläschen mit wässerigem Inhalt. Die Verdauungsvakuolen werden dabei kleiner, und die übrigen Elemente (die die aufgenommenen Stoffe enthalten) schrumpfen (12). Die Produkte des Stoffwechsels, die Resultate der Lebenstätigkeit der Zelle, sammeln sich in besonderen Bläschen und lagern sich in Form von krystal- linischen Gebilden ab. Die Überreste der Verdauungsvakuolen und die exkretorischen Bläs- chen verschmelzen miteinander und werden mit einem Teil des Protoplasmas ausgeschieden (13). Danach erhält das Plasma wieder sein normales Aussehen. Wenn in das Plasma Fett in Form von großen Tropfen [gelb 14] tritt, „scheinen sich die Verdauungsvakuolen auf dieselbe Weise zu bilden, wie bei der Aufnahme von Eiweißstoffen. Das Fett verändert sich in der Vakuole (15), und seine zusammengesetzten Teile gehen ins Plasma über, wo sich auf ihre Kosten größere und kleinere Fetttropfen bilden. Diese Prozesse kann man an lebenden Zellen beobachten, aber zur Beantwortung der Frage, ob das Fett, resp. das Eiweiß der Plasmakörner 2831 sich nur aus dem Fett, resp. dem Eiweiß der Nahrung bildet, dazu haben wir noch keine Anhaltspunkte. Die Fett- und die Eiweißkörper sind die Vorräte an Nährmaterial in der Zelle, die allmählich verbraucht werden, so daß sie in einer hungern- den Zelle fast gar nicht zu finden sind. Die Eestituierung der Plasmaelemente geschieht auf Kosten der Mikro- somen oder der kleinsten Bläschen". — Das Vorkommen von Rhabditen im Darme haben wir schon S. 2738 besprochen. 8. Exkretionsapparat. Das Exkretionssystem der Tricladen ist dasjenige Organ, dessen Stu- dium die grüßten Anforderungen an die Geduld des Beobachters stellt. Bei der Untersuchung lebender Objekte muß eine Übersicht über seinen Bau aus zahlreichen Einzelbeobachtungen kombiniert werden, wobei nur Arten von großer Durchsichtigkeit, also unpigmentierte mit geringem Körper- querschnitt Erfolg versprechen. So blieb die Kenntnis des Exkretions- systems der robust gebauten und zumeist stark pigmentierten Landplanarien zurück hinter jener der wasserbewohnenden. Erst die Vervollkommnung der Schneidetechnik hat daher eine tiefere Einsicht in diesen Teil der Ana- tomie ermöglicht, wenngleich damit eine — von Mräzek (1309) mit Recht gerügte — ,, Überschätzung der Schnittmethode" und ,, Vernachlässigung der Beobachtung des lebenden Materiales" einherging. a) Hauptkanäle und ihre Verästelungen. Maricola. Lang (397, pag. 211) beschreibt sie für Procecodes*) lohata wie folgt: ,,Ich hebe in erster Linie die wichtige Tatsache hervor, *) Abgesehen von der sehr schematisierten Abbildung des ,, Systeme circulatoire inf^rieur" der Polycelis nigra durch. Duges (50, tab. V, fig. 1) hat Max Schnitze (148, pag. 187) für die eben genannte, sowie für Planaria torva und Dendrocoelurn lacteum zuerst die ,, Wassergefäße mit oft über weite Strecken sich ausdehnenden schwin- genden Wimperläppchen" und ,, einer einfachen, nicht kontraktilen Öffnung in der Nähe des hinteren Körperendes" beschrieben. Er fand dieselben dann auch bei den marinen Formen Thysanozoon und „Polycelis"' (159, pag. 223) und wurde damit auch zum ersten Entdecker dieses Organsystems bei den Maricola, für welche bald darauf O. Schmidt (219, pag. 17), u. z. bei Cercyra hastata das Wassergefäßsystem „so klar, wie bei keiner anderen Dendrocoele" erkannte. Diese Beobachtungen wurden für Dendrocoelurn und Planaria bestätigt und durch den Nachweis dieser Organe auch bei den damals bekannten beiden europäischen Landplanarien erweitert von Kennel (373, pag. 158). War so die allgemeine Ver- breitung dieses Organsystems bei den Tricladen sichergestellt, so erfuhr mit der epoche- machenden Arbeit A. Längs (397) die gesamte Histologie des ,,Exkretionssystems", sowie die Ausmündung desselben durch zahlreiche segmental angeordnete Poren des Litegumentes für Gunda segmentata (jetzt Procerodes lobata) und Planaria torva eine mustergültige Darstellimg, der nur noch die zuerst von Ijima (455, pag. 396, tab. XX, 2832 daß diese großen Kanäle nur in demjenigen Teile des Körpers vorkommen, in dem sich die Geschlechtsorgane entwickeln; dem Kopfsegment und dem Eüssel (Pharynx) fehlen sie vollständig. In diesen Körperteilen {kd) trifft man nur Capillaren (ca) Fig. 66. ■ ep. llst CUV, CUl und Exkretionswimper- zellen an. Das System der großen Kanäle bildet in jeder Seite des Körpers zwei vielfach gewundene Stämme, Die äußeren Stämme (Textfig. G6, älst) liegen ungefähr in der Gegend der Hoden, die inneren in der Gegend der Längsnerven {nl). Die einen verlaufen dorsal, die andern ventral unter den Darmdivertikeln. Äußere und innere [ilst) sind krt, jederseits durch Anasto- mosen miteinander ver- bunden, und zwar bei- nahe ausschließlich in den Septen" (wie Lang die ep Procerodes lohata. Exkretionsgefäße des vorderen von dorsoventralen Paren- Körperendes. älst äußere Längsstämme, an Anasto- f)l-ivrnmuskeln dnrchset/- mosen zwischen den äußeren und inneren Längs- rj ■ \ ■■ ' ■ Stämmen, an, Anastomose zwischen den beiden inne- ^^^^ /iWlSCUenraume zwi- ren Längsstämmen, au Augen, ca vorderes Netz von sehen den Darmdivertikeln Exkretionskapillaren, D vorderer Hauptdarm, di Darm- Tipy-.Tj4- iri welchen ie ein divertikel, di, solche des Kopfdarmes {kd^, ep u. ep, ' . Exkretionsporen , ilst innere Längsstämme, kn u. kii, ^Oüe und em Lappen der Exkretionsknäuel , nl Markstränge, vorne in das Ge- weiblichen Gonaden ZU hirn übergehend. (Nach Lang). liegen kommen). ,,Hier bilden die großen Kanäle eine Art Knäuel {kn). Ich habe einmal in sieben aufeinanderfolgenden Septen solche Knäuel angetroffen, häufig in drei, vier, fünf aufeinanderfolgenden Septen. In den folgenden waren dann allemal die großen Kanäle nicht zu beobachten. Ich zweifle indessen keinen fig. 2) für Dendrocoelum lacteum gelieferte zusammenhängende Übersicht der Haupt- kanäle fehlte. Es hat somit, entsprechend der Verschiedenheit des Materials in bezug auf seine Durchsichtigkeit, die Erforschung des Exkretionssystems bei den Tricladida einen entgegengesetzten Weg genommen als bei den Rhahdocoelida, indem bei diesen schon zu einer Zeit die Haupt gef äße und deren Ausmündungen genau dargestellt waren (Schmidt, 115 undLeuckart, 147), als man von jenen bloß dieWimperzellen kannte, und umgekehrt. Die Geschichte des weiteren Ausbaues unserer Kenntnisse seit Ijima findet sich bei Böhmig (1124) und Wilhelmi (1331). 2833 Augenblick daran, daß auf jeder Seite im Körper der ,,Gunda segmen- tata" in jedem Septum ein solcher Knäuel vorhanden sei. Die äußern (älst) und innern {ilst) Längs- stämme des Exkretionssystems sind nicht nur auf jeder Seite miteinander durch Anastomosen (an) verbunden, sondern solche Anastomosen (an,) kommen auch zwischen den Längsstämmen der rechten und denen der linken Körperseite vor". Den großen Kanälen sitzen, u. z. an nur wenigen Stellen Sammelcapillaren (ca) an, die schon an ihrem Ursprünge um vieles enger sind als erstere und sich in die letzten, zu den Wimpertrichtern (ivt) führenden Endzweige teilen, wobei aber diese ,,kaum merklich weiter" sind als jene. Die Knäuel der Septen entsenden je einen Kanal, der ,, gegen die Dorsalseite unter das Epithel aufsteigt und hier plötzlich endigt. Bevor er endigt, zeigt er öfters eine ganz schwache Erweiterung, um dann wieder «nger zu werden" und ,,oft erscheint das letzte Ende des Kanals als eine kleine, kreis- runde Lücke im Epithel selbst". Diese Öffnungen sind die Ex- kretionsporen (ep), die streng segmental angeordnet sind, so zwar, daß auf ein Segment ent- weder zwei, drei oder vier Öff- nungen kommen", indem die zur Oberfläche gehenden Kanäle sich vor ihrer Ausmündung Fig. 67. Tut &X, ea^p .,/___.__ exp^. Procerodes lobata. Dorsale Grefäße eines jungen Tieres nach einem Quetschpräparat. Fig. 68. wt.: cvp <9X\-. -CJCp Procerodes lobata. Exkretionskanäle des hinteren Körperteiles und des Pharynx {ph). ex die beiden seitlichen Hauptkanäle, exp Ex- kretionsporen , wt Wimpertrichter nach einem Quetschpräparat. (Nach Wilhelmi). teilen können (ep,). ,,Die Öffnungen liegen meist dorsal über den Hoden der betreffenden Segmente" (pag. 212 — 213). Wilhelmi (1331, pag. 205) gibt an, auch ventrale Exkretionsporen gefunden zu haben, und meint, daß man bei Textfig. 66 „statt von je einem 2834 sich verästelnden und verschmelzenden Stamm mit gleichem Kecht von je zwei anastomosierenden Stämmen", demnach von einem ventralen und einem dorsalen Paar sprechen kann. Auch gibt der genannte, Längs Beschreibung ergänzend, nach Quetschpräparaten durch junge Tiere hergestellte Dar- stellungen das Exkretionssystems des Vorder- und Hinterkörpers von Pr. lohata (Textfig. 67 und 68). Zugleich schheßt Wilhelm! (pag. 206) aus seiner Beobachtung, „daß ganz junge Tiere bereits wohl ausgebildete Exkretions- gefäße, aber noch eine geringere Segmentierung und kleinere Zahl von Poren besitzen", auf die Unlialtbarkeit der Langschen Hypothese (1026) von der Entstehung des Exkretionssystems aus eben so viel gesonderten Ekto- dermeinstülpungen, als Ausführungsgänge vorhanden sind. Für Procerodes ulvae hat zuerst Wendt (549, pag. 262) die Haupt- kanäle junger Tiere beschrieben: ,,Von letzteren scheinen nur zwei Paare vorhanden zu sein, welche dorsal- und ventralwärts von der Pharyngeal- tasche, wo sie besonders deutlich sind, einen vielfach geschlängelten Verlauf zeigen, auch zahlreiche Anastomosen untereinander eingehen. Sie scheinen mittels kurzer Eöhrchen nach außen auszumünden". Böhmig (1124, pag. 440) findet an Schnittpräparaten, ,,daß nicht zwei, sondern vier Paare von Hauptexkretionskanälen vorhanden sind, von denen zwei der dorsalen, zwei der ventralen Seite angehören. Von den letzteren liegt das eine Paar medial, das andere lateral in bezug auf die Längsnervenstämme, und eine ganz entsprechende Situation zeigen, was mir nicht unwesentlich zu sein scheint, auch die dorsalen Kanäle hinsichtlich der dorsalen Längsnerven. Sie verlaufen alle in mehr oder weniger starken Schlängelungen und bilden von Zeit zu Zeit Knäuel, welche stets in den Septen gelegen sind. . . .ich habe sie hier rostrad über das Gehirn hinaus verfolgen und auch Ausmün- dungsstellen in dem präcerebralen Teile feststellen können. Vertikal, bzw. transversal verlaufende Kanäle verbinden die Hauptstämme untereinander, ob dieselben in allen Septen auftreten, vermag ich noch nicht zu sagen. Die Zahl der Exkretionsporen ist eine recht ansehnhche, sie ge- hören nicht nur der dorsalen, sondern auch der ventralen Seite an. Auf einer Strecke von etwa 275// Länge zählte ich nicht weniger denn 14 (Ova- rialgegend), von denen sieben auf der Bauch-, sieben auf der Kückenfläche gelegen waren; in ihrer Lage korrespondierten weder die dorsalen mit den ventralen, noch die medialen mit lateralen derselben Fläche; von den dor- salen standen fünf in Beziehung zu den lateralen, zwei zu den medialen Kanälen, von den ventralen gehörten alle sieben den lateralen Gefäßen an. Sie entsprechen hinsichtlich ihrer Zahl weder den Darmdivertikeln, noch den Kommissuren, von den letzteren entfielen drei auf die angegebene Strecke, und weiterhin sind sie nicht nur an jenen Stellen, an denen Septen, bzw. Knäuel gelegen sind, zu finden". Wilhelm! (1331) der an Querschnitten keine klare Übersicht über den Verlauf der Hauptkanäle gewinnen konnte, benutzte die bei Pr. ulvae wie bei keiner anderen Triclade vorkommende Pigmentablagerung in den 2835 Fig. 69. ex - *ejc. Exkretionsgefäßen zu seinen Studien und leugnet zunächst das Vorkommen des medialen Paares der dorsalen und ventralen Hauptkanäle, bestätigt aber durch seine Beschreibung (pag. 207 — 210) und Abbildung (Textfig. 69). Alles, was Böhmig über den Mangel jeglicher Metamerie (Pseudometa- merie Lang 1025, pag, 67) im Bau des Exkretionsapparates der Vr. ulvae ausgeführt hat. So namentlich hinsichtlich der Exkretionsporen. ,, Dorsal fand ich auf einer Querschnittserie 58 Ausmündungen. Der weitaus größte Teil davon liegt in der lateralen Zone; rechts zählte ich 27, links 31 Poren. Ventral fand ich auf einer Querschnitt- serie 62 Ausführungsgänge, rechts 32, links 30 Poren. Davon gehörten nur 4 Poren der medialen Zone an. Auf das vordere Körper- drittel entfielen nur 4, auf das mittlere 34 und auf das letzte Körperdrittel 24 Poren. Ich zählte dabei dorsal und ventral nur diejenigen Ausführungsgänge, die ich deut- lich genug als tatsächliche Exkretionsporen erkennen konnte. Nach den undeutlichen Ausführungsgängen zu urteilen, ist die Zahl der Poren dorsal und ventral wohl um ein Drittel größer, als ich sie angab. Unter den Exkretionsporen sind zahlreiche (getrennt gezählte) Doppelporen. Nach Zahl und Lage entsprechen demnach die Exkretions- poren nicht den Darmzipfeln oder Nerven- kommissuren. Sie münden auch oft ohne jede Knäuelbildung der betreffenden Stellen Procerodes ulvae. Die dorsalen der Hauptkanäle nach außen" (pag. 210). Exkretionsgefäße nach einem To- Die dritte Art der Maricolen, für welche ein ähnlicher Typus des Exkretionssystems beobachtet wurde, wie bei den oben be- sprochenen Arten, ist Pr. dohrni. Wilhelmi (1331, pag. 211) sagt darüber folgendes: laufen zwei Stämme (Textfig, 70, exli), die hinter den Augen stets einen seithchen Ast entsenden, sich dann teilen und eine Quer- kommissur (co^) bilden. Etwa in der Mitte zwischen der ersten Kommissur und der Pharynxinsertion scheint eine zweite Kommissur (co^) zu hegen, von der ich die äußeren Stücke sehen konnte. Die nahe den Augen liegenden beiden Stämme setzen sich unter (variablen) Ver- ästelungen nach vorn fort und endigen in den Kopflappen mit einer Anzahl AVimperflammen {ivt). Von der ersten Kommissur geht ein me- dianer Ast (exm) nach vorn und endet nach mehrfachen Verästelungen mit Wimpertrichtern in der mittleren Partie des vorderen Körperrandes. talpräparate. au Augen, ex und ex, Längsstämme des Körpers, exa vordere Ausläufer derselben. (Nach Wilhelmi). ,, Zwischen den Augen ver- 2836 Ich beobachtete jedoch auch, daß vom mittleren Stamm ein Ast bis in einen Tastlappen verlief und dort unter Verästelungen mit Wimpertrichtern endete; in diesem Falle konnte ich den seithchen Ast nicht weit über das Auge hinaus verfolgen. Trotz mancher beobachteter Unregelmäßigkeiten glaube ich aber, den Textfig. 70 abgebildeten Verlauf als typisch angeben zu dürfen. Vor den Augen fehlt eine Kommissm-. Die ersten beiden Poren scheinen hinter den Augen etwas medial, und die beiden folgenden bei der zweiten Kommissur Fig. 70. mehr seitlich zu liegen : doch habe ich dieselben nicht mit Sicherheit fest- gestellt. Ventral be- obachtete ich eben- falls Gefäße, und zwar im hinteren Körperende, kann ^n aber über ihren Ver- lauf keine näheren Angaben machen". Für Pr. wheat- landi, Uteri'porus vulgaris und Cer- cyra hasiata sind nur Bruchstücke des Exkretionssystems bekannt, von denen Wilhelmis Angabe für Uteri'porus, daß er daselbst dor- sal über 100 von ,exle Pigment umrandete Proeerodes dohrni. Exkretionsgefäße im Vorderende nach Quetschpräparaten dargestellt, coi und co^ Kommissuren der inneren Längsstämme, exe Kapillaren, exie äußere und exU innerere Längsstämme, exm vorderer medianer Stamm, tot Wimpertrichter. (Nach Wilherai). Stellen beobachtet habe, die höchstwahrscheinlich als Exkretionsporen anzusprechen seien, besonders wichtig ist. Einen von dem bisher beschriebenen abweichenden Typus bietet der Exkretionsapparat von Bdelloura fropingua und Syncoelidium pellu- cidum dar. An jenem der erstgenannten konnte Wilhelmi (pag. 213) ,,am Quetsch- präparat (Textfig. 71) des lebenden Tieres beiderseits von den Darmdiver- tikelenden je einen den Körper der Länge nach durchlaufenden Haupt- kanal (ex) erkennen. Die beiden Kanäle sind vielfach geschlängelt und zeigen nur am Vorder- und Hinterende Neigung zu einer Verästelung und Wiedervereinigung der Zweige. Im Vorderende des Tieres anastomosieren 2837 sie nicht ; doch scheint dies im Hinterende der Fall zu sein. Von den beiden Hauptkanälen gehen nach innen und außen wenig verzweigte und meist kurze Nephridalbäumchen. Poren glaube ich . . . beobachtet zu haben ; doch schienen sie nach der Ventralseite zu verlaufen. Der Gefäßapparat von Bd. jjropinqua kann, wie es mir scheint, weder als dorsal, noch als ven- tral bezeichnet werden". Fig. 71. Fig. 72. au. ex. ait exe,:. CX-.^-. .L..ph exe Exkretionsapparat von Bdelloura propinqzca, nach Quetsch präparaten. au Augen, ex seitliche Hauptkanäle, ph Pharynx, phe dessen Exkretions- Hauptstämme , wt Wimpertrichter. (Nach Wilhelmi). Syncoelidiumpellucidum. Ex- kretionsapparat. au Augen, ex die seitlichen Hauptkanäle, ex, deren hintere Kommissur, exe Verästelungen derselben. (Nach Wheeler in Wilhelmis Dar- stellung). Auch für S. 'pellucidum werden von Wheeler (743) zwei Hauptkanäle angegeben, die (Textfig. 72), je einer seithch über den Enden der Darm- divertikel verlaufend (ex), vorn bis über die Augenregion reichen und zahlreiche Bäumchen tragen, die lateral größer und reicher verästelt sind als medial und im Hinterende des Körpers netzartig (ex,) anasto- mosieren. Exkretionsporen sind nicht erwähnt, und die Figur macht den Eindruck, sehr schematisiert zu sein. Paludicola. Diese sind, hauptsächlich durch die im Zoologischen Institute zu Graz unter spezieller Leitung Böhmigs ausgeführten Ar- beiten, in bezug auf den Exkretionsapparat viel besser bekannt als die, Maricolen. Seitdem Ijima (455, tab. XX, fig. 2) den Exkretionsapparat 2838 Fig. 73. exdbrt exdL ejcvl Mu tXÄjrrv Fig. 74. von Dendrocoelum lacteum in einer Übersichtsfigur dargestellt hat, sind zahlreiche Beiträge — zunächst jener Wilhelmis (1119) über die gleiche Art — zur Kenntnis des Exkretionssystems dieser Abteilung erschienen. Ich will hier die zusammenfassende Arbeit von Micoletzky (1196, pag. 404) zur Grundlage unserer Darstellung nehmen und in diese die von dem genannten nicht be- rücksichtigten Tatsachen einflechten. Zunächst sei darauf hingewiesen, daß der Satz Böhmigs (1124, pag. 440), wonach die Marico^a sich von den Paludicola vor- nehmlich durch den Besitz ventral gelegener Haupt- kanäle unterscheiden soll- ten, ,, welche den letzteren durchaus zu fehlen schei- nen", durch die seitherigen Publikationen ungültig ge- worden ist. Wir kennen heute drei verschiedene Typen des Exkretions- systems bei den Paludi- colen: 1. solche mit zwei Paaren dorsaler und zwei Paaren ventraler Exkre- tions-Hauptkanäle : Pla- naria yolychroa und gonoce'pJiala (Textfig. 73); 2. solche mit zwei Paaren Fig. 73 — 75. Schemata, um die Lage der Exkretions- dorsaler Hauptkanäle, }iSLH\)tksin'A\e hei Planaria polychroa (IS) nnd PL alpma welche aber hinter dem im Vorderkörper (74) und im Hinterende (75) zu zeigen. Kopulationsapparat jeder- exdl dorsolaterale, exdm dorsomediale, exvl ventrolaterale . . , , j j. ^- 1 TZ "i AT/ TVT 1 i •• seits zu einem verschmel- und exvm ventromediale Kanäle; I\lv Markstrange. (Nach Micoletzky). zen und ohne ventrale Kanäle: PI. alpina (Text- fig. 74 u. 75) und 3. solche mit einem Paar dorsaler Hauptkanäle, die den Körper von den Augen bis zum Hinterende durchziehen und ohne ventrale: Polycelis cornuta, Pol. nigra und Dendrocoelum lac- teum (wie Fig. 75). Die Arbeit von Micoletzky, welcher vorstehende Figuren entnommen sind (1139) sowie die ihr folgende ausführliche Darstellung (1196) gehen von PI. alpina aus und beruhen ausschließlich auf dem Studium von Fig. 75. exdl iVZi/ 2839 Schnittserien solcher Exemplare, die 4 — 6 Wochen gehungert hatten. Die genannte Art „besitzt zwei Paare dorsaler Kanäle von mehr oder weniger geschlängeltem Verlauf; das eine Paar hegt medial (Textfig. 74 exdm) innerhalb der dorsalen Längsnerven {NU) und findet sich, wenn diese beim Beginn des Pharynx im dorsalen Nervenplexus enden, etwa über den ventralen Längsnervenstämmen {Nlv); das laterale ist vom Körper- rande etwa ebenso weit entfernt als von den Dorsalnerven. Während die Exkretionskanäle bei Dendrocoelum lacteum sehr oberflächlich, dicht unterhalb des Hautmuskelschlauches verlaufen, sind sie hier erhebhch tiefer in das Mesenchym eingesenkt. Diese vier Kanäle beginnen in der Augengegend, hier eine Art Netz- werk bildend, durch welches zunächst die lateralen und medialen Kanäle einer jeden Seite verbunden werden, und weiterhin anastomosieren die beiden medialen durch je eine vor und hinter den Augen gelegene Schhnge, von denen die letztere besonders kräftig ausgebildet ist. Nicht unerwähnt sei, daß die Tentakel von Exkretionsgefäßen reichhch durchzogen werden; namenthch fiel mir ein etwas stärkerer (4// D.), schlangenförmig gekrümmter Kanal auf, der den Tentakel in seiner ganzen Länge durchzog. Es gelang mir jedoch nicht, die Verbindung dieser Gefäße mit jenen der Hauptkanäle mit voller Sicherheit aufzufinden. Die medialen und lateralen Hauptkanäle derselben Seite rücken vornehmlich in der hinteren Körperpartie mitunter so nahe aneinander, daß man meinen könnte, es liege eine Inselbildung eines Kanalpaares vor — und tatsächlich vereinigen sich hinter der Schalen- drüsenregion die medialen mit den entsprechenden lateralen Kanälen, so daß von hier an überhaupt nur ein Paar von Exkretionskanälen vorhanden ist, welches über den Längsnerven verläuft und sich gleich diesen am Hinter- ende im Mesenchym verliert. Eine Annäherung des medialen an den lateralen Kanal zeigt sich dagegen in der mittleren Pharyngealgegend" (pag. 405). ,, Verbindungen zwischen dem lateralen und medialen Kanal derselben Seite konnte ich häufig beobachten und glaube, daß sich in regelmäßigen Abständen, d. h. zwischen den gleich zu erwähnenden Knäueln immer eine solche Verbindung vorfindet. Ich möchte allerdings betonen, daß sich diese Untersuchung nicht über das ganze Tier erstreckte, sondern daß ich auf diese Verhältnisse nur in einzelnen Körperpartien, so in der vordersten, mittleren und hintersten Körperregion besonders geachtet habe. Zwischen den medialen Kanälen wurden hingegen nur vier Anastomosen beobachtet; das sind die früher erwähnten, in der Augengegend befindlichen und zwei, welche hinter der Geschlechtsöffnung gelegen sind. Die vordere, besonders kräftige (XXXVI, 17, exkv) findet sich in der Schalendrüsenregion, die hintere x\nastomose bemerken wir an jener Stelle, an welcher die früher erwähnte Vereinigung der lateralen und medialen Kanäle statt hat. Ich möchte diese Vereinigung der medialen Stämme ganz besonders betonen, weil Wilhelmi (1119, pag. 571) in dem von ihm behaupteten Fehlen der Queranastomosen einen wichtigen Unterschied gegenüber den Verhältnissen 2840 der Cestoden erblickt. Zur Herstellung der Zahl und der Lage von Knäueln und Poren dienten mir vornehmlich lückenlose Querschnittserien, da diese die sichersten Eesultate versprechen. Eine Zusammenstellung dieser Ver- hältnisse bringt die weiter unten (S. 2846) gegebene Tabelle. Diese läßt für PL alpina vor allem erkennen, daß die lateralen Exkretionskanäle bedeutend mehr Knäuel und Poren besitzen als die medialen. Außerdem ist auch die Anzahl der Knäuel größer als die der Poren, da nicht jeder Knäuel einen zugehörigen Porus besitzt. Ferner können die Poren von ihren Knäueln mehr oder weniger abgerückt sein; endlich sind Knäuel und Poren nicht immer symmetrisch angeordnet, sondern es finden sich kleine Verschie- bungen. Die ersten Knäuel mit ihren zugehörigen Ausmündungen finden sich in der Gehirnregion vor; sie liegen verhältnismäßig tief im Innern des Körpers, etwa '^/^ der Körperhöhe von der Kückenfläche entfernt, und zeigen im Gegensatz zu denen, die sich in den übrigen Körperpartien vorfinden, trotz bedeutender Größe eine auffallend lockere Schlingen- bildung" (pag. 406). Die Porenkanäle sind verschieden gestaltet, bald vor der Ausmündung ampullenartig erweitert, bald gegen das Epithel allmähhch verjüngt und innerhalb des Epithels von sehr wechselnder Weite. ,,Gefäßcapillaren sah ich namenthch von den lateralen Kanälen ab- gehen und gegen den Körperrand verlaufen" (pag. 407). Das gleiche Verhalten wie PI. aljjina weist, soweit die Hauptkanäle in Betracht kommen, PI. teratophila auf (Steinmann 1313, pag. 172), sowie die Arten der Gattung Sorocelis, welche Seidl (1388) studiert hat. Doch sind bei Sorocelis die fast immer in nächster Nähe der Mark- stämme liegenden, ja manchmal ihnen direkt angelagerten ventralen Kanäle sehr zart und oft nur durch ihre Knäuel zu erkennen, so daß nicht mit Sicherheit zu entscheiden ist, ob ein oder zwei Paare ventral vorhanden sind. Den Maricolen, sowie Planaria gonocephala und polychroa gegenüber ist hervorzuheben, daß hier ventrale Poren vollständig zu fehlen scheinen. Die vier dorsalen ,, Hauptkanäle treten erst im Bereich des Gehirns oder dicht hinter demselben als scharf ausgeprägte Kanäle auf. Vor dem Gehirn finden wir ein Netz kleiner Kanäle vor, die aus der Verästelung der Hauptexkretionsstämme hervorgegangen sind. Knäuel wie Poren sind in dieser Körperpartie nicht vorhanden. Die Hauptkanäle lassen sich in ein mediales, ungefähr über den Markstämmen gelegenes und ein laterales Paar scheiden. Die Stämme des letzteren Paares sind in ihrem Verlauf stärker und unregelmäßiger gewunden und auch etwas stärker ausgebildet als die medialen Kanäle ; sie liegen zwischen den letzteren und dem Körper- rande, diesen meist etwas mehr genähert. Zuweilen nähern sich die Haupt- kanäle einer Körperhälfte so, daß es großer Aufmerksamkeit bedarf, sie auseinander zu halten. Überdies treten auch zwischen den medialen und lateralen Kanälen Anastomosen auf, die aber weder symmetrisch ange- ordnet sind, noch irgendwie Eegelmäßigkeit aufweisen. An sogenannten Inselbildungen ist das laterale Kanalpaar besonders reich ; dieselben nehmen Erklärung von Tafel XL. Tricladida. Drüsenpolster, Pharynx, Darmwurzel. Fig. 1. Geoplana munda. Teil eines Querschnittes durch den Pharynx, die Pharyngeal- tasche und ventrale Körperwand. 160 x vergr. cde äußere und cdi innere Aus- führungsgänge cyanophiler Drü en, ed eiythrophile Drüsen, ep eingesenktes Außen- epithel des Pharynx, epi Innenepithel desselben, epl Epithelplatten, epr ventrales Körperepithel, Juni, Längsbündel des ventralen Hautmuskelschlauches, le äußere Längsmuskelbündel des Pharynx, li innere Längsmuskelfasern desselben. Im Längs- muskeln der Pharjmgealtasche, ml Längsmuskeln der Mittelschicht, mlre äußeres Geflecht von Längs- und Ringmuskeln, mlri inneres Muskelgeflecht, nie Kom- missur der Markstränge , np Hautnervenplexus , npe äußerer , 7ipi innerer und ripm mittlerer Nervenplexus des Pharynx, rdm Radiärmuskeln desselben, rhd Rhabditendrüsen, rm Transversalmuskeln des Parenchyms. 2. Bdelloura Candida. Nervenplexus des Pharynx aus einem Längfschnitt. dra Drüsenausführungsgänge, drz Drüsenzellen, gh Ganglienzellen, 7iepl Nervenplexus. 3. Choeradoplana iheringi. Fast medianer Sagittalschnitt durch das Vorderende (Hämatoxylin-Eosin). 80 x vergr. D vorderer Hauptdarm, di Darmdivertikel, ' drp Drüsenpolster, drp, Querfalten desselben, ge Gehirn, ge, Vorderende des- selben, hml dorsale und hml, ventrale Längsfasern des Hautmuskelschlauches, kl Kriechleiste, mdr zur Bauchfläche zieliende Fortsätze der dorsalen Längsfasern des Hautmuskelschlauches, inlv ventrale longitudinale Muskeln des Parenchyms, ■mlv, deren vordere Ausläufer, 7ip dorsaler und np, ventraler Hautnervenplexus. 4. Artiocotylus speciosus. Stück aus einem Querschnitte durch eine Sauggrube (Alauncarmin mit Hämatoxylin-Eosin nachgefärbt). 640 X vergr. hg Binde- gewebszelle, cd und cd, cyanophile Drüsen, cd,, Ausführungsgang einer solchen, cd,,, ein stark angeschwollener Ausführunsggang. ed erythrophile Drüse, ed, Ausführungsgang und ed,, Sekretballen einer solchen, ep Epithelzelle, hnd, ven- trale Längsfasern des Hautmuskelschlauches, hvir, Ringfasern desselben, mdv dorsoventrale, inlv longitudinale und mqv transversale Muskelbündel des Paren- chyms, np ventraler Hautnervenplexus. 5. Amhly plana notahilis. Medianschnitt durch den Pharynx (Alauncarmin). 43 X vergr. aep eingesenktes Außenepithel, cd cyanophile Drüsen, cd, deren Ausführungsgänge und cd,, an der Pharynxlippe ausgestoßenes Sekret, £> vorderer Hauptdarm, ed erythrophile Drüsen, ed, deren Sekretpfröpfe mid ed,, an der Pharynxlippe ausgestoßenes Sekret, iep Innenepithel, m äußerer Mund, mlrc aus abwechselnden Ring- und Längsfaserschichten bestehende äußere Muscularis, wlri elienso gebaute innere Muscularis, pht Pharyngealtasche. 6. Cotyloplana punctata. Hälfte eines Medianschnittes durch die PharjTixspitze (Pikrocarmin). 160 x vergr. aep eingesenktes Außene])ithe], cde äußere Schicht cyanophiler Drüsen und der Ausführungsgänge (cde,) derselben, cdi innere Schicht cyanophiler Drüsen, epl äußere von cyanophilen Sekret pfropf chen erfüllte Epithel- plattenschicht, npi Innenepithel, le und lm,e die das eingesenkte Epithel zwischen sich fassenden äußeren Muskellagen, li und hni Grenzlagen der aus zahlreichen abwechselnden Längs- und Ringfaserschichten bestehenden inneren Muscularis (mlri), npe äußerer und npi innerer Nervenplexus. 7. Geoplana rufiventris. 160 X vergr. Querschnitt durch die Vereinigungsstelle des vorderen Hauptdarmes (D) mit den beiden hinteren {Dl n. Dr) die mit dem Pharynxlumen (ph,) durch eine Darmwurzel (dw) verl)unden ist. hml dorsale und hml, ventrale Längsbündel des Hautmuskelschlauches, Im und Im, longi- tudinale Parenchymmuskeln , nie Kommissur der Markstränge, np und np, Hautnervenplexus, phd Pharyngealdrüsen, rdm radiale Pharynxmuskeln, re und ri Ringmuskeln des Pharynx, std Rhabditendrüsen. [Fig. 1 und 3—7 nach Graff (891); Fig. 2 nach Böhmig (1124)]. ^^L Bronns Klassen IV , Turbellaria . 7. TTU^l' Ttf dre /^■^ li'-S?J cäy III C.F Winter 'sehe r lithAns: I Taf.XL. i5^ HIJ||IIHHH«lllilUmHHlMI«H«llflllllimHWlHI»H.Hlinif!"»^^ cd ecL;, til^Slfc-'y^ >lidiidliing, Leipzig, jnlre' Lelprig. Erklärung von Tafel XLI. Tricladida. Saugorgane, Darm, Verdauung. Fig. 1. Bdelloura Candida. Aus einem Flächenschnitt durch die Epithelplatten des Pharynx (Nach Vergoldung nach Apathy). 500 x vergr. epeph Epithelplatten, hn Längs- muskeln, mc Muskelkontraktionen, rm Ringmuskeln. « 2. Procerodes lohata. Aus einem Querschnitte durch den distalen Teil des Pharynx (Heidenhain). 775 x vergr. d äußere u. cZ, inne.ie Cilien , drz äußere u. drz, innere Drüsenzellen, e-pek Kerne des eingesenkten Epithels, epeph Epithelplatten- schicht, hn äußere und Im, innere LängsmuskeLschicht , Nepl Nervenplexus, rdni Radiärmuskeln, rm äußere u. rm, innere Ringmuskeln. 3. Procerodes lohata. Übersicht der Organisation. Rot: Nervensystem, Gelb: Vitel- larien. Das Exkretionssystem nicht eingezeichnet, aw Augen. D vorderer Haupt- darm, Dl linker hinterer und Dr rechter hinterer Hauptdarm, div vordere und dih hintere Darmdivertikel, dm Darmnumd, g (ichirn, f/ö Geschlechtsöffnung, M Kopf- darm, m äußerer Mund, ms Markstränge, nm Randnerv, np Nervenplexus des Pharynx, nph Pharynxnerven, o Germarien, mi Ovidukte, p Penis, ph Pha- rynx, phl Pharynxlumen , phn Pharyngealnerven, ph Pharyngealtasche, qc Kom- missuren der Markstränge, rn u. rn, Ringnerven des Pharynx, ie Hodenfollikel, u Uterus, wZ Vasa deferentia, vi Dotterstocksfollikel. 4. Cotyloplana whHeleggei. Querschnitt durch die Tentakelregion (Alauncarmin). 43 X vergr. ge (^ehirn, hml Längsbündel des Hautmuskelschlauches, kd Kopfdarm, kl Kriechleiste, min innere Muscularis des Saugnapfes («), nr Randnerven, T Ten- takel. 5. Cotyloplana irhifeleggei. Sagittalschnitt durch das Vorderende. (Pikrocarmin, mit Hämatoxylin nachgefärbt). 80 x vergr. ge Gehirn, hml Längsfasern des Haut- muskelschlauches, kl Kriechleistendrüsen, inlv ventrale Longitudinalmuskeln des Parenchyms, mqd dorsale und mqo obere Transversalmuskeln des Parenchyms, mm innere Musculaiis des Saugnapfes, nie Kommissuren der Markstränge, np Haut- nervenplexus, s Saugfläche. G. Procerodes ulvae. Stück eines Sagittalschnittes durch den Darm. [Hämalaun ( Mayer)- Orange -G]. 500 x vergr. br Plasmabrücken zwischen Darmepithel und Parenchym. ddr Darmdrüsen (Minot'sche Körnerkolben, dep Darmepithelzellen, dm. Darmmuskeln). 7. Dendrocoelnm lacteum. Normale Darmzelle mit Neutralrot behandelt. 8 — 16. Schematische J^'iguren zur Darstellung der intrazellulären Verdauung. E Eiweiß körner (grün), FB schwach oder gar nicht gefärbte Bläschen mit wässerigem Inhalt, GF Fettkörner (gelb), KF kleinere Fettkörner, K Bläschen mit kristallinischem Inhalt (Ringe mit einem Sternchen), Mk Mikrosomen und Waben (kleine Punkte oder Ringe). [Fig. 1, 2 und 6 nach Wilhelmi (1331); Fig. 3 nach A. Lang (397); Fig. 4 und 5 nach Graff (891); Fig. 7—16 nach f^aint-Hilaire (1358)]. Bronns Klassen IV, Turbellaria dat 6. ddr TtmL meid. std TTUfO ed. ii,r.;--!-y'är/.?;. ^e -771& 6-' (fc?!. (g> fcd Imd o? ö." ■ .Mib ,:0:.^ r/ ^-^t^^-J^ rfr^ rtftrt, drz Im-, cl, C.F Wmter'sche Lith.Aii: Taf. .XL 8. -niTV 70. D t) oO a Do 0^ <7 ^ ^ o- o 0 i^ : .0® o ■° n o °o Oo o O *o:'-b#4y o o^- "5 clüi 'oSSiiSc' o «.o:^^i)^i •o. .0. ^o ^ o o ° shandlung .Leipzi cj . inke Leipzig 2841 manchmal einen kanalartigen Charakter an und erstrecken sich oft bis in die Nähe des Körperrandes, sowie zwischen die Darmdivertikel, und erreichen sogar in manchen Fällen fast die Ventralfläche. Ob zwischen den medialen dorsalen Kanälen Anastomosen bestehen, vermag ich nicht mit Sicherheit zu entscheiden, es erscheint mir aber ihr Vorhandensein wahrscheinlich, da ich zuweilen feine Kanälchen beobachtete, die Ver- bindungen herzustellen schienen" (pag. 49). ,,Die Zahl der vorhandenen Knäuel (XLII, 3, exkn) und Poren (exp) der dorsalen Kanäle weist (s. die Tabelle S. 2846) bei den verschiedenen Arten bedeutende Differenzen auf, Differenzen, die hier größer sind, als es nach Micoletzky (1196) und Ude (1230) bei den von diesen untersuchten Spezies der Fall ist. Häufig liegt der einem Knäuel zugeordnete Porus in dessen nächster Nähe, zuweilen ist er aber weit abgerückt. Im ersten Falle steigt der vom Knäuel abzweigende Ausführungsgang, der in bezug auf Kaliber und Wandstärke mit dem Hauptkanal übereinstimmt, ziemlich senk- recht gegen die Rückenfläche an, durchbohrt die Basalmembran und tritt, soviel ich sehen konnte, zwischen den Epithelzellen nach außen" (pag. 50). ,,Bei Sorocelis lactea lagen außerhalb und innerhalb der Längs- nervenstämme gleich viele ventrale Knäuel, während bei dem untersuchten Exemplare von S. sahussowi rechts vier Knäuel außerhalb, acht innerhalb, links dagegen acht außerhalb und vier innerhalb von den Markstämmen zu zählen waren. Bei dem untersuchten Individuum von *S'. stummeri lagen von den zwölf ventralen Knäueln links der dritte, rechts der erste und vierte nach innen von den Längsnervenstämmen; zwei linke und drei rechte waren über sie verschoben. Bei dem zum Schema (XLII, 3) verwendeten Exemplare von S. gracilis fand ich rechts 26, links 22 ventrale Knäuel an der Außenseite der Längsnervenstämme, während an deren Innenseite rechts 27, links 28 gezählt wurden. Wie bei S. stummeri, so lagen auch bei den übrigen Arten stets einige Knäuel über den Längsnerven" — bzw. den Sinnesnerven, wie die beiden ,, großen" exkng. ,,Sehr auffallend er- scheint es, daß bei keiner der hier untersuchten Formen ein ventraler Porus mit Sicherheit nachweisbar war, ebenso auch keine Ansätze zu Ausführungs- gängen. Betrachtet man aber die Verhältnisse, wie sie an einem vollkommen geschlechtsreif en Tier zu finden sind (XLII, 3), so fällt die große Zahl der Poren auf der dorsalen Fläche gegenüber der Zahl der dorsalen Knäuel auf, zugleich auch die große Zahl der ventralen Knäuel gegenüber den dorsalen. Diese beiden Tatsachen scheinen miteinander in Beziehung zu stehen, in der Weise, daß die in den ventralen Knäueln angesammelten Exkretionsprodukte durch die früher erwähnten Verbindungen den Rücken- kanälen zugeleitet und durch deren Poren nach außen entleert werden. Eine direkte Verbindung von ventralen Knäueln mit den Poren konnte ich nirgends beobachten" (pag. 51). Auch die von Muth (1450, pag. 398) untersuchte Ä. efewrnea stimmt in allen wesentlichen Verhältnissen ihres Exkretionsapparates mit vorstehender Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. löU 2842 Darstellung überein, doch ist hier nicht das dorsolaterale, sondern das dorso- mediale Paar der Hauptkanäle das stärkere. Auch ist bei dieser Art die Zahl der dorsalen Poren kleiner als jene der Knäuel (pag. 402): dorsal links 14 Poren und 17 Knäuel, rechts 10 Poren und 16 Knäuel; ventral links 12, rechts 13 Knäuel bei 15 — 19 Divertikelpaaren des Darmes. PL polychroa besitzt nach Micoletzky (1196, pag. 407 ff.) — wie neuestens auch von P. Lang (1481, pag. 139) bestätigt wird — außer den vier dorsalen (Textfig. 73 S. 2838) noch vier ventrale Kanäle. Die ventro- medialen liegen nach innen von den Längsnerven und sind zuweilen förm- lich in sie eingebettet, die ventrolateralen entfernen sich von letzteren fast ebensoweit als vom Körperrande, die dorsalen entsprechen in ihrer Lage im wesentlichen den ventralen. ,,Die einen wie die anderen durch- ziehen im Gegensatz zu dem Verhalten von PI. alpina in reichen Schlängelungen den ganzen Körper, so daß dadurch stellenweise eine beginnende Aufknäuelung vorgetäuscht wird. Komplikationen, die die Untersuchung erschweren, entstehen durch reichliche Spaltung der Kanäle, welche zu Inselbildungen führen, und fernerhin können in diesen sekun- dären Kanälen Knäuelbildungen auftreten. Verbindungen zwischen den lateralen und den medialen Kanälen beider Flächen scheinen nicht selten zu sein, sind aber außerordentlich fein (1 — 1,5 /u). Verbindungen finden sich bloß zwischen den gleichnamigen (ventralen oder dorsalen) Kanälen, niemals zwischen ersteren und letzteren. Die Knäuel sind hier erhebhch stärker ausgebildet als bei den übrigen untersuchten Arten. Die Porenkanäle sind im allgemeinen sehr eng und durchsetzen das Epithel in schräger Kichtung. In der Tabelle (S. 2846) ist ihre Zahl mit 50 — 88 angegeben ; die lateralen sind reicher an Auf knäuelungen als die entsprechenden medialen, und die dorsalen übertreffen im allgemeinen in dieser Eichtung die ventralen. Es ist bei dieser Art sehr schwer, schwächer ausgebildete Knäuel von zufällig reich entwickelter Schlingenbildung zu unterscheiden, und da als Kriterium eines Knäuels das Vorhandensein eines Porus genommen wurde, so ist die Zahl beider in der folgenden Tabelle gleich — aber es ist möglich, daß Knäuel ohne Porus den Schlingenbildungen zugezählt wurden, und daß also die Zahl der Knäuel auch hier größer ist als jene der Poren. ,,Die Verteilung der Knäuel zeigt hier, abgesehen von der Inselbildung und ihren Folgen, ein ähnliches Bild wie bei PL alyina und den später zu erwähnenden Formen. Die ersten Knäuel treten in der Augengegend auf, und es ist zu erwähnen, daß die Aufknäuelungen erst allmählich gegen die Körpermitte hin an Größe und Zahl der Windungen zunehmen" (pag. 409). Die von Ude (1230, pag. 244) untersuchte PI. gonocephala scheint bezüglich der Hauptkanäle ganz mit der von Micoletzky für PI. 'polychroa gegebenen Darstellung übereinzustimmen. ,,Denn dorsal konnte ich zwei Paar Hauptexkretionskanäle konstatieren, die, ziemlich dicht unter dem Hautmuskelschlauch hegend, vor den Augen beginnen und mannigfach 2843 gewundene Kanäle bildend, bis zum Hinterende verlaufen. Daß ventral ebenfalls Hauptkanäle vorhanden sind, ist unzweifelhaft; nur konnte ich deren Verlauf nicht durchaus verfolgen, auch nicht mit absoluter Sicherheit feststellen, ob ein oder zwei Paar ventraler Hauptkanäle vorhanden seien. Die Lage der von mir aufgefundenen Exkretionsporen auf der Bauchseite scheint jedoch ein ziemlich sicherer Beleg zu sein, daß ebenfalls zwei Paar ventraler Hauptkanäle vorhanden seien, deren medianes innerhalb, deren laterales außerhalb der Markstränge liegt. Die Knäuel waren auch ventral gut zu beobachten. Nie sah ich, daß etwa die ventralen Exkretionskanäle mit den dorsalen kommunizierten, wenn auch einzelne dorsale Knäuel- schhngen oft recht tief, bis ^/^ ins Körperinnere hineinreichen. Daß die Hauptgefäße je einer Körperhälfte mitsammen kommunizieren, konnte ich an mehreren Stellen sicher beobachten. Mit einiger Sicherheit kann ich jedoch nur sagen, daß die dorsalen, median gelegenen Hauptkanäle zwischen Mund und Gesclilechtsöffnung durch zwei, die ventralen medianen hinter der Mundöffnung durch eine Anastomose verbunden seien". Vor und hinter den Augen fanden sich ziemlich zahlreiche Knäuelwindungen, aber kein ,, Netzwerk". Die Poren treten zumeist in Verbindung mit einem Knäuel auf, ,,doch habe ich Porenkanäle auch direkt aus dem Hauptstamme ohne zugehörige Knäuel bildung auftreten sehen, namenthch ventral" (pag. 326). Die Exkretionsporen sind, wie ein Bhck auf das Schema (XXXVI, 1) zeigt, sehr zahlreich, aber auch sehr unregelmäßig verteilt. Auf der rechten dor- salen Körperfläche konnten 55 (worunter 3 Doppel-) Poren gezählt werden, wovon 39 dem Bezirke des rechten dorsolateralen Kanals, die anderen 16 jenem des rechten dorsomedialen zuzurechnen sein dürften. Auf die linke Rückenliälfte entfallen auch 55 (darunter 5 Doppelporen), von denen etwa 35 dem linken Dorsolateralkanal, der Rest (20) dem hnken Dorsomedialkanal zugehören. Auf der Bauchfläche zählte Ude zwischen den Marksträngen 26 (darunter 2 Doppelporen). Die ersten 10 der zu den ventromedialen Kanälen gehörenden Poren lagen im Bezirk der Pharyngealtasche, weitere 11 fanden sich im Bezirk der Kopulationsorgane, die anderen weiter hinten. Von diesen 26 Poren lagen 14 hnks, 12 rechts von der Medianlinie. Außerhalb der Markstränge, also lateral fand sich ventral links ein einziger Doppelporus, rechts 5 einfache. Mithin fanden sich auf der ganzen Körperoberfläche 143 Exkretionsporen, eine Zahl, die weit hinter der Zahl der Exkretionsporen von PI. polychroa zurückbleibt, bei welcher Micoletzky 500 Poren zählte. Die Porenkanäle steigen durchweg ziemlich steil, fast senkrecht zur Oberfläche, besonders ventral, woselbst die Porenkanäle auch ein engeres Lumen haben als die dorsalen. Sie durchsetzen mit scharfer Konturierung die Basalmembran und münden zwischen den Epithelzellen (pag. 327). Nach Micoletzky (1196, pag. 409) zeigen Pol ycelis cornuta nnd nigra sowie Dendrocoelum lacteum, wenigstens was Zahl und Lage der Haupt- kanäle betrifft, eine ziemlich weitgehende Übereinstimmung. „Überall ist nur 180* 2844 ein einziges Paar, und zwar dorsaler Kanäle [entsprechend der Textfig. 75] vorhanden, die den Körper von den Augen bis zum Hinterende durchziehen. Allerdings möchte ich darauf aufmerksam machen, daß in der vordersten Partie des Gehirns, in der Gegend der Augen sich ein Paar rudimentärer Kanäle vorfindet, welche in ihrer Lage den mittleren dorsalen Kanälen von PI. alpina und polychroa entsprechen, und ich fasse dieselben tat- sächlich als die entsprechenden homologen Bildungen auf. Die klarsten Bilder zeigt die erstgenannte Form, denn hier lassen sich die bis 30 /u im Lumen messenden Kanäle, deren Wandung sich überdies sehr klar vom Mesenchym abhebt, mühelos verfolgen. Die beiden Hauptkanäle geben Anlaß zu Inselbildungen, doch hegen, wie man sich durch Zählen der Kanal- querschnitte überzeugen kann, nur selten zwei Inseln derselben Seite neben- einander. Eine deutliche Anastomose vereinigt beide Kanäle vor dem unpaaren Darmast [Kopfdarm]. Hinter dieser Verbindung beginnen in der Gehirngegend die Aufknäuelungen, die, je mehr wir uns der hinteren Körperpartie nähern, um so mehr gegen die Ventralseite rücken". Das Variieren der Kanaldurchmesser wird bei dieser Form schon augenfällig, erreicht jedoch bei D. lacteum den Höhepunkt. Ich vermute daher, daß im Alter ein sekundärer Zerfall der Kanäle eintreten kann . . . Denn wäre dieser Wechsel des Kalibers, der vornehmlich bei der Durchsicht von D. lacteum an Querschnitten durch seine regelmäßige Wiederkehr hinter jedem Porus auffällt, nur eine Kontraktionserscheinung, so müßte die Wand der Kanäle erheblich in ihrer Dicke variieren, was ich aber an den Hauptkanälen niemals beobachten konnte. Die Verteilung der Poren wie der Knäuel ist bei Pol. cornuta ebensowenig regelmäßig wie bei den anderen Formen, so folgen z. B. einmal zwei Knäuel mit ihren Poren derselben Seite dicht hintereinander, dann kann wieder eine längere Strecke knäuel- und porenlos sein. Nicht einmal die Knäuel des rechten und linken Kanals korrespon- dieren, sie alternieren ebenso häufig, als sie in ihrer Lage übereinstimmen. Im übrigen zeigen Porus und Knäuel dasselbe Verhältnis wie bei PI. alpina, namenthch die Poren (XLII, 2, expd) lassen sich mitunter sehr schön beob- achten. Bei Pol. nigra wird dagegen, wie Wilhelmi (1119) mit Eecht hervorhebt, durch die wabige Struktur des Mesenchyms, sowie wegen der sich schwach färbenden Kanalwände die Untersuchung ganz außerordent- lich erschwert. Dazu kommt noch häufige Insel bildung und nur schwach Aufknäuelung. Poren und Knäuel sind jederseits 15 — 16 (vergl. die Tabelle S. 2846) ebenso wie bei Pol. cornuta vorhanden, doch will ich nicht un- erwähnt lassen, daß es sich hier ebenso wie bei PI. polychroa bezüglich der Knäuelzahl nur um Minimalangaben handelt. Außerdem ließ sich hier wie bei den übrigen Formen in der Kopfregion eine Anastomose wahr- nehmen, aber auch eine hinter der Geschlechtsöffnung in der Schalendrüsen- region befindliche Verbindung der beiden Hauptkanäle konnte ich nach- weisen; sie entspricht jener von PI. alfina vollständig. Hinter ihr liegt noch je ein Paar von Knäueln und Poren". 2845 Fm Dendrocoelum lacteum sind nach Wilhelmi (1119, pag. 558) die Hauptkanäle,, am stärksten und leichtesten auf zufinden", und er fand 8 Poren- paare so verteilt, ,,daß je ein Paar von Knäueln, bzw. Poren auf vier Darm- divertikel kommt, so daß sich, da seine schematische Figur (tab. XXX, fig. 9) deren 32 aufweist, ,,im ganzen acht Segmente ergeben". Auch bei PL torva und al/pina betragen nach diesem Untersucher die Darmdivertikel ein Vielfaches von acht, nämlich im ersteren Falle 16 oder 24, im letzteren 32. Für PL al'pina ist diese Art eines Segmentierungsversuches, wie ein Blick auf die Tabelle (S.2846) lehrt, völhg haltlos, denn einmal sind hier zwei Paare dorsaler Kanäle mit recht verschiedener Porenzahl vorhanden, und außerdem variiert die Divertikelzahl des Darmes, wie schon Chichkoff (664, pag. 499 bis 500) richtig angibt, zwischen 24 und 32 und beträgt im Durchschnitt etwa 28" (Micoletzky 1196, pag. 410—411). Micoletzky fand bei D. lacteum dorsal rechts 9, links 8 Poren und vermutet, daß ihm der linke 9. entgangen sei; eine Messung der Intervalle zwischen den Porenpaaren führt zu dem Schluß: ,,Die Intervalle zwischen den Exkretionsporen sind demnach nicht so regelmäßig, wie der genannte Autor (Wilhelmi) angibt, sondern es wächst im allgemeinen die Entfernung zwischen denselben von vorn nach hinten, nur in der Region direkt vor dem Pharynx liegen zwei Knäuel-, bzw. Porenpaare dicht hintereinander", und es kann ,,von einer metameren x\nordnung der Knäuel, bzw. Poren und der Darmdivertikel keine Rede sein, aber auch meine zuerst gemutmaßte Beziehung zwischen den Poren und den Querkommissuren der Markstämme hat sich bei allen daraufhin untersuchten Formen als unhaltbar erwiesen" (pag. 412)*). ,,So schließt sich denn, um kurz vergleichend zu wiederholen, Planaria polychroa [und gonocephala, s. o. S. 2842] mit vier dorsalen und vier ventralen Kanälen hinsichtlich des Exkretionssystems im großen ganzen vollständig an die marinen Tricladen an, wenngleich die dorsolateralen Stämme die meisten Knäuel, bzw. Poren aufweisen. Bei PL al'pina sind bereits die ventralen Kanäle vollständig in Wegfall gekommen; die dorsalen sind noch erhalten, verschmelzen jedoch im hintersten Teil, oder, mit anderen Worten, die medialen obliterieren, und die lateralen Kanäle ziehen bis an das Hinterende. Die übrigen Formen, Polycelis cornuta, Pol. nigra und Dendrocoelum lacteum haben eine weitere Vereinfachung erlitten, indem nur mehr die lateralen Stämme unter medialer Verschiebung den Körper durchziehen; die medialen Kanäle sind dagegen nur mehr als Rudimente in der Gegend der vorderen Verbindung in der Nähe der Augen wahrzu- nehmen". *) Es sei bemerkt, daß Wilhelmi (1.331, pag. 217) aus einer Zusammenstellung der in Micoletzkys Talielle enthaltenen Zahlen mit Hinzufügung der Angaben von Enslin (1130, pag. 335) für D. cavaticum den Schluß zieht: ,,\Venn man berücksichtigt, daß die Erkennung der Poren oft schwierig ist, so muß man doch angesichts dieser (Wil- helmis) Tabelle gestehen, daß bei den ersten vier Arten die Porenpaar- und Knäuelpaar- Zahl der 8-Zahl oder einem Vielfachen davon recht nahe liegt". 2846 Schließlich hat Micoletzky seine Befunde in der folgenden Tabelle zusammengefaßt, in welche wir auch Udes für PL gonocephala gegebene Darstellung, sowie Befunde von Seidl bei Sorocelis-Arten einfügen. Ubersic ht sta belle des E xkretionssy stems • Knäuel und Poren der Exkretionskanäle •äs dorsal ventral 33 üarm- Untersuchte Art: li lateral oks medial rechts medial lateral links lateral medial rechts medial | lateral «3 . diver- tikel- o Oh a o '03 ö a o Oh a a U o U o Q-i d d O 'öÜ d d d o Oh d d d o u o Ol C5 1 paare Planaria poly- chroa 88 88 57 57 54 54 73 73 61 61 55 55 50 50 62 62 73 20—23 Planaria gono- cephala 35 20 16 39 1 14 12 5 31 — 41 Planaria alpina 23 22 13 11 11 10 21 19 60 24—32 Dendroc. lacteum 9 9 9 8 26—32 Polycelis cornuta 16 15 15 15 37 17—21 „ nigra 16 16 16 15 29 16—22 Knäuel Knäuel Soroeelis gracilis 26 24 23 29 31 36 27 39 50 53 78 25—28 „ stummeri 7 2 6 2 6 5 7 4 5 5 40 17—26 „ laetea 7 3 6 3 6 1 8 4 6 6 46 18—20 „ sabussowi 11 8 8 5 8 5 11 8 IS i 12 60 20—28 Mit bloß zwei Hauptkanälen sind nach Vejdovsky (430, fig. 8) auch PI. alhissima, sowie PI. vruticiana (fig. 9) ausgestattet. Die erstere besitzt eine Queranastomose zwischen, die letztere eine solche ein Stück vor den Augen. Von allen bisher bekannten Paludicolen unterscheidet sich aber nach demselben Beobachter Anocelis coeca (Textfig. 76). Diese besitzt ebenfalls zwei zu selten der Darmdivertikel (di) verlaufende Haupt- kanäle (hc), die vor dem Darme (D) beiderseits medial abbiegen (hc) und sich dann in einen das vordere Körperende mit einem medianen Kapillar- netz (k) und seitlichen Verästelungen (a) versorgenden Ast {hc ^ ) und einen nach hinten ziehenden Ast (hc ) gabeln. Dieser letztere bildet eine dem Kopfdarm anliegende aufgeknäuelte Schlinge (kn), aus welcher der End- kanal (ek) sich nach vorn wendet, um schließlich mit einer ovalen Ampulle (am) zu münden. Durch diese paarige Ausmündung unterscheidet sich die in Eede stehende Art von allen bisher bekannten Tricladen und nähert sich am meisten den Verhältnissen, welche der Exkretionsapparat der Ehabdocölengattung Prorhynchus (s. dieses Werk S. 2150) darbietet. Schließlich sei bemerkt, daß die obige Darstellung Micoletzkys, nach welcher die Paludicola eine allmähliche Eeduktion in der Zahl der Hauptstämme des Exkretionssystems darbieten sollen, ihr Analogon zwar schon in den, oben (S. 2831 ff.) beschriebenen Typen dieses Organsystems 2847 einer sehr flamme, 2. netzförmig der Maricola zu finden scheint, daß aber die Tatsachen noch zu spärhch vorhegen, um sagen zu können, welcher Typus der ursprünghche sei. Terricola. Wir kennen von deren Exkretionssysteme nur so viel, daß damit ein im wesentlichen mit jenem der übrigen Tricladen gleicher Auf- bau sichergestellt ist. So haben ^. ^ Fiff. 76. Metschnikoff (217, pag. 562, fig. 11) bei Bhynchodemus hilineatus seitliche Hauptstämme und Wimperlappen, Kennel (373, pag. 158) bei derselben, so- wie bei Rh. terrestris feine Kanäle und „Wimperung" in denselben an Quetschpräparaten beobachtet. Bergendal (526, pag. 220 bis 221) kommt bei Placocejphalus kewensis einen Schritt weiter, indem er 1. Wimpertrichter mit starken Wimper- um-egelmäßig oder verlaufende Kanäle und 3. schwach wellenförmig ge- schlängelte Längsstämme, die gewöhnlich in einer Anzahl von zwei oder mehreren jederseits dorsal und lateral, aber auch ventral von den Darmverzwei- gungen gefunden wurden. ,,Von den Längsstämmen gehen quere, gerade Kanäle ab, die zum Teil Ausmündungskanäle, zum Teil Sammelkanäle sein dürften". „Am Kopfe sieht man sowohl j^^„^^,j, ^ocm. Vorderkörper mit dem Ex- auf der dorsalen wie auf der kretionsapparat. a seitliche Endzweige, am Am- ventralen Seite eine große Menge pullen der Exkretionsporen, D vorderer Haupt- vonnahe der Oberfläche gelegenen ^^"^"".'^/f Divertikel desselben, eÄr^Endkanal, Kanälen, die, bogenförmig oder netzartig verlaufend, zuweilen fast knäuelförmige Schlingen bilden. In diesen Kanälen habe ich mehrmals Bildungen gesehen, die ich vorläufig als starke Wim- perungen deuten muß (,flammes vibratiles' Francottes). ,,Mit diesen netz- bildenden Kanälen stehen die Wimpertrichter durch sehr schmale längere oder kürzere Kanäle in Verbindung, in welchen gewöhnlich keine Bewegungs- erscheinungen vorkommen. Die Wimpertrichter hegen oft in Gruppen zu hc seitlicber Hauptkanal mit seiner Fortsetzung (Äc, u. Ac„) zum Knäuel (kn) und nach vorne (Ac,„), k medianes Kapillarnetz. (Nach Vej- dovskv). 2848 3 oder 4 zusammen und zeigen eine große gerundete Exkretionszelle, in der ich mehrmals Vakuolen, welche sich in die Trichter entleerten, beob- achtet habe. Fast regelmäßig liegen Wimpertrichter in den Randpapillen des Kopfes". Für die gleiche Art berichtet Lehner t (628, pag. 339—340): „Ich habe nur die Längsstämme und deren Verzweigungen studieren können. Die Hauptstämme verlaufen ungefähr parallel der Körperhauptachse in der Körpermuskulatur, zwischen jenen zwei Zonen der dünneren und dickeren Längsfaserbündel. In der vorderen Leibeshälfte liegt ein' mittlerer Stamm über dem Hauptdarmschenkel, zwei seitliche lateral der Darmbuchten, ungefähr in Höhe der Seitenlinien. Zwischen den mittleren und den beiden seitlichen verlaufen noch jederseits zwei bis drei weitere Stämme. Ventral ziehen sich vielleicht einer in der Medianebene, nahe der Sohle, einer zwischen Darm und Nervenstämmen, und zwischen mittleren ven- tralen Stämmen und den beiden seitlichen wiederum vielleicht jederseits ein oder zwei hin. In der hinteren Leibeshälfte bleibt alles so, nur tritt der mittlere dorsale Stamm meist tief in das die beiden Darmschenk^l trennende Septum hinein, und rechts und links gesellen sich ihm zwei weitere, näher den Darmschenkeln liegende. Im Kopfe scheinen die Stämme ähnlich wie in der proximalen Körperhälfte zu liegen, wenigstens in der dorsalen Partie. . . . Die Stämme senden viele kleine Gefäße seitwärts in ihrem Verlaufe ab, die auf den Querschnitten bald dem Auge verschwinden, dann aber auch größere, gerade verlaufende Kanäle, welche zu der Haut gehen, aber weiter als bis in die Hautmuskulatur hinein sich nicht verfolgen lassen". ,,Die Wassergefäße zeigen verhältnismäßig dicke Wandungen, ohne zelhge Struktur. Die Wandung ist nach außen scharf, aber in ganz feiner Linie abgegrenzt, zahlreiche Fortsätze führen von ihr zu benachbarten Parenchymzellen, Nach innen zeigt die Wandung zahlreiche Vorsprünge und Zacken, und nahe der Innenfläche liegen in der Wandung auch Mengen von Körnchen, welche sich stark färben. Sie nehmen nach der Außenfläche zu an Zahl ab. Zahlreiche radspeichenartige Streifen durchziehen im Quer- schnitte die Wandung und erscheinen im Längsschnitte als Längsstreifen, welche ungefähr parallel der Begrenzung der Wandung verlaufen. Selten sind Kerne in den Gefäßwandungen vorhanden, aber wo sie auftreten, sind sie in nichts verschieden von den Kernen der Parenchymzellen, . . . Von den Hauptstämmen gehen Ausführungsgänge nach außen, nach der Haut ab". Verhältnismäßig am meisten wissen wir von Microiplana huniicola, welche der Untersuchung in vivo besser zugängHch ist, als irgendeine andere Landplanarie. Über diese berichtet Vejdovsky (593, pag. 11) folgendes: „A la partie anterieure du corps de chacque cote du ganglion cerebrale, on voit, nettement chez tous les individus adultes, un canal longitudinal transparent qui, apres quelques sinuosites, s'epanouit en une houppe de fins ramuscules lateraux (tab.II,fig.l3) qui peuvent, eux-memes se dichotomiser. Un peu en arriere, au niveau de l'estomac les canaux longitudinaux s'evanouissent 2849 et je n'ai pu en suivre le trajet. Mais sur des animaux soumis au jeüne, j'en ai retrouve par-ci par-la quelques fragments perdus au soin de paren- chyme. En regardant un animal par sa face superieure on peut voir que sa musculature dorsale contient une grande quantite de pronephridiostomes dont la structure ne differe en rien de celle des flammes vibratiles des autres Dendrocoeles et Platyhelminthes en general. Les pronephridiostomes sont des organes unicellulaires, dont l'extremite superieure, elargie est pourvue d'un noyau entoure d'un protoplasma hyalin (tab. III, fig. 25). La partie etroite de ce pronephridiostome s'etire en un fin canalicule dont on ne peut suivre le trajet que grace ä son revetement cilie. A un examen minutier on constate que lä ou on apergoit un tourbillon, on trouve un flagellum et qu'en cet endroit le canalicule semble s'elargir un peu. Ce phenomene se repete en un grand nombre de points (tab. III, fig. 23), et, quand tous les cils se meuvent simultanement, on ne voit plus dans le canalicule qu'un courant continu (tab. III, fig. 24)". Die wenigen gelegentlichen Beobachtungen, die ich selbst (891, pag. 116) gemacht habe, betreffen vor allem eine Sagitalschnittserie vonDolichoplana feildeni. Hier sieht man (XLII, 7) über den Wurzeln der Darmdivertikel stark geschlängelte Kanäle (ex^), u. z. zu 1 — 3 übereinanderliegend zwischen der dorsalen Wand des Darmes und der Eegion der Ehabdoiddrüsen. Ihre Weite beträgt 12/^, und ihre verhältnismäßige dicke Wand enthält spindel- förmige, etwas abgeplattete Kerne (Fig. 8, k). Der abgebildete Kanal ist größtenteils der Länge nach durchschnitten, nur an einer Stelle (ex-i) ist die Wand tangential getroffen. Im Inneren des Kanals sind bei den stärksten Vergrößerungen feine Linien (*,**) zu sehen, welche Grenzen von undulierenden Membranen, feine Geißeln, aber auch bloß Fältchen der Wand sein können. Diese stärkeren Kanäle entsenden sowohl nach der Dorsalfläche als auch zwischen den Darmdivertikeln hindurch nach der Ventralfläche Abzwei- gungen, die, sich allmählich verschmälernd, schließlich das in Fig. 9 (exg) dargestellte Kaliber von 6 ju erreichen, welches man so häufig antrifft (vergl. auch Placoce'phalus mollis, Fig. 10, 6X2), daß ich annahm, es bildeten diese letzteren Kanäle ein den Körper durchsetzendes Netzwerk, aus welchem erst die Exkretionscapillaren (ex^) entspringen, welche in größter Menge nach innen vom Hautnervenplexus sowohl der dorsalen (Fig. 7) als auch der ventralen Körperseite angetroffen werden. Einzelne Stücke des Ex- kretionssystems habe ich bei weiteren sieben, den verschiedensten Familien und Gattungen angehörigen Landplanarien (891, pag. 117) gefunden und sind seither von anderen Autoren (Krsmanovic 859, pag. 207; Ben dl 1238, pag. 531 und 539) gesehen worden. b) Exkretionssyslem des Pharynx. Nachdem dieses schon von Lang (397, tab. XIII, fig. 16) für Pro- c er ödes lohata richtig dargestellt war, fügte dann Chichkoff in seiner, Planaria alpina betreffenden, in der Darstellung der feineren Veräste- 2850 lungen allerdings sehr schematisierten Figur (664, tab. XVIII, fig. 41) die Angabe hinzu, daß es durch ein Paar aus den Hauptstämmen abge- zweigte Gefäße gebildet werde, eine Angabe, die später von Willi elmi sowohl für Pr. lobata (Textfig. 68 S. 2832) als auch Bdelloura 'propinqua (Textfig. 71 S.2837) bestätigt wurde. Nachdem der letztgenannte (1331, pag. 216) bei der Paludicolen Planaria morgani an Quetschpräparaten „mit Wimpertrichtern besetzte Gefäße im Pharynx, gleich jenen der maricolen Tricladen mit Sicherheit festgestellt" hatte, und Mräzek (1309) Fig. 77. Fig. 78. Fig. 79. Fig. 77 — 79. Drei Bilder der Exkretionsgefäße des Pharynx in Quetsehpräparaten von Planaria vitta. (Nach Mräzek). in überzeugender Weise darauf hinwies, daß der negative Befund so vieler Untersucher von Paludicolen bloß auf die zu einseitige Anwendung der Schnittmethode zurückzuführen sei, kann über die allgemeine Verbreitung des Pharyngeal-Exkretionssystems bei den Tricladen kaum mehr ein Zweifel herrschen. Mräzek hat (pag. 68) ,,bei allen auf Quetschpräpa- raten von ihm untersuchten Formen mit Leichtigkeit das Vorhandensein eines reich verästelten Exkretionssystems im Pharynx nachgewiesen*). Er untersuchte dasselbe genauer bei Planaria vitta und sah, ,,daß vier *) Für die Untersuchung desselben empfiehlt Mräzek, den isolierten Pharynx statt im Wasser in Kochsalzlösimg zu untersuchen, docli scheint die Sichtbarkeit dieses Organsystems noch von anderen Umständen abzuhängen, da P. Lang (1481, pag. 140) auch mit Anwendung dieser Methode bei Paludikolen keine Erfolge erzielte. 2851 Fig. 81. -M-,^,,-phc . Si^n/t starke Längsgefäße, welche, was ihre Dicke anbelangt, den Hauptstämmen des Körpers kaum nachstehen, in den Pharynx eintreten und jederseits seithch dorsal und ventral beinahe bis zum Ende des Pharynx hinziehen, nur wenig sich verjüngend. Die einzelnen Biegungen derselben sind hier und da eckig, aber es _. ^^ ^ . Fig. 80. ist möglich, daß diese Stellen weiter nichts anderes sind als Wur- zeln der Nebenäste, deren weiterer Verlauf einfach infolge kolla- bierter Wände sich nicht verfolgen ließ. Sicher ist aber, daß die Exkretionsgefäße sich im Pharynx reichlich verästeln. Die sekun- dären verlaufen zum Teil wieder parallel mit der Längsachse des Pharynx, und die Ab- zweigungen derselben beginnen meistens sehr früh, bald nachdem sich die Pharyngealgefäße von den dorsalen Längs- stämmen des Körpers abgesondert haben, und es erscheint deshalb die Zahl der Exkretions- gefäße oft vermehrt. Insbesondere tritt mei- stens ein medianes Längsgefäß hervor, und Textfig. 77 veranschauhcht dasjenige Bild, welches ich am meisten zu sehen bekam. Einigemal schienen jedoch die Verhält- nisse noch komplizierter zu sein, wie es z. B. auf der Textfig. 78 dargestellt ist, doch kann ich bei diesem Fall nicht mit vollkommener Sicherheit behaupten, daß die abgebildeten Gefäße wirklich aUe einer und derselben (dorsalen) Seite des Pharynx angehören, wie es sonst in den übrigen Figuren der Fall ist. Es ist hier nicht ausgeschlossen, daß zum Teil auch die tiefer liegenden ventralen Gefäße sichtbar und aufgezeichnet wurden. Das mediane Längsgefäß neigt am meisten zur Bildung von Nebenästen, und zwar wieder vorwiegend in der Längsrichtung (Textfig. 79). In der distalen Hälfte des Pharynx erscheint das Eines der Exkretionsgefäße des Pharynx von Plana ria vitta, stärker vergrößert, um die Wim- pertrichter {wt) zu zeigen. (Nach Mrazek). phl Procerodes lobata. Exkretionsgefäße des Pharynx, phc Haupt- kanäle , wt Wimper- trichter. Nach Quetschpräpa- raten von Wilhelmi dargestellt. 2852 Exkretionssystem deshalb oft aufgelöst in eine größere Anzahl von Längskanälen, unter denen die vier primären Hauptkanäle kaum noch zu unterscheiden sind. Außer dieser Verästelungs weise kommen noch transversal oder schräg gestellte Nebenäste an allen Längsgefäßen vor. Dieselben können auch wieder verzweigt sein, aber es konnte auch fest- gestellt werden, daß dieselben zu einem großen Teil mit den End- apparaten (wt) des Exkretionssystems, den Wimperflammen, in Verbindung stehen" (Textfig. 80). ,, Besonders mächtig erscheinen die Gefäße bei PL torva'' und gonocephala, bei welcher M. die vier Längsgefäße bis zum distalen Ende des Pharynx verfolgen konnte. ,,Bei den größten Exemplaren fand ich scheinbar mehr oberflächlich gelagert eine ganze Anzahl (zehn bis zwölf auf jeder Seite) in regelmäßigen Abständen voneinander verlaufender Ge- fäße. Etwas Ähnliches sah ich auch bei Dendrocoelum''. Für die Maricolen gibt Wilhelmi (1331, tab. 9, fig. 1, 2, 9) Ab- bildungen des pharyngealen Exkretionssystems, von denen seine zweite (Textfig. 81) die größte Ähnlichkeit mit Längs Figur darbietet, indem hier drei Hauptstämme vorhanden sind. Ebenso viele werden (pag. 211) für Procerodes dohrni beschrieben, wo sie am Ende des Pharynx Ver- ästelungen bilden und zu anastomosieren scheinen. Dagegen finden sich (pag. 213) bei Bdelloura 'propinqua (s. Textfig. 71 S. 2837) zwei von der Dorsalseite kommende Pharynxgefäße {phc), die sich wenig verzweigen und mit nur wenig Wimpertrichtern besetzt sind. c) Histologie des Exkretionssystems. Hauptkanäle und ihre Verästelungen. Nach Böhmig (1124, pag. 441) variiert bei den Maricola ,,der Durchmesser der Hauptkanäle zwischen 6,4 und 19,2 /x; ihre 1,92 — 3,84// dicke Wandung (XLII, 5 u. 6) besteht aus einer sowohl an der äußeren, als auch ganz besonders an der inneren Fläche scharf konturierten, mäßig stark färbbaren Plasmaschicht von feinkörniger, fast homogener Beschaffenheit, in welche intensiv tingier- bare, ovale Kerne eingebettet sind. Zellgrenzen waren niemals erkennbar, es ist daher schwierig zu sagen, ob das Lumen inter- oder intrazellular ist, die Lage der Kerne scheint mir im allgemeinen mehr auf die letztere Mög- lichkeit hinzudeuten. Cilien ließen sich stellenweise recht deutlich wahr- nehmen, sie dürften in den Haupt- und Endkanälen wohl allerorten vor- handen sein". Wilhelmi (1331, pag. 210) fand keine Cihen, dafür aber öfters die Gefäße mit einer schwach färbbaren Substanz erfüllt, die zweifellos die Exkretionsprodukte darstellt. Im übrigen findet er, ,,daß es zwecklos ist, die Stärke der Hauptkanäle zu messen, da zwischen ihnen und den feineren Kanälen vollkommene Übergänge bestehen". Was die Cilien betrifft, dürfte der negative Befund des genannten Beobachters nur auf der Verschiedenheit der Untersuchungsmethoden beruhen, da schon Ijima (455, pag. 399) nach Quetschpräparaten „als unzweifelhafte Tatsache das Vorhandensein einer Flimmerung im Lumen gewisser Capillaren" hervor- 2853 Fig. 82. hebt, nachdem kurz vorher Vejdovsky (432, fig. 6) den Cihenbesatz in den Exkretionsstämmen von Anocelis coeca abgebildet hatte. Bei den Paludicola findet Micoletzky (1196, pag. 413) die Kanäle am weitesten und dickwandigsten bei Dendrocoelum lacteum: 6 — 48 [x mit 6 — 9 ^ Wandungsstärke, am engsten und dünnwandigsten bei Planaria folycliroa: 1 — 1,5 n mit 2,5 — 3/^ Wandungsstärke. Bei den Sorocelis-kriQn ist nach Sei dl (1313, pag. 50) nicht nur das Kahber (2,2 — 4,8 jj) und die Wandstärke größer bei den dorsalen als bei den ventralen Kanälen (Lumen 0,8 — 1,4, Wanddicke 0,9 — 1,6 //), sondern auch ihre Struktur ist eine ver- schiedene. Das Plasma der ventralen färbt sich blaßrosa im Gegensatz zu dem der dorsalen Kanäle, an welchen es stets mehr oder weniger satt rosa tingiert war. Während die Begrenzung gegen die umgebenden Gewebe bei den letz- teren meist eine ziemlich scharfe ist, ist das bei den ventralen nicht der Fall; bei diesen erscheint sie meist verschwommen. Micoletzky konnte an der Innenfläche der Gefäße*) auch bei PI. al'pina „Cilien mit Sicherheit in den verschieden- sten Abschnitten, sowohl in den Kanälen als auch in den Knäueln (XLII, 2, ci) nachweisen. Ihr eigentümlich körniges Aussehen dürfte auf das Vorhandensein von Basalkörperchen zurück- zuführen sein". In ihrer Wand sieht er nicht selten (tab. XXII, fig. 12, exfk) zwei einander gegenüberliegende Kerne und spricht mit Kück- sicht darauf, sowie auf die von Kennel (570, pag. 463) geäußerte Ansicht die Vermutung aus, daß sie aus epithelial angeordneten und nicht durchbohrten Zellen bestehe (vergl. auch P. Lang 1481, pag. 139). Seidl findet auch bei Sorocelis-Kiten eine solche Stellung der Kerne und „Spuren von Cihen in den Exkretionsstämmen (1388, pag. 50 — 51). Über die Histologie der Exkretionsgefäße von Terricolen s. oben S. 2848 ff. Wimper triebt er. Diese, auch als Exkretions- oder Terminalzellen bezeichneten Endorgane des Exkretionssystems werden auf Schnitten durch konservierte Tiere oft (so auch von Böhmig 1124, pag. 442) ver- gebens gesucht, obwohl es bei ihrer weiten Verbreitung im Stamme der Plattwürmer keinem Zweifel unterhegen kann, daß sie bei allen Tricladen vorhanden seien. Die Wimpertrichter der Tricladen, wie sie von Lang nach Quetschpräparaten lebender Exemplare von Procerodes lohata dar- gestellt wurden (Textfig. 82), sind geschlossene Hohlkegel, welche den blinden Enden der Exkretionscapillaren aufsitzen, und stellen Zellen dar, Exkretionszelle einer Tri- clade. f Fortsätze des Plasma der Zelle, k Be- ginn der Exkretions- kapillare, 9i Kern, v Va- cuolen , wf Wimper- flainme. (Nach A. Lang). *) M. sagt „Exkretionszellen" und meint offenbar die Wandungszellen der Kanäle und nicht etwa die Wimpertrichter- oder Termmalzellen, die bisweilen auch als „Ex- kretionszellen" bezeichnet werden. 2854 deren Plasma durch einfache oder verzweigte Ausläufer (/) mit Binde- gewebszellen des Parenchyms zusammenhängt und das mehr oder weniger trichterförmig erweiterte blinde Ende der Kapillaren umschließt. In ihrem Plasma Hegt ein rundlicher Kern {k), sowie Exkretions Vakuolen (v) von wechselnder Größe, deren Inhalt — die Exkretionsflüssigkeit — von Zeit zu Zeit in den Trichter entleert wird. Von der Zelle ragt in die Exkretionskapillare eine, rasche, flackernde, von der Basis zur Spitze verlaufende Bewegungen vollführende Wimperflamme (wf). Diese stellt demnach einen propulsatorischen Apparat dar, dessen Tätigkeit im Vereine mit jener der in den Kapillaren enthaltenen Cihen (s. oben S. 2853) zum mindesten ausreichen dürfte, die Exkretionsflüssigkeit aus den Kapillaren bis in die größeren Sammelgefäße zu treiben. Bei den Terricola ist es mir (891, pag. 117) nur ein einziges Mal ge- lungen, eine Capillare in ganzer Länge von der Abzweigung bis zur Ex- kretionszelle zu verfolgen, u. z. auf einem in Boraxcarmin gefärbten Sa- gittalschnitt durch Dolichoplana feildeni (XLII, 9). Die Exkretionszelle ist hier von birnförmiger Gestalt, mit einem spindelförmigen Kerne [K) versehen und zieht sich in eine sehr feine lange Geißel (ci) aus. Aber nicht bloß diese Gestalt der Zelle, sondern auch der Umstand bildet eine Ab- weichung von der gewöhnlichen bei Platyhelminthen zu beobachtenden Form der Terminalorgane, daß hier die Kapillare (ext) sich gegen die Zelle kaum merklich erweitert und, statt einen wirkhchen ,, Trichter" zu bilden, durch allmähhche Dickenzunahme ihrer Wandung in die Geißelzelle über- geht. Dagegen findet man bei Geo'plana rufiventris und Placoceyhalus hewensis, daß die Kapillaren wie gewöhnhch mit einer becherförmigen Erweiterung enden, deren Mündung von einer mit rundlichem Kerne ver- sehenen und eine kräftige dicke ,, Wimperflamme" tragenden Zelle ver- schlossen wird. Eine Mittelform zwischen den beiderlei Gestalten von Wimpertrichtern bildet Wilhelmi (1119) aus einem Schnitte durch Deii- drocoelum lacteum ab (XLII, 4, hz). Schließlich sei auf die merkwürdige Form und lokale Anhäufung der Exkretionszellen hingewiesen, welche von Vejdovsky (593, tab. III, fig. 21, yd) aus dem Drüsenepithel des Penis von Planaria suhtentaculata abgebildet wird. Exkretionsporen. Böhmig (1124, pag. 441) beschreibt einen End- kanal samt Exkretionsporus von Procerodes ulvae (XLII, 6) folgender- maßen: „Das Epithel hat sich an dem betreffenden Präparate von der Basalmembran abgehoben, und man erkennt deutlich, daß der Kanal selbst das Epithel nicht oder doch nicht in ganzer Dicke durchbohrt, sondern zumeist wenigstens nur die Basalmembran; im Epithel ist nur eine Lücke zwischen den Zellen nachweisbar. Bei seinem Durchtritte durch den Haut- muskelschlauch erfährt der Endkanal eine kleine Einschnürung, um sich alsdann wiederum ein wenig trichterartig zu erweitern ; vor der Einschnürung ist er zuweilen etwas ampullenartig erweitert, in andern Fällen fehlt eine solche kleine Auftreibung; eben nur angedeutet ist sie in der zitierten Figur". 2855 Eine ampullenartige Erweiterung fand Wilhelmi einmal bei Pr. lobata (1331, tab. VII, fig. 4), eine solche unterhalb der Basalmembran im Bereiche des Hautmuskelschlauches hat Micoletzky (1196) bei Planaria al'piria wiederholt (XLII, 2, expd) beobachtet. Wilhelmi bildet von Dendro- coelum lacteum (1119, tab. XXX, fig. 10 — 21) eine Serie verschieden ge- stalteter Poren ab — ■ deren Weite innerhalb des Epithels ebenso wie bei PI. alpina außerordentlich variabel ist — und ist der Ansicht (pag. 557), daß diese Poren nicht etwa, wie Lang (397, pag. 213) meint, ,,nur zur Zeit der Entleerung des Inhalts des Exkretionskanals offen sind", sondern bleibende Einrichtungen darstellen, die nur durch Einwirkung der Konser- vierungsmittel zum Teil geschlossen erscheinen. Schließlich sei auf die von Korotneff (1448, tab. VII, fig. 53, exe) von Sorocelis ledea abgebildeten subcutanen Exkretionsgefäße sowie die, von demselben Verfasser gegebene Darstellung ,, einer der zahlreichen Öff- nungen der Exkretionskanäle am Kücken" der Planaria heyatizon hin- gewiesen. Letztere (XLIV, 5) zeigt eine ampullenartige Erweiterung, die von einem,, Cilien tragenden Epithel ausgekleidet ist. d) Funktion. Daß dem beschriebenen Organsystem die in der Bezeichnung desselben ausgedrückte Funktion, die Endprodukte des Stoffwechsels auszuscheiden, wirklich zukomme, wird von niemand bestritten. Wilhelmi (1331, pag. 87 — 88) beobachtete an Procerodes lohata, die bei Neapel in beliebigen Massen zu beschaffen ist, daß große Mengen dieses Tieres, wenn sie in Aquarien gehalten werden, dem Wasser einen um so schärferen säuerlichen Geruch verleihen, je größer die Zahl der im Behälter vereinigten Individuen ist, und die Ursache dafür darstellt, daß die Tiere das Bestreben zeigen, durch Heraufkriechen an den Wänden das Gefäß zu verlassen. Eine Unter- suchung dieses Exkretionsstoffes wird den Physiologen empfohlen. 9. Nervensystem. Man muß es bei Kennel (373, pag. 150), Lang (460, pag. 168) und Graff (891, pag. 117) nachlesen, wie es möglich war, daß bei den Tricladen das Nervensystem — welches 18S7 durch Ehrenberg bei Ehabdocoelen. 1845 durch Quatrefages (97, pag. 172) bei Polykladen, und 1873 durch Schneider (262, pag. 97) bei Cestoden unzweifelhaft festgestellt war — erst 1880 durch Kennel für die Tricladida als solches beschrieben wurde. Nach dem genannten folgte meine (346) Beschreibung des Gehirnes und der Längsnervenstämme von Bdelloura Candida {Planaria limuli), sowie der Queranastomosen, ,, welche die beiden Längsnerven so verbinden, daß hier ein vollständiges Strickleiternervensystem sustande kommt". Längs ausgezeichnete Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie und Histologie des Nervensystems der Platyhelminthen (357, 396) schufen dann jene breite Grundlage, auf welcher dieser schheßhch (1026, pag. 79) den 2856 Nachweis erbringen konnte, „daß die , ventralen Längsnerven' der Platoden nicht bloß periphere Nerven sind, sondern nervöse Zentral- organe, da sie in ihrem ganzen Verlaufe mit Ganglienzellen ausgerüstet sind. Man wird sie deshalb am besten als Markstränge*) bezeichnen, eine Bezeichnung, die ich für die ähnhchen strangförmigen Nervenzentren der niederen Mollusken angewendet habe". „Die Ableitung des Ar- tikulatennervensystems vom Strickleiternervensystem der Turbellarien" begründet Lang auf „das spezielle Verhalten des Strick- leiternervensystems hei Gnn da {Procerodes lobata), wo sich die Quer- kommissuren so überaus regelmäßig und in der gleichen Zahl, wie die übrigen Metameren, wiederholen", sowie die Angabe von Jjima (455, pag. 429), daß an den Punkten, an welchen die Längsnerven sich mit den queren Kommissuren und Seitennerven kreuzen, die Ganghenzellen so vermehrt sind, daß sie als „Ganghen" bezeichnet werden dürfen, während der Gehirnteil nichts anderes darstelle, als das keulenförmig verdickte Vorderende der beiden Markstränge. Das Nervensystem der Tricladen erweist sich nach den heute vor- liegenden Untersuchungen bei allen drei Gruppen als im wesentlichen gleich gebaut. Als Zentralorgane erscheinen die ventralen Markstränge, deren Vorderende sich in mehr oder weniger großer Ausdehnung als Ge- hirn absetzt, indem hier eine Anzahl von Ganghenpaaren mit einem, gegenüber den Ganghen der ersteren reichlicheren Belag von Ganghen- zellen versehen und durch breitere Kommissuren enger miteinander ver- bunden sind und die Nerven zu den höheren Sinnesorganen (Augen und Tentakeln) abgeben. Als Grenze zwischen Gehirn und Marksträngen betrachtet Böhmig (1124, pag. 410) bei den wasserbewohnenden Tri- claden die Abzweigungsstelle der sog. „vorderen Längsnerven", welche, von Wilhelmi als „vordere präcerebrale Längsnerven der Bauch- seite" bezeichnet, eine direkte Fortsetzung der Markstränge darstellen sollen und wie diese durch Querkommissuren verbunden sind. Diese Nerven sind aber bei den Landplanarien nicht bekannt, die ja überhaupt in bezug auf den feineren Bau des Nervensystems noch nicht so gut untersucht sind wie die wasserbewohnenden. Auch die beiden fast senk- recht über den Markstämmen hegenden — zuerst von Jjima (542, pag. 349) bei Procerodes ulvae und Planaria abscissa samt den zwischen ihnen vorhandenen Querkommissuren beschriebenen — dorsalen Längs- nerven {nid) sind bisher bei Landplanarien noch nicht beschrieben worden, während sie bei pigmentierten Arten der Maricolen nach Wilhelmi (1331, pag. 220) selbst ,,an lebenden und fixierten Tieren oft als zwei helle Strei- fen zu erkennen sind". Bei allen Tricladen ist ein dicht unterhalb des Hautmuskelschlauches liegender Hautnervenplexus vorhanden, der *) Ich werde in folgendem diese zutreffende Bezeiclinung überall an Stelle des Ter- minus „ventrale Längsnervenstämme" anwenden, auch in Zitaten aus der Zeit vor Einführung dieser Bezeichnvmg. 2857 den ganzen Körper einscheidet und aus einem engmaschigen Netz von im wesentHchen längs- und querlaufenden Nerven besteht. Die Verbindung der beiden Hälften der Zentralorgane untereinander mit dem Hautnervenplexus und mit den übrigen Organen des Körpers sei an der Hand des Böhmigschen Schemas (Textfig. 83 sowie 84 u. 85) dargestellt, wobei ich die folgende Nomenklatur vorschlage. Die die Mark- stränge (ms) verbindenden Querkommissuren sollen Marks trangkommi s- suren (msc), jene, welche, den letzteren meist genau entsprechend, die Markstränge mit dem Eing- oder Randnerv verbinden, Ventrolateral- kommissuren (vlc) heißen, während die für dieselben von Böhmig an- gewandte Bezeichnung ,, Seitennerven" besser für die letzten zum Inte- Fig. 83. nlcl dme ndl.. die — Querschnittschema durch das Nervensystem einer wasserbewohnenden Triclade. die Dorsolateralkommissur, dme Doi'somediankommissur, ms Markstrang, msc Markstrangkommissur, ndl Dorsolatcralnerv, ndm Dorsomediahierv, nid dorsaler Längsnerv, «m sog. Eingnerv, nyn' davon zum Seitenrand ab- gehende Nerven, nv — nv" Ventralnerven, vc Vertikalnerv, vIg Ventolateral- kommissur. (Nach Böhmig). gumente ziehenden Endäste (nm') des ,,Ringnervs" vorbehalten bliebe. Dorsal entsprechen den Markstrangkommissuren die Dorsomedian- kommissuren {ämc) der beiden dorsalen Längsnerven, den ventrolateralen die dorsolateralen [älG], welche die dorsalen Längsnerven mit dem Ring- nerv (wm) verbinden. Schließlich haben wir die Vertikalkommissuren (w)*) als direkte Verbindung zwischen Marksträngen und den dorsalen Längsnerven. Außer den letztgenannten Kommissuren gehen bei wasser- bewohnenden in jedem ,, Metamer" von den Marksträngen höchstens**) je '^•) Diese Nerven bezeichnetMicoletzky (1196, pag. 400) als „Dorsalnerven". Um einer Verwechslung mit den dorsalen Längsnerven vorzubeugen, f^chlage ich für sie den Namen „Vertikalkommissuren" vor, der sowohl ihrer Verlaufsrichtung als auch ihrer Bedeutung als Verbindungen zwischen den dorsalen Längsstämmen und den Marksträngen gerecht wird. **) Micoletzky (1196, pag. 400) gibt an, daß diese Nerven keine konstanten Bil- dungen darstellen, sondern „nur ab und zu von den gangliösen Partien der Markstämme abgehen". Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. \.o\. 2858 ein Paar dorsomedial {ndm) und ein Paar dorsolateral {näl) *) verlaufender Nerven zu den dorsal von der ventralen „Nervenplatte" (Graff 891, Fig. 84. 7/Z.S'- D-- Tnsa- TS- jien ms Tun. Syneoelidium peUucidum. Etwa löOmal vergr. Vorderende eines in Hämalaun ge- färbten Quetschprüparates. die Dorsolateral- kommissuren, dmc Dorsomediankommissuren, gh Gehirn, N ~ Gehirnnervenpaare, ms Marksti'änge , nid dorsale Längsnerveu, nm Eandnerv. (Nach Wilhelmi). msc--- Syncoelidium peUucidum. Etwa 50mal vergr. Nerven der Veutralseite nach einem in Hämalaun gefärbten Quetschpräparat. D vorderer Hauptdarm, ddi u. ddi' Darm- divertikel, gh Gehirn, mu Mundöflfnung, ins Markstränge, ms' hintere Verwachsung der Markstränge, vise Markstrangkom- missuren, msc' hinterste Kommissur derselben, nm Randnerv, nm' Endästchen desselben, pen männliches Kopulations- organ, j)h Pharynx, rs Eeceptacula semi- nis, vd Vasa defentia, tlc Ventrolateral- kommissuren. (Nach Wilhelmi). Fig. 86. : -ifwlNo) ms Procerodes lobata. Schema des Ge- hirns. 1 Motorischer Teil, 2 Sensorieller Teil, 3 Motorisch-sensorielle Kommissur, « vordere Längsnerven, Nj — Njy Gehirn- nervenpaare, ms Markstränge, No Nervus opticus, s^ (Substanz)-Inseln. (Nach Lang). pag. 120) liegenden Organen, während bei Landtricladen aus ihr sowohl zur Kücken- als auch zur Bauchfläche zahlreiche Nerven vertikal abgehen. *) Die beiden letzteren Namen hat meines Wissens zuerst Micoletzky (1196 pag. 400) gebraucht und dabei bemerkt, daß die so bezeichneten Nerven nur ab und zu beobachtet werden. 2859 Von diesen Dorsal- und Ventralnerven der Landtricladen sind in Böhmigs Schema bloß die letzteren [nv, nv', nv") eingezeichnet. Maricola und Paludicola. a) Gehirn. Da die Markstränge an ihrem Vorderende nicht total in das Gehirn aufgehen, indem sie sich zu einem Teile ihrer Substanz unter diesem als vordere Längsnerven rostrad fortsetzen, so stellt das Gehirn nicht schlechtweg ,,das verdickte Vorderende der Markstämme" dar, son- dern eine Verdickung der nach Abgabe der vorderen Längsstämme (Text- fig. 86, a) übrig bleibenden Hauptmasse derselben. Das klassische Objekt, auf das schon 0. Schmidt (193, pag. 14) als das geeignetste für Studien über das Nervensystem hinwies, Procero- des lohata {Gunda segnientata), hat A. Lang ermöghcht, eine grundlegende Darstellung des Gehirnes der Maricolen zu geben. Er unterscheidet (396, pag. 69) am Gehirne drei Teile: ,,1. den motorischen Teil. Er wird ge- bildet durch zwei ventrale Anschwellungen (Textfig. 86^), aus welchen die vorderen Längsnerven und die Markstränge entspringen, und welche durch die motorische Querkommissur verbunden sind; 2. den sensoriellen Teil, der besteht aus zwei mehr dorsalen, vor dem motorischen Teil ge- legenen Anschwellungen (^), aus denen die Sinnesnerven entspringen, und die durch die sensorielle Kommissur verbunden sind; 3. die mo- torisch-sensorielle Kommissur (■^), die jederseits die motorische An- schwellung mit der sensoriellen verbindet und von den übrigen Teilen des Gehirns jederseits durch eine Substanzinsel (si) getrennt ist". ,,Die obere und vordere Querkommissur nenne ich die sensorielle, weil von ihren beiden seitlichen Verdickungen ausschließhch Sinnesnerven abgehen; die untere und hintere Querkommissur hingegen bezeichne ich als die mo- torische, da ihre Fasern beinahe ausschließlich die beiden vorderen Längs- stämme und die beiden Markstränge verbinden, welche, wie wir sehen werden, nur motorische Elemente enthalten. Von den seitlichen verdickten Teilen der sensoriellen Kommissur gehen nach vorn und außen jederseits vier Nerven ab. Unter diesen zeichnet sich einer durch kräftige Entwick- lung aus: der Augennerv (no). Er entspringt vom äußersten seitlichen Bande der sensoriellen Kommissur, so daß er beinahe als deren direkte Fortsetzung erscheint. Nach kurzem, etwas nach vorn gerichtetem Ver- laufe erreicht er das Auge, ein Teil seiner Fasern setzt sich jedoch noch weiter bis an den Körperrand fort. Die übrigen drei Nerven verlaufen vom Vorderrande der seitlichen Teile der sensoriellen Kommissur nach vorn. Sie lassen sich bis unter das Epithel des vorderen Körperrandes, haupt- sächlich seiner seitlichen, als Tentakel fungierenden Enden verfolgen und dokumentieren sich als Tastnerven. Auf Querschnitten durch das vordere Körperende findet man ihre Durchschnitte stets oberhalb der vorderen Längsnerven, welch letztere dicht über der Bauchmuskulatur liegen. Wäh- rend so nach vorn und außen von den Sinnesganghen jederseits vier Nerven 181* 2860 abgehen, verläuft von deren äußerem Eande, gerade an der Ursprungs- stelle des Nervus opticus, jederseits ein Nerv nach hinten. Er erreicht in einem nach außen konvexen Bogen nach hinten, innen und unten verlaufend, bald die seitlichen Teile der motorischen Querkommissur etwas vor der Ursprungsstelle der beiden Markstränge. Ich nenne diesen Nerven, dem ich eine große Wichtigkeit beilege, die motorisch-sensorielle Kommissur, weil er die sensorielle Partie des Gehirnes mit der motorischen verbindet. Er ist von den zentralen Teilen des Gehirns jederseits durch eine Substanzinsel (si) getrennt" (pag. 68). Histologisch findet Lang das Gehirn aus einer zentralen, von Ganglienzellen bedeckten Fasermasse bestehend. Die Ganglienzellen sind kleiner als bei Polycladen, Trematoden und Cestoden, zumeist bipolar, die größeren multipolaren hauptsächlich in den Ecken der Kommissuren liegend, die größten an der Ursprungstelle der Markstränge. Jene des sensoriellen Teiles des Gehirns sind kleiner. Das Zentralnervensystem hat ,,auf Schnitten eine auffallende Ähnlichkeit mit den Ganglien höherer Tiere, hauptsächlich der EQrudineen, so daß man z. B. einen Querschnitt durch die zwei Wurzeln der Markstränge ganz gut für einen Querschnitt durch zwei Bauchganglien einer Hirudineen halten könnte. Die beiden Substanzinseln, w^elche außen von der mo- torisch-sensoriellen Kommissur umfaßt werden, bestehen zum großen Teil aus Ganglienzellen, zwischen denen indessen noch Dorsoventralmuskeln und dem Nervensystem fremde Kerne, wahrscheinlich bindegewebiger Natur, eingelagert sind. Was den feineren Bau der Sinnesnerven anlangt, so habe ich konstatieren können, daß sie sich von den motorischen Nerven dadurch unterscheiden, daß sie in ihrem ganzen Verlaufe einen Belag von Ganglienzellen tragen, die mit denen des sensoriellen Teiles des Nerven- systems in ihrer Beschaffenheit übereinstimmen" (pag. 70). Böhmig (1124, pag. 411 u. 417) nimmt, gestützt auf seine Unter- suchung des Nervensystems von Procerodes ulvae (s. u.) an, daß auch bei Pr. lohata nicht vier, sondern sechs Gehirnnervenpaare vorhanden seien, wozu noch kommt, daß nicht der von Lang so bezeichnete vierte Nerv (N^^) den Nervus opticus darstellt, sondern (s. auch Wilhelmi 1331, pag. 222) der am weitesten nach hinten Hegende schwache Nerv (Textfig. 87, No). Die eingehendste Untersuchung hat von allen Maricolen Pr. ulvae erfahren: zuerst von Jjima (542), dann von Wendt (549) und neuestens von Böhmig (1124) und Wilhelmi. Der letztgenannte hat nach Böhmigs Angaben und abgebildeten Schnitten eine plastische Rekonstruktion (Textfig. 87) gegeben und so dessen Darstellung dem Verständnis näher gerückt. Ich lasse deshalb Wilhelmi (1831, pag. 223 — 4) sprechen. „Das Gehirn von Pr. ulvae weist nach Böhmig den typischen Bau des Pro- cerodidengehirns auf und zeigt eine vordere (cda), mittlere (cm) und hintere (cp) Kommissur. Die Zahl der Gehirnnerven ist bedeutend ansehn- licher, als bisher von den Autoren angegeben wurde. Von den vier an der 2861 vorderen Gehirnfläche austretenden Nerven (iV^ — N'^^) ist das innerste Paar {N^) am nächsten dem Hautmuskelschlauch gelegen und hegt der Fort- setzung (a) der Markstämme so dicht auf, daß eine scharfe Scheidung Fig. 87. Procerodes ulvae. Schema des Gehirns und Nervenverlaufes. Von Wilhelmi nach Böhmigs Abbildungen und Beschreibung von Schnitten plastisch rekonstruiert. a vordere ventrale Längsnerven, anas Anastomosen zwischen den ventrolateralen Kommissuren, au Augen, ca Kommissuren der vorderen Längsuerven, cda vordere (dorsale) Gehirnkommissur, cm mittlere Gehirnkommissur, cp hintere Gehirukommissur, ppgi— 6 Querkommissuren zwischen dem ersten Hirnnervenpaar, [A^ ''], N ~~ paarige Sinnesnerven des Gehirns mit ihren Abzweigungen (a, b, e, d), Nal ventro- laterale, von den vorderen Längsnerven ausgehende Kommissuren, Nal ventrolaterale Kommissuren des ersten Gehirnnervenpaares, A''«/*""^ vertikal aufsteigende Gehirnnerven, Nm Band- oder Ringnerv, nm Endfasern desselben, Nid dorsale Längsnerven, Nlv Markstränge, Nmd dorsolaterale Kommissuren zwischen den dorsalen Längsnerven und dem Eandnerv, No Nervus opticus, si (Substanz-)Inseln. (Nach Wilhelmi). unmöglich ist. Die Markstränge verschmälern sich an der Gehirnbasis, lassen sich aber in der ganzen Gehirngegend als zwei schmale, ganz ven- tral verlaufende Nerven stets erkennen. Sie sind in der Gehirm-egion, entsprechend der Lage der drei Gehirnkommissuren, durch drei Kom- missuren (ca:), mit dem Gehirn selbst durch Paare kurzer aufsteigender 2802 Nerven und mit den Kandnerven (Nm) durch drei seitliche Nerven {NaU-^) verbunden. Vor dem Gehirn sind sie, dem ersten Sinnesnervenpaar dicht angeschmiegt, durch sechs Kommissuren cpc^—^) verbunden, während sie nach den Seiten hin mit dem Eandnerv durch die gleiche Anzahl Kom- missuren (nal) in Verbindung stehen; auch diese seitlichen Kommissuren weisen einzelne Anastomosen {nas) auf. Die Kandnerven entsenden nach außen mehr oder weniger starke Fortsätze {nm'). Oberhalb und etwas seithch vom ersten Sinnesnervenpaar (N^) ver- läßt das zweite (N") das Gehirn. Das dritte Sinnesnervenpaar (iV™) tritt dorsal und seitlich vom vorhergehenden aus und mündet in den Tentakel. Als Tentakelnerven werden auch die beiden folgenden Sinnes- nerven (iV^^) angesprochen, die eine Spaltung {N'^^ a, h) zeigen. An den seitlichen Teilen des Gehirns treten zwei weitere Sinnesnervenpaare {N^ und N^^) aus. N^ zeigt eine Spaltung in vier Nerven (a—d), N^^ tritt direkt hinter der Substanzinsel {si) aus. Dann folgen die Nervi optici (No). Mit den dorsalen Längsnerven (Nid) steht das Gehirn durch drei Paare fast senkrecht aufsteigender Kommissuren {Ncd^—^) in Verbindung. An den entsprechenden Stellen verlaufen auch dorsal drei Nervenpaare {Nmd) von den dorsalen Längsnerven zu dem Eandnerv (Nm). Nach Böhmig sind die Nervenpaare A^"^ N^^ und vielleicht auch N^ (zum mindesten N^") außer den N. optici als Sinnesnerven aufzufassen, doch hegt nach seiner Ansicht gar kein Grund vor, auch in den Nerven N^ und N^^ Sinnesnerven in engerem Sinne zu sehen (wie dies Jjima hinsicht- lich der korrespondierenden Nerven N^ tut), wenngleich genannte Nerven außer den motorischen Fasern wahrscheinlich auch sensible füliren. Ich fasse alle sechs Nervenpaare {N'^ — N^^) als Sinnesnerven auf und habe sie demgemäß in gleicher Weise als solche bezeichnet. Als motorische Ele- mente fasse ich in erster Linie die Ganglienpaare der Markstränge auf. Dekapitierte Seetricladen vermögen die Gleitbewegung und — sobald die Haftzellen des Vorderendes regeneriert sind — auch die spannende Bewegung auszuführen. Eine besondere Bedeutung für die lokomotorische Be- wegung kann daher weder dem Gehirn, noch den aus dem- selben austretenden sechs Nervenpaaren zugeschrieben wer- den. Es ist vielmehr anzunehmen, daß die ventralen Gan- glienpaare durch Vermittlung der Markstränge und der zwischen diesen selbst, sowie mit dem Eandnerv bestehen- den Kommissuren die wellenförmigen Kontraktionen, die die Gleitbewegung bewerkstelligen, erzeugen, und daß der Eandnerv, der dicht an der Innenseite der Kantendrüsen- ausmündung liegt, die Anheftung und Lösung der Haftzellen des Haftzellenringes reguliert. Die aus dem Gehirn austre- tenden sechs Nervenpaare scheinen hingegen vorwiegend als Tast- und Geruchsorgane zu dienen. Sie mögen daher 2863 Fig. 88. in Gemeinschaft mit den Augen und den N. optici nur einen regulierenden Einfluß (hinsichtlich der Eichtung usw.) auf die Bewegung haben, können jedoch für den eigentlichen Vorgang der Gleitbewegung nicht verantwortlich gemacht werden". Die äußere Form und Größe des Gehirnes von Pr. ulvae wird von Böhmig (pag. 410) folgendermaßen dargestellt (s. Textfig. 87): „Die Grundgestalt des Ge- hirnes läßt sich auf einen schiefen Pyramidenstumpf zurückführen. Die vordere und hintere Fläche sind ziemlich tief ausgehöhlt oder eingeschnitten, die ventrale ist fast platt; leichte Einsenkungen an der letzteren, sowie an der dorsalen in der Medianlinie deuten auch äußerlich den symmetrischen Bau an. Der größte Längsdurch- messer des Gehirns betrug 200—275^, gegen 90 bis 102/x in der Medianebene, die Breite und Höhe variier- ten zwischen 295 — 320 ju, bzw. 115 — 140 /u, in der Medianlinie sinkt aber die Höhe auf 68—90//'. Die von Wilhelmi gegebene Querschnittserie von Pr. doh7'ni und das Cercyra hastata. Schema des Gehirns und der Nerven des Vorderendes. « vordere Längsnerven, au Augen, cda vordere Gehirnkommissur, cm mitt- lere Gehirnkommissur, ep hintere Gehirnkommissur, N^~^ paarige Gehirnnerven, Nal Ventrolateral- kommissureu des ersten Hirnnervenpaares, iV/z> Mark- stränge, Nlvc Markstrangkommissuren, Nm Rand- nerv. (Nach Wilhelmi). nach derselben rekon- struierte Schema (tab. XIII, fig. 1 — 10) zeigen, daß diese Art in bezug auf den Bau des Gehirns sich enge an die eben besprochene anschließt. Dagegen sei noch kurz das Gehirn zweier weiteren Maricolen, Cercyra pa'pillosa und Bdelloura Candida, betrachtet, da beide von Böhmig und Wilhelmi untersucht wurden. Cercyridae. Von solchen untersuchte Böhmig Cercyra 'pa-pülosa (nicht hastata, vgl. Wilhelmi pag. 225!), der letztgenannte C. hastata. Für diese stellte W. (pag. 226) fest, daß deren Gehirn im wesentlichen 2864 mit jenem der Procerodidae übereinstimmt. Doch ist, wie die Abbil- dung Wilhelmis (Textfig. 88) zeigt, die Gehirnform, entsprechend der sich verjüngenden und in eine abgerundete Spitze ausgehenden Gestalt des Vorderendes des Körpers schmäler und gestreckter, wodurch der Ver- lauf der vom Gehirne nach vorn abgehenden Nerven [N^—N^) ein fast paralleler wird, statt wie bei den vorher besprochenen Formen fächerartig auszustrahlen. Im übrigen scheinen „die vorderen Längsnerven («) der Ventralseite wie bei Procerodes mit dem ersten Sinnesnervenpaar ver- schmolzen zu sein. Zu den Eandnerven (Nm) entsenden sie nur drei Paare seitlich verlaufender Nerven {nal). Die Augen liegen direkt auf dem Außenrande des Gehirns vor den Substanzinseln". Die Nervi optici wurden nicht beobachtet. Beide Autoren haben eine Bdelloura untersucht, Wilhelmi Bd. Candida, während nach des letzteren Angabe die von Böhmig unter- suchte Art Bd. wheeleri gewesen sein dürfte. Das Gehirn beider Arten besitzt nach Böhmig (pag. 422) ,,die Gestalt einer abgestumpften Pyra- mide mit nach hinten gewandter Basis; eine tiefe Einkerbung macht sich an der vorderen, eine seichtere an der hinteren Fläche bemerkbar; die dorsale erscheint leicht ausgehöhlt, in geringerem Maße gilt dies auch für die ventrale. Die größten Längendurchmesser variieren zwischen 180 und 195 ju, die der Breite beliefen sich auf 320 — 340//, die der Höhe auf 165—215^" (Textfig. 89). Wilhelmi kombiniert (pag. 227) folgender- maßen Böhmigs Beobachtungen mit seinen eigenen: ,,Aus dem ven- tralsten Teil des Gehirns treten nach vorn die Nerven N'^ und vier seit- liche Nervenpaare {Nd) aus. Die Nerven N^ sind durch drei Kommis- suren verbunden und stehen durch fünf (oder sechs?) Seitennerven (nal) jederseits mit den Eandnerven in Verbindung. Von dorsalen Nerven wurden mir drei Paare gefunden, die Ncd^' ^' ^ entsprechen sollen. Die Nerven N^^~^^ entspringen sämtlich aus den vor der Insel gelegenen dor- saleren Gehirnpartien, verlaufen rostrad und verbreiten sich fächer- förmig in der vorderen Körperregion. Ich fand (bei Bd. Candida) fünf vom Gehirn nach vorn austretende Sinnesnerven, von denen das innerste mit den vorderen ventralen Längsnerven zusammenfallen dürfte. Zwischen dem innersten Nervenpaar N^ zählte ich fünf Kommissuren (cpc) und ebenfalls fünf entsprechende laterale Kommissuren (nal) mit dem Eand- nervenring (Nm). Die gleiche Anordnung der Kommissuren untereinander (Nldc) und {Nldm) mit dem Eandnervenring {Nm) zeigen die dorsalen Längsnerven (Nid)". Außer den besprochenen Formen sind zahlreiche andere — so von Böhmig vornehmlich Procerodes ohlini und Sahussowia dioica, von Wilhelmi Pr. dohrni und Syncoelidium pellucidum — untersucht worden, doch dürfte das Vorstehende genügen, um eine Vorstellung von den wichtigsten, das Gehirn der Maricolen betreffenden Tatsachen zu bieten. 2865 Wir lassen daher nur noch die Zusammenfassung der Ergebnisse nach Bühmig (1124, pag. 429) folgen: ,,Das Gehirn der Maricolen er- scheint äußerhch als ein einheitliches Gebilde, als ein Paar innig unter- einander verbundener Ganglien; die genauere Untersuchung lehrt aber, Fig. 89. Bdelloura Candida. Gehirn und Nerven des Vorderendes. Quetschpräparat eines in Hämalaun gefärbten jungen Tieres, n vordere Längsnerven, cpe Kommissuren zwischen dem ersten Sinnesnervenpaare, D Kopfdarm, ddi Darmdivertikel, gh Gehirn, N ~ paarige Sinnesnerven des Gehirns, Nid dorsale Längsnerven, Aide dorsomediane Kommissuren und Nldm Dorsolateralkommissuren derselben, Nli> Markstränge, Nlvc Markstrangkommissuren, Nlvm Ventrolateralkommissuren, Nm Randnerv, nm' Endfasern desselben. (Nach Wilhelmi). daß eine derartige Anschauung nicht haltbar ist. Procerodes, Sa- hussowia und Cercyra besitzen drei, Bdelloura vier Paare lateraler Nerven, welche sich genau so verhalten, wie diejenigen der Ganglien der Markstränge und bei manchen Procerodes-Arten (Pr. ulvae, ohlini, variabilis) treten in gleich regelmäßiger Anordnung die dorsalen Nerven auf; das dritte Paar derselben fehlte nie, wenn es auch zuweilen Lage- 286G Verschiebungen erkennen ließ {Sahussowia, Cercyra); am häufigsten vermissen wir das erste, dieses kommt nur den früher erwähnten drei Procerodes-Arten zu, das zweite Paar fehlte nur bei Cercyra hastata ['pa'pülosa'? s. o.]. Als zu den Seiten-, bzw. dorsalen Nerven gehörige Kommissuren betrachte ich (XLIII, 14) cda, cm (vielleicht + cv) und cp, eine vierte, hinter cm gelegene wurde für Bdelloura beschrieben. Es liegt mithin eine Differenzierung in drei, bzw. vier Ganglienpaare vor, und eine Stütze für diese Auffassung finde ich besonders bei Pr. ohlini. Hier hat jene Partie des Gehirns, welcher das dritte Paar der dorsalen und lateralen Nerven angehört, einen nicht geringen Grad von Selbstän- digkeit erlangt; wie aus der früher gegebenen Beschreibung hervorgeht, und ohne den Vergleich mit Pr. ulvae, lobata usw. könnte man geneigt sein, diesen Teil des Gehirns als erstes Ganglienpaar der Markstränge auf- zufassen, und dies um so mehr, als spezielle Sinnesnerven aus ihm nicht hervorgehen. Sah. dioica und Cerc. hastata schließen sich Pr. ohli7ii an. Die Tren- nung des dritten Ganglienpaares ist durchgeführt, doch liegen die Dinge hier weniger klar, da die in Frage kommenden Nerven sich nicht genau in ihrer Lage entsprechen. Pr. variahilis nimmt eine vermittelnde Stellung zwischen Pr. ulvae und ohlini ein, insofern die Trennung erst angebahnt ist". , Andeutungen eines Zerfalls des Gehirns in vier Ganglienpaare trifft man nach Böhmig auch bei Bd. Candida an. Histologie. Böhmig hat zuerst (1124, pag. 429) genauer die be- sondere Hülle beschrieben, welche das Gehirn und die Markstränge der Maricolen umgibt, die aber nur bei Bdelloura schärfer differenziert er- scheint. ,,An den best erhaltenen Individuen bestand sie aus scharf be- grenzten, spindelförmigen oder ovalen Zellen (XLIII, 5), von denen stär- kere und feinere Päserchen und Platten jausgingen, die einen leicht welli- gen Verlauf zeigten, sich mit Eisen-Hämatoxylin grau färbten und sowohl mit den Gliazellen im Innern des Gehirns und der Markstränge, als auch mit dem umgebenden Mesenchymgewebe in Verbindung standen. Das Zellplasma ist von homogener oder körniger Beschaffenlieit, der Kern besitzt stets ein 'wohl ausgeprägtes chromatisches Gerüst. Bei schlechter Konservierung war von Fibrillen und Fasern nichts zu erkennen, eine kompaktere Membran war an ihre Stelle getreten". Das Gehirn baut sich aus einer zentralen Punktsubstanz und einer Rinde von Ganglienzellen auf. In der ersteren findet man Faserzüge, welche die beiden Hirnhälften quer und dorsoventral verbinden, stellen- weise in der Art, daß sie von der dorsalen Hälfte der einen Seite zur ven- tralen der anderen ziehen, wodurch eine Kreuzung zustande kommt. Andere Faserzüge treten in die Nervenwurzeln ein. Böhmig hat diese Faserzüge (1124, pag. 415 — 416) für die Maricolen eingehend beschrieben. Die Dicke der aus Ganghenzellen bestehenden Rindenschicht ist nach dem- selben Untersucher „im allgemeinen auf der ventralen Fläche geringer 2867 als auf der dorsalen und den angrenzenden Partien der lateralen. Die meist unipolaren, seltener bi- oder multipolaren Zellen zeichnen sich an gut konservierten Präparaten durch eine scharfe Konturierung aus, eine Verwechslung mit Zellen des umgehenden mesenchymatösen Gewebes ist fast unmöglich ; bei manchen Zellformen kann man ab und zu im Zweifel sein, ob es sich um Ganghen- oder Gliazellen handelt, die intensivere Tin- gierbarkeit der letzteren läßt aber mit wenigen Ausnahmen eine sichere Entscheidung zu. Mit Eücksicht auf die Größe und die Tinktionsfähig- keit des Zelleibes und Kernes vermag man vier Typen zu unterscheiden. Die Zellen des ersten Typus sind von ansehnhcher Größe, ihr Durch- messer variiert zwischen 11,52 und 19,2 /^ bei einem Kerndiameter von 5,12 — 8,96 /u.. Kern, sowie Cytoplasma färben sich nur schwach. Die Mehr- zahl ist unipolar, die bipolaren unter ihnen sind dadurch ausgezeichnet, daß die beiden Fortsätze dicht nebeneinander (XLIII, 4) aus der Zelle entspringen. Wenn sie auch vornehmlich der ventralen und hinteren Ge- hirnfläche angehören, so bemerken wir doch auch recht ansehnliche Gruppen auf der dorsalen; im übrigen sind hier, sowie in den seitlichen Partien die Zellen des zweiten Typus die dominierenden, zwischen ihnen liegen da und dort vereinzelt oder in kleineren Haufen dem dritten Typus angehörige. Beide sind kleiner als die früher erwähnten (6,40 — 10,25/x Zell-, 3,84 — 5,76 /^ Kerndurchmesser), ihr Plasma färbt sich intensiver; als unterscheiden- des Merkmal ist zwischen ihnen in erster Linie die Tinktionsfähigkeit der Nuclei in Betracht zu ziehen, die Kerne der Zellen vom dritten Typus imbibieren sich mit Farbstoffen erheblich stärker, sie sind weiterhin re- lativ größer als die des zweiten. Die von Gliaelementen zuweilen schwierig zu trennenden Zellen der vierten Art haben eine mehr spindelförmige Gestalt; mit Bezug auf ihre Ausläufer können wir sie als bipolare oppositipole bezeichnen, sie begleiten speziell die Sinnesnerven. An Präparaten, welche mit Thionin gefärbt worden waren, wies das Plasma der Zellen aller Typen, wenn auch nicht gerade sehr deutlich, ein fleckiges Aussehen dar; ich vermute, daß diese Flecke als Tygroidschollen zu deuten sind. In der Eindenschicht, zwischen dieser und der Markschicht, sowie innerhalb der letzteren liegen zahlreiche Gliazellen. Man erkennt sie zumeist an dem sehr stark gefärbten ovalen Kern; das von ihnen gebildete Gerüst tritt jedoch im Gehirn viel weniger deutlich hervor als in den Marksträngen". Die Verbindung des Gehirns mit den Marksträngen wird, wie schon Jjima (455, pag. 434) vermutet und auch Böhmig für wahrscheinhch hält, durch die von den Neuriten der Ganghenzellen hinter der Insel fast senkrecht zur Ventralfläche absteigenden Fasern gebildet, von welchen aber nach Böhmig ein Teil — jene der ic-Figur — vorher sich der Dorsal- fläche der entgegengesetzten Seite zuwenden. Ganz unzweifelhaft gilt 2868 dies aber A^on jenen Fasern, welche aus den seitlich und caudad von der in Eede stehenden Ganglienzellengruppe gelegenen Ganglienzellen stammen. „Diese letzteren dürfen wir wohl als sensorielle Bahnen auffassen, während die früher besprochenen als motorische zu deuten sind" (1124, pag. 416). Fig. 90. an Gehirnschema von Planaria alpina. n vordere Längsnerven, au Wurzeln der- selben, cd^ vordere (dorsale) Gehirnkommissur, cm"^ mittlere Gehirnkommissur, cv^ hintere (ventrale) Gehirnkommissur, j^^—^^'^^ paarige Gehirnnerven, Ncd}~^ Dorsal- nerven des Gehirns, Ncl'-~^ Lateralnerven desselben, Nopt Nervus opticus, si (Sub- stanz)-Inseln, T Tentakel. (Nach Micoletzky). Das Gehirn der Paludicola schließt sich im Bau bald an jenes der Maricolen an, bald ist bei ihnen der, im Sinne seiner S. 2899 zitierten Ausführungen als Fortschritt zu betrachtende „Prozeß der Gliederung des Gehirns in diskrete Ganglien" (pag. 430) letzteren gegenüber weiter gediehen. Wir verdanken die genauere Kenntnis des Nervensystems der Paludicolen — zu welcher Lang (396, pag. 55ff.) und Jjima (455) den Grund gelegt haben — in erster Linie den unter Böhmigs Leitung im zoologischen Institute der Universität Graz durchgeführten Unter- suchungen. 2869 Die erste dieser Arbeiten betraf Planaria dljjina, und Micoletzky (1196, pag. 393) findet, daß das Gehirn bei dieser in Gestalt und Struktur große Übereinstimmung zeigt mit den Verhältnissen, wie sie Böhmig (1124, pag. 409 ff.) dargestellt hat. Die Grundgestalt des Gehirns (Text- fig. 90) ist auch hier eine schiefe, abgestutzte Pyramide mit ziemlich aus- gehöhlter Vorder- und Hinterbasis, gewölbter Dorsal-, aber fast platter Ventralfläche. Ober- und Unterseite besitzen außerdem seichte mediale Einsenkungen, die schon - äußerlich den symmetrischen Bau andeuten. Die Höhe dieses Pyramidenstumpfes verhält sich zu seinem größten Breitendurchmesser wie 5:8 (416:680^), so daß das Gehirn viel breiter als lang ist, ja in der Mediane mißt er nur Va bis V4 (Hl — 166//) seiner Länge. An der Bildung des Gehirns beteiligen sich drei Ganglienpaare, welche Auffassung ich darauf stützen kann, daß drei Kommissuren, sowie drei ihnen entsprechende laterale und dorsale Nervenpaare vorhanden sind; die Lateralnerven sind im Bereiche des Gehirns stets zweiwurzelig, wenn ich so sagen darf; d.h. sie strahlen einerseits in die ventro-medialen Par- tien des Gehirns, andererseits in die mehr lateroventral gelegenen vor- deren Längsnerven aus, wie dies auch an der rechten Hälfte des Gehirnschemas (Ncl'^ — NcP) erkenntlich ist. Außer den erwähnten Kommissuren verbindet noch eine breite Faser- brücke die rechte und hnke Gehirnhälfte. Die vordere, dorsoventral etwas abgeplattete und mit einem schwachen Zellbelag versehene Gehirn- kommissur {cd'^) liegt der Faserbrücke vorn und dorsal auf. Ihr entspricht das erste doppelwurzelige laterale {Ncl'^), sowie ein dorsales, der Median- ebene genähertes Paar von Nerven {Ncd'^), das, wie alle Dorsalnerven, hier kräftig (16 — 20 ju Durchmesser) entwickelt ist und sich kurz vor der Übergangsstelle in die dorsalen Längsnerven gabelt. Die zweite oder mitt- lere, in die Fasersubstanz eingebettete Kommissur (sm^) besteht aus zwei Teilkommissuren, von denen die eine mehr dorsal, die andere mehr ventral gelegen ist; das ihr zugehörige dorsale Nervenpaar (15 — 22 ju Durchmesser) hegt dicht hinter der Austrittsstelle des Sehnerven. Die dritte rein ven- trale und schwach ausgebildete Kommissur (cv^) bildet den Abschluß der Fasermasse. Sie ist weniger markant als die vorhergehenden und kann mit der hinteren Faserkreuzung leicht verwechselt werden. Die etwas mehr lateral gelegenen, ihr entsprechenden Dorsalnerven (Ncd^) sind die kräftigsten (33 /u Durchm.) und gabeln sich gleich der ersterwähnten eben- falls in zwei Stämme. An der Vorderfläche des Gehirns treten vier Nervenpaare aus, die ich mit N^ — N^'^ bezeichnen will, denn sie zeigen einen ähnlichen Verlauf, wie ihn Böhmig für Pr. ulvae beschrieben h^t. Die 25 — 32 ju dicken Nerven N^ entspringen von der vorderen Gehirn- fläche, den ventralen Seiten sehr genähert und lassen sich auch außerhalb des Gehirns als deutliche Faserbündel bis hinter die erste Kommissur 2870 verfolgen; sie verlaufen nach ihrem Austritte aus dem Gehirn in gerader Pachtung nach vorn und liegen hierbei den vorderen Längsnerven (a) direkt auf, in welche sie kurz hinter der Körperspitze übergehen. Sie sind daher nichts anderes als die umgeschlagene Fortsetzung der vor- deren Längsnerven, deren Ursprungsstelle (au) die morphologische Ab- grenzung des Gehirns von den Marksträngen im Sinne Böhmigs dar- stellt. Diese vorderen Längsnerven verlaufen nach ihrem Austritte aus dem Zentralteil zuerst unterhalb des Gehirns, wo sie in Übereinstimmung mit den Gehirnkommissuren auch drei Verbindungen unter sich aufweisen, sowie die Gehirnlateralnerven {Ncl'^ — Ncl^) bilden helfen. In ihrem wei- teren Verlaufe schmiegen sie sich unmittelbar den ventralen Teilen der Nerven N'^ an und bilden hier fünf besondere Kommissuren, denen La- teralnerven entsprechen. Vor dem Einstrahlen eines Teiles ihrer Fasern in den Kandnerven (iVm) gehen sie ineinander über (*), auf welche Ver- bindung ich kein besonderes Gewicht legen möchte. Die etwas oberhalb und seithch von N'^ gelegenen Nerven N^^ (40/^ D.) ... erleiden alsbald eine Gabelung: der eine Ast steigt dorsalwärts und verbindet sich mit dem entsprechenden dorsalen Längsnerven (Nid), der andere Ast verläuft nach vorn und geht mit dem Eandnerven Beziehungen ein. Die Längsnerven N^ und N^^ besitzen einen Ganglienzellenbelag und sind wohl als moto- rische Nerven in Anspruch zu nehmen". Dorsal und lateral von den Nerven N^^ hegen die Nerven N'^^ , deren Dicke etwa 38 — 41 ju beträgt. Sie zerfallen früh in zahlreiche Bündel, die, sich aufpinselnd, in die Tentakel (T) ziehen*). ,,An der Übergangsstelle der vorderen in die laterale Gehirnpartie tritt der Nerv N^^ aus, welcher bedeutend schwächer (16/^ D.) ist als die übrigen und zu den Tentakeln verläuft. Der laterale Zipfel des Gehirns ist die Ursprungsstelle der Nerven N^ (14 — 18 ju D.), die sich in drei Äste gabeln, von denen sich der Ast a zum hinteren Teil des bezüglichen Tentakels begibt, während die Äste h und c die seitlich von den Tentakeln gelegenen Gebiete innervieren. Den von Böhmig für Procerodes ulvae beschriebenen dorsal aufsteigenden Ast d konnte ich bei unserer Form nicht nachweisen. Ob die Nerven N^ Sinnes- nerven sind, vermag ich derzeit nicht zu entscheiden. Unsere Einteilung in sensorielle und motorische Nerven, die sich lediglich auf das Vorhanden- sein oder Fehlen eines Ganglienzellenbelages stützt, ist überhaupt nur problematischer Natur, denn was spricht z. B. dagegen, daß ein sog. sen- sorieller Nerv nicht auch motorische Bahnen führen kann, und um- gekehrt ? Die Seitenflächen des Gehirns entsenden die Nervenpaare N^^ und A^^", von denen N^'^ (20—22 /j, D.) die hinter den Tentakeln gelegenen *) In Textfig. 90 ist der Deutlichkeit halber die Aufpinselung erst weiter distal und viel spärlicher dargestellt. 2871 Gebiete versorgt und aller Wahrscheinlichkeit nach motorischer Natur ist, Ganglienzellen begleiten die Nerven N^^^, welche auf der Höhe der dritten Gehirnkonimissur das Gehirn verlassen und gegen die Rücken- fläche verlaufen. Eine wesentlich andere Situation als die genannte zeigen die etwas zarteren Nerven iV^^^^ (9 /,t dick), welche von den medialen Gehirnpartien vor der ersten Gehirnkommissur, in leichten Bögen dorsal leicht ansteigend nach vorn verlaufen. Dieses Nervenpaar wie das vorher- gehende fehlt bei Pr. ulvae. Von Gehirnnerven wären schließlich noch die 26 — 28 /n dicken Nervi optici {Nopt) zu erwähnen, die zwischen dem ersten und zweiten dorsalen Nervenpaare, nahe dem letzteren, das Gehirn verlassen und, wie schon Böhmig angibt, einen nur spärlichen Ganghenbelag besitzen" (pag. 395). In bezug auf die Histologie des Gehirnes und seiner Faserzüge stimmt Micoletzky im wesentlichen mit der oben zitierten (S. 28G6) Darstellung Böhmigs für die Maricola überein, ferner auch darin, daß er mit Böhmig die von Lang (s. o. S. 2859) und Chichkoff (664) betonte scharfe Scheidung der sensoriellen und motorischen Partien des Gehirns nicht anerkennt (pag. 398). Polycelis cornuta bietet nach Micoletzky (pag. 401) eine geradezu überraschende Ähnlichkeit ihres Gehirns mit jenem der eben besprochenen Art. Als wichtigste Unterschiede werden angeführt: das stärkere Hervor- treten der lateral von der Insel gelegenen Sinuslappen, wodurch der vordere Teil des Gehirnes sehr in die Breite gezogen erscheint, und das Fehlen der unpaaren vorderen Vereinigung (Textfig. 90, *) der vorderen Längs- nerven. Interessant ist das Vorkommen eines Nervenpaares, welches den Nervi optici der zweiäugigen Arten wenigstens topographisch völlig entspricht, indem diese 30 fi dicken Nerven an derselben Stelle das Gehirn verlassen, ihm aber im weiteren Verlaufe dichter anliegen, als es bei Planaria der Fall zu sein scheint. Planaria polychroa. Das Nervensystem dieser bietet nach Mico- letzky ganz eigentümliche Verhältnisse. ,,Hier (Textfig. 91) erscheint die Abgrenzung des Gehirns von den Marksträngen ganz verwischt, so daß ersteres nur durch das keulig verdickte Vorderende der Längsstämme repräsentiert wird, wie auch Ijima (455, tab. XXII, fig. 2) angibt, der das Gehirn entsprechend so weit rechnet, als Sinnesnerven abgehen". ,,Es ergibt sich aber auch hier das Gehirn als Summe dreier Ganglien- paare, indem sich die vorderen Längsnerven, sowie die drei Gehirnkommis- suren und die sich damit in Übereinstimmung findenden Lateral- und Dorsalnervenpaare ähnlich verhalten, wie bei den erwähnten Formen. Außerdem besitzt jedes Ganghon einen besonderen Seitensinnesnerven (swZ^ — snP), auf welches Verhalten ich später noch zurückkommen werde. Die erste oder dorsale Gehirnkommissur (cd^) ist hier zufolge des Zurücktretens der Faserbrücke isoliert, zeigt aber auch den übhchen Zellenbelag; die zweite oder mittlere (cw^), der Faserbrücke angelagerte 2872 Kommissur zerfällt in ihrem hinteren Abschnitt in eine dorsale und eine ventrale Partie. Dieses Verhalten erweist mir klar, daß meine Vermutung, die Verdoppelung dieser zweiten Kommissur bei PL alpma und Pol. cornuta sei nur eine sekundäre Erscheinung, richtig war. Die dritte Kom- missur {cv^) zeigt endlich die gleiche Lage wie bei den früher beschriebenen Arten. Die interganglionären Abschnitte nehmen an Länge nur sehr all- mählich zu und erreichen erst hinter den Keimstöcken (ou) ihren Mittel- Fig. 91. N^^W^'cmT Jopt ~-.^ / Ncd^ „ -au. \7ipsl Gehirnschema von Planaria polychroa. « vordere Längsnerven, au Wurzeln der- selben, cd^ vordere (dorsale) Gehirnkommissur, cm"^ mittlere Gehirnkommissur, cv'^ hin- tere (ventrale) Gehirnkommissur, N "~ paarige Gehirnnerven, Ncd^~^ Dorsalnerven des Gehirns, Ncl^~^ Lateralnerven desselben, Niv Markstränge, Noqi Randnervenplexus, Nopt Nervus opticus, npsl Lateralnerven der Markstränge, ov Germarien, f!(j Sinnes- grübchen, snl Seitensinnesnerven (Ventrolateralkommissuren) der Markstränge, snl^~^ solche des Gehirns. (Nach Micoletzky). wert. Die stark entwickelten Lateralnerven {NcP — Ncl^) zeigen das- selbe Verhalten bei den obgenannten Arten; aber es ist hier ihr Ursprung, also ihre Verbindung einerseits mit den vorderen Längsnerven, ander- seits mit dem Gehirn, nur sehr schwierig wahrzunehmen. Große Mühe verursachte es mir, auch die Dorsalnerven [NccV — Ncd^) aufzufinden. Von den übrigen Gehirnnerven sind hier N^ — N^ sowie der Nervus opticus (Nopt) ebenfalls vorhanden, N^^ — iV^m fehlen dagegen. Die N'^ stellen auch hier nichts anderes dar, als die umgeschlagenen, in das Gehirn ein- strahlenden Fortsetzungen der vorderen Längsnerven (a), welche Be- ziehungen gerade bei dieser Form an Klarheit nichts zu wünschen übrig- 2873 lassen, da beide in ihrem Verlaufe deutlich voneinander abgehoben sind, so daß man ihre Übergangsstelle an Längs- und Querschnitten sehen kann. Hier konnte ich auch entscheiden, daß die vier vorhandenen Kom- missuren, sowie die ihnen entsprechenden Lateralnervenpaare den vor- deren Längsnerven (f/) im engeren Sinne zugehören, also dem untersten Teile eigen sind" (pag, 403). Außer diesen Gehirnnerven kommen noch besondere Seitensinnrs- nerven (snl) vor, die auch Ijima (pag. 433) in Lage und Zahl richtig er- kannte und deshalb das Gehirn bis zu den Keimstöcken rechnete, wo diese Nerven endigen. Sie werden von den wohlausgebildeten flügel- artigen Sinnenlappen ausgesendet und nehmen sukzessive von vorn nach rückwärts an Stärke ab. Es sind im ganzen 14 Paare vorhanden, von denen die drei ersten {snl^ — snP) dem als Gehirn angesprochenen Abschnitt zugehören. Diese endigen an den Sinnesgrübchen (sg), die vorn am Eande, weiter rückwärts mehr dorsal gelegen sind, während die übrigen keine Beziehung zu Sinnesgrübchen zeigen. Ijima spricht (pag. 432), mit Kücksicht auf das Vorhandensein von Sinnesnerven , von ,ungef ähr' einem Dutzend Gehirnganglien ; nach meiner Auffassung würde nur das erste Ganglienpaar des früher ge- nannten Autors mit den drei von mir beschriebenen Kommissuren, den drei lateralen und dorsalen, sowie den anderen Gehirnnervenpaaren und drei Seitensinnesnervenpaaren" — im ganzen also 3 Ganghenpaare mit 12 Nervenpaaren — ,,als Gehirn aufzufassen sein, und es erscheint mir sehr bemerkenswert, daß diese Sinnesnerven mit besonderen Sinnesgrübchen in Verbindung stehen, die anderen nicht" (pag. 403). Planaria gonocephala wurde von Ijima (542) und Ude (1230) untersucht. Sie schließt sich in der Form ihres Gehirnes, wie schon der erstgenannte pag. 350 hervorhob (,, hinsichtlich des Zentralnervensystems von PI. g. ist zu bemerken, daß sich dasselbe von dem der PL pohjcltroa gar nicht unterscheidet"), und ein Bhck auf Udes Totalabbildung (XXXVI, 1), sowie seine eingehende Darstellung (Textfig. 92) macht diesen Ausspruch Ijimas verständlich. Ude, der mit Böhmig (s. o. S. 2856) den Ursprung der vorderen Längsnerven als hintere Grenze des Gehirnes betrachtet, nimmt für PI. gonoceinliala acht Ganglienpaare an und begründet diese Auffassung folgendermaßen: ,,Die ,dorsale oder vordere Kommissur', welche Böhmig für Pr. ulvae beschrieben hat, fehlt unserer PI. gonocefliala, wohl aber werden die beiden Gehirnhälften durch eine starke, breite Paser- brücke (Textfig. 92, cda) verbunden. In dieser Faserbrücke sind drei Faser- züg9, in deren hinterstem, soviel ich sehen konnte, ein Teil der Fasern des Augennervs (Nopt) verläuft. Auf diese Faserbrücke folgen sechs Kommis- suren {c7n}~'' u. cp), welche die- dorsalen Partien der Gehirnhälften ver- binden, während drei ventrale, dünne Kommissuren (c«^ — ca^) die beider- seitigen, ventral gelegenen vorderen Ijängsnerven a verbinden, und zwar c«^ unterhalb der Faserbrücke, ca^ unterhalb der vierten und ca^ unterhalb Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. löZ 2874 der fünften dorsalen Kommissur. Die vorderen Längsnerven a liegen der Gehirnbasis dicht an, und es ist oft schwer, ihren Verlauf zu verfolgen, indem sie durch zahlreiche Anastomosen mit dem Gehirn verkittet er- scheinen. Mit ziemlicher Sicherheit konnte ich wahrnehmen, daß die Ner- ven u im Bereiche Fig. 92. NcV ^"^kv M der sechsten dor- salen Gehirnkommis- sur (cp) ihren Aus- gangspunkt nehmen, jedenfalls nicht weiter vorn, indem gerade hier auch das letzte der acht doppelwur- zelig entspringenden (motorischen) Nerven- paare NcP abzweigt und die weiter nach rückwärts abweichen- den Lateralnerven nicht mehr ausge- sprochenen sensoriel- len Charakter haben, da sie des Ganglien- zellenbelages so ziem- lich entbehren, wäh- rend die nach vorn zu liegenden, ein- ßein scbematische Darstellung der einen Gehirnhälfte von Planaria gonocephalia. a vordere Längsuerven, au Auge, ,1— s Markstrangkoramissuren, e«^~^ Kommissuren der vorderen Längsnerven, cda vordere Gehirnkommissur, cffii—5 mittlere Gehirnkommissuren, cp hintere Gehirn- kommissur, ^\_y vordere Gehirnnerven, Ncl^~^ an der Ventralfläehe lateral verlaufende Gehirnnerven, Nl Mark- strang, Nopt Nervus opticus, Npsl Seitennerven (Ventro- latei-alkommissuren, ov Germarium, ovd Gcrmi-(Ovi)-dukt, sNl^~^ laterale Gehirusinnesnerven. (Nach Ude). wurzelig abzweigen- den Lateralnerven sich durch ihren ver- hältnismäßig reichen Ganglienzellenbelag als sensorielle Nerven ausweisen. Nur der un- zweifelhaft als Sinnes- nerv zu beanspru- chende Sehnerv entbehrt eigentümlicherweise jedes Ganglienzellenbelages. Der Auffassung Böhmigs (1124, besonders pag. 432 ff.), ,daß es sich bis zu einem gewissen Grade rechtfertigen läßt, von einem dorsalen sensoriellen und einem ventralen motorischen Abschnitt zu sprechen', pflichte ich bei, indem ich speziell auf die DoppelwurzeUgkeit der lateralen Nerven verweise; sicherlich aber werden auch die zahlreichen von den Marksträngen abzweigenden Lateralnerven, gemeinliin als ,motorische Nerven' charakterisiert, eine beträchtliche Zahl von sensoriellen Fasern 2875 mit sich führen, welche die zahh'eichen Sinneszellen (XXXVI, 1, sz) zu versorgen haben" (pag. 333 — 334). ,,Der vorderste Gehirnteil mit seiner mächtigen Faserbrücke und den drei nach vorn sich abzweigenden mächtigen, durch dichten Ganglien- zellenbelag ausgezeichneten Nervenpaaren N'^ — -iV^^^ und den beiden la- teralen Nervenpaaren N'^^ und N^ nimmt eine ziemlich selbständige Stel- lung gegenüber den hinteren Partien des Gehirnes ein. N'^ ist am ventralsten, N^^^ am dorsalsten gelegen. Kommissuren zwischen diesen Nervenpaaren konnte ich nicht nachweisen. Ich betrachte diesen durch die Faserbrücke verschmolzenen Gehirnbezirk als das erste Ganghenpaar, dem außer den fünf bereits erwähnten Sinnesnervenpaaren N-^ — N'^ noch das erste doppel- wurzelige Seitennervenpaar Ncl^, das einerseits der ersten Kommissur (cfti) des vorderen Längsnerven {a) bzw. der Faserbrücke (cda) entspricht, und das allerdings von der Kommissur c«^ etwas caudad abgerückte Dorsal- nervenpaar Ncd'^ angehören. An dieses erste und mächtigste Gehirngang- lienpaar reihen sich noch sieben weitere caudad aneinander, so daß das Ge- hirn der PL gonoce'phala aus acht Gehirnganglienpaaren gebildet erscheint, wenn anders mein Kriterium, daß jeder Gehirnbezirk, zu welchem eine Kommissur und je ein doppelwurzeliges Seitennervenpaar und je ein Dorsalnervenpaar gehört, als ein Ganglienpaar in Anspruch zu nehmen sei, richtig ist. Ein Blick auf unser Gehirnschema (Textfig. 92) zeigt, daß sich das aufgestellte Kriterium für PI. gonocefliala liewahrheitet. Zum zweiten Ganglienpaar, durch die erste Gehirnkommissur crn^ verbunden, gehören die Sehnerven (NoiH) als dorsales Nervenpaar und das etwas caudad abgerückte zweite Seitennervenpaar {NcP). Dem sechsten und siebenten Seitennervenpaare Ncl^ und NcP entspricht eine gemeinsame, aber dafür um so breitre und außerdem dem Nervenpaar Nd^ und Ncl^ je eine ventrale Kommissur der vorderen Längsnerven, näm- lich c«2 und cu^. Auch das siebente Dorsalnervenpaar erscheint etwas caudad von dem ihm zugehörigen Seitennervenpaar abgerückt" (pag. 336). Schließlich sei noch erwähnt, daß die ,, Substanzinsel" bei PL gono- cejiliala nur andeutungsweise zu erkennen ist. Die vorderen Längsnerven findet Ude (pag. 332) hier wie bei Procerodes lohata ausgebildet, nur scheinen sie manchmal ganz mit der Gehirnbasis verschmolzen". Schheßhch sei die von Weiss (1346, pag. 560ff.) für Planaria höh- migi gegebene Darstellung des Gehirnes angeführt. ,,Die Grundgestalt des Gehirns ist ein schiefer Pyramidenstumpf mit etwas ausgehöhlter Vorder- und Hinterbasis, einigermaßen gewölbter Dorsalseite und mehr oder minder platter Ventralfläche. An der Ober- und Unterseite treten leichte mediale Einsenkungen auf". Die beide Gehirnhälften verbindende Faserbrücke verhält sich wie sonst. Vorn und dorsal in sie eingelagert ist die erste, mit einem nur spärhchen Zellenbelag versehene {cd^), welche ventral eine Konkavität, dorsal eine leichte Konvexität aufweist. ,,Die zweite (cw^) besteht aus. einer mehr dorsalen und einer mehr ventralen 182* 2876 Teilkommissur, die, vome noch vereinigt, in ihrer hinteren Partie in eine weitaus mächtigere ventrale und eine unansehnhche dorsale zerfallen. Die ebenfalls unscheinbare dritte (ventrale) Kommissur (cv^) schließt die Fasermasse nach hinten ab und ,,kann leicht übersehen werden". ,,Aus dem Gehirn gehen jederseits acht Sinnesnerven {N^^ — N^-^) hervor, welche sämtlich, abgesehen vom drittletzten (iV^"), mit je einem [letzterer mit zwei] Sinnesgrübchen (sgr) in Verbindung stehen" und mit einem Ganghenzellenbelag versehen sind. Ihnen entsprechen acht von der Ventralfläche des Gehirnes abgehende motorische Nervenpaare {Nv^ — Nv^^^), die in ihrem weiteren Verlaufe etwas nach vorn gebogen sind. Die drei letzten sind mit zwei Wurzeln, je einer vom Gehirn und von den vorderen Längsnerven entspringenden, versehen, und W. ver- mutet, daß das gleiche bei den fünf übrigen der Fall sei. ,,Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen die Nerven N^, die etwas konvergierend nach vorn verlaufen und wahrscheinlich in die vorderen Längsstämme übergehen. Die 10 — 15 ju dicken, eines Ganghenzellenbelages entbehrenden Nerven haben einen mehr ventralen Ursprung; in dieser Hinsicht ergibt sich also eine Übereinstimmung mit den motorischen Nerven. Die Nerven N^ lassen sich noch innerhalb des Gehirns als kräftiges, mit den Nerven N^^ gemeinsames Faserbündel bis in die Gegend der vorderen Gehirnkommissur verfolgen, ein Verhalten, wie es nach Böhmig (1124, pag. 414) auch die beiden ersten Gehirnnerven Procerodes ulvae usw. aufweisen", Sie allein sind nicht mit Sinnesgrübchen in Verbindung, ent- senden dagegen zahlreiche Faserzüge zum ventralen Hautnervenplexus. Die vorderen Längsnerven (a) waren hier nicht mit voller Sicherheit zu verfolgen und sind deshalb in Textfig. 93 nur punktiert eingetragen, ebenso wie ihre Kommissuren a — d, von denen a und h doppelt so weit voneinander entfernt sind als die folgenden. Die von der Dorsalseite des Gehirnes zwischen dem ersten und zweiten dorsalen Nervenpaare {Ncd^ u. Ncd^) abgehenden, 13 — 11 /u dicken Nervi optici {Nopt) sind 355^ lang und haben einen nur spärlichen Belag von Ganghenzellen. Die vorhandenen drei dorsalen Nervenpaare gleichen den drei Kommissuren auch in der Stärke, indem das zweite das stärkste ist. ,,Das Vorhandensein der drei Kommissuren sowie der drei dorsalen Nervenpaare läßt eine Übereinstimmung besonders mit Befunden Micoletzkys (s. o. S. 2868 u. 2872) an PL polychroa und alpina sowie Böhmigs (s. S. 2861) an Procerodes ulvae erkennen und scheint mir auch anzudeuten, daß trotz der vermehrten Zahl sensibler und motorischer Nerven der ursprünghche Aufbau des Gehirns aus drei Ganglienpaaren fortbesteht". ,,Die größte Übereinstimmung zeigt [wie an dieser Stelle eingehend dargelegt wird] PL böhmigi mit PL polychroa insofern die Zahl der Dorsalnerven und Kommissuren dieselbe ist und fernerhin auch bei dieser Form Sinnesgrübchen in ähnlicher Weise ausgeprägt sind wie bei PL böh- migi, nur ist die Zahl hier eine etwas größere" (pag. 564). ,,Ln wesenthchen 2877 ergibt sich auch eine Übereinstimmung der vorhegenden Form mit PL folycliroa, nur ist bei derselben die Ghederung des Gehirns eine reichere" (pag. 365). Von anderen, auf den Bau ihres Gehirnes untersuchten Pahidicolen schheßen sich an die oben (S. 2868) für Planaria alpina gegebene Darstel- hmg — und damit an die Maricola (s. S. 2861 sub Procerodes ulvae) — Fig. 93. ^r ^ Nvi Gehirnschema von Planaria böhmigi. n vordere Längsnerven, ati Wurzeln und a — (l Koramissuren derselben, cd^ vordere (dorsale) Gehirnkommissur, cm^ mittlere Gehirnkommissur, cmv Markstrangkommissuren, cv^ hintere (ventrale) Gehirnkommissur, N^~^^ paarige (sensible) Gehirnnerven, Ned''-—'-^ dorsal verlaufende Gehirnnerven, Nlv Markstränge, Nmp Eandnervenplexus, Nopt Nervus opticus, npsl Ventrolateral- kommissuren der Markstränge, NvI— VIII paarige ventrale Gehirnnerven, ov Germarien, sgr Sinnesgrübchen, snl^~^ Seitensinnesnerven. (Nach Weiss). an: Dendrocoelum ladeum und Polycelis nigra (tenuis) (nach Ijima 455, pag. 434 — i35) , Planaria torva und ahscissa (nach Ijima 542 pag. 349), PL scliauinslanäi (nach Neppi 1070, pag. 323), während PL?iewwanw'i(Neppi, pag. 312), striata und hoernesi (Weiß, 1346, pag. 566) nahe bei PL folychroa (s. o. S. 2872) einzureihen sind, wogegen PL höhmigi (nach Weiß, s. o.) zwischen PL folychroa und gonoceyliala vermitteln. Schließlich sei noch auf das Gehirn der artem'eichcn Gattung Sorocelis verwiesen, welches von Seidl (1388, pag. 43 — 47) beschrieben wurde. Für die hauptsächlich seiner Darstellung zugrunde gelegte S. gracilis wird an- 2878 gegeben, daß das in der Form jenem der PL alpina gleichende Gehirn sich aus 4 Ganghenpaaren aufbaue, von denen nach vorn und seitwärts, sowie etwas nach der Dorsalseite gerichtete, flügelartige Anhänge ausgehen, welche aus zahlreichen, sich fächerartig ausbreitenden, dicht nebeneinander, teilweise auch übereinander gelagerten Sinnesnerven bestehen, die sich bald nach ihrem Ursprung vielfach verästeln und miteinander anastomosieren (XLII, " 3, gh). Ihre Zahl ist daher nicht mit Sicherheit festzustellen, beträgt aber stets mehr als 20, Die mehr ventral gelegenen Nerven dieser flügelartigen Fortsätze innervieren fast die ganze Kopflappenregion, während die mehr dorsalen ausschließlich, wie es scheint, zu den Augen verlaufen. Die Länge des Gehirns mißt beim erwachsenen Tiere 180 — 220 ju (Entfernung des vor- deren Gehirnrandes vom hinteren), die Breite ließ sich nicht genau fest- stellen, da der Übergang des Gehirns in die seitlichen Flügel ganz allmählich geschieht. Man kann jedoch sagen, daß bei ,S'. gracilis die Gehirnbreite die Länge um das Doppelte, bei S. sahussowi um das Vierfache übertreffen dürfte, die Mitte halten S. stum7neri und *S'. lactea ein. Die letzteren An- gaben lassen vermuten, daß im Bau des Gehirnes von Sorocelis ähn- liche Verschiedenheiten obwalten, wie bei den vorstehend behandelten Arten. Jedem Ganglienpaare entspricht eine kräftige Kommissur, ein Paar Dorsal- und ein Paar Lateralnerven. Doch konnte von den bei Böhmig (1124) und Micoletzky beschriebenen Nerven N^ — N^^^^ bloß N^ und N^^ beobachtet werden. Das vorderste Paar (N^) verhält sich zu den vorderen Längsnerven ähnlich wie bei PL alpina, die letzteren haben vier feine Kommissuren vor, und vier weitere innerhalb [unterhalb] der Gehirnregion (pag. 45). b) Körpenierven. Wir wollen diese in nachstehender Reihenfolge be- sprechen: Die Markstränge mit ihren Kommissuren und ventrolateralen Nerven, den randständigen Ringnerv bzw. Nervenplexus, die vorderen Längsnerven und die dorsalen Längsnerven. Markstränge und ihre Kommissuren. Böhmig gibt (1124, pag. 423) folgende Darstellung ihres allgemeinen Verhaltens bei den Mari- colen: „Die im Querschnitte rundhchen oder leichtovalen Stränge setzen sich, wie bekannt, nicht scharf vom Gehirn ab. Sie ziehen anfänglich di- vergierend, späterhin sich wieder nähernd, den Körperrändern ziemlich parallel zur hinteren Körperspitze, wobei sie an Kaliber stetig abnehmen. Hinter dem Uterus werden sie bei Procerodes durch eine ganz besonders starke, etwas bogenförmig gekrümmte Kommissur verbunden, vor der Genitalöffnung liegt dieselbe bei den Gattungen Sahussoivia und Cer- cyra, vor dem Receptaculum seminis bei Uteri'porus. Für Bdelloura ccmdida konnte ich eine bogenförmige Vereinigung der beiden Längsnerven nahe dem hinteren Körperrande feststellen, eine etwas stärkere Kommissur ist, ähnlich wie bei Procerodes hinter dem Genitalporus vorhanden. In den von mir untersuchten Formen war sie niemals durch bemerkens- wert größere Dicke ausgezeichnet, am ehesten ließen sich noch Unterschiede 2879 bei Cercyra und Sahussowia wahrnehmen; die ihr voraufgehenden Kom- missuren sind meist besonders dünn. Lang (396, pag. 71) schreibt mit Bezug auf Pr. lohata, daß hinter dem Uterus die Markstränge ,,im Bogen ineinander" übergehen (vergL XLI, 3, nisc). Dies ist nicht ganz richtig. Bei allen Procerodes- Arten, bei Sahussowia, Cercyra und Uteri'porus setzen sich die Markstränge über die besprochene Kommissur, die bogenförmige Vereinigung Längs, nach hinten fort und werden auch noch weiterhin durch einige, allerdings schwächere Kommissuren verknüpft. Die Zahl derselben ist eine verschie- dene: vier fand ich bei S. dioica, drei bei C. hastata, eine oder zwei besitzen die Procerodes- Arten, zum mindesten eine kommt Uteri'porus zu". Wilhelmi (1331, pag. 228) bemerkt in bezug auf Procerodes, daß die Markstränge hinter der Kommissur durchaus nicht ihre Eichtung bei- behalten, sondern mit ihr stumpfe Winkel bilden. Ferner betont Böhmig gegenüder der Langschen Darstellung, daß die Kommissuren keineswegs so regelmäßig, ohne sich zu verästeln und mit den benachbarten Anasto- mosen zu bilden, verlaufen*), sondern daß vielmehr Anastomosenbildungen bei allen von ihm untersuchten Arten vorkommen: Am stärksten seien dieselben bei Pr. ohlini entwickelt, wo es zur Bildung eines förmhchen Nervenplexus kommt, am schwächsten bei Bdelloura Candida nndS. dioica. Während bei allen übrigen hier genannten Maricolen die Mark- stränge sich über ihre Kommissur oder Vereinigung hinaus nach hinten fortsetzen, ist dies bei den eine caudale Haftscheibe tragenden Gattungen Bdelloura und Syncoelidium nicht der Fall, sondern es gehen hier die Markstränge vor der Haftscheibe direkt ineinander über und entsenden 4 — 16 ju dicke, mit einem Zellenbelag versehene Nerven in die Haftscheibe, welche von Böhmig als Seiten-(Ventrolateral-) Nerven aufgefaßt werden (XLIII, 4, npsP — nysP) die untereinander Ana- stomosen {anas) bilden — eine Umgestaltung, die kaum anders aufgefaßt werden kann, denn als eine Anpassung an die Umwandlung des Hinterendes in einem Haftapparat und nicht als eine zu phylogenetischen Spekulation verwertbare ,, primäre" Bildung, wie Wilhelmi (pag. 237) will. Von den Paludicolen wird angegeben, daß die Markstränge vom Gehirn ohne scharfe Grenze abgehen. So bei P. alyi^ia, goriocephala, höhmigi — bei PI. polychroa soll nach Micoletzky (S. 2871) die Abgrenzung *) Lang (396, pag. 87) schreibt: „Gunda segmentata besitzt ineinander übergehende Längsnerven, die in vollkommen regelmäßigen Abständen durch unver- ästelte, einfache, ausschließlich querverlaufende Kommissuren verbunden sind, und die, wie ich ganz sicher nachgewiesen habe, vollständig der in allen Organen des Körpers, höchstwahrscheinlich auch in den Exkretionsorganen ausgesprochenen Segmentation entsprechen. So viele Segmente man im Körper von G. s. unterscheiden kann, so viele Querkommissuren zwischen den Längsstämmen sind vorhanden; auf jedes Segment kommt eine Querkommissur. An den Stellen, wo von den Seitennerven die Kommissuren nach innen abgehen, entspringt jeweilen außen ein Seiten- zweig". Vergl. dazu Längs Abbildung XLI, 3. 2880 beider sogar ,,ganz verwischt" sein und das Gehirn sich dem Körperumriß parallel verlaufend allmählich gegen das Hinterende verschmälern. Für Sorocelis gracilis gibt Seidl (1088, pag. 46) näheres an: „Ihr ovaler Quer- schnitt, dessen größerer Durchmesser ungefähr 100^ am Beginn beträgt, ändert sich bis zur mittleren Pharyngealgegend fast gar nicht (XLII, 3, Nlv). Von der Mundöffnung an verschmälern sich die Markstränge allmählich stark, so daß sie in der Gegend der letzten Kommissur nur noch 6 — 10 /li im Querschnitt messen. Die gleichen Maße betragen für S. eburnea 70, bzw. 22 mm. Für PI, folychroa wird der Querschnitt als platt bezeichnet (Mico- letzky, pag. 403). Was die Markstrangkommissursn anbetrifft, so haben wir für zwei Paludicola u. z. Planaria gonoceyhala (XXXVI, 1) durch Ude und Sorocelis gracilis (XLII,3) durch Seidl genaue Darstellungen derselben. Während bei der ersteren Anastomosen zwischen benachbarten Markstrang- kommissuren nicht selten sind, fehlen solche der letzteren anscheinend voll- ständig — für beide fallen aber die Schwankungen in der Dicke der Kommis- suren und der Größe der den aufeinanderfolgenden Kommissuren trennenden Intervalle auf, und PL gonocephala bildet, sowohl was die Kommissuren betrifft als auch in Hinsicht auf die Inkongruenz zwischen diesen und den ventrolateralen Nerven den auffallendsten Gegensatz zu der fast metameren Anordnung dieser Nerven bei Procerodes lohata und den Bdellouridae (Textfig. 84 S. 2858) bei welchen nach Wilhelmi (1331, pag. 229) die Me- tamerie derselben am reinsten ausgesprochen ist. Während bei den Mari- colen bloß einzelne Markstrangkommissuren eine auffallende Dicke auf- weisen, stimmt in dieser Beziehung mit ihnen von Paludicolen bloß PL al'pina überein, wo nur eine dicht vor der Geschlechtsöffnung liegende Kommissur von 32 // Dicke von Micoletzky (1196, pag. 399) konstatiert wurde,*) während alle übrigen bloß 10 — 20 ^ breit sind. Dagegen sind nach Ude bei PI. gonocephala (XXXVI, 1) die Kommissuren c^, d^—^, c^^, c^^ und in noch auffälligerer Weise c^'^ durch ein besonders starkes Ka- liber ausgezeichnet, und die letztere entspricht, wie auch Ude (1230, pag. 337) hervorhebt, den schon oben (S. 2879) erwähnten Markstrangkommissuren der Maricolen, bei welchen sich die Markstränge über diese Konnnissur hinaus caudad fortsetzen. Nicht geringer ist die Zahl der durch auffallende Dicke ausgezeichneten Kommissuren bei den Sorocelis-Avten. Seidl (1388, pag. 47) gibt an, daß bei allen Arten dieser Gattung besonders starke Kommissuren kurz vor den Keimstöcken (XLII, 3, ovr) sowie vor der Mund- und Geschlechts- öffnung (mö u. jjg) auftreten. Außerdem waren bei Sorocelis gracilis die 13., 19., 24., 27. u. 28., 33., 41. u. 42., 48.— 50., 53., 59., 63., 66. u. 67., 71.— 73. Kommissur stärker als alle übrigen entwickelt, u. z. ergibt sich, daß sehr zarte Kommissuren meist dicht aufeinander folgen und nach größeren Zwischenräumen gewöhnlich eine besonders starke auftritt. *) Diese Kommissur ist offenbar identisch mit der schon von Kennel (570, pag. 464) beschriebenen. 2881 Über die Zahl der Kommissuren bei den Maricolen haben Böhmig (1124, pag. 424) und Wilhelmi (1331, pag. 230) Angaben gemacht, nach welchen die Extreme einerseits Procerodes pleheja mit bloß 15 — 16, an- dererseits Bdelloura Candida mit 40 — 42 darstellen. Mit der Zahl der Darmdivertikelpaare verglichen, ergibt sich nach dem letztgenannten, ,,daß die Divertikelzahl fast ausnahmslos geringer ist als die Zahl der Mark- strangkommissuren, sich letzterer aber in vielen Fällen nähert und in ein- zelnen etwa deckt" (pag. 231). Für die Paludicolen gebe ich hier eine nach den Angaben in der Li- teratur hergestellte Übersicht. Danach schwankt die Zahl bei geschlechts- reifen Tieren von ,,über 23" bei Polycelis tenuis bis 74 bei Sorocelis gracilis, doch wird von mehreren Autoren angegeben, daß individuelle Schwankungen in der Zahl der Kommissuren vorkommen, wie denn auch für Planaria polychroa von Micoletzky 70, von Ijima aber ,, wenig- stens 44" gezählt werden, und der erstgenannte für wahrscheinlich durch- aus geschlechtsreife Exemplare von PL alinna 57 — 69 angibt, während Sei dl ausdrückhch ,,für geschlechtsreife" Exemplare von Sor. ehurnea die Zahl der Kommissuren mit 33 — 45 bestimmt. Indessen ist nicht daran zu zweifeln, daß mit der zunehmenden Kör- perlänge auch die Zahl der Markstrangkommissuren wächst, wie überdies auch das von Sei dl gewählte Beispiel der Sor. lactea beweist, von welcher ein nicht geschlechtsreifes (4,28 mm 1. Exemplar deren 42, ein geschlechts- reifes 6,12 mm 1. aber 58 aufwies (in beiden Fällen handelte es sich um kon- serviertes Material). Aber auch in anderer Weise gehen Veränderungen des Nervensystems mit dem Wachstum einher. So bemerkt Lang (396, pag. 57) von seiner PI. torva: ,,Bei jungen Exemplaren zeigt sich in der An- ordnung der Kommissuren und der seitlich von den Marksträngen ab- gehenden Nerven entschieden eine viel größere Kegelmäßigkeit als bei alten. Auffallend ist auch, wie wenig sich die Seitenzweige bei solchen jungen Tieren verästeln". Wichtig ist die von Seidl beobachtete Verän- derung der Kommissuren mit zunehmendem Alter bei der schon oben besprochenen Sor. gracilis. ,,Bei einem sehr jungen Exemplar derselben Art fand ich an Stelle der auffallend starken Kommissuren zwei einander sehr genäherte, schwächere vor dem Mund und der Genitalöffnung, was viel- leicht darauf schließen läßt, daß alle verstärkten Kommissuren der Mark- stränge ursprünglich von zusammengerückten, miteinander verschmolzenen [schwachen] Kommissuren herzuleiten sind". Die Histologie der Markstränge wird von Böhmig (1124 pag. 428) für die Maricolen folgendermaßen dargestellt: ,, Querschnitte durch inter- ganglionäre Partien bieten ein spongiöses Ansehen. Das Gerüstwerk, wel- ches uns da entgegentritt und bei minder guter Konservierung allein er- halten ist, wird von reich verästelten Zellen gebildet, deren platten- oder faserförmige Ausläufer anastomosieren oder sich verflechten. Die Größe dieser Gliazellen ist variabel, ihre Fortsätze unterscheiden sich von denen 2882 der Ganglienzellen durch schärfere Konturierung. In den bald größeren, bald kleineren, im allgemeinen rundlichen Maschenräumen bemerkt man an günstigen Präparaten die Durchschnitte meist zentral gelegener feiner Fasern, de.i Nervenfasern, zuweilen nur einen, zuweilen mehrere ; ab und zu läßt sich ihre Verbindung mit Ganghenzellen herstellen. Da die Nerven- fasern die Maschen des Glianetzes bei weitem nicht ausfüllen, so ist es näherliegend, anzunehmen, daß sie überdies eine die Nervenfasern ein- hüllende Substanz enthalten, allerdings nur selten vermochte ich Andeu- tungen derselben in Form eines Gerinnsels wahrzunehmen. Ein etwas anderes Bild zeigen die Gangliendurchschnitte. Diese sind charakterisiert durch das Auftreten sog. Leydigscher Punktsubstanz (Ijima 455, K. Monti 837), welche außer im Gehirn in größerer Menge nur an diesen Stellen sich findet und dann weiterhin durch die Anwesen- heit einiger peripher gelegener Ganglienzellen, die jedoch in den intergang- honären Teilen nicht ganz fehlen; in diesen liegen sie aber meist zwischen den Fasern und sind wohl immer bipolar, oppositipol. Die Zahl der Gang- lienzellen ist allerdings stets eine geringe, am reichhchsten mit ihnen ver- sehen sind die dicht hinter dem Gehirn befindhchen Ganglien, während die kleineren, caudad gelegenen, derselben fast ganz entbehren. Die Punkt- substanz hegt in den Ganglien exzentrisch, der Ventralseite etwas genähert. Vergleicht man ein solches Ganglion mit dem eines höher entwickelten Wurmes, so ergibt sich im Prinzip eine volle Übereinstimmung. K. Monti hat nachgewiesen, daß auch hier die Punktsubstanz aus einem feinen Netz- werke besteht, gebildet von den Collateralen longitudinaler Nervenfasern und solcher aus den lateralen Nerven. Der von M. beigegebenen Figur (fig. 1) nach möchte ich diese Verästelungen der Nervenfasern zum Teil als Telodendrien zentripetal verlaufender, zum Teil als Dendrien oder Collaterale zentrifugaler Fasern auffassen". Die späteren Beobachter sind über diese Darstellung nicht hinaus- gekommen. Wilhelmi (1331, pag. 232) fügt bloß hinzu, daß ihm eine Differenzierung der Nervenfasern in Scheide oder Neurofibrille weder mit Apäthys Nachvergoldung noch mit einer andern seiner mannigfaltigen Färbmethoden gelungen ist, und was über die Markstranghistologie der Paludicolen bekannt wurde, bringt nichts wesentlich Neues bei. Ventrolateral- oder Seitennerven. Nach Böhmig (1124, pag. 425) entsprechen jeder Markstrangkommissur zwei zum Seitenrande des Kör- pers ziehende Nerven (Textfig. 83, vlc). Bei Maricolen sind aber sehr häufig ,, Nerven und Kommissuren in ihrer gegenseitigen Lage etwas verschoben; größere Störungen der regelmäßigen Anordnung kommen in den hinteren Körperpartien öfters vor. Teilungen, sowie Anastomosenbildungen bemerkte ich bei Sahussowia dioica, Procerodes ulvae, variahilis, lohata (im Gegen- satz zu Lang) und im reichsten Maße bei Pr. olilini". Für die Paludicolen wird angegeben, daß die Ventrolateralnerven „gewöhnhch" (Polycelis ienuis, Bendrocoelum lacteum) oder stets {Planaria alpina u. hölimigi, 2883 Sorocelis gracilis) den Markstrangkommissuren entsprechen, ii. z. bei der letztgenannten Art (XLII, 3, Nl) nicht bloß in der Lage, sondern meist auch in der Stärke, namenthch bei jungen Tieren. Für PL folychroa gibt Ude (1230, pag. 337) an, daß diese Nerven (XXXVI, 1, Nysl) „durchaus nicht den Kommissuren entsprechen und auch nicht symmetrisch auf beide Körperhälften verteilt sind". In der rechten zählte er deren 51, in der linken 64. Sie sind sämthch einwurzehg, verjüngen sich gegen die Seitenränder und treten daselbst in den Nervenplexus ein. Es ist höchst wahrscheinhch, daß dasselbe Verhältnis, wie es zwischen den Ventro- lateralnerven und den Markstrangkommissuren herrscht, auch maßgebend ist für die allerdings weniger gut bekannten, bisher als Dorsalnerven bezeichneten Vertikalkommissuren (Textfig. 83, vc), von welchen Weiß (1346, pag. 566) angibt, daß bei PL Jwernesi das unmittelbar hinter dem Austritt des letzten seithchen Sinnesnervenpaares aus den Marksträngen aufsteigende, erste Paar derselben das mächtigste sei. Band- oder Eingnerv. Der so benannte Teil des Tricladennerven- systems verbindet die distalen Enden der ventrolateralen Nerven. Er wurde zuerst von Lang (396, pag. 72) iiir Procerodes lohata beschrieben und seither bei allen Maricolen von Böhmig und Wilhelmi gefunden. Dieser (1331, pag. 231) sagt von ihm: ,,Er entspricht dem Verlauf nach dem Haftzellenring, indem er sich der Innenseite der Kantendrüsenmün- dungen eng anschmiegt. Man darf wohl annehmen, daß die Funktion der Haftzellen durch ihn im wesentlichen reguhert wird. Er steht, wie Böhmig zeigte, mit allen lateralen Nerven, die von den Marksträngen, dem Gehirn oder den Nerven N^ ausgehen, in Verbindung" (Textfig. 83, 84 u. 87, N7n u. nrn). Ein Teil dieser Figuren ist allerdings schematisiert, so daß aus ihnen nichts näheres über die Beschaffenheit dieses Nerven zu ersehen ist, aber an zweien: Textfig. 91, Planaria polychroa und 93, PL höhmigi betreffend ist an seiner Stelle ein unzweifelhafter engmaschiger Plexus {Nrny) gezeich- net, der an die Beschreibung Längs erinnert, die hier vollständig wieder- gegeben sei: „Ganz ventrale Flächenschnitte bringen den Eindruck hervor, als ob am Bande des Körpers auf der Ventralseite in unmittelbarster Nähe der Stelle, wo die Hautdrüsen ausmünden, ein Nerv vorhanden sei, der immer in derselben Entfernung vom Band, den ganzen Körper rings umlaufe. Und in der Tat gelingt es nachzuweisen, daß das, was diesen Ein- druck hervorbringt, Nervengewebe (XLI, 3, nm) ist, und daß die Seitennerven der Markstränge in dasselbe einmünden. Man findet auch auf Querschnitten an ganz der nämhchon Stelle stets einen durchschnittenen Nerven. Trotz- dem hat sich mir mit Hinblick auf den bei Landplanarien der Längsmus kel- schicht dicht auf hegenden Nervenplexus stets die Vermutung aufgedrängt, daß dieser Bandnerv nicht ein besonderer Nerv sei, sondern viel- mehr der Durchschnitt eines ähnlichen Plexus, wie er sich dort findet, und der ja auch dort auf Flächenschnitten mehr oder weniger den Eindruck eines Bandnerven macht oder machen muß". 2884 Sämtliche Figuren, auf die Wilhelmi bei Besprechung des Eingnervs verweist, sind schematisch mit einer Ausnahme, und diese (tab. 13 fig. 16) stellt ein Quetsch präparat dar, an welchem ein Plexus als solcher nicht mit Sicherheit zu erkennen ist. Auch die Abbildung (XLIII, 4), welche Böhmig nach einem Flächenschnitte gibt, um den Kingnerv (nm) von Procerodes ulvae zu demonstrieren, zeigt, daß es sich hier nicht um einen fortlaufenden Nerv, sondern um die dem Körperrande einigermaßen parallel laufenden Bälkchen der Maschen eines Plexus handelt. Dorsale Längsnerven. Diese fand Böhmig (pag. 264) bei allen von ihm untersuchten Maricolen. ,,Sie (Textfig. 83 u. 85, nid) liegen den Mark- strängen gegenüber, hart am Hautmuskelschlauche und durchziehen den Körper der Tiere, vor dem Gehirn beginnend, in fast ganzer Länge. Von besonderem Interesse ist es, daß sie gleich den Marksträngen durch regel- mäßig angeordnete, zuweilen verzweigte und anastomosierende [unsere ,,dorsomedianen" dmc] Kommissuren verbunden sind; diesen Kommissuren entsprechen auch hier laterale Nerven [unsere ,,dorsolateralen" die], die sich, soviel ich zu erkennen vermag, mit den Kandnerven verbinden. Besonders klar liegen diese Dinge bei jüngeren Individuen von Procerodes ulvae. Die dorsalen hatten hier einen Durchmesser von 12,68 ^m, der der ventralen betrug nicht ganz das Dreifache 33,28. ,w". Gegenüber Ijima (542, pag. 349) und Wendt (549, pag. 271) betont B., ,,daß sie in direkter Verbindung mit dem Gehirn stehen, und zwar mittels der Nerven iV" (Textfig. 87, S. 2861), in denen ich die eigenthchen Wurzeln sehe, und dann weiterhin durch die Nerven Ncd, deren Zahl gewissen Schwankungen unterworfen ist. Bei jenen Formen, bei welchen sich die Nerven N^^ in zwei Äste spalten, von denen der eine rostrad bis zur Körperspitze, bzw. bis zum Eandnerven verläuft, reichen auch die dorsalen Längsnerven bis zu dieser Stelle". Bei den Paludicolen sind die dorsalen Längsnerven nicht so allgemein verbreitet. Wenigstens wird ihr Fehlen ausdrücklich hervorgehoben bei Planaria 'polychroa von Micoletzky (1196, pag. 403), Sorocelis gracilis von Seidl (1388, pag. 47), .S*. ehurnea von Muth (1450, pag. 403), bloß an- gedeutet erscheinen sie bei PI. Jioernesi nach Weiß (1346, pag. 566). Vordere (ventrale) Längsnerven. Die mannigfaltige Gestaltung dieser Nerven und ihre wechselnden Beziehungen zu dem Nerv N^ sind schon bei der Darstellung des Gehirnes (S. 2859 — 2878) besprochen worden. Böhmig widmet (pag. 434ff.) ihrer phylogenetischen Bedeutung eine ein- gehende Erörterung, die ich hier in extenso anführen muß, um so mehr, als dabei auch die Verbreitung und Entstehung des subcutanen Nerven- plexus besprochen wird. „Wir sehen, daß die vorderen Längsnerven Fortsetzungen der Mark- stränge sind, daß sie sich vor dem Gehirne den Nerven N'^ innig anschmiegen und sich schließlich, wie es scheint, vollständig mit diesen vereinen. Ich habe mich vergebhch bemüht, ganz bestimmte Punkte festzustellen, an denen ihre Verbindung mit den Nerven N^ erfolgt, mit dem Gehirne treten sie durch 2885 besondere kurze Faserzüge an jenen Stellen in Kommunikation, an denen die lateralen Nerven von ihnen ausgehen. Ich glaube, mit Eecht annehmen zu können, daß jeder der Nerven N^ sich in zwei Äste spaltet, von denen der eine die Wurzel des Randnerven, der andere diejenige des vorderen Längsnerven darstellt. Die Nerven JV^ und A''^^ jeder Seite vereinigen sich zu einem gemeinsamen Stamme, der von der vorderen Fläche des Gehirns ausgeht, bzw. sich hier in dasselbe einsenkt. Zu einem Verständnis der auffälligen Umbiegung oder Knickung der besprochenen Nerven am Stirnrande, sowie der Beziehungen der vorderen Längsnerven zu den Marksträngen gelangen wir, wie mir scheint, am besten durch eine Betrachtung der Dinge, wie sie bei den acölen Turbellarien liegen; bei diesen können wir einfachere Verhältnisse erwarten, und dann sind gerade die Äcoela in bezug auf das Nervensystem ziemlich eingehend untersucht. Zum mindesten treten bei den Acölen drei durch Anastomosen verbundene Paare longitudinaler Nerven auf, ein dorsales, ein ventrales und ein laterales [Haiplodiscus ussowi), gewöhnlich ist aber die Zahl derselben eine größere, fünf oder sechs (?), es sind alsdann an Stelle eines dorsalen und eines ventralen Paares deren zwei vorhanden. Wenn es nun auch immerhin etwas prekär ist, bestimmte Nerven der Äcoela auf solche der Tricladen zu beziehen, so erscheint mir doch dies Beginnen nicht ganz aussichtslos. Es ist, wie ich glaube, nicht unbegründet, die äußeren Längs- nerven (Graff 620, pag. 28ff.; 1085, pag. 1934ff.; 1063, pag. 195fL), ,nerfs longitudinaux externes' (Delage 497, pag. llSff.) oder Eandnerven (Böhmig 760, pag. 15ff.) der ersteren mit den Eandnerven der letzteren zu vergleichen, ebenso auch die mittleren dorsalen Längsnerven (n. 1. moyens, äußere dorsale Nerven nde) mit den dorsalen Längsnerven. Daß ich gerade die mittleren und nicht die inneren Längsnerven der Acölen zum Vergleiche herbeiziehe, hat seinen Grund darin, daß sie besonders bei Convoluta roscoffensis in sehr inniger Beziehung zu den Eandnerven (n. 1. externes) stehen; die einen wie die anderen gehen aus dem ,renflement superieur' hervor, und auch bei den marinen Tricladen senken sie sich mit einem gemeinsamen Stamme in das Gehirn ein. Die vorderen und hinteren Längs- stämme [Markstränge] entsprechen meiner Ansicht nach den ventralen Nerven der Äcoela, sind mehrere Paare ventraler Nerven vorhanden, so dürften die medianen derselben in Betracht kommen, welche nach Graff bei den kriechenden Acölen {Convoluta sordida, Ärnphichoerus Imujer- hansi) ,eine auffallende Verstärkung' aufweisen. Die speziellen, früher betonten Eigentümlichkeiten der Tricladen lassen sich, denke ich mir, in der Weise erklären, daß eine Verlagerung des Gehirns caudad und ventrad statt hatte, durch welche die Knickung der Nerven bedingt wurde, und weiterhin trat eine sekundäre Verbindung der ventralen Nerven mit den hinteren Gehirnpartien ein; sie übertraf allmählich die ursprüngliche an Mächtigkeit und bedingte die Sonderung dieser Nerven in die vorderen Längsstämme und die Markstränge, von denen 2886 die letzteren in fortschreitender Anpassung an die Lebensweise zu dem wurden, was sie jetzt sind, zu Teilen des zentralen Nervensystems. In dieser Auffassung liegt auch die Erklärung für meine scheinbar ganz willkürliche Annahme, daß das , primäre' Gehirn bis zur Abzwei- gungsstelle der vorderen Längsnerven von den Marksträngen reicht. Hand in Hand mit der mächtigeren Ausbildung der drei Nerven- paare ging eine stärkere Entwicklung der Anastomosen, sie wurden zu den Kommissuren und Seitennerven. An die Stelle der Dorsal- nerven samt den zugehörigen [Dorsomedian-] Kommissuren und Seiten- nerven [Dorsolateralkommissuren] ist bei den meisten Paludicolen und ganz allgemein bei den Terricolen ein die ganze Eückenfläche oder nur einen Teil derselben einnehmender Nervenplexus getreten. Eine vermittelnde Stellung dürfte Planaria alpina [ahscissd] einnehmen, bei welcher die dor- salen Längsnerven nach Ijima (542, pag. 349) als wohl markierte, bis hinter den Pharynx verlaufende Faserzüge wahrzunehmen sind; Chichkoff (664, pag. 546) schildert für diese Form einen auf die vordere Körperhälfte beschränkten Nervenplexus, der mit dem Gehirne durch zwei Nerven- paare verbunden ist, die ihrer Lage nach sehr wohl den Nerven Ncd^ und Ncd^ von Procerodes (Textfig. 87) entsprechen könnten. Die Angaben beider Forscher ergänzen sich mithin, wie mich dünkt. Die Randnerven sind mit wenigen Ausnahmen {Planaria alinna nach Ijima, Chichkoff) [vergl. Micoletzky 1196, pag. 400], Phagocata gracilis (Woodworth 631) in einen Nervenplexus umgewandelt, welcher mit dem der ventralen und dorsalen Seite in inniger Verbindung steht und mit diesen den Haut- nervenplexus bildet. Im Vergleich zu den marinen Tricladen hat bei den Land- und Süßwasserformen der ventrale Plexus eine gewaltige Ent- wicklung erfahren". Terricola. Von dem S. 2857 Textfig. 83 für die wasserbewohnenden Tricladen ge- gebenen Schema weicht das Nervensystem der Terricolen in wesentlichen Punkten ab, wobei freihch zu berücksichtigen ist, daß von demselben bisher bloß die allgemeinen Umrisse der morphologischen Verhältnisse und nur wenige histologische Einzelheiten bekannt sind. Es fehlen dem Nerven- system der Terricolen dorsale Längsnerven mitsamt dem zugehörigen Kom- missurensysteme, desgleichen Vertikalkommissuren und Randnerven. Die Markstränge, eine bald durchbrochene, bald kompakte ventrale Nerven- platte darstellend oder ähnlich jenen der wasserbewohnenden Tricladen gestaltet und durch Markstrangkommissuren verbunden, sind mehr oder weniger scharf gegen das sehr mannigfaltig gestaltete Gehirn abgesetzt, ohne daß bisher Kriterien gefunden wären, welche es möglich machen, diese beiden Teile des Zentralnervensystems voneinander abzugrenzen. Von den Marksträngen gehen stets Nerven zu den Seitenrändern des Kör- pers, um hier in Sinnesorganen oder im Hautnervenplexus zu enden, der hier viel stärker ausgebildet ist als bei wasserbewohnenden Tricladen, 2887 stets den ganzen Körper einscheidet und durch Dorsal- und Ventralnerven — in den folgenden Textfiguren mit nd und 7iv bezeichnet — mit der Nerven- platte verbunden ist. In der Darstellung werde ich, wie s. Zt. in meiner Monographie (891, pag. 128 ff.) mit jenen Formen beginnen, bei welchen der dem Gehirne der wasserbewohnenden entsprechende Teil des zentralen Nervensystems gegenüber jenem, welcher den Marksträngen der letzteren zu vergleichen ist, am wenigsten ausgebildet ist. a) Zentralnervensystem. Von den bisher betrachteten Formen des Zentralnervensystems der Tricladen weicht am meisten ab jenes der breiten, platten, neotropischen Arten der Geoylanidae. Betrachtet man einen Querschnitt der Geojjlana rufiventris (XXXII, 16 — 18), so sieht man unterhalb des Darmkanals quer durch den ganzen Körper eine Nervenplatte ausgespannt, die keinerlei Differenzierung in Markstränge und Kommissuren aufweist, sondern ein zusammenhängendes und vielfach durchbrochenes Geflecht von Nerven Fig. 94. n'r Ti'v Nl Nl nie ?ip, Quersehnittsschema aus dem Vorderkörper von Oeoplana rufiventris. D vorderer Hauptdarm, nd Dorsalnerven, Nl dickste Zone der Nervenplatte, Nl, Seitenteile und nie mediane Depression derselben, np dorsaler und np, ventraler Nervenplexus, nr Grübcliennerv, nv Ventralnerven. (Nach GraffJ. darstellt, die sich bald kompakter zusammenlegen, bald locker auseinander- weichen und dann größere Zwischenräume frei lassen. Gegen das Vorder- ende (Fig. 16) löst sich die Platte in eine Anzahl fächerartig zu den Seiten ausstrahlender Nerven {na) auf, die teils an den Hautnervenplexus*) heran- treten (nc) teils die Sinnesgrübchen (gr) versorgen. Es handelt sich, wie aus Fig. 17 und 18 ersieh thch ist, hier noch nicht um eine Scheidung der Grüb- chen- und Seitenrandnerven vom Zentralnervensystem, sondern letzteres legt sich mit seinem Außenrande direkt an die Sinneskante und die Grüb- chen derselben an, in dieser Weise die denkbar direkteste Verbindung mit dem Hautnervenplexus herstellend, welcher übrigens außerdem noch zahl- reiche, von der Platte entspringende dorsale (Textfig. 94, 7id) und ventrale (nv) Nerven dienen. Eine Gehirnregion (XXXII, 17, ge) ist durcb größere Dicke und Kompaktheit der Platte angedeutet, indem in ihr die Durch- brechungen spärlicher sind. Diese Gehirnregion setzt sich weiter nach hinten fort als flache Anschwellung der Platte zu beiden Seiten der *) Dieser ist in den folgenden Textfiguren (96 ausgenommen) durch die, die Figur umrandende Linie dargestellt. 2888 Mittellinie, die aber mit der Abnahme der allgemeinen Dicke der Nerven- platte immer weniger in die Erscheinung tritt und hinter dem Munde nur noch dadurch zu bemerken ist, daß die, die Stelle der Markstrang- kommissuren einnehmende Mittelpartie der Platte sehr dünn und zart wird. Dieser Typus des zentralen Nervensystems findet sich bei vielen der breiten Geo'plana- Arten, sowie besonders bei Polycladus gayi (vergl. Schmidt 978, pag. 559, sowie den Flächenschnitt tab. XXXIV, fig. 16) wieder, fehlt jedoch auch den schlanken plankonvexen Formen z. B. G. atra nicht ganz. Die letztgenannte besitzt genau die gleiche durch- brochene Nervenplatte, unterscheidet sich aber von jenen sehr auffallend dadurch, daß ihre Platte vorn zu einem sehr komplizierten, aus mehreren Ganglienpaaren bestehenden Gehirn (XLIII, 5, ge) anschwillt. Diese Kon- zentration der Nervenplatte beschränkt sich aber hier auf einen sehr kleinen Teil der vorderen Spitze Fig. 95. Ttr M 7ilc Querschnittascliema a) aus dem Vorderkörper, b) durch das Gehirn von Clioerado2^lana iJieringi. Z> vorderer Hauptdarm, Nl ventrale Nervenplatte, nie mediane Depression derselben, «r Grübchennerv. (Nach Graf f). des Körpers. Bei der Gattung Choerado'plana (Text- fig. 95 a) dagegen findet diese Verdickung und Solidif ikation der Nerven- platte im ganzen Bereiche des Körpers statt. Ihre Lücken schwinden hier, und gleichzeitig schwillt ihre Dicke über der Kriechsohle (XXXVII, 9, M) enorm an, an ihrer oberen und unteren Fläche zahlreiche stumpfe Höcker bildend (ge). Gegen das Vorderende hin und ganz besonders im Bereiche der Drüsenpolster (XL, 3, drp) nimmt zwar die Kriechsohle rasch an Breite ab, aber nicht so die Nerven- platte, die eine unverkennbare Beziehung zu der ventralen Anliäufung von longitudinalen Bündeln der Parenchymmuskulatur (mlv) aufweist. Diesen im Bereiche der Drüsenpolster liegenden Teil der Nervenplatte, der gegen das Hinterende der Drüsenpolster so dick wird, daß er den ganzen Raum zwischen den ventralen Longitudinalbündeln und dem Darme ausfüllt, wird man als Gehirn (Textfig. 95 b) ansprechen müssen, obgleich weder nach hinten, noch nach vorn irgend eine Abgrenzung durchzuführen ist. Dies erhellt namentlich aus der Fig. XL, 3, wo die mediane Fortsetzung des Ge- hirnes (ge) sich bis zur äußersten Spitze des Körpers (ge,) verfolgen läßt. Dagegen ist durch die ganze Länge des Tieres eine dorsale mediane De- pression (Textfig. 95 a, nie) der Nervenplatte zu erkennen, welche diese in eine rechte und linke Hälfte teilt und sich auch auf das Gehirn er- streckt. Insoweit als die Sinneskante reicht, setzt sich der Seitenrand des Ge- hirnes bzw. der Nervenplatte zu ihr fort, an sie und ihre Grübchen in dichter Aufeinanderfolge Nerven {nr) entsendend, während schwächere Nerven zu Erklärung von Tafel XLII. Tricladida. Exkretionsorgane und Nervensystem. Fig. 1. Sorocelis lactea (In Xylol aufgehellt). Doipalansicht 22 x vergr. an rechte und au, linke Augenstellung. 2. Polycelis cornuta. Linksseitiger Querschnitt in der Pharyngealregion (Sublimat, Hämatoxylin-Eosin). 187 x vergr. bm Basalmembran, ci Cilien der Exkretions- gefäße, Da Darm, ep Epithel, exdlk Dorsolaterales Exkretionsknäuel, expd dorsaler Exkretionsi^orus , Im Längsmuskeln, NIv Maikstrang, jjhdr Pharyngealdrüsen, pig Pigment, rm Ringmuskeln, stz Stäbchenzellen, te HodenfoUikel. 3. Sorocelis gracilis. Schema des Nerven- und Exkretionssystems (Nach Querschnitten angefertigt). 400 x vergr. Die größeren scharf umrandeten Ringe bezeichnen dorsale Knäuel, die kleinen Ringe Poren, die grau getonten Flecken ventrale Knäuel. a vorderer Längsnerv, dilg Dilatatoren der Geschlechtsöffnung und dum des äußeren Mundes, exhi dorsolaterale Exkretionsknäuel, exkng, große lockere dorsale Ex- kretionsknäuel, exknva außerhalb und exknvi iimierhalb der Markstränge ge- legene ventrale Exkretionsknäuel, expl laterale und expm mediale Exkretions- poren, k^ — k* Gehirnkommissuren, ka Kommissuren des vorderen Längsnerven- paares, kln ebensolche der Markstränge, mö äußere Mundöffnung, NI u. NU paarige Gehirmierven, NIv verlängerter Zipfel der ersten Gehirnnerven, Nl Lateralnerven, Nlv Markstränge, Ns Sinnesnerven, ov Ovarium (Germarium), ov Ovidukt, pg Ge- schlechtsöffnung. 4. Dendrocoelum lacteum. Stück eines Frontalschnittes mit zwei Wimpertrichtern. hz Basalzelle, ca Exkretionskapillare, wf Wimi^erflamme, wt Wimpertrichter. 5. Procerodes ulvae. Teil eines ventrolateralen Exkretionskanals und -knäuels (kn) im Längsschnitte (Eisenhämatoxylin-Eosin). 6. Procerodes ulvae. Exkretionskanal {ex) und Exkretionsporus (exp). (Eisenhäma- toxylin-Eosin). bm Basalmembran, ep Epithel, in Längsmuskeln des Hautmuskel- schlauches, rh Rhabditen. 7. Dolichoplana feildeni. Dorsales Integrument aus einem Sagittalschnitte (Borax- carmin). 320 x vergr. bg Bindegewebe, bm Basalmembran, cyd cyanophile Drüsen, ep Epithel, ex^ ExkretionskapiUaren, hml Hautmuskelschlauch, np Hautnerven- plexus. 8. Dolichoplana jeildeni. Stück eines Exkretionshaujitkanals. 640 x vergr. Mit Kernen (/r) und eigentümlichen Cihen oder Falten (*, **). 9. Dolichoplaiia feildeni. Exkretionsnetzkanal (exg) mit einer Kapillare {ex^), dem Trichter {ext), Exkretionszelle {ex^) und ihrer Wimi^erflamme {ci). 640 x vergr. 10. Placocephalus inollis. Stück aus einem Sagittalschnitt des Vorderkörpers (Alaun- carmin). 80 x vergr. da Darmdivertikel, ed erytrophile Drüsen, ed, Ausführungs- gänge derselben, ex^ Kapillarnetz des Exkretionssystems, hml Längsfasern des Hautmuskelschlauches, mld dorsale Longitudinalmuskehi des Parenchyms, st Stäb- chendrüsen. [Fig. 1 u. 3 nach Seidl (1388); Fig. 2 nach Micoletzky (1196); Fig. 4 nach Wilhelmi (1119); Fig. 5 u. 6 nach Böhmig (1124); Fig. 7—10 nach Graff (891).] ^:^ BiTonns Klassen IV , Tui-bellaria . np —'■ a 'bm - - hml (yd ed. C.F Winter 'sehe V Lith.Anst. ■M. XLn . 9 \ - ., '''' is 1 ■ '■ ■ ' : rm 1 V'4'' ,y'' '' '. "> : stz t'jcdlk «f-'-— \ \ \ \ \ \ ".i ' -ci i Da mld,- ed - ed^" da — %MH'^- Du ■/> 'irMl ? t * cadU. ^^ä^"\ : /^^»^ ^t^ exdlk 0/ ' ^'«^i.-^ V?... K,._.|f -^j« % >^ -iißf if eochd ■xknva. diliu handlui icf .Leipzig . ttke Leipzig Erklärung Yon Tafel XLIII. Tricladida. Nervensystem. Fig. 1. Bdclloura Candida. Zelle aus der Gehirnkapsel (Eisenhämatoxyliii). 2. Procerodes ulvae. Ganglienzellen aus dem ventralen Teile des Gehirns (Eisen- hämatoxylin-Eosin). 3. Bdelloura Candida. Hälfte eines Flächenschnittes durch das Hinterende mit der bogenförmigen Vereinigung {msc) der beiden Markstränge ms und den ausstrahlenden Ventrolateralkommissuren {vlc'). anas Anastomosen der letzteren, nm Randnerv. 4. Procerodes idvae. Flächenschnitt durch das Gehirn (.Sublimat, Pikrccarmin). anas Anastomose zwischen den Nerven nal, cnm Kommissur zwischen den Nerven nm, nal seitliche, vor dem Gehirn befindliche und von N^ ausgehende Nerven, cpc vorderste Kommissur zwischen den Nerven J^^, nm' Endästclien des sog. Ring- nervs, ms Markstränge, rt^ vordere Teile der Nerven N^ , Ncl lateral verlaufende Gehirnnerven. 5. Oeoplana aira. Querschnitt durch das Gehirn, 0,3 mm vom Vorderende entfernt (Alauncarmin). 160 x vergr. au Augen, D Kopfdarm, drk Drüsenkante, ge Gehirn, fjr iSinnesgrübchen. 6. Geoplana nasuta. Querschnitt durch das Vorderende des männlichen Kopulations- apparates (Pikrccarmin). 160 x vergr. dde drüsiger Teil des Ductus ejacula- torius. Dl linker und Br rechter hinterer Hauptdarm, Id Kriechleistendrüsen, mdv dorsoventrale Muskeln, mw Muskelwulst des Kopulationsapparates, 7il Mark- stränge, nie Markstrangkomn issur, orf Ovidukte, pdr Drüsen des männlichen Kopu- lationsapparates, std Rhabditendrüsen, vd Vasa deferentia, vd, Mündung derselben in die falschen Samenblasen (vs,), vs Echte Samenblase. 7 — 12. Bhynchodemus scharffi. Aus einer von vorn nach hinten aufeinanderfolgenden Quersclmittserie: 7 der 17., 8 der 29., 9 der 34., 10 der 50., 11 der 74., 12 der 168. Schnitt durch das Zentralnervensystem (Alauncarmin). 160 x vergr. D Kopfdarm, ge Gehirn, gec u. gec, Gehirnkommissur, gec,, ventrale hintere Kommissur, kd u. kd, Kriechleistendrüsen, kl Kriechleiste, 7ns Markstränge, msc Kommissur derselben. 13. Placocephalus kewsnsis. Querschnitt durch die Kopfplatte (107. Schnitt). (Hä- matoxylin-Eosin). 60 x vergr. au Augen, da Kopfdarmdivertikel, ed — ed,,, Ery- throphile Drüsen und deren Ausfühnmgsgänge, ge Gehirnplatte, gr Sinnesgrübchen, grn Nerv desselben, hml dorsaler und h^nl, ventraler Hautmuskelschlauch, mdv dor- soventrale Muskeln, tnqd dorsale Transversal muskeln des Parenchyms, mqu untere Transversalmuskeln, n Dorsalnerven, np Nervenplexus, pa Papille der Sinneskante, pan Nerv derselben, st Rhabditendrüsen. 14. Placocephalus kewensis. Teil des 13. Schnittes derselben Serie, Bezeichnung wie in Fig. 13. Ferner: gr Sinnesgrübchen an der Basis getroffen, na Nervengeflecht des Kopfrandes. 15. Placocephalus kewensis. Stück eines Flächenschnittes durch den Kopfrand, etwas schief geführt, so daß i'echts das dorsale Epithel (ej)), in der Mitte die Sinnes- grübchen {gr) und links die Papillen (pa) der Sinneskante getroffen sind. Details nach verschiedenen Schnitten kombiniert. 320 x vergr. ed,, Ausführungsgänge erythro- philer Drüsen, ge, Pimktsubstanz, gek Kerne des Gehirnes, grn Grübchennerven, np Nervenplexus der Sinneskante, mf transversale und 7nf, longitudinale Muskelfasern. [Fig. 1—4 nach Böhmig (1124); Fig. 5—15 nach Graff (891)]. Bronns Klassen IV , Turbellaria 7. inn. Ul;^ Z'ZC'-^- ge drh njias- 13. /l C?Z7ä anas mqd- ^ '2, 7m/u ^y (^ : .,-.■1 ' "-^ ■ 72m ed, '^■' cpc anas iiaJ ff^-- ' m% h ixaL — -Xcl hml- '■/Pllp'^i' ms ed.. C.F Winter sehe Ve i liüiJbist.v. Ta£XLin. •W•nq^:•^;..,■?^;^:;,^^::^■• y\f"-'. •";:]•.''. "''^^^■^•. .••74-: '''''\'\-i : ■'■ i^:-. ^^^^^ki r/t' .' ; ^. ' •-•..//.v:"-. * - • • • • . • . yer. 7/2^- 77iff irav Ur vs, indv ' ■^:^^-- ■ , - '■'-- --— ^— :^_:-— ~1_ Ul andlung . Leipzig . 8, Leipzig Erklärung von Tafel XLIV. Tricladida. Nervensystem und Sinnesorgane. Fig. 1. Oeoplana rufiveniris. Stück des Hautnervenplexus aus einem Flächenschnitte (Hämatoxylin-Eosin). 1280 x vergr. k Kern, n Nerv. 2. u. 3. Platydemus grandis. 52. und 65. Schnitt aus einer Querschnittserie (Borax- karmin). 80 X vergr. au Auge, D vorderer Hauptdarm, da Darmdivertikel, drk Drüsenkante, ge Gehirn, gr Sinnesgrübchen, grk Sinneskante, hml ventrale Längsbündel des Hautmuskelschlauches, kl Kriechsohle, kbi Nerven derselben, mdv dorsoventrale Parenchymmuskeln , mqd dorsales Geflecht von Transversal- muskeln des Parenchyms, mqo obere, niqti luitere und mqv ventrale Transversal- muskeln, no Nervus opticus, 7ip Nervenplexus der Kriechsohle, 7ir Nervenplexus des vSeitenrandes des Körpers. 4. Cotyloplana punctata. Längsschnitt durch einen Tentakel (T), nach einer Schnitt- serie Prof. Spencers (Pikrokarmin). 43 x vergr. D Darmdivertikel, np ventraler Nervenplexus, nr Seitenrandnerven. 5. Planaria hepatizon. Schnitt durch einen dorsalen Exkretionsporus. 300 x vergr. ep dorsales Körperepithel, exep Epithel der Exkretionsampulle, mit seinen Cilien {d). 6. Cotyloplana whiteleggei. Querschnitt durch den Vorderkörper (Alaunkarmin). 43 x vergr. D Kopfdarm, hml dorsale Längsbündel des Hautmuskelschlauches, kl — kl Kriechsohle, mlv Longitudinalbündel der Parenchymmuskulatur, mqd dor- sale, mqo obere, mqu untere und mqv ventrale Transversalljündel derselben, ms Mark- stränge, nr Seitenrandnerven. 7. Amhlyplana teres. Fast medianer Längsschnitt durch das Vorderende mit dem Apikaigrübchen (*). 80 x vergr. D Kopfdarm, ge Vorderende des Gehirnes, gec Gehirnkommissuren, mld dorsale, mim mittlere und mlv ventrale Retraktor- muskeln. 8. Pseudartiocotylus ceylonicus. Medianschnitt durch das Apikaiorgan. 230 x vergr. ao Oberfläche des Apikalorganes, ep das eingesenkte Epithel desselben, mgl Drüsenausführungsgänge, npl Durchschnitte durch den Hautnervenplexus. 9. Pseudartiocotylus ceylonicus. Querschnitt durch ein Ambulakralgrübchen. 40 x vergr. ag Grübchen, fem Basalmembran, kl Kriechleistenepithel, Im Längs- bündel des Hautmuskelschlauches, npl Durchschnitte durch den Hautnerven- jilexus, rh Rhammiten. 10. Planaria striata. Nahezu medianer Längsschnitt durch das Vorderende mit einem Sinnesgrübchen {sgr). Etwa 230 x vergr. drk Drüsenkante, es eosino- jihiles Sekret, mkwz merkwürdige, in das Epithel eingesprengte Zelle, N Nerven, rh Rliabditen, sep Sinnesepithel. 11. Platydemus grandis. Ein Sinnesgrübchen der Sinneskante (Boraxkarmin). 1280 X vergr. ep Körperepithel, gg Fasern des Grübchennerven, gr Grübchen- mündung, grh Sinneshaare des Grübchens, gm Grübchennerv, hm Hautmuskel- schlauch, 7nf Muskelfasern, 7ik Inilböse Anschwellung der Basis der Sinneshaare. 12. Placocephalus kewensis. Endigungen des Grübchennerven in der Wand des blinden Endes eines Sinnesgrübchens (Eisenhämatoxylin), halbschematisch ge- zeichnet, a und y Knötchen der Nervenfibrillen, ß und Ö Zwischenstücke, ep die das Grübchen auskleidende Epithelialschicht, ggf Nervenfiljrillen, grh Simieshaare grh, deren Basalkörperchen. 13. Placocephalus kewensis. iSinnesgrübchen. 640 x vergr. ed,, Faden erythro- philen Sekretes, ggz Ganglienzellen, gr der erweiterte Grund des Grübchens, grh Sinneshaare, grn Grübchennerv, hm Hautmuskelschlauch, mf transversale und mf, longitudinale Muskelfasern. 14. Geoplana argus. Aus einem schief verlaufenden Sagittalschnitt. 160 x vergr. au Augen, drz Drüsenzellen, ep dorsales Epithel, hml, ventrale Längsbündel, hmr, Ringfasern und hmx, Diagonalfasern des Hautmuskelschlauches, kd Kriechsohlen- drüsen, kl Kriechsohlenepithel, mdv dorsoventrale Parenchymmuskeln, visc Mark- strangkommissuren, np, ventraler Nervenplexus. 15. Procerodes ulvae. Schema der Wimperbewegung an den Seitenrändern des Körpers. 16. Procerodes ulvae. Die Wimperbewegung am rechten Kopfrand, nach einem Quetschpräparat des lebenden Tieres dargestellt. In beiden Figuren bezeichnen die Zahlen 1 — 5 Wellenberge, die Buchstaben A — D Wellentäler des Cilienausschlages. [Fig. 1-^, 6, 7, 11—14 nach Graff (891); Fig. 5 nach Korotneff (1448); Fig. 8, 9 nach Ikeda (1428); Fig. 10 nach Weiss (1346); Fig. 15, 16 nach Wilhelmi (1331). * .«• Bronns Klassen IV , Turbellaria TW .■Ji^. >$ •/ ■»;> 7^' g^: ÄZ/t. trufo D vv-,» , ■■■■.■,_■■ - ■ V - ■■ : .^ ,* *..■■>■ ->. . '• C.F Winter 's che rla Taf. XLIV. mld^ D nr ip Ttünv gcc nüv w. &^-^ 9. t®^^ <^j/Ä^0^ 77t^? '/T % % ® - /'^r^ # "iÄMM WS 5. aa ptdla, etwa 8 mal vergr, au Augen (bloß rechts eingezeichnet), ep Integument, ge vordere Ver- wachsung der Längsnervenstämme, gr Sinnesgrüb- chen (bloß links eingezeichnet), gm Grübchennerven, iia Nerven der vorderen Spitze des Körpers, Nl Hauptlängsstämme, nl Nebenlängsstämme, nl, solche III. Ordnung, nl,, und nl,,, solche IV. Ord- nung, nie Kommissuren der Hauptlängsstämme, nie, Kommissuren der Haupt- und Nebenlängs- stämme, nie,, Kommissuren der Längsstämme III. Ordnung, np Hautnervenplexus, nr Seiten- randnerven. Nach einer Qaerschnittserie rekon- struiert von Dr. Wl. Herle (aus Graft 891). queren Verbindungen (nie,,) nicht wohl zuzuzählen; ihre Unregehnäßigkeit und ihre oft derjenigen der betreffen- den Längsstämme gleich- kommende Dicke berechtigt vielmehr dazu, diesen Teil des Zentralnervensystems als den am wenigsten ver- änderten Rest der ursprüng- lich unregelmäßig durch- brochenen sub-intestinalen Nervenplatte zu bezeichnen. Dagegen sind die zwischen den Hauptlängsstämmen ausgespannten {nie) als Querkommissuren I. Ord- nung, die die Haupt- und Nebenlängsstämme ' verl)in- denden (nie,) als solche IL Ordnung zu bezeichnen. Alle diese Kommissuren sind — ■ wie dies ja von anderen Tricladen schon beschrieben worden ist — meist von vorn nach hinten kompri- miert, also als senkrecht stehende Bänder gestaltet, und ein Blick auf Text- üg. 96 belehrt darüber, daß keinerlei Regelmäßigkeit weder in der Stärke, noch in der Entfernung der aufein- anderfolgenden Kommissu- ren herrscht. Sie ziehen meist in querer Richtung, doch biegen manche nach Verlassen des Längsstam- mes nach vorn oder hinten ab, und bei den Kommis- suren I. Ordnung kommt es häufig vor, daß dieselben nicht den anderen entspre- chenden Längsstamm er- 2891 reichen, sondern schon vorher in einem der Längsstämme lY. Ordnung ihr Ende finden. Auch die Höhe der Insertion wechselt, indem sie im Verhält- nis zum Querschnitte der Längsstämme bald mehr dorsal oder ventral ver- laufen, und bisweilen findet sich eine solche Doppelkommissur in einem Querschnitt. Besonders kommt solches im Vorderende vor, in welchem die Kommissuren an Dicke und an Zahl zunehmen, je näher man an die eigentliche ,,Gehirnkommissur" — • die Vereinigungsstelle (ge) des Vorder- endes der Längsstämme — gelangt. Schon ein gutes Stück dahinter ver- schmelzen zuerst die Längsstämme III. Ordnung, dann diese mit den Neben- und Hauptlängsstämmen, welch letztere auf Querschnitten durch diese ,.Gehirn"-Region (Textfig. 97 b) als Anschwellungen noch deutlich erkenn- liar sind, während die übrigen Längsstämme in einer soliden Außenplatte — wohl den bei wasserbewohnenden Tricladen als ,, flügelartige Sinnes- lappen" bezeichneten Seitenteilen des Gehirnes entsprechend — aufge- gangen sind. LTnmittelbar vor ihrer medianen Verschmelzung vereinigen Fig. 9T. 7ir Jil, nl Ml Jilc Quersclinittsschemata a) durch die Nerveuplatte etwa am Ende des ersten Körperdrittels, b) durch die Gehirnregiou von Oeoplana ptiUa. D vorderer Hauptdann , Nl Hauptlängsstämme, nl Nebenlängsstämme, nl, solche III. Ord- nung, nie Kommissur der Hauptlängsstämme, nr Randnerv^n. (Nach Graff). sich auch Haupt- und Nebenlängsstämme zu einer einzigen Auftreibung jederseits, die seitliche Platte schwindet, und ein Querschnitt durch die vorderste Spitze des Zentralnervensystems läßt uns (ca. 0,5 mm vom Vorder- ende entfernt) ein einheitliches querovales Gehirn erkennen, das den größten Teil des Raumes zwischen dem dorsalen und dem ventralen Integumente ausfüllt und keinen Darmast über sich trägt, da dieser ,,Kopfdarm" (D) nur bis zum Teilungswinkel heranreicht. Das Vorderende des Zentralner- vensystems entsendet keine ,, vorderen Längsstämme", sondern löst sich unmittelbar in eine x\nzahl fächerartig ausstrahlender Nerven (Textfig. 96, na) auf, die teils zu den Sinnesgrübchen, teils an den Hautnervenplexus herantreten. Noch innerhalb der Gattung Geo'plana vollzieht sich die LTmwandlung der eben beschriebenen Form des Zentralnervensystems zu jener für d^ie wasserbewohnenden Tricladen als typisch zu betrachtenden, die charak- terisiert ist durch die Konzentration der ventralen Nervenplatte auf zwei, durch Querkommissuren verbundene kompakte Markstränge. Diese sind bald breit und flach gewölbt (G. nasuta XLIII, (i, 7il), bald aber schmäler 183* 2892 und dicker, so daß sie den in Textfig. 99a, Nl dargestellten Quer- schnitt darbieten. Das Gehirn hat bei solchen Arten die Gestalt, wie sie Dendy (610, tab. VII, fig. 4, nc) für G. spenceri und Loman (612, pag. 149) — fälschlich als Typus des B}iync}iode7nus- Gehirns — abgebildet haben: aus der medianen Verschmelzung der ihre dorsoventral abgeplattete Form im ganzen beibehaltenden Markstränge entstanden. Indessen gehört Lomans Rh. megaloplühahnus zu der seither aufgestellten Famihe der CotyIoi)Ja- nidae, die nicht bloß in Größe und Körpergestalt, sondern auch im Bau ihres Gehirnes mit den zuletzt besprochenen G eopl an a- Arten überein- stimmen. Dagegen geht bei jenen Vertretern der letztgenannten Gattung, welche einen plankonvexen, schlanken Körper besitzen, und noch mehr bei den einen plankonvexen bis drehrunden Körperquerschnitt und eine schmale Kriechleiste aufweisenden Rhyn- cliodemidae eine der Körperform entsprechende Veränderung in der Gestalt des zentralen Nerven- systems einher, die sich im fast dreh runden Querschnitt der Markstränge, sowie einer An- näherung derselben an die Median- ebene und Verkürzung der, beide verbindenden Querkommissuren ausspricht. Die allgemeine Kon- figuration des Nervensystems der Gattung Bhynchodemus ist in Textfig. 98 dargestellt. Kennel (373) hat schon das Zentralnervensystem von Rh. terrestris richtig dargestellt, und ich habe u. a. jenes von Rh. scharffi (XLIII, 7 — 12) beschrieben. Die Fig. 7 zeigt im 17. Querschnitte das vordere Ende des Gehirnes als einheitliche Masse, an der die Verteilung der Ganghen- zellen und die Anordnung der oberflächlichen Auftreibungen eine Zu- sammensetzung aus zwei symmetrischen Hälften erkennen lassen. Unter allmählicher Verbreiterung wird diese Zweiteilung deutlicher, und im 29. Schnitte (Fig. 8) ist eine ventrale Einbuchtung und von dieser durch ein Büschel Kriechleistendrüsen (kd,) getrennt, die erste ventrale Kommis- sur (gec,) zu sehen. Der 34. Schnitt (Fig. 9) läßt die Zweiteilung des Ge- hirnes um so deutlicher erkennen, als er keine Kommissur trifft, und im 50. Schnitte (Fig. 10) ist das Gehirn in zwei fast drehrunde Hälften (ge) zerfallen, die durch eine sehr breite dorsale (gec) und eine feine ventrale Kommissur (gec,,) verbunden sind. Im 74. Schnitte (Fig. 11) sind die Ge- hirnhälften, wenngleich an Dicke erheblich geringer doch einander noch sehr genähert und im Aufbau als solche zu erkennen. Ihre dorsale Kom- missur ist wesentlich schwächer und ventrad verschoben, und indem nun die beiden Hälften immer weniger Ganglienzellenkerne aufweisen und JVl^ nie 7tr Querschnittsschemata a) durch die Mark- stränge, b) durch das Gehirn von Rhyn- chodemus schar fß. D vorderer Haupt- darm, Nl Markstränge, )ile Mai-kstrangkom- missuren, nr Grübchennerv. (Nach Graff)- 2S93 auseinanderrücken, während die Kommissuren schmäler werden und nicht mehr so dicht aufeinanderfolgen, vollzieht sich der Übergang zu den Mark- strängen (Fig. 12, 7ns). Die letzteren behalten durch den ganzen Yorder- körper ihren drehrunden Querschnitt und beginnen erst ein Stück hinter den Germarien sich quer auszuziehen und damit dorsoventral abzuflachen. Von ihnen gehen Dorsalnerven zum Kücken, Ventralnerven zur Bauch- fläche, sowie laterale zu den Seiten ab, die sämtlich im Hautnerven- plexus enden. Wie die Arten der Gattung Rhynchodemus, so verhalten sich auch die von mir untersuchten Vertreter der Gattung Ä7nhlyijla7ia, die ja auch dieselbe nahezu drehrunde Gestalt besitzen. Daß aber auch die breiten und platten Cotylo'planidae dieselbe Form der Markstränge darbieten wie Amhlyplana ist ein Beweis dafür, daß die zuletzt beschriebene Form des Zentralnervensystems nicht eine durch die subzylindrische Körper- gestalt bedingte Korrelationserscheinung ist. Fig. 99. a h nie Nl hr, 9^ S''"- Querschnittsschemata a) durch den Vorderkörper, b) durch die Kopfplatte von Placo- cephalis kewensis. I) vorderer Hauptdarm, ge Gehirn, grji Grübcheunerv, Kl Mark- stränge, 7iJe Markstrangkommissm*, nr, Ventrolaterahierv. (Nach Graff). Die Biyaliidae sind zweifellos aus den vieläugigen Geoplanidae durch Konzentration der Sinnesorgane auf das Vorderende des Körpers und Umwandlung desselben in eine Kopf platte hervorgegangen. Die Kopf- platte ist demnach nichts anderes als das verbreiterte Vorderende der Geoplaniden, bei deren ursprünglichsten Formen sowohl die Augen als auch die Sinnesgrübchen nicht in zwei seitliche Gruppen getrennt sind, sondern in kontinuierlicher einfacher oder mehrfacher Aufreihung zum mindesten das Vorderende, bisweilen aber den ganzen Körperrand umkränzen. Die quer- ovale Gestalt ihrer Markstränge (Textfig. 99a) weist auf die Geoiplanidae als Ausgangspunkt hin und bieten ein schönes Beispiel dafür, wie selbst bei dieser Abteilung der Tricladen, die sonst keine Handhabe für die Be- stimmung der Grenze zwischen Gehirn und Marksträngen darbietet, ein von letzteren scharf abgegrenztes Gehirn zustande kommt. Das wesent- lichste Merkmal des Nervensystems der Bipaliiden beruht darin, daß 1. die mediane Verw^achsung der Markstränge ausschließlich der Kopfplatte angehört, und daß 2. diese Verwachsung eine der Gestalt der Kopfpkitte entsprechende, quere, halbmondförmige Verbreiterung erfahren hat (Text- fig. 99b, ge). Ihr Analogon findet — wie ich schon in meiner jMonographie (891, pag. 126) ausgeführt habe — diese Ausgestaltung des Gehirnes der 2894 ffrk Bipaliiden schon bei jenen Paludicolen, welche an ihrem Vorderende nebst zwei oder zahlreichen Augen auch noch Aurikel oder Tentakel tragen, und außerdem sind es '^' ■ Drüsenpolster, Haft- und L^^JE ^^' "^^ Saugorgane, welche, an qp und lur sich eme stär- kere Innervation bean- spruchend, dort, wo sie sich mit Sinnesorganen am Vorderende des Kör- pers kombinieren, eine stärkere Ausbildung des Gehirns bewirken werden. Wir haben dies oben (S. 2888) bei Choerado- lüana gesehen, und wenn einmal die von Korot- neff (1448) beschriebe- nen Baikaltricladen ana- tomisch untersucht sein werden, sind ähnliche Be- funde mit Sicherheit zu gewärtigen. In den Grundzügen ist das Nervensystem der Biyaliidae schon von Moseley (271) und Lo- man (559) dargestellt worden, welche zeigten, daß die Markstränge ebenso wie bei den übri- gen Landplanarien durch Querkommissuren verbun- den sind, die durch zahl- reiche Anastomosen eine Art Plexus herstellen. Eine diesen Anastomosen (Text- fig. 100, nie) gleich reich- liche Anzahl von Nerven {nr) geht nach außen zum Hautnervenplexus {yif) ab. In der Basis des Kopfes werden die Kom- missuren immer zahlreicher, liegen zu 2 — 3 übereinander in einem Schnitte und verdichten sich schließlich bis zur vollständigen Ver- schmelzung der beiden Gehirnhälften zu einer einheitlichen Gehirn- P l a c 0 c e p Jt a l u s keicensis, nach Flächenschnitten rekonstruiert, ca. 14 mal vergr. au (vornf) Stirnaugen, (hinten) Augen des Körperrandes, im Halsfleck {ha) dichter angehäuft, D vorderer Hauptdarm, di Darm- divertikel, die Kommissuren derselben, ge Gehirn- platte, ge u. nr Stirnrandzone derselben, grk Grübchen- kante, gm Zone der Grübchennerven, kd Kopf- darm, kde Endästchen desselben, itl Markstränge, nie Kommissuren derselben, vp Hautnervenplexus, nr (hinten) Randnerven (Ventrolateralkommissuren) der Markstränge. (Nach Graff). 2895 platte, die, von zahlreichen Muskelfasern {mdv) und Bündeln der Drüsen- ausführungsgänge (XLIII, 13, ed,) durchsetzt, sich quer durch die ganze Kopf platte ausspannt. Die Gehirnplatte hat eine kaum merk- liche Depression in der Medianlinie der Kopfbasis (s. Textfig. 99b), welche aber in der vorderen Partie des Kopfes ganz verstreicht. Im übrigen be- steht sie zunächst aus einem halbmondförmigen Zentralteile (Textfig. 100, ge) von gleichmäßiger Dicke und Konsistenz, wobei jedoch bemerkt werden muß, daß dessen dorsoventraler Durchmesser geringer ist als jener des vorderen Endes der Markstränge, u. z. entspricht die Differenz dem in der öesamtdicke zwischen Kopfplatte und Halsteil des Körpers herrschenden Unterschiede. Der Vorderrand des — bei Placocejphalus kewensis im Leben streng halbmondförmigen und nicht mit seinen Ecken nach hinten gekrümmten — zentralen Gehirnteiles (ge) setzt sich in eine Zone von ge- ringerer Dicke (ge,) fort, die aus einem dichten Geflechte starker Nerven besteht und am besten als Stirnrandzone zu bezeichnen ist. Diese (in unserer Textfigur etwas zu breit gezeichnete) Zone entspricht dem nach Bergendal (526, pag. 22) ,,mehr einen Nervenplexus bildenden Teil des Gehirns" und der ,,zone of solid tissue", von der Moseley (271, pag. 133) an- gibt, daß sie sich zwischen dem Stirnrand und dem ,,large vascular space in the head"*) befindet. Wenn dieselbe auf manchen der von mir (891) abgebil- deten Schnitte solid erscheint, so liegt dies bloß daran, daß gerade dieser Teil des Kopfes bei der Konservierung der stärksten Kontraktion unterliegt, wodurch die Lücken zwischen den Nerven verschwinden. Doch sieht man bei stärkerer Vergrößerung (XLIII, 14) deutlich, daß sie im wesent- lichen aus dichtstehenden, dicken, drehrunden Nerven (na) besteht, die mit- einander vielfach anastomosieren und den Stirnrandnerven entsprechen, in welche sich auch bei anderen Landplanarien das Gehirn auflöst. Die Stirnrandzone des Gehirnes setzt sich direkt fort in den Nervenplexus des Papillarteiles der Sinneskante (Textfig. 100 u. XLIII, 13, np) und tritt so in Verbindung mit dem allgemeinen Hautnerv enplexus. Während der letztere die Kopfrandaugen versorgt (vgl. S. 2897), gehen, den Pa- pillarplexus durchsetzend, direkte Nerven (gm) von der Gehirnplatte zu den Sinnesgrübchen (gr), und zwar zu jedem Grübchen je ein unge- teilter Nerv**). Die obige, PL kewensis betreffende Darstellung gilt im Avesentlichen auch für alle anderen, von mir untersuchten Bipaliiden. Speziell für P l. mollis habe ich, dieses zu erweisen, einen Sagittalschnitt (891, tab. XXXVIII, fig. 1) durch den einen Markstrang und die Kopfplatte, sowie einen Querschnitt durch den Vorderkörper (fig. 4) mit den quer ausgezogenen Marksträngen *) Zum Verständnis dieses Ausdruckes vergl. Kennel (373) pag. 150. **) Dieses Verhältnis hat schon Moseley (271, pag. 133) ganz richtig dargestellt, im Gegensatze zu Lehnert, der (628, pag. .341) sagt: .,An jede Grul)p tritt ein Bündel von langen Nervenfasern heran, die zwischen den Zellen des Grubenepithels verschwin- den". 2896 und der starken Kommissur derselben abgebildet, und fig. 2 zeigt die Kopf- basis im Medianschnitte, in welchem die zunehmende Stärke der Kom- missuren den Übergang der Markstränge und ihre allmähliche Verschmel- zung zur Gehirnplatte vorbereitet. Das gedrungene Bipalium e/pliiy'pium fällt durch seine, mit der Körpergestalt übereinstimmende Dickenentwick- lung sowohl der Gehirnplatte (891, tab. XXXIX, fig. 1—6) als auch der Markstränge auf, die bis in die Pharyngealregion einen viel schmäleren und höheren Querschnitt besitzen als bei B. liaberlandti, wo die flacher ausgebreiteten Markstränge noch ursprünglichere Verhältnisse darbieten. Was das Verhalten der Markstränge im Hinterende des Körpers betrifft, so bleiben diese in der Eegel auch bei den Landplanarien bis zur Schwanzspitze getrennt, woselbst sie sich im Hautnervenplexus verlieren. Doch kommt eine Verschmelzung derselben ausnahmsweise auch in dieser Abteilung der Tricladen vor. So bei Amhhj'playia notabilis, wo sie 0,28 mm vom Hinterende in ganzer Breite ineinander übergehen (891, tab. LIV, fig. 11, nl), die Querbrücke ist dann drei Schnitte weiter noch halb so dick, worauf sie spurlos verschwinden. Überdies wird eine solche Verbindung von Dendy (610, pag. 77) für Geoylana spenceri, Krsmanovic (859, pag. 195) für G. sieholdi u. steenstrupi angegeben. b) Hautnervenplexus. Dieser ist bei den Landplanarien viel kräftiger ausgebildet als bei den wasserbewohnenden. Während er bei letzteren viel- fach gar nicht festgestellt oder als nur unter einem Teile des Integumentes (Dorsalseite, Ventralseite, oder in diesen bloß im Vorderkörper, vgl. S. 2883 U.2886) vorkommend beschrieben wurde, haben ihn alle neueren Untersucher der Terricolen unter deren ganzem Litegumente verbreitet gefunden. Er bildet ein engmaschiges Netz von im wesenthchen längs- und quer- verlaufenden Nervensträngen, das dem Hautmuskelschlauche anliegt und so die innerste der den ganzen Körper einscheidenden integumentalen Schichten darstellt. Seine allgemeine Verbreitung und stärkere Ausbil- dung bei den Landtricladen ist wahrscheinlich auf die mächtigere Ent- wicklung des Hautmuskelschlauches, sowie die größeren Anforderungen, welche das Landleben an letzteren und an die Sinnesfunktion des Körper- epithels stellt, zurückzuführen. Und wenn auch bis heute bei den Land- planarien keine dieser entsprechenden Nervenendigungen im Epithel und in den Muskelfasern des Hautmuskelschlauches beschrieben wurden, so ist doch an dem Vorhandensein solcher nicht zu zweifeln, um so weniger, als derartige Organe bei Maricolen und Pahulicolen (vgl. S. 2729 u. XXXVI, 1, sz) sichergestellt sind. Die aus einer zarten Grundsubstanz (XLIV, 1, n) mit eingelagerten stärker hchtbrechenden Fasern und großen ovalen Kernen (fc) bestehenden Stränge des Hautnervenplexus entsenden überall, zwischen den Längs- bündeln des Hautmuskelschlauches feinere Abzweigungen (n,) zur Peri- pherie, die, sich weiter verästelnd, in die Längsbündel selbst eindringen und bisweilen bis an die Basalmembran zu verfolgen sind. Auch versorgt 2897 der Nervenplexus die zahlreichen Kolbenaugen der Geoflanidae und Bipaliidae, sowie das eingesenkte Epithel der Sinneskante und der in derselben bei letztgenannten enthaltenen Tastpapillen, wie denn der Nerven- plexus überall unter der Sinneskante eine Verstärkung erfährt. Ebenso scheinen die dorsalen Tentakel von Cotylopla7ia 'punctata (XLIV, 4, T) vom Hautnervenplexus versorgt zu werden, dessen Durchschnitte an der Tentakelbasis besonders reichlich anzutreffen sind. Im allgemeinen findet man die Stränge des Plexus viel kräftiger bei den Geoplaniden (besonders im Genus Geoplana) und Bipahiden als bei den Khynchodemiden ausgebildet, und am schwächsten scheinen sie bei deren Gattung Amhlyjjla^ia entwickelt zu sein. Aber er fehlt nirgends, wie schon ans den Textfiguren 94 — 100 hervorgeht, und seine Kontinuität wird auch durch die Drüsenkante (drk) nicht unterbrochen, wie PJaty- demus grandis zeigt, an welcher Art (XLIV, 2 u. 3) auch sehr schön zum Ausdruck kommt, welch auffallende Verstärkung er in der Kriech- leiste (kl) erfährt. Wenn wir den Bau des Nervensystems nicht bloß der Terricola, son- dern sämtKcher Tricladen überblicken, so drängt sich von selbst die Fräse auf nach der physiologischen Bedeutung des Hautnervenplexus, die ich schon früher (891, pag. 130) erörterte. Die Stellung desselben im Bauplane der Tricladen und namenthch der Umstand, daß er zwischen dem Zentralnervensystem und dem Integumente derart eingefügt Ist, daß sämthche die Haut treffenden Reize zunächst ihm zugeleitet und alle motorischen Erregungen durch ihn dem Hautmuskelschlauche übermittelt werden, läßt vermuten, daß er bei den Tricladen die gleiche Eolle als Zen- trum für die einfachen Reflexe spiele, wie das Rückenmark bei den Verte- braten. Diese Auffassung scheint eine Bestätigung zu finden durch die Er- gebnisse der S. 2862 mitgeteilten Beobachtungen von Wilhelmi an dekapi- tierten Maricolen, sowie der von Steiner (860) gemachten Versuche mit dekapitierten Polycladen, die zeigten, daß geköpfte Exemplare von Sti/- lochus pilidium nach einiger Erholung noch Ortsbewegungen machen, woraus der letztgenannte Beobachter schloß, daß außerhalb des Gehirnes Ganghenzellen vorhanden sein müssen, welche die Lokomotion vermitteln. c) Xerven. Schon S. 2886 wurde hervorgehoben, daß und in welchen Punkten das für die meisten wasserbewohnenden Tricladen geltende Nerven- schema (Textfig. 83) für die Landplanarien nicht zutrifft. Nachdem über- dies in vorstehendem die Organe aufgezählt w^urden, deren Innervation vom Hautnervenplexus besorgt wird, bleiben nur noch jene Nerven übrig, welche : a) das Zentralnervensj'stem mit dem Hautnervenplexus verbinden, b) vom Zentralnervensystem zu den inneren Organen abgehen, und c) die Seitenrandtentakel, Sinnesgrübchen und Paar-(Retina-) Augen ver- sorgen. 2898 Die wichtigsten Verlaufsiichtungen der zur ersten Gruppe gehörigen Nerven haben Loman (612) und Lehn er t (628) festzustellen gesucht und erstgenannter gab (pag. 151) ein Schema, mit dem unsere Textfigg. 94 bis 100 im wesenthchen übereinstimmen. An ihnen sieht man, daß zu- nächst von der Dorsalfläche des Zentralnervensystems eine Anzahl von Nerven zum Piücken emporsteigen, die unter vielfachen Verästelungen schließhch an den Hautnervenplexus herantreten. Diesen Dorsalnerven {nd) entgegengesetzt finden sich die natürlich viel kürzeren Ventralner- ven (vn). Letztere pflegen in bedeutend größerer Zahl vorhanden zu sein als erstere, namentlich in dem zum Kriechen verwendeten Teile der Bauch- fläche (Kriechsohle oder Kriechleiste, vergl. u. a. XLIV, 2 u. 3, AZw). Die Seitenränder des Körpers werden entweder durch von der Dorsalfläche des Zentralnervensystems entspringende Nerven (Textfig. 94) oder durch be- sondere, horizontal abgehende (Textfig. 95a, 98a u. 99a) Seitenrand- nerven [nr) versorgt. Solche den Hauptnervenplexus mit dem Zentral- nervensystem verbindende Nerven gehen nicht bloß von den Marksträngen und ihren Kommissuren, sondern auch vom Gehirn ab, besonders zur vor- deren Körperspitze (vergl. Textfig. 96, na). Die zweite Gruppe von Nerven ist noch wenig erforscht. Lehn er t (628, pag. 341) berichtet von Nervengeflechten ,,um und zwischen der Körpermuskulatur, um den Darm herum und endlich besonders stark unter der Sohle", und was ich zur Kenntnis der Innervation der Haft- und Saug- organe, sowie des Pharynx beibringen konnte, ist schon früher (S. 2780 u, 2802—2807) mitgeteilt worden. Dagegen ist noch einiges über die spezifischen Sinnesnerven zu sagen. Sie entspringen, wie die Augennerven der zweiäugigen wasserbewohnen- den Tricladen und der ,, Tastorgane" derselben stets direkt aus dem Ge- hirne, und schon Lang (396, pag. 70) hat für Procerodes lohata darauf hingewiesen, daß sie durch ihren Ganglienzellenbelag mit jenen des sen- soriellen Teiles des Gehirnes übereinstimmen. Demnach sind sie nicht den oben sub a) und b) besprochenen Nerven an die Seite zu stellen und gehören nicht dem peripheren System an, sondern sind als abgegliederte Teile des Zentralnervensystems zu betrachten. Für die Grübchennerven der Bipaliidae habe ich dies schon S. 2895 des näheren ausgeführt, und ein Blick auf die Textfigg. 94 — 98 u. 99 b (gm) läßt dieses Verhältnis um so klarer erkennen, je mehr das Zentralnervensystem die Form einer quer ausgebreiteten Nervenplatte darbietet. Wo die Grübchen die Seitenränder des Körperquerschnittes besetzen (Textfigg. 94 a — 97 a), da verläuft der Grübchennerv als Seitenrandnerv (nr oder gm), wo dagegen die Grübchen- kante in die Bauchfläche hereinrückt (Textfig. 98a), da ist eine Verwechs- lung dieser dem Zentralnervensystem angehörigen Sinnesnerven {nr) mit den zum peripheren System gehörigen Seitenrandnerven (Textfig. 99a, wj, ausgeschlossen. Es wird sich daher empfehlen, als Rand- oder Seitenrand- 2899 nerven stets nur die horizontal verlaufenden Verbindungsnerven des Ge- hirnes oder der Markstränge mit dem Hautnervenplexus, dagegen die zu den Grübchen herantretenden ohne Eücksicht auf ihre Verlaufsrichtung als Grübchennerven zu bezeichnen, wie dies in Textfig. 96 geschehen ist. Dasselbe gilt für die Tentakelnerven von Cotyloplana whiteleggei, die gleichfalls direkte Fortsetzungen des Gehirnes darstellen, wie ein Blick auf die Abbildung (XLI, 4, nr) lehrt. Bei allen mit zwei Augen versehenen Tricladen entspringt dem Gehirn jederseits ein einziger Augennerv, der von einem mehr oder weniger deuthch abgeghederten Gehirnteile, dem Ganglion opticum, ausgeht. Den höchsten Grad der Individualisierung erreicht letzteres mit der Aus- bildung der ,, Retinaaugen" der Bhynchodemidae. Bei diesen (XLIV, 2) setzt sich jederseits die dorsale Partie des Gehirnes (no) als gestielte, birn- förmige Masse scharf ab von dem Reste, um die Basis des Auges zu umfassen und hier in die Retina überzugehen. Daß jedoch die Art der Innervation nicht von der größeren oder geringeren Komplikation im Baue des Auges abhängt, beweisen die mit Kolbenaugen versehenen zweiäugigen wasserbe- wohnenden Tricladen. Bei diesen sitzt das Ganglion opticum (vergl. Chich- kof f 664, tab. XX, fig. 64) in ganzer Breite der Rückenfläche des Gehirnes auf, allein der wie ein Stiel an das Auge herangehende Augennerv erweist sich nichts destoweniger durch Stellung und Bau als ein abgegliederter Teil des Zentralnervensystems. Ich hatte in meiner Darstellung des Nervensystems der Terricola (891, pag. 120) die diffuse ventrale Nervenplatte, wie sie bei den Geojpla- nidae (vor allem G. rufiventris) vorkommt (Textfig. 94) für eine ganz ur- sprüngliche, bei den wasserbewohnenden Tricladen nirgends mehr erhaltene Form des Nervensystems betrachtet, aus welcher durch allmähliche Konzen- tration die Markstränge mit ihrer vorderen, als Gehirn zu bezeichnenden Kom- missur als nächsthöhere Organisationsstufe hervorgegangen sein sollten. Die weitereEntwicklungsoUte mit Einbeziehung eines immer größeren Abschnittes der Markstränge in das Gehirn und darauf weitergehende Differenzierung dieses letzteren einhergehen. Darauf bezieht sich die nachfolgende phylo- genetische Erörterung Böhmigs (1124, pag. 431 — ■43'2): ,,Graff bezeich- net die erst erwähnte, diffuse Form des Nervensystems als die »primitivste', die zweite, die kompaktere als Endglied in der Entwicklungsreihe; in einem ähnlichen Sinne hat sich schon vorher Ijima (455, pag. 435) ausgesprochen, er meint ,daß das Gehirn von Planaria jpolychroa entschieden auf einer niedrigeren Stufe steht als das von Dendrocoelum lactewn und Polycelis teniiis'. Ich kann mich diesen Anschauungen nicht anschließen, ich sehe vielmehr in der durchbrochenen Nervenplatte, wie sie uns im Extrem bei den Geoplaniden entgegen tritt, etwas Sekundäres und stütze mich hier- bei auf folgende Gründe: Die Beziehungen der Tricladen zu den übrigen 2900 Turbellarien sind in vieler Hinsicht noch in Dunkel gehüllt; eine Verwandt- schaft mit den Alloeocoden wird wohl allgemein angenommen, nur ist es die Frage, ob die Tricladen aus Alloeocoelen hervorgegangen sind oder umgekehrt. Hallez, Graff, Braun, Vejdovsky sind Verteidiger der ersten Auffassung, Lang (460, pag. 670) dagegen vertritt die zweite; Lang (397, pag. 227 ff.) leitet die Tricladen von Polycladen ab, und zwar bringt er, wie mir scheint, aus rein äußerlichen Gründen, die Süßwasserformen, nicht die Maricolen in Beziehung zu den Polycladen. Die Alloeocoelen sowohl wie die Polycladen, mögen nun die einen oder die anderen die Stammformen der Tricladen repräsentieren, besitzen ein scharf umschriebenes Gehirn, sowie kompakte Markstämme, sie stehen im Bau ihres Zentralnervensystems den marinen Tricladen augenscheinlich näher als den Landplanarien mit diffuser Nervenplatte; ich möchte weiter- hin auf die von Graff an die Spitze der gesamten Turbellarien gestellten Acoela hinweisen, bei welchen bereits ein wohl differenzierter Cerebral- teil, von dem eine größere Anzahl Nerven ausgeht, vorhanden ist, aber kein diffuser Nervenplexus"*). 10. Sinnesorgane. Von solchen sind bisher (S. 2729 ff.) bloß die über die ganze Körper- oberfläche der wasserbewohnenden Tricladen verbreiteten Haut Sinnes- organe, sowie die Sinneskante der Landplanarien insoweit besprochen worden, als es sich um den Bau ihrer Epithelzellen handelt. Damit wurde für die erstgenannten alles, was über sie zu sagen ist, angeführt., und es bleiben noch zu behandeln die a) Aurikularorgane, b) Tentakel, c) Apikaiorgane d) Sinneskante, e) Sinnespapillen, f) Sinnes- grübchen, g) Kopfplatte, h) Augen. a) Aurikularorgane. Wir haben S. 2718 die Sinnesorgane des Vorderendes in Tentakel und Aurikel unterschieden, und es sei diese Einteilung, welche auch in der Art der Innervierung begründet scheint, hier noch genauer gefaßt, als dies dort geschehen ist. Wir schlagen vor, alle die von den Seiten des Körpers in oder hinter der Augenregion auftretenden dreiseitigen oder lappigen seitlichen Ausladungen des Körpers als Aurikel oder Öhrchen, die von den Ecken des Vorder(Stirn-)randes abgehenden, mehr oder weniger zur Spitze verjüngten, im ausgestreckten Zustande fühlerartig erhobenen Anhänge dagegen als Tentakel zu bezeichnen. Von diesen bald als Tast- organe, bald als Geruchs- oder Geschmacksorgane in Anspruch genommenen Bildungen, die in bezug auf ihre Gestalt sich keineswegs scharf voneinander *) Der letzte Passus ist ein lapsus memoriae. Böhm ig war meine Allhandlung, in welcher der Nervenplexus der Convoluta rjscoffensis beschrieben und abgebildet ist (620, tab. VIII. fig. 1) zweifellos bekannt, er dachte aber bei der Niederschrift obiger Zeilen offenbar an die Abbildung von Delage (497, tab. V, fig. 1)! 2901 abgrenzen lassen, sind es namentlich die Aurikel, welche mit eigentüm- lichen Sinnesapparaten ausgestattet erscheinen. Letztere fallen bei pig- mentierten Arten dadurch auf, daß sie unpigmentiert sind. Sie bilden (Text- fig. 101 — 106) an den hinter den Augen auftretenden seithchen ,, Öhrchen" nahe deren Außenrande hegende, kürzere oder längere Streifen oder schwach vertiefte ovale, bisweilen auch birnförmig umrandete, unregelmäßig ge- formte (Textfig. 106) Grübchen, in deren Bereiche Ehabditen fehlen. Diese Organe sind zuerst von Böhmig (528, pag. 482) bei Planaria iheringi als „weißliche Flecke am Kopfrand" und dann (529, pag. 488) auch bei PI. gonoce'phala folgendermaßen beschrieben worden: „Auf der dorsalen Fio-. 101. Fig. 102. Fig. 103. Fig. 105. Fig. 104. HH m-- ^ ^m ^ i m ''^H Hl. ' 'm '■I Fig. 106. Kopfformen und Aurikulai--Siniiesorgaue etwa lOmal vergr. von: 101 Planaria gono- cephala, 102 PL torva, 103 PI. polychroa, 104 u. 105 PL lugubris, 106 PL maculata. (103 nach P. Lang, die übrigen nach Wilhelmi). Fläche der Aurikeln findet sich eine ca. 30 /^^ tiefe und ca. 25^ lange und breite, nach unten verjüngte Grube (Textfig. 101), welche durch eine scharfe und feine Kontur gegen die Umgebung abgeschlossen ist. In den Grund der Grube treten aus dem subcutanen Nervenplexus zahlreiche Nervenfasern ein und begeben sich zu einem nierenförmigen Körper, welcher das mittlere Drittel der Vertiefung ausfüllt. Dieses Gebilde ist von fase- riger Struktur, die dasselbe bildenden Fasern hegen scheinbar wirr durch- einander. ]\Iit Pikrocarmin färbt es sich gelbrot und weit intensiver als die sonst ihm ähnlich aussehende Punktsubstanz. Von der freien Ober- fläche dieses Körpers erhebt sich eine Anzahl, ca. J25/.^ hoher und 2^t dicker runder Borsten, welche über die Flimmerhaare der umgebenden Epithelzellen ragen. An ihrem freien Ende sind diese Fäden mit kleinen Köpfchen versehen. Das untere Drittel der Grube wird nur zum Teil von den eintretenden Nervenfasern ausgefüllt, den Piest nimmt eine ca. 'S [.i im Durchmesser große Zelle [ein], welche einen deutlichen Kern, der 2902 sich nur schwach färbt, besitzt". ,.Nur kleiner, blasser Stifte möchte ich noch Erwähnung tun, welche ich .... zwischen den Epithelzellen der Aurikularfortsätze gefunden". Böhm ig hält das beschriebene Organ für ein Tastorgan und bringt später die S. 2730/1 angeführte genauere Beschreibung dieser Sinneszellen, aus welcher ebenso wie aus jener P. Längs, der sie (1481, pag. 141) bei PL jwlychroa untersuchte, hervor- geht, daß der Bau derselben jenen der Hautsinnesorgane im wesentlichen gleiche. Auf die verschiedenen Formen dieser Organe sowie deren Wichtig- keit für die Systematik*) hat zuerst Wilhelmi (1263) hingewiesen, dem wir die in Textfig. 101/2 u. 104/6 reproduzierten Abbildungen verdanken. Er hat auch gezeigt, daß sie nicht notwendig die Ausbildung von Aurikehi voraussetzen, sondern auch bei Formen, welche solcher entbehren, wie z. B. PL torva (Textfig. 102) und PL loohjchroa (Textfig. 103) in der ,,Auri- kulargegend" vorkommen. Die letztgenannte Art zeigt die längsten streifenförmigen Aurikularorgane, welche hier auch völlig parallel dem Seitenrande des Körpers verlaufen und nach beiden Enden sich allmählich verschmälern, während sie sich sonst {PL luguhris, Textfig. 104 u. 105) nach ihrem etwas körpereinwärts gerückten Hinterende verbreitern. Nach Böhmig (1124, pag. 436) sind die Aurikularorgane ,, nahezu rhabditenfrei". Von Maricolen sind derartige Organe bisher nur bei Procerodes ulvae bekannt geworden, und deren von Böhmig gelieferte Beschreibung ist schon S. 2729 zitiert. Dagegen finden sich unter den Terricola bei den Arten der Gattung Cotyloylana {C. diigesi, XXXIV, 26/7, h; C. whiteleggei, 28/9, af) den Aurikeln der Paludicolen entsprechende seithche Ausladungen des Vorder- endes, welche, soweit als der für histologische Zwecke wenig geeignete Erhaltungszustand des Epithels einen Schluß gestattet, ebenfalls Auri- kularsinnesorgane zu besitzen scheinen. Bei C. whiieleggei scheint das der Ventralseite zugekehrte Epithel der Aurikelkante (XLI, 4, T) kernlos zu sein, und zwar vorn in größerer Ausdehnung, nach hinten aber nur in dem Bereiche des schmalen Streifens (XLIV, 6, *), an welchen der das Aurikel versorgende Ventrolateralnerv (nr) herantritt. Diese kernlose Epithelpartie ist auch niederer als das umgebende Normalepithel. Bei der sowohl der Aurikel als auch der dorsalen Tentakel entbehrenden C. megaloflülialma findet sich dagegen über dem Rande der Bauchfläche (nicht der Kriechsohle !) inmitten der Drüsenkante ein Längsstreifen nied- rigeren, kernlosen Epithels, an Avelchen die ventrolateralen Nerven heran- gehen. Derselbe zieht, von den Augen angefangen, bis hinter den ., Saug- napf", entbehrt der Ehabditen und ist an dem konservierten Objekte stellenweise eingefaltet, trägt jedoch keine Sinnesgrübchen. Es liegt also hier ein Seitenstück zu PL torva vor, indem Aurikularorgane ohne Aurikel vorhanden sind. *) Verg]. auch P. Lang 1462). 2903 Fig. 108. Ü'- b) Tentakelorgane. Von den Tentakeln der maricolen Procerodes hallezi berichtet Böhmig (1252, pag. 22), daß ihr Epithel eingesenkt und vollständig rhab- ditenfrei sei. Für ihre Funktion ist die von Wilhelmi (1331, pag. 142ff.) bei Procerodes ulvae nachgewiesene Art ihrer Cilienbewegung von Bedeu- tung, die darauf hinausläuft, daß an ihrer Oberfläche ein Strudel (XLIV, 15 u. 16) erzeugt wird. Unter den Paludicola trägt (nach Steinmann*) die mit lappenförmigen, a.uch in ihrer Gestalt an Aurikel erinnernden pj^. jq-^ Tentakeln versehene Bdellocejjhala jmnc- iata streifenförmige Aurikularorgane , und derselbe Beobachter be- richtet (1365, pag. 174 und die zitierte Mono- graphie pag. 85) bei Planaria alpina und ihren polypharyngealen ^' l^ma r i a alpina. Abarten von ,, einer rundlichen, im nerven- reichen Tentakelmesen- chym eingelagerten Blase (Textfig. 107, f; 108, h) und einem Körper von homogenem Aussehen, der vielleicht als Statolith aufgefaßt werden muß. Die Lage des Organs ist nicht immer ganz dieselbe. Dies darf nicht verwundern, da ja die Tentakel in ver- schiedenen Kontraktionszuständen konserviert w^erden. Die Blase (h) ist meist etwas oval. Ihre größte Achse betrug in dem abgebildeten Fall 40,2/:/, die kleinste 19,1 ju. Der Statolith (s) ist ähnlich gestaltet wie die Blase. Seine Länge beträgt 26,2//, seine kleine Achse mißt 19,2 /^. Er enthält in der Mitte einen Kern von einer das Licht stärker brechenden Substanz. Die benachbarten Zellen des Epithels sind, wie alle echten Tentakelzellen, fast völlig rhabditenfrei. An ihnen sind auch die Basalkörperchen deutlich zu erkennen. Um die Blase ordnen sich die Faserbündel des aufgepinselten dritten Gehirnnerven, der einen Belag von bipolaren Ganglienzellen besitzt. Ganglienzellen ordnen sich auch um die Blase herum. In einigen Fällen fand ich die Blase tief im Innern des Tentakels, sie scheint durch die reiche Tentakelmuskulatur einige Beweglichkeit zu besitzen". Steinmann hat diese Organe als Tentakel blase hen bezeichnet. Umriß des Vorder- endes mit den Augen und Tentakel- blasen (<). (Nach Steinmann). Planaria alpina. Schnitt durch den Tentakel, h Tentakelblase, s Einschlußköri^er derselben, r, rhab- ditenarme und r^ normale Epithel- zellen. (Nach Steinmann). *) S. Steinniann in: Steinmann und Bresslaii, bellaria). Leipzig 1913. pag. 184. Die Strudelwürmer (Tur- 2904 Bei den Terricola sind die Tentakel sehr selten, und nach dem Leben kennt man bloß die pfriemenförmigen Tentakel von Leimacopsis (XXXIII, 1), während jene von Cotyloplana imndata bloß nach konservierten Objekten bekannt sind. Sie stellen an solchen rundliche Höckerchen dar, die ober- und außerhalb der Augen der Dorsalfläche des Körpers aufsitzen. Auf Sagittalschnitten (LI, 10, T) ist das Epithel kernlos und bedeutend niederer als in der Umgebung der Tentakel — wahrscheinlich handelt es sich auch hier um Epithelialplatten eines eingesenkten Epithels, zwischen dessen Zelleibern Sinneszellen eingeschaltet sind, welche vom Hautnerv en- plexus (np) innerviert werden. c) Apikaiorgane. Der ,, Stirnrand" (Böhmig, 1317, pag. 143) der wasserbeAvohnenden Tricladen wird, namentlich bei Arten, bei welchen, sei es bloß die Mitte (XXXI, 35 u. 29) desselben, sei es der ganze vor den Aurikehi gelegene Teil als Papille oder spitzbogenförmig (XXXI, 32) vorspringt, sowohl vermöge der ,, Nerven, welche sich am Kopf läppen ausbreiten und diese ganze Partie zu einem feinen Sinnesorgan stempeln" (Böhmig, pag. 146)*), als auch wegen seiner bei der Nahrungssuche vollführten Bewegungen (,,wie schnuppernd", Kennel, 570, pag. 466), als Sitz des Geruchs- oder Geschmackssinnes gehalten. Bei verschiedenen Landplanarien wird das gleiche von der vorderen Spitze des Körpers vermutet, die namentlich bei den drehrunden oder subzylindrischen Arten der Rhynchodemidae durch hellere Färbung auffällt (s. Rhynchodemus scharffi, XXXIV, 33 — 35 und Amhly plana zenkeri, XXXIV, 29 — 42) und an konservierten Tieren meist als Grübchen {A. teres, XLIV, 7, *) retrahiert erscheint. Die Einziehung wird durch kräftige Retraktoren (.4. notahilis, XXXVIII, 3, R) bewirkt, welche die vordere, direkt an das Integument herantretende Spitze des Gehirnes (ge) umfassen. Auf diese Weise sind die genannten Arten imstande, auf Eeize mit einer raschen Zurückziehung des Vorder- endes zu antworten, und daß diese Aktion sehr ausgiebig sein muß, geht daraus hervor, daß die genannten Gattungen zu jenen Landplanarien gehören, welche sich bei der Konservierung am stärksten verkürzen (891, pag. 507; vergl. auch S. 2705fL). Ein solches Grübchen vor den Augen weist auch das Vorderende von Artiocotylus speciosus (XXXIII, 29, gr) auf, Bendl (1289, pag. 66, fig. 9) hat es bei Rh. richardi, Geba (1291, tab. XX, fig. 26) bei Ambly- plana mediostriata und A. graffi (tab. XXI, fig. 18 u. 30, Rg) gefunden und in der Tafelerklärung als ,,Eiechgrube" bezeichnet. Die Zellen, welche die seitlichen Teile und den Boden der Grube bilden, sind schlanker und entbehren der Cilien; zwischen den letzteren münden cyanophile und *) Böhmig (1124, pag. 436) beobachtete auch bei Sabussowia dioica ,,an der vorderen Körperspitze Zellen mit langen, verhältnismäßig starren Cihen", die vielleicht ein bestimmt lokalisiertes Sinnesorgan darstellen. 2905 erythrophile Drüsen in nicht unbedeutender Menge aus. Die Zellen des Grübchenrandes und der nächsten Umgebung unterscheiden sich von den letzterwähnten durch geringere Höhe, entbehren aber auch noch irgendwelcher Stäbcheneinlagerungen; das gewähnliche Epithel beginnt erst in einiger Entfernung vom Grübchen selbst. t^. ,„„ . -big. 109, Nervenendigungen wurden nicht beobachtet. Dagegen beobachtete Ikeda (1428, pag. 117) bei ,™«___- seinem Pseudartiocotyhis ceijlonicus an der gleichen Stelle ein uhrglasförmig vorspringendes Organ (Text- fig. 109, ao), das er als „eye-hke" oder „apical-(sensory-) organ" bezeichnet, dessen Bau (XLIV, 8, ao) völhcr mit n , ,■ 1 S €11 (tdV t'l OC Ot 7J 1 11^ jenem der Sinneskante (S. 2732) übereinstimmt. Die ceylo^iicus. Vorderkör- „non-nucleated plasmatic layer" ist offenbar eine per eines konservierten Epithelplattenschicht, die ,, inner nucleated layer" Tieres, 14 mal vergr. stellt die eingesenkten Epithelzellen dar. ™^*^ ^"™ liücken auf- gebogener Spitze, an i\ o • 1 , der die beiden Augen d) Sinneskante. , , » ., , und das Apikalorgan DenMaricola fehlt eine Sinneskante vollständig, {ao) zu selien sind, und das gleiche gilt für die Mehrzahl der Paludicola, (Nach Ikeda). die in den Aurikularorganen, bzw. in jenen seitlichen Kandlinien, in welchen die Sinnesnerven endigen, der Sinneskante homologe Organe besitzen. Dagegen ist sie weit verbreitet unter den Terricola, wo sie — meist mit Sinnesgrübchen und oft auch mit Sinnespapillen kombiniert — eine selbst für die Systematik verwertbare Ausbildung erlangt (vergl. S. 2716). Paludicola. Schon S. 2731 habe ich über Sabussows Beschreibung des die Eandlinie des Vorderendes von Rimacephalus jmlvinar be- kleidenden normalen Sinnesepithels berichtet und füge jetzt hinzu, daß der Genannte (957, pag. 71) im Bereiche dieser Sinneskante ,,an den Seitenteilen der Rückenfläche beim Vorderende" ein Paar tiefer Sinnes- grübchen (tab. I fig. 20, gr) abbildet. Derselbe Beobachter beschreibt ein (nicht eingesenktes) Normalepithel der ,, Sinneszone" für Sorocelis nigrojasciata (1403, tab. II fig. 9) und leucocephala (fig. 16) — für leuco- cephala dazu (fig. 15) tiefe, für guttata (tab. III, fig. 1 u. 2, sgi-) flache Grübchen. Dagegen besitzt seine Planaria wytegrensis (1168, pag. 756, tab. 39, fig. 7) eine mit eingesenktem Epithel versehene Sinneskante, in welcher fünf Paare flacher Grübchen aufgereiht sind. Bei den von Weiss (1346) beschriebenen australischen Süßwasser- tricladen finden sich 3 {Planaria graffi) bis 9 {PI. hölimigi) Grübchen- paare, die, ohne daß eine mit modifiziertem Epithel ausgestattete Sinnes- kante sie verbände, das Vorderende des Körpers umrahmen, jedes einzelne von einem pigmentlosen, hellen Hof umgeljen. In ihrer Größe nach Spezies verschieden und bei PI. rava winzig klein, bieten sie auch bei einer und derselben Art nicht die gleiche Tiefe, sondern machen ,,je nach der Inten- Broun, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. io-4 2906 sität der Muskelkontraktionen . . . den Eindruck von Grübchen oder lediglich von einfachen Sinnesflecken" (pag. 567). „Die Epithelzellen der Sinnesgrübchen selbst (XLIV, 10, sep) unterscheiden sich von den sie umgebenden Deckzellen (sgr) durch ihre geringere Höhe, das gänzliche Fehlen von Rhabditen oder Pigment, sowie die häufig nicht scharf mar- kierten Zellgrenzen. Das Höhenverhältnis der Sinneszellen zu den um- gebenden Epithelzellen variiert je nach den Spezies; bei PI. hoernesi finde ich das Verhältnis 11:21 /li, bei PL striata 8,5 — 12,8//, während bei PL graffi und jpinguis die Höhendifferenz ihr Maximum erreicht, so daß hier das Verhältnis 1:2 aufgestellt werden muß. Der Durchmesser der basal gelegenen Kerne beträgt ein Drittel, nicht selten sogar die Hälfte der ge- samten Zellhöhe. Stets ist ein intensiv färbbarer Nucleolus vorhanden. Der freie Eand der Sinneszellen trägt bei PL hoernesi kurze, dicke Cilien, bei allen übrigen Formen sind sie länger und zarter, ihre Basalkörperchen bilden eine zarte, dunkle Linie . . . , die unmittelbar unter den Sinnes- grübchen gelegenen Mesenchympartien sind frei von Pigment und werden von zahlreichen Nervenfasern (N) durchsetzt" (pag. 568). Weiss be- trachtet diese Sinnesgrübchen als Geschmacksorgane, dazu bestimmt, die chemische Beschaffenheit des Wassers zu prüfen, und vergleicht sie mit den ,, etwas mehr dorsal gelegenen Sinnesgrübchen von PL yolychroa''. Indessen handelt es sich bei letzteren, von Böhmig beschriebenen Or- ganen um Hautsinneszellen, deren charakteristische Formen und dicke Plasmafortsätze sie leicht von denen der Grübchen zu unterscheiden ge- stattet. Anders verhält es sich mit den von P. Lang (1481, pag. 143, tab. IX, fig. 6) beschriebenen ,,Aurikularsinnesorganen" der PL foly- chroa, die tatsächlich an das Epithel einer Sinneskante erinnern und inso- weit, als die leichte Einsenkung unter clie Oberfläche, der Mangel an Ehab- diten und die fibrilläre Struktur des Zellplasmas in Betracht kommen, als Vorstufe eines Sinnesgrübchens bezeichnet werden können. Es handelt sich wahrscheinlich um eines der Sinnesgrübchen, welche nach Micole tzky (Textfig. 91, sg S. 2872) bei der genannten Art in drei Paaren vorkommen. Terricola. Der Umstand, daß die Sinneskante und die Sinnes- grübchen der Landplanarien zuerst (durch Moseley, 271, pag. 145) bei den Bipaliidae genauer untersucht wurden, bei welchen beiderlei Or- gane innig verbunden denselben Bezirk des Kopfrandes einnehmen, hat die irrtümliche Vorstellung erweckt, daß dieselben integrierende Bestand- teile eines einzigen Sinnesorgans seien, dem man daher vielfach auch nur eine Funktion zuschrieb. Indessen hat schon Moseley zwischen der Funktion der Sinneskante und ihrer Papillen einer- und jener der Grübchen anderseits unterschieden, indem er erstere als Tastorgane, letztere aber als Geruchs- oder Geschmacksorgane bezeichnete. In der Tat haben wir es hier mit zwei verschieden gebauten Sinnesorganen zu tun, die, wenn sie bei einer Form zusammen vorkommen, stets auch beide am Rande des Vorderkörpers angebracht sind, offenbar aus keinem anderen Grunde 2907 als deshalb, weil bei der Gestalt und Bewegungsweise der Landplanarien diese Körperstelle den für die Funktionen beider günstigsten Insertions- punkt darstellt. Diese Auffassung wird durch die Tatsachen gestützt, daß es 1. Landplanarien gibt, welche wohl eine Sinneskante, aber keine Grübchen besitzen*), und 2. die Grübchen keineswegs an die Sinneskante gebunden sind, indem sie sich oft weiter nach vorn oder hinten erstrecken als letztere**) oder auch umgekehrt***). Ein weiteres wichtiges Argument für die morphologische und physiologische Verschiedenheit der Sinnes - kante und der Grübchen ergibt sich aus der Tatsache, daß erstere vom Hautnervenplexus innerviert wird, während die Nerven der letzteren direkt vom Zentralnervensystem entspringen (s. oben S. 2897). Von den bisher genauer untersuchten Gruppen entbehren die Cotylo- planidae, ferner die Genera Amblyplana und Microplana der Khyn- chodemiden sowohl der Sinneskante als auch der Grübchen. Mit Sinnes- kanten aber nicht mit Grübchen versehen ist ein Teil der Arten der Gattung Bliynchodemus.*) Überall sonstf) ist die Sinneskante kombiniert mit Grübchen, wobei als Kegelf f) gilt, daß erstere bloß dem vordersten Körper- rande angehört -j-j-j-), während die Grübchen sich über das Ende der Sinnes- kante nach hinten erstrecken, und zwar am weitesten bei Geoplana^), nur wenige Millimeter weiter als die Sinneskante bei Choeradoplana, wogegen bei den Bipaliidae und Bhynchodemidae die Verbreitungs- grenze der beiden Organe zusammenfällt. Die Sinneskante ist bei den Ehynchodemiden und Geoplaniden oft nur wenige Epithelzellen breit und dann bloß auf Schnitten wahrzunehmen. Die, wie es in der Kegel der Fall ist, am Vorderende des Körpers ventrad gerichtete Sinneskante von Geoplana rufiventris mißt vorn, wo sie am breitesten ist, bis 15 Epithelzellen (XXXV, 15) und enthält hier dicht- gedrängte Grübchen. Je weiter nach hinten, desto mehr rücken beide an den Kand des Körpers (XXXII, 16 — 18). Ca. 7 mm hinter der Spitze ist die Sinneskante schon sehr schmal und wird hier auch dorsal von den *) Rhynchodemus terrestris, bilineatus, schar ffi, nematoides und ochroleucus, sowie wahrscheinlich Amhlij^plana teres. **) Geoplana rufivetitris , ladislavii, burmeisteri und argus, Choeradoplana iheringi und langi. ***) Platydemus grandis. Nähere Angaben in dieser Richtung sind in meiner Monographie (891, pag 43 — 52) enthalten. f) Die Gattungen Leimacopsis, Geobia, N ematodemus und Othelosoma kommen nicht in Betracht, da von diesen noch keine Spezies anatomisch untersucht wurde. Dagegen muß angenommen werden, daß alle Arten der Gattungen Geoplana, Pelmatoplana, Choeradoplana, Artioposlhia, der Fam. Bipaliidae und der Genera Platydemus und Dolichoplana Grübchen besitzen. tt) Die einzige Ausnahme bildet Plat. grandis (s. 8Ü1, pag. 51). ttt) Wie z. B. bei Artioposthia grubei (XXXIII, 27), während sie sich am weitesten nach hinten erstreckt bei Geoplana atra, wo sie das erste Achtel der Körperlänge besetzt. §) So bis in die Pharyngealregion bei Geoplana rufiventris, burmeisteri, argus, nigrofusca, olivacea, ladislavii, pnlla, mmida. 184* 2908 Kantendrüsen eingefaßt. Ca. 18 mm vom Vorderende ist auch bei den größten Exemplaren von ihr nichts mehr zu sehen, und die weiter hinten Hegenden Grübchen sind demnach allseits von Deckzellen eingefaßt. Mit der Lupe erkennt man sie jedoch bei der Mehrzahl der Arten als eine feine, durch Pigmentmangel ausgezeichnete Linie (vergl. Polycladus gayi (XXXIII, 25, ^), und zwar um so deutlicher, je dunkler die Pigmen- tierung des Körpers ist. Diese Linie umsäumt meistens die Ventralfläche der vorderen Körperspitze (vergl. Geoflana 'pers'piciUata, XXXIII, 8, (// und G. jAatei, 18), seltener beginnt sie erst hinter der Spitze und ist, indem sie letztere freiläßt, durch zwei getrennte Seitenstreifen vertreten, welche entweder nach vorn und hinten ganz allmählich verlaufen oder aber scharf abgesetzt sind. Meist ist in der Sinneskante, von den Grübchen abgesehen, keine weitere Struktur zu erkennen. Bei Artio'posthia gruhei jedoch (891, II, 5) erscheint sie mit feinen Querfurchen versehen, in deren Mitte je ein Grübchen sich einsenkt, und beiG. sipenceri (Dendy, 638, fig. 8, gr) kommt dazu noch eine die Grübchen verbindende Längsfurche, wo- durch hier zwei Eeihen von Papillen entstehen, die wahrscheinlich den gleichen Funktionen obliegen wie die einfache, dem dorsalen Eande der Sinneskante angehörige Papillenreihe der Bipaliiden. Die Grübchen sind mit einer einzigen Ausnahme jederseits nur in einer mehr oder weniger dicht aufeinanderfolgenden Reihe angeordnet. Nur bei dem durch seine enorme Körperbreite vor allen anderen Land- planarien ausgezeichneten Polycladus gayi finden sie sich in mehreren Reihen. A. Th. Schmidt berichtet (978, pag. 560) darüber folgendes: „Die Sinnesgrübchen begleiten den Körperrand und vereinigen sich un- gefähr 70 /i hinter der vorderen Körperspitze zu einer auf der Ventral- seite gelegenen Querreihe. Eine zweite solche Reihe, an deren Bildung sich etwa zehn Grübchen beteiligen, findet sich bemerkenswerterweise zwischen der ersterwähnten und dem vorderen Körperpol. Ähnliches wurde bisher bei keiner Form beobachtet. In den seitlichen Partien sind die Grübchen nächst der oben erwähnten Vereinigung in Viererreihen angeordnet und folgen dicht hintereinander. Weiter rückwärts werden sie durch größere Abstände getrennt und weisen auch eine minder regel- mäßige Gruppierung auf. Die Tiefe der Grübchen beträgt ca. 50//. In ihrer Form, sowie ihrem Bau stimmen sie mit denjenigen yon Geoplana rufiventris vollkommen überein". Die Sinneskante der Bipaliidae ist scharf lokalisiert, indem sie bei allen Arten dieser Familie den seit langem (Elliot 121, pag. 163) be- kannten, farblosen Saum der Kopfplatte bildet. Dieser erstreckt sich über jenen Teil des Kopfrandes, welcher bei völliger Entfaltung der Kopf- platte nach vorn und außen gerichtet ist, läßt demnach den mehr oder weniger deutlich (juer abgestutzten Rand der ,, Öhrchen" (Textfig. 100 S. 2894 von * an) frei. Von vorn betrachtet (Textfig. 110) erweist sich die Sinneskante der Bipaliiden als ein senkrecht stehendes Band, das von 2000 Fig. 110. d duu Kanten der Rücken- nnd Bauchfläche [äU und r\;) (hnxdi je eine horizontale Rinne {dr und m) geschieden ist. Der von diesen Rinnen ein- gefaßte Teil der Sinneskante ist in regelmäßigen Abständen durch senk- rechte Furchen (/) abgeteilt, zwischen welchen sich polsterartige Papillen (/w) erheben, deren Höhe sich zur Breite verhält wi(> 3:2. Die gewölbten Papillen sind oben und unten von den Rinnen begrenzt und erscheinen dorsal dadurch eingeengt, daß daselbst jede Furche mit einem runden Grüb- chen ((/r) endet. Quer- und Sagittalschnitte, welche in eine Furche fallen, zeigen uns, daß die Furchen die gleiche Tiefe besitzen wie die ventrale Rinne, und daß sowohl die Furchen wie die dorsale Rinne ganz unvermittelt in die Grübchen abfallen. Dasselbe geht aus schiefen Flächenschnitten hervor, in welchen (XLIII, 15) die Furchen zwischen den Papillen (pa) mit der An- näherung an die Grübchen ((/r) kaum merk- lich an Tiefe zunehmen. Die Papillen selbst entbehren der Cilien, wie schon Lehnert (628, pag. 44) richtig angegeben; die Cilien der beiden Kopfflächen reichen nur bis in den Grund der horizontalen Rinnen und setzen sich bloß auf der Wand der Furchen bis zu den Grübchenmündungen fort. Die Papillen können, wie dies schon die ersten Beschreiber (Elliot I.e., Hum- bert 202, pag. 10) des tastenden Spieles der Bipaliiden-Shmeskante beobachtet haben, im Leben nicht bloß vorgestreckt, sondern auch verbreitert werden, so daß nicht allein die Rinnen verstreichen, und die ganze Fläche der Sinneskante aus ihrem durch die dorsale und ventrale Kante gebil- deten Rahmen hervorquillt, sondern bei sehr starker Verbreiterung der Papillen auch die Furchen sich ganz ausgleichen. Damit werden aber auch die Grübchenmündungen erweitert, und ihr Fundus hervorgezogen, so daß die während der Ruhe im Grübchenlumen geborgenen Spitzen der Sinneshärchen in Kontakt mit der Außenwelt kommen. Dieses lokal wechselnde Spiel der Sinneskante ist während des Kriechens kombiniert mit ununterbrochenen Formveränderungen der Kopfplatte und nach allen Seiten ausgreifenden Bewegungen des ganzen, von der Unterlage erhobenen Vorderendes des Körpers, die jedem Beobachter die Überzeugung aufdrängen müssen, daß man es hier mit einem sehr empfindlichen Sinnesorgane zu tun habe. In Übereinstimmung mit den bisherigen Beobachtern vindiziere ich den Papillen Tastfunktion, obgleich es auch mir nicht gelungen ist, Nervenendigungen in ihrer Epithelplatten- schicht nachzuweisen. Daß es sich wenigstens bei den Grübchen der Stück der Sinneskaute von l'laco- cephalus keuensis von vorne be- trachtet, stark vergr. d Dorsalfläche der Kopfplatte mit den Stirnangen, (Ik dorsale Kante, dr dorsale Rinne, /'senkrechte Furchen, welche dorsal in die Grübchen 'gr) münden, ^^a Tastpapillen , vk ventrale Kante, V ventrale Fläche der Kopfphitte, i>- ventrale Rinne. (Nach Graff). 2910 Landplanarien um eine solche und nicht um ein Normalepithel handelt, soll in dem folgenden Abschnitte gezeigt werden. e) Sinnesgrübchen. Das Wenige, was über den Bau der Sinnesgrübchen der wasserbewoh- nenden Tricladen bekannt ist, wurde schon oben (S. 2905/6) im Anschluß an die Beschreibung der Sinneskante derselben mitgeteilt, so daß wir uns hier nur mehr mit dem Bau der Grübchen bei den Terricola zu beschäftigen haben. Wie ich schon früher (891, pag. 45 — 52) zeigen konnte, schwanken Form und Tiefe der Sinnesgrübchen bei den Landplanarien. Bald sind sie um das Mehrfache der Epitheldicke in das Parenchym eingesenkt, bald bilden sie flache Trichter, deren Tiefe nicht einmal den Dickendurch- messer des Epithels erreicht. Die tief eingesenkten Grübchen behalten entweder bis zum Grunde eine gleichbleibende Weite, wie bei Geoplana rufiventris (XXXV, 7, gr) und ladislavii, oder sie zeigen eine allmähliche, birnförmige Erweiterung ihres blinden Endes wie bei G. argus und nigro- fusca, Platydemus grandis (XLIV, 11), oder aber es ist schheßlich, wie zuerst von Moseley (271, tab. XV, fig. 12) für Bijpalium j)^'oserpina, von mir (XLIII, 15 und XLIV, 7) für Placocephalus kewensis nach- gewiesen wurde, der Grund der Einsenkung als eine mehr oder weniger scharf abgesetzte kugelige Endkammer erweitert. Die Epithelplattenschicht der Sinneskante — wo das Grübchen außer- halb der letzteren liegt wie bei Platydemus grandis (XLIV, 11, ep) die Deckzellen (ep) des Körperepithels — gehen entweder ganz allmählich in die dünne, der Kerne entbehrende Wandschicht des Grübchengrundes über, oder es verschmälert sich das Außenepithel unmittelbar bei Beginn der Einsenkung zu der feinen doppeltkonturierten Auskleidung des Grüb- chens {G. rufive,ntris, XXXV, 7; Plac. kewensis, XLIV, 13). Der letzteren fehlen nicht bloß Kerne, sondern auch irgendeine Andeutung von Grenzen der Epithelplatten. Bei Plat. grandis gehen die feinen und zarten Cilien so weit, als das Deckepithel selbst reicht, bei G. rufiventris hören dieselben, da hier das Deckepithel sich nicht in das Grübchen fortsetzt, schon an der Mündung des letzteren auf, um den Sinneshärchen Platz zu machen, welche das ganze Lumen des Grübchens besetzen. Die Sinneshärchen sind direkte Fortsetzungen der Fibrillen des Grübchennervs. Dieser tritt nämlich nicht bloß an das blinde Ende des Grübchens heran, sondern seine Fibrillen scheiden das ganze Grübchen ein, um dessen Auskleidung zu durchsetzen und in ihr bulböse Anschwellungen zu bilden, deren jede einem Härchen entspricht. Gegenüber dem gleichartigen Bau der Nervenendigungen von G. rufiventris scheinen bei Plat. grandis (XLIV, 11) die Sinneshärchen des Grundes viel stärkere Basalkörperchen zu besitzen als jene des distalen Teiles. Auch weichen hier die Fibrillen des zu einem Ganglion (gg) an- 2911 schwellenden Grübchennerven in eigentümlicher Weise auseinander und werden auffallend kräftiger, ehe sie im Bogen an die Seitenwand des Grübchens herantreten. Noch kompliziertere Verhältnisse finden sich bei Plac. kewensis. Hier sieht man (XLIV, 12) außer den die Sinneshaare (grh) tragenden Basalkörperchen (grJi,) noch andere Verdickungen an den Nervenfibrillen auftreten, bevor sie die Grübchenwand erreicht haben. Die erste dieser Verdickungen (a) ist länglich und minder scharf begrenzt, während die zweite (y) schärfer ausgeprägt und kugelig erscheint. Am blinden Ende des Grübchens sind diese Anschwellungen durch feine Zwischenstücke (ß und Ö) verbunden, deren Länge aber distad immer mehr abnimmt, bis schließlich die Anschwellungen dicht zusammen- rücken. Was die Natur der die Grübchen auskleidenden Wand betrifft, so lehrt ein Blick auf die für G. rufiventris und Plac. kewensis gegebenen Abbildungen, daß wir es mit einer Epithelplattenschicht zu tun haben, deren Zellen (XLIV, 13, ggz) ähnlich wie jene der Sinneskante (vergl. S. 2732) in das Parenchym versenkt sind, so daß ihr birnförmiger Leib nur durch einen feinen Plasmafortsatz mit der Wandschicht des Grübchens zusammenhängt. Die von Dendy (638, pag. 43, fig. 3 u. 5) für Geoplana coerulea und alba im optischen Querschnitte der Sinnesgrübchen gezeich- neten kubischen Epithelzellen weisen keine Kerne auf und stellen dem- nach höchstwahrscheinlich nur Epithelplatten dar. Die Cilien der Grüb- chen — wohl nicht ihre Sinneshärchen ! — sollen im Leben lebhafte Spiral- bewegungen vollführen, während die Grübchen als Ganzes krampf ähnliche unregelmäßige Kontraktionen aufweisen. Das erstere Phänomen wird auch von Bergendal (526, pag. 222) inr PlacocejjJialus kewensis be- schrieben und dürfte eine Folge von Kontraktionen der Körpermusku- latur sein. Eine besondere Muskularis fehlt den Grub- t^- . , . l'ig. 111. chen, jedoch sieht man bei Platydemus grandis wahr- scheinlich der Parenchymmuskulatur entstammende Muskelfasern (XLIV, 11, mf) gegen die Grübchen aus- strahlen, welche bei ihrer Verkürzung wohl eine Eetrak- ^^ %^ "^ tion der letzteren bewirken könnten. Mit dem letzt- genannten Beobachter halte ich die Grübchen für ^ Geruchs- oder Geschmacksorgane. Pseudartiocotylus eeylonicus. Ventral- f) Ambulakralgrü beben. ansieht des Vordei- ^ endes, 14 mal vergr. So benenne ich die von ikeda (1428, pag. 117) ^^ Ambulakralgrüb- bei seinem Pseudartiocotylus eeylonicus jederseits eben, /l-/ KHechleiste. oes Vorderendes der Kriechleiste gefundenen und als (Nach Ikeda). Sinnesorgane angesprochenen Organe. Es sind dies longitudinal ausgezogene flache Vertiefungen (Textfig. 111, ag) von einer er- höhten Leiste (XLIV, 9, h) eingefaßt, deren Cilien in der Tiefe (ag) höher sind als jene der Kriechleiste, und in der Randleiste noch höher als im 2912 Grübchen selbst. Das Epithel färbt sich intensiv und besitzt ein derb retikuläres Plasma, die Kerne sind kleiner als jene des die Grübchen um- gebenden Epithels, Ehabditen sind in ihm nicht vorhanden, ebensowenig Drüsenausführungsgänge. Eine deuthche Basalmembran (hm) trennt das Epithel vom Parenchym, welches in dieser Region reichliche Nervendurch- schnitte {nj)J) aufweist. Danach kann es sich um keine Kleb- oder Saug- organe handeln. In der Lage den eben beschriebenen entsprechende Organe hat Meli (1003) bei madagassischen Landplanarien gefunden. Bei Pelmatoflana maheensis handelt es sich (pag. 196) um zwei jederseits der Kriechleiste und von deren eingesenktem Epithel nur durch wenige normale Epithel - Zellen geschiedene ,, Streifen aus eingesenkten und cilientragenden Zellen, die der Stäbchen entbehren. Sie verschwinden 1 mm nach hinten allmäh- lich und fließen an der vorderen Körperspitze zusammen. Oberhalb eines jeden solchen Streifens findet sich eine Anhäufung von Ganglienzellen, deren Ausläufer einerseits an die erwähnten Zellen herantreten, ander- seits sich in dem Hautnervenplexus, bezüglich im Gehirn verlieren. Zweifellos handelt es sich hier um eine der Sinnesgrübchen entbehrende Sinneskante" ^ Von Dolicho'plana voeltzkowi berichtet derselbe (pag. 225): ,,In der vordersten Körperpartie verlaufen seitlich von der Kriechleiste zwei ca. 2 mm lange, seichte, von einem Sinnesepithel ausgekleidete Rinnen. Die vordere Körperspitze, in welcher diese Sinnesstreifen fehlen, enthält aber so massenhaft Sinneszellen, daß es berechtigt erscheint, letztere in toto als einen Tastapparat aufzufassen. Die Basalmembran ist sehr zart, sie scheint im Bereiche der Kriechleiste teilweise und über den Sinnesstreifen vollkommen zu fehlen". g) Augen. a) Zahl und Stellung der Augen. Maricola. Bei den Maricolen finden wir in dieser Beziehung die einfachsten Ver- hältnisse. Mit Ausnahme der einzigen augenlosen Form, Microjjharynx 'parasitica sind bei ihnen die Augen ,, normalerweise nur in der Zweizahl vorhanden. .Sie liegen stets in beträchtlicher Entfernung vom Kopfrand, in keinem Fall demselben so weit genähert, wie bei der paludicolen Pla- naria luguhris. Am weitesten vom Kopfrand entfernt — am Ende des ersten Drittels der Körperlänge — liegen sie bei Sahussowia und Cei'- hussowia. Ihr gegenseitiger Abstand ist bei den Procerodiden stets größer als der vom Körperrand. Eine Ausnahme bildet Pr. warrcni, bei der sie einander viel näher liegen. Das gleiche gilt für Uteriporus vulgaris. Bei den Cercyriden zeigen die Augen eine recht wechselnde Lage. Cer- cyra 'papiUosa und Jiastata unterscheiden sich trotz ihrer ähnlichen Form und Färbung leicht durch den Abstand der Augen, indem derselbe bei 2918 ersterer bedeutend größer ist als bei letzterer. Cerhussowia und Sa- hussowia zeichnen sich durch den großen Abstand der Augen vom vor- deren Körperrand aus. Bei den Bdellouriden liegen die Augen einander näher als dem Körperrand. Die Entfernung derselben vom Gehirn ist am größten (aber immerhin gering) bei Procerodes, Stummeria und Uteriporus, näher liegen sie bei Cercyra, Cerhussowia und Sahus- sowia, direkt auf dem Gehirn liegen sie bei Bdelloura und Syncoe- lidium'' (Wilhelmi, 1331, pag. 233). Über die gelegentlich zu beobachtenden einseitigen oder beidersei- tigen Augenverdoppelungen (Nebenaugen), einseitige Augenauflösung oder Augenschwund s. u. im Abschnitt ,, Teratologie". Pahidicola. Bei diesen gestaltet sich die Augenstellung viel mannigfaltiger. So ist die Mehrzahl unserer europäischen Arten mit zwei Augen versehen, deren Stellung zueinander und zum Vorderende des Körpers ähnliche Unterschiede aufweist wie bei den Maricolen, vier verschiedenen Gat- tungen angehörige Arten sind augenlos*) und drei**) besitzen zahlreiche (50 — 100) Augen, welche bei den Polycelis-Avten in einer einfachen Eeihe den Vorderkörper (fast das ganze erste Drittel der Länge) umsäumen, während sie bei Polycladodes in zwei unregelmäßigen, lockeren Haufen auf der Dorsalfläche der Seitenteile des Vorderkörpers verteilt sind. Die Augen zeigen hier eine an die Polycladen erinnernde Anordnung in zwei über dem Gehirn gelegenen Haufen. Im einzelnen kann die Verteilung eine recht verschiedene sein, wie auch die Größe der Augen in nicht un- bedeutenden Grenzen wechselt. Selten sind in beiden Haufen gleich viel Augen enthalten. Die Zahl scheint mit dem Alter des Individuums zuzu- nehmen. Genaue Zählungen an verschiedenaltrigen Exemplaren ergaben beispielsweise : I. links 8 Augen — rechts 5 Aug II. „ 10 5> 10 „ III. „ 13 14 „ IV. „ 15 14 „ V. „ 15 19 „ VI. „ 18 19 VII. „ 22 18 „ VIII. „ 23 26 „ IX. „ 32 37 „ *) Davon sind Bewoluier liclitlu.ser Gewässer Planuriu cavatica und Doidrocuelum infernale, während Anocelis coeca und D. mräzeki in belichteten Wässern leben. Dazu sollen (vergl. Micoletzky 1196, j^ag. 404) in lichtlosen Gewässern lebende Exemplare von PI. alpina augenlos oder wenigstens in Reduktion der Augen begriffen (var. bathycola, Steiniann 1395, pag. 213) gefunden werden. **) Pol ycelis nigra und cornuta, sowie Pol ycladodcn alba. 2914 Die kleinsten Augenpunkte scheinen nur aus einigen Pigmentkörnchen zu bestehen. Bei manchen Exemplaren ließen sich sogar völhg isolierte Pigmentkörner im Mesenchym nachweisen. Bei anderen jedoch war das Pigment auf organisierte Augen beschränkt. Histologisch ließen sich in fast allen Fällen Pigmentzellen unterscheiden, die mit feinsten Körnern prall gefüllt waren, und deren Kern oft ganz verschwand. Wie viele Pig- mentzellen zu einem Becher zusammentreten, oder ob überhaupt nur eine einzige Zelle Pigment führt, heß sich nicht entscheiden. Dagegen zeigte sich, daß die Zahl der im Becher vorhandenen Sehzellen oft eine nicht unbeträchtliche war. Auf einem Schnitt zählte ich nicht weniger als 10 solcher Elemente, auf anderen 8 und 9. Wie sich der Sehnerv zu diesen Augen verhält, konnte trotz Anwendung Apathy scher Gold- methoden nicht eruiert werden" (Steinmann 1365, pag. 191/2). Eine ähnliche Unregelmäßigkeit und Asymmetrie in der Gruppierung der Augen findet sich bei der zentralasiatischen Gattung Sorocelis (vergl. XLII, 1 und Seidl 1388, tab. V), bei welcher „die zahlreichen am Vorder- ende gelegenen Augen entweder in Bogenreihen (Textfig. 112) oder in p. j j2 zwei unregelmäßigen, gegen die Mitte des Stirn- randes konvergierenden Haufen in größerer oder geringerer Entfernung vom Körperrande angeordnet sein können" (Muth 1450, pag. 384). Noch viel mannigfaltigere Verhält- nisse weisen die Baikaltricladen auf, von deren Augen Korotneff (1448, pag. 4) schreibt: ,,Sie finden sich entweder in Haufen oder bilden ' , ,, „ , . eine oder sogar mehrere symmetrisch am Augeustellung von boroceus » ^ cburnea. (Nach Muth). Vorderende des Leibes gelegene Eeihen; ihrem Bau nach sind die Augen sehr verschieden: Sie können entweder groß und solchenfalls kompliziert oder klein und einfach sein; im ersteren Falle sind ihrer wenige (gewöhnhch ein Paar), im letzteren sind es viele, und sie bilden große Haufen bis zu vielen Hunderten (800). Diese Unterschiede kommen bei ganz nahe verwandten Formen vor, weshalb ich es für unbegründet erachte, ihnen eine be- sondere Kolle in der Systematik zuzuweisen und keinen dringenden Grund sehe, für einige Formen eine neue Art ,Polycelis' aufzustellen"*). *) Wer das System Korotneffs — kurz dargestellt S. 2681/2 dieses Werkes — vergleicht, wird sehen, daß in demselben trotzdem und mit Recht die Zahl und der Bau der Augen sowohl in den Gattungs-, als auch in den Speziesdiagnosen eine große Rolle spielen. In der Gattung Sorocelis allein finden sich: eine augenlose Art, solche mit einem Paare (vergl. Textfig. 7 u. 8, S. 2713), 2—10 Paaren oder zahlreichen großen Augen, dazu solche mit 2 — 7 oder sogar 50 — 60 Paaren kleiner primitiver Augen (Text- fig. 5 u. 6, S. 2713)- Die letzteren stehen bald in zwei symmetrischen Haufen oder parallelen Reihen, ja sogar auf einem einzigen medianen Fleck beisammen. Nicht viel anders verhält es sich bei den im Genus Planaria vereinten Arten. Vergleicht man dazu die Verschiedenheiten der Öhrchen- oder tentakelartigen Bildimgen des Vorder- 2915 Terricola. Nur wenige Landplanarien entbehren der Augen, und mit völliger Sicherheit kann dies nur von Geo'plana typhlops (891, pag. 365) be- hauptet werden. Ziemlich sichergestellt ist der Augenmangel auch für Geohia subterranea, da der Beschreiber dieser Art, Fritz Müller (169, pag. 25), der Augenstellung große Aufmerksamkeit widmete und bei der Durchsichtigkeit dieses völhg pigmentlosen Tieres ihm die Augen nicht hätten entgehen können. Denn in allen anderen Fällen müßte der An- gabe, daß Augen fehlen, deshalb größerer Zweifel entgegengebracht werden, weil die Augen der Landplanarien ähnlich jenen der Polycladen durch das Pigment verdeckt werden, besonders dann, wenn sie in tieferen Körper- schichten liegen. Für die vieläugigen Landplanarien, die Geoplanidae und Bipaliidae gilt dies besonders auch deshalb, weil deren oft nach vielen Hunderten zählende Augen bedeutend kleiner zu sein pflegen als die bloß in einem Paare vorhandenen Augen der Cotyloplanidae und RJiTjnchodemidae — die genaue Zahl und Verteilung der Augen bei den erstgenannten kann deshalb nur an Schnittserien festgestellt werden. Bei den Geo'planidae können Augen auf allen Stellen des Körpers, welche vom ,, Rückenepithel" (vergl. S. 2723) überzogen sind, also nicht bloß auf der dorsalen, sondern auch auf der ventralen Seite des Quer- schnittes, in den „Seitenteilen des Bauches" jederseits der Kriechleiste. Letzteres Vorkommen ist aus der Tatsache verständlich, daß die Land- planarien während der Fortbewegung nur mit Kriechsohle (Kriechleiste) die Unterlage berühren, und die Seitenteile des Bauches auf diese Weise dem Lichte zugänglich werden. Li der Regel sitzen aber die Augen über der Seitenkante des konser- vierten Objektes, umsäumen in einreihiger Anordnung das Vorderende, um sich zu beiden Seiten des Vorderkörpers in größerer Menge anzuhäufen und dann rasch spärlicher zu werden, so daß sie, schon vom Ende des ersten Viertels oder Fünftels der Körperlänge angefangen, nur mehr ver- einzelt auftreten und so, durch immer größer werdende Zwischenräume getrennt, bis an das Hinterende verteilt sind (Textfig. 113), Die läng- lichen Augenhaufen zu Seiten des Vorderendes werden oft auch an konser- vierten Objekten schon bei Lupenbetrachtung gesehen, während die endes des Körpers, sowie die mannigfaltigen Formen der Kleb- und Saugorgane und die aus den Tafeln ersichtlichen anatomischen Differenzen zwischen Arten der genannten beiden Gattungen, so erhellt, daß hier ebenso wie bei anderen Gruppen der Turbellarien mit den so auffallenden Verschiedenheiten in Zahl, Stellung und Bau der Augen solche in anderen Organen Hand in Hand gehen dürften, so daß über den Wert der ersteren für die Systematik erst nach genauerem Studium der Anatomie der Baikaltricladen geurteilt werden kann. — Über die eigentümliche Augenstellung der Planaria wytegrensis (Sabussow 1168, pag. 753) wird im Abschnitt „Nebenaugen" zu sprechen sein. 2916 übrigen Augen meist nur an Schnitten zu konstatieren sind. Die Augen- haufen können so breit und dicht werden, daß in einem Querschnitt jederseits mehr als 20 weit auf den Kücken übergreifende fallen, während andererseits auch eine sehr lockere Anordnung Platz greifen kann. Manch- mal fehlt es an einer deutlichen Begrenzung der seitlichen Augenhaufen, indem die ihnen eigentümliche Anordnung sich weit nach hinten fort- setzt, sei es in Be- Fig. 113. Fig. 114. Fig. 115. Fig. 116. schränkung auf den Heitenrand, sei es mit Ausbreitung der Augen auf die Eückenfläche (Textfig. 114). Bei dieser Art der Augenstellung kommt es mitunter vor, daß schon an der vor- dersten Spitze die Augen mehrreihig geordnet sind, und zwar ent- weder locker (Text- fig. 115) oder sehr dicht- gedrängt (Textfig. 116). Der letztabgebildeten, vielleicht augenreich- sten Geoplanide stehen gegenüber diejenigen, Fig. 113 — 116. AugenstelluugeD bei Oeopla na- Arten bei welchen die Augen mehrfacli vergr. und von der Seite betrachtet und zwar: ^^m ganzen Körper ein- 113. G. ma.Hmiliani, 114. O. polyophthahna , 115. O. flava, ^.^-j^j angeordnet sind. 116. 0. distmcta. ^ ? , i t lliS fehlen diesen die seitlichen Augenhaufen, und deren Stelle ist höchstens durch eine etwas dichtere Anreihung der Augen markiert (XXXVIII, 8, au). In dieser Abbildung erkennt man die auch bei stark pigmentierten wasserbewoh- nenden Tricladen (vergl. Tafel XXXI) vorkommende Einrichtung eines verschieden gestalteten ,, hellen Hofes", der durch das Fehlen des Pig- mentes über den Augen zustande kommt. Die Einreihigkeit kann eine ,, regelmäßige" sein (wenn die Augen in einer Linie liegen) oder eine ,, un- regelmäßige" (wenn sie bald nach oben, bald nach unten aus der Linie herausrücken). Besonders bemerkenswert ist die Augenstellung von Poly- cladus gayi, über welche A. Th. Schmidt (978, pag. 551) folgendes be- richtet : Etwa 60 jli vom Vorderrande des (konservierten) Tieres finden sich die Augen in einer dichtgedrängten einreihigen Stirnzone, hinter welcher die Augen zunächst zwei-, bisweilen auch dreireihig angeordnet den Seitenrand besetzen. ,, Weiter nach hinten bilden sie nur eine Keihe, sind etwas gegen die Dorsalseite wie gegen das Epithel verschoben und 2917 lassen auch größere Distanzen zwischen sich. Durch Messungen fand ich, daß die weiter nach innen hegenden Augen durchschnitthch 194/^, die anderen 111 ju von der Körperoberfläche entfernt liegen. Bemerkens- wert ist auch, daß diese meist größer sind als jene, z. B. das äußere 825 /^ lang, 575 /LI breit, das innere 550 /^ lang, 500^ breit. ... An jenen Stellen, wo die Augen dicht an das Epithel gerückt sind, machen sich in dem- selben, sowie in der Muskulatur Veränderungen bemerkbar. Der betreffende Epithelbezirk erscheint stärker vorgewölbt, die Zellen sind von etwas geringerer Höhe und entbehren der Khabditen, die Muskulatur tritt zu- rück, das Körperpigment fehlt". Die Augen der Geoplaniden liegen gleich jenen der Bipaliiden zumeist an der Außenseite oder in den Maschen des Hautnervenplexus, selten weiter Fig. 117. Fig. 118. . ^,^^si^3X-in ■■•a'.ip V.. jw.t? ■ xfv '^^, %. "\ Fig. 119. Fig. 120. Fig. 121. krz Figg. 117—121. Augenstellung auf der Kopfplatte und dem Hals der Bi- paliiden u.Z. bei: B ipa Hu )ii falcatiwi dorsal (lll) und yentrsX {l\8), B. inter- riiptum dorsal (119) und ventral (120), sowie B. ephippium dorsal (121), alle mehrfach vergr. ha ventraler, ha, dorsaler Halsfleck, kl Kriechleiste, krx Kopf- randzone, m dorsaler medianer Pigmentstreif. (Nach Graflf"). nach innen in das Parenchym oder nach außen in den Hautmuskelschlauch hinein verlagert und der letztere Fall ist bei vieläugigen Landplanarien vielleicht bloß eine Folge einer durch die Konservierung bedingten ge- waltsamen Verschiebung (vergl. 891, XXIV, 2, G. viunda u. Taf. XLIV, 14, au, G. argus). Im Körper der Bi'paliidae sind die Augen in sehr charakteristischer Weise angeordnet. In Bau und Größe, sowie in ihren Beziehungen zu den übrigen Organen jenen der Geoplaniden gleichend, werden sie auch hier bis an das hintere Körperende verteilt vorgefunden. Am Vorderende bilden sie stets eine mehrreihige dunkle Kopfrandzone, 2918 die nicht bloß den freien Rand über der Fig. 122. Fig. 123. Fig. 122 und 123. Placocephalus moUisYorder- ende nach einem konservierten Exemplar in der Rücken- (122) und Bauchansicht (123) stark vergr. ha Halsfleck, krz Kopfrandzone der Augen, sk Sinneskante. (Nach Graff). Die feinen schwarzen Pünktchen in den Mittelflächen der Kopfplatte und des Körpers sind nicht Augen, sondern ein Nieder- schlag der sich bei der Konservierung abgelagert hat (s. 891, pag. 470). wie Textfig. 120 und 123 zeigen. Auch fläche der Öhrchen (Textfig. 117) mit Sinneskante einnimmt, sondern sich auch auf den Hinterrand der ,, Ohrchen" und von da un- unterbrochen auf die Seiten des Körpers fortsetzt. Die Kopfrandzone ist am dich- testen an der Kante und lockert sich nach hinten auf; greifen die locker angeordneten dor- salen Augen weit in die Kopf- platte hinein, so erscheint sie schon dem freien Auge als eine verschwommene dunkle Randzone (Textfig. 117, 119, krz), wogegen sie ein mehr oder weniger scharf abgesetztes schwarzes Band dort bildet, wo die Augen sehr dicht gestellt sind und sich nicht weit auf die Dorsalfläche der Kopfplatte verbreiten (Textfig. 121 und XXXIV, 18). Ein Extrem in der erstgenannten Richtung stellt z. B. Placocephalus mollis dar (Textfig. 122), wo- gegen Perocephalus tamata- vensis durch die dichte An- einanderlagerung der Augen und die sowohl dorsal als auch ventral sehr scharfe Begren- zung seiner Augen- Kopf rand- zone (Textfig. 124/5, krz) das Extrem nach der anderen Richtung darbietet. Während am Vorderrande des Kopfes die Sinneskante der Verbreitung der Augen nach unten eine Grenze setzt, gehen dieselben vom Hinter- rande der Öhrchen bisweilen auch weiter in die Ventral- fläche der Kopf platte hinein, pflegt oft die ganze Dorsal- zerstreuten Augen besetzt zu 2919 sein. Am Beginne des Rumpfes der Bipaliiden findet sich eine den seitlichen Augenhaufen der Geoplaniden entsprechende, außerordenthch dichte Anhäufung von Augen, der sog. Hals fleck (ha). Derselbe gehört in der Regel seinem größten Teile nach der Ventralfläche an (Textfig. 118), wo er als ein meist vierseitiger, bis in die Mitte der Seitenteile des Bauches reichender Fleck, oft schon mit freiem Auge wahrgenommen werden kann, da in ihm die größten Augen liegen, und die Anhäufung dieser nicht geringer zu sein pflegt als in der Kopfrand- zone (vergl. XXXIV, 9, 11 u. 24, sowie Textfig. 123). Der Halsfleck greift meist über die Seitenränder des Körper- querschnittes etwas auf die Dorsalfläche hinüber (Text- fig. 117). Bisweilen sind an der Herstellung der Hals- Fig. 124. Fig. 125. TTliL dr sm S7tiz flecken nicht bloß die Augen, Fig. 124 u. 125. Perocephalus tamatavensis. sondern auch Pigmentanhäu- Stark vergrößerte Hälften der Dorsalansicht (124) fungen beteiligt, wie bei Bi- 'pali um Strubeln (891, tab. XI, fig. 16, yi). Wie in der Kopfrandzone, Fig. 126. A S5^-D.iftss^^^*^-'^äTW^5^?^5!«P? und der Ventralansicht (125) des Vorderendes eines iionservierten Tieres, um die Pignientstreifen und die Augenverteilung zu zeigen, dr Drüsenkante, ha Halsfleck, krx. Kopfraudaugen, kl Kriechleiste, / Lateralstreif, m Medianstreif, nia Marginalstreif, so sind auch im Halsfleck die ce Öhrchen-Augen, sk Sinneskante, sm Subniar- Augen bald dichtgedrängt, bald giualstreif, smx Submarginalzone. locker angeordnet, doch be- steht keine Korrelation zwischen beiden, wie Bipalium falcatum (Text- fig. 117 u. 118) und Perocephalus tamatavensis zeigen. Der Halsfleck der letzteren Art (XXXIV, 18—20 u. Textfig. 125, ha) ist auch durch seine dreiseitige Form und weite Hineinrückung in die Bauchfläche bemerkenswert. Die Ausbildung des ventralen Halsflecks ist leicht verständlich aus , , , „ . -.r -, , , . , _ . .... , . Augenzahl und -Stellung im Vorderende der Gewohnheit der Bipahiden, benn ^.^^^ oeoplana quinquelineata bei einem Kriechen die Kopf platte von der Unter- ^^gQ ausgeschlüpften {Ä) und einem aus- lage zu erheben (vergl. S. 2718), wo- gewachsenen Tiere (5) 5 mal vergr. (Nach durch die Region der ventralen Hals- F let seh e r u. Hamilton), flecken dem Lichte entgegengehalten wird. Um so auffallender ist daher die unter den bisher bekannten Bipahiden einzig dastehende Erscheinung eines dorsalen Halsfleckes (Textfig. 119, ha,) bei Bipalium interruptum, die noch dazu mit den 2920 normalen ventralen (Textfig. 120, ha) in keiner direkten Verbindimg stehen. Bei Bip. phehe finden sich außer den beiden auf den Rücken über- greifenden ventralen Halsflecken noch zwei dorsale Augenflecken von keilförmigem Umriß, die neben der Medianlinie an der Basis der Kopfplatte beginnen und nach hinten allmählich spitz zulaufen (Humbert 202, fig. 5). Für die mit zahlreichen Augen versehenen Landplanarien (speziell Geoplaniden) haben schon Fletcher u. Hamilton (544, pag. 352) die Zunahme der Augenzahl mit dem Alter nachgewiesen. So zählten sie bei der in ausgewachsenem Zustande bis 10 cm langen G. quinquelineata für ein eben der Eikapsel entschlüpftes, etwa 4 mm langes Individuum in den seitlichen Augenhaufen je 40 drei- bis vierreihig angeordnete Augen, welche durch eine einfache Eeihe von etwa 16 am Vorderende verbunden waren (Textfig. 126, A), wogegen die Zahl der Reihen an der breitesten Stelle der Augenhaufen eines ausgewachsenen Tieres (B) etwa 10 betrug. Für die beiden Terricolenfamilien der Cotyloijlanidae und Bhyn- chodemidae bildet der Besitz von nur zwei Augen einen wichtigen syste- matischen Charakter. Die Augen sind bei ihnen stets dicht hinter der vorderen Spitze des Körpers angebracht, und zwar entweder auf der Dorsalfläche oder (häufiger) am Seitenrande derselben. Da in der Regel die Augen der genannten beiden Familien eine ihrem komplizierteren Bau entsprechende bedeutendere Größe erreichen, als die zahlreichen Augen der Geoplaniden und Bipaliiden, so sind sie meist schon leicht mit freiem Auge zu erkennen, besonders dann, wenn sie unmittelbar unter der Haut liegen und diese ein wenig hervorwölben, wie bei Platydemus macwphthalmus (XXXIV, 49, au), oder wenn an der die Augen beher- bergenden Stelle das Körperpigment mangelt {Bhynchodemus putz ei, 891, XIV, 1), oder gar diese beiden Umstände zusammentreffen, wie bei Cotyloplana dugesi (XXXIV, 27, au). Die kleinsten Paaraugen finden sich bei Microplana humicola und einigen Bhynchodemus- Alten, die größten bei den Arten der Gattung Platydemus. ß) Bau der Augen. Nach dem Stande unserer Kenntnisse konnte ich im Jahre 1896 (807, pag. 63) darauf hinweisen, daß die Augen der Landplanarien zw^i ganz verschiedene Typen des Baues aufweisen, die ich kurz folgendermaßen beschrieben habe: ,,Alle mit zahlreichen Augen versehenen Terricolen stimmen mit den ül^rigen Turbellarien im Bau ihrer Sehorgane überein, indem diese stets einen mehr oder weniger flachen Pigmentbecher dar- stellen, von dessen Mündung her der Nervus opticus eintritt, um an der Innenwand des Bechers mit den Stäbchen oder Kolben zu enden. Die Terricolen mit zwei Augen haben dagegen letztere ganz nach dem be- kannten Typus des Schnecken-(Pulmonaten-) Auges gebaut: eine Kugel- schale mit pigmentloser Cornea, der gegenüber der Opticus an das Auge herantritt. Der pigmentierte Teil der Kugelschale besteht aus Seh- und 2921 Sekretzellen, von welch letzteren sechsseitige Prismen sich in den Binnen- raiim des Bulbus erstrecken, um sich hier zu einem stark licht brechenden (iallertkörper zusammenzulegen". In meiner Monographie der Land- planarien (S91, pag. 138) habe ich dann für beiderlei Augentypen die Be- zeichnungen: Invertierte Kolbenaugen und Retinaaugen vor- geschlagen, Bezeichnungen, welche, wie mir scheint, auch heute noch das Wesen der herrschenden Unterschiede im Bau der Sehorgane der Tri- cladida am besten charakterisieren, wenngleich seither Übergangsformen zwischen beiden Typen bekannt geworden sind, und es sich gezeigt hat, daß beide Augentypen nicht so ausschließlich auf die damals aufgestellten Familien der Landplanarien aufgeteilt sind. A. Invertierte Kolbenaugen der wasserbewohnenden Tricladen. Wir werden in diesem Abschnitte mit den Paludicolen beginnen, nicht bloß deshalb, weil zuerst an solchen (durch Carriere 389) mit mo- dernen Methoden der Bau der Augen untersucht wurde, sondern auch mit Rücksicht darauf, daß durch die Arbeiten von Jänichen (809) und Hesse (824) die verschiedenen, bei süßwasserbewohnenden Tricladen vorkommenden Formen des Augenbaues besser bekannt sind als bei den Maricolen. Paludicola. Der folgenden Darstellung liegt Hesses Arbeit zu- grunde. Dieser unterscheidet drei Formengruppen, die sich sowohl durch den Bau des eine Blendvorrichtung darstellenden Pigmentbechers als auch des lichtperzipierenden Teiles unterscheiden: Vertreter derselben sind Planaria torva, Dendrocoelum lacteum und PI. gonocephala. L Planaria torua-Gruppe. Der Pigmentbecher faßt bei PL torva den perzipierenden Apparat zum großen Teil ein sich und der letztere ,, be- steht aus drei etwas in die Länge gezogenen Zellen, die parallel zueinander und zu der Achse des Bechers liegen, also mit ihren Längsachsen horizontal und senkrecht zur Medianebene des Tieres stehen. Diese Zellen sind so angeordnet, daß zwei nach hinten, senkrecht übereinander liegen, während die dritte sich ihnen von vorn so anschmiegt, daß sie beide gleichmäßig berührt. Die Figur (XLV, 3) zeigt diese Lage im Querschnitt. Soweit die Zellen im Pigmentbecher stecken, erscheinen sie etwas zusammen- gepreßt; wo sie heraustreten, schwellen sie ein wenig an. Ein Schnitt durch die beiden hinteren Zellen ist XLV, 1, einer durch die vordere in Fig. 2 wiedergegeben. Die Kerne der Zellen sind groß, nahezu rund oder eirund; sie enthalten ein deutliches Kernkörperchen und feinkörniges Chromatin, das ihnen ein granuliertes Aussehen gibt, sie sind an ge- färbten Präparaten etwas heller als die Kerne der umgebenden Gewebe- zellen und liegen im distalen Teile der Zellen, außerhalb des Pigment- bechers. An dem der Hinterwand des Pigmentbechers abgekehrten Ende ziehen sich die Zellen in dünne Fortsätze aus, die scharf nach unten um- biegen und um den unteren Rand des Pigmentbechers herum gegen das Gehirn ziehen: sie bilden zusammen den Augennerven, der somit aus Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. loO 2922 drei gesonderten Nervenfasern besteht. Pas Plasma dieser Zellen besitzt einen ausgesprochen fibrillären Bau und zwar laufen die Fibrillen, dicht miteinander verfilzt, in der Längsrichtung der Zellen. Ein ganz eigen- artiges Verhalten zeigt das proximale Ende der Zellen, soweit es vom Pigmentbecher umhüllt ist. Hier fällt auf gefärbten Schnitten ein schmaler Streifen des Eandes schon bei schw^acher Vergrößerung durch dunkle Färbung auf: es scheint der Zelle eine kappenförmige Hülle von dichter Substanz aufzusitzen". Bei stärkerer Vergrößerung erkennt man, daß er sich aus kleinen, pahssadenartig nebeneinander stehenden Stiftchen zusammensetzt, deren jedes sich in ein dünnes Plasmafädchen fortsetzt (Fig. 1). Diese lassen sich nächst den Stiftchen getrennt verfolgen, ver- filzen ich aber weiterhin, und H. ist der Ansicht, ,,daß sie, ohne zu verschmelzen, durch die Zelle hindurchgehen, den Nervenfaden bilden. Somit bestehen die Sehzellen {sz) des Auges von PL torva aus fibril- lärem Plasma mit einem großen Kern; die Fibrillen des Plasmas laufen gegen das nach innen zu gekehrte Ende der Zelle und schwellen dort zu einem Stiftchen an; die Stiftchen sind alle gleich lang und bilden, dicht nebeneinander stehend, eine äußere dichtere Zone der Zelle" (pag. 530ff.). An frisch zerzupften Augen erscheint der im Pigmentbecher geborgene Teil der Sehzellen deutlich rötlich gefärbt, und zwar ist dieser an den Seh- purpur der Vertebraten erinnernde Farbstoff auf die Stiftchenkappe be- schränkt. Der Pigmentbecher (jjb) besteht, wie Fig. 2 zeigt, aus einer Zelle, da nur ein Kern (j^hk) in ihr nachweisbar ist, der im äußersten, häufig etwas aufgetriebenen Teile der Pigment zelle liegt. Diese schmiegt sich den Enden der Sehzellen dicht an und preßt sich in die Winkel hinein, in denen die Sehzellen aneinanderstoßen (pag. 532, XLV, Fig. 1 u. 3). Ganz gleich gebaut sind die Augen von PI. alpina, ähnhch die von PI. vitta, wo der flache, halbmondförmige Pigmentbecher nur eine Sehzelle birgt, an welcher Hesse (pag. 533) aber ebensowenig als bei PL aljnna den Stiftchensaum nachweisen konnte. Zu dieser Gruppe gehören auch die Arten der Gattung Polycelis. Bei den zahlreichen Augen derselben besteht der lichtwahrnehmende Teil ,,aus einem einzigen Elemente, meist jedoch aus zweien oder dreien*). Sie sind dann häufig so angeordnet wie bei PL torva, was der Querschnitt durch ein Einzelauge (Fig. 6) zeigt. Auch hier sind diese Elemente von zelliger Natur; der zugehörige Zell- kern ist jedoch nicht leicht zu erkennen, und nur an wenigen günstigen Schnitten gelang es mir, den im Pigment steckenden Teil der Sehzelle weiter zu verfolgen, wie er sich um den Piand des Bechers herumbiegt und in dem umgebogenen Stücke den Kern enthält (Fig. 4, szk). . . . Der im Pigmentbecher steckende Teil der Sehzellen trägt an seinem Ende ^) Vergl. Leydig (208, tab. I lig. 3). 2923 eine Kappe aus feinen Stiftchen. ... es kann kein Zweifel sein, daß die Sehzellen vollkommen denjenigen der PI. torva entsprechen, von denen sie sich hauptsächlich durch die starke Einknickung ihres Zellkörpers unterscheiden". Der Pigmentbecher besteht, wie schon Carriere (3S9, pag. 171) betonte, aus einer einzigen Zelle und legt sich den Teilen der Sehzellen, die er umfaßt, dicht an, so daß man auf Schnitten an den Ein- buchtungen seiner inneren Ränder die Zahl der Sehzellen deutlich er- kennen kann (Fig. 4). Der Kern (Fig. 5, -phk), und häufig der ganze äußere Teil der Zelle, sind frei von Pigmentkörnchen (pag. 534). Dieser Formgruppe gehören bestimmt an die Augen von Planaria teratoyhila (Steinmann 1313, pag. 174), jene der von Seidl (1388, pag. 48) untersuchten »Sorocel-is- Arten mit ihren zwei Sehkolben und wahrschein- lich stets einzelligem Pigmentbecher, wahrscheinlich auch (es fehlen An- gaben über den Bau des Pigmentbechers) die von Sabussow (1403, tab. VI) abgebildeten Augen von *S'. alba (fig. 24, mit 1 Kolben), sibirica (fig. 25 — 26, mit 1 — 2 Kolben), rosea (fig. 23, mit 6 Kolben), vielleicht auch jene von Bimaceykalus pulvinar (Sabussow 957, pag. 71, tab.I, fig. 15- — 18), obgleich für diese Art ,, mehrere" Sehzellen und ein mehr- zelliger Pigmentbecher angegeben werden. IL Dendrocoelum Zacfemn- Oruppe. Bei D. lacteum sind die Augen entsprechend ihrer vom Gehirn nach vorn abgerückten Lage mit diesem durch einen ziemlich langen Nerv verbunden. ,,Der wahrnehmende Teil des Auges weist einen bei weitem zusammengesetzteren Bau auf als bei PL torva. Wir sehen den Pigmentbecher angefüllt mit einer Anzahl flaschen- oder keulenförmiger Gebilde, die meist der Augenachse parallel laufen (Fig. 7, sk) ; ich werde sie als Sehkolben bezeichnen. Auf einem Quer- schnitt durch ein Auge zählte ich deren 32. Auf Schnitten sind sie an den mit Pikrinschwefelsäure vorbehandelten Präparaten am besten in ihrem Aufbau zu erkennen (Fig. 8) : sie zeigen entweder am ganzen Um- fange ihres breiteren Teiles oder nur an einem Rande und im proximalen Abschnitte einen dunkler färbbaren Rand. Mit starker Vergrößerung nimmt man w^ahr, daß sich dieser Rand aus feinen Stiftchen aufljaut, die dicht nebeneinander liegen; er gleicht darin dem Rande, den wir auf Schnitten durch die Sehzellen von PI. torva gefunden haben; wie dort setzt sich auch hier jedes Stiftchen in ein feinstes Fäserchen fort, und diese Fäserchen vereinigen sich in der Mittellinie zu einem stärkeren Strange, der gegen das dünne äußere Endstück des Kolbens hinzieht; letzteres besteht aus nichts anderem als den vereinigten Fäserchen, die von den Stiftchen des proximalen Teiles herkommen. Macht man einen Quer- schnitt durch einen Sehkolben (Fig. 8 c), so sieht man einen von einem dunklen Rande umgebenen hellen Raum mit einem dunklen Fleck, dem (Querschnitt des Faserstranges, in der Mitte; dieser beisteht aus dicht- gedrängten Pünktchen, den Fibrillen! [uerschnitten, und rings vom Ramie her verlaufen feine Fäserchen gegen ihn hin" (pag. 53t)). Üb die hier zu- 185* 2924 erst von Leyclig (208)*) im Quetsclipräparate beobachtete hellrote Farbe der Sehzellen auch — wie bei PI. torva (s. o.) — l)loß dem Stiftchen- besatz zugehört, konnte nicht sichergestellt werden. „Das verdünnte Ende der Sehkolben verlängert sich als Faser über den Becherrand hinaus und biegt sich nach unten oder seithch um. Die Menge der Fasern, die hier dichtgedrängt verlaufen und sich teilweise durchkreuzen, ruft den Eindruck einer verfilzten Masse hervor. Bestimmte Eichtungen der Fasern sind nur dann zu erkennen, wenn eine Anzahl derselben in die Sclmitt- richtung fällt; das geschieht nicht oft, und so muß man viele Schnitte durchsuchen, um sich eine Vorstellung von dem Verlaufe dieser Fasern zu verschaffen. Man findet dann, daß sie in Zellen übergehen, die in größerer Menge nach unten und hinten (gegen das Gehirn zu) vom Pigmentbecher liegen (Fig. 7, sz). Diese Zellen haben eine gestreckte Gestalt und einen verhältnismäßig großen Kern; sie ziehen sich auf der dem Gehirn zu- gekehrten Seite in eine feine Faser aus: diese Fasern setzen den Sehnerven zusammen und verlaufen zum Gehirn. Jede der erwähnten Zellen ist also einerseits durch eine Faser mit dem Gehirn verbunden, auf der an- deren Seite geht sie in einen dünnen Fortsatz über, der in den Augen- becher eintritt und dort kolbenartig anschwillt. Wir haben somit an einer solchen Zelle im Grunde genommen die gleichen Teile wie an den Seh- zellen der ri. iorra. . . . Nur sind die Teile hier weit mehr auseinander- gezogen als bei PL forra. Aber auch dafür fehlt es uns nicht an einer Er- klärung: wären die Zellen so kurz und so dick wie bei dieser, so würde durch die Vereinigung so zahlreicher Zellen, wie sie in das Dendrocoelum- Auge eingehen, der Umfang des Pigmentbechers außerordentlich gewachsen, seine Tiefe aber die gleiche geblieben sein; für die nach der Mitte zu ge- legenen Kolben wäre dadurch die abblendende Wirkung der Seitenwände des Pigmentbechers nichtig geworden. Dagegen ist die langgestreckte Gestalt der Zellen vorzüglich geeignet, die Vereinigung möglichst vieler Zellenden in einem verhältnismäßig wenig umfangreichen Pigmentbecher zu ermöglichen. So hängt wohl diese besondere Gestalt mit der Ver- mehrung der Sehzellen [pag. 547 wird ihre Zahl auf ,,über 30" angegeben] zusammen" (pag. 537). Der Pigmentbecher von D. lacieum ist mit seinen Bändern meist ein wenig nach innen gebogen, so daß seine Mündung einen geringeren Durchmesser besitzt als seine größte Weite im Lichten (50 /j) beträgt. Er hat einen einzigen, stets an der äußeren Seite liegenden Kern. Der eben besprochenen Art schließt Hesse (pag. 538) BdeUoce'phala (Dendrocoelum) 'punctata an, deren Augen jenen des D. ladeum in der Gestalt der Sehkolben und in der Lage der zu diesen gehörenden Zell- *) Die betreffende Stelle in der Erklärung der tab. I auf pag. 5 — 6 lautet: „Der Pigmcntbeclier des Auges umscliließt einen deutliclien Innenkörper, der durch blaß- roten Anflug und streifige Beschaffenheit den Nervenstäben im Auge der Artlu'opoden entspricht". 2925 körper gleichen, sich von ihnen dagegen durch bedeutendere Größe (140 /^ im Lichten) des Pigmentbechers, dessen Zusammensetzung aus zahlreichen kleinen, epithelartig angereihten und eine bedeutendere Dicke des Pig- mentbechers (8 — Vd jii, gegen 3-5 /i bei 7). Iacfenni) Ixnlingenden Zellen, sowie durch beträchtlich größere Anzahl der Sehkolben unterscheiden. Die Augen dieser Spezies sind seither durch A. Th. Schmidt (978, pag. 553) neuerlich untersucht worden. Nach diesem Autor beträgt die Dicke der Pigmentbecherwandung 25/,/, die Weite der ,,von einer Cornealmembran verschlossenen" Öffnung des Bechers ß9 /li. Die Augenkammer wird von den Sehkolben nicht vollständig ausgefüllt, zwischen den distalen Enden der Kolben und der Wand des Pigmentbechers bleibt ein von einer homo- genen, wahrscheinlich gallertigen Substanz angefüllter Raum. Die Seh- kolben, deren Querdurchmesser von 9,4 — 11,28/i schwankt, zeigen unter- einander insofern einige Verschiedenheiten, als sie zuweilen in ganzer Länge gleichmäßig dick sind, in anderen Fällen an ihrem distalen Ende verbreitert erscheinen; ihr proximales Ende (/«) ist scharf abgeschnitten. Der Achsenstrang der Sehkolben (XLV, 20, ax) besteht aus exquisit feinen Fibrillen, die fast immer variköse Verdickungen {vv) erkennen lassen. Von diesem Achsenstrange biegen rechtwinklig feine Fäserchen (fh) ab, welche die in dem vorhegenden Fähe sehr dünne, homogene, wenig färbbare Markschicht (mk) durchsetzen und mit knötchenartigen Verdickungen (fk) an der Rindenschicht enden. Bei starker Vergrößerung Heß sich fest- stellen, daß diese Rindenschicht aus an beiden Enden abgerundeten, stäb- chenartigen Gebilden (Stiftchen, sti), die dem Stiftchenbesatz entsprechen, besteht. Dieser Formengruppe gehören auch die durch Sabussow (1403, tab. VI) abgebildeten x\ugen von Bdellocejjhala angarcnsis (fig. 16 — 17), Horocelis hepatizon (fig. 18) und nigrofasciata (fig. 19) an, bei welchen allen Stiftchensäume vorhanden zu sein scheinen. III. Planaria gonocepha- Grn^^pe. Der Repräsentant dieser Gruppe bildete hauptsächlich das Objekt der Untersuchung von Carriere (389) das dann von Böhmig (529) genauer in bezug auf den Bau der Augen unter- sucht wurde. Hesse betont, daß die Augen hier ähnlich wie bei D. ladeum vom Gehirne abgerückt und daher durch einen längeren Sehnerven mit ihm verbunden sind. Das Auge hat (nach Böhmig, pag. 484) einen Längs- durchmesser von 0,18, eine Breite von ca. 0,1 mm und enthält (Hesse, pag. 547) über 150 (pag. 542) Sehkolben, deren Umriß von Carriere (pag. 163) einen Trichter mit langer Röhre und breit abgerundetem Ende verglichen wird. ,, Diese Kolben sind nicht alle gleichlang, vielmehr kommen sie in den verschiedensten Längen vor, einige verbreitern sich gknch bei ihrem Eintritt in den Pigmentbecher trichterartig, bei anderen ist der faserige Teil länger, und wieder andere reichen bis auf den Boden des Bechers; indem so die breiten Enden der Kolben sich auf verschiedene Höhen ver- teilen, wird eine möglichste Ausnutzung des Becherraumes bewirkt" (XLV, 2926 9, sk). ,,Die Sehkolben sind von fibiillärem Bau, und über ibr proximales, dem Beclierboden zugekehrtes Ende zieht sich kappenartig eine dunkel färbbare Schicht hin, die auf Längsschnitten durch die Kolben als schmaler dunkler Saum erscheint" (XLV, 10). Ihren feineren Bau schildert Hesse als ganz gleich jenem, welchen die bisher betrachteten Arten aufweisen, auch die rötHche Färbung der lichtperzipierenden Elemente. Indessen hat Böhmig (529, pag. 485) angegeben, daß zwischen die, von ihm als ,, stempelartiges Gebilde" bezeichnete Stiftchenkappe und den Fibrillen des faserigen Teiles der Sehkolben eine ,, dünne hyaline Mittelplatte" eingeschoben sei, und Ude (1230, pag. 339/40) beschreibt eine weitergehende Differenzierung der Stiftchenkappe (XLV, 11) in das Außenstück (stia), das eigenthche Stiftchen (sHi), das Verbindungsstück (vsi) und das Wurzelstück (wst), an welchem die Neurofibrille (nf) inseriert. ,,Vor der Öffnung des Pigmentbechers Hegt auch hier, wie bei Dendro- coelum eine verfilzt aussehende Fasermasse, die ringsherum von Zellen umgeben ist" und gebildet ist von den aus den einzelnen Kolben abgehen- den Fasern (szf), die in die genannten Zellen — Sehzellen! — übergehen. Aus den Sehzellen (sz) gehen nach der anderen Seite ebensolche Fasern aus, die zusammen den Sehnerven bilden. ,,r)a jedoch der Sehnerv von dem unteren Ende des Augenbechers abgeht, so müssen die Fortsätze der weiter oben gelegenen [Seh-]zellen zunächst sich dorthin richten. Sie bilden dabei oft einen rechten, ja selbst einen spitzen Winkel gegen den zweiten Fortsatz (fig. 12, szf) und nehmen ihren Weg zumeist zwischen Zellagen und Pigmentbecher durch, so daß auch sie dazu beitragen, das Gewirr der vor dem Pigmentbecher hegenden Fasermasse [der sich überdies noch Muskel- und Bindegewebsfasern, stellenweise (Fig. 9, wg) selbst Ex- kretionskapillaren beigesellen] zu erhöhen: so kommt es, daß man außen von jenen Zellen (sz) keine Nervenfasern verlaufen sieht" (Hesse, pag. 543). Auf diese Weise kommen die absonderlich gestalteten, oft knieförmig gebogenen Zellformen (XLV, 13, a — d) zustande. In den wesenthchsten Zügen des perzipierenden Apparates finden sich aber dieselben Verhältnisse vor, wie bei PL torva, abgesehen von der größeren Zahl und bedeutenden Länge der Sehzellen, wozu aherdings noch hinzu kommt, daß im Gegensatz zu den typischen Vertretern der beiden früher dargestellten Formengruppen, der Pigmentbecher aus einer großen Zahl von Zellen zusammengesetzt ist, eine Erscheinung, die wir bisher bloß bei Bd. punctata (s. o. S. £925) kennen gelernt haben. Die Ergebnisse seiner Untersuchung hat Hesse in einem Schema (XLV, 14) dargestellt. Völlig den gleichen Bau wie das Gonocephala- Auge besitzen nach Hesse die Augen von PI. higuhris und polychroa, und alle fünf von Weiss (1346, pag. 567) untersuchten australischen Planaria-Arten stimmen mit der letztgenannten im Bau überein. Augen von der Form dieser Gruppe sind fernur jene der Paludicolen Surücelis guttata und tigrina (Sabussow 1403,. tab. VI, fig. 20 u. 22), 2927 die Hauptaugen von rininirid icjileyrenfiis (Sal)uss()w 11(18, ])ag. 758) sowir der PL neumaiuii und .^cltduinslandi (Nop})! 1070, pag. 818 u. 828). Maricola. Von diesen hat Hesse bloß rruccrodcs lohata {(hi)ida scgmentata) untersucht und berichtet über deren Auge das folgende: ,,Lage, Zahl und Anordnung der Öehzellen, Gestalt und Einzelligkeit des Pigment- bechers, alles ist hier wie bei PL forva. Einmal fand ich auf (^)uerschmtten durch das Auge vier Sehzellen (tal). XXVII, fig. (>)''. Die Stiftchenkappe der letzteren soll zwar deutlich zu erkennen sein, sich aber nicht anders als das Plasma der Sehzellen färben (824, pag. 538/4). Indessen hat Böh- mig (1124, pag. 430) die Augen der Maricolen untersucht, und ich lasse hier die Eesultate seiner Studien folgen, eine Vergleichung mit jenen Hess es mir für später aufsparend. Bei den Maricolen ist die ,, Gestalt der stets in einem Paare (s. S. 2912) auftretenden Augen eiförmig, zuweilen fast kugelig, ihre Größe variiert nach den Spezies innerhalb ziemlich weiter Grenzen; die ans:'hnlichsten Augen besitzt Procerodeso]dini{ß4—89,ef.il, 44,8—64^* br., 44,8— 64 hoch), die kleinsten Pr. lohata (21,8— 25,6 ,u 1., 21,8—29,4^« br., 25,6^. hoch). Der pigmentierte, die Sehkolben*) umschließende Teil des Auges wird von nur einer Zelle, wie dies auch Hesse angibt, gebildet, deren Gestalt sichel- oder halbmondförmig zu sein scheint. Im Laufe meiner Untersuchungen sind mir aber Zweifel aufgestiegen, ob die Form dieser Zelle wirklich die gewöhnlich angenommene und hier auch zunächst angegebene ist. Be- trachten wir einen Querschnitt durch die Mitte des Auges, z. B. von Sahussoioia dioica (XLV, 17), so erkennt man, daß vor der Öffnung des Pigmentbechers eine nach innen und außen scharf begrenzte Schicht eines in diesem Falle wenig färbbaren Plasmas (l) gelegen ist, welche die Pigment- zelle ungefähr zur Kugel ergänzt. Weder bei dieser, noch bei einer anderen Art habe ich jemals einen Kern oder ein kernähnliches Gebilde in diesem Plasma angetroffen, ich konnte vielmehr feststellen, daß dasselbe in das Plasma des pigmentierten Teiles übergeht und zuweilen auch vereinzelte Pigmentkörnchen enthält. Die Dicke dieser Schicht l bleibt bei Pr. lohata und variahilis ein wenig hinter der des Pigmentbechers zurück, übertrifft die letztere etwas bei Pr. ulvae, Sahussowia dioica, Cercyra hastata und Bdelloura Candida, sehr bedeutend aber bei Pr. ohlini (Fig. 16), sowie Uterijjorus vulgaris. Bei diesen beiden Arten ruft sie den Eindruck einer Linse hervor; sie setzt sich hier schärfer vom Pigmentbecher ab, und ihr grobkörniges Plasma tingiert sich intensiver. Nach außen wird das Auge von einer ziemlich scharf konlurierten Membran (aw) umgeben, die ich für eine Zellmembran und nicht für eine besonders differenzierte mesenchymatöse Bildung halte. *) Böhmig nennt sie Retinakolben, eine Bezeichnung, über welche wir inx^h zu sprechen haben werden, die ich al)er liier mit Rücksicht auf die (Jlcichförmigkeit der Darstelhmg vermeide. 2928 Die Plasmamasse / ist nnn entweder ein Teil der ri,ti,nienlzelk' selbst, oder aber eine Bildung eigener Art; in dem letzteren Falle könnte es sich um eine Zelle, deren Kern verschwunden ist, handeln oder um l'lasma, welches dem' umgebenden Mesenchymgewebe angehört. In Anbetracht des innigen Zusammenhanges von l mit der Pigmentschicht, des Auftretens von Pigmentkörnchen in l und der Umhüllung durch eine gemeinsame Membran ist es mir wahrscheinlicher, daß l ein des Pigments entbehrenden Abschnittes der Pigmentzelle ist, die dann die Form einer Hohlkugel oder eines hohlen Ellipsoides haben würde. Jänichen (809, pag. 265) hat für Plari. gonocej)haIa, 'polychroa, Dendr. lacteum und Placoce'phalus kewensis eine die Höhlung des Pigment- bechers abschließende vordere Augenmembran beschrieben, die entweder aus ursprünglich dort gelegenen Pigmentzellen hervorgegangen ist, oder aber sie ist entstanden aus langen, ineinander übergehenden Ausläufern der Eandzellen des Pigmentbechers. Graff (891, pag. 139, 140) konsta- tierte das Vorkommen einer (kernlosen) ,Cornealmembran', die er ,als einen Teil der Pigmentzelle' ansieht, bei PL kewensis u. a., währenddem bei Geoplaniden (G. rufiventris) eine Cornealzelle an ihrer Stelle auftritt. An der Außenfläche des Pigmentbechers bemerkt man nicht selten Ein- kerbungen, denen dann an der Innenfläche mehr oder weniger hohe zapfen- artige Vorsprünge entsprechen, welche zwischen die Sehkolben eindringen" (Böhmig 1124, pag. 437/8). Die Zahl der Sehkolben beträgt nach Böhmig gewöhnlich 3, bei Bd. Candida nur 2, bei Pr. ulvae 3 — 4. Den Bau derselben studierte er nament- lich bei Pr. oJilini, wo sie sich durch besondere Größe und deutliche fibrilläre Struktur auszeichnen. ,,Die drei Zellen (XLV, 15, sz) liegen dicht neben- einander an der ventralen Seite des Pigmentbechers; ihre proximalen Ausläufer bilden den Nervus opticus, die distalen streben dem Rande des Bechers zu und treten zwischen diesem und der ,Linse' l in die Höhlung ein, hier zu den Sehkolben (sk) anschwellend. An diesen lassen sich zu- nächst zwei Zonen unterscheiden (Fig. 15, 16), die der Neurofibrillen (nf) und die der Stiftchen (sti). Präparate, welche mit Eisen-Hämatoxylin be- handelt worden waren, in geringerem Maße aber auch die mit Hämatoxylin- Eosin gefärbten, zeigen eine Differenzierung der Fibrillenschicht in eine weniger tingierbare proximale (16, nf) und eine stärker färbbare distale Partie {nf"), in welcher die einzelnen Fibrillen selbst minder gut zu erkennen waren. Die Stiftchen setzen sich aus einem blassen äußeren Stücke (Fig. 19, stia), dessen Länge etwa 7,1 ju betrug, und einem etwa 2,13^ langen, die Eisenfarbe intensiver festhaltenden inneren Stücke {stii) zusammen; zwischen stii und nf" lagen helle, überaus zarte und kurze Verbindungs- stücke (vst), welche wohl noch den Fibrillen zuzurechnen sind. Die größere Tinktionsfähigkeit der Fibrillenschicht tif" ist, glaube ich, darauf zurück- zuführen, daß hier zwischen den Fibrillen eine besondere, stark färbbare Substanz vorhanden ist". 2920 „Sehr insinildiw Bilder • „ . ... , . , o • 1^ . -nw- nr -1 (vergl. den Abschnitt isio- Kopfes übertrieben groß gezeichnet. Uie rieile ^ f deuten die Lichtrichtung an ; die nicht vom Licht logie). Wenn das Auge nur getrofifenen Teile des Becherinhaltes sind schraf- eine Sinneszelle enthält (XL V, fiert. (Nach R.Hesse). 2 u. XL VI, 2, 6, 7), SO wer- den sich diese verschiedenarti- gen Beleuchtungen von der Seite her hauptsächlich durch qualitative Unter- schiede in der Reizstärke geltend machen, denn in den gleichen Sinnes- zellen wird sich der Eindruck wohl nur nach der Zahl der getroffenen Stift- chen, nicht aber nach deren Lage richten. Je mehr Sehzellen dagegen in den Bau des Auges eingehen, um so größer werden die Unterschiede sein, indem in dem einen Falle {B) die einen Zellen beleuchtet, die anderen dunkel sind und im anderen Falle •(!)) umgekehrt. Hierin und in der Zu- nahme der Empfindungsstärke selbst ist offenbar der Vorteil zahlreicher Sehelemente zu suchen; wie wir sie in den Tricladenaugen treffen" (Hesse 824, pag. 575/6). Diese vorstehend dargestellte Leistung der Kolbenaugen in bezug auf Wahrnehmung der Richtung, aus welcher das Licht kommt, wird vervielfacht durch die Vermehrung der Zahl der Augen und deren Ver- teilung über den ganzen Seitenrand des Körpers, sowie die Dorsalfläche ■^/ 2943 des tastend vorstreckbaren Vorderendes, wie sie in größtem Maßstabe bei den (ieoplanidae (S. 2915) und Bi'paliidae (S. 2917) zu beobachten ist. Bei letzteren kommt ja zu den Eumpf äugen noch die enorme Anhäufung der Augen in der Kopfrandzone, deren Spiel bei der Bewegung (s. S. 2718) ein ununterbrochenes Prüfen der Umgebung nicht bloß in bezug auf Ge- ruchs- oder Geschmacks-, sondern auch auf Lichtreize bedeutet. Ganz anders als die Kolbenaugen verhalten sich die Retinaaugen, und wenn Hesse (pag. 558) bei Besprechung der Polycladidenaugen sagt: ,,Die Anordnung der Sehzellen zu einer epithelartigen Zellage ist ein bedeutender Schritt vorwärts gegen das Retinaauge hin; es fehlt nur noch eine Trennung der Stäbchen durch Pigmenthüllen, um eine Bild- wahrnehmung zu ermöglichen", so ist dieser supponierte Fall hier gegeben. Der Unterschied des Baues der Retinaaugen gegenüber den Kolbenaugen, wie er S. 2920 dargestellt wurde, beruht ja nicht allein darin, daß das distale Ende der Sehzellen nicht in Sehkolben — also lichtempfindende — , sondern in Sekretprismen — also licht brechende Gebilde umgewandelt wurde, und auch nicht in der so enormen Vervielfältigung der Zellen des Pigmentepithels — mein Kollege Prof. Anton Wassmuth war so gütig, die Zahl der Pigmentepithelzellen für das Auge des Platydemus grandis (XLVI, 19) zu berechnen, was eine etwa 3300 betragende Anzahl ergab! — sondern in erster Linie auf einer ganz entgegengesetzten Stellung der Sehzellen zum Lichteinfall, indem sie hier diesem zu- und dort ab- gewandt sind. Es ist daher ein totales Mißverständnis, wenn Schmidt (978, pag. 556) auch diese Augen als ,, invertierte Kolbenaugen" bezeichnet*). Als lichtempfindende, den Stiftchenkappen der Kolbenaugen ent- sprechende und wie diese die Ätherschwingungen in Lichtreiz umwandelnde Teile erscheinen im Retinaauge jene drehrunden, zwischen den Zellen des Pigmentepithels eingekeilten Fortsätze (XLVI, 19, st) der Retinazellen, welche (vergl. XL Vi, 22, sl) in ihrer Anzahl jenen der Pigmentzellen ent- sprechen dürften. Glasmodelle dieses Auges**) zeigen, daß diffuses Licht *) Die Stelle lautet: ,,Ich möchte daher [wegen des angeblicli in ihnen auf- gefundenen Achsenfadens, vergl. >S. 2936] die , Sekretprismen' der Retinaaugen und die Sehkolben der invertierten Kolbenaugen als homologe Gebilde auffassen. Demzufolge wäre die Scheidung der Tricladenaugen in Retina- und invertierte Kolbenaugen, wie sie von Graff aufgestellt wurde, fallen zu lassen; es würden die Sehorgane sämtlicher Tricladen als invertierte Kolbenaugen zu bezeichnen sein". (978, pag. 5.56). — Zur Er- klärung der auffallenden Tatsache, daß ich gegen eine aus meinem Institute hervor- gegangene Arbeit polemisiere, diene der Umstand, daß ich zur Zeit, als deren Text geschrieben wurde, von Graz abwesend war (Reisen nach Tenerife, Jiergen und Ale- xandrowsk). **) Ich verdanke solche der Güte meiner Kollegen, Proff. Hans Benndorf und Fritz Pregl. Der letztgenannte war auch so freundlich, seinen ehemaligen Lehrer und jetzigen Kollegen auf folgendes aufmerksam zu machen: ,,UI)er]egt man sich die Wirkung des stark lichtbrechenden Inhaltes (Summe der Sekretprismen) dieser Augen, so kommt man zu dem Schlüsse, daß nahe vor diesen Augen befindliche Objekte im Grunde (proximalen Teile) der Augenkammer schärfer abgebildet werden, als in der Äquatorial- 2944 scharf begrenzte Lichtfleckßn auf dem pigmentierten Teile der Augen- kammer entwirft, die je nach der Haltung gegen die Lichtquelle ver- schiedene Umrisse aufweisen : kreisrund im Grunde, oval in der äquatorialen Zone der Augenkammer, und auf diese Weise die Kichtung der Licht- quelle scharf markieren. Beleuchtete Objekte entwerfen dagegen ver- kleinerte, umgekehrte Bilder auf der Binnenwand. Und da dabei stets eine große Anzahl optisch voneinander isolierter lichtempfindender Ele- mente — wir haben sie schon oben (S. 2938) als ,, Sehstäbchen" bezeichnet — getroffen wird, so kann kein Zweifel darüber herrschen, daß diese Augen als Bild au gen anzusprechen seien. Phylogenie der Tricladenaugen. Yüv die. Beantwortung der Frage, wie die komplizierteren Augen aus den einfacheren entstanden sind, können wir bloß den Bau der Augen heranziehen. Hesse (824, pag. 549) hält es für wahrscheinlich, ,,daß da, wo zahlreiche Augen vor- handen sind, wie bei Polycelis , diese durch Teilung sich vermehren. Sehen wir doch auch, daß bei den Gonocephala- Augen, die durch Teilung entstandene Verdoppelung etwas Sekundäres ist. Ein einzelliges Auge dürfte das ursprüngliche sein; dieses kompliziert sich zunächst durch Ver- mehrung der Sinneszellen; dabei erfolgt ein Ausweiten des einzelligen Pigmentbechers. Wird die Zahl der Sinneszellen dann so groß, daß die Pigmentbecherzelle einer Ausweitung nicht mehr fähig ist, so teilt sich auch die Pigmentzelle, und es entsteht ein mehrzelliger Pigmentbecher". Schwieriger gestaltet sich die Ableitung des Eetinaauges vom Kolbenauge. Eine Ubergangsstufe sowohl in bezug auf die Zahl der Sehzellen als in der Gestaltung des lichtperzipierenden Endes stellt jedenfalls das Auge von Dendrocoelum lacteum (XLV, 7) dar. Als eine weitere Übergangsstufe erscheinen die Augen von Polycladus (S. XLV, 21), sowohl durch die noch mehr der Form von Sekretprismen genähreten Endapparate der Sehzellen und die Gestalt des Pigmentepithels, besonders aber dadurch, daß hier die Sehzellen teils durch die Mündung des Pigmentbechers, teils durch von den Zellen des letzteren freigelassene Löcher*) in die Augenkammer eintreten. Die gleichen Verhältnisse sollen bei Doli- zone, daß hingegen auf letzterer ferner gelegene Objekte schärfer abgebildet werden als nahe gelegene (was an dem Modell bestätigt wurde). Wir müssen demnach an- nehmen, daß diese Augen ihren Besitzer befähigen, sowohl in der Nähe als auch in der Ferne deutlich zu sehen, was bei den höheren Tieren durch den Akkommodationsapparat, hier jedoch durch die verschiedene Entfernung des Grimdes und der Äquatorialzone vom Centrum corneae erreicht wird. Dies weist darauf hin, daß in der Organismenwelt manchmal dasselbe mit ganz verschiedenen Mittehi erreicht werden kann". — Eine zweite, unter den gleichen Gesichtspunkt fallende Tatsache ist die schon oben be- sprochene Differenz in der Bildung der als Linse wirkenden Ausfüllung des Augen- bechers bei den beiden Augentypen der Tricladida, sowie bei den Augen der Anneliden und Mollusken. *) Das Vorhandensein solcher Löcher .wurde schon oben (S. 2930) als eine bei den Kolbenaugen der Geoplanidae häufige Erscheinung hervorgehoben! 2945 cho'plaiia voeltzkoiri (XLVI, 13) und D. feildeni (XLVI, 14) herrschen, u. z. treten bei der erstgenannten etwa gleichviel Ketinazellen durch die Löcher wie durch die Mündung des Pigmentbechers ein, während bei der letztgenannten weitaus die Mehrzahl der Sehzellen durch die Löcher des Pigmentbechers eintritt, und überdies auch die Form der ,, Kolben" den Sekretprismen von Platydemus grandis außerordentlich gleicht (S. 2935). Es entstände sonach das Eetinaauge aus dem Kolbenauge durch Vermeh- rung der Seh- und Pigmentzellen, Verlust der Stiftchen und Umwandhing der Kolben in Sekretprismen bei gleichzeitiger Verschiebung der Eintritts- stellen, womit die ,, invertierte" Stellung der Sehzellen zum Lichteinfall in eine ,, normale" Stellung umgewandelt wurde*). Systematische Bedeutung der Augen. Hesse hat zweifellos recht, wenn er (824, pag. 548) dem Bau der Augen eine wichtige Eolle in der Systematik zuteilt. Indessen ist in der Praxis dieses Merkmal erst dann zu verwenden, wenn es von allen oder doch der Mehrzahl der Arten genügend bekannt ist, wie ich für die Familie der Bhyncltodemidae und besonders deren Gattung Bhynchodemus (891, pag. 147) hervorgehoben habe. Nebenaugen. Das Vorkommen derselben ist zwar nicht selten auch unter normalen Verhältnissen zu beobachten und tritt nach A. Lang (1481, pag. 348) bei der Mehrzahl der Individuen von Planaria yolychroa auf, ,,wenn nur die Tiere das genügende Alter erreichen". Indessen ist die Bil- dung von Nebenaugen eine so häufige teratologische Erscheinung, daß sie besser bei der Teratologie im Zusammenhange zu besprechen sein wird. *) Der Nachweis des Vorhandenseins solcher Übergangsformen zwischen dem Kolben- und dem Retinaauge macht natürlich frühere (891, pag. 147) Annahmen einer selbständigen phylogenetischen Entstehung dieser beiden Augentypen hinfällig. Dazu kommt, daß nach Schmidts Angaben über die Innervation auch diese für eine genetische Verknüpfung derselben spricht. Während die Kolbenaugen der übrigen Geoplanidae (s. 8. 2897) vom Hautnervenplexus innerviert werden, geht bei Poly- cladiis cjayi (s. S. 2933) ein Zweig des Grübchennervs — also eines Hiriuierven — zu den Augen. Bei Dolicho plana feildeni (978, pag. 550) zieht ,,zu jedem Auge von der Dorsalseite des Gehirns ein mächtiger Nervus opticus (XLVI, 14, no), welcher sich, unweit vom Pigmentbecher in zwei Äste teilt, die, die Seiten des Bechers umziehend, vor demselben wieder zusammenstoßen (no')". Bei D. voeltzkowi sind dagegen, wie bei Platydemus grandis, die Augen in mächtige Ganglia optica (978, pag. 548) eingebettet, doch hat „anscheinend der hier sehr mächtige Hautnervenplexus einigen Anteil an der Innervierung speziell der vorderen Retinazellen. Man sieht ventral vom Gehirn einen mächtigen Nerven abgehen, der aufsteigend gegen den Hautnervenplexus zieht und, zum Auge gelangt, sich an den oberen Teil desselben dicht anlegt (XLVI, 13, ufn). Ein ebensolcher Nerv kommt auch von der dorsalen Seite". 2946 11. Geschlechtsorgane. A. Allgemeines. Sämtliche bisher anatomisch untersuchten Tricladen mit Ausnahme der maricolen Sahussoivia dioica sind Zwitter. Der Gonochorismus der Fig. 128. genannten Art wurde schon von ihrem Ent- decker (Cl aparede, 205) festgestellt. Dazu hat Böhm ig (1124, pag. 360) auch einen Färbungsunterschied der beiden Geschlechter nachgewiesen, der teilweise durch einen tieferen Ton des braunen Pigmentes der Weibchen, teils aber auch dadurch bedingt wird, daß die dor- sal gelegenen Hoden das Pigment der Männ- chen nicht in dem Maße zur Geltung kommen lassen, wie dies bei den Weibchen der Fall ist. Alle übrigen Tricladen sind mit einem Paare von Germarien (Textfig. 128, ge) versehen, die hinter dem Gehirne den Mark- strängen auf hegen und je einen Ovidukt (od) nach hinten entsenden, der von der Seite her zahlreiche Vitellarfollikel aufnimmt und hinter den Copulationsorganen sich meist mit jenem der Gegenseite zu einem gemeinsamen Endabschnitt (od,) vereinigt. Die Hoden {ie) sind gleichfalls durch zahlreiche Follikel (te) vertreten, deren Zahl in weiten Grenzen schwankt. Aus ihnen führt jederseits ein Vas deferens {vd) die Spermien in die Vesicula seminalis {vs), aus welcher sie ein Ductus ejaculatorius zur Spitze des meist einen muskulösen Zapfen darstellenden Penis ausleitet. Dazu kommen mannigfaltige, teils dem männlichen, teils dem weiblichen Apparate zugehörige Drüsen, und beiderlei Apparate öffnen sich schließlich mit ihren ausführenden Abschnitten in ein Atrium ge- nitale (ag), das durch die stets hinter dem linker u. od, gemeinsamer Ovi- ^^^^^ liegende gemeinsame Geschlechts- dukt, 02; Germarien, jo/i Pharynx, Öffnung {gö) mit der Außenwelt kommuni- Sel^'t'SnfolUkei, L^sog' ^^^^t- Außer durch diese letztere können bei Uterus, «^.9 dessen Ausfühnings- den Maricola auch die bisher als ,, Uterus" f^iS^^ lT.'lInSä od«^ „Eeoeptacula seminis" bezeichneten Teile Kopulationsorgans. durch besondere Öffnungen von außen zu- Organisationsschema (Bauchan- sicht) einer Süßwassertriclade. (Nach Breslau.) ag Atrium genitale, au Augen, D vorderer Hauptdarm, di Darmdivertikel, do Vitellarfollikel, Dr rechter hinterer Hauptdarm, ex Proto- nephridien, exp Exkretionsporen, ge Gehirn, gö Geschlechtsöff- uung, ni äußerer Mund, mud muskulöses Drüsenorgan , ml Markstränge mit ihren Kommis- suren und Seitenrandnerven (Ventrolateral-Kommissuren), od 2947 gänglich sein, so daß dann zwei oder drei zum Geschlechtsapparate gehörige Öffnungen vorhanden sind. Die morphologische und physiologische Be- deutung dieser accessorischen Öffnungen des Geschlechtsapparates kann aber erst bei der Darstellung des, vornehmlich bei den Terricola eine über- aus mannigfaltige räumliche Ausgestaltung aufweisenden, Kopulations- apparates und seiner Nebenorgane erörtert werden. U. fjcschlct'htsperiocleii und dleschlechtsrciluiii'. Während Ijima (455, pag. 441) die später auch von Hallez (900a, pag. 490) vertretene Meinung aussprach, daß die Paludicolen nur ein Jahr lang leben und während dieser Zeit nur einmal geschlechtsreif werden, wissen wir heute durch Stoppenbrink (1090, pag. 505), daß sie mhi- destens 2 Jahre leben und während dieser Zeit mit Sicherheit eine Wieder- holung der Fortpflanzungsperiode aufweisen. Burr (1466, pag. 596) fügt hinzu: ,, Während sich für die in größeren Gewässern lebenden Tricladen die Fortpflanzungszeit mehr oder weniger scharf begrenzen läßt, ist sie bei den Tieren, die kleinere, dem Austrocknen ausgesetzte Tümpel be- wohnen, im hohen Maße von der Witterung abhängig". Mit der Aus- trocknung gehen die Tiere aus dem Vorjahre zugrunde, und da die Jungen aus den abgelegten Eikapseln erst spät im Frühling, wenn die Tümpel sich wieder füllen, ausschlüpfen imd etwa zwei Monate später zur Fort- pflanzung gelangen, so wird dadurch die Fortpflanzungsperiode und auch die Lebensdauer wesentlich verkürzt. Für die Maricola wird von Wil- helmi (1331) eine ,, Lebensdauer von mindestens einigen Jahren" (pag. 95) angegeben, und die Zeit der Eikapselablage ,,ist für die Arten verschieden, doch scheinen hauptsächlich die Frühjahrsmonate in Tabelle u es Ö Sh N :cS < •i-H CS 's m 1 < a S o > §3 B Polycelis cornuta . . Planaria alpina . . . Dendrocoelum lacleum . 3 5 10 6 5 16 5 2 2 9 1 6 2 5 2 3 1 1 2 1 5 2 3 6 3 Nach Beobachtungen von Herrn Prof. Dr. Voigt in den Jahren 1896 bis 1901. Nach ßeobaciittmgcn von Herrn Prof. Dr. Voigt in den Jahren 1892 bis 1898. Nach eigenen Beobach- tungen in den Jahren 1902 bis Frühjahr 1904 Planaria gonocephala [Sommerlaicher] . . — — — — 6 8 16 9 2 — — — Nach eigenen Beobachtun- gen in den Jahren 1902 bis Frühjahr 1904. 2948 Betracht zu kommen; einigo Procerocliclae des Mittelmeeres scheinen das ganze Jahr über Eikapseln abzulegen" (pag. 112). Wie verschieden die Fortpflanzungsperiode (Eikapselablage) sich auf das Jahr bei unseren mitteleuropäischen Arten der Paludicola verteilt*), ist aus der auf S. 2947 von Stoppenbrink (1072, pag. 28) mitgeteilten Tabelle ersichthch. Der genannte Beobachter stellt (pag. 30 — 33) seine Beobachtungen über die Entwicklung der Geschlechtsorgane folgendermaßen zusammen: „Am frühesten erscheinen die beiden Ovarien [Germarien]; ein wenig später die Hoden. Erheblich später beginnt . . . die Anlage des Penis und des Geschlechtsatriums, welches dann nach außen durchbricht, um die Geschlechtsöffnung herzustellen. Fast gleichzeitig erfolgt die Bildung der Ausführwege für die Geschlechtsprodukte, und zwar von den be- treffenden Geschlechtsdrüsen aus; erst später vereinigen sie sich mit dem Atrium. Zuletzt von allen Geschlechtsorganen, wenn alles übrige bereits auf dem Höhepunkte seiner Entwicklung angelangt ist, erscheinen die Dotterstöcke [Vitellarien] und erfüllen allen verfügbaren Raum zwischen den Darmästen. Das Tier ist erst dann geschlechtsreif, wenn auch die Dotterstöcke herangereift sind. Nun beginnt die Kokon-[Eikapsel]- Ablage. Bei Planaria gonocephala, wie aus obiger Tabelle zu ersehen ist, von Mitte Mai bis spätestens Ende September. Ehe noch die letzte Eikapsel abgelegt ist, machen sich bereits gewisse Neubildungserscheinungen für die nächste Geschlechtsperiode bemerkbar. Diese betreffen die Hoden und Dotterstöcke, während die beiden Eierstöcke das ganze Jahr über keine wesentlichen Veränderungen erkennen lassen. Was zunächst die Hoden betrifft, so bemerkt man bereits im August, daß sie eine Regenera- tion einleiten. Sie stellen kleine Bläschen dar, deren Wand von den Samenmutterzellen eingenommen wird. Ihr Hohlraum war ursprünglich von reifen Samenfäden erfüllt, die aber während des Sommers nach und nach ausgetreten sind. Die Wände des Bläschens waren darauf zusammen- gefallen, und es entsteht nun ein neuer, ganz solider Hoden, der nur aus Samenmutterzellen besteht. In dieser Masse beginnt alsbald die Bildung von Samenfäden, und zwar vom Zentrum ausgehend. Die ersten reifen Samenfäden wurden gegen Ende November angetroffen. Der Hoden enthält dann im Innern die verschiedenen Entwicklungsstadien der Samen- elemente, während die peripherische Schicht von einer einfachen Lage von Samenmutterzellen gebildet wird, welche bis zur nächsten Geschlechts- periode unverändert erhalten bleibt. Von Februar ab reifen allmählich sämtliche Samenbildungszellen heran, und gegen Anfang des Frühjahrs sieht man fast nur noch reife Samenfäden im Innern. Die Dotterstöcke gehen nach Abgabe ihres Inhaltes vollständig zugrunde. . . . Im September findet man bereits an der Stelle, wo die ver- *) Auf die Ursachen dieser Erscheinung werden wir in dem Abschnitte „Oecologie" zurückkommen. 2949 schwundenen Dotterstöcke lagen, einzelne Stammzellen im Begriff, sich zu teilen. Sie stellen kurze Zollstränge her, deren Ende sich schon früh- zeitig an den Eidottergang [Ovidukt] anlegt. Durch fortwährende Teilung ihrer Zellen gewinnen diese Stränge mehr und mehr an Ausdehnung. Im Oktober nur aus einer einzigen Zellenreihe bestehend, werden diese Zell- stränge im Verlauf des November und Dezember mehrreihig. Bis gegen Ende Februar lassen sich außer einer Vermehrung der Zellen keine weiteren Veränderungen bemerken. Dann tritt mit Beginn der warmen Jahreszeit eine Umwandlung der Stammzellen in Dotterzellen ein, zunächst bei den mehr zentral gelegenen Zellen des Stranges, während die peripherischen anfangs noch unverändert bleiben. Die Umwandlungen äußern sich in einer Größenzunahme der Zelle, wobei zugleich im Protoplasma kleine Dotterkugeln und Fettröpfchen auftreten. Im Verlauf des März und April nehmen diese mehr und mehr an Größe zu, namentlich die Fettropfen erreichen unter Umständen eine recht ansehnliche Größe. Anfang Mai sind die meisten Dotterzellen reif, auch die peripherischen haben die Um- wandlung vollzogen. Dann beginnt wiederum JMitte Mai die Kokon- ablage. Bei der Bildung der 3 Kokons, die ein Tier durchschnittlich während einer Geschlechtsperiode ablegt, werden fast alle Dotterzellen verbraucht. Nur ein kleiner Best bleibt in den Dotterstocksfollikeln zurück, dieser wird aber nicht etwa zur Neubildung von Dotterzellen für die nächste Geschlechtsperiode verwandt, sondern es ergab sich, daß die zurück- bleibenden Dotterzellen einem Rückbildungsprozeß unterworfen werden, ehe die Neubildung der iCollikel einsetzt. Bei den Tieren, die mit ihrer Kokonablage eher fertig wurden, tritt dies entsprechend früher ein, so daß man bei diesen bereits im Juli zerfallende Dotterzellen antreffen kann." Aus obiger Darstellung geht hervor, daß eine ,,Protandrie" in dem Sinne, wie dieser Ausdruck bisher angewandt wurde, bei den Paludicolen nicht vorhanden ist, und es müssen daher die von mir (891, pag. 148) im entgegengesetzten Sinne gedeuteten Angaben außer Betracht bleiben. Dagegen spricht die ebendaselbst (pag. 147) mitgeteilte Tatsache, daß bei solchen Arten der Terricola, von welchen zahlreiche Individuen vor- lagen, die Geschlechtsreife in solchen von sehr verschiedener Größe beobachtet werden kann, dafür, daß auch die Landplanarien während ihres Lebens mehrere Geschlechtsperioden durchmachen und demnach — wofür schon ihre Größe (S. 2703) spricht — auch ihre Lebensdauer auf mehrere Jahre veranschlagt werden kann. C. Bau und Funktion. a) Männliche Gonaden und deren Ausführungsgänge. Hoden. Die Zahl der Hoden bei in voller männlicher Eeife befind- lichen Tricladen hängt vor allem von der Körperlänge und -breite, sowie auch 2950 davon ab, wie groß die Entfernung der Copulationsorgane vom Vorderende ist, da (besonders bei Landplanarien) zumeist die Hoden sich nicht hinter letztere erstrecken. Ferner kommt in Betracht die mehr oder weniger dichte Anreihung in der Längsachse, die wiederum von der mehr oder weniger dichten Aufeinanderfolge der Darmdivertikel abhängt bei allen jenen Tricladen, bei welchen die Hoden nur in den seitlichen ,,Septen" — Zwischenräumen zwischen den Darmvertikeln — verteilt sind. In solchen Fällen wird, wie Wilhelmi (1331, pag. 291) für Procerodes lobata, bei welcher in jedem solchen Intervall jederseits meist nur ein Hodenfollikel (XLI, 3, te) auftritt, die Zahl der Hodenpaare mit jener der Darmdiver- tikelpaare nahezu übereinstimmen oder ein Multiplum der letzteren dar- stellen, wenn statt eines einzigen jederseits eine Querreihe von Hoden- folhkeln vorhanden ist. Doch ist eine solche nahezu segmentale Anordnung der Hoden nur selten zu beobachten, weil die Zahl der Hodenfollikel mit der Körperbreite und der Entfernung der Darmdivertikel voneinander in verschiedenen Kegionen des Körpers wechselt. Bei den Terricola wird demnach bei der in weitesten Grenzen wechselnden Länge und Breite des Körpers die Zahl der Hodenfollikel bei verschiedenen Arten und Gattungen viel auffallendere Unterschiede aufweisen, als bei den wasser- bewohnenden Tricladen. So hat Microylana humicola (6 mm lang) bloß 2, Rhynchoclemus hilineatus (14mml.) 6, Rh. terrestris (26 mm 1.) 24, Geoflana syenceri (über 100 mm 1.) 50, Placocephalus javanus (ca. 150 mm 1.) 100 Hodenpaare. Bei allen diesen Arten sind die Hoden ein- reihig, ebenso wie bei dem konserviert 42 mm langen Exemplar von Geoplana ne'phelis, bei welchem ich in dem vor der Geschlechtsöffnung liegenden , 34 mm messenden Körperteile etwa 230 Hodenpaare zählte, so daß hier auf jeden Millimeter fast 7 Hodenpaare kommen. Dagegen dürfte ein 209 mm langes Exemplar der G. rufiventris weit über 600 Hoden besitzen, da sie hier jederseits in 4 — 5 Längsreihen geordnet sind und bei Polycladus gayi, wo nach Th. Schmidt (978, pag. 526), auf einem Querschnitt beiderseits je 3 — 8 getroffen werden, geht ihre Gesamtzahl in die Tausende. Bei den Maricola beträgt die Zahl der Hoden von 1 Paare — aller- dings außerordentlich großer, dicht vor der Basis des Pharynx liegender — bei Cerhussowia cerruti (XL VII, 2, te) und 14 Paaren von normaler Größe bei Syncoelidium pelluciduvi (Wheeler 743, pag. 180) bis zu 100 — 150 Paaren bei Bdelloura Candida und Procerodes oldini (Böhmig, 1124, pag. 442). Die mitunter auffallenden Differenzen zwischen den Angaben von Böhmig und Wilhelmi sowie anderen Autoren für manche Arten dürften auf verschiedene Grade der männlichen Reife (s. o.) zurückzuführen sein. Bei den PaludicoJa ist meines Wissens die geringste Hodenzahl (durchschnittlich 9 im ganzen) von Curtis für Planaria sirnylicissima festgestellt worden, und er zeichnet (897, pag. 449, tab. XXXI, fig. 1) auf 2951 einer Seite 3, auf der anderen 5, was im Zusammenhange mit der ver- schiedenen Größe und Form dieser Hodenfolhkel darauf hinzuweisen scheint, daß das der Darstellung zugrunde liegende Tier sich im Stadium der Eückbildung der männlichen Gonaden befunden habe. Die größte Hodenzahl finde ich für eine Süßwasserplanarie bei Neppi (1070, pag. 314) angegeben, wo die Anzahl der Hodenfolhkel bei PL neumanni auf ,,über tausend" geschätzt wird, während Micoletzky (1196, pag. 413) die Gesamt- zahl der ,, dicht hinter den Ovarien beginnenden und an der Basis des Pharynx endenden" Hoden von PI. alpina mit 54 — 72 angibt und Peaslee (1374, tab. I, fig. 1) in sein Totalbild von Phagocata gracilis links 54, rechts 51 zwischen den Darmdivertikeln zu je 1 — 5 eingelagerte, und dazu noch in dem Felde zwischen Geschlechtsöffnung und Schwanzende, sowie den Hinterenden der hinteren Hauptdarmäste zerstreute 12, im ganzen demnach 117 Hodenfolhkel einzeichnet. Unter den europäischen Süßwassertricladen dürften Dendrocoelum ladeum mit seinen nächstverwandten Arten die größte Hodenanzahl besitzen, wie schon Ij ima (455, pag. 403) ausgesprochen hat und aus der von ihm dargestellten Anordnung der Hoden im Körper hervorgeht*). Die Lage und Anordnung der Hoden mußte schon in vorstehendem zur Erklärung der großen Zahl derselben herangezogen werden. Auf die in dieser Beziehung bei den Paludicolen herrschenden Verschiedenheiten der Lage und Anordnung der Hoden hat zuerst Ijima hingewiesen. Er sagt: ,,Die vordersten HodeQ^ finden sich unmittelbar oder kurz hinter den im Vorderteil des Körpers liegenden paarigen Ovarien. Bei Polycelis tenuis liegen die Hoden an der Bauchseite unterhalb des Darmkanales, zu beiden Seiten der Längsnerven. Die hintersten finden sich etwa in der Höhe des Mundes. Man sieht, daß Lage und Anordnung der Hoden hier denen der Landtricladen am ähnlichsten sind, nur stimmt die regelmäßig paarweise Anordnung bei Bijialium oder Geodesmus nicht ganz damit überein. Ziemlich die umgekehrte Lage finden wir bei Plariaria 'polychroa. Die Hoden sind hier auf der Kückenseite oberhalb des Darmkanales be- schränkt und in zwei zu beiden Seiten des Körpers gelagerten Zonen angeordnet, wie es auch an der Bauchseite von Plycelis tenuis der Fall ist. Bei PI. folychroa aber erstrecken sich die Hoden bis zum Schwanz- ende. Auf Querschnitten erkennt man, daß jede Zone nach der Breite aus vier bis fünf nebeneinander liegenden Hodenbläschen besteht. *) Ijima s Figur 15 (tab. XX) zeigt auf einem Querschnitt durch die Ceschlechts- öffnung 5 dorsale und 6 ventrale, also 11 Hodenfolhkel auf einer Seite. Rechnet man, daß diese Hodenreihen an Zahl jener der wohlentwickelten seitlichen Darmdivertikel bis in die Region der Germarien entsprechen, so ergibt dies 18 x 11 = 198 Hoden- folhkel auf einer Seite, wobei etwa das letzte .Sechstel des Körpers die Hoden- folhkel sind ja hier (s. S. 2952) bis in das Schwanzende verbreitet — nicht mit- gerechnet ist. 2952 Am zahlreichsten sind die Hoden bei Dendrocoelum lacteum. Hier hegen sie ober- und unterhalb des Darmkanales bis zum Schwanzende hin, ohne sich auf eine bestimmte Zone zu beschränken. Ein Querschnitt vom vorderen Körperteil zeigt, daß die Hoden an der Eücken- und Bauch- seite in einfacher Lage angeordnet sind, in den öepten aber fehlen. In der Gegend der Eüsseltasche und der äußeren Genitalien nehmen sie nur den seitlichen Teil des Körpers ein. Weiter hinten zeigen sie dieselbe An- ordnung wie im vorderen Körperteil. Bei allen Arten sind die Hoden, sobald sie zur Keife gelangten, eng aneinander gepackt. Die segmentale Anordnung der Hoden, welche Gunda [Procervdes lohata] zeigt, ist kaum zu erkennen". Von den seither genauer untersuchten Süßwassertricladen schließen sich in der Verteilung der Hoden an Pol. tenuis an: Planaria al'pina (Micoletzky, 1196, pag. 413, auch XLII, 2, te), Phagocata gracilis (Peaslee, 1374, pag. 27), bei der die ,, große Mehrzahl" der Hoden ventral liegt. Polycladodes alba (Steinmann, 1365, pag. 192), die von Seidl (1388, pag. 203) untersuchten Sorocelis- Arten, deren Hoden nur in dem von den beiden Marksträngen und der Phaiynxbasis eingeschlossenen Mittelfelde vorkommen. Hierher gehört auch PI. tenatojjhila (Stein- mann, 1313, pag. 175, bei welcher die Hoden „stets in bedeutender Zahl in zwei Lagen übereinander liegen, deren dorsalere in Vertiefungen der ventralen Lage paßt. Auf Sagittal- und Flächenschnitten scheint die Zone der Hoden oft wie ein einheitlich gelapptes Organ. Sie erstreckt sich gewöhnlich vom ersten Drittel des Abstandes zwischen Ovar und Wurzel des ersten Pharynx bis über die letztere hinaus kaudalwärts und liegt ausgesprochen ventral, dicht über, zum Teil auch neben den ven- tralen Längsstämmen des Nervensystems". Wie PI. polychroa verhalten sich PI. neumanni (Neppi 1070, pag. 314), PI. lüytegrensis mit „vorzugsweise" torsalen Hoden (Sabussow% 1168, pag. 746) und die allerdings mit nur wenigen und nicht über das Hinterende des Pharynx hinausreichenden Hoden versehene PL simplicissima (Curtis, 897, pag. 448), während an Dendrocoelum lacteum sich anschließen dessen var. hathycola und PI. infernalis (Steinmann, 1313, pag. 179/80), PL mrazeki — beide letztgenannten von Steinmann*) zu Dendrocoelum gezogen — , PL cavatica (Fries, 1130, pag. 337) und schauinslandi (Neppi, 1070, pag. 319). Bei den Terricola ist, wie ich (891, pag. 159) gezeigt habe, die Lagerung der Hoden eine sehr mannigfaltige. Was zunächst die Lage im Körper- querschnitte betrifft, so besitzen die breiten, platten, neotropischen Geo- jplana- Arten durchweg dorsale Hoden, gleichwie die ebenfalls neotro- pische Gattung Oioeradoflana uiid Polycladus gayi, bei welchem sie (Th. Schmidt 978, pag. 562) direkt oberhalb der Vitellarien dicht neben- *) In Steinmann und Bresslau, Die Strudelwürmer (Turbellaria). Leipzig 1913. 2953 einander liegen. Dagegen besitzen die langgestreiften, schmalen und plankonvexen, aus anderen Erdteilen (namentlich Australien und Neu- seeland) stammenden Geoplanen ventrale Hoden. Bei der erstgenannten Gruppe finden sie sich über dem Darme in jederseits 3 — 5 Eeihen. Aber schon bei der neotropischen G. pulla senken sich (Textfig. 28, S. 2785, te) die 2 — 3 Hodenreihen von oben her zwischen die Darmdivertikel ein, und noch mehr ist dies der Fall- bei G. atra und den Choeradoijlana-Avten, welche den Übergang bilden zu jenen mit ventralen Hoden versehenen Geoplaniden, bei welchen dieselben über dem Zentralnervensystem und mehr oder weniger tief zwischen den Darmdivertikeln eingekeilt gefunden werden. Die Anordnung der ventralen Hoden gestaltet sich mannigfaltiger, als jene der dorsalen. Ich nannte sie ,, mehrreihig", wenn sie zu selten der Markstränge je zu 4 — 6 in einem Querschnitte flach ausgebreitet sind (manche Arten von Geo'plana, ferner die Arten der Gattungen Platy- demus und Dolicho plana). Eine ähnliche Anordnung der Hoden findet sich bei Cotyloplana, nur daß sie hier zu 2—4 dicht beisammen liegen und bisweilen sogar übereinander geschoben sind. Dieses Verhalten führt hinüber zu der bei schmäleren und mehr konvexen Formen vorkommenden und von mir als ,, gehäuft" bezeichneten. Die Hoden sind dann nicht in einer Fläche ausgebreitet, sondern im Querschnitte oberhalb des Zentral- nervensystems zu 2 — 4 übereinander gelagert (z. B. G. munda XL VII, 1, te). Man findet diese Anordnung bei allen Arten der Gattung Ärtio- fosthia, bei den meisten P elmatoiüana- und einigen Geopkiwa- Arten, Ärtiocotylus sjpeciosus sowie Rhy7ichode7rius ochrochroleucus, bei letzterer aber nur im Vorderkörper, während, von der Pharyngealregion angefangen eine unregelmäßige Einreihigkeit der Hoden Platz greift. Eine strenge einreihige Anordnung zeigen die Hoden bei den Bipaliidae, wo die ein- zelnen Follikel, überdies durch mehr oder weniger große Zwischenräume getrennt, der Außenseite der Markstränge aufliegen, ausgesprochen ventral und nie zwischen die Darmdivertikel eingekeilt. Was die Verteilung der Hoden in der Länge des Körpers betrifft, so kann man als Regel für die Terricolen aufstellen, daß die Hoden dicht hinter den Germarien beginnen und bei mehrreihiger Anordnung etwa in. der Mitte der Entfernung zwischen diesen und dem Pharynx ihre größte Entfaltung erreichen, um von du bis zur Basis des Pharynx allmählich an Zahl abzunehmen. Bei den Terricola fand ich auch, wenngleich selten*), vor den Ger- marien Hoden, und häufig erstrecken sie sich hinten über die Mundregion bis in die Höhe der Basis des männlichen Copulationsorgans, oder — *) Bei Oeoplana pulla (Textfig. 28, vS. 2785) und munda sclion in der halben Entfernung zwischen Vorderende und flennarioii. I)oi O. rtlrn. hnrntnoffi und Iccnneli dicht vor den letzteren. yCv ^^ ' ^^ Bronn, Klassen des Tier Reichs. IV. 1. 1^' >V^ V^"©^ * *^q' fc^/.o- 2954 wenn die Vasa deferentia nicht direkt von vorn her in letzteres ein- treten, sondern erst noch eine bis nahe zur Geschlechtsöffnung*) reichende Schleife bilden — sogar bis in die Eegion der Geschlechtsöffnung. Aber nur bei wenigen Arten sind Hoden noch hinter den Copulationsorganen in der Schwanzregion**) anzutreffen, und in diesen Fällen sind dann besondere hintere Vasa deferentia vorhanden, die sich mit den vorderen unmittelbar vor deren Eintritt in das männliche Copulationsorgan ver- einigen. Wenn im vorhergehenden wiederholt von Hodenpaaren die Rede war, so muß hervorgehoben werden, daß eine streng paarige, metamere Anordnung der Hoden, in der Art etwa, wie sie Lang bei Procerodes lohata beschrieben hat (s. S. 2952), bei Landplanarien nie beobachtet wurde. Denn es sind auch bei ausgesprochen einreihiger Stellung der Hoden Differenzen zwischen rechts und links, sowie stellenweise Unregel- mäßigkeiten zu beobachten, indem die Hoden zwar im allgemeinen schon aus mechanischen Gründen in den Zwischenräumen zwischen den Darmdivertikeln Platz finden, aber im einzelnen keineswegs mit denselben streng alternieren. Auch ist bisher keine Landplanarie mit dorsalen und ventralen Hoden bekannt geworden. Für die Maricola unterscheidet Wilhelmi (1331, pag. 241) folgende, den fünf Familien eigentümliche Lageverhältnisse der Hoden : 1. Procerodidae. Die Hoden liegen dorsal beiderseits in mehr oder weniger deutlicher segmentaler Anordnung (XLI, 3, te) einzeln oder zu zweien, seltener zu dreien, beiderseits in den Septen zwischen den sekun- dären Darmästen und deren Gabelungen; eine Ausnahme bildet P. ohlini, deren äußerst zahlreiche Hoden ventral liegen. 2. Uteri'poridae. Die Hoden liegen, ziemlich segmental angeordnet, zwischen den Septen der Darmdivertikel, der ventralen Körperseite genähert. 3. Cercyridae. Die Hoden liegen in der dorsalen Körperpartie von der Augengegend bis in die Penisgegend regellos zerstreut und lassen nur den Eaum über dem vorderen Hauptdarm, den Germarien, dem Pharynx und dem Copulationsapparat frei; eine Ausnahme macht Cerhussowia cerruti, die nur ein Paar großer, zwischen den Germarien und der Pharynxgegend gelegener Hoden (XLVn, 2, te) besitzt. 4. Bdellouridae. Die Hoden sind, zu mehreren nebeneinander in zwei Längsreihen angeordnet, die nahe dem Körperrand zwischen den Enden der Darmdivertikel und dem Seitenrande des Körpers liegend, vor dem Germarium beginnen und' hinter dem Copulationsapparat enden ; bei Syncoelidium liegen nur präpharyngeal jederseits mehr als ein Hoden *) Bei 7 Oeoplana- Arten, 3 Pelmatoplana, 1 Arfloposthia, 4' Rhyneho- demus, 2 Platydemus, 1 Dolichoplana, 1 Cotylo plana und 2 Placocephalvs (näheres s. Graff, 891, pag. 160, Anni. 5). **) Bei Geopla iia »nuida und coerulea, Pelmatoplana sondaica und nasuta. 2955 in einem Septum, und die beiden Längsreihen der Hoden beginnen erst hinter der Germarialgegend. 5. Micropharyngidae. Die Hoden Hegen ventral, und zwar dem vorderen Hauptdarm genähert zwischen dem ersten Darmdivertikelpaare und der Wurzel der beiden hinteren Hauptdärme. Dazu wäre hervorzuheben, daß die beiden Hodengruppen sich kaum über den seitlichen Rand der von den Vitellarien eingenommenen Partie des Körpers erstrecken und innerhalb ihres Verbreitungsgolüetes ,,in zwei durch einen schmalen Zwischenraum getrennte Längsbänder (Textfig. 129, te u. te,) angeordnet" sind (Jägerskiöld, 889, pag. 711). Nach ihrer Form werden die Hodenfollikel der Tricladen beschrieben als rundlich, oval, birn- oder schlauchförmig, maulbeerförmig, gelappt und auch unregelmäßig gestaltet und von einer aus platten Zellen bestehenden tunica propria umhüllt, wie Chichkoff (664, pag. 516) und Woodworth (631, pag. 31) für die Paludicolen, ich (891, pag. 160) für Landplanarien und Böhmig (1124, pag. 443) für die Maricolen nachgewiesen haben. Diese Hülle, von Avelcher Böhmig allerdings annimmt, daß sie ,, bindegewebiger Herkunft" sei, setzt sich fort in das Epithel der ausführenden Kanäle. Bei den Landplanarien schwankt die Größe der reifen Hodenfollikel von 0,1 mm Durchmesser der kugeligen Hoden des Rhnnchodemus vejdovskyi bis zu 0,46 mm Höhe und 0,2 mm Breite der ovalen Hoden des Artio- cotylus speciosus, doch darf dabei nicht vergessen werden, daß die Hoden mit zunehmender Reife eine bedeutende Größenzunahme erfahren. Ausführende Samenkanäle. Als solche erscheinen zunächst die feinen Samencapillaren oder Vasa efferentia. Deren Verhältnis zu den Hodenfollikeln hängt von der Zahl und Lage der letzteren im Körperquer- schnitt und von der Lage der das Sperma zu dem männlichen Copulations- organ führenden Samenleiter — Vasa deferentia — ab. Zumeist nehmen diese die Vasa efferentia direkt auf, bei manchen Landplanarien ist aber zwischen beiden ein System von Sammelcapillaren eingeschaltet, die ich (891, pag. 161) als Vasa intermedia (XLVII, 3, vi) bezeichnet habe. Wo dorsale Hoden über dem Vas deferens liegen, da wird der Hode sich allmählich trichterförmig zum Vas efferens verschmälern, und dieses um so länger sein, je größer die Entfernung zwischen Hoden und dem Vas deferens ist (XLII, 2, te) ; liegen dagegen die Hoden im gleichen Falle ventral, so werden die Vasa efferentia sehr kurz sein oder vielleicht*) sogar ganz fehlen, so daß die Hoden wie ,, Auswüchse der Vasa deferentia" (Loman 559, pag. 81) erscheinen. Rückt das Vas deferens nach innen vom Hodenquerschnitt, so gehen die Vasa efferentia von der medialen, rückt es nach außen, so von der lateralen Seite der Hoden zum Vas deferens, und die Abgangsstelle der Vasa efferentia liegt nicht immer an der ventralen Wand *) , »vielleicht" — da es sich bei diesem, Placocephalus javanus betreffenden Befunde möglicherweise um ein Individuum handelte, das noch nicht seine volle männ- liche Reife erlanet hatte. 187* 2956 der Hoden, sondern kann selbst bis an die obere Hälfte derselben hinauf- rücken, ja manchmal (XLVII, 5) rücken die Vasa efferentia derart in die Linie der Hoden, daß sie von der Hinterwand des nächstvorderen zu der Vorder- wand des nächsthinteren ziehen, wodurch die Hodenreihe rosenkranzförmig wird, und das Vas deferens erst von der Hinterwand des letzten Hoden- follikels beginnt. Bei solchem Verhalten kommt es namentlich leicht dazu, daß mit der Reife der Hoden und dem Austritte massenhafter Spermien die verbindenden Röhrchen so ausgeweitet werden, daß es den Anschein hat, als ob die aufeinanderfolgenden Hoden ineinander durchbrächen, (XLVn, 4), ein Verhalten, das auch bei anders gearteter Insertion der Vasa efferentia in voller männlicher Reife zu beobachten ist, wie bei Bhynchodemus terrestris, wo es von Kennel (373, pag. 137) in der gleichen Weise erklärt wurde. Die angeführten Beispiele beziehen sich durchaus auf Landplanarien mit einreihig angeordneten Hoden. Von Arten mit mehrreihigen Hoden besitzt Artiocotiflus sfeciosus schon weit vorn in der Region der ,, Saugnäpfe" beginnende Vasa deferentia, die stark geschlängelt verlaufen und die inneren Hoden direkt aufnehmen, während die entfernter außen gelegenen durch feine Vasa efferentia münden. Bei anderen sind alle Hoden mit solchen versehen, die sich aber erst auf der Unterseite des Längsnerven in den Vasa intermedia sammeln, um durch deren Vermittlung den Vasa deferentia zugeführt zu werden. Die letzteren liegen entweder von ihrem Beginne an oberhalb des Zentral- nervensystems, oder sie verlaufen gleich den Vasa intermedia im Vorder- körper unterhalb desselben, um erst in der Pharyngealregion oder gar erst hinter derselben auf die Dorsalseite der Längsnervenstämme empor- zusteigen. Bei Bhyfichodemus ochroleucus findet diese Überwanderung erst in der Gegend des männlichen Copulationsorganes statt. Bei dieser Art habe ich keine Vasa intermedia auffinden können, auch fehlen solche, wie es scheint, bei allen Landplanaiien mit dorsalen Hoden, bei welchen die sehr langen und feinen Vasa efferentia (XLVII, 6, rc) sich direkt in die stets über den Längsnerven liegenden Vasa deferentia {vd) öffnen. Bau der Samenkanäle. Für die Faludicola hat zuerst Ghich- koff (664, pag. 517, tab. XIX, fig. 48) gezeigt, daß die TVf.sa efferentia, ebenso wie die Wand der Hoden, aus platten Zellen gejjildet sind, denen sich erst in den ,, Samen blasen", d. h. in den distalen Teilen der Vasa deferentia eine dicke Ringmuskelscliicht zugesellt (fig. 49). Alle späteren Beobachter haben diese Angaben bestätigen können, miii Ausnahme von Schleip .der (1173, pag. 135) eine epitheliale Begrenzung der Hoden, sowie der Vasa efferentia bei Planario gonoceyJidla vermißte, wogegen Ude (1230, pag. 345) sie bei derselben nachwies. Micoletzky (1196, pag. 414) fand bei PL al'pina dazu in Übereinstimmung mit meinen An- gaben bei Landplanarien (891, pag. 162) ,,an den Übergangsstellen der Hoden in die Vasa efferentia, bzw. Vasa deferentia Cilien tragende Zellen", wozu Weiss (1346, pag. 570) angibt, daß bei PL höhnigi „da, wo die Vasa 2957 efferentia die Hoden verlassen, sich polsterförmige Epithelzellen, die Träger zarter Cilien, gegen das enge Lumen der Gänge vorwölben. Gewöhnlich finden sich an diesen Stellen noch Anhäufungen von Epithelkernen. Weniger deuthch, aber immerhin bei genauerem Zusehen erkennbar, waren diese cilientragenden Zellen bei sämtlichen untersuchten Formen" [5 austrahschen Planaria- Arten]. Das gleiche berichtet Seidl (1388, pag. 54) von Soro- celis gracilis, bei welcher sowohl die Vasa effentia als auch die Vasa deferentia ein cili entragendes Epithel besitzen, während bei drei anderen Arten {S. stummeri, lactea u. sahussoivi), ,,bei denen die Hoden den Vasa deferentia direkt aufsitzen", in letzteren die Cilien nicht mit voller Sicherheit nachgewiesen werden konnten. Die Vasa deferentia, die bald {Planaria alpiria) gleich den Vasa efferentia und intermedia ein Plattenepithel, bald ein kubisches Epithel besitzen, beginnen bei in voller männlicher Eeife stehenden Tieren rostrad mit den vordersten Hoden, bzw. deren Vasa efferentia oder intermedia und verlaufen dorsal und bisweilen etwas medial von den Marksträngen und schwellen in der Pharyngealregion (Textfigg. 128 u. 129, ixl) zu ,, falschen Samenblasen" an, die das 10 — 20fache ihres gewöhnhchen Umfanges er- reichen und bisweilen blindsackartige Auftreibungen (Textfig. 129) bilden. Wo die Hoden sich weit hinter die Copulationsorgane erstrecken, wird zu den vorderen Vasa deferentia noch ein hinteres Paar, ebenso wie bei manchen Landplanarien dazutreten, das sich mit ersteren beiderseits vor der Einmündung in die Samenblase vereinigt. Die Vasa deferentia be- sitzen eine aus Bing- und Längsfasern bestehende Muscularis, wobei bei verschiedenen Sorocelis- Arten (Seidl, pag. 55) bald die eine, bald die andere Lage die stärkere ist, oder einen ,, Ringmuskelbelag mit nach außen angelagerten Myoblasten" wie bei PL aljnna (Micoletzky, pag. 414), oder schließlich bloß zarte Ringfasern, wie bei australischen Planaria- Arten. Von letzteren zeigt PI. pinguis ,,an den Verl^indungsstellen der Vasa deferentia mit den Vasa efferentia cilientragende Epithelzellen zu beobachten, die den an den Übergangsstellen der Hoden in die Vasa efferentia beschriebenen gleichen" (Weiss, pag. 571). Im Bau der Samenkanäle schheßen sich die Terricola an die Paludicolen an. Auch bei ihnen erweisen sich, wie ich (891, pag. 162) gezeigt habe, die Vasa efferentia als direkte Fortsetzung der Wandschicht der Hoden und bestehen wie diese aus platten Zellen, welche an der Stelle, wo sie den Kern enthalten, sich ein wenig gegen das Lumen vor- wölben, wie es Chichkoff (664, tab. XIX, fig. 48) für Planaria folychroa abgebildet hat. An ihrer trichterförmigen Erweiterung gegen die Hoden sind sie mit Cihen besetzt, wie ich dies unzweifelhaft bei Geo'plana riifiventris und eugeniae, sowie bei Ärtiocotylus speciosus beobachtet habe. Bei ersterer unterscheidet sich der flimmernde Trichter in nichts von dem Reste des Vas efferens, wogegen bei der letztgenannten Spezies das Epithel desselben etwas höher ist, als das der Hodenaußen- 2958 schiebt und des engen Vas efferens, so daß die Kerne keine YorwöUiung der einzelnen Zellen mehr bewirken. Bei 6*. rufiveniris glaube ich auch in dem engen Kanal des Vas efferens Cilien zu sehen. Die Vasa intermedia sind von den Vasa efferentia bloß durch etwas größere Weite unter- schieden, und Krzmanovic, der in den letzteren, als „Hammelröhren" (nvd) bezeichneten Kanälen Cilien vermißte, zeichnet die Vasa deferentia (859, pag. 199, tab. VIII, fig. 13, vd) als mit Cilien versehen. Dagegen werden von andern Autoren die Vasa deferentia der Terricolen als von einem cilienlosen kubischen Epithel ausgekleidet beschrieben. Im Vorderkörper entbehren sie stets einer Muscularis, wogegen meist schon in der Pharyngeal region feine Muskelreifen zu beobachten sind, die sich in den zum Copulationsorgane heranziehenden Enden noch verstärken. Bei Polycladus gayi (XL VII, 8) tritt zu der aus mehreren Faserlagen be- stehenden Ringschicht {rm) noch eine ebensolche, aber aus dickeren Fasern bestehende, äußere Längsschicht (Im). Hier ist auch ein kräftiger Cilienbesatz (ci) des Epithels wahrzunehmen, und ein solcher findet sich auch im Vas deferens von Geo plana 7iasuta (891, tab. XXVII, fig. 10), desgleichen bei weiteren fünf von mir (891, pag. 163) namhaft genannten Arten, und man könnte, da auch Krzmanovic (1. c.) bei den von ihm untersuchten Arten dasselbe berichtet, geneigt sein, diese Befunde zu verallgemeinern, wenn nicht so viele bestens konservierte Arten vorlägen, bei denen ich in den Vasa deferentia vergebens nach Cilien gesucht habe. Bekanntlich verlaufen die hinteren Enden der Vasa deferentia in Schlingen, in welchen sich während der Geschlechtsreife das Sperma auf- staut, so daß sie unter entsprechender Abplattung ihres Epithels dick anschwellen. Diese Anschwellungen der Vasa deferentia wurden von älteren Autoren bei allen Tricladen auch wohl als Hoden oder Samenblasen an- gesprochen. Im Gegensatze zu- dem im männlichen C^opulationsorgan enthaltenen unpaaren — inneren — wird man diese außerhalb des Copu- lationsorgans liegenden Bildungen am besten bei allen Tricladen als äußere Samenblasen bezeichnen und sie in ,, falsche" und ,, echte" einteilen, je nachdem sie nichts anderes sind, als in ihrer Form wechselnde, durch die andrängenden Spermien bewirkte Auftreibungen, oder aber mit einer besonders verstärkten Muscularis versehene und dadurch eine bestimmte bleibende Gestalt besitzende Abschnitte derselben. Und da die beiden Vasa deferentia sich bisweilen schon außerhalb des Copu- lationsorgans zu einem unpaaren ,,Ductus seminalis" vereinigen, der in derselben Weise durch Verstärkung seiner Muscularis eine bleibende Einrichtung bilden kann, so werden die äußeren Samenblasen paarig oder unpaar sein können*). Die so allgemein bei allen Tricladengruppen *) Ich habe diese schon früher (409, pag. 162) vorgeschlagenen Bezeichnungen der „Samenblasen" auch in der I. Abteilung dieses Werkes verwendet, und sie werden von allen jenen Autoren benutzt, die einen Wert darauf legen, sich mit ihren Lesern durch einen kurzen terminus technicus zu verständigen. 2959 verbreiteten geschlängelten Auftreibungen der Vasa deferentia sind dem- nach falsche paarige Samenblasen, die unregelmäßige Erweiterung des dünnwandigen Ductus seminalis von Geoflana margmata (891, textf. 36, pag. 187 ds,) ist eine falsche unpaare Samenblase. Echte paarige äußere Samenblasen hat Pelmatoplana trimeni (891, textf. 48, pag. 197), eine echte unpaare dagegen P. sarasinorum (891, textf. 49, pag. 198, ds,). Bei den Maricola haben die Samenkanäle, wie Bühmig (1124, pag. 447 ff.) zeigte, den gleichen Bau wie bei den Landplanarien. Ihre Verlauf srichtung ist auch bei ihnen abhängig von der Lage der Hoden, und es bestehen, wie wir sehen werden, bisweilen die Vasa deferentia aus einem vorderen und hinteren Ast, die sich zu einem unpaaren vereinen, der dann dorsad zum männlichen Copulationsorgan ansteigt. Genaueres berichtet der Genannte zunächst von Procerodes ulvae. Verfolgt man bei dieser die zu Seiten der Pharyngealtasche liegenden falschen Samenblasen rostrad, so hören sie ungefähr in der Mitte der Pharyngealgegend plötzlich auf, sie enden hier tatsächlich blind, und kurz vor diesem bhnden Ende mündet ein kleines, etwa 10,24^ dickes Kanälchen (XLVIl, 10, vd^) ein, „welches sich im Bogen ventral und seit- wärts wendet, zwischen Markstrang und Hautmuskelschlauch durchtritt und so in bezug auf den ersteren eine seitliche Lage einnimmt. Nunmehr teilt sich dieser Kanal in zwei Äste, in einen rostrad bis zu den vordersten Hoden und einen caudad verlaufenden, und diese sind es, welche sich mit den Vasa deferentia verbinden". Sie sind bloß 5,12— 6,40 /i, dick und wurden deshalb bisher übersehen. ,, Hinter der Mundöffnung steigen die Fortsetzungen der falschen Samenblasen anfänglich sehr allmählich, dann rasch gegen die Kückenfläche empor und münden schließlich von oben her dicht nebeneinander in den Penis" (XLVlI, 11, vd, pag. 448). ,, Die Wandung der falschen Samenblasen (10, id^) besteht aus einem Epithel und einer schwachen Eingmuskelschicht, welche dem Kanalstück vd'^ und seinen beiden Ästen zu fehlen scheint. Im distalen Teile von vd" sind die Epithel- zellen kubisch oder platt, ihr Plasma ist feinkörnig, im proximalen haben sie eine kubische oder zylindrische Gestalt, lassen sich aber meist sehr schwierig voneinander abgrenzen und umschließen größere oder kleinere Vakuolen (10, vac), welche von einer wenig tingierbaren Substanz erfüllt sind und ab und zu auch Spermien enthalten" (pag. 449). An den Ein- mündungssteilen der Vasa efferentia sind die Epithelkerne stets in auf- fälliger Weise angehäuft, und cilientragende Zellen fand B. bloß an den Stellen, an welchen die Vasa deferentia in die falschen Samenblasen über- gehen: ,,In der Umgebung der Öffnung stehen sie ziemlich dicht, in einiger Entfernung, von ihr werden sie spärlicher und verschwinden alsbald voll- ständig". Ähnliche Befunde ergaben Pr. jacqueti, lohata, variabilis und Uteri'porus vulgaris. Wesenthch anders als bei den letzterwähnten Procerodes- Alten fand B. die Verhältnisse bei Pr. oJilini und Bdelloura Candida, sowie Sahussowia dioica und Cercyra hasiaia, von denen die 2960 beiden erstgenannten sich als einfachere, die letztgenannten aber als kom- pliziertere erwiesen. Bei Bd. Candida verlaufen die Vasa deferentia an der Innenfläche der Markstränge, von diesen durch wechselnde Abstände getrennt, und statt falscher Samenblasen finden sich an den verschiedenen Stellen Samen- anhäufungen, deren größte in der Pharyngealregion eine Ausdehnung der sonst etwa 15 /u breiten Vasa defentia bis auf 50^ bewirken, und ähnlich verhält es sich bei Pr. oJilini; beiden fehlt ein caudad verlaufender Ast. Bei Säbussowia dioica und Cercyra hastata, für welche schon Claparede (205, pag. 20) und 0. Schmidt 193, pag. 15) nachgewiesen haben, daß die Vasa deferentia sich hinter der Mundöffnung zu einem un- paaren Ductus seminalis*) vereinigen, ehe sie in das Copulationsorgan münden, macht dieser zahlreiche, größere Spermamengen enthaltende Windungen, und es liegt demnach außer den paarigen noch eine unpaare falsche Samenblase vor. Bei Cercyra teilen sich etwas hinter der Basis des Pharynx die Vasa deferentia in einen vorderen und einen hinteren Ast. Der vordere wurde bis zu den ersten Hoden verfolgt, der hintere verliert sich bald unter zickzackförmigem Verlauf. Bei beiden letzt- genannten Arten bemerkte Böhmig (pag. 451), daß die Epithelzellen der Vasa deferentia ziemlich lange, aber locker stehende Cilien tragen, und daß der Ductus seminahs außer den zirkulären auch noch longitudinale Muskel- fasern besitzt. Schließlich sei die von Wilhelmi (1331, pag. 244) gegebene Zu- sammenfassung angeführt: „Einheithch am Verlauf der Vasa deferentia der Seetricladen ist also, daß sie paarig zu beiden Seiten des Pharynx in der Nähe der ventralen Längsnerven und rostrad, unter plötzlicher Ver- schmälerung, bis in die Gegend der vordersten Hoden verlaufen, und daß sie in der Gegend des Pharynxendes oder wenigstens kurz vor dem Ein- tritt in den Penis eine Erweiterung zeigen. Sehr verschieden hingegen ist die Art der Vereinigung der Vasa deferentia und ist selbst nicht ein- heithch für die einzelnen Eamihen. So vereinigen sie sich bei den Procero- didae und UterijJorus an der Basis oder im basalen Teil des Penis. Bei den Bdellouridae treten sie getrennt und in weitem Abstand in die Penisbasis ein und vereinigen sich erst unweit der Penisspitze; auch bei Cerhussowia cerruti (XL VII, 1, vd) treten sie getrennt, nahe beieinander in den Penis und vereinigen sich an der Basis der chitinösen Penisspitze. Bei Cercyra, Sahussoivia und Microfliarynx hingegen treten sie schon hinter dem Pharynx zu einem unpaaren Ductus deferens [seminalis] zusammen, durch den sie in die Penisbasis medial eintreten". **) Böhm ig gebraucht statt dieser eingebürgerten Bezeichnung den Namen „Ductus deferens". Erklärung von Tafel XLV. Tricladida. Augen. Fig. 1 — 3. Planaria torva. Schnitt durch das Auge, parallel der Augenachse (Schnitt- richtung der Fig. 1 s. Pfeil I, der Fig. 2 s. Pfeil II in Fig. 3). 750 x vergr. ep Körperepithel, h hinten, jib Pigmentbecher, phh Kern desselben, sti Stiftchen- klappe, sz SehzeUe, v vorn. 4 — 6. Polycelis tenvis {nigra), ep Körperepithel, pbk Kern des Pigmentbechers, sti Stiftchenkappe, sz Sehzellen, szk Kern einer solchen. 4. Schnitt parallel der Augenachse. 750 x vergr. 5. Etwas seitlich gehender Schnitt. 750 x vergr. 6. Schnitt senkrecht zur Augenachse. 350 x vergr. 7 — 8. Dendrocoelum lacteum. Beide 750 x vergr. 7. Schnitt parallel der Augenachse, Sehkolben (sk) schematisch eingezeichnet, das Kreuz bezeichnet die Richtungen: d distal, p proximal, v vorn und h hinten. pbk Kern des Pigmentbechers, «2 Sehzellen. 8. Sehkolben a und b längs-, c quer geschnitten. 750 x vergr. sii Stiftchen. 9 — 14. Planaria gonocephala. 9. Schnitt durch das Auge, parallel der Augenachse. 170 x vergr. Vor der Pigment- l)echeröffnung sind die Körper der Sehzellen (sz) verteilt, deren Fort.«ätze (szf) in die Sehkolben (sk) übergehen, ep Körperepithel, pbk Kerne des Pigmentbechers, reg Exkretionsgefäß. 10. Enden der Sehkolben. 700 x vergr. 11. Detail aus einem Sehkolben, stark vergr. nf Neurofibrille, sii Stiftchen mit ihrem Außenstück (siia), Innenstück, (stii), Verbindungs- (vst) und Wurzelstück (wst). 12. Dorsaler Teil eines Auges aus einem parallel der Augenachse geführten Schnitt. 80 X vergr. ep Körperepithel, pbk Pigmentbecherkerne, sk Sehkolben, sz Seli- zellen mit den Kolben- (szf) und Nervenfortsätzen (szf,). 13. a — d Sehzellen. 600 x vergr. Die Pfeile zeigen die Richtung zur Epidermis an und deuten mit der Spitze zur Öffnung des Pigmentbechers. 14. Schematische Darstellung des Auges auf einem senkrechten Schnitt parallel der Augenachse. Etwa 120 x vergr. ep Körperepithel, pbk Kerne des Pigmentbechers, sk Sehkolben, sz Sehzellen. 15. 16 u. 19. Procerodes ohlini. 15. Längsschnitt durch ein Auge (aus zwei Schnitten kombiniert). (Hämatoxylin- Eosin). am das Auge umgebende Membran, l Linse (unpigmentierter Teil der Pigmentzelle), pbk Kern des Pigmentbechers, sk Sehkolben, sz Sehzellen. 16. Querschnitt durch ein Auge (Eisenhämatoxylin-Bordeaux). am das Auge um- gebende Membran, l Linse, m Muskelfasern, nf Neurofibrillen, sti Stiftchen. 19. Zwei Stiftchen der Stiftchenkappe mit den nächstliegenden Teilen der Neurofibrillen (Homog. Immersion), n/,, Neurofibrillen, sti Stiftchen, siia äußeres und stii inneres Stück derselben, vst Verbindungsstück zwischen diesen beiden. 17. Sabussowia dioica. Querschnitt durch ein Auge (Sublimat-Eisenhämatoxylin- Eosin). am das Auge umgebende Membran, Z Linse, nf Neurofibrillen, pbk Kern des Pigmentbechers, sk Sehkolben, sti Stiftchenkappe. 18. Bdellonra Candida. Querschnitt durch ein Auge, aus zwei Schnitten kombiniert (Eisenhämatoxylin). g Gallertsubstanz, nf^f,, Teile der Neurofibrillen, pbk Kern des Pigmentbechers, sz Sehzelle, szk Kern derselben. 20. Dendrocoelum punctatum. Schnitt durch einen Sehkolben, ax Aclisenfäden, fa fadenförmiger Abschnitt, fb den Achsenstrang mit der Rindenschicht verbindende Fibrille, fk Verdickung derselben, mk Markschicht, sti Rindenschicht, vv Ver. dickungen der Fibrillen des Achsenstranges. 21. Polyclad US gayi. Schnitt durch das Auge, co Cornealmembran, fa fadenförmiger Abschnitt der Sehkolben, ga gallertige Masse, mk Markschicht der Sehkolben, pbk Kerne des Pigmentbechers, pbz Zellen desselben, sk proximale Enden der Seh- kolben, sk, distale Enden derselben, sl Löcher des Pigmentbechers. [Fig. 1—10, 12—14 nach Hesse (824); 11 nach Ude (1230); 15—19 nach Böhmig (1124); 20, 21 nach A. Th. Schmidt (978)]. Üfonns Klassen IV , Turbellaria JrH # ^'[ep T^ ^/, SZ ph 'M s-ti S. sä S. ^S '"' ^ sU szf sz "y sft \^ h-^ .9. • TUWMiliniii'nirtiiii - I CL ""Unnroiimn- sz 7. -^u ® 0A :^^ M f^i; f'^ .-.- ■.■.||:--.4 i'T' pM- IJ. sA- .v^ l-'Ö. /' /• (I VI' sz M % e sk //•> CJ" WiiiL^rVche V.ö Taf.XLV. .;. CO 12. ep !^> ^H-^:--~pbh ^^^ //. ///■ s/i t;s/ S? /,y. .- sk 17. IG. y^Sir.- .';ti m ^? /M- ///• AV. ..%'«*•■ /'^^'t- v^p"^ /9. atV ^ # '/' s szf; .szf .9/}- rt. • « ••§••• i t • vi' h — - " m ■'< / '■m sz X •h 1 f ^' ! '•■ ^ .pbk sk nf. .stid .^ti .itii III "'' nf sz/r indluiKj.Leipziq. I Erklärung von Tafel XLVI. Tricladida. Augen. Fig. 1 — 3. Geoplatia rufiventris. Drei aufeinander folgende Sclinitte durch ein Auge mit einem einzigen Sehkolben (Hämatoxylin-Eosin). 1280 x vergr. co Cornealmembran, cok Kern derselben, fa Fasergerüst des Sehnervs, ga Gallertsubstanz, gz Ganglien- zellen, k Kerne derselben, k, Kerne der Sehzellen, pi Pigmentkörnchen des Pigment- bechers, pbk Kerne desselben, no Augennerv, np Nervenplexus, sk Sehkolben, sti Stiftchen desselben. 4. Geoplana rufiventris. Schnitt durch ein mehrkolbiges Auge. 960 x vergr. Buch- stabenbezeichnung wie vorstehend. Dazu: bg Bindegewebe, /i/ Nervenfortsatz der Sehzellen (sz). 5. Pelmatoplana maheensis. Schnitt durch ein Auge, ga Gallertmasse, A-, Kern der Sehzelle, nf Nervenfortsatz der Sehzelle, pbk Kerne des Pigmentbechers, pi Pigment desselben, sti Stiftchenkappe, sz Sehzelle. 6 — 9. Placocephalus keivensis. Einkolbige (6 u. 7) und mehrkolbige (8 u. 9) Augen aus der Stirnrandzone der Kopf platte (Eisenhämatoxylin nach Heidenhain). 1250 X vergr. a Achsenfasern des Kolbenstieles, co Cornealmembran, ga Gallertmasse, k, Kern der Sehzelle, no Augennerv, pi Pigmentbecher, pbk Kern desselben, r Rindenfasern des Kolbenstieles, st Stäbchen des Sehkolbens, st, ebensolche im Querschnitt, sti Stiftchenkappe, szf Neurofibrillen der Sehzellen (sz), z Zwischenstück, I. — IV. Stiftchenkappen der so numerierten Sehzellen. 10 u. 11. Rhynchodemns terrestris u. z. 10. Längsschnitt eines Auges (au) mit seinem Pigmentbecher (pi). 850 x vergr. 11. Die Zellen des letzteren durch Druck auseinander gedrängt, so daß sich Spalten (sp) zwischen ihnen bilden. 400 x vergr. 12. Dendrocoelum lacteum. Senkrechter Längsschnitt durch das Vorderende mit dem einen Auge. 260 x vergr. k Sehkolben, k, Querschnitte durch solche, 7io Sehnerv, pi Pigmentbecher, sz Sehzellen. 13. Dolichoplana voeltzkowi - fichnitt durch ein Auge, mk Markschicht und sti Rinden- schicht der ,, Kolben", np7i aus dem Hautnervenplexus abgehender Augennerv, j)b Pigmentbecher, pbk Kerne der Pigmentbecherzellen. 14. Dolichoplana feildeni. Schnitt durch das Auge, auf Augenfortsatz der Sehzellen (rg), ax Achsenfaden der Sehkolben, co Stück der Cornealmembran, ga Gallert- masse, mk Marksubstanz der ,, Kolben", nf Nervenfortsatz der Sehzellen, no und no' die beiden Äste des Nervus opticus, pb Pigmentbecher, rg Sehzellen, sti Rinden- substanz der ,, Sehkolben". 15. Dolichoplana feildeni. Querschnitt durch vier ,,Selikolben". ax Achsenstrang, fb Achsenstrang und Rindenschicht verbindende Fäden, h Hohlraum im Achsen- strang, mk Marksubstanz und sti Rindenschicht der Sehkolben. 16. Dolichoplana feildeni. Längsschnitt durch einen „Sehkolben". Buchstaben- bezeichnung wie in Fig. 15. 17 — 20. Platydemus grandis. 17. Hälfte eines Querschnittes durch das Gehirn und das Ganglion opticum. 43 x vergr. an Auge, D Kopfdarm, gec Gehirnkommissuren, go Ganglion opticum, gr Sinnes- grübchen, kln Nerven der Krieclileiste, nr Nerven der Grübchenkantc. 18. Längsschnitt durch ein Auge und das Ganglion opticum (Boraxcarmin und Häma- toxA'lin-Eosin). 320 x vergr. 19. Ein Stück aus Fig. 18 bei 1280 x Vergrößerung. Buchstabenerklärung zu den beiden Figuren: af Augenfortsätze der Retinazellen, af, distales Ende eines solchen, co Cornealepithel , com Cornealmembran, in der Region des Pigmentepithels in eine Limitans externa (Basalmembran) (^e) und interna [li) gespalten, k Querdurchschnitte durch Retinazellkerne, inf Muskelfasern, nf Nervenfortsätze der Retinazellen no Opticus (Stiel des Ganglion opticum), pm Pigmentepithel, rg Region der Retinazellen, m Bindegewebsgerüst des Ganglion opticum, rpk Kerne des Pigmentepithels, rz Retinazellen, sk kernähnliche Gebilde u. sk, basales Ende der ,,Sekretprisnien", sm faseriges Mark und sr Rindenschicht derselben, ss längs- u. ss, quer durchschnittene Sekretprismen, st Sehstäbchen, st, distales Ende derselben. 20. Querschnitt durch die Sekretprismen mit deren Mark {sm) und Rinde (sr). 21. Rhynchodemus pnfzei. Auge im axialen Schnitte (Alauncarmin). 320 x vergr. Das Pigment (pm) der Retina ist nur links eingezeiclmet. c^ Cornea, cp Körper- epithel, hm Hautmuskelschlauch, mf Muskelfasern, pb Pigmentbecher, rg Region der Retinazellen, rn Bindegewebsgerüst des Ganglion opticum, rpm Pigmentepithel, SS Sekretprismen, ss, Querschnitte durch dieselben. 22. Rhynchodemus putzei. Tangentialschnitt durch das Pigmentepithel. 640 x vergr. rpk Kerne der Pigmentzellen, sl Löcher für den Eintritt der Sehstäbchen. [Fig. 1—4, 6—9, 17—22 nach Graff (891); 5, 13—16 nach A. Th. Schmidt (978); 10—12 nach R. Hesse (824)]. Bronns Pflassen I\' , Turbell aria C.FW'mtersdie V- ai LithAnst.v Taf.XLVI. CO com SS 13. >^ ^J • 5^ ' • 7e rz ;: "^cr'^' V'i^^l^^F jjS^v^^^ V •\^-. ■ rvfjn '-%. ='-0^'^>'^-inr andhing .Leipzig. Erkräruug yon Tafel XL VII. Tricladida. Gonaden. Fig. 1. Oeoplana munda. Hälfte eines Querschnittes durch die Gegend der Ger- marien. Etwa 50 x vergr. D vorderer Hauptdarm, do und do, Vitellarfollikel, nl Markstrang, nie Markstrangkommissur, od Ovidukt, ov Germarium, te Hoden, vd Vas defereus, ve Vas efferens. 2. Gerbussowia cerruti. Habitusbild des lebenden Tieres mit seiner, nach Quetsch- präparaten eingetragenen Organisation. Etwa 80 x vergr. a Augen, atgc Atrium genitale commune, atrn Atrium masculiuum, rl Cilienkleid des Vorderkörpers, dst Vitellarfollikel, gh Gehirn, hx Haftzellen, Nlv Markstränge, ov Germarien, ovd Ovidukte, ph Pharynx, pen Männliches Copulationsorgan , psp dessen Spitze (Penis), 1' die den Tentakeln entsprechenden Stellen, te Hoden, vd Vasa deferentia^ vs Vesicula seminalis. 3. Pelmatoplana tvilleyi. Ein Teil des Geflechtes der Vasa intermedia unter dem rechten Markstrang, halbschematisch konstruiert. 30 x vergr. nl Markstrang, te Hoden, vd Vas deferons, ve Vasa efferentia, vi Vasa intermedia. 4. Ami) iij plana notahilis. Längsschnitt durch die Hodenregion (Alauncarmin). 43 X vergr. da Darmdivertikel, do u. do, Vitellarfollikel, mdv dorsoventrale Muskelsopteu, mld dorsale und mlv ventrale longitudinale Parenchymmuskeln, np ventraler Hautnervenplexus, std Rhabditendrüsen, te Hoden. 5. Bipalium marginatum. Längsschnitt durch die Hodenregion (Alauncarmin), 43 X vergr. da Darmdivertikel, mdv dorsoventrale Muskelsepten , mld dorsale, mhn mittlere und mh ventrale longitudinale Parenchymmuskeln, nr Seitenrand- nerven, sp Spermien, te Hoden, te, Tunica propria derselben, vd Vas deferens. 6. Oeoplana argus. Längsschnitt durch die Hodenregion. 80 x vergr. da Darm- divertikel, dot Dottertrichter, hml u. hml, Längsfasern des Hautmuskelschlauches, nie Seitenrandnerven, od Ovidukt, te Hoden, vd Vas deferens, te u. ve, Vasa efferentia. 7. Rhynchodemus scharffi. Ventraler Teil eines Hodenfollikels (Alauncarmin). 640 X vergr. sp Spermien, te Tunica propria des Hodens, ve Vas efferens. 8. Polyeladus gayi. Wand des Vas deferens im Querschnitt-(Eosin-Methylenblau). 820 X vergr. ci Cilien des Epithels (ep), hn Längsrauskeln, m.dv herantretende Parenchymmuskeln, rni Ringmuskelu. 9. Polyeladus gayi. Wand des Hinterendes des Oviduktes im Querschnitt-(Eosin- Mt'thylcublau). 320 X vergr. ci Cilien des Epithels {pp\ bgf Bindegewebsfasern, hgk Bindegewebskerne, Im Längsmuskeln, rrii Ringmuskeln. 10. Procerodes ulvae. Querschnitt durch das vordere Ende einer „falschen" Samen- blase (Sublimat-Hämatoxylin). Im Längsmuskeln, nlv Markstrang, ovd Ovidukt, sp Spermien, vae Vakuolen, vd Vas deferens. 11. Procerodes iilvae. Querschnitt durch den dorsalen Teil des Penis (Penisbulbus) (Sublimat-Eisenhämatoxylin). e/j Epithel, Im Längsmuskeln, mes Mesenchym, pen Penis, rm Ringmuskeln, vd Vasa deferentia, vs Vesicula seminalis. 12. Artioeotylus speciosus. Stück aus einem Längsschnitt (Alauncarmin, mit Hämatoxylin-Eosin nachgefärbt). 43 x vergr. ov Germarium, ov, Anhang des- selben („Parovarium"). 13. Rhynchodemus scharffi. Ovidukt im Längsschnitt (Alauncarmin). 640 X vergr, ci Cilien, ep Epithel, mm Muscularis. 14. Oeoplana rufiventris. Stück aus einem Längsschnitt in der Hodenregion (Alauncarmin). 21 x vergr. da Darmdivertikel, do und do, Vitellarfollikel, dot Dottertrichter, hlm dorsaler und htm, ventraler Hautmuskelschlauch, te Hoden, vd Vas deferens, ve Vas eff"erens. 15. Oeoplana argus. Längsschnitt durch die Gegend des Oviduktes. 80 x vergr, do Darmdivertikel, od Ovidukt, ov Germarium, ov' und ov" Lappen („Parovarien") desselben. [Fig, 1, 4—9, 12—15 nach Graff (891); Fig. 2 nach Wilhelmi (1331); Fig. 3 nach Busson (1024); Fig. 10—11 nach Böhmig (1124). Bronns Klassen IV , Turbellaria hz cl 0h A l'OC 10. ovH \ %hy. ■\\ 1 «■ sp -vci3 -:S> .■:■,:*: /r*^ ,■.■«■ n iD Mä' .A^ vac ^'■±t .-f-' <-^- »oc IJ^^ J^ 4, vs ^. ve vä. 7iL öv do tüc C.FWmtei-'sche Veit Taf. XLVII. zfd, 7. •^ v^ «^^ /^. J :-'f:m-. OV oir 13. -^f|#tl o — r- -ep a < 'Sil <:£■' * ^ ».' 7 »ß • «. 01/ OV mdlung, Leipzig. 2961 h) Spermien und Spermiogenese.*) (Hierzu Tafel XLVIII.) a) Die reifen Spermien. Die Spermien der Tricladen sind sowohl in ))ezug auf ihre Form als auch ihren Bau erst in neuerer Zeit durch Ballowitz (1184, 1186), Hammerschmidt (1259) und Kappeport**) des genaueren bekannt geworden. Die Untersuchungen der Genannten beziehen sich sämthch auf paludicole Formen: Bdelloce'phala 'punctata (Pallas) = Dendro- coelum punctatum Weltner, Dendrocoelum lacteum (Müller) = Pia- naria Zacfea Müll er und Planaria alpina (Dana). Die älteren Angaben von Ijima (455) und Chichkoff (664), denen zufolge die Spermien die Gestalt langer, feiner, kopfloser {Dendr. lacteum, 455, pag. 404) oder mit einem runden Kopfe versehener Fäden {PL alpina, 664, pag. 516) besitzen sollen, haben durch die oben genannten Arbeiten eine Korrektur erfahren, und einer solchen sind auch die Leydigs (442, pag. 124), welche Polycelis nigra (Müller) betreffen, bedürftig. Die von Leydig auf Taf. YIII, fig. 97a und b dargestellten, mit einem unduherenden Saume versehenen Gebilde dürften kaum auf Spermien, resp. auf Entwicklungsstadien von solchen zu beziehen sein, während die in fig. 97c abgebildeten, angeblich aus den Stäbchen ausgeschnellten Fäden tatsächlich als Samenelemente zu deuten sein dürften. Auch die Planaria simplicissima Curtis betreffenden An- gaben von Stevens (1076) scheinen mir einer Nachuntersuchung bedürftig: Die in den Hoden, den Vasa deferentia und im Penislumen befindlichen Spermien dieser Art sind anscheinend fadenförmig (Taf. XIV, fig. 31), diejenigen jedoch, die im Ovidukt in der Nähe des Ovariums gefunden wurden, zeigten ,,a Imob-like appendage near the anterior end (fig. 32). This appears to be a late development, as it is not fomid on the Spermatozoon in the testes, vasa deferentia, or lumen of the penis" (pag. 213, 214). Ballowitz imterscheidet an den Spermien von Bd. punctata (XLVIII, 1) eine Haupt- {hf) und zwei Nebenfasern (nf), von denen die letzteren dicht nebeneinander, in geringer Entfernung von dem einen Ende der Hauptfaser an diese angeheftet sind. Das hierdurch von der Hauptfaser oder dem Körper des Spermiums, nach Hammerschmidts Bezeichnungs- weise, abgegrenzte, nur 3 — 4 /j, lange, sehr schmale, fein zugespitzte und zuweilen ein wenig gebogene Stück, die Spitze (s), kann einen ,,Kopf" vortäuschen, hat aber mit einem solchen nichts zu tun. Die Befestigung der 40 — 80^ langen Nebenfasern oder Geißeln an der Hauptfaser ist eine sehr feste, sie ,, brechen weit leichter ab, als daß sie sich auch in weit vor- geschrittener Maceration von ihrer Anheftungsstelle ablösen" (1186, pag. 12). Einige Male war an der Verbindungsstelle ein ,, feinstes kleines, dunkles *) Bearbeitet von Prof. Dr. L. Böhm ig in Graz. **) T. Kappeport, Die Spermatogenese von Planaria alpina. Zoolog. Anzeiger. Bd. XLIII. S. 620. 1914. Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 188 2962 Pünktchen" zu sehen; ob es sich hierbei um ein ,, Strukturelement", einen Zentralkörper, ein Körnchen Kittsubstanz oder einen belanglosen Färbe- effekt handelt, läßt Ballowitz dahingestellt, scheint aber das letztere für das Wahrscheinlichere zu halten. Die ein wenig abgeplattete, sehr schmal bandförmige Hauptfaser, deren einer Eand mit Ausnahme der vordersten vmd hintersten Partien ,, meist sehr zahlreiche, wellenförmig verlaufende, kurze und zierliche Ein- biegungen, welche in ihrer Größe und Deutlichkeit etwas variieren" (11S4, pag. 14) zeigt, besteht aus zwei parallel nebeneinander liegenden, durch Maceration leicht trennbaren Fasern, von denen sich die eine mit Farbstoffen wie Gentianaviolett dunkler färbt als die andere. Die letztere läßt sich gleich den Nebenfasern leicht in Fibrillen zerfallen, nur ,,am äußersten Ende der Hauptfaser bleiben diese Fibrillen stets noch vereint und weichen nicht pinselartig auseinander, wie es für die Nebengeißeln als häufigster Be- fund" (pag. 15) zu verzeichnen ist (XLVIII, 2). Die intensivere Tinktions- fähigkcit der dunkleren oder Randfaser, an die sich wenigstens zuweilen, ob immer, läßt Ballowitz dahingestellt, die Geißeln anheften sollen, scheint auf ,,die Anwesenheit einer sich dmakler färbenden geringen Hüll- substanz hinzudeuten, welche abbröckeln und verschwinden kann" (pag. 15), und nach deren Entfernung auch hier ein fibrillärer Zerfall einzutreten vermag. Ballowitz betrachtet die ausgebildeten, reifen Spermien als ,,apyren", da er ,, weder an der Spitze (s), noch sonst an einem Teile des Spermiums eine deutliche Chromatinreaktion" (pag. 16) hervorrufen konnte. ,,Aber auch rein morphologisch läßt sich an dem ganzen Spermium kein Abschnitt, sei er auch noch so klein, nachweisen, welchen man als Kopf, homolog dem aus dem Kern hervorgehenden Kopf der anderen Spermien, mit Sicher- heit ansprechen könnte" (pag. 16). GestaltHch stimmen die Samenfäden von Dendrocoelum lacteum mit denen der oben genannten Art im wesentlichen überein, doch sind die Geißeln bedeutend länger (128 /i), sie übertreffen sogar in dieser Hinsicht die Hauptfaser, den Körper des Spermiums, dessen Länge 120-3 /^ be- trägt (XLVIII, 3). Von den beiden Fasern, die auch hier am Aufbau des Spermiumkörpers Anteil haben, zeigt die stärker tingierbare bei Behand- lung mit bestimmten Farbstoffen, so bei Giemsafärbung, eine deutliche Chromatinreaktion, sie färbt sich rot, die andere dagegen, die stets die Geißeln trägt, gleich diesen blau. Daß die rote Faser, wie hiernach zu vermuten, tatsächlich aus dem Kerne, die blaue aber aus dem Protoplasma der Spermatide hervorgeht, zeigt mit voller Klarheit die Spermiogenese. Ein Zerfall in Fibrillen war an der blauen Faser, sowie den Geißeln häufig zu beobachten, niemals jedoch, im Gegensatz v.n den Befunden von Ballowitz, an der roten, die ähnlich wie bei Bdellocephala ,,in der Regel streckenweise in ihrem Verlaufe eine Menge von kleinen zierlichen Windungen" (1259, pag. 299) aufweist und an beiden Enden von der blauen, 2963 die auch die Spitze (s) bildet, überragt wird. Die Verbindung der Geißeln mit der blauen Faser ist keine sehr feste, sie lösen sich an Macerations- präparaten verhältnismäßig leicht los. Arnolds (1325) kurze Beschrei- bung der Spermien von D. lacteujn weicht von der Hammer Schmidts wesentlich ab, er sagt ,,the Spermatozoon consists of a head merging in- definitely mto a very long tail (axial filament)" [pag. 445]. Diese unrichtige Auffassung wird verständlich, wenn man in Betracht zieht, daß Arnold allem Anscheine nach nur Schnittpräparate untersucht hat; der lange Schwanz entspricht unzweifelhaft den beiden dicht nebeneinander liegen- den Geißeln, die an Schnittpräparaten wohl nur äußerst selten als diskrete Gebilde zur Anschauung kommen. Einen besonderen Anheftungsapparat oder ein an der Basis der Geißeln gelegenes Zentralkörperchen konnte Hammers chmidt bei D. Jademji ebensowenig auffinden, wie Ballowitz bei Bdelloce'phala; den Nach- weis des Vorhandenseins eines Zentralkörperchens an der genannten Stelle erbrachte Eappeport für PI. alpina. Besonders gut ist es ,,an noch nicht ganz ausgebildeten Spermien" (XL VIII, 4 ch) zu sehen, ,,wo es deutlich stäbchenförmig erscheint" (pag. 621). Die Geißeln dieser Art sind ver- hältnismäßig kurz (65 ju lang), während der Körper des Spermiums eine Länge von 145 — 175 ju, die Spitze eine solche von 5 fj, erreicht. An einigen Präparaten schien hier der Körper aus 2 Fasern zu bestehen, einer dün- neren dunklen und einer dickeren hellen, von denen die erstere spiralig um die letztere gedreht zu sein schien (XL VIII, 5). Ob die dlmnere der beiden der Chromatinfaser von Dendrocoelum entspricht, konnte nicht sicher gestellt werden, da eine scharfe Chromatmreaktion nicht zu er- zielen war. Ich möchte auf Grund eigener, noch nicht veröffentlichter Unter- suchungen hinzufügen, daß die Samenfäden von PI. gonoce'pliala Duges, Polycelis nigra var. hrunnea (Müller) und Pol. cornuta (Johnson) sich sowohl in ihrer Form als Struktur innig an die von D. lacteum anschließen. Sie besitzen zwei Geißeln, die an Länge mindestens dem Körper des Sper- miums gleichkommen; von den beiden Fasern, die an der Bildung des letzteren Anteil haben, färbt sich die eine auch hier mit Giemsa rot, die andere blau. Mit Rücksicht auf diese Befunde wird man Hammer Schmidt bei- pflichten: ,,daß der sich rot färbende Anteil des Spermienkörpers als Ab- kömmling des Kernes der Spermatide zu betrachten ist und somit dem Kopf anderer Spermien entspricht, worauf ja übrigens schon seine deut- liche Chromatinreaktion hindeutete, während das Cytoplasma der Sperma- tide in die blaue Faser samt den beiden Geißeln übergeht. Der Kern der Spermatide geht somit für das reife Spermium nicht verloren, sondern wandelt sich in einen Teil seines Körpers um, entsprechend der ,sich inten- siver färbenden Randfaser' nach Ballowitz. Man kann ferner mit Rück- sicht auf die geschilderte Entwicklung in weiterer Analogie mit den Sper- 188* 2964 mien anderer Tiere auch hier von ,Kopf' und , Schwanz' sprechen, welch letzterer Teil bei unseren Tieren durch das kurze Stück vom Ansatzpunkt der Geißeln bis zum Ende des Spermiums (also der oben erwähnten , Spitze') plus den beiden Geißeln repräsentiert wird" (1259 pag. 325). Über die ausgebildeten Spermien der maricolen und terricolen Tri- claden ist fast nichts bekannt. Nur Claparede (205) erwähnt, daß die der Samenblase entnommenen Spermien von PI. dioica = Sahussowia dioica (Claparede) fadenförmig sind und einen durchsichtigen, mem- branösen Saum besitzen. Die einzige mir bekannte Notiz, die auf Landplanarien Bezug hat, rührt von 0. Zacharias (574, pag. 542) her und betrifft Geodesmus (Rhynchodemus) terrestris: Die Spermien ,,sind fadenförmig und haben einen etwas verdickten Kopfteil, der in eine feine kurze Spitze aus- gezogen ist". Auf maricole Tricladen haben vielleicht die Angaben von G. Ketzius (1106, 1121) Bezug, leider sind jedoch die Tiere nicht näher bestimmt worden; 2 Formen {A, B, 1106, pag. 84, 85, Taf. XIII) werden schlecht- hin als „mittelgroße Planarien" bezeichnet, 2 w^eitere (C, D, 1121, pag. 42, 43, Taf. I, fig. 1 und 4 — 6) als ,,PZanana-ähnliche Turbellarien". An den fadenförmigen Samenfäden von A und B imterscheidet Ketzius einen Kopf und Schwanz. Der Kopf von A ist eigentümlich unregelmäßig ge- staltet, walzenförmig, hier und da gleichsam eingeschnürt und entbehrt eines abgesetzten Spitzenstückes. Am Schwänze, welcher ohne Vermitt- lung eines eigentlichen Verbindungsstückes und ohne nachweisbares Zentral- körnchen dem Kopfe angefügt ist, lassen sich drei Eegionen unterscheiden, von denen die mittlere, zugleich die größte, durch die Einlagerung ziemlich regelmäßig angeordneter, stark färbbarer Körnchen ausgezeichnet ist; die vordere, sowie die hintere, spitz endigende Partie, das Endstück, zeigen dagegen keine besonderen Strukturen. Die Spermien von B sind kürzer als die von A. ,,Der helle, in der Kegel spitz auslaufende Kopf ist zu- weilen ziemlich eben, gewöhnlich aber in eigentümlicher Weise spiralig gedreht; in seiner Substanz bemerkt man keine weitere Struktur, nur die faltenähnlichen Zeichnungen der Oberfläche, welche mit der erwähnten Spiraldrehung zusammenhängen. Li einzelnen Fällen war der Kopf am Vorderende nicht spitz, sondern rundlich gewölbt, und dann konnte man eine kleine Körnergruppe bemerken, welche auf eine Art Spitzenstück hindeuten könnte" (pag. 84, 85). Der walzenförmige, von vorn nach hinten an Dicke etwas zunehmende, spitz endigende Schwanz enthält in ganzer Länge und ,,in einer ziemlich regelmäßigen Verteilung und Anordnung färbbare Körner" (pag. 85); ein besonderes Verbindungsstück zwischen Kopf und Schwanz fehlt auch hier. Von den Spermien der Turbellarie C sagt Ketzius (1121, pag. 42, Taf . XIV, Fig. 1), daß sie „im wesentlichen den Spermien von Convoluta, wie sie Jensen abgebildet hat, ähneln. Sie stellen ,, einen langen Schlauch 2965 dar, der sich gegen das eine Ende allmählich verdickt und dann schnell verschmälert in einen ziemlich langen, feinen, spitz auslaufenden Faden übergeht, während das andere schmälere Ende sich nur sanft und all- mählich verjüngt und viel weniger spitz endigt. Dieses letztere Ende ist hell und homogen, ohne Körner im Inhalt; es geht allmählich in die folgende Partie über, in welcher die Körner, anfangs mehr blaß, auftreten, um in der folgenden dickeren Partie immer kräftiger zu erscheinen". Die Körner sind ,,zwar teilweise zu Reihen geordnet, aber nicht in distinkten Bändern und scheinen in einer helleren, homogenen Zwischensubstanz suspendiert zu sein. Die äußere Haut verdickt sich an der breiteren Partie des Sper- miums, oder, was vielleicht richtiger ist, zieht sich von dem körnigen Inhalt zurück, so daß zwischen ihnen ein heller Zwischenraum entsteht". ,,Der schmale" strukturlose „Faden läuft ohne Abgrenzung von dem dicken Teil aus, da die Körner aufhören, und die Haut sich trichterförmig zusammen- zieht". In der dickeren Partie ist weiterhin ein heller, körnchenfreier Strang, der bis zum Beginn des Fadens verläuft, zu erkennen. Im Gegen- satz zu den genannten ähneln die Samenelemente von D (Taf. XIV, Fig. 4 bis 6) gestaltlich denen von D. lacteum. Die dem Körper des Dendro- coeZwm -Spermium entsprechende Partie zeigt allerdings einen wesentlich anderen Bau. Retzius schildert sie als „einen langen, schmalen, blassen, körnerfreien , Schlauch oder Strang", ,, welcher sich in unregelmäßiger Weise windet, Knickungen zeigt und sich am freien Ende fein zuspitzt, am anderen Ende sich in eine zweite schlauchartige Partie fortsetzt, welche in unregelmäßiger Anordnung eine bedeutende Anzahl farbloser Körner verschiedener Größe enthält und zuletzt verschmälert in ein spitzes Stück ausläuft, an dessen Wurzel zwei schmale Fäden ausgehen". Diese zu- gespitzt endenden Fäden sind sehr lang „und können in verschiedenster Weise angeordnet sein" (pag. 43). ß) Spermiogenese. Mit der Spermiogenese der Tricladen haben sich Stevens (1076), Böhmig (1124, 1191), Schleip (1173), Arnold (1325) und Eappeport beschäftigt. Von den Genannten berücksichtigen Stevens, Böhmig (1191) und Arnold mehr weniger eingehend alle Phasen der Spermien- entwicklung, Schleip schildert sehr genau die Bildung der Hoden, sowie den Verlauf der Reifungsteihmgen, während Böhmig in seiner zweiten Arbeit (1124) und Rappeport sich vornehmlich mit der Umformung der Spermatiden in die Spermien befassen. Als Untersuchungsobjekte kommen hauptsächlich in Betracht PL simjplicissima, Stevens, PI. gono- ceykala, Schleip, PI. alpina, Rappeport, D. lacteum, Arnold, Pro- c er ödes gerlachei, Pr. ulvae und Sahussoivia dioica, Böhmig. Zum Vergleiche zog Schleip auch D. lacteum, sowie Polycelis nigra und cor- nuta heran, es ergaben sich PI. gonocephala gegenüber keine wesentlichen Differenzen. 2966 „Die erste erkennbare Anlage eines HodenfoUikels besteht nach öchleip (pag. 134) aus einer Ansammlung von großen bläschenförmigen Kernen, von denen jeder von einem dichten Plasmahof umgeben ist." Es handelt sich hierbei, wie schon Curtis (994) nachgewiesen hat, um die- selben zelligen Elemente, die auch bei der Regeneration eine wichtige Rolle spielen, die ,, Stammzellen" Kellers, die von diesem Autor bekannt- lich direkt von Blastomeren abgeleitet werden. Das deutlichere Hervor- treten der anfänglich wenig markanten Hodenanlagen wird durch ein innigeres Zusammenschließen der sie bildenden Zellen bedingt, und zwai beruht dies wahrscheinlich auf einer Vermehrung der vorhandenen ,,Sfcamm- zellen" durch Teilung; hierdurch, sowie durch die Anlagerung neuer Zellen kommt auch die Größenzunahme der Hoden zustande. Eine besondere, die Hoden umhüllende Tunica propria hat Schleip allem Anschein nach auch auf den späteren Stadien der Entwicklung nie- mals beobachtet (Taf. 14, Fig. 1 — 3), ,,ein.e Abgrenzung gegen das Paren- chjm. besteht nur insofern, als das Protoplasma der Hodenzellen dichter strukturiert und stärker färbbar ist als das der Parenehymzellen in der Umgebung" (pag. 135). Die Zellen des Hodens selbst bilden nach der Auf- fassung dieses Autors ein Syncytium, eine Ansicht, die nicht allgemein geteilt werden dürfte. Ein Teil der ,, Stammzellen" scheint unmittelbar zu Spermatocyten I. Ordnung zu werden, ein anderer Teil ,, durchläuft entweder eine oder vielleicht auch mehrere Teilungen, bevor schheßlich die aus ihnen ent- standenen Tochterkerne die Spermatocyten darstellen; dies wird durch das Vorkommen typischer mitotischer Teilungen in der Wand der Hoden- follikel bewiesen" (pag. 136). Die Chromatinkörnchen der rundlichen bis langgestreckten, mit einer stark tingierbaren Membran versehenen Spermatogonienkerne (XLVIII, 6) liegen zum Teil der Membran dicht an, zum Teil sind sie im Kernraume, in dem ein Liningerüst nicht zu erkennen war, anscheinend ordnungslos orientiert. Diese kugeligen oder unregelmäßig polyedrischen Körnchen sind zumeist von gleicher Größe, doch finden sich auch ansehnlichere Chro- matinbrocken unter ihnen. Ein Nucleolus ist stets vorhanden, gewöhnlich liegt er in der Nähe der Kernmembran. Centrosomen vermißte Schleip in den ruhenden Spermatogonien, Böhmig beobachtete dagegen mehrfach bei Pr. gerlachei ,,zwei sehr kleine, durch eine feine Faserbrücke verbundene Centrosomen" oder Zentralkörperchen (1191, pag. 3); sie lagen stets an der Stelle der größten Plasmaanhäufung. Die Differenzierung der Chromosomen aus den oben erwähnten Körn- chen konnte von Schleip nicht genauer eruiert werden, und ebenso blieb ihm auch das Schicksal des Nucleolus während dieser Zeit unbekannt. Im Monasterstadium (XLVIII, 7) sind bei PI. gonocephala 16 winklig ge- bogene Chromosomen vorhanden, die gleiche Zahl fanden er und Arnold bei D. lacteum ; 8 werden von Stevens fürPL simflicissima, 1 2 von B ö h m i g 2967 für Pr. gerlachei angegeben. Nach Schleips Beobachtungen sind die Chromosomen eines Kernes von ungleicher Größe, doch konnte er „weder das Vorkommen einer konstanten Zahl größerer und kleinerer Elemente, noch das Vorhandensein je 2 gleich großer feststellen" (pag. 137). Die Centrosomen der Teilungsspindel erfahren ,, während der dizentrischen Wanderung der Chromosomen eine Teilung" (pag. 138), dann vereinigen sie sich jedoch wieder, so daß an jedem Spindelpol nur ein Centrosoma zu finden ist, das ,,aber durch seine längliche Gestalt mehr oder weniger deut- lich seinen Doppelcharakter anzeigt" (pag. 138). In den Tochterkernen ist das Chromatm schließlich neuerdings in Form von Körnchen sichtbar, ein Nucleolus tritt von neuem in Erscheinung. In den jüngsten Sperma- tocyten I. 0. (XLVIII, 8) ist nach Schleip das Chromatin in Form kurzer Fäden, die aus annähernd gleich großen Körnchen bestehen und den ganzen Kernraum durchsetzen, angeordnet; ein Nucleolus ist vorhanden, eine Kernmembran soll im Gegensatz zu den Befunden Arnolds fehlen, und ebensowenig vermochte Schleip ein Liningerüst, dessen Existenz von Arnold behauptet wird, mit Sicherheit zu erkennen. Die kurzen Fäden veremigen sich zu meist schleifenförmig gebogenen längeren, deren freie Enden gegen den Nucleolus gerichtet sind; ließ sich auch die Zahl der Fäden, es mögen zwischen 10 und 20 sein, nicht mit Sicherheit feststellen, so konnte doch mit Bestimmtheit konstatiert werden, daß sie keinen zu- sammenhangenden Knäuel bilden (XLVIII, 9). In dem sich anschließenden Stadium, das als das ,,der dicken, längsgespaltenen Chromatinfäden" be- zeichnet wird, vermindert sich die Zahl der Fäden, es sind deren nur mehr acht (XLVIII, 10), und zwar ungleich lange vorhanden. Die Eeduktion wird bedingt durch ein paarweises Aneinanderlegen der früher vorhandenen „der Länge nach zu einem dicken Doppelfaden" und ,, diese paarweise Vereinigung zweier Chromosomen, denn als solche müssen wir die Einzel- fäden auffassen, stellt das Synapsisstadium dar" (pag. 142). Anfänglich sind die schleifenförmigen Chromosomen deutlich aus Mikrosomen zu- sammengesetzt, späterhin verlieren sie dieses Aussehen, ihre Konturen werden glatt, sie nehmen an Dicke zu und verkürzen sich. Zuweilen findet man sämtliche Chromosomen an einer Stelle des Kernes dicht zusammen- gedrängt ; Schleip ist geneigt, diese Zusammenballung des Chromat ins als ein Kunstprodukt aufzufassen, während andere, so Arnold , in dieser Zusammen- ballung das Synapsisstadium erblicken. Die bisherige Anordnung der Chromosomen, welche dadurch charak- terisiert war, daß die freien Enden nach der einen, die Umbiegungsstellen nach der entgegengesetzten Seite des Kernes gerichtet waren, geht nmi- mehr verloren, die Verteilung im Kernraume, resp. im Plasma der Zelle, da jetzt die Abgrenzung der Kernvakuole gegen das Cytoplasma schwindet, wird eine regellose. Die Kernsegmente besitzen zu dieser Zeit noch die Gestalt frei endender Doppelfäden, „deren beide Einzelfäden 1-, 2- oder 3 mal umeinander herum- ^^-o^l l\n 2968 gewickelt sind" (pag. 45) und selbst, wenigstens bei PI. gonoceyliala, keine LängssiDaltung erkennen lassen (XL VIII, 11). In der Folge formen sich die Doppelfäden allmählich in die in Textfig. 129 dargestellten, miregel- mäßigen, langgestreckten Ringe und Kreuze um, wobei die in der Figur eingehaltene Eeihenfolge wahrscheinlich der tatsächlichen entsprechen dürfte. Es wurde bereits bei der Besprechung der Spermatogonien darauf hingewiesen, daß die Chromosomen in diesen von ungleicher Größe sind; derartige Verschiedenheiten machen sich auch jetzt bemerklich, es läßt ^. sich iedoch hier ebensowenig wie dort Fig. 129. . ^ eme scharfe Scheidung zwischen den l[ H* 5l 1^ ^y r^ ^ größeren und kleineren durchführen, P 0 ^ '^ da zwischen den beiden Gruppen stets CO Ty c d e, f cj Übergänge vorhanden sind, und in der einen Spermatocyte die kleineren , in einer anderen die größeren an Zahl überwiegen ; ein Vergleich verschiedener T _, ' ' ' Spermatocyten ergibt fernerhin, daß fh J. K- l m. TL O p 1- ni -1 • 11 die Chromosomen m der emen durch - Planaria gonocephala. Umformung der gchnittüch überhaupt kleiner sind als Chromosomen zur ersten Reifungs- . . , *. -1 /ivT i, Q ui • ^ m emer anderen, teilung. (Nach ochleip). Die Teilung der Ringe findet an den ,,Verklebungsstellen, welche stets noch zu erkennen sind" (pag. 148), statt, die Teilung ist mithin als Reduktionsteilung zu deuten; während der dizentrischen Wanderung, zuweilen auch schon etwas früher, lassen sich Andeutungen einer Längsspaltung der Ringhälften erkennen. Der Nucleolus ist im Synapsisstadium noch deutlich sichtbar, nach der paarweisen Anordnung der Schleifen erscheint er fast stets in zwei Körnchen zerfallen, doch kann diese Veränderimg auch schon früher ein- treten; was dann weiterhin mit diesen Gebilden geschieht, war nicht fest- zustellen, sie scheinen aus dem Kerne ausgestoßen zu werden. Zentralkörperchen wurden mit Sicherheit erst zur Zeit der Anordnung der Chromosomen in der Äquatorialplatte an den Spindelpolen als etwas längliche Körnchen wahrgenommen, auf späteren Stadien sind an jedem Pol zwei Zentralkörperchen sichtbar (XL VIII, 12). Die zweite Reifungsteilung ist eine Äquationsteilung, sie schließt sich direkt an die erste an: ,,die Chromosomen verkürzen sich und bilden dann sofort die Äquatorialplatte der zweiten Reifungsteilung. Dabei rücken die Chromosomen wieder etwas auseinander, so daß man in Polansicht meist recht gute Bilder erhält; man findet dann 8 doppelte Chromatinelemente, welche recht komphzierte und mannigfache Figuren bilden, so daß ihre Deutung ohne die Kenntnis der schon während der vorhergegangenen Metaphase aufgetretenen Längsspaltung der Ringhälften sehr schwierig sein würde" (pag. 149). 2969 In ganz entsprechend er Weise vollziehen sich nach Schi eip clieEeifungs- teilungen bei den übrigen Formen, die er untersuchte; es wäre nur zu bemerken, daß die Zahl der Chromosomen für Polycelis cornuta nicht festgestellt werden konnte, und daß bei dieser Art außer dem großen Nucleolus noch einige kleinere Kernkörperchen vorhanden waren. Die Eesultate, zu denen Arnold (1325) auf Grund seiner Studien an Dondrocoelum lacteum gekommen ist, weichen in zwei wesentlichen Punkten von denen Schi eip s ab: 1. Die Bildung der Doppelchromosomen ist nicht auf eine parallele Aneinanderlagerung zweier Einzelchromosomen zurückzuführen, 2. Es schiebt sich zwischen die beiden Reifungsteilungen ein Euhestadium ein, sie folgen nicht direkt aufeinander. Es wurde schon darauf hingewiesen, daß nach Arnold die ruhenden Kerne der Spermatocyten L Ordnung gegen das Cytoplasma durch eine sehr deutliche Membran abgegrenzt sind, und daß weiterhin die Chrom- atinkörnchen durch Lininfäden verbunden werden; ein Nucleolus ist vor- handen, doch verschwindet er sehr bald, jedenfalls auf einem früheren Stadium als von Sc hl eip angegeben wird. Der düimfädige Knäuel, dessen Entstehung aus dem ruhenden Kerngerüste sich in ähnlicher Weise voll- zieht, wie es für die Ovocyten des näheren beschrieben werden wird, be- steht aus 8 Segmenten, die im S3Tiapsisstadium eine Längsspaltung er- kennen lassen: ,,The spireme in Planaria ladea, is gradually elaborated out of a reticulum," and is, in the earliest stage in which it can be recognised as a spireme, composed of several separate Segments. These Segments are in number equal to half the number of somatic chromosomes. Certainly there are never, even in the leptotene nuclei, as many Segments as there are somatic chromosomes. Nor do the Segments pair up longi- tudinally, as described by Schi eip" (pag. 445, 446); der Ausdruck Synapsis bedeutet für Arnold etwas ganz anderes als für Schleip: ,,The sj^nap- sis ... represents a State of condensation (not contraction) brought about by the turgid condition of the nucleus" (pag. 445). Die Form der in der Äquatorialebene der ersten Reifungsteilung be- findlichen Doppelchromosomen ist eine etwas verschiedene (XLVIII, 13); die Teilung selbst faßt x\rnold gleich Schleip als Reduktionsteilung auf, da die end-to-end verbundenen Univalenten Chromosomen voneinander ge- trennt werden. In der Telophase werden die Tochterchromosomen undeut- lich, sie quellen auf und bilden in den von einer dünnen Membran umgebenen Kernen der Spermatocyten IL Ordnung einen undeutlichen Knäuel (XLVIII, 14 — 16), aus dem nun erst die v-förmigen, mit einem Längspsalt versehenen Chromosomen der zweiten Reifungsteilung hervorgehen (XLVIII, 17). Die von Böhm ig (1191) gegebenen, Pr. gcrlachei betreffenden Bilder lassen sich im wesentlichen mit denen Schleips und Arnolds in "Über- einstimmung bringen, doch war es mit Rücksicht auf das spärliche Material nicht möglich, die Umformungen der chromatischen Substanz so eingehend zu verfolgen, wie es vornehmlich vo2i selten Schleips geschehen ist. Gleich 2970 Arnold fand Böhmig, daß sich die zweite Reifungsteilung nicht direkt an die erste anschließt, es machen auch bei Pr. gerlachei die Kerne der Spermatocyten II. Ordnung ein Euhestadium durch, ehe sie sich zur Teilung anschicken. Bezüglich der Wertigkeit der beiden Reifungsteilungen meint Böhmig, daß sie Äquationstt ilungen zu sein scheinen, und dieser Ansicht ist auch Stevens für PL siniplicissima*) ; Böhmig fügt aber hinzu, es sei nicht ausgeschlossen, daß die erste Teilung die Bedeutung einer Reduktions- teilung haben könne. An den dimnfädigen Knäueln der Spermatocyten I. Ordnung ist häufig eine auffällige parallele Anordnung der Chromatin- fäden, deren Zahl infolge der ungemein dichten Lagerung nicht fistzustellen war (XL VIII, 18), zu bemerken; die dicken Fäden des nächsten Stadiums (XLVIII, 19) sind vielleicht aus einer Verschmelzung der parallel angeord- neten dünnen hervorgegangen und es wäre denkbar, daß die Längs- spaltimg der sechs im lockeren Knäuel vorhandenen Chromosomen (XLVIII, 20) ein Auseinanderweichen der gepaarten Einzelchromosomen bedeutet, ohne daß es natürlich zu einer vollständigen Trennung kommt. Anfänglich besitzen die sechs Doppelfäden einen deutlich mikrosomalen Bau, der aber Hand in Hand mit der Umbildung der Chromosomen in die bekannten ring-, achter- und doppelt v-förmigen Figuren ver- schwindet; die Chromosomen verkürzen sich und gewinnen ein glattes Aussehen (XLVIII, 21). Ehe noch die Teilung der Spermatocyten I. Ord- nung selbst durchgeführt ist, beginnen die Tochterchromosomen zu ver- klumpen, dann erfolgt eine allmähliche Auflockerung, und ,,an der inneren, dem Centrosoma gegenüberliegenden Fläche des Tochtersterns bildet sich eine Vakuole, die vom Chromatin nach und nach umwachsen wird. Diese periphere Anordnung des Chromatins bleibt während der ganzen Dauer des Ruhestadiums erhalten, eine gleichmäßige Verteilung im Kern- raume findet nicht statt" (XLVIII, 24), (pag. 7). Zentralkörperchen wurden von Böhmig bei Pr. gerlachei im Stadium des düimfädigen Spirems mehrfach beobachtet, sie waren zu dieser Zeit (XLVIII, 18, i) noch in eine homogene Substanz (Idiozoma) eingebettet. Während der Metaphase der Reifeteilungen nehmen sie, wie auch aus den entsprechenden Ab- bildungen Schleips und Arnolds hervorgeht, eine ganz periphere Lage ein (XLVIII, 21); auch Rappeport betont, daß bei PL aljnna die hier stäbchenförmigen Zentralkörper der Zellmembran dicht anliegen (XLVIII, 28) und daß die Zelle ,,nun an diesen Stellen tief eingebuchtet ist" (pag. G21). Über den achromatischen Teil der Spindelfigur finden sich nur bei Böhmig einige nähere Angaben: Hiernach verläuft von jedem Centrosoma zu jedem Chromosom nur eine proximalwärts an Breite zunehmende, glatte, dicke Faser (XLVIII, 21), ,,die aber Andeutungen zeigt, daß sie aus einer Ver- *) Auffallend ist es, daß die Zahl der Chromosomen bei dieser Art in manchen Fällen, wie zu erwarten, 4, in anderen hingegen nur 3 betragen soll. 2971 einigung von zwei Fasern hervorgegangen ist" (pag. 6). Diese Mantelfasern verkürzen sich bei der dizentrischen Wanderung der Chromosomen außer- ordenthch stark, doch kann es sich hierbei nicht um eine einfache Kon- traktion handehi, da die Fasern nicht nur nicht dicker, sondern sogar dünner werden. Auf das Vorhandensein einer Zentralspindel deutet zunächst die Fig. 19 hin, in der zwischen den Centrosomen deutlich eine klare Spindel zu erkennen ist, und auch die zwischen den beiden Tochtersternen ausge- spannten Fäserchen (XLVIII, 22) lassen sich wohl n)it Sicherheit auf eine solche beziehen; die Polstrahlung ist nur mäßig stark entwickelt, die sie bildenden Fasern zeigen einen körnigen Bau. Die Spermatocyten I. Ordnung, bzw. IL Ordnung waren bei Pr. ger- lachei nicht selten, jedoch nicht konstant durch Stränge, die in den Zellen zumeist mit einer kleinen Verbreiterung scharf abgeschnitten endeten, verbunden (XLVIII, 23, z); die Herkunft dieser Zellkoppeln konnte nicht festgestellt werden, bekanntlich werden sie im allgemeinen auf Spindel- reste zurückgeführt. Im Cytoplasma der Spermatocyten sind verschiedenartige Gebilde beobachtet worden, die zum Teil auch in die Spermatiden übergehen und hier bei der Umformung in das Spermium eine allerdings bis jetzt nicht ganz klare Kolle spielen. So fand Böhmig in den Spermatocyten I. und IL Ordnung, sowie in den Spermatiden von Pr. gerlachei kleine, mit Eisen- hämatoxylin, aber nicht mit Hämatoxylin allein, stark färbbare Körnchen, die stets in der Nähe des Idiozoms gelegen waren (XLVIII, 21, 22, cn), er bezeichnet sie als chromatoide Nebenkörper. Kurz vor der Anordnung der Chromosomen zur Äquatorialplatte der ersten Eeifungsteilung macht sich nach Arnold bei D. ladeum ein chromatischer Körper bemerkbar (XLVIII, 25, ch), der sich mit Methylenblau violett tingiert, jedoch nicht in die Spermatiden übergeht, sondern während des Kuhestadiums der Spermatocyten IL Ordnung verschwindet; zu dieser Zeit, aber ehe noch der eben erwähnte vollständig verblaßt ist, erscheint ein zweiter chromar tischer Körper (XLVIII, 14, c), der sich im Gegensatz zum ersten mit Sa- franin intensiv färbt. Sein Verhalten in den Anaphasen der IL Eeifungs- teilung konnte nicht sicher gestellt werden, jedenfalls tritt er aber in den Tochterzellen, den Spermatiden, wieder auf. Teile der achromatischen Spindel, die sich in den Spermatocyten IL Ordnung und in den Sperma- tiden vorfinden, werden von Arnold als Archoplasma bezeichnet (XLVIII, 15, 16, a). Rappeport beobachtete in allen den genannten Zellen Körper von sehr charakteristischen Gestalten: sie erscheinen ,,bald kreisförmig, homogen oder mit stärker gefärbter Innenschicht (manchmal auch umgekehrt), bald als stark gefärbter, von der Seite gesehener Bing, der ein kreisförmige^, etwas schwächer gefärbtes Gebilde einschließt, am häufigsten aber als zwei parallele Halbringe, deren kleinerem oft ein etwas schwächer gefärbter runder Hof anliegt. In den Spermatocyten, in welchen diese Körper nicht 2972 immer so scharf und regelmäßig geformt sind wie in den Spermatiden, kommen sie sowohl in der Einzahl als doppelt vor, und zwar kann man dann alle Stadien verfolgen, die eine Teilung und ein Auseinanderrücken an die entgegengesetzten Pole des Kerns wahrscheinlich machen" (pag. 622) (XL VIII, 26 — 28, m). Als Sphäre (26, s]j1i) spricht Eappeport ein dem Kern an einer Stelle mützenförmig aufsitzendes Gebilde an, doch ließ sich dieses nur in denSpermatocyten, nicht aber in den Spermatiden nachweisen. Die Kerne der eben gebildeten kugeligen oder ovoiden Spermatiden besitzen ein lockeres, fädiges Chromatingerüst, das sich in der Folge in einen dichten, von einem hellen Hofe umgebenen Chromatinkörper umformt. Böhmig führt den hellen Hof auf Schrumpfungserscheinungen zurück und meint, daß die Größenabnahme des Kerns auf Übertreten von Kernsaft in das Cytoplasma und das Idiozom zurückzuführen sei. Schleip spricht sich über die Herkunft desselben nicht näher aus, Kappeport hält ihn ,,für einen von Kernsaft erfüllten Eaum im Kern, der dadurch entstanden ist, daß sich das Chromatin an dem entgegengesetzten Ende angesammelt und verdichtet hat" (pag. 623). Arnold endlich bringt ihn in Zusammen- hang mit einer im Archoplasma auftretenden Vakuole (XLVIII, 29, 34, 35, v), die den Kern umwächst; eine schärfere Scheidung zwischen dem Chromatin und dem Kernsaft würde diesem Autor zufolge nicht stattfinden, das erstere löst sich vielmehr allmählich im Kernsaft auf. Wenn die er- wähnte Vakuole im Archoplasma etwa ^/^ der Kerngröße erreicht hat, tritt in ihr ein sich intensiv färbendes Körnchen auf (XLVIII, 29, ar), das Arnold als ,,Archosom" (= Acrosom, v. Lenhossek) bezeichnet; es legt sich an das vordere Ende des Kerns an und bildet hier ein scharf zugespitztes, konisches Spitzenstück, mit Hilfe dessen das reife Spermium das umgebende Plasma der Spermatide zu durchbohren vermag. Von einem achroma- tischen Spitzenstücke, das vielleicht aus dem Idiozom hervorgeht, spricht Böhmig bei Pr. ulvae und Sah. dioica (1124, pag. 445); es ist bei Sah. dioica besonders schön zu sehen (1124, Taf. XV, Fig. 2c, pa), fehlt aber den Spermien von Pr. gerlachei (1191). Der anfänglich kugelige Kern der Spermatide ninnut zunächst eine etwa birnenförmige Gestalt an, dann streckt er sich allmählich in die Länge und wird fadenförmig; eine spiralige Drehung beobachtete hierbei Böhmig bei Pr. gerlachei und Sah. dioica. Ehe noch diese Formveränderungen des Kernes beginnen, wird sein späteres vorderes Ende schon jetzt daran kenntlich, daß vor diesem der chromatoide Nebenkörper*) seinen Platz findet; bei Pr. gerlachei ist er jetzt erheblich größer als vordem (XLVIII, 30, cn), Böhmig führt diese Größenzunahme auf die Verschmelzung mit *) Mit diesem Ausdrucke oder dem Namen Nebenkörper schlechthin werden in der Folge die als ,,chromatoider Nebenkörper" (Böhmig), ,,chromatic body" [of the- second maturation division] (Arnold), ,, Körper", ,,Mitochondrienküri3er" (Rappeport) beschriebenen Gebilde bezeichnet, ohne daß damit aber ausgesagt werden soll, daß es sich um homologe Bildungen handelt. 2973 einem nucleolusartigen Gebilde, das vor der Kondensation des Chromatins aus dem Spermatidenkerne anstritt, zurück. Wie aus den Figuren 31, 32 hervorgeht, schmiegt sich der Nebenkörper dem vor ihm befmdHchen Idiozom und dem vorderen Teile des Hofes um den Kern dicht an. Eine ähnhche Lage weist auch der anfcänghch kugelige, späterhin in feine Körn- chen zerfallende Nebenkörper c bei D. lacteum auf (XLVIII, 29, 34); die Körnchen verschmelzen wiederum und bilden eine Art Kappe um den aus der Archoplasma Vakuole v entstandenen Hof (35). In jungen Spermatiden von PL alpina hat nach Rappeport der Nebenkörper die Gestalt ,,von zwei dicken, großen Stäbchen", die dem vorderen Ende des Kerns anliegen. ,, Später rücken sie etwas von demselben ab, und man findet sie dann in den früher erwähnten charakteristischen Gestalten, oft fast in der Größe des Kerns, am häufigsten so, wie die Fig. 36, 37, 38, XLVIII zeigen. Gleichzeitig hat sich nun ein Körnchenkranz rings um die inzwischen aufgetretene Kernvakuole, der Kernmembran außen anliegend, gebildet" (pag. 622). Später, nach dem Schwinden der Vakuole, legen sich die Körnchen (Fig. 37, 38, k), die allem Anscheine nach Beziehungen zum Nebenkörper m besitzen, dem Kern dicht an. Über das definitive Schicksal dieses Gebildes gehen die Meinungen der Untersucher auseinander. Nach Böhmig würde es mit dem nicht in die Bildung des Spermiums eingehenden Teil des Plasma abgestoßen werden (XLVIII, 33, 39, cn), Arnold spricht sich nicht näher darüber aus, was aus ihm wird, Rappeport hält es für nicht unmöglich, daß der Nebenkörper als ,, Stützsubstanz" im Kopfe des Spermiums Verwendung findet, und möchte ihn allerdings nur ,, vermutungsweise" mit den Körnchenreihen in Zusammenhang bringen, die, wie früher erwähnt, von Retzius im ,,Kopf" von Turbellarienspermien beschrieben wurden. Am hinteren Ende des Spermatidenkernes, ein wenig von ihm abge- rückt, liegt das zuerst von Böhmig bei Pr. ulvae und Sab. dioica aufge- fundene Zentral körperchen; vielleicht sind auch deren zwei vorhanden, ein proximales, das sich dem Kerne dicht anschmiegt, und ein distales, von dem die Bildung der Geißeln, bzw. des Achsenfadens ausgeht; der letztere ist wohl in allen Fällen, in denen er beschrieben wurde, auf die beiden mit- einander verklebten Geißeln zu beziehen. Nur ein Zentralkörperchen wurde von Rappeport bei PL al'pina beobachtet (XLVIII, 36 — 38, ck), zwei werden mit einiger Reserve von Böhmig für Pr. ulvae, geriachei (XLVIII, 32, cka, cky) und Sah. dioica (40), von Schleip für PL gonocephala und sehr bestimmt von Arnold für T). lacteum angegeben (XLVIII, 35, 41). Nach Böhmigs Beobachtungen sind die beiden Zentralkörperchen durch ein feines Stäbchen, das Zentralstäbchen (XLVIII, 40), verbunden, das von einer vom Protoplasma der Spermatide etwas verschiedenen Hülle umgeben ist; ähnliches hat allem Anscheine nach auch Arnold beobachtet: „Between the two centrosomes lies a sheath, continuous with the vesicular covering of the nucleus and containing a darker central area" (pag. 445) (XLVIII, 42). 2974 Rappeport ist der Ansicht, daß das Zentralkörperchen von vornherein am distalen Ende des Kerns, bzw. der Spermatide gelegen ist, Böhmig und Schleip nehmen dagegen eine Verschiebmig in dieser Richtung an. Die Spermatiden als Ganzes unterliegen in ihrer Form ähnlichen Ver- änderungen, wie sie für den Kern beschrieben wurden; sie sind anfänglich kugelig, dann werden sie keulen- und schließlich fadenförmig. Das Cyto- plasma nimmt während des Umformungsprozesses in das Spermium an Masse bedeutend zu, doch geht nur ein kleiner Teil in die Bildung dessel- ben ein, es liefert das Material für die Umhülhmg des Kernes und für die Geißeln; der größte Teil findet keine Verwendung, er bleibt als eine Art Restkörper zurück; diese Restkörper erreichen zumeist eine bedeutende Größe, da fast durchaus eine ansehnliche Zahl von Spermatiden, nach Schleip bis 30 und mehr, mit ihren proximalen Partien vereint sind (XLVIII 42, 43). Diese Spermatidenbündel, bzw. -kugeln liegen entweder frei im Hoden, oder sie stehen, wie Schleip hervorhebt, ,,in Berührung mit dem Plasma der die Follikelwand bildenden Spermatocyten" (42); durch diese Anlagerung an die Wandung des Hodens soll dem genannten Forscher zufolge die Nahrungszufuhr ermöglicht werden und als Beweis für seine Auffassung macht Schleip geltend, ,,daß die Verlängerung der der Wand angehefteten Spermatiden zugleich eine Vergrößerung der Zellen darstellt" (pag. 152). Wenn auch, wie aus dem Mitgeteilten hervorgeht, die Angaben der Autoren über die Bildung der Spermien in vielen Punkten voneinander abweichen, so ergibt sich doch aus allen, daß der Kern der Spermatide im reifen Spermium vorhanden ist und nicht, wie Ballowitz anzunehmen geneigt ist, verschwindet. Es lassen sieh die Spermien der Tricladen, wie Hammerschmidt hervorhebt, auf die anderer Tiere unschwer zurück- führen, ,,da wir auch an ihnen einen aus dem Kern der Spermatide hervor- gehenden, chromatinreichen ,,Kopf", einen aus dem Cytop^asma ent- stehenden ,, Schwanz" und vielleicht noch als dritten charakteristischen Anteil einen ,,Hals" (XLVIH, 3 c) erkennen können. Alle diese Gebilde sind nur hier durch ihre besonders auffälligen Längenverhältnisse, den außerordentlich langen Kopf und den verhältnismäßig kurzen Schwanz, der als Ersatz die langen Geißeln trägt, ausgezeichnet und bedingen da- durch die abweichende Gestalt dieser Spermien" (1259, pag. 327). c) Weibliche Gonaden und ihre Ausführungsgänge. Wie bei den männlichen, so verwende ich auch bei den weiblichen Gonaden die schon in der ersten Abteilung dieses Werkes (S. 2221) ge- brauchten Bezeichnungen: Germarien für die beiden bloß Keimzellen liefernden Organe, Vitellarien für die jederseits durch zahlreiche Follikel vertretenen Dotterstöcke, während die beiden sowohl Keim- als Dotter- zellen ausführenden Kanäle wie dort den Namen Ovidukte erhalten — in Übereinstimmung mit Burr (1466, pag. 598) und auch deshalb, weil 2975 der von Stoppenbrink (1090, pag. 512) vorgeschlagene Name „Eidotter- gänge" nicht eindeutig ist. Germarien. Diese bisher meist als „Ovarien" bezeichneten Organe sind normal (s. ii. sub „Parovarien") bloß in einem Paare vorhanden. Was ihre Lage inbezug auf die Längsausdehnung des Körpeis angeht, so gehören sie meist dem Vorderkörper an und finden sich ein Stück hinter dem Gehirn. Da jedoch auch die Lage des Gehirnes in ziemlich weiten Grenzen schwankt, so ergibt die Entfernung vom Gehirne • — ,, dicht hinter", „in einiger Entfernung vom" oder „weit vom" Gehirne — allein keine klare Vorstellung von ihrer Stellung im Körper. Die Entfernung von der vor- deren Spitze des Körpers schwankt am meisten bei den Maricola, bei welchen die Germarien bis in das Ende des zweiten Drittels, wie nach Wil- helmi (1331, tab. III, fig. 14) bei Cercyra hastata im Quetschpräparat eines konservierten Tieres, oder selbst in den Beginn des dritten Fünftels (Cerhussowia cerrutii, nach dem Leben XL VII, 2, ov) verschoben sein können. Bei den Terricola schwankt die Entfernung ebenfalls, wenn- gleich verhältnismäßig nicht in dem Maße wie bei den Maricolen, da die äußerste Entfernung der Germarien vom Vorderende nach meinen durch- wegs an konservierten Tieren ausgeführten Messungen (891, pag. 151) bis an die hintere Grenze des ersten Drittels der Körpeilänge reicht, wogegen bei einem etwa 70 mm langen Exemplare von Polycladus gayi die Ger- marien 5 mm, bei einer ebensolangen Geoflana rufiventris sogar bloß 2,5 mm vom Vorderende entfernt waren. Bei den Bipaliidae liegen die Germarien im Halsteile, dicht hinter der Kopfplatte, so daß es in erster Linie von dem Längsdurchmesser dieser letzteren abhängt, wie weit die Germarien vom Vorderende de^ Körpers entfernt sind. Am wenigsten scheint die Lage der Germarien bei der Paludicola zu schwanken: sie liegen nur 0,5 mm hinter dem Vorderende bei einem konservierten Exem- plare von Planaria scJiauinslandi (Neppi, 1070, pag. 319), in anderen Fällen dicht hinter dem Gehirn bis in den Beginn des zweiten Fünftels der Körperlänge. Die Lage im Querschnitt wird als zwischen zwei Divertikelpaaren aber mehrweniger ventral zwischen diesen und den Marksträngen angegeben, wobei sie bald über den medialen, bald über den lateralen Rand der letzteren übergreifen. In letzterer Beziehung finden sich, wie es scheint, die größten Schwankungen bei den Landplanarien, von welchen BJiynchodemus nematoides die Germarien laterad bis in die Linie der außerhalb der Mark- stränge aufgereihten Hoden verschoben darbietet. In beiden Lagebezie- hungen werden individuelle Varianten beobachtet, auch bietet unsere Textfig. 28 (S. 2785) ein Beispiel für die nicht sehr seltene Asymmetrie der Lage zwischen rechtem und linkem Germarium. Überelies wird die Lage der Germarien von dem Grade der Geschlechtsreife abhängen. Bei den Landplanarien pflegen sie in unreifem Zustande mehr dorsal zwischen den Darmdivertikeln eingekeilt zu sein und erst mit zunehme^nder Reife 2976 so weit herabzurücken, daß sie dem Nervensystem direkt aufliegen {Geo- flana munda XL VII, 1, ov) oder sogar {Artiocotylus speciosus XLVII. 12, ov) in eine Vertiefung desselben eingebettet sind. Doch verharren die Germarien manchmal auch im reifen Zustande in ihrer ursprünglichen, von den Marksträngen durch eine mehr weniger breite Parenchymschicht getrennten Lage {Rhynchodemus scharffi, XXXVII, 10, ov). Form. Bei den von Ijima untersuchten drei Paludicolenarten Den- drocoelum lactewm, Planaria jjolychroa und Polycelis nigra (te^iuis) behalten die Germarien eine ,, gewöhnlich kugelige Gestalt, die sich aber bei den verschiedenen Ausdehnungszuständen des Körpers ändert (455, pag. 411). Neppi (1070) findet sie bei PI. neumanni und schaiiinslandi eiförmig, und bei der erstgenannten Art beträgt der größte Durchmesser 250 fj,; die gleiche Form zeigen die Germarien bei den von Weiss beschrie- benen australischen Planaria- Arten (1346, pag. 572), ferner PI. alijina (Micoletzky 1196, pag. 414) und den Sorocelis-Aiten. Für diese be- merkt Seidl (1388, pag. 55): ,, Meistens sind die beiden Keimstöcke un- gleich groß und liegen auch nicht gleichweit vom Gehirne", und ein Blick auf seine Abbildung von S. gracilis (XLII, 3) zeigt, daß der rechte, ovale {ovr) fast doppelt so groß ist als der kugelige linke {ovT). Curtis (897) be- schreibt die Germarien von Planaria sim'plicissima als ,, gelappt" (LI, 2, ge) — eine Form, auf welche wir noch unten bei den ,,Parovarien" zu- rückkommen werden. Bei den Maricola ist im Gegensatze zu den Palu- dicolen die Form der Germarien sehr gleichartig, ,, annähernd kugelig bei allen" (Wilhelmi 1331, pag. 247). Dasselbe gilt für die meisten Terricola, bei welchen der Durchmesser der reifen Germarien von 0,1 {Bi-palium epJiijJfium) bis 0,4 mm [Geojplana rufiventris) schwankt. Doch kommen auch eiförmige vor, und zwar die kleinsten bei dem Riesen Polycladus gayi, für dessen Germarium Schmidt (978, pag. 219) die beiden Durch- messer mit 80:90 fj, angibt, während ich (891, pag. 151) die größten ovalen Keimstöcke bei G. ladislavii 0,6 mm lang und 0,24 breit fand. Bei G. atra (891, XXIII, 2, ov) erscheinen sie als von den Seiten her komprimierte Scheiben von 0,28 mm Höhe und 0,1 mm Dicke. Kleine Unregelmäßigkeiten der Umrisse werden bei den Landplanarien nicht selten durch den Druck der das Germarium umgebenden Vitellarfollikel hervorgebracht {G. munda, XLVII, 1, ov), und überdies habe ich in einigen Fällen auch Lappenbildungen beobachtet, die unten bei den ,,Parovarien" besprochen werden sollen. Bau. Da Böhmig (1124, pag. 45'2ff.) der letzte ist, welcher die Histo- logie dieser Organe dargestellt hat, so werde ich zunächst seiner Beschreibung Raum geben, ohne aber auf die Angaben Rücksicht zu nehmen, welche der in einem besonderen Abschnitte von dem genarmten Autor darzu- stellenden Ovogenese gelten. ,,Die äußerste Schicht der Germarien wird von platten Zellen, den Randzellen (XXXVIII, 8, raz) gebildet, welche nur an jener Stelle fehlen, an welcher das Keimlager {Ktnl) gelegen ist. Jener Teil der Randzellen, welcher den ovalen oder kugeligen Kern enthält, ist 2977 etwas verdickt, und zumeist geht von dieser Stelle ein sich nicht selten alsbald teilender Fortsatz aus, der zwischen die nächstbefindhchen Keim- zellen eindringt. Die von allen Autoren bes-chriebenen, zwischen den Keim- zellen gelegenen verästelten Zellen stz — Graff (891, pag. 152) nennt sie Stromazellen — sind am schönsten an Präparaten zu erkennen, in denen die Keimzellen leichte Schrumpfungen zeigen und sich infolgedessen etwas von den Stromazellen abgehoben haben (XXXVIII, 8). Ihre platten- oder strangförmigen Ausläufer anastomosieren unter sich und mit denen der Randzellen, wodurch ein spongiöses Gewebe gebildet wird, in dessen Lücken die Keimzellen ruhen. Moseley (271, pag. 137), Kennel (373, pag. 138 — nicht in der von Böhmig allein zitierten Arbeit 570 des genannten Autors!), Lang (397, pag. 202), Woodworth (631, pag. 32) rechnen sie dem Binde- gewebe zu, Jjima (455, pag. 412), Chichkoff (664, pag. 526), Graff (891, pag. 152) halten sie, meiner Auffassung nach mit Eecht, für Abkömm- linge von Geschlechtszellen, und dies gilt auch hinsichtlich der Eandzellen*). Über ihre Funktion sich ein gut begründetes Urteil zu bilden, ist nicht ganz leicht; ich möchte sowohl sie als auch die Randzellen für Elemente halten, welche in erster Linie die Aufgabe haben, den Keimzellen Nährmaterial zuzuführen, ohne aber gerade anzunehmen, wie es von selten Jjimas und Graf f s geschieht, daß sie selbst das Nährmaterial darstellen" (pag. 453). Stoppenbrink (1090, pag. 513) erbhckt die Bedeutung der Stromazellen ,, ebenfalls in einer Beteiligung an der Ernährung der Eier", doch glaubt er, annehmen zu müssen, dieselbe erfolge mit Hilfe der Stromazellen nicht auf Kosten derselben, indem sie, gleich den Bindegewebszellen, die Nahrungs- partikel von Zelle zu Zelle weitergeben, auf welche Weise die zentral ge- legenen Eizellen schneller mit Nahrung versorgt werden, als wenn diese langsam durch die einzelnen Zonen des Ovars hindurchdiffundiert". Böhmig fährt fort: ,,Was bis jetzt über den Bau der Keimstöcke gesagt wurde, bezog sich zwar speziell auf Procerodes ulvae und Sahussowia dioica, gilt aber im großen und ganzen auch für die anderen Formen" [der Maricola und übrigen Tricladida], ,,und es erübrigen nur einige Bemerkungen, welche auf vorhandene Abweichungen Bezug haben". So gibt Böhmig (pag. 457) für die Maricolen an, daß das Keimlager — so ,, nennt Böhmig" pag. 453 ,, jenen Teil des Keimstockes, welcher eine mehr oder weniger große Zahl noch nicht speziell differenzierter Zellen enthält"**) — bald mehr, bald weniger deutlich differenwert sei, mehr ventral, lateral oder medial liege und auch (bei üteriporus vulgaris) ganz zu fehlen scheine. ,,Eine dünne, aus platten Zellen bestehende Tunica propria (XXXVIII, *) Vergl. die Angabe Stoppenbrinks (1090, pag. 513) iür Plan aria gonocephala: das Planarienovar ,,geht hervor aus einem soliden Havifen gleichartiger Stammzellen. In diesem tritt im Verlauf der Entwicklung eine Sonderung derart ein, daß ein Teil der iStammzellen zu den jungen Eiern wird, während der andere das Stroma bildet". **) In genau dem gleichen Simie habe ich diesen Ausdruck schon 25 Jahre früher (409, pag. 132 — vergl. auch dieses Werk S. 2.300) gebraucht! Bronu, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 1"9 2978 S, tp) umhüllt die Keimstöcke stets; an sie schließt sich nach außen eine dickere, von spindelförmigen Zellen gebildete Hülle an, welche von dem Bindegewebe des Körpers nicht scharf abgrenzbar ist, sondern in dieses übergeht, mithin dem Organe eigentlich nicht mehr zuzurechnen ist. Zwischen ihr und der wohl sicher auch mesenchymatösen Tunica propria sind wenigstens an jener Stelle, an welcher der Ovidukt mit dem Keimstock sich verbindet, zarte Muskelfasern nachweisbar, die aber den Keimstock nicht allseitig zu umspinnen scheinen". Vergleicht man diese Darstellung mit jener, welche von Moseley und Graff vom Baue der Germarien der Terricola, sowie den meisten eingangs erwähnten Untersuchern der Paludicola gegeben wurde, so er- gibt sich, daß eine Übereinstimmimg fast in allen wesentlichen Punkten vorhanden ist, sobald man annimmt, daß bei den Landtricladen und den meisten Paludicolen der zelluläre Bau der bindegewebigen Hülle übersehen wurde: Die letztere wurde von mir (891, pag. 152) als Tunica propria bezeichnet, die Kandzellen Böhmigs aber als Wandzellen. Als einzige auffallende Differenz vonBedeutmig führt Böhmig(pag.458) an, daß die Paludicola nach übereinstimmenden Angaben der bisherigen Untersucher kein ,, Keimlager" in ihren Germarien aufweisen, indem, wie Mattiesen (1047, pag. 287) sich ausdrückt, bei ihnen das gesamte Ovarium in seiner Reifung anfangs gleichmäßig fortschreite, so daß ein solches nicht zustande komme. ,,Wir bemerken bloß, was Ijima (455, pag. 412) bereits erwähnt, daß im Verlaufe der letzten Entwicklung die äußersten peripheren Eizellen in der Reifmig zurückbleiben, während die zentralen, frei im Maschen werke des Stromas gelegenen Eier zuerst ihre Entwicklung beenden. Daraus erklärt sich auch leicht, daß, wie Curtis (994) mitteilt, das er- schöpfte Ovarium degeneriert und schließlich gänzlich verschwindet. Ein Ersatz der verausgabten Eizellen ist eben nicht möglich". Vitellarien. Kennel (373, pag. 139) hat zuerst eine richtige Dar- stellung dieser Organe gegeben, welche in voller Reife (vergl. Textfig. 27 u. 28, do, S. 2785) schon ein Stück vor den Germarien beginnend, so weit nach hinten, reichen, als der Darm. Sind dessen Divertikel dicht gedrängt, so liegen sie denselben dorsal und ventral an (LVII, 1, 4 u. 14), bleibt zwischen den Darmdivertikeln Raum frei, so dringen die Dotterstöcke hier ein, imd zwar oft in solchen Massen, daß sie den ganzen Zwischenraum er- füllen. In der Regel ist ihre Menge größer in der dorsalen als in der ven- tralen Partie des Körper querschnittes, doch gibt es namentlich bei den Landplanarien Arten, wo sie in überwiegender Menge zwischen Darm und Zentralnervensystem verteilt sind, und bei welchen man sie sogar unter- halb des letzteren vorfindet, wie z. B. bei Geoplana atra (891, XXIII, 2 n. 3). Die Dotterstocksfollikel finden sich eben tatsächlich, wie Kenne! (pag. 141) sagt: ,,dort eingedrängt, wo Raum für sie war", was für den geschlechtsreifen Zustand auch jener ametmeroiden Tricladen zutrifft, bei welchen sie im Beginne der Geschlechtsreife auf die ,,Septen" beschränkt 2979 erscheinen, wie bei Procerodes lohata (XLI, 3, vi). Doch muß gegenüber anders lautenden Ansichten betont werden, daß es sich auch bei voller Keife stets um isolierte Follikel verschiedener Größe handelt, die zwar zuweilen in Gruppen zusammenhängen, aber nie in der Weise, daß man für jede Körperhälfte von einem einzigen verästelten odei netzförmigen Vitel- larium sprechen kann, und daß Bergendais Ansicht (801, pag. 115), nach welcher die Dotterstöcke aus den Dottertrichtern der Ovidukte hervor- knospen sollen, nicht aufrecht erhalten werden kann, da die Vitellarfollikel erst in einem späteren Eeifestadium mit den Dottertrichtem in Verbindung treten. Nach Wilhelmi (1331, pag. 251) ,, beginnen bei allen Arten der Mari- cola — auch bei Uteri'porus (entgegen Böhmig 1124, pag. 458) — die Vitellarien schon vor den Germarien mid reichen meist bis zum Körperende, bei Cercyra reichen sie bis zu dem dem Hinterende stark genäherten rudimentären Receptaculum seminis (Bursa copulatrix Burr), bei Cerhus- sowia cerrutii (XLVII, 2, dst) endigen sie schon vor diesem. Meist ist die Verteilung der Dotterstöcke gleichmäßig, öfters ist jedoch im prä- pharyngealen Körperteil eine stärkere Anhäufung derselben zu bemerken, oder sie sind überhaupt auf diesen Körperabschnitt beschränkt, wie z. B. bei einem (1331, II, 21) abgebildeten Exemplare von Bdelloura Candida". Der histologische Bau ist nach Böhmig (1124, pag. 459) ,,ein sehr einfacher. Die Dotterzellen liegen mehr oder weniger dicht neben- einander (XLIX, 1, dst), sie unterscheiden sich nur durch ihre Größe und den Gehalt an Dottermaterial. Eine besondere Membran, eine Tunica propria, ist, wie ich Wen dt (549, pag. 268) gegenüber behaupten muß, nicht vorhanden, die Hülle des Organs bildet das umgebende Mesenchym- gewebe, das allerdings zuweilen den Eindruck einer Membran hervorrufen kann. Auch ein Bindegewebe zwischen den Dotterzellen fehlt, wie Bergen - dal (801, pag. 84) vollständig richtig angibt, und es würde in dieser Hinsicht ein Unterschied gegenüber den Dotterstöcken der Landplanarien zu konstatieren sein, bei denen nach Graff (891, pag. 155) ein reifer Follikel von dem Gebälke des Bindegewebes, welches sich nach außen direkt in das umgebende Balkenwerk (XLIX, 2, hgf) fortsetzt, durchzogen ist". Dazu sei bemerkt, daß Schmidt diese Darstellung in ihrer unter spezieller Leitung Böhmigs ausgeführten Arbeit (978) a,n Polycladus gayi bestätigt. Bei dieser riesigen Landplanarie ,, beginnen die Dotterstöcke 2 mm vom Vorderende, mithin etwa 3 mm vor den Ovarien. Sie liegen dorsal sowohl als ventral den Darmdivertikeln sehr dicht an und dringen hier und da auch zwischen die Darmäste ein. Die einzelnen Follikel sind durch Binde- gewebsfasern voneinander getrennt, welche sich direkt in das umgebende Balkenwerk fortsetzen" (pag. 562 — 563). Die jüngsten Dotterzellen der Maricola ähneln nach Böhmig (1124, pag. 459) ,,Oogonien oder jungen Oocyten, sie sind ausgezeichnet durch einen großen chromatinreichen Kern und einen zarten, homogenen, wenig 189* 2980 färbbaren Plasmaleib. Dieser nimmt in der Folge an Größe bedeutend zu, sein Tinktions vermögen erhöht sich, und zugleich macht sich eine schärfere Konturierung der ganzen Zelle bemerklich, eine Zellmembran tritt auf; sie ist mit Ausnahme von Procerodes ohlini besonders an älteren Zellen gut ausgeprägt. Die ersten Dotterkörner traf ich in Zellen von etwa 10,24 jj. Durchmesser an. Mehrkernige Dotterzellen gehören nicht zu den Seltenheiten". Für die Paludicola besitzen wir eine ausgezeichnete Beschreibung der Form und Entwicklung der Dotterstöcke durch Jjima (455, pag. 416ff,), welche vor kurzem durch Stoppenbrink (1090, pag. 516) Bestätigung und in Hinsicht auf die Histologie durch Anwendung moderner Methoden wesentliche Erweiterung erfuhr. Ijima schreibt: ,,Der Dotterstock entwickelt sich verhältnismäßig spät und erreicht seine völlige Entwicklung erst kurz vor der Eiablage, ein Umstand, welcher es erklärt, daß er einigen meiner Vorgänger gänzlich unbekannt geblieben ist. Da die Dotterstöcke in ausgebildetem Zustande mächtig entwickelt und so dicht aneinander gedrängt sind, daß sich ihre ganze Anordnung nur schwer erkennen läßt, scheint es mir zweckmäßig, die Betrachtung mit den jüngeren Stadien zu beginnen. Im voraus sei übrigens erwähnt, daß meine Untersuchungen in bezug auf die Entstehimg der Geschlechtsprodukte Eesultate geliefert haben, welche mit denen Längs (397) in größtem Widerspruche stehen. Alle die Tiere, welche ich beim Beginn meiner Untersuchung der Schnitt- behandlung unterwarf, zeigen die Dotterstöcke noch auf einer primitiven Stufe der Entwicklung. In dem Zustande, den dieselben zeigten, begegnet man auf dem mittleren Köiperteil {Planaria, Polycelis, Dendro- coelum) streckenweise hier und da verästelten feinen Strängen von Zellen, welche bald kurz,, bald auch von ansehnlicher Länge sind. Man findet sie weniger am Rücken als an der Bauchseite; häufig durchziehen sie auch die Septen von oben nach miten. Bald sind die Stränge außerordentlich einfach mid dann nur von Zellen gebildet, die nur in einer Eeihe hinter- einander liegen, bald sind sie aus mehreren nebeneinander liegenden Zell- reihen zusammengesetzt. In dem ersteren Falle besteht der Querschnitt aus einer einzigen Zelle, in dem letzteren ist er ein rundlicher Zellenkomplex, Die sich stark färbenden Kerne enthalten gewöhnlich mehrere Körner, welche vielleicht als Kernkörperchen zu deuten sind. Das Protoplasma der Zellen ist äußerst feinkörnig und färbt sich ziemlich stark. Die Zell- grenzen sind außerordentlich zart und bisweilen abwesend, so daß die Zellen ein Syncyticum bilden. Nur gegen das Mesenchym hin haben die Stränge immer scharfe Konturen. Fassen wir die Anordnung der Stränge noch genauer ins Auge, so erkennen wir auf Horizontalschnitten, daß sie an der Bauchseite vielfach verästelt sind und häufig miteinander anastomosieren. Im allgemeinen sind die Stränge der Quere nach gerichtet, aber hinter dem Geschlechts- antrum verlaufen sie der Länge nach, um den Ovidukt zn, erreichen. Bei 2981 Pol. iejiuis habe ich im Schwanzteil zwei seithche Hauptstämme wahr- genommen, von denen seithch vielfach verzw^eigte und anastomosierende Äste ausgingen. Was den Verbreitungsbezirk der Stränge anbetrifft, so finden wir sie ungefähr von der Gegend der Ovarien bis zum Schwanzende, inner- und außerhalb der Längsnerven [Markstränge], bzw. der Ovidukte. Auf der Bauchseite gehen, wie wir auf den Querschnitten erkannten, von den Strängen mehrere Äste aus, die in den Septen dorsalwärts aufsteigen und sich oberhalb des Darmes verbreiten. Wie sich alsbald ergeben wird, sind diese Stränge nichts anderes als die jungen Stadien des Dotterstockes. Auf Horizontalschnitten sieht man die Stränge an jeder Öffnung des Oviduktes diesen sich annähern (XLIX, 3, dir). Noch mehr zeigen Quer- schnitte (XLIX, 4), an denen man sich überzeugt, daß die Stränge an diesen Stellen von den Seiten her oder von oben die Wand des Oviduktes berühren oder mit den großen blasigen Zellen (a) endigen". Die Kenntnis der Struktur der Dotter Zeilen verdanken wir in erster Linie Mattiesen (1047) und Stoppenbrink (1090). Der erstere erbrachte (pag. 284 — 285) den von letzterem bestätigten Nachweis des Vorhandenseins von zweierlei verschiedenen Einschlüssen in deren Plasma und St. fügte dazu Abbildungen von reifen und degenerierten Dotterzellen (XLIX, 5 — 7) und Beobachtungen über die Eolle der Dotterzellen im Jahres- kreislaufe, die ich hier anschließe: ,,Der Kern {K) der reifen Dotterzelle (Fig. 5) ist groß, fast kugelig und färbt sich unter allen Umständen aus- gezeichnet. Das Kernkörperchen ist ebenfalls deutlich sichtbar, besitzt ansehnliche Größe imd liegt exzentrisch der Kernmembran genähert. Selten liegt der Kern genau in der Mitte der Zelle. Das Protoplasma ist stark granulös und bildet eine deutliche Zellgrenze aus. Charakteristisch sind für die Dotterzellen die Einschlüsse des Proto- plasmas. Im Gegensatz zu sämtlichen früheren Beobachtern erbiachten Mattiesens Untersuchungen den Nachweis, daß wir deren zweierlei Arten zu unterscheiden haben. ,,1) Durch das Zellplasma regellos zerstreut enthält die Dotterzelle kleine Kügelchen nahezu gleicher Größe. Ihre Zahl schwankt von Zelle zu Zelle. Im allgemeinen kann man sagen, daß sie bei De7idrocoelum lacteum zahlreicher sind als bei Planaria gonoce'phcda . Sie gerinnen bisweilen beim Abtöten der Zelle so stark, daß das Ein- bettungsmedium nicht einzudringen vermag. Diese Kügelchen sind zweifelsohne die von den Autoren beschriebenen Dotterkugeln (DK). Beachtenswert ist ihr Verhalten gegen Kernfarbstoffe, welche von ilmen samt und sonders aufgenommen werden. Diese Eigentümlichkeit ist von mir als lästig empfunden worden, als es sich darum handelte. Kern und Dotterkugeln in degenerierenden Dotterzellen zu unterscheiden; 2) Stets in geringerer Zahl wie die zuvor erwähnten Dotter kugeln lassen sich, neben diesen, Fetttropfen (F) durch Osmiumsäure nachweisen. Die Zahl ist ebenfalls schwankend, bei PI. gonocefliala jedoch größer wie bei D. lacteum. Oft findet man einen sehr großen Tropfen mit vielen kleineren, manchmal 2982 hingegen mehrere mittelgroße in geringerer Anzahl. Die Dotterstöcke erweisen sich somit als fettauf speichernde Organe". „Während bei Ehabdocöliden auch unreife Dotterzellen zur Verwen- dung kommen, nämlich bei der Sommereibildung (nach Bresslau 1020, pag. 130 — 131), verlassen bei den Planarien stets nur reife Dotterzellen den Follikel. Dies geschieht mit Hilfe von Pseudopodien, die von den Dotter- zellen bekannthch ausgesendet werden können*). Die im Folhkel zurück- bleibenden Dotterzellen gehen zugrunde, dann erst setzt die Neubildmig des Dotterstockes ein. In Übereinstimmung mit den Beobachtungen Ijimas (455, pag. 455) und Curtis (857) fand ich, daß auch bei PL gonocephala die Entstehung und Neubildung des Dotterstockes von den Stammzellen ausgeht. Bei Beginn des Herbstes findet man häufig in den D^rmsepten und in der Nähe des Oviduktes Stammzellen in Teilung — sie erfolgt auf indirektem Wege — es entstehen Zellstränge, die zunächst einreihig sind und schon frühzeitig mit dem Ovidukt in Verbindung treten. Durch fort- gesetzte Teilung der Zellen nehmen die Zellstränge an Ausdehnung zu und bestehen schließlich aus mehreren Zellreihen. Bei Beginn des Frühjahrs, wo die Lebensbedingungen wieder günstigere werden, so daß Überschüsse im Stoffwechsel erzeugt werden können, beginnt die Umwandlung der Stammzellen in Dotterzellen. Sobald diese einsetzte, konnte ich keine Vermehrung der Stamm.zellen mehr beobachten, wie ich Ijima gegenüber betonen muß. Die Umwandlung betrifft zunächst die zentralen Zellen des Follikels. Solche Stadien wird wohl Curtis (pag. 552) im Auge gehabt haben, wenn er von zwei Kernarten in den Dotterstocksfollikeln redet, einer größeren und einer kleineren Kernart. Die Umwandlung der Stamm- zellen ist nämlich mit einem Wachstum der Zelle verknüpft. Die Stamm- zelle hat einen Durchmesser von etwa 6,9 /j, der Kern von etwa 5,8 /u. Eine reife Dotterzelle mißt im Durchmesser durchschnitthch 35 /n, ihr Kern 8,1—9,3 ß. W^ährend Kern und Plasma anfangs recht dicht sind und sich meist sehr intensiv färben, zeigen sie später lockere Strukturen und färben sich blasser. Hand in Hand mit der Größenzunahme und jenen Struktur- veränderungen geht das Auftreten der Dotterkugeln und Fetttropfen. An- fänglich sind beide sehr winzig, im Verlauf der Entwicklung nehmen sie aber mehr und mehr an Größe zu. In einer reifen Dotterzelle beträgt die Größe der Dotterkugeln durchschnittlich 2,3/,*, die der Fetttropfen 6,9 bis 9,3 /LI. Über die Entstehung der Dotterkugeln bin ich mir nicht völlig klar geworden : handelt es sich um Bildimgen des Zellplasmas oder, was mir größere Wahrscheinlichkeit für sich hat, um chromatische Bestandteile des Kernes ? Zu letzter Ansicht habe ich mich durch verschiedene Momente bringen lassen. Es liegen nämlich vielfach Beobachtungen vor, wonach *) Mattiesen (pag. 285) hält diese Pseudopodienbildung für eine durch Diffusion oder den Reiz des ungewohnten Mediums (physiologische Kochsalzlösung) hervorgerufene pathologische Erscheinung. 2983 bei der Eireifiing ein Ausstoßen chromatisclier Bestandteile des Kernes in das Zellplasma stattfindet, die zur Bildung von Dotterplättchen Anlaß gibt. Nun leitet der Kern einer jungen Dotterzelle in der Tat, wie ich festzu- stellen vermochte, Umlagerungen des Chromatins ein, er wird chromatin- ärmer. Sodann ist das Verhalten der Dotterkugeln gegen Farbstoffe sehr verdächtig. Das sind alles Gründe, die mir die Vermutung nahegelegt haben, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Chromatinreduktion des Kernes und Auftreten von Dotterkugeln anzunehmen, obwohl ich ein direktes Austreten von Chromatinbröckchen aus dem Kern und eine anfängliche Lagerung der Dotterkugeln in unmittelbarer Nähe des Kernes nicht habe beobachten können". Ovidukte. Die Produkte der weiblichen Gonaden, Keim- und Dotter- zellen, werden auf jeder Seite des vorderen Hauptdarmes durch einen dorsomedial oder dorsolateral von den Marksträngen oder direkt über ihnen verlaufenden Ovidukt nach hinten zu den Copulationsorganen ge- Fiir. 130. 2mj NW epv NW cpu Art der Einmündaug des Oviduktes {ov^ Oviduktzellen in Dotterzellen umwandeln". Einer solchen Plastizität des Zellenmaterials der weiblichen Gonaden gegenüber ist es schwer einzusehen, wie das unter dem Namen Procerodes lobata. Normales ,,Parovarium" für verschiedene Wasser- und Ovar {ov) und überzähliges Landtricladen beschriebene Gebilde jemand Ovar {ov'). epv ventrales In- „noch immer rätselhaft" bleiben kann. degument,5rGehirn, M.Mark- ^j^^ ^.^^ j^^-^. ^^^^^^ (g_ 2995.) und von Wil- strang. Nach Wilhelm! -/looi ntr-)\ ^ lu rr ^ ,jgg^^ helmi (1331, pag. 252) zusammengestellten iat- sachen ,, sprechen für eine gemeinsame Anlage der Dotterstöcke, Ovidukte und Ovarien". Wilhelmi fügt hinzu: ,,Mir ist die Annahme einer gemeinsamen Anlage der Ovidukte, Ovarien und Dotter- stöcke durchaus wahrscheinlich, indem die Ovidukte das am wenigsten differenzierte, aber differenzierungsfähige (gelegentliche Dotterzellen- und Oogonienbildung der Oviduktzellen) Gebilde der Anlage darstellen; erstere können wieder eine weitere Differenzierung (mitotische Teilungen der den Ovidukten naheliegenden Dotterzellen), letztere eine anormale (? Rück-) Differenzierung zu Dotterzellen aufweisen". Dabei bleibe dahingestellt, ob die ÄQoela oder die Polycladida als Ahnen der Tricladida zu betrachten seien, sowie ob die Art der Differenzierung, wie Wilhelmi meint, ,,eine Funktion der Lage" oder eine Folge trophischer Reize darstelle. d) Ovogenese.*) (Hierzu Taf. L). Die Bildung der Germarien geht gleich derjenigen der Hoden nach den Untersuchungen von Schleip (1147), Arnold (1325) und Gelei**) an Planaria gonoce'phala und Dendrocoelum lacteum von den ,, Stamm- zellen" aus, eine Anschauung, die schon früher, wenn auch nicht so be- stimmt, Curtis (i)94) in bezug auf Planaria viaculata ausgesprochen hat: *) Bearbeitet von Prof. Dr. L. Böhm ig in Graz. **) Gelei, J., Über die Ovogenese von Dendrocoelum lacteum. Archiv für Zell- forschung. B. XI, pag. 51. 3001 ,,I believe that the ova arise from formative cells though they show their chaicacteristic nuclei so early that their origin is not as evident as in the case of the testes and yolkglands" (pag. 552). In den jüngsten Germanen, die zur Beobachtung gelangten, landen die zuerst genannten Autoren zwei Arten von Zellen vor : Stammzellen und Ei- zellen, in älteren dagegen drei, da sich zu den erwähnten noch die Follikel-, Nähr- oder Stromazellen gesellen ; in reifen Germarien von D. lacteum sind nachGelei wiederum nur zwei Zellformen nachweisbar, es erklärt sich dies daraus, ,,daß in dieser Zeit sämtliche Stammzellen (d. i. Keimzellen) ent- weder zu Nährzellen oder Ovogonien entwickelt sind" (pag. 60). Aus der angeführten Stelle geht auch hervor, daß Gelei den Ausdruck ,, Stamm- zellen" in einem etwas anderen Sinne gebraucht als Schleip. ,,Nach Schleips Meinung, sagt Gelei, sind die , Stammzellen', welche bei Planaria gonocephala das junge Ovarium zusammensetzen, als Ovogonien aufzufassen. Ich möchte lieber den Ausdruck , Stammzelle' auf Zellen mit kleinerem Kern, als ihn die wirklichen Ovogonien haben, sagen wir, auf Urovogonienzellen, also auf Keimzellen (L, 1), beschränken und als Ovogonien nur solche Zellen bezeichnen, die einen größeren Kern (also die Zellen in Fig. 1—4, Taf. IV, Fig. 55, Taf. V) haben" (pag. 62), (L, 2, 3). Die zuerst von Ijima (455) vertretene Herkunft der Follikelzellen aus dem gleichen Zellmateriale wie die Eizellen ist durch die angeführten Beob- achtungen sichergestellt entgegen der älteren Anschauung, der zufolge die genannten Zellen aus Bindegewebszellen hervorgehen sollten (Moseley, Kennel, Lang), und Schleip hält es für möglich, ,,daß eine oder die andere derselben (d.h. der Follikelzellen), wenn gerade an einer Stelle im Ovarium viel Platz frei wird, sich auch wieder zu einer Eizelle entwickeln kann" (pag. 360). Dieser Ansicht scheint auch Wilhelmi (1331) nicht fern zu stehen, da er die Follikelzellen als nicht oder noch nicht zur Eeifung ge- kommene Keimzellen deutet, während Böhmig (1124) sie für differenzierte, aber von Ovogonien abzuleitende Zellen hält. Auf frühen Stadien der Entwicklung lassen sich die Germarien gegen das umgebende Gewebe ihrer ganzen Genese nach nicht deutlich abgrenzen, späterhin tritt eine umhüllende Membran auf, deren Zustandekommen Gelei sich folgender- maßen denkt: ,,Das Ovarium dehnt sich durch Vermehrung und Wachstum seiner Zellen aus und schiebt dabei die es umgebenden Gewebe vor sich her. Was nicht verschiebbar ist, wie in manchen Fällen die an beiden Enden befestigten dorsoventralen Muskelfasern, dem weicht es aus, läßt sich durch sie einschnüren oder umwächst sie. Und dieses genannte Bindegewebe bildet um das Ovarium eine Lamelle aus Grundsubstanz. In einem Falle habe ich an der ventralen Seite einen platt an diese Membran angelegten Kern gefunden, aber auch den können wir als einen zusammengedrückten Bindegewebskern deuten" (pag. 57, 58). Nach Mattiesen (1047) schreitet das gesamte Germarium der Süß- wassertricladen in der Reifung anfangs gleichmäßig fort, eine „richtige 3002 Keimzone" existiert somit bei diesen nicht. Späterhin eilen, wie auch Ijima angibt, die zentral gelegenen Eizellen in der Entwicklung voraus, und die an der Peripherie befindlichen bleiben zurück. Gegen diese Dar- stellung wendet sich Gelei, der schon in jungen Germarien, die eines Aus- führungsganges noch entbehrten, Ovocyten antraf, und zwar "differenzierten sich diese stets an der unteren Seite des Keimstockes. Nachher treten sie allerdings immer zerstreut auf, so daß dann ,,kein bestimmtes Keimlager zu finden ist" (pag. 63). Die erste eingehende Darstellung der Eireifung der Süßwassertricladen findet sich bei Mattiesen, seine Untersuchungsobjekte sind PL torva, PL pohjchroa und D. lacteum. Die Zellen des unreifen, noch in der ersten Entwicklung befindlichen Germariums ,, besitzen einen großen bläschen- förmigen Kern mit großem kugeligen Nucleolus. Das Chromatin ist in Form von einer Unzahl feiner Körnchen oder meist kurzer Fädchen mehr oder weniger regelmäßig verteilt. Der übrige Kernraum ist von einem sich eben- falls deutlich färbenden Kernsaft erfüllt" (pag. 287). Die Eeifungsvorgänge werden dadurch eingeleitet, daß sich die Chromatinkörnchen und -Stäbchen um den Nucleolus sammeln und sich hierbei zu einem oder mehreren langen Fäden vereinigen; ,,eine Zeitlang bilden sie ein kompaktes Knäuel" (pag. 288) (L, 4), und in. dieser Knäuelbildung, während deren der Nucleolus zu ver- schwinden scheint, sieht Mattiesen das Stadium der Synapsis, in dem ,, sozusagen ein Umgießen des Chromatins in eine neue Form" (pag. 292) stattfindet. Zuweilen enthielten die Kerne anstatt eines Knäuels oder Chromatinballens deren zwei, möglicherweise handelt es sich da um dege- nerierende Zellen. Aus diesem kompakten Knäuel geht durch Auflockerung des Chromatins ein typisches Spiremstadium (L, 5) hervor, und es tritt als- dann eine Spaltung des Chromatinfadens ein, die jedoch keine ganz voll- ständige ist, sondern in ziemlich regelmäßigen Abständen unterbleibt, ,,so daß aus jedem Teilstücke des Fadens eine mehr oder weniger regelmäßige Kette entsteht" (pag. 284). Der während der x\uflockerung wieder sicht- bar gewordene große Nucleolus ist inmitten des Fadens, resp. der Kette gelegen, bei Planaria verschwindet er sehr bald, durch längere Zeit bleibt er bei Dendrocoelum erhalten. Die Kettenglieder, deren Zahl zwischen 15 und 20 variiert, zumeist aber 16 beträgt, lösen sich in größeren oder kleineren Gruppen voneinander, rücken dabei vornehmlich gegen die Peripherie des Kerns und wandeln sich in ,, Vierergruppen" um, die entweder einzeln im Kerne umherliegen oder länggestreckte Gruppen bilden (L, 6, 7). Aus ihnen gehen vier kompakte, gedrungene, stäbchenförmige Chromosomen hervor, ,,aus denen dann die bei der ersten Eeifeteilung vorhandenen acht Chromosome . . . durch Quer- teilung entstehen" (pag. 290), und es sind mithin die Yierergruppen nicht als Tetraden im gewöhnlichen Sinne aufzufassen. Wahrscheinlich handelt es sich bei der Bildung der Chromosomen aus den Körnergruppen um Ver- schmelzungen; ,,man könnte, sagt Mattiesen, sehr wohl annehmen, daß 3003 jedes der vier Chromosome durch Verschmelzung aus emer der erwähnten, langgestreckten Körnergruppen entsteht. In der Tat habe ich öfters gerade vier solche Vierergruppenmassen gefunden, und an diesen manchmal eine ziemlich weitgehende Verschmelzung der Körner konstatieren können. In bezug auf die einzeln anzutreffenden Vierergruppen wären drei Möglich- keiten vorhanden: entweder sind sie bloß durch die Konservierung Ivünst- lich auseinandergesprengte Gruppen oder Ketten, was ich für recht un- wahrscheinlich halte, oder sie gehen durch Auflösung ganz zugrunde, wozu ich in meinen Beobachtungen keine Anhaltspunkte habe, oder endlich, was ich für das Wahrscheinlichste halte, sie schließen sich nachträglich vorhandenen Gruppen an oder sich selbst zu größeren Gruppen zusammen. Was in diesem Falle die Ring- oder Vierergruppen zu bedeuten haben, bleibt unaufgeklärt" (pag. 290, 291). Während der Ausbildung der Äquatorialplatte für die erste Reifungs- teilung verdoppelt sich die Zahl der Chromosomen wahrscheinlich durch Querteilung, die fast verschwundene Längsspaltung der Chromosomen tritt wieder deutlich hervor, und sie formen sich in Ringe, Achter, aus 8 Ringen bestehende Kettchen usw. um (L, 8). In diesem Stadium verläßt das Ei das Germarium, und es wird, wie auch Stevens angibt, ,,beim Passieren der als Receptaculum seminis funktionierenden, mit Sperma gefüllten Endanschwellung des Ovidukts befruchtet" (pag. 299). In einem ganz jungen, von einer sehr dünnen Schale umschlossenen, in der Penisscheide befindlichen Kokon lagen die jetzt sehr deutlich längs- gespaltenen Chromosomen in einem Haufen beieinander und zeigten nun die deutliche Tendenz, v-förmige Winkel zu bilden ; ihre Zahl konnte nicht ganz sicher festgestellt werden, doch dürften es acht sein, weil nach Aus- stoßung des ersten Richtungskörperchens, dessen Abschnürung jedoch nicht beobachtet wurde, vier in der Eizelle verbleiben. Eine Längsteilung, wie eine solche durch den Längsspalt angedeutet ist, scheint nicht stattzufinden, denn es müßten dann acht selbständige Chromosomen in der Zelle verbleiben, was nach Mattiesens Angabe nicht der Fall ist. Die vier in der Eizelle zurückgebliebenen sollen sich nun durch Längsspaltung auf acht vermehren, von denen voraussichtlich 4 bei der zweiten Rtifungsteilung eliminiert werden; , .nachdem nämlich das zweite Richtungskörpeichen abgeschnürt ist, welchen Vorgang ich leider ebenfalls auf meinen Präparaten nicht habe verfolgen können, sammeln sich vier geknickte Chromosomfäden um das Centrosom" (pag. 300). Matt lesen meint, daß eine Präreduktionsteilung vorliegt, fügt aber hinzu, ,,um diese Auffassungsweise auf sichere Füße zu stellen, sind wohl noch eingehendere Studien notwendig" (pag. 301). In der fast gleichzeitig mit Mattiesens Abhandlung veröffentlichten Mitteilung von Stevens (1076) finden sich nur Angaben über die Reifungs- 3004 teilungen bei PL simplicissima, die voraufgehenden Stadien werden nicht näher berücksichtigt. Die Spindel der ersten Eeifungsteilung beobachtete Stevens ungefähr 24 Stunden vor der Ablage des Eies, d. h. dem Übertritt desselben in den Ovidukt. Sie ist von großen Strahlensystemen umgeben, entbehrt aber der Centrosomen; die Zahl der v-förmigen, durch einen Längsspalt geteilten Chromosomen ist eine verschiedene, in einigen Fällen wurden 3, in einem 4 gezählt. Die Bildung der Spindel für die zweite Eeifungsteilung erfolgt ca. 24 h nach der ersten, die Chromosomenzahl betrug in den meisten Fällen 3, doch wurden auch 4, 5, sowie 6, beobachtet und Stevens schließt hieraus, daß ,,as in Ascaris megalocephala and Echinus microtuberculatus, there may be two forms which occasionally interbreed, one having twice as many chromosomes as the other" (pag. 212). Die Darstellungen, die Schleip, Gelei und Arnold von den Keifungs- vorgängen geben, weichen von den vorgetragenen sehr bedeutend ab, doch ergeben sich auch zwischen ihnen nicht unwesentliche Differenzen. Die Kerne der Ovogonien werden nach Schleip bei PL gonocephala von einer färbbaren Membran umschlossen; sie enthalten außer einem Nucleolus zahlreiche, im Kernraume unregelmäßig verteilte, zum Teil der Membran angelagerte Chromatinkörnchen ; ob diese Körnchen durch Linin zu einem oder mehreren Fäden verbunden sind, ließ sich bei der geringen Größe der Kerne nicht feststellen; deutlich wird ein Chromatinfaden jeden- falls erst in den Prophasen der Teilung, und um diese Zeit schwindet auch die Kernmembran. Die Chromosomen, deren Zahl 16 beträgt, sind von ungleicher Größe, ob die Unterschiede konstant sind, war nicht festzustellen. Eine verschiedene Größe, sowie ein etwas verschiedenes Aussehen zeigen, wie Gelei berichtet, die Ovogonienkerne von D. lacteum; bei jugendlichen Individuen, fernerhin bei Tieren, die sich im Stadium der männlichen Geschlechtsreife befinden, sind sie erheblich kleiner als bei solchen, die der Eiablage nahe stehen; ein feinkörniges Aussehen bieten sie dar in Ovogonien, die eine längere Ruheperiode hinter sich haben, ein fädiges Gerüstwerk ist dagegen in solchen vorhanden, bei denen die Teilungen in rascherem Tempo aufeinander folgten. Die Zahl der hufeisenförmig, einfach oder wellig ge- bogenen, bis zur Anordnung in der Äquatorialplatte mit unregelmäßigen Seitenrändern versehenen Chromosomen beträgt bei D. lacteum nach Gelei 14, entgegen den Angaben von Matt lesen und Arnold, die 16 ge- funden haben. Größenunterschiede zwischen den Chromosomen scheinen bei dieser Form nicht vorhanden zu sein, doch sind hier die Chromosomen der Äquatorialplatte in den ältesten Ovogonien beinahe doppelt so lang wie in den jüngeren. Schleip war es an seinem Objekte nicht geglückt, das Schicksal des Nucleolus zu verfolgen, Gelei fand, daß die bei Dendrocoelum ni größerer Anzahl, 8 — 5, vorhandenen Kernkörperchen w^enigstens bei den letzten Ovogonienteilungen in das Protoplasma übertreten und hier 3005 die Grundlage für die chromidialen Granula, deren Schleip keine Erwähnung tut, bilden. Außer diesen Granulis beobachtete Gelei im Plasma der Ovogonien Mitochondrien (L, 23, mit) in Form kleiner Pünktchtn oder kurzer, gewundener Fädchen, die sich zuweilen in Punkt- reihen auflösen ließen und bei den Teilungen in ungefähr gleicher Mengfe auf die Tochterzellen verteilt werden. Die Zahl der Teilungen, die die Ovogonien durchlaufen, ehe sie sich in Ovocyten umwandeln, ist nicht festgestellt, Schleip hält es sogar für nicht ausgeschlossen, daß ,, Stammzellen", ohne sich vorher geteilt zu haben, direkt zu Ovocyten werden. Bei PI. gonocephala gleichen nach Schleip die jüngsten Ovocyten ,,den Stammzellen des Parenchyms und des jungen Ovariums vollständig mit der Ausnahme, daß die Kernmembran nur von zahlreichen Körnchen dargestellt wird, welche der Kernoberfläche anliegen; gleiche Körnchen liegen zerstreut im Kernraume, und wir dürfen diese vielleicht als die Microsomen des späteren Kernfadens ansehen" (pag. 362). Ein Liningerüst scheint zu fehlen, ein Nucleolus ist zuweilen vorhanden, zuweilen nicht. Die Körnchen des Gerüstes, dessen Entstehen aus den Chromosomen der Ovogonien nicht verfolgt werden konnte, ordnen sich zu kleineren und größeren Fädchen, die schließlich eine Anzahl, wahr- scheinlich 16, dünne, verschieden lange Schleifen bilden, deren Schenkel gegen einen Punkt gerichtet sind, nämlich gegen jene Stelle, an der der große, meist 1 oder 2 Vacuolen umschließende Nucleolus gelegen ist, sie berühren ihn jedoch nicht (L, 9). An Stelle der dünnen, nicht längs- gespaltenen Fäden treten nunmehr dicke, die die gleiche Anordnung im Kernraume zeigen, aber sich, ganz abgesehen von der größeren Stärke, auch dadurch von den dünnen unterscheiden, daß ihre Zahl eine erheblich geringere ist als vordem — sie beträgt wahrscheinlich nur 8 — , daß sie weiterhin eine mehrweniger deutliche Längsspaltung erkennen lassen, und daß endlich die sie bildenden Microsomen erheblich dicker sind, als die der dünnen Fäden. Schleip bezeichnet dieses Stadium als Synapsis und führt die Eeduktion der Fadenzahl, sowie die Längsspaltung der Fäden auf eine paarweise Anordnung der dünnen Chromatinschleifen, der Chromo- somen der Ovogonien, zurück; dabei ,, legen sich nicht nur die Chromosomen als Ganzes aneinander, sondern es scheint, als ob auch je 2 Microsomen sich aneinanderlegen" (pag. 372). Unmittelbar nach der Konjugation der Chromosomen ist die Verklebung der Fäden eine so innige, daß ihr Doppel- charakter nur undeutlich hervortritt, dies ändert sich aber alsbald, und die Fäden erscheinen durch Spaltung an den Stellen, an welchen die Micro- somen sich befinden, wie aus Kettengliedern zusammengesetzt (L, 10); die Fäden lösen sich dann oft auf größere Strecken voneinander, strecken sich in die Länge und rücken schließlich an die Kernoberfläche, so daß das Kerninnere chromatinfrei ist (L, 11 , 12). Es entstehen infolge der genannten Veränderungen Bilder, die zeitweise den Eindruck hervor- rufen, ,,als ob das ganze Chromatin unregelmäßig in Körnchen odei" kürzere 3006 Stränge verteilt wäre" (pag. 367), doch ist dieser scheinbare , »postsynap- tische" Zerfall der Chromosomen (,, postsynaptisches Spirem") nur ein scheinbarer, tatsächlich bleiben sie erhalten. Infolge einer fortschreitenden Kontraktion der Fäden treten die 8 Faden- oder Chromosomenpaare all- mählich wieder deutlich hervor (L, 13); die stellenweise miteinander verklebten oder umeinander gewickelten Elemente eines solchen Paares, welche, wenn auch meist undeutlich, eine Längsspaltung erkennen lassen, wandeln sich in die bekannten Eing- und Achterformen um, die, ehe sie die Äquatorialplatte der ersten Reifungsspindel bilden, die Gestalt un- regelmäßiger, meist etwas gestreckter, längsgespaltener Chromatinbrocken oder zweier nebeneinander liegender Stäbchen annehm.en (L, 14). Ty- pische Ringformen sind seltener, aber doch zuweilen in der Äquatorial- platte zu sehen, und Schleip ist der Ansicht, daß die unregelmäßige Form der Chromosomen in vielen Fällen auf eine Deformierung der normal ring- förmigen Chromosomen durch die Fixierungsmittel zurückzuführen ist. ,, Voraussichtlich ist die erste Teilung eine Reduktionsteilung, indem sie die in der Synapsis vereinigten Einzelchromosomen ( = Ringhälften) trennt, und die 2. eine Äquationsteilung, falls in ihr die schon vorher angedeutete Längsspaltung der Einzelchromosomen durchgeführt wird" (pag. 373). Während sich die geschilderten Veränderungen am Kerne vollziehen, nimmt dieser bis zur Zeit der letzten Chromosomenveränderungen an Größe zu, dann löst sich die Kernvacuole auf. Eine bedeutende Größen- zunahme macht sich auch an der ganzen Ovocyte selbst bemerkbar; das Cytoplasma wird im Laufe der Entwicklung grobmaschiger, Vacuolen, sowie mit Eisenhämatoxylin intensiv schwärzbare Körnchen treten in ihm auf (L, 13). Diese Körnchen stammen wahrscheinlich vom Nucleolus ab, wenigstens beobachtete Schleip die Abschnürung kleiner Körnchen vom Nucleolus und ihren Übertritt aus dem Kerne in das Plasma (L, 13); schließlich verschwinden sie, sowie der oft eine große Vacuole umschließende Nucleolus vollständig. In manchen Eiern beobachtete Schleip eine dunklere Färbung des peripheren Cytoplasmas, vielleicht hängt dies mit der Auflösung der Kern- vacuole und dem Eindringen von Kernsaft in das Plasma zusammen, viel- leicht handelt es sich aber auch um Kunstprodukte. In den Telophasen der letzten Ovogonienteilung findet Gel ei bei D. lacteum die Chromosomen paarweise aneinander gelegt und so dicht zusammengedrängt, daß sie ,, lückenlos zusammengeklebt erscheinen"; sie formen ein kelchartiges Gebilde, dessen Basis dem Teilungspol zugewandt ist (L, 15). In den jungen Ovocyten kommt es sehr wahrscheinlich zu einer Streckung und Auflockerung der zusammengeschlossenen Chromo- somen, und es bildet sich ein schwach orientiertes leptotänes Bukettstadium, dessen Schleifen den ganzen Kernraum erfüllen; ein Ruhestadium, wie es von Schleip bei PI. gonocejphala und Arnold {D. lacteum) angenommen und beschrieben wird, kommt nach Gelei nicht zur Ausbildung und Spirem- 3007 l)ilder können auf Schnitten cliuch das schwach orientierte Bukett vorge- täuscht werden. Zur Zeit des erwähnten Bukettstadiums beginnt die Aus- l>iklung der Kernmembran, sie setzt an der Seite, nach welcher die Chromo- somenschleifen gerichtet sind, ein; die Zahl der Nucleolen ist nicht selten größer als eins, öfters sind 2 — 5 vorhanden. In der Folge verkürzen sich die Chromosomenschleifen, und die Orien- tierung wird eine schärfere; die Enden der Chromosomen sind zuletzt beinahe auf einen Punkt zentriert, und gewöhnlich kommt nun auch der Nucleolus (resp. die Nucleolen) in die Mitte desselben zu liegen (L, 16). Die voneinander wohl unterscheid baren 14 Chromosomen legen sich nunmehr paarweise parallel dicht aneinander (Stadium der Synapsis von Schleip), das leptotäne Bukett geht in ein diplotänes über, doch kommt es hierbei nicht zu einer Zusammenballung der Schleifen in einen Klumpen, wie dies von Mattiesen angegeben wird. Schleip hatte, wie früher erwähnt wurde, bei Pl.gonocephala beobachtet, daß sich nicht nur die Chromosomen als Ganze aneinanderlegen, sondern auch die einzelnen Chromiolen; das gleiche fand Gelei bei Dendrocoelum, doch muß, wie Gelei hervorhebt, diese Lage der Chromiolen nicht unbedingt eine Folge der Konjugation sein, sie kann auch vielleicht durch selbständige Bewegung und Anordnung dieser Microsomen erreicht werden. Nicht selten treten aber auch Verschie- bungen ein, so daß die in den diplotänen Fäden sehr oberflächlich gelagerten, anfänglich kugeligen, später quer zur Längsrichtung der Schleifen ge- streckten Chromiolen keine gegenüberliegende, sondern eine wechselnde Stellung einnehmen; feine von ihnen ausgehenden Fortsätze, die den sog. Haarbesatz der Chrom.osomen bilden, dienen wohl zur Vergrößerung der Oberfläche, wodurch ein wirksamerer Stoffaustausch zwischen den Chromo- somen und ihrer Umgebung ermöglicht wird. Während des allem Anscheine nach lange andauernden diplotänen Bukettstadiums nimmt der Kern an Größe zu, die Chromosomen selbst strecken sich bedeutend in die Länge und geben an ihren Enden Chromatin ab, das entweder in den Nucleolus hineinwandert, resp. zur Bildung neuer Nucleolen Anlaß gibt, oder durch die Kernwand in das Plasma übertritt. Bis hierher reicht die erste der beiden von Gelei unterschiedenen Wachstumsperioden, die zweite ist dadurch charakterisiert, daß die Orien- tierung der Chromosomenpaare aufhört, und daß eine deutliche Spaltung der gepaarten Chromosom^en eintritt, sie nehmen Ring-, Kreuz-, H- und Achterform,en an (Strepsinemastadium). Wie bei PL gonocei^hala tritt auch hier eine Längsstreckung der so verschieden geformten Chromosomen- paare ein, sie lockeren sich dabei auf, werden körnig und lücken an die Kernoberfläche, sich hier der Kernmembran dicht anschmiegend. Trotz dieser auffälligen Veränderungen, die ein postsynaptisches Kerngerüst vor- täuschen können (vid. Schleip, pag. 367), bleibt die Individualität der Chromosomenpaare gewahrt; die Umformungen stehen im Zusammenhange mit einer Aktivierung des Chromatins, die dann bemerkbar wird, wenn 3008 das Chromatin lebhaft an der Arbeit teihiimmt, „was immer zu einem enormen Wachstum der Zelle führt." Nach einiger Zeit geben die Chromo- somen ihre periphere Lage auf, sie verkürzen sich, werden dicker, glatter und ordnen sich zur Äquatorialplatte der ersten Eeifungsspindel an. Die Teilung ist nach Gel ei eine Keduktionsteilung. Im Gegensatz zu den übereinstimmenden Angaben Schleips und Geleis, daß die Konjugation der Chromosomen durch parallele Aneinander- lagerung erfolgt, behauptet Arnold (1325), dessen Untersuchungen zeitlich denen Geleis vorangehen, daß es sich bei D. lacteum um eine end-to-end Verbindung handle. Arnold fand gleich Schleip, daß die Kerne der jungen, aus der letzten Ovogonienteilung hervorgegangenen Ovocyten ein Kuhestadium durchlaufen. Der Kern enthält zahlreiche kleine, durch dünne Lininfäden verbundene Chromatinpartikelchen, ein Nucleolus fehlt um diese Zeit. Aus diesem Netzwerke entwickelt sich im nächsten Stadium, dem Beginne der Wachstumsperiode, ein dünnfädiges, den ganzen Kern erfüllendes Spirem (L, 17), und es erscheint ein Nucleolus. Die Spiremsegmente verkürzen und verdichten sich in der Folge langsam, und Hand in Hand hiermit geht eine Vermehrung des Kernsaftes und eine im Verhältnis zum Zelleibe enorme Vergrößerung des Kernes. Dieses Stadium der Konzentration der Spirem- fäden bezeichnet Arnold als Synapsis, sie ist das Ergebnis einer ,, Kon- densation" nicht, aber einer ,, Kontraktion" der Fäden und bedeutet einen normalen Zustand während einer bestimmten Zeit der Zellentwicklung: ,,The nucleus is in a condition of tension with regard to the cytoplasm, but its Contents are in a state of stress, and this is quite sufficient to bring about a marked condensation of all the heavier particles (chromatin) em- bedded in the lighter nuclear sap. It is not suggested that any importance is to be ascribed to the synapsis qua synapsis, but I have endeavoured to show that the synapsis is anormal condition of the cell at a certain period of its history, and not an artifact" (pag. 438). Am Beginne und während der Synapsis, die dem Ende des leptotänen und des diplotänen Bukett- stadiums Geleis entspricht, sind 8 Segmente, Gelei gibt nur 7 an, deutlich erkennbar und mit Eücksicht hierauf nimmt Arnold an, daß diese Zahl schon am Beginne des von ihm angenommenen Spirem s vorhanden ist. Ehe noch die Synapsis ihren Höhepunkt erreicht, macht sich eine zwei- reihige Anordnung der in ein einfaches Lininband eingelagerten Chromiolen bemerkbar; am deutlichsten ausgeprägt ist diese Spaltung der Segn:ente im Stadium der stärksten Verkürzung (L, 18), später schließt sich der Spalt wiederum. Nach der Synapsis fand Arnold die Segmente gleich Schleip und Gelei in der Nähe der Peripherie des Kernes gelagert; das Chromatin zieht sich nun gegen die mittleren Partien der Segmente zurück, so daß die Enden frei davon sind (L, 19), und diese lösen sich augenscheinlich unter Zurücklassung feiner, hier und da mit sehr kleinen Chromatinpartikel- Erklärung von Tafel XL VIII. Tricladida. Spermien und Spermiogenese. Fig. 1, 2. Bdellocephala punctata {Dendrocoelum punctatum), Spermien aus dem Vas deferens. hf Hauptgeißel, 7if Nebengeißeln, s Spitze. 1. Nach Fixierung mit Osmiumsäuredämpfen und Färbung mit Gentianaviolett. 2. Fibrillärer Zerfall der Nebengeißeln vmd des blassen Anteils der Hauptgeißel nach Maceration unter dem Deckglas. Gentianaviolett. Zeiss, hom. Im. 1,5, Apert. 1,30. Kompens. Oc. 12. Etwas verkl. 3. Dendrocoelum lacteum (Planaria lactea). Reifes Spermium. Ausstrichpräp. Osmiumsäure, Giemsa. c Halsteil. 4. 5. Planaria alpina. 4. Noch nicht ganz ausgebildetes Spermium. Geißeln nicht ganz gez. Ausstrichpräp., Osmiumsäuredämpfe-Eisenhämatoxylin. ck Zentralkörper. 5. Vorderende eines Spermiums. Ausstrichpräp., Sublimat, Giemsa feucht. 6 — 12. Planaria gonocephala. Zeiss, Apochromat 1,5 mm, Kompensations-Oc. 12. Tubuslänge 16 mm. 6. Spermatogonie (sog. ,, Stammzelle"). Bordeauxrot-Eisenhämatoxylin. 7. Spermatogonie, Äquatorialplatte mit 16 Chromosomen in Polansicht. Bordeauxr.- Eisenhämatoxylin. 8. Spermatocyte 1. O., jüngstes Stadium. Bordeauxrot-Eisenhämatoxyhn. 9. Spermotocyte 1. O., Stadium der dünnen Chromatinschleifen. Bordeauxrot-Eisen- hämatoxylin. 10. Spermatocyte 1. O., Stadium der dicken Chromatinschleifen. Bordeauxrot-Eisen- hämatoxylin. 11. Spermatocyte 1. O., Ausbildung der Chromosomen. Hämatoxylin-Pikrocarmin. 12. 1. Reifungsspindel. Bordeauxrot-Eisenhämatoxylin. 13 — 17. Dendrocoelum lacteiim. Färbung: Safranin-Methylenblau-Orange G. 13. Polansicht der 1. Reifungsspindel. 14. Telophase der 1. Reifungsteilung, cb Chromatinkörper der ersten, c chromatoider Nebenkörper der zweiten Reifungsteilung. 15. 16. Ruhestadien der 2. Reif ungsteilung ; Spermatocyten 2. 0. c wie in Fig. 14, a Archoplasma. 17. Metaphase der 2. Reifungsteilung, c chromatoider Nebenkörper. 18 — 24. Procerodes gerlachei. Färbung: Eisenhämatoxylin-Eosin. 18. Spermatocyte 1. O. Dünnfädiger Knäuel, i Idiozoma. Seibert Y20 boni- Im- Oc. 1. 19. Spermatocyte 1. 0. Dickfädiger Knäuel, i Idiozoma. Zeiss, Apochr. 2 mm, Apert. 1,30, Komp.-Oc. 12. 20. Spermatocyte 1. 0. Lockerer Knäuel. Seibert, ^/^q hom. Im. Oc. 1. 21. 1. Reifungsspindel, i Idiozoma, cn chromatoider Nebenkörper, z Zellkoppel. Zeiss, Apochr. 2 mm, Apert. 1,30, Komp.-Oc. 12. 22. Anaphase der 1. Reif ungsteilung. Buchstabenbez. wie vorher. Seibert, ^/jg hom. Im., Oc. 1. 23. Spermatocyten 2. O. durch eine Zellkoppel (2) verbunden. Vergr. wie vorher. 24. Ruhestadium der Spermatocyten 2. O. i Idiozoma. Vergrößerung wie in Fig. 22. 25. Dendrocoelum lacteum. Letzte Prophase der 1. Reifungsteilung, cb Chromatin- körper der 1. Reif ungsteilung. 26 — 28. Planaria alpina. 26. 27. Spermatocyten. m Mitochondrienkörper (chromatoider Nebenkörper); sph Sphäre. Färbung nach Benda. 28. Reifungsteilung. m Mitochondrienkörper (chromatoider Nebenkörper); Eisen- hämatoxylin. 29. Dendrocoelum lacteum. Spermatide. a Archoplasma, ar Archosoma, w Vacuole in a entstanden, c chromatoider Nebenkörper in Körnchen zerfallen. Safranin-Methylen- blau-Orange G. 30 — 33. Procerodes gerlachei. Spermatiden in verschiedenen Stadien der Entwicklung. i Idiozoma, cn chromatoider Nebenkörper, 71 Kern, ck Zentralkörper, cka proximaler, ckp distaler Zentralkörper. Eisenhämytoxylin-Eosin. Seibert ^/jq hom. Im. Oc. 1. 34, 35. Dendrocoelum lacteum. Spermatiden. Buchstabenbez. u. Färbung wie in Fig. 29. 36 — 38. Planaria alpina. Spermatiden, m Mitochondrienkörper (chromatoider Neben- körper), k Körnchenkranz, ck Zentralkörper. Eisenhämatoxylin. 39. Procerodes gerlachei. Vorderes Ende eines Spermiums {sp) mit Restkörper. Die übrigen Bezeichnungen wie in Figg. 30 — 33. 40. Sabussowia dioica. Spermatide. Proximaler {cka) und distaler {ckp) Zentralkörper durch ein Stäbchen verbunden. Eisenhämatoxylin-Eosin. 41. D endr oco elum lacteMm. Teil einer Spermatide mit den beiden durch eine dunklere Zone verbundenen Zentralkörpern cka imd ckp. Safranin-Methylenblau-Orange G. 42. Planaria gonocephala. Teil eines Hodens mit Spermatidenbüschel. 43. Dendrocoelum lacteum. Gruppe von Spermatiden. Ausstrichpräp. Osmiumsäure, Giemsa. [Fig. 1, 2 nach Ballowitz (1184); Fig. 3, 43 nach Hammerschmidt (1259); Fig. 4, 5, 26—28, .36—38 nach Rappeport; Fig. 6—12, 42 nach Schleip (1173); Fig. 13—17, 25, 29, 34, 35, 41 nach Arnold (1.325); Fig. 18—24, 30—33, 39 nach Böhmig (1191): Fig. 40 nach Böhmig (1124).] o AÄ^ ^>*^ >N4!i!tiV'> Bronns Pflassen FV' , Turbellaria . C F Winter sehe pi Lirh.AnJt '■ Taf. XLVIII. IS. 26. no. :u. di-M cn^-\ imf. 29. n. ^-^jfinai^. 3t. ^>#f* W. ^'n «N ^c •■-Y^f cka_ t-kp I 'w -r ^ ch 25. « Ckjj'''\ \ ^ .'jW. 31. 36 38. w .'J cTi.W ck '13. < .>^Ä % Oot.' ;i andlung, Leipzig. Leipzig Erklänmg Yon Tafel XLIX. Tricladida. Gonaden und ihre Ausführungsgänge. Fig. 1. Cercyra hasfata. Hälfte eines Querschnittes in der Pliaryngealregion (Sublimat, Eisenhämatoxylin). D hinterer i-echter Hauptdarm, eist Dotterstock, dorn dorsoven- trale Muskeln, Klx Haftzellen, i\7fZ dorsalerer Längsneiv, Islv Markstrang, otd Ovi- dukt, ph Pharynx, te Hodenfollikel, vd Vas deferens, ve Vas efferens. 2. Geo]}lana rufiventris. Stück eines VitellarfoUikels (Hämatoxylin-Eosin) aus einem Querschnitt. 320 x vergr. i^/ Bindegewebsgerüst, dox, reife und dox unreife Dotter- zelleu. 3. Dendrocoelum lacteimi. Horizontalschnitt durch die Mündungen des Ovi- duktes {otd). (Sublimat, Boraxcarmin.) 9Ü x vergr. b „zweite Zellenschicht" des Oviduktepithels (a), du.2 laterale Darmdiveitikel, dtr Dottertrichter, vi Dotterstocks- follikel, ie Hodenfollikel. 4. Dendrocoelum lactewn. Querschnitt durch einen Dottertrichter (Sublimat, Hämatoxylin). 200 X vergr. a Verschlußzellen des Dottertrichters, dir Dotter- trichter, ode Oviduktepithel, vi DotterstocksfoUikel. 5 — 7. Dendrocoelum lacteum. Dotterzellen (Sublimat, Methylgrün Fuchsin), reif (5), degenerierend (6), total degeneriert (7). Dk Dotterkugel, i^ Fettvakuole, A'Kern, k Plasmagranula. 8 u. 9. Dendrocoelum lacteum. Ovidukt im Sagittal- und Querschnitt (Orange G-Hämatoxylin). ep Epithelplattenschicht, Im Längs- und rm Ringmuskeln, mbl + e\. „Myoblasten und Epithelzellen". 10. Dendrocoelum lacteum. Längsschnitt durch die Tube eines geschlechtsreifen Tieres (Heidenh.-Hämatoxylin), stark vergr. Dr.Z. Eingesenktes Epithel, Ei — E^ Eizellen im Germarium auf verschiedenen Eutwicklungsstadien, ml Läugsmuskel fasern (?), mr Ringinuskelfasern, Sp Spermaballen, VZ distale (Zapfen-) und « proxi- male Verschlußzellen. 11. Procerodes ulvae. Verbindungsstelle (Tube) des Oviduktes mit dem Germarium (Sublimat, Hämatoxylin Eosin), dtr Dottertrichter, 6?i% Verschlußzellen, iV/e? Mark- strang, ooe Ovocyten, sp Spermien. 12. Procerodes ohlini. Desgleichen, msph Musculus sphincter, vx Verschlußzellen der Tube mit zapfenartigeu , einen Verschlußpfropf {vpf} herstellenden Fortsätzen in das Germarium. 13. Oeoplana sieholdi. Dottertrichter, stark vergr. (Hämatoxylin-Eosin). aod' — aod'" Verschlußzellen des Dottertrichters {dtr), dx Dotterzellen, n Kerne derselben, od Ovidukt, pf „platteuförmige Fortsätze" der Trichterzellen, v Vakuole der Ver- schlußzelle. 14. Polycla dns gayi. Dottertrichter und Ovidukt im Querschnitt, bgf Fasern und bgk Kerne des Bindegewebes, ci Cilien des Oviduktes, dox Dotterzelle, ds Dotter- stock, Im Längsmuskeln, m Muskulatur des Trichters, rm Eingmuskeln, xpf Zell- pfropf. 15. Cotyloplana punctata. Stück eines Sagittalschnittes (Pikrocarmin) 80 x vergr. do Dotterstockzellen, dot Dottertrichter, /?w/ Hautmuskelschlauch, kd Kriechsohlen- drüsen, mlv ventrale Longitudinalmuskeln , mqv ventrale Transversalmuskelu, nl Maikstränge, np ventraler Hautnervenplexus, od Ovidukt. 16 — 19. Platydemus grayidis. Sagittalschnitte (Boraxcarmin) 640 X vergr. 16. Eiergang mit seiner bloß ventral gezeichneten Bindegewebs- {bg) und Parenchym- muskelhüUe (/w,). ci Cilien des Eierganges, ep sein Epithel, Längs- {Im) und Ring- muskulatur. 17. Wand des Drüsenganges, drx, Ausführungsgänge der Schalendrüsen, deren Sekret sich zwischen den Epithelzellen {ep) zu Pfropfen {sb) ballt und in das Lumen ein- tritt (s&,). Im Längs- und rm Ringfasern der Muscularis. 18. Wand des Atriums in der Nähe der Geschlechtsöffnung. Hier herrscht bloß cyano- philes, feinkörniges Secret. rdm die radiär zur Geschlechtsöffnung ziehenden Retraktoren {rdm). 19. Wand des Atrium genitale mit seiner von erythrophilem {ed) und cyanophylem {cyd) Secrete durchsetzten Muscularis {rm u. Im) sowie den schlanken Epithelzellen ejo, an deren freier Fläche die beiderlei Secrete sich unter den Cilien anhäufen. [Fig. 1, 11, 12 nach Böhmig (1124); Fig. 2, 15—19 nach Graff (891); Fig. 3, 4 nach Ijima (455); Fig. 5—9 nach Stoppenbrink (1090); Fig. 10 nach Mattieaeu (1047); Fig. 13 nach Krsmanovi6 (859); Fig. 14 nach A. Th. Schmidt (978).] Bronns Klassen IV, Turbellaria . NU te n % C.F Winter sehe Taf. XLIX vM^ez o »'oa« JiO°»„<»^ , » ^ « ■ et '■P Im o^—rm. 1- * • *■* 1.: /^. ;(' ,N,.;- *y .., ^;öVv■^:; .^^ /t^z. Ä>^-. o' V.'^ X,':!,i V^;;■-^• j^'^;; :ca*<=^'_ .ti%s^ H- idluncf.Leipziq. Erklärung von Tafel L. Tricladida. Ovogenese. Fig. 1—3. Dendrocoeliim lacteum. 1. Urovogoniumzelle. 2. Ovogonie im Spiremstadium mit Nucleolen. Sublimat-Kochsalzlösung. Eisenhäma- toxylin. X 1040. 3. Ovogonie in Teilgröße. 4. Planaria polychroa. Ovocyte, Beginn der Synapsis; das Chromatin ballt sich um den Nucleolus zusammen. 5_7. Dendr ocoelum lacteum. 5. Ovocyteu aus einem i-eifen Germarium, in dessen Penisscheide ein Kokon lag. a b Spiremstadium, e Beginn der Längsspaltung des Chromatinfadens. Eisenhäma- toxylin. 6. Ovocyte, in deren Kern die Bildung der „Vierergruppen" beginnt. 7. Ovocyte mit Parasiten (pa) = Centrosomen nach Mattiesen an der Oberfläche des Zellkörpers. Böhm. Hämatoxylin. 8. Planaria torva, Bildung der ersten Richtungsspindel. 9 — 14. Planaria gonocephala, Ovocyten. Zeiss Apochromat. Immers. 1,5, Comp. Ocul. 6. Tubusl. 160 mm. 9. Kern im Stadium der dünnen Chromatinschleifen (leptotänes Stadium). 10. Wiederauftreten der Längsspaltung in den dicken Chromatinfäden nach der Synapsis, scheinbares postsynaptisches Kerngerüst. 11. Weitere Trennung und scheinbarer Zerfall der Chromatinfäden. 12. Periphere Anordnung der Chromatinfäden im Kern. Nucleolus mit Vacuolen. 13. Ausbildung der definitiven Chromosomen der 1. Eichtungsspindel ; die Doppelfäden haben die Form von unregelmäßigen Ketten, Ringen usw. Der Nucleolus schnürt einen kugeligen Körper ab. 14. Äquatorialplatte der 1. Richtungsspindel. 15 — 20. Dendrocoelum lacteum. 15. Telophase einer letzten Ovogonienteilung; reduzierte Zahl der Chromosomen in Tulpeukronenform. Herbsttier. Sublimat-Kochsalzlösung. Eisenhämatoxylin. x 1'40. 16. Vier leptotäne Ovocytenkerne in einem ungeteilten Protoplasma. Frühlingstier. Zenkersche Flüssigkeit (ßO**), Eisenhämatoxylin. Zupfpräparat. X 1960 17. Ovocyte mit dünnfädigem Spirem (leptotänes Stadium). Safranin-Methylenblau- Orange Gr. 18. Zygotänes Stadium, Synapsis-, die Chromatinfäden sind deutlich gespalten und befinden sich im Stadium der stärksten Verkürzung. Färbung wie in 17. 19. Pachytänes Stadium nach der Synapsis. Konzentration des Chromatius in den mitt- leren Partien der Lininfäden. Thionin- Orange Gr. 20. Strepsitänes Stadium. Färbung wie in 19. 21. 22. Procerodes ulvae; Ovocyten mit Dotterkern dok. 21. Sublimat-Eisenhäma- toxylin, Eosiu, 22 Sublimat-Thionin. Seibert Obj. V, Oc. 2. 23. Dendrocoelum lacteum. Ovogonie in der letzten Teilung mit in den Zellkörper ausgetretenen Nucleolen und mit Mitochondrien (mif), Centriolen und Strahlung. Mitochondrienpräparat nach Benda und Färbung in Eisenhämatoxylin. x 1960. 24. Procerodes variabilis. Ovocyte. Hämatoxylin-Eosin. Seibert Obj. V, Oc. 1. dok Dotterkern. 2b. Procerodes ulvae. Ovocyte. Sublimat, Hämatoxylin-Eosin. Seibert Obj. V, Oc 2. dok Dotterkern, dokl Dotterkernlager. 26. Bdellotira Candida. Ovocyte. Eisenhämatoxylin-Eosin. Seibert Obj. VI, Oc 2. dok Dotterkern. 27. Procerodes ulvae. Ovocyte mit Plasmakugel (Dotterkern). 28 — 34. Dendrocoelum lacteum. 28. Ovocyte aus dem Anfang der zweiten Wachstumsperiode. Junges Strepsinema- stadium. Erstes Sichtbarwerden des Centriols und seiner Strahlung. Herbsttier. Mitochondrienpräparat nach Benda mit Mitochondrien, r/i; Randkörnchen, x 1960. 29. Ovocyte mit kleinem, stäbchenförmigem Centriol und großer Strahlung, Rand- körnchen (rA) und Chiomidialgranula. Frühlingstier. Zenkersche Flüssigkeit (40°), Eisenhämatoxylin. Zupfpräparat, x 1170. 30. Erste Reifungsteilung (in Spindelrichtung getroffen). Sehr große Centriolen in verhältnismäßig kleinen Centrosomen. Frülilingstier. Zenkersche Flüssigkeit. Eisenhämatoxylin. x 1170. 31-34. Teilung des Centriols; Ausbildung des Centrosomas (34); Ansammlung der Chromidialgrauula um die Höfe, bzw. das Centrosoma, in denen die Centriolen gelegen sind, und Eindringen der Granula zu den Centriolen. Zenkersche Flüssigkeit (bei Zimmertemperatur). Färbung zuerst mit Boraxcarmiu in toto, nach Ausziehen des Boraxcarmins Eisenhämatoxylin. [Fig. 1—3, 15, 16, 23, 28—34 nach Gelei (1491); Fig. 4— 8 nach Mattiesen (1047); Fig. 9—14 nach Schleip (1147); Fig. 17-20 nach Arnold (1325); Fig. 21, 22, 24-26 nach Böhmig (1124); Fig. 27 nach Bergendal (801).] Bronns Klassen I\' , Turbellaria C.F Winter sehe Ve lithjinst.x- Taf.L. pa / I e,. s 10. •X 9. ^«•c,'.;>, 32. li^ 'i/j ''ij\ !•>•' 't-- -^ /z J^r. •• •'-1. •■••:•.' • T'/^t- andluncf .Leipzig . i , Leipzig Erklärung von Tafel LI. Tricladida. Gonaden und Kopulationsapparat. Fig. 1. Polycelis nigra {ienuis). Horizontaleclmitt durch das Germanum {nv) mit dem rudi- mentäreu überzähligen Germarium {ov^) und dessen pigmentierten Bindegewebe (jo^»). Sublimat-Boraxcarmin, 200 X vergr. 2 — 3. Plunaria simplicissima. 2. Vorderende der Gonaden und ihrer Ausführungsgänge, nach Schnitten rekon- struiert, gc die normalen Germarien, oi^ isolierte Follikel der weiblichen Gonaden mit Keim- und Dotterzellen, ie^ erstes u. fe^ zweites Hodeufollikel, h( Tuben der Ovidukte, vd Vasa deferentia, vi Verästelungen der Vitellarieu. 3. Stück aus einem Horizontalschnitte mit dem Ovidukt {od) und den teils ihm an- hängenden {ov'), teils ganz abgelösten {ov") Follikeln der weiblichen Gonade, diese Follikel enthalten Keim- und DotterzeUen oder bloß letztere {vi}, und sind von einer Tunica propria {tp) umgeben, a — d sind Eutwicklungsstadien von Keim- zellen, V Vakuolen in letzteren, vix DotterzeUen, sp Spermien. 4—11. Wo nichts anderes vermerkt ist, nach Sagittal- oder Querschnittserieu kon struicrte Darstellungen der Kopulationsorgane von Landplanarien, u. zwar von: 4. Polycladus gayi. Auf die Fläche projiziert, ca. 7 x vergr. 5. Oeoplana marginata. Medianschnitt, 49 x vergr. 6. Oeoplana nasuta. Medianschnitt, 64 x vergr. 7. Oeoplana sieboldi. Medianschnittschema. 8. Placoeephalus fuscatus. Medianschnitt, 28 x vergr. 9. Placoeephalus diihius. Medianschnitt, 64 x vorgr. lü. Bipalium ephippiam. Medianschnitt, 64 x vergr. 11. Rhynehodemiis vejdovsicyi. Medianschnitt, 43 X vergr. In den Figuren 4 — 11 ist links = vorn (rostrad), rechts = hinten (caudad), im Texte bedeuten die Ausdrücke außen = laterad, innen = mediad. Von paarigen, nicht in die Medianebeue fallenden Organen (Ovidukte, Vasa deferentia usw.) ist wenigstens eines eingetragen. Die Muskelschichten sind durch verschiedene Richtung und Dicke der Schraffier- linien auseinander gehalten, wobei jedoch die Linienführung nichts aussagt über die Verlaufsrichtung der die betreffende Muskelschicht zusammenfassenden Fasern. Die Buchstaben der Figuren 4 — 11 bedeuten: (// Atrium femininum, ag Atrium comune, od Ovidukt, amu.am, Teile des Atrium masculinum, orf, Vereinigungsstelle der beiden Ovidukte, hm u. bm, Muskelschichten der Samenblase, oda Oviduktauschwellung, c Penis, odm Muscularis der Ovidukte, cc Männlicher Kopulationskanal, p Penis, }), in den Ductus ejaculatorius vor- cdr Penisdrüsen, springende Riugfalte des Penisbulbus, 6?c?e drüsiger Teil des Ductus ejaculatorius, ph Penisbulbus, ^je Außenschicht der de u. de, Teile des Ductus ejaculatorius, Penismuskulatur, dr u. dr, Schalendrüsen, ps Penisscheide, drg Drüsengang, rw Ringwülste des Atrium, drg, Vereinigung?stelle der beiden Drüsen- rs Receptaculum seminis, gänge, drg,, kugelige Anschwellung des u Uterus, va, Vagina, Drüsenganges, vam innere Muscularis derselben, drgl linker u. drgr rechter Drüsengang, vd Vasa deferentia, drnie u. drmi Muskelschichten des Drüsen- vdp in der Muskulatur des männlichen ganges, Kopulationsorgans verlaufender Teil eig Eiergang, derselben, gö Geschlechtsöffnung, vdp, Vereinigungsstelle der beiden Vasa gtv muskulöser Genitalwulst, yivm mann- deferentia, lieber u. gwiv weiblicher Teil desselben, vs Vesicula seminalis, hml Längs- u. hvir Ringfaserschicht des vs, Diaphragma derselben, Hautmuskelschiauches, Ji männliche, ? weibliche u. (?"$ gemein- Dic äußere u. }ni innere Muskelschichte, same Kopulations-(Genital-)kanäle oder mam Muscularis des Atrium masculinum, Mündungen derselben an der Ventral- mh Muskelhülle der Kopulationsorgane, fläche des Genitalwulstes. tniv u. vuc, Teile des queren Muskelwulstes, [Fig. 1 nachljima(455), Fig.2u.3 nach Curtis(897), Fig.4— 6u.8— 11 nachGraff(891), Fig. 7 nach Kr zmansvic (bf 1).] Bronns Klassen I\' , Tui'bellaria . C.F Winter 'sehe Vf Lith.Anst.v Taf.LT. VOy andlung.Leipzicf. ke , Leipzig 3009 chen besetzten Fäden im Kernsafte auf. Schließlich verteilt sich das Chro- matin wieder gleichmäßiger auf dem Linin der einzelnen Fäden, und durch Zusammenbiegen der Enden entstehen die Schleifen und Achterformen (L, 20). Die eigentümlichen, von Mattiesen beschriebenen Bilder (Pseudotetraden) kommen vielleicht dadurch zustande, daß die Konzen- tration in den mittleren Partien der Lininf äden keine vollständige ist, und getrennte Chromatinanhäufungen infolge der Nichtfärbbarkeit mit Eisen- Hämatoxylin vorhanden zu sein scheinen. Die Beobachtungen Böhmigs (1124) an Procerodes ulvae stimmen mit denjenigen Arnolds insofern überein, als er die in den größeren Ovo- cyten vorhandenen 6 oder 8, anfänglich feinkörnigen, späterhin glatten und kurzen, zumeist um den Nucleolus gruppierten Fadenpaare durch Querteilung und Längsspaltung des in den jüngeren Ovocyten vorhan- denen Spirems entstehen läßt; ob der Fadenknäuel im Spiremstadium nur aus einem oder aus mehreren Fäden besteht, läßt Böhmig dahin- gestellt. Mit den Beziehungen der Chromosomen zu den Nucleolen hat sich speziell Gelei beschäftigt. Sowohl in der ersten wie in der zweiten Wachs- tumsperiode der Ovocyten stehen die Chromosomen, im Gegensatz zu den Angaben Schleips, mit ihren Enden in organischer und substantieller Verbindung mit den Nucleolen: ,,Aus ihrem Material lassen die Chromo- somen den Nucleolus oder anfänglich mehrere Nucleolen entstehen und sich weiter vergrößern. Das dazu bestimmte Chromatin geben sie am Ende der Fäden ab. Die Schleifen sind während der ganzen Entwicklung der Ovocyten wahrscheinlich abwechselnd mit dem Nucleolus in substantieller Verbindung" (pag. 132). Doppelfärbungen ergeben fernerhin, daß der Nucleolus wenigstens zu gewissen Zeiten aus zweierlei, vielleicht dreierlei Substanzen besteht, dem sich in das spezifische Nucleolarchromatin umwandelnde Chromosomen- chromatin, dem Nucleolarchromatin selbst, sowie der nicht chromatischen, flüssigen Substanz, welche die Vacuolen, resp. die Vakuole des Nucleolus erfüllt. Den Übertritt ganzer Nucleolen oder abgeschnürter Teile von solchen in das Protoplasma bei aufgelöster (Ovogonien vonZ). ladeum Gelei) oder noch bestehender Kernmembran (Ovocyten von PI. gonocejohala Schleip) haben Gelei und Schleip konstatiert. Der Erstgenannte stellte dann weiterhin die Abgabe von Chromatin an das Plasma seitens der Chromo- somen während des Bukettstadiums fest; ,,wie das Passieren des Chromatins geschieht, dafür habe ich selbst ebensowenig einleuchtende Bilder bekommen wie die früheren Beobachter. Ich habe nur gesehen, daß die an den Chro- mosomenenden angesammelte Chromatinmasse die Membran ohne jede auffallende Umänderung desselben passiert" (pag. 97). Der Zellkörper der Ovocyten zeigt nach Gelei bei D. lacteum im all- gemeinen ein äußerst fein spongiöses, hier und dort breiartig gekörneltes Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 191 3010 Aussehen, Arnold fand ihn bei der gleichen Art in jüngeren Zellen von ziemlich homogener Beschaffenheit mit Andeutungen einer fibrillären Struktur (L, 17, 18), die in späteren Stadien sehr markant hervortritt; einen f einfädig-netzigen Bau besitzen die jüngeren Zellen bei PI. gono- cephala, einen gröberen die älteren (Schleip). Von maricolen Tricladen wurde Pr. ulvae am eingehendsten unter- sucht, und Böhmig schreibt in bezug auf diese Form: ,,Das Plasma jüngerer Ovocyten ist gleichmäßig feinkörnig und mäßig stark färb- bar; in der Folge macht sich eine zunächst schmale, nach und nach breiter werdende helle Zone in der Umgebung des Kernes bemerklich, die jedoch nie bis an den Kern reicht, sondern von ihm durch eine dünne Schicht granulierten Plasmas getrennt ist und bleibt, wie denn auch die periphersten Partien der Ovocyten stets ein körniges Aussehen bewahren. Anfänglich zeigt das Cytoplasma in ihrem Bereiche eine netzige Struktur (L, 21), späterhin geht dieselbe in eine sehr deutliche fibrilläre über (22). Die aus feinsten Körnchen zusammengesetzten Fibrillen sind von spindelförmiger Gestalt und im allgemeinen konzentrisch angeordnet, doch bilden sie nicht selten in den oberflächlicheren Schichten förmliche Wirbel oder zeigen auch in den tieferen eine eigentümlich fächerförmige Anordnung; diese Stellen halten Farbstoffe, besonders Eisenhämatoxylin viel fester als andere; die Fibrillen selbst sind nur wenig für Tinktions- mittel empfänglich" (pag, 455). Ähnliche Bilder fand Böhmig auch bei Pr. jaqueti, Andeutungen von solchen bei Pr. segmentata, den übrigen Formen fehlten sie. Die Tinktionsfähigkeit des Plasmas ist im allgemeinen in jüngeren Zellen größer als in älteren; ein eigentümliches fleckiges Aus- sehen desselben haben sowohl Schleip als Gelei für PI. gonocephala, resp. D. lacteum im Stadium der ersten Reifungsspindel beschrieben; nach Schleip s Auffassung kann es sich hierbei, wie schon erwähnt wurde, um ein Kunstprodukt handeln, es kann aber auch durch das Eindringen von Kernsaft in das Plasma gelegentlich der Auflösung der Kernvacuole hervorgerufen sein — Gelei hält diese Erklärung für die wahrschein- lichere. Die im Plasma befindlichen Einlagerungen sind sehr verschiedenartiger Natur, sie sind besonders eingehend von Gelei bei D. lacteum untersucht worden, es ist daher vorteilhaft, diese Spezies der Darstellung zugrunde zu legen. Mattiesen fand im Zellkörper von Dendrocoelum große Mengen lichtbrechender Kügelchen, die er Dotterkonkretionen nennt; nach ihm beschrieb Arnold Chromatinkörnchen, die am Beginne der Wachstums- periode in Erscheinung treten und zur Zeit der Synapsis an Größe sowie Färbbarkeit mit basischen Farbstoffen zunehmen ; Hand in Hand mit diesen Veränderungen geht ein Abblassen des Nucleolus und zur selben Zeit treten auch die als Dotterkörner (Arnold , Taf. XXII, Fig. 7, 9) bezeichneten Gebilde auf. Gelei, welcher die Dotterkonkretionen Mattiesens und die 3011 Chromatinkörner Arnolds für Chromidien, die Dotterkörner aber für Va- cuolen hält, unterscheidet auf Grund verschiedener Färbemethoden Chro- midialgranula (Chromidien), Mitochondrien, Microsomen und Randkorper. Die Chromidien, deren Zahl in der ersten Wachstumsperiode eine viel geringere ist als in der zweiten, stammen z. T. von den Nucleolen der Ovo- gonien, z. T. von den Chromosomen der Ovocyten ab; sie besitzen zumeist eine kugelige, zuweilen aber auch eine stäbchenförmige, fadenförmige oder unregelmäßige Gestalt und vermehren sich durch Teilung und Abschnüiung kleiner Körnchen von den größeren. Ein Teil von ihnen wird bei dem Wachstum der Zelle aufgebraucht, ein anderer Teil geht in die Bildung des Centriols ein. Mitochondrien sind sowohl in den Ovogonien als auch in den Ovocyten vorhanden, in den ersteren (L, 23, mit) sind sie von geringer Größe, Dicke und Färbbarkeit, in den letzteren (28, mit) treten sie als sehr dünne, feine, wellig gebogene und geschlängelte, aber lange Fäden auf, die entweder eine dichte Haube um das Centriol bilden (junge strepsitäne Ovocyten) oder in der ganzen Zelle verteilt sind. Zu den Chromidien stehen sie genetisch nicht in Beziehung, gleich diesen werden sie z. T. während des Eiwachstums aufgebraucht. Die nur schwach färbbaren, eckigen, schollenartigen oder auch kugel- und stäbchenförmigen Microsomen sind vielleicht ,, letzte Umwandlungsphasen von Chromidialgranula oder von Mitochondrien", vielleicht auch nur ,, stellenweise verdichtetes Protoplasma" (pag. 123). Eandkörnchen (L, 28, 30, rk) nennt Gelei den Chromidial- granula ähnliche, aber stärker lichtbrechende und auch färberisch sich etwas anders verhaltende Körnchen, die am Beginne der zweiten Wachs- tumsperiode im Innern der Zelle scharenweise auftreten; vielleicht sind sie als Excretkörnchen zu deuten, vielleicht auch als Stoffe, ,, durch deren Abgabe die Eizellen im Ei ihre Anwesenheit und Wirkung auf die Dotter- zellen äußern" (pag. 125). Weiterhin erwähnt Gelei, daß die Eizellen Glykogen in größerer oder geringerer Menge enthalten, es durchsetzt die Zellen in Form feiner Körnchen, die in der Nähe des Kernes dichter ge- lagert sind als an der Oberfläche; glykogenfrei ist ein Hof um das Centriol. Fettartige, durch Osmiumsäure schwärzbare Gebilde sind bei Anwendung bestimmter Methoden in verhältnismäßig großer Menge in allen Entwick- lungsstadien anzutreffen. Als Chromidien dürften auch die chromatophilen Granula zu deuten sein, die von Schleip bei PI. gonocejphala in verschiedenen Stadien der Eientwicklung gefunden wurden. Für ihre Herkunft aus dem Kerne spricht, daß sie ,, häufig in der Nähe der Stelle, nach welcher die Schleifen konver- gieren, also auch in der Nähe des Nucleolus" (pag. 364) liegen, und daß weiterhin direkt die Abschnürung kleiner, mit Eisenhämatoxylin färbbarer Körnchen vom Nucleolus, die in das Plasma übertreten, beobachtet wurde (L, 13). Nach Ausbildung der Richtungsspindel verschwinden sie gleich dem Nucleolus. 191* 3012 In den Ovocyten einiger mariner Tricladen, Pr. ulvae*), jaqueti, varia- hilis und Bdelloura Candida fand Böhmig eigentümliche Gebilde, die er als Dotterkerne bezeichnet, bei anderen, und zwar gerade bei solchen Formen, deren Eizellen reich an Dotterkörnern sind, Sabussowia, Cercyra hastata und papillosa, wurden sie von ihm und Wilhelmi (1331, pag. 249) vermißt. Die kugeligen, ei-, sichel- oder linsenförmigen Dotterkerne der drei genannten Procerodesarten zeigen eine etwas verschiedene Beschaffen- heit, die von Pr. ulvae und jaqueti sind homogen oder faserig (L, '22, dok) während diejenigen von Pr. variahilis ein grobkörniges Aussehen aufweisen (24) ; die ersteren treten besonders bei Thionin- und Eisenhämatoxylinf ärbung deutlich hervor, die letzteren tingieren sich schon mit Hämatoxylin sehr intensiv. Die Bildung, resp. das Sichtbarwerden der Dotterkerne steht bei Pr. ulvae, wie es scheint, mit der Umdifferenzierung des körnigen in das fibrilläre Plasma im Zusammenhang. In Zellen, in denen das Cyto- plasma eine netzige, jedoch noch nicht deutlich fibrilläre Differenzierung erkennen ließ, bemerkte Böhmig in der Nähe des Kernes eine ringförmige, körnige Plasmazone (L, 25, dokl), aus welcher sich der Dotterkern (dok) als scharf umschriebener Körper hervorhob; die Ringzone löst sich späterhin auf, und nur der Dotterkern selbst bleibt erhalten. Diese Bilder zeigen eine ganz außerordentliche Ähnlichkeit mit jenen, welche van der Stricht von den Ovocyten von Tegenaria und vom Menschen gegeben hat. Eine nicht unbedeutende Ähnlichkeit mit typischen Sphären zeigen die in Rede stehenden, nur bei Eisenhämatoxylinfärbung sicher erkennbaren Gebilde bei Bdelloura (L, 26); sie liegen hier stets dicht neben dem Kerne und bestehen aus feinen, radiär angeordneten Körnchen. Einmal wurde auch im Zentrum dieses sphärenartigen Körpers ein von einem hellen Hofe und einem besonderen Microsomenstratum umgebenes centriol- artiges ' Körnchen beobachtet. Centriolen haben in in Teilung befindlichen Ovogonien Schlei p und Gel ei nachgewiesen. Über die Veränderungen dieser Gebilde in den Ovocyten von ihrem Sichtbarwerden bis zur Ausbildung der Teilungsspindel berichten Mat- tiesen und Gelei; Schleip und Arnold bilden sie dagegen nur auf dem einen oder anderen Stadium der Eientwicklung ab (cf. Schleip, Taf. XXIV, Fig. 32, Arnold, L, 19), ohne aber ihrer in der Beschreibung besonders zu gedenken. Die sich mehrfach widersprechenden Angaben Mattiesens und Geleis finden ihre Erklärung darin, daß Mattiesen einmal vielfach mit ungünstig konserviertem Material gearbeitet hat — auch die von allen anderen Unter- suchern abweichenden Befunde bezüglich der Bildung der Chromosomen *) Die von Bergendal beschriebenen und abgebildeten „Plasmakugeln" in den Ovocyten von Pr. ulvae entsprechen wohl zweifellos den Dotterkernen Böhmigs, man vergleiche 27 und 25, L. 3013 sind wohl hierauf zurückzuführen — und daß weiterhin nach Geleis*) Mitteilungen Verwechselungen von Centrosomen und parasitischen Proto- zoen, die allerdings, wie Gelei hervorhebt, eine überraschende Ähnlichkeit mit Centrosomen besitzen, vorgekonnnen sind. Ein Vergleich der Schilde- rungen und Abbildungen der beiden Autoren führt zur Annahme, daß in den Abbildungen Mattiesens: L, 7, ferner in den Fig. 18, 19 und 21 auf Taf. X solche Protozoen für Centrosomen gehalten wurden; die in den Fig. 22 und 28 Taf. X gezeichneten Strahlungen sind allem Anscheine nach z. T. durch die Parasiten, z. T. jedoch durch die Centriolen hervor- gerufen, während die auf Taf. XI in der Fig. 24 und L, 8 als Centro- somen gedeuteten Gebilde wohl tatsächlich solchen entsprechen. Nach Geleis Beobachtungen werden das Centriol, sowie die dasselbe umgebende Strahlung zuerst nach der Auflösung des Buketts sichtbar, also zu einer Zeit, in der ,,die Chromosomen in ihrem ersten strepsitänen Zustand sich eng unter der Kernmembran anordnen" (pag. 116) (L, 28). Beide, Centriol und Strahlung, sind um diese Zeit von geringer Größe; die Strahlung wird im Laufe des weiteren Zellwachstums riesig groß und ,,ruft in dem Zellkörper eine fädige Struktur hervor" (pag. 116); das stäb- chenförmige Centriol bleibt zunächst noch klein (L, 29), sein Anwachsen tritt erst zur Zeit der Ausbildung der Teilungsspindel ein (30), und zwar erfolgt es auf Kosten der Chro midien, die entweder „selbständig oder durch die Anziehungskraft des Centriols mobilisiert, in das Centrosoma" hineinwandern (pag. 138). Solange die Eizelle wächst, ist ,,ein echtes Centrosoma, das heißt ein gut begrenzter Hof um das Centriol" (pag. 126) nicht vorhanden, wir finden in seiner Umgebung nur einen wenig scharf abgegrenzten Hof (L, 31, 32), der im Gegensatz zum Centrosoma heller gefärbt ist als die Umgebung. „Ihren Anschluß an die Centriolen vollziehen die Chromidialgranula auf dreierlei Weise. Sie können einmal ohne Regel, wie sie an den hellen Hof gelangt sind, nacheinander in diesen hineindringen und dort sich so dicht ansammeln, daß man die stäbchenförmigen ursprünglichen Centriolen nicht mehr unterscheiden kann (Taf. V, Fig. 47, 48, 49, L, 34). Diese Anhäufung kann so weit gehen, daß kaum einige Körnchen im Protoplasma bleiben (Fig. 49), und daß der Hof, oder wenn es sich schon um das Centrosoma handelt, dieses voll von Granula ist und sich noch keine Teilung an ihm bemerkbar macht. In den beiden anderen Fällen bleibt der Hof oder das Centrosoma während der Teilung desselben ganz oder beinahe (bis auf zwei bis drei Körnchen) frei von Chromidialgranula, und erst nach der Teilung schließen sich diese an das Centriol an. Wobei die zweite Möglichkeit dieses Anschlusses sich darin äußert, daß die Granula sich zuerst zu zwei '^) Es handelt sich um Trypano'plasma dendrocoeli Fantham wie Gelei in einer späteren Abhandlung angibt (Bau. Teilung und Infektionsverhältnisse von Trypano- plasma dendrocoeli Fantham; Archiv für Protistenkunde, B. 32, pag. 171). 3014 Klumpen links und rechts sammeln, wie das in Fig. 46 (L, 33) schon an- gefangen ist, und so auf das ihnen entsprechende Cytocentrum harren, oder drittens ohne vorherige Ansammlung zu den Centriolenhälften hinein- dringen" (pag. 127, 128). ,,Die eingedrungene Chromidialmasse kondensiert sich dann innerhalb des Centrosoms weiter, bis endlich ein großes, meistens unregelmäßig ge- formtes Centriol in dem gut begrenzten Centrosoma erscheint" (pag. 128). ,,Was nun mit diesem eingedrungenen Chromidialmaterial geschieht, wie aus diesem das große Centriol entsteht, das läßt sich durch Beobach- tungen nicht entscheiden" (pag. 128). ,,So viel ist aber sicher, daß wir es im Dendrocoelum bei der Eeifeteilung mit einem Centriol zu tun haben, welches auf Kosten von aus dem Kern stammenden chromatischen Material wächst, also auf indirektem Wege Beziehungen zu dem Kerne hat" (pag. 129). Schleip sowie Arnold fanden in den Ovarien degenerierende Ovo- cyten in mehr weniger großer Zahl, Arnold nennt sie secondary eggs. Die Degeneration, welche nach Schleip durch lokalen Nahrungsmangel oder auch vielleicht durch zu langes Verweilen der Ovocyten mit ausgebildeter 1. Eichtungsspindel im Germarium bedingt sein dürfte, betrifft sowohl sehr junge als auch; und zwar zumeist, in ihrer Entwicklung vorgeschrittene Zellen. Die ersten Anzeichen der Degeneration machen sich am Kerne bemerkbar, das Chromatin verklumpt, und der Nucleolus zerfällt in Stücke ; der Zelleib nimmt an Größe ab und färbt sich intensiver als normal, und in sehr vorgeschrittenen Stadien der Entartung treten im Plasma nadei- förmige, mit Eisenhämatoxylin intensiv färbbare Gebilde auf; der Kern solcher Zellen ist abgesehen von Nucleolusresten chromatinfrei. Zuweilen fand Schleip auch Ovocyten mit verklumptem Chromatin, die 3 Centriolen mit Strahlung enthielten. ,,Man wird wohl nicht fehlgehen, sagt der Genannte, wenn man an- nimmt, daß das bei der Verkleinerung der Eizelle freiwerdende Material von günstiger gestellten benachbarten Eizellen als Nahrung verwertet wird ; es muß dies in verflüssigtem Zustand geschehen, da man eine direkte Auf- nahme von degenerierten Eizellen in noimale nicht beobachten kann" (pag. 371); derselben Meinung ist auch Arnold. Dotterzellen innerhalb der Germarien beobachteten Böhmig, Schleip und Gelei. Die zuerst Genannten nehmen an, daß die Dotterzellen im Germarium aus Ovocyten, resp. Stammzellen entstehen, Gelei, welcher auch Spermien in den betreffenden Zellen antraf, war anfänglich gleicher Ansicht wie Böhmig, späterhin hat er jedoch dieselbe aufgegeben und ist zur Überzeugung gekommen, daß sie ,,erst bei der Eibildung aus der Tuba bei etwaiger unregelmäßiger Bewegung des Verschlußapparates des Ovariums in dasselbe eingeschoben wurden" (pag. 61). Entscheidend ist für ihn der Umstand, daß Dotterzellen nur bei solchen Tieren im Germar gefunden wurden, die mindestens ein Ei abgelegt hatten. 3015 e) Copulationsorgane. Bilden schon bei den Bhahdocoelida (s. dieses Werk S. 2250 ff.) die Copulationsorgane den kompliziertesten und selbst bei Arten einer und derselben Gattung die mannigfachsten Verschiedenheiten darbietenden Organapparat des Körpers, so wächst bei den Tricladida die Formen- fülle noch dadurch, daß die mächtige Parenchymmuskulatur nicht nur eine reichere räumliche Ausgestaltung, sondern auch die Ausbildung von Hilfsorganen wie der ,, muskulösen Drüsenorgane" in einem bei keiner anderen x^bteilung der Turbellarien vorkommenden Grade ermöglicht. Leider besitzen wir bis heute nur für die Terricola eine vergleichend- morphologische Darstellung der Copulationsorgane. Als ich diese (891, pag. 163 ff.) lieferte, gab ich (pag. 164/5), soweit die Kenntnis der was Serbe wohnenden Tricladen es damals gestattete, eine Zusammenstellung der in Betracht kommenden Gesichtspunkte, die jedoch unbeachtet ge- blieben sind, weil einerseits eine Zusammenfassung des die Paludicola Mitteleuropas betreffenden Materiales nur vom Standpunkte der Systematik (Böhmig 1317) erfolgte, andererseits aber die vorliegenden Bearbeitungen der Maricola, von welchen man eine vergleichend-morphologische Dar- stellung des Copulationsapparates erwarten durfte, meist nur deskriptiven, bald mehr (Böhmig, 1124), bald weniger (Wilhelmi 1331) auf die Histologie beschränkten Darstellungen derselben gewidmet sind, in denen jede Bezugnahme auf die Terricolen sorgsam vermieden wurde. Ich bin daher gezwungen, das Hauptgewicht auf die Verhältnisse bei den Landplanarien zu legen und die Angaben der beiden ausschließlich der Beschreibung der Maricola gewidmeten Arbeiten aus den zahl- reichen, namentlich für die Paludicola vorliegenden Einzeldarstellungen so weit zu ergänzen, als für eine vergleichende Darstellung notwendig sein wird. Eine solche erscheint bei keiner anderen Turbellariengruppe so sehr geboten, wie bei den Tricladen, deren Einteilung mangels ein- schneidender anatomischer Differenzen bloß auf das Medium, in welchem sie leben, begründet ist: Terricola, Maricola, Paludicolal Eine der größten Schwierigkeiten für eine solche ist durch die Sucht nach neuen Namen für schon bekannte Organe oder Organteile entstanden*). *) Ich habe mich (dieses Werk, S. 2250 ff.) bemüht, für die Rhabdocoelida eine auch auf die übrigen Abteilungen der Turbellarien anwendbare Nomenklatur der Teile des Copulationsapparates zu geben und der Unklarheit zu steuern, welche z. B. durch Böhmig (s. dort S. 2272) in die Darstellung des männlichen Copulationsorgans der Alloeocoela durch seine Nomenklatur gekommen ist. Er hat sie nun überflüssiger- weise auch bei den Paludicola eingeführt, indem er (1317, pag. 148) zunächst im Text vom männlichen Copulationsorgan sagt: ,,An diesem unterscheidet man im allgemeinen 2 Abschnitte, von denen der eine, die Penispapille, im engeren Sinne auch schlechthm Penis genannt, mehr oder weniger weit in Form eines meist konischen Zapfens frei in das Atrium genitale vorspringt, während der andere, der Penisbulbus, vor dem Atrium gelegen und in das umgebende Gewebe eingebettet ist", und gleichzeitig in einer An- 3016 a) Allgemeines. Die gemeinsame Geschlechtsöffnung liegt bei allen drei Unter- ordnungen der Tricladida hinter dem äußeren Mund und wechselt demnach mit diesem die Lage. Es gilt als Eegel, daß sie dem Mund näher liegt als dem Hinterende des Körpers. Doch gibt es in allen drei Gruppen Arten, bei welchen der Mund so weit nach hinten gerückt ist, daß sich der Genitalporus in der Mitte zwischen dem Hinterende des Körpers und dem Mund (Textfig. 27) oder sogar dem ersteren etwas näher als letzterem befindet (Textfig. 28, S. 2785). Die einzige bis jetzt bekannte Triclade, bei welcher die gemein- same Geschlechtsöffnung vom Mund so weit abrückt, daß sie nahe an das Hinterende des Körpers zu liegen kommt, ist Cerhussowia cerrutii (XL VII, 2, atgc). Die zuvorderst angebrachten Teile des Copulations- apparates • — bei den Paludicola und Uteriforus der ,, Uterus", bei den übrigen Maricola und den Terricola der Penisbulbus — liegen sehr oft merkung mitteilt: ,,Ich gebrauche den Ausdruck Penis gleichbedeutend mit männlichem Copulationsorgan (pb + pp)"l, um dami 14 Zeilen später den im Ruhezustande in die Samenblase eingestülpten Ductus ejaculatorius des letzteren mit dem Namen ,,flagellum" (0. Schmidt 193, pag. 27), den Binnenraum des Penisbulbus dagegen mit der nichts- sagenden Wilhelmischen (1331, pag. 255) Bezeichnung ,,Penishöhle" zu benennen, einem Namen, den Böhmig selbst früher (1124, pag. 466 — 467), al^ zu Mißverständnissen Anlaß gebend, mit ,, Atrium masculinum" zu vertauschen vorgeschlagen hatte! Diese nicht genug zu tadelnde Spielerei mit den Namen der Organe und Organteile ist gepaart mit einer für den Leser qualvollen Buchstabenbezeichnung der Abbildungen. Schon die Vorliebe für Bezeichnungen, die aus 3 — 6 Buchstaben bestehen, stört die Übersicht, noch mehr aber der Gebrauch verschiedener Namen für homologe Teile. Wilhelmi wendet für das Vestibulum atrii bald den Namen Atrium masculinum (atni), bald Penishöhle, bald Vagina (va), bald Genitalkanal [cg) an, und häufig weisen zwei Buchstaben {va u. atgc) oder drei {va, atgc u. pg) in diesen Vorraum des Atrium hinein. Der von ihm als Receptaculum seminis bezeichnete ,Uterus' {ut) hat einen hohlen Stiel, der pag. 405 folgendermaßen erklärt wird: ,,utd, Uterusgang der Autoren = Vaginal- ovidukt voi + Vaginalstiel vsrs des Receptaculum seminis". Dazu findet der Leser in der Buchstabenerklärung (1331, pag. 405) sub voi: ,,Vaginalovidukt (von der Öffnung der Penishöhle bis zur Abzweigung des Eierganges oi) ; könnte auch als Atrium genitale femininum «^/bezeichnet werden''; ferner sub vsrs ,, Vaginalstiel des Rec. seminis (vom Rec. seminis bis zur Abzweigung des unpaaren Eierganges oi vom Vaginalovidukt voi)" usw. Daß für alle diese Teile des Copulationsapparates schon eine wohlüberlegte und viel einfachere Nomenklatur in meiner Monographie (891) vorliegt, scheint weder Böhmig noch Wilhelmi gewußt zu haben. Ein Seitenstück dazu liefert Wilhelmi (1331, pag. 253), wenn er das von der Geschlechtsöffnung zum Atrium auf- steigende Rohr statt mit ,, Vestibulum" (d. Werk S. 2380) oder dem naheliegenden Ausdruck: ,, Gemeinsamer Genitalkanal" und die Vorräume bei gonochoristischen Arten als ,,Antrum masculinum" und ,,A. femininum" (409, pag. 128) zu benennen, als Vagina {va) bezeichnet — eine Bezeichnung, die der Funktion dieses beiderlei Copulationsorganen dienenden Kanales nicht entspricht und überdies die Kuriosität statuiert, daß der Penis der Männchen von Sabussowia dioica bei der Erektion durch eine Vaginalöffnung vorgestreckt werden soll!! 3017 so dicht hinter der Pharyngealtasche, daß sie an durch die Konser\aerung kontrahierten Exemplaren die Wand der letzteren berühren und so ein- buchten, daß Querschnitte durch das Hinterende der Pharyngealtasche auch die von letzterer überkleideten Copulationsorgane treffen. Die am weitesten von dieser Regel abweichende Ausnahme beschreibt Jos, Müller, indem er (1159, pag. 433) von Bi'palium adensanieri berichtet: ,, Charak- teristisch für diese Spezies ist das Vorhandensein eines verhältnismäßig großen Darmabschnittes unmittelbar vor dem Copulationsapparat. Durch diesen Darmabschnitt wird die große Lücke zwischen dem Pharyngeal- und dem Copulationsapparat (etwa 3,2 mm) vollständig, auch in der Medianebene des Körpers, ausgefüllt". Die Geschlechtsöffnung ist meist viel schwerer aufzufinden als der Mund, besonders bei Terricolen mit einer Kriechleiste, die sich bei der Konservierung in feine Querfältchen legt. Sie schwankt zwischen der Form eines feinen Querschlitzes und der einer kreisrunden Öffnung; in letzterem Falle pflegt sie bisweilen von einem pigmentlosen hellen Hof (XXXI, 30 u. XXXIII, 44, gö) umgeten, seltener auch noch durch Pigmentanhäufung dunkel umrahmt (XXXIII, 18) zu sein. Auf Querschnitten ist die Geschlechtsöffnung bald scharf umrandet wenn das Integument sich sofort in die horizontale Bauchwand des Atrium umschlägt, bald setzt sie sich zunächst in ein mehr oder weniger langes, senkrecht aufsteigendes Eohr — gemeinsamer Genitalkanal, bei den Bhahdocoelida (S. 2218) auch als Vestibulum bezeichnet — fort. Das ventrale Integument mitsamt seinen Drüsen kleidet in derselben Weise wie beim Mund (XXXIX, 5) dieses Rohr aus und besetzt bisweilen auch noch die innere Zirkumferenz der Geschlechtsöffnung. Auch inbezug auf die Stellung dieser zum männlichen Copulationsorgan finden wir ähnliche Verschiedenheiten, wie sie das Verhältnis zwischen Mund und Pharynx (S. 2793) darbietet. Da der im allgemeinen bei allen Tricladen — über die besonders bei den Landplanarien zu beobachtende Präponderanz der männlichen über die weiblichen Copulationsorgane siehe weiter unten — viel mehr Raum einnehmende männliche Teil der Copulationsorgane vor der Geschlechtsöffnung liegt, so ist letztere meist näher dem hinteren Ende des ganzen Apparates und speziell des Atrium angebracht. Doch kommt bisweilen auch der entgegengesetzte Fall vor, entweder weil die weib- lichen Organe sehr umfangreich werden*), oder weil die Geschlechtsöffnung nicht in das gemeinsame Atrium, sondern weit vorn in das Atrium masculinum führt**). Inbezug auf das Verhältnis zwischen der Länge des Copulationsapparates und der Körperlänge hat Müller (988, pag. 87) für die von ihm untersuchten Bipaliidae eine Zusammenstellung ge- geben. Es stellte sich auf ^20 (■^- höhmigi) bis Yio i^- virile). Viel größer ist die Länge des Copulationsapparates bei Artiofosthia- und Pelmato- *) Artiocotylus speciosus (LVI, 9) und die Arten des Genus Artioposthin (s. u.). **) Geoplana nasuta (LI, 6) und als merkwürdigstes Beispiel dieser Art O. sie- boldi (LI, 7). 3018 plana- Arten: bei ersteren nimmt er 1/9 — Vt' ^^i letzteren bis V5 der Körperlänge des konservierten Tieres ein! (s. auch unten in ,,Eäumliche Ausgestaltung des Atrium"). Bei den Maricola finden sich neben der gemeinsamen Geschlechts- öffnung noch besondere, an der Bauchfläche mündende Offnungen, und zwar bei Uteriporus eine vor dem gemeinsamen Genitalporus liegende (Textfig. 149, uö) für den Uterus, bei den Bdellouridae deren zwei für die als Receptacula seminis (rs) bezeichneten Organe, (Textfig. 84, S. 2858). Fig. 132. ß) Bäumliche Ausgestaliung des Atrium. Terricola*). Die Entwicklung der Copulationsorgane scheint bei allen Tricladen unabhängig vom äußeren Integument zu erfolgen, wie Ijima (455, pag. 454) zuerst für Planaria poZi/c/iroa nachwies, indem er sagte: ,,Das Geschlechts- atrium erscheint zuerst als eine kleine selbständige Höhle, inmitten des Mesoderms", und ich an sechs, drei verschiedenen Gattungen ange- hörigen Arten der Landplanarien bestätigen konnte. Noch ehe die Atriumanlage mit der Geschlechtsöffnung nach außen durchbricht, erscheint bei jenen Formen, welche überhaupt im ausgebildeten Zustande ein Atrium femininum besitzen, dieses (Textfig. 132, af) durch eine leichte Einschnürung vom A. mas- culinum (am) geschieden. Das letztere überwiegt schon in diesem Stadium bedeutend an Umfang und an Stärke seiner Muscularis über das weibliche Atrium bei jenen Landplanarien, bei welchen der männliche Teil allein die eigentlichen Begattungsorgane zu lie- fern hat**), und diese Präponderanz der männlichen Sphäre erhält sich bei Arten mit einem sehr einfachen Co- pulationsapparate auch im reifen Zu- stande. Als ein solcher erscheint jener von Dolicho plana feildeni (Text- fig. 133). Hier geht von dem Genital- porus (^ö) ein weiter Sack (am) mit muskulöser Wandung {mam) nach vorn, der, da in sein blindes Ende die Samenblase {vs) ausmündet, als männ- liches Atrium angesprochen werden muß. In dessen dorsale Wand öffnet vs de af Oeoplana burmeisteri. Anlage der Copulationsorgane im Medianschnitt. 21 X vergr. af Atrium femininum, am A. masculinum, de Ductus eja- culatorius, gö Geschlechtsöffnung, vs Samenblase. (Nach Graff). *) Um Wiederholungen zu vermeiden, habe ich in allen die Copulationsorgane der Terricolen betreffenden Abschnitten, mit Ausnahme des ,, Receptacula seminis" überschriebenen, die Gattung Artioposthia weggelassen, da deren Copulationsorgane in dem Abschnitte ,, Muskulöse Drüsenorgane" mit diesen dargestellt werden. **) Näheres s. 891, pag. 166. 3019 sich über der Geschlechtsöffnung der Drüsengang {drg) mittels einer kurzen und engen Vagina (va). Diese und die kleine hinter ihr befindliche Aussackung u (Uterus) repräsentieren die weiblichen Organe, und es fehlt ein bleibendes männliches Begattungsorgan. Die Funktion eines solchen fällt der im Euhezustande in feine Ringfältchen gelegten muskulösen Fig. 133. mam Dolichoplana feildeiii. Mediansehnitt durch den Copulations- apparat. 21 x vergr. am muskulöses Atrium masculinum, dr Schalendrüsen, drg Drüsengang, eig Eiergang, gö Geschlechts- öflPhung, mam Eigeumuskulatur des Atrium masculinum, u Uterus, va Vagina, vs Samenblase. (Nach Graff). Wandung des Atrium zu, die jedenfalls zum Zwecke der Copula als Eingfalte zur Geschlechtsöffnung vorgestreckt wird, wie nach Befunden an anderen Arten*) mit Sicherheit anzunehmen ist. Eine Weiterbildung dieser primitiven Verhältnisse erfolgt zunächst dadurch, daß sich der die Ausmündungen der weiblichen Organe tragende Teil des Atrium nach hinten aussackt. Die so eingeleitete räumliche Sonderung in einen männlichen und einen weiblichen Teil und der Zerfall Ijeider in verschieden gestaltete Unterabteilungen ist auf lokale Ver- stärkungen der Muskulatur und Falten bildungen zurückzuführen, welchen Ijeiden Momenten auch die Begattungsorgane ihre Entstehung verdanken. Bei den Gattungen Rhynchodemus und Platydemus, noch mehr aber bei Ärtio'posthia, Pelmatoplana und den Bi'paliidae, wo teils um- fangreiche passive weibliche Organe (Vagina, Receptacula seminis mid ,, Uterus"), teils muskulöse aktive, an der Copula beteiligte weibliche Nebenapparate (Adenodactylen und Adenochiren) zur Ausbildung kommen, spricht sich die Gleichwertigkeit des männlichen und des weiblichen Anteiles schon im Beginne der Scheidung des Atrium in zwei Abschnitte aus. Und da die folgenden schematischen Darstellungen (Textfig. 135 — 140) namentlich auch die Aufgabe haben, die so komplizierten Verhältnisse der Bi'paliidae von inbezug auf den Copulationsapparat einfacher gebauten Formen der Terricola abzuleiten, so sehe ich in denselben von der un- gleichen Ausbildung des weiblichen Atriums ab und gehe von einer Anlage aus (Fig. 135), in welcher das Atrium commune (ag) sich ohne erkenn- bare Grenze in zwei fast gleichgioße Bäume: das vordere A. masculinum (am) und das hintere A. femininum (af) fortsetzt. Das erstere nimmt *) Placocephalus fuscatus (LI, 8) und Platydemus grandis (LVI, 1). 3020 an seinem Vorderende die Vasa deferentia (vd) auf und zeigt schon früh- zeitig, noch bevor die letzteren mit ihm in Verbindung getreten sind, eine mehr oder weniger scharf ausgeprägte Differenzierung in Samen blase {vs) und Ductus ejaculatorius (dde). Diese beiden Abschnitte (vergl. auch Textfig. 132) entstehen aus der Atriumanlage und ein Gleiches vermute ich vom Drüsengange {drg), der das Hinterende des Atrium femininum darstellt und die Ovidukte (od) bezw. den Eiergang (eig) aufnimmt (s. S. 2994). Für die Abstammung des Drüsenganges aus dem Atrium spricht auch sein Verhalten zur Muscularis des letzteren. Die unreifen Copulationsorgane boten in diesem Punkte deshalb keinen sicheren Entscheid, weil offenbar die Schalendrüsen (dr) zuletzt reifen und erst Fig. 134. Geoplana nephelis. Medianschnitt durch den Copulationsapparat. 43 x vergr. af weibliches und am muskulöses männliches Atrium, c Penis, cse äußere und csi innere Penisscheide, dde drüsiger und de nicht drüsiger (muskulöser) Teil des Ductus ejaculatorius, dr Schalendrüsen, drg ürüsengang, et'g Eiergang, gö Geschlechtsöfiiiung, mh gemeinsame Muskelhülle, p Muskulatur des Penisbulbus, u Uterus, vd Vas defe- rens der einen Seite, vdp dessen in der gemeinsamen Muskelhülle aufsteigender End- teil, vs Samenblase. dann in Verbindung mit dem Atrium treten. Indem die Muskulatur des A. masculinum {mam) sich verstärkt und eine ,, Eigenmuskulatur" acquiriert, ist dasselbe befähigt, als Begattungsorgan (s. Textfig. 133) zu dienen. Zur bleibenden Einrichtung wird ein solches erst dadurch ausgestaltet, daß der die Mündung des Ductus ejaculatorius umgebende Teil der Atriumwand als Kingfalte vorspringt (Textfig. 134, Penis c). In seinen niedersten Ausbildungsgraden ist der Penis demnach nichts als ein Teil der Atriumwand und erst mit seiner weiteren Differenzierung, erhält er eine, von jener des Atrium gesonderte, Eigenmuskulatur (Text- fig. 136 — 140, p) und damit erst eine bestimmte, bleibende Gestalt. Wo neben dem Penis auch noch das mit Eigenmuskulatur versehene Atrium masculinum (Textfig. 134, am) erhalten ist, da pflegen häufig aus dem 3021 wechselnden Faltensystem des letzteren sich an zwei Stellen größere Eing- falten als bleibende Organe herauszubilden: an der Basis des Penis die innere Penisscheide (csi) und an der Grenze des muskulösen Atrium masculinum gegen das A. commune die äußere Penisscheide (cse). Diese Penisscheiden *) (und zwar beide oder nur eine von ihnen) finden sich als letzter Eest eines ursprünglichen Zustandes bisweilen auch bei Formen erhalten, bei welchen mit der Weiterbildung des Penis die Eigen- muskulatur des Atrium masculinum verloren gegangen ist (Textfig. 141, es). Wenngleich im allgemeinen die Muskulatur des weiblichen Atrium (Textfig. 135 — 139, af) viel schwächer ist als jene des männlichen, und deshalb ein aktives Begattungsorgan dem weiblichen Apparate zu fehlen pflegt, so gibt es doch Ausnahmen von dieser Regel. So besitzt das weibliche Atrium von Placoce'phalus fuscatus (LI, 8, m) eine kräftige Eigenmuskulatur, die hier ebenso wie bei einigen anderen Landtricladen wahrscheinlich in derselben Weise als Ringfalte vorgestreckt werden kann, wie jene des Atrium masculinum. Ja, in vielen Fällen springt das weibliche Copulationsorgan sogar im Ruhezustande in das Atrium vor als eine in Form und Bau völlig dem Penis entsprechende Ringfalte (Text- fig. 137 u. 138, c/). Und wie die Eigenmuskulatur des Penis sich bei höherer Ausbildung desselben rostrad über den Ductus ejaculatorius und die Samen blase fortsetzt und den beiden letzteren nur selten die in Textfigg. 136 und 137 dargestellte ursprüngliche Selbständigkeit beläßt, so wird bei den BijJaliidae (Textfigg. 138 — 140) in der Regel auch der ganze Drüsengang (drg), bei manchen Arten wie z. B. Placoce'phalus dubius (LI, 9) dazu auch noch der Eiergang (eig) von der Eigenmuskulatur des weiblichen Copulationsorgans eingehüllt. Indessen kommt es trotzdem bei den Bipaliidae nicht zu einer stärkeren selbständigen Entfaltung des penis- artigen weiblichen Muskelzapfens {drni), weil derselbe mit der gleich- zeitigen enormen Entwicklung der Muskulatur des Atrium, namentlich des A. commune, von dieser umschlossen wird. Die Muskelverstärkung des gemeinsamen iVtrium spricht sich zunächst aus in dem Vorhandensein einer von der dorsalen Wand mehr oder weniger tief herabhängenden Falte, des queren Muskelwulstes (Textfig. 138, *) Ijima (455, pag. 402) bezeichnet das Atrium als ,,Antrum" und den, den Penis einschließenden Teil des Atrium im Anschlüsse an Lang (460) als ,, Penis- scheide". In bezug auf den ersteren Ausdruck verweise ich auf S. 2217 dieses Werkes. Penisscheiden nenne ich aber jene, von der Wand des Atrium masculinum ent- springenden bleibenden Ringfalten, welche die freie Spitze des männlichen C opulations- organs — Penis — einscheiden (vergl. 653, pag. 194). Die in Textfig. 134 dargestellte äußere Penisscheide (cse) kann allerdings in diese Beziehung zum Penis erst dann treten, weim der letztere vorgestreckt wird. Im Gegensatze zu dieser Definition rechnet Lang (pag. 236) — wie namentlich ein Blick auf seine tab. XXX lehrt, wo als Penisscheide (pss) bald Faltenbildungen in unserem Sinne (so in figg. 11, 12, 14, 15, 17, 18, 20), bald aber die einfache Wand des Atrium commune (fig. 1) oder des Atrium masculinum (figg. 5, 7, 8, 10, 13, 19) bezeichnet werden. 3022 Fig. 135. ade amm Fig. 136. vs dde de p Fig. 135 — 140. Schematische Medianschnitte zur Darstellung der räumlichen Diffe- renzierung des Atrium genitale bei den Terricola, wobei Epithelien und Drüsen schwarz, die Muskulatur rot gezeichnet sind, af Atrium femininum, ag Atrium com- mune, am Atrium masculinum, afnm Muscularis desselben, c Penis, cc männlicher Copulationskanal, cf dem Penis ähnliches weibliches Copulationsorgan, es Penisscheide, dde drüsiger Teil des Ductus ejaculatorius, de nicht drüsiger Teil desselben, dr Schalen- drüsen, drg Drüsengang, drrn Eigenmuskulatur desselben, eig Eiergang, gö äußere 3023 Fig. 138. am mm ,if Fig. 139. dd>' P '^' OTTl mm 'ffmm ywnh GesclilechtsöfFnung, gwf ventraler weiblicher Muskelwulst, gwm ventraler männlicher Muskel wulst, id dorsales und iv ventrales Integument, mh gemeinsame Muskel- hüUe des Copulationsapparates, mw dorsaler querer Muskel wulst, od Ovidukte, j9 Eigenmuskulatur des Penis und des Penisbulbus, ta Vaginalkanal, vd Vasa defe- rentia, vs Samenblase, d"? gemeinsame Mündung der Genitalkanäle in der Decke des Atrium (innere Geschlechtsöffnung). 3024 viw). Derselbe bewirkt eine Abgrenzung des männlichen und des weiblichen Abschnittes des Atrium voneinander. Verstärkt sich dieser Muskelwulst, indem gleichzeitig seine Basis sich nach vorn und hinten ausbreitet (Textfig. 139), so engt er von oben her den Eaum der beiden iVtrium- abschnitte ein, und noch mehr ist dies der Fall, wenn der Muskelwulst der Quere nach sich auf die Seitenwände und sogar auf die Ventralfläche des Atrium fortsetzt. Er wird dadurch zur Kingfalte, die auf der Bauch- seite entweder einfach bleibt, indem sie den vor der Geschlechtsöffnung gelegenen männlichen Genitalwulst(139,(7M;m) herstellt oder sich daselbst in zwei Querwülste spaltet: den männlichen und den hinter dem Genital- porus verlaufenden weiblichen Genitalwulst (Textfig. 140, gwf). Damit sind die Zugänge zu den beiden Atrien auf Querspalten oder sogar feine drehrunde Kanäle: den männlichen Copulationskanal (Text- fig. 140, cc) und die Vagina (va) reduziert, während zugleich eventuell vorhandene Penisscheiden (Textfig. 138, es) vollständig von dem Muskel- wulste absorbiert werden. Das Atrium commune (Textfig. 140, ag) wird so auf einen minimalen Eaum eingeengt, in dessen Decke — den meist quergefalteten ,, Genitalwulst" — Copulationskanal (cc) und Vagina (vä) entweder getrennt (Bipalium e'phi'p'pium hl, 10, (^u.$), oder aber durch ein gemeinsames Endstück (Textfig. 140, (^$) einmünden. Dieses Endstück ist entweder nichts als ein durch exzessive Entwicklung des männlichen und weiblichen Genitalwulstes abgesackter Teil des Atrium commune {Perocephalus hilgendorffi, TextiigA5S), oder efi erweist sich durch seinen Bau als das distale Ende der Vagina {Placocephalus duhius, LI, 9). In diesen extremen Fällen können wir demnach von einer äußeren Geschlechtsöffnung (Textfig. 140, ^ö) und einer inneren, an der muskulösen Decke des Atrium commune (ag) mündenden (c^?) sprechen. Was den Genitalwulst betrifft, so kann der quere dorsale Muskel- wulst für sich allein als eine Scheidewand zwischen dem männlichen und weiblichen Atrium bestehen bleiben (Bhynchodemus vejdovskyi LI, 11, mw), ohne daß dazu von der ventralen Wand der beiden Atrien je ein männlicher und weiblicher Wulst hinzutritt und deren Eaum einengt. Auch können die beiderlei Wülste gleich stark ausgebildet sein (BiiJalium ephipjpium, LI, 10 gwm und gwf) oder ungleich {PL duhius, LI, 9), und dazu kommt, daß bisweilen bloß der männliche (Textfig. 139, gwm) ausgebildet ist — Verhältnisse, die eine außerordentliche Mannigfaltigkeit in der räumlichen Ausgestaltung des Atriums bedingen. Paludicola. Die Mannigfaltigkeit der räumlichen Ausgestaltung des Atrium über- trifft bei diesen fast noch jene der Terricola. Ein Blick auf Sabussows AbbikUmgen (997 u. 1015) und unsere Taf. LV genügt, dies zu beweisen. Arten, bei welchen die Geschlechtsöffnung am hinteren Ende des Atrium liegt und dieses letztere, von den über dem Genitalporus mündenden weib- 3025 liehen Organen (Uterusöffnung wo und Ovidukt od oder Drüsengang drg) abgesehen, gänzlich der männlichen Sphäre angehört, ähnlich wie bei der Landplanarie D oZic/to 2:» Z an a /e'iWeni(Textfig. 133, S. 3019) sind z. B. Pia- naria gruhei (LV, 7) und gonocephala (12). Arten, bei welchen das Atrium durch die zur Bildung von Muskelwülsten führende Entwicklung seiner Eigenmuskulatur, ähnlich wie bei den Bipaliidae, eingeengt ist, werden durch Bdelloce'phala punctata (LV, 3) repräsentiert. Die exzessivste räum- liche Entfaltung des Atrium findet sich aber bei Rimacephalus pulvinar, wo (LV, 1) der Geschlechtsporus (^ö) so ziemlich die Mitte der Atrium genitale einnimmt und der rostrale Teil des letzteren durch Ausbildung zweier, von Sabussow (957) als Sphinktere (sph^ u. spha) bezeichneter querer Muskelwülste in ein Atrium masculinum {am), ein A. femininum (a/) und das A. commune (ac) zerfällt, welches umfangreicher ist, als die beiden erst- genannten zusammengenommen. Und dazu kommt hier noch ein hinter die Geschlechtsöffnung erstreckter muskulöser Sack, welchen ich als Atrium posterius (ap) bezeichne. Im blinden Ende desselben mündet der Uterusstiel (lis) von oben her ein (uö), während die in der Figur zunächst hinter der Geschlechtsöffnung eingezeichneten Muskelwülste von mir mit 7nu bezeichnet wurden, weil sie nach Sabussow (pag. 72) „den distalen Teil des sog, drüsigen Organs" darstellen*). Bei der eben besprochenen Art nimmt das Atrium genitale beiläufig ein Viertel der Körperlänge ein (vergl. XXXI, 30). Scheinbar den gleichen Umfang besitzt das Atrium bei Monocotylus suhniger (LV, 2). Aber hier ist nur der vor der Geschlechtsöffnung liegende Eaum als Atrium genitale vorhanden, und zwar die rostrale Hälfte als A. masculinum (am), der viel weitere kaudale Abschnitt als A. commune (ac), welcher mit der Mündung des Drüsenganges (drg) abschließt — was hinter der Geschlechts Öffnung sich zu einem mit reichlichen Zotten ver- sehenen Räume aussackt, ist nichts anderes als der hier enorm auf- getriebene und in die hintere Zirkumferenz der Geschlechtsöffnung bei (uö) mündende Endabschnitt (us,,) des Uterusstieles. Im Gegensatze zu den beiden letzteren Paludicolen findet sich bei anderen eine Reduktion des weiblichen Atrium, wie z.B. bei Planaria alpina (LIV, 1) und PI. jpinguis (LVII, 3), wo das Atrium commune eine direkte Fortsetzung des A. masculinum bildet und Drüsengang (ev. Vagina), sowie Uterusstiel entweder in das A. commune oder direkt in die dorsale Wand des A. masculinum münden. Den äußersten Grad der Atriumreduktion weisen aber die von Sei dl untersuchten Sorocelis- Arten {S. gracilis u. ladea, LV, 4 u. 5) auf, wo eine rudimentäre Penisringfalte (pe) Mündung des Drüsenganges (drg) und Uterusöffnung (uö) sich um einen ganz kleinen, über der Geschlechtsöffnung liegenden Eaum gruppieren. *) Die Möglichkeit, daß Sabussow diesen ganzen Atriumabschnitt als ein Drüsenorgan betrachten konnte, erscheint durch die Einmündung des Uterusstieles in diesen Raum ausgeschlossen zu sein. Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 19- 3026 Maricola. Wenn wir die getrenntgeschlechtliche Sahussowia dioica einstweilen unberücksichtigt lassen, so kann man die geringe Entwicklung des Atrium commune geradezu als charakteristisch für die übergroße Mehrzahl der Marieölen bezeichnen. Es fällt dieses meist zusammen mit dem Vestibulum atrii, das sich dorsad bei den meisten Arten unmittelbar in ein nahezu senki'echt ansteigendes ■ ± lg. 141. A. masculinum und in ein 7! f7.« — rtn" Ringmuskelu, rmp ebensolche des Penis, vd Vas deferens, d" Mündung des männlichen und $ des weiblichen Genitalkanals. 6. Bipalium wiesneri. Teil der Wandung aus dem caudalen Abschnitte des männ- lichen Copulationsorgans aus einem Medianschnitt, stark vergr. bim äußere Längsmuskeln des Bulbus penis, dem Muscularis des Ductus ejaculatoiius, dr Drüsentaschen desselben, dra Ausführungsgang einer solchen, ep" Epithel, rf Ringmuskelschicht, s Drüsensecret, sg Drüsenansführungsgänge. 7. Bipalium ephipjihmi. Stück eines Querschnittes durch die Wandung der weib- lichen Drüsenblase, 640 x vergr. (Alauncarmin). f^ Cilien, dr u. c?r, Ausführungs- gänge der Schalendrüsen, /,: Kerne des Blasenepithels, ti/m Muscularis derselben, sb u. sb, Secretballen derselben. 8 u. 9. Bipalium robiginosuvi. Epithel des Ductus ejaculatorius 8. im Querschnitt, 9. von der Fläche betrachtet. 900 x vergr. ci Cilien, ep' Epithelplattenschicht, i „Maschenräume" des Epithels, sb Secretpfröpfe, x eingesenkte Epithelzellen. [Fig. 1, 8, 9 nach Jos. Müller (988); Fig. 2—4, 7 nach Graff (891); Fig. 5 nach Rittcr-Zahony (1111); Fig. G nach Jos. Müller (1189).] Bronns Klassen W , Turbellai-ia . C.F' Winter sehe A lith.Anst.- Taf.LH. -rrüxjCL JmiL drz rsjrt Im 5s ■ TS, ^^■'" ' ' '^iäM^' clm/ ^'S, 7'S fa TliC -m3v Aviii:jpNJii^nr^f------^ ^--^*^ 1t*-- Tai 7?Z^< )./ü ihjiiilai! Jmir x-ac rdm- r'V,% •"'■'^ • • • • • Tinb % #^ . ^ M » //i-Z/i «V ^ 11. /'Uä'. a. '*** 'ti.ii^,i>>y ' C.FWmter'sche iiih-Anst. Taf.m. ev dr de. attv o. ^^-'-^oi^-^ ep ■r\\ ;, ^^^W^^ki0i^^^^ M. * \- ^o- 8. ^ ^. '-i'- a gm «f ^/'^ M- iC t 'i.,,.'rep — in dem Präparate von der Muscularis des Penis abgehoben) liegt eine dünne Eingfaserschicht, welche mit der des Atrium in Zusammenhang steht; die Längsmuskeln des letzteren setzen sich dagegen nicht auf den Penis im engeren Sinne sondern nur auf den Bulbus fort. Nächst der Penisspitze finden wir eine nur mäßig starke Schicht longitudinaler Fasern, welche nach vorn erst allmählich, dann sehr rasch an Mächtigkeit zunimmt, hierauf axialwärts biegt und zum größten Teil die Muskelmasse des Diaphragmas bildet, welches einen Durchmesser von 19—26^ besitzt. Die Eingmuskulatur der Samenblase hat am Zustandekommen des Diaphragmas nur geringen Anteil, sie liefert die vorderste, der Vesicula anliegende Partie und umgibt die Eingangspforte in den Ductus ejaculatorius. Am Bulbus treten die zirkulären Elemente in den Vordergrund, die longitudinalen, teils vom Atrium, teils vom Penis auf ihn übergreifenden, sind schwach entwickelt; sie erfahren eine Verstärkung durch jene (LIX, 1, Im"), welche als Protraktoren anzusprechen sind und die gleiche Situation zeigen wie bei Cercyra. Welch ungemein kompliziertes Muskelgeflecht im Diaphragma vor- liegt, geht aus tab. XVII, fig. 13 (1124) hervor; die bogenförmig, zum Teil wohl auch schraubenspiralig gekrümmten Fasern schneiden sich in den verschiedensten Eichtungen. Zur Erläuterung des Verlaufes verweise ich auf Textfig. 145, in welcher die wesentlichsten Fasersysteme dargestellt sind. Ich unterscheide vornehmlich vier transversale a, a', a, a', vier dorsoventrale h, h', ß, ß' und ebensoviel schräge c, c', y, y', überdies sind auch radiäre Muskeln in geringer Zahl vorhanden. Die Epithelzellen in der Samen blase (LVIII, 13, vse) und an der vorderen Wand des Ductus ejaculatorius {dee) sind platt, im übrigen treffen wir in dem letzteren auf schlanke, cylindrische oder membranartige, 12,8—32 jj, lange und etwa 2,56—4,48 [x breite Elemente. In der Hälfte etwa {ey") — von der Penisspitze sehe ich ab — sind sie drüsiger Natur, ihr feingranuliertes Plasma enthält größere, schwach eosinophile Körnchen in größerer oder geringerer Menge; anders liegen die Dinge in der vorderen. In der Um- gebung des Begattungsorganes liegen die Penisdrüsen, deren Ausführungs- gänge (LIX, 1 u. LVIII, 13, fdr) an der Basis des Penis in diesen eindringen, ganz ähnlich wie es bei Cercyra der Fall war. Das Secret eines Teiles dieser Drüsen tingiert sich mit Eosin sehr intensiv und oft grobkörnig {fdr), 3071 Fig. 145. Sabussowia dioica. Schema des Faserverlaufes im musku- lösen Diaphragma des männlichen Co- pulationsorgaus. (Nach Böhmig). das des anderen Teiles {ipdr') ist feinkörnig und kaum färbbar, weder mit Eosin, noch mit Hämatoxylin. Soviel ich zu eruieren vermochte, verlaufen die Ausführungsgänge im Penis intercellulär ; ganz sicher gilt dies für i^dr, wodurch die Epithelzellen in ep' plattenartig zusammengedrückt werden und eine Art Fachwerk bilden, dessen Maschen von den Secretmassen fdrs und fdrs' erfüllt sind. Das distalste, etwa 32—38,4 [x lange Stück des Penis {ys'p) erscheint auf allen Präparaten mehr oder weni- ger scharf abgesetzt, doch ist es nie- mals zu einem so deutlichen Stilett differenziert wie in Cercyra. Ein Außenepithel scheint zu fehlen, jeden- falls sind Kerne nicht nachweisbar ; die etwas verdickte Basalmembran {bin) läßt eine Längsstreif ung erkennen, welche vielleicht auf eine Fältelung zurückzuführen ist, Ring- und Längs- muskeln sind vorhanden, an sie schließt sich eine kernlose Plasmalage (ep'"), die eine Schichtung in longitudinaler Eichtung zeigt; diese kommt dadurch zustande, daß die langgestreckten Zellen, deren Kerne sämtlich an der Basis dieses Spitzenstückes gelegen sind, sich teilweise decken. üteri'porus vulgaris. Das männliche Copulationsorgan dieser merk- würdigen Art ist von Bergendal in seiner Monographie (801, pag. 111) eingehend dargestellt worden, wozu Böhmig (1124, pag. 492) und Wil- helmi (1381, pag. 269) Nachträge lieferten. Ich folge in der Darstellung zunächst dem letztgannten Bearbeiter, dem wir das nach Sagittalschnitten gefertigte, das Verständnis der kom- plizierten Verhältnisse wesentlich erleichternde Schema (Textfig.149, S.3096) verdanken. Es stimmt, wie Böhmig betonte, das männliche Copulations- organ von üteriporus ,, gestaltlich und auch seinem Baue nach mit dem von Procerodes jaqueti (vergl. S. 3059ff.) am meisten überein" und stellt einen Kegel dar, der fast senkrecht und mit seiner Spitze, nur wenig caudad gerichtet, in das weite Atrium masculinum {am) hineinhängt. Die beiden Vasa deferentia zeigen schon in der Mundregion sehr stark erweiterte dorsoventrale Schlingen, werden dann ,,viel enger und ziehen in medianer Richtung nach oben, um in den dorsal gelegenen, basalen Teil des Penis einzutreten. Die Endteile der Samenleiter sind vcn einer dünnen Ring- muskelschicht umgeben . . . ; sie ziehen einander eng angelagert tief nach unten und münden erst in der Nähe der Mitte des freien Teiles des Penis den nach oben trichterförmig erweiterten Peniskanal" jjk (801, m 3072 pag. 112) — Ductus ejaculatorius nach unserer Nomenklatur und Samen- blase vs in Wilhelmis Schema. Über die Histologie des Penis berichtet Böhmig (pag. 493) folgendes: „Das sehr platte Epithel der äußeren Fläche geht an der Insertionsstelle in ein cylindrisches über, und ein solches kleidet auch das Atrium genitale aus. Die Ringmuskeln des Penis sind in mehreren Schichten angeordnet und erheblich kräftiger als die Längsfasern". . . . Die Muscularis der Vasa deferentia nennt Böhmig „ziemlich stark" und findet jene des Ductus ejaculatorius „viel schwächer". Dem letzteren „fehlen Cilien nicht, wie Bergendal zu meinen scheint. „Die Bulbusmuskulatur besteht haupt- sächlich aus mer idionalen, sich durchflechtenden Fasern; etwas bogen- förmig gekrümmten Eadiärmuskeln begegnen wir vornehmlich im oberen, proximalen Teile des Organs". „Die Penisdrüsen liegen ihrer Hauptmasse nach dorsal; sie beginnen in der Mundregion und erstrecken sich caudad ein wenig über den Penis hinaus; ihr Secret färbt sich mit Eosin intensiv, und ihre Ausführungs- gänge öffnen sich vornehmlich in den proximalen Teil des Ausspritzungs- kanals. Die Anordnung der Kerne des mesenchymatösen Gewebes ist dieselbe wie bei Procerodes lohata usw.". Syncoelidium fellucidum. Das männliche Copulationsorgan scheint jenem von üteri'porus zu ähneln. Indessen liegt es hier mehr horizontal (wenn nicht etwa diese Stellung durch den Druck des Deckglases hervor- gebracht ist), nach Wheelers Darstellung (LIX, 7), und die beiden Vasa deferentia vd („ejaculatory ducts" 743, pag. 181) sollen bis zu ihrer Ausmündung nahe der Penisspitze getrennt bleiben — eine Angabe, welcher von Wilhelmi (1331, pag. 277) widersprochen wird, indem er sagt: ,,Erst im Endabschnitt des Penis (selten schon früher) schwellen sie zu Samen - blasen an und vereinigen sich, soweit ich erkennen konnte, nach dem Penisende zu zu einem kurzen unpaaren Ductus ejaculatorius". s) Der weibliche Ajj'parat. Terricola. Wenn ich seinerzeit (891, pag. 175) vom weiblichen Copulations- apparate der Landplanarien sagen konnte, daß er viel ,, einfacher als der männliche" sei, so gilt dieser Ausspruch heute nicht mehr, weder in bezug auf die Morphologie, noch auch in Hinsicht auf die Physiologie. Und die Unkenntnis der Funktion seiner Teile hat Verwirrung in die Nomenklatur der weiblichen Organe gebracht. Die Muscularis des Atrium femininum pflegt schwächer zu sein als jene des A. masculinum, und dementsprechend fehlt, wie schon S.3032 hervorgehoben wurde, der übergroßen Mehrzahl der Terricolen ein mit Eigenmuskulatur ausgestattetes weibliches Copulationsorgan, so daß seine Muscularis direkt von der gemeinsamen Muskelhülle überzogen ist. 3073 M Ausnahmen von dieser Kegel finden sich bloß bei den Bipaliidae (S. 3022/3), wo die Vagina allein (Textfig. 137 u. 138) oder Vagina und Drüsen- gang (Textfigg. 139 u. 140) von einer kräftigen Eigenmuskulatur (dmi) umschlossen wird, wobei eine in das Atrium femininum vorspringende, an den Penis erinnernde Eingfalte (c/) felilen (Textfig. 140) oder in ver- schieden starker Ausbildung (Textfig. 137—139) vorhanden sein kann. Noch weiter geht die Übereinstimmung mit einem männlichen Copulations- organ, wie Jos.Müller(1189, pag.420) gezeigt hat, bei Dipalium wiesneri. Hier wird ,,der gesamte Drüsengang (LIII, 6, drg) zunächst von einer aus innig verflochtenen Längs- und Eingfasern bestehenden Muscularis {arm) umgeben. Die übrige Muskulatur des weiblichen Begattungsapparates ist nicht gleichmäßig um den Drüsengang verteilt; es hat vielmehr eine Konzentration der Muskeln um den unteren, engen Teil desselben statt- gefunden, wodurch eine physiologische Differenzierung in zwei Abschnitte erfolgt ist: einen oberen, sackartigen Teil, den Drüsengang im engeren 8inne, und einen unteren, röhrenförmigen, muskelreichen Abschnitt, den wir analog wie bei B. virile (988, tab. V, fig. 1, v) als , Vagina' bezeichnen können. Dieser eigen ist zunächst ein mächtiger Sphinctermuskel, der die Vagina in ihrer ganzen Ausdehnung umschließt. Am Sphincter selbst lassen sich zwei ziemlich scharf abgegrenzte Faserschichten unterscheiden: eine innere, der Vagina zunächst gelegene Schicht von derben Muskel- fasern (sph')' und eine diese umfassende, äußere Hülle von viel feineren, gewellten Eingf äserchen {s'ph"). Dieser doppelte Sphinctermuskel wird wieder umgeben von der Muskelmasse des weiblichen Bulbus, die haupt- sächlich aus dicken, vielfach verflochtenen Längsfasern besteht, welche die dorsale Wand des Atrium commune mit dem Vaginalsphincter ver- binden (wlm). Aber auch radiär verlaufende Muskelelemente {wrdm) sind im weiblichen Bulbus vorhanden; sie spielen offenbar eine Eolle bei der Erweiterung der Vagina und sind mithin als Antagonisten des Vaginal- sphincters aufzufassen. Der Drüsengang im engeren Sinne wird bloß von einem lockeren Geflecht von Muskelfasern verschiedener Eichtung (Längs-, Eing- und Diagonalfasern) umgeben (drw,)". Vagina und Drüsengang*). Bei vielen Land planarien besteht der weibliche Copulationsapparat bloß aus einem gemeinsamen (LI,7,dr^) oder paarigen (LI, 4, drgr u. drgl) Drüsengang (s. S. 2994) mit den in diese ein- mündenden Schalendrüsen (dr), und stets münden die Drüsengänge mit einer einzigen Öffnung in das Atrium commune (LI, 6u. 7) oder A. femininum (LI,11), wo ein solches ausgebildet ist. Bei anderen setzt sich der den Drüsengang aufnehmende Teil des Atrium durch sein engeres Lumen mehr oder weniger scharf als Vagina ab (Textfig. 144 u. LI, 5, va). Am deutlichsten prägt *) Ich gebrauche letztere Bezeichnung in dem Sinne, wie ich sie S. 2993 definiert habe, da mir die von Wilhelmi (1331, pag. 255) für die Abschaffung dieses all- verbreiteten Terminus angeführten Gründe nicht ausschlaggebend erscheinen. Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 195 3074 sich ein solcher Vaginalkanal — auch „weiblicher Copulationskanal" genannt — dort aus, wo das ganze weibliche Atrium oder doch wenigstens der zum Drüsengange führende Teil desselben durch Entwicklung einer Eigenmuskulatur oder lokaler Muskelwülste eingeengt wird, wie z. B. bei den Ärtioposthia- Arten (LH, 2, va) und manchen Arten der Bi-paliidae (LI, 10, 5). Bei letzteren ist dann die Vagina auch durch Differenzen im Epithel und in der Muscularis vom Atrium unterschieden. Über den Bau und die morphologische Bedeutung des Drüsenganges habe ich schon S. 2993/4 gesprochen, und es sei daher bloß noch einiges bemerkt über sein Verhältnis zur Muskelmasse des Copulation sapparates und die Modifikationen, welche die Form des Drüsenganges erfahren kann. Die Muscularis des Atrium femininum setzt sich direkt fort in jene des Drüsenganges, den stets auch die gemeinsame MuskeJhülle umschließt. Und wo das Atrium eine Eigenmuskulatur besitzt, da pflegt der Drüsen- gang in derselben eingebettet zu sein. Von dieser Eegel sind als Aus- nahmen bloß DolicJwplana feildeni (Textfig. 133, S. 3019) und Biyalium e'pJiijj'piuni (LI, 10) bekannt, bei welchem der Drüsengang außerhalb der Eigenmuskulatur liegt, bloß von der Muskelhülle umgeben, in derselben Weise, wie dies für Bhynchodemus vejdovshyi (LI, 11) und Artiopostliia diemenensis hinsichtlich des Ductus ejaculatorius (S. 3040) bemerkt wurde. Bei vielen Bipaliider *) kommt es zur Bildung einer Eif enm.uskulatur des Drüsenganges, die völlig derjenigen gleicht, welche das männhche Copulationsorgan bei Arten dieser Familie**) besitzt, indem dort, wo der erstere einEingmuskclgeflecht (s. S. 3040) aufweist, meist ein ebensolches am Drüsengang vorhanden ist. Damit pflegt dann Hand in Hand zu gehen eine ähnliche organologische Vereinfachung des Drüsenganges, wie sie bei solchen Formen * * *) im männlichen Apparate beobachtet wird : wie diesem bei den genannten Arten (vergl. LI, 9) eine Scheidung in Samenblase und Ductus ejaculatorius fehlt, so ist auch das ganze von der Eigen- muskulatur umschlossene weibliche Copulationsorgan einheitlich imEaum, sowie im Bau seines Epithels und hat die Scheidung in Drüsengang und Vagina nur dadurch angedeutet, daß die Schalendrüsen (LI, 8u. 9, ^Zr) nicht das ganze weibliche Copulationsorgan, sondern lediglich dessen blindes Ende besetzen. Für gewöhnlich ein cylindrisches Bohr, weitet sich der Drüsengang oft in einen mehr oder weniger faltenreichen Sack ausf), der bisweilen (wie z. B, bei Bi'palium ephippium, LI, 10, drg) zu einer weiten, rundlichen Blase anschwillt. Bei RhyncJiodemus scharffi (LVI, 2) *) Z. B. Bi'palium univittatum (LIV, 5) und Placocephalus fuscatus (LI, 8). **) PI. dubius (LI, 9). ***) Sie sind aufgezählt in 891, pag. 177, Anm. 4, und von den Ausnahmen sei nur Placocephalus fuscatus genannt, der eine, durch ein Diaphragma (vs,) in zwei Räume (LI, 8, vs u. de,) geschiedene Samenblase besitzt. t) Geoplana nephelis (Textfig. 134, S. 3020), Bhynchodemus vejdovskyi (LI, 11) u. a. 3075 besteht der Drüsengang aus einem caudalen, cylindrischen Abschnitte {drg,) und einem rostralen, zu einer rundhchen Blase erweiterten {drg,,). Bei diesen beiden Arten sind sowohl Vagina als auch Drüsengang von dem gleichen drüsigen Epithel ausgekleidet, während bei allen Ärtio- posthia- Alten und solchen der Gattungen Geoylana*), Bhyncho- demus**), Platydemus***) u. a. nur der Drüsengang das charakteristische Epithel — es ist, wie es scheint, stets ein aus schmalen hohen Zellen ge- bildetes Flimmerepithel (XLIX, 17, ep) —, die Vagina dagegen das gleiche Epithel und die gleiche Muscularis aufweist wie das Atrium femininum, bzw. der weibliche Genitalkanal. Dies weist darauf hin, daß es sich bei den als Vagina bezeichneten Abschnitten des weiblichen Apparates um analoge, aber nicht homologe Organe handelt. Bei Bhynchodemus terrestris besitzt nach Ben dl (1238) die horizontal nach hinten verlaufende Vagina (Textfig, 161, va) in ihren rostralen zwei Dritteln ein gleiches Epithel und gleiche Muscularis wie das Atrium, dazu noch „Vaginal- drüsen" (eingesenkte Epithelzellen?), während das caudale Drittel allein als typischer Drüsengang erscheint, in dessen zuhinterst gelegenen Teil die beiden Ovidukte vereint {od') münden. Was die Form des Drüsenganges betrifft, sei noch auf das rostrodorsad abgehende kurze Divertikel desselben bei Platydemus grandisYIA,!, sowie auf den von der Einmündungssteile des Eierganges rostroventrad ab- gehenden Blindsack von Plat. fasciatus (891, Textfig. 55, pag. 205) hin- gewiesen, die beide den gleichen Bau besitzen wie der Rest des Drüsen- sackes, wogegen das bei Bipalium ceres neben der Mündung des Eier- ganges rostrodorsad abgehende gestielte Divertikel (891, Textfig. 65, pag. 219, drx) kein Drüsenepithel zu besitzen scheint. Bei mehreren Rhyncho- demus-Aiten hat Bendl (1238) beobachtet, daß sich der Drüsengang hinter der Ovidukteinmündung in einen nach Arten verschieden langen und bald fast senkrecht dorsad, bald fast horizontal rostrad ab- geknickten Blindsack fortsetzt, der keine oder doch nur in seinem proximalen Teile Schalendrüsen aufnimmt, demnach nicht zu ver- wechseln ist mit den Verhältnissen, me sie Geoplana marginata (LI, 5) darbietet, bei welcher der dorsale, die Ovidukte (od) von vorn her auf- nehmende Drüsengang (drg) sich hinten, ein =d bildend, zur Vagina (va) herabkrümmt. Kennel (373, pag. 143) der diesen Blindsack für Bh. terrestris zuerst beschrieb, nannte ihn Uterus, während Bendl (1. c. pag. 549) die Frage offen läßt, „ob es sich wirklich um einen Uterus oder nicht vielleicht um ein Eeceptaculum seminis handelt". Uterus. Mit diesem Namen habe ich in meiner Monographie ver- schiedene Bildungen bezeichnet, ohne aber mit der Bezeichnung sagen zu wollen, daß ich sie als homolog betrachte (891, pag. 177). *) 6r. midiolitzi (891, Textfig. 39, pag. 189) u. assimilis (Textfig. 40, pag. 40). **) Rh. putzei (891, Textfig. 52, pag. 201). ***) PI. grandis (891, Textfig. 54, pag. 204). 195* 3076 Zunächst handelt es sich um vom Atrium femininum dicht über der Geschlechtsüffnung und unter der Vagina, bzw. dem Drüsengang nach hinten abgehende Aussackungen, wie sie bei Dolicho'plana feildeni (Textfig. 133, S. 3019, u), Placoce'phalus fuscatus {LI, S) undGeoplana nasuta (LI, 6) vorkommen. Bei dieser letzteren findet sich eine dorso- ventrad gerichtete und caudad bis weit hinter das Ende des weiblichen Apparates reichende Aussackung des Atrium commune und nicht viel geringer ist diese Aussackung bei G. kenneli (LI, 14, u), wo sie seitlich komprimiert, also vielmals höher als breit ist, und mit ihrem blinden Ende bis über die Höhe des Drüsenganges dorsocaudad ansteigt. Über dem Drüsen gange und vor demselben findet sich ein durch den dorsalen queren Muskelwulst abgesackter Eaum bei Geoflana nep/ieHs (Textfig. 134, 8.3020, m) und einen genau ebenso gelegenen ,, Uterus" besitzt G. munda (891, textfig. 42, pag. 191) und G. assiniilis (891, Textfig. 40, pag. 190). Die erstere Gruppe dieser Aussackungen weist durchwegs ein flimmerndes Drüsenepithel mit einer sehr kräftigen Muscularis auf, während für G. nephelis angegeben ist, daß sein Uterus durch ein „cylindrisches, mit Secretballen vollgepfropftes Epithel und eine schwächere Muskulatur charakterisiert" sei. Ganz ähnlich verhält sich Bhynchodemus putzei (891, textfig. 52, pag. 201) und Amhlyplana notahilis (891, textfig. 5G, pag. 206), deren Uterus eine ähnliche Lage über dem Drüsengange {drg), bzw. der Vagina (va) besitzt, wie bei den als zweite Gruppe angeführten Arten, aber in Form und Bau abweichende Verhältnisse darbietet. Unter den Artiojposthia- Arten, die mit der Ausbildung der als Adenodaktylen und Adenochiren unterschiedenen Hilfsorgane für die Copula ein außerordentlich weites Atrium genitale erlangt haben, besitzt bloß A. diemenensis einen in der Lage mit der letztgenannten Formen- gruppe übereinstimmenden Uterus (LH, 2, u). Er ist hier mitsamt seinem Stiele {us) ebenso wie die Vagina {va) und der Drüsengang {drg) ein- gebettet in den das caudale Ende des weiblichen Atrium erfüllenden medianen Muskelwulst und umgeben von Drüsen {ud), deren Secret sich im Uterus anhäuft. Dessen Epithel unterscheidet sich aber von jenem des Atrium ebensowenig wie seine Muscularis von der des letzteren. Alle bisher als Uteri bezeichneten Aussackungen des weiblichen Atrium, einschließlich der rostrad vom gemeinsamen Copulationskanal des Bipalium ceres in den Muskelwulst eingesenkten Blase (891, Te-xtfig. 65, u, pag. 219) sind mit einziger Ausnahme jener von Geoplana nasuta (LI, 6, u) räumlich zu unbedeutend, um eine der bei den Landplanarien sehr großen Eikapseln zu beherbergen, und sie können, bei der Trächtig- keit verstreichend, höchstens als Keserveraum den Fassungsraum des Atrium vermehren, so daß Jameson (1180a) sie wohl mit Eecht als „falsche Uteri" bezeichnet. Anders liegen die Verhältnisse bei den Landplanarien, deren als Uteri bezeichnete Organe weiter unten besprochen werden sollen. Es sei 3077 zunächst die Beschreibimg des weiblichen Apparates zweier durch be- sondere Größe ihres Uterus ausgezeichneter Landplanarien vorausgeschickt. Pelmatoplana trimeni {Texttig. 144,8.3047). Der weibhche Teil der Copulationsorgane nimmt bei dieser Art einen fast ebensogroßen Eaum ein, wie der männliche. Das von der Geschlechts Öffnung senkrecht auf- steigende Atrium ist relativ enge und hat seine Wandung in zierliche Kingfalten gelegt. Ebenso das von vorn her einmündende Atrium mas- culinum (am). Dorsad verlängert sich das Atrium commune, nachdem es gegenüber der Mündung des männlichen Atrium die kurze Vagina (va) aufgenommen hat, direkt in den Stiel (us) des Uterus, dessen Lumen sich am Beginne des Uterus zu einer kugeligen Auftreibung (u,) erweitert, der caudad ein cylindrisches Lumen (w) folgt. Der Uterus ist in seiner ganzen, nahezu jener des männlichen Copulationsorganes gleichen Länge von einer äußeren Muskelhülle (mh) umgeben, welche sich auch auf das letztere und dessen „innere" Samenblase (vs) fortsetzt und bloß die „äußere" Samenblase (vs,) freiläßt. Die Ähnlichkeit zwischen Uterus und männ- lichem Copulationsorgan in Form und Bau wird noch erhöht dadurch, daß beide eine außerordentlich kräftige Eigenmuskulatur (i) und um) aufweisen. Die Endteile der Ovidukte sind zu Drüsengängen umgewandelt, die sich bei drg, zu einem unpaaren Abschnitt (drg) vereinen, der in die, den Bau der Atriumwand aufweisende und in Wiiklichkeit geschlängelt verlaufende Vagina — in unserer Figur vereinfacht ! — mündet. Der Uterus besitzt eine der Mittelschicht des Penis ähnlich gebaute, sehr kräftige Eigenmuskulatjir, bestehend aus einer mehrschichtigen äußeren Ring- und einer unter dieser liegenden ebenfalls mehrschichtigen Längs- faserschicht , welche beide sich vielfach durchflechten und von reich- lichen Eadiärfasern durchsetzt werden, die zu dem aus schmalen keulen- förmigen Flimmerzellen bestehenden Epithel (vergl. 891, Tab. XXVIII, Fig. 7—9) konvergieren. Pelmatoplana sarasinorum (891, textfig. 49, pag. 198). Die Copu- lationsorgane dieser Art bieten, namentlich in bezug auf den weiblichen Teil, ähnliche Verhältnisse dar wie bei der eben besprochenen. Auch die Gestaltung des Atrium genitale und die Beziehungen des Uterus (u), sowie der Vagina zu demselben sind die gleichen. Doch ist die Vagina (va) hier bedeutend länger und, ebensowenig als die beiden Ovidukte (od), mit Schalendrüsen ausgestattet. Diese (dr) münden vielmehr ganz aus- schließlich in die etwas erweiterte Vereinigungsstelle der beiden Ovidukte ein. Das Atrium masculinum ist sehr geräumig, und auch hier wird der größte Teil des männlichen Copulationsorganes durch den langen freien Penis (c) repräsentiert. Dessen Muskulatur ähnelt jener von P. trimeni (s. S.3047). ^Der Uterus (u) hat eine ähnliche Gestalt wie bei der letztgenamiten Art und ist relativ noch etwas größer, ferner ist bemerkenswert, daß hier daneben noch ein „falscher Uterus" vorhanden ist, der aber im 3078 Gegensatze zu allen anderen so bezeichneten Ausstülpungen des Atrium von dessen Vorderwand, gegenüber der Mündung der Vagina, als ein kleines, faltiges Divertikel (ag,) rostroventrad abzweigt. Als die nach Form und Lage dem Uterus der Paludicolen ähnlichste Bildung bei Landplanarien erschien bis vor kurzem der Uterus von Bhynchodemus sckarffi (LVI, 2, u), der dorsal vom blasig erweiterten Teile des Drüsenganges {drg,,) mittels eines Kanals — ich nenne ihn Uterus- stiel (us) — entspringt und sich rostrad bis über den Penis erstreckt und hier birnförmig anschwillt. Während die Muscularis des Drüsenganges sehr schwach ist, erscheint der Uterusstiel sowohl mit einem etwas höheren Cylinderepithel, als auch einer wesentlich stärkeren Muscularis versehen als der Drüsengang. Deren Ringfasern sind in einer kompakten Schicht Fig. 146. US sdr Rhynehodetnus costarieensis. Medianschnitt durch den Copulations- apparat. de Ductus ejaculatorius, drg Drüsengang, gö Geschlechtsöffnung, od Ovidukte, sdr Schalendrüsen, u Uterus, tis und ms, Teile des Uterus- stieles, vd Vasa deferentia. (Nach Beauchamp). angehäuft, die so dick ist, als die Epithelzellen hoch sind (12 ^t). Die derben Cilien der letzteren haben eine Länge von 8 /i. Dieser Charakter des Stieles setzt sich bis an die Blase fort, an deren Hinterende der Stiel etwas trichterförmig erweitert herantritt, um dann sich scharf von der Blasen wand abzugrenzen. An Stelle der cjlindrischen, in Alauncarmin tiefrot gefärbten Flimmerzellen mit dunkelblauen ovalen Kernen treten in der Uterusblase bis 50 [x hohe, keulenförmige, von Secrettröpfchen erfüllte, hellviolette Zellen mit hellblau tingierten, großen, runden Kernen. Und wie dem Epithel der Blase die Cilien fehlen, so ist auch ihre Muscu- laris ganz unvermittelt auf eine dünne, aus je nur einer Lage von Eing- und Längsfasern gebildete Membran reduziert. 3079 Im Prinzip stimmt mit der vorstehend beschriebenen Art der von Schar ff (905, pag. 39) beschriebene Rh. Jwivesi überein, und auch der von Meli (1055, Figg. 3, 8 u. 12) beschriebene Uterus von Avihlyplana nigrescens (LVI, 8, u), aberana und neumanni, sowie James ons (1180a) Ä. viridis (LVI, 3) unterscheidet sich von jenem des Rh. scharf fi bloß dadurch, daß sein Stiel nicht rostrad, sondern caudad gekrümmt ist, so daß er hinter den Drüsengang zu liegen kommt. Diese Arten bieten gegen Rh. scharf fi Vereinfachungen dar, indem ein in seinem Bau vom Atrium commune nicht abweichendes Eohr (va) — es entspricht vollständig der Vagina von Rh. scJiarffi — caudad zum Uterus ansteigt und vor dessen birnförmiger Anschwellung von hinten den Drüsengang aufnimmt. Abweichend von diesen verhalten sich andere Ehyncho- demiden, von denen zunächst Beauchamps Rh. costaricensis (Text- fig. 146) zu besprechen ist, bei welcher die Lage der in Betracht kommenden Organe die gleiche ist, wie bei Rh. scliarffi: Ein rostrad in das Atrium mündender Drüsengang (drg), der an seinem caudalen Ende die Ovidukte (od) aufnimmt und dicht vor ihrer Einmündung dorsad einen cylindrischen, kein Drüsenepithel besitzenden Uterusstiel (us) entsendet, welcher sich horizontal bis über das Vorderende des, einen weiten Sack darstellenden Uterus erstreckt, dann sich nach hinten umbiegt und mit einem kurzen, rücklaufenden Aste (us,) am ventralen Ende der Vorder- wand des Uterus zu münden. Desselben Forschers (1492) .4 m&L cylindrica zeichnet sich durch eine außerordentlich muskulöse Samen blase (LVI, ll,üs) aus, deren Ductus ejacu- latorius {de) sich in der Basis des sehr langen und schlanken Penis in mehrere Schleifen legt, um schließlieh in der Mitte desselben bis zu der Penisspitze (c) zu verlaufen. Dicht hinter der Geschlechtsöffnmig [gö) öffnet sich das weite Atrium femininum {af), das eines Drüsenepithels entbehrt und eine sehr schwache Muscularis besitzt. Eine solche, aus mehrfachen abwechselnden Ring- und Längsfasern bestehend, erhält das Atrium femininum erst in seinem dorsal ansteigenden, dem Uterusstiel von Rh. scharf fi entsprechenden Abschnitte {us), welcher am rostralen Ende der dorsalen Wand des Uterus {u) mündet. Der letztere hat aber nach Beauchamp eine nur sehr schwache Muscularis. Die Topographie der Copulationsorgane der beiden in Rede stehenden Arten zeigt, soweit sie bis jetzt besprochen wurde, viel übereinstimmendes: Bei beiden führt ein röhrenförmiges Vestibulum von der Geschlechtsöffnung {gö) in das Atrium, das nicht bloß in seinem rostralen männlichen {am), sondern auch in seinem caudalen weiblichen Teile {af) — Vagina {va) bei Rh. scharf fi, Atrium femininum {af) bei Ämhl. cylindrica — dem Penis Raum gibt. Die Spitze des letzteren ist so gegen den Uterusstiel {us) gerichtet, daß sie bei der Ausstreckung des Penis direkt durch den Uterusstiel in den Uterus gelangen muß, was aber, wie schon Beauchamp (pag. 14) be- tonte, nicht zu der Annahme berechtigt, daß hier eine Selbstbegattung 3080 statthabe, da wir ja von den wasserbewohnenden Tricladen in ganz ähnlich liegenden Fällen wissen, daß die Begattung stets eine gegenseitige sei. Die Verschiedenheit der Form des Uterus und der Stelle, an welcher der Uterusstiel in den Uterus eintritt, begründen gleichfalls einen tief- gehenden Unterschied zwischen Ä. cylindrica und Bh. scharffi. Noch wich- tiger ist aber, daß bei einer Anzahl von Landplanarien das zuerst (891) von mir bloß von Ärtiocotylus sipeciosus (LVI, 9 u, 10) beschriebene Vorkommen einer zweiten Verbindung zwischen Uterus und Geschlechts- porus festgestellt wurde. So zunächst von Busson (1024) bei Pel- matoflana so7idaica. Bei dieser (Textfig, 147) zweigt sich nach oben und hinten ein keulenförmiger mus- kulöser Sack (ws) ab, dessen blindes Ende (u) der Vagina (va) sich allmäh- lich erweitert und bauchseits krümmt, so daß der ,, Uterus" — denn um einen solchen handelt es sich — einen Halbkreis beschreibt, während die dünnwandige Vagina sich gerade nach hinten fortsetzt, um den gemein- samen Ovidukt (odf) aufzunehmen. ,,Kurz hinter der Vereinigung Fig. 147. de am '^O, Schema des Copulationsapparates von einem noch nicht ganz geschlechtsreifen Exemplare der Pelmatoplana son- daiea bei 17 maliger Vergrößerung. a7n Atrium masculinum, Bc Beauchampscher Kanal, c Penis, ea Canalis anonymus, de Ductus ejaculatorius, ds Ductus se- minalis, od und od, die beiden Ovidukte, p Anlage des Penisbulbus, u Uterus, US Uterusstiel, ra Vagina, vd die Vasa deferentia, vd, deren Abzweigungen, vs Samenblase. (Nach Busson). der beiden Eileiter zur Vagina geht von dieser dorsad trichterartig er- weitert,, ein Gang (Textfig. 144, eic) ab, der schief nach oben und vorn aufsteigt und in die Ventralfläche des Uterus {u) bei * mündet. Ein solcher Verbindungsgang zwischen Vagina und Uterus wurde von Graff bereits für Ärtiocotylus speciosus beschrieben" (1024, pag. 40). Die merkwürdigste Gestaltung bietet dieser Verbindungsgang jedoch bei der von Beauchamp (1492, pag. 11) beschriebenen Ämhlyplana cylindrica, weshalb ich denselben in der folgenden Erörterung als Beau- champschen Kanal (LVI, 11, Bc) bezeichnen werde. Er stellt bei der letztgenannten Art ein enges Eohr dar, das an der Ventralseite des Uterus mit einer trichterförmigen Erweiterung entspringt, um von da an der rechten Seite des weiblichen Atrium ab- steigend, in diesem mit einer Öffnung ($) zu münden. Dieser sehr feine, asymmetrische Kanal macht einen nach vorn und oben offenen Bogen, erweitert sich allmählich gegen seine Mündung und nimmt an seiner Bogen- krümmung — und das ist die merkwürdigste Tatsache an diesem Organ — von hinten her den Drüsengang [drg] auf. Damit erscheint der Drüsen- gang von jener Stelle des weibhchen Atrium (LVI, 11, *), an welcher er 3081 luicb. Analogie mit Bli. scharf fi (LVI, 2, drg,) und allen anderen bisher bekannt gewesenen Landplanarien liegen müßte, abgetrennt und dem Beauchampschen Kanal angegliedert, der dem Drüsengang einerseits eine besondere, vom Uterusstiele (us) unabhängige Verbindung (Bc) mit dem Uterus (u) und andererseits einen neuen, mit einer besonderen Öffnung ($) im Atrium femininum mündenden Copulationskanal — ich bezeichne ihn als Canalis anonymus (m) — bietet. Jameson (1180 a) hat dann die Copulationsorgane einer Anzahl von südafrikanischen Ä mh l ypl an a- Arten beschrieben, welche in bezug auf die hier in Betracht kommenden Verhältnisse eine erstaunliche Mannig- faltigkeit darbieten und zum Teil zwischen Bh. scharf fi und 'A. cylindrica vermitteln. Davon ist eine {A. viridis) schon oben genannt worden. Un- mittelbar über ihrer Geschlechtsöffnung (L.., 3, gö) teilt sich das Atrium in ein senkrecht ansteigendes, den kegelförmigen Penis eng umschließen- des A. masculinum und die schief dorsocaudad abgehende Vagina (va), die sich direkt in einen einfach röhrenförmigen Drüsengang (drg) fortsetzt. Dieser nimmt von oben den Uterusstiel (us) auf, welcher wie bei Bh. scharffi an seinem Beginne an der Vorderwand ein kleines Divertikel trägt und unweit des Vorderendes der Ventralfläche seines eiförmigen, dor so ventral abgeplatteten Uterus (w) mündet. Im Gegensatze zu der genannten besitzt A. natalensis (LVI, 4) ein umfangreiches Atrium commune, in welchem durch einen dorsalen queren Muskelwulst ein Divertikel (div) abgesackt ist, das reichliche Drüsen aufnimmt und zu den oben S. 3076 als ,, falsche Uteri" bezeichneten Bil- dungen gehört. Ein mächtiges männliches Copulationsorgan springt mit seinem plump-kegelförmigen Penis (c) gegen die Geschlechtsöffnung (gö) vor, während ihm gegenüber an der Hinterwand des Atrium ein außer- ordentlich muskelki'äftiges weibliches Copulationsorgan mündet. Es besteht aus einem drüsigen, weiten Abschnitt (va,), dessen Epithel mit Eingfalten in das Lumen vorspringt, und einem engen, wie es scheint, kein Drüsenepithel besitzenden caudalen Rohre (va), das mit einem, ähnlich wie bei Bhynchodemus scharffi (LVI, 2, drg,,) erweiterten Vorhofe des Drüsenganges (drg) endet, in welchen sich von unten der gemeinsame Drüsengang (drg,) öffnet, während dorsocaudad aus ihm ein kurzer Uterus- stiel (us) zur Vorderwand des großen eiförmigen Uterus (u) abgeht. In der allgemeinen Konfiguration des Copulationsapparates schließt sich der eben besprochenen die A. caffra (LVI, 7) an. Auch hier ist ein dor- saler Muskelwulst {miv) vorhanden, hinter welchem sich ein ,, falscher Uterus" (div) absackt, aber außerdem ist der quere Muskelwulst so lang, daß er wie ein Vorhang das Atrium in einen männlichen und weiblichen Eaum trennt. Die Vagina (va) hat auch hier eine starke Eigenmuskulatur, doch fehlt ihr die Differenzierung in zwei verschieden gebaute Abschnitte, wogegen sie, wie bei A. natalensis, durch einen kurzen Stiel [us) in den nach Lage und Form sich gleich wie dort verhaltenden Uterus übergeht. 3082 Während aber bei jener zwischen Vagina und Uterusstiel der Drüsengang eingeschaltet ist, geht hier vom Uterusstiel ventrad ein Kanal (Bc) ab, der, senkrecht absteigend, die Drüsengänge (od) aufnimmt und dann, das weibliche Atrium umzieht (cä), um am ventralen Eande des queren Muskelwulstes aus- zumünden, also an derselben Stelle ($) über und hinter dem Vestibulum genitale, wie der Beauchampsche Kanal bei A. cylinärica (LVI,11). Der wesentlichste Unterschied zwischen ^. ca//ra und A. cylindrica scheint mir darin zu liegen, daß bei der erstgenannten der Beauchampsche Kanal und der Uterusstiel durch eine gemeinsame Öffnung aus dem Uterus entspringen, während sie bei der letztgenannten durch zwei räumlich weit voneinander entfernte mit ihm kommunizieren. In diesem letzteren Punkte schließen sich die beiden folgenden Arten dagegen der A. cylindrica (LVI, 11) an. Dies gilt besonders von A. flaves- cens (5). Der Unterschied von A. cylindrica beruht hier zunächst in der Insertionsstelle des Uterusstieles (us) an den Uterus: Diese Lisertion liegt bei flavescens an dem hinteren Ende der Ventralfläche des letzteren, während sie bei c?/Hn(^nca am vorderen Ende der Dorsalfläche ange- bracht ist. Bei beiden Arten bildet der Uterusstiel die direkte Verlängerung des weiblichen Copulationskanals, welcher bei flavescens eine mit kräftiger Eigenmuskulatur versehene Vagina (va) darstellt, deren Homologon bei cylindrica durch das, eine schwache Muscularis besitzende Atrium femi- ninum (af) vertreten ist. Der zweite, wesentlichere Unterschied zwischen beiden Arten liegt aber darin, daß bei A. cylindrica der Beauchampsche Kanal in das weibliche Atrium mündet ($), während er bei flavescens sich nicht in die dem letzteren homologe Vagina, sondern mit einem neuen, unterhalb dieser liegenden Eohre (ca) nach außen öffnet. Ich nenne dieses Eohr ,,Canalis anonymus". Sehr merkwürdige Verhältnisse bietet Jamesons A. hc'paticorum (LVI, 6). Bei dieser ist die typische Vagina (bzw. das ihr entsprechende Atrium femininum) verloren gegangen, und deren Funktion wird gänzlich vom Canalis anonymus (LVI, 7, ca) übernommen, der dem Drüsengang anderer Landplanarien entspricht und mit der Ventralfläche des Uterus durch zwei in der Medianebene liegende Kanäle verbunden ist, dem vorderen Uterusstiel (us) und dem hinteren Beauchampschen Kanal (Bc). Wahrscheinlich dient hier der distale Teil des Canalis anonymus (ca) + Uterusstiel (us) der Copula, der Beauchampsche Kanal dagegen der Eiablage: beide vereinigen sich dicht hinter dem Vestibulum (gö), um mit einer gemeinsamen Öffnung in letzteres einzumünden. Von den durch Meli beschriebenen Amhly 'plana- Ai-ten besitzt A. nigrescens (LVI, 8) ebenfalls zwei ausführende weibliche Kanäle, von denen der vordere und obere, von ihm als Atrium femininum bezeich- nete, aber richtiger als Vagina (va) anzusprechende dorsocaudad ansteigt, von hinten den Drüsengang aufnimmt und sich durch einen kurzen Uterus- 3083 stiel (us) in den mit seiner Hauptachse horizontal liegenden eiförmigen Uterus (u) öffnet, während ein zweiter (ca) etwas distal unter dem Drüsen- gang von der ventralen Wand des „Atrium femininum" abzweigt, um an der hinteren Circumferenz der gemeinsamen Geschlechtsöffnung {gö) zu münden. Von diesem Kanal sagt Meli (1055, pag. 476): „Während sein dem Atrium femininum zugekehrtes Stück ein einfaches Eöhrchen dar- stellt, besitzt er im ganzen Umkreise der unteren % seiner Länge zahl- reiche sich gabelnde Divertikel (cad), die wieder untereiziander kommuni- zieren. Dieses ganze Kanalsystem ist von einem kubischen, cilientragenden Epithel ausgekleidet, welches das Secret der zahlreichen erythrophilen Drüsen (cadr) aufnimmt, die in dem das ganze verzweigte Kanalsystem umhüllenden Muskelfilz (mf) eingelagert sind. Die damit gegebene Verdoppelung der vom Uterus zum Atrium führenden Kommunikation erinnert an ähnliche Verhältnisse bei Artio- cotylus speciosus" (s.u.). Das letzte Endglied in dieser Eeihe von aberranten, mit einem Uterus versehenen Landplanarien stellt aber A. aberana (Meli, 1055, XVII, 8) dar, bei welcherder ganze weibliche Copulationsapparat aus einem in die hintere Wand des Atrium commune mit einem kurzen Stiele mündenden birnförmigen Uterus besteht, wozu noch der Drüsengang (Vereinigungs- stelle der beiden Ovidukte nach Meli) kommt, welcher in der Mitte der Länge des Uterusstieles an diesen von hinten herantritt. Die von mir (891, pag. 208— 211) für Artiocotylus speciosus be- schriebenen Verhältnisse werden erst aus den für Amblyplana hepati- corum (LVI, 6) geschilderten dem Verständnisse nähergerückt. Der Copu- lationsapparat von Artiocotylus steht durch die Eeduktion des Atrium die Form des männlichen Copulationsorganes (LVI, 9, c) und den Besitz von zwei, den Uterus mit dem Atrium verbindenden Kanälen der letzt- genannten Art sehr nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die bei Landplanarien einzig dastehende Größe und Form des Uterus (u), sowie die Lagebeziehungen seiner beiden Kanäle, die aus dem rostralen Ende der Bauchfläche des Uterus mit einer gemeinsamen Wurzel (*) ent- springen, sich aber ventrad bald in zwei Äste spalten, von denen der hintere, den gemeinsamen Drüsengang (drg) aufnehmende dem Be au- ch amp sehen Kanal (vergl. Fig. 6 und 9, Bc + Canalis anonymus cä), der vordere dagegen dem Uterusstiel (us) entspricht, und zwar sowohl mor- phologisch als auch physiologisch *). Es sei zu der Abbildung Fig. 9 und ihrer Beschreibung noch folgendes bemerkt. Das Verhältnis der beiden *) Diese Anschauung teilt auch Meli (1055, pag. 476), indem er von dem in ein spongiöses Kanalnetz aufgelösten Canalis anonymus der Amhlyplana nigrescens meint, ,,daß er bei der vorliegenden Spezies wahrscheinlich zur Eiablage dient. Die durch das Netz der Divertikel gegebene Erweiterungstähigkeit des Hauptkanals, sowie der Drüsen- besatz lassen es auch möglich erscheinen, daß er mit der Bildung der Eischale in Be- ziehung stehe". 3084 weiblichen Geschlechtskanäle ist des leichteren Verständnisses wegen bisher schematisch dargestellt, während Fig. 10 die tatsächliche Lage derselben wiedergibt, welche sich so verhält, daß l.an der Hinterwand des Atrium der dem Uterusstiel (us) entsprechende Teil über dem Canalis anonymus (ca) mündet, und daß 2. dadurch eine Überkreuzung dieser beiden Kanäle auf ihrem Wege zum Uterus bedingt ist. Über den feineren Bau der in Eede stehenden Organe hei Artiocotylus s'peciosus sei folgendes mitgeteilt. Vor seiner Teilung, (bei*) hat der ungeteilte Uterusstiel [Bc) ein drehrundes Lumen und besitzt das gleiche zyhndrische FHmmerepithel (LIII, 7, ep) wie das Atrium mid eine wenngleich schwächere Eingmuskelschicht [rm), die aber vom Epithel durch eine einfache Lage von Längsfasern {Im) getrennt erscheint. Kurz vor der Einmündung in den Uterus ist die Kingfaserschicht zu einer Art Sphincter (sp/i) verstärkt, während das Epithel niedriger wird, und das Lumen eine schwache trichterförmige Erweiterung erfährt. Die Wand des Uterus (LVI, 9, u) ist durch nach innen vorspringende Falten seiner Wand peripher in Kj-ypten (fcr) zerfällt und besitzt ein Epithel (LIII, 2, iie'p), das sich scharf absetzt von jenem des Uterusstieles. Es ist mehrmals höher als letzteres und enthält statt der ovalen, tief gefärbten Kerne solche von kreisrundem Umriß (fe) und heller Beschaffenheit mit einem tief gefärbten Kern- körperchen. Die Zelleiber grenzen sich meist bloß an ihrer Basis von- einander ab, ihr Plasma ist mehr oder weniger granulös und dement- sprechend bald heller, bald dunkler tingiert. Vielfach sieht man die ganze Zelle von kleineren oder größeren Vakuolen {vac) durchsetzt, stets mehren sich dieselben gegen das freie Ende hin, und dies ist an manchen Stellen ganz zerfressen und in die einzelnen Secretkörnchen aufgelöst, wie man sie in unregelmäßigen Massen im Lumen verteilt vorfindet. Das Uterusepithel scheint einer mit platten Kernen (A:,) versehenen, bindegewebigen Tunica propria aufzusitzen, zu welcher eine schwache Muscularis (mm), sowie die lockeren Fasern der hier sehr dünnen, gemeinsamen MuskelhiTlle (LVI, 9, mh) hinzukommen. Im Trichter des Stieles fand ich ein Büschel von Spermien (LIII, 2, si)). Der Canalis anonymus (LVI, 9u. 10, ca) ist viel weiter als der Uterusstiel {us) und besitzt einen von vorn nach hinten komprimierten Quer- schnitt, im übrigen jedoch den gleichen Bau wie jener. Dicht unterhalb des Uterus zweigt vom Uterusstiel der horizontal nach hinten ziehende gemein- same Drüsengang {drg) ab, der sich bei drg, in die erweiterten beiden Drüsen- gänge spaltet, von denen sich jeder in einen der um 180" nach vorn abgebo- genen Ovidukte {od) verengt. Die Schalendrüsen gehören bei dieser Art aus- schließlich der Ventralseite des Körpers an, wo sie im Parenychm unter- halb des Uterus eingebettet sind. Die vorstehend beschriebenen weiblichen Copulationsorgane zeigen, daß der Uterus auch bei den Terricolen weit verbreitet ist und in der Mannigfaltigkeit seiner Gestalt, sowie Größe dem gleichbenannten Organ der wasserbewohnenden Tricladen nicht nachsteht. Sein Stiel {us) läßt 3085 ihn als direkte Ausstülpung des Drüsenganges {Rhynchodevius scharffi, LVI, 2), der Vagina {Amhlyplana flavescens, LVI, 6) oder des Atrium {Artiocotylus s'peciosus, LVI, 9) erscheinen, wobei die Lagebeziehung zwischen Uterusstiel und der Spitze des Penis (2 u. 11, c) zur Annahme zwingt, es werde bei der Copula das Sperma direkt in den Uterus befördert. Dieser ist bei den meisten der oben besprochenen Terricolen (LVI, 4—9, 11) so umfangreich, daß er von vornherein als zur Aufnahme der Eikapsel geeignet erscheint, und auch bei geringerem Eauminhalte bei solchen Arten (Figg- 2, 3, 6), deren Atrium auf ein Minimum reduziert ist, dürfte diese Annahme gestattet sein*). Der Beauchampsche Kanal {Bc), welcher die Ausführungsgänge der weiblichen Gonaden von den normalen weiblichen Geschlechts- wegen (Vagina oder Atrium femininum) ableitet und direkt in den Uterus fülirt, scheint mir die Annahme zu stützen, daß der letztere der seinem Namen entsprechenden Funktion diene. Der Beauchampsche Kanal kann bei Arten auftreten, bei welchen a) die Vagina in ihrer ursprüng- lichen Gestalt erhalten ist (Amhlyplana flavescens, Fig. 5) und der Copula ebenso wie der Eikapselablage dient, während b) bei anderen A. nigrescens, Fig. 8, Artiocotylus speciosus, Fig. 9, und Amhlyplana caffra, Fig. 7) die Vagina wahrscheinlich bloß zur Copula und nicht auch zur Eiablage verwendet wird (Amhlyplana cylindrica, Fig. 11) oder c) ganz verloren gegangen ist und sich für den letzteren Zweck ein eigener Kanal heraus- gebildet hat, für den ich den Namen Canalis anonymus (ca) vorschlage. Die vorstehende Darstellung sucht nur eine vergleichende Morphologie des bei den Terricolen so komplizierte Verhältnisse darbietenden weiblichen Copulationsapparates zu geben, wobei allerdings vorläufig meiner Dar- stellung die Annahme zugrunde gelegt ist, daß dem ,, Uterus" die diesem Namen entsprechende Funktion zukomme. Wir werden nach Besprechung der Verhältnisse bei den wasserbewohnenden Tricladen auf die Frage nach der Funktion dieses Organs noch einmal zurückkommen. Eeceptacula seminis. Als solche habe ich bei den Landplanarien zweierlei, gewiß nicht homologe Organe bezeichnet. Zunächst bei Geoplana nasuta das von Loman (612) als ,, Uterus" bezeichnete, an der Stelle, an welcher der Eitrgang (eig) in den Drüsengang (drg) übergeht, ventral an- hängende birnförmige Divertikel. In diesem fand ich eine fibrilläre Masse, welche aus Spermien gebildet schien. Ein ganz ähnlich gestaltetes Eecep- tacuhmi beschreibt Ikeda (1428, pag. 119) von Pseudartiocotylus ceylonicus. Auch hier stellt es eine Ausstülpung des Drüsenganges dar doch nicht von dessen ventraler, sondern von der dorsalen Seite. Die zweite Form der Eeceptacula findet sich bei Vertretern der Gattung Artioposthia. A. diemenensis (LX, 3— 5, rs) trägt an dem dor- *) Es würde eine bestimmtere Ausdrucksweise möglich sein, wenn wir wüßten, ob die zur Untersuchung gelangten Individuen die volle Reife der Copulationsorgane darstellen ! 3086 salen Teile der Vorderwand des drüsenreichen queren Muskelwulstes (Drüsen- wulst drw), die, wie der letztere, eine runzelige, quergefaltete Oberfläche aufweist eine Öffnung ((LH, 2, rs„), die in einen vielfach geschlän- gelten Kanal {rs,) führt, welcher vom Eest des Muskelwulstes durch die seine hintere Wand umfassenden Muskelfasern {rsm) abgegrenzt ist. Der Kanal verläuft ein kurzes Stück nach hinten, biegt dann nach unten und bildet eine U-förmige Schleife, die nahe der Vorderwand aufsteigt, um unmittelbar unter dem Anfange des Kanals mit einem birnförmigen Bläschen (rs) zu enden. Die spärlichen Lücken des Bindegewebes in der Umgebung des Organes sind erfüllt von Drüsen [rsd). Bei A. fletcheri (LX, 1 u. 2) ist eine weitere Komplikation und eine andere Lagerung dieses Organes zu beobachten. Dieser Art fehlt ein weibliches Atrium, indem der ganze hinter der Geschlechtsöffnung liegende weibliche Apparat in eine Muskelmasse eingebettet ist, deren vordere Wandung von der Dorsalfläche des männlichen Atrium zum hinteren Rande der Geschlechtsöffnung ventrocaudad abfällt und zwei in der Mittellinie liegende Öffnungen besitzt. Von diesen ist die obere, kreisförmige gegenüber der Penisspitze angebracht und führt in die Vagina, welche hier aus einem engen Rohre (va) und einer länglicli -ovalen Auf- treibung (va,) besteht, an die sich der Drüsengang (drg) anschließt. Die zweite, als ein querer Schlitz erscheinende Öffnung findet sich dicht über dem Hinterrande der Geschlechtsöffnung und führt in einen dorsoventral komprimierten Raum, welchen ich (891, pag. 179 u. 227) als ,,Vorhnf" (rSf) bezeichnet habe. An ihn schließt sich ein drehrunder, in einer S- Krümmung dorsad ansteigender Kanal, der sich dicht unter der Vagina ampullenartig erweitert und eine in Form und Bau an den Pharynx er- innernde muskulöse Ringfalte einschließt, die ich „Clitoris" (cl) benannte. Das Lumen derselben zieht ebenfalls in einer S-Krümmung unter viel- fachen sekundären Windungen nach hinten und erweitert sich allmählich zu einer länglichen, quergestellten Blase, dem eigentlichen Receptaculum (rs). Ich halte die Clitoris für einen Schluckapparat und glaube, diese Organe der Artioijosthia- Alten mit Recht als Receptacula seminis be- zeichnet zu haben, obgleich ich in keiner mit Sicherheit Spermien nach- weisen konnte. Schließlich sei nur bemerkt, daß auch das Receptaculum von Ä. fletcheri gleich jenem der A. diemenensis von zahlreiclien Drüsen (891, tab. XXXI, fig. 1, rsd) umgeben ist, die, von einer starken Muskel- hülle {rs7n) zusammengehalten, in das Receptaculum münden. Das Epithel ist im Receptaculum aus platten, im Vorhofe von etwas höheren bis kubischen Zellen gebildet und ruht auf einer Muscularis, deren Ringfasern sich um den Vorhof je näher der Mündung, um so dichter anhäufen, so daß man an letzterer fast von einem Sphincter sprechen könnte. Dazu kommt, daß der Muskelfilz in der Umgebung des Receptaculum, besonders aber seines Vorhofes, viel dichter ist, als irgendwo sonst in der Umgebung der Copulationsorgane dieser Art. 3087 Paludicola. Der weibliche Copiilationsapparat der Süßwassertricladen schließt sich in seinem Aufbau an den der Terricola an, ist aber nicht so mannig- faltig gestaltet wie bei letzteren. Dies wird sich herausstellen, wenn wir ihn an jenen Arten, von welchen oben (S. 3048 ff.) die männlichen Organe besprochen wurden, betrachten. Bdelloce'pha 'punctata steht mit ihrer die Öffnung des Uterusstieles umgebenden muskulösen Papille (LV, 3, use), sowie der Form ihres Uterus- stieles — die erstere wird bei den muskulösen Drüsenorganen, die letztere bei der Darstellung der Histologie und Funktion des Uterus zu besprechen sein — allen anderen Paludicolen gegenüber. Planaria striata (LV, 8) weist die Eigentümlichkeit auf, daß der von hinten herantretende Drüsengang (drg) mit dem von vorne und oben kommenden Uterusstiel (us) durch eine gemeinsame Öffnung in das sehr reduzierte Atrium mündet, die beiden oben (S. 3050 ff) behandelten Soro- celis- Arten verhalten sich darin verschieden, indem bei S. gracilis (LV, 4) in dem engen Atrium der Drüsengang dicht über der Uterus Öffnung (uö) an der Hinter wand des Atrium, bei S. lactea (LV, 5) dagegen von der rechten Seite her vor der Geschlechtsöffnung mündet. Planaria piiiguis (LVII, 3) besitzt eine unmittelbar vor der Öffnung der Penisscheide dorsad abgehende Vagina (va), die durch ihr niedrigeres Epithel eine auffallend 'starke Eingmuskelschicht, sowie das Fehlen der erythro- philen Drüsen sowohl vom Atrium commune, als auch von dem zu einer längsovalen Blase angeschwollenen Drüsengang (drg) abgegrenzt ist. Der Uterusstiel (us) mündet hier nicht in das Atrium commune, sondern, wie bei Rhynchodemus scharf fi (LVI, 2), in die dorsale Wand des hinteren Endes des Drüsenganges, da, wo dieser in den gemeinsamen Ovidukt übergeht. Uterus. Wir haben von diesem Organ bisher bloß seine Lage- beziehungen zum Copulationsapparate, und zwar besonders das Ver- hältnis seines Ausführungsganges, des Uterusstieles (us) und dessen Mün- dung, der Uterusöffnung (uö) zu den übrigen weiblichen Organen be- sprochen. Im folgenden sollen seine Form und Größe, sowie sein feinerer Bau betrachtet werden. Dem Uterus der Paludicolen fehlen vollständig die bei den Landplanarien durch das Auftreten des Beauchampschen Kanales und des Canalis anonymus bedingten komplizierten Beziehungen zum Drüsen-, bzw. Eiergange. In den meisten Fällen zerfällt er in einen dorsal und median*) über den Copulationsorganen nach vorne verlaufenden zylindrischen Stiel (us) und eine unmittelbar hinter der Pharyngealtasche liegende, zwischen diese und dem Penisbulbus eingekeilte Erweiterung, die Uterusblase (u). *) Für unsere mitteleuropäischen Paludicolen gibt Böhmig (1317, pag. 147) an, daß der Uterusstiel ,, meist seitlich von der Medianebenc" zum Atrium genitale ziehe. 3088 Der einzige Fall, in welchem der Stiel nicht gerade nach vorne verläuft, sondern vorher eine caudad gerichtete [Schlinge bildet, ist durch Bdello- cephala punctata (LV, 3, uss) vertreten, in welchem auch der Besitz eines Schluckapparates (usp) eine sonst nicht beobachtete Eigentümlichkeit bildet. Die blasige Erweiterung (use) des Stielanfanges ist auch bei Dendro- coelum infernale (LV, 10) auffallend ausgesprochen, wogegen bei Poly- celis cornuta die eiförmige Verdickmig (LVII, 6, use) am Ende des auf- steigenden Astes des Uterusstieles vor seiner Umbiegung nach vorne (Böhmig, 1317, pag. 175) nicht durch Erweiterung des Lumens, sondern durch Verdickung der Eingfaserschicht seiner Muscularis hervorgebracht wird. Die merkwüi'digste Ausgestaltung, was die Gröi3e seines Binnen- raumes und die durch Zotten und Falten bedingte Vermehrung seiner Binnenfläche betrifft, ist an Monocotylus suhniger (LV, 2) beobachtet worden, wo der Uterusstiel aus einem röhrigen vorderen und dorsalen (us), einem nach hinten zur Ventralfläche absteigenden, Faltenbildungen aufweisenden (ms,) und einem sackartigen, innen mit langen Zotten be- setzten ventralen (us,,) Abschnitt besteht. Den Gegensatz zu dieser räum- lichen Entfaltung des Uterusstieles (sowie der reichgelappten Uterus- blase u) bei der genannten (20 mm langen) Art bildet die fast ebensolange Planaria gruhei (LV, 7) mit ihrem engen Stiel und der kleinen birn- förmigen Blase*). . , Eine der merkwürdigsten Uterusformen ist jene von Sorocelis lactea (LV, 5) und sabussowii, indem hier der Uterus einen vom Atrium zur Pharyngealtasche allmählich an Weite zunehmenden Sack darstellt, der seiner ganzen Länge nach neben dem männlichen Copulationsorgan liegt und mit seinem verschmälerten Hinterende (sus) von der Seite her in das Atrium commune mündet. Das gleiche ist der Fall bei S. sa- hussowi (Seidl, 1388, VI, 11), doch ist hier das zum Atrium absteigende Ende des Sackes fast rechtwinklig abgeknickt und zu einem Kanal ver- schmälert, wodurch eine Zwischenform zustande kommt zwischen S. lactea und jenen Sorocelis-Aiten (z.B. S. graciliSjhY, 4), bei welchen die ge- lappte Uterusblase, wie bei den meisten mitteleuropäischen Paludicolen, zwischen dem Penisbulbus und der Pharyngealtasche eingekeilt, durch einen langen Stiel mit dem Atrium verbunden ist, in das er aber, wie bei den Dendrocoelum- Arten und Planaria alhissima (s. Böhmig, 1317, pag. 165), von der Seite einmündet. Die Form der Uterusblase ändert sich bei einer und derselben Art während des Lebens. So berichtet Enslin (1130, pag. 342) von PL cavatica: „Im leeren Zustande ist sie auch vielfach gefaltet, man trifft aber auch öfters ballonartig aufgetriebene Uteri an, welche ganz mit Secret vollgefüllt sind; bei solchen beträgt dann der Durchmesser manchmal über 1 mm". *) Es handelt sich nach Sabussow (997, pag. 55) um ein in voller Geschlechtsreife befindliches Exemplar! 3089 Die Uterusblase liegt mit ihrer längeren Achse nur selten in der Ver- längerung ihres Stieles, wie z. B. bei PL striata (LV, 8), gruhei (LV, 7) und noch deutlicher bei Bimace-phalus 'pulvinar (LV, 1), sondern bildet einen rechten Winkel mit dem Stiele, indem sie, mehr oder weniger von vorne nach hinten komprimiert, hinter dem männlichen Copulationsorgan gegen die Bauchseite herabsinkt. Am weitesten gediehen ist dieses Ver- halten bei Bdelloce'phala 'punctata (LV, 3). Eine aberrante Uterusform dieses Typus findet sich bei PI. pinguis (XVII, 3), indem der Uterus hier nur zum Teile (u) herabsinkt, mit seinem vordersten Ende dagegen auf die Dorsalfläche der Pharyngealtasche übergreift. Durch die Form ihres Uterus von allen übrigen Tricladen unter- schieden ist Polycelis nigra (LVII, 5). Der leicht gekrümmte Stiel zieht hier bis dicht an die Pharyngealtasche, um hinter dem Mund (m) einen Querbalken (u) zu bilden, der von seinen lateralen Enden zwei Paare von Blindsäcken (,, Hörnern") entsendet, von denen sich eines (u,) nach vorne zu Seiten des Pharynx und eines (us,,) nach hinten zu Seiten des männ- lichen Copulationsorganes erstreckt, so daß die Figur eines H zustande kommt. Eine andere auffallende Gestalt des Uterus findet sich bei Sorocelis fusca, bei welcher (LV, 6) die Blase durch eine tiefe horizontale Ein- faltung ihrer vorderen Wand in eine obere und eine untere Hälfte ge- teilt ist. Maricola. Die Unterschiede, welche das männliche Copulationsorgan der Mari- colen in Größe und Gestalt, sowie im Bau darbietet (s. S. 51g— 51m), treten weit zurück gegenüber den fundamentalen Differenzen des weib- lichen Apparates. Es werden deshalb diese letzteren schon von Böhmig (1124, pag. 463) zur Aufstellung von 3 — durch Wilhelmi (1331, pag. 253 ff.) auf 5 vermehrten — Typen des Copulationsapparates verwendet, welche ich in folgende Übersicht gruppiere: A. Maricola mit nur einer Geschlechtsöffnung. I. Typus Procerodidae. Der Drüsengang (bzw. der Eiergang, wenn der erstere fehlt) mündet von hinten her in den Uterusstiel, oder es öffnen sich, wie man auch sagen könnte, diese beiden Gänge dicht nebeneinander in das Atrium genitale; dann liegt die Mün- dung des Uterusstieles über der des Drüsen-(Eier-)ganges, der Uterus hinter dem männlichen Copulationsorgan. Der Uterus kann aber auch nach vorne umgeschlagen sein, so daß er über {Procerodes ivandeli, LVIII, 4) oder mehr oder weniger weit {Pr. jaqueti LVII, 8) hinter dem Penis zu liegen kommt. Die Ovidukte können getrennt oder durch einen Eiergang ausmünden. IL Typus Cercyridae (dabei neben Cercyra das aberrante Genus Cerhussowia und das gonochoristische Genus Sahussotvia). Die Bronn, Klassen des Tier-Reiche. IV. 1, 1"" 3090 Ovidukte münden in den Drüsengang ein, der sich in den Stiel des rudimentären Uterus fortsetzt, der letztere kann nach vorne umgeschlagen sein {Cerc. ^a'pillosa, LIX, 1). Zu der Gruppe A. gehört auch als Eepräsentant des V. Typus Micro - fliaryngiäae Wilhelmis das Genus Micro'pharynx, dessen weibliche Copulationsorgane aber unbekannt sind. B. Maricola mit zwei Geschlechtsöffnungen. III. Typus üterii^oridae. Der Uterus liegt vor dem Penis und mündet selbständig nach außen, so daß zwei hintereinander liegende Geschlechtsöffnungen vorhanden sind (Textfig. 148 und 149, S. 3096). Der vor der männlichen Geschlechtsöffnung gö liegende Uterus öffnet sich ventral nach außen {uÖ). Die beiden Ovidukte ver- einigen sich zu einem medianen Drüsengang {arg), der von hinten her in das Atrium commune (149, ac) mündet. Vor ihrer Vereinigung geben die transversal zur Mittellinie konvergierenden hinteren Enden [odt) der Ovidukte {odl) je einen nach vorne zum Uterus ziehenden Ast ab, der zu einem ovalen „Receptaculum seminis" (rs) anschwillt und dann canalartig (rc) weiterzieht, um in den Uterus {u) ein- zumünden. C. Maricola mit drei Geschlechtsöffnungen. IV. Typus Bdellouridae. Mit einer männlichen Geschlechtsöffnung (Textfig. 150 u. 151 S. 3099), hinter welcher der aus der Vereinigung der queren Enden der Ovidukte entstehende Drüsengang (drg) in das Atrium mlmdet. Die longitudinalen Teile der Ovidukte (odl) geben in das zu selten des männlichen Copulationsorganes liegende Paar von Samentaschen (rs) je einen Ast ab, welcher in der Nähe der auf der Bauchfläche liegenden Ausmündung (pr) der ,,Receptacula se- minis" (rs) in diese eintritt. Es sind demnach hier drei Ge- schlechtsöffnungen vorhanden. — Ich lasse nun die genauen, von Böhmig (1124) gegebenen Be- schreibungen des weibhchen Apparates derjenigen Maricolen folgen, von welchen oben die Anatomie und Histologie des männlichen Copulations- organes besprochen wurde, wobei ich aber die den Uterus betreffenden Angaben am Ende dieses Abschnittes im Anschlüsse an die vergleichende Darstellung des Uterus der Tricladen zusammenfassen werde. Procerodidae. Die allgemeine Konfiguration der weiblichen Copu- lationsorgane erhellt aus den drei schematischen Abbildungen 7—9 der Taf . LVII. Der Uterus (u) steht durch einen mehr oder weniger steil ge- stellten, fast gerade, {Pr. lobata Fig. 9) oder in einem leichten Bogen ver- laufenden Stiel {us) mit dem Atrium commune in Verbindung. Li den Uterusstiel mündet von hinten und der Ventralseite her der „unpaare 3091 Ovidukt", an welchem Böhmig drei Abschnitte unterscheidet: 1. den Eiergang {eig), 2. den Drüsengang (drg) und 3. den sog. Verbindungsgang. Der erstere ist außerordentlich kurz, in Pr. lobata (9) nur 15— 20/^ lang, doppelt solang in Pr. jaqueti (8) und 5— 6fach solang in Pr. ulvae (7), in seinem Bau vollständig mit den Ovidukten übereinstimmend. ,,Die Epithelzellen des bei Pr. ulvae im Verhältnis zu eig weiten, bei Pr. jaqueti fast blasigen Drüsenganges (drg,) werden von den Ausführungs- gängen überaus zahlreicher, eosinophiler, einzelliger Drüsen {sdr bzw. drdd durchbohrt, w^elche zum größten Teile ventral von den Darmästen, aber auch zwischen diesen gelegen sind und sich rostrad bis zur Mundöffnung, caudad bis weit über den Uterus hinaus erstrecken. Sie münden nicht durch ,einen gemeinsamen Ausfülirungsgang', sondern von allen Seiten her in den unpaaren Ovidukt. Ein ganz bedeutender Teil derselben (ködr) mündet überdies ,,auf einem weiten Felde in der Umgebung des Genital- porus (pg) aus, und an sehr gut differenzierten, mit Hämatoxylin-Eosin gefärbten Präparaten vermag man nach dem Farbentone, den das Secret annimmt, zwei Arten von eosinophilen Drüsen zu unterscheiden, von denen die eine ausschließlich dem Drüsengange zugehört". Der Verbindungsgang ist frei von Drüsen, wohl aber finden wir in seiner Umgebung jene birnförmigen Zellen, welche bei Besprechung des Uterus- stieles zu erwähnen sein werden, wie denn auch in den übrigen Ver- hältnissen sein Bau mehr jenem des Uterusstieles gleicht. Procerodes oJilini. Bei dieser steigt der Drüsengang {IjVlIl,l,drg) direkt von der Geschlechtsöffnung steil nach oben, nur wenig nach hinten geneigt, und gibt etwa in halber Höhe den in rechtem Winkel caudad ab- gehenden Eiergang (eig) ab, um dann unter mäßiger Verbreiterung als Uterus- stiel (us) in die ventrale Wand des Uterus einzutreten. Der dem Drüsen- gang anderer Tricladen entsprechende Teil des weiblichen Geschlechts- weges ist mit einer, ansehnliche Cilien tragenden Epithelialplattenschicht ausgekleidet — Böhmig sagt pag. 479, daß sich diese Art von den übrigen Procerodes- Arten durch den Mangel eines Drüsenganges auszeichne! — und trägt in seiner distalsten Partie auf einer etwa 55— 90 ^ langen Strecke eosinophile Drüsen (edr), welche sich ähnlich verhalten wie Schalen- drüsen. Dazu kommt, daß in dem proximalen, von mir als Uterusstiel allein bezeichneten Teile die Cilien ,, recht häufig vermißt" werden, sowie auch eine Verschiedenheit in der Muscularis beider Abschnitte : Im Uterus- stiel finden sich zwei mehrschichtige Lagen, von denen die innere aus Bing-, die äußere aus Längsfasern besteht, während im Drüsengange Eing- und Längsfasern abwechseln, „es ist hier eine Durchflechtung der mus- kulösen Elemente eingetreten". ,,Ich brauche kaum zu sagen, daß die auch hier den Gang umstellenden Zellen, zum Teil wenigstens, die kern- haltigen Teile des Epithels bedeuten, wie bei Pr. variahilis". Procerodes ivandeli (LVIII, 4). Der weibliche Copulationsapparat weicht hier in auffallender Weise von jenem der übrigen Procerodes- Arten 196* 3092 ab. So vor allem darin, daß der Stiel (us) des über dem Atrium mascu- linum eingebetteten Uterus (u) von der hinteren Wand entspringt, dann zunächst ein wenig caudad verläuft, um sich dann in scharfer Bie- gung nach rechts zu wenden und in das Vestibulum atrii zu münden, „Direkt hinter der knieförmigen Biegung mündet in die hintere Wand des Uterusstieles eine große, eiförmige, ca. 435// lange und 390^ breite, schräg nach hinten gerichtete Blase (drg), in welche sich der aus der Vereinigung der beiden Ovidukte (od) hervorgehende Eiergang (eig) öffnet.... Die Vereinigungsstelle der Ovidukte liegt 215—345^ hinter dem Genitalporus. Das Epithel des Eierganges besteht aus zylindrischen, cilientragenden Zellen, die Muskulatur aus Eing- und Längsfasern, von denen die ersteren etwas stärker ausgebildet sind als die letzteren" (Böhmig, 1252, pag. 20). Procerodes hallezi (LVIII, 6). Bei dieser mündet der weibliche Apparat an der Hinterwand des distalen Endes des Atrium masculinum mit einem horizontal verlaufenden Kanal (drg), der, etwa 70// lang und 30 ju breit, mit einem kurzen, viel engeren Zwischenstück in eine rundliche Blase, die der blasigen Erweitermig des Drüsenganges mancher Landplanarien (vgl. Rhynchodemus scharffi, LVI, 2, drg,,) entspricht, bei welcher ich den ausführenden Kanal des weiblichen Apparates als Vagina bezeichnet habe, welche Bezeichnung auch hier um so mehr am Platze ist, als dieser Abschnitt histologisch von dem Beste verschieden ist. Die Drüsenblase nimmt von unten den Eiergang (eig) und von hinten den Uterusstiel (us) auf. Mit Ausnahme des engen Zwischenstückes ,,ist der ganze Uterusgang — Böhmig bezeichnet so den ganzen vom Uterus bis zum Atrium verlaufenden Kanal — von einem kernhaltigen Epithel ausgekleidet, welches in beiden Abschnitten keine wesentlichen Ver- schiedenheiten zeigt, wohl aber machen sich solche bezüglich der Mus- kulatur geltend. Diese ist am distalen Teile viel stärker entwickelt, als am proximalen; dies gilt speziell von den Längsmuskeln (Im), welche nur zum Teil den Gang in ganzer Ausdehnung begleiten, zum Teil aber unterhalb der Einmimdungsstelle des Eierganges, also im Bereiche des Zwischenstückes enden und hier ihre Insertionspunkte finden. Zugleich kommt es hierbei zu einer Kreuzung dieser Fasern mit denen des proxi- malen Abschnittes", den allein wir als Uterusstiel (us) bezeichnet haben (1124, pag. 25). Die Muskulatur der weiblichen Geschlechtswege ,, steht mit der aller- dings schwächer entwickelten des Atrium .... im Zusammenhang; die letztere setzt sich auch auf den Bulbus des Penis fort, doch lassen sich die Eingfasern (rm) nur eine kurze Strecke weit verfolgen". Die mit dm bezeichneten Muskeln faßt B. als Diktatoren des Atrium und der weib- lichen Geschlechtswege auf. Birnenförmige Zellen, welche auch hier in beträchtlicher Menge in letztere einmünden, ,,sind wohl wenigstens teil- weise als Schalendrüsen zu deuten; es ist mir dies deshalb sehr wahr- 3093 sclieinlich, weil Drüsen, die sonst das Material für die Coconsohale liefern könnten, durchaus fehlen; allerdings habe ich keine Anhaltspunkte, daß die in Rede stehenden Zellen wirklich Drüsenzellen sind, sie können ebensogut Myoblasten vorstellen" (pag. 26). Cercyra ipayillosa (LIX, 3). Das Atrium masculinum setzt über die innere Ringfalte des Vestibulum atrii (a^) direkt fort in den weiblichen, in seiner g ^'i Co 3:- diu vcl IIS ifö ? af ca- od sdr C.F Wniter'sche Taf.LVT. c^gi edecL ^ dm, hül j^^ ZtJU V(l uep ■^ sth' ius VS.... ^^ vdb väzTLVrrOcämruurvagSi a^ ca. cadmf cadr drg "- IL ärq„ ,Jrn, , ^ •' ^ drrir ■ilidndlung .Leipzjt}. Erklärung you Tafel LVII. Tricladida. Bau der Copulationsorgane. Erklärung der allgemein gültigen Buchstabenbezeichnungen: ac Atrium commune, af A.. femininum, ay A. genitale, am A. masculinum, brfx birn- förmige Zellen (Drüsen), c Penisspitze, de Ductus ejaculatorius, dde drüsiger Teil des- selben, dr Drüsen, drg Drüsengang, dv7n dorsoventrale Muskeln, edr erythrophile Drüsen, eig Eiergang, Im Längsmuskeln, m Mundöflfnung, nirm meridionale Muskeln, mu muskulöse Drüsenorgane, iny Myoblasten, 11 Kerne, od u. od, Ovidukte, p männ- liches Copulationsorgan, pdr Penisdrüseu, pdrs u. pdrs' Secret derselben, pe Penis, pg GeschlechtsöfFnung, pht Wand der Pharyugealtasche, ps Penisscheide, rdm radiäre Muskeln, rm Ringmuskeln, rs Receptaculum seminis, sdr Schalendrüsen, sept Binde- gewebssepta, skr u. skr' Secretmassen, sr Secretbehälter, n Uterus, u, u. u,, Teile des- selben, US Uterusstiel, use Erweiterung desselben, va Vagina, vd Vas dcferens, vs Sameu- blase. Fig. 1 u. 2. Pelmatoplana tvilleyi. 1. Schematischer Medianschnitt durch die Copulationsorgane 17 x vergr. c Penis, CS Penisscheide, ag, Ausbuchtung des Atrium commune, dt Drüsentaschen, mh ge- meinsame Muskelhülle des Copulationsapparates , ö Mündung der Drüsentaschen der einen Seite, vdj) Mündung des Vas deferens in die Samenblase. 2. Querschnitt durch die beiden Drüsentaschen und ihre Ausführungsgänge. 3 u. 4. Planaria pinguis. 3. Schematischer Medianschnitt durch die Copulationsorgane 110 x vergr. 4. Schema der Muskulatur des Penis, bom Bogenfasern, Imd u. hnv ventrale Längs- fasern, die sich bei Ime' kreuzen, mep besonders differenziertes Epithel der Penis- scheide, pep Penisepithel, rm Ringmuskeln der Penisscheide, rme u. rmi äußere und innere Ringmuskelu des Penis. 5. Polycelis nigra. Copulationsapparat im Flächenbild. 6. Polycelis cornuta. Copulationsapparat im schematischen Medianschnitt, t/p' Mün- dung der separaten Tasche mit den muskulösen Drüsenorganen. 7. Procerodes ulvae. Schematischer Medianschnitt durch die Copulationsorgane. 180 X vergr. ködr eosinophyle Körnerdrüsen. 8. Procerodes jaqueti. Desgl. 180 x vergr. e/) Epithel der Penisscheide, A'ödr eosino- phyle Körnerdrüsen. 9. Procer ödes lobata. Desgl. 180 x vergr. vd, Vereinigungsstelle der beiden Vasa deferentia zum Ductus ejaculatorius. [Fig. 1 u. 2 nach Busson (1024); Fig. 3 u. 4 nach A. Weiss (1346); Fig. 5 u. 6 aus Böhmig (1317) nach Ijima (455); Fig. 7—9 nach Böhmig (1124)]. Bronns Klassen I\' , Tui-bellaria de T>s dt „ih cldr ' ; ; bom ^f>^' P C.F Winter 'sehe VS. 2338, vei"wende ich aucli hier für Eier, die mehrere Embryonen in einer gemeinsamen Schale umschheßen, die Bezeichnmig Eikapsel statt des zu ]\Iißverständnissen Anlaß gebenden Ausdruckes ,,Cocon", Wilhelmi (1331, pag. 257) gebraucht die Bezeichnung ,, Kapsel" auch im Sinne von ,, Schale", indem er von einer ,,Coconkapsel" spricht! 107* 3108 stück dazu bildet . unter den Terricolen Artio-posthia diem&nensis, hei welcher der Uterus (LH, 2, sowie LX, 3 u. 4, u) mit der Ausweitung des Atrium femininum (af) ein rudimentäres Organ geworden ist. Die verschiedenen Ansichten, welche in bezug auf die Funktion des Uterus der Paludicola seit 0. Schmidt (185, pag. 30) ausgesprochen worden sind, hat Burr (1466, pag. 608—617) sehr übersichtlich zu- sammengestellt, aber die Thesen: 1. „was bis jetzt über das Organ gesagt ist, würde vielleicht am ehesten die Bezeichnung Bursa copulatrix rechtfertigen'' (pag. 606), 2. ,,daß ein normaler Aufenthalt der Eier und Dotterzellen im Uterus überhaupt nicht erklärt werden könnte" (pag. 614), und 3. ,,man kann also allgemein für die Süßwassertricladen die Behaup- tung aufstellen, daß der bisher so genannte Uterus nichts mit der Bildung der Eikapsel zu tun hat", sowie 4. „die Bildungsstätte der Eikapsel ist das Atrium" (pag. 617) gelten nicht für alle Tricladen. These 1 mag für die bis jetzt genauer bekannten Paludicola gelten, bei welchen sie die alleinige oder doch — «vie ich oben sagte — die Haupt - funktion bezeichnet. Sie erschöpft aber nicht die Bedeutung des Uterus bei jenen Paludicolen, bei welchen angesichts des gänzlichen Fehlens eines Atrium {Monocotylus suhniger LV, 2) oder der minimalen Raum- entfaltung desselben (Sorocelis gracilis und lactea, LY, 4 u. 5) kein anderer Eaum für die Eikapselbildung vorhanden ist, als der Uterus {u) — ein Verhalten, welches auch bei manchen dieses Organ besitzenden Ai'ten der Terricola, wie z.B. Artiocotylus speciosus und Amhlyplana nigrescens (LVI, 9 u. 8) zu finden ist. Ferner gibt es Maricola, bei welchen wenigstens ein Teil dieses Organes — bei den Procerodes- Arten nach Böhmig (1124, pag. 487) „der Uterusstiel als Ort der Cocon- bildung in erster Linie in Betracht zu ziehen ist", wie auch aus den Ab- bildungen dieses Autors für Cercyra 'papulosa (1124, XVIII, 2) und, wenngleich nicht in demselben Maße die Inanspruchnahme des Uterus- stieles aufweisend, Procerodes ohlini (1523, textfig. 4) hervorgeht. Der letztgenannten Spezifs schließt sich, was die Lage der Eikapsel betrifft, auch noch Pr. lohata (Wilhelmi 1331, XV, 14) an. In bezug auf These 2 verweise ich auf Stoppenbrink, der annimmt, daß die vom Uterussecrete gebildete ,, provisorische Hülle" um die ganze Dotter- und Eiermasse zunächst noch sehr weich und dehnbar sei, so daß der halbfertige Cocon leichter durch antiperistaltische Bewegungen des Uterusstieles, die Schmidt (s. oben) ebenfalls beobachtete, in das Atrium gelangen kann, woselbst er vom Secrete der Schalendrüsen um- geben wird, und womit dann die Eikapsel ihre Schale und so ihre Vollendung erhält. Ein abgekürztes Verfahren, wie es von älteren Autoren (Ijima, 3109 455, pag, 421, Hallez, 734, pag. 98 und Chiclikoff, 664, pag. 526) bei Dendrocoelum lacteum beobachtet und von St. bestätigt wurde, kommt dadurch zustande, daß das provisorische Stadium im Uterus entfällt, und „die Coconbildung einzig und allein im Atrium vor sich geht, bzw. da der Eaum nicht ausreicht, den großen Cocon zu fassen, unter Hinzu- ziehung benachbarter Partien, der Penisscheide*) und der Mündung des Uterusstieles. Da der Uterusstiel (us) jetzt andere Funktionen hat, wie bei den Planaria- Arten, ist seine Muskulatur weit schwächer ent- wickelt als bei jenen, wie schon Hallez (734, pag. 102) hervorhebt". Überdies verweise ich auf die, eine geradezu enorme Größe darbietenden Uteri mancher Terricola (s.o. S. 3075 ff und Taf. LVI, 4-9 u. 11, u) und namentlich jene, bei welchen der Beauchampsche Kanal (Bc) die weib- lichen Geschlechtszellen von den normalen Ausführungswegen (Vagina oder Atrium femininum) ableitet, um sie direkt in den Uterus zu führen. Burrs These 3 widerspricht der eben dargelegten Darstellung Stoppen br in ks insofern, als sie ein auch nur provisorisches Verweilen der Eikapsel im Uterus leugnet, und es wird für Burr nicht leicht sein, dem Einwand zu begegnen, daß dieses Stadium sehr kurz andauere und von ihm deshalb übersehen worden sei, oder daß bei der Fixierung der in seinen sehr instruktiven Abbildungen (Textfig. F — J) dargestellten Untersuchungsobjekte eine so starke Kontraktion des Körpers erfolgte, daß die noch unbeschalte Eikapsel aus dem Uterus in das Atrium hinaus- gedrängt werden mußte. Was schließlich die These 4 anlangt, weiß ich nicht, ob mit der Eikapsel das vom Uterussecrete umhüllte Keim- und Dotterzellenmaterial oder die Eikapselschale gemeint ist. Im ersteren Falle verweise ich auf die soeben gegebene Ausführung, im zweiten dagegen schließe ich mich der weiter unten zu reproduzierenden Erörterung Burrs über die Schalen- bildung vollständig an, soweit die bisher genauer bekannten Paludicolen und Maricolen, sowie die meisten Terricolen in Betracht kommen. Dagegen gilt diese These nicht für jene Terricola, bei welchen — wie ich schon auseinandersetzte — der Schalendrüsengang (drg) durch den Uterusstiel (LVI, 3, 4, 5, us) oder durch den Beauchamp sehen Kanal (LVI, 6, 7, 9, Bc) das Schalendrüsensecret direkt in den Uterus leitet. Das theoretisch interessanteste Endergebnis unserer Betrachtung aber ist, daß die Vermutung Steinmanns, ,, der Uterus könne bei verschiedenen Arten verschieden funktionieren" — welche a priori sowohl von Mattiesen (1047, pag. 279) als auch von Burr (1466, pag. 616) von der Hand gewiesen wurde, tatsächlich zutrifft, und zwar in einem nie erwarteten Grade, wie es sich namentlich aus unserer vergleichenden Betrachtung der Organi- sationsverhältnisse der südafrikanischen Arten der Terricolengattung *) Gemeint ist, da eine echte Penisscheide (vergl. S. 3052) fehlt, da.s Atrium mascnlinum, in dessen Grund der Penis (LV, 9, pe) vorspringt. 3110 Amhly plana (S. 3080ff), ■ — zu der übrigens auch Alten gerechnet werden, welche überhaupt keinen Uterus besitzen — ergab. fj) Muskulöse Drüsenorgane. Paludicola. Die von Ijima (455, pag. 422) so benannten Organe, deren physiologische Bedeutung seit ihrer Entdeckung durch M. Schulze (148, pag. 186) — dieser bezeichnete sie bei Planaria torva als ,, rätselhaftes Organ"' und gab (170, tab. VIII, fig. 18, x) eine Darstellung desselben, in welcher er es als ,, wahr scheinlich zur Eischalenbildung oder zur Befestigung des Eies dienend" erläuterte — noch immer nicht aufgeklärt ist, fehlen den Maricola, kommen aber bei den Paludicola weit verbreitet vor und erreichen eine außerordentliche Komplikation bei den Terricola. Es muß deren Darstellung deshalb mit der Beschreibung ihres Vorkommens und Baues bei den Süßwassertricladen beginnen, bei welchen namentlich 0. Schmidt diese Organe bald als ,,accessorische Drüse" (193), bald als ,,kolbiges Organ" (194) beschrieb. Hallez behauptete (353, pag. 70), daß diese von ihm als Receptacula seminis angesprochenen Organe normaler- weise bei allen Süßwassertricladen in der Zweizahl vorkämen und als Begattungstaschen dienten (522, pag. 20), doch haben sich beide Be- hauptungen als unrichtig herausgestellt. Bei unseren europäischen Süßwassertricladen sind die Drüsenorgane noch nie gefunden worden in Planaria gonocephala, alhissima, luguhris, alpina*); dagegen kommt es stets vor, und zwar in der Einzahl bei erwachsenen Exemplaren von Dendrocoeluni lacteum (nach Ijima), PI. torva (nach Steinmann, 1504, pag. 66, bloß ,, häufig" und ,,im Be- ginne der Geschlechtsreife besser entwickelt als später"), polycJiroa (nach 0. Schmidt, 194, ])a.g.9S)**), nirazeki, infernale, nausicae {nach 0. Schmidt, 193, tab. II, fig. 2), Polycladodes alba, PI. vitta, cavatica (LIX, 8, mu); in der Mehrzahl, und zwar gewöhnlich zu 2, die aber auch fehlen können. *) Steinmanns Angabe ,,Pl. alpina soll das Organ in seltenen Fällen besitzen", geht offenbar auf eine Beobachtung vonMrazek (1031, pag. 12, tab. II, fig. 17) zurück, der bei einem Individuum dieser Art (= PL montenegrina) statt des einen normalen Uterus (bzw. der Anlage desselben) eine letzterer gleichgestaltete Bildmig beschrieb, die aber zweifellos, wie schon Mrazek als möglich andeutete, aus einer Bifurcation der Uterusanlage hervorgegangen ist und daher eine teratologische Bildung darstellt und nicht einem muskulösen Drüsenorgan entspricht. **) Ijima (455, ]ia.g. 422) fand bei dieser Ai't das Drüsenorgan niemals, was sich vielleicht damit erklären läßt, daß es hier frühzeitig auftritt und seine höchste Ausbildung bei beginnender Geschlechtsreife erreicht, um von da an der Rückbildung anheim- zufallen. O. Schmidt berichtet nämlich folgendes: ,,Das accessorische kolbige Organ ist besonders bei den mittelgroßen Individuen sehr deutlich ; dagegen war es bei \-ielen großen geschlechtsreifen Individuen" — und solche hat wohl Ijima hauptsächlich für das StudiuHi der Geschlechtsorgane gewählt — ,,so undeutlich, obwohl schließlich nachzuweisen, daß, hätte ich nur solche Exemplare zur Untersuchung gehabt, der Nach- weis desselben sehr zweifelhaft gewesen sein würde". 3111 bei Folycelis nigra (LVII, 5, mu ii. mu'), zu 2, (Seltener 4—5 bei P. cor- nuta (LVII, 6). Die Folycelis- Ai'ten unterscheiden sich von den übrigen Paludicolen, was die Lage der Drüsenorgane betrifft, dadurch, daß sie nicht parallel dem männlichen Copulationsorgan mit der Spitze nach hinten in einer Aussackung des Atrium masculinum {PL cavatica, lilX, 8) oder dorsoventrad (PI. torva, Böhmig, 1317, fig. 267) gestellt sind, sondern in Aussackungen des Atrium commune im rechten Winkel, das eine von hinten nach vorn {Pol. nigra, LVII, 5, mu'), das andere {mu) von der Seite her der Geschlechtsöffnung zustreben. Noch weiter vom Copulationsapparat entfernt haben sich die beiden Drüsenorgane bei Polycelis cornuta, wo ein hinter der Geschlechtsöffnung (LVII, 6, gö) liegender Porus {'pg) in eine ,, selbständige Tasche führt, in welcher zwei Drüsenorgane {mu u. mu') entweder im rechten Winkel oder in der Median- ebene einander gegenübergestellt sind (0. Schmidt, 185, tab. III, fig. 3). Diese Tasche ,,gibt sich schon dem unbewaffneten Auge als weißliche Stelle kund". Die Öffnung führt in eine durch die außerordentliche Con- tractilität der Wandungen sehr veränderliche Höhlung, deren Boden und Seiten wie mit flachen Papillen gepflastert erscheinen" (pag. 32). Eine Zwischenstufe in der Ablösung der Drüsenorgane vom eigent- lichen Copulationsapparat scheint Rimacephalus 'pulvifiar darzubieten, wo ein Atrium posterius (LV, 1 , ajj) ein (oder mehrere ?) Drüsenorgane (mu) nach Sabussow (957) enthalten zu sein scheinen. Der genannte Beobachter berichtet (997, pag. 49, fig. 9; 1015, pag. 27) von zwei rechts und links nahe der Geschlechtsöffnung ,,in den Anfangsteil des Atrium genitale" mündenden Drüsenorganen bei Sorocelis guttata und gibt dann (1403, tab. IX, fig. 1 — 3) anatomische Abbildungen, aus denen hervor- geht, daß der Bau dieser Organe der gleiche sei, wie er von den europäischen Tricladen beschrieben wurde. Höchst merkwürdig verhält es sich aber mit den an der gleichen Stelle (tab. XL fig. 1 ii. 2) dargestellten Drüsenorganen von Sorocelis raddei, bei welcher deren nicht weniger als 11 vorhanden sind. Aus der Abbildung (LIX, 11) ist ersichtlich, daß die Drüsenorgane {mu) eine schlanke, birnförmige Gestalt und fast die Länge des männlichen, kegelförmigen Copulationsorganes besitzen, das aber an seiner Basis nahezu doppelt so breit ist, als das größte der in der Länge und Breite variierenden Drüsenorgane. Der Medianschnitt (Sabussows fig. 1) zeigt, daß sie in einer ovalen Rosette die Geschlechtsöffnung umgeben und sich in das Vestibulum atrii mit ihrer Spitze öffnen. Korotneff (1448, pag. 23) findet bei S. copulatrix sechs Paare von Drüsenorganen, von denen (tab. VII, fig. 58) eines median liegt und aus einem kleinen, von vorn her, und einem größeren, von hinten her in die Circumferenz der Ge- schlechtsöffnung einmündenden besteht, während 5 Paare symmetrisch zu Seiten des Atrium angereiht sind. Die Muscularis dieser Organe sei ,,von außen, sowie von innen mit einem flachen Epithel bedeckt, das absolut 3112 nichts abscheidet". Dazu beschreibt er ,,iii der Nähe des Penis eine Drüse, die einen grobkörnigen Inhalt Jjesitzt", Wenn derselbe Autor sich (pag. 5) dagegen wendet, die muskulösen Drüsenorgane als systema- tische Charaktere zu verwerten — wie dies unseres Wissens zuerst von Bergendal (607, pag. 326) geübt wurde, indem er für Polycelis nigra den neuen Genusnamen Ijimia vorschlug ■ — , so dürfte er bei den oben angeführten Fällen von Inconstanz im Vorkommen und in der Zahl der- selben damit, zum mindesten soweit als Paludicola in Betracht kommen, im Eechte sein. Was die Größe der Drüsenorgane im Verhältnis zu jener des männlichen Copulationsorganes angeht, finden sich bei den europäischen Paludicolen folgende Verschiedenheiten : Sie sind in der Kegel viel kleiner als das männliche Copulationsorgan bei Planaria torva und 'polychroa , D endr o co elum ynrazeki und den Polycelis- Arten (LVII, 5 u. 6); nahezu ebenso groß wie letzteres, bei PL vitta und cavatica (LIX , 8) sowie Dendr. lacteum (LV, 9) und infernale (LV, 10). Bedeutend größer als das männhche Copulationsorgan sind die Drüsenorgane von Dendr. nausicaae und Polycladodes alba (LY, 11), indem sie bei Dendr. nausicaae (Schmidt 193, II, 2) mehrfach, bei Polycladodes alba (LV, 11) sogar vielfach das männliche Copulations- organ an Mächtigkeit übertreffen. Für den schon von Ijima studierten Bau der Drüsenorgane, sowie deren wahrscheinliche Funktion gibt Stein mann (1504, pag. 66) folgende zusammenfassende Darstellung: ,,In allen Fällen sind die muskulösen Drüsenorgane birn- oder flaschenförmig , ihr hinteres, kugeliges Ende steckt im Parenchym, die Spitze (Papille) ragt frei ins Atrium", bzw. in die sie beherbergende besondere Tasche. ,,Die Papille kann oft zum Atrium herausgestreckt werden, so daß man versucht ist, sie für einen Penis zu halten. In der Kegel umschließt der kugelige Teil (Bulbus) einen Hohlraum, der sich gegen die Papille liin zu einem Ausführungsgang verengert. Bei den beiden Polycelis- Arten fehlen Hohlraum und Ausführungsgang, die ganze ,, Birne'' ist solid. Histologisch verhalten sich alle muskulösen Drüsenorgane ähnlich. Der Hohlraum ist, wenn vorhanden, von einem deutlichen Drüsenepithel ausgekleidet. Seine Zellen enthalten zahlreiche, sich schwach färbende Secrettröpfchen. Diese Stoffe entstehen entweder in den Epithelzellen selbst oder in besonderen, in den Wandungen des Organes eingebetteten Drüsen, deren Ausführungsgänge meist mit Secreten erfüllt und daher leicht sichtbar sind. Die Wandung selbst besitzt im Vergleich zum engen Lumen eine ganz bedeutende Dicke. Sie besteht hauptsächlich aus Muskeln, welche teils der Länge nach verlaufen, teils das Lumen ringförmig umfassen. Die Lagerung der beiden Muskelsysteme ist ziemlich kom- pliziert, indem sie sich gegenseitig durchdringen. Dazu kommt bei Poly- cladodes noch eine bindegewebige Schicht als direkte Umkleidung des Innenepithels. Im Lumen ist mehrfach ein Secret, bisweilen auch Sperma 3113 angetroffen ^vo^den. Bei Polijcladoäes . . . enthält es beere te und ganz von Körnern erfüllte Zellen, die sich vom Epithel losgelöst haben. Die Drüsenorgane der Polycelis- Arten sind, weil ohne Höhlung, der ganzen Länge nach von zahlreichen Gängen durchzogen, die mit einzelligen, in der Nähe des Organes liegenden Drüsen in Verbindung stehen und an der Papille endigen. Über die Funktion des Organes wissen wir gar nichts. Es sind allerlei Vermutmigen ausgesprochen worden, indem man mangels direkter Beobachtung aus der Form auf die Funktion geschlossen hat. Seinem Bau nach eignet es sich jedenfalls zur gewaltsamen Ausspritzimg eines in ihm enthaltenen Secretes. Möglicherweise handelt es sich um ein Eeiz- organ, das zu Beginn der Begattung in Aktion tritt" (pag. 67). ,, Vergleichen wir nmi das Größenverhältnis zwischen muskulösem Drüsenorgan und Penis (s. o.), so ergibt sich, daß die Arten mit sehr starkem Penis kein, die mit sehr kleinem Penis ein besonders großes Drüsenorgan besitzen. Es erhebt sich daher die Frage, ob wir in den beiden Gebilden nicht gewissermaßen vikariierende Apparate zu erblicken haben, in dem Sinne, daß das muskulöse Drüsenorgan, das ursprünglich irgendeine mibekannte oder untergeordnete Rolle spielt, in den Fällen als Begattungsapparat verwendet wird, in denen der Penis für diese Auf- gäbe zu schwach ist. Am schönsten wiü'de sieh an diese Gredankenreihe das Copulationsorgan von Polycladodes (LV, 11) anpassen, bei dem der Penis (pe) so klein und muskelschwach ist, daß er kaum durch die lange Penisscheide (ps) ins untere Atrium, geschweige denn durch den Genitalporus (gö) herausgelangen könnte. Dafür ist aber das muskulöse Drüsenorgan (niu) geradezu riesenhaft entwickelt. Es kann, wie tat- sächliche Beobachtungen lehren, ziemlich weit aus dem Körper ausgestülpt werden und liegt, wenn es eingezogen ist, meist so, daß seine Spitze in dem Gang des Drüsensackes [Uterus] steckt. Man ist wohl berechtigt, in diesem Falle auch ohne direkte Beobachtungen sich den Vorgang der Begattung in folgender Weise vorzustellen: Es werden die beiden mus- kulösen Drüsenorgane wechselweise in die Geschlechtsöffnungen der Partner eingeführt. Ihre Spitze ragt in die enge Penisscheide. Durch Saugwirkung der Bulbusmuskulatur wird das Sperma in die Tasche be- fördert. Die Tiere trennen sich, die Drüsenorgane werden eingezogen, und ihr Inhalt wird in den gestielten Drüsensack ergossen. Bei Dendrocoelum lacteum ist zwar das muskulöse Drüsenorgan im Moment der Samen- übertragung untätig, bei der großen Verschiedenheit im Bau der Copu- lationsorgane nahe verwandte!' Arten muß man sich aber auf weitgehende Unterschiede im Copulationsmodus gefaßt machen. tJber diese Organe wissen wir jedoch sehr wenig, da bis heute nur spärliche Arten Aon Süß- wassertricladen (D. lacteum und Planaria gonoceq^hala, luguhris luul pulij- chroa) in Kopulation untersucht worden sind" (pag. 69). Von allen Drüsenorganen der übrigen Paludicolen abweichend verhält 3114 sich die in das weibliclie Atrium von Bdelloce'phala jyunctata vor- springende und von der Mündung des Uterusstieles durchbohrte Papille (LV, 3, usp). Steinmann (pag. 69) sieht in ihr ein Drüsenorgan, das einer Funktion angepaßt ist, welche der genannte folgendermaßen dar- stellt: ,,Da Bdelloce'phala keinen Penis besitzt, wird die Papille aus- gestülpt, in die Geschlechtsöffnung des Partners eingefülirt, und nun wird mit Hilfe der Bulbusmuskulatur das fremde Sperma aus der Samentasche [ — soll wohl Samen blase heißen, denn das gemeinte Organ {fe) ent- spricht zweifellos einer solchen, wenngleich der sonst dazu gehörige Penis fehlt — ] herausgepumpt. Das Muskelorgan ist also in gewissem Sinne das Gegenteil von einem Penis" (pag. 67/68) — eine Auffassung, die berechtigt ist, da es nicht, wie der Ductus ejaculatorius, Sperma ausstößt, sondern einpumpt, weshalb ich es als einen Schluckapparat, gleich der bei Land- planarien als Mündung der Eeceptacula seminis vorkommenden ,,Clitoris" (S. 3086), sowie der bei manchen Landplanarien vorhandenen penisartigen Organe des weiblichen Copulationsapparates (S. 3073) bezeichnen möchte. Auch Ude hat (1230, pag. 361/2) nach eingehender Darstellung der Histologie des in Eede stehenden ,,Copulationsorganes" von Bd. 'punctata hervorgehoben, es sei mit der Annahme, daß es ein Hilfsorgan bei Ablage und Befestigung der Eikapsel oder auch ein Eeizorgan bei der Begattung ^ei (Kennel, 570, pag. 459), die Bedeutung dieses Organes noch nicht erschöpft, und dies wird noch deutlicher ins Auge fallen, wenn wir die Kom- plikation betrachten, welche diese Organe bei den Land planarien darbieten. Vorher sei noch auf ein Organ hingewiesen, welches Weiss (1346, pag. 593/5) bei Planaria hÖhmigi als muskulöses Drüsenorgan beschreibt. Es handelt sich hier um einen von der dorsalen Wand des Atrium masculi- num schräg dorsorostrad abgehenden Blindsack, der mit der Längsachse des Tieres einen spitzen Winkel einschließt und sich gegen sein blindes Ende etwas erweitert, während seine Mündungsstelle bei einem Individuum leicht papillös vorgewölbt war. Das blinde Ende ist von einem zylindrischen Drüsenepithel ausgekleidet, dessen Zellen so von eosinophilen Secret- körnchen erfüllt sind, daß ihre Grenzen nicht zu unterscheiden sind, während in der Umgebung einzellige Drüsen liegen, die ein sich mehr violett färbendes Secret zuführen. Dieses blinde Ende besitzt keine Basal- membran, wogegen eine solche in jenem distalen Teile des Organes als sehr kräftige, markant färbbare Hülle auftritt, wo das Epithel aus schönen, hellen, keine Secretkörnchen enthaltenden Zellen besteht. Mit der Basal- membran Hand in Hand geht eine distal sich verdoppelnde Längs- und, dieser aufliegend, eine Eingmuskelschicht. Weiss vergleicht dieses Organ den Adenodactylen der Landplanarien, indessen kämen von letzteren als Vergleichsobjekte wohl nur die ein weites Lumen besitzenden, handschuh- fingerförmigen, von mir als ,, weibliche" bezeichneten Adenodactylen der Artioposthia fletcheri (LX, 1, Ädf^) in Betracht. Terricola. Seit ich (891) die muskulösen Drüsenorgane der auf 3115 das Vorhandensein derselben begründeten Landplanariengattung Artio- posthia beschrieb, hat meines Wissens nur Jos. Müller Organe be- schrieben, welche, wenngleich viel einfacher gebaut als bei der genannten Gattung, von ihm doch mit Eecht ihnen beigesellt werden. Er findet bei Bi'palium rigmidi eiförmige ,, muskulöse Drüsenorgane, die vom Genital- wulst aus papillenartig in das Atrium commune vorspringen und eosino- philes Drüsensecret durch einen engen Spalt in das Atrium ergießen. Das eine Drüsenorgan (LIX, 9, mdr) liegt unmittelbar hinter der Aus- mündung des Drüsenganges; zwei andere (in der zitierten Figui- nicht eingezeichnete) befinden sich zu beiden Seiten des Endabschnittes des männlichen Copulationscanals (cc). Diese Organe erinnern sehr an die bei Artioposthia vorkommenden, als Adenodactylen bezeichneten, nur sind sie bedeutend kürzer als diese und scheinen auch histologisch nicht genau übereinzustimmen" (1189, pag. 432/3). Diese Organe von B. rigaiidi führt Müller auf die schon S.3029, LH, 1 besprochenen Secret- behälter (sh) zurück, die er jetzt Adenocysten benennt und als ,,eine phylogenetische Vorstufe der bei B. rigaudi auftretenden, papillenartig vorspringenden Drüsenorgane" bezeichnet, zugleich betonend, ,,daß auch die echten Adenodactylen von Artioposthia von Adenocysten abzuleiten sind". Bei den nmskulösen Drüsenorganen der letztgenannten Gattung handelt es sich stets um f laschen- oder birnförmige Drüsen, die von einem kräftigen Muskelmantel umgeben sind. Die Drüse besteht stets aus zweierlei Zellen: kleinen kubischen, meist cilientragenden Epithelzellen, welche das zentrale, zugleich als Reservoir und Ausführungsgang dienende Lumen der Drüse bekleiden, und birnförmigen secre torischen Zellen. Letztere finden sich rings um das Drüsenlumen und besonders massenhaft um den Fundus desselben angehäuft und konvergieren mit ihien Aus- führungsgängen, um zwischen dessen Epithelzellen einzudi'ingen und das körnige Secre t in den centralen Raum zu -entleeren. Die gesamte Drü^e ist umgeben von Ringmuskeln, deren Schichtenzahl von der Drüsen- mündung gegen ihr blindes Ende zunimmt und durchflochten ist von longitudinalen Muskeln. Diese eine ,, Mittelschicht" darstellenden Con= strictoren und Retraktoren der Drüse sind zuäußerst noch umschlossen von einer Fortsetzung der Muscularis des Atrium und, soweit sie in dieses vorragen, auch vom Epithel des letzteren. Jedes Drüsenorgan enthält nan entweder eine einzige größere oder zahlreiche (bis 18) kleinere, je mit einer speziellen Muskulatui' versehene Drüsen, deren freie Enden einem gemeinsamen Stiele als kegelförmige Spitzen, in einer Reihe geordnet aufsitzen. Die erste Form habe ich (891, pag. 179)als Adenodactylus, die zweite als Adenochire bezeichnet. Ausschließlich Adenodactylen finden sich bei^r^. fletcheri (LX,l)und adelaidensis (JjX, 8), wogegen Art. diemenensis (LX,3) beide Arten von Drüsenorganen besitzt. 3116 Je nach ihrer Insertion im Atrium genitale unterschied ich ferner zwischen männlichen und weiblichen Drüsenorganen, eine Unter- scheidung, die auch bei den meisten nmskulösen Drüsenorganen der Paludicola gemacht werden kann*). Die muskulösen Drüsenorgane des Terricolengenus Artio'posthia sind nur insoweit bekannt, als ihr Vorhandensein an Schnittserien sich herausstellte bei Tieren, an welchen infolge der starken Körpercontraktion bei der Konservierung die Spitzen dieser Organe teilweise zur Geschlechts- öffnung herausragten, wie z. B. bei ^. diemenerms (XXXIII, 28). Ihre außerordentliche Komplikation wird sich aus der folgenden Beschreibung ergeben. A. fletcheri (LX, 1 u. 2). Der C'opulationsapparat ist hier in ein die ganze Dicke des Körpers einnehmendes Muskelgeflecht (2, mw) eingebettet, das, aus Ring-, Längs- und Dorsöventralfasern aufgebaut, sich als eine lokale Verdichtmig der Parenchymmuskulatur erweist und in diese ohne scharfe Grenze übergeht. Das Atrium genitale erstreckt sich von der Geschlechtsöffnung nach vorn und wird größtenteils von den männlichen Organen einijenommen. Die dorsale Wand fällt schief zum Hinterrande der Geschlechtsöffnung ab und trägt auf dieser Abdachung die Mündungen der weiblichen Teile. Der Penis (c) ist ein langer, kräftiger cylindrischer Zapfen und dürfte, nach seiner mit Ringfalten versehenen Oberfläche zu schließen, weit vor- streckbar sein. Seine Basis geht rostrad in einen kugeligen Bulbus über, der eine quer ausgezogene Samenblase (vs) einschließt. Sowohl die Samen- blase wie der als ein gerades, im ganzen Verlaufe gleich weites Rohr bis zur Penisspitze abgehende Ductus ejaculatorius (dde) sind von einem Cylinderepithel ausgekleidet, dessen Elemente fast ganz verdrängt er- scheinen von Secretmassen, welche aus, das Vorderende des Bulbus penis umgebenden Penisdrüsen herstammen. Solche Secretstränge durchsetzen die ganze Eigenmuskulatur des Bulbus und ziehen bis an die Spitze des Penis. Eine Scheidung des Ductus ejaculatorius in einen drüsigen und einen nichtdrüsigen Abschnitt fehlt daher, und die Höhe des Epithels nimmt von der Samen blase bis zur Penisspitze ganz allmählich ab. Innerhalb der Samenblase sind die Spermien bündel ganz eingebettet in Secretmassen. Die Vasa deferentia (vd) münden, wie Fig. 1 zeigt, gesondert von der Seite her in die Samen blase. Die Muscularis des Ductus ejaculatorius ist sehr schwach, dafür aber das Muskelgeflecht der Mittelschicht und namentlich ihrer untereinander anastomosierenden und auffallend dicken longitudi- *) So bilden z. B. die muskulösen Diüsenorgane (mu) von Dendrocoeluin lacteum (LV, 9), Polycladodes alba (LV, 11) und Planaria cavatica (LIX, 8) einen Annex der männlichen, jene von Rimacephaius fulvinar (LV. 1) und PL form (1317, textfig. 266/7) solche der weiblichen Sphäre, wogegen allerdings jene von D. infernale (LV, 10), Polycelis nigra (LVII, 5) und Sorocelis raddei (LIX, 11) dem Atrium commune zugerechnet werden müssen. 3117 nalen Fasern sehr kräftig. Außen ist der Penis von einem niedrigen Epithel abgeplatteter Zellen bekleidet imd mit einer etwas stärkeren Muscularis versehen, die sich noch mehr auf der Wand des Atrium verstärkt, wo ihre Kingfasern kompakt mid mehrschichtig angehäuft sind. Die Basis des Penis ist umgeben von einer ziemlich langen Eingfalte, der Penisscheide (1 u. 2, es). Im Umkreise der Penisscheide stehen sechs, mit ihrer Basis zu einem Teile der Außenwand der Penisscheide, zum anderen der Wand des Atrium aufsitzende, kleine Adenodactylen, von denen je einer in der Median- ebene über und unter dem Penis (adrn^ u. adm^, die vier anderen in gleichen Abständen voneinander seitlich angebracht sind, als ein oberes {adm^ u. adm^) und unteres [adm^ u. adm^ Paar. Diese kleinen Adeno- dactylen sind von gleicher Größe. ])agegen entspringt jederseits des medianen ventralen [adm^ von der Bauchwand des Atrium je ein etwa viermal so langer und entsprechend dickerer großer Adenodactylus [Adm). Diese beiden, im retrahierten Zusta de nur unter mannigfachen Ver- krümmungen innerhalb des Atrium Platz findenden Organe sind es, welche bei der Konservierung zur Geschlechtsöffimng mehr oder weniger weit hinausgedrängt werden. Bei den beiden von mir untersuchten Exemplaren erscheinen die großen männlichen Adenodactylen in dem Sinne geki'ümmt. wie es LX, 1 darstellt, so daß ihre Außenseite konkav, ihre Innenseite konvex erscheint, wogegen bei dem vonDendy (636, fig. 6) abgebildeten Exemplare die Krümmung eine entgegengesetzte ist, so daß die beiden Adenodactylen sich la-euzen, und der rechte seine Spitze zur linken, der linke zur rechten Seite des Körpers vorstreckt. Das Atrium hat seine größte Weite im Bereiche der männlichen Organe. Es ist hier mit tiefen Eingf alten versehen und bis 1,4 mm breit. Über der Geschlechtsöffnung verengt es sich, indem seine Seiten nach hinten konvergieren. An dieser Stelle sieht man in der Höhe der Mündung der Vagina (va) jederseits derselben die beiden Paare der weiblichen Adenodactylen ausmünden. Diese unterscheiden sich von den männlichen vor allem darin, daß sie nicht in das Lumen des Atrium vorspringen, sondern als Ausstülpungen der seitlichen Atriumwand sich mit ihren blinden Enden quer in das umgebende Parenchym zwischen die Darmdivertikel einsenken, demnach mit ihren Mündungen einander gegenüberstehen. Ihre Mündung selbst kann entweder in Form einer von einer Ringfalte umgebenen Papille in das Atrium vorragen, wie dies bei dem vorderen Paare {Adff) der Fall ist, oder — bei stärkerer Ausweitung des Lumens — nach innen zurückgezogen sein, wie dies bei dem hinteren Paare {Adf^ der Fall ist, das durch einen senki'echten Spalt mit dem Atrium kommuniziert. Die vorderen weiblichen Adenodactylen haben hier eine Länge von 1,2 mm, die hinteren eine solche von 0,83 nnn. Erstere sind drehrund, letztere von vorn nach hinten komprimiert, und die größere dorsoventrale Dicke des zweiten Paares ist in der Figur durch Projektion auf die Horizontalebene anschaulich 3118 gemacht. Daß es sich aber hier, sowohl was die Querschnittsdifferenz betrifft, als auch in Ijezug auf das Vorhandensein oder Fehlen einer in das Atrium vorspringenden Spitze um zufällige, durch Kontraktion szustände Ijedingte Formverschiedenheiten handelt, lehrte mich ein zweites Exemplar, Ijei dem beide weiblichen Adenodactylen drehrund waren und mit einer konischen Papille in das Atrium mündeten. Was den Bau der Adenodactylen anlangt, so trifft namentlich auf die der männlichen Sphäre der Name ,, muskulöse Drüsenorgane" zu, welchen Ijima (s. oben S. 3110) gleichwertigen Organen der Süßwassertricladen beigelegt hat. Wie sie als Vorstülpungen der Atriumwand erscheinen, so tragen sie auch unter ihrem platten Außenepithel eine Fortsetzung der Muscularis derselben, and zwischen ihrer Außenwand und der in ihnen enthaltenen schlauchförmigen Drüse setzt sich die Muskulatur des ge- meinsamen Muskelwulstes (Fig. 2, mw) fort, und zwar in der Weise, daß zunächst die Drüse von Eingfasern (Fig. 10, rm) umgeben ist, die von der Spitze zur Basis in immer zahlreicheren Schichten sich herumlegen, w^elche von sehr kräftigen, röhrigen (vgl. S. 2757) Bau aufweisenden Längsfasern durchsetzt werden. Das Lumen der Drüse wird von einem Epithel (ie) ab- geplatteter Zellen gebildet, deren freie Fläche in den großen männlichen Adenodactylen kräftige Cilien trägt, während ich solche in den übrigen Adeno- dactylen nicht nachweisen konnte. Zwischen den Zellen des Flimmer- epithels münden die in das Parenchym des Organes eingebetteten birn- förmigen secre torischen Zellen (drz), und das Lumen dei' Adenodactylen ist oft ganz erfüllt von Secretballen. Die Drüse der kleinen Adenodactylen fl/?Wi u. adm^ ist in Fig. 2 schwarz ausgefüllt, in den großen der Fig. 1 durch eine punktierte Linie bezeichnet. Sie geht bei den großen männlichen Adenodactylen (Adm) nie bis zu deren Basis, da diese bei letzteren aus- schließlich von Muskelfasern erfüllt ist, entsprechend ihrer im Leben wahrscheinlich sehr großen Aktivität. Die weiblichen Adenodactylen (Adf) l)esitzen dagegen, wie in Fig. 1 angedeutet ist, eine viel schwächere Mus- kulatur bei größerer Länge ihrer Drüse, die sich bei ihnen bis in den Grund des Organes erstreckt, was darauf hinzuweisen scheint, daß sie wahr- scheinlich eine mehr passive, durch die größere Menge des von ihnen ab- geschiedenen Secretes zum Ausdiuck kommende Piolle spielen. Um auch die übrigen Organe des so n:!erkwürdigen Geschlechtsapparates der Artio- posthia-Arten kurz darzustellen, sei darauf hingewiesen, daß das weibliche Atrium von A. fletcheri durch die gemeinsame Muskelmasse auf eine lange, im Bogen zur Dorsalfläche ansteigende Vagina (Fig. 1 u. 2, va) reduziert ist, deren hinterster Abschnitt zu einer birnförmigen Blase (va,) anschwillt und dann den Drüsengang (drg) aufnimmt, welcher sich in einen nach unten und vorn umbiegenden Eiergang (eig) fortsetzt. Die in ungeheurer Anzahl vorhandenen Schalendrüsen {dr) münden ausschließlich in den Drüsengang, verteilen sich aber weit nach den Seiten des Körpers über und unter die Darmdivertikel, sowie nach hinten imd 31 PJ nach vorn in die gemeinsame Muskelmasse über und unter der Vagina (vgl. 891, XXX, 1). Der in Sagittalsclmitten als enger Kanal erscheinende Anfangsteil der Vagina (va) ist in Wirklichkeit, wie man auf Querschnitten (891, XXXI, 4) sieht, dorsoventral komprimiert und quer ausgezogen, bis 0,5 mm breit und bloß 0,12 mm hoch. Das schöne Cylinderepithel des- selben springt in Form von Papillen oder Längsleisten ins Lumen vor und läßt keine Cilien erkennen, seine kräftige Muscularis besteht aus einer inneren mehrschichtigen Längslage und lockeren äußeren Ring- fasern. In ihrem nach hinten aufsteigenden Teile vergrößert sich der vertikale Durchmesser der Vagina auf Kosten ihrer Breite, und ihre blasen- artige Anschwellung {va,) ist fast doppelt so hoch als breit. Das Epithel des Drüsenganges ist mit langen Cilien ausgestattet, die Muscularis zeigt dieselbe Anordnung der Schichten wäe an der Vagina; doch ist die Längs- faserlage nur einschichtig, und das Geflecht der umgebenden Muskelmasse lockert sich im Umkreise des Drüsenganges auf, um in die Parenchym- muskulatur überzugehen *). Ärtioijostliia adelaidensis. Der Copulationsapparat dieser Ai t weist in den Grundzügen den gleichen Bauplan auf wie A. flefcheri, und die Drüsenorgane sind durchwegs Adenodactylen, doch sind mehrfache Modi- fikationen desselben vorhanden. Das männliche Copulationsorgan erinnert in dem lockeren Aufbau seiner Muskulatiu, sowie in dem gewundenen Verlaufe und der Differen- zierung des Ductus ejaculatorius {de, dde) an Geo'plana nephelis (Text- fig. 134, S. 3020). Auch ^ariiert das Verhalten des Ductus ejaculatorius bei den zwei von mir untersuchten Individuen, was die Zahl der Schlingen und die Länge der einzelnen Abteilungen betrifft. Ich lege der Beschreibung die Fig. 9 der Taf. LX zugrunde. Es findet sich eine große mediane Samenblase (v.s), die an der Ventralseite (bei vdj)) mit einer Öffnung die *) Das zweite von mir untersuchte Exemplar der A. fletcheri war ein kleines, offenbar nicht in voller Geschlechtsreife befindliches Individuum. Daß es mich über die anatomische und physiologische Gleichwertigkeit der beiden Paare weiblicher Adenodactylen belehrte, ist schon oben erwälmt worden. Im übrigen zeigt es aber auf- fallende Abweichungen von dem eben beschriebenen als typisch anzusehenden Exem- plare. Der Penis ist sehr klein, stark gefaltet, und der Ductus ejaculatorius dem- entsprechend geschlängelt. Die beiden großen männlichen Adenodactylen sind insofern asymmetrisch gestellt, indem der eine mit seinem Ursprünge von der Penisbasis weiter nach hinten abgerückt erscheint als der andere. Dazu kommt eine auffallende Differenz im Bau des Receptacularapparates (vergl. oben 8. 3086). Derselbe entbehrt nämlich hier der zahlreichen Schlingen, ist daher kürzer, das Receptaculum selbst aber viel kleiner als bei dem anderen Exemplare. Der Zugangskanal (Vorhof) dagegen ist viel weiter (s. 891, XXXI, 4) als bei dem zuerst beschriebenen Individuum, mid die ,,Clitoris'' bietet eine exzessive Ent\vicklung dar, indem sie nicht einen kleinen, auf die dorsale Tasche des Zugangskanales beschränkt bleibenden Zapfen (LX, 2, cl) darstellt, sondern so weit verlängert ist, daß sie ein fingerförmiges, zur Mündung des Receptacularapparates etwas vorgestrecktes Organ darstellt. 3120 beiden Vasa deferentia (vd) aufnimmt, dann nach i'echts in einen den gleichen Bau besitzenden Kanal übeigeht, welcher eine vor der Samen- blase liegende Querschlinge bildet. Dann kommt der in einer einfachen oder doppelten Schlinge gelegene drüsige Ductus ejaculatorius (dde) und schließlich ein langer und weiter muskulöser Kanal (de), der an der^Penis- spitze ausmündet. Der Penisbulbus besteht aus einem lockeren Muskel- «eflecht (LIX, 10, mg), das sich nach außen durch das Hinzutreten reich- licher Längsfasern (Im) zu einer festeren Hülle verdichtet. In dieser verlaufen ventral die von hinten nach vom umbiegenden Enden der Vasa deferentia (vdp), und es treten \on den Seiten her die cyanophilen Drüsen (ded) des Ductus ejaculatorius (dde) heran, während die ungefärbt bleibenden Drüsen der Samenblase und des ihr gleich gebauten röhren- förmigen Abschnittes (vs) das Vorderende des Copulationsorganes um- lagern und von hier aus eindringen. Der muskulöse Teil des Ductus ejacula- torius (891, XXXII, 3, mde) hat ein niedrigeres Epithel und eine aus zahlreichen abwechselnden Schichten von Eing- und Längsfasern gebildete Muscularis, ein Bau, der sich auch auf den plumpen cylindrischen Penis (LX, 9, c) fortsetzt. Doch trägt die Außenwand des letzteren, sowie das Atrium genitale ein niedrigeres, mehr plattes Epithel und unter diesem eine bei schwacher Vergrößerung homogen erscheinende Schicht, die sich aber bei starker Vergrößerung als ein Geflecht überaus feiner, von Längs- fasern durchsetzter Eingfasern erweist. Unter dieser liegen erst die schon der Mittelschicht, bzw. der gemeinsamen Miiskelmasse angehörigen stärkeren Längsfasern (LIX, 10, Im). Die Basis des Penis ist umgeben von drei kleinen Adenodactylen, die ihrer Stellung nach mit den als a^Wg — adm^^ bezeichneten der A. fletcheri (LX, 1) entsprechen, während die bei letzterer Art mit adm^ (der dorsale .mediane), adm,^ und adm^, (das ventrale Paar) bezeichneten hier fehlen. Neben diesen kleinen Adenodactylen besitzt der männliche Apparat auch hier ein Paar großer (LX, 8 u. 9, Adm). Doch sind dieselben viel kürzer und plumper als bei A. fletcheri, entspringen auch nicht unter der Penis- basis, sondern viel weiter hinten zwischen Penisspitze (c) und Geschlechts- öffnung (gö). und zwar von der Seiten wand des Atrium masculinum. Ihre Spitzen {Adm) sind im Euhezustande gefaltet und in der Höhe der Geschlechtsöffnung quer übereinander gelegt. Bis hierher liegt insofern eine typische Übereinstimmung mit A. flet- cheri vor, als die Zahl der männlichen kleinen Adenodactylen zwar auf die Hälfte, jene der weiblichen von 4 auf 1 gesunken ist, aber diese Apparate streng bilateral-synnnetrisch angeordnet sind. Dagegen kommen nun bei A. adelaidensifi (LX, 8 u. 9) noch zwei weitere, unpaare Adenodactylen hinzu, die beide von der rechten Wand des Atrium entspringen. Der eine (Ad *) ist größer als alle übrigen Adenodactylen und entspringt vor dem i'echten großen paarigen (Adm) mit seiner mehr als die Hälfte des Atrium einnehmenden bauchigen Basis (vgl. 891, XXXII, 7, Ad*). Er ist tief 3121 gefaltet und trägt die nach vorn umgebogene Spitze (Ad *) in eine King- falte zurückgezogen — in der Fig. 9 durch Strichlinien angedeutet, gleichwie der kleine unpaare Adenodactylus ad *. Die weiblichen Organe bestehen zunächst aus einer weiten, mit tiefen sich kreuzenden Ring- und Längsfältchen versehenen Vagina {va), deren Innenwand demnach in Form von Papillen in (his Lumen vorspringt. Ihrem Bau nach ist die Vagina nichts anderes als eine Fortsetzung des Atrium nach hinten. Ihre außerordentliche Länge und ihre Faltung stehen mit ihrer Funktion als Bildungsstätte der Eikapsel (s. S. 3136) im Zu- sammenhang. Sie endet mit dem eine dichte Cilienauskleidung tragenden Drüsengang (8, drg), dessen hinterer, erweiterter Abschnitt die beiden eines gemeinsamen Eierganges entbehrenden Ovidukte (od) aufnimmt. Unterhalb der Vagina entspringt, mit seiner Eigenmuskulatur tief in der gemeinsamen Muskelmasse wurzelnd , von der Hinterwand der mächtige unpaare, weibliche Adenodactylus (Adf), der eine ent- sprechend große Drüse einschließt, welche an seiner hier nach hinten ge- bogenen Spitze ausmimdet. Das Lumen dieser Drüse trägt wie bei den großen männlichen Adenodactylen von A. fletcheri derbe Cilien. Er war bei einem meiner konservierten Exemplare weit zur Geschlechtsöffnung vorgestreckt, wie ich ihn in Fig. 8 dargestellt habe. Sein dem der männ- lichen gleichender Bau ist aus meinen Abbildungen (891, XXXII, 8 u. XXXIII, 1 — 4) dargestellt. Sein Lageverhältnis zur Vagina ist dasselbe wie das der ,,Clitoris" (LX, 2, cT) von A, fletcheri, und beide sind als homo- loge Organe zu betrachten, was erhellt, wenn man sich die Längsmuskulatur des weiblichen Adenodactylus von A. adelaidensis auf ein Minimum redu- ziert und z. T. durch Radiärmuskeln ersetzt, sowie das ganze Organ in die gemeinsame Muskelmasse versenkt denkt (s. o. S. 3086 sub Recep- tacula seminis). Über die von mir bei A. adelaidensis beobachteten Abnormitäten des Copulationsapparates soll im nächsten Abschnitte berichtet werden. Artio'posthia diemenensis (LX, 3 — 7). Diese bietet unter allen Arten der Gattung Artio'posthia die größten Komplikationen des Copulations- apparates dar, und es ist hier auch der weibliche Apparat viel reich- licher mit verschiedenen Hilfsorganen ausgestattet als der männliche, indem er sich in Vagina, Drüsengang, Uterus und Eeceptaculum seminis gliedert und nicht weniger als fünf muskulöse Drüsenorgane besitzt, während deren bloß zwei dem männlichen angehören. Dementsprechend ist auch das Atrium außerordentlich umfangreich. Dasselbe ist dadurch sehr scharf in seine beiden Abschnitte geschieden, daß von seiner Decke eine dem weiblichen Apparate zugehörige Muskelfalte, der Drüsenwulst (LX, 4 u. 5, drw) bis zur Geschlechtsöffnung herunterhängt. Das männliche Atrium zerfällt in einen dünnwandigen, faltenlosen (am) und einen überaus reichgefalteten, mit dicker muskulöser Wand versehenen Abschnitt (am,). Des letzteren hinterste Ringfalte kann man Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1, 198 3122 auch als äußere Penisscheide bezeichnen, während die vorderste Eing- falte die auf einer stumpf kegelförmigen Erhebmig, dem Penis (c), be- findliche Mündung des aus einer längeren drüsigen (dde) und einer kürzeren nichtdrüsigen, distalen Teile bestehenden Ductus ejaculatorius umschließt und daher als innere Penisscheide erscheint, ohne freilich ein in der Form konstantes Organ darzustellen. Das muskulöse Atrium und der Penis haben dieselbe, aus starken, aber locker angeordneten Fasern bestehende Eigenmuskulatur, wogegen der dem Bulbus entsprechende vorderste Teil (4, p) aus dem sehr zarten, lockeren Fasergerüste der äußeren Muskelhülle besteht, welches sich von dem umgebenden Parenchym nicht deutlich abgrenzt*). Der zwischen dem reichgefalteten Teile des männlichen Atrium (am,) und der Geschlechtsöffnung gelegene Teil des männlichen Atrium (am) besitzt eine kompaktere Muscularis als der erstere, und von der unteren Hälfte seiner Seitenwand entspringen die beiden männlichen Adenochiren (Ächm), deren jede an ihrem nach innen und oben ge- kehrten freien Bande eine Beihe von 18 Drüsenkegeln (in Fig. 4 mit feiner Linie begrenzt) trägt, deren Länge von der Basis bis zur Spitze des Organes allmählich abnimmt, gleichwie die zu jedem Kegel gehörige (mit punktierter Linie eingezeichnete) Drüse, von denen nur die des ersten Kegels {dr') durch besondere Größe auffällt. Über ihren Bau wird weiter unten zu sprechen sein, da er völlig übereinstimmt mit jenem der weib- lichen Adenochiren. Die hintere Wand des über der Geschlechtsöffnung liegenden Baumes wird gebildet durch eine von der Dorsalfläche des Atrium herabhängende Falt« (4, drw), die, in ihrer oberen Hälfte mit der Atriumwand verwachsen, ventral einen freien Band besitzt. Zwischen diesem und der Atriumwand bleibt ein halbkreisförmiger Spalt übrig, welcher in das Atrium femininum führt. Von vorn betrachtet, zerfällt diese wie ein Vorhang erscheinende Falte durch zwei tiefe, fast senkrechte und nach unten etwas konvergierende Furchen in drei Felder. Das Mittelfeld trägt an seinem oberen Ende «inen weit vorstehenden Hügel, welcher das Beceptaculum seminis (4 u. 5, TS) einschließt (vgl. S. 3086), w^ogegen sein unteres Ende mit tiefen Bmizeln und Falten versehen ist (Drüsen wulst drw). Die beiden Seitenfelder besitzen an ihrem unteren Ende Drüsenkegel, und es entspringen ihnen die freien Spitzen der beiden weiblichen Adenochiren (Achf). Ein Querschnitt, Avelcher die dorsoventralen Felder so trifft, daß wohl ihr vorgewulsteter Teil, nicht aber der die Felder verbindende Grund der beiden Furchen in den Schnitt fällt (Fig. 5, dem Pfeil 5' der Fig. 3 entsprechend) zeigt drei herunterhängende Falten, die dorsal miteinander verbunden, unten aber frei sind: den medianen Drüsenwulst mit dem Beceptaculum (rs) und die beiden weiblichen Adenochiren (Achf). Zugleich wird mit diesem Schnitte der kleine unpaai'e, der w^eiblichen Sphäre angehörige Adeno- ") Weiteres über die Histologie s. 891, pag. 230ff. 3123 dactyliis ad *) getroffen, der in die obere Ecke der rechten Furche ein- mündet, (im übrigen jedoch, ähnlich wie die wei buchen Adenodactylen von A. fletcheri, mit seinem blinden Ende in das umgebende Parencliym eingesenkt ist. Ein Querschnitt hinter dem Grunde der beiden Vertikal- furchen des weiblichen Muskelwulstes (Fig. 6, mw) — die Schnittrichtung entspricht dem Pfeile 6' der Fig. 3 — zeigt den Drüsenwulst (drw) sehr verschmälert und in ganzer Breite mit den beiden weiblichen Adeno- chiren [Achf) verwachsen, so daß deren Drüsenkegel frei in das Atrium fenn'ninum ragen. Noch weiter hinten (Fig. 7) — dem Pfeile 7' der Fig. 3 entsprechend — ist der mediane dorsale Muskelwulst noch weiter reduziert, und die beiden Adenochiren (Achf) sind von ihm voll- ständig getrennt. Zugleich sieht man hier die Querschnitte zweier weiteren weiblichen Hilfsorgane, der beiden mächtigen, ventralen Adeno- dactylen (^4^/). Der Drüsenwulst (Fig. 4, drw) ist demnach nichts anderes als da-s Ende einer in der dorsalen Mittellinie des Atrium femininum verlaufenden und dieses in zwei Hälften teilenden muskulösen Leiste, die rostrad rasch an Länge zunimmt, um schlieJßlich zur hinteren Circumferenz dei' Ge- schlechtsöffnung herabzuhängen. Während das Atrium femininum (LH, af) im übrigen von einem aus flimmernden Cylinderzellen bestehenden Epithel ausgekleidet ist, das keine Drüsensecrete einschlielBt, ist das Epithel des tief gefalteten Drüsen wulstes (drw) so erfüllt von 8ecretmassen, daß weder Kerne, noch Zellgrenzen wahrzimehmen sind. Das Secret tritt in größeren oder kleineren, homogenen, rundlichen Klumpen auf und färbt sich in Alauncarmin tief dunkelviolett, fast schwarz, wo es in Massen zusammengedrängt ist. Seine Bildungsstätten sind die die Zwisclien- läume des Muskelwulstes bis weit nach hinten erfüllenden birnförmigen Drüsen (drz). Der Secretbelag ist am stärksten an der Vorderwand, zieht sich aber bis zu der Stelle nach hinten, wo der Drüsenwulst sich von den Adenochiren zu sondern beginnt, und setzt sich überdies auch seitlich zwischen die an der Verwachsungsstelle haftenden Drüsenkegel fort (vergl. 891, XXXHI, 7). Die tiefe Faltung des Drüsenwulstes und das lockere Gefüge seiner Muskulatur dürften die Bedeutung haben, daß er durch seine Dehnbarkeit den mit ihm verwachsenen Adenodactylen Spielraum gewähren könne. In Fig. 3 bezeichnet die punktierte Fläche Achf,, die Verwachsungsstelle derselben mit den Seiten der dorsalen Fläche des Atrium (vergl. auch Fig. 7). Weiter rostrad, wo der senkrechte Durchmesser des Atrium größer ist als der quere, rückt die Insertion der Adenochiren weiter auf die Seiten- wand herunter als hinten, und der nach 'unten und innen herabhängende freie Band der Adenochiren (Achf,) ist im Bereiche des hinteren Teiles des Drüsenwulstes (Fig. 4, dnv) mit diesem verwachsen, und es muß daher bei weiter Vorstreckung der Adenochiren auch der Drüsenwulst mit vorgezogen werden, 108- 3124 Jede weibliche Adenochire trägt hier neun Drüsenkegel, welche von ziemlich gleicher Größe sind und nur gegen die freie Spitze hin (Fig. 3, Achf) merklich schlanker und küizer werden. Unterhalb der weiblichen Adenochiren findet sich ein Paar großer und plumper Adenodactylen (Ädf), die jederseits der Mittellinie aus dem hinteren Grunde des Atrium beiderseits der Vagina (3, va) entspringen und je eine ihrer Gestalt entsprechend große Drüse umschließen. Ihr feiner Bau entspricht dem schon oben (S.3115) erw^ähnten und ist von mir (891, pag. 234, XXXIII u. XXXIV) durch Abbildungen erläutert. Daraus sei hier hervorgehoben, daß zwar für die Ketraktion und Con- striction reichliche, in letzter Linie aus dem Körperparenchym kommende Muskeln vorhanden sind, dagegen kein Apparat für den Vorstoß der muskulösen Drüsenorgane vorhanden ist, was zu der Annahme zwingt, daß dieser lediglich die Folge einer, durch Einpressen peri viszeraler Flüssig- keit hervorgerufenen Schwellung sei. Über das Receptaculum seminis (rs) von A7'tio])osthia fletcheri und diemenensis ist schon S. 3085 ff, über den Uterus der letztgenannten S. 3076 gesprochen worden, und es erübrigt uns — da wir die bei dieser und anderen Gattungen der Terricolen vorkommenden Abnormitäten des Copulations- apparates im nächsten Abschnitte behandeln wollen — nur noch, die Funktion und die morphologische Bedeutung der muskulösen Drüsenorgane zu erörtern. Was letztere angeht, so habe ich in meiner Monographie der Land- planarien (891, pag. 181/2) darauf hingewiesen, daß Lang (460, pag. 232) mit Recht in Hinsicht auf die zahlreichen, in Zahl und Stellung wechselnden männlichen Copulationsorgane der Polycladengattungen Anonymus und Pseudoceros die Ansicht ausgesprochen hat, ,,daß diese Organe ursprünglich Angriffs- und Verteidigmigswaffen waren, die erst sekundär in den Dienst geschlechtlicher Funktion traten", wozu Bergendal durch die Be- schreibung von Cryptocelides loveni (689) und Polyposthia assvmilis (710) wichtige Beweisstücke aus der Gruppe der Polycladida bei- brachte, während ich in den ,, Mehrzelligen Drüsen und Giftorganen" der Acooela (620, pag. 11) die Vorläufer der ,, Muskulösen Drüsenorgane" ^schreiben konnte. Und neuerlich hatte ich das Glück (in 1408, pag.338ff,), zeigen zu können, wie aus den Anlagen derselben eine Reihe von Or- ganen verschiedenster Funktion bei den Acoela hervorgeht. Die gleiche Erscheinung können wir bei den Tricladida beobachten, Ijei welchen der so veischiedene Ausbildungsgrade erfahrende Penis, der Schluckapparat des Uterusstieles von Bdelloce'phala sowie der Recep- tacula seminis von Artioposthia fletcheri und diemenensis, der weibliche Adenodactylus von A. adelaidensis, und alle die verschiedenen männlichen und weiblichen Adenodactylen homologe Organe sind, die bald einfach bleiben, bald sich in eine Reihe homonomer Abschnitte (Drüsenspitzen) gliedern, wie die Adenochiren. 3125 Ist meine Ansicht richtig, daiä es sich in den muskulösen Drüsenorganen um umgewandelte Hautdrüsen der acoelen Turbellarienahnen handelt, so erklären sich leicht die eingangs dieses Abschnittes erwähnten Fälle von Inkonstanz in ihrem Vorkommen überhaupt oder wenigstens in ihrer Zahl und Stellung bei manchen Arten (s. die Asymmetrien mid Abnormitäten bei Artioposthia), sowie ihr Auftreten auch außerhalb des Atrium genitale, wie z. B. bei Polycelis cornuta (S. 3110/11). Jedenfalls verlieren sie damit das ,,Eätselhafte", welches auch ihnen, ebenso wie den Par- ovarien (S. 3000), nach Böhmig (1503, pag. 315) anhaften soll. Es ist oben Ö. 3113) die Ansicht Stein manns verzeichnet worden, daß Penis und Drüsenorgan sich zueinander in ihrer relativen Ausbildung und Funktion als vikariierende Organe verhalten, und ich habe (891, pag. 240) über die Funktion der muskulösen Drüsenorgane die aus dem Bau derselben geschöpfte Meinung geäußert: ,,Da für die Bildung der Eikapsel (Cocon) durch die Schalendrüsen, für die Absonderung der Schleimspuren und -fäden durch die Drüsen der Kriechsohle, fm die Be- wältigung der Beute durch die wahrscheinlich giftigen Secrete eines Teiles der Pharyngealdrüsen vorgesorgt ist, so kann hier nur daran gedacht werden, daß die Adenodactylen mid Adenochiren die Copula dadurch unterstützen, daß sie zum Umfassen dienen und sich ineinander ver- schränken*), eine Aktion, die hervorragend unterstützt werden muß durch das Secret der in ihnen enthaltenen Drüsen". Dabei leitete mich die Meinung, daß bei den Landplanarien und namentlich beiden ^rf-ioposi/iia - Arten die Copula ähnlich lange dauern müsse, wie bei den Landschnecken, eine Meinung, die mir aus der Betrachtung der riesigen Entwicklung der Hautdrüsen von A. diemenensis (XXXVIII, 5 u. XXXIX, 6) erfloß. Burr (1466, pag. 632) meint, daß eine derartige Funktion der mus- kulösen Drüsenorgane nicht in Frage komme, und daß es ,, durchaus nicht ausgemacht sei, daß diese Organe einen Fun ktions Wechsel erfahren haben, und wenn zur Bewältigung der Beute anderweitig vorgesorgt ist, braucht das Drüsenorgan seine Eigenschaft als Waffe im Prinzip nicht eingebüßt zu haben. Das Organ scheint nämlich tatsächlich entbehrlich zu sein, da es nur bei einer bestimmten Zahl von Formen zu finden ist und (unter unseren mitteleuropäischen Paludicolen) nur bei Polycelis nigra... nicht konstant vorkommt (s. o. S.3112). Daß das Organ auf dem Wege der Eückbildung begriffen ist, findet einen trefflichen Beleg in 0. Schmidts Beobachtmig (zitiert S.3110), daß das akzessorische, kolbige Organ be- sonders bei den mittelgroßen Individuen von Planaria 'polycliroa sehr deutlich sei. ,,Die Entbehrlichkeit des muskulösen Drüsenorganes und seine aus der Angabe Schmidts zu entnehmende Eückbildimg bei PI. folychroa *) Dabei dachte ich speziell an das Ineinandergreifen der Drüsenspitzen von Adenochiren (LX, 3) oder das Eindringen der großen männlichen Adenodactylen von Artioposthia fletcheri in die großen, sackartigen weiblichen (1. Adfo). 3126 scheinen mir füi' eine gewisse Ursprünglichkeit der Funktion zu sprechen. Ich komme daher zu dem Schluß, daß die Süßwassertricladen in dem muskulösen Drüsenorgan, ähnlich wie ihre Vorfahren, eine Waffe be- sitzen, deren Bedeutung jedoch zum Teil vielleicht durch die Konkurrenz der giftigen Pharyngealdrüsen gesunken ist". f) Ductus genito -intestinalis. Die bei den monogenen Trematoden als Canalis vitello -intestinalis bekannte Kommunikation zwischen dem weiblichen Geschlechtsapparate und dem Darm wurde bei den Turbellarien zuerst von mir bei Rhyncho- demus terrestris (891, pag. 236, XLVIII, 3 u. 4) beschrieben. Er tesllt sich hier dar als ein Paar von Kanälen, die, von den beiden Seiten Fig. 152. Fig. 153. udL- Bhynchodemus terrestris. Schemata des Copulatiousapparates, 31 x verg. im Längs- (152) und im Querschnitt (153) (der letztere in der Eichtang der Linie Q — Q (152) geführt), ag Atrium masculinum, dyll linker u. dgri rechter Ductus genito-intestinalis, Dl linker u. Dr rechter hinterer Hauptdarm, epd dorsales u. epv ventrales Integu- ment, ms Markstränge, od' Vereiuigungsstelle der beiden Ovidukte, odl linker u. odr rechter Ovidukt, p Penis, pg Porus genitalis, u Uterus, va Vagina, tdl linkes Vas deferens, vd' Vereinigungsstelle der Vasa deferontia, res Samenblase, vs' Anschwellung der Vasa deferentia innerhalb des Penisbulbus. (Nach Ben dl). des A-'orderrandes des Uterus entspringend, schief dorsocaudad je einer zum linken und zum rechten hinteren Hauptdarm verlaufen (Textfig. 152 u. 153, äijll u. dgir). Die beiden Kanäle haben genau dasselbe flimmernde Cylinder- epithel und die gleiche Muscularis wie der Uterus, die Höhe des Epithels nimmt aber gegen die mit der inneren und ventralen Wand des Darmes verlötete Mündung — die ich als ,, Uterustrichter" (LXI, 11,) ut, bezeichnete — etwas ab, wogegen dessen Cilien {ci) verlängert sind und als ein pinsel- artiges Büschel in das Darmlumen hineinragen. Da von sieben untersuchten Individuen der genannten Landplanarie nicht weniger als sechs in un- 3127 zweifelhafter Weise die beschriebene Verbindung zwischen Darm und Uterus darboten, erschien es nn'r wahrscheinhch, daß es sich nicht um eine Abnormität, sondern um ein dem Canalis vitello-intestinalis ge- wisser Trematoden entsprechendes Organ handle. Mein Schüler Bendl hat (1238, pag. 549, tab. XXXI, fig. 9) gelegent- lich einer Neuuntersuchung des Copulationsapparates des Rh. terrestris dieses Organ wiedergefunden und für dasselbe die in der Überschrift ge- brauchte Bezeichnung vorgeschlagen. Ihm gebührt das Verdienst, das- selbe zuerst auch bei der Ehabdocoelen Phaenocora uniyunctata -■ — wo es in Gestalt eines unpaaren Verbindungsganges zwischen Receptaculum seminis und Darm auftritt — beschrieben (1302, pag. 297) mid bei diesem Anlaß eine zusammenfassende Darstellung der bisherigen Befunde, sowie die beiden Textfiguren 152 mid 153 geliefert zu haben. Allhier berichtet B., an einem Exemplare von Bh. terrestris bloß einen (rechtsseitigen) Ductus genito -intestinalis, diesen aber wohlent- wickelt und mit einem ansehnlichen Lumen versehen, gefunden zu haben, nachdem er schon vorher (1289, pag. 64, tab. V, fig. 6) über eine von den bisher besprochenen abweichende Art der Kommunikation zwischen Uterus und Darm bei Bk. atte7?isi berichtet hatte. Bei der letztgeannnten Art handelt es sich nämlich nicht um einen paarigen oder unpaaren Ductus genito-intestinalis, sondern um eine in ganzer Breite erfolgende Kommunikation des, bis nahe an das Hinterende reichenden Uterus mit dem linken hinteren Hauptdarme. B. bemerkt dazu: ,,Eine A^erbindung mit dem rechten Dai'mschenkel konnte ich nicht feststellen: doch ist es immerhin möglich, daß eine solche besteht". Der Ductus genito-intestinalis ist aber nicht bloß Ix'i BJi yncho- demus, sondern auch bei der Gattung Amhlyplona der Rhyncho- demidae und der Gattung Pelmatoflana der Geoflanidae be- obachtet worden. So von Geba (1291, pag. 392 u. 395) bei Ä. tristriata und mediostriata. Beiden fehlt ein Uterus und der — wie es scheint, bei beiden einfache — impaare Ductus genito-intestinalis entspringt bei der ersteren dorsal von der Übergangsstelle der Vagina in den Drüsengang (LXI, 12, dgi), bei der zweitgenannten seitlich (13, dgi) von dieser Stelle. Bei den von Äfell (1003, pag. 202, XXXI, 1 u. 2) beschriebenen Arten P. maheensis und hraueri, die beide ebenfalls eines Uterus entbehren, erscheint er als eine in die Ventralfläche des Darmes mündende direkte Fortsetzung der Vagina. Bendl spricht sich inbezug auf die Funktion dieses Organes folgender- maßen aus (1302, pag. 299): ,,Nach alledem dürfte man nicht fehlgehen, wenn man den Ductus genito-intestinalis nicht als eine Abnormität, sondern als einen bei gewissen Formen normalerweise auftretenden Bestandteil des Copulationsapparates betrachtet, dessen Aufgabe in der Entlastung des Genitaltraktus von übei-schüssigem Sperma (eventuell nebenbei auch 3128 von anderen Produkten der Fortpflanzungsorgane) besteht. Die Ent- scheidung üljer die Frage, ob zwischen den physiologisch gleichbedeutenden Kommunikationen bei Trematoden (Canalis vitello-intestinalis, Laurer- scher Kanal) und Turbellarien (Ductus genito-intestinalis) auch noch andere Beziehungen bestehen, muß späteren Untersuchungen anheim- gestellt werden". g) Abnormitäten des Geschlechtsappara.tes. Daß in der Ausbildung der einzelnen Teile des Copulationsapparates individuelle Varianten vorkommen, habe ich schon für einige Arten von adln Ach Adr. Abnorme Copulationsorgane der Artio- posthia adelaidensis , von oben betrachtet und die Decke des Atrium abgehoben ge- dacht, 21 X vergr. Ad* großer asymme- trischer männlicher Adenodactylus mitseiner an der Basis von einer Eingfalte umschlos- senen Spitze Ad *, ad* kleiner asymme- trischer männlicher Adenodactylus, Adf me- dianer unpaarer weiblicher Adenodactylus, Adtn große paarige männliche Adenodac- tylen, adm^ — adm^ die drei symmetrisch gestellten kleineu männlichen Adenodac- tylen, e Penis, da seitliche Darmdivertikel, DD breite Kommissur zwischen den beiden hinteren Hauptdarmstämmen, dde drüsiger Teil des Ductus ejaculatorius, de nicht- drüsiger muskulöser Teil desselben, Dllmkev hinterer Hauptdarm, Die dorsale Leiste der Hauptdarmkommissur, Dr rechter hinterer Hauptdarm, drg Drüsengang, eig Eiergang, gö die punktiert angedeutete Geschlechts- öifnung, od Ovidukte, p Penisbulbus, va Va- gina, vad dorsaler Blindsack derselben, rd Vasa deferentia, vdp innerhalb des Penis- bulbu.s verlaufender Endteil derselben, vs Samenblase. (Nach Graff). Landplanarien (891 , pag. 234) feststellen können. Aber die damals als Abnormitäten beschriebenen Fälle sind zusammengeschmolzen, seit der Ductus genito-intestinalis nicht mehr an und für sich als Abnormität an- gesprochen w^erden kann,, und auch die Verhältnisse bei GeoyJana ivhar- 3129 toni (S. 3094/95 sich zusammensetzen aus Bildungen (Kommunikationen zwischen Uterus und Diüsengang, selbständige Ausmündung des Uterus), die jede für sich bei anderen Tricladen als normale Organe auftreten. Es bleibt von wirklichen Abnormitäten nur noch der merkwürdige Fall eines Individuums von Artiofosthia adelaidensis zu besprechen. Unter den drei von mir untersuchten Exemplaren stimmten zwei in allen wesenthchen Punkten des S. 31 19 ff beschriebenen normalen Baues des Copulationsapparates überein, wogegen das dritte (Textfig. 154 u. LX, 9) merkwürdige Abweichvmgen im weiblichen x\pparate aufweist. Zmiächst fällt die Kürze und geringe Weite der Vagina (va) auf, die im Hinterende der gemeinsamen Muskelmasse blind endet, statt sich in den Drüsengang fortzusetzen, dafür aber ein dorsales, rostrad übergebogenes Blindsäckchen {vad) besitzt, das, noch in der Muskelmasse geborgen, den gleichen Bau darbietet, wie die Vagina. Dicht hinter der Muskelmasse (mm) des Copulationsapparates anastomosieren die beiden hinteren Haupt- darmäste {Dl u. Dr) in ganzer Breite und einer Länge von 1 nmi. Die hintere Hälfte dieser Anastomose (DD) zeigt in ihrer dorsalen Median- linie eine flache Erhebung (Die), die sich caudad verbreitert und stärker vorwölbt und schließlicli als ein selbständiges Divertikel (Dd) von der Darmanastomose ablöst, aber denselben Bau wie der übrige Darm behält. In das Hinterende dieses Darmdivertikels mündet von oben her der Drüsengang (drg). Dieser hat ganz den Bau wie sonst, besitzt eine kräftige Muscularis und empfängt von allen Seiten die Schalendrüsen, unter- scheidet sich aber in seiner Form von dem Drüsengange der beiden anderen Exemplare dadurch, daß ihm hier die Zweiteilung in einen vorderen engen und einen hinteren erweiterten Abschnitt, wie sie den normalen Exem- plaren zukommt, fehlt. Ein weiterer Unterschied ist darin begründet, daß die beiden Ovidukte bei letzteren liis zur Einmündung in den Drüsen- gang getrennt bleiben (LX. 8, od), während bei dem abnormen (Text- fig. 154) die Ovidukte durch einen kurzen, gemeinsamen Kanal (Eier- gang eig) in den Drüsengang münden, und zwar verläuft jener nicht als direkte Fortsetzung des Drüsenganges in dessen Achse, sondern tritt in die Dorsalseite des letzteren ein. h) Fortpflanzungsge schichte. a) Begattung und Besamung. Es ist leicht zu begreifen, daß die Begattung zuerst bei den paludi- colen Tricladen beobachtet wurde, und kein geringerer als K. E. v. Baer hat vor 90 Jahren die für die Tricladida als Noiin zu betrachtende Copulation mit gegenseitiger Begattung, Ix'i welcher jeder der beiden Partner zugleich aktiv und passiv beteiligt ist, beschrieben*). Die *) Die Stelle (48, pag. 719 — 720) lautet: ,, Zuweilen sieht man einen Plattwurm aus der hinteren Öffnung der Bauchfläche eine Röhre hervorstoßen, die eben so weiß, 3130 wichtigsten Beiträge, Avelche seither von anderen Forschern zur Kenntnis der Fortpflanznngsgeschichte geliefert wurden, sind für die Paliidicola in den diesem Gegenstande gewidmeten Arbeiten von Mattiesen (1047) imd Burr (1466), für die Maricola von Böhmig (1124) mid Wilhelmi (1331), sowie von mir (891, pag. 237) für die Terricola zusammengestellt worden, so daß wir uns hier einer nochmaligen historischen Darstellung entschlagen können. Noch gänzlich unbekannt ist die Begattmigsweise für die Maricolenfamilien der Bdellouridae, Uteri'poridae und Micro- 2)}iaryngidae. Paludicola. Baer (48) beobachtete, daß die Tiere mit abgekehrten Vorderenden die Hinterenden der Bauchfläche aneinander legten — vergl. Burrs Abbildung von Dendrocoelum lacteum (Textfig. 155) — und Duges (50, V, 12) die gleiche Copulationsstellung bei einer braunen zweiäugigen als PL hrune bezeichneten Planarie beschrieb, und glaubte, eine weit- gehende Übereinstimmung der copulierenden -pia- 15(3 Individuen in bezug auf Größe, Form, Farbe und Fundort feststellen zu können. Doch beruhte diese weitgehende Übereinstimmung nach Burr ,,wohl lediglich auf Zufall und hat Fig. 155. P lan a r i a lugubris im Copiüa. Die bei- den Tiere hingen an der Glaswand des Ge- fäßes. (Nach B 11 r r). Dendrocoelum lacteum in Copula. (Nach Burr). keine allgemeine Bedeutung. Ich [Burr] habe oft bedeutende Großenunter- schiede bei den copulierenden Tieren beobachtet; einmal war das eine Tier sogar doppelt solang wie sein Partner. Ebenso habe ich mehrmals braune Individuen von PI. ijolychroa mit grau und schwarz gefleckten zusammen gesehen". Burr (pag. 599) findet die Stelhmg bei der Copu- lation nach Arten wechselnd , wie seine Abbildungen von PL lugubris (Textfig. 156) und polychroa (1466, textfig. C, pag. 600) dartun, wozu noch aber bedeutend kürzer ist, als die vordere Saugröhre. Ich hatte das Vortreten dieser Röhre besonders an solchen Planarien bemerkt, die über andere, umgekehrt liegende wegkrochen. Schon aus diesem Umstände vermutete ich, daß diese Röhre zu dem Geschlechtsapparate gehöre, und ich suchte daher, die Würmer in der Paarung zu treffen, was mir endlich zweimal gelang. Sie liegen dann mit abgekehrten Vorderenden auf einer Fläche auf und halten das hintere Ende der Leiber gegeneinander. Zog ich sie plötzlich auseinander, so fand ich, daß bei jedem Individuum aus der hinteren Bauchöffnung eine kurze Röhre hervorgetreten und in den Leib des anderen eingedrungen war. Bald nach der Trennung zogen sich die Röhren zurück". 3131 die kreuzweise Stellung hinzukommt, in welcher das von Burr in seinei' textfig. J) abgebildete Paar der PI. gonoceyhala fixiert wurde. Halle z (353, pag. 14) hat beobachtet, daß die Begattungen haupt- sächlich in die Zeit vor der Eiablage fallen, später aber weniger häufig vorkommen. Eine Begattung soll für 2 — 3 Eikapselbildungen ausreichen, ihre Dauer schätzt H. auf P/g Stunden. Nach Burr bevorzugen die Tricladen als lichtscheue Tiere für ihre Begattungen die Nacht und die Morgen- und Abendstunden. Doch traf er von PL jwlychroa auch unter- tags Begattungen, M'obei die Tiere sich selten stören ließen, wenn das Gefäß, in dem sie waren, dem direkten Sonnenlichte ausgesetzt wurde. Fig. 157. TTUV vcL ix, Dendrocoeluni lacteiun in Copula. da Darmdivertikel , // Flagellum in den Uterus des Partners eingeführt, mu muskulöses Drüsenorgan, od Ovidukte, pe Penis (vorgestoßen), sdr Schalendrüsen, sp Sperma im Uterus {u), us Uterus- stiel, vd Yas deferens. Der Pfeil bezeichnet die Grenze der beiden Individuen. Deren Hinderenden sind durch Verquellung von Khabditen aneinander geheftet. (Nach Burr). Wie die Organe zweier copulierender Individuen sicli zueinander verhalten, hat zuerst Kenne 1 (570, pag. 458) an PI. polychroa beobachtet. In copula fixierte Tiere waren so miteinander verbunden, daß der Penis des einen durch die Vagina [Drüsengang] des anderen bis i]i den Anfang des Uterusstieles eingeführt war und so sein Sperma in die Uterustasche des anderen entleert hatte. Burr bestätigt dieses Verhalten durch seine Darstellung der Copulation bei PL gonocephala und Dendrocoeluni Jadeum. Die für die letztgenannte Art gegebene Beschreibung sei hier vollinhaltlich angeführt, da sie auch die Funktion des Flagellum (S. 3055; uafklärt: ,,Die Gesohlechtsöffnung ist w^ieder weit auseinander gezogen (Textfig. 157), so daß ,,der Vorraum des Atrium ganz an die Oberfläche verlagert ist. Der eigentliche Penis {j)e) ist zwar in die Länge gestreckt, 3132 kommt aber aus dem Tiere selbst nicht heraus, sondern wird an der Stelle, wo sich das Flagellum absetzt, von der trichterförmig ausgezogenen Trennungsfalte zwischen Vorraum und Atrium zurückgehalten. Das ausgestülpte Flagellum (fl) allein gelangt in den durch die Längs- muskulatur stark zusammengezogenen Uterusstiel {us) und öffnet sich mit der trichterartigen Erweiterung an der Spitze direkt in den Uterus (u), der also auch hier wieder das Sperma (sp) aufnimmt. Der ganze Uterusstiel ist bis zu der Ansatzstelle des Uterus, also soweit das Flagellum des Penis reicht, von kleinen, kolbigen Drüsenzellen ausgekleidet, die während der Copulation ein sich im Hämatoxylin-Chromotroppräparat hochrot färbendes Secret abgeben. Ob dieses Secret zum Schlüpfrig- machen des Ganges oder zum Festhalten des männhchen Organes*) dient, ist meines Erachtens eine ziemlich müßige Frage, da die beiden Funktionen, besonders wenn das Secret eine zähflüssige Masse darstellt, sich gar nicht auszuschließen brauchen". „Die Tatsache, daß die Penes der beiden Copulanten gleichzeitig nebeneinander v^orbei in den Uterusgang des anderen Tieres eingeführt werden, und die bei den einzelnen Formen etwas verschiedene Anordnmig der Copulationsorgane bedingen die Stellung der Tiere bei der Begattung. Am Geschlechtsapparat von Dendr. lacteum fällt ohne weiteres die un- symmetrische Anordnung der Teile ins Auge, die z. B. bei den Planaria- Arten in dieser Weise nicht vorhanden ist. Von oben und hinten gesehen, befindet sich bei Dendr. lacteum der Penis etwa in der Mitte des Körpers, mit dem freien Ende leicht nach rechts gerichtet. Der Uterusgang um- geht in einem Bogen den Penis und mündet dann von links in den Vor- raum des Atrium ein. Sind nun zwei Tiere mit aufgeschlagenem Hinterende in entgegengesetzter Eichtung orientiert, so kann die gleichzeitige Ein- führmig der beiden Penes in die gerade gegenüberliegenden Eingänge des Uterusganges leicht erfolgen. Bei den Planaria- Arten verläuft der Uterusgang über dem Penis und mündet, etwas nach rechts von der Mittellinie abweichend, von der Dorsalseite her in das Atrium, Diese Tiere bilden dann normalerweise bei der Begattung einen rechten Winkel, wodurch erreicht wird, daß die beiden Penes sich gegenseitig den Weg zu der entsprechenden Mündung des Uterusstieles nicht versperren. Häufig beobachtet man jedoch auch bei den Planarien die gleiche Begattungsstellung wie bei De7idrocoelum. Bringt man durch Berühren das Paar zum Auseinandergehen, so sieht man, daß die beiden Penes sich umeinander gewunden haben, was durch die Länge und die Beweglichkeit dieser muskulösen Organe, besonders bei PI. folychroa, ermöglicht wird. *) Ich habe bei den Terricola (891, pag. 236) schon darauf hingewesen, daß zum mindesten die an der Außenfläche des Penis mündenden Drüsen zum Schlüpfrig- machen des Penis bei der Copula dienen dürften. 3133 Zur Sicherung der Begattimg halten sich die Tiere gegenseitig und an der Unterlage fest. Die sog. Haftzellen (S. 2726) spielen auch bei den Süßwassertricladen als Anlief tungsmittel eine groi3e Kolle. Wenn die beiden copulierenden Tiere an der Glaswand eines Gefäßes sitzen, kann man die Befestigung mittels des Haftzellenringes direkt wahrnehmen. Auf Schnitten findet man sie stellenweise in inniger Berüln-ung mit der Epidermis des anderen Tieres ; außerdem sind sie auf Begattungspräparaten stark in die Länge gezogen, wodurch deutlich zu erkennen ist, daß sie in Funktion fixiert worden sind. Außer den Haftzellen konnnen bei den Süßwassertricladen noch andere Anlief tungsmittel in Betracht. Schon an lebenden Objekten sieht man. daß die Bänder der Geschlechtsöffnungen während der Begattung innig miteinander zusammenhängen. Diese Verbindung wird hergestellt durch Zellen, die um die Geschlechtsöffmmg herumliegen, mit den Haftzellen jedoch nichts zu tun haben. Stoppenbrink hat sie bei PI. gonoce'phala beobachtet und schreibt darüber (1190, pag. 522): »Eigentümliche Epithel- verhältnisse, die an Wendts (519) Beobachtungen bei Gunda ulvae [Proc. lohata] erinnern, sah ich speziell bei PI. gonocephala. Der Genital- porus wird von Epithelzellen umgeben, die von den Körperepithelzellen in manchen Pimkten abweichen. Sie sind kolbenförmig und sitzen mit ihrem Halsteil der Basalmembran auf. Der Kern liegt basal und ist ziemlich groß. In diesen Zellen fehlen die Ehabditen. Die Übergänge von diesen Zellen zu den Körperepithelzellen, sowie dem Epithel des Atrium vollziehen sieh allmählich'. Diese Zellen habe ich [Burr] nicht allein bei PI. gono- cephala, sondern auch bei PI. luguhris, polychroa und Dendr. ladeum ge- sehen. Sie treten allerdings nur dann durch ihre kolbenförmig an- geschwollene Gestalt hervor, wenn sie in Funktion sind, sonst sind sie kaum vom Epithel des Atrium zu unterscheiden. Diese Zellen secernieren jedenfalls eine klebrige Flüssigkeit, die bei der Begattung die Ränder der Geschlechtsöffnungen der beiden Tiere miteinander verbindet. Auch die Ehabditen können zur gegenseitigen Befestigung der sich begattenden Tiere verwandt werden. Damit steht auch wohl im Zu- sammenhang, daß bei Dendr. ladeum in der Umgebung der Geschlechts- öffnung die Ehabditen besonders zahlreich und stark entwickelt sind". Die vorstehenden Tatsachen beweisen, daß der ,, Uterus" unserer europäischen Paludicolen als Bursa copulatrix*) dient. Ob er daneben auch in den S. 8076/85 besprochenen Fällen als wirklicher Eihälter imd — wie die auf Taf . LVI, 2 — 9 u. 11 dargestellten Copulationsorgane von Landplanarien vermuten lassen — als Bildungsstätte der Eikapsel in Be- tracht kommt, wird derjenige Beobachter definitiv entscheiden, der so *) Wenn Böhm ig neuestens (1503, pag. 313) für den Uterus der Tricladen sowohl der maricolen als auch paludicolen, den Uterus als Receptaculum seminis bezeichnet, so kann dies nach allem, was wir heute von diesem Organ wissen (s. auch weiter unten) nur ein lapsus calami sein. 3134 glücklich sein Avird, von diesen Paliidicolen und Terricolen trächtige Exemplare untersuchen zu können. Mit der Feststellung der Hauptfunktion des ,, Uterus" wurde durch Mattiesen der wichtige Nachweis geliefert (1047, pag. 299), daß das Ei der Paludicola den Keimstock ,,im Stadium der ersten Richtungs- spindel verläßt" und, wie M. annimmt, ,,beim Passieren der als Recep- taculum seminis funktionierenden, mit Sperma gefüllten Endanschwellung des Oviduktes (der Tube) befruchtet wird", so daß Stoppenbrink (1090, pag. 524) mit Recht betont, man tue auch hier gut, ,,mit Bresslau (1040, pag. 221, Anm.) die Besamung von dem eigentlichen Befruchtungs- vorgang zu unterscheiden. Die erste re findet wahrscheinlich in der Tube statt, befruchtungsfähig w^erde das Ei aber erst im Atrium, wo, wie Mattiesen dargetan, die definitive Chron^atinumlagerung des Eikernes stattfindet". Das bei der Begattang in den Uterus übertragene Sperma gelangt, wie schon Mattiesen (pag. 278) und Stoppenbrink (pag. 524) bei den Paludicolen beobachtet haben, in die Tuben, indem, wie Burr (1466, pag. 605) des öfteren feststellen konnte, die Spermien ,,sehr bald nach der Begattung durch den Uterusgang und das Atrium hindurch in die Ovidukte wandern und sich in der Tuba festsetzen". Das gleiche gilt jeden- falls auch für die Maricolen und Terricolen. Für erste re hat schon Wheeler (743, pag. 184), und zwar bei Bdelloura Candida, in den Ovidukten bis nahe zu den Germarien Spermaanhäufungen beobachtet, und ich habe (891, pag. 240) bei einem Exemplar von Geoplana ladislavii die ganzen Ovidukte bis zu ihrer Mündung in die Germarien von Sperma erfüllt ge- sehen und dabei den Umstand, daß unter den vielen von mir durch- gesehenen Präparaten von Landplanarien sich nie eines fand, welches eine Keimzelle in den Ovidukten enthielt, durch die Annahme erklärt, daß die Keimzellen sehr rasch durch den Ovidukt in das Atrium be- fördert werden. Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß den Tuben mit Recht die Bäzeichnung Receptaculum seminis gebührt, welche ihnen von Mattiesen (1047, pag. 278) beigelegt, von Burr (1466, pag. 606) aber bestritten wurde. Ich habe schon oben (S. 3102. Anm.) auf die vollkommene Übereinstimmung der Tuba mit dem bei den Rhabdocoeliden als Recep- taculum seminis bezeichneten Organ hingewiesen, und wer die S. 2351 bis 2362 dieses Werkes gelesen hat, wird mir zustimmen, daß der einzige Unterschied zwischen dem Receptaculum der Rhahdocoelida und jenem der Tricladida darin besteht, daß es bei jenen — entsprechend der Ein- zahl des Oviduktes — in der Regel einfach bleibt, während bei der Zwei- zahl der Ovidukte in letzteren stets zwei Tuben, bzw. Receptacula seminis vorhanden sind! 3135 Maricold. Wilhelmi. der zuerst (1331, pag. 10-2) bei dieser Abteilung der Tri- claden, und zwar bei den Procerodidae, Copulation mit gegenseitiger Spermaübertragung beobachtet hat, sah in Zuchtbecken von Pr. lobata, ,,Avie Tiere auf den Rücken anderer stiegen und von hier aus deren Bauch- seite zu gewinnen suchten. Oft wurden die aktiven Individuen von den angefallenen eine ganze Weile mit herumgezogen, bis es ihnen gelang, in die zur Begattung geeignete Lage zu kommen. Das verschiedene Vei- hältnis (aktives mid passives) legte zunächst die Vermutung nahe, daß es sich hiei' vielleicht nicht um eine Copulation mit gegensei tigei' Be- gattung handle, doch ergaben spätere Beobachtungen keine Bestätigung dieser Annahme. Gewann ein aktives Individuum die Unterseite eines anderen (passiven), so legte es sich Bauch an Bauch an letzteres, worauf die Körper beider sich stark abflachten und verbreiterten. ,,Bei der dann vor sich gehenden Begattung hält sich das obere, aktive Tier mit den Haftzellen des hinteren Körperrandes an dem Gefäi3boden fest, und in dieser Haltung verharren die Tiere durchschnittlich eine halbe Minute. Dann wendet das untere, auf dem Rücken liegende Tier sein Vorderende um, und beide laiechen auseinander. Bei der Lösung der Hinterenden läßt sich zuweilen noch das Zurücktreten der Penes beobachten. Be- gattungen von kürzerer Dauer als einer halben Älinute scheinen mivoll- kommen zu sein, da in solchen Fällen oft sich die gleichen Tiere sofort wieder, und zwar auf längere Zeit begatten. Nach beendeter Begattung gingen passive Tiere zuweilen sofort wieder mit anderen aktiven Tieren eine Copula ein; desgleichen gingen aktive Tiere verschiedene Copula- tionen nacheinander ein. Das Tageslicht störte die Tiere bei der Begattung nicht", im Gegensatz zu Pr. dohrni, bei welchen, wenn sie längere Zeit im Dunkeln gestanden hatten, sich die in Copula befindlichen auf plötz- lichen Lichtreiz hin sofort zu trennen suchten. Für die letztgenannte Art bildet W. dieselbe Copulastellung ab, welche in unserer Textfig. 155 von Burr für Dendr. ladeum beobachtet wurde. Nach Wilhelmi (pag. 104) wird ,,bei der Begattung durch die erythrophilen Drüsen des Penis, der Vagina und der Genitalporusumgebung ein Secret ausgeschieden, für das auch der eifrigste Verfechter der , Klebfunktion' des erythrophilen Secretes die Funktion eines schlüpfrig machenden Secretes nicht ab- leugnen wird". Neben der gegenseitigen vermutet Wilhelmi (pag. 105) jjei Pr. lobata auch eine ,, Selbstbefruchtung", wie eine solche von Sekera (112"2) zwar bei zahlreichen Rhabdocoeliden behauptet, ater noch nie bei den Tricladen nachgewiesen- wurde. W. beobachtete bei Pr. lobata und dolirni ,, häuf ig Individuen mit einwärts umgeschlagenem Hinterende (Textfig. 158), namentlich wenn sie im Ruhezustande verharrt hatten. Fällt die Kante der Einschlagung mit der Geschlechtsöffnung zusammen, so sind die Be- 3136 dingungen einer Selbstbefrachtung gegeben: Es bedarf nur einer Erektit>n des Penis (fc) — und diese vermag recht beträchtlich zu sein — , um den Samen durch den Uterusstiel in den Uterus u gelangen zu lassen". Fig. 158. Procerodes lobata. Schematische Darstellung der Selbstbefruchtuug^- möglichkeit im Falle der oft zu beobachtenden Einschlagung des Hinter- endes, /je männliches Copulationsorgau , u Uterus. (Nach Wilhelmi). Schließlich findet sich bei den Maricolen auch die von A. Lang (460, pag. 637) bei den Polycladida entdeckte und bei dieser Turbellarien- abteilung weit verbreitete Einstichbegattung, wie Böhmig (11-24) und Wilhelmi (1331) gezeigt haben. Der letztgenannte berichtet darüber folgendes (pag. 106): ,.An einem weiblichen Exemplar von Sahussowia dioica stellte ich auf einer Schnitt- serie eine dorsale Verletzung fest, in deren Nähe das Parenchym mit Sperma- tozoen dicht erfüllt war; zwischen den Darmsepten waren auch bereits zahlreiche Spermatozoen in das Parenchym gedrungen. Die Möghchkeit, daß eine Hodenverletzung eine ähnliche Spermazerstreuung hervorrufen kann, kommt hier nicht in Betracht, da es sich um ein weibliches Tier handelt. Auch bei Cercyra hastata und 'papulosa fand ich im Körper zerstreutes Sperma; so auch Böhmig (pag. 488) bei der letztgenannten und Sahussowia Ein- alle Arten mit unbewaffnetem Penis düifte eine derartige Befruehtungsweise nicht in Betracht kommen. Für- Arten mit chitinöser Penisspitze — es sind dies unter den Maricola außer den genannten noch Cerhussowia cerutii — ist jedoch diese Befruchtungs- weise anzunehmen, zumal da der Uterus bei ihnen rudimentär ist und nie Sperma enthält. Bei der großen Ähnlichkeit des Copulationsapparates der europäischen Landplanarie RhyncJiodemus scharf fi (LVI, 2) mit jenem der Maricolen Cercyra papulosa (LIX, 3) wäre es interessant, zu untersuchen, ob auch die erstgenannte durch Einstichbegattung die Befruchtung vollzieht. Bei keiner anderen Landplanarie geht der Penis in eine so scharfe Spitze aus, wie bei M. scharffi, wenngleich bei einigen *) die Penisspitze ähnlich gebaut ist, ß) EikapseJn. Mit der von mir (S. 3108) erwähnten Einschränkung gelten bis auf weitere Beobachtungen die Sätze Burrs (1466, pag. 609): 1. daß „als *) So besonders unter den Bipaliiden Placocephalus duhius und Bipalium ephippium (LI, 9 u. 10). Erklärung von Tafel LIX. Tricladida. Bau der Copulationsorgane. Erklärung der allgemein gültigen Buclistabenbezeichnungen: ac u. ag Atrium commune, am A. masculinum, bg Binde-(Sehnen-)gewebe, de Ductus ejaculatorius, dgni Muskeln, welche den Genitalkaual an das lutegument anheften, dihn Dilatatormuskeln, drg Drüsengang, drx Drüsenzellen, ds Ductus seminalis, edr erythrophile Drüsen, eig Eiergang, Im Längsmuskeln, m Mundöffnung, mu mus- kulöse Drüsenorgane, ms Markstränge, msc Kommissuren derselben, od Ovidukt, pdr Penisdrüsen, pe Penis, j)h Pharynx, pg Geschlechtsöffnung, plit Pharyngealtasche, ps Penisscheide, rc Receptacularkanal, rem Retraktormuskeln, rm, Ringmuskeln , rs Receptaculura seminis, sdr Schalendrüsen, m Uterus, uo Mündung des Uterus- stieles (ms), va Vagina, vd Vasa deferentia, vd, Vereinigungsstelle derselben, vs Vesicula seminalis. Fig. 1 u. 2. Sahussowia dioiea. Schemata der Copulationsorgane im Medianschuitt. 270 X vergr. 1. Männchen, c Penisspitze, T71S- ■ 'irii,TTf'.":!'F:' vär W' ^ vdp dde msc ded, übm C.F Winter sehe Lithli Taf. LIX ö jndluncf .Leipzig . N:e, Leipzig Erklärung von Tafel LX. Tricladida. Copulationsapparate der Terricolengattung Artioposthia. Erklärung der allgemein gültigen Biichstabenbezeichnungen: ^cÄ/ weibliche Adenochiren, Achf, deren freier Rand, Achf,, deren Verwachsungs- fläche mit der Atriumwand, Achm männliche Adenochiren, J^r// große weibliche Adeno- dactylen, Adm symmetrisch gestellte große männliche Adenodactylen, Ad^ ein großer und ad^ ein kleiner männlicher asymmetrischer (durch eine Strichpunktlinie begrenzter) Adenodactylus, adm symmetrisch gestellte kleine männliche Adenodactylen, am und am, Teile des Atrium masculinum, ae äußeres Epithel, c Penis, cl Clitoris, es Penis- scheide, de Ductus ejaculatorius, dde drüsiger Abschnitt desselben, dr Schalendrüsen, dr, die erste vergrößerte Drüse des weiblichen Adenodactylus, drg Drüsengaog, drw Drüsen- wulst, drx Drüsenzellen, eig Eiergang, gö GeschlechtsöfFnung, ie Binnenepithel, Ivi Längs- muskelfasern, mam Eigenmuskulatur des Atrium masculinum, mh gemeinsame Muskel- hülle des Copulationsapparates, mw Muskulatur des Drüsenwulstes, mw, lockeres Muskel- und Biudegewebsgeflecht in der Umgebung des Receptaculum seminis, od Ovidukte, p Penisbulbus, ph Pharynx, pht Pharyngealtasche, rm Ringmuskelfasern, rs Receptaculum seminis, rs, Ausführungsgang desselben, u Uterus, va und xa, Teile der Vagina, vad Vaginaldivertikel, vd Vasa deferentia, vdp innerhalb der Bulbus- muskulatur verlaufende Teile derselben. Fig. 1, 2 u. 10. Artioposthia fleteheri. Copulationsapparat in schematischer Darstellung, 21 X vergr. 1. Nach einer Querschnittserie auf die Fläche projiziert. 2. Medianschnitt. 10. Quei'schnitt durch den rechten, männlichen, großen Adenodactylus (Alauncarmiu), 35 X vergr. 3 — 7. Artioposthia diemenensis, desgleichen, 21 x vergr. 3. In der Projektion auf die Fläche. 4. Medianschnitt. 5 — 7. Querschnitte. Die Stellen, an welchen diese genommen wurden, sind in Fig. 5 durch die Pfeile 5', 6' und T bezeichnet. 8. u. 9. Artioposthia adelaidensis. 8. In der Projektion auf die Fläche, 21 x vergr. 9. Medianschnitt durch ein in bezug auf den weiblichen Copulationsapparat abnormes Exemplar, etwa 19 X vei'gr. 10. s. 0. sub. Artioposthia fleteheri. \ [Alle Figuren nach Graff (891)]. i Bronns Klassen FV , Turbellaria . C.F Winter 'sehe '!-!« Taf. LX JSandlung, Leipzig. .-eipzij Erklärung von Tafel LXI. Tricladida. Copulationsorgane und Eikapselschale. Fig. 1. Pr 0 c er 0 des variahilis. Schema der Copulationsorgane im Medianschnitt. 80 X vergr. agc Atrium commune, am Atrium masculinum, de Ductus ejaculatorius, drdd Schalendrüsen, drcj Drüsengang, cid Eiergang, Im u. Im' Liingsmuskeln, Icüdr eosinophile Körnerdrüsen, pdr Penisdrüsen, rm Ringmuskeln, ud Uterusgang, iip dem Uterus entsprechender Teil des Atrium femininum, vc Verbindungsstück zwischen Vesicula seminalis [vs) und Ductus ejaculatorius, vd' falsche Samenblase. 2. Proeerodes ulvae. Teil eines Querschnittes durch den Uterusgang, brß birn- förmige DrüsenV-zellen , f Stiele derselben, mit ihren in die Epithelien ein- dringenden Enden /'. 3. Planaria striata. Stück eines Längsschnittes durch den Uterus und Anfang des Uterusstieles {us). Etwa 213 x vergr. ha u. ha' hakenartig umgekrümmter Teil der SpermatophorenhüUe, sp Spermien, spk kugelförmiger Ballen von solchen, spm Membran solcher, spo Rohr derselben, spo' quer- u. längsdurchschnittene Stücke von solchen, ne Uterusepithel, tits Uterussecret im Uterusstiele {us), xep- zu- sammengedrücktes Epithel des Uterus. 4_9. Stadien der Bildung der Eikapselschale, und zwar: 4. Querschnitt durch eine in Bildung begriffene Schale von Dcjidrocoelum laeteum; 5. etwas älteres Stadium von demselben; 6. junges Stadium u. 7. definitives Aussehen der Schale von Planaria gonoeephala\ 8. Partie aus dem Inneren einer sich bildenden Ei- kapsel von Dendrocoelum laeteum (gelbe Schalentröpfchen seh. tr.)\ 9. Quer- schnitt durch eine mehrere Tage alte Eikapselschale von D. laeteum : h homogeue- u. st Stäbchenschicht, x die innerste von Mattiesen beschriebene, aber von Burr (bei Planaria iorra) nicht gefundene Schicht. 10. Geoplana nasuta. Mitte eines die Gcschlechtsöfinung (gö), die Penisspitze (c), sowie den Drüsengang {drg) treffenden Querschnittes (vgl. das Schema LI, 6). (Pikro- carmin) 160 X vergr., ag Atrium genitale commune, agdr Drüsen, welche in das distale Atrium (Vestibulum) münden, Dr rechter hinterer Hauptdarm, sdr Schalen- drüsen. 11. Rhynchodemus terrestris. Mittlerer Teil eines Querschnittes (Alauncarmin- Fuchsin- Pikrinsäure) 160 X verg. ei die aus dem Uterustrichter (Ductus genito- intestinalis) in den linken hinteren Hauptdarm [Dl] ragenden Cilien, drg Drüsen- gang, mld dorsale u. mlv ventrale longitudiuale Parenchymmuskelbündel, ms linker Markstrang, npd dorsaler u. npv ventraler Hautnervenplexus, sdr Schalendrüsen, u Uterus, ut Uterustrichter. 12. u. 13. Schematische Medianschnitte durch den Copulationsapparat von Ambly- plaoia tristriata u. A. mcdiostriata. am Atrium masculinum D Darm, de Ductus ejaculatorius, dgi Ductus genito-iutestiualis, do Dotterstock, drg einer der beiden Drüsengänge, drg, Vereinigungsstelle der beiden Drüsengänge, drg,, unpaarer ge- meinsamer Drüsengang, ed erythrophile Drüsen und deren Ausführungsgänge, /"Falte, welche das Atrium masculinum vom A. femininum trennt, gc gemeinsamer Genital- kanal, gö Geschlechtsöflfnung, hms Hautmuskelschlauch, m Diktatoren des Genital- kanales, mh äußere Hülle der gemeinsamen Muskelmasse (?«m) des Copulations- apparates, pe äußere u. jn innere Partie der Penismuskulatur, rd Radiilrmuskeln, rod rechter Ovidukt, sdr Schalendrüsen, va Vagina, vd Vasa deferentia. 14. Oeoplana kenneli. Medianschnitt durch den Copulationsapparat. 43 x vergr. c Penisspitze, de Ductus ejaculatorius, dde drüsiger Teil desselben, dr Schalen- drüsen, drg Drüsengang, eig Vereinigungsstelle der Ovidukte zum Eiergang, od linker Ovidukt, u „falscher" Uterus, vd linkes Vas deferens. [Fig. 1 u. 2 nach Böhmig (1124)-, Fig. 3 nach Weiss (1346); Fig.4— 8 nach Burr (1466); Fig. 9 nach Mattiesen (1047); Fig. 10, 11 u. 14 nach Graff (891); Fig. 12 u. 13 nach Geba(1291)]. ■•Cv-Sk-- VI it» . *^ Bronns Klassen W , Turbellaria InL rem Im. rrrv pclr ^ ^f^ 2. Tjrfz s.. -f 'eidy ■ W f r ^i* 'vÄ' 6/-/^ sch.tr. spo 003:000% (U^ ^ 74. .dz 9. l9£ooop--^cLtr. h =*=»a; <ä«J* 7J. vd ep ed. pi rd ep vcu ®»t>»<,%%o2j««- scfv.tr. Tl. 7. 7l Jans TTinv go gc rrv mm. C.F Winter sehe rli Lüh.Ans 'E. Taf.LXl. W, mid npd 11. 3 0 L^ -sdr w ms-. mhr' npv .-<) ^O ^Oooc JJ andlung .Leipzig. .ike I .eipzig 3137 Ort für die Eikapselbildmig allein das Atrium in Betracht käme", und •2. (pag. 615) daß „die Schalenbildung sich im Atrium abspielt", welchem wir als 3. den Aussprucli an die Seite setzen kr-nnen, ,,daß die erythro- philen Schalendrüsen tatsächlich mit der Bildung der Schale in Ver- bindung stehen" (pag. 619), was vcn mii- (891, pag. 239) bei Land tiicladen einwandfrei nachgewiesen und in der Abbildung einer trächtigen Geoflana nephelis (Textfig. 159) zuerst zur Anschauung gebracht worden sei. Fig. 159. Oeoplana nephelis. Modianschnitt durch ein trächtiges Tier. 27 x vergr. c Penis, cse äußere und csi innere Penisscheidc, de Ductus ejaeulatorius, drs mit der Eikapsel- schale zusammenhängendes Secret der Schalendrüsen, ds Ductus seminalis, eig Eier- gang, gö GeschlechtsöfFnung, 0 Eikapsel, p Penis, j^b Penisbulbus, pse äußere u. j^si innere Penisscheidc, vs Samcnblase. (Nach Graff). In der Tat ist diese Landplanarie, da wir von ihr auch eine Dar- stellung des Copulationsapparates im nicht trächtigen Zustande besitzen (Textfig. 134, S. 3020), ein lehrreiches Beispiel dafüi-, wie die Eikapsel (0) allen zur Verfügung stehenden Eaum des Atrium für sich in Anspruch nimmt, und wie die Kapselschale aus dem, von den erythrophilen Schalendrüsen {sär) in den Drüsengang ergossenen Secrete {drs) her- gestellt wird. Die eben angeführten Leitsätze Burrs füi' den Ort, in welchem die Bildung der Eikapsel und ihrer Schale vor sich gehe, wurden von ihm selbst (1466, pag. 612—613, Textfig. F— J) durch vortreffliche Abbildungen von Präparaten trächtiger Paludicolen, und zwar: Dendrocoelum lac- ieum, Planaria yolychroa, Polycelis nigra und Bdelloce'pliala punc- tata bestätigt, und ich gebe hier als Ergänzmig der Fortpflanzmigsgeschichte der schon oben als Paradigma der Copula gewählten erstgenannten Art auch die ihre Eikapselbildmig betreffende Abbildung Burrs (Textfig. 160). Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 199 3138 Vergleicht man diese Figur mit dem von Dendrocoeluni lacteum (LV, 9) gegebenen schematischen Medianschnitt der Copulationso^'gane, so sieht man, daß nicht bloß das an letzterem über der Geschlechts- öffnung (gö) liegende Atrium commune, son- dern auch ein großer Teil des in die Decke des Atrium commune bei uö mündenden Ute- russtieles und das ganze Atrium masculinum v^on der Eikapsel in An- Dendrocoelnm lacteum. Schematischer Mediansehnitt Spruch genommen und durch ein trächtiges Tier, ac Atrium commune, am Atrium derartig ausgedehnt masculinum, drg Drüsengang, Ec Eikapsel, fl Flagellum, wm-Je daß auch die gö Geschlcchtsöffnung, m Mund, od Ovidukte, ph Pharynx, ■ ^^ /-. , -, i „ ^„ ^ . . ^ , , o , , , XT 11^^ (jrrunde des mann- r/ Kest der Atriumwandung, sdr ochalendiuseu, n Uterus, m- Utcrusstiel, rd Vas defereus. (Nach Burr). nchen Atrmm vor- springende Penisring- falte vollständig verstrich. Von der muskulösen Wand des Atrium commune ist nichts übrig geblieben als die in Textfig. 160 gegen die Ge- schlechtsöffnung herabhängende Ringfalte (r/). Burr schließt diese Erörterung mit dem Hinweis auf die von mir schon oben (S. 3108) erwähnten Ergebnisse der Untersuchungen von Böhmig (1124, pag. 464) und Wilhelmi (1331, pag. 256ff.), nach welchen bei den Ähiricolen die Eikapselbildung ebenfalls im Atrium und seinen Annexen erfolge, und für die Terricolen habe ich schon früher (808, pag. 84) darauf hingewiesen, daß dort, wo ein jenem der wasser bewohnenden Tri- claden homologer ,, Uterus" fehlt oder — in jenen seltenen Fällen, wo ein solcher vorhanden, a}3er so geringfügig entwickelt ist, daß man ihm nicht zutrauen kann, die Eikapsel zu beherbergen, alle die, seither (Jameson, 1180a) auch als ,, falsche Uteri" bezeichneten, mehrweniger scharf ab- gesetzten Aussackungen des Atrium ,,als Reserveräume für die Eikapsel- bildung" herangezogen werden. ,,Wo sie fehlen, übernimmt das Atrium femininum (891, fig. 81, pag. 237, Artio-posthia adelaidensis) oder das Atrium commune die Eikapselbildung, und wo auch diese Räume reduziert sind, da wird, wie bei Süßwassertricladen so auch bei Landplanarien, das Atrium masculinum dazu herangezogen.. ." ,,Bei anderen tritt dafür die Vagina ein, und ist z. B. deren mächtige Entfaltung bei Art. fletcJieri (LX, 1, va -\- va,) auf das Bedürfnis nach einem Räume für die Eikapsel- bildung zurückzuführen, das hier um so dringender ist, als das ohnehin durch der Muskelwulst (2, mw) sehr eingeengte Atrium von den mus^ kulüsen Drüsenorganen in Anspruch genommen wird. Dasselbe Moment 3139 kommt wahrscheinlich auch bei Geo'plana marginata (LI, 5), sowie bei jenen Bipaliidae in Betracht, bei welchen der Vaginalkanal in einen einheitlichen, Vagina und Drüsengang repräsentierenden und mit einer starken Eigennmskulatui' versehenen Eaum führt, der wählend der Trächtigkeit (Textfig. IC.l) die Eikapsel (0) beherbergt". Fig. 161. Peroccphalus hilgcndorß. Sehematischer Mediansclmitt durch den Copulations- apparat 14 x vergr. am Atrium masculinum, c Penis, cc männlicher Copulations- kanal, de Ductus ejaculatorius, drg aufgetriebener Drüsengang, cig Eiergang, gö äußere Geschlechtsöftnung, gw Muskelwulst, kr Krypten der öamenblase, mh gemein- same Muskelhülle des Copulationsapparates, 0 Rest des bei der KonserAierung wahr- scheinlich größtenteils ausgestoßeneu Materials der Eikapsel, od linker Ovidukt, p Eigenmuskulatur des männlichen Copulatiousorgans, ra Vaginalkanal, c?? gemein- samer Genitalkanal, vd Vas deferens, t'dp der in der Muskelliülle verlaufende Teil desselben. (Nach Graff). Alle bisher angeführten Tatsachen bestätigen die oben für die Palu- dicola formulierte Burrsche Ansicht, daß das Atrium sowohl als Ort der Eikapsel- wie auch der Schalenbildung zu betrachten sei, gilt aber auch, nach dem, was wir bis heute wissen, für die Maricola, sowie alle jene Terricola, welche entweder keinen Uterus tesitzen (und das ist die übergroße Mehrzahl der Landplanarien) oder einen solchen, der nach der Art seiner Einfügung in dea Copulationsapparat mit dem Uterus der w^assei bewohnenden Tricladen homolog erscheint (s. o. S. 3078 ff.). Bis vor wenig Jahren galt auch ganz allgemein als selbstverständlich, daß das Material der Eikapselschale ausschließlich den S. 2993— 2995 tesprochenen erythrophilen Sclialendrüsen entstamme ■ — eine Ansicht, die indessen — wie oben angeführt — von Burr wesentlich allgeschwächt und von anderen gänzlicli aufgegeben wurde. 199"= 3140 Bei Besprechung meiner Angaben über die Struktur der Eikapsel- schale der Landplanarien (891, pag. 239, XXXII, 1) betont Burr (pag. 619), daß es bisher an einer Ei'klärung fehlte, wie die Schichtung derselben zustande komme, und warum das Secret der Schalendrüsen erhärte, während doch sonst das Secret der übrigen erythrophilen Drüsen weich bliebe. Nach Wilhelmi (1331, pag. 257/8) ,, bleibt doch selbst der aasgeschiedene erythrophile Schleimfaden, die Kriechspur und die Schleimkapsel, in die sich Procerodes lohata und doJirni encystieren können, stets weich. Mir scheinen zwei Erklärungsmöglichkeiten vorzuliegen. Die erste Mög- lichkeit wäre die, daß die Wandungen des Eeceptaculum seminis [Uterus] ein Secret ausscheiden, das sich dem der Schalendrüsen beimengt und die Erhärtung der Eikapselschale bewirkt". Eine zweite Möglichkeit, die W. als die wahrscheinlichere hält, wäre die, daß das Erhärten oder Weich- bleiben des erythrophilen Secretes von dem Fehlen oder der Anwesenheit von cyanophilem Secrete abhängig sei. Und da tatsächlich in die Kanäle des Copulationsapparates nicht eine einzige cyanophile Drüse münde, während sonst die beiden Drüsenarten zusammen vorkämen, ließe sich annehmen, das cyanophile Secret stelle einen das erythrophile neutrali- sierenden Stoff dar, der das Erhärten des letzteren verhindere. Burr hebt dann (pag. 620) hervor, daß Mattiesen (1047, pag. 281) ein ganz neues Moment in diese Frage bringe, indem er feststellt, daß die Schale der Paludicolen-Eikapsel nicht aus einer einheitlichen Sub- stanz bestehe, sondern bei jungen Stadien deutlich zwei Bestandteile erscheinen lasse. ,,In einer feinkörnigen Grundsubstanz seien kleine Tröpfchen eingebettet, die eine regelmäßige Anordnung aufwiesen, indem ihre Größe nach der Außenseite der Schale hin bedeutend zunehme". Die beiden Substanzen seien verschiedener Herkunft, und aus ihnen bilde sich die Schale durch Auflösung der Tropfen in feine Granula, die sich zu parallelen, die Grundsubstanz der Quere nach durchsetzenden Keihen anordnen, die schließlich als feine Stäbchen erscheinen, so daß die fertige Schale drei Schichten aufweist: eine äußere aus starken Stäbchen, dann eine hellere, homogene, viel dünnere und zuinnerst eine zähe membran- artige . Durch Mattiesens Feststellung, daß die Schale sich aus zwei ver- schiedenen Substanzen zusammensetze, entstand die Frage, von welchen Organen die beiden Bestandteile geliefert werden, und Burr (pag. 621/3) kam, im übrigen Mattiesens Beobachtungen über die Schalenstruktur bestätigend, zu folgendem Ergebnisse. ,,Die Schale selbst ist bei dem in Textfig. 162 dargestellten Schnitt in ihrer Entwicklung schon etwas vorgeschritten. Man erkennt deutlich die von Mattiesen erwähnte Son- derung der homogenen Innenschicht (li) von der äußeren Schicht (le) mit den schon bedeutend verkleinerten Tiöpfchen. Der erweiterte End- abschnitt des Drüsenganges (drg) ist erfüllt von einer homogenen, rot gefärbten (Chromotrop) Masse (sdrs), die an vielen Stellen deutlich einen 3141 Secret für der Schale des weiteren Fig. 162. Zusammenhang mit den erythro philen ,Schalendnisen' (sdr) zu erkennen gibt. Andererseits steht dieses Secret mit der jungen Schale in Ver- bindimg, wodurch erwiesen wird, daß es sich am Aufbau der Schale be- teiligt. Die erythro philen Schalendrüsen sind es also, die das die Grundsubstanz liefern", was Burr als füi- alle Tricladen, vielleicht auch die Polycladen, gültig nachzuweisen sucht (pag. 022). ,,Der zweite Bestandteil der Schale, die Trc'ipfchen, wird von den Dotterzellen der sich bildenden Eikapsel geliefert. Auf Schnitten durch junge Stadien der Eikapsel findet man teils innerhalb, teils zwi- schen den Dotterzellen größere und kleinere Kügelchen , die in Aussehen und Farbe vollkommen den schon besprochenen Schalen tröpfchen ent- sprechen (LIX, 4, schtr). Im Innern von älteren Kapseln ist ihre Anzahl schon geringer, auch finden sie sich nur noch selten in den Dotterzellen. In der fertigen Kapsel kommen sie terna u. H Lamina interna der Eikapsel- oft aar nicht mehr, meist aber in ''^^^^^' ^'^ Ovidukt, sdr Schalendrüsen. (Nach Burr). Planaria gonocephala. Sagittnlschnitt durch die Mündungsstelle des Uterus eines trächtigen Tieres, ae Atriumepithel, dr(j Drüsengang, hx, IJaftzelle, le Lamina ex- sdrs Secret derselben. m beschränkter Menge vor. Daß aber diese Körperchen . . . tatsächlich den Dotterzellen entstammen, wird dadurch l^ewiesen, daß sie sich schon in den reifen Zellen der Dotter- stöcke vorfinden" — es sind die als ,, Dotterkugeln" bekannten Ge- bilde, von welchen schon Schneider (262, pag. 46) bestimmt be- hauptet hatte, daß aus ihnen die Eikapselschale gebildet werde, und wofür der genaue Nachweis erst vor wenig Jahren von Henneguy*) und Gold- schmidt**) bei den Trematoden, von Hofsten (1433) und Bresslau (1466, pag. 626) bei den Bliahdocoela erbracht wurde. Hofsten (pag. 134) und Burr (pag. 622) vermuten ein gleiches auch bei den Poly- cladida, und die Arbeit von Halle z (1412) scheint diese Annahme zu l)estätigen. ,,Die Entwicklung der Schale stellt sich unter Berücksichtigung dessen, was Mattiesen (1047, pag. 2S1) schon angegeben hat, folgendermaßen *) L. F. Honneguy, Recherches sur le reode de forniation de TcBuf ectolecithe du Distomiim hepalicum. Arch. anat. micr. Vol. IX. Paris 1!»0G. **) R. Goldschniidt, Eireifung, Befruchtung und Enibryonalentwicklung des Zoogonus mirus Looss. Zool. Jahrb., Anat. Bd. XXI, Lei])zig 1905; und Eischale, iSchalondrüse und Dotterzellen der Trematoden. Zool. Anz. Bd. XXXIV. Leipzig 1909. 3142 dar (vergl. LXI, 4 — 8). Die nach dem Atrium strebenden Eier mid Dotterzellen regen dmch Druck (vergl. WilheJmi, 1331, pag. 257) [im Drüsengang] die Secretion der Schalendrüsen an. Sind die Keim- und Dotterzellen im Atrium versammelt, so verlassen die Schalenkügelchen (Fig. 8, seh. ir.) die Dotterzellen (dz), gelangen an die Oberfläche und ordnen sich hier in der von außen [aus den Schalendrüsen] hinzutretenden Grundsubstanz so an, daß die größeren Kügelchen nacli außen, die kleineren nach innen zu liegen kommen (Fig. 4). Wählend nun die Schalen- kügelchen mehr und mehr von der Grund flüssigkeit zum Zerfall gebracht [ — emulgiert — ] werden (Fig. 5 u. 6), sondert sich nach innen zu ein mehr oder weniger schmaler Streifen (h)*) ab, der durch sein homogenes Aussehen, bei Dendrocoelum und BdellocepJiala auch durch stärkeres Lichtbrechungsvermögen und hellere Färbung, sich deutlicli von der bedeutend breiteren, schließlich einen grobkörnigen Brei bildenden Außen- schicht (Textfig. 162, le) absetzt, ohne jedoch von dieser scharf abgegrenzt zu sein. Anfangs ist diese Innenschicht noch flüssig, denn sie läßt nach- kommende Dotterkugeln immer noch durch (LXI, 4). Nach und nach wird sie fester, was an Exemplaren zu erkennen ist, die sich bei der Fixierung kontrahiert haben; durch den ungleichmäßigen Druck der die Kapsel umgebenden Muskelmasse wird zuweilen die breiige Außenmasse auf die eine Seite zusammengedrängt, während auf der anderen Seite der Inhalt der Kapsel nur noch von der Innenschicht zusammengehalten wird, die demnach eine gewisse Zähigkeit besitzen muß. Die fertige Schale zeigt nach meinen [Burrs] Beobachtungen zwei Schichten (I/XI, 7): eine äußere dunklere, die von feinen Poren kanälchen durchzogen ist und den Eindruck macht, als sei sie aus lauter feinen Stäbchen zusammengesetzt, dann eine anschließende innere hellere, homo- gene, deren Breite wechselt . . . zugleich hat die ganze Schale an Dicke bedeutend abgenommen — nach Mattiesen etwa um ^/g der ursprüng- lichen Dicke — , sie wird aber dafür härter und spröder. Eine dritte innere Membran, die Mattiesen erwähnt und zeichnet (LXI, 9, x), konnte ich nirgends feststellen; allerdings standen mir Eikapseln von Planaria iorva nicht zur Verfügung. Einmal habe ich bei PI. gonoceyhala eine ganz dünne Membran teobachtet, die aber der äußeren Stäbchenschicht auf- gelagert war. . . . Wie die Stäbchenschicht zustande kommt, ist schwer zu sagen; von einer Durchsetzung der Schale durch Pseudopodien der Dotterzellen, was Mattiesen für möglich hält, kann wegen der frühen Ausbildung der festen, porenlosen, inneren Schicht keine Rede sein" (1466, pag. 624). Daß die Funktion der Dotterkugeln nicht, wie Goldschmidt meinte, mit der Bildung der Eikapselschale erschöpft ist und ,,die Dotterzellen von Anfang an sowohl Schalen- wie Näh rsubs tanzen bildeten, hat Hofsten *) er entspricht li der Textfigur 162. 3143 (pag. 134/5) in einwandfreier Beweisführung dargetau — man vergleiche auch das von Burr (pag. 626 oben) der Embryologie der Tricladen ent- nommene Argument — , und Toedtmann (1509, pag. 551/2) hat durch mikrochemische Untersuchungen die Kette der hierfüi- sprechenden Be- weise geschlossen. Schließlich sei l^emerkt, daß im Gegensatze zu der allgemeinen An- sicht, nach welcher ,,die flüssige Grundsubstanz, die zur Verarbeitung der Schalenkügelchen dient, von den erythrophilen Schalendrüsen aus- geschieden werde", Böhmig (1503, pag. 315) erklärt, es sei ihm ,,die Bedeutung der Ovidukt-[Schalen-]drüsen rätselhaft". — ITber die Anheftung der Eikapseln an ihre Unterlage hat nur Burr (1466, pag. 627) positive Angaben geliefert. Derselbe verwirft mit Recht die Anischt Max Schulzes (176), nach welcher die muskulösen Drüsenorgane den Klebestoff dazu liefern sollen, und macht bei Dendro- coelum ladeum das die Circumferenz der Geschlechtsöffnung umgebende Atriumepithel, bei Polycelis nigra die während der Legezeit daselbst ein eiythrophiles Secret ausführenden Drüsen des Parenchyms verant- wortlich. Solche das ganze Vestibulum atrii mit ihren Ausführungsgängen besetzende Drüsen finden sich am mächtigsten ausgebildet bei manchen Landplanarien, z. B. Geoflana nasuta (LXI, 10, agdr) und Platydemus grandis, bei w^elchem in diesem Drüsen bezirke des Atrium (LVI, 1 $— $) sowohl erythrophile (XLIX, 19, ed) als auch cyanophile Drüsen {cyd) in größter Masse ausmünden. Vornehmlich cyanophile Drüsen münden an dem zur Geschlechtsöffnung herabhängenden Drüsenwulste von Artio- posthia diemenensis (LH, 2, drw), während es sich bei der ventralen Fläche des Atrium in der Circumferenz der Geschlechtsöffnung nicht um Parenchymdrüsen, sondern um ein Drüsenepithel (afdi-) handelt. ,,Der StieL den einige Plana ria- Arten zur Ausbildung bringen, stellt sich als eine homogene Masse dar, die ab und zu in ihrem Innern kleine Bläschen zeigt. Seine Farbe ist auf Präparaten l^laßgelb, und wie die Schalenkügelchen ist die Sub- stanz des Stieles unempfänglich ^^' für Färbemittel. An der Stelle, wo er der Kapsel aufsitzt (Text- fig. 163), ist er oft, ähnlich wie an der Basis, zu einer stempeiförmigen Stielplatte verbreitert und mit der Schale durch eine schmale, auf Hämatoxylin - Chromotrop - präpa- pumaria gonocephnla. Ansatzstelle des raten intensiv rot gefärbte Schicht Eikapselstieles. (Nach Burr). verbunden. Dieser Stiel, der un- gefähr die braune Farbe der Kapsel hat, ist bei der Ablage derselben noch ziemlich zäh und dehnbar, denn er läßt sich noch stark in die Länge ziehen, wenn man das bei der Ablage begriffene Tier von dei' Unterlage 3144 abhebt." Für die Bildung der Substanz des Stieles kommen nach Burr (1466, pag. 627/9) nur birn- bis schlauchförmige Parenchymdiüsen in Betracht. Die Größe, Form und Farbe der Eikapseln ist natürlich am besten für die europäischen Paludicola bekannt. Nach Böhmigs Zusammen- stellung (1317, pag. 149) schwankt die Größe der Eikapseln derselben zwischen 1—1,5 {Planaria al'pina) und 3 — 4,25 mm {Bdelloce'phala 'punctata), welcher Dendrocoelum lacteum mit kugeligen Eikapseln \on 2 — 3, selten 4 mm am nächsten kommt. Dieser Angabe fügt Mattiesen (1047, pag. 284) die Beobachtung an, daß die größten Eikapseln von den wohlgenährten, frisch gefangenen Individuen geliefert werden. Ihre Form ist meist kugelig, seltener elliptisch, mit Durchmessern von 1,5 und 1 mm, wie bei PI. torva; mit einem Stiele versehen sind jene von PI. fiisca. Nicht unbedeutend schwanken sowohl in der Größe, als auch in der Form der Eikapseln die Polycelis-Ai-ten, wie Mattiesen (1047, pag. 284) für die gewöhnlich elliptischen, mit Durchmessern von 1,5 und 1 oder 2 und 1 mm versehenen von Pol. tenuis und Böhmig (pag. 173) für P. nigra angeben, bei welch letzterer ,,die schwarzbraunen Eikapseln von ellipsoider, zuweilen auch fast kugeliger Gestalt sind ; ihre Durchmesser betragen ca. 0,9—1 und 1— 1,3 mm". Die größten Eikapseln unter allen Tricladen besitzt die Baikalform Polycotylus validus — sie ist auf unserer Tai. XXXII, 3 dargestellt, und ihre Eikapseln gleichen nach Korotneff (1058, pag. 14) kleinen Vogeleiern mit Durchmessern von 1 und 2 cm. Von der Form der Kapselschale abgesehen, kann man die Eikapseln der Paludicola unterscheiden in ungestielte und gestielte. Der Stiel kann sehr kurz sein, wie z. B. bei PI. gonocephala (Textfig. 163) oder fast '^/^ des Kapseldurchmessers erreichen, wie bei PI. lugubris (Textfig. 164); sein distales, die Anheftung an der Unterlage vermittelndes Ende ist bei den europäischen Arten mit gestielten Ei- kapseln versehenen Paludicolen*) zu einer bald sehr kleinen {PI. gonocefJiala), bald eine erhebliche Kreis- fläche besitzenden Stielplatte (PL lugubris, Text- fig. 164, st/pl) verbreitert. Die Schale ist anfangs weißlich — durch die Leibeswand hellgrau durchschimmernd — oder hellgel blich, nimmt aber im Verlauf einiger Stun- den oder Tage eine zunehmend dunklere orange, rote, rotbraune bis schwärzlichbraune Farbe an. Mattiesen bemerkt (pag. 282) über die Fig. 164. -*' '^'"''^^^hi Pia II a r ia lugubris. Gestielte Eikapsel auf einem Wassermoos nach eiiiemPräparate. .sif Stiel, stpl Stielplatte. (Nach Steinmann). *) Als Holfhe werden genannt Planaria lugubris, fusca, poh/chroa, gonocephala. 3145 Verfärbung der Eikapseln und die Dauer der Trächtigkeit folgendes: ,,Wie bereits meine sämtlichen Vorgänger berichten, ist die Farbe der Schale im Muttertiere anfangs weiß, wird aber nach der Ablage schnell gelb, darauf lot braun, dunkelt im Laufe des ersten Tages noch weiter und ist schließlich fast schwarz. Zugleich wird die Schale härter und spröder. Dabei habe ich bemerkt, daß auch durch die wasserentziehende Wirkung des Alkohols bei der Konservierung die noch weiße Schale stets gelbbraun wurde, was vielleicht einiges Licht auf die nachträglichen Farbenver- änderungen wirft. Bestätigen kann ich auch die Beobachtung von Halle z, daß im Falle einer Verletzung des frisch gelegten Kokons, die oft spontan eintritt, der Inhalt durch Eindringen von Wasser sehr schnell abstirbt und die Schale dann ihre weiße Farbe und ihre Elastizität ^'iele Tage hindurch gai- nicht ändert. Stoffwechselvorgänge im lebenden Lihalt des Kokons spielen bei diesem Prozesse der Schalenumwandlung augen- scheinlich eine wichtige Rolle. Bei PI. torva und polijchroa wurden nach meinen Beobachtungen die Kokons fast ohne Ausnahme noch weiß ab- gelegt und färbten sich im Laufe der ersten halben Stunde gelbbraun. Bei D. lacteum wurden dagegen die Kokons so lange im Muttertiere zurück- gehalten, daß sie bereits im Geschlechtsatrium sich verfärbten und bräunlich durchschimmerten. Hallez berichtet von Fällen, wo vom ersten Auftreten eines weißen Fleckes bis zur Ablage des Kokons gar 20 — 23 Stun- den verflossen, während die längste von mir beobachtete Zeit bis zur Ab- lage bloß etwas über 6 Stunden betrug, wobei ein bereits rotbrauner Kokon zutage befördert wurde". Wir haben oben (S. 3143) besprochen, daß bei den meisten wasser- bewohnenden Tricladen die Eikapseln mittels eines erhärtenden Klebe- secretes an der Unterlage • — bei Paludicola die untere Fläche von Steinen und Pflanzenteilen — festgeheftet werden. Doch gibt es auch solche, welche lose im Schlamm, Sand oder pflanzlichen Detritus ihrer Weiterentwicklung überlassen werden, wie jene von Planaria aJ/pina, Polycelis cornuta und nigra. Inbezug auf den Inhalt der Eikapseln bemerkt Mattiesen (pag. 284): ,,I)as Innere des Kokons ist so dicht erfüllt von Dotterzellen, daß dieselben sich gegenseitig abplatten. Unter ihnen liegen zerstreut, meist mehr oder weniger nahe der Peripherie, die wenigen Eizellen. In den feinen Lücken befindet sich eine eiweißhaltige Flüssigkeit. Außerdem habe ich oft zwischen den Zellen in wechselnder Zahl sehr kleine, meist kugelige Gebilde gefunden, die manchmal im Innern einige Bläschen aufwiesen. Sie schienen mir aus derselben Substanz zu bestehen wie die Schale, und düiften in dem Falle vielleicht zu Beginn der Schalen bildung ins Innere gelangt sein. Ein Kokon von PI. torva enthält 7 — 14 Ei [Keim] -Zeilen. Ihre Zahl ist abhängig \'on der Größe des Kokons. Die Zahl der in einem Kokon befindlichen Dotterzellen schätze ich nach einer ungefähren Berechnung auf 10 — 12000 oder noch m.ehr. 3146 Auch Metschnikoff (444) nimmt bei PI. polychroa auf 4 — 6 Eizellen im Kokon 10000 Dotterzellen an. Bei D. lacteum findet man nach Ijimas (455) und Hallez' (52'2) Angaben 20 — 40 Embryonen. Die Zahl der Dotterzellen beträgt in einem solchen, reiehhch 2 mm im Durchmesser messenden Kokon etwa 80 — 90000". Da Ijima die Zahl der aus einem Kokon von D. lacteum aus- schlüpfenden Jungen auf 24 — 42, Duges und Böhmig auf 5 — 6 angeben, so scheint bei dieser Art die Zahl derselben großen Schwankungen aus- gesetzt zu sein, die vielleicht mit der oben angegebenen Größe der Eikapseln zusammenhängt. Nach Böhmigs Zusammenstellung (1317) beträgt die Zahl der Embryonen weiters bei Bdelloce'phala jmyictata 9 — 24, PI. al'pina 15 — 30. Die Dauer der Entwicklung bis zum Ausschlüpfen bei Bd. imnctata ist im Mittel 20 Tage (Weltner), bei D. lacteum 45 Tage, während Weltner für die letztgenannte diese Frist auf 15 Tage angibt. Bei der, ungestielte kugelige Eikapseln liefernden PI. torva hat Mattiesen (pag. 283) ,, häufig bemerkt, daß die Tiere, während sie langsam, mit der Bauchseite nach oben, unter dem Wasserspiegel hin- kriechen, ihre Eikapsel ablegen, die dann frei auf dem Wasser schwimmt. Wie die Embryonen die Eikapsel verlassen, wird meines Wissens nur von dem letztgenannten Beobachter, sowie von Hallez und Böhmig, an- gegeben. Mattiesen (pag. 286) beschreibt das Aufspringen der Kapsel- schale zum Zweck des Ausschlüpfens der Embryonen folgendermaßen: ,,Bei PI. torva löst sich an einem Pole ein rundes, unregelmäßig kon- turiertes Deckelchen, worauf die Larven durch die geräumige Öffnung ins Freie gelangen. Bei D. lacteuvi und PI. polychroa dagegen entsteht ein Längsriß, dessen Bänder sich einrollen, so daß der verlassene Kokon oft einem hohlen Schiffchen ähnlich sieht. In keinem Falle habe ich auf Schnitten einen präformierten Riß bemerkt. Wohl aber ist mir einige Male durch unvorsichtigen Diuck beim Anstechen älterer Kokons im ersteren Falle das Deckelchen, im zweiten der Längsriß aufgespiungen, was wohl deutlich auf eine irgendwie vorgebildete Stelle schließen läßt". Böhmig (1503, pag. 308) sah dann bei Polycelis nigra var. hrunnea die Eikapseln dieser Paludicolen sämtlich ,,in der für diese Art typischen Weise geöffnet: Die ansehnliche, ungefähr kreisförmige, zuweilen auch etwas unregelmäßige, mit glatten oder grobgezackten Rändein versehene Öffnung ist an dem einen Pole der Eikapsel gelegen, das abgesprengte, deckelartige Stück hat demnach eine etwas verschiedene Gestalt. Ich betone diese Form der Öffnung, eine anscheinend imwesentliche Sache, deshalb, weil ich sie nur an Kokons, aus denen Junge hervorgegangen waren, angetroffen habe; ab und zu findet man auch Eikapseln, die einen langen, fast von Pol zu Pol reichenden Spalt aufweisen; derartige Kokons sind nach meinen Beobachtungen stets taub, sie enthalten nur Dotter- material in größerer oder geringerer Menge". Eine präfoimierte äquatoriale. 3147 d.h. zwischen dem Anheftimgspunkte und dem diesem gegenüberhegenden Punkte Hegende Kreisnaht (s. dieses Werk S. 2341) hat aber bk)ß Halle z (522, pag. 81) für D. lacteum beschrieben. Zeit der Eikapselablage. Wir werden im Abschnitt ,, Biologie" bei Besprechung des von Stoppenbrink (1090) studierten Einfhisses herabgesetzter Ernährung auf den histologischen Bau der Süßwasser- tricladen erfahren, daß der von allen Organen zuletzt zur Ausbildung kommende Gescidechtsapparat ein bestimmtes Alter und eine ausreichende Ernähiung zur Erlangung der Eunktionsfähigkeit voraussetzt, indem hungernde Exemplare nicht bloß in der Ausbildung der Geschlechts- organe zurückbleiben, sondern sogar etwa schon vorhandene zurückbilden. Als einen weiteren fördernden oder hemmenden Faktor der Ge- schlechtsdifferenzierung schildert Steinmann (1504, pag. 104) die Tem- peratur des Wassers wie folgt: ,,Man hat die Paludicolen-Arten nach dem geschlechtlichen Verhalten im Lauf des Jahres einzuteilen in 1. Formen mit andauernder, ununterbrochener Sexualität, 2. solche mit unterbrochener Sexualität. Letztere zerfallen wieder in a) Arten, die im Sommer die Geschlechtsorgane zurückbilden (Wintei- laicher) und b) Arten, die im Winter die Geschlechtsorgane zurückbilden (Sommer- laicher).*) So klar nmi diese Einteilung erscheinen mag, und so gut sie sich mit dem Verhalten der Paludicolen in manchen Gegenden vertragen wird, so ist doch zu betonen, daß die Planarien sich nicht an die Jahreszeiten, sondern lediglich an die Temperatur halten. So darf es nicht wundern, wenn der Winterlaicher Planaria alpina in sehr gleichmäßig temperierten Quellen ununterbrochen geschlechtlich differenziert bleibt, und wenn umgekehrt eine gewöhnlich w^ährend des ganzen Jahres Kokons produzierende Art, wie Dendrocoelurn lacteum, in den Laljoratoriun.saquarien während der hier warmen Wintermonate erhöhte Geschlechtlichkeit zeigt, dafür aber im Sommer die Geschlechts- organe — vielleicht aus Erschöpfung — zurückbildet. Stoppenbrink (1072) hat die Zahl der in seinen Laboratoriums- kulturen abgelegten Kokons für mehrere Arten zusammengestellt. Er findet, daß Polycelis cornuta ununterbrochen geschlechtsreif bleibt, während PI. al-pina und noch viel deutlicher D. lacteum im Sommer die Kokonablage einstellen. Zu diesen Winterlaichem stehen im schroffen Gegensatz der Sommierlaicher PI. gonocephala, dessen Kokonal)lage nur vom Mai bis September dauert. Seine Befunde stehen teilweise zu denen des Verfassers (Steinmann) in direktem Gegensatz: BdelloceijJiala punctata konnte nur in den kälteren Monaten, *) Vergl. die Tabelle S. 2947. 3148 Dezember, Januar und April, nachgewiesen werden, dann aber jeweils in voller geschlechtlicher Differenzierung zusammen mit frisch abgelegten Kokons. Sie soll während des Sommiers in den tieferen Schlammschichten eine Art Sommerschlaf abhalten und nur im Winter zum Vorschein kommen, um sich fortzupflanzen. PI. aljnna findet man vom Oktober bis zum Mai häufig geschlechts- reif, in kalten Quellen dagegen und im gesamten Alpengebiet scheint sie ihre Geschlechtlichkeit gar nicht zu unterbrechen. D. lacteum kann z. B. im Rhein bei Basel jahraus jahrein in Fort- pflanzung angetroffen werden. PL lugiihris und gonocephala scheinen dagegen im Sommer oder Frühling fruchtbarer zu sein als während der kältesten Zeit, wenn auch die Fortpflanzung niemals ganz ruht. Weniger lückenlos sind die Beobachtungen, die über die Kokon- ablagen der anderen Arten vorliegen. Im ganzen ergibt sich, daß die Verhältnisse von Ort zu Ort wechseln, so daß eine scharfe Einteilung nicht möglich ist, indem eben die speziellen Temperaturbedingungen jedes einzelnen Wohngewässers und nicht unmittelbar der allgemeine Jahres- zeitenwechsel maßgebend sind. Sehr wahrscheinlich ist es feiner, daß nicht einmal die Temperatur direkt die sexuelle Differenzierung bedingt, sondern auch sie wirkt nur mittelbar, indem sie den Stoffwechsel und die Lebenstätigkeit fördernd oder hemmend beeinflußt. Daß sich- in dieser Hinsicht die einzelnen Arten ganz verschieden verhalten, wird noch im Abschnitt ,,Oecologie" gezeigt werden. W^ir dürfen daher im yllgemeinen sagen, daß die eurythermen Formen durch Temperaturwirkung in ihrer Sexualität wenig beeinflußt werden und somit im allgemeinen während des ganzen Jahres geschlechts- reif bleiben. Unter den Steno thermen werden die Kältetiere durch Wärme ungünstig beeinflußt, werden also im ganzen Winterlaicher sein, während umgekehrt die stenothermen Wärmeformen ihre Fortpflanzungs- zeit auf den Sommer verlegen. Mit diesen theoretischen Ableitungen stimmen die spärlichen, sta- tistischer Behandlung noch nicht zugänglichen Daten recht gut überein". ,,Noch wählerischer als in der Zeit sind die Süßwasseerplanarien im Ort der Eiablage. Man trifft daher die Eikapseln stets nur unter Steinen, Blättern, in Spalten oder sonstwie an dunklen geschützten Orten. Damit stimmt die Tatsache, daß bis jetzt eine Kokonablage bei Tag in belichteten Zuchtaquarien noch niemals beobachtet worden ist, daß dagegen in ver- dunkelten Gläsern die Kapseln zu jeder Tageszeit abgegeben werden". In der Darstellung der vorstehend besprochenen Verhältnisse bei den Maricola folge ich Wilhelmi (1331), der pag. 107— 112 den Eikapseln der freilebenden und pag. 120 — 126 jenen der Limuhis-CommenHideu Bdellouridae widmet. Die freilebenden Maricolen haben ganz ähnliche 3149 Eikapseln wie die Paludicolen. Ilir größter Durchmesser schwankt zwischen 0,4 und 1,5 mm; ihre Form ist kugehimd oder oval, und bei beiden Formen kommen auch gestielte vor. Jedoch besitzt unter den freilebenden Maricolen bloß Procerodes icandeli kugelige gestielte Eikapseln, alle übrigen freilebenden haben ungestielte kugehge, während die ovalen Eikapseln der Bdellouridae durchwegs gestielt sind. Nur bei Cercyra hastata fand Willi elmi Form Verschiedenheiten, wie sie bei dem Gelege mancher Süßwassertricladen (z.B. Polycelis- Alten) be- obachtet werden, indem er die Form der ungestielten Eikapseln derselben als „meist oval, selten rundlich" bezeichnet. Die Größe der Eikapseln einer und derselben Art schwankt auch bei Maricolen sowohl in natura: Pr.ukae zwischen 0,75 — 1,25mm, Pr. pleheja 0,75 — 1 mm, als auch in Zuchtaquarien: Pr. lohata 0,4 — 1 mm, und Pr. dohrni, deren Eikapseln aber im Durchschnitt etwas kleiner sind. In der Farbe weisen sie dieselben Abstufungen auf wie die Paludicolen. Die Zahl der aus einer Eikapsel ausschlüpfenden Embryonen ist viel geringer als bei den übrigen Tricladen, sie beträgt bloß 2 — 3 (selten 1), und die Entwicklung derselben dauert 4 Wochen und länger. Die frei- lebenden Maricolen legen ihre Eikapseln an geschützte Stellen (größere Steine, Felsen, Mauerwerk, Pfähle mit Mytilus usw.) ab imd kleben sie wahrscheinlich ebenso wie die meisten Paludicolen an, wofür der Umstand spricht, daß sie in den Zuchtaquarien ihre Eikapseln an die Glaswände anheften. Auch gehören in Wilhelmis Versuchen mit Pr. lohata sämtliche abgesetzten Eikapseln den im Dunkeln stehenden Zuchtbecken an. ,, Fütterung scheint [wohl infolge der durch das Futter herbeigeführten Verschlechterung des Wassers ?] nicht fördernd, sondern eher hemmend auf die Eikapselablage zu wirken. Ein Einfluß der Temperatur trat nicht zutage" (1331, pag. 111)*). „Die Zeit der Eikapselablage ist für die Arten verschieden, doch scheinen hauptsächlich die Frühjahrsmonate in Betracht zu komn.en; einige Procerodiden {Pr. lohata u. dohrni) scheinen sich das ganze Jahr über fortzupflanzen, zweifellos besitzen sie aber ein Maximum zu bestimmter Jahreszeit". Eine besondere Besprechung erheischen die Bdellouridae. Es sei hier, um nicht noch einmal auf diese Familie zuiückkommen zu müssen, gleich die ganze Biologie derselben besprochen. Die Bdellouridae mit den beiden Gattungen Bdelloura und Sy7i- coelidium umfassen 4 Arten: Bd. Candida (XXXI, 12 — 15), wheeleri (20), propinqua (17 — 19) und -S'. pellucidum (16), welche alle als Commen- salen auf Limulus leben, imd zwar überall, wo dieser Wirt vorkommt. Niemals ist eine Bdellouride auf einem anderen Wirte oder freilebend gefunden worden oder konnte, künstlich ^'on Limulus entfernt, dauernd *) Dief-er letzte Satz gibt zu denken, wenn man die Bedeutung der Temperatur für die Geschlechtstätigkeit der Paludicola (s. oben S. 3147) berücksichtigt. 3150 am Leben erhalten werden. Sie sind also an Limulus gebunden und an- gepaßt, indem ihnen ihr Geruchssinn die Unterscheidung des Ldmulus von der Umgebung ermöglicht, Wilhelmi (pag. 117) betrachtet die Um- wandlung des hinteren Körperendes der Bdellouriden zu einer mehrweniger deutlichen Haftscheibe als eine Folge dieser spezifischen Anpassung an ihren Wirt, durch welche sie gegen das Losgeschwemmtwerden von diesem geschützt erscheinen. Während frühere Autoren (Graff 346, Kyder 416, Verrill 782 u.. a.) die Bdellouridae als Parasiten bezeichneten, welche die Kiemenblätter und Gelenkhäute der Füße ihres Wirtes anfressen, hat zuerst M. Schultze (in P. J. van Beneden, Die Schmarotzer des Tier- reichs, Leipzig 1876, pag. 58 — 59 mitgeteilt) ihre Natur als ,, freie Mit- esser" erkannt, und Wilhelmi kommt nach seinen eingehenden Be- obachtungen über die Bdellouriden zu dem Schlüsse: ,,Wir dürfen .... annehmen, daß die Bdellouriden im allgemeinen die Unterseite des Limulus bewohnen und hier im Kuhezustand geschützte Stellen (Gelenke und Insertionsstellen der GHedmaßen), zwecks Nahrungsaufnahme die Kiefer- füße, für die Kokonablage die Kiemblätter aufsuchen" (pag. 114) und ,,für die Ernährung gelten genau die gleichen Verhältnisse wie für frei- lebende Seetricladen, indem sie, auf Li7nulus lebend, sich von Abfällen seiner zumeist aus Fischen bestehenden Nahrung ernähren" (pag. 116). Die Eikapseln der Bdellouriden*) unterscheiden sich von denen der freilebenden Seetricladen durch ihre Form, feine Chitinhülle und den Ort der Ablage. Ihr Umriß ist oblong, elliptisch oder oval, auf der freien Fläche mehr oder weniger gewölbt, an der dem Kiemenblatt angehefteten Seite mehr oder weniger abgeflacht und mit einem Stiel versehen, der mit einer Stielplatte endet. Reißt man die Eikapseln mittels Pinzette ab, so löst sich meist auch die Stielplatte ab. Die Eikapseln sämtlicher vier Arten sind gestielt. Ihre Länge schwankt für die vier Arten zwischen 0,75 — 4 mm und differiert auch individuell. Die Färbung ist gelblich- bräunlich, und die Schale ist dünner und transparenter als die der Eikapseln der freilebenden Seetricladen. Als Ort der Ablage dienen ausschließlich die Kiemen blätter von Limulus; bevorzugt ist die Innenfläche derselben, auf der die Eikapseln der vier irrten in charakteristischer Weise an- geordnet sind, wobei als allgemeine Regel gilt, daß der Stiel zur Basis, das apicale Ende der Kapsel dagegen zum freien Rande des Kiemenblattes gerichtet ist. Die Zahl der Embryonen in einer Eikapsel wird auf (1) 2 — 7 (9) angegeben. Eine eigenartige Erscheinung ist die fast stets vorhandene Bewachsung des Eikapselrandes mit röhrenförnngen bläulichen Protozoenarten des Genus E'pistylis oder Zoothamnion, von Gissler (417) fälschlich als Atemröhren gedeutet. *) Vergl. XXXT, 13 u. 14: Bdelloura Candida, 18 u. 19: Bd. propinqiia, 20: Bd. wheeleri, sowie Wilhelmi (1331, Textfig. 31, pag. 120. 3151 Am wenigsten wissen wir bisher über die Eikapseln der Terricola. und es ist zu dem, was ich in meiner Monographie dieser Tricladenabteikmg (891, pag. 239) darüber berichten konnte, im wesenthchen bloß die Ab- handkmg von Steel (936) hinzugekommen. Wie bei den wasser bewohnenden Tricladen, so ist auch bei den Land- planarien die Schale der Eikapsel anfangs weich und farblos, sie erhärtet erst später bei gleichzeitiger Verfärbung zu blaßgelblich, gelb bis dunkel rotbraun. Bei der erbsengroßen Eikapsel von Geoflana ladislaini vollzieht sich dieser Prozeß binnen zwölf Stunden nach der Ablage. Indessen erfolgt die Verfärbmig nicht bloß unter Einwirkung der Luft, sondern schon im Mutterleibe, wenn die Eikapseln nicht sofort nach ihrer Bildung abgelegt werden (Ihering in Graff 891, pag. 301). So finden Fletcher imd Hamilton (544, pag. 359) die frisch abgelegten Eikapseln von G. quinque- lineata orange, Dendy (719, pag. 188) solche von Artioyosthia adelai- densis kastanienbraun. Für 6'. hoggi gibt Dendy (s. Graff 891, pag. 343) einen Größundurchmesser der eiförmigen Kapsel von 3 mm an. Gleich- falls eiförmig sind nach Steel (936, pag. 573) die Eikapseln von G. spenceri (mit 7: 10 nun Durchmesser). Bei G. quiuquelineata sind sie bald rund, bald oval, bei ersterer mit grüßten Durchmessern von 3 : 5 nun und bei (L goUmeri mit einem solchen von 10 mm. Gestielte Eikapseln werden für keine Landplanarie beschrieben, doch bildet Busson (1024, fig. 11, c) eine eiförmige Eikapsel füt Geoplana olivacea ab, die mit der Geschlechtsöffnung durch einen unverkennbaren Stiel zusammen- hängt. Die Zahl der in einer Eikapsel enthaltenen Embryonen, früher von Fletcher und Hamilton (544) zu 3 — 6 angegeben, ist nach Steel größer. Dieser erhielt aus einer Eikapsel von G. quinquelineata 32 Embryonen, aus einer anderen derselben Spezies 3 — 4 solche; ihre Länge betrug 2,5 — 4 mm, ihre größte Breite 1,5 mm; und endlich aus einer 4 mm breiten Eikapsel von G. mortoni 11 Embryonen von 5 mm Länge and 1 mm Breite. Deren Farbe war milchweiß und zeigte nur am Vordevende die charakteristische Pigmentierung; die Dauer der Embryonal- en tAvicklung beträgt, von der Eikapselal)lage an gerechnet, nach Steel (936, pag. 574) wenige Tage bis acht Wochen. Dendy (785, pag. 18) hat die Beobachtung, daß bei einer Geoplana triangulata die Eikapsel durch Berstung der Bücken wand austrat, zu der Annahme verleitet, daß dies möglicherweise die normale Art der Ablage sei. Steel (936, pag. 57) hat in der Annahme, daß ein Durchtritt durch die Geschleclitsöffnmig bei dej- geringen Weite der letzteren unwahr- scheinlich sei, diesen Durch l)iucli des dorsalen Integumentes behufs Ablage der Eikapsel als einen normalen Vorgang bezeichnet. Nach dem, was wir oben über die Eikapselablage der wasserbewolmenden Tri- claden angeführt haben, ist es unzweifelhaft, daß die Dehnbarkeit der Geschlechtswege und der Geschlechtsöffnung groß genug sei, um die Ablage der Eikapseln in norm;aler Weise zu vollziehen. Und wenn dies 3152 schon für die wasserbewohnenclen gilt, so ist es gewiß füi' die um so vieles mus kel kl äf tigeren Landplanarien als Eegel anzunehmen. Daß letztere auf unsanfte Berührung häufig mit Autotomie antworten, ist ja bekannt, und bei der großen Regenerationsfähigkeit — Steel führt pag. 573 selbst an, daß der Riß, welcher durch diesen Abortus entsteht, binnen zwei bis drei Tagen verheile — darf ein solcher Fall nicht anders beurteilt werden als das bei Druck oder durch den Reiz der Konserviermigsflüssig- keit zu beobachtende Vorquellen des Pharynx durch die Pharyngeal- tasche und das Integument der Dorsalfläche des Körpers bei land- und wasserbewohnenden Tricladen. So auch die Angabe von Chidester (1267), daß die Eikapseln der Planaria simplicissima in der Weise ab- gelegt werden, daß der Uterus durch Rotation der in ihm enthaltenen Eikapsel — es werden während des Winters*) deren drei und mehr in Zwischenräumen von etwa drei Wochen produziert — zerrissen werde, worauf die Eikapsel an das Hinterende des Körpers wandere, um daselbst durch das Integument nach außen befördert zu werden, während der entstandene Riß etwa in einer Woche zuheile (!?). Die Embryonen verlassen die Eikapsel nach Fletcher und Hamilton (544, pag. 359) und Dendy (615, pag. 69) entweder durch Berstung der Schale oder ohne Berstung derselben durch ein kleines, rundes Loch. Dieses dürfte, wie bei wasserbewohnenden, durch Abspringen einer Deckelnaht entstehen. Nach Fletcher und Hamilton werden die Eikapseln von G. quin- quelineata in Häufchen von 10 — 24 Stück beisammen gefunden, was ich (891, pag. 239) so zu erklären suchte, ,,daß bei dieser Art von demselben Individuum in rascher Aufeinanderfolge zahlreiche Eikapseln abgelegt werden. Diese Erklärung kann ich nach dem, was wir heute von den Tricladen wissen, nicht mehr aufrecht erhalten. Dagegen scheint mir hier eine jener auch bei anderen Landtieren vorkommenden Einrichtungen vor- zuliegen, bei welcher die Eier mehrerer Individuen der Art zu durch Schleim oder Gespinste zusammengehaltenen Paketen vereint werden, die auf diese Weise ,, allen gleichzeitig Schutz vor mechanischen Beschädi- gungen, Austrocknung usw. gewähren"**). C. Entwickluiigsgesehiclite***]. Die erste Arbeit, die sich mit der Entwicklung von Tricladen {Planaria fiisca, Polycelis nigra) beschäftigt, rührt von Knappert (215) her; sie ist jedoch nur mehr von historischem Interesse, die primi- tiven Methoden jener Zeit vermochten die technisch schwierig zu be- handelnden Objekte nicht zu bewältigen. *) ? Daher der Name „winter egg capsule". **) R. Hesse und F. Doflein, Tierbau und Tierlehen II. Bd. Das Tier als GHed des Naturganzen. Von F. Doflein. Leipzig u. Berlin 1914, pag. 558. ***) Bearbeitet von Prof. Dr. L. Bö hm ig in Graz. 3153 Von Bedeutung sind dagegen die in den Jahren 1888—1887 erschienenen Untersuchungen Metschnikoffs*) (444), Ijimas (455) und Hallez' (522); durch sie erhalten wir einen guten Überbhck über die gesamte Entwicklung, wenngleich sich in ihnen noch mancherlei Lücken vor- finden, und Widersprüche zwischen den drei Autoren selbst in sehr wichtigen Punkten bestehen. Zum Teil wenigstens sind diese Lücken und Widersprüche durch die Bemühungen von Mattiesen (1027, 1047) und Fuliiiski (1538) beseitigt worden; Beiträge zur Tricladenentwicklung lieferten fernerhin Bardeen (986), Curtis (994, 1095) und Stevens (1076). Die umfassendste und gründlichste dieser Arbeiten ist die von Mattiesen (1047); Fuliiiski behandelt in eingehender Weise die Ent- wicklung bis zur Ausbildung des Embryonalpharynx, Bardeen berück- sichtigt speziell die histogenetischen Vorgänge nach dieser Zeit, Curtis die Entwicklung des Genitalapparates und die Lagebeziehungen zwischen dem provisorischen und dem definitiven Schlundkopfe. Als Untersuchungsobjekte dienten ausschließlich paludicole Formen, vornehmlich Dendrocoelum lacteum, Planaria j)olychroa, PI. torva, PL maculata und PI. simplicissima; Ijima, Hallez und Fulinski be- schäftigten sich ausschließlich oder doch hauptsächlich mit D. lacteum, Metschnikoff wählte PI. polychroa, Mattiesen PI. torva, zugleich auch gelegentlich die vorgenannten Arten berücksichtigend , Curtis und Bardeen stellten ihre Beobachtungen an PL maculata, Stevens die ihrigen an PL swiplicissirna an. Der Inhalt der Eikapseln besteht aus Keimzellen, Dotterzellen und geringen Mengen einer eiweißhaltigen Flüssigkeit, die die Lückenräume zwischen den Zellen ausfüllt. Mattiesen und Böhmig (1503) fanden außerdem nicht selten zwischen den Zellen kleine kugelige und schollige, zuweilen einige Bläschen enthaltende Gebilde, die aus derselben Substanz wie die Schale der Eikapsel zu bestehen schienen; Mattiesen vermutet, daß dieselben ,, vielleicht zu Beginn der Schalenbildung in das Innere gelangt seien" (pag. 284), Böhmig sieht in ihnen dagegen Produkte der Dotter- zellen, die auch hier, wie dies für rhabdocoele Turbellarien und Trema- toden nachgewiesen ist, für die Schalenbildung in Betracht kommen. Er weist darauf hin, daß die noch in den Vitellarien befindhchen Dotterzellen zweierlei Arten von Einschlüssen enthalten, von denen sich die eine bei Behandlung mit Hämatoxylin-Eosin rot, die andere gelb färbt, daß dagegen in den Dotterzellen der Eikapseln nur mehr die rote vorhanden ist; die gelbe wird allem Anscheine nach ausgestoßen und bildet die in Rede stehenden Schollen, resp. das Schalenmaterial. *) Die erste, kurze, russisch geschriebene Arbeit Metschnikoffs (318) über diesen Gegenstand ist mit Eücksicht auf die ausführlichere zwoite Abhandlung (444) nicht berücksichtigt worden; das deutsche Referat enthält überdies nach Metschni- koffs eigener Angabe viele Fehler und Mißverständnisse. Bronn, Klassen des Tier-Keichs. IV. 1. 200 3154 Mattiesens Untersuchungen haben gezeigt, daß die mit Eosin färb- baren Tröpfchen sich chemisch verschieden verhalten; einige wenige größere schwärzten sich bei Behandkmg mit Osmiumsäure, sie enthalten mithin wohl Fett, die anderen, in größerer Zahl vorhandenen kleineren, ergaben diese Eeaktion nicht; Hallez' Ansicht, daß die ansehnlicheren Tropfen einfach aus dem Zusammenfluß von kleineren hervorgegangen seien, hält Mattiesen mit Eücksicht auf seine Befunde für irrtümlich. Die Zahl der in einem Kokon enthaltenen Keimzellen ist nach den Arten eine verschiedene, sie unterliegt auch nicht unbedeutenden indivi- duellen Schwankungen, stets ist sie aber eine geringe; Metschnikoff fand in den Eikapseln von PL polychroa 4— G, Mattiesen in denen von PI. torva 7—12 Keimzellen, 24 bis über 40 beobachteten Ijima und Hallez bei D. ladeum, einmal jedoch waren in einem sehr kleinen Kokon dieser Art nur 7 vorhanden, eine Zahl, die sich sehr der von Duges und Böhmig angegebenen, nämlich 5 — 6, nähert. Je größer der Kokon, desto größer ist auch im allgemeinen die Zahl der Keimzellen. Die Menge der Dotterzellen ist immer eine außerordentlich große; Metschnikoff schätzt ihre Zahl bei PL polychroa auf ca. 10000, Mattiesen bei PL torva auf 10—12000, und nach den Berechnungen dieses Autors soll ihre Zahl in einem Kokon von ca. 2 mm D. bei D. lac- teutn sogar 80—90000 betragen. Gewöhnlich besitzen die Dotterzellen nur einen Kern, zuweilen auch deren zwei, und es scheint, daß in jüngeren Eikapseln noch eine Teilung der Dotterzellenkerne vorkommt, wenigstens gibt Mattiesen an. Kerne in verschiedenen Phasen der Durchschnürung gefunden zu haben; ob der Teilung des Kernes die der Zelle folgt, wurde nicht festgestellt. Die von v. Siebold (80) zuerst beobachteten peristaltischen und amöboiden Bewegungen der Dotterzellen, sowie die Bildung der stech- apfelartigen Pseudopodien erklärt Mattiesen für pathologische Erschei- nungen, hervorgerufen durch den Aufenthalt in einem ungewohnten Medium (Wasser, physiologische Kochsalzlösung) ; in konservierten Kokons waren mit Pseudopodien versehene Dotterzellen (LXII, 1) nie zu finden, auch dann nicht, wenn die Fixierung mit kochenden Keagenzien, also möglichst rasch, vorgenommen worden war. Abnorm gebildete Dotterzellen, Zwergzellen, kernlose Bruchstücke von Zellen gehören nach Mattiesen nicht zu den Seltenheiten,, auffallend ist es aber, ,,daß, wenn überhaupt solche abnorme Gebilde in einem Kokon auftreten, sie dann gleich sehr zahlreich sind, was wohl jedesmal auf eine besondere Veranlagung des Muttertieres schließen läßt" (pag. 286). Die Lage der Keimzellen im Kokon scheint keine bestimmte zu sein; Hallez ist allerdings geneigt, eine solche, sowie eine bestimmte Orientierung derselben anzunehmen und weist darauf hin, daß nach seinen Beobachtungen die Embryonen meridional gelagert und mit den Kopfenden gegen den- selben Pol gerichtet sind. Mattiesen sagt dagegen: ,,Eine bestimmte 3155 Regelmäßigkeit in der Lagerung der Embryonen im Kokon habe ich nicht bemerken können" (pag. 347). Die Dotterzellenmasse zeigt dem franziisischen Autor zufolge eine Art Schichtung, insofern die im Innern der Kapsel befindlichen Dotter- zellen um die einzelnen Keimzellen konzentrische Schichten formen, wobei aber nur die den Keimzellen zunächst liegenden eine deutlich radiäre Anordnung der Zellen erkennen lassen ; eine besondere Zone bilden weiterhin die der Peripherie angehörigen, parallel zur Kokonoberfläche angeordneten Zellen; diese sind um so platter und zugleich gewölbter mit nach außen gewandter Konvexität, je peripherer sie gelegen sind. Richtungskörperchen* wurden vonMetschnikoff, Ijima und Hallez vermißt, Mitteilungen über ihre Bildung machen Mattiesen und Stevens. Während aber Ijima die Vermutung ausspricht, daß er sie nur übersehen habe, und daß sie nach ihrer Abtrennung ,,dem übrigen Kokoninhalt sich beimischen und unter der unzähligen Menge der Dotterzellen verlieren" (pag. 443), mißt Hallez ihrem Fehlen eine größere Bedeutung bei und glaubt, die Unregelmäßigkeit in der Anordnung der Blastomeren hierauf zurückführen zu müssen: ,,rabsence du globule polaire ou centre prin- cipal de symetrie doit entrainer l'absence de regularite dans le groupement des blastomeres" (pag. 47). Stevens gibt einige Abbildungen (Taf. XIII, Fig. 6, 8, 11 p^, jj^), die die Abschnürung der Polzellen von den Keimzellen zeigen, ohne im übrigen näher auf diesen Punkt einzugehen; Mattiesen hat den Abschnürungsvorgang selbst nicht beobachtet, er führt aber an, daß die Austrittsstelle unter Umständen sehr lange erkennbar bleibt, da das Plasma der Keimzellen an der betreffenden Stelle sich intensiv mit Heidenhainschem Hämatoxyhn färbt und ein körniges Aussehen zeigt (LXII, 2, 3), und einmal lag an der Stelle, an welcher vermutlich die Aus- stoßung der Richtungskörperchen stattgefunden hatte, eine grobschaumige, von einem hellen Hofe umgebene Plasmakugel (4), ,, deren Schaumbläschen in deutlich zu den außen liegenden Polzellen gerichteten Streifen an- geordnet" waren (pag. 302). Die Besamung der Keimzellen findet nach Mattiesen ,,beim Passieren der als Receptaculum seminis funktionierenden, mit Sperma gefüllten Endanschwellung des Oviducts" (pag. 299), nach Stevens wahrscheinlich im Ovidukte statt; Hallez behauptet dagegen, daß sie bei PL polychroa sicher, bei D. lacteum wahrscheinlich im Uterus vollzogen werde. Die Bildung der beiden Pronuclei ist nur von Mattiesen etwas ge- nauer erforscht worden. Die Eichromosomen wandeln sich zunächst in ein unregelmäßiges, von einem hellen, scharf konturierten Hofe umgebenes l'hromatingerüst um, aus dem durch eine fortschreitende Konzentration einige wenige Chromatinkügelchen entstehen; die die einzelnen Körner *) Über die Bildung der Richtungskörper vergleiche man den Abschnitt „Ovo- genese" (S. 3000). 200* 3156 umgebenden hellen Höfe (5) sind allem Anscheine nach aus dem oben erwähnten, gemeinsamen Hofe hervorgegangen, sie verschwinden jedoch in der Folge, und es tritt an ihre Stelle ein sämtliche Körnchen umgebender, dichter, mit Hämatoxylin intensiv färbbarer, unregelmäßig gestalteter, amöboid veränderlicher, vom Plasma deutlich abgegrenzter Hof (4). Die Veränderungen, denen der Spermakern unterhegt, scheinen den beschriebenen ähnlich zu sein; vor und während der Eeifungsteilungen macht er den Eindruck eines Körnerhaufens (6, spk), der vielleicht der Ausdruck eines sehr dichten Fadenknäuels ist; nach Ausstoßung des zweiten Kichtungskörperchens löst er sich, an Größe zunehmend, in eine Menge kleiner, durch Fäden verbundene Körnchen auf (7), die schließlich wie beim Eikerne zu einigen wenigen größeren verschmelzen; die Hof- bildungen sind die gleichen wie da. Die beiden Vorkerne stimmen am Ende dieser Veränderungen vollkommen überein, und es besteht nur der Unterschied, daß in dem einen, vermutlich dem weiblichen, die Zahl der Chromatinkörner eine bedeutendere, 3 — 5, ist als im männhchen, der nur 1 oder 2 enthält. Alsbald nach der Ablage des Kokons vereinigen sich die Pronuclei zum ersten Furchungskerne ; Mattiesen beobachtete diese Vereinigung bei PI. polychroa und torva bereits an ^/a— 1 Stunde alten Eikapseln, H allez gibt dagegen auf Taf. II, Fig. 2, 3, 4 Abbildungen von ca. 10 Stunden alten Eiern, in denen die beiden Kerne noch voneinander getrennt sind. Vielfach, jedoch keineswegs konstant ist die Verschmelzung mit einer starken Formveränderung, einer förmlichen Zerteilung der Kernhöfe (8), die nach Mattiesen der Ausdruck ,,der heftigen chemotaktischen An- ziehung, auf die die Vereinigung doch wohl zurückzuführen ist" (pag. 307) verbunden. An dem scharf konturierten, von einem hellen Plasmasaume um- gebenen Furchungskerne (9) machen sich nun zweierlei eigentümliche Erscheinungen bemerkbar, er zerfällt alhnähhch in eine größere Anzahl, etwa 20, Stücke (Kernsegmente oder Karyomeriten), die sich im Plasma der Zelle ziemlich gleichmäßig verteilen können (10), und zu gleicher Zeit zerteilen sich auch die in ihm befindlichen Chromatinkörner in kleinere Körnchen, die in die Vorwölbungen und Fortsätze des Kernes rücken und beim Zerfall des Kernes in die Karyomeriten zu liegen kommen; manche der letzteren waren auch ganz körnchenfrei und bestanden ausschließlich aus der Substanz des dunklen Hofes. In diesen Körnchen ist nach Mattiesens Annahme das gesamte Chromatin des Kernes, vielleicht bereits neben anderen (Nucleolar-) Sub- stanzen enthalten, und ,,im Laufe der fortgesetzten Teilung dieser Körnchen findet eine Sonderung von Chromatin- und Nucleolar- Substanz statl und das Chromatin wird in ,reinem Zustande' abgespalten" (pag. 309). In Eizellen, die kurz vor der Teilung stehen, 15—18 Stunden nach der Kokonablage, sind große dunkle, wahrscheinlich aus Nucleolarsubstanz 3157 bestehende Ballen (Plastinnucleolen) und feine Chromatinkörnchen zu unterscheiden (LXII 11, 12); die Nucleolen werden an die Peripherie des Eies befördert und lösen sich hier auf, die dunklen Höfe der Karyomeriten verschwinden ebenfalls, und die in ihnen befindlichen Chromatinkörnchen verbinden sich zu dünnen langen Fäden. Diese ,, ordnen sich in einem wirren Knäuel zu einer Äquatorialplatte" (13) und bilden dann, vor Beginn der ersten Furchungsteilung, acht unregelmäßig gestaltete Chro- mosomen. Über die Herkunft der Centrosomen vermögen weder Mattiesen noch Fuliiiski sichere Auskunft zu geben. Mattiesen fand einige Male in noch wenig veränderten Spermakernen (3, spk mit es) ein gröberes, von einem hellen Hofe umgebenes Körnchen, das vielleicht ein Central- körperchen darstellte, und einmal bemerkte er zwei solche Körnchen in nächster Nähe eines Spermakernes, der sich in einen Fadenknäuel um- geformt hatte (7). Mit Sicherheit waren die Centrosomen erst auf Stadien zu erkennen, in denen sich die Äquatorialplatte bereits angelegt hatte (13). Eine Strahlung fehlt anfänglich, sie tritt erst am Beginn der Mitose auf, und zugleich nehmen die vordem kugeligen Centrosomen eine scheiben- förmige Gestalt an; es sei noch darauf hingewiesen, daß die Nucleolar- ballen häufig an jener Stelle auftreten, an der die Centrosomen zum Vor- schein kommen. Die Beobachtungen Fuliiiskis an D. lacteum stimmen mit denen Mattiesens im wesentlichen überein; die Nucleolarballen werden jedoch nach Fuliriskis Angabe aus der Eizelle ausgestoßen, und zwar gegen Ende der Teilung (14); die genannte Abbildung zeigt überdies eine sehr deutlich ausgebildete Zellplatte. Die früheren Untersucher sowie auch Stevens haben die geschil- derten Vorgänge teils übersehen, teils unrichtig gedeutet. Es möge aber darauf hingewiesen werden, daß Metschnikoff die eigentümlichen Form- veränderungen und Zerfallserscheinungen des Furchungskernes, Metsch- nikoff bezeichnet ihn als Eikern, nicht entgangen sind (Taf. 15, Fig. 2, 3): ,,es sondert sich, sagt der genannte Autor, an demselben (d. h. dem Eikerne) eine scharf konturierte Membran ab (Fig. 2), der Inhalt wird wasserklar, und der ganze Kern nimmt eine durchaus unregel- mäßige gelappte Gestalt an, wobei er oft in zwei oder mehrere Stücke zerfällt" (pag. 334); die von Metschnikoff angezogene Figur kann sich allerdings auch auf die Vereinigung der beiden Vorkerne beziehen, man vergl. Mattiesens Fig. 47a, Taf. XI, aber auch in Fig. 3 sind die eigen- tümlichen fingerförmigen Fortsätze gut erkennbar. Im Gegensatz zu Ijima, der die Pronuclei für die beiden ersten Blastomerenkerne hielt, erkannte Hallez ihre Bedeutung; ihre Vereinigung zum Furchungskerne, sowie dessen Teilung konnte er nicht beobachten, doch gibt er eine ziemlich eingehende Darstellung der Teilung von Blasto- merenkernen (Taf. 3, Fig. 6—18), deren Verlauf, wie Mattiesen hervor- 3158 hebt, eine weitgehende Übereinstimmung mit der des ersten Furchungs- kernes zeigt. Es ist mir nicht unwahrscheinHch, daß die von Haliez erwähnten hellen, zuweilen 1 oder 2 stark färbbare Körnchen enthaltenden Bläschen, die häufig den Vorkernen dicht angeschmiegt (Taf. II, Fig. 2, Taf. III, Fig. 3, 4) oder auch in einiger Entfernung von ihnen gelegen waren (Taf, II, Fig. 3), auf amöboide Kernfortsätze, resp. auf Karyomeriten zu beziehen sind; Haliez selbst gibt ihnen allerdings eine ganz andere Deutung, er ist geneigt, in ihnen den kontraktilen Vakuolen der Protozoen vergleich- bare Gebilde zu sehen. Die erste Teilung des befruchteten Eies wurde von Metschnikoff bei PI. yolychroa 8—11 Stunden, von Mattiesen bei PL torva und D. lac- teum 17—18 Stunden, von Haliez bei der letztgenannten Art 24 Stunden nach der Ablage der Eikapsel beobachtet; höhere Temperatur scheint eine raschere Entwicklung zur Folge zu haben. Alle Untersucher stimmen darin überein, daß die Furchung eine totale und annähernd äquale ist, im einzelnen gehen aber die Angaben weit auseinander. Haliez bezeichnet die beiden ersten Furchen als meridionale, die vier resultierenden Blastomeren (15, 16) sind, wie auch aus Ijimas Ab- bildung (Taf. 23, Fig. 5) hervorgeht, über Kreuz gestellt; die dritte Furche ist dagegen eine äquatoriale, sie halbiert die eiförmigen Blasto- meren, von denen die vier des einen Poles wechselständig zu denen des anderen gestellt sind (17). Des weiteren wurden von Haliez Stadien von 11. 16, 17, 18, 23, 24, 29, 30 und 34 Zellen beobachtet; besonders in den ersteren liegen nach ihm die Blastomeren sehr lose beieinander und werden augenscheinlich nur durch den Druck der umgebenden Dotterzellen zusammengehalten. Die Anordnung der Blastomeren ist weiterhin, auch Metschnikoff betont dies, eine vollständig unregel- mäßige, und weder ihre Gruppierung, noch ihre histologische Differen- zierung läßt erkennen, welche von ihnen in die Bildung des Ectoderms, des Entoderms und des Embryonalpharynx eingehen werden: ,,0n voit aussi, en jetant un coup d'ceil sur ces dessins (pag. 58, 59), que les blasto- meres sont d'autant plus dissemines qu'ils sont moins nombreux. En examinant avec attention les coupes des Stades 16 et 17 dont je donne les projections, on peut reconnaitre encore, qu'on a a faire ä des blasto- spheres qui se disloquent. Mais aux Stades suivants, on ne voit que des amas tres irreguliers et tres variables de blastomeres, Sans qu'il soit possible d'observer rien qui ressemble ä des feuillets. Eien, ni dans la distribution, ni dans le groupement, ni dans la structure histologique des cellules, ne peut faire prevoir quels sont les blastomeres qui donneront naissance ä l'ectoderme, ä l'endoderme ou au pharynx embryonnaire. Toutes les cellules paraissent etre indifferentes ou d' egale valeur, toutes elles paraissent egalement aptes a former n'importe quel organe" (pag. 60). 3159 Im Gegensatz zu den Befunden von Hallez fand Mattiesen die vier ersten Blastomeren „in einer Ebene zu einer schwach gebogenen Kette angeordnet" (pag. 315) (Textfig. 165, la); die zweite Teilung erfolgt in zwei zur ersten fast parallelen, nur wenig zueinander geneigten Ebenen, woraus sich die etwas gelaümmte Anordnung ei'gibt, die kreuzförmige Gruppierung (165, Ib, c) ist dagegen das Eesultat einer Verschiebung. Die von Hallez und Ijima angegebene vollständige Trennung der l^lasto- meren auf diesem und dem vorhergehenden Stadium glaubt Mattiesen als ein durch die Konservierung hervorgerufenes Kunstprodukt deuten zu müssen, seiner Ansicht nach berühren sich dieselben, und dieses Ver- Fig, 165. KL.BL KIM Planaria torva. Furchungsstadien. Rekonstruktionen. 1. Vierzellenstadium ; a normal, J, c nachträglich mehr oder weniger verschoben. 2. Fünfzellenstadium; 3. a, i zwei Achtzelleustadien ; 4. Zehnzellenstadium; 5. Vierzehnzellenstadium. Kl.Bl, besonders kleine Blastomeren. (Nach Mattiesen [1047]). halten zeigen auch die Abbildungen von Stevens (Textfig. 166, 1, 2) und die Metschnikoffs vom 4-Zellenstadium (444, Tai. XV, Fig. 8). Da auch die nächsten Teilungen in Ebenen, die zur ersten mehr weniger parallel stehen, vor sich gehen, erhält der Embryo eine langgestreckte Gestalt (Textfig. 165, 3, 4, 5), die auch in den Figuren von Stevens (Textfig. 166, 3, 4) und Metschnikoff (Taf. XV, Fig. 9, 10) deutlich zum Ausdrucke kommt. Erst auf den folgenden Stadien rücken nunmehr die Blastomeren nach Mattiesens Angabe bei PI. torva etwas auseinander und bilden einen regellosen Haufen, doch hört diese Regellosigkeit bald auf, und etwa 3160 vom 24. Zellenstaclium ab sind die Blastomeren ihrer Hauptmasse nach recht regehnäßig auf einer Kugeloberfläche angeordnet, nur einige wenige liegen zerstreut im Kugelinnern (LXII, 19). Puliiiski beobachtete bei D. lacteum ebenfalls eine kettenartige Anordnung der Blastomeren, doch gelangte er auf Grund einer eingehenden Betrachtung zu dem Ergebnisse: „Die Teilung der Blastomeren bei D. lacteum vollzieht sich höchstwahrscheinlich nach einem spiralförmigen Typus. Die topographische Lage der einzelnen Blastomeren steht daher Fig. 166. Planaria simplicissima. Furchungsstadien. 1. Zwei-, 2. Vier-, 3. Achtzellenstadium. 4. Schnitt durch ein 32 (?)- Zellenstadium. (Nach Stevens [1076]). in engem Zusammenhange mit der Lage der anderen Blastomeren, es wird dadurch ein Zellsystem gebildet, das sich schon im sechszelligen Stadium bei D. lacteum. anzudeuten scheint" (pag. 159). Schon auf dem zuletzt erwähnten Stadium (Textfig. 167, 1) bilden die ziemlich weit auseinander liegenden Blastomeren, die ,, gegen eine Ebene, die senkrecht zur Spiral- linie verläuft, symmetrisch orientiert" sind, ,,eine sich schwach erhebende und ziemlich gestreckte Spirale" (pag. 156) und das gleiche gilt für das 8-Zellenstadium (Textfig. 167, 2), nur ist die Länge der Linie größer, und es kommt durch das Hinzutreten der neu entstehenden Zellen eine neue Windung zustande. Auf dem 14-Zellenstadium ist das ganze Zellenmaterial in 2 Teile zu je 7 Zellen zerlegt (167, 3), ,, jedes Zellenhäufchen scheint jedoch auf je einer Fläche verteilt zu sein, die etwas gekrümmt und schraubenartig gegen die andere orientiert ist, jedoch in der Weise, daß die Lage der beiden Blastomerenflächen der im sechszelligen Stadiam sich schon andeutenden Spirallinie vollkommen entspricht" (pag. 157). Die Furchungsebenen , die vom 8- zu dem 14-Zellenstadium führen, ,, stehen zam größten Teil fast parallel, aber dabei auch etwas schief zu der im sechszelligen Stadium hervortretenden Spiralhnie" (pag. 157). Außerhalb der Spirallinie, die von den Zellen 1 — 12 gebildet wird, liegen 3161 nur die Zellen 13 und 14, „die auf eine im Innein des Embryos schon hervortretende Verlagerung hinweisen" (pag. 158). In den folgenden Stadien von 17, 24 und 35 Blastomeren (167, 4, 5, 6) ist die spiralige Anordnung nicht mehr so deutlich erkennbar wie in den vorhergehenden, und die Blastomeren liegen scheinbar regellos neben- Fig. 167. Dendroeoelum lacteum. Furchungsstadieu. Wachsrekonstruktionen. 1. Sechs-, 2. Acht-, 3. Vierzehn-, 4. Siebzehn-, 5. Vierundzwanzig-, 6. FünfunddreiBigzellen- stadium. (Nach Fulinski [1538]). einander, doch findet Fulinski, daß sich bei genauem Zusehen auch hier noch eine gewisse Eegelmäßigkeit erkennen läßt ; im 24-Zellenstadium (167, 5) sind die Blastomeren „etwa in drei Zehschichten angesammelt, die Embryonalzellen jeder Gruppe sind kreisförmig gruppiert". ,, Diese mehr oder weniger vollständigen Kreise sind schraubenartig gegeneinander orientiert, so daß sich daraus spiralähnliche Zellenanordnung ergibt" 3162 (pag. 158). Auf dem letzten der analysierten Stadien (6) liegen die Zellen nur mehr sehr lose „in einer schraubenartig verlaufenden Linie" neben- einander, einige, es sind dies die Blastomeren 16, 31—35, haben sich von den übrigen schon gesondert, sie repräsentieren vielleicht bereits jene Zellen, die in die Bildung des ersten Ectoderms (Mattiesen), das von Fuliiiski als „äußere embryonale Hüllmembran" bezeichnet wird, ein- gehen. Die genetischen Beziehungen der einzelnen Blastomeren zueinander festzustellen, gelang Fuliiiski nicht; in einigen Fällen gibt er an, wie er sich die Ableitung des einen Stadiums aus dem anderen vorstellt: Das 8-Zellen Stadium würde aus dem sechszelligen durch Teilung der Blasto- meren 3 und 4 (167, 1) in die mit 3 und 4, resp. 5 und 6 bezeichneten von (167, 2) hervorgegangen sein; das 14zellige aus dem achtzelligen durch Teilung der Blastomeren 1 (167, 2) in 1 und 2 (167, 3), 8 in 11 und 12, 2 in 3 und 4, 7 in 9 und 10, 3 in 5 und 6, 6 in 7 und 8, im Euhezustande verbleiben die Zellen 4 und 5 des achtzelligen, die den Blastomeren 13 und 14 des 14 zelligen entsprechen wüiden; hierbei kommt es zu Verschiebungen der Blastomeren in der Eichtung x, resp. y, so daß z. B. die Blastomeren 2, 6 und 10 (167, 3) eine Verschiebung nach rechts, 3, 7, 12 nach links bei ihrer Entstehung erfahren haben. Der sichere " Nachweis, daß die Furchung der Tricladen nach dem Spiraltypus verläuft, wäre von großem Interesse mit Eücksicht auf die Polycladen, doch bedarf es weiterer eingehender Untersuchungen. Die Beschreibungen und bildlichen Darstellungen von Mattiesen und Stevens (Textfig. 165, 166) lassen sich wohl mit denjenigen von Fuliiiski in Ein- klang bringen, und Fuliiiski ist der Ansicht, daß das von Mattiesen beschriebene „unvollkommene Hohlkugelstadium" sich aus der Lage der Schnittrichtung erklären läßt; stehen die Schnittebenen senkrecht zur Spiralachse, so scheinen die Blastomeren auf einer Kugeloberfläche an- geordnet zu sein, stehen sie schief zu derselben, so finden sich außerdem noch einige Zellen im Innern des Kreises. Es wiirde früher gesagt, daß die Furchung eine annähernd äquale sei, gewisse, wenn auch nicht sehr bedeutende Verschiedenheiten in der Größe der Blastomeren machen sich jedoch schon auf dem 4-Zellenstadium, wie Metschnikoff , Mattiesen und Fuliiiski hervorheben, bemerkbar; auch in späteren Stadien treten inäquale Teilungen auf, und Mattiesen ist geneigt anzunehmen, ,,daß es sich in diesen Fällen nicht etwa bloß um eine zufällig inäquale, sondern um eine erbungleiche Teilung handelt" (pag. 327). Es war Mattiesen allerdings nicht möglich, das Schicksal der kleinen Zellen (165, 4, 5 Kl. Bl., Taf. XII, Fig. 51a) weiterhin zu verfolgen, er hält es aber für möglich, daß diese Zellen, bzw. ihre Deszen- denten in die Bildung des Embryonalpharynx eingehen. Von bedeutendem Einfluß auf den ganzen Furchungsverlauf sind zweifellos die zwischen den Keimzellen und den Dottei'zellen bestehenden I 3163 Beziehungen. Die die Keimzelle im frisch abgelegten Kokon umgebenden Dotterzellen sind von etwas geringerer Größe als die übrigen (Ijima, Hallez, Mattiesen), ihr Plasma färbt sich intensiver, und das Chromatin des Kernes ballt sich in Klumpen zusammen. ,, Augenscheinlich durch einen chemischen Eeiz angezogen" (Mat- tiesen), drängen sich in der Folge immer mehr Dotterzellen an das Ei heran und umgeben dieses in radiärer Anordnung; sie heften sich an das Ei, bzw. die Blastomeren an, und es ist die Anheftung, welche sich nach Hallez schon im Augenblicke der ersten Teilung bemerklich macht, eine so feste, daß ein Loslösen beim Zerschütteln des Kokoninhaltes nicht stattfindet. Die geringere Größe dieser Zellen gegenüber den entfernter liegenden dürfte darauf zurückzuführen sein, daß sie flüssige Substanzen als Nährmaterial an das Ei, bzw. die Blastomeren abgeben; die in ihnen befindlichen Dotterschollen lösen sich auf, und die Kerne rücken in das distale Ende. Auf einem etwas späteren Stadium beginnt alsdann die Bildung des Dottersyncytiums. Bei PI. torva tritt dieser Vorgang nach Mattiesen auf dem 16 — 20-Zellensatdium ein, etwas früher dem gleichen Forscher zufolge bei PI. folychroa und D. ladeum; Hallez beobachtete bei der letztgenannten Form das Zusammenfließen der Dotterzellen schon auf dem 8-, gewöhnlich aber auf dem 13 — 20-Zellenstadium, nach Stevens soll dieser Prozeß bei PI. sim'pUcüsima dagegen erst eintreten, wenn 32 Blastomeren vorhanden sind. Mit Ausnahme von Ijima sind sämtliche Autoren der Ansicht, daß das Syncytium durch das Zusammenfließen von Dotterzellen entsteht; es wird hervorgerufen durch die Einwirkung der Blastomeren auf die zunächst gelegenen Zellen dieser Art (Fuliiiski). Mattiesen konnte den Verflüssigungs Vorgang Schritt für Schritt verfolgen: ,,Bald bemerken wir, sagt M., daß die Zellgrenzen zwischen diesen (d.h. dem Blastomerenhaufen zunächst gelegenen) Dotterzellen zu schwinden beginnen, und im Centrum beginnend, fließen dieselben schließlich zu einem Syncytium zusammen. In demselben sind anfangs noch ganze, in Auflösung begriffene Zellen sichtbar (LXII, 18), späterhin nur noch die Kerne derselben (LXII, 19, 20)" (pag. 319). Die Zahl der Dotterzellen, die in die Bildung der Syncytiuramasse eingehen, beträgt bei PI. torva ca. 150, bei PI. 'polycJiroa und D. ladeum scheint sie geringer zu sein; dementsprechend finden wir in dem eben gebildeten Syncytium die gleiche Kernzahl, späterhin macht sich aber eine bedeutende Vermehrung der Kerne, auf die auch Ijima und Hallez hinweisen, bemerkbar, obwohl viele derselben degenerieren. Mattiesen führt diese Kernvermehrung nicht auf einen Nachschub weiterer Dotter- zellen, sondern auf eine amitotische Teilung der ursprünglich vorhandenen Dotterkerne (LXII, 20, th. k.) zurück und gibt zur Stütze seiner Ansicht 3164 an, daß die Kern Vermehrung auch nach der Ausbildung des „ersten Ektoderms", durch das ein weiteres Hinzutreten von Dotterzellen un- möglich gemacht wird , fortdauert , und daß weiterhin die Syncytium- masse zu klein ist, um annehmen zu können, daß sie aus 200 — 400 Dotter- zellen hervorgegangen sei. Hallez, Stevens und Fuliiiski weichen in ihrer Auffassung über diesen Punkt von Mattiesen ab und nehmen eine Vergrößerung der Masse durch Hinzutreten neuer Dotterzellen an. Am ausführlichsten hierüber äußert sich Hallez: „II est ä noter que toutes les cellules vitellines qui entourent immediatement l'oeuf Segmente ditfluent a peu pres en meme temps, de sorte qu'il arrive un moment oü leur masse fusionnee constitue une zone assez nettement delimitee autour des blastomeres. Ceci se produit en general vers le stade 20. Alors on assiste ä un pheno- mene bien remarquable, et qui peut s'expliquer en partie par les mouve- ments dont sont douees les cellules vitellines particulierement ä ce moment, Celles de ces cellules qui sont dans le voisinage immediat de la masse embryonnaire, se disposent ä leur tour radiairement autour de cette derniere, elles y adherent par leur base, de sorte que l'embryon est de nouveau herisse de cellules vitellines sur toute sa surface". ,, Cette seconde serie de cellules vitellines radiaires entrera elle-meme a son tour en diffluence et viendra accroitre d'autant la masse syncytiale formee par la premiere serie. Comme le nombre des cellules vitellines radiaires de la premiere et de la deuxieme serie varie d'un cocon ä l'autre, et meme d'un embryon ä un autre, on prevoit que les masses syncytiales pourront presenter des volumes tres differents: c'est en effet ce qui se produit" (pag. 37). Fuliiiski und Stevens schließen sich der Auffassung von Hallez, wie erwähnt, an, und auch Mattiesen selbst hat ,, einige Male ein schein- bares Eindringen von Dotterzellen in den Embryo beobachtet" (pag. 324), er glaubt aber, diese Bilder dem Konservieren mit heißen Eeagenzien zu- schreiben zu müssen: ,, durch die Hitze findet eine starke Ausdehnung des gesamten Kokoninhaltes statt", ,,die festeren Dotterzellen dringen infolgedessen leicht ins weichere, mehr Flüssigkeit enthaltende Syncytium hinein" (pag. 324), und er deutet dementsprechend die Bilder von Hallez (522, Taf. n, Fig. 19) in dem gleichen Sinne, d. h. als Kunstprodukt. ,,Die nicht sehr bedeutende Größenzunahme des Embryos" führt Mattiesen „auf osmotische Aufnahme von flüssiger Nahrungssubstanz aus der Umgebung zurück" (pag. 324). Hallez erörtert dann weiterhin die Frage, ob eine Beziehung zwischen der Zahl der Blastomeren und derjenigen der zusammengeflossenen Dotter- zellen bestehe, und konnnt auf Grund seiner Zählungen (siehe Tabelle) zu dem Eesultate: ,,Les phenomenes de la diffluence et de la segmentation paraissent donc etre tout-ä-fait independants" (pag. 38). 3165 Stade 16 6 noyaux libres de cellules vitellines. )5 18 30 M 5) I> )J ») 23 21 )) »> )> ;; •) 24 24 )> » T^ )) )' 30 22 )) >) J) '5 Embryon dont le pharynx embi •yon- l 309 naire est pret ä fonctionner J Zum Vergleich mit dieser Tabelle diene ein Teil der von Mattieseii für PI. torva gegebenen, in welcher insbesondere die große Zahl der in die Bildung des Syncytiiims eingehenden Dotterzellen auffällt. Durchmesser des Zahl der Blastomeren. Dotterzeih ;nkerne im Syncytium. Embryo inkl. Syncytium. 17 105 od. mehr . Außerdem im • — 18 117 Syncytium viele — 21 114 degenerierende 0,14—0,15 mm 26 106 Kerne, die nicht 0,15 „ 28 etwa 160 mitgezählt 0,17 „ 40 „ 180 wurden. 0,19-0,20 „ Embryo mit ausgebildetem, funktionsfähigem Embryo- { nalpharynx (Textfig. 168, 1 [ entsprechend.) ' „ 475 0,30 „ Im Gegensatz zu den Genannten, denen auch Metschnikoff an- zuschließen ist, behauptet Ijima, daß die Syncytiummasse aus der Ver- schmelzung von Blastomeren hervorgehe, und er stützt sich hierbei auf folgende Argumente: 1. ,,Daß die Grenze dieser Schicht gegen die ihr anhaftenden Dotter- zellen eine ununterbrochene ziemlich scharfe Linie darstellt, eine Tatsache, welche gegen die Annahme spricht, daß diese Schicht durch Verschmelzung der Dotterzellen entstanden ist". 2. ,,Daß der Darchmesser des Embryo ungefähr derselbe ist, wie der des letzten Stadiums, in welchem die Furchungskugeln nur einen Haufen bildeten". 3. ,,Daß die Zahl der im Centrum des kugeligen Embryo liegenden Zellen meist weniger als fünfzehn beträgt, während in dem Haufen von Furchungskugeln deren immer über zwanzig enthalten sind". 4. ,,Daß in noch späteren Stadien die Grenzen der mehr peripherisch gelegenen Zellen und der inneren Zellenmasse sich verwischen, worauf diese sich dann den verschmolzenen Zellen zugesellen" (pag. 444). ,, Diese Tatsache", fügt er hinzu, „halte ich für- genügend, um anzunehmen, daß die Schicht von verschmolzenen Zellen durch Metamorphose aus peri- pherischen Furchungskugeln hervorgeht. Es handelt sich meiner Meinung nach hier um einen Vorgang, nach dessen Ablauf wir zwei Schichten von 3166 Zellen antreffen, welche nach ihrer relativen Lage und ihrer späteren Bestimmung als Ectoderm und Entoderm bezeichnet werden dürfen" (pag. 444). Gegen diese Auffassung wenden sich Hallez, Mattiesen und Falinski. Sie weisen vor allem darauf hin, daß die im Syncytium befind- lichen Kerne durchaus Dotterkernen gleichen und sich scharf von denen der Blastomeren unterscheiden; die von Ijima sub 2. und 3. angeführten Gründe erscheinen ihnen nicht beweiskräftig, da der Beginn der Ver- schmelzung der Dotterzellen zu verschiedenen Zeiten einsetzen (Hallez), und demnach die Zahl der Embryonalzellen eine verschiedene sein kann; es kann aber auch eine Verwechslung jüngerer und älterer Stadien vor- gelegen haben (Fulinski), und schließlich ist das Schwinden der Grenze zwischen den ,,mehr peripherisch gelegenen Zellen und der inneren Zellen- masse" darauf zurückzuführen, daß die anfänglich bestehenden Unter- schiede zwischen der Substanz des Syncytiums und jener, in der die Blasto- meren liegen, verblassen infolge einer allmählichen Umwandlung der ersteren in die letztere (Fulinski). Es sei endhch noch betont, daß Ijima die Umwandlung von Blastomeren in das Syncytium nicht be- obachtet, sondern nur erschlossen hat, während Mattiesen, wie schon erwähnt wurde, die Bildung desselben aus den Dotterzellen in allen Phasen zu beobachten vermochte. Nach Ausbildung des Syncytiums sehen wir den kugeligen, eiförmigen, nach Stevens stets unregelmäßig geformten Blastomerenhaufen in einer feinschaumigen, sich dunkel färbenden Plasmamasse (J) gelegen, die von einer mehr grobschaumigen (A) umgeben wird (LXII, 19, 21 ,22) *). Anfänglich ist die erstere, ,,nur ernährende Stoffe enthaltende" (Fulinski), in nur geringer Menge vorhanden, sie vergrößert sich allmählich auf Kosten der letzteren, die ,,vor allem rohe Nährstoffe, die aus den sich zerlegenden Dotterzellen entstanden sind" (Fulinski, pag. 160), enthält. Die Um- wandlung erfolgt durch die Einwirkung der Blastomeren, aber auch den Dotterkernen schreibt Mattiesen**) eine nicht unwichtige Rolle bei den Stoff Wechselvorgängen zu. *) Stevens bezeichnet die innere Schicht in der Originalabbildung mit y', hier mit J markiert, die äußere mit a, hier A. **) Auf pag. 163 schreibt Fulinski: „Im Syncytium von Planaria torva unter- scheidet Mattiesen neben den Blastomeren auch Dotterkeine, die sich daselbst amitotisch teilen. Die Vermehrung der Dotterzellen dauert fort, obwohl viele dieser Kerne degenerieren und zugrunde gehen. ,, Demnach scheinen die Dotterkerne auch im Syncytium noch eine Rolle zu spielen". Sie haben die Auf- gabe***), ,,in erster Linie die Nahrungssubstanz der Dotterzellen in innigsten Kontakt mit den Blastomeren in ihrem Innern zu bringen, zweitens, die notwendigen gegenseitigen Verschiebungen der Blastomeren in dieser halbflüssigen ***) Die gesperrt gedruckten Stellen sind von mir durch den Sperrdruck hervor- gehoben, um die Unterschiede sofort in die Augen springen zu lassen (Böhmig). 3167 Nach der von Stevens gegebenen Abbildung (LXII, 22) zu urteilen, scheinen bei PI. simplicissima auch in dem die Blastomeren enthaltenden Innenraume, der von Stevens als „syncitial yolkmass" oder ,,definite em- bryonic yolk-area" bezeichnet wird, während die Außenschicht den Namen ,,region of disintegrating yolk-cells" führt, Dotter kerne vorhanden zu sein, Mattiesen und Fuliriski erwähnen von dem "Vorkommen solcher Kerne in jenem Eaum nichts, was wohl der Fall sein w^ürde, wenn sie Dotterkerne allda angetroffen hätten. Die Abgrenzung der Außenschicht von der Hülle der Dotterzellen einerseits, der Innenschicht andererseits ist im allgemeinen eine ziemlich scharfe, wie auch aus den angezogenen Figuren ohne weiteres ersichtlich ist; sie wird bedingt durch die verschiedene physikalische Beschaffenheit der als Flüssigkeiten zu betrachtenden Schichten, von denen die innerste die am meisten flüssige sein dürfte, da hier die Eesorption der Nahrungs- substanzen durch die Blastomeren auf osmotischem Wege statthat. Über die stetige Größenzunahme der Eizelle, bzw. der Samme der Blastomeren macht Mattiesen einige genauere Angaben, sie beziehen sich auf Material von D. lacteum und PI. torva, das mit heißer Sublimat- lösung fixiert worden war: Großer Kleiner D. lacteutH. Eizelle Durchmesser der Eizelle bzw. Elastomere Im Stadium der ersten Richtungsspindel im Ovarium 0,033 mm 0,031 mm Im Stadium der zweiten Richtimgsspindel in der Penisscheide 0,034 „ 0,032 „ Kurz vor der ersten Mitose 0,04 ,, 0,03 „ Im 2-Zellenstadium sind die Blastomeren, wie zu erwarten, anfangs ein wenig kleiner 0,026 ,, 0,025 „ Im Augenblicke der Mitose war die Größe der beiden ersten Blastomeren wiederum gestiegen und betrug 0,033 „ 0,03 Im 4-Zellenstadium 0,025 „ 0,022 „ Das aus diesen Zahlen berechnete Volumen der Eizelle verhält sich zu dem der beiden ersten bezüglich der vier ersten Blastomeren wie 3 : 3,6 : 4. Masse zu verhindern". Die einzige Stelle, auf die sich Fulinski hier beziehen kann, lautet aber bei Mattiesen: ,, Daraus (nämhch aus der Vermehrung der Dotter- zellenkerne im S3Ticytium) wird man schließen dürfen, daß diese Syncytiumkerne noch eine augenscheinlich nicht unwichtige Rolle bei den Stoffwechselvorgängen in der Syncytiummasse spielen. Diese letztere hat die Aufgabe, in erster Linie die Nahrungssubstanz der Dotterzellen in innigsten Kontakt mit den Blastomeren in ihrem Innern zu bringen, da die alecithalen Eizellen ja kein Dottermaterial mitbekommen haben. Ferner werden wohl die notwendigen gegenseitigen Verschiebungen der Blasto- meren in dieser halbflüssigen Masse leichter vor sich gehen können" (pag. 325). Aus dem Vergleich beider Stellen geht ohne weiteres hervor, daß Mattiesen von Fulinski Auffassungen zugeschoben werden, die Mattiesen, soweit ich sehe, niemals ge- äußert hat. 3168 Entsprechende Messungen bei PI. torva ergaben, daß sich das Volumen der Eizelle zu dem der vier, acht und zwölf ersten Blastomeren verhält wie 3 : 3,3 : 3,7 : 3,9. Die Differenzierung der ersten Organanlagen nämlich des primitiven (Hallez) oder ersten (Mattiesen) Ectoderms, Euliiiskis äußerer em- bryonaler Hüllmembran, sowie des Embryonalpharynx und Urdai'ms beginnt bei PI. 'polychroa nach Metschnikoffs Angaben schon 35 Stunden nach der Ablage des Kokons. Erheblich später treten diese Bildungen dagegen bei PI. torva und D. ladeum in Erscheinung; für PI. torva gibt Mattiesen den vierten oder fünften Tag n. A. d. K. an, dieser Zeitpunkt gilt dem Genannten und Hallez zufolge auch für D. ladeum, Ijima konnte dagegen das Auftreten der Anlagen bei dieser Form erst am siebenten Tage feststellen. Die Zahl der Blastomeren veranschlagt Hallez zu dieser Zeit auf 70 — 80, Mattiesen auf etwa 55; Stevens und Fuliiiski machen keine genaueren Angaben in dieser Beziehung, doch kann aus anderen Daten erschlossen werden, daß bei PI. simplicissima annähernd so viele Em- bryonalzellen vorhanden sein dürften, wie Hallez für D. ladeum angibt, und daß weiterhin die Entwicklung ebenso rasch verläuft wie die von PI. fohjchroa nach Metschnikoff, da schon am vierten Tage der Beginn der Bildung des definitiven Pharynx erfolgt. Eingeleitet werden die in Eede stehenden Vorgänge nach Mattiesens Beobachtungen dadurch, daß die Blastomeren näher zusammenrücken, dabei wird die innere Plasmamasse (LXII, 19, J) in die äußere gepreßt, die eigentümliche strahlige Anordnung des Plasmas in der Umgebung des Blastomerenhaufens ist hierauf zurückzuführen (20). Von der Masse der Embryonalzellen lösen sich nun einige Zellen los und zerstreuen sich im Syncytium, sie werden zu sog. ,, Wanderzellen", ,,die übrigen rücken in einem dichten, länglichen Haufen an eine zuvor durch nichts kenntliche Stelle der Peripherie der Syncytium kugel", die ,,auch nicht im Kokon irgendwie konstant orientiert zu sein" scheint (pag. 329), und gehen in die Bildung des Embryonalpharynx ein. Nach Ijimas Angaben wird die Verschiebung der Pharyngealanlage durch Zellen unterstützt, die sich vom Blastomerenhaufen sondern,' in die Länge strecken, verästeln und durch homogeneres Aussehen, sowie ein intensiveres Färbevermögen ausgezeichnet sind; sie umhüllen die Anlage in lockerer Anordnung (23, 7?i), verschwinden aber, sobald die Pharynx- anlage an der Oberfläche des Syncytiums angelangt ist. Ijima deutet diese Elemente als Muskelzellen, Hallez hält ihre Anteilnahme an der Verschiebung des Pharynx für möglich, bestreitet aber ihr Verschwinden und läßt aus ihnen die äußerste Zellschicht des Pharynx (LXIII, 2 — 4, a) hervorgehen, Fuliiiski hingegen identifiziert sie mit den Bildungszellen der äußeren Hüllmembran, des ersten Ectoderms von Mattiesen (LXII, 24, ÄH). 3169 Einige der Wanderzellen, die Bildungszellen des zukünftigen ersten Ectoderms, rücken laut Mattiesen an verschiedenen Stellen, stets aber zunächst in der Umgebung der Pharynxanlage, an die Peripherie des Syn- cytiums und bilden hier, sich stark abplattend, ein außerordentlich düiuies Häutchen, das erste Ectoderm; die Kerne dieser Zellen degenerieren in der Folge, und nur Verdickungen in der Membran deuten schließlich ihre ursprüngliche Lage an. Die Vergrößerung des Häutchens erfolgt durch Hinzutreten und Abplattung weiterer Wanderzellen, da eine Teilung der vorhandenen ausgeschlossen erscheint. Mattiesen bestätigt hiermit im wesentlichen die Angaben von Metschnikoff , Hallez und Stevens. Den von Metschnikoff be- schriebenen Spaltraum, der die erste Grenze zwischen dem Syncytium und der Dotterzellenmasse bildet, und in dem die Ectodermzellen sich ausbreiten (444, Taf. XV, Fig. 14, 15), haben aber weder Hallez noch Mattiesen gesehen, und es wird von dem ersteren besonders hervor- gehoben, daß sich die Ectodermzellen der Peripherie des Syncytiums nähern, ohne aber aus diesem hervorzutreten. Hallez beobachtete in einigen Fällen das Erscheinen der ersten Ectodermzellen schon im 29-Zellenstadium, gewöhnlich erfolgt es später. Die in die Bildung des Ectodermhäutchens eingehende Zellenzahl ist auch nach Hallez eine vanable, sie vergrößert sich im Laufe der Entwicklung stetig durch Hinzutreten von Wanderzellen. Stevens vermeidet übrigens, unseres Erachtens mit Eecht, den Ausdruck Ectoderm, sie spricht nur von einem unvollständigen, aus ab- geplatteten Blastomeren hervorgegangenen Epithel, das die Oberfläche bedeckt. Ihre Angabe, daß der Pharynx an jener Stelle entstehe, an welcher die Furchung begann, ist durch keinerlei Beweise gestützt. Fuliiiski, dessen Darstellung von derjenigen der genannten Autoren in einigen Punkten abweicht, gibt an, daß die in die Bildung der ,, äußeren embryonalen Hüllmembran" eingehenden Zellen etwas kleiner sind, als die übrigen; sie breiten sich zunächst an der scharf markierten Grenze zwischen der äußeren und inneren Plasmamasse aus und entsenden strahlig angeordnete, feinfaserige Ausläufer, die ,, vorwiegend die Oberfläche des Innenraums" bedecken (LXII, 24), ,, einige kürzere plasmatische Aste dringen auch in den äußeren wie auch in den Innenraum der Embryonal- anlage". ,,Auf diese Weise wird die innere Partie der Embryonalanlage wie mit einem stellenweise zerrissenen Netz überzogen", und ,, durch diese Lücken kommuniziert der Innenraum mit der äußeren Partie der Em- bryonalanlage" (pag. 165). Späterhin verschieben sich die Hüllmembran- zellen gegen die Oberfläche des Syncytiums, schließlich erreichen sie die Peripherie und grenzen nun die Embryonalanlage ziemlich scharf gegen die Dottermasse ab. Hand in Hand mit dieser Verschiebung geht eine Umwandlung der Substanz der Außenschicht in den mehr flüssigen Ernährungsstoff des Innenraums, und die Grenze zwischen den beiden Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 201 3170 Bezirken verschwindet. Von einem Übertritt der inneren Plasmamasse in die äußere infolge einer Konzentration der Blastomeren berichtet Fulinski nichts. Wesentlich anders vollzieht sich die Ectodeimbildung nach Ijima, seine Angaben können jedoch jetzt wohl mit Sicherheit als irrtümliche bezeichnet werden. Einige der peripheiisch liegenden Kerne des Syn- cytiums, das ja nach Ijima aus der Verschmelzung von Blastomeren hervorgegangen ist, sollen das sie umgebende Protoplasma als Zellenleib an sich ziehen, „die so gebildeten Zellen würden sich dann abplatten und den Embryo einschließen" (pag. 447). Direkt beobachtet hat Ijima, wie er selbst hervorhebt, diesen Vorgang nicht, sondern nur erschlossen. Eine genaue, von Fulinski in allen wesentlichen Punkten bestätigte Schilderung der Entwicklung des Embryonalpharynx hat Mattiesen gegeben, es möge daher diese die Grundlage der vorliegenden Darstellung bilden, alle früheren Angaben, sowie auch die von Stevens sind lückenhaft. Der bei PI. torva aus etwa 35 Zellen bestehende Blastomerenhaufen, der in die Bildung des Embryonalpharynx eingeht, wird nach Mattiesen von den kleinsten der vorhandenen Blastomeren gebildet, Fulinski hebt dagegen hervor, daß einige dieser Zellen bei D. lacteum sich durch die Größe ihrer Plasmahöfe und ihrer Kerne auszeichnen. Dieser Zellenhaufen rückt, wie schon früher bemerkt wurde, allmählich an die Oberfläche des Syncytiums; anfänglich zeigt er keine bestimmte Anordnung seiner Elemente, sehr bald tritt jedoch eine solche deutlich hervor. Das Zentrum bilden vier größere, längliche Zellen (LXIII, 1, i^), die ,, ersten inneren Zellen" Mattiesens (von ihm auch ,, äußere Entodermzellen" genannt) oder „inneren Schheßzellen" Fulinskis; ihnen schließen sich distal und proximal je vier kleinere Zellen an, die ersteren (■ig) werden von Mattiesen als ,, äußere Innenzellen", von Fulinski als „äußere Schließzellen", die letzteren {SZ) , welche bei D. lacteum im Gegensatz zu dem Verhalten von PI. torva von bedeutender Größe sind, als „Schließzellen" (Matt.), bzw. ,, obere innere Hüllmembranzellen" (Ful.) bezeichnet; auf diesen Zellen ruhen "vier große, rundliche Blastomeren (Ent.), das sind die Urento- dermzellen, die Bildungszellen des ,, ersten Entoderms" (Mattiesen), die „unteren inneren Hüllmembranzellen" Fulinskis; um die centrale, von den Zellen i^, i^ SZ gebildete Säule ordnen sich die übrigen Zellen in zwei losen Schichten an (LXIII, 1, 2, 3). Bei D. lacteum ist nach Fulinski die ganze Organanlage von einer sich nur wenig färbenden, sehr fein granulierten Flüssigkeit umgeben, die sich von der übrigen Substanz des Syncytiums sehr scharf abhebt; Mattiesen erwähnt von einem solchen hellen Hofe nichts, er beobachtete dagegen in der Umgebung des Pharynx und des Urdarms ,, eigentümliche, dunkel gefärbte Plasma Verdichtungen von zum Teil phantastischer Gestalt" (LXIII, 1) und vermutet, ,,daß dies die letzten Beste der seinerzeit im Stadium der Fig. 19, LXII von den Blastomeren umschlossenen dichten 3171 centralen Plasmamasse sind. Dieselbe quoll ja beim Zusammenschließen der Blastomeren zwischen denselben hervor (LXII, 20) und ist wohl, an der Oberfläche der Pharyngealanlage haftend, mit an die Peripherie der Syncytiumkugel gewandert" (pag. 334). In den ersten Stadien der Pharynx- bildung ist die Anordnung dieser Plasmasubstanzen eine deutlich radiäre (LXIII, 1), ,,die richtenden Kräfte hierbei dürften .... von den sich kon- zentrierenden Blastomeren ausgehen, die das umgebende Plasma mit sich ziehen" (pag. 334, 335). Nach Zusammenschluß der Blastomeren (Taf. XII, Fig. 61 b, 62) wird die Anordnmig der Plasmatröpfchen eine ganz unregel- mäßige, späterhin erscheinen sie, wie an dieser Stelle gleich gesagt sein möge, jedoch wieder strahlenförmig angeordnet, und es dürfte diese neuer- liche radiäre Anordnung (LXIII, 2, 4) dadurch zustande kommen, ,,daß in das schnell wachsende Darmbläschen und ebenso ins Lumen des Pharyngeal- rohres und dessen mittlere alveoläre Schicht von allen Seiten viel Flüssig- keit aus dem Plasma durch Diffusion hineingezogen wird (pag. 335)." In der Folge strecken sich die Zellen „%" in die Länge, platten sich ab, weichen auseinander, und ihre Kerne rücken in die oberen Enden der Zellen (2, 4); ihr Innenrand zeigt nach Mattiesen häufig eine Fältelung, durch die ,,die starke Dehnung der Membran beim Passieren der Dotter- zellen" (pag. 332) erleichtert werden dürfte; Fuliiiski fand die feinen Plasmakörnchen dieser Zellen in Querreihen angeordnet, der Plasmakörper wies infolgedessen eine Querstreifung auf. Die ,, äußeren inneren Zellen" (^2) flachen sich ebenfalls ab, aber parallel zur Körperoberfläche, sie vermitteln den Übergang zwischen ,,ij" und dem Ectodermhäutchen; zur festeren Verbindung des Pharynx mit dem letzteren dienen vielleicht nach Mattiesen die in nicht konstanter Zahl vorhandenen, zuweilen auch ganz fehlenden, von ihm als ,, erste Ectodermzellen" bezeichnete Elemente (LXIII, 1, 2, 4, I Ect.); Fuliiiski schreibt diesen Zellen keine bedeutendere Eolle zu, er sieht in ihnen nur Blastomeren, die etwas verspätet an die Oberfläche des Embryos gelangt sind, um sich allda in ,, äußere Hüllmembran Zeilen" umzuwandeln. Die zwischen ,,ii" und den Urentodermzellen (Eni) befindlichen ,, Schließzellen" (S.Z) haben nach Mattiesen und Ijima die Aufgabe, das Pharynxlumen gegen das Darmlumen abzuschließen, Fuliiiski schreibt ihnen dagegen eine andere Bedeutung zu, sie haben diesem Forscher zufolge Anteil an der Bildung der ,, inneren Hüllmembran", die jenen Eaum aus- kleidet, in den, sobald der Pharynx fimktioniert, die Dotterzellen auf- genommen werden, es ist dies das Entodermsäckchen Mattiesens. Die oben erwähnten, in der Umgebung des Pharynxcentrums lose gruppierten Zellen lassen nunmehr eine deutliche Anordnung in zwei Schichten erkennen: die äußeren Zellen (LXIII, 2, 3, 4, a) beginnen sich membranartig abzuplatten und schließen sich mit verbreiterten Basen einer- seits an die Schließzellen {S.Z), andererseits an die äußeren inneren Zellen {i^ an (3); die Zellen der inneren Schicht (w), der mittleren der ganzen 201* 3172 Pharynxanlage, unterliegen einer ,, blasigen Metamorphose". „Zwischen den in ihnen sich bildenden Vakuolen verzweigt sich das Plasma in Gestalt von radiär gerichteten, peripher sich vielfach verzweigenden Strängen. Auf diese Weise entsteht ein Bau, der eine mittlere Stellung einzmiehmen scheint zwischen einem Netzwerk von Fasern und einer grobschaumigen Waben- struktur" (pag. 332, Mattiesen) (LXIII, 4). Die Kerne dieser Zellen sind nur zum kleinsten Teil in das Gerüstwerk eingelagert, die meisten liegen etagenartig übereinander geordnet in einer dünnen Plasmaschicht, die sich an die inneren, das Pharynxlumen umgebenden Zellen (ij) ansetzt. Die zwischen den von hellen Plasmahöfen umgebenen Kernen scheinbar wenig- stens entspringenden festen radiären Fasern umgeben vermutlich in Form von ringförmig verlaufenden Leisten das Pharynxlumen (LXIII, 6). Metschnikoff berichtet über den Bau des Embryonalpharynx nur, daß er ,,eine dicke doppelschichtige Wandung" besitzt, ,,in deren Innerem radial angeordnete feine Fasern ausgespannt sind". An den beiden Enden des Organs findet er je eine Gruppe von Embryonalzellen, von denen er die äußere als ,,eine Art Epidermislippen" deutet, die innere stellt ,,ein nicht näher bestimmtes Gebilde (vielleicht ein Eudimentalorgan)" dar; die Zellen des Kadimentalorgans entsprechen augenscheinlich den Schließ- zellen (Taf, XVI, Fig. 22d), die Epidermislippenzellen den äußeren Innen- zellen (-ig) Mattiesens. Ijima unterscheidet eine Saale von wenigen Zellen, die die Achse des Pharynx bildet, und eine Schicht retikulärer, die die Säule umgibt; die letzteren repräsentieren die mittlere Schicht des Schlundkopfes (LXIII, 4, m), die ersteren glaube ich in Fig. 14^, Taf. XXIII auf die Entodermzellen oder die Schließzellen, in Fig. 14 B und Fig. 16 (M) auf die ersten inneren Zellen (i-^) und in Fig. 15 (M) auf die Schließ- zellen Mattiesens beziehen zu düiien; jedenfalls scheinen die in den genannten Figuren gezeichneten und in einigen derselben mit M be- zeichneten Zellen von verschiedener Bedeutung zu sein, und ich vermag mich nicht der Ansicht Fuliiiskis anzuschließen, der sie alle für Homologa seiner ,, inneren Schließzellen" hält. Vollständig übersehen liat Ijima die ,, äußeren inneren Zellen" (-ig) und die Hüllmembranzellen (a) von Mattiesen. Tiefer als diese seine Vorgänger ist Hallez in den Bau des Em.bryonalpharynx eingedrungen; er erkannte die , .äußeren Hüllzellen" des Pharynx, die er als „cellules musculaires" (Taf. V, Fig. 3— ß, ph. e) bezeichnet, und gibt auch eine eingehendere Darstellung vom Bau und der Bildung der mittleren Schicht; weniger genau sind dagegen, wie er selbst eingesteht, seine Angaben betreffs der inneren. ,,Dans le pharynx completement developpe (Taf. V, Fig. 5, 6), on voit que la couche interne Ijh. i est formee par un petit nombre de cellules contractiles, aplaties, et reanies entre elles par leurs prolongements membraniformes". ,,En outre, on remarque que la couche interne ph. i se termine par deux cellules Ph. i beaucoup plus grosses que les autres. Ces deux cellules sont dejä visibles au stade de la fig. 18 (Taf. IV) ; elles ont ete vues par Metschnikoff 3173 et ptxv Ijima quiles ont manifestement confonclues avec les cellules initiales de l'endoderme" (pag. 71). Diese beiden Zellen (Taf. IV, Fig. 18, 19, Taf. V, Fig. 5), tatsächlich sind deren vier vorhanden, entsprechen allem Anscheine nach den „Öchließzellen" Mattiesens, in Fig. 18, Taf. IV vielleicht auch den „ersten inneren Zellen"; die ,, äußeren inneren Zellen" werden nicht besonders erwähnt, und das in Fig. 3, Taf. V gezeichnete, das Pharynxlumen auskleidende Epithel gehört, wie auch Mattiesen hervorhebt, der mittleren Schicht an, man vergleiche in bezug hierauf LXIII, 5. In der der Abhandlung von Stevens entnommenen Ab- bildung LXIII, 7 erkennt man deutlich die äußeren inneren Zellen ('^2), die ersten inneren (^i) sowie die Schließzellen {8.Z), deren Gesamtzahl in Übereinstimmung mit Mattiesen und Fuliiiski auf zwölf angegeben wird; sie sind nach Stevens von einer ansehnlichen Zahl kleiner, radiär angeordneter Elemente (m), die muskulöser Natur sein dürften, amgeben; der äußeren, den Pharynx umhüllenden Zellen a wird nicht Erwähnung getan, ebensowenig scheint Stevens die Matt lesen sehe Entodermzellen gesehen zu haben. Die Aufgabe des Embryonalpharynx ist es, Dotterzellen in den Darm zu befördern, und Metschnikoff beobachtete am lebenden Objekte Schluckbewegungen. Ijima und Hallez messen den Fasern der Mittel- schiclit bei der Ausführmig der Schluckbewegungen große Bedeutung bei, Mattiesen bewertet dagegen die Kontraktionsfähigkeit dieser Fasern nur gering, er verlegt den Sitz der Kontraktilität in die Zellen „^i", ,,^2" sowie ,,a", w^elch letztere die Umhüllungsmembran des Pharynx bilden. ,, Kontrahieren sich, sagt Mattiesen, nämlich gleichzeitig die äußeren inneren Zellen in radiärer Richtung und die äußere Hüllmembran in der Längsachse, so erweitert sich die äußere Öffnung des Pharynx In den hierdurch entstandenen leeren Baum wird dadurch eine Dotterzelle hineingesogen. Schließt sich hierauf wieder die äußere Öffnung und folgt eine peristaltische, nach innen fortschreitende Zusammenziehung der inneren Wandmembran, so wird die eingesogene Dotterzelle ins Darm- lumen geschoben, wobei die Schließzellen ein Zurücktreten verhindern" pag. 335). Fuliiiski schließt sich im allgemeinen der Mattiesenschen Auf- fassung an, doch schreibt er in Übereinstimmung mit den früheren For- schern den radiären Fasern der njittleren Schicht eine größere Kontrak- tilität zu als Mattiesen, der diese Schicht der Hauptsache nach nur als ein elastisches Polster aufgefaßt haben will. Der erste, dem wir genauere Angaben über die Ausbildung des primi- tiven Darmes (Archenteron, Hallez) verdanken, ist Hallez. Er stellte fest, daß das erste Epithel von den sich abplattenden und zu einer Membran zusammenschließenden vier Urdarmzellen gebildet wird, wobei jener Teil des Syncytiums, der im Bereiche dieser Zellen gelegen ist, umschlossen und in die Darmhöhle aufgenommen wird. Anfänglich bilden nur die vier 3174 Urentodermzellen, ,,cellules endodermiques primitives", die Darmwand, späterhin gesellen sich ihnen Wanderzellen aus dem Syncytium, von Hallez ,,cellules endodermiques secondaires" genannt, zu, da sonst eine Kuptur der Wandung des sich infolge der Dotterzellenaufnahme stetig vergrößernden Darmbläschens auftreten könnte. Die Vermehrung der Darmepithelzellen vollzieht sich mithin in ganz derselben Weise wie die des primitiven Ectoderms, es besteht nur insofern ein Unterschied, als das Hinzutreten von Wanderzellen zu diesem nicht eher aufhört, bis das definitive Körperepithel gebildet ist, während mit dem Aufhören der Dotterzellenaufnahme auch die Vergrößerung der Darmwand einen Al> schlaß findet. Die Vorgänger von Hallez: Metschnikoff und Ijima, späterhin, wie es scheint, auch Stevens, haben die primitiven Entodermzellen, bzw. das aus ihnen hervorgegangene Epithel vollständig übersehen. Ijima sagt ausdrücklich: ,, Nachdem die Darmhöhle zuerst aufgetreten ist (Taf. XXin, Fig. 15), sieht man keine Spar von einem auskleidenden Epithel, allein jene eigentünüichen Entodermzellen (M) sind erhalten und bleiben, ohne sich zu teilen, während die Darmhöhle sich vergrößert. Ich glaube, daraus schließen zu dürfen, daß das Darmepithel sich bildet, indem mit der Vergrößerung der Darmhöhle die mehr central gelegenen Zellen, welche wir von vornherein als Entoderm betrachtet haben, gegen die Höhle zu sich abplatten" (pag. 448). Darch Mattiesen wird die Darstellung von Hallez insoweit be- stätigt, als auch Mattiesen das erste Epithel aus den \ier Urentoderm- zellen hervorgehen läßt; die Zellen weichen auseinander (LXIII, 2, 4), platten sich zugleich ab und umschließen die so entstandene Darmhöhle; die in dieser vor der Aufnahme von Dotterzellen enthaltene eiweißhaltige Flüssigkeit dürfte z.T. aus dem Syncytiam, z.T. aus dem Kokonraume stammen. Während aber Hallez auf die Vierzahl der Urentodermzellen großes Gewicht legt: ,,la presence des quatre cellules initiales de l'endo- derm, que nous retrouvons chez d'autres Turbellaries et dans beaucoup d'autres groupes, a donc bien une valeur morphologiqae" (pag. 90), mißt ihr Mattiesen keinen besonderen Wert bei, ,,da fraglos sehr früh einige der in nächster Nähe liegenden .Wanderzellen' {WZ in 1, 2, 4, LXIII) sich .ihnen anschließen und ebenfalls an der Bildung des Entoderms teil- nehmen". So fand er in Fig. 2 fünf und bei einem Fig. 4 entsprechenden Embryo sogar sechs Entodermzellen. Im Gegensatz zu Mattiesen und Hallez behauptet Fuliiiski, daß sich an der Bildung des primitiven Darmepithels, der , »inneren em- bryonalen Hüllmembran", von vornherein 8 Zellen beteiligen, sie ent- sprechen den 4 Urentoderm- und den 4 Schließzellen Mattiesens. Auch bilden sie nicht eine einfache Membran, sondern sie entsenden lange und dünne Plasmafortsätze, wodurch ein „zelliges Netzsystem" zustande kommt, ,,das die eindringenden Dotterzellen einschließt" (pag. 178). 3175 £ct.^ Das Syncytiuni enthält auf diesen Entwicklungsstadien eine ver- hältnismäßig geringe Anzahl von Blastomeren oder Wanderzellen (Mat- tiesen gibt auf der Tabelle, pag. 323, für PI, torva 8 — 15 an), wir finden in ihm fernerhin Dotterkerne, die z. T. in Degeneration begriffen sind, aus den Dotterzellen stammende Fetttröpfchen usw. Die Blastomeren vermehren sich nun infolge lebhafter mitotischer Teilungen bedeutend und häufen sich vornehmlich hinter dem Embryonal- pharynx und der Darmhöhle an. Fuliriski und Bardeen machen dann weiterhin die Angabe, daß sich um diese Zeit der histologische Charakter dieser Zellen ändert; der erstere hebt hervor, daß die Kerne keinen so komplizierten Bau und keine so ausgebuchtete Form mehr erkennen lassen, der letztere findet die Kerne dichter gianuliert und im Plasma der Zellen Verschiedenheiten in bezug auf Körnelung und Färb- ^' ' ^ barkeit, ohne daß aber scharf definierbare Klassen von Zellen zu unterschei- den wären. Die außerhalb des Em- bryo befindlichen Dotter- zellen werden mit Hilfe des Pharynx allmählich in die Darmhöhle aufgenom- men, wodurch diese sehr Schematische Querschnitte durch zwei Embryonen bedeutend ausgedehnt, und ™it ausgebildetem Embryonalpharynx vor (1) und die Wand des Syncytiums °*^'^ ^'^^ ^^^' -Aufnahme der Dotterzellen in den Ur- • p 1 T o 1 , darm. Die Dotterzellen sind nicht eingezeichnet, miolgedessen außerordent- j^ , ■ ■ , ^ ^ , „ ..,-^ ^ . -GCf provisorisches Ectoderm; JJ/»# provisorisches Ento- hch verdünnt wn-d (Text- ^erm; D.L Darmlumen; Ph Embryonalpharynx. fig. 168); zugleich nehmen (Nach Mattiesen [1047]). die Embryonen an Größe zu, ihr Durchmesser wächst nach Mattiesens Angaben, die sich wohl auf PI. torva beziehen, von 0,3 mm auf 0,6 — 0,7 mm. Die Embryonen gleichen nunmehr dünnwandigen, von Dotterzellen erfüllten Kugeln; die vordem soliden Syncytium kugeln (Textfig. 168, 1) haben sich nun in von Dotterzellen erfüllte Hohlkugeln (168, 2) um- gewandelt; liegen die Embryonen dichtgedrängt nebeneinander, so können sie verschiedene polyederische Formen annehmen, wie dies insbesondere von Metschnikoff für PL yolychroa angegeben wird (444, Taf. XVI, Fig. 23, 24). Nach der Aufnahme des Dotterzellenmateriales degeneriert der Em- bryonalpharynx, es verschwindet zunächst sein Lumen, ,,die äußere Öffnung wird durch mehrere ectodermale, flache Zellen \ erschlossen", die vielleicht von den Zellen ,,13" abstammen, „die vier inneren Schließ- zellen verblassen und lösen sich fraglos auf", und es verbleibt ,,noch eine 3176 Zeitlang nur ein Fleck blasigen Gewebes dicht unter dem Ectoderm erhalten" (Mattiesen, pag. 340). Ijima und Fulinski bringen die Degeneration des Pharynx mit der lebhaften Veimehrung der Embryonal- zellen in Zusammenhang: „Die sich rasch vermehrenden Embryonal- zellen, sagt der Letztgenannte, üben einen Druck auf dieses Embryonal- organ aus und drängen es von der Oberfläche in das Innere des Embryos hinein" (pag. 179). Mit der Erreichung dieses Stadiums, das passend als ,, Hohlkugel- stadium" bezeichnet werden kann (Mattiesen, Fuliiiski) und von Mattiesen als Gastrulastadium aufgefaßt wird, schließt die erste Ent- wicklungsperiode ab, und es beginnt die zweite, die vornehmlich durch Veränderungen der Form, sowie durch die Differenzierung der verschiedenen Organe mit Ausnahme des Genitalapparates charakterisiert ist, sie findet dann ihren Abschluß mit dem Ausschlüpfen der jungen Planarie aus dem Kokon. Sofort nach der Degeneration des embryonalen beginnt die Bildung des definitiven PharjTix. Metschnikcf f , Ijima und Hallez sind der An- sicht, daß dieser an derselben Stelle entsteht, die vordem von dem Eni- bryonalpharynx eingenommen wurde (Textfig. 169, 2); aus Metschnikoff s und Mattiesens Darstellungen geht hervor, daß zur Zeit des Auftretens des permanenten Schlund kopfes Beste des embryonalen bei PI. folychroa, bzw. PI torva noch vorhanden sind (Taf. XVI, Fig. 29, p, LXIII, 8). vollständig verschwunden ist der letztere jedoch bei D. ladeum nach Ijima und Hallez. Mattiesen ist im Gegensatz zu den Genannten der Meinung, daß der definitive Pharynx hinter dem provisorischen gelegen ist (Textfig. 169, 4, LXIII, 8, Ph), alle diese Autoren stimmen aber darin überein, daß beide Pharyngealbildungen der Ventralseite der sich entwickelnden Planarie an- gehören. Anders als bei PI. folychroa, torva und D. lacteum scheinen die Dinge bei PL maculata zu liegen; Curtis und Barde en geben überein- stimmend an, daß die Anlage des definitiven Schlundkopfes auf der Ventral- seite, nahe dem hinteren Ende des schon etwas abgeflachten Embryo auf- trete, und daß der noch deutlich erkennbare embryonale Pharynx eine dor- sale Lage in bezug auf den definitiven aufweise (Textfig. 169, 1, 3). Weniger bestimmt lauten die Angaben von Stevens für PI. simiplicissima: ,,The embryonic pharynx disappears completely before the adult pharynx begins to form, but its relation to that pharynx appears to be the same as in PI. maculata, as recently described by Curtis." ,,The embryonic pharynx disappears so early, when many of the embryos are quite irregulär in form, that it is impossible to teil whether it has a lixed position relative to the permanent pharynx or not, but my impression is that its position is variable" (215/16). (Jurtis kommt unter Berücksichtigung aller Angaben zu dem Schlüsse: ,,Assuming the account of the matter in P. torva is correctly given by Mattiesen and that this indicates the approximate correctness of the ai77 similar interpretation which Ijima put upon the facts as he observed tliem in D. ladeum, I think we may now regarcl it as well established that the relative position of these structures is not identical in all planarians, a possibility which does not seem to have occured to Mattiesen" (pag. 174, 1095). Die Stelle, an welcher der definitive Pharynx erscheint, macht sich durch eine Verdickung des Mesoderms an der ventralen Seite des Embryo, Fig. 169. Medianschnitte durch Embryonen verschiedener Planarien, um die Lage des embryo- nalen zum definitiven Pharynx nach den Angaben von Bardeen, Curtis, Ijima und Mattiesen zu erörtern. 1. Planaria maculata nach Bardeens, 2. Dendrocoelum lacteum nach Ijimas, 3. P/. wac«(/ate nach Curtis', 4. P/. /orra nach Mattiesens Darstellung, js/t' embryo- naler, 'ph definitiver Pharynx. (Nach Curtis [1095]). bedingt durch die Anhäufung von embryonalen oder, wie Mattiesen auch sagt, von Mesenchymzellen kenntlich. In diesem Zellenhaufen tritt alsbald eine kleine, spaltförmige, excentrisch gelegene, der Körperwand genäherte Höhle, die Pharyngealtaschenanlage, auf (LXIII, 8, Ph. H), in die ein von der dorsalen und vorderen Wand ausgehender Ringwulst vorwächst. Dieser rasch an Größe zunehmende, schräg nach hinten gerichtete, in einen hohlen Zajofen allmählich sich umwandelnde Wulst ist die Anlage des definitiven Pharynx. Ijima hält es für nicht aus- geschlossen, daß die epithelial angeordneten Zellen, welche die Tasche, sowie die Oberfläche und das Lumen des Pharynx bekleiden, Abkümm- 3178 linge der früher erwähnten Zellen „M" (Taf. XXIII, Fig. 15, 16) sind, doch bringt er keinerlei Beweise, die diese Vermutung stützen würden. Die Verbindung des Pharynxlumens mit dem Darmlumen erfolgt verhältnismäßig spät und noch später, erst nach dem Ausschlüpfen der Tiere aus dem Kokon, tritt der Durchbruch der Pharynxtasche nach außen ein. Über die Differenzierung der Gewebe des Öchlundkopfes finden sich nur bei Hallez einige wenige Mitteilungen, sie betreffen eigentlich nur die Schichtenfolge. Nach der Bildung des Epithels erscheinen zunächst die inneren Ring- und Längsmuskeln, kurz darauf bilden sich in der mittleren Schicht die Eadiärmuskeln und Drüsenzellen und in der äußeren die hier l3efindlichen zirkulär und longitudinal angeordneten Fasern. Die Entwicklung des besprochenen Organs geht mit einer Veränderung der Form des Embryo Hand in Hand. Er flacht sich allmählich ab und nimmt eine birnen- oder eiförmige Gestalt an, die durch weitere Abplattung in die einer plankonvexen Linse übergeht, die ventrale Seite ist flach, die dorsale konvex. Nach Hallez erleidet hierbei die vertikale Achse, die den Embryonalpharynx mit dem entgegengesetzten Pol verbindet, eine Veränderung der Lage, wie sie in Textfig. 170 dargestellt ist, Fig. 170. Schematische Medianschnitte durch Planarienembryonen zur Erläuterung der Veränderung der Form und der Lage der vertikalen Achse. (Nach Hallez [522]). Die hinter dem definitiven Pharynx Ijefindliche Körperpartie ist anfänglich ungemein kurz, und es ist der Schlund köpf dem Hinterende sehr genähert; durch ein energisches Wachstum dieser Region tritt dann die Verschiebmig des Pharynx nach vorn ein. Die über die Entstehung des definitiven Körperepithels vorliegenden Angaben weichen sehr bedeutend A^oneinander ab. Fuliiiski befaßt sich in dem bis jetzt vorliegenden Teil seiner Abhandlung allerdings nicht mit dessen Bildung, doch geht aus seinen Mitteilungen auf das klarste hervor, daß das primitive Ectoderm, die ,, äußere embryonale Hüllmembran" keine Beziehungen zum definitiven hat, das erstere stellt, wie schon aus dem von Fulinski gewählten Namen hervorgeht, eben nur eine embryonale Bildung dar. Als eine rein larvale Bildung faßt auch Stevens das primi- tive Epithel auf, das definitive entsteht ganz unabhängig von ihm aus 3179 peripher gelegenen Embryonal Zeilen: ,,So far as J am able to determine, the ectoderm is formed from the outer embryonic cells and not by division of the earlier scattered epithelium-cells'-' (pag. '216). Mattiesen fand bei Embryonen, bei denen die erste Anlage des defini- tiven Pharynx aufgetreten war, unter dem „ersten Ectoderm" (Ecti) eine zweite Lage von stark abgeflachten, epithelartig angeordneten, großen Zellen (LXIII, 6, 8, Ect2), '»ind er ist der Meinung, daß diese Zellen Ersatz- zellen sind, „bestimmt, das Ectoderm, dessen Zellen in diesem frühen Stadium sehr wahrscheinHch sich nicht durch Teilung vermehren können, zu ergänzen und zu erneuern" (pag. 343). „Nie habe ich", sagt Mattiesen weiter, „Teilungen in den flachen Ectodermzellen beobachten können, ebensowenig aber auch eine Häutung des Embryo, einen einmaligen Ersatz der Epidermis durch die darunterliegende Zellschicht. Ich glaube daher, nicht fehlzugehen, wenn ich annehme, daß zur Zeit, wo der definitive Pharynx sich bildet, aus dem indifferenten Mesenchym Zellen ectodermalen Charakters sich an der Oberfläche des Embryo abplatten und später streckenweise mit dem bisherigen Ectodermhäutchen verkleben" (pag. 342). Es sei an dieser Stelle auch noch darauf hingewiesen, daß Mattiesen es nicht für ausgeschlossen hält, daß die einschichtige Zellenlage, welche die Pharyngealhöhle (8, PJi.H) vom ersten Ectoderm trennt, aus solchen Ersatzzellen besteht, ,,und daher ist vielleicht der anfänglich ganz feine Spalt ebenfalls von solchen Zellen ausgekleidet, so daß zuletzt das gesamte Epithel der Pharyngealhöhle als ectodermal bezeichnet werden darf. Diese ectodermale Höhlang könnte man sich sogar sehr wohl durch einen Ein- stülpungsprozeß des ,sekundären Ectodermepithels' (Ect2, 6, 8) entstanden denken. Wenn nun ein hohler mesodermaler Zapfen dieses Epithel vor sich her drängt, erhalten Avir ein Pharyngealrohr, dessen innere, später muskulöse Schichten mesodermalen, dessen inneres und äußeres Epithel jedoch, ebenso wie das der Pharyngealtasche, ectodermalen Ursprungs sind" (pag. 342, 343). Aas den angeführten Mitteilungen Mattiesens scheint mir hervor- zugehen, daß diesem Forscher zufolge das primitive Ectodermhäutchen oder Körperepithel nach und nach durch das definitive ersetzt wird, Halle z nimmt dagegen eine stetige Ergänzung und Verstärkung des pri- mitiven Ectoderms durch hinzatretende Wanderzellen an: ,,J'ai constate en effet que, pendant tout le cours du developpement, des cellules migra- trices viennent s'aplatir a la surface de l'embryon, et s'y transforment en cellales ectodermiques, de sorte que le iiombre de celles-ci s'accroit in- cessamment" (pag. 64). Im Gegensatz hierzu leitet Bardeen das definitive Epithel ganz aus dem urspiünglichen, dem primären, ohne weiteres Hinzutreten von Wanderzellen ab: ,,During embryonic developement, therefore, we find that the surface epithelial cells are derived by direct division from the preexisting ectoderm cells" (pag. 273). ,,Although the possibility cannot 3180 Sclinitte durch das Körperepithel von Embryonen von Planaria maculata in verschiedenen Stadien der Entwicklung. (Nach Bardeen [986]). be excluded that cells are added to the surface epithelium from the paren- chyma, I have found no evidence of this" (pag. 268). Bis zur Zeit der Anlage des definitiven Pharynx sind die Epithelzellen platt und in nur geringer Zahl vorhanden (Textfig. 171, 1), sie vermehren sich (nach Bar- deen) auf amitotischem Wege (2) und ^^g- ^"^1- nehmen späterhin, zunächst in den centralen Partien der dorsalen und ventralen Fläche, dann auch an den lebhafter wachsenden Enden eine mehr zylindrische Gestalt an (3); die dorsalen Zellen bleiben nach Bar- deens Behauptung stets cilienlos, die ventralen (4) bilden dagegen solche. Metschnikoff und I j i m a sprechen sich an keiner Stelle näher über die Epithelbildung aus, der Erst- genannte sagt nur, daß man auf späteren Stadien der Entwicklung, nach Bildung des permanenten Schlund köpf es, zahlreiche Kerne im Epithel antreffe ; jedenfalls dürfte die Auffassung dieser beiden Forscher derjenigen Bardeens nahe stehen. Die von Metschnikoff behauptete Bildung einer Cuticula seitens des Epithels auf dem Hohlkugelstadium ist von keinem der späteren Autoren bestätigt worden, und Mattiesen dürfte recht haben, wenn er diese angebliche Cuticula als das primitive Ectoderm [Ed^ und die Epi- dermiszellen als die darunter liegende Ersatzzellenschicht {Ect^ deutet. Die in den Epithelzellen befindlichen Stäbchen entstehen nach Hallez, Bardeen und Stevens durchaus in besonderen subepithelial gelegenen Zellen und gelangen dann in das Epithel. Stevens nimmt hierbei eine Einwanderung der Ehabditenzellen selbst an: ,,there is considerable evidence that rhabdite-cells migrate from the interior to the surface and become a part of the ectoderm" (pag. 216), Hallez und Bardeen dagegen nur eine solche der Ehabditen; Mattiesen beobachtete jedoch entgegen den Angaben der drei genannten Autoren auch die Bildung von Rhabditen in den Epithelzellen, zunächst auf der ventralen Fläche, und zwar zu einer Zeit, in der von mesodermalen Ehabditenzellen noch keine Spur vorhanden war. Mit Eücksicht auf die Befunde von Hallez ist es auffallend, daß Ijima bti Embryonen von D. lacteum, die schon bis zam Ausschlüpfen fertig waren und in ihren Epithelzellen gruppenweise angeordnete Ehabditen enthielten, die Bil- dungszellen im Mesoderm nicht auffinden konnte, während dieselben bei Pol. nigra immer deutlich erkannt werden konnten. Der Zeitpunkt des Auftretens, sowie die Menge der Stäbchen unter- liegen im übrigen nach Mattiesen und Hallez individuellen Schwan- kungen. 3181 Über die Bildung des Centralnervensystems liegen nur spärliche Angaben vor. Metschnikoff iiiid Ijima beobachteten Gehirn und Längsnerven- stämme erst in einem Stadium, in dem die centrale Fasermasse bereits deutlich differenziert war; die Längsnerven vermochte Ijima bis in die Pharynxgegend zu verfolgen, doch fehlten noch die ,, Strickleiter bildenden Quer komm issuren". Hallez fand bei Embryonen, bei denen der definitive Pharynx in Bildung begriffen war, in der Kopfregion einen Haufen etwas stärker färb- barer Zellen, die er für die Anlage des Gehirns hält; die Entwicklung der Längsnerven vermochte er nicht zu verfolgen; auf Taf. V, Fig. 19 bildet er einen vor dem Phar^^nx auf der unteren und inneren Seite des einen Längsnerven gelegenen Zellenhaufen ab, den er für ein besonderes Nerven- centram des Schlund kopfes hält. Mattiesens Beobachtungen gehen über die von Hallez nur wenig hinaus, er sagt: ,,Wenn die Embryonalhohlkugel sich linsenförmig ab- zuflachen und der Pharyngealzapfen in die Pharyngealhöhle einzudringen l)eginnt, bemerken wir bereits am Vorderende des Embryo eine besonders auffällige x\nhäufung von Mesenchymzellen (LXin,9, 10). In diesem völlig undifferenzierten Zellenmaterial bildet sich das vordere Centralganglion. Vielleicht handelt es sich auch hierbei um von der s abepithelialen Schicht eingewucherte ectodermale Elemente" (pag. 344). ,,Auf die gleiche Weise bilden sich die Längsnervenstämme. Das von vorn nach hinten fort- schreitende Wachsen derselben geschieht, wie ich beobachten konnte, durch Aneinanderreihen von außerordentlich langgestreckten Mesenchym- 2.ellen" (pag. 344). Stevens vermißte das Gehirn noch zu einer Zeit, in welcher die Längsnerven bereits differenziert waren. Der einzige, der allerdings etwas unsichere Angaben über die Anlage des Nervensystems auf etwas früheren Stadien, auf Stadien, die der Anlage des definitiven Pharynx unmittelbar voraufgehen, niacht, ist Bardeen. Er ist geneigt, große, nur wenig färbbare Zellen, die sich auf der ventralen Seite der vorderen Körperregion, aber nur hier, vorfinden, als Neuroblasten anzusprechen. Zur Zeit der Bildung der definitiven Pharynxanlage sollen sich derartige Zellen durch amitotische Teilung vermehren, und späterhin findet man ihnen ähnliche in der Fasersubstanz des Gehirns und, in Reihen angeordnet, in den gegen das Hinterende wachsenden Nerven- stämmen vor. ,,It seems possible, therefore, that the nerve cells of the central ne^^'ve System of these planarians may arise by direct di^dsion froni neuroblasts which are differentiated in the anterior ventral wall of tlic embryo at a comparatively early period, and that the other cells of the central nervous System may arise by direct division from these" (pag. 273). Die Zellen des peripheren Nervenplexus entstehen dagegen nach Bardeen an der Peripherie und leiten sich nicht von denen des Central- 3182 teils ab; im erwachsenen Tier finden sich blasse Kerne, die mit den im Central teil befindlichen Ähnlichkeit haben, hier und da zwischen den Muskeln zerstreut vor. Irgendeine Anteilnahme des Körperepithels an der Bildung des Nerven- systems, eine Einsenkung oder Verdickung des Epithels ist von keinem der genannten Forscher beobachtet worden; stets lagen Gehirn und Längsnerven schon bei ihrem ersten Auftreten inmitten des Mesoderms, und es hat den Anschein, als ob es, wie schon die Gebrüder Hertwig annehmen, ,,mesenchymatösen" Ursprungs sei. Mit Eecht bemerkt aber Mattiesen, daß kein zwingender Grund für die Ableitung aus dem Meso- derm vorliegt, da ja die erste Anlage noch unbekannt ist. Die Augen wurden von Metschnikoff , Ijima, Mattiesen und Stevens schon geraume Zeit vor dem Ausschlüpfen an den Embryonen wahrgenommen; nach Metschnikoffs Angaben sind sie bei PL jjolychroa dicht unter der Epidermis gelegen, Stevens fand sie beim Embryo von PI. simplicissima viel tiefer in das Gewebe eingebettet als beim Er- wachsenen; ein Zusammenhang mit dem Gehirn besteht zunächst nicht. Mattiesen gibt an, daß die Augen zuerst in Form kleiner Pigment- becher aufzutreten scheinen, in denen sich eme körnige Masse bildet; die Umbildung der vor dem Becher befindlichen Eetinazellen , sowie das Einwachsen der Sehkolben in denselben konnte Mattiesen nicht verfolgen . Zur Zeit der Anlage und Ausbildung des definitiven Pharynx gewinnt auch der Darm, der zunächst einen einfachen, der kugeligen Form des Embryo entsprechenden Hohlraum darstellt, seine charakteristische Gestalt durch die Ausbildung von Septen. Ein solches Septum, das sich im Be- reiche des Schlundkopfes und hinter diesem in der Medianebene zwischen der Pharyngealtasche und der Körperwand ausspannt (LXIII, 9, 11, HS), scheidet den postpharyngealen Darmraum in die beiden hinteren Darm- schenkel ; andere von der Seite der Darmwand gegen die Medianebene vor- wachsende Septen (10, 11, S) führen zur Bildung der Darmdivertikel, deren Zahl von Anfang an nach Ijima ungefähr der Zahl der im aus- gebildeten Tiere vorhandenen entspricht; die sekundären Verzweigungen der Divertikel bilden sich erst später. Die Septen, von Mattiesen als Entoderm Wucherungen angesehen, bestehen dem Genannten zufolge anfangs ,,aus einer einzigen dünnen Lamelle von stark abgeplatteten Zellen", alsbald aber ,, spalten sich die Septen, von der Basis beginnend, in zwei Blätter, zwischen die Mesoderm hineindringt" (pag. 345). Stimmen die Beobachtungen der Autoren bezüglich der gestaltlichen Umformung des Darmes gut überein, so widersprechen sie sich sehr be- deutend hinsichtlich der Herkunft des definitiven Darmepithels. Metschnikoff verficht die Ansicht, daß das Darmepithel aus den aufgenommenen Dotterzellen hervorgeht, diese Zellen repräsentieren eine 3183 Art ,,vikarierendes Entoderm". Er stützt sich hierbei darauf, daß bald nach dem Ausschlüpfen verschiedenartige, in Vakuolen eingeschlossene Konkremente in den Dotterzellen sich vorfinden, wie sie auch in den Darmzellen erwachsener Planarien enthalten sind, daß weiterhin die von den jungen Tieren aufgenommene Nahrung in die Dotterzellen eindringt und sich hier ganz so verhält wie in den Darmzellen erwachsener. Bei Tieren, die mit Blut und Carmin gefüttert worden waren, fanden sich in den Dotterzellen Blutkörperchen, sowie Carminkörner neben Fett- kugeln und Konkremente enthaltenden Vakuolen vor. Hierzu bemerkt Mattiesen: ,,Ich will hier nur noch zum eben erwähnten Experiment von Metschnikoff bemerken, daß die Aufnahme von gefärbten Nahrungs- kornchen in die stark zersetzten verschluckten Dotterzellen nichts gemein hat mit ,,intracellulärer" Verdauung des definitiven Darmepithels der Planarien; diese Dotterzellen fließen ja in Klumpen mit zwei, drei oder mehr Kernen zusanmien, wie Metschnikoff selbst richtig bemerkt; warum sollen sie dann nicht auch Fremdkörper passiv in sich aufnehmen können" (pag. 340). Metschnikoff bezeichnet die Dotterzellen als „vikarierende Ento- dermzellen", und seiner Meinung nach ,,muß die Sache so aufgefaßt werden, daß die Dotterzellen zu v ikarierenden Entodermzellen infolge einer Abkürzung des Entwicklungsprozesses, sowie einer Benutzung fertiger, in genügender Menge in der Kapsel vorhandener, geformter Elemente geworden sind. Ursprünglich müßte sich ein echtes primäres Entoderm gebildet haben, während die Dotterzellen lediglich als Nahrung des Embryo fungierten. Bei dem Überschüsse an Dotterzellen mußten die überflüssigen einfach zugrunde gehen. Im Laufe der Zeit konnten aber die letzteren, da sie sich im Darmkanale neben den echten primären Entodermzellen befanden, am Leben bleiben und mit diesen die gleiche Funktion aus- üben, was schließlich zu einer Substitution des Entodermgewebes durch Dotterzellen führen konnte" (pag. 350). ,,Wenn man von der Ansicht einer Entoderm Substitution ausgeht", fährt Metschnikoff dann fort, ,,so wird man nach Überresten eines primären Entoderms bei unseren Tricladen suchen müssen. In dieser Beziehung kann ich nur auf die kleine Zellengruppe verweisen, welche unterhalb des Larvenschlund köpf es liegt (Taf. XVI, Fig. 19, 20, 22, d), und welche ich oben mutmaßlich als ein Eudiment bezeichnet habe. Ich wüßte wirklich nicht, was sie für eine Rolle erfüllen könnte, wenn sie nicht etwa als eine Klappen- einrichtung für die Verhinderung zum Austreten der Dotterzellen fungiert" fpag. 350). Diese Anschauungen haben in der Folge durchaus keine Anerkennung gefunden, alle späteren Forscher stimmen darin überein, daß das definitive Darmepithel von Zellen gebildet wird, die im Syncytium, der Rinden- schicht, enthalten sind ; die bestehenden Differenzen beziehen sich im wesentlichen darauf, ob die vier oder acht primitiven Entodermzellen, die 3184 „inneren Hüllmenibranzellen" Fuliiiskis, an der Bildung des definitiven Dannepithels teilnehmen oder nicht, und ob weiterhin die Bildungszellen des letzteren als solche schon "vor der Darmbildung determiniert sind. Hallez und Fulinski sind der Meinung, daß das primitive Darm- epithbl, bzw. die „innere embryonale Hüllmembran" gar nichts mit der definitiven Auskleidung des Darmes zu tun haben; Fulinski sieht in der inneren Hüllmembran eine ausschließlich embryonale Bildung, und Hallez gibt an, daß das primitive Entoderm zur Zeit der Bildung des definitiven zugrunde geht: ,,Ici (LXIIl, 12) on retrouve par places des lambeaux de l'endoderme primitif (En), souleve par les cellules endodevmiques definitives (en) qui sont deja d'un volume remarquablement plus grand que celui des cellules migratrices non differenciees" (pag. 77). Weniger klar spricht sich Mattiesen über diesen Punkt aus, doch nimmt er allem Anscheine nach an, daß eine Abstoßung der Epithelzellen, die den U)-darm auskleiden, nicht stattfindet, sondern eine fortwährende Zufügung zelliger Elemente zu den vorhandenen: ,,Das Entoderm ist, während die Pharyn- gealanlage auftritt, immer noch ein recht dünnes Häutchen. Nur vermehren sich seine Zellen recht schnell, ebenso, wie beim Ectoderm, durch Hinzu- treten der abgeplatteten darunter liegenden Mesenchymzellen. So finden wir denn auf Fig. 70 (LXIII, 6, Ent) bereits ein festes Pflasterepithel. Doch werden seine Zellen schließlich immer höher, so daß sie beim aus- schlüpfenden Embryo schwer von den Mesodermzellen zu unterscheiden sind" (pag. 344). Aus den Darstellungen von Ijima und Bardeen, die gleich Stevens keinen Unterschied zwischen einem provisorischen und definitiven Ento- derm machen, geht hervor, daß sie eine frühzeitige Differenzierung des- selben annehmen. Ijimas Auffassung bez. der Bildung des Darmepithels, die er allerdings nicht direkt verfolgen konnte, wurde schon früher (S. 3174) erwähnt, es ist hier nur noch hinzuzufügen, daß die Zellen die platte Gestalt noch längere Zeit beibehalten und stellenweise schwierig nach- zuweisen sind; allem Anscheine nach vermehren sie sich auch bedeutend, wie, sagt jedoch Ijima nicht. Bei 10 — 14 Tagen (nach dem Ausschlüpfen) alten Tieren besaßen die Zellen an manchen Stellen bereits ihre definitive Form, sie waren sehr langgestreckt, und ihr gegen das Lumen gerichtetes Ende abgerundet, an anderen waren sie dagegen noch von flacher oder kubischer Gestalt. An diesen Stellen nun vermißte Ijima eine schärfe Abgrenzung des Darmepithels vom Mesoderm, und dies könnte doch wohl darauf hindeuten, daß da, wie Mattiesen meint, eine Vermehrung des Epithels durch Hinzutreten neuer Elemente erfolgt. Bardeen beobachtete das Auftreten der Darmzellen zu der Zeit, in welcher der Embryo eine eiförmige Gestalt annimmt, er ist aber nicht abgeneigt, anzunehmen, daß die Differenzierung der Urdarmzellen schon in einer fiüheren Entwicklungsperiode erfolgt: ,,Whether the intestinal epithelium is differentiated at a very earlj period and then jireserves its 3185 specificity, like the surface epithelium, or is added to by constant additions from the parenchyma, it is difficult to decide. The foriner view seems to me perhaps more probable. It must be stated in this connection, however, that the parenchyma cells bordering on the intestines show active prohferation by mitosis during embryonic development as well as during regeneration" (pag. 270). Anfänglich ist die Zahl der Darmzellen eine nur geringe, sie vermehren sich durch mitotische Teilung*), wenn die Bildung der Septen eintritt. Aus den sehr spärlichen Angaben von Stevens ist nur zu entnehmen, daß am sechsten Tage der Entwicklung, das Ausschlüpfen findet etwa am zwölften oder bald nachher statt, vereinzelte Entodermzellen, die Dottermaterial aufzunehmen beginnen, vorhanden sind, ein definitives Entoderm aber noch fehlt: ,,There is as yet no definite endoderm**), but here and there are cells with nuclei like those of adult endoderm-cells, (an anderen Stellen, so in den Tafelerklärungen, werden diese Zellen direkt als »endoderm -cells' bezeichnet) and processes extend out from them among the yolk-cells as seen in fig. 51, Taf. XVI, e" (pag. 216). Während der Ausbildung des definitiven Pharynx, des Körper- und Darmepithels vohzieht sich auch die weitere Differenzierung der sonst noch im Syncytium in großer Zahl vorhandenen zelligen Elemente; die Angaben hierüber sind allerdings wenig zahlreich und lauten meist wenig bestimmt. Zu den früh auftretenden Bildungen gehören die Basal- membranen und die Muskeln. Über die Herkunft der ersteren Hegen keine sicheren Mitteilungen vor; Mattiesen meint, daß ,,sie (nämlich die unter dem Körperepithel gelegene Basalmembran) vielleicht eine Art binde- gewebiger Ausscheidung der darunter liegenden Zellschicht ist, deren Grenzen zur Basalmembran hin in der Tat sehr undeutliche sind" (pag. 346); Hallez leitet die Basal-, sowie anderweitige Grenz- und Umhüllungs- membranen von der nicht verwendeten Grundschicht des Syncytiums ab: „Quant ä la masse syncytiale non utilisee, eile devient de plus en plus homogene. Des vacaoles remplies de liquides apparaissent dans son sein et lui donnent un aspect areolaire. Elle contribue ä la formation du reti- culum conjonctif qui enveloppe tous les organes. C'est eile notamment qui parait constituer la fine couche homogene qu'on observe autour de la plupart des organes, et qui est designee, suivant les auteurs, sous les *) Es möge bei dieser Gelegenlieit darauf hingewiesen werden, daß sich Bardeen bezüglich des Teiliingsmodus der Nerven- und Darmzellen mehrfach widerspricht. Auf S. 273 sagt er z. B. „The intestinal cells certainly, and also probably the nerve cells, multiply by indirect division", auf S. 287 lesen wir dagegen: „Intestinal, nerve and muscle cells multiply by direct division, while the parenchyma cells multiply mainly by indirect division". **) Stevens gebiaucht den Ausdruck „definite" augenscheinhch nicht als Gegen- satz von provisorisch, da sie nirgends von einem „provisorischen Entoderm" spricht, sondern eher von definitiv in bezug auf die Ausbildung der Zellen und der Vollständig- keit der Auskleidung der Darmhöhle mit Zellen. Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 202 3186 noms de tunica propria, de capsule d'enveloppe, de basementmem- brane" etc. (pag. 78, 79). Von den Muskeln scheinen sich zuerst die dorso -ventralen zu diffe- renzieren und erst später die übrigen, wenigstens bemerkt Mattiesen, nachdem er von dem Inerscheinungtreten jener gesprochen hat, daß bei den jungen, den Kokon verlassenden Planarien die Differenzierung des Mesoderms in Längs- und Eingmuskalatur, einzellige Drüsen usw. noch in den allerersten Anfängen begriffen ist. Die dorsoventralen Muskelzellen verlieren nach Ijima und Mattiesen früher oder später die Kerne, wie dies geschieht, wird nicht angegeben und es bedarf dieser Punkt eingehender Nachuntersuchung. Über die histologische Differenzierung der Muskeln finden sich die eingehendsten Angaben bei Bardeen. Zur Zeit der Anlage des definitiven Pharynx fand Bardeen im Syncytium zahl- Fig. 172. . . reiche sehr große Zellen (Textfig. 172, 1), die sich auf mitotischem Wege teilen und von ihm als Myoblasten bezeichnet werden. Jene Myo- blasten, die der Basalmembran zunächst gelegen sind, bilden ein Syncytium (2), aus dem sich die Elemente des Hautmuskelschlauches (,,surface In Bildung begriffene Muskel- musculature") entwickeln, and es soll jede Zellen von Planaria macu- Schicht desselben durch eine besondere Syn- lata. 1. Myoblasten; 2. Ring- cytiumschicht vertreten sein. Die in Text- muskeln: 3. Parenchymmus- »• ino n ^ i. ^M. n-i i n i , . ., ■' tig. 172, 2 dargestellten Bildungszellen der (Nach Bardeen [986]). Eingfasern zeigen einige Ähnlichkeit mit jenen Zellen, die Ijima in Fig. 22 , Taf. XXIII ab- bildet, und von denen er annimmt, daß sie die erste Anlage der Kingfaser- schicht darstellen, da er häutig bemerkte, daß die Äste dieser verzweigten Zellen in der Querrichtung des Körpers parallel miteinandei verliefen. Große mit bläschenförmigen Kernen versehene Zellen, die bei er- wachsenen Individuen von PI. maculata unter dem Hautmuskelschlauch gelegen sind, und in Form und Größe den Myoblasten des Embryo ähneln, sind nach Bardeen möglicherweise als Sommer-Landois'sche Zellen zu deuten, die nach der Bildung der Muskelfasern aus dem Muskel- syncytium auswanderten. Da von Bardeen keine speziellen Methoden, die eine Entscheidung hätten geben können, angewandt wurden, muß die Frage offen bleiben. Diejenigen Myoblasten, welche zu Parenchym- muskeln werden, scheinen nach der in Textfig. 172, 3 gegebenen Abbildung einem einfachen Längenwachstum zu unterliegen; diese Annahme stimmt überein mit der Angabe, die Ijima in bezug auf die ,,Dorsoventralmuskel- fasern" macht, „sie sind anfangs nichts anderes als verlängerte Zellen" (pag. 451). •• ■ Als Bildungsmaterial des Parenchymgewebes oder Mesenchyms kommen nach Bardeen vornehmlich folgende drei Zellformen in Betracht: 1. Kleine 3187 verästelte, miteinander anastomosierende Zellen mit kleinen Kernen, sie liefern das Bindegewebe des Erwachsenen; 2. Zellen mit dunklem Proto- plasma, großem Kern und einem gut umgrenzten Kern körperchen ; sie scheinen die direkten, nicht differenzierten Nachkommen von Embryonal- zellen zu sein und spielen bei den Eegenerationsprozessen die Hauptrolle; die dritte Zellart, von Stevens (959) Leucocyten oder Wanderzellen ge- nannt, ist ausgezeichnet durch hellere Kerne und ein Plasma, dessen Körnchen sich mit sauren Farbstoffen tingieren. Die verschiedenen Arten der Drüsenzellen differenzieren sich nach Bardeen und Mattiesen, abgesehen von den Ehabditenzellen, der Hauptmasse nach erst in den späteren, postembryonalen Stadien der Entwicklung. Ijima and Mattiesen stellten das Vorhandensein von Excretions- organen vor dem Ausschlüpfen fest, über die Bildung derselben vermögen sie jedoch nichts näheres mitzuteilen; Mattiesen sagt nur, das Excretions- system ,, entsteht wohl durch Lückenbildung im Parenchym, doch ist dieses von niemand beobachtet worden" (pag. 348). Die Dauer der Entwicklung im Kokon ist eine sehr variable, sie ist allem Anscheine nach in hohem Maße abhängig von der Temperatur und dann wohl auch von besonderen individuellen Verhältnissen. Beistehende Tabelle gibt eine Übersicht über die bekannt gewordenen Daten : Entwicklungsdauer bia zum Bildung des proviso- Art Ausschlüpfen. rischen a), bzw. defi- nitiven b) Pharynx. Beobachter PI. polychroa 10—12 Tage nach Ablage a) 40—48 Stunden Metschnikoff des Kokons. nach Ablage. » » 17—32 Tage nach Ablage — \ des Kokons. > Hallez j) ?> 17 Tage im Juni, bis zu — 32 Tagen im Mai. D. laeteum 19—43 Tage. Die längste a) etwa 4 Tage nach Hallez ' Entwicklungsdauer benötig- Ablage. ten die im Januar und Februar , die kürzeste die Ende März und Anfang April abgelegten Kokons. » )> etwa IV2' Monat. a) 7 Tage n. Ablage. b) 17—20 Tage nach Ablage. Ijima PI. iorva 20 — 25 Tage, im November a) 4—5 Tage nach Mattiesen länger. Ablage. PI. simplicissima etwas mehr als 12 Tage. a)? b) etwa 4 Tage nach Stevens Ablage. 202* 3188 Hallez ist der Ansicht, daß die jungen Planarien nach Erreichung des Entwicklungsstadiums, auf dem normal das Ausschlüpfen erfolgt, oft noch kürzere oder längere Zeit in der Eikapsel verweilen, und daß die Euptur der Schale weniger durch die Bewegungen der Tiere, als vielmehr durch äußere Bedingungen bestimmt wird. Er bezieht sich hierbei auf die Beobachtung, daß an einem Tage, an dem die Gläser, welche die Eikapseln enthielten, durch einige Stunden der Sonne ausgesetzt worden waren, ein Ausschlüpfen von Tieren aus Kokons stattfand, die zu sehr verschiedenen Zeiten abgelegt worden waren, nämlich am 25., 26., 27., 28., 31. März und 2. April. Hallez weist auch darauf hin, daß, wie es scheint, plötzliche Wechsel in der Temperatur die Entwicklung sehr ungünstig beeinflussen, bzw. verhindern können. In etwa 60 in den Nächten vom 26./27. und 27./28. Februar abgelegten Kokons hatten sich keine Embryonen ent- wickelt, wie die am 24. März vorgenommene Untersuchung ergab; die Temperatur schwankte in der Nacht vom 27./28. Februar zwischen 0^ und +10° — und irgendwelche anderen Momente als diese Temperatur- schwankung, die als Ursachen der Nichtentwicklung hätten in Betracht kommen können, vermochte Hallez durchaus nicht aufzufinden. Die wichtigsten Entwicklungsvorgänge, die nach dem Verlassen des Kokons noch zu konstatieren sind, betreffen die weitere Differenzierung der vorhandenen Organe und Gewebe, sowie die Bildung des Genital- apparates . Betreffs des ersten Punktes liegen allerdings nur recht spärliche Angaben vor. „Ich kann hier nur kurz bemerken, sagt Mattiesen, daß, wie wir es bereits von Ijima kurz beschrieben finden, das Nervensystem seine definitive Ausdehnung erreicht durch Bildung der weiteren Quer- kommissuren und an das Ectoderm verlaufender Abzweigungen, daß ferner eine Menge neuer Muskelzüge durch Streckung von Mesenchym- zellen auftreten, daß das Epithel der Körperoberfläche und des Darmes höher wird und sein charakteristisches Aussehen erhält — und ähnliches mehr" (pag. 348). Die Gonaden entstehen, wie schon in den Kapiteln über Spermio- und Ovogenese ausgeführt wurde, aus „Stammzellen" im Mesoderm bzw. Mesenchym; die von A. Lang (397) ausgesprochene Ansicht, daß die Gonaden, sowie die Dotterstöcke aus dem Epithel der Darmdivertikel hervorgehen, hat sich als irrig erwiesen. Ijima schildert die jüngsten von ihm gefundenen Hodenanlagen als ,, verästelte Stränge von Zellen, welche ganz dasselbe Aussehen besitzen wie die Anlagen der Dotterstöcke, die ihrerseits aber erst später auftreten, nachdem die Hoden ziemlich entwickelt sind. Die Zellenstränge, welche die einzelnen Hoden aus sich hervorgehen lassen, bilden knollige An- schwellungen, wie man auf Taf. LXIII, 13 erkennt" (pag. 455, 456). Die „Dotterstockstränge" entstehen nach Ijima durch Vermehrung einzelner, 3189 im Mesenchym befindlicher Zellen, sie behalten aber im Gegensatz zu den Hoden die strangartige Anordnmig bei. Die Keimstöcke glichen auf den jüngsten der beobachteten Stadien in ihrem Aussehen jungen Hoden, eine Verbindung mit dem Darm war auch hier nirgends zu erkennen, obwohl gerade die Keimstöcke, nach Längs Befunden an PL torva, mit dem Darme in Verbindung bleiben sollen. Mattiesen zieht die Angabe Ijimas, daß sich die Hoden als Zellen- stränge anlegen, in Zweifel und meint, daß Ijima junge Dotterstock- anlagen für Hoden gehalten habe; er selbst fand die Hoden inmier als kleine, scharf umschriebene, rundliche Zellenhäufchen vor, die schon frühzeitig von einer dünnen bindegewebigen Hülle, einer Tunica propria, umgeben sind ; diese Hülle zieht sich zu einem dünnen einzelligen Zellstrang aus, der vielleicht die Anlage des Vas efferens darstellt. Die Keimstöcke gehen diesem Forscher zufolge möglicherweise aus einer unpaaren Anlage hervor; er fand in der Mitte zwischen jenen Stellen, die späterhin von den Keimstöcken eingenommen werden, einige wenige, auffallend große Zellen, die den Zellen, ,,aas welchen die erste paarige Anlage der Ovarien besteht", auffallend glichen, „sie enthielten denselben bläschenförmigen Kern mit großem Nucleolus inmitten unregelmäßiger Chromatinkörner und -bänder". ,, Falls sich diese Beobachtung bestätigen sollte, könnte man daraus auf einen Ursprung des Ovariums aus einer, resp. wenigen Urzellen schließen, wie derselbe schon für viele andere Tiere nachgewiesen ist" (pag. 349). Als die erste Anlage der Gonaden, bzw. der Dotterstöcke wurden von Curtis (994) bei PI. maculata rundliche und strangförmige Massen von ,, Stammzellen", die längs der Nervenstämme und gerade über diesen gelegen sind, betrachtet. Solang'e die Zellen dieser Stränge ihren Charakter als jjStammzellen" bewahren, sind Hoden- und Dotterstockanlagen nicht zu unterscheiden, die Differenzierung macht sich erst auf einem etwas späteren Stadium bemerklich; die Dotterstöcke enthalten dann im Gegen- satz zu den jungen Hoden zwei Arten von Zellen, bzw. Kernen, kleinere Zellen, die ein Stroma zu bilden scheinen, in dem größere gelegen sind (LXIII, 14). ,,When the testis first becomes distinct as such, the cell outlines cannot be satisfactorily made out except in the dividing or re- constructing cells toward the center. It is the same in the case of the incipient yolk glands, but these from the time they can be distinguished as yolk glands are found with two kinds of nuclei. In the yolk glaud rudiments it is as though the cytoplasm of the smailer cells were making a stroma in which to swing the large nuclei" (pag. 552). Die Herkunft der Keimstöcke aus Stammzellen konnte Curtis nicht so sicher fest- stellen, wie dies bei den Hoden und Dotterstöcken der Fall war. Die drei genannten Autoren, Ijima, Mattiesen und Curtis, stimmen darin überein, daß sich die Dotterstöcke an den Stellen bilden, an welchen sie sich beim erwachsenen Tier vorfinden, abgesehen natürlich davon, 3190 daß sie sich infolge ihrer fortschreitenden Größe allmählich weiter gegen die Eüc kenfläche ausdehnen, Woodworth (631) behauptet dagegen für Phagocata gracilis, daß die Bildung der Vitellarien von einem Punkte, nämlich den sog. Parovarien (vergl. S. 2995) ausgehe, und daß zur Zeit des Erscheinens der Hoden, hierin stimmen seine Angaben mit denen Ijimas überein, noch keine Dotterstöcke vorhanden seien: „they (the parovaria), sagt Woodworth, ,,are the organs which give rise to the yolk glands. At an early stage in the development of the testes no yolk glands are present, but they begin to appear at the time when the spermatozoa are ripening" (pag. 33). Lang ist der Ansicht, daß die Ovidukte durch Wucherung aus den soliden Ovarien hervorgehen, und Ijima schließt sich dieser Anschauung an, da er den Eileiter oft in einem Stadium gesehen hat, in dem er noch nicht an den Copulationsapparat heranreichte. Demgegenüber bringen Bergend al (801), Curtis (897, 994) und Böhmig (1124, 1503) die Ent- stehung der Ovidukte mit den Dotterstöcken in innigen Zusammenhang, und in bezug auf PI. simflicissima sagt Curtis direkt: „I showed that the yolk glands originated as outgrowths from the oviducts" (994, pag. 553). Es ist jedoch hervorzuheben, daß sich die betreffenden Untersuchungen an PI. sim'plicissima (897), sowie die von Bergendal und Böhmig an Uteriforus vulgaris, Procerodes ulvae und Polycelis nigra angestellten auf verhältnismäßig weit in der Entwicklung vorgeschrittene Individuen beziehen, so daß es durchaus nicht ausgeschlossen erscheint, daß die Dotterstöcke in diesen Eällen erst sekundär mit den Oxddukten in Ver- bindung getreten waren. Jüngere Stadien standen Curtis (994) von PI. maculata zur Verfügung; ein jeder Ovidukt soll hier aus einem Zellenstrange hervorgehen, der zugleich auch den Ausgangspunkt für die Bildung der Dotterstöcke dar- stellt; er besteht aus größeren und kleineren Zellen (LXIII, 14), beginnt in der Gegend des Keimstocks (Textfig. 173, 1) und verläuft oberhalb des Lateralnerven bis in die Schwanzregion. Die größeren Zellen sollen aus ihm auswandern, um den Dotterstöcken den Ursprung zu geben, während die kleineren den Ovidukt formen. Aus dem hintersten, im Bereiche des Copulationsapparates befindlichen Teil des Stranges, Y in Textfig. 173,2 gehen nur Dotterstockpartien hervor. Den sicheren Nachweis, daß die Ovidukte von denselben Zellensträngen wie die Dotterstöcke herstammen, hat Curtis allerdings, wie er auch selbst zugesteht, nicht erbracht, er er- schließt es vielmehr nur aus der übereinstimmenden Lage (Textfig. 173, 1,2) in bezug auf die Nervenstämme und aus dem Verschwinden der ,, original cords of cells" (173, 1,0Y) zur Zeit, des Auftretens der Ovidukte. Der Copulationsapparat bildet sich in einer direkt hinter der Pharyn- gealtasche gelegenen Anhäufung von Mesodermzellen, durch welche die hinteren Darmschenkel auseinandergedrängt werden; zugleich nimmt auch die postpharyngeale Körperpartie an Länge zu, wodurch der Pharynx 3191 gegen die Körpermitte verschoben erscheint. . In der Folge tritt nach Mattiesen in diesem Bindegewebe ,,eine starke Vermehrung der Mesen- chymkeme an einer Stelle ein, die sich bald in die Länge streckt und als dunklerer Strang, dor- sal nicht weit vom ^^* Pharynx entspringend, bogenförmig bis zum Epithel der Ventralseite (zur Stelle der späte- ren Genitalöffnung) hin- zieht. Auf diese Weise ist bereits der Verlauf der Copulationsorgane in ihrer ersten Anlage, wie wir sie in Fig. 15, LXIII ausgebildet fin- den, im großen und ganzen wiedergegeben. Es müssen nun m die- sem kompakten, fort- wuchernden Bindege- websstrange nur noch die Aushöhlungen ein- treten" (p. 349). Ijima und Curtis erwähnen diesen besonders diffe- renzierten Strang nicht. Die in dem Strange, bzw. dem Mesoderm- zellenhaufen durch Aus- einanderweichen der Zellen alsbald auftre- tende, spaltförmige und von epithelial angeord- Planaria maculata. Die beiden Figuren zeigen in halb- neten Zellen ausgeklei- schematischer Darstellung außer den Anlagen der Hoden dete Höhle stellt die An- ^^' ^^i™^*^^!^^ (0) und des Copulationsapparates auf der , j /-, •- 1 . • rechten Seite einen Strang (1, OY. 2, OD), der in beiden läge des Genitalatriams -r,. „ •,. i • i, t \.\ j \ i. • i- i. j- o t iguren die gleicne Lage hat und wahrscheinlich die ge- dar, das anfänglich meinsame Anlage des Oviductes, 2, OD und der Dotter- gleich der Pharyngeal- stocke r darstellt. '"(Nach Curtis [994]). taschenanlage ohne jede Verbindung mit der Außenwelt ist. Dasselbe Verhalten stellte v. Graff (891) auch für Landplanarien fest. v. Graff gibt dann weiterhin an, daß bei jenen Formen, bei denen ein Atrium masculinum und ein A. femininum vorhanden sind, diese beiden Partien des Atriums schon 3192 vor dem Durchbruche der Geschlechtsöffnung durch eine leichte Ein- schnürung getrennt sind; bei denjenigen Landplanarien, bei denen um- fangreiche passive oder aktive weibliche Organe und Nebenapparate aus- gebildet werden, sind beide Abteilungen von Anfang an von gleichem Umfange; liefert nur das Atrium masculinum im wesentlichen die eigent- lichen Begattungsorgane, so überwiegt es schon auf diesem frühen Ent- wicklungsstadium an Ausdehnung und an Stärke der Muskulatur. Ein von der vorderen Wand des sich vergrößernden Atriums vor- dringender Zellzapfen wird zum Penis; er ist anfangs solid und höhlt sich erst später aus. Mattiesen neigt der Ansicht zu, daß das Lumen des Penis, und das gleiche gilt füi- das der Vagina, vom Geschlechtsvorhofe aus sich bildet, Ijima läßt es dahingestellt, ,,ob der Penisgang als Fortsetzung der Höhle (d.h. des Atriums) oder selbständig von ihr entsteht" (pag. 454); Curtis faßt dagegen das Penislumen als eine selbständige Bildung auf, dafür sprechen die schematischen Abbildungen (Taf. XIX, Fig. 56 und 59), sowie die Bemerkung ,,the cavity (Taf. 19, Fig. 59) assumes more and more the contour of the adult atrium by the further development of the penis, in which a lamen appears, and the development of the common oviduct. In later stages .... the penis lumen opens on the free end of the penis'* (pag. 554), während er die Vagina, den unpaaren Ovidukt, sowie das gegen die Genitalöffnung ziehende Divertikel als Ausstülpungen des Atriums anzusehen scheint. Bei den Landplanarien gehen nach v. Graf f Samenblase und Ductus ejaculatorius aus der Atriumanlage hervor und das Gleiche vermutet er auch bez. des Drüsenganges oder gemeinsamen Oviducts. Alle jene Stellen, an welchen Aushöhlungen auftreten, sind, wie Mattiesen angibt, durch dichte Zellanhäufungen ausgezeichnet; man bemerkt solche dunkle Stränge (LXIII, 15) zwischen dem Atrium und der Ectodermeinstülpung, aus der der Genitalporus hervorgeht, ferner zwischen den blinden Enden der Vagina sowie der Penishöhle und der Pharynx- tasche. Gegen diese Stellen konvergieren die dorsoventralen Muskel- fasern, ,,als ob dorthin zu ein Zug in den Geweben stattfände" (pag. 350); Mattiesen bringt dies in Zusammenhang ,,mit dem an diesen Punkten stattfindenden Wachstum" und meint, ,,man könnte danach vielleicht annehmen, daß um diese entstehenden Höhlungen das Mesenchym sich aus der Umgegend konzentriert, um später sich zu den bindegewebigen Hüllen, Muskulatur usw. zu verdichten" (pag. 350). Der sog. Uterus, die Schalendrüse Mattiesens, entsteht als blasenartige Erweiterung der Vagina. Über die Bildung der Vasa deferentia gehen die Meinungen der Unter- sucher sehr auseinander. Mattiesen ist der Ansicht, daß sie als weit nach vorn dringende Ausstülpungen des Penis aufzufassen sind; in den Fig. 55, Taf. XVIII (Textfig. 173, 2) und Fig. 56, Taf. XIX von Curtis sind die Vasa deferentia im Bereiche des Pharynx und hinter diesem 3193 angegeben, sie stehen aber in keiner dieser Abbildungen mit dem Copu- lationsapparate in Verbindung, ihre Wachstumsrichtung wüi'de demnach, wie auch bei den Landplanarien nach v. Graff , eine der von Mattiesen angenommenen gerade entgegengesetzte sein; Ijima sagt nur, daß sie selbständig, unabhängig von den Hoden, entstehen, und wendet sich gegen die von Lang vertretene Auffassung, daß die Samenleiter aus den Hoden- bläschen hervorgingen: ,,Bei denjenigen reifen Hoden, an die der Samen- leiter noch nicht heranreicht, sieht man ihre Wandung sich nach unten und innen etwas ausziehen, indem zugleich die Epithelzellen platt werden". „Zieht sich diese Stelle, die man schon zum Samenleiter rechnen kann, nach hinten noch weiter aus, so begegnet sie der entsprechenden Ver- längerung des nächstfolgenden Hodens. In dieser Weise entsteht der Samen- leiter" (Lang, pag. 201). Für Polycelis nigra hat Böhmig (1503) festgestellt, daß die Vasa deferentia aus zwei getrennten Anlagen entstehen; die eine erstreckt sich von den vordersten Hoden bis in die Gegend des Mundes und endet hier blind, die andere beginnt an dieser Stelle und verläuft von hier bis zum Penis, mit dem sie jedoch anfänglich in keinerlei Verbindung steht; dieser zweite Abschnitt, der sich in Form eines selbständigen soliden Zellen- stranges anlegt, höhlt sich aus und tritt sekundär sowohl mit dem ersten Abschnitt, als auch mit dem Penisbulbus, bzw. dessen Höhlung, die die Samenblase darstellt, in Verbindung. Über die Bildung der vorderen Partie hat Böhmig keine Untersuchungen angestellt, er spricht nur die Vermutung aus, daß sie vielleicht aus den Vasa efferentia hervorgehen könnte, seine Auffassung steht mithin bezüglich der vorderen Strecke der Lang sehen nahe. Am Schlüsse seiner Mitteilungen über die Bildung der Copulations- Organe weist Mattiesen noch darauf hin, daß der Zellkomplex, aus dem der ganze Copulationsapparat hervorgeht, anfänglich außerordentlich klein ist, und daß daher die Annahme nicht fern liege, ,,daß seine allererste Anlage Sbermals in einer, bzw. in wenigen Zellen zu suchen ist" (pag. 350). Die im Laufe der Entwicklung auftretenden Differenzierungen haben von der Furchung angefangen bis zur Ausbildung des Hohlkugel- stadiums und darüber hinaus von den einzelnen Autoren eine sehr ver- schiedene Beurteilung und Wertung erfahren, alle stimmen aber darin überein, daß der ganze eigentümliche Verlauf der Tricladenentwicklung auf die ungeheure Menge und, wie Hallez besonders betont, auf die Form des Dottermaterials in Gestalt von Zellenmassen zurückzuführen ist; mit Beziehung auf diesen Punkt hat der genannte Forscher die Eier der Tricladen ,,oeufs ectolecithes" genannt: ,,0n peut, ä cause de cette remarquable Separation des elements nutritifs, en faire une cinquieme categoiie sous le nom d'oeufs ectolecithes" (pag. 85). 3194 Fulinski deutet das Hohlkugelstadium, sowie die voraufgehenden Entwicklungsstadien, in denen es zur Bildung der Hüllmembranen und des Embryonalpharynx kommt, „nur als ein verschiedene Entwick- lungsstufen durchlaufendes Blastulastadium" (pag. 185). Die Hüllmembranen dürfen nach ihm keineswegs als Keimblätter aufgefaßt werden, „sie sind nur Embryonalgebilde sui generis, die am Bau des definitiven Tieres sich nicht beteiligen und in späteren Stadien spurlos zugrunde gehen. Dieser Umstand muß auch zugunsten der An- nahme verwertet werden, daß die Eindenschicht von Zellen im Hohl- kugelstadium eine Blastomerenansammlung darstellt" (pag. 187). Die äußere Hüllmembran, die die Aufgabe hat, ,,die Embryonalanlage vor dem durch die Dotterzellen ausgeübten Druck zu schützen", betrachtet er „als ein der Serosa von Lineus ruher homologes Gebilde" (pag. 1 85), das allerdings bei Lineus nicht nur ein Schutzorgan darstellt, sondern auch .Ernährungsmaterial für den Embryo liefert. Diese Differenz er- scheint ihm aber nicht so bedeutungsvoll, um die Homologisierung der beiden Hüllen unmöglich zu machen. Mit Eüclvsicht auf die durchaus abweichende Bildung der ,, Serosa" bei Lineus ruher, sowie dann weiterhin der der Serosa homologen Pilidium- haut nach der Abspaltung der Keimscheiben können wir uns mit der von Fuliiiski angenommenen Homologisierung der ,, Serosa" und der ,, äußeren embryonalen Hüllmembran" der Tricladen nicht einverstanden erklären; viel näher läge die Annahme einer solchen in bezug auf die Hüllmembran der Trematoden*), wie dies unseres Wissens zuerst von selten Ort- manns**) auf Grund seiner Befunde an Fasciola hepatica geschehen ist. Nach Ortmann verläuft die Bildung der Hüllmembran in der Weise, daß einzelne Zellen aus der äußeren Schicht, dem Ectoderm des zwei- schichtigen Embryo herausrücken, sich diesem zunächst auflagern, um alsdann die Dotterzellenschicht zu durchsetzen und sich auf dieser aus- zubreiten. Es besteht mithin eine große Ähnlichkeit in der Bildung dieser Membranen bei Fasciola hepatica und PI. torva, bzw. D. lacteum, und man wird es verständlich finden können, wenn Ortmann sagt: ,,Die Berechtigung, das ,, erste Ectoderm" der Planaria torva als ein der Trema- todenhüllmembran homologes Gebilde aufzufassen, wird man nach meinen Befunden kaum bestreiten" (pag. 261). Die bestehenden Differenzen erklären sich unschwer aus der losen Anordnung der Blastomeren, dem Fehlen deutlich differenzierter Keimblätter bei den Tricladen. *) Ob Fulinski auch die Hüllmembran der Trematoden derjenigen der Tricladen homolog erachtet, geht aus seinen Ausführungen nicht klar hervor; es scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein, da er bei dieser Gelegenheit, ohne etwas zu bemerken, auch die von Bresslau für Mesostoma ehrenbergi beschriebene anfülirt, die aber unmöglich als eine homologe Bildung aufgefaßt werden kann, da sie von jenen Dotterzellen ge- bildet wird, die „nicht in direktei Berührung mit der Keimzelle stehen" (1040, pag. 234). **) Ortmann, W., Zur Embryonalentwicklung des Leberegels (Fasciola hepatica). Zoolog. Jahrbücher, Abt. f. Anat. u. Ontog. Bd. 26, 1908. 3195 Dieselbe Rolle, welche die äußere Hüllniembran auf der Oberfläche des Embryo spielt, soll der inneren in bezug auf den Innenraum zu- kommen. Wir können uns der Fulinskiscben Anschauung, daß die den Urdarm auskleidenden Zellen schlechthin als eine innere ,, Hüllmembran" im Sinne der äußeren zu bezeichnen seien, nicht anschließen, wie späterhin dargetan werden soll, und in Anbetracht der außerordentlichen, besonders von Mattiesen hervorgehobenen Zartheit dieser Membran, sowie ihrer netzartigen Struktur erscheint uns auch ihre Bedeutung als Schutzorgan etwas zweifelhaft zu sein. Die Bildung des Embryonalpharynx betrachtet Fulinski ,,als einen cänogenetischen Entwicklungs Vorgang, der als spezi- fische Anpassung bei der Verarbeitung der auffallend großen Menge von Dotterzellen im Kokon zu deuten ist" (pag. 187), dem wird man ohne weiteres zustimmen können; wenn er aber meint, daß nur bei Lineus ruher ein analoger Vorgang, d.h. die Ersetzung eines embryonalen provi- sorischen Schlundes durch einen sekundären definitiven zu beobachten ist, so sei darauf hingewiesen, daß analoge Verhältnisse, die mit den bei den Tricladen bestehenden noch viel mehr Ähnlichkeit aufweisen, z. B. bei den Larven der Gnathobdelliden vorliegen, insofern auch hier. ein larvaler Pharynx ausgebildet wird, der ZLim Aufschlucken der eiweißhaltigen Flüssigkeit, von der die Embryonen im Kokon umgeben sind, dient. Im Gegensatz zu Fulinski meint Mattiesen, daß das Hohlkugel- stadiam einer Gastrula entspreche. Der Embryo besitzt auf diesem Stadium „alle einer Gastrula zukommenden Teile, als Ectoderm, Entoderm — dazwischen spärliches Mesenchym*) und einen zum Schluckorgan umgewandelten Blastoporus, der, wie dies häufig der Fall ist, zugrunde geht und späterhin durch eine sekundäre Schlund Öffnung ersetzt wird" (pag. 338). ,,Als in gewissem Grade einer Blastula entsprechend", faßt Mattiesen diejenigen Entwicklungsstadien auf, in denen, wie z. B. im 24-Zellenstadium, ,,die Blastomeren recht regelmäßig auf einer Kugel- oberfläche verteilt lagen, während einige wenige im Inneren dieser Kugel zerstreut waren" (pag. 327). Andererseits hebt er aber auch hervor, ,,daß bei den Süßwasser- dendrocoelen von einer strengen Scheidung in Keimblätter weder beim Embryo, noch beim erwachsenen Individuum die Rede sein kann". ,, Tatsache bleibt, daß die mittlere Körperschicht des Embryo, und in gewissem Grade auch noch des erwachsenen Tieres, Elemente aller drei Keimblätter enthält" (pag. 351). Stevens findet dagegen in der ganzen Embryonalentwicklung nichts einer typischen Blastula oder Gastrula Entsprechendes; distinkte *) Es sei darauf hingewiesen, daß Mattiesen die das „Mesenchym" oder „Meso- derm" bildenden Zellen nicht als „Mesodermzellen im eigentlichen Sinne" betrachtet, sondern in ihnen „ein noch recht indifferentes Bildungsmaterial, das sehr verschiedener Verwendung fähig ist" (pag. 339), sieht. 3196 Keimblätter werden nicht gebildet („there is no formation of two or three distinct germ layers, nor are any of the organs formed by folding as in most other forms", pag. 218), das Ectoderm und Entoderm, der gesamte Pharynx, die Augen, das Nervensystem, die Genitalorgane, Drüsen mid Muskeln entstehen vielmehr durch direkte Differenzierung der Zellen des Keimlagers. Hallez hinwiederum spricht von einer Tendenz zur Blastula- bildung, die jedoch alsbald eine Störung durch die Zerstreuung der Blastomeren erfährt; es entsteht ein morulaartiger Zellenhaufen, der sich in drei Schichten spaltet; die äußere derselben bezeichnet er als Ectoderm, die nur aus vier Zellen bestehende innere als primitives Entoderm, die mittlere, aus der der Embryonalpharynx, sowie alle Organe des erwachsenen Tieres hervorgehen, als ,,couche intermediaire" oder ,,couche conjonctive". Wollte man die Bildung dieser Schichten, bzw. des Embryo auf eine der Bildungsweisen, wie sie bei der Gastrulation auftreten, zurückzuführen versuchen, so würde man von einer verzögerten, unregelmäßigen und sekundären Delamination sprechen können (,,on serait je crois amene ä admettre une delamination tardive, irreguliere et secondaire" (pag. 87). Hallez vermeidet den Ausdruck „Mesoderm", da ihm die mittlere Schicht nur dem interstitiellen Gewebe oder Pseudomesoderm der Coelen- teraten vergleichbar erscheint: ,,je n'ai pas voulu employer l'expression de mesoderme, parcequ'il m'a semble que les cellules migratrices ne peuvent etre rapprochees que des cellules du tissu interstitiel ou pseudo-mesoderme des Coelenteres, la masse syncytiale nutritive representant, dans ce cas, la masse gelatineuse transparente" (pag. 87), er fügt aber hinzu, daß diese mittlere Schicht bei den Tricladen schon besteht, wenn die Diffe- renzierung des Ectoderms und Bntoderms sich vollzieht, während sie bei den Coelenteraten erst nach der Bildung dieser beiden Keimblätter vor sich geht. Es sind mithin seiner Auffassung nach, wie bei den Coelenteraten, zwei primitive Keimblätter vorhanden, das Ectoderm und Entoderm, von denen das letztere dem primitiven Entoderm der Polycladen ent- spricht, was bezüglich des Ectoderms nicht der Fall ist, ,,il n'existe donc pas de cellules ectodermiques initiales disposees en une seule couche comme chez les Polyclades; si un epiderme se constitue ä une certaine epoque autour de l'embryon, c'est, il me semble, un phenomene purement physiologique, resultant de cette tendance qa'ont les cellules ä s'aplatir ou ä s'aligner en epithelium sur toutes les surfaces libres" (pag. 86). Nach Ijima differenziert sich der aus etwas mehr als 20 Zellen bestehende morulaähnhche Blastomerenhaufen in zwei Schichten, in die Syncytiumschicht und in die innere Zellenmasse, „welche nach ihrer relativen Lage und ihrer späteren Bestimmmig als Ectoderm mrd Ento- derm bezeichnet werden dürfen" (pag. 444). Die zu äußerst liegenden Zellen des Ectoderms gehen in die Bildung des permanenten Ectoderms J 3197 oder Körperepithels ein, der übrige Teil liefert das Mesoderm, doch scheint dieses fort und fort zur Bildung des Entoderms beizutragen. Die Auffassung Ijimas erscheint unhaltbar, da, wie früher schon dargelegt wurde, seine Darstellung der Syncytiumbildung von allen späteren Untersuchern als irrtümlich erwiesen und von ihm (sowie auch von Stevens) die Bildung des primitiven Entoderms vollständig über- sehen wurde. Die Anschauungen der verschiedenen Autoren über die Bedeutung einzelner Entwicklungsstadien, sowie der ganzen Entwicklung gehen, wie aus dem Gesagten erhellt, sehr bedeutend auseinander. Die Aiiffassung des Verfassers steht derjenigen Mattiesens am nächsten; wir sind geneigt, das von Mattiesen als Blastula bezeichnete Entwicklungsstadium auch in diesem Sinne zu deuten; die eintretende Sonderung der Blastomeren in diejenigen, welche als ,, Wanderzellen" bezeichnet wurden, und in jene Zellengruppe, die die Anlage des zunächst aus vier Zellen bestehenden Urdarms und des Embryonalpharynx dar- stellt, bezeichnet den Beginn des GastiTilationsprozesses, den wir in An- lehnung an Hallez im allgemeinen als eine Art Delamination auffassen möchten. Dieser Prozeß vollzieht sich äußerst langsam und hat auch im Hohlkugelstadium, das man mit Mattiesen als Gastrula bezeichnen kann, seinen Abschluß noch nicht vollständig gefunden, da in der mittleren oder Syncytiumschicht noch Material des Ectoderms, Entoderms und Mesoderms enthalten ist. Kompliziert und verwischt wird der typische Gastrulationsvorgang dadurch, daß einmal frühzeitig larvale Organe (der Embryonalpharynx) gebildet werden, und daß andererseits wohl infolge der äußerst langsamen und allmähhchen Trennung des Materiales der drei Keimblätter eine Differenzierung in deren Derivate eintritt, ehe noch morphologisch einheitliche Keimblätter gebildet sind ; aus diesem Grunde ist es auch sch-wierig, wie beispielsweise beim Nervensystem, die Zugehörig- keit eines Organes zu einem bestimmten Keim blatte sicherzustellen. Aus diesem Grunde erscheint es uns auch richtiger, von einem provisorischen, bzw. definitiven Epithel und nicht von einem provisorischen oder de- finitivem Ectoderm zu sprechen. Ob das larvale Epithel als eine der Hüllmembran der Trematoden entsprechende Bildung, wie Ortmann meint, zu betrachten ist, lassen wir dahingestellt, ein zwingender Grund für diese Auffassimg liegt unseres Erachtens nicht vor, keinesfalls vermögen wir aber Fuliiiskis Anschauung zu teilen, daß auch die Auskleidung des Urdarmes nur als eine ,, Hüll- membran" aufzufassen sei, gegen diese Auffassung spricht unserer Meinung nach die ganze Genese dieser Schicht. Von Bedeutung für den Verlauf der Keimblätter und Schichten- differenzierung ist gewiß die ungeheure Menge des Nährmateriales, das, worauf wir mit Hallez Gewicht legen möchten, in Form von Zellen vor- handen ist, fernerhin die Bildung einer Syncytiumschicht, in welche die 3198 selbst sehr dotterarmen Keimzellen direkt eingebettet sind, und endlich wohl auch der Umstand, daß zu Beginn der Gastrulation und auch noch späterhin, wie z. B. in dem in Textfig. 168, 2 abgebildeten Hohlkugel- stadium die Zahl der Blastomeren nach Abzug der in die Bildung des Urdarms und Embryonalpharynx eingegangenen eine recht geringe, und deren Vermehrung zu dieser Zeit eine langsame ist. Nach Mattiesen beteihgen sich an der Bildmig eines Embryo von PI. torva, der sich auf einem Fig. 2, LXIII entsprechenden Entwicklungs- stadium befindet und einen Durchmesser von 0,25 — 0,30 mm hat, ungefähr 55 Zellen; hiervon entfallen 28 (oder mehr) auf die Anlage des Urdarms und Embryonalpharynx, 17 bilden das primitive Epithel, und nur 10 sind als Wander- oder indifferente Zellen, als das eigentliche Bildimgsmaterial zu bezeichnen; nicht viel größer, nämlich 15, ist die Zahl der Wanderzellen in dem in Textfig. 168, 1 dargestellten Embryo. Mit Rücksicht auf die eben berührten Verhältnisse erscheint uns die ganz allmähliche Herausdifferenzierung und unscharfe Trennung der Keimblätter verständlich und der Aufbaa der beiden ersten Epithelien, die man als rudimentäres Ectoderm und Entoderm bezeichnen könnte, begreiflich. Die in die Bildung dieser Schichten eingehenden Zellen unter- liegen wahrscheinlich einer so weitgehenden speziellen Differenzierung, daß eine Eückdifferenzierung ausgeschlossen ist, und sie haben infolge- dessen, wenigstens nach den Angaben einiger Autoren, das gleiche Schicksal wie der larvale Pharynx. Nach der Ausbildung dieses Organs "vermehren sich die im Syncytium befindlichen Zellen sehr lebhaft und differenzieren sich, aber auch allmählich, nach verschiedenen Richtungen. Zukünftigen Forschungen muß es vorbehalten bleiben, festzustellen, ob die prospektive Potenz dieser Zellen die gleiche ist und ihre prospektive Bedeutung vornehmlich eine Funktion der Lage, oder ob schon auf früheren Stadien eine Determinierung und Differenzierung eintritt; Bardeens Angaben, sowie die von Mattiesen während der Furchung beobachteten inäqualen, vielleicht auch erbungleichen Teilungen lassen wenigstens Ver- mutungen in diesem Sinne zu. D. System. 1. Die Geschlechtsorgane und das System. Während die bisher in diesem Werke behandelten Abteilungen der Turbellarien [Acoela, S. 1902ff. und Bhahdocoelida, S. 2010ff,) sowohl in bezug auf Zahl und Bau der Gonaden, als auch die Gestaltung der Copulationsorgane gute Anhaltspunkte für die systematische Gruppierung darbieten, sind die Gonaden nur bei einer einzigen der bis jetzt bekannten Tricladida — Planaria simflicissima — von den übrigen wesentlich abweichend gebaut. Dagegen schien es, als ob der so kompliziert gestaltete 3199 Copulationsapparat bei seinem erstaunlich mannigfaltigen Bau korrelative Beziehungen zur äußeren Form und anderen Organen darbieten müßte, sobald eine größere Anzahl von Arten anatomisch untersucht sein würde. Aus diesem Grunde habe ich eine Eeihe von bis dahin nur nach äußerlich wahrnehmbaren Verhältnissen bekannte Arten durch meine Schüler mit der Sclmittmethode untersuchen lassen. Mein Kollege, Prof. L. Böhmig, der diese zunächst den Terricola gewidmeten Arbeiten überwachte, hat dann auch viele Paludicola teils selbst untersucht, teils dm"ch Schüler des Grazer Zoologischen Institutes untersuchen lassen und durch seine minutiösen Studien über Maricola (1124) eine feste Grundlage für die auf Verschiedenheiten im Bau des Geschlechtsapparates beruhende Ein- teilung dieser Abteilung geboten. Indessen ist der Bau des Copulations- apparates nicht geeignet, auch nur die den Normaltypus der Maricola darstellende Familie der Procerodidae von den Paludicolen und allen Terricolen anatomisch abzugrenzen ! So mußte denn auch der Monograph der Maricolen, Wilhelmi (1331, pag. 7), ,,die an Plinius' System erinnernde Einteilung der Tricladen" in Paludicola, Maricola und Terricola beibehalten, obgleich sie ,, einer streng wissenschaftlichen Systematik nicht entspricht" und, wie ich schon früher (1014, pag. 49) gezeigt habe, ihr Analogon in der schwierigen Abgrenzmig der ,, schlechten Klassen" der Plathelmin- thes findet. Daß der Bau der Copulationsorgane eine so geringe Eolle im System spielen muß, liegt nicht etwa bloß daran, daß die Kenntnis desselben noch nicht genügend gefördert wurde. Denn die folgende Zusammen- stellung zeigt, daß von den bis zum Sommer 1914 (einschließlich der Literatur-Nr. 1538) systematisch beschriebenen 455 Arten der Terri- cola der Copulationsapparat bei 125 Arten mehr oder weniger genau untersucht worden ist, und zwar bei der Familie I. Limaco'psidae: 1. Gattung Limaco'psis mit 1 Art . „ IL Geoplanidae ,, 217 Arten und zwar bei der 2. Gattung Geoplana . . . 3. ,, Pelmato'plana 4. ,, Clioeradoflaria 5. ,, Polycladus . . 6. ,, Ärtio'postJiia . 7. ,, Geohia .... III. Bipaliidae. 4. Gattung Bipalium „ 185 „ „ 20 „ 4 )> ^ >> „ 6(?8) 9 » -L 19 „ 111 0, 45, 30, 9, 2, 1, 3, 0. 42, 3200 Familie IV. Cotyloplanidae. . . . 9. Gattung Cotylojüana. 10. ,, Artiocotylus ,, V. Rhynchodemidae . . 11. Gattung Platydemus 6 5 1 120 33 1 11 1 47 25 1 1 3, 2, 1, 35, 3, 1, 2, 1, 14, 14, 0, 0. Arten 12. „ Microjplana . 13. ,, Dolicho'plana 14. ,, Pseudartiocotylus 15. ,, RhyncJiodemus 16. ,, Amhlyplana . 17. ,, Nematodemus . 18. ,, Othelosoma . . Um zu zeigen, wie mannigfaltig die Organisation auch bei eines und desselben Genus der Terricola sein kann, will ich für die 19 bisher anatomisch untersuchten Arten zusammenstellen die Form des Pharynx und des Nervensystems, die Zahl und Lage der Hoden- follikel, sowie die auffallendsten Charaktere des Copulationsapparates, soweit als diese Daten bei den Geoplana- Aiten bekannt geworden sind. Von diesen haben in der Kontraktion 7 einen typisch zylindrischen, horizontal gestellten Pharynx (s. o. S. 2792, Textfig. 36), 3 einen zylindrischen mit nach hinten verschobener dorsaler Insertion, 1 einen typisch kragenförmigen. Das Nervensystem (s. o. S. 2886 ff.) stellt eine quer durch den Körper ausgespannte netzförmige Nervenplatte (Textfig. 94, S. 2887) dar bei 5, eine solche mit wohlausgebildeten kompakten Längsnervenstämmen (Textfig. 96, S. 2890) bei 3 Arten. Die Hoden liegen bei 10 Arten dorsal, bei 2 ventral, und zwar bald einreihig, bald mehrreihig, bald gehäuft. Dem Copulationsapparat fehlt bald jede Andeutung eines Penis, wie bei G. eugeniae, so daß das Atrium genitale jenem von Dolichoplana feildeni (Textfig. 133, S. 3019) gleicht, oder der Penis ist sehr klein, aber mit einer mächtigen quergefalteten Penisscheide versehen, wie bei G. steenstrupi (859, VII, 7) , oder er ist im Gegenteil so groß, daß er das ganze Atrium erfüllt und einer Scheide vollständig entbehrt, wie bei G. fulla (Textfig. 142, S. 3031). Noch geringer wird der Wert des Copulationsapparates als Einteilungs- kriterium bei den Tricladen dadurch, daß derselbe oft bei Angehörigen der verschiedenen, nach dem Medium gebildeten Hauptgruppen einander mehr gleicht, als den übrigen Arten derselben Hauptgruppe. Als Bei- spiele dafür seien angeführt: Die Terricole Bhynchodemus scharffi (LVI, 1) und die Maricole Cercyra 'papulosa (LIX, 3); die Paludicole Planaria alpina (LIV, 1) und die Maricole Procerodes hallezi (LVIII, 6), der sich weiters auch noch die Paludicole Planaria gruhei (LV, 7) anschließt. Erklärung von Tafel LXII. Tricladida. Entwicklungsgeschichte. Fig. 1. PI. polychroa. Lebende Dotterzelle mit Pseudopodien (in physiolog. Kochsalzlösung). 2 — 4. Dendrocoelum lacteum. 2. Eizelle aus einem in der Penisscheide befindlichen Kokon kurz nach der ersten Reifungsteilung. Heidenh.-Häm. Spk, Spermakern, IRk, 1. Richtungskörperchen. 3. Eizelle ebendaher, Bildung des 2. Richtungskörperchens. Heidenh.-Häm. Spk mit CS, Spermakern mit Centrosom. 4. Eizelle aus einem soeben abgelegten Kokon. Die beiden Pronuclei mit wenigen Chromatinkörnchen. Von den beiden Richtungskörperchen (Rk) ist nur eins sicht- bar; die Austrittsstelle weist eine anomale schaumige Umbildung auf. Heidenh.-Häm. .5. PI. torva. Eizelle aus einem noch nicht abgelegten Kokon. Umbildung der beiden Pronuclei. Heidenh.-Häm. SpK"^, Spermakern?; EK?, Eikern?. 6. D. lacteum. Eizelle kurz vor der ersten Reifungsteilung. Spk, Spermakern, es Centrosom? Heidenh.-Häm. 7. D. lacteum. Bildung der Pronuclei. Heidenh.-Häm. 8. PI. polychroa. Eizelle aus einem etwa '/2 Stunde alten Kokon. Vereinigung der beiden Pronuclei unter starker Pseudopodienbildung. Heidenh.-Häm. 9. PI. torva. Eizelle aus einem etwa 1 Stunde alten Kokon mit dem ersten Furchunga- kern. Heidenh.-Häm. 10. PL torva. Eizelle aus einem etwa 15 — 16 Stunden alten Kokon. Enthält im ganzen etwa 20 abgerundete Karyomeriten. 11 — 17. Dendrocoelum lacteum. 11. Eizelle aus einem etwa 18 Stunden alten Kokon. Auflösung der Karyomeriten. Heidenh.-Häm. 12. Ebenso alte Eizelle mit Bildung der Chromatinfäden aus den aufgelösten Karyo- meriten. Heidenh.-Häm. 13. Ebenso alte Eizelle in Bildung der ersten Furchungsspindel. Heidenh.-Häm. es, Centrosoma. 14. In Teilung begriffene Eizelle. 15. 4-Zellen8tadium aus einem 2 Tage alten Kokon. DZ, Dotterzellen. 16. 4-Zellenstadium aus einem 30 Stunden alten Kokon. DZ, Dotterzellen. Osmium- carmin. 17. S-Zellenstadium aus einem 2 Tage alten Kokon. Essigsäurepräparat. 18 — 20. Planaria torva. 18. 20-Zellenstadium; Beginn der Syncytiumbildung. Picrocarmin. 19. 25-Zellenstadium ; die Blastomeren liegen zum größten Teil auf einer Kugelober- fläche verteilt (Blastulastadiura?). Boraxcarmin. 20. 40-Zellenstadium. Boraxcarmin, mit Heidenh.-Häm. umgefärbt. th.K, in Teilung begriffener Dotterkern. 21. D. lacteum. Schnitt durch einen Embryo im Syncytiumstadium. Ä, Außen-, I, Innenschicht, B, Blastomeren, DZ, Dotterzellenkerne. 22. PI. simplicissima. 64 (?) -Zellenstadium. B, Blastomeren, DZ, Dotterzellenkerne; A, Schicht von in Zerfall begriffenen Dotterzellen, /, innere Schicht aufgelöster Dotterzellen. 23. D. lacteum. Centraler Teil eines 7-tägigen Embryo. B, Blastomeren, m, Muskel- zellen (V). Chromsäure, Boraxcarmin. 24. D. lacteum. Schnitt durch einen Embryo im Stadium der Bildung der äußeren embryonalen Hüllmembran {AH) oder des ersten Ectoderms. A, Außenschicht, B, Blastomeren, DZ Dottei-zellenkerne. [Fig. 1—13, 18—20 nach Mattiesen (1047); Fig. 14, 21, 24 nach Fulinski (1538); Fig. 15— 17 nach Hallez(522); Fig. 22 nach Stevens (1076); Fig. 23 nach Ij im a (455).] :c^ L I B R^ Bronns Klassen IV , Tui-bellaria C.F Winter "sehe V lith.Anst.v 5. Tafel LXU. \^ V S I 0. Spkmit CS I Rk. \ x^',:rt.) 2U. ^ Eh mRh. 77. i7Z ö 0 t? J ^:p O O .:s^ i ^ ■/ o o SpM I Spk m 12. %^* ■o 21. 0 ^& ® J^ ö O « «# o J- ^2. y/ Spk CS lU-. TTV nv :b landlung. Leipzig. e , Leipzicj n Erklärimg von Tafel LXIIT. Tricladida. Entwicklungsgeschichte. Fig. 1 — 6. Planaria torim. 1. Längsschnitt durch eine Embryonalpharynxanlage. Boraxcarmin, mit Heidenh.- Häm. umgefärbt. dD, degenerierende Dotterzellenkerne, Ect, Ectoderm, lEct, Über- gangszellen zwischen Embryonalpharynx und Ectoderm, Eni, Entoderm, Et, Fett- tropfen, ?'i „erdte innere Zellen'', ^ „äußei'e innere Zellen" des Embryonalpharynx; Sk, Schließzellen, Wx Wanderzellen. 2. Längsschnitt durcli ein etwas weiter entwickeltes Stadium des Embryonalpharynx. Färbung und Buchstabenbezeichnung wie in Fig. 1. a, äußere Hüllzellen des Em- bryonalpharynx, m, Zellen der mittleren Schicht. ,3. Querschnitt durch einen Embryonalpharynx entsprechend dem Stadium von Fig. 2, dicht unterhalb der Schließzellen. Bezeichnung wie in Fig. L 4. Schnitt durch einen fertigen Embryonalpharynx, der jedoch noch nicht funktioniert hat, und durch den Urdarm. Färbung und Bezeichnung wie in Fig. 1 und 2. DL, Davmliimen. 5. Längsschnitt durch einen funktionierenden Embryonalpharynx im sogenannten Uohlkugelstadium. Bezeichnung wie früher. Boraxcarmin. 6. Querschnitt durch die Wandung eines älteren Embryo im Hohlkugelstadium, zur Zeif, in welcher der Embryonalpharynx degeneriert, und die definitive Pharyngeal- anlage auftritt. Eet-^, provisorisches, Ect.,, definitives Ectoderm, Ent, Entoderm. 7. PL siniplicissima. Längsschnitt durch einen Embryo mit entwickeltem Embryonal- pharynx; e, teilweise an der Oberfläche des Embryo gelegene Blastomere; m, mittlere Schicht des Pharynx, DZ Dotterkern; übrige Bezeichnung wie in Fig. 1. 8 — 11. Planaria torva. 8. Längsschnitt durch den degenerierenden embryonalen und die hinter ihm befindliche Anlage des definitiven Pharynx Ph. Alauncarmin. Ecti, erstes (provisorisches), Ect-i definitives Ectoderm, Embr.Ph., Embryonalpharynx, Ph.H. Pharyngealhöhle (An- lage der Pharyngeal tasche). 9. Längsschnitt durch einen Embryo von oval-linsenförmiger Gestalt mit noch solidem Pharynx. Boraxcarmin. DZB, Dotterzellenbrei, HS, Hauptseptum, das die beiden hinteren Darmschenkel ti'ennt, Ph, definitiver Pharynx. 10. Horizontalschnitt durch einen Embryo wie in der vorhergehenden Figur in der Richtung des Pfeiles A — B, Boraxcarmin. S, Darmsepten. 11. Etwas schräger Horizontalschnitt durch einen älteren Embryo. Boraxcarmin. GNs, Anlage des Nervensystems. 12. D. lacteum. Querschnitt durch einen Teil eines 21 Tage alten Embryo. Bildung des definitiven Darmepithels. Cm, Wanderzellen, En, provisorisches, en definitives Entoderm, Ex Ectoderm, /, Darmlumen, M, Dotterzellenmasse, n Dotterzellenkerne, S, Syncytium. 13. D. lacteum. Hodenanlagen. Boraxcarmin. 14. PL maculata. Teil des Zellstranges, der über dem Längsnerven gelegen ist und (nach Curtis) die Anlage des Ovidukts und der Dotterstöcke darstellt. 15. PL polychroa. Anlage der Copulationsorgane bei einem mehrere Monate alten, überwinterten Individuum. Rekonstruktion aus mehreren Längsschnitten. Böhm.- Häm. Z>.j, Darmäste, Ö.J^, Geschlechtsatrium, GÖ, Genitalöffnung, M.Ö, Mund- öflPnung, Pen, Penisanlage, Ph, Pharynx, ,,C/," Uterus,- ^Jcr5', Vagina. [Fig. 1—6, 8—11, 15 nach Mattiesen (1047); Fig. 7 nach Stevens (1076); Fig. 12 nach Hallez (522); Fig. 13 nach Ijima (455); Fig. 14 nach Curtis (994)]. Bronns Klassen IV , Tuj-bellaria W.2. (f) Ft. m dB. W.2. l7a.-^:r ^■' , Ent. (»;« I.Ect. RA. Ci' Winter 'sehe Vc Li:h.Anst.v. \ Tafel LXIIL 3201 Eine auffallende Ähnlichkeit in verschiedenen Gattungen und Familien derselben Hauptgruppe {Terricola) weisen die Copulationsorgane von Geoplana sieholdi (LI, 7) und Rhyrichodemus Vejdovskyi (LI, 11) auf. Diese Beispiele ließen sich leicht vermehren. Hier sei indessen nur noch darauf hingewiesen, daß der Copulationsapparat der in bestimmten zoogeographischen Eegionen oder Subregionen wohnenden Arten einer und derselben Gattung gemeinsame Charaktere aufzuweisen pflegt. Zuerst darauf hingewiesen zu haben, ist das Verdienst Jos. Müllers*), der (988, pag. 111) schreibt: ,,Wenn wir nun das .... bisher über die Organisation der Bipaliiden Bekannte kurz überblicken, so fällt uns vor allem die große Mannigfaltigkeit des Gopulationsapparates gegenüber den anderen Organ- systemen auf, eine Erscheinung, die wir auch bei den übrigen Land- tricladen vorfinden, und die überhaupt im Tierreiche weit verbreitet ist. Diese Verschiedenheit im Bau der Copulationsorgane düi'fte vielleicht den Zweck haben, Bastardierungen zwischen verwandten, zusammen vor- kommenden Arten zu verhindern. Und in der Tat sehen wir auch, daß jene Bipaliiden [-Arten], welche an einem und demselben Fundorte vorkommen zumeist große Unterschiede in Bezug auf ihre Begattungsorgane zeigen. Dagegen kommen ganz ähnlich gebaute Copulationsorgane bei Arten, welche verschiedene Gegenden bewohnen, und bei welchen daher eine Bastardierung von vornherein nicht möglich ist, vor. Ich erwähne nur Biyalium sikorai und B. univittatum, von denen das erstere auf Madagaskar, das letztere in Südindien vorkommt — beide stimmen in bezug auf ihren Copulations- apparat ziemlich überein. Nun gibt es aber auch eine Anzahl von Formen, welche, obwohl sie eine und dieselbe Gegend bewohnen, doch sehr ähnlich gebaute Begattungsorgane aufweisen. Namentlich be- merkenswert sind in dieser Beziehung die madagassischen Bipaliiden. Diese sind nämlich, wie mein Kollege C. Meli (1003) mitteilt, in Bezug auf den Copulationsapparat einander sehr ähnlich; es kann also den Anschein erwecken, als ob hier für die Verhinderung der Bastardierung nicht vor- gesorgt wäre. Doch müssen wir in Betracht ziehen, daß bei einigen dieser madagassischen Arten die Copulationsorgane zwar sehr ähnlich sind, aber von sehr verschiedener Größe, so daß durch diesen letzten Umstand allein eine Begattung zwischen den Individuen dieser verschiedenen Ai'ten verhindert oder wenigstens erschwert wird. Bei den anderen Arten, die einen sowohl hinsichtlich seines Baues, als auch seiner Größe ziemlich übereinstimmenden Copulationsapparat besitzen, kann ja ihr Aufenthaltsort, oder ihre Erscheinungszeit, oder die Periode der Geschlechtsreife ver- *) So gibt Müller (1189, pag. 428) an, daß Bipalium marginatum Loman (Graff 891, pag. 420, XIX, 21 u. 22) mit B. jansei (ebenda», pag. 443, XII, 30 u. 31) einen in allen we.sentlichen Punkten übereinstimmenden Co])ulation.sapparat besitze, und dasselbe berichtet Meli (1003, pag. 218) über die ganz auffallend verschieden ge- zeichneten, von mir als Bipalium girardi (891, XVIII, 8 — 10) und Perocephalus ravenalae (XVIII, 18) beschriebenen Arten! Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. *0o 3202 schieden sein, so daß durch diese Umstände allein die betreffenden Spezies vor Bastardierung gesichert wären. Leider wissen wir über diese Punkte noch viel zu wenig, und es wäre daher sehr wünschenswert, diesbezüglich genaue Daten zu sammeln". Dafür, daß in verschiedenen tropischen Regionen und Subregionen, in welchen Bipaliiden vorkommen, deren Copulationsapparat einen mehr- weniger deutlich ausgeprägten Typus darbietet, haben dann auch Meli (1003, pag. 222ff,) und Ritter-Zähony (Uli, pag. 196) interessante Belege beigebracht. Die vorstehenden Bem^erkungen über den Einfluß der Lebens- bedingungen des Wohnortes auf die Organisation lassen die Halle zsche (734, pag. 64) Einteilung der Tricladida (s. u. S. 2805) nach dem Medium, in dem sie leben, als einen Notbehelf erscheinen, den Wilhelmi (1331, S. 378ff) aus Anlaß des weiteren Ausbaues der von Lang (897, pag. 227ff.) gegebenen phylogenetischen Ableitung der Tricladida von den Poly- cladida wenigstens stammesgeschichtlich und damit für die Systematik verwendbar erscheinen läßt. Doch darf dabei nicht vergessen werden, daß mit der zum großen Teil flächenhaft entwickelten ,, beinahe ki'eis- runden Gestalt" vieler Baikalformen keine Spur einer ,, strahlenförmigen Anordnung" der Organe kombiniert ist, sondern alle diese, an marine Polycladen in Größe und Gestalt erinnernden Arten — soweit ihr Bau bekannt ist — sich als echte Tricladen erwiesen haben! Auch muß darauf hingewiesen werden, daß es eine Anzahl von Paludicolen gibt, ,,die sich gelegentlich auch im Brack- und Seewasser finden". Wilhelmi (1331, pag. 365/8) zählt deren 14 auf, dazu kommen die von Böhmig (688) bisher bloß in einiger Tiefe in der Ostsee gefundenen beiden neuen Dendrocoelum- Arten D. hrunneo-marginatum und hrandti. 2. Das System. Die in vorliegendem Bande besprochenen Turbellarien bilden die 3. Ordnung der Unterklasse Coelata*). Sie wurde gebildet durch Auf- teilung der von E h r e n b e r g (59) als D endrocoela (in diesem Werke S. 2501 als Dendrocoelida) bezeichneten, mit einem verästelten *) Wie sie sich zu den bisher aufgestellten systematischen Kategorien der Tur- bellaria unter Berücksichtigung des S. 2701 in der Fußnote Gesagten verhält, ist aus folgender Zusammenstellung zu ersehen: Klasse Turbellaria (S. 2495). I. Unterklasse Aeoela (S. 1902). IL Unterklasse Coelata (S. 2511). 1. Ordnung Rhabdocoela (S. 2512). 2. Ordnung Alloeoeoela (S. 2547). 3. Ordnung Tricladida (S. 3204). A. Unterordnung Maricola (S. 3205). B. Unterordnung Paludieola (S. 3212). C. Unterordnung Terricola (S. 3221). 4. Ordnung Polycladida. 3203 Darm ausgestatteten Formen auf zwei gleichwertige Gruppen: (iie „Tri- claden" und „Polycladen" durch A. Lang (397, pag. 188). Diese Ein- teihmg wurde von dem genannten Beobachter eingehend begründet in seiner großen Monographie der Polycladen (460, pag. 1), in welcher er die Polycladidea und Tricladidea als den Rhahdocoelidea gleichwertige Unterordnungen der Ordnung Turhellaria charakterisierte. Hallez bezeichnete sie später (734, pag. 119) als Triclada und P oly clada nm\ teilte die ersteren analog den beiden Unterordnungen der lihabdocoelida in die drei Unterordnungen: A. Maricola, B. P aliidicola, C. Terricola*). Ich gebe zunächst eine kurze Übersicht der Kategorien des gegen- wärtigen Systems der III. Ordnung der Coelata und dann dieses selbst mit Diagnosen und Bestimmungsschlüsseln. III. Ordnung: Tricladida. A. Unterordnung: Marie ola. I. Familie Procerodidae. 1. Gattung Procerodes Girard. 2. Stummevia Böhmig. II. Familie Uteriporidae. B. Gattung Uteri'porus Bgdl. III. Familie Cercyridae. 4. Gattung Cercyra 0. Schm. 5. Cerhussowia Wilhelmi. 6. Sahussowia Böhmig. IV. Familie Bdellouridae. 7. Gattung Bdelloura Leidy. 8. Syncoelidium Wheeler. V. Familie Mieropharyngidae. 9. Gattung Micwpharynx. B. Unterordnung: Paludicola. I. Sektion Hysterophora. I. Familie Curtisiidae nov. fam. 1. Gattung Curtisia n. gen. II. Sektion Lecithophora. A. Untersection Holopoda nom. n. II. Familie Planariidae. 2. Gattung Polycelis Ehrbg. B. Polycladodes Steim. 4. Sorocelis Gr. 5. Thysanoplana n. gen. 6. Planaria *) Dies ist die Reihenfolge in der ersten Ausgabe des Hallez'schen Catalogue des Turbellaries 1890, und sie scheint mir richtiger zu sein, als jene der zweiten Aus- gabe 1894: I. Maricola, II. Terricola, III. Paludicola, da der Tricladentypus in den Land- planarien zweifellos am meisten und niannigfatigsten modifiziert erscheint. 203* 3204 Müll. 7. A^iocelis Stps. 8. De7idrocoelum Oerst. 9. Bdelloce'phala De Man. 10. Monocotylus Korotn. III. Familie Procotylidae. 11. Gattung Procoii/Iws Korotn. 12. Tetracotylus Korotn. 13. Polycotylus Korotn. B. Untersection Meropoda nom. n, IV. Familie Podoplanidae nov. fam. 14. Gattung Podo'plana n. gen. Y. Familie Dieotylidae. 15. Gattung Dicotylus Gr. C. Unterordnung: Terricola. I. Familie Limacopsidae. 1. Gattung Limacopsis Dies. II. Familie Geoplanidae. 2. Gattung Geoflana Fr. Müll. 3. Pelmatoplana Graf f. 4. Clioerado'plana Graff. 5. Polydadus Blanch. 6. Artio'posthia Graff. 7. Geohia Dies. III. Familie Bipaliidae. 8. Gattung Bi'palium Stps. IV. Familie Cotyloplanidae. 9. Gattung CotyloplanaM^. B. Sp. 10. Artiocotylus Graff. V. Familie Rhynchodemidae. 11, Gattung Platydemus Graff. 12. Microplmia Vejd. 13. Doliclioiüana Mos. 14. Pseudartiocotylus Ikeda. 15. Bhijndiodemus Leidy. 16. Ämhlyplana Graff. VI . Nematodemus Graff. IS. OtJielosoyna J. E. Gray. Die in diesem Bande behandelte III. Ordnung der Coelata läßt sich folgendermaßen umschreiben: Tricladida. Dendrocoela part. 1831 Ehrenberg (59). Turbellaria coelata, deren Darm aus drei Ästen (Haupt- därmen, S. 2813) besteht: einem, der von der Pharynxinsertion , dem Darmmund bzw. der Darmwurzel (S. 2810) median nach dem Vorderende des Körpers zieht, während ein rechter und 3205 ein linker Hauptdarmast sich zu Seiten des Pharynx mehr- weniger weit nach dem Hinterende des Körpers erstrecken. Die Hauptdärme tragen in Form und Länge wechselnde Diver- tikel, und zwar der vordere auf beiden Seiten (also Diver- tikelpaare), die hinteren aber meist bloß lateral eine Keihe von solchen, die bald einfach, bald verästelt sein können (S. 2812ff.). Der Pharynx ist nach seinem Aufbau stets ein Ph. plicatus (S. 2098), kann aber seiner äußeren Form nach zylindrisch, kragen- oder glockenförmig gestaltet sein (S. 2789 ff.). Der Exoretionsapparat ist nach demselben Prinzi p ge- baut, wie bei den Bhahdocoelida (S. 2156), besitzt aber eine große Zahl von Ausmündungsporen (S. 2846). Mit einer einzigen Ausnahme {Sabussowia dioica) sind alle Tricladen Hermaphroditen. Die weiblichen Gonaden sind, im Gegensatze zu deren wechselnder Gestaltung bei den Rhahdocoelida, sehr einförmig gebaut und als zwei, hinter dem Gehirn (S. 2975) liegende, rundlich-ovale Germarien und zahlreiche, in die beiden Ovidukte mündende Vitellarfollikel ; die männlichen sind rundliche Follikel, deren Zahl (S. 2954) von einem, allerdings sehr großen, bis zu hundert und mehr Paaren schwankt. Außerordentlich kompliziert ist der Copulationsapparat, zu welchem meist ein sehr mannigfaltig gestaltetes Organ gehört, das als „Uterus" (S. 3101) bezeichnet wird, dessen Funktion aber bis heute ebensowenig klargestellt ist, wie jene der in diesem Bande (S. 3085 u. 3095) als Eeceptacula seminis bezeichneten Organe. Die gemeinsame Geschlechts- öffnung liegt bei allen Tricladen hinter dem äußeren Mund und wechselt demnach mit diesem die Lage (S. 3016). Wo der Uterus — wie bei Uteriforus (S. 3096) — oder die sogen. Eeceptacula seminis — wie bei den Bdellouridae — nicht durch die gemeinsame Geschlechtsöffnung, sondern durch separate Öffnungen nach außen münden, da haben wir es mit zwei, bzw. drei Genitalporen zu tun. Mit 3 Unterordnungen: A. Maricola (Meeresbewohner), B. Paludi- cola (Süßwasserbewohner), C. Terricola (Landplanarien). A. Maricola. Maricola Hallez 1890 (734). Die das Meer bewohnenden Tricladen haben meist eine gestreckt- bandförmige (XXXI, 1, 3, 6, 7) oder -lancetliche Gestalt von 2 — 20 mm Länge und 4 — 6 mm größter Breite, mit nur schwach abgesetztem Vorderende 3206 (Kopf), dessen Aurikel oder Tentakel (S. 2718) nur schwach entfaltet sind oder ganz fehlen (XXXI, 1 — 7), wo dann das Vorderende rundlich (9u. 10) oder stumpf zugespitzt (15 — 17) erscheint. Das Hinterende ist oval oder stumpf zugespitzt und bisweilen als eine Haftscheibe (12u. 15) abgesetzt. Die einzige blattartige, flächenhaft ausgebreitete Art ist Micropharynx 'parasitica (Textfig. 57, S. 2818), zugleich die einzige augenlose. Der Rücken ist schwach gewölbt, der Bauch flach, die geringste Dicke hat das Vorderende, die größte das 3. und 4. Körperviertel. Augen sind mit der letztgenannten Ausnahme normalerweise bloß in der Zweizahl vorhanden, und zwar stehen sie einander näher als dem Körperrande und sind bei pigmentierten Arten außen von einem hellen Hof umgeben (6). Mit 1 — 3 Geschlechtsöffnungen. Der Uterus — von Wilhelmi (1331) als Eeceptaculum seminis bezeichnet — kann gänzlich fehlen {Cerhussowia XLVII, 2 und Bdellouridae LIX, 7 u. Textfig. 150, S. 3099), — er liegt, wenn vorhanden, nur dort, wo er eine separate Ausmündung besitzt {Uteriporus), vor dem männlichen Coimlationsorgan. In der systematischen Einteilung der Maricola folge ich mit geringen Änderungen der Monographie Wilhelmis (1331), als der letzten mono- graphischen Bearbeitung der Maricolen*). Mit 5 Famihen, 9 Gattungen und 28 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Familien: A. Körper mehrmals länger als breit. 1. Mit einer einzigen Geschlechtsöffnung, Ee- ceptacula seminis fehlend; frei lebend. *) Das von Böhmig (1124, pag. 344ff.) vorgeschlagene System ist reicher gegliedert und gestaltet sich folgendermaßen: I. Familie Procerodidae. 1. Unterfamilie Euprocerodinae. 1. Genus Procerodes. 2. Unterfamilie Cercyrinae. 2. Genus Sahussowia. 3. Genus Cercyra. 3. Unterfamilie Micropharynginae. 4. Genus Micropharynx. II. Familie Bdellouridae. 4. Unterfamilie Uteriporinae. 6. Genus Uteriporus. 5. Unterfamilie Eubdellourinae. 6. Genus Bdelloura. 7. Genias Syncoelidium. Genus Fovia. Genus SynMga. 3207 a) Penis stumpf und unbewaffnet ... I. Procerodidae. b) Penis zugespitzt oder mit einem Stilet versehen III. Cercyridae. 2. Mit zwei oder drei Geschlechtsöffnungen. a) Mit zwei hintereinander hegenden Ge- schlechtsöffnungen II. üterijwridae. b) Mit drei Geschlechtsöffnungen, und zwar einer gemeinsamen medianen und einem Paar seitlicher Kecep- tacularporen ; Commensalen auf Li- mulus IV. Bdellouridae. B. Körper blattartig, etwa zweimal solang als breit, ectoparasitisch auf Baja V. Micwpharyngidae. I. Familie Procerodidae. Fam. Procerodides Hallez 1907 (1203). Subfam. Ewprocerodinae + Subfam. Stummer i7iae'Böhmig 1908 (1252) Körper platt, gestreckt, mit meist annähernd parallelen Seitenrändern. Vorderende abgestutzt oder mit mehr oder weniger tentakelartigen Tastlappen. Mit zwei Augen, deren Abstand vom Vorderende mindestens gleich der Körperbreite der Augengegend ist. Die Distanz der Augen voneinander ist meist größer, als ihr Abstand vom Körperrande. Darmdiver- tikel (normalerweise) nicht anastomosierend. Mit einem ein- zigen Geschlechtsporus. Penis stumpf und unbewaffnet. Die Germarien liegen in geringem Abstand vom Gehirn den Mark- strängen auf. Der Uterus liegt meist hinter (nur bei P. icandeli über) dem männlichen Copulationsorgan. Die Vasa deferentia vereinigen sich außerhalb des männlichen Copulationsorganes zu einem Ductus seminalis. Umfaßt 2 Gattungen und 18 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen. A. Die größte Breite des Körpers beträgt 7? l^is Ve seiner Länge, den Augen fehlt ein heller Hof ganz oder wenigstens auf ihrer Innenseite . . 1. Procerodes. B. Die größte Breite des Körpers beträgt etwa V3 seiner Länge, das Hinterende ist breit ab- gerundet, das Vorderende springt als kegel- förmiger Zapfen aus dem längsovalen Umriß des Körpers vor, die Augen sind rings von einem hellen Hof umgeben 2. Stummeria. 3208 1. Gen. Procerodes Girard 1850 (126). (XXXI, 1—8, 21-24; XXXV, 15; XXXVI, 2 ii. 6; XXXVII, 3; XLI, 2, 3 u. 6; XLII, 5 u. 6; XLIII, 2 u. 4; XLIV, 15 u. 16; XLV, 15, 16 u. 19; XL VII, 10 u. 11 ; XLVIII, 18-24, 30-33 u. 39; XLIX, 11 ii. 12; L, 21, 22, 24, 25U.27; LVII, 7-9; LVIII, 1-6; Textfig. 2, S.2710; 14, S.2743; 16 u. 18, S. 2750; 19 u. 20, S.2751 ; 59-62, S.2821; 66, S.2832; 67 u. 68, S.2833; 69, S.2835; 70, S.2836; 81, S.2851; 86, S.2858; 87, S.2861; 130, S.2983; 131, S.3000; 158, S.3136). Procerodes + Fovia Girard 1851 (156). Gunda + Haga 0. Schmidt 1861 (193). Synhaga Czerniavsky 1880 (381). Procerodidae mit der langgestreckten, normalen Gestalt der meisten Maricolen und mit der Lage des Uterus dicht hinter oder über dem männlichen Copulationsorgan. Die Ovidukte vereinigen sich vor der Einmündung in das Atrium zu einem Eiergang. Mit 17 sicheren Arten. 2. Gen. Stummeria Böhmig 1908 (1252). Körperumriß ein Oval, dessen Breite etwa Ys ^^^^ Länge beträgt. Die Ovidukte münden gesondert in das Atrium femi- ninum, bzw. den Stiel des weit hinter der Geschlechtsöffnung liegenden umfangreichen Uterus. Mit 1 sicheren Art. II. Familie Uteriporidae. Gen. Uteriporus Bergendal 1890 (607), 1896 (801). Subfamiha Uteriporinae Böhmig 1906 (1124). Mit der Diagnose der einzigen Gattung: ... 3. Uteriporus. 3. Gen. Uteriporus Bergendal. (Textfig. 148 u. 149, S.3096). Körper schlank, Sei'tenränder nach der Augengegend zu ein wenig konvergierend. Kopf abgestutzt, mit schwachen Tastlappen, Hinterende stumpf zugespitzt. Gegenseitiger Ab- stand der Augen etwa gleich ihrer Entfernung von den Seiten- rändern des Körpers und etwa Vs üirer Entfernung vom vorderen Kopfrand. Färbung ockergelbbraun bis rötlichgelb. Hinter dem am hinteren Ende der Pharyngealtasche liegen- den äußeren Mund finden sich in der Medianlinie zwei Ge- schlechtsporen: durch den vorderen öffnet sich der Uterus, durch den dahinter gelegenen das männliche Copulationsorgan 3209 sowie der weibliche Drüsengang nach außen, während in den Uterusstiel sich von hinten her die beiden Receptacularkanäle münden (Textfigg. 148 u. 149, S. 3096). Einzige Art: U. vulgaris Bgdl. III. Familie Cercyridac. Subfam. Cercyrinae Böhmig 1906 (1124). Körper lanzettlich, Hinterende am breitesten und abgerun- det, Vorderende rundlich bis schwach abgestumpft, ohne Tast- lappen. Augen weit vom Vorderende entfernt. Hintere Haupt- darmäste zu Queranastomosen neigend. Penis zugespitzt oder mit einem Stilet versehen. Uterus rudimentär. Germarien dicht vor der Pharynxinsertion liegend. Zahl und Größe der Hodenfollikel in weiten Grenzen schwankend: 2 sehr große {Cerhussowia) oder viele (60— 70) kleine (Cercyra). Bei letzterer Gattung sind dorsale Haftzellen am ganzen Körper oder bloß auf dem Vorderende vorhanden. Umfaßt 3 Gattungen und 4 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen: A. Getrenntgeschlechthch (s. S. 3027) 6. Sahussowia. B. Hermaphroditen. 1. Augen vom Vorderende des Körpers weit ent- fernt, desgleichen die etwa im Beginn des zweiten Körperdrittels liegenden Germarien. Nur ein einziges Paar sehr großer Hoden vorhanden 5. Cerhussowia. 2. Augen nicht abnorm weit vom Vorderende entfernt, Hodenfollikel klein und zahlreich, mit Haftzellen (s. o.) 4. Cercyra. 4. Gen. Cercyra 0. Schmidt 1861 (193). (XXXI, 9 u. 10, XXXVI, 7; XXXVII, 2; XXXVIII, 8; XLIX, 1; LIX, 3; Textfig. 1, 8. 2710; 58, S. 2819; 88, S. 2863). Hermaphroditische Cercyridae mit oder ohne dorsale Haft- zellen auf dem Vorderende oder auf dem ganzen Körper und zahlreichen kleinen Hodenfollikeln, Penis kegelförmig mit langer, horniger Spitze. Mit 2 sicheren Arten. 5. Gen. Cerhussowia Wilhelmi 1909 (1331). (XL VII, 2). Hermaphroditische Cercyridae mit Haftzellen am Vorder- ende, und auf der Dorsalfläche, mit zwei sehr großen, kugeligen 3210 Hoden, der kegelförmige Penis mit langer chitiniger Spitze. Mit 1 Art. 6. Gen. Sabussowia Böhmig 1906 (1124). (XXXV, 16; XLVIII, 40; LVIII, 9—11 u. 13; LIX, 1 u. 2; Textfig. 145, S. 3071). Cercyridae mit schlankem Kör per, ohne Tentakeln. Getrennt- geschlechtlich, doch ist der kugelige gestielte Uterus sowohl bei den Männchen, als auch bei den Weibchen vorhanden. Der Penis der Männchen ist kegelförmig zugespitzt, ohne aber ein eigentliches Stilet zu besitzen (LIX, 1 u. 2). Mit 1 Art: Planaria dioica Claparede 1863 (205). IV. Familie Bdellouridae. Subfam. Euhdellourinae Böhmig 1908 (1124). Der platte, langgestreckte Körper trägt am Hinterende eine mehrweniger deutlich abgesetzte Haftscheibe, das Vorder- ende ist zugespitzt und entbehrt der Tastlappen und Ten- takel. Augen vom Vorderende weit entfernt und einander ge- nähert. Die Hoden sind, zu mehreren nebeneinanderliegend, in zwei, nahe dem Seitenrande zwischen den Endigungen der Darmdivertikel und dem Eandnerv verlaufenden Längszonen angeordnet (Textfig. 84, S. 2858). Penis birnförmig, zugespitzt. Vor dem Penis (pen) liegen zwei rundliche Keceptacula seminis (rs), die je mit einer separaten Öffnung (pr) außerhalb der longitudinal verlaufenden Teile der Ovidukte (Textfig. 150, S. 3099, odl) ausmünden, so daß mit der gemeinsamen Geschlechts- öffnung(p(/) drei Genitalporen vorhanden sind. Ein Uterus fehlt. Leben als Commensalen auf Limulus polyphemus (s. S. 3149). Mit 2 Gattungen und 4 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen: 1. Körper nach vorn und hinten verschmälert, die Saugscheibe als eine kreisrunde oder ein- gekerbte Platte abgesetzt (XXXI, 12 u. 15), die hinteren Hauptdärme getrennt bleibend 7. Bdelloura. 2. Körper lanzettlich, Haftscheibe nur schwach abgesetzt (XXXI, 16 u. LIX, 7), die post- genitalen Enden der hinteren Hauptdärme sollen nach Wheeler (743) postembryonal zu einem unpaaren Stamm verwachsen (s. Wil- helm i 1331, pag. 258) 8. Syncoelidium. 3211 7. Gen. Bdelloura Leidy 1851 (132). (XXXI, 12—15, 17—20; XXXV, 11; XXXVII, 4; XXXVIII, 6; XL, 2; XLI, 1; XLIII, 1 u. 3; L, 26; LVIII, 7, 8 u. 12; LIX, 4—6; Textfig, 4, S. 2712; 15, S. 2744; 68, S. 2823; 71, 8. 2837; 89, S. 2865; 150 u. 156, S. 3099). Bdelloura Böhmig 1906 (1124). Bdellouridae mit einem lanzettlichen, nach vorn zuge- spitzten und nach hinten allmählich verschmälerten Körper, dessen Hinterende aber eine durch eine Kingfurche deutlich abgesetzte Haftscheibe trägt. Hodenfollikel klein und jeder- seits mehrreihig. Mit 3 Arten. 8. Gen. Syncoelidium Wheeler 1894 (743). (XXXI, 16; XXXV, 10; LIX, 7; Textfig. 72, S. 2837; 84 u. 85, S. 2858). Syncoelidium Hallez 1907 (1537). Bdellouridae mit lanzettlichem Körper und Haftzellen an dem nur undeutlich vom übrigen Körper abgesetzten Hinter- ende. Hoden groß und jederseits einreihig. Mit 1 Art. V. Familie Micropharyngidae. Subfam. Micro'pharynginae Böhmig 1908 (1124). Mit der Diagnose der einzigen Gattung und der einzigen Art. 9 Gen. Micropharynx Jägerskiöld 1897 (839). (Textfig. 57, S. 2818; 141, S. 3026 u. 174, S. 3248). Körper blattartig, die Breite beträgt erheblich mehr als die halbe Länge des Körpers. Pharynx verhältnismäßig klein, die hinteren Hauptdarmäste mit vielen medialen Divertikeln (Textfig. 57, S. 2818, mdi) versehen, der vordere Hauptdarm setzt sich in einen bis nahe an das vordere Körperende reichenden Kopfdarm (kd) fort, an dessen Basis die beiden Germarien (Ov) liegen. Die Darmdivertikel sind durch zahl- reiche Anastomosen (die) miteinander verbunden. Der ko- nische, von einer inneren (Textfig. 141 , S. 3026, ps') und einer äußeren (ps") Penisscheide umgebene Penis (p) ist stumpf-kegel- förmig und liegt nahe dem breit abgestumpften Hinterende des Körpers. Der wahrscheinlich [dem Uterus entsprechende, in der Verlängerung des Atrium commune gelegene Blindsack (Textfig. 141, u) ist verhältnismäßig klein. Lebt ectoparasitisch auf Baja, womit der Mangel von Augen und die Umwandlung des Hinterendes in einen Saugnapf (vergl. Jägerskiöld 839, Textfig. 2) zusammenhängen dürfte. 3212 B. Paludlcola. Paludicola Hallez 1890 (734). Von 0. F. Müller (12), der mit dem Gattimgsnamen Planaria alle Turbellarien umfaßte, bis zu Lang (460), der die Abteilung der Tricladidea schuf, sind mehr als 100 Jahre verflossen, und es hat mehr als 50 Jahre gedauert — von 0. Schmidt (185) bis Böhmig (1317) — , ehe wir eine für die Unterscheidung der mitteleuropäischen Paludicola ausreichende Kenntnis besassen. Indessen sind wieder neue Arten und Gattungen in und außerhalb Europas beschrieben worden, und was die Erforschung der Süßwasserseen des asiatischen Teiles von Rußland an neuen, in Größe, Gestalt, Färbung und organologischer Differenzierung sehr merkwürdigen Paludicolen kennen gelehrt hat, knüpft sich haupt- sächlich an die Namen Sabussow (1403) und Korotneff (1448). Daß namentlich des letzteren Werk an Genauigkeit und an einer der Pracht und dem Werte des Materiales entsprechenden anatomischen Ausnutzung soviel zu wünschen übrig läßt, ist tiefstens zu bedauern und erschwert den Versuch, ein halbwegs befriedigendes System aufzustellen. Nicht minder bedauerlich ist es, daß so viele Publikationen über die Paludicolen unter den Tisch fallen müssen, da sie in Sprachen abgefaßt sind, die nur von verhältnismäßig wenigen Zoologen ohne große Schwierigkeiten gelesen werden können. Da schon Hallez (734) sich die Mühe gegeben hat, den Wust von bloß historisches Interesse beanspruchenden Familien- und Genusnamen kritisch zu sichten, können wir uns in diesem Werke auf den Versuch be- schränken, ein System aufzustellen, welchem die Anatomie soweit als möglich zugrunde gelegt ist. Ich werde nur solche Formen berücksichtigen, welche so weit unter- sucht wurden, daß ihnen ein Speziesname gegeben werden konnte, und daher die vielen ,,sp." ebensowenig mitzählen, wie Varietäten, Subspecies und Subgenera. Die Zahl und Lage der Auricular- und Tentakelsinnesorgane werde ich, obgleich sie ohne Zweifel (s. P. Lang, 1462) für die Systematik wichtige Dienste leisten können, deshalb nicht in Betracht ziehen, weil sie erst bei wenigen Arten genau genug studiert worden sind. Mit 2 Sektionen, 2 Subsektionen, 5 Familien, 15 Gattungen und 198 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Sektionen: 1. Die weiblichen Gonaden sind durch ein verästeltes Germovitellarium vertreten I. Hijsterophora. 2. Die weiblichen Gonaden bestehen (normal) aus zwei Germarien und zahlreichen Vitellarfollikeln IL Lecitho'phora. 3213 I. Sektion Hysterophora. Paludicola, deren weibliche Gonaden durch ein ver- ästeltes Germovitellarium (S. 2999) vertreten sind. Mit 1 Famihe, 1 Gattung und 1 Art. I. Familie Curtisiidae nova fam. Hysterophora mit gestrecktem Körper, nach hinten in eine stumpfe Spitze verschmälert, vorne einen dreiseitigen Kopflappen bildend, der zwei schwache Aurikel und zwei Augen trägt. Die Zahl der Hodenfollikel ist gering (bis 9). Haftapparate fehlen, die Dorsalfläche ist glatt, mit der ganzen Bauchfläche kriechend, Kriechleiste sowie eine Penis- scheide fehlen. 1. Gen. Curtisia nov. gen. (LI, 2 u. 3; Textfig. 166, S. 3166). Planaria Curtis 1900 (897). Planaria Stevens 1904 (1364). (Mit dem Charakter der Familie). Mit einer einzigen Art (C. sirnj^licissima) von 9 mm Länge, deren Verhältnis zur größten Breite 3 : 1 beträgt. II. Sektion Lecithophora. Paludicola, deren weibliche Gonaden aus zwei Germarien und zahlreichen Vitellarfollikeln bestehen, Hodenfollikel zahlreich, Körper mit mannigfaltigen Haftapparaten ver- sehen. Mit 2 Subsektionen, 4 Familien, 14 Gattungen und 198 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Subsektionen: 1. Mit der ganzen Bauchfläche kriechend . A. Holoiwda nom. nov. 2. Mit einer oder zwei Kriechleisten (S. 2710) versehen B. Mero'poda nom. nov. A. Subsectio Holopoda. Lecithophora, die mit der ganzen Bauchfläche kriechen und keine Kriechleisten besitzen. Mit 2 Familien, 12 Gattungen und 195 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Famihen: 1. Mit einem Haftwulst (S. 2780), einer Haftgrube (S. 2782) oder Drüsentasche (S. 2714, Textfig. 9) auf der Ventralfläche des Vorderendes des Kör- pers n. Planariidae. 2. Mit echten Saugnäpfen (S. 2714) in wechselnder Zahl (1—200) und Lage am Körper .... IIL Procotylidae. 3214 II. Familie Planarlidae. Lecithophora ohne Kriechleisten, mit einem drüsig- muskulösen Haftorgan auf der Ventralfläche des vorderen Körperendes, das aber niemals zu einem echten Saugnapf ausgebildet ist, von sehr langgestreckter, schlanker bis flächenhaft entwickelter, breiter Gestalt. Mit 8 Gattungen und Arten. Neben Formen, bei denen die größte Breite nur 1/9 der Länge beträgt, und beide Enden des Körpers allmählich zugespitzt erscheinen, finden sich solche, die flächenhaft entwickelt sind, so daß die größte Breite ^2 der Länge ausmacht, und beide Körperenden breit abgerundet er- scheinen. Die beiden Extreme, und zwar viel häufiger das letzterwähnte, finden sich unter den Bewohnern der großen Süßwasserseen Asiens, vor- nehmlich des Baikalsees, aus welchem die auf Taf. XXXII, Fig. 1—12 ab- gebildeten stammen. Für die Einteilung der Planariiden kommen in Betracht: a) Die Gestalt des Körpers, b) das Vorhandensein oder Fehlen von Eücken- papillen, c) die Form des Kopflappens, besonders mit Hinsicht auf das Vorhandensein von Tentakeln oder Aurikeln (S. 2718), d) der Besitz und der Bau von Haftorganen (s. o.), e) Vorhandensein oder Fehlen eines Drüsenpolsters (S. 3712), f) Zahl und Stellung der Augen. Diese bieten bei den vieläugigen Arten eine außerordentliche Mannigfaltigkeit dar. Es finden sich regelmäßig gestaltete, ovale, admediad hegende Haufen parallel zur Längsachse stehend oder mit dieser einen Winkel bildend, zu je 5 bis je 60—70 oder 4—10 Paaren längs- oder quergestellt, oder schließhch den Band des Vorderkörpers in einer Eeihe besetzend usw. Diese kleinen Augen schwanken, wie S. 2913 hervorgehoben wurde, indivi- duell und wahrscheinlich auch je nach dem Alter in der Zahl. In lichtlosen Gewässern finden sich augenlose Varietäten zweiäugiger Arten, und neuestens hat P. Lang (1487, pag. 354) darauf aufmerksam gemacht, daß wir Haupt- und Nebenaugen zu unterscheiden haben — letztere sind stets kleiner und aus weniger Sehzellen aufgebaut, sie treten sowohl bei der normalen Entwicklung wie bei der Regeneration später auf als die Hauptaugen — , und überdies anormale oder überzählige Augen, die als Folgen von Verletzung der Hauptaugen, Hungerzustand und Eegeneration aufzutreten pflegen. Mit 9 Gattungen und 191 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen: A. Die Dorsalfläche des Körpers trägt Papillen, wie die Gattung Thysanozoon der Polydadida . 5. Thysano'plana. B. Rückenf lache glatt, papillenlos. 1. Mit einem Drüsenpolster auf der Bauchfläche des Vorder körpers. 3215 a) Mit einem, den Penis um das Mehrfache an Länge übertreffenden muskulösen Drüsen- organ und ebensolcher Penisscheide, zahl- reiche Augen in zwei seitlichen Haufen Kopfteiles 3. Polydadodes. b) Kein solches l)rüsenorgan vorhanden, die Augen verhalten sich in Zahl und Lage anders 4. Sorocelis. 2. Ohne Drüsenpolster. A. Mit Haftgruben (primitiven Saugnäpfen, S. 2714) 10. Monocotylus. B. Mit Haftwülsten oder Drüsentaschen oder ganz ohne Haftorgane am Vor der ende. a) Mit zahlreichen, in einem Bogen am Stirnrande und an den Seitenrändern des Vorderkörpers angereihten Augen 2. Polycelis. b) Augen fehlen oder sind normal bloß in einem Paare vorhanden. a) Mit einem Augenpaare: -\- Penis rudimentär, der Uterus- stiel mündet mit einer musku- lösen Papille durch quere Muskel- wülste in das eingeengte Atrium 9. Bdelloce'phala. -f + Penis normal, Uteruspapille fehlt. O Männliches Copulationsorgan birnförmig mit einem bei der Copula vorstreckbaren, im Ruhezustande in den Penis- bulbus eingestülpten Flagellum 8. Dendrocoelum. O O Das männliche Copulations- organ entbehrt des Flagellums . 6. Planaria. ß) Augen fehlen 7. Änocelis. 2. Gen. Polycelis Ehrbg. 1831 (59). (XLH, 2; XLV, 4—6; LI, 1; LVH, 5 u. 6). Planaria part. Müll. 1777 (17). Goniocarena part. Schmarda 1859 (183), Ijimia Bergendal 1890 (607). Phagocata part. Girard 1894 (714). Polycoelis Moretti 1912 (1472). Planariidae mit langgestrecktem Körper mit ohne Ten- takeln und mit zahlreichen, in einem ßogun am Stirnrand 3216 und in den Seitenrändern des Vorderkörpers angereihten Augen. Meist mit muskulösen Drüsenorganen versehen (S. 3111). Rücken glatt. Ohne Drüsenpolster. Mit 6 Arten, von denen die beiden mitteleuropäischen eine Länge von 12— 18 mm besitzen. 3. Gen. Polycladodes Steinm. (LV, 11). Polycladodes Steinmann 1910 (1365). Planariidae mit glattem Rücken; Körper platt und breit (mehr als ^4 ^^^^' Länge), die in der Ruhe leicht gefalteten Seitenränder fast parallel verlaufend, der Stirnrand quer abgestutzt und jederseits in einen plumpen breiten Tentakel ausgehend, während in seiner Mitte die ventrale kreisrunde Haftgrube etwas vorspringt. Ein Drüsenpolster fehlt. Die zahlreichen kleinen Augen (S. 2913/4) sind in zwei seitlichen, über dem Gehirn liegenden lockeren Haufen von je 5—37 in der Tentakelbasis zerstreut. Ein den kleinen Penis um das Mehrfache an Größe übertreffendes muskulöses Drüsen- organ, sowie eine langgestreckte Penisscheide (LV, 11) vor- handen. Das männliche Copulationsorgan ohne Flagellum. Der Pharynx ist sehr kurz (Vt der Körperlänge). Mit 1 Art. 4. Gen. Sorocelis Gr. (XXXI, 25—28; XXXII, 1, 5—11, 20; XXXVI, 12—16; XLII, 1 u. 3; XXXIX, 9; LIII, 11 u. 12; LV, 4—6; LIX, 11; Textfig. 5—8, S. 2713; Textfig. 26, S. 2784; Textfig. 112, S. 2914). Sorocelis Grube 1872 (256). Sorocelis, Sarocelis Sabussow 1903 (1015), Subgen. Sorocelis + Gerstfeldtia Sabussow 1911 (1403). Gen. Sorocelis + Gen. Graffiella, Korotneff 1912 (1448). Rücken glatt., Kopflappen sehr verschieden gestaltet mit oder ohne Öhrchen und Tentakeln, zwei- bis vieläugig, wie oben sub Fam. Planariidae angegeben, auch blinde Tiefsee- formen vorkommend. Die meisten Arten haben zahlreiche kleine Augen, die in einem Abstände vom Körperrande ent- weder in Bogenreihen oder in zwei unregelmäßigen, gegen die Mitte des Stirnrandes konvergierenden Haufen in größerer oder geringerer Entfernung vom Seitenrande des Körpers verteilt sind. Allgemein verbreitet ist bei den Arten dieses Genus der Besitz eines Drüsenpolsters. Dieser ist bald klein und dicht hinter dem Stirnrand gelegen, bald erstreckt er sich weiter nach hinten, mit seichten oder tiefen Furchen 3217 versehen, und durch solche in zwei oder drei Lappen geteilt, enthält oft auch .Drüsentaschen (8. 2777), zu denen noch Drüsenflecken (ebenda) hinzukommen können. Ein den Penis um das Mehrfache übertreffendes, muskulöses Drüsenorgan fehlt, desgleichen ein Flagellum. Mit 61 Arten, die, was ihre Körperform betrifft, ebenso mannigfaltig gestaltet sind wie die Planariaarten und 2—37 mm Länge haben (s. sub (icn. l'l(inaria). 5. Gen. Thysanoplana nov. gen. (XXXII, 14). Planaria part. Korotneff 1912 (1448). Planariidae, deren Dorsalfläche ganz oder größtenteils mit Papillen bedeckt ist. Die Ventralfläche des Vorderendes trägt einen Längsschlitz, der wahrscheinlich die Mündung einer Drüsentasche darstellt. Der Stirn- rand trägt ein Paar stumpfer Tentakel, hinter deren Basis je ein ovales helleres Feld ,,eine Anzahl" Augen trägt. Korotneffs fig. 74 (tab. III) zeigt zwei zum Vorderende konvergierende Eeihen von je 6, seine fig. 73 dagegen zeigt die Augen auf dem hellen Felde in einem Häufchen bei- sammen. Die Körperlänge wird mit 7 mm angegeben, die größte Breite im Anfang der hinteren Körperhälfte macht die Hälfte der Länge aus. Mit 1 Art. 6. Gen. Planaria Müll. (XXXI, 31, 32, 35; XXXII, 6; XXXVI, 1, 3—5, 11 u. 17; XLV, 1—3, 9—14; XLVIII, 4—12, 26—28, 36—38, 42; L, 4, 8—14; LIII, 9 u. 10; LIV, 1—3; LV, 7 u. 8, 12; LVII, 3 u. 4; LIX, 8; Textfig. 9, S. 2714; 48, S. 2811; 73-75, S. 2838; 77—79, S. 2850; 80, S. 2851; 90, 2868; 91, S. 2872; 92, S. 2874; 93, S. 2877; 101—106, S. 2901; 107 u. 108, S. 2903; 129, ö. 2968; 156, Ö.3130; 162, S. 3141; 163, S. 3143; 164, S.3144; 165, 8. 3159; 166, S. 3160; 168, S. 3175; 169/i, 3 u.4, S. 3177; 170, S. 3178; 171, S. 3180; 172, S. 3186; 173, S. 3191). Planaria part. Müller 1776 (12.) Phagocata Leidy 1847 (110). Dendrocoelum part. + Dugesia + Emea Girard 1850 (639). Goniocarena part. Schmarda 1859 (183). Planaria + Euplanaria Hesse 1897 (824). Bücken glatt, Kopflappen sehr verschiedenartig ge- staltet, mit oder ohne Öhrchen und Tentakeln, Augen fehlen oder zu 2—4 vorhanden. Mit oder ohne Drüsentasche odo' Haftgrube, aber stets ohne Drüsenpolster. Das männliche Copulationsorgan entbehrt eines Flagellums (S. 3055). 204 Bronu, Klassen des Tier-Reichs IV. 1. ""^ 3218 Quere Muskelwülste des Atrium genitale (S. 3025) kommen bisweilen vor, eine Uteruspapille wurde aber bisher nicht beobachtet. 107 Arten, darunter sowohl langgestreckte von 3—42 mm Länge (die mitteleuropäischen messen 4— 35 mm), als auch flächenhafte Formen von bedeutendem Umfange (s. sub Fam. Planariidae). Von den mitteleuropäischen Arten sind PI. gonocephala, luguhris und 2)olychroa sowohl im Bau der Copulationsorgane, wie auch der Augen mit- einander näher verwandt und wurden daher von Hesse (784, pag. 548) in das n. g. Ewplanaria zusammengefaßt, während PI. alpina durch den unter den Paludicolen vereinzelt dastehenden Bau des männlichen Copulationsorgans, sowie den Besitz von eigentümlichen, bisher nur l)ei ihr beobachteten Sinnesorganen (Tentakelbläschen S. 2903) eine Sonder- stellung einnehmen. Haftorgane der Ventralfläche des Vorderendes sind nur als Haftwulst (S. 2714, Fig. 10 u. 11) oder Drüsentasche, aber nie als Saugnäpfe oder Drüsenpolster vorhanden. Diese Gattung weist in verschiedenen Arten die Erscheinung der Polypharyngie auf, die der erste Beobachter als Charakter für das neue Gen. Phagocata in Anspruch nahm (s. den folgenden Abschnitt dieses Bandes). 7. Gen. Anocelis Stps. (Textfig. 76, ö. 2847). Anocelis Stimpson 1858 (174). Planaria part. A. Dug. 1830 (57). Anocelis Böhmig 1909 (1317). Körper schlank, vorn nicht verbreitert, Kücken glatt, Tentakel und Öhrchen fehlen, und der Stirnrand ist leicht eingekerbt (? mit einer Haftgrube). Der Excretionsapparat weicht von allen übrigen Tricladen dadurch ab, daß er nur ein Paar Poren besitzt (S. 2847). Mit 5 Arten, die eine Länge von 7—9 mm besitzen. 8. Gen. Dendrocoelum Oerst. (XLI, 7—16; XLII, 4; XLV, 7 u. 8; XLVI, 12; XLVIII, 3, 13—17, 25, 29, 34—38; XLIX, 3—10; L, 1—3 u. 5—7, 15—20, 23, 28—34; LV, 9 u. 10; Textfig. 10, S. 2714; 155, S. 3130; 157, S. 3131; 160, S. 3138; 167, S. 3161; 169/2, S. 3177). Planaria part. Müll. 1777 (17). Galeocephala Stimpson 1858 (174). Hydrolimax 4- Oligocelis Girard 1850 (693). Dendrocoelum Oerst. 1844 (87). Dendrocoelum Böhmig 1909 (1317). Körper gestreckt, Rücken glatt, Kopflappen mit breiten und stumpfen Tentakeln, mit einer Haftgrube unter dem 3219 Vorderende, mit 2 großen Augen, die aber fehlen Irinnen. Männliches Copulationsorgan birnförmig, mit oincMii bei der Copula vorstreckbaren, im lUihezustande in den Penis ein- gestülpten Flagellum (S. 3055). Quere Muskelwülste und Uteruspapille fehlen. Mit 10 Arten, wovon 2 in liclillosen Gewässern keine Augen besitzen, sie messen 15 — 26 mm Länge. 9. Gen. Bdellocephala De Man 1874 (284). (XXXI, 33 u. 34; XLV, 20; XLVIII, 1 u. 2; LV, 3; Textfig. 11, S. 2714; 23, ö. 2781). Dendrocoelum part. Hallez 1894 (734). Bdellocephala Böhmig 1909 (1317). Bdellocephala Korotneff 1912 (1448). Körper gestreckt, Eücken glatt, Kopflappen durch eine halsartige Einschnürung vom Körper abgesetzt und mit Aurikeln und zwei großen Augen versehen, mit einer Haft- grube unter dem Vorderende. Penis rudimentär, das Atrium genitale durch quere Muskelwülste eingeengt, der Uterusstiel mündet mit einer muskulösen Papille in das Atrium (LV, 3). Mit einer bis 40 mm langen Art. 10. Gen. Monocotylus Korotn. (XXXIX, 3; LV, 2; Textfig. 24 u. 25, S. 2783). Monocotylus + Archicotylus Korotneff 1912 (1448). Mit einer Haftgrube (primitivem Saugnapf, dessen innere Muscularis keinen vollständigen Abschluß gegen das Mesenchym l>ildet). Ohne oder mit 2 bis vielen Augen, ohne oder mit schwachen Öhrchen. Mit 9 Arten, davon 1 aus Seetiefen farblos und augenlos. III. Familie Procotylidae. Cotylifera part. Korotneff 1908 (1270). Cotylidae Korotneff 1912 (1448). Lecithophora ohne Kriechleisten, aber mit einem oder mehreren (bis 200) echten Saugnäpfen in verschiedener Ver- teilung am Körper. Hierher gehören die größten der bisher bekannten Paludicolen. Echte Saugnäpfe scheinen nur bei den (bei je als Vo'trefer besonderer Gattungen erscheinenden ,, Cotylidae" Korolneffs (1448) vorzuliegen. Mit 3 Gattungen und 4 Arten. 204* 3220 Tabelle zur Bestimmung der Gattungen: Ein großer Bauchsaugnapf am Beginn der zweiten Körperhälfte (XXXII, 19, s) 11. Procotyliis. Mit vier in demselben Querschnitt hinter den Ten- takeln liegenden Saugnäpfen 12. Tetracotylus. Mit zahlreichen (bis 200) an den Seitenrändern des Körpers dicht angereihten Saugnäpfen, die bloß den Stirnrand und das stumpfe Hinderende frei lassen 13. Polycotylus. 11. Gen. Procotylus Korotn. (XXXII, 4, 19). ' Protocotylus Korotneff 1908 (1270). Procotylus Korotneff 1912 (1448). Mit der ganzen Bauchfläche kriechende Procotylidae, die einen einzigen und großen echten Saugnapf tragen, welcher entweder am Vorderende der Bauchfläche oder am Beginn der zweiten Hälfte derselben angebracht ist. Von den 2 Arten ist die eine mit sehr zahlreichen kleinen Augen ver- sehen, lebhaft gefärbt und 60 mm lang, während die zweite, aus einer Tiefe von 1150 m stammend 90 mm lang, farblos und augenlos ist. 12. Gen. Tetracotylus Korotn. (XXXI, 2; Textfig. 12, S. 2715). Tetracotylus Korotneff 1912 (1448). Procotylidae mit vier in demselben Querschnitt ein Stück hinter den Tentakeln angebrachten Saugnäpfen und einer in der Mitte desselben Querschnittes befindlichen Drüsentasche (Textfig. 12, S. 2715). Die mit auffallenden Tentakeln und Haufen sehr kleiner Augen versehene einzige Art wohnt in 25m Tiefe im Sande. 13. Gen. Polycotylus Korotn. (XXXII, 3 u. 13; XXXIX, 8). Polycotylus Korotneff 1910 (1371). Polycotylus Korotneff 1912 (1448). Procotyliden ohne Tentakel, mit zahlreichen (bis 200) an den Seitenrändern des Körpers dicht angereihten Saugnäpfen (XXXII, 3 und 18), welche bloß den Stirnrand und das stumpfe Hinterende frei lassen. Die Länge der einzigen, in 600 m Tiefe lebenden Art P. validus (1448) beträgt 103 mm und ist wohl iden- tisch mit der früher (1371) als P. 'profundus beschriebenen! 3221 B. Subsectiü Meropoda. Locithophora mit Kriechleisten. Mit 2 Familien, 2 Gattungen und 2 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Familien: 1. Mit einer medianen Kriechleiste IV. Podoplanidae. 2. Mit einem Paar zwischen der Medianlinie und den Seitenrändern des Körpers angebrachter Kriechleisten V. Dicotylidae. IV. Familie Podoplanidae nov. fam. Lecithophora mit einer medianen Kriechleiste, welche das auf der Bauchfläche des Vorderendes des Körpers vorhandene Drüsenpolster (XXXII, 15, p?) in zwei Hälften teilt, in ähn- licher Weise, wie dies bei der TerriGolengattung Choeradoplana (XXX, 23 u. XXXVII, 9) der Fall ist. Dazu kommt eine an den Mantel gewisser Gastropoden erinnernde seitliche Ausladung der Eückenfläche, wodurch die beiden großen Augen auf die Ventralfläche verlagert werden. Mit der einzigen Gattung Podoplana und einer Art. 14. Gen. Podoplana Korotneff 1912 (1448). (XXXII, 15). (Mit dem Charakter der Familie.) V. Familie Dicotylidae. Bimacej)halidae Sabussow 1901 (957). Mit zwei am Vorderende der Bauchfläche sich ver- einigenden Kriechleisten (XXXI, 30, U) und zwei zuseiten dieser Kriechleistenkommissur (Mi) angebrachten drüsig-mus- kulösen Sauggruben. Die Drüsenkanten sind an ihrem vordersten Abschnitt (r) rinnenartig eingesenkt. Einzige Gattung: 15. Gen. Dicotylus Sab. (XXXI, 29 u. 30; LV, 1). Dicotylus Grube 1872 (256). Dicotylus Korotneff 1912 (1448). Eimacephalus Korotneff 1901 (956). Eimacephalus Sabussow 1901 (957). Rymacephalus Korotneff 1912 (1448). (Mit dem Charakter der Familie). Mit 1 Art. C. Terricola. Terricola Hallez 1890 (734). Soviele neue Arten von Terricolen auch seit meiner Monographie (891) beschrieben worden sind, so ist doch nur eine einzige Art bekannt 3222 geworden, die als Eepräsentant einer neuen Gattung betrachtet werden kann: es ist dies die von Ikeda (1428) als Pseudartiocotylus ceylonicus nov. gen. et n. sp. beschriebene, der Familie der Rhynchodemidae zu- zurechnende Art. Dagegen hat Jos. Müller (988, pag. 76 Anm.) mit Kecht vor- geschlagen, die Einteilung der Bipaliidae in die drei Gattungen Pero- cephalus, Bi-palium und Placoce'phalus aufzugeben und alle hierher gehörigen Arten in dem einzigen Genus Bi'palium Stps. zu vereinigen. Die Unterordnung der Landplanarien*) zerfällt demnach jetzt in 5 Familien und 18 Gattungen mit zusammen 455 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Familien: A. Mit vielen Augen oder ohne solche. a) Mit zwei pfriemenförmig zugespitzten Ten- takeln an dem quer abgestutzten Vorder- ende und zahlreichen Augen an der Basis und am Innenrande der Tentakel ... I. Limaco'psidae. b) Tentakel fehlen. 1. Körper nach dem zugespitzten (XXXIII, 2) oder abgerundeten (XXXIII, 9) Vorderende allmähhch verjüngt IL Geoplcmidae. 2. Vorderende zu einer halbmondförmigen Kopf platte verbreitert, die auf ihrer Dorsalfläche sehr viele kleine Kolben- augen (B. 2921) und an ihrem freien Eande eine dichte Eeihe von Sinnes- grübchen trägt (Textfig. 100 u. 110) III. Bipaliidae. B. Mit zwei Augen. a) Mit einem oder zwei drüsig-muskulösen Haftapparaten (ßaugnäpfen) auf der Ventralfläche des Vorderendes des Kör- pers. Ohne Kopfplatte, ohne Drüsen- kante und Sinnesgrübchen IV. Cotyloplanidae. b) Saugnäpfe fehlen V. Bhynchodemidae. I. Familie Limacopsidae Dies. Leimacopsidea Diesing 18G1 (197). Terricola mit zwei pfriemenförmig zugespitzten Tentakeln an dem quer abgestutzten Vorderende und mit zahlreichen *) Wie mir A. Strubell seinerzeit mitteilte, heißen sie auf malayisch: linta di /awa = Erdegel fim Gegensatz zu den Wasseregeln linta di ajer), auf sundanesisch Westjava): lon-n'in, auf javanisch (Mitteljava): rajany. 3223 Augen an der Basis und am Innenrande der Tentakeln. Ohne Saugnäpfe und ohne Kopfplatte. I.-Gen. Limacopsis Dies. (XXXIII, 1). (Mit dem Charakter der Familie.) Prostheceraeus Schmarda 1859 (188). Leimacopsis Diesing 1861 (197). Limacopsis Graff 1899 (891). Mit einer einzigen Art: L. terricola Dies. II. Familie Geoplanidae Graff. Geoplanidae Graff 891, pag. 291. Terricola mit zahlreichen, am Vorderende und an den Seitenrändern des Körpers (Textfig, 118—116) verteilten Kolbenaugen (S. 2989) oder ohne Augen. Ohne Aurikular- (S. 2900) oder Tentakelorgane (S. 2908), ohne Haftapparate und ohne Kopf platte (Textfig. 13 u. 110). Mit 6 Gattungen und 217 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen: A. Mit vielen Augen. Körper mehr oder weniger abgeplattet, Mund und Geschlechtsöffnung vom Hinterende erheblich abgerückt. 1. Mehrmals länger als breit. a) Mehr als ^/g der Bauchbreite wird als Kriechsohle benutzt. a) Ohne Drüsenpolster. aa) Copulationsapparat ohne muskulöse Drüsenorgane 2. Geoflana. ßß) Copulationsapparat mit muskulösen Drüsenorganen ausgestattet . . 6. Ärtio'posthia. ß) Mit einem Paar von Drüsenpolstern zu Seiten des Vorderendes der Kriech- sohle 4. Clioeradoplana. b) Mit einer schmalen, weniger als Va ^^^' Bauchbreite betragenden Kriechleiste in der Mitte der Bauchfläche 3. Pelmatoplana. 2. Körper flächenhaft entwickelt, blattförmig, nur 2^/2 mal solang als breit 5. Polydadus. B. Ohne Augen. Körper schnurförmig, Mund und Geschlechtsöffnung nahe dem Hinterende an- ge bracht 7. Gcohia. 3224 2. Gen. Geoplana Graff. (XXXIII, 2-19, 31-36, 40-43; XXXY, 6-8; XXXVII, 1 u. 6; XXXVIII, 4 u. 10; XXXIX, 1; XL, 1 u. 7; XLIII, 5 u. 6; XLIV, 1 ii. 14; XL VI, 1 n. 2; XLVII, 1, 6, 14, 15; XLIX, 2 u. 13; LI, 5-7; LH, 3; LXI. 10 11. 14; Textfig. 22 A ii. B, 8. 2757; 28 S. 2785, 33 S. 2789, 36-38 S. 2792; 52 J>. 2815; 94 S. 2887; 96 S. 2890; 97a u. b, S. 2891; 113-116 S. 2916; 126 A ii. B S. 2919; 132 S. 3018; 134 S. 3020, 142 8. 3031; 159 S. 3173.) Geoplana part. Fr. Müller 1857 (169). Geoplana Hallez 1894 (734). Geoplana Graff 1899 (891). Geoplanidae von gestrecktem Körper, mit breiter Kriech- solile, die am Vorderkörper von einer Drüsenkante umsäumt ist. Mund und Geschleclitsöffnung baucbständig, der Copu- lationsapparat entbehrt der muskulösen Drüsenorgane, Drüsenpolster fehlen. Sie erreichen in konserviertem Zustande eine Länge von 209 mm bei einer größten Breite von 12 mm, sind nach beiden Enden bald zugespitzt (XXXIII, 2), bald abgerundet (XXXIII, 9) im Leben gewiß alle viel- mals länger als breit und ihre im Vorderkörper von einer Drüsenkante (S. 2762) umsäumte Kriechsohle macht zum mindesten etwas mehr als ein Drittel der Bauchfläche aus. Mit 217 Arten. 3. Gen. Pelmatoplana Graff. (XXXIII, 20 u. 21 ; XL VI, 5; XLVII, 3; LVII, 1 u. 2; Textfig. 30, S. 2787; 144, S. 3047). Geoplana part. (G. sondaica) Loman 1890 (612). Pelmatoplana Graff 1896 (807). Pelmatoplana Graff 1899 (891). Geoplanidae von gestrecktem Körper, mit einer schmalen Kriechleiste und ohne Drüsenkante. Mund und Geschlechts- öffnung bauchständig, der Copulationsapparat entbehrt der muskulösen Drüsenorgane. Drüsenpolster fehlen. Mit 20 Arten. 4. Gen. Choeradoplana Graff. (XXXIII, 22-24; XXXVII, 9; XL, 3.) Geoplana part. Graff 1894 (722). Choeradoplana Graff 1896 (807). Choeradoplana Graff 1897 (826). Choeradoplana Graff 1899 (891). 3225 Geoplanidae von gestrecktem Körper, mit einer breiten K liechsolile, die aber in ibrem Vorderende ein Paar Drüsen- polster trägt. Mund und Geschlecbtsöffnung bauchständig, ohne Drüsenkante. Der Copulationsapparat entbehrt (U'i- muskulösen 1) r ü s e n o r g a n e. Mit 4 sicheren x\rten. 5. Gen. Polycladus Blanch. (XXXIII, 25 u. 26; XXXVII, 5; XLV, 21 ; XLVII, 8 u. 9; XLIX, 14; LI, 4). Polycladus E. Blanchard 1847 (109). Polycladus Graff 1896 (807). Polycladus Graff 1899 (891). ]\Iit der ganzen Bauchfläche kriechend und mit einer i'andst ändigen Drüsenkante versehen. Mund und Cieschlechts- öffnung im letzten Drittel der Bauchfläche. Der Copulations- apparat entbehrt der muskulösen Drüsenorgane. Drüsen- polster fehlen. Geoplanidae von breiter, platter, blattähnlicher Gestalt. Das größte Exemplar (XXXIII, 25 u. 26) hat eine Länge von 118 und in der Mitte der Länge eine Breite von 49 mm bei einer bis nahe an den scharfen Körperrand gleichbleibenden Dicke von 4 mm. Mit einer einzigen Art. 6. Gen. Artioposthia Graff. (XXXIII, 27 u. 28; XXXVIII, 5; XXXIX, 6; LH, 2; LX, 1-10; Textfig. 154, S. 3128.) Geoplana part. Dendy 1891 (615); 1894 (719). Geoplana part. W. B. Spencer 1890 (616). Artioposthia Graff 1896 (807). Artioposthia Graff 1899 (891). Geoplanidae von gestrecktem Körper, mit breiter Kriech- sohle und einer das Vorderende umsäumenden Drüsenkante. Mund und Geschlechtsöffnung bauchständig. Drüsenpolster fehlen. Copulationsapparat mit mannigfaltigen paarigen und unpaaren muskulösen Drüsenorganen versehen. Mit 6 sicheren Arten und 2 weiteren, wahrscheinlich zu dieser Gattung gehörigen. 7. Gen. Geobia Dies. Geoplana Fr. Müller 1857 (169). Geobia Diesing 1861 (197). Geobia Graff 1896 (807). Geobia Graff 1899 (891). Geoplanidae von schnurförmigem Körper, ohne Kriech- sohle und Augen. Mund und Geschlechtsöffnung nahe dem 3226 Hinterende angebracht. Pigmentlos. Lebt in von Regen- würmern erzeugten Gängen des Bodens und scheint sich vom Blute des Lumbricus corethrurus zu ernähren. Mit 1 Art, die eine Länge von 104 und eine Breite von 2 mm erreicht. III. Familie Bipaliidae Graff 1899 (891). Terricola, deren langgestreckter Körper am Vorderende zu einer quergestellten halbmondförmigen Kopfplatte ver- breitert ist, die auf ihrer Dorsalfläche sehr viele kleine Kolbenaugen und an ihrem freien Rande eine dichte Reihe von Sinnesgrübchen trägt. Kriechen mit einer in der Basis der Kopfplatte beginnenden schmalen, pigmentlosen Kriech- leiste, deren Querschnitt (Textfig. 3, D u. E, S. 2710) sich je nach der Funktion ändert. Mit einer einzigen Gattung. 8. Gen. Bipalium Stps. (XXX, 44; XXXIV, 1-25; XXXV, 9; XXXVI, 8-10; XXXVII, 7 u. 8; XXXVIII, 11 u. 13; XLII, 10; XLIII, 13-15; XLIV, 12 u. 13; XLVI, 6-9; XL VII, 5; LI, 8-10; LH, 1, 4-9; LIII, 6-8; LIV, 4-12; Text- fig. 13, S. 2717; 32, 8. 2787; 35 A, S. 2790; 4144, S. 2794; 65, S. 2825; 99, S. 2893; 110, S. 2909; 117-121, S. 2917; 122 u. 123, S. 2918; 124 u. 125, S. 2919; 143, S. 3073; 161, S. 3139.) Bipalium Stimpson 1858 (174). Sphyrocephalus Schmarda 1859 (183). Dunlopea E. P. Wright 1860 (187). Bipaliura Stimpson 1861 (190). Bipalium Die sing 1861 (197). Perocephalus + Bipalium + Placocephalus Graff 1896 (807). Perocephalus + Bipalium + Placocephalus Graff 1899 (891). Bipalium Müller 1902 (988). (Mit dem Charakter der Familie.) Diese Gattung umfaßt 111 sichere Arten, deren größte eine Länge von 600 nun erreichen können. IV. Familie Cotyloplaiiidae Graff. Cotyloplanidae Graff 1896 (807), 1899 (891). Terricola mit einem oder zwei durch die Kriechleiste von- einander getrennten Saugnäpfen auf der Ventralfläche des Vorderendes des Körpers, mit zwei konischen, auf der Dorsal- fläche angebrachten Tentakeln oder seitlichen Aurikular- organen (XXXIV, 26 u. 27b, sowie 28 u. 29, a/) und zwei Retinaaugen 3227 (S. 2963). Kriechen mit einer, weniger als Ya ^^ei" Bauchfläche ausmachenden Kriechleiste oder der ganzen Bauchfläche. Eine Drüsenkante fehlt. Mit 2 Gattungen und 7 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen : A. Cotyloplanidae mit einem medianen Bauchsaug- napf 9. Coiyloplana. B. Cotyloplanidae mit einem Paar medianer Bauch- saugnäpfe lU. Artiüvotijlus. 9. Gen. Cotyloplana Graft. (XXXIV, 26—29; XL, 6; XLIV, 4 u. 6; Textfig. 31, S. 2787.) Cotyloplana Graff 1896 (807). Cotyloplana Graff 1899 (891). Cotyloplanidae mit einem medianen Bauchsaugnapf, seit- lichen Aurikularfalten, aber ohne Apicalsinnesorgan (XXXIV, 26-29). Mit 6 Arten. 10. Gen. Artiocotylus Graff. (XXXIII, 29 u. 30; XXXVIII, 2; XXXIX, 4 u. 7; XL, 4; XL VII, 12; LIII, 2; LVI, 9 u. 10; Textfig. 40, S. 2792). Artiocotylus Graff 1896 (807). Artiocotylus Graff 1899 (891). Cotyloplanidae mit einem Paar von Bauchsaugnäpfen, ohne Aurikularfalten, mit einem Apikaisinnesorgan (XXXIII, 29, (jr). Mit 1 Art. V. Familie Rhynchodemidae Graff. Ehynchodemidae Graff 1896 (807). Khynchodemidae Graff 1899 (891). Terricola mit zwei Augen, die aber in ihrem Bau von einfachen Pigmentflecken und Kolbenaugen mit einem einzigen Sehkolben bis zu großen Retinaaugen alle bei den TndadiJa vorkommenden Typen (S. 2929ff.) aufweisen können. Dasselbe gilt mit Hinsicht auf den Querschnitt des Körpers und das Vorhandensein, bzw. die Breite der Kriechsohle. Eine alle 120 Arten umfassende Familiendiagnose kann demnach im wesentlichen bloß auf negative Charaktere aufgebaut sein, indem sie lautet : Terricola mit zwei nahe dem Vorderende des Körpers angebrachten Augen. Ohne Tentakel oder Aurikel, ohne saugnapfähnliche Haftapparate oder Drüsenpolster, dem bei 3228 einer einzigen Art vorkommenden Kopflappen fehlen die an der Kante des Bipaliumko pflappens angereihten Sinnes- grübchen, Mit 8 Gattvmgen und 120 Arten. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen: . A. Das die Augen tragende, die halbe Breite des ■ Eumpfes besitzende Vorderende ist durch eine Querfurche als Kopflappen (XXXIV, 51 u. 52, a) abgesetzt 18. Othelosoma. B. Ein solcher Kopf läppen fehlt. 1. Cilien auf der Dorsalfläche fehlend, nur die Bauchfläche flimmernd 12. Microylana. 2. Cihen den ganzen Körper bekleidend. aa) Körper drehrund, ohne Kriechsohle oder Kriechleiste 17. Nematodcmus. bb) Mit einer scharf ausgeprägten Kriech- sohle oder Kriechleiste. a) Körper relativ breit, dorsal konvex, ventral flach, Bauch und Bücken durch die Seitenkanten scharf ab- gesetzt (Querschnitt: o) . . . . 11. Platydemus. b) Körper langgestreckt, Bauch- und Kückenfläche nicht scharf von- einander abgesetzt. a) Körper riemenförmig (Quer- schnitt: (co). aa) Außerordenthch langge- streckte Formen , ohne apikales Sinnesorgan und Ambulacralgrübchen mit großen Ketinaaugen ... 13. Doliclioplana. ßß) Relativ kurz, mit apikalem Sinnesorgan (Textfig. 109, S. 2905, ao) und zwei Am- bulakralgrübchen {ag der Textfig. 111, S. 2911) . . U. Pseudartiocotylus.^ ß) Körper drehrund oder subzylin- drisch (Querschnitt o oder o) aa) Plumpe Formen mit sehr schmaler Kriechleiste und einem einziehbaren api- kalen Sinnesorgan (S. 2904, XLIV, 7 *) 16. Amhlyjjlana. 3229 ßß) Langgestreckte Foimen mit einer mehrweniger breiten ventralen Kriechfläche, ohne Apikaiorgane ... 15. liJiyncJiodemus. 11. Gen. Platydemus Graf f. (XXX, :37-39; XLIV, 2 u. 3, 11; Textfig. 45, S. 2794; 50, Ö. 2814; 53, S. 2815; 54, 8. 2816). Rhynochclemus part. Fletcher und Hamilton 1888 (544). Rhynchodemus W. B. Spencer 1892 (050). Platydemus Graff 1896 (807). Platydemus Graff 1899 (891). Terricola von massivem, relativ breitem Körper, dorsal schwach konvex, ventral flach, Bauch und Rücken durch die Seitenkanten scharf abgesetzt (s. o. Querschnittschema), welche im Vorderende Drüsen- und Sinneskanten (XLIV, 3), sowie zwei große Retinaaugen besitzen. 12. Gen. Microplana Vejd. (Textfig. 49, S. 2813). Microplana Vejdovsky 1889 (593). Rhynchodemidae von sehr geringer Größe (etwas über 6 mm 1. und Ya mm br.), drehrund, ohne Sinneskante und Kriech- leiste, nur die Ventralfläche mit Cilien versehen, mit zwei einander sehr genährten kleinen Pigmentaugen, im übrigen unpigmentiert. Pharynx zylindrisch, die paarigen Divertikel des vorderen Hauptdarmes unverästelt, jene der hinteren Hauptdärme bloß angedeutet. Mit 1 Art: M. humicola. 13. Gen. Dolichoplana Mos. (XXXV, 45-48, XXXVIII, 1; XLII, 7-9; XLVI, 13-16; LIII, 1; Textfig. 46, S. 2794; 51, S. 2815; 56, S. 2817; 64, S. 2824; 133, S.3019). Dolichoplana. Moseley 1877 (311). Dolichoplana Graff 1896 (807). Dolichoplana Graff 1899 (891). Rhynchodemidae von außerordentlich langgestreckter, riemenförmiger Gestalt mit dem oben gezeichneten Quer- schnitt. Das stumpfe Vorderende des Körpers ist von einer Sinnes- und Drüsenkante eingesäumt und trägt zwei große Retinaaugen. Mit 11 Arten. 3230 14. Gen. Pseudartiocotylus Ikeda. (XLIV, 8 u. 9; Textfig. 109, S. 2905; 111, S. 2911). Pseudartiocotylus Ikeda 1911 (1428). Der riemenförmige Körper ist relativ kurz, besitzt ein zwischen den kleinen Augen liegendes uhrglasförmiges api- kales Sinnesorgan (Textfig. 109, S. 2905, ao) und zwei neben den! Vorderende der schmalen Kriechleiste angebrachte längs- ovale Ambulakralgrübchen (Textfig. 111, S. 2911, ag). Mit 1 Art. 15. Gen. Ehynchodemus Leidy. (XXXIV, 30-35, XXXVII, 10; XXXVIII, 12 u. 14; XLIII, 7-12 XL VI, 10-11, 21-22; XL VII, 7 u. 13; LI, 11 ; LIII, 3; LVII, 2; LXI, 11 Textfig. 34, S. 2789; 39, S. 2792; 55, S.2817; 98, S. 2892; 14G, S. 3078 152 u. 153, S. 3126). Ehynchodemus Leidy 1851 (133). Ehynchodemus Graff 1896 (807). Ehynchodemus Graff 1899 (891). Geodesmus Metschnikoff 1866 (217). Ehynchodemidae von gestrecktem Körper mit drehrundem oder querovalem Querschnitt, mehrweniger schmaler Kriech- sohle, meist sehr verjüngtem, eine '^Mnneskante tragendem Vorderende und kleinen Augen, ohne apikale Sinnesorgane. Mit 47 Arten. 16. Gen. Amblyplana Graff. (XXXIV, 39-42; XXXVIII, 3; XXXIX, 5; XL, 5; XLIV, 7; XL VII, 4; LVI, 3-8 u. 11; LXI, 12 u. 13). Amblyplana Graff 1896 (807). Amblyplana Graff 1899 (891). Ehynchodemus part. Moseley 1877 (311). Ehynchodemidae mit einem fast drehrunden, im konser- vierten Zustande sehr verkürzten und meist in feine Quer- fältchen gelegten Integumente — ein Effekt der riesig ent- wickelten longitudinalen Bündel der Parenchymmuskulatur, von welchen sich besondere Eetraktoren der konischen vorderen Spitze des Körpers abgliedern, die auf Eeize das apikale Sinnesorgan und die Eetinaaugen nach innen einziehen (XLIV, 7 *). Die Kriechleiste zumeist sehr schmal. Mit 25 Arten. I 3231 IV. Nachtrag; zum Literaturverzeichnis. ad 020. In der Erklärung der Tai. VII fehlt die Erklärung der Eig. 17. Es ist daher für Coyivoluta schultzii anzufügen: ,,Fig. 17 a— c: Verschiedene Formen des Mundstückes, schwächer vergrößert". *6B8c. Ostroumov, A. Bericht über die Verwaltung der Biolo- gischen Seestation zu Sebastopol vom April I)is De- zember inkl. 1891. (Russisch.) Ein Auszug davon in: Zernov (130G). ad 1180a. Der * entfällt. Die Versammlung fand 1905 statt, Vol. III. des Berichtes soll 1907 erschienen sein, aber das erste Exemplar gelangte in den europäischen Buchhandel 1913 (nach Paris ge- langte dasselbe via Berhn — Graz!). 1374c. Fantham, H. B. On a new Trypanoplasma from Dendro- coelum lacteum. Proc. Zool. Soc. of London 1910. pag. 670—671. ad 1455. Steht nicht in der IV., sondern in der V. Serie und erschien 1913. 1464a. Iloldhaus, K. Über die Abhängigkeit der Fauna vom Gestein. Verhandl. d. VIII. Internat. Zoologenkongresses zu Graz 1910. Jena 1912. pag. 737. Würmer. Exklusiv torrenticol sind vermutlich einige Planarien (die blinden Arten, anscheinend auch Planaria gonocephala, aber nicht PI. alpina). 1464b. Simroth, H. Über die Bedeutung des Kopfes für das System. Ebendas. pag. 797-798. Betreffend Beziehungen zwischen Turbellarien und Ctenophoren. 1471a. Sekera, E. Neues Vorkommnis von Zwillingen bei den Turbellarien (tschechisch). Biologische Blätter. I. Jahrg. Prag 1912. 2 pag. mit 3 Textfiguren (1. Macrostomu7n hystrix, 2. u. 3. Pro- rhynchus haüicus betreffend). Vorläufige Mitteilung zu 1478. 1475a. Jacobsohu, A. Die Nesselzellen. Arch. f. Naturg. 78. Abt. A. H. 8. Berlin 1912. pag. 111-144, mit 1 tab. Betrifft Microstomuni. 1500 u. 1501. Vacant. 1484. Steiiimann, P. Über Rheotaxis bei Tieren des fließenden Wassers. Verh. Naturforsch. Ges. in Basel. Bd. XXIV. Basel 1913. 23 pag. mit 3 Textfig. (Ein Auszug in: Intern. Rev. ges. Hydrobiol. Biol. Suppl. Ser. VI. pag. 321.) 1485. Peebles, F. Regeneration acöler Plattwürmer. I. Aplianostoma diversicolor. (Vorl. Mitt.) Bull, de l'Institut Oceanographique. Nr. 263. 5 pag. mit 4 Textfig. 1486. Sekera, E. Grundriß einer Ökologie und Biologie der Süßwasser- turbellarien (tschechisch). Programm d. K. K. Staatsrealschule in Prag- Altstadt. Prag 1913. 32 S. 3232 1487. Laug, P. Experimentelle und histologische Studien an Turbellarien. I. Mitteilung: Heteromorphose und Polari- tät bei Planarien. Arch. f. mikrosk. Anat. Bd. LXXXII, Abt. I. Bonn 1913. pag. 257-270 mit tab. XVI. 1488. Beaiiehamp, P. de. Öur la faune (Turbellaries en particulier) des eaux saumätres du Socoa. IL Monoo'phorum graffi n. sp. Bull. Soc. Zool. de France. T. XXXVIII. Paris 1913. pag. 159 bis 162. Mit 2 Textfig. 1489. Beauehamp, P. de. Sur la faune (Turbellaries en particulier) des marais saumätres du Socoa. III. Coup d'oeil sur l'en- semble de la faune et ses variations. Ebendas. pag. 172—178. 1490. Graff, L. von. Turbellaria, in Dr. H. G. Bronns Klass. u. Ordn. des Tier-Eeichs. IV. Bd. Vermes. Abt. I c. 120.-129. Lief. IIL Nachtrag zum Literaturverz. und Text d. Tricladida u. z. 120.-129. Lief. Leipzig 1913. 130.-135. Lief., Januar 1914; 136.-139. Lief., März 1914; 140.-144. Lief., Mai 1914; 145.-149. Lief., Mai 1915; 150.-154. Lief., August 1915; 155.-158. Lief., Oktober 1915; 159.-162. Lief., Dezember 1915. 1491. Gelei, J. Über die Ovogenese von Dendrocoelum lacteum. Arch. f. Zellforschung. XL Bd. Leipzig und Berlin 1913. pag. 51 bis 150, mit tab. IV u. V. Gibt ein ausführliches Referat der in seiner ungarisch geschriebenen Arbeit (1467) enthaltenen Angaben über Form, Hülle und Zusammensetzung des üvariums der im Titel genannten Paludicolen nebst neuerdings gemachten Beobachtungen über den gleichen Gegenstand. 1492. Beauehamp, P. de. Turbellaries, Trematodes et Gordiaces. Voyage de Ch. Alluand et E. Jeannel en Afrique Orientale (1911—1912). Eesultats Scientifiques. Turbellaries pag. 3— 16, mit 3 Textfig. und 1 tab. Findet daselbst Planaria gonocephala Müll, und gibt eine vortreffliclie Darstellung der PI. Jeanelli n. sp. und der Organisation der Amhly plana cylindrica n. sp., besonders auch des merkwürdigen Copulationsapparates derselben. 1493. Beauehamp, P. de. Planaires des Bromeliacees de Costa-Eica receuillis par M. C. Picado. Deuxieme note. Arch. Zool. exper. T.LI. Paris 1913. Notes et revues, No. 2. pag. 41-52, mit 4 Textfig. Neue Fundorte von Rhynchodemus hromelicola und Oeoplana picndoi, soA^ie zweier, Geoplana niefzi und maximiUani ähnlichen Formen ; dazu die Beschreibung von Rhynchodemus costuriceiisis, sowie eine Darstellung des Copulationsapparates dieser Art und der Oiganisation einer neuen, durch den ausgesprochen metamerenBau auffallenden Prorhynchus- Art, Pr. mefameroides. 1494. Bresshiu, E. Über das spezifische Gewicht des Proto- plasmas und die Wimperkraft der Turbellarien und In- 3233 fusorien. Verh. d. Deutschen Zoolog. Ges. XXIII. Jahres- versammlung in Bremen. Berlin 1913. pag. 226—232. 1495. Graff, L. vou. Turbellaria IL Rhabdocoelida in: Das Tier- reich. 35. Lief. Berlin 1913. Mit XX und 484 Seiten sowie 394 Textfig. 1496. Lang, P. Experimentelle und histologische Studien an Turbellarien. IL Mitteilung. 1. Epithelregeneration, 2. Über die Nebenaugen von Planaria 'polychroa. 3. Ex- perimentelles und Histologisches vom Tricladenpharynx. Archiv f. mikrosk. Anat. LXXXII. Bd. I.Abt. Bonn 1913. pag. 339—364, mit 2 tab. und 2. Textfig. 1497. Coguetti de Martiis, L. Pltoenocora jucunda. Nuova specie di Turbellario Eabdocelo. Boll. Mus. Zool. ed Anat. comp. R. Univ. Torino No. 685. Vol. XXIX. Torino 1914. 1498. Child, C. M. Studies on the Dynamics of Morphogenesis and Inheritance in Experimental Reproduction. VI. The Nature of the Axial Gradients in Planaria and their Relation to Antero-Posterior Dominance, Polarity and Symmetry. Arch. f. Entw.-Mechanik. XXXVII. Bd. Leipzig 1913. pag. 108-158, mit 13 Textfig. Mit einer vom Autor gegebenen Zusammenfassung in deutscher Sprache, pag. 153-155. 1499. Zeniow, S. A. Zur Frage der Biologie des SchwarzenMeeres. Mem. de l'Acad. Imp. des Sciences de St. Petersburg 1913. (Russisch.) 299 S. mit 10 tab. 1500 u. 1501. Vacant. Gibt pag. 207 — 210 eine Aufzählung von 17 Turbellarien mit Fundorten. 1502. Schneider, G. Beitrag zur Vermifauna des Wirzjerw. Korre- spondenzblatt d. Naturf. -Vereins zu Riga. Vol. LVI. Riga 1913. pag. 29ff. Betrifft Polycelis nigra und Dendrocoelum lacteum. 1503. Böhmig, L. Studien an Doppelplanarien. Die Kokon- bildung und -abläge bei Planarien mit vermehrter Zahl der Copulationsapparate. Zool. Jahrb., Abt. f. Anat. XXXVI. Band. Jena 1913. pag. 307-336, mit 2 tab. und 5 (10) Textfig. 1504. Steinmann, P. und E. Bresslau. Die Strudelwürmer (Tur- bellaria). Bd. V der Monographien einheimischer Tiere, herausgeg. von H. Ziegler u. R. Woltereck. Leipzig 1913. Mit 2 Taf. u. 156 Textfig. Eine in Lihalt und Ausstattung glänzende Darstellung dieser Abteilung unserer mitteleuropäischen Fauna, die, von den dazu in erster Linie berufenen Zoologen verfaßt, die beste Grundlage für weitere Forschungen darstellt. Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV 1. ^'-"^ 3234 1605. Gelei, J. Bau, Teilung und Infektionsverhältnisse von Trypanosoma dendrocoeli Fantham. Arch. f. Protistenkunde. XXXII. Bd. Jena 1913. pag. 171-204, tab. VII u. Textfig. 1. Der Verf. widmet nach einer genauen Beschreibung dieses Parasiten eine eingehende Besprechung dem Verhältnisse desselben zu seinem Wirte und den beobachteten oder möglichen Infektionswegen (s. Parasiten der Tricladen). 1505a. Peeblcs, Fl. Regeneration acöler Plattwürmer. 1. AfJiano- stoma diversicolor. Bull, de l'Institut Oceanographique de Monaco. No. 263. I.Mai 1913. Vorläufige Mitteilung aus dem Laboratorium des Mus6e Oceanographique. 5 Seiten mit 4 Textfig. 1506. Peebles, Fl. On some Acoelous Flatworms from the Gulf of Naples. Zool. Anz. XLIII. Bd. Leipzig 1913. pag. 242-244 mit 3 (4) Textfig. Beschreibt Amphiscolops fuligineus n. sp. und gibt einen scheraatiscben Medianschnitt von A'phano Stoma pulchellum (Uljanin, non A. pulchella Pereyaslawzewa). 1507. Bresslau, E. und H. von Voss. Das Nervensystem von Meso- stoma eJirenbergi (Focke). Zool. Anz. XLIII. Leipzig 1913. pag. 260-263, mit 2 Textfig. 1508. Löhner, L. Über die systematische Stellung der heute im Genus Amphiscolops vereinigten Arten. Ebendas. pag. 273 bis 279. Schlägt vor, diese mit Rücksicht auf die Zahl und Stellung der Bursa - mundstücke m die entsprechend zu umschreibenden CTcnera Amphis- colops und Polychoerus aufzuteilen. 1509. Toedtmauu, W. Die Schalenbildung der Eikokons bei Tur- bellarien. Arch. f. Hydro biol. u. Planktonkunde. VoL VIII. Stuttgart 1913. pag. 529-552, mit 11 Textfig. Ein Referat darüber in: Mikrokosmos, Heft 1, Stuttgart 1914/15, jjag. 27. 1510. Sumner, F. B., C. 0. Osbiiru and L. J. Cole. A biological survey of the waters of Woods Hole and vicinity. Bull, of the bureau of fisheries. Vol. XXXI. 1911. part IL Washington 1913. Section III. A catalogue of the marine fauna. pag. 579. Turbellaria, pag. 579— 582. Zählen 82 Arten auf, mit Angabe der Literatur und der Fundorte. 1511. Heath, H. and E. A. Mc (iregor. New Polyclads from Mon- terey Bay, California. Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, Vol. LXIV (1912). Philadelphia 1913. pag. 455-488, mit tab. XII bis XVIII und 12 Textfig. Mit einem Bestimmungsschlüssel und Beschreibung, bzw. Aufzählung folgender Arten: 3235 I. Tribus Acotylea pag. 458. Farn. Planoceridae. Gen. Planocera, pag. 459: PI. californica n. sp., pag. 4ö9, Textfig. 1; PI. hur- chami n. sp., pag. 461, tab. XIII, fig. 9; tab. XVIII, fig. 44. Gen. Sti/lochoplana, pag. 463: St. gracüis n. sp. pag. 463, tab. XIII, fig. 2 u. 6. Gen. Leptoplana: L. rupicola n. sp., pag. 464. Textfig. 2, tab. XII; fig. 3, tab. XIII, fig. 10, 13, 14. L. timida n. sp. pag. 466, Textfig. 3; tab. XII, fig. 1, tab. XIII, fig. 12. L. californica Plehn, pag. 470; L. saxicola, pag. 467; tab.XII, fig. 4; tab. XIV, fig. 21; tab. XVI, fig. 30. L. inquiela n. sp., pag. 470; tab. XIII, fig. 8, 14. L. maculosa Stps., pag. 472; Gen. nov. Phylloplana: Ph. litoricola, pag. 472, Textfig. 4, tab. XII, fig. 7. II. Tribus Cotylea pag. 474. Farn. Pseudoceridae. pag. 474. Gen.nov. Licheniplana, jjag. 74: ,, TicÄe/«'pZa»a"(lapsus calami !) L. lepida n. sp. pag. 474, Text- fig. ö; tab. XIII, fig. H; tab. XIV, fig. 17; tab. XVII, fig. 36. Farn. Euryleptidae. pag. 476. Gmi. Stylostomum, pag. 476: St. lentum n. sp., pag. 476; tab. XIII, fig. 16; tab. XVII fig. 37; tab. XVIII, fig. 40. Gen. A ceros, pag. 478 : A. latigi n. sp. Textfig. 6, tab. XII, fig. 5; tab. XVII, fig, 38. Gen. nov. Anciliplana, pag. 479: A. graffi, Textfig. 7, tab. XVI, fig. 31; tab. XVII, fig. 35. Gen, Eurylepta, pag. 481: E.auran- tiacan. sp., Textfig.8, tab. XV, fig. 18; tab. XVII, fig. 34. Gen. nov. Euryleptodes, pag. 483: E. cavicola n. sp., Textfig. 9, tab. XV, fig. 28; tab. XVI, fig. 29 u. 33. E. pannulus n. .sp., pag. 484, Textfig. 10 u. 11. E. pkyllulus n. sp., pag. 486, tab. XV, fig. 25. 205* 3236 1512. AVhitehouse, R. H. Freshwater Planaria. Eecords of the Indian Museum. Vol. VIII. Zoological Kesults of the Arbor Ex- pedition 1911-12. Calcutta 1913. part III. pag. 317-321, tab. XXII und 2 Textfig. Beschreibt die neuen Ai-tcn Planaria arhorensis (pag. 317, tab. XXII, fig. 1—2) und PI. kempi (pag. 319, tab. XXII, fig. 3). 1513. Rand, W. H. and E. A. Boydeu. Inequality of the two Eyes in regenerating Planarians. Zool. Jahrbücher. Abt. f. Allg. Zoologie u. Physiologie. Bd. XXXIV. Heft 1. Jena 1913. pag. 69— 80 und 10 Textfig. (Auch in: Contrib. Zool. Lab. Mus. Comp. Zoology at Harvard College, Cambridge, Mass. Nr. 243). 1514. Vacat. 1515. Pelseueer, P. Quelques resultats de l'etude de la regene- rescencechezlesGasteropodesetles Turbellaries. IX^Con- gres Intern, de Zoologie tenu ä Monaco 1913, Eennes 1914. pag. 173. 1516. Child, C. M. The Asexual Cycle of Planaria velata in Relation to Senescence and Rejuvenescence. Biol. Bull. Mar. Biol. Lab. Woodshole Mass. Vol. XXV. Lancaster, Pa. 1913. pag. 181-203. mit 12 Textfig. Eine weitere Studie des Verfassers über das Vorkommen, den Ablauf und die biologische Bedeutung der ungeschlechtlichen Fortpflanzung bei den Paludicola, deren Ergebnisse von unserem Mitarbeiter, Herrn Prof. E. St ein mann im Abschnitte ,,Autotomie und ungeschlechtliche Fort- pflanzung durch Teilung" dieses Bandes gewürdigt werden sollen. 1517. Steiumaim, P. Beschreibung einer neuen Süßwasser- triclade von den Kei-Inseln nebst einigen allgemeinen Bemerkungen über Tricladen-Anatomie. Abb. d. Sencken- bergischen Naturf. Ges. Bd. XXXV. Heft 1. Frankfurt a. M. 1914. pag. 111— 121, mit 4 Textfig. und tab. Behandelt die Anatomie der leider noch nicht geschlechtsreif gewesenen Planaria mertoni n. sp. und fügt dazu ,, Einige allgemeine Bemerkungen über Paludicolenanatomie": I. Verdauungsapparat, II. Aurikularsinnes- organe und III. Bau der Augen betreffend. 1518. Böhmi^, L. Phaenocora foliacea {Derostoma foliaceimi) n. sp. Ein Strudelwurm aus dem Süßwasser vom Kapland. Deutsche Südpolarexpedition 1901-1903. Bd. XVI. Zoologie VIII. pag. 89-91. Berlin 1914. Mit 4 (6) Textfig. 1519. Bock, Sixteu. Studien über Polycladen. Zoolog. Bidrag fran Uppsala. Band IL Zoolog. Beiträge aus Uppsala 1913. pag. 31— 344, mit 67 (93) Textfig. und 10 tab. (6 Doppeltafeln, III-VI, IX u. X, sowie 2 einfachen, VII u. VIII). Es ist dies die umfangreichste und das größte Material behandelnde Poly- cladenarbeit seit A. Längs Monographie (460). Jhv Umfang hätte es gerechtfertigt, sie mit einem Lihaltsverzeichnis zu versehen, das nicht nur mir, sondern auch si:)äteren Autoren, die sich mit Polycladen be- schäftigen werden, viele Zeit ersparen kann. 3237 In folgendem habe ich dieses Inhaltsverzeichnis zusammengestellt, aus welchem hervorgeht, daß Bock 10 neue Gattungen und 23 neue Arten beschreibt und unsere Kenntnis der Polycladida durch genauere Untersuchung zahlreicher, bisher nur wenig gekannter Formen außer- ordentlich vermehrt. Inhaltsverzeichnis: Vorrede pag. ;>l Methoden 33 Terminologie der Geschlechtsorgane 35 Systematik 41 Spezieller Teil 59 Unterordnung Acotylea Lang — A. Sectio Craspedommata nov. sect — 1. Farn. Discocelididae — 1. Gen. Discocelis 60 2. Gen. Semonia 61 2. Farn. Latocestidae 63 1. Gen. Latocestus — L. viridis*) n. sp 64 Textfig. la— d, 2; IIT, 1 2. Gen. Trigonoporus 68 3. Farn. Plehniidae 69 1. Gen. Plehnia noni. nov - — P. arctica 70 VII, 11 2. Gen. Discocelides 73 D. langi — Textfig. 3—5; IV, 1 u. 5; VI, 9, 14 u. 16; VII, 1, 2, 5;IX, 5— 7, 9u. 10; X, 7 4. Fam. Polyposthiidae 85 1. Gen. Polyposthia 87 P. similis — Textfig. 6a— d; IV, 12 u. 13; VII, 7 u. 8; VIII, 1— 5u. 8; IX, 4, 8; X, 5 u. 10 2. Gen. Cryptocelides 99 0. loveni 100 Textfig. 7 u. 8; IV, 2—4, 9 u. 10; VI, 8,9, 11—13, 15 u. 17;VII, 3,6,9;X, lu. 4 5. Farn. Stylochidae 108 1. Gen. Meixneria n. g 112 M. furva n. sp — Textfig. 10a u. b u. 11; V, 1 u. 13 2. Gen. Cryptophallus n. g 120 C. wahlbergi n. sp — Textfig. 12a— d u. 13; III, 8 3. Gen. Parastylochus n. g 125 P. astisn. sp — Textfig. 14a u. b u. 15; III, 9 4. Gen. Stylochus 128 St. Orientalis — Textfig. 16 u. 17; IX, 1, 3 var. australis nov. var. . . . 128 u. 338; III, 11 *) Heißt in der Tafelerklärung ,,subviridis'\ 3238 var. splendida 132 Textfig. 18a— c u. 19; V, 2a u. b, 3 St. hyalinus n. sp 136 Textfig. 20 ii. 21; V, 11 St. pusillus n. sp 139 Textfig. 22 u. 23 5. Gen. Idioplana 141 6. Gen. Woodworthia 142 W. atlantica n. sp — Textfig. 24a — c u. 25; V, 4 7. Gen. Shelfordia 147 Anhang zur Farn. Stylochidae 148 Gen. Bergendalia — 6. Farn. Cryptocelidae 149 1. Gen. Cryptocelis 150 2. Gen. Microcelis 151 3. Gen. Enterogonia 152 4. Gen. Aprostatum n. g — A. stiliferum n. sp 153 Textfig. 26a n. b u. 27; V, 15; Vni, 6 5. Gen. Ommatoplana 157 Anhang zur Fam. Cryptocelidae 159 7. Fam. Emprosthopharyngidae 161 '1. Gen. Emprosthopharynx n. g — E. opisthoporus n. sp — Textfig. 28 au. b, 29, 30; V, 9 B. Sectio Schemafommata nov. sect. 166 ]. Fam. Leptoplanidae 167 1. Gen. Stylochoplana 172 St. maculata 173 Textfig. 31 u. 32 a u. b; VIII, 7 St. agilis 178 St. palmata — St. ? tarda — St. taurica — St. pallida 179 St. graffi — St. ? lacteoalba — St. panamensis — St. plehni nom. nov 180 St. ? californica — 2. Gen. Leptoplana 181 L. tremellaris — Textfig. 33 3. Gen. Alloioplana 185 A. delicata — 4. Gen. Leptocera — L. delicata 186 5. Gen. Notoplana — A) N. evansi- Gruppe 187 N. evansi — Textfig. 34a u. b, 35; V, 5; X, 2 N. cotylifera 190 N. willeyi • — N. mortenseni — Textfig. 36 u. 37 ; V, 7 ; VI, 10 B) N. atomata-Gruppe — 3239 N. atomata 195 N. Kükenthali 202 N. fallax 204 N. australis 205 N. vitrea 207 N. nationalis — N. atlantica — N. virilis 208 N. bahamensis n. sp C) N. alcinoi -Gruppe .210 N. alcinoi — N. chierchiae 211 N. gardineri — N. ovalis n. sp 213 6. Gen. Copidoplana n. g 214 C. paradoxa n. .sp — 7. Gen. Plagiotata 218 P. promii-cua 219 8. Gen. Discoplana n. g. — D. pacificola 220 D. subviridis D. malayana 221 D. concolor — 9. Gen. Tripylocelis — T. typica — 10. Gen. Phylloplana 222 Ph. lactea — 11. Gen. Zygantroplana — Z. verrilli — 12. Gen. Haploplana — H. elioti — Species incertae sedis 223 Stylochoplana tenera — St. fasciata — Leptoplana angusta — L. sp. (5) — Anhang zu Farn. Leptoplanidae .... 224 Hoploplana villosa 226 H. papulosa — H. insignis — H. grubei — H. inquilina 228 Fani. Planoceridae -^ 1. Gen. Planctoplan». 231 P. challengeri ■ — 2. Gen. Pelagoplana. n. g 232 P. sargassicola 233 3. Gen. Styloplanocera n. g — St. papillifera n. sp — 1. Gen. Disparoplana 239 Textfig. 38a u. b, 39; IV, 8; X, 3, 6, 8 u. 9 VII, 4 u. 10 Textfig. 40 — Textfig. 41 u. 42; VI, 2 u. 3 Textfig. 43 a u. b, 44 Textfig. 45 u. 46; V, 8 — III, 17 u. 18 Textfig.47u.48;V,16;VI,4; 5 a u. b, 6au.b, 7 3240 5. Gen. Planocera — PI. pellucida 240 Textfig. 49 PI. simrothi 244 PI. folium — PI. graffi — PI. discoidea 245 PI. gilchristi — PI. hawaiiensis — PI. amata — PI. crosslandi — PI. srp — PI. pp — 6. Gen. Paraplanocera 246 Par. langi — Par. rotum nensis — Par. auroraa — Par. discns — Anhang zu Fam. Planoceridae 247 Gen. Echinoplana — Ech. celerrima 3. Fam. Diplosolenidae 248 1. Gen. Diplosolenia — D. johnstoni — 1. Fam. Stylochocestidac n. fam — 1, Gen. Stylochocestus 249*) St. gracilis — C. Sectio Emprosthommata nov. sect — Farn. Cestoplanidae — Gen. Cestoplana 250 Gen. incertae sedis inter Acotylea ... — Gen. Polyporus — P. caecus 251 Unterordnung Cotylea Lang . — 1. Fam. Pseudoceridae 252 1. Gen. Thysanozoon — Th. auropunctatum — Textfig. 50, III, 5—7 2. Gen. Pseudoceros 253 Ps. bedfordi 254 Textfig. öla u. b; III, 2—4 Ps. periphaens n. sp 255 Textfig. 52a u. b; III, 10 Ps. leptostictus n. sp 256 Textfig. 53a u. b; III, 12u. 13 Ps. pleurostictus n. sp 257 Textfig. 54; III, 14—16 Ps. malayensis — Ps. litoralis 269 Textfig. 55 u. 56; V, 14; VI, 1**) *) A. Meixners (1204, pag. 394) Ansicht über die systematische Stellung diesci Gattung ist infolge Verstümmelung des Zitates unrichtig wiedergegeben; dieses soll lauteii: ,,. . .ist Stylochocestus gewiß nicht in nähere verwandtschaftliche Beziehungen 7M den Stylochinen zu bringen, sondern zu den Leptoplaniden (sensu Lang) zu stellen ..." **) Diese Figur ist in der Tafelerklärung fälschlich als Ps. mortenseni bezeichnet. 3241 2. Farn. Euryleptidae 261 1. Gen. Prosthecera.eus — Pr. vittatus — 2. Gen. Cycloporus 262 C. papillosus — IX, 2 3. Gen. Eurylepta 264 E. cornuta — Textfig. 57a u. b; VII, 12 4. Gen. Oligocladus 267 O. sanguinolentus — VTI, 13 Stylostonium ellipse (I)alytll) . . 270 Textfig. 67a u. b 5. Gen. Aceros 273 A. typlilus — Textfig. 58a u. b; IV, 11 3. Stylochoididae 276 Gen. Stylochoides St. albus — Textfig. 59 4. Farn. Prosthiostomidi-jC 281 1. Gen. Prosthiostomnin 282 Pr. angustiim — ■ Textfig. 60 n. 61; V, 12 Pr. pulchrum n. sp 285 Textfig. 62 u. 63; V, 10 2. Gen. Enchiridiuni n. g 287 E. periommatum ■ — Textfig. 64 a u. b, 65,66; V, 6 Allgcir.einer Teil (Anatomie u. Histologie) . . . . 2P0 mit Textfig. 67 (pag. 295) Epithel 290 Basalmembran 297 Muskiilatur 298 Verdauungsapparat 301 Nervensystem 305 Sinnesorgane 306 Exkretionsorgan • — Geschlechtsorgane — Die Verbreitung der Polycladen an den skandinavi- schen Küsten und in der Arctis 311 Verzeichnis der im Speziellen Teil aufgenommenen Gattungs- und Artnamen 319 Literaturverzeichnis 323 Erklärung der Buchstabenbezeichnung zu den Ab- bildungen 337 Tafelerklärungen 338 Berichtigungen 344 und Beiblatt. 1520. Mrazek, AI. Eegenerationsversuche an der tripharyngealen Pla7iaria cmofhilialma. Arch. f. Entwicldungsmech. d. Or- ganismen. XXXVIII. Bd. Leipzig 1914. pag. 252— 276, mit 9 (11) Textfig. 1521. Ilerubel, M. A. 8ur la presence de Cottruluta jlavihacülum Jensen a Eoscoff. Bull. Soc. Zool. de France. Tom. XXXVIII. No. 10. Paris 1914. pag. 319-320. 1522. Fuhrmanu, 0. in Fuhrmann et Mayor, Voyage d'exploration scientifique en Colombie. Planaires terrestres de Co- lombie. Mem. de la Societe neuchät. des Sc. nat. Vol. V. Neu- 3242 chatel 1912 (1914). pag. 748-792, tab. XV-XVII und 38 (44) Text- figuren. Gibt photographische Habitusbilder, sowie anatomische Angaben, besonders Medianschnitte durch die Copalationsorgane und Fundorte für folgende Arten: Oeoplana hogotensis Graff und die neuen Arten G. mayori, cameliae, tamboensis, von-guteni, ubaquensls, caucaensis, columbiana, bilineata, bimbergi, becki, amagensis, multipunctata, mei/erliansi, ortizi gonzalezi, guacensis; Pelmatoplana graffi; Rhynchodemus samperi, maculatus, cameliae,; Amblyplana montoyae. 1523. Böhmig', L. Die rhabdocölen Turbellarien und Tricladen der deutschen Südpolar-Expedition 1901—1903. Bd. XV. Zoologie VII (Sonderabdruck). 33 pag. mit tab. I— III und 4 Ab- bildungen im Text. Die Rhabclocoela sind nur durch das Genus Hypoblepharina n. g., Farn. Hypoblepharinidae n. fam. vertreten. Der nicht pigmentierte, weißlichgraue, drehrunde Körper ist bloß auf der Bauchfläche bewimpert. Der Mund liegt an dem bald abgerundeten, bald abgestutzten Vorderende terminal oder fast terminal. Der Darm ist sackförmig, der Pharynx dolii- formis ist von mäßiger Größe. Die beiden kompakten Hoden, sowie die beiden Ovarien gehören der hinteren Körpeihälfte an, die Geschlechts- öffnung liegt nahe dem Hinterende. Der außerordentlich lange Ductus, ejaculatorius enthält ein mehr weniger kompliziertes ,,Copulationsrohr" und mündet ventral vom Ausführungsgange der Barsa copulatrix (,, Vagina") in das Atrium genitale commune. Augen, Wimpergrübchen sowie Statocysten fehlen. Länge der konservierten Tiere 0,5 — 1,1 mm bei einer maximalen Breite von V3 — ^4™!^. Die drei Arten H. vanhöffeni, difficilis und truncata unterscheiden sich im Bau des komplizierten Copulationsapparates, und B. gibt eine genaue Darstellung der gesamten Histologie derselben. Die Alloeocoela sind durch drei neue P lag io s tomutn - Arten, PL drygalskii, caecum und lutheri, vertreten, die die gleiche eingehende anatomisch- histologische Darstellung erfahren, wie die Rhabdocölen. Die Tricladida sind im erbeuteten Material durch Procerodes ohlini Bergendal mid Pr. gerlachei vertreten, von denen die erstere durch ein trächtiges Exemplar mit der Eikapsel im Atrium masculinum von Wichtigkeit war. Schließlich weist B. nach, daß die von Hallez (1203, pag. 14) behauptete Identität von Pr. gerlachei Böhm, mit wandeli Hallez nicht existiert. 1524. Fuhrmann, 0. in Fuhrmann et Mayor, Voyage d'exploration scientifique en Colombie. Turbellaries d'eau douce de Colombie. Mem. de la Soc. neuchät. des Sc. nat. Vol. V. Neu- chatel 1914. pag. 793-804, tab. XVIII und 13 (14) Textfig. Gibt eine Aufzählung der bisher aus Südamerika bekannten Süßwasser- turbellarien (2 Rhabdocoela und 14 Pla,naria- Arten) und beschreibt mit Berücksichtigung der chitinösen Copulationsorgane die beiden n. sp. Vor lex complicatus und qnudridensoides zu den von ihm gefundenen Arten, Stenostoma agile Süliman imd Gyratrix hertnaphrodilus , sowie folgende neue Planaria- Arten: PL lovgisfriafa (pag. 797, Textfig. 4 — 7 und tab. XVIII, fig. 1), PL param ensis (img. 798, Textfig. 8— lOu. XVIII, 3243 fig. 4), PL ■polyorcUs (pag. 802, tab. XVIII, fig. 5 u. 7), imd schließlicli PI. cameliae (pag. 802, Textfig. 11 u. 12 iiiid tab. XVIII, fig. 2). 1525. Voss, IL von. Cytologische Studien an Mesostoma ehrenhergi. Aich. f. Zellforschuiig. XII. Bd. Leipzig 1914. pag. 159-194, tab. XII-XIV und 5 (17) Textfig. Benutzt das durchsichtige Mesostoma ehrenhergi, an welchem vor 30 Jahren A. Schneider ,,den karyokinetischen Prozeß erstlich in seinem vollen Umfange erkannt" hat, zu weiteren cytologischen Studien, die an diesem ausnehmend geeigneten Objekt eine reiche Ausbeute gaben und noch geben werden. Hier ist zunächst die Reifung des Eies dargestellt, und die Resultate sind schließlich in 9 Thesen zusammengefaßt. 1526. Child, C. M. Starvation, rejuvenescence and acclimatation inPlanaria dorotocephala. Arch. f.Entw.-Mech. XXXVIII. Bd. Leipzig 1914. pag. 418-446, mit 3 Textfig. S. die deutsche Zusammenfassung pag, 445 — 446. 1527. Child, C. M. Asexual Breeding and Prevention of Senes- cence in Planaria velata. Biol. Bull. Mar. Biol. Lab. Woods Hole, Mass. Vol. XXVI. Lancaster, Pa., 1914. pag. 286-293. Das Resultat lautet (pag. 293): Bei dieser Ait ist weder eine sexuelle, noch eine asexuelle Vermehrung notwendig, um aus jungen Individuen alte zu erziehen. Das Altern ist verbunden mit Wachstum und Differenzierung und die Wiederverjüngung mit Reduktion und Rekonstitution. Im asexuellen Cyclus wechseln Altern und Wiederverjüngung miteinander ab und halten sich offenbar das Gleichgewicht, wenigstens während 13 Generationen, wie die Experimente zeigten, und wahrscheinlich in infinitum. 1528. Rappeport, T. Die Spermatogenese von Planaria al'pina. ZooLAnz. XLIII. Bd. Leipzig 1914. pag. 620-626, mit 8 Textfig. Auf pag. 625 spricht R. die Vermutung aus, daß der von Fantham (1374d) in Dendr. lacteum gefundene Parasit {Trypanosoma dendrocoeli mit dem von ihr in Planaria alpina gefundenen identisch sei. 1529. Della Valle, P. Come si puö impedire la rigenerazione del capo nelle Planarie. Boll. Soc. di Naturalisti in Napoli Vol. XXVII (1913). Napoli 1914. pag. 98. Vorl. Mitteilung zu 1533. 1530. Beaiiehamp, P. de, AperQu sur la repartition des etres dans la Zone des marees a Roseoff. Bull. Soc. Zool. de France. T. XXIX. Paris 1914. pag. 39. Nennt auch Convoluta roscoffensis. 1531. Child, €. M. Studies on the dynamics of morphogenesis and inheritance in experimental reproduction. VII. The Stimulation of pieces by section in Planaria dorotoce'phala. Journ. exper. Zool. Vol. XVI. No. 3. Philadelphia 1914. pag. 413 bis 441, mit 4 Textfig. Über den durch die Zerschneidung in Stücke gesetzten morphogenctischcn Reiz, sein Anwachsen, Abflauen und Schwinden während der Rekonstitution. 3244 1532. Martin, C. H. A Note on the Occurrence of Nematocysts and Similar Structures in the Various Groups of the Animal Kingdom. Biolog. Centralblatt. Bd. XXXIV. No. 4. Leipzig 1914. pag. 259—263, die Turhellaria betreffend, mit 3 Textfig. 1533. Della Valle, P. Studii sui rapporti fra Differenziazione e Eegenerazione. II. L'inhibizione della rigenerazione del eapo nelle Planarie mediante la cicatrizzazione. Arch. Zool. Ital. Vol. XXX. Napoh 1914. con fig. 1534. Bloch, R. Materialien zur Histologie und Cytologie der Süßwassertricladen {Dendrocoelum lacteum Müll.). Extrait du Bull. Acad. Sc. Cracovie, Cl. des Sc. Math, et Nat. Ser. B, Oct. 1913 (1914). pag. 648-670, tab. LX et LXI. Referat von J. Nusbaum in Zentralbl. f. Zool., allg. u. exper. Biol. V. Bd. 1. Heft. pag. 25. 1535. Fuhrmann, 0. Zwei neue Landplanarien aus der Schweiz. Eev. Suisse Zool. Vol. XXII. Genf 1914. pag. 435-456. tab. XIII. Beschreibt zwei neue im Tessin (Monte Bre) gefundene Landplanarien: Rhynchodemus carli und Rh. diorchis, womit die Zahl der europäischen Landplanarien auf 12 Arten angewachsen ist. Vor der Beschreibung derselben gibt der Verfasser eine Darstellung des bisher von den anderen europäischen Arten bekannten. Leider sind die anatomischen Abbildungen für die beiden neuen Arten so kümmerlich, daß sie zum größten Teile auch hätten wegbleiben können, ohne vermißt zu werden. 1536. Beklemischew, W. Über einige acöle Turbellarien des kas- pischen Meeres. Zool. Anz. XLV. Bd. Leipzig 1914. pag. 1—7, mit 4 (5) Textfig. Da bis heute keine einzige Acöle mit Sicherheit aus einem Binnensee bekannt ist, erscheint die vorliegende Mitteilung sehr interessant, um so mehr, als man sich dabei der Älmlichkeit erinnert, welche die Tricladen des — allerdings nicht salzigen — • Baikalsees durch ihre flächenhafte Körpergestalt mit marinen Polycladen besitzen. Der Verfasser beschreibt L Anaperus sulcatus n. sp. , pag. 2 — i mit 2 (3) Textfig., 2. Achoerus caspicus n. gen. n. sp. Das Genus Achoerus wird folgendermaßen charakterisiert: ,,Acoela mit einer einzigen Geschlechtsöffnung und ohne weibliche Hilfsorgane; der Penis befindet sich am hinteren Teile des Körpers, den Gipfel [Spitze] nach hinten gerichtet. Ins Antrum masculinum münden zahlreiche bestachelte Drüsen (,, Reizorgane"). Der Mund ist um ^/g der Körperlänge vom vorderen Ende entfernt; der Körper ist länglich und lanzettförmig, flach konvex. Die Stimdrüsen sind wenig entwickelt, die Geschlechtsöffnung befindet sich im letzten Siebentel der Körperlänge; Hoden folliculär" [wie bei allen Acölen]. Einzige Art: A. caspicvs. 1537. llallcz, P. Vers Polyclades et Triclades maricoles. Deuxieme expedition antarctique fran^aise (1908—1910) commandee par le Dr. Jean Charcot. 70 S. mit 9 Taf . 4". Paris 1913/1914. 3245 Von Polycladen werden behandelt: St ylochoides albus (pag. 1- — 23, tab. I, fig. 11 — 13, II — IV u. V, fig. 40 — 48) mit einer Diagnose des Genus Stylochoides (pag. 23) und der Besprechung der Verwandtschafts- beziehungen des Gen. Stylochoides (pag. 34); Enferogonimus aureus nov. gen., n. sp. (pag. 24 — 33, tab. V, fig. 19, VI, VII) mit einer Diagnose des Genus Enterogonymus (pag. 33/34) und Besprechung der Verwandt- schaftsverhältnisse des Genus Enterogonymus (pag. 36), Änderung des Namens A ceros maculatus in Leptoderedra maculato, (pag. 38 bis 40); sjaioptische Tabelle für die Cotylea mit Ovarien doppelter Funktion (vergl. 1412); Charaktere der Fam. Eiiryleptidae (pag. 43) und Einteilung derselben in die Subfamilien Prosthecereinae und Laidlawiinae. Von den Tricladida maricola dieser Expedition werden die Arten Procero- des Wandeli und Gerlachei (pag. 46 — 51) behandelt und schließlich der Bau von Synsiphonium LionvUlci nov. gen. n. sjj. (pag. 53, tab. VIII, fig. 67—72 u. IX, fig. 73—77) dargestellt. 1538. Fuliüski, B. Die Entwicklungsgeschichte \ouDendrocoeliim lacteum Oerst. I. Teil. Die erste Entwicklungsphase vom Ei bis zur Embryonalpharynxbildung. Bull. Acad. Sc. Cracovie, Classe Sc. math. et nat. ser. B. Fevrier 1914. Cracovie 1914. pag. 147-190, mit tab. VIII et IX. Enthält 1. das Ei und die ersten Furchungskugeln, 2. die Topographie der Blastomeren, 3. das Syncytiumstadium, 4. die Entwicklung des embryo- nalen Pharynx, 5. das Hohlkugelstadium, 6. theoretische Bemerkungen. 1539. Child, C. M. Studies on the dynamics of morphogenesis and inheretance in experimental reproduction. VIII. Dy- namic factors in head-determination in Planaria. Journ. exper. Zool. Vol. XVII. Philadelphia 1914. pag. 61-79, mit 2 Textfig. Die an Planaria dorofocephala gemachten Versuche ergeben: Ob ein Kopf am vorderen Ende eines isolierten Stückes gebildet wird oder nicht, wird in den ersten 6—8 Stunden nach der Operation bestimmt, und zwar erfolgt sie um so sicherer unmittelbar nach der Sektion, je weniger das Stück durch die Operation gereizt wurde. Die Neubildung eines Kopfes ist nicht die Restitution eines verlorenen Teiles, sondern der erste Schritt in der Entwicklung eines neuen Individuums. Ob sich ein Kopf entwickelt oder nicht, hängt in erster Linie davon ab, ob die Zellen, welche das neue Gewebe am Vorderende des Stummels bilden sollen, physiologisch genügend von den anderen Teilen isoliert sind, um sich von diesen unabhängig zu entwickeln. Ist dies der Fall, so bildet sich ein Kopf, im anderen Falle bleibt das Stück kopflos. Verf. schließt aus seinen Versuchen, daß ein besonderes fundamentales Reaktionssystem die Basis der Entwicklung und Vererbung bei jeder Spezies, Rasse oder Individuum darstellt. Die apikale oder Kopfregion bzw. der dominierende Teil derselben repräsen- tiert mehr als irgendein anderer die Fundamentalreaktion. 1540. Korschelt, E. Über das Verhalten verschiedener wirbel- loser Tiere gegenniedere Temperaturen. Zool.Anz. XLV.Bd. Leipzig 1914. 3246 Von Tricladen dienten als Versuchstiere Planaria torva, alpina, gono cephala, Dendrocoelum lacteum und Polycelis nigra. „Nach dem Ergebnis dieser Versuche sind diese ebenso widerstandsfähig wie die Tubificiden; sie haben es auch leichtei, sich vor dem Erfrieren zu sichern und sich in die noch nicht gefrorenen Teile des Wassers zurückzuziehen. Infolgedessen werden sie auch dann, wenn sie wirklich ganz vom Eis um- geben und in diesem eingeschlossen sind, dem Erfrieren unter Umständen kürzere Zeit ausgesetzt sein. Daß sie letzteres ertragen, wird sowohl durch die älteren Untersuchungen von Roedel (394), wie durch die neueren von Mast (1011a) vernemt. Danach würde die Minimaltemperatur bei 0" liegen, und ganz wenig darunter liegende Temperaturen würden die Planarien schon töten". Von rhabdocölen Turbellarien wurde ein Stenostomum herangezogen, für welches ebenfalls anzunehmen ist, ,,daß derartige zarte Tiere sich in noch nicht gefrorenen Teüen des Wassers längere Zeit halten können" (pag. 117). 1541. Peebles, Fl. A Description of tliree Acoela from tbe Gulf of Naples. Mitteil, aus der Zoolog. Blation zu Neapel. XXII. Bd. Berlin 1915. pag. 291-311'. Mit Taf. X und 12 Textfig. Berlin 1915. Beschreibt die äußere Erscheinung, das Verhalten und die Anatomie von 1. Aphanostoma pulchella (Ulianin, non A. pulcheUa Pereyaslaw- zeiva), pag. 293—298 n)it Textfig. 1-^, tab. X, fig. 1 u. 2; 2. Mono- choerus lineatns n. sp. (pag. 298 — 302 mit Textfig. 5 — 8, tab. X, fig. 3 — 7) mit einer tabellarischeii Zusammenstellung der Merkmale beider Arten; 3. AmpJiiscolops fuligineus n. sp. (pag. 304 — 307, Textfig. 9^ — 12, Taf. X, fig. 8 — 10). Schließlich wird eine Gegenüberstellung der Acölensysteme von Graff (1408) imd Luther (1457) gegeben. 1542. Laug', P. Experimentelle und histologische Studien an Turbellarien. III. Mitteilung. Archiv f. mikroskop. Anat. LXXXVII. Bd. Bonn 1915. Abt. II. pag. 1-12, mit 9 Textfig. Enthält: 1. Fortgesetzte Untersuchung über den heteromorphen Kopf der Planaria polychroa Schm.: a) Ein ,,heteromorpher" Kopf II. Ordnung, b) Die Nebenaugen des heteromorphen Kopfes I. Ordnung, c) Drüsen- kante, Aurikularorgan und SinneszeUen beim heteromorphen Doppelkopf, d) Bemerkung über das Gehirn des heteromorphen Kopfes der Planaria polychroa Schm. e) Bemerkung über das Darmsystem des heteromorphen KojDfes der PI. p. 2. Über die „Sinnesgrübchen" der PI. p. 3. Die Regeneration bei Polycelis nigra. 1543. Kaltenbach. Beitrag zur Kenntnis der Centrosomen- bildung bei Thysanozoon Brocchii. Arch. f. Zellforschung. XIII. Bd. Leipzig und Berlin 1915. pag. 525-529, mit 6 Textfig. 1544. Zweibaiim, J. La regeneration des ovaires chez Polycelis nigra (Ehrenb.). Arch. f. Entwicklungsmech. XLI. Bd. Leipzig 1915. pag. 430-471, mit tab. IX u. X. Die genannte Triclade regeneriert Germarium und Vitellarium — der Über- setzer sagt „Keimstoff imd Eidotterstoff" — auf Kosten einer Keimzelle. Die erste Differenzierung der Germarien beginnt unabhängig von der Er- nährung bei einer Temperatur von 14 — 16° C. nach 11 Tagen und ist bmnen 20 Tagen beendet, und zwar am besten bei Segmenten von I 3247 5 mm Länge. Das Licht beschleunigt, die Finsternis verzögert die Re- generation bei einem Temperaturoptimum von 23 — 25 "C, während eine solche von 32 "C auf die Versuchsobjekte tödlich wirkt. ...„Wenn- die Tiere nicht unter 4 mm Länge abgeschnitten werden, so behalten sie die Fähigkeit, mehrfach in der Nachfolge alle Organe zu regenerieren. Die bis 1 mm kürzeren Schnitte, d. h. der Ovarien entblößt, behalten die Fähigkeit, das Tier mehrmals zu regenerieren, jedoch ohne die weibliche Gonade." Die wiederholte Regeneration der Germarien ge- schieht immer auf Kosten der Keimzellen. 1545. Wilhelmi, J. Einige biologische Beobachtungen an Süß- wassertricladen. Zooh Anz. XLV. Bd. Leipzig 1915. pag. 475 bis 479, mit 5 (9) Textfig. Beobachtungen über den Fang der Nahrungsobjekte, die spannende Be- wegung der Paludicolen und die Rolle, welche dabei die Haftgruben (Saug- gruben) spielen. Weitere Belege für die schon früher (1331, pag. 36 ff. imd 177) gegebene Deutung der gleitenden Bewegung als wellenförmige Bewegung der Bauchfläche durch wellenförmige Kontraktion der Längs- muskeln des ventralen Hautmuskelschlauches. 1546. Rappeport, T. Zur Spermatogenese der Süßwassertricladen. Arch. f. Zellforschung. XIV. Bd. pag. 1-25, mit 4 (11) Textfig. und tab. I. Leipzig 1915. Übersicht des bisher Bekannten und Ergebnisse eigener, vornehmlich an Planaria alpina angestellter Untersuchungen, neben welchen auch Be- obachtungen an PI. (Euplanaria) gonocephala und polychroa (fig. 10—12 u. 14—16), sowie Dendrocoelum lacteum (fig. 1) und Polycelis nigra (fig. 19) herangezogen werden. 1547. Eckmaii, Sven. Die Bodenfauna der Vättern, qualitativ und quantitativ untersucht. Internat. Eevue d. ges. Hydro- biologie und Hydrographie. Bd. VII. Leipzig 1915. pag. 147. Führt von Turbellarien an: Plagiostomum lemani und Castrada lanceola. 1548. Fuliiisky, B. Materialy do fauny wirköw (Turhellaria) Ziem Pols kich. (Materialien zur TurbellarienfaunaPolens. 17 S. Lemberg 1915.) Zählt 35 Rhabdocoela und 8 Tricladida Paludicola — sämtlich schon bekannte Arten auf. 1549. Meixiier, Jos. Zur Turbellarienfauna der Ostalpen, in- sonderheit des Lunzer Seengebietes. Zool. Jahrb., Abt. f. Systematik. XXXVIII. Bd. Heft 6. Jena 1915. pag. 460-587, tab. XXX-XXXII und 10 Textfig. Eine faunistische, anatomische und histologische LTntersuchung der in dem bezeichneten Gebiete gefundenen 31 Arten (27 Rhabdocoela, 2 Allo- cocoela und 4 Tricladida). Eingehend anatomisch untersucht wurden Macrostomum orthostylum — mit Beobachtuaigen über den Bau der Ovarien — , Dalyellia kupelwieseri n. sp., e.xpedita, hrevispina, ornata, diadema, armigera und fusca, Phaenocora variodenlata n. sp., die Typhlo- planiden Strongylostoma simplex n. sp. und elongatum. Von Poly- cystididen ist der Abschnitt ,,Zur Anatomie von Acrorhynchus neo- comensis" nebst Bemerkungen über Polycystis goettei und roosevelti 3248 gewidmet. Eine Beschreibung der Eikapseln von Gyratrix hermaphroditus vmd Aufzählung der gefundenen Allöocölen und Tricls,den, sowie der Hinweis auf weitgehende Übereinstimmung der Rhabdocölidenfauna des Lunzer .Seengebietes mit jener der Schweiz schließt diese auch durch die vortreffliche Ausführung der Textfiguren und Tafeln ausgezeichnete Abhandlung. 1550. Allen, G. D. Eeversibility of the Reactions of Planaria dorotocejphala to a current of water. Biolog. Bull. Mar. Biol. Lab. Woods Hole. Vol. XXIX. 1915. pag. 111-126, mit 1 tab. Untersucht die von seinem Lehrer Child bei Planaria dorotocejjJtala be- obachtete Umkehrbarkeit der Reaktion auf Wasserströmung (Rheotropis- mus) bei chemischen Einflüssen und Temperaturänderung. Das Ergebnis wird folgendermaßen zusammengefaßt: 1. Die Reaktion kann positiv und negativ sein; 2. die Umkehrung von der positiven zur negativen kann durch Veränderung in der Zusammensetzung des Wassers hervor- gerufen werden, bei Wiederherstellung der ursjirünglichen Bedingungen kehrt die positive Reaktion wieder; 3. ähnliche Umkehrungen können durch plötzlichen Temperaturwechsel entstehen und werden auch in der Natur beobachtet. Fig. 174. ov Micropharynx parasitica Jägerskjöld. Quetschpräparat 14malvergr. c Penis, do Vitellarfollikel, gö Geschlechtsöffnung, ov Germarien, Ph Pha- rynx, te Hodenfollikel, vd Vasa deferentia. Nach Jägerskjöld (839). I 3249 E. Autotoinie und uiigesclilechtliche Fortpflanzung- durch Teilung.*) Die Fissiparität der Planarien ist schon sehr lange bekannt, aber immer und immer wieder bestritten worden. Draparnaud (28) sah bereits 1803, wie seine Planaria suhtentaculaia sich spontan teilte. Diese Beobachtung wurde später von de Blainville (54) angezweifelt. Inzwischen hatten Dalyell (34) und Johnson (40, 43) ähnliche Beobachtungen an andern Tricladen gemacht. Ihnen schlössen sich Duges (50) und Audouin (Dictionnaire classique d'histoire naturelle, Bd. XIV, pag. 10) an. Der letztere Autor, der in den späteren zusammen- fassenden Darstellungen nicht erwähnt ist, behauptet in bestimmtester Form, daß seine Planarie im Herbst ,,gemmipar" wird, sich quer durch- schnürt und durch nachfolgende Kegeneration in 10 Tagen zwei vollständige Planarien bildet. Alle diese früheren Beobachtungen werden von Schulze (71) kate- gorisch dementiert: pag. 30: ,,Spontaneam divisionem transversam nego et negabit quisque, qui ut ego planariarum milia per unum totum annum assidue observavit." v. Graff (409, pag. 125) stellt sich auf die Seite Schulzes. Erst Zacharias (500, pag. 272), Sekera (563) und v. Kennel (570) kamen wieder auf die früheren Beobachtungen zurück und be- stätigten und erweiterten sie. Bis jetzt ist die Fissiparität folgender Arten bekannt geworden: 1. Dendrocoelum lacteum Berninger (1377). 2. Planaria suhtentaculaia Draparnaud (28), Johnson (43), Duges "(50), Zacharias (500). 3. Planaria gonocephala (vermutlich identisch mit Nr. 2) Stein- mann (1504). 4. Planaria albissima Sekera (563), Keller (730). 5. Planaria vitta YejdoY äkj (770), Steinmann (1504). 6. Planaria luguhris Wilhelrni (1331). 7. Plawar^aaZpmaZschokke (630), Borelli (691), Voigt (733) u.a. 8. Planaria montenegrina (?) Mräzek (1031). 9. Planaria teratojyJiila Steinmann (1313). 10. Planaria maculata Curtis (994 , Randolph (894). 11. Planaria morgani Stevens (1192). 12. Planaria dorotocei)}iala Child (1357). 13. Planaria fissipara v. Kennel (570). 14. Polycelis cornuta Johnson (40), Volz (69). 15. Bipalium kewense Bei gend-Al (526), Lehnert (628) u. a. *) Bearbeitet von Prof. Dr. P. Steinmann in Aarau. Bronn, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. ewrfr ocoe- lum, punktiert: die Umrisse des Gehirnes, die horizon- talen Geraden zeigen die Schnittrichtung bei den Goldfarbschen Versuchen an (nach Goldfarb). Bildung von Köpfen im Winkel zwischen den Spalthälften einer Doppelschwanz- planarie (nach Morgan). stände sind, den Schwanz zu regenerieren, trotzdem ihnen das Central- nervensystem fehlt, daß die Anwesenheit der Hälfte des Nervensystems genügt, um die Regeneration eines Kopfes zu gestatten, daß, wenn der Schnitt genügend weit vorn liegt, trotz völliger Entfernung des Gehirnes, ein Kopf gebildet wird (Fig. 186). Von den Faktoren, die Goldfarb für das Unterbleiben der Regene- ration verantwortlich macht, soll im Abschnitt über Nichtregeneration die Rede sein (pag. 3269). Daß das centrale Nervensystem für die Kopfbildung keine conditio sine qua non bedeutet, beweist auch die Möglichkeit, durch geeignete Schnittführung Köpfe an solchen Körperregionen zu erzeugen, in denen das Nervensystem überhaupt nur in seinem peripheren Teil getroffen ist, ,z. B. im Winkel zwischen den beiden Schwänzen einer vom Hinterende aus der Länge nach bis vor den Pharynx gespaltenen Planarie (vergl.Fig. 187). 207* 3268 Jedenfalls ist Koischelt (1198, pag. 150) im Iritiim, wenn er in seinem bekannten Buch über Regeneration mit Bezug auf Planarien schreibt: ,,Es scheint, daß die Regeneration niemals eine ganz voll- ständige ist, wenn das Gehirn fehlt, und jedenfalls kann dieses nicht mehr ersetzt werden, wenn es ganz entfernt wurde. Wenn auch Teile der vorderen, seitlichen und hinteren Körperregionen bei Fehlen der Kopf- ganglien neu gebildet werden können, so ist nach den Beobachtungen von Morgan und Child aus dem Unterbleiben gewisser Neubildungen dennoch eine Beeinflussung der Regenerationsvorgänge durch das Nervensystem zu entnehmen." Die hier erwähnte Nichtregeneration ist nicht Regel, sondern Ausnahme, der obige Satz somit eine unrichtige Verallgemeinerung. Child faßt den Einfluß des Nervensystems als indirekt auf. Er glaubt, daß gehirnlose Teile infolge der physiologischen Störung schlecht reagieren, sich langsam und unregelmäßig bewegen und daher mangel- hafte Regenerate entwickeln. Bei der Regeneration des Vorderendes an hinteren Teilstücken von Polycelis nigra beobachtete Zweibaum, daß das Ovarium stets nach dem Gehirn regeneriert wird, und schließt daraus, daß das Nervensystem für die Ovarienregeneration eine ,, conditio sine qua non" bedeute. Daß dieser Schluß von einem temporalen auf einen causalen Zu- sammenhang nicht bindend sein kann, liegt auf der Hand. Das centrale Nervensystem ist also zum mindesten bei gewissen Arten, wahrscheinlich aber bei allen, für den Regenerations Vorgang von untergeordneter Bedeutung. 5. Unvollständige Regeneration und Nichtregeneration. Wir haben schon auf pag. 3263 die geringe Regenerationsfähigkeit einzelner Tricladenarten erwälmt, die besonders auffällig wird an Schwanz- stücken, die den Kopf regenerieren sollen. Morgan forscht (1043, pag. 159ff) den Ursachen dieser beschränkten Regeneration nach und kommt zum Resultat, daß vorzeitige Verwachsung der Wundränder den Regenerationsprozeß hemmt. Er zeigt, daß künst- Fig. 188. Einwärtskrümmung des Wundrandes an regenerierenden Köpfen; x ein- geschlossenes Regenerationsgewebe (nach Lang 1437, pag. 404). liches Aufeinanderpfropfen zweier nach vorn gerichteter Schnittränder den gleichen Effekt hat. Ihm schließt sich P. Lang (1437, pag. 404) an. Dieser Autor betont, daß der Schnittrand eines abgetrennten Kopfendes 3269 häufig die beiden Seitenpartien unter Einziehung der Mitte gegeneinander krümmt, und zwar bisweilen so stark, daß sie sich in der MedianHnie berühren (vergL Fig. 188), so kann es dazu kommen, daß das Eegene- rationsgewebe völlig eingeschlossen und daher am Weiterwachsen verhindert wird. Wuchert es trotzdem weiter, so muß es in ventrodorsaler Eichtung Platz suchen: Es entstehen eigentündiche, hutartige Bildungen, die auch ich schon mehrfach beobachtet habe. Auch Keiller (1368, pag. 135 ff.) konstatierte bisweilen Nichtregeneration infolge vorzeitiger Verwachsung. Trotzdem dürfen nicht alle Fälle von Regenerationsverhinderung auf zu frühe Verheilung zurückgeführt werden. Morgan erkannte, daß auch ein Wundrand eines Hinterstückes \on Dendrocoelum, den man künst- lich offen hält, keinen Kopf zu bilden vermag. Er vermutet daher (1043, pag. 162ff.), daß das stummeiförmige Regenerat, das sich bildet, einen ,,heteromorphen" Schwanz darstellt. Daß die Nichtregeneration in gewissen Fällen auf das Fehlen des centralen Nervensystems zurückgeführt wurde, haben wir schon auf pag. 3266 erwähnt, ebenso die Gründe Goldfarbs (1333) gegen diese Auffassung. Gold färb (vergl. pag. 3266) macht für die Nichtregeneration des Dendrocoelu7nko])ies andere Faktoren verantwortlich: eine unge- nügende Quantität von Körpergewebe vor der Linie X X (Fig. 186), sodann ,,the mechanical interference of the parts", die sowohl an vorderen, als an hinteren Schnittenden die Regeneration verhindern können. Als einen weiteren Grund für die Nichtregeneration von Teilstücken des Planarien körpers kann die zu geringe Größe betrachtet werden. Die Frage, bis zu welcher unteren Grenze man mit der fortschreitenden Zer- stücklung des Wurmes gehen dürfe, um gerade noch Regeneration hervor- zurufen, spielt in der amerikanischen Regenerationsliteratur eine be- sonders große Rolle. Morgan (861) fand, daß Fragmente von Planaria maculata, die nur Y279 des Volumens des intakten Tieres besitzen, zu regenerieren imstande sind. Geht man unter dieses Minimum herunter, so entstehen Defektbildungen, pharynx- und augenlose W^ürmer. Andere fanden abweichende Minima. Es zeigte sich auch, daß Teile aus verschie- denen Körperregionen in ihrem regenerativen Verhalten nicht völlig gleich- wertig sind, daß also auch der Differenzierungsgrad des Stückes eine gewisse Bedeutung hat. Neuerdings hat Holmes (1415, pag. 989) eine Methode erfunden, die eine Herabsetzung des „Minimums" erlaubt. Er teilte Exemplare von Planaria maculata in 15 — 20 Querabschnitte und ließ sie ihre Wunden schließen. Sobald die Regeneration eingesetzt hatte, zerschnitt er die Tiere neuerdings. So gelang es ihm, Planarien zu erzeugen, die nur noch Viooo ^^i^ Visoo f^6S ursprünglichen Volumens aufwiesen. Von besonderem Interesse sind diese Untersuchungen über das Substanzminimum (minimal size) für die Entwicklungsmechanik im 3270 engeren Sinne. Der Nachweis einer von der Substanzmenge ab- hängigen Grenze der Regeneration erinnert an bekannte Anstich- und Isolierungsexperimente mit Eifurchungsstadien, durch die die Existenz eines sogen. Keimminimums festgestellt wurde, d. h. eines geringsten Eifragmentes, das gerade noch imstande ist, einen ganzen Organismus zu bilden. Auch das Ei ist also nicht in allen seinen Teilen totipotent, es besteht eine von der Substanzmenge abhängige Grenze der Entwicklungsfähigkeit. Hier wie dort sind letzten Endes die Ursachen der beschränkten Bildungsmöglichkeit unbekannt. Sicher ist, daß nicht das Fehlen bestimmter Zell- oder Gewebesorten verantwortlich gemacht werden darf. Etwas größere Stücke von genau gleicher Zusammen- setzung regenerieren anstandslos. Eher läßt sich an ein gestörtes Mengen- verhältnis der Teile denken. Durch sorgfältige Messung der Zellen von Zwergplanarien (s.o.) konnte Holmes (1415, pag. 991) ermitteln, daß durch fortgesetzte Re- generation die Form und Größe der Einzelzellen nicht verändert wird. Er glaubt, daß die untere Grenze der Lebens- und Eegenerationsfähigkeit dadurch erreicht wird, daß schließlich die Zahl der Zellen nicht mein' ausreicht, um ein normal funktionierendes Organ zu bilden. 6. Histologisches. Regeneration einzelner Gewebe und Organe. Über die Regeneration der inneren Organe und Gewebe bestehen im einzelnen noch manche Unklarheiten. Immerhin weiß man, daß in allen Fällen das Körperparenchym eine hervorragende Rolle spielt, indem es sich zu einem besonderen Regenerationsgewebe umwandelt. Bevor wir daher die Wiederbildung der einzelnen Organe besprechen, müssen wdr das Verhalten des Parenchyms während der Regeneration kennen lernen. a) Parenchym (Bindegewebe). Auf pag. 2759ff. ist bereits der Bau des hier in Frage kommenden Gewebes besprochen worden. Trotzdem müssen wir in diesem Zusammen- hang noch einmal darauf zurückkommen. Das normale Parenchym der Tricladen enthält in allen Entwicklungs- stadien, im Reticulum ausgestreut, in größerer oder geringerer Anzahl die sogen, Stammzellen (Keller, 730, pag. 384), denen von ver- schiedenen Autoren eine besondere Bedeutung für die Regeneration bei- gemessen wird. Das Charakteristische dieser Gebilde ist ein stark färb- barer Kern, ein kleiner Plasmahof, der sich deutlich von dem Reticulum abhebt, und der völlige Mangel an Plasmafortsätzen. Keller (730, pag. 384), Curtis (994, pag. 534), Stoppenbrink (1090, pag. 511) sind der Meinung, daß solche ruhende Zellen bei Bedarf mobihsiert werden, und daß sich aus ihnen die Gewebe des Regenerationskegels entwickeln. Es scheint ihnen dabei Weis man ns Theorie von der Kontinuität des Keimplasmas vorzuschweben. Die betreffenden Zellindividuen sollen 3271 nämlich gewissermaßen Relikte aus der Zeit der Embryonalentwicklung sein, und sie werden daher auch als „embryonale Zellen", ,,formativ cells", ,, Bildungszellen" bezeichnet. Demgegenüber konnte ich zeigen (1286, pag. 531), daß zwischen den ruhenden und den gewölmlichen Parenchym- zellen kein wesentlicher Unterschied besteht, indem man in jedem Paren- chym zwischen beiden Zellsorten alle denkbaren Übergänge findet (TafelLXIV, Abb. 1). Im übrigen scheint der primitive Zustand des Tricladenparen- chyms syncytial zu sein. Das Dottersyncytium, aus dem es sich während der Embryonalentwicklung biklet, sowie die örtliche Beibehaltung des Syncytiumcharakters an bestimmten Stellen der erwachsenen Tiere spricht dafür, daß die Parenchymzelle ein sekundärer Erwerb ist. Zudem ist kaum in dem Mangel an Fortsätzen ein Charakteristicum eines primitiven Zellgebildes zu sehen; im Gegenteil ist die andere Auffassung, daß die amöbenartigen, sternförmigen Parenchymzellen primitiver seien, plausibler. Dieser meiner Auffassung schließen sich im wesentlichen Wilhelmi (1331) und Lang (1437) an. Während ich die Natur der sogen. Stamm- zellen nicht zu deuten versucht habe, glaubt Wilhelmi, daß die ,, Stamm- zellen" der Autoren ruhende, unentwickelte Drüsenzellen sind, vielleicht auch Zellen, aus denen die erst postembryonal entstehenden Organe (Hoden, Dottersäcke, Ovarien etc.) sich bilden sollen. Das Vorhandensein „be- sonders differenzierter Zellen, besser gesagt indifferenter Zellen, die den Zweck haben, erst bei der Regeneration in Funktion zu treten", verneint Wilhelmi ausdrücklich, fährt aber fort: „Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob meine gänzliche Leugnung der Stammzellen zu Recht besteht." Solche , .weitere Untersuchungen" hat P. Lang (1437, pag. 388) an- gestellt. Er kommt zu dem eigentümlichen Ergebnis, daß die sogen. Stamm- zellen differenzierte Parenchymstützzellen sind, aus denen sie sich durch Einziehung der Fortsätze entwickelt haben. Später sollen dann aus den ruhenden die typischen Regenerationszellen werden, von denen noch weiter unten die Rede sein soll. Lang schlägt daher vor, die „Stamm- zellen" in Zukunft ,, Übergangszellen" zu nennen. Mit der Tatsache, daß die rundlichen Zellen auch in normalen, nicht regenerierenden Tieren vorkommen, findet sich Lang leicht ab; er weist darauf hin, daß im normalen Tier die verschiedensten Organe im Lauf der Zeit erneuert werden müssen. Aus allen differenten histologischen Elementen, Drüsen- zellen, Gonaden etc. sollen zunächst durch Rückbildung „Übergangs- zellen" entstehen. Wie es scheint, will Lang den so viel umstrittenen Zellen ihren Charakter als ,, Bildungszellen" wahren. Seine Auffassung weicht aber von der Anschauung Kellers und der übrigen darin wesentlich ab, daß er die Bildungszellen nicht als primitiv gebhebene embryonale Elemente, sondern als Rückbildungsprodukte auffaßt. Damit stimmt dann allerdings die andere Auffassung schlecht überein, daß sich die „Übergangszellen" auch aus den Stützzellen, d.h. den gewöhnlichen stern- förmigen Parenchymzellen bilden können, die nach Lang primitiv sind. 3272 Längs Beobachtungen bilden im großen und ganzen eine Bestäti- gung und Erweiterung der von mir (1236, pag. 531) festgestellten Tatsache, daß zwischen sternförmigen und rundlichen Parenchymzellen alle möglichen Übergänge bestehen. Die von ihm abgebildeten freieren Parenchymzellen, die einen dunkel färbbaren Kern besitzen und sich deutlich vom Eeticulum abheben, sind ohne Zweifel ,,tjbergangszellen" in meinem Sinne. Sie finden sich in jedem Parenchym, vorzugsweise aber im regenerierenden, und zwar in der Umgebmig des Wund- randes. Sie dürften auch mit den von Stevens als ,,leucocyte" oder „eosinophile Wanderzellen" bezeichneten Gebilden identisch sein. Ihr Plasma färbt sich tatsächlich bei Hämatoxylin-Eosinfärbung rötlich- violett. Es sind die gleichen Elemente, die nach Lang bei der Reduk- tion von Drüsen und Dotterstöcken auftreten, die freien Bindegewebszellen V. Graffs, deren Vorhandensein Lehnert (628) und auch Schultz (975) zugeben. Nach den bis jetzt vorliegenden widersprechenden Angaben und nach eigenen Beobachtungen kann ich über das Stammzellenproblem zurzeit folgendes aussagen: Die zwischen den Maschen des Reticulums liegenden freien Zellen sind mit den gewöhnlichen stern- förmigen Parenchymzellen durch Übergänge verbunden, scheinen sich also aus ihnen zu differenzieren. Eine umgekehrte Auffassung ist deshalb nicht möglich, weil die sternförmigen Binde- gewebszellen mit dem Reticulum enge verknüpft sind und bisweilen syn- cytialen Charakter zeigen, somit von dem embryonalen Parenchym (Blastem) abzuleiten sind. Als freie Bindegewebszellen sind zu bezeichnen a) die Stammzellen der Autoren (Keller 730, pag. 384), b) die Stoffträger Lehnerts (z. T.) (628, pag. 343), c) die Leukocyten Stevens (959, pag, 409), d) die formativ cells, Neoblasten der Autoren, e) die ,, Zellindividuen", im Gegensatz zu gewöhnlichen Parenchym- zellen — Curtis (994, pag. 534), f) die Übergangszellen Längs (1437, pag. 393). Die freien Bindegewebszellen wandeln sich in Regenera- tionszellen um. Diesen Vorgang hat Lang (1437, pag. 392) beschrieben. Erhöhte Färbbarkeit des Kernes, ,,so daß man schließlich mitunter keine Struktur mehr in ihm wahrnehmen kann. Bei ganz starker Vergrößerung können jedoch in den meisten Kernen noch gewisse klumpige oder körnige Strukturen beobachtet werden. In solchen Zellen sieht man nun sehr oft Übergänge zu Mitosen, indem der stark gefärbte Kern sich in dicke Fäden auflöst. Bald entstehen daraus typische Teilungsbilder . . . Aus der Teilung werden dann zwei Regenerationszellen hervorgehen. Oft werden die ,Übergangszellen' auch ohne Teilung zu Regenerationszellen". 3273 Die Re gen erations Zellen. Das Gewebe des Regenerationskegels ist außerordentlich reich an Kernen. Trotzdem macht es auf dürmen Schnitten keineswegs den Eindruck eines Syncytiums. Die gegenteiligen Angaben von Schultz (975, pag. 3) und Lehn er t (628, pag. 343) beruhen auf Irrtum und sind wahrscheinlich auf zu große Schnittdicke der Präparate zurückzuführen. Das Plasma der einzelnen Regenerationszellen färbt sich sogar besonders deutlich und zeigt, daß die Gebilde im Regenerations- gewebe selbständiger sind, als die sternförmigen Parenchymzellen im nor- malen Parenchym. Die meisten Regenerationszellen sind bipolar, einzelne unipolar (s. Tafel LXIV, Fig. 1), mit schmalem Plasmahof, die fadenförmigen Ausläufer färben sich meist sehr dunkel. Im ovalen Kern bemerkt man oft ein tiefdunkles, kugeliges Kern körperchen. Sehr häufig findet man in den Regenerationszellen Mitosen. Die Ernährung des Regenerationsgewebes ist zurzeit noch problematisch. Immerhin weiß man, daß die Regenerationszellen auf Kosten der alten Gewebe vermehrt werden. Ein Regenerant befindet sich daher gewissermaßen im Hungerzustande. Daß sich bei allen um- fangreichen Regenerations Vorgängen Hungerwirkungen zeigen, geht schon daraus hervor, daß das alte Stück an Größe bedeutend abnimmt. Die sich unterdessen abspielenden histologischen Prozesse gehören in das Kapitel ,, Hungererscheinungen". b) Integument. Über die Regeneration des Körperepithels hat neulich P. Lang (1437, pag. 372) Einzelheiten publiziert, die frühere Beobachtungen ergänzen und korrigieren. Bardeen (986, pag. 288) und Stevens (959, 1192) hatten angenommen, daß sich das Epithel, das die Wunde zunächst ver- schließt, von den Wundrändern aus entwickle, indem sich die alten Epithelzellen im Bezirk der Wunde teilen. Curtis (994) dagegen war der Meinung, daß dieses Verschlußhäutchen von Parenchymzellen (formative cells) gebildet werde. Verschiedenen Beobachtern war sodann aufgefallen, daß sich bald nach dem Verschluß der Wunde innerhalb des Verschluß- häutchens rasche Zellvermehrung zeigt, die allmählich dem neuen Epithel das Aussehen des alten verschafft. Dieser Umbildungsvorgang wurde verschieden gedeutet. Stevens (959), die an Planaria siniplicissima ex- perimentierte, vermutete, daß die neu entstehenden Epithelzellen auf zwei Arten gebildet werden: durch Teilung der vorhandenen und durch Einwanderung von Zellen des benachbarten Regenerationsgewebes. Sie fand später (1192, pag. 352, 353) diese Anschauung bestätigt durch Unter- suchungen an Planaria siniflicissinia, Planaria maculata und Planaria morgani. Schultz (975) und Bardeen glauben, daß sich die Epithel- zellen einfach durch amitotische Teilung vermehren, und daß sich dadurch dem Wachstum des Regenerates entsprechend, das Körperepithel ver- größert. 3274 Lang (I.e.) findet, daß sich bei Planaria lugubris die Wunde sehr bald provisorisch schließt. Sofort nach der Operation ziehen sich, wie nach jeder Verwundung einer Planarie, die Wundränder infolge der Kon- traktion der Eingmuskulatur zusammen, die Wunde verkleinert sich. Gleichzeitig erkennt man bei pigmentierten Formen, daß sich die Wund- konturen dunkel markieren — eine Folge der Kontraktion. Nun kriecht das alte Epithel von der Peripherie der Wunde aus über die nackt zutage tretenden Gewebe und bildet im Verlauf von 1 — 2, bisweilen auch mehr Tagen, einen völligen Verschluß. Das Verschlußhäutchen, das, wie ich Fig. 189. Regenerationsstadien des Integumentes (nach Lang). 1 An die Wunde angrenzendes Epithel mit Amitose (Reg. v. 22 Stdn.), 2 Epithel über der Wunde eines 33 stündigen Regen erates, eindringende Regenerationszelle, 3 starke Zellkernanhäufung im regenerierten Epithel von 33 Stunden. Fig. 190. Integumentregeneration bei Planaria simpli- cissima (nach Stevens) Parenchymzelle, die in das Epithel einwan- dert, nach 3tägiger Re- generation. (1236, pag. 543) an Procerodes zeigen konnte, zunächst aus ganz platten Zellen besteht, stammt nach Lang (1. c.) vom alten Epithel her. Unter- sucht man bei Planaria folychroaeinen Schnitt durch einen Kegenerations- kegel einen Tag nach der Operation, so findet man (Tafel LXIV, Fig. 4, 5) daß das Verschlußhäutchen in der Mitte gegen die noch unverschlossene Wunde hin am dünnsten ist, und von dort gegen das normale, alte Epi- thel zu allmählich dicker wird. Dabei gewinnt es gegen die Peripherie hin immer mehr das Aussehen von normalem Epithel. Anfänglich scheint das Verschlußhäutchen ein Syncytium zu sein. Eine Basalmembran fehlt, ebenso die basalen Fortsätze der Zellen. Nur spärlich sind die Kerne und die Ehabditen ausgebildet. Auch die Cilien stehen auf dem Verschluß- häutchen weniger dicht, als auf dem gewöhnlichen Epithel. Alle diese Beobachtungen vertragen sich gut mit der Annahme, daß das Ver- 3275 schlußhäutchen durch Auswanderung von Epithelzellen des Wundrandes entsteht. Dagegen erfolgt die Umwandlung des provisorischen Regenerations- häutchens zum definitiven Epithel unter Mitwirkung des Parenchyms. Trotzdem durch das Auswachsen des Regenerationskegels die Fläche des Häutchens wesentlich vergrößert wird, erscheint es uns in diesen späteren Stadien keineswegs gespannt, sondern eher dicker als anfangs, und es enthält auch eine viel größere Zahl von Kernen. Schon nach wenigen Stunden treten Parenchymzellen, teilweise mit Rhabditen beladen • — möglicherweise handelt es sich dabei auch um Nahrungsvakuolen infolge von Phagocytose — an das Epithel heran und drängen sich zwischen zwei Kerne hinein (Figg. 189,2 u. 190). Sie sind in diesen Stadien durch die dunkle Färbung des Plasmas und des Kernes, sowie durch einen Fortsatz gegen das Regenerationsgewebe hin deutlich als einwandernde Parenchym- zellen charakterisiert. Nach Lang reicht der Zuwachs, den das regenerierende Epithel durch Aufnahme von Parenchymzellen erfährt, nicht aus, und daher muß an- genommen werden, daß außerdem die vorhandenen Zellen durch Teilmig zur Vergrößerung und Ausgestaltung des Epithels beitragen. Diese Kern- teilung geschieht amitotisch. Häufig findet man im regenerierenden Epithel förmliche Nester von Zellkernen. Lang wies auch mehrere Amitosen (Fig. 189, i) und Zellklumpen (Fig. 189,3) nach. Dagegen sind von keinem Beobachter bis heute irgendwelche Mitosen in den Epithel Zellen gefunden worden, und zwar ebensowenig im normalen, als im regene- rierenden Epithel. Über die Regeneration des Hau tmuskel schlauch es und der Drüsen sind keine speziellen Untersuchungen angestellt worden. Da diese Organe erst relativ spät in den Regeneraten erscheinen, sind sie meist von den Forschern unberücksichtigt gelassen worden. Lehnert (628, pag. 344) vermutet, daß die verschiedenen Drüsenarten des Integumentes aus dem Parenchym entstehen. Ähnlich spricht sich Stevens (959, pag. 400) aus. Die Muskeln des Hautmuskelschlauches entwickeln sich aus spindeligen Regenerationszellen durch Vermehrung des Protoplasmas und nach Lehnert teilweise auch durch Verschmelzungen (1. c. pag. 344, 345). c) Darmapparat. Nach den Beobachtungen von Schultz (975), Curtis (994), Mrazek (1031) und Steinmann (1236) erfährt der Darm oft durch die Regenera- tion gewisse Abänderungen des normalen Verlaufes. Schultz (975, pag. 6) sah z. B., daß die beiden hinteren Äste des Darmes sich häufig vereinigen. Er deutet dies als atavistische Erscheinung (s. S. 3305). Ich selbst habe (1236, pag. 545) beobachtet, daß bei Procerodes secfmenUda die hinteren Darmäste präpharyngeal abgeschnittener Vorderenden durch Auswachsen 3276 seitlicher Knospen oder durch Auswachsen des untersten Divertikels entstehen. Bisweilen verlängern sich die dem Eegenerat benachbarten Divertikel kopfwärts, so daß eigenartige Anomalien entstehen. Nicht selten findet man auch Anastomosen. Nachdem der Darm angeschnitten worden ist — es gibt kaum eine Schnittrichtung, bei welcher nicht irgendein Divertikel getroffen wdrd — , werden nach meinen von Lang bestrittenen Beobachtungen die im Wund- rand liegenden Partien des Darmes reduziert (Steinmann 1236, pag. 544; Lang 1437, pag. 382). Lang glaubt, daß der Unterschied in seinen und meinen Befunden darauf zurückzuführen sei, daß ich nur mit präpharyn- gealen Vorderstücken experimentierte, die ja die beiden Paardarmäste zu beiden Seiten des Pharynx bilden müßten. Ich habe jedoch verschiedentlich an anderen Planarienregeneranten feststellen können, daß während der ersten Stunden nach der Operation die an der Wunde freiliegenden Darm- zellen einer Kückbildung anheimfallen. Übrigens bin ich von Lang (1. c, pag. 382) mißverstanden worden, wenn er den von mir beschriebenen ,, Umweg durch eine seitliche Knospe" (1. c, pag. 546) in dem Sinne auffaßt, daß eine bereits vorhandene Knospe zum Haupt darm auswächst. Dies gilt wohl nur für den oben besprochenen Fall. Sonst entsteht eine neue seitliche Knospe, wie es nicht anders sein kann, wenn der Darmabschnitt, der dem Wundrand unmittelbar an- gehört, zurückgebildet wird. Die Bildung der neuen Darmzellen erfolgt nicht, wäe Schultz (975, pag. 5) glaubt, durch einfaches Weiterwachsen, d. h. Zellvermehrung am freien Ende. Wie Stevens (1192, pag. 363) und Steinmann (1236, pag. 544) erkannt haben, entstehen aus den Parenchym-, bzw. Ee- generat ionszellen neue Zellen des Darmepithels. Nachdem sie sich eng an die Eegenerationszone des Darmes angelegt haben, vermehrt sich — wohl durch Wasseraufnahme — ihr Plasma und nimmt zugleich an Pärbbarkeit ab. Die Ausläufer quellen und werden plump. Dann scheint das Plasma benachbarter Zellen zu verschmelzen; denn die nächste Stufe der Entwicklung ist eine Art Syncytium mit vielen Vakuolen. Das Auftreten von Zellgrenzen und die Verminderung der Tinktionsfähig- keit, sowie die Auswanderung des vorher nicht lokalisierten Kernes an die dem Lumen abgewandte Seite der Zelle deuten auf den Abschluß des Prozesses (Tafel LXIV, Fig. 3). Nach Lang (1437, pag. 383) kommen in den Darmzellen vereinzelt auch Mitosen vor, doch läßt der Autor die Frage offen, ob diese Zellen alte oder neue, d. h. eben erst aus Eegenerationszellen differenzierte und daher noch teilungsfähige Zellen sind. Eegeneration des Pharynx. Jjima(455 pag. 449) läßt die Frage der Herkunft des Pharynxtaschenepithels offen, während Zacharias (500, pag. 273) Pharynx und Tasche vom Mesoderm ableitet. 3277 Curtis (994, pag. 5, 8), Thacher (982, pag. 638) und Stevens (1192, pag. 362), sowie auch Mrazek (1031, pag. 23) schildern die Wieder- bildung des Saugrüssels ungefähr folgendermaßen: Da, wo der Pharynx entstehen soll, macht sich nach zwei, drei, bis- weilen auch mehr Tagen eine Ansammlung von Zellen bemerkbar. Dieser Haufen wächst durch x\nlagerung neuer Zellen (Regenerationszellen) nicht durch Zellteilung im Innern. Wenn er eine bestimmte Größe erreicht hat, so zeigt sich im anliegenden Gewebe eine Lücke, die künftige Pharynx- kammer. Die sie begrenzenden Zellen ordnen sich bald zum Epithel. Etwas später bildet sich das Pharynxlumen, anfangs als Lücke im Centrum des Gewebes, dann in der Richtung der Pharynxhöhle und des entgegen- wachsenden Darmes durchbrechend. Zugleich beginnt sich auch das Epithel des Pharynxlumens zu differenzieren. Zwischen beiden Epithelien macht sich in der folgenden Periode eine Umordnung der Zellen bemerkbar, die zur Bildung der verschiedenen Muskelschichten und Drüsen führt. Bei Procerodes segmentaia i-And ich (1236, pag. 546, 547) ein etwas ab- weichendes Verhalten: In dem dichten Gefüge von Regenerationszellen, das sich in der Nähe des Schnittendes bildet, beginnen sich die äußersten Zellen, bevor noch die Pharynxhöhle gebildet ist, zu einem Epithel zu gruppieren. So entsteht eine deutliche Knospe im Regenerationsgewebe. Erst einige Stunden später beginnt die Taschenhöhlung zu klaffen, und es bildet sich das Taschenepithel aus. Bald darauf erscheint im Centrum der Knospe eine Höhlung, die sich nach der Basis und nach der Spitze der kegelartigen Pharynxknospe hin vergrößert: das Pharynxlumen. Fast gleichzeitig bricht das Lumen in die Rüsseltasche und diese nach außen durch. Bis heute ist die Frage nach dem die Lage des neuen Pharynx bestimmenden Faktor nicht gelöst, trotzdem darüber eine ziemlich umfangreiche Literatur besteht. Bardeens Ansicht (930, pag. 19 ff., 950c, pag. 351 ; 986, pag. 276, 288; 1008, pag. 3, 20) läßt sich etwa folgendermaßen ausdrücken: Die Bildung des Pharynx geschieht in Abhängigkeit vom Darm- traktus, und zwar gerade hinter der Stelle, wo der Darmdruck der ge- ringste ist: „just posterior to the point of least intestinal pressure", d. h, an der Vereinigungsstelle der drei Hauptschenkel des Darmes. Ein Pharynx kann nur am Ende des vorderen Darmschenkels entstehen, der gewisser- maßen die Rolle eines Magnets spielt, indem vorn an dem einen Pol eine bestimmte Strömung („nutritive currents") das embryonale Gewebe zu einem Kopf umwandelt, während am hinteren Ende eine gegensätzliche Strömung einen Pharynx bildet. Die Wirkung dieses mysteriösen Strömungsdruckes stellt sich Bardeen (1. c, pag. 49) folgendermaßen vor: ,,The cause of the formation of embryonic tissue just posterior to the point of least intestinal pressure is equaly dark . . . We might assume that certain intestinal fluids are set free by pressure." 3278 Demgegenüber hat schon Lillie (955, pag. 140) bemerkt, daß der vordere Darmschenkel eben erst dm'ch das Auftreten von Kopf und Pharynx als solcher bestimmt werde. Außerdem ist von Lillie (1. c.) vermutet, von Curtis (994, pag. 538), Thacher (982, pag. 638) und Stevens (1192, pag. 364, Fig. E) bewiesen worden, daß in Querabschnitten oder Schwanzhälften die Pharynxentwicklung einsetzt, bevor noch eine Vereinigung der beiden Paardarmschenkel nach vorn und damit ein vorderer Darmschenkel überhaupt zustande gekommen ist. Lillie selbst spricht (1. c, pag. 140) die Vermutung aus, daß die neuentstehenden Darmzellen die Pharynxbildung in ihrer Nachbarschaft anregen. Dem ist entgegenzuhalten, daß durchaus nicht an allen Stellen, wo neue Darmzellen entstehen, Rüssel auftreten. Morgan, der ursprünglich den Ort der Pharynxbildung an einem Teilstück als durch den Zufall bedingt ansah (861, pag. 394, 397), glaubt später, daß die Lage, die das Teilstück am ganzen Wurm einnahm, von Bedeutung ist für den Ort, an welchem der neue Rüssel entsteht (977, pag. 137). Seine Auffassung deckt sich mit der von Child (1135, pag. 114 ff.). Dieser Autor machte die Entdeckung, daß in Querabschnitten der vorderen Körperhälfte der Saugrüssel relativ weit hinten, in solchen der hinteren in der Nähe des Vorderrandes gebildet wird. Er schheßt daraus, daß jedes Stück seine physiologische oder funktionelle Mitte besitze, die nur bei mittleren Stücken mit der wirklichen Mitte übereinstimme, in vorderen dagegen mehr hinten, in hinteren mehr vorn sei. In dieser funktionellen Mitte soll nun der Pharynx entstehen. Ich selbst (1236, pag. 550) hatte ursprünglich vermutet, daß zu den Vorbedingungen der Pharynxbildung zwei ungefähr parallele Darmäste gehören, in deren Mitte der Rüssel entstehe. Später (1361, pag. 46 ff.) kam ich zur Überzeugung, daß der Gesamtregenerant, d. h. alle Gewebe und Organe des Teilstückes, über den Ort der Pharynxbildung zu bestimmen haben. Meine Auffassung nähert sich also im ganzen der von Child und Morgan. Sie stützt sich hauptsächlich auf Versuche an Doppelplanarien, die noch an anderer Stelle besprochen werden sollen. Zum Schluß sei noch auf eine Beobachtung von P. Lang (1913, pag. 359) hingewiesen. Nach diesem Autor ist die Pharynxtasche von einem anfangs kernhaltigen, später kernlosen Epithel ausgekleidet. Die Umwandlung soll so vor sich gehen, daß die Kerne mit Teilen des Plasmas nach unten wachsen und sich völlig lostrennen. Ich habe demgegenüber darauf hingewiesen (Beschreibung einer neuen Süßwassertriclade von den Kei-Inseln nebst einigen allgemeinen Bemerkungen über Tricladen- Anatomie, Abh. d. Leuckenberg. naturf. Ges. Bd. XXXV, 1914, pag. 119), daß das Taschenepithel zwar arm, aber nicht frei von Zellkernen ist. Die Zellen sind sehr dehnbar. Die angebliche Einsenkung beruht auf Miß- deutung einer Einwanderung von Parenchym- oder Regenerationszellen in das Taschenepithel. 3279 d) Excretionssystem. Über die Eegeneration des Excretionssystems, das schon im normalen Zustand der Erforschung meist große Schwierigkeiten bietet, Hegen nur wenige Angaben vor. Stevens (959, pag. 403) nimmt an, daß die neuen Excretionskanäle durch Auswachsen vom alten Stück aus unter Mit- wirkung von Regenerationszellen gebildet werden. e) Genitalapparat. Während A. Lang (397, pag. 199, 200) entodermalen Ursprung der Gonaden vermutet — er glaubte, hei Gunda segmentata an der Basis der Darmepithelzellen sich loslösende Zellgruppen mit stark färbbarem Plasma als Vorläufer der Gonadenzellen beobachtet zu haben — , behaupten alle späteren Forscher, daß die Geschlechtsdrüsen aus dem Mesoderm gebildet werden. Jijima (455, pag. 456), Schultz (975, pag. 12) und Curtis (994, pag. 550) berichten übereinstimmend, daß sich im Parenchym Gruppen von Zellen zu Strängen zusammentun. Nach Schultz soll dies erst spät nach der Bildung der Copulationsorgane eintreten. Aus den Strängen bilden sich Hoden, indem die centralen Zellen zu Spermatocyten, die peripherischen zu Spermatogonien werden. Durch centrifugales Avis- einanderweichen entsteht der Hohlraum des folikulären Hodens. Ähnlich scheint die Bildung des Ovariums vor sich zu gehen. Der Zellhaufen der Oogonien soll jedoch nach Zweibaum (Arch. f. Entwicklungsmech., 41, 1915, pag. 436) aus einer einzigen ,,cellule de regeneration" hervorgehen, die sich von den ,,cellules embryonnaires" nur durch nicht näher be- zeichnete kleine Unterschiede in der Granulation auszeichnet. Die Ausführgänge, Ovidukte und Spermidukte stellen nach Lang (397, pag. 201) und Jijima (455, pag. 407) einfache Auswüchse der zum Ovarium, resp. zum Hoden werdenden Zellgruppe dar. Ebenso sollen nach Jijima (1. c, pag. 455) und Curtis (994, pag. 554) die Dotterstöcke entstehen. Woodworth (631, pag. 33) nimmt, im Gegensatz hierzu, ein Auswachsen der Dotterstockanlagen aus dem Parovarium an, während Chichkoff (664, pag. 33) sich über die Anfangsstadien des Dottersackes folgendermaßen ausspricht: Avant l'epoque des pontes, on rencontre, 9a et lä parmi le parenchym du corps de petits amas, formes par un certain nombre de cellules. Le protoplasme en est granuleux et possede un n«yau generalement fortement colore et sans nucleole distinct: c'est le vittelogene, non encore developpe. Die Copulationsorgane erscheinen relativ früh. Nach Jijima (455, pag. 454) entsteht das Geschlechtsantrum zunächst als kleine, selbständige Höhle inmitten des Mesoderms. Schultz (975, pag. 14) sah bei Dendrocoelum eine kompakte, sich dunkel färbende Anlage. Später weichen die Zellen auseinander, es entsteht 3280 ein Lumen, dessen Wandung von einem Epithel gebildet wird. Allmählich gliedert sich die Höhlung, und nun entsteht wiederum ganz unabhängig von den übrigen Teilen die ,,Uterus"höhle, die sich in ihren ,, Stiel" ver- längert und schließlich ins Atrium durchbricht. Inzwischen hat sich auch die äußere Genitalöffnung gebildet, und etwas später gewinnt schließlich der Penisgang, der ebenfalls selbständig aufgetreten ist, mit dem Atrium Kommunikation. Erst wesentlich später bilden sich die Geschlechtsdrüsen mit ihren Ausführkanälen. Die hier geschilderten Vorgänge gelten in gleicher Weise für die Onto- genese, für die ,, Regeneration" der Genitalorgane an Hungertieren oder für die periodische Erneuerung des Apparates bei intermittierender Sexualität, wie für die wirkliche traumatische Regeneration an Teil- stücken. Da im letzteren Fall die Sexualität erst eintritt, wenn die Re- generationsprozesse aller übrigen Organe abgeschlossen sind, erhält die Erneuerung des Genitalapparates sowieso große Ähnlichkeit mit den ontogenetischen Prozessen oder denen der physiologischen Regeneration. Das Parovarium — von Zw ei bäum als Dotterstock bezeichnet — scheint sich ganz ähnlich zu regenerieren, wie das Ovarium selbst (Zwei- baum 1. c, pag. 434). f) Nervensystem. L ebner t (628, pag. 346) war der Meinung, daß das Nervensystem von Placoceylialus als einziges Organ durch einfaches Auswachsen, durch Zell- vermehrung in den alten Teilen entstehe. Diese Auffassung teilte Bardeen (931). Ihnen gegenüber betont Flexner (875, pag. 340), daß das Nerven- system aus Parenchymzellen in der Nähe des Körperepithels entsteht. Ähnliches beobachtete Schultz (975, pag. 8), der den Umwandlungs- prozeß folgendermaßen schildert: ,,Ich sah Zellen im Mesoderm, w^elche sich nicht weit von der Peripherie lagern, sich in Streifen gruppieren und bald zwischen ihnen als Faser- substanz auftreten. Eben dieses Auftreten von Fasersubstanz kennzeichnet sie bald als Ganglienmassen. Es sind stark färbbare Zellen, die sich von Anfang an sehr wohl von den eigentlichen Parenchym- und Mesenchym- zellen unterscheiden und ihre runde und scharf umschriebene Gestalt beibehalten. ,, Nirgends konnte ich ein Eindringen von Ektodermzellen zur Bildung des Nervensystems bemerken." Mit dieser Darstellung stimmen im wesentlichen die Befunde von Curtis (994, pag. 540), Stevens (959, pag. 403) und Lang (1437, pag. 388) überein. Der letztere Autor betont, daß er niemals eine Mitose in einer Ganglienzelle entdecken konnte, und bemerkt, daß sich dunkel gefärbte Regenerationszellen als ,, guter Schutz" um die Nervenfasern legen und sich allmählich zu Ganglien (zellen) umwandeln. Von der Bedeutung des Nervensystems für die Regeneration soll später die Rede sein. Erklärung von Tafel LXIV^. Tricladida. Regeneration. Fig. 1. Procerodes lobata. Elemente des Parenchyms eines regenerierenden Stückes. a „Stammzelle", b, c, d Regenerationszellen, e Übergangsstadium von der Stamm- zclle zur Regenerations- oder f Parenchymzelle s. str. 2. Planaria polychroa. Sagittalschnitt durch das Vorderende eines Regenerates. Zeiss CC; Oc. 2. d Darm, «? Mi notscher Körnerkolben im Darm, w angeschnittenes Gehirn. 3. Planaria teratophila. Schnitt durch ein Regenerationsende, d Darmzelle, n. d. neu- gebildete Darmzelle, li Hoden (in Auflösung), m Muskel, p Kern des Parenchyms, r Regenerationszelle, ret Retikulum, s ,, Stoffträger", Produkte der Nekrose. Zeiss, Im. Vi„ Oc. 1. 4 — 8. Planaria polychroa. 4. Sagittalschnitt durch das Epithel der Wunde nach 18 stündiger Regeneration. Links eine eindringende Rhabditenzelle, unter der Wunde Regenerationszellen. Zeiss, Im. V-8, Oc. 1. 5. Ein Stück Epithel aus einem Sagittalschnitt durch das Vorderende eines Regenerates von 13 Stdn. Der Schnitt geht dicht an der Wunde vorbei. Zeiss, Im. '/is- Oc. 1. 6. Komplex von „Drüsenzellen" aus einem Regenerat von 1 Tage. Mitotische Figuren in den Parenchymzellen. m Mitose, n normale ,, Drüsenzellen", ü ,,Ubergangszellen". Zeiss, Im. Vis» Oc. 1. 7. Sagittalschnitt durch die Wunde eines 15 stündigen Regenei-ates. d Darm mit Mitose, n Gehirn, reg Regenerationszellen, ü „Übergangszellen. Zeiss, Im. '/is; Oc. 1. ^/g des Originals. 8. Regenerat von 11 Tagen an einem Kopf. Unten 2 heteromorphe Augen. Oben zerstreute Pigmentflecke, links ein Nebenauge. Zeiss A., Oc. 2. [Fig. 1 u. 3 nach Steinmann (1236)-, Fig. 2, 4—8 nach Lang (1437).] Bronns Klassen IV , Turbellaria 8. \-ci i.-.i,^ ny TTL ret S X yA \ Jo<~ ?/ '7?.Ä r C.F Winter sehe V Lith.Anst.i Taf.iXIV. 7TIW ihandlung .Leipzig • rake , Leip^rig 3281 g) Augen. Garriere machte, um die Entstehung des Tricladenauges kennen zu lernen, Kegenerationsexperimente. Er berichtet (389, pag. 167), daß das Auge von Planaria folychroa zu Beginn der Entwicklung aus einer Gruppe von wenigen Zellen besteht, deren jede in ihrem Plasma Pigment entwickelt. Die Zellen, die Carriere als ,, Einzelaugen" be- zeichnen möchte, erinnern an Ganglienzellen. Ihre Herkunft wird nicht erörtert. Später zeigt Jänichen, daß die Zellen, aus denen das Auge entsteht, durchaus als Parenchymzellen aufgefaßt werden müssen (809, pag. 278), und alle späteren Autoren stimmen ihm bei. Einige Unter- schiede bestehen zwischen den Beobachtungen der verschiedenen Forscher über die nun folgenden Vorgänge, Jänichen bestreitet entschieden die Angabe Carrieres, nach welcher die Augenbildungszellen durch Zusammenschluß einen Pigmentbecher und gleichzeitig durch glasige Veränderung ihrer Zellkerne die Sehkolben bilden, und behauptet seinerseits, daß man schon in frühen Stadien, wenn die Zellen noch locker gruppiert sind, zwischen pigmentführenden Becher- zellen und Sehzellen unterscheiden könne. Die letzteren sind länglich. Sie senden einen Teil ihres fibrillären Plasmas in den durch Zusammen- tritt der Pigmentzellen entstandenen Becher. Ihre Kerne al)er liegen außerhalb des Bechers. Nach 8 Tagen erkennt man bereits zwischen den Sehkolben und den dazugehörigen Kernen die sogen, vordere Augen- membran, die allmählich in den Band des Pigmentbechers übergeht und teilweise Pigmentkörnchen enthält. Diese an Planaria gonoceijJiala gewonnenen Kesultate konnten von Schultz (975, pag. 10) für Dendro- co el u m lacteum völlig bestätigt werden. Auch die Angaben Stevens (959, pag. 404) über Augenregene- ration bei Curtisia simplicissmia stimmen mit der Darstellung Jä- Fig. 191. VvWT', .\V\A Medianer Sclmitt durch das Auge von Planaria mertoiri Steinmann (1517), zeigt die doppelte vordere ,, Augenmem- bran". nichens gut überein. Einzelheiten über die Bildung des Pigmentbechers weiß Lang (1481, pag. 144) zu berichten. Er er- kannte, daß die Pigmentzellen in einem bestimmten Entwicklungsstadium zentrifugal auseinander rücken und eine Art Bläschen oder eine Hohlkugel bilden. An einem Pol des Bläschens werden die Pigmentzellen auseinander gezogen, und die Kerne bilden die vordere Augenmembran. So erklärt sich das gelegent- liche Auftreten von Pigment in der Membran und auch meine Beob- BroDD, Klassen des Tier-Reichs. IV. 1. 208 3282 achtimg (1417, pag. 120) an Planaria mertoni, bei welcher das Auge eine doppelte Augenmembran besitzt, so daß der Bläschencharakter noch besser gewahrt bleibt, indem die beiden Membranen die direkte Fortsetzung des äußeren und inneren Becherrandes bilden (Textfig. 191). Wie und wann die Sehkolben durch diese Haut ins Augenlumen ein- dringen, bleibt allerdings einstweilen unaufgeklärt. Alle Autoren stimmen darin überein, daß das Auge ganz unabhängig vom Gehirn entsteht. Die Sehnerven bilden sich erst nachträglich. Die von den meisten Forschern beobachteten Nebenaugen werden nicht, wde Carriere annimmt, als atavistische, sondern als teratogene Bildungen zu gelten haben. Sie werden im Abschnitt Teratologie (S. 3291) behandelt. h) Aurikularsinnesorgane. Über die Eegeneration des Aurikularsinnesapparates spricht sich Stevens (959, pag. 405) in dem Sinne aus, daß dieses Organ erst spät, nach dem Abschluß der Gehirnregeneration, somit nach Beendigung der wesentlichen Eegenerationsvorgänge wieder erscheint. 7. Totipotenz und Keimblätterfrage. Da es sich bei allen Eegenerationsexperimenten gezeigt hat, daß die verschiedenartigsten histologischen Elemente reduziert und in anderer Form wieder aufgebaut werden können, wird wohl im ganzen die Auf- fassung, daß die Gewebe totipotent sind, berechtigt sein. Der Nachweis der Keimblätterkonstanz begegnet bei den Tricladcn besonderen Schwierig- keiten, da ja auch während der Embryonalentwicklung die Keimblätter nicht auseinander zu halten sind. Das embryonale Blastem bildet em- bryonal alle Organsysteme, und daher ist es nicht besonders merkwürdig, daß das aus ihm entstandene Körperparenchym regenerativ ähnliche Fähigkeiten entwickelt. So hat Stevens (1901, pag. 401) und mit ihr andere gezeigt, daß sich Muskel-, Drüsen-, Nerven- und Augenzellen ,,mesodermal", d.h. eben aus dem Körperparenchym bilden, v. Kennel (570, pag. 472) und mit ihm v. Wagner (699, pag. 292) läßt den Schlund, Schultz (917, 975) den ganzen Genitalapparat, Lang (1437) einen Teil der ,,Ectoderm"zellen, d.h. des Integumentes, Stevens (1192, pag. 363) und andere das ,,entodermale" Darmepithel aus Parenchymzellen ent- stehen. Sehr auffälhg ist die Angabe O'Neils und Stevens (1192, pag. 365, Fig. 51 7 ff.), nach welcher sogar die Entodermalzellen Augenpigment zu bilden imstande sind. Auch wenn man die richtige Deutung dieser Beob- achtung anzweifelt, so bleibt doch ein gewichtiges Beweismaterial gegen die Keimblätterkonstanz und für die Totipotenz der Teile. Von besonderer Tragweite ist die Frage nach der Herkunft und den Bildungsmöglichkeiten der Gonaden. Die Möglichkeit der ,, Kastration" 3283 durch Wegschneiden des gesamten, den Geschlechtsapparat enthaltenden Körperkomplexes ist mehrfach erörtert worden: Morgan vt'rsuchte an Planaria niaculata erfolglos die Aufzucht geschlechtsreifer Individuen aus „geschlechtslosen" Teilstücken (SGI), doch gelang es ihm später, an Curtisia simplicissima prägenital abgeschnittene Kopfstücke im Verlauf mehrerer Monate zu geschlechtsreifen Individuen normaler Größe auf- zuziehen und sogar zur Ablage von Eikapseln zu bringen. Demgegenüber behauptet neuerdings Zwei bäum (1544, pag. 467), daß eine Kastration möglich sei, und daß man durch Wegschneiden des die Ovarien enthaltenden Körperabschnittes „Männchen" erzeugen könne. Er berichtet, daß seine männlichen Kastrate lebens- und regenerations- fähig blieben, ja sogar in gewissen ,, abnormen" Fällen die Ovarien wieder bilden. Mit dieser letzteren Feststellung beweist er aber, daß eine Kastration eben nicht möglich ist. Die Keimblätter der Tricladen, sofern man solche überhaupt unter- scheiden will, sind ohne Zweifel imstande, sich gegenseitig in gewissen Fällen zu vertreten. Ganz besonders scheint das Mesoderm (Körperparenchym) die Fähigkeit zu haben, mesodermale, ectodermale und entodermale Elemente zu erzeugen. Somit ist Wilhelmi (1331, pag. 140, Fußnote) im Irrtum, w^enn er sagt: ,, Obwohl ich der Ansicht einiger Autoren (Br esslau) zustimme, daß bei Turbellarien embryologisch von den drei Keimblättern keine Eede sein kann, behalte ich die übliche Unterscheidung derselben für geschlechts- reife Tiere doch bei, da sie bei diesen morphologisch und bezüglich der Eegeneration funktionell scharf präzisiert sind." 8. Formregulation. a) ScJmittricJitung senkrecht zur Körperachse. Das Formregulationsproblem wurde besonders sorgfältig von Morgan (861, pag. 11 ff.) studiert. Wir folgen hier im ganzen der zusammen- fassenden Darstellung dieses Autors im Regenerationswerk (951, 2. Aufl., deutsch V. Moszkowsky 1907). Schneidet man das Hinterende einer Planarie durch Querschnitt in beliebiger Höhe ab — post- oder präpharyngeal — , so bildet sich am Schnittrand anfänglich ein Zapfen weißen Gewebes, der bald Schwanz- charakter zeigt. Der so entstandene Wurm ist zunächst zu kurz; d. h. der Schwanz liegt zu nahe beim Kopf. Dies läßt sich l)esonders gut daran erkennen, daß der Pharynx — der alte oder der neu gebildete — dem Schwanzende sehr nahe liegt (Textfig. 192). Dadurch, daß sich hinter dem Pharynx eine Wachstumszone bildet, erreicht dann nachträglich das Tier seine normale Gestalt. Was die Lage des Rüssels betrifft, so gehen die Aussagen der Autoren etwas auseinander, da sich verschiedene Arten in dieser Beziehung un- 208 =*= 3284 Schnitt- richtung — >- gleich verhalten. So berichtet z. B. Stevens, daß Planaria simjpli- cissima den Saugrüssel immer im neuen, Planaria maculata dagegen im alten Gewebe regeneriert, ebenso PI. morgani (1192, p. 361, 362). Ähnliche Vorgänge beobachtet man am ab- geschnittenen Hinter- ende. Auch hier bildet sich aus dem Eegene- rationszapfen, der aus der Wunde hervorsproßt, bald ein Kopf, der zu- nächst viel zu nahe beim Pharynx liegt. Eine später einsetzende Zell- wucherung zwischen Kopf Fig. 193. Planaria maculata, Ä B normaler Wurm vor der Operation, A.^^ A^ Regeneration an der vor- deren Hälfte; D-^, B^ Regeneration an der hinteren Hälfte (nach Morgan). Regeneration an einem ab- geschnittenen Kopf von Pla- naria maculata (nach Mor- gan), zeigt die Verschmäle- rung des alten Stückes in- folge der Verschiebung der Teile nach hinten. und Pharynx stellt auch hier die gestörten Formverhältnisse wieder her. Während dieser Vorgänge verändert jedoch auch das alte Stück seine Form. Dies zeigt sich besonders dann, wenn der Schnitt nur gerade den Kopf abtrennt (Textf ig. 193). Während nun der fehlende Eumpf in der bereits beschriebenen Weise regeneriert wird, verschmälert sie hder Kopf. Das Material wird nach hinten verschoben, so daß schließlich das alte Stück wesentlich länger als breit ist. Ähnlich verhält sich ein kurzes Schwanzstück, das gezwungen ist, den Eumpf und Kopf zu regenerieren (s. Textf ig. 194). Das Charakteristische der Planarienregeneration ist dementsprechend nicht allein das Hervorwachsen neuen Materials aus der Wunde, ,,Epi- morphose", sondern die gleichzeitige Umformung des alten Stückes, ,,Morphallaxis". 3285 Bei einzelnen Planarienarten herrscht die Epimorphose, bei anderen die Morphallaxis vor. So scheint nach Stevens (1192) Planaria Fig. 194. Ctirtisia simplicissima. Hinteres Ende einei' zwischen Mund und Genitalporus durchsclinittenen Planarie. Das Tier wurde sofort nach der Entstehung des Pharynx gefüttert. Regeneration unter Verschmäle- rung des ursprünglichen Stüclves bei kräftigem Auswaclisen aus der Wunde. Kombination von Morphallaxis und Epimorphose (nach Morgan). Fig. 195. morgnni vorwiegend epimorph, Bij). kewense dagegen nach Morgan (901) fast rein morphallactisch zu regenerieren. Für das Verständnis des letzteren Vorgangs ist ein Versuch Morgans (951, II. Aufl., pag. 15) beson- ders lehrreich. Ein durch zwei Querschnitte isoliertes mittleres Stück eines Bipa- lium (s. Textfig. 195) formt £ A w Hl B Regeneration au einem Querabschnitt von Bipalium ketcetise. Ä Querabschuitt; der mittlere Pigmentstrich ist an zwei Stellen durch Einstich verletzt. B Nach Abschluß d. Regeneration (Morphallaxis) (nach Morgan). Fig. 196. 1 (^ i Regeneration an einem Querab- schnitt von Planaria maculata (nach Morgan). 3286 sich ohne wesenthchen Zuwachs an neuem Material zu einem normal gestal- teten Wurm um. Wie stark dabei die Zerrung der Pigmentbänder ist, zeigt das Schicksal des mittleren, durch zwei Einstiche (Kreise !) verletzten, das an den betreffenden Stellen nach Abschluß der Regeneration große Lücken zeigt. Bei epimorphem Regenerationstypus entsteht an Querabschnitten nach vorn ein Kopf, nach hinten ein Schwanz (s. Fig. 196). Sehr interessant sind die Befunde Morgans und Childs (1135, pag. 113 ff.) an Querabschnitten aus verschiedenen Körperregionen. Stammt nämlich das Stück aus der präpharyngealen Region, so wird ein großer Schwanz und ein kurzer Kopf gebildet, stammt es dagegen aus der Korpermitte, so wird an beiden Schnitträndern ungefähr gleich viel regeneriert. Querabschnitte der Postpharyngealregion dagegen entwickeln einen großen Kopf- und einen kleinen Schwanzabschnitt. Auch die Lage des Pharynx läßt die Herkunft des Teilstückes erkennen, indem dieses Organ an vorderen Querausschnitten relativ weit hinten, an hinteren da- gegen weit vorn entsteht. Regulationsstörungen treten dann ein, wenn die Fragmente eine geringe Länge haben. Dies gilt für Köpfe, Schwänze und Querausschnitte. Die an solchen Regeneranten beobachteten ,,Axialheteromorphosen" werden im Kapitel Heteromorphose besprochen. Fig. 197. Regeneration an einer linken Körperhälfte von Curtisia siivplicissima (nach Morgan). b) Schnittrichtu7ig in der Körperachse. Trennt man eine Planarie durch Längsschnitt in der Symmetrieebene in zwei Hälften, so regeneriert jede das, was ihr fehlt. Das Auswachsen 3287 des neuen Materials erfolgt in seitlicher Richtung. In das neu gebildete Gewebe wachsen Darmäste ein; es entsteht an der Grenze zwischen altem und neuem Gewebe ein Pharynx. In der Folgezeit werden die gestörten Symmetrieverhältnisse wieder- hergestellt, indem sich das alte Stück zugunsten der neuen Hälfte ver- schmälert, und indem sich der ganze Wurm verkürzt (Fig. 197). Fig. 198. h d Q) f c. SchniUricliiung seitlich, "parallel der KörperacJise. Wie Fig. 198 zeigt, werden aus streifenförmigen Teilstücken vom Seitenrand ganze Planarien gebildet. Kurz nach der Operation krümmen sich die Zipfel des Stückes stark zusammen, im Verlauf der Regeneration streckt sich das Ganze wieder. Der Kopf zeigt zunächst im Vergleich zum alten Stück seitliche Orientierung, wird aber später immer mehr nach vorn gebogen. Interessant ist die Re- generation longitudinal angeordneter innerer Organe. Morgan und Flex- ner(875) haben festgestellt, daß sogar die N ervenstränge regeneriert werden, und zwar, wenn das Gehirn vor- handen ist, durch Einwachsen des Stammes vom letzteren aus in das Regenerationsgewebe, bei Abwesen- heit des Gehirnes in einem seitlichen Streifenstück durch vorherige Neu- bildung eines Gehirnes am vorderen Ende des betreffenden Stammes und durch nachheriges Auswachsen des fehlenden Stammes vom neugebildeten Gehirn aus. Morgan erwähnt sogar die Wiederbildung des centralen Nervensystems in Teilstücken, die so seitlich liegen, daß sie überhaupt keine Teile dieses Organsystems enthalten. In diesem Fall muß angenommen werden, daß das neue centrale Nervensystem von peripheren Teilen oder direkt aus dem Parenchym gebildet wurde. d) SchnittricMuiig scJiief zur Körperachse. Von besonderem Interesse ist die Regeneration von schrägen Schnitt- flächen aus. Nach Barfurths Regel wachsen Regener ate senkrecht zu jeder Wund- fläche, so daß sie bei schiefer Wundfläche zunächst mit der ursprünglichen Wachstumsrichtung einen Winkel bilden. Diese Regel gilt auch für Planarien: das neu entstehende Gewebe entwickelt sich synchron und symmetrisch von allen Punkten der Wunde aus. Allein die Symmetrie geht bald verloren, und dasRegeneratbeginnt, sich dem Gesamtregeneranten Planaria maculata Stück des Seiten- randes, durch einen Schnitt parallel zur Körperachse losgetrennt, a, b,cS Stadien der normalen Regeneration, e, f Mißbil- dungen: Bildung von einem oder von zwei seitlichen Köpfen (nach Morgan). 3288 einzuordnen. Wie Textfig. 199 zeigt, entsteht der neue Kopf an der Wund- fläche des Hinterstückes einer schräg durchschnittenen Planarie nicht in der Mitte der Wunde, sondern an deren vorderem Ende. Allerdings steht die Achse des Kopfes nach Barfurths Eegel senkrecht zum Schnittrand. Aber die Verschiebung des ^S" ^^^' Kopfes nach vorn zeigt be- reits, daß hier noch andere Kräfte an der Arbeit sind. Am abgetrennten Kopf- stück entsteht das Schwanz- W regenerat ebenfalls nicht in der Mitte des Wundrandes, Fig. 200. Gurtisia simplicissima (nach Morgan und Steinmann: scliematisieit nach eigenen Be- funden an Planaria gonocephala) Obere Reihe: Der größte Teil des Kopfes wird durch einen Schrägschnitt abgetrennt. Kegeneration des Kopfes. Untere Ee/'l/c: Regeneration des Eumpfes und Schwanzes an dem abgetrennten Kopf. P l a nar ia spee. Kopf und Schwanz, von zwei schrägen Schnittflächen aus regenerierend (nach Morgan). Abweichung von der Bar fürt hschen Regel. sondern nach hinten verschoben. Noch weniger folgt der Pharynx der Bar fürt hschen Regel: er entsteht ungefähr in der Mitte der Wundfläche, seine Achse aber steht nicht senkrecht zu letzterer, sondern in der Eichtung des neuen Schwanzes (Textfig. 200). In der Folgezeit werden dann allmählich die normalen Symmetrie- verhältnisse erreicht, indem das Regenerat seine Achse mit der des Regeneranten in Übereinstimmung bringt, und besonders dadurch, daß es allmählich breiter wird, während umgekehrt der Regenerant an Breite verliert. Bei diesen Regula tions Vorgängen ist bei den einen Arten der Regenerant nur wenig beteiligt [Gurtisia simplicissima Morgan (1. c, pag, 55), die Hauptleistung kommt den Regeneraten zu. Andere Arten dagegen gewinnen ihre normale Form durch Streckung des alten Stückes, das schließlich von einem Ende des neuen Wurmes zum anderen reicht (vergl. Textfig. 201). Alle diese Prozesse, die auf ungleichem Wachstum der Teile des Wundrandes beruhen und somit der Bar fürt hschen Regel widersprechen. ^ %■ 3289 sind wohl in letzter Linie durch jenen inneren Faktorenkomplex bedingt, den man als „Polarität" bezeichnet. Fiff. 201. A Ä Ciirtisia simplicissivia, B Planaria maculata. Regeneration eines durch zwei parallele schiefe Schnitte isolierten Stückes der Pharynxregion (nach Morgan). e) Kombinierte Schniitnchtungen. Schneidet man aus einem Wurm durch zwei Querschnitte ein Stück heraus und halbiert hierauf das Fragment durch einen medianen Längs- schnitt, so regeneriert jede Spalthälfte an ihrem vorderen Ende einen vollständigen Kopf. Das Regenerat liegt jedoch nicht genau in der Achse des alten Stückes, sondern etwas nach innen; es nimmt also gewissermaßen bereits auf die durch seitliche Regeneration zu ergänzende Körperhälfte Rücksicht, bevor diese gebildet worden ist. Auffälligerweise bleibt nun die betreffende Kopfseite in der Entwicklung etwas zurück, offenbar weil ihr der differenzierende Einfluß des noch nicht vorhandenen Rumpf- teiles fehlt. Der Regenerant ist also in diesem Fall zwar iotipotent, verrät aber bei der Regeneration deutlich seinen Charakter als seitliches Stück, indem er die zu seiner Seite gehörenden Teile prompt zu regenerieren versteht, die übrigen Partien aber erst nach längerer Zeit. Ein ganz ähnliches Experiment zeigt diese Bedingungen noch klaren-: Läßt man den Querausschnitt einige Zeit regenerieren , bevor man ihn der Länge nach halbiert (Textfig. 202), so hat sich das Regenerat im Augen- blick der zweiten Operation schon so weit als ,, Halbkopf" differenziert, daß es auch in späteren Stadien nur das ihr zugehörende Auge zu regene- 3290 rieren vermag. Erst wesentlich später bildet sich die völlige Symmetrie wieder aus. Schneidet man durch verschieden kombinierte Schrägschnitte keil- förmige oder beliebige Stücke aus dem Planarienkörper heraus, so können Fig. 202 Planaria. Regeneration an einem halben Quer- abschnitt (mit Benutzung einer Figur Mor- gans). Obere Reihe: Bildung einer ganzen Planarie aus einem halben Querausschnitt; es bildet sich schon früh ein ganzer Kopf. Un- tere Reihe: Halbiert man das Stück erst, nach- dem es Regenerationszapfen gebildet hat, so entsteht zunächst nur ein halber Kopf, der sich erst später an der Schnittseite ergänzt. Fig. 203. ^o Kombinierte Schrägschnitte: Pla- naria viaeulata (nach Morgan u. Korscheit) A^ u. B^ zeigen die Lage des Stückes vor der Operation, A^ u. B^ nach beendeter Regene- ration. Fig. 204. sich diese ebenfalls zu ganzen Würmern aus wachsen. Für die Einzel- heiten der Regeneration gelten hier die für Schrägschnitte abgeleiteten Regeln (s. Textfig. 203). Selbst wenn die Wunde im Vergleich zum Volumen des Stückes Fig. 205. o o Kombinierte Schräg- und Längsschnitte: Pla- naria maculala (nach Morgan und Kor- schelt) «1 zeigt die Lage des Stückes vor der Operation, a^ nach beendeter Regeneration. Cu r t i sia swiplieissivia . Ein avis der Körpermitte ausgeschnittenes Stück regeneriert (nach Morgan). sehr groß ist (Textfig. 204), ja sogar an ,, ausgestanzten" Stücken, bei denen das ventrale und das dorsale Integument völlig getrennt ist 3291 (Textfig. 205), kann Kegeneration mit völliger Wiederherstellung der Form stattfinden. Eine eigentümliche Regulation soll nach Bardeen und Korscheit (1198, pag. 95) an Teilstücken vor sich gehen, die den Pharynx enthalten. Nach Bardeens Darstellung ist dieser Vorgang so aufzufassen, daß der für das betreffende Teilstück zu große Pharynx durch einen kleineren und daher passenderen Pharynx ersetzt wird. Korsclndt (I.e.) knüpft an diese Stelle die Bemerkung an, daß der alte Saugrüssel einer ,, destruk- tiven Restitution" im Sinne Drieschs zum Opfer fällt. Seine weiteren Folgerungen sind aber entschieden zu weitgehend: ,, Freilich kann der neue Pharynx eine nur vorübergehende Bildung sein und später wieder schwinden, wie überhaupt in solchen Planarienteilstücken (bei {Pliago- cata z. B.) nach den Beobachtungen vonLillie zuweilen mehrere Schlund- köpfe, offenbar als abnorme Bildungen gleichzeitig auftreten." Zu diesem Passus des vortrefflichen Regenerationswerkes muß be- merkt werden, daß ein Irrtum bezüglich der Polypharyngie herrscht. ,,P]iagocaia"' ist eine normalerweise polypharyngeale Planarie, die ihren spezifischen Charakter der Polypharyngie, wie alle übrigen Polypharyn- gealen, auch während der Regeneration nicht verleugnet. Zur ganzen Frage der Resorption eines fertigen Pharynx muß ich bemerken, daß mir in keinem einzigen unter Hunderten von beobachteten Fällen ein solcher Vorgang vor Augen kam. Die Tatsache, daß relativ häufig in der Natur wie in Zuchten oligopharyngeale Individuen auftreten, bei denen die überzähligen Saugrüssel keinerlei Degenerationserscheinungen zeigen, spricht ebenfalls gegen die Bardeensche Auffassung. Möglicher- weise wurde von den betreffenden Teilstücken der alte, zu große Saug- rüssel ausgestoßen und hierauf durch einen kleineren ersetzt. Ausstoßung von Saugrüsseln ist eine von vielen Autoren beobachtete, auch mir wohl- bekannte Begleiterscheinung der Amputationsexperimente oder der ersten Regenerationsvorgänge an Fragmenten der mittleren Körperregion. 9. Teratologie. a) Vorbemerkungen. Die bei den Tricladen bis jetzt bekannt gewordenen Mißbildungen können in zwei Gruppen eingeteilt werden, in native und traumatische. Als native Mißbildungen sind diejenigen Abweichungen der normalen Formbildvmg zu bezeichnen, welche sich ohne vorhergehende Verletzung während der Embryonalentwicklung zeigen und somit zur Zeit der Geburt bereits sichtbar sind oder doch postembryonal ohne äußere Ursache zur Entwicklung gelangen. Traumatisch dagegen nennen wir die durch Ver- letzungen hervorgerufenen Monstrositäten. 3292 b) Native Mißbildungen. Über native Mißbildungen liegen nur wenige Angaben vor. Wilhelmi (1331, pag. 64) fand bei ganz jungen, eben aus dem Kokon ausgeschlüpften und daher kaum 1 mm langen Procerodes segmentata {= lohata) zwei Schwanzdoppelbildungen, die ohne Zweifel als embryonale Bildungsab- weichungen aufgefaßt werden müssen. Ähnliches sah Child (1516) an der aus Cysten auskriechenden Planaria velata. Bei Meeres- und Süß- wassertricladen {Planaria olivacea, Procerodes wlieaüandi und lohata beobachtete Wilhelmi vereinzelte Individuen mit zwei hintereinander gelegenen, wohlentwickelten Augenpaaren (1331, pag. 61). Bas normale Paar fand sich an gewohnter Stelle, das accessorische vor dem normalen. Da sich solche regelmäßige, symmetrisch gelegene Doppelaugen ex- perimentell nicht erzeugen lassen, ist anzunehmen, daß auch hier native Mißbildung vorliegt. Nebenaugen oder accessorische Augen treten bei sehr vielen Arten auf, bei einzelnen so häufig, daß man sich fragen muß, ob man hier überhaupt noch von einer Mißbildung sprechen darf. So hat Lang (1496, pag. 345 ff.) durch statistische Erhebungen an vollausgewachsenen, geschlechtsreifen Exemplaren von Planaria jjoly- chroa festgestellt, daß gegen oder sogar über 50% der Tiere ein oder zwei kleinere Augen neben den Haupt- augen besaßen. Diese Tatsache, sowie die konstante Lage (vor den Hauptaugen und der Medianlinie etwas näher als die letzteren) in Verbindung mit den Ergebnissen einiger Experimente veranlassen Lang, die Nebenaugen als nicht pathologisch anzusehen, er hält sie vielmehr für spät auftretende reguläre Bildungen und glaubt, daß die Mehrzahl der Lidividuen von Planaria jyolycliroa vier Augen erhält, wenn nur die Tiere das erforderliche Alter erreichen. Allerdings ist auch diesem Autor nicht entgangen, daß außer den vor den normalen gelegenen auch überzählige Augen ohne konstante Form, Lage und Ausbildung vorkommen, die als teratologisch auf- gefaßt werden müssen. Ohne Zweifel gehen hier normale und teratologische Vorgänge unmerklich ineinander über, so daß es schwierig ist, den ein- zelnen Fall zu beurteilen. Symmetrische Doppelaugenbildung bei Ä Procerodes wJ/eatlaiidi und B lobata. G Flaitaria olivacea (iiacb W ilbelmi). I 3293 Als native Mißbildungen müssen wenigstens zum Teil die sich im Laufe des embryonalen oder postembryonalen Lebens ohne sichtbaren Grund herausbildenden _. „^„ Flg. 207. Unregelmäßigkeiten an inneren Organen aufge- faßt werden, die Darm- verschmelzungen, besonders das Zusam- menwachsen der beiden Schwanzdarmäste (vergl. atavistische Ke- generation, S.3305), die Oligopharyngie (Textfig. 207), sofern sie nicht traumatischen Ursprungs ist. Da die normale Polypharyngie ohne Zweifel genetisch mit den hier erwähnten Er- scheinungen verwandt ist, wollen wir sie in diesem Zusammenhang betrachten. Oligopharyugie in verachiedeuen Formen und zwar; A Planaria morgani mit zwei hintereinander gelegenen Pharyngen, B Proc. lobata mit gespaltenem Pharynx, C Proc. lobata Dipharyugie, D Cercyra hastata Tripharyngie (nach Wilhelmi). c) Polypharyngie. a) Die polypharyngealen Arten. Über die Polypharyngie der Planarien liegen verschiedene Arbeiten vor. Schon im Jahre 1840 machte Haldemann (78, pag. 8) die merk- würdige Entdeckung, daß eine amerikanische Planarienart, Planaria gra- cilis, 23 Pharyngealröhren besitzt. Leidy (110, pag. 242 ff.) beschrieb die Form genau und trennte sie als ein neues Subgenus von Planaria ab, indem er sie Phagocata gracilis nannte. In diesen ersten Arbeiten wird die Viel- zahl der Pharynge rein deskriptiv als ein eigentümliches Merkmal von Phagocata behandelt. Selbst Woodworth (631), der im Jahre 1891 die Form sehr ausführlich beschreibt, verzichtet auf eine spezielle Betrachtung und Deutung der Polypharyngie. Bezeichnend ist, daß v. Siebold (124), Diesing (123) und Stimpson (174) nicht an die Möglichkeit eines regulären Auftretens mehrerer Eüssel glauben wollen. So schreibt z. B. v. Sie hold: „Das erwachsene Tier soll 28 Eüssel haben, die es beim Fressen alle herausstreckt. Eef. (v. Sie hold) vermutet, daß der Eüssel eine trichter förmige, ausgezackte Mündung besitzt, und daß die beweglichen Fort- sätze des Eüsselrandes für ebensoviele einzelne Eüssel gehalten worden sind". 3294 Fig. 208. Phagocata gracilis hat keinem ihrer Untersucher, selbst nicht den modernen, wie Morgan, Schiedt (1060, pag. 160ff.), Lillie (955, pag. 129ff.), Peaslee (1374), Anlaß zu phylogenetischen oder entwicklimgs- mechanischen Betrachtungen gegeben. Einzig Halle z (670, 674) spricht die Vermutung aus, daß die Polypharyngie ein fixiertes teratologisches Merkmal bedeuten könnte. Erst Mrazek (1031) zog die amerikanische Polypharyngeale in den Kreis seiner allgemeinen Erörterungen, allerdings ohne sie zu kennen. Auch Wilhelmi (1331) beschäftigt sich nicht speziell mit der amerika- nischen Art und zieht sie nur zum Vergleich heran. Immerhin macht er die bedeutsame Entdeckung, daß Phagocata gracilis in der Planaria 7norga7ii eine nahe Verwandte, eine Stamm- form mit nur einem Eüssel besitzt, ähnlich wie die euro- päischen Poly pharyngealen in Plan, alpina einen mono- pharyngealen Ascendenten haben. Die erste der europäischen Polypharyngealen wurde gleichzeitig von zwei Forschern unabhängig nachgewiesen, von Mrazek (1031) und Chichkoff (1033). Sie muß als Planaria montenigrina Mrazek (synon. Phagocata cor- nuta Chichkoü) bezeichnet werden. Beide Entdecker erkann- ten bereits, daß der neue Wurm verwandtschaftlich der Planaria alpina sehr nahe steht; beide vermuteten be- reits teratogenen Ursprung. Diese Vermutung wurde in gewissem Sinne von mir bestätigt (1155, pag. 207), indem es mir gelang, im Karstgebirge bei Triest unter den dort gesammelten Exemplaren von Planaria alpina eine auf- fallend große Zahl von oligopharyngealen nachzuweisen. Im gleichen Jahre entdeckte Mrazek in Montenegro eine zweite Polypharyngeale Planaria anophihalma (1161), die pigmentlos, blind und konstant tripharyngeal war (Textfig. 208), und deren Vorkommen in einer kleinen Quelle auf subterrane Herkunft deutete. Schließlich ist noch die Auffindung einer vierten Polypharyngealen in Süditalien zu erwähnen, die ich auf der Halbinsel von Sorrent und in den Bergen von Avellino nachweisen konnte (1205, 1236). Sie führt den Namen Planaria teratophila und steht wie die Mrazekschen der Planaria alpina sehr nahe (1313, pag. 157). sind also folgende polypharyngeale Planarien nach- gewiesen : 1. Phagocata gracilis Leidy: Nordamerika. 2. Planaria montenigrina Mrazek: Montenegro, Bulgarien. 3. Planaria anoplühalma Mrazek: Montenegro. 4. Planaria teratophila Steinmann: Süditalien. ■öftJ Planaria Mwph- thalma, Habitus (nach Mrazek). Bis heute 3295 ß) Verwandtschaftsbezieliungen der Polypharyngealen. Eine schwierige und zurzeit wegen der ungenügenden faunist ischen Kenntnisse kaum zu beantwortende Frage ist die nach der Verwandtschaft der Polypharyngealen unter sich und mit den Stammformen. Eine ganze Keihe von Gründen sprechen dafür, daß die Polypharyngie eine sekundäre Erscheinung ist, daß also die Poly pharyngealen von niono- pharyngealen Stammformen herzuleiten sind. Die Unzweckmäßigkeit der Eüsselvermehrung, durch die der Wurm ohne Zweifel heim Nahrungs- erwerb behindert wird, die bedeutenden individuellen Unterschiede in der Küsselzahl und die im Laufe der individuellen Entwicklung sich wieder- holende Neubildung sekundärer Rüssel, sodann die isolierte Stellung der Polypharyngealen unter den vielen Monopharyngealen zwingen zum Schluß, daß die Polypharyngie ein junges Merkmal ist. Die einrüsselige Stamm- form für die europäischen Poly pharyngealen muß der in Europa sehr weit verbreiteten Pla7iaria al/pina sehr nahe gestanden haben, denn noch heute lassen sich Planaria montenigrina und Planaria ieratopliüa kaum durch ein anderes Merkmal als das der Polypharyngie von Planaria alpina spezifisch trennen. Man könnte daher versucht sein, die beiden poly- pharyngealen Abkömmlinge zu einer einzigen Spezies zu vereinigen. Dagegen spricht aber das, was wir gegenwärtig über die Verbreitung der Würmer wissen. Die Tatsache, daß die Verbreitungsgebiete der beiden Poly- pharyngealen (Montenegro und Süditalien) durch einen weiten Bezirk getrennt sind, in welchem nur Planaria alpina vorkommt, führt zur Ver- mutung, daß beide Formen unabhängig voneinander aus der mono- pharyngealen Stammform entstanden sind, daß also die Vielzahl der Rüssel als Konvergenzerscheinung aufgefaßt werden muß. Das gleiche gilt vielleicht auch für Chichkoffs bulgarische Form (1033) mit ihren 25—35 Saugrüsseln. Mrazek (1031) hat nämlich bei seiner montenegrini- schen nie mehr als 14, ich selbst habe (1205) bei Planaria teratophila nie über 17 Rüssel gefunden. Diese geringfügigen Abweichungen, verbunden mit weiteren, wenn aach unbedeutenden anatomischen Unterschieden der Polypharyngealen unter sich sprechen für indirekte Verwandtschaft dieser Formen. Über die Verwandtschaft von Pliagocata gracilis mit planaria mor- gani vergl. oben. Diese Tricladen zeigen zur Planaria a/pwia- Gruppe keinerlei nähere Beziehungen. j') Anatomische Bemerkungen über die Polypharyngie. Für das Verständnis der folgenden Abschnitte ist eine kurze Dar- stellung der anatomischen Verhältnisse der Polypharyngealen unerläßlich. Trotz der Vielzahl der Pharynge ist nur ein Mund, d. h. nur eine Öffnung der Pharyngealtasche vorhanden. Es können dank der Dehnbar- keit des Mundporus mehrere Saugrüssel gleichzeitig austreten. Die sehr umfangreiche Rüsseltasche wird durch zahlreiche vorspringende Septen in 3296 eine der Küsselzahl entsprechende Anzahl von Nebentaschen zerklüftet. Jede dieser sekundären Küsseltaschen ist zunächst ein selbständiges Ge- bilde, das im Parenchym entsteht und schließlich in die Haupttasche durchbricht. In jeder Seitentasche liegt ein Küssel, der nach- dem Ver- schmelzen der Höhle mit der primären Küsseltasche in diese hinausragt. Der größte, älteste, dem Küssel der Monopharyngealen entsprechende Pharynx entspiingt in der Gegend des Darmmundes (Vereinigungsstelle der drei Hauptäste des Darmes) und nimmt meist einen bedeutenden Teil der Hauptrüsselhöhle für sich in Anspruch, kann aber auch ziemlich kurz sein. Die sekundären Saugrohre nehmen desto mehr an Größe ab, je jünger sie sind, d. h. je weiter hinten sie liegen. Sehr häufig sind diese Gebilde noch dicht mit ,,Kegenerationszellen" durchsetzt und färben sich paher intensiver als die histologisch differenzierten älteren. Die Zahl der Küssel schwankt meist in auffälligster Weise von Individuum zu Indi- viduum (bei Planaria monteyiicjrina z. B. 5 — 14, bei Planaria terato- fhila 3 — 17). Weder Haupt-, noch Nebenpharynx sitzt dem Darm direkt auf. Die Kommunikation wird durch einen engen Kanal hergestellt, der sich erst sekundär, nachdem der Küssel und seine Tasche fast fertig diffe- renziert sind, bildet. d) Kegenerationsexperimente an polypharyngealen Planarien. Da die überzähligen Saugrüssel den Eindruck von Hyperplasien machen, bieten die Kegenerationsexperimente an polypharyngealen Arten Fig. 209. besonderes Interesse. Solche Experimente wurden von Lillie (955), Morgan und Schiedt (1060), von mir (1236) und Mräzek (1520, an der tri- pharyngealen Planaria anopJithahna ausgeführt. Lillie stellte fest, daß Phagocata ein hohes Kegenerationsvermögen besitzt. Die Küssel werden nicht nacheinander, sondern gleichzeitig regeneriert. Immerhin sind die vorderen in der Entwicklung fortgeschrittener, als die hinteren. Jeder Pharynx entsteht zunächst in einer selbständigen Höhle. Erst später öffnen sich die verschiedenen Küssel- höhlen ineinander und bilden durch Verschmel- Horizontalschnitt durch die zung einen einheitlichen Kaum. Schneidet man den Wuim so entzwei, daß die Küsselhöhle zer- schnitten wird, so bilden sich am hinteren Stück zunächst nur caudalwärts neue Küssel. Erst nachdem am Kegenerationsende ein Darmast ent- standen ist, entwickeln sich auch dort neue Pha- rynge. Diese Befunde wurden von Morgan und Schiedt (1060) bestätigt. Außerdem ermittelten in präpharyngealen Vorderenden zunächst ein neugcbildete Pharynxre- gion eines regenerierenden präpharyngealen Vorder- eudes von Planaria tcra- tophila. Die drei ersten Pharynge, jeder anfäng- lich in einer selbständigen Tasche, später durch- brechend. diese Autoren , daß 3297 medianer und dann eine allmählich zunehmende Zahl von seitlichen Rüsseln gebildet werden. Enthält ein Teilstück nur den Hauptpharynx, so bilden sich zu beiden Seiten in der Nachbarschaft der Pharynxkammer neue Rüssel. Querabschnitte, in denen sich nur Nebenpharynge befinden, regenerieren am vorderen Schnittende Haupt- und Nebenrüssel, am hinteren nur Nebenrüssel. Postpharyngeale Stücke verhalten sich wie präpharyngeale. In keinem Fall scheint bei Verlust des Hauptpharynx einer der seitlichen dessen Rolle zu übernehmen. Ich selbst (1. c.) stellte fest, daß auch Planaria terato'phila an prä- pharyngealen Stücken mehrere Rüssel regeneriert, und zwar zuerst den Hauptrüssel und dann die in selbständigen Höhlen entstehenden Neben- rüssel, deren Zahl allmählich zunimmt (seriale Anordnung). Mrazek stellte seine Experimente an der tripharyngealen Planaria anopltthalma an und fand, daß dieses Tier bei der Regeneration spezifisch tripharyngeal bleibt. ,,Alle Regenerationserscheinungen führten immer wieder zur Herstellung der Tripharyngie in der spezifischen Anordnung, einerlei, wieviel von dem Pharynxmaterial entfernt wurde." Genau wie bei Phagocata und Planaria terato jjJiila entstehen die Pharynge bei der Regeneration serial nacheinander, jedoch in sehr rascher Folge. Die post- pharyngeale Region ist nur beschränkt regenerationsfähig. In einem Fall entstand eine axiale Heteromorphose mit zwei entgegengesetzt gerichteten Pharyngen. Nur einmal wurde ein ganz atypischer, nicht zur serialen Anordnung gehörender vierter Pharynx gebildet. Mrazek deutet dies wohl mit Recht als eine Hyperplasie. Aus allen diesen Experimenten an Polypharyngealen geht hervor, daß die Poly-, resp. die Tripharyngie ein durchaus stabiler spezifischer Charakter ist. Sie hängt mit der übrigen Organisation enge zusammen, und daher wird sie bei der Regeneration wieder hergestellt. Meist scheint die regenera- tive der ontogenetischen Entwicklung genau zu entsprechen. Wenigstens bilden sich die Nebenpharynge hier wie dort serial nacheinander, und zwar in selbständigen, erst sekundär mit der Haupthöhle verschmelzenden Taschen. e) Regenerationsexperimente an Monopharyngealen zum Zwecke der Erzeugung künstlicher Polypharyngie. Es ist hier nicht der Ort, die vielen Experimente zu besprechen, die von Morgan (861), Bardeen (930) und anderen zum Studium der Form- regulation angestellt wurden, und die zur Bildung von überzähligen Rüsseln führten. Nur auf die Figur von Voigt (890) sei hier aufmerksam gemacht (Fig. 210). Sie zeigt die Entstehung eines überzähhgen Rüssels infolge von seitlichem Einschnitt in den Planarienkörper. Bronn, Klassen des Tiorrreichs. IV. U ijyjo 3298 Fig. 210. Haben diese Versuche gewissermaßen zufällig zur Oligopharyngie geführt, so sind die folgenden planmäßig zur Prüfung des Polypharyngie- problems angestellt worden. An der marinen Planarie Procerodes hhata versuchte ich (1236, pag. 557), durch einen seitlichen Einschnitt im Gebiet der Rüsselwurzel einen accessorischen Pharynx zu erzeugen. Durch die Operation wurde der alte Rüssel entfernt. In 6 von 8 Fällen wurde die Wunde verschlossen und der fehlende Pharynx in der alten Höhle regeneriert. In einem Fall jedoch entstanden zwei, in einem weiteren sogar drei Rüssel, deren Anfangsstadien leider nicht untersucht werden konnten. Die Deutung dieser Resultate stößt daher auf Schwierig- keiten. Zudem sind die Bedingungen, unter denen der alte Rüssel wiedergebildet wird, sehr schwer kon- trollierbar, da je nach der Lage der Schnittebene die Rüsselwurzel in verschiedener Weise getroffen wird (Stehenbleiben eines kürzeren oder längeren Stumpfes, Verletzung der Rüsseltasche usw.). Klarer und für unser Problem lehrreicher sind die Ergebnisse späterer Experimente (1331) an ver- schiedenen Paludicolen. Führt man den Schnitt so, daß prä- oder postpharyngeal in die Mitte des Wurmes eingestochen und senkrecht zur Körper- achse gegen den Rand hin geschnitten wird (Fig. 211), so entstehen, wenn man die Wundränder am Zuheilen verhindert, nach vorn und nach hinten Regenerate. Das nach vorn gerichtete, meist stärker entwickelte zeigt Kopfcharakter. Im Zusammenhang mit diesem Knospenkopf entwickelt sich im alten Gewebe, in einiger Entfernung vom ursprünglichen Schnittrand, ein sekundärer Pharynx. Dieses Organ hat seine eigene Pharynxhöhle, ist immer kleiner als der Hauptpharynx und liegt weder in der Medianlinie des Knospentieres, noch in der des Haupttieres, sondern gewissermaßen in einer neutralen Zone zwischen den beiden (vergl. die Ausführungen auf S. 3315). Denken wir uns nun eine einseitige Randverletzung im Gebiet der Rüsselwurzel selbst, wie bei den oben besprochenen Experimenten an Procerodes, jedoch ohne Entfernung des Pharynx (das Experiment ist in dieser Form nicht durchführbar, weil der Pharynx, sobald seine Basis verletzt ist, spontan ausgestoßen wird), so müßte, wie aus der Fig. 211 hervorgeht, der sekundäre Rüssel seitlich nächst der Pharynxhöhle, aber etwas weiter hinten als die Rüsselwurzel entstehen, d.h. genau da, wo bei den Polypharyngealen die vordersten sekundären Rüssel liegen. Planaria alpina, Mehrfachbildung, er- zeugt durch seitliche Einschnitte (nach Voigt). 3299 In neuester Zeit hat P. Lang (Experimentelle und histologische Studien an Turbellarien II. Mitt. Arch. f. mikr. Anat. 82, I, 1913) bei Planaria polychroa Oligopharyngie erzeugt, indem er die Würmer in der Mitte quer durchschnitt (auf der Höhe der Eüsselwurzel), und in den Vorderrand des Hinterstückes einen longitudinalen Schnitt in die Pharynxhöhle machte. Der Versuch ist nicht, wie Verf. glaubt, neu, vielmehr von mir bereits 1909 angestellt, als Variation früherer ähnhcher Experimente von Morgan und Bardeen (1283, pag. 25). Für unser Problem ist an den Ergebnissen Fig. 211. A B C Plannrin (/oiwrrphakt A Schema zur Darstellung der Operationsrichtung, B Re- generat der vorderen Wunde, zeigt die asymmetrische Lage der Organe (nur 1 Auge, Gehirn und Phaiynx verschoben, C Regenerat der hinteren Wunde (2 ungleiche Augen, Pharynx nicht in der Achse des Knospentieres. Nach Stein mann (1331). dieses Versuches wichtig, daß Lang, wie ich, die beiden Rüssel, die infolge der Polarisationsstörung entstehen mußten, in selbständigen Rüsseltaschen entstehen sah, die jedoch später zu einem einheitlichen Raum ver- schmolzen. Die hier besprochenen Experimente haben also ergeben, daß die anatomischen Eigentümlichkeiten der Polypharyn- gealen in den Hauptzügen experimentell durch seitliche Ein- schnitte in den Körper Monopharyngealer erzeugt werden können, allerdings ohne die gleiche Regelmäßigkeit. t) Theoretisches über die Polypharyngie. Die Mehrzahl der Rüssel in einem einzigen Tier ist zunächst durchaus als Monstrosität zu betrachten. Gerade die teratogen bei vielen mono- 209* 3300 pharyngealen Arten auftretende sogen. Oligopharyngie zeigt uns dies, Oligopharyngeale und polypharyngeale Planarien sind durch die Vielzahl der Saugrüssel beim Fressen stark behindert. Die Saugrüssel konkurrieren beim Nahrungserwerb und führen doch in einen Daim! Lurch die enge Mündung der Eüsseltasche können zur Not einige Eüssel (5—6) austreten, doch ist die Folge davon eine Zusammenschnürung der Eüsselbasis und eine Erschwerung der Nahrungsaufnahme. Wer Polypharyngeale beim Fressen beobachtet, muß den Eindruck bekommen, daß ein einzelner wohlentwickelter Eüssel schneller und besser funktionieren müßte, daß also die Polypharyngie zweckwidrig ist. Unter allen Umständen wäre es schwierig, einen besonderen Vorteil auszudenken, den die Polypharynge- alen den Monopharyngealen gegenüber haben. Da nun der Gedanke, daß sich ein monströses, unzweckmäßiges Merkmal erblich befestigt hat, mit den Anschauungen mancher Descendenztheoretiker nicht im Einklang steht, bietet das Problem allgemeineres Interesse. Über die theoretische Bedeutung der Polypharyngie liegt eine ziemlich umfangreiche Literatur vor, ohne daß man bis jetzt die Frage als gelöst betrachten dürfte. Hallez (674) geht von dem Gedanken aus, daß die regelmäßige Poly- pharyngie der polypharyngealen Phagocata — der einzigen damals be- kannten vielrüsseligen Planarie — auf zufällige Oligopharyngie zurück- zuführen sei. Er denkt sich, daß die Bedingungen (gemeint sind wohl äußere Bedingungen), unter denen Einzelindividuen polypharyngeal werden, zu gegebener Zeit und am gegebenen Orte auf eine größere Zahl von Individuen wirken können. Denkt man sich diese teratologischen Exem- plare gleichzeitig aufwachsend und zur Fortpflanzung gelangend, so können sie ,,devenir de point de depart d'un organisme nouveau, caracterise par la particularite teratologique apparue brusquement chez leurs parents". Im Zeitalter der Mutationslehre würde dieser Passus etwa lauten: Die Polypharyngie ist als plötzlich auftretendes erbliches Merkmal, als Mutation anzusehen. Diese Aulfassung ist sehr plausibel. Die analogen Erscheinungen: Vielzahl der Copulationsorgane bei der Polycladengattung Anonymus, der Mundröhren bei der Meduse Gastrohlasta, der Geschlechtsorgane bei den Cestoden, besonders auch bei der äußerlich einheitlichen Gattung Ligula, sowie bei den Formen mit Organverdoppelung in einer Proglottis {Dipy- lidium, Moniezia), die doppelten Zitzenpaare der Eichhörnchen (Bress- lau), die indische Vierhornantilope {Tetraceros quadricornis Blainv.) dürfen wohl alle als Mutationen aufgefaßt werden. Über das Polypharyngieproblem allerdings scheinen die Ansichten auseinander zu gehen: die einen nehmen Sprungvariation, die anderen meristische Variation an. Die Tatsache, daß Planaria montenigrina an verschiedenen Orten ihres Auftretens (Montenegro und Bulgarien) in der Polypharyngie verschieden weit fort- geschritten ist (Montenegro maximal 14, Bulgarien bis 30 Pharynge), 3301 daß ferner die Planaria aJpinu im Karst, Umgebung von Triest, eine ausgesprochene Neigung zur Eüsselvermehrung zeigen (s. o. pag. 3'294), könnte tatsächlich in dem Sinne gedeutet werden, daß die Poly- pharyngie sich progressiv entwickelt habe. So nimmt denn auch Wilhelmi (1331) an, daß die konstante Polypharyngie aus der gelegentlichen, terato- genen Oligopharyngie abzuleiten sei, und Plate*) vermutet, ,,daß nicht plötzlich 20 Schlundköpfe aufgetreten sind als , Sprungvariation', sondern daß die meristische Variation sich allmählich gesteigert hat". Demgegen- über bemerkt Mrazek (1520): ,,I)ie Ausbildung eines zweiten Rüssels ist eo ipso eine Sprungvariation ! Und soll aus einer spezifisch gefestigten, streng erblichen Tripharyngie eine Polypharyngie entstehen, so kann dies nur durch eine Sprungvariation geschehen." An anderer Stelle: ,,Es liegt nichts Absonderliches in der Annahme, daß die Polypharyngie auch in ihrer ausgeprägten Form (z. B. mit 20 Schlundköpfen) als eine Mutation, d. h. von x\nfang an fertig und erblich entstehen konnte ... Es bedürfte nur einer (vielleicht ganz geringen) Änderung der Korrelationen der inneren regenera- tiven Wachstumsprozesse, um die Polypharyngie hervorzubringen". Die ganze Frage scheint hinfällig, wenn wir nicht mehr an der alten Bedeutung der Mutation als einer Sprungvariation festhalten, sondern den Begriff in seiner neuen Fassung (Lang, Johannsen, Baur usw.) an- nehmen. Wir pflegen immer wieder zu vergessen, daß nicht Merkmale, sondern Anlagen vererbt werden. Bei der normalen Ontogenie entwickeln sich alle Organe harmonisch in bestimmten Größen- und Zahlenverhält- nissen, die für die Spezies charakteristisch sind. Dieser Einfluß des Ganzen auf die Entwicklung der Teile ist also genotypisch festgelegt. Bei Mutationen scheint es sich immer um das Ausfallen eines Genes oder einer Gruppe von Genen zu handeln. Geht also der Erbsubstanz ein Gen verloren, so kann ein anderes besser zur Geltung gelangen. In der Onto- genie bedeutet dies eine Änderung der korrelativen Wachstumsprozesse. Denken wir uns z. B., daß die Mutation eine Veränderung derjenigen Gene bedingt, auf denen die Pharynxbildung beruht. Damit ist die Kor- relation gestört; es entsteht ein neues Gleichgewicht der formativen Kräfte, als dessen Resultat wir die erbliche Mißbildung erhalten. Mit der Feststellung, daß die Polypharyngie die Kennzeichen einer Mutation trägt, ist jedoch das Problem noch nicht gelöst. Es ist kaum anzunehmen, daß alle Mutationen spontan, ohne jede äußere Einwirkung entstehen. Auf solche Ursachen, und zwar auf Klimawirkung deutet die eigentümliche Verbreitung der Polypharyngealen. Allerdings sind wir weit davon entfernt, diese Wirkung in Einzelfaktoren zu zerlegen. Dazu fehlen uns die allernötigsten Feststellungen. Den Versuchen, die Einzeltatsachen, soweit sie bekannt sind, causal zu verknüpfen, kann daher höchstens der Wert von Hypothesen beigemessen werden. *) Plate, Selektionsprinzip und Probleme der Artbildung. Leipzig 1908. pag. 120. 3302 Solche Hj^pothesen sind von Mräzek und Willi elmi aufgestellt worden. Wir beginnen mit der Wilhelmischen. Wilhelmis Verletzungshijpothese (1819, 1331, 1339). Durch Zufälle oder Unfälle beim Fressen gehen hier und da bei den Individuen der monopharyngealen Stammarten die Saugrüssel verloren. Dabei werden bisweilen überzählige Pharynge erzeugt. Diese gelegent- liche Polypharyngie wird durch Häufigkeit erblich. Stützen dieser Hypothese: das Vorkommen oligopharyngealer Individuen monopharyngealer Arten in der freien Natur. Die Beobachtung, daß bei der Fütterung von Procerodes die Tiere bisweilen den Pharynx ,, nicht vom Nährkörper loslösen können, so daß derselbe an der schmalen Insertionsstelle abriß". Kritik: Die Hypothese rechnet damit, daß die Polypharyngie durch allmähliche Steigerung, somit durch meristische Variation zustande kommt. Durch Mrazek ist jedoch der Mutationscharakter unseres Phänomens erwiesen (vergl. oben). Nehmen wir nun aber trotzdem meristische Varia- tion an, so ist eine Reihe von Hilfsannahmen nötig: 1. Die Verletzungen des Rüssels beim Fressen werden so häufig, daß mehr als 50 7o der Individuen davon betroffen werden. 2. Unter diesen mehr als 50°/o Ver- stümmelten regenerieren regelmäßig eine Anzahl überzählige Saugrüssel. 3. Diese Neigung zur Hyperregeneration steigert sich schließlich so, daß mehr als die Hälfte der Verletzten oligopharyngeal wird. 4. Diese Oligo- pharyngealen vererben ihre (individuell erAvorbenen !) Neigungen zur Hyperplasie auf ihre Nachkommen. 5. Aus der Üligopharyngie wird durch immer größere Neigung zur Hyperregeneration die Polypharyngie. Dabei bleibt unverständlich der Grund der Steigerung der Hyperplasietendenz, die offenbar kein ,, erhaltungsmäßiges" Merkmal ist. Neben diesen Schwierigkeiten bestehen noch allerlei Widersprüche: Die Bildung mehrerer Rüssel an Stelle eines einzelnen ist an einer im übrigen unverletzten, normal veranlagten Planarie entwicklungsmechanisch unmöglich: Überzählige Organe können experimentell nur durch Polaritätsstörungen erzielt werden und entstehen mit einer fast mathematischen Präzision gemäß den all- gemeinen Regulationsgesetzen (Einfluß des Ganzen auf die Regeneration der Teile). Eine weitere Schwäche der Hypothese ist die Tatsache, daß sie zahlreiche Einzelheiten des Polypharyngieproblems unerklärt läßt. Z. B. 1. Die seriale Anordnung der Pharynge der Vielrüsseligen. 2. Die Rüssel entstehen ontogenetisch und regenerativ serial nach- einander. 3. Die sekundären Rüssel bilden sich in besonderen Höhlen, die später in die Haupthöhle durchbrechen. 4. Die Rüsseltasche der Polypharyngealen ist in ebensoviele Neben- taschen zerklüftet, als Pharynge vorhanden sind. 5. Eigentümlichkeiten der geographischen Verbreitung (s. pag. 3295). 3303 Die Wilhelmisclie Hypothese wird neuerdings von Lang (Experi- mentelle und histologische Studien an Turbellarien II. Arch. f. mikroskop. Anatomie 83, I, 1913, pag. 360) verteidigt, dessen Experimente (vergl. pag. 3299) jedoch keine neuen Gesichtspunkte für die Diskussion ergeben. Mräzeks Hy2)ot}iese von der vorzeitigen Regeneration hei unterdrückter Querteilung. Die Polypharyngie ist mit der durch Strobilation entstandenen Viel- zahl der Geschlechtsorgane bei den Cestoden zu vergleichen, beruht also auf einer eigenartig modifizierten ungeschlechtlichen Fortpflanzung, die nur zur Organvermehrung, nicht aber zur Lostrennung von Somiten führt. Stützen der Hypothese: Fissiparität ist bei vielen Planarien besonders auch bei den Stammformen der Poly pharyngealen nachgewiesen. In der freien Natur trifft man nicht selten Individuen mit Narben am Seitenrand, die auf unterdrückte Querteilung hindeuten. Kritik. Faßt man die Fähigkeit einzelner Individuen, die begonnene Querteilung zu unterdrücken, als ein von Anfang an erblich auftretendes Merkmal, als eine Mutation auf, so hält es schwer, einen direkten causalen Zusammenhang mit den doch offenbar wirksamen Klimabedingungen aus- findig zu machen. Nach Mrazek (1031, pag. 34) gibt es nun aber ge- legentlich Kolonien Yon Planaria aljnna, die ganz augenscheinlich Neigung zur Oligopharyngie zeigen. Stellen wir uns vor, daß dies auf Fähigkeit der betreffenden Individuen, die Querteilung zu unterdrücken, beruhe, und denken wir uns ferner, daß solche Mutationen in verschiedenen Gegenden, also auch im Süden, auftraten, so ist es wohl nicht zu gewagt, anzunehmen, daß die Unterdrückungsfähigkeit an verschiedenen Orten un- gleiche biologische Bedeutung hat, in Südeuropa erhaltungsmäßig ist, in Mitteleuropa dagegen nicht. Wie auf pag. 3251 ff. ausgeführt worden ist, bedeutet iür PlanariaaJ/pina Querteilung eine Selbstverstümmelung infolge hoher Temperatur, und ihre Häufung kann der Art schädlich werden. Wo also die Temperatur Verhältnisse so ungünstig sind, daß die Querteilungs- epidemien den Bestand der Art gefährden, ist die Fähigkeit, die Fission zu unterdrücken, in hohem Grade nützlich. Kann nun aber durch Unterdrückung einer begonnenen Querteilung ein sekundärer Eüssel entstehen? Durch Experimente ist bewiesen, daß Einschnitte in den Seitenrand des Körpers auch solche, die später wieder einigermaßen verheilen, Oligopharyngie zur Folge haben (vergl. pag. 3298). r)ie so entstandenen neuen Rüssel erinnern in Lage und Ent- stehungsweise an die sekundären Saugrüssel der Polypharyngealen (s. Textfig.211). Um nun das Problem ganz aufzuklären, ist auch hier eine Anzahl von Hilfsannahmen nötig: 1. Die Selbstteilung erfolgte bei den Vorfahren der Polypharyngealen so, wie es der Schnittführung des Experimentes entspricht: präpharyngeal 3304 mit seitlichem Beginn oder doch mit Durchreißen nach einer Seite (vergh Fig. 175). Dies ist nicht selbstverständhch, da bei Planaria al'pina die Selbstteilungszone oft, vielleicht sogar normalerweise postpharyngeal liegt. Allerdings läßt sich die ganze Argumentation, wie Fig. 211, C zeigt, auch auf postpharyngeale Teilungen anwenden. 2. Diese Selbstteilung muß man sich nun so vollkommen „unter- drückt" denken, daß man überhaupt von ihr nur noch die Eüsselbildung, aber keinerlei Trennungsfurche oder Narbe mehr merkt. 3. Eine dritte Schwierigkeit ist die, daß man sich ebensoviele auf- einanderfolgende unterdrückte Querteilungsakte denken muß, als Pharynge vorhanden sind. Daß die zweiten und dritten Fissionen nicht an der gleichen Stelle liegen wie die erste, daß ein Alternieren zustande kommt, indem jede folgende an der gegenüberliegenden Seite liegt, scheint nicht be- sonders auffallend, wenn man bedenkt, daß durch jeden neu entstandenen Eüssel die Gesamtpolarität des Körpers verändert, der ,, locus minoris resistent iae" daher auf die entgegengesetzte Seite gerückt wird. Auch die Größenabnahme der hinteren sekundären Eüssel beruhen wohl auf ,, Einfluß des Ganzen auf die Eegeneration der Teile": die vorhandenen Eüssel beschränken das Wachstum der neuen. Ist also die Hypothese der vorzeitigen Eegeneration bei unterdrückter Querteilung imstande, manche Einzelheiten des Polypharyngieproblems verständlich zu machen, die Willi elmis Verletzungshypothese nicht klären konnte, so stößt sie doch auf so viele Schwierigkeiten und weitere Fragen, die noch zu lösen sind, daß wir sie bis auf weiteres nur als ,, Arbeits- hypothese" gelten lassen können. Die wichtigsten unabgeklärten Punkte sind: 1. Kann eine gar nicht stattfindende Teilung die Bildung eines Organes hervorrufen ? 2. Wenn ja, welches sind die inneren Faktoren oder Vorgänge während der kritischen Zeit? (Mutative Änderung der Wachstumskorrelat:on.) 3. Welche genotypischen Änderungen sind nötig, um aus einer mono- pharyngealen eine spezifisch polypharyngeale Art zu machen, die ihre Eigenschaften bei der Ontogenie wie bei der Eegeneration streng beibehält ? d) Heteromorphose. Der Begriff der Heteromorphose (= ,, Andersbildung") ist gegenwärtig nicht leicht zu definieren, da die Bezeichnung in der Literatur auf recht verschiedene Erscheinungen Anwendung gefunden hat. Wir wollen hier nach dem Vorschlage Morgans die Heteromorphosen in zwei Gruppen teilen, in 1. ,,Neomorphosen", d.h. Bildung von Organen, die weder dem entfernten Teile, noch dem Eegeneranten gleichen, von Gebilden, die an eine ganz andere Stelle des Körpers gehören (Ersatz eines Palaemon- 3305 Auges durch eine Antenne) oder sogar normalerweise bei der betreffenden Spezies überhaupt nicht vorkommen (, »atavistische" Regenerate), und 2. in „polare Heteromorphosen", d.h. solche Fälle, in welchen das Eegenerat das Spiegelbild des Regeneranten oder eines Teiles desselben bilden. Hierbei wird es in der Regel mit allen seinen Achsen umgekehrt orientiert sein als das Organ, aus welchem es hervorsproßt. a) Neomorphose und atavistische Regeneration. Entfernt man das Hinterende von Dendrocoelum ladeum hinter dem Pharynx, so bildet es sich nach Schultz (975) meist nicht so wieder, wie es vorher war. Die beiden Schwanzdarmäste wachsen vielmehr ein- ander gegen die Medianlinie zu entgegen und bilden einen einheitlichen medianen Stamm. Schultz stellt sich vor, daß dieses neomorphe Regenerat auf die Aloeocoelen hindeutet, bei denen solche Darmfigurationen normalerweise vorkommen. Da jedoch hintere Darmverschmelzung im Genus Dendrocoelum ein ziemlich häufiges Vorkommnis ist, scheint die Schlußfolgerung von Schultz nicht völlig überzeugend. Dies gilt noch weniger von den ,,neomorphen" Augenteilungen an den Regeneraten ver- schiedener Tricladen, die von Carriere als atavistische Bildungen auf- gefaßt (389, tab. IX), von Wilhelm! (1331, pag. 62) direkt mit den Gehirnhof äugen der Polycladen verglichen worden sind. Nach den Untersuchungen von Lang (1437, pag. 408), Berninger (1377, pag. 193 ff.) und anderen haben wir in den Augenteilungen und Auflösungen Hungererscheinungen zu sehen (s. Fig. 212). Zurzeit sind also bei den Tricladen echte Neomorphosen und atavistische Regenerate nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden. ß) Polare Heteromorphosen. Den ersten unzweifelhaften Fall einer polaren Heteromorphoso hat Morgan (861, pag. 381) beobachtet. Schneidet man einer Curtisia simylicissima den Kopf dicht hinter den Augen ab, so bildet der Rumpf in normaler Weise den Kopf, der Kopf dagegen statt des ihm fehlenden Rumpfes einen zweiten, nach hinten gerichteten Kopf. Nach Beendigung der Regeneration besteht also das Tier nur aus zwei Köpfen (Textfig. 214). Diese Beobachtung ist inzwischen von zahlreichen Autoren bestätigt worden. Später fand Morgan (1051, pag. 686), daß kleine Querausschnitte aus dem Planarienkörper meist nach vorn und hinten Köpfe entwickeln (Textfig. 213, B), und zwar gelingt dieses Experiment um so eher, je kürzer die Ausschnitte sind (1080, pag. 390 ff.). Außerdem verhalten sich Quer- ausschnitte der vorderen Körperregion anders, als solche der hinteren (1080), nur an den ersteren entwickeln sich Köpfe, die letzteren dagegen bilden an beiden Schnittenden Schwänze, so daß Individuen entstehen, die aus zwei Schwänzen zusammengesetzt sind. Ähnlichen Erfolg hatten Experimente an abgeschnittenen Schwanzspitzen, die ebenfalls nicht im- 3306 Stande waren, ein normales Individuum zu bilden, sondern nach vorn statt eines Eumpfes und Kopfes einen zweiten Schwanz regenerierten (Fig. 216). Fig. 212. Verschiedene Stadien von Augenauflösuug bei Dendrocoelum lacteum ala Folge von Hunger uach Berninger (1377). Diese ersten, grundlegenden Experimente wurden später variiert und das Problem in einzelnen Punkten erweitert durch Keiller (1380) und Lang (1437). Keiller stellte fest (pag. 135 ff.), daß Heteromorphosen nur dann auftreten, wenn das Gehirn vom Schnitt getroffen wird, und selbst dann nicht einmal regelmäßig. Wird das Gehirn an seinem hinteren Ende Fig. 213. Fig. 214. A B Der abgeschnittene Kopf {Ä) einer Flavaria smiplicissima regeneriert nach hinten einen heteromorphen Kopf (ß) (nach Morgan). Polare Heteromorphosen bei Planaria maculata. J.Ein abgeschnittener Kopf bildet nach hinten einen heteromorphen Kopf, B An einem kurzen Querab- schnitt der vorderen Körperregion entwickelt sich nach vorn und hinten je ein Kopf (nach Morgan). angeschnitten, so bildet sich Eumpf und Pharynx wie in den Fällen, in welchen der Schnitt hinter dem Hirn liegt. Oft unterbleibt die Regene- ration gänzlich, oder es wird nur so viel neues Material gebildet, als zum Verschluß der Wunde nötig ist. Gelegentlich entstehen auch statt hetero- morpher Augen zerstreute Pigmentflecke. Lang (1437, pag. 366) untersuchte die Bedingungen der Hetero- morphose bei Planaria jjolychroa und fand, daß der Abstand des Schnitt- niveaus von den Augen maßgebend sei. Er gibt an, daß an Köpfen, die dicht hinter den Augen abgeschnitten werden, regelmäßig, in solchen, bei denen die Augen in der Mitte zwischen Vorderrand und Schnittfläche liegen, niemals heteromorphe Köpfe entstehen. Vielleicht sind die Resultate Längs ähnlich zu deuten, wie die Keiller sehen. Besonders hervorzuheben sind die Angaben Längs (1437, pag. 403) über die histologischen Einzel- heiten der Regeneration heteromorpher Augen, aus denen sich ergibt, daß 3307 diese Organe unabhängig vom Gehirn und von den alten Augen entstehen. Ihre Pigmentkörner sind anfangs hell und klein und erweisen sich dadurch Ih rt -kJ Cß 1 (u u ja 03 p n3 --S OJ TS fH . — ^ -i_> ^ OJ ^ a m -t^ ■chsen 2 ähi rn be irnes, Ph 0 W Vi < ?. .s ^ ii ^ ,-1 "" -^ J3 ■5 U -r- &. P< ^ ^1 C3 ^ ^ a ö -^ 0 0 cS ^ 9 <= <=> a fß aj (H (H oj ji OJ OJ =+-1 ^"^ -M -W 7i 03 0 _Q .C -M ^ S 2 fl g^-^^S) OJ &ß j3 <1 •- bß ^-.si 5 <^ a .0 V 0 . t- Sa; w 'T~' OJ 0^ •-* Ö3 'E, 0 -U •— '^ ^ •^ -a fl S .rH 03 i-i r; oj '0 fad 0 03 .^ V, .. fl faß rfl irn ilde an gl Idui 3 'S 0 a 03 s 03 Q ima. n Ge chsun mmisi Bezie 00 « eä 0 c 03 plieis m alt Verw: hirnk 0 0 So r a OJ s "1 > .s c '« .0 -s ^ « -*J 'a r bß ^ ^ _g B •53 <1 ^ OJ CO 03 .2 OQ 4J d Ö V ci m m TS ^ a ^ ^ 0 b H rf e orph stäm ünge hen 1 a a ""^ d 0) etero nerve doch sentli ö r^ ^ w ,'^ c .2 'TS a a , OJ o a 03 • o eis P. hallexi (Böhmig) . . P. graciliceps (Stimpson) P. trilohata (Stimpson) P. warreni (Girard) P. graffii (Bö hm ig) Stumtneria . St. niarginafa (Hallez) II. Uteriporidae Uteriporus . U. vulgaris (Bergendal) III. Cercyridae Gercyra . . G. hastata (0. Schmidt) G. papulosa (Uljanin) . Gerbussowia . C. cerrulii Sabussowia . S. dioica Bdellouridae Bdelloura . . B. Candida (Girard) B. wheeleri (Wilhelmi) B. propinqua (Wheeler) Syncoelidium . S. pellucidum (Wheeler) V. Micropharyngidae . . Mi Oropharynx M. parasitica (Jägerskiöld) IV. 1 1 4 2 4 3 * * * * * * * * 2. Geographische Verbreitung der Paludicola. Unter diesen ist die Gattung Planaria am weitesten über die Erde verbreitet. Von ihren bisher beschriebenen 107 Arten bewohnen Rußland und Nordasien 42 — davon den Baikalsee etwa 24. 14 Arten sind aus Columbien, beiläufig ebensoviele aus Nordamerika, 9 aus Mittel- und Nordeuropa bekannt. Aus Australien sind 7, Ostafrika 6, Argentinien 5, Südeuropa 4 beschrieben worden. Je 2 Arten kennt man aus Indien, Neu- seeland, Brasilien, Trinidad und Patagonien; je 1 Art wurde auf Feuer- land, den Kanaren (Gomera) und den Kei-Inseln gefunden. Daß diese Zahlen zusammen nur einen kleinen Bruchteil der in den Süßwassern der Erde lebenden PZawana- Arten darstellen, kann nicht bezweifelt werden. «1 3363 Der Gattung Planana steht, was die Zahl der bekannten Arten angeht, am nächsten das Genus Sorocelis. ])och bewohnen die bisher beschriebenen 61 Arten, soweit bekannt, nur Nordrußland und die Hoch- gebirge Asiens, in welchen sie als Kümmerformen bis in Höhen von 14500 engl. Fuß gefunden werden (Meixner u. Muth 1B93, pag. 65). Aus dem Baikalsee allein hat Korotneff (1448) 37 Sorocelis- Aiten beschrieben, deren Zugehörigkeit zur genannten Gattung allerdings nicht durchaus feststeht. * Von Dendrocoeluin- Arten wurden 10 beschrieben: 3 aus Mittel- und Nordeuropa, 2 aus Nordamerika, 1 aus Südeuropa (Korfu). Die bisher bekannten 6 Polycelis- Arten sind sämtlich Europäer: 5 in Mittel- und Nordeuropa, 1 in Südeuropa beheimatet, während von von den 5 Anocelis- Arten 4 aus Europa und 1 aus Nordamerika be- schrieben wurden. Die einzige Art der Gattung Bdelloce'phala bewohnt Mitteleuropa und Südrußland, der einzige Vertreter d^s Genus Polycladodes die Schweiz. Ein ungelöstes Rätsel ist der Formenreichtum der Tricladida in den russisch-asiatischen großen Seen, der, da bisher bloß der Baikalsee systematisch auf seine Tricladenfauna untersucht worden ist (Korotneff 1448), noch weitere große Überraschungen erwarten läßt. Den Schlüssel zu dem Verständnis dieses tiergeographischen Rätsels wird vielleicht derjenige finden, welcher die Erforschung der Fauna eines der großen canadischen Süßwasserseen zu seiner wissenschaftlichen Lebens- aufgabe machen wird! Bis dahin kann im allgemeinen nur gesagt werden, daß wir über die Paludicolenfauna des großen und so mannigfache Existenzbedingungen darbietenden Gebietes aer Vereinigten Staaten von Nordamerika relativ am wenigsten wissen, was wohl hauptsächlich mit der dortigen Vernachlässigung der Systematik der niederen Tiere zusammenhängt. Im Gegensatze dazu lehrt ein Blick auf unser System (S.3212ff.), daß heute die Paludicolen nirgends sonst sowohl in der Zahl der Familien und Gattungen, wie auch in jener der Arten einen solchen Reichtum der Formen darbieten, wie im nordeuropäischen und asiatischen Rußland, indem daselbst mehr als die Hälfte der bis jetzt bekannten Paludicola- Arten (113 von 208) leben. Von diesen kommen 79 im Baikalsee vor! 213 = 3364 fcß O Ö ->j • f— ( a a> ü •Vi • 1—* ^ in o 05 OSJ u t--* OJ -^ Oi CS ■ <— 1 •^-^o O cc "<: !S o ■~o O o ^ 013 ^ n t» •F-l ^ o c CD S ■^ > < 1j (U o ;^ ^ lO ^j o •^ "OS m (*«i --««. bß ^^-O ö o Ü5 o ^^ c •+J q; -^J n ^ CÖ < r^ O f— < r^ O) s~ O CO lO • 1— ( lO -tJ '-' O 1 O a -1-3 (/) o OS 3 Ol • 1— t .-H O) O) C7i CSJ 1 '^ .0) •■«» ' S i i ! 1 ■vmosopyfQ iH 1 • I 1 • • l-( 1 • iH . 1—1 • 1 ■ • • 1 snmi>po:ivui9j^ ^ ! .| . •1 • • . . . * * * • vuvidßjqmy ^ -1 • « t]\^ M . 1^ et) lO -^ » o S7tmdpoi{oufii/y^ % 1H 1 -i* OO jCC|^ ■ • • * * ' • W 1 Of vuvjdouojjf iH ^ 1 tH •1 • • ■ • * * ' •1 snuopfijvu 50 * 1 * • X) MI rl r-l 1 . rH rH 1 9Dp/ujdpotjou/(qy ! ^ >(5 rH CC T-1 rH V snjfifoaotf.iy iH •1 • -1 • • • • • T-l 1 • f-l • Din)jdo]fi)oj « .| . •1 • . . . • • 9OpiUD/d0//f}0J i> "1 • -1 • •1 • • • iH 1 • iH •1 {uimjvd ■zq) anpüinJig © 1 1« ! • 1 • • • • • viqodß •1 • • • > ■ •1 • • • nußsodoipiy •1 • • • • • •1 • • • s7ipvpß]oj •1 • 1 • • • ■ •1 • • • viwidopmdotjQ 00 •1 • • • • ■ •1 • • • vuvido^vwjdj «»1 • rH 1 '-' . . . 1 . . virnidosr) ^1 ^ 7— t , -^1 • • • . . 9Dp/ua/do3g « ^ H F" • 1 «0 • r^ T-H • • 1(5 1 {sisdoo -vmiq) Qopisdoovuiji ■ • OD cc. vi (U CS 1. 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Arten mapjpj DUVjdoi/OlJOQ 1 1 dsudntdn mntpjdiQ J * 1 ... . . * 1 3367 - rH eo CO 03 2 O g T3 I— ( .i o sä MH 'S 0) ■73 DD O 05 ■ K « X 0 QC 10 C/1 a a> 0 4« e 0) 0) Ic ^ O c a (U * * 11 ■-I i-i QO tH Tt< CO GO CO Ci r-i "^ C/j ao 1-1 . n •^ «« lÄi o O OS m 03 •1-H gl 1) o 3 03 OJ N 2 - 03 Ö 03 „ i=ß 'S CS wii,oo;>opqaHeQ * »1 50 I 50 SO "* , iH © 50 «I « ^3 -73 CO t) T3 ■^ <^ S s-i 'S CS 03 rH ^ M H O 10 V X n (ff o ! e E (0 o * * ;r^ 'S o p a a o 02 a « a o P5 a P-H a na a O) m 0) • rH IS] a> &. 02 a a a a O o a o a O) ■73 • i-( 05 a 05 a a o4 a 05 bJD 05 Ö J bß 05 a 3368 Wie wir wissen, führen die Landtricladen bis auf ganze wenige Arten (s. oben im Abschnitt Oekologie) ein kryptozoisches Leben. Sie meiden das direkte Sonnenlicht und trockene Luft, aber nicht minder das Wasser, da letzteres (Lehnert 628, pag. 325) den von ihnen abgesonderten Schleim za lösen und dadurch die Fortbewegung zu erschweren scheint. Demnach werden Süßwasserläufe und Meeresarme der Verbreitung einer Landplanarie unter natürlichen Verhältnissen höchstwahrscheinlich unübersteigbare Grenzen setzen, und es ist daraus leicht erklärlich, daß von den bis 1899 (891, pag. 268) bekannt gewordenen 201 insularen Arten nicht weniger als 186 sich bloß auf je einer einzigen Insel vorgefunden haben, da doch neben Treibholz bloß der menschliche Verkehr die Möglichkeit einer Ver- schleppung bieten konnte. So ist Geojplana muUicolor von Brasilien nach Hamburg eingeschleppt worden (Kraepelin 941) und von dem ebendaselbst erwähnten Bhyncho- demus albicollis ist es noch f^'a glich, ob er auf dieselbe Weise nach Ham- burg kam oder eine autochtone Form darstelle, wogegen für Bijpalium kewense und Dolicho'plana feildemi höchstwahrscheinlich die Einfuhr fremdländischer Pflanzen in die botanischen Gärten für die Verbreitung über die ganze Erde in Betracht kommt, wozu die beiden letztgenannten allerdings ganz besonders durch ihre Fähigkeit, sich ungeschlechtlich zu vermehren (S. 3249 ff.) geeignet erscheinen. Von diesen Ausnahmen abgesehen, die der jüngsten Erdperiode an- gehören, in welcher der Homo sapiens seinen Einfluß auf die Verbreitung der Pflanzen und Tiere geltend machte, kann man die Terricolenfauna sehr gut zur Aufhellung- der Geschichte der Oberflächengestaltung unseres Planeten verwerten, wie dies zuerst von Fi'itz Sara sin (1348) versucht wurde. Er sagt (pag. 44) über die ,, gewiß geologisch alte Gruppe der Land- planarien", daß sie, so lückenhaft auch ihre Verbreitung bis jetzt bekannt ist, doch eine Reihe sehr merkwürdiger Beziehungen Ceylons zu West- afrika aufweist — daß ich nicht setzen darf , Ceylons und Südindiens', kann nur daran liegen, daß die Planarienwelt Südindiens noch wenig erforscht ist, denn sonst müßten ohne jeden Zweifel außer Bipaliimi und DolicJioplana noch weitere ceylonische Gattungen von dort bekannt ge- worden sein. Ceylon hat 7 Gattungen (Graft 891, pag. 269) von Land- planarien, von denen eine, Nematodemus, endemisch ist. Von den an- deren 6 sind bereits 3 auch in Westafrika nachgewiesen, nämlich: Pelmatoplana*): Austro- und indomalayisches Gebiet, Ceylon, West- afrika, Madagaskar, Seychellen, Südamerika; Amhlypl a n a **) : Ceylon , Westafrika , Südafrika , Madagaskar, Südamerika ; *) Von den 18 Arten leben 1 in der westafrikanischen, 4 in der madagassischen, 6 in der ceylonischen Subregion. **) Von den bis heute bekannten 26 Arten leben 22 in der äthiopischen, 9 in 3369 Dolicho plana*): Polynesisches , austro- und indomalayisches Ge- biet; Ceylon, Südindien, "Westafrika und Madagaskar. Eine vierte Gattung, Platydemus, hat sich in Afrika bis jetzt nur im Süden gefunden und fehlt in Westafrika und Madagaskar. Verbreitung: Polynesisch-neuseeländisch-australisch, austro- und indomalayisches Ge- biet, Ceylon, Südafrika, Comoren. Bis zum Erscheinen der Gr äff sehen Monographie auf dem afri- kanischen Festlande fehlend, wohl aber in Madagaskar nachgewiesen, sind die beiden letzten Gattungen: Bipalium: Mandschurei, Japan, indochinesisches und indomalayisches Gebiet, Vorderindien, Ceylon und Madagaskar, sowie Rhynchodemus — eine weitverbreitete Gattung (Europa, ganz Amerika, Polynesien, Australien austro- und indomalayisches Gebiet, Ceylon und Madagaskar), so daß sie auf dem afrikanischen Kontinent nicht fehlen kann**). Madagaskar hat seine mit Ceylon gemeinsamen Landplanariengattungen sicherlich von Afrika her bezogen. Dafür spricht das Vorkommen der 3 Gattungen Pelmato plana, Amhlyplana und Dolichoplana auch in Westafrika und das Vorkommen einer vierten ceylonischen Gattung Platy- demus, auf dem afrikanischen Kontinent***), nicht aber in Madagaskar. Pliynchodemus kann in Afrika nicht fehlen, und so bliebe nur Bi- paliu77i'f) in Afrika und speziell in Westafrika nachzuweisen von Wich- tigkeit". Weiter heißt es bei Sarasin (pag. 77): ,, Unter den Landplanarien werden wir diejenigen ceylonischen Genera als Eelikte dieser alten Wander- zeit ansehen dürfen, welche die Verbreitungslücke nach Hinterindien zeigen und andererseits Tropischafrika und Madagaskar, teilweise auch Südamerika bewohnen". der südafrikanischen, 6 in der madagassischen und je 2 in der ceylonischen Subregion inid der neotropischen Region. *) Von den 11 Arten leben 4 in der äthiopischen Region (1 in der westafrika- nischen, .3 in der madagassischen Subregion), und 3 in der orientalischen Region (2 in der indomalayischen und 2 in der ceylonischen Subregion). **) Diese Vorhersage ist seither durch die Auffindung einer Rh ynchodemus- Avt in der ostafrikanischen Subregion bestätigt worden. ***) Und zwar in 3 Arten (je eine in der ostafrikanischen, südafrikanischen und madagassischen Subregion). t) Von Bifalitim ist bloß das kosmopolitische B. kewense, und zwar im Cap- land bekannt geworden. 3230a 17. Gen. Nematodemus Graff. (XXX, 48 u. 44.) Nematodemus Graff 1896 (807). Nematodemus Graff 1899 (891). Rhynchodemidae mit einem drehrunden, einer Kriech- sohle oder Kriechleiste vollständig entbehrenden Körper, der an seinem conisch verjüngten Vorderende zwei schwarze Augen durchschimmern läßt. Mit 1 Art {N. lumhricoides). 18. Gen. Othelosoma J. E. Gray 1869 (289). (XXXIV, 51 u. 52). Othelosoma Graff 1896 (807). Othelosoma Graff 1899 (891). Ehynchodemidae, bei welchen das die zwei Augen tragende Vorderende durch eine Querfurche vom dorsoventral abgeplatteten und mit einer schmalen Kriechleiste versehenen Körper abgesetzt ist. Dieser an die Kopfplatte der Bipa- liiden erinnernde Teil trägt ein Augenpaar. Mit 1 Art (0. symondsi) aus Gabun (Südafrika). Vergl. Graff 891, pag. 540. D' H. G. BRONN'S Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. Vierter Band. Würmer: Vermes. Von Prof. Dr. M. Braun In Königsberg i. Pr. TurbeUaria, Bearbeitet von Prof. Dr. Jj. V. Graft in Graz. 130., 131., u. 132. Lieferung. ; ; \ I Leipzig. C. F. Winter'sche Verlagshandlung. ^' lu der C I*\ "Winter 'sehen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In kompleten Bänden resp. Abteilungen: Erster Band. Protozoa. Von Dr. 0. Bütschli, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlgn. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. IL 25 Mk. — Abtlg. III. 45 Mk. Zweiter Band. I. Abteilung. Forifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Preis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. Kchinodermen (Stachelhäuter). Von Dr. H. Ludwig", Professor in Bonn. Erstes Buch. Die See^walzen. Preis 25 Mk. Fortgesetzt von Prof. Dr. 0. Hamann, Berlin. Zweites Buch. Die Seesterne. Preis 19 Mk. 50 Pf. Drittes Buch. Die Schlangensterne. Preis 21 Mk. Viertes Buch. Die Seeigel. Preis 37 Mk. 50 Pf. Fünftes Buch. Die Seelilien. Preis 19 Mk. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. iu Leipzig. Erste Abteilung. Aniphinenra u. Scapliopofla. Preis 32 Mk. 50 Pf. Zweite Abteilung. CJ-astropoda prosobrancliia. Preis 112 Mk. Dritter Band. Supplement. I. Tnnicata (Manteltiere). Von Prof. Dr. Osw. Seeliger. Fortgesetzt von Dr. R. Hartmeyer in Berlin. Preis 150 Mk. Dritter Band. Supplement. II, Tnnicata. Fortgesetzt von Dr. G. Nenmann in Dresden, Preis 19 Mk. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung I. a. Treraatodes. Preis 47 Mk. Abteilung I. b. Cestodes. Preis 50 Mk. Vierter Band. Supplement. IS^emertini (Schnurwürmer). Von Dr. 0. Bürger, Professor in Santiago. Preis 45 Mk. Fünfter Band. Oliederfüssler (Arthropoda). Erste Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Mit 50 lithogr. Taf. Preis 43 Mk. 50 Pf. Sechster Band. IL Abteilung. Yl^irbeltiere. Amphibien. Von Dr. C. K. Hoff- mann, Prof. in Leiden. Mit 53 lithogr. Tafeln (darunter 6 Doppeltafeln) und 13 Holzschn. Preis 36 Mk. Sechster Band. III. Abteilung. Reptilien. Von Dr. C. K. Hoffmann, Prof. in Leiden. Kplt. in 3 Unter-Abtlgn. I. 28 Mk. — IL 40 Mk. — HL 42 Mk. Sechster Band. IV. Abteilung. Vögel: Aves. Von Dr. Hans Gadow in Cambridge. I. Anatomischer Teil. Mit 59 lithographierten Tafeln und mehreren Holzschnitten. Preis 63 Mk. IL Systematischer Teil. Preis 12 Mk. Sechster Band. V. Abteilung. Sängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. W. Leche. Band I. 1. Hälfte. Preis 45 Mk. 2. Hälfte. Preis 48 Mk. Ferner in Lieferungen ä 1 Mk. 50 Pf.: Zweiter Band. IL Abteilung. Coelenterata (Hohltiere). Von Prof. Dr. Carl Chun und Prof. Dr. L. Will. Lfg. 1—21. Anthozoa. Von Dr. 0. Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Dritte Abteilung. Palnionata. Lfg. 95 — 138. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung L c. Turbellaria. Bearb. von Prof. Dr. L. v. Graff. Lfg. 63— 132. Abteilung II. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld in Gotenburg. Lfg. 1 u. 2. Fünfter Band. Crliederfüssler (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Lfg. 1—82. Sechster Band. I. Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Fortgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. Mo2ejko in Warschau. Lfg. 1—38. Sechster Band. V. Abteilung. Sängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert. Lfg. 61 — 75. ^ C. F. Winter'2£!^ Verlagshandlung / Leipzig In unserem Verlage erscheint: DIE DIPLOPODEN DEUTSCHLANDS zusammenfassend bearbeitet zugleich eine allgemeine Einführung in die Kenntnis der Diplopoden-Systematik, der Organisation, Entwickelung, Biologie und Geographie von Dr. KARL W. VERHOEFF Das Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in mehreren Lieferungen erscheint. Der I. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der IL alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthält 96 Seiten, 3 doppelte und eine einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein allgemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4 — 5 Tafeln Inhalt zum Preise von annähernd 3— 4 Mark erscheinen. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nurnach besonderer Bestellunggeliefertwerden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. = Bis jetzt sind 6 Lieferungen erschienen. :=: i i i i C. F. Winter'!£!!£ Verlagsiiandiung / Leipzig ^ Meuger ^'/N^A'itK^ O v; In der C F. Winter'schen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In kompletten. Bänden resp. Abteilungen: Erster Band. Protozoa. Von Dr. 0. Bütschli, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlgn. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. IL 25 Mk. — Abtlg. III. 45 Mk. Zweiter Band. I. Abteilung. Forifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Pi'eis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. Schinodermeii (Stachelhäuter). 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Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Dritte Abteilung. Pnlmonata. Lfg, 95 — 146. Vierter Band. IVürmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung L c. Turbellaria. Bearb. von Prof. Dr. L. v. Graff. Lfg. 63— 149. Abteilung II. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld in Gotenburg. Lfg. 1 u. 2. Fünfter Band. €rliederfnssler (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Lfg. 1—82. Sechster Band. I. Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Portgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. Mo2ejko in ^ Warschau. Lfg. 1—38. Sechster Band. V. Abteilung. Sängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert, Lfg. 61 — 75. Sechster Band. V. Abteilung. L Unterabteilung. Von Prof. Dr. TJ. Gerhardt in Breslau. Lfg. 1 — 4. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nur nach besonderer Bestellunggeliefert werden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. =^ In 8 Lieferungen komplett erschienen. ^ C. F. Winter'i£!li Verlagshandlung in Leipzig ^ ym In unserem Verlage erschien: I DIE DIPLOPODEN l DEUTSCHLANDS i zusammenfassend bearbeitet ■ zugleich eine s Allgemeine Einführung in die Kenntnis 2 der Diplopoden-Systematik, der Organisation, ■ Entwickelung, Biologie und Geographie von S Dr. KARL W. VERHOEFF Das Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in mehreren Lieferungen erscheint. Der I. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der II. alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthält 96 Seiten, 3 doppelte und eine einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein allgemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4 — 5 Tafeln Inhalt zufti Preise von annähernd 3— 4 Mark erscheinen. i C. F. Winter'!£!ü Verlagshandlung in Leipzig ^ Metzger & Wittig, Leipzig. ^ °^ D« H. G. BRONN'S Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. Vierter Band. Würmer: Vermes. Von Prof. Dr. M. Brann In Königsberg i. Pr. Turbellaria, Bearbeitet von Prof. Dr. li. V. Oraff in Graz. 150.) 151., 152., 153. u. 154. Ldeferung. ^ I \ Leipzig. ^ C. F. Winter'sche Verlagshandlung. "L^oSaI ^3. ""- ^^Mj lu der C F. Winter'schen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In. kompletten Bänden resp. Abteilungen: Erster Band. Protozoa. Von Dr. 0. BütscMi, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlgn. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. II. 25 Mk. — Abtlg. III. 45 Mk. Zweiter Band. I. Abteilung. Porifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Pi-eis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. £chinodernien (Stachelhäuter). Von Dr. H. Ludwig, Professor in Bonn. Erstes Buch. Die Seewaixen. Preis 25 Mk. Fortgesetzt von Prof. Dr. 0. Hamann, Berlin. Zweites Buch. Die ISeesterne. Preis 19 Mk. 50 Pf. Drittes Buch. Die Schlangensterne. Preis 21 Mk. Viertes Buch. Die ISeeigel. Preis 37 Mk. 50 Pf. Fünftes Buch. Die Seelilien. Preis 19 Mk. Dritter Band, llfollnsca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Erste Abteilung. Amphinenra u. Scaphopoda. Preis 32 Mk. 50 Pf. Zweite Abteilung. Ga^tropoda prosobranchia. Preis 112 Mk. Dritter Band. Supplement. I.Tunicata (Manteltiere). Von Prof. Dr. Osw. Seeliger. Fortgesetzt von Dr. R. Hartmeyer in Berlin. Preis 150 Mk. Dritter Band. Supplement. II. Tnnicata. Fortgesetzt von Dr. G. Nenmann in Dresden. Preis 19 Mk. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung I. a. Trematodes. Preis 47 Mk. Abteilung I. b. Cestodes. Preis 50 Mk. Vierter Band. Supplement. Ifemertini (Schnurwürmer). Von Dr. 0. Bürger, Professor in Santiago. Preis 45 Mk. Fünfter Band. Oliederfüssler (Arthropoda). Erste Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Mit 50 lithogr. Taf. Preis 43 Mk. 50 Pf. Sechster Band. IL Abteilung. Wirbeltiere. Amphibien. Von Dr. C. K. Hoff- mann, Prof. in Leiden. Mit 53 lithogr. Tafeln (darunter 6 Doppeltafeln) und 13 Holzschn. Preis 36 Mk. Sechster Band. IIL .A bt eilung. Reptilien. Von Dr. C. K. Hoffmann, Prof. in Leiden. Kplt. in 8 Unter-Abtlgn. I. 28 Mk. — II. 40 Mk. — IIL 42 Mk. Sechster Band. IV. Abteilung. Vögel: Aves. Von Dr. Hans Gadow in Cambridge. I. Anatomischer Teil. Mit 59 lithographierten Tafeln und mehreren Holzschnitten. Preis 63 Mk. IL Systematischer Teil. Preis 12 Mk. Sechster Band. V. Abteilung. Sänge tiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. W. Leche. Band I. 1. Hälfte. Preis 45 Mk. 2. Hälfte. Preis 48 Mk. Ferner in Lieferungen ä 1 Mk. 50 Pf.: Zweiter Band. IL Abteilung. Coelenterata (Hohltiere). Von Prof. Dr. Carl Chun und Prof. Dr. L. Will. Fortgesetzt von Prof. Dr. A. Kühn in Frei-- bürg i. Br. Lfg. 1—32. Anthozoa. Von Dr. 0. Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig, Dritte Abteilung. Palmonata. Lfg. 95 — 146. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung L c. Turbellaria. Bearb. von Prof. Dr. L. v. Graff. Lfg. 63— 154. Abteilung II. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jagerskiöld in Gotenburg. Lfg. 1 u. 2. Fünfter Band. G^liederfüssler (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Lfg. 1—82. Sechster Band. L Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Fortgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. Mo2ejko in Warschau. Lfg. 1—38. Sechster Band. V. Abteilung. ISäagetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert. Lfg. 61—75. Sechster Band. V. Abteilung. L Unterabteilung. Von Prof. Dr. U. Gerhardt in Breslau. Lfg. 1 — 4. ^ C. F. Winter'S£!]£ Verlagshandlung in Leipzig j In unserem Verlage erschien: DIE DIPLOPODEN DEUTSCHLANDS zusammenfassend bearbeitet zugleich eine Allgemeine Einführung in die Kenntnis der Diplopoden-Systematik, der Organisation, Entwicklung, Biologie und Geographie von Dr. KARL W, VERHOEFF F\as Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in '-^ mehreren Lieferungen erscheint. Der I. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der II. alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthält 96 Seiten, 3 doppelte und eine einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein allgemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4 — 5 Tafeln Inhalt zum Preise von annähernd 3—4 Mark erscheinen. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nurnach besonderer Bestellunggeliefertwerden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. = In 8 Lieferungen komplett erschienen. i i i ^ C. F. Winter'!*i Veriagshandlung in Leipzig ^ Metzger A Wittig, Leipzig. D" H. G. BRONN'S Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. Vierter Band. Würmer: Vermes. Von Prof. Dr. M. Braun In Königsberg i. Pr. Turbellarla. Bearbeitet von Prof. Dr. r.. V. Oraff in Graz. 155., 156., 157. u. 158. Lieferung. Leipzig. C. F. Winter'sche Verlagshandlung. j lu der C JP. liVmter*8chen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In kompletten Bänden resp. Abteilungen: Erster Band. Protozoa. Von Dr. 0. Bütschli, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlgn. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. 11. 25 Mk. — Abtlg. 111. 45 Mk, Zweiter Band. I. Abteilung. Porifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Preis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. Schinodermen (Stachelhäuter). Von Dr. H. Ludwig, Professor in Bonn. Erstes Buch. Die Secwalzeii. Preis 25 Mk. Fortgesetzt von Prof. Dr. 0. Hamann, Berlin. Zweites Buch. Die Seesteriie. Preis 19 Mk. 50 Pf. Drittes Buch. Die (Schlangensterne. Preis 21 Mk. Viertes Buch. Die Seeis:e]. Preis 37 Mk. 50 Pf. Fünftes Buch. Die 8eelilien. Preis 19 Mk. Dritter Band. Mollnsca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Erste Abteilung. Aniphinenra u. ^capliopoda. Preis 32 Mk. 50 Pf. Zweite Abteilung. Oastropoda prosobranchia. Preis 112 Mk. Dritter Band. Supplement. I. Tun i«« ata (Manteltiere). Von Prof. Dr. Osw. Seeliger. Fortgesetzt von Dr. R. Hartmeyer in Berlin. Preis 150 Mk. Dritter Band. Supplement. II. Tunicata. Fortgesetzt von Dr. G. Neumann in Dresden. Preis 19 Mk. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung I. a. Trematodes. Preis 47 Mk. Abteilung I. b. Cestodes. Preis 50 Mk. Vierter Band. Supplement. Xemertini (Schnurwürmer). Von Dr. 0. Bürger, Professor in Santiago. Preis 45 Mk. Fünfter Band. Oliederfüssler (Arthropoda). Erste Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Mit 50 lithogr. Taf. Preis 43 Mk. 50 Pf. Sechster Blind. IL Abteilung. IVirbeltiere. Amphibien. Von Dr. C. K. Hoff- mann, Prof. in Leiden. Mit 53 lithogr. Tafeln (darunter 6 Doppeltafeln) und 13 Holzschn. Preis 36 Mk. Sechster Band. IlL Abteilung. Reptilien. Von Dr. C. K. Hoffmann, Prof. in Leiden. Kplt. in 3 Unter-Abtlgn. I. 28 Mk. — IL 40 Mk. — IIL 42 Mk. Sechster Band. IV. Abteilung. Vögel: Aves. Von Dr. Hans Gadow in Cambridge. I. Anatomischer Teil. Mit 59 lithographierten Tafeln und mehreren Holzschnitten. Preis 63 Mk. 11. Systematischer Teil. Preis 12 Mk. Sechster Band. V. Abteilung. Säugetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. W. Leche. Band L 1. Hälfte. Preis 45 Mk. 2. Hälfte. Preis 48 Mk. Ferner in Lieferungen ä 1 Mk. 50 Pf.: Zweiter Band. IL Abteilung. Coelenterata (Hohltiere). Von Prof. Dr. Carl Chun und Prof. Dr. L. Will. Fortgesetzt von Prof. Dr. A. Kühn in Frei- burg 1. Br. Lfg. 1—32. Anthozoa. Von Dr. 0. Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. Dritter Band. Mollnsca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Dritte Abteilung. Palnionata. Lfg. 95 — 146. Vierter Band. IVürmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung I. c. Turbellaria. Bearb. von Prot. Dr. L. v. Graff. Lfg. 63 — 158. Abteilung II. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld in Gotenburg. Lfg. 1 u. 2. Fünfter Band. Oliederfüssler (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Lfg. 1—82. Sechster Band. I. Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Fortgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. Mo^ejko in Warschau. Lfg. 1—38. Sechster Band. V, Abteilung. Sängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert. Lfg. 61 — 75. Sechster Band. V. Abteilung. L Unterabteilung. Von Prof. Dr. U. Gerhardt in Breslau. Lfg. 1 — 4. ^ C. F. Winter'!*£ Verlagshandlung in Leipzig /B In unserem Verlage erschien: i DIE DIPLOPODEN DEUTSCHLANDS zusammenfassend bearbeitet zugleich eine Allgemeine Einführung in die Kenntnis der Diplopoden-Systematik, der Organisation, Entwickelung, Biologie und Geographie von Dr. KARL W. VERHOEFF Das Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in mehreren Lieferungen erscheint. Der 1. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der IL alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthält 96 Seiten, 3 doppelte und eine einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein allgemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4 — 5 Tafeln Inhalt zum Preise von annähernd 3 — 4 Mark erscheinen. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nurnach besonderer Bestellunggeliefertwerden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. In 8 Lieferungen kompilett erschienen. = ^ C. F. Winter'!£!!£ Verlagshandlung in Leipzig ^ Metzger A Wittig, Leipzig. D" H. G. BRONN'S Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. Vierter Band. Würmer: Vermes. Von Prof. Dr. M. Braun ' in Königsberg i. Pr. Turbellaria. Bearbeitet von Prof. Dr. I*. V. Oraff in Graz. ' 159., 160., 161. u. 162. Lieferung. Leipzig. C. F. Winter'sche Verlagshandlung. In der C» ¥*, Yfc'^inter'schen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In kompletten Bänden resp. Abteilungen: Erster Band. Protozoa. Von Dr. 0. Bütschli, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlgn. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. II. 25 Mk. — Abtlg. III. 45 Mk. Zweiter Band. I. Abteilung. Porifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Preis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. Hchinodermeii (Stachelhäuter). Von Dr. H. Ludwig, Professor in Bonn. Erstes Buch. Die SeewalKcn. Preis 25 Mk. Fortgesetzt von Prof. Dr. 0. Hamann, Berlin. Zweites Buch. Die ISeesterne. Preis 19 Mk. 50 Pf. Drittes Buch. Die Schlang:ensterne. Preis 21 Mk. Viertes Buch. Die Seeigel. Preis 37 Mk. 50 Pf. Fünftes Buch. Die Seelilien. Preis 19 Mk. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Erste Abteilung. Amphinenra u. Scaphopoda. Preis 32 Mk. 50 Pf. Zweite Abteilung. Oastropoda prosobranchia. Preis 112 Mk. Dritter Band. Supplement. I. Tunicata (Manteltiere). Von Prof. Dr. Osw. Seeliger. Fortgesetzt von Dr. R. Hartmeyer in Berlin. Preis 150 Mk. Dritter Band. Supplement. II. Tnnicata. Fortgesetzt von Dr. G. Nenmann in Dresden. Preis 19 Mk. Vierter Band. IVärmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung I. a. Treraatodes. Preis 47 Mk. Abteilung I. b. Cestodes. Preis 50 Mk. Vierter Band. Supplement. Nemertini (Schnurwürmer). Von Dr. 0. Bürger, Professor in Santiago. Preis 45 Mk. Fünfter Band. €rliederfüssler (Arthropoda). Erste Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Mit 50 lithogr. Taf. Preis 43 Mk. 50 Pf. Sechster Band. IL Abteilung. Wirbeltiere. Amphibien. Von Dr. C. K. HofF- mann, Prof. in Leiden. Mit 53 lithogr. Tafeln (darunter 6 Doppeltafeln) und 13 Holzschn. Preis 36 Mk. Sechster Band. III. Abteilung. Reptilien. Von Dr. C. K. Hoffmann, Prof. in Leiden. Kplt. in 3 Unter-Abtlgn. I. 28 Mk. — II. 40 Mk. — III. 42 Mk. Sechster Band. IV. Abteilung. Vögel: Aves. Von Dr. Hans Gadow in Cambridge. I. Anatomischer Teil. Mit 59 lithographierten Tafeln und mehreren Holzschnitten. Preis 63 Mk. IL Systematischer Teil. Preis 12 Mk. Sechster Band. V. Abteilung. Säugetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. W. Leche. Band I. 1. Hälfte. Preis 45 Mk. 2. Hälfte. Preis 48 Mk. Ferner in Lieferungen ä 1 Mk. 50 PL: Zweiter Band. IL Abteilung. Coelenterata (Hohltiere). Von Prof. Dr. Carl Chun und Prof. Dr. L. Will. Fortgesetzt von Prof. Dr. A. Kühn in Frei- burg i. Br. Lfg. 1—32. Anthozoa. Von Dr. 0. Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Dritte Abteilung. Pulmonata. Lfg. 95 — 146. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung L c. Turbellaria. Bearb. von Prof. Dr. L. v. Graff. Lfg. 63— 162. Abteilung II. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld in Gotenburg. Lfg. 1 u. 2. Fünfter Band. Gliederfüssler (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Lfg. 1—82. Sechster Band. I. Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Fortgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. Moäejko in Warschau. Lfg. 1—38. Sechster Band. V. Abteilung. Säugetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Portgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert. Lfg. 61 — 75. Sechster Band. V. Abteilung. I. Unterabteilung. Von Prof. Dr. TJ. Gerhardt in Breslau. Lfg. 1 — 4. ^ C. F. Winter'!£!li Verlagshandlung in Leipzig ^ In unserem Verlage erschien: DIE DIPLOPODEN DEUTSCHLANDS zusammenfassend bearbeitet zugleich eine Allgemeine Einführung in die Kenntnis der Diplopoden-Systematik, der Organisation, Entwickelung, Biologie und Geographie von Dr. KARL W. VERHOEFF Das Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in mehreren Lieferungen erscheint. Der I. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der II. alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthäU 96 Seiten, 3 doppelte und eine einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein allgemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4 — 5 Tafeln Inhalt zum Preise von annähernd 3— 4 Mark erscheinen. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nurnach besonderer Bestellunggeliefert werden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. = In 8 Lieferungen komplett erschienen. i i C. F. Winter'!£!üVeriagshandlung in Leipzig ^ Metzger 4l Wittig, IL.eipzig. D" H. G. BRONNS ^ Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt in Wort und Bild. Vierter Band. Würmer: Vermes. Von Prof. Dr. H. Braun In Königsberg i. Pr. Turbellaria. Bearbeitet von Prof. Dr. li. V. Oraif in Graz. 163., 164. y 165., 166. u. 167. Lieferung. Mit Tafel 62 u. 63, I j. Leipzig. . ^n) f- C. F. Winter'sche Verlagshandlung. '^ *\\| j lu der C F. Winter'schen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In kompletten Bänden resp. Abteilungen: Erster Band. Protoxoa. Von Dr. 0. Bütschli, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlga. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. II. 25 Mk. — Abtlg. III. 45 Mk. Zweiter Band. I. Abteilung. Forifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Preis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. £chinoderineu (Stachelhäuter). Von Dr. H. Ludwig, Professor in Bonn. Erstes Buch. Die j^eewalzen. Preis 25 Mk. Fortgesetzt von Prof. Dr. 0. Hamann, Berlin. Zweites Buch. Die Seesterne. Preis 19 Mk. 50 Pf. Drittes Buch. Die Schlangensterne. Preis 21 Mk. Viertes Buch. Die Seeigel. Preis 37 Mk. 50 Pf. Fünftes Buch, Die Seelilien. Preis 19 Mk. Dritter Band. Mollasca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Erste Abteilung. Amphinenra u. Scaphopoda. Preis 32 Mk. 50 Pf. Zweite Abteilung. Oastropoda prosobranchia. Preis 112 Mk. Dritter Band. Supplement. I. Tunicata (Manteltiere). Von Prof Dr. Osw. Seeliger. Fortgesetzt von Dr. R. Hartmeyer in Bei-lin. Preis 150 Mk. Dritter Band. Supplement. II. Tnnicata. Fortgesetzt von Dr. G. Neumann in Dresden. Preis 19 Mk. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung I. a. Treraatodes. Preis 47 Mk. Abteilung II. b. Cestodes. Preis 50 Mk. Vierter Band. Supplement. Nemertini (Schnurwürmer). Von Dr. 0. Bürger, Professor in Santiago. Preis 45 Mk. Fünfter Band, «liederföpler (Arthropoda). Erste Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Mit 50 lithogr, Taf. Preis 43 Mk. 50 Pf. Sechster Band. IL Abteilung. Wirbeltiere. Amphibien. Von Dr. C. K. Hoff- mann, Prof. in Leiden. Mit 53 lithogr. Tafeln (darunter 6 Doppeltafeln) und 13 Holzschn. Preis 36 Mk. Sechster Band. III. Abteilung. Reptilien. Von Dr. C. K. Hoffmann, Prof. in Leiden. Kplt. in 3 Unter-Abtlgn. I. 28 Mk. — IL 40 Mk. — IIL 42 Mk. Sechster Band. IV. Abteilung. Vögel: Aves. Von Dr. Hans Gadow in Cambridge. I. Anatomischer Teil. Mit 59 lithographierten Tafeln und mehreren Holzschnitten. Preis 63 Mk. II. Systematischer Teil. Preis 12 Mk. Sechster Band. V. Abteilung. Sängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. W. Leche. Band L 1. Hälfte. Preis 45 Mk. 2. Hälfte. Preis 48 Mk. (Fortsetzung auf der 3. Umschlagseite.) Ferner in Lieferungen ä 1 Mk. 50 Pf.: Zweiter Band. IL Abteilung. Coelenterata {Hohltiere). Von Prof. Dr. Carl Chun und Prof. Dr. L. Will. Fortgesetzt von Prof. Dr. A. Kühn in Frei- burg i. Br. Lfg. 1—36. Antliozoa. Von Dr. 0. Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. 5. Simroth, Prof. in Leipzig. Dritte Abteilung. Pnlmonata. Lfg. 95 — 146. Vierter Band. IVürmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung L c. Turbellaria, Bearb. von Prof Dr. L. v. GrafF. Lfg. 63 — 167. Abteilung II. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld in Gotenburg. ■ Lfg. 1 u. 2. Fünfter Band. €rliederfiipier (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Lfg. 1—85. Fünfter Band. Gliederfüßler (Anthropoda). Dritte Abteilung. Fortgesetzt von Prof. de Meijere in Amsterdam. Lfg. 1 — 4. Sechster Band. I. Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Fortgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. Mo2ejko in Warschau. Lfg. 1—38. Sechster Band. V. Abteilung. ISäagetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert. Lfg. 61 — 75. Sechster Band. V.Abteilung. L Unterabteilung. Von Proß Dr. U. Gerhardt in Breslau. Lfg. 1 — 4. MI Py^ ^ C. F. Winter'^^ Verlagshandlung in Leipzig In unserem Verlage erscheint: Die Diplopoden Deutschlands zusammenfassend bearbeitet zugleich eine AUgemeine Einführung in die Kenntnis der Diplopoden-Systematik, der Organisation, Entwickelung, Biologie und Geographie von Dr. KARL W. VERHOEFF Das Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in mehreren Lieferungen erscheint. Der 1. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der II. alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthält 96 Seiten, 3 doppelte und eine einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein allgemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4—5 Tafeln Inhalt zum Preise von annähernd 3— 4 Mark erscheinen. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nurnachbesonderer Bestellunggeliefertwerden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. == In 8 Lieferungen komplett erschienen. = i i % C F. Winter'!£!ü Verlagshandiung in Leipzig ^ Metzger & Wittig, Leipzig. ^^ D« H. G. BRONNS Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt iiiWortiiudBild. Vierter Band. Würmer: Vermes. Von Prof. Dr. M. Braun In Königsberg i. Pr. Turbellaria. Bearbeitet von Prof. Dr. Li. v. Ora£f in Graz. 168., 169., 170. u. 171. Lieferung. Mit Tafel 64. Leipzig. ^ C. F. Winter'sche Verlagshandlung. -^ 'yVr lu der C. F. "Winter 'sehen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In kompletten Bänden resp, Abteilungen: Erster Band. Protozoa. Von Dr. 0. Bütschli, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlgn. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. II. 25 Mk. — Abtlg. III. 45 Mk. Zweiter Band. I. Abteilung. Forifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Preis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. Echinodermen (Stachelhäuter). Von Dr. H. Ludwig, Professor in Bonn. Erstes Buch. Die ^eewalzen. Preis 25 Mk. Fortgesetzt von Prof. Dr. 0. Hamann, Berlin. Zweites Buch. Die iSeesterne. Preis 19 Mk. 50 Pf. Drittes Buch. Die Schlangensterne. Preis 21 Mk. Viertes Buch. Die ISeeigel. Preis 37 Mk. 50 Pf. Fünftes Buch. Die iSeelilien. Preis 19 Mk. Dritter Band. Mollnsca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Erste Abteilung. Aniphinenra u. IScaphopoda. Preis 32 Mk. 50 Pf. Zweite Abteilung. Oastropoda prosobranehia. Preis 112 Mk. Dritter Band. Supplement. I. Tnnieata (Manteltiere). Von Prof Dr. Osw. Seeliger. Foi-tgesetzt von Dr. R. Hartmeyer in Berlin. Preis 150 Mk. Dritter Band. Supplement. II. Tnnicata. Fortgesetzt von Dr. G. Neumann in Dresden. Preis 19 Mk. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung I. a. Trematodes. Preis 47 Mk. Abteilung II. b. Cestodes. Preis 50 Mk. Vierter Band. Supplement. ?femertini (Schnurwürmer). Von Dr. 0. Bürger, Professor in Santiago. Preis 45 Mk. Fünfter Band. 6rliederfüßler (Arthropoda). Erste Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Mit 50 lithogr. Taf. Preis 43 Mk. 50 Pf. Sechster Band. II. Abteilung. Wirbeltiere. Amphibien. Von Dr. C. K. Hoff- mann, Prof. in Leiden. Mit 53 lithogr. Tafeln (darunter 6 Doppeltafeln) und 13 Holzschn. Preis 36 Mk. e Seclister Band. IIL Abteilung. Reptilien. Von Dr. C. K. Hoffmann, Pro in Leiden. Kplt. in 3 Unter- Abtlgn. I. 28 Mk. — II. 40 Mk. — III. 42 Mk. Sechster Band. IV. Abteilung. Vögel: Aves. Von Dr. Hans Gadow in Cambridge. I. Anatomischer Teil. Mit 59 lithogi-aphierten Tafeln und mehreren Holzschnitten. Preis 63 Mk. IL Systematischer Teil. Preis 12 Mk. Sechster Band. V. Abteilung. Säugetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. W. Leche. Band I. 1. Hälfte. Preis 45 Mk. 2. Hälfte Preis 48 Mk. (Fortsetzung auf der 3. Umschlag seite.) Ferner in Lieferungen ä 1 Mk. 50 Pf.: Zweiter Band. 11. Abteilung. Coelenterata (Hohltiere). Von Prof. Dr. Carl Chun und Prof. Dr. L. Will. Fortgesetzt von Prof. Dr. A. Kühn in Frei- burg i. Br. Lfg. 1 — 36. Authozoa. Von Dr. 0. Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. Dritter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Dritte Abteilung. Falmonata. Lfg. 95 — 146. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung L c. Turbellaria. Bearb. von Prof. Dr. L. v. Graff. Lfg. 63 — 171. Abteilung II. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld in Gotenburg. Lfg. 1 u. 2. Fünfter Band. Oliederföpier (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Lfg. 1—85. Fünfter Band, Gliederfüßler (Anthropoda). Dritte Abteilung. Fortgesetzt von Prof. de Meijere in Amsterdam. Lfg. 1 — 4. Sechster Band. I. Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Fortgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. Mo2ejko in Warschau. Lfg. 1—38. Sechster Band. V. Abteilung. ISängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert. Lfg. 61 — 75. Sechster Band. V. Abteilung. I. Unterabteilung. Von Prof. Dr. TJ. Gerhardt in Breslau. Lfg. 1 — 4. ^ C. F. Winter'!*^ Verlagshandlung in Leipzig ^ In unserem Verlage erscheint: Die Diplopoden Deutschlands zusammenfassend bearbeitet zugleich eine Allgemeine Einführung in die Kenntnis der Diplopoden-Systematik, der Organisation, Entwickelung, Biologie und Geographie von Dr. KARL W. VERHOEFF Das Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in mehreren Lieferungen erscheint. Der I. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der IL alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthält 96 Seiten, 3 doppelte und eine einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein allgemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4 — 5 Tafeln Inhalt zum Preise von annähernd 3—4 Mark erscheinen. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nurnach besonderer Bestellunggeliefertwerden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. = In 8 Lieferungen komplett erschienen. zz=i I ^ C. F. Winter'!£!!£Verlagsiiandlung in Leipzig ^ Meizger A, Wittig, Leipzig. iK^ '"^m h D" H. G. BRONN'S Klassen und Ordnungen des TIER-REICHS, wissenschaftlich dargestellt in Wort uud Bild. Vierter Band. Würmer: Vermes. Von Prof. Dr. M. Braun In Königsberg i. Pr. Turbellaria. Bearbeitet von Prof. Dr. li. V. Oraif in Graz. 172., 173., 174., 175., 17 G. u. 177. Lieferung. y t J iL yV r- C. F. Winter'scho Verlagshandlung. '?^\\r ^tfi lu der C I?\ Winter 'sehen Verlagshandlung in Leipzig ist erschienen: Dr. H. G. Bronn's Klassen und Ordnungen des Tier-Reichs. In kompletten Bänden resp. Abteilungen: Erster Band. Protozoa. Von Dr. 0. Bütschli, Professor in Heidelberg. Kplt. in 3 Abtlgn. Abtlg. I. 30 Mk. — Abtlg. II. 25 Mk. — Abtlg. III. 45 Mk. Zweiter Band. I. Abteilung. Porifera. Von Dr. G. C. J. Vosmaer. Mit. 34 Tafeln (darunter 5 Doppeltaf.) und 53 Holzschn. Preis 25 Mk. Zweiter Band. III. Abteilung. Echinodermeu (Stachelhäuter). Von Dr. H. Ludwig, Professor in Bonn. Erstes Buch. Die Seeivalzen. Preis 25 Mk. Fortgesetzt von Prof. Dr. 0. Hamann, Berlin. Zweites Buch. Die Seesterne. Preis 19 Mk. 50 Pf. Drittes Buch. Die Sch1ang:ensterne. Preis 21 Mk. ♦^ Viertes Buch. Die Seeigel. Preis 37 Mk. 50 Pf.'-^Fünftes-^uch. DJe Seelilien. Preis 19 Mk. ' Dritter Band. Mollnsca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Erste Abteilung. Aniphinenra u. Scapliopoda. Preis 82 Mk. 50 Pf, Zweite Abteilung. Grastropoda prosobrancliia. Preis 112 Mk. Dritter Band. Supplement. I.Tnnicata (Manteltiere). Von Prof. Dr. Osw. Seeliger. Fortgesetzt von Dr. R. Hartmeyer in Bei-lin. Preis 150 Mk. Dritter Band. Supplement. II. Tnnicata. Fortgesetzt von Dr. G. Neumann in Dresden. Preis 19 Mk. Vierter Band. VFürmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. ^^"^^ Abteilung I. a. Trematodes. Preis 47 Mk. «.♦-K AbteilunglL b. Cestodes. Preis 50 Mk. ^\ Vierter Band. Supplement. Xemertini (Schnurwürmer). Von Dr. 0. Bürger, Professor in Santiago. Preis 45 Mk. ^C Fünfter Band. Crliederfiipler (Arthropoda). Erste Abteilung. Von Prof. Dr. A. Gerstaecker. Mit 50 lithogr. Taf. Preis 43 Mk. 50 Pf. Sechster Band. IL Abteilung. Wirbeltiere. Amphibien. Von Dr. C. K. Hoff- mann, Prof. in Leiden. Mit 53 lithogr. Tafeln (darunter 6 Doppeltafeln) und 13 Holzschn. Preis 36 Mk. ^.,' Sechster Band. IIL Abteilung. Reptilien. Von Dr. C. K. Hoffmann, Prof. in Leiden. Kplt. in 3 Unter- Abtlga. I. 28 Mk. — IL 40 Mk. — IIL 42 Mk. Sechster Band. IV. Abteilung. Vögel: Aves. Von Dr. Hans Gadow in Cambridge. I. Anatomischer Teil. Mit 69 lithographierten Tafeln und mehreren Holzschnitten. Preis 63 Mk. II. Systematischer Teil. Preis 12 Mk. Sechster Band. V. Abteilung. Sängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. W. Leche. Band I. 1. Hälfte. Preis 45 Mk. 2. Hälfte. Preis 48 Mk. (Fortsetzung auf der 3. Umschlag seite.J Ferner in Lieferungen ä 1 Mk. 50 Pf.: Zweiter Band. II. Abteilung. Coelenterata (Hohltiere). Von Prof. Dr. ^ /- / -i Carl Chun und Prof. Dr. L. Will. Fortgesetzt von Prof. Dr. A. Kühn in Frei- i^,-. bürg i. Br. Lfg. 1—36. Aiithozoa. Voti Dr. 0. Carlgren in Stockholm. Lfg. 1 — 6. , i'kh^^^'J^ Drifter Band. Mollusca (Weichtiere). Von Dr. H. Simroth, Prof. in Leipzig. Dritte Abteilung. Palnionata. Lfg. 95 — 146. Vierter Band. Würmer (Vermes). Von Prof. Dr. M. Braun. Abteilung! c. Turbellaria. Bearb. von Prof Dr. L. v. Graff. Lfg. 63— 177. ^ Abteilung 11. a. Nematodes. Von Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld in Gotenburg. Lfff. 1 u. 2. t^ 1 Fünfter Band. Gliederfüßler (Arthropoda). Zweite Abteilung. Von Prof. .^., Dr. A. Gerstaecker. Fortges. von Prof. Dr. A. E. Ortmann und Dr. C. Verhoeff. Ou,^,^ Lfg. 1—85. -Irr rO>'^( 1^ flj, r^y - ^f(» M yy-hz. ^ Fünftor Band. Gliederfüßler (Anthropoda). Dritte Abteilung. Fortgesetzt von Prof. de Meijere in Amsterdam. Lfg. 1 — 4. ^v' Seclister Band. I. Abteilung. Fische. Von Dr. E. Lönnberg, Prof. in Stock- holm. Fortgesetzt von Dr. med. G. Favaro in Padua u. Dr. B. MoSejko in Warschau. Lfg. 1—38. Seclister Band. V. Abteilung. Sängetiere: Mammalia. Von Dr. C. G. Giebel. Fortgesetzt von Prof. Dr. E. Göppert. Lfg. 61 — 75. Sechster Band. V. Abteilung. I. Unterabteilung. Von Prof. Dr. U. Gerhardt in Breslau. Lfg. 1 — 4. ^ C. F. Winter'?^ Verlagshandlung in Leipzig % In unserem Verlage erscheint: Die Diplopoden Deutschlands zusammenfassend bearbeitet zugleich eine Allgemeine Einführung in die Kenntnis der Diplopoden-Systematik, der Organisation, Entwickelung, Biologie und Geographie von Dr. KARL W. VERHOEFF Das Werk wird in zwei Bänden herausgegeben, deren jeder in mehreren Lieferungen erscheint. Der I. Band behandelt die all- gemeine Diplopoden-Forschung nach mehreren Richtungen, der II. alle bisher aus Deutschland bekannt gewordenen Arten und Unterformen im Zusammenhang. — Die 1. Lieferung enthält 96 Seiten, 3 doppelte und eine .einfache Tafel; dem ganzen Werk von voraussichtlich 600 bis 650 Seiten sollen außer den reichlichen Textabbildungen etwa 24 ein- fache und Doppeltafeln beigegeben werden. Es sind bisher zwar schon einige zusammenfassende Bücher über Diplopoden erschienen, aber noch keines, welches als all- gemeines und nach mehreren Richtungen sich verbrei- tendes Handbuch derselben gelten könnte; ebensowenig existiert ein aligemeines Buch über die Diplopoden Deutschlands. - In durchschnittlich 4 — 5 monatlichen Zwischenräumen werden also ca. 8 Lieferungen mit etwa 5 Bogen und 4 — 5 Tafeln Inhalt zum Preise von annähernd 3—4 Mark erscheinen. Nach Vollendung des Werkes wird die Verlagshandlung Einbanddecken in zweckentsprechender und ebenso eleganter als dezenter Ausführung her- stellen lassen, welche jedoch nurnach besonderer Bestellunggeliefert werden. Wir bitten Interessenten es nicht zu versäumen, sich die 1 . Lieferung vorlegen zu lassen und alsdann möglichst umgehend ihre Entscheidung zu treffen. := In 8 Lieferungen komplett erschienen. Sd C F. Winter'i£!2i Verlagshandlung in Leipzig ^ Metzger & Wittig, Leipzig, -r^-',. ^r^ WM r'.'f, *- *? 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