0" H. G. BRONN'S Klassen und Ordnungen des THIER-REICHS wissenschaftlieh damestellt in Wort und Bild.>^^^. ^/p'- '^h^ Vierter Band. v VERMES. < bthlg. I. a. Mionelminthes, Trichoplax und Trematodes. Mit Taf. I — XXXIV und 41 Holzschnitten. Bogen 1 — 13 bearbeitet von Prof. Dr. H. Pa§-eii Stecher. Bogen 14 — 58 bearbeitet von Prof. Dr. M. Braun. 3^ Leipzig. C. F. Winter'sche Yerlagshandlun^. 1879 — 1893. 1^1 1 Inhaltsverzeichniss. Vermes. Einleitung ^*''^^- Literarische Quellen für Würmer bis gegen 1830 Geschichte der Kenntniss von den Würmern bis 1830 ' ' " ' ' 184 Autorenregister für den literarischen Theil •' . " " ' •>09 Neuere Versuche zur Eintheilung der Würmer ' 2r A. 3IioMeliiiiiithes Pgstchr . ! 253 Literatur .... ' ' „ 253 Geschichte I. CL Rhombozoa .... 1. Bau der Dicyemida • • . . - 2. Bau der Heterocyemida. ... .-,,.," 3. I^ortpflanzung ^gg 4. Entwickelungsgeschichte 273 5. Vorkommen und Lebensweise .y-Q II. CL Orthoneetidae 1. Geschichte .... ~, . 281 2. Bau der Orthonectiden '283 3. Eortpflanzung .^ . 4. Entwickelungsgeschichte . . ■ - 5. Vorkommen und Lebensweise " 29-> systematische SteUung und System der Mionelmintlios 093 5. Trichoplax F. E. Schulze [ 298 J. Plathelmiiithes Min „..^ L Trematodes Eud ^^'l oOo -»<5>c;~ Inhaltsverzeichniss zu Trematodes. Seite Litteratur: No. 1—791 307—406 Naclitrag und No. 792 — 865 553—566 Nachtrag iind No. 865 — 920 918—925 I. Monogeiiea v. Ben. (Taf. IX— XVII). A. Aeussere Verhältnisse 407 1. Gestalt 407 2. Körperauhänge 409 a. Membranöse Anhänge 409 b. Tentakel 409 c. Sangorgane (Seiteusaugnä])fe, Muudsaugnäpfe, hintere Saugorgane) . . 409 d. Klammerorgane (Haken) 414 3. Grösse 417 4. Farbe 419 B. Anatoraie 419 1 Körperbedeckiing 419 HautpapiUen ... 424 Hautdrüsen 425 Stacheln, Dornen, Haken 427 2. Musculatur 428 Hautmuskelschlauch 428 Parenchymmuskeln 429 Structur der Muskelfasern 430 Musculatur der Saugorgane und Function derselben 431 Muskeln zur Bewegung der Haftscheiben 434 Muskeln der Klammerorgane 435 Bewegungen des Körpers 436 3. Körperparenehym, Pigment, Kalkkörperchen , Fettti-opfen 436 4. Excretionsapparat 438 a. Terminalzellen 438 b. Capillaren 440 c. Hauptstämme 441 d. Endabschnitt • 444 e. Inhalt der Excretionsgefässe , Bedeutung derselben 445 5. Yerdaixungsorgane 446 a. Pharynx, Praepharynx, Pharyngealtasche 446 b. Oesophagus 451 c. Darm (unpaar, gegabelt, Commissuren, Structiu") 451 d. Darnidrüsen (PharjTigealdrüsen, Speicheldrüsen) 454 e. Nahi'ung, Verdauung 456 n luiialtsverzeicliniss zu Trematodes. Seite 6. Nervensystem 457 Topographie 457 Histolog. Structui- 463 7. Sinnesorgane 464 Augen 464 Tastorgane 460 8. Geschleclitsorgane 466 A. Männliche Geschleohtsorgaue 468 i 1. Hoden 468 2. Vas deferens 471 3. Vesicula seminalis 472 4 Copulationsorgan und üenitalhaken 478 ö. Prostata 479 6. Wagener'sche Sache, Vogt'sche Samenkapseln 479 B. Weibliche Geschlechtsorgane 479 1. Keimstock imd Keimzellen 481 2. Keimleiter (Germiduct) 4S3 3. Dotterstöcke 483 4. Vagina 486 5. Canaüs vitello - intestinalis 490 6. Ootyi) (SchalenMldung) 490 7. Uterus 491 C. Entwickelungsgeschichte 493 1. Zeit der Fortpflanzung 493 2. Begattung 494 S.Befruchtung 496 4. Bau und Ablage der Eier 497 5. Embryonalentwicklung 500 6. Postembrynonale Entwickelung 503 a. Polystomitm integerrimum 503 b. Diplozoon paradoxum 506 0. Gyrodactylus elegans 508 D. Biologie 511 Eaumparasitismus , bewohnte Organe, schädigender Einüuss, Häufigkeit . . 511 E. System öl4 System von Bui-meister, Dujardin, P. J. van Beneden, Taschenberg, Monticelli 514 Verzeichniss wegfallender Gattungsnamen 518 Discussion des Systems, Stellung der Temuocephala 519 System 522 F. G-eographische Verbreitung 546 n. Digeuea v. Ben. (Taf. XYDI— XXXIV). A. Aeussere Verhältnisse 567 1. Gestalt, sexueller Dimorphismus 567 2. Anhänge 574 a. Membranöse Anhänge 574 b. Tentakel 575 c. Hautfalten 57ö d. Saugorgane 577 «. Mundsaugnapf 577 ß. Bauchsaiignapf 577 /. Grössenverhältniss zwischen den Saugnäpfen 579 Inhaltsverzeichniss zu Trematodes. jjj Saite ()'. Secundiire Saugorgaue 579 1. Im Bauchsaugnapfe 579 2. Am Köqoer 580 3. Haftapparat der Holostomiden 581 e. Stacheln . 58^ ((. Anordnung am Körper 58-j /:?. Stacheln am Kopfe 584 y. Stacheln in Saugnäpfen und am Genitalapparat 584 d. Physiologischer Werth der Stacheln 585 3 Grösse 585 4. Farbe 587 B. Anatomie 587 1. Körperbedeckung 587 2. Structur der Stacheln 59a 3. Bau der Tentakel und Papillen 595 4. Hautdrüsen (Kopfdrüsen, Leimdrüsen, Bauchdi-üsen etc.) 595 5. Musculatur 601 a. Hautmuskelschlauch 602 b. Parenchymmuskeln 60S c. Structur der Muskelfasern 6 OS d. Bau der Saugnäpfe (auch Saugwarzeu und Saugscheibe) 610 a. Parenchym in den Saugnäpfen 615 ß. Drüsen in den Saugnäpfen 615 y. Grosse Zellen der Saugnäpfe 616 6. Excretionsgefässe i;nd Terminalzelleu der Saugnäpfe 619 f. Nerven der Saugnäpfe 620 'Q. Punction der Muskeln 621 e. Muskeln zur Bewegung der Saugnäpfe 622 f. Bewegungen 625 6. Parenchym (Pigment, musculöses Septuml 628 7. Excretionsapparat 631 a. Wimpertrichter, Terminalzellen . . . . • 635 b. Capillaren 636 c. Sammelröhren 638 d. Excretionsblase . 639 e. Topogi'aphie des Excretionsapparates 641 f. Inhalt der Excretionsgefässe 653 g. Verhältniss zwischen Excretionsapparat und Parenchym 655 h Function 656 8. Verdauungsorgane 657 a. Mundöffnung und Mundsaugnapf 658 b. Oesophagus und Pharynx 662 c. Speicheldrüsen 671 d. Magendarm (Darmschenkel) 672 e. Nahrung und Nahrungsaufnahme, Verdauung 677 9. Nervensystem und Sinnesorgane 680 a. Topograpliie des Nervensystems 682 b. Histologie des Nervensystems 687 c. Periphere Ganglienzellen 692 d. Endigung der Nerven 692 e. Sinnesorgane (Augenflecke, Tastorgane) . . . . • 693 10. Geschlechtsorgane 694 A. Allgemeine Schilderimg des Genitalapparates 696 IV Inhaltsverzeicliniss zu Trematodes. Seite « B. Männliche Geschlechtsorgaue 698 1. Hoden (Zahl, Lage, Bau, Sperniatozoen) 698 2. Leitungsapparat (Vasa efferentia, Vas deferens, Cirrus) . . . 703 3. Prostata 709 C. "Weibliche Geschlechtsorgane 710 1. Keimstock (Lage, Structur, Keimzellen) 710 2. Keimleiter 713 3. Eeceptaciüum seminis 713 4. Laurer scher Canal 715 5. Dotterstöcke und Dottergänge 720 6. Caualis vitello- intestinalis 725 7. Uterus (und Scheidentheil desselben) 725 8. Schalendi'üse 731 9. GeschlechtsöiTnung (Lage) 733 10. Geschlechtscloake (und Tasche bei Gastrothylaxj 737 11. Genitalien der getrennt geschlechtlichen Arten 740 12. Genitalien von Distomtim reticulatum Looss und Eurycoelum Sluiteri Brock 744 C. Entwickelungsgeschiclite 744 1. Zeit der Fortpflanzung 744 2. Begattung (Beobachtungen, Bedeutung des Laurer sehen Canales) . . . 745 3. Bildung iind Befruchtung der Eier 756 4. Form, Grösse und Zahl der Eier 763 5. Ueberblick über die Entwicklung der Digenea in histor. Folge . . 767 6. Specielle Entwicklungsgeschichte 774 776 777 a. Embryonalentwickelung Einüuss äusserer Umstände auf die Entwickelung Fm-chung, Hüllmembran 778 Bau der Miracidien 783 b. Umwandlung der Miracidien in die Larvenform (Tetracotyle) bei den Holostomiden 792 e. Umwandlung der Miracidien in Ammen 797 I. Schilderung 798 1 . bei Distomum cygnoides 798 2. „ Distomum hepaticum 798 3. „ Distomum macrostomum 801 4. „ Distomum ovocaudatum 803 5. „ Diplodiscus subdavatus 804 II. A^erbältniss von Sporocysten und Eedien S05 ni. Bau der Keimschläuche 807 «. Sporocysten 807 ß. Eedien 811 IV. Entwickelung der Eedien 813 K. Keimzellen und Keimepithel 813 ß. SpecieUe Entwickelung 815 d. Entwicklung der Larven (Cercarien) 818 e. Die ausgebildeten Cercarien 830 schwanzlose, stummelschwänzige, furcocerce Cercarien, frei- schwimmende Sporocysten und Eattenkönigcercarie. f. Die Degeneration der Keimschläuche 839 g. Die Entwickelung zum geschlechtsreifen Thier 841 I. bei Aspidogaster 841 IL bei Holostomiden (metastat. Trematoden) 843 I Inhaltsvei'zeichniss zu Trematodes. V Seite III. bei den digenetisshen Trematoden (s. str.) 845 1. Entwickelung mit zwei Zwischen-wirthen 845 Auskriechen der Cercarieu, Bewegungen derselben, Schwärmzeit, Einwanderung; Encystinmg und Ueber- tragung in den Endwirth. 2. Ausfall des zweiten Zwischen wirthes S51 .5. Veränderungen während des encystirten Zustandes . . . 857 4. Veränderungen nach Uebertragung in den Endwirth . . . 859 5. Das Verhalten der Cercarien liei Einfuhr in falsche Wirthe 863 (j. Entwickelungstabelle 864 h. Der Generationswechsel der Trematoden 866 D. Biologie 869 Arten bei wirbellosen Thieren 869 Eingekapselte Jugendstadien bei Wirbelthieren 870 Wohnsitze der Digenea 872 Digenea in Cysten, paarweise und freilebend 877 Vorkommen einzelner Arten in mehreren Wirthen 878 Verbreitimg der Gattungen bei "Wirbelthieren 879 Häufigkeit des Vorkommens 880 Einüuss auf die Wirthe 881 Alter der Digenea 882 <]. System 883 Geschichtliches, Dujardin, Cobbold, Stossich 883 System Monticelli's 1888 886 Das neue System Monticelli's 1892 889 Verzeichniss der Sjmonyme 893 System der Digenea 894 '". Geographische Verbreitung 917 r Vierter Kreis. Würmer. Vermes. Einleitung*. Der Name der Würmer ist in verschiedenen Zeiten von den mass- gebenden Schriftstellern mit sehr ungleicher Bedeutimg angewendet worden, wie das weiterhin genauer auseinandergesetzt werden wird. Auch heute sind, obwohl viele Fehler der alten Zeit ausgemerzt sind, die Schwierigkeiten der Umgrenzung des Kreises und der Feststellung innerer Beziehungen zwischen den Klassen keineswegs so befriedigend gelöst, dass mindestens in der Hauptsache das gleiche zoologische Mate- rial von allen Sachkundigen in diesem Kreise untergebracht oder gar in übereinstimmender Weise geordnet würde. Es giebt mehrere Klassen, welcbe einigen für Würmer gelten, von anderen aus diesen ausgeschlossen werden. Da übrigens die vorzugsweise umstrittenen Klassen der Bryozoen, Tunikaten, Brachiopoden , sowie, wenn man bei diesen überhaupt die Möglichkeit einer Zutheiluug annehmen will, der Echinodermen, nach der Stoifvertheilung des Begründers dieses Werkes, meines bekanntlich der Typenlehre ergeben gewesenen Amtsvorgüngers au der Universität Heidel- • berg, G. H. Bronn, bereits sämmtlich in früheren und seit Jahren ab- geschlossenen Bänden in damals nicht anstössiger Anordnung erledigt sind, schwinden praktisch für die vorliegende Aufgabe die Schwierigkeiten in Hauptpunkten. Dass die Gregarinen und ihnen verwandte Formen, welche eine Zeit lang auch von Autoritäten in den Kreis der Würmer gezogen wurden, von Herrn B ü t s c h 11 in der neuen Auflage des betreffenden Bandes der Klassen und Ordnungen bei den Protozoen, die Dicyemiden, Heterocyemidcn und Orthonektiden überhaupt noch nicht behandelt worden sind, während sie zu den Würmern zu stellen mindestens einige hervorragemle Zoologen für nützlich halten, dass der Bearbeiter der Arthropoden, Herr Gerstaecker, die Räderthiere von seinem Kreise auszuschliessen erklärt hat, hingegen, wie solches auch durchaus zubilligen, Herr Hu brecht dem Amphioxus einen an die Fische anzuschliessenden Abschnitt widmen wird, dürlte uns so ziemlich für den Rest der fraglichen Punkte massgebend sein. H Broun, Klassen des Tliier- Reichs. IV. 1. J- I 2 Würmer. Die Rädertliiere also sind es wesentlich, welche aus dem zweifelhaften Theile und neben solchen Klassen, welche jetzt von allen als Würmer angesehen werden, mit in unsere Aufgabe fallen. Ueber den Balano- glossus können in dieser Hinsicht ja weiterhin eingehendere Betrachtungen angestellt werden. Die Unsicherheit der Abgrenzung des Kreises nach den verschiedenen Richtungen hin ist die naturgemässe Folge des Reichthums baulicher Be- ziehungen zu den anderen Kreisen. Es treten dazu innerhalb des Kreises grosse Verschiedenheiten bei relativ geringer Höhe der Organisation, eine besondere Häufigkeit parasitischer, die Erkenntniss der ursprünglichen Verwandtschaften erschwerender Degradation und die Anwesenheit merk- würdiger, muthmasslich aus alter Zeit zurückgebliebener, jetzt vereinzelter Formen. Die Beziehungen der Klassen im Kreise zu einander sind da- durch mannigfaltig, schwach, leicht zu verschieben. So tritt die Zusammen- fassung der Klassen zum Kreise mehr in den Hintergrund als irgendwo; sie hat einen geringen Werth gegenüber den oberen Abtheilungen und den Klassen selbst, und es würde, wenn mit dem Plane des gesammten von Bronn begonnenen Werkes vereinbar, bequem sein, ganz von dieser Zusammenfassung abzusehen. Jedenfalls wird es nützlich sein, die De- finition des Kreises, soweit sie überhaupt möglich ist, vorzubereiten durch einige Einführung in die Materie. Zu dem Ende lassen wir vorangehen einen Ueberblick über die Kenntniss der Würmer im Allgemeinen. Dieser Ueberblick hat wegen der medicinischen Bedeutung vornehmlich der para- sitischen Würmer mehr in alte Zeiten zurückzugreifen, als bei den anderen Kreisen zu geschehen braucht. Weil es dem Einzelnen schwer fällt, den dazu gehörigen Quellen nachzugehen, ist der literarischen Belegung die- jenige Aufmerksamkeit zugewendet worden, welche überhaupt im Allge- meinen und mir persönlich die Verhältnisse gestatteten. Die literarischen Angaben sind für den ganzen Kreis zusammengehalten worden bis etwa zu dem Schlüsse der Zeit von Cuvier oder dem Jahre 1830 uud es sind für diese Periode etwa 900 Schriftsteller aufgeführt worden, einige von ihnen auch mit über jenes Jahr hinausgehenden Arbeiten. Alles aufge- zählt zu finden, würde kaum erwünscht sein. Ueber das hier gegebene Hinausgehendes, besonders solches, welches ich selbst nicht einsehen konnte, kann noch in Modeer Bibliotheca, Rudolphi Entozoorum historia und dessen Entozoorum Synopsis, Diesing Systema Helminthum und für die medizinische Kasuistik, insbesondere die französische und englische, in Davaine Traite des Entozoaires gefunden werden. Für einige Citate habe ich mich auf Mittelsmänner verlassen müssen, in anderen Fällen habe ich irrige Citate verbessern können. Die Literatur der Zeit nach dem Jahre 1830 auf die einzelnen Kapitel zu vertheilen, erschien leichter thunlich und versprach mehr Uebersichtlichkeit. So wurde für diesen neueren Abschnitt im Allgemeinen nur einiges zur Geschichte der Systematik angeführt und kritisch verarbeitet, um das eigene System zu gewinnen. Aeltere Quellen. Literarische Quellen für Würmer bis gegen das Ende der Zeit von G. Cuvier, um das Jahr 1830. 1550 a. Ch. Papyros El)ers, das hermetische Buch über die Arznei- mittel der alten Aegypter in hieratischer Schrift, herausgegeben von Georg Ebers, mit hieroglyphisch- lateinischem Glossar von Ludwig Stern. Leipzig 1885. Ist neol (faQf.my.Mv des Clemens von Alexan- dria, theilweise übersetzt und in Betracht genommen in einem medicini- schen Werke des Abu Sahl Ihsa ihn Yahya el Mesihi (Ebers I, p. 11). Nach dem Verzeichnisse des Inhaltes der Abschnitte (p. 25) be- treffen Würmer: 17. 2 — 4. Vertreibung des Heftwurms aus dem Bauche; 5 — 8 dessgl.; 9 — 13. Arzenei zum Abtreiben des Heftwiirms; 14 — 18; 19—18. 2; 18. 3—6; 7—15; 16—20; 21—19. 10. dessgl. 19. 11—19. Eine andere vorzügliche Arzenei, die man am Bauche anwendet; (19. 16. soll gegessen werden , wenn der Mann hat hletu im Leibe), 19—22. dessgl. 30. 1—8. Arzenei zur Vertreibung des Heftwnirms aus dem Leibe (7—8: djet-fet die Würmer selbst); 9—15. Arzenei zur Abtödtung des Heftwurmes; 16 — 22. Arzenei zur Vertreibung der Krankheiten, welche entstehen durch den Pentwurm; 21. 2 — 13. Arzeneien zur Abtödtung des Heftwurms (21. 6. äusserlich auf den Leib); 22. 1—2. Eine andere Arzenei; 2—3. Eine andere Arzenei zur Abtödtung des Pentwurmes; 3—5. 6—7. 7 — 9. 9—10. 11—12. 13—14. 14—15. Sämmtlich dessgl. 16—17. dessgl. von der Be- handlung des Pentwurms ; 17—19. dessgl. ; 19—23. 1. dessgl.; 23. 1—2. dess- gleichen. 85. 12. Mittel für angeschwollene metu (sonst Blutgefässe, nicht Sehnen). 6. 10—16. Die iirmit. Zur Durchsicht des Papyrus war mir freundlicher Erklärer Herr Professor August Eisenloh r. Explikationen des hierher gehörigen giebt es sonst noch von G. Scheut hau er, Beiträge zur Erklärung des Papyrus Ebers, Archiv für pathol. Anatomie u. Physiologie u. für klinische Medicin Bd. 85. 1881. p. 343, und, mir nicht zugänglich, von Lieb lein, in der Norwegischen Medicinischen Zeitschrift '? 1880. Die Stellen, in welchen die Verordnungen von mehreren Tagen sprechen, dachte ich, wie das auch Scheuthauer gethan hat, auf mehrtägige Kuren beziehen zu sollen. Herr Eisen lohr las aber daraus eine mehrere Tage in Anspruch nehmende Arzeneibereitung, welcher in Beziehung auf Granatwurzelrinde auch später Vortheile zugeschrieben worden sind. Die Ileftwurmkraukheit mit der Variante Hefu hat das Hieroglyphenzeicheu fi (fUt , im Pa- pyros das hieratische f\/\J!>^i ; Pent oder Penet wird hierogly- phisch IS ^J, hieratisch '^^•^ geschrieben. 4 Würmer. anno? Magi. Nach Plinius war es der Magier Osthanes, welcher, mit Xerxes nach Griechenland gelangend, daselbst zuerst die Kenntniss der reinen Magie verbreitete. C. Plinii secundi naturalis historia ed. Lud. Jan. Lips. 1870. Lib. 30. c. 6. (18) 54. p. 242 : Verniera terrenum catillo ligneo ante fisso et ferro vincto impositum aqua excepta perfundere et defodere unde effoderis Magi jubent, raox aquam bibere catillo, miro id processe ischiadicis adfiriaantes. ca. 900 a. Ch. Homer. Ilias XIII, 654 : wcts oy.voh]^, km yairj — y.ÜTO Taß'Eig. ca. 600 a. Ch. Bil)el. 2. B. Mose 16, v. 20 (die feurigen Schlangen). Vergl. F. Küchenmeister und F. A. Zürn, die Parasiten des Men- schen II, Aufl. 1881. Hiernach sagt der hebräische Text nicht einfach Schlangen, nachasch, sondern nechaschim, d. h. diejenigen Schlangen und Seraphim, welche brennen, so dass deutlich specialisirt ist. Die Behandlung der Frage an dieser Stelle ist ausserordentlich gründlich. — 4. B. Mose V. 6 (die Mannawürmer). — Sprüche Salomonis 30, v. 15. Luther hat übersetzt: „Die Igel (Blutegel) hat zwo Töchter, bring her, bring her!" Das hebräische Wort Aluiia, Haluka, Gnaluka ähnelt sehr dem Alaca, Alatha, Alag arabischer Schriftsteller und dem Namen Alax des Nilegels. Andere meinen, es bedeute das Wort an jener Stelle das Schicksal, wo- bei die gemeinsame Beziehung des Stammworts alaka, sich anheften, klar ist. Vielleicht wäre auch statt ,, Töchter" anders zu übersetzen. ca. 490 a. Ch. Hippys Illieg:iiius. InAeliani de natura animalium varia historia epistola et fragmenta recogn. R. Hercher, Paris 1858; de natura animalium lib. 9. 33. p. 158. De abrotani viribus: historia de mu- liere lumbrico intestino laborante. Tyson (s. u.) ist der Ansicht ge- wesen, dass hiermit der Bandwurm gemeint sei. ca. 410 a. Ch. Demoeritus von Abdera (geboren 460 a. Ch.). In Q. SereniScammonici de mediciua über (collectio Pisaurensis omnium poematum, carminum, fragmentorum latinorum. IV. Pisauri 1766. p. 133) XXXI Lumbricis et Tineis purgandis : „Demoeritus memorat menthae con- ducere potum". Vgl. übrigens unten. 484—408 a. Ch. Herodot. Musae 2. 68. rh aroua evdo&ev (fogkt 'Tiäv (.uGTov ßöellicov. von 427 a. Ch. an (lebte noch 386 a. Ch.). Aristopliaiies. Comediae emend. a Phil. Invernizio. II. Lips. 1794. Gcfrjysg p. 391. str. 1150—51: 71V/.V0V vsvovTsg eig t>)v yijv fwXig (= /noyig) , ügriEQ oi ay.whi'/.eg iv roig y.vTTCiQoig yivov/iisvoi. Hier. Müller, die Lustspiele des Aristophanes, übersetzt: „zur Erd stierenden Blick gekehrt, kaum, wie zwischen ihren Zellen Madenbrut, bewegend sich." Wenn nicht Würmer, sondern, wie es scheint, Maden und zwar der Wespen gemeint sind, sollte es heissen „in den Zellen". — ed. Fr. Dübuer, Paris 1842. Equites. p. 376-381. fiaysiQVXtög elg to OTOfi, elrcc ö'evöo&ev ti]v y?MTTav i^sigavTeg avrov axey'OusGd-' av y'avc^ory.cög xeyy^voTog tov TigorATOv , ei xalaL.c{.. Die Scholien erläutern, dass die Köche auf diese Weise bei den Schweinen nach Aeltere Quellen. c den Finnen sehen, weil ihnen sonst beim lebenden die im Fleische ein^-e wachsenen verborgen bleiben und erst beim Zerlegen sich finden würden, um 400 a. Ch. Ctesias. Operum reliquiae, coli. Bahr. Fraucof. l^2i. Indicorum excerpta. cap. 27. p. 255: on hv rto nora^Ui) rüiv 'Jvöiov axoj- h]^ yivsTat, to f.iev eidog, olov tieq iv raiq Gvxaig eivo&s yiveoß-ai, t6 ös ^r'f/.og 7ii]yeMV iina . . . e/ovoi de ödovTccg Övoo, Iva avio, y.ai Iva zß'rw . . . ausführlicher daselbst Reliqua fragmenta indica p. 255 nach Aelian. — Derselbe Gegenstand C. Plinii secundi naturalis historiae libri XXXVII ed. Lud. Jan. Lips. 1850. IX. 15 [17]. 46: In eodem (Gange Indiae) esse Statins Sebosus (wahrscheinlich zur Zeit Ciceros) haud modico miraculo adfert vermis branchiis biuis 60 cubitorum; coeruleos, qni nomen a facie traxerunt. his tantas esse viris ut elephantos ad potus venientes mordicus comprehensa manu eorum (bessere Lesart deorsum) abstrahant. — C. Julii Solini CoUectanea rerum memorabilium, recogn. Th. Mommsen, Berol. 1864. cap. 52, 41. p. 211—215: (Ganges) quem Statius Sebosus inter praecipua miracula ait vermibus abundare coeruleis nomine et colore. hi bina habent brachia longitudinis cubita non minus sena, adeo robustis viribus, ut elephantos ad potum ventitantes mordicus comprehensa ipsorum manu rapiant in proiundum. — Athen aeus, ex recens. Dindorfii. Lips. 1827. II. c. 122. p, 707 über Sepia: exu Se y.al oSövTag Svo , rov /iiev ävio, tov dt xcctw, ebenso bei rsv&ig und rev&og p. 714. — Ex Aeliani historia per Petr. Gryllium latini facti libri XVI, 1533. lib. 11. c. 14. p. 312: De scolopendra cetacea (sie mihi persuasi, quoddam etiam maximum cetum scolopendram esse), lib. 13. c. 48. p. 401. De verme indico. — Aeliani de natura aniraalium varia historia, epistola et fragmenta recogn. R. Hercher. Paris 1858. Nat. anim. lib. 13. c. 23, p. 231 : De scolopendra marina maxima: pedibus tanquam e scalmis (= a/.alaoig, Ruderpflöcken) appensis . . , (zu diesem Ausdrucke dürfte der eigenthüm- liche Verbindungssaum der Armwurzeln Anlass gegeben haben), — Auch die unten, bei Dillenius 1719 p. C, angeführte Stelle des Strabo über die neun Ellen langen ßdsUai in einem Flusse des Mohrenlandes wird theilweise hierauf beruhen. — Alberti Magni de animalibus lib. 24, p. 649 .. . unde et in Gange fluvio, in quo anguillae magnae sunt, vermes quidam esse dicuntur, qui bifurcata crura anterius habent sicut caucri qui longitudinem habent sex cubitorum et corripiunt elephantes et mergunt eos. p, 658 als „stacia''. — Conr, Gesneri lib. IV. qui est de piscium et aquatiliura animantium natura, Zürich 1558. p. 304: hoc monstrum habet brachia (sie legitur, non branchias) instar cancri, longitudiue septem (alias, sex) cubitorum (unius cubiti, valde saeva, Albertus) quibus ele- phantem corripit, et undis submergit. — Author. de nat. rer. p. 1227: Der Bischof Castellanus von Macon (um 1540) hielt das Thier für eine Lamprete. Unter diesen verstand Ambro sius Pare die Uaie und stellte zu diesen auch die Scolopendra cetacea des Rondelet und der Aelteren (vergl. Vallot, Ambroise Pare au 19 siccle. Mcmoires de l'Academie de Dijon 1835, Partie des sciences p. 14). — Franc. ß Würmer. Massarius (um 1535) glaubte die Sache zu bessern, indem er die Längenangabe nicht auf die Branchien, sondern auf den ganzen Wurm bezog. — Die Herausgeber des Plinius haben öfter, so die in usum del- phini, Lugduni 1606. p. 170, Paris 1685. p. 297, das Wunder hinlänglich abzuschwächen gemeint, indem sie statt sechzig Ellen sechs setzten; die Arme schienen ihnen bei einem Wurme eine Unmöglichkeit. — Gesner meinte, hätten diese Thiere Arme gehabt, so würde Plinius sie monstra, nicht vermes genannt haben. So auch in ausführlicher Untersuchung der Texte Aldrovandi (de animalibus insectis libri Septem. Francofurt. 1623. p. 286). Plinius aber hat ziemlich kritiklos abgeschrieben. — Die Deutung von Vallot findet man Comptes rendus hebd. des seances de l'Academie des sc. 25. 1847. Uebrigens nannten auch die alten Nordländer ihre Schnell- kriegschifife lange Würmer und Drachen; vgl. L. H. Historia Danorum et Norvegum navalis. Scriptorum a societate Hafniensi bonis artibus dedita, danice editorum nunc autem in latinum sermonem conversorum Tom. III. Hafniae 1747. p. 365. — J. F. Brandt (Untersuchungen über die zoo- logische Bedeutung des oSovTorvQavvog und axo^hf^ der alten griechischen und römischen Schriftsteller, Bulletin de l'Academie des sciences de St. Petersbourg III. 1861. p. 335) hat darauf aufmerksam gemacht, dass Schneider jene beiden Begriffe für identisch erachtet hat und bezieht selbst den odovTOTvgavvog theilweise und den öxwhji, dieser Stelle ganz auf das Krokodil. Diese Meinung für GxiöhfS. schien auch mir anfangs nahe zu liegen, ich habe aber sie aufgeben zu müssen geglaubt, bevor ich noch Brandt 's Arbeit kennen lernte. — Den Mund des angeblich achtarmigen Rieseukraken bei Teneriffa, Compt. rend. 53. 1861. p. 1263, schätzte B 0 u y e r auf 0,5 m , das Gewicht auf 2000 kgr. ; Dekapoden erreichen eine bedeutendere Grösse. Ein phosphorescirendes Oel erhielt Grafv. Bosch (nach Ehrenberg, das Leuchten des Meeres, Abhandl. der Berliner Akademie v. d. J. 1834. p. 448, in Atti della Accademia di Siena VI. p. 317) durch Einkochen der leuchtenden Materie des Schwert- fisches. Leuchten der Cephalopoden ist oft erwähnt. 460—370 a. Ch. Hippocrates. Biblioteca iatrica, inchoav. et disp. J. F. Pjerer, Hippocratis opera, Altenb. 1806. II Sect. 5. de morbis lib. 4. c. 16. p. 317: De lumbricis latis et teretibus. — De morbis mulierum cap. 3. p. 396. — L Prorrheticorum lib. 1. c. 9. p. 335; c. 2. p. 380. — Hippocratis, medicorum omnium longe principis, Epidemiorum libri VI,, jam recens latin. don. L. Fuchsio interprete, Haganov. 1532. p. 15. A. — ed. de Mercy 1813: nQOi)(}r]Tixwv ■/■ p. 37. ()Xß' (132). p. 342. aQ^i (140). — Magni Hippocratis opera omnia ed. curavit C. Gottl. Kühn 1826 u. 1827. IL tieqI vovacüv. IV. p. 367 u. 368 lautet der zweite Theil dieses Kapitels: eon de otaiv odoiTioQeovoiv i] ralcciTicoQeovoi xcü Tijg xol- ?U)]g ß-EQi.iaivo^dvr,g 'egyetai ko t6 xcctoj xai fila/ei ix tov do/ov ccuToiöi tö 7ieffV6i]x6g. tovto te noieec xcd ccTtoTiQietcn, ano tov (XQ'/ov ij oniaoi 'eoyETai. 6j]f,uJLC( öä kOTLV ort ov rixtu, cc)J.. ovvMg eyei wg kyto Xeyio. infjv Tig iijTai, tov äv&Qwnov Tyv 'el^iLV&a xcd rpagf-iaxav Aeltere Quellen. n didol i] noTov, i]v f.dv rvx'J o civ&QMnog y.alwg nainG'/.Evaq^ikvog, i'^ioyj- rcti öh] OT()oyyvhiyEv6^tevi] töoneQ arpacga, y.cd vyn]g yiverai 6 civOmo- nog. )jv S^ ig ry)v (fa()f.iaxehxv 'i()/i]Tai, xcu evd-ela aTToo/j^yvvTai äno Tijg el^iivd-og, öxoGov ovo ij T^elg nijx^ag ij -xal Tihiov Tiolho, ov yiv^Tca Gvv T

Ü.^iiv&tov cn axQoyyvlai ysvvwvTai fih ev toIq avto ficUlov tvT£Qoig, (ÜOTB v.cu £/," avTnv kmßaivovGiv UtiV ÖTs Tr]v yaarkQa. noVv dt nltiovg avrca tüv äßy.aQiÖwv kv rolg naim yiyvovrai. Gnavm- Ttoci Ö',) Tijg nlatEiag U^uvOog yeveoig kariv, n t^^S y-ctl fiaxQOTari] yiy- verca, Tianv/.TUvoidvrt nolh'r/.ig äna6i rolg tvrtooig. — XVIII. B. Com- niCHtar zum Prognosticon des llippocrates, p. 138. ovav ös xcd ravtag {k'AitiVi'Jug) i) (fi'Gig caia rolg älloig TieQirro'ig MÜ-y xcctm^ ßklriov eariv i'jmn (h'io. — X. {hQaTiEvri'/.m /iuOoöov ßißliov |. p. 1020. rov ykvovg uTTo/.Thivng. ctnoxreveig di rolg nr/.Qoig (paQ/ndyMig. L.ojGai ^dv yao dvri- yovtai TÜJv hrtQMV, dnodavovGai ök Gvvexxevovvrai rrj xönQCo. Gvvvsx- xevovvTai dt 'C.(aGai f.dv hi gxotm&ügcu xai (äg äv elnoi zig ^a&v/jreg yivvöiuvui. tag fitv ovv GTQOyyvlag Ujuiv&ag ixctvov ctTioxTBlvaL ätpiv- xiiov. t'j nlccTtla Ök Igxvqot£qcov Selrai (fccg^iäxMV, bnolov Igti xui >} nxE- Qig, tri dt xcd i) xcdovfdvi] f(Gxa()ig. Auch XIX. Glossarium ad Hippo- cratcm. p. 36. aGxdoiÖtg. tluivdtg iG/val xal uixgal kv t(o dTiEvd-vGutvcü ivrtoo) yerviöusvoi. — V. p. 695. Pueris sunt familiäres ascarides. — XIV. ad Pisonem de Tbcriaca liber. k^dysi {dGXQdyalog = walirscliein- licli, weil zusaraiiiengestellt mit Hirschhorn, wirklich das Wiirtelbein oder vielleicht besser die Rindsklauen , nicht die Pflanze) GTQoyyvhjv tlinvda fitrd fuhrog nivufievog. — XII. p. 6. Succus calaminthae necat ascarides. — XVI. p. 146. Öio TTQog TToXXd oi xlvGxrjQtg XQi}Gi^is.vtvovGiv wg km .... ikfiivi')io}>, dGxaoiöiüv. ... — XVII. A. Commentar zu den Epidemien des Hi})pocrates. p. 932, tvioi i^dv ovv knl rcäg tlficvGiv, orav knl t6 öTOfia rF/g xoiliag kve^ifetGai ÖdxvcoGi , rag ßtj^dg cpaGi yivEG&ca S,}]Qdg . . . rvi'i öt uvQicr/.ig tiÖo/ntv dvEV ßir/J^v 'kXfiivdag ivo^XovGag rd xara Ti) oröfirc rTjg yccGToog ... — Aebulich p. 948, — VIII. p. 47. Lumbrici in intcstinis gignuntur. XVII. A. p. 304. Das überwiegende Vorkommen im Herbste. — XIV. ttsqI tvTZOQiGvwv ßißUov tqitov. p. 514. TZQog 'kX- l(n'i'>i/ xdnÖuuog (= nasturtium) fitrd i]Öv6g^iov mvöfnvog. — p. 515. n()6g 't'/.tnv/h(g nhadag xcu dGxaQidag: Nitrum, Nasturtium, Cardamomum, Piper ana = 1, ein Lüfl'el in AVein. — p. 549. xkoa^ kldffov (ji]vioag fincc oh'ov Tjalaiov ödg nulv dnulovTQOV. — p. 550. IvmvdQta xcd dmfvnxnxxcc xcct yol^v rrwoov ^u^ag kmOeig eig tov öfi(fa?.6v. — p. 272. Der Theiiak. XI. p. 804. Abrotanum. — p. 883. Mentha. — p. 885. i^iipi'ius. XII. p. 42. Semen brassieae. — p. 6. Cantharides. — p. 76. Aeusscrlicb F..li:i „laH i)ersieae. — p. 69. Melanthium inwendig und Aeltcre Quellen. 19 äiisserlicb. — p. 127. Myrrba. — p. 120. Scriphum (AbsiDthium ser.) in- wendig und äusserlicb. — ■ XIV. p. 790. tu ts Xs-youeva Ö^axöma ofioid i.OTL Tolg /aQüoig. fxsyahjv Öe cü^yijÖovcc iTiKfiget 'Aivovf^ieva, f^iixQov tiqo- y.vTirovtci. öei ovv diilovra wg im twv xiqocöv dnod^QHV y.al ovTcog ii,aiQ£lv. — XIII. p. 733. Maden in Gescbwüren. — XIV. negl stmoQiOTcov. I. p. 334. nQog rovg iv wcl axcoXtjxag. — II. p. 406. TiQog zd iv mcI axiohjxia nuQHGÖvouevci elg rag dxodg. um 190 p. Cb. n. Julius Pollux. Onomasticon, ed. Seher. Franco- furti 1608. Lib. 4. c. 25. p. 223. Draeontium (doay.ovTiov), nervosum quidam corruptiimque ; ex tibiarum femoruraque bulceribus excidens. raro qiiidem alios, Aetbiopes vero frequeuter infestans. (Serpentes, pustiüae flammeae et pungentes, maxime Collum et latera depascentes = Gürtel- rose, Zoster.) wabrscbeinlicb im Anfange des dritten Jabrbunderts. Didymus Alc- xandriiius (scbrieb nacb Suidas 15 ßüeber de re rustica; wabrscbein- licb der Arzt). Geoponica sive de re rustica Libri XX, Cassiano Basso (etwa 228 p. Cb. n.) scbolastico collectore antea Constantino Porpbyrogenneto a quibusdam adscripti graece et latine per Petri Ncedbam curas ad mss. fidem denuo recensi et illustrati ab Jo. Nico- lao Niclas. Lips. 1781. XIX. VII. neQi idoewg övöjv. Jidi/fiov. Coguo- scuntur aegrotantes sues, evulsis e cervice pilis. Si enim pili puri fue- rint, sani sunt: Si vero cruentati, aut sanies quaedam spissior circa pilos baeserit, aegrotant. Das steht übrigens ähnlich schon bei Ari- stoteles. um 218 p. Cb. n. unter Macrinus. Floreiitiims. Aus dessen ysojQ- iytxd sind zahlreiche Fragmente in dieselben ysconovixd des Cassianus Bassus scholasticus aufgenommen, darunter: Niclasii Geoponica T. III. et IV. lib. XII. c. 27. tisqi xaQÖdf.iov (De nasturtio): //er« ök r]dv6ouov xcu oivov Tiivouevov '4Xfivvdag xal raiviag ii,dyei. 220 p. Cb. n. Aeliaims. De natura animalium varia historia, epistola et fragmenta; recognovit R. Hercher. Paris 1858. Ausser schon Ange- führtem: De natura animalium lib. VII, 35. De scolopendra et Urtica. Scolopendra marina terrestri perquam similis est, quam primum ubi homo contigerit, statini pruritu mordetur, et simili atque is, qui ab Urtica ter- restri pungitur, dolori sensu afficitur (ex Aeliani historia per Petrum Gyllium latini facti libri XVI. 1533. lib. XI. c. 13. p. 312). In der ed. Gylliana XI. c. 15. dass die Seeskolopender, wenn sie die Angel be- rühren, die Fische verscheuchen. — Die Krokodile und Regenwürmer ed. Hercher IX. 3. p. 149. — Daselbst VIII, 9. p. 140. (Canes) lumbricis vexati frumeuti cristas devorant, ut Aristoteles ait. 230 p. Cb. n, Atlieiiaeus, recens. G. Dlndorf. Lipsiae 1827. II. Hb. 7. c. 125. p. 710. t6 äe tqitov rexovaa äyovog iori, yiverai, yaQ riva cr/Mh'jXia avTij kv rij v6t&qu, d rov yovov rov yivo/iievov xarwO-iei (be- zieht sich auf TQiyhi). — lib. 8. p. 772. tx rov oxwhixog fiaraßdUor- 2* 20 Würmer. Tog yiv6Tcasius, Arzt des Kaisers Julian. De cucurbi- tulis, scarificatione, hirudinibus, caet. in libro septimo. ed. Basil. class. 6. p. 7. c. 21. De Hirudinibus ex libr. Autilli eod. c. 22. Citat nach Kefer- stein (Erfurt), lieber den unmittelbaren Nutzen der Insekten. Abhand- lungen der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. N. F, I. Sammlung. Erfurt 1827. p. 101. — Ad Eunapium. III. Basileae 1557. De virtut. simplicium. lib. IL Maulbeerwurzel, Farnkraut und andere Wurmmittel. — De loc. aflfect. curatione. lib. IV. Ad lumbricos. — Traduct. frang. I. p. 271. Ueber die Finnen (nach Davaine). um 540 p. Ch. n. Ai'tuis Aiitioclieims. Vgl. oben bei Leonidas, dem Arzt llerodotus und Archigen es. Medicina tetrabiblos. III. Serm. 1. Cap. 40. De lumbrico lato. Lumbricus latus transmutatio, ut ita dicam, est membranae iutestinis iutrinsecus agnatae in corpus quod- Aeltere Quellen. 21 daai auimatum (nach Lcuckart, Die Parasiten des Menschen). — ed. Med. art. princip. 1567 (nach Davaine) noch p. 492. de ascaridibus und an anderen Stellen die Medikamente. um 550 p. Ch. n. Alexander Tralliaiius. De linnbricis epistola graece et latine ex translatione Hieron. Mercurialis, cdita cum linjus variis lectionibus. Venet. 1570. Etiam ad finem libri Mercurialis de morbis puerorum. Fraucot". 1584. Ein Brief au Theodorus. Drei Arten von Würmern; al dt iilardai elg toüovto ijxovac fxeysOog, (äara y.cd ö?uo ovfinaQey.reivegTca Tot kvTEQco. Citat nach Tyson, de lundirico lato, und nach Rudolphi. — lib. 7. c. 4. Lumbricus duodecim cubitorum, a muliere bulimia laborante, hierae picrae beneficio, dejectus. Citat nach Schenck von Gräfenberg Lib. HI. de Bulimia. obs. 2. — De lum- bricis epistola. Venetiis. 1570 (nach Bibl. Modeer). 570 - 636 p. Ch. n. 8. Isidorus (von Sevilla) Hispaliensis episcopus. Opera omnia recensente Faustino Arevalo. IV. Romae 1801. Etymolo- giarum libri X (posteriores). Lib. XII. De animalibus, mit der Eintheilung: pecora et jumenta, bestiae, minuta animantia, serpentes, vermes, pisces, aves, minuta volatilia. c. 1. p. 39. Vervex dictus . . . vel quod vermera in capite habeant: quorum excitati pruritu, invicem se concutiunt, et pugnantes cum magno impetu i'eriunt. c. 5. De vermibus. p. 72. Vermis est animal, quod plerumque de carne, vel de ligno, vel de quacumque re terrena sine ullo concubitu gignitur : licet nonuunquam et de ovis nascan- tur, ut scorpio. Sunt autem vermes aut terrae, aut aquae, aut carnium, aut frondium, aut lignorum, aut vestimentoruni ; so: 2. Aranea, vermis aeris. 3. Sauguisuga s. u. 4. Scorpio, vermis terrenus, i[m potius vermi- bus adscribitur non serpentibus. 5. Cantharis (spanische Fliege, Lytta vesicatoria), vermis terrenus. 6. Multipes, vermis terrenus. 7. Limax, vermis limi dictus (so schon bei Terentius Varro, De lingua latina. rec. Spengel. Berolini 1826. p. 325 : limax de limo). 8. Bombyx, frondium vermis. 9. Eruca, frondium vermis. 10. Teredonae (Termites), lignorum vermes. 11. Tinea, vestimcntorum vermis. 13. Ilemicranius, vermis cai)i- tis. — Lumbricus, vermis intestinorum, dictus quasi lubricus, quia labitur, vel quod in lumbis sit. — Ascaridae . . . Costi (Cossi'?) ... 14. rediculi, vermes cutis. 15. Pulices. 16. Usia, vermis est porei, appellata, quia urit. Nam ubi momorderit, adeo locus ardet, ut statim ibi vesicae fiant. Damit ist wohl Rothlauf der Schweine, nicht die Finne gemeint. 17. Cimcx. 18. Proprie autem vermis est in carne putri nascitur, tinea in vestimeutis, eruca in olere, teredo in ligno, termes in lardo. 19. Vermis, non ut ser- pens, apertis passibus, vel squamarum nisibus repit, quia non est illi Spinae rigor, ut colubro, sed in directum corpusculi sui partes gradatim porri- gendo contractas, contrahendo porrectas, motura explicat: sicque agitatus perlabitur. — Sanguisuga, Vermis aquatilis, dicta, quia sauguincm sugit. Potantibus enim insidiatur, quumque illabitur faucibus, vel ibi uspiam adhaerescit, sanguinem haurit: et ({uum nimio cruore maduerit, id evomit, quod hausit, ut receutiorum denuo sugat. — p. 36. wird bei Isidorus die 22 Würmer. Benennung peuicilli, welche später Röhrenwiirmer bedeutet, nicht für solche, sondern für die zartesten Schwämme verwendet. — In den Noten zu Hemicranium die obige Stelle des Marcellus und zu Ascarides: tipulas reddit pro ascaridis Gaza. um 670 p. Gh. n. Paulus Aegincta zu Alexandria. P. A. medici opera, Joanne Guinterio Andernaco medico interprete. Lugduni 1567. Lib. 4. c. 58, p. 517. De dracunculis: In India et superioribus locis (Aegypto oder ut Arabia et Aethiopia) dracuuculi generantur, ceu ani- malia quaedam lumbricos imitautia, in partibus musculosis, puta brachio, femore, tibia : in pueris etiam latera sub cute perreptant et palam moveu- tur: deinde cum diu extremum aliquod dracuuculi remanserit (oder cum extremus dracuuculi finis aliqua in parte diu remanserit) locus suppurat, et cute ipsius adaperta, initium ipsius progreditiir : cum trahitur, dolores movet, praecipue abruptus. Quapropter nonuulli dicunt plumbeam molem ex dracunculo suspendendam ne uuiversim, sed particulatim molis pondere decidat. Alii vero hos damnant quod uihilo magis pondere molis plum- beae dracunculus abrumpatur et dolores validos (varios) concitet. jubent partem in aquam dimitti calidam, quo dracunculus tepefactus prorepat, deinde digitis ipsum membratim (sensim et paulatim) extrahere. — Ama- tus Lusitauus (vgl. unten) erzählt, dass ein Sklave, welcher von Memphis nach Thessalonice gebracht wurde, an diesem Wurm litt; dass die Bähungen des Paulus nichts halfen, dass aber Paratyas, ein ge- lehrter Arzt aus Arabien, das vorstehende Stück des Wurms auf ein Hölzchen wickelte und in vielen Tagen drei Ellen hervorzog (Schenck von Grafen berg p. 678). Dies ist gänzlich das jetzt noch übliche Verfahren. — Die Entstehung der Spulwürmer schob Paulus auf den Genuss unreifer Aepfel (Citat nach Franz ius, Historia animalium. 1651)), vermuthlich weil man in den abgefallenen Würmchen fand. Dass in der Lombardei Frösche, Kröten, Eidechsen u. dgl. Thiere im Uterus der Frauen entstünden, sei zuzuschreiben der Lebensart, welche so schlechte Säfte erzeuge; jenen liege der Putz mehr am Herzen als gute Lebensart. — hlj-iivd-LOT}] TU L.oa Lib. IV. De re medica. c. 59. p. 159. ex recens. Hierou. Gemusaei. Bas. 1535 (Citat nach Chr. Fuchs, de dracunculo). 891 p. Ch. n. Pliotius. Myriobiblon (Pathologiae cursus completus). ed. Migne. 104. Photius IV. 1860. p. 75. ex Agatharchide apud Plutarchum (Symposion lib. VIII. quaest. 9; siehe oben). 920—930 p. Ch. n. Abu Bekr Muliauinicd Ben ZakerUja el Bazi, gemeiniglich Rasis oder ßazes. Continens. lib. 15. c. 1. Gebrauch des Blutegels (nach Keferstcin). — Contin. lib. 21. (Simplicia) c. 290. p. 434. Regenwürmer gegen Gelbsucht und gegen Ohrenweh. — Citat bei Fuchs für Dracunculus: Rliases ad Almansorem de re medica. Libr. Vn. cap. 24. p. 179. ed. Basil. 1514. Vena civilis. — Id. ex edit. Hier. Suriani Monach. Benedictini. Venetiis. p. Bernard. Benatum. 1509. Lib. 26. p. 298. — Id. Commentar. lib. IX. cum exposit. Sillani. 1490 (Citat von Davaine). cap. de vermibus etc. Identificirte die Ausdrücke Aeltere Quellen. 93 ascarides und cucurbitinae, kannte aber daneben die parvi und rotiindi den Käsemaden ähnlichen. 1)80—1037 p. Ch. n. Abu AM el Hosciii Ben Abdalla Bon el- Hosciii Ben Ali cl-vSelicidi cl llcis Ibii Sinji; abgelüirzt Abo ab Ab in sceni, gemeiniglich als Avicenna Aboab Abin-sceni. Liber med. etc. Venet. 148G. Lib. III. dict. XV. Tract. I. lol. 314 (ed. 1562, leichter lesbar, fol. 328). Zur Heilung des Icterus: Lumbrici terreni sic- cati. — Lib. III. ten (= modus) 16. tract. 5. fol. 334. 1. De vcrmibus. 2. De medicinis vermiuni, quorum sunt tres. 3. De signis. 4. De cura. 5. De medicinis calidis interficientibus veruies et proprie longos. 6. De medicinis, (juae magis propriae sunt ascaridum. 7. De regimine vermium parvorum. 8. De clisteribus acutis interficientibus vermes. 9. De emplastris habentium vermes. 10. De cibatione eorum. 11. De cura casus et pro- jectionis (ed. 1562 contusionis) supra ventrem. — ed. 1562. fol. 350 (unter De vermibus). cum aderit materia et vestitur complexione ali(|ua, tribuitur ei magis conveniens, quod ipsa potest tolerare ex figuris et forniis et non prohibetur ejus praeparatio a perfectione uaturali, quae meretur. vel con- venit ei ex artifice potente et propter hoc creati sunt vermes et muscae, et quae cursu eorum currunt ex materiis putridis et humidis: (pioniam illae materiae magis convcuiens (ed. 1562 cum rectificatur) quod possunt suscipere ex forijiis est vita vel forma vermicularis aut vita vel forma muscae. Et illud melius est quam ut ipsae remaneant secundum i)utre- factionem suam. Et est cum hoc, quod ipsa possident super putrefactiones sparsas in mundo, et cibantur eis propter proportiouem et similitudincm et assumunt eas ab habitationibus hominum, et ab aere continentc eos. Et vermes quidem ventris sunt hujus generis. Et non est eorum geue- ratio ex ovi humore. ipsi enim non generantur a cholera rubra ueque nigra: quum una eorum est vehementis caUditatis: quare non gencratur ex ea vermis humidus, immo est contraria complexioni ejus: et altera est frigida et sicca. . . . immo materia vermium est phlegma, quando caictit et putrefit, et multiplicatur in intestinis, et remanet in eis. Et tu quidem scis causas multitudinis generationis phlegmatis .... — fol. 351. Et spe- cies vermium sunt (juatuor: longi, magni, et rotundi, — et lati, — et sunt cucurbitini vel ascarides — et parvi, et non diversificatur eorum gene- ratio, nisi secundum diversitatem illius ex quo generantur, et divcrsitatcm illius, in quo generantur Es ist nach dieser Stelle, wie man auch lesen oder emendiren wolle, kein Zweifel, dass Avicenna aus den Pro- glottideu von Bandwürmern eine vierte Wurmart gemacht habe, zweifelhaft aber, ob das Proglottiden waren, welche, häutiger vereinzelt abgehend, einer anderen Bandwnrmart angehörten als der lata. Davaine hat jene Stelle sehr ausführlich behandelt. — fol. 352. De medicinis calidis interficientibus vermes et proprie longos: Prassium, cardumen, lupiui amari, casia, cahiuicu- thum, grana aldemeest, costus amarus, epithymum, cartanuni, raenta, allium u. a. — Gegen Ascariden: Semina foeniculi, myrtus, origanuni, absinthuuu, anisum, nasturtium, semen atriplicis, oleum omphaciuum, theriaca magna u. a. 24 Würmer. — Nach G. Fr. Chr. Fuchs (De dracunculo. 1781. p. 8) war es Avi- cenna, welcher zuerst den lebendigen Dracunculus schilderte. Avicenna canon. libr. 3. fen 3. tr. 2. c. 21. ex edit. Bcued. Rinii p. 855. vena Me- dini. Bas. 1556. Esse qiioddam rubrum ad nigredincm declive, et quasi ranius villi nervei, idque variae magnitiidinis .... fortasse est ei motus manifestus sub oute, ac si esset motus animalis et quasi in veritate sit vermis. — Nach der Uebersetzung von Velsch (vide Ant. Schneider, Monographie der Nematoden) lautet die Stelle : Vena Medinensis est cum in quibusdam corporis membris pustula exoritur, quae intumescens deinde vesicam contrahit. Mox ea perforata prodit rubri quidpiam ad nigredinera vergenSj netjue cessat continuo i)rotendi. Interdum motum habet vermi- cularem sub cute, ac si is animalis motus et vere vermis esset ita ut quidam existimaverint animal esse quod gignatur. Nonnulli vero putarunt partem esse filamenti nervi corrupti et crassefacti. — Vgl. auch Sont- heimer. Zusammengesetzte Heilmittel der Araber nach dem fünften Buch des Canon von Ebn Sina a. d. Arab. übersetzt. Freiburg i/Br. 1845. p. 102. Gegen Würmer das Pulver von AI. Barmeky, Myrobalani chebuli und emblici und Barnadsch 1, Merkur 1, Turpethum 3, Zucker 6 partes; 10 Dirhem (1 D. = 72 gran) per dos. — p. 124. Syrup von Absynthium. — lieber Dracunculus c. 12. tract. 2. fen 3. lib. 4 (nach Schenck). — lib. I. fen 4. c. 22. p. 152. Gebrauch des Blutegels (nach Keferstein). — lib. II. tract. 2. litt. c. c. 202. p. 222. De Charatiu. Ge- brauch des Regenwurms. — Bei den Arabern hiessen die Würmer düd, die kürbiskernförmigen Glieder der Bandwürmer chabb-al-kari (vgl. Krehl nach K. Leuckart, Die Parasiten des Menschen. 2. Aufl. I. 1. p. 519. Krehl leitet solium ab vom syrischen schuschl c = Ketten. t um 1106 p. Ch. n. Abiil-Casim Clialaf Ablbas cl Zaträwi, ge- meiniglich Albucasis. Bei Schenck von Grafen b er g 1. c. p. 678. Dracunculi Galen o nomine tenus noti, posterioribus innotuerunt, Paulo (Aeginetae) dracontium dicitur et dracunculus. Arabibus vena, a sirai- litudine, medena ab urbe Medena, in qua id genus morbi frequens visitur. Est enim in Aegypto frequens et India. Nascitur sub cute (non quod Galenus conjectat intra venam) vermis satis longus (Albucasis decem et non raro viginti palmarum longitudinem excedere expertus est) sub- ruberque, qui motu suo cutem erodens, et inflammans, dolorem excitat, neque sanatur, nisi integer eximatur; abruptus enim acerrimos dolores excitat: qui vero negant esse animatum, sed humoris vi serpere, negli- gentius rem expendere. Est enim vermis non secus quam syrones nostri, non minus Dracontiis antiquitati ignoti (Thomas a Veiga comment. ad lib. 6. Galen, de loc. affect. p. 298. edit. Plantinianae). — Albucasi lib. 2. c. 91. Vena cruris. — Nach Fuchs: Method. med. II. p. 160. Dracunculum esse vel radicem plantae vel animal. — Lib. theoriae et practicae ex edit. Pauli Ricii physic. Caesar. Vindob. 1519. p. 118. c. 12. tr. 28: Vena exiens. esse venam admodum subtilis chordae. — Nach Schenck: AI Zaharir (Alsaharavius s. Acararius) auch in Aeltere Quellen. 25 Practicae c. 12. tr. 18. Veua exiens. — Nach Ramesay im Cap. de tusse auch über Würmer in der Luftröhre. Nach Fuchs und Schenck weiter: Aali Ben cl Abbas (f U94) oder Ilalyabatti c. 67. 1. 9. Practicae: Vena saniosa. — Auch als Ebn Aabassus in Guido de Cauliaco Chirurgia. Lugd. 1572. tr. 2. c. 8: Vena famosa. — Ueber Blasenwürmer: Beniveny, De abditis 111. t 11 62 p. Ch. n. Abu aiorwAii Abd ol-Malik Ben Abul-Ala Z<>hr Ben Abd el-Malik-Ibii Zolir, gemeiniglich Avenzohar. Nach Fuchs in Rectif. med. et Reg. II. tr. 7. p. 326. Translat. Paravicii: Dracunculum habere aliquid ad similitudinem nervi. Auch dieser erwähnt nach Rame- say der Würmer in der Luftröhre. — Citat nach Fuchs für Dracuncu- lus: Avenzoar teste Lange. Epist. 42, Lib. 2: Halalnachkidini. um 1200 p. Ch. n. Meliihart von Lüclitrini'en s. unter Chr. Franc. Paullinus 1687. 1250 p. Ch. n. Petrus de Albano. Differentia 101 (nach Davaine). War der erste, welcher die Meinung äusserte, dass die Tänien durch Vereinigung von Kürbiswiirmern entständen: filo uuius in alterum con- junctorum. 1193 — 1280 p. Ch. n. Beatus Albertus Ma^-nus Ratisbonensis episcopus ordinis praedicatorum. De animalibus libri XXVI. Operum tonius VI. Lugduni 1651 (geschrieben um 1260, jedenfalls zum Theil während des Aufenthaltes in Köln oder später). Lib. I. Tract. I. p. 6. De modis generationis animalium in universali. Quaedam autem repunt super ven- trem, sicut est reptio vermium, tarn aquaticorum, quam etiam terrestrium. — c. 6. p. 13. Et quaedam generant vermes incompletus, sicut apes et for- micae et pediculi, qui generant lendes (Nissen) .... (folgt Aufzählung lebend [auimalia] gebärender) . . . alia autem animalia ovantia et vermes facientia nota sunt . . . Quaedam . . . concipiunt ova et postea generant vermes, quia ova in ventribus eorum mutata sunt ad vermium (iguram, sicut piscis marinus longus qui vocatur chalene (Aristoteles), et vipera .... Vermem autem dico, quod ex toto quidem concepto formatur in totum, sed postea completur ad figuram processu tcmporis (dabei betont Albertus aber, dass auch diejenigen, welche „sibi similia'- gebären, erst ein Ei tragen, aus diesem ein wurmähnliches werde und sich vervoll- kommne) .... Animalium autem generantium vermes, quidani vermes moventur in eadem hora suae nativitatis, et quidam non faciunt hoc uisi post aliquot dies, sicut vermes formicarum et apum. — p. 14. Mnltipcda, sicut vespa et apis. Et aliquod invenitur viginti pedum, sicut (|uaedam species vermium in aures intrantium. Duo enim genera sunt vermium illorum : et inter has summas quaedam habent sex pedes, et quaedam octo, et quaedam decem et sie usque ad viginti, et ultra illum numerum apud nos non est inventus numerus pedum in animalibus. — p. lö. Hic autem praecipue pedibus et pinnis natat i)iscis vocatur Archosis, et multa genera multipeda marinorum, quae sie natant et moventur. — c. 8. p. 16. • • • ad- huc autem genus quod multa coutinet, est genus animalis rugosi corporis 26 * Würmer. (sind im Ganzen die Insekten) .... alia vero marina habentia pedes, nmltomm pedura sunt et quaedam non babent pedes. — Lib. I. tract. II. c. 3. p. 22. (Talpa) venatur lumbricos et vermes. — Lib. II. tract. I. c. 8. Bei Serpentes p. 111. In mari tarnen est animal quod 44 vocatur, pro- pterea quod tot pedes babere videtnr: et simile buic animali est aliud, quod nioratur in terra, et eodem nomine vocatur. Sed quod est in mari, est minus quam agreste, et moratur in locis petrosis et est rubicuudi coloris, et gracilium pedum .... Quaecnnque ergo talia pedes babent, non vere pisces sunt, licet cum piscibus in multis communicent. — Lib. IV. tract. I. p. 153. De diversitate marinorum sanguinem non babentium (Albertus brachte durch eigenes Sammeln die 8 Genera der Aelteren auf 10—11). 1. Malacbie. 2. Mollis testae (Cancer). 3. Durae testae (Ostrea concbilinm), 4. Hiricium marinum (Seeigel). 5. Mallue. G. Ligneum (vgl. unten). 7. Veretrale. 8. Serpentinum, quod simile sit colubro (c. 8. p. IGT. simile tyro serpenti et rubel coloris et alas (Flossen) babet pinnularum consequentes se in corpore suo multos et movetur motu alarum, et baec tamen videntur esse continua in interiori suo . . . accedunt etiam ad ligni naturam (Pflanzennatur), sed minus (juam praecedentia. 9. Pblegmaticum simile albumini ovi. 10. Spougia marina. — Sub ligneo autem continetur animal, quod vocatur stincus (ist nach lib. XXI. tract. I. c. 6. p. 571. ein fünfarmigcr Seestern, p. 660. als sturitus; der bekannte Fisch heisst p. 169. stinc oder spirinch) .... et ego puto, quod sint multo plura, licet sint ignota nobis. Quodlibet autem istorum geuerum raultas in se con- tinet specierum diversitates. — p. 154. Unter den Sauguine careutia ter- restria annulosa: der quadragiuta quatuor, der minder giftige Ohrwurm, das Glühwürmchen u. a. , auch geflügelte. — c. 7. De natura et dispo- sitione animalium corpora annulosa babentium. — p. 166. Sicut longum et multipes est animal quod vocatur 44; Würmer sind nicht dabei. — Tract. II. c. 1. p. 169. Bei den Sinnen werden zwar die „annulosi cor- poris" (nach den Fischen und den obigen Genera 1 — 3) auch als Wasser- thiere aufgeführt, als Beispiele aber nur Landbewohner : Tausendfuss und Biene. — Lib. V, tract. I. c. 3. p. 178. Bei der Begattung und c. 4. p. 179. bei der Ovation sind nicht allein ausschliesslich Insekten unter „Animal annulosi corporis" begriffen, sondern solche heissen sogar „Vermes volantes supra herbas et aquas" und ein Schmetterling aus der Familie der Sphingiden ist „vermis volans habens longam linguam". — c. 5. p. 181 ist animal marinum multipes ein Cephalopode und zwar gleich wie an anderen Stellen (z. B. lib. VIII. tract. II. p. 263) Octopus. — Tract. II. c. 4. p. 186. In isto autem genere gameu sive spongiae invenitur vermis, qui cum aufertur a suo loco, comedit pisces parvos. — Lib. VI. tract. II. c. 3. p, 205. Opinantur tamen quidam anguillas generari ex se invicem, 60 quod in anguillis quibusdam aliquando inveuiuntur vermes parvi filares, ex quibus putatur generari anguilla, sicut et nos superius diximus: et hi dicunt, (juod anguilla non generatur ex eo quod vocatur anchoron terrae, hoc est terrae intestinum sive terrae lumbricum, quod tamen dicit Avi- Acitere Quellen. 27 cell na principiiuii esse siiae generatioDis. Hoc enim iDtestimim per se generatui- ex luto et terra liumida putrescente .... Ex bis (putridis) igi- tiir probabilius generari videtiir, et non ex vermibus lilaiibus loiigis qiii ex aliquo vitio complexionis ejus in ventre suo invcniuntur ali(inando. — p. 206. In multorum autem piscium matricibus ex putrcdine bumorum generantur vermes alati, qui destriuiut ova impraegnationls. ... — Lib. VII. tract. II. c. 2. p. 231. Bei den Krankbeiten der Säugetbiere scbeincn die ,, Pustulae sub linguae" der Scbweine uicbt auf Finnen gedeutet werden zu dürfen. — p. 232. Der dem Vieb scbädlicbe „vermis viridis octo pedum, halkym^', dürfte Meloe variegatus sein. — c. 3. p. 234. Verniiculi cerac; Vermiculi qui teredo (Holzwurm) vocatur. — Lib. VIII. tract. III. c. 261. Est autem aliud genus solertiae in evadendo periculum in eo pisce qui vocatur scolopendria, propter similitudinem quam habet ad berbam illam (Farn) .... folgt das Ausspucken und Wiedereinzieben der Eingeweide, wie es die Alten erwäbnen, hier aber nicht nach Fang mit der Angel — für welchen das Gleiche berichtet wird vom „animal, quod dicitur aloky- los Graece", sondern unter Zerreissung des Netzes — hingegen unter jener Form lib. XXIV. p. 659. und hier zugleich unter Vergleich der Scolopendra mit dem landbewohnenden Centiipes. — Lib. XIII, tract. II. c. 6. p. 396. Genera apium et muscarum et vermium volantium, quae erucae vel bombices vocantur. — Lib. XV. tract. I. c. 1. p. 419. . . . talia aunulosa sicut sunt apiculae et pcdiculi et pulices, primum ova generant, ex quibus egrcdiuntur vermiculi, »{ui gusanes vocantur ... — c. 8. p. 4:2^. Nullo autem modo credibile est, quod ali(iuid generetur per alitiuam vir- tutem generativam in putrefactis, et non possit alio modo magis naturali generari. — Lib. XVII. tract. II. c. 1. De geueratione vermium, sive ex vermibus primam habentium generationem . . . Animalia vero anuulosi corporis sive sint gencrantia vermes ex coitn, sive non generantur ex coitii, sed per se, generantur primo etiara ex aliquo tali involuto in (luo susti- netur ne difHuat materia generationis ; et ideo superius dixinius, quod generatio omnium animalium primo est ex ovis. Rationabiliter autem di- citur, quod erucae quae sunt vermes in caulibns et aliis oleribus gcneiati, et hi qui generantur in arena simile dictis suae generationis habcnt prin cipium. — Lib. XXI. c. 9. p. 574. Ea autem quae secundum suum genus imperfecta esse videntur tam in membris quam in sensus et motus parti- cipatione, sunt vermium quaedam genera, sicut ea quae lumbrici terrae vocantur, quae magis ex vaporibus inclusis sub terra vel putrcdine radi- cum nasci videntur, quam per semen maris et foeminae. In bis cnim nullius omnino sensus Organa videntur distincta nisi tactus. Gustus cnnu in iis non perficitur nisi sugendo sicut radices plantarum sugunt Imniores: et ideo in talibus non invenitur nisi una via cibi per mcdiiun distenta longitudinis, sicut est via succi per radices: nee invenitur in eis diycrsa digestio, nee raembra digerentia, nee aliquid loco ipsorum, ncc ali<|nul vasorum sive intestinorum vestigia: sed totum corpus per longitiuhncm ex anulis componitur: et est in medio anulus majoris quam aUi spissitu- 28 Würmer. dinis, ad quem anteriores et posteriores in motu colligunt: nee moventur pede vel ala, sed potius alteram partem cor])oris ad medium anulum con- trahendo, et alteram ex eodern auulo protendendo : nee semper protendunt uuam et eandera, sed modo unam, et modo aliam: quia ad utraraque sui corporis extreniitatem moventur. Nee vident nee audiuut nisi forte soni fiant cum concussione : tunc tactu uon auditu sentiunt concussionem. Haec etiam odorare niliil omniuo videntur, nee gustum habere secundum quod Judicium saporum est, sed secundum quod est sensus alimenti, et sie est quidam tactus: propter quod etiam sugendo sumunt aliraentum. Nee egestioncs videntur emittere sicut neque plantae, sed aliquando iuvenitur UDum talium ad alterum extendi in anteriore medietate corporis super terram, et aptari sibi directa extensione ac si unum calorem quaerat ex altero: quod quidam putant esse talium animalium coitum: quod tarnen nulla ratione verum est: quia viae seminis in eis nullae prorsus inveniun- tur nee humescunt in tali conjunctione, sicut invenitur fieri in serpentibus quando coeuntcs complicantur. Ex bis autem aestimat Avicenna cum juxta aquas limosas sunt, anguillas generari: et hoc si verum est, tunc oportet isla quasi materialia semina et ova esse ad anguillularum gene- rationem. Haec igitur et bis similia talem suae imperfectionis habent modum. — Lib. XXII. tract. II. c. 2. p. 593. Vermes autem aliquando in ventribiis equorum superabundant, et hujus infirmitatis signum est, quod frequenter equus super latera volvitur et ventrem pedibus posteriori- bus scalpere nititur ... et nisi cito succuratur aotequam vermis intestina perforet, raro aut niinquam evadet. Nascuutur autem ex mala esa cum potus iuopia. Folgen Kuren. — Lib. XXIII. c. 19. p. 632 (nach Kaiser Friedrich). Si autem anguillae, hoc est, lumbrici longi comedunt fal- coneni .... Folgen die Heilmittel. — c. 21. p. 635 (nach Falkner Wil- helm). Quod si nasccntias astur habeat, accipe sanguisugas, et mitte eas in nasccDtias ... — Lib. XXIV (Natatilia) p. 648. . . . quod duae an- guillae ca})tae sunt in Germaniae partibus, quarum utraque multas habuit filaris quantitatis in utero, et matribus occisis ex ventribus earum niultae egrediebantur. — p. 649. Anguillam quidam de luto, quidam de lumbricis terrae, quidam de superfluitatibus piscium dicunt generari. — p, 655. In aestate quidam dicunt, quod (gobio) vermiculis quos in ventre gestat, vitiatur. — Lib. XXVI. De parvis animalibus sanguinem non habentibus, et de duobus accidentibus quae sequuntur illa animalia (Ringelung und Fertigkeiten). — p. 676. Bufo vermis quadrupes . . . lumbricos ali(|uando comedit (Bufo fusca = Bonax). — p. 676. Ciniphes (Schnaken) sunt vermes volantes longis cruribus. — Cantharides vermes sunt virides. — Cimex vermis est latus in parietum rimis. — Cicada vermis est, quem nos grillium (Heimchen und Grille) vocamus. — p. 678. Eruca vermis est longus. — Erigula (Zecke) vermis est. — Formica vermis est parvus. — Limax vermis est tardus, a limo sie vocatus. — Lanificus vermis est, qui et bombex dicitur, qui et sericum facit. primo vermis est. — p. 679. Multipes est vermis, qui et centipes vocatur . . per hyperbolem . . . quia Aelterc Quellen. «jg re vera iion habet nisi 44 . . . ingredinntur aurem. — Miisca vermis est notus duobus alis et oeto pedibus (fast überall giebt Albertus deu In- sekten 8 Füsse, zählt also ein Paar Taster oder Antennen als solche). — Papiliones sunt vermes volantes nuütorum colorum. — p. G80. Pediculus est vermis de putredine. — Rana vermis est quadrupes. — p. (581. Stellae figura vermis est, ut dicit Pliuius, qui uocte ut Stella lucet (Glühwurm). — Spoliator colubri vermis est coloris aurei, viridi colore interlucente, qui currit in pulvere in viis campestribus (Carabus auratus). — p. 682. De seta. Seta est vermis longus cubitalis adeo exilis ut seta vel pilus de juba vel cauda equi putetur: iinde et nomen accepit. Hie in a(iuis stanti- bus non raultum corruptis geuerari invenitur, et est adeo durus, quod conteri pede non potest: et si buUiatur, non emollescit. Ilaustus autem ab homine, cum cruciatu et langore vitam aufert. Aliter autem tactus non infert nocumentum. Hie vermis Caput non habere videtur, sed ad utramque partem natat. Forte autem hie de pilis nascitur equorum: quia pili equi in aqua positi staute vitam et spiritum accipiunt, et moveutur sicut multoties experti sumus (Gordius). — p. 682. De sanguisuga. San- guisuga vermis palustris est notus, eo quod sanguinem animalium sugat, sie vocatur. Hie vermis multorum modorum est: sed apud nos sunt nigrae in toto et planae, et sunt virgulas rubeas in dorso habentes, et aliquantulum rugatae, et hae sunt meliores: pedes non habent, nee ali- quod membrum, ut videtur (membra sind auch innere Orgaue): in toto enim similes sunt sicut columna (folgen die Vorsichtsmaassregeln beim Gebrauche, damit sie nicht eine Wundinfektion hinterlassen). Quaedam harum invisibiles sunt et filares et haustae in aqua adhaerent interius gutturibus hominum et animalium et indesinenter faciunt fluere sanguinem. Si autem locus ubi adhaeret, sale infundatur, fortiter statim exit san- guisuga: et si locus quem momorderit, nimium sanguinem fuderit, san- guisuga comburatur in testa, et pulvis ejus desuper ponatur. Hie vermis vulnus faeit triangulum: aviditate etiam sugendi dulcem sanguinem homi- nis suetum emittit, et alium continua recentiorem sugit. — p. 682. Hcorpio vermis est niger multorum pedum. — p. 683. Tappula (Hjdrocoris) ver- mis est. — Testudo (Helix) vermis est de putredine heibarum et viscoso rore geueratus. — Tinea vermis est a teuendo dictus. — Teredo vernns est ligni. — Tatinus (Dermestes) vermis est, qui in lardo porci nascitur, quando putrescit, et est vermis hirsutus. — Uria vermis est porci, ab urendo dictus, quia ubi mordet, vesicae surgunt ac si locus ustus sit (Rothlauf). — De verme. Vermis quod omnibus nomen commune est specialiter sibi lumbricos terrae vendicat, eo quod de sola terrae exalta- tione (? exhalatione) nasci dicatur. — Was Hb. XXV. p. 668, bei deu Sehlangen unter centupeda verstanden ist (serpeus est de generc draco- num, multos valde habens pedes), weiss ich nicht. 1210— 91275. Thomas von Coiitimpre. De naturis rerum. Cod. pergamentaceus Cracov. XX Libr. constaus, wahrscheinlich aus dem An- fange des 15. Jahrhunderts. Lib. IX. §. 38. Beschreibung der Seta 'O^ 30 Würmer. / (vermis est vel serpens); Vergleich mit Pferdehaar, nicht Ableitung von solchem. Für den Menschen, verschluckt, todbringend erachtet (nach Diesing, Sjstema helminthum). Die Beschreibung ist wohl ganz dem Albertus entnommen. im dreizehnten Jahrhundert. Nicolas Myrepsiis. De antidot. sect. I. cap. 298 (nach Davaine) scheint zuerst von einem Einflüsse des Mondes auf die Würmer gesprochen zu haben. um 1300. Ariiaiild de Villeiieiive. Breviar. lib. II. cap. 21 (nach Davaine). Ex phlegmate dulci fiunt longi et lati; ex phlegmate natural! fiunt breves et lati et isti dicuntur cucurbitini et quidem -dicunt quod isti cucurbitini generantur in ventre cujusdam maximi lumbrici, ([ui aliquando emittitur longior uno vel duobus brachiis, qui solium sive cin- gulum dicitur. geboren 1250. Petrus Apoiicnsis. Conciliator diiferentium philo- sophorum et praecipue medicorum p. 356 — 358 (nach Schenck von Grafen b er g). Rara et varia vermium symptomata. 1375 und 1403. Aelteste königliche Verbote des Verkaufs finnigen Schweinefleisches auf den Märkten von Paris und Einsetzung von jurcs langueyeurs de porcs (nach Davaine). Jo. Midi. Savoiiarola. Tractatus de vermibus, annexus ejusdem Practicae canonicae de febribus. Venet. 1498. Jo. Laiigius Lemberg. Epistolae medic. volum. bipartitum denno recognitum. Hanov. 1503. L. IV. ep. 13. p. 585. Zweifelt ob Dracunculus ein Wurm oder ein Nerv sei (nach Fuchs). um 1500. Ilicroiiimiis (xal>ucinus Faiieiisis. Commentarius de lumbricis alvum occupantibus et de ratione curandi eos, qui ab iis in- festantur. — De lumbricis alvum occupantibus et eorum cura. Venetiis 1547. Lugd. 1549. Eine gelehrte Compilation. Beschrieb die Tänie als einen Sack (Schleimklumpen), welcher die Cucurbitini enthalte. Bei Amatus Lusitanus, Tyson, Schenck, Rudolph! u. a. angeführt; bei Andry dafür, dass er einen Bandwurm im Wasser einen Tag leben gesehen haben wolle. — Cap. VIII. p. 25. Wahrscheinlich erste Erwäh- nung: In jocinoris ovilli capillique venis saepe mihi visa sunt animantia quaedam cucumeris semiuibus band omnino dissimilia (vgl. Davaine). Cosimus beobachtete 152G in Holland eine Leberegelseuche (nach Wolfgang Franzius). 1462 — 1536. Joaiin. Manardus Ferarieiisis (Commentator des Galenus). Epistolae medicinales. Lugduni. 1549. lib. 3. ep. 1. und lib. 4. ep. 1. lieber Bandwürmer; nach Schenck v. Gräfe nb er g und Davaine. Ilipi)ol. Bryllus. De vermibus in corpore humano genitis. Venet. 1540. Georg'. Kupfnerus. De aegritudinibus infantium. 1544. Appendix ad lib. Leouelli Fauentini de morb. puerorum. Sah die Mitesser, comedones, als lebende Thiere mit schwarzen Köpfen an; wonach Aeltere Quellen. g]^ Sehen ck sie dem Dracunculns anreihte, freilich wie die Mücke zum Elephanten (Schenck, Obs. 8). Vermiculi seil iit alii vohmt, pili infantiiim et puerorum miisculosas brachiorum, suranim atque teryi partes intestantes, veteribus incogniti. — Sah den Bandwurm als ein tSpolium des Darms an, die cucurbitini einschliessend, welche ihm Leben und Bewegung ver- liehen, und gab ihm einen Schnabel, gleich dem des Nadelfisches: in mncronem tanquam subulum desiisse. Amatiis Lusitanus (J. Rodriguez). Curationum medicinalium Cen- turia I. Florent, 1551. — Tom. I. continens Centurias quatuor. Tom. II. continens Centurias 5 — 7. Venet. 1566. — Cent. I. cur. 5. p. 75. De colici doloris a lumbricis evenientis curatione. ■ — cur. 56. p. 267. De lumbricis et aliis signis mortem minantibus (vorzüglich der Streit über die Prognose aus todt abgehenden Spulwürmern nach den Alten). — Cur. 6. p. 76. De lumbricis in stomacho genitis (das sind die durch den Mund entleerten) et non infestantibus et eorum curatione. Das Ausbrechen von Würmern ohne Krankheitserscheinungen. Gegen die Meinung des Aristoteles, dass sie im Magen nicht entstehen könnten (Lib. 4. Meteororum) wird theils die Erfahrung der Aerzte angeführt, theils, dass im Magen fauliger Schleim zu ihrer Erzeugung vorhanden sei. Die Entstehung aus pituita putrescente wird gegen Aetius und Paulus auch für die Bandwürmer aufgestellt. — Centuria IL Venetiis 1552. cur. 23. De vermium curatione. p. 67. Behandlung mit „Semen lumbricorum'', welcher zur Kur bei Säug- lingen den Ammen gegeben wird. — Cur, 40. p. 122. De puero, qui vesi- culam vermium plenam egessit (d. h. einen Ballen von Askariden). — Cent. V. cur. 46. p. 74. in qua agitiir de vermibus. Es seien aus einem von einem Mädchen abgegangenen grossen Rundwurme, als der Vater ihn zertreten hätte, andere Würmer hervorgegangen (natürlich waren das Darm und Genitalschläuche ; diese Geschichte hat aber die Nachfolgenden sehr beschäftigt). Das bestätige den Hippocrates (lib. 4. de inorbi- bus), welcher meinte, dass die Rundwürmer in den Gedärmen gebären und hecken könnten. — Cent. VI. cur. 34. p. 186. De puero saejjc in febre cum vermibus propter obstructiouem et malum vitae regimen inci- denti (kleine Würmer). — cur. 74. p. 225. De verme lato quatuor cubi- torum per os ejecto .... Die Gliederung am einheitlichen Leibe ist hier beschrieben, aber das dünne Ende des Wurmes wird Schwanz genannt, der Kopf als weiss und warzig bezeichnet. Hujus nunque lati lunibrici portiunculae, semina Cucurbitae, prae se ferunt, qui intra se nihil con- tinere ob corporis sui lati compressionem videtur, unde Hippocrates . . . — Cent. VIL Lugd. 1570. cur. 64. p. 199 (nach Fuchs). Dracunciilum lumbricum album esse. Verglich ihn auch mit den Gerinnseln in Herz und Blutgefässen. ~ Ocyrrhoes seu de venae sectioue copiosa methodus. Venet. 1542. p. 219. De hirudinibus. Auswahl nach der Farbe mit Bezug- nahme auf Dioscorides. lib. 6. c. 32; Vorbereitung derselben zum Saugen nach Galenus; Vergleich von deren Nutzen mit dem der Schröpt- köpfe ; Indikationen. 32 Würmer. 1514—1572. Aquatilium animalium historiae lib. I. cnni eorundem formis aere excusis, Hypolyto Salviaiio Typheniate Komae mediciDam profitente autore. Romae 1553. 1518—1564. Petrus Belloiiius Cenomanus. De Aqiiatilibiis libri 2. Parisiis 1553. Französisch: Pierre Belon du Mans. La uature et diversite des poissons, avec leurs pourtraits , representez au plus pres du uaturel. Paris 1565. — Lib. 11. Exauguium differeutiae ac divisiones. c. 12. p. 436. De dejectamentis marinis. Eruca marina. Quomodo ter- restres Verrucae stirpes vescuntur algis. Marinae autem colore et figura terrestres emularentur, nisi pedibus carereut. Horum loco villos habeut, in ordinem ad tergus utrinque dispositos, alumine fissili tenuiores, floccis septuaginta (piatuor tarn in prona quam in supina parte constantes, peni- cillis tubo intarctis similes : quibus pro piunis ac pedibus utimtur. Horum enim inferiores gressum, superiores natatum subministraut. Non natant autem more piscium piunis praeditorum, sed suis villis aquam impellnnt, ac perpetuo in imo considunt: moveri enim non possunt, nisi inferioribus villis aliquid pertingant. Coloribus tam numerosis variegatae sunt, ut nulla ars pictoria baue venustatem imitari possit. Sex digitis longiores, unico crassiores raro conspicies. Maculas permultas, albas et rubras utrinque in lateribus habent, lineam rectam , lividam in summo tergore, totidemque articulis loricantur, quot floccis constant. Supine pars nervo rubro distinguitur, quo se ipsas contrabunt ac dilatant, quatuor illorum ordinibus circumstipatur: totidemque in dorso lineas transversas luteas inter articulationes, quot villorum tubulos habent. Caeterum erucae inerti et niolli sunt corpore. Has testudines marinae, quae potissimum algas depascuutur, plurimum appetnnt, ut iis 'dissectis integras erucas plerumque repererim (mit Holzschnitten). 1492—1555. Eduardiis Wottoims Oxoiionsis. De differentiis ani- malium libri decem. Lutetiae Parisiorum 1552. fol. 188. Scolopendra marina. — fol. 195. Intestina terrae. Dabei auch solche in mari, qua algae fiunt, in stagnis et fluviis juxta ripas. — fol. 195 und 196. Para- sitische Würmer. — fol. 149. Hirudo und Caeruleus vermis. 1507—1556. Uuillaume KoiuMet. Libri de piscibus marinis. Lugduni 1554. An Fischen sah er zuerst die Pontobdella muricata, be- schrieb sie und bildete sie ab. — p. 398. Lampetra. — p. 494. Nereides. — Die raolles unter den Blutlosen enthalten Cephalopoden, Schnecken, Akti- nicD, Quallen; die Crustacea ausser Krebsen auch Echinideu. — Univer- sae aquatilium historiae pars altera cum veris ipsorum imaginibus. Ibidem 1555. De Insectis et Zoophytis liber. p. 108. De scolopcndris marinis. Nachdem Scolopendra marina unter Belluae marinae nach Aelian beschrieben . . . nunc de alia dicimus, quae ex insectis, terrestri scolopendrae similis, de qua haec Aristoteles ... (die Abbildungen scheinen zwei Arten von Nereis und eine Eunice darzustellen. — p. 109. De verme inixoogvyyorwfo (Sipunculus). — p. 110. De verme uaxQo- Qvy'/oTtoio. — De vermibus in tubulis delitescentibus. — p. 111. De Aelterc Quellen. 33 penicillo marino; de biriidine marina (Pontobdella); alles mit Abbildiuigen, welche die Späteren kopirt haben. — Im Lib. de diagn. morb. cap. 17 (Citat nach Schenck) nennt Ron de 1 et" den Bandwurm Tinea und er- klärt die Kürbiskernen ähnlichen Stücke für dessen Theile. — Nach der Mittheilung- des Casp. Wolff aus Manuskripten des Roudelet (Citat nach Schenck) hat dieser in verschiedenen, wenig bestimmt dargestellten Fällen aus der Harnblase gekommene Würmer gesehen. 1516 — 1565. C. (xesiieriis, Medicus Tigurinus. Historiae animalium lib. 4, qui est de piscium et aquatilium animantium natura. Zürich 1558. p. 1226. De verme microrhynchotero Rondelet, macrorhnchotero Rond. — p. 1227. De vermibus in tubulis. — Corollarium de vermibus aquatilibus nonnullis. — • p. 1229. Vermibus aquatilibus illos etiam, qui in piscibus innascunt adnumeremus (axioh'/y.ta). Belon fand sie an den Mesenterial- gefässen des Kaulbarsches eingekapselt. — Ligulae. — Rondeletius de lumbricis s. vermibus stagni marinis (Arenicola) und de iisdem Bel- lonius p. 597. — De scolopendris marinis Rondeletius p. 1009. — C. Gessner Thierbuch übersetzt von C. Forer. Zürich 1563. Theil 16. Von etlichen Meergewürmen. — fol. 156. Ein wunderbarer Haarwurni, eruca marina. — fol. 157, Hirudo marina, ein Meeregel, denen so in süssen Wassern, welche er Hirudo major und varia nannte, ganz gleich; Meernassel, Scolopendra marina. Vermis microrhynchoteros und macro- rhynchoteros, zwei Ellen lang mit Schnabel (i. e. Rüssel) im Letten. Vermes in tubulis delitescentes. — Von Scolopendra marina erhielt G. eine Abbildung aus Italien durch ßrasavolus. G. hatte nach Andry selbst einen Bandwurm. llumler hat 1558 bei einem Epileptiker Geschwülste an der Dura mater und Schädeklecke beobachtet, welche möglicher Weise Finnen waren (vgl. Küchenmeister, Quellenstudien über die Geschichte der Cesto- deu, deutsches Archiv f. Geschichte d. Medizin. II. H. 4. und Leuckart, die Parasiten. 2. Aufl. I. 1. p. 705). Hieron. Cardaims. De subtilitate libri 21. (1560). Basileae 1684. Hierher p. 316. Aufguss von Hanf zum Hervortreiben der Regenwürmer und der zu Fischköder dienenden Würmer. — Bei der „Magna metamor- phosis" der verschiedenen Pflanzengattungeu beim Faulen in IMerdedünger zu verschiedenen vermes, p. 667, sind wohl mehr Insekten iu's Auge ge- fasst. — Die ältere Ausgabe von 1560 hat die erste Stelle, wo sie p. 346 sie haben sollte, nicht, die zweite p. 730. 1568 und 1572 kamen wahrscheinlich im Mannsfeldischen Trichinen- epidemien vor. Nach dem Werke K. v. Weber, Anna, Churfürstin von Sachsen. Richter, Jahresber. d. Gesellsch. f. Natur- u. Heilkunde in Dresden 1865—1866. p. 78. Bei Fuchs De Dracunculo (s. u.) findet man aus dieser Zeit folgende Citate für die thierische Natur dieses Wesens: Jo. Actuarius. Opera. Paris. 1556. Lib. 4. Methodi medendi p. 311. — Thom. de Vciga. Comment. in Galeni opera I. Antwerp. 1561; comment. ad libr. de loc- Bronii. Klassen des Tliier-EeicUs. IV. 1. "^ ^4 Würmer. affect. Üb. 6. p. 298. No. 3. — Jo. Gorraeus. Defiu. medic. libri 23. Paris. 1568. p. 87. — Hieron. Mercurialis. Variet. lectionis Libri 6. Venet. 1587. Lib. 2. cap. 20. p. 46. — Für die Natur des Dracunculiis als einer Erkrankung hingegen neben früher erwähnten Autoren: Phil. Ingrassia. De tumoribus praeter naturam. Neapol. 1552. T. I. cap. 1. lib. 26, welcher ihn für einen Abszess hielt. — auch Ul. Aldrovandus. Serpeutura et draconum histor. libri 2. ed. Barth. Ambrosini. Bonon. 1640. p. 326. — und de Cavliaco. Chirurgiae T. 11. c. 8. p. 129. Lugd. 1572. IJahluiuus ßoiiseiiis. Epistolae 1564. Wird von Schenck an- geführt für einen Fall von Wurm aus der Blase, welcher, 1' 4" lang, sich auf Blutegelgrösse habe zusammenziehen können und längere Zeit gelebt habe. Jean do Clamorgaii. La chasse du loup. Lyon 1583 (frühere Aus- gaben 1570, 1574) fand öfter in der Niere der Wölfe Schlangen i. e. Strongylus gigas (nach Davaine). Cornelius Oenima. De naturae divinis characterismis. Antverpiae 1575. Lib. L Cosmocritica. p. 190. . . . Nonnulli ad solem expositi (in einer grossen Epidemie) serpentes magnos et parvulos copia rejeceruut (wohl Spulwürmer). — I. p. 103. Omnem fidem superat anguillae vivae per inferiora secessus in puella annorum quatuordecim cui et ab initio affectus praesens aflfui anno 1572; mit Holzschnitt. Dieses war kein Wurm, sondern ein sogenannter foetus in foetu, dessen Abbildung einen Theil der Wirbelsäule, Knochen, Haare u. s. w. zu zeigen scheint; nach n. p. 75 wäre dies 1571 geschehen, der „Aal" eine Elle lang gewesen; gestavat illum velut foetum per novem menses. — H. cap. 2. p. 40. lieber eine 1552 beobachtete schreckliche Viehseuche durch Würmer der Leber. — n. p. 201. Ein wirklicher Wurmabszess, welcher mit Nashornpulver be- handelt wurde, bis die Natur sich half; der „Aal", V/^' lang, daumen- dick, habe gelebt, d. h. , in Wasser gebracht, sich bewegt. — Gemma wird von Franzius auch für Würmer in Tliieren citirt; siehe über ihn auch bei Tyson. J. ßauliinus. Historie von etlichen wüthenden Wölfen um Mümpel- gard und Beifort. Mümpelgard 1591. Etwa 1—2' lange Schlangen (Stron- gylus gigas) in Nieren alter Wölfe. Thaddaei Diini Locarnensis medici epistolae medicinales . . . eju^dem de Hemitritaeo sive de febre semitertiana libellus, item niiscellaneorum de Ee medica liber. Tiguri 1592. Miscellanea med. cap. 15. p. 155. De Inmbrico lato (mirae longitudinis). Daselbst kommt für einen, 1571 ab- gegangenen, mehr als 20 Ellen langen Bandwurm die Bezeichnung vor: squamosus instar serpentis, nisi rectius geniculatus dicatur, übrigens, da der Kopf fehlte, totus sui siniillimus. Er wurde im Ofen getrocknet und Dun US bekam ihn im Kanton Zürich zu sehen. R. Leuckart (die Parasiten des Menschen 2. Aufl. I. p. 517) glaubt mit einiger Wahrschein- lichkeit annehmen zu dürfen, dass dies die erste Beobachtung von Bothrio- cephalus war. D. schliesst die Anführung der Stellen aus Galeuus und Aeltcre Quellen. 35 Paul Aegineta mit „si quod Paulus Aegineta sciibit, verum sit, interiorem intestinorum tunicam in hoc aiiimal permutari, miiuiii iioii est, dysenteriam inde subsequi." Ferraiite Imperati. Historia naturale nell' quäle ordinatamente si tratta di diversi conditioni di Minere, Pietre pretiose e altera curiosita, con varie historie di plante e animali. Neapoli 1559; Venezia 1072. — Dell Historia naturale. Napoli 1599. Lib. 27. p. 732. Vermichiara, Alcyonio milcsio, Alcyonio tergo di Dioscoride, ein Convolut von etwa eine Linie dicken Wurmröhren. — Historia naturalis. Libri 28. Colouiae et Lipsiae 1G95, autore ? N. A. Stelliola. geb. 1493. Dreizehn Bücher des hochgelehrten und weit beriiniptcn Herren, D. Tlieoplirasti Paracelsi, Eremite paragraphorum etc., jetzt zum ersten Mal mit allem Fleiss in Truck geben und aussgehn lassen. Basel 1571. Das ander Buch Theophrasti Paracelsi de morbis vermiuin. §. 1. Vermium generatio tria habet priucipia. Primum ex nutriraentis/ idque in stomacho et non in intestinis, ut putant: et ex eleraentis (ut muscae) et unum ab extra et a spermate animantium (auss dem Laich der Thieren) in viris vero in stomacho crescunt, et possunt tunc migrari in hepar. Faeminis autem in matrice, si bibunt sperma, crescit vivum potum sperma tamdiu, atque alias et fit monstrum, postea affligunt et in- festant, et cibum appetunt, et nonnunqiiam durat in annos etc. — Ver- mium generatio tria priucipia habet/ primum ex nutrimentis, secundum ex minerabilibus, tertium ex elementatis. Vermium generatio fit ex putre- dine sed non ab omni putrefactione generantur vermes. Ex tribus causis generautur vermes, nascitur in stomacho, nee putredo est in causa geue- rationis. Vermium (i. e. zur Wurmerzeugung geeignet) putrefactio si fuerit in stomacho, et non expellitur per virtutem expulsivorum , tunc nascuntur vermes, et putredo quasi hospitium est vermium. iSecunda causa ex minerabilibus, dann es unmöglich ist, dass im Fleisch, im Blut, im Marck Wurm mögen werden, sondern die nemmen ihr Principium auss keiner Faulung, sonder wachsen ex mineralibus. Es wirt auch generatio vermium, so man -sperma in einem Wasser trinket, oder von einem Viscli- rogen, so ein sperma in exultatione ist. Generantur auch vermes, wann einer ein Fröschleichen trincket. . . In raulicribus, w^aun sie ein sollich Leich trincken, so nimpt es matrix an, nit als in den Mannen, denen dann die Wurm im Magen wachsen Stellraiert sechs Monat . . . und also wirt ein monstrum daraus . . . dann begert es sein cibum und geschwüUet dann der Bauch auf. §. 2. Ex primo principio tria sunt genera, erudum, chimesum et excrementum. Ex secundo principio fiuin- quegenera: venarum, concavitatum, medullae, intestinorum et membrorum regionum. Ex tertio quatuor genera; putrefactionis, a<)Uositatis, chaos et caliditatis. Notabilia. Ex crudo sunt veluti lumbrici tcrrestres, und Regenwurm. Ex chymo, Spulwurm lang und klein. Ab excrementis sunt vermes candidi et subflavi cum pedibus. Ubi vermes vexant intcrpolatini/ Signum est, quod in stomacho sint. Quibus permauct longa oris annnn, 3(3 Würmer. simipto quoque eibo^ signnm quod vermes sunt putrefacti in stomacbo. Theriaca Mandragorata pellit vermes si esurieDtibus exbibeatiir . . . lu iutestinis non fiiint ex pntvefactione, sunt longi, flavi, teudentes colore ad vnbenm, et tum in exerementis videntur Lunipenwiirm. Vermes uibil tam pellit ex intestiuis atque colecynthis, in regiouibus sc. cerebii, cordis . . . Ab excrementis giebt Würmlein weiss . . . baben kleine Füsslein . . . Die regiones baben aucb würm, als in cerebro ist durcb anatomiam erfunden worden ein Wiirmlein, das piam und duram matrem durcbstocben bat, davon dann l'renesis kommen ist. Aucb in corde seind durcb anatomiam erfunden worden , in regioue splenis et fellis miigen Avürm werden, aber in renibus mag kein Würm werden propter urinam. Aber in pulmone mögen aucb Würm generiert werden. §. 3. Würmer in Nüssen und P^'rücbten (abbängig von sperma oder monstruosum spernia). Alle (diese) Würm wacbsen ex spermate und nit ex putrefactione. §. 4. über sperma. §. 5. Muscarum generatio ex aere procedit, lacertarum ex terra, araneae ex igne, serpentes vero ex aqua, pulices e mineralibus ... De cura ver- mium . . . Omnes autem purgationes in vermibus vanae sunt, nisi ea vermes occidantur . . . die stück so ausswendig die Würm tödten , die tödten die Würm aucb inwendig ... Myrrben, Oleum de colcotar, Colo- cintis, Oleum Hjpericonis, Kupfervitriol. — Aurelii Pbilippi Tbeo- phrasti Bombasis von Hobenbeim Paracelsi .... Opera, durcb Joannem Huserum Briscoium in zeben unterscbiedlicbe Tbeil, in Truck gegeben. (Basel 1590) Strassburg 161G. p. 630. Von Würmern: Wiewol der Würm viel seind, so ist docb der Würmer Stamm nur ein Stamm, und aucb ein Ursprung ibr aller: das da aber tbeilt von einander, den also, den also, das giebt die materia darauss sie wurden: dieselbig aber im Grund nimpt, sie sei wie sie wöll, nur ein Artzney an, das ist die Artzney für die Wurmen. — Causa. Ein jeglicher Wurm der wachst auss zwo Ursach, auss feuli, und aus dem sperma. Von der Sperma ist es also; wo ein Sperma des Wurmen etc. in Menschen kompt, und wird nit gedewet, etc., so gebt es durcb die natürliche Wärmi in ein Wurm, id est monstrum vermium: quare: quia non est in loco suo, id est, ma- trice, ergo monstrum fit, ut bomo generet gnomos, item gigantes etc. Die andere ist die feulung. Nun macht ein jegliche feulung ein Wurm, so sie nach dem Himmel und Mond faul wird, sonst nicht. Als die Käss, so im Augstmonat, im Hewraonat gemacht werden, die faulen alle, etc. Und also sind mehr Monat im Jahr, darinn es beschicht: darumb ist generatio vermium , putrefactio v^oelica. Also aucb aus grosser Ilitz wer- den Würm: Als ibr secbt im Sommer, da faulen alle Ding, was da ist, auss der grossen Hitz. Nubn ist das der Grundt, so im Leib also aucb ist ein Augustus, Junius etc. caniculares, so faulen auch darum die partes corporis und alsdann wachsen auss ihnen Würm, etc. Also auch im Menschen dermassen der gantz microcosmus ist, und in seinen partibus ihm solches begegnet. — De loco. Nubn aber von der statt da sie werden, wissen, dass sie allein wacbsen in den Ohrten, da laulen mag: Aeltere Quellen. n-. In Ohren, Zähnen, Gedärmen, Magen, niatricc. Und sonst nicht: Es war dann wiinderbarlich des Himmels Lauf vcrjrret FAn Frauen die zu viel Hitz, gebiert nicht gesandt Kinder, alles auff Wiirm geneigt. — Empfahl bereits das Zinn gegen Wärmer, ed. Basel, p. 245. 1494—1555. (j(co. Agricola. De animantibus subterraneis liber. impr. Frohen. Basileae 1549. (seorsim ed. a Johanne Öigfrcdo. Witen- bergae 1614). p. 70 (71) (Talpa) vescitur . . liimbricis. — p. 72 (73) spondjlis verniis = Engerling. — Vermis quadrupes = Meloe. — p. 73 (74) Ascarides etiam, qui snnt vermes parvi, non unius et ejusdcm coloris : nam alii candidi, alii nigri, sacpius aratro excitantiir .... vastant sata. — At liimbricos, qui item intra terram gignuntur et oculis careut, pluviae eliciunt. Concinne igitiir Euclio Plautinus, solicitus de aula auro referta, inquit ad Strophyhmi: Foras, foras luuibricc, (jui yiih terra crcpsisü modo Qui modo iiusquam comparcbas, nunc qiiom comparcs, pcris. Index zu ed. 1614. Ascarides, Erdworni; Lumbricus, Reinworm; Spon- dylus, Engerle. 1500-1590. Bcniard de Palissy, Oeuvres, ed. 1. 1557. Lyon, p. 210. ed. Paris 1777. p. 672. ed. Paris par Anatole France 1880. p. 301: Aussi on y cueille de Tabsinthe appelec Xaintouique, ä cause du pays de Xaintongc. Ladite herbe a teile vertu que, quand on la iait bouillir et prenant de sa decoction, od en destrempe de la iarine pour en teire des bignets fricassez en sein (graisse) de porc ou en beurre, et que l'on mange des dits bignets, ils chassent et mettent hors toiis les vers qui sont dans les corps, taut des bommes que des enfants. Au paravant que j'eusse la connoissance de ladite herbe, les vers m'ont Iait mourir six enfans, commc nous l'avons connu taut pour les avoir fait ouvrir, que par ce qu'ils en rendaient souvent par la bouche; et quand ils estoyent pres de la mort, les vers sortoyent par les nasaux. Les pays de Xain- touge, Gascogne, Agenes, Quercy et le pays devers Toloze sont fort sujets ausdits vers, et y a peu d'enfans qui en soyent exempts: ä cause (pie les fruits desdits pays sont fort doux. Je le di parce qne les mcdccins de Paris m'ont atteste que c'estoit chose rare de trouver des vers es en- fans dudit Heu: toutesfois es pays des Ardennes ils y sont fort sujets. Je ne sgay si c'est a cause de la biere ou des laitages. Je ne puis rendre tesmoignage sinon des pays que j'ay frequentez. Jo. 8clieiick de Gräfenlierg-. Observationes medicac rariores. Erste Ausgabe. Francof. 1600. — Folioausgabc. Lugduni 1644. — Eine Fund- grube für die Quellen. Nach der zweiten Ausgabe, welche vieles unter- dessen über Würmer Gedrucktes mit berücksichtigt: Lib. V. caj). Syroncs, Pediculi, Üracunculi. obs. 6 et 7. p. 677. 678. De dracunculis Acthiopiae et Indiae propriis: Graecis, veluti Galeno, nomine tenus cogniti (Ich kenne die Stelle bei Galeuus nicht, es dürfte wohl revojv heisscn, was Sehne und Nerv bedeutet). — Vermis intercutaneus, alias a Dracnnculo . . . . passio boviua (Oestrus) a similitudiuc dicta. — Dracontiou (von 38 Würmer. (Uoy.siv, ÖQcrAEiv oder deoxsüd-ai), draciinculiis ut scribit introdiictionis seu medici author, malum est cutis varici simile, magnumque dolorem, dum paulliilum prominens movetur, coucitans. Aetius autem ex Leonida dra- cunculum lumbrico similem esse dielt, interdum magnimi, alias parvum reperiri et frequentiiis quidem in eruribus, aliquando vero et in brachiorum musculis oriri et consistere: nasei autem in Aetbiopia atque India, maxime pueris, lumbricis latis non absimilem, moverique sub cute sine molestia. — Ausser scbon angeführten werden für Dracnnculus citirt Agricola, Fuchsins, Robert. Constantinus in lexico, Wierus in libello Ger- manico de morbis incognitis, Paraeus lib. 7. cap. 21. chirurgiae, welcher ihn für einen blossen Abszess hielt. Die Griechen und Araber erklärten gleichmässig die Krankheit für jenen Orten eigenthümlicb. — De passione bovina. lib. V. obs. 7. p. 678. Mit Quellen aus Alzaharavius, Avcn- zoar und Albucasis. — Lib. IIL obs. 1—5. p. 481, 482. Würmer der Blase. 2. Ein gar nicht detaillirtes Abgehen mit Blut bei Dodonaeus in Annotat. ad. cap. 97. Beniveny de Abditis. — 3. Ex observ. Joan. Visceri, ein kleinfingerlanger Wurm abgehend mit Blut, angeblich lebend. — 5. J. Gramer, einer spannenlang und zwei Fälle von Wür- mern im Urin „kleiner als Wanzen". — Lib. II. Vermis cordis. obs. 1 — 3. p. 258, 259. — 3. Aus Joh. Hebenstreit libello de peste: Depreheusus est vermis albus, praeacuto rostello, eoque corneo praeditus cordi adhae- rescere. — Die Italiener schrieben mehrfach die Mondsucht den an das Herz tretenden Würmern zu, womit sie wohl aufsteigende Spulwürmer gemeint haben, — Wiederholt wird über im Herzbeutel gefundene Wür- mer berichtet. — Lib. III. De Bulimia. obs. 2. lieber hundert Würmer abgetrieben. Donatus Hist. mirab. med. lib. 4. cap. 2. — De Vomitu. obs. 11. Vermes per vomitum expulsi; nach Gabucinus, Holler, Do- donaeus, Wolph. — 12. De vomitu atrae bilis, una cum vermibus et scarabaeis nach Forestus. lib. 18. obs. 19. unter Bezugnahme auf Gordon ius, dass Würmer, Schlangen und Skarabäen im Körper und ausserhalb aus faulen Stoffen entstünden. — 13. Vermes erucis similes in febrili paroxysmo per vomitum expulsi. p. 318. nach Paraeus. lib. 24. cap. 19. — p. 355. De lumbricis (numerus prodigiosus). obs. 1 — 4. — 2. Hundertachtundvierzig nach Benivenius. cap. 85. de abditis; über fünfhundert nach Brassavolus. comment. ad Hippocr. aphor. 26. lib. 3; vierhundert bei P. P. Pereda. de curand. morb. lib. 1. cap. 5; hundert- siebenundsiebzig bei Gabucinus comment. de lunibr. cap. 13. — 3. lieber hundert fusslange, J. J. Weckern s, Observat. — Ilara et varia vermium symptomata. p. 356 — 358. obs. 1 bis 6. — 5. Perforationen durch Magen, Nabel, Leisten u. a. , Omniborus, lib. 4. cap. 13. art. med. infantium; Petr. Forestus in schol. ad observ. 35. lib. 7; manch- mal die Fistel dem Austreten des Wurms vorhergehend; Ilippocrates. Epidem. lib. 7. text. 105; Alex. Trallianus. Epist. ad Theod. de lum- bricis; Aegineta. lib. 4. cap. 57; Avicenna. lib. 3. Fen 16. tr. 5. c, 1, — Lib. VI. Praesagium ex vermibus aus Lemnius. lib. 1. cap. 22. Aeltere Quellen. og de uiiiac. occult. iiat. nach Hippociates. — Lati et Ciuurbitini. Die Stellen aus Hippociates, Aegiueta, Aetius, Alex. Trallianus epist. de liinibr., PI in ins (cucurbitiui lati, a semiuis Cucurbitae simili- tudiiie dicti in plenioribus intestiuis procreantur, qui (iiiando(|ue inviccni compacti, incredibilem longitudiuem 15 pedum compleut), Alex. Bered. in i)rooeniio lib. 21. pract. — Das Ausbrechen von Bandwürmern sah Schenck selbst zweimal. — p. 360. Rondelet nennt sie Tinea (piod veliiti Tinea marina albus est et longus, et latus a latitudine dicitur. Er vergleicht die Kerbung mit der der Scolopendra, sine oculis, band ali- quibus partibus distinctus erat. — p. 90. b. 13 Ellen Gesnerus lib. 3.- epist. ad Fabricium ; 18 Eichstädter Ellen von 2^/./ Jac. Oethaeus. observ. ; 20 Ellen Alex. Camerarius. Disputationis thes. trigesima. Tubinga 1574. Sie werden dann öfter Schlangen verglichen und heissen Lumbrici. Aus Platerus s. u. — p. 362. Ascarides. 1 et 2. obs. 1. cui- dam non tantum rectum' intestinum et anum, verum etiam nates et femora foedarunt. — • p. 363. De monstrosis et a communi forma prorsus evarian- tibus. Schlangen, Eidechsen, Aal, Tausendfuss, behaarte Würmer, Steine, Knochen, Käfer. — p. 304. Remedia nova et rara. I. ad lumbricos prae- clarum et novum remedium, veteribus incognitum, at de experimento cer- tissimum: Corallina, niuscas niaris (pulver. 5 1). Circumforanei in plateis venditant. P. A. Matthiolus. Die Verkäufer rufen Gy.oth]xod6Tr(vov, o/AohjxoäoTca'ov. Dioscorides und Galen hätten dessen Wirkung nicht gekannt. Anton. Musa Brassavolus in examine Simpl. erzählt, ein Greis habe nach Scordium und Corallina 500 Würmer entleert. Ge- meint war die weissgraue, im Alter röthliche Corallina. Auch Lenin ins und Mercurialis de morbo pueror. libr. 3. cap. 10. — II. ad puerorum vermes remedium aliud rarum: Argeutum vivum nach Matthiolus lib. 4. Epistolarum, Epist. ad Stephan um Laurentium Caesareum, et Brassavolus in Examin. Simpiicium. — Lib. III. De mesenterio. obs. 7. Echinokokkusblasen in verschiedenen Grössen und zum Theil ^■erkalkt unter dem Titel Strumac in mesenterio circiter septuagiuta p. 387. bei einem wegen Diebstahl gehenkten schwarzen Freigelassenen; obs. 8. p. 387. unter dem Titel mesenterium .... cum infinitis abscessibus, suis singulis tumiculis conclusis, oleosis, melleis, sebaceis, albugineis, aliisque huniori- bus refertis; die obs. 7. des Joan. Phil. Ingrassias tract. 1. cap. 1. de tumoribus praeter naturam; obs. 8. Pareus lib. 23. cap. 36. Der zweite Fall führte zur Wassersucht. — Lib. III. de Jecore obs. 4. p. 392. J o a c h. C a m e r a r i u s. 1574. Der Chirurg V o 1 c k e r öffnete einen Tumor unter dem Processus ensiformis, und es entleerte sich eine Menge Bhisen, über dreihundert in drei Tagen und vier bis fünf Tagen, im Gewichte von mehr als vier Pfund und die einzelnen bis zu Ilühnereigrösse. Der Kranke lebte noch über ein Jahr und man fand bei der Sektion noch eine Geschwulst, abscessus, mit vielen Blasen am Zwerchfell, eine in der Lunge und eine zwischen Leber und Colon. — p. 394. Vermes in Jecore. Eindringen von Spulwürmern in den Ductus choledochus und in die 40 "Würmer. Substanz der Leber. Joan. Wierus de praestig. Daemon. lib. 4. cap. 16. Casp. Bau hin US de observat. propriis. Padua 1578 sah sehr viele Würmer, theils lebend, tbeils todt, oblong, weich, bucklig in den Leber- blutgetasseu (Leberegel?). — Vesicac a jecore. p. 394. Christ, a Vega Comni. ad aphor. 55 lib. 7, apborism. Hippocratis. Fand oft mehrere Blasen in der Leber, welche er für die Ursache der Bauchwassersucht ansah. — Lib. L De capitis dolore. Dolor capitis ex vermibus aliisque animalculis in cerebro genitis. Am beachtenswerthesten Obs. 2. p. 45. Coiter in append. observ. Anatom, et Chirurg, fand Würmer in der Hohlvene der Schafe. — Die übrigen Mittheilungen geben keine bestimm- ten Beweise. — obs. 4. p. 46. Peucerus de praestig. medicor. p. 310. an- geblich ein lebender, fingerslanger lumbricus totus rubeus (? ob ein Blut- gerinnsel). 1522 — 1606. Ulyssis Aldrorandi Philosophi ac Medici Bononiensis Historiara naturalem in patria olim profitentis, de animalibus insectis libri Septem (1602). Francofurti 1623. Das System bei der Vorrede. — p. 253. liber sextus, qui est de vermibus et primum de iis in genere. — p. 256. Genei»atio . . . quapropter nulla ratione per coitum propagari dicimus. — p. 270. De vermibus in caeteris animalibus nascentibus. Locus. — p. 271. Die aus Fischen, Heuschrecken u. s. w. — p. 276. De lumbricis terrestri- bus. Coitus eorum. — p. 285. De scolopendra marina. — p. 286. De vermibus in tubulis delitescentibus. — p. 288. cap. X. De seta vel vitulo aquatico . . . Vituli . . . hos vermes aliquando deglutiunt. . . . Deglutiti illi circa guttur et arteriam haerent. — p. 288. cap. XL De Hirudine. Er scheint drei neue Arten gekannt zu haben nach Moquin'-Taudon: Haemopis sanguisuga, Piscicola geometra, Nephelis octoculata. — De re- liquis animalibus exanguibus libri quatuor, post mortem editi. Francoi'. 1623. De testaceis. p. 83. At vero animalia quaedam verme nascuntur, tum exanguia, quae non ab animalibus gignuntur, tum etiam sanguinca, ut mugilum genus quoddam et aliorum fluviatilium piscium : ad haec, An- guillarum genus. — Talem aiitem generationem esse ex ovo aut verme (i. e. Larve) fatemur. — Abbildungen von Röhrenwürmern Taf. XVll. Fig. 32. und 33. (Vermes in tubulis delitescentes Rondeletii) neben Ver- metus; fig. 27. Penicillus marinus Rondeletii. — p. 50. Squilla, der Krebs, s. caris marina, wohl in Verwechslung mit der Pflanze Scilla, als Mittel zur Abtreibung der Lumbrici, gemischt mit Rad. Bryoniae; bei Galenus sei Caris zu lesen. — De piscibus libri quinque. Francof, 1623. p. 207 a. Dass Plinius unter Lumbricus aalähnliche Fische verstanden habe, sei nach dem Vergleiche mit Aristoteles nicht anzunehmen; für lüov stehe statt lubricus lumbricus. Als Taenia gingen verschiedene , seitlich zusannuengedrückte und gestreckte Fische, meist ohne anale Flosse. — p. 108, cap. XXX. Unter den Zoophyten, welchen die Holothurien ein- gereiht sind, spielen keinerlei Würmer eine Rolle. — Historia mon- §trorum. p. 331) (nach Davaine). Ein Wurm im Hühnerei. Aeltere Quellen. ^j Felix PlatiM*. Opus praxeos medicae. 1602. T. II. (Citat nach R. Leiickart, die Parasiten). De animal. excret. Unterschied von Luni- briciis latus oder der Tacnia intcstinorura den Vermis cucurbitiuus. — Observationum libri 3. editio III. Basileae 1680. p. 8(55. In aninialium excretione observationes. Veriniura copia in intestinis; 20 hiinbrici in einer sezirten Leiche „quod et in porcis f're(|uentcr inveuitur". — Lum- bricoruni invicem convolutorum excretio. — p. 867. Vermis ex unibilico prodiens. — Lumbricoruni cum faecibus alvi, ex ulcusculo in umbilico, exitus. — Vermium cum cibo in inguine exitus (anno 15!»o). — Ejusdcm observationum selectorum niantissa opera Francisci Plateri. Hasileae 1680. p. 35. Vermis prodigiosus rcjectus (anno 1648); ein schwarzer Wurm mit achtzehn Füssen. — p. 36. Animalculum mirum diu in corpore nutrituni, enecatum, consumtum, per alvum rejectum, absque ullo mortis discrimine (Entleerung eines Abszesses mit Knochen, vielleicht Ibctus in foetu). — Nach P. obs. lib. 3. p. 891. Praxis. Tom. III. ed. 2. cap. 13 (Citat nach Tyson) thucn die Bandwürmer an allerlei Fischen grossen Schaden, machen einige im Sommer springen; finden sich auch oft in Hunden und Ochsen, selten in Kälbern. Er nennt sie Ligula. -- obs. p. 362 (nach Schenck) von den Bandwürmern: Hi nullani in se cavi- tatem habent, sed ex una tautum crassa, alba, mucosaque mcmbrana constantes, nigris maculis transversim distinguuntur, nee motum ulhim edunt .... aliis quoque locis, uti et in reliquis quof(Uc animalibus nata, quae tamen animalia non sunt, saepe invcniuntur, primum conjecturari et asseverare coepi. — Nach Schenck in betreff der Blasen: Platerus sah solche häufig bis zu Apfelgrösse auch in der Milz, wasserhcU, röth- lich ; zitronenfarbig aus der Gallenblase. Die Fleischer zeigten ihm solche aus dem Mesenterium des Schweins. — Es scheint, dass Plater beim Menschen den Cysticercus tenuicollis beobachtet hat. Bonetus. Sepulchretum. Observ. Lib. III. p. 635 (nach R. Leuckart, Parasiten). Casp. Sclnveiiekfcld. Therotropheum Silesiae. 1603. p. 414. De Alburnis. Meinung, dass aus deren Würmern die Aale entständen. — p. 556. Vorkommen des Dracunculus bei uns. — Von Stephan us a Schwenfeld ist nach Cajetanus Montius die Aalerzeugung auch den Heringen, Barschen und anderen Fischen zugeschrieben, also auch bei diesen Fischen die sogenannte Filaria oder Agamoncma piscium ge- sehen worden. J. J. Graft. De lumbricis epistola Guil. Fabricii llildani «bs. Cent. 2. p. 273. Genevae 1611 (nach Bibl. Modecr, s. auch bei Fabri- cius Hildanus). . . Philibert. Sarazenus. De latis lumbricis historia. G. Fabr. llildani obs. Chirurg. Gcuevae 1611. Centur. 2. obs. 71. p. 268 (s. auch bei Hildanus). Marcellus Donatus. De historiis med. mirabil. Libr. VI. ed. Horst. Francof. 1613. Lib. IV. p. 502. Ueber den Dracunculus im Sinne des Galenus. 42 Würmer. Adrian. Spigeliiis (van der Spiegel). De lumbrico lato über. Patavii. 1618 (cum ejiisdem Lunibrici icone etnotis). Etymologie. Geschichte, p. 25. Auseinandersetzung der verschiedenen Mischungen von Schleim, Koth, Galle, durch welche die verschiedenen Würuierarten hervorgebracht werden. — p. 11. Nannte neben der Tänie der Griechen, eine zweite Art T. degener, welche nicht bandartig, sondern gegliedert sei, deren Glieder wahrscheinlich die cucurbitinae der Alten seien, aber sich nicht zum Wurme zusammensetzten. Kannte den Bandwurmkopt' nicht, sagte aber ,,a multis vero creditur caput esse exiguum cum paucis quibusdam pedibus more araneorum'^ Er sah einen von Breite eines kleinen Fingers (p. 12); suchte zu beweisen, dass immer nur einer im Menschen entstehe und nie zweimal im selben Menschen (c. 16. p. 31. auf Autorität von Actuarius. Lib. I. Meth, e. 21). Fand (cap. 0. nach Fuchs) eine Filarie im Schenkel des Distelfinken, (nach Andry) IGOl vier spann- lange Würmer in der Vena cava, (nach Rhodius) als erster 1622 eine Filarie im Glaskörper eines Plerdeauges. Jo. Rhodius. Obs. med. Cent. I. Obs. 59. 1622. Erzählte von einem zweiköpfigen Bandwurm (nach Tyson). Cent. II. obs. 72. p. 89. De car- dialgia ab hirudinum morsu. — Derselbe über Würmer im Urin bei Kin- dern (nach Dictiounaire des merveilles de la nature) ; anderes siehe unter Bartholin US. Ilicrouimiis Merciirialis. De internis puerorum raorbis. Tractatus varii. Lugduni 1623. Domiiii Petri Forcsti Alcmariani, medicinae doctoris experientissimi, inclytae reipublicae Delphensis medico-physici ordinarii observationum et curationum medicinalium ac chirurgicarum, opera omnia. Francof. 1623. Lib. 21. obs. 26. Sah zwölf Bandwürmer auf einmal entleeren (nach Tyson). — Lib. 22. obs. 26. De puero octo annorum ex vermibus labo- rante. — 27. De adolescente octodecim annorum ex vermibus laborante. — 28. De vermibus ex nare projectis. — 29. De puero per tres menses in lecto decumbente et contabescente, qui dejectis vermibus mox conva- luit. — 30. De nigra dejectione, cum vermibus. — 31. De quibusdam pueris vermibus laborantibus, cum variis symptomatis. — 32. De rustico ([uodam, infinitos vcrnies per inferiora dejiciente. — 33. De infante ver- niiculatione laborante. — 34. De lumbricis teretibus et rotundis. — 35. De infante duorum ferre annorum, ultra ccntum vermiculos per alvum excer- nente. — 36. De quodam adolescente, latos vermes habente. — 37. De vermibus ascaridibus dictis. — In den Scholien über Literatur, Artunter- scheidung, Lehre von der Entstehung, Symptomatik, Behandlung wird p. 362. obs. 37. Garcia Lopius Lusitanus für das Vorkommen von Askariden im Gebärmutterhalse citirt. — Opera omnia. Rothomagi 1653. I. p. 196, dass 1545 in Savoien ein pestartiges Fieber mit Erbrechen von Würmern die kräftigsten jungen Leute weggerafft habe (nach Davaine). J. Rup. Sultzbcrger. Dissert. de vermibus in horaine, resp. Michael. Lipsiae 1628. Aclterc Quellen. 43 H. Power. Experimcutal philosopby in tvvo hooks. London 1G34. Unter anderem Observ. microscop. de vibiionibus angiüllulis (naeb Bibl. Modecr). Insectoruni sive uiiuiniorimi animalium tbeatrum olini ab Edoardo Wottono, Conrado Gesnero, Tbomaque Pen nie iucboatum: tandem TliO. Moiifeti Lundinritis operfi siimptibusque maximis con- ciunatum, aiictum , perfectura : et ad vivuni expressis iconibus sujjia quingentis illustratum. Loudini 1634. — Lib. 2. cap. 18. De verniibus vegetabilium bexapodis. — 20. De vermibus iVuctiiuni etc. — 21. De usu verniiimi. — 22. De animaliuKi vermibus bexapodis et primura de pedi- ciilis boniinum. — 23. De pediculis briitorum. — 29. De apodis sivc dc- pedibus iusectis: ac primimi de terrae intestinis. — 30. De animalium lumbricis. — 31. De lumbricorum intestinonim descriptione. — 32. De limibr. intest, ortu. — 33. De signis et curatioiie lumbricorum ex Gabucino. — 34. De lumbricis extra intestina nascentibus et praesertim de eulis. — p. 40. De insectis aquatilibus depedibus, ac primnm de oripe (V ob Larve von Telepborus). — 41. De Hirudine. — 42. De lumbricis aquaticis (obne „iiodus" oder „torques collaris^'); dabei Larven von Chironomus. — Cilirt wird nacb Weckerus ein 20' langer Lumbriciis aus dem Mittelmeer. Dan. Scnucrt. Hypomnemata physica. Frankfurt 1636. p. 524. Ita tarnen corpus nostrum dispositura est, ut ex eo vermes aliqni nasci pos- sint, qui tarnen non actu iuere in corpore, sed materia illa potentiam habuit, ut ex ea vermes tierent. — Opera. Paris 1641. IIL lib. IlL p. 38. Dass die Spulwürmer im Frübjabre bäufiger seien (Citat nach Davaine). lt. Oartz. Dissertatio de lumbricis. Lugd. Batav. 1640 (nach Hibl. Modeer). Jo. Walceus. Dissert. de lumbricis intestinorum : resp. Hörn. Lugd. Batav. 1641 (nach Bibl. Modeer). Jo. Mich. Felir. De biera picra seu de Absynthio, 1644. (Lips. 1667. Rudolphi.) p. 125. Beschrieb vom Bandwurm : capitulum atrum et vcrru- cosum, trium papaveris seminum, apte cunjunctorum formam exprimens, desinentem (Bothriocephalus). 1577—1657. Fortuiiatus Liectus de monstris, ex recens. Ger. Hlasii Amstelodami 1665. cap. 81. p. 244. Erzeugung der Würmer und Schlangen im Leibe durch Ernährungsschwäche im End)ryo ; Unschädlichkeit der aus gutartigen Stoffen erzeugten im Vergleiche mit den aus dem Kothe entstandenen. — De spontaneo viventium ortu 111. c. 51 (Citat nach Fuchs). Die Meinung, dass die Schlangen, von welchen die Israeliten ge- bissen wurden, Dracunculi gewesen seien. 1603 — 1675. Joaimcs Joiistoiius. Tbeatrum universale omnium animalium insectorum. Heilbr. 1757. p. 204. Scolopendra marina und vermes in tubulis delitescentes bei den Insecta aquatica multipedia. — p. 206. Ilirudo unter Insecta aquatica apoda neben Stella, llippnrinupus, Uva marina. — Historiae naturalis de Exanguibus aquaticis libri IV. Heilbrunn 1767. — Die ältere Ausgabe: Historia naturalis. Amstclod. lObö. 44 Würmer. 1657. 1665. de Exangnibus aqiiaticis üb. IV. Lib. 3. De testaceis aqiia- tici.s. p. 53. Penicilli. — tab. 17. Tiibnli in quibus vermes, vernies in tnbulis, tubuli alii parvi, Peuicilliis Meer-Bensel. — Historia naturalis. De Insectis libri III. Amstelodauii 1657. lib. 3. De iusectis terrestribus apodibus. art. II. p. 135. De Vermibus, (pii in animalibus nascuntiir. In üviiini bepatc reperiri nnlliim dubiimi. Filarien der Fische, Eingeweide- würmer der Pferde nach P aschal ins und Ruinus, Gordien der Heu- schrecken u. a, vermischt mit Dipterenlarven ii. s. w. — art. III. p. 136, De Vermibus qui in bomine. Mit dem Harn entleerte Würmer. Dracontia in brachiis, cruribus etc. Ascarides. Vermes lati seu teniae. — p. 137. De teredine et lumbrico terrestri. — De serpeutibus libri II. lib. 1. De serpentibus vulgaribus. p. 31. De hydro marino et scolopendia maritima, die letztere wohl eine Annelidc. — Vermes in genere sind wesentlich Kaupen und Maden. 3Iarc. Aurel. Scvcriiio. Zootomia democritaea. Norimbergae 1645. p. 299. Fand zwei Lumbrici, dem Lumbricus terrestris verus an Gestalt gleich, den einen handlang, den andern tingerlang im Ileum des Schweins so anhängend, dass aussen ein Knötchen vorsah, und schloss, dass so die Lumbrici in den menschlichen Eingeweiden hingen und jenes Knöt- chen vom Bisse des Lumbricus entstehe (Echinorhynchus gigas). — p. 313. Ein kleiner Lumbricus von Stärke der Ureteren bei der Katze im Duo- denum. — p. 348. Lumbrici ad motum utuntur fibris longis transversisque (die auch berührten Vermes sind hier Kaupen, bei welchen der Bewegung der Spanner gedacht wird). — p. 394. In phalangii capite vermiculi duo, qui hemitritaeo prosunt. Dil. (juillielmus Faljricius Hilclaiuis. Observationum cenluriae. Lugduni 1641. — Opera observationum et curationum medico-chirurgicarum quae extant omnia. Francofurti 1646. Centur. VI. obs. 38. p. 546. De lato lumbrico et vulnere gravissinio capitis. Der Wirth zu den Käblüten habe im Laufe der Zeiten über 100 Ellen Bandwurm entleert. — Centur. II. obs. 70 (aus dem Jahre 1609). p. 142. De lato quodani et longo lumbrico historia. Mit Abbildung ohne Kopf. Verwahrte ihn getrocknet, stellte seine kurze Beschreibung dem Gerüchte über das Monstrum Paternicanum Aventiu. entgegen. — obs. 71. p. 144. De latis lumbricis historia altera. Brief des Philibertus Sarazenus in Leyden 1609 beschreibt eine Bandwurmabtreibung. — p. 145. Joh. Jac. Crafftius. Durchbohrung der Magenwand. — p. 146. Durchbohrung der Bauchdecke im Hypochon- drium durch Würmer mit tödtlichem Ausgange. — obs. 72. p. 146. De latis lund)ricis mirae longitudinis. Historia tertia. Bemerkungen über den Widerwillen der Würmer gegen Galle, während er doch selbst cent. L obs. 60. p. 48. deren Vorkommen in der Gallenblase neben einem Steine beobachtet hatte, dieses als postmortal, wo die Blase mehr mit Wasser gefüllt sei, betrachtend. Bandwurmfälle, obs. 73. p. 147, De latis lum- bricis historia quarta. Fälle von Bandwurmabtreibung. — p. 795. Lum- bricorum succi usus et praeparatio. — cent. I. obs. 56. p. 46. De vermi- Aeltcre Quellen. 45 culis, abscessu in vcsica putride riipto, cum urlna excretis. Scheint ein Abszess zwischen Blase und Mastdarm gewesen zu sein. — obs. 57. p. 48. Colica ex vermibus, qnomodo curata; über 70 S})ulwiirnicr bei einem Kinde von zwölf Jahren. — obs. 59. p. 48. Ex vermiuni abundantia erosio gingivanim, ex qua tandem mors sequuta est. Aufressuiig des Darms und Eintritt der Würmer in die Bauchhöhle. Panarolus. Cysticercen auf dem Corpus callosum (vgl. Küchen- meister, Quellenstudien über die Geschichte der Cestoden, Deutsches Archiv für Geschichte der Medizin. Bd. II. H. 4). Nie. Tulpiiis. Observ. medicae, ed. Amstelod. 1G52. II. c. 42. Sah 40 Ellen Bandwurm in einem Tage entleeren (nach Tyson). Er hatte 1651 den Bandwurm als biceps beschrieben, gleichwie mit Schnecken- hörnern, nach Angabc des Henricus a Rügen, eines Verwandten des Patienten, welcher den Bandwurm entleert hatte. Er Hess dies aber her- nach weg und gab angeblich nach der Natur eine bei Tyson wieder- gegebene, sehr wunderliche, wie mit Augen und einem Schnäbelchen ver- sehene, jedenfalls das Ilinterende betreffende Abbildung. Bei der ersten Beschreibung sagt er ,, circa apicem summum villosum, attamen sine ullo oris hiatu". — Observat. medicar. libri 4. Amstelod. 1072. iuter alia de animalculis in hominum, aliorumque animalium visceribus repertis tractat. ibid. 1716. Leiden 1740 (nach Bibl. Modeer). — Obs. de sanguisugarum usu. Obs. med. Ed. V. Lugd. Batav. 1716. Lib. IV. cap. 14. p. 302. Olaiis Worin. Museum Wormianum. Arastelodami 1655. p. 255. Erhielt aus Norwegen unter dem Titel Vermes marini einige Seestern- arme. Er scheint au der Diagnose kaum gezweifelt zu haben, ohne die mehr als 200 Jahre spätere Wurmtheorie für die Echinodermen vorzu- ahnen. — p. 214 erwähnt er die Tamarinde und p. C)S gci)nlverte Astroites, Steinkorallen, als Mittel gegen die Würmer der Kinder. (xodofr. Celliiis. Commentaria in libros Galeni de curandi ratione per sanguinis missionem, de hirudinibus. Argentorati 1652. Wartliou. Adenographia. 1656 (nach Davaine). Sah Hydatidcn mit dem Urine entleeren. P. Borellus. Tractatus de vernnbus aceti. 1655. Angehängt Obser- vationum microscopicarura Centuria. 1656. p. 7. De vermibus aceti: Ver- mes serpentiformcs, summitatem liquoris petunt respirandi causa. Waren also Essigfliegenmaden. — Obs. de haeraoptoide ab hirndine inscie dc- glutita. Hist. et obs. medico-physicae. Francof. et Lips. 1676. 8. ccut. 1. obs. 24. p. 33. Ileiirieiis a Moiiiicheii beobachtete 1655 zuerst die Wunnknoton an der Speiseröhre des Hundes. Thomae Bartholiui epist. med. cent. 11. Hagae comit. 1740. op. 56. p. 592 (nach Davaine). Wolf»-. Fraiizius. Historia animalium, jam denuo cmcndatins et correctius edita. ed. (>. Wittembergae 1659. p. 962. Pars V. cap. 5. De vermibus, lumbricis etc. „tamen hi vermes per medium dissecto corpore utraque parte vivere solent ... et naseuntur vermes in cori)oribus homnuim 46 Würmer. qiiandoqne naturalibus prursns similes, quantloque ut alias et jam aliae res, monstrosi valde et naturalibiis prorsus dissiniiles in iutestinis unde tandem in alia membra solent serpere prae fame. Fübrt Aldrovandi für die natürliche Entstehung an: vermibiis ex homine expulsis verrai- ciilos alios repertos fuisse, adeoque qiiosdam vermes intra horainem gene- rare alios vermes, sieut ex insectis generantur iuseeta. — p. 966. Liim- brici in intestinis triplices lati, teretes, valde parvi (Ascarides) qui naseun- tur in podice. — p. 1024. Lumbr. marinus. — Einiges ans den Citaten des Franz ins schon oben erwähnt. — Historia animaliura cum com- mentario et supplemento Joh. Cypriani. Dresdae 1687. P. V. cap. 9. De pancis aquatilibus insectis. p. 717. Sunt vermes qui nascuntur in tubulis vel siphunculis testaceis, rotundis, asperis, caudidis, levissimis, modo rectis, modo contortis et replicatis inter saxa marina et super con- charum vetustarnm tectis et sunt illi scolopendrae rnbrae similes. Sunt vermes, qui dicuntur vituli aquatici, quod a vitulis nou sine noxa bibantur. Sunt hirudines, quas . . . imbibi constat (Galenus); diese weitläufiger. Eruca marina, Hippocarapus, Lepus marinus, Scolopendra est alia marina, alia terrestris. Vescuntur scolopendris marinis, quasi vcrmibns pisces. — ■ Testacea und Crustacea stehen unter Pisces. Leon. Kotellus. De incidendae venae, cutis scarificandae et hiru- dinum applicandarura modo, Opera omn, 1060. p. 74. Fortuuat. a Juvattis. De Lumbricis. Basil. 1662 (nach Bibl. Modeer). J. Oodaert. Metamorphosis et historia naturalis Tnsectorum cum commentariis Joann. de Mej. Medioburgi. I. 1662. p. 52. Die Essig- älchen. p. 45. Eingeweidewürmer und Symptome derselben. — Uebrigens Vermischung der Würmer und Insektenlarven. Lazarus Kiverius. Opera medica uuivers. Lugduni 1663 et 1738. p. 310. Erste Erwähnung eines akuten Fieberzustandes aus Anlass von Würmern (nach Davaine). Fred, lliiyscli. Fand 1665 und einige Male weiterhin eine unge- heure Menge kleiner Würmer (Strongylus armatus) in Arterienerweiterungen des Pferdes. Opera omnia anatomica-medico-chirurgica. I — IV. Amstelod. 1721 — 1724. Dihicidatio valvularum, access. Opera omnia. 1737. Obs. anatom. cap. IV. obs. Vf. mit Abbildungen; obs. auat. chir. cent. p. 61. Sah den Strongylus gigas beim Menschen. Opera omnia obs. anat. chir. cent. obs. Ol. — Dilucid. valv. obs. 2. thesaur. VI. 113. — Leberegel. Dil. valv. cap. IV. obs. 18. ■ — Vermes in bronchiis pulmonum reperti, qui admodum tenues. Thesaur. anatom. VIII. No. 95. p. 24. Amstelodami. 1744. Ligula bramae; nach Rudolph! und Davaine. Joli. Christ. Froiiiaiiii. De convulsivis motibus a vermibus et re- medio ad hos. Mise. cur. med. phys. Acad. natur. curiosor. Decur. I. an. 6 et 7. 1675 et 1676, gedruckt 1677. p. 248. Fand bei einer grossen Leberegelseuche in 1663 die Egel auch bei ungeborenen Jungen. — De verminoso in ovibus et juvencis reperto hepate. Ibid. obs. 188. p. 249. Im Frühjahre 1666 fand ein Metzger keine Leber gesund. Man nannte Aelterc Quellen. 47 das Uebel Egeln, die Leber egeliclit und schob die Erkrankiing auf den Genuss des Egelkrautes, Serpentaria, oder die Nunnnularia. F. glaubt' der Name dieses Krautes sei mehr auf die Form der Pdätter gegründet. Ausfiibrliche Abhandlung. — De salubritate carnium animaliuiu hepate verminoso laborantium. obs. 189. p. 255. R. Hooko. Micrographia or some physiological description of minute bodies made by maguifying glasses, with observations and incpiiries there upon. London 1GG7 und 1745. Unter anderen die Vermiculi aceti be- treffend. Pecqiiot. Extrait d'une lettre de M. P. a M. . . sur le sujet -des vers qui se trouvent dans le foie de quelques animaux. Journal des scavants 1668. p. 66. Für Leberegel der Schafe Citat von Daubenton (Buffon, Allgemeine Geschichte der Natur, übersetzt von B. J, Zinck 1750) und von Davaine. IVilL Ramesay, Leibarzt Carl's IL Elmintologia or some physical considerations of the matter, origination, and several species of wormes, criiciating every part of the bodies of mankind, of all ages and consti- tutions, whereby it doth probably appear to be an epidemical disease, killing more, thcn either the sword or plague. London 1668. R. detinirt p. 4 : Worms are certain vermiculae and creeping creatiires, in the whole kind preternatural, ingendred in the intestines and all other parts of the body, of a thick gross, viscid humour or matter, having a vital principle in itself of its kind, stirred up and occasioned of a quickning and in- livening heat by putritication, hindring the function of the intestines and other parts of the body affected. Er denkt aber p. 9. auch an die Mög- lichkeit der Entstehung aus durch contagium belebten Effluvien oder wurmartigen, atomartigen Körperchen oder Fermenten, welche von ver- dorbeneu Körpermassen aus durch die Luft fliegen. Zu den Nachrichten über Würmer ungewöhnlicher Gestalt hat er sich eine Tafel mit 25 Ab- bildungen gemacht, welche meistens wunderbar genug ausgefallen sind. Einige lassen sich als Blutgerinnsel erkennen. — p. 23. Die Stellen, au welchen Würmer gefunden werden. Untersuchung über die Ursachen bis auf die Hexen. Er bespricht dabei alle Nahrungsmittel, Fleischartcn u. s. w., Wasser, Wein, Schnaps; Schlafen, Wachen, Stuhlverhaltung, Körper- bewegung, Stimmung, Einbildung. In der Kur beschränkt er sich auf diessbezügliche allgemeine Rathschläge und giebt keine Rezepte. Lazarus Messoiieiiius (Th. Bartholinus de luce hominum et brutoruni IIL Havn. 1669. p. 268). Hielt den Dracunculus noch für venac excres- centiam (nach Fuchs). Joli. Bottiiis. De natura vermium et lumbricorum in — de ortii et natura sanguinis. London 1669, angeführt in P. J. Sachs, Scholien zu Simon S chultzius, Vermium in virorum corporibus generatio singularis, in oculorum jjalpebris et auriuni cavitati- bus. Mise. cur. med. phys. Acad. nat. cur. 1671. Lips. obs. 24. p. 4;}. In beiden Fallen scheint es sich nicht um Würmer, sondern um 48 Würmef. Dipterenlarven gehandelt zu haben, so auch bei J o. Pilas, Vermls ex Spina dorsi, ibid. obs. 109. p, 180; bei Jo. Ferd. Hertodius, Vermes capitis, aus der Nase entleert, ibid. obs. 147. p. 220, wozu Sachs im Scholion zahlreiche Beispiele giebt, nicht minder bei Laur. Gi seier, Vermes in ulccrato cancro, ibid. obs. 148. p. 232. und bei Ehrenfr. Hagen dorn de vermibus aliquandiu post variolas cum urina rejectis (vermiculi alati, ((uid?), welche, so lange der Urin warm war, sich be- wegten. Joli. Falber, Lynceus. Not. in Recchum fol. (310. in P. J. Sachs Scholion zu Thom. Bartholini sanguis verminosus. Ibid. an. 1. 1070. Lips. 1G70. obs. 50. p. 147. Platte Würmer aus den Gallengängen des Rindes, bei den italienischen Metzgern Riscoli genannt. Faber wundert sich, dass sie solche bittere Stellen den süssen Blutbahnen vorzögen. Dieselben in der Gallenblase des Menschen (D. Galenus Wierus Hildano narravit cent. I. obs. 60. s. o.), im Leberblute des Menschen (Barth olinus in An. reform. L. I. c. 14. p. 80), bei Schafen und Rin- dern in den Darmschlingen (Hauptman de viv. mort. imagin. p. 201), in der Leber des Hundes (T ardin. Borelli cent. III. obs. 33). IL Dappert. Dissert. de Vermibus. Lugd. Batav. 1671 (nach Bibl. Modeer). F. Kedi. Experimenta circa generationem insectorum. Amstelodami. 1671. p. 302. Vermes vervecini vel arietini hepatis (neben vermes cervini capitis). Nimmt an, dass sie vom Gallengange in's Blut gelangen. — O.sservazioni intorno agli animali viventi, che si trovano negli animali viveuti. Firenze 1684. — Neapoli 1687. — De animalibus vivis, quae in corporibus animalium vivorum reperiuntur, observationes ; latine reddidit P. Costa. Amstelod. 1705. — Opera. Venezia 1687; Neapoli 1741; Venezia 1742; Neapoli 1762. — Opuscula naturalia. Amstelod. 1686. — Opuscula varia physiologica. Lugd. Batav. 1729. — Was Redi wohl am meisten Namen machte, war der Nachweis, dass die sogenannten Würmer im Fleische aus den Eiern der Schmeissfliege kämen und durch deren Abhaltung zu vermeiden seien, sowie der Nachweis gleicher Beziehungen zwischen sogenannten Würmern und anderen Insekten. Dieses wirkte zugleich auf die Begrilfe von der Entstehung der Eingeweidewürmer und reinigte diese Klasse. Er gab aber in dem Werke de animalibus vivis etc. ausser- ordentlich reiche Kollektaneen für diese Klasse selbst, welche untermischt waren mit anatomischen Daten theils über diese parasitischen und andere Würmer, theils über zum Vergleiche herangezogene Thiere, insbesondere die Schnecken, theils über die Wohnthiere. An die Fadenwürmer eines zweiköpfigen, bei Florenz gefundenen Schlangenmonstrums, welche den Anfang machen, reihen sich solche anderer Schlangen , vaterländischer und ausländischer Eidechsen, so des Varanus, der Schildkröten des Landes und des Meeres. Den Würmern gemeiner Thiere, des Hundes, der Katze, der Ratte, des Igels, der Fledermäuse folgen die von allerlei Beute, welche die Hoijägerei lieferte, des Fuchses, Dachses, Stein- und Edelmarders, Aeltere Quellen. 41) des Iltiss, Wolfes, Rehes, Sperbers, Falken, der Raben, Krähen, Störche, Reiher, Ohreulen, und von den Thieren der Hofmenagerie und des Giardino Boboli, Löwen, Bären, Antilopen, Adler, Schuhu, Schwan, Schneehühner, denen zahlreicher, auch seltner Fische die des Delphins, auch einige aus wirbellosen Thieren, (?) an den Ovarien eines Krebses, au Magen und Ovarien von Locusta gefundene. Solche Parasiten beschrieb er aus allerlei Theilcii, aus dem Verdauungsapparat, anfangend mit dem Oesophagus der Hunde u. a., den Vormagendrüseu von Wasservögeln, den Pylorialanhängen der Fische bis zur Kloake, der Bursa Fabricii und darüber hinaus, in After- taschen und Leistengrubendrüsen, aus Trachea, Bronchien, Lunge, Luft- säcken und Schwimmblase, aus Nieren und Harnleitern, mit besonderer Aufmerksamkeit in Cysten eingehüllte an den verschiedensten Organen, zumeist am Mesenterium, theilweise auch schon in Zerfall. Er fand beim Steinmarder und Hunde den von Andrea Cesalpino und anderen bereits beschriebenen Niereuwurm wieder. Er unterschied ihn, wie den Spulwurm des Menschen, von den Regenwürmern, deren Anatomie von Willis (s. hiernach) er begreiflicher Weise kannte und in der Be- schreibung des Nebendarms sowie durch Unterscheidung von Arten mit und ohne Sattel erweiterte, auf Mangel der Ganglienkette und auf die Verdauungs- und Geschlechtsorgane. Letztere beschrieb er auch von den Spulwürmern, von denen er Männchen nur wenig sab, und von See- und Süsswasserblutegeln. Zur Probe für die gegen Eingeweidewürmer an- e-esebenen Heilmittel machte er verschiedene Versuche an Regenwürmern, b'^o im Ganzen mit sehr unbefriedigendem Ergebniss. Er sah, dass das Wasser, in welches Eustrongylus gigas gelegt wurde, in die Leibeshöhle, nicht in den Darm eindrang. Vom Menschen kannte er Lumbrici teretes s. ro- tundi, Ascarides, Lumbrici lati und Cucurbitini. An dem Bandwurme sah er, wie bei dem von Katzen, Hunden, Wölfen, am Vorderende vier Punkte (Sauggruben). Er sab beim Hasen, ausser Oxyuris, den Cysticercus pisi- formis und den ihm vom Vieh bekannten Leberegel. Dass jener das Ei zu diesem sei, musste er verwerfen, da die Flüssigkeit nicht gleich der der Eier durch Kochen gerann, das erste chemische Experiment über diese Flüssigkeit, später für Hydatiden von diagnostischem Werthe. Die Zahl der Würmer in einer Colonbucht einer Landschildkröte berechnete er auf 72,000. Dass die Filarien bei Fischen etwas mit der Fortpflanzung der Aale zu thim hätten, konnte ihm nicht mehr einfallen, da er das Hinabgeben der Aale zum Meere für das Laichgeschäft und das Wieder- aufsteigen der jungen Aale kannte, deren Fang im Arno nach Millionen zählte. Es handelt sich in den Beobachtungen des Redi meist um Nema- toden. Doch kommen ferner nicht allein, wie man schon aus obigem er- sieht, Bandwürmer nebst Blasenwürmern und Trematoden vor, sondern auch andersartige Scolices von Bandwürmern und Echinorhynchen. Trotz un- genügender Beschreibung und gänzlichen Mangels systematischer Führung . lassen sich durch die Angabe der Wohnthiere und Sitze die meisten auf geführten Arten ziemlich sicher feststellen, wie das Gmelin, Rudolphi, , 4 Broun, Klassen des Tliier - Reichs. I\ . 1 . ^ 50 Würmer. Die sing und andere unternommen haben. Von Würmern anderer Gruppen, als schon erwähnt, finden wir noch die Scolopendre, Lumbri- chetti e vermicciuohizzi in selbst gemachten Wohnungen auf Microcosmus marinus und Istrice mariua oder Aphrodite hystrix, über deren Identi- fizirung mit der von Jacob Öliger beschriebenen Form Redi Zweifel hegt. Thom. Willis. De anima brutorum quae hominis vitalis ac sensi- tiva est. Oxonii. 1672. I. p. 47. Lumbrici terrestris descriptio. Inter Brnta sanguinea frigida, lumbricus terrestris, infimi licet ordinis jure cen- setur; utpote cujus humorem arroifia patet cruentum esse: animalculum hoc, licet vile et contemptibile habetur, organa vitalia, nee non et alia viscera, et membra divino artificio admirabiliter fabrefacta sortitur; totlus corporis compages (uti et plurium insectorum exanguium) musoulorum annularium catena est, quorum fibrae orbiculares contractae, quemque annuluni, prius ampliim, et dilatatnm, angustiorera et longiorem reddunt. Nam proinde cum portio corporis superior elongata, et exporrecta ad spacium ulterius extenditur, ibidemque piano affigitur, ad ipsum quasi ad centrum portio corporis inferior relaxata, et abbreviata facile pertrahitur: Peduneuli serie (piadruplici, per totam longitudinem lumbrici disponuntur; his quasi totidem uncis , partem modo haue , modo istam, piano affigit, dum alteram exporrigit aut post se ducit. Supra oris hiatum proboscide, qua terram perforat, et elevat, donatur Supra oris hiatum, cere- brum mole perexiguura, ac instar bullae albescens apparet: dein paulo inferius, Oesophagus cum musculis locatus, ductu inde recto, ad veutricu- lum descendit. Juxta suramitatem oesophagi, cor palpitans, et reciproeas systolwj/ et diastoL'lj' vices (sicut in Brutis perfectioribus) habens, locatur: ex utroque cordis latere, et inde paulo inferius, corpora albicantia, et nonnihil globosa, utrinque in tres velut lobos distinctos constituuntur. Horum duo superiores nitidius albescunt, et minores sunt; infimus globu- lus, utrinque duplo major, et instar farciminis oblongus existit; inter haec corpora albicantia, et magis retro, globuli alii minores, (juasi carunculae exiguae et subflavae in duplici serie, scilicet utrinque modo quatuor, modo quinque, aut plures disponuntur. Ductus sajiguinifcri insignes medio horum corporum incedunt, inque iis pulsatio notabilis , velut in cordis vicinia, conspicitur. Quibus nominibus praedictae partes insigniri debeant, et qui- bus usibus inscrviant, diu ambigebam, quippe nuliam in iis cavitatem dissecando, aut per fistulam insufflando deprehendere potui: ex his auteni globuli ([uidam aperti, et expressi humorem lacteum exudabant, unde su- spicio statira orta est, eos corpora spermatica esse; quod item verisimilius vidcbatur, quoniara in omnibus lumbricis hae partes non eodem ritu con- formantur: porro satis obvium est, lumbricos coeuntcs, non sicut pleraque alia bruta, directo sexus utriusque situ, circa caudas, sed prope capita, rautuis ex adverso amplexibus sc stringere. Tandem mihi saepius, et peuitius in(iuirenti, res extra dubium sistebatur: nam forte lumbricum quendam gravidum dissecans, corpora albicantia majora, et sub farciminis speeie oblouga, ovis quamplurimis referta comperi : Porro e regione horum Aeltcre Quellen. 51 corpornra in pectore Inmbrici, duae papillae candicantes, cum foramimilis eminent, quae Iiimbrici piidenda esse videntur Infra haec corpora albicantia, ventriculus mole insignis, et cavitate satis ampla pracditus, in tres regiones, seil ventres divisiis, locatur. Ex horum infuno intestinum procedeus, diictu recto, et longo iisqiie ad caudam det'ertur, et toto spatio a singulis musculorum aunularium interstitiis ita compriniitur, ut, instar coli in perfectis animalibus, in plures quasi cellulas divisum appareat. Intestino hoc per longum dissecto, et stercoribus amotis, in fundo ejus, vas subflavi coloris toto ductu, sc. a cauda usque ad ventriculum, dispo- nitur; ibidem vero emergens, et stomacbi parietes perreptans, usque ad Caput exporrigitur: hoc vas revera tiibus est, qui per tistulam inflatus cavitatem amplani prodit; cnmque ductibus et vasis istis, quae Malpigius super insectorura ventriculum et intestina exporrigi notavit, analogus videatur, eum hepatis ac mesenterii loco esse jure suspicamur. In quibus- dam lumbricis circa caudam ex utroque intestini latere plura interdum ova, tunc ad excludendum parata, reperimus, quae qiiidem a partibus genitalibus illic descendisse visa, per ductus in anum patentes foras edun- tur. Haec de lumbrici supinati, et aperti partibus internis : si pronus idem teneatur, in summitate dorsi, juxta niarginem cujusque annuli, Ibramina toto lere ductu a capite ad caudam continuantur; quibus si per fistulam insufflaveris , mox partes subjectae intumescent, intestini stercoribus, huc, illuc, sursum, aut deorsum propulsis : bis foraminibus, si premautur, liumor albus, viscosus, et interdum lacteus exudabit, qui videtnr mucus cavitates istas illinens, et contra aeris inclementiam munieus. Procul dubio haec foraminula totidem tracheae sunt, quae, procut in exanguibus insectis, numerosae ac per totum corpus dispeisae, pulmonum vices supplent, atqne aerem pro inspirando liquore vitale nitrosum hauriunt, eundemquc mox effoetiim egerunt. Attamen contra hoc objicitur, quod lumbricis res])iratio minima, ac interdum fere nulla, snfficiat. Quippe nonnunquam illi, supra tres menses alta tellure reconditi, latere ac vivere possuut; quinimo si trachearum foramina oleo illinantur, illi, non prout insecta exanguia, statin! emoriuntur; sed oleo immersi, adhuc illae, si in eo natant, et diu supersunt : attamen si calorem iis vel moderatum adbibeas, cito intcreunt : idem fere de piscibus,'ac imprimis testaceis et crustaceis, observamus. Icones lumbrici anatomen exhibentes in tabula quarta dcscril)unnir. G(. Reitmeyer. Dissertatio de lumbricis. Altdorf 1673 (nach IJibl. Modeer). Oiiil. Heilerden. Observatious on Ascaiides. Act. med. anglica. I. p. 45. . ^ ., Tlieod. Kerkriiig'. Specilegium anatomicum. Amstelodami 1070. obs. 7.i. p. 153. Beobachtete bei Hunden zahlreich den Strongylus gigas, auch p. 121 im Ureter. — p. 154. De ascarldibus copiosissimis in ibetu; smuil de Ascaridibus lumbricoidibus in foetu sex et dimidii mensium \Tntriculo congestis. „Authentischer" Fall von Vorkommen von Würmern m einem Fötus von 6V. Monaten. Die Würmer, ähnlich den gewöhnlichen der 4* 52 Würmer. Kinder sollen innerhalb einer Membran im sehr erweiterten Magen ge- legen haben. Man wird wohl annehmen dürfen, dass es sich um Fliegen- maden gehandelt hat, nachdem eine Fliege Gelegenheit gehabt, in den Schlund des geborenen Fötus ihre Brut abzulegen. Nicht minder dürfte dies gelten für die au einer anderen Stelle angeführten, „die gan- zen Eingeweide füllenden, kaum nadelspitzgrossen" Würmer (nach Da- vaine u. a.). J. Th. Sclieiick. Dissertatio de vermibus intestinornm. resp. Rynerus. Jenae 1670. P. s. Syh^ Boceoiie. Recherches et observations naturelles touchant le corail. . . Le sangsue du Xiphias. Paris 1670. Graspar de Reies, Elysius jucundarum quaestionum campus. Franco- furti 1670. p. 426, Th. Bartlioliims (s. u.), Franc. Raiiehiinis, de morb. puerorum sect. 2. cap. 6. p. 348. und Petr. Borelliis, Histor. et ob- servat. medico-physicar. centuriae Francof. et Lips. 1676. cent. I. obs, 28. p. 38. waren nach Fuchs sämmtlich Vertreter der thierischen Natur des Dracunculus. Clir. Fr. Garmaiiii. Vermes intestina perforantes, restituto aegro. Mise. cur. med.-phys. Acad. nat. cur. an. 1. 1670. Lips. obs. 145. p. 321. Heiiricus Volgiiadi. Vermes intestina perforantes morieute aegro; ibid. obs. 146. p. 322. Appendix, p. 35. Saiii. Ledelius. Ibid. an. 3. 1672. De verme bicipiti. Ein Bauer soll auf ein von diesem Arzte erhaltenes Abführmittel einen zweiköpfigen, fingerlangen Wurm entleert haben. — Observ. de hirudinibus pnellam enecautibus. Ibid. an. 2. obs. 142. p. 310. mit Citaten von verschiedenem dahin Gehörigen. — De epilepsia a verme. Ibid. Dec. III. an. 2. 1694. Lips. 1695. Obs. 133. p. 194. Angeblich nach mehrjährigem Bestehen durch Ausbrechen eines Wurmes geheilt. — De ascaridibus ani men- struatim prorumpentibus. Ibid. an. 5 et 6. 1697 et 1698. Francof. et Lips. 1700. obs. 218. p. 503. — De evomitione vermis (Spulwurm). Ibid. an. 7 et 8. 1699 et 1700. Berol. Francof. Lips. 1702. obs. 61. p. 101. Martin Lister. Letter concerning animated Horse-hairs, rcctifying a vulgär error. 12. Apr. 1672. Philosoph. Transactions, giving some accounts of thepresent undertakings, studies and labours of theingenious inmany con- siderable parts oftheworld. VII. fortheyear 1672. London. Unter Beziehung auf Aldrovandi, welcher die Meinung, dass der Gordius aus Heuschrecken komme, schon kannte, aber nicht billigte. Lister fand ihn in flachen, schwarzen Käfern ('? Blatta). — Part of a letter from Fort St. George in the East-Indies, giving an account of the long worm which is troublesome to the inhabitants of those parts. Ibid. XIX for the years 1695 — 1697. London 1698. p. 417. Der Autor selbst litt an dem Wurm und halte das Abreisseu desselben schwer zu büssen. Tli. Bartholiiius. Sanguis verminosus. Mise. cur. med.-phys. Acad. nat. cur. an. 1. 1670. Lips. obs. 50. p. 147. Sein Chirurg habe „vermi- Aeltere Quellen. c_o uantem sanguinem^' aus der Ader gelassen „qiiod etiain alii videriint aiithores, ex sauguiuis putrediuc, forsan ex assiinitis veruiiculis . 1687. Norimb. 1707. Obs. 31. p. 85. Ein Mönch in Mailand habe mit dem Urin zwei Würmer von drei Ellen Länge entleert. J. Dan. . Nach Mein hart von Lüchtringen (um 1200), Fragmenta rerum mirabilium ad an. 977 ging Astihulf elend zu Grunde, weil er die ihm anvertrauten Reliquien des Crispus und Crispinianus von profanen Händen hatte an- fassen , sie sogar hatte anspucken lassen. Nach sehr schweren Erschei- nungen, Krämpfen, Bluthusten, Herzklopfen, Bauchgeschwulst, Geschwüren, Harnverhaltung entleerte er durch Mund und After eine Menge Würmer, welche auch noch 1039 an der Leiche krochen. Diese Geschichte wird auch erwähnt von Dithmar, Bischof von Merseburg, Alexander Comes delnsula, 1180, und von Späteren. Paullinus beleuchtet sie mit Betrachtung der Eingeweidewürmer, falscher und wahrer, an Hand einer ungemein reichen Literatur. — 78. Heilung angeblicher Wutli bei einem Hunde durch Abtreibung eines ungeheuren Spidwurms mit Theriak, Mithridat und Silber. — De lurabrico terrestri schediasma, variis memorabilibus, curiositatibus, et observationibus illustratum. Francof. et Lips. 1703 (nach Bibl. Modeer). Joli. Jacol). Wepforus. De apoplexia. 1675. p. 56. Dass die Dreh- krankheit der Schafe und Rinder durch eine Wasserblase im Gehirne veranlasst werde. — De cicuta a(iuatica. Basil. 1679. Fand bei einer kleinen Katze den Darm ganz voll Spulwürmer (nach Brera und Davaine). — Ventriculi tumor verminosus cum foUiculo. Mise. cur. s. ephcmerid. Decur. IL an. 7. 1688. Norimb. 1716. obs. 16. p. 26. Bei einem Hunde eine Geschwulst am Magen mit Würmern. Annahme der Verbreitung des Samens mit dem Blutstrome. — p. 33. Wahrscheinliche Beobachtung von Echinorhynchus gigas. — De vermibus ventriculi lupini. Ibid. an. 8. 1689. Norindj. 1690. obs. 1. p. 2. In einer Geschwulst der Magenhaut von Heyse gefunden. — Ibid. an. 9. 1690. p. 440. Grandines pulmonum aliorumque partium cum phthisi. Beim Menschen in den Eingeweideu verbreitete Finnen. Die Muskeln wurden nicht untersucht. Auch Finnen von der Henne, den Haseueingeweiden, Schweinelungen. Hielt erst die inneren Membranen für einen Wurmkörper, wurde aber bei weiterer Zer- gliederung daran irre. — an. 10. obs. 171. Dracunculus. Dan. Crügerius. Contra lumbricos remediiim novura. Ibid. an. 7. obs. 241. p. 454. Zu den bis dahin gebräuchlichen Mitteln, Santonicum, Corallina u. a. werden als Hausmittel Asche von Hopfenzwcigcn und nach Matthiolus Hopfensamen aufgeführt. Jo. Mattli. Fal)cr. Vermes ventriculi liipini. Addenda ad Decas 11. an. 8 (Append. zu Mise. cur. an. 9. 1690). Norimb. 1691. p. 455. Erwähnt unter anderen des in der Niere des Prinzen Ernst gefundenen Wurmes nach Janson. Doceomens. in Mcrcur. Gall. Belg., des in der Wolfs- niere von Job. Bau bin. Joacliimus Jimgius (1587-1657). Historia vermium e mss. schedis B. Autoris a Johanne Vagetio, aliisque viris p. m. praeclaris hdeliter 64 Würmer. eruta et erudito orbi, qnaDtiim per obvenientem calamitatem liciiit, com- rannicata. etc. Hamburgi 1691. Als das Haus mit den naebg-elasseneii Manuskripten des w. Rektor Jung ins in Hamburg sowie mit daraus gemachten Auszügen abbrannte, erlitt der Kurator des wissenscbal'tlicben Nachlasses Vagetius selbst tödtliche Brandwunden. Das hier von Jo. Garmevs herausgegebene ist auch in Betreff des behandelten Gegen- standes nur ein Bruchstück. Es handelt fast nur von Insektenlarven. Es kommen vor die hyita und der Wurm in den Klauen der Schafe, wenige alte Stellen über Eingeweidewürmer. Von den Regenwürmern heisst es, wohl im Anschluss an Mo uff et, p. 26.: Lumbrici nee per sinus moventur, ut serpentes, nee fluctuatim, sive arcuatim, ut Erucae bi- pedes (Spanner), sed contrahendo corpus in minorem et extendendo in majorem longitudinem. Es ist möglich, dass ein zweiter Abschnitt de Vermibus in volatilia non transformabilibus vorhanden war. Uebrigens finden sich in diesem schon Schemata für Eintheilung der Tintenfische und der Krebse. U. Heiiitke. Lumbrici morborum symptomatorumque gravium causae. Mise, cur. s. ephemer. Decur. II. an. 10. 1691. Norimb. 1692. obs. 47. p. 93, Als Medikamente Absinth, Jalappa, Sem. Santon., Calomel, Rhabarber. Joh. Christ. Maekius. Post vermem aculeatura puer et post lum- bricos rejectos alii reviviscunt. Lumbricus in se ipsum constrictus excer- nitur. Ibid. obs. 104, p. 187. Neben zahlreichen kleinen Würmern einem Knaben angeblich eine Insektenlarve mit sechzehn Füssen und starken Kiefern abgegangen, obs. 105. p. 190. J. F. Below. Dissert. de vermibus intestinorum. Ultrajecti 1691. Pli. Boiininii. Observationes circa viventia, quae in rebus viventi- bus reperiuntur, cum micrographia curiosa. Romae 1691 (nach Bibl. Modeer). Aiit. v. Leeuiveiilioek. Extract of a letter concerning the salts of wine and vinegar etc. Philos. Transact. vol. 15 for 1685. London 1686. No. 170. p. 964. Vinegar eels. Ueber die Thorheit, dass manche diesen die Schärfe des Essigs zuschrie])en. — Anatomia seu interiora rerum ope microscopiorura detecta. Lugd. Bat. 1687. 1. p. 69. Würmer von Fröschen. — 2. p, 36. Dass die Comedones keine Würmer seien. — Continuatio epistolarum, Ibid, 1689. Aus Würmern in Fussgeschwüren Fliegen er- zogen. — Arcana naturae detecta. Delph. 1695, — Lugd, Bat, 1722. p, 43. ed. Delph, Bat, p, 45: Brief vom Sept. 1683. — Epist. 75. oct. Kai, Quintil, 1692, circa mensem Majum exiguos rubros vermiculos (sc, Cucul- lanus elegans, nach Bloch 's Meinung, 1782, p. 2G, Echinorhynchus) in- veni in Anguillularum intestiuis, ex quibus postea fierent Anguillae. Ar cana naturae detecta, Lugd, Batav, 1722, p, 313, ed. Delph, Batav. 1697, p. 319, 343, — Letter concerning the worms in sheeps livers, gnats, and animalcula in the excrements of frogs. Philos, Transact. vol. 22. for 1700—1701, London 1702, No, 261, p. 509. L. wollte die vermeintlich mit dem Getränke einwandernden Würmer im freien Wasser suchen und Aeltere Quellen. (35 fand Miickenlarveii. Er glaubte, tlass die Würmer in die Gallengünge einwandern. — Arcaua naturae, epistolis ad cel, Philosophorun« coUcgiuni comprebensa. ed. 2. Lugd. Batav. 169G. p. 5. Anguilhilae vivae in aceto. — Continuatio arcanoruni naturae detectorum, qua continetnr ((iiidqnid bactenus ab auetore lingua vernacuLa editum, et in linguam I^atinam transfusum non fuit. Delpbis Batavorum 1()97. p. 57. Würmer in Magen und Leibesböble des Härings und Vermutbung über die Weise des Ge- hingens in letztere. Bebandelt übrigens aucb Insektenlarven als Vermes. Ebenso in ed. Lugd. Batav. 1722. — Epistolae ad Soc. R. AngHcam. ed. Liigd. Batav. 1719. Epistola 144. v. Febr. 1702. De animalculis repertis in aqua canali plumbeo reperta (Rädertbierchen). — A letter to tbe Royal Society concerning Animalcula on tbe roots of Duck-weed. Pbilos. Transaet. for 1704-5. London 1706. No. 295. p. 1784. Melicertes. No. 289. p. 1525. Rotifer. — Letter concerning wornis observ'd in sbeeps livers on pasture grounds (3. Novbr. 1703). Pbilos. Transaet. vol. 24. for 1704 — 1705. London 1706. No. 289. p. 1522. Da aucb obne eine Ueberscbwemmung der Weiden die Scbafe Leberegel, bottiens, bekamen, glaubte er die Ur- sacbe dazu (Animalcules) nur auf dem Lande sucben zu dürfen und bielt dafür, dass den ganzen Winter bindurcb tiberscbwemmte Weiden frei da- von sein möcbten. Aus einer Probe Erde trieb er gestreckte weisse Wür- mer, Encbyträiden , aus. — Continuatio epistolarum datarum ad longe celeberrimara Regiam societatem Londinensem. Lugd. Batav. 1715. p. 95. Deutliche Bescbreibung von Rotifer. — Arcana naturae detecta. ed. Lugd. Batav. 1722. p. 365. epist. 78. vom Febr. 1694. De Verme multimembri, quem Vermem latum vocant (und über äbnlicbe Würmer in Anguilla, Rbombus, Trutta, Cyprinus latus (Bracbsen), letztere in der Leibesböble). Meinung der Uebertragung der Embryonen solcber Würmer von Fischen auf den Menseben mit dem Wasser; Widerstand der Würmer gegen Heil- mittel, besonders gegen Sem. Santon. Casp. Commelinus. Dissert. de Lumbricis. Lugd. Batav. 1694 (nach Bibl. Modeer). Jo. (xeorg. Urubclius. De verme umbilicali bistoria. Mise. cur. s. Ephemer. Dec^IV. an. 1. 1694. Lipsiae. Wegen Leibschmerz wurde eine Schmerle aufgebunden, welche ihrerseits vom Wurme in vier Stunden verzehrt wurde nebst einem Theile einer zweiten, ihrer Aufgabe, den Wurm hervorzulocken, jedoch nicht nachkam, indem dieser nicht durch- brach, sondern durch den After abging. Hierbei die Literatur des „Vermis umbilicaris". Aml)r. Steg-maimus. De oleo lumbricorum (terrestrium) optimo trau- matico interno. Ibid. obs. 9. p. 24. Zwölf bis fünfzehn Tropfen als herr- liches schmerzstillendes Mittel. R. W. Craiise. Diss. de hirudinibus. Resp. J. L. Kamp er. Jeuae 1695 (Citat nach Dana). Thomas Molyiieiix. Account of a not yet described Scol()i»cndi-a marina. Philos. Transaet. 19. for 1695-1697. London 1698. No. 22j. 5 Brunn, Klassen des Tliiei-Keichs. IV. 1. *' (5ö Würmer. p. 405. mit Abbildungen, (Aphrodite) 72 Füsse, 72 Flossen, breiter als die von Rondelet, Gesner, Greviniis, Aldrovandus beschriebene Scolopendra marina. Nennt sie Scolopendra marina a capite latiori versus caudam sensim gracilescens, limbo, pulcherrime hirsuto spiniilisque crebris interstineto e mare hibernico. Dale No. 249. meinte, dieser Wurm sei von Rondelet als Physalus beschrieben. Molyneux widerlegt das vol. 21. for 1699. London 1700. No. 251. p. 127, gestand aber der oben ange- führten Mittheilung von Oligerus die Priorität zu, wie sie auch Aldro- vandus Lib. V. de Insect. cap. 15. p. 636 als Scolopendra marina lato corpore subcastaneo velut pedibus iunumeris longiusculis aurei coloris schon beschrieben habe. Petr. Rommelius. De tumore magno lateris sinistri a vermibus. Mise. cur. s. Ephemerid. Dec. III. an. 4. 1696. Francof. et Lips. 1697. Obs. 18. p. 39. — De asthmate a verme. obs. 19. p. 41. Schröter. Ibid. obs. 46. p. 123. De atrocissima cephalalgia ex teredinibus, quae per aurem dormienti viduae irrepserunt, causata. Führt dabei als Beweis der allgemeinen Verbreitung der Würmer au: dum nee parvam in sectione foetus mortui statim a partu animam exhalantis ad- invenerim vermium copiam. Marcello Malpiglii (1628—1694). Opera postuma. London 1698. Beschreibung der Finnen als Würmer mit einem Wortlaut, welcher sehr wahrscheinlich macht, dass er Hartmann nachging. — Die Leberwürmer des Menschen und der Thiere werden cucurbitini genannt. — Wurm- hydatiden beim Igel. Joli. Lanzoni. De vermibus per tussim rejectis. Mise. cur. s. Ephem. Dec.IIL an, 7 et 8. 1699. et 1700. obs. 72. p. 118. Bei Peripneumonie mit ge- waltiger Blutung und Tod. Er führt dazu an Fei. Platerus, Prax. tom. III. De animal. excretis. c. 13. lib. 2. p. 786. — De verminosi abdominis tumore. Ac. Caes. N. cur. Ephemerid. sive observ. medico-physicarum Centur. 1. et 2. Francof. et Lips. 1712, obs. 39. p. 108. Wurmabszess einige Finger breit vom Nabel mit Kanal vom Ileum aus. Tod. — Vermis per vomitum ejectus. Ibid. Centur. 5. et 6. Norimbergae 1717. Obs. 95. p. 177. Ein Wurm von 27 Palmen (die kleine Palme gleich Vi Fuss) Länge ausgebrochen von einem Herrn von Royer, welcher seinen Ileisshunger mit bis 64 Pfd. Speise und Trank an einem Tage nicht stillen konnte. 0. Bidloo. Brief an Leeuwenhoek wegens de Dieren in de Lever der Schapen. Delft 1698 (nach Bibl. Modeer). Lugd. Batav. apud Jordan, Luchtmans. 1698. Inhalt in Phil, transact. vol. 22, for 1700—1701. London 1702. No. 263. p. 571. Beschrieb Augen, Herz und eiartige Körperchen, hundert gleich einem Sandkorne; nahm 870 Würmer aus einem Thiere, Sie fänden sich in Hirschen, Kälbern, Menschen, Glaubt, das Vieh esse die Eier mit; sie kämen mit dem Chylus in's Blut und dann in die Leber, Allgemeine Betrachtungen über die Würmer als Krankheitsursachen, Ver- stopfung von Organen, im Blute u, s. w, — Exercit, anat, chir. decas, Lugd. Batav. 1704, p, 18 (nach Davaine). Eine Mittheilung des Cossonius Aeltere Quellen. (;7 über Entleerung von mehreren Pfund Hydatiden mit dem Stuhlgange. — Bei II. Meissner, Schmidt's Jahrbüclier 1871. 152. p. 116. finde ich Bidloo an. 1(>99. citirt für Behandlung der Muskelechinokokkeu. Cliaras. Hist. de l'Academie Royale des sciences. ed. 1733. Tome II. p. 131. Aus 1694 ein Fall von Echinoeoccusblase, grand nombrc d'especes d'oeufs ou de poches fermees, am Schenkel einer Nonne ; ganz zusammen- geworfen mit Abszessen. Engell). Kämpfer. Dissert. medica inaugur. sistens decadem ob- servationum exoticarum. Lugd. Batav. 1694. U. a. De Dracunculo Per- sarum. Auch in K. Amoeuitatum exoticarum politico-physico-medicaruni, Fasciculi V. Lemgov. 1712. III. obs. 4. p. 524. Dracunculus persarum in littore sinus persici. Zweimal lebend aus dem Hodensack extrahirt (nach Rudolph!). Dodart. 12. Juni 1697. Regiae scientiäe Academiae historia. lib. V. cap. 5. § 8. p. 454. auct. J. B. du Hamel. Paris 1701. Fall von Hyda- tiden, deren Ursprung er in der Erweiterung der Lymphgcfässe sucht. Ilcnr. Snellen. Dissert. de animalculis in ovino aliorumve animan- tium hepate detegendis. Lugd. Batav. 1698 (nach Bibl. Modeer). Cocliou Dui>uis. Histoire de l'Academie Royale des sciences. cd. 1733. Ein Fall einer fünfzehn Pfund schweren Echiuokokkusblase im Leibe eines Mädchens. Mery. Strongylus gigas (ver de 2^2 pieds de longueur) aus den Niereu des Hundes. Ibid. Tome II. p. 211. aus 1698. Beschreibung der llaut- muskulatur. Martin Martin. Observations in the North ■ Islands of Scotland. Philos. Transact. 19. for the years 1695 — 1697. London 1698. p. 728. The children of Ferintosh in Ross, are taught from their infaucy to drink acpiavitae, aud are observed never have any worms. Soye. UIceration of the colon with a clew of worras. Ibid. p. 718. Gr. E. Stalil. Diss. de sanguisugarum utilitate , respondente J. Jer. Colero, Hai. 1699; 1718. — Diss. de Lumbricis terrestribus , eorumque usu medico. resp. J. C. Fritschio. Hai. 1698. 1718 (nach Dana und Bibl. Modeer). llcinli. Wagner. Obs. de verme fasciali 12 ulnarum innoxie per alvum excreto. Nov. Litt, maris Balthic. 1699. p. 300. — Anatome juvenis lumbricis vesicae urinariae et tabe defuncti. Acad. Caes. Leop. Natur, cur. Ephemer, sive observ. medico-phys. Centur. 1. et 2. obs. 170. p. 363. Fistel zwischen Harnblase und Colon. J. C. Bautmann. De verme in lapide reperto. Mise. cur. s. Ephcm. med. phys. Germ. Acad. nat. cur. Dec. HI. an. 7. et 8. 1699 et 1700. p. 51. obs. 28. lloiigliton. Bulimia caused by worms. Philos. Transact. vol. 22. for 1700-1701. London 1702. No. 264. p. 598. C. Ph. Limmer. Diss. de vermium in corpore humane gcuerationc. 1699 (nach Bibl. Modeer). 5* ^8 Würmer. Nicolas Andry. Traite snr la generation des vers clans le corps humain. Paris 1700. — Paris 1741. I. IL — Eclaircissement sur le livre de la generation des vers dans le corps de rbomme. Paris 1704. — De la generation des vers dans le corps de Thomme, de la nature et des especcs de cette maladie, de ses eifets, de ses signes, de ses prognostics: des moyens de s'en preserver, des reraedes pour la guerir etc. Amsterdam 1701 (suivant la copie de Paris), avec trois lettres ecrites a Taiiteur sur le sujet des vers; les deux premieres d' Amsterdam par M. Nicolas Hart- soeker (von 1699) et Tautre de Rome par M. Georges Baglivi. Auch mit Abbildung des 1698 abgetriebenen, sehr grossen Bandwurmes mit dem gut erkannten und ziemlich gut abgebildeten Kopf mit den so- genannten Augen, den warzigen Erhebungen an den Kanten der Proglot- tideu, auf welche zu ein blauliches Gefäss führen soll, nach der Abbildung 16', aber nach der Beschreibung nur 4 Ellen und 3" lang. — In der Kritik sagte der k. Leibarzt M. de Saint Yon: Les gens aisez mangent et boivent si 6pouventablement, et les miserables vivent si pauvrement, qu'il est impossible que dans les uns et dans les autres, il ne s'engendre une tres grande quantite de toutes sortes de vers. — Bezieht in der Ein- leitung sich auf das Monstrum von Payerne des Fabricius Hildanus. Nennt den Bandwurm Insecte. Die von ihm gegebenen Nachbildungen lassen annehmen, dass »Spigelius ein Stück Bothriocephalus, Fabricius vielleicht ein Stück von Taenia serrata des Hundes dargestellt habe, wäh- rend die Figur des Tulpius, mit Missverständniss über das Vorderende, wohl einen ganzen Bothriocephalus mit verzerrtem, hier dem Kopfe eines Hundes verglichenen Hinterende hat darstellen sollen. Auch T. cucume- rina ist abgebildet. Er schliesst sich der Meinung von Platerus (Mit- theilung bei Sennert. lib. HI. p. 2. cap. 5) an, dass es beim Menschen zwei Bandwurmarten gebe, und setzt der hier betrachteten Taenia solium mit schwarzem, mit vier Oeffnungen versehenen Kopfe, comme un poireau, welche ihren Namen davon habe, dass sie stets allein vorkomme, und welche vermuthlich Taenia saginata Göze war, die Taenia ordinaire ent- gegen, bei welcher man nie einen Kopf sehe (? Bothriocephalus). Zwischen den Würmern werden auch Insekten, Tausendfiisse, Insektenlarven, Milben, ein Bluttrombus abgebildet. — p. 52. le long du millieu du corps, par dessus, comme une longue epine pleine de noeuds. — p. 55. Die mam- melons als poumons. Die globules (Knlkkörperchen), nach Bellestre, welchem A. beitritt, Eier, könnten vielleicht aus den mammelons hervor- gehen , vielleicht zwischen den Ringen , indem die Verbindungen sich gleich Kiemen öffnen und schliessen möchten. — p. 57. Quand les oeufs sont sortis du ventre du ver, ils grossissent, et ne pouvant prendre dans les intestins assez de nourriture , pour se developper entierement, et y faire eclotre leur ver, ils sont entrainez avec les excremens; la raison pourquoy ils n'y trouvent pas assez de nourriture c'est que le ver d'oü viennent ees oeufs, consume seul toute la nourriture qni leur serait ue- cessaire . . . . il faut remarquer que cette sorte de ver se nourrit de ehyle, Aciterc Quellen. gg aussi celui-cy eu etcait-il tont plein quand il est sorti, et il rendit bcau- coup qiiand je Pens mis daiis l'eau de vie . . . p. 58. A. glaubt, der Wiiini stecke mit dem Kopfe im Pylorus, nur die Galle halte ihn vom Auisteigcu in den Magen ab; theilt des Hippocrates Meinung, dass dieser Wurm vereinzelt lebe. — p. 60. Dieser Wurm sei beweglicher als der gemeine, welcher, wie Platerus bemerkt, mehr von der Pflanze an sich habe. A. tritt Fernel und Perduleis entgegen, welche ihn mit dem gemeinen und selbst mit der cucurbitaire (d. i. der vereinzelten Proglottide oder einer Kette solcher ohne Kopf und Hals) identifizirten, während Aetius, Aegineta, Arnauld de Villeneuve, Manardus, Trallianus, Aldrovandus eine sehr lange Art vom communis und cucurbitinus ver- schieden annahmen. Die Art der Bewegungen führt A. für die Einheit- lichkeit in einer Kette von cucurbitinae an. — p. 64. Die schuppige Be- schaffenheit, nach Dunus, versteht A. aus der Gliederung. — p. 61). Würmer im Magen eines Hundes unter einer Membran. — p. 70. Wurm- tumor im Becken. — p. 71. Einige Würmer nähmen mit dem Alter die Form von Fröschen, Skorpionen, Eidechsen an, bekämen Hörner (? Fühl- hörner), einen Gabelschwanz, Vogelschnabel, würden haarig (Raupen ? aufwachsende Pilze V), schuppig wie Schlangen, wofür die Quellen bei Wierus u.a. angegeben werden. Sie seien nicht wirklich solche Thiere, sondern hätten nur den Anschein. — p. 79. Die Oxyuiiden als ,,appellez ascarides'^ Gute Symptomatik, besonders für Spulwürmer. Die Durch- bohrungen anerkannt, aber nicht für Taenia, wegen der schon dem Spigelius de lumbr. lato cap. 6. und dem Senuertus lib. 3. p. 2. sect. 1. cap. 5. bekannten Weichheit des Kopfes. — p. 256. Ein Brief von Georgius Baglivius in Rom vom 14. July 1699 spricht sich dar- über aus, ob der Bandwurm aus einem Ei komme, woher seine grosse Länge, ob er sich im Menschen erzeuge. Man müsse, wie für alle Pflan- zen, so für alle Thiere, vollkommene und unvollkommene, den Ursprung aus dem Ei annehmen. Fäulniss, Gährung, Wärme trieben nur zur Ent- wickelung: „Ce que nous disons des insectes en general, se peut dire en particulier des vers qui s'engendrent dans le corps humain, ils ne viennent point d'un suc corrompu, comme se l'imaginent les faux Galenistes, mais un suc corrompu echauffe et reveille les oeufs de ces vers, qui cclosent par ce moyen. Le ver plat tire donc son origine d'un oeuf de son espcce." Danach aber bleibt doch die Meinung, dass der Bandwurm schon im Un- geborenen entstehe und seine Länge erst in Jahren erreiche, entsprechend den Gesetzen seiner Art. Er fügt sich hierfür dem Hippocrates und vergleicht solches mit anderen hereditären Krankheiten. Er glaubt, dass der Fötus die Eier in einer Art Lymphe zur Entwicklung bringe, welche er mit dem Munde aufnehme; woher aber die Eier kommen, ist nicht gesagt. Er hält für möglich, dass Bandwürmer sich auch im Erwachsenen erzeugen. Ueber Versuche, welche er mit Eingeweidewürmern früher ge- macht (1694. Praxeos lib. L), die Einwirkung von allerlei Mitteln auf die entleerten betreffend, berichtet er hier wieder. — p. 231. Ein Brief von 70 Würmer, Hartsoeker, in welchem dieser scliwer versteht, wie das Vorkommen eines so imgeheureu Thieres, von welchem man doch in den Gewässern nichts sehe, sich vertrage mit dem nicht aufzugebenden Gedanken, dass alle Thiere und Pflanzen aus einem Samen kämen. Er meint, diese Thiere möchten als Männchen und Weibchen in den Därmen leben, mit dem Menschengeschlecht geschaffen und mit ihm vergehend ; die Eier möchten mit den faeces entleert auf Kräuter und dergleichen kommen und zufällig mit verschluckt werden. „Enfin il semble que tous les animaux ayent ete faits pour se servir de nourriture les uns aux autres, les grands man- gent les petits et en sont maugez." — Im zweiten Brief ist Hartsoeker geneigt, alle Krankheiten auf Würmer zu schieben, auch die Venerie auf eine unzählbare Menge unsichtbar kleiner Insekten, So heile man sie durch Quecksilber. — Eclaircissement sur le livre de la generation des vers dans le corps de l'homme contenant des Remarques nouvelles sur les vers, et sur les maladies vermineuses, avec les reflexions sur l'opinion de ceux qui croyent que la moelle ne nourrit pas les os et qu'elle a du sentiment. — II. edition . . . angmentee de la lettre de Mr. Lemery, 1705. Bezieht sich auf einen Brief, gedruckt Novbr, 1703 in Memoires de Tre- vaux. Dieser Brief selbst steht p. 47. Richtet sich namentlich dagegen, dass allerlei Krankheiten durch die mit dem Blute cirkulirenden Würmer entständen und weist das Phantastische und Voreilige dieser Hypothese nach. Er selbst sieht mehr die Säfteverderbniss als Krankheitsursache an und betrachtet die Würmer als deren Folge oder durch sie begünstigt. Kritisirt die Meinung, dass, wenn die corps globuleux Eier seien, diese sich nicht entwickeln sollten, weil der alte Wurm alle Nahrung wegnähme, da sie doch zur ersten Entwicklung nur der Wärme bedürften, sich auch für sie immerhin ausreichende Nahrung finde. — Eine sehr gut geschrie- bene, scharfsinnige Kritik der faiseurs de Systemes, welche eine Hypo- these, weil sie zwei oder drei Phänomene erkläre, gleich auf Alles an- wendeten. — Epistola ad Georg. Baglivium de lumbricis latis, in Baglivii Oper, medic. p. 687 (Citat nach Bibl. Modeer). — D, Nicolai Andry, Medici zu Pariss gründlicher Unterricht von Erzeugung der Würmer im menschlichen Leibe, anitzo aus dem französischen übersetzt, nebst denen desswegeu fürgefallenen Streitigkeiten. Leipzig. 1716, p. 1. Wurm stehet unter der Klasse des Ungeziefer. Alle kleinen heisscn Wurm (grosse sind Schlange, Skorpion, Frosch), so die Insekten; von ihnen kriechen einige, andere nicht. — p. 8. Wie die Würmer in dem Leibe anderer Thiere wachsen (vermittelst Samen; sah Milben aus dem Ei schlüpfen). Bezieht sich auf Hartsoeker 's bekanntes Bild vom Spermatozoon. Lucretius führe die Beständigkeit der Gestalt für die Beständigkeit der Zeugungen an. — p. 15. vergleicht Andry die Infektion der Früchte mit der des menschlichen Geistes. — p. 18. denkt er an Uebertragung der Krätze von mit Ungeziefer (Gamasiden) besetzten Käfern, Die kleinen Thierchen, welche Fliegen bissen (Hypopus), würden vermuthlich wieder von anderen gebissen. — p. 24. hält wohl auch möglich, dass die Wurm- Aeltere Quellen. n-, keime schon im Samen enthalten seien. Fall von Caspar Wolphiiis über Abgang- eines Bandwurms von einem noch gestillten Mädchen. — p. 82. Citat von Würmern in Schöpseulebern aus den französischen Tage- registern 1G68, von Strongylus in Hundeniere nach Mery und K er krin- gln s (obs. 57 et 59). Nadelfeiue, blassrothe, V2'' lange Würmer in Austern. — p. 33. Würmer im Kopfe. — p. 38. Würmer, welche in der Nase wachsen, aus ihr heraus kriechen, oder an der Wurzel sitzen (viele Citate). — Ohrwürmer. — Würmer der Zähne. — In der Lunge (Fer- nelius Pathol. De morbis intest.). — In der Leber, Vena portae, nach C. Banhinus de obs. propriis bei einem Kinde, roth, rund, länglich, weich. — Im Herzen. — Im Geblüte bei Aderlass (ßhodius. Cent. 3. obs. 6; Kiolanus. Encliir. d. Anat. p. 147; Etmüller, Schröder. Di- lucid. phytolog. class. 2. de aceto; und nach ihm selbst gewordenen Mit- theilungen). — Die Dalberes der Kälber bei den Bauern in t/anguedoc. Borellus. cent. 3. obs. 4. — In der Blase, Tulpius obs. med. lib. 2. c. 4., theils wie die in den Gedärmen, theils wie Motten und sechsbeinige. — Helcophagi in Geschwüren und Geschwülsten. — Mitesser bei Etmüller de morb. inlant. Dracunculi. — p. 54. Dracunculi, auch bei Stieglitzen nach Sp ige lins. Für die thierische Natur nach Thomas de Veiga und Graf Scaghen. — Die Nabelwürmer oder Zehrwürmer nach Et- müller und Sennertus. — p. 64. Taenia unbeweglich und kopflos; von solium, welchem die cucurbitiui zuzuschreiben, zwei Arten. Die „Augen", welche Mery für Naslöcher hielt, sah A. gewölbt. — p. 90. Die Gestaltähnlichkeit mit Fröschen u. s. w., wie oben. — p. 94. Von den Wirkungen der Würmer im menschlichen Leibe : 1. Derer ausserhalb der Därme, p. 96. Würmer im Blute, wie andere im Essig, sehr dünn und klein; Blutharnen; Thomas Mermann trieb einer Frau einen eine Elle langen Wurm durch die Blase ab. p. 98. Die Behandlung der Mitesser in Aachen, p. 100. Die venerischen Würmer. — 2. Derer in den Gedärmen, p. 102. U. a. Sprachlosigkeit von Würmern nach Alex. Benedict, und Forestus lib. 6. obs. 39. — p. 105. Darmdurch- bohrung (Herodius Agrippa, Crafftius bei G. Fabricius, Holle- rius de morb. int. lib. 1. c. 54, Nicol. Florentinus serm. 5. tract. 8. cap. 54, Forestus lib. 7. obs. 35 in scholiis, Trimavellius de rat. cur. lib. 9. cap. 11), Vergehen der Milch. — p. 131. Würmer im Wein, (am Zapfen, wohl Larven von Drosophila cellaris) als Ursache der Wür- mer im Leibe angesehen. — p. 132. Von den Kennzeichen der Würmer. — p. 145. Von den Mitteln sich vor den Würmern zu bewahren. — p. 146. Warnung vor den Würmern im Essig. Auf die Frage von Le- mery, wie dann der Traubensaft, welcher auch Würmer enthalte, ver- ordnet werden könne, entgegnet A., dass er in diesem nie Würmer ge- sehen habe. — p. 164. Vom Hervorkriechen der Würmer und was daraus zu vermuthen. — p. 178. Die Erzählung des Amatus Lusitanus, dass aus einem zertretenen Spulwurm viele andere gekrochen seien. — p. 180. Von Mitteln gegen die Würmer, vor denen man sich hüten soll, z. B. 72 Würmer. Pulver von gedörrten Spulwürmern, welches Würmer erzeugen könne; Semen contra, weil zu hitzig; Absud von Tabak oder Nussblättern, welche übrigens gegen Regeuwürmer gut seien, p. 118. Nachahmung der Ver- suche des Georg. Baglivius (de praxi medica cap. 9. 1694) über Wir- kung von allerlei Substanzen auf Würmer, selbst Champagnerwein. Der Bilsenkrautrauch gegen die Würmer in den Zähnen. Die Beweise des Forest US lib. 14. obs. 7. in scholiis p. 96. Gegen die Darmwürmer be- sonders Korallenmoos, Oel, Reinfarrn, Farrnkrautwurzel. — p. 239. Die Durchbohrung der Därme durch Würmer. — Nach Zweifeln fand A. die Meinung des Borellus cent. I. obs. 89. 90. bestätigt , dass man die Wurmmittel bei abnehmendem Mond nehmen müsse. — p. 244. Von den Samenwürmern. — p. 259. Die Einschachtelungstheorie für Fortpflanzung, p. 261. cap. 12. Schlusssätze. U. a. Ein Wurm höhlt Athem, hat Lungen und Blut (Insekten), kommen aus Eiern, diese kommen mit der Luft und Nahrung. — Weitere Auflagen von De la generatiou etc. Paris 1718, dazu 19 Tafeln, und 1741. P. Oottfr. Sperling". Diss. de vermibus in primis viis, resp. Bothius. Witembergae 1700 (nach Bibl. Modeer). PyiTli. Maria Gabbrieliiis. De orthopnoea c vermibus. Mise. cur. s. Ephemer. Decur. IIL au. 7. et 8. 1699 et 1700. Berol., Francof. et Lips. 1702. obs. 188. p. 307. Georg". Toi). Durrius. De vermibus umbilicalibus. Ibid. obs. 150. p. 268. Fand in einer Grandel, welche einem Knaben wegen der Schmer- zen auf den Nabel gelegt worden war, einen spannelangen, von der Mutter des Knaben für die Eingeweide der Grandel gehaltenen Band- wurm, dessen Dicke der Wunde des Nabels zu entsprechen schien. Glaubte, der Wurm sei aus einem mit Speise oder Trank genossenen Ei im Darme ausgeschlüpft, dann in die Nabelgefässe gelangt uud durchge- brochen. — Im Scholion hierzu von Schrök viele ältere Stellen. Joli. Mauricius Hoifmaiiiiiis. De diarrhoea cum excretione pelli- cularum plurimarum. Ib. an. 9. et 10. Norb. Francof. Lips. 1706. obs. 6G. p. 124. Scheinen Hydatiden gewesen zu sein. Einige hielten sie für Band- wurmtheile. — Mantissa observationum selectiorum. Appendix ad Ephem. Acad. Caesar. Leopold. Carol. nat. curios. in Germania centurias 9. et 10. Augustae Vindelicorum. 1722. Obs. 26. De vermium excretorum copia. Ein Hut voll fingergliedlanger Würmer entleert, angeblich vielfüssig und mit spitzem Munde. — Centur. 9. et 10. p. 458. De ascaridibus per vul- vara rejectis. Timaeus a Güldenklee, Cas. medicinal. Lib. IV. cas. 6. Dass man bei einem Kaiserschnitt einer eben Gestorbenen im Uterus nichts gefunden habe als Schleim und einen ungeheuren Haufen Aska- riden. — In dem hier aufgeführten Falle habe der betreffende Bauer ver- sichert, dass die Würmer gewiss aus den Geschlechtstheilen der Frau kämen. Diese entleerte aber auf ein Abführmittel eine ungeheure Menge von Askariden mit den faeces. (P 1 a u t u s : Pluris est oculatus testis unus, quam auriti decem.) Aeltere Quellen. 73 Davies. Letter containiug a relation of a person who voided many Hydatides in the iirine. Pbilos. Tiansact. vol. 22. for 1700—1701. London 1702. No. 273. p. 897. Eine Frau entleerte ein Dutzend Blasen vom Ansehen der Fischblasen, die grössten anderthalb Zoll. Du Ycriicy. Sur l'Hydropisie. Histoire de rAcadcuiie R. des scicnces. annee 1703. avec les memoires de mathcmatique et des physi(|iies pour la meme annee. Paris. 1720. Memoires (aus 1703). p. 164. Ungeheure Cyste im Unterleibe einer Jungfrau von ziemlich 60 Jahren mit zahllosen, zum Theil als Abszesse bezeichneten Cysten. Bei den Punktionen schei- nen Blasen nicht abgegangen zu sein. — p. 167. Desgleichen bei einer Frau, Hydropisie enkystee. Du Verney glaubt, dass sie allein Frauen zukommen, vielleicht das Hydroarion im Auge habend. — Ibid. 1700 be- richtet D. über einen vier Zoll langen Wurm in der Stirnhöhle eines Hundes (nach dictionnaire des merveilles de la nature). J. Pli. Eysel. Dissert. de vermibus. Erfurti. 1704 (nach Bibl. Modeer). IVolphiiis. Observat. chirurg. med. libri duo. Libr. IL in Scholiis Quedlinburgi. 1704 (s. bei Andry). Joliii Lafagc. An account of a dropsical body. Philos. Transact. vol. 24. for 1704. London. 1706. No. 299. p. 1977. Eine ungeheure Menge von Hydatidcu verschiedener Grösse und Farbe auf dem Peri- tonaeum. W. Musg-raTC. Ibid. No. 295. p. 1797. A letter concerning hyda- tides voided by stool. Wurden in grossen Mengen von Grösse eines Nadelkopfes bis zu der eines Eies entleert, eine von Gänseeigrösse durch Erbrechen. Die Patientin glaubte nach ihren Empfindungen, dass die Blasen aus dem Magen kämen. Genesung. M. sah kein Thier, vielleicht weil er kein Mikroskop hatte. W. Cowper. Ibid. vol. 25. for 1706—1707. London. 1708. No. 307. p. 2304. Of Hydatides inclosed with a strong crust in the kidney of a sheep. Anthony Havendcn. Ibid. No. 308. p. 2344. On Observation of a tumor on the neck füll of hydatides, cured. Eine Geschwulst im Nacken einer Frau, seitlich zu den Jugularvenen und beiden Schultern ausgedehnt mit 60 Cysten, in 7 Jahren zu ihrer Grösse erwachsen. — Un tumore ncl collo con vescichette piene di acqua. Saggio e transazzioni tilosofichc della societä regia compendiate da Beniamino Mottes dal anno 1700 al 1720 tiadotte dall' idioma inglese. IL Napoli 1731. p. 95. W. ßomberg. De verme in hepate. Ac. Caes. Leop. Nat. cur. Ephem. Decur. 3^ au. 9. et 10. Norimb. Francof. Lips. 1706. Obs. 47. p. 69. Leberegel in der Leber des Kalbes, welche E. für Vermcs cucur- bitini hielt. Dolacus. De opio antlielminthiaco. Mise. cur. s. Eplicmerid. Dec. HL an. IV. 1696. Francof. et Lipsiae 1697. Obs. 62. p. 151. Nach 3 gran gingen 20 Spulwürmer ab. — Encycl. med. Francof. 1684—1691. Lib. VL cap. 10. (Joh. Dolaei opera omuia. Francof. 1703) De infantum et pucrorum 74 Würmer. morbis. p. 577. De vermibus et lumbricis. Aiiffiibrung der Meinungen der Galenici, des Paracelsus, Helmontius, Willisius, Syl- vias, der Cartesiaui. Dolaeus meint, dass die Eier mit der Speise aufgenommen würden. Die Heilmittel. Einige der Alten sagen schon: ex lacte nunquam in lactantibus lunibricos generari. Hingegen: quem- admodum mihi videre licuit in foetu mortno statim a partu expirante et a me exenterato, in quo glomos vermium invenivi. — Wann war dieser Foetus sezirt worden? Waren die Würmer Maden? Just. A^est. De verme umbilicali, respoud. Scheel. Erfurt. 1710 (nach Bibl. Modeer). J. ßajus. Historia Insectorum, Opus posthumum. Soc. Lond. edit. London 1710. Etiam de Lumbrico, Taenia et Hirudine quaedam habet (nach Bibl. Modeer), vgl. unter Cuvier-Griffith. Kay theilte die Thiere ohne Blut in Pedata, welche die MoUia (= Cephalopoden) und die Crustacea (einschliesslich der Insekten) enthielten, und in Apoda mit Mollia (= Limaces) und Testacea, blieb aber lieber bei der aristotelischen Eiutheihing in Mollia, Crustacea, Testacea, Insecta (nach Carleer). I>ouillet. Hist. de l'Acad. Eoyale des scicnces. annee 1730. p. 42. Grosse Epidemie von Spulwürmern nach einem sehr leichten Winter in Beziers (nach Davaine). Rene Aiit. de ßeaiimur. Des differentes manicres dont plusieurs especes d'animaux de mer s'attachent au sable, aux pierres et les unes aux autres. Hist. de l'Acad. R. des sciences annee 1711. avec les Me- moires de Math, et de Phys. Paris. 1730. p. 126 für die Würmer; in den Abbildungen wirkliche Regenwürmer. — Annee 1714. Paris. 1717. Me- moires p. 203. nennt derselbe eine Insektenlarve von elf Segmenten : espece de Ver aquati(|ue asses singuliere. — Meraoires pour servir ä l'histoire des Insectes. Paris. 1734 — 1742. In praefatione ad tom. VI. aliqua de partitione vermium dissertat. Eine in der Geschichte der In- sekten citirte Anatomie des Blutegels von Dom. AUou scheint nur Manu- skript zu sein (nach Morand). — Tom. II. 1736. Mem. X. über die Larven im Wasser und Mem. XI. über die parasitischen Larven, das Meiste schon viel früher der Akademie mitgetheilt. Tom. IV. 1738. Mem. IV. p. 161. Tous les insectes, qui par la suite doivent paraitre sous la forme des mouches, portcut le nom de vers; il serait a souhaiter qu'ils en fussent seuls en possession, qu'il ue leur füt point commun avec des insectes qui doivent deveuir des scarabes, des sauterelles, des punaises ou avec des insectes, qui ont subi d'autres metamorphoses et avec d'autres qui conser- vent leur premiere forme pendant toute leur vie, comme fönt les vers de terre. So ist Ausgangspunkt der Betrachtung der Insekten mehr die Larve als der erwachsene Stand. — Tom. VI. 1742. p. 22. Erster Nachweis der Sphaerularia bombi in Millionen von anguilles in unfruchtbaren weiblichen Hummeln. — Man glaubte bis dahin nicht allein, dass die Flöhe entständen, etwa wie bei Shakespeare der Fuhrmann sagt, son- dern (vgl. C. G. Bauer de geueratioue insectorum in corpore humano, Aelterc QucUeu. 'jr Altorfii 1740), wie ähnlich die Alten, Hess noch Dippelius Ameisen aus Honig- und Mehl, Seidenraupen aus Kalbfleisch und Weidenblättern, Helmolt Mäuse aus Walzen und Menstrualblut entstehen. — J. M. lloff- manu. Syutagm. pathol. therapeut. lib. IL cap. 154. wird citirt für einen Fall aus der Schweiz, in welchem eine aussergewühnliche Wurniinlcktion von Pfarrerskindern geschoben wurde auf die Milch von Kühen, welche aus der Cisterne vom moosigen Dache herabgeflossenes, mit Wurmcicrn geschwängertes Wasser zu trinken pflegten. — Animaux coupes et par- tages en plusieurs parties, et qui se produisent tout entiers dans chacune. Hist. de l'Acad. R. d. sc. 1741. Paris 1744. p. 33. Bericht über die Ver- suche von Trembley, Bonn et, Lyonnet, die des letzteren bei einem Wurm von Dicke einer Saite und 3V/'' Länge mit Theilung in 30—40 Stücke. M. Albcrti. Dissert. de morbis ex vermibus. lialae. 1725 (nach Bibl. Modeer). J. N. Pccliliii. Lib. L obs. 19. Reliquorum infirmi ventris viscerum hydatides, itemque hydatidum ortus et species. Acta erud. Lips. an. 1708. Jul. p. 311. — an. 1725. JuL p. 269 (Citat nach G. H. Kannegiesser). — Observ. physico-med. libri III. Hamburgi. 1691. lib. I. Obs. 64. p. 155. Wie die Schweine in manchen Jahren viele grosse Würmer fest am Darm sitzen haben (Echinorhynchus gigas). Grottlicl). Biiddacus. Abscessus inguinalis, innumerabllia ovula seu vesiculas continens, curatus. Acad. Caes. Leop. Nat. cur. Ephemer, sive observ. medico-phys. Centur. 1. et 2. obs. 104. p. 214. Der Tumor platzte von selbst und entleerte eine grosse Menge „Eier" oder Blasen von der Grösse einer Erbse bis zu der eines Taubeneies, theils mit hellem, theils mit dotterartigem Inhalte. Die Höhle fasste über ein Pfund Einspritzung. Anton. Yallisnicrius (1671—1730). Considerazione ed espericnze intorno al cervello impietrito ed alla generazione de vermi ordinarj dol corpo umano. Padova. 1710 (der Abschnitt über die Würmer auch mit Titel für sich). Hunc librum emendavit Em. König. Acta Helvet. vol. I. p. 27. Die Eingeweidewürmer entständen keineswegs von Insekteneiern, seien ein Geschlecht für sich, könnten nur im Körper von Thieren leben, erzeugten Eier, gingen von den Müttern auf die Kinder über. Die Taenia solium entstehe durch Verkettung von Kürbisswürmern, wofür er deren Lebhaftigkeit und Versorgung eines jeglichen mit Haken, sowie den Mangel eines durchgehenden Gefässsystems beim Gesammtbandwurm als Gründe beibrachte. Es gebe aber auch eine nicht so zusammengesetzte Taeuia (wahrscheinlich serrata) und e*- sah deren Kopf. Den Strongylus gigas unterschied er vom Spulwurm. — Prima raccoltä d'osservazioni etc. Venez. 1710. Würmer in Aalen. — Nuove osservazioni et esperienze in- torno all ovaja scoperta ne' Vermi tondi del uomo, e de' Vitelli con varie lettere spettauti alla Storia medica e naturale. Padova. 1713. Anatomie der Weibchen vom Spulwurm und Kälberwurm, hielt sie für hermai)lHo- ditisch und die Männchen für eine besondere Art. — Ed. II. 172(). Bei- gefügt Nuova Giunta di osservazioni e di esperienze all' istoria mcdica c 76 Würmer. naturale, non solameuti del SigDor V., ma di altri celebri Autori etc. — Raccolta di varj trattati dcl A. V. accresciuti con aunotaziouj e ginnte, e con figure in ramc. Veuezia. 1715. Danmter Niiove osserv. fatti uella costitiizione verminosa ed epidemica seguita uelle cavalli, cavalle e puledre. Betrifft den Gastrus equinus. Ferner Nuova idea del mal contagioso di bnoi. Die Idee des Cogrossiis von mikroskopischen Würmern im Blute. Endlich De' vermi pestilenziali. — Observatio de vermiculis Pique et Culebrilla (vena medinensis) incolis Americae familiaribus et infertis. Acta phys. med. III. p. 18. obs. 5. Von einem Unbekannten an V. mitgetheilt. p. 22. De culebrilla . . . nemo facile vitio vertet, si dicamus in nobismet et aninialibus ipsis extare ovula, unde illud (insectum) excludatur et nas- catur. Ausziehung in 14 Tagen. Vorkommen nur beim Neger und Hunde (nämlich zwei kleine im Herzen, also in Wirklichkeit nicht hergehörig). — Miras vesicularum partus. Acad. Caes. Leop. nat. cur. Ephemer, sive ob- serv. med. phys. Cent. 3 et 4. Norimbergae. 1715. Frühgeburt mit Hyda- tidenmole unbestimmten Charakters. — Lettre critique ä l'auteur du Livre de la gencration des vers dans le corps de l'homme. Paris. 1727. — Del' origine de' vermi ordinarj nel' corpo humano. Venezia. 1732. Traductio par Leclerc (Davaine). — Opere fisico-mediche, raccolte da Antonio suo figliulo. I — III. Venezia. 1733. De morb. intern. Lib. I. cap. 54. Sah eine Frau eine Schleimmasse entleeren , zwei Ellen lang und zahllose Cucurbitini enthaltend. Holler hielt solche Schleimmassen für von den Würmern gemacht (nach Davaine). M. eil. Sehrader. Disscrt. de hirudinibus. Erfurt. 1713 (nach Bibl. Modeer). (lOttlol). Seliol)erus. De partu magico ovoruni gallinaceorum in viro lethali. Ac. Caes. Leop. natur. cur. Ephem. sive observ. niedico- physicarum Centur. 1. et 2. Francof. et Lips. 1712. Obs. 26. p. 85. Ein Schneider, welcher angeblich armen Weibern Eier gestohlen hatte, ent- leerte unter schrecklichen Schmerzen, Krämpfen und dem Gackern der Hühner verglichenem Schluchzen über hundert „Eier'' und starb (das waren selbstverständlich Echinokokkusblasen). S. Lemery. Dissert. sur la nourriture des os. Paris et Leyde. 1709. Holländisch bei Deventer Tractatus de ossium morbis. Leid. 1739. Deutsch Dresden 1739. Mit drei Briefen de generatione vermium (deren erster von 1703; vgl. bei Andry). Gegen die vermeintlichen Bandwurmeier des Andry (nach Rudolphi). — Echinokokkeusack mit zum grossen Theile verkalkten Blasen am Bauche einer Nonne. Hist. de l'Academie R. des Sciences, annee 170. Paris. 1732. p. 36 (nach Davaine). 0 .^iidolplie. Description d'un ver Tenia. Hist. de l'Academie R. des Sciences, annee 1709. Paris 1733. p. 29. Ein Bruchstück. G. nennt ventre, Leibeshöhle, einen Theil eines Bandwurmgliedes, welcher die Ein- geweide einschliesst, und drückte vermeintliche Eingeweide heraus. Er sah abwechselnde Oeffnungen am Rande, von welchen ein Kanal ein- wärts verlief; bezweifelte, dass dieser eine Trachee sei, wofür Andry ihn Acltcre Quellen. -jy gebalten hatte. Das Glied sei fast nur eine Haut, welche ein Muskel mit gekreuzten Fasern sei. G. war ungewiss , ob die cucurbitaires wirklich von einer Taenia herrührten, ob sie überhaupt lebten, ob sie einer anderen Art angehörten. Er erwog die Frage der Erblichkeit, da der Vater des Patienten auch einen Bandwurm gehabt habe (die Lebensgewohnheiten und damit die Ansteckungsgefahren sind es, welche von den Eltern auf die Kinder übergehen). Man habe Bandwürmer von K398" Länge ge- sehen. Vielleicht erreichten sie diese Grösse nur im chylus und würden, wo frei lebend, nicht erkannt. Joli. Leoiili. Frisch. De mustelae fluviatilis rapacitate et de taeniis in stomacho hujus piscis. Miscellanea Berolinensia ad incrementam seientiarum ex scriptis Societ. Reg. Seientiar. edita. Fand im Magen sechs Stück bis zu 4' Länge neben kleinen in den Appendices pyloricae. Hat die Theorie, dass die Tünien mit dem hinteren Theile, wo die Geschlechtsorgane liegen sollten, einander umfassen könnten ; so seien, da dieser Fisch ohne Zweifel mehrere seines Gleichen verschluckt habe, deren Tänien bei ihm verblieben und deren Menge sei so zu erklären. — Continiiatio IL Bero- lini 1727. p. 42. De taeniis in anserum intestinis. Er hatte sie schon 1710 gefunden nnd kurirte sie mit Salvia und Hyssopum. — De taeniis in piscibus. ibid. p. 43. Besonders in Alburnus (Güster), auch im Karpfen und Blei, an den Pseudobranchien. — Vestigia generationis taeniarum sive vermium latorum in piscibus et avibus ; unter der Haut oder aus den Blutgefässen der Blauracke. — Item de lumbricis et taeniis in superticie hepatis piscium et murium. p. 44. Die Zeichnung, wenn sie nicht bloss schematisch ist, würde fraglich machen, ob Cysticercus fasciolaris gemeint sei. — Observationes ad anatomiam lumbricorum in visceribus pertinentes, ad confirmaudam hypothesin, Lumbricos in visceribus esse Larvas seu, ut vocant nymphas taeniarum. p. 40. Nennt die Geschlechtsöffnnng und)i- licus und hält die Genitalröhren für junge Tänien. — Ibid. Continuatio III. sive Tom. IV. Berolini 173L p. 392. Obs. de lumbricis in locustis (ge- funden 1727). Ibid. p. 393. Ausserdem Dipterenlarven. Glaubt, dass sie sich in die Haut bohren, oder ihre Eier anlegen, betrachtet sie also gleich verschiedenen parasitischen Insekten. Fand viele grössere und kleinere Würmer in der Erde. — Obs. de taeniis in pisciculo aeu- leato, qui Sticherling vocatur. Ibid. p. 395. — Obs. de taenia capitata. Ibid. Contin. V. sive tom. VI. p. 121. 1740. Aus Cobitis aculeata sive Lampreta minor, Bitzker, fusslaug. — De taeniis, quae in jecore piscium inveniuntur, imprimis vero in Lucio pisce. Ibid. p. 129. Auch Lumbrici in der Leber von Alburnus, welche im Wasser die Eingeweide ausstiesseu, diese für Tänien gehalten. Auch vom Wurm in der 8chaflcbcr und der Möglichkeit, dass Menschen ähnlich behaftet seien. — Beschreibung von allerlei Insekten in Deutschland, nebst nützlichen Anmerkungen und nöthigen Abbildungen von diesem kriechenden und fliegenden inländischen Gewürme. 1720. I. und IL in neuer Auflage 17G6 und 1753. Nahm leb- haft Antheil an der Zutheilung der Maden zu den Insekten, unter anderen 7^ AViirmer. bei Gastrus und Oestrus. — In den Phjsikal. ii. Medizin. Abhandlungen der Kön. Akad. d. W. zu Berlin, übersetzt von J. L. C. Mümler stehen die Aufsätze von Frisch wie folgt: I. 1781. p. 155. Von Bandwürmern in den Gedärmen der Gänse. — p. 156. Von Bandwürmern in den Fischen. — p. 158. Spuren der Erzeugung der Bandwürmer in Fischen und V()geln, wie auch von den Spulwürmern in der Oberfläche der Leber der Fische und Mäuse. — p. 161. Beobachtung zur genaueren Kenntniss der Spuhl- würmer, zum Beweis der Hypothese, dass diese bloss Larven oder Nym- phen der Bandwürmer sind. — p. 460. Von Spuhlwürmern in Heuschrecken. — II. 1781. p. 127. Von der Gefrässigkeit des Flusswiesels (Mustela fluviatilis) und von den im Magen dieses Fisches gefundenen Bandwürmern. — p. 129. Von dem Bandwurme in einem gewissen stachlichten Fische, der in der Mark Brandenburg Stichcrling genannt wird. — p. 421. Von dem Bandwurrae mit dem Kopfe, Taenia capitata. — p. 432. Von den Bandwürmern in der Leber der Fische, vorzüglich des Hechtes, Joli. Tauber. Dissert. de lumbricis. Lugd. Batav. 1714 (nach Bibl. Modeer). Dan. Clerieiis (Ledere). Historia naturalis et medica latorum lumbricorum intra hominem et alia animalium nascentium ex variis autori- bus et propriis observationibus; acccssit de ceteris (piotjue hominum ver- mibus etc. Genevae. 1715 (nach Bibl. Modeer und Rudolphi). 1711 (nach Davaine). — A natural and medical history of worms, bred in the bodies of man and other animals. London. 1721. Ein Schatz für die wörtliche Anführung älterer Autoren. Griiillaimic Dami)ier. Supplement du Voyage autour du Monde. Ronen. 1715. T. III. p. 340 (nach Davaine). Das gewöhnliche Vorkommen der Filaria medinensis auf Curacao. Godofr. David. Mayerus. Bulimia periodica ex verme. Ac. C. L. nat. cur. Ephemerid. Cent. 3. et 4. Norimbergae. 1715. obs. 140. p. 318. Laurent. Heisterus. Vermes in columbis singulares. Ibid. obs. 196. p. 467. Fadenwürmer im Magen, kleinfingerlang, angeblich Todesursache. Kur mit Quecksilber im Trinkwasser erfolgreich. — De lumbricis in cavo abdominis repertis, intestinisque ab iis perforatis. Norimb. Ephemer. 1727. obs. 172. p. 391. Christ. Gottliard. IVilliscIi. De vermibus, mira symptomata exci- tantibus, et praesertim de verme per umbilicura excreto (Spulwurm, zwei Spannen lang). Il)id. Cent. 5. et 6. Norimbergae 1717. obs. 48. p. 70. Joli. Greorg-, Hoyer. De serpente ex puella depulsa. Ephemerid. Ibid. Obs. 72. p. 330. Will die einem Kinde abgegangene, eine halbe Elle lange Schlange ein Paar Monate lebend bewahrt haben. — obs. 73. p. 332. De duobus vermibus articulatis in qualibet ani depositione articulum certum, ascaridibus vivis plenum, demittentibus. Einem Kantor seien zwei 6 — 8 Spannen lange, bandwurmähnlich gegliederte Würmer abgegangen, deren Glieder jedes mit in drei Reihen geordneten Askariden (? Oxyuriden) gefüllt gewesen sei. Wahrscheinlich ein Schleimstreifen, vielleicht ab- Aeitcrc Qacilcn. ^g gestorbene Bandwürmer mit anhaftenden Oxyuriden. — De raris et curiosis in anatomicis variorum cadaverum seetionibus repertis. Acta pbys. med. V. Norimbergae. 1740. Obs. 68. p. 251). In alio (puero), siniiliter pro fasciato declarato, lumbricorum incredibilis copia notata fuit, ita quidcni, ut in- testina ab apice ad calcem uscpie, seu a gula et oesopliago iis(iue ad in- testinum rectum, iisdcm referta essent, ipsaque intestina tenuia ab ingratis istis hospitibus perforata deprehenderentur, simulque dimidia lumbricorum pars intra intestinum conspiceretur. Er glaubt, die Würmer seien vor dem Elixirium proprietatis Paracelsi aus dem Darm geflüchtet. Polyc. Grottl. Scliacher. Dissert. de taenia respondente Hahn. Lips. 1717. — Panegyris medica. Lips. 1719. Strongylus gigas aus der Hundsniere (nach Rudolphi). — Wohl dasselbe: Programma de lumbricis reuum, maxime caninorum. Lips. 1719 (nach Bibl. Modeer). (x. A. Dem. Dissert. de usu Lumbricorum antispasmodico. Giessae. 1718 (nach Bibl. Modeer). Anonymus. Von Gallenwürmern eines Schafes, die man in den Ductibus hepati-cysticis gefunden. Sammlung von Natur- und Medizin- Geschichten. Breslau. 1718. Sept. 3. p. 694. act. 8 (nach Bibl. Modeer). Matlmrin de Lignac. Diss. sur la gencration des Insectes dans le Corps. Journal des Scavants. 1718. p. 576 (nach Bibl. Modeer). ßud. H. Runge. Dissert. de vermium genesi in corpore humano. Bremae. 1719 (nach Bibl. Modeer). Ilouaut. Echinokokkentumor am Vorderarme einer Frau nach acht- zehumonatlichem Wachsthum mit etwa 200 Cysten von 2—4'" Durch- messer; für verhärtete Drüsen gehalten; operirt von Sievert. Ilist. de l'Acad. R. des sciencos. 1717. Paris. 1719. p. 27. Moranrt. Extraktion des Sackes einer encystirten Hydropsie bei einem Invaliden. Ibid. 1718. Paris. 1741. p. 27. und 179. Paris. 1721. p. 38. An der Leber; scheint kein Cysticercus oder Echinococcus ge- wesen zu sein; Sektion. — Observations sur des sacs membraneux pleins d'Hydatides sans uombre, attaches a plusieurs visceres du bas ventre, et decouverts par l'ouverture d'un cadavre. Ibid. 1722. Paris. 1724. Mcmoires. p. 158. — Sur la formation des Hydatides. Beschreibung von Blasen, welche mindestens zum Theil Echinokokkusblasen waren, mit Theorie von deren Entstehung aus Abschnitten der Lymphgefässe zwischen den Klappen, wobei die Zahl der Hüllen bestimmt werde durch die Zahl der auf die einzelne Hydatide fallenden Klappen, und mit Bekämi)fung der Theorie von deren Entstehung aus Drüsen. Versuche, den llydatiden- inhalt gerinnen zu machen. Continuation an. 1723. p. 23. — Observatmns sur l'anatomie de la sangsue, premier memoire. Ibid. 1739. Paris 1741. Memoires. p. 189. Johan. Linders. Tanckar om Matkar och Skrijdfää i Mcnniskiaus Kropp. Stockholm. 1718. Betrachtung der Eingeweidewürmer des Men- schen nach den Regionen des Körpers. Die Dracunculi heissen Dralc- matkar. 80 Würmer. Joli. Ad. luilmiis. Von Gallenwürmern bei Scliweinen. Sammlung von Natur- und Medizin- Geschichten u. s. w. Breslau. Sect. X. 1719. p. 596. — Phocae Anatome. Acta physico-medica Acad. Caes. Leop. . ., exhibentia Ephemerides. I. Norimbergae. 1727. Obs. 5. p. 11. Sehr feine lebende Würmer im Magen des Seehundes, Sani. Steiirliiiiis. Scabies humida vermicularis, chronica difficulter curabilis, domestico (Kuhmist) curatur. Ephemerid. Cent. 7. Norimb. 1719. Obs. 22. p. 49, . . . expulsis per urinam et scabiem tenuioribus instar tila- mentorum vermiculis, demonstratis iisdem in vase vitreo .... similes ver- miculi observati in variolis diu in cutis superficie haerentibus. Herrn. IVerii. Eiigell)ert de Westlioyen. Mulier, iutestino in regione hypogastrica lumbricorum immanitate peri'orato, plane perfectaque sanata. Ibid. Cent. 8. Obs. 7. p. 263. Vit. Riedliiuis. Vomitu rejecta. Ephemerid. Ibid. Obs. 25. p. 290. Eine Frau mit geschwollenem Leib und geschwollenen Füssen entleerte durch Erbrechen mit Blut in Zwischenräumen vier- bis fünfmal Blasen mit Blut gefüllt, bis zur Grösse von Hühnereiern und den Uterinmoleu ähnlich. Trotz angeblich sehr dienlicher Behandlung mit Eisen starb sie unter Vermehrung der Leibesanschwellung. El. Camerarius. Mira vermium foecunditas. Ibid. obs. 43. p. 317. Eine Bäuerin entleerte in bis dahin acht Monaten täglich 15 — 20 und mehr Bandwurmglieder, eine andere 15 Ellen auf einmal. Theodor. Zwiiigerus. De cardialgia hirudinosa. Ephemer, cent. VII. Norimbergae. 1719. obs. 25. p. 59. Ein armer, verkommener Müller, nach unvorsichtigem Trinken mehrere Monate mit heftigen, wechselnden Magen- schmerzen geplagt, brach auf Brechmittel fünf Blutegel bis zu Finger- länge und etwa ein Pfund frischen Blutes aus und genas. Joli. Jaeol). Dilleiiius. De hirudinibus et duobus papilionibus. Ibid. centur. VIII. Norimbergae. 1719. obs. 57. p. 338. Insecta apoda (ni ad serpentium genus cuidam referre placent, cui, si vera est, Strabo- niana assertio favere posset, de hirudinibus in Mauritaniae quodam flumine septenorum cubitorum, quibus perforata sit gula, per quam spirent, et Omnibus foramen exile in medio, ab ore et alvo unus continuus ductus. Wie es scheint, eine der Geschichten, zu welchen Blutegel, Neunaugen und Haie zusammen gewirkt haben, s. o. p. 5). Anatomie, Lebensweise, Gebrauch. Ihm ist auch der Vorschlag bekannt, die Blutegel hinten abzu- schneiden, um sie ausgiebiger saugen lassen zu können. Das Blut aber, meint er, fliesse ohnehin hinlänglich nach. Die verschiedenen Arten von Blutegeln, Morand fand des Dillenius Beschreibung des Blutegels minder korrekt als die von Poupart. Heiir. Iluyscli. Observationes de abditis hominum brutornmque peregriuis, vermibus, aliisque animalibus, aut eorum partibus. um 1720 (nach Bibl. Modeer). A eitere Quellen. j;;;i M. B. Valentin. Amphitheati-ura zootoinicum, tabiilis neueis ex- Inbens historiam animalium anatomieam; Fraucof. et Gissae. 1720. 1742. inter alia Anatome lurabrici terrestris (nach Bibl. Modeer). Joh. Sjilzmiinnus. Diss. de verme naribiis exciisso. Argentor. 1721 (Citat uaob J. IS. Albrecbt). J. F. de Pr^''. Disputatio tractans Millepedes, Formicas et Lum- brieos terrestres, qiiarum usimi haec insecta habeaut in Mediziua. Erfordiae. 1722. * Joh. Thorpe. Hydatidum iugeuti copia iii abdomiue repertorimi bistoi-ia. Phil. Tiansact. vol. 33. ibr 1722—1723. Loudoo. 1724. No. 370. p. 17. 7000 — 8000 Blasen verschiedeuer Grösse bei Barou von Peiiteridder glücklich durch Einschnitt entleert. E. H. Wedeliiis. Dissertatio de vennibns, respoud. Linduer. Jenae. 1724. Heriii. Boerliaave. Aphorism. de cur. etc. Verscliiednes über Wür- mer, [I. a. Aphorism. 1134. p. 270. Lugd. Batav. 1728, dass die Hunds- wutb von den Würmern in den Nieren (Strongylus gigas) komme. Dan. Turner. Tvvo cases of insects voided by the urinary species. Pbilos. Trausact. vol. 33. for 1724—25. London. 1726. No. 3.41. p. 410. Der erste, ein 4" langer Spulwurm aus der HainriUire eines IG Monate alten Knaben genommen. Der andere, vermuthlich eine Insekteularve mit rothem, hartem Koptschild und gegabeltem Schwanz. Petit. Sur le Dragonneau, Histoire de l'Acad. R. des sciences 1724. Paris. 1721". p. 23. Nach Allem was er gesehen habe, müsse er annehmen, die Griechen, Ptömer und späteren Reisenden hätten etwas, was ebenso wenig organisirt sei als die Polypen im Herzen und in den Gelassen, für einen Wurm angesehen, und es sei der Dragonneau ebensowohl für die warmen, als für unsere Klimate zu bezweifeln. Observationes anatomicae. I. Turaores vesiculosi. Commentarii Aca- demiae scieutiarum Imper. Petropolitanae Tom. I. ad ann. 172(). Petro- poli. 1728. p. 379 und ad an. 1728. Petrop. 1732. p. 277. IV. Physi- kalische und medizin. Abhandlungen der k. Akademie d. Wiss. in Peters- burg; a. d. Latein, übersetzt von J. L. C. Mümler. 1. Riga. 1782. p. 391. Im ersten Falle eine Echinokokkusgeschwulst der Leber mit Blasen von Grösse der Erbsen bis zu der der Taubeneier, ül)er 9000 Stück; im zweiten Falle eine solche Geschwulst an den Fallopischen Rühren einer Frau. Joan. Boeelerus. Ad exteros medicos epistola. Strassbni-g. 172ft. Daraus Extract of two uncommon cases of tumours of the abdomeu. Philos. Trausact. vol. 35. for 1727-1728. London. 1729. No. 405. Davon betrifft der zweite Bericht (p. 564) einen Tumor von C Pfand mit zahl- reichen Hydatiden, starker Peritonealverdickung und 5() Strassburger Pinten Flüssigkeit im Leibe. Cornel. Stalpart van der Wiel. Observationumrariomm mcdica- rum, anatomicarum, chirurgicarum ceutnriae. Leidae. 1727. In j)ast. ccut. Broiui, Klassen des Thier-Reichs. IV. 1. 82 Würmer. obs. 29. De vermibus ex utero prodeimtibus (nach Bibl. Modeer). — Ob- servations rares de Medecine etc. Paris. 1758. p. 302. obs. 29. Eine Hebamme sah eineu eine Viertelelle langen Wurm längs des Nabelstrangs des Neugeborenen eingehüllt und einen kleinen in der Placenta. Waren wohl nur Pfropfe von Blutgerinnseln in den Gefässen. Christ, Mich. Adolphiis. Vermes ordinario luem veneream comi- tantes. Act. phys. med. I. Norimbergae. 1727. obs. 242. p. 549. — Vermes referri possunt ad morbos epidemios. Acad. Caes. Leop. Ephemerid. etc. Cent. 3. et 4. Norimbergae 1715. obs. 99. p. 229. Die Würmer seien häufig bei Westwinden und warmer, feuchter Luft. Joh. Melch. Verdries. Exercitatio de pullitie verminosa in primis viis nidulante. resp. Rencker. Giessae. 1728 (nach Bibl. Modeer). Deslaiules. Observations sur nne espece de ver singnliere, lettre ä Mr. de Reaumur. Plist. de l'Academie des sciences avec les memoires de mathematique et de physique. 1728. Paris. 1753. Memoires. p. 401. Auf dem Boden eines Schiffes, welches von der grand banc ('? Neufundland) kam, fand sich eine grosse Menge Röhrenwürmer von 2 — 3' Länge, mit der Scheide 4 — b'", ohne sie 1 — 2"' dick, angesiedelt, die Scheide wie weiches Leder, die Würmer mit einem schirmartigeu „Fuss" (d. i. Kopf- schirm). Jae. Tlicod. Klein. An anatomical description of worms, found in the kidneys ofwolves. Philos. Transact. vol. 36. for 1729 — 1730. London 1731. No. 413. p. 2G9. Von Seewald in Ostpreussen 1726, zwei Männ- chen und ein Weibchen des Strongylus gigas. Von jenem der Kopu- lationsapparat geschildert, von diesen eine unglaubliche Menge von Eiern. — Descrizione anatomica di alcuui vermi trovati ne reni de lupi in una lettere al Cavaliere Haus Sloane. Saggio delle transazioni filos. d. Soc. Regia. . . . 1720—1730. tradotte dall idiome inglese. V. Napoli. 1784. p. 64. — Historiae piscium naturalis Missus I. Gedan. 1740. p. 27. Würmer aus der Trommelhöhle des Braunfisches mit Abbildung. — Tentamen her- petologiae. Leidae et Gottingae. 1754. Die Klassen der Würmer: Lum- bricus corpore tereti, Taenia corpore longissirao articulato, Hirudo ventre sessili, cauda terete. — Herpetologiae tentamen, cum perpetuo coramen- tario: Accessit J. A. Ungeri Obs. de Taeniis, latine reddita cum dubiis circa eandem. Ibidem 1755. Ordo I. Anguis. Ordo H. p. 58. Vermis; Lumbricus terrestris, aquaticus, animalium ; Taenia ; Hirudo ; mit den ana- tomischen Abbildungen des Strongylus gigas nach der erst genannten Schrift. Klein theilte Wirbelthiere und Wirbellose zusammen ein in Pedata und Apoda. Dabei kamen die Reptiha nuda (Lumbrica und Li- maces), membranacea (Angues), testacea (conchae, tubuli, echini) unter die Apoda, zu welchen auch gehörten Pinnata (Cetacea und Branchiales), Radiata und Anomalia. — Descriptiones tubulorum marinorum. Gedani et Lipsiae. 1783. p. 16. Tubuli marini. gen. I. Penicilli. gen. IL Dentales, gen. III. Solen etc. — Untersuchung unterschiedlicher Meinungen von dem Herkommen und der Fortpflanzung der im menschlichen Körper be- Aeltere Quellen. oo findlichen Würmer. Hamburgisches Magazin XVIII. 1. Stück. 1757. p. 19. Seien dem Menschen nach dem Sündenfall zugekommen, ihm eio-enthüm- lich, wie die Läuse, fänden sich nicht in anderen Thieren, kämen auch nicht anderswoher. Eine Generatio aequivoca sei nicht zulässig. Er wisse aber nicht die Schwierigkeit zu lösen. J. L. Aron. Dissert. de lumbricis. Trajecti. 1728 (nach Bibl. Modeer). Stepli. Coulet. Disputatio medica de Ascaridibus et Lumbrico lato, in quo historia naturalis, cum ascaridum, tum coaduuationis eorum ad quascunque lumbrici lati species, de quibus hactenus disceptarunt, con- ficiendas omnes hac de re controversiae simplicissimo omnium systemate penitus tandem derimuntur. Lugd. Batav. 1729. Hielt zwar den Band- wurm für ein zusammengesetztes Thier, Hess ihn aber durch Vereinigung der Askariden, i. e. Oxyuriden entstehen, für welche er die Bandwurm- glieder ansah. J. Brul)be. Nachricht was von dem .... Anlegen der Blutegel zu halten sei. Gotha 1729 (nach Bibl. Modeer). Oarciii. Memoirs contaiuing a description of a new family of plants called Oxyoides : some remarks on the family of plants called Musa, and a description of the Hirudinella marina, or Sea-leach. Phil. Transact. 3G. for 1729—1730. London. 1731. No. 415. p. 387. Ein Distoraa aus dem Magen einer Bonite (? Pelamys sarda); insbesondere Beschreibung von dessen Bewegungen. — Dasselbe Hist. de l'Academie Koyale des sciences. annee 1730. Paris. 1732. p. 43. — Comment. liter. Norimberg. 1735. p. 262. Andr. Elias Büclmer. Aphonia, cum diarrhoea cruenta complicata, a vermibus producta. Acta phys. med. H. Norimb. 1730. Obs. 02. p. 145. Die Erscheinungen verschwanden, nachdem ein Spulwurm von l^^ Elle ausgebrochen worden war. .Toll. Cliristoplior. (jötzius. Remedia variorum affectuum varia, usu confirmata, et euporista. Ibid. Obs. 195. XXII. p. 448. Lumbrici. Eine Frau habe ihm erzählt, dass ihr Töchterchen durch einen pulveri- sirten Spulwurm von den Würmern befreit worden sei. Pachelbel de Gehag, Stadtarzt von Wunsiedel, habe die gelben Eüben als vortreff- liches Anthelminthicum bewährt gefunden. — Inflamraatio tibiae ab hiru- dinibus igne crematis. Ibid. Obs. 197. p. 454. Ein Mann hatte den au seinem Schienbeine vollgesogenen Blutegel ins Feuer geworfen. Soiort hatte das Bein geschmerzt, war roth und dick geworden. Als der Mann die Asche in fliessendes Wasser warf, erloschen alsbald die Erscheinungen. Petrus Naiiiüus. De glandularum strnctura, divisionc, at(iue nsu. De Bononiensi scientiarum et artium instituto at(iue academia comnien- tarii. I. Bouoniae. 1731. p. 131. Die Menge in der Leber gefundener Blasen erregte ihm die Meinung, dass die Leber nur ein Haufen (conge- ries) von Gallenblasen sei. 84 Würiner. Oeoffroy le jeiiiie. Tenia daiis une tauche. Rist, de l'Academie S. des Sciences, annee 1710. Paris. 1732, p. 36. Nicht so gegliedert wie die des Menschen und mit einer Mittelläugsrinne; wohl Ligula. Jo. Jac. Sclieuclizerus. De molis vesiculosis in omaso hovillo, Act. }3hys. med. vol. III. Noriinb. 1733. obs. G5. p. 134. Hydatiden im Ge- sammtgewicht von 53^1.^ Unzen. Alex. Cainerarius. De Hydatidiim copia in steatomate hepatis. Ibid. I. obs. 120. p. 377. Vesicae, figura exacte rotunda, multitudine vel qninquaginta, magnitudine varia, a piso majore ad et ultra ovum colum- binum . . . ova dixisses, sine testa . . . libera; nisi quod eorum aliquot subincludebantiir membranae simili commune. . . . Siehe auch bei Pohlius. Pk. Jac. Weig-aiit. De bubonibus verminosis. Ibid. Obs. 7. p, 39. Beiderseits ein Spulwurm durch einen Bubo ausgetreten. Heilung. Saiii. de Drautli. Dissert. de Animalibus Humanoriim corporum infestis hospitibus. Halae. 1734 (nach Bibl. Modeer). Laiir. 3Iaiieiitus. De vermibus hiimani corporis per urinam excretis. Etwa einen Monat nach heftigen Unterleibserscheiuungeu wurden von einer Frau fünf fadendiinne, iingerlange Würmer mit dem Urin entleert, 7 — 8 Juhre später ein starker Spulwurm. Maloet. Sur des Hidropisies enkistees dans les poumous et daus le foye. Hist. de l'Acad. R. des sciences. annee 1732. Paris. 1735. p. 25. Eine Cyste in -der Leber, eine in jeder Lunge bei einem Invaliden. Die Theorie der Lymphgefässerweiterungen als Quellen von Cysten wird hier dahin modifi/.irt, dass die ausgetretene Lymphe die Häute bilden könne. Die Blasen in der Leber waren gelbgrün. — Genaueres Ibid. Memoires. p. 260. Werlliove. Commerc. litter, 1734. p. 371. Dass einer Frau auf einniRl fünf Bandwürmer abgingen (nach Davaine). Caroli Liimaei etc. Systema Naturae. Lngd. Batav, 1735. Thes. 10. In tubo intestinali hominum tres species animalium occurrunt, lumbrici nempe, Ascarides et Taeniae. Quod lumbricus intestinorum una eadem- que Sit species cum lumbrico terrestri vulgarissimo, monstrat figura omnium partium, Quod Ascarides iidem sunt cum Lumbricis illis minu- tissimiSj in locis palustribusque ubique obviis, ex autopsia clarissime patet, Taenia hucusque pro specie parasitica habita est, quum in hominibus, canibus, piscibus etc. frequentissiine solitaria reperta fuerit, et maximum negotium illis facescat, qui in indaganda geucratione animalium diligentem operam contulerunt. Ego vere in itinere lieuterholmiano-Dalekarlico anno 1734 constitutus in praesentia sei)tem sociorum meorum hanc iuter Ochram acidularem Jaernensem invcni, quod maxime miratus sum; quum aqua acidulari ejusmodi taenias expellere plurimi tentant. Hinc sequitur vermes non oriri ex ovis insectorum, muscarum et similium (quodsi fieret Aeltcrc Quellen. )i,^ nunquam multiplicari possent intra tubum intc!>tinalcm et secundum giadiis metamorphoses perireiit) sed ex ovis vermium praedictornm , iiiia cum aqua bibendo haustis; unde patet medicanienta luscctis adversa non per coDsequens vermes necare. — Unter den Insekten steht bei Scolopendria (pedes 20 et ultra) zwischen Scolopendra terrestris und Julus: Scolopendra marina. Unter VII Vermes: Reptilia nuda (die echten Reptilien stehen unter Amphibia) , artubus destituta mit Gordius, Tuenia, Lumbricus, Hi- rudo, Limax. Unter Gordius stehen: Seta aquatica und Vena Medina; unter Taenia: Lumbricus longus; unter Lumbricus: Intestinum terrae, Lumbricus latus, Ascaris ; unter Hirudo: Sanguisuga. — In der zweiten Abtheilung der Vermes , Testacea, steht bei Dentalium : Tubus vermicu- laris. Die dritte Abtheilung der Vermes sind die Zoophyta. Linne gab also allen Thieren, welche nicht Säuger, Vögel, Reptilien, Fische, Insekten sind, den Namen Würmer, aber er schied die Insektenwürmer, welche Ray noch dabei hatte, aus. C. Liiiiiaei, Naturae Curiosorum Dioscoridis secundi, Systema natu- rae, editio IL Stockholmiae 1740. Regnum animale. p. 62. und 63. Classis V. Insecta. Ordo IV. Aptera. 180. Scolopendra. S. marina. Classis VI. Vermes. Ordo I. Reptilia mula, artubus destituta. 181—185: Gordius, Taenia, Ascaris, Lumbricus, Hirudo. Der Lumbricus latus fällt unter Taenia und L. longus lallt weg. So bleibt unter Lumbricus allein In- testinum terrae. In Ordo 111. Testacea stehen unter Dentalium: Tubus vermicularis und Penis vencris (wahrscheinlich Aspcrgillum). Die Zoo- phyten bilden hier die zweite Ordnung der Würmer (Chaetopoden, nackte Mollusken, Medusen, Echinodcrmen). Die vierte Ordnung sind die Litho- phyten (Madreporen, Serpulaceen u. s. w.). C. Liiiiiaei. Archiatrici Reg., Med. et Bot. Profcss. Upsal. Systcnja naturae. ed. VI. Stockholmiae. 1748. Animale Regnum. Classis VI. Vermes. Ordo I. p. 7L Reptilia 210—215: Gordius (Seta aquatica und Vena medi- nensis), Ascaris (limosae und animales), Lumbricus terrestris, teres,^ maxi- mus, Taenia paludosa, lata, Fasciola (Hirudo-limax, Vermis cucurbitinus), Hirudo sanguisuga und teres. Ordo IL p. 72. Zoophyta: 218 Nereis = Scolopendra marina, Aphrodita = Mus marinus. Ordo HL p. 35. Denta- lium, darunter penicillus (wahrscheinlich Asi)ergillum), tubus vermicularis = Teredo. C. Liimaei, Equitis de Stella polari etc. Systema naturae. Tom. I. edit. X. Holmiae. 1758. p. 639. zu Scolopendra marina, welche noch mit andern Skolopendern unter Insecta aptera steht: in oceano atlantico; cor- pore pallido, linea dorsali ruta. - Class. VI. Vermes. Deren Ordnungen sind Intestina, Mollusca, Testacea, Lithophyta, Zoophyta. Unter den letz- teren steht p. 819. Taenia mit: stirps liber, monilitbrmis aiticulatus, meui- branaceus, articulis intus floriieris; os ad singulum artieuluni propmun, und mit vier Arten. Die Vermes intestina enthalten Gordius aquaticus, argillaceus, medinensis; Furia inlernalis (corpus fililorme, aequale aculeis 86 Würmer. distichis reflexis), Lumbricus terrestris, marinus (Arenicola), A^caris vermi- cularis, welche auch beim Pferde und im Süsswasser in faulenden Pflanzen- wurzeln vorkommen sollte, und lumbricoides, Fasciola hepatica, welche er nicht minder im ISiisswasser gesehen haben wollte (etwa Plajiaria torva), und intestinalis (Ligula), Hirudo mit acht Arten, Myxine und Teredo. Unter Vernies mollusca stehen Nereis mit fünf Arten, unter welchen Nais, Aphrodite und Priapus mit je zwei Arten. Unter den Testacea bildet den Schluss Serpuia mit vierzehn Arten. C. V. Liniie. Vom Bandwurme. Auserlesene Abhandlungen aus der Naturgeschichte, Physik und Arzneiwdssenschaft. Nach den Amoenitates (Diss. de taenia. Amoen. academic. II. 1762), übersetzt von E. J. T. H. II. Theil. III. p. 101 tf. Ausbrechen von Fliegenmaden ; Eintheilung der Klasse der Würmer nach Systema naturae ed. 6 ; kürzere Bemerkungen über „kriechende Würmer" (Gordins, Ascaris, Lumbricus, Fasciola, Hi- rudo) in den Därmen , wobei Spulwürmer Oxyuris sind, und Regenwurm und Ascaris lumbricoides zusammengeworfen werden. Dann von Band- würmern, von Taenia solium, welche, wie er meint, durch postobitale Veränderung, auch in einer magereren Gestalt erscheine, sprossend wie Sternkorallen, deren abgetrennte Glieder die Vermes cucurbitini sind, von Taenia vulgaris, i. e. Bothriocephalus (nach Leuckart B. latus, nach Grassi B. cordatus Leuckart), von Taenia lata, besonders beim Hunde, i. e. y Taenia serrata, von Taenia canina, i. e. cucumerina, auch beimMenscheu. Auffassung der Geschlechtsöffnuugeu als Mäuler, des Penis als Schnabel, Leugnung des Kopfes. Reiche Berücksichtigung- der Quellen, welche von uns meistens schon aufgeführt sind. Für Fasciola intestinalis, i, e. Ligula und V ein Bothriocephalidc, noch Fauna suecica 1268 (Taenia continua), Spöring, Acta Stockholm. 1747. p. 108, Plater, Prax. p. 993. Fasciola hepatica p. 112. im Magen des Stichlings und eine Elle lang im Brachsen. Zu T. solium Fauna suecica 1267, Plater prax. 993. Vermes cucurbitini, Bewerus Thes. 202. Zu T. vulgaris Fauna suec. 1266. Zu T. canina Ruysch obs. 84, Spöring, Acta Stockh. 1747. tab. 5. flg. a, — p, 128. Der Bandwurm ist gleich einem sprossenden Polyp. — p. 129. Er ist aus vielen zusammengesetzt, ein Pflanzenthier. Mit dem vereinzelten Vor- kommen (solium) habe es seine Richtigkeit. — p. 132. Die Kürbiswürmer wüchsen zu Bandwürmern an. Ueber das Vorkommen bei säugenden Kindern. Die Angabe des Hippocrates (De morb. lib. 4) über das Vorkonmien mit dem Meconium nach Mittheilung von Wehmüttern von Spigelius nach den Angaben derer in Italien und Deutschland be- zweifelt. — p. 133. Der Fund von Bandwürmern im Sumpfe bei Jerua auf der dalekarlischen Reise (s. o.). Es waren das nach Steenstrup (Overs. Kongl. Danske vidensk. selsk. forhandl. 1857. p. 166. übers. Hallische Jahrbücher für die gesammten Naturwissenschaften. 1859. 14. p. 475) aus Stichlingen ausgebrochene Schistocephalus solidus. Ebenso nach Me- nanders Diss. de Satagundia p, 29 im Sumpfe Pispala. Doch leugnet L. Aeltere Quelleu. . o^ p. 134 das Eierlegen nicht. Citate für das Aneiuauderlcgeu von Theilehen zu Organen und Tliieren, Verdeil, Bern. Magazin 1. St. I. p. 215, AI binus, Taddaeiis, Savonarola, Alex. Beucdictiis, Coule't. — p. 135. Das Aneinanderhängen der den Kürbiskerueu oder Spulwürmern verglichenen Theile. — p. 136. Das Wachsthum am dünnen Theile. — p. 137. Die Häufigkeit des Vorkommens an der See und an Flüssen. — p. 138. Berührung der Heilmittel. Das Gummiguttä als Ingredienz des Purgirmittels der Frau Nouffer u. a. C. Liime. Oratio de necessitate peregrinationiim intra patriam, ejusque elenchus animalium per Sueciam observatorum. Lugd. Bat. 1743. In Class. V. Insecta. Ordo IV. Aptera: 1. Scolopendra marina Raj. Ins. 44. In Class. VI. Vermes. Ordo I. Reptilia: Gordius (Seta aquatica Merr. Pin. 207), Taenia (Verniis in homine cucurbitinus Merr. Pin. 2ü(i), Lum- bricus (1. L. terrestris minor Kaj. Ins.; 2« L. major Raj. Ins. 1; 2ß L. intestinorum teres Raj. Ins. 2). — 2. Ascarides Medic, Hirudo (H. san- guisuga Merr. Pin. 207); endlich Limax. C. V. Liiiiic (von Juni 1763 an steht das „von''). Musaeum Seren. Reginae Ludovicae Ulricae etc., in quo auimalia rariora exotica, impriuiis insecta et conchilia describuutur et deuominantur. Holmiae. 1764. IL Testa- cea von III. Mollusca getrennt. Unter jenen Serpula; unter diesen nur Echinus und Asterias. Diese beiden bilden hingegen bei A. Seyler, Syst. Verzeichniss der Seyler'schen Naturaliensammlung (Kempten 1810) allein die Crustacea. Aehnlich hat sich der Begriff der Mollusca und der Helminthes verschoben. Caroli a Liiiiic Systema naturae. Tom. I. pars 2. editio XII rcibr- mata. Holmiae 1767. Classis VI. Die Vermes enthalten hier Tardigrada, Imperfecta und die fünf Ordnungen der elften Ausgabe: Intestina, Mol- lusca (nuda), Testacea (mollusca domiporta), Lithophyta, Zoophyta. In Betreff' der „Autores" sagt er, Intestinorum vix uUi, molluscorum praeter Bohadschium pauci. p. 1075. Intestina, corpus filiforme, aequale, leve. Gordius, mit aquaticus, argillaceus, mediuensis, marinus, i. e. Filaria aus dem Häring, und lacustris; Ascaris, die zwei gemeinen Rundwürmer des Menschen ; Lumbricus terrestris und, nach Bellon, marinus ; Fasciola hepa- tica, intestinalis, barbata (welch letztere, wie Bloch gezeigt, Echino- rhynchus ist); Sipunculus nudus, i. e. macrorhynchoterus (steht macro- rhynchopterus) Rondelet 2. und saccatus, i. e. macrorhynchoterus 1., welcher von einer häutigen Membran eingeschlossen sei; Hirudo indica, medicinalis, sanguisuga, octoculata, stagnalis, complanata, heteroclita, gco- metra, miiricata; endlich Myxine glutinosa. Lumbricus, Sipunculus, Fas- ciola sind Pertusa laterali poro, die übrigen Imperforata, poro latorali nullo. Unter Mollusca p. 1084. als fünfte Abtheiluug, ore antico, corpore pedato Aphrodite mit vier, Nereis mit elf Arten. Serpula und SabcUa, getrennt durch Teredo, folgen am Ende der Testacea. Die Empfindung der Verwandtschaft mit den nackten Anneliden kommt etwas zum Aus- druck durch Zusätze, bei Serpula: auimal Sabella; bei Sabella: ammal gg AVürmer. Xereis; und bei »Sabtlla nlveolata: geiiiis hoc niulta habet conimunia cum Nereidibus. Taenia und Furia stehen bei den Zoophyta loconiotiva. Die Arten sind bei Serpula auf sechzehn , bei Sabella auf sieben vermehrt. — p. lo2ß. Chaos redivivum, die wiederauflebenden Weizcnälchen. Auserlesene Abhandlungen aus der Naturgeschichte, Physik und Arz- nciwissensehaft (nach den Amoenitates) übersetzt von E. J. T. H. Leipzig. 11. 1777. p. 126. Anmerkung. Planarieu als veimeintlich freie Fasciola hepatica. — Om Gordius Medinensis. Vetensk. Acad. Handlingar. 1768. p. 147. Der König habe ihm einen solchen gezeigt, von blasser Farbe, der eben lebend bei Gothenburg gefangen worden sei. War selbstver- ständlich keine Filaria Medinensis. C. a Liiiiie, equitis aurati de Stella polari archiatrici Regii etc. Systema naturae. Editio XIII., cura Jo. Fr. Gnielin. Lipsiae 1788. T. I. P. VI. Ciass. VI. Vermes. I. Intestina, animalia simplicia, nuda, artubus destituta. 1. intra alia animalia degentia, oculis nuUis: Ascaris, Tricho- cephalus, Filaria, IScolex, Ligula, Linguatula, welche nicht hierher gehört, Strongylus, Echinorhynchus mit 48 Arten, Haeruca, Cucullanus, Caryo- phyllaeus, Fasciola mit 39 Arten, Taenia mit 36 Arten, Furia und ! Myxine. Die verschiedenen Nematoden haben zusammen etwa 120 Arten. 2. extra alia animalia habitantia — poro laterali nullo: Gordius, Hirudo — poro laterali pertusa: Lumbricus, Sipunculus, Plauaria. Ausser diesen Intestina enthalten die Vermes noch Mollusca, Testacea, Zoophyta, Infusoria. Unter II. Mollusca ore antico — corpore tentaculis anterius cincto: Terebella — corpore pcdato : Aphrodita , Amphitrite, .Spio, Nereis, Nais. Unter III. Testacea sine spirula regulari : Serpula und Sabella. Die Gattungen frei lebender und Röhreuwiirmer enthalten zusammen bereits mehr als 250 Arten. Unter V. Infusoria stehen das Räderthier Brachionus, Frucht-, Kleister-, Essig- und Mcernematoden, Vibrio anguillula, aceti, glutinis, marinus und Cercaria. — Linne leitet wie Martin in den Abhaudl. d. Schwedischen Akademie. XXII. p. 301. die Lepra von den Fadenwürmern oder Gordii ab, welche man häutig in den Fischen findet. Amoenitates academicae VII. Holmiac. 1761). J. Beckmann Physikal. Oekonom. Bibl. I. 1770. p. 200. Beckmann fand deren selbst in Häringen. Hannoversches Magazin 1769. p. 666. S. Kurze Nachricht von verschiedenen Würmern bey den Austern und ihren Eigenschaften. Nach Recueil de differens traitez de physique et d'histoires naturelles par Mr. Deslandes. Bruxelles. 1736. p. 208. Ham- burgisches Magazin. XIX. St. 1757, p. 444. klein, röthlich. Auch noch weisse glänzende Würmer, welche mau erst blosslegcn muss und welche leuchten. Joli. Sel)ast. All)reelitiis. De lumbricis teretibus, tribus divcrsis e locis incongrnis excretis. Act. phys. med. IV. Norimb. 1737. Obs. 51. p. 158. Erzählt von einem einem Kinde durch die Nase abgegangenen Spulwurm (sine dubio ex ventriculo progressus), welchen die Mutter als aus dem Hirn kommend ansah, nicht anders glaubend, als dass er dasselbe Aeltere Quellen. g9 gäuzlich verzehrt habe. Er demonstrirle ihr die Unmöglichkeit am Schädel und Hess den Wurm herausziehen. Zugleich Fälle von Wurmabszessen am Nabel und in der Leistengegend. — Motus spasmodici vagi, vulgo die Kriebel- und Krabelkrankheit, observati in puero 10 annorum a vcr- mibus. Ibid. VII. Norimb. 1744. obs. 104. p. 368. Behandlung mit Mer- curius dulcis und Jalnppa. — De lumbricite elegantissimo. Act. phys. med. VI. Norimb. 1742. obs. 30. p. 116. Er besitze kleine verschlungene Lum- briziten, wie sie in der Erde sich zu bewegen scheinen, aus deul Pappen- heimer weissen, spaltbaren Steine (Uberraanshofer Steinbruch). Butt- nerus, Ruder, diluvii testibus p. 226. § 136 habe sie bei Querfurth beob- achtet. Die hier dargestellten fand er bei Lautera im Orlassgraben. Biircli. Dax. Mauehart. Diss. de Lumbricis teretibus in ductu pau- creatico repertis. Tubing. 1738 (nach Bibl. Modeer). D. Riieker. Obs. de diagnosi vermium intestinorum Comm. litt. Norimb. 1741. p. 330 (nach Bibl. Modeer). J. B. Bianclii. De naturali in humano corpore vitiosa morbosaque generatione historia. Aug. Taurinorum 1741. Der dritte Theil handelt von der generatio morbosa oder verminosa. Die Würmer leben in oder ausser dem Nahrungskanal. Die ersteren sind theils natürlich, theils krankhaft. Die Tänien seien vielleicht Monstra der runden Würmer. Nach Davaine p. 339. ein Fall von AVurndvnoten an den Bronchien eines Mönches. F. E. Bruckmaim. De vermibus, quibus Helgolandi ad piscalura hamatilem iitnntur. Comm. litt. Norimb. 1742. p. 38 (Bibl. Modeer). H. P. Jiicli. Dissertatio de Lumbricis terrestribus eorumque usu medico. Erfurti 1742 (nach Bibl. Modeer). Ch. Boimet. An abstract of some new observations upon insccts, letter to Sir Hans Sloane, translated. Philos. Transact. vol. 42. for the years 1742—43. London. 1744. No. 470. p. 468. Eine Naide; Beob- achtung des grossen Blutgefässes, seiner Kontraktion und seiner Zweige. Künstliche Theilung. Durch einen parasitischen Nematoden Acranlasste Annahme der Viviparität (p. 482). Wahrnehmung der Borsten u. s. w. — Traite d'Insectologie. Paris. 1745. I. Naturae scala, nach Job. Hermann Tabula affinitatum animaHum. Argentorati (1783). p. H. Immer mit Hauptpunkten und Uebergängen: Serpentes, Limaces, Helices, C o n c h y 1 i a, Serpulae et Sabellae, Tiueae, I n s e c t a , Gallinsecta, Taenia, Polypi, Medusae, Mimosa sensitiva, Plantae u. s. f. — Abhandlungen aus der Insektologie von Bonnet und anderen Naturforschern. Aus dem Französ. mit einigen Zusätzen von Job. Aug. Ephr. Goeze. Halle 1773. Die Würmer bilden den Anfang, und es sind die Beobachtungen über die Tänie hierhin übergegangen. — Considcrations sur les corps organises. I. Amsterdam. 1762. Cap. V. Nouvelles refiexious sur les germes et sur Toeconomic organique. 72. p. 50. Reflexions sur l'origine des vers, be- sonders der Taenia. Anknüpfend an die Fliegen, welche ihre Eier ni die Nase der Schafe und in den Schlund der Hirsche legen, erwartet Bonnet von feineren, eindringenderen, glückhchcren Versuchen den Bc- 90 Wurmer. weis dafür, dass der UrspruDg der Eingeweidewürmer der Menschen der gleiche sei, wie der der anderen Thiere. Er nimmt übrigens an, dass die Tänie leicht aus der Schleie in den Menschen komme, wobei etwa die unsichtbaren Eier mit der Nahrung in die Schleie kämen. Er glaubt im ganzen an die Transmigration, obwohl er sich die Schwierigkeit nicht verhehlt, dass ein im Freien lebendes Thier an den Aufenthalt in Einge- weiden gewöhnt werden solle. — Chap. XI. 204. p. 202. Refutation de l'opinion singuliere de Vallisnieri sur la formatiou du Taenia ou Soli- taire (i. e. die Einheitstheorie) mit Anführung Reaumur's mit einem Briefe vom 17. Aug. 1747, in welchem dieser es nicht für unmöglich hält, dass die vers cucurbitaircs sich zuweilen aneinander hängen möchten. — IL Chap. I. 250. p. 17. Tres petits vers sortis de l'interieur de quel- ques portions du grand Ver (de terre). Er erkannte, dass diese Würm- chen keine jungen Regenwürmer waren; die Schwänze hätten einen flossen- artigen Busch von Haaren gehabt (Gregarineu). Sie schienen aus dem Darm gekommen zu sein und schwammen rasch. — Chap. IV. 310. p. 142. Refu- tation de l'opinion de Mr. de Buffon sur la generation des Vers dans les enfans et sur les generations equivoques. — Chap. VI. Decouvertes micro- scopiques de Mr. Needham, Remarques sur ces decouvertes. 330. p. 210. Les filamens dans la farine du bled uielle, compares aux anguilles de l'eau douce (N. hielt sie aber für Zoophyten). Weitere Bemerkungen über diese Anguilluliden p. 219. — ed. 1862. I. Chap. XL 192. Expe- riences de l'auteur sur des vers aquatiques, qui multiplient comme les polypes de Boutures. Idee de l'orgauisation de ces vers. Regularite de la circulation du sang jusques dans les moindres portions. Echelles des accroissemens des parties coupees. Ver qui repousse successivement douze tetes. p. 187. — 193. Que les vers de terre multiplient aussi de boutures. p. 190. — IL Chap. I. Observations sur la reproduction des vers de terre, sur celle des vers de l'eau douce, et sur la regeneration des pattes de l'Ecrevisse. Hierher 243—251. p. 2—21. — 259-261. p. 34—39. — Daselbst p. 269 auch der Brief Spallanzaui's vom 29. Aug. 1778 über einen Bandwurm des Hühnchens und von Göze vom 30. Januar 1778, u. a. über den Hakenkranz; die Eierhaufen, die Fort- pflanzung durch Bildung von Ringen ; die Hydatigeue der Mausleber nach Pallas; 3400 Bandwürmer bei einer Neunauge; Marigues (Journal de Physique. Sept. 1778) Bandwürmer in der Bauchhöhle und auf der Leber des Kaninchens (i. e. Cysticercus pisiformis); I. 311. Brief an Spallan- zani über den Bandwurm im Hühnchen von 1770; Brief von de Geer vom 30. Jun. 1763: dass man bis dahin Bandwürmer nur in Mensch und Hund, jetzt aber auch mehrere im Auerhahn gefunden habe, welche er bewahre. — Bonn et habe aber schon vor vielen Jahren eine ähnliche Beobachtung gemacht und der Bandwurm sei bei den Fischen, besonders der Schleie, gemein. — Dissert. sur le ver nomme en latin Taenia, et en francais solitaire, oü apres avoir parle d'un nouveau secret pour l'expulser des intestins dans lesqnels il est löge, qui a eu d'heureux succcs, l'on Aelteie Quellen. y| donne quelques observatious sur cet Insecte. Memoires de niath. et de physique presentes ä i'Academie R. des sc. par divers scavans. I. Paris. 1750. p. 478. Boerhave sah einen von oO Ellen. Vortheil der Ab- treibung- im Ganzen. Das Mittel von Herrenschwand in Morat. Dieser fand iu Basel zu seinem Erstaunen überall die zweite Platcr'sche Art (p. 482). In Genf findet sich die Art ii epine (Andry), ä anncaux conrts (Bonn et). Faserige Anhänge. Die Angaben der älteren Autoren über die wechselnde Lage der Papillen, welche im getrockneten Zustande die Benennung a epiue veranlasst haben. Die schon von Clerc gesehenen Lateralgetasse verglich B. den Tracheen. Die Einzelnheiten sind beson- ders mit Beziehung auf die Deutungen von Tyson behandelt und Leuckart hat ausführlich gezeigt, wie Bonn et der Gliederkette des Bothriocephalus den Kopf der Taenia saginata Göze irrig zugetheilt uud, obwohl er selbst 1777 dies erkannt, doch dadurch bis auf Bremser viele Verwirrung gestiftet habe (R. Leuckart, die Parasiten des Menschen. IL Aufl. I. 1. p. 522). — Nouvelles recherches sur la structure du Taenia. Observatious sur la Physique etc. Paris. IX. L777. p, 243 ff. — Lettre sur les sangsues considerees non conime baromctres mais comme thermo- metres. Journal de Physique. V. 1775. p. 70. — Werke der natürlichen Geschichte und Philosophie (meist im Journal de Physique de l'Abbe Rozier). 1781. Uebersetzt Leipzig 1783—85. I. p. 71. Schreiben an Herrn Valmont de Boniare über einen besonderen Umstand mit dem Blut- egel (Empfindlichkeit für Temperatur, nicht für Luftschwere). — Ebenso I. p. 213. Brief an Öpallanzani von 1766. Die Regeuerationsversuche durchschnittener Regenwürmer des Spallanzani betreffend. — p. 208. Neuerliche Untersuchungen über den Bau des Bandwurms (erste Abhand- lung siehe oben, 1750). Sehr maassgebend für jene Periode. Sichere Demonstration des Kopfes; die schmalriugige Form, Bothriocephalus, die breitringige, Taenia. Nachtrag p. 248. Vorzüglich Mittheiluugen nach Butini, welcher den Kopf leugnet. Selbstinjektion. Citirt Winslow Werke IIL p. 76. — p. 258. Das Citat nach E. König. Acta Helvetica. 1751. p. 29. — III. p. S2. Brief von Spallanzani über den Ursprung des Bandwurms. Für Abkunft von aussen: Ein im Wasser zu leben be- stimmter und in unsere Gedärme gebrachter Wurm würde ohnstreitig darinne, wenn er nicht umkäme, sehr verstellt werden . . . und pflanzte sich dieser Wurm hier fort, so würden seine folgenden Generationen noch weit verstellter ausfallen. — p. 155. Brief an Malpighi (Schmeicheluame für Spallanzani, welchen er auch Redi nennt). Ueber die Priorität von Fontana oder Roffredi betrefls Beschreibung der Needham'- schen Getreideälchen. Brief von de Saussure über Fontana vom 23. Nov. 1772. In Antwort Distinktion zwischen lAIntterkorn und IMchl- thau. Wiederbelebung. — p. 164. Genauer definirende Antwort Spal- lanzani's (Baker 1771, Needham, Journal de Rozier 1775). Brief p. 167. p. 170. p. 174. Das Plagiat von Roff"redi äusserst wahrscheinlich gemacht, p. 179. dass Fontana sie Bounet, zugleich Trembley und 92 Würmer. de Öaussure zuerst persönlich clemonstrirte. 177(3 Mai antwurtete Rof- iredi im Journ. de Physique. — p. 345. Reizbarkeit des „thieriscbeu Leims", der Thiergallerte. — Betrachtiiog über die Natur, herausgeg. vou J. D. Titius. Leipzig. L Aufl. 1766. II. Aufl. 1772. III. Aufl. 1774. IV. Aufl. 1783. Nach der dritten Auflage p. 55. Würmer sind uueigentliche Insekten, p. 154. Ergänzung zerschnittener Regenwürmer, dabei erwähnt, gemäss Traite d'Insectologie T. II. p. 211. und Considerat. sur les corps organises T. II. p. 5. die denen der Insekten verglichenen Stigmata; dieses nach der Anmerkung im Briefwechsel mit Spallanzani zurückgenommen. — p. 156. Entsprechende Wiedergeburt aus Stücken bei Würmern des süssen Wassers. — p. 203. Dieses viel genauer. — p. 61. Würmer in Schalen als Uebergang von den Insekten zu den Schalthieren. — p. 62. Die Ver- ästelung der Leiter der Natur. — p. 328 ff. Zusammensetzung vieler Arten langer Würmer ohne Füsse und im Wasser lebender Tausendfüsse, gewisser Blutegel, des Bandwurms, Regenwurms, aber auch der Polypen, Meernesseln, Seesterne, fast ganz aus gleichartigen Theilen. Herz, Ge- lasse, Magen, Nervenstrang der „langen" Würmer; höhere Organisation der Regenwürmer. — Oeflfnung, sie umgebende Gefässe (Ovarien), weisse Körnchen, gänzliche Aehnlichkeit der Ringe beim Bandwurm (Bothrio- cephalus). Anmerkung nach Bonnet's Abhandlung in den auserlesenen Abhandlungen der Pariser Akad. d. W. p. 166 übersetzt. Bonn et mit Andry gegen Vallisnieri für die Einheit des Wurms. Beweis der Kontinuität der Kanäle durch Einspritzung; Differenz des Kopfes. B. schrieb an Sp. 1770 über ein winziges Baudwürmchen des Huhns. Sp. kennt solche von Fischen und Schafen. — II. p. 130. Beobachtung des Herrn Flaugergues über Leuchten der Regenwürmer und Gegenbeobachtung von B. — 4. Aufl. p. 125. Anatomie der Würmer. — p. 126. Struktur des Bandwurms. Die „Narben" der Ringe als Mäuler mit Saugspitzen und After, die austretende purpurfarbene Materie (bei Bothriocephalus) als Exkremente, die Säcke als Därme. — I. p. 416 und II. p. 16. Gegen die Möglichkeit der Vereinigung anorganischer Theilchen zu Aeichen des bled rhachitique ou abortc, dem Roffredi beipflichtend, das Einzelne nach Roffredi und Fontana. — Nouvelles rccherches sur la structure du Tenia. Journ. de Phys. IX. 1777. — Traite d'Insectologie, ou observations sur quelques espcces de Vers d'eau douce, qui coupes par morceaux, de- viennent autant d'Animaux complets. Paris. 1754. — Abhandlungen aus der Insektologie, übersetzt und mit Zusätzen herausgegeben von J. A. E. Göze. Halle. 1773. — Considerations sur les corps organises, ou Ton traite de leur origine, de leur developpement, de leur reproduction etc. Amsterdam. 1762. — Betrachtungen über die organisirten Körper, übersetzt und mit Zusätzen herausgegeben von J. A. E. Göze. Lemgo. 1775. — AVerke der natürlichen Geschichte und Philosophie. 1781. Ueber- setzt Leipzig 1783—1785. III. p. 159. Wiederbelebung von Räderthierchen („Dachrinnenpolypen") nach Monaten und Jahren. — Oeuvres completes V. Sur les vers d'eau douce. Aeltere Quellen. (13 (xottl. Heiiir. Kaiiiiegiesser. Tumor abdominis insignis, copiosa hydatidum exclusione ex utero curatus. Act. phys. med. VI. Norimb. 1742. obs. 89. p. 310. Fügt den augefübrten älteren Fällen hinzu eine llyda- tidengebnrt bei einer Frau von 70 Jahren zu Kiel, welche lange einen dicken Leib und Furcht vor Wassersucht gehabt hatte und durch diese Entleerung von über hundert „Windeyern" während sieben Wochen sehr erleichtert wurde und noch drei Jahre mit geringer Wiederkehr ihrer üebel lebte. Die Schichtung der Membranen, welche die Echinokokken beweist, lässt in den Abbildungen sich gut erkennen. Jo. Phil. Wolfflus. De dysenteria vermiuosa cum pustulis s(|uamo- sis, crustae lacteae similibus conjuncta. Ibid. obs. 95, p, 334. Tödtlicher Ausgang unter Abgang zahlreicher Spulwürmer (wohl typhöse Darm- geschwüre). — De asae Ibetidae virtute authelminthica. Ibid. IX. 1752. obs. 14. p. 41. Tliom. Lord. Letter concerning some worms whose parts live after they have been cut asunder. Philos. Transact. for the years 1742 — 43. London. 1744. p. 522. Dan. Hoffmaimus. Observatio Lumbrici totius corporis tumoris et epilepsiae causa. Acta phys. med. VI. Norimb. 1742. obs. 127. p. 425. Saiii. Ernst. Dissertatio physico-raedico-inauguralis de Taenia se- cuuda Plateri. Basileae. 1743. Sei mehr eine Kette von Thieren, als ein Einzelwesen. Die ganze Kette habe einen gemeinsamen Kanal mit einem Astwerk von Milchgefässen (nach Rudolphi). J. tx. Böttieher. Vermis ex genere soliorum, 21 ulnarum lougitu- dinem aequans, saevissimos admodumque diuturnos cruciatus producens, frustulatim tandem expulsus. Acta nov. VIL Norimb. 1744. obs. 20. p. 63. Nach und nach 21 Ellen abgegangen, ohne Kopf. Joaiiii. Orashuis. De natura et ortu hydatidum. I. Ibid. obs. 120. p. 408. Literatur. Schon bei Hippocrates, Galenus, Aretaeus. de caus. et sign. morb. diuturn. lib. II. cap. I, Piso Observ. Sect. III. cap. VII. u. a. — p. 412. Unicns tandem Edm. Tylo (Bon et Sepulchr. IL p. 508, ist wohl Edw. Tyson) singularum de hydatidibus condidit hypothesin, eas nimirum peculiare insectorum, seu vermium, genus esse, in animalium corporibus genitum. Beachtenswerthe Citate p. 414. G. selbst leistet nichts. William Watsoii. An Observation ofHydatides voided per vaginam. Phil. Transact. vol. 41. for 1739-40. London. 1744. No. 460. p. 711. Die Entleerung dauerte zwei Monate. Lc Cat. Two medico-chirurgical observations, translated. I. An^ob- servation on hydatides, with conjectures on their formation. Ibid. p. 712. Freiwillige Entleerung durch einen Abszess im rechten Hypochcmdrium. Tod. Bei der Sektion wurde der Tumor noch mit Hydatiden gefüllt ge- funden. Le Cat schrieb die Hydatiden einer Entartung der Lymph- körner zu. 94 Würmer. IV. A. Kelliierus. Synopsis observationum medicarura et physicarum, quas decnr. III. ac centuriae X. Ephemeridnm Acad. Caes. Leop. Caiol. ... ab anno 1070 iisque ad annum 1722 pnblicatavum continent. Norim- bergae. 1739. p. 1320. Vermes. Joli. Adaimis Liiiipreelitiis. Verbis non lierbis, domatnr atrocitas verniis. F^in verrückter scblesischer Ritter, mit Würmern bebaftet, war mit Arzneimitteln niebt zu beilen, wurde aber dnreb gesebicktes Eingeben auf seine Verirrung kurirt. J. H. Selniltze. Dissertatio de himbricis effVactoribus, resp. Bureb. Henr. Bebaeus. Halae 1740 (nacb Bibl. Modeer). Henri Miles. Observations on tbe moutb of tbe Eals in Vinegar and also on a stränge aqnatic animal witb a drawing and a description of tbe Said animal by Mr. Baker. Pbilos. Trausact. 42. for 1742—1743. London. 1744. No. 409. p. 410. Joaini. 3Iartiii. Wolffiiis. De abscessu in inguine rupto, indeque prodeuntibus lumbricis, flatibus et cibis semicrudis. Act. pbys. med. VII. Norimb. 1744. Obs. 129. p. 473. Bleibende Kotbfistel. Toi). Hein*. Haelino. Vermis in pectore inventus cordi((ue affixus Ibid. Obs. 14. p. 53, Von Länge einer Handbreite um das Herz liegend bei einem Manne von barter Lebensweise. Citat für in ventriculo cordis in febris pestilentialibus: Vidius de morbis cordis. Verm. cordis. Acta erud. Lips. an. 1719. Aug. p. 337. Job. Hebenstreitius Lib. de peste in Zwingeri tbeatro. p. 352. Vineeiit, Meiig'liinns. De vesiculis quibusdam cum urina eniissis. De Bononiensi scientiarum et artium instituto atque academia commeu- tarii. II. L Bononiae. 1745, p. 142. Von Erbsen- und Bobnengrösse mit verscbiedenfarbigem Inbalt. Bebaudlung mit Terpentin. Turbei'vill Needliam. Nouvelles decouvertes faites au microscope, traduites de l'Anglais ti Leide 1747. cbap. VIII. 99. Des anguilles [qui sont dans le ble gate par la micelle (Brand). Hamb. Magazin. I. p. 3. — A Summary of some late observations upon tbe generation, composition, and decomposition of animal and vegetable substances. Pbilos, Transact. vol. 45. for 1748. Lond. 1750. No. 490. p. 030. p. 051: Wbeaten fila- mentous zoopbytes. — Nouvelles observations microscopiques avec des decouvertes interessantes sur la Composition et la Decomposition des corps organises. Paris. 1750, Cbap. 8. p. 103. Des anguilles qui sont dans le ble, gate par la uielle. Wiederbelebung nacb zwei Jabren. Vermutbung des Landvolks, dass sie mit der Aussaat in die Erde kommen und dann in's junge Getreide einwandern (Bradley). Dessen Mittel zur Verbin- derung. — Lettre de Needbam en reponse au memoire de Roffredi dans le Journal de Pbysique de l'Abbee Kozier. 1775. p. 227. Wieder- belebung der Weizenälcbeu durcb Baker nacb 27 .labren. Nils Rosen (v. Rosensteinj (berübmter Kinderarzt). Ron angäende Binnike Masken, giorde ocb insäude. Vetensk. Acad. Handling. 1747. — ■ Ron om Maskar, ocb i synnenbet om Binnike Masken. Ibid. 1700. — Aoltere Quellen. t)r, Untersuchuug vom Baudwurme. Der k. scliwed. Akad. d. Wiss. Abliand- lungen a. d. Naturlehre, Haushaltungskunst und Mechanik auf das Jahr 1746 aus dem Schwedischen übersetzt von V. A. Gottho,ld Kästner. IX. Hamburg. 1753. p. 128. Die Fischer werfen die Brassen im Mälar- see weg, wenn sie Bandwürmer haben, weil solche eine unheilbare Krank- heit erzeugen, und erkennen das schon von Aussen. Die Symptome der Bandwürmer. Citirt: Vieussens. Observation sur la maladie de Älr. Menot de Bergeret. Benutzte Alston's (Edinburgh Medical cssays V. L. I. T. p. 89. Uebersetzung in Altenburg p. 97.) Zinnpulver mit sehr un- gleichem Erfolge. Rothen's Essentia catholica purgans schlage nie fehl. — Nils Rosen v. Rosenstein. Anmärkningar om Binnekemasken. Act. Holm. VHl. 174G. — Ron om insecter i menniskjans kropp. Ibid. Vol. XIII. 1751. — Afhandling om maskar hos Menniskjor, i synnerhet om Binnikemasken (i. e. bei Linne Taenia). Ibid. vol. XXI. 1759. — Nils Roseen. Untersuchung von Würmern und besonders vom Band- wurme. Der k. schwed. Akad. d. Wissenschaften Abhandlungen aus der Naturlehrc, Haushaltungskunst und Mechanik für 17G0. 22. Uebersetzt von A. G. Kästner. Hamburg und Leipzig. 1762. p. 159. Die Quellen des Leidens; dass bereits ein vierjähriges Kind einen Bandwurm hatte; der Nachtheil auch der Ausdünstungen und des Unflathes der Würmer; Durchbohrungen u. s. w. Nennt die Geschlechtsötinungen der Bandwürmer Saugröhren und glaubt, sie dienten der Ernährung. Verschiedene Fälle und Kuren. — Underrättelse om barns sjukdomar och deras botemedel (Historia variorum vermium intest, hominum). Stockholm. Edit. eniendatior. 1771. — Traite des maladies des enfants. Traduct. Paris. 1778. — Nach einer Stelle, gemäss der Uebersetzung von L. de Villebrun, laut Citat aus Hasselquist's Reisen in Palästina, wurden in Egypten 20—30 Tropfen Petroleum gegen Bandwürmer genommen. 0. Meilhac (Argental) bestätigte in zwei Fällen den Erfolg. Gazette des HApitaux. 63. 1865. Mart. Triewald. Untersuchung, wie Blutegel und Eidechsen (i. e. Salamander) aus Karauschenteichen zu vertreiben sind. Abhandl. d. k. schwed. Akad. d. Wissensch. a. d. Jahr 1746. Uebers. Hamburg. 1752. p. 221. H. D. Spöruis;-. Bericht von einer Frau, bei der ein Stück Band- wurm durch ein Geschwür im Unterleibe gegangen ist. Der k. schwed. Akad. d. Wissensch. Abhandl. aus d. Naturlehre, Haushaltungskunst und Mechanik auf das Jahr 1746. aus dem Schwed. übers, von V. A. Gotth. Kästner. IX. Hamburg. 1753. p. 117. Drei Ellen aus dem rechts aufge- brochenen , später heilenden Geschwüre herausgegangen. Mau triel) da- nach den Wurm unvollkommen ab durch Branntwein mit Ameisen dige- rirt. Sp. glaubt, der Bandwurm habe seinen Aufenthalt im Wasser und die Jungen würden beim Trinken verschluckt. Die Möglichkeit, dass er von Fischwürmern komme (vgl. auch Artedi Ichthyologie. Chipea, Os- merus). Bericht über Abgang eines Bandwurms von ungeheurer Länge bei einem Knaben. Nachdem die Schweine davon gefressen, noch em 9G Würmer. ganzer Hut voll abgegangen auf Bilken's Elixir oder Hiäriies Testa- ment, dass man es für die Därme selbst hielt, ohne dass ein Kopf dabei war. — Act. Holm. 1747. vol. VIII. p. 108. — Kgl. Svenska Aeademie Handüngar. Berättelse om en Qwinna, hos hwilken et stycke af en Binui- kenmask kom iit genom en Bolde i Ljumsken. Fr. Hoftmaiin. Opera omnia phvs. med. III. P. 4. Genf. 1748. cnp. 7. obs. 3. p. 35Ü. Verordnete die Wurmmittel mit Rücksicht auf die Mond- phasen. — p. 260. Aphonie von Würmern. I. p. 332. Schleichende, den Wechselhebern ähnliehe, aber unregelmässige Fieber von WUraiern (nach Davaine). Joaiiii. Christ. Themelius. De copiosa materia puruleuta, cum 32 lapillis in vesica feilea reperta, et tribus in ductu hepatico latitautibus lumbricis. Act. phys. med. VIII. Norimb. 1748. Obs. 10. p. 29. Duos lumbricos, sccuüdum caualis situm positos, ita exsiccatos, ut nihil nisi ex- uviae superfuerint, lutea materia tartarea obductos simul ofifendimus. Praeter hos et unum enecatum deprehendimus recentem, qui superiore parte ad dimidium in vasculo qiiodam hepar intrante absconditus erat. . . . Joaini. Cour. Triimpliiiis. Abscessus in iuguine, ex quo lumbrici et feces alvinae prodierunt, feliciter consolidatus. Ibid. obs. 58. p. 235. Jo. Mavt. Breliiii. Lumbrici teretes variolis obsessi, ab infante vario- loso excreto. Ibid. Obs. 80. p. 286. Ante lethalem eventum .... permulti adhuc vivi . . . exceriiebantur lumbrici teretes, a capite ad caudam usque similibus variolis, ejusdem coloris et simili fere magnitudinis, undiqua- que obsiti, per aliquot adhuc horas iiiter excrementa dejecta viventes. Ulcus intestini coli verminosum, feliciter sauatum. Ibid. VI. Norimb. 1742. obs. 93. p. 327. Vorn und hinten in der rechten Seite Wurmabszesse mit Entleerung von 11 und 4 Spulwürmern. .Jaiiios Shcrwood. A letter concerning the minute eel in paste being viviparous. Philos. Transact. vol. 44. I. for 1746. Londou. 1748. No. 482. p. 395. Jo. Hieroii. Knipliof. Progr. de trito dicto: quemque suus vellicat vermis. Ein jeder Mensch hat seinen Worm. Erford. 1748, — Dissert. de pediculis inguinalibus, insectis et vermibus homini molestis. Erfurt. 1759, §. 18. p. 16. Vom Blutegel. De la Condamiiie. Relation abregee dun voyage fait dans l'inte- rieur de l'Amerique meridionale, depuis la cote de la mer du sud, jusques aux rotes du Bresil et de la Guiane, en descendaut la riviere des Ama- zones. Histoire de l'Acad. R. des sciences. 1745. Paris. 1749. Memoires. p. 471. Ver qui croit dans la chaire, heisst bei den Mainas Suglacuru, zu Cayeune ver macaquc. Entstehe vom Stich einer Fliege, werde bohnen- gross. Hier "ist also eine Verwechslung mit dem Sandfloh. Ciodf. Dubois. Dissertatio de Taenia, 9. Mai 1748, in C. Linnaei Amoenitates Academicae. II. 1751. p. 59. Um die Bandwürmer verständ- lich zu macheu, müsse man Analogieen ziehen zwischen Thieren und Pflanzen, man bedürfe der Kenutuiss der besonderen Fortpflan/ungs- Aeltere Quellen. 97 modalitäten bei den Polypen (Bäek's dritter Polyp), der Förderung der Insektenkunde und zahlreicherer Bandwiirmexemplare von Krauken , um den Mund oder Schmerz bringenden Apparat zu untersuchen (Rosen, Spöring). Linne stellte die Untersuchung des Kopfes als Thesis. Von der Klasse der Würmer (Linne ed. VI) kämen im Darm nur die Reptilia vor. Hirudo wird ausgeschieden als lebend gebärend oder eierlegend, Gordius- als nicht lange im Leibe bleibend, mit ihm Vena Medinensis. Fasciola (Taenia continua der Fauna suecica) komme oft in Flüssen vor, melonenkerngross an Steinen, in Gasterosteus , in Brama (bedeutet im ganzen Ligula). Ascarides (p. 32) sind die Oxyuriden, Lumbricus um- fasst Regenwurm und Spulwurm. Von diesen sei nach Roberg ein Pferd durch Darmentzündung gestorben. Taenia: corpore simplicissimo articulata: 1. osculis marginalibus. 2. osculis lateralibus geminis. Ver- theilung der Literatur auf die zwei Arten, wobei weniges, dessen nicht schon von uns erwähnt worden wäre. p. 63. Nach Iter Gottland. p. 280 die Mittheilung, dass sie 1741 bei der grossen Karlsinsel einen Gordius (? Nemertes) in sehr kleine Theile getheilt hätten, welche das Leben be- halten hätten. — Wiederholt in S. S. Beddeus. Dissertatio inauguralis medica de Verme Taenia dicto. Viennae. 1767 (nach Bibl. Modeer). Chr. (xottL Kratzenstein. Von der Erzeugung der Würmer im menschlichen Körper. Halle 1748. Jo. Cliristopli. Polilius. De Hydrope saccato ab Hydatidibus. Acta phys. med. VIII. Norimbergae. 1748. obs. 111. p. 388. Am Zwerchfell ein Sack, eine Elle und zwei Zoll breit, mit mindestens 209 Hydatiden, zwei von Mannsfaustgrösse, alle von einander getrennt, von zwei Mem- branen umhüllt, die äussere wieder spaltbar (Abbildung Tab. VII), der Inhalt zwar nicht durch Kochen, aber theilweise durch starken Alkohol gerinnend, die Häute durch längeres Kochen mit Schwefelsäure zu einer bläulichen schleimigen Masse gelöst. Auch andere Reaktionsversuche. Das Uebel schien seit mehr als sieben Jahren bestanden zu haben. Lite- ratur zum Hydrops saccatus. P. hält die Hydatiden wieder für varices vasorum lymphaticorum. In more habent hydatides, inter cellulas pingue- dinis nasci, uti grandines, quo morbo sues, copiosum adipem gereutes, saepe laborant, id docent. Ejusmodi in pinguedine humana enutritas hydatides enarrat, simulque de hydrope saccato memorabile refert exem- plum Alex. Camerarius (Act. phys. med. I. obs. 160. Blasen zwischen Muskeln und Haut des Bauches und verschiedene Säcke in der Bauch- höhle, aber mit Ursprung vom Ovarium. Der Sack wog 12 Pfund, die Flüssigkeit 35 Pfund). Laur. Balk. Museum AdolphoFridericianum. 31. Mai 1746. Upsala. In C. Linnaei Ammoenitates Academicae. Holmiae et Lipsiae. I. 1749, p. 325. Class. VI. Vermes. Nur Sepia und Aphrodita nitens (Faun, suecic. 1284). Bronn, Klassen des TMer - Eeiclis. IV. 1. • 7 98 Würmer. eil. Dioiiis. Dissertation sur le Taeoia ou ver plat, avec une lettre sur la poiidre de Sympathie etc. Paris. 1749 (nach Bibl. Modeer imd Davaine). Machte wegen membranartigen Sclileimiiberzugs eine Tenia ä enveloppe. Vianelli. Nnove scoperte intorno alle luci notturne dell' acqua ma- rina. Venezia. 1749. (nach Ehrenberg). Wahrscheinlich Nereiden. A. J. ßösel TOn ßosenliof. Der monatlich herausgegebenen Insekten- belustigungen I. Theil. Nürnberg. 1746. Collect. III. p. 20. Filarie von Sphinx euphorbiae. — Collect. IV. p. 64 und 65. von Bombyx Salicis, purpurea und anderen Insekten. — IL Theil. 1749. Sammlung der Mücken und Schnaken, p. 30. Hält für möglich, dass die Spulwürmer ihren Ur- sprung von einer Mücke hätten. — p. 58 und 144 von Filarien der Gryllen und Cikaden. — III. Theil. 1755. p. 327. Art Würmer, welche von dem Krebs ihre Nahrung haben (Branchiobdella s. Astacobdella). — Ibid. 92 und 93. Suppleraentstabelle p. 567. Beschreibung dreier Schlänglein oder Würmer, welche gleich den Armpolypen sich vermehren, wenn sie zerschnitten werden. - Historia naturalis ranarum nostratium. Natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes. Nürnberg. 1758. p. 24. Polystoma ranae s. integerrimum. Alg'Otiis Falilbergius. Acta Holmiensia. 1750. Nahm aus Aalen, angeblich aus einer Blase beim Nabel, 40 bis 3 Finger (? Querfinger) lange Würmer mit rechter Aalgestalt, Mund, Augen, Schwanz, Kückenflecken. Hierauf stützte Linne seine Meinung von der Viviparität der Aale. — Uebersetzung dieser Abhandlungen der kön. Akad. der Wissenschaften von A. G. Kästner. XII. 1754. p. 199. Mit zustimmender Anmerkung von De Geer. Bnifoii. Histoire naturelle generale et particuliere avec la description du cabinet du roi. Paris. 1750. — Allgemeine Historie der Natur, über- setzt von B. J. Zink. 1750. I. 2. p. 146 und 219. Leitete die Eingeweide- würmer, Taeniae, Ascarides, ab vom Uebermaass einer, den Pflanzen und Thieren gemeinsamen, im Samen am deutlichsten kenntlichen belebten Materie, einer Art von allgemeinem Samen; bei Kindern von der nicht verdauten Milch. — II. 2. p. 87. Er sah sie auch bei Pferden und Eseln als eine natürliche Folge von deren Nahrung und Verdauung an. — p. 154. Die Gastruslarven sah er für Würmer au. — p. 213. tab. 12. Darstellung von Leberegeln aus der Eselin (Daubenton). — III. 1. p. 18. Fund von Leberegeln bei vielen Schafen, aber nicht bei ungebore- nen Lämmern (aus 1754. Da üben ton); auch p. 45. beim Ziegenbock. — III. 2. p. 51 heissen auch die Oestruslarven vom Hirsche Würmer. — IV. 1. p. 179. tab. 40. Beschreibung des Leberbandwurms der Maus (Daubenton); derselbe fand sich häufig, auch im Gallengang. — Citate schon erwähnter Autoren. — Da üben ton beobachtete 1768 eine schlimme Epidemie von Lungenwürmern bei Schafen im Canton Bourgogne, Montbard, Villiers u. a. Instruction pour les bergers. 3. Edit. Paris, an. X. p. 269 (nach Davaine). Aclterc Quellen. 99 Gri'iseliiii. Observatious sur la Scolopeudre luisante et la Baiilon- viaüa. Venise. 1750 (nach Elireuberg und Modeer), Eine Anuelide, nach Linue in Amoenitates Academ. III. 1787. Nereis phosphoraus. Franc, (xiiiaimi. Trattato delle raalattie del grano in erba. Pesaro. 1750. a vermibus eos provenire. — De Insectis, quae per sectionem cor- poris multiplicantur. Nuov. raccolt. d'opusc. scientif. vol. 45 (nach Bibl. Modeer). Nollet. Mera. de l'Acad. de Paris 1750. p. 81 (nach Ehrenberg) eine leuchtende Nereide. U. Fort. Biaiicliini. Lettere medico-pratiche intorno all' indole delle febre maligne e de' loro principali remedi, colla storia de vermi de corpo umano e dell' uso del Mercurio. Venez. 1750 (nach Bibl. Modeer und Rudolphi). J. 15. L. Chomel. Diss, An tumidis haemorrhoidibus hirudines. . . . ? Paris. 1750 (nach Bibl. Modeer). Adler. C. Linnaei Ammoenit. academ. III. p. 202. Leuchten der Nereis phosphoraus und der Nereides Sertularias fabricautes (nach Ehrenberg). Email. König". Observationes de Ore et Proboscide Vermium Cu- curbitinorum. Acta Helvetica physico-mathematico-botanico-medica. Basil. 1751. I. p. 27. Citirt Vallisni erius Considerazioni. Sah eine Proglot- tide den Penis rüsselartig ausstrecken und zurückziehen. Zeigte das dem Dr. Herren seh wand. Es seien diese Stellen nicht Luftlöcher, wie es Andry gemeint, Vallisni erius aber zurückgewiesen, indem dieser sie für Exkremente hielt, vielmehr hiernach Mäuler. Vallisnieri hatte mit Mal- pighi den Mund am schmalen Ende gesucht. Die Einspritzung durch den vermeintlichen Mund durch Ernst (Dissert. de taenia secunda Plateri) die ganze Kette durchdringend, also mit Zerreissung. Aus der Meinung des Vallisnieri entstand die Fiktion, dass die an einander hangenden minder schädlich seien als die einzelnen Cucurbitini. Joh. Mall>ois. Dissertatio de intestinis et vermibus in iis nidulan- tibus. Lugd. Batav, 1751 (nach Bibl. Modeer). \ic. Willius. Obs. I. De abscessu musculorum abdominis in foemina gravida, et lumbrico in abscessu reperto. Acta Helvetica, physico-mathe- matico-botanico-medica. I. Basileae. 1751. p. 73. Der sehr grosse Abszess hatte sich während mehrerej* Wochen ausgebildet. Einige Tage nach Er- öffnung kam ein spannenlanger todter Spulwurm heraus, ohne dass eine Darmöffnung bestand. Jos. Kaiilin. Lettre conten. des observat. sur le teuia. Paris. 1751. Sah einen Bandwurm von 26' im Darme eines Lammes von noch nicht drei Monaten Alter. Petr. Adr. (ladd. Försök til en oeconomisk Beskrifning öfver Sata- cunda Häraders norra delan. Stockholm. 1751. — Physika!, ökon. Be- schreibung des uördl. Theils von Satacunda in Finnland. A. d. Schwed. von J. C. D. Schreber. In Dav. Gott fr. S chreber's .Neuen Cameral- 7* 100 Würmer. Schriften, V. Halle. 1766. p. 301. Die vielberufene Auffindung einer ge- meinen Tänie in einem gelben Bachwasser. Friedr. Hasselquist. Reise nach Palästina in den Jahren 1749 bis 1752. Aus dem Schwedischen. Rostock 1762. p. 587. Ueber den Band- wurm der Aegypter. J. A. Unzer. Beobachtung von den breiten Würmern, Vermes cucur- bitini. Hamburg. Magazin. VHI. 3. Stück. 1751. p. 312. Ableitung von graurothen, auch in an einander hängender Reihe gefundenen, theils leben- den, theils todten Würmern im Brunnen. — Anmerkung von dem Bind- wurm. Hamb. Magazin. VIH. No. 6. p. 3. — Observatio de taeniis, post Kleinii Herpetologiae tentamen (s. p. 82). p. 67. 1755. — Samml. kleiner physikalischer Schriften. Rinteln und Leipzig. 1766. p. 260 (Essigaale be- treifend, nach Göze). Saleiitiii. Eni. Eugen. Coliausen. Lumbricorum latorum et cucur- bitinorum specificum antidotum. Act. phys. med. IX. 1752. Obs. 13. p. 34. Citirt die Fälle von sehr langen Bandwürmern, Plinius, Plater, Sen- nertus. Inst. med. libr. III. part. IL §. 1. cap. 4. p. 204, Act. med. Berolin. Decad. I. vol. IL p. 59 und Schenck. Er liess nach Lucas Tozzi die Speisen mit viel Oel, Lauch, Lorbeerblättern bereiten, gab dann Rad. Chinae mit Filix feraina u. a., ein Pflaster mit Oel von Tana- cetum, Absynth, Raute u. a. auf den Bauch, endlich Grana Tilli mit dem besten Erfolg. Joan. Herrn. Fürstenau. Tremor universalis a vermibus. Ibid. Obs. 28. p. 146. Behandlung mit Mercurius vivus. Hill. History of animals. London. 1752. Hielt bei Gordius das Hinterende für das Vorderende (Literatur zu Gordius bei Berthold). Beschrieb Glossiphonia sexoctulata (nach Mo quin Tandon). Charles Aiston. Observations on the anthelmintbic virtues of tin. Medic. essays and observat. by Soc. of Edinburgh. V. 1752. part 1. p. 77. J. Bnrserius. Epistola de anthelminthica argenti vivi facultate. Floren- tiae. 1753. J. Christ. Sehaeffer. Die Egelschnecken in den Lebern der Schafe und die von diesen Würmern entstehende Schafkrankheit. Regensburg 1753. 2. Aufl. Ebendas. 1762. Uebersetzung in's Holländische durch J. F. Müller. Amsterdam. 1782. Angeführt Gesner, Aldrovaud, Jonston, Lesser, v. Hohberg, Hanov. Seltenheiten der Oekouomie und Natur p. 203, Derham, Kratzen stein, bei den beiden letzten als Kürbisswürmer. Wahrscheinlich nach Mittheilung der Pariser Akade- mie der Wissenschaften bei einer Frau, nach der Breslauischen Sammlung (Sehaeffer p. 21) auch beim Schwein, oft in Hirschen. Nach Scbaefifer's Meinung, welche sich an die von Gesner, Aldrovand, Jonston an- schliesst, kämen sie von aussen, wo er die Planarien mit ihnen identi- fizirt, und zwar, da Leeuwenhoek (Epist. de ortu et defluvio capillorum p. 39) den Weg durchs Blut widerlegt habe, durch den Gallengang in Aeltere Quellen. 101 die Leber. Sie könnten (p. 30) vielleicht das zweite oder dritte Ge- schlecht sein und im Laufe der Generationen die Fähigkeit, im Wasser zu leben, verloren haben. — p. 31. Die Zahleuminderung durch die Zer- streuung der Brut. Meinung der Fortpflanzung und Vermehrung im Schaf. — Hiessen schon zu Gesner'sZeit bei den Metzgern Egel, in Holland nach Leeuwenhoek Botten, in der Normandie nach Gesner Duves. Wie Linne von der Egelschnecke, Hirudo limax, so spreche Reaumur von Sangsue-limace. — Die grünen Armpolypen, die geschwänzten und unge- schwänzten zackigen Wasserflöhe und eine besondere Art kleiner Wasser- aale. Regensburg. 1755. Letztere in Abschnitt IV. p. 75. Nais, deren Ringel, Borsten, Blutgefässe. — p. 87. Künstliche Theilung. — p. 88. Meinung der Abstammung einiger Eingeweidewürmer auch von diesen. (iiüL Krauier. Theoremata ph3sico-medica de Lumbricis corporis humani. Viennae Austriae 1753. Askariden mit Fliegenlarven im Käse verwechselt. Spulwurm, Bandwurm, Kürbisswürmer, Dracunculiis ent- stünden in den Eiern ihrer Art und die Därme seien ihr Himmel (nach Riidolphi). H. Baker. Zum Gebrauch leicht gemachtes Microscopium. Zürich. 1753, p. 80. Essigaale. — Beiträge zu nUzlichen und vergnügenden Ge- brauch und Verbesserung des Mikroskopii. Uebersetzt. Augsburg. 1754. n. Cap. III. p. 320. Aale im Teig (Sauerteig) mit lebenden Jungen unter Bezugnahme auf Sherwood Phil. Transact. No. 478 für Essigälchen, auf Gel Ins für die Viviparität und für Aale in verbranntem oder verdor- benem Waizen auf Turberville Needhaml743, dessen Untersuchungen B. 1747 wiederholt hatte. — Cap. VI. p. 348. Von dem Radmacher oder dem radförmigen Thier, Brief an den Präsidenten der K. Gesellschaft zu London Martin Folker. 1745. Jan. 16. Rotifer. Erste Entdeckung bei Leeuwenhoek. Kauapparat als Herz. — Cap. VII. p. 380. Unterschied- liche Gattungen von Thieren mit Rädern. — Cap. VIII. p. 384. Thiere mit Schalen und Rädern. — Cap. XII. p. 411. Beschreibung von drei Wasserthierlein; dabei Nais, gefunden im September 1743. Miles fand deren mehr. Dessen Brief p. 413. Selecta physico- oeconomica. Stuttgart. II. 1753. p. 461. Gegen die Finnen der Schweine wird verordnet Eisen und Ablöschen von Eichen- koblen oder Farnkrautwurzel im Getränk. ^y. van Doeveren. Abhandlung von den Würmern in den Gedärmen des menschlichen Körpers (erschienen 1753 Lugd. Batav. als Inaugural- dissertation. Dissertatio de vermibus intestinalibus; praecipue de taenia; ins Französische übersetzt 1764 als Observations physico-mcdicales sur le ver solitaire etc. Lyon et Paris) aus dem Lateinischen übersetzt und mit Zusätzen vermehrt von Th. Thom. Weichardt. Leipzig. 1776. Reichste Literatur im Cap. 3. über Vorkommen von Würmern in den ver- schiedenen Körpertheilen, aus welcher Vieles noch nicht angeführt wurde : Desportes Histoire des maladies de St. Dominique. I. Paris. 1770. p. 141. Fast in allen Körpertheilen, wahrscheinlich FÜegenmaden. — 102 Würmer. l'aiii». Akad. 1700. p. 40. Im Hirnsinus. — Hildanus. Obseivat. edit Henningeri. 1713. Argent. p. 288. Unter zerbrochenen Schädelknochen (Maden). — Forestiis. IX. I. Hildanus. I. 26. lieber der Dura matcr. — Bonnet Sepulchr. I. 116. Forestus. IX. 2. Bianchi. p. 316. In Gehirn- höhlen und Plexus (? Faserstoffkoagula). — Cent. I. bist. 64. Im Gehirn. — Im Heizen nach Ephemerid. u. a., auch bei Vögeln nach Paullinus Mise. cur. Dec. II. 6. 8enac. Traite de la striicture du coeur. T. 2. p. 437. nach de la Peyronie bei Hunden. Uebrigens tritt der Herausgeber mit Beziehung auf Pallas Diss, de ingestis viventibus. L. B. 1760 in Ed. Sandiforti thesauro dissert. Roterodami 1768. dafür ein, dass es sich um polypenartige Gewächse handle. Im Herzbeutel: Bagliv, Brief an Andry (de lumbr. lato; in opera p. 699); Trarillianus Lib. 7. c. 11; Mesne de aegrit. cord. cap. 1; Barbette Chir. L. 3. p. 4. — In Lungen, Schlund, Kehle: Ruysch, Thes. VIII. No. 95 ; Avenzoar Lib. I, tract. 2 ; Alza- ravius Cap. de tiissi; Bennivenius de abditis morborum causis. c. 77; Aloysius Mondella Dialog. 6; Fernelius de pathol. morb. et sympt. c. 10. p. ra. 568; Mise. cur. dec. IL a. IV. obs. 63; Vallisnieri und Sartulianus in Galeria di Minerva. T. VII. p. I. obs. 7; Bianchi. p. 339; Forestus XXI. 26; Hai 1er. Opusc. pathol. p. 20. Klumpen von Würmern im Schlünde; Svvammerdam Bibl. naturae p. 803. luden Lungen der Frösche; Redi obs. de viperis; in der Luftröhre der Viper; Ebod. Opuscula. III. p, 32. in den Bronchien des Igels; Frisch. Mise. Berol. 111, p. 43. beim Karpfen; Wepfer de Cicuta, p. 300. in der Kehle des Storches; Clerc. p. 310. durch den Husten entleert. — In den Biüsten (Maden): Bald. Ronsaeus. Mise. ep. 10. — In der Leber: Bidloo; Bond Medizin. Bemerkungen und Untersuchungen einer Ge- sellschaft von Aerztcn (Medic. observ. and inquiries) in London. I. 68., auch Bemerkungen über Würmer in der Hundeleber. — Im Ductus hepa- ticus Pallas. Halleri Pr. de calculis biliariis (opusc. pathol. p. 81); Mise. cur. dec. III. an. 11. obs. 193; Rhodius obs. circa viventes p. 29. und opusc. III. p. 218; Horstii obs. L. XL 11. — In der Pfortader: Spigelius. De lumbrico lato c. 5; Morgagni. Opusc. miscell. I. p. 25 (Opera. Venet. 1762). — In den Nieren: Ruysch. Obs. anat. 64. Ephera. n. c. Dec. I. an. 3. obs. 261; Phil. Transact. abridged. vol. III. p. 120; Journal de Van der Monde IX. No. 6. — In ausgedehnten Darmdrüsen : Miscell. cur. Dec. II. an. 7. 16; Dec. HL an. 6. 225; Redi. Opusc. 111. p. 226. — In der Harnblase: Aloys. Mondella Dialog. 4; Schenck. Obs. p. 551; Benivenius. van Doeveren glaubt, es habe sich um Fliegenmaden in der Harnröhre gehandelt, deren Puppen Ruysch ab- gehen sah. — In der Gallenblase: Spulwurm. Beuth. Etwas von Fiebern. Leipzig 1771. — Im Ductus pancreaticus: Mauchart. Diss. de lumbrico terete in ductu pancreatico reperto. Tubingae, 1738. — Im Nabel: Die Nabel- oder Geizwürmer. ■ — Im Hühnerei: Hieronymus Fabricius nach Lintus. — Im Eigange der Hühner: Cajetanus Montius- Comment. Bonon. Instit. IV. p. 330. — In verschiedenen Venen. — Sehr Aeltere Quellen. 103 viele Beispiele von Würmern in Kopf und Nase. Die Würmer in den Zähnen, deren Austreibung durch Bilsenkraut nach Schäfer (1757) be- kämpft wird. Die Chegas in Jamaica, die Würmer unter der Zunge der Hunde und Hirsche, in der Haut der Menschen. Gegen die Annahme der Crinones als Würmer. — p. 40. Dracunculus. — Die Klassen der Würmer nach Pallas: Furiae, Gordii, Madenwürmer, Spulwürmer, Bandwürmer, Fasciolae. Gegen die Vermischung der Spulwürmer mit den Regenwür- mern. — p. 83. Beispiele sehr langer Bandwürmer. Die alten Meinungen über dieselben und ihre Entstehung. — p. 105. Cysticercus fasciolaris. — Neigt am meisten zur Annahme der Entstehung aus Eiern und der Ver- breitung solcher mit den Entleerungen. Hält es für ganz begreiflich, dass aussen in Erde oder Wasser lebende in den Eingeweiden vergnügter auf- wachsen, namentlich nach Beispiel der Oestriden und des Dracunculus. Das endemische und epidemische Vorkommen (p. 113), Bouillet, Baglivius, Chesneau dienen ihm für seine Hypothese zum Beweise. Er hält auch den Transport mit dem Blute für möglich. — p. 130. Ueber die Artberechtigung verschiedener Bandwürmer bei Thieren. Linne's an- geblicher freier Bandwurm, Syst. nat. p. 263; Diss. de taenia p. 93; auch Unzer. Hamb. Magaz. VIII. p. 312; Comment. de rebus in medicina et historia naturali gestis. II. p. I. p. Q6. — p. 146. Bessere Merkmale für die Artunterscheidung der menschlichen Bandwürmer. Vergleich mit denen des Hundes von Haen. Ratio medendi. IX. in appendice. — Ueber das Vorkommen in Mehrzahl: Morgagni, Schulze, F. Hoffmann. Suppl. II. op. part. II. p. 595, Linne, Frisch, List er. Phil. Transact. ab- ridged, III. p. 120, Haen. wie oben p. 231. und XL p. 290, er selbst bei Gobius, Werlhof. commerc. liter. nov. an. 1734. p. 731, C. Dionis. Dissert. de taenia. p. 26, Bandwürmer verschiedener Art zusammen; Bonnet. Memoires pres. vol. I. p. 529. — Er nimmt das Kopfende richtig an. Denkt darüber nach , ob die Natur des Bandwurmes es als etwas Nothwendiges mit sich bringe , dass er von Zeit zu Zeit Gelenke ablege. An diesen finde man nie einen Kopf. Auf die Rauhigkeit, wenn man gegen das Kopfende zu streiche, machte aufmerksam J. Raulin, Traite des maladies occasiouees par les promptes et frequentes variations de l'air ä Paris. 1752, p. 451. Das was Bonnet als Kopf angesehen, schien ihm vielmehr ein Werkzeug zum Saugen, so kein eigentlicher Kopf, son- dern nur ein Maul vorhanden zu sein. Diesen Theil sahen Tulpius, Andry, Giere (Hist. lumbr. lati), Raul in, — p. 164, Halte sich in dicken und dünnen Därmen auf. — Die Araber vorzüglich waren der Meinung, dass der Bandwurm eine Kette von kürbiskernartigen Würmern sei, Coulet (De Ascaridibus et Lumbrico lato) hielt mit letzteren die Madenwürmer identisch, Vallisnieri glaubte, sie hingen durch Häkchen zusammen, van Doeveren glaubt vielmehr, der Bandwurm wachse wie die Polypen und vergleicht ihn mit Skolopendern. Die Gefässe, welche Winslow zuerst iujicirte, vgl. Andry. I. p. 252. D. L. Vieussens 1 04 Würmer. Obs. sur la maladie de Mr. Manot de Bergeret, attaque du ver solitaire. Paris. 1743. p. 37. und bestätigt diirch Bignoni, führte D. für die Ein- heit des ganzen Bandwurms an. v. Haen sah deren Querverbindungen. Doch waren Lage und Zahl noch nicht ganz sicher. Die Zusammen- setzung nahmen auch an Savonarola, Forestus, Augenius, Pede- montanus, Herc. Saxonia, Alex, Benedictus, Benivenius, Aldrovandus, Wedelius, Borichius, Vallisnierius, Clerc, Scardona, Bianchi, Coulet, Ernstius, Werlhof, Brendel u.a. — D. scheint am meisten geneigt, die Ernährung durch die Säugöffnungen des Kopfes anzunehmen; die seitlichen Oetfnungen schienen ihm zum Kriechen und Anheften zu dienen. Tyson nahm pflanzenartige Ernäh- rung an. Kosen st ein sah in einem auf den Tisch gebrachten Brassen die Bandwürmer noch lebendig (von Kinderkrankheiten. Ausgabe des Herrn Prof. Murray. 1768). D. glaubt, ein Hund werde Bandwürmer be- kommen, wenn man ihn nur Wasser trinken Hesse, in welchem Aale und Schleien lebten. — Die Ursachen der Schädlichkeit der Würmer, darunter auch deren eigene Entleerungen. — Die Therapie. Aller Mittel wird ge- dacht, auch des Herrenschwand'schen, nicht genau bekannten, p. 338. Das No uff er 'sehe Mittel, Filix. D. ist gegen die Meinung des Vallis- nieri, dass aus dem Pulver verbrannter Spulwürmer wieder Würmer entstehen könnten. Gr. Anmerkungen über das in denen Edinburgischen Medizinischen Versuchen, und zwar in des fünften Bandes erstem Theil p. 97. teutscher Uebersetzung (von Als ton) angerühmten Zinnpulver (mit Theriak) als einer besonderen Arzney gegen die Würmer in dem menschlichen Leib. Selecta physico-oecouomica III. XHI. Stück. 1754. p. 41). Liidov. Godofr. Klein. Mola intestinorum verminosa. Acta phys. med. X. Norimb. 1754. Obs. 74. p. 253. Einem sehr gefrässigen, meist mit Brei genährten Kinde ging ein harter mit Askariden gefüllter Klumpen ab. C. Deodat Zaiupoiii v. Cartoceto. Abhandlung von der Erzeugung der gewöhnlichen Würmer des menschlichen Leibes, Brief an den ersten Arzt von Rimini, Johann. Bianchi. Nach De origine vermium corporis huniani in Raccolta d'opusculi scientif. e filolog. XL. VIL p. 83. im Allgem. Magazin d. Natur, Kunst u. Wissenschaften. II f. 1754. Leipzig, p. 160. Die Aristotelische Auffassung in der peripatetischeu Schule. Der Kampf von Steno, Graaff in der Entwicklungslehre. — p. 168. Die Tragweite der Wurmbeschwerden. — p. 178. Will gesehen haben, dass Ascaris lumbricoides achtundzwanzig lebende Junge gebar. Berührt den Streit zwischen Vallisnieri und Philipp del Torre, Bischof von Adria, welcher der Ansicht war, dass die Eier eingebracht würden. Pater Thoriibia. Beiträge zur Naturgeschichte Spaniens. 1754. Zog von einer Schildkröte leuchtende Insekten, -Polynoe (Citat nach Ebrenberg). Aeltere Quellen. 105 GrOiitarcl. Einlache Cystengeschwulst mit eigener Membran im Gehirne. Hist. de l'i^cad. R. des sciences'annee 1754. Paris 1759. p. 63. — De Taenia. Vandermoude, Recueil. V. 1756. p. 261. Sibille. Commimique k l'Academie de Chirurgie, en l'evrier 1755. Diirchbruch einer Echinococcusgeschwulst am Peritoneum. Bureau. De uova vermium intestinalium specie. Vandermonde, Kecueil periodique d'observations de medecine etc. IV. 1755. p. 341. J. H. Jäiüscli. De vermibus et praecipue de specie ilia vermium intestinalium quam Taeniam vocamus. Dissert. inaiiguralis medica, praes. Kaltschmied. Jenae 1755. Macht p. 20 die Ansicht, dass die Cucurbitini Einzehvürmer seien, welche kettenartig, der Grösse nach geordnet, sich aneinander hängten, lächerlich. — p. 29. Den Ursprung der Würmer führt er auf von aussen eingeführte Eier zurück, für jeden Wurm auf ein spezifisches „ex ovulo suae speciei'^ (p. 39). — p. 41. Bestreitet den solitären Charakter der Taenia. Er sagt nicht ausdrücklich, dass die Cucurbitini nur Stücke von Taenia seien, aber es scheint deutlich, dass er das annimmt. — p. 53. Therapie, p. 55. Die Specitica. Thorbcru Berg-maim. Abhandling om Iglar. Kgl. Swenska Wetenskap Acad. Handlingar. Stockholm 1745. XVIII. — Untersuchung des Coccus aquaticus, eines braunen Egels mit acht Augen, Linne Fauna suecica No. 725, in den übersetzten Abhandlungen der K. Schvred. Akad d. Wissensch. XVIII. a. d. J. 1756. Hamb. et Leipzig 1757. p. 187. — Abhandlung von Egeln. Ibid. XIX. 1757 (1759). p. 294. Deren Unter- schiede von Fasciola, Zwitterthum u. a. Abhandlung von Egeln. I. Stück. D. k. Schwed. Akad. d. Wissensch. Abhandlungen a. d. Naturlehre, Haus- haltungskunst und Mechanik auf d. Jahr 1757. XIX. Hamb. u. Leipzig 1759. p. 294. Die Augen, gegen Morand (s. o.). Arten: medicinalis, sanguisuga, i)iscium, octoculata, binoculata, sexoculata. Christ. Everli. de Lille. De palpitatione cordis. Zwollae. 1755. p. 133 (Citat nach Davaine). Seine Tochter von elf Wochen, nur von der Mutter gesäugt, gab ganze Ballen von Würmern ab. Frank Nicholls. An account of Worms in animal bodies. Phil. Transact. Vol. 49. I. for 1755. London 1756. 39. p. 246. Darunter Leberegel und die bei deren Anwesenheit in den Galleugängen sich findenden kalkähnlichen Ablagerungen; auch die Filarien der Kälber- lunge, die Filarien des Dorsches und die Ligulen des Bley. — Nachrichten von Würmern Jn thierischen Körpern. Brief an Dr. Birch. Aus London Magaz. Dezbr. 1756 in Hamburg. Magazin XIX. 2. St. 1757. p. 219. Physikalisch -Oekonomische Wochenschrift. I. 1756. p. 1185. Mittel wider die Regenwürmer. Pferdemist zur Nahrung, Nussblätter- oder Nussschaleuabkochung zur Vertreibung. Nächtliches Fangen. Der Schaden, welchen sie durch Hinabziehen junger Pflanzen und, wohl fälschlich, durch Durchbohrung weicher ^Wurzeln thun.- Behandlung zur Zurichtung für den medizinischen Gebrauch. 106 Würmer. Dalestre. De vermibus in tumore scirrhoso. Vandermonde, Recueil periodique d'observations de medecine, de Chirurgie et de pharmacie. V. 1756. p. 281. Barattc. De vermibus in sanguine. Ibid. VI. 1757. p. 300. P. Duguid. The anthehiiintbic virtue of the bark of the wild Cabbage or Bulge- water tree. Essays aud Observations, physical and literary read betöre a Society in Edinburgh. II. 1756. p, 264. Zwölf Askariden im Appendix vermiformis eines siebenmonatlichen Kindes in Jamaica. Die vegetarische Lebensweise als Anlass. Die überaus kräftige Heilwirkung der gedachten Pflanze. Cabbagebark-tree = Geofifraea Jamai- censis inermis. Nicolas du Saulsay. Journ. de Medecine. 1757. VI. p. 380. Epi- demische Dysenterie in Fougeres mit massenhaften Spulwürmern, Heilung durch Anthelminthica (nach Davaine). Bousciuet. De vermibus in sanguine. Ibid. 1757. VII. p. 65. Baron. Concretion osseuse dans la tete d'un boeuf. Hist. de l'Academie R. des sciences. 1753. Paris. 1757. p. 134. Vielleicht ver- kalkter Coenurus. Aehnliche Fälle von Duvernoy. Hist. de l'Acad. 1703. p. 26. und bei Bartholinus. Leautaud. De vermibus ex aure hominis extracto. Vandermonde, Recueil periodique. VIII. 1757. p. 145. — Observatio tumoris magni, vermibus pleni. Roux Journal de medecine, Chirurgie, pharmacie etc. XVII. 1762. p. 550. Le Bailli d'Iiigiielmcn. Observation d'une jument, qui rendit un grand nombre de vers vivans et des petites pierres. Hist. de l'Acad. R. des sciences. 1754. Paris. 1759. p. 65. Nils. Crisler. Om Blod-Iglar och deras nytta i Medicinen. Kgl. Swenska Wetensk. Academiens Handlingar XIX. 1757. — Vom Gebrauche der Blutegel in der Heilungskunst. Ibid. Uebers. Hamburg u. Leipzig. 1759. p. 94. J. Baster. Observationes de Corallinis, iisque insidentibus polypis, aliisque animalculis marinis. Philosoph. Transact. Vol. 50. I. for 1757. London. 1758. 32. p. 258. dabei Taf. 10. flg. III und 1—5 verschiedene polychäte Anneliden ohne Namen, theils mit zwei, theils mit vier Augen. Dieses und Opuscula subseciva. 1760. I. p. 31. Citat aus Ehrenberg für Meerleuchten. Dabei wahrscheinlich Synchaeta baltica. — Opuscula subseciva. p. 77. Penicilla marina: Scolopendra major, tubularia. — p. 79. De Serpulis sive vermibus tubos lapideos incolentibus: spirorbis, triquetra, arenaria. — II. 1760. p. 57. Anmerkung k. Protest gegen Linne's Zoophyta, unter anderen Taenia enthaltend, „quia plane nihil in se habent radici simile, multo minus eadem ulli adhaerent corpori. — p. 82. Hirudo piscium, warzige Pontobdella muricata, grösser als der Rösel'sche (Branchiobdella astaci). Insektenbelust. Suppl. III. p. 199. — Natuurkundige Uitspanningen beheizende eenige Waarnemingen over sommige Zee-plauten en Zee-insecten. Haarlem. 1762 — 1765. Hierher: Aeltere Quellen. 107 Eerste Stuckje p. 35. Van eenige andere Zee-insecten (Leuchtende Anneliden, abgebildet Tai". IV). Tweede Htnckje p. 88. Van de groote gepluinidc Kokkerscolopendra. — p. 90. Van de Serpula's of Wurmtjes die in Steene kokertjes woonen. — p. 1'4. Over de Bloed-zuigei- der Vissen. — Tweede Deels tweede iStuck. p. 65. Van de Zee- muizen Polynoe, Aphrodite). — Tweede Deels derde Stuck, p. 147. Van de Nereis, of Zee-Duizend-Been. Cousin. Observatio de verme per urethram ejecto. Acta Helvetica physico-niatbematico-botanico-medica. Basil. 1757. VI. p. 192. D. Vaiulelli. üissertationes tres de Aponi thermis, de uonnuUis Insectis terrestribus et Zoophytis marinis et de vermium terrae repro- ductione, atque Taenia canis. Padovae. 1758. cap. 2. Ueber das freie Vorkommen der kleinen Würmer der Pferde in der Leibesböhle. — Dissert. III. C. 3. p. 132 ff. in Titius Neuen gesellschaftlichen Erzählungen. IV. 1762. p. 158. Beschränkung der Angaben Keaumur's über Regene- ration zerschnittener Kegenwürmer auf solche, in welchen Mund, Schlund, Magen, Anfang des Darms, Gehirn, Herz, Eierstock behalten sind. Alb. Scl)a. Locupletissimi rerum naturalium thesauri accurata de- scriptio. I. Amstelüdami. 1734. Tab. 81. fig. 7. p. 131. Millepeda marina Amboinensia, — fig. 8. p. 132. M. marina Belgica. — T. 90. fig. 1 — 3. p. 141. Eruca s. Scolopendra marina longissima. — III. 1758. Tab. 4 fig. 7, 8: p. 9. Eruca marina von Zandvoord auf einer Tafel mit Cephalo- podeu. Er ordnet zwar Seesterne und Seeigel zusammen, hat die Conchae anatiferae gleich neben den Krebsen, aber auf derselben Tafel. III. 16. auch die Pholaden und die Seefeder und fig. 7. (p. 39) das Penicillum marinum mit Geweih tragendem Deckel. — Tab. 100. fig. 8. p. 189. Die zusammengepackten feinen Wurmröhren, Nidus vermium marinorum, neben Hydroiden, Corallinen, anderen Algen. Stylvolie Kupfer. — In II. p. 70. Tab. 6S. Fig. 7. als „Ver d'Afrique de la figure d'un serpent" eine Eidechse mit unvollkommenen Füssen. — In IV. Tab. 65. Fig. 7, 8. p. 73. als „ver aquatique, qui se construit de petites demeures comme des teignes'»: Trichopterenlarven. D. C. E. Berdot. Obs. de lumbrieis e cubito erumpentibus. Acta Helvetica physico-mathematico-botanico-medica. T. VII. Basil. 1758, p. 177 (nach Bibl. Modeer). J. L. Müller. Von Erzeugung der Würmer im menschlichen Leibe. Hamburg. Magazin XX. St. IV. 1758. p. 424. Lesser. Theologie des Insectes II. 1742. p. 223. Deutsche dritte Ausgabe v. 1758. p. 408. Betrachtungen über Filaria Medinensis unter dem Namen der Culebrilla. Borlase. Corwal's natural history 1758 (ßorlasia). Citat nach Quatrefages. Richard Oram. An account on the case of a boy troubled with convulsive fits cured by the discharge of worms. Philos. Transact. 50. II. for 1758. London. 1759. 66. p. 518. Der Knabe nahm in seinem 108 Würmer. Blödsinn ein Viertel Pinte Farbe aus Leinöl, Bleiweiss und Russ und entleerte eine unendliche Menge von Fadenwürmern in tintenscbwarzer Brühe, worauf er alsbald sich au Körper und Geist wesentlich besserte. Jolm (xaze. An account of tbe same subject. Ibid. p. 521. Nach diesem hatte die Krankbeit vom siebenten bis elften Jahre gedauert. Bisson. Observat. sur une hydatide survenue ä la suite d'un sarco- cele. Journ. de med., chir. etc. 1759. XL p. 455. Moulblet. De vermibus qui per renes et urethram infantis exierunt. Vandermonde, Journal de medecine, Chirurgie, pharmacie etc. IX. 1758. p. 244 (nach Bibl. Modeer). Isacus Palmaeriis. Ovis, Dissertatio 58, praeside C. Linne, in C. Linnaei Ammoenitates Academicae. IV. Holmiae. 1759. p. 185. Fasciola hepatica als Ursache der Leberentzündung und ihrer weiteren Folge- krankheiten : me vero judice, caussa non propie in aqua, sed in contentis aquae quaerenda. — Vermes hi in omuibus fere rivulis et paludibus foliis . . . adhaerent. — p. 187. Vertigo aus Hydatiden inter meninges et cerebrum, uti Job. Jacob. Scheucbze'rus (It. Alpin.) in rupicapris observavit. 3L D. L. C. D. B. Dictionnaire raisonue et universel des auimaux. I. 1759. p. 174. Ascaris. — IL 1759. p. 56. Dragonneau. — p. 158. Fasciola. — p. 279. Gordius. — IV. 1759. p. 456. Ver, p. 457. Ver de terre ; p. 465. Ver solitaire. Jolm Andrew Pcyssoncl. Observations upon the Sea Scolopendre, or Sea millipes. Phil. Trausact. giving an account of the present under- takings, studies, labours of the ingenious in many considerable parls of the World, vol. 51. I. for 1759. London 1760. VI. p. 35. Sah einen vierkantigen Borstenwurm den Rüssel auswerfen und hatte mehrere Stunden einen brennenden Schmerz von den in die Haut gedrungenen Borsten. C. F. Hoffberg". Cervus Tarandus. Dissertatio in C. Linnaei Amnioe- iwtates Academicae. IV. Holmiae. 1759. 57. p. 164. Drehkrankheit, Vertigo, Ringsjuka. Angeblich nur wenn rechtsdrehend heilbar. Bourgelat. Memoire sur des vers trouves dans les sinus frontaux, dans le ventricule, et sur la surface exterieure des intestins d'un cheval. Memoires de Matbematique et de Physique, presentes ä l'Academie R. des sciences. III. Paris. 1760. p. 409. Die Thierärzte Caracciolo, Ruini, Liberati, Francini, Soleysel und de Garsault hätten die Magen- würmer der Pferde (Gastrus) beschrieben und deren drei, oder Soleysel vier Arten im Darme unterschieden. Im Darme sei die erste Art ein grosser Spulwurm ; die zweite (moraines), stamme gleich denen im Magen von Fliegen ab ; die dritte, von nadelähulicher Gestalt, durchbohre sicher zuweilen die Darmwand. Die englischen Betrachtungen. Würmer in den Sinus frontales der Rinder habe Verheyen wahrgenommen. B. liess ein Pferd solche ausniessen und fand bei der Sektion noch drei in den Sinus, eine grosse Menge Faden würmer (Scorseri o Filandre des Caracciolo?) Aeltere Quellen. 109 und eine Menge Gastrus im Magen. Er hält dafür, sie seien mit der Nahrung dorthin gelangt. Ant. Martin. Anmärkningar öfvar den sä kailade Spitelska som angriper Fisk och Boskap, samt äfven Menniskjor i Norrige. Kgl. Svenska Wetensk. Academiens Handlingar. XXI. 1759. Ascarides. — Om Gordier, knut aller Trädmaskar, fundne hos Menniskjor. Ibid. XXII. — Von den Fadenwürmern bei Menschen und Thieren. D. k. Scbwed. Akad. d. Wissenscb. Abhandlungen a. d. Naturlehre u. s. w. auf 1771. XXXIII. Leipzig. 1775. p. 258. Phys. Oekon. Biblioth. VI. 1775. p. 431 (als Gordii). Vermuthung der Uebertragung auf den Menschen durch Genuss von Fischen, z. B. des Eperlanus. — Om en särdeles Mask som liknar Sprutor, och gör hydatides eller watuhölsor i Norsens Inelfvor. Kgl. Vetensk. Acad. Nya Handlingar. Stockholm. I. 1780. p. 44. Echinorhynchiis. Prang-e. De caraphorae virtute authelminthica. Götting. 1759. Joli. Plauens. (Bianchi) Ariminensis. De conchis minus notis etc. ed. II. duplici appendice aucta. Romae. 1760. Cap. XX. p. 110. Tab. V. D. u. E. Mentula cucnrbitacea marina (Camillo Ranzani (1817) bezieht sich hierauf für Thalassema). Appendix II. Cap. 22. p, 111. Seta palustris. J. B. Morg'ag'iii. De sedibus et causis morborum per anatomen indagatis libri quinque. Venetiis. 1760. epist. 38. § 44. Glaubte die Wasser- blasen (Redi, Hartmann, Tyson) seien nicht alle von einer Art. — ep. 21. Cysticercus in der Herzwand eines alten Mannes. — ep. 34. Vermuthung, dass die Spulwürmer Darmeinstülpung machten. — Epist. anatomicae. 1764. epist. 9. Wurmknoten der Hausthiere, deren er fast bei jedem Hunde am Oesophagus fand. — epist. 14. Darmdurchbohrung durch einen Wurm beim Huhn. — Beobachtung des später als Trichiurus und Trichocephalus beschriebenen Wurms. — Würmer von verschiedenen Thieren. Be- trachtung des Bandwurmes als eines einheitlichen Thieres. J. D. Titius. Anmerkungen über allgemeine Eintheilung der Thiere. Neue gesellschaftliche Erzählungen. III. 1760. 19 u. 20. p. 289 ff. Kritik Linue's. — p. 303. Die Würmer. Die Schalthiere lassen sich nicht durch- gehends zu den Würmern zählen (Linne's Merkmal, dass die Muskeln des Leibes mit einem Ende an einen gewissen Grundtheil angewachsen seien, bezieht sich wohl auf den Rückziehmuskel der Gehäuseschnecken). Einige Schalthiere wohnen in ihren Schalen nur gleichwie in Hütten, Scheibelhüther, Ostroeci, andere sind mit ihnen bekleidet, Scheibelhäuter, Ostracodermata (Fischer und Klein). — p. 307. Die Würmer im menschlichen Körper entspringen aus Samen ihrer Art, nicht so unbe- stimmt aus allerley fremdem Zeuge. — Eintheilung nach den Elementen; Untereintheilung nach den Bewegungsorganen; so kommen Gewürme neben die Schlangen und sind gänzlich getrennt von den Testacea und den Insekten. — Neue gesellschaftliche Erzählungen. IV. 1762. p. 303. Igel an den Kieraendeckeln der Brassemen mit 17 — 20 Ringeln und mit Napf mit neun und mehr Speichen. 110 Würmer. Petr. Sim. Pallas, üissert. medica de infestis viv. intra viventia Lugd. Batav. 1760 (nach Bibl. Modeer). Amstelod. 1760. p. 50 No. 6. Taeuia hydatoidea. — Elenehus Zoophytonim. Hag. 1766. Holland. Ueber- setz. durch P. Boddaert. Lyst der Plant-Dieren. Utrecht. 1768. Deutsche Uebersetz. von Chr. Fr. Wilkens; herausgeg. von Jo. Fr. Wilh. Herbst. Nürnberg. 1787. Vergleich der damaligen Dispositionen. Erste Ordnung: Würmer ohne Gliedmaassen, Intestina (Gordius, Ascaris, Lumbricus, nebst Lumbricus raarinus) , Fasciola (mit Planaria), Slpunculus, Hirudo, Myxine, dann von Bloch Ligula, Vermis vesicularis, Echinorhynchus, Triehiuris, Chariophyllius, CucuUanus. Zweite Ordnung: Würmer mit Gliedmaassen, Mollusca, darunter die Gattungen 4. Aphrodite, 5. Nereis, 10. (zwischen Holothuriae und Triton) Terebella. Dritte Ordnung: Schalgewürme, Testacea. — Bandwurm mit 7 Arten, unter welchen aber ein Echinorhynchus, und Cysticercus bei den Zoophyten. — Taenia osculis obscuris p. 52. oder Heruscula ist wie Taenia heruca des Elenehus Zoophyt. No. 7. p. 415., wie Bloch gezeigt, ein Echinorhynchus. — Miscellanea Zoologia. 1766. No. XIII. p. 157. Brachte zuerst die Blasenwürmer, nämlich eremita = tenuicoUis, unter die Bandwürmer, was Linne erst in der zwölften Aus- gabe des Systems der Natur that. Dabei Literatur. — Mise. Zool. p. 168. Auch bei dem bandartigen in der Leber der Mäuse entging ihm die Blase, welche die anderen nicht bemerkt hatten, nicht. — Beschreibung der hauptsächlich im Unterleibe wiederkäuender Thiere anzutreffenden Hyda- tiden oder Wasserblasen, welche von einer Art von Bandwurm ihren Ursprung haben. Stralsunder Magazin. 1. p. 64. 1767. — Miscellanea Zoologica. Lugd. Batav. 1778. VIII. p. 72. Aphroditae. p. 74. Serpulae inquam, cum Nereide et Aphrodita indolem et fabricam communem habent atque in unum ordinem (gegen Linne) conjungi debent, qui ad Zoopbyta gradum efficit, atque cui forte non inepte Lumbrici, Hirudines, Ascarides, Gordii, imo Taeniae adnecterentur. Füsse der Aphroditen mit Borstenbündeln, Kiemen und Cirren. Neun Arten. — IX. p. IIH. Nereides: cylindraria und conchilega oder errantes und tubicolae. Be- ziehung der letzteren zu Serpula; bei diesen solche mit nicht schaligen, sondern von Sandkörnern gebildeten Röhren. — X. p. 139. Serpula gigantea (■? Pectinari'a.), — XI. p. 146. und in Spicilegia zoologica. I. fasc. 10. Die erste, vortreffliche Beobachtung einer borstentragenden Gephyree als Lumbricus echiurus, dabei die dürftige des von J. Gaertner beobachteten Thalassema Neptuni als Lumbricus thalassema. — XIII. p. 170. Taenias omnes capite gaudere. — Id. Frankfurt a/M. In Observations sur la physique, sur Thistoire naturelle et sur les arts par l'Abbe Rozier. V. 1771. — Lacerda apoda (Fseudopus) descripta. Novi Commentarii Academiae Petropolitanae. XIX. 1774. p. 435. Trichocephali in ventriculo. — Vergleichung einiger in Schweden, Russlaud u. s. w. bemerkten tödt- lichen Krankheiten, die man füglich unter dem Namen der Brandbculen zusammenfassen kann. Neue Nordische Beiträge zur physik. und geograph. Eid- und Völkerbeschreibung, Naturgeschiolite und Oekonomie. Aeltcre Quellen. 111 Petersburg imd Leipzig. I. 1781. p. 113. Betrifft die Furie. — Ibid. Be- merkuugen über die Bandwürmer in Menschen und Thieren. p. 43. Wie die nomadischen Völker den Eingeweidewürmern wenig ausgesetzt seien. Zwanzig Arten Bandwürmer, dabei der Irrthum Bonnet's in Betreff der Taenia lata. p. 64. Sammlung älterer Fälle von Echinococcus. I. p. 43. und II. p. 80. Dass die Entozoen aus Eiern von ihres Gleichen ab- stammen, welche umhergestreut Veränderung der Umstände ertragen, erst wieder zu Würmern erwachsen, wenn sie mit Speise und Trank an eine dienliche Stelle gelangen, auch durch das Blut in allerlei Organe und selbst auf den Embryo übertragen werden. — J. Beckmann's Physika), oekonom, Bibliothek. XII. 1783, p. 14. 18. — Naturgeschichte merk- würdiger Thiere durch den Verfasser verteutscht. IX. Sammlung. Berlin u. Stralsund. 1777. (nach den Spicilegia zoologica). p. 21. Gryllus onos gleich Gryllus viridis und verrucivorus häufig besetzt mit Gordius. Meinung jenseits des Balkans, dass die Gordius Geschwüre verursachen und dem Trinkwasser die Eigenschaft geben, Geschwüre zu veranlassen. — X. Sammlung. 1778. p. 3. Der stachelschwänzige See-Pieraas, Lumbricus echiurus; p. 10. Der eicheiförmige See -Pieraas mit der langen Zunge, Lumbricus Thalassema (= Thalassema Neptuni Gaertner); p. 12. Lumbricus edulis; p. 15. L. phalloides; p. 20. L. oxyurus; p. 22. Fasciola ventricosa, ein Distoma aus Amboina; p. 25. Fasciola quadrangularis; p. 27. F. fusca; p. 30. F. punctata. — Einige Erinnerungen, die Bandwürmer betreffend, in Beziehung auf das 12. und 14. Stück des Naturforschers. Neue Nor- dische Beiträge. II. p. 58. Besonders und zum Theil nicht gut syste- matisch gegen 0. F. Müller. J. U. Röderer. Göttinger Gelehrte Anzeigen. 1761. No. 25.p. 243. Pro- gramma de taenia. Götting. 1760. — Nachrichten von den Trichiuriden. Vgl. Wagler. Gfiiettard. Sur le rapport qu'il y a entre les coraux et les tuyaux' marins, appeles communement tuyaux vermiculaires ; et entre ceux-ci et les coquilles. Hist. de l'Acad. R. d. sc. 1760. Paris 1766. p. 6. und Memoire«, p. 114. Als Beweis der Uebergänge zwischen den beiden Klassen. Ab- bildungen. — Memoires sur differeutes parties des sciences et arts I. 1768. Observations detachees d'hist. nat. I. p. 85. Sur des vers ascarides des Harengs. Gegen die Meinung, dass solche auf den Menschen übertragen werdcD, in ihm leben, oder sich in ihm wieder zusammensetzen könnten. J. van den Bosch, Medici Hageni Historia constitutionis epide- micae verminosae, quae annis 1760, 1761, 1762 et initio anni 1763 per iiisulam Overflacque et contiguam Goede-reede grassata fuit. 1769. — ed. nova. Norimbergae 1779. Sagt fast nichts über Natur und Beschaffenheit der Eingeweidewürmer selbst, weil diese weniger die medizinische Praxis, als die Naturforscher angehe. Beschreibt ein epidemisches fauliges Fieber und giebt allerlei Krankengeschichten, welche er auf Würmer bezieht. Martin Frobenins Lederiuüller. Beobachtung der Aale im Kleister und der Samenthierchen. 1757. Dez. 11. Fränkische Sammlungen von 112 , Würmer. Anmerkungen aus der Naturlehre, Arzneygelahrtheit, Oekonomie und den damit verwandten Wissenschaften. III. 17. Stück. 1758. p. 387. — Mikro- skopische Gemüths- und Augenergötzungen. Erstes Fünfzig, 17G0. Nürn- berg p. 33. Die Aale im Essig und Kleister. — 1763. p. 165. Taf. 84. Zweierlei Arten von Wasseregeln: Piscicola und Clepsine. — Taf. 82. f— h. Abbildung der „Stachelschlängelchen^' (Nais), welche die allerliebste Speise des Polypen sind. — Mikroskopische Beobachtungen. Frank. Sammlung, IV. p. 47. Observationes de Vibrionibus et Anguillulis (nach Bibl. Modeer). — Fr. Chr. Mahling. Mikroskopische Beobachtungen der Kleisteraale und der Thierchen in Fleischbrühe, cum annotat. Ledermülleri Frank. Samml. VI. p. 221. L. A. J. Kleisteraale. Fränkische Sammlung. 1757 Oct. 3. IV. 19. Stück. 1758. p. 49. F. C. Mahling. Versuch mit den Aalen im Kleister. Ibid. 1758 July 20. IV. 21. Stück. 1758. p. 229. Biselioft*. Neue optische Beiträge. Frankfurt und Leipzig. 1760. p. 24 — 26. (Citat von Göze für Essigälchen). J. Baptist. Boliadscli. De quibusdam animalibus marinis, eorum- que proprietatibus, orbi litterario vel nondum, vel minus uotis, über. Dresdae 1761. Cap. V. p. 93. — Beschreibung einiger minder bekannten Seethiere und ihrer Eigenschaften. Aus d. Latein, übersetzt und mit einigen Anmerkungen vermehrt von Nath. Gottfr. Leske. Dresden 1776. 5. p. 84. De Syringe (Von dem Spritzwurm, Sipunculus nudus Lin.). Sipunculus als Zoophytorum novum genus, .... quodsi vero illud ad vermium ordinem melius reducendum fore quispiam sentiet, me sibi contra- rium non hahebit. Cum enim tentaculis seu artubus destitutum sit, inter vermes locum meretur. Ad zoophytorum ordinem vero eodem jure per- tinet, quo Tethys,' quoque tentaculis destituta, in eo a Cl. Linnaeo posita est. — Bei Leske zu den Stellen aus Rondelet und Gesner die spätere Art: Sipunculus saccatus L. Amoenit. academ. Linnaei p. 254; dasselbe Kupfer von Müller abgestochen in IJebersetzung von Linne System IV. I. Taf. I. hg. 7 von Lager ström in China gesammelt, von Linne erst zu den Nereiden, dann hierher gestellt. E. Dietrich Salomoii. Om Blöd Iglars Bruki Medicine. Act. Holm. — Bemerkungen vom Gebrauche der Blutegel. D. K. Schvved. Akad. d. Wiss. Abhandlungen a. d. Naturlehre u. s. w. 22. für 1760. Ilamb. n. Leipzig. 1762. p. 132. — Weitere Untersuchungen vom Gebrauche der Blutegel in der Arzneikunst. Ibid. 26."' auf 1764. Leipzig 1767. Be- sonders Anwendung ^gegen^Hämorrhoidalbeschwerden. — Das erste re- censirt in Comment. phys. med. Lips. XI. pars 2. 1763. p. 198. Memoire historique sur les sangsues. • Gazette salutaire. XXII — XXIV. von 1762. Observation sur un mal de tete des plus violents, gueri par le Moyen des Sangsues~(Citat von Dana-Krüniz). Murk von Plielsiim. Historia physiol. Ascaridum. Leovardiae 1762. ~- Uebers. von Weise. 'Altenburg 1781. — Natuurkuudige verbände- Aeltere Quellen. 113 ling over de VVomieii, welke veltyds iu de Därmen der Menschen ge- vonden worden. Leeuwaiden 1763, — Historia pathologica Ascaridiim. Leovard. 1769. Uebers. von Weise. Altenburg 1782. — Brief an den Herrn M. Honttuyn. Leovard. 1770. — Abhandlung von Springwürraern herausgegeb. v. Weise. Gotha 1781 (nach Herbst und Rudolphi). — Brief nn Cornel. Nogemann over de Gewelw-Slekken of Zeeeegeln: war achter gevoegd zyn twee beschry vingen , de eene van zekere sort van Zeewier, de andere van Maaden in eene vuile Verzweringe gevonden. Rotterdam 1774. C. Gf. Wagier. Dissert. de morbo mucoso praes. J. G. Rüderer. Götting. 1762. Novum geuus vermium sub nomine Trichiuridis detexerunt. — Traduct. Paris 1855. — H. A. Wrisberg. Roedereri et Wagleri tractatus de morbo mucoso, denuo recensus editus. Göttingae 1783. — Auf diese Schrift, welche die Entdeckung des Trichocephalus dispar enthält, be- züglich sagt J. Grätzer (die Krankheiten des Fötus, Breslau 1837): „Memorabile est, ipsum foetum, raortuum semper, morbi matris esse parti- cipem.'* Es zeigte sich zwar die Schleimhauterkrankung auch beim Fötus. Die Würmer aber kamen bei demselben niemals vor. — Die Verfasser erwähnen, wie verunreinigt in den damaligen Kriegsläufen Göttingen ge- wesen sei und wie man sich mit schmutzigem Trinkwasser habe begnügen müssen. Der Naturforscher. XII. Stück. Halle 1778, p. 178. Bemerkungen über die Beziehungen dieses Trichocephalus dispar zum Wurme der La- certa apoda von Pallas. Heiir. Hannes. Diss. med. inaugur. de hlrudinibus. Duisburg 1763. Postel de Franci^re. Observatio de taenia s. verme solitario. Ronx, Journal de Medecine etc. XVIII. 1763. p. 416. XXVI. 1767. p. 415. Einer der letzten Anhänger der Lehre, dass die Kürbisswürmer sich zu Randwürmern zusammenthäten (nach Davaine). Consolin. De vermibus cucurbitaceis. Ronx, Journal de Medecine etc. XX. 1763. p. 445. An account of some of the natural things, with which the intelligent and in(|uisitive Sgr. Paolo Boecone of Sicily hath lately presented the R. Society and enriched their repository. Philos. Transact. VIII. for 1763. No. 99. p. 6158. III. Vom Blutegel in Schwerdtfischen. Lorenz Montin. Fasciola intestinalis med en grusvelig mängd af Here slags maskar, fundre hos en menniskia, och hiiru de utelrefvos. Kgl. Swenska Wetensk. Academiens Handlingar. Stockholm 1763. — Aus- zug eines Falles von einer Fasciola intestinalis mit mehrerlei Würmern bei einer Krankheit. D. Kön. Schwed. Akad. d. Wissenschaften Abhand- lungen aus der Naturlehre u. s. w. f. 1763. 25. Uebersetzt. Leipzig 1766. p. 122. Raisin. De verme cum urina ejecto. Roux, Journal de Medecine etc. XIX. 1763. p. 458. Bronn, Klassen des TLier-Keieha. IV. 1. 8 114 Würmer. Aymeii. Second memoire siir les maladies des bles. Memoires de Mathem. et de Phys. presentes a l'Acad. R. des scieuces par divers savans. IV. 1763. Paris. 374. Needham habe die bewegten Fäden des Mutteriiorus für Auguillae gebalten. „Le mouvement des fibres n'est du qu'aux corps globuleux de la seve, contenus dans les vais- seaux farineux.'' P. J. Bergiiis. Beskrifning pä et Sjökräk, som är et slags Teredo, jemte närmare utstakning af Teredinis geniis (Sabella cbrysodon). Kgl. Swenska Wetenskap Academiens Handlingar, Stockholm 1764. 26. p. 225. Passerat de la Cliapelle. Vier Verblutungen durch Blutegel. Samm- lung auserlesener Wahrnehmungen aus der Arzneiwissenschaft, der Wund- arznei — und der Apothekerkunst. VlII. 2. St. Strassburg 1764. p. 67 (nach Dana-Krtiniz). Dar. Cranz. Historie von Grönland. Barby 1765 und 1770. Be rührt einige grönländische Würmer (nach Bibl. Modeer). 31. (xriil)!). Et sältsamt Sjökräk (Sabella cbrysodon L.). Kgl. Swenska Wetensk. Academiens Handlingar. 1764. 26. p. 221. Be Thomas. Observ. sur le ver solitaire. Journal de Medecine t. XXHI. Paris 1765. Gfuenaud. Vers trouves dans un roc. Memoires de l'Acad. de Dijon. I. 1769. p. LXH. 1765. Acht bis neun Fuss tief bei Semur im Granit von verschieden geneigten Lagern fand sich Wasser und nahe diesem mehrere Würmer, der längste 10", andere 4 — 5^,V' lang, wie Violinsaiten dick, rosenroth bis dunkelbraun und mit einer dunkleren Achse. Ob Gordius oder eine Lumbricide? Joh. Philipp, de Limhoiirg-. Observationes de Ascaridibus et Cucurbitiuis et potissimuin de Taenia, quam humana quam leporina (diese 1757 im Darme gefunden). Philos. Transactions. 56. for 1766. London 1767. XVII. p. 126. Abbildungen. Die Glieder des Bandwurms heissen Segmenta oder annuli, eine Reihe solcher heisst frustulum. Der mensch- liche war mit Mercurius dulcis und Purgirmitteln abgetrieben. Beschreibt an einem Ende der Glieder oder der Basis einen sulcus oder hiatus. Die eigentlichen Askariden haben nichts zu thun mit der Tänie und den Cucurbitini,', welch letztere allerdings bei Coulet Askariden heissen. Spricht gegen die Lehre, dass die Cucurbitini sich an einander hingen. Deren Verschiedenheit unter einander, sowie die Gliederung anderer Würmer sprächen dafür, dass sie Theile eines Wurmes seien. Er gehört zu denen, welche den Kopf nicht fanden. Führt ausser Tulpius und Andry als solche, welche einen Kopf beschrieben, au: Raul in, Maladies par les variations de l'air; Thomas, Journ. de medecine Juiliet 1765. Caput Andrjanum speciem porri aut Verrucae, Tulpianum colubrinum, Raulinum specie rostri cum duobus punctis nigris ad duo latera; Tbomas ut punctum nigrum, quäle in fructiuim insectis. Die Beweise gegen das Aeltere Quellen. 115 Einzelnvorkommen. Für die Entstehung aus mit Nahrung oder Wasser eingeführten Eiern. Christ. Weber. Observ. de Taenia. Observationes medicae. I. 1764. p. 32. Im Bandwurme jederseits durch die ganze Länge ein Kanal mit Querverbindungen. (jeiitebrüek. Gesammelter Unterricht von Schafen und Schäfereien. Leipzig 1766. Kannte die Blasen im Gehirne drehkranker Schafe. (w. Gr. Müller. Von der Erzeugung der Würmer im menschlichen Körper. Hamburgisches Magazin oder gesammelte Schriften zum Unter- richt und Vergnügen aus der Naturforschung und den angenehmen Wissenschaften. XX. 1766. p. 424. ßoMu. Epistola ad Gl. Postel de Franciere de taenia. Roux, Journal de Medecine etc. XXV. 1766. p. 222. Fall von ungeheuer (30') langer Tänie, welche trotz apfelgrosser Aufknäuelung vom Pylorus bis fast zum After reichte (nach Davaine). Masars de Caz^les. Sur le tenia ou ver solitaire et plus particu- lierement sur un tenia perce a jour. Ibid. XXIX. 1768. p. 26. Ein Bandwurm mit durchlöcherten Gliedern. Gemeiniglich sind das Bothrio- cepbalen. Rüssel. Medic. observ. and inquiries. London. 1767. t. IIL p. 146. Entleerung von Hydatiden mit dem Urin. Heilung (nach Davaine). C. de (jreer. Memoires pour servir ä l'histoire des Insectes. I — VI. Stockholm 1752—1777. I. p. 551—553. Filarien der Raupen von Pha- laena ziczac und alni. — 11. p. I. p. 553 — 555. Filarien von Phry- ganeenlarven und Gryllen. Djur som med en sträng i ändan äro fästade wid andre lefwande Djur, uptäckte. Swenska wetensk. Academiens Hand- lingar XXIX. 1767. — Rede von der Erzeugung der Insekten, vor der kön. Akademie der Wissenschaften gehalten. Neue Sammlung verschie- dener Schriften der grössten Gelehrten in Schweden. Aus dem Schwe- dischen. I. 1774. Copenhagen. p. 258. Auch übersetzt von Goeze im Naturforscher. V. St. 1775. Halle, p. 231. Der Hermaphroditismus der Regenwürmer mit Nothwendigkeit der Paarung und die Beobachtung dieser letzteren. J. E. Gruimerus. Beskrifning pä tre Sjökräk, Sjöpung ar kallade. Kg]. Swenska Wetensk. Academiens Handlingar XXVIII. — Söe Musen, Aphrodita aculeata Lin. beskreven til sin udvortes og indvortes be- skaftenhed. Kgl. Norske Videnskabers Selskabs Skrifter. IV. p. 59. (xiiattaiii. Selbstthätige Eröffnung einer Bauchgeschwulst bei einem Koch in Rom mit Entleerung von etwa 300 Hydatiden. Hist. de l'Acad. R. des Sciences. 1767. Paris. 1770. p. 44, De externis aneurismatibus. Romae. 1772. p. 119. Die Fistel blieb sechs Jahre. Guattani hatte auch schon als Student eine solche Geschwulst gesehen. — Von einem Faden- wurm, der im cnrrarischen Marmor lebt. Aus ,, Kurze Auszüge und Nach- richten aus Briefen an den Herausgeber" in J.Mayer, Sammlung physi- kalischer Aufsätze, besonders die böhmische Naturgeschichte betreffend. 8* 116 Wurmer. II. Dresden 1792. p. 358. Mort occasionne par les sangsues. Gazette salut. XXI. 1767. — Observation siir des vomissements de sang, produits par une sangsue, qui avait ete avalee avec de l'eau. Gazette litter. de Berlin 1767. p. 416. (Citate bei Dana übersetzt von Krüniz). ßüdig-. Frid. Ovelgrüii. Fluor albus cum ascaridibus ani, uteri pu- tatitiis, post puerperium. Nov. Acta pbys. med. III. Norimb. 1767. Obs. 60. p. 274. Hierauf bezieht sich die Bemerkung, welche irrthümlich am Schlüsse von p. 72 abgedruckt ist und citirt sind hier Hoffmann und Guldenklee. Lud. Zuccoiii. Giornale d'Italia spettante alla scienza naturale, e principalmente aH'AgTicoltnra etc. V. 1768. p. 129. In J. Beckmann's Physik. Oekon. Bibliothek. II. 1771. p. 152. Gegen Anonymus. Aale im Essig sind keine Kaupen, welche sich in Fliegen verwandeln. Feiice Foiitana. Ibidem p. 44. resp. p. 150. Wiederbelebung des eingetrockneten Gordius aquaticus und der Räderthiere. — Lettre sur l'ergot et le Tremella. Journal de Physique par M. l'Abbee Rozier. VII. L 1776. p. 42. Anguillulae und spontane Bewegung der Organismen auf der Gränze des Thicr- und Pflanzenreiches. — Lettre sur la maladie des betes ä laine nommee Folie: sur le Tenia des animaux, traduite par Mr. de C. Journal de Physique. XXIV. 1784. Mars. p. 227. In ovibus ver- tiginosis hydatides reperiri a Pallasiana diversas; taenias oviparas esse. J. Petr. Mar. Dana. De hirudinis nova specie, noxa, remediisque adhibendis. Miscellanea Taurinensia III. 1766. p. 199. Observation sur une nouvelle espece de Sang-sue, trouvee sur les Alpes (Fasciola alpina L. kSoure der Piemontesen); mit getrunken den Tod bringend. — Journ. de Physique A. 1771. July p. 54. — Beschreibung und Abbildung einer gewissen neuen und schädlicheo Gattung Egel (Hirudo alpina) und der dawider zu gebrauchenden Mittel; mit Kupfern und mit einer Anzeige der vornehmsten Schriften von den Blutegeln und deren Gebrauche be- gleitet. Uebersetzt von J. Ge. Krüniz. Neues Hamburgisches Magazin. 43, Stück. Leipzig 1770. p. 14. — Extrait d'un Memoire de M. Dana sur les dangers qu'il y a d'avaler une espece de sangsue, qui se trouve dans les Alpes et sur les remedes, auxquels il faut avoir recours contre ce danger. Gazette salutaire. No. XXXII. 1767. — Observations sur une nouvelle sangsue des Alpes (Hirudo alpina). Observations sur la physique, sur l'histoire naturelle et sur les arts par l'Abbee Rozier. I. p. 165. — Auch in Sammlung brauchbarer Abhandlungen aus des Herrn Abt Rozier Beobachtungen, übersetzt von C. E. W. I. Leipzig 1775. p. 1. — Bei der obigen Uebersetzung das Verzeichniss der vornehmsten Schriften von der Naturgeschichte der Blutegel und vom Schaden, welchen die Blutegel durch ihr Beissen verursachen, oder wenn sie unversehens hintergeschluckt werden, oder wenn sie sich allzuhäutig an den Körper ansetzen. All)!*. V. Haller. Opuscula pathologica. Lausanne 1768. p. 2G. Obs. 10. Erster Fall vom Eindringen von Würmern in die Luftwege (Citat von Aronsohn und Davaine). Aeltere Quellen. 117 Lazaro Spallaiizani. In Anmerkimg zu C. Bonnet, Betrachtung über die Natur, übersetzt von J. D. Titiiis. III. Ausg. (erste 1766) 1774. p. 359. Wiederbelebung von Rotifer und Seta equina durch Fontana, Beschreibung von Rotifer durch Spallanzani. — Prodromo d'un opera sopra le riprodnssioni animali. Modeua 1768. Französisch Geneve 1768. — Prolusio operis de animalibus Microscopio visibilibus. Mutinae 1770. — Saggio di osservazione microscopiche concernenti il Systeraa della gene- razione de Signori di Needham e Buffon. Modena 1765. — Andere Arbeiten 1769, 1776, 1777. — ■ Nachricht von verschiedenen Seebeobach- tungen, aus Briefen des Herrn Bonnet. Journ. de Physique. 1786. Lichtenberg- Vogt, Magazin für das Neueste aus der Physik und Natur- geschichte. V. 2. 1788. p. 71. Sabella (Spallanzanii). — Beobachtungen über verschiedene Merkwürdigkeiten des Meeres. Memorie di matematica e fisici della societä Italiana in Sammlung zur Physik und Natur- geschichte. IV. 1792. p. 317. L. E. Hiiidscliel. Gedanken über die Heilungsart der hinfallenden Sucht. Berlin 1767. Französisch 1769. Leitet diese Krankheit öfter von Würmern ab. Pere. De vena medinensi. Roux, Journ. de Med. etc. XXXXII. p. 121. Yalmoiit de Bomare. Dictionnaire raisonne universel de l'histoire naturelle. XII. 1769. Wirft unter Ver zusammen: ver ä soie, ver des noisettes, luisant, de bled u. a. mit ver des enfants, de Guinee, macaque ou Culebrilla, ver cucurbitaire, solitaire, ver de digues und vermes tubu- lati. — In Ed. IV. vol. XII. 1780. p. 1 werden drei Gattungen von Wür- mern unterschieden: nackte, Röhren bauende. Schalen bewohnende. Die erste Gattung enthält Limax, Lumbricus, Taenia, Hirudo. p. 70. Ver solitaire. p. 72. Ueber das Herren seh wand'sche (nach Vogel Gummi- gutt, Absynthsalz und Eschenholzkohle) und p. 78. das Nouffer'sche Mittel; das Zinn und Opium welches nach Marc. Müller guten Erfolg gehabt hatte. Die jener Zeit zweifelhaften Punkte, Bonnet, Tyson, Andry, Tissot u. a. — p. 80. Ver de terre. — p. 82. Beschädige nie Wurzeln oder andere Kulturen. — p. 83. Die von Redi für Eier gehaltenen Körperchen in weissen Körpern (Psorospermien). — Die Regen- würmer sah Anderson (Hist. nat. d'Islande) nach dem Regen in so grosser Menge hervorkommen, dass die Isländer glaubten, sie fielen vom Himmel. — p. 85. Die medizinischen Wirkungen des Regenwurmes. — p. 87. Ver d'urine de Goedard (eine Fliegenmade). — Die Tubuli vermium intestiniformes auf Tab. 93 und 94 sind Schnecken, Vermetiden, Magiliden. La Borde. Observatio de Taenia. Roux, Journal de Medecine. XXXI. 1769. p. 35. Hans Ström. Beskrivelse over Norske Insecter. Act. Havn. X. 1769. p. 1. Multa ad vermes spectant (nach Bibl. Modeer). Moiigiii. Observatio vermis tunica conjunctiva oculi exemti. Roux, Journal de Medecine etc. XXXII. 1769. p. 338. Bosse. De vermibus in pustulis cutis inventis. Ibid. p. 336. 11g Würmer. D. Weser. Hirudo medicinalis, pracside C. v. Linne proposita 6. Mart. 1765. C. a Linne. Ammoenitates Aeademicae. VII. Holmiae. 1760. Diss, CXXVII. p. 42. Die von W. angeführten Autoren sind meist schon oben berücksichtigt. Es ist noch nachzuholen von p. 40, Z acutus Lusitanus. Hist. med. princ. 1. 1. Obs. 3. Entfernung eines in den After gedrungenen Blutegels mit Rauch von Kuhdünger und Waiizen- pulver und durch Zuiebelklystiere. Biiict. De taenia. Roux, Journal de Medecine etc. T. XXXIV. 1 770. p. 217, J. Fr. Iloffinann. De cornu ammonis nativo litoris bergensis in Norwegia. Acta Mogunt. II. p. 1. — Observationes ulteriores de tubulis vermicularibus marinis, cornua ammonis referentibus. Ibid. p. 16. 1770. S. 0. (xmelin. Reise durch Russland. St. Petersburg. 1768. I. p. 120. Hirudo teres pili ad instar tenuis flavescens linea dorsali fusca = ? Vena medinensis. In Beckmann. Phys. Oekon. Bibl. II. 1771. p. 502. als Gordius. E. Baiikroft. Essay on the natural history of Guyana in South- America. London. 1760. J. Beckmann. Phys. Oekon. Bibl. I. 1770. p. 313. Gordius medinensis bei den Negersklaven aus Africa. Poiipp(^-Desportes. Histoire des maladies de Saint Domingue. Paris. 1770. Daselbst Spulwürmer ungemein verbreitet. II. p. 248. Spul- wurm in der Luftröhre (nach Davaine). M. Tli. Briiniiieliius. Fundamenta praelectionibus academicis acco- modata; Grunde y Dyrelaeren, Ilafniae et Lipsiae. 1772. p. 18, Insecta u. Mollusca, den vier höheren Classen angeschlossen, haben gemein Cor uniloculare, inauritum, saniem albani frigidam ; die Insekten dazu Tracheas distinctas, die Mollusken Respirationen) obscuram. Jene sind vaga, diese vegetantia-moUuska. p. 210. Zerfallen in Vermes (Intestina und Fimbriata) und Zoophyta, Als Intestina Lumbricus, Sipunculus, Fasciola, (Pertusa poro laterali), Gordius, Ascaris, Hirudo, Myxine (Imperforata, poro late- rali nullo). Unter den Fimbriata nuda: Terebella, Aphrodite, Nereis neben Aktinien, Aszidien, Schnecken, Ilolothurien, Sepia, Lernäa, Medusen, Asteriden, Pkhinus; unter den Fimbriata testacea: Serpula und Sabella neben Conchylien und Lcpas. Cartheuser. De morbis endemiis. Francof. ad Viad. 1771. p. 207. § 1. Xark und Pejunk als persische Namen des Dracunculus, Ickon als Namen in Guiana (nach Fuchs). Versuche in kleinen Waldseen Fische zu pflanzen. Nach Königl. Schwed. Akad. d. Wissensch. Abhandlungen aus der Naturlehre u. s. w. XXX. 1771. p. 32. in J. Beckmann. Phy.s. Oekon. Bibl. II. 1771. p. 107. Vertilgung der Blutegel durch Braseni, Rothaugen, Schleihcn. Beschädigung von Gänsen und Enten durch die Egel. Hussem. Aanmerkingen betreffende den Dracunculus. Gordiu.s medinensis. Aus Verhandlingen uitgegeven door het Zeeuwsche Genootscap de Wetenschappen te \'liessingen. II. 1771. j). 443. in J, Beckmann's Physik, Oekon. Bibliothek. VII. 1776. p. 255. In Westindien, besonders Curagao; Aeltere Quellen. 119 meint, derselbe komme beim Baden iu den Körper; sei von alter Zeit in jenen Ländern. Ein Mann von 30 Jahren habe deren 20 gehabt. Die schon von Wepfer hervorgehobene Lebenszähigkeit. TIi. Peiinaiit. A tour in Scotland and voyage to the Hebrides. 1772. Physik. Oekon. Bibliothek. VL 1775. p. 24. Hörte auf der Insel Jura von einem fadenförmigen Wurm, welcher nicht ganz einen Zoll lang sei und mit unleidlichen Schmerzen aus Sümpfen in den Körper eindringe. Man behandle ihn mit einem Teige aus Käse und Honig, p. 213. Beckmann vermuthet, dies sei nicht Furia, sondern Grordius. La Fosse. Cours d'Hippiatrique. Paris 1772. p. 157, Ascaris vermi- cularis, Fasciolae hepaticae. Phys. Oekon. Bibl. IV. 1774. p. 320. X. 1779. p. 139. Carsten Melmlir. Beschreibung von Arabien. Kopenhagen. 1772. p. 13. Naru als Namen des Dracunculus (Filaria Medinensis). p. 133. Nachrichten über Gordius oder Nervenwurm i. e. Filaria Medinensis, Phys. Oekon. Bibl. V. 1774. p. 491 (nach Fuchs). Cami)enoii, Richard de Hautesierk, Recueil d'observations. IL Paris 1772 (nach Davaine). p. 472. Sah bei einem nach heftigen Koliken Ge- storbenen 367 Spulwürmer im Coecum und Colon. Collet. Mittheilung an Baker. Med. Transact. vol. IL London 1772. Eine Dame hustete 135 Hydatiden aus (nach Davaine). Olafscn u. Povclseii. Reise igjennem Island. Soröe 1772. Malum hypochondricum der Isländer. M. J. Marx. Observata quaedam medica. Berol. 1772. Taenia duobus acuminibus terminata (nach Bibl. Modeer). Sam. Vcrestoi de Cser. Specimen Adnotationum helminthologicarum quae naturalem spectant historiam Lumbricorum. Franequerae. 1772. Ob es nur drei Arten gebe? Literatur. Steht auch unter S. V. von Chur. Bertrand. Journal de Medecine. 1772. „Würmer'^ aus einem kariösen Gehörgang (Citat aus Dictionnaire des merveilles de la nature. IL ed. p. 452). 0. F. Müller. Von Würmern des süssen und salzigen Wassers. Kopenhagen 1771. In Auszug in J. Beckmann. Physik. Oekonom. Bilblio- thek. III. 1772. p. 33. Kritik des Liune und Pallas; Terminologie; Naiden; Nereiden; Aphroditen; Amphitriten. — Leber den Regen- und Spulwurm. Hannoversches Magazin. 1773. No. 27. p. 417. Schreibt auch dem Spulwurm ein Herz und rothes kaltes Blut zu. — Vermium terre- strium et fluviatilium seu animalium infusoriorum , helminthicorum et testaceorum, non marinorum succincta historia. Havuiae et Lipsiae. 1773. I. 1. Unter denVermes tentaculis destituti„vagantes": Cercaria, Brachionus. — I. 2. Helminthica. Unter „serpentes'' als „setosi" : Nais und Lumbricus, als „mutici": Gordius, Ascaris, Hirudo, Fasciola. — Band IL enthält Testacea, in vorzugsweiser Betrachtung der Weichtheile. — Beobachtungen über einige chaotische Thiere,Gewtirme und Insekten, aus einem Sendschreiben desselben gezogen und mit Anmerkungen versehen von J. A. E. Göze. 120 Würmer. Der Natuifoi scher. VII. Stück. Halle 1775. p. 1)8. Kleisteraale sind eine eigene Art. Blendwerk des getbeilten Schwanzes bei Essigaalen. — Räder- thiere zerplatzen beim Austrocknen, — Extrait d'iine lettre. Journ. de Phys. de l'Abbee Rozier. XII. 1778. Nov. p. 400. Ueber die Anguillulä des R of- fred i. — Om Dyr i Dyrs involde, isär am Giaedde-kratseren. Kjöbenhavuske Selskabs Skrifter. XII. p. 223. — Abbandlung von Thieren in den Eingc- weiden der Tbiere, insonderheit vom Kratzer im Hecht. Naturforscher. XII. p. 178. Dabei die Frage der Beziehungen freilebender zu parasitischen Würmern und Verzeichniss der vor dem Prodromus Zoologiae Danicae be- kannten Intestinalia. — Zoologiae Danicae prodromus s. auimalium Daniae et Norwegiae indigenorum characteres, nomina etc. Hafuiae 1776. Mancherlei Würmer, insbesondere die des 0. Fabricins, charakterisirt. — (Etats raad Müller). Om Baendelorme. Nye Sämling af det konglige Danske Videnskabers Selskabs Skrifter. Forste Deel. Kjobenhavn. 1781. p. 55. — Von Bandwürmern. Vorgelesen 1778 der Kön. Gesellschaft der Wissen- schaften in Kopenhagen. Deutsch im Naturforscher XIV. Stück. Halle 1780. p. 129. Französiscb : Lettre de Mr. Muller sur les Taenia de differens animaux. Observ. sur la Physique par Rozier et Mongez. 21. p. 39. Stellung zwischen Naiden und Planarien. Tritt für den Kopf mit Mund und den einheitlichen Charakter gegen Linne und Blumen- bach (Handbuch der Natur p. 412) ein. Kopf gehe in der Bewegung vor. Vermehrung der Arten, von denen man vorPlater, wie es scheint, beim Menschen nur eine kannte, welche Plater auf zwei, Linne auf vier, Pallas auf sechs brachte, auf acht ausser denen des Menschen. Bei diesem möchte M. am liebsten die kurzgliedrige Form, Plater 's Lum- bricus latus, Andry's ä epine, mit runden, braunen Kugeln in einer Serie der Gelenke, Aon einer langgliedrigen unterscheiden, dem cucur- bitinus des Plater mit ßlumenfeldern oder Bäumchen. Die Meinung des Reimarus, welcher nach Beispiel der Naiden einen „ZwMSchenwuchs'' vermuthete und den Haftknollen eher für den Schwanz ansah, p. 195. Annahme der Vererbung der Entozoen von den Eltern auf die Kinder. Triaenophorus u. a. In Anmerkung c. p. 136. Entdeckung des Amphi- stoma subclavatum. — Unterbrochene Bemühungen bei den Intestinal- "würmern. Schriften der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde. I. 1780. X. p. 202. Bei Hecht, Brachse, Aal, Barse, Butte, Schellfisch, Dorsch, Kabliau, Lophius, Hering, Kaulbars, Roche, Blennius, Syngnathus, Sander, Huhn, Schnepfe. — Lettre sur les Taenia de ditfereus animaux. Journal de Physique de l'Abbee Rozier. XXI. 1782. Suppl. p. 39. — Ge- schichte der Perknblasen (? Planorbis bulla). Naturforscher XV. Stück. p. 1. — Vom Bandwurm des Stichlings und vom niilchigten Plattwurm (Planaria, ? Clepsine, lactca). Naturforscher XVIII. Stück. Halle. 1782. p. 30. — Verzeichniss der bisher entdeckten Eingeweidewürmer, der Thiere, in welchen sie gefunden werden und der besten Schriften, die derselben erwähnen. Der Naturforscher XXII. 1787. p. 33. Kurze Zu- sammenstellung der Eingeweidewürmer und ihrer Wohnthiere nebst Aeltere Quellen. 121 Synouymeii. Abhandlungen der schwed. Akademie auf 1779. XXXXI. 1783. p. 290. Ueber Eingeweidewürmer, an denen kleine Bündel wie Gedärme hängen. Waren vasa spermatica und Ovarien. Vergleich mit Holothurien. Bandwurm ein Thier, nicht Kette mehrerer, vorn Kopf mit Mund. Die Oscula der Gelenke Oeffnungen für Eier, die dendri- tischen Figuren Ansammlungen von Eiern. Vermehrung der Gelenke hinter dem Kopfe. J. Beckmann's Oekon. Bibl. XIII. 1785. p. 497. — Zoologia Danica seu animaliiim Daniae et Xorvegiae rariorum ac minus notorum descriptiones et historia. Havniae 1788 — 1806. Vol. I. p. 32 — 35. Fasciola (Distoma) luciopercae, percae cernuae, scorpii, aegletiui, blennii, bramae, lucii, binodis, disticba; p. 18. Nereis (Onychis) tubicola; p. 22. Lumbricus (Scoloplos) armiger, L. (Lumbrinereis) fragilis; p. 26. Amphitrite (Pectinaria) auricoma, Nereis pennata (Eunice norvegica L. sp.}. N. (Eunice) pinnata; p. 45. Echinorhynchus (welche Gattung Müller im Prodromus dieses Werkes schuf) attenuatus, E. lucii; p. 46. E. candidus; p. 48. E. attenuatus; p. 50. Cucullanus marinus. Vol. II (ed. frater C. F. Müller), p. 14. Fasciola (Distoma) scabra (der Schwanz- anhang einiger rief die Vermehrung der Naiden durch Theilung in Er- innerung; p. 17. Hirudo (V Distoma) fasciolaris; p. 18. Hirudo (Epibdella) hippoglossi; p. 42— 43. Fasciola (Distoma) farionis, eriocis, varica, vesper- tilionis; p. 52 — 53. Fasciola (Distoma) platessae, lucii, blennii. p. 5. Taenia percae (ocellata Rud.), Taenia scorpii (Bothriocephalus punctatus Rud.); p. 15. Nereis corniculata (Autolytus prolifer); p. 28. Nereis (Psammathe) punctata, N. stellifera; p. 29. N. alba (? Glycera fallax); p. 40. Amphitrite (Idalia) cristata; p. 46 — 48, Ascaris phocae, tubifera, rajae, pleur^'nectis, bifida, gadi, alcae, versipellis; p. 27. Echinorhynchus rutili ; p. 38. E. anguillae, salmonis; p. 39. E. aluconis; p. 49. Lumbricus tubicola; p. 54. Nais litoralis; in dieser parasitisch Leucophra nodulata. — Vol. III. (ed. Abildgaard) p. 4, Lumbricus tubifex; p. 8. Serpula spirorbis; p. 9. S. vermicularis; p. 13. Tubularia (Sabella) penicillus; p. 14. Nereis ciliata; p. 16. Amphitrite plumosa (Pherusa Mülleri); p. 25. Aphrodite punctata; p. 37. Lumbricus sabellaris; p. 49. Gordius equimis ; p. 50 — 52. Taenia magna (plicata Rud.), quadrilobata (perfoliata Göze); Müller's Taenia caprea = Pentastomum; p. 53. Ascaris acuta, lophii. Vol. IV. ed. Abildgaard, Holten, Vahl, J. Rathke) p. 31. Nereis uoctiluca; p. 32. Ascaris urogalli, anguillae; p. 39. Lumbricus marinus (Arenicola pisca- torum), L. squamatus; p. 31. Taenia tadornae; p. 45. Hirudo (Astaco- bdella) astaci; p. 34— 35. Fasciola (Distoma) longicollls, truncata. — Ani- malcula infusoria fluviatilia et niarina. Opus posthumum sistit vidua cura Othonis Fabricii. Havniae 1786. Rundwürmer kommen vor als Vibrio gordius, serpentulus, coluber; vier Varietäten von Vibrio anguillula als Anguillula aceti, glutiuis, fluviatilis, marina. Von Cerkarien sind C. inquieta und C. lemna p. 121 u. 122. Tab. 18. fig. 3-12. wirkliche Trematoden- larven. — Die Räderthiere erscheinen theils unter Cercaria als C. crumena, orbis, luna, catellus, catellina, lupus, vermicularis, forcipata (verstümmelt 122 Würmer. und nucleutlich), theils als Trichoda, T. lunaris^ biliinis, rattus, tigris, pocillum, cornuta; fragliche Männclien oder Junge als musculus, larus (Icbthydiura), longicauda; als Vorticella, V. larva, succollata, ampulla, aurita, tremula, senta, catulus, cauicula, felis, floseulosa. Dann ßrachionus, zuerst von Hill, von Pallas auf die Vortizellen des Linne, hier auf ein neues Genus angewendet. Müller vergleicht dasselbe mit den Daphnien, hat 10 univalves, 5 bivalves, 7 capsulares. Von den letzteren gehören einige nicht hierher. H. S. ßeimarus. Allgemeine Betrachtungen über die Triebe der Thiere. III. Ausgabe. Hamburg. 1773. Hält das sogenannte Kopfende des Bandwurms nur für dessen Haftapparat. — Nach dessen eigener Beobachtung schleiche der Aal sich in die hintere Oeffnung der Störe ein, um deren Roggen zu verzehren. — J. Beckmann. Physikal. Oekonom. Bibliothek. IV. 1774. p. 398. Das thue ähnlich Myxine glabra, der Neep- Masken der Norweger. Schriften der Drontheim. Gesellschaft, p. 225. Dar. Heiir. GrainaiKlat. Dissertatio de dracunculo, s. vena Medi- nensi. Appendix ad Nova Acta pbysico medica etc. VI. 1773. Norimb. p. 103. N. Hamburg. Magazin. 96 Stück. 1775. p. 526. Sah in Fliessingen diesen Wurm häufig. Ausführliche Abhandlung. Fe r min. Description generale de la colonie de Surinam. 1768. IL p. 334. Deutsche Uebersetzung. Aus- führliche historisch-physikalische Beschreibung der Colonie Surinam. Ber- lin. 1775. II. p. 316. Der Wurm heisst hier la Chanterelle; fand ihn acht Ellen lang. De la Faye. Principes de Chirurgie. V. Sect. I. cap. I. liess ihn aus eingedicktem Blute in den Gefässen entstehen; ähnlich Petit. Hist. de l'Acad. R. des sciences de Paris, p. 23 (Jahr?), welcher ihn nicht für lebend hielt. Beide folgten dem Pare (Opera, lib. 8. cap. 13), welcher den Wurm nie gesehen und den Griechen folgte. Delecamp (Chirurgie, cap. 83) führte nur die älteren Meinungen auf. Gaillandat kannte gut die polypenartigen Gerinnungen in den Blut- gefässen der Leichen und die wurmartigen Produktionen aus Furunkeln, aber er erkannte, dass der Dracunculus ein wahres Thier sei, welches unter der Haut lebe, nach längerer Zeit einen Abszess erzeuge und die Haut durchbohre, um hinaus zu gehen. So dachten ihn sich die arabischen Aerzte, so sahen ihn die Reisenden, so Amatus Lusitanus, Wepfer, F er min (s. u.) G. selbst hatte mehrere in Spiritus. — p. 109. Was die Entstehung betrifft: Qiiae latent nostro saeculo, expiscabitur forte aetas felicior. Man wisse auch nicht hinlänglich die in den Därmen der Menschen, den Nieren des Hundes, der Leber der Schafe zu erklären. Er glaubt, aus seinen Beobachtungen und den empfangenen Mittheilungen folgern zu dürfen, dass der Wurm mit der Nahrung in den Körper komme. Das Wasser könne die sehr kleinen Eier mit sich führen, diese könnten mit dem Chylus in's Blut kommen, in das Zellgewebe geführt werden und dort ausschlüpfen. Dafür spreche auch das Vorkommen von Würmern im Blute. Aeltere Quellen. 123 C. 8{iur. Om Blod-Iglars wärkan i en epileptisk Anslöt. Act. Holm. — Bericht von der Wirkung- der Blutegel bei einem epileptischen Aufalle. D. K. Schwed. Akad. d. Wissensch, Abhaudl. a. d. Naturlehre u. s. w. auf das Jahr 1773. 35. Leipzig. 1780. p. 88. Fouriüer. Sur une fievre maligne verraineuse. Memoires de l'Acad. de Dijon. II. 1774. p. LXIX. Aus 17(39. Todte Würmer im Magen mit sehr heftigen gastrischen Erscheinungen. Jolblot. Observations d'histoire naturelle faites avec le Microscope sur un grand nombre d'Insectes etc. Paris. 1774. IL partic. chap. I. Citat bei Göze für Essigälchen. Joblot fand sie erst vom July au, was Göze bestätigte. J. A. E. Göze. Mikroskopische Erfahrungen über die Essigaale, I. Stück. Der Naturforscher. I. Halle. 1774. p. 1. Die schon aufge- führten älteren Nachrichten von Bor eil us an. Unterscheidung von Fliegenmaden durch Menzel. Bremisches Magaziu. XXX. Stück des VII. Bandes. Von Joblot, Baker, Needham, Power (Mikrosk. Observ. p. 38), Bischoff, Ledermüller Auszüge. G. glaubt, dass der „Samen- stoff^' dieser Thiere von aussen durch die Luft komme. Needham unter- schied schon von denen im Kleister und Teig die im Brandkorn. Leder - m tili er erreichte die Wiederbelebung noch nach zwei Jahren. — p. 34. G. fand die des Essigs im Sommer lebend gebärend, im Winter Eier legend. — Abhandlung von zerschnittenen Wasserwürmern (zuugenlose Naide des 0. F. Müller), deren Stücke nach einigen Tagen wieder wachsen und vollkommene Thiere werden. Der Naturforscher. III. Stück. Halle 1774. p. 28. — Eine bequeme und leichte Art, Räderthiere des Winters in der warmen Stube zu ziehen. Beschäftigungen der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde. IL 1776. XII. p. 287. — Verzeichuiss aller übrigen von Roesel abgebildeten Insekten und Würmer nach Linneischer und anderer Naturforscher Benennung: Polypen des süssen Wassers und andere Gewürme. Der Naturforscher, IX, Stück. Hallo 1776. p, 72. Hierher Taf 78. f, 16. Taf. 79. f. 1. Nais proboscidea (Nereis lacustris); Taf, 92. Nais serpentina; Taf. 93. f. 1 — 7, Nais vermicularis, — Beitrag zur Geschichte der Kleisteraale. Der Naturforscher, Halle. IX. Stück, p. 177. — Naturgeschichte des Müller'schen Gliederwurms; Entdeckung, dass derselbe eine Dipterenlarve ist. Der Naturforscher. XV. Stück. Halle 1780, p, 113. — Ibid. XVIII, St, 1782, p, 38. Etwas aus meinem Beobachtungsdiarium über die Oekonomie der Essigaale. Unschädlichkeit, Uebertragung, Häutung, Gunst der Jahreszeit, künstliches Accouchement, Geburt der Embryonen in der Eihaut, — Schreiben an Herrn Rendant Ebel. Beschäftigungen der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde, HL 1777, — Ibid, XXVHI. 20. p, 400. Schreiben an Herrn Rendant Ebel, Auszug. Zum Tlieil Fadenwürmer des Aals, CucuUauus, lebendgebärend, zum Theil Bandwürmer des Aals betreffend, mit Bemerkungen über verschiedene Bandwürmer (Bemerkungen dazu von 0, F. Müller. Schriften der Berlin. Gesellsch. naturforsch. Freunde. 124 Würmer. 1781. VII. p. 133). — Versuch einer Naturgeschichte der Eingeweide- würmer thierischer Körper. 1. Einleitung in die Geschichte der Ein- geweidewürmer. 2. Beschreibung und Abbildung derselben. 3. Instrumente und Vortheile zur Behandlung derselben. 4. Verzeichniss der Eingeweide- würmer meines Kabinets. Blankenburg. 1782. Hervorzuheben sind die Annahme der Vererbung p. 4 ff. und dass die mit dem Kothe abgehenden Eier verloren gingen und nur etwa als Nahrung anderer Thiere Werth hätten ; die Mittheilungeu über die Menge von Eingeweidewürmern in einzelnen Fällen p. 25, p. 32 ; die Bekanntschaft mit lebend gebärenden ; der Nachweis der Durchbohrung der Darmwand durch Taenia plicata des Hasen p. 367; dass Hunde und Kinder durch Würmer die Stimme verlieren p. 27 ; die Stellung der Blasenwürmer als Taeniae intestinales neben die Taeniae viscerales und die Entstehung des eingestülpten Kopfes an der Blase p. 245; die Erkennung der Köpfchen mit Gruben und Haken beim Echinococcus mit Unterscheidung von Coenurus p. 158; die Unterscheidung zweier „Gattungen" von Taenia cucurbitina beim Menschen, der saginata grandis und der plana pellucida p. 278; die grosse Be- weglichkeit von Bandwürmern, Taenia crassicollis, und die saugnapf- artige Benutzung des Hinterrandes des letzten Gliedes p. 346. — Seine Gattungen waren: Ascaris, Trichocephakis, Gordius, Cucullanus, Strongylus, Pseudoechinorhynchus, Echinorhynchus, Planaria, Fasciola, Taenia, Chaos. — Selbstanzeige dieses Werkes mit dem System. Leipziger Magazin für Naturkunde, Mathematik und Oekonomie. 1781. p. 420. — Neueste Entdeckung, dass die Finnen im Schweinefleisch keine Drüsenkrankheit, sondern wahre Bandwürmer sind. Halle. 1784. — Erster Nachtrag zur Naturgeschichte der Eingeweidewürmer von J. A. E. Goeze, mit Zu- sätzen und Anmerkungen herausgegeben von J. G. H. Zeder. Leipzig. 1800. Eundwürmer, Hakenwürmer, Saugwürmer, Bandwürmer, Blasen- würmer. Jo. Ant. Scopol!. Annus V. historico-naturalis. Lips. 1772. p. 127. Globus stercoreus im Hühnerkoth. Wahrscheinlich die früh vereinzelten Glieder der Taenia proglottidea, nach Rudolphi die der T. infundibuli- formis. trodol. De vermibus ventriculum perforantibus. Eoux. Journal de Medecine etc. XXXX. 1773. p. 145. J. Christ. Polykarp Erxleben. Anfangsgründe der Naturgeschichte. Göttingen und Gotha. 1773. IX. Von den Gewürmen. Helminthologie: Intestina, Mollusca, Testacea, Zoophyta. Unter Intestina die Linne'schen Geschlechter mit Einschaltung der Rödererischen Trichiuris und des Si- punculus, dabei Myxine, auch Furia. Die Polychäten, auch Nais, stehen unter den Mollusken, Serpula und Sabella jedoch unter den Testacea, Biachionus und Taenia nach Pallas und Linne unter Zoophyta. J. Theoph. Koelreuter. Observationes in Gado Lota institutae. Nova Acta Petropolitana XIX. p. 424. Fasciola barbata et Gordius marinus in appendicibus pyloricis. Aeltere Quellen, 125 Blumeiil)acli. Göttingische Anzeigen für gelehrte Sachen. 1774. Stück 154. Glaubte noch, dass die Bandwürmer durch nachträgliche Ver- kettung der Glieder entstanden, womit er wohl der letzte gewesen ist. — Handbuch der Naturgeschichte 1779-80. — Achte Auflage 1807. — Folgte langsam und unvollkommen den Fortschritten der Disciplin. — p. 21. Fand bei einem neugeborenen Hnnde den ganzen Darm voll Bandwürmer (nach Davaine), — Abbildungen naturhistorischer Gegenstände. Göttingen. 1796—1805. Hydatis Finna suis, Hydatis erratica (Echinococcus Simiae Cynomolgi). — Vergleichende Anatomie. 1805 (3. Aufl. 1824). § 83. Note. Hielt die Cystengeschwülste nicht für Thiere. Dan. C. Solander. Furia infernalis, vermis et ab eo concitari soli- tus morbus, descripti. Nova Acta Regiae societatis scientiarnm Upsaliensis. Vol. II. Upsaliae. Anno 1775. p. 44. lieber Vena medinensis angezogen rKaempferus in Amoenit. exot. p. 524. Im Norden lieisst die Krank- heit Sktitt i. e. ictus; bei den Finnen käskema oder leukaus-tauti. Der Mythus der Krankheit hauptsächlich in Lappland, häufig auch am both- nischen Meerbusen. Linne (Ammoen. Academ. III. p. 322) erhielt den Wurm trocken von Ervastiis. Daselbst auch die Nachricht von Naaldyck in Göthenburg (Holland) von 1631, mit dem holländischen Namen de Viver und de Moord. Bericht über den Fall des stud. Martinus Salo 1754 in Mainz und andere zahlreiche. Der Wurm nur nagelbreit lang, haarfein, an beiden Enden mit Häkchen. Solander meint sicher, es sei kein Insekt, sondern ein Wurm; er nennt ihn Furia infernalis. Wenn der vermeintliche Stich bemerkt wird, steigern die Symptome sich unge- heuer rasch. Den Wurm selbst nennen die Schweden skättpil, die Finnen Lankaus-nuäli. Hägardt sah auch die Hausthiere von einer dieser Paro- nychia ex verme ähnlichen Krankheit ergriffen. Mad. Nouffer. Traitement contre le Tenia ou ver solitaire, public par ordre du Gouvernement, vers la fin de 1775. Bibliotheque physico- economiqiie. Annee IV. 1785. Paris. 1786. p. 314. Seit zwanzig Jahren in der Schweiz angewendet und oben schon erwähnt. Das „Speciflcum" ist Radix Aspidii filicis maris. Vorkur und Nachkur. Tablettes vermi- fuges aus Jalappe, Calomel, Corallina und Blanc d'Espagoe. Andere Wurmmittel. Das Noufifer'sche Mittel wurde 1776 von der französischen Regierung für 18,000 Frcs. angekauft. — Ibid. V. 1786. I. Paris. 1786. p. 314. Semences de Cevadille als noch wirksamer. — Anonymus. Precis d'un traitement contre le Tenia ou ver solitaire, pratique a Morat en Suisse, publie par ordre du Roi. Paris. 1775, Auch Journ. de Physique. VI. p. 460. Dec. 1775. Stier. Lieber das Drehen der Schafe. Oekonomische Nachrichten der patriotischen Gesellschaft in Schlesien. III. 1775. J. Beckmann's Physik. Oekonom. Bibliothek. VII. 1776. p. 433. Komme nicht von den Raupen in der Schleimhaut und den Stirnhöhlen, sondern von den Wasser- blasen zwischen Dura und Pia mater, welche aus Vollblütigkeit ent- ständen. 126 Würmer. Mittel wider die Kegenvviirmer. N. Hamburg. Magazin. 89. St. 1775. p. 476. Pferdemist als Schutz der zarten Pflanzen, welche von den Wür- mern hineingezogen zu werden pflegen, und andere Mittel; auch das Sammeln für medizinische Zwecke. Pli. Fermiii. Description generale de la Colonie de Surinam. Amsterdam. 1768. Uebersetzt Berlin 1775. II. p. 315. Phys. Oekon. Bibi. VI. 1775. p. 369. Der Fadenwurm komme nur bei aus Afrika gekom- menen Negern vor; ein Neger hatte auch einen Bandwurm. Marcus Elieser Blocli. Beitrag zur Naturgeschichte der Blasen- würmer. Schriften der Berliner Gesellschaft naturforschender Freunde. I. 1775. p. 335. — Beytrag zur Naturgeschichte der Würmer, welche in anderen Thieren leben. Beschäftigungen der Berlin. Gesellschaft natur- forschender Freunde IV. 1779. XXII. p. 534. Vom Hecht Fasciola lucii, Taenia tricuspidata, Echinorhynchus haeruca, Ascaris acus, Taenia hyda- tidis. Weiter Taenia crassa, Fasciola intestinalis, Larva oestri aus dem Magen des Steinadlers, Ascaris lumbricoides (false!), Taenia Auserisy T. lineata, T. infundibulum. Allgemeine Bemerkungen. — Beytrag zur Naturgeschichte der Blasenwürmer. Schriften der Berlinischen Gesellsch. naturf. Freunde. I. 1780. XVII. p. 335. Geschichte der ersten Form, ere- mita (= tenuicollis). Ausser den schon genannten Autoren dafür noch angeführt Härder, beim Hirschkalb, Bartholin, beim Reh. Pisiformis als Abart dazu. Zweite Art der bandartige der Mausleber. Ausser den genannten Autoren dafür noch H aller, Opusc. pathol. p. 81. Alle sahen ihn für einen Bandwurm an; erst Pallas, Mise. zool. p. 168, entging die Blase nicht. Dritte Art, der gesellige (Coenurus), war den Schäfern lange bekannt. Ivans teer, Unterricht von der Zucht und Wartung der Schafe. Leipzig. 1767. Letzterer vermuthete zuerst, dass aus den Körperchen an der Blase Würmer entstehen möchten. Dass es sich auch hier um wirkliche Blasenwürmer handle, zeigten erst Leske und Göze (Ebert's Anmerkungen im Martinet'schen Katechismus der Natur). — Abhand- lung von der Erzeugung der Eingeweidewürmer und den Mitteln wider dieselben, eine von der Köuigl. Dänischen Societät der Wissenschaften zu Copenhagen gekrönte Preisschrift. Berlin. 1782. Um den Preis hatten mit Bloch konkurrirt Goeze, Abhandlung von der Erzeugung der Einge- weidewürmer u. s. w. , und Werner, Vermium intestinalium praesertim taeniae humanae brevis expositio (vgl. Ant. Sohn ei der, Monographie der Nematoden p. 9). — p. 10. Wie die Gänse an der Taenia lanceolata nur litten, so lange sie zur AVeide gingen. — p. 29. Wie liedi und Klein wegen Mangels des Gürtels ausser der Begattungszeit gemeint hätten, dass es zwei Gattungen von Regenwürmern gebe. — Breite Würmer: Ligula, Fasciola, Taenia (16 unbewaffnete, 4 bewaffnete Arten); runde Würmer (Vermis vesicularis, Echinorhynchus, Ascaris, Trichiuris, Gordius, Cariophyllus, Cuculanus, Chaos intestinalis). Verzeichniss der bis dahin von Spulwürmern gegebenen Abbildungen. — Zw^eiter Abschnitt von der Entstehung, p. 37. Angeboren , eine eigene Klasse, p. 38. Zu- Aelterc Quellen. 127 sammenstellung der Fälle von angeblichem Angeborensein. Zweifel gegen die Nachrichten von Linne, Unger, Rosenstein über frei- lebende. Es könnte zwar, gemäss den Betrachtungen über die Schwie- rigkeit, dass die Eier an den rechten Ort gelangen (p. 42) und der Ueberzahl der Weibchen, dieses Angeboreusein vielleicht mebr so ver- standen werden müssen, dass nur jedem Thiere von Anfang an seine bestimmten Würmer zukämen (Versuche der Uebertragung von Fischen auf Vögel gelangen Bloch nicht, p. 43). Doch machen die Deduktionen p. 45. gewiss, dass Bloch wirklich meint, dass die Würmer stets mit der Geburt übertragen würden. Spitzfindige Einwendung hält er dabei der Widerlegung nicht werth. Indem Schlaffheit der Organe und Schleim- produktion die Würmer vermehre, richtet die Diätetik sich gegen solche. — Die Therapie geht auf Schleim verdünnende Mittel, besonders Salmiak mit Rhabarber und Jalappe; auf wurmbeunruhigende, das gefeilte Zinn (das granulirte bei Als ton, medic. Essays, vol. 5. pars 1. p. 89) und das Calomel, auf erstarrende, das kalte Wasser, und auf drastische, Seammonium mit Weinsteinsalz , für Madenwürmer , Askariden ; für Blasenwürmer die Punktion. In den Pulvern von Nuffert, Herren schwand, Wagler sei nur das starke Abführmittel das Wirksame; die quälende grosse Menge des männlichen Parrnkrauts ganz überflüssig. — Uebersetzt als Bloch. Traite de la generation des vers des iutestins et des vermifuges .... suivi d'un precis du traitement contre les taenia public par ordre du roi (welcher nach Rudolphi 1775 zum zweiten Male edirt worden war). Strasbourg. 1788. Polypodium filix mas und dann Abführmittel aus Panacea raercurialis, resina seammonium, Gummigutt. — In der deutschen Ausgabe p. 23. führt Bloch den Blasen- wurm der Maus als vermis vesicularis taeniaeformis auf. Er unterscheidet, wie oben, von vesicularis eremita als Nebenart den pisiformis und dann den vesicularis socialis (Coenurus) mit 3—400 in einer Blase. Beziehung ebenso auf Hartmann (Mise. nat. cur. Dec. 3. an. 2. obs. 192) als den, der zuerst den Blasenwurm der Maus gesehen und zuerst den eremita als lebendes Thier beschrieben (Ibid. Dec. 2. an. 4. obs. 73. p. 152), auf Tyson (Philos. Transact. 12. No. 193. lumbr. hydrop.), auf Pallas (Diss. de inf. viv. p. 50. No. 6; Elench. p. 415; Mise. zool. p. 157), auf Leske und Göze. — J. Beckmann's Pbysik. Oekonom. Bibl. XII. 1783. p. 414. Dasselbe. Forskai. Descriptiones animalium, quae in itinere orientali observa- vit. Post mortem auctoris edidit Carsten Niebuhr. Havniae. 1775. Die „Vermes'^ enthalten unter ,, Mollusca'^: Teredo, Limax, Nereis (caerolea, pelagica), Priapus (Aktinien), Scyllaea, Holothuria, Sepia, Medusa, die neue Gattung Salpa, Pterotrachea, Physsophora, Fistularia. Anonymus. Beschreibung des Bandwurms, nebst den Mitteln wider denselben. Kempten 1775 (nach Bibl. Modeer). Doiilileday. 1776. Medical observat. and inquiries. V. p. 143. Entleerung von Echinokokken durch Husten und Heilung. 128 Würmer. And. J. Retzius. Leciioucs publicae de vermibus intestinalibus imprimis humanis. Holmiae. 1776. Literatur. Ascaris, Fasciola (i. e. Ligula), Gordius, Echinorhynchus, Plauaria „magis congriuim Distoma", Taenia, mit Einschluss der Taeniae vesiculiferae. Behandlung der Frage des Ursprungs, insbesondere Beleuchtung der ßloch'schen Argumente für das Angeborensein der Wurmkeime. Aiit. de ülloa. Hamburg. Magazin. XVIII. p. 264. Sah in Madrid zwei in Marmor gefundene Würmer. In den folgenden Abhandlungen. IV. p. 85. — Vers trouves vivans au millieu d'uu bloc de marbre a Madrid. Dictionnaire des merveilles de la nature par A. J. S. 2. edit. I. 1783. p. 48. Gordius? J. S. Schröter. Abhandlungen über verschiedene Gegenstände der Naturgeschichte. I. Leipzig. 1776. XIV. Von den Heuschrecken, p. 309. Vorkommen von Spul- (= Gordius) und Fliegenwürmern bei grünen Heuschrecken nach Frisch, p. 931. Ob die Würmer des Menschen Regenwürmer seien. IV. p. 116, 127. Die Ergänzung von zerstückelten Würmern nach Müller, Bonnet, Spallanzaui. — VIII. p. 182. Wie die Sabellen ihre Häuser bauen (Mylius, Physikalische Belustigungen. XXIX. St. p. 1460). Dicqueiiiarre. Suite des observations sur la Physique et Ihistoire naturelle. Journal de Physique. VIII. 1776. Sept. p. 222. Lärme marine et sa chenille. — Menagerie marine. Ibid. XII. 1778. Oct, p. 281. — Le Boudin de mer. Ibid. p. 285. — Ver du Havre. Ibid. XIII. 1779. Janv. p. 19. Lumbricus marinus L. — Ver ä fourreau coniqiie. Ibid. XIV. 1779. Juill. p. 54. — Le ver long ou intestiniforme. Ibid. p. 484. Ob Borlasia? — Insectes marins destructeurs des pierres. Ibid. XVIII. 1781. Sept. p. 222. — Destructeurs de pierres seconde espece. Ibid. XX. 1782. Sept. p. 228. — Nachricht von einem See-Insekt, das Steine zernagt (eine Annelide). Nach Journ. de Phys. (oben) in Licbtenberg's Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte. 2. Aufl. I. 3. 1785. p. 72. — Von einer zweiten Art See-Insekten, die Steine zernagen. Ibid. II. 1. 1787. p. GS. — Memoire ä l'occasion d'un ver iuconnu trouve dans les visceres de la Seche. Ibid. XXIII. 1783. Nov. p. 336. — Ueber einen unbekannten Wurm, der sich in den Eingeweiden des Blackfisches findet ('? Bandwurm). Nach dem vorigen in Licbtenberg's Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte. II. 3. 1784. p. 79. — La pellicule animee. Journ. de Physique. XVII. 1781. Janv. p. 14. Licbtenberg's Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte. II. Aufl. I. 2. 1785. p. 25. Eine Seeplanarie mit 10—12 Augen. 3Iaur. Roff'redi. Memoire sur l'origine des petits vers ou aiiguilles du ble rachitique. Journ. de Physique. V. Janv. 1775. p. 1. Davon spricht Linne in der Anmerkung zu Chaos. — Seconde lettre, ou suite d'Obser- vations sur le rachitisme du bled, sur les anguilles de la colle de fariue et sur le grain charbonne. Ibid. Mars. p. 157. — Memoire pour servir de Supplement et d'eclaircissemeut aux deux memoires sur les anguilles Aeltere Quellen. 129 du bled avorte et de la colle de fariiie. Ibid. Yil. 1776. p. 369. — Auch iu SaDimlimg brauchbarer Abhandlungen aus des Herrn Abt Rozier Beobachtungen, übersetzt von C. E. W. I. Leipzig 1775. p, 29. Needhani sah sie zuerst (Nouvelles observations niicroscop. C. VIII. p. 103, 105, 108, 225). Remarques sur les decouvertes microscopiques de M. Spal- lanzani p. 162, 163. B. F. Beiiiiig'. Westphalus, Dissertatio inauguralis zool. med. de tlirudinibus, Ilardervici 1776. Hastfer. Anzeige von der Leipziger Oekonomiscben Hocietät in der Ostermesse 1776. J. Beckmann's Physik. Oekonom. Bibliothek. IX. 1778. p. 97, nach Unterricht von der Zucht und Wartung der Schafe von Hastfer. Drehkranke Schafe werden durch Trepaniren gerettet, wenn man die Stelle der Blase im Gehirn getroffen hat, welche die Ursache der Krankheit ist. Raiiftler. Anzeige der Leipzig. Oekonom. Societ. 177r>. p. 20. Sah die kleinen Körpercheu auf der Oberfläche des Coenurus und vermuthete dass Würmer aus ihnen entständen (nach Bloch). J. Ch. Ebel. Etwas von Fadenwürmern, besonders in den Lungen eines Frischlings. Beschäftigungen der Berlinischen Gesellschaft natur- forsehender Freunde, III. 1777, XXVII, p, 420. Sah auch einen Gordius (Erd faden wurm). Jo. Eni. Imm. Walcli. Monoculi apodis historia exposita. Natur- forscher. St, XH, p. 64 — QQ. Filarien in und um Apus cancriformis. WiHiam Wriglit. Description and use of the Cabbage-barktree (Geofifraea Jamaicensis inermis) of Jamaica, Philos, Transact. 67, for 1777, part I. London 1777, p, 507, Botanische Beschreibung, Dar- stellung der Präparate, Dosen, Effekte gegen Würmer, Car. Phil. Roudier. Observatio de verme 1 ped. longo, ex ingenti tumore hypogastrii egresso. Dumangin, Colombier etc. Journ, de Mede- cine. vol. 52. 1777. Joli. Oi)lielius. Om Ascaris lumbricoides, huru den blifvit fördrifven, Om Ascaris lumbricoides, med utehängande Kuippen, Kgl, Swenska Wetensk. Academiens Haudlingar. XXXVII, Mouleiiq. Observatio de taenia e tumore abdominis extracta, Du- mangin, Colombier etc. Journal de Medecine. LVI. 1778. p, 330. Bajoii. Observ, sur quelques bons remedes contre les vers de l'ile de Cayenne, Journ, med. chir. XXXIV. 1770. p, 69, Spulwürmer in Cayenne die häufigste Erkrankung (nach Davaine), — Memoire pour servir 11 l'histoire de Cayenne et de la Gyane francaise. Paris. 1777 — 78. I, Dragonneau. — Physik, Oekon, Biblioth. X. 1779. p. 178. — Deutsche Uebersetzung, Erfurt 1781, — Sammlungen zur Physik und Naturgeschichte. Leipzig 1782. p, 597, Fadenwurm unter dem Namen Gordius bei kürz- lich aus Afrika gekommenen Negern, Dabei solche unter der Conjunctiva des'Auges. (xruiicr. Von der Vena medinensi oder dem Dracunculo, Aus Acta Acad.^Elector. Moguntinae scientiarum, quae Erfurt! est, ad annum 1777. Bronn, Klassen des Tliier- Reichs. IV. 1. 9 130 Würmer. Erfurt!. 1778. p. 257. Physik. Oekoii. Biblioth. X. 1779. p. 525. Sauim- limg der älteren Nachrichten. Christ. Rud. Hannes. De aphonia aliisque incommodis verminm ejectione sanatis. Nova acta phys. med. VI. Norimb. 1778. p. 261, De Senac. Traite des maladies du coeur. 2. edit. Paris. 1778. T. 1. p, 251. Dass Peyronie bei mehreren Hunden Klumpen von AVürmern zwischen Herzbasis und Perikardiura und auch in den Ventrikeln gefunden habe (nach Davaine). Joan. Casp. Rueff. De taenia seu verme lato. Nova Acta physico- medica .... exhibentia Ephemerides sive observationes , historias et experimenta a celeberrimis Germauiae et externarum regionum viris habita et communicata, sing-ulari studio collecta. Tom. VI. Norimbergae 1778. Obs. 5. p, 20. Citirt für weitere Bandwurmarteu Meadius, Monita et praecepta medica. p. 6G] über die Schwierigkeit der Abtreibung Haenius, Ratio medendi pars XII. p. 212, sei es mit Quecksilber, Asa foetida, Eisen, Zinngeschabsel oder den sechshundert anderen Mitteln. Aufführung der Heilmittel bei van Swieten. Am wirksamsten sei das Herren - schwand'sche. Da dieses nie aufrichtig mitgetheilt wurde, führt R. es auf: Tags zuvor fasten ausser Gersten- und Haferschleim, Abends drei Unzen Mandelöl, hernach eine Unze Absynthsalz. Des Morgens in drei- stündigem Zwischenraum zweimal das Spezifikum, Sal. absinth. ^fv, G. guttae gr. 3 — 5, im Nothfall ein drittes Pulver. Joan. Frid. Cons1)rucli. De membranosis concrementis cum pu- rulentis sputis ejectis. Ibid. Obs. 31. p. 165. Aushusten membranöser Gebilde (Echinokokken) ohne Organisation während zweier Jahre, dann Heilung. Ai'vity. Observation sur des vers sortis par le canal d'urethre. Jouru. de Physique. XIII. 1779. Mai. p. 379. Ne verbum quidem, unde harioleris, vermisne sit an insecti larva (nach Bibl. Modeer). Dan. Com. Rauh. Dissert. inaug. de Ascaride lumbricoide, ver- mium intestiualium apud homines vulgatissimo. Gottingae 1779. Vor- nehmlich die Unterscheidungsmerkmale von Lumbricus terrestris, dessen Borsten übrigens Ray, Willis, Pallas, Linne, schon gut kannten, und anatomische Beschreibung. Versuche des A. Murray mit Spul- würmern, welche in dessen Opusc. Vol. II. sich wiederfinden. W. F. Freiherr von Gleichen, genannt Rusivorm, Zergliederung und mikroskopische Beobachtungen eines Bandwurms, Taenia lata L., und eines Kürbiswurms, Cucurbitinus. Beschaff, d. Berlin. Gesellschaft naturforsch. P'reunde. IV. 1779. X. p. 203. Besonders gegen die Auf- fassung der Kalkkörperchen als Eier durch Andry. — Bemerkungen dazu' von 0. F. Müller. Schriften der Berlin. Gesellsch. naturforsch. Freunde H. 1781. VII. p. 134. Paulus de Czenpinski. Dissertatio inauguralis zoologico- medica, sistens totius regni aninialis genera. Viennae. 1778. p. 1. Classis I. Vermes. Unter I. Zoophyta p. 22. Taenia und Furia. II. Mollusca. A. Nuda mutila. Aeltere Quellen. 131 p. 23. Gorcliiis, Ascavis, Hiriulo, Liimbriciis, Sipunculus, Fasciola. B. Nuda tentaculata. p. 25. Terebella. p. 26. Aphrodita, Nereis. C. Testacea. p. 27. Sabella, Serpula. Marigiies. Observations siir des Vers Teuia tronves dans le ventre de quelques lapins sauvages. Journal de Pbysique par l'Abbee Rozier, XII. 1778. Sept. p. 229. John Hunter. Of tbe beat, and of animals and vegetables. Pbilos. Trausaetions. 68. for 1778. I. London 1779. p. 138. Versnobe über Ein- wirkung des Gefrierens auf Regenwürmer. Ganz und in der vorderen Hälfte gefrorene starben. Bei Frieren der binteren Hälfte blieb der vor- dere Theil lebend und trennte sieb von dem hinteren. — Transactions of a Society for the improvement of medic. and chirurgical knowledge. Vol. I. 1787. Echinococcus (Citat nach John Howship. 1836). .T. llathkc. Jagtagelser henhoerende tel Indvolde ormenes og l)loeddyrenes naturhistorie. Skrivter af naturhistorie Selskabet 1779. Besonders Distomen, deren Porus er irrig, wie Fabricius in den An- merkungen nachwies, für dorsal hielt und Echinorhynchen. P. Camper, lieber die Lungenwürmer. Schriften der Berlin. Gesellscb, Naturforsch. Freunde. I. (übergegangen in „Kleinere Schriften" III. L Leipzig 1788 und Zusätze). Bei Kälbern. — Ueber die wahre und eigent- liche Ursache der Krankheiten, die unter dem grossen und kleinen Viehe als ansteckende Seuchen wtithen. Von der Gesellschaft naturf. Freunde gekrönte Preisschrift. Beschäftigungen der Berliner Gesellscb. naturf. Freunde IV. 1779. p. 95. Ob ansteckende Viehkrankheiten von Insekten entstehen? „A. Kircher (Athanas. K. Scrutinium physico-raedicum con- tagiosae luis, quae dicitur pestis. Lips. 1659.) scheint allen übrigen den Weg gezeigt zu haben, denn er hat Würmer zur Ursache der Menschen- pest gesucht, als wenn dieselben aus der Fäulniss entständen und durch die Ausdünstungen verbreitet würden. Es sollen aber, wenn wir dem Vallisneri glauben dürfen (Nuova idea de mal contagioso de'Buoi. Opera omnia. T. I. p. 13—27), vor jenem schon Hauptmann, Faber, Paolini u. a. eben diese, willkührlicb angenommene Meinung geltend zu machen gesucht haben. Noch deutlicher haben sich die berühmten Männer Bono -und Congrossi dafür erklärt und Würmer für die wahre Ursache der Rindviehseuche ausdrücklich angegeben. Zu dieser Parthei ist hernacb Vallisneri getreten, welcher versichert, dass er ebenso wie Bono das Blut des verreckten Rindviehs voller Würmer beobachtet habe .... Congrossi bat behauptet, dass sie anfänglich kriechende wären , hernach aber wahrscheinlich in Fliegen verwandelt würden ; könnten auch durch den Wind von einem Orte zum andern gebracht werden." — Danach von Würmern und Insektenlarven bei den Insekten und Zusätze dazu. Schriften. I. 1780. VIII. p. 112. Lebende Würmer in der Luftröhre eines Kalbes als Ursache des Wurmhustens. Dieselben dürfen nicht, wie bei Klein, Linne, Pallas, Müller mit dem Gordius zusammengeworfen werden. Bemerkungen dazu von 0. F. Müller. 9* 132 Würmer. Ibid. II. 1781. VII. p. 131. — Oeuvres cVhist. natur. Paris. 1803. III. p. 190. Sah die Jungen in den Leibern der gestorbeneu Mutter über- leben (nach Davaine). — Adr. GiU. Oamper (filius). Von den Krank- heiten, die sowohl den Menschen als Thieren eigen sind. Durchaus mit Zusätzen und Vermehrungen des Verfassers bereichert, und mit einigen Anmerkungen teutsch herausgegeben von J. F. M. Her bell. Lingen. 1787. Diesem von P. Camper geschriebenen Werke war von der Hol- ländischen Gesellschaft der Preis versagt. So wurde es unter des Sohnes Namen herausgegeben (Rudolphi). IJ. a. Filarien und Cysticerken bei Affen, Strongylus intlexus Rud. im Cavum tympani von Phocaena. Co. Perel)00m. Descriptio et iconica delineatio novi generis vermium Stomachidae dicti, in corpore habitantium (Ascarides monstrosae): acc. observatio medico- practica de Lumbrico per urethrara excreto, nee nou de Lumbrico alvino utut niortuo parturiente. Amstelod. 1780. C. Fr. Happ. Vermium intcstinorum hominis historia. Diss. Lipsiae. 1780. Ascaris vermicularis, lumbricoides, trichiura, Stomachida Peere- bomii, Taenia solium, caniua (cucumerina), lata, vulgaris. — Vermes connatos esse: Hartsoeker, Andryus, Valisnerius, Clericus, Ruyschius, Couletus, Pallasius, Phelsum. Für Kommen von aussen: Leeuwenhoek, Swammerdam, Boerhaave, Bonn et, Linne, v. Doeveren, Unzer. Nachdem die ältere Ansicht von gene- ratio univoca zurückgewiesen, scheint dem Verfasser von jenen beiden die erste die glaubwürdigere. De Flaug'uergiies jun. Lettre sur le Phosphorisme des vers de terre ä M. le Baron de Servieres. Journ. de Physique par M. l'Abbe Rozier. XVI. 1780. Oct. p. 311. Lichtenberg's Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte. II. Aufl. I. 1. 1785. p. 45. (Bemerkungen des Herrn de Servieres dazu p. 48). Sah das Leuchten mehrmals, aber nur im Oktober. — Der Meinung, dass es von dem Be- gattungstriebe abhängig sei, widersprach Servieres. Ibid. p. 313. — F. Lettre ä M. Formez. Sur la lumiere phosphorique de quelques vers. Nouveaux memoires de l'Academie R. des sciences et belies lettres. Annee 1780. Berlin. 1782. p. 37. Regenwurm leuchtend im September 1771, besonders der Sattel, wieder im Oktober 1775 und 1778. Bestätigung durch andere Personen. Kölpin. Merkwürdige Krankheitsgeschichte und Leichenöffnung. Schriften der Berlinischen Gesellschaft Naturforschender Freunde. I. 1780. XVin. 348. Echinococcus in der Leibeshöhle, der Leber, der Harnblase; von Bloch im vorausgegangenen Aufsatze als Blasenwürmer. — Die Hinweisung p. 350 hat nach Leuckart die Vermuthung des Vorkommens des Cysticercus tenuicollis beim Menschen veranlasst, ohne dass aber die Identität festgestellt wäre. Rudolphi meint, trotz der vermeintlichen Bewegungen der inneren Membran, dass es sich um Echinococcus gehan- delt habe. Aeltere Quellen. 133 Mazeas. Observations sur des tubulaires ä Tube elastique et car- tilagineux. Menioires de Mathem. et de Physique presentes ä TAcad. K. des Sciences par divers savans (scavans etrang.). IX. 1780. Paris, p. 299. Pinceau de mer (Sabella Spallanzanii). Nennt die gestreiften Kieuienfäden Trompes ou sueoirs. Vergleicht nach Zergliederung mehr mit den vers de terre, dann auch wieder mit denjenigen Würmern, welche Ellis in den Korallinen gefunden , vojzüglich allerdings mit Ellis' Corallina tubularia melittensis cum scolopendris suis, tentaculis duobus duplicato-pinnatis instructa. A. Martin Rolaiidssoii. Von einem besonderen Wurme, der wie eine Spritze aussieht (Echinorhyuchus) aus Gadus Lota und dem Stink (Osmerus), und Hydatides oder Wasserhülsen aus den Eingeweiden des Stinks. Der Kön. Schwed. Akad. d. Wissenschaft. Abhandlungen a. cl. Naturlehre, Haushaltungskunst und Mechanik für das Jahr 1780. Aus d. Schwed. übers, v. A. G. Kästner. I. Leipzig. 1784. p. 42. Die die Därme durchbohrenden Theile werden als Hydatides bezeichnet. Die Würmer seien die Ursache des schlechten Geruches des Fisches. E. Acliarius. Anmärkningar uit Hr. Martins Ron, rorande en besynnerlig mask hos Norsen. Kgl. Wetensk. Acad. Nya Haudlingar. Stockholm. I. 1780. p. 49. Echinorhynchus und Ascaris. — Animadversiones quaedam physico-medicae de Taenia. Luudae. 1782. — Anmerkungen zu Herrn Martin' s Nachricht von einem sonderbaren Wurme im Stink. Der Kön. Schwed. Akad. d. AVissensch. neue Abhandlungen a. d. Natur- lehre, Haushaltungskunst und Mechanik für d. Jahr 1780. Aus d. Schwed. übersetzt v. A. G. Kästner. I. Leipzig. 1784. p. 47. Bessere Beschreibung des Martin'schen Wurms als Acanthus, Rundwürmer der Schwimmblase des Stinks, eine Fasciola und ein ? Trematode. P. E. Hinze. Dissert. de Febribus et Variolis verminosis. Helm- stad. 1780. 0. Fabricins. Fauna Grönlandica, Systematice sistens Animalia Groenlandiae occidentalis hactenus indagata, quoad nomen specificum etc. Hafn. et Lips. 1780. Zahlreiche Würmer, merkwürdiger Weise mit eigenen grönländischen Namen. Der Echiurus forcipatus Reinhardt als Holothurie. — Bidrag til Snylte-Ormenes Historia. Dansk. Naturh. Selsk. Skrivter. HI. H. 2. Eingeweidewürmer verschiedener borealer Thiere. Tinte-ormen (Vesicaria lobata). Nye Sämling of det Kongelige Danske Videnskabernes Selskabs Skrifter. Anden Deel. Kjobenhavn. 1783. p. 287. Zu vergl. Bartholin, cent. H. obs. 67. p. 293. Ova in porcis. Die Finnen als wahre Blasen würmer. — Von dem Spiogeschlecht, einem neuen Wurmgeschlecht, Nereis seticornis und N. filicornis, mit Abbildungen. Schriften der Berlin. Gesellschaft naturforsch. Freunde. VL 1785. XV. p. 256. — Beskrivelse og Afbilding over Krol-Nereiden (Nereis circinata). Nye Sämling of det Kongelige Danske Videnskabers Selskabs Skrivter trede Deel. Kjobenhavn. 1788. p. 191. — Zoologiske Bidrag. 7de Bidrag. Om de 8 indvolde-Ormer- Arter, som i Zoologia Danica Vol. IL p. 46. 134 Wuriner. Tab. 74. erc anförle iiuder Navnene Ascaris phocae, tubiilitera, bitida, Kajae, Pleurouectis, Gadi, versipellis, Alcae. 1. Fiisaria s. Ascaris phocae. 2. Echinorbyncbus phocae. 3. Ophistoma phocae, 4. Fnsaria s. Ascaris Rajae. 5. EcLinorhynchus Flatessoidae. 6. Fusaria s. Ascaris Gadi. 7. Ecliinorbynehus caudidus s. versipellis. 8. Alke-ormen. Det Kongelige üanske Videiiskabernes-Selskabs Skrivter for 1809 og 1810. Siete Deels foerste Haefte. Kjöbenbavn. 1818. p. 123. M. Gr. Leske. Von dem Drehen der Schafe und dem Blasenbaiid- wiirm als der Ursache dieser Krankheit. Leipzig. 1780. J. Beckmann's Physik. Oekonora. Bibliothek. XI. 1781. p. 67 (Hydra hydatnia). Auch Stralsunder Magazin I. p. 64. F. C. H. Fiiclis. Commentatio historico medica: De Dracunculo persarura sive vena niedinense arabum. Jenae 1781. Reichste Fundgrube der älteren Quellen. Ausser den schon genannten für die Namen noch, insbesondere teste Welsch: Stephanus Antiochenus (Vena saniosa); Guil. Salicetus, Chirurgia, lib. 4, Vesalius Commentatio in Galeuum 92, Gerardus Bututus Bituriensis (vena vitis); Jo. Colle, Eluci- darum Chirurgia sive comment. in Ebn Sin am Sect. 4. Tr. 2. c. 21 (Pustula vermicularis) ; Claud. Deodatus (vermis sub cute); Franc. Pedemontanus, de apostemat. sanguineis. Sect. II. part. II. summ. I. § 2. p. 185 (Vena egrediens); A. R. Vogel, Aphor. de cognosc. et curandis niorbis, p. 641 (coliibrilla); J. Bauhin us, Hist. fönt, admir. BoUens. libr. I. c. 5, Casp. Seh wenckfeld, Hist. stirp. et front. Silesiae p. 404 (Serpigo); Henr. Varenius, Nosologia herraet, et Galen, a. Joach. Tanocio ed. Disp. XXI, Thes. 13 (Schuaderspulwurm); die Italiener Dragoncella; Klein, Herpetol. p. 60 (Lumbricus aquaticus); E. Bancroft, Naturgeschichte von Guiaua in Südamerika, a. d. Engl. Frankf. und Leipzig 1780. p. 239 (Faden wurm, Haarwurm, Hautwurm, Nervenwurm, Wasserkalb, Guineawurm); Sau vage, Nosologie methodique IX. Cl. 10. Cachexie, Protub. No. 6. ord. 22. p. 355 (Dragonneau), Felix Plater, Prax. part. III. cap. 3. p. 283 (Phlyctaena); Niebuh r (vgl. p. 133) in der Gegend Loheia: Arx; im Coraitat Haleb und den Prinzipaten Furnadit und Abuschar: Arkeb u. s. w., Pallas (Vitulus aquaticus). Vita pro vitta = filum. Als älteste, welche ihn für ein Thier ansahen: Aetius Amidenus, Paul Aegineta, Albucasis: esse vermem quinque pal- marum, et dec^m, quid?, quod? viginti palmarum quoque iuterdum reperiri; Natal. Montesaurus stellte ihn zu den Läusen, Cartheuser verglich ihn mit der zweiten oder dritten Saite der Zither und sah ausser der äusseren Hülle eine zweite, zarte Membran. Linds Versuch über die Krankheiten der Europäer in heissen Klimaten. T. I. Abschn. II. cap. 2. p. 52. Engelbr. Kämpfer Amoenitates exoticae. p. 526 u. a. Für eine Krankheit, nicht einen Wurm sahen ihn an: Galenus (Varix), Alsaharavius, Avicenna, Rhazes, Avenzoar. Jo. Jac. Whoyt, Gazophylaceum med. phys. Leipz. 1751. p. 2246 hielt ihn für den Stich einer Fliege. Wie Amatus Lusitanus verglich ihn auch Petit mit den Gerinnseln in Herz und Aeltere Quellen. 135 Gefässen. Die Verwechslung mit den Crinones, vena bovina n. a. Die Gegenden, in welchen der Dracimculus vorkommt: Indien, Insel Ormus, Surinam, Bucharei, Aegypten, Land Jemen, Insel Gulbio im persischen Meerbusen, St. Thomas, St. Croix, St. Jean, Russland, Arabien, Persien, Senegal, Aethiopien, Guinea, Ostafrika, am Flusse Jaic, der in's kaspische Meer fliesst (Fr. Hofmann, Diss. phys. med. Decas. Lugd. Batav. 1713. Diss. III) und, schon aufgeführt, nach Schwenckfeld bei uns selbst. — p. 21. Symptome (dafür besonders Schöller. Diss. inaugur. sist. observ. super morbos Surinamensium. Götting. 1781. p. 40). — p. 25. Prognose. — cap. 3. p. 29. Ansichten über die Entstehung: Welsch (Tract. de vena medinensi) aus proprio semine in Lumoribus latente, Gaillandat (nach Welsch, cap. 7. p. 181. Vgl. auch oben) durch Speise und besonders Wasser die Eier in den Körper und durch das Blut in das Zellgewebe gebracht, so auch de Cser (vgl. oben). — cap. 4. p. 33. Behandlung. J. C. Eiclihorn. Beiträge zur Naturgeschichte der Wasserthiere. 1781. Dessen Zirkelthier. Tab. VII. Fig. V, der Vibrio malleolus Müll, ist eine Cerkarie. Er giebt ihm auch eine Andeutung von Mund und Darm. Schneider. Bemerkungen zu Ulloa, Physik, u. histor. Nachrichten vom südlichen und nordöstlichen Amerika. T. I. Leipzig. 1781. Sagt p. 248, dass bereits Agatharchides (Plutarch. Quaestiones. Sympos. IX. p. 733. ÖQayMVTi«) den Medinawurm gekannt habe (nach Rudolphi). Blas. Merrem. Vermischte Abhandlungen aus der Thiergeschichte. Göttingen. 1781. u. a. p. 169. Taenia hydatigena unter dem Namen Fasciola saccata. J. A. Scopoli. Bemerkungen aus der Naturgeschichte. IL Aus dem Lateinischen von K. Freiherrn von Meidiuger. Wien. 1781. I. Reise nach Görz. p. 3. Wellenförmig sich bewegende Schlammwürmer. Ob Lumbricus terrestris minor rubicundus des Sloane, Jamaica 2. p. 109, oder ein neuer Fadeuwurm, oder Gordius gregarius ruber. J. Hermann. Helminthologische Bemerkungen. Dqv Naturforscher. Halle. XVII. Stück. 1782. p. 172. Zwei neue Kratzer, p. 180. Mazocraes (? Octobothrium) von den Kiemen des Maifisches, aus der Ordnung der weichen Würmer, Molluska. — IL XIX. St. 1783. p. 47 ff. u. 57. Brachionus quadridentatus, B. patina, B . . . ., welche zusammenstehen mit Trichoda und abgerissenen Vortizellen, und Vorticella macrura, welche ein Rotifer ist. — p. 31. Taenia omphalodes der Feldmaus; Caryophyllaeus? (Fig. 5); Fasciola Alosae. Cercaria (Fig. 20) = ein Infusorium. p. 36. Cucullanus; verstümmelte und aufgeplatzte Askariden. III. XX. St. 1784. p. 160. ( — eine wirkliche Cercarie ist Cercaria lemna auf Limnaeus stagnalis. — p. 171. Taf. m. Fig. 61. = Ichthydium. Joli. L. Otlhelius. Erfahrungen von der Ascaris lumbricoides. D. Kön. Schwed. Akad. d. Wissensch. Abhandl. a. d. Naturlehre, Haus- haltungbkunst und Mechanik. 38. auf das Jahr 1776. Leipzig. 1782. 136 Würmer. p. 144. Das Nouffer'scbe Mittel helfe gegeu sie nichts. Vermuthuiig lebender Jungen. — Erinnerungen bei Herrn Dr. Blom's Aufsatze vom langen Spnhvurm. Ibid. p. 318. C. M. Blom. Fernere Untersuehnngen und Bemerkungen vom langen Spnlwnrm, Ascaris himbricoides. Ibid. p. 814. die heraushängenden Theile seien wohl keine Jungen. Uebrigens die Anatomie noch wenig verstanden. Du Roiideau. Memoire sur la saugsue medicinale. Jouru. de Phjsique. XX. Oct. 1782. Beschreibung der inneren Theile, Versuch mit Zerschneidung und unter der Luftpumpe. J. Mayer. Abhandlung von den Würmern des Menschen. Ab- handlungen einer Privatgesellschaft in Böhmen. Zum Druck befördert von J. Edler v. Born. Prag. V. 1782. p. 77. Einleitung über die Unter- scheidung der Regenwürmer von den Spulwürmern nach v. Hwieten, Comment. § 1363, Klein, Diss. de origine et propagatione vermium, Redi, Vallisnieri gegen Linne und Scopoli, unterstützt durch die Beobachtung der Periodizität des GürteFs bei Murray (Diss.de vermibus in Icpra obviis et lumbricorura setis). Beschreibung, wohl die früheste, eines 8 — 19'" langen, C>2 Ringe zählenden Lurabriciden aus dem Trink- wasser, an welchem Seitenstacheln nicht bemerkt wurden. — Nachricht aus Rom von häufigem Vorkommen eines Fadenwurmes in Gängen des Carrarischen Marmors. J. Beckmaun's Phys. Oekonom. Bibl. XVII. 1783. p. 265. Sammlung physik. Aufsätze, besonders die Böhmische Natur- geschichte betreffend. II. Dresden. 1792. p. 358. Clial)ei't. Traite des maladies vermineuses dans les auimaux. Paris. 1782. 2 edit. 1787. Ascaris megalocephala als Strongle, Sclerostomum armatum als Crinon, Dragouueau. Uebersetzung von H, A. A. Mayer Göttingen. 1789. N. I). Faick. Untersuchung der sogenannten Viehseuche, oder Beweisgründe, dass diese Viehkrankheit nicht von pestilentialischer Art sei, sondern von einer Übeln Verdauung und Würmern in den Mägen herrühre. Hamburg. 1782. H. Sander, Oekonomische Naturgeschichte für den deutschen Laud- mann und die Jugend in den mittleren Schulen. Leipzig. 1782. p. 244. Der Regenwurm; die Geburtsglieder in Mitten des Körpers, die Ergänzung der Stücke, der geringe Schaden. — p. 245. Die Eingeweidewürmer. — p. 248. Der Blutegel. — Danach die Schnecken als Würmer, die schon mehrere Glieder haben. S. nimmt ,,in dieser Klasse alle Thiere zu- sammen, die nicht unter andere Namen und Ordnungen gebracht werden können, die aber unter sich so sehr verschieden . . . gebildet sind, dass man fast nichts im allgemeinen mit Gewissheit von ihnen sagen kann". — Kleinere Schriften, herausgegeben von G. F. Goetz. IL Frankf. a. M. 1788. XI. Von Blasenwürmern des Rindviehs, p. 198. Erfolgreiches Anbohren des Schädels bei einem einjährigen, mit Coenurus behafteten Stiere durch einen Schwarzwä,lder Burschen vermittelst eines Messers. Aeltere Quellen. 137 J. Leber. Schmucker. Vermischte chiiurg. Schritten. Berlin. 1782. Seeliger's und Schmucker's Methoden der Anwendung der Sabadillsanien gegen Würmer (nach Davaine). Max. Jacob, de Man. Successus antihelminthici Nouflt'eri in lunibricis exturbandis. Nova Acta phys. med. VII. 1783. Obs. 27, p. 145. Tänie war vermuthet; Q(y Spulwürmer wurden abgetrieben. Fr. Wilh. Cappel. Vefminosa pullities, hepar praegrande. Decas observationum , Appendix ad Nova Acta phys. med. VII. 1783. Obs. II. p. 162. Neunundvierzig Spulwürmer in einer Knabenleiche. (Fiiidetti. Dei vermi humani in generale etc. Firenze. 1783 (nach Davaine). Doebelius. Pratica venatoria. edit. o. Lips. 1783. p. 24 (nach Riidolphi und Davaine). Dass das Wildschwein den Finnen nicht unter- worfen sei. P, Chr. Fr. Werner. Vcrmium intestinalium, praesertim Taeniae huraanae brevis expositio. Lipsiae. 1782. J. Beckmann's Physikal. Oekonom. Bibl. XII. 1783. p. 579. Continuatio II. Lipsiae. 1786. Contin. III. Lipsiae 1788. — p. 548. Dass der Bandwurm im Palast wie in der Hütte wohne. Uebertrug den Linne'schen Namen Taenia vulgaris auf eine echte, anscheinend hakenlose wahre Tänie, welche gleich jener Form des Linne (eines Bothriocephalus) auf den Gliedern zwei Pori, allerdings marginale gehabt haben soll, wahrscheinlich eine Abnormität von T. saginata. Sah zuerst die Finne beim Menschen, die Einstülpung des Kopfes an der Finne in eine Art Vorhof der Blase. Nannte sie Finna. — Sah von einer Frau in sechs Monaten 21 Tänien abgehen. Die erste und zweite Fortsetzung sind von J. L. Fischer herausgegeben. Franz y. Paula Schrank. Beiträge zur Naturgeschichte. Leipzig. 1776. p. 98. lieber die Filarien der Schmetterlinge. — Verzeichniss der bisher hinlänglich bekannten Eingeweidewürmer nebst einer Abhandlung über ihre Anverwandtschaften. München. 1783. 157 Arten; Verzeichniss nach den Wohnthieren ; Klassifikation der Würmer, aus welchen „Gemein- würmer, Helminthica'^, mit den Nereiden, und „Eingeweidewürmer, Intestina", hierher gehören: stammbaumartige Tabelle der Verwandtschaft; Be- ziehungen des Bindwurms, Ligula, zu Planaria, des Cariophyllinus zu Vorticella, Brachionus und Bryozoen. — Förtekning pä nägra hittils obeskrifene Intestinal- kräk. Dazu Ad. Mo de er. Tillagningar. Kongl. Vetenskaps Academiens nya Handlingar for är XI. 1790, Stockholm, p. 118 u. p. 126 und Der K. Schwed. Akad. d. Wiss. neue Abhandlungen a. d. Naturlehre, Haushaltungskunst u. Mechanik auf das Jahr 1790. a. d. Schwed. übersetzt v. A. G. Kästner u. H. F. Link. XI. Leipzig 1792. p. 111. F. V. Paula Schranck. Verzeichniss einiger noch unbeschriebener Ein- geweidewürmer, p. 118: Zusätze von Ad. Modeer. Bei Schranck: Ligula petromyzontis, truttae; Trichocephalus anatis, compar, dispar, se- cunda, boa, triquetra, crenata, talpae, frugilegi, capillaris, mucronata, adiposa, salamandrae; Strongylus vanelli; Festucaria cyprinacea, boscha- 138 Würmer. dis; Fasciola collurionis, upupae, percina, lanceolata, oervi; Ecbinorhyncbus dobulae, nodulosiis, vesiculosus, collaris; Vesicaria tetragona, ligulata; Taeiiia nympliea, silicula, sagittiformis , salvelini. Diagnosen lateinisch. Die „Tiingmaskarne" (Zungenwürmer, Linguatulae) nicht berücksichtigt. Mode er untersucht dazu, ob Ascaris crenata der Katze wirklich eine neue Art oder Ascaris sesquipedalis L., oder Gordius filum Müll., und ob Ascaris talpae die Ascaris lumbrici terrestris sei; Fasciola tineae; Taenia urogalli. — Reise nach den südlichen Gebirgen von Baiern, unternommen im Jahre 1788, München 1793. Drei Askariden, ausserdem Ligula, Taenia und Vesicaria vom Saibling. — Sammlung naturhistorischer und physi- kalischer Aufsätze. Nürnberg. 1796. VI. Observationes helminthologicae. — Fauna Boica. Durchgedachte Geschichte der in Baiern einheimischen und zahmen Thiere. III. Landshut 1803. U, a. Eingeweidewürmer. — Ueber die Weise, wie sich Aufgussthierchen bei ihren Bewegungen benehmen. Denkschriften d. k. Akademie d. Wissensch. für die Jahre 1809 und 1810. München 1811. Classe der Mathem. u. Naturwissenscb. p. 17. Die Rad- bewegung der Räderthiere. Hill de Dumfries. Account of singular appearences from affections of the liver. Medical and philos. Commentaries. II. 1784. p. 303. Ent- leerung von Hydatiden durch Husten und Stuhlgang (nach Davaine). John 3Iorgaii. Sur un serpent vivant dans l'oeil d'un cheval. Trans- act. of the American philos. Society, held at Philadelphia II. p. 383. F. Hopkiusoii. Account of a worm in horse's eye. Ibid. p. 183 und Med. comment. vol. XL 1784. p. 166 (nach Davaine). Derselbe Fall wie zuvor, Filaria. — Hopkinson. Wurm im Auge eines Pferdes. Morgan. Von einer lebendigen Schlange im Auge eines Pferdes. Aus Transact. of the Amer. phil. Soc. held at Philadelphia. II. 1786. p. 183 (?s. o.). In Magazin für das Neueste a. der Physik u. Naturgeschichte V. 3. 1788. p. 162. und in J. Beckmann. Physik. Oekon. Bibl. XV. 1789. p. 188. — Wurm im Hühnerei. Askariden ähnlich, 18'^' lang. J. Beckmann. Phys. Oekon. Bibl. IV. 1786. p. 188. Herzog- F. C. Ludw. v. Holstein - Beck. Bemerkungen über die Trichiuriden in den Gedärmen der Haasen. Naturforscher. XXI. St, 1785. p. 1. — p. 7. Gegen Bloch: Vorkommen bewaffneter Tänien bei Vögeln, T. infundibuliformis, T. serpentiformis, — p. 7. Distoma, auch eine ? Oxy- uris von Coluber natrix. In Betreff der Trichiuriden bestätigte er die Ansicht von Pallas und Göze, dass das dünne Ende das vordere sei. Nach Göze's Anmerkungen ist nunmehr der Hase die fünfte mit Trichi- uriden besetzt gefundene Thiergattung, Cajetanus Montiu.s. De anguillularum ortu et propagatioue, Com- ment. Bonon. VI. 1783, Darin auch die Nachrichten von den Würmern in Aalen, Wunder der Natur. Aus d. Franz. übersetzt. Leipzig. 1783. p. 461. Würmer. Maden und Blutgerinnsel in Herz und Gelassen, zum grössten Aeltere Quellen. 139 Theile schon vou uns aufgeführt, sind nicht lilar gesondert von Eingeweide- würmern und sicheren Würmern im Herzen der Hunde (Panthot. Jour- nal des Scavans in der rechten Kammer, fingerlang). Fragliche Würmer im Urin (Planteovius und Alb recht), Erbrechen von Askariden. Bandwurmmittel des Dr. Panthot: Calomel, Rhabarber, Aloe. Journ. des scavans. IfiSO. A. J. S. D. Dictionnaire des merveilles de la nature. 2. edit. 1783. p. 451. Vers: Redi, Leeuwenhoek, Swammerdam, Rai et quan- tite d'autres celebres naturalistes pensaient que ces fächeux habitans de notre corps tiraient leur origine des oeufs des insectes qui se trouvent dans l'air que nous respirons, dans nos alimens et dans nos boissons. Ce Systeme etabli sur une multitude d'observations microscopiques, porte avec lui tous les caracteres de l'evidence physique. Les mouches du genre de celles qui peuvent engeudrer ces soites d'insectes, habitent les endroits infectes par des odeurs fortes. EUes y deposent leurs oeufs. De la la naissance des ascarides sur les parties genitales de rhonime, des chevaux etc. Berliner Beiträg-e zur Landwirthschaftswissenschaft. VI. Berlin. 1783. p. 64. Vorbeugung der Finnenkrankheit durch Sprengung der Finnen im Rachen durch Einführung eines glühenden Brandes. J. Beckmann, Physik. Oekonom. Bibliothek. XIII. 1785. p. 193. James BaTl)ut. The genera vermium exemplitied by various speci- raens of the animals contained in the ordres of the Intestina et Mollusca Linnaei. Drawn from nature. London. 1783, auch mit französ. Text. Part. II. 1788 enthält nach Rudolphi nur Bivalven. Ob Part. III. er- schienen, wusste R. nicht. Besekc. Mikroskopische Beobachtungen über Thiere des süssen Wassers. Schreiben an Prof. Leske. Leipziger Magazin zur Naturkunde, Mathematik und Oekonomie. 1784. p. 327. Neue Arten von Rädertbieren. P. Boddaert. Elenchus animalium. I. Roterodami. 1785. Introductio. p. 5 : Haecce numerosa classis (Insectorum) ope Scolopendrae, atque Juli ad molluscas Aphroditas transeunt, illis externa figura et interna structura adfines, sicque natura per Aphroditas, Nereides, Serpulas ad Tubularias et inde Zoophyta transit. . . . Ut itaque ramos , quibus animalia inter se consanguinitate junguntur, perlustremus, necesse est ut internam fabricam animalium noscamus. B. N. Berkenmeyer. Ueber die Vermehrung des Blutegels. Der Kön. Schwed. Akad. d. Wissenschaften Neue Abhandlungen aus d. Natur- lehre, Haushaltungskunst und Mechanik f. d. Jahr 1784. Aus d. Schwed. übers, von A. G. Kästner. V. Leipzig 1786. p. 80. Ausschlüpfen aus dem Ei nach 3 Wochen, aus einem Laiche 150 Junge, welche 2 Monate unter dem Bauch der Mutter zubringen. Ciissoii. Remarques pratiques sur le Tenia. Journ. de Physique, XXII. 1783. p. 133. De duplici taenia humana. 140 "Würmer. Observations sur la Physique, sur l'Histoire naturelle et sur les arts par Eozier et Monget le jeune. XXVI. 1785. p. 1, Fadenwurm (= Gor- dius), vermeintlich Taenia aus einer Raupe. Physik. Oekon. Biblioth. XIV. 1786. p. 508. Sei schon von Degeer und von Lyonnet in den Anmer- kungen zu Lesser's Insektologie I. p. 96. beschrieben. Johnson (Lankaster) 1786. London medical Journ. VI. p. 293. Beob- achtung der Entfernung von Echinokokken durch Husten, Heilung. Underwood. Traite des maladies des enfants. trad. Paris. 1786. p. 226 (nach Davaine). Dass fieberhafte Krankheiten durch verschiedene Umstände die Würmer tödten und austreiben und so den Schein von Wurmepidemieen erregen (nach Davaine). Everard Home. Description of a new marine animal. Phil. Transact. of the Royal Society of London, vol. 75. for 1785. Part. I. London. 1785. XVII. p. 333. Serpulide, 5" lang, mit zwei Spiralkiemen und hirschhorn- artigen Aufsätzen auf dem Deckel in brain-stone, with a postscript by Mr. Hunt er, containing anatomical researches upou the same: Vorn jederseits sechs Borstenhöcker. — The Croonian lecture on muscular motion. Philos. Transact. of the R. Soc. 85. for 1795. VIII. p. 204. Betrachtung über die Hydatiden, deren thierische Natur, Artunter- scheidung. Beobachtung von Contraktion an den Säcken des Coenurus und Sichtbarkeit der Fasern beim Trocknen. — Ueber den Bau der Athem- organe in Thieren, welche eine mittlere Stelle zwischen der Klasse der Fische und Würmer einzunehmen scheinen und in zwei genera der letzteren Klasse. Juni. 1815. Philos. Transact. for 1815. II. p. 56. In Isis. 1817. p. 28. Aphrodite aculeata. p. 30. u. 32. Blutegel (Bemerkungen von Oken). — An account of the circulation of the blood in the class vermes of Linnaeus, and the principle explained in which it ditfers IVom that in the higher classes. Philos. Transact. 1817. 1. — Isis. 1818. p. 872. Ueber- setzung. Hierher gehören davon Lumbricus (Arenicola) marinus und L. terrestris im Vergleiche mit Teredo und Sepia. — Lectures on com- parative anatomy. London. 1842. F. H. Loschg'e. Nachricht von besonderen Eingeweidewürmern aus der Harnblase des (grünen) Frosches. Der Naturforscher. XXI. 1785. p. 10. Ist Distoma cygnoides. Matthew Martin. Observations on marine vermes, insects etc. Fase. I. Exeter. 1786. J. Beckmann. Physik. Oekonom. Bibl. 1789. p. 567. Sipuu- culus nudus. J. P. Falk. Beiträge zur topographischen Kenntuiss des Russischen Reiches. II. u. III. 1786. p. 411. Gordius aquaticus ein gemeines Uebel der Bewohner, auch schon bei Säuglingen. Hält ihn identisch mit dem- jenigen der Thonufer der Flüsse. J. Beckmann. Phys. Oekon. Bibliothek. XV. 1789. p. 84. J. Andr. Murray. De ascaride lumbricoide. Opuscula. II. No. I. 1786. Ad. Slodcer. Bibliotheca helminthologica seu enumeratio antorun)^ qui de vermibus scilicet cryptozois, gymnodelis testaceis atque phytozoois Aeltere Quellen, 141 tarn vivis quam petrificatis scripsernut. Erlangae. 1786. Unter Gymnodela sind Mollusca und Intestina des Linne begriffen. In dem sehr reichen Schriftenverzeichniss werden häufig die Jahreszahlen vermisst. — Om en mask-sjukdom uti Swinens Lungor, Ny Journ. uti Hushälln. 1791. Stron- gylus in Schweinslungen sub nom. Ascaridis bronchiorum suis. — Inlecl- ning til kunskapen om maskkräken (vermes), i almänhet. Kongl. Veden- skaps Academieens nye Handlingar. XII. för är 1792. Stockholm. I Nakne: Classen I. Dölgde Maskkräk. II. Odölgde maskkräk. II Betäckte: Classen III, Oviudade skalkräk, Acochleata. IV. Snäckorne, Cochleata. V. Musslorna, conchata. VI. Växtliknande, Phytozoa. — p. 243. Odölgde Maskkräk. I. Ordningen : Tarmliknande Maskkräk, Helminthica. — p. 248. Corpore uiutico: a, tereti : Gordius, Tagelmask ; Cucullanus, Mössemask; Ascaris, Spolmask; Trichiuris, Härhals; Sipunculus, Spritzmask; Echino- rhynchus, Kratsare; ß. corpore depresso: Taenia, Binnikemask; Fasciola, Mask rem; Hirudo, Igel. Corpore aculeato autsetoso: f<) tentaculis nullis : Lumbricus, raetmask; Furia, Dödskott (Corpus teres, lineare, aequale, utrinque ciliatum aculeis reflexis, corpore adpressis); Nais, Slinga; ß) ten- taculata: Nereis, Sjöblick; Aphrodita, Skummare, auch Hafsmuseu. p. 254. II Ordningen. Mäng formliga maskkräk, Alloidea, disco longitudinali piano inlero aut pede repentia. «) tentaculis nullis : Planaria, Flatmask ; Lobaria, Flikmask: Scyllaea, Sjöwalp. ß) tentaculata: Liraax, Snigel, u. s. w. p. 267. Anordnung der Gymnodela. Ordo I. Coloboma, artubus obscuris *) corpore inermi: Mammaria (fehlt oben), Cucullanus, Gordius, Ascaris, Trichuris, Sipunculus, Fasciola; **) corpore aculeato aut setoso : Echino- rhynchus, Lumbricus, Furia. Ordo II. Arthreta, organis artubusve variis distinctis (corpore ramis aut radiis prominentibus nullis), quibusdam re- tractilibus. *) Corpore articulato: Taenia, Nereis, Nais, Aphrodita. **) Cor- pore inarticulato. a) Irradiata: Hirudo, Scolex, Clio, Pterotrachea u. a., Tethys. ß) cirris radiantibus, retractilibus : Actinia, Holothuria u. a. Ordo III.- Brachiata: Sepia, Lernaea, Lucernaria, Beroe, Medusa. — Forts, ibid. T. XIV. 1793. 3 ff. und p. 23—24. Unter Acochleata tubulata: Rhinotectus, Sabella, Terebella, Serpula (neben Tubipora, Dentalium, Orthocera). — Slägtet Dödskott (Furia). Kongl. Vetenskaps Akadem. nya Handlingar XVI. for är 1795. Stockholm, p. 143. No. 1. Skottpil, Furia infernalis. No. 2. Drak-skolt, Furia vena medinensis. Vgl. Solander. Acta nova Ups. I. p. 44 für die Gattungskennzeichen und Reske Anfangs- gründe. Liclitenl)erg-. Ueber einen Wurm in den Stirnhöhlen. Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte. Neue Auflage. I. 1786. p. 217. Carl N. Helleiiiiis. Anmerkungen über die Würmer in der Leber der Aalraupen (Gadus Iota; angeblich Hydatigena, wirklich eingekapselte Nematoden). Der Kön. Schwed. Akad. d. AV. Neue Abhandlungen aus d. Naturlehre, Haushaltungskunst und Mechanik für das Jahr 1785. Aus d. Schwed. übersetzt von A. G. Kästner. VI. Leipzig. 1786. p. 178. — 142 Würmer. Magazin f. das Neueste aus d. Physik u. Naturgescliichte. IV. 2. 1787. p. 142. Vitet. Unterricht in der Vieharzneikunst, übersetzt und mit Anmer- kungen versehen von W. J. C. Henne mann. VI. 1785. Lemgo. J.Beck- mann. Physik. Oekonom. Bibl. XIV. 1787. p. 238. Behauptet p. 246. gegen Göze, dass der Genuss des finnigen Fleisches gefahrlich und zu ver- bieten sei. Hettliiig'or. Ueber eine Art von Bandwurm im Leibe einer Raupe. Lichteuberg's Magazin für das Neueste aus der Physik u. Naturgeschichte. III. 3. 1786. p. 31. — Taenia, ou ver solitaire observe dans une chenille. Bibliotheque physico-economique. Annee V, 1786. I. p. 253. Ein 13" langer Gordius in Chenille du Coignassier. Carlier. Precis touchant le traitement des Betes a laine en maladie. Bibl. phys.-econom. Annee VL 1787. I. p. 186. Les Hydatides avantcou- reurs de I'hydropisie se passent en changeant les nourritures ; seul remede contre le tourni, vertige ou avertin, lorsqu'il est cause par des vers au cerveau : c'est de faire tomber quelques gouttes d'eau de vie dans chaque oreille. J. Gr. C. Batscli. Naturgeschichte der Bandwurmgattiing überhaupt und ihrer Arten insbesondere. Halle. 1786. Corapilation von Göze, Blochj Pallas u. a.; System mit den Nächstvervvandten , wobei die Echinorhy neben wegen der Blase unter dem Rüssel neben den Blasen- bandwürmern und die Planarien als Uebergang zu den Schnecken da- stehen. — p. 121. hebt er hervor, dass die grosse, starke Tänie des Men- schen von der flachen, zarten, durchsichtigen durch die Verzweigung des Eierstocks zu unterscheiden sei. Den fraglichen Bandwurm des Menschen nannte er Taenia dentata. J. F, W. Herlbst. Gemeinnützige Naturgeschichte des Thierreichs (Borowski Forts.). IX. Von den Würmern. VII. Classe. 1788. Moyen de detruire une partie des vers de terre. Bibl. phys.-econom. Annee VII. 1788. I. p. 174. Nächtlicher Fang; Walluussblätteraufguss. Moyen de detruire ou eloigner le Ver du terreau (Anguillulae. Asche). Bibl. phys.-econom. Annee VIII. 1789. I. p. 159. B. Naii. Beschreibung eines neueren Geschlechtes der Eingeweide- würmer, Beobachtungen und Entdeckungen aus d. Naturkunde v. d. Ge- sellschaft naturf. Freunde zu Berlin. L 1787. p. 471. Pleurorhynchus, ein zerrissener Nematode. Ronssif. Dissert. de innocuo et egregio stannii in emnngendis ver- mibus primarum viarum, imprimis taeniae speciebus, certis sub cautelis usu. Heidelbergae. 1789. Franc. May. Dissert. de stanni usu contra vermes. Heidelberg. 1789. L. (x. Karsten. Museum Leskeanum. Lipsiae. 1789. Unter Vermes als Ordo I. Intestina, mit Ascaris lumbricoides, Echinorhynchus gigas, 3 Hirudo, 4 Taenia, mit Einschluss der Blasenwürmer (Coenurus als Taenia multiceps und T. vesicularis aus Leber des Schweins und des Aeltere Quellen. 143 Schafes). In Ordo II. Mollusca mit 3 Aphrodite und einem Gehäuse von Nereis tubicola Müller neben Sepia, Asterias, Echiuus. P. C. AMldgaard. (V^orsteher der Thierarzneischule in Kopenhagen). Beschreibung einer grossen Seeblase, Holothuria Priapus L. (Priapulus caudatus) p. 133; Beschreibung zweier Arten des Steinbohrers (A. Deckel mit Hirschgeweih , B. Deckel mit drei Platten ; Terebella bicornis und Terebella stellata) p. 138; eines ostindischen Sandrohres, aus cylindrischen Haarkrystallen (von Kieselsubstanz) gebauet (nahe Amphitrite auricoma Müll.) p. 144; Zusatz dazu p. 353. Beobachtungen und Entdeckungen aus der Naturkunde von der Gesellschaft uaturforschender Freunde zu Berlin. III. 1789. IX. 1, 2 und 3. — Bemerkninger ved Linnei Sabella Chrysodon og nogle Dyrplanten. Nye Sämling of det Kong. Danske Selskabs Skrivter. Fierde Deel. 1793. p. 29. — Almindelige Betragtninger over Indvolde-Orme, Bemaerkninger ved Hund-Steilcns Baendelorme. Skrifter af Naturhist. Selsk. I. 1. Kjöbenhaven 1790. — Allgemeine Be- trachtung der Eingeweidewürmer, Bemerkungen über den Bandwurm des Stachelbarsches u. s. w, Schriften der naturforsch. Gesellschaft zu Kopen- hagen. I. B. I. Abtheil. Aus dem Dänischen. 1793. p. 49. Die berühmte Verfütterung der Ligula mit Gasterosteus an Enten, Lettsom. Two cases of hydatids. Mem. of the med. Society of London 1789. II. p. 33. Zwei Fälle von Entleerung der Hydatiden durch den Urin. Heilung (nach Davaine). (m, Shaw. Description of the Hirudo viridis, a new English Leech. Dez. 2. 1788. Transact. of the Linnean Soc. I. 1791. p. 93. — Zoological Lectures delivered at the Royal Institution, IL 1809. p. 124. Berück- sichtigt von den „Mollusca nuda des Linne" nur die hervorragendsten : Nereis gigantea L. (Terebella carunculata Gm.), N. noctiluca L. (welche S. nicht als Hauptursache des Meerleuchtens ansehen will) ; p. 126. Nais proboscidea, welcher Sepia und andere Cephalopoden, dann Radiaten folgen. Serpula steht p. 168 unter der Mollusca testacea („man glaube, dass der Bewohner, aber auch der von Dentalium der Terebella gleiche"; die hier abgebildete Serpula muricata ist aber keine Serpula, sondern eine gewundene Schneckenschale mit Athemlöchern). Von Sabella heisst es p. 169 ausdrücklich, dass sie nicht passend hergebracht sei, die so- genannte Schale sei eine nur aus Sand gebaute Röhre und das Thier der Nereis unter den nackten verwandt. Die „Worms in common lan- guage", eine Abtheilung der Vermes von Linne folgen in Lecture VII. p. 199. Besprochen werden Taenia und Filaria (welche von Gordius kaum zu trennen sei; will, wie Rinmann, beobachtet haben, wie ein aus dem Wasser genommener nahe dem Nagel in den Finger stach und ein „whitlöw", verursachte). Geht p. 194 näher auf die gestachelte Fiiria infernalis ein, an welche er nach Linne, Solander und Hagen glaubt. J. A. Frölieli. Beschreibungen einiger neuen Eingeweidewürmer. Der Naturforscher. XXIV. 1789. p. 104 ff. Echinorhynchus der Gans, E. falcatus des Salamanders, Täoien der Gans, lanceolata, infundibu- 144 Würmer. liformis, setigera mit Diagnose gegen villosa; Taenia dispar Salamandrae, Ligula, Fleck, iiud Taenia (? Botbriocepbalus) aus Coregonus Wartmanui, Vesiearia Truttae, Fuebsbaudwürmer. Von Trematoden: Fasciola verrucosa der Gans, F. Salaniandrae, F. Truttae. Daneben Lingualula aus Hasen- lungen, p. 105, 130, 140 if. Rundwürmer beim Habn, bei der Gans, Uncinaria (Strongylus) vulpis und nielis, Ascaris vulpis und cati, Tricho- cepbakis vulpis, Ascaris bermapbrodita (false) von Cbrjsotis-Papagay. — Beiträge zur Naturgeschicbte der Eingeweidewürmer. Der Naturforscber. XXV. 1791. p. (39. Fasciola ranae (= subclavata Goeze), longicoUis, biruudinis, nodulosa (= Percae cernuae Müll.). — p. 72. Sab die lebenden Jungen des Ampbistoma aus dem Mastdarm des Froscbes. — p. 82 ff. Ascaris strumosa vom Mullwurf, vesicularis vom Pbasan, A. obtiisa der Maus, A. tenuissima in Fröscben und Kröten , lauter Weibchen, A. mu- cronata der Gans, A. (= Oxyuris) vermicularis der Maus, Filaria (= Gor- dius) Chrysomelae tanaceti, Filaria Pbasiani. p. 100. Echinorbynclius lucii. — Beiträge zur Naturgeschicbte der Eingeweidewürmer. Der Natur- forscber XXIX, 1802. p. 5— 9G. p. 51. Festucaria (? Holostoma) strigis, F. Otidis, Fasciola bepatica vom Hirsch, F. appendiculata, F. revoluta, F. crenata, F. farionis. — p. 75. Hydatula (= Cysticercus) pisiformis, Taenia marmotae, T. globulosa aus Milvus, T. undula (= serpentiformis) aus Ente und Krähe, infundibuliformis, farciminosa des Staars und des Huhnes, brevicollis des Kukuks, longirostris der Ente, stentorea von Tringa. — p. 8. p, 18 ff. Rictularia cristata der Waldmaus, Filaria pulmonalis des Hasen, F. milvi, F. strigis, F. tetricis, Tricbocepbalus muris, Cucullanus percae, Ascaris suum, A. milvi, A. nisi, A. anceps des Sperbers, A. aequalis des Bussard, A. bubonis, A. colbirionis, A. retusa der Krähe, A. boscbatis, A. ardeae, A. parvula gleichfalls vom Reiher, A. lagopodis, A. vesicularis, A. gallinarum, A. barengum, A. lucani. p. (53 ff. Echinorbynclius buteonis, aluconis, boscbatis, auatis, tenuicollis, torquatus, farionis, caudidus, gigas. J. L. Fischer. Taeniae bydatigenae in plexu cboroideo inventae historia. Accedunt nonnuUae alius argumenti de vermibus intestinalihiis obsorvationes. Lips. 1789. Hauptsächlich über Finnen in dem Plexus choroideus, welche er aber für von der Finne verschieden hielt. Areliibald Menzies. Description of tbree new^ Animals foiind in tbe Pacific ocean. Apr. 6. 1790. Trausact. of the Linn. Society. I. 1791. p. 187. Aus dem Magen von Scomber pelamys Fasciola clavata, von welcher er einen After angiebt; p. 188 Hirudo brancbiata. James Bruce. Reisen zur Entdeckung der Quellen des Nils 17G8 bis 1773 (ed. Kinnaird). A. d. Engl, von J. J. Volkmann mit Vorrede und Anmerkungen von J. F. Blumeubach. Leipzig 1790 — 1791. III. ,p. 38-40. Filaria medinensis. — Voyage en Nubie, en Abyssinie etc. pendant les annees 1768 — 1773. Tra^uct de l'Anglais T. IX. Paris 1791. p. 67 (nach Davaiue). Die Vermutbung dass die Bandwürmer in Abyssinien Af^ltere Quellen. 145 vom Genüsse des rohen Fleisches kämen, dessen die Miihanimedaner sich strengstens enthielten und so verschont blieben. Saveresy. De la fievre jaune. T. I. p. 5—12. Citat von Rudolphi. Gegen Christholm u. a., dass der Dracunculiis nicht in Amerika ein- heimisch sei. James Lind. Observat. sur des taeniae hydatigenae traitees avec succes par l'usage du raercure. Journ. de med. chir. etc. 79. p. 345. Paris. 1789. Trad. du Medic. Journal of London 80. p. 9G. Entleerung von mehr als 1000 Hydatiden durch Erbrechen und Stuhlgang. Heilung. Störck. Electuarium anthelminthicum. Störck's Mediz. Prakt. Unter- richt für Feld- und Landwiindärzte. 3. Aufl. Wien 1789. No. 200. Auch Dispensat. univ. Renssii. Argent. 1791. p. 272 (nach E. Zeis. Ueber das Electuarium Störckii. Würtemb. Correspondenzblatt. VII. p. 277. Otlimar Heer. De renum morbis. Halae 1790. p. 27. Durchbruch von Echinococcen der Niere in die Lunge (nach Meckel und Davaine). Berthelot. Observ. sur des taeniae hydatigenae ou hydatides. Journ. de medecine, chir, etc. 84. p. 48. 1790. Entleerung von 1000 bis 1200 Hydatiden durch den Stuhl. Langsame Herstellung. L. Pli. Funke. Naturgeschichte und Technologie für Lehrer in Schulen. Braunschweig. 1790. I. p. 704. Die Eingeweidewürmer. „Die genauesten Untersuchungen haben hinlänglich gezeigt, dass die eigent- lichen Eingeweidewürmer nirgends anders als in thierischen Körpern leben, und dass sie denselben angeboren sind. Eine in Ansehung ihrer Folgen auch für die praktische Arzneikunde höchst wichtige Entdeckung!" Kundwürmer: Spulwurm, Afterwurm, Haarwurm. Plattwürmer: Band- wurm, langgliedriger und breiter, Blasenbandwurm, Riemenwurm. Nicht besprochen Kratzer, Nelkenwurm, Kappenwurm. J Riem. Phys. Oekonom. Quartalschrift oder Fortsetzung der Phys. Oekonom. Zeitung. 1788. III. p. 215. J. Beckmann, Physik. Oekonom. Bibliothek. XV. 1788. p. 520. Ascaris teres in einem Hühnerei. — Aus- erlesene Sammlung vermischter oekonomischer Schriften. I. Dresden 1790. Anzeige der Leipziger Oekonom. Gesellschaft, J. Beckmann's Physika!. Oekonom. Bibliothek. XVI. 1791. p. 338, unter Registertitel : Blasenband- wurm. Mit der Krankheit geborene Lämmer. Trepaniren ohne Erfolg. H. 2. Abth. 2. Trepaniren mit Erfolg. — II. 1790. Beckmann's Bibl. XVIL 1793. p. (U. Fortsetzung. — II. L. 4. 1791. Beckmann's Bibl. ibid. p. 249. Neue Beobachtungen über Wurmblaseu der Schafe. — Riem. Neue Samndung. p. 481. Trepaniren mit Erfolg, Eindickung des Restes der Blase. Nutzen des Aderlassens zur Vernichtung der Blasen. — J. Riem und G. J. Reutter, Riemisch-Reutterische ausführliche Praktik des Veterinär- Trokarirens irrgehender Drehschafe. Dresden und Leipzig 1791. J. Beckmann's Physik. Öekon. Bibl. XVII. 1793. p. 92. - J. Riem, Das Masiusisch-Gulkische (Meese und Gülke) ökonomisciie Testament für Dum -Schafe; nebst Enthüllung eines sein sollenden Geheimnisses (Glaubersalz) des H. D. Masius, das Schafdrehen gänzlich zu verhüten. Bronn, Klassen des Thier - Reichs. IV. 1. IQ 146 Würmer. Hedwig" u. Reutter. Ueber die Egelkrankheit der Schafe. J. Rieni's Auserlesene Sammlung vermischter ökonomischer Schriften. I. Dresden 1790. p. 94, nach J. Beckmaun's Physikal. Oekonom. Bibl. XVI. 1791. p. 342. Balme (Puy). Fievre hectique laiteuse pendant laquelle furent rendues des hydatides par les selles et le vomissement. Journ. de med. chir. etc. 84. Paris 1790. p. 339. Reutter. Askariden ähnlicher Wurm im Auge des Pferdes. J. Riem, Auserlesene Sammlung vermischter ökonomischer Schriften. Dresden 1790.1. J. Beckmann, Physikal. Oekou. Bibliothek. XVI. 1791. p. 342. Daselbst gleiche Beobachtung von Wollstein im AVerke über die innerlichen Krankheiten der Füllen, p. 241. Foureroy. Medecine eclairee par les sciences physiques. Paris 1791. I. p. 87. Entleerung von Hydatiden mit Stuhl und Urin (nach Davaine), Ludwig' und Fischer. Neue Beobachtungen über die Egel der Schafe. J. Riem's Auserlesene Sammlung vermischter ökonomischer Schriften. II. 4. L. 1791. Dresden. Anzeigen der Leipziger Oekonomischen Sozietät von Ostern 1791. J. Beckmaun's Physikal. Oekonom. Bibl. XVII. 1793. p. 249. Franc. Zeiietti. De taenia, diri morbi caussa, felici cum successu expulsa. Nova Acta. VIII. 1791. Obs. G. p. 17. Bei einem Jünglinge hatten die Störungen sich bis zu heftigen Krampfzustäuden gesteigert. Das Herrensehwand'sche Mittel half. Franc. Bibiena. De Hirudiue. De Bononiensi scientiarum et artium instituto atque academia commentarii VII. Bononiae. 1791. Comment. p. 24. Opuscula: Sermo primus. p. 55. De alimentorum canali, deque spinali meduUa. Sermo II. p. 68. De sanguifero quodam vasculo, de tracheis, deque partibus genitalibus. III. p. 77. De hirudine raarina. IV. p, 84. De iis quae hirudinibus accidunt in liquores varios conjectis, deque remediis adhibendis, si quando hirndo in huniani corporis cavum aliquem irrepserit. V. p. 96. De hirudinibus in duas, tresye distinctas partes resectis, nee non de earundem respiratione. J. Fr. Bilhuber. Sammlung von Beobachtungen über die sogenannte Egelkrankheit unter dem Rindvieh und den Schafen. Tübingen 1791. Will die Würmer in neugeborenen Lämmern gefunden haben. Die Kur könne nnr eine vorbeugende sein, indem man gutes Futter und trockne Weide gebe. Franc. Xaver. L. B. de Wulfen. Descriptiones Zoologicae ad adriatici Httora maris concinnatae. Nova Acta. Vlll. 1791. Obs. 51. p. 255. Hirudo adriatica. — p. 270 fi". 28. Nereis cirrosa. 29. N. adria- tica. 30. N. pellucida. 31. Aphrodite squamata. Joan. Nicol. Nicolai. Dnae observationes clinicae, ex quibus apparet, vermes plurimorum morborum, praecipue arthritidis esse causam. Ibid. Obs. 45. p. 185, Die Krankheitserscheinungen verschwanden allmählich nach Wurmmitteln, welche im ersten Falle Spulwürmer, im zweiten, bei Aeltere Quellen. 147 einem Fleischer, eine Tänie abtrieben. Der erste Fall war, nach den Symptomen, vielleicht zugleich eine Trichinose, welche 1787 in Rudolstadt, 17lii. Observationcs circa vermes intestinales, Gryphiswald, 1793. Pars II. ibid. 1795, Einige Arten. — Betrachtungen über die Eingeweidewürmer (Allgemeines über Organisation, Vorkommen, Abkunft u. s. w.), Archiv für Zoologie und Zootomie von Wiedeniann. IL 1. Stück. 1801, p. 1, — Fortsetzung (System). 2. Stück. 1802. p. 1. und zweite Fortsetzung. III. 1. Stück. 1802. p. 61. — Neue Beobachtungen über die Eingeweidewürmer IIL 2, Stück. 1803, p. 1, Neue Arten und Revision. — Beschreibung des Strongylus gigas in J. A, Albers. Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Thiere. H. I. Bremen. 1802. — lieber die Hydatiden thierischer Körper, Anatom, -physiologische Abhandlungen. Berlin 1802. }>, 190, Ueber unbelebte und belebte Hydatiden, diese mit verschiedenen Einwohnern. — Entozoorum sive vermium intestiualium historia naturalis. I, 1808, 1. Bibliotheca (629 kritische Citate). 2. Physio- logia entozoologica. 3. Entozoologia practica (de utilitate, noxa, antihel- minthicis, insectis auimalium parasiticis. IL I. 1809, 1, Animadversiones in geuera et species entozoorum. 2. Enumeratio spccierum (Nematoidea, Acanthocephala, Trematoda), IL IL 1810. Enumerationis specierum conti- nuatio (Cestoidea, Cystica, Ordinis incerti, Appendix). 3. Indices : systema- ticus animalium, in quibus cntozoa hactenus reperta sunt, locis quibus occurrunt adjectis; auctorum; alphabeticus entozoorum in volumine secundo enumeratorum. Additamenta. I, p. 411, scheint Rudolphi zuerst die Taenia echinococcus gesehen zu haben, welche er für blosse Köpfe ansah und für die auf Darmzotten erzeugte Brut hielt, — Bemerkungen aus dem Gebiet der Naturgeschichte, Medizin und Thierarzneikunde, auf einer Reise durch einen Theil von Deutschland, Holland u. Frankreich, 2 Thle, Aeltere Quellen. 155 Berlin 1804 ii. 1805. An verschiedenen Stellen Bemerkiiugen über Ein- geweidewürmer, das Museum der Tbierarzneischule in Alford u. a. — Erster Nachtrag zu meiner Naturgeschichte der Eingeweidewürmer. Der Gesellschaft naturf. Freunde zu Berlin Magazin für die neuesten Ent- deckungen in der gesammten Naturkunde VI. 1814. XII. p. 83 (ordnet u. a. die Frölich'schen Mittheilungen ; Citate für Filarien , insbesondere für F. Medinensis, und vieles andere), — Entozoorum Synopsis, cui acce- duut mantissa duplex et indices locupletissimi. Berolini. 1811*. Wie keine Ordnung des Thierreichs sich so vermehrt habe wie die Eingeweidewürmer. Linnc kannte in der 12, Ausgabe 1767 deren nur 11, Gnielin 1790 in der dreizehnten 299, Zeder 1803 deren 391. Rudolphi fülirte deren 1809 bereits ()03 auf, jetzt im Conspectus 993 und im Nachtrag noch 124, zusammen über 1100 aus 756 Wohnthieren. Er hatte in Italien die Originale von Redi aufgesucht und besonders in Rimini und Neapel ge- funden, Olfers schickte ihm brasilianische Arten, viele andere halfen ihm, endlich erschloss Bremser ihm die grosse Wiener Sammlung, in welcher die Stücke von Natter er die neuesten waren. Er hat die obigen 5 Ordnungen beibehalten. Die Gattungen der Nematoden sind Filaria mit 76, Trichosoma mit 22, Trichocephalus mit 11, Oxyuris mit 3, Cucul- lanus mit 17, Spiroptera mit 40, Physaloptera mit 5, Strongylus mit 38, Ascaris mit 140, Ophiostoma mit 3 Arten im Conspectus. Unter Acantho- cephala steht nur Echinorhynchus mit 98 Arten , unter Trematoda Mono- stoma mit 30, Am})histoma mit 21, Distoma mit 161, Tristoma mit 3, Polystoma mit 5 Arten, auch noch Pentastoma. Unter den Cestoidea haben Caryophyllaeus, Scolex, Gymnorhynchus und Triaenophorus je eine Art, Tetrarhynchus 12, Ligula 7, Bothrioccphalus 34, Taeuia 146; unter den Cystica Anthocephalus 5, Cysticercus 14, Coenurus 1, Echinococcus 3; 92 Arten sind nicht genau zu bestimmen. Dass dem Scolex ähnliche kleine Würmer zu Bothrioccphalus und Taenia gehören möchten, nimmt Rudolphi an. — Physiologie. Bd. II. Abth. II. 1821. p. 239. Beobachtung gleichzeitigen Vorkommens von zweierlei Art Bandwürmern bei einer Kranken. Gr. F. H. Collet Meyret. Memoire sur un ver trouve dans le rein d'un chien. Journal de physique etc. par de Lametherie. Paris. 1802, T, 45, p, 458. Vaieriaiio Liiigi Brcra. Lezioni medico-pratiche sopra i principali vermi del corpo umano vivente e le cosi dette malattie verminose. Crema 1802. — Uebcrsetzung von Weber s. u. — Franz. Uebersetzung: Traite des maladies vermineuses, precede de l'histoire naturelle des vers et de leur origine dans le corps humain , traduit de ritalien et augmente de notes de M, M. Bartoli et Calvet neveu, Paris. 1804. — Extrait. Journ. de Physique. T. 59. Paris. 1804. — Memorie fisico-mediche sopra i prin- cipali vermi del corpo umano vivente e le cosi dette malattie verminose par servire di supplimcnto e di continuazione alle lezioni. ])uhl. 1802. Mem. L Esame di principali vermi umani. In Klasse der Insetti; Piesto- 156 Würmer, somi s. venui piatti, Tenia, Fasciola, Linguatula; Fischiosomi s. vermi versicolori, Fischiosoma, Ditrachicerosoma, Finna, Trichocephalus, Ascaris, Hamularia, Gordius, Filaria, Cercaria, Chaos. — Appendice: Vermi mo- strnosi, ibridi, metastatici. — 510 literarische Anmerkuugen. — p. 58. sah bewaffnete und unbewaffnete Tanien von demselben Schweizer abgehen. — II. Genesi de vermi umani („almeno i principali posseggono evidentissimi gli organi inservienti alla riproduzione della propria specie"; „nessiin verme puö dirsi con tutta ragione innato nel corpore umano"). — 89 lite- rarische Anmerkungen. Crema. 1811. Sehr schwache Eintheilungsgrtinde. Phantastische Anatomie. — Medizinisch praktische Vorlesungen über die vornehmsten Eingeweidewürmer des menschlichen Körpers und die soge- nannten Wurmkrankheiten; aus dem Italienischen übersetzt und mit Zu- sätzen versehen von F.A.Weber. 1. Untersuchungen der vorzüglichsten Würmer im Menschen. 2. Von de^' Erzeugung der menschlichen Einge- weidewürmer. 3. Von Wurmbeschwerden. 4. Von der Heilung der Wurm- krankheiten. Anhang des Uebersetzers. Leipzig 1803. — Compcndio di elmintografia umana. — Idrope ascite simulante la gravidanza e cagio- nato da vermi vesiculari ne' tessuti addominali disseminati, caso commu- nicato li 20 giugno 1816. Ungeheure Menge von Hirsekorn- bis Nuss- Grösse mit Atrophie der Organe. Nuovi saggi della Cesareo-Regia-Aca- demia di scienze lettere ed arti di Padova. I. Padova. 1817. p. 1. Gr. Montag'U. Description of sevcral marine animals found on the south coast of Devonshire. 1802. Dec. 7. Transactions of the Linuean Society. VII. 1804. p. 72. Gordius marinus (= Borlasia, bis 30 Ellen lang) und annulatus. — p. 74. Sipunculus strombus. — p. 80. Amphitrite volutacornis (Spirographis und drei Arten Nereis). — 1805 Jun. 18. IX. 1808. p. 108. Aphrodite clava, Amphitrite infundibulum, Terebella tenta- culata, Nereis pinnigera. — 1807. Apr. 7. XI. 1815. p. 1. Aphrodita viri- dis, Amphitrite vesiculosa, Nereis sanguinea, N. maculosa. — An account of some new and rare marine British shells and animals. 1811. March 5. Transactions of the Linnean Society. XI. 1815. p. 199, recte Tab. XIV. fig. 6. 7. (Es ist daselbst ein Irrthum in der Figurenangabe.) p. 199. Spio recticornis neben Doris unter Vermes mollusca. — XI. II. p. 179 (Isis. 1820. p. 431) Spio creuaticornis (filicornis Gm.) unter Vermes mol- lusca; unter Intestina (Isis. p. 484) Branchiariiis (? Sphaerosyllis) und Diplotis. — XII. II. Beschreibung von fünf Gattungen der Sippe Tere- bella (Isis. 1820. p. 182. — Account of a species of fasciola which in- fests the trachea of the poultry, with a mode of eure. Transactions of the Wernerian natur. bist. soc. I. XII. 1811. p. 194. Epizootieen von Syn- gamus in England 1806, 1807, 1808 bei Hühnern; Vorkommen auch bei Phasanen und Rebhühnern. Yauelier. Histoire des Conlerves d'eau douce. 1803, p. 18, 32 u. a. Notommata als Cyclops lunula. Citat nach Balbiani. Job. Ad. Schmidt. Ueber die Krankheiten des Thränenorgans. Wien 1803. p. 73 (nach Bremser und Davaine). Hydatide der Thräneudrüse. Aeltere Quellen. 157 Portal. Anatomie medicale. t. 5. Paris 1803. p. 198. Eine taubeu- eigTosse H3'datide frei im Magen gefunden (nach Davaine). p. 418. Hyda- tide zwischen Clioroidea und Retina. J. F. W. Kocb. Mikrographie. Magdeburg 1803. 49. p. 132. Die Essigaale, Vibrio aceti; 50. p. 138. Die Kleisteraale, Vibrio gliitinis. 42. p. 124. Beim Regenwurm dessen Nematoden. L. Fortassiii. Considerations sur l'histoire nat. medic. des vers du Corps de Thomme. These de Paris, an XII. 1804. p. 34. Die Beob- achtung, dass diejenigen, welche sich mit Zurichtung frischer Fleisch- waaren beschäftigen, häufiger als solche in anderen Gewerben an Band- würmern leiden (nach Davaine). J. C. Salatlie. Dissert. patholog. sur le tenia. Strassburg 1803. p. 6. Acht zum Theil noch lebende Tänien nahmen die dünnen Därme eines Metzgers ganz ein (nach Davaine). Roeliette. Essai medicale sur les sangsues. Paris 1803. J. R. Steiiimüllcr. Beschreibung der Schweizerischen Alpen- und Landwirthschaft. II. Alpenwirthschaft des Cantons Appenzell u. s. w. Winterthnr 1804. p. 140. Drehkrankheit beim Rindvieh. Bemerkungen dazu von J. Beckmann, Phys. Oekon. Bibl. XXIII. 1805. p. 75, mit Be- ziehung auf Beiträge zur Oekonomie, Technologie u. s. w. V. p. 194. Laeiiiiee. Memoire sur les vers vesiculaires et principalement sur ceux qui se trouvent dans le corps humain. Paris 1804. Mem. de la Societe des medecins de Paris 1812. Bullet, de la Soc. de la Faculte de Medecine de Paris. Cah. X. 1830. Vorzüglich maassgebend gewesen für die Auffassung eingekapselter Blasen beim Menschen ^Is Acephalo- cysten, eine Thierform zwischen den unbelebten Cysten und den echten Blasenwürmern. — Sah Finnen beim Menschen. — Dictionnaire des sciences medicales. Article. Crinon. 1813. Die Wurmaneurismen der Pferde. — Traite de l'auscultatiou mediate (1819) 3e edit. t. II. p. 201. U. a. Er- zählung einer Heilung nach Aushusten von Hydatiden. Pompilio Pozzetti. Memoria sopra una straordinaria affezione verminosa. Memorie di matematica e di fisica della societä italiana delle scienze. XI. Modena. 1804. p. 158. Selbstbeobachtung. Ohnmächten, Ausbrechen von bis zu 61 Spulwürmern. Nutzen des Tabaksyrups. C. J. M. Lulliii. Observations sur les betes ä laine, faites dans les environs de Geneve. J. Beckmann. Phys. Oekon. Bibl. p. 415. Die Richtung des Drehens, tournoiement, tournis, lourderie kranker Schafe rühre her von den Gewohnheiten beim Saugen; Trepaniren sei aussichtslos. Ouyot. Dissert. de Chirurgie et obs. de chir., par J. N. Arrachart. 1805. Paris p. 228. Beobachtung der Filaiia in der Conjunctiva der Neger von Angola, welche daselbst Loa genannt wird und nicht die Filaiia medinensis sei, und deren Operation, nach Beobachtungen aus 1777 und früher. Jr W. Liiick. Versuch einer Geschichte und Physiologie der Thiere. Chemnitz 1805. p. 2. Sechste Klasse: Gewürme, Vermes, welche Fühl- 158 Wurmer. faden haben und keine Venvandhing erleiden, mir einem Herzen, mit einer Kammer oline Vorlvammern, und weissem kalten Blut wie die In- sekten (welche Fühlhörner haben und sich verwandeln). Die Ordnungen der Würmer p. 7: längliche, ohne merklich sichtbare Gliedmasseu (In- testina), weiche mit Gliedmaassen (Mollusca), den Mollusken ähnliche Schalengewürme (Testacea), mit beinahe knorpligem Körper mit fester Kruste, Seeigel, Seesterne, Seepalmen (Crustacea), Polypen, Corallia, nackte Pflanzenthiere (Zoophyta), Infnsionsthierchen (Infiisoria). Thoiiias. Memoire pour servir a l'histoire des Sangsues. Paris. 1806, ausgezogen von Meckel. Vergleichende Anatomie. IV. p. 251. A. Coiist. Dumeril. Zoologie analytique ou methode naturelle de Classification des animaux rendue plus facile ä l'aide de tableaux synopti- que. Paris. 1804. — Analytische Zoologie aus dem Französischen von L. F. Froriep. Weimar 180(3. p. V. Bemerkungen des Uebersetzers über die Schwäche in der Abtheilung der Eingeweidewürmer, p. 2H4. VIII. Classe: Würmer (Branchiodelen und Endobranchien). p. 300. IX. Classe: -Zoophyten, Darunter: I. Eingeweidewürmer, Helminthen. (Man hielt alle Zoophyten der Organe mit Ausnahme derer der Bewegung und Verdauung, beraubt). Die Räderthierchen p. 306 bei den Infusorien. Joli. Fr. Phil. Braun. Systematische Beschreibung einiger Egelarten. Berlin 1805. Darunter Amphistoma subclavatum als Hirudo tuba. Peyssoii. Journ. de med., chir., pharm, de Corvisart etc. 1806. XI. p. 441, fand im Herzen eines Hundes 5 — 6 Würmer von 8 — 10" Länge (nach Davaine). Okeii und Kieser. Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Phy- siologie. I. 1806. p. 103. Oken, Entwicklung der wissenschaftlichen Systematik der Thiere. I. Regnuni animalium infimum. I. Aninialia epi- dermoidea. Wurm = Oberhautthiere mit herrschender Linie. Die über- mässige Ausbildung eines Systems giebt den spezifischen Charakter, p. 109, die Thiere, deren epidermoidisches Sj^stem zum Charakter ge- worden ist, sind die Würmer. Die Röhren seien malpighiseher Schleim unter dem abgeriei)enen Epiderm zu Kalcherde verwandelt oder durch Stacheln ersetzt. Rechnet dahin auch Furia, Thalassema, Hirudo, Gordius, Planaria, welche drei letzteren sich wie die nackten Schnecken zu den beschälten verhalten. — Oken, Lehrbuch der Naturgeschichte, entworfen 1812. Theilt die Würmer ein in Fusswürmer (Dentalium, I>nschwurm; Serpula, Kragenwurm; Amphitrite, Halskiemer; Nereis, Rückeukiemer); Fusslose (Lumbricus, Borstenwurm; Sipunculus, Rüsselwurm ; Hirudo, Napf- wurm); Rundwürmer (Spulwurm, Geiselwurm = Trichocephalus, Faden- wurm); Darmlose (Echinorhynchus); Plattwürmer (Einmündige, Saug- würmer, Bandwürmer, Blasenwürmer). — Oken, Lehrbuch der Natur- geschichte. III. Zoologie. I. Fleischlose Thiere. Leipzig 1815. p. 135. IV. Classe. Thierklure — Leche (Leib, Haut, ohne oder mit Eingeweide, ohne Gliederung der Kerfe) : Klurleche (Maden), Kerfleche (Muscheln), Bolk- leche (Schnecken). — p. 139. I. Ordn. Klurleche — Maden. Selbständige Aeltere Quellen. 159 Hautröhren, welche meist in Thieren und aus Thierstoflfen entstehen, als halb aufgelöste, halb zu Mileu (quid?) geworden, halb ausgeartete Thiergefässe, besonders Darmzotten. „Es ist keinem Zweifel unterworfen, dass die Ein- geweidewürmer ohne allen Samen oder Eier entstehen, durch Ausartung von thierischen Säften oder kleinen Gelassen oder Zellen, wenn sie sich gleich nachher auch selber fort/Aipflanzen vermögen/' — p. 140. I. Zunft. Madenmaden — Fieke. Fiekfieke (Finnen): Echinococcus, Coenurns, Cj-sti- cercus; Flucktieke (Bandwürmer); Spullfieke. II. Zunft. Muschelmaden, Flucke. Fiekflucke: Polystoma, Scolex, Distoma; Fluckflucke: Porocepha- 1ns, Tetrachynchus, Echinorhynchus ; Spullflucke: Lernäen. III. Zunft. Schneckenmaden, SpuUe. Fiekspulle: Hamularia, Liorhynchus , Cucul- lanus; Fluckspulle: Grordius, Trichocephalus , Oxyuris; SpuUspulle: Strongylus, Ophiostoma, Ascaris. Axine ist unter den Lernäen p. o57. p. 345. III. Klasse: Pflanzenkobe — Lungenthiere, Kerfe. I. Ohne Verpuppung — Werren. a. Leib häutig gegliedert, keine gegliederten Füsse. I. Ord. Wurzelkerfe, Würmer, Leib gegliedert, häutig, Füsse nicht gegliedert, keine Häutung. — p. 347. Zünfte. I. Sternwiirmer (Echino- dermeu). II. Armwürmer (Entomostraken und Cirripedien). IH. Glatt- würmer (Piere: Gordius, Dero; Queise: Borlasia, Sabella, Polydora, Areni- cola; Egel: Planaria, Helluo, Hirudo; Quappen: Phylline, Pontobdella; ohne Namen: Sipunculus, Thalassema. IV. Fusswürmer: Nereiden, Amphitriten, Dentaljen, Serpein. — Oken, Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände. V, II. Stuttgart 1835. Dritter Kreis: Athemthiere, Ringel- thiere. Siebente Klasse: Fellthiere, Würmer p. 541. Ord. I. Weiss- würmer. I. Zunft; Bandwürmer (Blasenwürmer, Bandwürmer, Einmundige; unter letzteren neben Echinorhynchus die Pentastomen und der seltene Nematode Prionoderma); II. Zunft: Saugwürmer (als napflos neben Monostonia und Amphistoma auch Caryophyllaeus; als Einnapf Distoma, als Vielnapf, neben Hexastoma = Polystoma und Tristoma, der Cephalo- podenarm Hectocotylus); III. Zunft: Rundwürmer (einschliesslich An- guillula). Ord. II. Rothwürmer. IV. Zunft: Kahle (neben Sohlenwürmern oder Planarien und Napfwürmern oder Blutegeln parasitische Krustazeeu); V. Zunft: Borstenwürmer (Nais, Clymene, Lumbricus, Arenicola, Tha- lassema); VI. Zunft: Fusswürmer (Spio, Cirratulus, Nereis, Eunice, Am- phiuome, Pleione, Polynoe, Aphrodite, Terebella, Amphitrite, Sabella, Serpula, Spirorbis); VII. Zunft: Walzenwürmer (Borlasia, Siphunculiis, Bonellia; dazu Holothuria). — Oken, Bau des Piers, Arenicola pisca- tornm. Isis. 1S17. p. 466. Viviaiü. Phosphorescentia maris. Genua 1808. Einer grösseren Anzahl von Anneliden , Serpuliden, auch Planarien zugeschrieben (nach Ehren berg 1834). J. L. €. (xraveiihorst. Vergleichende Uebersetzung des Linnei'schen und einiger neueren zoologischen Systeme. Göttingen 1807. Schloss sich Bosc an: Vers: Polypes (amorphes, rotiferes, coralligenes), Kadiaires (unter Coriacea neben Holothuria: Sipunculus), Echinodermes, lutestins 160 Würmer. (Filaria, Proboscidea, Crino, Fissula, Ascaris, Trichocephalns, Cncnlaiius, Strougylus, Caryophyllaneiis, Scolex, Tentacularia, Ecbinnrh^iichus, Hydatis, Taenia, Liuguatula, Ligula, Fasciola), propremeut dits: nackte ohne äussere Organe: Planaria, Hirudo, Gordius — nackte mit äusseren Orgauen: Thalassema, Lumbricus, Nais, Furia, Arenicola, Amphinoiue, Aphrodita — Röhrenwürmer mit äusseren Organen : Vaginella, Dentaliuni, Spirogjyplius, Spirorbis, Serpula, Penicellus, Silicaria, Vermicularia, Am- phitrite, Polydora, Nereis), MoUusques. Von den Mollusken des Linue ist beinahe die Hälfte der Gattungen unter den vorigen Wurmorduungen untergebracht. F. Tiedemaini. Zoologie. Laudshut 1808. Unter den elf Thier- klassen p. 29. VIT. Mollusken, Weicliwürmer. VIII. Anneliden, geringelte Würmer. IX. Eingeweidewürmer. — Frorieps Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde. I. 1822. p. 64. Miscell. Aug. 1821. Kurze Notiz über in den Muskeln und Arterienwänden eines alten Säufers ge- fundene Conkretionen, welche von Henle, Müller's Archiv f. Anatomie und Physiologie. 1835. p. 528 und danach von anderen auf verkalkte Trichinen gedeutet worden sind, obwohl diese Deutung mit der ange- gebenen Grösse nicht vereinbar und sonst nicht beweisbar ist. Cobbold führt irrig mich (Pagenstecher, Trichinen) gegen Leuckart als hier- für eingetreten an. Ich habe gegen Leuckart nur das Citat richtig genannt. J. B. Wilbrand. lieber die Classifikation der Thiere, eine von der Akademie zu Haarlem mit der goldenen Medaille gekrönte Preisschrift (holländisch in Verhandlingen Haarlem. Akad. VI. 2). Beantwortung der 1808 gestellten Fragen über Einführung eines neuen Systems. System nach der graduellen Entwicklung, p. 35. Intestinalwürmer, den Lyniph- gefässen der höheren Thiere verglichen, p. 36. Würmer mit blutähnlicher Lymphe, aber ohne Herz. — Die Mollusken nach Lamarck und Cuvier folgen erst über den Insekten. — Darstellung der gesammten Organi- sation. Giessen und Darmstadt. II. 1810. § 71. p. 77. „Wie die Assimilation im allgemeinen Flüssigen der Erde mit der fortdauernden Produktion der Zoophyten beginnt, welche mit der allgemeinen Assimilation in der De- struktion organischer Gebilde den entgegengesetzten Pol ausmacht: so geht mit der Assimilation in den besonderen Thieren die Welt der Intestinalwürmer hervor." — - Die Intestinalwürmer sind daher zu betrachten als die Zoophyten der besonderen Thiere, die schon um so eigenthüm- lifher gebaut sind, weil sie in individualisirten Thieren vorkommen. — .... § 72. Die Intestinalwürmer erzeugen sich im Gegensatze derjenigen Säfte der besonderen Thiere, worin die Assimilation ausgedrückt ist. — p. 81 wie sie sich mit der Assimilation erzeugen, ohne dass Keime von vorhergegangenen Individuen ihrer Art da waren. Denn ihr Keim liegt Potentia in der Assimilation eines jeden Thiers. — p. 78. Die Blasenwürmer sind selbstständig gewordene Zellen, wie die Infusions- thierchen. Aeltere Quollen. Xßl Lüderseii. De hydatidibiis diss. inaugur. Götiiugen. 1808 (nach Turpiii und Davaine). Dabei ein Fall von Echinococcus der Milz. Kiiiily. Beobachtung- und Beschreibung des Finneuvvurnis. Hufeland. Journ. d. pvakt. Heilkunde. Dez. 1809. p. 140. ebenso p. IK!. Hunderte von Finnen beim Menschen in Muskeln, Lunge und Gehirn. J. B. P. A. Lamarck. Systeme des animaux sans vertebres, ou tablcau general des classes, des ordres et des genres de ces animaux. Paris, an IX. 1801. Als neue genera von Helminthen Fissula für ein- gekapselte Rundwürmer und Crino für den Strongylus armatus. — Philosophie zoologique ou cxpositiou des considerations relatives ä l'hist. naturelle des animaux etc. Paris. 1809. I. p. 193. Les vers: animaux a corps mou, allonge, sans tete, saus yeux, sans pattes articiilees, depourvu de uioelle longitudinale et de Systeme de circulation. Beginn der Tendenz der Gliederung, welche sich in den Insekten, Spinnen, Krustazeen vollendet. — p. 195. Die vermeintlichen Tracheen einiger seien wahrscheinlich aquiferes nicht aeriferes. — Zweifelt an der geschlechtlichen Fortpflanzung. — Seit er die Anneliden gebildet hat, geben einige diesen den Namen der Würmer und vereinigen diejenigen , von welchen hier die Rede ist, mit den Polypen, mit welchen gar keine Beziehungen festzustellen sind. — p. 287. Polypes rotiferes. — p. 295. Les Vers als Classe IV. mit V. cylindriques, vesiculeux, aplatis (einschliessl. Linguatula). — Les Annelides (nicht Annelides) p. 174: Animaux ä corps allonge et annele, depourvus de pattes articulees, respirent par des branchies, ayant un Systeme de circulation et une moelle longitudinale noueux. — p. 312. Aus Classe VIII (über den Krebsen). Ordre I. Cryptobranches. II. Gym- nobranches. Unter letzteren auch Serpula und Spirorbis. — Histoire naturelle des animaux sans vertcbres. Paris. 1815 — 1822. Philosophie zoologique. I. u. II. Paris 1832. II. 1816. Animaux apathiqucs. 16 Classen. Classe I. Infusoires. Classe II. Les Polypes (Polypi). p. 22: Polypes cilies, Premiere section: Les Vibratiles (unter diesen Trichocerca und Vaginicola); Deuxieme section: Les Rotiferes (Folliculina, Brachionus, Furcularia, Urceolaria, Tubicolaria, auch Vorticella). — III. 1816 (Isis. 1817. p. 1423). Unter den Apathica: Classe V. Les Vers (Vermes) : Animalia mollia, elongata, in plurimis nuda, acephala, caeca, apoda. Os snctorio unico aut multiplici, tentaculis nullis. Organisatio: tubus nut Saccus alimentarius; pori externi aquam spirantes; generatio in aliis gemmipara, in alteris subovipara. In nullis encephalum, medulla longi- tudinalis nodosa, sensus speciales, vasa circulationis. Ordre I. Vers molasses (Vcsiculaires, auch mit Ditrachyceros; Planulaires, auch Cestoden, Fasciola, Polystoma thynni; Heteromorphes, von Cestoden Caryophyllaeus, Tetrarhynchus, Scolex, dann Monostoma, Amphistoma, Sagittula); II. Rigi- dules (Porocephales, Echinorinque und Nematoden); III. Hispides (Oligo- chäten: Nais, Stylaria, Tubifex) und als Epizoaires parasitische Krustazeen. Hingegen stehen die Anneliden unter den Sensibilia, V. 1818. p. 274. Annelides: Blutegel, Regenwürmer, Nereiden, Serpulen. Isis. 23, p. 497. — Bio Uli, Klasseu des Thier- Reichs. IV. 1. 11 Ifi2 Würmer. Histoire naturelle des nuimaux saus vertebres. II, Edition par Mm, G, P. Deshayes et H. Milne Fidwards, II. 1836, p. 14. Polypes cilies. Kommen nun, namentlich nach Ausscheidung der Vortizellen , auf die Phytozoaires rotateurs heraus p. 19, — III. Unter Radiaires echinodermes p, 466. Priapulus. p. 467, Sipuncukis. p. 470. Bonellia. p. 452, Classe V, Les Vers {auch Gregarina und wie in erster Ausgabe die krustazeisclien Epizoaires). - IV, p. 499. Classe IX. Les Annelides (i eben Vermilia steht Magilus). Lamarck bereits leitete sie ab von den Vers, Fromage de FeiigTe. Correspond. sur la conserv, et l'amelior. des animaux domest. Paris. 1810. T. I. p. 78. Sah die Drehkrankheit für erblich an (nach Davaine), worin andere folgten. Peroii et Lesueur. Notice sur l'habitation des animaux marins. Annalcs du Museum d'histoire naturelle. XV. 1810. p. 289. Auch mit Beziehung auf die Würmer, dass die antarktischen Regionen keine einzige boreale Art enthielten. Reynal. Bullet, des sciences med. de la Soc. du departement de l'Eure. Jnillet, 1809. FAua zwei Pfund schwere, 43 Jahre alte Echino- kokkusgeschwulst bei einer Schäfersfrau an Hals und Gesicht. Description de PEgypte, ou recueil des observations et des recherches ([ui oiit ete faites en Egypte pendant l'expedition de l'armee fracQaise pnblie par los ordres de sa majeste l'Empereur Napoleon le Grand. Histoire naturelle. Tome. I. Paris. 1809, III. Partie (jedenfalls nicht früher als 1817, s u.). Systeme des diverses classes des animaux sans ver- tebres. Systeme des Annelides principalement de Celles des cotes de l'Egypte et de la Syrie, offrant les caracteres tant distinctifs que naturels des ordres, familles et genres, avec la description des especes par Jules-Cesar Savigny. Schliesst sich an Cuvier an, den Schöpfer der Klasse der Vers ä sang rouge, besser Annelides. Begründet sein System auf bessere Untersuchung und Verständniss der äussereii Organisation: Kopf, Rüssel, Kiefer, Tentakel, Augen, Antennen (Tentakel, Girren der Autoren), der Füsse in ihrer Gliederung (in rames und cirres) und Umgestaltung, der Borsten (soies) nach ihrer Verschiedenheit, auch mit Haken, welche andere noch nicht bemerkt hatten, Elytren oder Rüekenschuppen (Vergleich dieser und zwar mit den Flügeln und Füssen der Insekten), Kiemen. Die Be- schaffenheit solcher Theile setzt er den Ordnungen voraus. I. Division. Lokomotoiische Borsten, Ordre I, Ann, nereidees, Ann. nereideae. Füsse mit retraktilen Pfriemenborsten, keine retraktilen Hakenborsten. Kopf deutlich mit Augen und Antennen. Protraktiler Rüssel. Fast stets mit Kiefern. Ordre II. Ann. serpulees. Ann. serpuleae. Füsse mit retraktilen Pfriemen- und Hakenborsten, kein Kopf mit Augen und Antennen, kein mit Kiefern bewaffneter Rüssel, Ordre III. Ann. lombriciens. Ann. lumbricinae. Keine vorspringenden Füsse, Borsten selten retraktil. Kein Kopf mit Augen und Antennen, keine Kiefer. II. Division. Keine loko- motorfsche Borsten. Ordre IV. Ann. hirudinees. Ann. hirudineae. Haft- napf an beiden Enden, Augen, Ordre V. Annelides sans soies et sans Aeltere Quellen. 163 cavites prebcnsiles. Von diesen hat Savigny in (.inciii Supplement handeln wollen, welches fehlt. Es solltmi wohl die Plauarien sein, von welchen er zwei abbildet. Es folgen die ausführliche Charakteristik der Nereideae, p. 7., deren Familien: Aphroditeae (Palmyra, Halithea, Polynoe), Nereides (Lycoris, Nephtbys, Aricia, Glycera, Ophelia, Hesione, Myriana, Oenone), Amphinomeae (Cloeia, Pleione, Euphrosyue), die Gattungen und Arten; p. 65. Die Familien der Serpub ae: Amphitritae (Serpula, Sabella, HermeHa, Terebella, Amphictene), Maldaniae (Clymene), Terethusae (Arenicola); p. 100. die Lumbricinae: Ecbiuri (Thalassema), Lumbrici (Enteriou mit 8, Hypogaeon mit 4 Reihen Borsten, eine obere mittlere); p. 105. Hirudineae: Hirudines (Branchellion , Albioue, Haemocharis, Bdella, Sanguisuga, Haemopis, Nephelis, Clepsiue). Im ganzen 88 polychäte Anneliden, 1 Ecliiuride, 2 Lumbricinen, 18 Hirudineen. — Explication sommaire des Planches d'Annelides de l'Egypte et de la Syrie, publiees par Jules Cesar Savigny, Membre de l'Institut; ofifrant un expose des caracteres naturels des genres, avec la distinction et quelquefois le nom des especes par Victor Audouin (ohne Jahreszahl; in den Jahren nach 1830). 5 Folio- tal'eln. Eine Explikation der egy ptischen von Savigny nur abgebildeten Arten. — Description de l'Egypte. 2. edit. XIX — XXIV. Histoire naturelle. 1824—1829. XXI. p. 324. Würmer oder Anneliden. Auszug Isis 1832. p. 937. Lumbricineae. Fam. Ecbiuri. p. 437; Hirudineae. p. 445; Isis p. 957. — P. A. Latreille, Rapport sur deux ouvrages manuscrits de M. Savigny presentes a FAcademie des sciences, et ayant pour titre, l'un: Recherches pour servir ä la Classification des Annelides; et Taiitre: Tablcau systematique de la classe des Annelides. Mcmoires du museum d'histoire naturelle. VI. 1820. p. 93. Die ver de terre, sangsue, scolopendre de mer, chenille de mer, pinceau marin waren von Linne in fast allen seinen Wurmordnungen zerstreut. 0. F. Müller (Zool. dan.) fasste sie mit einigen Eingeweidewürmern als llelminthica zusammen. Cuvicr nahm in seinem Tableau elementaire de l'histoire naturelle des aniniaux eine neue Reinigung vor. Anneliden und Eingeweidewürmer allein bildeten die Klasse der Würmer. Derselbe bildete 1800 in seinen Legons d'anatomie comparee diese Klasse aus den Anneliden, setzte die Eingeweidewürmer als inceitae sedis zwischen jene und die Zoophyten (Tableau VI). Fabricius hatte das rotbe Blut bei mehreren Seewürmern wahrgenommen (Fauna Groenland.) und Cuvier gab danach in einem dem Institut vorge- tragenen Memoire den Namen. Diese Würmer bildeten dann bei de Lamarck die Klasse der Anneliden; die Eingeweidewürmer, von welchen Cuvier einige zu den kiemenlosen gestellt hatte, empfingen ausschliesslich den klassischen Namen der Würmer. Dunieril setzte 1(^06 in seiner Zoologie analytique die Eingeweidewürmer zu den Zoophyten, und die Klasse der Anneliden blieb für ihn die der Würmer. Sw am mer dam war der erste, welcher die äussere Organisation einer eigentlichen Annelidc, der Aphrodite hystrix (als Physalus, in der französischen Uebersetzung der Biblia naturae als Scolopendre de mer) darstellte. 11* 164 Würmer. Recli, Vallisnieri, Trembley, Ellis, Rösel, Bergmanu, Baster, Dicquemare sammelten neue Thatsacben in einer Beschränkung auf wenige Arten und in einer Exposition, welche die Kinderschuhe der Wissenschaft verräth. 0. F. Müller, Pallas, 0. Fabricius führten für die Anneliden eine genauere Darstellung nach der Weise von Linne ein. Bruguieres, Bosc, Montague, Oken, Viviani, Leach ver- mehrten danach unsere Kenntnisse, aber ausser bei dem letzten beruhte die Benennung der äusseren Theile auf keinen bestimmten und vergleich- baren Principien. Diese klassische Confusion wurde durch Saviguy zerstreut, welcher die spezielle Terminologie begründete (vgl. Lamarck, Hist. des anim. sans vert. p. 279). In der ersten Arbeit vom 19, Mai 1817 (Rrcherclies etc.) werden vorzüglich die Hakenborsten berücksichtigt, welche nur den Sedentären und Tubikolen zukommen und die Genera der Serpuleae in diesem Sinne auseinander gesetzt (dabei Clymene als von d'Orbigny auch an der Küste der Vendee gefunden). Lamarck und Cuvier übergaben ihm nun alle Anneliden des Museums, und mit Bei- hülfe anderer konnte er bereits am 14. July desselben Jahres den ersten Theil eines Werkes über die ganze Klasse des Anneliden vorlegen, welches in die Beschreibung von Egypten kommen werde, und bald den zweiten folgen lassen. Dabei wurden die bis dahin ungenauen, ungenügenden, wirren Begriffe von Kopf, Augen, Kiefern, Tentakeln, Girren, Borsten, Rückenschuppen, Kiemen, ausgehend von den vollkommensten, den Nereiden, festgestellt. Ein Auszug vorzüglich über diese, weniger die Serpuleen und Lumbricinen , endlich Echiuren und Hirudineen. — Savigny, Analyse d'un Memoire sur les lombrics. Gompte rendu des travaux de ITnstitut. 1820. W. Peck. Osservazioni sopra le sanguisughe o mignatte dirette al editore del philosophical magazine. Biblioth. britan. 1810. Giornale di fisica, chimica e storia naturale di L. 0. Brugnatelli. III. Pavia. 1810. p. 184. Deren Benehmen bei Wetterwechsel; Aufbewahrung, Anlegung, Erhaltung nach Verwendung. A. Alirens ii. K. A. Ramdohr. Abhandlung über Würmer, welche in einer Erdschnecke entdeckt worden sind. Der Gesellschaft natur- forschender Freunde zu Berlin Magazin der neuesten Entdeckungen von der gesammten Naturkunde. IV. 1810. XXXVII. p. 292. Leucochloridium in Succinea (Helix putris). — K. A. Ramdohr. Anatomische Be- merkungen über den Egel in der Schafleber. Ibid. VI. 1814. XV. p. 128. J. 3Iacartney. Observations upon luminous animals. Philos. Trans- actions of the R. Soc. of London for 1810. II. p. 260. Die Richtigkeit der Nachricht über leuchtende Regenwürmer nach Flaugergues Journ de Physique. XVI wird von M. bezweifelt. Es würde solches sonst öfter beobachtet sein. Von Würmern leuchte (p. 275) nur Nereis noctiluca. Cliaussier. Bullet, de la Faculte de medecine. ann. 1811. 5. t. II. p. 98. Durchbohrung des Zwerchfells und Herzbeutels durch eine Echino- kokkengeschwnilst oberhalb der Leber (nach Davaine). Aeltere Quellen. 165 Fr^teau (Nantes). Operation de l'eaipyeme, suivie de la sortie de 500 h3'datides. Janv. 1812. Jouru. gen. de Sedillot. 43. p. 121. Echinococcus der Lunge durch Einschnitt zwischen dritter und vierter falscher Rippe beseitigt. Boiulet. Giornale di medicina practica compilato da V. L. ßrera. II. Padua. 1812. Zwischen Bauchmuskeln und Peritoneum ein Sack mit etwa 4000 Hjdatiden (nach Bremser und Davaine). Spix. Geschichte und Beurtheilung aller Systeme in der Zoologie. 1811. — Darstellung des gesammteu inneren Körperbaues des gemeinen Blutigels (Hirudo medicinalis L.) Denkschriften d. Kön, Akademie der Wiss. zu München für d. Jahr 1813. Gl. d. Math. u. Naturw. p. 183; vorgelesen am 14. Nov. 1812. Ch. Cliapotiii. Topographie medicale de l'Ile de France. Paris. 1812. p. 145. Sehr gemeines Vorkommen von Tänien auf dieser Insel, auch bei kleinen Kindern und gut genährten Personen (nach Davaine). Nachrichten von einer beträchtlichen Sammlung thierischer Ein- geweidewürmer und Einladung zu einer literarischen Verbindung, um dieselbe zu vervollkommnen und sie für die Wissenschaften und die Lieb- haber allgemein nützlich zu machen. Von der Verwaltung des K. K. Naturhistor. Museums. Wien. 1811. Auch lateinisch. Das Wiener Museum enthielt 1806 nur einige menschliche Eingeweidewürmer und besass fünf Jahre später die grösste Sammlung an Entozoen, vorzüglich durch den Eifer von Natterer und seinen zwei Söhnen und von Bremser. Man hatte dazu von einigen Thierarten über 200 und 300 Stück, von der Hausmaus 1118, der F'eldmaus 1563, dem Grasfrosch 1272, dem Laubfrosch 2137 Stück durchsucht, so dass man über Häufigkeit im All- gemeinen und nach Orten und Jahreszeiten werthvolle Aufschlüsse erhielt. Rimedio contra la tenia. Giornale di fisica, chimica, e storia naturale di L. 0. Brugnatelli. V. Pavia. 1812. Notizie letterare. p. 238. Zinn, Zinn Präparate, Terpentin. Sclineider. Mein Bandwurm, eine Autonosographie, Neue Denk- schriften der pbysikal. medizin. Societät zu Erlangen. 1812. I. p. 244. U. a. die damals gebräuchlichen Heilmittel. The medical repository of original essays etc. conducted by S. Michill New Series. I. New-York. >1812 — 1813 (nach Keferstein, Erfurt). Man bediene sich in Boston einer noch nicht beschriebenen Art von Blut- egeln. Du Trochet, Recherches sur les Rotiferes. Annales du Museum d'histoire naturelle. XIX. 1812. p. 355. — Sur le mecanisme de la Rotation chez les Rotiferes. Ibid. XX. 1813. p. 469. — lieber eine neue Wurmsippe, Trocheta subviridis, aus Bulletins des sciences u. Isis. 1818. p. 1916. — Observations sur la structure de l'organe rotatoire des Rotiferes. Comples rendus hebdom. des seances de l'Acad. des sciences. 4. 1837. Paris. p. 635. 166 Würmer. J. B. E. SorMer. Dissert. snr les vers des intestins. These No. 109. Paris. 1813 (nach Davaine). Degiiilleme. Observat. sur des vers trouves dans le pouraon d'une Triiic. 1813. J. B. (Joliier. Älemoir. et observ. sur la chirurg. et la med, veterin. Lyon. t. II. p. 434. Niomaiiii. Handbucli der kStaatsarzneiwissensehait. II. Leipzig 1813. p. 366. Finnen beim Wildschwein (nach Rudolphi und Davaine). Joliii Cr. Dalyell. Observjitions on some interesting phaenonema in animal ph^^siidogy, exhibited by several species ot" Planaria. 1814 (nach Johnson). Künstliche Erzengung einer double-headed planaria. — On the regeneration of lost Organs discharging the Functions oi' the head and viscera, by the Holothuria and Amphitrite (ventilabrum). Report of the X meeting of" the British Association for the advancement of science held at Glasgow. 1840. London 1841. p. 139. Ein hinteres ab- gelöstes Stück erzeugt die Kiemenfäden und andere vordere Theile wieder. Hugli Davies. Some observations on the Sea Long-worm of Borlase, Gordius niarinus of Montagu, Lineus longissimus Sowcrby (Brit. Mise. VIII. p. 15). 1814. Jun. 7. Transactions of the Linnean Society. XI. 1815. p. 292. In Alkohol, ohne den Rüssel und auf vielleicht ein Viertel kontrahirt, 22 Fuss lang. — Auch in British Zoology. ed. 1812. IV. p. 74. — Isis. 1817. p. 1054. Baillie. Anatomie pathol. trad. par Guerbois. Paris 1815. p. 226 (nach Davaine). Tod durch Echinococcus der Niere. Raliiiosque, Analyse de la uature. Palermo 1815. Wurmfamilie der Mecobranches. De SIontegTC. Observations sur les lombrics ou vers de tcrre. Me- moires du Museum d'histoire naturelle. I. 1815. p. 242. Paarung und Sattel. Desi)allens. Compte rendu de l'Ecole veterinaire de Lyon, prononce le 22 Mai 1812 par Rainard J. B. Gohier, Mem. et observ. sur la Chirurg, et la Medec. veter. II. Lyon 1816. Beobachtete P>j)idemieen von Lungenwürmern bei Kälbern 1795 und 1811 auf dem Soladiergebirge (Ain) und 1803 in Sion. Er sah alle jungen Thiere zugleich ergriffen werden (nach Davaine). Moricr. Maladies vermin, pulmon. observees sur des chcveaux et des veaux. Gohier, Memoires w. oben. p. 423. Beobachtet bei Aigle 1812 (nach Davaine). Chr. Rol>. Pembertoii. A practical treatise on various diseases of the abdom. viscer. London. 1814 (nach Bremser und Davaine). Fand 560 Hydatiden in einem Abszess. Hodg'son. Engravings intended to illustrate some of the diseases of arteries. London. 1815. Dabei Specialuntersuchungen über die Wurm- aneuiismeu des Pferdes (nach Davaine). Aeltere Quellen. 167 Gaitskell. London nieclical repos. 1815. Gase of discharge of 1000 Hydatids with biliary calculi and with recovery (nach Cobbold und Davaine). A. H. Flormaii. Kongl. vetensk, Acad. Haiidlingar för 1815. Stock- holm, p. 132-136 (nach Rudolph! und Davaine) Freie Finnen im rechten Hirnventrikel eines Schweines. Tliom. Heatli. Observat, on the generation of guinea-worm. Edinb. med. and. surg. Journal XII. 1816. p. 120. Kennedy. Account ofa now descript worm (ascaris pellucidus) found in the eyes of horses in India. Transact. of the Royal Soc of Edinburgh IX. p. 107. read febr. 1816. and nov. 1818. Fr. M. de Olfers. De vegetativis corporibus in corporibus animatis repcriundis comnientarius. Pars I. Berol. 1816. Ausser Hautkrankheiten und Epizoen die Entozoen. Deren System: I. Phytotheria. a. Cryptozoa: I. Chaos, b. Gymnodela: a. a. Cystica: 2. Echinococcus. 3. Coenurus. 4. Cysticercus, b. b. libera. a. alysidota: 5. Taeuia. 6. Bothriocephalus. /?. Cestoidea : 7. Trieuspidaria. 8. Ligula. II. Morphamoebaea. a. cor- pore ligato: 9. Caryophyllaeus. 10. Scolex. b. corpore subcarnoso: II. Poly Stoma. 12. Distoma. 13. Amphistoma. 14. Monostoma. c. cor- pore sacciformi. 15. Echinorhynchus. 16. Tetrarhynchus. III. Helmin- thes. Ore a. tabuloso: 17. Liorhynchus. b. puuctiformi: 18. Filaria. 19. Trichocephalus. c. aoguloso aut amplo orbiculari: 20. Oxyuris, 21. Cucullanus. 22. Strongylus. d. valvuioso: 23. Ophiostoma. 24. Ascaris. A. Otto, lieber das Nervensystem der Eingeweidewürmer (Nema- toden und Distomen). Der Gesellsch. naturf. Freunde zu Oeilin Magazin für die neuesten Entdeckungen in der gesammten Naturkunde. VII. 1816. XXII. p. 223. Dictionnairc des sciences naturelles. C. Dumeril. III. 1816. p. 192. Dass Aristoteles den Namen Ascaris einer Mückenlarve gegeben. De Blainville. Ibidem. LVII. 1827. p. 215. Sangsue. — 1828. p. 365. Articie: Ver. mit Literatur. — XXVII. p. 154. Lombric. XXXIV. p. 127. Naide. — XXXIV. 1825. p. 407. Nereis = Chaetopodes. — 1840 Complement. Animal. Im Systeme werden zw^ischen die Chaetopodes und die Apodes, von welcheu er die Eingeweidewürmer den Radiaten des Cuvier 1822 in den Priucipes de l'anatomie comparee entnommen und unter die Eiitomozoaires gestellt hatte, die Malentomopodes (Chitoniden) und Malacopodes (Peripatus) ein- geschoben. — LIII. 1844. p. 44. Tenia. Nouveau dictionnairc d'histoire naturelle. II. 1816. p. 581. Bosc. Ascaride. XXXIII. 1819. p. 44. Tenia. XXXV. 1819. p. 428. Vers. Merat. Articie Vers. Diction. des sciences medicales. Paris 1821. T. 57. A. de Chamisso et C. Gull. Eysenhardt. De animalibus quibus dam e classe vermium Linneana, in circumnavigatione terrae, auspicante comite N. Romanzoff", duce Ottone de Kotzebue, annis 1815 — 1818 peracta observatis. Nov. act. phys. med. Acad. Caesar. Leup. Carol. natur. 168 Würmer. curiüs. X. Bonnae. 1821. p. 351. Sternaspis elegans. p. 349. Reclmen gegen Cuvier Penella noch zu den Annulosa. — K. W. Eisenhardt. Ein Paar Worte über das von Eanzani (Isis. 1817 No. 182. und 183. Hielt es anfänglich für einen Echiiiorhynchus) beschriebene Tlialassenia scutatuni und die Euniolpe maxima. Isis. 1818. p. 208i) und 2087. — Eysenhardt. Einiges über Eingeweidewürmer. Verhandhingen der Gesellschaft naturf. Freunde zu Berlin I. 1829. XVII. p. 144 ff. Distoma pachysoma, furcatum, megastomum, varium. Bothriocephalus ruficollis. Chalbet. üso del olio di trementina nella cura della teuia e delle asoa- ridi. Giornale di fisica, chimica e storia naturale di L. 0. Brugnatelli. IX. Pavia. 1816. Notizie letterarie. p. 72. (Notiz nach Odier). Raiizaiii. Neue Würmer. Nach Opuscoli scientifici. II. Bologna. 1817. Isis. 1817. p. 1449. Beschreibung einer neuen Art von Arenicola (clavata) und Phyllodoce maxillosa (nach Oken : Eumolpe maxima). Ibid. Isis. p. 1457. Beschreibung einer neuen Gattung Thalassema (s. o. bei Eysenhardt), Sternaspis thalassemoides, viel umstritten. Carus. Lehrbuch der Zootomie. Isis. 1818. p. 876. Lumbricus terrestris. p. 583. Blutegel. J. H. L. Kuutzmaim. Anatomisch -physiologische Untersuchungen über den Blutegel. Berlin 1817. Isis. 1822. p. 1100. J. Bojanus, Anatomie des Blutegels. Isis. 1817. p. 873. — Was wissen wir denn nun eigeutlich vom Bau des Blutegels. Isis. 1818. p. 2089. — lieber die Cerkarien und ihren Fundort. Isis. 1818. p. 729. Die „königsge.lben" Würmer der Teichhornschnecke als Cerkarienmütter. Dabei Anmerknngen von Oken, dass sie Distomenlarven seien. — Enthel- niinthica. Gründliche und vielfach neue anatomische Mittheilungen über allerlei Eingeweidewürmer. Isis. 1821 p. 178. Echinorhyncbus gigas, Anatomie, p. 177. 184. Strongylus filaria (bronchorum, von Rindern), Ascaris lumbricoides, auch Spulwurm des Pferdes. — p. 163. Cysticercus pileatus aus Inuus ecaudatus. — Amphistoma subtriquetrum des Biebers, Distoma hepaticum und Nachtrag dazu. p. 164, 170, 308. James Bawliits Johnson. Observations on the Hirudo vulgaris. Philosoph. Transact. of the E. Soc. of London for the year 1817. part. I. 1817. London, p. 13. Aug. 13. Coitus; Aug. 17. und 18., einer legte zwei Eikapseln ab und entkam; der andere neun am 17., 18., 21., 23., 24., 27., 30. Aug., 4. und 8. Sept. In 20—21 Tagen wurden in den Eiern die Jungen bcmerkllch und schlüpften in 56—60 Tagen aus. Beschreibung der Kapselablage. Die Kapseln enthielten 6 — 12 Eier. — Isis. 1818. p. 670. — Johnson (of Bristol). Observations on the Hirudo cora- planata, and Hirudo stagnalis, now formed into a distinct genus under the name Glossophora (tuberculata = Hirudo coniplanata Müller und punctata). Philos. Transact. for 1817. IL XXVI. p. 339. Abstracts II. (1815 — 1830). 1833, p. 78. — Giornale di fisica, chimica e storia naturale di L. 0. Brugnatelli. Decade IL 1818. p. 234. — Observations on the genus Planaria. Philos. Transact. for 1822. IL London 1822. XIX. p. 437. Aeltere Quellen. 169 Abstvacts II. p. 177. Planaria cornuta, torva, brunnea, lactea. — Further observations on Planariae. Philos. Traiisact. l'or 1825. II. LoucIod. 1825. XI. p. 247. Abstracts. II. p. 238. Nachabnunig des Experiments von Dal}' eil, sonst besonders Planaria nigra. — Isis. 1836. p. 578. Debry. Siir le tenia humain. Paris 1817. These No. 75, obs. 4. p. 11. Heissbunger von Taenia (nach Davaine). Ledere. Ueber die Difflugia, neue Sippe von ungestaltigen Polypen. Nach Menioir. du Mus. d'hist. nat. II. Gab. 12. p. 474. in Isis. 1817. p. 080 (ist Schaff er 's Blumentbier 1755, von Schranck Melicerta genannt. Oken, Naturgeschichte. IV. 1. p. 49). Gr. A. (xOldfuss. Ueber die Entwicklungsstufen der Tbiere, ein Send- schreiben an Dr. Nees von Esenbeck, Nürnberg 1817, p. 32. (Die Ein- geweidewürmer) .... sind nichts anderes als lebendig gewordene, zum individuellen Leben gekommene Eingeweide, expandirte Blutkügelchen, abgesonderte Zellen des Zellgewebe;!, losgerissene Darmzotten oder Lymph- gefiisse. — Ueber die Klassifikation der Zoophyten. Isis. 1818. p. 1008. Käderthiere in der ersten Ordnung der Protozoa, den Infusoria. — Hand- buch der Zoologie. I. Nürnberg 1820, p. 126. Class. II. Enthelmintha, Eingeweidewürmer (Cystica, Limacoidea, Trematoden mit Caryophyllaeus, Scolex, mit Tetrarhynchus und Echinorbynchus, Cestoidea, Nematoides. p. 145. Class. III. Annulosa, Ringelwürmer, Gymnodermata, dabei auch Gordius, Borlasia, Phylline, Planaria, Hirudo, Lernaea, Sipunculus und Verwandte, Scrpulae (auch Dentalium), Aniphitrite, Nereides. J. F. Meekel. Handbuch der patholog. Anatomie. Leipzig 1818. II. 2. p. 437. Echinokokkengeschwulst auf der Herzwand eines Mannes. Bern. Aut. (xreve. Erfahrungen und Beobachtungen über die Krank- heiten der Hausthiere, im Vergleich mit den Krankheiten des Menschen. Oldenburg 1818. t. I. cap. 17 (nach Davaine). Ein über 11" langer Strongylus hatte die Niere eines Stiers in eine enorm grosse Cyste ver- wandelt. — Auch die Wurmaneurisraen der Pferde. — Viel über die Symptome von Finnen, welche er Cysticercus finna nennt. Hieroiiim. Waldinger. Abhandlung über die Würmer in der Lunge und Leber und das Klauenweb der Schafe, Wien 1818. Delpeeli. Für Vorkommen der Trichinen 1818 in Gröbzig von H. Meissner angeführt (Schmidt, Jahrbücher. 1868. p. 105). (iriusei)pe Manglli. Intorno alle pretese idatidi uterine. Giornale di fisiea, cbimica e storia naturale di L. 0. Brugnatelli. Decade II. T. I. 1818. p. 289. Die Uterinhydatidenmolen haben keine Köpfchen und ihr Inhalt ist chemisch von dein der Blasenwürmcr verschieden. J. (jf. Bremser. Ueber lebende Würmer im lebenden Menschen. Ein Buch für ausübende Aerzte. Nebst einem Anhange über Pseudohelrainthen. Wien 1819. — trad. par Guendler. Paris 1825. — Ueber 3602Schriften an- geführt. Vermehrung der Arten. Annahme der Entstehung durch Urer- zeugung, welche er selbst gesehen zu haben meinte, in Folge von Miss- ständen in den Verdauungsorganen. Vermisste in Wien den Hakenkranz 1 70 Würmer. der menschlieben Tänie, welcher seiner Meinung nach im Alter abfiel, sah also vorzugsweise T. saginata Göze. — 1821 fand Bremser, dass die Echiiiococcusblasen des Menschen, ebenso wohl Köpfchen hätten, als die der Hausthiere (nach R. Leuckart, die Parasiten des Menschen). — Icones belminthum, 8ystenia Rudolphii illustrautes. Besprochen Isis. 1824. p. 111. H. de Blainville. Uebersetzung des obigen Werkes von Bremser. Note. Setzt die Acephalocysten zu den Monadaria. — Öur quelques petits animaux qui, apres avoir perdu le mouvement par la desiccation, le re- prenuent comme auparavant quand on vient ä les mettre dans l'eau. Bulletin de la ISociete pliilomathique. Juiu 1826. — Annales des Sciences naturelles IX. 1826. p. 104. — Betrifft die Wiederbelebung der Tardigraden und Roti- fcren. — Siehe auch p. 167. Dictionnaire des sciences naturelles. F. S. Leuckart. Zoologische Bruchstücke. I. 1819. p. 1. Allgemeine Einleitung über Eingeweidewürmer und Monographie des Genus Botlirio- cephalus. Wie Aetius (und schon Hippocrates) die Entstehung der Tänia, 7T?,aTeia , aus den Darmhäuteu annimmt. — p. 5. Note. L. rechnet die Samenthierchen zu den Helminthen. — p. 6, Vorkommen von Filarien in Insekten. — p. i). Versuch über die Stufenfolge der Eingeweidewürmer. — p. 16. Bothriocephalus. 29 Arten in Unterniischung mit Tetrarhynchen, Phyllobothrien u. a. — Isis. 1820. p. 667. — Zool. Bruchstücke III. 1842. Helminthologische Beiträge. Programm zur Eröffnung der Wintervorlesungen der Albert-Ludwigs-Universität. p. 1. Cystica (C. elongatus und cercopithcci). p. 5. Trematoda, mit Myzostoma (hierM. costatum, glabrum, cirriferum (Lite- ratur: Isis. 1830 betreff. Heidelberger Naturforscherversamml. 1829; Ver- such einer naturgem. Eintheil. der Helminthen 1827; Froriep's Notizen. Oct. 1836 No. 1087 p. 130; Thompson, Jameson's Edinb. new phil. Journal Jan.-Apr. 1836; Froriep's Notizen. 49. Juni 1836. No. 1057. p. 5); Diplo- bothrium (Ilexacotyle); p. 13. Octobothrium, 4 Arten; p. 18. Distonia acutum und truncatum; Monostonia mutabile; p. 38 Nematoidea: Strongylus gracilis, Ascaris iucisa, Spiroptera nasicola; p. 48. Zugabe, Octobothrium betreffend. Isis. 1844. p. 448. — Brevis animalium quorundam maxinia ex parte niarinorum descriptio. Heidelbergae. 1828. Isis. 1828. Meckclia soma- totomus (ob Planaria viridis Müller Zool. Dan. IL T. 68. zur selben Gattung?), Echinorhynchus pellucidus vom Delphin; Octobothrium lanceolatum; Siphun- culus, Ascosoma Blumenbachii, Phascolosoma granulatum. — J. S. Ersch und J. P. Gruber, Encyclopädie der Wissensch. und Künste. I. Sect. XVIII. 1828. p. 46. S. Leuckart: Clepsine. — Einiges über den Blutegel. Geiger's Magazin. XIII. 1825. p. 31. — Versuch einer naturgemässen Eintheilung der Helminthen nebst dem Entwürfe einer Verwandtschafts und Stufen- folge der Thiere überhaupt. Heidelberg und Leipzig 1827. Isis. 1828. p. 383. Crypthelminthes oder Prothelniinthes, neben Infusorien und Samenfäden als deflexe Gattungen Acephalocystis und Echinococcus; Phaenerohelminthes mit polypiformes (Coenurus), acephaloideae oder Ccstoidea (^Cysticercus, Taenia, Bothriocephalus, Scolex, Gymnorhynchus, Aeltüie Quellen. 171 Anthocephalus, Tetrarhynchns, Ligula), treraatoideae, echiaodermatoideae oder Acantliocephala, anuulatiformes oder Nematoidea. Natiirphilosopliische Betrachtuiigen. p. 10. „Die Helminthen zeigen mit anderen Ordnungen und Klassen melirfache Verwandtschaft und Aehniichkeit, bieten dabei aber bedeutende Abweichungen von den verwandten Thierformcn, die ohne Zweifel durch die ganz besondere Lebensweise der Thierwürmer, bedingt durch ihren so beschränkten , von der Aussenwelt in der Regel völlig abgeschlossenen Aufenthalt entstehen mussten." So könne eine Helmin- thengrupi)e nicht als systematische Einheit, sondern nur als faunistische Zusammenstellung angesehen werden, p. 24. Erste Beschreibung eines Mjzostoma, M. parasiticum auf Comatula nicditerranea. — Bericht über die y. Versamiiduug deutscher Naturforscher und Aerzte zu Heidelberg. 1829. Oken's Isis. 1839. XL p. 612. Vorzeigung jener Art von Myzostoma und einer anderen von Comatula nuiltiradiata Lamarck. — Ed. Rüppel und Fr. 8 ig. Leuckart, Atlas zu der Reise im nördlichen Afrika von E. Rüppel , Neue wirbellose Tliiere des rothen Meeres, Frankfurt a. M, 1828. Unter Echinodermata apoda p. 6. Phascolosoma longicoUe und carneum, Ochetostoma erythrogrammon, welches ein Thalassema ist. Asthley Cooper. Surgical essays. London. 1818. L p. 163. Echino- coccus in der Tibia (nach Davaine). Leacli. Thiere der Baffinsbai (J. Ross, a Voyage of Discovery made under tbe orders of the adniiralty 1819). Isis. 1819. p. 120 u. 127. Von Anneliden Nereis phyllophorus, Lepidonotus Rossi; stellt auch Dentalium dahin. Schweig'ger. Handbuch der Naturgeschichte der skeletlosen Thiere. 1820. p. 569. Citat von R. Wagner für das Gefässsystem des Blutegels. ¥. W. IVebster. New England Jouru. of mediciue and surgery etc. 1819. T. VIH. Echinococcus in der Tibia (nach Davaine). Knox. Froriep's Notizen 1822. p. 122. Beobachtete 1819 den Band- wurm epidemieartig bei englischem Militär, welches im Kaffernkrieg von ungesundem Vieh gelebt hatte. Thomas Batemaii. Report on the diseases of London and the state of the weather from 1804—1816. London 1819. Nach Davaine in 1810; bis 1816 unter etwa 15,000 Kranken 543 mit Taenia solium oder etwa 3,6%. J. Leo. De structura lumbrici terrestris, dissertatio inauguralis. Bcrolini. 1820. Isis 1822. p. 492. B. Ch. Otto. De Sternaspide thalassemoide et Syplio(uo)»toraate diplochaeto. 1820, Isis 1820. Liter. Anz. p. 462. Sternaspis: das von Renitr entdeckte (Stef. Renier. Verzeichniss der Würmer des adriati- schen Meeres als Echinorhynchus scutatus, wogegen Oken protestirte), von Ranzani und Eysenhardt (vgl. p. 168) beschriebene Thalassema sca- tatum. p. 463. Syphonostoma.- Hyac. Caiireiia. Monographie du genre hirudo, ou description des especes de sangsues qui se trouvent ou qui sont en usage en Piemont, 172 Würmer. avec des observations sur la generation, et sur d'autres points de l'histoire naturelle de quelques unes des ces especes. Meiiiorie della reale Accade- mia delle scienze di Toiino. 25. 1820. p. 273. Gelesen am 10. Dez. 1820. — Isis 1822. p. 1330. Zehn Arten. — Supplement ä la Monographie du genre hirudo. Memorie della reale Accademia delle scienze di Torino. 28. Torino. 1824. p. 331. Hirudo paludosa. ~ Sur les Annelides hirudinees. Nach Mem. deir Accademia delle scienze di Torino. XXV. p. 273. und XXVIII. p. 331. in Memoires de la Societe Linneeune de Paris II. u. III. 1825. p. XXVIII. Hinzugefügt: De Saint-Amas. Description d'une espece nouvelle de Sangsue, l'Hirudo oscillatoria. E, T. Jassoy. De echinorhyncho polymorpho Bremseri, adnexis qui- busdam de structura et physiologia Entozoorum in genere. Inauguraldisser- tation unter Bremser's Leitung. Herbipoli. 1820. Ausführung der Bremser'- schen Zusammenfassung des E. minutus, collaris, constrictus, filicollis in eine einzige Art. Vergleich der dabei gegebenen Auslängung mit der in der ganzen Helminthengruppe, aufsteigend von dem niedrigsten, kugeligen Echinococcus, einerseits zu den Cestoden und Trematoden, andrerseits zu den Akanthocephalen und Nematoden. L. Odier. Manuel de medecine pratiqiie. 3. ed. Geneve. 1821. p. 222. In Genf habe wenigstens der vierte Theil der Einwohner die Taenia lata (Bothriocephalus), oder habe sie gehabt (nach Davaine). J. Fraiick. Praxeos medicae universa praecepta. Taurini. I. 1821. p. 382. Symptome des Wurmfiebers. Kurt Sprengel. Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzney- kunde. I. 3. Aufl. Halle 1821. p. 133. Ives Reise nach Indien und Persien übersetzt von Dohm. II. p. 95. Die Inder schreiben alle Hautkrankheiten den Würmern zu. Breton. Medic. chirurg. Transact. of London. XL 1822. p. 307. Einer der Fälle, in welchen gleichzeitig bei einem Kranken Taenia lata und Taenia solium bemerkt wurden (nach Davaine). Mtzscli. Beitrag zur Infusorienkunde. 1816. Neue Schriften der naturforschenden Gesellschaft zu Halle. III. 1. Erkannte die Aehnlichkeit der Cerkarien mit Distomen. Jene blieben aber für ihn Infusorien, deren Vorderleib mit einem Distomum , der Hinterleib aber mit einem kleinen Kundwurm, Vibrio, übereinstimme. — Isis von Oken 1818. p. 727 — 730. — Acephalocyslen. In Ersch u. Gruber, Allgem. Encyklopädie der Wissen- schaften und Künste. I. p. 275. — Ascaris. VI. 1821. p. 44. Wie bis auf Linne darunter nur die Mastdarmwürmer verstanden wurden. ■ — Cer- caria. Ibid. I. Sect. XVI. p. Q6. 1827. — Bothriocephalus. Ersch und Grnber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. I. Sect, XIL 1824. p. 94. A. H. L. Westruml). De Helminthibus acanthocephalis comnientatio histoiico-anatomica. Hannoverae. 1821. — Isis. 1822. p. 677. — Beitrag zur näheren Kenntniss des Genus der Amphistomen. Isis. 1823. p. 390. Aeltere Quellen. 173 25 Arten. — Beytrag 7A\y Anatomie des Sfrong-ylus armntus. Isis. 1822. p. 685. Mc Ciillocli. Quart. Journ. of scienc. Vol. 11. p. 243. 1821. Nament- lich fünf bis sechs Arten Scolopeudra und Nereis, auch Cercaria (viel- leicht ein Räderthier) als leuchtend angeführt. Citat nach Ehrenberg, das Leuchten des Meeres. Keiidtorft'. Dissert. de hydatidibus in corpore humano, praesertini in cerebro repertis. 1822. Dupuy. De l'affection tuberculeuse vulgairement appellee morve. Paris. 1817. p. 271. Brachte die Hydatiden mit Tuberkeln in Beziehung. Journ. med. de Sedillot. T. 92. p. 03. 1823. Fand Echinokokken in ver- schiedenen Organen eines »Schweines bald solitär, bald mit Tochterblasen (nach Davaine und R. Leuckart). Seiler. Blutegel. Ersch und Gruber, Encyklopädie der Wissen- schaften. I. Sect. X. 1823. p. 73. Lessoii. Voyage autour du monde execute par ordre du Roi sur la Corvette de sa Majeste la Coquille. 1822—1825. Zoologie II. 1. 1830. p. 448. Annelides: Spirorbis antarctica Less. (Dentalium Lessoni), Eunice gigantea Sav. vers. mauriciae Less., Aglaura lutea Less., Cirrhinereis auran- tiaca Less. Dann im Register als Vers : als Uebergang zu den Plauarien angesehen, bei den Mollusken und allein von allen Würmern abgebildet: Homopneusis frontlosus Less., welcher verloren ging (ob das eine Schnecke war?); Planaria velellae Less., welche an Velella schmarotzt (und Chon- dracanthus scomberi). Isis. 1833. p. 144—146. Joliu Baroii. An enquiry illustrating the nature of tuberculated accretions and the origin of tubercles. London. 1819. — Illustrations of the Inquiry respecting tuberculous diseases. London. 1822. — Recherches, observations et experiments sur le developpement naturel et artiticiel des maladies tuberculeuses. Traduit par M. V. Boivin. Paris. 1825. Schrieb alle Tuberkeln, Skirrhen u. s. w. degenerirt^n Hydatiden zu. Jenner hatte das zuerst für die Tuberkeln behauptet. C. Fiselier, Brevls entozoorum seu vermium intestinalium expnsitio. Viennae. 1822. Isis. 1823. p. 874. Anordnung nach Zeder und Rndolphi; hält sie für pathologische Produkte, woran, wie Oken meint. Niemand zweifeln würde; Regeln für Aufsuchung und Aufbewahrung; die neuen Arten sollen bei Bremser erscheinen. Francis Bauer. Microscopical observations on the Suspension of the muscular motions of the Vibrio tritici. The Croonian lecture. Philos. Transact. of the R. Soc. for the year 1823. I. London. 1823. p. 1. — Observations microscopiques sur la Suspension des mouvemens musculaires du Vibrio tritici. Croonian lecture, traduit par Marteville. Annales des Sciences natur. II. 1824. p. 154. Untersuchungen über das Austrocknen. — Ueber das Aufhören der Muskelbewegung bei Vibrio tritici. Nach Annales des sciences naturelles. 1830. p, 154. Isis. 1830. p. 775. 174 Würmer. Maeliaild. Ohservnlion snr iin enorme kyste d'aceplialooystos qui avait envahi le poumon droit, le foie et la rate. Joiiru. complem. 1823. XV. p. 88 (nach Davaine). Stefano tlelle Cliiajc. Memorie sulla storia e Dotomia degli ai)imali senza vertebre del reguo di Napoli. Fase. I. 1823 (1825). Isis. 1828. p. 1126. lieber die medizinische und verscbiedeDe andere Arten von Blut- egeln. — p. 1128. Planaria ocellata; die Planarien, wie p. 1132. der Referent A. v. Sehönberg meint, sehr richtig, neben den Medusen. — I. 2. Isis. 1828. p. 1129. Unter anderen Ascaris Cheloniae. — I. 4. Ueber die Anatomie und Klassifikation von Siphunculus nudus (gelesen 7. Nov. 1822); Bericht von R. Wagner. Isis. 1832. p. 542. — I. 7. Siphunculus echinorhynchus. — I. 8. p. 139. Untersuchungen über den Bandwurm, gelesen 7. Nov. 1824. Bericht von R. Wagner. Isis. 1832. j». 546. — II. 19. p. 389. Abhandlung über die Anneliden. Bericht von R. Wagner. Isis. 1832. p. 554. Nereis gigantea, cuprea, scolopendrides, lineata, squa- raosa, flexuosa, einige Spio, Nais, Lumbricus einschliesslich Arenicola — p. 555., genauer p. 647. Polin. — III. 6. Isis. p. 558. Ueber die neuen Arten von Snbella. Isis. p. 153. -- IV. 1829. p. 177. Gordius pusillus. — Compeudio di elmintografia un)ana, edizione seconda. Napoli 1833. I. Zoo- logica et aiiatomica. II. Storico e fisiologica. III. Patologica terapeutica e clinica. — Ueber Albione muricata Sav., von R. Wagner. Isis. 1834. p. 129. — Ueber das Vorkommen von Polystoma im Blute des Menschen. Osserv. med. di Napoli. 1834. 15. Sept. C. C. Schmidt, Jahrbücher der iu- und ausländischen gesammten Medizin 1835. VIII. p. 304. L. Rolaiido. Neues Thier zur Klasse der Echinodermcn. Isis. 1823. p. 398. Bonellia nov. gen. fuliginosa R. Aus Memorie della R. Academia delle scienze di Torino XXVI. 1821. p. 539—551. Fr. y. P. (xruitliulseii. Anatomie der gezüngelten Naide und über Entstehung ihrer Fortptianzungsorgane. Nov. Act. phys. med. XI. Dec. II. I. Bounae. 1823. p. 233. — Ueber die Nais diaphana und Nais diastropha mit dem Nerven- und Blutsystem derselben. Ibid. XIV. I. Bonnae. 1828. p. 407. Julia Foiiteiielle. Archive de medecine. 1824. T. V. p. 350 (nach Davaine). Wie es scheint ein Durchbruch einer Tänie in die Blase, Entleerung, Heilung. J. Cloeqiiet. Anatomie des vers intestinaux. Paris. 1824, Gekrönte Bearbeitung der von Cuvier 1818 veranlassten Preisfrage der Pariser Akademie; unterschied besonders die vier Längslinien der Nematoden nach der Verschiedenheit ihrer Bedeutung und beschrieb die vorderen Ana- stomosen der Gefässe in den Seitenlinien, in manchem übrigens sell)st- verständlich noch unrichtig. Hiisson. Acad. de medecine, Seance du 24 aoüt 1824. Bullet, des sc. medic. IV. p. 89. Aushusten von Hydatideu, wahrscheinlich aus der Leber herrührend, Heilung (nach Davaine). Aeltere Quellen. 175 L. Jiiriiie. Note sur la douve ä long coii (Fasciola lucii). Extrait des Men). de la Soc. de Physique et d'hist. uatiir. de Geneve. II. 1. p. 145. — Aiiuales des sciences naturelles. IL 1824. p. 489. — Isis. 1830. p. 784. Mereuie tecnologique. Mars 1823. Terpentinöl gegen Bandwürmer. Gioruale di tisica, chiraia, storia naturale, niedieina ed aiti. Dec. IL T. VI. Pavia 1823. p. 247. Ausser obigem frische ►Stutenmilch (nach Kortum) und Baumöl gegen Bandwürmer. Heiiir. H. Bronn. Zur angewandten Naturgeschichte und Physiologie. Heidelherg. 1824. Nimmt mit Cuvier p. 121 die Entozoa (Taenia, Fasci- ola, Filaria, Ascaris, Strongyhis) unter die Znophyta, p. 140. die Annelides (Abranchia, Dorsibranchia, Tubicola) unter die Articulata, Vibrio aeoti und glutinis? zu den Ini'usoria. Pellieiix, aiue. Observation d'histoire naturelle sur le dragonneau d'eau (iouce et description d'un ver d'une espece rare, qui parait etre une Variete dti genre Gordius. Orleans. 1825. Besprochen in Meraoires de la Soc. Linneenne de Paris. V. 1827. p. LVIII. — Observations sur le Dragonneau d'eau douce (Ines a la societe Royale des sciences d'Orleans le 4 Mars. 1825). Annales des sciences naturelles. VI. 1825. p. 493. — Isis. 1832. p. 178. Recamier. Kevue medicale. 1825. 1. p. 28. Punktion einer Cyste im rechten Hypochondrium. Heilung (nach Davainej. L. Derheims. Histoire naturelle et medicale des sangsues, contenant la description auatomique des organes de la sangsue officinale, avec des considerations |)hysiologiques sur ces organes, des notions tres eteudues sur la conservation domestique de ce ver, sa reproduction, ses maladies, sou application etc. Paris 1825. Pelletier et Huzard. Recherches sur le genre Hirudo. Journal de Pharmacie. XL 1825. p. 105. J. Fleming', lieber die britischen Röhrenwürmer. Aus Edinb. phil. Journal Xll. 1825. H. 24. p. 238. u. Isis. 1832. p. 608. L. Dufour. Notice sur les cocons ou les oeufs du Lumhrlcus terres- tris. Annales des sciences natur. V. 1825. p. 17. — Nouvelle Notice sur les oeufs du Lumbricus terrestris. Ibid. 1828. i>. 216. — Isis, 1834. p. 1024. — Noticc sur la Filaria Forficulae, espece de ver trouvee dans l'abdomen du peroe oreille. Annaics des sciences naturelles XIII. 1828. p. ÖÜ. — - Observations sur une nouvelle espece du genre filaria. Ibid. XIV. 1828. p. 222. F. triciispidata aus Gryllus burdigalensis und vermeint- liche Filaria filariae. — Isis. 1840. p. 1025. — Recherches sur quelques ento/oaires et larves parasites des Insectes orthopteres et hymenoi)teres (presentees ä l'Acad. des sciences le 4 Juill. 1836). Rapport. Coniptes rendus. III. 1836. p. 750. Annales des sc. nat. IL Serie. VII. Zoologie 1837. p. 6. Filaiie de la Sauterelle, du Sphecodes, Oxyure de la cour- tilliere; Spherulaire du bourdon; Gregarine und schmarotzende Insekten- J76 " Würmer. larven. — Ilelniintlies dans im bostrieliide. Annales de la Soc. entoniol. de France III. Ser. III. 1855. p. XXXVI. LatreHle. Familles iiatui-elles du Regne aniraal. Paris. 1825, III. yerie: Les Acepbales (auiniaiix apathiques de Lamarck). I. Race: Les gastriques. I. Sectlou: Eutozoes. p. 507. I. Cl. Elniinthozoa (Vers cavitaires). I. Ordre: Eutomoida; meist parasitische Krebse, in Fani. V, Acola (ohne Anhilnge) unter anderen Nemertes und Planaria. II. Ordre: Lumbricoida (Anodontes oder Nematoides und Echiuostoma). II. Classe: Elmintbaprocta, Hirudiformia (Trematoda, Cestoidea, nebst Cystica). II. Serie. Les Cephalidiens (aniraaux sensibles de la Marck). II. Cl. p. 235. Annelides, Annulosa. Boneliia, Sipunculus, Priapulus unter Holothuridea apoda p. 530; Cercaria und Furcocerca p. 551. unter Agastrica; Räderthiere p. 549 unter den Polypen. — Des rapports generaux de rOrganisation exterieure des animaux invertebres articules, et comiaraison des Anuclides avec les Myriapodes, mit Tableaux. Division I. Articules pediferes. Section I. Pieds ambulatoires. Type premier: Polj'gnatlies. Type second: Pseudognathes (Crabe-araignees und Arachnides). Sect. II. Pieds tres imparfaits (Annelides). Type III. Laryngostomes. Type IV. Pliaryngostomes (kopflose). Divis. II. Type V. Apodes ou Vers: Cl. VI. Helmintbogees (Hirudinces, Lonibricines); Classe VII. lutestinaux mit Lernaea als Epizoaires den Cavitaires entgegengesetzt. Classe VIII. Monogenes (poiut d'organes sexuels, du moius masculius; Vers paren- chymateux Cuvier: Trematodes, Cestoides, Cystiques). Versuch eines Vergleichs zwischen Myriapoden und Anneliden nach Zahlen der fiiss- tragenden Segmente. Pescliier. Notiz über die Eigenschaft eines fettartigen Princips der Farnvvurzel, den Bandwurm abzutreiben. Verhandlungen d. allgem. Schweizer. Gesellsch. f. d, gesaramt. Naturwissenschaften in ihrer elften Jahresversammlung zu Solothurn. 1825. p. 61. Auch über die Gründe, aus welchen die Verordnung dieses Mittels häutig erfolglos bleibe. U. Jolmston. Beyträge zur britischen Fauna aus Edinburgh philos. Journ. XIII. 1825. H. 26. p. 218. Isis 1832. p. 610. Cirratnhis (nahe Terebella tentaculata Johnston). J. Peterka. Versuch einer systematischen Darstellung der Drehhorn- und Lungenwurmkraukheit der Schafe. Prag. 1826 (nach Davaine). E. Melius. Observationes anatomicae de distomate hepatico et lanceolato ad Entozoorum humani corporis historiam naturalem illustrjindam (unter Bremser geschrieben). Göttingen. 1825. Referat von Westrunib. in Isis. 1826. p. 027. — Sah Distoma hepaticum beim Menschen, das Gefässsystem mit hinterem Porus, welches er für mit dem Darm ver- bunden hielt, und den gewimperten Embryo der Trematoden. Isis. 1831. p. 1^)0. Mooren. De lumbrici terrestris structura. Annal. Aead. Gandaviensis. 1829. 8. 126. Ueber den Kreislauf bei Erpobdella vulgaris (geschrieben 1826). Citat nach R. Wagner. ■ Aeltere Quellen. • 177 Ed. Osler. On biUTOwing and boring- mariue animals. Philos. Transact. of tbe R. Soc. of Loudou for tbe year 1826, III. London 1826. XXV. p. 362. Nereiden, Arenicola, Teiebella conchilega. Deren Ver- fabren. Abstraets II. p. 278. Isis. 1836. p. 580. Ileusiiiger. Bericbte aus d. K. Antbropotoraiscben Anstalt zu Würz- burg. 1826. p. 17. Zur Literatur der Acepbalocysten , Citat von Kubn. Deslaiides. Observation sur l'emploi de l'ecorce de racine de grenadier coutre le Tenia. Nouv. bibliotb, med. t. IX. 1825. p. 76. Wie die Fleiscber und Fleiscbwaarenbändler besonders von Bandwürmern beimge- sucbt würden, wofür einen Grund zu erforscben, der Autor von ibm nicht zu erwarten bittet (nach Davaine). C. D. Deglaud. Memoire manuscript envoye a la Societe Linneenne, reufermant la description d'iin ver rendu par le vomissement; rapport par J. H. Leveille. Memoires de la Societe Linneenne de Paris. IV. 1826. }). 132. p. XXXVIII. Ein von einem Kinde verschluckter Gordius durch ein Brechmittel entleert. — Auch als Description d'un ver filiforme rendu par le vomissement. Recueil des travaux de la Societe d'aniateurs des sciences, de l'agriculture et des arts de Lille. 1823, p. 166. Dieses Citat nach Davaine. Blaiidiu. Anatomie pathologique. Paris. 1826. p. 215. Spulwurm in der Luftröhre. (xeoftroy Saint -Hilaire. Memoire sur deux especes d'auimaux nommees Trochilus et Bdella par Herodote, leur guerre et la part qu'y prend le Crocodile. Memoires du Museum d'bistoire naturelle. XV. 1827. p. 467. Es gebe keine ecbten Blutegel im fliessenden Wasser des Nils. Die liier gemeinten saugenden {ßciillw) Thiere, welchen der Charadrius aegyptius nachstelle, seien Schnaken (vgl. p. 186). J. Tytler. Ueber den Biss des Ceylonischen Blutegels. Jameson's Edinburgh uew philosoph. Journal. I. 1826. p. 375. Isis. 1832. p. &'6Q. L'Hermiiiier. Dissertation sur le dragonneau, et sur les cinq vers qui se trouventle plus communementdans l'intestin de l'homme. Paris. 1826, Aiit. Buges. Recherches sur l'Organisation de quelques especes d'Oxyures et de Vibrions. Annales des scienc. natur. IX. 1826. p. 225. — Recherches sur la circulation, la respiration et la reproduction des aunelides abranches. Ibid. XV. 1828. p, 284 (presentees a TAcademie R. des sciences le 15 Sept. 1828). Einschliesslicb der Hirudineen. — Isis. 1830. p. 234. Froriep's Notizen XXIV. p. 65. — Rechercbes sur l'organisation et les moenrs des Planariees (presentees a l'Acad. R. des sciences le 17 Sept. 1828). Annales des sciences nat. XV. 1828. p. 139. — Isis. 1830. p. 169. — Apercu de quelques observations nonvelles sur les Planaires et plusieurs genres voisins (lu ä l'Acad. R. des sciences 5 juill. 1830). Ann. des scienc. nat. XXI. 1830. p. 72. — Isis. 1833. p. 619. — Lettre relative au memoire precedent. Ibid. p. 91. — Description d'un uouveau Zoophyte, voisin des Bothriocephales. Ibid. XXVI. 1832 p. 198. Catenula Lemnae. — Isis. 1833 p. 233. — Nouvelles Observation Bronn, Klassen des Thier-Keicha. IV. 1. 12 178 Würmer. sur la Zoologie et rauatomie des Anuelides abrauches setigeres. Ibid. IJ. Serie. VIII, Zoologie. 1837. I. p. 15. Lombric; especes. II. p. 25. ConsideratioDS anatoniiqiies et physiologiques. III. p. 30. Autres aimelides abranches setigeres: Derostoma laticeps (vgl. Plauaires. 1830), Nais vermi- cularis? und equisetina, Tubifex, Enehytraeiis, UDcinarius; Disposition. Yrart. Note sur l'existeuce de coenures cerebraux dans la nioelle epiniere du mouton. Recueil de med. veterin. IV. Paris 1826. p. 394 (nach Davaine). Coenurus im Rückenmark eines Schafes mit Lähmung der hinteren Gliedmaassen. (xuillery et Leveille. Sur les saugsues. Memoires de la Societe Linneenne de Paris IV. 1826. p. XXXVIII. daselbst V. 1827. p. LVIII. besprochen. Cliaigiiaud. D'ime maladie vermineuse qni attaque les yeux de Tespece bovine. Journ. ou recueil de med. veter. IV. 1827. Paris, p. 573. Kefersteiii. Ueber den unmittelbaren Nutzen der Insekten. Ab- handlungen der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Der neuen Folge I. Sammlung. Erfurt 1827. Blutegel mit alter Literatur. Regenwurm, welchem K. noch viele Heilwirkungen zuschreibt. Moquiii Tandoii. Monographie de la famille des Hirudinees. Paris. 1827. K. E. Y. Bär. Beiträge zur Kenotniss der niederen Thiere. Nova Acta physico-medica. XIII. II. Abth. Bonuae. 1827.. I. Aspidogaster conchi- cola, ein Schmarotzer der Süsswassermuscheln p. 527. (gearbeitet 1824). II. 1. p. 558. Distoma duplicatum. p. 750. Bucephalus polymorphus. p. 589. Filaria in Auodonta auatina. III. Filaria bei Limnaeus stagnalis (gearbeitet 1825). — III. p. 605. Ueber Zerkarien, ihren Wohnsitz und ihre Biidungsgeschichte, sowie über einige andere Schmarotzer der Schnecken, p. 627. dass die „königsgelben" Würmer Zerkarien erzeugen. — p. 655. Filaria bei Paludina impura (gearbeitet 1825). — IV. p. 660. Nitzschia elegans (gearbeitet 1825). — V. p. 679. Beitrag zur Kenntniss des PolyStoma integerriraum (gearbeitet 1825). — II. p. 611. Aufstellung des Genus Chaetogaster für einen Wurm aus der Athemhöhle und Niere von Limnaeus stagnalis (Einreihung von Nais vermicularis Müller dahin) und frei vorkommend. III. p. 655. Derselbe bei Paludina impura. p. 656. bei Physa fontinalis. — VI. p. 690. Ueber Planarien. Kritik der älteren Literatur, Begräuzung der Gattung, Organisation, Paarung, Fortpflanzung, Schmarotzer und Verwandtschaften. — Isis 1830. p. 183. — VII. p. 731. Die Verwandtschaftsverhältnisse unter den niederen Thieren : Die Ein- geweidewurmer dürfen keine besondere Thierklasse bilden. Sie machen nicht mehr eine solche aus als Meer-, Süsswasser- und Laudthiere. Doch übe das Leben in anderen Thieren einen besonderen Einfluss aus. In diesem Sinne lässt v. B. Entozoa gelten. Der Ausdruck Binnenthiere sei aber dem der Eingeweidewürmer vorzuziehen, weil Vibrionen auch in Pflanzen vorkommen (Bauer). Enthelminthes könnten davon eine Haupt- abtheilung sein. Aeussere könnten Epizoa und Ephelminthes, alle zu- Aciterc Qm^llcn. 179 siinuncn Pnrasitae hcissen. p. 740. Die Typen der Gegliedeiteii, Strablen- ITwniigen, Mollusken und Wirbeltliieie. Aber mau dürfe nicht mitCuvier an den Tyi)us, sondern nur an die Klasse einen Anspruch auf einen gewissen Grad der Ausbildung machen. Die Tbiere mit vorherrschenden Längsdimensionen führt v.B. vonLineola, Vibrio, Filaria, vielleicht Nemertes, Gordiiis zu Nais. Bei höherer Entwickelung trete Wiederholung ein p. 74.S. So werden Nematoidea zu Annulata (Ectobrancbiata, Ento- branchiata, Tubicolae als Ausläufer zu den Mollusken). Viele Insekten ohne Metamorphose geben sich als verhärtete Anneliden zu erkennen. Dann in höherer Entwickelung die Differenzirnng . der Segmente. Ver- einigung des Längentypus mit dem Flächentypus bei Trematoden mit Planarien; bei Cestodeu die Längeudimension mehr vorherrschend; von Lemniscus durch Ligula zu Tänia u. a. — Zurückweisung einer Zurecht- weisung. Isis. 1828. p. 671. Raspail und Aspidogaster betreffend. Kaspail's Vorlesung. 24. Aug. 1827 vor der Soc. d'hist. natur. und 25. Ang. vor der Soc. philomathique, 17. Sept. vor der Akademie. Darüber Berichte in Bullet, des sciences natiir. XII. p. 190 und Froriep's Notizen. 403, — Observations sur les Planaires pour servir d'addition aux recherches sur les Planaires de Mr. Ant. Duges. Nach den Beitrag-, z. Kenntn. d. niederen Thiere. Annales des sciences natur. XV. 1828. — lieber Linne's im Wasser gefundene Bandwürmer. Verhandlungen natiir- forschender Freunde in Berlin. 1829. I. p. 328. J. Y. (l. Hoeveii. Handboek der Dierkunde, eerst Deels eerste Stuk, Delft 1827: Geleiachtige Dieren en Ringwormen. Unter den Geleiachtigen of Straaldieren : Gl. IV. Ingewandswormen. I. Parencliymatosa mit Blaas- wormen Cystica (Echinococcus, Coenurus, Cysticercus, Anthocephalus), Lint- of Bandwormen, Cestoidea, Doorboorde Wormen, Trematoda, Dooru- hofdigeWormen,AcanthocephaIa;II. Utricularia(Draadwormen,Nen]atoidea). Meint, obwohl er die Geschlechtsverhältnisse kennt, dass die Eier dieser Würmer nicht von aussen kommen, wo es Eingeweidewürmer nicht gebe, sondern iin Innern der Wirthe entstehen, bei welchen sie auch im unge- borenen Stande und in Organen vorkommen, welche nicht nach aussen geöffnet sind. Er findet p. 110. in ihnen den stärksten Beweis der Generatio aequivoca. Als entozois affines zu den Nematoden p. 122. Borlasia und Lernaea. Unter den Gelede Dieren: Gl. VI. Ringwormen, Annulata: Cryptobranchia (Hirudinea, Lumbricini, bei welchen Thalassema), Noto- branchia (Aguatha, Gnathophora), Cephalobranchia (Amphitritea, Serpulacea). Die Sipunculacea und Priapulacea mit Minyas und Molpadia bildeten die Echinodermata apoda. Die Cerkarien stehen zwar bei den Infusoria, aber es wird Nitzsch's Vergleichung mit den Trematoden angeführt. Die Räderthiere bilden als Bastardpolypen die erste Ordnung der Polypen. — Isis 1828. p. 1151. — Handbuch der Zoologie, nach der zweiten holländischen Ausgabe. Leipzig. 1850. Bd. I. Cl. V. p. 154. Entozoa: Sterelmintha mit Cystica, Cestoiden, Acanthocephala, Trematoda und Coelelmintha oder Nematoidea, darunter Linguatula als Phalanx der 12* 180 Würmer. Acanthotlieca, mit Anhang für Anguillula und Gordiaceen wegen deren freien Vorkommens^ Cl. VI. Rotatoria. Cl. VII. Anniüata: Tnrbellaria, Suctoria, Setigera; dazu in Anmerkung Sagitta. Die von R. Leuckart 1856 hierzu gegebenen Nachträge und Berichtigungen werden an späterer Stelle angeführt werden. J. Müller, lieber den Kreislauf der Blutes bei Hirudo vulgaris. MeckeFs Archiv für die Anatomie und Physiologie. 1828, H. 1. p. 26. E. H. Wel)er. lieber die Entwicklung des medizinischen Blutegels. Ibid. H. 3 u. 4. p. 368. 369. Fr. Chr. H. Ci'ei)liii. Observationes de Entozois. I. Gryphiswaldi. 1825. Isis 1828. p. 154. Filaria labiata, bicolor, Cyprini rutili; Tricho- cephalus crenatus ; Spiroptera obvelata, media, truncata, aculeata; Ascaris dispar, vesicularis ; Echinorhynchus polyacanthns, polyacanthoides, tuberosus, globulosus; Amphistoma variegatum, platycephalum, urnigerum; nenn Arten von Distoma, Caryophyllaeus, drei Arten von Bothriocephalus, einer bei der Katze , sieben von Taenia. — Filariae et monostomi species nova in balaena rostrata. Nova acta phys. med, XIV. II. 1829. Bonnae. p. 874. Filaria crassicauda, aus den Corpora caver- nosa penis in die Urethra hängend, viele Männchen und noch mehr Weibchen, p. 879, Mouostomum plicatum. — J. S. Ersch und J. P. Gruber, Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften, XXVIII. 1836. p. 309. Distoma, besser Distomum, sehr ausführlich. — Im Nachtrag. XXIX, 1837. p. 328, Die Embryonen. — Helminthologische Bemerkung, Archiv f, Natur- geschichte. IV. 1838. I. p. 373. dass encystirte Nematoden nie Geschlechts- theile besitzen. — Monostomum faba Bremser. Arch. f, Naturgeschichte, V, 1839, I. p, 1. — Blasenschwänze mit dem Urin ausgeleert. Archiv f, Anatomie u, Physiologie u. wissenschaftliche Medizin, 1840. p, 148, Hiernach wären die von Weiten kamp im Provinzialsanitätsbericht des K. Medizinalkollegs von Pommern, 1835, IL Sem, p. 52. 53, beschriebeneu mit dem Harn entleerten Hydatiden nicht Echinococcen, sondern ein- köpfig gewesen, wie auch W, mit der Lupe Haken und Oscula hatte er- kennen können. Creplin nimmt als Ursache der Bildung ! ! eine metastatische Uebertragung eines rheumatischen Stoffes von den Athem- werkzeugen auf die Blase an. — Ersch und Gruber, Allgemeine Ency- clopädie, XXXV, Enthelmiuthologie, C, vertheidigt auch hier die Ent- stehung der Eingeweidewürmer durch Urzeugung. — Endozoologische Beiträge. I. Ueber Taenia denticulata und T, expansa Rud, Archiv für Naturg, VIII, 1842, I. p. 315, — IL Monostomum expansum Crepl, p, 327. — III. Distomum veliporum Crepl. p. 33, — IV, Amphistomum scleroporum Ibid, X. 1844, I, p, 112, — V, Zweifelhafte Rundwürmer aus Bradypus, Phacochoerus, unter der Haut der Fledermäuse, in der Lunge der Natter, im Rochen, in Lepidopus, encystirt in Sorex, p, 115, — Ueber Echino- rhynchus tuba, Arch, f, Naturg. XIV, 1848, I. p, 163, — Echinorhynchus globocaudatus der Eulen mit einem Stückchen Darm, — Nachträge zu Gurlt's Verzeichniss der Thiere, in welchen Endozoen gefunden werden. Aeltere Quellen. 181 III. Nachtrag. Arch. f. Naturg-. XV. 1849. I. p. 52. IV. Nachtrag. Ibid. XVII. 1851. I. p. 269. — Beschreibung zweier neuen Araphistomiimartea aus dem Zebuochsen. Arch. f. Naturgeschichte. XIII. 1847. I. p. 30. — Eingeweidewürmer des Dicholophus cristatus. Abhandkmgen der naturf. Gesellschaft zu Halle. I. 1853. p. 59. Echinorhynchus taenioides Dies, p. 60. 61; Ascaris pterophora; Oxyuris allodapa n. sp; p. 64. Taenia brachyrhyncha uov. sp. P. eil. A. Louis. Du tenia et de sou traitement. Memoires sur diverses maladies. Paris. 1826. p. 548 (nach Davaine). Dass Band- würmer in der Regel bei gut genährten Personen vorkommen. P. A. BriaiK^ou. Essai sur le diagnostic et le traitement des acephalocystes. 1828. Experimentirte für das Hydatideuschwirren mit einer Schweinsblase voll Hydatiden und schob das Schwirren auf die Schwingung der ßlasenwand (Cruveilhier auf die Reibung der Blase). Er verwerthete dasselbe zu diagnostischen Zwecken, wie nach ihm Piorry, Traite de la percussion mediate (Paris 1828). 2, edit. Paris 1831. und Cl. Tarral. Recherches propres a eclairer le diagnostic de diverses maladies. Journ. hebd. de medeciue. 7, p. 110. 1830. Citate von Legrand und Davaine. F. Gr. Heiupricli et Cli. O. Ehreiiberg-. Symbolae physicae. Pars zool. I. 1826. Isis. 714. Bei Hyrax syriacus Eingeweidewürmer: Oxyuris flagellum, pugio, Physaloptera spirula. - Nemertinen. Schmalz. De Entozoorum systemate uervoso. Diss. inaugur. Lipsiae 1827. Isis. 1827. p. 965. R. A. Berthold. Latreille's natürliche Familien des Tbierreichs übersetzt. Weimar 1827. In der zweiten Reihe der Cephalidia dem ersten Stamm, Mollusca, folgend die Helminthoidea, deren erste Klasse Cirrhipedes, zweite Klasse Aunulosa (Notobranchia, Cephalobranchia, Mesobranchia, Enterobranchiaj. In der dritten Reihe der Acephala als erster Zweig des ersten Stammes der Gastrica die Entozoa mit Helminthogama: Entomoidea (Planaria, Lernaea) und Lumbricoidea (Ascaris) und Helminthoprocta: Hirudiformia (Fasciola), Cestoidea, Cystica. Isis. 1828. p. 391. 393. Uiiger. Die Metamorphose der Ectosperma clavata Vauch. Bonn 1827. Ann. d. sciences natur. 1828. XIII. p. 428. Beobachtung der Notommata. Fr. Erdmami. Einige Worte über den Bandwurm, Bothriocephalus latus Bremseri. Zeitschr. f. Natur- u. Heilkunde v. Choulant u. a. V. 1828. p. 160. Dessen Häufigkeit und ausschliessliche Vertretung auch in den Ostseeprovinzen, Abhängigkeit des Vorkommens nicht von der Abstam- mung der Menschen, sondern vom Wohnsitz. Calmeil. Observ. de cysticerques dans l'encephale. Journ. hebdom. de med. I. Paris. 1828 (nach Davaine). Andral. Anatomie pathologique. Paris. 1829. II. p. 215. Spulwurm in der Luftröhre. Clinique Medicale. Paris. Viele interessante Fälle von Erkrankungen durch Würmer (vgl. Davaine. Traite des Entozoaires). lJ; des Oedlandes betrifft, sagt Theon in der Scholie, dass es einen solchen auch in den Sümpfen gebe und lässt einen Vergleich mit dem Regenwurm nach Gestalt und Gliederung folgen. Einen Gedanken, welchen Aldrovandi als zu er- wägen bezeichnet hatte, zu leicht annehmend, hat Griffith hieraus ent- nehmen wollen, Theon habe den Gordius aquaticus gekannt und 6?.o?u'yon' genannt. Die Scholien des Theon sind sehr interpolirt. Es scheint, es sei ein Satz vorhanden gewesen, in welchem, wie bald hernach der Regenwürmer, so auch einer schlanken Egelart, etwa der Nephelis, als eines Wetterpropheten gedacht wurde, wie von den späteren Autoren der Hirudo. Durch dessen Ausfall kam wohl der dem Wüstensänger an- geschlossene Rohrsänger zu dem komischen Vergleiche mit dem Regen- wurm. Aus der Zeit vor Galenus sind uns durch Aetiusnoch überliefert worden die Nachrichten des Arztes Herodotus, welcher wahrscheinlich unter Hadrianus lebte, über Würmer und Wurmbehandlung, sowie eine Mittheilung des Archigenes über mit dem Urin abgegangene Haare, welche vermuthlich die später so häufig als Würmer beschriebenen, im Ureter in Haar- oder Wurmform gebrachten Blutgerinsel waren. Mar- cellus gab die gewöhnlichen Verwendungen der Regenwürmer. Auch Asclepiades ging dem Galenus voran mit praktischen Rathschlägen gegen Blutegel im Schlünde. Bei Galenus selbst finden wir eine ausführliche Behandlung, wie dieses Gegenstandes, so auch des medizinischen Gebrauches der Egel, für welchen Serapion ihm Vorläufer war, unter Angabe der Indikationen und der Manipulationen. Er erzählt ausführlich eigene Beobachtungen über Blutegel im Nasengange. Für die platten Würmer hat er neben xeioiai, wie auch Florentinus, die Bezeichnung Tiavi(xi, welcher, als ohne Zweifel der älteren, die bei Plinius gebräuchliche lateinische taeniae nachgebildet ist, und welche selbst demnach schon den alten Aerzten geläufig gewesen sein musste. Eine schlechte Schreibweise der lateinischen Sprache für den Bandwurm, tinea, z. B. bei Scammonicus, bei spä- teren häufig, hat in ihrer Zweideutigkeit zuweilen Verwirrung gestiftet, indem dasselbe Wort, z. B. bereits von M. Porcius Cato in De re rustica, Allgemeine GoscLiclite bis um 1S30. 193 l'tir die Kleidermotte gebraucht wird. Galenus unteiscliied wieder drei Arten von Darmwürmern des Menschen. Ueber den Dracunculus waren seine Vorstellungen unklar. Schon vor ihm, bei Soranus, dann nach ihm bei PoUux ist diejenige Verwirrung deutlich, in welcher das durch jenen Wurm verursachte exotische, in Europa nur importirt und selten vorkommende Leiden zusammengeworfen und verwechselt wurde mit einer häutig beobachteten Entzündung mit Ausstossung wurmähnlicher Seimen, wobei bald dieses Leiden, wie bei Pliuius und noch heute bei uns im Volke, den Namen des Wurmes erhielt, bald, wie ihm und mit ihm, dem Dracunculus überhaupt die thierische Natur abgestritten wurde. A e 1 i a n u s brachte ausser dem bereits Erwähnten am meisten über Seeskolopender. Kegenwürmer kannte er als Speise junger Krokodile. Das bei Galenus, wie bei Aristoteles, vorkommende Diminutivum ay.Mh'i'Aiov, wahrscheinlich für Fliegenmaden in den Ohren, findet sich wieder bei Athenäen s. Wo solchen Geschöpfen nachgesagt wird, dass sie im Tragsack oder in der Leibeshöhle der Trigla, unter welcher man MuUus erkennt, an Stelle der Jungen erzeugt würden, die Fruchtbarkeit der Fische vernichtend, handelt es sich um parasitische Würmer, wahr- scheinlich Filarien. An anderen Stellen sind ay.colity.iu Fischläuse; ay.iölii'S. ist Made; Tccivica sind Bandfische. Severus Scammonicus brachte die Mittel gegen Würmer und die Heilkräfte des Regenwurms in zierliche Verse, vermuthlich zum Nutzen der jungen Candidaten der Medizin. Oribasius behandelte in seinem Buche über verschiedene Weisen der Blutentziehung auch die Blutegel. Des Aetius wurde oben gedacht als eines Ueberlieferers medizinischer Nachrichten, insbesondere derer von Leonidas über Dracunculus, von Herodotus, von Archigen es. Derselbe sprach die Lehren über die sehlimuie Bedeutung des Abgehens todter Spulwürmer und die Entstehung der Bandwürmer aus Darmfetzen nach. Alexander Trallianus be- richtete von Bandwürmern erstaunlicher Länge. Die etymologischen Erklärungen des Bischof Isidor von Sevilla gaben die systematische Stellung und den Inhalt der Klasse der Würmer in einer, trotz der Vermischung mit Insektenlarven, weichen und flügel- losen Insekten, Myriopoden und Arachniden, immerhin interessanten Auf- führung. Zunächst den Schlangen gestellt, sind die Würmer doch von diesen, wie man sagen kann, wörtlich (non est illi Spinae rigor) als wirbel- lose unterschieden, fast 1200 Jahre früher, als man gewöhnlich diese Unterscheidung gemacht annimmt. Sogar das, was daraus an Verschieden- heit für die Muskelbewegung hervorgeht, ist hervorgehoben. Indem deut- lich ein weicher Körper für den Wurm verlangt wird, ist trotz ersicht- licher Mängel, welche namentlich entspringen aus Unkenntniss der Be- sonderheit tracheater Arthropoden und der Entwicklungsgescliichte der Insekten, die Umgrenzung durch Ausschluss der beschälten Mollusken Bronu, Klassen des Thiei- Reichs. IV. 1 13 194 Würmer. und der Zoopbyten eher besser, als diejenige, welche im achtzehnten Jahrhundert für die Würmer beliebt wurde. Paulus Aegineta brachte den Dracunculus, an dessen thierischer Natur er nicht zweifelte, in die Verwandtschaft der Würmer, wusste von dessen Vorkommen auch in Italien und gab bei der Behandlung durch Extraktion Vorsichtsmassregeln gegen das Abreissen des Wurmes, welche den jetzt üblichen ähneln, da sie damals wie jetzt den Völkern, bei wel- chen das Thier verbreitet ist, abgesehen worden sind. Photius über- setzt in der Reproduktion des Agatharchides nach Plutarch cioaxorria mit angues. Die Summe der egyptischen, persischen, griechischen medizinischen Erfahrungen und Theorieen ging auch für die Würmer in der arabischen Aerzte fleissige Schriften über. Diese unter den Titeln der Hortus medici, Paradisi, Aphorismi, Compendia, Medicamenta parabilia und composita, Utilitates animalium, Historiae animalium, Antidotaria u. a., von den Ein- zelnen, die philosophischen nicht gezählt, in mehreren Fällen zu Hundert und zu Hunderten geliefert, bewahrten ein halbes Jahrtausend fast allein jene Schätze des Alterthums. Häufig sind diese Schriften nur Ueber- setzungeu des Hippocrates, Aristoteles, Galenus, Paulus Aegineta. Auch wo, in der Blüthezeit um lOüO— 1200 n. Chr., sie reicheren Gehalt haben, sind sie deutlich im Geiste der hippokratischen, aristo- telischen, galenischen Schule abgefasst. Es würde demnach zu weit führen, die Araber einzeln zu besprechen. Es mag jedoch hervorgehoben werden, dass wir bei A vice n na nicht allein eine hoch ausgebildete Pathologie, Therapie und Diätetik in Bezug auf Wurmkrankheiten, sondern auch eine physiologisch -teleologische Spekulation über die Entstehung der Einge- weidewürmer finden. Als unterscheidbare Arten werden vier aufgeführt, die Bandwürmer in zwei Formen, die Kürbisskernen ähnlichen abgelösten Proglottiden besonders, diese auch unter dem Namen der Askariden, da- neben die grossen und die kleinen Spulwürmer, also die Ascaris lumbri- coides und die Oxyuriden oder Askariden des Aristoteles. Vielleicht lag nicht ein blosser Irrthum in jener Unterscheidung der Bandwürmer, sondern war sie begründet auf die Erfahrung, dass bei der einen ßand- wurmform die Abstossung einzelner Glieder gewöhnlich sei, bei der anderen nicht. Der Ausdruck Ascaris aber, übrigens nur von den Ueber- setzern herrührend, war, indem er auch für Insektenlarven gebraucht war, ganz besonders geeignet, für verschiedenes auch bei den Helminthen an- gewendet zu werden und zu Verwechslungen zu führen. Auch Rhazes gebrauchte ihn für die Kürbisswürmer. Die Würmer im Bauche entstehen dem Avicenna alle aus dem Darminhalt, aus Leben gewinnendem Kothe, mit dem Nutzen einer Beschränkung der Fäulniss, gleich wie in im Freien faulenden Substanzen andere Würmer, selbst Skorpione, indem wohl Bücherskorpionchen für junge wahre Skorpione angesehen worden waren. Bei den Eingeweidewürmern tritt der gedachte Nutzen mehr zurück, da der Koth normal entleert werde, der Nachtheil mehr hervor in den gefähr- Allgemeine Gescliiclite bis um 1S30. 195 liehen und lästigen Symptomen : Heissbuuger, Fieber, Hirnerscheinungeu, Fallsucht, Herzklopfen, Kolik, Durchbohrung der Rauchwand, bei Aska- riden Jucken am After. Diesen Irrthura über die Entstehung muss man nicht zu schwer nehmen , die Theorie vielmehr besser erachten, als die der Entstehung aus Darmzotten. Man muss bedenken, dass nur der eine, freilich sehr wichtige Punkt übersehen war, dass Eier, Embryonen, Larven in den Darminhalt gebracht worden sein müssen, da dann hernach die Ernährung, der Massenaufbau wirklich aus dem Darminhalt geschieht. Welche Art von Eingeweidewürmern entstehe, das bestimme sich nach der Region des Darmes, auf dessen Inhalt im oberen Abschnitte die Galle massgebend einwirke, während die Würmer im unteren Abschnitte gross zu werden nicht Zeit hätten. Die kleinen seien wegen der geringen Grösse und des Wohnsitzes minder schädlich, die grossen hartnäckiger. Das Vorkommen der Würmer nach den Lebensaltern des Menschen ist ähnlich gegliedert, wie bei Hippocrates, ihre grössere Lebhaftigkeit Abends und im Schlafe, das häufigere Vorkommen im Herbste sind betont. Die Behandlung habe hauptsächlich die Kothansammlung zu verhindern, den Schleim zu entfernen, in dessen Erhitzung und Fäulniss die Würmer ent- ständen. Bei Anwendung wurmtödtender Klystiere werden zur Besänftigung des Magens styptische Mittel angerathen : Sumach, Tarathit, Acazia, Cap- paris, Anethum, Lutum sigillatum. Die eigentlichen VVurmarzneien sind meistens die des D i o s c o r i d e s und des G a l e n u s. Wie Ibn-Sina, so beobachteten auch der Chirurg Abul-Casim und verschiedene arabische Aerzte wieder den Dracunculus. Dieser erhielt nunmehr wegen der Aehnlichkeit seiner Erscheinung unter der Haut mit der geschlängelter, varikös geschwollener Venen und nach der Erdgegend seines gewöhnlichsten Vorkommens den Namen der Vena Medinensis. Einige sahen auch wieder ßlasenwürmer. Albertus magnus sagt zum Schlüsse seines grossen Werkes, er habe sich darauf beschränkt, so gut als möglich die Lehren der Peri- patetiker klar zu machen, nicht aber dürfe in seinen Schriften seine eigene naturphilosnphische Ansicht gesucht werden. Die hauptsächliche Aufgabe ist ihm allerdings gewesen, das Ueberkommene vollkommen wieder zu geben, und es werden dabei Verständniss und Kritik wohl auch vermisst. Jedoch hat Albertus eine nicht geringe Menge von Thatsachen bei- gefügt, theils aus neueren Quellen, so den Falknerbttchern, theils aus eigner Anschauung auf dem Festlande und an Meeresküsten. Im Grunde auch hat er sich wohl bemüht, leitende Gedanken zu finden zu Selb- ständigem und Besserem. So trägt sein Thierbuch ein hohes Gepräge. Das Princip des Wirbelthiers gewinnt bei ihm an Deutlichkeit und Be- stimmtheit (p. 361: ita principium ossium est spondila dorsi per corpus descendens in animali ossa habente). Die Fische mit spina und die mit Knorpel sind den Thieren mit Knochen zugetheilt. Die Eidechsen sind (p. 394) mit den Schildkröten und Schlangen verbunden, ohne Rück- 13^^= 196 Würmer. sieht auf die Gliedmasseu und die Verschiedenheit der Ablage ihrer Früchte; die Sepienschale, Sepiou, und das Skelet der Gliederthiere werden von dem Skelet der Wirbelthiere unterschieden , ihm nur physiologisch ver- glichen. Hingegen ist unter den Wirbellosen oder im aristotelischen Sinne Blutlosen, bei sehr mangelhafter Kenntniss des inneren Baus, dem Be- griffe der Würmer ein übergrosses Gebiet zngetheilt. Er ist mit auf die Insekten erstreckt, womit diese den Haupttheil in Anspruch nehmen. Das, könnte man denken, sei geschehen auf den Vergleich ihrer Larven, und es seien bei Albertus systematisch Würmer und Annulosa gleichwerthig. Das würde, da für die ,, parva animalia, sanguinem non habentia'' die Ringelung als Hauptmerkmal angegeben wird, auch noch erlauben, dass, in am meisten dem Isidorus folgender Auffassung, ausdrücklich auch die geflügelten Stadien der Insekten und diejenigen Insekten Würmer genannt werden, welche einen wurmähnlichen Larvenstand nicht besitzen, auch Zecken, Skorpione, Tausendfüsse. Aber die Sache geht viel weiter. Endlich heissen auch Schnecken, Kröten und Frösche Würmer, wie auch bei Thomas von Cantimpre, welcher nach Meinung einiger ein. Vor- gänger, nach der anderer ein Schüler von Albertus war. Die Sala- mander hingegen stehen neben den Eidechsen. Man kann hierbei einen anderen verbindenden Charakter als den des geringen, niedrigen, „des Gewürmes" nicht mehr erkennen. Regenwürmer und der Mullwurf als ihr Vertilger, Blutegel verschie- dener Art, deren Verwendung und die Gefahren, welche sie bringen, Eingeweidewürmer der Fische, Falken, Hunde, Pferde finden Erwähnung. Ausführlich ist die Rede vom Gordius. Nach dem Mythus über seine Entstehung, welcher sich aufgebaut hat auf der Gestalt ähnlich den Pferde- schwanzhaaren und den automatischen Bewegungen der letzteren im Wasser, wird er auch Seta genannt. Der Regenwurm wurde ausführlich geschildert, vornehmlich zwar auf seine organische Unvollkommenheit. Mit dem Sattel, der ausgezeichneten Gruppe von Genitalringen, war Albertus nicht unbekannt. Doch schienen ihm die Nachrichten über die Begattung dieses Wurmes unglaubwürdig, und von den Eiern wusste er nichts. Die Meinung des Avicenna, dass die Regenwürmer zu Aalen werden könnten, bei welcher die feine aristotelische Beobachtung kleiner Würmchen in Regenwürmern ausser Acht gekommen war, hielt Albertus immerhin der Erwägung würdig, obwohl er die Aale nicht für zeugungs- unfähig, vielmehr die Fadenwürmer für deren Brut hielt. Die Annahme der Entstehung der Regenwürmer selbst aus Erddünsten und Wurzelfüul- niss, wie die der Eingeweidewürmer aus schlechter Speise und Mangel an Getränk, widerspricht übrigens bei Albertus dem Hauptsatze, dass alle Thiere aus Eiern hervorgingen und nichts aus Fäulniss, was nicht auch auf natürlichem Wege entstehen könne, ohne dass ausdrücklich der Versuch gemacht wäre, diesen Zwiespalt dahin zu erläutern, die faulende Substanz sei nur der Boden, die Fäulniss nur das die Entwicklung Be- günstigende. Wie an anderen Stellen mindert Albertus hier das Gewicht Allgemeine Geschichte Ins um 1830. 197 der eigenen frischen Lehre durch die genaue Aufführung der mumifizirten der Vorgänger. Von den Seeanneliden finden sich bei Albertus nur die alten Sagen; die Nereiden haben die Bedeutung wie bei Plinius. Der mythische Lindwurm (p. 672) wird als tiliacus verniis aufgeführt. Der magische paduaner Arzt Pietro von Abano beschrieb die Durchbohrung des Magens durch Spulwürmer. Derselbe hatte die Mei- nung, dass die cucurbitini sich zu bis 15 Fuss langen Würmern zusammen- setzten. Bei Wotton findet man über marine Skolopender, Würmer in Schwämmen, Regenwürmer, Blutegel, Tänien, Spulwürmer, Springwürraer, Dracunculus nur das Bekannte, dieses knapp und ziemlich geordnet. Der Name Wurm wird auf Insektenlarven aller Art, Poduriden des Schnees, Frösche u. a. angewendet. Der caeruleus vermis Indiens fehlt nicht. Die Blutegel kommen durch den Namen mit den riesengrossen ßÖUlai des Strabo, wahrscheinlich Neunaugen, in mythischer Uebertreibung, zusam- men. Des Abschneidens derselben zur Vermehrung des Effektes der Blut- saugung wird auch hier Erwähnung gethan. In den wunderlichen Schriften des Theophrastus Paracelsus von Hohenheim wird der Verbreitung der Eingeweidewürmer auch in anderen Organen als dem Verdauuugskanale, z. B. in Blut, Herz, Lunge, Hirn gedacht und für nöthig erachtet, für solche einen anderen Ursprung als für die im Darme anzunehmen. Jedenfalls war Paracelsus der Meinung, dass Würmer auch aus ihren spezitischen, von aussen in den menschlichen Körper gebrachten Keimen entstehen könnten. Diejenigen, welche er von verschlucktem Froschlaiche und Fischroggen ableitete, in durch den besonderen Wohnort umgestalteter Form, scheinen Echinokokkus- hydatiden gewesen zu sein, mit welchen aber Molenhydatiden des Uterus vermischt werden. Bei Agricola kommen neben den Regenwürmern Insekten und Insektenlarven als Würmer, auch, insbesondere Saaten schädigende, Larven als Askariden vor. Der für die richtige Auffassung der Versteinerungen hoch bedeutsame Bernard de Palissy verlor sechs Kinder an Wurmkrankheiten und empfahl zur Vertreibung dieser das chinvöiov ac.vTuny.ov des Diosco- rides, den ,,Absynthe appellee xaintonique" vom Lande Xaintouge, in einem Schmalzgebäck. Ausführlicher handelten von den Würmern, theils kompilatorisch kri- tisch, theils kasuistisch Gabucinus und Amatus Lusitanus. Bei den Regeneratoren der Thierkunde, Encyklopädisten und nur theilweise Beobachtern, am meisten Ichthyologen, im sechzehnten Jahr- hundert erben die Mängel der Vorstellung, welche aus der systematischen Zusammenordnung der im Wasser wohnenden Thiere entstanden waren-, fort. Von ihnen führt Hippolyt Salviani in seinen Tabellen der Wasserthiere wohl Hirudo und Centipes oder Scolopendra, wie auch 198 Würmer. Natrix, Testudo, Rana, Echinus, Echinometra , Tursio, Vermis indicus Sepia, Triton und andere Sclineclien, Teilina und andere Muscheln auf, aber der Text handelt fast nur von den Fischen, und über Scolopendra wird nichts Neues, sonst über Würmer nichts gesagt. Das was Belon und Rondelet den Fischen über Würmer zufügen, findet bei Gessner sich mit dem Aelteren wieder. Für Lampetra bleiben gebräuchliche Namen Vermis und Lumbricus marinus, auch Hirudo. Die Nereides sind beschuppte Meermädchen mit menschlichem Antlitz. Unter den Würmern stehen das Seepferdchen, Hippocampus, Fischläuse und andere Krebse. Uebrigens kommen unter ihnen zu den Scolopendrae marinae die Eruca marina (Aphrodite aculeata), Hirudo marina, Vermes in tubulis, deren einer bei Rondelet den Namen penicillus marinus führt. Als vermes micro- und niacrorliynchoteros treten die Gepbyreen zuerst auf. Zu den vermes aquatiles werden diejenigen gestellt, welche in Fischen schmarotzen. Unter diesen sind die bandartigen Ligulae, Nesteln, zuerst bestimmt ge- nannt. Deren Häutigkeit, selbst lebendige Erscheinung, Merklichkeit am Fische von aussen, das Verbot des Verkaufs mit ihnen behafteter Fische werden hervorgehoben. Die Meerskolopender fand Gessner auch in der Gestalt von denen des Landes verschieden und nach der Abbildung von Rondelet, welcher sie auch im hohen Meere sah, zu den Lumbrici gehörig. Er nannte sie Meernassein; ob auch im Vergleiche mit Nesteln oder Band eben ? Gessner selbst war nicht dazu gelaugt, die über die Insekten ge- sammelten Nachrichten zu veröftentlichen. Das von ihm Hinterlassene wurde von Camerarius und dann von Mouffet bearbeitet und von diesem erst 1634 publizirt. So kam Aldrovandi zuvor mit einem Systeme, in welchem die „Vermes'' ein besonderes Buch einnehmen, zwar als Insekten, aber mit einem niederen Range und als auf einer Stufe beharrend, auf welcher andere nur anfangs stehen. Indem jedoch ihm dabei die Eintheilung der „Insccta" nach Wohnsitz auf dem Lande oder im Wasser einen höheren Werth hatte , als die nach Besitz von Füssen , behandelt jenes Buch nur Würmer der ersten Gruppe, nämlich Vermes nasccntes in hominibus — in animalibus aliis — in plantis — in lapidibus — in metallis, Teredo (Holzwurm), Lumbricus terrestris, Tinea (Kleidermotte), Orips (Podura), Limax, Unter den fusslosen Wasserinsekten hingegen finden sich Vermis indicus — Vermis martii mensis (angeblich Ursache einer Krankheit der Beine von in's Wasser gehenden; unverständlich), Seta aquatica, Hirudo paludosa und marina, Lumbricus marinus (Arenicola nach Rondelet und Belon), die Sipunkeln und andere von Rondelet und von Aldro- vandi selbst beobachtete Seewürmer neben dem Seepferdchen, Seesternen und Uva marina. Den grössten Abschnitt nehmen in Anspruch die Eingeweidewürmer des Menschen. Die Rubriken vorzüglich der Synonyme, der Diflferentien, des Vorkommens, des Ursprunges, der Symptome, der Prognose, der Allgemeine Geschichte bis um 1830. 19'J Heilmittel geben sehr ausführlich Bericht über das, was von den früheren Autoren an Meinungen und Erfahrungen überliefert ist. Sie bringen auch vei'schiedenes, von uns nicht aufgeführtes, aus relativ neuen Schriften von Wurmärzten und schliesseu passend eine ältere Epoche ab. Etwas neues und förderndes findet man aber selten. Es werden die Maden in Wunden, in den Ohren, den Nasenhöhlen zusammen mit den Würmern behandelt. So werden auch die verschiedenen Oestridenlarven zusammengeworfen mit den Würmern in anderen Wohuthieren als dem Menschen, als welche Pferd, Esel, Schwein, Hirsch, Ziege, Schaf, Hund, Wolf, Raubvögel, Haus- geflügel, Fische und Insekten auftreten. Gabucinus und der Holländer Cornelius Gemma erscheinen als Quellen für die Leberegel der Schafe. Für die Würmer der Fische kommen zu den Alten ßondelet und Belon. Wahrscheinlich zu Gordius und Mermis gehörige werden aus Blatta nach Plinius, aus Phalangium nach Vincentius, solche aus Heuschrecken, wie es scheint, nach eigener Beobachtung aufgeführt. Aldrovandi sah die Begattung der Regenwürmer, was ihn nicht hindert, zu sagen, dass Würmer nie durch Begattung fortgepflanzt würden. In der Unterscheidung kleinerer Arten von diesen unter dem Namen Asca- rides folgte er nur dem Agricola. Indem er eher noch mehr Artender Scolopendrae marinae unterschied und abbildete als Rondelet, auch solche den Mägen verschiedener Fische entnahm, drehte er bei deren Unterscheidung sich nur um ganz äusserlichcs und benutzte sie vornehm- lich zur kritischen Beleuchtung der Ansichten des Aristoteles. Wesent- lich den Vorgängern anschliessend, insbesondere dem Rondelet, finden sich aufgeführt die Vermes in tubulis delitescentes , welche zum Theil Vermetidenschnecken sind, deren Vortreten aus ihren Röhren, den tubuli oder siphunculi testacei, zum Wasserholen durch ein Rohr, ihr Vergleich mit der Scolopendra rubra, die Füsse des Vorderendes, das myrtenblatt- förmige Ansehen des hinteren Theils. Von Gordiaceen hat Aldrovandi sowohl Gordius als Mermis, auch das Vorkommen in Gärten und die Meinung, dass jener aus Heuschrecken stamme, gekannt. Es scheinen die Lungenwürmer der Kälber zu sein, welche Aldrovandi aus dem Verschlucken des Gordius ableitet. Dass dieser den Regenwürmern im Bau, namentlich in der Ringelung eigentlich nicht gleiche, blieb Aldro- vandi nicht verborgen. Die Blutegel kannte er aus eigener Beobachtung recht gut, auch die Fischegel; aber er führt unter ihnen die Leberegel nochmals auf, hier aus eigener Beobachtung, beschränkt im Vorkommen auf Gegenden mit fauligem Wasser, weiter nach Thomas von Can- timprc als Folge des Genusses von Egelkraut und mit dem Namen „Duve". Aldrovandi sah auch einen Wurm im Hühnerei. Das Wiederaufleben der anatomischen Studien hatte unterdessen die Funde von Eingeweidewürmern bei Menschen und Thieren vermehrt. Eine überaus reiche Casuistik der Eingeweidewürmer gab bereits 1600 Schenck von Gräfenberg. Mehr aus eigener Anschauung berichteten Forestus und Platerus, welcher beim Menschen zweierlei Bandwürmer 200 ■ Würmer. unterschied und wahischeinlicli bei iliiii den Cysticercus tenuicoUis beob- achtete, und Fabricius Hildan US. Severinus entdeckte den Echino- rhynchus gigas, Moinichen die Spiroptera in den Wurnil^noten am Oesophagus des Hundes, Fr. Kuysch das ISclerostoma in den Arterien- wänden des Pferdes, Rcdi unter zahlreichen Parasiten in mancherlei Thieren den Cysticercus pisiformis des Hasen , wie er auch den bereits von Cesalpino beschriebenen Eustrongylus gigas, im Hunde gemein, bei diesem und dem Steinmarder, wie Ruyerus und Bau hin beim Wolle, Faber u. a. beim Menschen fand, Redi experimentirte über die Wurmmittel, beschrieb die Organisation der Regenwürmer, für was er freilich in Willis einen ganz klassischen V^orgänger hatte, und der Spul- würmer. Perrault beobachtete das Ausbrechen von Bandwurmproglot- tiden. 1673 sah Lister Gordius aus Insekten auskriechen, was Aldro- vandi nicht hatte glauben wollen. Uebrigens beschäftigten in jener Epoche als Schlangen bezeichnete grosse Spulwürmer, die zufällig in die Nachtgeschirre geiathenen Thiere, die angeblichen Herzwürmer, Fibringerinnsel, die Würmer in Fischen, das Ueberkriechen der Oxyuriden in die Scheide der Weiber, die Durchboh- rung der Leibesdeckeu, insbesondere des Nabels, durch Eingeweidewürmer hauptsächlich die Gelehrten. Die anatomischen Versuche blieben verein- zelt, das zoologische Verständniss fehlte, die etwaigen Abbildungen waren dürftig. Der erste gründlichere Anatom der Eingeweidewürmer selbst war Tyson. Derselbe beschrieb 1633, nach bmgem Schwanken der Autoren darüber, was bei Bandwürmern das Kopfende sei, den Hakenkranz. Er behandelte noch genauer den Bau der Ascaris lumbricoides, beschrieb deren Li])pen, Speiseröhre, Darm, After, Geschlechtsorgane, Eier, und bil- dete gut ab. Aber er vermischte doch hakenlose mit hakenlragenden Bandwurmformen, Bothriocephalus mit Taenia und hielt deren Geschlechts- öffnungen, welche er immerhin genauer als die Vorgänger studirte, für Mäuler. Er machte die immer wieder und noch viel später bei Blumen- bach aufgewärmte Theorie von der Zusammenlegung der Cucurbitae zur Taenia, hinter welcher allerdings der Gedanke der Thierkolonie schlum- merte, und von der Bildung der AVürmer aus Theilen der Darmhaut zu Schanden, lehrte bestimmt den Spulwurm vom Regenwurm trennen, hielt die Eingeweidewürmer für Thiere eigner Art und normaler Fortpflanzung und verstand die Bandwürmer als den Insekten ähnlich gegliederte Thiere. Er sah an einem Theile der Blasen würmer den lialstheil und betrachtete sie 1691 als Wurmarten. Hierin war ihm übrigens Hartmann zuvor- gekommen, welcher bereits 1685 die Gliederung und Bewegung des „Appendix" der Blasenwürmer gesehen hatte, ihrer gemeinsamen und be- sonderen IMembran erwähnte, sie als Bandwürmer mit ausgedehntem Hintertheil verstand und 1695 den Cysticercus fasciolaris der Mausleber entdeckte, wo dann die relativ geringe Ausdehnung der Blase den Ueber- gang zwischen Bandwürmern und Blasenwürmern aufs beste vermittelte. Allgemeine Geschichte bis um IS^O. 201 S w a m ni e r d a m sah die Blntbevvegung in den Regenwurraembryonen, die lebendig geborene Brut der Ascaris nigrovenosa in den Lungen der Frösche, Avie dasCellus von Anguilluliden beschrieb. Er war der erste, welcher Aninieutbrnien von Trematoden , wahrscheinlich Redien mit Cer- caria magna, sah, doch, ohne ihnen einen Namen zu geben, was erst Hill für die frei schwimmenden Formen that. Wie Redi, welcher nach der Menge der von ihm aus allerlei Wohnthieren beschriebenen Arten der Vater der Entozoenkunde genannt zu werden verdient, schon gezeigt hatte, dass die sogenannten Würmer am Fleische, an Blumenzwiebeln u. s. w. die Brut von Fliegen seien, so zeigte Swammerdam, dass auch iui Wasser lebende sogenannte Würmer sich in gewisse Dipteren umwandelten, dass die Öchmarotzerlarven in Raupen aus Insektenciern stammten, die Läuse aus Eiern hervorgingen. Die Metabolie war ihm bei dieser allgemeinen Entstehung durch natürliche Fortpflanzung ein so wichtiges Element, dass die Würmer zu den Läusen, Hpinnen, »Skorpionen, Fischläusen, Schnecken kamen, oder, wenn man so will, nicht weiter von den gewöhnlichen In- sekten abstanden, als ein Theil der Insekten selbst und die übrigen Arthropoden. Leeuwenhoek beschrieb den Cucullanus elegans, freilich als Aal- brut, fand Enchytraeiden, bemühte sich die Quelle der Leberegelinfektion der Schafe aufzudecken, glaubte die Bandwürmer von Fischen auf den Menschen übertragbar, sah von Räderthieren Melicertes, Die Lehren von Redi und Swammerdam und die mikroskopischen Entdeckungen von Leeuwenhoek drängten einerseits, wie das beson- ders bei Audry mit dem Schhisse des siebzehnten Jahrhunderts deutlich wird, die Meinung, dass Eingeweidewürmer auf irgend eine andere Art als aus Eiern gleichartiger Eltern entstehen könnten, zurück, schienen aber andrerseits einigen die Möglichkeit offen zu lassen, dass dieselben juicht jedesmal von aussen eingeführt werden müssten, durch überaus kleine Keime von Generation zu Generation sich übertrügen und dass so Fälle ihres Vorkommens im Ungeborenen Erklärung fänden. Uebrigens unter- schied Andry wie Plater zwei Baudwurmarten. Für deren Eier freilich sah er die Kalkkörperchen , die Geschlechtswarzen für die Mündungen von Athemorganen an, wodurch er sie um so besser neben die Insekten stellen konnte. Gandolphe verbesserte diese Auffassung der Bandwurm- organisation beträchtlich. Reaumur bemühte sich bei den Insektenlarven den Namen der Würmer auf die von Dipteren zu beschränken, ihn wie den anderen Insektenlarven, so auch den Regenwürmern zu nehmen und allen anderen solchen, welche eine Metamorphose nicht duichmachen. Während die anatomische und mikroskopische Untersuchung für eine Reihe von Jahren zurücktraten, hatte unterdessen das Material auch an frei lebenden Würmern sich etwas vermehrt, hauptsächlich durch die Conchyliologen , wie Bonani und Rumph, und that dies weiter durch Seba, d'Argenville, Ellis, Baster. Dadurch wurden der seit den oben genannten Regeneratoren der Zoologie nicht fortgeschrittenen Syste- 202 Würmer. matik breitere Grundlagen geboten. Die meisten Leistungen der neuen Systematik waren aber gerade für die Würmer ausnehmend schwach. Die im allgemeinen wenig fortgeschrittene Anatomie liess hier die Syste- matik im Stich, die groben äusseren Merkmale täuschten Linne's Vor- gänger und Gegner. Jac. Theod. Klein hatte in seiner systematischen allgemeinen Eintheilung nach Ausrüstung mit Füssen die Würmer zu den Schnecken als Reptilia uuda gestellt. Bei Linne selbst, in ganz anders geartetem Systeme, in welchem die Würmer alle wirbellosen Thiere ausser den Insekten enthielten, gab es von Anfang eine gleiche Verbindung der Eingeweidewürmer, des Regenwurms und des Blutegels mit Limax, dazu die Meinung, dass die nur auf drei angegebenen Eingeweidewürmer des Menschen identisch seien mit frei lebenden, der Spulwurm mit dem Regen- wurm, die Askariden mit kleinen Würmern der Sümpfe, der Bandwurm mit einem von Linne selbst auf der dalekarlischen Reise gefundenen Wurme, von welchem Steenstrup annimmt, es sei ein Schistocephalus gewesen, welcher durch die Bauchdecken eines Stichlings durchgebrochen gewesen sei, was, wie Bloch zeigte, ähnlich von Ligula geschieht. Die übrigen Würmer wurden auseinandergerissen in oberflächlicher Weise, in der zweiten Abtheilung echte Wurmröhren mit Dentalium, in der vier- ten andere mit den Madreporen zusammengestellt, in der dritten Chäto- poden ohne Gehäuse mit nackten Mollusken, Medusen, Echiuodermen. Die Zusammenfassung alles Genannten in der Classis Vermes, bereichert durch die für wahre Würmer nur massig reichlichen weiteren Entdeckungen, end- lich in sieben Ordnungen, wurde von Linne bis zur zwölften Ausgabe des Systems der Natur festgehalten. Dass die Ordnung der Reptilia nuda ver- schwand und zwei Ordnungen derLitestina und Mollusca eingeführt wurden, brachte allerdings einigen Fortschritt mit sich. Auch lag in gewisser Be- ziehung ein guter Gedanke darin, die Bandwürmer zu den Zoophyten zu stellen, als sprossend gleich Korallen, mit den abgelösten Gliedern als Cucurbitini, Aber die Gruppenbildung innerhalb der Intestina und die Zusammen- gehörigkeit der beschälten und unbeschalten Anneliden blieben Linne verborgen, oder er hielt das, was auf letztere hindeutete, doch nicht für ent- scheidend. Und doch hatte Pallas gerade gesagt, dass die Schale der Serpula ganz etwas anderes sei als die der Mollusken und dass diese Gattung mit Nereis und Aphrodite verbunden werden müsse in einer Ord- nung, welche allmählich zu den Zoophyten führe und in welcher auch die Regenwürmer, Blutegel, Askariden, Gordius, selbst die Tänien Platz finden müssten. Die Wurmfrage wurde von Linne in allen Beziehungen äusserst unvollkommen gelöst. Die Organisation der Bandwürmer verstand er ebenso wenig als ihre Biologie. Noch in der Gmelin' sehen Aus- gabe des Systema naturae stehen die kleinen frei lebenden Rund- würmer, gleich den Räderthieren und den Trematodenlarven oder Cer- karien, wegen der mikroskopischen Grösse, bei den Infusorien. Indem die Ausgaben bis zu dieser dreizehnten sich über eine Zeit von mehr als Allgemeine Geschichte bis um 1830. 203 einem halben Jahrhundert vertheilen, Linne sehr eifrig im Zusammen- tragen der neuen Arten und überhaupt der Entdeckungen war, in jene Zeit mehrere in diesem Artil^el ganz hervorragende Schriftsteller fallen, wie Pallas, 0. F. Müller, Goeze, ergiebt sich zum Schlüsse immer- hin nicht nur eine ungeheure Vermehrung der aufgezählten Arten, sondern auch eine bessere Bildung der Gattungen , für welche das Genauere bei den Quellen nachgesehen werden mag. Innerhalb dieser Zeit gab die meiste Anregung zu biologischen Be- trachtungen Charles ßonnet. Anknüpfend an die Entdeckungen von Trembley über Hydra und von Needham über Getreideälchen, zeigte er insbesondere die Theilbarkeit der Naiden und verglich die Getreide- älchen mit im Wasser lebenden Nematoden. Er sah, dass gewisse aus Regenwürmern hervorgehende angeblich lebende Junge (Gregarinen) ganz etwas anderes seien. Er gab viele anatomische Einzelheiten über freilebende und Eingeweide- Würmer, erörterte an Würmern wie an anderen Thieren die Zusammensetzung aus gleichartigen Segmenten, besprach die Reizbar- keit amorpher organischer Substanz. Es war ihm nichts anderes denkbar, als dass die Eingeweidewürmer sich ebenso fortpflanzten, wie andere Thiere, von aussen in ihre Wirthe einwanderten, und er brachte die mög- liche Veränderung im Laufe der Generationen, wie das ähnlich Boer- have und Hoff mann und für die Leberegel Schaff er thaten, mit in Rechnung. Die Annahme der Möglichkeit, dass Bandwürmer aus Würmern der Fische entständen, tauchte vielfach auf. Pohl untersuchte die Reak- tionen von Hydatiden, schloss sich aber doch noclf der Meinung an, dass diese aus Anschwellungen von Lymphgefässen hervorgingen. Roesel entdeckte Astacobdella und Polystoma integerrimum. Baker untersuchte die Aeichen in Essig, Teig, Weizen, ihre Lebenszähigkeit, auch verschie- dene Räderthiere, welche zum Theil diese Eigenschaft theilen. Ausführ- liche Literatur über das Vorkommen von Eingeweidewürmern in allerlei Wirthen und an allerlei Stellen gab van Doeveren. Auch er neigte zur Annahme der Entstehung aus mit den Entleerungen verbreiteten Eiern und des üppigeren Aufwachsens im Freien lebender in den Eingeweiden, was wirklich für gewisse Nematoden gilt und in gewisser Weise die Basis unserer Theorieen für die Abkunft der Eingeweidewürmer bilden muss. Sehr gute Ansichten darüber, wie wahrscheinlich die Infektion mit Ein- geweidewürmern geschehe, hatte auch Gaillandat. Pallas behandelte im Allgemeinen die Frage der Eingeweidewürmer sehr korrekt, namentlich zuerst die Blasenwürmer systematisch förmlich als Bandwürmer. Indem er ohne Rücksicht auf die Gehäuse die Serpulen und Araphitriten mit den Aphroditen und Nereiden zu einer Ordnung verband und dieser Lumbricus, Sanguisuga, Ascaris, Taenia beifügen zu sollen glaubte, konstituirte er das Reich der Vermes im heutigen Sinne. Der treffliche 0. F. Müller hängte den fünf Ordnungen der Würmer die der vor ihm sehr wenig bekannten Infusorien hinzu, ohne aber die Zahl der Ordnungen zu vermehren , da er andererseits die Lithophyten 204 Würmer. und Zoophyteii in eine einzige zusammeniasste. Er erkannte die Charak- tere des Bandwurms, Kopf, Geschlechtsötlfnungen, Eieransammlungen gut, vermehrte die Kenntnis« der Eingeweidewürmer, von welchen er zuerst ein Verzeichniss nebst Angabe der Wohnorte gab, und nicht minder die der iVeilebenden Würmer, auch der Räderthiere, durch Aufführung zahl- reicher neuer Arten. Er brachte die Naiden einerseits mit den Familien der die See bewohnenden Anneliden, andererseits mit Lumbricus in nahe Verbindung, stellte die Bandwürmer, ohne Zweifel wegen der Theilbarkeit, zwischen die Naiden und die Planarieu, wurde auch bei dem Schwanz- anhange der Cerkarien, von deren Beziehungen zu den Trematoden er freilich nichts wusstc, an die Theilbarkeit erinnert, und verband mit den Trematoden die Egel, daneben mit Ascaris den Gordius, ohne hier frei- lich Plattwürmeraind Rundwürmer zu sondern, doch alle richtig als borsten- lose Würmer charakterisirend. Dass gewisse Würmer parasitisch lebten, war ihm ebenso wenig wie Linne ein hervorragend wichtiger Umstand. Die Testacea sind übrigens auch bei ihm nicht von den Würmern aus- geschieden. Das Verdienst von Goeze lag zumeist in der bestimmten Unter- scheidung zweier wahrer Tänien neben dem Bothriocephalus beim Men- schen und der Wahrnehmung von Gruben und Hakenkranz an dem Köpf- chen des Echinococcus wie bei den Finnen und dem Coenurus. Dagegen führte er ein später mühsam wieder auszumärzendes in das System ein, die Behandlung der Vermes intestinales als einer natürlichen Ordnung oder gar eines Reiches, angeboren, nur dazu geschaffen, in den Einge- geweiden zu wohnen. So werden die Gordien und die nur zufällig ein- dringende Vena medinensis ausgeschlossen. Aus seinem Systeme ist die Eintheilung in rundliche Würmer, einschliesslich des Echinorhynchus, und in platte, einschliesslich der Planarien von grosser Bedeutung geblieben. Nach Goeze's nachgelassenen Notizen bildete Zeder fünf Klassen von Eingeweidewürmern: Rundwürmer, Hakenwürmer, Saugwürmer, Band- würmer, Blasenwürmer. Aeusserst gründlich sammelte 1781 Fuchs die Nachrichten über die Vena medinensis; bei Solander 1775 findet sich das Meiste über die gewöhnlich mit jenem Wurm zusammengestellte, zuweilen zusammen- geworfene, etwas mythische Furia infernalis, welche vielleicht eine unter der Haut des Menschen sich entwickelnde Dipterenlarve ist. Eine stamm- baumartige Tabelle der Verwandtschaften der Würmer, freilich mit recht ungenügenden Beziehungen, gab Franz Paula Schrank. Die Hel- minthologie war in jener Zeit in Deutschland, wo sie auch später zumeist geblüht hat, besonders populär. Wie jener Jesuit beschäftigten sich mit ihr protestantische Geistliche, vielfach die Landwirthe, insbesondere wegen der Lebcregel und des Coenurus, sogar ein Herzog von Holstein. Froelich vermehrte mit Fleiss die Kenntniss der Arten in allerlei Thiereu. Rudolphi gab bald nach dem Anfang unseres Jahrhunderts auf Grund seiner eigenen grossen Sammlung eine für jene Zeit vortreffliche Allgemeine Geschichte bis um l'^SO. 205 Systematik der Entozoa, welche, wenu sie gleich weder, wie zu denken, ganz frei von Irrthümern war, noch viel wesentlich Neues enthielt, durch die Gründlichkeit, auch in der Literatur, die Ahfassuug in lateinischer Sprache, das Ansehen des Verfassers auch im Auslande von grösserer Be- deutung für Helminthologie geworden ist, als vorher und lange nachher ein anderes Buch. Er gab den Klassen von Zeder, welche er lieber als Ord- nungen annahm, die noch jetzt gebräuchlichen Namen: Nematoidea mit mehreren von ihm selbst gegründeten Gattungen und Charakteristik der älteren , wobei am wichtigsten die Unterscheidung der Gattung Oxyuris von Trichocephalus; Acanthocephala, unter welchen neben Echinorhynchus freilich der ihm nicht/ hinlänglich bekannte, auch als zu Scolex hinneigend angesehene Cestode Tetrarhynchus; Trematoda, von welchen Monostoma, Amphistoma, Distoma, Polystoma bekannt waren, an welch letzterem das hintere Ende für das vordere angesehen und welches so mit Linguatula oder Pentastomum zusammengeworfen wurde; Cestoidea mit Scolex von 0. F. Müller, Caryophyllaeus, Ligula, bei Linnc unter Fasciola mit Distomen vermengt, Tricuspidaria oder Triaenophorus, Bothriocephalus mit zwei Kopfgruben, Taenia mit vier Gruben, theilvveise mit, theilweise ohne Haken; Cystica mit Cysticercus, von welchem Bosc auch einen haken- losen beschrieben hatte, Coenurus, Echinococcus. Eudolphi führte da- mals bereits 603, oder wenn ich die zweifelhaften weglasse, die wenigen Pentastomen mitgezählt, bereits 460 Eingeweidewürmer auf, unter welchen 116 Tänien, 81 Distomen, 77 Askariden, 62 Echinorhyuchen und 34 Stron- gylen. Hierbei war es schon ein Bekanntes, dass Bothriocephalus solidus R. nicht allein, wie 0. F. Müller, Zoega (Naturforscher 18. p. 25) und Rudolph! selbst gesehen, am Leben bleibe, wenn er mit seinem Wirthe, dem Gasterosteus aculeatus von anderen Fischen verschluckt werde, son- dern, wie die Versuche von Abildgaard lehrten, auch, wenn er an Enten verfüttert werde, wo er dann wachse und sieh zum Bothriocephalus nodosus R. der Wasservögel entwickele, woran freilich Rudolph! selbst nicht glauben wollte. Nicht lange hernach, insbesondere gefördert durch das Material, welches die Natter er, Bremser, Olfers beschafften, konnte er 1100 Arten aufführen. Anfänglich für die generelle Stellung der Eingeweidewürmer im Thierreich sich Goeze anschliessend, wurde er durch eine irrige Vorstellung über das Nervensystem der Nematoidea veranlasst, diese unter die Annulata zu stellen, die übrigen Eingeweide- würmer aber unter die Zoophyteä oder Radiaten. So wurden auch ihm die Eingeweidewürmer die Fauna einer besonderen Region. Diesem vorausgehend hatte bereits begonnen die Reform des Systems durch Cu vi er, seine französischen Zeitgenossen und Schüler, Cuvier er- kannte au Hand der anatomischen Untersuchung, dass ein gemeinsames Band für die Würmer im Sinne des Linne, welchen 1789 Bruguiere in der Encyclopedie methodicpie noch eine sechste Ordnung der Echino- dermata crustacea von Blumen bach eingefügt hatte, nicht bestehe, ins- besondere die Mollusken abgetrennt werden müssten. Für den Rest sollte 206 Würmer. die Gemeinschaft theils gewisser aüatomischer Charaktere, insbesondere die Gliederung des Nervensystems, die entsprechende segmentale Gliede- rung des Körpers, jedoch ohne gegliederte Gliedmaassen, theils der ph}-- siologischen, entwickelungsgeschichtlichen, von Swamnierdam und Ray herrührenden gelten, einerseits sie von den Mollusken, andererseits sie von den Insekten sondernd. Er tibertraf dabei Pallas damit, dass er diese Ordnung den Insekten sofort folgen und den Zoophyten voraus- gehen Hess. Für die Absonderung einer Hauptgruppe der Würmer von den anderen entlehnte er von Müller die Versorgung mit Borsten und gab hiezu die mit rothera Blute, welches bei einigen Fabricius gesehen hatte. Es ist nicht wesentlich, dass die Borstenwürmer noch etwas ver- unreinigt waren mit Fremdem, und es fielen alle Eingeweidewürmer sammt den Blutegeln und den Planarien zunächst unter die borstenlosen Würmer, Sehr bald aber zog Cuvier diese zwei Abtheilungen mehr aus einander. Er bezeichnete die parasitischen Würmer zum grössten Theil als den Würmern ähnliche Thiere, über welche er mangels Kenntniss der Organi- sation nicht klar war, ob sie den Würmern oder den Zoophyten näher ständen. Nachdem Lamarck 1800 die Würmer in Vers externes und intestines getheilt und 1809 für jene den Namen Annelides eingeführt hatte, wurde diese Trennung auch bei Cuvier eine Definition, In dem mit der Aufstellung der Typen über den Klassen sich vollendenden System bildeten die Borstenwürmer oder Anneliden sehr passend neben den Thieren mit gegliederten Füssen die letzte Klasse der gegliederten Thiere. Die Eingeweidewürmer nebst den Sipunkuloiden aber wurden in den Typus der Radiateu oder Zoophyten gebracht, vorzüglich, wie das auch aus Duraeril's analytischer Zoologie hervorgeht, auf die niedere Organi- sation, mit uothdürftiger Wiederfindung des strahligen Typus in bilateraler Wiederholung von Organen, ohne dass das zoophytenartige Verhalten der Bandwurmkette und die radiäre Anordnung der Hakenkränze gewisser Bandwürmer dabei besonders wesentliche Motive abgegeben hätten, wie ja auch die Infusorien einschliesslich der Räderthiere nur aus solchem Grunde unter den Zoophyten, einer sehr wenig charakterisirten Gruppe, Platz finden konnten. Die meisten Zoologen traten dem bei, so Saviguy, Latreille, Dumeril, Leach. So verschwand die Klasse der Würmer und selbst der Name aus dem System, Die Eintheilung der Anneliden nach Familien, zunächst auch wieder in Anlehnung an 0. F, Müller auf- gestellt, und nach Ordnungen gestaltete sich in den weiteren Ausgaben des Regne animal gemäss den Untersuchungen von Savigny und bei Milne Edwards über diese hinaus reicher und vollkommener. Letzterer gab den unleugbaren Differenzen Ausdruck durch eine Haupteintbeihmg der Articulaten von Cuvier, seiner Anneies, in Arthropoden und Würmer, Die Eintheilung der Entozoa in Cavitaires und Parenchymateux berück- sichtigte ein wichtiges Organisationseleraent, wenngleich nicht gebührend durchgeführt; die Blutegel kamen zu den Anneliden-, aber die^Entozoen nebst den Gephyreen und den Turbellarien blieben bei den Zoophyten Allgemeine Geschichte bis um 1830. 207 und ein Versuch, ihre Beziehungen zu den Anneliden klar zu stellen, unter welchen doch Gordius stand, sie etwa als modifizirte und degradirte Formen den Würmern mit Blut, theilweise mit rothem Blute anzuschliessen, wurde nicht gemacht. Ein vollkommnes Missverständniss der histologischen Natur der Schalen der Röhrenwiirmer Hess Oken 1806 die Würmer als Thiere bezeichnen, bei welchen das epidermoidale System zum Charakter geworden sei. Aus seinen späteren Lehrbüchern, welche bei seiner Gelehrsamkeit manche Fortschritte der Wissenschaft verwertheten, ist doch nirgends etwas Er- hebliches für die Naturgeschichte der Würmer und ans dem Wüste der Benennungen für deren systematische Beziehungen zu lernen, und min- destens bis 1815 hielt er fest an der Meinung der Entstehung der Ein- geweidewürmer durch Ausartung der Säfte, Zellen, Gefässe der Wohn- thiere. Im Jahre 1808 wurde übrigens eine auf gleichen Prinzipien be- ruhende Preisschrift eines anderen Naturphilosophen, J. B. Wilbrand, zu Haarlem gekrönt, und 1817 nahm solches nicht minder Goldfuss, 1827 van der Hoeven an. Es ging speziellen Helrainthologen, so Bremser, in diesem Punkte noch später nicht besser, während andere, wie Brera, solcher Meinung bestimmt entgegen traten. Man konnte aus dem Dilemma, dass diese Thiere im Freien nicht gefunden werden sollten , was mit der genaueren Untersuchung der wenigen Fälle von Linne und einigen anderen abgethan erschien, und dass sie doch aus Eiern stammen und sich von einem zum anderen verbreiten sollten, nicht wohl herausfinden und wurde durch dies oder das leicht in seiner Ansicht bestimmt. Wie Nitzsch 1817, rechnete auch F. S. Leuckart noch 1819 die Samenfäden zu den Helminthen, während er später, 1827, zuerst, wie ähnlich 1830 von Baer, den Gedanken aussprach, dass die Helminthen verschiedenen Ordnungen und Klassen angeschlossen werden müssten, von welchen abweichende Eigenschaften sie durch ihre besondere Lebens- weise erhalten hätten. Lamarck, im Wetteifer mit Cuvier vorgehend, nicht durch den Zwang der Tj^pen beengt, wollte den Namen der Würmer beschränkt haben auf die ohne Kopf, Augen, Nervensystem und Organe des Blutkreislaufs, aber mit Organen zur Wasserathmung, welche gar keine Beziehungen zu den Polypen hätten, vielmehr die Gliederung an- bahnten , Anneliden aber und nicht Würmer diejenigen nennen, welche bei Cuvier rothblütige Würmer hiessen, geringelt, mit Kiemen, Bhit- kreislauforganen und Ganglienkette. Bei den Polypen Hess er die Räder- thiere und schHesslich bildeten diese allein die Polypes cilies. Die Anne- liden aber leitete er ab von den Würmern. Die Terminologie der äusseren Organe dieser Anneliden wurde durch Savign}' mit einem Schlage zu einer hohen Vollendung gebracht. Er theilte die Klasse ein in eine Abtheilung mit und eine ohne lokomotorische Borsten. Jene enthielt die Ordnungen der Nereiden, der Serpuleen und der Lumbricinen, welche mit veränderten Namen und verstärkten Diagnosen noch heute festgehalten werden; diese die Ordnung der Hirudineen und 208 Würmer. eine ohne Saugnäpfc, deren Bearbeitung fehlt, welche aber wohl sicher die Tiirbellarien enthalten sollte. Bei den Lnrabricinen stehen die Echiu- ren. An 110 Arten, auf der Expedition Bon aparte 's nach Egvpten gesammelt, wurden beschrieben, aber die Arbeit auf die von Cu vi er und Lamarck zur Verfügung gestellte gesammte Sammlung des Jardin des plantes begründet. Do Blainville trat bereits 1815 in einer damals niclit hinlänglich gewürdigten Selbständigkeit Cuvier entgegen, indem er mit den Grlieder- thieren, als Entomozoaria, die Eingeweidewürmer und einige Zoophyten vereinigte. Von den acht Klassen dieser grossen Abtheilung nahm die der Chetopodes die borstentragenden Anneliden , die der Apodes die Ein- geweidewürmer und die Blutegel auf. Die Zahl der aus den ursprüng- lichen Würmern von Linne gebildeten Klassen, welche bei Lamarck 1816 acht, bei Cuvier 1817 elf oder zwölf, mit Einschlnss der Cirri- pedien betragen hatte, schwankte bei Blainville, stieg 1822 auf fünf- zehn und sank 1841 auf elf bis zwölf. Obwohl, wie gesagt, unterdessen Rudolphi, dessen Geschichte der Eingeweidewürmer so bestimmend gewirkt hatte, die Meinung, dass dieselben eine besondere Klasse zu bilden hätten, selbst aufgegeben hatte, und dafür, dieselbe aufzulösen und eine bessere Anordnung der Würmer zu erzielen, unter anderen insbe- sondere K. E. von Baer eintrat, so blieb doch vorzüglich aus Bequeni- lichkeitsgründen in der hier begrenzten Periode und eine kurze Zeit darüber hinaus diese Klasse eigentlich allgemein im Gebrauch, während in der nachfolgend zu überblickenden Zeit bald die Zusammenfassung der freilebenden und parasitischen Würmer in eine Klasse das weitaus ge- wöhnlichere wurde. Eine besonders grosse Förderung erfuhr gegen das Ende der hier dargestellten Periode noch die Naturgeschichte der Trematoden, so dass man darin neben etwa der Erkennung der Bandwurmnatnr der Cysticerken und der weitereu Entwicklung von Bandwürmern aus Fischen in Wasser- vögeln die bedeutsamsten Momente für das Verständniss der Eingeweide- würmer finden darf. Während Nitzsch am Müll er 'sehen Genus Cercaria eine über die Infusorien weit hinausgehende, den Trematoden zu vergleichende Or- ganisation und das ephemere Dasein erkannte, fand Bojanus zuerst seit Swammerdam in Schnecken die Schläuche wieder, in welchen die Cerkarien entstehen und aus welchen sie sich befreien, wahrscheinlich dieselbe Art, aber auch andere, sah die Aehnlichkeit der Schläuche, einerseits mit Distomen, andererseits mit Cerkarien, undOken setzte zum Berichte hierüber: „man möchte wetten, dass diese Cerkarien Embr^^onen von Distomen seien/^ v. Baer und Jacobson beschrieben weitere Keimschläucbe dieser Ordnung von unerwarteter Gestalt, von welcher freilich Leucochloridium auch schon früher gesehen worden war. Mehlis gab die Anatomie und sab die Embryonen des Distoma hepaticum. So waren mit einem Schlage die anatomischen und biologischen Verhältnisse Erklärung von Tafel V. Fig. 1. „Eäthselhaftes Thier, das in den Maiarentaschen von Leptoplana tremellaris 0. F. Müller oft in grosser Menge vorkommt, 0,135 mm lang, 0,03 mm breit" nach Willi. liefer- st ein, Beiträge zur Anatomie und EutTvickhingsgeschichte einiger Seeplanarien von St. Mab, aus dem XIV. Bande d. Abhaiidl. d. k. Gesellsch. d. Wissenschaften. Göttingen 1868. T. II. Fig. 8. 2. „Parasitisches gewimpertes Thier aus den Ge\reben des Lineus cjesserenMs 0. F. Müller"; o, b, c, <^Z bezeichnen die vier Segmentgnippen ; 350 mal vergrössert, nach W. C. Mc Intosh, A Monograph of the British Annelids, part I, continued London 1S74 (Ray Society). T. XVIII. Fig. 17 (? = Intoshia Linei). 3. Prothelminthns Hessi Jourdain $, 400 mal vergrössert, nach Jourdain. Eevue des Sciences naturelles publ. sous 1. direct. de M. E. Dubrueil. 2 Ser. II. No. 1. Mont- pellier, Paris, pl. II. hg. 2. 4. Das Männchen desselben, ebenfalls 400 mal vergrössert. nach demselben, ebenda Fig. 3. 5. „Encystirter Prothelmintims '?" nach demselben, ebenda Fig. 5, ohne Angabe der Ver- grösserung. ^ 6. „Mund'- des weiblichen Prothelviinthus , 650mal vergrössert, nach demselben, ebenda Fig. 4. 7. Wwpalura Ophiocomae Giard in natürlicher Beschaffenheit, etwa 850 mal vergrössert. nach Giard ..The Orthonectida". Quarterly Jonrnal of microscoi^ical science XX new series. 1880. PI. XXII. Fig 1. S. Dieselbe, kurze Form oder Jugendzustand in natürlicher Beschaffenheit, nach demselben, ebenda Fig. 2. 9. Erwachsenes Exemplar, mit Reagentien behandelt und die „Muskelbänder" zeigend, nach demselben, ebenda Fig. 3. 10. Unreifes Thier mit Essigsäure und Karmin behandelt, nach demselben, ebenda Fig. 4. 11 — 13. Furchungsstadien des Eis derselben, nach demselben, ebenda Fig. 19, 20, 21. 14. Rhopalura Intosliü Metschnikoff, eine am weitesten ausgewachsene weibliche Form. 400mal vergrössert, nach E. Metschnikoff, üntersuchuugen über Orthonektiden, Zeit- schrift f. wiss. Zoologie XXXV. 1S81. p. 282. T. 15. Fig. 7. 15. Dieselbe, Gruppirung der Ektodermzellen bei einem Thiere in einem etwas jüngeren Sta- dium, 550 mal vergrössert, nach demselben, ebenda Fig. b. 1(5. Dieselbe, das ausgewachsene Männchen. 550 mal vergFössert. nach demselben, ebenda Fig. 13. 17. Dieselbe, ein hermaphroditischer Plasmodiumschlauch, Vergröss. Hartnack Oc. 3. Syst. 5, nach demselben, ebenda Fig. ß. 18. Drei Samenfäden, 550 mal vergrössert, nach demselben, ebenda Fig. 14. Vemes I.Mionelminthes. Ortlioiiectida. Taf.V. Lith.Aiist.v. J.G.Bach, Leipzig. Allgemeine (ieschichtc l)is um IbSO. 201) der Trematoden besser klar gelegt, als die der Cestoden, welche ihnen bis dahin voraus gewesen waren, und gerade an ihnen am meisten die weitere Entwickelung der Helminthologie vorbereitet, welche in den näch- sten Jahrzehuten bewundernswerthe Fortschritte machen sollte. Aber nicht nur die biologische Zusammenstellung des freien und para- sitischen Lebens in den Phasen gewisser Arten von Würmern wurde fest- gestellt. Während bis dahin nach genauerer Kritik nur in den Ordnungen der Nematoiden und der Hirudineen, insbesondere so lange man diese den Trematoden näher verband , parasitische Formen neben freilebenden vorzukommen, sonst Entozoen und freilebende Würmer geschieden zu sein schienen, entdeckte v. Baer in Chaetogaster einen parasitischen Borsteu- wurm und Lesson fand eine schmarotzende Planarie. Bis zu diesem Abschnitt war das Werk im Druck vollendet, als die Ver- lagshandlung mich aufforderte, an Stelle des erkrankten bisherigen Bear- beiters die Fortsetzung zu übernehmen; trotz der grossen Schwierigkeiten, die eine solche Arbeit an und für sich mit sich bringt und die in meiner Stel- lung durch äussere Gründe nur noch grösser werden, habe ich die Arbeit angenommen; die Zeit wird lehren, in wie weit mein Streben, den Band Verraes den übrigen Bänden würdig zu gestalten, von Erfolg begleitet ist. Die Fortsetzung war mir durch die Worte von H. A. Pagenstecher vorgeschrieben, dass nämlich (cf. pag. 2 unten) dem Kapitel „Allgemeine Geschichte bis um 1830" ein Abschnitt sich anschliessen sollte, der das Neuere zur Geschichte der Systematik der Würmer anführt und kritisch ver- arbeitet, um das eigeneSystem Zugewinnen. Prof.H.A. Pagenstecher war so liebenswürdig, mir auf meine Bitte nicht nur seine literarischen Notizen zu übersenden, sondern auch das Mauuscript des zunächst in Frage kommen- den Abschnittes, dem ich nach einer, wie mir schien, gebotenen Umarbeitung nur die neuesten Versuche zur Systematik der Würmer hinzuzufügen hatte, um dann die eigenen Ansichten über ein System zu geben. Ich spreche dem bisherigen Bearbeiter für seine Liberalität meinen besten Dank aus. Es scheint mir fernerhin geboten, die Idee Pagenstecher's, zum Kapitel „Aeltere Quellen'' ein Namensverzeichniss zu geben, an dieser Stelle aus- zuführen ; man wird mit dessen Hülfe nicht nur die Werke der in dem Ab- schnitte „Allgemeine Geschichte bis um 1830" erwähnten Autoren auffinden, sondern auch bei späteren Kapiteln ; von der Absicht, auch ein Sachregister zu verfassen, musste Abstand genommen werden. M. Braun. Abildgaard, P. C. . 14a i Ahreus, A. u. K. A. Acharius, E. . . . 133 j Eamdolir . . . Actuarius, Jo. . . 33 | Alberti, M. . . . Adler 1)9 | Albertus Magnus Adolphus,Clir.Mich. Aelianus .... Aetius Antiochenus Agatharchides . . Agj'lcola, Geo. . . 82 19 20 9 37 Albrechtus, J. Petr Albreclitus,Joh.Seb Albucasis ... Aldrovaudus, Ul. . 164 75 . 25 56 . 88 . 24 34,40 AlexanderTrallianus 21 Bronn, Klassen des Tliier- Reichs. IV. 1. Alston, Charles . . 100 Amatus Lusitaiius 31 Andral 181 Audry, Nie. ... 68 Anonymiis . . . 79, 127 Apollonius aus Mempbis .... 8 Aratus 8 Archigenes ... 15 14 210 Aiitorenverzeichniss. AretaeusCappado^ 14 Aristophanes 4 Aristoteles . . 7 Arnauld deYilloneiiv 3 30 Aron, J. L. . . . 83 Aroity .... 130 Asclepiades . . IG Athenaeus . . . lii Audouin, V. et H Milne-Edwards 182 Avenzohar. . . 25 Avicenna (Ibn Sina 22 Aymen .... 114 1 Bacouiu. Alex, do 147 ! Baer, K. E. v. . 17S Baillie .... 166 Bajoa 129 ' Baker, H. . . . 101 Balk. Lam: . . . 97 Balme .... 140 Bär, K. E. y. . . 178 Bankroft, E. . . 118 Baratte .... . 106 Barbiit, James . . 139 Baron 106 Baron, John . . 173 Bartholinus. Th. 52 Baster, J. . . . 106 Bateman, Thomas 171 Batsch, J. G. C. . 142 Bauer, Erancis . 173 Bauhiniis, J. . . 34 Bautmann, J. C. 67 Becker, K G. 56 Bellonius, Petr . 32 Below, J. F. . . 64 Bening, B. F. . . 129 Berdot, D. C. E. . 107 Bergivis, P. J. 114 Bergmann, Thorbera 105 Berkenmeyer, B N 139 Berthelot . . . 145 1 Berthold, E. A. . 181 1 Bertrand . . . 119 "Rocplrp 139 Bettius, Joh. . . 47 Bianchi, J. B. 89 Bianchini, G. Fort 99 Bibiena, Franc. . 146 Bidlov, G 66 Bilhuber, J. Fr. . 146 Binet 118 Bischoff. . . . 112 Bisson .... lOS Blainville, H. de Blandin .... Blasius. Ger. . . Blattin .... Blegny .... Bloch, Marc. Elieser Blom, CM. . . Blondelotius . . Blumenbach . . Boccone, P. s. Sylv Boccone, Paolo . Boddaert, P. . . Boeclerus, Joan. Boerhaave, Herrn. Bohadsch, J. Bapt Bojanus. J. . . B Omare, Yalmont de Bonanni, Ph. . . Bondet .... Bonetus s. Wharton Bonnet, Ch, . . Borellus, P. . . Borellus, Petr. . Borlase .... Boso, L. G. A. Bosch, J. van den Bosse Botellus, Leon. . Bötticher. J. G. . Bouillet .... Bourgelat . . . Bousquet . . . Braun, Joh. Fr. Phil Braun, M. . . . Brehm, Jo. Mart. Bremser, J. G. . Brera, Valeiiano Luig Breton .... Brian9on, P. A. . Bromellius, Ol. . Bronn, Heinr. G. . Brubbe, J. . . . Bruce, James . . Bruckmann, F. E. Bruguiere, J. G. Brünnichius,M. Th Bryllus, Hippel. . Büchner, Andr. Elias Buddaeus, Gottl. Buffon .... Bureau .... Burserius, J. . . Buzareingucs, Girou de . . . 170 177 55 153 57 126 136 56 125 52 113 139 81 81 112 168 117 64 165 55 89 45 52 107 154 111 117 46 93 74 108 106 158 147 96 109 155 172 181 55 175 '-3 144 89 147 JIS 30 83 75 98 105 100 182 Calmeil 181 Camerarius, Alex. . 84 Camerarius, El, . . SO Campenou .... 119 Camper, P. . . . 131 Canrena, Hyac. . . 171 Cappel, Fr. Wilh. . 137 Cardanus, Hier. . . 33 Carlier 142 Carlisle, Anthony . 148 Cartheuser . . . 118 Cartoceto, C. Deodat Zamponi v. . . . 104 Carus 168 Cat, s. Le Cat . . . 93 Cavliaco .... 34 Cazeles, Masars de 115 Cellius Godofr. . . 45 Cellus, Marc. Anton. 61 Celsus, Aiirel. Com. 9 Chabert 136 Chabet 168 Chaignaud . . . . 178 Chamisso, A. de et C. G. Eysenhardt 167 Cha pelle, Passerat de la 114 Chapotin, Ch. . . 165 Charas 67 Charleton, Gualter. 55 Chaussier . . . . 164 Chiaje, Stefano delle 174 Chomel, J. B. L. . 99 Ciamorgan, J. de . 34 Clanderus,Fr.Wilh. 62 Clericus, Dan. . . 78 Clocquet, J. . . . 174 Clot ...... 183 Cohausen, Salentin. Em. Eugen. . . . 100 Collet in» Commelinus, Casp. 65 Condamine, de la . 96 Consbrueh, Joan.Frid. 130 Consolin . . . . 113 Cooper, Asthley . . 171 Cosimus 30 Coulet, Steph ... 83 Cousin 107 Cowper, ^V. ... 73 Graft, J. J 41 Cranz, I)av. . . . 114 Crause, E. "W. . . 65 Creplin. Fr. Chr. IL ISO Autoreuverzeichniss. 211 Crügeriiis, Dan. . Cser, Sam. Yercstoi d« Ctesias .... Culloch, Mc. . . Glisson . . . . t'iivier, G. . . . C z e n p i n s k i , Paulus Dalestrc. . . . Dalyell, John G. Dampior, Guillaiini Dana, J. Potr. Mar. Dappert. H. . . Davies .... Davies, Hugli . . Debry Degland, C. D. . Beguillcme . . Delle Cliiaje . . Delpecli .... Democi'itus v. Ahder Derheims, L . Dem, G. A. Deslandes . . Despallcns . . Dicquemarre . . Didymus Alexau- drinus ... D i 1 1 e n i u s , Joh. Jacob D i 0 c 1 e s von Karystus Dionis, Cli. . . Dodart .... Doebelius . . . Doeveren, W. van Dolaeus .... Donatus, MarceU. Dorsten! US, Joh. Dan Doubleday . . . Draiith, Sam. de . Drelinciirtius, Cai Dubois, Godf. . . Dufour, L. . . . 82, Duges, Ant. . . Duguid, P. . . Dumeril, A. Const Dumfrics. Hill de Dun US, Thadd. Dupuis, Cochon . T)UT^uy Dürr ins, Georg Tob Du Troehet . . Du Verney . . Ebel, J. Ch. . . Ebers, s. Papynis Ebers .... 03 1 Eckardt, J. G. ab . ] 49 ]19 Ehronberg, s. Hem- 5 prich u. Ehrenberg 181 173 Eichhorn, J. C. . . 135 139 Erdmann, Er. . . . 181 149 Ernst, Sam. . . . 93 130 Er xl eben, .1. Christ. 100 Polycarp .... 124 166 Eysel, J. Ph. . . . 73 78 Eysenhardt, s. Cha- 116 misso et Eysenliardt 167 48 Faber, Joh. . . . 4S 73 Eaber, Jo Matth. . 63 166 Fabricius, 0. . . . 133 169 Fahr i c u s , G.Hildanus 44 177 Fahlbergius, Algotus 98 166 Falck, N. D. . . . 136 174 Falk, J. P 140 169 Fehr, J. Laurent. 57 4 Fehr, Jo. Mich. . . 43 175 Fermin, Ph. . . , 126 79 Feugre, Fromage de 162 177 Fischer, s. lAidmg 166 u. Fischer .... 146 128 Fischer, C. ... 173 Fischer, J. L. . . 144 19 Fischer, S. G. . . 182 80 Flauguergues, de . 132 7 Fleming, J. . . . 175 98 Florcntinus . . . 19 67 Florman, A. H. . . 167 137 Fontana, FeUce . . 116 101 Fontenelle, Julia . 174 73 Forestus, Dom. Petr. 42 41 Forskäl 127 57 Fortassin, L. . . . 157 127 Fourcroy .... 146 84 Fournier .... 123 56 . Fraueiere, Postel de 113 96 1 Franck, J 172 175 Francus, Georg. . . 60 177 Franzius, Wolfg. . 45 106 j Freteau 165 158 Frisch, Joh. Leonh. 77 138 Frölich, .J. A. . . 143 34 Fr 0 man n , Joh. Christ. 46 67 Fuchs 33 173 Fuchs, F. C. H. . . 134 72 Funke, L. Ph. . . 145 165 Fürstenau, .Toaii. 73 Herm 100 129 G Gabbrielius, Pyrrh. 104 3 Maria 72 Gabuciniis, (Hiero- nimus Gab. Fanensis) 30 Gadd, Petr. Adr. . . 99 Gaillandat, Dav. Henr 122 Gaitskell .... 167 Galenus, C. Claudius 16 Gandolphe . . . . 76 Garcin 83 Garmann, Chr. Fr . 52 Gartz, E 43 Gaze, John .... 108 Geer, C. de . . . . 115 Gemma, Cornel. . . 34 Geoffroy, le jeune . 84 GesnpTus, C. . . . 33 Geutewück . . . 115 Geyei'us, J. Dan. . 02 Ginanni, Franc. . . 99 Gisler, Nils. ... 106 Gleichen, W. F. Fi-ei- herr v 130 Gmelin, S. G. . . . 118 Godaert, J. . . 46 Godol 124 Goldfuss, G. A. . . 169 Gontard 105 Gorraeus, Jo. . . . 34 G ö t z i u s , Joh . Cliristo- phor 83 Göze, .T. A. E.. . . 123 Gräfenberg, Jo. Schenck de . . . 37 Grasliuis, Joann. . 93 Grassius,Ern.Sigism. 61 Gravenhorst,J.L.C. 15S Greve, Bernli. Ant. . 169 Griselini .... 99 Grubb, M 114 Grubelius,Jo. Georg. 65 Gruithuisen,Fi-.V.P. 174 Grüner 129 Guattani .... 115 Gueuaud . . . . 114 Guettard . . . . 111 Guidetti 137 GuilleryetLeveille 178 Gunnerus, J. E. . . 115 Guyot 157 Ha ebne. Tob. Henr. 94 Haesbaert,Mart.Joh. 57 Hain, Joh. Paterson 54 Haller, Albr. v. . . 116 Hannaeus, G. . . . 61 14* 212 Autorenvei'zeichniss. Hannemannus, Joh Liidov 62 Hannes, Chi-. Riid. . I.SO Hannes, Henr. . 113 Happ, C. Fr. . . . 132 Hartmannus, Pliil. Jac . 59 Hasselquist, Friodr . 100 Hastfer .... . 129 Havenden, Antli. . 73 Heath, Thom. . . . If57 Heberden, Gml. . . 51 Hedwig (u. Reutter 1 14ti Heer, Othniar . . 145 Heide, A. de . . 57 Heintke, G. . . . 64 Heister US, Laurent . 78 Hellenius, Carl N. . 111 Hemprich, F. Gr. e Ch. G. Ehrenbero- 181 Herbst, J. F. W. 142 Hermann, J. . . 135 Herodot .... 4 Herodotus. ('. . 15 Hettlinger . . . 142 Heusinger . . . 177 Hildanus, G. Fabricius . . . 44 Hill 100 Himly .... . KU Hindschel, T;. F. 117 Hinze, P. E. . . i:i;5 Hippocrates . . 6 Hippys Rheginus 4 Hodgson . . . 10() Hoeven, .J. v. d. . . 179 Hoffberg, C. F. . . lOS Hoffmanu. Fr. . . 9() Hoffmann, J. Fr. . HS Hoffmannus, Dan. 93 Hoffmanniis. Joli. Maui- 72 Holstein-Beck, Herzog F. C. Lud w.v 13b Home, Everard . 140 Homer .... 4 Hooke, R. . . . 47 Hopkinson, F. . 13B Hoixgliton . . . 67 Hoyer, Joh. Georg. 78 Hugh, Davies . . 106 Hüner w elf fius.J.A 60 Hunter. John . . 131 Hussem . . . . ]|s Husson 174 Huzard, s. Pelletier et Huz 175 Hypolytus Salvia- nus 32 Jänisch, J. H. . . 105 Jassoy, E. T. . . . 172 Ibn Sina .... 22 Imperati, Ferrante . 35 Ingrassia, Phü. . . 34 Inguelmen,LeBaillid' 106 Joblot 123 Johnson 140 Johnson, James Rawlins .... 168 Johnston, G. . . . 176 Jonstonus, Joannes 43 Jördens, J. H. . . 153 Isidorus von Se'vdlla 21 Juch, H. P. . . . 89 Julius Pollux . . 19 Julius Solinus C. . 14 Jungius, .Joach. . . 63 Jurine, L 175 Juvattis, Fortuuat. a 46 Kämpfer, Engelb. . 67 Kannegiesser,Gottl. Heinr 93 Karsten, L. G. . . 142 Keferstein .... 178 Kellnerus, W. A. . 94 Kennedy .... 167 Kerkring, Theod. . 51 Kies er, s. Oken und Kieser 158 Kirby, AV 148 Klein, Jac. Theod. . 82 Klein, Ludov. Godofr. 104 Kniphof, Jo. Hievnu. 96 Knox 171 Koch, J. F. ^V. . . 157 Koelreuter, J. Theoph 124 Kölpin 132 König, Email. . . . 99 Kramer, Gull.. . . 101 Kratzenstein, Chr. Gottl 97 Kuhn 182 Kulmus, Joh. Ad. . 80 Kuntzmann, J. H.L. lüS Kupfnerus, G. . . 30 La Borde .... 117 Lachmund. Fiid. . 54 Laennec 157 Lafage, John ... 73 Jja Fosse .... 119 Lamarck, J. B. P. A. 161 Langius, Jo. . . . 30 Lanzelottus, Joel . 59 Lanzoni, Joh. ... 66 Latreillo .... 176 Laurer 183 Leach 171 Leautaud .... 106 Le Cat 93 Ledere 169 Leclerc, s. Clericus 78 Ledelius, Sam. . . 52 Ledermüller, Mart. Frobenius . . . . 111 Leeuwenhoek, A. v. 64 Lemery, S 76 Lengsfeld, J. . . . 148 Leo, J 171 Leonidas .... 10 Leske, M. G. . . . 134 Lesser 107 Lesson 173 Lesueur. s. Pcron et Lesueur . . . . 1()2 Lettsom 143 Leuckart, F. S. . . 170 Leveille, s. Guillery et Leveille . . . 178 L'Herminier . . . 177 Licetus, Fortunatus 43 Lichtenberg . . . 141 Lignac, Mathmin de 79 Lille, Christ. Everh. de 105 Limbourg, Joh. Phil. 1 14 Trimmer, C. Ph. . . 67 Ijimprechtus, Joh. Adamus .... 94 Linck, J. W. . . . 157 Lind, James . . . 145 Linders, Johan. . . 79 Linnaeus, Cai'ol. 84,85 Jjinne, C. a*. . . 8ß, 87 Lister, Martin . . 52 Lord, Thom. ... 93 Loschge, F. H. . . 140 Louis, P. Ch. A. . 181 Lüchtringen, Mein- hart v 25 Lüdersen .... 160 Ludovicus, Dan. . 53 Ludwig (u. Fischer) 146 AiitorenA'erzeichniss. 21: Lulliu, C. J. M. . . 157 Luther, s. Bibel . . 4 Macartney, J. . . Kj4 Machand .... 174 Mackius, Joh. Christ. (34 Magi 4 Mahliug, F. C. . . 112 3Ialbois, Joh. ... 99 Malpighi, Marcello . (16 Maloet 84 Mau, Max. .Jacob, "de 137 Manardus (Joauu. M. Ferariensis) ... 'SO Manentus, Laur. . 84 Mangili, Giuseppe . 169 Marcellus .... 16 Marcion, Smj'rnaeu.s 12 Marcus, Phil. Marc. 57 Marigues .... 131 Martin, Ant. ... 109 Martin, Mart. ... 67 Martin, Matthew. . 140 Marx, M. J. ... 119 Mau Chart, Burch. Dav 89 May, Franc. . . . 142 Mayer, J 136 May er US, Godofr. Da^id 78 Mazeas 183 Mc. Culioch ... 173 Mc. Gregor . . . 153 Meckel, J. F. . , . 169 Mehlis, E 176 Meinhart v. Liieht- ringen .... 25 Menghinus,Yincent. 94 Menzies, Archib. . 144 Merat 167 Mercurialis, Hier. 34,42 Merrem, Blas. . . 135 Mery 67 Messonemus, Lazar. 47 Meyret, G. F. H. Collet 155 Miles, Henri ... 94 Milne-Edwards, H. s. Audouin . . . 1S2 Modeer, Ad. ... 140 Moinichen, Heur. a 45 Mollerus, Frid. . , 61 Molyneux, Tli. . . 65 Mougin 117 Montagu, G. . . . 156 Montegre, de . . . 166 Montin, Lorenz . . 113 MontiuS; Cajetauus . 138 Mooren .... . 176 Moquin-Tandon . 178 Morand .... . 79 Morgagni, .1. B. . . 109 Morgan, John . . . 138 Morier .... . 166 Moublet. . . . . 108 Moufetus, Tho. . . 43 Moulenq . . . . 129 Müller, G. G. . . 115 Müller, J. . . . . 180 Müller, J. L . . 107 Müller, 0. F. . . 119 Muralto, Joh. de 56 Murray, J. Andr. 140 Mus Apollouius y Musgrave, W. . 73 Nau, B 142 Naunius, Petrus . 83 N e e d h a m , Tm-bervil [ 94 Neuenhahn, d. J. 147 Nicolai, Joan. Nicol 146 Nicolas Myrepsu& 30 Nicholls. Frank . 105 Niebuhr, Carsten 119 Niemann . . . 166 Nitzsch .... 172 Nollet .... 99 Noseda .... 153 Nouffer, Mad. . . 125 Odhelius, Joh. L. 135 Odier, L 172 Oken (u. Kieser) . . 158 Olafsen .... 119 Oldenburg, H. . . 56 Olfers, Fl-. M. de . 167 Öliger, Th. Jacob. . 54 Ophelius, Joli. . . 129 Oram, Rieh. . . . 107 Oribasius . . . . 20 Osler, Ed 177 Otto, A 167 Otto. B. Ch. . . . 171 Ovelgrün, Rüdig. Fr. 116 Palissy, Bernai'd de 37 Pallas, Peti'. Sim. . HO Palmaerus, Isacus . 108 Panarolus . . . . 45 Panthot 56 Paracelsus, Theu- phrastus 00 P a s s e r a t de la Chapellc! 1 1 4 Paula Schrank, Franz v. . . . . i;i7 Paullinus, Christ. Franc 62 Paulus Aegineta 22 Payerus, J. Conr. . 62 Pechlin, J. N. . 75 Peck, W. . . . . 164 Pecquet .... 47 Pedanius Diosco- rides Anazarbeus 10 Pelletier et Huzard 175 Pellieux . . : . 175 P e m b e r 1 0 n , Chr. Rob. 1 66 Pennant, Th. . . . 119 Pere . 117 Pereboom, Co. . . 132 Peron et Lesuem- . 162 Perrault, Claude . 55 Peschier . . . . 176 Peterka, J. . . . 176 Petit . 81 Petrus Aponensis . 30 Petrus de Albano . 25 Peysson .... . 158 Peyssonel, John Andrew . . . . 108 Phelsum, Miu-k vor i 112 Philibert Sarazenus . 41 Photius .... . 22 Plauens, Joh. . . 109 Plater, Felix . . 41 Plinius, C. . . . 12 Pohlius, Jo. Christ 97 Polisius, G. S. . 56 Portal .... 157 Poupart, Franc. . 59 Pouppe-De Sportes 118 Povelsen . . . 119 Power, H. . . . ■13 Pozzetti, Pompilio 157 Pozzis, Ant. de . 54 Prange .... 109 Pre, J. F. de . . 81 Prochaska . . . 148 Pulteney, R. . . 153 Rafinesque . . 166 Raisin .... 113 Rajus, J. . . . 74 Ramdohr, s. Ahren^ 11. Ramdohr . . . 164 Ramesav. AYiU. . . 47 Ranchinus, Franc. . 52 214 Autorenverzeicliuiss. Kanftler . . . 129 Ranzaui .... 168 Rases, s. Kazi 22 Eathke, J. . , . 131 Eauh, Dan. Com. 130 Raulin, Jos. . . 99 Raven, Abr. . . 55 Rayerus, Cai-. 54 Razi (Rases od. Razes] ) 22 Reaumur, R. A. de 74 Recamier . . . 175 Redi, F 48 Reich 153 Reies, Gaspai- de. 52 Reimarus, H. S. 122 Reitmeyer, G. 51 Rendtorff . . . 173 Eetzius, And. J. . 128 Reutter .... 146 Reutter, s. Hedwig u. Reutter . . . 146 Reynal .... 162 Rliodius, Jo. . . 42 Riedlinus. Vit. . 80 Riem, J 145 Rindfleisch . . 54 Rivierus, Lazarus 46 Robin 115 Rochette . . . 157 Röderer, J. G. . 111 Roffredi, Maur. . 128 Rolando, L. . . 174 Rolandssou, A. Martin .... 133 Romberg, ^V. 73 Rommelius, Petr. 66 Rondeau, du . . 136 Rondelet, Guill. . 32 Rondier, Car. Phil. 129 Ronseius, Bald. . 34 Ronssiff. . . . 142 Rosa, Yinz. . . 148 Rosen, Nils . . 94 Rosenhof, A. .J. Rösel V. . . . 98 Rösler, Chr. . . 54 Rouaut .... 79 Rucker, D. . . . 89 Rudolph!, K. Asm 154 Rueff, Joan. Casp. 130 Rumler .... 33 Runge, Rud. H. . 79 Rüssel .... 115 Ruysch, Ferd. 46 Ruysch, Henr. . . 80 S 8S Sachs, P. J. . . . 47 Saint-Hilaire, Geofeoy .... 177 Salathe, J. C. . . 157 S al 0 m 0 n , E. Dietrich 1 1 2 Salzmannus, Joh. . 81 Sander, H 136 Sarazenus, Phiüb. . 41 Saulsay, Nie. du . 106 Säur, C 123 Saveresy .... 145 Savonarola, J. M. . 30 Schacher, Polyc. Gottl 79 Schaeffer, J. Christ. 100 Scharffius, B. . . 56 Schelhammer, G. Christ 60 Schelver, J. F. . . 153 Schenck, J. Th. . . 52 Schenck de Gräfen- berg, Jo 37 Scheuchzerus, Jo. Jac 84 Schmalz 181 Schmidt, Joh. Ad. . 156 Schmucker, J.Leber. 137 Schneider ... . 135 Schneider .... 165 Schoberus, Gottl. . 76 Schott u. Sömmeriug 183 Schrader, M. Ch. . 76 Schröckius, Luc. . 02 Schröter .... 66 Schröter, J. S. ' . . 128 Schnitze, J. H. . . 94 Schultzius, Gottfi-. . 56 Schultzius, S. . . 53 Schultzius, Simon . 47 Schweigger ... 171 Schwenckfeld,Casp. 41 Scopoli, J. A. . . 135 Scopoli, Jo. Ant. . 124 Seba, Alb 107 Seiler 173 Senac, de .... 130 Sennert, Dan. ... 43 Serapion .... 16 Severino, M. Aurel. 44 Severus Scammo- nius 20 Shaw, G 143 Sherwood, James . 96 Sibille 105 Suellen, Henr. . . 67 Solander, Dan. C. . 125 Soranus 15 Sorbier, J. B. E. .166 S ö mm er in g, S.Schott u. Sömmering . . 183 Soye 67 Spallauzani, Lazaro 117 Sperling, P. Gottfr. 72 Spigelius, Adrian. . 42 Spix 165 Spöring, H. D. . . 95 Sprengel, K\;rt . . 172 Stahl, G. E. . . . 67 Stalpart van der Wiel, Corn. ... 81 Statins Sebosus . 9 Stegmannus, Ambr 65 Steinbuch, J. G. . 153 Steinmüller, J. R. . 157 Steurlinus, Sam. . SO St. Hilaire, Geoffifoy 177 Stier 125 Störck 145 Ström, Hans ... 117 Suhr 149 Sultzberger, J.Rup. 42 Swammerdam, J. . 61 Tauber, Joh. ... 78 Thaddaeus Duuus 34 Themelius, Joann. Christ 96 Theon 15 Theophrastus Para- celsus 35 Theophrastus von Eresus .... 8 Thomas 158 Thomas, de ... 114 Thomas de Yeiga . 33 Thomas von Con- timpre .... 29 Thorpe, Joh. ... 81 Thorubia, Pater . . 104 Tiedemann, F. . . 160 Titius, J. D. . . . 109 Treutier, Fr. A. . . 147 Triewald, Marl. . . 95 Trumphius, Joann. Cour '.16 Tulpius, Nie. ... 45 Turner, Dan. ... 81 Tyson, Edw. . . . 57 Tytler, J 177 Ulloa, Aut. de . .. 128 Underwood . . . 140 LTnger 181 Unzer, J A ... 100 N^alentin, M. B. . . Sl Yalentinus,M.BernlL. (52 A'allisnerius, Ant. . 75 Vandelli, D. . . . 107 Vater, Christ. ... 62 Yauclier .... 156 Veit, T) 149 Velscli, G. H. . , 54 Verdries, Job. Melch. 82 Verney 73 Vest, Just 74 Vianelli 98 Vi borg, Erich. . . 149 Vigney 183 Villeneiive, Arn. de 30 Vitet 142 Viviani 158 Volgnadi, Henr. . . 52 Yolta, Alex. ... 148 Autorenverzeichnis 5. 215 Wagler, CG, . . 113 AA'iesenthal . . . 153 Wagner, Eeinli. . . 67 AVilbrand, J. E. . . 160 Walceus, Jo. . . . 43 Win ekler, G. C. . . 54 Walch, Jo.Ern. Imm. 129 AVillis, Th 50 "Waldiuger, Hieron. 169 Willisch,Cbr.Gotth. 78 Warthon .... 45 AA^illius, J A^ . . 55 Watson, William . 93 AVillius, Nie. . . . 99 Weber, Christ. . . 115 AA''olffius, Joann. Weber, E. H. . . . 180 Martin. . . • . , . 94 Weber, K. v. . . . 33 Wolffius, Jo. Phil. . 93 Webster, F. AV. . . 171 AVolphius . . . . 73 Wedelius, E. H. . 81 Worm, Olaus . . . 45 Wedelius, G. Woifg. 56 Wottonus, Ed. Oxo- Weigant, Ph. Jac. . 84 niensis 32 Wepferus, Joh Jac. G3 AYright, AVilHam . 129 Werlhove .... 84 AVulfen, Franc. Xaver Werner, P. Ohr. Fr. 137 L. B. de . . . . 146 AVeser, D 118 Yvart 178 Westhoven, Herrn. Zamponi v. Cartoceto, W. Engelbert de . SO C. Deodat .... 104 AVestrumb, A. H. L. 172 Zeder, J. G. H. . . 147 Wharton .... 55 Zenetti, Fi-anc. . . 146 AVichmann,Jo. Ernst 154 Ze Viani, Giov. A^er. 154 AViel, Cornel. Stalpart Zucconi, Lud. . . 116 van der .... 81 Z w i n g e r u s , Theodor. 80 Neuere Versuche zur Eiiitlieilung der Würmer. Die nach folgende Zusammenstellimg erhebt durchaus nicht den An- spiucb auf absolute Vollständigkeit; es kam nur darauf an, die Ent- wicklung unserer Anschauung im Allgemeinen zu zeigen, und so konnten sehr wohl mehr nebensächlich erscheinende Angaben übergangen werden; immerhin ist auch dieser Abschnitt noch recht gross geworden. Da man früher gewöhnlich die absteigende Reihenfolge einhielt, so haben wir diese, um den Vergleich zu erleichtern, beibehalten. J. V. Audouiii et H. Miliie- Edwards erklären sich in ihren „Rc- cherches pour servir ü l'histoire naturelle du Littorale de la France" (IL Annelides. I. partie. Paris 1834) gegen die von Blaiuville (cf. oben pag. 170) eingeführte Verbindung der Blutegel mit den Ein- geweidewürmern als Apodes, weil in den Hauptzügen der Organisation die Hirudineen mit den Anneliden innig verbunden sind; die unverkennbare Degradation der Blutegel bildet einen Uebergang von den Anneliden zu einigen Zoophyten, wie Planarien und gewissen Eingeweidewürmern, In den „Elements de Zoologie'' (Paris 1834) lehnt sich H. Milue- Edwards an G. Cuvier an, wogegen in der zweiten Auflage (Paris 1843) die Vers als ein sous-enbranchement der Anneies erscheinen und in die Klassen: Annelides, Rotateurs und Helminthes (incl. Planariees) zerfallen. 216 System der A^'iü•mel• Der Uebersetzer der abermals vermehrten Auflage (Gr. »'iedemann: Zoologie, ans dem Französischen neu übersetzt, !Stuttgart 1848) behält die eben mitgetheilte Anordnung bei, macht jedoch durch Trennung der Turbellarien von den Helminthen vier Klassen der Würmer: Anneliden, Räderthiere, Turbellarien, Helminthen. In dem von A. F. A. Wiegmann zuerst herausgegebenen „Bericht über die Fortschritte der Zoologie'' (Archiv für Naturgeschichte, erst. Jahrg. Berlin 1835. pag. 332 if.) finden wir die Anneliden, Hiru- dineen mitgerechnet, als eine besondere Abtheilung Articulata hinter den Crustacea, Arachnida etc. ; darauf folgen Turbellaria s. Auarthra, die auch Gordius umfassen, und endlich die Entozoa; 1837 werden unter Vermes zu- sammengefasst: a. Anuulata, b. Auarthra, c. Entozoa mit 1. Nematoidea, 2. Acanthocephala, 3. Trematoda, 4. Cestoidea und 5. Cystica, während die Tunicaten und Brachiopoden bei den Mollusken, die Bryozoen bei den Polypen und die i\otatorien bei den Infusorien stehen; in der Folge verschwindet aber die Gruppe Vermes wieder bis zum Jahre 1848 (cf. Leuckart, pag. 219). In E. A. Rossmässler's „Systematische üebersicht des Thier- reichs'' (Dresden und Leipzig 1833) werden als Würmer alle wirbellosen Thiere mit Ausnahme der Arthropoda im heutigen Sinne bezeichnet ; diese ganze Gruppe (animalia contractilia) zerfällt in : Protozoa (auch die Spougien und die Polypen umfassend), Radiata (Quallen und Echino- dermen), Palliata (mit Ascidien, Cirrhipoden, Brachiopoden, Lamelli- brauchier, Gastropodeu, Pteropoden und Cephalopoden) und Aunulata = Ringelwürmer; letztere werden eingetheilt: 1. Ordnung. Rotlnvürmer (Vermes extemi s. Aimiilata s. str.) a. mit Bedeckung aa. ohne Eöhreo. aber oft mit deutlichen Haaren, Kiemen und Fuss- "svarzen Nereidea bb. in röhi-euförmigen Hülsen a. aus fremden Substanzen gebildet Clymenoidea ^i. aus eigner Substanz gebildet Serpuloidea b. nackt . . . Lumbricoidea (mit Lumbricus, Nais, Hirudo, Tiibifex imd Sipunculus'^ 2. Ordnung. Eiug'eweidtMyüriner (Vermes intestinales, Helminthes, Eutozoa"^ a. Köi'per gesti'eckt aa. walzenförmig Ascaridea bb. zusammengedi'ückt a. gegliedert Taenioidea /?. ungegliedert Trematoda b. Körper kuglig, blasenfönnig Gysticercoidea. Auch eil. (jf. Ehrenberg- spricht sich über die Classification des Thierreichs bei seineu Untersuchungen „Ueber die Acalephen des rotheu Meeres und den Organismus der Medusen der Ostsee" (Abhandl. d. Berlin. Akad. aus dem Jahre 1835. Berlin 1837. Physik. Kl. pag. 181—260 mit 8 Taf., auch sep.) aus: Die Evertebrata, seine Ganglioneura, zerfallen in Sphygmozoa s. Cordata (Herzthiere) und nach Wiegmaun, Enssmässler, Ehrenberg, Wagnoi', Miillei-. 2 1 7 Asphycta, Vasculosa (Gefässtliiere) ; zu ersteren geliören neben den Mollusken im weiteren Sinne die Articiilataj d. h. iiiiscie heutigen Arthro- poden und die Kingelthiere (Annulata), sowie die iSpaltthiere (Soraato- toma), worunter Naidina e Turbellariis rhabdocoelis verstanden werden. Auch die Asphycta zerfallen in zwei Gruppen: A. Schlauchthiere. Tubu- lata mit sack- oder schlauchförmigem Verdauungsknnal, umfassend die Klassen: 1. Bryozoa, 2. Diraorphaea = Sertularina u. Tubularina, 3. Turbellaria, d. h. nur die Rhabdocoela, Nais und Gordius ausge- nommen, 4. Nematoidea mit Gordius und Anguillula, 5. Rotatoria und G. Echinoidea, d. h. Echinus, Holotliuria und Sipnnculus; B. Trauben- thiere, Racemifera mit zertheiltem Verdauungsorgan, umfassend Asteroidea, Acalephae, Anthozoa, Trematodea, Com plan ata, d. b. Turbellaria dendrocoela und die Polygastrica (Infusoria). R.Wagner nimmt in seinem „Lehrbuch der vergleichenden Anatomie" (Leipzig, 1834/35. pag. 13 u. ö'.) folgende Classification an: die den Articulaten eingereihten Annulata oder Annelides mit zwei Ordnungen : 1. Apoda mit den Hirudineen und Sipunculus. 2. Chaetopoda mit Nais, Thalassema, Lumhricus und den Polychaeteu. Die den Zoophyten eingereihten Vermes oder Helrainthes zerfallen in 1. Kotatoria, Eäderwürnier. 2. Nematoidea, Eundwüi'nier, zu denen nicht nur freilebende Formen wie Anguiilula und Gordius gestellt werden, sondern auch die Nemertinen. 3. Acanthocephala, Hakenwürmer. 4. Trematoda, Saugwürmer mit echten Trematoden und als freilebende Cercaria, Planaria etc. 5. Cestoidea, Bandwürmer. 0. Cystica, Blasenwürmer. Wirkt hier, wie auch späterhin, Cuvier's Vertheilung der Würmer in zwei verschiedene Kreise noch nach, so giebt es in dieser Zeit Autoren, die, wie schon frühere, die Würmer zusammenstellen; so spricht sich Joli. 3Iüller nicht nur für eine Vereinigung der Cystica mit den Cestoidea aus, sondern auch für eine wenigstens vorläufige Zusammenstellung der Annulaten, Turbellarien, Nematoideen, Trematoden und Cestoideen (Ge- dächtnissrede auf C. A. Rudolphi in den Schriften der Akademie zu Berlin. 1837. pag. XXV). Auch C. H. C. Burmeister vereinigt unter der zweiten Hauptgruppe seines Systemes, den Gliederthieren, die Entozoa und die freilebenden Würmer als Vermes mit folgenden Ordnungen: 1. Annulati mit 3 Zünften, zu denen als vierte die Gymnodermi kommen mit den Familien Acanthotheci Dies. (Pentastoma), Nematodes incl. Gordius und Au- guillirla und Turbellarii Ehr. 2. Trematodes mit a. Dicranocoeli , eigentliche Trematoden, b. Dendrocoeü, Planarien, r. Ascocoeli, Hirudineen und Gyrodaetylus. 218 System der "\^"ül■ul(.'l■ o. Helmintlies mit a. Laccocepliali (Cystici und Cestodes) h. Acauthocephali (Echiuorlivnclius). Als einen entschiedenen Rückscbritt niuss man es bezeichnen, wenn W. F. Erielisoii in einem besonderen Artikel: „Ein Blick auf die Klassifikation der wirbellosen Thiere" (Archiv für Naturgeschichte. 7. Jahrg. I. Bd. Berlin 1841. pag. 1 — 8) für die alte Linne'sche Ein- theilung der Evertebrata in Insecta (im weitereu Sinne) und Vermes plaidirt; während die Klassen der ersteren hinreichend scharf geschieden seien, sei eine scharfe weitere Eintheihmg bei den Würmern weit schwie- riger, da die äussere Structur wenig Anhaltspunkte biete und die innere zu wenig bekannt sei; die erste Klasse seien zweifellos die Mollusken, zur zweiten gehören Thiere von linearem Typus und symmetrischem Körperbau, d. b. Anneliden, Turbellarien, Nematoideen und Rota- torien; dritte Klasse Radiata; „bei den letzten Klassen ist der Nahrungs- weg gefässartig, nämlich einfach zweiästig bei den Helminthen (excl. Nematoideen), baumartig verästelt bei den Planarien, in eine Menge von einfachen Mägen führend bei den polygastrischen Infusorien". Hercule Straiis-Durcklieim acceptirt die Cuvier'sche Eintheilung (Traite pratique et theorique d'anatomie comparative. Tom. I. Paris 1842. pag. l~42j. F. Dujardiii behält die 1843 von H. Milne- Edwards (cf. pag. 215) gegebene Aufstellung der Vers mit den drei Klassen bei, nur müssten die Turbellaria Ehrbg. von den Helminthen getrennt werden, da sie viel mehr Analogie mit den niedersten Anneliden als mit Nematoden und selbst mit Trematoden besässen; auch Gordius, der ein anormaler Nematode, und die Naiden, welche echte Anneliden sind, müssen von den Turbellarien Ehrenbergs ausgeschieden werden. Eine Klasse der Helminthen sei bei- zubehalten; sie wird eingetheilt in Nematoides, Acanthotheques, deren Beziehungen zu saugenden Crustaceen hervorgehoben werden, Trematodes, Acanthocephales und Cestoides. (Histoire naturelle des Helminthes ou vers intestinaux. Paris 1845. pag. V — XVI.) A. Lere1>oullet lindet eine Trennung der Anneliden von den übrigen Articulaten unnatürlich, auch scheint es ihm ungeeignet, Nematoden, Nemertinen und die anderen Würmer mit den Anneliden zu vereinigen, weil letztere einem anderen Typus angehören (Revue zoologique. 1845. pag. 54). Ebenda (1846. pag. 213) spricht sich auch Gr. L. Durernoy für die Vereinigung der Anneliden und Arthropoden aus, will jedoch die Helminthen, Planarien und Nemertinen aus denselben Gründen wie Lere- boullet von den Anneliden trennen und mit den Zoophyten vereinigen. H. Frey und R. Leuckart theilen in ihrem „Lehrbuch der Ana- tomie der wirbellosen Thiere" (zweiter Theil des „Lehrbuchs der Zootomie" von R. Wagner. 2. Aufl. Leipzig 1847. pag. 268) die Klasse der Vermes in folgende Unterklassen und Ordnungen: nach Burmeister, Erichson, DujarcUn, Frey, Blandiard, Leuekart. 219 1. Unterklasse. King-ehvürmer, Aiiuelides. 1. Ordnung. Borstenwünner, Cliaetopodes. 1. Unterordnung. Eückenkiemer, Dorsibranchiati. 2. „ Kopfkiemer, Capitibranchiati. 3. „ Kieinenlose AVürmer, Abranchiati (Oligocliaeten). 4. ,, Tardigraden, Tardigradi. 2. Ordnung. Cxlattwüriner, Apodes (Hirudinei). 2. Unterklasse. Strudehvürnier, Tiirbellarii. 3. Ordnung. Nemertinen, Nemertini. 4. „ Plattwürmer, Planariae. 3. Unterklasse. Räderthieie, Rotatorii. 4. „ Eiiig-eweitkMvünuer, Helmiiitlies s. Entozoa. 5. Ordnimg. Rundwürmer, Nematoides. mit den Gordiaceen. (5, „ Hakenwürmer, Acautliocephali. 7. „ Saugwürmer, Trematodes. 8. „ Bandwürmer, Cestoides mit Eiuschluss der Blasenwürmer (Cystici). Auf Grund besonderer Studien „Recherches sur Torganisation des vers" (Annales des sciences naturelles. Tom. VII. 1847. pag. 87) kommt E. Blaiicharcl zu einer neuen Eintlieilung der unsegmentirten Würmer: 1. Auevormi, "Würmer ohne Nervenschluudriug ; Trematoden und Plauarien 2. Cestoides, denen die Cystica, weil sie nur unentwickelte Bandwürmei' sind, angeschlossen werden. 3. Helminthes mit Nematoden, Gordiaceen und Acautliocephalen. 4. Nemertini. 5. Pentastonien. In dem berühmt gewordenen Werke K. Leuckart's „Ueber die Morphologie und die Verwandtschaftsverhältnisse der wirbel- losen Thiere'' (Braunschweig 1848. pag. 44) theilt der Autor die Würmer in vier Klassen: 1. Aunelides mit Nematoden, Lumbriciuen und Branchiaten. 2. Ciliatia mit Eotatorien und Bryozoen. 3. Apodes mit Nemertineu, Turbellarien , Trematoden uml Hirudinecri. 4. Anenterati mit Acanthocephalen iiud Cestoden. Eine Aenderung nahm derselbe bald selbst vor (Berieht über die Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere während der Jahre 1848—1853 im Archiv für Naturgeschichte. 20. Jahrg. II. Bd. Berlin 1854. pag. 307), indem er die Anenterati aufgab, weil die Cestoden in die Nähe der Trematoden, also zu den Apodes, die nun Piatodes heissen, gehören und die Acanthocephalen durch die Gordiaceen mit den Nematoden ver- bunden werden; zwischen Nematoden und Lumbricinen gehören ferner die Gephyrea Quatrf. und tSagitta bildet eine eigene Gruppe (Chae- tognathi Lt.). Das System ist also folgendes : 1. Annelides mit A. branchiati, lumbricini, Gephyi-ei, Chaetognathi und Nema- todes incl. Acanthocephali. 2. Piatodes mit Hirudinei, Turbellarii incl Nemertini und als Anhang IchtJiydmi, Ti'ematodes und Cestodes. 3. Ciliati mit Eotifera und Bryozoa. 220 System der Wiinner In den späteren Berichten bleibt die Anordnung ziemlich dieselbe, statt Annelides branchiati und lunibriciui wird Chaetoi)odes gesetzt, die Nematoden erhalten eine mehr .selbstständige Stellung und die Ciiiati kommen vor die Platoden. Von den Cuvier'schen Articulata trennt E. 0. Schmidt (Handbuch der vergleichenden Anatomie. Jena 1849. pag. 13 ff.) die Ringel- wiirmer als besonderen Typus ab, weil die Segmentirung eine homonome ist, weil ihnen Chitin fehlt und sie endlich keine gegliederten Extremitäten besitzen; ihnen folgen die Rotatorien, deren Stellung zweifelhaft ist, dann die Eingeweidewürmer, welche „durch allgemein gültige mor- phologische und anatomische Merkmale kaum zu bezeichnen" sind, und die Strudelwürmer (mit Nemertinen); die Sipunculoiden werden unter den Holothurien erwähnt, aber als Uebergang zu den Würmern aufgefasst. Von ganz anderen Gesichtspunkten geht A. de ^iiatrel'ages aus; er glaubt die Schwierigkeiten, welche sich bei der Eintheilung der Würmer ergeben, durch Bildung zweier Reihen lösen zu können, deren Glieder in jeder Reihe eine wahre Verwandtschaft hätten, mit denen der andern aber eine Aehnlichkeit aus Analogie haben könnten ; es werden demnach unterschieden : 1. Vers dioiques. Annelides. Rotateurs. Gephjaiens. Malacobdelles. Miocoeles. Nematoides. 0 2. Vers monoiques. 0 Bdelles. Tiu-bellaries. Cestoides. Erytremes it (= Lombrines). (Journal de l'Institut. 1849. No. 816. pag. 267 und später im „Memoire sur la famille des Polyophthalmiens" [Annales des sciences natu- relles, part. zoologique. o. serie. Tome XIII. Paris 1850. pag. 7.]) Dieser Eintheilung schliesst sich P. J. van Beiiedeii in seinen „Re- cherches sur la faune littorale de Belgique, les vers cestoides'' (Memoires de FAcademie des sciences et des lettres de Bruxelles. Tora. XXV. 1850. pag. 183) und noch später in seiner „Anatomie comparee" an (Bruxelles 1852—1854. pag. 312). Classe des Vers. 1. Vers (lioiqucs. Aphrodite Errantes ■ Nereide Glycere Ampliitrite Annelides Tubicoles - Serpiile Terebelle Lombric Terricoley ■ Nais EcMure "2. Vei'S monoiques 4 Sangs ue Hirudinees I Geobdelle ou Bdellaires \ Brancliiobdello Mono- j I Iclitliyobdelle cotylides ] [ Malacobdelle Bdello- ) Heterobdelle niorphes | Epibdelle Tristoine nach Sf'lniuilf, Quatrefages , Beneden, Hoeven, Diesing, Vogt. 221 Siponculides .... |Sipo"cle I C'haetoderma l'Ascaris M' . • 1 Filaire Noraatoides .... old, der die Helminthen als eigene Klasse betrachtet, ihnen allerdings die Turbellarien zutheilt (Entozoa, an introduction to tbe study of helmintho- logy etc. London 1864.) und von Fr. Küclieiimcister noch heute! C. Grcgeiibaiir meint in seinen „Grundzüge der vergleichenden Anatomie" (Leipzig 1859. pag. 134 ff.), dass der streng bilaterale Typus eine Anzahl von Thierklassen zu der grösseren Abtheilung Vermes ver- einigt und diese besonders gegen die zunächst stehenden unteren Ab- theilungen der Coelenteraten und Echinodermen abgrenzt. Durch die selbst individuell variable Zahl der Segmente und durch deren Homonomie unter- scheiden sich die höhereu Würmer wesentlich von den Arthropoden, ob- gleich letztere aus den Annulaten sich herausgebildet haben. Trotzdem sei eine Trennung der Arthropoden von den Anneliden vorzunehmen, man müsste sonst auch die Mollusken, die ,,in gewissen Abtheilungen (Gastero- poden) zu den Würmern (den Plattwürmern) nahe verwandtschaftliche Beziehungen besitzen", ebenfalls den Würmern anreihen. Die ange- nommenen Klassen der Würmer sind folgende (in umgekehrter Reihenfolge): Classis Ordo ( Branchiata { "^'^S^^^^^ I l Tubicolae 1. Annulata } Scolecina : Lumbricus, Chaetogaster, Nais, Enchytraeus Suctoria : Hirudinei l Gephyrea 2. Oestelniinthes : Sagitta *&-^ f Nematoidea ( ^^^'^^'^^^ 3. Nemathelminthes{ l Nematodes [ Acanthocephala 4. Platyelmintlies f Turbellaria < [ Dendrocoela i Ehabdocoela ( «l^y^chocoela (Nemertmen) J l Arhvuchia Trematoda Cestoda nach Carpenter, GegcnLaiu-, Carleer, Caras, Ehlers, Schneider. 225 Auf Carleer's: Examen sur les princip. classific. adoptees par les zoologistes (Mem. cour. extr. des Annal. Univ. Belgique. Bnixelles 1861) braucht nicht näher eingegaugen zu werden, da der Autor schliesslich nur van Beneden's Anschauungen reproducirt und die systematisch zweifelhaften Thiere in einem Anhang abmacht. J. V. Carus und C. E. A. (xerstäcker definiren die „Vermes^' in ihrem „Handbuch der Zoologie" (IL Bd. Leipzig 1863. pag. 422) wie folgt: „Thiere mit seitlich symmetrischem, gestrecktem, plattem oder cylindrischem, meist weiclihäutigem Körper, ohne oder mit homonomer Gliederimg, an welcher dann alle Systeme Theil nehmen; ohne Bewegungsorgane oder mit Borsten oder Saugnäpfen. Centraltheil des Nervensystems ein praeorales Ganglion oder Ganglien- paar mit sich daran schliessenden seitlichen, liäufig in der Mittellinie der Bauch- fläche sich vereinigenden Längsstämmen. Mund bauchständig; Darm afterlos oder mit meist rückenständigem After. ■ Gefässsystem zuweilen geschlossen , zuweilen doppelt; stets ohne schwellbare locomotive Anhänge." AVeiterhin wird hervorgehoben, dass die Würmer keinen den Mollusken oder Coelenteraten u. s. f. gleichwerthigen besonderen Typus repräsentiren, sondern nur Formen jener Keihe bilden, die in den Arthropoden ihren Gipfelpunkt erreicht. Die angenommenen Klassen sind folgende: 1. Annulata 2. Gephyi-ea. 3. Chaetognatha. 4. Nemathelminthes 5. Platyelminthes Polychaeta, Onychophora, incl. Acanthocephali. (Tui-bellaria, Tre- Oligochaeta, Discophora. matodes, Cestodes). Die Kotatorien stehen als Anhang bei den Arthropoden. E. Ehlers (Die Borstenwürmer, Annelida chaetopoda. I. Leip- zig 1864. pag. 1) spricht sich über die Begrenzung des Wurmtypus aus; er kann Rotatorien und Bryozoen nicht den Würmern einreihen, noch weniger die Brachiopoden (Steenstrup) oder die Chitonen (Milne-Edwards) oder die Echinodermen. Peripatus könne man, vielleicht mit den Tardi- graden zusammen, als besondere Klasse den Würmern zufügen. Die Diagnose für Vermes lautet: „Würmer sind skeletlose, bilateral gebaute Thiere, deren Körperwandung ein selbständiger, die gesammten Eingeweide bergender Hautschlauch ist, der im Wesentlichen aus einer Cutis und darunter gelegenen Muskelschicht besteht und als hauptsächhchstes Werkzeug der Bewegung dient". Folgende Klassen werden unterschieden : Annelida Sav., Gephyrea Qfgs., Nematoda Rud., Nemertina M. Schultze, Turbellaria, Ehrb. s. str., Trematoda Rud., Acanthocephala Rud. und Cestoda Rud. Ant. Schneider benutzt als Princip bei der Eintheilung der Würmer den Bau der Leibesmusculatur; an die bekannten Verhältnisse der An- ordnung der Muscularis bei Nematoden schliesst sich Sagitta derart an, dass man sie als Nematoden betrachten könnte, wenn nicht eine Reihe von Eigenthümlichkeiten die Beibehaltung einer besonderen Ordnung Chae- tognatha rechtfertigte; auch die borstentragenden Ringelwürmer haben eine Längsmuskelschicht, welche wie bei den coelomyaren Nematoden gebaut ist, und so werden diese drei Gruppen zu einer Klasse: Nemathel- Broun, Klasseu des Thier - Reichs. IV. 1. 15 226 System dpv Wiinner ininthes (mit Nematoidea^ Chaetognatha und Cbaetopliora) vereinigt. Anders gestalten sieb die Verhältnisse bei Acantbocepbalen und Gepbyreen, deren Muskelschicbten ein ununterbrochenes Netzwerk von dicken Cy- lindern und Eöhren darstellen ; beide gehören zu einer zweiten Klasse : Rhynchelminthes. Die dritte Klasse endlich, die Platyclminthes^ umfasst die Trematoda, Hirudinea, Onychophora, Cestoidea, Dendrocoela und Rhabdocoela (üeber die Muskeln der Würmer und ihre Be- deutung für das System in: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftl. Medicin von Reichert und Du Bois-Reymond Jahrg. 1864. pag. 590—597). In der 1866 erschienenen „Monographie der Nematoden" behält Sclmcider dieses System bei, nur werden die Rhynchelminthes zu den Nemathelminthes gestellt, daher nur zwei grosse Gruppen der Würmer gebildet und bei den Plat^-elminthes zwei Untergruppen unterschieden. 1. yematlieliniiitlies. Haut- und Muskelgewebe des Loibossclilauclips in z^Yei Sclüchten getrennt. J. Mvislceln des Leibesschlanclies entweder eine Scbicht von Längsfasci-n oder zwei Schichten, eine äussere von Quer- und eine innere von Liingsfasern bildend; im letzteren Falle sind immer Seitenfelder vorhanden. a. Ungegliederte. Nur Längsfasern vorhanden. Nematoidea. Chaetognatha. b. Gegliederte. aa. Xur Längsfasern vorhanden. G y m n 0 1 0 m a (Ramphogordius\ bb. Längs- imd Querfasern vorhanden. Chaetopoda. TT. Muskeln des Leibesschlauches eine innere Längs- und äussere Querfasersclüclit bildend; Seitenfelder fehlen. Acanthocephala. Gephyrea. 2. Platvelininthes. Muskelfasern in das Hautgewebe eingebettet. Längs-, Quer- und Sagittalmuskelfasern bilden ein Muskel- gerüst. I. Schiefgekreuzte Muskelfasern vorlianden. Treiuatoda. Dendrocoela. Hirudinea. Onychophora. TL Schiefgekreuzte Muskelfasern fclilcn. Cestoidea. Rhabdocoela. In einer späteren Arbeit (Untersuchungen über Piathelminthen in : 14. Jahresber. der oberhessischen Gesellsch. f. Natur- und Heilkunde. Giessen 1873. pag. 54—65) giebt Schneider den Typus Vermes auf lind erhebt die beiden Unterabtheilungen Nemathelminthes und Platyel- minthes zu eigenen, den Coelenterata, Arthropoda, Mollusca, Vertebiata etc. nach Solmoider. 227 g'leichwci'tbigeu Typen. Die Eotatorien stellen die eingliedrige Form der Arthropoden dar, Tiinicata und Bracbiopoda bleiben unberücksichtigt. Des Weiteren wird ausgeführt, dass ein Typus in einer Stammform und in einer Geschlechtsform auftreten kann und beide entweder einfach oder segmentirt sein können. Das nun sich mit Berücksichtigung der Musculatur ergebende System weicht von dem vorhergehenden in vielen Punkten ab : ^emathelmiiitlies. T. Stammform (Lobocephala). Muskelliaiit aus Längsfaseru bestehend. An jedem Ende des Körpers eine Oeffnung, dor- sale und ventrale Seite verschieden. Exoretionsgefässe, wenn vorhanden, nn verästelt, aus zwei seithchen Hauptstämmeu bestehend. A. Einfache Form: Hauptstämme des Xervensystems dorsal nnd ventral gelegen, keine Blutgefässe. a. Nur eine dorsale Medianlinie vorhanden: Gordiacea. b. Dorsale und ventrale Medianlinien und Peitenfelder vorhanden; innere Quermuskeln auf der ventralen Seite an beschränkten Stellen. 1. Mund ohne Kiefer: Ncmatoidea. 2. Mund mit Kiefer: Chaetognatha. B. Segmentirte Form: Seitenfelder, Bauch- und Eiickenlinie. . Innere Quer- muskeln von der Bauchlinie zum Seitenfeld. Hauptstamm des Nervensystems ventral. Blutgefässe kommen vor. a. Keine Borsten, äussere Quermuskehi fehlen: Gymuotoma iPolygordius). b. Borstenbündel, äussere Quermuskeln A'orhanden: Chaetopoda. II. Generationsfoi'm i Ehynchocephala) Muskelhaut aus äusseren Quer- und inneren Längsfasern bestehend, keine Medianlinien, keine Seitenfelder. Blutgefässe kommen vor. A. Darmkanal hufeisenförmig, Mund und After genähert. a. Yermehrung durch Knospung: Bryozoa. b. Keine Knospung: Sipiinculidea. B. Darmkanal gestreckt. a. Ohne Mund und After: Acanthocephaia. b. Mit Mund iind After: Priapulus, Halicryptus, Boncllia, Echiurus, Sternaspis. Platlielmiiitiies. I. Stammform. Mnskelhaut aus Bing-, Diagonal-, Längs- und Sagittalfasern zusammengesetzt. Längs- faserschicht ohne Unterbrechung, Excretionssystem verzweigt, an einzelneu Stellen bewimpert. A. -Einfache Form: Hermaphroditisch, keine Blutgefässe, Hauptnervenstämme seitlich. a. Epithel vergänglich: Trematoda. b. Epithel bleibend und wimpernd: Planaridea. B. Segmentirte Form: Blutgefässe vorhanden. a. Eüssel in den Mund sich öffnend, mit KaUistilet bewaffnet, Nervensystem mit zweiseitlichen Hauptstämmen, Haut- und "Wimpereinthel: Poliadea (Polia, Borlasia). h. Saugscheibe am Hiuterende. 1. Nervensystem mit zwei seitlichen Hauptstämmen : Malacobdella. 2. Nervensystem mit einem ventralen Hauptstamme: Hirudinea. c. Segmente mit Füssen: Onychopliora. 15* 228 System der Würmer n. Generationsform. Muskelliaut aus einer äusseren, dünnen QuerlängsschicM, inneren Längs-, Ring- und Sagittalfasern zusammengesetzt. Hauptnervenstämme seitlich. A. Epithel vergänglich, kein Darm, keine Blutgefässe. Hermophroditen : Cestoidea. a. TJnsegmentii-t : Caryophyllaeus, Amphiptyches?. b. Segmentiii. 1. Kopf abgerundet, ohne Auszeichnung: Ligula. 2. Kopf mit Sauggruhen. aa. Ohne Rüssel : Dibothrium, Triaenophorus, Solenophorus, Tetra- bothrium. bb. Mit vier Rüsseln: Tetrarhyncluis. .3. Kopf mit Saugnäpfen: Taenia. B. Epithel bleibend. a. Kein Rüssel, Excretionssystem vorhanden: Rhabdocoela. b. Ein von der Rückseite der Mundhöhle entspringender, kiu'zer Rüssel: Bipalium, Dinophilus. c. Ein auf der Mitte des Kopfes hervorsti-eckbarer Rüssel ohne Stilet. 1. Keine Kopfspalten. aa. Excretionssystem vorhanden, keine Blutgefässe: Prostomea. bb. Excretionssystem fehlt, Blutgefässe vorhanden: Cephalothrix. 2. Kopfspalten vorhanden, kein Excretionssystem. aa. Blutgefässe fehlen: Stenostom um. bb. Blutgefässe vorhanden: Nemertes. Zu diesen Anschaiuing-en hat derselbe Autor uoch Verbesserungen hinzu- gefügt (Neue Beiträge zur Kenntniss der Plathelmiuthen in: Zoo- logische Beiträge, herausgegeben von A. Schneider. I. 1883. pag. 116), aus denen wir nur die veränderte Stellung der Rhabdocoelen erwähnen, die wegen ihrer Mnsculatur zur Stammform gehören; Branchiobdella ist keine Hirudinee, sondern wie Polygordius ein borstenloser Nemathelminth. Zur chronologischen Reihenfolge wieder zurückkehrend, wäre Ernst Haeckel zuerst zu erwähnen; derselbe schliesst (Generelle Morpho- logie der Organismen, IL Bd. Berlin 1866. pag. 409) bekanntlich die Protozoa excl. Infusoria von den Thieren aus und vereinigt die beiden Kreise Vermes und Arthropoda zu einem Kreise Articulata, weil die Würmer nur niedere Entwicklungsstufen des Arthrnpoden-Typus darstellen. Nach dem Stammbaum der Articulaten (1. c. Taf. V.) unterscheidet der Autor unter den Würmern drei Gruppen: 1. Anneiida mit Chaetopoda und Drilomorpha (Oligochaeta), 2. Scolecida mit Nemathelminthes (Nema- toda, Chaetognathi) und Rhynchelminthes (Gephyrea, Acanthocephala) ; und 3. Platyelminthes mit Turbellaria iucl. Nemertina, Onychophora, Hirudinea, Trematoda und Cestoda. Die Rotatorien stehen zwischen Vermes und Arthropoda. In der „Natürlichen Schöpfungsgeschichte" (Berlin 1868. pag. 402 ff.) wird aber doch wieder ein Phylun Vermes und noch dazu in anderem Umfange als 1866 angenommen; vergleiche die: Systematische Uebersicht der vier Hauptklassen des Würmerstammes. T TT ■• f 1 T c • n ■ f 1- üriufusorien Ai'chezoa 1. Lrwurmer ) I. Infusiousthierc ..,..,, 1 ,j f . . { 2. A> imperintusorien . . . Gmata Archelmiuthes l (Infusoria) ) ., .^ . y 3. btarrinfusorien .... Acmetae nai'li Ifaeckel. Claus. 229 IL Weichwürmer Scolecida 2. riattwürincr (Platvclmiutlios) Eundwürmer 4. Strudelwünncr .... Tiu-bellaha 5. Saiigw'ünner Ti'ematoda (i. Baudwünnor Cestoda 7. Egel Hirudinea 8. Krallemvüi'mer .... Onychophora 9. Scimurwürmer .... Nemei'tiiia ( 1 0. Pfeilwürraei- Chaetoguatlii ,T,T ,, 1 • ,, v| 11. Fadenwürmer Neniatoda (Nemathclmiiithes)l ,^ , .. . ^, , , 112. EJ-atz wurmer Acanthocepnala in. Sackwürmer Hiinatega IV. Gliedwüriner Colelmintlies ] l ■J. Moosthiere (Bi'j'ozoa) .5. Mautelthieie (Tunicata) (i. Stern-würmer (ücpliyreal 7. Kingcl Würmer (Annelida^ S. Eäderwüriuer (Rotatoria) {; 13. Moosthiere ohne Kragen . Gymnolaema 14. Moosthiere mit Kragen . Pliylactolaema 15. Seescheiden Chthonascidiae 6. Seetonnen Nectascidiae f 17. Borstenlose Sternwürmer . Sipunculida \ 18. Borstentragende Sternwürmer Echinrida 119. Kahlwürmor Drilomorpha 20. Borstenwiirmer .... Chaetopoda 21. Bärwürmer Arctisca 22. Räderthiero Rotifera C. Claus: Grundzüge der Zoologie (Marburg und Leipzig 1868) uinimt einen Typus Verraes an: „seitlich symmetrische Thiere mit unge- gliedertem, geringeltem oder gleichartig (homonom) segmentirtem Körper, ohne gegliederte Segmentanhänge (Gliedmaassen). Der Embryo bildet sich in der Regel durch Umwandlung des gesammten Dotters ohne vor- aus angelegten Primitivstreifen". Die Klassen sind: IV. Rotatoria. III. A n n c 1 i d e s II. Nematelnüa Gephyrea, Chaetopodcs, Hirudinei. I. Nematoidea, Acanthocephali. Sagitta als Anhang. riatvclmia Turbellaria, Trematodes, Cestodes. In der vierten Auflage der ,, Grundzüge etc." (Marburg und Leipzig 1880, pag. 375) lautet die Diagnose von Vermes: „seitlich sym- metrische Thiere mit ungegliedertem, geringeltem oder gleichartig seg- mentirtem Körper, mit seitlichen Excretionskanälen, ohne gegliederte Segmentanhänge". Hier, vrie schon in früheren Auflagen Vfird darauf hingewiesen, dass es für den Wurmtypus kein exclusives Merkmal von fundamentaler Bedeutung giebt, dass zu den Würmern eine bunte Ge- sellschaft von Formen gehört, für die ein gemeinsamer, phylogenetischer Ausgangspunkt bisher nicht ausfindig gemacht werden konnte; trotzdem wird von Claus der Typus beibehalten. Die Zahl der Klassen ist wegen Trennung der Gephyrei von den Anneliden und Hinzufügung der Ente- ropneusta (Balanoglossus) auf sechs gestiegen; es sind: G. Enteropneusta. 5. Annelides {ninrdiLf ' i^'aete. 4. Gephyrei. 3. Rotatoria. 230 System der Ayürmer 2. Xematht'lmiü tlies 1. Plathelmiiithes I Nematodes lAcanthocephali. Nemertini Tui-bellaria Trematodes Cestodes. ^Trei: [Cest Als Anhang- der Nematoden werden angeführt die Desmoscole- ciden, Chaetosomiden und C h a e t o g- n a t h e n , als Anhang der Rotatorien die Echinoderiden und Gastrotricha; für Phoronis wird die Gründung einer besonderen Ordnung der Gephyreen (Gephyrei tubicoli) vorgeschlagen; Chaetoderma und Neomenia seien zu den Mollusken zu verweisen. Dieses System hat Claus in der vierten Auflage des „Lehrbuch der Zoologie'' (Marburg und Leipzig 1887) etwas raodificirt; da die Enteropueusta als Anhang bei den Holothurien stehen und die Gephyrei wieder als Ordnung bei den Anneliden rangiren, beschränkt sich jetzt die Zahl der Klassen auf vier, nämlich : 4. Rotatoria, im Anhang Ecliinoderidae und Gastrotncha. 3. Annelides Hirudinei. < Gephyrei. Chaetopoda /P«ly^l;'^«ta. * lOugochaeta. 2. Nemathelminthes |Nematodes, im Anhang Chaetognathi. lAcanthocephali. ["Xemertini. ^, , , , . ,, Cestodes. 1. Platyhelminthes /n I Trematodes. Tm'bellaria. In der zweiten Auflage seiner „G r u n d z tt g e der vergleichenden Anatomie" macht C. Gegenbaur folgende Bemerkungen zu Vermes: Diese Gruppe ist als eine Ausgangsgruppe anzusehen, von welcher Dif- ferenzirungen in andere Kreise überführen ; „soweit sie aus der gegen- wärtigen Periode uns bekannt vorliegt, enthält sie daher weniger in einen gemeinsamen Typus abgeschlossene und auseinander ableitbare Reihen von OrganisatioDszuständen, als unter sich nur in geringem Maasse ver- bundene und zuweilen sogar vollständig isolirte Formen, Keine Abtheilnug führt leichter zur Einsicht in das Verhältniss der gegenwärtigen Entwick- lungsperiode thierischer Organismen als die der Würmer". — Innerhalb der Reihe der Würmer unterscheidet Gegenbaur zwei grosse Gruppen: ungegliederte und gegliederte AVtirmer; bei letzteren kann die Gliederung nur den Hautmuskelschlauch oder auch die inneren Organe befallen ; demgemäss werden folgende Klassen unterschieden : Anuulata mit Chaetopoden, Drilomorpha (Ohgochaeta) und Hirudinca. Onychophora. Gephyrea "sdelleicht mit Acanthocephala. |Tunicata. E n t c r 0 p n e u !:; t i . IEo tator i a. G _. M I CD P^ nach Claus, Gegenbaiu', Harling. 2Si i i^ (B r y 0 z 0 a. l^'K S jCliaetognatlii. c^'^^ |i!^^emathelmintlies mit Nematoden, Gordiaceen. ^ '^ iPlathelminthes mit Nemertini, Cestodes, Trematodes und Turbellaria. Den Plattwiinnern, speziell den Turbellarien werden Ichtbydium und Chaetonotus angereiht, während Echinoderes und T u r b a n e 1 i a als Zwischenform zwischen gegliederten und ungegliederten Würmern be- trachtet werden. Doch auch diese Eintheilung hat (xeg-eul)aur später nicht unwesent- lich geändert (Grundriss der vergleichenden Anatomie, 2. ver- besserte Aufl., Leipzig 1878, pag. 133): IX. Aunulata YIII. Gephyrea Vn. Euteropneusta. YL. Eotatoria. Y. Bryozoa IV. Acauthocepliali. III. Chactognathi. 11. Xematlielmintlies Cliaetopoda iT^^bicola. lA agautia. ■*&••' ' Oüffochaota fHaliscolecina (Polyoplithalmus, Capitella) IScolecina (Lumbricus etc.) iHirudinea. fCüaetifcri. lluermes. (Gymnolaema. I Phvlactolaema. I. Platvelmintlies IGordiacea. INematodes. TNemertina. I Cestoda. j Ti'ematoda. l_Turbcllaria. Zu den Annulata werden als sehr divergente Formen gerechnet Tomopteris, Myzostoma und Polygordius; Neomenia und Chaetoderma bilden eine besondere, den Abtheilungen der Würmer beizuzählende Gruppe, für die der Name Soleiiogastres vorgeschlagen wird (Claus hat sie unter diesem Namen bei den Mollusken !) Im Uebrigen wird Vollzähligkeit in Bezug auf Heranziehung isolirter Gattungen nicht bezweckt. P. Hartiiig- (Leerboek von de grondbegins. d. Dierkunde in har. geheelen omvang 186i^'/70) tlieilt die Würmer in Hohl- und Voll- würmer (Coelelmia und Plerelmia), die ziemlich mit Rund- und Platt- würmern zusammenfallen, nur dass zu den ersteren (Nematodes und Pterhelminthes= Chactognathi) noch die Gastrotrichae (Ichthydinen) hinzu zu zählen sind, während Onychophoren und Enterobranchia (= Enteropneusti) selbständige Ordnungen zwischen den Gephyrei und Acanthocephaleu bilden. C. CA. tfiebel „weist unter Darlegung des Organisationsplanes^' und Uer Entwickelungsgeschichte nach, dassCestoden und Echiuorhy neben 232 System der Würmer „ihre natürliche Stellung nur zwischen den Protozoen und Coelentei aten haben"; „ihre Unterordnung unter die Gliederthiere und im Besonderen unter die Würmer, beruht nur auf oberflächlichen Beziehungen, nicht auf einer Verwandtschaft der inneren Organisation" (Correspondenzblatt des naturwiss. Vereins für die Provinz Sachsen und Thüringen in Halle 1871 No. X und XI, auch : Zeitschrift f. d. gesammten Naturwissenschaften red. V. CG. Giebel. N. F. 1871. Bd. IV. Berlin 1871, pag. 384.) Aenderungen seines früher gegebenen Systemes der Vermes hat auch 0. Schmidt vorgenommen; derselbe definirt (Handbuch der ver- gleichenden Anatomie, 6. Aufl. Jena 1872, pag. 88) die Vermes, deren „Herkunft von den Infusorien, klar vor Augen liegt", folgender- massen: „bilaterale Thiere, mit deren Hautbedeckungen ein die Haupt- bewegungen besorgender Muskelschlauch unmittelbar verbunden ist." Eintheilung : Vii. Cliaetopoda mit Polycliaeta (Dorsibrauclüa imd Capitibrancliia) iiud Oli- gocliaeta. VI. Rotatoria mit 4 Familien. V. Bryozoa mit Phylactolaemata uud C4ymuolaemata. IV". Gephyrea. in. Acanthocepliala. n. NematlLelminth.es incl. Gordiacei. I. Plathelmintlies mit Hii-udinacea, Cestodes, Trematodes imd Turbellaria. Von den isolirten Formen „nähern sich" Peripatus den Hirudiueen, Sagitta und Echinoderen den Nematoden, Ichthydinen den Tur- bellarien und Rotatorien, Myzostomum und Tomopteris den Chae- topoden. In der achten Auflage des genannten Handbuches (Jena 1882, pag. 70) ist diese Eintheilung beibehalten worden, jedoch werden die Brachio- poda als VIII. Klasse der Vermes aufgestellt uud unter den isolirten Formen ausser den schon erwähnten angeführt: Balanoglossus, sich nähernd den Gliederwürmeru, Phoronis vielleicht Gephyree und Neo- menia mit einem? versehen. Nach Ludwig K. Sclimarda (Zoologie. Wien 1871, I. Bd.) zerfällt die Division Vermes in folgende 6 Klassen : Tl. Cliaetopoda mit Onycliophora, Gymnocopa, Notobraiicliiata, l'eplialobraiichiata uud Abraucliiata ; letztere Ordnung umfasst neben Üligocliaeten noch die Ichthydinen, Polyophthalmus, Maldania und Chaetopterus. Anhang: Polygordius. V. Gephyrea mit G. armata und inermia. Anhang: Chaeto derma. rV. Rotatoria. rU. Nemathelmia mit Nematodes, Chaetognathi, Gordiacei, Acanthocephah iind Gregarinae. n. Cotylidea mit Hirudinea, Ti'ematoda. Anhang: Myzostoma und Cestoidea. I. Turbellaria mit Nemertidea, Rhabdocoela. Dendrocoela. Anhang: Balanoglossus. uaeü öcliuiidt, Suhiuarda, Hkeckel, Huxley. 23o Die zuerst von Kowalewsky 1871 aiil' die Wirbellosen übertragene Keimblätterlebre macht sehr bald nach ihrem Auftreten ihren Einfluss auch auf die Systematik geltend, obgleich es ja nicht als neu zu bezeichnen ist, dass die Ergebnisse der Entwickelungsgeschichte eine Rolle in syste- matischen Fragen spielen; aber von nun ab gewinnt die Entwickelungs- geschichte eine immer grössere Bedeutung, obgleich zahlreiche Irrthümer auch hierin zu verzeichnen sind. Was nun Würmer anlangt, so theilt E. Haeckel dieselben je nach dem Mangel oder Besitz einer Leibeshöhle (Coelom) in zwei grosse Gruppen; den niedersten Würmern, Acoelomi fehlt die Leibeshöhle noch gänzlich (Plathelminthes) ; sie tritt erst bei den höheren Würmern, Coelo- mati auf und vererbt sich von da auf alle vier höheren Thierstämme, d. h. auf Echinodermata, Arthropoda, Mollusca und Vertebrata (Die Kalk- schwämme, I. Bd. Berlin 1872, pag. 468), welche Ansicht noch 1877 (Biologische Studien. II. Studien zur Gastraeatheorie. Jena 1877, pag. 55) denselben Ausdruck in einem monophyletischen Stammbaum des Thierreicbs fand; es gehören zu den Acoelomi = Vermes I die Plathel- minthes und die Archelminthes, letztere die Stammform, welche sich direct durch den hypothetischen Prothelmis, Urwurm, von der Gastrula ableiten lasse (Natürliche Schöpfungsgeschichte, 4. Aufl. 1873). Als Coelo- mati = Vermes II werden angeführt die Nemathelminthes, Bryozoa, Tunicata, Rhynchoeoela, Gephyrea, Rotatoria und Annelida. Auch Th. H. Huxley spricht der Entwickelungsgeschichte eine Be- deutung bei der Classification zu, sieht aber von phylogenetischen Ge- sichtspunkten ab, weil diese ohne palaeontologische Begründung nur zu uuerwieseuen und unbeweisbaren, deshalb rasch wechselnden Aufstellungen führen könnten. Das Eintheilungspriucip bildet das Verhalten des Urmundes und so werden die Würmer im weiteren Sinne in verschiedene Abtheilungen gebracht, mit anderen Worten, aufgelöst; Tiirbellarien, Trematoden, Nematoden, Oligochaeten, Hirudineen, Rotiferen und viel- leicht auch Gephyreen bilden als Scolecimorplia mit den Coelente- raten eine Gruppe, bei der der Urmund persistirt; eine andere Gruppe — Deiiterostoniata, bei denen der Urmund durch eine Neubildung an andrer Stelle ersetzt wird — zerfällt nach der Entstehung der Leibeshöhle in drei Untergruppen: a)Schizocoela (Polychaeta, Arthropoda und Mollusca), b) Enterocoela (Echinodermata, Enter opneusti, Chac- tognathi, Brachiopoda und Polyzoa?) und c) Epicoela (Tuni- cata und Vertebrata) (on the Classification of the animal King- dom in Journ. Linnean Society. London. Tom. XII. 1875, pag. 199 — 227). Ganz anders denkt derselbe über die Classification der Würmer in ,, Grundzüge der Anatomie der wirbellosen Thiere" (autoris. deutsche Ausgabe von J. W. Spengel, Leipzig 1878, Cap. XII, pag. 581 bis 610). Zwar wird auch hier eine grössere Abtheilung oder Typus Vermes nicht anerkannt, aber die Vertheilung der einzelnen Würmergruppen ist eine andere geworden: als Anneliden werden zusammengefasst die 234 System der "Wiirniei' Polychaeten, Oligocbaeten, Hirudineeii, Gephyreeii und viel- leicht auch Myzostomen, als Triclioscoliccs die Trematoden, C e s 1 0 d e n , T u r b e 1 1 a r i e n und R o t i fe r e n , als Nematoscolices die Nematoden, als Malacoscoliccs die Bryozoa und Brachiopoda und als Pharyiigoimeusti die Tunicaten und Eiiterop neusten. Malacobdella verbindet Turbellarieu und Tremaloden sehr nahe, Poly- gordius scheint eine Uebergangst'orm zwischen Turbellarien und Poly- chaeten, während die Rotiferen in mancher Hinsicht Larvenformen der Polychaeten und der Gephyreen darstellen; die Nematorhy neben, d. h. Gastrotricha, Echinoderes etc., sowie die Rotiferen vermitteln zwischen Trichoscolices und Nematoscolices, gehören aber wohl eher zu den letzteren. Die Chaetognathen sind wohl als eine selbständige Abtheilung auf- zufassen, wofür die Besonderheit ihrer Entwickelung spricht. Besondere Schwierigkeiten machen die darmlosen Formen: Acanthocephalen, Cestoden und Dicyemideu, deren Darmlosigkeit nicht einfach durch eine rückschreitende Metamorphose zu erklären sei; Huxley ist geneigt, die Dicyemiden (nach v. Beneden) als Mesozoa zu betrachten und die Cestoden, vielleicht auch die Acanthocephalen als Modificationen desselben Typus anzusehen. Bei dem Bestreben, weitere Beziehungen zwischen den Gruppen der Würmer und denen der übrigen Evertebrata zu finden, kommt Huxley zur Aufstellung von sechs Reihen, die meist mehrere Gruppen nach ihrer näheren Verwandtschaft zusammenfassen; es werden — abgesehen von den Protozoen — unterschieden : I II. III. Zoo phyten reihe Echiuodermenreilie Plüiiyugopneusten reihe Ceelenterata Echinodermata. Enteropneusta, Tunicata. Porifera Physeinaria. IV. y. Aa ]\I a 1 a c 0 z 0 e n r e i h c A u u ii 1 o i d e u r e i h e A r t h r o z o e u r o i h e Mollusca Aunelida Arthropoda Malacoscolices. Trichoscolices Chaetoguatha V Nematoscolices. Damit waren natürlich die Würmer als Typus beseitigt, denn wenn auch hervorgehoben wird, dass alle sechs Reihen nach einer gemeinsamen Form hin (Physemarie, also Gastrala) convergiren, so bedeutet das nichts für die Würmer Besonderes. Während Haeckel und Huxley von der Gastrula ausgingen, nimmt ('. Sempcr die Planulalarve als Ausgangspunkt seiner Gruppirung der Thiere in einem raonophyletischen Stammbaume (Die Stamm esver. wandtschaft der Wirbelthiere und Wirbellosen in: Arbeiten aus dem zool.-zout. Institut in Würzburg. Bd. H. WUrzb. 1875, pag. 59 ff.). Der Gastrula wird nur eine Bedeutung als Stammform für Coelenteraten und Echinodermen gelassen, während allen übrigen Metazoen eine als „ungegliedertes Urnierenthier" bezeichnete wie die Gastrula von der nach Huxley, Sempor. 235 Planula abstammende Urform zukommt. Aus dieser liabeu sieb direct einmal die Scolecida, d. h. Platbelmiuthes excl. Nemeitini und dann die gegliederten Urniercnthiere entwickelt, diese fiibren durch die Proto- mollusca zu Brachiopoda, Bryozoa, Mollusca, Tunicata und Acrania (Amphioxus) und durch die Protannulata zu Nematoden, Rotatorien, Annu- lateu (Nemertini), Arthropoden und Vertebraten. Nachfolgender Staram- baura giebt näheren Aufschluss über die Verwandtschaft der einzelnen Klassen : Fig. 1. JKAcranta mTbmc. :mWrteir. MLtirfAro/K _„ , miHoJL TTBirw/i. O Q / Protoannulafa Protomoüusca gegliederte Urnie penthiere ungegliederte Ur- niercnthiere MEcJun. ECoel, ürmagenthiere Wie raan sieht, Hess Seraper vorsichtiger Weise die Stellung der Hryozoen, Rotatorien und Neraatoden noch zweifelhaft, löste aber im üebrigen den „in allen Lehrbüchern als wesenlosen Schatten spukenden Stamm der Würmer'', der ,,in der That gar keine Be- rechtigung zur Existenz hat'' in vier den übrigen Thierklassen (Typen) glcichwerthige Klassen auf. Ueber die Stellung der isolirten Wurmformen lässt sich Semper nicht näher aus, nur Nemertinen und Enteropneusten wurden einstweilen zu den Anniüaten (i. e. Annelides) gestellt. In der späteren Abhandlung desselben Autors „Die Ver wandt - schaftsbeziehuugen der gegliederten Thiere" (Arbeiten aus dem zool.-zoot. Institut in Würzburg. III. 1876) wird Näheres über die Stamm- forra, das ungegliederte Urnierenthier raitgetheilt, es ist mit der Trocho- sphaeralarve identisch. Diese ist eine freilebende und dem entsprechend hoch orgauisirte Larve, deren Hauptcharacter in dem Gegensatz zwischen Kopf- und Rumpfhälfte, Neural- und Cardialseite liegt. Aus ihr ent- stehen in Folge sogenannter bigeminaler Entwicklung alle gegliederten symraetrischen Thiere und sie verbindet dieselben mit den Scoleciden, 236 System der "Würmer denen niau nun freilich auch die Rotatorieu und vielleicht auch die Nema- toden zufügen muss. Nemertineu und Turbellarien sind aus mancherlei Gründen als Brücken zwischen den segmentirten Anneliden und den un- segmentirten Plattwürmeru zu betrachten. Auch Mc. Crady erklärt die Abtheilung Vermes für eine unnatürliche Gruppe und schlägt vor, die Anneliden und Rotatorien mit den Arthro- poden, die Gephyreen, Nematoden und Plattwürmer mitsammt den Echino- dermen den Coelenteraten einzuverleiben (Observations on the food of Ostrea virginiana with some account of Bucephalus cuculus in : Proceed. Boston Society of natural history. Vol. XVI. Boston 1874. pag. 185 ff.). Während man fast ganz allgemein die Brachiopoden entweder zu den Mollusca stellte oder wenigstens in ihre unmittelbare Nähe brachte, sprechen sich auf Grund anatomischer und entwicklungsgeschichtlicher Studien E. S. Morse („On the systematical position of the Brachio- poda in: Proceed. Boston Society of nat. bist. Vol. XV. 1873. pag. 315 — 371 und „On the embryology of Terebratulina" in: Memoirs Boston Society of nat. bist. Vol. II. pag. 249 — 264) und IV. Kowalowsky („über die Entwicklungsgeschichte der Brachiopoden" in: Protokolle der Moskauer Gesellschaft naturforschender Freunde. Tom. XIV, 1874. pag. 1—37) für die Verwandtschaften derselben mit den Chaetopoden aus; 0. Selimidt (cf. oben pag. 232) fügt sie ebenfalls den Würmern an. Schon 1873 publicirte Ideen, das Thierreich auf Grund der Keim- blätter zu classificiren, führt E. Ray Laiikester nun weiter aus (Notes on the embryology and Classification of the animal kingdom im: Quarterly Journal ofmicroscopical Sciences, Vol.XVII. 1877. pag.399bis 454); auch hier werden die Würmer in folgende Phylen aufgelöst: Platy- elmia mit Ciliata (Turbellaria) und Suctoria (Cestodes, Trematodes), Appendiculata mit Chaetopoda, Rotifera und Gnathopoda = Arthropoda, Gephyrea, Enteropneusta, Nematoidea, Chaetognatha, In einer besonderen Untersuchung über ,,Les faux prineipes bio- logiques et leurs consequences en taxidermie" (Revue scientifique. Paris. 1876. No. 37, 38) kommt A. Criard zu der Ansicht, dass vorzüglich zwei Punkte eine natürliche Gruppirung erschwert hätten, einmal die irr- thümliche Meinung von der specifischen Natur des Molluskentypus, der nur eine unwesentliche Moditication des Annelidentypus sei, und dann die zu starke Betonung der Metanierenbildung; die Würmer sind keine syste- matische Einheit. Unter Zugrundelegung entwicklungsgeschichtlicher Vor- gänge wird von demselben (Classification du regne animal in: Bulletin scientifique du departement du Nord; annee 1878. pag. 2 — 5, 47 — 49, 203—208) folgende Eintheilung proponirt: Neben Vertebrata (incl. Tuni- cata) und Arthropoda (incl. Peripatus) stehen die Gfymuotoca (Mollusca, Annelides -(- Hirudinei, Chaetognathi, ferner Brachiopoda und Ciliata), dann die Neinatelmia (Nematodes, Desmoscolecides, Gordiacei, Acanthocephala und Nematorhyncha), ferner Vermes nach Crady, Lankester, (Jiard, Villot, ßütsohli. 257 (Platyelmia, Dicyemida, Orthonectida) und andere hier nicht iu- teressirende Typen. Das Gemeinsame für die Gymnotoea liegt in ihrer Trochosphaeralarve, welche, im Gegensatz zu Arthropoda und Vertebrata, der Embryonalhäute entbehrt. Unter Beibehaltung der hier gegebenen Eintheilung giebt Giard später („The Orthonectida'' in: Quarterly Journal of microscopical sciences. Vol. XX. London 1850. pag. 237) einen Stammbaum seiner „Vermes" : Gastraeada Orthonectida Dicyemida j Gastrotricha Prothelmintha Trematoda Turbellaria Cestoda Gegenüber diesen Bestrebungen berührt es eigenthümlich, noch im Jahre 1877 einen Autor kennen zu lernen, der im Grunde die vier ,,en- branchements" Cuvier's wieder aufstelh, also die Würmer mit den Arthro- poden verbindet (Villot, Classification du regne animal. Gre- noble 1877). 0. Bütschli fasst in seinen „Untersuchungen über freilebende Nematoden und die Gattung Chaetonotus" (Zeitschrift für wissen- schaftliche Zoologie. XXVI. Bd. Leipzig 1876. pag. 392 ff.) Chaetonotus mit den um diese Gattung sich gruppirenden Gastrotrichen, sowie Echino- deres als einen Formenkreis zusammen, den er mit dem Namen Nema- torhyncha belegt. In der Discussion der verwandtschaftlichen Bezieh- ungen dieser Nematorhynchen zu den übrigen Würmern und den Arthro- poden wild zunächst die Verwandtschaft zu Rotatorien und zu Nematoden constatirt; die Rotatorien werden, wie das schon Huxley (1852) und später C. Semper (1876) gethan haben, als älteste Wurmformen betrachtet, die mit den Larven der heutigen Würmer, besonders der Annelidengruppe, die näch.sten Beziehungen haben. Dagegen wird eine nähere Verwandt- schaft zwischen Nematoden und Anneliden in Abrede gestellt, es sind zwei völlig selbständig entwickelte Stämme, von denen der der Nema- toden, sowie die Nematorhynchen Beziehungen zu den Arthropoden haben. Ob Bütschli einen Typus Vermes annimmt oder nicht, geht nicht strict aus seinen Angaben hervor. Die näheren, verwandtschaftlichen Beziehungen der hier interessirenden Gruppen werden in folgendem Stammbaum aus- gedrückt (s. nächste Seite). Auch H. Alexander Pagensteclier spricht sich über die Umgrenzung der Würmer aus: „Allgemeine Zoologie oder Grundgesetze des thierischen Baues und Lebens'' (Erster Theil. Berlin 1875. pag. 304). Die Würmer drohen heute doch einigermaassen die Abtheilung zu werden, in welche man das, was man irgendwo nicht continuirlich anzuknüpfen weiss, einstellt; als Begriff können sie das nicht ertragen, was ihnen zu- gemuthet wird und ,,wenn man so viele heterogene Dinge unter den 238 System der "Wiirmor Würmern vereint, so wird das entweder . . . zu einer Wiederherstellung der Würmer im Sinne Linne's oder zu einer stärkeren Auflösung dieser Gruppe führen und das wird wohl das Richtigste sein". — Im zweiten Theile seiner ,, Allgemeinen Zoologie" (Berlin 1877. pag. r)4 — 58) wird dies letztere weiter ausgeführt: Durch die Organisation sind — ab- Vova,i. Bütsclili. nau,-. 2;J7.'i /hm» f uff/ Cestodn .'Irthrouoda gesehen von gewissen Störungen in der Segmentirung — die Hirudineen und höheren Turbellarien, d. h. die Nemertinen mit den Anneliden verbunden, während man andrerseits durch die Nemertinen zu den niederen Turbellarien, d. h. Dendrocoelen und Rhabdocoelen kommt, durch die Hirudineen zu den Polystomiden und anderen Trematoden, sovvie zu den ganz niedrigen Cestoden, die durch ihre Strobilation eine ,, Glie- derung nachäffen". Aber auch die Nematoden scheinen nähere Be- ziehungen zu den Anneliden zu besitzen, wofür Formen mit deutlicher Hautringelung, mit metamer angeordneten Borsten, Stacheln, sowie die Chaetosomiden sprechen, während es Anneliden giebt, die kaum etwas von Borsten zeigen (Tomopterus) oder gar keine Fussstummel und Borsten besitzen, wie Polygordius. Die Chaetognathen, deren Beziehungen zu ge- wissen Schnecken betont werden, werden bei den Würmern gelassen, ebenso die Gephyreen und Phoronis; Balanoglossus vermittelt zwischen Würmern und Ascidien und Mollusca, Desmoscolex, Echinoderes zwischen Würmern und Arthropoden, können also auch den Würmern angereiht werden. Dagegen müssen die Rotatorien wegen „ersichtlicher Differenzirung der Leibesabschnitte, der Abhäutbarkeit ziemlich solider uacli Pagoii Stocher, Kossmaun, Solenka, Kodi. 239 Schalen, der Vergleichbarkeit der Räder und des Kauapparates mit Mund- füssen und ]\Iageuzäljnen der Krebse, der Art der Bewegung-, des Wesens der Eier und der Art, diese zu tragen", mit den Krebsen zusamraengeordnet werden; die Myzostomideu seien trotz der Hautwimperung ebenfalls Arthropoden. Bryozoen, Tunicateii und Brachiopoden bilden mit den echten Mollusken die Malacozoa. ß. Kossmaim löst die Würmer auf („Elemente der wissen- schaftlichen Zoologie''. München 1878): A n n e 1 i d e s mit Nematorhyncha, Eotatoria , Enteropneusti , Chaetophora, Hirudinidea ; Nemat helmint h es mit Gephyrea, Chaetognathi, Nematodes und Aean- thocephali; Plathelminth es mit Nemertina, Cestodes, Trematodes und Tiirbellaria. Die Brachiopoden, Bryozoen und Tunicaten stehen als Klassen bei den Mollusken ! E. Seleiika hat folgende sieben Klassen des Typus Vermes (Zoolo- gisches Taschenbuch für Studirende, Erlangen s. a.) VII. 0 n y c h 0 p li 0 r a. VI. An nu lata mit Hivudinei, Gephyrea. Cliaetopoda. \. Enteropneusti. IV. Rotatoria. III. Chaetognathi. II. Nematelmia mit Acanthocephala mid Nematoda. 1. Platyebnia mit Bicyemida, Cestoda, Trematoda, Nemertina und Turbellaria. Uebrigens wird auch hier anerkannt, dass „eine scharfe Diagnose dieses Typus um so weniger zu geben ist, als er ausser den verschieden- artigsten Formen auch noch die Ausgangs- und Uebergangsformen für höhere Typen umfasst.'' Auch (x. V. Kocli bemerkt (Grundriss der Zoologie, Jena 1876, pag. 32 ff.), dass der Typus der Würmer sich nicht scharf definiren lasse, weil er als eine Zusammenfassung aller derjenigen Thiergruppen erscheint, welche sich nicht weit genug differenziit haben, um als eigene Typen aufgefasst werden zu können; mehrere seiner Unterabtheilungen könnten mit demselben Recht auch anders untergebracht werden. Koch rechnet zu den Würmern die Annulata, Gephyrei, Tunicata, Entero- pneusti, Bryozoa, Rotatoria, Nem athelmia und Platy thel- mia; die Brachiopoda stehen bei den Mollusken. Nach eil. S. Minot umfassen die Würmer so ziemlich Alles, was im zoologischen System keinen rechten Platz tindet; eine Reihe sehr ab- weichender Formen, die durch den Besitz einer EinahrungsdrLise (Dotter- stöcke) ausgezeichnet sind, stellen die Plathelminthen dar, mit denen die Nemertinen nicht näher verwandt sind. Die Plattwürmer zerfallen in folgende Ordnungen : 240 Svstem der AYiinnei' 1. Acoela 2. Apharyngea 3. Pharyngocoela Ehabdocoela Dencli-ocoela 4. Vaginiferae Trematodes Cestodes Ehabdocoela Dendi'ocoela a/ Tuvbellavia 1. I = Trematodes 2. j = Cestodes 3. Links ist die neue Eintheilung, rechts die alte, allgemeiner übliche (Studien an Turbellarien in: Arbeit aus dem zool.-zoot. Institute Wiirzburg-, hrsg. von C. Semper, III. Bd., 1876 — 77 pag. 4G0 und on the Classification of some of the lower worms in: Proceed. of the Boston Society of natural histor}^, Vol. XIX. Nov. 1876, pag. 17 — 25). Die Gebrüder 0. und 11. Hertwig' theilen in ihrer „Coelomtheorie'' (ein Versuch einer Erklärung des mittleren Keimblattes in : Jenaer Zeit- schrift für Naturwissensch. XV. Bd. 1882, pag. 134) alle Bilateralien je nach der Entstehung des Mesoblastes und der Leibeshöhle in : Pseudocoelier S c 0 1 e c i d a Mollusca. Plathelmiutlies ßotatoria Brvozoa. Coelhelmmtlies Euterocoeliev [Nematodes I Chatognathi ) Brachiopoda Annelides + Gephyrei j Enteropneusti (.Tunicata (?) Echinodermata Arthropoda ■ Vertebrata. Das Mesoderm der Pseudocolier besteht in seiner ersten Anhige aus wenigen vereinzelten Zellen, die von den primären Keimblättern aus in den Zwischenraum des Blastocoels gelangen ; im ausgebildeten Zustande fehlt ihnen eine Leibeshöhle oder wird nur durch Gewebsspalten reprä- sentirt, die selten zu einem einheitlichen Schizocoel zusaramenfliessen ; sie sind ferner ungegliedert, ihre Musculatur besteht aus contiactilen Faserzellen, während ihr Nervensystem mesodermalen Ursprungs zu sein scheint; auch scheint bei ihnen der Blastoporus in den bleibenden Mund überzugehen. Dagegen entsteht bei den Enterocoeliern das Mesobiast als seitliche Ausstülpung des Urdarmes und zwar in der Nähe des Gastrula- mundes, der mit Ausnahme der Echinodermen bei allen Enterocoeliern verloren zu gehen scheint; sie besitzen eine von Epithel ausgekleidete Leibeshöhle, welche früher und unabhängig vom Blutgefässsystem entsteht und deren Epithel zum Theil die Geschlechtsproducte liefert; ihre Körper- muskeln (Primitivfibrillen) zeichnen sich durch die Regelmässigkeit der Anordnung aus und ihr Nervensystem ist stets ectodermalen Ursprungs; auch sind fast alle Enterocoelier gegliedert. — Wäre dies Alles richtig und feststehend, so bestände in der That eine grosse Kluft zwischen nach Hertwig, Balfour, Hatschek, Vejdovsky. 241 Pseudo- und Enterocoeliern und, was hier besonders interessirt, zwischen den Scoleciden und Coelhelminthes; aber bekanntlich war schon zur Zeit des Auftretens der Coelomtheorie nicht Alles so sicher, wie es gegeben wurde, was übrigens die Hertwig's selbst bemerkt haben, und im Laufe der Jahre ist Manches im gegentheiligen als dem von den Begründern der Theorie angenommenen Sinne entschieden worden. So ist es nicht zu verwundern, wenn es der. Coelomtheorie erging wie der Gastraeatheorie, wenn sich gegen dieselbe zahlreiche und gewichtige Stimmen aussprachen. So als einer der ersten F. 31. Balfour im „Handbuch der ver- gleichenden Embryologie'' (übers, von B. Vetter, II. Bd. Jena 1881, pag. 297 — 346; vergleiche auch Quarterly Journal of microscop. sciences London 1880.); der Autor sieht in der Entwickelung des Mesoderms zu viel secundäre Abänderungen, um auf diese hin verwandtschaftliche Be- ziehungen aufstellen zu können. Solche basirt er vielmehr auf die Larven- formen und meint, dass man alles Recht habe, die Typen mit einer Trochosphaeralarve, d. h. Rotatorien, Mollusken, Chaetopoden, Gephyreen und Bryozoen als von einer gemeinschaftlichen Vorfahrenform abstammend anzusehen; wahrscheinlich gehören hierzu auch die Brachiopoden. Weiter- hin sei zu bemerken, dass die eben genannten Typen, die von der Trocho- sphaera abstammen, und die Plathelminthen einen noch entfernteren, ge- meinsamen Vorfahren besitzen. Noch unklar sind die Beziehungen der Tornaria- und Actinotrochalarve. Zweifellos ist auch Balfour, obgleich er es meines Wissens nicht direct ausspricht, von der Unhaltbarkeit eines Wurmtypus überzeugt. Dasselbe gilt auch von B. Hatschek, der bei Gelegenheit seiner ,, Entwickelungsgeschichte von Echiurus und die syste- matische Stellung der Eehiuridae" (Arbeiten aus dem zoolog. Institute der Universität Wien, hrsg. von C. Claus. Tom. III. Wien 1881, pag. 28 [72]) folgende Gruppirung des Typus Annelides vorschlägt : 1. Klasse. Archiannelides. 2. „ Chaetopodes oder Chaetiferi mit Saccocinidae , Polychaetae , Echiuridae und Oligocliaetae. 3. „ Hirudinei. 4. „ Sipunculacea mit Sipunculiden, Priapuliden und Plioronideu. Im Gegensatz hierzu scheint F. VejdOTsky einen Wurmtypus aner- kennen zu wollen, denn er unterscheidet in der Klasse der Anneliden vier natürliche Ordnungen: 1. Hirudinea, 2. Oligochaeta, 3. Poly- chaeta incl. Achaeta Balf. = Polygordius, Polyophthalmus, Saccocirrus und Protodrilus, und 4. Gephyrea. In dem mitgetheilten Stammbaum nehmen die Turbellarien, die wohl von den Coelenteraten abstammen, die niederste Stelle ein; sie entwickelten auf der einen Seite Polycbaeten und Gephyreen, die durch Sternaspis verbunden sind, und auf der anderen Seite durch die Amedullata (Aeolosoma) die Oligochaeten und Hirudineen; von ersteren zu letzteren führen die Discodrilida = Branchiobdella. (Untersuchungen über die Anatomie, Physio- Bronn. Klassen des Thier - Reieha. IV. 1. 16 242 System der AVünncr logie und Entwicklung von Sternaspis in: Denkschriften der Kais. Akademie der Wissenscb. in Wien; matli.-naturw. Klasse, 43. Bd. Wien 1882. 2. Abth. Abhaudl. von Nicht-Mitgliedern pag. 79. 80). Während in dieser Zeit ganz allgemein die Hirudin cen als Ringel- würmer angesehen werden, kommt Arnold Lang auf Grundlage des Studiums eines monogonoporen, deudrocoelen Turbellars, der Gunda seg- mentata zu der Ansicht, dass die Hirudineen, besonders die RUsselegel sehr nahe Verwandte der genannten Turbellarien sind (Mittheilungen aus der zoolog. »Station in Neapel, IIL Bd. 1881, pag. 187-251). Anglist V. MojsisoTics theilt in seiner „systematische Ueb er- sieht des T hier reiches" (Graz 1882, pag. 17) den Typus Vermes in: ^Cestodes. I. Plathelmintlies Trematodes Turbellarifi Nemertüii /Distomeae. IPolystomeae. j Khabdocoela. iDendrocoela jEnopla. lAnopla. II. Nemathelraintlies III. lY. Rotiferi G e p li y r e i {Nematodes. AcanthocepliaLi. ? Chaetognathi. Eotatoria. IGephyrei inermes l „ chaetiferi. (Discophori Y. Anuelides ' Chaetopodes Oligicliaeta Polychaeta JO. tenicola. lO. limicola. JSedentaria. lEiTantia. die Auflösung Als Anhang stehen Polygordiiis, Myzostoma, Balanoglossus. Hatte bisher die Anwendung der Entwicklungsgeschichte auf Classification der Würmer die Autoreu gewöhnlich zu einer des vermeintlichen Typus geführt, so ersteht in Alexander (xoette ein Autor, der für den näheren Zusammenhang der Abtheilungen der Vermes auf Grund eutwicklungsgeschichtlicher Betrachtungen plaidirt. Der Autor widmet im zweiten Heft seiner: „Abhandlungen zur Entwicklungs- geschichte der Tiere'' (Hamburg 1884) einen grossen Abschnitt den „Verwaudtschaftsbeziehungen der Würmer" (pag. 50—211), nachdem im ersten Hefte Beobachtungen über die Entwicklung einiger Platt-, Rund- und Gliederwürmer mitgetheilt worden waren. In den ersten Entwicklungsphasen bis zur Ausbildung der sogenannten Helminthulalarve, d. h. einer bilateral-symmetrischen Gastrula, verläuft die Entwicklung bei den genannten Würraergruppen principiell gleich; erst von der bilateralen Heiminthula an treten Divergenzen in der Entwicklung der Würmer und damit Hinweise auf deren besondere Stammesgeschichte auf. Unter allen bekannt niederste Stufe Würmer nicht gewordenen Helminthulae dar, doch kann gestaltet gewesen stellt diejenige der Deudrocoelen die so die älteste bilaterale Stammform der sein : es wird wahrscheinlich gemacht, nach Lang, Mojsisovics, Goetto. 243 dass sie einen merklicheren Grad von Bilateral-Symmetrie besass und mehr gestreckt war, ehe sie die specifischen Charactere der Dendrocoelen- Helminthula erwarb. Eine solche Stammform von länglicher Gestalt, con- vexer Oberseite und flacher Unterseite, mit vollständigem Wimperkleid, mit prostomialem, mehr oder weniger vorgerücktem Mund und ungeson- dertem, parenchymatösem und darralosem Entoderm wird aber von den heutigen Acoela so genau wiederholt, dass diese als ein kaum merklich divergirender, directer Seitenzweig erscheinen, während der Stamm direct zu allen übrigen Würmern grade weiterführt. Als wesentliche Neubildungen sind Scheidung des Entoderms in Mesoderm und Enteroderm, also ein Darm mit eignem Epithel, und das Nervensystem hinzugekommen. Von den zunächst in Frage kommenden Gruppen stehen die Dendrocoela selbst am entferntesten von der Stammform, während Rhabdocoela und Alloiocoela sich den Acoela und damit der Stammform mehr nähern; doch besteht eine grössere Verwandtschaft zwischen AUoio- und Dendro- coelen und daher dürfen die ersteren als Ausgangspunkt für die letzteren angesehen werden, „wobei etwa die Braun'sche Bothrioplana den natürlichen Uebergang bildete" (pag. 162). Die Nemertinen, die in der neueren Zeit öfters von den Plathelminthen getrennt und entweder in die Nähe der Anneliden oder als besondere Gruppe betrachtet wurden, hält Goette für nahe Verwandte der Turbellarien, da die Neubildungen, welche bei Nemertinen auftreten, nur Fortschritte in den bereits vorhan- denen Eutwicklungsvorgängen sind. Bei den übrigen Würmern fällt das Wimperkleid und der Rüssel fort, wogegen das Holocoel und das Bauch- mark als Neubildungen hinzukommen. Durch den Besitz eines Darmes aber stehen diese wieder mit den genannten Plattwürmern (Turbellarien), excl. Acoela in Verbindung und so wird die Stammform der Turbellarien, als welche auch die Nemertinen angesehen werden, zu einer Stammform der Darmwürmer überhaupt. Von diesen, d. h. vorläufig von Nematoden, Gephyreen und Anneliden wird es wahrscheinlich gemacht, dass sie Seitenzweige eines Stammes sind, der von den Turbellarien kommt. Die neue Stammform besass alle gemeinsamen Charactere der Nematoden, Gephyreen und AnneHden, in erster Linie die Anlagen des Holocoels und des Bauchmarkes. Der erste Seitenzweig sind die Nematoden; bei ihnen haben ausgedehnte Rückbildungen — Scheitelfeld, Anlage des Bauchmarkes, vielleicht auch das Mesoderm betreffend — stattgefunden. Merklich höher zweigten sich die Gephyrea (inermia) ab, bei denen ebenfalls Rückbil- dungen und zwar des Scheitelfeldes, der Quergliederung und theilweise des Nervensystems aufgetreten sind. Weil ferner bei Echiuriden, Chae top öden und Hirudineen die Quergliederung — bleibend oder vorübergehend — weitaus stärker entwickelt ist, als es für die Stammform der Gephyrea inermia ange- nommen werden kann, so ist es wahrscheinlicher, dass diese drei Gruppen (Gliederwürmer) eine besondere Stammform über derjenigen der Gephyrea inermia besassen. Bei ihr behielt das Scheitelfeld die praeorale Lage, 1Ü== 244 System der "Würmer trat aber im Waclisthum völlig gegen das Gegenfeld zurück, das Bauch- mark erschien früher und bis zum After ausgedehnt, das Holocoel zwei- hälftig angelegt und das Mesoderm völlig scgraentirt. Die Hirudineen werden in der Annahme einer Rückbilduug des Holocoels den Cliaetopoden genähert resp. als ein divergenter Zweig derselben betrachtet. In dem so gewonnenen Stammbaum der AVürmer lassen sich die noch nicht behandelten Wurmgruppen einfügen, ausgenommen Chaetog- nathi und Enteropneusti. „Trematoden und C est öden sind unzweifelhaft getrennt von dem Stamme der Holocoelier aus der Stamm- form der Darrawürnier abzuleiten, die Aeanthocephalen den Nematoden anzureiben, wogegen die kleinen Gruppen der Gastrotricha, Des- moscolex, Chaetosoma und Echinoderen sich nur zum Theil eben- falls den Rundwürmern anschliessen mögen, theils aber au keiner Stelle mit Sicherheit unterzubringen und daher auch weiterhin anhangsweise bei den niederen Würmern überhaupt aufzuführen sind''. Die Räder- thiere sind wahrscheinlich dem Stamme der Holocoelier dicht unter den Nematoden entsprungen. Zum Verständniss des hier reproducirteu Stammbaumes der Würmer sei angeführt, dass zuerst die einzelnen Zweige nach Massgabe der grössten Verwandtschaft verbunden sind und dann der Zwischenraum zwischen den Zweigen so weit ausgefüllt wurde, dass alle Zweige aus einem um- fänglicheren Felde resp. eben der Stammform hervortreten, aber durch Stammbaiun der A^'"ünner nacli Goette: a = Stammform der liypogastrisclien Würmer. h = „ „ Darmwürmer, c = „ „ Holocoelier. d = „ „ Anneliden. Äc = Acoela. Act = Acanthocepliala. All = AUoiocoela. C = Cestodes. CJi = Chaetopodes. D = Dendrocoela. , E = Echiuridea. G = Gepliyrea. H = Hu'udiuei. N = Nemertini. Nl = Nematodes. Bh = Ehabdocoela. Bt = Eotatoria. Tr = Trematodes. die verschiedenen Abstände und Richtungen der freien Enden ihre beson- deren Beziehungen untereinander noch immer hinreichend kenntlich bleiben. Durch ein solches Schema wird der nach Goette einzig richtigen Auffassung Ausdruck gegeben, dass eine derartige gemeinsame Stammform anfangs gleichzeitig nach verschiedenen Richtungen variirte, ohne den einheitlichen nach Goette. 245 Zusamraenliang zu verlieren, und dass diese Variationen erst relativ spät aus dem weiten Umfang der ersteren als selbständige Formen hervor- treten. Eine solche Stammform kann auch nicht so scharf bestimmt werden wie ihre Zweige, die wiederum früher oder später dasselbe Ver- hältniss gegenüber den von ihnen ausgehenden Ordnungen, Familien etc. wiederholen. „Jede Stammform vom systematischen Werth der höchsten Kategorie bis zu demjenigen der Gattung umfasst bereits die Merkmale der zunächst austretenden divergirenden Formen". Von den Chaetognathen sucht AI. Goette nachzuweisen, dass sie in Folge ihrer Entwicklung viel mehr Beziehungen zu den Echinodermen haben, als zu den ,, Würmern" im Sinne Goette's und dass sie und die Echinodermen zweierlei Endformen eines Stammbaumes von pleurogast- rischen, den hypogastrischen coordinirten Bilateralien sind, zu welch letzteren die Würmer gehören. Von der gemeinsamen bilateralen Stamm- form hat sich Sagitta weniger entfernt, als die Echinodermen. Vielleicht gelingt es nun der noch ausstehenden Entwicklung der Balanoglossuslarve, Tornaria, den directen Nachweis zu führen, dass zu jenem Stamm pleurogastrischer Bilateralien auch die Enteropneusten gehören. Die Dicyemiden und Orthonectiden fasst Goette vielleicht als die nächsten Verwandten einer Stammform auf, welche den Coelenteraten und hypo- gastrischen Würmern den Ursprung gegeben hat; eine solche Form muss zweischichtig, aber darmlos gewesen sein, ein unvollkommenes Prostoma und wahrscheinlich ein Wimperkleid besessen haben. Wie man sieht, theilt immerhin Goette das, was Viele Würmer nennen, in zwei Gruppen : pleurogastrische und hypogastrische Würmer; erstere (Sagitta, Balanoglossus) stellen mit den Echinodermen einen Stamm dar und letztere allein einen besonderen Stamm, die „eigentlichen Würmer", als welche betrachtet werden: / Acoela ■ Rhabdocoela Darmlose "Würmer. (Turbellaria^ Alloiocoela Dendrocoela I. Platocles Cestodes (.Trematodes II. Rotatoria III. Nemathelniiiithes Nemertini »Darmwürmer. IV. Oephyrea inerinia Nematodes Acanthocephali V. Anuelides " Riügelwürmer Holocoelier Echiuridea Hirudinea Chaetopoda Als Anhang, theils den Nematoden genähert, theils in zweifelhafter Stellung erscheinen Gastrotricha, Desmoscolex, Chaetosoma und Echinoderen. In Wirklichkeit sind von dem Typus Vermes zwei kleine Gruppen entfernt worden, während für die übrigen eine nähere Verwandtschaft statuirt wurde. Die Zugehörigkeit des Balanoglossus zu den Echinodermen 24G System der "Würmer hat schou El. Metscliiiikoff ausgesprochen und zwar in einem besonderen Artikel: „Ueber die systematische Stellung des Balanoglossus" (Zoologischer Anzeiger, herausgeg. von J, V. Carus. IV. Jahrg. 1881. pag. 139 — 143, 153 — 157), Hier wird ein neuer Typus Ainl)iilacraria mit zwei Subtypen: Radiata s. Echinodermata und Bilateralia s. Entero- pneusta geschaifen. Auch C. Claus behandelt Balanoglossus im Anhang bei den Echinodermeu (Lehrbuch der Zoologie. 4. Aufl. Marburg und Leipzig 1887. pag. 292). Neuerdings ist aber Balanoglossus gewisser- massen avancirt: W. Bateson stellt ihn zu den Chordata, zu denen As- cidien, Amphioxus und Vertebrata gehören; er bildet hier eine besondere Gruppe, Hemicliordata. Diese Stellung erhält Balanoglossus auf Grund der Thatsache, dass sich vom Entoblast des Pharynx ein dorsal gelegener Strang abschnürt, der der Chorda dorsalis der Vertebrata homolog er- achtet wird („Noteon thedevelopment ofBalanoglossus Kowa- lewskii and on the aft'inities of the Enteropneusta in: Pro- ceedings of the Royal soc. of London. Vol. XXXVIII. 1885. pag. 23—30 und Quarterly Journal of microscopical sciences. Vol. XXV. 1885. Suppl. pag. 81—122). Etwas anders fasst K. Koeliler die Sache auf, da ihm die Entero- pneusten nicht eine Art Vorfahrenform der Wirbelthiere, sondern wie Pe- tromyzon, Amphioxus und Tunicata degener irte Wirbelthiere sind, freilich mit dem Unterschiede, dass die letztgenannten Formen sich von den ersten Vertebraten abgliederten, während Balanoglossus aus dem Stamme Protochordata hervorging, die wiederum sich von den „Würmern", wahrscheinlich Chaetopoden ableiten lassen („Sur la parente du Ba- lanoglossus" in: Zoologischer Anzeiger, herausgeg. von J. V. Carus. IX. Jahrg. 1886. pag. 506-507). W. Saleiisky findet bei einem Vergleich der Larvenformen der Würmer, dass man drei Stadien von phylogenetischer Bedeutung unterscheiden könne; 1. die Trochogastrula, dieselbe ist eine bilaterale Gastrula, deren Körper in eine praeorale und postorale Portion getheilt ist und eines Afters ent- behrt; 2. die Trochophora, mit Anus und postoralem Ring und Anlage der postoralen Körperregion und 3. die Trochoneurula, mit Bauchmark- platten. Die Entwicklungsgeschichte lehrt nun aber weiter, dass die ver- schiedenen Wurmklassen bald nur ein, bald zwei, bald alle drei Stadien in der angegebenen Reihenfolge durchlaufen und so ergeben sich folgende Gruppen: ^ ., , , . ( a. Troclioeastridae, nur das Stadium der Trocho- I. Cephaloneura nur mit , i , , i <■ ■ t^i i. i „. ,. ] Ti' • ' gastrula aui'cnlauiend — rlatodes. °. ^ I b. Troclioplioridae, die beiden ersten Stadien dui-ch- commissuren i f i ^t \- ■ ^ -o i. j. ■ ^ laufend — Nemertini imd Kotatoria. U. Neuraxoiiia mit Hii-n- ( „ i • i n i • o^. v i i-i r i , Ti , I t'- Troclioneuridae, alle drei Stadien durcnlauiend — ffanelien und baucJi- < . , . , /> , • , ^.^ i.i i • xi. " ''-. - ,, Anuelides, Gephvrei imd ^ emathelmintnes. gangüenkette \ i ^ . (Etudes sur le developpement des Annelides II. part. in: Archivcs de Biologie. Tom. VI. Gand 1887. pag. 589—654). nacli Saleusky, N'ogI miil Yuug. 247 Carl Vogt und Emil Timg- behalten in ihrem ,, Lehrbuch der practischen vergleichenden Anatomie" (I. Bd. Braunschweig 1888. pag. 197 ff.) einen Kreis der Würmer bei, weisen aber gleich im Eingang darauf hin, dass dieser Kreis nur durch negative Merkmale.de- linirt werden kann und dass bis jetzt weder die vergleichende Anatomie noch die Ontogenie positive und allgemeine Merkmale haben liefern können, nach denen man die Würmer unterscheiden könnte. Ein im Grunde iden- tischer Organisationsplan, nach dem alle Formen dieses Kreises gebaut seien, lässt sich nicht aufstellen, ebensowenig lässt sich eine begründete und vollständige Classification geben, da in den meisten Fällen an den zu einem halbwegs bestimmten Typus gehörenden Würmern unverkennbare Anzeichen fortschreitender Entwicklung und rückläufiger Verkümmerung zu bemerken sind. Eine Menge abweichender Typen werden in dem Kreise Würmer zusammengestellt, die von den verschiedensten ursprüng- lichen Formen herrühren; deshalb kann man diesen Kreis auch nicht als einen gemeinsamen Stamm betrachten, es ist vielmehr ein Conglomerat von Formen, die von verschiedenen Stammformen herrühren, deren ur- sprüngliche Typen sich vielfältig entwickelt haben, entweder complicirtere Organismen geworden, mehr oder weniger stationär geblieben oder selbst auch unter dem Einflüsse verschiedener Anpassungen zurückgegangen sind. Trotz alledem werden zum Kreise der Würmer von den Autoren folgende Klassen etc. gezählt (in umgekehrter Folge) : V. AnnelicUi ü^i r^u„^i.„ i Errantia Polychaeta ^ ^t i ^ ■ l Sedentari Limicola Terricola la Oligochaeta { ^^"^^««^^ Anhang: Myzostoma. IV. Eotatoria Anliang: Echinoderen, Grastrotricha. G. tubicoli (Phoronis) in. Gephyrci -! G. chaetiferi G. inermes Anhang: V Balanoglossus. n. Nemathelmintha • ( Acanthocephali l Nematodes Anhang: Chaetognathi, Chaetosomen, Desmoscolecideu. Hii'udinei Nemertiui Tiu'hcllaria Treniatodes Cestodes I. Piatodes s. Plathelminthes Die Classification der Gephyreen ist nach C. Vogt nur eine pro- visorische; es ist vorauszusehen, dass die verschiedenen Typen, deren Larvenformen man nicht von einander herleiten kann, in Zukunft zwischen andre Formen veitheilt werden, so dass die ganze Klasse der Stern würmer verschwinden wird. Bryozoa undBrachiopoda werden als Klassen angeführt, ohne einem Kreise eingereiht zu werden. 248 Sj^stem der Würmer Berthold Hatschek meint in seinem „Lehrbuch der Z o o 1 o g- i e '^ (Erste Li'g. Jena 1888. pag. 37 ff.), dass die Descendenztheorie nicht sogleich einen umgestaltenden Einfluss auf die Systematik gewinnen konnte; die Versuche, das System unter dem Einflüsse der neuen Ideen sofort umzugestalten, waren verfehlte, weil die morphologischen Erkenntnisse, auf denen das System schon früher basirte, an und für sich durch die Descendenztheorie nicht vermehrt wurden ; erst nachdem dies geschehen ist, kann man daran denken, das herrschende System zu modificiren. Dies ist in erster Linie durch Gegenbaur vorbereitet worden, der den verwandtschaftlichen Zusammenhang zwischen Würmern und den Arthro- poden und Mollusken erkannte, weshalb jetzt diese Gruppen in einem vereinigten Stamme den andern Stämmen gegenüberzustellen sind. Das System der Metazoa ist nach Hatschek nun folgendes: Der bisherige Typus der Coelenterata ist, wie dies schon C. Hei der 1885 betont hat, in drei Typen aufgelöst, nämlich Spongiaria, Cnidaria und Ctenophora; als Anhang erscheinen bei den Cnidaria die Planuloidea, das sind die Dicye- miden und Orthonectiden! Alle drei Typen stehen als Protaxonia (t= Coelenterata) den Heteraxonia (== Bilateralia) gegenüber; letztere zerfallen nun: IV. Typus. Zygoneura. 1. Subtyp. Autoscolecida 1. Kl. Piatodes 2. „ Eotifera jx). Autoscolecida 1 , " " ^ , ' (=Protonepliridozoa)/=CladusScolecida= 3. , Endoprocta '4. „ Nematodes [o. „ Acantliocepliali Anhang: Nemertini. n. Kl. Annelida, Subtyp. Aposcolecida \ | ^nli. Sipimculoidea (= Metanepliridozoa) Clad. Articulata = ' Chaetognatlii 12. Kl. Onycliophora 1.3. „ Ai'tlii-opoda {1. Kl. Plioronida 2. „ Biyozoa (ecto- procta) 2. „ BracMopoda. Clad, Mollusca. V. Typus. Ambulacralia mit Echinodermata, Enteropneusta als Claden. VI. Typus. Cliordoiiii mit Tunicaten, Leptocardia und Vertebraten als Claden. Die Zygoneura sind nach Hatschek eine Gruppe, welche durch zahlreiche Homologien sicher begründet erscheint; sie ist auf die Grund- form der Trochophora und der Prototrochophora (Piatodes) zurttckführbar. Der Name Paarnervige ist nach den paarigen Längsnerven gewählt, die entweder in ganzer Länge oder wenigstens im Bereich der Schlund- commissur zeitlebens getrennt bleiben. Der Subtypus Protonephridozoa s. Autoscolecida soll erst später begründet werden; der Name bezieht sich auf den dauernden Besitz des Protonephridiums, während bei den Metauephridozoa s. Aposcoleciden dieses nur als Larvenorgan nach Hatschek, Lang. 249 auftritt und später vom Metanephridium ersetzt wird; das ist übrigens nur eins der zahlreichen Merkmale, die an geeigneterer Stelle wohl aus- führlicher behandelt werden sollen. Provisorisch ist der Cladus Tenta- culata, besonders fraglich scheint, ob die ectoprocten Bryozoen zu dem- selben gehören. B. Hatschek nennt sein Lehrbuch „eine morphologische Uebersicht des Thierreiches" und betont sein Füssen auf der Morphologie deutlich genug; es ist nun für den Vergleich nicht interesselos, dass ein anderer Autor, Arnold Lang-, der Inhaber der Ritter-Professur für Phylogenie in Jena, zu gleicher Zeit mit Hatschek ein „Lehrbuch der vergleich- enden Anatomie" (Neunte Aufl. des Seh midt'schen Handbuches der vergleichenden Anatomie. Jena 1888) publicirt hat, welches nicht minder auf dem Boden der Morphologie steht. Auch A. Lang giebt ein System der Metazoen, das in den grossen Abtheilungen von den bisherigen Systemen sich eigentlich nur durch die Trennung der Würmer in zwei Kreise unter- scheidet. Der Stamm der Zoophyten oder Coeleiiterata wird als zweiter des Thierreiches beibehalten; er interessirt hier insofern, als die erste Klasse desselben, die Gastraeadae, neben den Physemarien noch die Dicyemiden und Orthonectiden, sowie als Anhang den von F. E. Schulze entdeckten Trichoplax enthält. Lang definirt den Stamm Coelenterata wie folgt: „Der Körper bestellt wesentlich aus zwei Schichten, dem Ectoderm und dem Ento- derm; eine mittlere Schicht fehlt entweder oder sie lässt, wenn vorhanden, innige Beziehungen zum Ectoderm oder zum Entoderm oder zu beiden erkennen. Darm mit einer einzigen Oef&iung nach aussen (Mund); eine Leibeshöhle zwischen Darm und Haut fehlt und ebenso fehlen Blutgefässe und Excretionsorgane ; ein Nerven- system fehlt entweder oder ist da, wo es vorkommt, wenig centralisirt." In diese Diagnose passen allerdings die Dicyemiden und Orthonectiden nicht ganz hinein; die Gastraeaden sind Coelenteraten „ohne Poren der Leibeswand und ohne Tentakel", Thiere, deren Bau im Wesentlichen dem einer Gastrula entspricht; die Organisation der Dicyemiden und Ortho- nectiden erscheint, wohl in Anpassung an die parasitische Lebensweise, „etwas vereinfacht". Der dritte Stamm ist der der Plathelminthes, d. h. Metazoen „mit wohl entwickeltem, vom Ectoderm und Entoderm schaif gesondertem Mesoderm; Darm mit einer einzigen Oeffnung (Mund) nach aussen mündend. Leibeshöhle und Blutgefässsystem fehlen ; Excretionsorgane (Wassergefässsystem) vorhanden ; Nerven- system centralisirt". Ihre Klassen sind : Polycladidea L Turbellaria iTricladidea 1 Ehabdocoelidea. TT T .. ^ -.^ „ i , .1 „ /Ectoparasitica il. irematoaa <_, ^ lEndoparasitica. ni. Cestoda (Monozoa IPolyzoa. 250 System der W'ünucv. Der vierte Kreis, die Verines sind Metazoen „mit wohl entwickeltem, vom Ectoderm und Eutoderm scharf gesondertem Mesoderem, Darm mit ZA\-ei äusseren Oeffnungen (Mimd und After); meist mit Leibeshöhle im Mesoderin; Blutgefäss- und Excretionssystem meist A-orhanden; Nervensystem ceutralisirt", eine Diagnose, die auch auf die übrigen Metazoen augewendet wird. Eine liurze Diagnose dieses Kreises, der auch nach Ausschhiss der Plathel- minthen noch keine natürliche, wohl umgrenzte Abtheiluug der Thiere darstellt (sondern ,,eine Rumpelkammer'^), wird nicht gegeben, jedoch angeführt, dass es bilateral-symmetrische Thiere von der verschieden- artigsten Gestalt sind; durch den Besitz eines Afters und eines Bliitge- fässsystems erheben sie sich über die Coelenteraten und Plathelmiuthen ; der Mund liegt am vordersten Körperende, ursprünglich immer auf der Bauchseite; eine Leibeshöhle fehlt oder ist in sehr verschiedenem Grade ausgebildet; bei allen unbeschalten Formen ist ein meist kräftiger liaut- muskelschlauch vorhanden. Das Nervensystem ist in sehr verschiedener Weise ausgebildet, constant ist nur das Vorkommen eines über dem Schlünde gelegeneu Nervencentrums ; meist kommen noch ein Schlundring und Längsstämme hinzu; Excretionsorgane kommen bei allen Abtheilungen vor, zeigen aber ein sehr verschiedenes Verhalten; gegliederte Körper- anhänge fehlen ebenso durchgängig, wie ein gesondertes, muskulöses, auf der Bauchseite gelegenes Bewegungsorgan; ein streng localisirtes Herz kommt nur den Brachiopoden zu. Die Eintheilung ist folgende: [Palaeonemertini I. Nemertini JSchizonemertini (Ehynchocoela) 1 Hoplouemertini 'MalacobdeUini. TT ^-r ii 1 • (Nematodes IL 3, euiathehnia < , , , lAcanthocephali. /-Hirudinei r III. Auuulata \Chaetopoda Oligooliaeta Polychaeta Echiuridae. Myzostomida o- 1 fSiiumculidac öipunculacea { \ Irnainuidae. IV. l'rnhopygii [Phoronidea I Bryozoa vBrachiopoda. Y Iiotatoria [Kotatoria mit Anhang Di nophilus. Anhang: VI. Chaetognatha. Erwähnt werden noch die Gastrotricha und Echinoderen; ihre systematische Stellung entzieht sich vor der Hand noch jeder sichern Beurtheilung. Wie A. Lang weiter bemerkt, sind die Verwandtschaftsverhältnisse der Würmer noch sehr strittig. Eine natürliche, wohl umgrenzte Klasse bilden die Nemertinen; ganz unsicher stehen die Nemathelmia, die System der ^^'ül•mer. 251 vielleicht von höher entwickelten Würmern abstammen. Der typisch seg- mentirte Zustand des Körpers der Anneliden kann als der ursprüngliche betrachtet werden, so dass die My zostomiden, Echiuriden , manche Polychaeten und selbst die Hirudiueen als einseitig entwickelte, zum Theil vereinfachte oder rückgebildete Formen zu betrachten sind. Die Rotatorien scheinen vereinfachte Thiere zu sein, die auf immer irüheren Entwickluugsstadien geschlechtsreif werden, so dass sie sich jetzt nicht mehr über die Organisationshöhe einer jungen Annelidenlarve er- heben. Die Prosopygier enthalten einige scharf von einander abge- grenzte, natürliche Ordnungen, die wohl auch von höheren Würmern abstammen, aber in Folge von festsitzender Lebensweise und der Ein- wirkung der Schalen- und Gehäusebildungen vereinfacht sind. Die Chae- tognathen kann man vielleicht am besten als Annulaten mit geringer (drei) Segmentzahl betrachten. Wo Balanoglossus abgehandelt werden soll, ist aus dem bisher erschienenen Theile nicht ersichtlich. Ueberblicken wir den ganzen Zeitraum und die in demselben zu Tage getretenen Ansichten über die Classification der Würmer, so ergiebt sich ein Factum vor allen Dingen, das ist der ungemeine Zwiespalt in den Ansichten der Autoreu, der in der Beurtheilung keiner Thiergruppe so gross ist, wie bei den Würmern. Nicht nur erscheint es bis aul den heutigen Tag fraglich, ob es überhaupt einen Typus Vermes giebt, sondern auch über den Umfang desselben wird lebhaft discutirt. Es lässt sich zwar nicht verhehlen, dass ganz im Allgemeinen der Zug der Neuzeit zu einer Negation dieses Typus hinstrebt, während man früher nicht sowohl darüber stritt, ob es einen Typus Vermes gäbe, sondern darüber, wie man ihn am besten classificire und was hineingehöre. Ausser Arthropoden — und auch diese nicht immer ganz — sowie Coelenteraten und Echiuo- dermen, sind so ziemlich alle wirbellosen Metazoen mit mehr oder weniger Glück zu den Würmern herangezogen worden. Man kann die bisher erwähnten Autoren eintheilen 1. in solche, welche den Typus Vermes annehmen, 2. in solche, die allerlei Ausstände an demselben erheben, mitunter seine Unhaltbarkeit offen gestehen, aber ihn aus Bequemlichkeitsgründen beibehalten, und 3. in solche, welche den Wurmtypus über Bord werfen und an seine Stelle eine Anzahl andrer Typen setzen. Wenn man bedenkt, was Alles schon als Würmer angesprochen wurde oder noch heute zu ihnen gezählt Avird, wenn man sich die enormen Differenzen in den Classificationen des Typus vor Augen führt und der Schwierigkeit, ja der Unmöglichkeit gedenkt, eine allgemein gültige, nicht nur aus negativen Merkmalen bestehende Diagnose zu geben, so muss man in der That dem Zug der Neueren folgen und sich für eine Auflösung des in Rede stehenden Typus Vermes aussprechen. Doch sind damit die Schwierigkeiten nicht verringert; was soll an seine Stelle kommen? Von den bisher in dieser Richtung vorliegenden, ziemlich zahlreichen Versuchen , die von verschiedenen Gesichtspunkten 252 System der "Würmer. ausgehen, ist keiner allgemein oder aucb nur von grösseren Kreisen an- erkannt worden; es hat so ziemlich Jeder sein eignes System, im Laufe der Zeit sogar mehrere, die von denen Anderer möglichst entfernt stehen. Wenn es nun vielleicht (?) auch gelänge, eine Einigung über die grösseren Gruppen zu erzielen, so bleiben doch grade unter den Würmern, wie ja allgemein bekannt, zahlreiche „isolirte'^ Formen und kleine Gruppen übrig, welche neue Schwierigkeiten bringen, theils weil sie nur lose, und darum recht umstrittene, oder gar keine Beziehungen zu anderen grösseren Gruppen der Würmer bieten, theils weil sie zu anderen Typen hinüber- zuleiten scheinen, ohne den betreffenden Typus selbst zu erreichen. Soll man für alle diese Formen auch noch besondere Typen bilden, die mit- unter nur eine Gattung mit wenigen Arten umfassen? Es scheint mir, dass wir zur Zeit zwar sagen können, ein Typus Vermes, der als solcher den anderen Typen gleichwerthig ist, lässt sich nicht begründen, aber dass wir noch lange nicht in der Lage sind, etwas Besseres an seine Stelle zu setzen. Für den Bearbeiter dieses Bandes des Bronn'schen Werkes dürfen wohl auch noch practische Gesichtspunkte bei der Beurtheilung dieser Fragen ins Gewicht fallen, ja er muss sie schliesslich annehmen, da eben in dem Bande Vermes Alles das abgehandelt werden soll, was in anderen Bänden, d. h. bei anderen Typen kein Unterkommen gefunden hat, wäh- rend andererseits Gruppen, die der Bearbeiter vielleicht in diesen ziehen zu müssen glaubt, wegbleiben müssen, da sie bei der vor vielen Jahren geschehenen Disposition des ganzen Werkes an anderen Stellen unter- gebracht worden sind. So liegen die Verhältnisse — und da ich mich nicht im Stande sehe, ein System in diesen gegebenen Rahmen hinein- zuzwängen, auf der anderen Seite aber glaube, dass unsere Kenntnisse noch zu gering sind, um die Basis für allgemein gültige Aenderungen abzugeben, so ziehe ich es vor, die ganze Frage nach einem etwaigen System der Würmer resp, nach dem, was an seine Stelle zu setzen ist, offen zu lassen. Ich glaube, den zur Zeit richtigeren Weg zu betreten, wenn ich die allgemeiner angenommenen Hauptgruppen, so weit dieselben in diesen Band gehören, isolirt behandle und zwischen dieselben, je nach den zu erörternden Beziehungen, eine Anzahl kleinerer Gruppen einfüge, und schliesslich das, was auch so zur Zeit nicht unterzubringen ist, ans Ende stelle; dabei soll, was schon im Plane des ganzen Werkes liegt, mit dem Niedrigeren begonnen werden. Es steht dann Jedem frei, Umstel- lungen in der Anordnung, die kein System sein soll, seinen eigenen An- schauungen entsprechend vorzunehmen. Ein rein practischer Gesichtspunkt bestimmt mich ferner, nicht schon an dieser Stelle die Anordnung selbst zu geben. Mionelmintlies Pgstchr. Syn.: Mesozoa E. y. Ben., Aneura R. Blanch., Planuloidea Hatscb. Litteratur. 1. Klasse: Rhoiiibozoa v. Ben. Beneden, Ed. van, Contributions h riiistoire de la vesicule germinative et du Premier noyaii embryonnaire (Bulletins de l'Academie royale des sciences etc. de Belgique. 2. ser. Tom. XLI. Bruxelles 1ST6. pag. S5. pl. fig. 20 — 21. Ab- bildung des Kernes der Centi'alzelle bei Dicyema Eledones). Recherclies sur les Dicyemidcs survivants actuels d'un embrauclie- ments des Mesozoaires (Bulletins de l'Academie royale de Belgique. 2. serie. Tom. XLI. 1ST6. pag. 1 RIO— 1205. Tom. XLII. 1876. pag. 35—97. 3. pl.). Eesearclies on tlie Dicyemidae; abstract of a memoir pubHshed in tlie Bulletins of the Eoyal Academy of scieuce of Belgiiun by Mr. d'Arcy Power. (Quarterly Journal of microscopical science. New series XVII. 1877. pag. 132 — 145. 1 i)l.) Contribution h l'histoire des Dicyemides (Arcbives de Biologie publ. par E. V. Beneden et Charles van Bambeke. "^ Gand, Leipzig, Paris. Tom. III. 1882. pag. 197—228. pl. VH et THI). Claparede, Ed., Zusatz zu: "Wagener, über Dicyema KöU. (Archiv für Anatomie, Physiologie luid wisseuschaftl. Medizin. .Tahrg. 1857. pag. 364 — 366. Taf. XIV. Fig. 16 und 17). Claparede, Ed. et J. Laehmann, Etudes sur les Infusoires et les Rhizopodes. Geneve et Brilc 1860. ^III. partie. pag. 201—206. pl. XI. Fig. 1—7.) Erdl, . . . Ueber die beweglichen Fäden in den Venenanhängen der Cephalo- poden (Archiv fiir Naturgeschichte. IX. 1843. 1. Bd. pag. 162—167. Taf. VIII). Föttinger, AI., Recherches sur quelques Infusoires nouveaux, parasites des Cephalopodes (Archives de Biologie. Gand 1881. Tom. IL pag. 345). Kölliker, A., lieber Dicyema paradoxum, den Schmarotzer der Venenanhänge der Cephalopoden (Berichte von der Königl. zootomischen Anstalt zu Würzburg; zweiter Bericht für das Schuljahr 1847/48. Leipzig 1849. Artikel VIIL pag. 59—66. Taf. V.). Krohn, Aug., Ueber das Vorkommen von Entozocn und Krystallablagerungen in den schwammigen Venenanhängen einiger Cephalopoden (Fi'oriep's Neue Notizen. XL 1839. pag. 213—216). Ray Lankester, E., Summary of zoological observations made at Naples in the winter 1871 — 72; the parasite of the renal organ of Cephalopoda (Annais and magazuie of natural history. IV. ser. XI. 1873. pag. 95 — 96). Siebold, C. Th. v., Bericht über die Leistungen im Gebiete der Helmintho- logie während der Jahre 1843 und 1844. Helminthes dubii (Archiv für Natur- geschichte. XI. 1845. 2. Bd. pag. 247). Wagener, G. R., Heber Dicyema KölL, mitgetheilt in der Sitzung der naturforschenden Freunde zu Berlin 18. November 1856 (Archiv für Anatomie, Physiologie und wissen- schaftliche Medizm. Jahrg. 1857. pag. 344—364. Taf 11—14). Whitman, C. O., A contribution to the embryology, life-history and Classi- fication of the Dicyemids (Mittheilungen aus der zoologischen Station zu Neapel etc. Leipzig 1883. Bd. IV. pag. 1-89. pl. T— V). 254 Mioncliniiithos. 2. Klasse: Orthouectida Giaicl. Giard, Alfr., Sur les Ortlionectida, classe nouvelle d'animaiix parasites dos Echinodermes et des Turbellaries (Comptes rendus hobdom. de TAcadi^mie des Sciences. Tom. 85. 1S77 2. pag. 812. Eevue des scieuces naturelles. VI. 1877 pag. 305. Bulletin scientifiquc da depavtement du Nord. 187S. pag. 201. Revue internationale des soiences biologiques. 1878. pag. (J-iO). Les Orthonectides, nouvelle classe du pliylum des Vermes (Journal de l'anatomie et de la phvsiologie de rhoraine et des animaux. Tom. XY. Paris 1879. pag. 449-464. pl. XXXIV— XXXYI). No UV dies remarques sur les Ortlionectida (Comptes rendus liebdomaires de l'Academie des sciences. Tom. 89. 1879. 2. pag. 104tj — 1049). The Ortlionectida, a new class of tlie phylum of the worms (Quarteiiy Journal of microscopical science. Vol. XX. London 1880. pag 225—240. ])1. XXII). Quelques mots sur les Ortlionectida (Zoologiseher Anzeiger. Jahrg. III. Leipzig 18S0. pag. 89—42). Jourdain, S. , Sur un forme des vers, le Prothelminthus Hessi S J. = V In- toshia Leptoplauao A. Giard (Eevue des sciences naturelles puhüee sous la direction de M. E. Dubrueil. Montpellier et Paris 1880. 2. Serie. Tom. TL pag. 68), Julin, Charles, Observations sur le developpement des Orthonectides (Bulletin scientifique du departement du Nord. 2. ser. 4 annee. Paris 1881. Recherches sur l'organisation et le developpement des Orthonectides (Bulletin de l'Academie royale des sciences etc. de Belgique. 50 annee. 1881. in. ser. T. 2. pag. 504; rapport par M. v. Bambecke. Ibidem, pag 447). Contribution a l'histoire des Mesozoaires. Recherches sur rorgauisation et le developpement enibryonnairc des Orthonectides (Archives de Biologie publ. par E. van Beneden et Ch. van Bamboke. Gand. Leipzig, Paris 1882. Tom. III. pag. 1—54. pl. I— m). Keferstein, W., Beiträge zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte einiger Seeplanarien (Abhandlungen der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Bd. XIV. 186S.!69. Taf. IL Fig. 8). Köhler, R., Contribution ä Thistoire naturelle des Orthonectides. (Compt. rend. hebd. de s('anc. de TAcademie des sciences. Paris 1886. 2. Tom. 103. pag. 609.) Lacaze-Duthiers, H, de, Rapport (Archives de Zoologie experinientale et generale. Paris 1881. Tom. IX. Notes et revue. XVI. pag. XXXI). Mc. Intosh, "W. C, A monograph of the British Aunelids, I. The Nemerteans. (Ray Society. 1874. pag. 129. pl. XVIII. Fig. 17.) MetsehnikofF, Elias, Zur Naturgeschichte der Orthonectiden (Zoologischer An- zeiger. Herausg. von J. V. Carus. Jalirg 2. 1879. pag. 547 — 549). Nachträgliche Bemerkungen über Orthonectiden (ibidem, pag. 618 — 620). • Untersuchungen über Orthonectiden (Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. XXXV. Leipzig 1881. pag. 282—303. Taf. XV). Oeseliiclite. Die ersten Angaben über Dieyemiden verdanken wir Dr. Aug. Krohn, der vor fünfzig Jabreu bei seinen Untersuchungen über die Bedeutung der „schwammigen Venenanhänge" der Cephalopoden auch deren weiss- lichen, mehr oder weniger ins Gelblicbe spielenden Saft von breiiger Con- sistenz genauer prüfte und die Meinung zurückwies, in dem Brei etwa Chyhis zu seben. „Viehnehr scheint diese Substanz aus Entozoen zu bestehen, die, myriadenweise übereinandcrgehäuft, die schwammigen An- hänge bewohnen". Sie kommen häufig bei Sepien und Eledonen vor; ihr cylindrischer, sehr lang gestreckter Körper trägt einen deutlich ab- gesetzten Kopf, an dem lange Cilien deutlich erkennbar sind, während Gesclüclitc. 255 es fraglich bleibt, ob auch der Körper selbst bewimpert ist. Das Thier macht lebhafte Bewegungen und ist auch im Stande, den Körper spiralig einzurollen. Im Inneren des Leibes erkannte K r o h n eine Menge mehr oder weniger lebhaft rotirender, kugelförmiger Körper, die zwei bis drei helle Bläschen umschlossen und, wenn befreit, sich sehr rasch mit Hilfe von Wimpern bewegten, die auf ihrer Oberfläche stehen. Diese Funde waren nur nebenher gemacht, und ihre Mittbeilung hatte den ausgesprochenen Zweck, die Forscher aufmerksam zu machen; Er dl folgte zuerst diesem Winke und lieferte neben einer eingehenden Be- schreibung auch die ersten Abbildungen der in Rede stehenden Parasiten, die er „bewegliche Fäden'' nennt und den Veuenanhängen von Octopus entnahm. Ihre thierische Natur, die sich in den verschiedensten Bewegungen äussert, steht ihm ausser allem Zweifel. Gegenüber Kr ohu wird die Bewimperung des ganzen Körpers coustatirt, doch sind die Härchen am Schwanzende bedeutend kleiner. Am verbreiterten Kopfende findet sich eine, meist nach abwärts gekehrte, cilienlose Scheibe mit einer Oeffnuug (Mund'?); der Leib selbst scheint hohl zu sein und enthält die kugligen luhaltskörper auf verschiedenen Entwicklungsstadien, doch so, dass im hinteren Ende nur Kugeln von einerlei, im vorderen von ver- schiedenem Aussehen sich finden. Die Entwicklung der letzteren aus ersteren d. h. wasserklaren kugligen Zellen mit Kern, die als Eier an- gesprochen werden, konnte einigermassen verfolgt werden. Etwa in der Mitte des Leibes des Mutterthieres erkennt Er dl eine sackartige Hervor- wölbung, die mit kleinen Körpercheu erfüllt ist; weil nun von hier nach hinten nur uuentwickelte, von da nach vorn nur sich entwickelnde Eier liegen, vermuthet der Autor, dass die diese Stelle passireuden Eier von ihr aus den Impuls zur Entwicklung erhalten, die Stelle selbst also ein „männliches Organ" sei; er lässt es unentschieden, ob ein Hoden oder eine Art receptaculum seminis vorliegt, in dem die Spermatozoen nicht erzeugt, sondern von aussen hinein gelangt wären; doch ist die erstere Ansicht, dass es sich um einen Hoden handle, wahrscheinlicher, weil der Sack mit seinem körnigen Inhalt selbst an sehr jungen Thieren schon deutlich erkennbar ist. Die Entwicklung der Eier verläuft im Innern des Körpers des Mutterthieres derart, dass der Kern der Eizelle „sich in eine granulöse Masse" auflöst, die sich in zwei bis drei kuglige Partien scheidet, deren Granula wieder verschmelzen, so dass jede Partie eine homogene Kugel darstellt. Diese zwei oder drei Kugeln sitzen der vergrösserteu „EihüUe" auf und erhalten später um sich herum eiue gelatinöse Masse, welche besonders nach dem den Kugeln entgegengesetzten Pole des Embryos sich anhäuft und bald Wimpern erhält; die längsten Wimpern stehen da, wo die Masse am dicksten ist. Mit Hilfe der Wimpern beginnen nun die Bewegungen des Thieres, welches in diesem Stadium „infusorien- artig'' aussieht; es tritt bald aus dem mütterlichen Körper heraus und lebt nun frei in den Venenanhängen oder auch im Wasser oder sogar 256 Mionelminthes. an der Körperoberfläche anderer Seetliiere z. B. Seeigel. In der Leibes- form erinnern sie an stiellose Vorticellen, in der Art des Schwimmens gleichen sie ihnen ganz. Erdl hat auch die weitere Entwicklung der infusorieuartigen Em- bryonen verfolgt ; dieselben sollen nach Verlust der Cilien an Beweglichkeit einbüssen und die kleinen Kugeln verlieren, während die grosse einst- weilen bleibt. Eine an der Stelle der kleinen Kugeln auftretende und bis zur Mitte der Leibesmasse einschneidende Rinne theilt die grosse Kugel und den Leib in zwei zusammenhängende Portionen, so dass der letztere nun etwa ,, blinddarmartig" oder wurstförmig wird ; das eine Ende ist etwas dicker und breiter und trägt die zu einer homogenen Scheibe umgewandelte Ivugel ; das spitzere, hintere Ende wächst allmählich in die Länge und im Inneren tritt eine granulöse Masse auf. Die zusammen- gerollte Haltung wird aufgegeben, indem der Bogen, den das Thier ein- nahm, sich immer mehr erweitert und sich schliesslich völlig streckt. Schon vorher waren die Wimpern wieder aufgetreten, auch konnte jene „sackartige" Stelle erkannt werden, die Erdl als Hoden deutete. Da nun im Innern auch die ersten Eier auftraten, so hatte das Wesen ziemlich vollständig den Bau des Mutterthieres erreicht, bis auf die Grösse. Auf Grund eigner Anschauungen berichtigte C. Th. v. Siebold in seinem Jahresberichte über Helminthen die Erdl 'sehen Angaben dahin, dass der am Kopfende gelegene fragliche Mund nur eine grubenartige Vertiefung ist, die es den Thierchen gestattet, ihr Kopfende wie eine Saugscheibe zu benutzen. Siebold möchte diese Parasiten lür die schlauchartigen Larven eines dem Generationswechsel unterworfenen Thieres halten und auf die Aehulichkeit des ,, infusorienartigen Inhaltes" mit den von Job. Müller beschriebenen, ungeschwäuzten Psorospermien hinweisen, während Erdl bekannte, dass unter allen damals bekannten Schmarotzern keiner auch nur eine entfernte Aehnlichkeit mit den „be- weglichen Fäden" hätte. Trotz der Angaben von Erdl blieb die Natur der Parasiten aus den Venenanhängen der Cephalopoden noch zweifelhaft, auch war es fraglich, ob man es mit ausgebildeten Thieren oder mit Larven zu thun habe. Auch die Untersuchungen Kölliker's, die derselbe im Herbst 1842 in Messina 'anstellte, gaben in dieser Kichtuug noch kein entscheidendes Resultat, förderten aber unsre Kenntniss um ein beträchtliches. Kölliker untersuchte neben Eledone, Sepia und Ocfo/ms noch Loligo sagiftata und Sepiola macrosoma und fand, dass die Parasiten der Veuenanhänge bei allen Cephalopoden wesentlich gleich beschaffen seien, weshalb nur die am besten bekannten Formen aus Octopus vulgaris Lam. und Octopus ma- cro^?(s Risso genauer dargestellt werden. Der Werth der Kölliker'schen Mittheilungen liegt neben dem tieferen Erkennen anatomischer Verhältnisse in dem Kachweis des Vorkommens von zwei verschiedenen Embryonen, die zwar Erdl schon kannte, aber aufeinander zurückführte; es sind die sogenannten infnsorienartigen und die wurmartigen Embryonen, welche Gescliiehte. 257 nie beide zusammen, sondern immer jode Sorte für sich in besonderen Individuen zu treffen sind. Wegen dieser Verhältnisse belegte Kölliker die in Eede stehenden Thiere vorläufig mit dem Namen Dicfjema*) pa- radoxum. Die Grösse schwankt je nach dem Alter; betrachtet man diejenigen Individuen, welche entwickelte Embryonen besitzen, als aus- gewachsen, so variirt die Länge von 0,2—0,67'", die Breite von 0,01—0,02'". An dem cylindrischen, langen und schmalen Körper setzt sich der Kopf durch eine seichte Furche von dem übrigen Körper ab (I. 2. a.)**); eine circulair verlaufende Einschnürung theilt den Kopf wieder in zwei Theile, von denen der vordere vier kurze, abgerundete Lappen besitzt, die eine gewöhnlich flache Vertiefung zwischen sich lassen; letztere hat wohl Erdl als Mund angesprochen, doch kommt bei manchen Individuen in der That eine Oeffnung hier vorn zeitweise vor. Bei jungen Thieren ist der Kopf gewöhnlich nur keulenförmig. Der Leib ist selten einfach drehrund, sondern zeigt bei den meisten Individuen eine verschiedene Anzahl von Hervorragungen, ,, Knospen'^, welche tbeils warzen- (I. 1. e.), theils .,astförmig'^ (I. 2. c.) sind. Die letzteren sind zweifellos aus den ersteren hervorgegangen und ausnahmslos nach hinten gerichtet; die warzenförmigen Knospen trifft man in variabler Anzahl (2 — 12) mehr bei jungen Thieren, die astförmigen zu 2 — 8 ausnahmslos bei den grössten Individuen. Bkyema ist ein einfacher, überall geschlossener Schlauch (I. 2.), dessen Hohlraum sich von einem Ende bis zum anderen in gleicher Weite erstreckt, ohne mit den Knospen in Verbindung zu stehen; er ist von einer hellen, etwas klebrigen Flüssigkeit erfüllt, in der die Embryonen zu treffen sind. Die Leibeswand ist — abgesehen von den Knospen — überall gleich dick und besteht aus einer hellen, gelblichen Substanz, in der gar keine Elemente oder Structuren zu erkennen sind. Auch die Knospen sind anfangs homogen, bilden aber später kleine, fettähnliche Körner (I. 1. f.) aus, die in älteren Knospen sich meist in kuglige H;uifen zusammenballen (L 2. f.). Bkyema ist vollkommen geschlechtslos und pflanzt sich nur durch Keime fort, „die von selbst in der Flüssigkeit der Leibeshöhle sich bil- den". Wie bereits erwähnt, entstehen zweierlei Keime: die infusorien- artigen Embryonen fand Kölliker birnförmig, 0,014—0,016'" lang und 0,009"' breit. Das breitere Ende wird nls Kopftheil (I. 11.) unterschieden, ebenso zwei Seitenflächen und eine Rücken- und Bauchfläche. Die hintere Leibeshälfte ist ganz bewimpert; auf der Bauchseite liegt ein flacher warzenförmiger Vorsprung (I. 13. e.), der eine Oeffnung in seiner Mitte erkennen Hess (? Mund). In der anscheinend ganz structurlosen Grund- substanz liegen eine „innere Blase" von Halbkugelgestalt (I. 11. 12. *) Von Sic. und xvrnia (Keim), Thier mit zweierlei Keimen. **) Die Verweise auf Abbildungen dieses Werkes geben wir in beistehender Form, in der die römischen Ziffern die Tafelnummer, die arabischen die Nummer der Figuren bedeuten und die Buchstaben erklärende Zeichen der letzteren sind. Bronn, Klassen des Thior -Reiclis. IV. 1. \1 258 Mionelminthes. 13. c.) und zwei „Kalkkörner" (I. 11. 12. 13. b.); ein aus zwei Hallten zusammengesetzter Ring- bildet einen Theil der Wand der Blase und liegt bauchwärts. Dorsalwärts von ihr und etwas mehr nach vorn findet man zwei rundlich elliptische Körner, über deren Bedeutung sich nichts sagen lässt. Die Entwicklung der infusorienartigen Embryonen gebt von kleinen Keimzellen in der Leibeshöhle aus, die schon Er dl kannte, je- doch für Eier hielt. Bei jungen Thieren in geringer Zahl vorhanden, häufen sich die Keimzellen bald in einer einfachen oder doppelten, sehr selten dreifachen Reihe in der Leibeshöhle an. Dann beginnt von einem oder mehreren „Bildungsp unkten" aus, welche übrigens gar keine Beziehungen zu den Knospen erkennen lassen, jedoch stets im vorderen Körpertheile liegen, die Umwandlung der Keime in die Embryonen und schreitet von diesen Punkten nach vorn und hinten fort. Der Keim zer- fällt in vier, sechs und mehr kleine Zellen (L 3. 4.), die dann zu einer homogenen Kugel (L 5.) verschmelzen, sehr bald die Anlage der Kalk- körner (L 6 — 10. a.) erkennen lassen, während erst später die innere Blase zum Vorschein kommt (L 9. 10. b.). Zuletzt treten die Wimpern auf (I. 9. 10. c), sind aber anfangs unbeweglich. Die wurmförmigen Embryonen (L 14.) gleichen den erwachsenen Thieren, nur sind Kopf, Leibeshöhle und Knospen noch nicht entwickelt; ihr Leib ist ganz bewimpert und ebenso structurlos wie in späteren Stadien ; an Stelle der Leibeshöhle sieht man eine Menge unregelmässiger, durch blasse Scheidewände getrennter Räume, die den Eindruck hervorrufen, als bestünde der Embryo aus hiutereinanderliegenden Zellen. Die Meinung Erdl's, als gingen die wurmförmigen Embryonen aus den iufusorienartigen hervor, muss zurückgewiesen werden, besonders weil man nie beiderlei Embrj^onen in einem Individuum trifft. Ihre Entwicklung geht ebenfalls von Keimzellen aus, doch finden sich diese nie in solchen Mengen, wie die Keimzellen bei Individuen, welche infusorienartige Embryonen erzeugen; auch kann von Bildungspunkten nicht gesprochen werden. Die Keimzelle zerfällt auch hier in ein Häufchen kleinerer Zellen, das sich dann in die Länge zieht, einen Einschnitt bekommt und einen gebogenen, wurm- förmigen Embryo darstellt; letzterer streckt sich, verlängert sich und erhält Wimperu. Zweifellos ist, dass beiderlei Embryonen aus dem Leibe ihrer Mutter- thiere heraustreten, fraglich bleibt es, ob durch die vielleicht nur temporär auftretende, oben erwähnte Oeffnung am Kopfende oder sonst wie. Die Umbildung der wurmförmigen Embryonen zu Wesen, die den Mutterthieren völlig gleichen, lässt sich Sehritt für Schritt verfolgen, dagegen bleibt das Schicksal der infusorieuartigen noch dunkel. Was die Deutung des Bicyema anlangt, so spricht sich Kölliker dafür aus, dass man mit Rücksicht darauf, dass zweierlei Embryonen in verschiedenen Embryonen sich bilden, ein Vorgang, der nie bei aiisge- Geschichte. 259 wachseueu Tbieren, wohl aber bei Jugendziiständen von Würmern sich finde, auch Dicyema als den Jugendzustand eines anderen Thieres halten müsse; ob eines Entozoons oder einer Planarie, Nemertine u. s.w. bleibe zweifelhaft. Während Kölliker die Entozoen in den Veneuanhängen aller von ihm untersuchten Cephalopodenarten als gleich ansah und mit einem Art- namen belegte, constatirte G. R. Wagen er in Triest, dass mehrere Arten vorkommen ; die in Eledone moschata lebenden Dicyema unterscheiden sich in manchen Punkten von der Kölliker'schen Art und werden daher als Dicyema eledones bezeichnet; immerhin ähnelt diese Form dem Dicyema paradoxum Köll. mehr, als den Dicyemeu aus Sepia officinalis, die in dem kleineren Kopf, schlankeren Leib und der Gestalt ihrer infusorienartigen Embryonen genügende Verschiedenheiten darbieten, um sie als besondere Art (Dicyema gracile) zu bezeichnen. Wag euer sah, dass die Parasiten mit dem Kopftheil fest in die Oberfläche des Venenanhanges eingesenkt sind, während der Leib frei in der serösen Flüssigkeit der Nierenkapsel flottiit. Von Wichtigkeit ist, dass Wagen er die Zusammensetzung des Kopfes bei Dicyema eledones aus vier kernhaltigen Zellen erkannte und auch die mittlere Schicht der Leibeswand „in einigen Fällen" aus grossen, gelben, zellenartigen Körpern zusammengesetzt fand. Im Gegensatz zu Kölliker sah Wagen er drei Schichten in der Leibeswand, die aussen mit laugen, aber weitläufig gestellten Wimpern besetzt ist. Unter diesen liegt eine doppelt contourirte Haut (äussere Schicht), dann folgt eine dickere oder dünnere, fein- oder grobkörnige, zuweilen gelb gefärbte Schicht und endlich wieder eine doppelt contourirte Membran. Die mittlere Schicht ist es, welche durch Ansammlung ihrer Masse an einzelnen Stellen die „Knospen" erzeugt, die sich oft vom Thier ablösen und zerfallen; Wagener vermuthet, dass sie vielleicht Excrete seien. Was Kölliker Leibeshöble nennt, wird als ein körperliches Gebilde erkannt, das sich isoliren lässt, allerdings an den Enden, wo die Keimkugeln entstehen, zu verschwinden scheint, so dass dieser „Kern" nur eben in der Mitte zu sehen ist, schliesslich aber, wenn die Keimkugeln das ganze Thier füllen, vergeblich gesucht wird. In dem Zerfall der Keimkugeln, deren Natur als kernhahige Zellen nicht erkannt werden konnte, sieht der Autor „eine Art von Furchung"; übrigens schildert er den Bau des infusorien- artigen Embryos wie Kölliker, nennt jedoch die ,, innere Blase" mit ihrem verdickten Rand „schalenförmiges Organ", das beim Tode des Embryo in vier gleiche Theile zerfällt; in der die Vertiefung der Schale tiberkleidenden, äusseren Haut befindet sich eine feine Grube oder Oeffnung, deren Rand ebenfalls vierlappig erscheint. Wag euer hat die Geburt der infusorienartigen Embryonen be- obachtet, die sich einfach als eine Perforation der Körperwandung der Mutter darstellt; der gleiche Vorgang scheint auch das Freiwerden der wurraförmigen Embryonen zu bedingen; letztere gleichen genau der Mutter, nur ist das „Kopfpolster" kleiner. 17* 260 Mionelmiuthes. Auch Dicyema gracile aus Sepia officinalis bildet zweierlei Embryonen, jedoch führen die iuliisorient'örmigen keine Kalkkörner und kein schalen- förmiges Organ. Die Mittheilungen von Ed. Ciaparede betreffen eine vierte Art, Dicyema Muelleri, welche in den Venenanhängen der Eledone cirrosa in Vallöe am Cbristianiatjord beobachtet ^vurde. Dieselbe besitzt zwar keinen scharf abgesetzten Kopf, doch macht sich ein Kopftheil dadurch bemerkiich, dass am Vorderende zwei Ringe von je vier Platten stehen (I. 15. 16.), die durch Furchen getrennt sind ; die dreieckigen Platten des vorderen Ringes entsprechen den vier Zellen des Polsters (Kopf) bei Dicyema ele- dones, während die hinteren, viereckigen Platten kein Homologon haben. Die infusorienartigen Embryonen (I. 17.) besitzen statt zweier Kalkkörner eine grössere Zahl, was Wagen er nur als gelegentliches Vorkommen bei seinen Arten bemerkte, sowie ein rundes, weniger stark lichtbrechendes Gebilde, das in einer durchsichtigen Hülle liegt. Auch die wurmförmigen Embryonen (I. 60.) zeigen ein von dem gewöhnlichen Verhalten abweich- endes — sie waren stets ohne Wimpern, unbeweglich und bald gerade, bald gekrümmt, wahrscheinlich also noch nicht voll entwickelt. Uebrigens hat Ciaparede in den hellen Kugeln, welche in dem inneren Hohlraum seines Dicyema sich finden, nie einen Kern beobachtet. — Die nächsten Verwandten der Dicyemen suchte Ciaparede in bewimperten Infusorien, besonders den Opalincn, ein Irrthum, den 1873 E. Ray Lankester durch die Beobachtung berichtigte, dass der Körper der in Scjna lebenden Dicyemen entschieden vielzellig sei, weshalb diese Thiere als degra- dirte Würmer zu betrachten wären. Er unterschied ein Ach sen- gewebe, das aus zerstreuten, sternförmigen Zellen gebildet wird und breite Epithelschuppen, welche das erstere umgeben. Weiter ent- deckte Ray Lankester häufige Quertheilungen, die es mit sich bringen, dass viele Individuen nur einen wenig ausgebildeten Kopftheil besitzen. Die übrigen Angaben bestätigen das schon Bekannte. Wenige Jahre vor diesen Mittheilungen fällt die Entdeckung der Orthonectiden durch W. Kefer st ein, der unter den bei Seeplanarien gefundenen Parasiten (Distonien und Gregarinen) ein ,,räthselhaftes Thier" abzeichnet (V. 1.), das in den Magentaschen von Leptoplana tremeUaris oft in grosser Menge vorkommt und 0,135 mm lang, 0,03 mm breit ist; im Text wird dieser Parasit nicht weiter erwähnt. 1874 fand dann \V. C. Mc. Intosh in der Haut von Linens gesserensis 0. F. Müll, ein ähnliches Thier (V. 2.), welches nach Befreiung aus seinem Wirthe im Wasser nmherschwamm ; es ist mit langen Wimpern bekleidet, sehr fein längsgestreift und lässt zahlreiche Körnchen in der Körperwandung er- kennen. Aeusserlich sind Segmente deutlich sichtbar: auf den aus drei Segmenten bestehenden, conischen Kopf folgen zwei andere, gleichgrosse, dann sechs grössere, von denen jedes aus einem vorderen grösseren und hinteren schmalen Stück besteht, und endlich drei undeutliche Segmente; Geschichte. 261 vom vierten Segment bis zum letzten erstreckt sich ein langgezogener Hohlraum. Dieses Thier hat dann A. Giard 1877 als Intosliia Linei genauer beschrieben, hierzu auch als andere Art die Ke ferste in 'sehe Form ge- zogen und aus dieser Gattung sowie einer anderen, RJiopalura, die Gruppe der Orthonectlden als eine neue Klasse der Würmer gebildet. Der Name wurde von den geradlinigen Schwimmbewegungen {ood^og und vtxrw) ge- wählt. Giard' s Mittheilungen, auf die wir weiter unten noch zurückkommen, erfuhren von Seiten El. Metschn ikoff's lebhaften Widerspruch, der in wesentlichen Punkten von Ch. Julin unterstützt wurde. Diese Arbeiten werden unten für die Darstellung der Orthonectlden die Grundlage ab- geben und so ist ein Bericht über dieselben an dieser Stelle überflüssig. Auch Jourdain beschrieb unter dem Namen ProtJielminthus Hessi eine hierher gehörige Form, von der es zweifelhaft bleibt, ob sie mit einer Giard 'sehen zusammenfällt. 1876 veröffentlichte E. v. Beneden eine Arbeit, die für die Be- urtheilung der Dicyemiden von grosser Bedeutung wurde; er wies nach, dass das Achsengewebe (Ray Lankester), die Leibeshöhle der früheren Autoren eine einzige, stark verlängerte Zelle sei, die er als Entodermzelle den sie in einschichtiger Lage bekleidenden, wim- pernden Ectodermzellen entgegensetzte. Die Organisation erwies sich nach v. Beneden als unter allen bekannten Metazoen stehend, deren Entoderm doch wenigstens eine Schicht Zellen darstellt und bei denen doch eine Spur des Mesoderms vorhanden sei; irgendwie differen- zirte Organe oder ein innerer Leibesraum fehlte völlig, was die Dicye- miden von allen Metazoa unterscheide, während ihre Mehrzelligkeit sie von den Protozoa ausschlösse. Sie nehmen also am besten eine Mittel- stellung zwischen Protozoen und Metazoen ein, für welche Gruppe der Name „Mesozoa" vorgeschlagen wurde. Auch die von v. Beneden sehr ausführlich geschilderte Entwicklungsgeschichte schien für diese An- schauung zu sprechen; den Dicyemiden sind die hypothetischen Gastrae- aden, die jetzt nur in der Entwicklung der Metazoen repetirt werden,- nahe verwandt. In einer späteren Arbeit werden von v. Beneden auch die Ortho- nectlden zu den Mesozoa gestellt, da die für letztere gegebene Definition völlig für sie passe; auch sie erheben sich nicht über das zweiblättrige Stadium. Neben Dicyemiden werden noch Heterocyemiden unter- schieden und beide als llhoiul)Ozoa vereinigt, die mit den Orthonectlden die beiden einzigen Ordnungen des Typus Mesozoa darstellen. 262 IVIionelminthes, Khombozoa. I. Kl. Rhombozoa. A. Bau der Dicyeinida. Die Gestalt der Dicyeraiden kann man im Allgemeinen als eine langgestreckte bezeichnen ; dabei sind die Thiere drehrimd ; gewöhnlich setzt sich ein deutlich verbreitertes Ende als Kopftheil ab, während das entgegengesetzte Hinterende sich meist etwas zuspitzt. Die Länge schwankt nach den Messungen von Whitman zwischen 0,75mm {Bicyema schulzianum E. v. Ben., Biajema truncatum Whitm.) und 6 — 7 mm {Bicyema macrocephalum E. v. Ben. , Dicyemennea gracile (Wag.) Whitm. und Dicyemennea eledones (Wag.) Whitm.; die Breite des Körpers beträgt selten ein Zehntel, meist nur ein Zwanzigstel oder Dreis- sigstel der Länge, wobei aber die buckel- oder warzenförmigen Erhebungen der Ectodermzellen nicht mitgerechnet sind. Der Körper der Dicyemiden besteht aus einer Anzahl von Zellen, unter denen sich der Lagerung nach äussere und eine centrale unter- scheiden lassen; erstere sind immer in der Mehrzahl, letztere immer in der Einzahl vorhanden. Ihr gegenseitiges Verhältniss besteht darin, dass die central gelegene Zelle von den äusserlich gelegenen allseitig und in einschichtiger Lage umhüllt wird. Diese Anordnung, so wie die Ent- wicklung der Dicyemiden, haben die Anhaltspunkte dafür gegeben, die periphere Zellenschicht als Ectoderm, ihre Elemente als Ectodermzellen und die centrale oder axiale Zelle als Entoderm resp. einzige Entoderm- zelle zu bezeichnen. Die Ectodermzellen sind nicht alle einander gleich : der oben erwähnte Kopftheil wird von anders gestalteten Ectodermzellen gebildet, als sie den Rumpf oder Körper der Dicyemiden bekleiden, und so unterscheidet man unter den Ectodermzellen diejenigen des Kopftheiles von denen des Rumpfes. 1. Kopftheil. Der Kopftheil oder die Kopf kappe {coiffe polaire bei v. Beneden, polar calotte bei Whitman), besteht aus zwei Gruppen von Zellen, von denen die vordere eine mehr oder weniger gewölbte Scheibe darstellt, während die Zellen der hinteren Gruppe stets einen Ring bilden; E. v. Beneden nennt alle Zellen des Kopftheiles Polar zellen, wogegen Whitm ann die vorderen Zellen als propolare von den hinteren meta polaren unterscheidet. Die ersteren kommen stets, wie es van Beneden zuerst erkennt hat, in der Vierzahl vor, die letzteren dagegen zu vier oder fünf, so dass also im Ganzen acht oder neun Polzellen zu zählen sind, ein Verhältniss, das Whitman mit ,,octomerisch*' (Dicyema) und ,,ennea- merisch" — von ivi'sa, neun — (Dicyemennea) bezeichnete. In einigen Fällen kommen die dann kleineren propolaren Zellen central und die grösseren metapolaren peripher zu liegen. Bau der Dicyeimda. 263 Bei jugendlichen Individuen liegt die Kopfkappe vollkonimen symme- trisch (III. 1.) und der Punkt, in welchem die vier propolaren Zellen, welche in einem Kreuz (-|-) sich berühren, zusammenstossen, fällt in das eine Ende der Hauptachse des ganzen Thieres, das ist der orale Pol; in solchen Fällen ist eine Unterscheidung von Bauch- und Eückenfläche aus der Form der Kopf kappe nicht möglich. Doch gewöhnlich geht diese ortho- trope Form der Ko^f kappe, veranlasst durch gewisse Wachsthumsver- hältnisse, in eine plagiotrope über, wobei gewöhnlich die ganze Kappe sich mehr oder weniger nach einer Seite, der ventralen hin verschiebt (III. 3. 5.) sehr viel seltner nach der rechten oder linken. Die Ursache hierfür sucht van Benedeu in einer Vergrösseruug zweier propolaren Zellen, die er die dorsalen nannte, Whitman in einem stärkeren Wachs- thum der dorsalen Kumpfwand, welches die dorsal gelegenen Polzellen ventralwärts verschiebt, mitunter so sehr, dass sie ganz ventral liegen; wie hervorgehoben wird, sind Grössenunterschiede zwischen dorsalen und ventralen Propolarzellen entweder nicht vorhanden oder unbedeutend oder es sind die ventralen grösser als die dorsalen. Die metapolaren Zellen sind meist ein wenig grösser als die pro- polaren, nur in einigen sind die Unterschiede recht beträchtlich und dann umsäumen sie als eine periphere Lage die nun central gelegenen pro- polaren Zellen. In der Regel correspondiren die metapolaren Zellen mit den propolaren (I. 15. 16. III. 1.), so dass man in beiden Reihen je eine dorsale rechte, dorsale linke, ventrale rechte und ventrale linke Zelle unterscheiden kann; mitunter jedoch (bei Dicyema truncatum Whit) findet eine Drehung des Ringes der metapolaren Zellen statt und zwar um 45*^, so dass nun polare und metapolare Zellen alternirend stehen; jetzt liegen die hinteren Zellen so, dass man eine dorsale, zwei laterale und eine ventrale Metapolarzelle unterscheiden kann (III. 4.). Was endlich die enneamerischen Dicyeraiden anlangt, die sich, wie erwähnt, durch den Besitz von fünf Metapolarzellen auszeichnen, so scheinen letztere immer so angeordnet zu sein, dass je eine dorsal und auf den beiden Seiten, zwei aber symmetrisch auf der Bauchseite liegen. Alle Zellen der Kopf kappe tragen auf ihrer freien Fläche Wimperu (I. 15. 16. 58. 59., II. 2. 12., III. 1. 6.), die nach van Beneden kürzer und dicker sind als die Wimpern der Rumpfzellen. Die Polzellen selbst zeichnen sich durch feinkörnige Beschaffenheit ihres Protoplasmas und geringere Dimensionen vor den Rumpfzellen aus; sie haben die embryonale Form mehr beibehalten als die zu Platten, selbst Rinnen umgewandelten Zellen des Körpers. Die Formen der Kopfkappe variiren nicht unbeträchtlich, was von verschiedenen Umständen abhängig scheint; dafür kommen in Betracht das gegenseitige Grössen- und Dickenverhältniss der Polzellen unter- einander, die Grösseudimensionen des Rumpfes und die mehr oder weniger ausgeführte Lageveränderuug der ganzen Kappe. Aus dem Mitgetheilten 264 Mioneliiiintlies, Rhoinbozoa. erhellt ferner, dass die Form aucli je nach dem Altersziistande des be- treffenden Thieres wechselt. 2. Rumpf Zellen. Die zunächst an die Metapolarzellen sich anschliessenden Rumpfzellen, welche in einschichtiger Lage den ganzen Körper bedecken und mit den Polarzellen das Ectoderm darstellen, hat E. van Beneden als para- polare von den übrigen Rumpfzellen unterschieden (III. 1. 3. 6. pp.); sie zeichnen sich durch Angrenzen an die Kopfi^appe, körnigen Inhalt und starke Auftreibung nach innen vor den übrigen Rumpfzellen aus; hierdurch kommt es, dass bei Bicyem'ma JcöUiheriana v. Ben. (= Dicyem- ennea gracüe [Wagen.] Whitm.) die 8pitze der centralen Achsenzelle lan- zettförmig eingeschnürt wird (II. 2.). lieber die Zahl der Parapolarzellen und die Betlieiligung derselben an der Kopfkappe gehen die Meinungen van Ben eden 's und Whitraan's auseinander. Nach ersterem sollen bei einigen Arten gar keine Parapolarzellen zu erkennen sein, weil sie sich vor den übrigen Rumpfzellen nicht auszeichnen ; alle solche Arten stellte van Beneden zu Dicyema, falls sie octomerisch und zu DicyemdJa, falls sie enneameriseh waren; bei anderen erkannte van Beneden zwei (Dicyemina) oder vier Parapolarzellen (Bicyeynoijsis). Doch Whitm au bestreitet dies; nach ihm sind stets zwei parapolare, seitlich liegende Zellen vorhanden, die bei Dicyemella u. a. einen Antheil an der Bildung der Kopfkappe nehmen, also schon dadurch vor den übrigen Rumpfzellen sich auszeichnen. Was van Ben e den bei Bkyemopsis als vier Para- polarzellen gezählt hat, sind zwei solcher und zwei zwischen letztere sich eiuschliessende Ectodermzellen. Die Betheiligung au der Bildung der Kopfkappe ist nach W^hitman nicht in allen Fällen so erheblicb, wie sie van Beneden b instellt. Bei Dicyeniennea Wbitm., Dicyema clausianum v. Ben. und truncatum Whitm. treten von den nächstfolgenden Ectodermzellen nur zwei in Ver- bindung mit den parapolaren, indem die eine sich dorsal, die andere ventral einschiebt; hier ordnen sich auch die nachfolgenden Rumpfzellen paarweise und alternirend (III. 2.), doch findet bis zum Schwanzende eine spiralige Drehung nach links hin statt, im Ganzen um einen rechten Winkel. Bei den übrigen Arten reihen sich an die parapolaren Zellen direct zwei dorsale und eine ventrale Ectoderrazelle an, so dass im Quer- schnitt — abgesehen vom Rumpfende — drei Zellen getroffen werden. Ursprünglich hatten alle Rumpfectodermzellen kubische Gestalt, doch im Laufe des Wachsthums des Körpers strecken sie sich ganz bedeutend in die Länge, platten sich ab und nehmen mehr Spindelform an ; gleich- zeitig krümmen sie sich entsprechend der Convexität der Achseuzelle, so dass man eine gewölbte Aussen- und eine hohle Innenfläche unterscheiden kann. Erstere ist stets mit laugen Wimpern besetzt. Die zwei hintersten Rumpfectodermzellen sind meist halbcylindrisch und umfassen das Hinter- ende der Achsenzelle; bei Dicyema truncatum Whitm. (III 2.) sind die Bau der Dicyeniida. 265 beiden letzten Zellen birntormig, aufgetrieben und bilden ein zweilappiges Hiuteiende. Die Zahl der Rumpfzellen wird von Whitman je nach den Arten auf 12 — 20 angegeben, wobei die Parapolarzellen nicht mitgerechnet sind; jedoch stimmen die Zählungen nicht ganz mit denen von van Beneden überein; auch scheint die Anzahl innerhalb der Art nicht ganz constant zu sein, obgleich in den Artdiagnosen bei Whitman immer nur eine Zahl angegeben wird. Wie die Polarzellen, so waren auch die Rumpfzellen ursprünglich Zellen mit feinkörnigem Zellleibe, kugligem oder ovalem Zellkerne und einem einzigen Kernkörperchen; gewöhnlich treten nun in den Rumpf- ectodermzellen Ausscheidungen in verschiedenen Formen auf; bald handelt es sich um kleine Körnchen, bald um grössere Partikel von rundlichem, ovalem, selbst crystalloidem Aussehen, die einzeln bleiben oder sich zu grösseren Haufen zusammenballen (II. 1. 3. 4. 5. 12., III. 6.). Im frischen Zustande sind diese festen Ausscheidungen stark lichtbrechend und gelblich bis bräunlich; in Alcohol und Aether unlöslich, schwärzen sie sich nicht mit Osmiumsäurelösungen, bleiben aber bei Zusatz von Carmin oder Haematoxyliu ungefärbt; bei Zusatz von Säuren entwickeln sie keine Gase. Neben ihnen können noch homogene, helle Kugeln auf- treten, die man wohl als Vacuolen ansprechen darf. Bei einem Theile der Rumpfectodermzellen sammeln sich diese Aus- scheidungen in geringerem Masse an, wodurch diese Zellen buckeiförmig nach aussen hervorgewölbt werden; mitunter ist die Ansammlung so stark, dass die Zellen wie kleine gestielte Säcke dem Körper anhängen. Whitman nennt sie verruciform cells, van Beneden bosses und verrues. Ihre Zahl tibersteigt nicht sechs bei einem Indivduum (I. 2,, II. 1. 3. 4. 5.). Die Aussenfläche aller Ectodermzellen ist verdickt ; hier trägt sie feine Kanälchen, durch welche die Cilien hiudnrchtreten. Immerhin ist diese membranartige Schicht keine feste, da bei zufälligen Verletzungen und Durchbohrungen der Zellen — etwa von Seiten der Embryonen — die Wunde sich bald wieder schliesst. Wasserzusatz lässt die Zellen sich aufblähen und in kuglige Tropfen zerfallen. Der bei jungen Ectodermzellen ohne Weiteres erkennbare Kern tritt bei älteren gewöhnlich erst nach Zusatz von Säuren oder Farbstoffen deutlich hervor; er ist gewöhnlich oval und liegt meist im hinteren Theile der Zelle. Dem Baue nach gehört er zu den bläschenförmigen Kernen mit einem feinen Kernfadennetzwerk. Gewöhnlich ist nur ein kugliges, stark lichtbrechendes Kernkörperchen vorhanden. 3. Axial z eile. Wie bereits erwähnt wurde, erkannte E. van Beneden, dass der cen- trale Theil des langgestreckten Körpers der Dicyemiden eine einzige Zelle sei, die Achsen- oder Axial- oder Entodermzelle. Ihre Gestalt ist entweder fast rein cylindrisch oder spindelförmig, in einigen Fällen vorn lanzett- •2QQ Miöuelmiuthes, Rhombozoa. förmig. An ihrer ganzen Aussenfläche wird sie von den Ectodermzelleu direct bedeckt. Gewöhnlich bemerkt man (II. 2. 4. 12.), dass diese Achsenzelle doppelt coutonrirt erscheint, was der Ausdruck einer differenzirten Grenz- schicht ist, die jedoch in Wasser oder wässrigen Lösungen von Reagentien zerfällt, auch von Embryonen leicht durchsetzt wird. Auch hier ist an- fangs der Zellinhalt eine einheitliche, feinkörnige Masse von gallertiger Consistenz, in der aber bald Vacuolen auftreten. Diese liegen in der nicht dicken Zelle zuerst in einer Reihe und werden durch quer verlaufende Scheidewände von Zellsubstanz getrennt, eine Anordnung, welche am längsten im hinteren Theile der Achsenzelle erhalten bleibt. In den mitt- leren Partien treten dann auch Vacuolen in den Scheidewänden auf, die dann schliesslich ein ganz unregelmässiges Netzwerk darstellen. In der Mitte jeder Axialzelle liegt ein sehr grosser Kern (II. 12., III. 1. 9.), der bei ganz erwachsenen Thieren oval oder ellipsoid ist. Auch er besitzt den Bau der bläschenförmigen Kerne, ist aussen von einer Membran umgeben und durchsetzt von dem Netzwerk des Nucleo- plasma, einer sehr fein granulirten Substanz, in deren Maschen die mehr homogene, sich schwächer färbende Kernsubstanz gelegen ist. Das Kern- fadennetz ist übrigens nicht in allen Fällen gleich. Gewöhnlich findet man central, doch auch excentrisch ein relativ kleines kngliges Kernkörperchen. Nicht selten erweist sich die Axialzelle mehrkernig, indem bis neun Kerne beobachtet wurden, von deren Herkunft später die Rede sein wird. B. Bau der Heteroej einida. In Bezug auf Heterocyemiden sind wir allein auf die eine Arbeit von Ed. van Beue den (1882) hingewiesen, der zwei Arten näher beschreibt: Conocyema pölymorplia (muss polymorphum heissen) nnd Microcyema vespa. Letztere Form (IV. 20,), deren Grösse nicht einmal bekannt ist, ist schlauch- förmig, an einem Ende etwas verdickt, an beiden aber abgerundet; die Rindenschicht oder die Wandung des Schlauches ist wimperlos und besteht aus einer körnigen Masse, welche den Achsenkörper, der wie ein Hohl- raum erscheint, umgiebt. Man darf wohl die Rindenschicht auf mehrere verschmolzene Ectodermzelleu zurückführen und den Achsenkörper als Entodermzelle betrachten, wofür gewisse Entwicklungsstadien (IV. 18. 19.) sprechen. Die andre Art, Conocyema polymorplium v. Ben,, kommt — wie die Dicyemiden — in zwei Formen vor, die van Beneden schon früher als nematogene und rhombogene bezeichnet hat, Namen, die dar- nach gebildet wurden, dass die eine Form, die nematogene nur wurm- förmige, die rhombogene nur infusorieuartige Embryonen erzeugt. Bau der Heterocyemida. 267 a. Nematogene Form von Conooyema polymorphum v. Ben. (IV. 1.2.3.4). Die Gestalt der Nematogenen ist sehr variabel; einen rein faden- förmigen Körper, wie er den Dieyemiden zukommt, findet man hier nicht, denn selbst bei den langgestreckten Individuen beträgt die Länge immer nur das vier- bis fünffache der Breite (IV. 1.3.); mitunter ist der Körper unregelmässig abgerundet, beinahe so breit wie lang, oder keulenförmig (IV. 4.) und so weiter. Warzenförmige Erhebungen mit coucrementartigen Ausscheidungen kommen nicht vor, doch trifft man nicht selten an einem der beiden Enden granulirte und dunkle Massen (IV. 1. 4.), welche au die beiden endständigeu Warzen bei Dmjemina JcÖllikeriana v. Ben. (IL 1.) erinnern ; nur finden sich bei Conocyema stets vier solcher Lappen , die sehr verschiedene Gestalt haben und als Terminalwarzen (verrues ter- minales) (tw in den Figuren) bezeichnet werden können. Wie bei Dieyemiden kann mau auch hier Ectoderm und einen Achsen- körper unterscheiden. 1. Ectoderm. Die Zellen des Ectoderm bilden ebenfalls eine einschichtige Lage um den Achsenkörper, doch sind die Zellgrenzen meist nicht so deutlich wie bei entsprechend alten Dieyemiden, ja mitunter sind gar keine Grenzen zu constatiren; es scheint übrigens, dass in den letzten Lebensphasen ein Ectoderm überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Wie bereits erwähnt, be- sitzt ein Theil der Individuen Terminalwarzen, die immer in der Vier- zahl vorkommen und sich als modificirte Ectodermzellen erweisen; durch die gewöhnlichen Reagentien lassen sich diese vier Zellen deutlich von einander abgrenzen und in jeder derselben ein Kern nachweisen. Sie sind mitunter mit eigenthümlichen, bewimperten Fortsätzen (IV. 3.) ver- sehen, die sich jedoch nicht mehr bewegen. Van Beueden schreibt den Terminalzelien amöboide Bewegungstähigkeit zu und meint, dass durch die bewimperten Fortsätze, die nur vorübergehend sich finden und abfallen, die äussere, Wimpern tragende Rindenschicht der Zellen, die sie in jüngeren Stadien besitzen, abgeworfen würde, was ja auch G. Wagener von den Warzen der echten Dieyemiden gesehen hat. Ueberhaupt ist v. Beneden geneigt, die Terminalzellen dieselbe, freilich noch unbekannte physio- logische Rolle spielen zu lassen, wie die Warzenzellen bei den Dieye- miden. Ursprünglich waren alle Ectodermzellen, deren Zahl bis zwölf betragen kann, bewimpert, doch gehen die Wimpern — vielleicht auf die von van Beneden gedachte Art — später stets verloren. 2. Entoderm. Je nach der Körpergestalt verhält sich auch die Gestalt der Achsen - zelle verschieden; ihre variablen Formverhältnisse müssen als bedingend für die Form des Conocyema betrachtet werden. Die stets nur in der Einzahl vorkommende Achsenzelle besitzt eine derbe protoplasmatische Aussenschicht von überall gleicher Dicke, die jedoch nicht als Membran im gewöhnlichen Sinne des Wortes zu betrachten ist; sie quillt in Wasser 268 Mionelminthes, Khombozoa. und wässrigeu Lösungen auf und zerfällt scliliesslich ganz; auch wird sie von den Embryonen ohne Schwierigkeit durchsetzt. Der Zellinhalt ist meist klar, homogen und von gallertiger Beschaffen- heit; mitunter erkennt man (iV. 4. 14.) zarte Protoplasmatäden, die ent- weder von der Aussenschicht oder vom Kern entspringen und den Zell- iuhalt durchsetzen. Der Kern (IV. 4, n.) der Achsenzelle hat eine variable Lage; er ist gewöhnlich ovoid, selten kuglig, stets von einer scharfen Membran um- geben und besitzt immer ein Kernfadennetzwerk ; ein Kernkörperchen lässt sich stets erkennen. b. Rhombogene Form von Conocyema (IV. 14. 15.). Die Rhombogeneu haben immer einen kugligen Körper, was von der rundlichen Gestalt der auch hier stets einzigen Achsenzelle abhängt. Dieselbe wird von einer aus wenigen Zellen bestehenden, bald zarten, bald dicken äusseren Schicht umgeben, die, Avie es scheint, amöboide Bewegungen vollführen kann. Auch in ihr bilden sich stark lichtbrechende Körperchen in verschiedener Anzahl. Eigenthümlich ist es, dass mitunter einige Ehombogenen zu Colonieu zusammentreten und sich verbinden (IV. 12. 13.), was durch Verkleben der Ectodermschicht mehrerer Individuen bewirkt wird. Die Acbsenzellen erscheinen dann in dem Plasmodium als helle, Embryonen führende Blasen, in denen sich neben den letzteren stets der Kern (IV. 13.) noch er- kennen lässt. C. Fortpflanzung. Dimorphismus der Dicyemiden. Es ist schon im historischen Abschnitt bemerkt worden, dass bereits ErdI zwei verschiedene Formen von Embryonen erkannte, jedoch die Meinung hegte, dass dieselben nur verschiedene Entw^cklungsstadien seien; erst Kölliker zeigte, dass diese beiden Sorten von Embryonen, die er wurmförmige und iufusorienartige nannte, nicht zusammengehören, dass sie vielmehr in verschiedenen Mutteriudividuen entständen. Ed. van Beneden bestätigte diese Angaben und fand ferner, dass Unterschiede zwischen den Mutterthieren bestehen, je nachdem sie wurmförmige (vermi- forme) oder infusorienartige (infusoriforme) Embryonen erzeugten; die erstere nannte er Nematogene, letztere Rhombogene. Die Ehombogenen sind im Ganzen kürzer nnd dicker, dem ent- sprechend ist ihre Achsenzelle breiter, auch ist dieselbe im Kopftheil ab- gerundet; die Zahl der Ectodermzellen ist bei ihnen variabel, jedoch ge- ringer als bei den Nematogenen; endlich sind die Keimzellen, anf die Avir gleich zu sprechen kommen, klein und entstehen enHogeu im Rcticulum der Achsen zelle. Dagegen sind die Nematogenen lang und schlank, ihre Achseuzelle sclimal und vorn zugespitzt; auch die Polarzellen sind Dimorphismus der Dicyemida. 269 dicker, die Zahl der Ectodermzellen ist eine constante, auch sind sie oft grösser als bei den Rhombogenen derselben Species; endlich entstehen die fast noch einmal so grossen Keimzellen endogen in besonderen Zellen (germigens), die in der Achsenzelle liegen. Diese beiden Formzustünde jeder Art hielt E. van Beneden aus- einander, ohne jedoch bestimmt die Meinung abzuweisen, dass vielleicht die eine Form aus der anderen hervorgehe; es wäre möglieb, dass ein neraatogenes Thier nach Absetzung seiner Brut wurmförmiger Embryonen sich in ein rhombogenes umwandle und nun infusorienartige Embryonen erzeuge. Whitman dagegen giebt zwar die beiden Formen, in der eine Art auftrete, zu, hält dieselben jedoch für aufeinander folgende Zustände des- selben Thieres, eine Möglichkeit, an die auch van Beneden gedacht hatte, jedoch im entgegengesetzte Sinne; nach Whitman folgt auf den rhombo- genen Zustand der nematogene. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine directe Beobachtung für diesen Ausspruch nicht angeführt werden kann, weil man die Dicyemiden zu kurze Zeit am Leben erhalten kann, um die Umwandlung zu sehen; doch spricht dafür die Thatsache, die auch van Beneden nicht unbekannt war, dass man mitunter in einem Cephalopoden nur Nematogene, in einem anderen nur Rhombogene trifft, während gewöhnlich beide Formen gemischt neben einander vorkommen. Auch beobachtete Whitman, dass Dici/ema moschatum bei jungen Ele- donen fast nur in der nematogenen Form zu beobachten war oder in dieser Form doch bedeutend überwog, während ältere Wirthe beide Formen gemischt, aber die Rhombogenen überwiegend enthielten; auf diese Ver- theihmg schien die Jahreszeit keinen Einfluss zu haben. Gelegentlich konnte übrigens auch constatirt werden, dass in demselben Individuum beiderlei Sorten von Embryonen vorkommen. Alles dieses deutet also nach Whitman auf den genetischen Zusammenhang beider Formen hin. Die Keimzellen. Wie schon früher constatirt wurde, geht die Entwicklung der Embryonen in der Achsenzelle von sogenannten Keimen «oder Keimzellen aus, die selbst wieder ihre Entstehung in der Achsenzelle finden. Nach v. Beneden sind die Keime für die wurmförmigen Embryonen 0,012—0,014 mm gross und besitzen einen kugligen Kern von 0,005—0,006 mm Durchmesser mit einem punktförmigen Kernkörperchen. Diese ganz hellen, erst bei Säurezusatz granulirt erscheinenden Keimzellen sollen isolirt in dem Reti- ßulum der Aehsenzelle, und zwar auf endogenem Wege, d. h. ohne Theil- nahrae des Kernes der Mutterzelle entstehen. Dagegen zeigen die Keime für infusorienförmige Embryonen fast doppelte Grösse (0,021 mm), auch sind sie fein granulirt und ihr Kern von einem Kranze grösserer Körnchen umgeben, welche übrigens auch in der peripheren Schicht des Leibes solcher Zellen vorkommen. Ihren Ursprung leitet van Beneden aus be- sonderen, grösseren Zellen (Germigenen) ab, die in der Achsenzelle liegen, leren Herkunft jedoch diesem Autor dunkel blieb. 270 Mionelminthes, Rhorabozoa. Alle Beobachter stimmen darin iiberein, dass die Keimzellen schon in den wurmförmigen Embryonen und zwar recht früh zu sehen sind (vergl. z. B. II. 4., III. 1, ve.); ihre Entstehung fällt in ein Embryonal- stadium, in welchem die Ectodermzellen soeben die eine Entodermzelle umwachsen haben (I. 52. 53.). Wbitman hat nun gezeigt, dass diese Keimzellen nichts anderes sind, als Theile der künftigen Achsenzelle: der Kern dieser theilt sich unter dem bekannten Bilde der indirecten Kerntheilung (III. 18.), wobei das übrigens etwas kleinere Theilstück, wie es scheint, stets nach hinten zu liegen kommt; dann grnppirt sich auch Protoplasma um den neuen Kern und so findet man (III. 19., 15.) in einer Höhlung der Entodermzelle die erste kleinere und dunklere, aber nicht granulirte Keimzelle. Die zweite Keimzelle entsteht wahrscheinlich unter denselben Erscheinungen, aber, wie es scheint, immer im vorderen Abschnitte der Entodermzelle, die sich mehr in die Länge streckt (III. 20., I. 53. 54. 55. 57.). Eine w^eitere Betheiligung des Kernes der Entoderm- zelle an der Bildung von Keimzellen findet nicht mehr statt, vielmehr entstehen die übrigen durch Theilung der beiden primären, wobei wahr- scheinlich die hintere vorausgeht. Zu dieser Zeit verlassen die Embryonen das mütterliche Thier und gewöhnlich folgt hierauf erst die Bildung weiterer Keimzellen durch Theilung (III. 9., I. 59.). Wahrscheinlich ist das anfängliche Verhalten bei den infusoriformen Embryonen nicht anders als bei den vermiformen. Sind acht Keimzellen vorhanden, wobei vier vor und vier hinter dem Kern der Achsenzelle liegen, so entscheidet es sich, ob infusoriforme oder vermiforme Embryonen aus den Keimzellen entstehen; geht der Theilungs- process der Keimzellen weiter, wobei der grosse Kern der Achsenzelle in der Mitte derselben liegen bleibt, so entstehen später in diesem Thier nur wurmförmige Embryonen (primäre Nematogene). In anderen Fällen wird jede dieser Zellen (Germigen van Beneden) zu einem Centrum der Vermehrung, indem die aus ihnen hervorgehenden Zellen sich mehr oder weniger concentrisch gruppiren. Vorher aber schnüren, wie Whitman erkannt hat, die ursprünglichen Zellen erst unter Bildung einer karyo- kinetischen Figur ein Körperchen (III. 10, n^) ab, das man mit einem Pol- oder Richtungskörperchen vergleichen könnte, w^enn die sonstigen Verhältnisse dieselben wären. Dieses Körperchen, Paranucleus bleibt dann immer in der Nähe der Gruppe liegen (III. 11, n^); die beiden Zellen g dieser Abbildung sind durch Theilung der Zelle m auf Tafel III Fig. 10 entstanden. Diese Theilungen gehen nun weiter und die Theil- stücke bilden einen kugligen Haufen. Sind eine Anzahl Zellen ent- standen, so nimmt eine derselben, die etwas grösser als die andere ist und einen durch Essigsäure schärfer hervortretenden Kern besitzt, das Centrum der ganzen Gruppe ein. Diese eine Zelle nun wird zur Er- zeugerin einander folgender Generationen von Zellen, von denen jede — ausgenommen die der letzten Generation — bestimmt ist, infusorienartige Embryonen zu bilden (III. 8, ig). Selbstredend ist diese centrale Zelle Dimorphismus der Dicyemida. 271 Dicht identisch mit dem oben als Germ igen (van Beneden) bezeichnetem Gebilde. Whitman möchte diesen Namen — aber Ger mögen ge- schrieben — der centralen Zelle (IIL 8, c) geben und die ganze Zell- gruppe Infusorigen nennen (III. 7, g), einen Namen, den van Beneden aufgestellt, aber gleichwerthig mit Rhombogen — also ein erwachsenes Thier bezeichnend — gebraucht hat. Neben jedem Infusorigen liegen also schliesslich in der Achseuzelle eine Anzahl reifer Keimzellen sowie Entwicklungsstadieu derselben und je ein Paranucleus, der gegen früher an Grösse zugenommen hat. Ist das Germogen eines Infusorigens erschöpft, so bleibt dessen Kern (III. 8, n") als „Residualkern'' noch in der Achsenzelle liegen. Triflft man nun ein Nematngen mit mehr als einem Nucleus in der Achsenzelle, so ist dasselbe nicht mehr primär nematogen; denn von drei Nuclei ist der eine der eigentliche Kern der Achsenzelle, der zweite der Paranucleus und der dritte der Residualnucleus, der da anzeigt, dass ein Infusorigen erschöpft ist und sich aufgelöst hat; 5, 7, 9 Nuclei (das Maximum!) lassen auf 2, 3 resp. 4 vorhanden gewesene Infusorigene schliessen. Doch ist es mitunter unmöglich die Kerne nach ihrer Be- deutung zu erkennen; jedenfalls ist aber dann die Achsenzelle, worauf schon oben verwiesen wurde, mehrkernig. Schon oben wurde angeführt, dass alle aus den Germogenen hervor- gehenden Keimzellen zu infusorienartigeo Embryonen sich umbilden, bis auf die letzte Generation; diese sind nämlich kleiner als die infusorien- bildenden Keime, bleiben auch nicht in Gruppen zusammen, sind aber befähigt durch Theilung ihre Zahl zu vermehren; dies war bis dahin in den Rhombogenen nicht zu sehen, ist vielmehr eine Eigenthümlichkeit der Nematogenen und so tritt jetzt bei diesen Individuen eine Nemato- gen ie secundär auf. Mit anderen Worten, die bisherigen Rhombogenen wandeln sich in Nematogene um, die aber zum Unterschied von den von Anfang an Nematogenen als secundäre Nematogene zu bezeichnen sind (Whitman). Man kann daher unter den Dicyemiden, je nach der Fortpflanzung, monogenische und diphygenische oder diplogenische Individuen unterscheiden ; die erste Sorte, die primären Nematogenen, produciren nur wurmförmige Embryonen ; die zweite Sorte erzeugt zuerst infusoriforme, dann vermiforme Embryonen (secundäre Nematogene); Rhombogene und secundäre Nematogene sind daher nur zwei verschiedene Phasen desselben Individuums. Wann diese Umwandlung stattfindet, ist fraglich; das Alter der Individuen scheint darauf keinen Einfluss zu haben. Es kann vorkommen, dass nicht alle Infusorigene in einem Rhombogen zu gleicher Zeit ihre letzte Generation bilden ; dann findet man neben infusoriformen Embryonen auch schon vermiforme und deren Keimzellen — oder neben zahlreichen solchen noch einige infusoriforme ; das erstere ist bei Dkyemennea gracile beobachtet worden. 21 '2 Mionelminthes, Ehombozoa. Bedeutung des Infusorigens. Whitmann kann in der Anhäufung der Zellen im Infusorigeu nicht etwas Zufälliges sehen, sondern ist geneigt, demselben die Bedeutung einer Person zuzusehreiben. In der That sieht ein Infnsorigen der so- genannten Gastrula eines vermiformen Embryos so ähnlich, dass mitunter nur der neben dem ersteren liegende Paranucleus die richtige Deutung ermöglicht und so meint Whitmann, dass das Infusorigen und der vermi- forme Embryo coordinirte Formen sind. Die Achsenzelle des letzteren sei iu) Germogen des ersteren zu sehen; beide seien von Ectodermzcllen umgeben (beim Infnsorigen die äusseren Zellen desselben); ferner ent- stünden iu den Achsenzellen beider Keimzellen, beim Infusorigen früher, aber wahrscheinlich auch unter Bttheiligung des Kernes, Die Thatsache, dass die vermeintlichen Ectodermzellen des Infusorigens später zu freien Keimzellen werden, könne man als einen Rückschlag in die den Zellen allgemein zukommende Function der Reproduction deuten, was hier um so leichter möglich sei, da diesen Ectodermzellen die normale Function solcher, als Bedeckung zu dienen, bei Wesen, die nicht geboren werden, nicht zukomme. So nimmt nun Whitman beim Infusorigen zuerst eine Periode der eigenen Entwicklung bis zur Gastrula an, der dann die reproductive Periode folge, in der die Keimzellen endogen in einer einzigen Centralzelle entstehen. Ueber den Dimorphismus der Heterocyemiden ist schon oben gehandelt worden; bei Conocycma xwlymorplmm beobachtete E. van Be- neden in der Achsenzelle der meisten Individuen, selbst bei sehr jungen, verschieden grosse Keimzellen; dieselben (IV. 2. 4, k) sind kugelig, homogen, trüben sich aber bei Säurezusatz und besitzen einen kugeligen Kern mit Kernkörperchen. Ueber ihre Entstehung erfahren wir Nichts. Morphologische Bedeutung der Keime. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Keime echte Zellen sind; dafür spricht schon ihre Zusammensetzung aus Zellleib und Kern, dafür auch ihre Entstehung als Theilstücke von Zellen , wobei der Kern dieser unter den Erscheinungen der indirecten Kerntheilung sich zuerst theilt; für diese Beurtheilung ist es gleichgültig, dass die Keime in der Achsen- zelle der Rhombozoen verharren und durch Theilung an Zahl zunehmen. Eine andere Frage ist die nach etwaigen Geschlechtern der Rhombozoen; sie selbst können nur mit Weibchen A^erglichen werden, doch sind Männchen nicht bekannt, wenn wir von der noch völlig in der Luft schwebenden Deutung der infusoriformen Embryonen als Männehen (siehe unten) ab- sehen. So lange die Verhältnisse so liegen wie jetzt, sind wir nicht be- rechtigt, die Rhombozoen als Weibchen und deren Keime als Eier zu betrachten, wenigstens nicht im gewöhnlichen Sinne des Wortes. Embryonalentwicklung. 273 D. Eiitwickluugsgeschiehte. Die Entwicklung der Keimzellen verläuft in allen bisher bekannten Fällen in der Acbsenzelle der mütterlichen Thiere, gleichviel ob man es mit Keimen zu thun hat, welche zu vermiformen oder zu infusoriformen Embryonen sich umbilden. I. Embryonale EnhüicMung. 1. Entwicklung der wurmförmigen Embryonen. a. bei Dicyemiden. Ueber Zahl, Grösse und Aussehen der Keimzellen, welche zu wurm- förmigen Embryonen werden, ist schon oben das Nöthige mitgetheilt. Wenn dieselben ihre volle Grösse erreicht haben, so theilen sie sich in je zwei halbkugelige Embryonalzellen (I. 44. 45), welche nach Whitman nicht ganz gleiche Grösse haben ; diesem Forscher gelang es auch , die die Kerntheilung begleitende karyolytische Figur zu sehen, wogegen van Beneden mitunter zwei Kerne in einer oval gewordenen Keimzelle erblickt hat. Ehe eine weitere Theilung erfolgt, wachsen die beiden Halbkugelu, doch bleibt die eine immer etwas kleiner als die andere; sie scheint auch bei der nun folgenden Theilung der grösseren etwas voranzugehen. Jeden- falls folgt ein Viererstadium (I. 46. 47. III. 12), in welchem nach van Benedeu die Zellen noch gleich sind und in Bezug auf Lage kein differeutes Verhalten darbieten, wogegen Whitman angiebt, dass drei kleinere Zellen eine Art Kappe über einer grösseren Zelle (III. 12*) bilden. Auch jetzt nehmen die Zellen an Grösse nicht unbeträchtlich zu, indem die kleinsten bereits die Grösse der ursprünglichen Keimzellen haben. Die weitere Theilung betrifft nur die äusseren Zellen, die demnach die grössere central liegende Zelle zu umwachsen beginnen , was van Beneden erst in ein späteres, siebenzelliges Stadium (I. 48) ver- legt. Man unterscheidet nun die äusseren Zellen als Ectodermzellen, von der centralen Zelle als Entodermzelle; der Embryo gleicht einer sogenannten epibolischen Gastrula (I. 49. 50. 51. III. 13) mit nocli offenem Blastoporus; indem nun an einer Seite desselben die Theilung der Ectodermzellen rascher vor sich geht als au den anderen, wird die Gastrula asymmetrisch (III. 16). Endlich findet der Verschluss des Blastoporus statt (III. 17); der Embryo zeigt nun das eine Ende abgerundet, das andere zugespitzt; letzteres entspricht der Lage des Blastoporus und Whitman hält dieses sicher für das hintere. Die Entodermzelle liegt anfangs mehr in dem breiteren Theile des Embryo, dehnt sich aber allmählich nach hinten zwischen die das Schwanzende bezeichnenden Zellen aus. Es ist schon erwähnt, dass in diese Zeit bereits die Bildung der Keimzellen der Em- bryonen fällt (III. 18. 19. 20). Fi 1- 0 11 n, Klassen des Thior- Reichs. IV. 1. ]_g 274 Mionelminthes, Bhombozoa. Der mehr und mehr in die Länge sich streckende Embryo besitzt bereits die dem erwachsenen Thier zukommende Zahl von Zellen ; die Ectodermzellen des einen Endes werden zu den Polzellen , wogegen die parapolaren ihre Besonderheiten erst später erhalten ; zu einer bestimmten Zeit brechen die Wimpern hervor und der Embryo hat damit seine Aus- bildung erreicht flll. 1, ve). Die in ihm enthaltenen Keimzellen können aber an Zahl zunehmen, ja deren Entwicklung kann sogar vor der Ge- burt beginnen, so dass das Mutterthier nicht nur die Tochter-, sondern auch die Enkelgeneration in sich beherbergt. Die Geburt der Jungen geschieht dadurch, dass diese die Körper- wand der Mutter durchsetzen und so nach aussen gelangen; gewöhnlich geschieht dies am vorderen Pole, doch auch an den Seiten; dabei geht der Weg bald durch, bald zwischen Ectodermzellen. b. Heterocyemiden. Die den wurmförmigen Embryonen der Dicyemiden entsprechenden der Heterocyemiden, speciell von Conocyema haben eine abweichende Ge- stalt; van Beneden nennt sie cuneiforme (IV. 2, e. 11). Auch sie ent- stehen durch Theilung von Keimzellen (IV. 2, k) und auf dem vierzelligen Stadium (IV. 5.) zeichnet sich eine Zelle bereits durch ihre Grösse aus ; die Entwicklung führt auch hier sehr bald zur Bildung einer epibolischen Gastrula (IV. 6. 7), die mit 12 Ectoderm- und der einen Entodermzelle ihre Vollzahl an Zellen erreicht hat. Später kommt es zum Verschluss des Blastoporus; da nun in sehr vielen Fällen der Embryo fast kuglig und das Ectoderm überall gleich dick ist, ist es nicht möglich, sicher zu bestimmen, ob der Blastoporus am Hintereude des Thieres gelegen ist, was man bei Embryonen mit einseitig verdicktem Ectoderm (IV. 8.) vermuthen kann. Jedenfalls zeigt diese Verdickung, die schliesslich stets auftritt, das apicale Ende an. In dieser Zeit entstehen in der Entoderm- zelle die ersten Keimzellen auf einem nicht näher bekannten Wege (IV. 9). Vier der Ectodermzellen vergrössern sich immer mehr (IV. 10, ac), alle erhalten auf ihrer Aussentläche Wimpern und damit haben die granat- förmigen Embryonen (IV. 11) die Höhe ihrer Ausbildung erreicht. Dieselben sehen in der That einer Granate, deren Hinterende nicht eben, sondern convex ist, recht ähnlich; das etwas stumpfe, verjüngte Ende geht bei der Bewegung voran ; die ganze Oberfläche ist mit nach hinten gerichteten, gleich langen Wimpern bedeckt. Die Spitze wird von vier grossen Ectoderm- oder Apicalzellen gebildet, an die sich die übrigen, zum Theil sich dachziegelartig deckend, anschliessen. Auch diese Embryonen durchbohren nun die Körperwand der Mutter und machen eine Metamorphose durch; die Apicalzellen verkürzen sich, verlieren ihre Wimpern und bilden in ihrem Plasma stark lichtbrechende Körperchen (IV. 11, b; 11, c; 11, d), d. h. sie werden zu den Terminal- warzen der nematogenen Formen. Die übrigen Ectodermzellen verlieren auch ihre Wimpern, häufig auch ihre Contouren, während die Achsenzelle sich vergrössert, weitere Keimzellen bildet u. s. f. Embryon.alentwicklung. 275 Noch abweichender verbalten sich die Embryonen von Microcyema, die jedoch aller Wahrscheinlichkeit den vermitbrmen der Dicyemiden ent- sprechen; sie sind bereits von G. R. Wagen er gesehen und abgebildet, aber für, allerdings sehr abweichende, infusoriforme Embryonen von Dicyema gracile gehalten worden. Der langgestreckte Körper zerfällt durch eine Einschnürung (IV. 16. 17) in zwei Abschnitte von ungefähr gleicher Länge; der vordere ist dicker, oft vierkantig und an dem freien Ende abgestutzt, wo er einen Busch von langen Wimpern trägt, welche dicker als die des übrigen Körpers sind ; im Tode richten sie sich stets nach vorn, die anderen nach hinten. Ziemlich gleich lang und meist etwas dünner ist der hintere Ab- schnitt, der dem vorderen wie das Abdomen dem Thorax einer Wespe ansitzt. Durch Behandlung mit Reagentien, Essig- oder Osmiumsäure erkennt man vorn zwei Ectodermzellen, welche eineui Körnchenbaufen anliegen (IV. 18, ec, kh); letzterer liegt aber vorn frei. Auch im hinteren Ab- schnitte ist ein einschichtiges, aus zwei Zellen bestehendes Ectoderm nachweisbar, welches eine ovale, etwas in den vorderen Theil hinein- ragende Ectodermzelle umgiebt. Falls also der Körnchenhaufen nicht einer oder mehreren Zellen entspricht, würde der ganze Embryo nur aus fünf Zellen zusammengesetzt sein. lieber die Entwicklung dieser Art Embryonen wissen wir Nichts ; nur einige spätere Uebergangsstadien, welche dieselben nach der Geburt eingehen, werden von van Beneden angeführt (IV. 19. 20). Danach geht zuerst die Wimperung der vorderen abgestutzten Fläche verloren und der Körnerhaufen breitet sich über das vordere Ende der Achsenzelle als Rindenschicht aus, die wohl den Terminalwarzen von Conocyema ent- spricht. Die Achsenzelle verlängert sich bedeutend und erzeugt Keime, während die vier Ectodermzellen unter Verlust der Cilien sie in dünner Schicht umgeben. 2. Entwicklung der infusorienartigen Embryonen. Die Zahl der Infusorigenen (Whitman) ist im Allgemeinen eine geringe in einem rhombogenen Tbier; wenn Whitman sieben anführt, so gehört dies nach van Beneden zu den seltenen Ausnahmen. Jedes Infusorigen producirt aber eine ganze Anzahl Keime, die gewöhnlich nach vorn und hinten von demselben sich anordnen und entwickeln , so dass die ältesten auch am weitesten von ihrem Ursprungspunkte entfernt sind. Bildungspunkte giebt es nicht nur, wie Kölliker angiebt (I. 1), im vorderen Körpertheile, sondern im ganzen Körper, da jedes Ini'usorigen ein solches ist; das erste liegt übrigens auch nicht vorn, sondern nach Whitman hinter dem Kern der Achsenzelle. Es scheint mir aus praktischen Gründen geboten, der Schilderung der Entwicklung der infusoriformen Embryonen eine solche der Embryonen selbst vorangehen zu lassen. 18* 27ß Mionelminthes, Ehombozoa. Bau des infusoriformen Embrvo's. Ein solcher hat im Allgemeinen die Gestalt einer Birne (I. 37. 42); das verdickte Ende sieht beim Schwimmen voran, (Kopfende im Gegen- satz zum verjüngten Schwanzende). Der Embryo ist vollkommen bilateral symmetrisch, so dass man Bauch, Rücken, rechts und links unterscheiden kann. Am Vordereude bemerkt man drei Organe; eins liegt median und auf der Bauchseite, die beiden anderen seitlich, ein wenig nach vorn von dem ersteren; sie sind die corps refringeuts, Kalkkörner der Autoren, das mediane Organ die „innere Blase'' Kölliker's, das „schalenförmige Organ" Wageuer's. Van Beneden schlägt den Namen „Urne" vor und unterscheidet an ihr eine Wandung (ürnen- kapsel), einen Deckel, der die ventrale Fläche des Embryo bildet, und einen Inhalt. Die Urnen kapsei ist an ihrer Innenfläche fast halbkugelig aus- gebiihlt, die äussere ist nach dem Bücken des Embryo gewendet, gewölbt und zeigt vier Flächen. Von vorn und oben ist sie von den licht- brechenden Körpern, im Uebrigen aber von den wimpernden Zellen be- deckt, welche das Schwanzende des Embryo einnehmen (corps ciliaire) (I. 37). Gegen die Bauchseite springt die Urne etwas vor und liegt hier frei. Die Kapsel selbst besteht aus einer rechten und linken Hälfte, die sich aus je einer Zelle entwickeln (I. 37, p). Sie zeigt zum Inhalt ein Verhältniss wie die Schale einer halben Orange zur eigentlichen Frucht. An der Innenfläche der Kapsel und ihrem freien Rande folgend liegt eine Reihe von stäbchenförmigen Körperchen, die im Ganzen einen Ring bilden, den man bei der Betrachtung des Embryo's von der Bauchseite her er- kennt. Im Grunde der Urne bietet die Innenfläche der Kapsel kleine rundliche Körperchen dar. Die ganze periphere Partie der Kapsel wird von einer ungefärbten, durchsichtigen und ganz homogenen Substanz ge- bildet, welche bei Zusatz von Reagentien sich trübt. Der Urnendeckel, der den ventralen Theil des Organes bildet, ist gewölbt und durch zwei sich rechtwinkelig kreuzende Linien in vier gleiche Stücke zerlegt. Jedes derselben ist aus einer Zelle hervor- gegangen, deren Kern verschwunden ist. Indem diese Zellen sich an ihrem Rande verdicken, bilden sie im Centrum ein einziges, vorspringendes Buckelehen (I. 37, s). Der Inhalt der Urne besteht aus vier übers Kreuz gestellten Seg- meuten (I. 40, i), die ursprünglich je eine kernhaltige Zelle waren ; später trifft man in jedem Segment mehrere kleine, sich färbende Kerne. Im Leben zeichnen sich die Segmente durch ihr granulirtes Aussehen aus (corps grauuleux). Sie füllen übrigens den Hohlraum der Urne nicht völlig aus, sondern schwimmen in einer ganz klaren, mit dem Alter zunehmenden Flüssigkeit. Mitunter beobachtete van Beneden schwache Wimperung im Innern der Urne, welche durch sehr lange, geisseiförmige Wimpern ver- ursacht wurde, die wohl auf den corps granuleux standen. Embryonalentwicklung. 277 In^einzelnen Fällen hatte übrigens die Urne eine etwas andere Zu- sammensetzung-: keiner der bei der Kapsel beschriebenen Theile war bei völlig entwickelten Embryonen von Dki/ema tppns zu erkennen ; der Deckel schien zu fehlen und die vier corps granuleux lagen nicht mehr übers Kreuz, sondern quer nebeneinander; auch umschloss jedes einen Kern und zwei derselben waren viel kleiner als die beiden anderen. Der ausgebildete Embryo entledigt sich nicht selten des Inhaltes der Urne (I. 34. 35), ohne dadurch besonders alterirt zu werden. Die lichtbrechenden Körper werden weder durch Säuren noch durch Alcohol und Aether verändert, schwärzen sich auch nicht mit Osmiumsäure, folglich bestehen sie weder aus kohlensaurem Kalk noch aus Fett. Nur Haematoxylinlösung, die mit Alaun hergestellt wurde, sprengt dieselben (L 40) und die lichtbrechende Substanz erscheint nun in zahllosen kleinen Körnchen. Bei diesem Vorgange bleiben zwei in einander liegende, dicke Hüllen übrig (I. 40, ce, ci); die innere, Endo- cystc, enthielt den lichtbrechenden Körper, der bei Haematoxylinzusatz zuerst quillt, die Endocyste sprengt und dadurch in die Ectocyste zu liegen kommt, welche schliesslich auch gesprengt wird. Die Ectocyste ist nur die Membran der Zelle, welche einen lichtbrechenden Körper bildet. Mitunter enthält eine Ectocyste mehrere kleinere lichtbrechende Körper, was für die Embryonen von Dici/emella MiUleri ucd Bicyemopsis macroceplialm van Ben. charakteristisch zu sein scheint. Der Wimperkörper (corps ciliaire), der den hinteren Theil des Embryo bildet, hat conische Gestalt; er besteht aus einer Anzahl epithel- artig angeordneten Wimperzellen, welche fein granulirt sind und einen Kern besitzen. Mitunter tragen sie statt der Wimpern dickere proto- plasmatische Fortsätze, welche sich sehr schwach bewegen; ähnliche Bildungen hat van Beneden auch an den Polzellen der Bicyemina aus Sepia officinalis gelegentlich beobachtet. Entwicklung der infusoriformen Embryonen. Auch diese geht von Keimzellen aus, über deren Cbaractere oben gehandelt wurde. Die bei den Theilungen dieser Keimzellen auftretenden karyokinetischen Figuren sind so deutlich, dass sie schon Ed. van Be- ueden beschrieben und abgebildet hat (I. 8. 19. 20. 22. 24. II. 6. 11). Bis zum Viererstadium sind die Zellen einander gleich (I. 23) ; das nächst- folgende Stadium (I, 24) besteht aus vier grösseren und vier kleineren Zellen. Im Laufe der weiteren Theilungen zeichnen sich besonders vier Zellen durch ihre Grösse vor den übrigen Zellen aus (I. 27); zwei der- selben liegen noch peripher (I, 27, p), die beiden anderen central (I. 27, s). Erstere werden von anderen Zellen tiberwachsen (I. 28, p) und geben, ehe sie sich umbilden, noch vier kleinen zuerst oberflächlich, später tiefer rückenden Zellen den Ursprung (I. 29, i). Diese acht central gelegenen Zellen bilden beim fertigen Embryo die „Urne" und zwar die Zellen ^; die Wandzellen der Urne, s den Deckel und i die vier granulirten Körper. 278 Mionelmiüthes, Rhom'bozoa. Die beiden vor den Deckelzellen (I. 28. 29, s) liegenden Zellen (r) entwickeln in ihrem Innern je einen lichtbrechenden Körper; auch sie liegen ursprünglich oberflächlich, treten aber später in das Innere (I. 30, r). Die Kapselzellen der Urne krümmen sich und passen sich mit ihrer Höhlung den vier zu den granulirten Körpern bestimmten Zellen ;in. Auch die beiden den Deckel der Urne bildenden Zellen vertauschen ihre primäre Lage, indem sie vor diejenigen, welche die lichtbrechenden Körper erzeugen, zu liegen kommen und sie tiberdecken. Bevor sie zum Urnendeckel werden, theilen sie sich, so dass dieser also aus vier Stücken besteht. Was noch von Zellen übrig ist, erhält Wimpern und stellt den Wimperkörper dar. Mit Hilfe der Cilien beginnt der Embryo rotirende Bewegungen um seine Achse und damit Ortsbewegungen innerhalb der Achsenzelle seiner Mutter zu machen, bis er die Wand der Entodermzelle und das Ectoderm gewöhnlich zwischen den Polzellen durchbohrt und nach aussen gelangt. Dass die infusoriformen Embr^'Onen specifische Verschiedenheiten darbieten , darauf ist gelegentlich schon hingewiesen worden ; wir ver- weisen des weiteren auf Tatel I. Fig. 17. 36. 38 und 39. Von dem hier geschilderten Verhalten scheinen die infusorieuartigeii Embryonen der Heterocyemiden, d. h. von Conocyema nicht abzuweichen (IV. 15, i, i); die von Microcyema sind noch gar nicht bekannt. II. Postembryonale EntwicMung. Alle Beobachter stimmen darin überein , dass die vermiformen Em- bryonen nach ihrer Geburt den Hohlraum des von den mütterlichen Thieren bewohnten Organes nicht verlassen, sondern sich zwischen den elterlichen Thieren ansiedeln und damit zur Vermehrung der Parasiten in einem Wirthe beitragen. Die Beobachtung lehrt auch, dass die vermi- formen Embryonen gegen Seewasser ebenso emptindlich sind, wie die älteren Thiere, die alle binnen kurzer Zeit in demselben zu Grunde gehen. Dagegen hatte schon Erdl die infusoriformen Embryonen frei im Seewasser gesehen und auf der Oberfläche verschiedener Seethiere be- obachtet, was Kölliker ebenfalls constatiren konnte; auch Ed. v. Beneden überzeugte sich, dass das Seewasser auf diese Embryonen keinen dele- tären Einfluss ausübt, da er sie bis fünf Tage in demselben lebend er- halten konnte, wogegen Whitman, der übrigens dem Seewasser Flüssig- keit der Venenanhänge beimengte, nur 24 Stunden angiebt. Niemand hat bisher an den infusoriformen Embryonen Veränderungen bemerkt, denn was Erdl über die Umwandlung derselben in erwachsene Dicyemiden angiebt, hat schon Kölliker als irrthümlich zurückgewiesen und dafür die Ansicht ausgesprochen, die auch van Ben e den anfangs theilte, dass die infusoriformen Embryonen bestimmt seien, andere Indi- viduen zu inficiren. Fraglich blieb es, ob dies direct geschehe oder ob ein Zwischenwirth nöthig sei und ob der ganze Embryo oder nur der bewimperte Inhalt der Urne zum Dicyema würde. PostembiyoDale Entwicklung, Lebensweise. 271* Später hat van Beneden diese Ansicht aufgegeben und eine andere Hypothese über die Bedeutung der infusorifornien Embryonen ausgesprochen, die wir hier anführen wollen. El. Metscbnikoff hatte den Geschlechtsdimorphismus bei Orthonectiden entdeckt und Julin den Dimorphismus der weiblichen Thiere, wonach die eine Form nur männliche, die andere nur weibliche Brut liefert. Bei der Verwandtschaft der Ortho- nectiden und Rhombozoen schien es van Beneden möglich, eine Analogie liierfür auch bei letzteren zu sehen und die in besonderen mütterlichen Thieren (Rhombogenen) erzeugte Brut (infusoriforme Embryonen) für Männchen zu halten. Bei Orthonectiden ist der Beweis für diese Deutung durch den Nachweis der Spermatozoen erbracht worden, doch weder van Beneden noch irgend einem andern Autor ist es bisher gelungen, Spermatozoen bei infusorifornien Embryonen der Dicyemiden zu sehen; was van Beneden hierfür ins Feld führt — Aehnlichkeit des Urnen- inhalts mit den Hoden der Rhopalura, Deutung der langen Wimpern als Schwänze der Spermatozoen etc. — ist nicht geeignet, wenigstens zur Zeit nicht, diese Hypothese zu stützen. Auch Whitman behält sie im Auge und führt einige Beobachtungen dafür an, dass die infusoriformen Männchen in Weibchen eindringen; er sah dreimal in grossen Nematogenen von Dici/ona moschatum je ein und einmal zwei etwas veränderte infusoriforme Embryonen, die ihm nicht in den betreffenden Nematogenen erzeugt, sondern eingedrungen zu sein schienen; doch vermisst man die näheren Gründe für diese Deutung. Trotzdem hälti es Whitman für möglich, dass die infusoriformen Em- bryonen Männchen seien, in die Weibchen eindringen und die Keime dieser, die dann Eizellen wären, befruchten. Aus diesen gingen dann wurmförmige Embryonen hervor, welche zu diphygenen Individuen würden, nachdem vielleicht eine Reihe parthenogenetischer Generationen vorher- gegangen seien. Die Infection anderer Wirthe müsste dann durch vermi- forme Embryonen geschehen, die jedoch Seewasser nicht vertragen sollen! E. Vorkommen und Lebensweise. Die Rhombozoen kennt man bisher nur als Parasiten von Tinten- fischen; hier leben sie ausschliesslich in jenen Säcken, in welchen die sogenannten Schwamnd^örper (Nieren) aufgehängt sind. Diese Säcke münden in die Kiemenhöhle und stehen mit andern Hohlräumen des Körpers in Verbindung; doch hat man in letzteren keine Rhombozoen gefunden. G. Wagen er hat schon angegeben, dass der Kopftheil seines Di- ojema elcdones die Zellen der Oberfläche der Venenanhänge umfasse ; van Beneden bestätigt, dass die Dicyemiden mit dem Kopftheil be- festigt sind, so lange ihr Wirth lebt; die Läppchen des Schwammkörpers 280 Mionelinintlies, Ehombozoa. scheinen wie mit feinen, gelblichweissen Haaren bedeckt. Nach dem Tode des Wirthes fallen mit den Epithelzellen auch die Parasiten herab. Unter normalen Verhältnissen findet man in der Flüssigkeit der Säcke nur sehr selten freie, ziemlich rasch mit dem Kopftheil voran schwimmende Dicyeraiden; wne schon die früheren Beobachter angegeben haben, sind die Parasiten im Stande, Coutractioneu des Körpers auszuführen. Die Heterocyemiden sitzen überhaupt nicht fest; die vielleicht als Haftorgane anzusprechenden Terminalwarzen sollen nach van Beneden das Hinterende sein; wie bereits erwähnt, verlieren sie auch sehr früh ihre Wimpern. Demnach dürfte der Bewimperung, Avenigstens bei den erwachsenen Khombozoen keine besondere Bedeutung für die Locomotion zukommen. Da die Flüssigkeit, welche den Leib der Parasiten umspült, eiweiss- haltig ist, so ist es wohl auch wahrscheinlich, dass die Ernährung vielleicht ausschliesslich eine endosmotische ist ; es ist fraglich, wenigstens liegen keine directen Beobachtungen vor, ob etwa von den Zellen des Kopftheiles Partikel der Epithelzellen der Venenanhänge aufgenommen werden. Die in den Ectodermzellen auftretenden Concretionen u. dergl. darf man wohl als Endproducte des Stoffwechsels betrachten; wenn, wie es von einigen Autoren angegeben wird, die Warzen sich ablösen und ab- fallen, so würden damit auch diese Excrete vom Körper der Dicyemiden und Heterocyemiden fortgeschafft werden. Was die Vertheilung der Parasiten auf ihre Wirthe anlangt, so schien van Beneden zu glauben, dass jede Cephalopodenart ihre be- sondere Art Dicyemiden besitze und dass Arten, welche nahe verwandte Cephalopoden bewohnen, einander näher stehen, als Formen aus sehr entfernt stehenden Tintenfischen. Doch stimmt Beides nicht mit den Ver- hältnissen in der Natur; van Beneden selbst hat Conocycma neben Bkyema und Microcyema neben Bkijemina getroffen und Whitman con- statirte, dass zwei echte Dicyemiden dieselbe Species der Cephalopoden bewohnen können, ferner dass dieselbe Species von Dicyemiden auch in specifisch verschiedenen Cephalopoden vorkomme ; eine Parallele zwischen der systematischen Verwandtschaft der Wirthe mit der ihrer Parasiten Hesse sich nicht erkennen. Die zehn von Whitman angenommenen Arten der Dicyemiden ver- theilen sich wie folgt auf ihre Wirthe: Octopus vulgaris Lam Dicyema typus E. v. Beu. „ macropus Eisso ,, clausianum E. v. Ben. „ de Pilippi Yer .. microceplialum Whitm. Eledone moschata Leach IBioyema moschatum Wkitm. IDicyememiea eledones Wagen. „ Aldrovandi delle Chiaje „ eledones Wagen. „ ciiTosa Lam ., MüUeri Clap. Bepiola Eondeletii Gesu Dicyema macroceplialum E. v. Ben. Eossia macrosoma delle Chiaje ,, truncatum Whitm. Orthonectitla. Geschichte. 281 Sepia elegaus Blainv Dicyeina truncatum Whitm. officinalis L. fDicyema truncatum AVliitin. \Dicyemennea gracile Wageu. ,, biserialis de Mont Dicyema schulziauum E. v. Ben. Die Liste von van Beneden sieht freilich anders aus: Octopus vulgaris Dicyema typus E. v. Ben. „ macropus „ clausianum E. v. Ben. Eledone moschata Dicyemella Wageneii E. v. Ben. „ cirrosa „ Mülleri Clap. Sepia officinalis Dicyemina köllikeriana E. v. Ben. „ biserialis „ schulziana E. v. Ben. Sepiola Eondeletii Dicyemopsis macrocephalus E v. Ben. Ferner lebt in: Octopus vulgaris Conocyema polymorphum E. v. Ben. Sepia officinalis Microcyema vcspa E. v. Ben.- II. Kl. Orthonectida. Der erste genauere Beschreiber der Orthouectideu, A. Giard, fand dieselben in Ophiocoma neglecfa und unterschied eine verlängerte und eine ovoide Form der Art, welche er Bhopalura ophiocomae nannte; die von Keferstein und Me. Intosh beobachteten Arten hielt er für Vertreter eines besonderen Genus: Intoslüa mit den beiden Species leptoplanae und linei Diese beiden Gattungen bilden die Gruppe der Orthonectiden, die er als einfach gebaute Plan ulaformen betrachtete, weil sie nur zwei Zellschichten erkennen Hessen, kleine bewimperte Ectodermzellen und grosse Entodermzellen ; letztere begrenzen einen spaltförraigen Hohlraum, der jedoch ohne Verbindung mit der Aussenwelt ist. In der ausführlicheren Publication über diesen Gegenstand constatirt Giard, dass bei OjjJdoconia negleda neben Bliojjalum opJiioconuie noch ein Orthonectide schmarotzt: IntosJiia gigas, die genauer beschrieben wird; dass ferner den Orthonectiden zwar kein echtes Mesoderm, wohl aber ein p s e u d 0 m e s 0 d e r m e s p 1 a n c h n 0 - p 1 e u r a 1 zukomme, welches aus Muskel- fasern besteht. Noch vor dem Erscheinen dieser Mittheilung gab El. Metschnikoff die Resultate seiner eigenen Untersuchungen, die sich auf Khopalura Giardii aus der Peritonealhöhle von Amphiura squamata beziehen. Er erkannte, dass die Orthonectiden hier in unregelmässig gestalteten „plas- modienartigeu Körpern" leben, dass die forme ovoide (Giard) die Weibchen, die forme allongee die Männchen einer Art wären etc. In den darauf folgenden nachträglichen Bemerkungen wird Bhopalura Giardii fallen gelassen resp. als identisch mit Rhopahtm ophiocomae und Intoshia gigas erklärt. Die beiden letztgenannten sind aber nicht Ver- 282 Mionelmintbes. Orthonectida. treter verschiedener Genera, sondern nur die verschiedeneu Geschlechter derselben Art, die man Rhopalara opMocomac nennen möge; bei der Wiopalura Giard's tindet man stets Zoospermien oder kleine zoospermien- bildende Zellen , die der Intoshia Giard's constant fehlen , deren Körper mit grossen Zellen, Eiern erfüllt ist. Die Muskelstreifen, welche Giard angab, werden bestritten, resp. als Spcrmatozoenschwänze gedeutet. Wie Giard, hierauf erwidernd, gesteht, ist ihm selbst im Laufe seiner Untersuchungen die Idee von der Zusammengehörigkeit seiner Gattungen BJiopalura und Intoshia gekommen , auch möchte er dieselbe nicht ganz von der Hand weisen, ja er führt selbst dafür an, dass es sehr wunderbar wäre, wenn so seltene Parasiten wie es die Orthonectiden sind, bei der Ophiocoma gleich in zwei Arten vertreten wären. Anderer- seits aber kennt man kein Thier, bei denen die Eier eines Theiles der Weibchen ausschliesslich zu männlichen, die eines anderen Theiles aus- schliesslich zu weiblichen Individuen sich entwickeln. Die Annahme einer Parthenogenose (Arrenotokie oder Thelytokie), welche die Schwierig- keiten heben würde, wäre ganz hypothetisch. Immerhin ist er kein principieiler Gegner der Deutungen Metschnikoff's, erwartet jedoch, ehe er sie annehmen kann, den Nachweis homologer Verhältnisse bei einer anderen Intoshia-Art, etwa I. linei. Das ist sehr bald durch El. Metschnikoff erfüllt worden, indem dieser Forscher Orthonectiden aus Nemertcs lacteus Grube (höchstwahr- scheinlich identisch mit Lineus lacteus Montagu) untersuchen und die entsprechenden Verhältnisse auch hier nachweisen konnte. Auch diese Art (Rhojjalura Intoshü) lebt in „Plasmodiumschläuchen" und kommt in den beiden von Giard als Khopalura und Intoshia unterschiedenen Formen vor, von denen die erstem die Männchen, die letztern die Weibchen sind. Ferner untersuchte derselbe Orthonectiden aus Amph'mra squcwuifa, welche Art identisch mit Opldocoma negleda ist; obgleich die Fundorte (Mittelmeer und Canal) verschieden sind , ist wohl nicht zu be- zweifeln, dass Metschnikoff dieselben Parasiten aufgefunden hat wie Giard. Leider nimmt ersterer nun wieder den von ihm zuerst gegebeneu Namen, Rhojmhini Glardii für diesen Parasiten auf und lässt Hhopaliira opMocomae fallen, womit ja allerdings von Giard nur die Männchen be- zeichnet worden sind — aus demselben Grunde müssten aber beide Gattungsnamen fallen, da der eine die männliche, der andere die weib- liche Form bezeichnet und die Gattung als solche überhaupt noch keinen Namen bekommen hat. Endlich erschien eine Arbeit von Ch. Julin über BJiopalura Giardii aus Ophiocoma neglecta (Amphiura squamata) von Wimereux, die von Giard selbst veranlasst wurde; man darf wohl annehmen, dass dieser Autor im Ganzen mit den Angaben von Julin einverstanden ist. Neben dem so ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus dieser Art constatirt Julin auch noch zwei verschiedene Weibchenformen, eine cylindrische und eine ab- geplattete Form. Bau der "Weibclicu. 283 A. Bau der Orthoiiectiden. Die Gestalt der Orthonectiden kann man im x\llg-emeinen als eine spindelförmige, mitunter aucli cylindriscbe bezeichnen; die Enden sind gewöhnlich abgerundet. Eine bilaterale Symmetrie spricht sich nicht aus, mau muss daher diese Thiere als radiäre betrachten. Gewöhnlich kann man am lebenden Thier die Zusammensetzung des Körpers aus Segmenten oder Ringen deutlich erkennen, doch ist darauf ebenso wie auf die Ge- stalt die Behandluugsweise von grossem Einfluss. Die Grössen schwanken in engen Grenzen: IntosJda leptoplanae Giard (V. 1.) aus Leptoplana tremellaris hat 0,135 mm Länge, 0,03 mm Breite; von derselben Art giebt Jourdain (V. 3. 5.) die Länge der Weibchen auf 0,15 mm, die der Männchen auf 0,10 mm an, ihre Breite auf 0,02 mm. Intoshia linei Giard (V. 2.) ist nach den Zeichnungen etwa 0,16 mm lang, 0,03 mm breit; die Tiliopalara Jnfoshü Metschn. ist 0,12 mm lang. FJiopalura ophiocomae Giard = Männchen von Ehopalura Giardii Metschn. wird bis 0,108 mm laug, die Weibchen (Intoshia gigas Giard) 0,27 mm, nach Julin 0,25— 0,28 mm, wogegen Metschn ikoff 's Angaben für die Männchen auf 0,06(i mm, die Weibchen auf 0^5 mm lauten. Diese bedeutende Grössendifferenz erklärt Metschn ikoff durch die Ein- wirkung des Seewassers bedingt, welches die Orthonectiden in die Länge auszieht. 1. Weibchen a) von Rbopalura Intoshi Metsch. Wir beginnen in der Beschreibung mit dem Weibchen der Hhopalura Intoshii Metschnikoff (V. 14.); dieselben sind oval, 0,12 mm lang und an beiden Enden gleichmässig verschmälert, weshalb es oft schwierig ist. Vorder- und Hinterende zu unterscheiden. Wegen kleiner Körnchen in der Haut erscheinen die Thierchen bei durchfallendem Lichte dunkelgrau oder dunkelbraun. An normalen Thieren, auf welche Seewasser nicht eingewirkt hat, ist die Segmentirung des Körpers ganz deutlich zu sehen, da die Grenzen als schmale, körnchenlose, ganz durchsichtige Linien er- scheinen; sie sind bei der von Keferstein abgebildeten Form (V. 1.) ausserordentlich verbreitert. Die Zahl der Segmente bestimmte Metschni- koff bei „besterhaltenen'' Exemplaren auf neun, doch ist es sehr schwer die richtige Zahl zu bestimmen , weshalb auf die grössere Zahl in den Angaben von Keferstein und Mc. Intosh (V. 1. 2.) nicht viel zu geben ist. Die Thierchen sind ganz mit langen, nach hinten gerichteten Wimper- haaren bedeckt, welche im vordersten Segment stets nach vorn sehen (V. 14.); im Seewasser fallen alle Wimpern leicht ab. Die äussere Schicht des Körpers wird von einem einschichtigen Epithel gebildet, dessen Elemente meist durch cubische Gestalt und reichliche Menge von Körnchen ausgezeichnet sind (V. 15.); am dritten und vierten Segment stehen stark verlängerte und an den Segment- 284 Mionelmiuthes, Orthonectida. grenzen sehr in die Breite gezogene Zellen ; es ist leicht erkennbar, dass jiuf jedes Segment eine bis vier Reihen Zellen kommen. Diese Epithelschicht schliesst eine compakte Masse von 0,02 mm grossen, polyedrischen und feinkörnigen Zellen ein, die für Eier erklärt werden; ausserdem liegt oben am vorderen Ende ein Haufen kleiner Zellen, der am frischen Thier als einfacher, körnchenreicher Körper er- scheint und Avohl irgend ein rudimentäres Organ, etwa einen Darm dar- stellt. In Bezug auf letztere Angabe ist es vielleicht nicht ganz bedeutungs- los, wenn darauf hingewiesen wird, dass Jourdain bei den Weibchen seines Protlielminfhus Hessi (V. 6.) am Vorderende einen von kleinen Chitinstäbchen umstellten Mund gesehen haben will, der in einen graden Darm führe, der seinerseits von Eiern umgeben gewesen sei. b) von Rhopalura Giardii Metschn. Die Weibchen der Rhopalura Giardii Metschn. unterscheiden sich von denen der Rhopalura Intoshii Metschn. abgesehen von der Grösse (0,15 mm) durch einen geringeren Körnchengehalt der Haut; die Segmentzahl beträgt auch hier neun, doch ist das vordere relativ gross und das zweite, wie es bereits Giard angiebt, wimperlos und mit zahlreichen, ober- flächlich gelegenen Körnchen besetzt. In histologischer Beziehung sind die Differenzen geringer: die Haut besteht auch hier aus einer ein- schichtigen Lage von Zellen, die theils cubisch, theils prismatisch sind, während die Segmentgrenzen durch sehr breit gezogene Zellen gebildet werden. Als Annex dieses Ectoderms erscheint eine nur an einer Stelle vorkommende, nicht um den Körper herumlaufende Verdickung auf der Höhe des zweiten Segmentes, das bei den jüngeren Thieren ebenfalls Wimpern führt. Durch diese Lage der dem Darmrudiment bei Rhopalura Intoshii entsprechenden Verdickung wird der radiäre Bau hier in den bilateral -symmetrischen übergeführt. Der ganze Innenraum des Körpers wird auch hier von polyedrischen Eizellen eingenommen; Muskelfasern, welche Giard bei seiner Intoshia gigas erwähnt, hat Metschnikoff ver- geblich gesucht. Es ist schon erwähnt, dass Juli n zwei verschiedene Weibchenformen bei dieser Art unterscheidet; die forme cylindrique (VI. 2.), im Mittel 0,280 mm lang entspricht der einen von Metschnikoff gegebenen Abbildung, doch zählt Julin nur 8 Segmente, die er richtiger als Ringe bezeichnet haben will; während der erste und letzte Ring aus einer grossen Zahl von kleinen Ectodermzellen zusammengesetzt werden, zeigen der zweite, dritte und fünfte gewöhnlich nur eine Reihe, der vierte und siebente zwxi, der sechste endlich drei Reihen von Ectodermzellen. Zwischen den Ectodermzellen und den grossen polyedrischen Eiern sieht Julin der Länge nach verlaufende Streifen (VI. 2), die als Muskelfibrillen ge- deutet und denen der Männchen verglichen werden; nur fehlen hier die Kerne. Diese Angabe wird durch die Mittheilung etwas discreditirt, dass diese Streifen besonders dann deutlich werden, wenn eine Partie der Eier aus- Bau dov Mäunclien. 285 gestossen worden ist; diese stehen sicher unter einem Druck, sind daher polyedriscb; sowie der Druck nachlässt d. b. wenn das Thier platzt, runden sich die Eier ab und dann erscheinen auch die Streifen deutlicher — man könnte in der That auch meinen, dass nach innen von der Ectoderm- lage eine Membran vorhanden ist, die nach Aufhören des Druckes Längs- falten zeigt. Die forme aplatie wird im Mittel 0,250 mm lang, ist etwas breiter, an beiden Enden zugespitzt und lässt zwei breite und zwei schmälere Flächen erkennen; Metschnikoff hat sie ebenfalls gesehen, aber für noch nicht ganz ausgewachsene Weibchen gehalten. Die Ringelung (VI. 10.) ist hier gewöhnlich nicht erkennbar, nur der kürzere vordere Abschnitt setzt sich von dem übrigen Körper dadurch ab, dass seine Wimpern nach vorn, die übrigen nach hinten gerichtet sind ; ein wimper- loser Ring fehlt. Das Ectoderm bietet die von Metschnikoff angegebenen Verhältnisse dar, unterscheidet sich aber besonders durch das Vorkommen der platten Grenzzellen von dem der forme cylindrique. Der von Metschni- koff angegebene Annex des Ectoderms scheint nach Julin nicht ans mehreren, sondern nur aus einer Zelle mit sehr grossem Kerne zu bestehen (VI. 10 n). Eine Mnskelhaut wird auch hier angegeben; die Binnenmasse, die beim intacten Thier nur aus polyedrischen Eizellen zu bestehen scheint, lässt nach Austritt eines Theiles der Eier erkennen, dass zwischen denselben ein Reticulum granulöser Substanz vorhanden ist. 3. MUimeheii a) von Rhopalura Intoshii Metschn. Die Männchen der Orthonectiden aus Nemertinen unterscheiden sich von den Weibchen durch geringere Körpergrösse und ihre rübenförmige Körpergestalt (V. 16.) ; mindestens 8 Segmente sind nach Metschnikoff erkennbar. Der Körper ist ganz bewimpert, die Härchen auf den beiden ersten Segmenten sind nach vorn, die übrigen nach hinten gerichtet. Die Structur der Epidermis ist schwerer erkennbar, weil sie reich an Körnchen ist; sicher sind die Zellen des vierten Segmentes sehr lang. Im Inneren erblickt man einen ovalen, mit Spermatozoen (V. 18.) an- gefüllten Sack, der bis zum Hinterende des Thieres einen Ausläufer abgiebt. Obgleich ein Lumen nicht nachweisbar ist, will Metschnikoff dieses längsgestreifte Gebilde als Ausführungsgang des Hodensackes deuten. Auch zwischen dem vorderen Ende dieses und der Haut liegen kleine Zellen, die wohl dem vermeintlichen Darmrudiment des Weibchens entsprechen. b) von Rhopalura Giardii. Die spindelförmigen Männchen werden nach Metschnikoff nur 0,066 mm, nach Julin bis 0,104 mm lang und bestehen aus sechs Seg- menten , von denen das zweite wimperlos (V. 7. 9.) und durch fünf Querreihen von stark lichtbrechenden Körnchen ausgezeichnet ist. Letztere 286 IVIionelminthes, Orthonectida. lösen sich in Osmiumsänre auf, sind also kein Fett. Der dritte Ring ist häufig der längste (V. 7.); er soll nach Metschnikoff aus langen, in schiefer Richtung verlaufenden bandartigen Zellen zusammengesetzt sein, während Julin ihn aus einer Reihe sehr langer, bewimperter Zellen bestehend findet, wie sie, nur kleiner auch die folgenden Ringe bilden. Je vier, sehr lange Cilien tragende Zellen setzen den hinteren Abschnitt (VI. 1.) zusammen wie den vorderen; beide rechnet Julin nur als je einen Ring, Auf der Höhe des dritten Ringes befindet sich im Innern des Thieres der bald langgestreckte, bald mehr kugelige Hoden; derselbe ist von einer deutlichen Membran umgeben und enthält zahllose Granula, welche sich, wenn man den Hoden sprengt, als die Köpfchen der Spermatozoen erweisen. Diese gleichen fast völlig den von RJiopalura Intoshii (V. 18). Bei Behandlung mit Reagentien lassen sich zwischen Ectoderm und dem Hoden noch lange, oft schräg gerichtete Streifen er- kennen , die eine vollständige Schicht zu bilden scheinen ; die Streifen vereinigen sich vorn und hinten und inseriren sich an der Innenfläche der Epithelzellen dieser Gegenden. Bei einigen Individuen (VI. 1) konnten von Julin vor und hinter dem Hoden kernähnliche KiJrper er- kannt werden, die er in Beziehungen zu den Streifen bringt. Letztere scheinen ihm nichts Anderes als Muskelfibrillen zu sein. Zweifellos hat auch Metschnikoff diese Fasern vor und hinter dem Hoden ge- sehen, doch in Form von vier Bändern, von denen er die vorderen möglicherweise für Muskeln erklärt, die hinteren für Ausführgänge des Hoden. Sicher sind dies aber nicht die Muskeln, die Giard gesehen haben will (V. 9.), welche schief im dritten Segment verlaufen. B. Fortpflanzung. Giard glaubte, dass die Orthonectiden sich durch Knospung ver- mehren; er nahm an, dass die Elemente der Inuenmasse sich lebhaft vermehren, den sie einschliessenden Sack aufblähen und schliesslich auch das Ectoderm, das leicht abfalle, sprengen. Im Innern dieser granulirten, als Entoderm zu bezeichnenden Masse, die Sporocyste genannt wird, sollen dann Keime entstehen, deren Zellennatur sehr schwer nachweisbar sei; mitunter erzeugen die zuerst entstandenen Keime secundäre Knospen. Wenn alle eine gewisse Grösse erreicht haben, so lassen sie deutlich eine Zellschicht erkennen, aus der durch Delamination eine zweite, innere Lage hervorgehe. Metschnikoff zeigt nun — und Julin pflichtet ihm darin bei — , dass die Sporocysten Giard's durchaus nicht die ihnen zugeschriebene Bedeutung haben, also nicht Keimschläuche sind, welche Keime erzeugen ; auch kommt Knospung bei Orthonectiden nicht vor. Die Substanz der vermeintlichen Sporocysten nennt Metschnikoff jetzt „Plasmodium- schläuche'', früher ,,plasraodiumartige Körper"; ihnen kommt sicher eine Bedeutung für die Fortpflanzung zu, da sie Eier und embryonale Eni- Fovtpflauzung, Plasmodiumscliläuclie. 287 wickelangsstadien iu Mengen enthalten; wir werden daher zuerst zu handeln haben 1. über das Wesen der Plasmodiumschläuche. Metschnikoff fand dieselben sowohl bei Nemertcs lacteus Gr. als bei Ampli'mra squamafa. Sie liegen bei der Nemertine, wie auf Quer- schnitten gesehen wurde, zwischen dem Darm und der Musculatur und bestehen aus einer feingranulirten Masse, die Metschnikoff proto- plasmatisch nennt; kleine wasserhelle Vacuolen konnten ebenfalls gesehen werden ; irgend eine äussere, aus Zellen bestehende Membran wurde nicht erkannt. In den Ophiuren liegen die Plasmodiumschläuche iu grossen Haufen ventral in der Leibeshöhle; an ihnen sieht man nicht selten äusserlich gelegene Kerne, mitunter sogar einen vollkommenen zelligen Ueberzug; letzteren rechnet Metschnikoff zu den Geweben des Wirthes, den Plas- modiumschlauch zum Parasiten. Im Meerwasser machen die Schläuche, wenigstens die der Amphiura lebhafte amöboide Bewegungen, wobei auch eine Verschiebung der Körnchen stattfindet. Julin macht keine genaueren Angaben über die Schläuche selbst, findet jedoch den Namen unpassend, da es sich nicht um ein Plasmodium im gewöhnlichen Sinne des Wortes handelt, sondern um eine granulirte Masse, in der Eier und deren Ent- wicklungsstadien von Orthonectiden eine Zeit lang leben. Die Eier bilden sich in dem einen Schlauch nur zu Männchen, in einem anderen nur zu Weibchen aus und so unterscheidet Metschni- koff männliche und weibliche Schläuche; gleich häufig kommen bei Nemertinen auch zwittrige Schläuche (V. 17.) vor, d. h. solche, deren Eizellen theils zu Männchen, tbeils zu Weibchen sich entwickeln; alle drei Sorten findet man in derselben Nemertine. Anders verhält es sich in diesem Punkte bei den Ophiuren , bei denen Zwitterschläuche von Metschnikoff nicht beobachtet wurden; auch enthielt eine Ophiure meist nur männliche oder nur weibliche Schläuche, seltener fanden sich beide Formen in demselben Individuum. Hiergegen giebt jedoch Julin an, dass er niemals männliche Embryonen in solchen Schläuchen ge- .sehen, sondern immer nur weibliche; er sucht auch nachzuweisen, dass Metschnikoff in diesem Punkte nicht so sicher ist, als es den An- schein hat. Die männlichen Embryonen fand Julin frei in der Flüssig- keit von Taschen , deren Wandung wohl eine Bildung der Amphiura ist. Während nun Metschiiikoff annimmt, dass die Orthonectiden die grösste Zeit ihres Lebens in den Plasmodiumschläuchen bleiben, ist Julin der Meinung, dass sie nur dazu dienen, die zu Weibchen bestimmten Eier und deren Entwickelungsstadien eine Zeit lang zu beherbergen ; die ausgebildeten Weibchen verlassen die Schläuche. Auch über den Ursprung der Schläuche sind beide Autoren durchaus nicht einig; Metschnikoff glaubt, dass Weibchen wie Männchen gelegentlich aus der Ophiure ausschwärmen, dass dann irgendwie eine Befruchtung erfolgt und die befruchteten Weibchen iu neue Ophiuren 288 Mionelmintlies, Orthonectida. eindnng:eD , um sich bier in einen durch Verschmelzung der Eetoderm- zellen entstandenen Plasmodiumschlanch umzuwandeln. Da man aber ge- wöhnlich solche Schläuche in grosser Zahl antrifft, dieselben auch stets weniger Eier enthalten als ein erwachsenes Weibchen, so nimmt Metschnikoff eine Theilung der Schläuche an. In ganz anderem Sinne stellt Julin die Verhältnisse dar: es ist oben schon angeführt worden, dass zwischen den Eiern der abgeplatteten Weibchenform noch ein Reticulum einer granulösen Substanz vorkommt, das freilich erst deutlich wird, wenn ein Theil der Eier nach aussen ge- langt ist. Julin constatirte ferner, dass man neben eompleten Weibchen der abgeplatteten Form gar nicht selten Scheiben- oder kegelförmige Bruchstucke (VI. 11.) dieser Weibchen findet, die oft noch auf der Ober- Hache bewimpert sind und dann die Ectodermschicht, aber ohne Zell- grenzen und ohne Kerne erkennen lassen, während man im Innern eine Anzahl Eier und etwas granulirte Substanz bemerkt. Einmal beobachtete Julin in einer Ophiure einen kleinen kugeligen Körper, der ganz bewimpert war, eine ziemHch dicke Wandschicht besass und im Innern in einer granulirten Masse eine Anzahl heller, ovaler Körper er- kennen liess, die er als junge, weibliche Embryonen ansehen möchte. Ein ähnliches Stadium hat auch Giard gesehen, aber als eine junge Sporocyste gedeutet, die noch ihr Ectoderm besass. Unter Benützung dieser Beobachtungen und der Thatsache, dass die weiblichen Orthonectiden nach erfolgter Geschlechtsreife aus ihrem Wirthe auswandern, frei umher- schwimraen und auch in andere Wirthe eindringen können, hat nun Julin folgende Hypothese aufgestellt: Die Weibchen — und zwar nur die abgeplattete Form zerfällt, nachdem sie in eine Ophiure eingedrungen ist, in eine Anzahl von Stücke (VI. 11.); jedes derselben wandelt sich in einen kugeligen Körper um, der eine Zeit lang im Leihe der Ophiure rotirt, sich dann festsetzt, seine Wimpern verliert und zu einem Plas- modiumschlauch auswächst. Man könnte übrigens daran denken, dass diese Plasmodiumschläuche und die Taschen (Julin) nur Theile der Geschlechtsorgane der in- ficirten Thiere, die wie übereinstimmend angegeben wird, atrophiren. Aus dem bisher Mitgetheilten dürfte es zweifellos sein, dass wir unter den Orthonectiden männliche und weibliche Thiere zu unterscheiden haben, voraussichtlich auch zwei Weibchenformeu, die sich nicht nur durch die Gestalt und einige Punkte der Organisation, sondern auch durch ihre Bedeutung unterscheiden, wovon Näheres unten; hier handeln wir 2. über das Freiwerden der Geschlechtsproducte. a) bei Männchen. Bekanntlich hat Metschnikoff Streifen, welche sich bei den Ortho- nectiden vom Hoden an nach hinten erstrecken , vermuthungsweise als Samenleiter angesprochen, welcher Deutung jedoch Julin dadurch ent- Fortpflanzung. 289 gegeugetreten ist, dass er zeigen konnte, es handle sich um Fasern und nicht um Gänge; andererseits konnte das Freiwerden der Spermatozoen bei Khopalura Giardii direct gesehen werden. Mit zunehmender Ge- schlechtsreife nimmt die Grösse des Hodens beträchtlich zu; derselbe rundet sich zusehends ab und die in ihm enthaltenen Spermatozoen be- wegen sich sehr lebhaft. Endlich berstet die Membran, welche den Hoden umhüllt, und die Spermatozoen gelangen zwischen die Muskelfasern, die sich nun in drei oder vier Bündeln zusammenschliessen. Gleichzeitig verkürzt sich das Tbier und wird schwer beweglich; die Ectodermzellen blähen sich auf, lockern ihren Zusammenhang und beginnen abzufallen — damit wird aber den Spermatozoen die Möglichkeit zum Ausschwärmen gegeben. Julin constatirte, dass dieselben sich lebhaft im Meerwasser bewegCD. Mit dem Zerfall sind die Männchen auch abgestorben. b) bei Weibchen. Auch bei der cylindrischen Weibchenform findet ein Ausstossen der zahlreichen, vom Ectoderm und den Muskelstreifen umschlossenen Eizellen statt und zwar dadurch , dass der zweite , wimperlose King zu- sammen mit dem vorderen konischen Abschnitt sich von dem übrigen Körper scharf abtrennt und wie ein Deckel abspringt. Die Eier werden nun ausgestossen , wobei vielleicht die Muskelfasern oder die Elasticität der Körperwandung wirksam werden; jedenfalls findet man die Eier als kuglige Gebilde vor der Oeflfnung liegen (VI. 3). Eine Zwischenmasse ist zwischen ihnen nicht vorhanden. Die Eier der abgeplatteten Weibchen werden, wie schon oben an- gegeben wurde, nicht frei, sondern kommen in sich abschliessende Bruch- stücke (VI. 11) zu liegen, aus denen nach Julin die Plasmodiumschläuche hervorgehen sollen ; hier findet sich zwischen den Eiern eine granulirte Substanz. 3. Geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzung. Sind diese Verhältnisse richtig, dann unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass nur die Eizellen der cylindrischen Weibchenform die für eine Befruchtung günstigen Verhältnisse darbieten. Julin hat beobachtet, dass die reifen EJwpalurcn aus ihren Wirthen ausschwärmen können und macht es wahrscheinlich , dass sie auch wieder in den Körper anderer Wirthe eindringen. Dort bersten die cylindrischen Weibchen und lassen ihre Eier austreten, die nun der Befruchtung durch frei gewordene Spermatozoen zugänglich sind. Beobachtet sind jedoch diese Verhältnisse durchaus nicht, auch hat man an den Eizellen Nichts gesehen, was auf eine stattgehabte Befruchtung deutet. lieber das Verhalten der abgeplatteten Weibchenform ist schon oben die Hypothese Julin 's mitgetheilt worden; nach den Verhältnissen lässt sich nicht einmal vermuthen, dass hier die Spermatozoen eindringen; vielleicht kommt hier Parthenogenese vor. Broun, Klassen des Thier-Reichs. IV. 1. 19 290 Mionelminthes , Ortlionectida. Da nun nach Jnlin die männlichen Embryonen und die Männehen von Bhopalura Giardii niemals in Plasmodiumschläuchen vorkommen, sondern immer frei, so nimmt dieser Autor an, dass die frei werdenden und frei bleibenden Eier der cylindrischen Weibchenform zu Männchen sich entwickeln, wahrscheinlich, nachdem sie befruchtet worden sind; da ferner nach Jul.iu nur die weiblichen Embryonen in Plasmodium- schläuchen sich entwickeln und diese auf Bruchstücke der abgeplatteten Weibchenform zurückführbar sind, so dränge sich die Meinung auf, dass die- Eier dieser Form — vielleicht ohne befruchtet w^orden zu sein — sich zu Weibchen entwickeln. Was aber das Bedingende für die Ent- stehung der einen oder anderen Weibchenform sei, darüber spricht sich Julin nicht aus. Die Ansichten Metschnikoff's, die aber nur als „Vermutbungen" aufzunehmen sind, wurden schon oben erwähnt. Gleichfalls ist bereits besprochen, was Giard als Knospung bei Orthonectiden auffasst, sich aber durchaus nicht als solche deuten lässt; auch die von Metschnikoff angenommene Theilung der befruchteten und in ibren Wirth eingew^anderten Weibchen dürfte sich kaum bestätigen. Endlich wird Niemand unter den Begriff ungeschlechtliche Vermehrung die „Fragmentation" der abgeplatteten Weibchen, wie sie Julin schildert (cf. oben), rechnen. C. Entwicklung'. Eine Anzahl Entwicklungsstadien hat bereits Giard gesehen und beschrieben : bei RJiopctliira findet er die Furchung irregulär und constatirt eine durch Epibolie entstehende Planula; bei seiner Tntoslna dagegen entsteht eine ganz regelmässige Blastula, in deren Hohlraum von Seiten der umgebenden, sehr langen Zellen eine Menge kugliger Zellen ab- geschnürt werden; letztere stellen nun das Entoderm, die künftigen Ei- zellen, die Blastulazellen das Ectoderm dar, welches bald Wimpern er- hält. Gleichzeitig streckt sich die Larve und nimmt allmählig Form und Zusammensetzung des Mutterthieres an. Ausführlicher bebandelt Metschnikoff dieses Capitel und besonders die Entwicklung des Männchens der Rhopalura, doch wird er hierin von Julin übertroffen, der eine viel mehr zusammenhängende Reihe von Stadien auftinden konnte. Wir berichten daher nach diesem Autor, ob- gleich die Resultate beider Forscher verschieden lauten; Julin stimmt hier mehr mit Giard überein. 1. Entwicklung des Männchens von Rhopalura Giardii Metschn. Die nicht gefurchten, aber wahrscheinlich befruchteten Eier sind hüllenlose kuglige Zellen von 0,015 mm im Durchmesser; ihr Kern, sowie Kernkörperchen tritt sehr deutlich hervor. Die erste Theilung führt zur Entwicklung von Ehopalui'a Giardii. 291 Bildimg- einer grösseren und einer kleineren Zelle (VI. 4). Wie aus dem Verlaufe der weiteren Entwicklung hervorgebt, bleibt das Makromer lange ungetheilt, während das Mikromer weitere Theilungen eingeht und die demselben entstammenden Zellen die grosse Zelle umwachseo. Deshalb nennt Julin die letztere Entoderm, das Mikromer Ectoderm. Dieses theilt sich zuerst, so dass drei Zellen vorhanden sind, von denen die beiden ectodermalen die Entoderrazelle zum' Theil bereits decken. In weiterer Theilung entstehen 8 Ectodermzellen ; die zwei Reihen , eine zu sechs und eine zu zwei Zellen, bilden später 14 Ectodermzellen in drei Reihen (6. 6. 2). Jetzt erst theilt sich auch die Entodermzelle (VI. 6), die noch immer nicht völlig eingeschlossen ist, indem sie nach dem verschlossenen Pole, nach Julin dem vorderen, ein kleineres Theilstück absetzt (VI. 6) und während dieses sich selbst wiederum (VI. 7) theilt, dasselbe nach dem entgegengesetzten Ende geschieht (VI. 8). Auch diese hintere En- todermzelle theilt sich; Julin nennt die beiden Entodermzellen vorn „cellules intermediaires anterieures", die hinteren dementsprechend „posterieures". Auf dem nächsten Stadium (VI. 8) ist die Umwachsung vollzogen und alle noch ganz gleich gestalteten Ectodermzellen siud bereits be- wimpert; die intermediären Zellen haben keine Veränderung erlitten, wo- gegen die Entodermzelle (VI. 8. en) sich theilt, jedoch bleiben die Theil- stücke von einer Membran umschlossen. Bis hierher hatte der Embryo ovale Gestalt, er beginnt nun sich zu strecken, wobei Theilungen in allen Zellen auftreten. Auf späteren Stadien finden wir den Embryo von acht Ringen ecto- dermaler Zellen zusammengesetzt ( VI. 9) , die central die getheilte Entodermzelle einschliessen, während an diese nach vorn und hinten die ursprünglich eine Schale bildenden intermediären Zellen (in.) folgen. Aus ihnen entstehen später die Muskelfasern der Männchen und aus der Ento- dermzelle der Hoden; im Ectoderm findet dann auch die Umbildung der zwei, hinter dem Kopfring liegenden Zellenreihen zu den fünf, Körnchen tragenden, wimperlosen Ringen des Männchens statt, was durch eine leb- hafte Theilung dieser Zellen eingeleitet wird. 2. Entwicklung des Weibchens. Keiner der Autoren hat eine eiuigermassen erschöpfende Darstellung der Entwicklung der Weibchen gegeben. Giard und Metschnikoff berichten von totaler und aequaler Furchung, sowie von dem Auftreten einer Blastula, doch davon hat Julin Nichts gesehen, obgleich auch er einige frühe Stadien in Plasmodienschläuchen beobachtet hat. Dieselben weisen auf eine inaequale Furchung hin, wie sie bei der Entwicklung des Männchens auftritt und auf Umwachsen des centralen Zellhaufens (Entoderm) von Seiten der peripheren Zellschicht, Ectoderm (VI. 13), Ist die Umwachsung vollzogen (VI. 12), dann gelangen nach Julin die Embryonen aus den Plasmodienschläuchen in die Leibeshöhle der 19* 292 Mionelminthes , Ortlioneetida. Amphiura und erhalten Wirupem. Bald darauf spaltet sich die peri- phere Lage der EutodermzelIeD zu einer einheitlichen mittleren Schicht ab, so dass nun zwei Epithelschichteu, das wimpernde Ectoderm und die darunter gelegene mittlere Schicht, sowie eiue centrale Masse von Ento- dermzellen vorhanden sind (VI. 15). Zu dieser Zeit kann man auch bereits die beiden Weibchenformeu unterscheiden und die abgeplattete an einer vorn gelegenen Ansammlung körniger Substanz, in der ein ovaler Kern liegt, erkennen. Während die jungen Thierchen sich mehr in die Länge strecken, flachen sich die Zellen der mittleren Schicht ab und gehen auf unbekannte Weise in die Muskelfasern über; die Zellen der centralen Entodermmasse nehmen durch Theilung an Zahl zu, ver- grössern sich und werden zu Eizellen. D. Vorkommen und Lelbeiisweise. Wir kennen bis jetzt mit Sicherheit nur zwei Arten Orthonectiden : Wiopalura Giardii Metschn. aus Amphiura squamata (Canal, Mittel- meer) und Ulioxxdura Intoshii aus Nemertes lacteus Grube (Mittelmeer). Fraglich ist es, ob die von Keferstein und Mc. Intosh gesehenen Formen andere Arten sind, was man vielleicht von ersterer annehmen kann ; ebenso unsicher sind wir über FrothelmintJms Hessi Jourdaiu. Metschnikoff betont die grosse Seltenheit der iiÄöjM^nr« i«fos/m; erst unter mehreren hundert Exemplaren der Nemertine findet man ein oder einige wenige , welche inficirt sind. JHiopalurq, Giardii war im Winter in Neapel sehr selten, dagegen im Frühjahr nicht selten. Da frühere Untersucher von Amphiura squamata (Metschnikoff selbst, Schnitze, Krohn), denen die Thiere vom selben Fundort vorlagen, keine Rhopaluren gesehen haben, vermuthet Metschnikoff, dass die- selben früher gar nicht oder nur ganz ausserordentlich selten bei Neapel vorkamen. Giard findet ebenfalls seine Intoshia linei selten und hat nach Jntoshia le%^to]jlanae Giard vergeblich gesucht; auch die Bhopalura Giardii Metschn. ist in Wimereux selten, da auf etwa 40 Exemplare des Wirthes erst ein inficirtes kommt; Julin fand dagegen an derselben Localität schon unter 20 Exemplaren ein inficirtes. lieber die Umstände, unter denen die Parasiten in ihren Wirthen leben, haben wir leider keine übereinstimmenden Angaben: Metschni- koff lässt die Orthonectiden fast während des ganzen Lebens in den Plasmodiumschläuchen verharren, während Julin die Männchen der Bhopalura Giardii nie darin gesehen hat, die Weibchen aber nur in den ersten Stadien bis zum Verschluss des sogenannten Blastoporus — im Uebrigen aber, wie die ersteren während ihres ganzen Lebens, in grösserer Zahl in allseitig durch eine Epithelschicht abgeschlossenen Taschen, die mit einer hellen Flüssigkeit erfüllt sind; an anderen Stellen wird als Sitz der Parasiten direct die Leibeshöhle angegeben, einmal auch gesagt, dass die Weibchen „immer'' in den Schläuchen leben! Stellung der Mionelminthcs im System. 293 Ueber die Vertheilung der beiden Geschlechter der Orthonectiden auf verschiedene Wirthe ist schon oben das Nöthige mitgetheilt worden. Metschnikoff constatirt ferner, dass beide Arten der Ortlionectiden einen Schwund der Geschlechtsorgane ihrer Wirthe veranlassen, der, was auch Julin bestätigt, bei Amphiura nach der Menge der Para- siten sich richtet d. h. ein vollständiger ist, wenn die Ophiure stark inficirt ist. Es scheint mir nicht unwahrscheinlich, dass die „Taschen" Julin 's Reste der Genitaldrüsen der Wirthe sind, in denen die Ortho- nectiden leben. Systematische Stellung und System der Mionelminthes. Litteratur. Ausser den oben S. 253 citirten Specialarbeiten kommen in diesem Abschnitte noch in Betracht: Balfour, F. M., Handbuch der vergleich. Embryologie, übers, v. B. Vetter. I. Bd. Jena 1S8Ü. pag. 131. Blanchard, R. , Article vers in: Dictionnau-e encyclopedique des sciences mecücales. Paris 1888. Claus, C, Grundzüge der Zoologie. 4. Aull. Marbm-g 1880. pag. 201. Gegenbaur, C, Grundzüge der vergleichenden Anatomie. Leipzig 1871. pag. 72 und Grundriss der vergleichenden Anatomie. Leipzig 1878. pag. 72. Hatschek, B., Lehrbuch der Zoologie, eine morphol. Uebersicht des Thierreiches etc. Jena 1888. pag. 40. Huxley, Th. H., Grundzüge der Anatomie der wirbellosen Thiere, übers, von J. W. Spengel. Leipzig 1878. pag. 000. Lang, A. , Lehrbuch der vergleichenden Anatomie etc. 9. Auflage von E 0. Schmidt's Handb. d. vergl. Anat. Jena 1888. pag. 57. Leuekart, R., Zur Entwicklungsgeschichte des Leberegels im: Archiv für Naturgeschichte. 48. Jahrgang. I. Bd. Berlin 1882. pag. 95. 96. Zuerst wurde von Kölliker die Gattung Bicyema 1848 aufgestellt (J/'c und %viina — doppelt und Embryo), nach der v. Beneden 1876 die ganze Gruppe als Dicyemiden bezeichnete. Dann folgte Giard 1877 mit dem Namen Orthonedida {oQd^og und vixieiv, grade und schwimmen), ein Name, der von den schnellen, gradlinigen Schwimmbewegungen der Thiere hergenommen wurde. 1882 stellte Ed. van Beneden die Familie der Heterocyemida auf, die mit den Bicyemida in den wesentlichsten Eigenthümlichkeiten übereinstimmt, von ihnen sich jedoch durch den Mangel der Polzellen und die Gestalt der vermiformen Embryonen unter- scheidet. Beide Familien wurden zu einer OrdnuDg Bhonibozoa (Qo/ußag Kreise], wegen der Gestalt der Embryonen) vereinigt. Mit dieser Ordnung schienen van Beneden die Orthonectiden Giard 's in Organisation und Entwicklung eine so grosse Aehnlichkeit zu besitzen, dass an einer näheren Verwandtschaft nicht zu zweifeln sei. Beiden gemeinsam schien der Mangel eines Mesoderms und da schon 1877 van Beneden des- 294 • Mionelmiuthes. halb die Dicyemiden als 3Iesosoa bezeichnet hatte, so stellte er 1882 zu ihnen auch die Orthouectiden. Diese Mesozoa sollen eine den Protozoa und Metazoa gleichwerthige Hauptabtheilung des Thierreiches darstellen und zwischen beiden stehen; ihr Hauptcharakter ist der Mangel eines mittleren, sowie der primitive Zustand des äusseren und inneren Blattes. Selbstredend giebt man mit der Annahme der Mesozoa schon die Möglichkeit der Ableitung dieser aus Metazoen — etwa durch Degeneration in Folge von Parasitismus — auf; letzterer liegt doch entschieden und unbestritten vor und ebenso unbestritten ist der Einfluss desselben auf die Organisation der betrefifenden Thiere. Schon für Giard waren aber die Orthonectiden Metazoa, weil er Muskeln, ein Pseudomesoderm bei ihnen fand, deren Existenz wohl nicht zu bezweifeln ist; er leitete sie von Rotiferen ab und meinte, die Dicye- miden seien noch stärker degenerirt. Obgleich nun Julin die Muskel- schicht nicht nur bei Männchen, sondern auch bei den Weibchenformen nachwies und ihre Entstehung aus Zellen, die überall dem Entoderm ihren Ursprung verdanken, zeigte, kann dieser Autor sich nicht ent- schliessen, die Dinge unter den gewöhnlichen Verhältnissen zu betrachten, weil die Zellen, die zu Muskeln würden, weder als Mesenchym noch als Enterocoel im Sinne der Hertwig's entstünden, also kein echtes Meso- derm darstellten. Die Muskelbildung der Orthonectiden sei nur eine histologische Diiferenzirung der oberflächlichen Entodermschicht! Selbsrt die so früh auftretenden „intermediären Zellen" kann Julin nicht als Mesoderm ansehen! Daher ist Julin auch ein eifriger Verfechter der Mesozoa, die jedoch im Ganzen ebenso wenige Anhänger gefunden haben, wie etwa die Protista. Metschnikoff kann eine nähere Verwandtschaft zwischen Dicye- miden und Orthonectiden nicht finden; er beobachtete auch nicht in der Entwicklung der letzteren eine epibolische Gastrula, sondern nur eine Morula. Die bewimperten, äusseren Zellen nennt auch Metschnikoff Ectoderm, jedoch findet er es für mindestens ebenso berechtigt, wenn man die inneren Zellen ein Mesoderm nennt, statt mit v. Beneden Entoderm; bei darmlosen Parasiten kann man von einem Entoderm erst dann reden, wenn es bestimmt nachgewiesen sei; das gleiche gelte auch für Dicye- miden. Er könne deshalb in den Orthonectiden keine Mesozoen sehen; die früh auftretende geschlechtliche Differenzirung spreche viel mehr dafür, dass es sich um durch Parasitismus degenerirte Metazoen handelt. Ihre einfache Organisation ist demnach nicht eine primäre, sondern erst secundär erworben. Was frühere Autoren anlangt, so haben die Meinungen dieser, da sie auf ungenügenden anatomischen Kenntnissen bernheu, nur eben historischen Werth; die des öfteren ausgesprochene Ansicht, die Dicye-i miden seien Protozoen, musste natürlich fallen, als Ray Lankester 18731 Stellung im System. 295 die Vielzelligkeit derselben nachwies; andre hielten sie für Eutozoa oder auch für Würmer. C. Gegenbaur stellte sie 1871 zum Entwicklungskreis der Platt- würmer, später z wichen Proto- und Metazoa. F. M. Balfour 1880 hält es für sehr möglich, dass die niedere Organisation der uns interessirenden Gruppe durch parasitische Lebens- weise erst erworben sei; er möchte in der endogenen Zellbildung in der Achsenzelle der Dicyemiden nach Analogie von Beobachtungen Strass- burger's eine Andeutung der ursprünglichen Mehrzelligkeit des Entoderms dieser Parasiten sehen. Sehr bestimmt hat sich C. Claus 1880 gegen die Aufstellung eines Mesozoentypus erklärt. R. Leuckart hat 1882 die Ansicht ausgesprochen, dass die Ortho- nectiden und die ihnen verwandten Dicyemiden sich nicht über die Höhe der Organisation der Trematodenlarven erhöben und frühzeitig geschlecht- lich diflferenzirt seien , wie dies auch bei andren Helminthen geschehe. Man könne Orthonectiden und Dicyemiden als niedre Trematoden be- trachten, und sie diesen Plattwürmern anreihen, ebenso auch Schauins- land 1883. Th. H. Huxley kann sich nicht entschliessen , die Dicyemiden den Metazoen anzuschliessen , weil die Art und Weise , wie aus dem Inhalt der Achsenzelle Keime hervorgehen, so ganz von Allem verschieden ist, was wir von den Metazoen kennen; vorläufig will er sie als Mesozoen betrachten, möchte aber dann Cestoden und Acanthocephalen als Modi- ficationen desselben Typus betrachten, weil ihnen der Darm mangelt. Whitraann erklärt sich damit einverstanden, dass man die Achsen- zelle als Entoderm auffasst, findet aber, dass Julin gerade bei Ortho- nectiden den Nachweis vom Vorkommen eines echten Mesoderms geführt habe, das freilich später reducirt würde, aber doch da sei; er weist auch darauf hin , dass man die beiden primären Keimzellen im wurmförmigen Embryo der Dicyemiden den beiden ersten „intermediären Zellen'' bei den männlichen Orthonectiden vergleichen könne, so dass die Dicyemiden wenigstens vorübergehend triploblastisch seien. Bei Thieren, die eigent- lich nichts Anderes wären, als ein Sack mit Geschlechtsproducten, welche })arasitisch lebten und geringe Locomotion hätten, dürfte man auch ohne directen Beweis der Degradation die Einfachheit der Organisation als eine Folge der Existenzbedingungen ansehen. Whitmann zweifelt nicht, dass die Dicyemiden durch Parasitismus degenerirte Plattwürmer sind; ob sie und die Orthonectiden von Dinophilus oder von Trematoden ab- stammten, müssten erneute Untersuchungen lehren. R. Blanchard hat 1888 (oder schon früher?) Rhombozoeu und Orthonectiden zu einer Klasse der Würmer vereinigt, die er ,,Aneuriens'' nennt und durch die Abwesenheit jeder Spur eines Nervensystems characterisirt. Er stellt sie an die Spitze der Würmer und lässt ihnen die Plathelminthen folgen. 296 Mionclniithes. A. Lang stellt 1888 die Dicyemiden und Orthonectiden in die erste Classe der Coelenterata, die Gastraeadae, neben die Physemarien, während B. Hatschek sie als Anhang der Cnidaria, als Plannloidea anführt. Wir sind nun ebenfalls der Meinung, dass man keinen Grund hat, eine Hauptabtheilung Mesozoa aufzustellen oder richtiger ausgedrückt, dass die Orthonectiden wenigstens wegen ihres Mesoderms nicht dahin gehören können; das Gleiche gilt wohl auch für die Rhombozoen, die wir als Verwandte der ersteren betrachten. Jedoch steht diese Thier- gruppe allen übrigen, die man etwa unter den sogenannten Würmern annehmen will, so entfernt, dass sie keiner der bisher anerkannten zu- gefügt werden kann ; es ist daher nöthig, sie als eine besondere Gruppe zu betrachten, wie dies auch andere Autoren gethan haben. Pagenstecher hat dieselbe Mioiielmiiitlies (von iisiorv nieder, f AjMi'? Eingeweidewurm) genannt und diesen Namen bereits auf der ersten Tafel dieses Werkes (1887) angewendet; älter ist der Name Mesozoa, doch kann ich denselben, da er Manches präjudicirt, nicht annehmen ; ob Blanchard seinen Namen Aneuriens vor Pagenstecher veröffentlicht hat, habe ich nicht erfahren können; jünger ist die Hatschek'sche Be- zeichnung Planuloidea. Ich behalte aus practischen Gründen den Namen Mionelminthes bei. System der Mionelminthes. (öyn. Mesozoa Ed. v. Ben., Aneura Blanch., Planuloidea llatsch.) Man kann die Mionelminthen mit Pagenstecher (im Manuscript) defiuiren als Thiere mit einschichtigem, wimperndem Ectoderm, dessen Zellen jedoch nicht alle gleich gestaltet sind, sondern Differenzirungen erfahren haben, mit höchstens einschichtigem Mesoderm und mehrzelligem oder ein- zelligem Entoderm, das nur der Erzeugung der Fort- pflanzungsproducte dient, ohne irgend andere Organe; mit mindestens zweierlei Brut. I. Kl. Rhombozoa (E. v. Ben.). „Im Ganzen symmetrische Mionelminthen, ohne Ringelung, ohne Muskelfibrillen, mit einer einzigen, wenn auch zuweilen mehrkernigen, der Reproduction dienenden, axialen Entoderm- zelle mit in dieser sich entwickelnden Keimen von zweierlei Art" (nach Pagenstecher, der in die Diagnose noch die Form der Em- bryonen aufnahm). System. 297 1. Ordnung Heterocyemida. E. v. Ben. Im erwachsenen Zustande ohne Wimpern, ohne Kopfkappe, nur mit Terminalwarzen; die vermiformen Embryonen granaten- t'örmig, die infusoriformen prineipiell nicht abweichend. 1. Gattung Conoeyema. E. v. Ben. Mit vier Terminalwarzen ; Embryonen granatenförmig. Nur eine Art (polymorphum v. Ben.) in Octopus vulgaris. 2. Gattung Microcyema E. v. Ben. Ectoderm von einer sehr kleinen Anzahl von Zellen gebildet. Nur eine Art (vespa v. Ben.) in Sepia officinalis. 2. Ordnung Dicyemida. E. v. Ben. Im erwachsenen Zustande mit Wimpern, mit Kopl'kappe, Warzen meist nur an den Seiten, selten terminal; vermii'orme und infusorif orme Embryonen. Ed. van Beneden ging bei der Benennung der Dicyemiden von der Meinung aus, jeder Tintenfisch habe seine besondere Species und die Arten Dicyemiden, welche Ijei einer Gattung der Tintenfische leben, sind näher unter einander verwandt als mit den Parasiten einer anderen Gattung der Wirthe. So schuf er entsprechend den Gattungen der Cephalopoden, aus denen er Dicyemiden kannte, auch besondere Gattungen für letztere. Den Namen Di cyema KöU. behielt er für die beiden Arten bei, welche in Octopus leben; Dicyemella E, v. Ben. für die beiden Arten in Eledone; Dicyemina E. v. Ben. für- die beiden Arten in Sepia und DicyemopsisE. v. Ben. für eine Art in Sepiola, in der That eine cigeuthümliche Classification, nach der man so viel Genera Dicyemiden erwarten müsste, wie viel Genera Cephalopoden es giebt. Zweifellos wird die Zahl der Arten und der Gattungen der Dicye- miden vermehi't werden, wenn auch andere, als die häufigeren eiu'opäischen Tintenfisclie untersucht sein werden, aber ein solcher Parallelismus ist nicht zu erwarten; er besteht, wie Wliitmann gezeigt hat, nicht einmal für die bisher bekannten Arten. Später gab E. v. Benedon wirkliche Diagnosen seiner Genera: Di cyema ohne Parapolarzellen, mit 8 Polarzellen und ohne Termin alwarzen ; Dicyemella ohne Parapolarzellen, mit 9 Polarzellen imd ohne Tcrmiualwarzcn ; Dicyemina mit zwei Pai'apolarzeUen , 9 Polarzellen und zwei Terminalwarzeu ; Dicyemopsis mit vier Parapolarzellen und 8 PolarzcUen/ welche mit den ersteren eine concave Scheibe büden; keine TcrmiualzeUcn. Whitmän hat auf das Irrthümliche eines Theiles der zui' Unterscheidung dienenden Punkte hingewiesen und sieht sich deshalb veranlasst, aUe Arten, deren Zahl auf 10 erhöht werden konnte,' je nach der Zahl der Polai'zellen in 2 Gattungen unter- zubringen: 1. Gattung Dicyema (Köll.) Whitm. Dicyemiden mit acht Polarzellen. Sieben europäische Species. 2. Gattung Dicyemennea Whitm. Dicyemiden mit neun Polarzellen. Drei eui-opäische Species. 298 Trichoplax. II. Kl. Orthonectida (Giard). Im Ganzen radiär gebaute Mionelminthen, mit Ringelung, mit Muskelfibrillen und mit einem vielzelligen, der Repro- duction dienendem Entoderm; bei den kleineren Männchen der zweite Ring wimperlos, die Weibchen dimorph: die eine Form cylindrisch und gleichfalls mit einem wimperlosen Ringe, die andere Form abgeplattet, ganz bewimpert; erstere nur männliche, letztere nur weibliche Embryonen producirend (nach Pagenstecher). Gattung Rhopalura (Giard) M^tschnikoif mit den Characteren der Klasse. Nur zwei sichere Species au den europäisclieu Küsteu. Trichoplax. V. E. Schulze. Litteratur. Schulze, Fr. E. Triclioplaxadhaerens, nov. gen., nov. spec. (Zoologisolier Anzeiger, herausgegeben von Jul. Vict. Cai'us. VI. Jalu'g. Leipzig 1S8.S. pag. 92 — 97. Mit 2 Holzschnitten"). Bütschli, O. Bemerkungen zur Gastraeatheorie (Morphologisches Jahrbuch herausg. von C. Gegenbaui-. Bd. IX. Leipzig 1S85. pag. 415—427, Mit 1 Taf.i. Lang, Arn. Lehrbuch der vergleichenden Anatomie zum Gebrauche bei ver- gleichend anatomischen und zoologischen Vorlesungen (neimte Aufl. von 0. Schmidt's Handbuch der vergl. Anatomie). Jena 1S88. pag. 58. Ehlers, E. Zur Auffassung des Polyparium ambulans Korotn. (Zeitschrift für wissenschaftl. Zoologie. Bd. XLV. Leipzig 1887. pag. 496 ff.). Metsclinikoflf, El. Embryologische Studien an Medusen, ein Beiti-ag zur Genea- logie der Primitivorgane. Wien 1886. 159. pag. 12 Taf. (pag. 144). Im Jabre 1883 beschrieb F. E. Schulze unter dem Namen Trichoplax adhacrcMS ein sehr eigenthümliches Wesen, welches in grösserer Anzahl in den Seewassera(|uarien des zoologischen Institutes der Universität Graz beobachtet wurde; genanntes Institut bezieht Seewasser wie Thiere fast ausschliesslich aus Triest. Die betreffenden Wesen sind grauweisslich, schwach durchscheinend und stellen eine nur wenige Millimeter breite und gleichmässig dünne (0,02 mm.) Platte von ganz unregeMässiger und grossem Wechsel unter- liegender Gestalt dar. Obgleich diese Platte verschiedene Formen, wie etwa eine Pelomyxa, annehmen kann, so ist sie doch in der Ruhelage kreisförmig begrenzt, so dass man ausser dem Rande eine obere und untere Fläche unterscheidet. Andeutungen einer bilateralen oder radiären Symmetrie sind nicht vorhanden, es existirt also nur eine bestimmte Achse, welche man sich durch den Mittelpunkt der Scheibe, senkrecht zu den Bau. 299 beiden parallelen Grenzflächen zu denken hat; die Pole der Achse sind ungleichwerthig:, Kreuzachsen fehlen gänzlich. Die ganze Oberfläche des Trichoplax ist mit ziemlich langen Wimper- haaren bedeckt und auf Durchschnitten (vergl. Fig. 4) lassen sich zwei, die Flächen begrenzende Epithellagen erkennen, welche eine ausgebildete Bindegewebslage zwischen sich fassen. Die Oberseite wird von einem einschichtigen, platten Epithel gebildet, dessen Zellgrenzen erst nach Be- handlung mit Argentum nitricum als vier- bis sechsseitige Polygone (Fig. 5) von sehr verschiedener Gestalt und 8 — 12 /n Durchmesser sichtbar werden. Das Epithel der Unterseite ist ebenfalls einschichtig, -^^S- 4. aber die Zellen sind zylind- risch, richtiger pyramiden- förmig, da ihre Basen sich zuspitzen und mit der mittleren Körperschicht in Verbindung stehen. Da der Durchmesser dieser Zellen nur etwa ein Drittel der oberen Zellen beträgt, so erscheinen auf der Unter- seite nach Behandlung mit V4 oder ^/^^^If^iger Lösung von Höllenstein die Felder entsprechend kleiner, aber ebenfalls vier- bis sechsseitig (vergl. Fig. 5). Die mittlere Bindegewebslage besteht aus einer Menge spindel- förmiger oder wenig verästelter, mitunter auch anastomosirender Zellen, (vergl. Fig. 4), zwischen denen eine hyaline, ganz hell und flüssig er- scheinende Grundsubstanz sich beflndet. In der Mitte der Zellen, welche Senkrechter Durchschnitt der ßanclparthie von Triclio- plax adhaerens nach Fr. E. Schulze. Vergr. ***7i Fit Trichoplax adliaerens, Randtheil init umgeschlagener Falte nach Behandlung mit Argentum nitricum; vergr. **'7i-5 ^^(^^ Fr. E. Schulze. wie fixe Bindegewebskörperchen aussehen, aber wahrscheinlich contractu sind, liegt ein kleiner, ovaler Kern von stärkerem Lichtbrechungsvermögen und neben diesen in der Regel noch ein sehr stark lichtbrechendes, kugliges oder längliches Körnchen. Ausserdem enthalten die Zellen der mittleren Schicht einzelne gelblich gefärbte, höckrige Knollen und Körner und der Oberfläche näher noch glänzende, stark lichtbrechende Kugeln von 5 — 8 f.( Durchmesser in einschichtiger Lage und ziemlich gleich- 300 ~ Triclioplax. massiger VertheihiDg. Die Eicbtuug der Zellen der mittleren Schicht ist eine dorsovcntrale, seltener schräge. Irgend welche anderen Organe, wie etwa Mund etc. wurden nicht gesehen ; nur am Eande der Scheibe kommen gelegentlich kleine, schmale, hyaline Höcker oder Papillen von massig starkem Lichtbrechungsvermögen vor, die vielleicht zur gelegentlichen Anheftung dienen. Die Bewegungsart des Trichoplax, das sich mit seiner untern Fläche irgend einer festen Unterlage dicht anschmiegt, ist eine langsam gleitende, die zweifellos durch die Cilien hervorgerufen wird; dabei finden fast be- ständige Formveränderungen statt: die im Ruhezustande unregelmässig rundliche, selten ganz kreisförmige Platte zieht sich etwa an einer Seite lappenförmig aus; ein solcher Zipfel kann sich dann unter allmähliger Dehnung und Verschmälerung bis zu einem 20 mm und darüber langen, dünnen Faden ausstrecken, welcher, verschiedene Bewegungen und Schleifen bildend, schliesslich eine auffallende Aehnlichkeit mit gewissen persischen und türkischen Schriftzeichen aufweist. Auch können derartige lappen- artige Vorsprünge von verschiedener Gestalt an zwei oder mehreren Stellen des Scheibenrandes hervorwachsen, so dass eine ganz unregel- mässig viellappige Figur entsteht, doch pflegen weitere Verästelungen solch primärer Fortsätze nicht vorzukommen. Zu manchen Zeiten stellen fast alle an den Glaswänden desselben Aquariums herumkriechenden Indi- viduen einfache rundliche Scheiben dar, zu anderen Zeiten entwickeln sie langgezogene Fäden, ohne dass eine Ursache für diese periodisch auf tretenden Zustände sich ermitteln Hesse. Freiwillig lösen sich die Thierchen nicht von ihrer Unterlage, auch sind sie niemals schwimmend angetroffen worden. Alle Bewegungen sind gewöhnlich so langsam, dass man sie mit blossem Auge kaum erkennen kann, wohl aber lässt sich der zuletzt zurückgelegte Weg in der Regel aus der von organischen Partikelchen mehr oder weniger vollständig gereinigten Zugstrasse erschliessen. Mit einer guten Lupe kann man die Bewegungen selbst unmittelbar beobachten, auch sehen, dass sich der Rand der Platten hie und da in niedrigen Falten erhebt, deren trichterförmige, von der Unterseite gebildete Höhlung mit ihrer Oeffnung nach aussen, mit der Spitze centralwärts gekehrt ist. Obgleich Trichoplax fast über ein Jahr von seinem Entdecker beo- bachtet worden ist, so wurden doch wesentliche Veränderungen an dem- selben, etwa eine Metamorphose oder Fortpflanzungserscheinungen nicht wahrgenommen; nur eine Vermehrung durch einfache T hei hing scheint vor- zukommen. Schulze beobachtete nämlich, dass im Spätherbst fast sämmt- liche Individuen in lange Fäden ausgezogen Avaren und dass darauf eine bei weitem grössere Menge von kleinen Trichoplax in einfach rundlicher Scheibenform zu sehen war — dies würde auf eine Theilung hindeuten, doch ist eine solche direct nicht beobachtet worden. Schulze glaubt, dass die Annahme, es handle sich um eine Larven- form, ausgeschlossen sei, da während fast eines Jahres eine Aendernng nicht zu sehen war. Bau, systematische Stellung. 301 Die systematische Stellung des Trichoplax ist zur Zeit ganz un- sicher: dass es sich um ein Thier, nicht etwa um eine Pflanze handle, dürfte wohl keinem Zweifel begegnen; ebenso sicher ist es, dass Tricho- plax kein Protozoon ist, auch nicht zu den van Bene den 'sehen Mesozoa gestellt werden kann, da seine drei Körperschichten nach Schulze zweifel- los zu den Metazoa weisen. Unter diesen können nur der Typus der Coelenteraten und der der Würmer in Frage kommen; der Mangel einer Gastralhöhle, das Fehlen von Poren, von Nesselorganen und der Mangel radiärer Symmetrie, Irennt Trichoplax von den Coelenteraten, die mangelnde bilaterale Symmetrie, der fehlende Hautmuskelschlauch und der Mangel seitlicher Excretionscanäle von den Würmern, so dass man dieses Thier „einstweilen isolirt auf die unterste Stufe der Metazoa zu stellen" hat. Erst nach Kenntnis« des Zeugungskreises wird sich mit Sicherheit die systematische Stellung begründen lassen; dann wird es ferner möglich sein, zu erkennen, ob die drei über einander liegenden Gewebs- schichten den drei Keimblättern der übrigen Metazoa zu vergleichen sind. Von vornherein spricht der Macgel einer Gastralhöble nicht dagegen, viel- mehr Hesse sich Trichoplax mit einer auf grossem Nahrungsdotter aus- gebreiteten, dreiblättrigen Keimscheibe vergleichen; man könnte sogar nach Schulze es als wahrscheinlich annehmen, dass das Thier aus den unter ihm liegenden, resp. uutergestrudelten und sodann verdauten Nahrungs- mitteln seine Nährstoffe entnimmt, ähnlich wie eine flache Keimscheibe ihre Nahrung aus dem unterliegenden Dotter; Metschnikoff dagegen, der Schulze's Angaben über den Bau von Trichoplax bestätigt, glaubt, dass es auf flüssige Nahrung angewiesen sei. Eine der letzeren ziemlich ähnliche Anschauung hat auch 0. Bütschli über Trichoplax; dieser Autor plaidirt dalür, dass weder die Planula noch die Gastraea die Urform der Metazoen gewesen sein können, sondern die Placula, das heisst eine zweischichtige Zellenplatte, wie sie in der Onto- genie von Cucullanus auftrete; Trichoplax sei gewissermassen eine nur wenig höher differenzirte, freilebende Placula, Arn. Lang hält auch dafür, dass sich der Körperbau des Trichoplax so lange einer sichern, morphologischen Beurtheilung entzieht, so lange über die Fortpflanzung und Entwickelung des Thieres Nichts bekannt ist; er behandelt es im Anhang zu seiner Klasse Gastraeadae (Coelenteratorum), zu der er die Physemarien, Dicyemiden und Orthonectiden zählt. Eine eigenthümliche Anschauung hegt E. Ehlers über Trichoplax sowie über einige andere Thiere, zu welcher das von A. Korotneff be- schriebene Polyparium ambulans Veranlassung gegeben hat. Ehlers schliesst nämlich aus dem Bau dieses sonderbaren Anthozoons, dass man in demselben kaum ein in regelmässiger Entwickelung entstandenes Thier zu sehen habe, vielmehr ein solches, welches unter dem Einflüsse äusserer Verhältnisse in eine ausserhalb der Regelmässigkeit liegende Bahn ge- bracht ist. Ein derartiges paranomales Thier (im Gegensatz zu cunomal) ist nicht eine phylogenetisch entwickeUe und irgend einmal durch ge- 302 Trichoplax. schlechtliclie Vorgänge sich fortpflanzende Art, sondern eine diircb Ein- wirkung äusserer Verhältnisse in jedem Einzelfalle vom Typischen ab- weichende Form, die entweder als solche jedes Mal ausstirbt oder vielleicht durch ungeschlecbtliche Fortpflanzung gleichartige Wesen zu erzeugen vermag. Vielleicht gehört nach Ehlers auch Trichoplax adhaerens, den man bis jetzt nur als Insassen von Aquarien kennt, zu den paranomalen Thieren und hat sich aus einer noch unbekannten, eunomalen Form, die in das betreffende Aquarium gelangt ist, in Folge veränderter Existenz- bedingungen entwickelt. Platlieluiiutlies Minot 1877. Da eine Geschichte der Plattwürmer beinahe mit einer solchen der Hehninlhologie zusammenfiele und es nicht in unserer Aufgabe liegt, die letztere zu behandeln, so sollen geschichtliche Angaben nur bei den einzelnen Gruppen der in Rede stehenden Würmer gemacht werden. Name uud Umgrenzung der Gruppe. Wie schon (8. 221) her- vorgehoben wurde, ist es ein grosses Verdienst von Carl Vogt für Ces- toden, Trematoden, Planariden und Nemertinen als Ordnungen eine Klasse Platyelmia = Plattwürmer gebildet zu haben; zwar erkannten schon frühere Autoren eine Verwandtschaft der Nemertinen, Turbellarien und Trematoden, schlössen jedoch die Cestoden aus, so z. B. R. Leuckart schon 1848 (vergleiche S. 219), der für die erstgenannten unter Zuweisung der Hirudineen die Classe Apodes bildet, aber die Cestoden und Acantho- cephalen wegen ihrer Darmlosigkeit als Anenterati vereinigt, ferner E. Blanchard 1849 (S. 219). Noch vor C. Vogt hatte sich bereits P. I. van Beneden für eine nahe Verw^andtschaft der Cestoden und Trematoden ausgesprochen, welcher Ansicht Leuckart zustimmte; bei derselben Gelegenheit (vergl. S. 219) ändert letzterer den Namen Apodes in Piatodes und rechnet zu diesen ausser den Platyelmia C. Vogt's noch die Hirudineen. In diesem Sinne hat Leuckart die Platoden nicht nur in der ersten Auflage seines Parasiten- werkes sondern bis 1879, bis zum letzten seiner trelflichen Jahresberichte über niedere Thiere beibehalten; eine kleine Aenderung fand insofern statt, als die Nemertinen als Gruppe der Turbellarien erscheinen. Später aber (in der zweiten Auflage des Parasitenwerkes pag. 139) konnte Leuckart nicht umhin, zuzugeben, dass es richtiger sei, die Hirudineen wegen ihres deutlich segmentirten Körperbaues „als parasitäre Formen an die Regenwürraer anzuknüpfen." Gegenüber den früheren Anschauungen war in der That C. Vogt's Erkenntniss ein bedeutender Fortschritt, denn bis dahin gingen ziemlich unbestritten alle parasitischen Würmer und noch Einiges mehr als Hel- minthes oder Entozoa, eine besondere Klasse darstellend. Seit Zeder und Rudolph i unterschied man fünf Ordnungen, die Nematoden, Acan- thocephalen, Trematoden, Cestoden und Cystici, denen Diesing noch die Acanthotheci anreihte. Die sechste Ordnung wurde jedoch bald durch die Erkenntniss ihrer Arthropodennatur zu Grabe getragen, während die 304 Platlielminthes. fünfte ebenfalls als solche fortfallen musste, da die Cystici als Jugend- stadien der Cestoden erkannt wurden. 80 blieben also schliesslich nur vier Ordnungen übrig, von denen C. Vogt die beiden ersten als Nenaatelmia vereinigte, die beiden letzteren aber mit den Nemertiuen und Turbellarien als Platyelmia verband. Letztere Klasse wurde, wie schon hervorgehoben, allgemein ange- nommen, jedoch nicht immer in demselben Umfange, wobei zugleich der Name manche Aenderungen erfuhr: so ändert ihn R. Leuckart 1854 in Piatodes, C. Gegenbaur 1859 in Platyelminthes , während Anton Schneider 1873 Plathelminthes schreibt, nachdem er 1864 und 1866, ebenso wie Carus und Gerstäcker 1863 den Gegenbaur'schen Namen angenommen hatte. C. Claus schrieb zuerst Platyelmia (1868), später Plathelminthes und neuerdings Platyhelminthes; selbst C. Vogt giebt 1888 den von ihm gebildeten Namen Platyelmia auf und schreibt Piatodes s. Plathelminthes, weil die Hirudineen hinzugerechnet werden; die Engländer brauchen meist Platyelmia. Nur wenige Autoren erkennen eine Gruppe Plattwiirmer nicht an, so z. B. E. Ehlers (vergl. oben S. 225), L. E. Schmarda (S. 232), vorübergehend auf Th. H. Huxley (S. 233). Von denjenigen Ordnungen (Klassen), welche zu den Plattwürmern gerechnet werden, sind als umstrittene nur die Nemertinen und die Hirudineen anzuführen. Erstere betrachtete man Anfangs nicht einmal als eine den übrigen gleichwerthige Ordnung, sondern stellte sie allgemein, ausgenommen E. Blanchard (s. oben S. 219) zu den Strudelwürmern, wo- rin man durch unrichtig erkannte Formen, wie etwa Frorhyndms , der zwischen Turbellarien im engeren Sinne und den Nemertinen vermitteln sollte, bestärkt wurde; später erscheinen die Nemertinen meist als Ordnung der Plattwürmer, nur AI. Goette (s. S. 243) stellt sie wieder zu den Tur- bellarien. Unter den Neueren schliesst 1875 C. Semper (s. S. 235) die Nemertinen von den Plattwürmern aus, letztere dann Scolecida nennend und Ch. S. Minot (s. S. 239). betont dies noch mehr; auch Bütschli (s. S. 233) verbindet den Nemertinenstamm mit dem der Ringelwürmer; Salensky (S. 246), Hatschek (S. 248) und A. Lang (S. 250) scheiden ebenfalls die Nemertinen von den Plattwürmern aus, sie theils mit den Rotatorien, theils mit den übrigen Würmern verbindend oder wie Hatschek sie als Anhang der Scoleciden anführend. Was die Hirudineen anlangt, so hat in früheren Jahren wohl auch ein Ausspruch von P. L van Ben e den und Hesse (Recherches sur les Bdelloides ou Hirudinees et les Trematodes marins Bruxelles 1863) dazu beigetragen, Hirudineen und Trematoden als nahe Verwandte zu betrachten, da als einziger Unterschied schliesslich nur noch der Besitz eines Anus bei ersteren gelten könne; dazu kam die ectoporasitische Lebensweise der Hirudineen, das Auffinden der McüacoMdla, und so galten lange Zeit die Hirudineen, wenigstens bei sehr vielen Autoren, als Plattwürmer. Die Erkenntniss ihres Baues und ihrer Entwicklung nöthigte aber schliesslich doch, sie wieder zu den Riügelwürmcrn zu stellen, (so unter Andern Umgronziing. 305 C. Semper 1875), wofür sich neuerdings selbst Leuckart ausspracli, der noch am längsten die Vereinigung- beibehalten hatte. 1881 aber be- tont A. Lang (s. oben S. 242) auf Grundlage des Studiums seiner Gunda segmentata von Neuem die nahen Beziehungen zwischen Hirudineen und Plattwürmern, speziell der Planarien, ohne jedoch später (s. oben S. 249) in seinem System die ersteren auch nur in die Nähe der Plathelminthen zu stellen, sondern sie ganz richtig unter den Annuhüa aul'zuführen. Die noch in Frage kommenden 0 n y chophoren können hier ganz kurz abgemacht werden; wenn man auch zweilelhaft sein kann, wohin die- selben im System zu' stellen sind, so dürften doch wohl am allerwenigsten die Plattwürmer dabei in Betracht kommen; wir halten die Onychophoren nicht einmal für sogenannte Würmer, müssen sie jedoch in dem Bande Vermes abhandeln (an letzter Stelle), da der Bearbeiter für Arthropoden sie von diesen ausgeschlossen hat und laut brieflicher Mittheihmg auch heut noch ausschliesst. Wenn man die Nemertinen und Hirudineen aus den Plattwürmern aus- scheidet, wie es hier geschehen soll, so bleibt in der That eine gut um- schriebene und wohl characterisirte, sogenannte natürliche Gruppe übrig, deren Abtheilungen, Turbellarien, Trematoden und Cestoden nach heutigen Anschauungen als nahe verwandt angesehen werden müssen; ich erinnere nur an die einfache Haut, die Uebereinstimmung im Bau und der Anordnung der Körpermuskeln, an das gleiche Verhalten des Parenchyms, an das Verhältniss der Lücl^en in demselben zu den E^xcretions- organen, an letztere selbst, an die weifgehende Uebereinstimmung im Bau des Geschlechtsapparates, an den im Princip bei den einzelnen Gruppen nicht abweichenden Bau des Nervensystems und manches Andre, was auf den ersten Blick die nahen Beziehungen deutlich macht. Wenngleich die Cestoden am niedrigsten organisirt erscheinen, so ist es doch ohne Frage, dass dieser Zustand eine secundäre Erwerbung in Folge der Lebensweise darstellt, weshalb die Cestoden nicht an den Anfang als Ausgangspunkt gestellt werden können; wir schliessen uns vielmehr jenen Autoren an, welche sie aus den Trematoden hervorgehen lassen und leiten letztere, wenn auch nicht direct von den heutigen Tur- bellarien, so doch von Formen ab, die diesen nahe gestanden haben, folglich betrachten wir die Turbellarien als jene Gruppe, welche nicht nur die primitiven Verhältnisse der Plattwürmer am wenigsten verändert zeigt, sondern, von welchen auch der Weg zu den andern Gruppen hinführt. Unsre Absicht, sie zuerst darzustellen, haben wiy mit Rücksicht darauf, dass in Bälde wichtige Arbeiten über alle Gruppen der Turbellarien von L. V. Graff und seinen Schülern erscheinen werden, aufgegeben und be- handeln daher zuerst die Trematoden. Bronn, Klassen des Tbier - Reichs. IV. 1 20 I. Treinatodes Riidolplü 1808. Name und Umgrenzung. Nncbdem Zeder im Jabre 1800 eine Familie der Helminthen Saugwiirmcr genannt bat, gab Rudolpbi, der Anfangs die Zeder'scben Familien der Enfozoen nicbt annabm , den Saiigwürmern den Namen Trematoäa, sie gleichzeitig zu einer Oidnung erbebend. Die Diagnose derselben lautete: ., Corpore dopresso vel teretiusciilo , molli, poris siictoriis", und der Vergleich mit den Diagnosen der übrigen Helmintbenordnungen Eudolpbi's ergiebt, dass das Hauptgewicht auf das Vorkommen der Saugnäpfe bei Trematoden gelegt war; bei den mit gleichen Organen versehenen Cestoden wird derselben in der Diagnose gar nicht gedacht, der Unterschied vielmehr in dem verlängerten, einheitlichen oder ge- gliederten Körper bei Cestoden gesehen. Die anatomischen Kenntnisse über Trematoden waren zu gering, als dass man sie hätte verwerthen können und selbst wenn sie bessere gewesen wären , würden sie damals kaum zu systematischen Zwecken benützt worden sein. Trotz dieses Mangels war die Ordnung eine gut begrenzte und wurde auch nach der Auflösung der Helminthen durch C, Vogt bis heut beibehalten. Wenn wir davon absehen, dass z. B. Diesing die Hirudineen mit den Trematoden und Cercarien zu einer Ordnung (My zlielmintha) vereinigte, was aber kaum auf Billigung stiess, so gab es nur wenige und auch erst nach Rudolpbi entdeckte Formen, über deren Zugehörigkeit zu den Trematoden Zweifel entstanden, wie über Ampliiline, Amphiptyclies , während andere, wie Hectocoti/lus, Phoenicurus, Thysanosoma, Polyporus, Tentastoma, Myza- stoma etc. , sich als abgerissene Theile von Thieren oder als zu anderen Gruppen gehörig erwiesen. Unseres Erachtens kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, dass Auipliilme und Ampi lipty dies zu- den Cestoden ge- hören, wo. sie auch abgehandelt werden sollen. Die von manchen Seiten stark betoute vermittelnde Stellung solcher Formen zwischen Trematoden und Cestoden beruht nur auf äusserer Achnlicbkeit; der Bau derselben und das Wenige, was wir von ihrer Entwicklung kennen, weist auf ihre Cestodenuatur hin. I. TrematodoR. Geschichte. 307 Die wesentlichen Ciiaractere der Trematoden würden darin gegeben sein, dass es sich bei ihnen um solitäre (Diplozoon, Didyniozoon aus- genommen), parasitische Plattwürnier handelt, welche im erwachsenen Zustande kein Wiinperkleid tragen und einen gewöhnlich gabiig ge- spaltenen, stets blind endigenden Darm, dessen Eingang am Vorderende liegt, besitzen. Sehr verschieden aber doch stets entwickelt sind die Haftorgane — chitin<»se, klammer- oder hakenartige Bildungen, sowie die meist in mehrfacher Anzahl vorkommenden Saugnäpfe, die auch ihrerseits oft mit Chitingebilden versehen sind. Kalkkörperchen fehlen gewöhnlich. Die Geschlechter sind — mit ganz wenigen Ausnahmen — in demselben Individuum vereinigt, die Keim- und Dotterstöcke stets von einander getrennt. Die Entwicklung ist bald eine directe, jedoch mit mehr oder weniger deutlich ausgesprochener Metamorphose verbundene, bald eine indirecte, indem zwischen geschlechtlich sich vermehrende Generationen sich solche einschieben — welche je nach der Auffassung der Autoren — als parthenogenetische resp. ungeschlechtlich, durch Knospiing sich ver- mehrende bezeichnet werden. Diese verschiedene Entwicklnngsweise geht mit der Lebensweise und mit dem Bau Hand in Hand (Monogenea- Ectoparasitica - Polystomidae , Digenea - Endoparasitica - Distomidae). (xescliielite und Littoratur. Das folgende, chronologisch geordnete Litteratur-Verzeichniss ist der Uehersichtlichkeit lialbev in Perioden getheilt und den Titeln enliageuoi- (Veterinär) Museum befuidliclieu Würmer, darunter einiger neuen Trematoden — jedoch ohne Beschreibung! 89. ScLraiik, Fr. y. Paula-. Lingnatula der Zun gen wurm, eine neue Gattung der Eingeweidewürmer (Samml. naturb. u. pbys. Aufsätze. Hrsg. v. Paula- Scbrank. Nlirnb. 1796. pag. 227 — 232. Taf. II). iJiesc Gattung, nicht zu verwechseln mit der Frölich' schon, gehört zu den Nematoden. 90. Helmintbologiscbe Beobacbtungen (ibid. pag. 315 — 340. Taf. V). Pag. 332. Betrifft Festuoaria boschadis (Fig. 1(1. IT"» cyprinacea (Fig. IS, 19 und 20) und pedata. 91. Martini^re ... de la. Voyage de la Perouse autour dn monde. Tom. IV. Paris 1798. 8^ Pag. 79. PI. XX. Fig. 4, h. Tristoma maculatum Pud. von Biodon. 92. Rathke, J. Jagttagelser benboerende til indvoldeormeues og bloeddyrenes naturbistorie (Naturbist. Selsk. Skrift. Tora. V. H. 1. Kebenb. 1799. pag. 61—148. Tab. II. III). ß. hält den Porus i. e. Bauchsauguapf der Trematoden für dorsal liegend; be- schrieben und abgebildet werden Bistoma aus Trigla gurnardus und Ana- rhichas lupus. 93. Fal)rieiiis, 0. Anmerkuinger ved forestaaende afbandling (ibidem pag. 149 — 153). Ber Porus liegt venti'al. 94. Zeder, J. G. H. Erster Nachtrag zur Naturgescliicbte der Eingeweidewürmer von J. A. C. Goeze. Leipz. 1800. 4^ 6 Tal'. Von Zeder stammt die Eintheilung der Helminthen in: Rund-, Haken-. Saug-, Band- und Blasenwürmer; die Saugwürmer „sind durchgehends läuglichto und häutige Eingeweidewürmer mit miisculüseu Saugwarzen", welch letztere von den Saugblasen der Bandwürmer wohl zu unterscheiden sind ; ihr ganzer Leib scheint nur ein Eierschlau(;h zu sein und die Eier kommen bei allen, welche eine Rijhre, Zeuguugsglied, haben aus dieser hervor; alle Saugwürmer sind Zwitter, begatten sich wechselseitig und legen Eiei-. Sie zerfallen in 3 Gattungen: Geschichte iind Literatur. 17T6— ISOS. 319 1. Monoütoma n. gen. Splitterwurm , kurze flache odoi- rundliche Saug- wiirmer, die an dem einen Ende eine musciüöse und liiiutige Saugwarzc haben; mit 6 Arten, welche in 2 Gruppen gebracht werden, a. M. crassa s. teretiuscula mit prisriiaticum, ocreatum und olaphi {=^ Fest, cervi Zed.); b. M. plana mit mutabile, verrucosum und bombynae. 2. Distoma Retz. Doppelloch, stets mit 2 Saugwarzen, eine ani Vorder- ende, die andere an der Bauchfliiche ; ferner noch eine Oeffnung für das Zeugungsglied, welche bald zwischen den beiden Saugwarzen, bald hinter der Saugwarze am Bauch, bald seitwiirts am Rande liegt; auch in dieser Gattung werden mehrere Gruppen gebildet: A. Distomata sphinctere antico simplici. a. corpore plauo vel depresso mit 6 Arten. b. corpore terete (\ - . B. Distomata s]ihinetere antico eoronato. a. nodiüis mit 2 Arten. b. echinis 3 - . S. Poly Stoma n. gen. ., Vorderende mit mehreren Saugwarzen"; ,5 Saug- warzen hat P. serratum Fi'öl. (ist ein Pentastoma); 0 P. jmiguicola Treuiler und P. ranae s. integerrimuiii Fröl. 95. Reicli, Cr. Chr. Besclireibnng des Eulen doppellochs, eines neuen Eingeweidewurmes aus der Brandeule (Neue Schrift. d. Ges. naturf. Frde. Berlin III. 1801. No. XXII. pag. 371—386.) Distoma strklulae n. sp. 96. Rudolplii, C. A. Beobachtungen über die Eingeweide- würmer (Wiedeniann's Arch. f. Zool. u. Zootomie. II. Bd. 1 Stck. Braunschw. 1801. pag. 1 — 65); Fortsetzung der Beobachtungen (ibid. II. Bd. 2. Stck. 1802. pag. 1 — 67. Taf. I); zweite Fort- setzung (ibid. III. Bd. 1. Stck. 1802. pag. 67 — 125. Taf. II) und Neue Beobachtungen über die Eingeweidewürmer (ibid. III, 2. Stck. 1803. pag. 1 — 32). Giebt die Resultate seiner Dissertationen; wie andere Würmer so haben auch die Saugwürmer sichtbare Miuidöffnungeu (Pen), deren Zahl nach den Gattungen verschieden ist; das bei Fase, hepatica yorkommende, an der Endöffnung beginnende und sich ästig im Körper verbreitende Gefäss ist \äelleicht ein Darm ; fraglich bleibt, ob einer der sogenannten Pori ein Anus sei ; wo über- haupt nur ein Perus vorkommt, ist dieser Mund und After. Die Fasciolae scheinen ,, beide Geschlechter in sich zu vereinigen, doch ohne darum Herma- phroditen zu sein"; bekannt ist R. das „gekrümmte Ghedchen" als männlicher Theil, Avährend die weibliche Oeftnung der Perus subcentralis ist (bei Fasciola\ al)er bei Festucaria fehlt. Die Zedei-'schen 5 Famiüen der Hehninthen werden nicht angenommen, sondern mu* Gattimgen; hierher gehören: Festucaria Sehr. (== Monostoma Zed.), Fasciola L. (Distoma Retz.), Amphistoma n. gen. (Sti-igea Abildg.) mid Linguatula Fröl. (Polystoma Zed.). Bei der Anf- zälüung mid Beschreibung der Arten wird ein Theü der älteren Arten um- getauft — ganz ohne Grund! R. kennt 2 Arten Festucaria, 26 Arten Fasciola, 1 Amphistoma und 1 Linguatula; in den neuen Beobachtungen kommen nocli hinzu 1 Festucaria, 9 Distoma und 2 Amphistoma; hier erhalten die von Jördens (vergl. folgende Nr.) als Fasciola Buchholzii beschriebenen kleinen Distomeen aus der Gallenblase der Schafe den Namen Fasciola Za»eeo- ' Jafa n. sp. 320 Plathelminthes : I. Trematodes. 97. Jördens , J. H. Entomologie und Helminthologie des menschlichen Körpers etc. Hof 1801. 4^'. Mit 22 Taf. Pag. 64. Taf. VIT. Fig. 13, 14. Fasciola Buchholzii (cf. Riidolphi Nr. 96). 98. Froelieli, J. AI. Beiträge zur Naturgeschichte der Ein- geweidewürmer (Naturforscher St. XXIX. Halle 1802. pag. 5 — 96. Taf. I. n.) Pag. 51. Festucaria strigis und F. otidis; Fasciola liepatica im Hirsch, F. appeudiculata (^Taf IL Fig. 8, 9), revoluta (Taf. 11 Fig. 6, 7), crenata (Taf. n. Fig. 10, 11) und fariouis (Taf. II. Fig. 4, 5.) 99. Seliraiili, F. v. Paula-: Fauna boica, durchgedachte Ge- schichte der in Baiern einheimischen und zahmen Thiere Landsh. 1803. Bd. m. Thl. 2. pag. 177—248. Festucaria, Distoiua. 100. Zeder, J. O. H. Anleitung zur Naturgeschichte der Ein- geweidewürmer. Bamb. 1803. 4 Taf. Pag. 17(J. Allgemeines über Trematoden; Angaben über die Function der Muskeln der Saugnäpfe, Geschlechtsorgane etc. Vier Gattungen: Monostoma, Distoma, Amphistoma und Polystoma mit Beschreibung der Arten. 101. Braun, J. F. Pli. Systematische Beschreibung einiger Egel arten. Berlin 1805. 4". (> kol. Taf. Beschreibt (pag. 49. Taf. V. Fig. 5 — 8) als Hirudo tuba, deren zwei seitliche „Darmenden" er kennt, das schon früheren Autoren bekannte Amph. sub- clavatum Eud. 102. Nitzseh, Cli. L. Seltsame Lebens- und Todesart eines bis- her unbekannten Wasserthierchens (Georgia 1807. No. 33 — 3G). Erste Beobachtung über die Einkapselung einer Cercarie. 103. Moiitagu, Gr. Account of a species of Fasciola, which infests the trachea of poultry (Mem. of the Wernerian nat. bist. Society. Vol. I. for 1808/10 Edinburgh. 1810. pag. 194-199. Tab. Vn.) Pag. 194. — ist ein Nematode (Syngamus trachealis). Dritte Periode von 1808 — 1842. (K. A. Rudolphi — J. J. S. Steenstrup.) Den grössten Einfluss auf die Kenntniss der Trematoden, sowie der Helminthen überhaupt, übten die beiden grossen Werke von Rudolphi; w^enn letzterer schliesslich die Zeder 'sehe Eintheilung der Helminthen und der Trematoden annahm, demgemäss die Periode richtiger von Zeder zu datiren wäre, so hat doch eben gerade Rudolphi 's klare Schreibweise und die Zahl der von ihm aufgestellten und mit Diagnosen versehenen Arten einen derartigen Einfluss geübt, dass alle späteren Schrift- steller die Rudolphi'schen Benennungen selbst in solchen Fällen ge- brauchen, wo die betreffende Art schon vor Rudolphi hinreichend sicher und wiedererkennbar aufgestellt war. Neben Rudolphi, welcher be- sonders die Distomeen studirte, beschäftigten sich Andre theils mit ecto- Geschichte und Litteratur : 1808—1842. 321 parasitischen Treraatoden, theils mit wundei-baren endopaiasitiscben (v. Baer, v. Nordmaun, Nitzscb, Cuvier, Diesiug, Carus etc.), so dass die Zahl der bekannten Formen eine immer grössere wird. Auch die anatomischen Kenntnisse mehrten sich recht erheblich durch die Untersuchungen von Ramdohr, Bojanus, Lau r er, Mehlis, Nitzsch, Creplin, v. Siebold, Miescher u. A.; als besonders fördernd sind die Arbeiten von Laurer, Mehlis und Siebold zu nennen, welche die Organisation der behandelten Trematoden, so weit es die damaligen Hilfsmittel gestatteten, klar stellten, abgesehen von gewissen irrthüm- lichen Anschauungen, die erst in späterer Zeit verificirt wurden. Das Microscop lässt den Bau der Eier und die Samenfäden ent^ decken, und damit richtige Anschauungen über die Foitpflanzungsver- hältnisse gewinnen; Embryonen von Trematoden wurden mehrfach be- obachtet. Die schon einigen Schriftstellern der vorigen Periode bekannten Cercarien studirte besonders Nitzsch, aber obgleich er erkannte, dass ihr Vorderkörper einem Distomum glich, konnte er ihnen doch nicht die richtige Stelle anweisen; Ehrenberg trennte sie von den Infusorien. Erst Bojanus's Entdeckung, dass sie selbst in parasitischen Körpern ent- stehen, führte wenigstens einige Autoren zu richtigeren Anschauungen, die allerdings erst mit Steenstrup durchbrachen. 104. Kudolplii, C. A. Entozoorum sive vermium intestinalium historia naturalis. Vol. I. Amstelod. 1808. G Tab. Vol. II. 1809. 12 Tab. Erster Band: Litteratur, Physiologia entozoologica, zweiter: Systematik, Nacli- träge und Verzeichnisse enthaltend. Die anatomischen Angaben sind düiitig; Muskeln und Nerven werden hei Trematoden zwar vermuthet, docli nicht er- kannt; die pori suctorii, deren Zahl und Stellung genau angegeben wird, be- stehen aus Eings- und Längsfasern. Vom vorderen Perus entspringen ein oder mehrere Gefüsse; bei Dist. hepaticum verästelt sich das eine nach kiu'zem Verlauf sehr stark und kann vom Perus anticus aus leicht injicirt werden (in "Wirklichkeit die Excretionsorgane) , bei anderen Arten theilt sich das eine Gefäss bald m zwei seitüche. Ein Anus kann nicht vorhanden sein, da sonst die Injectionsmasse nicht im Darm bliebe; der Perus anticus ist Mund und Anus. Die Trematoden scheinen alle Zwitter zu sein; R. kennt den vorstreckbaren Cirrus (spiciüum genannt), dessen receptaciüum, hält den Perus subventralis für die weibliche GescWechtsöffnung , die bei Amphistomum am Hinterende Hegt; die Klammerhaken von Polystonia integerrimum werden für den Cirnis gehalten. Amph. subclav. ist vivipar, alle anderen Trema- toden legen Eier. Viel wichtiger und einflussreicher ist die Systematik; R. nimmt liier nicht nur Zeder's Eintheilung der Helmintlien an, als deren '3. Ordnung die Trematoda erscheinen, sondern auch drei Gattungen; sie werden eingetheüt in: Genus Monostoma Zed. a. Hypostomata mit: caryophyllinum Zed., gracile und cochleari forme; h. Monostomata mit: creimlatum, attenuatum, ocreatum Zed., verru- cosum Z., elliptieum, mutabile Z. , prismaticum Z., ventricosum, trigonocephalmn , sulcaium, macrostovmm und pileatum. B von II, Klassen des Thiev-Eeiclis IV. 1. 21 322 Plathebiiinthes : I, Trematodes. Genus Ami^liistoma R. a. capite discreto: macrocepJialwn , microstomum, striatwn, cornuium, erraticum irnd sphaernla. h. capite contimio: cornu Goez., suLclavatiun Goeze, conicum Zed. Genus Di Stoma Eetz. A. Inermia. a. plana vel depressa. a. poro veutralis majore : hepaticum L., ovatuniE, cuneatum, hians, aicumerinum, incistmi, transversale R., atomonE., polymoi-phrnnE., globipoiaim E., cygnoides Zed., seriale, Simplex, divergens, longi- caiicla. ß. poro antico majore: delicatiüum , maculosimi E. , elegans E., cirratrmi E. , nanum E., iircoluium, crassicolle, tereticolle E. und heterostoimmi. y. poris aequaübus: caudale, soleaeforme , pusillum Braim, macro- stomum E., mesostomum E. , microstomum , hyalimim und jlexu- osiim. b. teretiuscula vel teretia. a. poro ventrali majore: clavatum, cylindi'aceimi Zed., granuhm, inßexum, varicum Müll., ocreatum E., gibbosum E., excavatum E. rmd appendiculatum E. ß. poro antico majore: areolatum. y. poris aefjualibus: alatum Goeze, crenatum E., scabrum Müll., crassiusculum tmd punctum, Zed. B. Armata. a. nodulosa seu papulosa: nodtdosum Fi-öl., laiu-eatam Zed., lineare Eu.d. b. ecbinata (Ecbinostoma) : ti-igonocepbalmn E , ecMnatum Zed., imcinatimi Z., militare E., ciuctum E., apiculatum E., denticulatum E., spinulosum , ferox E. und lima. Genus Polystoma Zed. mit 6 Arten, von denen integerrimum Fröl. sieb er, die Ti'eutler' sehen Arten iinsieher, die übrigen Pentastomen sind. 105. Tilesius, W. Cr. Piscium kamtschaticarum Terpak et Waclinja descriptiones et icones (Mem. de l'Acad Imper. St. Petersb. Tom. II. 1810. pag. 335-375. 6 Tab.). Pag. 363, 374. ein Distomum in Gadus Wachnja (Tab. XIX. Fig. 8—10). 106. Risso, A. Ichthyologie de Nice, ou histoire naturelle des poissons du departement des Alpes maritimes. Paris 1810 avec 11 pl. Pag. 3S, Pasciola squali grisei = Bist, veliporum Crepl. 107. Alirens, A. Abhandlung über Würmer, welche in einer Erdschnecke entdeckt worden sind (der Ges. naturf. Frde. z. Berlin Magaz. neuest. Entd. y. d. ges. Naturk. IV. Bd. 1810. XXXVII. pag. 292— 296 mit 1 Tafel; Nachwort von K. A. Ramdohr). Erste Mittheilung über das Carus'sche Leucochloridiimi , im Herbst 1810 in Helix (Succinea) putris L. in Halle beobachtet; Eamdohr constatirt, dass diese bunten und in den Fühlern sitzenden "^Mirmer voU Eier sind. 108. Bosc, L. A. 0. Sur deux nouveaux genres de vers (Nouv. Bull, de la soc. philom. Paris 1811. No. 51). Pag. 384. als Capsala [u. gen) McDÜnieri Ta. s^. das spätere Eudolphi'sche Tristoma maculahim von Diodon angeführt. Geschichte iind Litteratur: 1 SOS— 1842. 323 109. Delaroelie, F.: Sur deux aniraaux vivants sur les branchies des poissons (Nouv. Bull, des scienc. de la soc. philom. Paris 1811. No. 44. pag. 270 — 273). Pag. 271. PI. n. Flg. 3. Em Polystoma von den Kiemen von Scomher thyunus (= P. duplicatum Rud.). 110. Ramdolir, K. A. Anatomische Bemerkungen über den Egel der Schafe (der Ges. naturf. Frde. z. Berlin Magazin neuest. Entdeckungen. VI. Bd. 1814. pag. 128 — 131. Taf. III). Vordere Oeffmmg Mund, liinterc (i. o. Banchsaugnapf) weibliches Glied, zwischen beiden die männliche Rutlie; Fleischfasern in der Gegend der beiden Geschlechtstheile. Darm bei den grossen Thieren (i. e. Dist. hepaticum) aus zwei Hauptstämmeu mit verästelten, aber nicht anastomosirenden Seiten- zweigen bestehend, bei den kleinen Thieren (D. lauceolatum) nu]' zwei Röhren. Athmungsorgane fehlen; Gehirn au der Basis der Mundröhre gelegen; die Geschlechtsorgaue sind falsch beobachtet. 111. RudolpM, K. A. Erster Nachtrag zu meiner Natur- geschichte der Eingeweidewürmer (ibidem pag. 83 — ^113). Pag. 99. Ti-ematoden; die von anderen beschriebenen Arten werden dem System eingefügt mid folgende neue beschrieben: Amph. suhtrtquetrum vom Biber, D. attenuatum = longicolle Abildg. , D. complancUum aus Aixlea cinerea D. globulus in Anas fuligula, D. tondosum aus Silurus glanis, D. papülatum = Fase, appendiculata Fröl. 112. Olioii, L. Lehrbuch der Naturgeschichte. Leipzig 1815. 8^. 3. Th. Zoologie. 1. Abth. pag. 182, 370. Phylline n. gen. {Diodontis n. sp). 113. Lamarek, J. B. P. Histoire naturelle des aniinaux sans vertcbres. Paris 1815/22. Tom. I. pag. 444. Von der Müller'schen Gattung Cercaria werden die doppel- schwänzigen Arten zu Furcocerca n. gen. gestellt. Entobdella n. gen. für Hirudo hippoglossi Müll. 114. Nitzscli, Ch. L. Beitrag zur Infusorienkunde oder Natur- beschreibung der Zerkarien und Bazillarien (Neue Schrift. d. nat. Ges. Halle. III. 1. 1816. Mit 6 Taf. — auch sep. Halle 1817). Der Name Cercaria soll auf jene Thiere beschränkt werden, welche aus einem Distomum (Vorderkörper) imd einem Vibrio (Schwanz) bestehen; in dieser Verknüpfung der beiden Thi erformen, die sich gelegentlich lösen können, liegt das "Wesentliche der Cercaiien, deren Einkapselung N. beobachtet hat. Es werden beschrieben und abgebildet: C. ephemera, major (= lemna MüU.), minuta, inquieta MüU. und für c ata (Vibrio malleus MüU.). Ferner betont N. , dass der Name Distoma in Distomum geändert werden muss und der Porus ventraüs, da er nach innen abgeschlossen ist, besser Aceta- bulum genannt wird; D. inerme.n. sp. aus der Ente. Referat über diese Arbeit in: Oken's Isis. 1818. pag. 727 — 729. 115. Otto, A, Ueber das Nervensystem der Eingeweide- würmer (der Ges. naturf. Frde. z. Berlin Magazin f. d. neuest. Entdeck, i. d. ges. Naturk. VII. Bd. 1816. pag. 223—233. 2 Taf.). Läugnet, dass das, wasRamdohr(Nr. 110) gesehen, ein Nervensystem sei; 0. hält bei Dist. hepaticum die longitudinalen Ausführungsgänge der Dotterstöcke, so wie die transversalen für Nerven, den Zusammenfluss der letzteren für ein medianes imd die Einmündung der ersteren in die letzteren für laterale Ganglien; der Dai'm wui-de mit Quecksilber injicirt. 21* 324 Platliolminthcs: T. Tvematodes. llß. Bojaiius, L. Description cl'un ver de la famille des vcrs ä sucoirs (Trematodes) trouve dans le gros intestius du Castor (Mem. Soc. Imp. des Natural, de Moseou Tom. V. 1817. pag. 270-277. 1 pl.). Distoma amjjliistotnoides ii. sp. = Aiiiphist. siibtrifjuetnim Eiid. Yersnch der Anatomie; riclitig erkannt werden der gabiige Dann . Theile des Geschleclits- apparates, sowie die Läugsmiiskeln der Haut. 117. Olfers, J. F. M. de: De vegetativis et animatis corporibus in corporibus animalium reperiundis. Berol. 1817. c, 1 Tab. Pag. 45. Fig. 15. Dist. foliumn. ■ap. (HarnUase des Hechtes) dessen Begattung beobachtet A^nu'de; pag. 110. D. embryo au der Leber von Perca vulgaris. 118. C'mier, d. Le regne an i mal distribue d'aprös son Orga- nisation, p 0 u r s e r V i r de b a s e ä 1' b i s t o i r e n a t u r e 1 1 e des a n i m a u X et d ' i n t r o d u c t i o n a 1' a u a t o m i e c o m p a r e e. Paris 1817. 8". Tom. IV. pag. 42. PI. XV. Fig. 10. Trtstowa n. gep. {coecineum n. sp.). 119. Oaede, H. M. Observationes quasdam de insectonim vermiumque structura. Diss. inaug. Kiliae 1817. 4*^. Pag. 1 0. Anatomie von D. hcpat. ; richtige Angaben über den Darm ; die Dotter- stöcke werden für Ovarien, deren Ausfühnmgsgänge für Üviducte erklärt; von männlichen Theilen kennt G. nur den Cirnis. 120. Bojaiius . . . Kurze Nachricht über die Zerkarien und ihren Fundort (Olien's Isis 1818. pag. 729—730. Taf. 9. Fig. A— F). Entdeckung der mit einem Saugloch und zwei gestielten Saugwarzeu versehenen „königsgelben Würmer" in Lymnaea stagnahs mid Hehx (Paludina) vi%äpara, in welchen die Cercarien vielleicht entstehen; Beobachtung der Geburt derselben, — welch wichtige Mittheilungen Oken mit den Worten begleitet: „man möchte nun wetten, dass diese Cercarien Embryonen von Distomen seyen, nur wollen die Aiigen wieder nicht passen". 121. Xitzseli, Ch. L. Artikel Amphistoma (Ersch und Gruber's: Allgemeine Encyclop. d. Wiss. u. Künste. 3 Th. Leipz. 1819. pag. 398 — 401). Trennt die Eudolphi'sche Gattimg Amphistoma in: 1. Amphistomum N. „kleine Saugwilrmer mit meist di-ehnindem oder etwas flachgedrücktem, nach vorn stets schmälerem, hinten breiterem, weicherem Körper, welche vorn ein kleines Maul, hinten aber eine mehr oder weniger ausgehölüte , veränderliche Sauggrube haben" — mit A. conicimi Zed., subclavatum Goeze. 2. Holostomum n. gen. Der Vorderleib hat eine mehr oder weniger aus- gehöhlte Bauchfläche mit Bauchwülsten, während der Hinterleib stets dreh- rund ist; Mund vorn dicht unter dem Vorderende des Vorderleibes. Die am Ende des Hinterleibes befindliche Oeffnung ist kein Saugnapf, sondern Geschlechtsöffuung. Die Holostomen befiaichten sich gegenseitig (Begattung bei H. repens beobachtet), indem sie sich mit der hinteren Oeffnung diu'ch eme Art Ruthe vereinigen, die auch sonst hinten sichtbar ist. Die Gattung zerfällt in 2 Gruppen; a. mit hinten meist abgerundetem, kürzerem Hinterleibe \md immer muschelförmigem Vorderleibe (H. alatum Goeze, excavatum Rud. und l)odomori)hum n. sp.). Geschiclitc luid Litteratur. ISÜS — 1S42. 325 1). Yordorleib sehr verkürzbar imcl diu'cli Vorstrecken des hintercu, uutercii Eaudes der Bauchtläche oft zu einer maulartigen Höhle zusammen- gezogen ; Hinterleib meist cylindrisch (H. vuriabile n. == Amph. macro- cephalum Rud. und H. serpens n. sj). — wie podomorijhum aus dem Seeadler). 122. Kudolphi , C. A. Entozoorum Synopsis. Berol. 1810. 8^ III Tab. Vermehrung der Arten bei Monostoma auf uü, Amphistoma auf 24, Distoma auf 177, Tristoma Cuv. auf 2 imd Polystoma auf 5 Arten; doch siud von Polystoma im älteren Sinne die echten Pentastomen zu der neuen Gattung Pentastoma A^ereinigt; als zweifelhafte Form: Fhoenicurus varius an Tlietis angeführt. Der anatomische Theil ist referirend, 123. IJremser . . . lieber lebende Würmer im lebenden Menschen. Wien 1810. 4". 4 kol. Taf. Pag. 72. Fasst ganz richtig bei Polystoma das Ende mit den 6 Saugnüpfen als das hintere auf; pag. 229. Taf. IV. Fig. 11 — 14. Distoma hepaticum (in Wirklichkeit I). lanceolatum) ; pag. 233. Taf. IV. Fig. 15—17. Polyst. piugui- cola Trcutl. 124. Leiiekart, F. S. Zoologische Bruchstücke 1 Stck. (Entozoen) Helmstädt 1820. 4". 2 Taf. Pag. 12. Bemerkungen über Trematoden, doch nichts Neues; ein Distoma n. sp. aus Anas ferüia erwähnt. 125. Bojaiius, L. Enthelminthica. (Isis 1821. IL png. 162 — IHO. Taf. 2. 3.). Pag. 164. Zieht den Namen D. amphistomoides zu Gunsten der Rudolphi'schen Benennung Ami)hist. subtri([uetrum zurück und stellt die Art anatomisch dar; Haut aus längs- und schiefgekreuzten Fasern bestehend; Darm mit 2 blüid endigenden Schläuchen — ohne After. Darstellung des Nerven- systems mit Commissui' der Seitennerven; die Hoden werden büschelföi'imge Körper genannt; ebenso erfährt Dist. hepaticum imd dessen Junge (D. lanceo- latum) Berücksichtigmig, die den verästelten und leicht zu injicirenden Darm und Theile des Geschlechtsapparates betrifft. 126. Nachtrag zu Distoma hepaticum (ibidem pag. 305 — 307. Taf. IV. Fig. a. b.). Betrifft das „Mittelgefäss" und dessen Verzweigungen, die injich't wui'den. 127. Fischer, C. Brevis entozoorum s. vermium intestinalium expositio et methodus eosdem investigandi et cous er- vaudi. Viennae 1822. 8^ c. 1 Tab. Sich ganz an Rudolphi anschliessend. 128. Knlil, H. und J. C. van Ilasselt: Schreiben an Prof. Swindereu in Groningen (Isis 1822. pag. 113— 115). Polystoma miclae n. sp. Nasenhöhle Monostoma rubrum n. sp. Oesophagus und Magen 1 . c^i i ■ -ri „ album n. sp. Magen | 129. Bory de St. Alnceiit, J. 15. P. Article Histrionelle (Diction. class. d'hist. nat. Tom. VIII. pag. 252. Paris 1822). Stellt die Gattung Histriunella flu' echte Cercarien auf (syn. Cercaria Nitzsch). 326 Plathelmintlies : I. Ti-ematodes. 130. Westruiul), A. H. L. Beitrag zur näheren Kenntniss des Genus der Amphistomen (Isis 1823. pag. 390 — 398. Abb.). Besclireibung aller bis dahin bekannten (24) Arten auf Grund des Materiales der "Wiener Sammlung und Hinzufügung einer neuen Ai't (A. tenuicolle) aus Jalco rufus. 131. Otto, A. W. Beschreibung einiger neuen Mollusken und Zoophyten (Nov. act. Acad. Caes. Leop.-Car. Tom. XI. P. 2. Bonn. 1823. pag. 224 — 314. 5 col. Taf.). Pag. 294. Taf. 41. Fig. 1. Vertumnus thetklicola n. gen. n. sp. Trematodum, an Thetis fimbria = Plioenicurus vanu.s Rud. Pag. 300. Kg. 2. Cyclocotyla bellones n. gen. n. sp. auf der Haut A-on Belone. 132. Jiirine, L. Note sur Ja douve ä long cou (Mem. de la soc. de phys. et d'histoire nat. de Geneve Tom. IL 1. pag. 145 — 154. Aunal. des sc. nat. Tom. II. Paris 1824. pag. 489—497. 1 pl. und Isis 1830. pag. 784 — 785). Fasciola lucii bescbiieben und abgebildet. 133. Bremser, J. Gr. Icones helminthum systema Rudolphii entozoologicum illustrantes. Vienna 1824. 18 col. Taf. fol. Taf. 8, 9, 10. geben z. Th. ausgezeichnete Abbildungen von Trematoden. 134. Crepliii, Fr. Chr. H. Observation es de entozois. P. I. Gryphisw. 1825. 8^ c. I Tab. Pag. 35—59. Obsen^ de Trematodis; Amphistoma variegatum n. sp. Fig. 4 bis 6 aus Larus marinus; A. platycephalum n. aus Colymbus rufogularis ; Distoma concavum n. Fig. 7. do. , D. lingua n. aus Larus marinus, D. oxyurum n. aus Anas maiila, D. glohocaudatum n. aus Corvus comix, D. Conus n. aus Felis catus dorn, und Cards vulpes, D. arenula n. aus Fuhca atra, D. reflexmn n. aus Cyclopterus lumpus; D. embiyo 01£ = D. longi- colle Crepl. ; ferner Angaben über Amphist. luiügerum Rud. und D. pusUlum Zed. Er nennt den Mundsaugnapf Porus anticus, den Bauchsaugnapf P. venti-alis clausus, den Uterus Ovarium, die Hoden Organa elliptica; den Pharynx (bei D. concavum) bezeichnet er als Porus genitalis; die Darmschenkel sind ihm bekannt. Pag. 62. wird der Ciims der Ti'ematoden für- ein weibliches Organ erMärt. 135. Melilis, E. Observationes anatomicae de Distomate hepatico et lanceolato. Götting. 1825. fol. c. I Tab. col. (Ref. von Westrumb in: Isis 1826. pag. 627). Ausgezeichnete Darstellimg der Anatomie und Unterscheidung der — trotz Rudolphi — noch immer miteinander verwechselten, beiden Arten, M. ent- deckt die Längs- und Ringsmuskeln der Haut, bestätigt das Ge- schlossensein des Acetabulum subveuti-ale (cf. Nitzsch), während das Ac. terminale iui Grunde dm'chbohi-t ist und den Eingang in den Darm dar- stellt; der letztere mit seinen Verzweigungen wird von dem Netzwerk mehr- obei-flächüch gelegener Gefässe, die mit einem medianen Hauptstamm zusammenhängen und liüiten ausmünden, zwar luiterschieden , aber eine Commimication für möglich gehalten. Die Hirn gang lien mit den Anfängen der Seitennei-ven wurden erkannt. Stark gewundene Hodenschläuohe nehmen den mittleren Theil des Köi-pers ein und entsenden 2 Kanäle, welche in eine Yesicula seminalis eintreten , die ihi'erseits mit dem in einem muscu^- lösen Receptaciüum liegenden Penis in Verbindimg steht. Die Ovarien Geschichte imd Litteratur. 1 SOS — 1842. 327 (Dotterstöcke — der Keimstock ist zwar gezeichnet in Fig. S, aber als ein Theil des Hodens angesehen) nehmen die Seitentheile ein, ihre Ausführungs- gänge führen nach der Mittellinie zu einem Corpusculum ovatum, von welchem der einfache, schlauchförmige und sich windende Uterus seinen Ursprung nimmt: er endet im Porus femineus externus neben dem Cirrus. Ent- sprechende Angaben werden auch über D. lanceolatum gemacht. 136. Nitzscli . .. Artikel Caps ala (Ersch u. Gmber's Allg. Encycl. d. Wiss. XV Tbl. 1826. paff. 150 — 151). Die Bosc'sche Gattung ist besser Tristomum zu nennen; Beschi'eibung von Tr. elongatum n. sp. von den Kiemen des Stör. 137. Kisso, A. Histoire naturelle des principales produetions de l'Europe meridionale et principalement de Celles des enviions de Nice et des Alpes maritimes. 5 vols. Paris 1826. Vol. V. pag. 262. Distoma scimna n. sp. aus Echinorhinus spinosus (= D. in- signe Dies.). Tristomum cephala n. sp. 138. Xardo, D, lieber den After der Distomen (Zeitseh. f. org. Phys. Hrsg. v. Heusiuger. Bd. I. Eisenach 1827. pag. 68 — 69). Am hinteren Ende des Distomum ^«^«s (n.) aus Proctostegus proctostegus eine Oeffnung, die als After gedeutet wii'd. 139. Nltzscli, eil. L. Artikel Cercaria (Ersch u. Gruber's Allg. Encycl. d. Wiss. u. Künste. XVI. Theil. Leipz. 1827. pag. 66 — 69). Hält an seiner Anschauung über die Gattung Cercaria fest, giebt jedoch die Möglichkeit zu, dass dieselbe Parasit in Schnecken ist. 140. Baer, K. E. yoii: Beiträge zur Kenntniss der niederen Thiere (Nov. act. Acad. Caes. Leop. -Carol. Tom. XIII. P. II. Bonnae 1827. pag. 524—762. 6 Taf.). Pag. 527. Taf. XXVIII. Aspidogaster conchicola u. g. n. sp. aus Najaden; „ore et ano oppositis, lamina clathrata sub ventre". Die gegitterte Bauch- platte wird dem Acetabulum ventrale andrer Trematoden gleich gesetzt; Darm besteht aus Mund, „Schlundkopf', „Speiseröhi-e", sackförmigem Magen, der bhiid zu enden scheint; eine hintere Oeffnung wird als Anus imd ein Kanal, der zu dieser führt, als Mastdarm gedeutet, von dem es fragUch bleibt, ob er wie bei Distomen dui'ch ein Gefässnetz mit dem Magen in Ver- bindung steht. Geschlechtsorgane wurden nur ungenügend erkannt. Pag. 558. Taf. XXIX. Fig. 1 — 15. Als Distoma dupliccdum n sp. wird eine in Anodonten ziu' Entwicklung kommende Cercarie beschrieben. Pag. 570. Taf. XXX. JBxicephalus polymorplms n. gen. n. sp. aus Anodouta und Unio; die Verwandtschaft mit Trematoden erkannt. Pag. 605. Taf. XXIX. Fig. 20—27. Taf. XXXI. Ueber Zerkarien, ihren Wohn- sitz und ihi-e Bildimgsgeschichte ; hält die Cercarien für Parasiten der Schnecken die jedoch nicht fi-ei erzeugt werden, sondern aus Keimkörnem in verschieden gestalteten mit Darm versehenen „Keimstöcken" als „heterogene Brut" entstehen; 6 Formen wuixlen in Limnaeus stagualis und Paludiua vivipara, anch-e in P. impura, Planorbis corneus, Ancylus lacustris (letztere als Distomen bezeichnet) beobachtet. Pag. 660. Taf. XXXTT. Fig. 1—6. Nitzscliia elegans n. gen. n, sp. von den Kiemen des Störs (= Tristoma elongatum Mtzsch No. Iü6). Pag. 679. Taf. XXXII. Fig. 7 — 9. „Beitrag zur Kenntniss des Polystoma integerrimum"; B. orientii't das Thier wie Bremser, betrachtet die hintere Haftscheibe als einen gi-ossen Saugnapf, in dem sich 6 andere secundär ent- 328 Platlielininüies : I. Ti'ematodes. wickelt liabon; bei einer solchen Form, die nach aussen, etwa auf die Kiemen eines Fisches versetzt wiu-de, musste die Haftscheibe noch stärker sich ausbilden und das Thier ähnlich Cyclocotj-le Otto werden! 141. Leuekart, F. S. Versuch einer Daturgemässen EintlieiluDg der Helminthen nebst dem Entwürfe einer Verwandschafts- und Stufenfolge der Thiere überhaupt. Heidelb. 1827. 8". Pag. 24. Myzostoma n. gen. Ti'ematodum (vergl. No. 262 Frey und Leuckart.) 142. Sclmialz, Ed. De entozoorum systemate nervoso Diss. in. Lipsiae 1827. 8«. (Isis 1827. pag. 965.) Bestätigt und erweitert die Ramdohr'schen Angaben über das Nervensystem von D. hepaticum. 143. Jacobson. L. L. Beskrivelse af tvende i Dammuslingen op dagede indvoldsorme (Kgl. dauske selsk. uaturv. Afhandl. D. III. Kjobenh. 1828. pag. 298—302. Taf.). Ein Distonuun und Bucephalus aus Süsswasseruajaden. 144. Baer, K. E. y. Noch ein Wort über den After der Disto- men (Zeitschr. f. org. Phys. Hrsg. v. Heusinger. IL Bd. 1828. pag. 197 — 198). Mit Bezug auf Nardo No. (138); der Perus posticus ist ein After; das Gefässsystem ist mit dem Verdauungsapparat verbunden. 145. Loiiclvart, F. S. Brevis animalium quorundam maxima ex parte marinorum descriptio. Heidelb. 1828. 4^'. c. I Tab. Pag. IS. Fig. 7. Octohothrium lanceolatum N. gen. n. s\). (= Mazocraes Hermann No 56) an den Kiemen von Alosa vulgaris. 146. Blaiiirille: in Dictionnaire des sciences naturelles. Tom. 57. Paris 1828. pag. 570. pl. XXVII. Fig. 1. Hexacotyle n. gen. für Polystoma Thynni, Delai'oche und P. ocellatum Rud. ; oiicntirt das Thier richtig — der die Saugnäpfe tragende Theil ist der hmtere. 147. Lidtli de Jeiide, Th. 0. ran. Recueil de figure des vers in- testinaux; ouvrage prcsentant une distribution methodique des ces animaux, les caracteres generaux et particuliers de leurs familles et de leurs genres, suivant le Systeme de Rudolpbi et la description de quelques especes les plus remarquables. Leide 1829. 11 pl.-fol. 148. Kulm, J. Description d'un nouveau genre de l'ordre des douves et de deux especes de Strongles. (Meni. d. Mus. d'hist. uat. T. XVIII. Paris 1829. pag. 357-368. 1 pl. und Frorieps Notiz. Bd. 27. 183o. pag. 26). Octostoma n. gen. mit scomhri, alosae und meiiangi u. n. sp.; ectoparas. Trematodon von den Kiemen von Fischen ; ist Octohothrium Leuck. s. sul). Nr. 145. Polystomum cqjpendiciilutum n. Kiemen von Squalus catulus. 149. Ciivier, (j. Memoire sur un ver parasite d'un nouveau genre. (Ann. des scienc. nat. T. XVIII. 1829. pag. 147-156. Abb.) Hectoeotyliis octopodis. 150. Crepliii, Fr. Clir. H. Novae observationes de entozois Berol. 1829. 8<'. c. II Tab. Pag. 4!J — 7s. Obs. de lYematodi.^ ; betreffen Monostomum microstumum u. a\). von Fulica atra, Holostomum spatlmla n. sp. aus Falco buteo, Distomum hrevicolle n. aus Haematopus osü-alegus, D. äimidiatum u. aus Acipenser stmio, Gcsuhidite uud Littcratur. ISüS — 1>)42. 329 1). Ic^Aosomum n. aus Tringa variabilis imd Notizen über 7 bereits bekamite Distomen; m auatomischer Hinsicht wenig Neues — die Mehlis'schen An- schauimgen werden acceptii-t; der hintere Perus ist kein After, sondern Mündimg des Gefässsystems ; von Interesse ist das Capitel über die Hinfälligkeit der Stacheln bei Dist. hispidum Abild. 151. Creplin, Fr. Chr. H. Filariae et Monostomi spcciem novam in Balaena rostrata repertam describit. (Nov. Act. Acad. Leop. Carol. T. XIV. P. 2. Bonn. 1829. pag. 871-882. c. I Tab). Pag S7S. Monostomiim pUcahim n. Taf. LH. Fig. 9—11. 152. Cliiajo, St. delle. Memorie sulla storia e uotoniia degli animali senza vertebre del regno di Napoli. 1823/29. 4". Taf. XCn. Fig. 2. Poly Stoma Luliginis von Loligo vulgaris. 153. Eyseiiliardt, C. Gr. Einiges über Eingeweidewürmer (Verb. d. Ges. natiiif. Erde. z. Berlin I. 1829. pag. 144 — 152). B ifitomum pachi/sovia n. aus Mugil am'atus, furcatum Brems, im Magen von Mullus sm'muletus, D. megastnmum Eud. im Magen A'on Siiualus mustelus, D. varmm n. für D. candi[)ormn -f appcndiculatum + rufoviride -{- grandiporum Eud., beobachtet die weibhche Geschlechtsöffnung als einfachen Porus neben dem Cirrus. 154. LaiirtT, J. Fr. Disquisitiones anatomicae de Amphistomo conico. Diss. in. Gryphiae 1830. 4^ c. I Tab. Sehr gute textliche, wie bildliche Darstellung; Haut besteht aus Epidermis, Kings-, Längs-, und sich kreuzenden Muskelfasern ; am Darm werden uuter- schieden Phaiyux, Oesophagus mid die mit Rings- und Längsmuskeln ver- sehenen, blind encUgenden Cmra tubi alimentarii; die Excretionsorgane (Gefässsystem) beginnen mit kleinen, rundlichen Bläschen, sammeln sich in 2 Seitenstämmen luid miüiden mittelst eines Dorsalporus und Blase aus; sie werden als eine Art Chylusgefässsystem betrachtet. Das Nervensystem ist gut dargestellt, ebenso che Geschlechsorgane: 2 Testes, 2 A''asa efferentia, 1 gewundene Yesicula seminalis, 1 Prostata, 1 Cirrus, in welchen der Oviduct (Uterus) einmündet; L betrachtet die Dotterstöcke als Ovarien, deren Aus- fühi'imgsgänge (Tubae Fallopianae) in einen Nodulus (^Schalendrüse) führen; mit diesem hängt ein vom Rücken kommender Kanal imd ein Receiitaculum globosum (Keimstock) zusammen imd aus ihm entspringt der Uterus intesti- formis s. Oviductus. 155. Mdilis, E. Anzeige von Creplin's Novae Observationen de entozois (Isis 1831. pag. 68— 99, 166 — 199. Mit Abb). Pag. 171. Monostomum microstomum Cre[)l. = M. mutabüe Zed. , welches ausführlich beschrieben wird; Mon. flavum n. sp. aus verschiedenen Enten; Darmanastomose bestätigt; After nicht vorhanden ; die E i e r besitzen einen Deckel ebenso wie die von Dist. macriu'um und hians, der sich öffnet; aus der Oeffnuug sah M. den Embryo von Mon. flavum und D. hiaus heraus- schlüpfeu. Bemerkungen über Holost omuni spathida Crepl. aus mehreren Falkenarten imd die Oreplin'scheu Distomenarten. Pag. 17!J. „Ueber den sogenannten After imd die Hautgefässe der Distomen" mit zahh'cichen , richtigen Beobachtungen über die Anordniuig der Gefässe. pag. 187. D. cliilostomum n. sp. aus Fledermäusen. pag. 190. Wimpern an den Jungen von D. hians. 330 Plathelminthes : I. Trematodes. 156. Scliinalz, Ed. XIX Tabulae anatomiam entozoorum illu- strantes. Dresd. 1831. gr. 8«. Tab. "VT;. Fig. 1—6. Originalzeictmuigen Soemmeriug's , 7 — 9 Zeliner's über Monostoma faha u. Brems, aus Haiitcysten des Parns major; die übrigen Zeichnungen auf Taf. TL, VII imd "\TII sind Copien. 157. Ehreiilberg, C. 6f. Animalia evertebrata in: Hemprich et Ebrenberg, Symbolae pbysicae Berol. 1831 fol. ser. prima. I Entozoa. Histrionella n. gen. für Cercaria ephemera Nitzsch, deren "Wassergefässe für 0^dducte gehalten werden. 158. Nordmaim, A. y. Mikrographische Beiträge zur Natur- geschichte der wirbellosen Thiere. Erstes Heft. Berlin 1832. 4^ Mit 10 Taf. Pag. 29. Dijilostomum n. gen. sich in verschiedenen Puncten an Holostomum, in anderen an Cercaria anschhessend ; er kennt 58 Arten, die in 2 Gruppen zerfallen imd schüdert als Vei-treter der ersten Dipl. volrens n. sp. aus dem Glaskörper verschiedener Fische, der zweiten Gruppe Dipl. clavatum n. sp. aus dem Glaskörper verschiedener Barscharten. Pag. 49. Holostomum cuUcola n. sp. in der Haut verschiedener Cyprinus- Arten. Pag 52. Holostomum brevicaiidatum n. sp. im Glaskörper des Bai'sches. „ 53. „ annuligenim n. sp. in Hydatiden im Glaskörper des Fluss- , barsches. Pag. 55. Monostomum praemorsum n. sp. Gaumen vom Brachsen. „ 56. Diplozoon paradoxum n. gen. n. sp. auf den Kiemen des Brachsen — treffliche Beschi-eibung imd Abbildung. Pag. 77. Octobothrium lanceolatum Leiick., scombri Kuhn, ? merlangi Kuhn. „ 80. Polystomum appendiculatum Kuhn. „ 82. Distomum rosaceiim n. im Gaumen von Gadus Iota; hat vielleicht eine Anastomose der beiden Dai'mscheukel. Pag. 88. Dist perlatum n. Darm von Cyprinus tinca; der Cirrus und Endtheil des Uterus, die beide bestachelt sind, werden als Hoden gedeutet und der Oviduct (Uterus) in den einen Hoden einmünden gelassen. Pag. 105. Gyrodactijlus n. gen. mit eleyans und auriciilatus n. n. sp. Zweites Heft. Pag. IX. ein Monostomum in der Linse des Menschen; pag. 139. werden die bewimperten und mit einem Auge versehenen Jungen von Dist. nodulosum geschildert. 151). Wagner, E. Beobachtungen über den Bau und die Ent- wicklung der Infusorien rnit besonderer Berücksichtigung von Ehrenberg's Arbeit (Isis 1832. pag. 343 — 398. Taf. IV). Pag. 393. G. Bau der Cercarien: Mmid, Schkmdkopf, kein gabhger Darm; zu beiden Seiten Eierstöcke, deren Mündungen (?) frühere Autoren für Augen angesehen haben; Bauchsaiignapf; Schwanz mit Längsfasern. IGO. Nardo, (x. D. Distoma gigas und D. Raynerium (Isis 1833. pag. 523—524). Aus dem Darm von Proctostegus prototypus N. — niu- Speziesdiagnose. 161. Elirciil)crg-, Cli. Cr. Synonyma zu Müll er' s und Ehrenberg's Infusorien (ibid. pag. 241 — 255). Pga. 244. XI. Gen. Cercaria. Geschichte und Litteiatur. 1808 — 1842. 331 162. Heule, F. Gf. J. Ueber Diplostomum rhachiaeum, einen Eingeweidewurm der Wirbel höhle (Froriep's Notizen. 38 Bd. 1833. pag. 19 — 22. Taf. I. Fig. 18— 22). D. rhachiaeum n. sp. beim Frosch. 163. Oescheidt, A. Ueber die Entozoen des Auges (Froriep's Notizen. 39. Bd. 1833. pag. 52 — 55 und Ammon's Zeitschr. f. Ophtbalmol. 3 Th. 1833. pag. 405). Monost. lentis Nordm., D. lucipetum Br., D. ocuU hutnani n., annuügerum N. Holost. cuticola und brevicaudatum N. 164. Nordmaiiii, AI. de. Du Diplozoon paradox um (Ann. des scienc. nat. Tom. XXX. 1833. pag. 372-398. 1 pl.). Yergl sub. Nr. 15S. 165. Chiaje, St. delle. Compendio di Elmintografia umana. IIa ediz. Napoli 1833. con 16 Tav. Pag. 13, 116. Tab. 11. Fig. 13. Tetrastoma renale n. g. n. sp. in den Nieren einer Frau. 166. Wagener, B. Nachträgliche Bemerkungen über Cercaria- Histrionella Ehrb. (Isis 1834. pag. 131 — 132. Mit Abb.). Gabiige Theilung des Darmes, Stilet an der vorderen Saugscheibe. 167. Diesiug-, C. Tropisurus und Thysanosoma, zwei neue Gattungen von Binnen würmern (Medic. Jahrbuch, d. k. k. österr. Staates XXVI. N. F. VI Bd. 1834. pag. 105 u. Isis 1835. pag. 64). Thysanosoma n. gen. actinoicles n. sp. aus dem Coecum von Cervus dicho- tomus, zwischen Trematoden und Cestoden stehend — wird 1850 im Systema heLminthum I. pag. .501 als eine abgerissene Proglottis eines Cestoden erklärt. 168. 8iel)0ld, C. Tli. v. Helminthologische Beiträge (Arch. f. Naturgesch. I. Jahrg. 1835. I Bd. pag. 45 — 83. Taf. I). SchUdermig des Baues imd der Entwicklung von Monostoma mutabile Zed. mit zahlreichen Hinweisen auf andere Trematoden; Bestätigung der Ver- bindung der Darmschenkel. Das Foramen caudale fühi't immer in die Höhle eines Gefässes, das bald eine Blase, bald ein Kanal mit zuweilen zwei bhnden, hohlen Anhängen ist; bei einigen Arten verästelt sich der Kanal sehr stark — „cüeses Organ kann man für nichts anderes als ein Excretions- organ halten", neben dem allerdings bei den meisten Trematoden noch ein farbloses oder röthliches Gefässsystem (2 Hauptstämme an den Seiten des Halses) vorkommt und mit dem Excretionsorgan , aber nicht mit dem Darm zusammenzuhängen scheint. Schilderung der bewimperten, mit Augen ver- sehenen und bereits im Uterus ausschlüpfenden Jungen, in welchen stets ein „Binnenwurm" sitzt, der in Gestalt und Bewegungen ganz den Bojanus'schen königsgelbeu "Würmern gleicht. Angaben über die Entwicklung de]- Eier; die Eier fast aller Trematoden haben einen Deckel. 169. Cbiaje St. delle. Polystoma venarum (II progresso delle scienze vol. XI. 1835. pag. 76. Isis 1843. pag. 51. Osservaz. med. di Napoli 1834. Froriep's Nene Notiz. IV. 1837. pag. 245 — 246). Zweifelhafte Form, angebüch aus den Blutgefässen des Menschen. 332 Plathelmiuthes : I. Trematocles. 170. Jobiistou, O. Illustrations in british zooloi^y. 44UdoDella caligorum. (London' Magazin of nat. histoiy vol. VIII. London 1835. pag. 41)6—498 with Fig.). Udonella caligorum n. g. n. sp. auf Caligus von Hippoglossus \nilgaris. 171. Heule, J. Ueber die Gattung Branchiobdella und über die Deutung der inneren Geschlechtstheile bei den Anneliden und hermaphroditischen Schnecken (MüUer's Arch. f. Anat. u. Phys. 1835. pag. 574—608. 1 Taf.). Pag. 5!)7 Anm. eingekapselte Distomeu bei Planorbus luid Neplielis viügaris. 172. Owen, R. On the anatomy of Distoraa clavatum (Transact. zool. soc. Lond. Vol. I. 1835 pag. 381 — 384. pl. XLI. Auszug in Isis 1837. pag. 271 — 273 mit Abb.). Dist. clavatum Eud. = Pasc, venüicosa PaU. = Fasciola clavata Meuzies; D. ventiicosum Eud. eine besondere Art; die anatomischen Angaben wenig l)rauclibar. 173. Leiickart, F. S. Vortrag in: Versamml. deutscher Naturforscher und Aerzte in Bonn 1835. (Froriep's Notizen 46 Bd. 1835. pag. 88. Isis 1836. pag. 764. Diclihothrium n. gen. arniatum n. sp. äu den Kiemen von Acipenser rostratus; jederseits 3 Sauggraben, in jeder 2 Klappen mit starkem Haken ; vorn Mund- öffnuug mit Eüssel, dahinter 4 stark gekrümmte Haken ; Darm dichotomisch. 174. Diesiiig-, C. M. Aspidogaster limacoides, eine neue Art Binnenwurm (Isis 1834. pag. 1231 und Medic. Jahrb. d. österr. Kaiserstaates N. F. Bd. VII. Wien 1835. 8". pag. 420 — 430. I Taf.). Im Darm von Cypriaus dobula und idus; Geschleohtsöönmig hinten; Eierstock rosenkranzförmig; Vas deferens mit Samenblase; kein After. 175. Monographie der Gattungen Amphistoma und Diplodiscus (Annalen des Wiener Museums der Naturgesch. LBd- Wien 1835. 4". pag. 235-260. Taf. XXII — XXIV). Anatomie von Amph. (jiganteum n., die im Ganzen wenig Neues bringt; von neuen Arten werden beschrieben: A. hiruäo aus Palamedea cornuta L., A. cylindrkum aus Cataphi'actes mmica Natt., A. ferrmn equinum de, A. megacotijle aus Silui'us palmito, A. lunatum aus Cer\ais dichotomus, A. üxycephalum aus Salmo und Siku'us — alle Arten aus Brasilien von Natterer gesammelt. Die neue Gattung Diplodiscus wird für- Amphi- stoma subclavatum (Goeze sp.) aus Ainuen u. A. uuguiculatus Eud. aus Triton gegründet, 176. Neue Gattungen von Binnen Würmern nebst einem Nachtrag zur Monographie der Amphistomen (ibidem. II Bd. Wien 1839. pag. 219 — 242. Taf. XIV — XVIII). Pag. 234. Aspidocotylus n. gen. mutabilis n. sp. aus dem Darm von Cata- phractus sp., bemerkenswerthe Form mit schildfönnigcm , zahkeiche Saug- näpfe tragendem Schwanzende Notocotylns n. gen. triserialis n. für Monostoma verrucosum Zed.; ferner von Amphistoma: cornu n. Darm Aon Doras n. sp., asper um n. Darm von Tapirus americanus, pyri/orme n. do., fabaccum n. Darm von Manatus exunguis, gründe n. Darm verschiedener Schildkröten und cmargimdum n. Darm von Callithrix uoctivaga Natt. — alle Arten bis auf Notoc. triser. in Brasilien von Nattercr gesammelt. Geschiehto und Litteratiiv: 180S— 1S42. 333 177. Eliroiiboi'g-, C. Gr. Ucber die thierische Organisation (Arcli. f. Naturg. 1. Jabrg. 1835. 2. Bd. pag. 123 — 130). Pag. 128 Anm. Die Bewegung dov Säfte in den Canülen der Distomcn wird durch „klappenartige, in oscillireuder Thätigkeit befindliche Falten bedingt". 178. Biirmcisier, H. Distomum globiporum llud. ausf übrlicli b es cb rieben (ibidem pag. 187 — 194. Taf. II). Eeich an Beobachtungsfelüeru (einfacher Darm, doppelter Uterus, 3 Hoden etc.). 179. Cariis, C (x. Beobacbtungen über einen merkwürdigen, schöngefärbten Eingeweidewurm, Leucocb lorid iiim p a r a d 0 X u m und dessen parasitische Erzeugung in einer L a n d s c b n e c k c , S u c c i n e a a m p h i b i a Drap., Helix putris L. (Nov. act. Acad. Caes. Leop.-Carol. T. XVIF. P. 1. Bonn. 1835. pag. 85 — 100. Taf. VII). Schilderung des sonderbaren, diirch ein Geflecht von Fiiden mit der Leber der Succinea zusammenhängenden Parasiten {Leucochloriäium ^pai'ftffoxton n. gen. n. sp.), in deren Innerem in eischalenähnlichen Bildungen eingeschlossene Distomen erkannt wiirden; Vergleich mit den königsgelben "Würmern von Bojanus und Bucophalus Baor. 180. Diesiiig-, C. M. Monographie d e r G a 1 1 n n g T r i s t o m a (ibidem Tom. XVIII. P. 1. Vratisl. 1830. pag. 1 — 16. Taf. I). Die anatomischen Angaben über Tristoma coccineum von geringem "Wertlie; beschrieben werden Tr. maculatum Rud., coccineum Cuv , elongatum Nitzsch = Nitzschia elegans v. Baer und Tr. tuhiponim n. sp. auf den Kiemen von Trigla hirundo. 181. Helminthologische Beiträge (ibidem pag. 307—318. Taf. XVII). Heteracantlms n. gen. peäatus n. für Axine belones Abbild, (siehe sub Nr. 84), H. sagiüatus n. sp. auf den Kiemen von Belone vulgaris; Tristoma papiUofmin n. sp. von den Kiemen des Xiphias gladius. 182. Tmlioif, L. Erbsen grosse, von einem Entozoou her- rührende Cysten unter der Haut des Haus Sperlings (Verh. d. Schweiz. Ges. f. d. ges. Wiss. 20. Vers. 1836. pag. 102). Anzeige des Fundes (Monostoma bijiigum Miesch. siehe Nr. 205). 183. King . . . On the propagation of rot in sheeps (The Vete- rinarian 1836). Die Eier von Distomum hepaticum werden mit dem Kothe entleert. 184. Sielbold, C. Th. v. Helminthologische Beiträge IL %nga- mus trachealis (Arch. f. Naturg. 2, Jahrg. 1836. 1. Bd. pag. 104 — 116). Pag. 10.5 Anm. Die Bewegung in den Gefässen der Trematoden, speziell des Diplozoon paradoxum rührt von Wimpern her, welche auf der inneren Gefässhaut stehen, vergl. Nr. 177. 185. Helminthologische Beiträge III. Berichtigung der von Burmeister (Nr. 178) gegebenen Beschreibung des Distomum globi- porum (ibid. pag. 217— 223. Taf. VI). Wichtige Arbeit, in welcher der die Keimbläschen liefernde „Keimstock" entdeckt und von den die „Dottermasse" bildenden Drüsen (Eierstöcke 334 Plathelmintlies : I. Ti-ematodes. genannt) ■unterscliieden wird; am Ausführuugsgang des Keimstockes eine Vesiciüa seminalis posterior (zum Unterschied von der Ves. sem. ant. am Cirrus), an deren Basis das „dritte Yas deferens" aus dem einen Hoden kommend, einmündet. 186. Siebold, C. Tli. v. Fernere Ben bachtiiugen über die Spermatozoen der wirbellosen T liiere (Miiller's Arch. f. Anat. Phys. Jahrg. 1836. pag. 232— 255. Taf. X). Kurze Darstellung der Geschleclitsorgane, bes. von Dist. nodulosum (Taf. X. Fig. 1), Lage des Genitalporus bei D. ovatum und cla^ägerum seitlich, bei D. caudale und holostomum hinten, und Schilderung der haarförmigen Spermatozoen von 4 Distomen; pag. 238 Anm. Mimmerung in zwei sehr kleinen Höhlen zu beiden Seiten des Halses bei D. globiponim luid nodulosum; Bedeutung des dritten Yas deferens für die innere Befrachtung. 187. LeMoncl, Ch. Quelques observations d' belminth ologie. (Ann. des sc. nat. 2 ser. Zol. Tom. VI. 1836. pag. 289 — 307. pl. XVI). Amphi Stoma rhopcdoides n. in Cysten unter dem Peritoneum \'on Mui'aena conger, in welchem ein Tetrarhyuchus schmarotzen soll. 188. Crepliii, Fr. Ch. H. Artikel Distoma (Erscb u. Gruber's All- gem. Encyel. d. Wiss. u. Künste. XXIX. 1837. pag. 309 - 329). Noch heut w'erthvolle Dai'stelhing; pag. 324. die Embryonen von Dist. globi- porum tragen Cilien; pag. 328. bewimperte Embryonen von Dist. hepaticum! 189. Sars . . . Lettre sur quelques especes d' animaux inver- tebres de la cote de Norvege (Ann. des scienc. nat. 2 ser. Zool. Tom. VII. 1837. pag. 247— 248). Hexacotyle n. sp. von den Kiemen von Lampris guttatus. 190. Elirenberg, Clir. O. In: Mitth. a. d. Verb. d. Ges. uaturf. Frde. Berlin. Zweites Jahr. 1837. Berlin 1838. pag. 15. Froriep's Neue Notizen I. 1837. No. 13. pag. 199. "Will bei Dist. globiporum die durch eine besondere Legeröhre stattfindende Ei- ablage gesehen haben ; Angaben über em wahrscheinhches Eespirationsorgan. 191.- Zusätze zur Erkenntniss grosser organischer Ausbildung in den kleinsten thieriscben Organismen (Phys. Abb. d. Kgl. Ak. d. Wiss. v. Jahre 1835. Berlin 1837. pag. 151 — 180). Pag. IfiT. Beschreibung von Distomum globiporum (Taf. I. Fig. T). 192. Diijardin, F. Sur l'embryon des Entozoaires et sur les mouvements de cet embryon dans 1' oeuf (Ann. d. scienc. nat. II ser. Zool. Tora. VIII. 1837. pag. 303-305. pl. IX). Bewimperte Embryonen von Distoma cygnoides. 193. Filippi, Ph. de in: Biblioteca italiana LXXXVII. 1827. 334, F. 1—5. 336 F. 6 — 7., 337 F. 8 — 14; 338 F. 15 — 18. (Cilat nach Moulinie). Beschreibt Diplodiscus Diesingii , Beclia gracilis (n. gen.), Dist. poly- morphum, D. vii'gula und Heterostomum ecMnatum. 194. Natliusivis, H. Helminthologische Beiträge (Arch. f. Naturg. III. Jahrg. 1837. 1. Bd.). Pag. 65. Dist. hians n. a. d. Schlünde des schwai'zen Storches erwähnt. Geschichte und Litteratur: 1808—1842. 335 195. Deloiieliamps, Eu. Extrait d'urie lettre a quelques points d' hei minthologie adressee aux redacteurs des Anuales. (Ann. des. sc. nat. 2 ser. Zool. Tom. VII 1837. pag. 249 — 250.) Erklärt das Amphistoma rhopaloides Leblond's (No. 187) für die innerste Membran einer Tetrarhynchnscyste, was Leblond (ibidem pag. 251 — 253) nicht zugiebt. 196. Siel)Ol(l, C. Tli. y. Bericht über die Leistungen im Ge- biete der Helminthologie (Arch. f. Naturg. III. Jahrg. 1837. 2. Bd. pag. 263). Drittes Vas deferens bei Aspidogaster conchicola, Dist. eehinatum, cirri- genim, laui-eatum , variegattim, Polyst. ocellatum und 2 Arten Monostoma; pag. 264. die Flimmerorgane in den Gefässen von Aspidogaster conchicola stellen sehr deutliche Längslappen dar, deren lange freie Eänder man wellen- förmig schwingen sieht, 197. Fernere Beobachtungen über die Spermatozoen der wirbellosen Thiere (Müller's Arch, f. Anat., Phys. Jahrg. 1837. pag. 360 — 439. Taf. XX). Pag. 388 Anm. Weisse verästelte Schläuche mit Cercai'ien auf der Leber von Cyclas rivicola imd Tellina baltica. 198. Zur Entwicklungsgeschichte der Helminthen (in K. F. Burdach: Die Physiologie als Erfahrungswissenschaft. 2, Aufl. 2. Bd. Leipz. 1837. pag. 183 — 213). Pag 1S6. Bau der Cercarien, Schilderung der „Keimschläuche" von Cercaria armata Sieb., C. echinata Rieb., C. ephemera; Nahi'ungsaufnahme der Schläuche letzterer Art; dieselben erzeugen mitimter neben Cercarien noch andre junge Keimschläuche; „Verpuppung" der Cercarien durch Aus - Schätzung eines Saftes. 199. Iiroyer, H. Om Snyltekrebsene, isoer med hensyn til den danske Fauna. III. (Naturhistorisk Tidsskrift 1 r. 1 Bd. KJoben- haven 1837. pag. 605-628. Tab. VI). Pag. 621 Anm. Hirudo resp. PhyUine sp. auf Caligus (= Udonella lohnst. = Amphibothrium Llit.). 200. Crepliii, F. C. H. Ueber Axine belones Abildg. (Froriep's Neue Notizen VII. Bd. 1838. pag. 83 — 90). Gegen Die sing, (Nr. 181) will den Namen Axine beibehalten wissen; Diesing's Heteracanthus pedatus und sagittatus sind Axine belones Ab., Bemerkungen über Gyrodactyhis. 201 . J ohiistoii , (t. Miscellanea zoologica (Ann. of nat. history or magaz. of Zool., Bot. and Geology yoI. I. London 1838. pag. 431— 437. pl. XV). Pag. 431. pl. XV. Fig. 1—3. PhyUine hippoglossi (Müll.) Oken. „ 434. „ XV. „ 4—6. Fasciola anguillae Lam. 202. Doyere . , . Observation s sur les distomes (L'Institut T. VI. 1838. pag. 398; Soc. philom. extr. proc.-verb. 1838. pag. 131 — 132). Beti-ifft das Poramen caudale. läugnet wechselseitige Befrachtung bei Ti-ematoden. 203. Ehreiiberg-, Chr. (x. Die Infusionsthierchen als voll- kommene Organismen. Leipz. 1838. Fol. mit Atlas. Pag. ***. schliesst die Cercarien von den Infusorien aus. 33(3 Plathelminthes: I. Trom.atodos. 204. Gramer, K. On tlic änatomy of the Lamellibrancbiate Conchifera (Transact. zool. soc. London, vol. II. 1838 (1841). pag. 87 — 102. Isis 1838. pag. 820 — 831). Sehr ungenügende Bescliveilning eines „besonderen Sclimarotzers" (Buceplialus polymorplms). 205. Mieschor, Fr. Beschreibung und Untersuchung des Monostoma bijugum, Basel 1838. 4". 1 col. Taf. (Akad. Einladungsscbrift von Prof. Dr. Fischer — • und mitunter unter diesem Namen citirt). Gute Darstellung dieser immer zu zweien in Hautcysten von FringiUiden lebenden Parasiten (= M. faba Brems.). 206. Crepliii, Fr. Ch. H. Monostomum faba Brems. (Arcb. f. Natur- gescb. 5. Jahrg. 1839. 1. Bd. pag. 1—8. 1 Taf.) Orientirt das Thier richtig (Schmalz hatte den Excretionsporus für den Mund angesehen). 207. Artikel Eingeweidewürmer (Ersch u. Gruber's Allg. Encycl. d. Wiss. u. Künste. 32 Tb. 1839. pag. 277 — 302). Pag. 285. Trematoda mit den Gattungen Mono stomxim, Aspidogaster, Amphistomum, Diplodiscus, Holostomum, Distomum, Diplo- stomiim, Tristomum, Pentastomum, Polystomum, Hecatocotylus, Axine, Octo1)othrium, Piplozoou, Diclibothrium, Myzostomum, Ancyroceplialiis n. gen. paradoxus n. sp. von *"cleu Kiemen von Perca lucioperca, Gryporhynchus, Bucephalus? imd Phoenicurus?. 208. Diiveriioy, (r. L. Ueber den Nahrungssaft, seine Be- hälterund Bewegung beisämmtlicben Thieren. (Froriep's N. Notizen. XV. Bd. 1840. No. 311. pag. 33—41). Pag. 41. Das Athmuugs- und Gefässsystem der fleischigen Eingeweidewürmer soll sich mit dem Nahrungsschlauch vermischen xmd seine Aeste nach der Körperoberfliiche senden, wo Läuterung und Lüftung des Nahrungssaftes vor sich geht. 209. Grrulbe, Ed. Actiuien, Echinodermen und Würmer des adriatischen Meeres. Königsb. 1840. 4^ 2 Taf. pag. 49. Ueber Tristoraa papillosum. Polysoms n. gen. Trematodum chamaeleon n. sp. an den Kiemen von Spanis erythrinus (ist nach Siebold: Arch. f. Natui-g. Jahrg. 1841. 2 Bd. pag. 301. nur das vordere Fragment eines Cephalopoden-Armes\ 210. (jiulliver, Gf, Note on tbe ova of the Distoma hepaticum (Proceed. zool. soc. Lond. Tom. VIII. 1840. pag. 30— 31). Eier nut Deckel, der beim Pressen aufspringt; sieht die Dotterzelleu , wie aiicli Andere vor ihm, als einzelne Eier an, was v. Siebold in seinem .Lihres- bericht (Arch. f. Naturg. 1841. 2. Bd. pag. 298.) „bestimmt verneinen muss". 211. Valentin, 0. Distomeneier in der Rück enmarkshöhle eines Foetus (Mtiller's Arch. f. Anat, Phys. Jahrg. 1840. pag. 317—319). Behandelt die Spermatozoon von Dist. lauceolatum, zwei hello Längsgefässe an den Seiten, Eier von D. lanceol. (?) in der das Eückenmark umgebenden Flüssigkeit bei einem 6 Zoll langen Schafsembryo. GescMchte und Litteratur. 177G — 1842. 337 212. Miesclier, F. lieber die Jungen des Distoraa cygnoides (Ber. üb. d. Verh. d. natiivf. Ges. Basel. 4. Bd. 1840. pag. 39). Glaubt au Bezieliungeu der Erabryoneu zu den Infusorieu im Mastdarm der Frösche. 213. Miram, C. E. Bei G. Fischer de Waldheim: Notata qnaedam de Enthelniinthis (Bull, de la soc. imp. des Natural, de Moscou. 1840. No. II. pag. 139 — IGl). Pag. 1.59. Distomum dilatatum n. aus Gallus domesticus. 214. Xordmaiin, A. de. Observations sur la faune pontique (in : Demidoff, A. Voyage dans la Russie merid. et de la Ciimec etc. Paris 1839. 1 Livr. Cah. I). Pag. 64. Spermatozoen von Diclybothrium Leuck. 215. Article Ilelminthes (Hist. nat. des animaux saus vertebres par J. B, de Laraarck. II edit. 1840). Tom. IlT. pag. 5!I7. fmdet die Gesclüeelatsöffnuug von Diplozoon paradoxum vorn gelegen und vergleicht Diesing's Thysanosoma mit Leucoehloridium. 2 IG. Kliman, A. Over wormen, voorkommende in de oogen van sommige dieren en den mensch (Tij dsch. voor natuurl. geschiedn. en physiol. uitg. door van der Hoeven en de Vriese vol. VII. 1840. pag. 358 — 390). Mouostomuni Settenn u. aus dem Auge des Pferdes — ganz zweifelhafte Form. 217. Müller, Joli. Vergleichende Anatomie der Myxiu oideu. Berlin 1840. Pag. 30. Im vierten Hii'uventrikel von Petromyzon fluviatilis zahlreiche Diplo- stomen. 218. Yeraiii, (t. In: Atti della seconda riunione degli scienziati italiani, tenuta in Torino nel settembre del 1840. Torino 1841 und Oken's Isis 1842. pag. 252—253. Phoenicurus resp. Vertumnus sind nur Theile des Leibes von Tethys. 219. Dujardiii, J. Histoire naturelle des zoophytes, infusoires Paris 1841. Pag. 37. Die „Sarcode" ist auch in den Distomen enthalten, wo sie Vacuolen bildet. 220. Valentin, Cr. Die Fortschritte der Physiologie im Jahre 1840 (Repertorium f. Anat. u. Ph3^s. von G. Valentin, 6. Bd. Jahrg. 1841). Pag. 54 Anm. Microscopische Distomen im Darm von Rana esculeuta. „ 192 ,, „ „ in der Harnblase do. 221. Vogt, C. Zur Anatomie der Parasiten (Müllei's Arch. f. Anat., Phys. 1841. pag. 33 — 38. Taf. II). Betrifft Diplozoon (mit 3 nicht benannten Arten), dessen Eier, wie es auch Nordmann that, für Hoden angesehen werden. 222. Mayer, A. F. J. C. Beiträge zur Anatomie der Entozoen. Bonn 1841. 4». 3 Taf. Flimmerbewegung in den Oefüsscn von Dii)lozoou paradixxiun, Ampliistoma subclavatum ; Verdauimgsapparat und Oeschlechtswerkzeugo von Dist. appcu- Brouii, Klassen des Tliicr-IIeichs. IV. 1. 22 338 Platlielminthes : I. Trematodes. diculatum und cylindricum; Beschreibung von Octobothvuun lanceolatmn, Entwicklung der infusorienartigen Jimgen von Dist. cylindraccuni und dessen Spermatozoen. 223. Yarrell, W. A history of british fishes. vol. II. London 1841. Pag. 468. Tristonium coccineum auf Ortliagoriscus mola. 224. Leuckart, F. S. Zoologische Bruchstücke. III Helmintho- logische Beiträge. Frcib. 1842. 4". 2 Tai". (Acad. rrogramm), Pag. 13. Diplohothrinm n. g. für Diclibothrixxm (vergl. sub 17.H) mit armatum Lkt. Pag. 18. Octobothrium mit lepfogaster n. an den Kiemen von Chimaera nionstrosa, ■pahnatum n. Kiemen von Gadus molva; Synopsis des Genus. Pag. 33. Distoma acutum n. Stirnliölilen von Mustela putorius. „ 34. „ iruncatum n. Nieren von Sorex fodiens; pag. o5. Be- merkungen iiljer Monost. mutabile Zed. 225. Crei)liii, F. CIi. fl. Endozoologische Beiträge. (Arcli. f. Naturg. 8. Jahrg. 1842. 1. Bd. pag. 315 — 339. Taf. IX). Pag. 327. Monostomum ex^Mtnsum n. Darm vom Flussadler. „ 336. Distomum veUporimi n. aus Squalus griseus (Taf. IX. Fig. 1, 2.). 226. Jaeol)seii , L. 0 m e u t o z o e r h o s in o 1 1 u s c e r ( Förhand. vid de skand. naturforsk. tredge möde i Stockholm 1842. pag, 701 — 704 Isis 1845. pag. 458 — 459). In den laugen Armen des Buceplialus sollen sich die Eier und Jungen dieses Thieres entwickeln; der Anhang von Distoma duplicatum Baer ist entweder Schwanz oder Ovarium oder ein besonderes Individuum. 227. Kroliii, A. lieber den Vertumnus thetidicola (Miiller's Archiv f. Auat. ii. Phys. Jahrg. 1842. pag. 418—423). Die Yertumni sind äussere Organe der Thetis. '2->^. (rlug-e . . . Recension über S. Th. Sömmering, vom Baue des menschlichen Körpers (Haeser's Arch. f. d. ges. Med. 3. Bd. 1842. pag. 489-531). Pag. 492 Anm. Beobachtete in Polystomum integerrimum eine Menge Zellen mit Kernen, von denen einige wieder in Zellen eingeschlossen waren. Vierte Periode von 1842 bis heut. Von J. J. S. Steensttrup an. Die unklaren Vorstellungen, welche mau über die Fortpflanzung der Distomen hatte, werden durch Steenstrup's Lehre vom Generations- wechsel mit einem Male geklärt und so ist es gewiss gerechtfertigt, eine Periode von ihm zu datireu, gleichzeitig aber auch Siebold zu nennen, der das Irrthümliche in den Steenstrup'schcn Anschauungen erkannt und berichtigt hat. Es schliessen sich als bedeutende Leistungen in entwicklungs- geschichtlicher Beziehung an die Arbeiten von Kölliker, Filippi, Moulinie, Wagener, La Valette de St. George, Pagenstecher, P. J. van Beneden, E. vanBeneden, M e tschnikoff, Zeller, R. Leuckart, Schauinsland, Ercolani, Thomas U.A., welche übrigens zum Theil auch Ectotrematodeo betreffen und deren directe, d. b. ohne Generationswechsel ertbigende Entwicklung, constatiren. Ist die Geschichte und Litteratm-. You 1S42 bis heut, 339 Zahl der CDtwicklungsgeschichtlicli bekannten Arten auch nur eine kleine, so dürfte im Ganzen doch ein richtiges Bild der Verhältnisse gegeben sein. So ergiebig die eben erwähnten Untersuchungen waren, so fordernd waren es auch die anatomischen, die an Siehold, Blanchard, Kölliker, Wagener, P. J. van Beneden, E. van Beneden, Leuckart, Schneider, Stieda, Zeller, Sommer, Mace, Taschen- berg, Fraipont, Lang, Poirier etc. anknüpfen; die Kenntniss der Anatomie der ectoparasitischen Trematoden datirt eigentlich erst von dieser Periode her. Recht reich ist auch der Gewinn in sj^stematischer Hinsiebt, in der die schon von Leuckart und Moulinie empfohlene Eintheilung der Trematoden in Poly- und Distomidae durch P. J. van Beneden dadurch befestigt wurde, dass er die Verschiedenheit in der Entwicklung beider Unterordnungen (Unterklassen) hervorhob. Die Zahl der bekannten Arten und Gattungen nahm bedeutend zu; Duj ardin, Creplin, Diesing, Wedl, Leidy, P. J. van Beneden, Cobbold, Molin, Olsson, Linstow, Stossich u. A. behandeln besonders Distomiden, P. J. van Beneden und Hesse, Taschenberg, Diesing etc. Polystomiden. Durch mehrere Autoren wird auch die Zahl der im Menschen lebenden Trematoden nicht unbeträchtlich vermehrt (Bilharz, Cobbold, Leuckart, Busk, Baelz, Poirier). Bei dieser Fülle systematischen Materials konnten zusammenfassende Werke nicht ausbleiben; hier ist neben Dujardin noch Diesing, Cobbold und Linstow zu nennen, währeöd Andre, wie Leuckart, Küchenmeister, Davaine, Cobbold, Blanchard etc. die im Menschen lebenden Formen theils mehr vom allgemeinen, theils mehr vom medicinischen Standpunkte darstellen. Ausser Mitteleuropa und einem kleinen Theile Nord- und Südamerikas ist die Trematodenfauna andrer Gebiete kaum bekannt, abgesehen von den beim Menschen lebenden Arten, so dass namentlich die Untersuchung der tropischen und subtropischen Thierwelt manchen interessanten Fund erwarten lässt, worauf die Funde Natterer's in Brasilien, die einiger Engländer in Asien mit aller Sicherheit hinweisen. 229. Steeiistrui>, J. J. S. Ueber den Generationswechsel oder die Fortpflanz u Dg u nd Entwicklung durch abwechselnde Generationen, eine eigenth um liehe Form der Brutp liege in den niederen Thierclassen (übers, v. C. R. Lorenzen). Copenh. 1842. 8«. 3 Taf. Pag. 50 — HO. Die Entwicklung der Trematoden. Wenijgleich Manches in diesem Abschnitt hypothetisch ist, so ist doch unbestritten die Ai'beit von grösstem AVertlie: die bisher stets als selbständige Tlüere betrachteten Cercarien werden zu Larven, welche in Keimschläuchca („ A m m o n ") auf ungeschlechtlichem Wege entstehen und diese wiederum in anderen Schläuchen („Grossammen"); die Yerpuppimg der Cercarien wird genau beobachtet, sowie die Vm- wandlung derselben in ein Distomu nr, vermuthot wird, dass dieses direct 22* 340 Plathelminthes : I. Trematodes . goschlechtsreif wird iind Eier legt, aus deren Embryonen dann, wenn sie in Schnecken eingedrungen sind, die „Grossammen" direct liervorgelien ; Leuco- cliloridium und Bueephalus werden ebenfalls als Ammen betj'aclitet. Unter- sucht wurden Cercaria ecMnata v. Sieb., C. annata v. Sieb, und C. cpliemera Nitzsch. 230. Siol)ol(l, C. Th. t. Bericht über die Leistungen im Ge- biete der Helminthologie für 1842 (Arch. f. Naturg. Jahr- gang 1842. 2. Bd. pag. 300—335.) Pag. 321. In dem Eeferat über Steenstrup's „Generationswechsel" wendet sich Siebold besonders gegen die angenommene, direct erfolgende Geschleclits- reife der eingekapselten Distomen; diese müssten sicher erst wandern. d. h. in den Darm etwa von Vögeln gelangen, um doii geschlechtsreif zu werden. 231. Diijardin, F. Memoires sur Ics helminthes des Musaraignes et en particiilier sur les Trichosomes, les Distomes et les Taenias, sur leurs metamorphoses et leurs trans- migrations (Ann. d. scienc. nat. 2 ser. Tom. XX. Paris 1843. png. 329 - 349). Pag. .^38. Eür ein bei Sorex häufiges Distoraum, au dessen Phaiynx die beiden Darmschläuche unmittelbar hervortreten, wird ehie neue Gattung: Brachy- laimus creii-t. Da diese Art (B. aärena n. sp.) vor der Geschlechtsreife sehr an eine in der Leber von Limax lebende Form erinnert, so wird an- genommen, dass sie von da stamme; Angaben über die Excretionsorgane. 232. Pliilii)pi . . . Ueber den Bau der Pbysophoren und eine neue Art derselben (MüUer's Arch. f. Anat, Phys. Jahrg. 1843. pag. 58— 67. Taf. V^. Pag. 66. Distomum im Magen von Physophora (Fig. 11) und Yellella (Fig. 12.). 233. Kölliker, A. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte wirbelloser T h i e r e (ibid. pag. 68 - 141. Taf. VI. VII). Pag. 99. Embryonalentwickhuig von Dist. tereticolle Eud., stimmt ganz mit der von Bothriocephalus übereio. 234. Ratlike, H. Beiträge zur Fauna Norwegens (Nov. act. Acad. Caes. Leop. CaroJ. T. XX. P. 1. 1843. pag. 1—264. 12 Taf. Pag. 238. Gegen Diesing: Oken's Phylline hippoglossi gehört nicht zu Tristonnmi elongatum. Tristomum hamatum d. für Ph. hippoglossi. Octobothriiun diijitahim n. sp. auf den Kiemen von Pleuroneetes hippoglossi. 235. Sclioml)urg- in: Froriep's Neue Notizen 30. Bd. No. 9. (No. 647.) Mai 1844. pag. 136. Heptastomum Mrudinum n. g. n. sp. an und in Nephelis vulgaiis und Clepsine complanata; Abbild, in Sitzgsber. d. K. Ak. d. Wiss. 32 Bd. '^"ien 1S58. Taf. n von Diesing. 236. Groodsir, H. D. S. On the structure and development of the cystic entozoa (Report brit, associat. advenc. scienc. 14meet. 1844 (1845) Transact. sect. pag. 67 — 68). 236a. On the development, structure and economy of the acephalocysts of authors with an account of the natural analogies of entozoa in general (Transact. Roy. soc. Edin- Geschichte uml Litteratuv. Von 1842 his heut. 341 biirgh vol. XV. 1844. pag. 561 — 571, 3 pl; Proceed. Roy. soc. Edinb. vol. I. 1844. pag. 466 — 468; Ann. mag. nat. bist. vol. XIV. 1844. pag. 481 — 484). Behandelt auch das an den Nerven von Gadus Morrhua encystiii vorkoniniende Gastcrostonium (Neuronaia n. gen. Monroi n. sp.). 237. Oersted . . . Distoma in Actinia (Förbdlg. ved de skand. uaturforsk. fjerde möde i Christiania 1844. Cbristiania 1847. pag. 268. Isis 1848. pag. 536). 238. Katlike, H, Nacbträ gliche Bemerkungen zu den Bei- trägen zur Fauna Norwegens (Arcb. f. Natuig. X . Jahrg. 1844. 1. Bd.). Pag. 259. Octobothrium digitatum Eathke (No. 234) = 0. palmatum Leuck. 239. Will, F. Ueber Distoma Beroes (ibid. pag. 343—344. Taf. X. Fig. 10—13). In den „Wassergefässen " ron Beroe rul'escens (^Triest) lebend. 240. Crepliu, F. Chr. H. Endozoologische Beiträge. IV. Amphi- stomum scleroporum (ibidem, pag< 112 — 115. Taf. III. Fig. A). Amph. scleroporum n. sp. Darm von Chelonia midas. 241. Sicl)Ol(l, C. Tli. T. Artikel Parasiten (R. Wagner's Hand- wörterbuch d. Pbysiol. Bd. II. 1844. pag. 641 — 692). Pag. ()(jS. Trematodes. Schilderimg des Einwanderns der Cercaria armata aus Limnaeus stagualis in Larven von Ephemeriden und Perliden, wo sie sich verpuppen; der Schwanz wird stets abgeworfen; wenngleich manche Exemplare in lusecteularven ihre Geschlechtsorgane entwickehi, so muss man doch an- nehmen, dass die Eeife erst eintritt, wenn sie in den Darm von Vögeln gelaugt sind; die Cercarienschläuche gehen wohl direct aus den Distomen- embryoneu hervor. 242. Kleiicke . . . Ueber die Contagiosität der Eingeweide- würmer 1844. Pag. 120. Dist. hepat. in den verschiedensten Organen bei Schafen; die sog. Eier sind Cysten mit vielen Eiern; dm-ch Impfimg solcher auf Himde imd Katzen Erfolg! 243. Heule , . . Bericht über die Arbeiten im Gebiete der rationellen Pathologie seit 1839 bis 1842. Parasiten. A. Entozoen. (Henle und Pfeutfer's Zeitschr. f. rationelle Medicin III. 1. 1844.) Pag. ü Flimmerbewegung in den Gefässen imd Kalkkörperchen bei Cercaria eehinata (nahm Ehi-enberg bei Histriouella ephemera für Eier); sie sind nach V. Siebold (Arch. f. Natiu-g 1845 11. pag. 228) in den Excretionsorganeu enthalten. 244. Belliiigliam O'Bryen. Catalogue of irish Entozoa with observations (Ann. mag. of nat. bist. XKl. 1844. pag. 335 — 340, 422 — 430). 4 Monostonien, 9 Amphistomen, 32 Distomen, deren Porus ventralis bei dem Fortpflauzungsgeschäft betheihgt sein soll. 342 Plathelmintlies : I. Trematodes. 245. Diijardiii, F. Histoire naturelle des Helminthes ou vcrs intestinaux. Paris 1845. 8". 12 pl. Pag. 310 giebt als der Erste folgende Classification der Trematoden: 1. Seetion: Oncliobothriens mit Octobothriimi, Diplozoou, Diporpaw. gen. (A-ielleicht isolirte Junge von Diploznon) Axine, Polystoma. 2. Seetion: Tristomiens mit Tristoma. 'ä. „ Distomiens mit Aspidogaster, Aniphistoma , Monostoma, Holo- stomum, Distoma mit den Subgenera: Cladocoelium, Dicro- coolium,Podocotyle,Bracbycoelium,Eurysoma,Bracliy- laimus, Apoblema, Ecliinostoma imd Crossodera; neue Arten: D spatula, enäolohum, assula, lahrads, angulatum, hetero- poruyn, arrecttim, retusuin, lorwtn, migrans, corrugatum, recurvum, aequale, arcuatum, rubens, instabile^ signatum, soleae, fllum, vitta, spiculator, raäiatum, radula, campanula luid crucibulam, 4, Seetion: Echte Ti'ematoden, aber unvollkommen bekannt oder nicht ent- wickelt. Diplostommn, Cercaiia resp. Sporocystis (Anführung emer Form aus Ti-ochus), Bucephalus, Leucochloridium, Aspido- cot^'U. 5. Seetion : Zweifelhafte Trematoden : Peltogaster Rathke, GjTodactylus v.Nrdm., Myzostoma Leuck., Heterocotyll Cuv. mid Ancyrocephalus Crepl 246. Anonymus, lieber Cercarien (Froriep's Neue Notizen XXXIII. Bd. 1845.' pag. 57 — 58). Kurze Notiz nach l)ujardiu"s Handbuch ohne Erwähnung der früheren Ar])eiten. 247. Oiirlt . . . Verzeichniss der Thiere, bei welchen Entozoen gefunden worden sind (Archiv f. Naturg. 11. Jahrg. 1. Bd. 1845. pag. 223-325). Mit Nachtrügen von Crepliu (ibidem pag. 325— 330; 12. Jahrg. 1S45. 1. Bd. pag. 129 -160; 13. Jahrg. 1847. 1. Bd. pag. 2S0— 300; 15. Jahrg. 1S49. 1. Bd. pag. 52— SO; 17. Jahrg. 1851. 1. Bd. pag. 2fy.)— 310. 248. Kölliker, A. On the Hectocotylae of Tremoctopus viola- ceus and Argonauta argo. (Ann. mag. nat. bist. vol. XVI London 1845. pag. 414.) Cuvier's Hcctocotyli (No. 149) sind verkümmerte, pygmäenartige Männchen von Argonauta und Tremoctopus, müssen also aus den Trematoden gestrichen werden. 249. Siell)Ol(l, C. Tli. y. Bericht über die Leistungen im Ge- biete der Helminthologie für 1 843/44 (Arch. f. Naturg. 11. Jahrg. 1845. 2. Bd. pag. 224). Distomum cchinatum entwickelt sich zuerst in Liiimaeen, erst wenn diese von von Enten, Gänsen etc. verschluckt wüi'den, vollende es in letzteren seine Entwicklmig. 250. Thompson, ^\. Additions to tbc fauua of Ireland with descrij)ti()ns of some new species of Invertebrata (Annales and mag. of nat. history vol. XV. 1845. pag. 308 — 322). Pag. 320. Udonella caligorum Jolmst. zahlreich auf Caügus von Trigla gurnardus. 251. Meckel, H. Mikrographie einiger Drüsenapparate der niederen Thiere (Müllers Arch. f. Anat., Phys. Jahrg. 1846. pag. 1 — 73. Taf. I — IIl). Pag. 2 — 9. „Die excernirende Drüse der Trematoden"; vergleicht die verästelten imd flimmernden Gefässe mehrerer Trematoden und deren Larven mit einem "Wasser führenden Athmiuigsapparat , der diu'ch die Haut Wasser Geschiclite und Litteratiir. Von 1842 bis heut. 343 aufnimmt und nach dem Excretions/eri n. g n. sp. (Leuck.) an Cahgus-Arten, die ilu-erseits an den Kiemen von Gadus vorkommen; „tristomatum generi valde affine, corpore elongato, parum depresso, proboscide protractili et acotabulo caudali distinguendum" = Udonella. 344 Plathelmintlies : I. Tiematocles. 258. Loivl)Oiill<'t, A. «iir la migration des Cercaires (L'Institut 1847. pag. 300 und Fioriep's n. Schleiden's Notizen IV. 1847. pag. 266). BcoLaclitete das EirnTaudern vou Ccrcaiieu iu die Larven der LibelluUdeii luid Ephemeriden. 259. Lcidy, J. in : Joiiin. Acad. nat. scienc. of Philadelphia 2. ser. vol. 1. 1847'. pag'. 303. Distomum horridum n. im Harnleitei- von Boa constiictor. 260. (jJros . . . De la gener ation spontanee ou primitive en general et en particulier des helminthes (Bull. soc. imp. des uaturalistes de Moscou T. XX. 1847. pag. 517—540). Will die Entwicklung junger Distomen in dem am Pylorus der Sepien sitzenden Blinddarm aus eiähnlichen Körpern gesehen haben. 261. Thomson, W. Additions to the faiina of Ireland (Ann. mag. nat. bist. vol. XX. 1847). Pag. J75. Tristomum coccineum an Orthagoriscus mola. 262. IVedl, C. Ueber die Blasenzellgewebswürmer der Griiudel (Berichte üb. d. Mittb. v. Freunden d. Naturw. Wien. II. 1847. pag. 488). Eingekapselte Trematoden au verschiedenen KörpcrsteUen von Cj^n'inus gohio. 263. Frey, H. ii. Leuekart, K. Lehrbuch der Anatomie der wirbellosen Thiere (2. Bd. von R, Wagner's Lehrb. d. Zootomic. 2. Aufl.). Leipzig 1847. 8f>. Treffliche Darstellung des Baues der Trematoden; Myzostoma (cf. No. 141) als em Annelide mit verschmolzenen Körpersegmenten erldärt (pag. 272^ 277). 264. SiohoM, C. Th. T. Lehrbuch der vergleichenden Anatomie der vrirbelloseu Thiere. Berhn 1848. (Erster Bd. vom Lehrb. d. vergl. Anat. v. Stannius u. Sieb. Berlin 1848. 8^'.) Pag. 111. Die Hehninthen; zahlr-eiche selbständige Beobachtungen, die einzeln hier nicht angeführt werden können; S. unterscheidet noch die Blutgefässe von den der Respiration dienenden Elimmeroi;gauen und von den Absonderungs- organen. 265. GyrodactyluSj ein ammenartiges Wesen (Zeitschr. f. wiss. Zool. LBd. 1849. pag. 347 — 363). Darm von G. elegans mit sehi' musculösem, voi-streckbai'em Sclilundkopf, hinter ihm 2 kieferartige Organe; 2 Dannschenkel; 4 Wassergefässe , deren Aus- niündungV Keine Gesclüechtswerkzeuge, dagegen vorn ein aus ZeUen be- stehender Keimstock, von dem sich eine Zelle zu lösen scheint; Aveitere Entwicklung im hinteren Körpertheile zu einem kleinen Gyrodactylus , iu welchem nicht selten auf gleiche Weise ein Enkehudividuum entsteht. Die Geburt scheint durch eine praeformirte Oeffnimg vor sich zu gehen. Gyro- dactylus auiiculatus dagegen prodixcirt „Keimkapseln"; scheint einen be- sonderen Legeapparat zu besitzen. 266. Blaiiehard, E. Anulares in Gay's Historia fisica y politica de Chile segun doeumentos adqiiiridos en esta republica etc. Zoologia Tom III. Paris 1849. Pag. 51. Temnocephala n. gen. chilensis n. sp. auf den Kiemen der Krebse Chile' s; als Annehde betrachtet. Geschichte und Litteratur. You 1S42 Ins heut. 345 267. Kölliker, A. lieber Tristoma papillosum Dies. (Berichte von der Kgl. zoot. Anstalt zu Würzburg. II Ber. f. d. Schuljahr 1847/48. Leipz. 1849. pag. 21 — 27. Taf. II Fig. 1 — 4). Berichtigt Adele FeUer iu der Darstellung von Baer,uiid Diesing; entdeckt ein zweites FüHerpaar, 4 auf dem Hirn liegende Augen. In den Schlundkopf münden zahlreiche Speicheldrüsen; jeder Darmschenkel theilt sich bald in einen vordem xmd hintern Ast; letztere durch 2 Queranastomosen verbunden — an allen Theilen zahlreiche Blindsückchen. Als Athemorgan wird ein System von verästelten, eine klare Flüssigkeit führenden Kanälen gedeutet, welches ventral mit 2 Oeffnungen beginnt, wogegen im Gefässsystem, das aus einem medianen Hauptstamm und Sciteuästchen besteht, eine röthhche Flüssigkeit sich findet. Weibl. Geschlechtswerkzeuge bestehen aus Dotterstöcken, Keim- bläschenstock, Uterus, Samenbehälter imd Scheide, mänul. aus einem Hoden, Samenleiter und Penis. Nervensystem mit Hauptästen erkannt. 268. — Zwei neue Distomen (ibid. pag. 53 — 57. Taf. II. Fig. 5. 6. 7. (1 — 5), 8). Dist. pelagiae n. in Pelagia uoctiluca luid an den Lippen von Argonauta argo, mit eigenthümlich gestaltetem Darm; vom „Excretionsorgan'-' wiixl der Porus, die Blase, zwei nach vorn verlaufende und vor dem Bauchsaugnapf anastomo- sirende Gefässe mit deren Seitenästen beschrieben; keine Geschlechtsorgane. Dist. OJcenü B. in Cysten der Kiemenhöhle von Bramaraji; getrennt geschlecht- lich und von sehr eigenthümüclier Gestalt! 269. Vogt, C. Sur quelques habitants des moules (Annales des scienc. nat. 3 Ser. Zool. Tora. XII. 1849. pag. 198 — 203. pl. III). Pag. 198. Geliörorganälmliche Bildungen bei den Embryonen von Aspidogaster conchicola. 270. Cariis, J. V. Zur näheren Kenntniss des Generations- wechsels. Leipz. 1849. 8". 2 Taf. Pag. 12. Im Inneren von Eedien können neue Eedien entstehen (Cercaria coronata). 271. Bencdeii, P. J. van. Reche rches sur Forganisation et le developpement des Linguatules. (Ann. des scienc. natur. 3 Ser. Zool. Tom. XL 1849. pag. 313 — 348. pl. X). Entdeckt die Embryonen der Pentastomen und weist diesen eine Stellioig unter den Ai'thropoden an. 272. Müller, Joli. Ueber eine eigenthümliche Wurmlarve aus der C 1 a s s e der T u r b e 1 1 a r i e n und aus der Familie der Planarien (Müller's Arch. f. Anat., Phys. Jahrg. 1850. pag. 485 — 500. Taf. XIL XIII). Pag. 496. Eine freie marine Cercarie mit geringeltem und mit fiederständigen Borsten besetztem Schwanz. 273. Diesing-, C. M. Systema helminthum Vol. I. Vindobonae 1850. 8". Eine sehi- fleissige leider mit wenig Kritik geschriebene Arbeit; ganz ungerecht- fertigt ist das Umtaufen vieler benannter Formen, das Beibehalten uotorisclicr Jugendstadien als selbständiger Thiere und die Zersplitterung der alten Gattungen (die wenigsten der neuen Genera basiren auf neuen Arten). Pag. 285. Ordo IH. Myzelmintha. Subordo I. Cercariaea. Tribus I. Dicranocoela. Subtribus I. Acotylea. 346 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. 1. Cheilostomum n. gen. Subtribus 11. Cotylea. 2.Iiho]}alocerean.^ S.Bucephalus, 1 . Malleolus, 5.Cercaria. 0. Histriouella, 7. Diplocotylc n. Tribus 11. Eliabdocoela. S. Eedia, 9. Hcterostomum , 10. Leucoclüoruliuin. Siibordo n. Trematoda. Tribus I. Acotylea. 11. Tylodelphys n., 12. Diplostomum, J3. Hcmi- stomum u., H. Holostomiim, 15. Eustemma n., 16. Codonocephalusn.^ IT.Diplodiscus, IS.Monostomum. Trilnis n. Mono cotylea. 19. Distomimi, 20. Bhopalophorus n., 2 1 . Amj)liistomum, 22. Gyrocotyle n. Tribus III. Polycotylea. Subtribus I. Dicranocoela. 23. Teti-astomuiu, 24. Gryporhynchus , 25. Hexathyridium , 2C. Notocotylc (= Notocotylus), 27. Polystoma, 28. Aspido- cotyle. Subtribus 11. Eliabdocoela. 29. Aspidogaster. Subordo in. Bdellidea. Tribus I. Polycotylea. Subtribus I. Eupolycotylea. 30. AncjTOceplialuB, 31. Plaglopeltis n., 32. Diclido- phora n., 33. Heptastoiuum , 34. OncJiocotyle u. 35. Cyclocotyle, 36. Solenocotyle n., 37. Diporpa, 38. Plectanocotyle ii,, 39. Diclibotlirivun , 40. Octo- cotyle n., 41. Diplozoou, 42. Discocotyle n., 43. Axiue. Subtribus II. Tricotylea. 44. Nitzscliia, 45. Phylline, 46. Udonella, 47. Encu- cotyllahe u., 4S. Trochopus ii., 49. Tristomum. Tribus II. Monocotylea. Subtribus I. Calycotylea. 50. Calicotyle u., 51. Gyrodactylus, 52. Bactylogyriis d. Subtribus n. CeplialobdeUidea | . Subtribus ni. EubdelUdea j ^^^i'^^^i^^i- Vol II. 1851. pag. 301 giebt ein Vcrzeicbuiss dei- AVirtho nüt den in ihnen gefundenen ileüninthcn. 274. IVc'dl, K. Beiträge zur Lehre von den Haematozoen (Denksch. d. K. Akad. d. Wiss. math.-nat. Classe I. Wien 1^50. Abhandl. v. Niehtmitgliedern). Pag. 20. — Distomen iin Gehirn eines Frosches. 275. Lobort . . . Recherches sur la formatiou des muscles dans les animaux vertebres et sur la structure de la fibre museulaire dans les diverses classes d'animaux. 2e. mem, (Ann. d. scienc. iiat. 3 ser. Zool. Tom. XIll. 1850. pag. 158 — 217. 3pl.). Pag. 174. Fig. 9, 10. Kurze Angaben über Hautmuskelschlauch und Muskulatur der Saugnäpfe bei Distomum cyLindi-aceuni. Geschichte und Litteratur. Von 1S42 bis heut. 347 276. SioTl)ol(l, C. Tli. y. Ueber die Conjiigation des Diplozooii paradox um nebst Bemerkungen über denConjugations- process der Protozoen (Zeitscb. f. wiss. Zool. 3. Bd. 1851. pag. 62 — 68). Die geschlechtslosen vou Diijardin (sub 245) entdeckten Diporpen verwandeln sich diu'ch kreuzweise Verschmelzung je zweier Individuen in das Doppel- thier, Diplozoon, von dem drei Formen imterschieden werden. • 277. Leuekart, 11, Ueber Metamorphose, ungeschlechtliche Vermehrung, Generationswechsel (ibidem pag. 170 — 188). Will im Generationswechsel, speciell auch der Ti'ematoden, nur eine ungeschlecht- liche Vermelu-ung wälu'end des Larvenlebens sehen. 278. Wymaim . . . Some facts relating to the developement of Distomata (Proced.Bostonsoc.uat.hist.vol.lv. 1851. pag. 65). Citat nach Diesing. 279. Pii)er, Gf. 0. Zoologische Miscellen (Arch. f. Naturgesch. 17. Jahrg. 1851. 1. Bd. pag. 310 — 315). Pag. 313. Beim Tode mehrerer mit Leucochloridium behafteter Succinea platzten die Fühlhörner, so dass die Parasiten nach aussen kamen, aber auch todt waren. 280. Pontaille .... Note sur les Distomes enkystes adultes (Ann. des scienc. uat. 3 Ser. Zool. Tom. XVI. 1851. pag. 217—219). Eier bei einem in Triton eingekapselten Distomum. 281. Tliaer, A. DePolystomo appendiculato. Diss. in. Berol. 1851. 32 pag. c. III tab. 282. Ueber Polystomum appendiculatum (Müller's Arch. f. Anat., Phys. Jahrg. 1850. pag. 602 — 630. 3 Taf.). Gute Darstellung dieser mit Augen versehenen, auf den Kiemen verschiedener Haie lebenden Art; von besonderem Interesse ist das A^orkommen eines be- sonderen, stricldeiterartigen Muskelsystems, die Angaben über die Geschlechts- organe und die Büdung der Eier. 283. Chavaimes, A. Sur des larves de Distome observees sur la Fera (Verhandl. d. Schweiz, naturf. Ges. bei ihrer 36 Vers, in Glarus 1851. pag. 210). Anzeige des Fmides. 284. Leuckart, K. Artikel Parasitismus und Parasiten (Vierordt's Arch. f. phys. Heilkunde. Bd. XI. 1852. pag. 199-259, 379-437). Vortreffliche Darstellung der eiuschliigigen Verhältnisse; pag. 211) Anm. die Eier von Holost erraticum furchen sich noch im AVirthe (Schnepfe); pag. 240 Anm. eingekapselte Dist. nodulosum von den Kiemen der Weisshsche werden im Darm der Barsche frei; pag. 410—420 Trematodes. 285. Leidy, J. Contribution to helminthology (Proceed. Acad. nat. scienc. Philadelphia vol. VI. (1850 et 1851) 1852. pag. 205—209. 224 — 227, 239 — 244, 284—290). Pag. 206. Distomum longum n. in Esox estor, 1). tereticolle R. in Esox reti- culatus, D. retusumDuj. in Eana halecina, D. variegatum Kud. in Eanapipiens; pag. 224. Aspidogaster conchicola Baer in Unio -Arten. 348 Plathelmmthes : I Trematodes. 286. IVag'Ciier, Gr. Ueber eiuen neuen in der Chimaera monstrosa gefundenen Eingeweidewurm. (Müller's Arch. f. Anat. u. Phys. Jahrg. 1852. pag. 543—554. Taf. XIV, XV). ÄmphiiJtyches urna n. gen. n. sp. , darmlos, mit sehr entwickeltem, üicht nach aussen miindeudem Gefässsystem ; der Autor stellt es in die Nähe der Cestoden; eine Diagnose giebt Grube im Arch. f. Naturg. 1855. 1. Bd. pag. 137. 287. Enthelmintbica III. (ibidem pag. 555—569. Taf. XVI). 1. Distoma dimorphum Dies. A'om Huhn mit hinter dem Bauchsaugnapf liegender Geschlechtsöflhung. 2. Gasterostoma v. Sieb, mit miniimim n. sp. aus Lophius, die chemische Analyse des Inhaltes der Excretions- organe ergab Guauin; ."{. G. gracUescens; 4. Distoma coronatum Wagen, aus Corvina nigra. Bemerkungen über Dist. Okenii Köll. ^= D. filicoUe , welches kaum als getrennt geschlechtlich anzusehen ist. 288. Beiieden, P. J. van. Note sur l'appareil circulatoire des Trematodes (Bull, de l'Acad. roy. de Belg. Tom. XIX. Brux. 1852. pag. 573—598 mit Abb. und Ann. des sc. nat. 3. Ser. Zool. Tom. XVII. 1852. pag. 23—33. pl. II). Die sogenannten Blutgefässe der Trematoden (bei Dist. tereticolle mit röth- lichem Inhalt) hängen direct mit den Excretionscanälen zusammen und sind ein Theil cüeser; Epibdella hippoglossi hat 3 Hauptstämme, Polyst. appendic. zwei Excretionsblasen. 289. Budd . . . On deseases of the liver. London 1852. Pag. 484. Distomum BusJcii n. sp. (= D. crassum Busk. in Utt.) im Duodenum eines in England verstorbenen Lascar. Die zweite Auflage von Budd's: deseases steht in der 1857 erschienenen, von Lankester besorgten engl. Ausgabe von .,,Küchenmeister's : die in und am Körper des lebenden Menschen vorkommenden Parasiten" als Appendix B. ])ag. 437. 290. Bergmann, C. nnd Lcnckart, R. Auatomiscb-pbysiologiscbe Uebersicbt des Tbierreichs. ötuttg. 1852. Deuten die Wassergefässe der Wüimer als Excretionsorgauo. 291. Baird, W. Catalogue of Entozoa. London 1853. witb pl. Yerzeichniss der Entozoen im brit. Museum. 292. — — Description of some new species of Entozoa from the collection of the brit. Museum (Proeeed. Zool. soc. London XXL 1853. pag. 18— 25. 2 pl). Pag. 22. Distomum microcejihalum n. aus Acanthias vidgaris. 293. Beneden, P. J. yan. Espece nouvelle du genre Oncho- cotyle vivant sur les branchies du Scymnus glacialis (Bull, de l'Acad. roy. de Belg. Tom. XX. 1853. pag. 59 — 68. 1 pl. u. Ann. mag. nat. bist. 2 ser. vol. XIII. 1854. pag. 237). Onchocotyle borealis n. sp. 294. Balyell, J. P. The powers of th e creator, displayed in the creation. London 1853. Vol. n. pag 263. pl. XXXVI. Fig. 1, 2. Octoclactylus n. gen. inhaerensn.s\). von den Kiemen des Kabliau (ist Octobotkriimi). GescMciite und Littoratur, Yon 1842 In;? heut. 349 295. Billiarz, Tli. Ein Beitrag zur Hclmintliographia hu mann aus brieflichen Mittheilungen, nebst Bemerkungen von C. Tb. von öiebold (Zeitscb. f. wiss. Zool. 4. Bd. 1853. pag. 53 — 76. Taf. V). Pag. 59. Distomum liaematohium n. sp. Fig. 11 — 15. getrennt geschleclitlicli; Männchen mit Canalis g^iiaecopliorus ; in den Venen des Abdomens bei Aegypteni lebend Pag. 02. D. heteropJiycs Sieb. n. sp. Fig. 10, 17. im Darm eines Knaben in Cairo. 296. Fernere Mittbeilungen über Distomum baematobium (ibid. pag. 454—456. Taf. XVII). Betrifft die Eier und wimpemden Embryonen. 297. Sieljold, C. Tli. y. Ueber Leucochloridium paradoxum (ibid. pag. 425—437. Taf. XVI. B.). Die aus Keimkörperu hervorgeliendeu Distomeu (ungeschwäuzte Cercarien) kapseln sich noch im Mutterschlauch ein, wobei eine Häutung stattfindet; S. ver- muthet den definitiven "Wirth in Eallus -Arten , deren Dist. holostomum der ausgewachsene Zustand sein soll, iind glaubt, dass die Bewegungen der bunten Keimschläuche in den Schnecken den Zweck haben, Vögel auf sich aiifnierksam zu machen. 298. (xüiithor, A. Ueber den Puppenzustand eines Distoma (Jabresbefte d. Ver. f. vaterl. Naturkunde in Württemberg. Bd. IX. 1853. pag. 95). Eingekapselte Distomen bei Eaua temporaria. 299. Pontaillie, A. Observations sur deux Distomes (Ann. d. sc. nat. 3ser. Zool. Tom. XIV. 1853. pag. 103 — 105). 1. Distome du foie du Blongiös mit verästeltem Darm; 2. Distome du musaraigue musette — ■ aus der Gallenblase. 300. ScliiiVart . . . Over Distoma hepaticum (Aautecken. Utrecht Genootsch. Sectie Natuur-en Geneesk. 1853. April, pag. 28 — 31). 301. Williams, Tli. On the mecbanisme of aquatic respiration and 0 n the s t r u c t u r e o f the o r g a n s o f b r e a t h i n g in invertebrate animals (Ann. mag. nat. bist. 2 ser. vol. VII. 1853). Pag. 334. Gegen Blanchard's Angaben über ein Blutgefässsystem der Ti'ematodeu imd Cestoden, dasselbe enthält nur ,,chylaqueous fluid". 302. Leydig', Fr. Zoologische Notizen. 2. Helminthologisches (Zeitscb. f. wiss. Zool. 4. Bd. 1853. pag. 382 — 387. Taf. XIV. Fig. 6). Oesclilechtsloses Distomi;m mit zablreichen Kalkkörperchen — zweifellos ver- kehrt orientirt, aus der Schädelliöhle von Cobitis fossiüs. 303. Wageiier, (x. Notiz über ein Monostomum bei: N. Lieb er- kühn, über die Psorospermien (Müller's Arch. f. Anat., Fiiys. Jabrg. 1854. pag. 1—24. Taf. I. II). Pag. 10. Anm. u. Taf. 11 Fig. 29—32. Gedeckelte Eier mit unbewimperten Embryonen von einem encystirten Monostomum aus Exocoetus. 350 Platlielmmtlies: I. Trematodes. 304. Vogt , C. R e c h e r c h e s s u r 1 e s a n i m a u x i n f e r i e u r e s de 1 a Mediterranee. I part. Sipbonopliores. (Mein, de l'Inst. Genevois T. I. 1854. pag. 1 — 164. 21 pl.). Pag. 97. Distonuim hrppopodü n. sp. (Larve). 305. Quatrefag'e?, A. de. E a p p o r t s u r 1 e c o n c o ii r s p o ur 1 c g r a n d prix des seien ces physiques. (Ann. des sc. uat. 4 Ser. Zool. Tom. I. 1854. pag. 1—37.) Bericht über die Van Beiiedeu"sche Ai-beit; Tlieiluug der Trematoden in zwei Gruppen, die eine entwickelt sich direct, die andere mit Generations- wechsel. 306. SieI)Old , C. Th. t. U e b e r die Band- und B 1 a s e n w ü r m e r nebst einer Einleitung über die Entstehung der Eingeweidewürmer. Lpzg. 1854. 115 pag. 8". 36 Holzscbn. Pag. 17. Schilderung des Generationswechsels bei Trematoden. 307. Leidy, J. Char acter explained of nodular bodies found in the tails and lins of fishes (Proceed. Ac. natur. seienc. PLiladelphia vol. VI. 1854). Pag. 433. eingekapselte Bistomen. 308. Laeazc-Dutliiers . . . Memoire siir le Bucephale Haime, helrainthe parasite des huitres et des bucardes. (Ann. des scieuc. natiir. 4 ser. Tom I. 1854. pag. 294 — 302. pl. VI). Bucephalus haimeanus n. sp. in Ostrea edulis und Cardium rusticum. 309. Kel)er, Gr. A. F. Mikroskopische Untersuchungen über die Porosität der Körper. 1854. 4o. Pag. 45. Der Bauchsaugnaiif von Aspidogaster wird für ein Rückeuschild erklärt. 310. Uastaldi, B. Cenni sopra alcuni nuovi elminti della Rana esculenta cou nuove osservazioni sul Codonocephalu s mutabilis Dies. Torino 1854. 4". c. II Tav. Distomum tetracystis n., I). diffusocaleiferum n., B. acercoecüciferum n. — ein- gekapselt im Fi'osch, letztere Ai't mit Hoden und Eiern im Uterus; Beschreibung von Cod mut. = Amphistoma urnigerum Rud. 311. Filippi, Fil. de. Memoire pour servir a l'histoire genetique des Trematodes (Meni. de R. Aecad. d. seienc. de Torino 2 Ser. Tom. XV. 1854. pag. 331 — 358. 2 pl. u. Ann. des sc. nat. 4 Ser. Zool. Tom. II. 1854. png. 255-284. 2 pL). 312. Deuxieme Memoire pour servir etc. (ibidem Tom. XVI. 1855. pag. 419— 442 u. Annal. des sc. nat. Tom. III. 1855. pag. 111 — 113). Cercaria microcotylea n. , 0. echinntoides n.. C. vesiculosa Dies, aiis Paludina vi\äpara, C. macrocerca n. aus Cyclas cornca, C. gihba n. imd C. neglecta n aus Limnaeus pereger, Bist, imludinae impurae, B. Umnaei auricularis in dem ersten Mem., C. armata und C. coronata aus Limnaeus jialustris, C. viryida aus Paludina im|mra, Biplodiscus T>iesin(jü^ Bist, hnccini mniahilis, Cerc. ecliinocerca aus Buccinum Linnaei und Bist, renale aus Helix aspera. Unter den Cercarien 2 Typen: 1. mit Mundstachel, Entwicklung in Sporocysten, Geschichte \ind Litteratur. Von 1S42 bis lieut. 351 die direct aus dem bewimperten Distomenembryo hervorgehen, Einkaiiselung der Cercarieu unter Abtrennung der Oberliaut (C. microcotyla, vesiculosa, macrocercaj gibba, armata und virgula); 2. ohne Mundstachel, doch mitunter mit Staclielkranz , sich in Eedieu (d. li. in mit einfaclicm Darm versehenen Keimschläuchen) entwickelnd und sich in dickwandigen, aus dem Secret einer subcutanen Zellschicht stammenden Kapseln encystirend; 3. giebt es Sporo- cysten imd Redien, welche nicht Cercarien, sondern gleich junge Distomen erzeugen. Diplod. Diesingii ist Larve von Amphist. subclavatum ; für Dist. tardum wird das Genus Tetracotyle n. aufgestellt; es lebt in Ammen. 313. Aul)ert, A. Ueber das Wassergefässsystem, die Ge- schlechtsverhältnisse, die Eibildung- und die Ent- wicklung- des A s ]) i d 0 g a s t e r c o n c h i c o 1 a mit Berück- sichtigung und Ve r g 1 e i c h u n g anderer T r e m a t o d e n (Zeitsch. f. wiss. Zool. 6. Bd. 1855. pag. 349—376. Taf. XIV. XV). Die sogenannten Wassergefässe hängen mit dem Excretiousorgan zusammen, der Keimstock ein Eierstock, da er nicht nur das Keimbläschen, sondern das ganze, allerdings dotterlose Ei liefert; der Embryo entwickelt sich direct. 314. Bciiedon, P. J. ran. Sur les vers parasites du poisson lune (Orthagoriscus mola) et Ic Cecrops Latreillii qui vit sur les branchies (Bull, de l'Acad. roy. de Belg. (2) Tom. XXII. 2. 1855. pag. 520 — 527. 1 pl.). Distomum nigroflavum im Darmkaual von Orthagoriscus mola. 315. C'olibold, T. Sp. Description ofanewspeciesot'trematode worm (Kep. of the 25 meet. of tlie brit. assoc. for advenc. of scienc. at Glasgow 1855. London 1856 u. Edinb. new. phil. journ. n. ser. vol. II. 1855. pag. 262 — 267). Fasciola (ligantica aus der Giraffe. 316. Diesiiig-, K. M. Revision der Cercarien (Sitzgsber. d. K. Akad. d. Wiss. math.-nat. Gl. 15. Bd. Wien 1855. pag. 377—400 — auch separat). Betrachtet die Cercarieu noch inuuer als selbständige, geschlechtslose Trema- toden; 30 Arten in 1) Genera! 317. Küdienmeistor, Fr. Die in und an dem Körper des leben- den Menschen vorkommenden Parasiten. 2. Abth. Leipz. 1855. 8«. 1. Abtb. Die thierischen Parasiten mit 9 Taf. - Pag. 17ii. Trematoidea mit eignen Untersuchungen über die Anatomie von Dist. he})aticum, welche besonders Miisculatur, Excretionsorgaue und Ge- sclüechtsa[)parat betreffen. 318. G!rul>e, Ed. Bemerkungen über einige Helminthen und Meer Würmer (Arch. f. Naturg. 21. Jahrg. 1852. 1. Bd. pag. 137—158. Taf. VI. VII). Pag. 137. Octobothrium scombri Nordm.? oder Tetracotyle scombri? — wohl verstümmeltes Exemplar von Octob. sc. 319. Wedl, K. Helminthologische Notizen (Sitzungsber. d. K. Acad. d. Wiss. math.-nat. C. 16. Bd. Wien 1855. pag. 371-395. 3 Taf.). Pag. 37S. Ti-ematoden. Monostonwunbijjartitimi-n. geschlechtsreif in Cysten an den Kiemenbögcn von Thynnus vulgaris: Mon. sp. Eeto- und Entoparasit bei 352 Platholminthos : I. Trematodes. Rhombus laevis; Mou. foliaceiim Eud.; Distomum sp. eingekapselt am Bullius arteriosiis von Belone \i;lgaris; D. megastoma Eud. und D. polymoiijlium Rud. 320. WhU, K. Zur Ovologie u. Embryologie der Helminthen (ibid. pag. 395 — 408. 2 Tnf.). Pag. 399. Eier von Mon. foliaceiim, von T>. polymorplium mit langem Stiel, Eier imd Embryo von D. signatum Duj. und D. mentulatum Eud. 321. La Talette de St. Ueorgc, Ad. Baron de. Symbolae ad trema- todnm evolutionis historiam. Berol. 1855. fol. c. 11 Tab. Die untersuchten Cercarien (12 Formen)"besitzen nur ein Gefässsystem (Excretions- organ); die Redien haben eine vorn gelegene Geburtsöffnung. Fütterungs- versuche glückten nur mit eingekapselten Distomen, nicht mit Cercarien, welche verdaut werden; Cerc. echinifera geht in Distomum echrniferum n. sp. bei Si)erlingen über. C. cchinata in D. echinatum bei Enten, C. ephemera in jVlonost. flavum bei Sumpfvögehi. 322. Diesiiig-, K. M. Secbzebu Gattungen von Binnenwürmern und ibre Arten (Denkscbriften d. K. Ak. d. Wiss. Math.-nat. Gl. IX. Bd. Wien 1855. pag. 171 — 185. 6 Taf.). Pag. 172. Eustemma caiyophyllum Dies, aus Ealco pileatus, Rhopalophorus coronatus (Rud.) Dies, aus Didelphys, R. horridus Dies. do. und Gyrocotyle rugosa Dies, aus Antilope pygarga. Die Rhopalophoren besitzen zwei zurück- ziehbare mit Haken versehene „Rüssel-' resp. Tentakel ; alle Arten abgebildet. 323. — Neunzehn Arten von Trematoden (ibidem. 10. Bd. Wien 1855. pag. 59 — 70. 3 Taf., auch sep. Wien 1856). Diplostomum grande Dies, aus Ardea leuce, Hemistomum clathratum Dies. (Latra brasiliensis), H. cordatum Dies. (Fei. catus ferus), H. pedatum D. (Didel- phys), jVIonostomum liuguloidcum D. (Yastres Cuvieri), M. cymbium D. (Himantopus 'Wilsonii), M. constrictum D. (Abramis brama), M. hippocrepis D. (Hydrochoerus capybara\ M. spirale D (versch. Reptilien), M. echinostomum D. (D. planicoUe Rud. in Sula fusca und Cathartes aura), Dist. lancea D. (Del- phinus Facuschi), D. orbiculare D. (Cebus trivirgatus) , D. dimorphum D. (= D. mai-ginatum Rud., jung in verschiedenen Fischen, erwachsen in Ardea, Cicouia etc.), D. clava D. (verschiedene Schlangen), D. rüde D. (Lutra brasi- liensis), D. obesum D. (versch. brasil. Salmoniden), D. serratum D. (Aramus scolopaceus), D. annulatum D. (Gymnotus electricus), D. incrassatum D. (Lutra solitaria) — die meisten Ai-ten von Natterer in Brasilien gefunden; alle ab- gebildet. 324. Beiladen, P. J. van. Note sur un Trematode nouveau du maigre d'Europe (Bull, de l'acad. roy. de Belg. Tom. XXIII. 2. Bruxelles 1856. pag. 502—508. 1 pl. u. L'Institut Tom. XXV. 1857. pag. 142-143. Abb.). Gen. Epibdella unterschieden von Ti'istoma durch wenig entwickelte Mund- saugnäpfe; der grosse Bauchsaugnai»f nlmc Strahlen, mit Haken am Hinter- leibsende, Hoden nicht gelappt; Ei)., Axine, Polyst. append. haben neben der Goschlechtsöffnung einen Drüsenapparat Epibd. sciaenae n. sp. 325. ■ Kote sur 1' 0 etobothrium merlangi et sur l'Axine bei Ion es (ibidem pag. 643 — 654. 1 pl.). Anatomische Besclireibung. Gescliichte iincl Litteratur. Von 1S42 l)is ]\oi\f. 353 326. liilliarz, Th. Distomum haematobium und sein Verhält- niss zu gewissen pathologischen Veränderungen der menschlichen Harnorgaue (Wien, med. Wochenschr. 185(). No. 4). D. liaeni. erzeugt zweierlei Arten Eier in demselben Individuum; der ilimmerude Embryo schlüpft im Urin aus. 327. Burmeister, H. Zoonomische Briefe. Allgemeine Darstellung der thierischen Organisation. Leipz, 1856, IL Bd. pag. 250, Theüt die Tx-ematoden in: Malacobothrii (Distomeen), Pectobotlirii (Polystomeen) iind Aspidobothrii (Aspidogastcr). 328. Hök, C. F. Om Calicotyle Kroyeri (OetVers, K. vet, akadem. lörhandl. iStockh, 1856. pag. 157 — 160, übers, in Halle'sche Zeitsch, f. d, ges. Naturw. 1856. pag. 507 — 512). Anat. Darstellung der im Eectiun von Eaja batis dicht neben dem After lebenden Art; die Gattung imterscheidet sich von Tiistomum durch den Mangel der seitlichen Saugnäpfe. 329. Filippi, Fil. de. Quelques nouvelles observations sur les larves des Trematodes (Ann, des. sc, nat. 4 Ser. Tom.VI, 1856, pag. 83 — 86., übers, in Ann, mag. nat. bist. 2 ser. vol. XX. 1857. pag. 127 — 132). Vorläuüge Mittheilung zum dritten Memoii-e (No. 370); Sjiorocystophora n. gen. = Keimschlauch in Paludina impura und Linmaeus pereger; Monostomum- Cercarien. 330. Hiixley, Tli. Lectures on gener al natural hi stör y (Medical times and gaz, vol, XII. XIII, 1856). Yol. Xin. pag. 1.31. als Beispiel für den Bau der Trematodcu Aspidogaster conchicola. 331. Leblauc, C. et E. Fairre. Note sur l'existence d'oeufs parasites dans la vesicule biliaire de plusieurs mou- tons (Compt. rend. et memoirs soc. biolog. 1856. Paris 1857, pag. 193 - 194), Fand im Innern der Eischalen von Distomum hepaticum noch eine zarte Haut bei bereits entwickeltem Embryo. 332. Weiiiland . . . Proceed. Boston society vol. VI. 1856, pag. 24, Distomum «irn-enfre n. s^t. aus den Lungen nordamerOc. Frösche und Kröten, deren zugehörige Cercarie wahrsclicinlich eine in Physa heterostropha lebende Form ist. 333. Leuekart, K. Nachträge und Berichtigungen zu dem ersten Bande von J, van der Hoeven's Handbuch der Zoologie, Leipz. 1856. Pag. 80. Theilt die Tromatoden in 1. Farn. Distomea „acetabuluin aut uniouni, medianum, ab extremitate postica plus minusve remotum, aut ludluiu praeter OS suctoiiiiin; evolutio fit per metamorphosin et generationem alternanteni'^ ; 2. Farn. Polystomca ,.acetabiüum terminale permagimm, saepissime compo- situm et corneis partibus sulfultum; pone os nomuini([uain duo pori suctnrii laterales; evolutio semper, ut videtiir, sine metamorphosi". Pag. 92. Ausser dem gesclilechtslosen Gyrodactylus elegans können nodi 6 ge- schlechtlich entwickelte Arten miterschieden werden. Bioiiu, Klassen des Thier-Keiehs. IV. 1. 23 354 Platliebninthes : I. Ti-ematodes. 334. Mouliiiie, J. J. De la reproduction chez les Treniatodes endoparasites (Mem. de Flnstitut genevois T. III. 1856. 279 pag. 4^ 6 pl. — auch sep.). Scliildenmg der Eiliildiuig und Embl•youaIent^Yieklung von Dist. lanceolatum, der Eier inid Embryonen andi-er Trematoden, Bcsclu'eibiing von 36 Aninieu- formen (Sporocystis-Eedia) mit den zugehörigen Cercarien, wobei schwanzlose Cercarien mitgerechnet werden. Das Füippi'sche Genus Tetracotyle wird als ein zufälliger Bewohner der Eedien erkannt, da es auch anderwär-ts vor- kommt; pag 249—267. Sporocyste in Arion rufus und Limax cinerea, deren ('ercaiien einen kiu'zeu Schwanz haben und sich in einem besonderen Scldauch entwickeln, pag. 10. Vorschlag, die Ti'ematoden in Polystomides und Distomides zu theilen. 335. Leidy, J. A Synopsis of Entozoa and some of their ecto- congeners observed by the autor (Proceed. Acad. nat. scienc. Phila- delphia vol. VIII. (1856/1857. pag. 42 — 58). Monostomum incommoclum n. in Alhgator missis., M. ornatum u. m Eana pipiens, M renicapite in Sphargus coriacea, M. molle in Sternotherus odoratus, Di stomujn fanoWe in Ti-opidonotus sipedon, B.incivüe in Leiostomus obh- quus, Clinostomum gracile n. g. n. sp. in Esox, Cl. dubium in Eusticola minor, Holostomum nitidum n. in Eana pipiens. 336. Observations on Entozoa of the Najades (Proceed. Acad. nat. scienc. Philadelphia (1857) 1858). Pag. IS. Cotylasfis insignis n. g. n. sp. mit 2 Aiigen, in der Niereugegend Viei Anodonta flimatüis vmd lacustiis schmarotzend. 337. IVageiier, (r. Helminthologische Bemerkungen aus einem Sendschreiben an C. Tb. v. Siebold. (Zeitsch. f. wiss. Zool. 9. Bd. 1858. pag. 73 — 90. Taf. V. VI u. Berichtigung pag. 306). Yorläufige Mittheilung zu: 338. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Ein- geweidew^tirmer, eine von der Holl. Societät d. Wissen- schaften zu Haarleni i. J. 1855 gekrönte Preisschrift. (Naturk. Verb. v. d. holland. maatsch. d. wetensch. te Haarlem. II Vers. 13 Deel. Harlem 1857. 112 pag. 4«. 37 Taf.) Eine selu- wichtige Arbeit, in der nicht nur die Embiyonalentwicklung von Dist. cygnoides, der Bau verschiedener Distomenembryonen, sondern zimi ersten Male das Eindringen der Embryonen von D. cygnoides in Cyclas imd Pisidiuni, sowie ihre Umwandhmg in Keimschläuche dargestellt wird. Ausser anderen wichtigen Mi ttheüungen sind noch die Angaben über Gyrodactylus elegans und Dactylogyrus mit 10 neuen Ai'ten hervorzuheben. 339. Heller, C. Merkwürdiger Fall vordrer Verwachsung an Diplozoon paradoxum (Sitzgsber. d. math.-naturw. Class. d. K. Ak. d. Wiss. 25. Bd. Jahrg. 1857. Wien 1857. pag. 109 — 110. Taf. III. Fig. 5). Die beiden Diporpa sind mit der gTÖsseren Hälfte des Leibes seitlich ver- wachsen. 340. Wedl, C. Anatomische Beobachtungen über Trematoden (ibid. 26. Bd. Jahrg. 1857. Wien 1858. pag. 241 — 278. 4 Taf.). Betreffen Distomum ovatum Eud., D. mtriculatum n. sp. Darm von Acipenser ruthenus, D. campanula Duj., D. crassiusculum Eud.. D. echinatum Zed Geschichte und Litteratur. Von 1842 bis heut. 355 D. bilobuni Eud., D. sp. juv. emgekapselt in Ardea, Gallinula, Podiceps, Monostonuim voiTucosuni Zod., M. lanceolatum n. sp. im Abdomen A'on Himanto])us ruliropterus, Holostomum variabile Nitzscli, H. eornu N., H. urnigoriun N., Hemistoma trüobmu Dies., H. si)athula Dies, und Gattung Gyrodactylus mit G. amicularis Nordm., Cochlea n. , crassnisculus n., tenuis n. , cruckitus n., falcatus n. und mollis n. sp. 341. Clai)ar(Mle, E. Ueber die Kalkkörpercheu der Trematoden und die Gattung Tetracotyle (Zeitsch. f. wiss. Zool. 9. Bd. 1857. pag. 99—105. Taf. VIll u. Quart, jouru. micr. sc. Tom. Vll. 1859. pag. 92 — 96). Die KaUikörperchen liegen in den kolbigen Endblasen der Excretionsorgaiie ; Teti'acotyle Fil. (= Dist. tardum Steensti'.) dürfte zu den Holostomen gehören. 342. Benedeii, P. J. yaii in : Amtlicher Bericht üb. die 33. Versammlung deutscher Naturf. u. Aerzte in Bonn 1837. Pag. 153. Erwähnt die Entwicklimg eines Distoma in Buccinum undatum oluie Cercarienzustand. 343. Williams, Tli. On the so-called „water-vascular-system" (Ann. mag. nat. bist. 2 ser. vol. XIX. 1857. Pag. 133. Das Wassergefässsystem der Ti-ematodeu (imd Cestodeu) ist ein er- nährendes Canalsystem. 344. Keiuliardt, J. in: Grönland, geographisk og Statistik beskrivet, nat ur bist, bidrag til en beskrivelse af Grönland. Kjobenh. 1857. Pag. 28—49. Verzeiclmet drei bekaimte Trematoden. 345. Lespes, Cli. Observations sur quelques cercaires para- sites de moUusques marins (Ann. des scienc. nat. 4Ser. Zool. Tom. VII. 1857. pag. 113 — 117. PI. I). Cercaria sagittata n. aus einer Redie in Buccinimi, C. lata u. aus Venus decussata, C proxima n. aus Littorina, C. brachyura n. aus Ti'ochus cinereus (mit in den Mundsaugnapf mündenden Drüsen und kiu-zem Schwanz), C. line- aris n. aus Littorina, ähnlich der vorhergehenden Art. 346. Pagensteclier, H. A. Trematodenlarven und Trematoden, helmintbologischer Beitrag. Heidelb. 1857. fol. 6 Taf. Liefert eine genaue Beschreibimg verschiedener Cercarien und jimger Ti'ematodeu, glaubt, dass bei manchen Alien Sporocysten imd Redien neben einander vor- kommen; entdeckt Redien mit galihgem Darm imd Cercarien, welche in Redien sich verwandeln. Durch Fütterung wü'd zu erweisen gesucht, dass Cerc. ornata in Dist. cla\-igerum, C. armata in Distomum endolobum n. sp. (Ranae), C. diplocotylea in Amphist. subclavatmn, C. duphcatmn in D. cygnoides über- geht; bei ganz jungen Trematoden bilden sich zuerst die juännlichon Organe aiis. Beschreibuno- der im Fi'osdie leidenden Trematoden. 347. Ueber Erziehung des Distoma echinatum durch Fütterung (Arch. f. Naturg. 23. Jahrg. 1857. 1. Bd. pag. 244— 251). Dist. echiüiferum (eingekapselt in Paludina) an Enten mit Erfolg verfüttert. 348. Stein . . . in: J. V. Carus, Icones zootomicae. Leipz. 1857. fol. Tab. VII. Eig. 23. Abbildung von Dist. polymori)hiun Rad. 23* 356 Plathelmiatlies : I. Trematodes. 349. Wag-eiier, (r. R. Euthelmintbica No. V. Ueber Ampliilina foliacea, Gyrocotyle Dies. vi. Ampliiptyches Gr. W. (Aich. f. Naturg-. 24. Jahrg. 1. Bd. 1858. pag. 247 — 249. Taf. VIII). Amphiliiia u. gen. für Mouostoma foliaccum, das zu den Cestoden zu sU'lk'n ist; Auiphiptyclies -wird zu Gunsten von GjTOCotj'le Dies, zimickgezogen — wolil ebenfalls Cestode. 350. Enthelminthica No. VI. Ueber Distoma campanula Duj. (Gasterostoma fimbriatum Sieb.) und Mono Stoma bipartitum Wedl. (ibid. pag. 210 -256. Taf. IX). Gasterostomum ist ohne Zweifel der gesclileclitsreife Zustand von Bucephalus ; Vorderende mit contractilen Fortsätzen, Darm einfacli Llindsackfijrmig, Ge- schleclitsöffauBg hinten; G. miiiimum n. sp. aus Trigla microlepidota ; pag. 252. Beselu'eibxmg von Mono st. bipartitum Wedl — immer 2 IndiAiduen in einer Cyste, von denen das eine (mehr weibl. entwickelte) das andere (mehr männl. entwickelte) imiwächst. 351. Walter, (r. Beiträge zur Anatomie und Histologie einzelner Trematoden (ibid. pag. 269 — 297. Taf. XI — XIII). Behandelt A m p h i s t o ni u m subclavatum , D i s t o m u m lanceolatmn mid heiiaticum ; Haut, Muskeln, Drüsen, Parenchjin, Gefässe (Zusammenhang aller Gefässe), Nervensystem (Nachweis der liistologiselien Elemente) und Gesc]üechtsa])parat (drittes Vas deferens). 352. Vulpiaii . . . Note sur un nouveau Distomc de la gre- nouille (Compt. rend. et mem. soc. biolog, annee 1858. Paris 1859. pag. 150-152. Abb. ibid. (1859) 1860. PI. XI. Fig. 4). J)\%to\\\\\Y\\ ovocaudatmn n. sp. unter der Zmige bei Eana esculenta ; gedeckelte Eier mit langem Faden, Embiyo imlicwimpert, alier mit Hakenkranz. 353. Diesiiig-, K. Zwei Worte über Diporpa und Diplozoon (Sitzgsber. d. K. Alcad. d. Wiss. math.-nat. CI. 28. Bd. Wien 1858. pag. 269 — 272). Bezweifelt Siebold 's Angabe von dei' Yerwaclisung zweier Dipoi'pa zu einem Diplozoon. 354. Vierzehn Arten von Bdelliden (Denkschr. d. K. Akad. d. Wiss. Wien. 14. Bd. 1858. pag. 63— 80. 3 Taf.). Plagiopeltis dujjlicata Dies, von Thjmnus l)rachji3ten;s, Plectanocotjde eUiptica Dies, von Laln'ax mucronatus, Encotj'llobe Nordmanni Dies, von Brama Rayi, Cali- eotyle Ea'oyeri Dies, von Raja radiata — alle abgebildet; die Diagnosen vei-- bessert. 355.— Berichtigungen und Zusätze zur Kevision der C er Carlen (Sitzgsber. d. K. Akad. d. Wiss. math.-nat. Gl. 31. Bd. Wien 1858. pag. 239 — 290 — auch sep.). Obgleich nun A'on der Larvennatur dei' Cercarien überzeug-t, werden dieselben doch wieder mit besonderen Gattungsnamen angeführt; Lopliocercaria n. gen- (C. eristata De la Val.), Glenocercaria n. (C ophemera etc.), Histrio- nellina n. (C. ocellata De la Val.), Biicephalopsis u. (Buc. liaimeanus), Sporothcritim n. für Redia. 356. Revision der Myzhelminthen, Abtheilung Trema- toden (ibid. 32. Bd. Wien 1858. pag. 307— 390. 2 Taf.). 1. Trematoda acotylea mit 1. Tylodelphys, 2. Diplostonuun, 8. Hemistomum, 4 Holostomum, 5. Eustemma, Ti. Codonocephalus , 7. Monostomum. Gescliiclite und Littci-iitur. You 1S42 l)is heut. 357 2. Trematoda cotylophora. 1 . Farn. Monocotylea mit 8. Distomum, 9. Gynaecophorus u., 10. Rhopalo- pliovus, 11. Amphistomimi, 12. Amphiptyehes, 13. Diplodiscus, 14. Gastero- stomum, 15. Bhipidocoti/le n. 16. CaUicotyle. 2. Farn. Tiicotj-lea uüt 17. Udonella , IS. Nitzschia, 19. Thyllme, 2Ü. Bcnedenia n., 21. Encotyllabe, 22. Tristomum , 23 Trochopus, 24. Tetracotyle. 3. Farn. Polycotylea mit 25. Tetrastomimi, 26. HexathjTidium, 27. AncjTo- cephalus, 28. Plagiopeltis , 29. ISTotocotyle , 30. Heptastomum, 31. Onclio- cotyle, 32. Polystomum, 33. Cyclocotyle, 34. Aspidocotyle, 35. Aspidogaster, 36. Soleuocoryle. 3. Trematoda plectanopliora. 1. Farn. Acotylocephala mit 37. GjTodactylus, 38. DactylogjTus, 39. Tetra- onchus n., 40. Diplectanum n. 2. Fam. Cotylocephala mit 41. Plectanophonis, 42. Octoplectanum n.^ 43. Diclibothmun , 44. Diclidophora n., 45. Placoplectanum ii., 46. Grubea u., 47. Axine, 48. Diporpa, 49. Diplozoon. Gjniaecophorus gegründet auf Dist. liaematobium Billi., Ehipidocotyle auf D. grauilescens Eud. luid Gasterost. minimiuu Wag., Benedeuia auf Epihdella suiaeuae v. Ben., Tetraonehus auf DactylogjTus monenteron Wag., luicinatus Wag. und GjTod. cruciatus Wedl., Diplectanum auf Daetylog. aequaiis Wag., Octoplectanmii für Octocotyle Dies., Diclidophora für Octobothrium merlangi Ben., Placoplectamun für Discocotj-le Dies., Gruhea auf Octobotluiimi scomhri Gr. 357. Leuekart, R. Bericht über die Leistungen in der Natur- geschichte der niederen Thiere für 1858 (Arch. f. Naturg. 25. Jahrg. 2. Bd. 1859). Pag. 155. Diesings Ancyrocephalus paradoxus Crepl. ist ein mngekehi-t orien- tirter Dactylogyi'us , und das nach Schombm-gk'schen Originalen abgebildete Heptastomum ein luugekehrt orientii-tes Tetracotyle. 358. Cobbold, T. Sp. Observations on entozoa with descrip- tion of several new species (Transact. Linnean soc. London vol. XXIL P. 3. 1858. pag. 155—172, 363—370. 4 pl). Pag. 156. Monostomum dubimn n. sp. eingekapselt am Ovarium von Gasterosteus spinachia, Distomum fulvum aus Gadus mustela, D. rachion u. sp. aus dem Kaliljau, D. gi-acilescens Kud., D. liispidiun, D. oblongum n. sp. a. d. GaUen- gäugen von Delphinus phocaena — Vertreter des gen. nov. Campula] D. compmctum n. a. d. L\mge von Ichnemnon mimgoz; D. minutum n. aus dem Austernfischer, D. Bosci Cobb. =D colubri americ. Kiid. ; Bilharzia n. g. mit magna n. sp. aus der Vena cava von Cercopithecus fiüiginosus, verwandt mit BiUi. haematobiimi (Büli.) Cobb. 359. (Fraeffc, Ed. Beobachtungen über ßadiaten und Würmer in Nizza (Denlvsehr. d. schweiz. naturforsch. Ges. Bd. XVl. 1858. 59 pag. 4". 10 Taf.). Pag 47. Taf X. Cercaria thaumanthiadis n, sp. in der Scheibe von Eucope mit Borsteuschwanz. C. eymbuUae n sp. in Sporocysten auf der Oberfläche des Eingeweidesackes vou Cymlndia Peronü; neben dem Schwanz noch ein Anhang, Darm einfach schliugenförmig gewunden, mit Mündung zwischen den Schwänzen! 360. Leidy, J. Contributions to helminthology (Proceed. Acad. nat. scienc. Pliiladelphia (1858) 1859. pag. 110 — 113). 358 Plathelminthes : I. Trematodes Cotylaspis insignis cf. sub 336; Diplostomum grande n, Darm von Strix nivea, Mouostomum affinen. . papilliferum ebendaher, D. ellipticum aus Acipenser uasus, D. armatum aus Phasianus gallus, D. Folonii aus Caa'anx trachunis, D. cesticillus aus Lophius piscatorius, D. semiaDnatum aus Acipenser Naccari, J). putorii aus Mustela putorius und Gasterostomum armatum aus Conger conger. 362 PlathelniLnthes : I. Treinatodes. 392. Paulsoii, 0. Zur Anatomie von Diplozoon paradoxuni (Memoires de l'Acad. Imp. des sciences de St. Petersbourg. 7 Ser. Toni. IV. 1862, No. 5. 16 pag. 1 pl. — sowie in russ. Sprache in den Schriften der Univ. Kiew. 1867. pag. 1 — -24\ Die beiden vorderen Saugnäpfe münden in die Mundliöhle; keine Verbindung zwischen den Dünnen der beiden Thiere, jedocli Commissur zwischen den resp. beiden Darmschenkeki mit Ijlasenartigejn Anhang; keine Geschlechts- öflfeiung; Vas deferens v. Beneden's ist eine SamenUase. 393. Carter, H. V. Note on Distoma hepaticum (Transact. med. and phys. soc. Bombay. N. ser. No. 7 (for 1861) 1862. Append. pag. XXX — XXXII). 394. Col)l>old, T. Sp. Note on Gyrodactylus elegans (Quart, journ. microsc. sciences n. ser. vol. II. 1862. pag. 35 — 39). Nichts Neues. 395. The common liver eutozoon of cattle (Inteliect. Observ. vol. I. 1862. pag. 115 — 123 with 1 col. pl). Die Leberdistomen des Viehes betreffend. 396. Hougtlioii, ^y. On the occurence of Gyrodactylus elegans in shropsire (Ann. mag. nat. bist. 111 ser. vol. X. 1862. pag. 77). Gyrodact. eleg. an Stichlingen lebend. 397. Leared, A. Description of a new parasite found in the heart of the edible tourtle (Transact. patholog. soc. 1862. pag. 271-273 u Quart, jour. micr. sc. N. ser. vol. II. 1862. pag. 168 — 170 with fig.). Distomum constrictum n. sp. mul Eier, wie sie Canton (sub. No. 378) gefimden hat. 398. IVedl, K. lieber die Helminthenfauna Aegyptens (Sitzgsber. d. K. Akad. d. Wies, matb.-nat. Cl Bd. XLIV. 1. Abth. Jahrg. 1861. Wien 1862. pag. 225 — 240 u. pag. 463 — 482. 5 Tai). Pag. 477. Distoma (V) bifurcatum aus dem Darm von Crocodilus vulgaiis, Monocerca heterobranchi (Larven) im Fette zwischen Nasen- imd Himhöhle von Heterobranchus anguillaris; Distoma hagri incapsulatimi n. in der Leibeshöhle von Bagrus sp., Dactylogyrus gracilis n. an den Kiemen von Hydrocyon dentex. 399. Vaillaiit, L. Note sur deiix helminthes trematodes observes chez la Sirene lacertine (Compl reud.etmem.de la Soc. de Biologie Paris. 3 Ser. T. IV. (1862) 1863. p. 6—7). Vorläufige Mittheihmg zu: 400. Sur quelques helminthes de la Sirene lacertine (Annal. des scienc. natur. 4 ser. Zool Tom. XIX. 1863. pag. 347 — 350. 1 pl). Monostomum asperum n. sp. imd Distomum sirenis n. sp. eingekapselt unter der Haut von Siren lacertina. 401. Pag'cnsteelier, H. A. Untersuchungen über niedere See- thiere aus Cette (Zeitsch. f. wiss. Zool. XII. Bd. 1863. pag. 263 — 311. 5 Tal). Pag. 293. Cercaria coUjlura n. sp. aus Ti'ochus cinereus mit saugnapfartigem Schwänze; Cerc. colunibellae n. sp. in Eedien in ColumbcUa rustica; pag. 305. Geschickte und Litteratur. Von IS42 bis heut. 363 D ifitomiim adaeonis n. sp. iind J). pohjdmorumn.^ eingekapselt in Actaeon und Polyi 'linuin , mit beginnender Gesclilechtsentwickhing. Erörtenuig de]- Bedeutung des Cercarienschwanzes. 402. 3Ic'Iiitosh, W. C. Notes on the t'ood and parasites of the Salnio salar of the Tay. (Journ. of the proceed, Linnean Soc. Zoology. vol. VII. London 1864, pag 145—154). Pag. 149. Dist. vaiicum Eud. sehr häufig, D. tereticolle Rud. einmal beim Lachs getroffen. 403. Leiickart, K. Die menschlichen Parasiten und die von ihnen herrührenden Krankheiten. I. Bd. Leipzig u. Heidel- berg 1863. Pag. 448—634, 705 — 766. Ti'ematodes. Zahlreiche anatomische, histologische imd entwicklungsgeschichtliche Angaben, besonders über Distommn hepaticum und lanceolatum ; Beschi'eibimg von 6 Arten Distomum und 1 Monostomum beim Menschen. 404. Clai)erede, E. Beobachtungen über Anatomie und Ent- wicklung wirbelloser Thiere, an der Küste derNormandie angestellt. Leipz. 1863. fol. mit 18 Taf. Pag. 10. Distomum in Sagitta cephaloptera; Angaben über Bucephalus haimeanus Duth., Cercaria setifera Müll, und G. pacht/cerca n. sp. — theils an oder m craspedoten Medusen. Pag. 13. Onchogaster natatorn. gen. n. sp. nach Leuckart (Bericht über die Leist. in der Natui-gesch. d. Wlü-mer für 1863. pag. 95) vielleicht eine fi'eischwimmende Polystomeenlai've. 405. Cobliold, T. 8p. Entozoa, an introduction to the study of hel- minthology, with reference more particularly to the internal parasites of man. London 1864. 480 pag. 8^. 82 fig. DarsteUmig der beim Menschen vorkommenden Arten; Verzeichniss aller in englischer Sprache erschienenen hebninthologischeu Schriften. 406. Beuedeii, P. J. van et C. E. Hesse: Reche rches sur les Bdellodes ou Hirudinees et les Trematodes marins (Mi^moires de l'Acad. roy. de Belg. T. XXXIV. Bruxelles 1864. 142 pag. 13 pl.) mit Appendice au memoire sur les Bdellodes et Trema- todes (ibid. 4 pag. IpL); sec. Appendice (ibid. 4 pl. 1 pl.), 3e et 4e appendices (ibid. Tom. XXXV. 1865. pag. 147—149. 161—168. 2 pl.) auch sep. Bruxelles 1863. Pag. 60 — 126. Trematodes. l.Fam. Tristomides: mit NitzschiaelegansBaer., EpibdeUa hippoglossi Müll, und sciaeuae v. Ben. (Gen. Benedenia Dies, ein- gezogen); Phyllonella n. gen. mit soleae n. sp. auf Solea vulgaris, Placunella n. gen. mit 2>'ni (auf Tiigla pini) und rliomhi u. auf Rhombus maxünus; Trochopus tubiporus Dies., Tiistoma molae BL, Callicotyle Kroyeri Dies., Encotyllabe iMgelUn. sp. von Pagellus cendrodontus, Cyclatella n. gen. annelidicola u. sp. auf tubicolen Anneliden (ClymeneV); 2. Farn. Poly stomides mit: Poly stomatiitcgorrimum Rud., Erpocotylen. gen. laevisn.^^. Kiemen von Mustelus laevis, 3. Farn. Udonellides: mit Udonella pollacJm n. sp. von Merlangus pollachius, U. triglac n. sp. auf Caligus von Trigla, U. lupi n. sp. auf Caligus von Labrax lupus, TJ. merlucii n. sp. do. von Merlucius vulgaris. U. sciaenae u. sp. auf den Eierschläuchen emer Anchorella von Sciaena aquila Echinella n. gen. hinindinis n. sp. auf Caligus von Ti-igla hirundo, 364 Platholminfhos: I. Ti'omatorlos. Pteronella n. gen molvae u. sp. aiif Caligus von Lota molva; 4. Farn. Octo- cotylides mit: Octocotyle scombri Kuhn, harengi n. sp., lyilchardi n. sp., Pleurocotyle sombri Gr., Ox>liicotylc n. gen. fintaen. sp. Kiemen von Alosa finta, Glossocotylen gen. alusaen.; Phyllocotylcn. g. gurnaräi n. lüemen A'on Trigla giu'narchis , Anthocotyle n. g. merlucii n. Kiemen von Merluciiis vulgaris, Pterocotyle n. g. morrhuaen. Kiemen von GadxismoiThua,pa?Hirtl>ol(l, T. Si). Notice respecting the embryonal develop- ment of the haematozoon Bilharzia (Report of the 40 meet. of the brit. assoc. f. the advencem. of sciene. at Liverpool 1870. London 1871. Notic. pag. 135). 466. On the development of Bilharzia haematobia (British medic. journ. 1872.11 pag. 89 — 92. 1 pl. u. Veterinarian 1873. pag. 636 — 654). Die in den entleerten Eiern enthaltenen Embryonen schlüpfen nach Avenigen Minuten aus, wenn der ITrin mit Wasser verdümit Avurde; Beschreibmig des Embryos; Infectionsversuclie misslangen. Geschichte und Littoratur. Von 1842 bis heut. 371 467. Lewis and Cuimiiigliam. Kep. micr. and physic. researclies iuto the natiire of the agent produc. cholera Calcutta 1872. Erwähnen pag. 43 ein in den Gallengängen des Hundes lebendes Uistomuni (wohl conjunctxun Cobb.). 468. Zeller, E. Untersuchungen über die Entwicklung und den Bau des Polystoma integeriimum (Zeitschr. f. wissensch. Zool. Bd. XXII. 1872. pag. 1 — 28. Taf. I. II). Eiablage, Bau des Eies, der Larve und einiger Uebergangsfornieu, die in jungen Fröschen entdeckt wiuxlen; Bau des erwachsenen Polystomimi; im Nachtrage Angaben über das Einwandern der jungen Polystomen in die Kiemenhöhle der Kaulquappen, von wo aus die ersteren auf noch unbekanntem "Wege in lie Harulilase der Fiöschchen gelangen. 461). Willemoes -Siiliui, K. von. Zur Naturgeschichte des Poly- stoma integerrimum und des P. ocellatum Rud. (ibidem pag. 29-39. Taf. III). A\^eitere Ausführung der vorläufigen Mittheilung, ohne jedoch die Genauigkeit der Angaben ZoUer's zu errciclien; die Mittheiluugen ülier P. occellatum basiren auf Untersuchungen v. Siebold's. 470. Zeller, E. Untersuchungen über die Entwicklung des Diplozoon paradox um (ibidem pag. 168 — 180. Taf. XII). Mustergiltige Arbeit über aUe in Betracht kommenden Verhältnisse; das Diplo- zoon entsteht durch Copulation zweier Diporpa. 471. Semper, C. Zoologische Aphorismen (ibidem pag. 305 — 322. Taf. XXII — XXIV). Pag. 307. „LT. lieber die Gattung Temnocephala Blanch." Genauere anatomische Untersuchung der philippinischen Form (von Süsswasserki-abben), auf Grund welcher die Gattung zu den ectoparasitischen Trematoden ge- stellt wird. 472. Laiikester, E. Kay. Summary of zoological observations made at Naples in the winter of 1871 — 72 (Ann. mag. nat. bist. 4 Ser. vol. XI. 1873. pag. 81 — 97). Pag. 95. „Pyrosoma, Aeginopsis and Cercaria. " Cercaria echinocerca be- obachtet, keine näheren Angaljen. 473. On the primitiv cell-layers of the embryo as the basis of genealogical Classification of animals and on the origin of vascular and lyraphsystems (ibidem pag. 321 — 338). Spricht sich für die Existenz einer Leibeshöhle bei Plattwiirmern aus. 474. Leitly, J. On Distoma hepaticum (Proceed. Acad. nat. scienc. of Philadelphia 1873. pag. 364—365). Beschreibt als Bist, hepaticum (erbrochen von einem chiues. Knaben) das Bist, crassum Cobb. 475. Linstow, 0. von. Ueber die Entwicklungsgeschichte des Distomum nodulosum Zeel. (Arch. f. Naturgesch. 39. Jahrg. 1. Bd. 1873. pag. 1 — 7. Taf. I). Hält auf Grund nicht ganz sicherer Beobachtungen Paludina impura für den Zwischenwii-fh von Bist, nodulosum (Cercaria noäulosa n. sp.). 24* 372 Plathelminthes: T. Trematoclps. 47(3. LiiistOAV, 0. TOn. Einige neue Distomen und Bemerkungen über die weiblichen Sexualorgane der Trematoden (ibidem pag. 95 — 108. Taf. V). Distomuni pelluctdum n. aus dem Oesophagus von (jallus domesticus, D. caudatmn Dann von Erinaceus eui'opaeus. D tectum von Osiuerus eperlanus, D. heleocephahim von Ardea cinerea, D. recurraüim von Anas marila xmd D. ecliinatum Zed. ; Tabelle über die Arten des Subgeuus Ecbinostomum ; Bemerkungen über den Laurer'sclien Kanal imd die Schalendrüse der ersten Art. 477. Portschiiisky , J. A. Notiz über die Eingeweidewürmer, gesammelt im Gdowski'schen Gebiete (Arbeit, d. St. Petersb. Naturf. Ges. T. IV. 2. 1873. pag. 121 — 125). 478. Boiiedeii, P. J. Tan. Vers parasites des chauves-souris de la Belgique (Journ. de Zoologie Tom. II. 1873. pag. 308—335). 479. Les parasites des chauves-souris de Belgique. 42 pag. 4°. 7 pl. (Memoires de l'Acad. roy. de Belgique. Tom. XL. Bruxelles 1873.) Pag. 23. Distomum lima Rud.; D. chüostomiun Rud.; D. ascidia n. sp. \md J). ascidioides n. sp. 480. Schneider, A. Untersuchungen über Plathelminthen (14. Be- richt d. Oberhess. Gesellsch. f. Natur- und Heilkunde. 1873. pag. 69 — 140. 6 Tai"., auch separ.). Betrifft auch Ti-ematoden: Strahlenfigui' in den sich theilenden Embi70nalzellen Aon Distomum cygnoides; Amphiptyches mit ? zu den luisegmentü'ten Cestoden gestellt. 481. IVillemoes-Sulim, R. von. Helminthologische Notizen III. (Zeitschrift für wiss. Zool. Bd. XXIII. 1873. pag. 331 — 345. Taf. XVII). Pag. 332. „Ueber den Bau und den Embryo von Monostonium faba Brs.'"; pag. 336. „Ueber den Embryo d 3s Gasterostomum crucibulum Eud.''; pag. 337. „Ueber die Embryonalentwicklung von Distomuni hians Eud. und D. laureatum Zed."; pag. 339. „Bemerkung über die Entwicklung des Distomum hepaticum;" pag. 339. „Ueber die Embryonen von Distomum globiporum, folium und nodulosum"; pag. 340. ..Synoptische Embryologie der Trematoden". 482. Oiard, A. Sur l'encystement du Bucephalus baimeanus (Compt. rend. Ac. Paris T. 79. 1874. pag. 485—487 u. Ann. mag. nat. history 4 ser. vol. XIV. 1874, pag. 375). Wandert in Belone vidgaiis ein, wo er sich einkapselt; wolil bei Haien und Schellfischen als Gasterostomum geschlechtsreif. 483. Laeaze-Dnthiers, H. de. Lecon d'ouverture du cours de Zoologie H la Sorbonne (Archives de zoolog. exp. et gen. T. III. 1874. pag. 1-38). Pag. 30. Phoenicurus varius ist ein Parasit der Tethys. 484. Leuckart, K. Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere Gescliichtc und Litteratui-. You 1S42 bis lieut. o7o für die Jahre 1872 — 1875 (Archiv für Natiirgesch. 40. Jahrgaüg. 2. Bd. 1874). Pag. 419. Monostoiuum Diijonis u. s\>. iii der Tuba Eustacliü von Halicore dujong lebend (C. Semper leg.); pag. 423 schwanzlose Cercaiieii in Helix arbustorum. 185. Ludwig-, H. lieber die Eibilduug im Thierreiche, eine von der philos. Facultät d. Univ. Würzb. gekrönte Preisschrift. Wttrzb. 1874. 224 pag. 8«. 3 Taf. (Aus den: Verhandl. d. phys.- med. Gesellsch. Würzb. N. F. VII. Bd. 1874. pag. 33 — 256; Arbeiten a. d. zool.-zoot. Inst, der Univ. Würzb. I. Bd. 1874. pag. 287 — 510). Pag. 17—22, 32 — 34. DarsteUuug der Verhältnisse bei Trematoden. 48(j. Me Crady, J. Observations on the food and the reproductivc Organs of Ostrea virginiana with some account of Buce- phalus cuculus (Proceed. Boston society of nat. history vol. XVI. 1874. pag. 176). BucophaluH cuculus u. sp. in Ostrea virginiana. 487. Soiisiiio, P. Kicerche intorno alla Bilharzia in relazione coUa ematuria endemica dell' Egitto (Rendic. delF accad. scienc. fisiche e matem. Napoli ann. XIII. 1874. pag. 71 — 83. con. fig.). Angaben über die Embryonen von BiUiarzia und den Einflass des Parasiten auf den Menschen (nur das männliche Geschlecht befallend). 488. Chatiii, J. Etndes sur des helminthes nouveaux ou pcu connus (Ann. des scienc. natur. 6 ser. Zool. Tom. I. 1874. art. No. 6. 18 pag. pl. X). Amphihclella torpedinis u. g. n. sp. von den Kiemen von Torpedo mannorata. 481». Zi'ller, E. Ueber Leucochloridium paradoxum Car. und die weitere Entwicklung seiner Distomenbrut (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XXIV. 1874. pag. 564—578. Taf. XLVIII). Ausgezeichnete Arbeit, in der experimentell bewiesen Avird, dass die weitere Entwicklung ohne Auswanderung und ohne Benützung eines zweiten Zwischen- wirthes in Singvögeln stattfindet; bei dem zugehörigen Distomum macro- stomum münden die Geschlechtsorgane hinten aus. 4D0. Cobl)OId, T. Sp. The internal parasites of our domesticated animals. London 1874. (Ins Italienische übers, von Tommasi. Firenze 1874. 160 pag.) 491. MooiT, D. On Bucephalus haimcanus and another allied organism. (Journ. Queckett micr. club vol. I\^ 1874/77. pag. 50 — 57. 1 pl.). 492. Woods, W. F. On the relation of Bucephalus to the cookle (ibidem pag. 58 — 66. 2 pl.). Nur referii'end Avie die vorhergehende Arbeit. 374 Plathelminthes : I. Trematodes. 493. IVood-Masoii, J. Note on the geographica! distribution of the Tem iiocephala cbilensis of ßlanchard (Annal. magaz. nat. history 4 ser. vol. XV. 1875. pag. 336 — 337). Auf Paranephi'ops setosus in Neuseeland, sowie im Norden Indiens vorkommend. 494. Mc Coimell, J. F. P. Remarks on the anatomy and pathologi- eal relations of a new species of liver fluke (The Lancet 1875. II. pag. 271 — 274 with fig., The Veterinarian vol. XLVIII. 1875. pag. 772 — 780). Erste Erwähnimg von Distomum sinensen. sp. (Cobb.) aus der Leber eines Cliineseu. 495. Col)l)Old, T. Sx>. On the destruction of elephants by parasites with remarks on two new species of entozoa (Tbe Veteri- narian vol. 48. London 1875. pag. 733 — 743). Amphistomum Haickesi n., A. CoUisini n. 496. The new human fluke (ibidem pag. 780 — 781 u. Lancet 1875. II. pag. 423). Distomum sinense n. im Menschen. 497. Further remarks on parasites from the horse and elephant with a notice of new Amphistomes from the ox. (ibidem pag. 817-821). AmphistomuDi Stanley i n. a. d. Pferde, A. tiiberculatum n. 498. Ercolani, Gr. B. Osservazioni elmintbologici sulla dimor- forbiosi dei Nematodi, sulla Filaria immitis e sopra una nuova specie di Distoma dei cani (Memor. Accad. scienz. di Bologna 3 ser. Tom. V. 1875. pag. 391— 441. c. tav.). Distomum campanulatmn in der Leber des Hundes. 499. Badeoek, J. Some remarks on Bucephalus polymorphus, together with translations from paper's of von Baer, Lacaze-Duthiers and Alf. Giard, on B. polymorphus and haimeanus, by H. J. Slak. (Monthl. micr. journ. vol. XIII. 1875. pag. 141 — 146. 1 pl.). 500. Stewart, Cli. Notes on Bucephalus polymorphus (Monthly micr. jüiuu. vol. XIV. 1875. pag. 1 — 2. 1 pl.). 50L Gramer, K. The Bucephalus parasitic on the fresh-water m US sei (ibidem pag. 102). 502. Badeoek, J. Von Baer's and Mr. Badcock's Bucephalus polymorphus (ibidem pag. 149 — 150). No. 499 — 502 vorzugsweise referii'end. 503. Liiistow . . ., TOii. Beobachtungen an neuen und be- kannten Helminthen (Archiv für Naturgeschichte. 41. Jahrg. 1. Bd. 1875. pag. 183 — 207. Tat". II — IV). Distomum vitcUatum n. sp. aus Totanus hyi^oleucor. D. macrophallos ebendaher (Selbstbefi-ucMung unmöglich) , D. putorii Mol. eingekapselt bei Foetorius putorius = D. tetracystis der Frösche ('?); 1). coelebs n. sp. eingekapselt am Darm von Fringilla coelebs, Ccrcaria stylosa n. sp. aus Planorbis vortex und Dactylogyrus dujardüiianus Dies, von den Kiemen von Leuciscus rutilus (nach einer späteren Mittheilung — ibid. IST 7. L Bd. pag. 182 — zu Dactjdogj-rus crucifer AVagen. gehörig). Gesuliicltto uml litteratur. A'oii 1SJ2 his heut. 375 504. Nardo, (t. Brevi parole colle quali accompagua il sik» douo alle raccolte scientifiche del R, Istitiito dci Distoma gig-as, specie rarissima di elminti da esso scoperta (Atti R. Istit. Veneto 5 ser. Tom. I. 1874/75. pag. 265-266). 505. Bassi . . . Sulla cachessia ittero-verminosa o marciaia dei cervi causata del Distomiim magnum (II medico veteriu. Torino 1875). Distomuin magnum n. sp. in der Leber der Hii'sche des Wildi^arkes in Mandria (= Dist. hepaticum L.). 506. Yillot, A. Sur les migrations et les metamorplioses des Trematodes eudoparasites marins (Compt. rend, Acad. Paris T. 81. 1875. pag. 475—477 u. Ann. mag. nat. bist. 4 ser. vol. XVI. 1875. pag. 302 — 304). Distomiim leptosomum Crepl. u. ]). brachysomum Crepl. aus Tringa alplna stammen aus einem Isopoden (Anthura gracilis — Dist. brachys.), i"esp. aus Scrobicularia tenuis; letztere Muschel beherbergt li verschiedene Sporocysten mit Cercaria dichotoma, C. setifera und einer neuen Art mit kiu'zen, ring- förmig gestellten Borsten. 507. Sur la faune helminthologique des cotes de la Bretagne (ibidem T. 80. 1875. pag. 679 — 681; lOKS — 1101 u. Ann. mag. nat. bist. 4 ser. vol. XVI. 1875. pag. 146 —148). 508. Recbercbes sur les helmintbes libres ou parasites des cotes de la Bretagne (Arebiv. de Zoologie experim. Tom. IV. 1875. pag. 451—482. 4 pl.). Cercaria hi/meitoccrcu n. sp. in Eedien bei Calyptraea sinensis, sich auf dem Objectträger einkapselnd; C. fascicidaris aus Nassa reticiüata; Mouostomum n. sp. mit Flügeln am Kopf imd Holostomum n. s[). mit beschuppter Haut — • beide aus Strepsilas interpres. 50i). Weiiilaiid, D. F. Die Weicbthierfauna der schv^^äbischen Alp. Stuttgart 1875. Pag. 101. Entdeckt in der Leber von Limnacus truncatulus Cercarienschliiuche, deren Cercarien entscliiedene Neigung zum Herumkiiechen an fremden Gegenständen haben und vermuthet, dass dieselben sich in der Nähe des AYassers an Grashalmen einkapseln, um in Schafe übertragen zu Distomum hepaticimi auszuwachsen. 510. Cliatin, J. E tu des belminthologiques (Assoc. franc. p. l'avanc. d. sc. Compt. rend. de la 3 Session. 1874 (1875). pag. 463 — 465 u. 4 sess. 1875 (1876). pag. 801 — 805). 511. Etudes sur des belmintbes uouveaux ou pcu conuus (Bibliotb de l'ecole des bautes etudes ; sect. scienc. nat. T. Xll. 1875 art. 2). Amphibdella torpedinis cf. No. 488. 512. Col)T)old, T. Sp. On tbe supposed rarity, nomenclaturc structure, affin ities and source of tbe large buman fluke (Natnre. London 1875. Febr., Journ. of tbe proceed. Linnean soc. Zoo), vol. XII. 1876. pag. 285 — 2'^i5 mit Holzscbn.). 376 Platiielminthes : I. Trematodes. 513. Cobbold, T. Sp. Observations on the larg-e human flnke with notes on two cases in which a missionary and his wife were the victims (The Veterinarian vol. 49. 1876. pag. 297 — 305 with figg.). Betrifft Distomum crassiun Busk, bei einem chinesischen Missionar gefimden. 514. Fitz, ß. H. Anatomy of the Fasciola Jacksoni Cobb. (New York medic. journ. Nov. 1876. 8 pag.). Die Dotterstöcke werden für- Ovarien gehalten; Laurer'soher Kanal vorhanden, Hoden wie hei Distomum hepaticum. 515. Lewis, T. R. and Mc. Comiell. A new parasite affecting man (Proceed. asiat. soc. of Bengal for Aug. 1876. pag. 182 — 186. pl. III). Amphistomum hominis n. sp. (Küchenm.) im Darm von Eingeborenen. 516. Liiistow . . . T. Helminthologische Beobachtungen (Arch. f. Naturgesch. 42. Jahrg. 1. Bd. 1876. pag. 1 — 18. Tai". I. II). Pag. 1. Tetracotyle foetorü u. sp. eingekapselt unter der Haut der Hals- muskeln, wohl Larvenzustand A^on Holostomum. 517. Leiickart, B. Die menschlichen Parasiten und die von ihnen lierrührenden Krankbeiten. II. Bd. Leipz. 1876. Pag 868. Nachträge zu Trematoden: Distomum spatJmlatum n. sp. f'ili- Dist. sinense (Cobb) Mc. Connell vide sub No. 4U6. 518. Benecleu, P. J. van. Die Schmarotzer des Thierreichs. Leipz. 1876. 274 pag. 8«. 83 Abb. (Internat, wiss. Bibliothek. XVIII. Bd.) Kvu'zgefasste Darstellung, leider ohne Citate! 519. Mc. Connell, J. E. P. On the Distoma conjunctum as a human entozoon (The Lancet 1876. I. pag. 343. 1878. I. pag. 476; the Veterinarian vol. 49. 1876. pag. 242— 246 with fig.V Distomum conjunctum Cobb. von Connell üi den Gallengängen eines in Calcutta verstorbenen Eingeborenen gefunden; fraglich, ob die Benennung richtig. 520. Sonsino, P. Intorno ad un nuovo parassito del bue (Rendic. deir Acad. sc. fisiche e matem. Napoli ann. XV. 1876. pag. 84—87. con flg., Journ. de Zoologie Tom. V. 1876. pag. 280), Billiarzia bovis n. sp. im Einde Aegypteus, dieselben Störmigen wie die ent- sprechende Ai-t beim Menschen hervonaifend ; Eier langgestreckt, spindel- förmig. 521. Bütschli, 0. Untersuchungen über freilebende Nema- toden und die Gattung Chaetonotus (Zeitschr. f. wiss. Zool. 2Q. Bd. 1876. pag. 363—413. 4 Taf.). Pag. 400. Anm. 1. Borstentragender Schwanz einer marinen Cercarie [Tsd. XXV. Fig. 16). 522. Villot, A. Sur l'appareil vasculaire des Trematodes (Compt. rend. Ac. Paris Tom. 82. 1876. pag. 1344—1346). Studirte Distomum scimna Eisso = D. iusigne Dies.; das Geßisssystem hat respiratorische, nutritive und excretorische Function. Geschichte und Litteratur. Von 1S42 l)is heut. 377 523. Zeller, E. Weiterer Beitrag zur Kenntniss der Poly- stomen (Zeitsch. f. wiss. Zool. 27. Bd. 1876. pag. 288 — 275. Taf. XVII. XVIII). Anatomisches. Zeit der geschlechtlichen Thätigkeit; gegenseitige Begattung. Selbstbefruchtung; Bildung der Eier; Dauer der Eierproduction ; Ablegen der Eier. Die Larve; ihre Einwanderung in die Kiemenhöhle der Kaiilquapi^e; weitere Entwicklung; Dimorphismus; Umzug nach der Harnblase des jungen Fi'öschchens. 524. Sonsino, P. On the entozoa ot the horse in relation to the late Egyptian plague (The Veterinarian Feb. and March 1877). Betriift ein neues Hemistomura (= Gastrodiscus cf. folgende No.). 525. Colblbold, T. Sp. Description of the new equine fluke (The Veterinarian vol. 50. 1877. pag. 233 — 239, 326. 1 pl). Gastrodiscus n. gen Sonsiiioii n sp. aus dem Pferde. 526. Leidy, J. On t'lukes infesting moUusks (Proceed. of the Acad. of nat. scienc. of Philadelphia 1877. pag. 200—202). Monostoma (Glenocercariaj bicanica n. aus Planorbis parvus, Distoma (Gynmocephala) ascoidea ebendaher u. aus Liimiaea elodes, D. apfciHliculatum aus Helix arborea. 527. Linstoiv . . . toii. Helminthologica (Arch. f. Naturgesch. 43. Jahrg. 1. Bd. 1877. pag. 1 — 18. 1 Taf.). Pag. V.i. Angaben über die Geschlechtsorgane von Diplodiscus subclavatus Dies, und die selbständige Bewegung der Dotterballeu; pag. 14. Distomum planorbis carinati Phil, bei Tuviu gefunden, lebt auch im Eatzebiu'ger See. 528. Enthelminthologica (ibidem pag. 173—198. Taf. XII bis XIV). Pag. 182. Dactylogyrus malkus n. sp. Kiemen von Barbus Üuviatilis, Distomum macrophallos Linst., D. spinulosum Eud. — beide im Darni von Totanus fuscus, D. baculus Dies. (Mergus albellus), D. eurystovmm u. sp. aus Anas clangula; D. ferruginosum n. sp. aus Barbus üuviatilis, Mono- stomnni viviparae n. eingekapselt in Paludina vivipara, D. hufonis n. aussen am Darm von Bufo Aiügaris, D. agamos Linst, in der Leibeshöhle von Asellus acjuaticus, D. bliccac n in den Muskeln von Blicca bjoerkua, D. viviparae fasciatae eingekapselt in Yivipara fasciata; D. palaemonis n. aus Palaemon serratus, D. gammari aus Gammarus pulex, D viperae eingekapselt im Peri- toneum von Vipera berus, D. planorbis cornei eingekapselt in Planorbis corneus. Pag. 187. Ziu- Ai'tenkenntniss , Anatomie und Entwicklung des Genus Holo- stomum, als neu beschrieben H. rotundatum Darm von Lanius coUuiio. Pag. 191. lieber Diplostomum und Tetracotyle (die Larven von Holo- stomum); als neu beschrieben Diplostomum putorii Dai'm von Foetorius putorius, Tetracotyle soricis eingekapselt im Bindegewebe von Sorex vulgaris, T. colubri do. bei Coluber natrix und Vipera berus; T. ovata am Darm von Blicca, Osmerus, Acerina. 529. Macdoiiald, J. D. Onanew genus of Trematoda and so nie new or little-known parasitic Hirudinei (Transact. Linn. 378 Platheliniutlie^ : 1. Trcuuitodes. Süc. London II ser. voll. Zuol. 1878. pag. 20U-212. pl. XXXIV, erschien 1877). Beschreibt — ohne zu benennen — einen aspidogasterartigen Trcmatoden aus der Athemröhre einer westaustralischen Melo sp. 530. Macleay, IV. Notes on the entozoa of a Sun fish (Proceed. Linn. soc. N. South-Wales vol. I. 1877. pag. 12 — 13). Distomum contortum Eud. erwähnt. 531. Wierzojski, A. Zur Kenntniss des Baues von Calicotyle Kroyeri Dies. (Zeitschr. f. wiss. Zool. 29. Bd. 187.7. pag. 550—561. Taf. XXXI). Ausführliche Schilderung des auf Eaja Scliulzii iu Triest gefundenen Thieresi besonders den Geschlechtsapparat betreffend. 532. Olssoii, P. Bidrag til Scandinaviens helminthfauna (Kgl. svenska vetensk. Aead. Handl. N. F. XIV. (1875/76) 1878. 35 pag. 4 Tavl.). Pag. 6 Trematoda. Als neu werden bescliiieben und abgebildet : 0 c t o b o t h r i u ni minus Kiemen von Gadus melanostomus , 0. denticulatum ebenda an Gadus virens, Onchocotyle emargiiiata Kiemen von Raja clavata, 0. abhrcvlata Kiemen von Acanthias vulgaris; Distomum vitelläohmn Magen von Raua temporaria, D. rastellus Darm und Oesophagus desselben Thieres, D. coiio- stomum Oesoph. u. Kiemen von Coregonus oxja-hjTichus , D. leptostomuui Dai'ui von Meles taxus, D. ni(jresccns Magen von Lophius piscatorius, D. lahvl riqjestris Darm von Labrus rupestris, D. pseudoediinatuin, Rectum von Larus marinus, D. crassum Darm von Hirundo urbica, D medians Darm von Bufo \w\- garis, M 0 u 0 s 1 0 m u m semifuscum Dünndarm von Sula bassaua , C e r c a r i a sp. an der Leber von Tritonium anti(|uum, Tetracotyle sp in Aulastoma gulo; ferner Bemerkungen zu Ijekannten Arten und neue ^Virthe für solche. 533. C'obbolcl, T. Sj). Trematode parasites from the Delphins of the Ganges, Platanista gangetica and Orcella brevi- rostris (Journ. of the proceed. Linn. soc. London. Zoology T. XIII, 1878. pag. 35 — 46. pl. X). Distomum laucea Dies, aus Orc. brevü-. . D. canipula aus den Lebergängen von Platanista conununis luid D. Ander sonü aus dem Dünndarm desselben Thieres. 534. Davaiiie, C. Traite des entozoaires et des mala dies vermineuses de l'homme et des animaux domestiques. 2edit. Paris 1878. 1003 pag. 8". avec 110 fig. Besonders für Mediziner Avichtig ; ausführliche Casuistik, Bibliographie. 535. Fricdberg-er . . . Zur Kenntniss der Egclseuchc der Schafe (Deutsche Zeitschr. f. Thieinied. u. vcrgl. Pathol. IV. Bd. 1878. pag. 145—166). Ausführliche Schilderung der Symptome; die Invasion mit Egeln geschieht selbst bei demselben Thiere zu verschiedenen Zeiten. 536. (xrobbcii, C. Beitrag zur Kenntniss der männlichen Ge- schlechtsorgane der Decapoden (Arbeit a. d. zool. Instit. Wien. Hrsg. v. C. Claus. L Bd. Wien 1878. pag. 57 — 150. 6 Taf.). Pag. ^'J. Distomum mcgastomum iu den llodcnröhrcu und im Vas dcfercns von Portuuus depurator, sich von Spermatozoen ernährend. Geschichte und Littcratur. A'on ts42 bis heut 37D 537. Yogt, C. Die Herkunft der Eingeweidewürmer des Menseben. Bnsel 1878. 62 pag. 8". Mit 60 Abb. Darstellung der Ycrhältiiisse, uhnc Neues zu biingeu. 538. Leucliart, ß. Beriebt über die wissenscbaftlicben Leistungen in der Naturgescbicb te der niederen Tbiere wäbrend der Jabre 1876-1879 (Archiv f. Naturgescb. 44. Jabrgang. 2. Bd. 1878). Pag. 590. Ein geschlechtloses Distomum in der Leibeshöhle von Phyllirrhoe besitzt zwei grosse Augen. 539. lllicuy, Jos. Helmintbologiscbe Heiträge (ibidem. 1. Bd. pag. 210-217. Taf. VI). Cercaria vesicata n. aus den Geschlechtsorganen von Cyclas rivicola in Mähren; Bucephalus intermedius in Anodouta cellensis ebendaher. 540. Liiistow, 0. TOn. Neue Beobachtungen au Helminthen (ibidem 1. Bd. 1878. pag. 218 — 245. Taf. VH — IX). Pag 223. Monostomum echinatnm Darm von Pandion haliaetos, Diplostomum lenticola aus der Linse von Abramis vimba; Dactylogyrus alatus Kienieu von Blicca bjoerkua , D. taha Kiemen von Squalius leuciscus , 1). conm von Abramis vimba, D. sphijrna ebendaher, sowie Notizen und neue Wirthe zu bekannten Trematoden. 541. Lorenz, S. lieber die Organisation der Gattungen Axine und Microcotyle (Arbeit a. d. zool. Instit. Wien. 1. Bd. 1878. pag. 405 — 436. 3 Taf ). Behandelt anatomisch Axine beluues Ab. luid Microcotyle vioriiii/ri n. sp. von den Kiemen von Pagellus raormyrus; die beiden Gattungen können nicht vereinigt werden, wie Vogt (No. 544) will. 542. Miuot, eil. S. On Distoma eras sie olle Rud. (Memoir. Boston soc. uat. bist. vol. III. 1878. pag. 1 — 12. 1 pl). "Wenig brauchbare Angaben — soll kein Nervensystem, keine Aeste am Wasser- gefässsystem besitzen. 54o. Villot, A. Organisation et developpement de quelques especes des trematodes endoparasites marins (Ann. des scienc. 6 ser. Zool. Tom. VIII. 1878 art. no. 2. 40 pag. pl. V— X). Behandelt Distomum insigae Dies., Monostomum petasatum Desl. , M. squamostim a. sp. aus dem Darm von Strepsilas interpres, D. brachysomum Crepl., D. leptosomum Crepl. (Cercarien in ScroMcularia tenuis); Cercaria myocerca n. in der Leibeshöhle der genannten Muschel, welche auch die Eedien von Cercaria fissicauda La Val. und C. setifera Müll, beherbergt; die Eechen von C. fissicauda vermehren sich durch Theilimg. 544. Vogt. C. Ueber die Fortpflanzungsorgane einiger ecto- parasitiseber mariner Trematoden (Zeitsch. f. wiss. Zool. 30. Bd. Supplem. 1878. pag. 306 — 342. Taf. XIV — XVI) und Sur les organes reproducteurs de quelques Trematodes marins ecto- parasites (in Arcbives de Zoologie experim. Tom. VI. 1877. pag. 363 — 376). Zum Theil lückenhafte Schilderimg der Geschlechtsorgaue von Phyllonella soleae v. Ben et H., Diplectanum aequans Dies., Dactycotyle pollachii V. Ben. et H., Microcotyle labracis v. Ben. et H. und Udonella lupi V. Ben, et H. Die Gattung Phjilouella sehr wenig von Epiljdella imter- öchieden, Axine kann von Microcotyle nicht getrennt werden. 380 Platlielmiuthes: I. Trematodes. 545. Liiistow, 0. von. Compendiura der Helminthologie, ein Verzeichniss der bekannten Helminthen, die frei oder in thierischen Körpern leben, geordnet nach ihren Wohnthieren, unter Angabe der Organe, in denen sie gefunden sind, und mit Beifügung der Litteratur- quellen. Hannover 1878. 382 pag. 8". Trefflirhes Naclisclilagewerk und bei allen lichnintliologiselien Studien uneut- liehrlicli. 546. Weyeiibergli, H. La description d'uue Eutozoaire de 1 ' H y p 0 s 1 0 m u s p 1 e c o s t o m u s , s a v o i r 1 ' A m p h i s t o m a }) u 1 - cherrima (!) Wey. (Periodico zoologico Tom. H. 1878. pag, 167 — 169 u. T. III. pag. 31 — 38). 546a. Description detaillee d'une nouvelle espece de la famille des Distomides, savoir Distoma pulcher- rimum m. (Bollet. Aead. nac. eienc. exact. Cordoba T. II. Entreg. 4. 1878. pag. 554 — 561). Distomum pulcherrii)mm u. eingekapselt in Haut und Muskeln bei Hypostonuis plecostomus der argentinisclien Provinz. 547. Taselienberg, E. 0. Ueber die Geschlechtsorgane ecto- parasitischer mariner Trematoden (Zoologischer Anzeiger. Hrsg. V. J. V. Carus. 1. Jahrg. 1878. pag. 176). VoHäutigc Mittheiluug. 548. Helminthologisches (Zeitschr. f. d. gesammten Naturwiss. 51. Bd. Halle 1878. pag. 562 — 577). Zusammenstellung der bekannten Gattungen und Arten der Tristomiden mit Angabe ihrer Synonymie; Tristem um j)elaniydis u. sp. 549. Ueber die Geschlechtsorgane der Trematoden (ibidem, pag. 701). N'orläulige Mittlieilung ül)er Tristomeen (No. 552). 550. Kerl)ert , C. Zur Trematoden-Kenntniss (Zoologischer An- zeiger. 1. Jahrg. 1878. pag. 271 —273). Vorläufige Mittlieilung, das paarweise in den Lungen des Königstigers in Cysten eingesclilossene I) i s t o m u ni Westermanni u. sp. betreffend ; vergl. Jahr 1S81. 551. Stiidor, Th. Ueber Siphonophoren des tiefen Wassers (Zeitschr. f. wiss. Zoologie. 31. Bd. 1878. pag. 1-24. Taf. I— III). I*ag. 12. Tal'. J. Fig. 2 u. 7. Distomum rliizoxjhysac n. sp. geschlechtsreif in Rhizophysa conifera St. 552. Tascheiilberg-, E. 0. Beiträge zur Kenntniss ectoparasitischer mariner Trematoden (Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. in Halle. 14. Bd. 1879. pag. 293— 343. 2 Taf. — auch separat. 48 pag. 2 Taf. Halle 1879). Ausführhche Schilderung des Baues von Tristoma coccineum Cuv. und Tr. papillosiuii Dies. 553. — Ueber die 0 rganisation einiger mariner Trematoden (Sitzgsber. d. natiirf. Ges. Halle 1879. pag. 19 — 20). Vorläufige Mittheiluug von No. 557. Geschichte und Littcvatnr. Von 1S42 bis lient. 381 554. Taselionberg-, E. 0. Z n r S y s t e m a t i k der m o n o g e n e t i s ch e ii Treraatoden (Zeitschr. f. die gesammt. Naturwissenseb. 52, Bd. Halle 1879. pag. 232- 265). System der Polystomeae, bis a\d' die Spezies diu'chgeführt. 555. Didymozoon, eine neue Gattung in Cysten lebender Treraatoden (ibidem pag. 606—617. 1 Taf.). Sehr interessante, zn den Distomeen gehörige Foi'm, welche der Saugnäpfe und des Darmes entbehrt-, stets 2 Indi\'iduen in einer Cyste, die mitunter zu einem Thier verwachsen. Didymozoon n. gen. (='Wedlia Cobb.) scomhri n. sp. vom Kiemendeckel von Scomber colias, D. pelamydh n., Kiemen von Pelamys sarda, D. sphyraenae Mundschleimhaut von Si^hyraena vulgaris, D. auxis Kiemen von Auxis Eochei, D. f%rim' = Monostomiim bipartitujn "\Yedl. (No. 319) von Thynnus vulgaris. 556. Ueber die Merkmale von Tristomum molae (ibidem pag. 886 - 887). Specifisch verschieden von anderen Arten, identisch mit Tr. cepliola Risso, besitzt Augen. 557. Weitere Beiträge zur Kenntniss ectoparasitiscber mariner Treraatoden. Halle 1879. 52 pag. 4^ 2 Taf. (aus der Festscbrift der naturf. Ges. zu Halle zur Feier ibres lOOjäbr. Bestebens. pag. 25 — 76. 2 Taf. Halle 1879). Behandelt Oncho CO tyle appendiculata und Pseudocotyle squatinae; System der monogenetischen Trematoden und ihre Beziehungen zu Cestoden. 558. Coljlbold, T. Sj). Parasites, atreatise on theentozoaof man and animals, including sorae account oftbe ento- zoa. London 1879. 510 pag. 8". witb 85 figg. Behandelt ausführlich dio Pai'asiteu des Menschen (2 SO pag.), die der einzelnen Ordnungen der Säuger ( — pag. 434), dann die der Vögel, Reptilien, Fische und Evertebraten ; reichhaltiges Litteraturverzeiclniiss. 559 Introductary adress (Tbe Veterinarian Nov. 1879. pag. 5). Em echtes Amphistomum aus dem Magen des Pferdes erwähnt, das auch im Elephanten leben und mit Amph. hominis identisch sein soll. 560. Linstow . . . von. Helmintbologiscbe Studien (Archiv f. Naturgescb. 45. Jahrg. 1. Bd. 1879. pag. 165—188. Taf. XI. XH). Pag. 183. Distomum inerme n. aus dem Darm von Petromyzon, D. flavo- cindmn n. Darm von Anguis fragilis, D. UmnopMli n. eingekapselt in der Larve von Limnophilus (?) rhomliicus; Angaben über den Emliryo von D. trigonocephalum Rud. 561. Perroncito . . . Cercaria senza coda, incistidata nel fegata di una Rana (Annali della R, Accad. d'agricult. di Torino vol. XXI. 1879 u. in engl. Sprache in: The Veterinarian vol. 53. 1880. pag. 454). Eingekapseltes Distomum in der Ldici' von Rana esculenta, dessen männliche Organe entwickelt waren. 382 Platlielminthes : T. Trematodep. 562. StOAvell, C. H. A study of oue of tlie Distomes (Americ. qiiart. micr. journ. vol. I. 1879. pag. 85 — 93. 1 pl.). 563. Wrig'lit, ßamsay, R. Contributions to americ au helmiu- tliology (Journ. proceed. Canadian Instit. n. ser. I. 1879. pag. 54-75. pl. I. II). Sphyraenura Oslerl n. gou. ii. sp. aus der Mimdliöhlo von Meiiobrauclius lateralis; Polystonium oblongum ii. aus der Harnblase der Moscliusschild- kröte, vivipar, Embryonen oline Wimpern; Octobothrium sagittatum Lt. von Catastomus teres, Distomum lieterostomimi Kud. Mundhöhle von Botaurus minor, D. asperum n ebendaher, D. reticulatum n. aus Ceryle alcyon, D. variegatmn Eud. aus Eana halecina, D. gracile Leidy, eingekapselt an den Kiemen, Nerven etc. von Pomotis vulgaiis. 564. Baillet, C. Note sur le developpement de rembryon dans les oeufs de la douve hepatique (Memoires de l'Aead. des scieiic. Toulouse 8 ser. Tom. I. 1879. pag. 197 — 215. 1 pl.). Der Emliryo entwickelt sich gleich gut in reinem wie in mit organischen Substanzen versetztem Wasser imd in feuchter Erde, sebst in den Gallen - gangen (_?); Entwicklungszeit im Sommer 50—52 Tage, im Winter 196 Tage; Infectionsversuche an Limnaeen schlugen fehl. 565. Bütschli, 0. Bemerkung über den excretoriscben Gefäss- apparat der Trematoden (Zool. Anzeiger. 2. Jahrg. 1879. pag. 588 — 589 mit Abb.). Macht auf die mit den Leibeshöhlenspalten in Verbindung stehenden Wimper- trichter bei Cercaria armata v. Siel», aufmerksam. 566. Cliatiii, J. Sur Tembryon cilie de la Bilharzie (Compt. rend. Acad. Paris T. 91. 1880. pag. 554 — 555 u. Ann. mag. nat. bist. 5 ser. vol. VI. 1880. pag. 405 — 406). Vorläufige Mittheilung zu: 567. Observations sur le developpement et l'organisation du proscolex de la Bilharzia haematobia (Ännal. des scienc. natur. 6 ser. Zool. Tom. XI. 1881. art. no° 5. 11 pag. 1 pl.). Im Embryo bildet sich zimächst ein Kopfvorspruug mit einem Darmbliudsack, der später zwei seitliche Aussackungen treibt; C'hatin will in diesem Pros- colex eine Eedie sehen. 568. Du vitellogene dans la forme Diporpa comparee ä la forme Diplozoon (Compt. rend. et Memoir. de la societ. de biologie 7 ser. T. II. Paris (1880) 1881. C. ß. pag. 310—312. u. Gazette medicale Paris 6. XI. 1880. pag. 591). Dotterstock anfangs doppelt mit je einem Gang, später verschmelzen die Drüsen, jedoch nicht die Gänge, von denen der eine sich erweitert, der andre vom Dotterstock umwachsen wird. 5i;9. Ta sehen l)erg-, 0. lieber Tristomum molae Blanch. (Zoolog. Anzeiger III. Jahrg. 1880. pag. 17 — 18). Angabe der Unterschiede dieser Art von Tr. coccineum u. papillosum. Geschichte und Litteratuv. Von 1842 bis heut. 383 570. 3lan!son, P. Distoma Riiigeri (China Imp. maritime customs. Medical reports. XX. 1881. pag. 10. Medical times and gazette II. 1881. pag. 8 und Jouni. of the Quecljett microsc. club vol. VI, pag. 139 — 141. Di st om um Bingeri n. sp. (Cohb.) in der Lunge eines Chinesen. 571. Coblbold, T. Sp. On the rot in sheep (Zoolog. Anzeiger III. Jahrg. 1880. pag. 257 — 258). Hiilt Wassorschneckon für die Zwischenwirthe. 572. Kolleston, (t. Ou the rot in sheep (ibidem pag. 258 — 260). Hält Arion ater für den Zwischenwirth von Dist. hepaticiim. 573. Note on the geographical distribution of Limax agrestis, Arion hortensis and Fasciola hepatiea (ibidem pag. 400 — 405). Yennuthet den ZAvisclienträgei- für Distomum liepaticum in Arion hortensis. 574. Evarts, H. C. Cercaria hyalocauda Hald. (Americ. monthly micr. journ. vol. I. 1880. pag. 230—232 with fig.). In Physa heterostropha Say lebend; wirft vor dem Encystiren den Seliwanz ab, der dann noch längere Zeit beweglich bleibt. 575. Fraipont, Jul. Reche rches sur rappareiT~g^reteur des Trematodes et des Cestoides (Bull, de l'Acad. roy. des soiene. a Belg. T. 49. 1880. pag. 397—401, T. 50. 1880. pag. 106—107, 265—270 u. Archives de Biologie T. I. Gaud 1880. pag. 415—456. pl. XVIII. XIX). Wichtige Mittheilung über die Wimpertrichter der Trematoden, welche einerseits mit den sternfürnngen Lücken zwischen den Parencliymzellen (^Leibeshöhle) in Verbindung stehen, andrerseits zu grösseren, von Zellen aus- geldeideten Canälen führen und bei Distomum squamula, D. appendiculatum, hepaticum, divergens. Polystomum integerrimum, Octobotlu'ium lancen- latum u. Diplozoon paradoxum erkannt wurden. 576. Oreeff, K. Die Echiuren (Nov. Acta Academiae Leop.-Carol. T. XLI. 2. Lips. 1880. pag. 1 — 172. 9 Taf.). Pag. 130. Distomum eclmirl n. sp. 2 mm lang, geschlechtsreif, in den Seg- mentalorganen des männlichen Eclüurus PaUasii lebend. 577. Liiistow . . . von. Helminthologische Untersuchungen (Archiv f. Naturgesch. 46. Jahrg. 1. Bd. 1880. pag. 41 — 54. Taf. III). Pag. 50. Distomum semifavum n. Darm von Petromyzon tluviatilis, D. S2nno- sum ü. Darm von Sylvia rufa, D. moleculum n. Darm von Eallus pygmaeus. 578. Lang, A. Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie und Histologie des Nervensystems der Plathelminthen. II. Ueber das Nervensystem der Trematoden (Mittheil. d. Zool. Station zu Neapel. 2 Bd. 1880. pag. 28—52 mit 3 Taf). Genaue Darstellung des Nervensystems \oi\ Tristomum molae, Pleurocotyle scombri, Distomum uigrotlavum u. hepaticum — sowohl topograpliisch wie liistologisch. 384 Plathelminthes: I. Trematodes. 579. Cliiiii, C. DieCtenophoren des Golfes von Neapel und der angrenzenden Meeresabschuitte (Fauna u. Flora des Golfes von Neapel, I Monographie. Leipz. 1880, 313 pag. 4**. 18 Taf.). Pag. 243. Cercaria thanraantiadis Graffe in Rippenquallen. 580. Sommer, F. Zur Anatomie des Lebe regeis, Distomum hepaticum L. (Zeitschr. f. wiss. Zoologie. 34. Bd. 1880. pag, 539 — 640. 6 Taf., auch: Beiträge zur Anatomie der Plattwtiruier, III. Hft. Leipz. 1880), Ausgezeichnete monographisclie Darstellung. 581. Maee, E. Des Trematodes parasites des Grenouilles (Bull, de la soc. d'etudes scientif. du Finisteie. Morlaix 1880. 31 pag 4 pl.). Polystomum imcinatum n. sp. 582. Cliatin, J. Du receptacle semin ale dans le Distomum militare (Compt. rend, et Mem. de la societe de biologie 6 ser. Tom, V (1878) Paris 1880. pag. 308). Das Receptaculum seminis wird gewöhnlicli vom Keimstock verdeckt. 583. Ereolaiii, Gr. Süll' ovulazione dei Distomi epatico elance- olato 0 delle pecore e dei buvi (Rendic. Accad. scienz. istitut. Bologna 1880/81. pag. 123 — 130). Eiliilduug und Eiablage fallen in Frühjahr und Herljst. 584. Deir adattamento delle specie all' ambiente, nuove ricerche sulla storia genetica dei Trematodi (Mem. Accad. scienz. istit. Bologna 4 ser. T. II. 1881. pag. 237 — 334 con 3 tav. u. im französ. Excerpt in: Archive italienne de Biologie T. I. pag. 439 — 453). I. Beschreibruig der beobachteten Trematodenlarven in Süsswassermollusken, Theilimg von Sporocysten, Umwandlung von Cercarien in Keimschläuche; neue Arten: Cercaria m?crocoii/Za Ercol. (non Eil) aus Paludina vivipara u. achatma; C. tripimetcda^ C. Limnaei ohscuri aus Limnaeus obscurus und stagnalis, C. bucepJialus aus Unio und Anodonta; Tetracotyle und seine Um- wandlung in Holostomum; II Trematodenlarven aus Landmollusken u. zwar aus Helix aspersa, carthusianella , maculosa und Pupa tiiticum; die in Hei. carthus. lebenden Cercai'ien resp. eingekapselten Ti'ematoden werden in Tropidonotus natrix zu Distomum aUostomiim Dies. m. Beweis der Adaptions- fähigkeit der Ti-ematoden an ihnen fremde "Wirthe, Versuche nicht ein- wandsfrei. 585. ClJiiis, C. Grundzüge der Zoologie. 4. Aufl. Marburg 1880. Pag. 398. Erwähnt marine, unter einander nach Ai-t eines Eattenkönigs ver- bundene Cercarien. 586. Jourdaii, E. Note sur l'anatomie du Distoma clavatum (Revue des scienc, de Montpellier 2 ser. T, IX. 1880. pag. 438 bis 448. pl. VII. VIII), 587. Diincker, H. C. J. Distomeen im Schweinefleisch (Zeitschr. f. mikrosk. Fleischschau. 2. Jahrg. 1881. pag. 23 — 24). Vermuthet in diesen eingekapselten Thieren den Jugend zustand von Distomum hepaticum. Geschiclite und Litteraüir. Von 1S42 Ms heut. 385 589. Mace, E. Sur une forme nouvelle d'organe segmentaire chez les Trematodes (Compt, rend. Ac. Paris Tom. 92. 1881. pag. 420—421 und Ann. mag. nat. bist. 5 ser. vol. VII. 1881. pag. 354 — 355). Distomum u. sp. (D. ascidia v. Ben. nahestehend) aus Verpertilio munuus soll ein impaaros, median gelegenes, tonnenförmiges ^^mperorgan besitzen, von dem 2 Gefässe nach hinten ziu' Excretionshlase und zwei andere nach vorn ausgehen. 590. Recherches anatomiques sur la grande douve du foie. Paris 1881. 91 pag. 8«\ 3 pl. In vieler Hinsicht von den Angaben Sommer's abweichend. 591. Jourdaii, E. Note sur l'anatomie du Distomum clavatum Rud. (Revue des scienc. natur. Moutpellier. T. II. 1881. pag. 438 bis 449. pl. VII. VIII). Fand die aus dem Magen von Scomber pelamys it. Thynnus vulgaris bekannte Art frei im Sargassummeer, macht histologische Angaben, obgleich eigner Mittheilung nach der Erhaltimgszustand kein guter war. 592. Harz, C. 0. Die sogenannte Krebspest, ibre Ursacbe und Verbreitung, Beitrag zur Naturgescbicbte von Distomum cirrigerum und isostomum (Oesterr. -ungar. Fiseberei - Zeitung für 1880/81). Yorläufige Mittheilung von: 593. Eine Distomatosis des Flusskrebses (Deutsche Zeitschr, für Tbiermed. u. vergl. Pathologie. VlI. Bd. 1881. pag. 1 — 15. Taf. I). A^'ill die Krebspest auf das in Krebsen encystirt lebende Dist. cin-igerum v. Baer zurückführen. 594. Ziiiulol, A. La peste ou distomatose des ecrevisses (Journ. de micrographie par J. Pelletan. V ann. 1881. No. 11. pag. 459 — 465 u. Bull, de l'Acad. medic. de Belg. 3 ser. Tom. XV. Brux. 1881). Wiederholung der Angaben von Harz. 595. Zaddaeli, €r. Ueber die im Flusskrebse vorkommenden Distomum cirrigerum v. B. und Dist. isostomum Rud. (Zool. Anzeiger. 4. Jahrg. 1881. pag. 398 — 404, 426 — 431). Widerlegung der Harz'schen Behauptung. Dist. cirrigerimi alterirt Flusski'ebse gar nicht, selbst wenn es in Mengen encystirt vorkommt, wo es geschlechts- reif wird imd Eier producirt; Beobachtung der Selbstbegattimg. 596. Kerl) ort, C. Beitrag zur Kenntniss der Trematoden (Arch. für mikrosk. Anat. 19. Bd. 1881. pag. 529 — 578. Taf. XXVI. XXVII). Schilderung des Baues von Distomum West ermann i (No. 550); echtes Haut- epithel bei einzelnen Indi\dduen, Hautdrüsen, Parenchym, Speicheldi-üsen am Oesophagus, Selbstbefruchtung höchst unwahrscheinlich. 597. Pavesi, P. Delle mie annotazioni zoologiche. III. Trema- tode nuove parassita d'un pesce fluviatile (Rendic. R. Istit. Lombardo 2 ser. vol. XIV. fasc. XVIII — XIX. 1881. 6 pag.). Holostomum cuticola in Cobitis taenia. Eiüun, Klassen des Thier -Reichs. IV. 1. 25 386 Platliebiiinthes: I. Trematodes. 598. (xirard . . . Sur le Gastrodiscus Sonsinoi Cobb. (Ann. soc. entom. de France 5 ser. T. X. 1881. pag. LXIX— LXX). 599. Lejtenyi, Tli. v. Ueber den Bau des Gastrodiscus poly- raastos Leuck. = G. Sonsinoi Cobb. (Abliandl. der Senken- berg, naturf. Gesell. Bd. XII. Frankf. a/M. 1881. pag. 125—146. 3 Tfl. — auch In.-Diss. Leipz. 1881). Besclireibiuig des Baiies dieses interessanten, zu den Ampliistomeen gehörigen Parasiten. 600 Louckart, K. Zur Entwickhingsgescbiclite des Leberegels (Zool. Anzeiger. 4. Jahrg. 1881. pag. 641 — 646). Es gelang junge Liniuaeus nnnutus iind pereger mit der Brut des Leberegels zu inficii'en ; die Sporocysten erzeugen Eedien imd diese vermuthlich schwanz- lose Cercarien. 601. Thomas, A. P. Report of experiments on the develop- ment of the liver fluke (Journ. R. agricult. Society vol. XV^II. J881. pag. 1 — 30 u. Journ. R. micr. soc. 2 ser. vol. I. 1881. pag. 740 — 741). Ueber Ei rmd Embryo von Distomum hepaticum, Wachsthum des Egels selbst — bis zur Gesclüechtsreife 6 "Wochen, Lebensdauer über ein Jahr; künstliche Infection von Schnecken misslang, jedoch wurde in Limnaeus tiuncatulus eine Eedie gefunden, deren Cercarien sehr feine Stacheln tragen und Neigung ziu' Eucystirung an fremden Gegenständen zeigen. 602. Leviiisoii, Gr. M. R. Bidrag til kundskab om Grönlands Trematodfaun a (Oversigt over d. K. danske vidensk. selsk. Forhandl. No. 1. Kjübenhav. 1881. pag. 49-84. 2 tab.). Beschreibung von 14 Arten, darunter' neu : Distomum Mülleri im Magen von Cottus scor])ius und -Gadus ovak, D. vwUissimum Darm von Cottus scorpius. D. oculatum ebendaher. D sohritium ebendaher, D. somatcriae Darm von Somatoria mollissinia, D. jiygmaeum ebendaher, Gyrodaetylus groenlandicn^ auf der Haut von Cottus scorpius u. Bucephalus cn*a; Leber und Genitalien von Modiolaria discors. Die Larven von Dist. variciim leben eingekapselt in Harmothoe imbricata, die von Dist. siraplex in Themisto libellula imd die von D. somateriae in Saxicava rugosa. 603. Lorenz, L. y. Ueber Distoma robustum n. sp. aus dem afrikanischen Elephanten (Verhandl. d. K. K. zool. -bot. Gesellscb. XXX. Bd. Wien 1880/81. pag. 583 — 586. Taf. XIX). Anatomie dieses durch seine starke Musculatur sioli auszeichnenden Thieres. 604 Pageiisteclier , H. A. Allgemeine Zoologie oder Grund- gesetze des thierischen Baus und Lebens. 4. Tlieil. Berlin 1881. 959 pag. 8^ Mit 414 Holzschn. J'ag. 18. Excretionsapparat der Trematoden; Ccj-caria myzura n. sj). ausNcritina tluviatilis. 605. Fraipoiit, Jiil. Recherches sur l'appareil excreteur des Trematodes et des Cestodes |deuxieme partie] (Archives de Biologie Tom. II. Gand 1881. pag. 1—40. 2 pl.}. Bt'liandi'lf Dislnnuun divergeiis und allgemi'iiic Ki-aadi. Ges(;hichto und Littcratur. Von 1S-J2 bis heut. 387 606. Laiikestcr, E. Ray. Od the body-cavity (coelom) and 11 e p h r i d i a o f P 1 a t y li e 1 m i a (Zoolog. Anzeiger. 4 J ahrg, 1881. pag. 308 — 310). 607. IJciiedeii, E. yaii. Siir l'appareil urinaire et les espaces sanguino-lymphatiques des Piatodes (ibidem pag. 455 bis 459). 608. Laiikester, E. Ray. The body eavity and nephridia of Platyhel mia, reply to M. Ed. van Beneden (ibidem pag. 572 — 575). 609. Beiiedeii, E. Yaii, Encore un mot sur le nephridiiim et la cavite du corps des Trematodes et Cestodes (ibidem 5. Jahrg. 1882. pag. 14 — 18 avec 2 %.). 610. Laiikestor, E. Ray. The coelom and nephridia of Flat- worms (ibidem pag. 227 — 231 a with flg.). No. 606 — 610. Polemisches, aus dein hervorgeht, dass zwar Laukester bereits 1873 (No. 471) von einem Coelom bei Trematoden gesprochen, damit aber einen Theil der Excretionsorgaue und nicht die Spalten zwisclien den ParenchymzeUen gemeint hat. welche nach Fraipont init den Wimportriclitern in Verbindung stehen. 611. (jJrobiK'ii, C. Doliolum und sein Gene ratio nswecli sei, nebst Bemerkungen über den Generationswechsel der Acalephen, Cestoden und Trematordeu (Arbeit a. d. zool.-zoot. Inst. d. Univ. Wien. 4. Bd. 1881. pag. 201 — 298. 5 Tat'.). Erlclärt die Keimkörner der Redien und Sporocysten für parthenogenetisch sich entwickelnde Eier u. den Entwicklungscyclus der Ti'ematoden für Heterogonie. 612. ('(»l»l)old, T. Sp. The parasites of Elephants (Transact. Linn. soc, London 2 ser. vol. IL 1882. pag. 223— 258. pl. 23-24). AmpJüstoma Hawkesi, Amph. onmtum, papiUatum-^ D. Jacksonü niclit isepli, J. Vorläufige Mittheilung über die Jugend- zustände des Leberegels (ibidem pag. 322 — 323). Sah tlic Eiukapselimg von aus \\'ieseuschüeckeii stammenden Oercarien an Gräsern; die eben euigcwandoi-ten Leberegel haben einen einfachen, gab- iigen Darm. 650. IVeiiiland, D. F. Zur Entwicklungsgeschichte des Leber- egels (Jahresheftc d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württemberg. 39. Jahrgang. 1883. pag. 89 — 98). Berichtet über die Leucktu't'sche Entdeckung mid weist auf seine 1876 (No. 509) erfolgte Erklärung, dass die Cercaricn aus Linmaeus truncatulus zu Distomum hepaticum gehören, hin. 651. Liiistow... . , YOii. Nematoden, Trematoden und Acantho- cephalen, gesammelt von Prof. Fedtschenko in Turkestan (Archiv f. Naturgesch. 49. Jahrg. 1. Bd. 1883. pag. 274 — 313. Tai'. VI — IX). 15 Arten, daranter nerr: Distomum plesiostonnim w. aus Pcrdix graeca, D. choledochum Leber von Anas sp. ?, D. nigrum in Corvus cornix, D. longi- ssimum in der Leber von Ardea stellaris, D. sulcatum in Perdix gi'aeca, Monostonium nigropundatum in der Bauchwand eines als „Akatza" be- zeichneten Vogels. 392 Plathelmintlics : I. Trematodes. 652. Pacliinger, A. Distoma cygnoides boncztana. Klauseu- burg 1883. 46 pag. 3 Taf. In ungarisclier Sisraclie; Referat bei Linstow: Archiv f. Naturg. 4!). Jahrg. 2. Bd. 1S83. pag. 804 — 806. 653. Poirier, J. Description d'helminthes uouveaux du Palonia frontalis (Bull, de la societe pbilomath. 7 Ser. T.VII. Paris 1883. pag. 73 — 80 pl. II). Bildet aus dem Creplin'schen Ampliistomiim cnimeiiiferiim (No. 255) mid zwei neuen Arten (elongahcm , Cohboldii aus dem Magen von Palonia frontalis von Java) das neue Genus Gastrothyrax; Homalogaster n, g. paloniae im Coecum lebend; mit eudständigem Saugnapf und PapiUeu auf der Bauciaflüche. 654. Schauinsland, H. Beitrag zur Kenntniss der Embryonal- entwicklung der Treraatoden (Jenaer Zeitschr. f. Naturwiss. XVI. Bd. 1883. pag. 465 — 527. 3 Tal). Genaue Untersuchungen an den Eiei'n von Distomum tereticoUe, cyg-noides, cylindraceum , mentulatum , globiporum und nodulosimi. Purchung total, jedoch sehr rmregelmässig; aus einer Embryonalzelle geht die den Embryo einschliessende Hüllmembran hervor , die beim Ausschlüpfen in der Eischale zurückbleibt. Der Embryo lässt ein oft Tvimperndes Ectoblast erkennen, so'^de Gefässe mit Flimmertrichtern. 655. Zieg'ler, H. E. Bucephalus und Gasterostomum (Zeitsebr. f. wiss. Zoologie. 39. Bd. 1883. pag. 537 — 571. Taf. XXXII. XXXIII u. Zool. Anzeiger. 6. Jabrg. 1883. pag. 487 - 492). Aus der Uebereinstimmung im Bau des Bucephalus mit dem von Gasterostomum wird erschlossen, dass der erstere in den Entwicklungscyclus des letzteren gehöre; die Umwandlung der Cercarienschwänze in Sporocysten wird be- stritten. 656. Parona, C. Materiali per la fauna della Sardegna (Bolletino scientifico ann. VI. Pavia 1884. pag. 14 -20). Monostomum faba unter der Haut von Emberiza cirlus. 657. Linstow . . . toii. Helminthologiscbes (Archiv f. Naturgesch. 50. Jahrg. 1. Bd. 1884. pag. 124 — 145. Taf. VII— X). Pag. 139. Angaben über Distomum echinatmn Zed. (= oxycephalum Rud.), D. heteroporum Duj. (wii-d gegen van Beneden aufrecht erhalten), D. ascidia V. Ben., D. globiponun Eud. (Larve eingekapselt am Puss von Linmaea ovata), D. gyrini n. sp. (eingekapselt in den Kaulquappen von Eana temporaria), Cercaria limnaeae ovatae n. sp. in grossen, diux-h Abschnünmg sich ver- mekrenden Sporocysten; C. nodulosa n. sp. aus Paludina impiu-a. 658. Fiselier, P. M. lieber den Bau von Opisthotrema cochleare n. gen. n. sp., ein Beitrag zur Kenntniss der Trematoden (Zeitschr. f. wiss. Zoologie. 40. Bd. 1884. pag. 1 — 41. 1 Taf. — auch In.-Diss. Leipz. 1883). Aus der Paukenhöhle von HaHcore dujong (cf. No. 484), mit hinten gelegener G eschlechtsöffnung. 659. Oaltron, E. Zum Nervensystem der Trematoden (Zoolog. Beiträge, hrsg. von Anton Schneider. 1. Bd. Breslau 1884. pag. 109 — 115. Taf. XVII). Sclülderimg des Nei^vensystems von Distomum isostomiun aus Astacus fluviatihs Ringkommissuren zwischen den (> Hauptnerven. GescMcMe und Litteratiu-. Von 1842 bis lieut. 39 o 660. Schneider, A. Neue Beiträge zur Kenntniss der Plathel- niinthen (ibidem pag. 116—126. Taf. XVIII. XIX). AVill das Genus Holostomum, weil iliin die Diagoualmuskeln und der Dann felileu (letzteres ist irrthünilicW , von den Ti'euaatoden trennen und zu den Cestoden stellen; Biplostomum ist ein Ti'ematode, der in der Metamorphose zum Cestoden begriffen ist, Amphiline imd Amphiptycbes sind Cestoden. 661. Bieliriiiger, J. Beiträge zur Anatomie und Entwicklungs- geschichte der Trematoden (Arbeiten aus dem zool.-zootom. Institut Würzburg. VII. Bd. 1884. pag. 1 — 28. Taf. I). Bau der Sporocysten und und Cercarien, Entwicklimg der letzteren aus einzelnen ZeUen des Keimepithels; Cercaria acerca n. sp. aus Onchidium Car2:)enteri Stearns. 662. Cliatiii, J. Sur les oeufs de la Bilharzie (Compt. rend. societ. de biologie 7 ser. T. I. Paris 1884. pag. 364 — 365). Findet zwischen den beiden Eiformen der Bilharzia haematoljia bei demselben Individuum alle Uebergänge, so dass man nicht — wie Sonsino — 2 Alien annehmen kann. 663. Cuimingliam, J, T, A new marine trematode belonging to the Polystomidae (Zoologischer Anzeiger. 7. Jahrg. 1884. pag. 399). Vorläufige Mittheilung zu: 664. On Stichocotyle nephropis, anew trematode (Transact. roy. soc. Edinburgh vol. XXXII. 1887. pag. 273 — 280. 1 pl.). Stichocotyle nephropis n. gen eingekapselt au der Darmwand von Nephrops norwegicus; auf der Bauchseite eine Reihe von grossen Saugnäpfen, Darm einfach, Gefässe trematodenartig, mit gi'ossen Concretioncn. 665. Jjima, Jsao. lieber den Zusammenhang des Eileiters mit dem Verdauungscanal bei gewissen Polystomeen (Zoolog. Anzeiger. 7. Jahrg. 1884. pag. 635 — 639). Der nach Zeller vom Hoden ziun Eileiter gehende Kanal soll nach Jjima in den Darin münden und dorthin überflüssige Geschlechtsprodulcte ableiten. 666. Leidy, J. Distoma and Filariae (Proceed. Acaderay of nat. scienc. Philadelphia 1884. pag. 47— 48). Distomum oricola n. sp. in der Mundhöhle von Alligator mississippieusis. 667. Sonsino, P. Di unaparticolarita di struttura di certe cercarie, cellule a bastoncini e della significazione funzionale (Process. verb. societ. Toscana di scienz. natur. 1884. pag. 98 — 102 und Archives italiennes de Biologie Tom. VI. 1884. pag. 55^61). Behandelt die verschiedenen Arten der Bildung von Cysten bei Cercarien; Cercaria distomatosa aus Cleopatra bulimoides, Cercaria sp. emes Amphi- stomum aus Physa alexandi-ina. 6t8. Studer, Tli. lieber einen Fischparasiten aus der Ordnung der Trematoden (Mittheilurg der naturwiss. Gesellschaft Bern. Hft. 1083—1091. Bern 1884. pag. 11). Der Bericht enthält nur das Thema des Vortrages, ohne jede andere Mit- theilung i^!j. ;-J94 Plathelmintlies : I. Trematodes. 669. IVright, 11. Raiiisay. Trematode parasite in american cray fish (Americ. Natural, vol. XVIII. Philadelphia 1884. pag. 429—430). Distommn uodiüosum Zed. in Krebsen. 670. Zscliokke, F. Recherehes snr rorganisation et la distri- butioü zoolog-ique des vers parasites des poissons d'eau douce (Archives de biologie Tom. V. Gand 1884. pag. 1 — 89. pl. IX — X., auch These, Geneve 1884). Interessante Stndie, in der das Yorkonimeu der Parasiten in Schweizer Fischen theils nach den einzehien Organen, theüs nach der .Jahreszeit untersucht ■wird ; 1 ] Ti'ematodeu beobachtet, darunter neu Monostomuni cotti, eingekapselt an den Pylorusanhängen von Cottus gobio; Sporocystis coiti (vielleicht ein Psorospermschlauch ?). 671. Berg-h, Riul. Report ou the Nudibranchiata dredged by H. M. S. Challeuger during the years 1873 — 76 (Report scientif. results Ghali. P. XXVI. 1884). Pag. IS. Distomiim glauci n. sp. in Glaucus atlanticus mid anderen Arten. 672. Carus, J. Y. Prodromus faunae mediterraueae sive de- scriptio animalium maris mediterranei incolarum. P. I. Stuttg. 1884. 282 pag. 8°. Pag. 121. Trematodes; Aufziihlinig mid Beschi-eibung der ans dem i\Iittehneer bekannten Arten. Aniphiline und Am[ihiptjches werden zu den Trematoden gerechnet; Ämph/bdellidae n. fam auf Amphibdella torpedinis Chatin ("vide No. 4SS) gegriuidet. 673. PeiToiicito , E. Actiou du chlorurc de sodium sur les cercaires et de leur dessechemen t (Archives italiennes de biologie Tom. VI. 1884. pag. 154 — 156). l)ii die Conaricn und eingeka[)selten Distomcn aus Limnaca palustris schon in relativ schwachen Kochsalzlösungen, sowie beim Eintrocknen sterben, rätli \evL. inficirte Wiesen durch Trockenlegen und Ausstreuen von Salz auf den- selben zu desinficiren. 674. Ryder, J. A. On a skin parasite of the cunner (Bull. U. 8t. Fish.Comm.vol.lv. 1884. pag. 37 — 42). Encystirtc Oercarien iu der Haut von CtenolaVirus aspersus. 675. C'ohbold, T. Sp. Notes ou parasites collected by the late Ch. Darwin (Jouru. Liun. Society Loudou vol. XIX. 1885. pag. 174—17« with Fig.). Distomnm inccrhuti ii. sji. aus der Mundhöhle einer Colulicr-Art aus Maldonado, Kio Plata. 676. Ocrlcy. L. A czapaknak es rajaknak bellergei — die Euto- zoen der Haie und Rochen (Termesz. filzet. — Naturhist. Hefte aus Ungarn. 9. Bd. Budapest 1885. pag. 97—126 — ung., pag. 216 - 220 — deutsch). . Beschi-eilniug luid Abbildung Aon Distomnm megastomum End aus dem Darm der MusteHdcn. Gescliiclito iukI Littoratur. Von lS-12 bis lioiit. 3^)5 H77. Liiistow . . . von. Beobachtungen an bekannten und neuen Nematoden und Trematoden (Archiv für Natur- geschichte. 51. Jahrgang. 1. Bd. 1885. pag. 235 — 255. Taf. XIII — XV). Behandelt: Distomum ascitUa v. Ben., D. ascidioidos v. Ben., D. f(»//if/s n. sp. geschlechtslos, im Dann von Anguis fragilis; D. limnaeae ovatae n. sp. in dünnen Cysten; D. globiporum Eud., Dactylog'yrus mollis Wedl, Octo- pli-ctannm lieterocotyle v. Ben , Embryonalen tmcldung von Holostomum oornu copiao Mol. ()78. Looss, A. Beiträge zur Kenntnis« der Trematoden (Zeit- schr. f. wiss. Zoologie. 41. Bd. 1885. pag. 390-446. Taf. XXIII). Distomum paUiatum n. s\). ans den Gallengängen von Delphinus delphis (steht D. oblongum Cobb. sehr nahe); D. reticulafum n. sp. unter der Haut und in der Muskulatur eines mittelamerikanischen Silurus (Name bereits von Wright vergeben). 679. Maclay. Four immature specimens of Holostoma alatum from a very young puppy (Proceed. Linn. Soc. New-South- Wales vol. X. for 1885. Sydney 1886. pag. 342). 680. Kartulis . . . Ueber das Vorkommen der Eier des Disto- mum haematobium Bilh. in den Unterleibsorganen (Virchow's Archiv f. path. Anat. 99. Bd. Berlin 1885. pag. 139—145. Taf. IV). Die Eier finden sich ausser in Blase, Harnleiter, DickdaJ'ui, auch in der Niere, Leber und Prostata; Sectionsbefunde. 681. roiricr, J. Contribution ä Fhistoire des Trematodes (Archives de Zoolog, exper. et generale 2 ser. vol. III.. 1885. pag. 465 — 624. pl. XXII — XXXIV). Anatomisch -histologische Untersuchungen au Trematoden der Gruppi' Distomum clavatum (Menz.) Rud., wozu noch gehören: D. Hcuifel/ n. sp. Darm von Tliynnus vulgaris, D. dactyUferum n. Magen von Argouauta, D. verrucosum 11. Magen von Thynnus. D. personatum n. aus dem Golf von Mexico, Wirth unbekannt, D. Fullasii n. Magen von Delphinus phocaena und D. Mcgnini n. aus einem Fische. ^"62. Selnvarze, W. Die postembryonale Entwicklung der Trema- toden (Zeitschr. f. wiss. Zoologie. 43. Bd. (1885) 1886. pag. 41 — 86. Taf. III). Untcrsuchimgcn über den Bau der Sporocysten, der Cercaiiiii und der zugehörigen üistomen ; durch Verfütterung wird aus den von Cercaria armata (in Limnaeus stagnalis) stammenden Larven Dist. enddhibum erzogen; die An])assungstheorie Ercolani's wird ebenso wie die Hypothese von der UmAvandlung des (Jercarieii- schwanzes in eine Sporocyste verworfen und der Foitiiflanznngsinodus der Keimschläuche als ein parthenogenetischer betrachtet. 68o. Bcrgh, K. S. Die Ex cretion sorgane der Würmer (Kosmos hrsg. V. Vetter. 17. Bd. 1885. pag. 97-122. Mit Taf). Kiitisii'endes Referat. 396 Platheliniuthes: I. Treniatodes. 684. Stossich, 3Iicli. Brani di Elmintologia tergestina II. (Bollet. della societ. adriat. scienz. natur. Trieste vol. IX. 1885- png. 1 — 10. T. IV — VI). Fortsetzung von No 638; neue Arten: Distomuni umhinae aus Umbiina cirrliosa, D. mormyri aiis Pagellus mormjTus luid D. Aloysiae ans Corvina nigra, ferner Abbildungen bokamiter Arten und neue "Wirthe füi' solclie. 685. Saint-Soup, ß. Sur les parasites de la Maena vulgaris (Compt. reud. Acad. Paris T. 101. 1885. 2 pag. 175 — 176). Choricotyle Marionis n. sp. an Maena \'T.ilgaris. iJS6. Wright, K. llamsay. A free-s wimmig sporocyst (Americ. natiTral vol. XIX. Philadelphia 1885. pag. 310 — 311). Eine in einem Süsswasseraquaiium beobaclitete freie Sporocyste besass kräftige Muskulatur, Tastpapille und eine schwanzlose Cercaiie. 687. Mcmiee, J. Kecherches morphologiques sur les ventouses dans le regne animal (Recueil zoologique suisse. Tom. II. 1885. pag. 1-148. pl. I— V). Pag. 38 — 46, pl. n. Structur der Sauguäpfe von Ti'istomiun molae. 688. Hilg'endorf, F. Bemerkungen über einen neuerdings be- obachteten Fall einer Krebskrankheit. (Sitzungsbericht d. Gesellscb. naturforsch. Freunde. Berlin 1885. pag. 127— 130). Fand in grosser Zabl Distomum cii'rigerum Baer eingekapselt in Flusskrebseu. 689. Laeaze-Diitliiers, H. de. Sur le Phoenicurus (Compt. rend. Ac. Paris. T. 101. 1885.1. pag. 30 — 35). Phoenicui'us ist Parasit. 690. Si)eiigel, J. W. Phoenicurus redivivus (Biolog. Centialbl. 6. Jahrg. 1886/87. pag. 19 — 21). Gegen Lacaze - Duthiers ; die Fi-age über die Natur der Phoeniruren ist längst erledigt — es sind normale Körperanbänge der Tethys. 691. Leidy, J. On some parasitic vrorms of birds (Proceed. Acad. nat. scienc. Philadelphia 1885. pag. 9 — 11). Monostomum mutabilc im Abdomen von Gallinago Wilsoni aus N. Amerika. 692. Generali, Gr. Note elmintologiche (Ann. soc. natural. Modeua 1885. pag. 100 — 103). Distomum complanatmn Erc. in der Katze imd Dist. ecbinatum im Himde. 693. Sars, Gr. 0. lleport on the Schizopoda collect, by H. M. S. Challenger (Rep. scient. result. vol. XIII. 1885. 228 pag. 38 pl.). Pag. 222. Distomum ßifermn n. sji. (Lcuck.) aus der Leibeshöhle von Nema- tosceüs megalops S. imd Thysanoessa gregaria S., südatl. Ocean. 694. Fritsch, Gr. Zur Anatomie von Bilharzia haematobia Cobb. (Zoolog. Anzeiger. 8. Jahrgang. 1885. pag. 407— 411). Vorläufige Mittheilung zu No. 753. 695. Grral)er, V. Die äusseren mechanischen Werkzeuge der Thiere. Lpzg. 188(3. (44. Bd. von ,, das Wissen der Gegenwart'^). 2. Bd. pag. 107. Ueber die Bewegungen der Trematoden mit einer Origiual- zeichnimg einer gesehwänzten Cercaiie. Geschichte und Litteratur. Von 1842 bis heut. 397 696. Stossicli, M. Brani di Elmintologia tergestina ser. 111. (Bollet. Societ. adriat. scienz. natur. Trieste. vol. IX. No. 2. 1886). 7 pag-. 3 tav. Distomum Sophiae n aus Pagellus niorinjTus, D. corvinae aus Corvina nigra und Notizen über bekannte Arten. 697. Cliatiii, J. Aüomalies de l'appareil digestif chez la douve lanceolee (Compt. rend. soc. biolog. Paris ser. 8. T. IV. 1886. pag. 244). 698. Blaiiehard, B. Helminthe, helminthiasis, helmiuthologie (Dictionnaire eneycloped. des sciences medicales IV ser. Paris 1886. pag. 627 — 655). Darstellung der beim Mensehen beobachteten Helminthen. 699. Notices belminthologiques (Bull, de la soc. zoolog. de France T. XI. 1886. pag. 294 — ;:i04. pl. X). Ueber Amphistomum eonicuni aus einem japanisclien Oclisen. 700. Moiiiez, ß. Description du Distoma ingens n. sp. et remarques sur quelques points de Panatomie et d'histologie comparees des Trematodes (ibidem pag. 531 — 543. 1 pl.). Wirth i;nbekannt; die neue Art 6 cm. lang, zur Gruppe des D. clavatum ge- hörig. 701. Belleli, V. La Bilbarzia haematobia, osservazioni anatomo- patologicbe e clinicbe (Gazz. ospitali anno VII. 1886). Da die Entwickhmg im Wasser nicht weiter geht, so muss ein Zwischenwirth existiren; ausnahmsweise könne vielleicht directe Entwicklung stattfinden. 702. Jjiiiia, J. Distoma endemicum (Journ. College scienc. Imper, University Japan voll. 1886. pag*. 47 — 59. 1 pl). Bericht über diesen in manchen Bezirken Japans (cf. No. 641) häufigen Parasiten des Menschen, der aucli in Katzen lebt; Infectionsquelle noch imbekannt. 703. Liiistow . . . von. Helminthologiscbe Beobachtungen (Arch. für Naturgescb. 52. Jahrg. 1. Bd. 1886. pag. 113— 138. Tat". VI — IX). Pag. 124. Distomum validumn.^). aus dem Magen einer Delphinart, südatl. Oeean, D. spiculator Duj. im Darm von Mus musculus. 704. Brock, J. Eurycoelum Sluiteri n. g. n. sp. (Nachrichten v. d. Kgl. Gesellsch. d. Wissensch. u. der Georg- Angust's- Universität zu Göttingen. No. 18. 1886. pag. 543 — 546). Aus dem Magen von Diacope metallicus, Java; eine Distomee mit sehr weiten Excretionscanälen, 705. Leiiekart, B. Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krankheiten. 2. Aufl. 1. Bd. 3. Lief., 2. Abtheil. Leipz. 1886. Pag. 1 — 96. Beginn der Darstellmig der Ti'ematoden, besonders der endo- parasitischeu , auf Giund zahlreicher eigner Beobachtmigen. 398 Platlielminthes : I. Trematodes. 706. Mescliiiikoft', El. Embryologiscbe Studien an Medusen, ein Beitrag zur Genealogie der Primitivorgane. Wien 1886, 159 pag. 12 Taf.). Pag. J25. Wendet sich gegen eine Angaloe von Schwarze (s. snb. No. 682) wegen der Herkimft der calottenförmigen Zellen der HautscMclit. 707. roirier, J. Trematodes nouveaux ou peu connus (Bullet, de la SOG. philom. Paris. 7 ser. Tom. X. 1886. pag. 20 — 41. pl. 1-4). Aspidogaster Lenoiri n. Darm von Tetrathyra Vaülantii (ScMldkröte vom Senegal), Ce^yhcilogonimus Lenoiri n. g. n. sp. ebendaher, Distomvun sauromatcs n. Liinge von Elaphis sanromates, D. oviforme n. Darm von ISTyctieebus javanicus D . viverrini n. Gallengiinge von Felis \'iveiiinus, D. longisstmum n. Darm von Delphinus tm-sio, D. crocodiU n. Darm von Crocodüus siamensis. D. siredonis n. Darm von Siredon mexicanns, D. gelatinosiun Eud. Darm von L'istndo lutraria, D. delphini n. Gallougänge von Delphinus delphis. D. Bochehrunni Gallenblase desselben, D. crinaceiim n. Darm desselben und D. reticiüatiun Looss. 708. Sur les Diplostomidae (Arcbives de Zool. exper. et generale 2ser. T. IV. 1886. pag. 327 — 346. pl. XVIII— XX). Erste gTÖssere Arbeit über diese interessante Grappe, leider ohne genügendes Eingehen auf die Litteratru-, so dass Manches als neu beschrieben wird, was längst bekannt ist; die Untersuch img betrifft Diplostomnm (Holostomum) siamense n. sp., D. pseudostoma 'Willem.-Siüim u. Polycotyle ornata AV. S. — alle drei aus dem Darm von Crocodilen. 709. Stossieli, 31. I Distomi dei pesci marini e dacqua dolee (Programma del Ginnasio com. sup. di Trieste deir anno 1886. 66 pag. 80.). Analytische Taliclle ziir Bestimmung der in Fischen lebenden Distomen, Be- schreibung aller Arten (90 sichere, (iä zweifelhafte). Verzeichniss der Eischo mit den zugehörigen Distomen. Distomum characis n. in Charax puntazzo u. D. lalri n. in Labrax mixtus. 710. IJlaiieliard, K. Notices lielmintliologiques (Bull, societe zoolog. de France T. XI. 1886. pag. 294— 304. 1 pl.j. Pag. 295. Amphistoma conitnini Rud. im Rind von Japan. 711. Schaiimslaml , H. lieber die Körperscbicbten und deren Entwicklung bei den Plattwürmern (Sitzungsber. d. Gesell- scbaft f. Morpbol. u. Pbys. Müncbeu. 2. Bd. 1886. Müncben 1887. pag. 7-10). Trematoden (und Costodcn) bestehen nur aus Entodcnn i-esp. dessen Derivaten, da das Ectodei'm stets abgeworfen wird. 712. AVcriilckc, K. Die Parasiten der llaustbiere in Buenos Ayres (Deutscbe Zeitscbr. f. Tbiermedicin. Bd. XII. 1886. pag. 304 — 307). Lebei'egelseucho daselbst selir häiilig nur (hiivli Distomum hciiatii-nm bedingt; D. lanceolatnju fehlt. ^ Geschichte mid Litteratur. Von 1842 bis heut. 399 713. Griietier, F. A. Ueber die parasitischen Würmer der Fische des Moskauer Marktes (Schrift, d. K. Ges. d. Freunde der Natur, Anthrop. Ethnographie. T. 50. Hft. 1. Moskau 188ß. pag. 99-- 100. Euss.). Aufzähking von 1 1 Fischai'ten mit den gefundenen Hehnintlien (8 Trematoden). 714. Pieslbergeii 5 F. Die Ekto- und Entoparasiteu, von welchen die in der Umgebung von Tübingen lebenden Fische bewohnt werden (Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württemberg 1886. pag. 73— 88. Taf. II). Distoniimi sp. m Cottus gobio, D. peiiatum v. Nordm. in der Schleie, D. giobi- porum Eup., Diplozoon paradoxiun v Nordm. und Gyi'odactylus elegans v. N. von Phoxinus lae\äs, Monostomum sp. in Cobitis barbatiüa. 715. B<'rgh, K. Sar la nature du Phoenicure (Archives zool. exp. et gen. 2 ser. T. IV. 1886. pag. 73-76). Kein Parasit. 716. Lacaze-Diitliiors, H. de. Contribution a riiistoire du Phoenicure (ibidem pag. 77 — 108. 1 pl.). Lässt die Frage offen, erwartet erst von der Entwickhing der Tethys Entsclieid. 717. Liiistow . , . von. Rund- und Saugwürmer in: Peise nach Tiirkestan von A. P. Fedtschenko. Bd. IL Thl. 5. Moskau 1886. 40 pag. fol. mit 55 Holzschn. (Verhandl. d. Kais. Ges. der Freunde der Natur, Anthropologie und Ethnographie. T. XXXIV). In russ. Sprache, vergi. No. (iöJ. 718. H elminthologische Untersuchungen (Zoologische Jahr- bücher, Abtheil. f. System., Geographie u. Biologie d. Thiere. III. Bd. 1887. pag. 97— 114. Taf. II). Distomuni endolohum Duj. = D. rostellus Olss. non D. endol. Pagonst. vum Frosch, D. neglectum n. sp aus Eana temporaria; Cercaria armata v. Sieb, aus Larven von Ephcniera und Chironomus gehöi't zu Dist. ascidia v. Ben.; D. oligoon n. sp. aus dein Darm von Gallinula chloropus; D. polyoon n. sp. eljendaher, D. homolostomum n. sp. (larva) in Succinea amphibia n. Limnaea ovata, Keimschläuche imd Cercarieu in Limnaea stagnalis; Cercaria piigio n. sp. aus Limnaea ovata; C. vitrina u. sp. aus Biüiminus radiatus. 719. Paroiia, C. Intorno al Monostomum orbiculare del Box salpa (Rendic. Accad. agricolt. Torino vol. XXIX. 1887. 15 pag. 2 Fig.). Anatomie und Histologie von Monost. orbiciilaro Rud. 720. Elmintologia sarda, contributione allo studio dei vermi parassiti in animali di Sardegna (Ann. Musei civic. Genova ser. 2. vol. IV. (1886)1887. pag. 275 — 384. c. 3 Tav.). Pag. 327. Monostomum faba in Emberiza cirlus, Holostomiim variabilo in Buteo vulgaris. H. longicollc in Lai'us cachiimans, Distonuim liians in Nyti corax giiseus, D. bilobum in Plegadis fulcincUus, D. cygnoides, D. nigri- llavum in ürtliagoriscus mola, D. clavatum in Thymnis vidgans, I). inflaium in Anguilla vulgaiis, Gastorostom um limKriatuin in Anguilla vulgaris. 400 Plathelminthos : I. Trematodes. 721. Paroiia, C. Res ligusticae II. Vernii parassiti in animali della Liguria (ibidem pag. 483 — 501). Aufzälilung der beobachteten resp. von Anderen erwälmten Helminthen und 'Verzeichniss der Wirthe niit den zugehörigen Parasiten. 722. Cliatin, J. Sur ranatomie de la Bilharzie (Compt. rend- Acad. Paris T. 104. 1887. pag. 595— 975). 723. De l'appareil excreteur et des organes genitaux chez la Bilbarzie (ibidem pag. 1003 — 1006). Enthält wenig Neues. 724. Mouticelli, F. S. Note elmintologicb e: sul nutrimento e sui parassiti della Sardina clupea pilcbardiis C. V. del golfo di Napoli (BoU. soc. natural. Napoli voll. 1887. pag. 85 — 88). Anatomische Bemertungen über Distomiim ocreatum ; der Zwischenwii'tli in Gopepoden A'ermuthet. 725. Haswell, IV. A. On Temnoceph ala , an aberrant mono- genetic Trematode (Quart, journ. micr. scienc. vol. XXVIII new ser. London 1888. pag. 279 — 302. pl. XX— XXII). Anatomie dieses höchst interessanten Ti'ematoden, von dem ausser chilensis noch folgende neue Arten beschrieben werden: T. fasc/ata auf Astacopsis seiTatus von Neusüdwales, T. quaclricornis auf Astacopsis Franklini von Tasmauia, T. minor auf Astacopsis bicarinatus von Neusüdwales und T. Novae- Zelandiae auf Paranephrops setosus von Neuseeland. 720. Heckert, (x. Zur Naturgescbichte des Leucoehloridium paradoxum (Zoologischer Anzeiger. 10. Jabrg. 1887. pag. 456 bis 461). Vorläufige Mittheilung (A^ergl. No. 770). 727. Wriglit, Ramsay K. and A. B. Macalhim. 8pbyranura Osler!, a contribution to american belminthology (Journ. of morpbology vol. I. Boston 1887. pag. 1 — 48. pl. 1) Sphyranura Osleri (No. 563) auf der Haut von Nectm-us laterahs. 728 . PoiritT , J. Note sur uue nouvelle espece de Distome, parasite de Thomme, le Distomum Rathouisi (Archives de Zoolog, exper. et generale. 2 ser. Tom. V. Paiis 1887. pag. 203—211. pl. XIII). Distomum Bathouisi u. sp. in der Lober eines Cliinesen, dem Dist. hepaticum nahestehend. 729. Poiicliet, Gr. et J. de Oiieriie. Sur la nourriture de la Sar- dine (Compt. rend. Acad. scienc. de Paris. T. 104. 1887. 1. pag. 711 -713). Pag. 713. Ein microscopisch kleiner Ti-ematode, der bei Concaraeau oft pelagisch oder an Noctiluca (cf. No. (545) vorkommt, findet sich oft auch im Magen der Sardinen. 730. Liiitou, E. Notes on a Trematode from tbe white of a nevvly-laid heus egg (Proceed. U. St. nation. Museum vol. X. 1887. pag. 367 — 369 with fig.). Distomum ovatum in einem Hühnerei. Evkläruns' von Tafel VI. Darstellung der RJiojmlura Giardii MetschniVoÜ' nach Charles Julin; Archives de Biologie III. 1SS2. p. 1. PI. I — III. Die eingeklammerten Zahlen bezeichnen die Tafeln und Figuren der Originalarbeit. Fig. 1. (I. 3) Erwachsenes Männchen in Glycerin nach Einwirkung von schwacher Osmiumsäure; in diesem Falle mit nur fünf eigentlichen Segmenten. Vergrösserung Hartnack 10 Im- mersion (etwa 800). a. Kopfsegment, i. Papilliferes Segment von Giard. r. Letztes Segment, in diesem Falle mit Furche, d. Hoden, e. e. Kerne der Muskelfibrillen. 2. (II. 1) Cylindrische Form des Weibchens, nach dem Leben, mit den gewöhnlichen acht Segmenten. ölOmal vergrössert. Der zweite Eing hat die Wimpern des Jugendzustandes gänzlich verloren und ist matter als die übrigen. Man unterscheidet die Ektodermzellen, die Fibrillen, die Endoderm- oder Eizellen. Diese weibliche Form giebt allem Anscheine nach nur männliche Eier. 3. (Theil von III. 2) Ein Haufen Eier, wie sie aus dieser Form, unter Ablösung der zwei Irrsten Einge in Form einer Kappe, von einander ganz frei ausgestossen werden. Gleiche Vergrösserung. Fig. 4 — 9. Entwicklung der männlichen Embryonen. Ueberall gleiche Vergrösserung. Behandlung mit schwacher Osmiumsäure, e». Endoderm, ec. Ektoderm. t'n. Inter- mediärzellen. 4. (I. 10) Theilung des Eis in zwei Blastomeren, die obere, grössere und dunklere ist die cndodermale. 5. (I. 15) Das Ektoderm besteht bereits aus acht Zellen, die Endodermzelle hat sich noch nicht getheilt. Optischer Durchschnitt. I). (I. 21) Die Endodermzelle hat die erste, hintere intermediäre Zelle abgesplissen; von den nicht wohl mehr zu zählenden Ektodermzellen erscheinen auf diesem optischen Durch- schnitt zehn. Der Blastopol engt sich ein. 7. (I. 28) Es sind zwei vordere und zwei hintere intermediäre Zellen gebildet. Die eigent- liche, centrale Endodermzelle ist noch ungetheilt. 8. (I. 24) Planvln mit gewimpcrtem Ektoderm, zwei vorderen und zwei hinteren inter- mediären Zellen und Theilung der centralen Endodermzelle in einen Haufen kleiner Zellen. 9. (I. 28) Embryo in weiterer Entwicklung, optischer Durchschnitt. Die Kopfzellen sind zu unterscheiden, auch durch die Eichtung der Wimpern ; die Ektodermringe sind angedeutet, aber der papillifere trägt noch durchweg Wimpern; die intermediären Zellen sind in zwei symmetrische Längsreihen geordnet, aber sie haben die centrale Endodermzellengruppe, den Hoden, noch nicht umwachsen. 10. (II. 2) Platte Form des Weibchens (Metschnikoff's nicht ausgewachsenes Weibchen); nach dem Leben. Gleiche Vergrösserung. Segmente und Zellen des Ektoderm ohne weitere Behandlung nicht zu sehen, n. Grosser dieser Form eigenthümlicher Kern dort, wo nach Metschnikoff die subpolaren Zellen, der fragliche rudimentäre Darm, liegen. Diese Form giebt allem Anscheine nach nur weibliche Eier. 11. (II. 4) Ein Fragment, wie sie durch Zerfall dieser weiblichen Form entstehen, mit Eiei'ii gefüllt, welche in körnige Masse eingehüllt sind. 150 mal vergrössert. 12. (III. 14) Fragment eines Plasmodiumcylinders aus solchen Weibclien mit weiblichen Embryonen. 285 mal vergrössert. l''ig. 13—15. Solche weibliche Embryonen auf verschiedener Entwicklungshöhe. 510 mal vergrössert. ec. Ektoderm. en. Endoderm bezw. centrales Endoderm, ii. Peripherische Endodermschicht. 13. (III. 3) Jüngster beobachteter weiblicher Embryo; Endoderm bereits vielzellig. 14. (III. 5) Embryo mit bedeutend fortgeschrittener Embolie. 15. (III. 7) Weibliche Planida. Eine periphere Endodermschicht mit cylindrischen Zellen ist unterscheidbar von der centralen mit polyeilri-rluMi Zellen. Aus ihr entwickelt sich wahr- scheinlich die muskuläre Fibrillenschicht. Verities I. Mionelraintlies. Orthonectida. Taf.Al. liüi, Ar.yl.v j.L-.cdui, Leipzig Erklärung von Tafel VII. Fig 1. Epibdella hippoglossi 0. F. Müll, von der Eückenseite aus gesehen; schwach ver- grössert (Copie von P. J. v. Beneden: Mem. vers intest. 1858. pl. II. Fig. 3). dbl = Darmblindsäcke (injicirt); dg = Dottergänge; d.sch = Darmschenkel; d.st = Dotterstöcke; h = Hoden; ov = Ovarium; o = Mund. Auf der rechten Seite der Figur sind die Dotterstöeke weggelassen. 2. Epibdella hippoglossi 0. F. Müll, von der Bauchseite, schwach vergrössert (ebendaher Fig. 2). rf. s^ ^^ Dotterstock (zum kleinen Theil gezeichnet); exp ^ Excretionsporus mit den sich anschliessenden Gefässen; mgj) = Männliche GeschlechtsöfTnung ; o = Mund. 3. Tristomum papillo8uni Dies, in natürl. Grösse, Eückenansicht (Copie von Taschenberg: Beitr. z. Kenntn. ectop. Trem. I. 18T9. Taf. I. Fig. 4a}. 4. Tristomum papillosum Dies, in natürlicher Grösse, Bauchansicht (ebendaher Fig. 4b.) 5. Nitzschia elongata Nitzsch. (= N. elegans Baer) Bauchansicht, 5mal vergrössert (Copie von Baer: Nov. Act. Acad. Caes. Leop. XIII. 2. 1S27. Tab. XXXII. Fig. 2). (). Nitzschia elovgata N. von der Seite gesehen (ebendaher Fig. 4). 7. Trociwpus tidriporus Dies, von der Bauchseite, 21mal vergrössert (Copie von P. J. van Beneden et Hesse: recherches bdellodes, trcmatodes 1863. pel. VI. Fig. 9). 8. Phyllonella soleae v. Ben. et Hesse von der Bauchseite, 32mal vergrössert (ebendaher pl. V. Fig. 3). 9. Phyllonella soleae v. Ben. et Hesse in der Seitenansicht (ebendaher Fig. 1). 10. Abgelegte Eier von Phyllonella soleae v. Ben. et Hesse (ebendaher Fig. 8). 11. Kopftheil von Phyllonella soleae v. Ben. et Hesse stärker vergrössert (ebendaher Fig 5). YerniesJLPlatheliiiiuÜies .Trematoda . Taf.YI. Liü-inst, Julius KüaüiaT dt, Leipzig. Erklärung von Tafel VIII. Fig. 1. Tristomum coccineum Cuv. 20mal vergr. (nach Tascbenberg: Beitr. z. K. nat. Trein. Halle 1879 Taf. I., combinirt aus Fig. 1 u. 2); auf der linken Seite der Figur die Aus- breitung des Darmes, auf der rechten die der Dotterstöcke gezeichnet. B.S. = Bauchsaugnapf. d.g == Dottergänge. (Im = Dotterstöcke. g = Gehirnganglion. li = Häkchen im Bauchsaugnapf. M.S = Mundsaugnapf. om = männl. Geschlechtsöffnung. of == ^veibl. „ „ Oe = Oesophagus. Ov = Ovariuui. seh = Schalendrüseu. t = Hoden. u = Uterus. V = Vagina. vs. = Samenblase. o: = Ausführungsgänge von Drüsen. 2. Querschnitt durch einen Theil des Darmes von Tristomum papülosum Dies. Yergr. 280. (ebendaher Taf. II. Fig. 6). 3. Chitinhaken aus dem Bauchsaugnapfe von Tristomum. Vergr. 280. (ebendaher Fig. 8). 4. Querschnitt durch die Haut der Rückenfläche von Tristomum papillosum Dies. Vergr. 70. (ebendaher Fig. 7). b = Bindegewebe. c = Cuticula. d = Kerne in der Hauptpapille. m^ = Kingmuskeln. m^ = Längsmuskeln. m^ = Diagonalmuskelu. p.m = Parenchymmuskeln. siic. = Subcuticula. 5. Plenrocotyll scombri mit eingezeichnetem Nervensystem (Copie von: Lang. Vergl. An. d. Nerv. d. Plath. H. 1881. Taf. L Fig. 2). dn = dorsale Längsnerven. g = Gehirn. In = ventrale Längsnerven. ms = Stelle der Mundsaugnäpfe. sn = Saugnäpfe d. Haftscheibe. S7171 = Nerven zu den Saugnäpfen. 6. Nervenzelle von Tristomum molae in ihrer Scheide (ebendaher Taf. H. Fig. 6). Zeiss. F. Oc. 1. 7. Längsschnitt durch das Auge von T'ristomum coccineum (ebendaher Taf. HL Fig. 2). agz = Augenganglienzelle. gz = Gehirnganglienzelle der nächsten Umgebung. l = lichtbrechender Körper. ]■) = Pigment. 8. Abgelegte Eier von Trochopus tubiporus Dies, (nach P. J. v. Beneden et Hesse: rech, bdellodes, tremat. mar. 1863. pl. VI. Fig. 14). Vermes.ILPlatlielmiiiÜies.Trematoda. Taf.Vm. Fig. 2. o/: Fig.l. ojn. MS. M^ ^^7M''^'^.rm__..-f/_st. ^'i^^m Fig.3. US. ^. -.:-^^ ^■-^^v^iS^Si^- '^^ . .y,-/, . ml. S>~-:^j "-\ ■• .:-#"' ^M-^ Tl. _^,5^Q.^<^®^^^^^>g^:^®i^;;~^^ / ä.st. Jim. in ' '~"> Lith, Anst. J-ulius KliiiMiardt,Leipiij. Geschichte und Littorfitur. Vou 1842 bis heixt. 401 731. Fielde, A. Note oii the mu Itiplication of Di Stoma (Proceed. acad. nat. scienc. Philadelphia 1887. pag. 115). Berichtet über Eedien aus einer in Sümpfen und Biielien häufigen Schnecke, welche die Chinesen essen oder roh dem Geflügel verfüttern. 732. Stossieli, M. Brani di elmintologia tergestina ser. 4. (Bollett. della societa adriatica di scienc. natural, vol. IX. Trieste 1887. pag. 90 — 96 c. Tay. X). Distomura cliaracis n. , D. lahri n. Darm von Labrus mixtus, D. acanfJio- ccphalum Enddarm vou Belone acus, D. Bencäenii Darm von Mugil chelo \t. Gasterostomum minimum Darm A-on Labrax lupus. 733. Brani di elmintologia tergestina ser. 5. (ibidem pag. 184—192 c. Tav. XI. XII). Distomum pedicellatum u. aus der Cloake vou Chrysophrys aurata. 734. Leidy, J. Notice of some parasitic worms (Proceed. Acad. nat. sc. Philadelphia 1887. pag. 20 — 24 with figg.). Monostonium ohscurum n. sp. im Magen von Megalops thrissoides. Distomum aquilae n. sp. aus Haliaetus leucocephalus. Distomuiii hispidum Abbild, aus Acipenser sturio. Nitzschia elegans Baer auf den Kiemen des Stör. 735. Zscliokke, F. Helminthologische Bemerkungen (Mittheil. a. d. zool. Station Neapel. VII. Bd. 1887. pag. 264- 271). Untersuchte 72 Fischarten des Golfs auf Parasiten, fand 1 6 Arten Trematoden in 7 Haien mid 11 Knochenfischen; Aufzählung der Arten mit ihren Wii'then. 736. Marsliall, W. Atlas der Tierverbreitung (Berghaus physi- kalischer Atlas Abtheil. VI). Gotha 1887. Karte No. IX (No. 60) enthält die Verbreitung von Distomum hepaticum und crassum. 737. Bell, F. Jeffrey. Description of a new species of Distomum (Annales and mag. of nat. hist. ser. 5. vol. XIX. 1887. pag. 116—117). Distomum Jialosauri n. sp. in den erweiterten Ureteren von Halosaurus macrochir. 738. Blaucliard, R. Article Hcmatozoaires (Dictionnaire encycloped. des scienc. medicales Paris IV Ser.). Besonders Bilharzia haematobia behandelnd. 739. CosmOTiei, C. Coup d'oeil sur la Classification des Tre- matodes (Buletinul societ. di medici i naturalisti diu Jasi An. I. 1887. pag. 122 — 131). Theüt nach Monticelli (No. 743) die Trematoden ein in: Monosicliya (Monostomum), Disichya (Ampliistomum, Bilharzia, Distomum, Gaster os- tomtim, Hemistomum, Holostovmm) , Tristchya (Epihdella, Tristomiiin, Udonella) und Polysichya (Aspidigaster , Diplozoon, Diporpa, Gyw- dactylus, Octohothrium und FoJystom.um). 740. Zeller, E. Ueber den Geschlechtsapparat von Diplozoon paradox um (Zeitschr. f. wissensch. Zool. 46. Bd. 1888. pag. 233 bis 239 1. Taf.). Topographisch. 741. Hoyle, W. E. General sketch of the Trematoda. Edin- burg 1888. 19 pag. 8^'. 4 pl. (Aus Encyclopaedia britannica). Bronn, Klassen des Tliierrelclis. IV. ). 26 402 Plathelmiutlies : I. Tveinatodes. 742 Moiitieelli, F. S. Cercaria setifera Müll, breve nota pre- lirainare (Bollet. societ. natur. Napoli (1) vol. II. ann. 2. 1888. pag. 193 — 199). 743. Saggio di luia morfologia (1 ei Trematod i. Napoli 1888. 130 pag. 4". (llabil.- Schrift.) Eine auf reiche Litleraturstiidien und eigne Untersncliungeu basirte Darstellung, leider reich an Druckfehlern; Acantliocotyle n. gen. (Tristomidarum), ürogonimus n. gen. u. Alesogonimus n. gen. (Distomidarum). 744. Stossicli, M. Appendiee al mio lavoro i Distomi dei pesci raarini e d'acqua dolce. 14 pag. 8". Trieste 1888. (Estr. dal: Programraa el Ginnasio comm. sup. di Trieste anno XXV. 1887/88. Neue Wirthe, Nachträge für bekannte Arten; Polyorchis n. suhgen. Disto- midarum mit Distomiun ijolyorchis n. aus Corvina nigra; Dist. Brusinae Kloaken von Oblata melanura; D. albocoerulemn in Sargus Salviani, D. Giardii in Naucrates ductor, D. Carolinae in Alausa finta, D. tergestinum St. in Oblata melanura, D. inicracantlmm St. in Pagellus erythiinus. 745. Lopez. C. Un Distoma probabilmente nuova (Atti Societ. Toscan. scienz. natnr. Pisa Proc. verbaiix vol. VI. 1886. pag. 137 bis 138.). Distomum Bichiard/i n. aus Acanthias vulgaris. 746. Daday, E. y. Egy üj Cercaria-forma a näpolyi öbölböl (Termesz. Füzet. 11 vol. 1888. No. 2. pag 81 — 86) eine neue Cercariaform aus dem Golf von Neapel (Naturh. Hfte. pag. 107 — 109). Histrionella setosicauda. 747. Pacliiiiger, A. Negyedik. közlemeny beküink parazitaibez s üjabb adatok a Trematodik — Neuere Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Trematoden — (Orvös-termeszettudomänyi ertesitö 1888. Küiön lenyomat) 18 pag. 8". 2 Taf. im Sep.-Abdr. Betrifft Anatomie von Distomiun olavigerum luid cylindraceum. 748. Brandes, Gr. lieber das Genus Hol ostomum (Zoolog. Anzeiger. 11. Jahrg. 1888. pag. 424—426). Vorläufige IVIittheilung von: 749. Die Familie der Holystomeae, ein Prodromus zu einer Monographie derselben In.-Diss. Leipzig 1888. 72 pag. 8*^. Darstellung der Anatomie, Entwicklung und Systematik ; 3 Unterfamilien : 1 Di- plostomidae mit Diplostomum u. Polycotyle (1); 2 Hemistomidae mit Hemi- stomum (14); H Holostomidae mit Holostomum (2S); neue Arten: Diplo- stomum spathula im Darm von Falco palumbarius , D. spathulae forme — er- zogen in Strix otus aus Tetracotyle colubri, D. abbreviatum in brasilianischen Krokodilen, D. longum ebendalier; Hemistomum elltpticum Darm von Piaya cayana; Holostomum vaginatmn in Cathartes sp., H. bursigerum aus Larus ridibundus, H. cinctum aus Ardea sp., H. bulbosum aus Geronticus albicollis imd Nauclerus furcatus, H ellipticum in Bubo magellanicus, H. megcdoceplmlum aus Stftraias sp. 750. Leidy, J. Trematodes of the Muskrat (Proceed. Acad. nat. scienc. Philadelphia 1888. pag. 126). Distomum ochinatum ß\ul ;md Amphistomum subtiiqueti'um Rud. in Fiber zibethicus Cuv. Geschichte mid TiittfiTituf. Ynn is4'2 liis heut. 403 751. Leidy, J. Entozoa of tbe Terrapin (ibidem pag. 127—128). Amphistomum grande Dies., Polystomum coroyiatmn n. sp. in der Nasen- höhle. 752. Parasites of tbe rock fisb, (ibid. pag. 166 — 167). Distomum galactosomum n. sp. ini Radien von Labrax lineatus. 753. (xrassi, A. e Gr. BoTelli. La Bilbarzia in Öicilia (Rendic. R. Accad. dei Lincei. ser. 4. vol. IV. 17. VI. 1888. B. crassa Sons, bei 757ü der Schweine. 754. Fritzscli , Gr. Zur Anatomie der Bilbarzia baematobia Cobb. (Arebiv f. mikr. Anat. 31. Bd. 1888. pag. 192 — 223. Taf XI. XII). Berichtigt manche Punkte früherer Darstellungen. 755. Bieliringer, J. Neuere Arbeiten über Tremato den (Biolog. Centralbl. VIII. Bd 1888/89. pag. 230 — 235. 648 — 655) Nur referirend. 756. Toeltzkow, Alfr. A s p i d o g a s t c r c o n c b i a 1 a (Arbeiten a. d. zool.- zoot. lust. d. Univ. Würzburg. 8. Bd. Wiesbaden 1888. pag. 249 bis 289. Taf. XV -XX). Anatomie , Embryonalentwicklung und Metamoiphose. 757. Aspidogaster limacoides (ibidem pag. 290 — 292). Unterschiede von A. conchicola nach Untersuchung der Diesing' schon Originale. 758. Preiiaiit ... Rech er ob es sur les vers parasites des poissons (Bull. soc. scienc. Nancy (2) Tora. VII. 1888. fasc. 18. pag. XXIV - XXV ; pag. 206 - 230. 2 pl.). 759 Brandes, Gf. Helmintbologiscbes (Arebiv f. Naturgescb. 54. Jabrg. 1888. pag. 247 — 251. Taf. XVII). Distomum davi forme u. sp. aus dem Rectum von Tringa alpina, Larve ein- gekapselt in Carcinus moenas; D. turgidum n. sp. aus Rana esculenta; D. as- cidia V Ben. = D. lagena n., D. heteroporum Duj. gegen v. Beneden aufrecht erhalten 760. Moiiticelli, F. S. Sul sistema nervo so dell' Ampbipty cli es urna Grube et Wagener (Zoolog. Anzeiger, 12. Jahrg. 1889. pag. 142 — 144). Mit dem der Cestoden übereinstimmend. 761. Zscliokke, F. Erster Beitrag zur Par asiten fauna von Trutta salar (Verbandl. d. natuiforscb. Gesellscb. Basel. VIII. Tbl. 3. Hft. 1889. pag. 761— 795. Taf. XI). Untersucht den auf der Wanderung begriffenen Lachs auf Parasiten, die alle als marine zu bezeichnen sind; Dist. varicum Zed , D. reliexum Crepl. und ü. MiescJieri n. sp 762. Liiistow ... von. Ilelniinthologi.sches (Arebiv f. Naturgescb. 54. Jabrg. 1888. pag. 235 — 246. Taf. XVI). Pag. 241. Cercaria terricola n sp. aus Helix vermiculata, Algerien, C. ter- restris n. sp. aus Helix lens, Griechenland 763. — Beitrag zur Anatomie von Pbylline Hendorffii (Arcb. f. mikr. Anatomie. 33. Bd. 1889. pag. 163—180. Taf. X. XI). Phylline Hendorffii n. sp. am Bauch von Coryphaena liiiipurus lebend. 26'- 404 Platlielmintlies : T. Trematodes. 7()4. Blaneliarrt, R. Traite de Zoologie medicale. T. I. Paris 1889. 808 pag. 8"^. 387 figg. Pag. 541 — 653 Trematodes; gute Darstellung der beim Mensclien beobachteten digenetischen Trematoden; reichhaltiges Litteraturverzeichniss der medi- cinischen Sckriften. 765. Moiiticelli, Fr. Sar. Elenco degli Elminti raccolti dal capitano G. Chiercha durante il viaggio dl circum- navigazione della R. corvetta „Vettor Pisani" (BoUettiuo della Soc. di naturalisti in Napoli anno III. 1889. pag. 67—71). Pag. C9. Distomum vehporum Crepl. im Magen einer Eaja sp. von Cliiloe. 706. Aneyroeephalus paradoxus Crepl. e revisione del genereTetraonclius Dies; notaprelim. (ibidem. pag. 113 — 116). Aneyroeephalus parad. Crepl. (No. 207) = Teti-aonchus unguiculatus "Wagen.; Amphibdella torpedmis Chatin (No. 488) gehört wohl zu den Gyi-odactyhdae, vielleicht sogar zur Gattung Tetraonchus. 767. Tristomum uncinatum n. sp. (ibidem pag. 117 — 119. c. 1 tav.) Anatomische Angaben; Wirth Hippoglossiis maximus (?). 768. Liustoiv, 0. TOii. Compendium der Helminthologie. Nachtrag. Die Litteratur der Jahre 1878— 1889. Hannover 1889. 151 pag. 8«. In der Einrichtiuig dem Compendium (No. 545) gleichend imd dasselbe bis heut fortführend. 769. Stossicli, Mieli. Brani di Elmintologia tergestina; serie sesta (Boll soc. adr. scienz. nat. Trieste. vol. XI. 1889. 8 pag. 8''. c. 2 tav.) Ausser den schon in No. 740 angefühi'ten Distomen werden l^eschrieben und zum Th eil abgebildet: Distomum moUissimum Lev. aus Alans afinta, D. ob- ovatum Mol. aus Sargus Salviani, D. baccigerum Rud. in Atherina hepsetus und Polystomum integerrimum Eud. aus Bufo viridis. 770. Vermiiparassiti in animali della Croazia (Glasnik hrvatsk. naravostovn. druztva IV. Agram 1889. pag. 180 — 185, c. 2 täv.) Distomum croaticum n. sp. im Dünndarm von Carbo graculus; Eier mit langem, unipolarem Filament; Mono st om um mutabile Zed. m Gallinula chlriropus. 771. Heekort, A. Untersuchungen über die Entwick luu gs- und Lebensgeschichte des Distomum macrostomum. Cassel. 1889. 6G pag. 4". 4 Taf. (Bibliotheca zoologica. Hrsg. von R. Leuckart und C. Chun. Hft. 4). Nach vielen Richtmigen liiu unser Wissen ühor Leucochloridium paradoxiim und das zugehörige Distomum erweiternd. 772. Stossicli, M. Distomi degli Anfibi. Lavoro monograticn. Trieste 1889. 14 pag. 8^. (Boll. soc. adriat. di seienz. nat. Trieste. XI. 1889). 23 Arten Distomum in 24 Am])hibienarten. 773. Montieelli, Fr. 8. Gyrocotyle Dies. — Amphiptyches Grube et Wagener. (Atti R. Accad. Line. (4) Rendic. vol. V. 1889. fasc. 3. pag. 228—230). Gyrocotyle = Amplüptyches ; Embryonen mit Häkchen. Gfeschichte und Litt erat ur. Von 1S42 lus heut. 405 774 Braun, 31. Notiz über Tristomuni elongatum N. (Zuolog. An- zeig-. XII. 1889. pag. 433 — 434.). Bemerkungen ziu' Anatomie. 775. Moutieclli, F. S. Di un Distoma delT Acanthias vulgaris; nota prelimin. (Bollett. della soc. di uaturalisti in Napoli, ann. 111. läse. 2. 1889. pag. 132 — 134). Uist. Ricliiardii Lopez (No. 745) ausgezeichnet diueh zahkeiche Hoden und den Mangel des Laiu-er' sehen Canales; D. microcephalum Baird = D. veli- porum Crepl. 776. Breve Dota sulle uova e sugli embrioui della Temno- cephalaehilensisBlanch. (Atti societ. ital. scienz. uatur. vol. XXXII. Milano 1889. 777 Leiickart, K. Die Parasiten des Menschen und die von ihnen herrührenden Krankheiten; 1. Bd. 4. Liefer. 2. Aufl. Leipz. 1889. (pag. 97-440 und mit 131 Holzschii.). Darstellung der Entwicklung der Digenea und der beim Menschen beobachteten Arten in luiübertrefflicher Form ; D i s t o m um E a t h o ii i s i Poir. wahrscheinlich identisch mit D. crassimi Busk = D. Buskii Lauk., D. spathulatum Lt. = D. sinense Cobb. = D. endemicum Baelz = D. ümocuum B, = U. japouicum Blanch , D. pulmonale Baelz = D. Ringen Cobb. = D. Westermanui Kerbert (letzterer ist der älteste Name und muss beibehalten Avcrden, ebenso wie D. sinense Cobb. statt D. spathidatum Lt,) 778. Monticelli, F. S. Di una nuova speeie del genere Temno- cephala Blanch., ectoparasita del Cheloniani. Napoli 1889. 4 pag. 8". 3 Holzschn. (Sep.-Abd. ?) Temnoccphala hrcvlconüs n. s]i. auf llydromcdusa maxiniiliani Mik. und llydi-apsis radiolata M. aus Brasilien. 779. Weber, Max. lieber Temnoccphala Blanch. (Zoolog. Ergebnisse einer Reise in Ostindien. Hrsg. von Prof. M. Weber. Leiden. 1889. 1. Hft. pag. 1—29. 3 Taf.) g. Erweitert unsre Kemitnisse besonders über den Geschlechts- mid Excretions- apparat; Temnoccphala Sempcri n. sp. • 780. Looss, A. lieber Degenerations-Erscheinungen imThier- reich, besonders über die Reduction des FroschlarvenschAvanzes und die im Verlauf derselben auftretenden histolytischen Processe. (Preisschriften gekrönt und hrsg. v. d. Fürstl. Jablonowski'schen Gesellschaft zu Leipzig. No. X der mathem.-naturw. Seotion. Leipz. 1889. 115 pag. 4 Taf.). Pag. 87. In Froschlarven encystirte Cercariae armatac (aus Limnaeen) werden bei der Eeduction des Schwanzes nach Auflösung ihrer bindegewebigen Cyste nicht elimimrt, sondern rücken in den Körper des Frosches hüiein; dabei bleibt die eigene, vom Parasiten gebüdeto Cyste erhalten. 781. Paroiia, C. e A. Perugia. Res ligusticae VIII: Di alcuni trematodi ectoparassiti di pesci marini; nota preventiva (Ann. Mus. civico di storia natur. di Genova, ser. 2. vol. VII [XXVII]. 10 ottobre 1889. pag. 740-747. 5 fig.). Placunella hexacantha u. Kiemen von Scrranus gigas, Tristomum molae Bl., Octocotyle scombri v. Ben. et Hesse, 0. f%«Hiftae n. Kiemen von Thynnus 406 rialh(.'liiüiitli£:s: 1. Trematydrs. thiuiDina, Clioricotyle TascZiew/^err;« n. Kiemen von Sargus Rondeletii, Dacty- locotylc phycidis n. Kiemen von Phycis blennioides, Microcotyle sargi n. Kiemen von Sargus Kondeletii, M. cdcedinis n. Kiemen von Smaris alcedo, M. trachini n. Kiemen von Trachinus radiatus, M. mormyri Lor., Diplectanum aculeatum n. Kiemen von Corviua nigi-a, D. echeneis V Wag., Didymozoon tlniini Tschbrg. und Calccostoma inerme n. Kiemen von Corvina nigra. 782. Sonsino, P. Studie e notizie elmiDtologiche (Proces. verb. della societ. tose, di seienz. natur. 7 luglio 1889. 14 pag, 8°.). 1. Distomum conxis Crepl. e foiine af&ui; 2. Dist. commutatum Dies. a. d. Darmkanal des Hiüines. 783. Braun, M. Ueber die Lage des Excretionsporus bei den ectoparasitischen Treraatoden (Zoolog. Anzeiger XI. 1889. pag. 620-622.) Liegt gewöhnlich dorsal. 784. Paroiia, C. E 1min toi o gi a italiaua, bibliografia, sistematica, storia. ^ Pavia 1889. 12 pag. 8". Alphabetisches Verzeiclmiss der über Helminthen Italiens handelnden Schriften (bis zum Buchstaben D. reichend). 785. Moiiticelli, F. S. Notes on some entozoa in the coUection of the british. Museum. (Proceed. zool. soc. London. 1889. IIL pag. 321-325. 1 pl. Fraglich, ob über Trematoden handelnd?). 786. Perugia, A. e C. Paroiia. Di alcuni trematodi ectoparassiti di pesei adriatici (Anuali del Museo civico. Genova ser. IIa. vol. IX (XIX.) 1889/90. pag. 16—32. c. 2 tav.). Tristomum pelamydis Tschbg. Kiemen von Pelamys sarda; Monocotyle myliobatis Tschbg. Kiemen von Myliobatis ai|iüla; Vallisia striata n g. (Octocotylidaiiim) n. sp. Kiemen von Liclüa amia; Amphibdella torpedinis Chat Kiemen von Toii)edo marmorata, zu den Gyrodactylidae gehörig. 787. Huet . . . Note sur le Bucephalus haimeanus (Bull. Soc. Linn. Normand. (4) 2 vol. 1889. pag. 145 — 149). 788. Note sur un parasite nouveau du Cardium edule; avec fig. (ibidem pag. 149 — 152). 789. Juel, H. 0. Beiträge zur Anatomie der Trematodengattung Apoblema (Duj.) in: Bihang tili K. svenska Vet.-Akad. Handlingar Bd. XV. Afd. 4. No. 6. Stockholm 1889. 46 pag. 8«. 1 Taf. (auch In.-Diss. Upsala 1889). Erhebt die Dujardin'schc Untergattung von Distomum zum Eange emer Gattung; Schildei-ung des Baues. 790. Parona, C. e A. Perugia. Dei trematodi delle branchi di pesci italiani (Att. d. soc. ligust. d. sc. nat. e geogr. vol. I. No. \. Genova. 1890. 14 pag. 8»). Aufzählimg der Arten und Wu-the; 42 Monogeuea, 6 Digenea. 791. jüloniez, ß. Sur un parasite, qui vit dans Los ethmoide et dans les sinus frontaux du Putois (Rev. biol. du Nord de la France 2° ann. Lille. 1890. pag 242. Distomum acutum Leurk. beim Iltis. Anm. Nachträge und Berichtigungen zu diesem Litteratur-Yerzeichniss, die am Ende des Abschnittes gegeben werden soUen, nehme ich nut gi'össtem Daid.' entgegen. L Monogenea v. Ben. A. Aeussere Yerliältnisse. 1. Gestealt. Im Allgemeinen können die monogeuetischen Tiematoden, welche wie alle Würmer dem bilateral-symmetrischen Bauplan folgen, als abgeplattete Thiere von zungen- oder blattl'örniiger Gestalt bezeichnet werden; freilich ist das Verhältniss des Längs- zum Breitendurchmesser ein verschiedenes, so dass neben langgestreckten Formen, welche überwiegen (vergl. die Taf. VIT — XVII) auch fast kreisrunde z. B. Tristomuiii coccineum Cuv. (Vlll, 1)*) vorkommen. Gewöhnlich stört die Entwicklung der verschiedenen Anhangsgebilde des Körpers, besonders der Saugscheiben, die Symmetrie des Körpers nicht, doch kommen auch hier Ausnahmen vor z. B. bei Axine (XV, 9), wo das Hiuterende schräg abgestutzt erscheint, während bei Gastrocotyle trachuri v. Ben. et Hesse (XV, 13) die die Saugnäpfe tragende Membran nur auf der einen Körperseite entwickelt ist und auch bei Fleurocotyle scomhri (Gr.) die vier Haftorgane asymmetrisch auf der einen verdickten Seite sitzen. Ganz eigenthümlich ist das neue Genus Vallisia {X\U, 4:) gestaltet (786)**): es trägt linkerseits ungefähr in der Körpermitte eine Verdickung, durch welche die hintere Hälfte des Körpers von ihrem graden Verlaufe abgelenkt wird. Ueberall kann man eine mehr oder weniger stark gewölbte Rücken- fläche von der fast immer concaven Bauchfläche unterscheiden; letztere trägt nicht nur Mund- und Geschlechtsöffnungen, sondern auch die sehr verschieden gestalteten Haft- und Klammerapparate und ist stets der Unter- lage, an der sich diese Thiere befestigen, zugewendet. Auf der Rücken- fläche liegen gewöhnlich die Excretionspori und in Ausnahmefällen auch die äussere Mündung der Vagina z. B. bei Octotothrium lanceolatum F. S. Lkt. Die Seiten des Körpers sind ganzrandig, wenn nicht durch Haflscheiben und Saugnäpfe Einkerbungen verursacht werden; auch liegen bei einigen die einzige resp. die beiden Vaginalöfifnungen, selbst auch die anderen Genital Öffnungen am Rande (VII, 2 mgp; XIV, 3. sw). Vorder- und Hinterende lassen sich, wenigstens mit den jetzigen Hilfsmitteln leicht unterscheiden, während früher häufig Verwechselungen vorkamen, wie z. B. Zeder (94) das mit den Saugnäpfen besetzte Ende von Folystomim integerrimum (Fröl.) für das Vorderende ansprach, obgleich *) Bedeutet Tafel Yin Fig. 1 dieses Werkes. '''*) Bezieht sicli a;ii die Nuuimern des Littcraturverzeichnisses. 40iS i'latlicluüuthe.s: 1. Trematudes. Braun (80) das Tbier richtig orientirte. Viele Autoreu sprechen von einem Kopf, doch da nur selten ein solcher sich deutlich durch eine halsartige Einschnürung absetzt z. B. bei Glossocotyle alosae v. Ben. Hesse, Diplectanum acquans Dies., so durfte es sich empfehlen, stets nur von Vorder- oder Kopfende, Vorder- oder Kopftheil und dement- sprechend vom Hinter- resp. Schwanztheil zu sprechen. Ersteres ist gewöhnlich verschmälert, letzteres mehr oder weniger verbreitert, doch auch zugespitzt und gelegentlich vor dem Ende eingeschnürt; ersteres trägt die selten ganz endständige Mundöflfuung, ferner das Hii-n und even- tuell die Augen, letzteres vorzugsweise die Haftapparate und ist häutig zu einer breiten, bei den Gyrodactyliden zweigetheilten Haftscheibe umgewandelt. In seltnen Fällen verlängert sich der Körper über die Haftscheibe hinaus zu einer Art Anhang (Onchocotyle appendkulata) (Kuhn) (XV, 12), während bei den Temnocephaliden vier oder fünf fingerförmige Fortsätze am Kopfende stehen (XI, 4) und bei der sack- ähnlichen Gestalt des Thieres demselben das Aussehen eines kleineu Cephalopoden verleihen. Auch die Gyrodactylidae sowie einige U do- neil idae besitzen am Vorderende tentakelartige Anhänge (XVI, 5). Bei vielen ectoparasitischen Trematoden ist der Körper geringelt: theils sind es nur junge Thiere, von denen dies angegeben wird, so von jungen Exemplaren von TJdonella polladiil v. Ben. Hesse (406, 90)'^), jungen Pteronellen (406, 94) Diporpen Zeller (470), theils gilt dies auch für ausgewachsene; so bleibt nachThaer (282, 606) auch bei grösster Streckung des Thieres die Haut von Onchocotyle appendlculata (Kuhn) Dies, geringelt, doch gehen die Furchen nicht quer durch, sondern sind vielfach unterbrochen; Taschenberg (557, 6) bestätigt dies; entsprechende Angaben finden sich für Folystomum intecjeninmm (Fröl.) nach Zeller (469), für Bactylogyrus Cochlea nach Wedl (340, 262), für Onchocotyle lorcalis v. Ben. (364, 58), für Udoiiclla liipl v. Ben. Hesse (406, 92) und Echinella (406, 94), während nach Diesing Plcctauocotyle clUpüca (Dies.) 7—8 Querringe (XII, 9) besitzt (354, 69). Doch diese Ringelung betritft nur eben die oberflächliche Lage der Körperbedeckung, sie ist nicht der Ausdruck einer Segmentirung; von einer solchen spricht allerdings Haswell (725) von einer Temnocephala-kYi.^ die nicht nur einige querverlaufende Rings- furchen trägt, sondern bei der in Folge der eigenthümlichen Anordnung der Musculatur eine innere, Dotterstöcke und Darm umfassende Gliederung vorkommen soll. Doch bilden nach Weber (779) die Dotterstöcke ein ganz unregelmässiges, von Haswell verkanntes Netzwerk (XIII, 6); auch kann der als Beweis von H. gebrachte Schnitt nicht tiberzeugend sein, da derselbe nicht in die Medianebene, sondern seitlich von derselben ge- fallen ist — es ist nicht einmal der Pharynx mit getroffen. Auf die eigenthümliche Verwachsung zweier Diporpen zu dem *) Von zwei ciiigfklainnicrtoii arabisclicn Ziffern bezieht sich die erstcrc auf die Nummern des voranstellenden Litteraturverzcichnisses, die zweite auf die Seite des citii-ten Werkes. Mouogenea. Aeussore Verhältnisse. 409 D i2)lo s 0 on paradoxumv. i^oi'dm. {WU, 1. 3. 4) sei hier mir hingewiesen, da darüber bei der Entwielclung näher gehandelt werden wird. 2. Körperanhänge. Bei allen monogenetischen Trematoden finden sich Körperanhäugc, unter denen wir zwischen Membranen, Tentakeln oder Armen, Saugorgaueu und Haken unterscheiden können. a. Membranöse Anhänge treten bei Temnocephala fasdata, quadrlcomis Hasw. (725) an den Seiten des Körpers auf; in anderen Fällen nehmen sie das Vorderende ein und sind wohl überall als umgewandelte Theile des Kopfendes zu betrachten, wenn sie auch z. B. bei Phyllonella soleac V. Ben. Hesse wie ein Anhang desselben erscheinen (VH, 8, 10), ebenso auch bei Pteronella molvae v. Ben. Hesse (X, 8), wo die zweilappige Membran mit Borsten besetzt sein soll (406, 94). b. Die Tentakeln beschränken sich in ihrem Vorkommen auf das Vorderende und sind für Temnocephaliden, Gyrodadyliden und UdonelUden characteristisch. Bei den ersteren handelt es sich um fünf drehrunde, die halbe Körperlänge und darüber erreichende Arme (XI, 4; XH, 1), von denen einer in der Medianebene, die anderen paarig daneben stehen; bei Temnocephcäa quadrkornis Hasw. ist der mediane Tentakel durch einen kurzen, aber breiten Hautlappen ersetzt. Bedeutend kürzer sind die Tentakel bei den Gyrodactyliden und UdonelUden, wo sie in der Zwei-, Vier- oder Sechszahl vorkommen (X, 7; XVI, 3, 5); meist sind sie gleich lang, nur bei einigen Udonellen steht seitlich neben 4 kürzereu Tentakeln je ein längerer. Auch hei Tristouimn 'pa^nllosum Dies, heiichveiht Diesing (181, 315) ein Paar grössere Fühler und Kölliker erkennt bei derselben Art noch zwei ganz kleine Fortsätze, welche mehr auf der unteren Seite des Kopfendes, dicht hinter den vorderen Saugnäpfen stehen (267, 22). Vielfach schliessen sich Tentakel und vordere Saugnäpfe aus, doch be- sitzen einige Udonella- Arten, Bipledaymm acqiians und das eben erwähnte Tristomum beide Bildungen. c. Der Stellung nach kann man zwischen vorderen und hinteren Saugorganen unterscheiden und bei beiden mehrere Verschiedenheiten constatiren. Halten wir uns zuerst an die vorderen Saugorgane, so ist zu erwähnen, dass sie in der Ein- oder Zweizahl vorkommen. Im ersten Falle stehen sie in sehr naher Beziehung zur Mundötfnung und lassen sich auf die lippenartigen Umgebungen derselben zurückführen; allerdings greifen sie manchmal über den Band der Mundöffnung hinaus, so dass dann das ganze Vorderende als Saugorgan functionirt. Ob man nun von einem echten Mundsaug napf reden kann, erscheint mehr als zweifelhaft, denn eine besondere Musculatur in der den echten Saug- näpfen zukommenden Anordnung ist nirgends sicher nachgewiesen oder ihr Vorhandensein ist nach den vorliegenden Abbildungen unwahrscheinlich; allerdings ist die Anordnung der Muskeln in diesem zu einem Saugorgan umgewandelten Körperabschnitt stets eine andere, als im übrigen Körper (s. unten), jedoch nie derart wie etwa bei dem Mundsaugnapf der Distomeen, 410 riatliclminlhcs: J. Tromatodes. der als ein distinctes, abzugrenzendes Organ erscheint, was hier, soweit wenigstens darüber Angaben vorliegen, nie der Fall zu sein scheint. So spricht zwar Stieda (445, 661) von einem Mundsaugnapf bei Polystomum integerrimum, Wierzejski (531, 552 und 554) von einem solchen bei Galicotyle Kroyeri Dies. (X, 5, s), Taschenberg (537, 9 und 10) von einem saugnapfartigen Vorraum, in den der Mund führt, hei Onchocotyle appendiculata , doch kommt in den genannten Fällen ebensowenig ein Saugnapf vor, wie bei Sphyranura Osleri, wo R. Wright undMacallum nur von einer Ober- und Unterlippe sprechen (727) und doch die gleiche Bildung vorliegt. In Bezug auf die paarigen vorderen Saugorgane lassen sich dicht neben der Mundöffnung stehende resp, mit der Mundhöhle communicirende von den mehr seitlich stehenden unterscheiden; die ersteren wollen wir als Mund- die letzteren als Seitensaugnäpfe bezeichnen. Beide scheinen nicht direct in einem genetischen Zusammenhang zu stehen, denn erstere sind Bildungen der die Mundhöhle begrenzenden Schicht, letztere der äusseren Körperoberfläche. Die Mundsaugnäpfe kommen stets in der Zweizahl vor und stehen meist etwas schräg; sie erscheinen selten bei der Ansicht von oben als ein geschlossener Ring, sondern gewöhnlich als Spange mit einer nach der Mundhöhle zugewendeten Spalte (XVII, 8), so dass sie wie seitliche Ausbuchtungen des den Eingang begrenzenden Mundrandes, der Lippen aussehen. Van Beneden und Hesse (406, pl. XV) machen besonders darauf aufmerksam, dass bei gewissen Stellungen der Mundränder von Microcotyle chrysoplirü v. B. H. die Saugnäpfe als solche verschwinden d. h. ihre Höhlung zu einem Theile der Mundhöhle, ihre Ränder ein Theil der Mundränder werden. In einigen Fällen ist die Höhlung der dann langgestreckten Mundsaugnäpfe durch eine Querbrücke getheilt (OctoVotltrium sconibri (406, 97), Microcotyle mormyri Lorenz (541, 24). Die hier geschilderten Organe scheinen für Octobothriidae, Micro CO tylidae und auch Udonellidae typisch zu sein, doch wird ihr Fehlen gelegentlich hervorgehoben: so bei Octobotlirium merlangi nach V. Nordmanu (158, 78), bei TJdonella pollaclm nach van Beneden und Hesse (406, 90) sowie bei Echindla und Fteronella (X, 7), doch soll Echinella an Stelle der Mundsaugnäpfe eine breite Spalte haben, an deren Seiten zwei chitinöse Haken stehen (406). Mitunter sind sie rudimentär, so dass sie nach v. Beneden und Hesse (406, 114) bei Microcotyle donavini ganz ungeeignet zum Saugen sind. Wohl sicher andere Organe sind die oft auch als Mundsauguäpfe bezeichneten Bildungen, die den Tristomeen zukommen und die wir Seitensaugnäpfe, Linstow(763, 163) Kopfscheiben oder vordere Saugscheiben nennt. Unter ihnen kann man wiederum zwischen Saug- gruben und Saugnäpfen unterscheiden, ein Unterschied, den nur wenige Autoreu machen. In vielen Fällen handelt es sich um echte, nach allen Richtungen hin abgrenzbare und durch ihre besondere Musculatur aus- gezeichnete Sauguäpfe, in anderen um Sauggruben, d. h. also mehr Monogenea. Aeussere Verhältnisse. 411 oder weniger tiefe Gruben, die in Folge des Mangels einer saugnapfartigen Musculatur nach innen zn nicht abzugrenzen sind, ein Verhältniss, wie es in gleicher Weise zwischen den Saugnäpten der Taeniaden und den Sauggruben der Bothriocephalen besteht. Van Ben e den bezeichnet be- reits den Unterschied, indem er die Sauggruben als „ventouses lineaires'' den Saugnäpfen „ventouses circulaires" entgegensetzt (406, 67, 68), auch ist ihm wohl bekannt (364, 22) dass diese Bildungen bei Eplldclla hippoglossi Müll, keine innere Höhlung, sowie keine Radiär- und Circulär- fasern besitzen, wogegen bei Epihdella sciacnac v. Ben. ein innerer Hohl- raum und Radiäriasern deutlich sind. Wie sich bei der Besprechung des anatomischen Baues dieser Gebilde ergeben wird, ist dies für den Parasiten von Hippoglossus ganz richtig; auch Nitsschia elongata Nitzsch (VII, 5, 6) besitzt nur 2 Sauggruben mit spaltförmigem Eingang, doch ist damit nicht gesagt, dass diese Organe weniger leisten als echte Saugnäpfe: macht doch schon Baer (140, 664) darauf aufmerksam, dass der Körper seiner Nit2schia sehr wohl an einer Sauggrube hängen bleiben kann und dass, wenn man die Anheftung zu lösen versucht, mitunter der Körper eher abreisst, als die Sauggrube loslässt. Leider liegen nur sehr wenige, anatomische Untersuchungen über den Bau der in Rede stehenden Organe vor, so dass selten eine bestimmte Angabe, ob Saugnapf oder Sauggrube vorhanden, zu machen ist; TrocJiopus (VII, 7) und Placunella (IX, 2) scheinen mit Saugnäpfen ausgerüstet zu sein, an deren Peripherie sogar eine regelmässig gestaltete Randmembran — wie so oft am hinteren Saugnapf — entwickelt ist. Die Arten der Gattung Tristomum im engeren Sinne haben wohl alle sitzende Saugnäpfe, vielleicht auch Äcantho- cotyle Montic, während die vorderen Saugorgane von Encotyllahc pagelll v. Ben. Hesse auf kurzen Stielen stehen. Bemerkenswerth ist übrigens, dass die Saugnäpfe ihre rein seitliche Lage bei Tristomum aufgegeben haben und mehr auf die Bauchseite gerückt sind. Aus der Thatsache, dass vordere Sauggruben, die man ihrem Bau nach als eine niedere Entwicklungsstufe betrachten muss, bei verschiedenen sonst nahe ver- wandten Gattungen vorkommen, darf man wohl den Schluss ziehen, dass sie erst innerhalb der Gattung erworben worden sind. Den Monocotylidae, Temnocephalidae, sowie den Gyro- dactylidae fehlen vordere Saugorgane; sie werden bei den letzten beiden durch die Tentakeln oder die Lippen ersetzt; eine Ausnahme macht Calceostoma (XVI, 1), wo Seitensauggruben vorhanden sind, die kaum etwas Anderes darstellen als die ventralwärts geschlagenen Seitenränder des Vordertheiles. Weit mannigfaltiger sind die hinteren Saugorgane entwickelt, die wohl überall echte Saugnäpfe darstellen. Sie finden sich in der Einzahl bei den Tristomeen und Temnocephalen und sind entweder endständig oder bauchwärts verschoben. Sehr klein, sitzend und kaum über die Körperoberfläche hervorragend bei Fseudocotyle (XI, 1) erfahren sie bei anderen Gattungen eine viel grössere Ausbildung, so dass sie als ein 412 Plathelminthes : I. Trematodes. besonderer Körpertheil, das umgewaudelte Hinterende erscheiueu und durch eine starke Einschnürung vom übrigen Körper abgesetzt sind. In seltenen Fällen kann man von einem Stiel reden, der den Saugnapf trägt, so bei Encotyllahe (IX, 3); bei den drei Gattungen der Udonelliden ist der hintere Saugnapf ganz terminal, seine Innenfläche glatt und ohne weitere Bewaffnung (IX, 6; X, 7, 10); das letztere gilt auch von Temnocephala (XI, 4), wo jedoch das Organ ein wenig bauch wärts gerückt ist, freilich im Leben oft so gehalten wird, dass es endständig erscheint. Im mittleren Ausdebnungszustande bildet der bintere Saugnapf von Nitzschia (VII, 5, 6) mehr als die Hälfte einer Halbkugel (140, Q^'2), doch kann er sehr ver- engt wie auch sehr abgeflacht werden; der freie Rand desselben ist wie auch bei anderen Gattungen mit einer gefalteten Randmembran versehen, welche nur den Zweck haben kann, ein innigeres Anheften beim Ansaugen zu erzielen, da sie, dünn und schmiegsam sich allen etwaigen Uneben- heiten der Unterlage anpasst. Sehr gross und fast die Körperbreite erreichend ist der hintere Saug- napf von Epildella (VII, 1. 2); seine Innenfläche ist abgesehen von den später zu erwähnenden Haken mit in Reihen angeordneten Papillen besetzt; auch Fhyllonella hat einen einfachen, subterminalen Bauch- saugnapf (VII, 8. 9), der kurz gestielt ist. Dagegen zeigen die übrigen Tristomeen eine Felderung des Saugnapfes, indem sich von dem mitunter durch einen besonderen Ringwall abgegrenzten und vertieften Centrum strahlenförmig verlaufende Leisten erheben und bis zum Rande des Saug- napfes resp. der Ursprungslinie der Randmembran erstrecken. Nur leicht angedeutet sind 6 Radien bei FlacnneUa (IX, 2), je nach der Contraction erscheint Flacunella rhomhi v. Ben. Hesse (406, 73) bald mit, bald ohne Radien, wogegen Tristomum (VIII, 1) und Calicotyle (X, 1) stets sieben deutliche Radien, Monocotyle (XVII, 9) deren 8 und Trochopus (VII, 7) 9 erkennen lassen. Von Acanthocotyle Montic. wird nur angegeben, dass der hintere Sauguapf scheibenförmig ist und einen kleinen hintern Anhang trägt, die zahlreicben Haken sind radiär angeordnet (743, 97). Auch unter den Gyrodactylidae finden sich Vertreter mit einem hinteren Saugnapf: so besitzt Calccostoma (XVI, 1) einen grossen und sehr beweglichen, mit gekerbtem Rand versehenen Saugnapf am Hinter- ende; der von Diplcctanum ist ganz terminal, an der Innenfläche mit in Ringen angeordneten, kurzen Härchen bekleidet (406, 123), während der freie Rand eine Chitinleiste trägt; auch Amphihdella (XVII, 7) hat einen endständigen Saugnapf von Glockeugestalt. Bei Gyrodactyltis, Dactylogyrus und Tetraonchus nennt man gewöhnlich das hintere Haftorgan Schwanz- oder Saugscheibe; nach dem Wenigen, was man von der Entwicklung kennt, dürfte es gerechtfertigt sein, dieses ganze Gebilde einem hintern Saugnapfe gleich zu setzen, das auch wie ein solcher gebraucht wird. An dieser Schwanzscheibe lässt sich bei Gyrodactyltis ein centraler und ein peripherer Theil unterscheiden; der erstere stellt ein vorspringendes Polster von Muskeln dar, welches die grossen Haken MoDOgenea. Aeussere Verhältnisse. 413 mit ihren Klammern völlig umhüllt (XVI, 5) und einen Vförmigen Quer- schnitt hat; der sehr bewegliche periphere Theil ist nach vorn zu quer abgestutzt, an dem übrigen Rande eingeschnitten und trägt in mehr oder weniger weit vorspringenden Papillen die Haken. Dagegen hat sich wenigstens bei einigen Dactijlogyrus-kxim in der Schwanzscheibe noch eine Centralscheibe entwickelt, in der, wie am Rande der Schwanz- scheibe selbst, kleine Haken stehen; vom sterbenden Thiere wird mit- unter die ganze Scheibe in den Hinterleib eingezogen (338, 57). Tetra- onclius schliesst sich in Bezug auf das hintere Haftorgan mehr Gyrodactylus an, besitzt jedoch im Centrum vier grosse Haken. Auch die Polystomiden tragen am Hinterende eine grosse Haft- oder Saugscheibe, der schon Baer (140, 680) die Bedeutung eines flachen Saugnapfes zuschreibt, eine Anschauung, welche die Entwicklungsgeschichte bestätigt hat; erst secundär kommt es, soweit bis jetzt bekannt, zur Ent- wicklung besonderer Saugnäpfe in der Haftscheibe; deren besitzt SpJiyra- nura 2 (XIV, 1), Erpocotyle (XV, 7), Polystomum (XIV, 3), OncJio- cotyle (XV, 12) und BiplohotJirium 6, je nach den Gattungen in ver- schiedener Stellung und meist mit Haken; die von Biplolothrium werden durch ein Querband in zwei Abtheilungen geschieden (224, 17). Es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, dass auch das mit 4, 6—8 oder sehr zahlreichen Saugnäpfen besetzte Hinterende der Octobothriiden resp. Microcotyliden einer hinteren Saugscheibe entspricht, die oft deutlich genug von dem übrigen, die Eingeweide beherbergenden Körper abgesetzt ist und auf welcher wenigstens bei Diplosoon die Saugnäpfe zum grossen Theil erst später angelegt werden. Bei den Octobothriiden scheint die ursprüngliche Zahl der Saugnäpfe in der Haftscheibe acht betragen zu haben; diese stehen dann in zwei parallelen Längsreihen zu je vier am Rande der Haftscheibe und sind entweder sitzend oder gestielt, in welch letzterem Falle der kleine Saugnapf am freien Ende des Stieles steht (XII, 2); nicht anders verhält es sich — wenigstens nach den vor- liegenden Abbildungen — bei Antliocotyle (XII, 5), nur ist in jedem Stiele des ersten Paares, das zudem noch weit nach vorn gerückt ist, ein grosser Saugnapf entwickelt; dass dieser nicht, wie Taschenberg will (554, 247), aus dem ersten Paare der endständigen kleinen Saug- näpfe hervorgegangen ist, beweist die Abbildung (XII, 5), wo am Ende des Stieles ein kleiner Saugnapf ebenso deutlich gezeichnet ist, wie an den sechs anderen Stielen. Auch Biplo^oon hat 8 in zwei parallelen Reihen angeordnete, sitzende Saugnäpfe. Durch Atrophie der einen Hälfte ist das sonderbare Verhalten bei PleurocotyU zu Stande gekommen, welche Gattung nur an einer Seite des Schwanzendes 4 hintereinander stehende Saugnäpfe trägt. Drei Paar sitzende Saugnäpfe am Hinterende tragen Hexacotyle (XII, 8), PUctanocotyle (XII, 9) und Erpocotyle (XV, 7), wogegen PlatycotyU (XII, 6) nur zwei Paar gestielte Saug- näpfe besitzt. Auch bei Pliyllocotyle (XII, 7) finden sich drei Paar sitzende Haftorgane zu je drei am breitesten Theile des Körpers, dem 414 Plathelminthes : I. Trematodes. dann nach hinten ein dünner schwanzartiger Anhang mit endständigem Saiignapf folgt. Was die Microcotyliden anlangt, so zeichnen sich dieselben nicht nur durch die grosse Zihl, sondern auch durch die Kleinheit der Saug- näpfe aus, welche gewöhnlich das Hinterende garniren (Äxine XV, 9; Microcotyle (XV, 1), während bei Gastrocotyle (XV, 13), vielleicht auch wie bei Pleurocotyle in Folge einseitiger Atrophie die Saugnäpfchen nur auf einer Seite, aber einreihig auf einer besonderen Membran stehen. Mehrfach wird angegeben, dass die hinteren Saugnäpfe in ihrem Grunde eine quergestellte, im Gentium durchlöcherte, also irisartige Membran tragen, welche den inneren Hohlrnum des Saugnapfes in zwei Abtheilungen scheidet, so bei Octohothriuni liarengi v. B. Hesse, Oct. pilclmrdi v. Ben. Hesse, ebenso bei den van Beneden -Hesse'schen Genera Oplilcotylc und Glossocoüjle (406, 103). Ausser vorderen und hinteren Saugapparaten kommt bei einer einzigen Gattung noch ein mittlerer, bauchständiger und einfacher Saugnapf vor, nämlich bei Diplosoon] die beiden, eine dauernde Coujugation ein- gehenden Diporpen (XIH, 3 4) benutzen ihn zu der kreuzweisen Ver- einigung. d. Eine grosse Mannigfaltigkeit herrscht auch unter den chitinösen Haft- und Klammerorganen, die theils in den hinteren Saugnäpfen, theils ohne Verbindung mit solchen vorkommen, theils aber an den End- theilen des Genitalapparates, besonders des männlichen stehen und dann nicht die Aufgabe haben, den Parasiten an seinem Wirthe festzuhalten, sondern bei der Begattung als Reiz-, vielleicht auch als Haftorgane be- nutzt werden. Die Reihe der ohne Verbindung mit Saugnäpfen auftretenden Haken ist eine kleine; so besitzt Erpocotyle laevis v. Ben. Hesse auf dem die Saugscheibe überragenden Schwanzende zwei kleine Häkchen (XV, 7), ebenso Oncliocotylc appendkulata (364, 56) und Diplohothrium armatum hkt (224, 16), während hei Pleurocotyle scomhri nach Taschen- berg (548, 575) zu den beiden nadeiförmigen Chitinstiftchen am äussersten Hinterende auch in der Mitte des Hinterrandes ein kleiner halbmond- förmiger Haken hinzukommt. Vier Haken und dann gewöhnlich zwei grössere äussere und zwei kleine innere besitzen Octohothrium lanceo- lahmi (364, 47) Ocf. liarengi v. Ben. Hesse (406), Oct. fintac v. Ben. Hesse (40fi, 101), Oct. alosac v. B. H. (406, 102) und Gastrocoftße tracliuri v. B. H. (406, 118); diese Haken stehen stets am Hinterende hinter der Haftscbeibe. Viel häutiger sind Haken in den Haftscheihen selbst oder in den Saugnäpfen des llinterendes entwickelt; die Beschiänkung des Vorkommens solcher Klammerorgane auf das Hiuterende ist in der ganzen Lebens- weise dieser Parasiten bedingt, welche eben das Hinterende zum Anheften benutzen. Unter den Tristomideu haben alle Tristomeen Hakenbildungen im hinteren Saugnapf, so Nitzschia {114., 434) zwei kleine und zwei grössere Haken, JEpihdeUa (VII, 2) sechs Chitinbildungeu, FJnjUonella (Yll, 8) Mouogenea. Aeussere Verhältnisse. 415 4 Haken, Trochopus (406, 75), mir 2 kleine Haken, Placunella (IX, 2) 4 Haken, Tristomum (267, 21) 2 Häkchen und Antliocotiße Montic. zahlreiche, in Radien angeordnete Chitinbildungen (743, 97), die auch Epihdella nicht fehlen. Zwei grosse krallenförmige Haken stehen im Saiignapf von Encotyllahe (IX, 3), während unter den Monocotylidae Calicotyle 2 Krallen (X, 2 Kr.), 3IonocotijU (XVII, 9) 2 an der Spitze eingebogene Haken und zahlreiche andere, hanteiförmige Körperchen in den Radien, so wie stachelförmige Bildungen in Gruppen zu 6 am Rand besitzt. Die Udouelliden entbehren der Hakenbewaffnung im hinteren Saugnapf ebenso wie die Temnocephalen, wogegen die Polystomeen wieder reich bedacht sind, so reich, dass alle Einzelheiten hier nicht angeführt werden können; dazu kommt noch, dass die vorliegenden Be- schreibungen vielfach mangelhaft und unklar sind. Bei den Octobothrien scheint es sich in den Chitintheilen der hinteren Saugnäpfe vorzugsweise um festere, spangenartige Theile zu handeln, welche eine wirksamere Entfaltung der Musculatur der Saugnäpfe ermöglichen und nicht direct zum Ankrallen dienen. Denken wir uns einen solchen Saugnapf mit seiner Oeffuung uns zugewendet, so sehen wir z. B, bei Octohothrium poUachn v. Ben. Hesse nach E. v. Beneden (426) am freien Rande zwei halbkreisförmige Spangen, welche zusammen einen etwas langgezogenen Kreis bilden (XII, 2); da wo diese Spangen aneinander stossen, geht quer über die Oeflfnung hinweg ein (oder zwei?) Bügel und theilt den Eingang in den Saugnapf in zwei Hälften; ein ganz gleicher Apparat liegt etwas tiefer im Saugnapf und sowohl die Spangen wie die Bügel sind unter einander durch kurze Muskeln verbunden. Bei Octohothrium merlangi kommen, wie ich sehe, noch sehr kleine krallenförmige Chitin- stUcke in grosser Zahl vor. Aehnlich gebaut sind die Saugnäpfe von Plectanocotyle (XII, 10), Diplozoon paradoxum (364, 41), nur kommen letzterer Art noch an den äusseren Spangen stehende Krallen hinzu, so wie kleine rudimentäre Haken aus dem Larvenzustande in der Saug- scheibe selbst. Bei Folystotmimintegerriniuni, wo wir die Verhältnisse durch Zeller's schöne Untersuchungen kennen (523) bleiben die 16 Häkchen der Larve mit ihren Oesen erhalten: 6 stehen am Vorderrande der Haftscheibe, 4 am Hinterrande hinter den beiden grossen Haken und die übrigen 6 liegen zu je einem in den 6 Saugnäpfen (XIV, 3). Auch Sphyranura besitzt ausser 2 grossen Haken (XIV, 1) noch eine Anzahl kleinerer am Rande der Haftscheibe, die sicher auch die Larvenhäkchen darstellen (727). Dagegen liegen die Verhältnisse bei Erpocotyle, OncJiocotyle, und Biplohothriiim anders, welche Gattungen dadurch untereinander näher verwandt sind; abgesehen von den beiden ausserhalb der Haftorgane und vielleicht aus dem Larvenzustand übernommenen Häkchen besitzt jeder Saugnapf einen halbkreisförmig gebogenen Haken (XV, 11), der bei Oncliocotyle appendiculata nach Thaer (282, 607) an seinem freien, aus dem Saugnapf herausragenden Ende noch ein kleines Häkchen trägt 416 Platlielniiuthes : I. Trematodes. (ebcDso bei Erpocotyle). Der grosse Haken liegt zwischen Integument und dem Muskelbecher des Saiignapfes, d. h. also im Bindegewebe der Haftscheibe und folgt den Bewegungen des Saugnapfes: ist dieser in seiner gewöhnlichen Stellung, so liegt der Haken in einer Ebene, welche auf der Randebene des Bechers nahezu rechtwinklig steht; wird das Thier und mit ihm der Saugnapf comprimirt, so schiebt sich der Haken hoch und umkränzt den Napfrand zur Hälfte; wird der Saugnapf zur Seite gedreht, so folgt der Halbring mit und bleibt in seiner ursprüng- lichen Lage gegen den Rand des Saugnapfes. Nach Thaer geschieht nun das Ansaugen derart, dass zuerst der Saugnapf eingezogen wird, dadurch kommt das Häkchen heraus und hakt ein; sodann tritt der Saug- napf wieder hervor, schmiegt sich mit dem Rande an die Unterlage an und macht sich dann hohl. lieber die hinteren Haftorgane der Microcotyliden besitzen wir besonders durch Lorenz (541) ausreichende Angaben: bei Axine {Microcotyle verhält sich ebenso) besteht Jedes der zu 50 — 70 vor- kommenden Haftorgane aus einer länglichen flachen Tasche (XIV, 8), welche an dem freien, vorstehenden Abschnitte schlitzförmig geöffnet ist; die Ränder sind, der Metalleinfassung einer Handtasche vergleichbar, durch mehrere zu einem Halborgan vereinigte Chitinstäbe gestützt und in Folge gelenlciger Verbindungen ist ein Auf- und Zuklappen möglich. Vier Chitinstäbe stützen die freien Ränder, zwei stärkere bilden oben und unten das Gelenk, während die schwächeren paarweise in der Mitte liegen. Um die Mitte der Tasche verläuft von rechts nach links ein Bügel (XIV, 8 eh.), der rechts bis an den Rand, links nur bis in die Mitte der Klappen wand sich erstreckt; letztere wird hier durch 2 pfriemenförmige, von dem oben erwähnten Gelenk entspringende Stäbe in Spannung er- halten (XIV, 8 s.). Die rechte Wandung der Tasche ist fast ganz un- beweglich, während von der linken der freie, nach aussen gelegene Theil Beweglichkeit besitzt und beim Gebrauch auf- und zugeklappt wird, so dass das Organ mehr wie eine Greifzange functionirt. Unter den Gyrodactyliden besitzt Calccostorua (XV, 8, XVI, 1 x.) einen eigenthümlich gestalteten Hakenapparat aussen und ventral am hinteren Saugnapf; Blplectanum hat nicht nur einen Belag von Chitin- stäben am Rande des hinteren Saugnapfes, sondern auch verschieden gestaltete Haken, (s. darüber bei v. Beneden -Hesse (406), deren Ab- bildungen allerdings C. Vogt (544) Carricaturen nennt). Bei Gyro- clactylus kommen wie bei Polystomum zweierlei Haken vor (XVI, 5. 6): zwei grosse Haken stehen in der Centralscheibe; jeder derselben ist platt, auf der Kante stehend und nach der Kante hin gebogen, während die Basis verbreitert und unregelmässig ist; an den einander zugewendeten Flächen der Hakenbasis finden sich zwei vorspringende, fast gleichlaufende Falten, denen Vertiefungen auf der äusseren Fläche entsprechen; diese Falten sind kurz, gleichen einem Circumflex und gehen von hinten und oben nach vorn und unten. Diese grossen Haken werden durch 2 Klammern, Monogenea. Aeussere Verhältnisse. 417 welche über ihre Basis hinweggehen, verbunden: die ventrale ist die stärkere und breitere, ihre Enden sind etwas über den Haken herab- gebogen und schief abgestutzt; der hintere Rand der Klammer setzt sich in einen schürzenartigen, breiten imd sehr dünn werdenden Saum fort, der eine Leiste an seinen beiden Seitenrändern hat und die Gestalt des Zwischenraumes zwischen den Haken besitzt, in den er sich hineinschiebt. Die dorsale Klammer ist sehr schmal und gleicht einem gebogenen, kurzen Drahte, der seine freien Enden, etwas aufsteigend, den beiden Haken anlegt. Auch bei ihr zieht sich der hintere Rand zu einem häutigen Saum aus (384, 771). Der periphere Theil der Schwanzscheibe trägt — wie bei den Larven von Polystomum — in regelmässigen Abständen 16 kleine Häkchen (XVI, 6), von denen jedes für sich beweglich ist und tief eingezogen oder weit ausgestreckt werden kann; jedes Häkchen be- steht aus dem Häkchen selbst, seinem Stiel und einer Oese; Stiel und Oese vermitteln die Bewegung. Bei Dactylogyrus stehen in der Mitte der Haftscheibe 2 grosse Haken, ihre Spitzen nach der Rtickenseite des Thieres zu gerichtet; die meist in der Zahl von 14 vorkommenden kleinen Häkchen stehen theils am Rande der Central-, theils an dem der ganzen Haftscheibe und zwar entweder zu je 5 an den Seitenrändern, zu je 2 in der Mitte, oder je 4 an den Seitenrändern und je 3 in der Mitte der Saugscheibe. Tctraonchus dagegen hat vier grosse Haken in der Mitte der Haftscheibe, welche mit ihrer Spitze gegen die Achse des Thieres nach unten gerichtet sind und durch eine Klammer verbunden werden. Von den 16 kleineu . Haken stehen 4 in der Mitte, 12 am Scheibenrande, gewöhnlich paarweise (338, 61). Nur vier Haken besitzt ÄmphihdeUa. Die besonders den Octobothriiden, Polystomiden und Microcotyliden zukommenden Clenitalhaken werden beim Geschlechtsapparat ab- gehandelt. 3. Grösse. Die folgende Tabelle giebt am raschesten Auskunft über die Längen verschiedener monogenetischer Trematoden; die Länge beträgt: 0,1 mm. für Calceostoma elegans v. B. 0,25 — 0,5 „ „ Gyrodactylus elegans v. N. 0,5 „ ,, Diplectanum aequans v. B. H. (soll aber nach Vogt (544, 315) bis 4 mm. lang werden.) 0,5 ,, ,, Diplectanum sciaenae v. B. H. 0,5—1,0 ,, „ „ echeneis Par. ed. Per. 0,6 ,, „ Dactylogyrus cruciatus Wedl. 0,8 ,, „ „ falcatus Wedl. 0,9 ,, ,, „ tenuis Wedl. 1.0 ,, ,, Diplectanum aculeatum P. e. P. 1.1 ,, „ Dactylogyrus Cochlea Wedl. 2 „ ., „ crassiusculus Wedl. 2 — 3 ,, „ Udonella pollachii, triglae, lupi, merlucii. Bronn, Klassen des Thier-Keichs. IV. i. 27 418 Plathelniintlies: I. Ti-ematodes. 2 — 3 mm. für Echinella himndiuis v. B. H. 2 — o „ „ Pteronella molvae v. B. H. 2—3 ,, „ Octobothrium pilchardi v. B. H. 2,5 — 3 ,, „ Microcotyle chrysophryi v. B. H. 3 „ „ Octobothrium fintae v. Ben. Hesse. 3,3 „ „ Encotyllabe Nordmanni Dies. 3,5 „ ,, Polystomum ocellatum Rud. 3^0—4,0 „ „ Sphyrauiira Osleri R. Wr. 3 0—5,0 „ „ Calicotyle Kroyeri Dies. 4 ,, „ Choricotyle Tasehenbergii Par. et Per. 4 „ „ Mierocotyle alcedinis P. et. P., Micr. eantbari v. Ben. Hesse und M, erythrinis v. B. H. 4 „ „ Calceostoma inerme P. et. P. 4,5 „ ,, Plectanocotyle Nordmanui Dies. 4,5 „ „ Amphibdella torpedrius Chat. 4—5 „ „ Encotyllabe pagelli v. B. H. 4—5 „ „ Erpocotyle laevis v. B. H. ^ 5 ,, „ Mierocotyle labracis v. B. H. 5 ,, ,, Axine orphii v. B. H. und triglae v. B. H. 5 „ ,, Tristomum pelamydis Tschbg. (2,5 mm. breit.) 5 „ „ Monocotyle myliobatis Tschbg. (2,0 mm. breit.) 5 ,, „ PhyJlocotyle gurnardi v. B. H. 5 „ ,, Platycotyle gurnardi v. B. H. 5 „ ,, Octobothrium pollachii v. B. H. und phycidis Par et Per. 5 ,, ,, Polystomum uncinulatum Mace. 5_6 „ ,, Udonella caligarum Johnst. 6 „ ,, Octobothrium chrysophryi v. B. H., minus 01s, und scombri Kuhn. 0 „ „ Mierocotyle donavini v. B. H. C) ,, ,, Onchocotyle abbreviata 01s. 7 ,, ,, Phj'llonella soleae v. B. H. 7 „ „ Placunella hexacantha Par. et Per. 7 ,, ,, Octobothrium denticulatum 01s., Oct. alosae v. B, H., 0. luscae v. B. H. 8 „ „ Placunella pini v. B. H. (S „ ,, Trochopus tubiporus Dies. 8 „ ,, Axine belones Abild. 8 „ „ Mierocotyle mormyri Lor. und sargi Par. et Per. 9 ,, „ Epibdella Hendorftii Linst. (5,2 mm. breit). 9 ,, „ Hexacotyle tbynni Blainv. (2,2—3,3 mm. breit). 10 „ „ Octobothrium hareugi v. B. H, und leptogaster Lkt. (letztere Art soll nach einer Angabe bis 35 mm. lang werden ?). 10 „ ,, Pleurocotyle scombri Gr. (2 mm. breit). 11 „ „ Mierocotyle trachini Par. et Per. Monogenea. Körperbedeckung. 4X9 12 mm. für Placimella rhombi v. B. H. 12 ,, ,j OctobothnumlanceolaturaDuj, undthunninaePar. etPer. 12 ,, ,j Onchocotjie appeudiculata Kuhn, und emarginata 01s. 12 „ ,, Polystomum integerrimum Fröl. 14 „ ,, Anthocotyle merlucii v. Ben. H. 15 ., ,, Octobothrium merlangi Kuhn, und morrhuae v. B. H. 15 „ ,, Tristomum papillosum Dies. (6 — 8 mm. breit). 1() ,, ,, Diplobotbrium arraatum Lkt. (1,1 mm. breit). 18 ,, ,, Octobothrium palmatum Lkt. 22 ,, „ Nitzschia elongatum Nitzsch (4 — 6 mm. breit). 24 „ „ Epibdella bippoglossi Müll. (10—13 mm. breit). 25 „ ,, Dactylogyrus auriculatus v. Nordm. (? ?). 25 „ ,, Epibdella sciaenae v. Ben. (12 mm. breit). 30 „ „ Tristomum molae Blaneh. (23 — ^30 mm. breit). 30 ,, „ Onchoeotyle borealis v. Ben. 4. Farbe. Ist schon die Länge der bisher beschriebenen Arten nicht überall angegeben, noch weniger oft die Breite, so gilt dies nicht minder für die Farbe. Die meisten Arten sind farblos oder weisslich und durch- scheinend und ihre Farbe wird dann nicht durch ein eigenes Pigment, sondern durch die Färbung innerer Organe, besonders der Dotterstöcke und des Darmiuhaltes bedingt. Erstere erscheinen bräunlich oder gelb- Hch oder raucbgrau, selbst blauschwavz und der Darminhalt bald röthlich oder heller, oder braun, selbst schwärzlich; vielfach bedingen auch die gefüllten Kanälchen der Dotterstöcke eine zierliche netzartige Zeichnung. In seltenen Fällen ist ein Körperpigraent entwickelt, so bei manchen Temnocephalen. Bei einigen Arten wird eine Anpassung der Färbung, auch der Körpergestalt an die Umgebung angegeben: so lebt die mattweisse jE'j)?'^- della liippoglossi Müll, besonders auf der hellen Körperseite von Pleuro- nectes hippoglossus (364,-21); Onchoeotyle appendiculata Kuhn ist nach Thaer (282, 604) schwer an ihrem Wohnort zu erkennen, da sie für das blosse Auge sich kaum von den Kiemenblättchen des besetzten Fisches unterscheidet; Encotyllahe pagelli v. Ben. H. gleicht in der Färbung der Färbung der Mundhöhle von Pagellus centrodontus (406, 80). B. Anatomie. 1. Körperbedeckung. Die älteren Autoreu sprechen bei den Trematoden im Allgemeinen nur von einer Cutis und lassen dieselbe aus Muskelfasern bestehen (Zeder 94, Bojanus 116, Mehlis 135); erst Laurer (154) unterscheidet zwischen einer „Epidermis" und den nach innen von derselben liegenden Muskelfasern, während noch später auch in der „Epidermis" zwei Schichten erkannt werden: so sagt Blauchard (256, 322), dass die Haut der 27* 420 Platlielniinthes : I. Trematodes. Tristomen, die sich leicht isoliren lasse, in der unteren Lage ganz zellig ist, in der oberen kleine Höcker trage. Andere nennen nur die ober- flächliche Lage Epidermis und erkennen unter ihr ebenfalls Zellen, so Frey und Leuckart (262, 269), während v. Siebold (264, 114) in der derbhäutigen „Cutis", welche den Körper der Helminthen umgiebt, eine zarte homogene „Epidermis" und eine ziemlich feste „Coriumschicht" unterscheidet, worunter er aber die Muskeln versteht! Eine Aenderung bahnte erst Thaer (282, 605) an, derselbe findet bei Oncliocotyle appendkulata Kuhn im frischen Zustande ein durch- sichtiges, structurloses und glattes Ober haut chen und darunter eine fein- körnige graue Pigmeutschicht; diese wird nach dem Tode undurchsichtig und verschmilzt dann mit dem Obeihäutchen zu einer Art Pflasterepithel, das den Anblick ganz unregelmässiger und unbestimmter Zellen dar- bietet. Die bis dahin im Ganzen sehr wenig discutirte Frage nach der Zusammensetzung der Haut der Trematoden — die Autoren beschränken sich, wenn sie überhaupt von der Haut reden, auf ganz gelegentliche Bemerkungen, betonen z. B. die grössere Resistenzfähigkeit der Körper- bedeckung bei einzelneu Formen, so v. Nordmann (158, 60) bei Biplo- zoon paracloxum, v. Beneden und Hesse bei Fseudocotyle squathme (406, Suppl. IV, pag. 12) etc. — erhält durch R. Leuckart eine andere Wendung, da er die Thiere auf Querschnitten untersuchte: nach ihm ist die Körperoberfläche der Saugw^irmer (403, 455) mit einer Cuticula bedeckt, die sich durch Mund und Geschlechtsöffnung nach innen ein- schlägt und die anliegenden Organe eine Strecke weit auskleidet; unter ihr liegt gewöhnlich eine schwache und undeutlich begrenzte Körner- schicht, die Subcuticularschicht, welche in manchen Fällen z. B. bei Tristomum coccineum Cuv. eine entschieden zellige Beschaifenheit besitzt und wie wir hinzutiigen, als Matrix der ersteren betrachtet werden soll. In gleicher Weise besehreiben verschiedene andere Autoren die Zusammen- setzung der Körperbedeckung bei den ritaparasitischen Trematoden : so Wierzejski (531, 552) bei Calicotyle Kroyeri Dies., wo kleine runde Matrixzellen angegeben werden, während Lorenz (541, 5) unter der zarten Cuticula von Axine nur eine dünne Lage protoplasmatischer Substanz erkennt; nach Taschen berg (552, 9) besteht die Haut von Tristomum aus einer porenlosen, 0,003 mm. dicken Cuticula, die auch den Pharynx und die ersten Leitungswege der Geschlechtsorgane aus- kleidet, während die darunter liegende Subcuticularschicht nur eine fein- körnige, protoplasmatische Substanz ohne regelmässige Zellenabgrenzungen erkennen lässt; hier und da finden sich in dieser Lage, besonders in den Papillen von Tristomum papillosum Dies. (VIII, 4) kleine runde Kerne mit Kernkörperchen, mitunter letztere allein, ferner eine Menge feinster Fibrillen, die theilweise als die Endverzweigungen der Dorsoventral- muskeln, theilweise aber als Reste oder Modificationen ursprünglich vor- handener Epithelzellen zu betrachten sind; analoge Verhältnisse finden Mouogenea. Körperbedeckiing. 42 1 sich Dach Tascheuberg (557, 5 und 24) auch bei Onchocotyle appen- diculakmi Kuhn und Pseudocofyle squatinae v. Ben. et Hesse. vStieda (445, 662) lässt dagegen die Oberfläche von Polystomum integerrimum Fröl. von einer einfachen Schicht kleiner, runder, kernhaltiger Zellen gebildet werden, die nach aussen gewölbt vorspringen, so dass die Ober- fläche wellig wird, welche Angaben jedoch Zeller (523, 239) für irr- thümlich erklärt, da es sich nach ihm in den vermeintlichen Zellen um eigenthümliche Hautorgane (s. unten) handelt. Leuckart selbst hat später (705, 11) die undeutliche Zellenstructur der Subcuticula als auf Täuschung beruhend hingestellt, doch betrachtet auch er diese Substanzlage von hellerem Aussehen und geringerem Licht- brechungsvermögen, (als es die Cuticula darbietet,) als dazu bestimmt, die darüber liegende Cuticula zu verdicken und der peripherischen Abnutzung derselben das Gleichgewicht zu halten. Auch v. Linstow spricht bei seiner Fhßline Hendorffii (763, 166) von Cuticula und Subcuticula, erstere soll aus einem maschigen Grund- gewebe bestehen, letztere fasrig sein. Offenbar wurde man in diesen Anschauungen durch die Deutung, die man den so vielfach auftretenden Haken, Borsten, Stacheln etc. gab, noch bestärkt, da man die genannten Hartgebilde allgemein als Cuticular- bildungen auffasst, die von einzelnen oder mehreren Epidermiszellen ausgeschieden sein sollen. Doch wandte sich A. Schneider schon 1870 (480, 69) gegen die Bezeichnung der zweifellos auf der Oberfläche der Trematoden vorkommenden, glänzenden und structurlosen Schicht als Cuticula, die ihre Entstehung einem darunter liegenden vorhandenen oder vorhanden gewesenen Epithel verdanken soll, weil die Muskeln dieser Haut so fest anliegen, dass man sie eher mit der Basementmembran vergleichen könne, einer Schicht also, die nicht auf, sondern unter einem, dann verloren gegangenen Epithel liege. Ch. S. Mi not*) schliesst sich dieser Deutung, zu der er durch Untersuchung von Cestoden gekommen war, auch für die Trematoden an, sie später ausdrücklich noch hervor- hebend (542, 3) und durch die Beobachtung stützend, dass diese ver- meintliche Cuticula bei ihrer Fortsetzung in den Darm und die Geschlechts- wege sich nicht über das dort vorhandene Epithel ausbreite, sondern darunter schlage, also eine echte Basalmembran sei. Endlich wurden auch noch entwicklungsgeschichtliche Gründe für die richtige Deutung der in Rede stehenden Schichten vorgebracht, so von Schauinsland (711) u. A., die allerdings auch auf Widerspruch stiessen. Es liegt auf der Hand, dass eine Frage, wie die vorliegende sowohl auf anatomisch -histologischem, als entwicklungsgeschichtlichem Wege ge- löst werden kann; den ersten Weg gehen Schneider und Minot, den letzteren hat wenigstens für die Monogeuea ausser Zeller Niemand be- *) Stiidieu au Turlaellaiien in Arb. a. d. zool.-zoot. Institut Würzb. Bd. III. 1S77. pag. 457. 422 Platbelniiuthes : I. Trematodes. treten ; dieser (523, 260) berichtet über das Vorhandensein eines deutlichen Epithels bei den Polystomumlarven , welches bei der Metamorphose nicht abgeworfen wird, dessen Elemente vielmehr schrumpfen (523, 262); weiter geht allerdings die Beobachtung nicht und wir wissen nicht, ob etwa das Epithel sich in die sogenannte Cuticula direct umwandelt, was neuerdings von einigen Autoren für die Digenea angenommen wird, oder was sonst aus dem Epithel wird. Diese Verhältnisse haben wohl auch Wright und Macallum dazu geführt, bei ihrer Beschreibung von Sphyramira Osleri (727, 8) die Bezeichnungen Cuticula und Subcuticula, mit denen allgemein zugleich die genetische Beziehung der ersteren zur letzteren ausgedrückt wird, zu meiden und einfach von einer oberflächlichen und tieferen Schicht der „investing membrane" zu reden. Wenden wir uns, um später nochmals auf diese Frage zurückzukommen, einem Thiere zu, welches bis jetzt ohne Widerspruch als ein ectoparasitischer Trematode betrachtet worden ist, der Temnoceioliala, über deren Haut ganz klare Angaben durch Haswell vorliegen; nach diesem Autor (725, 285) besteht die Haut von Themnocephala fasciata Hasw. aus einer zahl- reiche Porenkanäle aufweisenden, 0,006 mm. dicken Oberflächenschicht und einer darunter liegenden, fein granulirten Lage von gleicher Dicke, in welcher in regelmässigen Abständen kuglige Kerne liegen (XI. 5. c. e.); die äussere Schicht nennt Haswell eine Cuticula, die letztere eine Proto- plasmalage mit Kernen, deren Zellgrenzen undeutlich sind. Analoge An- gaben macht M. Weber (779, 5) für Temnocephala Semperi, ich kann denselben, wenn es noch einer Bestätigung bedürfen eollte, völlig bei- stimmen, nur ist die Cuticula bei dieser Art dünner als bei der australischen; trotz vielem Suchen habe ich deutliche Zellgrenzen nicht gefunden, was zum Theil daher rühren mag, dass die Protoplasmalage eine ganz regel- mässige Querstrichelung zeigt (XI, 5), welche etwa vorhandene Zellgrenzen verwischen muss; auch Flächenschnitte haben mir kein sicheres Resultat ergeben. Doch des Nachweises von Zellgrenzen bedarf es nicht, um eine Schicht mit regelmässig eingestreuten Kernen — um solche handelt es sich sicher nach den Reactiouen gegen Farbstoffe, als eine aus ver- schmolzenen Zellen bestehende Lage aufzufassen, also einem hier ein- schichtigen Epithel gleichzusetzen, von dem dann die darüber liegende Cuticula secernirt worden ist. Nach innen von dem Epithel folgt dann nach Haswell (725, 285) eine gleich dicke und ganz homogene Basalmembran (XI, 5. b.), der dann die Musculatur anliegt. Dass die Haut von Temnocephala keine Wimpern trägt, hat schon Philippi (443) am lebenden Thier erkannt, Sem per (471) u. A. bestätigt; auch auf gut conservirten Objecten lässt sich keine Spur etwaiger Wimpern wahrnehmen. Doch ist Temnocephala nicht der einzige ectoparasitische Trematode, der ein äusseres Epithel besitzt: wenigstens an einigen Körperstellen findet sich ein solches auch bei anderen Arten, so hei Nit 2 seh ia elongata Monogeuca. Körpcrbeclcckuug. 423 Nitzsch imd Epibdella Uppoijlossi Müll, in den seiteustäudigen Saug- gTuben des Vorderendes; es wird wahrscheinlich in den entsprechenden Organen anderer Trematoden nicht fehlen und ist bisher unbekannt, weil Schnitte durch solche Thiere nicht untersucht wurden. Bei NiUschia und Epibdella kleidet eine Schicht sehr schmaler aber hoher, also cylinder- förmiger Zellen die Sauggruben aus; die Zellen haben die Eigenthümlich- keit sich verhältnissmässig stark mit Picrocarmin zu färben, so dass der in einer kleinen Auftreibung liegende, kleine Kern nur bei ganz dünnen Schnitten mit Sicherheit erkannt werden kann. Während die freie Fläche dieser Zellen quer abgestutzt ist, verschmächtigt sich das entgegengesetzte Ende und geht in einen dünnen Faden aus, dessen Verbleib dann auf Schnitten nicht fester zu stellen war, da zahlreiche Muskelfasern, Fasern anderer Natur und Drüsenausführungsgänge unter diesem Epithel liegen. Die basalen Zellausläufer bedingen es auch meines Erachtens, dass eine deutliche Grenze des Epithels gegenüber den tieferen Schichten nicht vorhanden ist. Die Zellschicht der Sauggruben hat weder eine Cuticula noch eine Basalmembran; die oberflächliche Schicht des übrigen Körpers, die so- genannte Cuticula verdünnt sich bei Nitsscliia nach dem Eingange des Saugnapfes zu und hört endlich an den Cylinderzellen auf — mitunter so scharf, dass sie wie abgeschnitten erscheint. Welcher Natur die Zellen der Sauggruben sind, lässt sich zur Zeit nicht sagen, nur so viel dürfte sicher sein, dass es sich in ihnen nicht um alleinige Epithelzellen handelt, da solche, wo es sich um die einfache Auskleidung von Hohlorganen handelt, bei Trematoden einen ganz anderen Charakter besitzen. Sicherlich kommt ihnen noch eine andere Function zu: an Drüsenzellen kann man nicht denken, da die fadenförmige Gestalt der Zellen sowie die Existenz tiefer gelegener Drüsen (s. unten) dagegen spricht; am ehesten gleichen sie einem Sinnesepithel, dessen Annahme an dem so ungemein be- weglichen, fortwährend tastende Bewegungen ausführenden Sauggruben, bei ihrem grossen Reichthum an dickeren Nervenstämmchen und den basalen Ausläufern der Zellen nicht zu den Ungereimtheiten gehören dürfte. An anderen gut conservirtenMonogenea, besonders an jungen Po??/s^o»im aus Fröschen habe ich ebenfalls nach Hautzellen und deren Resten gesucht, aber nur an der Basis der Haken Zellen gefunden, wovon unten pag. 428 ; überall lässt sich als Aussenschicht eine homogene, wenig glänzende und sich meist schwach färbende Schicht von verschiedener Dicke nachweisen, die selbst an demselben Individuum nicht überall gleich dick ist; so ist bei Tristomum molae Blanch. die Aussenschicht auf dem Rücken viel dicker als an der Bauchseite, auch nach innen durch eine scharfe Linie auf den Schnitten nicht abgegrenzt. Die äussere Oberfläche ist gewöhnlich eben, seltener in Folge der Contraction der Thiere leicht quergefaltet. Nicht bei allen mir bekannten Arten folgt dieser Aussenschicht die Sub- cuticula der Autoren, sondern ihrer Innenfläche liegen, worauf A. Schneider 424 Plathelminthcs: I. Trematodes. zuerst aufmerksam macht, die Fasern der äusseren Ringsmuskelschicht ganz dicht an, so z. B. bei Polystomum integerrimum am ganzen Körper, ebenso bei Octohothrium merlangi Kuhn, wogegen bei Nitzscliia elongata N. und Tristomum molaeBl. zwar im grösseren Bereiche der Oberfläche die Ringsmuskeln von der Cuticula der Autoren durch eine hellere, fein granulirte Lage getrennt sind, aber bei ersterer Art an der Peripherie der Sauggruben, bei letzterer an der Bauchseite nicht. Trotzdem findet sich aucb hier wie sonst eine „Subcuticnlarscbicht^', doch liegen die Rings- muskelfasern hier auf der Aussenfläche, in den anderen Fällen in ihr ganz eingebettet. Da nun diese Schicht nur ausnahmsweise Kerne erkennen lässt, ihr Aussehen auch w^eniger an Protoplasma erinnert als vielmehr einem sehr feinmaschigen Gerüst feinster Fäserchen gleicht und da ferner diese Schicht in ununterbrochenem Zusammenhange mit der ähnlich ge- stalteten Füllmasse der übrigen Muskellagen und dadurch mit dem Paren- chym steht, so kann ich dieselbe nicht für den Rest eines Epithels ansehen; sie scheint mir dem Parenchym anzugehören; demnach ist es auch richtiger, die Bezeichnung Cuticula für die äussere Schicht des Trematodenkörpers zu meiden, diese Lage vielmehr Aussen- oder Grenzmembran zu nennen und die sogenannte Subcuticula als intermusculäre Aussen- schicht des Parenchyms zu bezeichnen. Es wird weiteren Untersuchungen vorbehalten sein, zu entscheiden, ob vielleicht die Grenzmembran der Monogenea das Epithel ist, wie neuere Autoren für die gleiche Schicht bei den Digenea augeben, was nach Allem wahrscheinlich genug ist. Die gelegentlichen Angaben von dem Vorkommen von Poren- kanälchen in der Grenzmembran können nach Taschenberg (552 und 557) wenigstens für monogenetische Trematoden nicht gelten; Monti- celli (743, 23) schliesst sich an; nur bei Temnocepliala kann man nach Ha s well (725, 285) von Porenkanälchen reden, welche Epidermis und Cuticula durchsetzen und auf der Aussenfläche ausmünden, Hautpapillen: Schon Diesing (181, 315) erwähnt das Vorkommen von Hautpapillen auf dem Rücken seines Tristouiuni painllosum und entsprechende Angaben machen Wagen er (338, 58) über Dactylogyrus monenteroiiWsig., v. Beueden und Hesse (406, 70 ff.) über Pliyllonella soleae v. B. H. , Trocliopus tiibiporus Dies, und Tseudocotylc squatinae v. B. H., Zeller über Biporpa (470, 174, Aum. 2) und Polystomum (523, 239), Lorenz (541, 5) über Axine helones Ab., Taschenberg (548, 571; 552, 6) über Tristomum pcqnUosum Dies, und R. Wright (727, 9) über Sphyranura Osleri Wr. Nach Zeller (523) liegen bei Polystomum integerrimum unter der Haut kleine Säckchen, Avelche die Haut in Form von warzenartigen Erhebungen hervortreiben, in beträcht- lichen Abständen, und stehen in Querreihen ziemlich regelmässig alter- nirend; auf der Höhe der Wärzchen findet sich eine kleine Delle, in deren Mitte das Säckchen sich zu öffnen scheint; dem Kopfende wie der Haftscheibe fehlen diese Bildungen. Kernlos sind die kleinen, warzen- förmigen Erhebungen am Hinterende von Axine helones Ah. nach Lorenz Monogenea. Köriierbedeckung. 425 (541, 5) imd in den Saiignäpfen von Tristomuni moJae h\. nach Niemiez (687, 43), wogegen in den grösseren, bei anderen Tristom um- Arten vorliommenden Papillen (VIII, 4) Kerne in grösserer Zahl sich finden Bei SpJiyranura Osleri Wr. (XIV, 2) erscheinen diese Bildungen als einfache oder doppelte, konische Erhebungen der intermusculären Aussen- schicht (Subcuticula), welche die Grenzmembran durchbrechen und an den Seiten kleinere, an der Spitze ein grösseres Haar tragen; nervöse Elemente scheinen in der Substanz dieser Papillen zu enden resp. mit dem grösseren Haare in Verbindung zu stehen, — Nicht selten kommen auch in den Saugnäpfen hier anzuführende Bildungen vor (XI, 2). Auch zwischen den Epithelien oder in der Aussenschicht des Parenchyms der seitlichen Sauggruben von Nitzscliia begegnet man den Tastkolben der Vertebraten ähnliche Körperchen, die jedoch in ihrem Bau auf Schnitten nicht genügend erkannt werden köonen; es sind ovale oder elliptische Bildungen, die aus einer hellen, nur wenige Fasern enthaltenden Substanz bestehen und auf der Oberfläche ganz kleine Häkchen besitzen; auch sie stehen an ihrer Basis mit Fasern in Verbindung und ziemlich constant lässt sich eine Querstreifung, vielleicht eine Spiralfaser (?) erkennen. Ich vermuthe, dass diese Körperchen, über deren Bau die Untersuchung am frischen Object vielleicht mehr Aufschluss geben wird, nicht Sinnesorgane, sondern Haftapparate sind, die beim Gebrauch der Sauggruben über die Oberfläche des Epithels hervorgeschobeu werden und mit ihren kleinen Häkchen leicht anhaften. Einer eigenthümlichen Erscheinung gedenkt Wagen er bei Gyro- dactylus elegcms (384, 770), bei dem anscheinend nicht lange nach der Geburt eines Jungen auf dem ganzen Körper Falten und keulenförmige Zotten entstehen, in deren Bildung auch zuweilen ausser der Haut die innere Leibesmasse eingeht. Es ist wohl wahrscheinlich, dass die hier erwähnten Bildungen weder morphologisch noch physiologisch unter denselben Gesichtspunkt fallen, Hautdrüsen kommen mehrfach vor; am entwickeltsten erscheinen sie bei TemnocepJiala, worüber Haswell (725, 287) und besonders Weber (779, 6) Angaben machen. In grosser Zahl trifft man im Paren- chym, nach innen vom Hautmuskelschlauch grosse birnförmige Zellen (XII, 4), unter denen man mehrere Gruppen unterscheiden kann: die eine Gruppe liegt jederseits zwischen dem hinteren Hoden bis zum Pharynx hin; ihre Zellen sind mit feinsten Stäbchen angefüllt und ihre Mündungen liegen auf den Tentakeln; eine zweite Gruppe liegt radiär um die Genital- öflfnung herum und mündet dort aus, eine dritte im hinteren Körper- abschnitt und mündet im Saugnapf aus, während eine vierte Gruppe vor der erstgenannten, in der Höhe des Mundes hegt und ihre Ausführungs- gänge mit denen dieser Gruppe beimengt. Die Zellen der drei letzten Gruppen haben einen äusserst feinkörnigen Inhalt, mitunter Hess sich auch ein feines Netzwerk erkennen, dessen Fäden vom Kern nach der Peripherie ausstrahlen. Die Ausführungsgänge aller dieser Drüsen, deren 426 Platlielminthes : I. Trematodes. Secret nach Weber wohl Schleim ist, sind relativ lang und erreichen mitunter halbe Körperlänge und darüber; vielfach vereinigen sie sich mit benachbarten, wodurch ein ganzes Bündel von Gängen entsteht, das gelegentlich wieder auseinanderweicht, zusammentritt, kurzum ein Netzwerk bildet und schliesslich in einzelnen 'Aestchen, die Körperwand durchbohrend, in den Porencanälchen der Cuticula nach aussen mündet. Die Grösse der Zellen beträgt nach Haswell 0,066 mm., die der Stäbchen 0,02 mm. Bei den Gyrodactyliden beschränken sich die Hautdrüsen auf das vordere Körperende; schon v. Siebold giebt an (265, 350), dass bei Bewegungen des Gyrodactylus elegans v. Nordm. aus den Zipfeln eine weiche, klebrige Masse hervortritt und Wagener (338, 52 und 63) macht auf die bräunlichen Faserstreifen in den Kopfzipfeln derselben Art sowie von Dadylogyrus (XVI, 3, 5) aufmerksam; erst später (384, 776) gelang es ihm die Drüsenkörper zu sehen: an den beiden Kopfrändern des Gyrodactylus elegans liegen nämlich eine vordere und eine hintere Drüsen- gruppe (XVI, 5. Dr.); erstere besteht aus 6 — 12 retortenförmigen kleineren Zellen, letztere aus 8 — 12 grösseren mit je einem Kern. Der Zellinhalt ist feinkörnig und bräunlich; aus jeder dieser Drüsenzellen geht ein mit gleichem Inhalt gefüllter Gang nach dem freien Rande der Kopfzipfel ab, wo alle ausmünden. Eine Anzahl hinter dem grösseren Zellhaufen gelegener blasser Zellen fasst W. als Reservezellen auf, da sie bei jungen Exemplaren in grösserer Zahl vorkommen als bei alten. Ferner liegen zu beiden Seiten der Mundhöhle drei kleine, einzellige Drüsen, welche über oder in der Rückseite der Mundhöhle ausmünden. Drüsige Massen an den Seiten des Vorderendes werden ferner von Ampliihdella torpeä'mis Q\i2ii. (488, 13 und 786, 26) angegeben (XVII, 7. Dr.), ebenso von Axine und Microcotyle (541, 10 und 24); bei Cali- cotyle hat Wierzejski eigentliche Hautdrüsen mit deutlichem Aus- führungsgang nicht gesehen, wohl aber Zellen von drüsiger Beschaffenheit in der Gegend des Mundsaugnapfes und der Fortpflanzungsorgane, die wahrscheinlich als Hautdrüsen functioniren (531, 553). Auch Zell er (468, 18) führt das Vorkommen von Hautdrüsen auf der Schwanzscheibe und vor der Mundöflfnung von Polystomum integerrimum an (XIV, 7 dr.); "^uch hier handelt es sich um einzellige Drüsen, die in ersterem Falle über die Bauchfläche vertheilt sind und einen sehr leinkörnigen Inhalt besitzen, in letzterem dicht gedrängt, so ziemlich in einer Reihe stehen. In den Seitensaugnäpfen von Tristomum molae Bl. kommen ebenfalls einzellige Drüsen (687, 44) in beträchtlicher Anzahl vor; sie haben sack- förmige Gestalt und scheinen alle auf der äusseren Fläche der genannten Organe auszumünden. Ganz räthselhaft erscheinen mir die in der „Cuticula" und zwar nur der Rückeufläche liegenden, napfförmigen Bildungen, welche v. L instow (763, 166) als Schleim secernirende Drüsen von seiner Fhylline Hendorffd beschreibt; sie sollen die verschiedensten Contouren darbieten, bald rundlich, bald nierenförmig, bald mit Ausläufern versehen sein; ob sie Monogenea. Körpcrbedeckimg. 427 überhaupt aus Zellen bestehen, geht weder aus der Beschreibuug noch aus den Abbildungen hervor. Ausser ihnen werden noch tiefer, nach innen vom Hautmuskelschlauch liegende Drüsen angegeben, die vielleicht nur Querschnitte von Muskelbündeln sind. Endlich kann ich anführen, dass auch bei Nitsschia elongata N. wohlentwickelte Hautdrüsen vorkommen; sie finden sich hier vorzugsweise in der Umgebung der beiden vorderen Sauggruben, im Parenchym liegend und erstrecken sich von da an der Dorsalseite nach hinten zu; es sind rundliche oder ovale Drüsenkörper, aus einer Anzahl kleiner Zellen be- stehend, die sich lebhaft roth färben und wie es scheint alle auf der Innenfläche der Sauggruben, so wie am Rande derselben ausmünden. Einige andere zweifelhafte Bildungen mögen hier noch erwähnt sein; v. Beneden und Hesse bemerken (406, 92), dass bei Udonella lupi V. B. H. und einigen verwandten Formen ungetähr am vorderen Drittel des Körpers, besonders bei jungen Thieren auf jeder Seite ein ziemlich grosses, rundes Loch vorkommt, dessen Bedeutung ganz fraglich ist; dieselben Autoren geben auch kleine Vertiefungen auf der Bauchseite von Trisfomum molae Bl, an (1. c. pag. 78). Hartgebilde der Haut, Stacheln, Dornen, Haken etc. Während bei den Digenea Stacheln auf der ganzen Oberfläche oder auf einem grösseren Theil derselben nicht selten sind, beschränkt sich das Vorkommen entsprechender Bildungen unter den Monogenea nur auf wenige Formen; man kennt sie seit Langem bei Tristomitm, wo Diesing wenigstens die Vertiefungen gesehen hat, in denen sie sitzen; Grube, Kölliker, Blanchard u. A. erwähnen auf der Rückenfläche in Reihen angeordneter Stacheln, die erst Leuckart (403, 450) richtig deutete, indem er sie den Borsten der Chartopoden verglich, also als Chitinbildungen erklärte. Nach Taschenberg (552, 6) ist der ganze Seitenrand von Tristomum coccimum Cuv. auf der Rückenfläche mit dicht an einander stehenden Querreihen besetzt, deren jede in der Regel sieben kleine Chitinkörperchen enthält, die dem unbewaffneten Auge wie schwarze Punkte erscheinen, wogegen bei Tristomum painllosimiDiQB. die Reihen viel weniger dicht stehen (nur etwa 40 jederseits) und die hier viel grösseren Chitingebilde zu zwei oder drei zusammenliegen; einspitzige, zweispitzige und am freien Rande kammförmig gezähnte Körperchen kommen vor; gewöhnlich ragen die äussersten über den Seitenrand hervor. Sie sind bei Tr. papillosum deutlich geschichtet, im Innern hohl und sitzen mit verbreiterter Basis in der ,,Subcuticularschicht''; feine Muskelzüge umspinnen sie, so dass sie wohl bewegt werden können. Taschenberg hält sie für Anhaftungsorgane (was m. E. wenig wahrscheinlich ist, da sie nur auf dem Rücken vorkommen und dieser ja gewöhnlich frei liegt), meint aber auch, dass sie zur Verwundung der Kiemen des Wirthes dienen (?). Auf die grosse Zahl und Verschiedenheit der als Klanimerorgane dienenden Haken, Häkchen, Krallen etc. ist schon oben (Seite 414) ein- gegangen worden; wohl alle Autoren halten diese Körper für Chitin- und 428 Plaüielminthes : I. Trematodes. Cuticularbilduugeu (Linstow [763, 166J spricht von hornigen Haken), doch hat, soweit mir bekannt, bisher Niemand ihre Genese bei den Trema- toden wirklich verfolgt. In dieser Hinsicht kann ich anführen, dass bei jungen Polystomen aus der Harnblase der Frösche um die Basal- theile der grossen Haken der Schwanzscheibe eine Schicht hoher Cylinder- zellen vorkommt, welche sich nach innen ganz scharf von dem Parenchym abgrenzt, jedoch mit der Oberfläche nicht mehr in deutlicher Verbindung steht; bei ausgewachsenen Thieren sind höchstens Spuren solcher Zellen nachzuweisen. Man geht wohl nicht lehl, wenn man die Zellen als Reste des Hautepithels und als Matrix für die Haken betrachtet, die nach Zeller an Grösse zunehmen, und kann als weiteren Grund iür diese Deutung das Verhalten der Stacheln bei Enantia spinifera v. Gr., einer Polyclade anführen, die Grafif*) näher untersucht hat. 2. Bluse ulatur. Die Musculatur der monogenetischen Trematoden zerfällt in den Hautmuskelschlauch, die Parenchymmuskeln, die Musculatur der Saug- apparate und die zur Bewegung der Haftscheiben, der Sauguäpfe und Klammerorgane dienende; Muskeln innerer Organe, z. B. des Darmes etc., sollen bei diesen abgehandelt werden. a. Hautmuskelschlauch: Gewöhnlich wird angegeben, dass sich der Hautmuskelschlauch aus einer äusseren Rings-, darauf folgenden Längsfaserschicht und einer dieser sich anschliessenden Lage von sich kreuzenden, sogenannten Diagonalfasern zusammensetzt. Am längsten bekannt sind Quer- und Längsmuskeln, ihrer gedenken schon v. Nord- manu (158, 60) bei Biplosoonparadoxum v, Nordm. und Thaer (282, 605) bei Onchocotyle appendiculata Kuhn; so viel ich sehe, erwähnt Leuckart (403, 459) zuerst das Vorkommen von sich kreuzenden Muskeln nach innen von der Längsmusculatur im Allgemeinen bei den Trematoden, wogegen Stieda (445, %Q2) bei Fohjstomum integerrimum die schräg verlaufenden und sich kreuzenden Fasern grade als mittlere Schicht angiebt, so dass die Reihenfolge der Schichten von aussen nach innen wäre: Rings-, Diagonal- und Längsfasern. Obgleich nun Zeller (523, 239) ausdrücklich für das genannte Polystomum die schräg ver- laufenden Fasern nach innen verlegt, muss ich Stieda Recht geben, sie bilden die mittlere Schicht, ein Verhalten, in welchem die genannte Art nicht allein steht. So erwähnt Wierzejski (531, 552), dass bei Calicotyle Kroyeri Dies, die äusseren Ringsfasern an einigen Stellen von schrägen Fasern gekreuzt werden und dass dann erst Längsfasern folgen ; Lorenz (541, 5) berichtet von Axine helones Ab., dass dieselbe aussen zarte fadenförmige Fibrillen besitzt, w^elche der Quere und gekreuzt diagonal verlaufen, dann folgen nach innen Längsfasern; hei Microcotyle wird leider die Reihenfolge der Schichten nicht angegeben (ib. pag. 24). Ich kann anführen, dass auch Nitzschia elomjata N., Tristomum molae *) Mittlieil. d. natiirwiss. Ter. f. Steiermark. Jalu'g. 1889. Monogen ea. Muscnlatur. 429 Bl. und Ocfohothrium lanceolatum F. S. Leuck. ihre zum Theil mächtig entwickelten Diagonalfasern zwischen der äusseren Rings- und der inneren Längsmuscularis liegen haben. Vielleicht gilt dies allgemein für die monogenetischen Trematoden, wenn auch Linst ow (763, 166) neuerdings ebenfalls eine von der bis- herigen abweichende Meinung ausgesprochen hat, nach welcher bei Epihdella (Phylline) Hendorffd v. L. zu äusserst eine Längsmuscularis liegen soll, was wohl noch zu bestätigen ist. Auch Temnoccpliala scheint eine Ausnahme zu machen; nach Haswell (725, 286) findet sich eine äussere Lage von Ringsmuskeln, die ein bis zwei Fasern in der Dicke beträgt, worauf eine dickere und aus stärkeren Fasern bestehende Längsschicht folgt; dieselbe soll auf der Bauchseite schwächer entwickelt und dorsal in Bündeln angeordnet sein. Nach Weber (779, 6) ist es die ventrale Längfaserlage, die sich in Schichten sondert, von denen die tieferen einen diogonalen Verlauf nehmen können. Bei Onchocotyle appendiculata Kuhn fehlen die Diagonalmuskeln (557, 6). Dorsal- und Ventralseite unterscheiden sich wohl immer durch die verschiedene Stärke der Musculatur und zwar derart, dass die Bauchseite bevorzugt ist; daran nimmt, wenn auch nicht stets allein die Längs- muscularis besonderen Antheil, es ist z. B. bei Tristomum molae Bl. auch die äussere Ringsmusculatur auf der Bauchseite stärker entwickelt. Die Verstärkung der innersten Längsschicht auf der Ventralseite erklärt sich leicht durch ihre Beziehungen zu dem ventral gelegenen Haftorgan des Hinterendes, worüber unten. b. Parenchymmuskeln. Als solche bezeichnen wir mit vielen Autoren jene nicht immer in Bündeln vereinigte Muskelfasern, welche durch die Substanz des Parenchyms, vorzugsweise von der Rücken- zur Bauchseite ziehen, weshalb sie öfters auch Dorsoventralfasern genannt werden. Sie finden sich im ganzen Körper zerstreut, besonders an solchen Stellen, wo das Parenchym keine anderen Organe aufgenommen hat, also im Vorderende und den Seitentheilen, wo sie namentlich in ersterem recht dicht stehen und dazu beitragen, dass dasselbe zum Saugen gebraucht werden kann; sie vertreten hier die Radiärfasern eines Saugnapfes. Auch zwischen den Organen trifft man die Parenchymmuskeln in grosser Zahl, jedoch durchsetzen sie niemals die Organe selbst, wie Linstow (763, 166) glaubt: was dieser Autor bei Epihdella Hendorffii v. L. für Hoden und Ovarien durchsetzende Parenchymmuskeln hält, sind nach den Ab- bildungen zweifellos bindegewebige, von der Umhüllung der genannten Organe ausgehende Septen. Nach Haswell (725, 288) bilden die Parenchymmuskeln der australischen Temnocephalen in der Nähe des Darmes etwa 12 unvollständige Querdissepimente, welche den Darm in regelmässigen Intervallen einschnüren und die Periintestinalregion in eine Reihe von unvollständig getrennten Segmenten theilen; bei der philippini- schen Art ist hiervon Nichts zu bemerken (779, 21) und die als Beweis dienende Abbildung eines Längsschnittes verdient einen solchen Glauben 430 Plathelminthes : I. Trematodes. nicht, da offenbar nicht ein durch die Medianebene, sondern seitlich davon gelangter Schnitt vorliegt. Ausser diesen Dorsoventralmuskeln kommen, wie schon Leuckart (403, 461) von Tristonmm berichtet, auch der Länge nach und diagonal angeordnete Parenchymmuskeln vor, die zusammen ein zierliches Geflecht bilden; sie fehlen auch einigen anderen Formen nicht, so besonders an dem beweglichen Kopfende von Nitsscliia elongata N. Die Parenchymmuskeln durchsetzen den Hautmuskelschlauch und dringen bis unter die Grenzmerabran, also bis in die Aussenschicht des Parenchyms vor, wo sie pinselarlig auseinanderlaufen und vielleicht an der Membran selbst enden. c. Histologische Structur der Musculatur: In dieser Beziehung sind die Angaben der Autoren ziemlich dürftige, da die meisten nur eben von dem Verhalten der Fasern auf Schnitten durch den Körper der Trematodeu sprechen. Allerdings wandte schon Thaer (282, 605) Salpetersäure zur Isolirung der Fasern an, die er dann glatt und hell fand. In den Arbeiten über das Muskelgewebe der Tbiere findet sich nur bei Schwalbe (436, 218) eine Angabe über die Structur der Muskeln von Folystomuni integerrinimn: die langen, homogenen, si)indelfürmigen Fasern sind kernlos; an den dickeren Ringsmuskelfasern der Saugnäpfe erkannte der genannte Autor eine feine Zeichnung, bestehend in einer zarten Längsstrichelung; zuweilen machte es den Eindruck, als ob diese kleinen in der Mitte sich verbreiternden Strichelchen regelmässig vertheilt wären in der Art, dass sie die Maschen eines Netzes darstellten, welches durch zwei, unter einem sehr spitzen Winkel sich schneidende helle Liniensysteme gebildet würde. Nach Stieda dagegen (445, 662) besitzen die spindelförmigen und langgestreckten Faserzellen von Polystomum deutliche Kerne; Taschenberg (552, 11) wieder findet die Muskelfasern von Tristomum paplUosum Dies, kernlos, ebenso Haswell (725, 286) die von Tenmocepliala, welche 0,004 mm. dick, fein längsgestreift sind und aus einer centralen trüberen und peripheren hellen Substanz bestehen. Eingehendere Studien haben Wright und Macallum an Spliyramira Osleri Wr. (727, 16) gemacht: hier eignen sich besonders die bis zwei Millimeter langen Längsmuskeln der Haftscheibe zu solchen, doch weder die Längs- noch auch die Quermuskeln Hessen bei der Behandlung mit verschiedenen Reagentien Kerne erkennen, vielmehr bestehen sie nur aus einer dünnen Hülle und dem feinkornigen Inhalt. Da nun aber die peripheren Enden der Parenchymmuskeln, die sich an der Innenfläche der Grenzmembran inserireu, sowie die Rings- und Längsfasern des Hautmuskelschlauches mit spindelförmigen Zellen in Verbindung stehen, welche viele Autoren bereits gesehen, aber theils als Drüsen, theils als Zellen der Subcuticula oder des Parenchyms gedeutet haben, so vermutben die beiden Autoren ein Gleiches auch für die langen Fasern der Haftscheibe; doch ist m. E. weder das Eine noch das Andere sicher genug, um ohne Weiteres an- genommen werden zu können. Leuckart (705, 21) erwähnt noch, dass Monogenea. Musculatui'. 431 -"ö die lange bekannten, vielfach als Ganglienzellen oder als Drüsen an- gesehenen Bildungen zwischen den Radiärfasern der Saugnäpfe Muskel- körperchen, also Reste von Myoblasten sind, vergl. unten beim Excretions- apparat und beim Pharynx. d. Musculatur der Saugorgane: Wie schon oben erv^ähnt vs^urde, kommen neben echten Saugnäpfen auch Sauggruben bei den ectopara- sitischen Trematoden vor, welche wohl eine Vorstufe der ersteren dar- stellen; auch ist nicht selten das Vorderende zum Ansaugen befähigt, was eine besondere Anordnung der Musculatur voraussetzt. Vor Allem ist dann der ganze Körpertheil reicher an Muskeln und unter diesen überwiegen die Dorsoventralfasern (X, 5), welche in erster Linie das Ansaugen vermitteln, nachdem die Anpassung an die Unterlage statt- gefunden hat; auch sind gewöhnlich vom Hautmuskelschlauch sich ab- zweigende Bündel vorhanden, welche das Abheben der angesaugten Theile bewirken. An den paarigen Sauggruben von Nitsscliia elongata N. lassen sich unterscheiden der den Eingang in dieselben begrenzende Rand, eine ventrale und dorsale Fläche oder Lippe mit Aussen- und Innenfläche und der innere taschenförmige Hohlraum. Die Substanz der Lippen besteht aus Parenchym, Drüsenausführungsgängen, Nerven- stämmchen und aus in Intervallen stehenden Bündeln von Dorsoventral- oder Radiärfasern, welche von der Aussen- zur Innenfläche gehen. Von dem Hautmuskelschlauch setzen sich die Rings- und Diagonalfasern, wenn auch in geringerer Dicke auf die Oberfläche der beiden Lippen fort, lösen sich am Ende derselben auf und treten mit den randständigen Radiärfasern in Verbindung. Die Längsmuskeln des Hautmuskelschlauches gehen nur zum kleinen Theil in die Lippen selbst ein, der Haupttheil kreuzt sich mit mehreren Bündeln im Grunde der Grube derart, dass die dorsalen Fasern nach der ventralen, die ventralen nach der dorsalen Lippe zustreben und in derselben sich vertheilen, so dass bei ihrer Con- traction der Eingang in die Sauggruben erweitert wird. lieber den Bau der kleinen mit der Mundhöhle in Verbindung stehenden Mundsaugnäpfe liegen meines Wissens nähere Untersuchungen nicht vor. Bei Octohothrium lanceolatum F. S. Leuck. setzt sich die Auskleidung der Mundhöhle als ein dünnes, structurloses Häutchen auf die Innenfläche der beiden Mundsaugnäpfe fort (XIII, 8) und schlägt sich von da auf die äussere, convexe Fläche, diese völlig überziehend; zwischen diesen beiden Lagen spannen sich sehr dichtstehende Radiärmuskeln aus, welche fast den ganzen Raum erfüllen. Andere Fasern scheinen völlig zu fehlen, doch tritt von hinten ein dickeres Bündel Längsmuskeln an jeden Saug- napf heran, das diesen in die Tiefe ziehen kann, während Dorsoventral- rauskeln auch zur äusseren Fläche sich begeben, demnach bestimmt sind, den inneren Hohlraum zu erweitern. Die Seitensaugnäpfe, vordere Saugscheiben oder Saugnäpfe der Tristomeen zeigen nach Niemiec (687, 43) einen anderen Bau als der Endsaugnapf; die Angaben beziehen sich auf Tristomum molae BL, wo 432 Plathelminthes : I. Ti-eniatodes. diese Organe die Form einer flachen Schüssel haben und direct d. h, ohne Stiel dem Körper aufsitzen. Die dorsoventralen Parenchymmuskeln er- scheinen im Saugnapf als Transversal- resp. Radiärmuskeln, welche in relativ weiten Abständen von einander verlaufen; die Längs- und Rings- muskeln der Bauch- und Eückenseite betheiligen sich ebenfalls an dem Aufbau des Organes, indem sie in dasselbe unter Kreuzung ihrer Fasern eintreten und sich an seiner concaven und convexen Fläche in radiärer Richtung ausbreiten; beide Flächen sind von einer cuticulaartigen Lage bekleidet, von denen die innere kleine Papillen trägt; im Grunde des Saugnapfes tritt ferner ein Nervenstämmchen ein, das sich nach allen Richtungen hin verbreitet, während die Masse des Organes neben den Muskeln noch Parenchym, Excretionsorgane und Drüsenzellen enthält. Der hintere Saugnapf von Tristomum molae Bl., der bis Va tlei" Körperlänge erreicht, wird durch einen ganz kurzen Stiel mit dem Körper verbunden. Auf der ausgehöhlten und von zahlreichen kleinen Wärzchen bedeckten Fläche gehen vom Centrum 7 Leisten in radiärer Richtung ab, von denen die zwei, welche zur Längsachse des Körpers senkrecht stehen, genau entgegengesetzt stehen und den Saugnapf in eine vordere und hintere Hälfte theilen. Drei Radien stehen iu der vorderen Hälfte und bilden unter sich und mit den queren Radien 4 Winkel von je 45*^, während die beiden letzten Radien in der hinteren Hälfte liegen und Winkel von 60^ bilden. Um die centrale Vertiefung des Saugnapfes ver- einigen sich die sieben Radien zu einem Siebeneck, dessen Basis ein wenig nach hinten zu verrückt ist. Um den freien Rand des Napfes verläuft eine zartere, von radiären Muskelzügen durchsetzte Randmembran. Die den Saugnapf bildenden Muskelzüge lassen vier Gruppen erkennen: 1. das System der leistenartig vorspringenden Radien auf der inneren Fläche und deren heptagonale Veibindung (Sternsystem); 2. ein Faser- system der concaven, 3. ein solches der convexen Saugnapffläche und 4. die Transversal- oder Radiärfasern. Die Radien des Sternsystemes springen über die Fläche des Saugnapfes hervor und bestehen in ihrer Achse aus Parenchym, das peripher von Muskelfasern umgeben ist; doch wird in jedem Radius das Parenchym von Transversalmuskeln durchsetzt. Das Fasersystem der concaven Saugnapffläche ist dreifacher Art: a. vom Centrum nach der Peripherie erstrecken sich radiär verlaufende und sich verästelnde Züge; b. nach aussen von ihnen, also zwischen ihnen und der Grenzmembran (Cuticula) verlaufen schräge Fasern in verschiedener Richtung, sie verbinden die sieben dreieckigen Zonen untereinander und bilden mit den Fasern, die unter ihnen liegen, bald gerade bald schiefe Winkel; c. endlich liegen nach innen von den sub a. genannten Fasern kreisförmig verlaufende Bündel. Die äussere oder convexe Fläche des Saugnapfes hat nur Radiär- und Circulärfasern, die Schicht b. der inneren Fläche fehlt also. Zwischen convexer und concaver Fläche spannen sich in dichten Zügen die Transversalmuskeln aus, die man bisher allgemein Radiärmuskeln nannte. Alle diese Muskelgruppen setzen sich auch in Monogenea. Musculatur. 433 die Randmenibrau fort, doch verlierea sie daselbst ihre ludividiialität, da sie sich unter einander verbinden. Sehr viel schwerer als bei den Seitensaugnäpfen ist hier die Ver- bindung der Körpermusculatur mit den Muskelgruppen des hinteren Saug- napfes zu eruiren, da nach Niemiec (687, 40) selbst Schnitte die mit Berücksichtigung aller Verhältnisse angefertigt wurden, nur ein Chaos von Muskeln an der Basis des Organes erkennen lassen; dieselben treten in den Saugnapf ein, ein Theil inserirt sich grade im Centrum desselben, andre rollen sich spiralig auf und gehen in die Circulärschichten übei", während andre sich einwärts biegen und zu den in den Flächen radiär verlaufenden Fasern werden; ein Theil dieser bildel; die vorspringenden Leisten der concaven Fläche. Die Function der verschiedenen Muskeln anlangend, so spricht sich Niemiec darüber folgendermassen aus: bei der Contraction der Trans- versalmuskeln wird die Wandung des Saugnapfes dünner und erweitert sich nach allen Richtungen, folglich muss, wenn der Rand des Organes aufliegt, die Anheftung erfolgen, da das Innere der Höhlung unter geringeren Druck gesetzt wird; das zeigt sich auch in einer Gestaltveränderung des Napfes, der dann halbkuglig wird. Die Radiär- und Circulärfasern der beiden Flächen können nach N. keine andere Function haben, als den Saugnapf in seine normale Gestalt zurückzuführen, sie sind demnach die Antagonisten der Transversalmuskeln ; die am Rande des Organes ver- laufenden kreisförmigen Fasern können nur Sphincteren sein, wogegen das Sternsystem der inneren hohlen Fläche einmal die Festigkeit des Napfes vergrössert, dann bei gleichzeitiger, totaler Contraction den Saug- napf comprimirt und endlich den ganzen Apparat unter den Willen des Thieres stellt — das letztere scheint eine sehr gesuchte Erklärung, da hierzu doch das nicht gering entwickelte Nervensystem des Saugnapfes völlig ausreicht; ebenso unwahrscheinlich ist es, dass die warzenförmigen Erhebungen der inneren Saugnapffläche sich beim Ansaugen abflachen und die Fläche vergrössern; sie scheinen mir ein rein mechanisches Hilfs- mittel bei der Fixation zu sein, um das Abgleiten von der glatten Unter- lage zu erschweren. Die hier gegebene Schilderung passt jedoch nur auf die hintren Saug- näpfe der Tristomeen, vielleicht nicht einmal ohne Ausnahme auf diese; vielfach liegen, was sich schon aus den bisherigen so wenig eingehenden Arbeiten über ectoparasitische Trematoden entnehmen lässt, andre Ver- hältnisse vor. Am ehesten schliessen sich wohl die Saugnäpfe auf der H-iftscheibe von Pohjstonmm und Sphyranura an; bei diesen Gattungen ist der Muskelbecher im Centrum durchlocht und trägt hier je ein kleines, aus der Larvenperiode herrührendes Häkchen mit seinem Muskelapparat; eine Randmembran ist bei Polystonmm integerrimum zwar auch vor- handen, aber sie scheint gar keine Muskelfasern zu besitzen, sondern nur aus Parenchym zu bestehen. Ferner schlägt sich die Grenzmembran des Körpers zwar in die Höhlung der Saugnäpfe hinein und kleidet diese Kronn, Klassen des Tliier - Reichs. IV. 1. 28 434 Plathelminthes : I. Trematodes. aus, aber diese Schicht ist nicht die deu Muskelbecher direct umgebende Hülle; eine solche findet sich auch, sie hat aber mit der Grenzmembran Nichts zu thun, sondern ist eine selbständige, sehr stark glänzende und sich gar nicht färbende Schicht, die nach innen von der Grenzmembran liegt und alle Flächen jedes Saugnapfes bekleidet; wahrscheinlich ist der feste, chitinöse Ring, den Willemoes-Suhm (469,31) aus den Saug- näpfen von Polystomum ocellatum erwähnt, nur ein besonders verdickter Theil dieser an Chitin erinnernden Schicht. Auch in der Zusammensetzung der Muskeln finden wir andre Verhältnisse, als bei Tristomum, indem die Transversalmuskeln (Radiärrauskeln der Autoren) ganz dicht neben ein- ander stehen und fast alle anderen Gewebe zurückdrängen; eine dünne Schicht von Circulärfasern findet sich am Rande des Bechers, also ein Sphincter, dessen einzelne Bündel hinter einander zwischen den Trans- versalfasern stehen und sowohl die Innen- wie Aussenfläche besetzen, jedoch innen etwas weiter nach dem Grunde des Bechers zu reichen als aussen; Fasern anderer Richtung scheinen nicht vorzukommen, doch geben Wright und Macallum an, dass in den Saugnäpfen von Spliyranura (727, 12) Fasern in drei verschiedenen Richtungen verlaufen, was aber in der zugehörigen Abbildung durchaus nicht zu ersehen ist. Nach einem anderen Princip sind die nach Art von Greifzangen wirkenden Saugnäpfchen der Microcotyliden gebaut, doch besitzen wir m. W. keine eingehende Schilderung der Musculatur eines solchen Organes, weshalb auf das oben pag. 416 Gesagte verwiesen sein möge. d. Besondere Muskeln: Vom Hautmuskelschlauche zweigen sich einzelne Bündel ab, um die Bewegung verschiedener Organe auszuführen; diese sollen hier, soweit es sich um oberflächlich gelagerte Organe handelt, besprochen werden. a. Muskeln zur Bewegung der Haftscheiben resp. des hintren Saug- napfes. Schon Baer kennt vier der Länge nach verlaufende Bänder, welche bei Nitzschia elongata N. zum hintern Saugnapf ziehen (140), Thaer erwähnt zwei Längsmuskelbündel, die nach innen von den Längs- muskeln der Haut bei Onchocotyle appendiculata Kuhn folgen (282, 606), Wag euer (338, 59) führt zwei der Länge nach verlaufende Faserstreifen bei Dactylogyrus an, deren Insertion — ob in der Schwanzscheibe oder an den Haken — ihm nicht klar ist und Wierzejski (531, 552) be- schreibt von Calicotyle Kroyeri Dies, ein mächtiges Bündel Muskel- lasern, welches vom hintren Saugnapf her nach vorn ausstrahlt, sich verästelt und tiefer als die übrige Musculatur liegt; es zerfällt in eine dorsale und ventrale, die Eingeweide zwischen sich fassende Partie und reicht bis in die Nähe der Genitalöffnungen (X, 2. M). Offenbar haben wir es hier mit Muskeln zu thun, welche in zwei- facher Weise wirken können: je nachdem das Vorder- oder das Hinter- ende fixirt ist, wird das entgegengesetzte Ende bei Contraction dieser Längsmuskeln dem Befestigungspuukte genähert; für gewöhnlich wird hierbei das Vorderende betroffen, doch da selbst auch bei Onchocotyle und Monogenea. Musculatur. 435 Cdlicotyle das Vorderende fixirt werden kann, so wird gegebenen Falles auch das Hinterende bewegt werden können. In entsprechender Weise wird überhaupt die auf der Bauchseite stärker entwickelte Längsmusculatur wirken, die immer in die Haftscheiben sich fortsetzt. Zur Bewegung des einen hintren Saugorgaoes tragen diejenigen Muskeln bei, welche vom Hautmuskelschlauch ab- und an den Saugnapf herantreten; hierbei kommen an der Basis vielfache Durchkreuzungen der bis an den Rand des Muskelbechers verlaufenden Fasern vor, so dass die Zusammen- ziehung der von der Ventralseite kommenden Bündel eine dorsal gerichtete Drehung des Napfes zur Folge haben muss und umgekehrt; auf der anderen Seite werden dieselben Fasern bei fixirtem Saugnapf den Körper in entsprechendem Sinne drehen, wie man das bei lebenden Nitzschia leicht sehen kann; ebenso verhält es sich bei den Temnocephalen , wo jedoch die Kreuzung der Fasern weit vor dem Saugnapfe stattfindet. Wie hier nun der einzige Saugnapf mit Muskeln versehen ist, so existiren solche auch zur Bewegung der in einer Haftscheibe in mehr- facher Zahl vorkommenden Saugorgane, die zurückgezogen und gedreht werden können; ersteres vollführen die im Centrum der convexen Fläche sich inserirenden Bündel, letzteres die am Rande sich ansetzenden. Bei den Octobothriiden, Microcotyliden sind besondere Muskelzüge (XV,3) zum Vorstrecken und Einziehen der oft gestielten Saugnäpfe des Hinter- endes vorhanden, die nicht selten einander selbst fassen, wie wir mit einer Hand die andre ergreifen können. Auch am vordren Körperende finden sich besondere Muskelbtindel zur Bewegung bestimmter Organe, so erwähnt Wedl (340, 265) einen M. retractor palparum medius bei Dactylogyrus crassiusculus Wedl, Weber (779) zwei in jeden Tentakel von Temnocepliala eintretende und an der Basis sich kreuzende Muskelbänder, Wierzejski (531) zwei an den Seiten des Mundes hinziehende Bündel bei Calicotyle (X, 2. M^); von anderen Theilen anderer Trematoden wird wenigstens Retractilität an- gegeben. ß. Die so reich entwickelten chitinösen Klamraerorgane, mögen dieselben nun mit Saugnäpfen in Verbindung stehen oder nicht, haben ihre eigene Musculatur, — so z. B. die Krallen im Saugnapf von Cali- cotyle (X, 4), welche Rückzieher, Dreher und Ausstosser besitzen, so dass nach allen Richtungen hin die Bewegung erfolgen kann. Nach Stieda (445, Q^2) entspringen zur Bewegung der grossen Haken in der Schwanz- scheibe von Polystomum zwei Muskelbüudel in der Medianlinie, welche divergirend nach hinten laufen und sich an die laterale Wurzel jedes Hakens inseriren ; Antagonisten werden sicher nicht fehlen. Bei Spliyranura (XIV, 1) liegen die Haken etwas anders als bei Polystomum: sie sind mit dem Krallende nach der Seite und mit den beiden Wurzelfortsätzen nach innen, einander zu gewendet; Muskelzüge gehen an jeden der beiden Wurzelfortsätze, während ein Querbaud zwischen beiden Haken verläuft; also auch hier ist ein Heben, Senken und Rückziehen der Haken möglich. 28* 436 Plathelminthes: I. Trematodes. In vielen Fällen beschränkt sich die Bewegung auf ein Verstössen und Rückziehen der Haken. e. Bewegungen des Körpers: Im Allgemeinen scheinen die Be- wegungen der ectoparasitischen Trematoden lebhaftere zu sein als bei anderen, nächst verwandten Formen, wenn freilich dieselben gewöhnlich nur bei solchen Exemplaren beobachtet worden sind, welche von ihrem natürlichen Aufenthaltsorte entfernt wurden und sich in einem Schälchen oder auf dem Objectträger, also unter anormalen Verhältnissen befanden. Von vielen Arten wird die Fähigkeit angegeben, nach Art der Spanner- raupen kriechen zu können, wobei also besonders vordres und hintres Haftorgau, sowie die Längsmuskeln des Körpers in Action treten; selbst Äxine helones Ab., die doch ihres asymmetrischen Hinterendes wegen ungünstige Verhältnisse darbietet, ist nicht ausgenommen (541, 5); auch Temnocejilicäa thut dies, indem sie die Tentakelspitzen, die aber keine Saugorgane besitzen, wie solche benützt. Einige wenige Arten sollen auch schwimmen können. Bei fixirtem Hinterende finden ebenfalls Be- wegungen des übrigen Körpers statt, sei es, dass das Thier sich bauch- wärts einrollt und dann wieder entfaltet oder sich stark streckt und dann zusammenzieht, oder tastende Bewegungen mit dem Vorderende vollführt, oder endlich — beinahe aufgerichtet — sich um seine eigne Achse dreht, was oft zu einer vollständigen Umkehrung führt, wobei die sich kreuzenden Muskeln in Action treten. Auch werden, wie es z. B. Baer von NiUscliia angiebt (140, 661), die beiden Bänder des Körpers gegen einander gekehrt, so dass eine Hohlkehle entsteht. Nicht selten fassen die Thiere mit ihrem hintren Saugorgan ihr eignes Vorderende und halten es dann ungemein fest (282, 604). Gy rodadylus (158, 108) debnt sich aus oder krümmt sich bogenförmig zusammen, was mit einer gewissen Heftigkeit geschieht; zu- gleich wird der hiutre Saugnapf bald mehr, bald weniger geöffnet; die Haken treten entweder einzeln oder mehrere auf einmal zur Peripherie, richten sich auf, krümmen sich nach innen und spannen die Napfhülle an, oder sie ziehen sich nach innen und unten ein und vermindern dadurch die Spannung der Hülle. Beim Anheften mit dem Vorderende wird nach V. Siebold (265, 350) aus den sehr beweglichen Fortsätzen desselben eine kleine, konische und weiche Spitze vorgeschoben, welche eine klebrige Beschafi'enheit zu haben scheint. 3. Körperparenchym. Das ganze Gewebe, welches zwischen dem Hautmuskelschlauch und der Darmwandung sich befindet und verschiedene andere Organe in sich aufnimmt, bezeichnet man seit Cuvier als Parenchym. Unzweifelhaft handelt es sich um ein zu den Bindesubstanzen zu rechnendes Gewebe, dessen Bau wenigstens bei den ectoparasitischen Trematoden noch nicht genügend erforscht ist. Nach Stieda (445, QQ2) besteht dasselbe bei Polystomiim integerrimum aus 0,024 mm. grossen, rundlichen oder poly- edrischen Zellen, die eine deutliche Hülle, einen zähflüssigen Inhalt, Kern und Kernkörperchen erkennen lassen; in der Nähe von Organen ver- Monogenea. Parenchym. 437 schwinden die Zellen und machen einem mehr fasrigen Gewebe Platz, während in der Nähe der Körperoberfläche die Zellen etwa um die Hälfte kleiner werden. Auch Lorenz (541, 7) spricht von einem zellig- binde- gewebigen Parenchym bei Äxine, das besonders in der Halsgegend und am Schwanzende zwischen den zu den Haftorganen hinziehenden Muskeln deutlich ist; die Zellen sind rundliche oder ovale Bläschen von 0,02 mm. Durchmesser, von einer feinen Membran umschlossen und enthalten einen centralen, seltner wandständigen Kern (0,008 mm.) mit einem oder zwei Nucleoli; von dem Kern ziehen feine Protoplasmafäden strahlenförmig nach der Membran (XV, 4). Der Zellinhalt ist manchmal homogen, in anderen Zellen stark granulirt und färbt sich dann intensiv mit Carmin; in der Nähe des Uterus sollen nur solche körnige Zellen vorkommen, so dass man glauben möchte, es handle sich um Driisenzellen. Im Gegensatz hierzu fassen neuere Autoren das, was die älteren als Zellmembranen betrachten, als ein bindegewebiges Maschenwerk auf, in welchem die ursprünglichen Bildungszellen theils noch vorhanden, theils aber nur an Protoplasma mit in diesem eingelagerten Kernen sich erkennen lassen, so dass die grossblasigen Zellen, deren Existenz auch Leuckart früher annahm (403, 457), nur Bindegewebslflcken sind, in denen eine, seltner mehrere membranlose Zellen liegen; so schildert Taschenberg die Ver- hältnisse bei Tristomum papillosum Dies. (552, 13) und Onchocotijlc appendkulata Kuhn (557, 8), bei letzterer Art tritt übrigens das Parenchym sehr zurück. Auch Haswell findet bei Temnocephala (725, 287) das Parenchym aus einem areolären Fasergewebe mit sehr zarten anastomo- sirenden Fasern, Platten und Kernen bestehend, in dessen Zwischenräumen die übrigens nicht an allen Körperstellen vorkommenden sternförmigen Parenchymzellen mit ihrem grossen Kern liegen. Zellen mit granulirtem oder mit homogenem Inhalt beschreiben auch Wright und Macallum (727, 19) im Parenchym von Sphyraniira, die in einem Maschenwerk von zarten Fasern liegen, während v. Linstow (763, 170) in der feinfasrigen Grundsubstanz von Epibdella Hendorffii v. Linstow nur zahlreiche, bis zu 0,02 mm. grosse Kerne findet, welche die verschiedenste Gestalt haben können (was wohl nur Folge der schlechten Conservirung ist). Bei Nitsschia elongata N. treten, wie ich sehe, die Fasern sehr zurück, dagegen finden sich kleine und rundliche Kerne in zahlloser Menge. Lorenz erwähnt noch bei Äxine helones Ab. zertreute kleine Zellen von 0,006 mm. Grösse, welche dem Hautmuskelschlauche anliegen, sich mit Carmin lebhaft färben, im Centrum aber heller bleiben; er vermuthet Muskelkörperchen in ihnen (541, 5). Pigment ist unter den monogenetischen Trematoden nur bei Tenmo- cepJiala entwickelt; hier finden sich nach Haswell (725, 286), besonders auf der Dorsalseite verästelte Pigmentzellen (XI, 5 p.). Was Thaer als ein graues Pigment bei Ondiocotyle angiebt, ist nur die Rindenschicht des Parencshym Kalkkörperchen fand nur Wierzejski sehr spärlich in der Haft- 438 Plathelminthes : I. Trematodes. Scheibe zwischen den Muskeln bei Calicotyle Kroyeri Dies. (531, 553) und Wagen er (337, 84) erwähnt „Körner", die er in einem Dactylogynis- Embryo von den Kiemen eines Welses in einem gewundenen Schlauche, der eine helle Flüssigkeit enthielt und wohl dem Excretionsapparat zuzu- rechnen ist, gesehen hat. Fetttropfen kommen nach Wagen er (384, 771) bei Gyroäactylus elegans v. Nordm. in grosser Zahl und verschiedener Grösse vor; solche erwähnt auch Zeller (470, 172) bei jungen Diporpen. 4. Excretionsapparat. Einzelne Theile der Excretionsorgane sind schon längere Zeit bekannt, abgesehen von Kuhn, der bereits 1829 die beiden hinteren Mündungen bei Onchocotyle gesehen hatte, schildert v. Nordmann die Organe bei Biplozoon paradoxum v. N. (158, 69) als Blutgefässe, spricht Meyer von sichelförmigen Flimmerorganen in Kanälen von Octohothritim lanceolatum F. S. Leuck. (222, 23) und giebt Kölliker eine recht aus- führliche Darstellung des Systemes bei Tristomimi xmpillosum Dies. (267, 23); v. Siebold kennt Kanäle bei Gyroäactylus (265, 351) u. s. w. Es ist aber bekannt, dass man verschiedene Organe zu finden glaubte, wo es sich doch schliesslich um ein einziges System handelt, von dem ein Theil als Circulationssystem, ein anderer als Absonderungsorgan und die flimmernden Theile als zum Respirationssystem (Wassergefässsystem) gehörig betrachtet wurden (264, 135 flf.). Erst P. J. v. Beneden hat 1852 den Zusammenhang der sogenannten Blutgefässe mit den Excretionsorganen erkannt und das ganze System als ein excretorisches angesprochen; er kennt bei Ejnhdella Jiip2)oglossi Müll, einen mittleren und zwei seitliche Stämme, die unter einander anastomosiren und von denen die seitlichen vorn in einen weiten, deutlich pulsirenden Sinus übergehen, durch den sie ausmünden; Oncho- cotyle appendiculata Kuhn hat zwei am Hinterende gelegene, contractile Blasen (288, 29). Diese Anschauung von der Einheitlichkeit des ganzen Systemes und seiner Bedeutung als Excretionsorgan ist in der Folge ganz allgemein angenommen worden und bis auf den heutigen Tag herrschend geblieben, besonders seit Fraipont die allgemeine Verbreitung der gelegentlich schon früher beobachteten Trichter an den Enden der Canälcben und den Zusammenhang derselben mit Spalträumen des Parenchyms constatirt hat (575). Der ganze Apparat lässt sich in drei Abschnitte theilen: 1. in die Wimpertrichter mit den sich an dieselben anschliessenden Capillaren, 2. in die grösseren Stämmchen und 3, in den Endabschnitt mit der Mündung. a. Die Wimpertrichter oder Terminalzellen. In Bezug auf diese Organe stehen sich zwei Meinungen entgegen: die eine von Fraipont vertretene nimmt an, dass zwischen den Parenchymzellen ein lymphatisches System von kleinen Lacunen und feinen Canälen existirt, die an gewissen Stellen zu kleinen sternförmigen Räumen convergiren; im Centrum der Monogene». Excretionsapparat. 430 grösseren dieser lacuDäreu Räume befindet sich ein „Winipertrich ter". Sowohl in den Lacunen als in den feinen sie verbindenden Canälchen circulirt eine helle und hyaline Flüssigkeit, welche kleine stark licht- brechende Körnchen suspendirt enthält; in den die Wimpertrichter um- gebenden Räumen sieht man manchmal die Körnchen in Bewegung, was offenbar durch das Schlagen der im Innern des Trichters befindlichen Wimperflamme bedingt wird. Die Trichter selbst erscheinen als directe trichterförmige Fortsetzungen der feinen Capillaren der Excretionsorgane; ihr freier Rand wird hutartig von einer granulirten Masse bedeckt, welche auf der Aussenfläche convex, innen concav ist und sich manchmal wie ein Sporn über die Seitenfläche des Trichters selbst hinzieht; von der concaven Fläche entspringt ein Wimperschopf, der in den Hohlraum des Trichters bis in den Beginn des Capillarrohres hineinragt und bald raschere, bald lang- samere Bewegungen ausführt. Bei Behandlung mit Reagentien lässt sich in der granulirten Masse ein grosser, kugliger Kern nachweisen. In der Dicke der seitlichen Wandung des Trichters ist eine ovale Oeffnung, welche den Innenraum des Trichters mit der sternförmigen Lacune und dadurch mit dem ganzen System von Spalten zwischen den Parenchymzellen in Verbindung setzt und es ermöglicht, dass ein Flüssigkeitsstrom aus dem Parenchym in die Trichter und weiter stattfindet. Die hier gegebene Beschreibung bezieht sich auf Bistomum sqiimmdaj soll aber nach Fraipont auch für Octobothrlum lanceokdmn F. S. Leuck., Diplozoon pamdoxum V. N. und Pohjstomum integerrimimi Fröl. gelten. Anders urtheilen Fintner, A. Lang und mit ihm Looss (678, 409) u. A.; letzterer berichtet über die Verhältnisse bei Polystomum ocellatum Rud., wo die Capillargefässe gewöhnlich sehr lang sind, jedes sich stark aufknäuelt und meist zwei Trichter trägt; die letzteren erscheinen als eine directe Fortsetzung der Wand der Capillaren, sind aber am Rande nicht oifen, sondern durch die feine Membran verschlossen, so dass also der „Trichter'' richtiger als eine langgestreckte, hier nur wenig von der Cylinderform abweichende Endblase der Capillaren aufzufassen ist. Eine seitliche Oeifnung in der Trichterwand hat Looss nicht gesehen. Innen an dem abgeschlossenen Trichterende sitzt dann, auf dem optischen Schnitt durch eine feine, stark lichtbrechende Linie getrennt, die Wimper- flamme auf, welche eine zarte Längsstreifung erkennen lässt, also aus feinen Wimperhärchen zusammengesetzt ist. Bei einem Bistomum aus Phoxinus laevis schienen die Trichter in einer stark verästelten und kernhaltigen Zelle zu liegen, die dem Parenchym angehört — damit nähert sich Looss der Meinung Lang 's, der den Trichter selbst in die Achse einer sternförmigen und kernführenden Zelle verlegt, demnach das, was Fraipont als eine sternförmige Lacune betrachtet, als eine Zelle von gleicher Gestalt ansieht, die einen axialen Hohlraum, den Trichter besitzt, an dessen Grunde die Wimperflamme entspringt. In dieser Zelle sammeln sich Excretionsstoflfe flüssiger oder fester Natur, in Vacuolen resp. als Körnchen an und werden nach dem Trichter entleert. Der 440 Plathelrainthes : I. Trematodes. letztere ist demnach intracellulär, wie auch die Capillaren selbst, welche nur Durchbohrungen von linearen Zellreihen darstellen. Was uns Wright und Macall um über die Terminalzellen des Ex- cretionsapparates von Sphyranura (727, 20) mittheilen, spricht sehr für die Lang'sche Anschauung: hier sind es grosse, kolbige Zellen (XIII, 8) mit deutlich radiär angeordnetem Protoplasma (XIII, 7), grossem, bläschen- förmigen Kern, welche mit den Capillaren in Verbindung stehen und neben dem Kern einen kugligen Hohlraum besitzen, der sich in den Stiel der Zelle fortsetzt und dadurch mit dem Lumen der Capillaren in Communication tritt. Diese Terminal- oder nach Wright Renalzellen erreichen mitunter eine beträchtliche Grösse; sie messen bei Sphyranura 37—50 ß, ihr Kern 18 — 20 ju-, bei NiUschia 41 n, ihr Kern 23 n. Sie finden sich im Parenchym zerstreut zwischen den Organen, besonders aber zwischen diesen (z. B. Dotterstöcken) und dem Hautmuskelschlauch in grosser Zahl. Es ist bei Nitsschia elongata N. durchaus nicht schwer, ihre Verbindung mit Excretions- capillaren auf Schnitten nachzuweisen. Doch auch zwischen der Musculatur der Saugnäpfe, seltner des Pharynx kommen sie vor, wo sie längst gesehen sind, aber für Drüsen- oder Ganglienzellen oder Reste von Muskel- bildungszellen (Myoblasten) gehalten werden (XI, 2. gt); es sind wie schon von Anderen für die Digenea zugegeben wurde, Renalzellen, wovon man sich bei Nitgschia sehr leicht überzeugen kann, was auch Wright und Macallum für Sphyranura angeben. Damit ist nicht gesagt, dass in den Saugnäpfen nicht auch Ganglienzellen vorkommen: so halte ich die spindelförmigen Zellen in Fig. 2, Taf. XI für solche, dagegen die grosse dreistrahlige Zelle, neben der nach links und oben eine andere liegt, für eine Renalzelle. Auch die von Haswell (XI, 5. par.) als stern- förmige Parenchymzellen bezeichneten Gebilde von Temnocephala dürften hierher gehören. b. Die an die Trichter sich anschliessenden Capillaren sind dünn- wandige Röhren von ziemlich gleich weitem Caliber und bilden vielfach Anastomosen untereinander. An einzelnen Stellen sind sie bauchig auf- getrieben und enthalten dann eine Wimperflamme, wie dies von Looss für Folystomum oceUatum Rud., von Wright und Macallum für Spliyranura (XIII, 9) angegeben wird; auch deuten die Angaben früherer Autoren darauf hin, dass entsprechende Verhältnisse sich auch bei anderen Gattungen finden, wenn auch ganz bestimmte Aussagen meist deswegen fehlen, weil ein Unterschied zwischen Capillaren und grösseren Stämmen, resp. zwischen Wimperflammen der Terminalzellen und der Capillaren, nicht gemacht wurde. Mitunter wird allerdings das Fehlen einer Wimperung direct mitgetheilt, doch folgt daraus nicht, dass sie wirklich maugelt, da sie bekanntich oft recht schwer am frischen Thier zu sehen ist. Die Existenz der Wimperflammen setzt die Anwesenheit wenigstens einer Zelle oder das frühere Vorhandensein einer solchen voraus; ob ausser solchen Wimperzellen noch andere Zellen vorkommen, ist bei den Monogenea, bei denen der histologischen Zusammensetzung auch dieses Apparates Monogenea. Excretionsapparat. 441 wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, zweifelhaft, doch dürfen wir ans den Beobachtungen über einige Digenea und andere Plattwürmer wohl die Existenz von Kernen resp. Zellen auch bei den Capillaren der Monogenea annehmen, obgleich dies nicht absolut nothwendig ist, denn nach Analogie der mitunter recht langen Ausführungsgänge einzelliger Drüsen bei den Arthropoden, wo der Gang sicher eine Bildung der Drüsenzelle selbst ist, könnte man auch bei den Trematoden die ganze Capillare als eine Bildung der Terminalzelle ansehen, wie man den Trichter als solche auffassen muss. Immerhin scheint ein Gegensatz zwischen Trichter und Capillare insofern zu bestehen, als eine feine, aber deutliche Grenzlinie zwischen beiden mehrfach angegeben wird. Lang fasst die Capillaren als Durchbohrungen von linearen Zellreihen auf und bezeichnet sie als intracellular. c. Die grossen Stämme, in welche die Capillaren führen, sind schon seit längerer Zeit bekannt; ihre Vertheilung im Körper ist eine symmetrische und lässt ein Grundschema erkennen, doch zeigen sich eine Anzahl Verschiedenheiten: wenn man von dem Endabschnitt der Excretions- blase bei Epibdella Jiippoglossi Müll, ausgeht (vergl. VII, 2), so nimmt jeder derselben nach den Angaben von P. J. v. Beneden (364, 26) einen kürzeren Stamm von vorn und einen längeren von hinten auf; beide Stämme bilden mit ihrer Blase einen nach der Medianlinie zu offenen Bogen und deshalb fasst sie der Autor als etwas Einheitliches auf und die Blase nur als eine locale Erweiterung. Das vordere Stämmchen nimmt vorn einen nach aussen zu liegenden und von hinten kommenden, langen seitlichen Stamm auf; nach der Vereinigung bilden alle vier Aeste eine quere, vor der Mundöfifnung liegende Anastomose. Ausser diesem die SeitentLeile des Körpers einnehmenden System existirt noch ein medianes, das seine Wurzeln hinter den beiden Hoden hat und ebenfalls vorn, aber hinter dem Pharynx anastomosirt. Kurze Queräste stellen etwa in der Höhe des Dotterreservoirs die Verbindung dieser medianen Stämme mit der Excretionsblase dar. Einfacher erscheint der Apparat bei Epibdella Hendorffii, wo nach V. Linstow (763, 168) nur zwei grosse Längsstämme vorkommen, welche von den Seiten her zahlreiche Aestchen aufnehmen und vor dem Mund anasto- mosiren ; sie sollen aber nicht nur durch je eine dicht hinter dem Pharynx liegende Excretionsblase, sondern auch hinten durch ein Foramen caudaie nach aussen münden, nachdem sie sich vorher zu einer langgestreckten Vesicula pulsatoria vereinigt haben, welche von dem hinteren Saug- napf verdeckt wird; die hintere Mündung liegt nach v. L. in dem Theile des Körpers, welcher dem hinteren Saugorgan zur Anheftung dient (s. unten pag. 444). Abgesehen von einigen Besonderheiten ist der Excretionsapparat von Tristomum papillosum Dies, dem von Epibdella hippoglossi recht ähnlich: die beiden Endblasen nehmen wie bei Epibdella ein vorderes und ein hinteres Stämmchen auf; die vorderen verlaufen seitlich am Schlundkopf 442 Plathelminthes : I. Trematodes. entlang und verbinden sich bogenförmig vor dem Pharynx; aus der Mitte dieser Commissur geht ein kleiner Ast senkrecht nach vorn und spaltet sich in einen rechten und linken, horizontal und nach den Seiten strebenden Ast, deren Verzweigungen bei den Seitensaugnäpfen, zwischen und hinter diesen liegen. Die beiden hinteren Hauptstämmchen nehmen aussen und innen Aestcben auf und lösen sich schliesslich auf; doch hat Kölliker (267, 23) zwischen ibnen noch eine vor dem hinteren Saugorgan liegende Anastomose gesehen: aus den mittleren Theilen des Körpers sammeln sich die Capillaren in je einen dünnen, medianen Ast, der in die vor dem Pharynx verlaufende bogenförmige Commissur einmündet (Taschen- berg 552, 27). Wenig bekannt ist der Excretiousapparat der Monocotyliden; von Pseudocotyle kennt man nur die beiden zu den Seiten des Pharynx ge- legenen Endblasen (406, 16 und 557, 27), von CalkotyU zwei zwischen den Dotterstöcken und Darmschenkel verlaufenden Hauptstämme (531, 555) und von Monocotyle Nichts; nähere Angaben fehlen auch über Udonelliden, wogegen TemnocejjJiala besonders durch M. Weber (779, 9) bekannt geworden ist, nachdem Sem per (471, 309) die Organe entdeckt und Haswell (725, 291) weitere Angaben gemacht hat; wegen der An- ordnung der Gefässe vergl. Taf. XII, Fig. 1. Octohothrium lanceolatum F. S. Leuck. besitzt (364, 48) zwei Haupt- stämme, welche die Darmschenkel in ihrer ganzen Länge begleiten und Wimperflammen führen; andere kleinere Canäle begleiten sie und anasto- mosiren mit ihnen, besonders vorn und hinten; auch sie führen von Strecke zu Strecke lange Cilien; zahlreiche stark gewundene und röthliche Canälchen stellen die Capillaren dar. Das excretorische Gefässsystem von Diplo^oon resp. einer älteren Biporpa besteht nach Zeller (470, 175) jederseits aus einem Haupt- stamm, der von vorn nach hinten verläuft, hinten wieder nach vorn um- biegt und noch ehe er die Höhe des Pharynx erreicht hat, eine Schlinge bildet, um sich dann plötzlich zur Seite zu wenden und mit einer trichter- förmigen Erweiterung auf der Rückenfläche zunächst dem Seitenraude nach aussen zu münden. Ebenso besitzt Polystomum integerrmum nach demselben Autor (468, 19) zwei sich vielfach schlängelnde und von vorn bis hinten ver- laufende Hauptstämme, die unmittelbar vor den grossen Haken der Schwanzscheibe umbiegen, um in der Höhe der Vaginaöftnungen eine blasenförmige, pulsirende Erweiterung zu bilden und jederseits mit einer engen Oeffnung auf der ßückenfläche auszumünden. Ausser durch Anastomosen ihrer Verzweigungen stehen die beiden Hauptstämme nach hinten durch ein kurzes queres Stämmchen direct in Verbindung. Zahl- reiche Wimperfädeu sitzen den Gefässwandungen auf. Zwei vorn und auf der Rückenfläche mit einer pulsirenden Endblase ausmündende Hauptstämme kommen auch Sphyranura zu (727, 20). Bei Onchocotylc appendiculata Kuhn fallen jederseits zwei grosse Monogenea. Excretionsapparat. 443 an der Iiiaenseite des Darmes herablaufende Stämme leicht in die Augen (557, 12), die von einem oder zwei anderen kleinen Stämmchen begleitet werden; alle anastomosiren vielfach, jedoch unregelmässig mit einander; vorn neben dem Pharynx biegen die Stämme schlingenförmig um und empfangen in ihrem ganzen Verlaufe zahlreiche feine Zweige. Die Mündungen liegen, wie schon Thaer (282, 612) und v. Beneden (364, 56) angeben, in den beiden Blasen des gabelförmigen Schwanzanhanges, also am Hinterende. Axinc helones Abil. besitzt nach Lorenz (541, 11) zwei lebhaft flimmernde und mit den Darmschenkeln in vielfach geschlängelten Windungen verlaufende Längscanäle (XV, 9); jeder derselben theilt sich im vorderen Viertel des Körpers in zwei Aeste, von denen der eine jederseits gegen den Körperrand sich wendet und daselbst auf der Rückenfläche ausmündet, während der andere nach vorn, möglicherweise (?) in die Mundhöhle führt. Am hinteren Körperende vereinigen sich beide Stämme in einen Bogen, von dessen Mitte nach hinten ein Canal ausgeht, der sich im Hinterende vertheilt. Auch Microcotyle mormyn Lor. hat zwei flimmernde Längscanäle (XV, 1), welche vorn, seitlich von der Geschlechtsöfifnung aus- münden (541, 25); die von C. Vogt für Microcotyle labracis v. B. H. am Hinterende angegebene, gemeinsame Ausmündung (544, 328) wird von Lorenz bestritten. Im ganzen Körper von Cdlceostoma erkennt v. Beneden (364, 62) ein sehr complicirtes Netzwerk von röthlichen Gelassen und an den Seiten mehrere unter einander anastoraosirende Hauptstämme. Das Excretionssystem von Gyrodacfylus, von dem einzelne Abschnitte schon V. Nordmann gesehen hat, liegt nach Wageuer (384, 775) auf der Bauchseite des Thieres und besteht aus zwei Hauptstämmen jeder- seits; kurz vor dem oberen Rande der Saugscheibe wenden sich die beiden Gefässpaare der Mittellinie zu; die beiden oberflächlichen d. h. also ventralen Stämme jeder Seite fliessen in einen kurzen Stamm zusammen, der sich dem Beobachter plötzlich so zuwendet, dass man ihn im Quer- schnitt sieht. Die beiden anderen schwächeren Stämme lösen sich in dünnere Zweige auf, welche mit Zweigen aus der Schlinge ihren Verlauf nach der Schwanzscheibe hin nehmen. Zwischem dem vierten und fünften Häkchen jeder Seite der Schwanzscheibe finden sich zwei sehr grosse, mit ihrer freien Spitze nach innen gerichtete Flimmerläppchen und eine Oeffnung (?) auf dem etwas gewulsteten Scheibenrande. Die beiden Paare der Hauptslämme machen in ihrem Verlaufe nach dem Kopfe zu zwei Hauptwindungen, welche den von ihnen begrenzten Raum in drei Ab- theilungen theilen : die hinterste reicht von dem Zusammenfluss der Gefässe bis zur unteren Grenze des Hodens; hier weichen die Gefässpaare plötzlich stark nach aussen hin, treten aber schon in der Höhe der unteren Uterus- grenze in rascher Wendung einander entgegen, gehen wiederum etwas nach aussen und streben dann leicht geschlängelten Verlaufes grade auf den Schlundkopf zu, an dessen Seiten sie bis zur Mundöffnuug sichtbar 444 Plathelniinthes : I. Trematodes. bleiben. Da wo die Gefässe die vordere Grenze des Darmes überschreiten, gehen nach innen ein Paar kleine Aeste ab; ein stärkerer Zweig wendet sich nach aussen und windet sich auf- und absteigend durch einen Hauten von einzelligen Drüsen. Denselben Typus zeigt die Anordnung der Gefässe auch bei Dacüj- logyrus (338, 64), nur hat hier Wagener mit grösserer Bestimmtheit die Ausmündung gesehen und zwar auf der Rückenfläche in der Mittellinie dicht vor der Schwanzscheibe; es bleibt fraglich ob die Gefässe vor der Mündung einen, dann sehr kurzen, gemeinschaftlichen Endstamm bilden. Ein sehr reich entwickeltes Netzwerk von Excretionscanälen besitzt nach Perugia und Parona (786, 13) auch AmphihcUUa torpedinis Chat. Die beiden Hauptstämme münden getrennt am Hinterende, wie es scheint, im Endsaugnapf aus (XVH, 7. Ex.p.). Ueber die histologische Structur der grösseren Stämme des Excretionsapparates liegen meines Wissens keine Angaben von ectopara- sitischen Trematoden vor, weshalb auf das bei den Digenea zu Sagende verwiesen wird. d. Der Endabschnitt der Excretionsorgane. Wenn wir von Gyrodactylns und Badylogyrus absehen, münden bei allen in dieser Be- ziehung genügend bekannten Monogenea die Excretionsorgane paarig aus und zwar liegen dann die Mündungen in fast allen Fällen am Vorder- ende, nur bei Onchocotyle und Ämphihdella (XVH, 7. Exp.) am Hinter- ende; es dürfte wohl wahrscheinlich sein, dass alle Gyrodactyliden eine unpaare, ebenfalls am hintren Körperende gelegene Mündnng besitzen. Dagegen bedarf die Angabe von v. Linstow über die unpaare, hintre Mündung bei Epihdella Hendorffii (763, 168) noch der Bestätigung. Zwischen die Hauptstämme und die beiden Excretionspori, wie man die Mündungen des ganzen Systems nennen kann, schiebt sich überall (Gyrodactyliden ausgenommen) je eine contractile und deutlich pulsirende Blase ein, die bald länger oder kürzer, bald breiter oder schmäler ist und häufig eine nicht ganz regelmässige, sondern buckeiförmig aufgetriebene Wandung — besonders bei den Tristomeen (VII, 2) besitzt. Ihre Contractilität setzt die Anwesenheit von Eingsmuskeln voraus, die auch mehrfach ge- sehen sind; bei Onchocotyle ist ihr Lumen spaltförmig und vierseitig und wird nach Taschenberg (557, 13) von einem sehr hohen und schmalen Cylinderepithel begrenzt; bei Temnocephala kleidet eine dicke Lage fein- fasriger Substanz die Höhlung aus, sie besitzt keine Kerne, nur einige Vacuolen; Haswell hält diese Schicht für eine protoplasmatische (725, 291). Die Musculatur, welche die Blase umgiebt, stammt vom Hautmuskelschlauch ; zwei grosse Ganglienzellen liegen derselben an. In Bezug auf die Lage der Excretionspori haben die Autoren allgemein einer irrthümlichen Meinung gehuldigt, indem sie bauch ständige Lage annahmen; hierfür existirt nur eine positive Angabe bei Kölliker (267, 23) von Tristomum jpainllosum Dies, und es kann ferner noch eine Abbildung bei P. J. v. Beneden von Epihdella liippoglossi Müll. (VII, 2) Monogenea. Excretionsapparat. 445 geltend gemacht werden, in der das Thier von der Bauchseite gezeichnet ist. Diesen Angaben nachgebend und beeinflusst durch die Verhältnisse bei anderen Plathelminthen wird dann der Fund einer dorsalen Lage als Ausnahme und bemerkenswerth hingestellt und doch ist dies die Regel. Wir kennen dorsale Lage der Excretionspori bei Tolystomum integerrimum Fröl., Diplosoon paraäoximi v. Nordm. und Odobothrium durch Zell er (468, 20), für Sphyranura durch Wright und Mac all um (727, 20) für Axinc und Mkrocotyle durch Lorenz (541, 11 resp. 25) und für Tenmocephala durch Haswell (725,291) und Weber (779); ebenso ist die dorsale Lage des einen Porus für Gyrodacfyliis und Dacfylogyrus nach Wagener zum mindesten wahrscheinlich und in Bezug auf Tristomeen mache ich selbst die Angabe (783, 621), dass bei EpibdeUa hippoglossi Müll,, Tristomum molae Bl. und papiUosum Dies., sowie Nüsschia elongata N. die paarigen Fori vorn und dorsal liegen; das Gleiche gilt für Pseudo- cotyle squatinac v. Ben. H. e. Der Inhalt der Excretionsgefässe ist eine wasserhelle Flüssigkeit, die öfters eine röthliche oder gelbliche Färbung besitzt; sehr selten hat man bei den ectoparasitischen Trematoden kleine glänzende Körnchen in demselben gesehen; ob die von Wagen er beobachteten grösseren Körperchen bei einem Dacfylogyrus -Emhijo (337, 84) in den Canälen der Excretionsorgane liegen, ist zwar wahrscheinlich, aber doch noch fraglich. Zur Fortbewegung des Inhaltes kommt neben den Wimperflammeu in den Trichtern und ausser den Wimpern in den kleineren und grösseren Stämmchen auch die Contraction der Hautmusculatur in Betracht, während die Endblasen ihre eigne Musculatur besitzen. Am lebenden Object lässt sich leicht constatiren, dass die Endblasen ihren Inhalt durch die Fori in ziem- lich regelmässigen Pulsationen nach aussen entleeren und sich wiederum auszudehnen beginnen, wenn der Porus selbst noch verschlossen ist, dem- nach also Flüssigkeit aus den in sie mündenden Hauptstämmen aspiriren. Die Contraction der Endblasen geht rascher vor sich, als die Ausdehnung, Der Porus besitzt Rings- und Radiärmuskeln, kann also activ ge- schlossen und geöffnet werden. f. In physiologischer Beziehung nimmt man jetzt allgemein au, dass der ganze Apparat von Canälen die Bedeutung eines (paarigen) Excretionsorganes besitzt, demnach also Flüssigkeit, in der wohl sicher eine Anzahl Endproducte des Stoffwechsels gelöst sind, aus dem Parenchym aufzunehmen und nach aussen zu schaffen hat. Aus der Thatsache, dass in einigen Fällen die Flüssigkeit besonders in den kleineren Canälen gefärbt, in den grossen aber ungefärbt erscheint, darf man wohl auch noch auf eine chemische Veränderung schliessen, denen dieselbe in den Canälen selbst ausgesetzt ist. A. Lang"') hält es nicht für unmöglich, dass der grösste Theil der die Canäle erfüllenden wasserklaren Flüssigkeit von *) Lehi'b. der vergl. Anatomie. Jena 1888. I. Abth. pag. 151. 446 Platiielminthes: I. Ti-ematodes. aussen aufgeuoramenes Wasser ist, welches gelegentlich nach aussen ent- leert und wieder aufgenommen werden kann; in dieser Weise kann viel- leicht das ganze System auch respiratorische Functionen vermitteln — eine Function, in der man bekanntlich früher den alleinigen Zweck des Systems suchte und es deshalb Wassergefässsystem nannte. 5. Verdauungsorgane. Am Verdauungsapparat der ectoparasitischen Trematoden lassen sich folgende Haupttheile unterscheiden: 1. der Pharyngealap parat, 2. Oesophagus und 3. der eigentliche Darm; letzterer ist stets nach hinten zu blind geschlossen, ein After kommt demnach niemals vor. a. Der Pharyngealapparat beginnt mit der nur selten endständigen Mundöffnung; gewöhnlich liegt diese auf der Bauchseite, näher oder entfernter vom Vorderende, aber immer noch diesem selbst angehörig (VII, 2, 5, 7, 8, 11; VIII, 1; IX, 2, 3, 6; X, 2; XI, 1, 4; XII, 2; XIII, 1, 3; XIV, 1, 3, 5, 7). Wohl überall sind die die Oeflfnung umgebenden Ränder, Theile der Körperbedeckung als lippen artige Bildungen zu er- kennen und nicht selten eingekerbt; je nachdem nun die Mundöffnung quer oder der Länge nach steht, kann man von vorderer und hinterer oder von seitlichen Lippen reden. Sie sind stets durch Muskeln besonders beweglich und werden von manchen Autoren als Kiefer bezeichnet, auch ohne dass in allen solchen Fällen irgend ein Harfgebilde nach- gewiesen wird, so heisst es z. B. bei Fhyllonella soleae v. Ben. H.: Mund von zwei weichen Kiefern gebildet, welche die Haut ritzen können, und nach unten von einer zweigetheilten Membran umgeben werden, die wie ein Saugnapf benützt w4rd (406, 71) oder bei Opliicotyle fintae v. B. H, MundöflfnuDg gezähnelt „en forme de mSchoires" (406, 101), ebenso bei Dactijcotyh etc. ; in anderen Fällen scheinen aber wirklich Chitinbildungen, die man richtiger als Kiefer bezeichnen kann, vorzukommen, so wird von Udonella pollacJiii v. Ben. H. angegeben, dass der lange und tiefe Mund von zwei Lippen umgeben wird, die zwei kornartige Wülste tragen (406, 91); Udonella triglae v. B. H. besitzt auch zwei mit einem hornigen Kiefer versehene Lippen (406, 92), ebenso Echinella (406, 94) u. A. Endlich scheint es mir ganz sicher zu sein, dass bei einigen Arten als Kiefer Papillen- oder stachelförmige Bildungen des Pharynx bezeichnet werden, so bei Pteronella (406, 95), die also streng genommen diesen Namen nicht verdienen, — Auf die Umwandlung des Mundrandes zu einem Saugorgan ist schon oben (pag. 409) aufmerksam gemacht worden. An die Mundöffnung schliesst sich nach innen gewöhnlich eine Höhle an, die verschieden gross sein kann und von einer directen Fortsetzung der Körperoberfläche begrenzt wird; wir wollen sie als Mundhöhle be- zeichnen. Sie ist z. B. schön entwickelt bei Polystomum (XIV, 5, 7; XVII, 1), von trichterförmiger Gestalt und wie die Seitenansicht lehrt, von bogenförmigem Verlauf (XIV, 5). In anderen Fällen ist sie bedeutend kleiner und nach hinten nicht so scharf abzugrenzen. Bei Microcotyliden, Octobothriiden und Udonelliden entwickeln sich im vorderen Theile Monogenea. Verdauungsorgane. 447 derselben die schon oben (pag. 410) besprochenen Muudsaugnäpfe (XVII, 8); bei Calkotyle (X, 5) sitzt im Grande derselben eine wulstartige Er- hebung, eine Art Klappe. Die weitere Fortsetzung der Mundhöhle ist die Pharyngeal tasche oder nach Wright und Macallum der Praepharynx (XIV, 1, oes.; XIV, 5, ph. h.; XVII, 1, 2), ein Hohlraum, der sich eine Strecke weit über den Pharynx hin erstreckt und an der Peripherie nach hinten blind endet, in der Mitte aber in offener Verbindung mit dem Pharynx steht. Die seitliche Wandung des Hohlraumes setzt sich auf die vordere Fläche des Pharynx fort und durch die vordere Oeffnung dieses in seine innere Bekleidung. Offenbar handelt es sich hier um dieselben Verhältnisse wie bei den Turbellarien, weshalb ich nicht anstehe, denselben Namen (Pharyngealtasche) zu gebrauchen. Schon v. Nordmann (158, 66) vergleicht den konischen Pharynx von Diplozoon paradoxum mit der „Saugröhre" der Planarien. Mit wenigen Ausnahmen scheint ein ganz oder nur zum Theil vor- streckbarer Pharynx allen monogenetischen Trematoden zuzukommen; die stärkere Entwicklung dieses Organes, das wohl auf den Pharynx der Digenea zurückzuführen ist und in dieser einfachen Form auch bei Monogenea vorkommt, hängt offenbar mit der anderen Art der Nahrung und der Nahrungsaufnahme zusammen. Einen einfachen, nicht vorstreckbaren Pharynx, von Weber (779, 20) Bulbus pharyngeus genannt, besitzt Temnocepiiala] auffallend ist an diesem Organ die starke Entwicklung der Ringsmuskeln gegenüber den wenigen Radiärfasern, die in ziemlich gleichen Abständen den Bulbus durch- setzen, und der Mangel eines intermusculösen Gewebes. Zu den Ringsfasern des Bulbus selbst kommen noch gleichgerichtete Fasern in der den Bulbus mitsammt einer vor ihm gelegenen Drüsenmasse einschliessenden Binde- gewebslage. Für diesen Bau macht We her die Verschiedenheit der Nahrung, die aus Daphniden, Copepoden und Insectenlarven besteht, verantwortlich. Trotzdem sind auch hier die Verhältnisse wenigstens angedeutet wie sie bei anderen Monogenea vorkommen, denn die vor dem Bulbus pharyngeus bei Temnoccpliala gelegene Erweiterung (XIII, 6), in welche nach Weber zahlreiche einzellige Drüschen einmünden, entspricht ihrer ganzen Lage nach — zwischen Mund- und Pharynxhöhle — der Pharyngealtasche. Zur vollen Entwicklung einer solchen kommt es erst, wenn der Pharynx grössere Beweglichkeit erlangt, d. h. aus der Mundöffnung bei der Nahrungs- aufnahme herausgestreckt werden kann. Auch die Wandung der Pharyngealtasche schliesst sich in ihrer Structur der der Mundhöhle an und kann als ihr hinterer, besonders entwickelter Abschnitt betrachtet werden. Der Pharynx selbst ist kuglig (VIII, 1; X, 2, ph.; XI, 1; XII, 2; XIV, 1) oder tonnenförmig (XIII, 1, 3, 4, 5), eicheiförmig (XIV, 7, ph.), mehr oder weniger langgestreckt, nach vorn zugespitzt oder abgestutzt; wir können an ihm die Aussenfläche, eine vordere und hintere Oeffnung, 448 Plathelmiuthes : I. Trematodes. einen beide Oeffnungen verbindenden Canal, die Innenfläche und die Wandung unterscheiden. Aussen- wie Innenfläche sind wie bei den Saugnäpfen von einer homogenen und glänzenden Membran umgeben, welche in ihrem vorderen Theile noch von der Grenzschicht der Pharyngealtasche überzogen wird. Soweit die sehr dürftigen Angaben über den Bau des Pharynx sowie einige eigene Beobachtungen beurtheilen lassen, weisen Axine und Gyro- dactylus die einfachsten Verhältnisse in diesem Organe auf; bei Axine handelt es sich um ein kugliges Organ mit einschichtiger peripherer Ringsmuskellage (541, 10), das in der Achse durchbohrt ist und weit aus dem Munde hervorgestreckt werden kann. Die Hauptmasse des Pharynx besteht hier aus einer feingranulirten Substanz, die zwischen der Rings- musculatur und der inneren Fläche liegt und vier übers Kreuz gestellte runde Kerne enthält, weshalb man wohl annehmen darf, dass sie aus vier gleichgrossen ,,Phary ngealzellen" zusammengesetzt wird. Der Pharynx von Gijrodadylus hat turbanartige Gestalt und besteht nach Wagen er (384, 773) aus zwei Theilen: der obere frei in die Mundhöhle (i. e. Pharyngealtasche) hineinragende Theil hat acht Spitzen, die gegeneinander bewegt werden können; jeder der acht, mit ihren Spitzen gewöhnlich eng aneinander liegenden Kegel ist fein längsgestreift; die kleinen zuckenden, in dieser Lage ausgeführten Bewegungen lassen sie wie harte Körper erscheinen. Treten sie jedoch aus der Mundspalte hervor, so breiten sie sich zu einem achtstrahligen Steine aus; ihre feinen Längsstreifen sind dann verschwunden und sie gleichen mehr einer structurlosen zähen Masse. Der untere Theil, dem die acht Kegel aufsitzen, ist ein etwas abgeplattetes Sphaeroid, das aus acht, durch seichte meridiouale Einschnite von einander getrennten, zellenartigen Körpern (Pharyngealzellen) besteht; auf jedem sitzt ein Kegel auf und zwar durch eine Querfurche getrennt, so dass die Summe dieser Querfurchen den Kreis bildet, der den Pharynx in eine vordere und hintere Hälfte theilt. Die acht zellenartigen Körper haben einen feinkörnigen Inhalt, in dessen Centrum sich eine sehr helle, kuglige, mit Flüssigkeit gefüllte Blase (Kern) mit einem dunkleren Kern- körperchen befindet. Bei der grossen Beweglichkeit des Organes darf man die Anwesenheit besonderer Muskeln erwarten, die jedoch bis jetzt nicht constatirt ist (vergl. auch unten). Schon complicirter gebaut ist der Pharynx von Octohothritini lance- olatum F. S. Leuck., den Mayer (222, 21) einen flaschenförmigen Fleisch- beutel nennt; das Organ besitzt auch hier eine Membrana propria, welche alle Flächen bekleidet und ist in seiner dorsalen Hälfte etwas stärker entwickelt als in der ventralen (XVII, 2, 3); wie der Vergleich von Quer- und Längsschnitten lehrt, sind drei verschiedene Muskellagen vorhanden: zu äusserst, nach innen von der Membrana propria eine einschichtige Lage von Längsfasern, dieser folgt nach innen eine starke in Bündeln angeordnete Ringsmuskelschicht und endlich findet sich eine zweite, aber nur ein- schichtige Ringslage nach innen von der das Lumen auskleidenden Membran, Erklärung von Tafel IX. 1. Nervensystem von Trhtomum molae (nach Lang.: Nervens. d. Plathelm. II. Mittlieil. d. Zool. Stat. Neapel. II. 1881. Taf. I. Fig. 1.) hs = Bauclisaugnapf (Haftsclieibe). dn = Dorsale Längsnerven. y = Gehirn. In = innere Längsnerven. ms = Mundsaugnäpfe. 2}h = Pharynx. ühi = äussere Längsnerven. u-g = contractilc Blasen und Endstämme der Excretionsorgane. 2. Placunella pinix. Ben. et Hesse. Vergr. 30. (nach v. Ben eden et Hesse: recherch. bdell. tr6m. marins 1863. pl. V. Fig. 10). 3. Encotylahe Nordmanni Dies. Yergr. 32. (nach Dicsing: Vierzehn Arten Bdelliden. Denkschr. Akad. Wien, math.-nat. Cl. 14. Bd. (1857) 1858. Taf. I. Fig. 12). ■1. Abgelegte Eier von FAWotylahe ixigelli v. Bon. et Hesse (nach v. Ben eden et Hesse. recherch. bdell. tr6m. mar. 1863. pl. VIL Fig. 11). 5. Haken am Genitalporus von Encotylahe 'pagelli (ebendaher Fig. 10). (i. Udonella calligarum Johnst. vergr. (nach P. J. v. Beneden: Mem. vers intest. Paris 1858. pl. 1. Fig. 2). dtt = Dotterstock. gii = Genitalporus. Ov. = Ovarium. Ovl. = Ei. ph = Pharynx vorgestülpt. t = Hoden. 7. Abgelegte Eier von Udonella pallachii v. Ben. et Hesse. Vergr. 50. (nach v. Beneden et Hesse: rech, bdell. tr6m. mar. 1863. pl. VIII. Fig. 1). Yermes.ILPlatlielmmtlies.Tremaloda. Taf.II. Lith.Aiist. Julius Kliakiiardt,)u8ipzic Erklärung von Tafel X. Fig. 1. Calicotyle Kroijeri Dies, in natürlicher rosse (nach A. Wierzejski: Zeitschr. f. wiss. Zool. 29. Bd. 1877. Taf. XXXI. Fig. 1) 2. Calicotyle Kroyeri Dies. Yergr. 120. (ebendaher Fig. 2). D = Darm. Ex = Hauptstämme der Excretionsorgane. G = Ganglienzellen. Hft = Haftscheibe. Kms = Keimstock. Kr = Krallen. MM^ = Miislielbündel. O = Mundöffnung. Oe = Oesophagus. P = Penis. Ph = Pharynx. S = Saugnapf. t = Hoden. Ut = Uterus. Vd = Vas deferens. Vsb == Blindes Ende der Sanienblase. •6. Querschnitt durch einen Darmschenkel von Calicotyle Kroyeri Dies, (ebendaher Fig. T). 4. Längsschnitt durch einen Kadius der Haftscheibe mit dem Chitinhaken von Calicotyle Kroyeri Dies, (ebendaher Fig. 4). Die parallelen schwächer gehaltenen Linien bezeichnen die Muskelfasern des Radius. Kj) ^= Kalkkörperchen des Parenchyms. Kr = Kralle. l = Erhabene Leiste, an deren Seite sich Muskeln anheften. in == Muskeln zur Bewegung der Kralle. 5. Längsschnitt durch den vorderen Saugnapf, Pharynx und Oesophagus von Calicotyle Kroyeri Dies, (ebendaher Fig. 5). O = Mundöfihung. Oe = Oesophagus. P = Penis. Ph = Pharynx. S = Saugnapf. Str == Der zum freien Theil des Saugnapfes gehörige Wulst, der nur im Zu- stande der Contraction zum Vorschein kommt. T's = Vesicula seminis. 6. Girrusbeufel mit dem Penis und der Samenblase von der Euckenseite gesehen von Cali- cotyle Kroyeri Dies, (ebendaher Fig. 13). Au = Die hintere Ausbuchtung des Cirrusbeutels. m = Muskeln. P == Penis. Tr = Trichterförmiger Anfangstheil des Penis. Vö = Verbindungsgang zwischen Samenblase und Penis. Vs = Vesicula seminalis. Vsb = Blindes Ende der Samenblase. 7. Ecliinella hirundinis v. Ben. et Hesse. Vergr. 100. (Recherch. bdellod. ixltm. mar. 1863. pl. VHI. Fig. 17); rechts daneben abgelegte Eier. 8. Pteronella molvae v. Ben. et Hesse, Kopfende, stark vergrössert (ebendaher Fig. 21). 9. Pteronella molvae v. Ben. et Hesse, Mundöffnung (ebendaher Fig. 22). 10. Pteronella molvae v. Ben. et Hesse, hinterer Saugnapf (ebendaher Fig. 23) Vernies.I.Pktlielmiiithes.TreTi\atoda. Taf.X. LiÜi^Anst Julius KlinBiardt.Lfi"' ' Erklärung von Tafel XT. fi? ifiT 1.' Pseudocotyle squatinae v. Ben. et Hesse. Tergr. 30 (nach Taschenberg: Weit. Beitr. z. Kennt, ectop. mar. Tremat. Halle 1S79. Taf. III. Fig. 2). Bs = Bauchsaugnapf. c = Cirrus. cid = Dotterstöcke. dg = Dottergänge. ex = Endblasen des Excretionsorganes. i = Darmschenkel. o = Mundöffnung. ov = Eierstock. ovd = Eileiter. ph = Pharynx. rs = receptaculum scminis. sb = Samen blase. t = Hoden. ?/, = Uterus. V = Vagina. vd = Vas deferens. ve = Vas efferens. Stück eines Querschnittes durch den Bauchsaugnapf von Tristomum molae (nacli A. Lang: Mitth. d. zoolog. Stat. Neapel. II. Band. 1S81. Taf. HI. Fig. 4). gz - grosse Ganglienzellen des Saugnapfes. 71 = quer durchschnittener Nerv. «1 = längs durchschnittener, von n sich abzweigender Nerv. ph = Kern des Bindegewebes. wg = durchschnittenes Wassergefäss. Abgelegtes Ei von Temnocephala sp. im optischen Längsschnitt (nach M. Weber: Zool, Ergebn. einer Keisc in Ostindien. 1. Hft. 1SS9. Taf. IL Fig. 9). D Darm. O = Oeffnung in der Eischale. ß ■= hintere Saugscheiben. T = Tentakel (umgeschlagen). Temnocephala minor Hasw. vom Bauche (nach W. A. Haswell: Quart, journ. micr. sc. XXVIIL 1888. pl. XX. Fig. 5). g -.^^ Genitalöffnung. m = Mundöffnung mit sich anschliessendem Darm. s = Saugnapf. Querschnittt durch die Körperwandung von Temnocephala fasciata Hasw. (ebendaher pL XXI. Fig. 1). h _i; Basalmembran. c = Cuticula. cm = Ringsmuskeln. e = Epithel (Epidermis). Im, = Längsmuskeln. p = Pigment. par = Parenchym. Längsschnitt der ventralen Körperwand in der Nähe der Genitalöffuung von Temnocephala fasciata Hasw. (ebendaher Fig. 2). b = Basalmembran. c = Cuticula. cm = Eingsmuskeln. d -- Ausfuhrungsgänge von Hautdrilsen. e Epithel. Terines.E.Platheliiiintlies.Treinatoda. Fig.l, Ovd ov re dd Fig. 6. cm A pi, V : . /^^ ,«» ^ ;;fc -UM *. .«•••, ■;*»' J^nf^ /,/,■ ■<«J -Äv Taf.ll. d - %:^ \- 0. BS Fig-3./ D 9 3> s- M'q -1 TTTTTTTTTTnTTiTn f Fig.5 >i;v e i rm YigA. Im VI ■,;:-— — par LitTxAnst Julras KliiiUiardt.Leipzig. Erklärung von Tafel XII. 1. Temnucephala Scmperi Web.; von der Bauchseite gesehea (nach M. Weber: üeber Temnocephala Blanch. Leid. 1889. Taf. II. Fig. 3). c = Cirrus. D = Darm. fj = Genitalporus. m = MundöflFnung. n = Nervensystem. Ph = Pharynx. sp = Hoden (Spermarien). rd = Vas deferens. vs = Vesicula seminalis. wx> = Excretionsporus. 2. Octolothrium (Dactyocotyle) pollafliii Hess, et v. Benedeu; von der Bauchseite gesehen (nach E. van Beneden: Bull, de l'acad. roy. de Belg. 2 s6r. T. XXV. 1868. pag. 36. pl, Fig. 1). C = Cirrus. D = üaruischenkel. Dat == Dotterstöcke. D.stg = Dotterstocksgang. H = Hoden. K = Keimstock. Ms = Mundsaugnapf. Ovd = Eileiter. Oot = Anfangstheil des Uterus (Ootype). Ut = Uterus. V.d = Vas deferens. V.s = Vesicula seminalis. ^o.G = Weibl. Gesclilechtsöffnuug. 3. Temnocephala Jaaciata Hasw. Stück eines Querschnittes durch die üteruswand (nach W. Haswell: Quart, jouni. micr. sc. XXVIII. 1888. pl. XXII. Fig. 13). d = Ausführungsgänge der Schalendrüsen mit ihren ampullenartigen Er- weiterungen. m == Muskeln. p = innere Cuticnlarschiclit. s.fjl = Schalendrüsen. 4. Temnocep)hula fasciata Kasw.; einige Hautdrüsenzellen (ebendaher pl. XXI. Fig. S). 5. Anthocotyle mcrlucii v. Ben. et Hesse; von der Bauchseite; Vergr. 7 (nach v. Beneden et Hesse: rech, bdell. trem. mar. Bruxelles. 1863. pl. X. Fig. 9). 6. Platycotyle Qurnardi v. Ben. et Hesse; von der Bauchseite ; Vergr. 13 (ebendaher pl. XL Fig. 14). 7. Pliyllocotijle gurnardi v. B.en. et Hesse; von der Bauchseite; Vergr. 30 (ebendaher pl. X, Fig. 1). 8. Hexacotyle <Ä?/?in-i De la Roche; Vergr. 3 (nach Diesing: 14 Arten Bdelliden, Denkschr. d. Wien. Akad., math.-nat. Cl. 14. Bd. 1857. Wien 1858. Taf. 1. Fig. 2). !). Plcctanocotyle elUptica Dies. Vergr. S (ebendaher Fig. 5). 10. Hakenapparat eines der hinteren Saugnäpfe derselben Art, etwas von der Seite gesehen; Vergr. 64 (ebendaher Fig. 8). Vermes.H.Pktlielnüiithes.Treiiiatoda. Taf.XK. ^7:iv, ör^ FicfA. -I'Ji Fin.3. trf FigJ. jl n\ u,t.^ n 1 Fi9.8. s^ Fig.9. Lith.AnstJuliusHinliiarit " Erklärung von Tafel XIII. Fig. 1. Gesclilechtsapparat von Diplozoon imrado.cum (von den Kiemen von Phoxhius laevis); vergr. (nach Zeller: Zeitschr. f. wiss. Zool. 46. Bd. 1888. Taf. XIX. Fig. 1). Das Thier I ist von der Bauchseite, II von der Kückenseitc dargestellt. DG = Dottergang. DS = Dottersack. DSt = Dotterstock. EG = Eiergang. GW ^= Aeussere Geburtswarze. H = Hoden. LK = Laurer 'scher Kanal. OD = Ausführungsgang des Eierstockes. Ov = Eierstock. SL = Ausfuhrungsgaug des Hodens. U = Uterus. 2. Abgelegtes Ei von Diplozoon paradoxtim , vergr. (nach Zeller: Zeitschr. f. wiss. Zool. 22. Bd. 1871. Taf. XII. Fig. 1). '6. Zwei Diporpen im Beginn der Conjugation (ebendaher Fig. 8). 4. Zwei Diporpen in wechselseitiger Conjugation (ebendaher Fig. 10). 5. Eben aus dem Ei geschlüpfte Dixwrpa (ebendaher Fig. 4). ü. Darm und Genitalapparat von Temnocephala Seiiqyeri M. Web. (nach Weber: Uebcr Temnocephala Bl. 1889. Taf. III. Fig. 11). C = Cirrus. D = Netzartig auf dem Magensack verzweigter Dotterstock. d(j = Dottergang. g = Genitalporus. 7H. == Mund. o = Ovarium. 2} = Prostata (?). 2Jh = Pharynx. r == Keceptaculum seminis. s =• Schalendrüsen. sji sp' sp" sp'" = die vier Spermarien. u = Uterus. vb = Verbindungsgang zwischen den Spermarien. vd = Yas deferens. vs = Vesicula seminalis. 7. Zelle des Excreüonsapparatcs von Sphymimra Osleri; Vergr. SOO, mit Fleming'scher Flüssigkeit behandelt (nach K. Wright and A. B. Macallum in: Journ. of Morphol. I. Boston. 1887. pl. I. Fig. 12 c). 8. Sphyramira Osleri, Zelle des Excretionsapparates in Verbindung mit einer Capillare. Vergr. 800 (ebendaher Fig. 12 a). !). SplujroMtira Oderl, Excreüonscanäle mit einer Wimperflamme; vergr. 800 (ebendaher Fig. 12d). Vermes.n.Plallieluiiiitlies.Trematoda. Taf.M. /-^.v ''•y- V= l7r Pig't. \ '^- LitkAnst. Julius HiriUiardt.Leifzic; Erklärung von Tafel XIV. Fig. 1. Sphyranura Osleri K. Wright, von der Bauchseite; vergr. 35 (nach Wright and Macallum: Journ. of morphol. vol. I. Boston. 1887. pl. I. Fig. 1). d = Darmschenkel. cl.ej = Ductus ejaculatorius. dst = Dotterstock. exp = Excretionsblase. gp = Genitalporus. h = Hoden. m = Mund. oes = Oesophagus. ov = Ovarium. ph = Pharynx. rs = Keceptacalum seminis, (?) ?{ = Uterus. .f = Kanal, der angeblich in den Darm führt (wohl Vagina). 2. Theil der äusseren Bedeckung, mit Tastorganen, von Sphyranura Osleri; vergr. 300 (ebendaher Fig. 2). 3. Polystomum integerrimum Eud. von der Bauchseite; vergr. 30 (nach Zelier: Zeit- schrift f. wiss. Zool. ^27. Bd. J876. Taf. XVII. Fig. 2). d = Darmschenkel mit Blindsäckchen und Anastomosen. dg = Dottergänge. dst = Dotterstöcke in der Haftscheibe. g^y = Genitalporus. h = Hoden. m ^= Mund. ov = Ovarium. ph = Pharynx. sw = Seitenwülste (Vaginalöffnung). u = Uterus. V = Vagina. vd = Vas deferens. X = Samenleiter, der angeblich eine directe Verbindung zwischen Hoden und Eileiter herstellt. 4. Larve von Polystomum integerrimum von der Bauchseite; vergr. 135 (nach Zeller: Zeitschr f. wiss' Zool. Bd. XXII. 1872, Taf. I. Fig. 6. 5. Larve von Polystomum integerrimum. aus der Kiemenhöhle einer Kaulquappe, von der Seite gesehen; vergr. 150 (nach Zell er: Zeitschr. f. wiss. Zool. 27. Bd. 1876. Taf. XVIL Fig. 3). au = Augen. d = Darm. dr = Stirndrüsen. eiM = Excretionsblase. m = Mund. pli = Pharynx. pliJi = Pharynxtasche. 6. Zwei Harnblasenpolystomen in gegenseitiger Begattung (ebendaher Taf. XVIII. Fig. 15). 7. Vorderende eines älteren Polystomum inteqerriinum vom Kücken gesehen; vergr. 240 (nach Zeller: Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. iXXIL 1872. Taf, II. Fig. 1). mi = Augen. dr = Drüsen am Vorderrande. Dr. = Drüsen, welche in den Pharynx münden. exbl = Excretionsblase. exe. =■• Excretionscanäle, m = Mund. p>h = Pharynx. sw = Seitenwülste. 8. A:dne helones Ab. Haftorgan von der rechten Seite gesehen, vergr. (nach Lorenz: Arb. a. d. zool.-zoot. Inst. Wien. F. I. 1878. Taf. XXXII. (II) Fig. 9). ch = Grosse, chitinige Stützlamelle für den Sack des Haftorganes. Hr = Freier, hinterer Eand des Haftorganes, der mit Chitinstäbchen gestützt ist; letztere sind oben (o) und unten (u) gelenkig unter einander verl)un(len. h = Haut der Klappe im Querschnitt, .s ^= kleine Chitinstäbchen, welche die Klappenwand gespannt erhalten. Vennes . E . Platlielminthes .Tremaloda . Taf.XIY. dst. Fig. 2. Fig.8. 'i' '•'^^^3,^2130* Lith Anst, Julius I])endicidata Kuhn., "Vorderende, vom Kücken aus gesehen, ^7i- (»ach Taschenberg: Weitere Beitr. etc. Festsch. d. naturf. Ges. Halle. 1879. Taf. IIL Fig. 1). d = Darm. ovd = Oviduct. dst = Dotterstock, rs = receptaculum seminis, dg = Dottergang, seh = Schalendrüsen. o = Mund. t = Hodenbläschen. of = weibl. Geschlechtsöffnung. u = Uterus. om = männl. Geschlechtsöffnung. v = Vagina. ov = Ovarium. vd = Vas deferens. 6. Axine belones Ab. in natürl. Gr. (nach Lorenz: Arb. a. d. zool.-zoot. Inst. Wien. I. 1878. Taf. XXXI. (I) Fig. 1). 7. Erpocotyle laevis v. Ben. et Hesse, von der Bauchseite; (nach v. Beneden et Hesse: rech, bdell. trem. mar. Brux. 1863. pl. VII b. Fig. 1). 8. Calceostoma elegans v. Ben. Hakenapparat des Hinterendes, vergr. (nach v. Beneden M6m. vers. intest. Paris 1858. pl. VII. Fig. 7). 9. Axine belones Ab. vergr. (nach Lorenz: Arb. a. d. zool.-zoot. Inst. Wien. L 1878, Taf. XXXI. (I) Fig. 2). D = Darm. M = Muskelfasern der Haftorgane Dst = Dotterstöcke. N = Gehirn ganglion. • Gel = Geschlechtscloake. Ov = Ovarium. Hß = Haftorgane. Vg = Vagina. 10. Polystomum integerrimum in der Metamorphose begriffen, '^Z, (nach Zeller: Zeitschr f. wiss. Zool. Bd. XXII. 1872, Taf. I. Fig. 8). Das zweite Paar der Saugnäpfe der Schwanzscheibe hat sich angelegt, die beiden Stacheln derselben haben sich vergrössert ; das Maul ist angesaugt. 11. Onchocotyle borealis v. Ben. Saugnapf des Hinterendes mit dem Haken, von der Seite gesehen, vergr. (nach P. J. v. Beneden: Bull, de l'Acad. roy. de Belg. T. XX. 1853. 3- part. 18. pg. 59. pl. fig. 6. NB! die Taf. trägt die Signatur T. XX. 2' part., wo sie auch meist pg. 59 oder 68 eingebunden ist!). 12. Onchocotyle borealis v. Ben, in nat. Gr. (ebendaher Fig 1). 13. Gastrocotyle trachuri v. Ben. et Hesse ^7i- («^ch v. Beneden et Hesse: rech, bdell. tr6m. mar. Brux. 1863. pl. XIII. fig. 1\ Vermes, I.Platlielmmtlies .Trema locla . TailS'. 2Bf^0 Rg.S. Fiff.l. " :; v>^Jg Fii7.5. r>li of Fig.ß. y/ J)st m m II L kM Hü (Ist Yd \rs \ \ rig.1^. Sv Lith.inst Julius DuiBiaidt.Leii'^g Monogenea. Yerdauungsorgane. 449 die sich übrigens gewöhnlich in Längsfalten legt und eine weitere Läugs- schicht vortäuscht. Die Hauptmasse des Pharynx besteht aber aus grossen, flüssigkeitsreicheu Pharyngealzellen, von denen ich auuehmen möchte, dass sie elastisch sind und als Antagonisten der Ringsmuskeln wirken. Radiärfasern scheinen völlig zu fehlen. Diesen Pharynges ohne Radiärmuskeln stehen andere mit mehr oder weniger stark entwickelter Radiärmusculatur gegenüber, unter denen sich wieder zwei Gruppen bilden lassen, je nachdem Drüscnzellen, deren Anwesenheit stets mit der Ausbildung von Papillen im Pharynx einhergeht, vorhanden sind oder nicht. Als Vertreter der letzteren kann der Pharynx von Polystonium infcgerrimtim gelten, den bekanntlich C. E. V. Baer (140, G82) zuerst gesehen und richtig gedeutet hat; Stieda (445, 663) und Zeller (469, 19) berichten über seinen Bau, doch sind manche Punkte übersehen worden; der erstere hebt hervor, dass man einen vorderen Theil mit trichterförmigem Lumen von dem grösseren hinteren unterscheiden könne (XVII, 1), was sich auch in der Anordnung der Muskeln kund giebt, indem dieser vordere Abschnitt nur aus dicht stehenden Radiärfasern zu bestehen scheint. Im Uebrigen finden wir folgende Muskeln: aussen wie innen eine Schicht von Ringsmuskelu, die in kleinen, auf dem Querschnitt kreisförmigen Bündeln stehen (XVII, 1); grössere Bündel von Radiärmuskeln mit verbreiterten Ansatzpunkten durch- setzen die Wandung in beträchlicher Anzahl und lassen ovale oder kreis- runde Räume zwischen sich, in denen Zellen mit leicht schrumpfenden Kernen liegen, jene Zellen zweifelhaften Characters, die von Einigen als Drüsenzellen, von Anderen als Ganglienzellen oder Zellen des Excretions- apparates oder Reste von Muskelbildungszellen angesprochen werden — wir wollen sie einfach Pharyngealzellen nennen; die Kenntniss der Entwicklungsgeschichte des Pharynx wird ihre Natur richtig deuten lassen. Endlich durchsetzen auch noch, wie Stieda bereits angiebt, Längsfasern die Wand des Pharynx von Polystomum und lassen sich bis in den vorderen Abschnitt des Organes verfolgen. Die ganze Innenfläche des grösseren hinteren Abschnittes wird, wie dies Zeller ganz richtig erkannt hat, von den zahlreichen Ausführungsgängen einzelliger Speicheldrüsen ein- genommen (XIV, 7). Dem Typus von Polystomum folgen Calicotyle Kroycri Dies. (X, 5) Sphyranura Osleri Wr. (XIV, 1), OncJiocotyle appendiculata Kuhn (557, 12), Pseudocotyle scßiaünae v. B. H. (557, 27) und wohl noch andere Formen, wobei kleinere Abweichungen nicht aus- geschlossen sind. Der letzte Typus scheint sich auf die Tristomeen zu beschränken: der Pharynx zerfällt hier in zwei Abschnitte, der vordere ist durch den Besitz von Papillen charakterisirt, die auf seiner Innenfläche stehen und in der Ruhelage in das Lumen hereinragen, während der hintere Abschnitt ganz glattwandig ist. Das Grössenverhältniss zwischen beiden Abschnitten ist verschieden: bei Tristomum molae Bl. (XVII, 6) ist der vordere der kleinere, bei JS itsschia elongata N. der grössere. Das Vorkommen dieser Broun, Klassen des Thier-Eeichs. IV. I. 29 450 Plathelmintlies : I. Ti'ematodes. Papillen ist längst bekannt, Baer erwähnt sie von NiUscliia (140, 603), V. Beneden von EpiMeUa (364, 25), Kölliker (267, 23) von Tristonmm, ebenso Taschenberg u. A. Letzterer berichtet über die Zusammen- setzung des Pharynx von Tristomum (552, 23), dass zu äusserst eine Schicht von Längsmuskeln verläuft, durch deren Contraction das 1,5 mm. lauge Organ von vorn nach hinten Aerkürzt wird; darauf folgt eine dünne Lage von Ringsmuskeln, der eine etwas stärkere an der Innenseite ent- spricht — sie vermögen durch ihre Contraction den Inuenraum zu ver- engern. Die bei weitem mächtigsten Muskelbiindel verlaufen von der äusseren zur inneren Oberfläche des Schlundkopfes; dieselben stellen keine continuirliche Lage dar, sondern bestehen aus einzelnen Bündeln, die in grosser Anzahl in das Bindegewebe eingelagert sind; durch ihre Thätig- keit kann das Lumen des Pharynx erweitert werden. Insoweit stimme ich mit Taschenberg ganz überein, bemerke jedoch, dass die Zahl der Radiärmuskeln grossen Schwankungen unterliegt, insofern als dieselben bei Epihäella spärlich sind, bei Tristonium molae Bl. sich häufen und bei NitgscJiia ehngata N. fast ganz dicht an einander liegen; was aber die im Bindegewebe liegenden grossen Zellen mit grobkörnigem Proto- plasma anlangt, die Taschenberg für Ganglienzellen hält und Kölliker auf die Aussenfläche des Pharynx als Speicheldrüsen verlegt, so ist daran, wie mir Schnitte von gut conservirten Tristomum molae Bl. (XVII, 6) imä Nif sscliia dongata'N. lehren, Folgendes richtig: die fraglichen grob- grauulirten Zellen liegen in der Wand des Pharynx und besonders in seinem hinteren Theile; sie setzen sich in lange Züge fort, welche sich in die Papillen verfolgen lassen und auf der Spitze der Papillen unter Durchbohrung der die Papillen umkleidenden Membran ausmünden; es sind also einzellige Drüsen, deren Secret in das Pharynxlumen entleert wird, also wohl bei der Nahrungsaufnahme Verwendung findet. Will man sie mit Kölliker Speicheldrüsen nennen, wogegen au und für sich Nichts einzuwenden ist, so ist zu bemerken, dass sie nicht mit den Speichel- drüsen bei Polystomum homologisirt werden können, weil die diesen ent- sprechenden Gebilde auch bei Tristomum vorkommen und zwischen Pharynx und Oesophagus einmünden (XVII, 6, Sp. dr.); es wird also gut sein, einen anderen Namen zu wählen, wofür ich Körnerdrüsen oder Pharyngealdrüsen vorschlage. Ihre Zahl variirt je nach den Arten und richtet sich nach der Zahl der Papillen, da jede Drüse nur eine Papille versorgt. Pharyngeal Zellen kommen, soviel ich sehe, in diesen Drüsen- pharynges nicht vor, wohl aber Bildungen, die von den Terminalzellen des Excretionsapparates nicht zu unterscheiden sind; sie heben sich sofort durch den äusserst fein granulirten Zellkörper von den Körner- drüseu ab und können bei guter Conservirung nicht mit ihnen verwechselt werden (XVII, 6, Tz.). Es ist sehr wohl möglich, dass der Pharynx von Gyrodactylus (s. oben pag. 448) ebenfalls ein Drüsenpharynx und demnach wegen Monogenea. Yerdauungsorgane. 451 seiner Einfachheit an die Spitze dieses Typus zu stellen ist. Wie es sich mit TJdonella und Calceostoma verhält, ist insofern fraglich, als bis jetzt (364) nur eben die Anwesenheit von Papillen im Pharynx dieser Gattungen bekannt ist und diese allein nicht genügt, um einen Drilsenpharynx zu diagnosticiren, denn es kommen bei Tristomum molae am vorderen Rande des Pharynx zarte Papillen vor (XVII, 6, p'), die nicht mit Drüsen in Verbindung stehen und der Stellung nach eher als Bildungen der Pharyngeal- tasche angesehen werden müssen; die letztere ist in dem vorliegenden Präparat völlig nach aussen umgestülpt; es könnten also die Papillen des Pharynx von Calceostoma und Udonella auch diesen Bildungen homolog sein. b. Oesophagus. Die Darmstrecke, welche sich unmittelbar an den Pharynx anschliesst und diesen mit dem gewöhnlich gabiig getheilten Darm verbindet, bezeichnet man als Oesophagus. In einigen Fällen ist dieser Theil so reducirt, mit anderen Worten es tritt dann die Gabelung des Darmes gleich hinter dem Pharynx auf, dass man von einem un- paaren Oesophagus kaum oder nicht reden kann. Das ist z. B. der Fall bei Polystomum, Sx^hyranura , Ejnhdella, TrocJiojms, Nitsschia und Gyro- dactyliis] bei Onchocotylc, Fseudocofyle, Tristomum ist der Oesophagus kurz, in anderen Fällen dagegen wieder recht lang, so bei OctoboÜirium, Axine, Microcotyle, Vallisia. Die Structur dieses Darmabschnittes, der nicht dazu bestimmt ist, der Nahrung einen längeren Aufenthalt zu gewähren, ist meines Wissens nicht näher untersucht. Bemerkenswerth ist, dass in einigen wenigen Fällen Blindsäckchen am Oesophagus entwickelt sind: so entspringt bei Pseudocotyle nach v. Beneden (406) und Taschen- berg (557, 27) ein Ast jederseits am Vorderende, also unmittelbar hinter dem Pharynx, steigt zu den Seiten des letzteren nach vorn und trägt selbst noch einige kurze Nebenästchen (XI, 1), während am Oeso- phagus von Vallisia 6 — 10 kürzere, zum Theil auch wieder verästelte Blindsäckchen jederseits stehen (XVII, 4), vergl. auch unten pag. 452 Dijplozoon paradoccum. Zu erwähnen ist ferner, dass am Beginn des Oesophagus bei Tristomum molae (XVII, 6, Sph.) ein gut entwickelter Ringsmuskel, also ein Sphincter vorhanden ist, dessen Function darin bestehen wird, die Verbindung zwischen Darm und Pharynx resp. Mund namentlich bei starken Contractionen der Körpermusculatur geschlossen zu halten; es scheinen übrigens auch Diktatoren zu existiren, da man einzelne Fasern vom Pharynx nach dieser Stelle zu sich begeben sieht; sie durch- setzen die grosse Menge der Ausführungsgänge der Speicheldrüsen. c. Den Darm selbst anlangend, so lassen sich bei diesem Theil des Verdauungstractus wiederum zwei Typen unterscheiden: der eine Typus mit einem einfachen Darmblindsack ist durch Temnocephala und Biplozoon repräsentirt, der andere durch den gabiig getheilten Darm, der den übrigen Monogenea zukommt. Den Darmblind sack von TemnocepJiala hat bereits Sem per ge- sehen (471, 308) und llaswell(725, 250) wie Weber (779, 21) berichten 29* 452 Platlielminthes : I. Trematodes. Genaueres: er stellt einen in dorsoventraler Eicbtnng stark abgeflachten Sack von fast quadratischem Umriss dar (XI, 4; XIII, 6), dessen Seiten besonders bei Contractionen mehr oder weniger tief gefaltet resp. ein- gekerbt erscheinen. Die Wandung wird aus sehr hohen, in einschichtiger Lage stehenden Cylinderzellen gebildet, die nachHaswell an der freien Fläche abgerundet, nach Weber meist spitz ausgezogen sind; zwischen ihnen stehen kleine Körnerzellen. Der erstgenannte Autor lässt die Epitbel- zellen einer dünnen Muskellage aufsitzen, der letztere einer Tunica propria. Einen einzigen medianen Stamm, der mit zahlreichen selbst wieder verästelten Blindsäckchen besetzt ist, besitzt auch Biplosoon paradoxmn V. N. (158, 67 und 364, 39), doch geht aus den Bemerkungen Zeller's über den Darm von Biporpa (470, 174) hervor, dass derselbe aus einem langen, mit Seitenästchen besetzten Oesophagus besteht, der dann hinter der Mitte des Körpers in zwei ungleiche Schenkel zerfällt, von denen der linke bis ans Hinterende reicht, der rechte nur eine kurze Abzweigung darstellt; demnach dürfen wir annehmen, dass hier nicht ein, wenn auch vielleicht in früher Embryonalperiode vorhanden gewesener einfacher Darmblindsaek bestehen geblieben ist, sondern dass Atrophie eines Schenkels und zwar des rechten eingetreten ist, der dann bei der weiteren Ausbildung der Seitenästchen an dem linken Schenkel von einem Seiteu- ast nicht mehr zu unterscheiden ist. Diese Annahme ist um so eher gerechtfertigt, als partielle oder totale Atrophie eines Darmschenkels auch bei den Digenea vorkommt. Unter den Bactijlogijren , die wie die Gyrodactylcn einen gabiigen Darm haben, besitzt eine Species {Dactylogyrus monentcron) nach Wagener (338, 67) einen einfachen Darm; ob auch hier Atrophie eines Schenkels eingetreten ist, ist fraglich. Weit mannigfaltiger ist der zweite Typus, der gegabelte Darm, entwickelt und zwar sind die Moditicationen durch die Entwicklung theils von Commissuren theils von ansitzenden Blindsäckchen gegeben. Im einfachsten Falle haben wir zwei gleichlange und correspondirend an den Seiten nach hinten verlaufende und dort blind endigende Darmschenkel, ein Verhalten, das unter den Digenea so häutig, bei den Monogenea seltener ist; man kennt es z. B. von Ampliihdella torpedinis Chat., wo entgegen den Angaben von Chatin (488, 12) nach Perugia und Parona (786, 26) die Darmschenkel bis ans hintere Körperende reichen (XVII, 7); es ist ferner anzuführen Folystomum ocdlatiim Rud. (469, 31), wo- gegen die Angabe desselben Autors, dass auch Octohbthrium lanceolatnm F. S. Leuck. im Gegensatz zu 0. mcrlangi Kuhn unverästelte Darmschenkel besitzt, auf einem Irrthum beruht. Nach v. Siebold (265, 351) u. A. hat Gyrodactyhs^ nach Wagen er (338, 67) auch Dactylogyrus zwei einfache Darmschenkel; das Gleiche gilt von Ccdicotyle (X, 2), Udonella (IX, 6), auch von Octohothrium pollacliii v. B. H. (XII, 2), 0. scomhri, liarengi, fmtae, Diplectanum und anderen Arten. Mit grösseren oder kleineren Seitenästchen versehene Darmschenkel haben Calceostoma elegans v. Ben. Monogenea. Vordauungsorgane. 453 (364, 61), Nitsscliia elongata N. (140, 665), Microcotyle erythnni v. B. H. (406, 115), M. mormyri Lor. (541, 24), doch sind bei letzter Art die liiuteren Enden der Darmschenkel ohne Verzweigungen, ferner Axine (541, 10; 406, 116), Pseudocotijlc (iOG, 12) Octolothrimulanccolatum u. A.; in manchen Fällen scheinen die Ausführuugsgänge der Dotterstöcke für Theile des Darmes angesehen worden zu sein, so dass das Verhalten des Darmes fraglich bleibt, so bei Antlwcotylc mcrUicü v. B. H. (406, 105) u. A. Nicht selten sind Commissuren zwischen den beiden Darmschenkeln vorhanden, was sowohl bei unverästelten wie mit Seitenästen besetzten Schenkeln vorkommt. Die Zahl der Commissuren beträgt eine oder mehrere und in ersterem Falle ist dieselbe stets eine bogenförmige Verbindimg der hinteren Enden: so bei den unverästelten Darmschenkeln von SpJiyranura (XIV, 1) und Epihäella Hmäorffd Linst. (763, 167), den ver- ästelten von OncJiocotyle appcndkulata Kuhn (364, 56), wo von der Commissur zwei Verlängerungen ausgehen, von denen die eine in den Anhang, die andre zwischen die Saugnäpfe sich erstreckt; man vergleiche ferner EpMella (VIT, 1) und Trisfomum (VIII, 1); auch Odohothrium merlamji Kuhn soll nach v. Nordmann (158, 79) eine hintre Commissur seiner beiden Schenkel besitzen, was mir mit Rücksicht auf Octohotlirium lancco- latum F. S. Leuck., dessen Darmschenkel entgegen den v. Ben eden' sehen Angaben (364, 47) hinten sich zwar sehr nähern, aber nicht verbinden, unwahrscheinlich ist; VcdUsia (XVII, 4) besitzt eine hintre Commissur, von der ein unpaarer Blindsack nach hinten abgeht. Mehrfache Commissuren zwischen den Darmscbenkeln kommen meines Wissens nur bei Polystomum intcgcrrimum vor, dessen schwarze, sich verzweigende Gefässe zuerst v. Baer (140, 683) richtig als Darm gedeutet hat. Die drei oder vier Commissuren tragen selbst wieder ver- ästelte Anhänge (XIV, 3), von denen die hintersten sich bis in die Schwanz- scheibe erstrecken. Wie man aus diesen Angaben ersieht, variirt die Ausbildung des Darmes selbst bei den Arten derselben Gattung nicht unbeträchtlich, so hat Polystoumm ocellatimi Rud. einen einfachen gabiigen Darm, F. in- tcgerrimimi Fröl. nicht nur Seitenästchen an demselben, sondern auch mehrere Commissuren; Epihdella Ilendorffü v. Linst, einfachen Darm mit hintrer Commissur, Ep. liippoglossi Müll, lange und verästelte Blindschläuche an demselben etc. Auf die Beziehungen des Darmes zum Geschlechtsapparat, besonders den Dotterstöcken möge schon hier kurz hingewiesen werden: der grössere hintre Abschnitt des flachen Körpers wird durch die beiden Darmscheukel in drei Zonen getheilt; die mittlere liegt zwischen ihnen und die beiden seitlichen zwischen dem resp. Darmschenkel und dem Körper- rand; die mittlere Zone beherbergt die keimbereitenden Drüsen, besonders die Hoden, während in den seitlichen sich die Dotterstöcke und zwar ge- wöhnlich ganz conform der Anordnung der Darmschenkel und ihrer Anhänge ausbreiten. Das geht so weit, dass selbst in den wenigen Fällen, wo wie 454 Plathebninthes : I. Trematodes. bei Tristomum (VIII, 1) Aeste der Daniischenkel weit in die Mittelzouc oder wie bei Polystomum (XIV, 3) in die Haftscheibe eindringen, diesen dann auch die Dotteistöcke folgen. Was die histologische Zusammensetzung des Darmes an- langt, so sprechen einige Autoren nur von einer einfachen epithelialen Schicht, welche die Darmschenkel und ihre Blindsäckchen bildet, so Stieda (445, 664) von Polystomum integerrimimi , dessen polyedrische Darmzellen 0,016 mm. gross gefunden werden, ebenso Zeller von dem- selben Thier (523, 241), doch sollen die Zellen nicht eine zusammen- hängende Lage darstellen, sondern in ziemlich weiten Abständen stehen; Wierzejski (531, 555) findet die Wände des Darmes von Calkotyle (X, 3) von einem hohen Epithel ausgekleidet, dessen Zellen eine zapfenförmige Gestalt haben und mit einem deutlichen Kern und Kerukörperchen, so wie einem körnigen Protoplasma versehen sind; auch Lorenz beschreibt nur eine Epithelschicht als Darmwand bei Axine und MkrocotyU (541, 11) und Taschenberg (552, 25) giebt das Gleiche für Tristomum, an, dessen Darmschenkel aus nicht gleichgestalteten und nicht gleich grossen Cylinder- zellen gebildet wird; keiuere (VIII, 2) Zellen werden oft von grösseren tiberragt, deren freies Ende keulenförmig verdickt ist; ihr Protoplasma ist feinkörnig und besitzt Kern und Kerukörperchen. In anderen Fällen wird nach aussen vom Darmepithel noch eine Tunica angegeben, so von Wagen er bei Gyrodactylus elegans v. Nordm. eine structurlose, helle und dünne Schicht (384, 774), von Taschenberg bei OncJwcotyle appendiculata Kuhn (557, 10), wo das Bindegewebe des Parenchyms sich zu einer feinen Tunica propria dififerencirt, in der sogar kleine Zellkerne eingelagert sind; auch hier stehen die Cylinderzellen durch kleine Zwischenräume von einander getrennt; endlich sehen Wright und Macallum bei Sphyranura Osleri Wr. (727, 32) ausser dem Epithel circulär verlaufende Muskelfasern mit deutlichen Kernen auf den Darm- schenkeln und am vordren Theile dieser auch noch Längsmuskeln. Die Epithelschicht variirt in der Dicke ausserordentlich bei dieser Art, was dann auch auf die Form der Kerne von Einfluss ist, indem diese bei flacherem Epithel oval oder abgeflacht, bei höherem dagegen kuglig sind. Das Protoplasma der im Leben nur schwer zu sehenden, weil von den Dotterstöcken verdeckten Zellen zeigt bei der Behandlung mit der Fleming'schen Chromosmiumessigsäure zarte, reticuläre Structur mit Richtung der Trabekeln nach der freien Fläche zu; die Basis der Darm- zellen ist fein gezackt und die freie Fläche in feine, pseudopodienartige Fortsätze ausgezogen. Um den Kern herum bemerkt man eine Anzahl durch die Osmiumsäure gebräunter Körnchen, die die Autoren für Ferment halten. d. Darmdrüsen kommen bei den Trematoden nur am vordren Ab- schnitte des Darmtractus vor und werden allgemein als Speicheldrüsen bezeichnet. Die vor der Mundöflfnung bei einigen Formen liegenden ein- Monogenea. Yerdauungsorgane. 455 zelligeii Drüsen sind schon oben (pag. 426) bei den Hautdrüsen ab- gehandelt worden (XIV, 7 dr.). Bereits v. Nordmaun erwähnt bei Diplosoon paradoxum v. N. (158, 'oQ) kleine geschlungene Cauäle, welche in das Lumen des Pharynx führen, aus drüsigen, zu beiden Seiten des Pharynx sowie am Beginn des Oesophagus liegenden Massen herkommen, und wahrscheinlich eine schleimige, speichelartige Flüssigkeit secerniren. Bei Gyrodactijlus elegans v. N. beobachtete Wagen er (384, 777) jederseits des Pharynx drei kleine, einzellige Drüschen, deren drei braune, feinkörnige Ausführungs- gänge in querer Richtung nach dem Pharynx zu streben. Die Speichel- drüsen von Folystomum intcgerrlmum Fröl. (XIV, 7, dr.) hat Zeller entdeckt (469, 19); es liegen dieselben, wiederum als einzellige Elemente, an der Rückenfläche des Körpers auf dem Anfangstheile des Darmes in zwei seitlichen und einer mittleren Gruppe; die einzelnen Zellen zeigen einen feinkörnigen Inhalt, der bei auffallendem Lichte eine milchweisse, bei durchfallendem eine bräunliche Färbung bedingt, und besitzen Kern und Kernkörperchen; ihre zarten Ausführungsgänge treten durch die hintre Oetfnuug des Pharynx in denselben ein, schmiegen sich der Innenfläche desselben an und münden an der Grenze zwischen vordrem und hintren Theile aus (XVII, 1, Ausf.). Die Querschnitte dieser Gänge hat bereits Sti e d a (445, 663) gesehen, aber als mehrfach geschichtetes Plattenepithel gedeutet (523, 241). Bemerkenswerth ist es immerhin, dass das Lumen, wenn auch eines kleinen Theiles des Darmes von Drüsenausführungsgängen begrenzt wird, ein Verhalten, das bei Tristomum molae Bl. (XVII, 6, Sp. dr.) noch mehr hervortritt, als da die grosse Menge der Gänge nicht in den Pharynx eintritt, sondern in einer Strecke zwischen Oesophagus und Pharynx, so dass der ganze Canal von ihnen gebildet und begrenzt wird. Die Drüsen- zellen selbst liegen auch hier zu den Seiten des Körpers in grosser Zahl. In anderen Fällen haben die Autoren die Natur von um den Oeso- phagus herum gelagerten Zellhaufen nicht sicher entschieden, so Wier- zejski (531, 553) bei Calicotyle (X, 2 G), wo der Autor allerdings mehr zur Annahme des Hirns in diesen Zellhaufen hinneigt, während Lorenz (541, 9) Drüseuzellen in denselben vermuthet. Bei Pseudocofyle deutet Taschenberg gleich gelagerte Zellhaufen (XI, 1, X) als Speicheldrüsen, da schon die Grösse der Zellen gegen ihre Natur als Ganglienzellen spricht, welch letztere sehr klein sind; derselbe Autor kennt übrigens auch die Speicheldrüsen bei Tristomum (VIII, 1). Es ist schon oben darauf hingewiesen worden (pag. 450), dass ausser den Speicheldrüsen noch andre von vielleicht ähnlicher Function bei Tristomeen vorkommen, aber im Pharynx liegen und auf der Spitze von im Vorderabschnitt des Organes stehenden Papillen ausmünden; auch hier handelt es sich um einzellige Drüsen, die wir Pharyngeal- oder Körnerdrüseu zu nennen vorschlagen. Ob die zahlreichen einzelligen Drüsen im Vorderabschnitte des 456 PlathoLiiiiüthes : 1. Trcmatodes. Darmes vor dem Bulbus pharyngeus bei Tenmoceplmla als Speichel- oder als Pbaryngealdrüsen aufzufassen sind, bleibe dahingestellt. e. Nahrung und Nahrungsaufnahme: Mit Ausnahme von TemnocepJiala , deren Nahrung nach den übereinstimmenden Angaben von Ha s well und Weber aus freilebenden Tbieren besteht, ernähren sich alle monogenetischen Trematoden von Gewebstheilen ihrer Wirthe; so viel ich sehe, ist C. E. v. Baer der erste, der hierüber bei Nitsschla elongata Angaben macht (140, QQQ), dass nämlich auch Kiemenblut von dem Para- siten aufgenommen wird; bald darauf berichtet v. Nordmann (158, 59), dass der Darm von Biplosoon paradoxum v. N. oft mit frischem Fisch- blute gefüllt sei. Wagen er (338, 67) weist im Darminhalte von Dadij- logyren Ueberreste von Blutkörperchen nach; Tristomum molae Bl, er- nährt sich nach van Ben e den (406, 78) vom Blute des Wirthes, vielleicht auch ^^on Schleim und nach Taschenberg (552) rührt auch die rothe Farbe von Tristomum papillosum Dies, von aufgenommenem Kiemen- blute her. Uebereinstimmend erklären vanBeneden (406, 85), Stieda (445, 664) und Zell er (468, 19) den Darminhalt der Harnblasenpolystomen für Froschblut und auch Sphyranura Osleri (727, 34) ernährt sich von Blut und Epitbelzellen seines Wirthes u. s. w. Nur Wierzej ski (531, 551) vermuthet, dass für Calicotyle Kroyerl Dies. Sperma des Wirthes die Hauptnahrung sei, da man den Parasiten nur an alten Männchen der Rochen, zwischen den Basaltheilen der äusseren Begattungsorgane trifft. Ueber die Veränderungen, welche die aufgenommene Nahrung in den Darmschenkeln und deren Verzweigungen erleidet, haben wir auch einige Mittheilungen: v. Nordmann beobachtete (158, 68), dass die Verdauung bei Biplosoon paradoxum eine langsame sei, da man noch 36 Stunden nach der Entfernung der Parasiten von ihrem Wirthe frisches ungeronnenes Blut im Darm finde; später werde dasselbe gelblich und zuletzt eine bräunliche, körnige Masse. Zell er (468, 19) fand im Darm von Polystomum integerrimum kleinere und grössere Kügelchen von bräun- licher oder schwärzlicher Farbe und körniger Beschaffenheit, die entweder frei oder durch eine sie bindende farblose Masse zu grösseren Kugeln zusammengeballt sind und in einer gelblichen Flüssigkeit schwimmen; daneben kommen gelegentlich auch farblose oder schwach gelblich ge- färbte Krystallc, die an beiden Enden zugespitzt sind, vor; ganz ent- sprechende Kügelchen finden sich aber auch in Menge in den Epitbel- zellen des Darmes selbst, die deshalb braun oder schwarz erscheinen, wogegen die Zellen des Darmes frisch ausgeschlüpfter Larven (523, 241) sehr blass und völlig farblos sind. Wenn die Larve in der Kiemenhöhle einer Kaulquappe sich angesiedelt und Nahrung aufgenommen hat, so wachsen nicht nur die Darmzellen um das Fünffache, sondern nehmen auch eine gelbliche oder röthliche Färbung an, worauf sie eine grosse Menge bräunlicher und schwärzlicher Körnchen sowie eine Anzahl farb- loser, rundlicher Körpercheu bilden ; die bräunlichen Körnchen werden in den Darmzellen zu kleinereu oder grösseren Kügelchen zusammengeballt Monogenea. Verdauungsorgane. 457 und von Zeit zu Zeit losen sich diese Zellen ab, fallen in das Lumen des Darmes und zerfallen schliesslich. Es liegt sehr nahe, die gelblich- röthliche Verfärbung- der ursprünglich farblosen Darmzellen durch die erfolgte Aufnahme von Blutkörperchen resp. deren Substanz zu erklären, so wie die bräunlichen Körnchen in den Zellen als Umsetzungsproducte des Haemoglobins anzusehen, die dann schliesslich nach aussen (durch den Mund) entleert werden. Bei Polystomen, welche schon innerhalb der Kiemenhöhle der Kaulquappen Geschlechtsreife erreichten, findet man nach Zeller neben dem gewöhnlichen Darminhalt Krystalle von octaedrischer Form und prachtvoll rother Farbe, die bis 0,18 mm Grösse erreichen; auch die schon oben erwähnten farblosen Krystalle der Harnblasenpoly- stomen kommen ebenfalls, jedoch grösser und schöner ausgebildet vor. Der Darm von Oncliocotylc appendiculata ist nach Taschen berg (557, 10) durch seine bräunliche bis schwärzlich- grüne Farbe ausgezeichnet, was nicht nur vom Darminhalt, sondern auch von den im Darmepithel eingelagerten grünlichen oder bräunlichen Körnchen herrührt; neben solchen Körnchen kommen im Darminhalt Schleimklümpchen und Blut- körperchen vor; der Autor nimmt unter Benützung der bekannten Angaben von Metschnikoff über die intracelluläre Verdauung an, dass die Körnchen des Darminhaltes von den Darmzellen aufgenommen werden. Gegen alleinige intracelluläre Verdauung machen Wright und Macall um einige Beobachtungen geltend: die Nahrung von Sp1>i/ramim besteht aus Blut, Epithelzellen und weissen Blut- oder Eiterkörperchen, letztere namentlich dann in grösseren Mengen, wenn durch den Sitz des Parasiten eine locale Entzündung auf der Haut des Wirtbes entstanden ist. Alle zelligen Elemente zerfallen nun im Darm der Sphyranura derart, dass zuerst der Zellleib sich auflöst, sodass die Nuclei frei werden; dann zerfällt die Kernmembran und das Kernfadennetzwerk löst sich, so dass die Chromatinelemente frei werden, was nur unter Einwirkung einer sauer reagirenden Flüssigkeit geschehen kann. Die Chromatinpartikel werden nur zum kleineren Theile von den Darmzellen aufgenommen, die meisten kommen in gelatinöse und amoeboide Massen zu liegen, welche im Darm- lumen flottiren und Epithelkerne, sowie gelegentlich Darmzelleu enthalten ; diese Massen werden bis 120 /t gross, sind aber nichts Anderes als Haufen von Nuclein oder Chromatin. Aus diesen Angaben wird geschlossen, dass der Verdauungsprocess bei Sphyranura sich vorzugsweise im Darmlumen unter Betheiligung eines in der sauren Darmflüssigkeit gelösten Fermentes abspielt (727, 34). 6. Nervensystem. Während bei den Digenea schon Kamdohr (110), Otto (115) und Bojauus (116) sich mit der Darstellung des Nervensystemes versuchten, fehlen in den Arbeiten jener Zeit über Monogenea Notizen über dieses System; erst bei v. Nordmann (158, 75) finde ich die ersten Angaben über das Hirn und zwar von Biplozoon paradoxum, das er als einen 458 Plathelnüntlies : I. Trematodes. lundlichcD, zwischen den beiden Mundsaugnäpfen liegenden Körper erkennt, von dem nach vorn drei, nach hinten zwei Stämme abgehen. Es folgen dann die ausführlicheren Angaben von E. Blanchard (256, 323), der bei Tristonium coccinetmi die vor der Mundöfifuuug gelegenen und durch eine breite Commissur verbundenen Ganglien, so wie eine Anzahl von diesen abtretende Nerven beschreibt, auch einige Daten über Polystomum integerrimum giebt (1. c. pag. 332). Kölliker behandelt das System von Tristomum impillosum (267, 2&), Wagener von Bactylogyrus (338, ^&), van ßeneden von £'jn&fZe?k« /wj;j90f/?ossi (364, pl. III. fig. 4), Stieda (445, 665) und Zeller (468, 18) von Folystomum integerrimuni, Semper von Temnocepliala (471, 307) und so fort — die neueren Autoren, welche einzelne Arten monographisch bearbeiten, unterlassen nicht, auch das Nerven- system mehr oder weniger ausführlich zu schildern, bis A. Lang (578, 29—46) dieses System zum Gegenstand einer eigenen Studie machte, die bis jetzt noch unübertroffen ist. Wenngleich aus späteren Arbeiten andrer Autoren hervorgeht, dass wohl nirgends unter den Monogenea das Nerven- svstem so hoch entwickelt ist, wie bei dem von Lang untersuchten Tristomum molae, dem sich andre Tristomeen anschliessen werden, so mag wegen der Vollständigkeit der Beschreibung auch hier diese Art die Grundlage der Darstellung bilden. Das Gehirn von Tristomum molac El. liegt vor und über dem Pharynx (IX, 1) und der Mundöffnung; es hat die Form eines kurzen und ziemlich breiten Bandes, dessen beide Enden nach hinten und unten ausgezogen sind. Die hintere Grenze ist concav, da das Hirn dem runden Pharynx vorn anliegt. In anderen Fällen erscheint dieser Theil mehr in die Länge gezogen — Taschenberg (552, 16) nennt ihn geradezu bogenförmig (VIII, 1. g) — , auch heben sich zwei Seitentheile von der sie verbindenden Commissur durch grössere Dicke ab. Bei Epildella hi]ipoglossi liegt nach van Beneden (364) das Hirn nicht vor der Mundötfnung, sondern da wo der Pharynx in den Oesophagus übergeht, doch bestreitet Tascben- berg (552, 48) die Kichtigkeit dieser Angabe auf Grund eigener Unter- suchungen, die ihn das Hirn vor der vordem Pharyngealöffnung auffinden Hessen; ebenfalls nach hinten von der Mundöflfnung gerückt findet man das bogenförmige Hirn bei Axinc (XV, 9) und Microcotyle (XV, 1), während das aus zwei grossen rundlichen Seitentheiien und einer schmalen und kurzen Commissur bestehende Organ bei Temnocepliala (XII, 1. n) vor dem Munde gelegen ist. In dieser Beziehung herrscht also keine Regel, doch ist es weniger das Hirn, welches seine Lage wechselt, als vielmehr der Anfangstheil des Darmes, der noch dazu eine verschiedenartige Zu- sammensetzung und verschiedene Länge der einzelnen Abschnitte er- kennen lässt. Aus den seitlichen Theilen des Gehirns entspringen die Nerven, deren Zahl bei Tristomum molae nach Lang jederseits vier beträgt. Die vordersten begeben sich in die Region zwischen den Seitensaugnäpfen, wo sie sich verzweigen und anastomosiren ; sowohl bei dieser Art, als bei Monogenea. Nervensystem. 459 Tristomum coccineum tritt von diesem vorderen Paare jederseits eiu Zweig ganz nach vorn und endet in den Ecken der Stinilappen oder Tentakeln. Das zweite von den Seiteutheilen des Hirns abtretende Nervenpaar begiebt sich direct zu den Seitensaugnäpfen und wird vor dem Eintritt noch durch einen Theil des dritten Nervenpaares verstärkt, dessen grösserer Theil sich bogenförmig nach vorn zu fortsetzt, den ersten Nerven erreicht, auch diesen durchsetzt, um sich vor dem Hirn mit dem der anderen Seite zu vereinigen. Von dieser in der Medianlinie gelegenen Vereinigungsstelle geht ein unpaarer Nerv nach vorn in den Kopftheil, zwischen dem ersten Nervenpaare verlaufend. Durch diesen dritten Nerven werden also alle drei Paare unter einander in Verbindung gesetzt (IX, 1). Das vierte, stärkste Nervenpaar tritt am weitesten nach hinten aus dem Hirn heraus und bildet die gemeinsame Wurzel für sämmtliche Längsstämme. Da auf ihm die beiden hinteren Augenflecke und am hintren Ende eine Anhäufung von Ganglienzellen liegen, so fasst Lang diesen Theil als einen besonderen Hirnabschnitt auf und lässt jederseits drei Nervenstämme aus ihm ent- springen: 1) den Dorsalnerven (IX, 1. dn), der sich auf die Rücken- seite begiebt und hier unter der Dorsalmuskelschicht nach hinten verläuft; 2) den äusseren und 3) den inneren Längsnerven (IX, 1. sin u. In); der letztere ist der stärkste Nerv. Innere und äussere Längsnerven treffen alle hinten in einem gemein- samen Punkte zusammen, nämlich in der Ansatzstelle des hintren Saug- napfes; doch erreichen sie diesen Punkt auf verschiedenem Wege: mit nur schwacher Biegung nach aussen verlaufen die inneren Längsnerven direct nach hinten, indem sie nach aussen von den beiden Hauptästen des Darmes, aber nach innen von den Excretionsblasen (IX, 1. wg) und den beiden Hauptstämmen der Excretionsorgaue entlang ziehen. Dagegen beschreiben die äusseren Längsnerven einen viel grösseren Bogen; in der Mitte ihrer Länge sind sie von der Medianlinie ungefähr gleich weit entfernt wie vom seitlichen Körperraud, von diesem aber doppelt so weit wie von den inneren Längsnerven ; sie verlaufen direct unter den con- tractilen Blasen des Excretionssystems. An der Basis des hinteren Saugnapfes angelangt, treten die Längs- nerven durch dessen kurzen Stiel in denselben hinein, wobei sich innere und äussere Längsnerven jederseits mit einander vereinigen. Nachdem sie die Fläche des Organs gewonnen haben, trennen sie sich wieder, um die Muskeln der sieben Felder des Saugnapfes zu innerviren, Jederseits geht ein Ast in die vorderen Felder und einer in die hinteren: sowohl die vorderen wie die hinteren Aeste gehen vorn resp. hinten bogenförmig in einander über, so dass eine grössere vordere und kleinere hintere Commissur zu Stande kommt. Die vordere Commissur giebt je einen Nerven in jedes der vier vorderen Felder des Saugnapfes; von der hinteren Commissur werden das fünfte und sechste Feld von je einem Stämmchen und das siebente, ganz nach hinten gerichtete Feld von zwei Nerven versorgt. Die Nerven der einzelnen Felder verästeln sich 460 riathelmintlies : I. Trematodes. reichlich und gehen schliesslich in ein sehr feines und zartes Netz- werk über. Im Körper zeigen die Läugsnerven ein eigcnthümliches Verhalten der von ihnen abtretenden Zweige, was besonders deutlich an ganz jungen Thieren, deren wenig entwickelte Geschlechtsorgane die Beobachtung nicht hindern, zu sehen ist. Die inneren Längsnerven sind sowohl unter sich als mit den äusseren Längsstämmen in regelmässigen Abständen durch Quercommissuren verbunden, deren Zahl 13 — 15 beträgt. Die die inneren und äusseren Längsnerven verbindenden Commissuren sind sehr kräftig und ganz regeluiässig ; ihre Ansatzstellen in den Längsnerven ent- sprechen beinahe immer den Abgangsstellen der die beiden inneren Längs- nerven verbindenden Commissuren und ebenso den Abgangsstellen der von den äusseren Längsnerven nach aussen sich abzweigenden Nerven, die in gleicher Zahl wie die Commissuren vorhanden sind. Demnach entspricht jede Commissur zwischen den inneren Längsnerven einer solchen zwischen diesen und den äusseren und ebenso einem von den letzteren nach aussen abgehenden Nervenast. Bei älteren Thieren ist es sehr schwierig, die Quercommissuren zwischen den inneren Längsnerven durch den ganzen Körper hindurch zu verfolgen; gewöhnlich sieht man nur die unmittelbar hinter dem Pharynx gelegenen und von den übrigen nur ihre Anfangstheile. Ausser diesen regelmässigen Quercommissuren trifft mau noch schwächere ,und verschiedenartig verlaufende Verbindungen zwischen äusseren und inneren Längsnerven an. Die von den äusseren Längsnerven nach aussen abtretenden Aeste, welche als directe Fortsetzungen der Quercommissuren erscheinen, ver- zweigen sich sehr bald und die Zweige anastomosiren sowohl unter sich als mit den nächst vorderen und hinteren Aesten, wodurch ein Netzwerk mit polygonalen Maschen entsteht, welches die bauchständige Musculatur der Seitentheile des Körpers iunervirt. Die beiden dorsalen Nerven (IX, 1. dn), welche mit den Längs- nerven einen gemeinschaftlichen Ursprung haben, steigen nach dem Ursprung sofort dorsalwärts unter die Kückenmusculatur und ziehen dann einander parallel und der Medianlinie genähert nach hinten. Auch sie sind in ziemlich regelmässigen Abständen durch Quercommissuren ver- bunden und geben diesen entsprechende Heitenästchen ab. Eine Ver- bindung dieses Systems mit den ventralen Nerven durch zarte Aestchen scheint vorzukommen. Uel)er das Nervensystem anderer Tristomeen liegen viel weniger genaue Angaben vor, namentlich ist das System der Commissuren, wenn man von einer diesbezüglichen Angabe von Taschenberg (552, 17) absieht, nicht gesehen worden, so auch nicht von v. L instow (763, 168) bei EpihdcUa IIendo)ffii, deren Nervensystem wenigstens in den Haupt- stämmen (4 Längs- und 2 Dorsalnerven) mit Tristomum molae überein- stimmt; doch soll ausser dem Hirn noch ein hinter dem Pharynx liegendes Moiiogenea. Nervensystem. 461 und durch eine Ringcommissur mit dem Hirn verbundenes „Schlund- ganglion" vorkommen, aus welchem die Dorsalnerven ihren Ursprung nehmen. Fraglich ist es, ob die beiden Zellhaufen (X, 2. g), welche Wicrzejski (551, 553) bei Calicotijlc Kroyeri Dies, am Anfangstheile der Darm- schenkel fand, zum Gehirn gehören oder Drüsenzellen sind; Lorenz (541, 9) spricht sich für das letztere aus. Nach Haswell (725, 292) ist das Hirn von Temnocephala, über das schon Semper (471, 307) berichtet, unmittelbar vor dem Munde gelegen und ein fast würfelförmiger Körper, während Weber (779, 22) dasselbe als aus zwei rundlichen Ganglien bestehend schildert, die durch eine dünne Quercommissur verbunden sind. Nach vorn tritt ein Nerven- paar ab und jeder Nerv desselben theilt sich in drei für die Tentakel bestimmte Aeste; da jedoch die Zahl der Tentakel fünf und die der Nerven sechs beträgt, so erhält der mittlere Tentakel zwei Aeste. Hinter diesen Tentakelnerven, die unter einander durch Commissiiren verbunden sind (Weber hat solche nicht gesehen), entspringt jederseits ein direct nach den Seitentheilen der vordem Körperregion verlaufender Ast, während von der hinteren Circumferenz der Ganghen nach Haswell je drei, nach Weber je zwei Nervenstämme austreten. Das eine von diesen drei Paaren ist das dünnste, verläuft dorsal und liegt mehr oberflächlich als die anderen beiden, unmittelbar nach innen von der pigmentirten „Nerven- schicht" der Körperwand. Von jedem Dorsalnerven gehen in regel- mässigen Intervallen nach aussen und nach innen Aeste ab; erstere gabeln sich, bilden auch Anastomosen und versorgen die Rückenfläche, wogegen die inneren Aeste Queranastomosen zwischen den Dorsalnerven bilden. Das zweite der hintren Nervenpaare, die Dorsolateraluerven, ziehen dorsal an der Aussenseite der Hoden und nicht weit vom Körperrande nach hinten. Das dritte Paar, die Ventralnerven, ist das stärkste und verläuft auf der Ventralseite zwischen Ploden und Dotterstöcken. Commissuren kommen sowohl unter den Ventralnerveu als zwischen diesen und den Dorsolateraluerven in grösserer Zahl vor. Im Ganzen stimmt demnach das Nervensystem von Tcmnocepliala mit dem von Tristomum übereiu, nur die nach vorn vom Gehirn abtretenden Nerven sind wegen der Entwick- lung der Tentakeln stärker ausgebildet; doch ist zu bemerken, dass es Weber nicht möglich gewesen ist, die von Haswell gefundenen Ver- hältnisse bei Temnocephala Semperi zu sehen. Viel dürftiger steht es mit unseren Kenntnissen über das Nerven- system der Polystomeen; selbst bei dem häufigen Polystomum inte- gerrinium ist eigentlich noch Alles zu machen, da die Angaben von Stieda (445, 665) und Zeller (468, 18) Nichts weiter besagen, als dass ein Hirn vorhanden ist; was v. Nordmann iihev Diplosoon angiebt, ist schon oben bemerkt worden. Ueber das Hirn von Oncliocotyle horealis y. Ben. findet sich bei P. J. van Beneden (364, 59) eine kurze Notiz, bei der, wie Taschenberg (557, 8) bemerkt, es fraglich bleibt, ob sie wirklich 462 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. auf das Nervensystem Bezug hat. Taschenberg selbst findet (1. c.) den centralen Theil des Nervensystems bei Onchocotyle appcndkulata Kuhn als ein etwas bogenförmig gekrümmtes Band dicht über dem Pharynx, das aus zv^^ei durch eine Quercommissur verbundenen ganglionären An- schweUungen besteht; die davon ausgehenden Nervenstränge verlaufen nach innen von den Darnischenkeln und näher der Bauch- als der Rücken- seite nach hinten. Ausführlicher behandelt A. Lang (578, 44) das Nervensystem von Pleurocotyle scombri (VIII, 5): das augenlose Gehirn liegt als bogen- förmiges, zartes und feinfasriges Band hinter dem zweigetheilten Mund- saugnapf vor und über dem Anfangstheil des Darmcanales; die demselben in geringer Zahl ein- und angelagerten Ganglienzellen finden sich haupt- sächlich in den beiden nach hinten und unten gerichteten, etwas ver- dickten, seitlichen Enden des Gehirns, von denen verschiedene Nerven abgehen: 1) ein Paar verläuft nach vorn zu den Saugnäpfen; 2) ein Paar entspricht den Dorsalnerven (dn), lässt sich aber nur eine kurze Strecke nach hinten verfolgen ; 3) ein Paar verläuft nach aussen und hinten ; 4) ein Paar stärkerer Stämme (In) geht auf der Bauchseite nach hinten. Das Verhalten dieser letzteren Nerven genauer zu beachten war insofern von Interesse, als bekanntlich bei Pleurocotyle der Haftapparat des Hinter- endes einseitig ausgebildet ist — dementsprechend verläuft der Nerv jener Seite, welche keine Saugnäpfe trägt, als zarter, schwacher Strang nach hinten ; in dem kräftigeren Nerven der anderen Seite sind besonders da Ganglienzellen eingelagert, wo von ihm Aeste zu den Saugnäpfeu abgehen. Beim Herantreten jedes dieser Nerven an den zugehörigen Saugnapf bildet sich eine kleine Anhäufung von Ganglienzellen, die wohl das motorische Centrum für die Muskeln dieses Saugnapfes und seiner Haken darstellen, während das mit Ganglienzellen besetzte Stück des Längsnerven, das sich im schaufeiförmigen Schwänze befindet, als moto- risches Centrum für alle Säugnäpfe zusammen zu betrachten wäre. Zahl und Grösse der Nervenelemente, die sich im hintren Körpertheile des Thieres befinden, übersteigt gewiss diejenige im Gehirn. Nach Wright und Macallum (727, 30) eignet sich SpMjranura sehr gut zum Studium des Nervensystems : die Autoren finden ^inen lang- gestreckten Ganglienzellenhaufen jederseits des musculösen Pharynx und zwei dieselben verbindende Commissuren ; die eine, stärkere verläuft über dem Pharynx, die schwächere unter demselben; die erstere entspringt etwa in der Mitte des Ganglions, die andere an der Ursprungsstelle der Seitenuerven. Diese erscheinen als directe Verlängerungen der Ganglien und treten jederseits zu zweien hervor; einer verläuft ventral, der andre mehr dorsal und lateral. Zwischen dem Ventral- und dem Dorsolateral- nerven kommen jederseits zwei kurze Commissuren vor, auch stehen alle vier Nerven vor dem Eintritt in die Schwanzscheibe durch eine Anastomose in Verbindung. Darauf vereinigen sich die beiden Nerven jeder Seite, treten dann als je ein Stamm in die Schwanzscheibe, bilden nochmals Monogenea. Nervensystem. 4ß3 eine Commissur und versorgen die Muskeln dieser Gegend. Einzelne Ganglienzellen findet man in der Oberlippe, ferner in der Wandung der contraetilen Blasen und der Receptacula seminis. Ueber das Hirn der Microcotylidae giebt Lorenz (541, 8) nur eine kurze Bemerkung von Ax'me und auch das, was von den Gyro- dactylidae in dieser Beziehung bekannt ist (Wagen er 338, %Q)^ ist geringfügig. Die histologische Structur des Nervensystems ist durch Taschen- berg, Wright und Mac all um und besonders durch Lang untersucht worden; ersterer hat das Verdienst (552, 17), nachgewiesen zu haben, dass die „spongiösen Stränge" oder „Balkenstränge'', welche verschiedene Autoren bei Plathelrainthen gesehen und verschieden gedeutet hatten, auch bei monogenetischen Trematoden vorkommen und Nerven sind, weil sie mit dem Hirn in continuirlichem Zusammenhang stehen. Betrachtet man gelungene Querschnitte durch sorgfältig conservirte Tri- stomen, so sieht man die Balkenstränge nach Taschen berg und Lang als ein Netzwerk von Fasern, die eine grössere Anzahl von rundlichen Lumina begrenzen, welche verschieden gross (von 0,004—0,045 mm) sind und ein Gerinnsel , auch Zellen mit Kern uud Kernkörperchen enthalten. Letztere, deren Protoplasma sich häufig von der umgebenden Hülle zurück- gezogen hat, gehen in Ausläufer aus, die sich theilen und den spongiösen Strängen beigesellen. Man kann demnach an den Nerven eine grössere oder geringere Anzahl sich theilender und unter sich verbundener, morpho- logisch vielleicht dem Körperbindegewebe angehörenden Röhren, das Neurilemm, und Nervenfasern unterscheiden, die in den Röhren ein- geschlossen sind und die Fortsätze der ebenfalls in ihnen liegenden Ganglienzellen darstellen. Im Leben füllt die aus feinsten Fibrillen bestehende Nervenfaser das Lumen der sie umhüllenden Röhre ganz aus, wie dies Lang vermuthet uud Wright sehr wahrscheinlich macht. Der letztere constatirt auch die fibrilläre Structur des Zellleibes der Ganglien- zellen, unter denen uni-, bi- und multipolare unterschieden werden, welche überall im Gehirn, vorzugsweise jedoch peripherisch vorkommen. Sie sind von verschiedener Grösse (20—42 {.i bei Spliyranura)] die kleineren finden sich nach Lang (bei Tristonnmi) besonders in den vorderen Partien des Hirns, da wo auch eine aus feineren Fasern bestehende Substanz vor- kommt, während die grösseren in den hinteren und unteren Theilen liegen. Die Ganglienzellen von Tristomum zeichnen sich durch ihren bis 0,02 mm grossen, scharf contourirten Kern aus, der allem Anscheine nach ein Bläschen mit besonderer, sehr dünner Wandung oder doch ein Körper mit consistenterer, peripherer Schicht ist. Die periphere Lage färbt sich sehr intensiv, auch buchtet sich die Wand der Kerne nicht selten ein, so dass diese dann halbmondförmig aussehen. Der Inhalt des Kernes ist auf conservirten Präparaten unregelmässig grobkörnig und führt meist ein excentrisch gelagertes, ovales oder rundes Kernkörperchen. Wright 4G4 Plathelmiuthes : I. Trematodes. und Macallum finden im Kern ein feines Fadennetzwerk mit mehreren Nucleolen. Lang hebt ferner hervor, dass der ganz symmetrischen Anordnung der Faserziige im Gehirn auch die Ganglienzellen folgen; jede Ganglien- zelle der einen Seite findet mau auf der anderen in genau derselben Lage, Form und Grösse und mit denselben Fortsätzen wieder. Leider giebt Lang keine Schilderung des Faserverlaufes, sondern betont nur als all- gemeines Resultat seiner Studien, dass die Faserzüge im Hirn sich wie die Commissuren zwischen den austretenden Nerven verhalten, dass dem- nach das Gehirn, wenigstens histologisch, ganz und gar den Charakter einer specifisch und sehr stark entwickelten Quercomraissur zwischen den Läugsstämmen hat, die durch ihren reichen Besatz mit Ganglienzellen sich ebenfalls als Theil des Cenfralnervensystems documeutiren. Dies auch zugegeben liegt doch schon in den Worten Lang 's selbst eine Ab- schwächung seiner auch für andere Plathelminthen ausgesprochenen An- schauung, die man bei der Beurtheilung dieses Theiles des Nervensystems im Auge behalten muss. Endlich hätten wir noch jener grossen Zellen zu gedenken, w^elche man im Körper der Trematoden zerstreut zwischen den Organen, besonders aber in der Nähe der Muskeln und in den Saugnäpfen sowie im Pharynx findet. Sie sind nach Lang (578, 42) bei Tristomum meist grösser als die gewöhnlichen Ganglienzellen, zeigen aber im übrigen dieselben Eigen- thümlichkeiten. Da sie nach Lang nicht mit Muskelfasern zusammen- hängen, auch eine Verbindung mit Excretionsgefässeu nicht eingehen und endlich mit Cochenilletinctur, welche Drüsen und Secrete specifisch färbt, keine Tiuction eingehen, so können sie weder Myoblasten, noch Renal-, noch Drüsenzellen, sondern nur Ganglienzellen sein, welclie die Aufgabe Latten, die Thätigkeit bestimmter Gruppen von Muskelfasern zu leiten; sie sollen, mit anderen Worten, ,, kleine, peripherische, motorische Nerven- centra" darstellen. Wir haben uns mit diesen Zellen schon oben pag. 431, 440 und 449 beschäftigt und betonen hier nochmals, dass nach unserem Dafürhalten ein grosser Theil dieser multipolaren Zellen dem Excretions- system angehört, andere „Pharyngealzellen'' von zweifelhafter Bedeutung sind und nur ein Theil vielleicht wirkliche Ganglienzellen sind. 7. Sinnesorgane. Wie bei fast allen parasitisch lebenden Thieren sind auch bei den monogenetischen Trematoden die Sinnesorgane gering entwickelt; Ge- schmacks-, Geruchs- und Gehörorgane sind hier gar nicht bekannt, wohl aber Augen und Tastorgane. a. Augen. C. E. v, Baer ist der Erste, der solche Organe und zwar bei Folystomuni integerrinmm erwähnt (140, 686); sie stehen, wo sie überhaupt vorkommen, auf der Dorsalseite in unmittelbarer Nachbar- schaft des Gehirns und finden sich symmetrisch angeordnet in der Zwei- oder Vierzahl. Man kennt sie unter den Tristomiden bei Nitsschia elon- gata N, — 2 grössere und 2 kleinere, schwarze Augen (Braun 774, 434), Monogenea. Sinnesorgane. 465 die Baer (140, G65) übersehen hat, ferner bei TrocJwpus (v. Beneden- Hesse 406, 74 und Lorenz 541, 8) 4 Augen; bei Fhyllonella soleae V. Ben.-H. (406, 70) liegen dieselben in zwei Paaren vor dem Mund auf zwei kleinen Erhöhungen, ebenso bei Placiinella rJiomU v. Ben.-H. (406, 73) und PI. pini v. Ben.-H. (406, 72), bei Tristonium liegen 4 Augen auf dem Hirn nach Kölliker (267, 22) u. Anderen, hox Epibdella nach Taschen- berg (552, 48) und v. Linstow (763, 169) 4 Augen; die Udonellen sollen nach van Beneden und Hesse keine Augen besitzen, nur Udonella sciaenae trägt zwei schwarze, augenähnliche Flecke (406, 93). Alle Arten der Gattung Tcmnoccpliala haben 2 Augen (Sem per 471, 307, Ha s well, Weber). Unter den Polystomeen sind 2 Augen bekannt bei den jungen Thieren von Biplosoon paradoxum (Diporpa) nach Zeller (468, 8 Anm. 1 u. 470, 172), bei Polystomum mtegcrrimmn 4 Augen nach Zeller (468, 8 — 18 u. 523, 240) gegen Stieda (445, 665), der das Vorkommen von Augen leugnet; bei Polystomum occUatiim und zwar nur bei jungen Thieren nach Willemoes-Suhm (469, 31), vielleicht auch bei OncJio- cotylc appcndiciüata, wo Thaer (282, 609) 6 bis 8 kuglige, leicht violet erscheinende Körper mit hellem Fleck am Vorderende gesehen hat, die jedoch Taschenberg (557, 9) nicht finden konnte; von den Gyro- dactylidae haben Biplectmmm (v. Beueden- Hesse 406, 122), Dactylo- (jyrus und Tetraonchus vier kleine im Geviert liegende, schwarze Pigment- flecke, die mitunter wie verwaschen erscheinen und bei Jungen unver- hältnissmässig gross sind (Wag euer 338, 58, v. Nordmaun 158, 108). Die histologische Structur der Augen hat fast nur A. Lang genauer untersucht (578, 31 u. 41): bei Tristomum molae Bh liegen die- selben in den seitlichen Theilen des Gehirns und zwar so, dass die vorderen zwei einander mehr genähert sind als die hinteren ; sie bilden also die Ecken eines Trapezes, dessen Basis nach hinten sieht. Ferner liegen sie so, dass die Oeffnungen der Pigmentbecher je der zwei auf einer Seite liegenden Augen einander zugekehrt sind. Bemerkenswerth ist, dass die vier Augen in ziemlich langen Zwischenräumen simultan eine zuckende Bewegung ausführen und zwar in der Weise, dass die zwei Augen jeder Seite gegen einander zucken. Diese Augen (VHI, 7) be- stehen aus einer schüssel- oder becherförmigen Pigmentanhäufung, die einen kugligen oder ovalen, lichtbrechenden Körper umschliesst; bei den vorderen Augen ist derselbe nach hinten, bei den hinteren nach vorn gerichtet und zeigt in seinem Inneren Andeutungen von Stäbchen oder Kernen. Des Weiteren kommt noch eine typische Ganglienzelle als Retina und ein Bündel dorsoventraler Augenmuskeln hinzu. Jede der vier Ganglien- zellen steht durch einen Fortsatz mit dem Gehirn in Verbindung. Die Augen liegen, wie auch bei manchen Turbellarien im Gehirn selbst (vergl. auch V. Linstow 763, 169) und machen einen Bestandtheil desselben aus. Die Augen von Temnocephala fasciata Plasw. liegen nach Haswell (725, 294) dicht über dem Hirn, so dass der N. opticus nur kurz ist; sie bestehen ebenfalls aus einem Pigmentbecher, vor dem ein oder zwei Bronu, Klassen des Tliiev-Eeichs. IV. 1. 30 466 Plathelminthes : I. Trematodes. Gauglieuzelleu liegen. Der Hohlraum des Bechers wird von einem ovalen, stark lichtbrechenden Körper ausgefüllt, der an der Basis Andeutungen einer Zusammensetzung aus einzelnen Stücken zeigt und an dem aus der Oeffnung heraussehenden Ende einen Kern enthält. An der inneren Seite des Bechers liegt endlich völlig in Pigment eingeschlossen eine kuglige Zelle mit Kern und reticulärem Protoplasma. Einfacher gebaut sind die Augen von Temnocexiliala Semperi Web. (779, 23); dieselben bestehen aus einem dem Hirnganglion unmittelbar aufliegenden Pigmentfleck, der zwei oder drei Körper umhüllt; zwei liegen über einander und sind nach aussen gekehrt, der dritte liegt nach innen; nach Weber treten die Augen im Embryo erst spät auf. Hinsichtlich der Augen von Poli/stomum integerrimum, die Baer entdeckt hat, sei nach Zeller (468, 8) bemerkt, dass sie bei jungen wie alten Thieren vorkommen und besonders bei ersteren leicht als vier hell- leuchtende Punkte schon bei schwacher Vergrösserung erkannt werden können; sie zeigen eine eigenthtimlich schiefe, man könnte sagen „schie- lende Stellung", indem die zwei vorderen rückwärts und nach den Seiten, die zwei hinteren dagegen vorwärts und seitlich gerichtet sind; auch stehen die vorderen wie bei Tristoraum einander näher. Sie bestehen aus einem dickwandigen Schälchen und zeigen bei durchfallendem Lichte eine körnige Beschaffenheit ihrer Masse und eine bräunliche Farbe, während ihre Höhlung ein intensives Blau zeigt. Pagenstecher (346, 47) hat in denselben einen lichtbrechenden Körper entdeckt, den Zeller später (523, 241) ebenfalls gesehen hat, Ueber die Augen der Dactylogyren und Tetraonchen ist ausser dem oben Gesagten zu bemerken, dass dieselben ebenfalls je einen linsen- artigen, kugligen Körper besitzen XVI, 3 (Wagen er 337, 85 gegen Wedl 340). b. Tastorgane. Wenn man auch geneigt ist, dem vorderen Körper- ende der monogenetischen Trematoden wegen seines Reichthumes an Nerven eine erhöhte Sensibilität zuzuschreiben, so sind doch specifische Organe an dieser oder auch anderen Stellen wenig ausgebildet. Wir dürfen in dieser Hinseht auf das verweisen, was oben (pag. 409) über das Vorkommen von Tentakeln gesagt ist; wegen der starken in ihnen verlaufenden Nerven hält Haswell (725, 295) die Tentakeln von Temno- cepliala für besondere Sinnesorgane. Es sind ferner die von mir als Sinnesepithel angesprochene Auskleidung der Sauggrubeu von Nitsschia und Epihdclla (pag. 423) und die sonderbaren tastkolbenähnlichen Kfh'- perchen zwischen diesem Epithel bei NifsscMa (pag. 425) hier anzuführen, ebenso die conischen Erhebungen auf der Plaut von Spliyramtra (XIV, 2). 8. Geschlechtsorgane. Alle monogenetischen Trematoden sind Zwitter und enthalten zwar männliche und weibliche Organe in demselben Individuum vereinigt, doch sind die Organe von einander getrennt und directe Verbindungen zwischen männlichen und weiblichen Theilen existiren nirgends in demselben Thier. Monogenea. Geschlechtsorgane. 4ß7 Die Lage der Genitalien im Körper ist derart, dass die männlichen, ab- gesehen in einigen Fällen von dem Endabschnitt derselben, in dem Räume liegen, der zwischen den Darmschenkeln frei bleibt; auch ein Theil der weiblichen Organe findet hier seine Stelle, nur die Dotterstöcke liegen an den Randtheilen des Körpers, nach aussen von den Darmschenkeln. Die in der Ein-, Zwei- oder Vielzahl vorkommenden Hoden nehmen die Mitte resp. den hintren Theil des Körpers ein und die aus ihnen hervorgehenden Vasa efferentia vereinigen sich schliesslich zu einem Vas deferens oder Samengang, Samenleiter, der an seinem peripheren Ende nicht selten eine blasige Auftreibung, Vesicula seminalis — (äussere) Samenblase besitzt. Der Endabschnitt des Vas deferens, der Ductus ejaculatorius, tritt nach Aufnahme besonderer Drüsen in den Cirrusbeutcl ein und heisst dann Cirrus; dieser kann nach aussen umgestülpt werden, so dass die ursprünglich innere Auskleidung des Canales nun die Oberfläche des ausgestülpten Theiles bekleidet und die Einmündungssteile des Vas deferens dann an die Spitze zu liegen kommt oder das Vas deferens mündet in ein festes chitinöses Begattungsorgan (Penis), welches aus der Geschlechtsöffnung hervorgesteckt werden kann. Vor den Hoden liegt der immer in der Einzahl vorkommende Keim- stock, der bald kugelförmig, bald mehr oder weniger langgestreckt und dann oft vielfach gewunden ist. Aus ihm erhebt sich ein Gang, der Keimleiter, an dem nicht selten ein Anhang, Receptaculum seminis des Keimleiters, zur Entwicklung kommt, welches das Sperma eines anderen, die Begattung ausgeführt habenden Individuums beherbergt. Nach Aufnahme der Ausführungsgänge der Dotterstöcke, der Dottergänge, die vielfach bei ihrer Vereinigung ein Dotterreservoir (Dotterblase) bilden, setzt sich der Keimleiter in einen erweiterten Abschnitt fort, in dem das zum Ablegen fertige Ei gebildet wird; van Beuedeu nennt diesen Abschnitt „Ootype", andere Autoren „Uterus"; in ihn münden die Schaleudrüsen. Nach dem Ootyp folgt der Endabschnitt des Organes, den viele Autoren ebenfalls Uterus nennen. Doch es empfiehlt sich, die Stelle, an der die Eier ihre definitive Ausbildung erfahren, gegenüber jenem Canale, der schliesslich nur die fertigen Eier nach aussen zu führen hat, durch einen besonderen Namen auszuzeichnen; da Vagina einem anderen gleich anzuführenden Gange als Benennung zukommt, so will ich diesen Canal Uterus oder Eiergang nennen. Er mündet gewöhnlich in unmittelbarer Nähe der männlichen Geschlechtsöffnung am vorderen Körperende durch die Geburtsöfifnung nach aussen und zwar entweder in der Mittellinie oder seitlich und ferner entweder getrennt von der männ- lichen Genitalöffnung oder mit dieser in einer Geschlechtscloake, die dann eine besondere äussere Mündung, Genitalporus, besitzt. Der Uterus wird wenigstens bei den monogenetischen Trematoden, wie es scheint, nicht zur Begattung benützt; hierzu dient ein besonderer, unpaarer oder paariger Kanal, die Vagina, Scheide oder Laurer'scher Gang, mit dem ebenfalls ein Receptaculum seminis verbunden sein kann, 30* 408 Platlielminthes : I. Trematodes. das wir zum Unterschied von dem des Keimleiters als Receptacnlum seminis der Scheide bezeichnen wollen. Demnach können bei den ectoparasitischen Trematoden drei resp. vier Geschlechtsöffniingen vorkommen: erstens die männliche, zweitens die Geburtsöffnung (Mündungsstelle des Uterus) und drittens die uupaare oder paarige Vaginamiindung, während in anderen Fällen nur ein Genital- porus mit daran sich anschliessender Geschlechtscloake (in deren Grunde männliche Genital- und Geburtsöffnung liegen) und die Vaginamündung existirt. Das Vorkommen einer Geschlechtscloake wird angegeben zuerst von v. Beneden für üdonella calkjorum (364, 14), dann von Wagener (384, 779) für Gyrodactylus, von Stieda(445, 665) im Poly- stomiim intrgcrrinmni, wo dieselbe nach Zeller (523, 242) von geringem Umfange ist und eine einfache, median gelegene quergestellte Mündung besitzt; die männliche Geschlechtsöffnung liegt in der Cloake dicht vor der Geburtsöffnung. Eine entsprechende Bildung besitzt Sx^hyranura Oslcri (727, 41), wo dieselbe Genitalsinus genannt wird, ferner Tcmno- cepliala, welche Gattung, abgesehen von der hintern Lage des Genital- porus, noch manche andere Besonderheiten im Genitalapparat zeigt, weiter Diplcctanum acquans Dies, nach Vogt (544, 316), Äxinc nach Lorenz (541, 15) und Calkotyle nach Wierzejski (531). In anderen Fällen wird die Existenz einer Geschlechtscloake bestimmt in Abrede gestellt, so besonders A'on Taschenberg für Tristonmm (552, 38), von Lorenz für Mkrocotyle (541, 26) u. A.; für viele Fälle bleibt die Sache noch zu entscheiden. Stets aber liegt die männliche Geschlechtsöffuung in un- mittelbarer Nähe der Geburtsöffnung, meist, wie es scheint, in der Mittel- linie des Körpers, seltener an einer Seite und stets auf der Bauchfiäche; die Angabe von Vogt, dass diese Oeffnungen bei Diplcctanum acqitans rückenständig seien (544, 315), ist nicht sicher. Die Vaginamündung liegt entweder auf der Bauchfläche oder an der Seite oder auf der Rückenfläche. A. Männliche Geschlechtsorgane. 1. Hoden, Soviel bis jetzt bekannt ist, sind Üdonella, Biplozoon und die Gyrodacfylidac durch den Besitz eines einzigen Hodens ausgezeichnet; die Drüse von Üdonella (IX, 6) ist relativ gross, beinahe kuglig und liegt ziemlich in der Mitte des Körpers (364, 14), wogegen der Hoden von Biplozoon (XHI, 1. H) ganz nach hinten gerückt ist und eine kuglige, an der Peripherie leicht gelappte Gestalt besitzt (364, 43 ; 740, 234). Das Organ von Calceostoma (364, C)2) ist ausserordentlich gross und lang- gestreckt, von der Körpermitte an bis hinten den ganzen freien Raum zwischen den Dotterstöcken einnehmend (XVI, 1); auch seine Oberfläche ist seicht eingeschnitten. Der Hoden von Gyrodactylus (XVI, 7) ist kuglig oder auch herzförmig mit nach vorn gerichteter Basis (384, 779), der von Bactylogyrus (XVI, 9) oval und dicht hinter dem Keimstock, den er auf der Rückseite etwas bedeckt, gelegen (338, 70); ebenso verhält es sich bei Tetraonclms (766, 114); Amplühdclla , deren Zugehörigkeit zu den Monogenea. Hoden. ^qq Gyrodactylidac Monticelli zuerst (766, 116 Aum. 1) erkannte, macht keine Ausnahme, wie Parona und Perugia in einer mir soeben zu- gekommenen Notiz*) constatiren, nachdem sie früher (786) Drüsen, die jedoch zu den Excretionsgefässen gehören, für die Hoden angesehen hatten (XVII, 7. H). Die Gattung besitzt einen runden oder ovalen Hoden, der im vorderen Körperende, auf gleicher Höhe mit dem Keimstock gelegen ist. Zwei Hoden führen Epibdella (VII, 1. 2), Fhyllonella (VII, 8), Flacii- nclla (IX, 2), Encotyllahe und Irocliopus (VH, 7), vier Hoden, die wohl durch Theilung aus zweien hervorgegangen sind, kommen Temnoccphala zu (XII, 1. sp) und in allen übrigen Fällen finden sich wahrscheinlich stets zahlreiche Hoden.**) Diese sind besonders deutlich bei Axine (XV, 9) in zwei Reihen angeordnet, was auch bei Spliyranura (XIV, 1) und Vallisia (XVII, 4) hervortritt, sonst findet mau zahlreichere und kleinere, mehr oder weniger von einander abgegrenzte Follikel im hintren Theile des Körpers zwischen den Darmschenkeln (cf. VH, 5; VIII, 1; X, 2; XI, 1; XIV, 3; XV, 1, 5), während bei Octohothrmm , speciell bei Badylocotyle (XH, 2) die Hoden in 7 paarigen Gruppen, von denen jede aus einer Anzahl von Follikeln besteht, vertheilt sind. Manche Autoren wollen die zahlreichen Hoden wenigstens bei einigen Formen nur als Lappen zweier gesonderter Drüsen betrachten und führen hierfür die beiden Wurzeln des Vas deferens an, die in solchen Fällen vorkommen. Andere sprechen überhaupt nur von einem Hoden, obgleich die dann Läppchen genannten Bildungen oft scharf getrennt sind. Welch grosse Selbständigkeit die Hoden erreichen können, zeigt die Beobachtung von C. Vogt (544, 321), nach dem bei Diplectawimi die einzelnen Hoden von der sogenannten Be- gattungskeule aufgenommen und ausgestossen werden können, so dass sie wie Spermatophoren gebraucht werden. Bau der Hoden: Die Hoden liegen entweder in der mittleren Schicht des Körpers oder näher der Bauchseite; sie haben wohl überall ihre eigene Membran, wie dies mehrere Autoren betonen, andere allerdings bestreiten.***) Diese Membran ist entweder structurlos und dünn oder dicker und weist dann einzelne flach liegende Kerne auf oder sie ist ganz dick und fasrig, wie bei Epihdclla Uendorffd v. Linst, und ent- sendet durch die Substanz der Drüse selbst Scheidewände (763, 170), *) Parona, C. ed A. Perugia: Nuove ossei-vazioni siül' AmpMbdella torpedinis Chat. (Annali del museo civico di stona natur. di Genova, ser. 2. vol. IX [XXIX] 9 maggio 1S90. pag. 363—367.) **) Van Beneden und Hesse heben (406, 109) hervor, dass Platycotylc gurnarcU V. Ben. H. sich in Bezug auf die Hoden den Tristouieen nähert, d. h. zwei Hoden besitzen soll, wähi-eud den übrigen Octobothrien viele Hoden zukommen. ***) So bemerkt Taschenberg (552, 31), dass die Hoden von Tristomum nur Hohl- räume im Körperparenchym sind, einer besonderen Membran ermangeln imd niu- durch eine scharfe Contoui- vom umgebenden Gewebe abgegi-enzt sind, wie bei Bothriocephalus und Amphilina. Aber grade bei den Cestoden besitzen die Hoden eine Membran und die scharfe Contoiu- um dieselben bei Tristomum darf wohl ebenfalls als Membran angesprochen werden. 470 Plathelmiuthes : 1. Trematodes. welche die Hoden in mehrere, äusserlich nicht erkennbare Abtheihingeu theilen. Das Parenchym scheint übrigens vielfach sich um die Hoden zu dichteren Faserzügen zu verdichten, jedenfalls ist das Gewebe zwischen den Hoden reicher au Fasern als an anderen Körperstellen; Haswell erwähnt sogar Muskelfasern in der Wand der Hoden von Temnocephala (725, 295). Jeder einzelne Hoden ist, worauf schon Stieda bei Pohjstomum auf- merksam macht (445, 666), von einer einschichtigen Lage 0,006 — 0,008 mm grosser Zellen ausgekleidet, die auch Lorenz (541, 13) bei Äxlne, Wright und Macall um (727, 38) bei Sphyranura wiederfinden. Des Weiteren sind die Hoden mit den verschiedenen Entwicklungsstadien der Spermato- zoen resp. mit reifen Samenfäden erfüllt. Die Entwicklung geht nach Lorenz (541, 13) von kleinen Zellen aus, welche mit den Epithelzellen der Hoden grosse Aehulichkeit haben und wohl von diesen abstammen; solche losgelöste Epithelzellen theilen sich und bleiben oft durch Proto- plasmafortsätze aneinander hängen oder werden zu grösseren Haufen zusammengedrängt. Von diesen lösen sich nun einzelne Zellen ab und nehmen allmählich an Grösse zu ; auch wird ihr Protoplasma feinkörniger und ihr Kern ganz hell. Wenn sie etwa das Zwei- oder Dreifache der Grösse der Epithelzellen erreicht haben, beginnen sich alsbald in deren Protoplasma die Köpfe der öamenkörper zu bilden, über deren Entstehung Lorenz keine Angaben macht; hier fügen sich nun die Untersuchungen von Wright und Macallum an Spliyranura ein, wo die von der Hoden- wandung sich abgelöst habenden Epithelzellen unter den typischen Er- scheinungen der indirecten Kerntheilung sich theilen; die Theilstücke bleiben jedoch vereinigt und bilden schliesslich eine grosse Kugel, die aus pyramidenförmigen, radiär gestellten Zellen zusammengesetzt ist. In den verbreiterten, nach aussen sehenden Fusstheilen dieser Zellen liegt je ein ovaler Kern und das Centrum der ganzen Kugel wird von einem Hohlraum, nach Lorenz von einem Kern eingenommen. Wright und Macallum lassen nun aus jedem Kern durch Längsstreckung ein Sper- matozoon hervorgehen, bei deren Bildung das Protoplasma selbst keinen Antheil nehmen soll, während nach Lorenz die Kerne nur zu den Köpfen der Samenfäden auswachsen und aus dem Protoplasma sich je ein Faden bildet; doch wird das ganze Protoplasma nicht aufgebraucht, sondern quillt schliesslich, wenn die Samenfäden reif sind, rasch auf und lässt die Fäden dann frei werden. Was V. Linstow über die Spermatogenese von Epihdella Hendorffii angiebt (763, 170), steht nicht in Gegensatz zu dem hier Mitgetheilten; das Gleiche gilt von Web er 's Bemerkungen zur Samencntwicklung bei Temnocq)hala (779, 14); auch bei dieser Gattung haben die Samen- fäden einen länglich birnförmigen Kopf und langen Schwanz ; in anderen Fällen ist ein Kopt weniger ausgesprochen — so nennt Wagen er (384, 779) die Samenfäden von Gyroäadylus einfache Fäden, ohne besondere Auszeichnung des Kopfendes, führt aber an, dass letzteres etwas dicker Monogenea. Vas cleferens. 471 ZU sein scheint, als der Schwanz; dagegen sind die Sperraatozoen von Trlstomum lange fadenförmige Gebilde ohne jede Verdickung am vorderen Ende (Tasche nberg 552, 31). Die haarförmigen Spermatozoen von OncliocoUße, die ein kleines, ovales Köpfchen tragen, sind nach Taschen - berg (557, 17) 0,12 mm lang. 2. Vas deferens, Samenleiter. Wo sich nur ein Hoden findet, ent- steht das Vas deferens, das immer in der Einzahl vorkommt, direct aus dem Hoden und zwar aus dessen vorderem Theile (IX, 6; XHI, 1; XVI, 1); bei den Trematodeu mit zwei Hoden entspringt ein Ausfübrungsgang aus jedem Hoden und beide vereinigen sich nach kurzem Verlauf zu dem Vas deferens. Eigenthümlich verhält sich Temnocepliala (XIÜ, 6), indem hier aus dem vorderen Hoden jeder Seite ein nach hinten zu dem hintren Hoden ziehender Gang (vb) entspringt und die Vasa efiferentia nur aus den hinteren hervorgehen (vd) — die Spermatozoen der beiden vordren Hoden müssen demnach die hinteren passiren, um in die Vasa efiferentia zu gelangen. Wo endlich die Zahl der Hoden eine grössere ist, entsendet jeder derselben einen besonderen kleinen Gang; alle diese aber vereinigen sich resp. münden schliesslich in gewöhnlich zwei Gänge ein, die man wohl direct den beiden Vasa efiferentia andrer Arten gleichsetzen kann. Erst durch Zusammenfluss dieser entsteht dann das Vas deferens (VIT, 5; VIII, 1; XI, 1; XV, 9). Ausnahmsweise scheinen die Ausführungsgänge der zahlreichen Hoden direct zu einem Gang sich zu vereinen, wie bei Calicotylc (X, 2) und Odobothrium nach eignen Beobachtungen; das Ver- halten der Ausfübrungsgänge der in Gruppen angeordneten Hoden von Bactylocotyle (XII, 2) ist unbekannt; nach der Zeichnung geht das Vas deferens ebenfalls aus zwei Vasa efiferentia hervor. Dieses Vas deferens zieht nun grade und dann in der Mittellinie resp. wenig von dieser abweichend (VII, 2, 5; IX, 6; X, 2; XI, 1; XII, 2; XIII, 1; XIV, 1, 3; XV, 9; XVI, 1, 7) oder in Schlangenlinien (XV, 5), selbst in Spiraltouren (VIII, 1) nach vorn zur median oder seitlich ge- legenen Geschlechtsöfifnung; seine Länge ist bei den einzelnen Arten ver- schieden gross, je nach der Entfernung der männlichen Keimdrüsen von der Geschlechtsöfifnung und je nach dem mehr oder weniger graden oder gewundenen Verlauf. Die Structur dieses Canales ist bisher nicht genauer untersucht worden, nur Taschen berg (552, 32) macht darauf aufmerksam, dass die Hobl- räiime, welche die Samenleiter bei Tristomum darstellen, durch eine sehr scbarfe Contour vom Körperparenchym abgegrenzt sind, während Vogt (544, 310) den Samenleiter von Fhyllondla als die directe Fortsetzung der bindegewebigen Hülle der Hoden betrachtet. Ich finde, dass der Samenleiter von Polystomum integerrinmm eine epitheliale Auskleidung besitzt, in der man allerdings nur eine fein granulirte, sich schwach färbende Masse (Protoplasma) und ovale oder runde Kerne in einschich- tiger Lage sieht; darauf folgt nach aussen eine anscheinend structurlose, dicke und sich stark färbende Schicht, der dann Ringfasern aufliegen. 472 Platbelminthes : I. Trematodes. Bei jungen Thieren finden sich auf diesem Gange noch der Länge nach gerichtete Kerne. Auch Tcnmocephala besitzt nach Weber (779, 13) Rings- luuskeln auf der Samenblase. In anderen Fällen, so bei Äxine hioncs, JSitsschia dongata, kann ich nur eine sehr dünne, hier und da Kerne führende Membran als die Wandung des Samenleiters erkennen. Hier ist wohl auch der Ort, um mit wenigen Worten des sogenannten „dritten Vas deferens^' zu gedenken; bekanntlich stammt dieser Name von V. Siebold (185), der damit einen Canal bezeichnete, welcher eine innere, directe Verbindung zwischen männlicben und weiblichen Ge- schlechtsorganen herstellen sollte, so dass das Sperma durch diesen Gang aus einem Hoden in einen Theil des Eileiters desselben Thieres gelangen kann. Wie unten bei den Digenea näher berichtet werden soll, hat sich diese Anschauung als irrig erwiesen und das Gleiche gilt auch für die Monogenea, bei denen Zell er noch an derselben festhält (523, 245), und zwar für Folystonmm hdegerrwmm, wo es sich um einen Gang bandelt, der an dem seitlichen Umfange des Hodens entspringt und leicht S förmig gewunden in querer Richtung zu der Stelle verläuft, wo der Ausführungs- gang des Eierstockes und der gemeinsame Dottergang sich vereinigen; bei Druck des Deckglases auf ein Polystomum sollen die Eier statt nach vorn in der Richtung zum Ootyp gewöhnlich in diesen Canal eintreten, der demnach männliche und weibliche Geschlechtsorgane direct verbindet. Die Existenz dieses Ganges ist von J. Jjima (665) bestätigt worden, doch will derselbe gesehen haben, dass dieser Canal zwar mit weiblichen Theilen zusammenhängt, aber nicht nach den Hoden, sondern nach dem Darm führt und dass sein aus cubischen Zellen bestehendes Epithel continuirlich in die cylinder- oder birnfih'migen Epithelzellen des Darmes übergeht; das Gleiche wivA für Polystomum ocdlatum, Diplosoon para- doxum und Octoljothrium sp. behauptet. Aufgabe des Ganges soll es sein, überflüssige Dottersubstanz dem Darm zuzuleiten (cf. unten). Auch C. Vogt (544, 324) beschreibt eine directe Verbindung eines Sanienganges mit dem Ootyp bei Dactylocotyle polladiü v. Ben. H. und scheint eine solche auch für Microcofyle anzunehmen (1. c. pag. 329). 3, Vesicula seminalis. Gewöhnlich findet sich am Vas deferens eine Stelle, in der das Sperma sich anhäuft; wir bezeichnen dieselbe als Vesicula seminalis, Samenblase, und beschränken den Namen Receptaculum seminis, der mitunter auch hierfür gebraucht wird, auf Anhänge des weiblichen Apparates. Die Samen blase erscheint entweder als locale Erweiterung eines grösseren (XIII, 6; XIV, 1) oder kleineren (XI, 1) Abschnittes des Vas deferens oder als ein besonderer beutei- förmiger (XVI, 2), selbst gestielter Anhang desselben und findet sich bald am inneren Ende des Samenleiters, bald da, wo der letztere in den Cirrus übertritt; meist nur in der Einzahl vorkommend, trifft man zwei solcher Anhänge bei Cakeostoma (XVI, 2) nach v. Beneden (364, 62), bei Cali- cotylß (X, 6) nach Wierzejski, hti EpihtMla Ilcndorffii nach v. Linstow (763, 171), während Diplozoon und vielleicht noch andere Gattungen eine Monogenea. Cirriis. 473 Samenblase ganz vermissen lassen. In der Stiuctur der Wandung bietet die Sameublase das gleiche Verhalten wie das Vas defereus. 4. Der End ab schnitt des männlichen Apparates wird von einem sogenannten Cirrusbeutel gebildet, in welchem das Vas deferens endigt und die Bedeutung eines Begattungsorganes annimmt. Taschen berg, dessen Arbeit (557, 36) diese Worte entnommen sind, unterscheidet in der Anlage des männlichen Endtheiles zwei Modificationen: die eine, häufigere, besteht darin, dass der Cirrusbeutel seinen Innenraum, in dessen Grunde das Vas deferens endigt, nach aussen umstülpen kann, wogegen in anderen Fällen ein festes, chitiniges Gebilde vorhanden ist, das selbst nicht um- gestülpt werden kann, sondern einfach aus der männlichen Oeffnung hervorgeschoben wird. Leider wird hierbei eine Definition des Begriffes Cirrus nicht gegeben; das Wort, welches zuerst von Fabricius (50) für das männliche Glied von Distomum hcimtkuni angewendet wurde, wird in der Litteratur zwar für das Begattungsorgan der Trematoden und Cestoden allgemein gebraucht, jedoch nicht iür ganz gleiche Bildungen, wodurch das Verstäudniss nicht erleichtet wird. Es erscheint daher zweck- mässig von Cirrus nur dann zu reden, wenn die Verhältnisse denen der Distomen im Wesentlichen entsprechen; das ist aber nur bei einem kleineu Theile der monogenetischen Trematoden der Fall. Leuckart spricht sich über Cirrus und Cirrusbeutel ganz klar aus (705,43): auf die männ- liche Geschlechtsöffnung folgt bei Distomum zunächst ein keulen- oder birnförmiges Organ von wesentlich musculöser Beschaffenheit, der Cirrus- beutel, der das Endstück des Samenleiters, den sogenannten Ductus excretorius in sich einschliesst; obwohl anatomisch eine Fortsetzung des Vas deferens und continuirlich damit in Zusammenhang, zeigt dieser letztere (i. e. ductus) doch mancherlei Eigenthümlichkeiten. Nicht bloss, dass der Canal im Innern des Cirrusbeutels schlingenförmig sich zusammen- legt, er gliedert sich auch in zwei auf einander folgende Abschnitte, die durch einen dünnen Gang verbunden sind, nach Bau und Function aber beide sehr verschieden sich verhalten. Der hintere Theil ist im aus- gebildeten Wurme eine strotzend mit Sperma erfüllte Blase (Vesicula seminalis exterior), während der vordere sich gelegentlich umstülpt, so dass die frühere, oft mit Spitzen und Stacheln besetzte Innenfläche des Canales nun nach aussen zu liegen kommt, und dann als faden- oder hornförmig gekrümmter Aufsatz aus der Geschlechtsöffnung hervortritt — „über die Bedeutung dieses Cirrus", also des umgestülpten Abschnittes, kann kein Zweifel obwalten , er ist Begattungsorgan. Diese Worte Leuckart's beziehen sich speciell aw^ Distomum licpaücumj gelten aber für die meisten Digenea. Unter den Monogenea sind es nur wenige Formen, bei denen man im strengen Sinne des Wortes von einem Cirrus und einem Cirrusbeutel reden kann, nämlich Tristomum und Oncliocotylc nach Taschen berg, Eplhdella Hcndorffil nach v. Linstow. Nach Tascheuberg (552, 33) ist der Cirrusbeutel von Tridomum vom Körperparenchym durch eine 474 Platlielminthes : I. Trematodes. ziemlich starke Lage homogenen Bindegewebes abgegrenzt; darauf folgt als Wandung des Beutels eine kräftige King- und eine etwas schwächere Längsmusculatur, Der im Innern verlaufende Caual (Ductus ejaculatorius) ist eine cylindrische Einsenkung der Körperbedeckung, die sich in zahl- reiche Papillen erhebt und eine Menge ganz kleiner Chitinspitzen trägt; des Weiteren gehört zum Ductus ejaculatorius eine Kings- und Längs- muskelschicht. Zwischen dieser äusseren Wand des Ductus und der musculösen Wand des Cirrusbeutels findet sich ein reticuläres Bindegewebe mit wenigen Kernen. Bei der Begattung nun, fährt Taschenberg fort, wird der Ductus, veranlasst durch Contractionen des Cirrusbeutels, nach aussen umgestülpt und erscheint dann als ein der männlichen Geschlechts- öifnung aufsitzender Schlauch, dessen stachlige Cuticularauskleidung nun nach aussen gekehrt ist. Im Grunde des Ductus aber mündet das Ende des Vas deferens mit einer kleinen papilleuförmigen Hervorragung ; diese kommt nach erfolgter Umstülpung an die Spitze des umgestülpten Ductus zu liegen. Wir müssen demnach, da hier die Verhältnisse gleich liegen wie bei Distomum, den einer Umstülpung lähigen Ductus, der nach der allgemeinen Annahme von der äusseren Körperbedeckung aus sich ent- wickelt hat, als Cirrus bezeichnen. Mit der papillenförmigen Hervorragung von Tristomiwi, die bei Epi- hdella Hendorffd und Onchocotylc fehlt, ist aber zugleich der Ausgangs- punkt für ein andres Begattungsorgan gegeben, das den meisten mono- genetischen Treraatoden zukommt und nicht ein Theil der äusseren Haut, wie der Ductus ejaculatorius, resp. Cirrus, sondern der weiter entwickelte Endabschnitt des Vas deferens ist. Das nächste an Tristomum sich an- schliessende Stadium finde ich bei NiUsclüa: durch den Genitalporus gelangt man in einen kleinen, glattwandigen Vorraum, die Geschlechts- cloake, in der von hinten her der Uterus, von vorn her das männliche Glied mündet; letzteres wird gebildet aus einem weiten, gefalteten und mit zahlreichen langgestreckten Warzen besetzten, äusseren Theil und einem ovalen inneren Theil, der nach aussen einen starken Muskelbelag zeigt; diesen durchsetzt von hinten her kommend das Vas deferens, er- weitert sich dann zu einer auch bei Tristomum vorkommenden Samenblase, setzt sich jenseits der Samenblase in einen dünnen Gang fort und mündet an der Basis einer grossen Papille aus, welche weit in den vorderen mit Warzen besetzten Theil hineinragt. Offenbar liegen hier die Verhältnisse noch wie bei Tristomum, nur ist das ganze Organ nicht so langgestreckt, was besonders durch die Verkürzung des vordren Abschnittes bedingt wird ; dieser vordre, mit Warzen besetzte Theil kann nur der Cirrus sein, der durch die Geschlechtscloake nach aussen umgestülpt wird und dadurch die Papille mit der an ihrem Grunde liegenden Mündung des Vas deferens über das Niveau der Haut hervortreten lässt. Wenn wir nun annehmen, dass die schon bei Tristomum vorhandene, bei Nitzschia vergrösserte Papille nicht nur auf einer Seite der Mündung des Vas deferens sich entwickelt, sondern die Ränder der Mündung sich gleichmässig erheben Monogenea. Penis. 475 und verdicken, so müssen wir innerhalb des Cirriis selbst einen bulbus- artigen Körper erhalten, auf dessen Spitze die Mündung des Vas deferens liegt. Dieser Bulbus dient dann als Begattungsorgan und nicht mehr der Cirrus, der überdies in solchen Fällen ganz oder fast ganz zu schwinden scheint, so dass endlich der Bulbus nicht mehr im Cirrus, sondern höchstens in einem Reste desselben, resp. in der Geschlechtscloake selbst liegt. Dieses Organ ebenfalls als Cirrus zu bezeichnen, wie es oft ge- schieht, geht natürlich nicht an, man mag es Penis oder Bulbus copu- latorius nennen. Einen solchen Bulbus und zwar noch in dem Cirrus gelegen glaube ich nach den vorhandenen Beschreibungen bei Einhdella hippoijlossi Müll, und auch bei Phyllondla annehmen zu können, während bei den Poly- stomeen, vielleicht nur mit Ausnahme von Oncliocotylc und Dqdozoon, der Bulbus in dem ganz rudimentären Cirrus oder der Geschlechtscloake liegt und meist mit Genitalhaken besetzt ist. Ueber Epildella hippocjlossi liegt von v. Beneden (364, 28) eine ziemlich genügende Schilderung vor; das auch hier einzige Vas deferens bildet dicht hinter dem Pharynx zwei Samenbiasen, von denen die eine im Penis selbst, die andere ausserhalb desselben liegt; der nach aussen sich zuspitzende Penis hat Keulengestalt und liegt in einem „membranösen Gange", der an der linken Seite in der Höhe des Pharynx ausmündet. Dieser membranöse Gang, wie ihn v. Beneden nennt, entspricht seiner ganzen Lage nach dem hier als Cirrus bezeichneten Theile, dem vorderen Abschnitte des Cirrusbeutels, der nun, da ein besonderes Begattungsorgan, der Penis, entwickelt ist, nur eben noch der Leitgang für diesen geworden ist und jene Theile, die ihn zur Begattung befähigten, wie Warzen, Stacheln etc. verloren hat. Wenn auch v. Beneden den Penis niemals aus der Geschlechtsöffnung heraustreten gesehen hat, so ist doch an der Möglichkeit des Heraustretens nicht zu zweifeln. Aehnlich liegen die Verhältnisse nach den Mittheilungen von C. Vogt (544, 310) bei Phyllo- nella soleae v. B. Hesse und wohl noch bei anderen Formen, wie z, B. Temnocephala ] hier vereinigen sich nämlich die beiden Vasa efferentia (Xni, 6) zu einer langgestreckten Samenblase, welche dann sich um- biegend in das Begattungsorgan, den Penis, übergeht; dieses ist ein langes, pfriemenförmiges Organ, das nach Weber (779, 13) seine Rigidität einer cuticularen Aussenschicht verdankt, welche an der Spitze zu einem urnen- förmigen, mit feinsten Zähnchen besetzten Knopfe anschwillt. Im Ruhe- zustande liegt dasselbe zurückgezogen in einer Muskelscheide, die man nur als Cirrus bezeichnen kann ; seine Fortsetzung über den unteren Theil des ganzen Orgaues kann man Cirrusbeutel nennen. Wenden wir uns zu den Polystomeen und betrachten als Beispiel Polystomum integerrimimi ; dass dasselbe einen Genitalporus mit daran sich anschliessender Geschlechtscloake besitzt, ist schon oben erwähnt worden. Die Cloake richtet sich genau dorsalwärts; in ihrem Grunde findet man einen birniörmigen Körper, den Penis, der in seiner Achse 476 Plathclmiuthos : I. Trematodes. durchbohrt ist imd in seiner Wandung sich als eine directe Fortsetzung des Vas deferens erweist; die Schichten des letzteren lassen sich auch im Penis erkennen, doch besteht die Hauptmasse aus Muskelfasern, die in verschiedener Richtung verlaufen. Dem Stielende der Birne entsprechend finden wir frei in den Hohlraum der Geschlechtscloake hineinragend einen stiletformigcn Aufsatz, in dem zuerst acht eigenthümlich gekrümmte und an der Basis gespaltene Chitinstäbchen auffallen; dieselben bilden zu- sammen eine kleine Krone und sind nach Zeller (523,244) an der Basis derart untereinander beweglich verbunden, dass die Spitzen genähert oder entfernt werden können. Es ist mir nicht gelungen, den diese Bewegungen veranlassenden Muskelapparat mit genügender Sicherheit zu analysiren. Sicher ist, dass die Poljstomen das birntörmige Organ bei der Begattung benützen, wie Zeller (1. c. pag. 252) direct beobachtet hat; hierbei wird der Genitalporus des einen Thieres gegen einen der Seitenwülste (Vagina- münduugen) gedrückt und der Penis hakt sich mittelst seines Krönchens fest, wobei er in eine der zahlreichen Oefifnungen des Seitenwulstes ein- geführt, also aus der Cloake und dem Genitalporus herausgesteckt wird. Von einer Umstülpuug des Penis selbst''') ist hierbei gar nicht die Rede, nur die Spitzen der das Krönchen bildenden acht Stäbchen treten aus- einander, voraussichtlich veranlasst durch die Contraction eines an ihrer Basis gelegenen Ringmuskels, und damit wird die äussere, zwischen den Spitzen befindliche Mündung des Penis geöffnet. Ob die Wandung der Geschlechtscloake beim Heraustreten des Penis umgestülpt wird, ist nicht beobachtet. Es fragt sich nun, ob der ganze an den Genitalporus sich anschliessende Hohlraum, in dessen Grund bei der Ruhelage das Krönchen des Penis frei hineinsieht, allein als Geschlechtscloake anzusehen ist oder ob nicht ihr hinterer Theil einem rudimentären Cirrus entspricht. Die Frage lässt sich kaum entscheiden, da die ganze Auskleidung des Hohl- raumes eine einheitliche ist und eine Grenze zwischen einem vorderen Abschnitte (Cloake) und hinteren Abschnitte (Cirrus) nicht existirt; von principieller Wichtigkeit wäre die Entscheidung übrigens nicht, da beide Theile aus einer Einstülpung der Körperwand hervorgehen, die entweder nur am Penis selbst oder auch an anderen Stellen der inneren Fläche Cuticularbildungen liefern kann. Bei jungen Polystomen sind wenigstens die Kerne der Matrixzellen für die Haken des Krönchens noch zu sehen ; hiernach würde der Penis bestehen aus dem modificirten Endabschnitt des Vas deferens und dem vom Ectoderra herstammenden Krönchen. Nicht wesentlich verschieden liegen die Verhältnisse bei anderen Poly- stomeen, wenngleich vielfach die Litteraturangaben lückenhaft sind und sich oft auf die Anführung der Genitalhakeu beschränken; ohne in die Detailbeschreibung eingehen zu wollen, verweisen wir auf Taf. X\'l, Fig. 5, wo ein Längsschnitt durch den Penis von Octohothriuni lanccolatum *) Vogt (544, 823) vemmthct allerdings, dass der Peuis A'Oii Badijlvcoiijk poUachä umgesti'ilpt wird. Monogenea. Penis. 477 abgebildet ist, und schildern schliesslich noch die Verhältnisse bei Axine Mones nach Lorenz (541, 14). Hier ist der Penis ein birnfljrmiger, sehr musculöser Körper, dessen schmälere Spitze nach vorn gekehrt ist, während das breite Ende nach hinten sieht. An der Basis desselben tritt das Vas deferens ein und mündet auf der Spitze aus ; den Basaltheil des Penis umgreift von der Dorsalseitc eine wulstige Verdickung, die an der Bauch- seite ein Drittel eines Kreises frei lässt und mit ungefähr 20 gekrümmten Häkchen besetzt ist. Der Penis liegt auch hier in einer hohlen Blase, in welche von der Dorsalseite her der Uterus einmündet; die Innenfläche derselben trägt ebenfalls Häkchen und zwar liegt ventral vom Penis eine halbkuglige Anschwellung mit 8 bis 12 in einem Kreise stehenden Häkchen und jederseits von dieser, also nach der Dorsalseite zu je ein anderer Wulst mit einer doppelten Reihe von 12 bis 20 an der Spitze haken- förmig gebogenen Stäbchen. Vom Grunde der Geschlechtscloake strahlen zahlreiche Muskelfasern in das Körpergewebe aus, es sind die Retractoren des Penis. Im Einzelnen bieten Zahl, Anordnung und Gestalt der Genitalhaken grosse Verschiedenheiten ; so besitzen Ocfocotyle, Ophicoti/lc, GlossocofyJr, Odohotlirium s. sti-, und PlnjJIocotyle 10 Haken, die bei Octocotyh zu 4, 2, 4, bei Thyllocotylc zu 5 — 5 vertheilt sind; nur 8 kleine, im Kreise gestellte Haken, deren freies Ende zweispitzig ist, findet man bei Cliorkotyle, 12 kreisförmig angeordnete Haken trägt Dacff/locofylc, 16 sehr kleine und auch im Kreis gestellte Ftcrocotylc] die gleiche Zahl gilt für FlcurocoUjh (548, 57G), wo 14 gleich grosse Häkchen in einem Oval stehen, während zwischen dem dritten und vierten jederseits ein grösserer nach aussen gerückt ist. Bei anderen Formen steigt die Zahl noch höher, so soll Folystomum ocellatum (469, 32) etwa 40 Geuitalhäkchen besitzen; es ist dann, abgesehen von dem eben erwähnten Polystomum, nicht möglich anzu- geben, ob es sich nur um Haken des Penis oder nicht auch um solche der Geschlechtscloakenwand handelt, eventuell sogar um Haken, die mit weib- lichen Theilen in Verbindung stehen. Auch unter den Tristomeen ist eine Gattung mit 5 Genitalhaken bekannt, Encotyllabc (IX, 5). Besondere Verhältnisse scheinen bei Microcotylc zu bestehen. Nach Lorenz (541, 25) fehlt nämlich ein musculöser Penis bei M. onormyri, wogegen bei M. lahracis nach C. Vogt (544, 328) ein kugliger, mit drei Reihen S förmiger Häkchen versehener Penis vorkommt; dieser liegt in einer besonderen Tasche, die unabhängig von weiblichen Theilen aus- mündet und demnach als Cirrus zu betrachten ist. Uebrigens wird das Fehlen eines Begattungsorganes auch angegeben bei Udondla (364, 15) und Biplomon (740, 234); in letzterem Falle (XIII, 1. SL) verläuft nämlich das Vas deferens über die Rückenfläche des Keimstockes hinweg nach vorn zu in einem grossen Bogen nach der Bauchfläche des Thieres und zwar nach dem Winkel, den die Bauchseite in Folge der gekreuzten Verwachsung mit der Rückenfläche des anderen Thieres bildet, um hier — auf eine kurze Strecke sich verengernd — 478 Plathelminthes : I. Trcmatodes. unmittelbar an den Laurer 'sehen Canal des letzteren, also des anderen Thieres, sich anzuschliessen und nicht nach aussen sich zu öffnen. Offenbar ist diese directe Verbindung des Vas deferens des einen Thieres mit dem Laurer'schen Canal des anderen durch die eigenthümliche Ver- wachsung der beiden Individuen bedingt. Was endlich die Gyrodactyliden anlangt, so kommt bei Gyro- dadylus ein besonderer Penis vor (384, 781 u. XVI, 8); die sogenannten Bauchhaken von Badylogyms (338, 73 u. XVI, 9) scheinen ebenfalls dem männlichen Begattungsorgan anzugehören ; sie sind stets hohl und gehören vielleicht dem noch zu beschreibenden Typus der männlichen Begattungs- organe an. Calccostoma (XVI, 2) besitzt nach van Beneden (364, 62) einen langgestreckten, aus zwei Abschnitten bestehenden Penis, der in einer besonderen Tasche liegt. In wie weit der dritte Typus des männlichen Begattungs- organes, der bei den Monogenea vorkommt, auf die beiden anderen zurückzuführen ist, lässt sich noch nicht übersehen. Wir finden ihn bei Calicofyk, Pscudocotyle und vielleicht auch bei Dacfylogyrus und I)ipledunum\ leider sind die Beschreibungen nicht klar genug, um auch nur den Bau des in Rede stehenden Gebildes zu verstehen. Wierzejski sagt über den Penis von C'a?/cö%fe Folgendes (531, 556): Das Vas deferens, welches sich vor dem Penis herumschlägt, erweitcit sich hier zu einer lang- gestreckten Samenblase (X, 6 Vs), die sich bogenförmig nach hinten krümmt und einen lauggestreckten, ebenfalls mit Spermatozoen gefüllten Anhang (Vsb) trägt. Da wo der Anhang Vsb und die Samenblase Vs zusammentreten, entspringt ein nach vorn strebender Gang Vb, der in ein musculöses Organ eintritt; dieses lässt beiderseits nach hinten gerichtete Ausbuchtungen (Au) erkennen und wird von vier Muskelbündeln (m) in seiner Lage gehalten. In dem vorderen, sonst compacten Theile des Organes beginnt mit einer trichterförmigen Oeflfnung (Tr) ein hohles, spiralig gewundenes Rohr von gelblicher Farbe und chitinöser Beschaffen- heit; dasselbe biegt sich ventralwärts und mündet, an der Spitze schräg abgestutzt, in dem Genitalporus; in seinem ganzen Verlaufe wird das Rohr von einer Scheide umgeben. Es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang zwischen Vb und dem Rohre besteht. Bei Pscudo- cotyle besteht der männliche Endapparat (557, 29) aus einem musculösen Abschnitte und einem chitinigen, wie ein Fragezeichen gebogenen Be- gattungsgliede; letzteres stellt einen feinen, an seinem freien Ende nach Art einer Injectionsspritze ausgezogenen Canal dar, der an der Basis dem musculösen Abschnitte aufgewachsen ist. In den letzteren nun mündet das Vas deferens ein, so dass das in ihm enthaltene Sperma durch die Muskelthätigkeit in die chitinöse Röhre getrieben wird; gleichzeitig wird diese durch eine kleine Oeffnung an der Bauchseite des Thieres nach aussen vorgestreckt und in die Möglichkeit versetzt, in die weibliche Oeffnung einzudringen. Taschenberg giebt übrigens selbst zu, dass er über den Bau des männlichen Eudabschnittes von Pscudocotyle nicht Monogenea. Prostata. Weibliche Genitalien. 479 ganz klar geworden ist. Soviel dürfte jedoch sicher sein, dass verwandte Bildungen vorliegen. lieber ganz besondere Verhrdtnisse berichtet C. Vogt (544, 316) bei Blplcctaniini acquans Dies., hier hängt nämlich an der Gesehlechtscloake, mit der auch noch der Uterus und die Vagina in directer Verbindung stehen, ein Organ, welches aus einer kugligen, museulösen Blase („Penis- tasche") und zwei in einem dünnhäutigen Futteral eingeschlossenen Chitinstäben („Penis") besteht; die hohle Penistasche ist an den beiden Polen durchbohrt, die vordre Oeffnung steht mit der Cloake, die hintre mit dem Penis in Verbindung. Ausserdem kommt aber noch eine weiter hinten stehende „Begattungskeule" vor, ein musculöses, cylinder- förmiges Organ, welches mit dem hintren Ende der Vagina in Verbindung stehen soll, im Lumen wimpert und die sich lösenden Hoden aufnehmen und nach aussen stossen soll. Erneute Beobachtungen können hier nur Klarheit bringen. 5. Prostata. In den Endabschnitt des männlichen Leitungscanales münden zahlreiche einzellige Drüsen ein, die gewöhnlich als Prostata- drüsen bezeichnet werden. Eine kuglige, vielzellige Drüse mit langem Ausführungsgang, der in das Futteral des Penis mündet, besitzt Biplcdanum nach Vogt (544, 316) und eine ähnliche, nicht gestielte Blase sitzt auch am Begattungsorgan von Tcmnocepliala (779). 6. Räthselhafte Anhänge am männlichen Geschlechtsapparat hat Wagen er (338, 72) bei Dadijlogyrus , Tristommn und einem nicht be- schriebenem Tolystomum (von den Kiemen von Scymnus ainosus) gesehen; neben der Vesicula seminalis liegen bei der zuerst genannten Gattung zwei Säcke, die mit einer braunen, structurloseu Masse erfüllt sind; bei jugendlichen Thieren ist der Inhalt der Säcke farblos. Vielleicht gehören auch die von C. Vogt als „Samenkapseln" bezeichneten Bildungen hierher (544). B. Weibliche Geschlechtsorgane. Von jeher hat das Verständniss des weiblichen Geschlechtsapparates der Trematoden den Autoren grosse Schwierigkeiten bereitet; wenn wir von den älteren ganz unbrauchbaren Angaben über Monogenea absehen und nur die Zeit nach Rudolphi berücksichtigen, so wäre Baer (140, 667) zuerst zu nennen, der bei Nitsscliia elongata die Dottergänge für Eileiter, den Keimstock für ein Receptaculum für die Eier hält und als Ovarien die zahlreichen Hoden deutet; auch die Windungen des Vas deferens hat Baer gesehen, ist aber auch hier überzeugt, dass sie zum Eiercanal gehören, obgleich eine Verbindung des Cirrus mit den Win- dungen wahrscheinlich war. Als v. Nord mann (158) die Dotterstöcke von D 12)1.0 soon xKiradoximi entdeckte, hält er diese, wie das die Zeitgenossen allgemein thaten, für die Eierstöcke, eine Anschauung, deren Irrthümlich- keit erst von v. Siebold (185) durch mikroskopische Untersuchung der drei sogenannten Hoden eines Distomum gezeigt wurde; hierbei erkannte nämlich v. Siebold, dass einer dieser drei Hoden gar nicht Samenfäden, 4}^0 Platlielminthos : I. Trematodes. sondern Keimbläschen enthält, daher als Keimstock zu bezeichnen ist; der Name Eierstöcke wird einstweilen noch für die die „Dottermasse" bildenden Drüsen beibehalten. Das Ei wird demnach aus zwei Drüsen gebildet, die eine, der Keimstock, liefert die Keimbläschen, die andre, „Eierstöcke'', liefert den Dotter um die Keimbläschen. Später erkannten dann Frey und Leuckart (263, 353), dass der Keirastock der Trematoden einfache, rundliche, helle Zellen enthält, wogegen der „Dotterstock'' — hier erscheint wohl dieser Name zuerst"? — die zelligen Dotterelemente bereitet; die Kerne der Keimzellen, heisst es dann weiter, finden sich als Keimbläschen in den durch die Vereinigung dieser verschiedenen Elemente (Keimzelle und Dotterzellen) gebildeten Eiern wieder. Bald darauf und offenbar ganz unabhängig von den genannten Autoren erkannte auch V. Siebold (264, 142), dass die „Eikeime" Zellen seien, da sie einen dem Keimbläschen entsprechenden Kern mit einem Kernkörperchen besitzen ; ja bei Polpsfomnm, Ocfohothrium und Biplosoon sind sie so gross, dass man sie für ausgebildete Eier halten möchte, da sie zwischen Zell- wand und dem Kern eine bedeutende Schicht von einer eiweissartigen Masse enthalten, „welche gleichsam den Dotter repräsentirt". Trotz dieser positiven Angaben spricht Kölliker (267) von einem „Keimbläschenstock" bei Tristomum papillosum und auch Thaer (282) nur von Keimbläschen als dem Eikeimen, ja selbst in neuester Zeit v. Linstow von Keim- bläschen, die aus dem Ovarium heraustreten und befruchtet werden (763, 173). Einen Schritt weiter geht Aubert (313), der neben Äsjnclogaster auch Folystomum integcrrimum untersucht, sich von der Zellnatur der im Keimstock liegenden Keime überzeugt hat und in Folge dessen das Organ nun Eierstock nennt; freilich wird sowohl das Secret der Dotter- stöcke als der Leib der Eizelle Dotter genannt. Im Ganzen gewannen diese Anschauungen die Oberhand, doch wird von den Autoren bald von einem Keim-, bald von einem Eierstock geredet. Durch ausgedehnte Untersuchungen E. van Beneden 's (444) bekam die ganze Angelegen- heit ein anderes Aussehen; der genannte Autor unterscheidet im Zellleibe der Eier Protoplasma und Deutoplasma; letzteres (die Dotterelemente) entsteht bei den meisten Plattwürmern in besonderen Drüsen, den Dotter- stöcken, deutoplasmigenes, bei anderen Thicren in der Eizelle selbst; die weibliche Geschlechtsdrüse liefert in ersterem Falle dotterlose Eier (ger- migene), in letzterem Falle dotterhaltige Eier (Eierstock, Ovarium) ; damit wird gleichzeitig das Deutoplasma der dotterhaltigen Eier für identisch mit dem Secret des Dotterstockes erklärt, das, wie schon frühere Autoren gesehen haben, selbst aus Zellen besteht. Die Anschauungen v. Beneden's haben theils Zustimmung, theils Widerspruch erfahren und in letzterem Falle hat man auch versucht, für die Dotterstöcke einen anderen Namen (Hülldrüse oder Eihülldrüse Ludwig [485, 32], Eifutterstöcke Minot*) einzuführen, doch ohne Erfolg. Durch genaueres Studium der Turbellarien *) Stxidieii an Turbellavien, Arlj. a. d. zool.-zoot. Inst. Würzb. III. 1S77, pag. 442. Monogenea. Keimstock. 4g j durch Hallez und v. Graft" ist dann eine schon von C. Gegenbaur*) vermuthung-sweise geäusserte Ansicht als richtig erkannt worden, dass nämlich in Folge einer Arbeitstheilung aus dem einfachen Ovarium ein „Keimstock^^ und „Dotterstöcke" entstanden sind. Demnach sind weder der Keimstock noch die Dotterstöcke für sich einem Ovarium oder Eier- stock homolog, sondern erst beide zusammen, und ebenso ist weder die Dotterzelle noch die im Keimstock entstehende primordiale Eizelle einer Eizelle, dem Product der Eierstöcke (Ovarialei) gleichzusetzen, wohl aber sind Dotterzellen und Primordialeier homolog; Ovarialei und Primordialei oder Keimstockszelle sind physiologisch ungleichwerthige Gebilde, indem letztere erst durch Hinzutritt des Dotters zum befruchtungs- und entwick- lungsfähigen Ei wird. Diese Unterschiede soll man aber, wie Graff in seiner Turbellarienmonographie (I. Leipzig 1882. pag. 130) hervorhebt, auch in der Benenuuog der Theile zur Geltung bringen und streng zwischen Ovarium und Keimstock, Dotter-, Keim- und Ovarialzellen unterscheiden. Demnach werden wir bei allen Trematoden, denen Dotterstöcke zukommen, nur von einem Keimstock reden können. 1. Keimstock. Dieses Organ findet sich bei den ectoparasitischen Trematoden stets in der Einzahl, aber in verschiedener Grösse und Gestalt; es ist kuglig (VII, 1; IX, 6; XI, 1; XIII, 6; XVI, 9) oder langgestreckt (X, 2; XII, 2; XIII, 1; XIV, 1, 3; XV, 1, 9), an der Oberfläche eingeschnitten (VIII, 1; XV, 5) oder in mehrere Abschnitte zerfallen (XII, 2; XVI, 7). Der Keimstock liegt näher dem vordren Körperende, als dem hintren, fast immer nahe der Medianebene und vor den männlichen Keimdrüsen; nur ValUsia (XVII, 4) scheint in dieser Beziehung eine Ausnahme zu machen, da der Keimstock in der Nähe des Hinterendes und hinter den Hoden gelegen ist; auch bei TemnocepJiala (XIII, 6) und Biplosoon (XIII, 1) ist das Organ weit nach hinten gerückt. Der Keimstock ist wohl überall von einer Membran umgeben, die entweder sehr dünn ist und eine Anzahl spindelförmiger Zellen und Kerne enthält (bei Oncliocotiße appendiculata nach Taschenberg 557, 18, Axine nach Lorenz 541, 15, Sphyranura nach Wright und Macalluni 727, 43 etc.) oder gradezu als fasrig bezeichnet wird (bei Pohjstonmm nach Stieda 445, 667); nur bei Tristomum soll nach Taschenberg (552, 35) der Keimstock einer selbständigen Membran entbehren. Ueber die Entwicklung der Keimzellen macht schon Thaer (282, 627) einige Angaben, andre liegen vor von Stieda, Zell er, Lorenz, E. V. Beneden, Taschenberg u. A. Nach diesen Autoren ist der Keim- stock von den Keimzellen und deren Entwicklungsstadien ganz ausgefüllt; bei genügend jungen Drüsen besteht der Inhalt nur aus einer sehr fein- körnigen Protoplasmamasse, in welcher kleine Kerne liegen; bei älteren Thieren beschränkt sich diese Bildungszone der Keimzellen auf den einen Pol, d. h. das blinde Ende des Organes, während bei ganz alten Thieren *) Grundi-. d. vergl. Aiiat. 2. Aufl. 1878, pag. 191. Bronn, Klassen des Thierreichs. IV. i. ' Q1 482 Plathelminthes : T. Ti'ematodes. höchstens noch Reste dieses KeimLngers vorhanden sind und dann ein einschichtiges Epithel vortäuschen, von dem manche Autoren sprechen. Die Ausbildung der Keimzellen geht nun derart vor sich, dass um die einzelnen Kerne des Keimlagers sich das Protoplasma abzugrenzen be- ginnt, wenn die Kerne eine bestimmte Grösse erlangt haben und sich nicht mehr durch Theilung vermehren. Durch gegenseitigen Druck flachen die Keimzellen sich ab und erscheinen als polyedrische Körper; auch nimmt die Protoplasmamasse bedeutend zu und die Keimzellen strecken sich in die Länge, so dass sie nun fünf- oder sechsseitige Prismen geworden sind, wie sie schon Stieda abbildet (445, Taf. XV, Fig. 10). Zwischen ihnen bemerkt man ein feines Maschenwerk noch nicht ver- brauchten Protoplasmas, das aber später schwindet. Gegen den Aus- führungsgang hin werden die Keimzellen selbständig, lösen sich aus dem Verbände mit benachbarten und erscheinen dann kuglig. E. van Beneden (444, 35) giebt an, dass die Keimzellen von Polystomum integcrrimum eine Zeitlang an einem der Nematodenrhachis in jeder Weise zu ver- gleichendem Strange hängen, doch bestreitet dies Zeller (523,246) ganz bestimmt und erklärt die vermeintliche Rhachis für eine centrale Höhlung des Keimstockes, die schon Stieda (445, 667) kennt. Einen eigenthümlichen Vorgang erwähnt C. Vogt (554, 335) von JJdonella lupi; er traf constant in der Mitte des Keimstockes eine Keim- zelle, die alle übrigen an Grösse bedeutend übertraf und daneben eine scharf begrenzte Anhäufung von Körnchen mit einzelnen Bläschen. Die Keimzelle selbst war von einem deutlichen aus Zellen bestehenden Follikel umgeben, dessen Zellen fettähnlich glänzende Kerne besassen. Den Innen- raum des Follikels füllte die Keimzelle nicht ganz aus. Während der Beobachtung änderte nun das Keimbläschen langsam, aber beständig seine Gestalt, während der Follikel, das Protoplasma der Keimzelle und der Keimfleck ganz bewegungslos blieben. Die reife Keimzelle von Folystomum integerrinmm misst nach Zeller (523, 246) 0,06 mm im Durchmesser, das ovale Keimbläschen hat 0,042 resp. 0,03 mm und der Keimfleck 0,016 mm im Durchmesser; E. v.Beneden (444, 35) hat für dieselbe Species viel kleinere Zahlen, nämlich nur 0,02 — 0,025 mm für die ganze Keimzelle, zwei Fünftel davon für das Keimbläschen und 0,003 für den Keimfleck. Ungefähr gleich gross sind die Keimzellen von Tristonmm nach Taschenberg (552, 36): Zellleib 0,021 mm gross, Keimbläschen gleich 0,012 mm, Keimfleck sehr klein, oft kaum erkennbar, grösser die von Biplosoon (470, 170) — 0,04 mm, Keimbläschen 0,026 mm und die von Sphyranura (727, 44), welche im Durchmesser 0,055 — 0,060 mm haben, während ihr Kern 0,035—0,040 mm beträgt; die Keimzellen von Pseudocofyle messen nach Taschenberg (557, 30) 0,015 mm, ihr Kern 0,003 mm. Der Zellleib besteht aus sehr feinkörnigem Protoplasma und entbält nur ausnahmsweise „Dotterkügelchen'' {Tcmnocepliala nach Weber 779, 14). Eine Membran wird von einigen Autoren ganz bestimmt angegeben, so Monogen ea. Keimleiter, Dotterstöcke. 483 von Zeller (523, 247) für die reifen Keimzellen von Polystomum infe- gerrimum und Di^dozoon paradoxum (470, 169), Andre leugnen ihre Existenz für Pohjsfomum (E. v. Beneden 444) und für andre Arten, so Taschen- berg für Tristomum, Lorenz für Axine, Wierzejski für Calkotyle etc. 2. Keimleiter, Germiduet. Aus dem Keimstock entspringt ein Canal, der weibliehe Leitungsapparat, der von der Geschlechtsdrüse bis zur Geburtsöflfnung hinzieht, verschiedene andere Canäle aufnimmt und in eine Anzahl hintereinander liegender Abschnitte zerfällt; diese stehen in continuirlichem Zusammenhange, haben aber verschiedenen Bau und dienen verschiedenen Zwecken, so dass mau sie mit besonderem Namen belegt hat. Als ersten Abschnitt betrachten wir den Ausführungsgang des Keimstockes, den Keimleiter und zwar so weit, bis derselbe mit den Dottergängen in Verbindung tritt. Er stellt meist einen kurzen und graden, selten gewunden oder geschlängelt verlaufenden Canal dar, der häufig, jedoch nicht immer, eine locale Erweiterung besitzt, die sich manchmal zu einer gestielten Blase differenzirt; diese liegt bald näher, bald ent- fernter vom Austrittspunkte des Ganges aus dem Keimstock und enthält Spermatozoen. Sie wurde früher „innere Samenblase" genannt, doch zur Vermeidung von Verwechselungen mit den beim Vas deferens angeführten Samenblasen empfiehlt es sich, den auch sonst üblichen Namen Eecep- taculum seminis zu gebrauchen. Die paarigen Receptacula, welche Sphyranura (XIV, 1 rs) besitzen soll, wirklich als solche zu betrachten, kann ich mich nicht entschliessen, da erstens dem nah verwandten Foly- stommn kein Receptaculum seminis zukommt und zweitens diese Bildungen nicht mit dem Keimgang, sondern mit den Dottergängen in Verbindung stehen, sich also ebenso wie die Scheiden bei Polystomum verhalten, für welche ich sie auch bei Spliyranura halten möchte. Bei Calicotylc (X, 2) schlägt sich der Keimgang um den rechten Darmschenkel. Der Keimgang selbst besitzt manchmal eine eigene Musculatur, die schon Thaer (282, 627) kennt, da er die peristaltischen Bewegungen des Ganges beobachtet hat; bei Axine, wo ebenfalls Ringsmuskeln vorkommen, flimmert der Canal (541, 16), ebenso bei Polystomum. 3. Dotterstöcke: Es sind dies die am stärksten entwickelten Theile des ganzen Geschlechtsapparates, die in verschiedener Ausdehnung und Entwicklung vorkommen. Stets handelt es sich um zwei Drüsen, die in den Seitentheilen des Körpers ihre Ausbreitung besitzen und in un- mittelbarer Nachbarschaft zu den Darmschenkeln und deren Verzweigungen sich entwickeln, so dass sie in der Regel den letzteren folgen (cf. z. B, VIII, 1). Ob die Dotterstöcke stets der Rückenseite angehören, wie dies z. B. Zeller für Polystomum betont, ist schon zweifelhaft angesichts von Abbildungen, wie sie v. Beneden von TJdonella (IX, 6) und Calceosfoma (XVI, 1) giebt. Ich finde die Dotterstöcke bei Tristomum molae, wo sie aus kleinen Follikeln bestehen, dorsal liegend, bei Epihdella Mjipoglossi liegen sie dorsal wie ventral, mehr dorsal bei Pseudocotyle ; bei Orto- hothriiim. lanceolatum wird die dorsale, laterale nnd ventrale Fläche der 484 JPlatlielmiiithes : I. Ti-ematodes. Darmschenkel völlig von den Dotterstocksfollikeln besetzt und nur die ventrale Fläche frei gelassen; ähnlich verhält es sich bei Niüschia, wo jedoch dorsal die einzelnen Bläschen mehr nach der Mittellinie zu sich erstrecken, als ventral. In Bezug auf die Anordnung der Theile liegen die Verhältnisse am einfachsten bei Udonella und Calceostoma : hier wie auch sonst kann man longitudinale und transversale Ausfühiungsgänge (Dottergänge) unter- scheiden, die derart angeordnet sind, dass zwei vordre und zwei hintre, longitudinale Gänge schliesslich jederseits in einen nach der Mittellinie zu strebenden transversalen Gang zusammenfliessen ; die beiden transversalen Gänge verlaufen meist näher dem Vorderende, seltner in der Mitte des Körpers oder am Hiuterende und vereinigen sich schliesslich in einem Punkte der Mittellinie. Entsprechend der verschiedenen Lage der Quergänge sind die vorderen Längsstämme gewöhnlich kürzer als die hinteren, in anderen Fällen gleich lang oder länger. Nun erscheinen bei Calceostoma (XVI, 1) die eigentlich drüsigen Theile des Dotterstockes als einfache kurze Aus- sackungen der longitudinalen Gänge; ein wenig mehr haben die drüsigen Säckchen sich bei AmpMhäella (XVII, 7) und Ondwcotyle (XV, 5) diffe- renzirt, während in den extremen Fällen eine reich verzweigte, traubige Drüse entwickelt ist, vergl. z. B. Epibdella (VII, 1), Tristomum (VIII, 1), Calicotyle (X, 2), Fsendocotyle (XI, 1), Bactylocotyle (XII, 2), Microcotyle (XV, 1), Axine (XV, 9), Vallisia (XVII, 4), Monocotyle (XVII, 9) etc. Die einzelnen Dotterstocksbläschen oder -Follikel sind nach E. van Beneden (444) von einer doppelt contourirten Membran umgeben, die sich in die Ausführgänge fortsetzt; die Innenfläche der Membran ward von einer Lage von feingranulirten Epithelzellen ausgekleidet, welche einen hellen Kern und ein sehr stark das Licht brechendes Kernkörperchen besitzen. Diese Zellen vermehren sich und gelangen damit in das Lumen des Bläschens, das sie ganz erfüllen ; gleichzeitig wachsen sie bedeutend, so dass sie Eiern ähnlich sehen, jedoch bleibt der Kern bei der Grössen- zunahme der Zellen zurück ; sehr bald treten nun im Zellprotoplasma die Dotterkörnchen auf, die ebenso wie die Dotterzellen selbst je nach den einzelnen Arten verschieden gross sind und die Hauptmasse des Proto- plasmas verdrängen. Neben den gelblichen und relativ grossen Dotter- körnchen kommen nach v. Beneden in den von einer Membran um- gebenen Dotterzellen noch kleine Fetttröpfchen vor, die in manchen Zellen das Uebergewicht über die Dotterkörnchen haben. Diese Angaben be- streitet Taschenberg (552, 40) in mancher Hinsicht; er findet bei jugend- lichen Individuen von Tristomum, bei denen von Dotterelementen selbst Nichts wahrzunehmen ist, an bestimmten Stellen im Parenchym An- häufungen von grossen runden Zellen, die zu vier, sechs, acht und noch mehr neben einander liegen, ohne aber die Anordnung und Form von Epithelzellen zu zeigen; ihr Protoplasma ist stark getrübt, so dass der Kern verdeckt wird. Neben den eben beschriebenen Anhäufungen finden sich solche noch zahlreicherer, kleinerer Zellen, die einen deutlichen Kern Monogenea. Dotterstöcke. 485 mit Kernkörperchen zeigen und genau denen gleichen, die man in den Dotterstocksfollikeln älterer Individuen neben den Dotterzellen findet. Taschenberg nimmt an, dass die Anhäufungen kleiner Zellen aus den grossen durch Theilung hervorgegangen sind. Später treten dann die Dotterkügelchen um die Kerne herum auf, nehmen an Zahl zu, verdecken den Zellkern, vereinigen sich zu grösseren Dotterkugeln und liegen endlich selbständig neben noch intacten Zellen. So sehr ich selbst nach den mir vorliegenden Präparaten geneigt bin, mich der Darstellung Taschen- berg's in Bezug auf den Bau der Dotterstocksfollikel anzuschliessen, so wenig kann ich mit Anderen zugeben, dass schon in den Follikeln ein Zerfall der Dotterzellen stattfindet ; vielmehr rücken die reifen, noch kern- haltigen Dotterzellen wie die Keimzellen in die Ausführungsgänge der Bläschen und so weiter, bis sie in die Hauptgänge gelangen, wo sie sich so anhäufen, dass sie sich gegenseitig abflachen; ihr Kern ist durch Tinctionsmittel auch hier leicht nachzuweisen. Ueber die Structur der Dottergänge finde ich keine Angaben; sie scheinen mir nur eine homogene Membran als Wandung zu besitzen, doch haben die queren Dottergänge von Nitssclüa eine einfache Rings- muscularis und nach innen von dieser eine dickere feinkörnige Schicht ohne Kerne. Von dem hier als Norm geschilderten Verhalten haben wir einige Ausnahmen anzuführen ; gelegentlich kommt eine directe Anastomose der hinteren Longitudinalcanäle vor, die der Anastomose der Darmschenkel entspricht und die Beziehungen der Dotterstöcke zum Darm ebenfalls illustrirt (vergl. VIII, I). Auch bei Udonella caligorum Johnst. kommt es nach van Beneden (364, 15) zu einer Vereinigung der hintren Partien der Dotterstöcke (IX, 6). Bei Axine, Microcotyle und einigen anderen Arten soll ein dritter querer Dottergang vorkommen, der sich nach Lorenz (541, 20) bei Axine durch die quergestreifte Wandung von den beiden anderen Gängen unterscheidet, während er bei Microcotyle wieder sehr zartwandig ist — es sind dieselben Gänge, von denen Jjima (cf. oben pag. 472) vermuthet, dass sie in den Darm führen. Octohothrium lanceolatum besitzt nach meinen Beobachtungen zwar paarige Dotterstöcke, doch stehen dieselben vorn, unmittelbar hinter dem Penis durch eine dorsal verlaufende, breite Commissur in directer Ver- bindung; dicht hinter derselben entspringt aus jedem Dotterstock ein Ausführungsgang und beide Gänge münden nach kurzem Verlauf in den Anfangstheil der Vagina ein. Letztere ist oft ganz mit Dotterzellen erfüllt und täuscht einen unpaaren, nach hinten verlaufenden Dotter- gang vor. Des Weiteren ist zu bemerken, dass Biplozoon einen unpaaren, im vordren Körpertheile gelegenen Dotterstock mit einem Dottergauge aufzu- weisen hat (XIII, 1) was wiederum mit der Ausbildung des Darmes bei dieser Gattung zusammenhängt. Wohl nur scheinbar unpaar ist der Dotterstock von Temnoceplmla (XIII, 6), der als ein anastomosirendes 4ö(5 Plathelrainthes : I. Trematodes. Netzwerk besonders die Dorsalseite des unpaaren Darmsackes überzieht, jedoch zwei AusftihruDgsgänge besitzt und demnach wohl als aus zwei Drüsen verschmolzen zu denken ist. Vier Dotterstöcke scheint Bactylo- gyrus zu besitzen, wenigstens sagt Wagener (338, 68), dass man bei jüngeren Thieren auf beiden Seiten statt eines einzelnen Hauptstammes jederseits zwei Stämme sieht, den einen unter dem Rücken, den andern dicht unter der Bauchhaut; diese zwei Paar Stämme verbinden sich theils durch Ausläufer, die über den Rücken und Bauch, theils durch andre, welche grade an den Seiten in die Höhe gehen; „dieser Process, durch welchen Bauch- und Rückenstamm einer und derselben Seite mit einander sich verbinden, füllt schliesslich den an dem Rande des Thieres befind- lichen dotterfreien Raum so vollständig aus, dass man nur einen an der Seite liegenden Dotterstocksstamm sieht". Nur Baäylogyrus monenteron macht hiervon eine Ausnahme. Bei Gyrodadylus scheint ein Dotterstock ganz zu fehlen. Da wo die beiden queren Dottergänge in der Mittellinie zusammen- stossen, findet sich mitunter eine blasige Erweiterung, das Dotter- reservoir oder Saccus vitellinus (VH, 1; VHI, 1), in der sich das Secret, die einzelnen Zellen anhäuft; in ihm soll bei einigen Arten bereits ein Zerfall der Dotterzellen eintreten. Aus dem Dottersack, resp. wo derselbe fehlt, aus dem Vereinigungspunkt der queren Dottergänge führt ein kurzer „gemeinschaftlicher Dottergang" direct nach dem Keimleiter, Eigenthümlich verhält sich Microcotyle (XV, 1), jeder quere Dottergang theilt sich nämlich in einen nach vorn und hinten steigenden Schenkel; die beiden hinteren vereinigen sich ventral vom Keimstocke und der gemeinsame Canal mündet in den Keimleiter; auch die beiden vorderen vereinigen sich zu einem zur Scheide führenden Gang — so wenigstens nach Lorenz (541, 27), während Vogt hierüber Nichts angiebt (544). 4. Vagina. Von einer grösseren Zahl ectoparasitischer Trematoden ist das Vorkommen einer oder zweier, zur Begattung dienender Canäle bekannt, bei anderen scheint eine solche Vagina zu fehlen, während wieder andre Arten viel zu wenig bekannt sind, als dass sich etwas Be- stimmtes sagen Hesse. Bei den Digenea haben Stieda (456) und Blum- berg (460) bereits 1871 einen Canal als Vagina beschrieben, der auf der Rückenfläche sich öffnet, nachdem schon 1830 Laurer (154) das eine Ende dieses Ganges erkannt hatte; bei den Monogenea, die so oft den Digenea in der Erkenntniss ihrer Organisation nachhinken, weist erst 1876 Zeller (523, 248) die Existenz zweier Begattungscanäle nach. Die- selben beginnen mit den schon Baer bekannten Seitenwülsten (XV, 3, 7), deren nach aussen vorspringende Oberfläche 20 — 30 und mehr kleine, rundliche Höcker trägt, welche in vier oder fünf parallelen Längsreihen stehen und durchbohrt sind. Diese Höcker bilden die hervorspringenden Mündungen von eben so vielen kurzen Schläuchen, welche den Wulst durchsetzen und in einen gemeinsamen nach hinten führenden Canal sich öffnen. Letzterer wendet sich alsbald nach der Bauchfläche und verläuft, Monogenea. Vagiua. 487 dem Darm unmittelbar aufliegend, schräg nach hinten, um in den vorderen Dottergang einzumünden. Wie Zeller früher (468, 22) beobachtet hatte, lässt sich schon bei leichtem Drucke auf das Thier aus den Canälen eine Menge Spermatozoen hervordrücken ; sie sind zur Zeit der Eier- production prall mit Sperma gefüllt. Bekanntlich hat, wie oben schon angegeben wurde, Zell er durch die Beobachtung den Nachweis erbracht, dass die in Rede stehenden Cauäle als Scheiden, Begattungscanäle dienen, so dass für Polystomum integerrimum wenigstens kein Zweifel mehr übrig bleibt.*) Bald darauf berichtet Wierzejski (531, 558) über entsprechende Funde bei Calicotyle Kroyeri (X, 2), welche Art ebenfalls zwei sym- metrisch liegende Canäle besitzt, die aber eine bauchständige Oetfnung haben und aus einem äusseren, drüsigen und inneren, musculösen Ab- schnitt bestehen; beide Gänge ziehen schräg nach hinten und der Mittel- linie und vereinigen sich daselbst. Kurz nach der Vereinigung bilden sie ein grosses Receptaculum seminis, das sich schliesslich mit dem Keira- leiter in Verbindung setzt, nachdem auch die Dottergänge aufgenommen worden sind. Eine Copulation hat Wierzejski nicht beobachtet und lässt es daher zweifelhaft, ob diese Canäle wirklich bei einer etwaigen Begattung benützt werden ; auch der Inhalt der Gänge Hess einen absolut sicheren Schluss nicht zu, da bald Sperma, bald Dotterzellen, selbst Keim- zellen gefunden wurden, doch überzeugte sich Wierzejski bald, dass der wechselnde Inhalt von dem Drucke herrührt, der bei der Beobachtung auf das Object ausgeübt wurde. Die Vorsicht bei der Deutung des Canales scheint ein wenig weit getrieben zu sein — in Berücksichtigung der Ver- hältnisse von Pohjstomum und der ganzen Anordnung des Genitalapparates können diese Gänge nur Begattungscanäle sein. Wenn wir zuerst jene Fälle berücksichtigen, wo es sich um 2 Scheiden handelt, so folgen nun die Mittheilungen Taschenberg 's über Pseudo- cotyle squaünae (557, 30); hier findet man zwei kurze Gänge mit bauch- ständigen Oeifnungen (XI, 1), welche kurz vor den queren Dottergängen in den Verbindungsgang zwischen Receptaculum seminis und dem Ootyp einmünden. Diesen Fällen dürfte sich noch Spkyramira anreihen, wo die von Wright und Macallum als Receptacula semiois gedeuteten Bildungen (XIV, 1 rs), welche mit den queren Dottergängen in Verbindung stehen, wohl richtiger als Scheiden zu deuten sind. Nur eine Vagina ist bei folgenden Arten beobachtet worden: Bei Tristomum (coccinetmi, papiUosiun , imcinatuni und pelamydis) öffnet sich nach Taschenberg (552, 42) und Monticelli (767) an der linken Seite der Bauchfläche (VIII, 1 v) in der Nähe der männlichen und weiblichen Geschlechtsöfifnung ein Canal, der nach innen in einigen *) Auffallender Weise fehleu den „Kiemenpolystomcn" die SeitenmUste vollständig (vergl. unten Cap. Entwicklung). 488 Plathelmintlies : I. Trematodes. Windungen verläuft und dann eine Auftreibung, ein Receptaculum seminis vaginae besitzt. Jenseits dieses Receptaculums setzt sich das Organ als ein sehr zarter und deshalb oft schwer erkennbarer Gang fort und mündet schliesslich am linken, vorderen Rande des Dotterreservoirs in dieses ein. lieber andere Tristomeen berichtet Lorenz (541, 29); derselbe fand bei Trochopus tubiporus neben dem Uterus einen zweiten Canal vom Körperraude nach innen ziehen und sich mit einer mit Sperma erfüllten Blase in Verbindung setzen, die mit den weiblichen Organen in Com- munication steht; der Autor hält diesen Gang für die Scheide und ver- muthet, dass der von v. ßeneden (364, pl. III. fig. 1) mit z bezeichnete Canal von Epihdella hippoglossi ebenfalls die Vagina sei.*) Auch Axine heloncs besitzt nach Lorenz (541, 18) eine Scheide (XV, 9); ihre Mündung liegt ebenfalls links aber am Rande des Körpers und ist ein wenig dorsalwärts gerichtet; dem grossen, trichterförmigen Anfangsstuck folgt dann ein spindelförmiger, zarthäutiger Abschnitt, der endlich in einen dritten, dickwandigen, besonders musculösen Theil über- geht; ein kurzer Gang setzt diesen mit dem Keimleiter in Verbindung und zwar an der Stelle, wo der dritte Dottergang in letzteren einmündet. Innerhalb der trichterförmigen Oeffnung liegt ein chitinöser mit seiner Spitze nach aussen vorragender, mit seinem verdickten Theile nach innen gerichteter Körper, der vorgestreckt und zurückgezogen werden kann; derselbe ist hohl, sowohl an der Spitze wie an der Basis durchbohrt und schliesst den inneren Theil der Scheide von der trichterförmigen Oeffnung derart ab, dass das Sperma nur durch diesen Körper in die Scheide dringen kann. Der hierauf folgende Abschnitt der Scheide wird von einer, in sehr viele Falten gelegten Haut umschlossen und enthält zahl- reiche, gelblich glänzende, kegelförmige Knötchen, in deren Innerem im frischen Zustande ein weisslicher, heller Fleck erkennbar ist. Eine unpaare, aber ganz median gelegene Scheide schreibt Lorenz (541, 27) auch Microcotyle mormyri (XV, 1 Vg) zu; das Organ ist eine mit weiter Oeffnung mündende Blase, deren vorderer Abschnitt faltig und chitinös ist, wogegen der hintere dünnwandig ist und sich in den Canal fortsetzt, welcher durch die Vereinigung der aufsteigenden Aeste der paarigen Dottergänge gebildet wird ; der vordre Theil enthielt stets eine feinfasrige, gelbliche Masse, „die wie Sperma aussah". Eine entsprechende Blase erwähnt auch C. Vogt von Microcotyle lahracis, lässt jedoch im Grunde derselben den Uterus ausmünden, so dass es sich nicht um eine besondere Vagina, sondern um den Endabschnitt des Uterus handeln würde — die Verhältnisse bedürfen demnach erneuter Untersuchung. *) Perugia und Parona (786, 19) finden auch bei Monocotyle mi/liohatis Tsdihg. eine Scheide; dieselbe soU an dem einen Ende des Keimstockes nach Aufnalinie der Dotter- gänge einmünden, während am andern Ende Ootyp und Uterus entspringen ; zweifellos liegt hier ein Beobachtimgsfehler vor. Endlich besitzt auch Acanthocotyle (743, 97) eine Vagina. Monogenca Vagina. 481) Eine Scheide mit links gelegener, bauchständiger Oeffnung besitzt nach Taschenberg (557, 22) auch Oncliocotyle appendkulata (XV, 6 V), wo sie in den Keimleiter mündet; die Wandung besitzt ein wiraperndes Cylinderepithel. C. Vogt (544, 317) beschreibt von Diplectanum acquans einen besonderen ,, Begattungsgang"; derselbe stellt einen schlauchförmigen, dickwandigen und musculösen Canal vor, Avelcher vorn mit Penis und Uterus in einer gemeinschaftlichen Geschlechtscloake ausmündet und in leichten Windungen nach hinten zieht, wo er in die ganz räthselhafte „Be- gattnngskeule", die Vogt zum männlichen Apparat rechnet, einmündet. Auch Zeller (740, 236) spricht von einem Laurer'schen Canale bei Diplozoon paradoxum (XIII, 1 LK), der auf der einen Seite mit dem Keimleiter, auf der anderen mit dem Endabschnitt des Vas deferens des anderen Thieres in Verbindung steht, so dass das Sperma durch ihn in den Keimleiter direct geleitet wird; während der Zeit der geschlecht- lichen Thätigkeit findet man sich lebhaft bewegende Samenfäden in beiden Gängen und kann das Zuströmen von Sperma aus dem Canal in den Keimleiter beobachten, wenn eine Keimzelle den Keimleiter passirt. Endlich kann ich anführen, dass Nitsscliia elongata auch mit einer Vagina versehen ist; ihre äussere Mündung liegt nach hinten vom Genital- porus, fast genau in der Mittellinie, wogegen die Scheidenmüudung von Octohothrium lanceolatum dorsal liegt und ausserordentlich gross ist, so dass sie nicht tibersehen werden kann. Sie liegt in der Mittellinie der Rückenseite hinter der schon oben erwähnten vordren Commissur der Dotterstöcke, ist von einem gekerbten Rande umgeben und führt in einen ziemlich grade nach hinten ziehenden Canal, der nach Aufnahme der queren Dottergänge in das Ootyp mündet; die ganze Innenfläche der ziemlich dicken Wandung ist mit fingerförmigen, winklig gebogenen und nach hinten gerichteten Fortsätzen bedeckt, die sich blass roth färben und wohl verklebte Wimpern darstellen; ob sie sich bewegen, konnte ich nicht entscheiden, da ich nur conservirte Thiere zur Verfügung hatte. Wie man aus diesen Fällen sieht, herrscht sowohl in Bezug auf die äussere Mündung als die innere Verbindung der Vagina mit den weib- lichen Theilen eine grosse Mannigfahigkeit, so dass die Frage nicht über- flüssig ist, ob alle diese Canäle, die ziemlich übereinstimmend als Scheiden gedeutet werden, auch wirklich homologe Bildungen sind. Da ein Theil der Digenea ebenfalls eine Vagina, den sogenannten Laurer'schen Canal besitzt, der dorsal ausmündet und da ferner die Digenea sich wohl von den Monogenea ableiten lassen, so werden wir die dorsale Lage des Organs bei Octohothrium kaum als primär ansehen können; in gleichem Sinne möchte ich die mediane Lage der Vagina bei Mkrocotyle deuten, wo die Verhältnisse überhaupt zweifelhaft sind; da nun aber sonst bei bauch- oder seitenständiger Lage der Vaginalöffnung das unpaare Organ asymmetrisch liegt und auch innerlich asymmetrisch mündet, so ergiebt sich die Vermuthung, dass dieser Zustand durch Atrophie einer zweiten 49U Plathelmiutlics : I. Treuiatodes. Vagina entstanden ist. Demnach dürften wir die doppelten Vaginen als ursprünglich ansehen, aus denen durch Atrophie der einen, und zwar der rechten, das Verhalten von Oncliocotyle etc. hervorgegangen ist; diese unpaare Vagina rückt dann seitlich mit ihrer äusseren Mündung und schon bei -4^mc sieht dieselbe dorsal, wie Lorenz berichtet, sodass von da bis zu dem Verhalten von Octobothrmm nur ein relativ kleiner Schritt ist; an letztere Gattung würden sich in diesem Punkte die Digenea anschliessen ; trotz der verschiedenen Verbindungsstellen halte ich demnach diese Canäle für homologe Bildungen. Wie schon oben angegeben worden ist, bestreiten einige Autoren das Vorkommen eines besonderen Begattungsganges resp. Vagina, so C. Vogt (544, 338) für PhplloneUa, Epihdella, Dactylocotyle , Microcotyle und Udo- nella, v. Li n stow (763, 176) für Epihddla Hendorffi und Weber (779, 24) für Temnoceplidla und betrachten demnach den Endtheil des Uterus (resp. den Keimleiter bei Temnocephala) zugleich für die Begattung bestimmt. 5. Canalis vitello-intestinalis. Ueber diesen Gang ist schon oben (pag. 472, 485) berichtet worden ; hier ist nur noch anzuführen, dass auch Wright und Macallum (727) für das Vorkommen des räthselhaften Canales bei Spliyranura Osleri eintreten (XIV, 1 x), wogegen Zeller (740, 237 Anm.) an seiner früheren Auffassung festhält. Wir müssen weitere Untersuchungen abwarten, wollen jedoch bemerken, dass bei Polystomum integerrimum und Octohothrium lanceolatimi ein Canal sich vom Keimleiter abzweigt und quer durch den Körper nach dem Darm zustrebt, wo er sich bis zur Berührung mit dem Darmepithel verfolgen lässt; er enthält Dotterzellen, mitunter auch Sperma. Von seiner Ein- mündung in den Darm konnte ich mich nicht überzeugen. 6. Ootyp. Eine Definition dieses leider in verschiedenem Sinne gebrauchten Begriffes giebt P. J. van Beneden (364, 15): „c'est un moule, dans lequel le germe est euveloppe des globules vitellins et d'oü sort l'oeuf tout forme garni de sa coque solide et de son long filament". Es scheint mir geboten, diesen sowohl in der Form als in der Function ausgezeichneten Abschnitt des weiblichen Leitungsapparates mit einem besonderen Namen zu bezeichnen und dafür Ootyp im Sinne vanBeneden's zu belassen; was jenseits des Ootyps bis zur weiblichen Geschlechtsöflfnung liegt, bezeichne ich als Uterus; der ganze Leitungs- apparat ist allerdings ein einheitliches Ganze, aber wir können sehr wohl mehrere Abschnitte unterscheiden. Es ist schon von anderen Autoren (Lorenz 541, 28 Anm., Taschen- berg 557, 38) hervorgehoben worden, dass bei den Monogenea Keim- leiter, Dottergänge, Vagina etc. nicht an einem bestimmten und für alle Arten gemeinsamen Punkte zusammentreten, denn z. B. bei Tristomiim, Polystomum etc. führt die Vagina in das Dotterreservoir resp. die Dotter- gänge und das Sperma gelaugt bereits mit Dotter gemengt in den Keim- leiter, wogegen bei Oncliocotyle die reife Keimzelle erst das Receptaculum seminis passirt, also befruchtet wird und dann erst die Möglichkeit hat. Mouügeuea. Ootyp. 49 1 Dotter zu erhalten u. s. w. Das Ootyp schliesst sich gewöhnlich nun nicht unmittelbar an den Vereinigaingspunkt der genannten Canäle an, sondern es findet sich zwischen beiden eine in der Regel kleinere Strecke, wo also Keim- und Dotterzellen, sowie Sperma getroffen werden; Stieda (445, 668) nennt diesen Abschnitt ,,Keimdottergang". Derselbe geht dann mittelst einer von C. Vogt (544) als „Schlucköffnung^^ bezeich- neten Stelle in das Ootyp über. Die Stelle besitzt nämlich radiär (vielleicht auch circulär) angeordnete Muskelfasern (Quaste bei Lorenz), wimpert bei vielen Arten und macht lebhafte Schluckbewegungen, durch welche Keim- und Dotterzellen aufgenommen und ausgestossen werden, schliesslich aber in das Ootyp gelangen. Das Ootyp hat eine sehr verschiedene Gestalt, es ist rautenförmig bei Tristonmm (VIII, 1), birnförmig bei Calicotyle (X, 2) und Pseudocotyle (XI, 1), langgestreckt bei Biplosoon (XIII, I), oval bei Sphyranura (XIV, 1), rundlich bei Polystomum (XIV, 3) u. s. w. Die Wandung desselben ist structurlos bei Tristomum (552, 38), von einem niedrigen, aber nicht flimmernden Cylinderepithel ausgekleidet bei Onchocotyle (557, 21) oder besitzt bei Fseudocotyle (557, 31), Calicotyle (531, 559) und Sj^hyranura (727) ein hohes Cylinderepithel; Diplozoon trägt an der Innenfläche des Ootyps dickwandige und halbkugelförmig vorspringende Zellen (740, 236). Die peristaltischen Bewegungen des Organes, welche mehrere Beobachter gesehen haben, sprechen für die Anwesenheit besonderer Muskelschichten. Aufgabe des Ootyps ist es, um Keim- und Dotterzellen eine Schale von bestimmter Form zu „prägen'^; das Material für die Schale stammt aus zahlreichen, einzelligen Drüsen, die mit ihren langen Ausführungs- gängen gewöhnlich an der Basis des Ootyps, seltener an einer grösseren Strecke des Umfanges oder an der ganzen Peripherie einmünden. Diese Schalendrüsen sind gewöhnlich birnförmig, ihr Körper hat z. B. bei OncJiocotyle (557, 21) eine Länge von 0,024 mm, während ihr Kern 0,006 mm gross ist. Bei Temnocepliala bildet der Endabschnitt der einzelnen Ausführ- gänge kleine Erweiterungen (XII, 3). Die Schalenbildung selbst ist noch wenig untersucht, obgleich die Autoren versichern, dass sie sich unter den Augen des Beobachters voll- zieht. Zell er berichtet hierüber bei Polystomum integerrimum (523, 253), dass eine Keimzelle gefolgt von einer bestimmten Menge Dotterzellen, unter denen sich Spermatozoen befinden, in das Ootyp eintreten, wo die ganze eingetretene Masse durch die kräftigen peristaltischen Contractionen des Organes eine Zeit lang hin und her getrieben wird. Hierbei wird die Keimzelle, die ursprünglich das vordre Ende der Dotterzelleumasse einnahm, mehr und mehr von den Dotterzellen umschlossen und bleibt zuletzt in der hinteren Hälfte des werdenden Eies liegen; während dies geschieht, lagert sich an der Peripherie auch Schalensubstanz ab, die anfangs noch weich ist, so dass sie den Zusammen Ziehungen und Er- weiterungen der Ootypwandung folgt, später aber erhärtet und völlig starr wird; die eigenthümliche, gelbbraune Farbe erhält die Schale erst nach 492 Plathelmintlies : I. Ti-ematodes. dem Austreten aus dem Ootyp. Nach Lorenz (541, 20) bildet sich von der langgestreckten Eischale von Äxine der grössere bauchige Theil ge- sondert von dem in eine lange Spitze ausgezogenen Deckelstücke; doch auch der bauchige Theil entsteht nicht in einem Gusse, da man ihn oft am unteren Ende offen trifft. Auch am Ei von Biplozoon ^Mradoxum entsteht nach Zell er (470, 170) der lange Faden erst später. Jedenfalls wird die Schalenbildung nicht direct von der Anwesenheit von Keim- und Dotterzellen im Ootyp veranlasst, denn mehrere Autoren berichten von Windeiern, also Eiern, welche leer sind, höchstens zufällig im Ootyp vorhandene Körper eingeschlossen enthalten; demnach functionirt der ganze Apparat spontan und auch dann, wenn das Ootyp leer ist. Im Ootyp selbst entsteht immer nur ein Ei, das nach seiner Fertig- stellung entweder gleich abgelegt wird oder erst in den letzten Abschnitt des weiblichen Leitungsapparates, den Uterus, gelangt. 7. Uterus. Den Canal, der die Geburtsöffnung mit dem Ootyp ver- bindet und den Endabschnitt des weiblichen Leitungsapparates darstellt, bezeichne ich mit Uterus, Andre mit Eiergang. Nicht selten ist dieser Abschnitt des weiblichen Leitungsapparates sehr kurz und dient nur dazu, das im Ootyp geformte Ei direct nach aussen zu leiten, so z. B. bei Calicotyle (X, 2), Pseudocotyh (XI, 1), Spliyranura (XIV, 1), Cakeostoma (XVI, 2), GyrodacUßus (XVI, 7) etc. In anderen Fällen erreicht er eine grössere Länge, die fertigen Eier bleiben längere Zeit in dem Gange und häufen sich in demselben an; dabei kann derselbe grade (XII, 2; XV, 1, 5, 9; XVII, 4) oder geschlängelt (XIV, 3) verlaufen. Ueber die Zeit des Verweilens fertiger Eier finde ich nur bei Zeller (470, 170) die Angabe, dass dieselbe für Biplomon 1 bis 2 Tage beträgt. Die Zahl der im Uterus sich anhäufenden Eier ist je nach den Arten verschieden, so zählt z, B. Olsson (532, 9) über 100 Eier im Uterus von Octolothrium pahnatum Lkt., was wohl das Maximum sein dtirfte; doch erwähnt auch Zeller (523, 250), dass der Uterus von Polystomum integerrimum bis 80 und mehr Eier fassen kann. Bei einigen Arten liegen die Eier in Querreihen hintereinander, so bei Pterocotyle morrlmae v. Ben. et Hesse (406, 106) und Dactylocotyle pöllacMi v. B. et Hesse (406, 111). Am Ende des Uterus von Polysfomum findet sich nach Zell er (523, 250) ein kleines Körperchen von rundlicher Gestalt, das eine grössere Anzahl kleiner Hohlräume in sich schliesst und dadurch ein schwamm- artiges Aussehen erhält. Ob dasselbe den Uterus gegen die Geschlechts- cloake abschliesst, die Eier demnach beim Legeact durch dasselbe hin- durchdringen müssen oder ob es nur waudständig sitzt, war nicht zu entscheiden. Monogeuca. Zeit der Foi-tpÜanzung. 493 C. Eiitwickeluiiff. 1. Zeit der Fortpflanzung. Die geschlechtliche Thätigkeit scheint bei den Monogenea in die wärmere Jahreszeit zu fallen und während des Winters zu sistiren; dass sie geradezu durch den Einflnss der Wärme bedingt und veranlasst wird, geht zweifellos aus den interessanten Beobachtungen Zell er 's an Foly- stomum integerrimum und Biplozoon hervor. Bei Polystomum (523, 251) befinden sich die Fortpflanzungsorgane von Ende November ab in einem solchen Zustande, dass der Beginn der geschlechtlichen Thätigkeit in allerkürzester Zeit erfolgen kann und mit Sicherheit auch erfolgt, sobald die den Parasiten beherbergenden Thiere in die Wärme gebracht werden. Unter den natürlichen Verhältnissen, bei denen die Frösche den Winter hindurch in ihren Verstecken bleiben, beginnt die Geschlechtsthätigkeit und Eierproduction ihrer Polystomen erst mit dem Frühjahr, wenn die Wirthe aus dem Winterschlaf erwachen und sich zum eignen Fortpflanzungs- geschäft ins Wasser begeben. Wenn man Frösche unmittelbar nach dem Hervorholen aus den Winterquartieren auf Polystomen untersucht, so tindet man niemals fertige Eier in letzteren, selbst wenn die Frösche durch langdauernde Winter bis in den April hinein der Winterruhe pflegten. So wie man aber solche Frösche in einen erwärmten Raum bringt, so wird man, gleichviel ob dies früher oder später im Winter geschehen mag, schon nach kurzer Zeit Eier bei ihren Polystomen finden und bald auch abgelegte Eier am Boden der Gefässe bemerken. Beginnt man sehr frühzeitig, d. h. Ende November oder Anfang December mit diesen Ver- suchen, so dauert es drei bis vier Tage und mehr, bis die Eierbildung in Gang kommt; aber vom Januar an kann man fast mit Sicherheit darauf rechnen, schon 6—8 Stunden, nachdem die Frösche in die warme Stube versetzt worden sind, Eier im Uterus ihrer Polystomen und nach 14 bis 20 Stunden abgelegte Eier in grösseren Mengen vorzufinden. Von Ende April an durch den ganzen Sommer und Herbst hindurch war es Zeller (468, 2) nie mehr möglich, bei älteren Polystomen auch nur ein einziges Ei zu entdecken; dagegen hatten j üngere Polystomen von 3— 4 mm Länge noch Ende Mai und selbst in den ersten Junitagen Eier im Uterus, doch mit fast reifen Embryonen, während alte Polystomen ihre Eier stets vor der Entwicklung ablegen. Da nun nach Zell er 's weiteren Beobach- tungen die Eier etwa 7 Wochen bis znr Ausbildung eines Embryos be- dürfen, so darf angenommen werden, dass auch bei den jungen Poly- stomen die Eierbildung bereits abgeschlossen war, nur haben diese Thiere ihre Eier sehr viel längere Zeit im Uterus behalten, so dass die Embryonen fast die ganze Entwicklung im Mutterleibe durchmachen konnten. Es liegt auf der Hand, dass die Beschränkung des Fortpflanzungs- geschäftes von Polystomum auf so kurze Zeit mit der Lebensweise der 494 Plathelmintlies : I. Trematodes. Wirthe und der Nothwendigkeit, die Eier im Wasser entwickeln zu lassen, im Zusammenhange steht. Bei Biplosoon hört die Eierbildung- mit dem Eintritt der kälteren Jahreszeit, mitunter schon Ende October, auf (470, 169); während der Wintermonate zeigt sich der Keimstock zusammengezogen und enthält nur wenige und kleine Keimzellen; auch der Dotterstock ist bis auf kleine Reste rückgebildet. Mit der Wiederkehr der wärmeren Jahreszeit beginnt die Eierproduction von Neuem, doch kann man dieselbe schon vorher zu beliebiger Zeit des Winters künstlich wieder einleiten und unterhalten, sobald man die Wirthe, auf deren Kiemen Diplozoon lebt, in ein geheiztes Zimmer versetzt. Schon am dritten Tage beginnen nach Zeller 's Beob- achtungen die bis dahin ganz blassen und kleinen Zellen der Dotterstöcke zu wachsen und Dotterkörnchen zu bilden ; Sperma entwickelt sich in den Hoden und tritt in das Vas deferens und das Ootyp macht seine peristaltischen Bewegungen. Am vierten oder fünften Tage ist der Keim- stock deutlich entwickelt, der Dottergang bereits mit Dotterzellen erfüllt und noch einen Tag später beginnt die Eierbildung im Ootyp ; am siebenten oder achten Tage wird das erste Ei abgelegt. Unter natürlichen Ver- hältnissen, unter denen kein so plötzliches Erwärmen des Mediums eintritt, wird sicher der ganze Vorgang mehr Zeit in Anspruch nehmen, immerhin wissen wir durch P, J, van Beneden (364, 43), dass man im Mai bereits kein Dijilozoon ohne Eier findet, Ueber die Fortpflanzungszeit anderer monogenetischer Trema- toden haben wir keine so genauen Beobachtungen, sondern nur ganz gelegentliche Mittheilungen: so fand Siebold (469) bei Folystomum ocellatum im Juni und September Eier, Lorenz (541, 1) hei Axine heloncs Ab, im April und Mai, dagegen nicht im Herbst (in Triest), wogegen Olsson (532, 7) noch im August Eier hei Axinc antraf; Microcotyle wurde dagegen von Lorenz im Herbst mit Eiern angetroffen (541), Monocotyle myliobatis Tschhg. fanden Paron a und Perugia im Mai mitEiern, Tristomum pelwmjdis Tschbg, dieselben im Juni (786); Olsson (532) beobachtete im August Eier bei Ocfohothrium pdlmatmn Leuck, und OncJiocotyle emanjinata Olss., Meyer (222) schon Ende April bei Octohothrium lanceolatum, das mit seinem Wirthe, dem Maifiscbe, um diese Zeit auf dem Aufstieg be- griffen, bereits bei Bonn gefangen wird. Ich habe bei Axine helones, die von hiesigen, Mitte Juni gefangenen Hornhechten stammte, Eier gefunden und im Juli bei N'äzscMa elongata N. von Stören der Nordsee, 2. Begattung, Eine Begattung ist bisher nur von Zeller bei Polystommn infe- (jcrrhnum beobachtet worden (523, 252); zu dem Zwecke soll man die Frösche nach 16 — 18 Stunden, nachdem man sie in das warme Zimmer gebracht hat, tödten, die Harnblase herausschneiden und mit ihrem Inhalt in ein mit Wasser gefülltes Uhrschälchen bringen. Hier öffnet man vor- sichtig die Blase, schlägt sie auseinander und beobachtet mit der Lupe; w^enu es sich günstig trifft, so kann man sehen, wie innerhalb einer Stunde Monogenea. Begattung. 495 die Begattung' etwa 20 Mal zwisclien zwei Polystomen v(^lzogen wird. Die beiden Thiere, welche dabei mit den Saugnäpfen und Haken ihrer Haftscheiben an der Harnblasenwand fest angeheftet bleiben (XIV, 6), bewegen sich mit ihren freien Körpern lebhaft hin und her und betasten sich vielfach mit den Kopfenden. Plötzlich saugt sich dann eines der Thiere an der Eückenfläche des anderen mittelst seines Mundsaugnapfes an, indem es diesen zwischen den beiden Seitenwülsteu aufsetzt, drückt dann seine äussere Geschlechtsöffnung gegen den einen der Seitenwülste und häkelt sich hier mittelst des Krönchens seines Penis fest, wobei es dasselbe in eine der zahlreichen Mündungen des Seitenwulstes einführt. Das auf solche Weise gefasste Thier wendet sich nun seinerseits gegen seinen Genossen, saugt sich in der gleichen Art auf dessen Rücken an, setzt seine äussere Geschlechtsöffnung resp. seinen Penis auf den ent- sprechenden Seitenwulst desselben auf und hakt sich fest. In dieser gegen- seitigen Vereinigung (XIV, 6) verharren die Thiere V4 bis V2 Minute lang und führen dabei beständig kurze, rüttelnde Bewegungen aus. Dann lassen sie los, erst mit dem Saugnapf, dann mit dem Penis, um nach kurzer Zeit das Spiel von Neuem zu beginnen; dazwischen legen sie Eier in grösserer oder geringerer Zahl ab. Permanent in Begattungsstellung befindet sich J)ix)losoon (740), wo nach den Angaben von Zeller das Vas deferens des einen Thieres direct mit der Scheidenmündung des anderen Thieres verbunden ist, so dass also auch hier die Begattung eine gleichzeitige und gegenseitige ist. Zell er weist mit Recht darauf hin, dass diese Beobachtung eine weitere Stütze für die richtige Auffassung der bei anderen Trematoden nur dem Vorkommen, nicht der Function nach bekannten Scheiden (La ur er 'sehen Canäle) abgiebt. In der That liegt gar kein Grund vor, in den in Ein- oder Zweizahl vorkommenden Scheiden etwas Anderes zu sehen als Be- gattungscanäle. Anders liegen die Verhältnisse bei jenen Formen, denen eine Scheide fehlt oder die einzeln leben. Mit der Sicherheit negativer Befunde ist es aber schlecht genug bestellt; während z. B. C. Vogt (544) Epihdella zu den vaginalosen Gattungen rechnet, vermuthet Lorenz (541) auf Grund einer van Beneden'schen Beobachtung das Gegentheil. Bei der That- sache, dass so wenige Arten der Monogenea genügend bekannt sind und bei diesen eine Vagina in der Regel nachgewiesen worden ist, ist wohl zu erwarten, dass wenigstens in der grösseren Mehrzahl der Fälle gleiche Verhältnisse sich finden lassen werden. Dass sich auch einzeln lebende monogenetische Trematoden ver- mehren, wenigstens Eier ablegen, ist von Zeller iiXv Polystomum infe- gerrümmi angegeben worden; ob diese Eier auch wirklich entwicklungs- fähig sind, dafür finde ich bei Zeller keine bestimmten Aussagen; jedoch nimmt er es an und Willem oes-Suhm (469, 34) spricht es direct aus. Es ist auch an sich wahrscheinlich genug, da man nach Zell er (523, 249) in den Scheiden gewöhnlich eine geringe Menge Sperma findet. Zur Er- 496 Platlielmintlies : I. Trematodes. klärung hält Zeller die Möglichkeit einer Selbstbefruchtung für sicher und zwar durch Vermittlung des dritten oder inneren Vas deferens, doch ist die Existenz des letzteren (vergl. oben pag. 472 u. 490) und damit die innere Selbstbefruchtung überhaupt fraglich, wenn wir von den „Kiemenpolystomen", über welche unten, absehen. Die Möglichkeit einer Selbstbegattuug, die Zeller früher bestritten hat, möchte derselbe nun nicht mehr in Abrede stellen, sondern in der Art als denkbar an- nehmen, dass das einzeln lebende Thier, welches beim Ablegen seiner Eier den Vorderleib durch die eng anschliessende Afteröffnung des Frosches hindurchdrängen muss, dabei seinen platten Körper von den Seiten her zusammenrollt und damit die Seitenwülste in die nächste Nähe seiner männlichen Geschlechtsöffnung bringt; ein Einführen des Krönchens des Penis in eine der Oeffnungen der Seitenwülste würde dann nicht unmöglich sein. Immerhin darf man aus dem Umstände, dass immer nur geringe Mengen von Sperma bei solitären Polystomen sowohl in der Vagina als im Vas deferens sich finden, den Schluss ziehen, dass eine Selbstbegattung nur selten und unvollkommen erfolgt, viel öfter dagegen, wie Zeller meint, die innere Selbstbefruchtung, für die er bei den abnorm entwickelten Kiemenpolystomen Weiteres beibringt (vergl. unten). 3. Befruchtung. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Eier nach der Ablage nicht befruchtet werden können ; in Berücksichtigung der festen Eischale sowie des Umstandes, dass nach der Ablage die Eier keine Gelegenheit haben, mit Sperma in Berührung zu kommen, ist dies unmöglich. Die Keimzelle muss daher schon vor der Eiablage befruchtet werden, doch ist es frag- lich, ob dies im Keimleiter, Keimdottergang, Ootyp oder noch später geschieht; a priori könnte man berechtigt sein, anzunehmen — genügend sichere, directe Beobachtungen liegen nicht vor — dass da, wo die Keim- zelle auf Sperma stösst, auch die Befruchtung vor sich geht. Diese Stelle ist jedoch nicht für alle Arten dieselbe, da, wie oben bei den weiblichen Geschlechtsorganen gezeigt wurde, bei einigen Formen ein besonderes Eeceptaculum seminis am Keimleiter vorhanden ist, während bei anderen sich das Sperma den Dotterzellen beimengt und demnach etwas später auf die Keimzellen trifft. Aus der Thatsache, dass manche Autoren unter den die Keimzelle im Ootyp umgebenden Dotterzellen, ja sogar in den fertigen Eiern Spermatozoen gesehen haben, kann nicht sicher der Schluss gezogen werden, dass die Befruchtung dann erst noch zu vollziehen ist. Die Zahl der männlichen Keimzellen überwiegt ja immer ganz bedeutend die der weiblichen und der grösste Theil der ersteren erhält sich zwar eine Zeit lang lebensfähig und ist der Beobachtung zugänglich, geht aber doch schliesslich, ohne in Function getreten zu sein, zu Grunde. Nur eine Beobachtung von Zell er (523, 257), über die unter Em- bryonalentwicklung berichtet wird, könnte dafür sprechen, dass die Be- fruchtung der Keimzelle bei Fohjstonmm erst nach der Eiablage statt- findet. Monogenea. Eier. 497 4. Bau uüd Ablage der Eier. Die Eier der monogenetischen Trematoden zeichnen sich durch ihre Grösse und Form aus, bestehen aber wie bei den Digenea aus einer Schale, den Dotterzelleu und der Keimzelle. Die Schale ist als festes Gebilde das Bestimmende für die Form, wenn freilich für letztere wohl wiederum das Ootyp bedingend ist. Dass die Schalensubstanz aus den allerdings nicht für alle Arten nachgewiesenen, aber doch wohl anzunehmenden Schalendrüsen stammt, wird kaum be- stritten werden können; die Substanz wird in flüssiger Form secernirt, erhärtet dann und verfärbt sich gleichzeitig, so dass dieselbe gewöhnlich gelbbraun oder röthlichbraun erscheint; die Schale jüngerer Eier ist heller und im frischen Zustande scheint das Secret der Schalendrüsen keine Farbe zu besitzen. Temnocephala und Badylogyrus ausgenommen besteht die Eischale bei den übrigen Formen aus zwei Theileu, dem gewöhnlich kleineren Deckel, den Leuckart (224, 27) zuerst bei Odobotlirmm palmatum con- statirt hat, und der grösseren, becherförmigen Schale. Wie es scheint, liegen die Eier im Ootyp stets mit ihrer Längsachse parallel zur Längs- achse des Thieres selbst ; demnach kann man an ihnen auch ein Vorder- und Hinterende unterscheiden. Der Deckel bezeichnet das Vorderende und ist gewöhnlich kleiner als der Becher; da nun die Trennungslinie zwischen Deckel und Schalenbecher kreisförmig ist und senkrecht zur Längsachse des Eies läuft, so ist auch in den Fällen, in denen entgegen der Regel Deckel und Becher fast gleich sind, der vordre Theil als Deckel zu bezeichnen. Beide Theile sind gewöhnlich glatt- randig*) und wie es scheint durch eine Kittsubstanz mit einander ver- löthet, so dass sie ein Ganzes bilden. Sehen wir von den Anhängen ab, die sich sowohl am Deckel, als der eigentlichen Schale entwickeln können, so ist für die meisten Fälle als Grundform ein langgestrecktes Ellipsoid, seltner ein Ovoid anzunehmen ; in Ausnahmefällen (Tristomiden) ist der Querschnitt der Schale nicht kreisförmig, sondern bildet ein Drei- oder Viereck mit abgerundeten Ecken und gewöhnlich mehr oder weniger nach aussen gebogenen Seiten. Ob in solchen Fällen die Kanten der Schale reine Verdickungen der Schalensubstanz sind oder nicht, ist zur Zeit kaum zu sagen. Mitunter findet man, abgesehen von den polständigen Anhängen auch noch solche an der Peripherie der Schale wie z. B. bei Tristomum pelamydis (786), Tr. uncinatum Moni. (767), NitgscJiia elon- gata N. ; es sind grade oder schwach gebogene Fortsätze, die zu Dreien an dem dem Deckel abgewendeten Theile der Schale sitzen und dem Längsdurchmesser derselben an Länge nahestehen. Durch stärkere Aus- bildung solcher Fortsätze erhält das Ei ein ganz eigenartiges Aussehen (IX, 4). Wie aus der eben erwähnten Abbildung hervorgeht und auch *) Der Deckel am Ei von Polystomum integerrimum besitzt nach Zeller (468, 7) einen uuregebnässig zackigen Kand. Bronn, Klassen des Tliiov-Eo;chs. IV. 1. 32 498 Plathelmiuthes : I. Trematodes. verschiedene Autoren betonen, herrscht eine grosse Variabilität in der Form der Eier, sogar bei demselben Individuum. Die Eier der monogenetischen Trematoden tragen häufig an den beiden Polen noch besondere Anhänge, welche Filamente genannt werden; es ist einfacher, den Anhang am Deckel als Filament, den an der Schale als Stiel zu bezeichnen. Filament und Stiel können gleich ausgebildet sein und einfache, fadenförmige Anhänge darstellen, wie z. B. bei Octocotyle harengi v. Ben. et Hesse, Axine, Gastrocotyle v. Ben. H. oder das Filament hat eine andre Gestalt als der Stiel wie bei Dactylo- cotyle pollachii v. Ben. H., wo es am Ende eine schaufeiförmige Ver- breiterung trägt (406, 111); auch die Eier von Mkrocotyle gehören hierher, die von M. Idbracis v. Ben. H. tragen an dem langen Filament eine anker- förmige Verbreiterung, während das Filament von M. donavini v. Ben. H. und erythrini v. Ben. H. krummstabartig gebogen ist. In anderen Fällen ist das Filament rudimentär und stellt nur einen kurzen Anhang (Eiicofyl- lahe IX, 4) oder ein kleines Knötchen am Deckel dar {Octocotyle pilcliardi v. Ben. H.) oder endlich es ist ganz verschwunden, wie bei üdoncUa (IX, 7), FliyHonella (VII, 10), Polystomiim u. A. Der Stiel selbst kann einfach fadenförmig oder mit Knötchen besetzt (VII, 10) oder am Ende gegabelt oder verdickt sein; gelegentlich ist er rudimentär (Polystomwn) oder fehlt ganz [Biplosoon und Flacunella IX, 2). Dass der in den beiden letzten Fällen vorkommende Anhang nur das Filament sein kann, beweist die Lage des Eies im Uterus, wo es immer mit dem Filament nach vorn resp. aussen gerichtet ist. Nun übernimmt das Filament von Diplozoon die Function des Stieles, d. h. es dient zur Befestigung der Eier, wie in manchen anderen Fällen auch. Ganz ohne Anhänge sind die Eier von Pterocottße (406, 106—108), Platycotyle (406, 109), Choricotyle (406, 110) und Pseudocotyle (406, 116). Die Function des Stieles ergiebt sich von selbst, er dient den Eiern zur Befestigung an fremden Körpern oder an den Stielen andrer Eier, wobei es gleichgiltig ist, ob die Stiele direct befestigt werden (bei manchen Arten ist das Ende des Stieles zu einer kleinen Platte verbreitert) oder von selbst an den Gegenständen wie Haare kleben bleiben ; letzteres wird sicher durch die manchmal vorkommenden Knoten der Stiele er- leichtert. Dass auch die Filamente zur Befestigung dienen können, ist von vornherein nicht als unmöglich zu erklären; wo dieselben wie bei Diplosoon lang und rankenartig gewunden sind, liegt die Annahme dieser Function sehr nahe ; das Gleiche gilt auch von jenen Fällen, avo die Enden der Filamente verbreitert oder hirtenstabförmig gekrümmt sind. Früher schrieb man dem Filament die Aufgabe zu, Wasser in das Ei hineinzu- leiten und nahm an, dass dasselbe an der Spitze offen und selbst eine Röhre sei (406, 111 u. ff.); daran ist jedoch nur richtig, dass das Filament hohl ist; am Ende ist es jedoch abgeschlossen wie der Stiel, was schon Ed. van Beneden für Dactylocotyle angiebt (426). Nicht selten verkleben die Eier von Onchocotyle appendkidata nach Monogenea. Eier. 499 Thaer (282, 628) derart untereinander, dass der Stiel des einen con- tinuirlich in das Filament des folgenden übergeht u. s. f., so dass mitunter fünfzig Eier einen langen Faden bilden. Die Eier haben je nach den Arten verschiedene Grösse, worüber jedoch nur wenige directe Angaben vorliegen: bei Diplosoon paradoxum von Phoxinus laevis misst das Ei in der Länge 0,28—0,3 mm, in der Quere 0,09 mm (470, 170), das Filament übertrifft die Länge des Eies um das Fünfzigfache (158, 73); das Ei von Polystomum integerrimtim ist 0,22 — 0,24 mm lang, 0,16 mm breit (468, 5), das von Tristomum pelamydis (786, 18) ist ohne die Anhänge 0,112 mm lang, der mittlere Anhang ist eben so lang, der seitliche und der vordere nur 0,070 mm; nach Olsson (532, 10) misst das Ei von Odöbotlirium dentkulaüim 01s. 0,21 in der Länge, 0,08 mm in der Breite, das von Onchocotyle emarginata 01s. 0,20 resp. 0,12 mm, von Onch. abbreviata 01s. 0,27 resp. 0,10 mm und von Oncli. appendiculata (557, 19) 0,30 resp. 0,15 mm. Dagegen werden die Eier von MkrocotyU als sehr klein angegeben (406). Die Dottermasse der Eier ist, wie es scheint nur mit Ausnahme von Tristomum, anfänglich immer in einzelnen wohlabgegrenzten Zellen vorhanden; mit der beginnenden Embryoualentwicklung gehen aber auch hier die Zellgrenzen verloren (444). Die Keimzelle, über deren Beschaffenheit schon oben pag. 482 die nöthigen Mittheilungen erfolgt sind, liegt anfangs am vordren Pole des Eies, rückt aber bald nach dem Centrum zu. Die Eier von Temnoceplicda scheinen sich je nach den Arten ver- schieden zu verhalten; diejenigen von T. chüensis sind nach Monticelli (776) oval oder bohnenförmig, 0,50 mm lang, 0,25 mm breit; sie sitzen immer zu je einem an den beiden Enden eines 1,0 — 1,5 mm langen Fadens, der an dem spitzen Pole des Eies, jedoch nicht genau terminal befestigt ist; da er der Substanz nach sich von der Schale unterscheidet, auch mit derselben kein Continuum bildet, glaubt Monticelli, dass er ein Secret der Hautdrüsen (nicht der Schalendrüsen) ist. Dagegen wird das Ei von Temnoceplicda Semperi (XI, 3) nach Weber (779) der ganzen Länge nach mit einer Leiste auf den Panzer des Wirthes aufgeklebt und trägt nur einen kleinen schornsteinförmigen Anhang, den man vielleicht als das Rudiment eines Stieles betrachten kann; Reihen feinster Bläschen ziehen nach demselben hin. Auch bei den australischen Temnocephalen kommt ein etwas längeres, nicht zum Anheften benutztes Stielrudiment vor (725), das ebenfalls nicht endständig ist. Wie Monticelli und Weber über- einstimmend angeben, fehlt ein Deckel; die Schale springt unregelmässig auf. Aus den Zeichnungen Wagener's (337) scheint hervorzugehen, dass auch die mit verschieden langem Stiel versehenen Eier von Bactylo- gyrus (XVI, 10) deckellos sind. Die Ablage der Eier ist von mehreren Autoren direct beobachtet worden, so von Thaer bei Onchocotyle appendicidata (282, 629): das Thier speit zuerst eine Masse Darmkoth aus „gleichsam als Bett für die 32* 500 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. Eier'', dann krümmt es sieh ventral, biegt sich dann plötzlich stark rück- wärts und stösst so das vorderste Ei hervor. Dasselbe vv^ird mit dem nachfolgenden Faden von dem Thier sehr geschickt um die Saugscheibe gewickelt und dort festgeheftet; alsdann bleibt es in einer beständigen Bewegung des Streckens und Zusammenzieheus und zieht so in kurzer Zeit alle Eier heraus. Dixulozoon stösst seine Eier rasch, fast mit einem Rucke aus (470, 170). Polystonmm integcrrinmm drängt, um seine Eier ins Wasser zu bringen, nach Zeller (523, 255) seinen Vorderleib mit der äusseren Geschlechtsöffnung durch die Harnblasenmündung hindurch in die Cloake des Frosches bis nahe zum After, aber nicht durch den After hinaus. Durch einen leichten Fingerdruck auf die Unterbauchgegend eines mit Polystomum behafteten Frosches kann man den Kopftheil eines oder auch mehrerer Polystomen durch die Afteröffnung hiudurchpressen, wenn die Parasiten sich in der Legeperiode befinden. Die abgelegten Eier werden in den meisten Fällen, je nach der Lebensweise der Parasiten an die Kiemen oder die Wandung der Kiemen- höhle resp. auf der Haut der Wirthe befestigt oder ranken sich selbst fest; nur die Eier von Polystomum liegen frei auf dem Grunde der Ge- wässer,*) Arten, welche eine grössere Zahl von Eiern in ihrem Uterus be- herbergen, legen dieselben auf einmal oder doch nur in relativ kleinen Pausen hintereinander ab. Die Zahl der abgelegten Eier ist für die Fälle, in denen die Eier- production sich über den ganzen Sommer hinzieht, nicht bekannt; nach Zell er 's Zählungen (468, 4) hatten 10 Polystomum integerrimtim innerhalb elf Tagen — dann sistirte die Eiablage — mehr als 10000 Eier abgelegt und zwar nach 24 Stunden mehrere Hundert, nach weiteren 24 Stunden 3280 Stück, am dritten und vierten Tage 2020, am fünften 1120 und vom sechsten bis zehnten Tage 3740 Eier; demnach kommen für jedes Thier pro Tag durchschnittlich 100 Eier! 5. Embryonalentwicklung, Unsre Kenntnisse über die Embryonalentwicklung der monogenetischen Trematodeu sind leider ausserordentlich dürftige, indem von keiner ein- zigen Art eine auch nur leidlich zusammenhängende Reihe von Stadien bekannt ist. Wie es scheint, werden die Eier vor der beginnenden Entwicklung abgelegt, nur von Onchocott/le appendiculata meldet van Beneden (364, 58), dass die Entwicklung bereits vor der Ablage eingetreten ist; auch junge Polystomen entwickeln ihre Eier im Uterus. Die ersten Phasen der Entwicklung hat E. van Beneden an den Eiern von Udonella caligorum Johnst. beobachtet (444, 39); danach ist *) Parona iind Perugia (TOO") fanden an den Kiemen von Chrysophiys aiirata etwa 40 Eier von Microcotyle^ die alle zusammen mit ihren langen Filamenten an einem Punkte befestigt waren, von diesem also radiär ausstrahlten. Monogenea. Einliryonalentwicklung. 501 die Furchung eine totale und aeqnale und führt unter allmählicher Ver- ringerung der Dotteimasse zu einer kugligen, später ovalen Morula. Darauf streckt sich der Keim mehr in die Länge (364, 16) und wenn seine beiden Enden die Eischale erreicht haben, krümmen sie sich ein. Im Laufe der weiteren Entwicklung erscheint in der Mitte des Körpers eine weisse und durchscheinende Stelle, die Anlage des Hodens; im An- schlnss daran treten dann die Dotterstöcke und etwas später vor dem Hoden der Keimstock auf. Gleichzeitig verdickt sich die Haut an den beiden Enden des Embryos und verliert ihre Durchsichtigkeit — es ent- stehen am vorderen Ende die beiden Seitensaugnäpfe und am hinteren der Schwanzsaugnapf; zur selben Zeit bemerkt man auch den Pharynx und Andeutungen der Darmschenkel und später die Excretionscanäle. Damit hat der Embryo seine Ausbildung vollendet und verlässt in einem Zustande das Ei, der sich nur durch die Kleinheit von dem des erwachsenen Thieres unterscheidet; dass derselbe auf irgend einem Stadium wimpert, wird nicht angegeben. Auch Zeller beschreibt (523, 257) die ersten Furchungsvorgänge und zwar von Polystomum integerrimum , doch bleibt Manches trotz der Gewissenhaftigkeit, mit welcher der Autor arbeitet, und trotz der Controle an zahlreichen Eiern unklar und fragwürdig. Die Keimzelle enthält in ihrem Protoplasma zahlreiche kleine Dotterkörnchen und excentrisch das grosse ovale Keimbläschen sowie einen kugligen Keimfleck. Bald nach der Ablage sammeln sich die Dotterkörnchen im Centrum der Keim- zelle in einem kugligen Haufen an, der das Keimbläschen nicht nur nach der Peripherie drängt, sondern an der der Dotterkugel zugewendeten Seite einbuchtet; auch treten aus dem Keimfleck einige wasserhelle Tröpfchen aus. Darauf werden Keimbläschen und Keimfleck undeutlich und verschwinden, indem sie an ihrer Stelle zunächst eine völlig homogene, lichte Stelle zurücklassen. Diese scheint sich zu vertheilen, so dass die ganze Keimzelle gleichmässig körnig wird; eine Strahlenbildung ist nur eben angedeutet. Bald darauf tritt im Centrum der Keimzelle ein kugel- rundes Körperchen auf, das etwas kleiner, auch schärfer contourirt ist, als der frühere Keimfleck war. Von diesem Gebilde möchte Zeller annehmen, dass es aus der Verschmelzung von zwei, etwa 0,01 mm grossen Körperchen entstanden ist, die getrennt auftreten, einander ent- gegenkommen und sich schliesslich vereinigen; der Autor weist auf die bekannten Untersuchungen von Auerbach und Bütschli an Nematoden- eiern hin, wo sich der Vorgang als eine Vereinigung von Spermakern und Eikern herausgestellt hat. Demnach würde man auch hier die An- gaben Zeller 's in gleichem Sinne zu deuten haben, wenn die Beobach- tungen nur sicher genug wären, was aber keineswegs der Fall ist. Das in der Keimzelle aufgetretene und vielleicht aus Verschmelzung zweier Körperchen hervorgegangene Gebilde verschwindet wiederum und nach kurzer Zeit treten nahe der Peripherie und durch die Länge des grössten Durchmessers von einander getrennt zwei kleine Häufchen von 502 Plathelminthes : I. Trematodes. kleinen bläschenförmigen Kernen mit Kernkörperchen auf; dieselben gewinnen allmäblich an Deutlichkeit und nehmen an Zahl und Grösse zu. Nach einer gewissen Zeit werden sie wieder undeutlich (lösen sich nach Zell er auf) und nun beginnt, nachdem an den beiden Polen der Keim- zelle eine helle, körnchenlose Masse aufgetreten ist, der Zerfall der Keim- zelle und zwar zuerst in zwei ungleiche Hälften, in denen auch bald eine Anzahl der verschwundenen Kerne wieder auftreten. Dann schnürt die grössere Hälfte wiederum eine kleinere Kugel ab und so scheint der Zer- fall weiter zu gehen, bis eine kuglige Morula entstanden ist, deren Centrura Anfangs von einer grösseren Zelle eingenommen ist, während in der Peripherie kleinere, kernhaltige Zellen liegen und sich lebhaft theilen; diese Embryonalzellen messen 0,006 — 0^008 mm. Beiläufig sei bemerkt, dass Zeller früher (468, 6) 24 Stunden nach der Ablage statt der einen Keimzelle „zwei zusammenhängende, mit feiokörnigem Inhalt erfüllte, kernhaltige, grosse Zellen gefunden" hat, eine Beobachtung, die mit den soeben referirten späteren nicht im Einklang steht. „Die Gestalt der Embryonalmasse" — fährt Z. fort — „ist bis dahin noch immer kuglig geblieben. Nunmehr fängt sie an sich in die Länge zu strecken und bald kann man den Hohlraum des Darmes, den Schlund- kopf, die 16 kleinen Häkchen der Haftscheibe und die Anlage der Augen hervortreten sehen.'' Bald beginnen auch Bewegungen des Embryos und auf der Oberfläche desselben ist ein Wimperbesatz deutlich zu sehen. „Inzwischen haben sich auch die Zellen des Nahrungsdotters verändert; ihre Körnchen haben mehr und mehr abgenommen und weite Vacuolen sind in ihnen entstanden. Dabei bleiben die Zellen noch lange als solche zu erkennen, wie auch ihre Kerne. Später zerfallen sie aber doch und ihr Inhalt tritt in getheilten Massen von kugelförmiger Gestalt und ver- schiedener Grösse aus. Dass diese letzteren von dem reifen Embryo gradezu verschluckt werden, ist gewiss." Die reife, zum Auskriechen fertige Larve liegt im Ei gewöhnlich so, dass sie mit ihrer Schwanzscheibe gegen das gestielte Ende des Eies, mit dem Kopftheil nach dem Deckelende zu gekehrt ist. Die Zeit, welche der Embryo zu seiner vollen Entwicklung bedarf, hängt nach Zeller (468, 6) wesentlich von der Temperatur ab; im geheizten Zimmer sind 19 — 20 Tage erforderlich, doch schlüpfen einige schon am 14., andre erst am 27. Tage aus; Eier, die in einem Zimmer von durchschnittlich 7 — 8^' R. gehalten wurden, brauchten 40 — 42 Tage, in einem andern Falle (523, 260 Anm. 4) sogar 11 Wochen. Zu gleicher Zeit abgelegte Eier differiren in der Zeit, die zur Entwicklung nothwendig ist, meist nur um wenige Tage, wenn sie unter den gleichen Verhältnissen gehalten werden. Die Entwicklung im Freien mag nach Zeller's Schätzung 6-8—9 — 12 Wochen beanspruchen. Während dieser aber angiebt, dass die Eier nur im Wasser, nicht in der Harnblase der Frösche sich ent- wickeln, behauptet Mace (581, 72), dass man die Eier in der Harnblase in allen Entwicklungszuständen antreffen kann. Monogenea. Posteinbryonale Entwicklung. 503 Einige wenige Angaben über die Entwicklung von Dadylofjyrus macht aucli Wagener (338, 73 — 75); die Eier dieser Gattung sind regelmässig oval und braun; sie enthalten dieselben Bestandtheile wie die Eier andrer Trematoden und die Keimzelle macht einen nicht näher geschilderten Furchungsprocess durch, nach dessen Beendigung die ersten Excretions- organe mit einigen kugligen, mitunter concentrisch geschichteten Kalk- körperchen erkennbar sind. Darauf entsteht die hintre Saugscheibe mit den Haken, dann der Pharynx und der Darm, Im Ei liegt der Embryo mit bauchwärts umgeschlagenem Kopftheil. Die Entwicklung von Gyrodadylus cf. unten. 6. Postembryonale Entwicklung. a. Von Polystonmm integerrimum. Die ausgeschlüpfte Larve ist etwa 0,30 mm lang; ihr Leib ist platt, gestreckt und trägt am Hinterende eine auf der Bauchfläche nur wenig vertiefte Haftscheibe mit 16 an der Peri- pherie derselben ziemlich symmetrisch gestellten Häkchen (XIV, 4). Diese haben eine sichelförmig gekrümmte Spitze, einen fast graden Stiel und einen zwischen beiden befindlichen, quergestellten stärkeren Fortsatz. Zu jedem Häkchen gehört ein in eigenthümlicher Weise zusammengebogenes Stück, eine Art Oese, mit der gemeinsam das Häkchen sich dreht, vor- wärts und rückwärts schiebt. Vor den vier hintersten Häkchen liegen zwei kürzere, einfache und kaum gebogene Stacheln. Die Körperoberfläche, welche Willem oes-Suhm (469) als ganz bewimpert und Zeller zuerst (468) als an den Seiten bewimpert darstellte, trägt nach der Letzteren späteren Beobachtungen (523, 260) die Wimpern in fünf Querreihen, von denen drei der vorderen, zwei der hinteren Körperhälfte zukommen nnd Halbringe darstellen. Die drei vorderen Halbringe gehören wesentlich der Bauchfläche an und zwar verlaufen die beiden vordersten, die aus einer Reihe von 8 resp. 10 Zellen bestehen, über die ganze Bauchfläche und greifen über die Seitenränder noch mit einer Zelle jederseits auf die Rückenfläche hinüber. Die dritte Reihe dagegen besteht nur aus 6 Zellen und ist keine geschlossene, sondern in der Mitte der Bauchfläche unter- brochen, so dass also rechts und links je drei Wimperzellen zu stehen kommen. Die beiden hinteren Querreihen gehören wesentlich der Rücken- fläche an; die vordre dieser liegt am Beginn des hinteren Körperdrittels und besteht aus elf Zellen, setzt sich über die Seitenränder hinweg jeder- seits mit zwei Zellen auf die Rückenfläche fort. Die hinterste Querreihe verläuft auf der Haftscheibe nahe deren hinterem Rande, besteht aus zehn Zellen und endet auf den Seitenrändern. Auch an der Spitze des Kopfendes sitzt noch eine Wimperzelle. Sie alle sind etwa 0,024 mm breit, besitzen einen bläschenförmigen 0,006 mm grossen Kern und springen über die Körperoberfläche empor. Auf dem Rücken der Larven sind schon mit der Lupe die vier hell- leuchtenden Augen in der bekannten Stellung zu entdecken. Am Vorder- rande der weiten Mundöffnung stehen vier kurze Drüsenzellen; sehr deut- lich tritt auch der Pharynx (XVI, 4) hervor; in dem gabiig getheilten 504 Plathelminthes : I. Ti-eraatodes. und durcb eine (oder mehrere?) Anastomosen verbundenen Darm liegen aufgenommene Dotterbestandtheile. Während die Generationsorganc und auch die Seitenwülste völlig fehlen, ist das Excretionssystem gut entwickelt. Demnach unterscheidet sich die Larve vom erwachsenen Thiere, abgesehen von dem Mangel der Geschlechtsorgane, besonders durch die Bewimperung des Körpers und die Ausbildung der Haftscheibe, auf der zwar neben den 16 kleinen persistirenden Häkchen die beiden grossen Haken in der ersten Anlage vorhanden sind, aber die Saugnäpfe völlig fehlen. Nachdem die Larve die Eischale verlassen hat, schwimmt sie lebhaft im Wasser umher, streckt und contrahirt den Körper, wendet um und dreht sich blitzschnell, sich dabei gradezu überschlagend; doch diese Bewegungen werden nach mehreren Stunden schwächer, nach 24 Stunden haben die meisten Würmchen ihre Wimpern verloren und sind ziemlich matt; nach 48 Stunden trifft man nur noch einzelne am Leben. Nach den schönen Beobachtungen Zeller's wandern die juugen Larven des Polystomum bald nach ihrem Auskriechen in Kaulquappen ein und zwar durch die äussere Mündung der Kiemenröhre; wenn eine Larve auf eine Kaulquappe trifft, so schwimmt sie entweder sofort langsamer, dicht an der Oberfläche des Thieres dahingleitend oder sie setzt sich an und kriecht, ohne zu ruhen, nach Art der Spannerraupen nach vorn, bis sie die Mündung der Kiemenröhre erreicht. Hier saugt sie sich mit ihrer Schwauz- scheibe fest und ruht einige Zeit in gestrecktem Zustande aus, sich ab und zu leicht nach der Mündung der Köhre hinneigend. Nach einigen Minuten biegt sie sich plötzlich nach der Oeffnung um, schlüpft durch dieselbe mit einer raschen und kräftigen Bewegung und saugt sich mit ihrem Munde an der inneren Fläche an, um sofort den übrigen Körper nachzuziehen und damit den Blicken zu entschwinden. Bald nach der Ansiedelung beginnt die Metamorphose und zwar mit dem Verluste der Wimpern, doch werden die Zellen nicht abgeworfen, sondern schrumpfen; hierauf verdicken und verlängern sich die beiden stachelförmigen Häkchen der Haftscheibe und werden zu einfachen Krallen (XV, 10). Dann erfolgt die Anlage der beiden hintersten Saugnäpfe und zwar in der Art, dass sie diejenigen zwei sichelförmigen Häkchen und deren Oesen umfassen, welche rechts resp. links neben den vier hintersten stehen, die selbst frei bleiben, wie die vordersten sechs. Hierauf bilden sich die beiden mittleren Sauguäpfe (XV, 10) und endlich die beiden vorderen, alle je ein Häkchen in ihrem Grunde einschliessend. Auch die Krallen erfahren eine weitere Ausbildung, so dass sie bald die Form der Haken erwachsener Thiere annehmen. Gewöhnlich ist zu der Zeit, wenn das junge Polystomum sein zweites Saugnapfpaar angelegt hat, auch die Zeit der Metamorphose der Kaul- quappe herangekommen ; die Parasiten verlassen nach einem acht- bis zehnwöchentlichem Aufenthalt und nachdem sie eine Länge von 0,4 mm erreicht haben, die verödende Kiemenhöhle der Froschlarve und wandern Monogenea. Postembryonale Entwicklung. 505 durch den Darm ins Rectum und von da in die erst seit kurzer Zeit bestehende Harnblase des jungen Fröschchens ein. Auch hier ist das Wachsthum ein sehr langsames: im October, wo die Thierchen bereits alle drei Saugnapfpaare gebildet haben, beträgt ihre Länge erst 0,5 bis 0,6 mm und ein Jahr später, also in zweisömmrigen Fröschen 1,2 — 1,5 mm, so dass sie kaum vor dem fünften oder sechsten Jahre ausgewachsen sind. Ungefähr mit drei Jahren wird das Polystomura fortpflanzungsfähig. Von dem hier geschilderten Entwicklungsgange machen nun nach Zeller's Beobachtungen (523) diejenigen Polystomenlarven eine Aus- nahme, welche die Gelegenheit haben, in ganz junge Kaulquappen einzuwandern, was allerdings in der Natur nur selten vorkommt, künstlich aber leicht bewerkstelligt werden kann. Unter solchen Bedingungen werden die Polystomenlarven unter günstigere Ernährungsverhältnisse gesetzt, da die Kiemen der ganz jungen Froschlarven sehr zart und blut- reich sind; schon wenige Stunden nach der Einwanderung ist der Darm der Parasiten strotzend mit Blut gefüllt und demgemäss macht sich auch ein viel rascheres Wachsthum bemerkbar: bereits am 9. bis 10. Tage messen die Parasiten 0,5 mm und besitzen das erste Paar von Saug- näpfen ; am 13. ist das zweite Saugnapfpaar angelegt und die Länge auf 0,7 mm gestiegen; am 20. Tage ist das dritte Paar der Saugnäpfe gebildet und die Polystomen messen 1 mm. Mit fünf Wochen haben diese eine Länge von durchschnittlich 2 mm erreicht und produciren Eier in grösserer Zahl. Eine Wanderung machen die in der Kiemenhöhle ge- schlechtsreif gewordenen Polystomen nicht; die meisten sterben vielmehr vor jener Zeit, in welcher die Metamorphose der Kaulquappen stattfindet. Das Merkwürdigste an diesen Kiemenpolystomen ist jedoch, dass sie in ihrer Organisation ganz bedeutende Abweichungen von Harnblasen- polystomen erwerben. Die Haken ihrer Haftscheibe sind nicht nur kleiner, sondern auch anders gestaltet, indem die krallenförmige Spitze kaum gekrümmt ist, auch sich nur undeutlich gegen den Körper des Hakens absetzt, während dieser rudimentär bleibt. Statt zaWreicher Hoden findet sich nur eine kuglige Drüse, von der ein kurzes Vas deferens abgeht und in einem Penis mit rudimentärem Krönchen endet; von der Seite dieses Hodens entspringt ein zweites Gefäss, der innere Samenleiter, welcher mit Keimleiter und Dottergang sich verbindet. Die in dem Hoden erzeugten Spermatozoen sind kürzer, ohne Kopf, dagegen in der Mitte leicht spindelförmig angeschwollen. Der Keimstock ist mehr in die Länge gestreckt als bei Harnblasenpolystomen und ohne centrale Höhlung, jedoch sind die in ihm entstehenden Keimzellen von der gleichen Beschaffenheit. Geringer entwickelt sind die Dotterstöcke, dagegen trifft man ihre Aus- ftthrungsgänge meist prall gefüllt. Seitenwülste mit den sich an die- selben anschliessenden Canälen kommen bei den Kiemenhöhlenpolystomen überhaupt nicht zur Entwicklung, demnach ist eine Begattung bei diesen gar nicht möglich, die Selbstbefruchtung aber absolut noth- wendig; sie kommt nach Zeller durch Vermittlung des inneren Samen- 506 Plathelminthes : I. Trematodes. leiters zu Stande. Öchalendrüsen und Ootyp verhalten sieh normal, aber ein Uterus fehlt, das Ootyp mündet direct nach aussen. Hinsichtlich der Bildung des Hodens und des Fehlens des Uterus verhalten sich die Kiemenhöhlen polystomen v^ie Polystomum ocellatum. Ei, Entwicklung und Larve bieten hier keine Besonderheiten; wenn die letzteren ausschlüpfen, finden sie schon herangewachsene Kaulquappen zur Einwanderung vor und sind demnach in derselben Lage, in welcher gewöhnlich die aus den Eiern der Harnblasenpolystomen hervorgegangenen Larven sich befinden ; sie machen die normale , langsame Entwick- lung durch. b. Von Biplosoon paradoxiini. Die Larven von Diplozoon sind von Duj ardin (245, 716) entdeckt und unter dem Namen Biporpa beschrieben worden und zwar mit der Vermuthung, dass sie vielleicht junge, isolirte Individuen von Biplosoon sein könnten. Einige Jahre später hat v. Sie- bold (276) diese Vermuthung bestätigt, indem er eine Anzahl Zwischen- stadien zwischen Diporpa und Biplosoon kurz beschreibt und die kreuz- weise Conjugation zweier Diporpen erkennt; genauere Mittheilungen ver- danken wir wiederum Zell er (470), der seine Untersuchungen an der kleinen Art von den Kiemen von Phoxinus laevis angestellt hat. Wenige Tage nach der Eiablage macht sich im Centrum des Eies eine Aufhellung bemerklich, an deren Stelle etwa am achten Tage der Embryonalkörper zu erkennen ist; am zehnten sieht man die ersten schwachen Bewegungen, am elften die Augen, am dreizehnten Wimpern und Haftapparate und am 15. Tage gewöhnlich wird der Deckel des Eies abgeworfen und das junge Würmchen verlässt seinen Behälter. Die ausgeschlüpfte Larve (XHI, 5) ist etwa 0,26 mm lang und be- wimpert; jedoch sind auch hier die Wimperzellen nicht gleichmässig über den Körper vertheilt, sondern in fünf Gruppen gesondert; von diesen gehören zwei vordere und zwei hintere den Seitenrändern an und zwar erstrecken sich die vorderen vom Kopfende an bis zu einer in der Höhe des Pharynx liegenden Einkerbung; die zwei hinteren Gruppen reichen von dieser Einkerbung bis unmittelbar vor die Klammern des Haftapparates und ihr Ende bedingt auch hier einen schärferen Absatz ; die fünfte Gruppe endlich bildet die eigenthümliche, schwanzartige Verlängerung des Hinter- leibes. Das Kopfende selbst, sowie Bauch- und Rückenfläche sind frei von AVimpern. Auf der Rückenfläche stehen zwei braune Augen mit je einer kugligen Linse. Im Innern des Körpers besitzt die Larve glänzende, weiche, in Essigsäure sich nicht lösende Kügelchen, die wohl fiei im Parenchym liegende Fetttröpfchen darstellen. Die jungen Larven sind in rastloser Bewegung im Wasser, sei es, dass sie nur langsam dahingleiten oder mit grosser Schnelligkeit umher- schAvimmen, vorwärts schiessen, umbiegen, sich in mannigfachster Weise drehen und wenden , auch wohl überschlagen. Häufig schlagen die Thierchen während des Schwinimens ihre beweglichen Angelhäkchen auf Monogenea. Postembryonale Entwickhiug. 507 den Enden der Stiele nm und halten sie längere Zeit über die Seiten- ränder des Körpers hinaus gestreckt. Wenn den Larven keine Gelegen- heit gegeben wird, sich auf den Kiemen eines Phoxinus anzusiedeln, gehen sie nach 5—6 Stunden zu Grunde. Die Uebersiedelung ist wahr- scheinlich eine directe; im Juli und August kann man leicht bis hundert uiid mehr Individuen auf den Kiemen eines einzigen Fisches finden und darunter gelegentlich auch solche, die sich erst vor Kurzem angesiedelt haben können und noch keine Nahrung aufgenommen haben. Dabei gehen sie in das Diporpa- Stadium über, indem sie ihre Wimpern und Augen verlieren und sich strecken. Die Diporpa hat eine lanzettförmige, abgeplattete Gestalt ; sie trägt auf der Bauchfläche und zwar etwas hinter der Mitte der ganzen Körperlänge einen kleinen Saugnapf von 0,02 mm Durchmesser (XIII, 3) und auf der Rückenfläche, etwas weiter nach hinten gerückt, eine zapfenförmige Hervorragung, den Rückenzapfen. Das Kopf- ende mit seiner rüsselförraigen Verlängerung, der quergestellte Mund mit den beiden Mundsaugnäpfen und dem Pharynx stimmen zwischen der ersten Larvenform und Diporpa überein. Der Darm zeigt eine Anzahl seitlicher Ausstülpungen und theilt sich hinter der Mitte in zwei ungleiche Schenkel, von denen der nach der rechten Seite gekehrte nur ganz kurz ist und wie ein Seitenast erscheint, während der linke bis zu den Klammern des Hinterleibes sich erstreckt. Das Excretionssystem ist deutlich ent- wickelt und zeigt die bekannten Verhältnisse. Auf der Bauchseite des etwas breiteren Hinterleibendes steht ein einziges Paar von Klammern, welche von den gleichen Organen des Diplozoon in Nichts abweichen; auf der Rückenfläche finden sich, entsprechend dem Zwischenräume zwischen den beiden Klammern zwei kleine Angeln, die aus einem längeren, graden Stiele und einem auf diesem beweglich sitzenden Häkchen bestehen; der Stiel misst 0,045 mm, das Häkchen 0,02 mm. Die Diporpen können Wochen und Monate lang in isolirtem Zustande leben, wobei sie sich vom Kiemenblute der Wirthe ernähren und eine Länge von 0,6 mm in der Ruhe, 1,2 mm im gestreckten Zustande erreichen. Sie bilden sogar, obgleich isolirt, das zweite, seltner auch das dritte Klammerpaar aus; gewöhnlich tritt jedoch schon vorher eine Vereinigung zweier Diporpen zu Diplosoon ein. Die Verbindung ist zuerst eine einseitige, indem das eine Thier mit seinem Bauchsaugnapf den Rückenzapfen des anderen fasst (XHI, 3) und den eignen Rückenzapfen stark hervorgetrieben hält. Beide Thiere sind übrigens fast immer in Bewegung und deshalb schwer zu beobachten; so hat es Zell er nicht glücken wollen, den Moment zu beobachten, in welchem es dem gepackten Thiere gelingt, seinerseits den noch freien Rückenzapfen seines Gefährten zu ergreifen, und doch muss dies geschehen, da die Beobachtung jüngst copulirter und gekreuzter Diporpen dafür spricht (XHI, 4) : das angesaugte Thier wird sich dabei umwenden, so dass seine Bauchseite nach der Rückenseite des anderen Thieres fällt und der Saugnapf den Rückenzapfen fassen kann; die Wendung kann nach rechts oder nach hnks vor sich gehen, so dass die 508 Plathelminthes : I. Trematodes. beiden Diporpeii entweder mit ihren rechten oder mit ihren linken Seiten- rändern auf einander treffen. In Folge der Lage des Sangnapfes in der Mitte der Bauchfläche und des Rückenzapfens in der Mitte der Riiciien- fläche Icommt es bei dieser gegenseitigen Vereinigung schliesslich zu einer Kreuzung der Körper (XIII, 1). Nicht selten findet die Copulation zwischen zwei Diporpen von verschiedenem Alter resp. verschiedener Entwicklung statt. Ist jedoch die Vereinigung zu Stande gekommen, so ist dieselbe eine dauernde; eine Zeit lang sind die Saugnäpfe noch deutlich zu erkennen, darauf bekommen sie ein körniges Aussehen und verschwinden spurlos; die beiden Thierkörper verwachsen dann an den Berührungsflächen und das Diplozoon ist fertig. Die beiden Leiber wachsen noch beträchtlich und bekommen der Reihe nach ihre zweiten, dritten und schliesslich vierten Klammerpaare, wobei zu bemerken ist, dass die neuen Paare sich immer unmittelbar nach vorn von den bereits vorhandenen anlegen. Wenn das vierte Klammerpaar zum Vorschein kommt, treten die Ge- schlechtsorgane und zwar zuerst die Hoden, später die Keimstöcke und Dotterstneke auf. Wohl die meisten Diporpen bringen es überhaupt nicht zur Copulation, sondern gehen wieder zu Grunde; auch von den jungen Diplozoen stirbt eine grosse Zahl wieder ab. c. Entwicklung von GyrodacUjlus elegans v. Nordm. Nachdem von Nordmann (158) diesen räthselhaften Treraatoden entdeckt und einige andre Autoren (200 u, 245) wenig brauchbare Angaben über den- selben publicirt hatten, war es v. Siebold (265) vorbehalten, zu con- statiren, dass in dem frei lebenden Thier ein auffallend grosser Embryo enthalten sei, der selbst wiederum einen jungen Gyrodactylus in seinem Leibe enthielt, so dass Mutter, Tochter und Enkelin, mitunter auch noch Urenkelin in einander geschachtelt waren. Da nun mit Ausnahme eines gleich zu erwähnenden Falles v. Siebold keine Geschlechts Werkzeuge in der für Trematoden charakteristischen Anordnung auffinden konnte, so hielt er Gyrodadylus für eine lebendiggebärende Ammen form und vermuthete, da er Mitte August bei zwei Individuen eine rundliche Höhle mit Körperchen fand, welche Spermatozoen glichen, dass hier vielleicht wie bei Aphiden nach einer Reihe von ungeschlechtlich sich vermehrenden Generationen eine geschlechtliche aufträte. Die Entwicklung der Jungen fand V. Siebold ausgehend von einzelnen Zellen (Keimen) einer Keim- stätte und stattfindend in einer Brutstätte. Diese Anschauungsweise mussten erneute Untersuchungen G. R. Wagen er 's (384) bedeutend modificiren, da durch sie der Beweis ge- führt wurde, dass Gyrodadylus wohl entwickelte Geschlechtsorgane (XVI, 5, 7, 8) besitzt und zwar einen kugligen Hoden mit kurzem in den Ausfülirungsgang der weiblichen Geschlechtsdrüse mündenden (?) *) Bei der Vei*wachsimg zweier Diporpeii kommen gelegentlich Abnormitäten zu Stande, vergl. Heller No. 339. Monogenea. PostembryoDale Entwicklmig. 509 Vas defereus, einen besonderen Penis mit Häkchen und Anbangssäcken, eine weibliche Geschlechtsdiüsc (die Keimstätte bei v. Siebold), einen „Uterus'' (Brutstätte), in den ein kurzer Eileiter mit einer papillenförmigen Erhebung einmündet; ein Dotterstock fehlt, weshalb die weibliche Ge- schlechtsdrüse — der einzige Fall unter den Trematoden — wohl richtiger als Ovariuni zu bezeichnen ist. Bleibt es auch völlig dunkel, auf welchem Wege das Sperma zum Ei gelangt, so wird man doch schon aus der Anwesenheit beiderlei Ge- schlechtsdrüsen annehmen müssen, dass eine Vereinigung der respectiven Geschlechtsstoffe zweier verschiedener, eventuell desselben Individuums schliesslich stattfindet, dass demnach eine geschlechtliche Fortpflanzung . vorliegt, auch wenn man nicht geneigt ist, gewisse Veränderungen im Eileiter liegender Eier, die Wagen er beobachtet hat, auf eine stattgehabte Befruchtung zurückzuführen. Dieser Eileiter nämlich (XVI, 7 Ei) ist ein weiter Raum, in welchem oft eine Eizelle angetroffen wurde; während diese in dem Eileiter verweilt, löst sich der bis dahin scharf contourirte Keimfleck auf und das Keimbläschen wird trübe; nachdem das Ei durch die enge Mündung des Eileiters in den Uterus eiugetreten ist, ist auch das Keimbläschen nicht mehr zu erkennen und erst nach der ersten Theiluug der Eizelle treten die Kerne wieder hervor. Diese Theiliing der Eizelle im sogenannten Uterus, die schon v. Siebold beobachtete und deren grosse Unregelmässigkeit er hervorhob, darf man trotz dieser Anomalien als Furchung bezeichnen. Sie führt schliesslich durch fort- gesetzte irreguläre und inaequale Theilungen zur Ausbildung eines ovalen, aus kleinen, kernhaltigen Zellen bestehenden Keimes, der dann zu einem jungen Gyrodactylus auswächst. Dieser liegt dann, wie v. Siebold angiebt, stets geknickt im Uterus, so dass das Vorderende sein Hinter- ende berührt; die umgebogene Körpermitte ist dabei stets nach vorn, zum Kopfende des Mutterthieres zu gerichtet. Nun erscheint aber, noch ehe dieses Tochterindividuum völlig aus- gebildet ist, in ihm die Anlage des Enkels und es fragt sich, woher diese ihren Ursprung nimmt. Siebold glaubte, dass eine in der Tochter sich entwickelnde Keimstätte für die Entstehung des Enkels dieselbe Rolle spielt, wie die Keimstätte der Mutter für die Tochter, wogegen Wagener drei Möglichkeiten in Betracht zieht: 1) dass Enkel (und Urenkel) wie die Tochter auf geschlechtlichem Wege entstehen; oder dass 2, Theile der Furchungskugel, aus der sich die Tochter entwickelt, übrig bleiben, selbst von der Tochter umwachsen werden und nun dasselbe wiederholen, demnach Tochter, Enkel (und Urenkel) nicht drei auseinander entstandene Generationen, sondern zu gleicher Zeit entstandene, aber zu ungleicher Zeit sich entwickelnde Geschwister sind; oder dass 3) Enkel (und Urenkel) als Sporen anzusehen sind. Für keine dieser drei Möglichkeiten entscheidet sich Wagen er be- stimmt, führt aber die Schwierigkeiten an, die sich der Annahme jeder derselben entgegenstellen und giebt schliesslich der „Vermuthung Raum, 510 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. dass der letzte, zu innerst liegende Embryo, während seines Verweilens innerhalb des mütterlichen Uterus oder auch nach der Geburt seinen leer gebliebenen ßrutraum mit einem befruchteten Ei erfüllt". Die nach Wagen er publicirten Untersuchungen von El. Metschni- koff (439) scheinen zu ergeben, dass die Bildung der Tochter und des sogenannten Enkels aus der gemeinschaftlichen Masse der unter sich ganz ähnlichen Embryonalzellen erfolgt, welche sich in eine periphere, zur Tochter werdende, und eine centrale, den Enkel liefernde Partie sondern. Eine Analogie für diesen Entwicklungsgang sieht Metschnikoff in der Entwicklung von Monostomum mutaUle, bei dem ebenfalls die Embryonal- . Zellen in zwei Partien zerfallen, von denen die äussere das Flimmerkleid, die centrale die Amme liefert — doch Flimmerkleid und Amme von Monostomum sind ein Individuum, während wir es bei Gyrodactylus mit zwei Individuen zu thun haben. Die Geburt der eingeschachtelten Gyrodactylen hat v. Siebold wiederholt beobachtet (265, 357); er sah dabei den mittleren, umgebogenen Körpertheil der Tochter schlingenförmig hinter der Theilungsstelle des gabelförmigen Darmes aus der vorderen Bauchfläche der Mutter hervor- treten, worauf der Vorderleib zuerst frei wurde, dem alsdann das Hinter- leibsende rasch nachfolgte. Das neugeborene Individuum kroch gleich nach der Geburt schnell davon. Die Geburtsötfnuog lässt sich weder vor noch nach der Geburt wahrnehmen, doch da das Junge immer an der- selben Stelle hervorschlüpft, so dürfte eine praeformirte Oeffnung vor- handen sein. Der Uterus der Mutter zieht sich nach der Geburt nicht ganz zusammen und wird wahrscheinlich ein neues Ei aufnehmen. Ueber die Jugendstadien andrer monogenetischer Trematoden liegen nur ganz dürftige Notizen vor: so wissen wir durch van Beneden und Hesse (406, 91), dass die Jungen von Udondla poTlaclm v. Ben. H. einen cylindrischen Körper besitzen und die Körperringelung deutlicher zeigen, als die Erwachsenen, deren Körper in der Mitte aufgetrieben ist; das Gleiche gilt für junge Pteron eilen (406, 94). Das aus dem E schlüpfende Junge von Temnocephala unterscheidet sich nach Weber nur durch den Mangel der Geschlechtsorgane und durch die Grösse von alten Thieren. Demnach ergiebt das Wenige, was wir von der Entwicklung ecto- parasitischer Trematoden kennen, dass nur in einem Theile der Fälle eine (resp. bei Diplozoon zwei) Larvenformeu vorkommen, die erst durch eine Metamorphose — Verlust des Wimperkleides, der Sinnesorgane, Aus- bildung des Haftapparates etc. — das Stadium des Erwachsenen erreicht; in anderen Fällen beschränkt sich die Entwicklung des Jungen zum Er- wachsenen auf ein allgemeines Wachsthum des Körpers und Ausbildung der Genitalien, resp. auch noch auf den Verlust von Häkchen, die nur im Jugendzustande vorhanden sind z. ß. bei Antliocotyle merlucn nach Parona und Perugia (790). Monogenea. Biologie. 511 D. Biologie. Mit AusDahme von Tcmnocephala scheinen alle raonogenetischen Trematoden als echte Parasiten zu leben, d. h. nicht nur Wohnung, sondern auch Nahrung bei ihrem Werthe zu finden. TemnocepJiala würde, da sie nach den übereinstimmenden Angaben von Haswell (725) und Weber (779) sich nur von kleinen Krustern, Insectenlarven etc. aber nicht von Theilen ihres Werthes ernährt, als Raumparasit zu be- trachten sein. Für die anderen Gattungen ist wenigstens so vielfach die Aufnahme von Blut, Epithelzellen, Schleim, Sperma etc. angegeben worden, dass man die echt parasitische Lebensweise als sicher annehmen kann (vergl. über die Nahrung oben pag. 456). Die meisten Arten leben an den Kiemen von See- und Süss- wasserfischen, viel weniger auf der Körperoberfläche von Fischen oder Amphibien oder parasitischen Crustaceen, noch andre in der Mund- und Rachenhöhle von Amphibien und Reptilien oder in der Harnblase solcher. Unter den Tristoraiden leben Epihddla, Fhyllonella, Trochojms und Placu- nella auf der Körperoberfläche und zwar nur bei Seefischen; NitsscJiia lebt in der Kiemenhöhle, am Operculum, seltner an den Kiemen des Stör und Tristomum an den Kiemen verschiedener Seefische. Encotyllabe ist Rachenparasit bei einem marinen Fische. Unter den Monocotyliden ist Pseudocotyle Haut-, Monocotyle Kiemenparasit von Seefischen, während Calicotyle theils zwischen den Basaltheilen der hintren Extremitäten männ- licher Rochen resp. am Anus und im Anfangstheile des Rectums lebt. Ausgezeichnet durch ihre Lebensweise sind die nur marin vorkommenden Udonellidae, da alle drei hierher gehörenden Genera (Udonella, EcM- nella und Pteronella) auf parasitischen Crustaceen (CaUgus und Ancliorella) leben. Unter den Octocotylidae sind nur Kiemenschmarotzer bekannt und zwar fast ausschliesslich mariner Fische; Octohothrkwi lanceolatum kommt mit seinem Wirthe auf dessen Wanderungen auch ins süsse Wasser und Diplosoon lebt an den Kiemen verschiedener Süsswasserfische, aber auch im Brackwasser und dem schwach salzigen Wasser der Ostsee. Eine grössere Mannigfaltigkeit der Wirthe zeigen die Polystomidae, indem Polystomum mit 3 Arten {integerrimum , uncinatum und oUongum) aus der Harnblase von Batrachiern resp. Schildkröten, und mit 2 Arten {coronat'um und ocellatum) aus der Nasenhöhle resp. dem Rachen von Schildkröten bekannt ist; die nahe verwandte, nur in einer Art bekannte Gattung Sphyranura wohnt auf der Körperoberfläche von Necturus lateralis Raf., wogegen Erpocotyle, Onchocotyle und Diplohothrkim sowie die drei Genera der Micro cotylidae {Microcotyle , Axinc und Gastro- cotyle) sich die Kiemen mariner Fische zum Wohnort ausgewählt haben. Unter den Gyrodactylidae kommen Gyrodadylus und Tetraomhus an den Kiemen und der Körperoberfläche verschiedener Süsswasserfische, 512 Plathelmintlies : I. Trematodes. Dadylogyrus bei solchen und einigen marinen Arten vor, während Calceo- stoma, Dipledcmmn und Ampliibdella die Kiemen mariner Fische bewohnen. Die Gattung Tenmocepliala lebt auf laug- und kurzschwänzigen Decapodeu des süssen Wassers in den Tropen. Die meisten Arten beschränken sieh in ihrem Vorkommen auf eine Species oder doch auf nah verwandte, so z. B. Calicotyle Kroyeri auf Raja radiata, R. batis und R. Schulzii; wenige Arten bewohnen ent- fernter stehende Wirthe, so Onchocotyle a2)pcndicuJata SayWium catulus, Mustelus vulgaris, M. laevis und Laemargus borealis, üdonella caligorum lebt durch Caligus auf Pleuronectes hippoglossus, Gadus morrhua und Trigla gurnardus. Polystomum integerrim-um lebt in der Jugend an den Kiemen und erst später in der Harnblase von Anuren. Die ectoparasitischen Trematoden sind an die Bedingungen ihres Aufenthaltsortes meist eng gebunden und vertragen Entfernung von dem- selben nur kurze Zeit; so berichtet Wagener (33ö, 57), dass Dactylo- gyren, die man von den Kiemen entfernt, sehr bald zu Grunde gehen und selbst an gefangenen Fischen nur ein bis zwei Tage aushalteu; Baer (140, GGl) erfuhr, dass Nitsschia elongaia nicht über 24 Stunden in reinem Wasser leben kann und auch den Tod ihres Wirthes, selbst wenn mau sie an dem ursprünglichen Aufenthaltsorte belässt, nicht lange überdauert. Onchocotyle appendiculata lebt nach Thaer in reinem Seewasser zuweilen bis 36 Stunden, meistens nur kürzere Zeit; an den Kiemen todter Fische stirbt der Parasit schnell ab (282, 605). Auf der anderen Seite ist zu bemerken, dass manche Arten recht lebenszäh sind; wenigstens giebt van ßeneden (406, 71) an, dass Thyllonella soleae lang Zeit im Meer- wasser, selbst im Compressorium leben kann und ferner, dass es ihm gelungen ist (406, 78), Tristomum molae 14 Tage ohne Nahrung lebend zu halten. Auch v. Nordmann konnte Biplozoon ])aradoxnm, das ge- wöhnlich nur bis drei Tage in reinem Wasser ausdauert, dadurch, dass dem Wasser täglich zweimal frisches Fischblut beigelügt wurde, neun Tage in einem Schälchen am Leben erhalten. Ueber den schädigenden Einfluss, den die Parasiten auf ihre Wirthe ausüben, ist Nichts bekannt; nur Baer (140, 661) bemerkt, dass NitsscJiia elongata da, wo sie mit ihrem Saugnapfe an der Schleimhaut ansitzt, eine den Hoblraum des Saugnapfes ausfüllende, stark hyperaemische Wucherung der betroffenen Hautstelle erzeugt. Die Häufigkeit der Parasiten bei ihren Wirthen wechselt je nach den Localitäten, den Jahreszeiten etc. Die genauesten Angaben besitzen wir über Polystomum intcgerrimum. Rudolph i (104, II, 452) fand (wohl bei Berliner Fröschen) unter 50 Exemplaren nur zweimal den Parasiten und fübrt au, dass in Wien in 427 Exemplaren des braunen Frosches 6 Individuen des Wurmes ge- funden worden sind; Baer (140, 680) erhielt im Sommer 1825 aus 80 braunen Fröschen (Königsberg) 13 Polystomen von sehr verschiedenem Alter; Dujardin (245, 320) fand in einer Rana temporaria 2 Polystomen, Erklärung von Tafel XVI. 1. Calceostoma elegans v. Ben. von der Baucliseite gesehen, vergr. (nacli P. J. v. Beneden- M6m. vers intest. Paris 1858. pl. YII. Fig. 3). P = Penis. Ph = Pharynx. Sbl = Vesicula seminalis. Ut = Uterus (Ootyp). Vd = Vas deferens. X = Haken am hinteren Saugnapf. Genitalapparat von Calceostoma elegans v. Ben. stärker vergrössert (ebendaher Fig. 5). Buchstabenerklärung wie in P"ig. 1. Dr = Drüse. X == Weib. Genitalöffnuug. Kopftheil von Tetraonchus monenteron Wagen, vergr. (nach Wagener in: Zeitsch. f.. wiss. Zool. IX. 1S58. Taf. V. Fia:. 9). D = Darmschenkel. Dg = Dottergang. Dtt = Dotterstock. H = Hoden. O = Mundöffnung. Ov = Ovarium (Keimstock). N = Kervensystem. O = Mundöffnung. Ph = Pharynx. All = Auge mit lichtbrechendem Körper. D = Einfacher Darm. Z)r = Drüsen. Hinterende von Tetraonclms cmciatns ^\'edI (nach Wedl in: Sitzungsber. d. K. Akad. d. Wiss. 26. Bd. Jahrg. 1857. "Wien 1858. Taf. IV. Fig. 46). Gyrodactylus elegans v. Nordm. von der Bauchseite ^■*7i (nach Wagen er: MüUer's Arch. f. Anat., Phys. Jahrg. 1860. Taf. XVII Fig. 2). D = Darmschenkel. Dr = Drüsen am Kopftheil, Ei = Eierstock. PI = Flimmerlappen der Excretions Organe in der Haftscheibe. H = Hoden. H-i = Haken des ersten Emhryo's. H.y = Haken des zweiten, im ersten ent- standenen Embryo's. Kz = Kopf zapfen. O = Mundöffnung. Or = Ei im Eileiter. P = Penis. PJi = Pharynx. Ein kleiner Eandhaken der Haftscheibe von Gyrodactylus elegans v. Nordm. (eben- daher Fig. 26). Geschlechtsorgane von Gyrodactylus elegans v. Kordm., vom Kucken gesehen. ^"7r (ebendaher Fig. 18). Ei Ut Yd Uterus, in den der Oviduct mit einer Papille einmündet. Vas deferens. ein im Oviduct neben Sperma- tozoon liegendes Ei. H = Hoden. Ov = Ovarium. Das penisartige, an der Baiichfläche liegende Organ von Gyrodactylus elegans v. Nordm, e^Vj. (ebendaher Fig. 20). Geschlechtsorgane xon Dactylogyrus arnpldbothriv.m Wag., ''■'"/i- (i'^ch Wagener: Entw, d. Eingeweidew. Haarlem 1857. Taf. XII. Fig. 4). 10. O = Ovarium (Keimstock). Ov = beschältes Ei. Vs = Vesicula seminalis. Ein Dactijlogyrusemhryo im Ei. ^""/i- ('^ach Wagener: Zeitsch. f. wiss. Zool. IX. 1858. Taf. V. Fig. 7). Dg = Dottergang. Hd = Hoden. H = Bauchhaken (Penis?) Termcs.II. Plathelmintlies.Trematoda . Taf.m. Fil H. 6M¥^ Figt- ,^^Fig.8. K P ■ \ S' Lithii, .irdt.Leij.i.S Erklaiung von Tafel XYII. Fig. 1. 3. 4. Medianer Längsschnitt durch das vordere Körperende von Polystomtim integer rimum Yergr. 16S. Original. Ausf = Allsführungsgänge der Mli = Mundhöhle. Speicheldrüsen. Ph.t = Pharyngealtasche. H.c = Hirncommissur. Ph.s = Pharyngealzellen. M = Mundöffnung. Medianer Längssclinitt durch das vordre Körperende von Octobotlirium lanccolatum Yergr. 168. Original. Fh.t = Pharyngealtasche. M = Mundöffnung. Ph = Pharynx. Querschnitt durch den Pharynx von Octobotlirium lanceolatum. Vergr. 168. Original. Vallisia striata Per. et Parona. Yergr. 16 ndiCh. Perugia e Parona: di alcuni trematodi ectoparassiti di pesci adriatici, Genova 18S9/90. Tav. I. Fig. 8. O = Mundöffnunff. Oo = Ovarium (Keimstock). 0. D = hintrer Abschnitt des Darmes. H = Hoden. G.o = Genitalöffnung. ;SB. Nach privater ]\Iittheilung des Autors besitzt Vallisia wie andre Octobotlirien zwei Mundsaugnäpfe! Längsschnitt durch den Penis von Octobotlirium lanceolatum. Yergr. 168. Orio-inal. B == Bulbus des Penis (Cirrus). Bt = Bulbustasche (Cirrusbentel). H = Haken Medianer Längsschnitt durch den Pharynx (im halbausgestülpten Zustande) von Tristomum molae. Yergr. 70. A}(sf = Ausführungsgänge der Körner- drüsen. Hc = Hirncommissur. Kz = Körnerdrüsen. P = Papillen am vordren Ab- schnitte des Pharynx, an deren Spitze die Körnerdrüsen aus- p' = Am Pharynxrand gelegene Pa- pillen. Sp.dr = Ausführungsgänge von Speichel- drüsen. Sph = Sphincter. Tz = Terminalzelle eines Excretions- canales. I. münden. Ampliibdclla torpeclinis Chat, nach Perugia e Parona etc. (v. bei Fig. 4), Tav. L Fig. 12. Yergr. 20. Dr = Hautdrüsen. Dst = Dotterstöcke. pjp = Excretionsporus. 8. der H = Einzellige Drüsen an den Excre- tionscanälen, zuerst als Hoden ge- deutet. Oo = Keimstock. Querschnitt durch das vordre Körperende von Octohothrium lanceolatum in der Höhe Mundsaugnäpfe. Yergr. 168. Original. Mh = Mundhöhle. Ms = Muskelfasern zur Erweiterung der Saugnäpfe. Msg = Mundsaugnäpfe. MonocotTjle myliobatis Tschbg. Yergr. 20 nach Perugia e Parona (cf. Fig. 4) Tav. I. Fig. 4. Yemies.n.Platlielmintlies.Treinatoda. Taf.X\TI. iith.An = Monogenea. Biologie. 513 in 70 anderen grünen oder braunen Fröschen Nichts ; in Dorpat trifft man nach Stieda (445, 661) etwa unter fünf Fröschen (R. temporaria) einen mit Polystomum behaftet, wogegen die Zahl der in einem Frosche gefundenen Parasiten zwischen 1 und 6 schwankt. Nach den Beobachtungen Zeller's (468, 13) sind junge Frösche weit stärker mit Harnblasenpolystomen in- ficirt als ältere: unter 100 etwa 6—7 Monate alten Fröschen waren nur 10 frei von Polystomen, bei den andern wurde gefunden in 15 FäUen je 1 Polystomum =- 15 P. - 17 - - 2 - = 34 - - 14 - - 3 - = 42 - - 9 - - 4 - = 36 - - 6 - - 5 - = 30 - - 4 - - 6 - = 24 - - 1 - - 7 - = 7 - - 2 - - 8 - = 16 - - 6 - - 9 - = 54 - - 2 - - 10 - = 20 - 5 - - 11 - = 55 - - 2 - - 12 - = 24 - - 2 - - 14 - = 28 - 1 - - 16 - = 16 - 1 - - 17 - = 17 - 1 - - 18 - = 18 - 1 - - 19 - = 19 - - 1 - - 24 - Sumr = 24 - 90 na 479 P. Unter 42 ungefähr P/^jährigen Fröschen waren 28 frei von Polystomen, in den übrigen 14 fanden sich in 8 Fällen je 1 Polystomimi = 8 P. - 3 - - 2 - = 6 - - 2 - - 3 - = 6 - - 1 - - 4 - = 4 - 14 Summa 24 P. Unter 14 circa 2^/2 jährigen Fröschen waren 8 frei, 6 waren behaftet und enthielten in 2 Fällen je 1 Polystomum = 2 P. - 2 - - 2 - = 4 - -1.-4 . = 4 - - 1 - - 5 - = 5 - Summa 15 P. Unter 11 3^/3 jährigen Fröschen fand Zeller 8 frei, bei zweien je zwei und bei einem fünf Polystomen, also im Ganzen 9 und unter 40 4V2 Jahre und darüber alten Fröschen waren 36 ganz frei, 3 mal wurde je ein Polystomum und 1 mal sechs Würmer — zusammen neun Polystomen gefunden. Bronn, Klassen des Thier-Eeichs. IV. 1. 33 514 Platlielmintlies : I. Ti'ematodes. In Procenteu berechnet ergiebt: Vajäluige Frösche sind zu 90 % mit Polystomum besetzt, iV^ - . - - - 33,37,- 2Vo - - - - 43 7o - 3V2 - - - - 277o - 472 - ... 10«/, - Ueber die Häufigkeit des Vorkommens anderer Arten liegen nur gelegentliche Notizen vor: so untersuchte v. Nordmann (158, 57) 23 Brachsen (Abramis brama) und fand neun frei von Biplozoon, wo- gegen nach Zell er (470, 168) der genannte Parasit bei Phoxinus laevis von Winnenthal so häufig ist, dass es fast zu den Ausnahmen gerechnet werden darf, wenn ein Fisch frei ist; weitaus die Mehrzahl hat einige, viele bis zu einem Dutzend und mehr Diplozoen. Calicotyle Kroyeri fand Wierzejski (531, 551) fast an jedem erwachsenen, männlichen Rochen (Eaja Schulzii), an jungen Exemplaren nie. Thaer (282, 604) untersuchte mehrmals wohl 12 Mustelus, ohne Oncliocotyle apjjendiculata zu finden , dann aber traf er au einem Mustelus oft 20 Stück der ge- suchten Parasiten. Olsson (532,7) fand unter: 7 iiütersucliten Belone -sailgai-is 3 besetzt mit 12 Axine belones, 15 - Scomber scomber 4 - - 15 Octobotbrium scombri, 5 - Gadus yirens 2 - - 5 Oct. denticulatum, 4 - Cbimaera monstrosa 3 - - 12 Oct. leptogaster, 9 - Molva viügaiis 5 - - zahlreiche Oct. palmatum, ? - Gadus melanostomus 15 - - 48 Oct. mimis. Nach den Beobachtungen von Parona und Perugia (790) waren unter 937 untersuchten Fischen*193 (20%) mit Kieraentrematodeu besetzt; am häufigsten wurde Biplectanum aequans und Microcotyle sargü be- obachtet, seltener sind die Tristomiden ; manche Formen wie illficrocof?/?e lahracis, Calceosfoma und besonders Microcotyle mugilis sind sehr selten. Von letzterer Art wurde ein einziges Exemplar auf den Kiemen von 235 als Wirthe für diese Art bekannten Fischen gefunden. E. System. Bei den ersten Autoren ist von einem System der Trematoden noch nicht die Eede,' indem einfach die Gattungen neben einander gestellt werden, so bei Zeder (94), welcher unter den Saugwürmern drei Gattungen kennt: Monostonmm, Distonmm und Polystomum. Diesen fügte Rudolph i (104) Ampliistommn als vierte Gattung hinzu. Erst bei Burmeister (Handbuch der Naturgeschichte, Berlin 1837), zu dessen Zeit die Zahl der Gattungen eine grössere geworden war, finden wir eine Gruppirung derselben; allerdings zieht der Autor die Turbellarien Monogenea. System. 5]^ 5 und Hirudineen ebenfalls zu den Trematoden, unter denen er drei Gruppen bildet : 1. Dicranocoeli a. Malacobothrii : Diplostomum, Cercaria, Distomum, Amphisto- mum, Polystomum, Monostomum und Caryo- phyllaeus. b. Pectobothrii : Aspidogaster, Tristomum, Octobothrium, Diplozoon, Hectoeotyle, Cyclocotyle, Nitzschia und Axine. 2. Dendrocoeli (Planarien). 3. Aseocoeli: Gyrodaetylus und Hirudinei. Eine natürlichere Eintheilung gab Duj ardin (245), der freilich eine Anzahl von Gattungen weglässt; abgesehen von zweifelhaften Gattungen oder Jugendformen, werden unterschieden: 1. Onchobothriens mit Octobothrium, Diplozoon, Axine und Poly- stomum. 2. Tristomiens mit Tristomum. 3. Distomiens. Sehr viel weniger trugDiesing (273) den natürlichen Verhältnissen Rechnung, da er den grössten Theil der ectoparasitischen Trematoden mit den Hirudineen zu den ßdellidea vereinigt, allerdings die nahe Verwandtschaft von NiUsdiia, Epibdella (Phylline), üdonella, Encotyllahe, TrocJiopus und Tristomum erkennt und demnach die genannten Gattungen in einen Subtribus: Tricotylea stellt; auch der zweite Subtribus Eupo- lycotylea enthält meist näher verwandte Gattungen, denen ]edoch Poly- stomum, welches in einer anderen Unterordnung rangirt, fehlt;' ganz ver- kannt ist die Stellung von Calkotyle, Gyrodaetylus und Dactylogyrus , die mit echten Hirudineen zum Tribus Monocotylea und mit den eben erwähnten Polycotylea die Unterordnung Bdellidea bilden (cf. oben pag. 346). In einer späteren systematischen Arbeit desselben Autors (356) werden einzelne Fehler des früheren Systems verbessert, vor Allem Calicotyle, Gyrodaetylus etc. zu den Trematoden gestellt und unter diesen drei Gruppen unterschieden (vergl. oben pag. 356 und 357); doch bietet das System innerhalb der angenommenen Gruppen, auch der Familien Angriffspunkte genug, selbst wenn man die überflüssige Creirung neuer Gattungen nicht in Betracht zieht. So steht Calicotyle mit Distomum und anderen digenetischen Trematoden in derselben Familie; neben OncJwcotyk und Polystomum fmden wir Notocotyle, Äsjndogaster etc., wie das kaum anders sein kann, da Zahl und Form der Saugnäpfe das Eintheilungsprincip abgegeben haben. Um diese Zeit hat auch Burmeister sein oben angegebenes System raodificirt (Zoonomische Briefe 1856), indem die Trematoden nun in drei Abtheilungen zerfällt werden : 1. Malacobothrii mit den Familien Holostomidae und Distomidae. 33* le 51(i Plathelmiuthes : I. Ti'ematodes. 2. Pectobothrii mit Polystomidae iiicl. Gyiodactylus, Octobo- thriidae imd Tristomidae. 3. Aspidobothrii mit Aspidogaster. Das heute allgemein augeuommeDe System der Trematoden knüpft an die Erkenntniss an, dass ein Theil derselben, wie es zuerst die Untersuchungen von P. J. van Beneden (305 und 364) lehrten, sich ohne Generationswechsel, d. h. direct eutwickeln und andere mit dem seit Steenstrup bekannten Generationswechsel; van Beneden und auch Leuckart (333) benutzten diese Thatsache sofort, um unter den Trema- toden zwei grosse Gruppen zu unterscheiden, die der erstere (364) Monogeneses und Digeneses, der letztere Polystomea und Disto- mea nannte. Die verschiedene Entwickelungsweise ist ein gutes Ein- theilungsprincip , da man von vornherein annehmen muss , dass Formen, die sich gleich entwickeln, unter einander näher verwandt sind, als mit solchen einer anderen Entwickelungsart ; dazu kam noch, dass sich Differenzen im Bau und der Lebensweise zwischen den beiden Gruppen ergaben und so sind dieselben allgemein beibehalten worden. Die weitere Eiutheilung der Monogen ea, die hier allein zu be- rücksichtigen sind, beruht bei van Beneden (364, 11) auf der Zahl der hinteren Saugnäpfe; Gattungen mit einem einzigen hinteren Saugnapf (Udonella, Epihädla und Tristomum) bilden die Tristomides und die Gattungen mit zahlreichen hinteren Saugnäpfen (nämlich Dijdozoon, Oc- tohothrium, Axine, Oncliocotyle, Folystomum, Calceostoma und Gyrodactylus) bilden die Polystomides. Mit der Entdeckung anderer Gattungen, wie wir sie besonders van Beneden und Hesse verdanken, stieg auch die Zahl der Familien und zwar auf fünf (vergl. oben pag. 363 sub No. 406), nämlich Tristomidae, Polystomidae, Octocotylidae, Udonellidae und Gyrodactylidae. Diese Eintheilung modificirte Taschenberg (554, 235) nicht un- wesentlich ; sein System ist folgendes : 1. Familie Tristoineae. 1. Subfam. Tristomidae v. Ben. mit Tristomum (incl. Nitzschia, Tro- chopus, Encotyllabe, Epibdella, Phyllonella und Placuuella). 2. Subfam. MonocotylidaeTschbg. mit Calicotyle, Pseudocotyle (incl. Microbothrium) und Monocotyle. 3. Subfam. Udonellidae v. Ben. mit Udonella (incl. Echinella und Pteronella), 2. Familie Polystomeae. 4. Subfam. Octobothriidae Tschbg. mit Octobothrium (incl. Glosso- cotyle, Octocotyle, Ophicotyle, Pterocotyle, Choricotyle und Dactylocotyle), Anthocotyle, Phyllocotyle, Platycotyle, Pleuro- cotyle, Diplozoon, Hexacotyle und Plectanocotyle. 5. Subfam. Polystomidae v. Ben. mit Polystomum, Ouchocotyle, Erpocotyle und Diplobothrium. Monogenea. System. 517 6. Subfam. Microcotyliclae Tschbg. mit Axine, Microcotyle und Gastrocotyle. 7. Subfam. Gyrodactylidae v. Ben. mit Gyrodactylus, Dactylogyrus, Tetiaonchus, Diplectanum und Calceostoma. Wie man sieht, unterscheidet sieh das System Taschenberg's von demjenigen v. Beneden's erstens durch die Creirung zweier neuer Familien (Monocotylidae und Mkrocotylidae, Odohothriidae ist gleich Octo- cotylidac v. Ben.) und zweitens durch die Einziehung zahlreicher besonders van Beneden-Hesse'scher Gattungen, worin meiner Ansicht nach Tascheuberg etwas zu weit gegangen ist. Endlich hat auch Monticelli (743) ein System der Trematoden publicirt, das in vielen Punkten sich an das Taschenberg'sche anschliesst und die Monogenea, wie tolgt, anordnet: 1. Familie Tristomeae Tschbg. 1. Subfam. Tristomidae v. Ben, mit Nitzschia, Epibdella, Phyllo- nella, Trochopus, Placunella, Tristomum und Anthocotyle. 2. Subfam. Encotyllabidae Mont. mit Encotyllabe. 3. Subfam. Monocotylidae Taschbg. mit Pseudocotyle , Calicotyle und Monocotyle. 4. Subfam. UdoneUidae v. Ben. mit Udonella, Echinella und Pteronella. 2. Familie Temnocephaleae Hasw. mit Temnocephala Blanch. 3. Familie Polystoiiieae Tschbg. 5. Subfam. Octocotylidae van Ben. -Hesse mit Octocotyle (als Subgenera: Octocotyle, Glossocotyle, Ophicotyle, Choricotyle, Dactylocotyle und Pterocotyle), Pleurocotyle, Diplozoon, Antho- cotyle, Phyllocotyle, Hexacotyle, Platycotyle und Plectanocotyle. 6. Subfam. Polystomidae v. Ben, mit Polystomum, Erpocotyle, Onchocotyle, Diplobothrium und Sphyranura. 7. Subfam. Micro cotylidae Tschbg. mit Microcotyle, Axine und Gastrocotyle. 8. Subfam. Gyrodactylidae v. Ben.-Hesse mit Calceostoma, Tetra- onchus, Dactylogyrus, Gyrodactylus und Diplectanum. Die Differenz gegenüber Taschenberg beruht, abgesehen von der Aufnahme der Temnocephaleae als Familie, in der Begründung einer neuen Subfamilie unter den Tristomeen, nämlich der Encottjllahidae mit der einzigen Gattung Encotyllabe, welches Genus Taschenberg mit anderen zu Tristomum zusammengezogen hatte, und in der Auflösung der von Taschenberg zu weit gefassten Genera Tristomum und Udonella. Die Polystomeen behält Monticelli in gleichem Umfange wie Taschen- berg bei, stellt jedoch die von letzterem eingezogenen Genera Octocotyle, Glossocotyle, OpMcotyle, Choricotyle, Dactylocotyle und Pterocotyle als Sub- genera zu Octocotyle Dies,.= Octohothrlum Leuck. 518 Plathelminthes : I. Trematodes. Ausser den bisher genannten Genera sind noch folgende im Laufe der Zeit aufgestellt worden: 1. Mazocraes Herrn., 1782 (vergl, No. 56 d. Lit.-Verz. pag. 314), der Name ist jedoch in Vergessenheit gerathen und statt seiner Octobothrium Leuck. 1828 (No. 145) angenommen worden. 2. Hexathyridium Treutier, 1793 (81), ganz zweifelhafte Gattung, von der es fraglich bleibt, ob sie überhaupt zu Trematoden gehört. 3. Capsala Bosc, 1811 (108), nur v. Nordmann hat diesen Namen beibehalten; Oken, der wie Bosc das fragliche Thier, ein Tristo- mum von Diodon, in die Nähe parasitischer Crustaceen stellte, taufte die Gattung Phylline. 4. Phylline Oken, 1815 (112), vergl. unter Capsala; auch diese Gattung wird von den wenigsten Autoren beibehalten, die zu ihr gehörigen Arten vielmehr zu EpiMella resp. Tristomum gestellt. 5. Entobdella Lam., 1815 (113), synonym mit EpiMella. 6. Cyclocotyle Otto, 1823 (131), die betreffende Form gehört zu Octo- hothrium Leuck. 7. Octostoma Kuhn, 1829 (149), synonym mit Octohothrium Leuck. 8. Diclibothrium Leuck., 1835 (173), wird von dem Autor selbst (224) in Diplohotlirium umgetauft. 9. Heteracanthus Dies., 1836 (181), synonym mit Äxine; vom Autor selbst eingezogen. 10. Ancyrocephalus CrepL, 1839 (207), nach Monticelli (766) zu Tetraonchus gehörig. 11. Diporpa Duj., 1845 (245), Jugendform von Biplozoon. 12. Amphibothrium Frey et Leuckart, 1847 (257), identisch mit JJdo- nella Johnst., 1835 (170). 13. Plagiopeltis Dies., 1850 (273), synonym mit Hexacotijle Blainv. 1828 (146). 14. Diclidophora Dies., 1850 (273), zu Oäobotlirhmi gehörig (cf. No. 19). 15. Solenocotyle Dies., 1850 (273), auf das ganz zweifelhafte Polysto- mum loligims Chiaje gegründet und zu streichen. 16. Discotyle Dies., 1850 (273), zu Octohothrium gehörig. 17. Octodactylus Dalyell, 1853 (294), synonym mit Octohothrium. 18. Benedenia Dies., 1858 (356), ohne Grund auf Ejiihclella sciaenae van Ben. begründet. 19. Octoplectanum Dies., 1858 (356), für Octocotyle Dies, und Diclido- phora Dies. 20. Placoplectanum Dies., 1858 (356), ohne Grund für Octohothrium sagittatum creirt. 21. Grubea Dies., 1858 (356), für Pleurocofyle scomhri creirt 22. Cyclatella V. Ben. -Hesse, 1863 (406) ist Loxosoma (cf. 432). 23. Microbothrium Olss., 1868 (429), nach Taschenberg (554, 236) gleich Pseudocotyle. Monogenea. System. 519 24. Araphibdella Chat., 1874 (488), vom Autor als eine Zwischenform zwischen Trematoden und Hirudineen betrachtet, gehört nach Monticelli (766) und Parona et Perugia (786; zu den Gyro- dactylidae. 25. Vallisia Per, et Par., 1889/90(786), zu den Octocotylidae gehörig. Das hier angenommene System schliesst sich an die Systeme von Taschenberg und Monticelli an, doch scheint mir die Aufstellung einer besonderen Unterfamilie für das anatomisch so wenig bekannte Genus jEJmco- tyllabe, wie dies Monticelli thut, zur Zeit nicht gerechtfertigt; Monticelli (743, 87) begründet die Trennung der Gattung Encotyllahe von den Tristo- miden damit, dass bei Encotyllahe die Geschlechtsöffnungen median, bei Tristomum und Verwandten seitlich liegen und dass ferner wie bei Poly- stomeen Genitalhaken vorkommen. Diese Unterschiede sind allerdings bedeutend genug, um gegenüber Taschenberg die Gattung aufrecht zu erhalten, reichen aber zur Zeit, wo wir von der Anordnung der Genitalien so gut wie Nichts wissen, zur völligen Abtrennung der Gattung von den Tristomidae nicht aus. Dagegen trete ich Monticelli bei, wenn der- selbe die Gattung Tristomum enger fasst als Taschenberg, d. h. die von letzterem mit Tristomum vereinigten Genera Epibdella, NitBSchia, Placimella und PJiyllonella wieder abtrennt. Der Grund für die Vereinigung lag für Taschenberg (548, 565) in dem Auffinden seines Tristomum pelamydis, welches wie ein echtes Tristomum sieben Speichen im hinteren Saugnapf führt, aber diesen nicht sitzend, sondern gestielt wie Trochopus trägt, wo jedoch neun Speichen vorkommen. Nun stimmt Tr. pelamydis in der Anatomie mit anderen Tristomen überein und kann natürlich nur zu dieser Gattung gestellt werden. Der Schluss aber, dass dann auch TrocJiopus ein Tristomum ist, ist nicht gerechtfertigt, man kann nur sagen, dass darauf, ob der hintere Saugnapf gestielt oder sitzend ist, kein grosser Werth gelegt werden kann. Als Unterschiede sind besonders die männ- lichen Keimdrüsen in Betracht zu ziehen, die bei Trochopus in der Zwei- zahl, bei Tristomum in bedeutend grösserer Anzahl vorkommen. Wenn dann Taschenberg weiterhin einen Ausspruch Vogt' s (544, 306 Anm.), dass nämlich Phyllonella und Epibdella von einander nicht zu unterscheiden seien, zu seinen Gunsten heranzieht, so ist dem gegenüber zu halten, dass die Form, welche Vogt untersucht und als Phyllonella soleae bezeichnet hat, Epibdella hippoglossi ist, wie Monticelli (743, 87) über- zeugend genug darlegt*). *) Zusatz bei der Correctvir: In einer soeben eingegangenen Abhandlung Monti- celli's (Elenco d. elminti stud. a Wimereux, Bull, scientif. de la france et Belg. T. XXII. 1890, pg. 419) plaidirt der Autor für das Eingelien der Gattung Phyllonella und die Stellung der Species soleae zu Epibdella, da der wesentlichste Unterscliied, die die vorderen Saugnäpfe ersetzende Membran, nicht existiren soll, vielmehr- Saugnäpfe vor- handen sind. 520 Plathelminthes : I. Trematodes. Die Aufnahme der Temnocephaleae als besonderer Familie recht- fertigt sich von selbst, wenn man die betreffende Gattung überhaupt, wie es Sem per (471) zuerst ausgesprochen hat, als zu den Trematoden gehörig betrachtet. Temnocephala bietet allerdings eineEeihe von Besonderheiten dar und die Frage ist trotz der Arbeiten von Haswell (725) und Weber (779) gerechtfertigt, ob Temnocepliala ein Trematode ist. Weber bezeichnet folgende Verhältnisse als Abweichung von dem gewöhnlichen Bau der Monogenea: 1. Der Darmcanal ist ein einfacher Sack, ohne Gabelung oder seit- liche Anhänge. 2. In der Haut finden sich zahlreiche, einzellige Drüsen niit unge- wöhnlich langen Ausführungsgängen, die an die Drüsen der Hirudineen erinnern. 3. Der Dotterstock ist eine einzige, netzförmig zusammenhängende Masse. 4. Die Hoden sind in zwei Paaren angeordnet. 5. Der Uterus (Ootyp) liegt unterhalb der Einmündung des männ- lichen Begattungsorganes, das letztere muss daher bei der Begattung das Ootyp passiren. 6. Die Excretionsorgane münden dorsal. 7. Ein Laurer'scher Canal resp. dessen Homologon fehlt. Ueber diese Punkte ist Folgendes zu bemerken: Den Besitz eines einfachen Darmcanales theilt Tenmoceplidla mit anderen Trematoden, z. B. Gasterostomum , Tetraonchus monenteron u. A., folglich steht in dieser Hinsicht TemnocepJiala unter den Trematoden nicht so isolirt da, als es scheint. Die einzelligen Drüsen der Haut sind bei Tenmoceplidla sehr stark entwickelt, aber in ähnlicher Entwicklung, auch mit sehr langen Ausführungsgängen finden wir dieselben im vorderen Körperabschnitte dev Gyrodacti/liclen; allerdings kommen in ihnen, so weit bis jetzt bekannt, stäbchenartige Bildungen nicht zur Entwicklung, doch ist hierauf kein grosses Gewicht zu legen, da der Inhalt der Hautdrüsen anderer Trematoden bisher nicht mit genügend starken Vergrösserungen untersucht worden ist. Die dorsale Lage der Excretionspori theilt Temnocepliala mit den meisten anderen monogenetischen Trematoden, ist also keine Besonderheit dieser Gattung. Anders verhält es sich mit dem Geschlechtsapparat: die Form und Anordnung des scheinbar einheitlichen Dotterstockes ist zwar kaum zu berücksichtigen, da die beiden Quergänge die ursprüngliche Duplicität des Organes andeuten, aber die ganze Anordnung der Geschlechtsorgane im hinteren Körperende (eine Lage, die TemnocepJiala mit Diplozoon theilt), das Verhalten des Penis zum Uterus (Ootyp), das grosse Receptaculum seminis , der kurzgestielte Keimstock erinnern sehr an die Verhältnisse von Turbellarien und zwar der Rhabdocoelida. Freilich fügt sich auch hier nicht Alles in die bei Fihabdocoeliden bekannten V^erhäUnisse, wie z. B. die Vierzahl der Hoden, aber bei unbefangener Betrachtung des Genitalapparates von Temnocepliala wird man mehr an Rhabdocoeliden Mouogenea. System. 521 als an Trematoden erinnert. Demnach könnte man diese Form für eine parasitische Rhabdocoelide halten; wenn dieselbe nun trotzdem hier bei den ectoparasitischen Trematoden abgehandelt worden ist , so liegt der Grund darin, dass ein wesentlicher Charakter der Turbellarien fehlt, nämlich die Hautwimperung, die ausdrücklich von denjenigen Autoren, welche lebende Temnocephalen untersuchen konnten, vermisst wird; auch an sonst sehr gut conservirten Exemplaren finden sich weder Wimpern noch Eeste solcher. Dies ist wohl zu berücksichtigen, denn gerade in dem Besitz eines Wimperkleides unterscheiden sich die Turbellarien von den Trematoden, was sich sofort bei einer Prüfung der Diagnose für Turbellarien ergiebt; dieselbe lautet z. B. bei Graff (Monographie der Turbell. I. Rhabdocoelida, Lpzg. 1882, pag. 202): „Seitlicli symmetrisclie, ungegliederte Thiere von weicliem, jeglicher Sceletbildung entbehrendem Körper. Das Integument besteht aus einem Flimmerepithel mit ein- gelagerten, stäbchenförmigen Körpern oder Nesselorganen und einem continiürlichen Hautmustelschlauche. Mit Mund, aber ohne After. Eespirations- und Circulations- organe fehlen. Fortpflanzung geschlechtlich und (mit wenigen Ausnahmen) die Geschlechtsorgane zwitterig. Zumeist freilebend." Wenn man von der letzten Bemerkung über die Lebensweise, die keinen systematischen Werth besitzt, absieht, so bleibt als einziger Unter- schied zwischen Turbellarien und Trematoden das für erstere charakteri- stische Flimmerepithel der Haut mit Stäbchen oder Nesselorganen bestehen. Wimpern fehlen Temnocephala sicher, ebenso Nesselorgane, und in Bezug auf die Stäbchen ist das Vorkommen stäbchenähnlicher Bildungen in gewissen Hautdrüsen (cf. oben pag, 425), aber nicht in den Epithelzellen der Haut zuzugeben; dieselben unterscheiden sich jedoch so sehr von den Rhabditen der Turbellarien, dass es ganz fraglich ist, ob sie mit diesen verglichen werden können. Die Strichelung der Hautepithelzellen kann auch nicht auf die Anwesenheit von Stäbchen zurückgeführt werden, da sie viel zu regelmässig ist, auch die vermeintlichen Stäbchen niemals aus den Zellen der Haut, die überdies noch aussen durch eine relativ dicke Cuticula überlagert wird, heraustreten; daher führt auch Haswell (725, 285) die Strichelung auf die Anwesenheit zahlreicher Porencanälchen zurück. Es unterscheidet sich demnach die Haut von Temnocephala wesentlich von der der Turbellarien, weshalb ich die Gattung zu den Trematoden rechne; hier nimmt sie eine besondere Stellung ein. Dass ihre nächsten Verwandten die Tristomiden sind, wie es Haswell und Monticelli an- nehmen, scheint mir keineswegs ausgemacht, denn hierfür ist doch nur der hintere Saugnapf anzuführen, während im Uebrigen sich recht grosse Verschiedenheiten zeigen. Es ist in hohem Grade bedauerlich, dass wir die Entwicklung der in Rede stehenden Gattung so wenig kennen: Semper (471), Monticelli (776) und Weber (779) haben reife Em- bryonen untersuchen können; die Autoren stimmen darin überein, dass der reife Embryo dem erwachsenen Thiere bis auf die Grösse und den 522 Platlielmiiathcs : I. Trematodes. Maugel der Geschlechtsorgane ganz gleicht und dass eine Metamorphose nicht stattfindet. Wir dürfen demnach annehmen, dass nicht einmal mehr die Embryonen von Temnocepliala ein Wimperkleid tragen, wie ein Gleiches für die Jungen von Udonella und Epihdella (364, 35) gilt. In dieser Beziehung stehen also die Temnocephalen wie die Tristomeen den hypo- thetischen, turbellarienähnlichen Stammformen der Trematoden ferner als Polt/stommn und Biplozoon, deren Larven bekanntlich bewimpert sind. Trotzdem möchte ich in dieser Uebereinstimmung zwischen Temnocephalen und Tristomeen ebenfalls keinen genügenden Grund für eine nahe Ver- wandtschaft beider erblicken, weil es sich um einen Charakter der so leicht Aenderungen eingehenden äusseren Haut handelt und weil die Differenzen im anatomischen Bau so grosse sind. Vielmehr glaube ich, dass Temnoceplmla zwar in den äusseren Charakteren (bis auf den Besitz eines Hautepithels selbst) stark abgeändert ist, aber in der inneren Organi- sation (besonders Darm und Geschlechtsapparat) Eigenschaften der turbel- larienähnlichen Vorfahren bewahrt hat. Demnach betrachte ich Temnocephala nicht — wie Monticelli (743, 108) — als einen Seitenzweig der Tristomeen, sondern als einen selb- ständigen, früh abgezweigten Ast, der mit den heute lebenden monogene- tischen Trematoden weniger nahe Beziehungen besitzt, als diese unter einander. Was endlich die Polystomeen anlangt, so stimmen die Systeme Taschenberg's und Monticelli's in Bezug auf Subfamilien und Gat- tungen überein, nur zieht Tascheuberg die van Beneden-Hesse' sehen Genera Glossocotyle , OpJiicotyle , Pterocotyle, Ghoricotyle und Bactylocofyle sowie das Diesing'sche Genus Octocotyle zu Octohotlirium, während Monticelli die genannten Gattungen als Subgenera zu Octocotyle stellt. Meiner Ansicht nach besteht zur Zeit kein Grund für die Beibehaltung dieser kaum zu unterscheidenden Gattungen, von denen wenig mehr als das Aeussere bekannt ist, doch ist wohl zu erwarten, dass genauere Kenntniss der zahlreichen Arten eine Aenderung früher oder später herbeiführen wird. Monogeiiea v. Ben. Trematoden mit meist abgeplattetem, zungen- oder blattförmigem, sel- tener ovalem oder fast rundem Körper; eine Hautriugelung ist nur selten ausgesprochen; Vorderende mit oder ohne Saugorgane: im ersteren Falle sind entweder zwei mit der Mundhöhle communicirende Mundsaugnäpfe oder zwei von der Mundhöhle unabhängige Seitensaugnäpfe resp. Sauggruben vorhanden; in letzterem Falle kann das ganze Vorderende zum Ansaugen benutzt werden. Am Hinterende stets Saugorgane — entweder ein grosser Saugnapf mit oder (selten) ohne Haken, oder zahlreiche, meist symmetrisch angeordnete und ebenfalls durch Chitinbildungen verstärkte Saugnäpfe. Hautepithel nur bei Temnocephala in ganzer Ausdehnung und ferner in den Seiteusauguäpfen der Tristomiden erhalten, sonst aber, wie es scheint, stets Monogeuea. System. 523 ZU einer „Pseudoeuticula" (Ciiticula der Autoren) umgewandelt. Mund vorn gelegen, terminal oder subterminal und ventral; Darm stets ohne After, selten einfach, fast stets gegabelt und oft mit seitlichen Blindsäckchen besetzt. Augen vielfach vorhanden. Die symmetrisch angeordneten und paarigen Excretionsorgane münden am Vorderende auf der Dorsalfläche und getrennt von einander aus, ausnahmsweise vereinigt oder getrennt am Hinterende. Ausnahmslos Zwitter; Geschlechtsöffnungen auf der Bauch- seite, meist am Vorderende gelegen ; männliche und weibliche Geschlechts- öffnung getrennt oder gemeinschaftlich ausmündend; in vielen Fällen ist eine besonders mündende, paarige oder unpaare Vagina vorhanden, deren Mündung ventral oder lateral oder ausnahmsweise auch dorsal liegt. Die in einem besonderen Abschnitte des weiblichen Leitungsapparatos gebil- deten Eier sind meist gedeckelt und mit längeren oder kürzeren faden- förmigen Anhängen an einem oder beiden Polen versehen. Die Fort- pflanzung erfolgt auf geschlechtlichem Wege (Gyrodactylus vielleicht ausgenommen), die Entwicklung ist eine directe und gelegentlich mit einer Metamorphose verknüpft. Leben meist als echte Parasiten auf der äusseren Körperfläche, in Mund-, Rachen- oder Kiemenhöhle, in einigen Fällen auch in der Harnblase bei Fischen, Amphibien, Keptilien und Crustaceen. Uebersicht des Systems. I. Familie Temnocephaleae Hasw. 1. Gatt. Temnocephala Hasw. n. Familie Tristomeae Tsclibg. 1. Siibfam. Tristomidae v. Ben. 2. Nitzschia Baer. 3. Epibdella Blainv. 4. Phyllonella v. Beu.-Hesse. 5. Trochopus Dies, 6. Placunella v. B.-H. 7. Tristomixm Cuv. 8. Acanthocotyle Mont. 9. Encotyllabe Dies. 2. Subfam. Monocotylidae Tschbg. 10. Pseudocotyle v. B.-H. 11. Calicotyle Dies. 12. Monocotyle Tschbg. 3. Subfam. UdouelHdae V. B.-H. 13. Udonella Johnst. 14. Ecliiiiella v. B.-H. 15. Pteronella v. B.-H. ni. Familie Polystomeae Tschbg. 4. Subfam. Octocotylidae v. Ben.-H. 16. Octobothrium Leuck. 17. Pleuro- cotyle G. et v. B. 18. Diplozoou v. Nordm. 19. Anthocotyle v. Ben.-H. 20. Vallisia Per. et Par. 21. Phyllocotyle v. B.-H. 22. Hexacotyle Blainv. 23. Platycotyle v. B.-H. 24. Plectanoc otyle Dies. 5. Subfam. Polystomidae v. Ben. 25. Polystomum Zed. 26. Oncliocotyle Dies. 27. Erpocotyle v. B.-H. 28. Diplobothrium Leuck. 29. Sphyra- nura Wr. 6. Subfam. Microcotylidae Tschbg. 30. Microcotyle v. B.-H. 31. Gastrocotyle V. B.-H. 32. Axiue Ab. 32a Pseudaxiue P. et P. 7. Subfam. Gyrodactylidae v. B.-H. 33. Calceostoma v. B. 34. Gyrodactylus V. N. 35. Dactylogyrus Dies. 36. Tetraonchus Dies. 37. Araphibdella Chat. 38. Diplectanum Dies. 524 riatlielminthes : I. Trematodes. Tabelle zur Yorläuflgen Bestimmung der Familien. 1. Körper mit (gewöhnlich) 5 fingerförmigen Tentakehi am Vorderende imd einem hinteren Saugnapf ohne Eadien; Parasiten an Süsswassercrustaceen und Schildkröten der Tropen I. Temnocephaleae. 2. Ohne fingerförmige Tentakel. a. mit oder ohne zwei Seitensaugnäpfen am Vorderende und grossem scheibenförmigen Endsaugnapf mit oder ohne Eadien und Chitiuhaken IL Tristomeae. h. mit oder ohne zwei Mundsaugnäpfen am Vorderende und grosser, mit Haken oder Saugnäpfen bewafi:neter Haft- scheibe in. Polystomeae. I. Familie Temnocephaleae Hasw. 1888 (725). (Temnoeephalidae Web. 1889 (779)). Die Originaldiagnose, wie sie Haswell (725, 299) giebt, lautet: „The cephalic end of the body is produced into four, five or six slender, filiform tentacles, which are capable of being used for prehension and touch, and in loco- motion take the place of anterior suckers, their adhesive powers being increased by the secretiou of certain special unicellular glands. There is a Single, large, radiated posterior sucker without hooks. The body presents trace of a rudimentary form of segmentation in the shape of incomplete transverse dissepiments formed by specia- lised portions of the parenchjona mixscle. The intestine is constricted at regulär intervals by these septa; its epithehum is not ciliated. There are thi-ee pairs of longitucünal nerve - trunks , a dorsal, a dorso - lateral and a venti-al, connected by numerous comissiu'es. The excretory System opens by two apertui-es, placed for forwards on the dorsal surface. There is a Single genital apeiiure leading into a genital cloaca, into which the ejaculatory duct and the vagin open; there are two pairs of lobed festes, vitelün glands, which partake of the imperfect segmentation of the body, a Single ovary, receptaculum seminis, oviduct and uterus." Eine wesentlich einfachere Diagnose gieb't Weber (779, 25): „Körper abgeplattet, oval, vorderes Ende mit fünf, selten nur mit ^-ier conti'actilen Kopflappen, hinteres Ende nicht zu einem besonderen Körperabschnitte abgesetzt, mit ventralem Saugnapf; letzterer ohne Chitinhaken. Gemeinschaftliche Ausmündung der Geschlechtsorgane in der Mittellinie der Bauchseite; Laur er 'scher Canal fehlt. Dotterstock einfach mit zwei Dottergängen. Der kleine Uterus (Ootj^D) dicht vor dem Genitalporus, Cirrus stark entmckelt, muss Uterus passiren. Excretions-Canäle münden paarig dui-ch dorsal gelegene Endblasen aus. Zwei dem Gehirn aufliegende Augen. Entwickhmg dü-ect aus grossen Eiern. Nicht parasitisch, lebt auf Süss- wasser-Crustaceen und Süsswasserschüdkröten." Wir glauben die Diagnose, wie folgt, fassen zu können: Monogenetische Trematoden mit wenig abgeplattetem, ovalem oder birnformigem Körper, dessen Seitenrand bei einigen Formen in eine zarte Membran ausläuft. Vordere Saugorgane fehlen ; ihre Stelle vertreten lange, fingerförmige Tentakeln in der Vier-, gewöhnlich Fünfzahl. Am Hiuterende ein den Querdurchmesser des Körpers nicht überragender, bauchständiger Saugnapf ohne Radien, Haken und Randmembran. Haut- Monogenea. System. 525 epithel am ganzen Körper erhalten. Mimd subterminal, Darm ungegabelt. Allgen vorhanden. Porus genitalis in der Mittellinie und ventral, hinter dem Darm gelegen; keine besondere Vagina; Keimstock kuglig, Reeepta- culum seminis gross, Dotterstock netzartig den Darm umspinnend; zwei Paar Hoden ; das griffeiförmige Begattungsorgan muss bei der Begattung das Ootyp durchsetzen. Eier mit rudimentären Anhängen, ohne Deckel. Leben als Raumparasiten auf Crustaceen und Schildkröten des süssen Wassers und ernähren sich von Infusorien, kleinen Insectenlarven, Cru- staceen u. s. w. 1. Gen. Temnocephala Blanch. 1849 (266). (Taf. XI, Fig. 3-6; Taf. XII, Fig. 1, 3, 4; Taf. XIV, Fig. 6) mit den Charakteren der Familie. WicMigste Litteratur cf. No. 266; 443; 471; 725 und 779. Ai'ten : 1. T. chilensis Bl. auf Aegiea sp. in Chile etc. lebend (266; 44S). 2. T. fasciata Hasw. auf Astacopsis serratus von Neusüdwales (725). 3. T. quadricornis Hasw. auf Astacopsis FranMinii von Tasmania (725). 4. T. minor Hasw. auf Astacopsis bicarinatus von Neusüdwales (725). 5. T. novae-zelan diae Hasw. auf Paranepbrops setosus von Neuseeland (725). 6. T. brevicornis Montic. auf Hydi-omedusa maximiliani und Hydraspis radiolata von Brasilien (778). 7. T. Semperi Web. auf Telphusa -Arten der Philippinen (471) und in Sumatra, Java und Celebes (779) lebend. IL Familie Tristomeae Taschbg. 1879 (554). Die Originaldiagnose Taschenberg's lautet: „Körper rundlich oder langgestreckt, vorderes Ende ziemlich gleich gebildet dem hinteren Ende, letzteres niemals zu einem besonderen Eöriierabschnitte entwickelt. Meist mit zwei kleinen Mimdsaugnäpfen (welche aber auch fehlen können) imd einem grossen Bauchsaugnapfe. Letzterer häufig mit Chitingebilden bewaffnet. Ausmündung der Geschlechtsorgane auf der linken Seite oder in der Mittellinie der Bauchfläche. Scheidenkanal einfach (dann ebenfalls mit linksseitig gelegener Oeffnung) oder doppelt, symmetrisch zur Mittellinie. Männliche Geschlechtsöffnimg ohne Chitinbewaffaung. Eier nur an einem Pole mit Anhangsfaden." Ich erlaube mir die Diagnose in folgender Weise zu fassen: Monogenetische Trematoden mit abgeplattetem , rundlich scheiben- förmigem oder langgestrecktem Körper; am Vorderende Seitensaugnäpfe (niemals Mundsaugnäpfe) oder an Stelle derselben membranartige An- hänge, am Hinterende ein grosser Saugnapf, oft mit Radien und Chitin- haken, oder ohne die einen resp. die anderen Bildungen. Darm gegabelt, oft mit verästeltem Blindsäckchen besetzt. Augen meist vorhanden. Ge- schlechtsöffnungen stets am Vorderende, median oder auf der linken Seite gelegen oder auch die weibliche rechts, die männliche in der Mittellinie gelegen. Genitalhaken nur bei einer Gattung (Encotyllabe) vorhanden. Vagina einfach mit medianer oder linksseitiger Mündung, oder doppelt und mit symmetrischen, seitlich gelegenen Mündungen. Eier mit An- 526 Plathelminthes : I. Trematodes. hängen an beiden, oder nur an einem Pole, gelegentlich auch ohne solche, wie es scheint, stets mit Deckel. Leben parasitisch auf der Haut oder den Kiemen von Seefischen resp. auf der Körperoberfläche para- sitischer (mariner) Crustaceen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Subfamilien der Tristomeen. 1, Körper platt. a. Mit zwei Seitensaugnäpfen und einem grossen Bauclisaug- napfe; Geschlechts- und Scheidenöf&iimg meist Hnks . . 1. Tristomidae. h. Ohne Seitensaugnäpfe , mit Meinem Bauchsaugnapf; Ge- schlechtsöfihimgeu median, Scheiden doppelt 2. Monocotylidae. 2. Körper cylindiisch. Mit Seitensaugnäpfen und gTOSsem einfachen Bauch sauguapf; auf Schmarotzerkrehsen lebend S.Udonellidae. 1. Subfam. Tristomidae v. Ben. 1858 (364, 11)*). Tristomeen mit rundlich scheibenförmigem oder verlängertem Körper; am Vorderende zwei Seitensaugnäpfe (resp. Sauggruben) oder an deren Stelle eine breite Membran; am Hinterende ein gewöhnlich sitzender, ausnahmsweise gestielter grosser Sauguapf mit oder ohne Radien und mit oder ohne Chitinhaken. Geschlechtsöfifnungen gewöhnlich links- seitig, doch mitunter die weibliche rechts, die männliche median. Eine einfache, gewöhnlich links (ausnahmsweise median) mündende Vagina. Eier mit nur einem Anhang an einem Pole. Parasiten auf den Kiemen und der Haut von Meeresfischen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Genera der Tristomiden. I. Alle Gesclilechtsöffnungen hnksseitig. 1. Hinterer Saugnapf ohne Eadien, a. mit kleinen Chitinhaken; viele Hoden Nitzschia. h. mit grossen Haken; zwei Hoden Epibdella. c. statt der Seitensaugnäpfe eine Membran; zwei Hoden . . . Phyllonella. 2. Hinterer Saugnapf mit Radien, a. mit 9 Eadien und zwei Haken; zwei Hoden TrocJiopiis. h. Eadien wenig deutlich; 2 Paar kleine Haken, zwei Hoden . Placunella. c. h. Sgnpf. mit 7 Eadien Tristomum. II. Manul. Geschlechtsöffnung mid Yaginamündung median, Geburtsöffnung rechts gelegen Äcanthocotyle. III. Geschlechtsöffnungen median, die männl. mit Haken Encotyllabe. *) Die Diagnose v. Beneden's lautet (406, 65): „Deux petites ventouses Tniccales et ime grande veutouse rayonnee en aniere, armee quehjuefois de crochets Le tube digestif rannifie. Les orifices des organes sexuels s'ouvrant separement sur le cote gauche du coi-ps. Les ooufs sont grands, volumineux et ä epines ou filamonts." Taschenberg (554, 235) schreibt: „Körper fast immer rundlich, scheibenförmig, stets mit zwei kleineu Mimd- imd einem gi'ossen Bauchsaugnapfe. Letzterer gestielt oder sitzend, im Innern einfach oder durch Speichen gestützt. Geschlechts - und Schoidenöffiiung linksseitig. An den Kiem.en oder der Haut von Meeresfischen". Monogenea. System. 527 2. Geil. Nitzschia v. Baer 1827 (140, 675)*). (Taf. VII, Fig. 5, 6.) Körper langgestreckt, mit zwei spaltförmigen Saiiggruben am Vorder- ende; hinterer Saugnapf sitzend ohne Radien, aber mit kleinen Häkchen; vier Augen; Geschlechtsöffnungen linksseitig; zahlreiche Hoden; Eier mit Stiel und einigen Dornen; Parasiten in der Kiemenhöhle von Meeres- fischen. Wiclitigste Litteratm- No. 136; 140; 406 iind 774. Einzige Art: N. elongata N. (136) aus der Kiemenliöhle von Acipenser stiuio. 3. Gen. Epibdella Blainv. 1828 (146)**). (Taf. VII, Fig. 1, 2). Körper oval und abgeflacht; am Kopfende zwei elliptische Saugnäpfe; hinterer Saugnapf sitzend, gross, kreisförmig mit zahlreichen Papillen, ohne Radien; vier Augen. Geschlechtsöffnungen hinter dem linken Seitensaug- napf ausmündend; zwei Hoden. Parasiten auf der Körperoberfläche von Meeresfischen. Wichtigste Litteratur: No. 51; 146; 324; 364 und 763. Arten : Epibd. liippoglossi (0. F. Müll.) am Körper von Hippoglossus vulgaris und maximus. E. sciaenae v. Ben. am Körper von Sciaena aquila (324). E. Hendorffii v. Linst, am Körper von CoryiAaena Mppurus (Chile) lebend. 4. Gen. Phyllonella v. Ben. et Hesse 1863 (406, 70j***). (Taf. VII, Fig. 8—11). Körper oval und abgeflacht; am Kopfende statt der Saugnäpfe eine brehe Membran, die wie ein Saugnapf gebraucht wird; am Hinterende *) Baer als „Gegner einer unnöthigen Vei^vielfältigung der Gattungen imd Verehrer der Cuvier'schen Methode, Haupt- und Untergattungen anzunehmen", stellte Nitzschia und Tristomum als Untergattmigen zu Phylline Oken und chai'acterisirte : Phylline Ok. Corpus depressum; acetabulum sub extremitate posteriori, bothria duo in margine auteriori. A. Tristomum Cuv. Corpus latissimiun, cordatiun ; acetabulum radiatum; bothria orbicularia. B. Nitzschia Baei\ Corpus oblongum, postice acuminatum ; acetabiüum simplex ; bothria linearia. **) Van Beneden giebt folgende Characteristik dieses Genus (364, 18): „Corps de forme ovale, mince et aplati ; tete pourvue de deux ventouses, ime grande ventouse en aiTiere armee de crochets et couverte en dedans de papilles regulierement disposees, avec le bord fi-ange; les orifices sexuels situes sur le bord ä droite pres de la ventouse buccale; deux vesicules pulsatiles, s'ouvrant en avant, ä quelque distance du bord. Ils vivent sur la peau des poissons". ***) Die Originaldiagnose lautet: „Le Corps est de forme ovale, mince et aplati; la tete est pourvue d'une largo membrane, mince et plissee, faisant fonction de ventouse ; une grande ventouse circulaire, sessile avec le bord frange et Tinterieur arme de crochets, termine le corps en arriere. Quatre yeux distiacts s'elevent au dessus du bulbe buccale"; deux testicules, les orifices separes des deux sexes en avant, siu- le cote. Späterer Zusatz: Falls die oben pag. 519 Anm., mitgetheilte Beobachtung Monti- celli's richtig ist, düi'fte kein Grund zur Beibehaltimg dieser Gattung sich anführen lassen. 528 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. ein mittelgrosser Saug-napf ohne Radien, mit Cbitinhaken; vier Augen; Geschlechtsötfnungeu linksseitig; zwei Hoden. Leben auf der Haut von Meeresfisehen. Litteratur: 40(). Art: Ph. soleae v. Beu.-H. auf der Haut von Solea vulgaris lebend. ^t)" 5. Gen. Trocbopus Dies. 1850 (273, I, 428)*). (Taf. VII, Fig. 7.) Körper elliptisch, stark abgeflacht; am Kopfende zvrei rundliche Seitensaugnäpfe; hinterer Saugnapf scheibenförmig, mit neun Eadien und zwei grossen Chitinhaken; vier Augen. Geschlechtsöffnungen linksseitig; zwei Hoden. Leben an den Kiemen von Meeresfischen. \ Litteratui-: ISO und 406. Art: Ti\ tubiporus Dies, an den Eiemen von Trigla liirundo. 6. Gen. Placunella v. Ben.-Hesse. 1863 (406, 71)**). (Taf. IX, Fig. 2.) Körper verlängert und abgeplattet; am Kopfende zwei rundliche Seitensaugnäpfe mit Randmembran; hinterer Saugnapf mit wenig deutlichen Radien , Randraembran und zwei oder drei Paar kleinen Chitinhaken ; vier Augen; Geschlechtsöffnungen linksseitig; zwei Hoden. Leben -auf Meeresfischen. Litteratui': 406 und 781. Arten: PI. pini V. Ben.-Hesse auf dem Körper von Trigla pini. PI. rhombi v. Ben.-Hesse auf dem Körper von Rhombus maximus. PI. bexacantba Par. et Perugia an den Kiemen von Serranus gigas. 7. Gen. Tristomum Cuv. 1817 (118)***). (Taf. VIII, Fig. 1, 2, 3, 4, 6, 7; IX, 1; XI, 2; XVII, 6.) Körper scheibenförmig, nmdlich, sehr abgeflacht; am Kopfende zwei rundliche Seitensaugnäpfe; hinterer Saugnapf gross, scheibenförmig mit *) Diesing characterisirt dieses Genus wie folgt: „Corpus oblonge — cuneatum depressum; Caput corpore continuum, botbriis duobus ellipticis parallelis ; os inter bothria, anticum ; acetabulum pedicello longo basilari suffultum, explanatum disciforme novem — radiatum, disco central! pai'vo ; apertura genitalis feminea infra os; penis filiformis pone vulvam; porus excretorius . . .; piscium marinorum ecto- parasita." Diese Diagnose änderten v. Beneden et Hesse (406, 74): „Corps elliptique, deprime, portant deux ventouses en avant, une grande ventouse ii neuf rayons en arriere, bordee d'une fine fi-ange et ai'mee de deux stylets; quatre yeux situes au-dessus du bulbe buccal." **) Die Diagnose lautet: „Le Corps est mince, aplati, allonge, termine en arriere par une grande ventouse, a rayons fugaces, ä bords franges et amies de deux paires de crochets; deux ventouses membraneuses garnissent le cote de la beuche; quatre yeux s'elevent siu- une eminence au-dessus du bidbe buccal." ***) „Lern- Corps est im disque large et plat; ;i sa face inferieui-e est en avant un grand su9oii- cartilagineux, qui ne tient au corps que pai' un court pedicule, et sous son bord Monogenea. System, 529 sieben Radien und kleinen Chitinbaken; Geschlecbtsöilfnungen linkerseits; zahlreicbe Hoden. Leben auf Meeresfischen. Litteratiu-: ISO, 256, 267, 552 und 578. Arten : Tr. coccineum Cuv. an den Kiemen von Xiphias gladius. Tr. papillosum Dies, elaenda. Tr. molae Blancli. an den Kiemen von Ortliagorisciis mola. Tr. squali Blancli. Kiemen von Squalus sp, (Neuseeland). Tr. maculatum Eud. Körperoberfläche von Diodon sp. Tr. pelamydis Tschbg. Kiemen von Pelamys sarda (548). Tr. uncinatum Montic. an Hippoglossus sp. (767). 8. Gen. Acanthocotyle Montic. 1888 (743)*). Körper verlängert, vordere Saugnäpfe elliptisch, hinterer Saugnapf sitzend, gross, scheibenförmig, endständig, ohne Radien, aber mit zahl- reichen in 20 nach dem Centrum convergirenden Reihen von kleinen Häkchen; am Hinterrand des Saugnaj)fe8 ein kleiner, mit langen Häkchen bewehrter Anhang. Mund ventral, Darm gegabelt, nicht verästelt, Ge- schlechtsöffnungen auf der Ventralfläche, die männliche in der Mittellinie hinter der Bifurcationsstelle des Darmes ; Oeffuung der Vagina rechts daneben; Mündung des Uterus am rechten Körperrande. Zahlreiche Hoden zwischen den Darmschenkeln ; Dotterstöcke an den Seiten des Körpers, nicht verästelt; Eier verlängert, mit nur einem Anhange. Haut- parasiten auf Rochen (nach einer neuerdings von Montic elli gegebenen Diagnose: note elmintologiche in: Boll. soc. di natur. in Napoli IV. 1890, pag. 190). Litteratui': 743. Arten : A. Lobianchi Moni auf der Bauchhaut von Eaja clavata (743, 87). A. elegans Mont. auf der Eückenhaut von Eaja clavata. 9. Gen. Encotyllabe Dies. 1850 (273, I, pg. 427)**). (Taf. IX, Fig. 3.) Körper verlängert, hinten ein wenig verschmälert; Seitensaugnäpfe gross, gestielt mit gefaltetem Rand, hinterer Saugnapf ebenfalls gestielt, posterieur s'en trouvent deus petits. Dans le parencbyme du corps rampe un vaisseau circulaire ramifie dont la natm-e est difficüe u determiner." Yergl. die Diagnose, die Baer von diesem Genus giebt, oben pag 526 Anm. **). *) Die ui'sprüngliche Diagnose lautet: „Aperture genitali maschiü nel mezzo, femminUi sul lato destro, vagina con sbocco accanto all'apertura mascbile; ventosa posteriore discoidale portante ima piccola appendice posteriormente, uncini cbitinosi numerosi disposti a raggi, appendice con uncini allungati; ventose anteriori eUitiche; testicoli numerosi." **) „Cori)us ellipticum planum, apice ti'uncatum, marginibus lateralibus inflexis ; caput corpore continuum, bothriis duobus anticis conchaeformibus pHcatis parallelis; os acetabu- liforme oblongum, .anticum rufra bothria, acetabiüum longum subbasilai'e, ventrale campanu- latum, lünbo membranaceo angusto reflexo, bamiüis duobus centralibus apicibus convergen- tibus; genitalia externa . . ., porus excretorius . . .; piscium marinorum ectoparasita." Bronu, Klassen des Thier-Reichs. IV. 1. 34 530 Plathelmintlies : I. Ti-ematodes. mit zwei grossen Haken bewaffnet. Geschlechtsöffmingen in der Mittel- linie, Genitalhaken vorhanden. Leben in der Mund- und Rachenhöhle mariner Fische. Litteratiu-: 273 und 406. Ai-ten : E. Nordmanni Dies, im Eaclien von Brama mediterranea E. pagelli v. Ben. -Hesse im Eaclien von Pagellus centrodontus. E. sp Par. et. Per. bei Crenilabras pavo (790). 2. Subfam. Monoeotylidae Tschbg. 1879 (554)*). Tristomeen mit rundlichem Köijjer ohne vordere Saugnäpfe; hinterer Saugnapf klein oder mittelgross, mit oder ohne Radien, mit oder ohne Chitinhaken. Keine Augen. Geschlechtsöffnungen in der Mittellinie; Scheide doppelt mit seitlichen Mündungen; Eier mit oder ohne Anhangs- faden; leben auf der Haut oder an den Kiemen oder in der Cloake von Seefischen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Monocotyliden. 1. Hinterer Saiiguapf olme Eadieu a. klein und ohne Haken Pseudocoti/Ie. 2. H. Sgnpf. mit Radien a. mit 7 Radien und 2 Haken Calicotyle. b. mit 8 Radien und 2 Haken Monoeotyle. 10. Gen. Pseudocotyle van Bened. et Hesse 1863 (406, 4« app.)**). (Taf. XI, Fig. 1.) Körper ziemlich langgestreckt, hinterer Saugnapf sehr klein, ohne Radien und ohne Haken; Darm gegabelt und mit Seitenästchen besetzt; Scheiden kurz; Eier ohne Anhänge; zahlreiche Hoden; Parasiten auf der Haut von Meeresfischen. Litteratiu': 406, 429 und 557. Arten : Ps. squatiuae v. Ben.-Hesse auf der Haut von Squatina angelus. Ps. apiculatum Olss. auf der Haut von Acantbias vulgaris (429). Ps. fragile Olss. auf der Haut von Raja batis (429) Ps. minor Mont. auf der Rückenliaut von ScyUium caaicula (Boll. soc nat. Napoli IV. 1S90, pag. 191). *) „Körper rundlich, ohne Mundsaugnäpfe, Bauchsaugnapf sehr klein oder in nomialer Ausbildung und mit Chitinbewaffnimg. Ausmündung der Geschlechtsorgane median, Scheide doppelt; an der Haut und an den Kiemen von Meeresfischen." Späterer Zusatz (557, 44): „Eier pyramidal mit einseitigem Anhangsfaden." **) „Point de ventouses a cote de la bouche, et la ventouse posterieui'e du corps tres variable dans sa forme comme dans sa gi'andeur; cette ventouse ne renferme ni rayous ni crochets ; le canal intestinal est ramifie ; la vesicule contractile de l'appareil excretem- s'ouvre sui" lo cote, tancüs que les orifices sexuels sont situes sur la ligne mediane; les oeufs sont grands et sans filaments." Monogenea. System. 53J^ 11. Gen. Calicotyle Dies. 1850 (273, I, pag. 431)*). (Taf. X, Fig. 1—6.) Körper von verkehrt herzförmiger Gestalt, banchwärts eingekrümmt; hinterer Saugnapf mittelgross, mit sieben Radien und zwei starken Chitin- kralleu; Darm gegabelt, ohne Verästelungen; Scheiden mittellang; zahl- reiche Hoden; Eier? In der Cloake und auf der Haut von Seefischen lebend. Litteratur: 32S, 354 und 531. Art: C. Kroyeri Dies, in der Cloake der Männchen verschiedener Eaja- Arten lebend. 12. Gen. Monocotyle Tschbg. 1878 (548)**). (Taf. XVII, Fig. 9.) Körper langgestreckt; hinterer Saugnapf gross, sitzend, mit acht Radien, zwei grossen Haken und zahlreichen, theils in den Radien, theils in der Randmembran gelegenen Chitinkörperchen. Mund gross, von einer ge- falteten Membran umgeben; Darm gegabelt, ohne Blindsäckchen; Vagina einfach (?), median ausmündend; Geburtsötfnung linksseitig. Eier oval mit einem Faden; an den Kiemen von Seefischen lebend. Litteratur: 548 und 786. Art: M. myliobatis Tschgb. an den Kiemen von Myliobates aquila. 3. Subfam. ITdonellidae v. Bened. et Hesse 1863 (406, 64 und 89)***). Tristomeen mit langgestrecktem, cylindrischem und nicht selten geringeltem Körper; zwei vordere Saugnäpfe vorhanden oder fehlend; hinterer Saugnapf gross, ohne Radien und ohne Haken; Pharynx vor- streckbar, bei einigen mit Haken; ohne Augen; Darm gegabelt, ohne Anhänge. Geschlechtsöffnungen in der Mittellinie; Eier gedeckelt, nur mit Stiel. Leben auf der Körperoberfläche parasitischer Crustaceen, an Meeresfischen. , Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Udonelliden. 1. Mit Seitensaugnäpfen Udonella. 2. Ohne Seitensaugnäpfe a. Pharynx mit zwei Chitinkörpern; zwei vordere Tentakel Eehinella. b. Pharynx mit einem Gerüst von domförmigen Chitinkörpern : am Yorder- ende flüseKörmige Membran Pteronella. A.j^K. *) „Corpus planum late obovatum; caput corpore continiium; os subterminale. transverse ellipticum; acetabulum basilare ventrale, imciforme septangulare intus dissepi- mentis Septem e- centro radiantibus ; apertui-ae genitales infra os, approximatae ; Anus . . . . ; piscium maiinoiTim ectoparasita." **) „Der Körper ist langgestreckt, von vom nach hinten etwas erweitert und ti'ägt am hintern Ende einen ziemlich grossen sitzenden Saugnapf; derselbe besitzt acht Speichen, von denen die eine in der Längsachse des Thieres gelegen ist, während jederseits drei vom Centrum nach der Peripherie hin aussti'ahlen. Da wo die beiden letzten den Band des Saugnapfes erreichen, sind zwei grosse, starke Chitinhaken eingefügt, die in der Quer- achse desselben gelegen sind. Die Mundötfnung am vorderen Körperende ist sehr weit und dient gleichfalls zum Ansaugen." ***) Eine Diagnose wird 1. c. nicht gegeben! 34* 532 Platlielminthes : I. Trematodes. 13. Gen. Udonella Johnst. 1835 (170)*). (Taf. IX, Fig. 6, 7.) Körper langgestreckt, cylindrisch, in der Jugend geringelt; mit zwei kleinen vorderen Saugnäpfen; hinterer Saugnapf gross; Pharynx ohne Haken; ein Hoden. Leben auf Caligus und Anehorella. Litteratm-: 170; 257; 406 ixnd 444. Arten: TJ. caligorum Johnst. auf Caligus von HipiJOglossus vulgaris. U. pollacliii V. Ben.-Hesse auf Caligus von Merlangus pollacliius. U. triglae v. Ben.-Hesse - - - Tiigla sp. IT. lupi V. Ben.-Hesse _ . . Labrax lupus. TJ. merlucii v. Ben.-Hesse - - - Merlucius vulgaris. TJ. sciaenae v. Ben.-Hesse auf AnchoreUa von Sciaeua aquila. 14. Gen. Echinella van Bened. et Hesse 1863 (406, 93)**). (Taf. X, Fig. 7.) Körper langgestreckt, cylindrisch, geringelt; vordere Saugnäpfe fehlend, dagegen am Vorderende zwei tentakelförmige Anhänge ; hinterer Saugnapf gross; Pharynx mit zwei Chitinhaken. Hoden? Litteratui': 406. Art: E. hirundinis v. Ben.-Hesse auf Caligus von Tiigla Mrundo. 15. Gen. Pteronella van Bened. et Hesse 1863 (406, 94)***). (Taf. X, Fig. 8-10.) Körper langgestreckt, in der Mitte etwas aufgetrieben, in der Jugend geringelt; keine vorderen Saugnäpfe, dagegen eine flügelähnliche Membran; hinterer Saugnapf gross; Pharynx mit einer Anzahl von dornförmigen Chitinkörpern umgeben; Hoden? Litteratiu-: 406. Art: Pt. molvae v. Ben.-Hesse auf Caligus von Lota molva. HI. Familie Polystomeae Tschbg. 1879 (554, 236). Die Originaldiagnose lautet bei Taschenberg: „Köi-per langgestreckt, vorn zugespitzt, zuweilen bedeutend verschmälert, hinten zu einer Haftscheibe verbreitert, zuweilen mit besonderen Anhängen Mundsaugnäpfe fehlend oder zu zweien vorhanden. Die endständigen Haftorgane in sehr versclüedener Anzahl, als eigentliche Saugnäpfe oder chitinige Klammerorgane ausgebildet. Mündung der Geschlechtsorgane in der Medianebene. Scheidencanal einfach oder doppelt. Männ- liche Geschlechtsöffnung häufig mit Chitinhaken bewaffnet; Eier meist mit zwei langen Anliangsfädeu. Schmarotzer an den Kiemen von Fischen, bei Amphibien iind Eeptihen." *) Die Diagnose lautet (170, 498): „body indistinctly anniüar; anterior extremity without a sucker; mouth inferior, lougitudinal, edentulous; eyes none; posterior sucker piain." **) „Corps aUonge, termine en arriere par une large ventouse inerme; bulbe ooso- phagien ai-me de deux crochets; tete tres-mobile ; oeufs ä wa seul filament." ***) „La tete est entouree d'un boui-relet en forme d' alles couvertes de soies; la beuche est ouverte en avaut et entouree de stylets aigus; le corps est legerement elargi ou bombe vers le milieu; les oeufs sont a un seul füameut." Monogenea. System. 533 Monogenetische Trematodeu mit langgestrecktem, vorn zugespitztem Körper, der am Hinterende eine mehr oder weniger deutlich abgesetzte, oft besondere Klammerorgane besitzende Haftscheibe trägt; zwei vordere Saugorgane — wie es scheint, stets mit der Mundhöhle communicirende Mundsaugnäpfe — vorhanden oder fehlend; hintere Saugorgane in ver- schiedener Grösse und Anzahl auf der Haftscheibe augebracht, meist mit chitinöser Bewaffnung. Darm gewöhnlich gegabelt, selten verästelt, mit- unter einfach; Geschlechtsöffnungen in der Mittellinie des Körpers im vorderen Theile gelegen, das männliche Begattungsorgan oft mit Chitin- haken besetzt. Scheiden, wenn vorhanden, einfach oder doppelt. Eier mit zwei, einem oder ohne Anhangsfäden. Leben parasitisch an den Kiemen von Fischen, ferner bei Amphibien und Reptilien auf der Haut, im Rachen oder Harnblase. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Subfamilien der Folystomeen. 1. Mit zwei Mundsaugnäpfen und mit Genitalliaken. a. Haftscheibe mit 4 (5), gewöhnlicli 8 kleinen Saugorganen. . Octocotylidae. b. Haftscheibe mit sehr zahli-eichen Saugorganen Microcotylidae. 2. Ohne Mundsaugnäpfe und ohne grössere Genitalhaken; Haftscheibe mit zwei, gewöhuhch 6 Saugnäpfeu und mit Haken . . . . Polystomidae. 3. Meist ohne Mundsaugnäpfe; Vorderende mit 2 oder 4 Kopfzipfeln oder mit saugnapfartiger Membran; Excretionsorgane am Hinter- ende mündend; Haftscheibe meist mit radiär gestellten kleinen Haken, ohne Saugnäpfe Gyrodactylidae. 4. Subfam. Octocotylidae van Bened. et Hesse 1863 (406, 96)*). Körper verlängert, vorn mit zwei Mundsaugnäpfen ; auf der Haftscheibe vier, sechs, gewöhnlich acht, meist symmetrisch angeordnete, kleine Saug- organe, die selbst von Chitinleisteu gestützt resp. mit Haken bewehrt sind, ausser diesen oft noch Haken auf der Haftscheibe. Keine Augen. Darm gegabelt, ausnahmsweise (Diplozoon) einfach, aber mit Blindsäckchen be- setzt. Genitalhaken stets vorhanden. Eier mit einem oder zwei Anhangs- fäden. Leben parasitisch an den Kiemen von Meeres- und Süsswasser- lischeu. *) „Cette famille se distingue surtout par la forme allongee du ver ; par une lauguette c[ui termine le corps en amere et qui port deux series paralleles de ventouses; par deux ventouses inermes, qui flauquent l'orifice buccal et par un appareil de erochets qui entourent le pore genital. Le oeufs sont grands, de forme ovale et termines, ä im des poles ou u tous las deux, par un long filament forme par la coque." Taschenberg, der diese Subfamilie Octobothriidae nennt, definirt sie (554, 2.36): „Vordere Saugnäpfe als zwei divergirend gestellte Organe am Eingänge der Mimd- höhle. Haftscheibe mit 4, 6 oder 8 Haftorganen, die meist in parallelen Reihen stehen, daneben können noch Chitinhaken auftreten MännUche Geschlechtsöffnung mit Haken- bewaffnung." 534 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. / Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Octocotyliden. I. Haftsclieibe mit 8 in zwei parallelen oder convergirenden Längsreihen angeordneten, gestielten oder sitzenden Saugorganen a. Thiere stets einzeln 1. Körper regelmässig gestaltet Octobothrium. 2. Köi-per in zwei in verschiedenen Ebenen imd Achsen ver- laufende Abschnitte zerfallen ValUsia. 3. Im Stiel des vorderen Saugnapfpaares je ein grosser Saugnapf entwickelt Anthocotyle. b. Thiere zu je zweien s förmig verwachsen Dijüozoon. n. Haftscheibe mit 6 Haftorganen a. dieselben stehen in zwei parallelen Läugsreihen vor dem mit einem kleinen Saugnapf versehenen Hinterraude des Thieres Thyllocotyle. b. Haftorgane in einer Eeihe auf dem verbreiterten Hinterende 1. Körper langgesü'eckt , vorn sehr verschmälert Hexacotyle. 2. Körper breit, elliptisch Plectanocotyle. ni. Haftscheibe mit 4 Haftorganen a. Haftorgane gestielt, in 2 Paaren Platycotyle. b. Haftorgane nur auf einer Seite entwickelt Fleurocotyle. 16. Gen. Octobothrium F. S. Leuckart 1827 (141)*). (Taf. XII, Fig. 2, XVII, 5, 8.) Haftscheibe mit acht sitzenden oder gestielten Saugnäpfen, die an den Seiten der Scheibe in zwei Reihen augeordnet sind und chitinöse Be- waffnung tragen; am mitunter verlängerten Hinterende der Haftscheibe oft noch kleine Häkchen. litteratui-: 141; 146; 222; 325; 364; 406; 426; 532; 544 und 781. Arten : 0. lanceolatum Leuck. an den Kiemen von Alosa vulgaris. 0. sagittatum Leuck. - - - - Salmo faiio. 0 scombri Kuhn - - - - Scomber scombius und Sc. colias. 0. harengi V. Ben.-Hesse - - - - Clupea harengus. 0. pilchardi v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Clupea pilchai'dus. 0. merlangi Kuhn ... . Merlangus communis und auf Cymothea oestroides an Boops. 0. minus Olss. an den Kiemen von Gadus melanostomus. 0. denticulatum Olss. an den Kiemen von Gadus virens. 0. thunninae Par. et Per. Kiemen von Thynnus thunnina. 0. arcuatum Sonsino. - - Lichia amia == Vallisia striata Per. et Pai'. 0. (Glosso cotyle)**) alosae v. Ben.-Hesse Kiemen von Alosa vulgaris. 0. (Ophicotyle)***) fintae v. Ben.-Hesse Kiemen von Alosa finta. *) „Corpore elongato, depresso, piano ; apertura oris autica, infera, simplici ; in uü'oque partis coi-poris posticae latere acetabula suctoria quatuor" (141, 18). **) „Region caudalc ]iortant huit ventouses et les crochets terminaux ordinaires; le Corps presente un etranglement vers le quart anterieur, d'oü ü resulte une region cervicale" (406, 102). ***) „Le lobe terminal, portant les huit ventouses ordinaü-es, est suivi d'un lobule terminal arme de quatre ventouses plus petites et des crochets terminaux ordinaires" (406, 101). MonoKcnea. System. 535 o 0. (Choricotyle)*) clin:sophi-jd v. Ben.-Hesse Kiemen von Chrysopliiys aurata. 0. (Choricotyle) Taschenbergii Par. et Per. Kiemen von Sargus Roudeletii. 0. (Dactylocotyle)*=') pollachii v. Ben.-Hesse Kiemen von Merlangus pollacMus. 0. (Dactylocotyle) luscae v. Ben.-Hesse Kiemen von Morrhua lusca. 0. (Dactylocotyle) phycidis Par. et Per. Kiemen von Phycis blenuoidos. 0. (Pterocotyle)***; palmatum Leuck. Kiemen von Molva vulgaris und Hippoglossus gigas. 0. (Pterocotyle) morrhuae v. Ben.-Hesse Kiemen von Gadus moiThua. 17. Gen. Pleurocotyle Gerv. et v. Ben. 1859 (369)t) „Körper langgestreckt, vorn zugespitzt, hinten mit einem schaufei- förmigen Anhange versehen, der an einer Seite vier hinter einander stehende Haftorgane trägt" (554, 248) ff). Litteratui-: 318; 369; 406. Art: PI. scombri G. et v. Ben. an den Kiemen von Scomber scombrus und Scomber colias. 18. Gen. Diplozoon v. Nordm. 1832 (158)ttt). (Taf. XIII, Fig. 1—5.) „Einzelnes Thier (Diporpa), langgestreckt, am hintern Ende mit einer viereckigen Platte, vs^elche acht in zwei parallelen Längsreihen stehende Haftorgane trägt. Auf der Bauchfläche ein kleiner Saugnapf, auf der Rtickenfläche ein kleiner Zapfen. Durch Umfassung des letzteren mittelst des ersteren entsteht das Xförmige Doppelthier. Eier oval mit nur einem Anhangsfaden" (554, 249). Darm einschenklig , mit Blindsäckchen reich besetzt; Dotterstock und Hoden in der Einzahl; an den Kiemen von Süss- wasserfischen lebend. Litteratui-: 158; 221; 245; 276; 364; 392; 47Ü imd 740. Art: D. paradox um v. Nordm. an den Kiemen verscMedener Cyprinoiden; es lassen sich nach Vogt drei Arten unterscheiden! *) „Ce gem-e est characterise par huit bothiidies portees sui- autant de pedoncules tres-longs, non retractües, separes completement jusqu'ä leur origine; les auterieures sont diriges en avant et sont en meme temps un peu plus longs que les auü-es" (406, 109). **) „Huit bothridies posteriem-es portees sur autant de pedoncules entierement libres, de longeui- egale, retractües et massifs; les oeufs poiient deux filaments, d'ont Tun est terminee en Crosse" (406, HO). ***) „Huit ventouses portees siu- de longs pedoncules unis ä la base terminent le Corps en ai'iiere. Le ver est regulierement effile en avant, large vers le milieu et retreci vers l'origine des ventouses. La bouche est flanquee de deux ventouses et ime coui'onne de crochets entoiu-e l'orifice des organes sexuels" (406, 106). t) „Le gem-e Pleurocotyle est etabli sui- un pai-asite des branchies du Maquereau de la Mediterranee, et qui est remai-quable par ses quatres ventouses placees sur im des cotes du Corps." (369, 194). tf) Späterer Zusatz: In einer soeben eingegangenen Arbeit (Int. adalcune Poly- stomeae in: Atti soc. hg. sc. uat. e geogr. I. Genova 1890) melden Parona imd Perugia, dass das Hinterende von Pleiu-ocotyle ausser zwei grösseren und zwei kleineren Haken noch einen fünften, kleineren Saugnapf trägt. fff) Eme Diagnose wird 1. c. nicht gegeben! 536 Plathelminthes : I. Ti'ematodes 19. Gen. Anthocotyle v. Beneden et Hesse- 1863 (406)*). (Taf. XII, Fig. 5.) Körper langgestreckt, vorn zugespitzt, im mittleren Theile erweitert und allmählich nach hinten verschmälert. Am Hinterende vier Paar kleine gestielte Saugnäpfe; im Stiele des nach vorn gerückten ersten Paares ist je ein grosser, mit Chitinhaken bewaffneter Saugnapf entwickelt; an den Kiemen von Meeresfischen lebend. Litteratiu-: 406, 105. Art: A. merlucii v. Ben. -Hesse au den Kiemen von Meiiucius viügaris. 20. Gen. Vallisia Perugia et Parona 1889/90 (786)**). (Taf XVII, Fig. 4.) Körper verlängert, in zwei in verschiedenen Ebenen verlaufende Portionen getheilt; die hintere von der vorderen Hälfte winklig abgebogen; zwei Mundsaugnäpfe vorhanden; hintere Saugscheibe mit vier Paar sitzenden Saugnäpfen und mit Terminalhaken; Keimstock hinter den Hoden gelegen; Eier mit Anhangsfäden an beiden Polen. Litteratur: 786. Art: V. striata Per. et Par. an den Kiemen von Lichia amia = Octob. arcuatum Sons. 21. Gen. Phyllocotyle van Beneden et Hesse 1863 (406)***). (Taf. Xn, Fig. 7.) Körper verlängert, nach vorn zugespitzt, nach hinten verbreitert und hier an den Seiten drei Paar sitzende Saugnäpfe tragend; in der Ver- längerung des Körpers liegt ein schwanzartiger Anhang, der an seinem Ende einen mit Haken bewehrten Saugnapf trägt. Genitalhaken arcaden- förmig angeordnet. Eier mit einem Anhangsfaden. Leben auf den Kiemen von Meeresfischen. Litteratui-: 406, 103. Ai-t: Ph. gurnardi v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Trigla gumardus. *) „Quatre paires de cotyles en arriere, dont ranterieui-e, gonflee conmie ime vessie, porte des crochets et un suyoir ; les trois autres paii-es, pediculees et fort petites, tenninent le Corps Celui-ci est fort mince et large an milieu, tres retreci en avant et en arriere." **) „Corpo di\dso in due porzioni distinte e disposte in piani differenti; mancante di ventose boccali; tutto linamente striato trasversalmente ; con otto ventose caudali." Die Angabe von dem Mangel der Mundsaugnäpfe haben die Autoren brieflich als in-thümüch bezeichnet. ***) „Trois paires de ventouses inserees sui- la pai-tie posterieui-e et laterale du corps; im appendice caudal terminee par une soi-te de ventouse imique ä crochets des oeufs poui-vus d'un seul filament." Monogenea. System. 537 22. Gen. Hexacotyle Blainville 1828 (146)*). (Taf. XII, Fig. 8.) „Körper langgestreckt, vorn sehr zugespitzt, allmählich nach hinten breiter werdend. Auf dem fussartig verbreiterten Hinterende stehen in einer Reihe sechs Haftorgane**), doch in zwei durch einen kleinen Zwischenraum getrennte Gruppen von je drei geordnet'' (554, 250). Litteratur: 109; 146 und 354. Art: H. thynni De la Eoche an den Kiemen von ThjTinus brachypterus und Pelamys sarda. 23. Gen. Platycotyle van Beneden et Hesse 1863 (406)***). (Taf. XII, Fig. 6.) „Körper langgestreckt, hinten in einer verbreiterten Platte endend, welche zwei Paare kreuzförmig gestellter, langgestielter Haftorgane trägt'' (554, 248). Litteratur: 406, 108. Art: PI. gurnardi v. Ben.-H. an den Kiemen vou Ti'igla giu'nardus. 24. Gen. Plectanocotyle Diesing 1850 (273, vol. I, pg. 420)t). (Taf. XII, Fig. 9 und 10.) „Körper breit elliptisch, vorn etwas verschmälert; am Hinterende stehen an der Bauchfläche sechs Haftorgane in einfacher Eeihe" (554, 250). Litteratur: 273 und 354. Art: PI. elliptica Dies, an den Kiemen von Labrax mucronatus. *) „Corps ovale, deprime, continu ou non articule, compose de deux parties; une anterieure, bien plus petite, subcylindrique, ridee ; l'auti'e posterieui-e, beaucoup plus graude, ovale, alongee, deprimee et bordee inferiem-ement par trois paires de ventouses, arniees h rinterieiu- de deux petits crocliets opposes. Tete petite, peu distincte, portant la bouche ä son extremite. Anus dorsal ä la jonction du cou et du coii)S. Orifice des organes de la generation au meme en droit en dessous.'' **) Späterer Zusatz: Parona \ind Perugia (Atti soc. lig. sc. uat. e geog. I. 1890, pag. 237 nota) sowie Monticelli (BoU. soc. naturalisti in Napoli IV. 1890, pag. 195) geben übereinstimmend an, dass in dem Zwischenräume zwischen den beiden Gruppen der Haftorgane noch zwei kleine Saugnäpfe vorhanden sind, so dass also, wie es Diesing richtig darstellt, acht Saugnäpfe am Hinterende vorhanden sind. ***) „Quatre bothiidies posterieui-es portees sur des pedoncules longs, disposes en croix, non retractiles et de longeiu- egale; pas de crochets inteimediaire." t) „Corpus late elUpticum planum; caput coipore continuum; os terminale pro- minulum; acetabiüa sex in postico corporis margine ventralia, Serie simplici, uncinis quatuor articulatis conniventibus et aculeo centraü conico armata, duobus parallehs hemi- sphaericis inermibus infi-a os sitis. Genitalium apeiiiua .... Perus excretorius .... — Pisciimi marinoriun ectoparasita.'- 538 riatlielniinthes : I. Trematodes. 5. Subfam. Polystomidae van Benedeu 1858 (364, 11)*). Polystomeen mit verlängertem Körper, ohne Mundsangnäpfe; Haft- scheibe meist mit sechs in zwei parallelen Eeihen angeordneten Saug- näpfen, letztere wie auch oft die Haftscheibe mit Haken bewaffnet. Bei einigen sind Augen vorhanden. Darm gegabelt, selten verästelt. Genital- haken wenig ausgebildet. Geschlechtsöffnungen in der Mittellinie des Körpers, am Vorderende; Vagina einfach oder doppelt. Eier mit zwei Anhangsfäden oder ohne solche. Leben parasitisch an den Kiemen von Meeresfischen , auf der Haut, den Kiemen oder in der Harnblase bei Am- phibien oder bei Reptilien. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Genera der Polystomiden. I. Haftscheibe mit 6 Saugnäpfen a. Haftscheibe terminal mit 2 grossen Haten; Saugnäpfe gross . . Polystomum. b. Haftscheibe von einem Körperanhang übeiTagt 1. Anhang gegabelt und je eine Oeffnung tragend Onchocoiyle. 2. Anhang seicht ausgeschnitten , mit 2 Haken Erpocotyle. 3. Anhang mit 4 Haken Diplobothrium. n. Haftscheibe mit 2 Saugnäpfen Sphyranura. 25. Gen. Polystomum Zeder 1800 (94)**). (Taf. XIV, Fig. 3-7; Taf. XVII, Fig. 1.) „Körper lang-eiförmig, vorn etwas zugespitzt, hinten in eine breite Haftscheibe übergehend. Auf dieser stehen in zwei Längsreihen sechs etwas nach aussen vorspringende Saugnäpfe, zwischen ihnen am Hinter- ende mehrere Chitinhaken. Scheide doppelt, Ausmünduugen an der rechten und linken Seite der Bauchfläche, Eier oval, ohne Anhangsfäden. An den Kiemen und in der Harnblase von Amphibien und im Schlünde von Schild- kröten^' (554, 251). Litteratiu-: 80; 94; 140; 444; 445; 46S; 469; 523 luid 5S1. Ai-ten : P. integerrimum Fi'öl. Har-nblase der lYösche und Ki'öteu, in der Jugend an den Kiemen von ProschlaiTen. P. ocellatum Eud. im Schlund vom Emys eui'opaea und m der Nasenhöhle von Halichelys atra (12S). P. uncinatum Mace Harnblase von Sana temporaria (581). P. Corona tum Leidy Nasenhöhle einer Schüdki'öte (751). P. oblongum R. Wright aus der Harnblase der Moschusschildkröte (563). *) v. Beneden bi'aucht diesen Namen neben Tiistomidae imd Distomidae filr eiue di-itte Familie der Ti-ematoden, die er durch die gTÖssere Zahl der Saugnäpfe am Hinterende characterisii-te und zu der er die Oetobothriidae xmd Gyrodactyhdae noch hinzm-echnete. Taschenberg (554) gicbt denselben Namen der TJntei-familie. **) „Vorderende mit mehreren Saugwarzen.'' Monogenea. System. 539 26. Gen. Onchocotyle Diesiug- 1850 (273, vol. I, pg. 410)*). (Taf. XV, Fig. 5 und 12.) Körper langgestreckt, schmal, hinten in eine verbreiterte Haftscheibe und einen sehr beweglichen Anhang übergehend ( — auf dem die Ex- cretionsorgane ausmünden — ). Auf ersterer stehen in zwei Längsreihen sechs tiefe, von einem Chitinhaken gestützte Saugnäpfe. Auf dem Anhange zuweilen auch kleine Yförmige Chitingebilde ; Scheidenöffniing linksseitig. Eier mit zwei Anhangsfäden" (554, 252). Leben an den Kiemen ver- schiedener Meeresfische. Litteratur : 148; 2S2 ; 293; 354; 532 und 557. Aj'ten : 0. appen die lila tum KuJm an, den Kiemen verscMedener Haie und Rochen. 0. borealis v. Ben. an den Kiemen von Scymnus borealis. 0. emarginata Olss. an den Kiemen von Raja clavata. 0. abbreviata Olss. an den Kiemen von Acanthias \T.ilgaris 27. Gen. Erpocotyle van Beneden et Hesse 1863 (406)**). (Taf. XV, Fig. 7.) Körper langgestreckt, gegen die Mitte etwas erweitert, mit einem wieder dünneren, etwas ausgeschnittenen Theile endend. Die ovale Haftscheibe ist im hinteren Viertheil des Thieres bauchständig, mit sechs in zwei parallele Längsreihen geordneten, durch Chitinhaken ge- stützten Saugnäpfen. Auf dem schmalen Endtheile des Körpers zwei Chitinhaken" (554, 253). Litteratur; 406. Ai-t: E. laevis v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Mustelus laevis. 28. Gen. Diplobothrium F. S. Leuckait 1842 (224)***). „Körper langgestreckt, mit einem schmalen Endtheile, vor welchem sechs in zwei Längsreihen geordnete, kurzgestielte, mit Chitinhaken be- waffnete Saugnäpfe stehen; der schmale Endtheil trägt jederseits zwei Haken" (554, 254). Litteratiu-: 224. Art: D. armatum F. ö. Leuck. au den Kiemen von Acipeuser stellatus. '^) „Corpus lineari - lanceolatimi depressum, utrinque augustatum; caput corpore continuum; es subterminale; acetabula sex disco clliptico extremitati caudali supra adnato biseriatim immersa, hemisphaerica, margine uucino simplici inferne adnato apice libero armata. Apertm-ae genitales .... Perus excretorius in aince caudali. Pisciuui marinorum ectopai'asita "• **) Eine Diagnose der Gattung geben die Autoren 1. c. nicht! ***) „Corpore molli, elongato, depresso; acetabiüis (s. bothriis) sex anterioribus, media valvula iu duas foveolas divisis, lateralibus, utrincjue tribus ; rostro inter acetabula porrecto, ore antico, simplice." 540 Plathelmiuthes : I. Trematodes. 29. Gen. Spbyranura R. Wrigbt 1879 (563)*). (Taf. XIV, Fig. 1 imd 2.) Körper langgestreckt, nach vorn und hinten verschmälert; Haftscheibe breit mit zwei Saugnäpfen, die in ihrem Grunde je ein Häkchen tragen ; ausserdem hinter den Saugnäpfen zwei grosse krallenförmige Haken und nach aussen von den ersteren je acht kleine Häkchen mit Chitinringen. Darm gegabelt, ohne Blindsäcke; Scheiden? Litteratur: 563 und 727. Art: Spli. Osleri Wr. auf der Haut von Nectui-us lateralis. 6. Siibfam. Microcotylidae Taschenberg 1879 (554). Polystomeen „mit zwei kleinen vorderen Saugnäpfen ( — Mundsaug- näpfen — ), einem heil- oder fussartig verbreiterten hinteren Körperende, welches sehr zahlreiche kleine Haftorgane trägt. Männliche und weib- liche Geschlechtsöffnung in der Mittellinie; männliche Geschlechtsöffnung oft mit Hakenbewaffnung; Scheide median oder linksseitig mündend. Zahl- reiche Hoden. Eier mit Anhängen au beiden Polen'' (554, 237). Leben parasitisch an den Kiemen von Meeresfischen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Microcotyliden. Köi-per sjonraetrisch. Microcotyle. Köi^per asymmetiiscli a. die zalüreiclien kleinen Saugorgane in einer doppelten Eeilie am hinteren schiefen Körperrande Axine. b. die Saugorgane in einer einfachen Eeihe, ausserdem noch Terminalhaken Pseudaxine. c. Körper auf einer Seite der verbreiterten hinteren Hälfte der Länge nach mit Saugorganen besetzt Gastrocotyle. 30. Gen. Microcotyle van Beneden et Hesse 1863 (406)**). (Taf. XV, Fig. 1.) „Körper nicht asymmetrisch, langgestreckt, vorn wenig verschmälert ; das hintere als Schwanzanhang durch eine beiderseitige Einschnürung vom übrigen Körper abgesetzte, in eine Spitze ausgehende Ende trägt jederseits an seinen Rändern die Haftorgane; Scheidenöffuung ebenso wie die Ge- schlechtsöffnungen median. Die länglich ovalen Eier mit zwei Anhangs- fäden" (554, 257). *) Eine verbesserte Diagnose dieses Genus geben "Wright imd Macallum (T27, ?j): „Caudal lamina, considerably "wider than the slender body, with two immersed suckers, two large hooks behind these, and sisteeu small hooks (seveu along each side of the lamina, and one in each sucker). Two conti'aetile bladders anteiiorly, each with a dorsal excretory pore ; no lateral vaginae ; oviparous " **) „TJne partie du corps est sepai'ee en arrierc pai" iin etranglement et porte, des deux cotes du coips, un tres-grand nombre de petites ventouses ä crochets. Les oeufs sout munis d'uii iilament aux deux poles.'" Monogenea. System. 541 Litteratiu- : 406; 541 und 544. Ai'ten : M. labracis v. Ben.-Hesse au den Kiemen von Labrax lupus. M. canthari v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Cantharus griseus. M. donavini v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Labrus donavini. M. erythrini v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Pagellus erythrinus. M. chrysophryi v. Ben-Hesse an den Kiemen von Clirysophvis vulgaris. M. mugilis Vogt an den Kiemen von Mugil cephalus. M. mormyri Lor. an den Kiemen von Pagellus mormyrus. M. sargi Par. et Per. an den Kiemen von Sargus Eondeletii. M. alcedinis Par. et Per. an den Kiemen von Smaris alcedo. M. trachini Par. et Per. an den Kiemen von Tracliinus radiatus. 31. Gen. Gastrocotyle van Beneden et Hesse (1863 (406)*). (T-af. XV, Fig. 13.) Körper asymmetrisch, langgestreckt, vorn verschmälert, in der ganzen hinteren Hälfte einseitig verbreitert und auf dieser Seite mit einer Reihe kleiner Saugnäpfe besetzt. Eier mit zwei Anhangsfäden. Litteratur: 406; vergl. auch Parona imd Perugia in Aüi soc. lig. sc. nat. e geogr. I. 1890, Tav. XIV, Fig. 1—5. Ai't: G. trachuri v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Caranx traclmrus. 32. Gen. Axine Abildgaard 1794 (84)**). (Taf. XV, Fig. 6, 9.) „Körper langgestreckt, vorn zugespitzt, am hinteren Ende flügeiförmig verbreitert, durch Verlängerung der einen Längsseite erscheint das Thier asymmetrisch. Der hintere schiefe Endrand trägt 50—70 in einer Reihe stehende schnallenförmige Haftorgane; Geschlechtsötfnungen median; Mündung der Scheide linksseitig. Eier oval mit zwei Anhangsfäden" (554, 256). Litteratiu-: 84; 181; 406 und 541. Arten : A. belones Abild. an den Kiemen von Beloue acus. A. triglae v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Trigla hirundo. *) „La moitie anterieure du corps est effilee, tandis que la raoitie posterieure est olaj'gie, et cette seconde moitie porte de petites ventouses dans toute la lougueiu'. Les oeufs sont munis d'un filament a chaque pole." **) Die Beschreibimg des "Wunnes lautet nach, einer wörtlichen Uebersetzung, welche Diesing (181) publiciit: „Er ist ungefälu- V« Zoll laug, der Leib braun mit E<ändern, vermuthlich von der dort hegenden Brut. In der Mitte der Länge nach ist er ziemhch klar und fein geädert. Der Körper ist lang und flach, vorne schmal und das Vorderende zugerundet mit einem kleinen Einschnitte; auf der Rückenseite desselben zwei kleine, eiförmige, runde Knoten. Zwischen diesen beiden läuft eine schmale braune Linie aus, die sich bald theilt , wie eine Gabel , von der jeder Zweig nach seiner Seite hin geht imd sich in dem brauneu eiförmigen Wesen verliert. In der Älitte des Körpers ist das eifönnige Eingeweide. Der Körper, der gegen hinten zu breiter wird, endet mit emer sehr- aus- gebreiteten Haut, wie das Segment eines Cii-kels, wodui-ch das Tliier eruigermaassen die Form eines Beiles erhält. Im Rande dieser Haut sind zwei dicht auf einander liegende Reihen schmaler Kugeln wie zwei Reihen Perlen." 542 Plathelminthes : I. Trematodes. Nachtrag : 32a. Gen. Pseudaxine Par. und Per. 1890. „Corpo allungato, sottile all' avanti, allargato posteriormente in im disco asimmetrico. Una sola fila di ventose marginali sul disco, il quäle si prolunga lateralmente in una appendice spatulifoime, armata da due paja di uncini. Apeiture sessuale armata. Vagina?'- Litteratiu': Parona ed Penigia, Intomo ad alcime polystomeae in: Atti soc. lig. scienz. nat. e geogr. vol. I, fasc. III. Genova 1890. Ali: Ps. tracliuri Par. u. Per. auf den Kiemen von Cai'anx ti-aclim'us. 7. Subfam. Oyrodactylidae van Beneden et Hesse 1863 (406)*). Kleine Polystomeen von schmaler, langgestreckter Körperform mit zwei oder vier retractilen Kopfzipteln und in denselben ausmündenden Hautdrüsen oder mit lappenartiger Ausbreitung des Vorderendes; vordere Saugnäpfe nicht immer vorhanden. Haftscheibe bald ganz, bald zwei- getheilt, ohne Saugnäpfe, gewöhnlich mit zwei oder vier grossen, central gelegenen Haken und einer grösseren Anzahl randständiger Häkchen oder nur mit einem einfachen scheerenförraigen Hnkenapparate versehen. Augen meist vorhanden. Darm gewöhnlich gegabelt. Excretionsorgane münden am Hinterende aus. Geschlechtsöffnuugen median gelegen, die männliche bei einigen mit Genitalhaken versehen. „Vermehrung durch Eier, die entweder abgelegt werden oder innerhalb des Körpers Tochter- und Enkelgenerationen bilden'' (554, 238). Leben an den Kiemen oder der Körperoberfläche von Fischen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Gyrodactyliden. I. Vordereude ohne Anhänge, Haftscheibe mit 4 Centi'al- und 12 Eand- häkchen • AvqMbcMla. IL Vorderende lippenartig verbreitei-t, Haftscheibe mit oder ohne excentrisch gelegenem gabelförmigen Hakenapparat CaJceostoma. HI. Vorderende mit Kopfzipfeln a. ohne Saugnäpfe 1. vier Kopfzipfel, vier Centralhaken in der Haftscheibe . . . Tetraonclius. 2. vier Kopfzipfel, zwei Centralhaken imd meist 14 Eandhaken . DadyJogyrns. 3. zwei Kopfzipfel, zwei Centralhaken und 16 Eandhaken . . . Gyrodadylus. b. mit vorderen Saugnäpfen und zwei Kopfzipfeln; Haftscheibe mit 4 Haken Dijüectanum. 33. Gen. Calceostoma van Beneden 1858 (364, 59)**). (Taf. XVI, Fig. 1, 2, Taf. XV, Fig. 8.) „Vorderende mit lappeuförmiger Ausbreitung, Haftscheibe ohne centralen Haken, mit einem scheerenförmigen ( — oder rudimentären — ) am Rande derselben stehenden Haftapparate" (554, 265). Nur ein Hoden. *) Die Autoreu geben (l. c. pag. 121) keine Diagnose. **) „Ce ver se distingue par une expansion fohacee en avant, qui n'est pas sans aualogie, au premier abord, avec la partie anterieure du corps du Cai'yophyllaeus des nos Monogeuea. System. 543 Litteratiu-: 364 und 7S1. Arten : C. elegans v. Ben. an den Kiemen von Sciaena aquila. C. iuerme Par. et Per. an den Kiemen von Corvina nigra. 34. Gen. Gyrodacty Ins v. Nordmann 1832 (158)*). (Taf. XVI, Fig. 5—8.) „Vorderende mit zwei Kopfzipfeln und acht aus dem Munde vor- streckbaren Pbaryngealspitzen ; am Hinterende eine ventrale Haftscheibe mit zwei grossen centralen Haken, deren Spitze nach der Bauchfläche gerichtet ist, und mit zahlreichen (16) randständigen Häkchen. Aus den Embryonalzellen entwickeln sich Tochter- und Enkelgenerationen; an Süsswasseifischen'' (554, 260). Ohne Augen. Litteratiu- : 158; 265; 338; 364 und 384. Art: G. elegans v. Nordm. an den Kiemen und der Körperoberfläche verscliiedener Süsswasser- fische. 35. Gen. Dactylogyrus Diesing 1850 (273, vol. I, pg. 433)**). (Taf. XVI, Fig. 9, 10.) „Vorderende mit vier Kopfzipfeln ; am Hinterende eine grosse ventrale Haftscheibe, häufig mit kleiner centraler Scheibe, zwei grossen centralen poissons d'eau douce ; en arriere le coii^s est termine par un veutouse luiique qui ressemble beaucoup ä la ventouse posterieru'e des UdoneUes; l'appareü sexuel est conforme, si uous ne nous trompons, comme dans ces dernieres. Le bord de la ventouse posterieiu'c est arme de i^ieces solides qui, au premier abord, ressemblent beaucoup ä uue paire de ciseaux; ces pieces solides permettent de distinguer facüement ces vers de tous ceux avec lesquels ou pourrait les confoudre au premier aspect." *) Eine Trennung des v. Nordmann 'sehen Genus in Gyrodactylus und Dactylo- gyrus nahm erst Diesing 1850 (273, vol. I, pag. 432) vor; derselbe giebt (1, c. pag. 651) folgende Diagnose: „Agamum, viviparimi, prolem soHtariam, jam intra siumn matenium quam saepissime gravidam, alens. Corpus subcyliudricum. Caput corpore continuum, bifidum. Os in bifurcationis augulo coUocatimi rimaeforme, in tubuhmi protractile. Aceta- bulum basilare haemisi^haerieum , uncinis duobus vahdis longioribus medio instructum, margine membranaceo aculeatodentatum. Hamiili gemini ventrales inferi spiu'ii (i)rolis nempe inclusae uncinis acetabuli validioribus promiucntibus efformati). Tractus intestinaUs bicruris coecus. Piscium fluviatilium ectoparasita." Eine verbesserte Diagnose gab derselbe (356, 374): „Corpus subcyündricmu, de- pressiusculum. Caput coi-pore continuum, teutaculis duobus anticis, crassis, retractilibus. Os ad basiu tentaculorum , ventrale, pharynge protractiH. Ocelli nulLi. Hamuli duo ventrales. Plectanum unum, sessile, subbasilare, ventrale, membranaceuui, hemisphaeiicum, Simplex, limbo imcinulis retractüibus annatum, fulcris bacillanbus, plectani peripheriam rachatim percuiTentibus, apice articulatim insertis, et uncinis duobus centralibus trabeculo uno intcr sc junctis, praeditum. Uncini ansis seu manubriis deprost^iusculis , plectani pUcatims immersis instructi, uncis falciformibus exsertis. Agama, vivipara, prolem soli- tariam, jam intra sinum maternum quam saepissime gravidam, alentia. Perus excretorius . . . Tractus intestinalis bicruiis, coecus. Piscium fluviatilium ectoparasita." **) „Corpus subcylindi'icum. Caput corpore continuum quadrifidum. Os superum ovale, in tubulum protractile. Acetabulum basilare hemisphaericuni , duplex, ext(n-nuni majus margine membranaceo deutato, dentibus singulis medio aculeo uncinato perciu'sis. 544 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. Haken und zahlreichen (meist 14) Randhäkchen. Eierlegend'' (554, 261). Mit vier Augen. An Süsswasser- und Meeresfischen. Litteratiu-: 138; 265; 273; 338; 340; 364; 528 und 540. Ai'ten : D. auriculatus Nordra. an den Kiemen von Abramis brama, Cypiiaus carpio und Phoxinus laevis. D. dujardinlanus Dies, an den Kiemen von Abramis brama, Cyprinus carpio imd Leuciscus rutilus. D. fallax Wagen, an den Kiemen von Leuciscus rutilus und erythrophtlialmus. D. falcatus AVedl. an den Eäemen verschiedener Cjqjrinus - Arten. D. amphibotlirium AVagen. Kiemen von Acerina cernua. D. crucifer Wagen. - - Leuciscus eiythrophthalmus. D. minor Wagen. - - Aspius albui-nus. D. megastoma Wagen. - - Ehodeus amanis. D. difformis Wagen. - - Leuciscus erytlu-ophtlialmus. D. moUis Wedl. - - Cyprinus carpio. D. tenuis Wedl. - - Perca fluviatilis. D. eclieneis Wagen. - - Chiysophi-ys aui-ata. D. major Wagen. - - Gobio üuviatüis. D. trigono Stoma Wagen - - Cyprinus rutilus. D. siluri Wagen. - - Silm-us glanis. D. malleus v. L. - - Barbus fluviatüis. ü. alatus V. L. - - Blicca bjoerkna. D. cornu v. L. - - Abramis vimba. D. sphyra v. L. - - „ „ 36. Gen. Tetraonchus Diesing 1858 (356)*). (Taf. XVI, Fig. 3, 4.) „Mit vier Kopfzipfeln und vier centralen Haken der Haftscheibe" (554, 263). Mit Augen. An den Kiemen von Süsswasser- und marinen Fischen lebend. internum inclusum minus conforme, uncinis duobus ceutraübus acetabulo extenio aequi- longis divergentibus. Hamuli ventrales nulli. Genitalium apeitui-ae Anus .... — Piscium fluviatüium ectoparasita." — Hierzu wird pag. 651 hinzugefügt: „Agamum, blastothecam (Keimkapsel) emittens; tractus intestinalis bifurcatus, coecus. Acetabuli interni rmcini centi-ales vaHdi externe longiores." Diese Diagnose wurde 1858 von Diesing (356, pag. 375) folgendermassen verändert: „Corjius subcyliudiicum depressiusciüum. Caput corpore continuum , tentaciüis quatuor, anticis, crassis, retractihbus. Os ad basin tentaculorum , ventrale, pharj-nge protractili. OceUi 4 nigri dorsales, antrorsrun siti, in quadi-augulum dispositi. Hamiüus ventralis solidus. Plectanum imum, duplex, externimi majus, limbo uncinulis retractUibus armatum, fulcris baciüaribus plectani peripheriam radiatim percui'rentibus apice articulatim insertis, internum minus, conforme, externo soliun centro vel undique intime adnatum, imciuis duobus centralibus, trabeculo uno aut duobus inter se junctis, praeditum, sessüe, sub- basilare, ventrale, membranaceum, hemisphaericum vel explanatum. Uncini ansis seil manulniis dopressiusuulis, plectani plicatuiis immersis, instructi. uncis falciformibus exsertis. Androg-jTia; apcrtm-a genitalis feminea ventralis pone os, mascula ad hamulum ventralem, canahculo corneo cuticula vagiuato instructa. Poi-us excretorius Ti-actus intestinalis bicmris, coecus, Ovipara, ovulis maturis solitariis. Piscium fluviatüium ectoparasita.'" *) „Corpus subcylindricimi depressiusciüum. Caput corpori continuum, tcntacuüs quatuor, anticis, crassis, rctractilibus. Os ad basin tentaculoriun, venti'ale, phaiynge pro- Monogenea. System. 545 Litteratur: 338; 340; 356 und 790. Arten : • T. monenteron Wapf. an den Kiemen von Esox lucius. T. unguiculatus "Wag. an den Kiemen von Perca fluviatilis und Lucioperca saudra. T. cruciatus AVedl. an den Kiemen von CoMtis fossilis. T. van Benedenii Par. et Per. an den Kiemen von Mugü auratus. 37. Gen. Amphibdella Chatin. 1874 (488)*). (Taf. XVII, Fig. 7.) „Corpo allungato, ristretto aH'avanti e dil^tato posteriormente. Senza macchie oculari, ßocca non apicale, nel centro di una ventosa lotonda. Esofago brevissimo senza bulbo. Intestino biforeato in due lunghi tubi terminati afondo cieco. Testicolo unico , laterale ; pene flessuoso, margi- nale; defereute brevissimo. Ovario situato suUa linea mediana; utero allungato; apertura femminile armata da due grossi pezzi chitinosi, uuciniformi , non simmetrici ; vitellogeno svolgentesi in due rami paralleli all'intestino e riuniti posteriormente. Ovo cou prolungamento anteriore lungo, stiiiforme, Espansione caudale trilobata, con 12 piccolissimi uncini marginali e due paia di grandi uncini nel centro, riuniti da due pezzi trasversali. Rete di vasi escretori sviluppatissima, che si raccaglie in due canali lougitudinali, marginali, i quali sboccano con pori escretori fra i lobi esterni ed il mediano della dilatazione caudale." Litteratur: 488; 766; 786 und das in Anm.* citirte Schriftclien von Perugia und Parona. Art: A. torpedinis Chatin. an den Kiemen von Torpedo marmorata und T. narce. tractili. Ocelli 4 nigri dorsales, antrorsum siti, in quadrangulum dispositi. Hamulus ventralis solidiis. Plectanum unum, duplex, externum majus, limbo imcinulis retractilibus armatmn, fulcris bacillaribus plectani peripheriam radiatim percurrentibus apice articulatim insertis, internum minus, conforme, externo undique intime adnatum, imcinis quatuor centralibus trabeculo uno aut duobus inter se junctis praeditum, sessile, subbasilare, venti-ale, membranaceum , hemisphaericum vel explanatum. TJncini ansis seu manubriis depressiusculis, plectani plicaturis immersis, instructi, uncis falciformibus exsertis. Andro- gyna; apertura genitalis feminea ventralis pone os, mascula ad hamulum ventralem, cana- li culo corneo cuticula vaginato instructa. Perus excretorius dorsaüs posticus. Ti'actus intestinalis uni-vel bicruris, coecus. Ovipara, ovulis matuiis solitariis. Piscium fluvia- tüium ectoparasita " *) „Coi-pus elongatum, depressum, antice attenuatum. Caput corpori continuum. Os pai'vum et glandulae laterales. Ti'actus intestinalis bifurcatus. Aperturae genitaliuui antrorsum sitae, approximatae. Penis cordiformis. Testes multi, laterales. Ovaria duo, ramosa ac lateralia. Bursa terminalis cum quatuor uncis.'' Auf Grund dieser Diagnose hat J. V. Carus (Prodrom, faunae mediterran, pag. 121) mit Eecht für die Gattung eine besondere Familie gegi'ündet; doch erwiesen sich Chatin's Angaben als vielfach irrthümhche. Monticelli erkannte zuerst die richtige Stellung von Amphibdella (766) und Perugia und Parona gaben weitere Daten zur Anatomie (786). Die letzteren pubUciren auch neuerdings die oben im Text angegebene Diagnose (Nuove osserv. sull'Amph. torp. in Ann. d mus. civ. d. stör. nat. di Genova ser. 2, vol. IX [XXIX] 9 Maggie 1890, pag. 366). Dagegen will Monticelli (note elmintoL: BoU. soc. natur. iSTapoli IV. 1890, pag. 193) die Gattung ganz eingehen lassen und die Art zu Tetraonchus stellen. Bronn, Klassen des Thier-Keicbs. IV. 1. 35 546 Plathelminthes : I. Trematodes, 38. Geu. Diplectanum Diesiag 1858 (356)*)- Körper langgestreckt, in der Mitte etwas verbreitert; Vorderende mit zwei Seitensaugnäpfen; ob auch mit Tentakeln? Vier Augen. Hinter- ende trichterförmig erweitert, an der Innenfläche mit in concentrischen Kreisen angeordneten, kleinen (Ihitinstäbchen belegt und mit vier Haken versehen. Leben an den Kiemen mariner Fische. Litteratur: .S37; 338; 356; 406; 544 und 781. Arten : D. aequans \Yagen. an den Kiemen von Labrax Inpus. D, pedatiim Wagen. - - - - Julis sp. D. sciaenae v. Ben.-Hesse an den Kiemen von Sciaena aquila. D. aculeatiim Par. et Per. - - - - Carvina nigra. D. eclieneis? Par. et Per. - - - - Sargus Eondeletii. ^.achtrag. Parona und Perugia machen in ihrer Arbeit: „Intorno ad alcune polystomeae e considerazioni sulla sistematica di questa famiglia*' (Atti della soc. ligustica di scienze nat. e geogr. vol. I. fasc. HL Genova 1890) den Vorschlag, die Genera, Pleurocotylc v. Ben -Hesse, PhyUocofylc v. Ben,-H., Tledanocotyle Dies., Folystomum Zed., Onchocotyle Dies., Erpocotyle v. Ben.- H., DiplohotJirmm Leuck., Flaiycotyle v. Ben.-H. und Spliyranura Wr. von den Octocotylidae zu trennen und zu einer besonderen Subfamilie „Oligo- cotylidae^^ zu vereinigen; den Octocotylidae würden dann verbleiben: Octocotyle Dies., ValJisia Par. und Per., Glossocotyle v. Ben.-H., Anthocotyle V. Ben.-H., Dactylocotylc v. Ben.-H. (mit den Subgenera Mesocotyle n., Choricotyle v. Ben.-H. und Pterocotyle v. Ben.-H.), Flmjiopeltis Dies, (für Hexacotyle) und Dijdozoon v. Nordm.. Zu den Microcotylidae gehören nach den Autoren: OjMcotyle v. Ben.-H., 3IicrocotyIe v. Ben.-H., Aspidocotylc Dies. (!), Gastrocotyle v. Ben.-H., Äxine Ab. und das neue Genus Pseti- daxine. Das neue Subgenus Mesocotyle mit der Species squillarum kommt auf Bopyrus squillarum vor und wird in einer uns unbekannt ge- bliebenen Arbeit (Boll. scient. Pavia vol. XI, 1890) von den Autoren be- schrieben; Monticelli bemerkt dazu (Bull, scientif. de la France et de la Belg. tom. XXII. 1890, pag. 421, Anm.), dass es sich hierbei nur um Octobothrium merlangi handelt, das schon Taschenberg auf Cimothoa oestroides an Box boops gefunden bat. F. (reograpliische Verbreitung. Der Versuch, die geographische Verbreitung der ectoparasitischen Trematoden , die nicht nothwendig mit der ihrer Wirthe zusammenfallen muss, darzustellen, muss zur Zeit bei den in so geringer Zahl vor- *) „Plectana duo sessilia vel pedicellata. — Piscium marinorum ectoparasita. — Characteres reliqui ignoti." Aucli heute ist diese Gattung trotz der Arbeiten von van Beneden und Hesse (406) sowie Vogt (544) nocli -wenig bekannt; der letztere stellte nähere Mitthoüungen über das Yorderende und die Haftorgane in Aussicht, die jedoch bis heute noch nicht erscliionen sind. Abbildungen von Verh-etem dieser Gattung finden sich in 406 und 544. Monogenea. Geographische Verbreitung. 547 liegenden faunistischen Arbeiten ausserordentlich dürftig ausfallen; wir kennen am besten durch Hesse und v. Beneden die Mooogenea, die an den Fischen von Brest vorkommen, einigermaassen in dieser Be- ziehung auch das Mittelmeer, wenigstens Triest, Neapel und Genua; ferner die Nord- und Ostsee, sowie das nördliche Eismeer; Monogenea von Land- und Süsswasserthieren sind besonders aus Mitteleuropa be- kannt. Systematisch durchforscht ist aber mit Ausnahme von Brest, Genua und Mitteleuropa keine der übrigen genannten Localitäten; aussereuropäische Formen sind nur in sehr geringer Anzahl bekannt. Bei dieser Sachlage ist es natürlich nicht möglich, die gengraphische Verbreitung der einzelnen Arten darzustellen , da die meisten nur von einem oder zwei Fundorten erwähnt werden ; wir beschränken uns daher darauf, in Folgendem ein auf absolute Vollständigkeit nicht Anspruch machendes Verzeichniss der Arten mit ihren Fundorten zu geben. Temnocephala chilensis fasciata quadricornis minor novae-zelandiae brevicomis Semperi Nitzschia elongata Epibdella hippoglossi sciaenae Hendorffii Phyllonella soleae Trochopus tubiporus Placiiuella pini rhombi hexacantha Tristomum coccineum papillosum niolae squali macidatiun pelamydis uncinatum Acanthocotyle Lobianchi elegans Encotyllabe Nordmanni pagelli sp. Pseiidocotyle squatinae apiculatum fragile minor Calicotyle Kroyeri süsse Gewässer Cliile's und Brasiliens, von Neusüdwales. - Tasmania. - Neusüdwales. - Neuseeland. - Brasilien. - Sumatra, Java, Celebes und der Phi- lippinen. Ostsee, Nordsee. Nördl. Eismeer, Skagerrack, Nordsee. Nordsee bei Ostende. Ocean bei Caleta buena (Chile). Atl. Ocean (Brest). Atl. Ocean (Brest); Mittelmeer (Tiiest). Atl. Ocean (Brest); Mittelmeer (Genua). Atl. Ocean (Brest). Mittelmeer (Genua). Mittelmeer (Genua, Messina, Neapel, Venedig). Mittehneer (Neapel, Messina, Palermo, Tiiest). Atl. Ocean (England), Mittelmeer (Nizza, Neapel, Palermo Triest). Neuseeland. Californien. Mittehneer (Neapel, Triest). Mittelmeer (Neapel). Mittelmeer (Neapel). Mittehneer (?). Atl. Ocean (Brest). Mittelmeer (Genua). Nordsee (Ostende); Mittelmeer (Neapel). Nördl. Eismeer. Nördl. Eismeer Mittelmeer (Neapel). Kattegat: Mittelmeer (Triest und Neapel). 35* 548 Plathelminthes : I. Trematodes. Monocotyle myliobatis Udonella caligorum pollachii triglae lupi merlucü sciaenae Echinella hirundinis Pteronella molvae Octobothrium lanceolatiim sagittatimi scombri hai'engi pilcbardi merlangi minus denticulatum thumiinae alosae fintae chiysophryi Tascbenbergii pollachii phycidis palmatum mon'huae Pleurocotyle scombri Diplozoon paradoxum Anthocotyle merlucü Vallisia striata Phyllocotyle gurnarcü Hexacotyle thynni Platycotyle guraardi Plectanocotyle eUiptica Polystomum integerrimum oceUatimi uncioatum coronatum oblongum Oncliocotyle appendiculata boreaüs emarginata abbreviata Erpocotyle laevis Diplobotbrium armatum Sphyranura Osleri Microcotyle labracis canthari donavini erythrini chrysophryi inugilis inorinyi-i Mittelmeer (Ti-iest und Neapel). Nordsee; Atl. Oceau. Atl. Ocean (Brest). Atl. Ocean (Brest). Ostsee, Nordsee, Rhein. Gewässer des Schwarzwaldes und der Schweiz. Ocean (Eennes); Mittehneer (Neapel. Genua); Skagerrack. Atl. Ocean (Brest). Atl. Oceau (Brest). Mittelmeer (Neapel). Nördl. Eismeer (Bergen). Skagerrack. Mittelmeer (Genua). Atl. Ocean (Brest). Atl. Ocean (Brest). Atl. Ocean (Brest). Mittelmeer (Genua). Atl. Ocean (Brest, Eoscoff). Mittelmeer (Genua). Nördl. Eismeer (.Island, Norwegen); Skagerrack. Atl. Ocean (Brest). Mittelmeer (Nizza, Neapel); Nordsee (?). Süsse Gewässer Einlands, Russlands, Deutsclilands, Frank- reichs und Italiens. Atl. Ocean (Brest); Mittelmeer (Genua). Mittehneer (Tiiest). Atl. Ocean (Brest). Mittelmeer (Balearen und Neapel). Atl. Oceau (Brest). „Amerika" (354, 69). Europa. Süd- imd Mitteleuropa. Frankreich. Nord -Amerika. Nord -Amerika. SkageiTack, Nordsee, atl. Ocean, Mttelmeer. Skagen-ack imd Mittehneer (Triest). „In niari Bahusiae" (532). Skagerrack und „exti-a oram Bahusiae" (532). Aü. Ocean (Brest). Donau ? Nordamerika. Atl. Ocean (Brest); Mittelmeer (Genua). Atl. Ocean (Brest). Atl. Ocean (Brest). Atl. Ocean (Brest) Atl. Ocean (Brest) Canal (Eoscoff); Mittelmeer (Genua) Mittelmeer (Triest, Genua). Mittelmeer (Genua). Mittelmeer (Genua, Tiiest). Monogenca. Geographische Verbreitung. 549 Microcotylc sai'gii alcedinis ' traclüni Gastrocotyle ti-achiiri Axine belones triglae Pseudaxine trachuii Calceostoma elegans inerme Gyrodactylus elegans Dactylogyrus auiiculatus dujai'diuianiis fallax falcatus amphibothriuni crucifer minor megastoma difformis mollis tenuis malleus v. Linst. - alatus V. L. cornu V. L. sphyra v. L. echeneis major tiigonostoma siluri Tetraonchus monenteron Mittelmeer (Genua). Mittelmeer (Genua). Mittelmeer (Genua). Atl. Oceaii (Brest); Mittelmeer (Genua). Nördl. Eismeer, Ostsee, Nordsee, Atl. Oceau, Mittelmeer. Atl. Ocean (Brest). Mittelmeer (Genua). Nordsee (Ostende). Mittelmeer (Genua). Süsse Gewässer Europas. Süsse Gewässer Mitteleuropas. Mittelmeer (Genua) Mitteleuropa. unguiculatus cruciatus van Benedenii Amphibdella torpedinis Diplectanum aequans pedatum sciaenae aculeatum echeneis '? Mitteleiu'opa und Italien. Mittelmeer (Genua, Venedig). jVIittelmeer (Genua und Triest). Nordsee (Ostende) , Atl. Ocean , Mittelmeer. Mittelmeer. Atl. Ocean (Brest). Mittelmeer (Genua). Mittelmeer (Genua). Schliesslich gebe ich noch ein Verzeichniss der Wirthe (in alphabetischer Reihenfolge) und der von ihnen bekannten monogenetischen Trematoden. A. Crustacea. Aeglea sp Anchorella sp Astacopsis bicarinatus Franklini . . serratus . . . Bopyrus squillarum. . . Temnocephala chilensis Bl. Udonella sciaenae v. B -H. Temnocephala minor Hasw. Temnocephala quadiicornis Hasw. Temnocephala fasciata Hasw. Octobothrium merlangi K. = Mesocotyle squillarum Par. et Per."? 550 Caligus sp. Cymothoa oestroides Paranephrops setosus Telphusa sp. . . . B. Pisces. Abramis blicca . . Abramis brama . . Abramis vimba AcantMas vulgaris Acenna cemua . Acipenser stellatus Acipenser stmio . Alosa vulgaris . Alosa finta. . . Aspius alburuus . Barbus fluviatilis Belone acus . . Blicca bjoerkna . Boops sp. . . . Brama mediten-aaea Cantbarus griseus Caranx trachurus Cbondi'ostoma nasus Cbi-ysophrys aurata Chiysophrys vulgaris Clupea barengus Clupea pücbai'dus . Cobitis bai'batula Cobitis fossilis . . Corvina nigi'a . . . Coiypbaeua hippiuns Crenilabrus pavo Cyprinus carpio . . Diodon sp Esox lucius . . . Gadus melanostomus Gadus virens . . . Gadus morrbua . . Galeus canis . . . Gasterosteus aculeatus Gasterosteus piaguitius Gobio fluviatilis . . . Plathelmintbes : I. Trematodes. TJdonella caügorum Jobust, U. pollacbii v. Ben.-H. U. triglae v. B.-H., U. lupi v. B.-H., U. merlucii v. B.-H, Ecbinella birimdinis v. B.-H., Pteronella molvae V. B.-H. Octobotbrium merlangi Kuliu. Temnocepbala novae-zelandiae Hasw. Temnocepbala Semperi Web. Diplozoon pai-adoxiuii v. K Diplozoon pai-adoxum v. N., Gyrodactylus elegaus v. N., Dactylogyrus aimcdatus v. N., D. dujardiaianus Dies. Diplozoon paradosum v. N., Gyrodactylus elegans v. N. Dactylogyrus cornu v. L. u. spbyi-a v. L. Pseudocotyle apiculatum Olss., Onchocotyle abbre^data Olss. Dactylogyrus ampbibotbrium "Wagen. Diplobotbrium armatum Leuck. Nitzschia elongata N. Octobotbrium lanceolatum Leuck., Oct. alosae v. Ben.-H. Octobotbrium fintae v. Ben.-H. Dactylogyrus minor "Wagen. Dactylogyrus malleus v. L. Axine belones Ab. Dactylogyrus alatus v. L. Octobotbrium merlangi Kubn. Encotyllabe Normanni Dies. Microcotyle cantbaii v. B.-H. Gastrocotyle tracburi v. B.-H., Pseudaxine trachuii Par. et Per. Diplozoon pai'adoxum v. N. Octobotbrium cbrysopkryi v. Ben.-H., Dactylogyrus ecbeneis "Wag. Microcotyle cbrysopbi'yi v. B.-H. Octobotbrium barengi v. Ben.-H. Octobotbrium pilcbardi v. Ben.-H. Gyrodactylus elegans v. N. Tetraoncbus cruciatus Wedl. Calceostoma inerme Par. et Per., Diplectanum acule- atiun Pai-. et Per. Epibdella Hendorffii v. Linst. Encotyllabe sp. Par. et Per , Gyrodactylus elegans v. N., Dactylogyrus auiiculatus V. N., D. dujardinianus Dies., D. mollis "Wedl. Tristomum maculatimi Eud. . Tetraoncbus monenteron "Wag. Octobotbrium minus Olss. . Octobotbrium denticulatum Olss. . Octobotbrium morrbuae v. Ben.-H. . Oncbocotyle appendiculata K. . Gyrodactylus elegans v. N., Diplozoon paradoxum v. N. . Gyrodactylus elegans v. N. . Dactylogyrus major "Wagen. Monogenea. Geographische Verbreitung. 551 Gohio fluviatilis Diplozooii paradoxum v. X. Hexanchiis giüseus . . . Onchocotyle appeudiculata Kiüui. Hippogiossus sp. . . . • Tristomum unctnatiim Mont. Hippoglossus vulgaris . . . Epibdella hippoglossi 0. F. Müll., Udouella ealigorum Johnst. Hippoglossus gigas .... Octobotlirium pabnatuin Leuck. Hippoglossus niaximus . . Epibdella hippoglossi 0. F. Müll., Placuuella rhoiubi V. Ben.-H. Julis sp. . Diplectanuiu pedatum Wag. Laprax lupus Udouella lupi v. Ben.-H., Microcotyle labracis v. B.-H., Diplectanum aequaus "Wag. Labrax mucrouatus . . . . Pleotanocotyle elliptica Dies. Labrus donavini Microcotyle donavini v. B.-H. Leuciscus erythi-ophthalmus Diplozoon paradoxum y. N., Dactylogyrus fallax Wag., D. crucifer Wag., D. difformis Wagen. Leuciscus rutüus .... Diplozoon paradoxum v. N., Dactylogyrus dujardinianus Dies., Dactyl. fallax Wag., D. trigonostoma Wag. idus Diplozoon paradoxum V. N., Dactylogyrus dujardinianus Dies., Dactyl. fallax Wag., D. trigonostoma Wag. prasinus . . . . Diplozoon paradoxum v. N., Dactylogyrus dujardinianus Dies., Dactjd. fallax Wag., D. trigonostoma Wag. Lichia amia Octobothrium arcuatmn Sons., Vallisia striata Pai'. et Per. Lota molva Pteronella molvae v. Ben-H. Lucioperca sandra .... Tetraonchus imguiculatus Wag. Merlangus communis . . . Octobothrium merlangi Kuhn. Merlangus pollachius . . . Udonella pollachii v. Ben.-H., Octobotbrium pollacbii V. Ben.-H. Merlucius vulgaris .... Udonella merlucii v, Ben.-H., Anthocotyle merlucü v. Ben-H. Molva vulgaris Octobothrium palmatrmi Leuck. Morrhua lusca Octobothrium luscae v. Ben.-H. Mugil am'atus Tetraonchus van Benedenii Par. et Per. Mugil cephalus Microcotyle mugilis Vogt. Mustelus laevis Onchocotyle appeudiculata Kuhn, Erpocotyle laevis V. Ben.-H. Mustelus vulgaris . . . . Onchocotyle appeudiculata Kuhn. Myliobates aquila . . . . Monocotyle myliobatis Tscbbg. Orthagoriscus mola • . . Tristomum molae Bl. Pagellus centrodontus . . . Encotyllabe pageUi v. Ben.-H. eiythrinus . . . Microcotyle erythrüii v. B.-H. mormyrus . . . . Microcotyle mormyri Lor. Pelamys sarda Tristomum pelamydis Tscbbg. Perca fluviatilis Dactylogyrus tenuis Wedl., Tetraonchus imguiculatus Wagen. Phoxinuö laevis Diplozoon paradoxum v. N., Gyrodactylus elegans v. N. Dactylogyrus auiiculatus v. N. Phycis blennoides . . . . Octobothrium phycidis Par. et Per. Eaja clavata Acanthocotyle Lobianchi Moni, A. elegans Moni, Cali- cotyle Kroyeri Dies., Onchocotyle emarginata Olss. - batis Pseudocotyle fi-agile Olss., Calicotyle Kroyeri Dies. Onchocotyle appeudiculata Kuhn. Schulzii Calicotyle Ki-oyeri Dies. Ehodeus amai'us .... Dactylogyrus megastoma Wagen. Salmo fario Octobothrium sagittatum Leuck. 552 Plathelniinthes : I. Trematodes. Sargus Roudeletii Sciaena aquila ocotyle et Per. Beii.-H., sciaenae Scomber colias scombrus Scyllium caoicula Scymnus borealis Serranus gigas . Silurus glanis Smaris alcedo Solea vulgaris Squalus sp. . . Squatina angelus Thynuus tbunnina Trachinus radiatus Trigla hirundo gurnardus . pini . . . - sp. . . . Torpedo marmorata ( narce ( Xipbias gladius . . C. Amphibia. Bufo viridis . . Necturus lateralis Rana esculenta . temporaria . D. Reptilia. Cistudo Carolina Gray Emys europaea . . Halicbelys atra . . Hydraspis radiolata . Hydromedusa Maximiliani . Sternothaerus odoratus Gray Octobotbrium Taschenbergii Pai-. et Per., Micr sargi Pai'. et Per., Diplectanum echeneis? Par. Epibdella sciaeuae v. Ben., "üdonella sciaenae v. Calceostoma elegans v. Ben., Diplectanum V. Ben.-H. Octobotbrium scombri Kuhn,, Pleurocotyle scombri G. et V. Ben. Octobotbrium scombri Kuhn., Pleurocotyle scombri G. et V. Ben. Pseudocotyle minor Moni Oncbocotyle appendiculata Kulin. Placunella bexacantha Par. et Per. Dactylogyrus süuri Wagen. Microcotyle alcedinis Par. et Per. Pliyllonella soleae v. Ben.-H. Tristomum squali Bl. Pseudocotyle squatinae v. Ben. Octobotbrium tbunninae Par. et Per. Microcotyle ti-acbird Par. et. Per. Trocbopus tubiporus Dies., Ecbinella birundinis v. Ben.-H., Axine triglae v. Ben.-H. Platycotyle gm-nardi v. Ben.-H. Placunella pini v. Ben.-H. TJdonella triglae v. Ben.-H. Amphibdella torpedinis Chat. Tristomum coccineum Cuv., Ti-. papillosum Dies. Polystomum integerrimum Fröl. Spbyranura Osleri R. "Wr. Polystomum integerrimum Fi'öl. Polystomum integerrimum Fröl., P. uncinatum Mace. Polystomum coronatum Leidy. Polystomum ocellatum Rud. Polystomum ocellatum Rud. Temnocephala brevicornis Mont. Temnocepbala brevicornis Mont. Polystomum oblongum Wr. Nachträge und Berichtigungen zum Litteraturverzeichniss über Trematodes. *) Pag. 307 lies die Nummerri in letzter Zeüe des Abschnittes „Geschichte u. Litteratui-" wie folgt: 141, 403, 405, 433, 534, 558, 777. Ad 1 des Litteraturverzeichnisses (pag. 308) ist zu bemerken, dass nach einer Auseinandersetzung von Dr. Ch. Huber in Memmingeu (cf. unten No. 816) die erste Erwähnung von Distomum hepaticum bis ins 14te Jahrhundert zurückzudatiren ist, da der Schäfer Jehan de Brie schon 1379 die Leberegel in seinem berühmten Büchlein „Le bon Berger" erwähnt. 56a. Chahert, Ph. Traite des maladies vermineuses dans les ani- maux. Paris 1782. Abhandlung von den Wurmkrankheiten der europäischen Hausthiere aus der Säugethierklasse. 1789. Enthält wenig Zoologisches. 76. Bilhuher, J. Fr. Egelkrankheit etc. Beschreibung der erkrankten Leber, sowie der Krankheitssymptome; glaubt, dass der Same der Leberwürmer den mit ihnen behafteten Thieren angeboren sei und nicht erst von aussen hineinkomme, wofür Gründe angeführt werden. 141. Leuckart. Verf. einer naturgem. Einth. d. Helminthen etc. Heidel- berg 1827. Pg. 24. Octobothriv,m n. gen. (cf. No. 145). 153 a. Zäringer, J. B. Quaedam de bist, natur. atque descriptio sceleti salmonis farionis. Diss. Friburgi Bris. 1829. 8". Pg. 21. Cyclocotyla lanceolata n. gen. an den Kiemen der Forelle (= Octo- bothiium). 167a. Bartels... Mittheilung in: Bericht üb. die Vers. d. Naturf. u. Aerzte, Breslau (1833) 1834. 4'^. Pg. 61. Octobothrium hirudinaceum n. sp. an den Kiemen von Salmo lavaretus (Russland). 193. Filippi, Ph. de. Biblioteca italiana — erhält die Jahreszahl 1837 (statt 1827). *) Die Zusätze zu bereits citirten Schriften gehen unter der entsprechenden Nummer, dem Autornamen u. einem Stichwort des Titels; neu angeführte Werke tragen hinter der Nummer, welche ihre resp. Stellung im Verzeichniss angiebt, einen Buchstaben; die während der Bearbeitimg erschienenen Werke erhalten die fortlaufende Nummer, also 792 etc. 554 Plathelminthos : I. Trematodes. 223a. Eschricht,.. Untersuchungen über die Entstehung der Ein- geweidewürmer. (Edinb. new philos. journ. July — October 1841 uud Froriep's neue Notizen 1841. No. 430—434.) Bekämpft die Generatio aequivoca vom Standpunkte des Helmintliologen , dabei oft auf Distomum hepaticum zimickkommend und erkennt die nahe Ver- Tvandtschaft der Distomeu mit den Bothriocephalen , „so sind also die Bothriocephali zusammengesetzte Trematoda'' (pg. 227). 254 a. Steenstriip, J. J. S. Untersuchungen über das Vorkommen des Hermaphroditismus in der Natur. A. d. Dänischen übers, v. Hornschucb. Greifswald 1846. 4». 2 Taf. Pg. 62. Bezweifelt die Natui- der sogenannten Hoden bei Ti-ematoden als mämi- liche -Geschlechtsdrüsen, sieht Diplozoon paradoxiuii für ein Tliier an und verweist auf Bucephalus als eines ebensolchen Doppelwesens; doch weist Creplin im Nachtrag pg. 106 auf das Inige dieser Amiahmen hin. 256. Blaucliard, E. Organisation des vers etc. Im Citat ist „Tom. VIII" vor die Jahreszahl einzuschalten. 283a. Busch, W. Beobachtungen über Anatomie und Entwicklungs- geschichte einiger wirbellosen Seethiere. Berlin 1851, 4°- Pg. 99. Distomum beroes Wül, cf. No. 239 (= D. papillosmn Dies.), D. ßm- bnatum n. sp. und D. crasslcaudatum n. sp. in Sagitta, ersteres auch frei- schwimmend. (Taf. XV, Pig. 11, 12 u. 13.) 290a. Kroyer, H. Danmarks fiske. Kjobenhavn 1838—1853. T. in. Afd. 2. 1852/53. pag. 813 und 1226 — 27. Crobylophoribs chimaerac n. gen. n. sp. = Gyrocotyle uma Grube et "Wagen. 317a. Ercolaiii, Gf. B. Sviluppo del Distomo endolobo (Giornale di Veterinaria. Torini 1855). (Citirt nach No. 784, pg. 13.) 318. (xrulbe, Ed. Helminthen etc. erhält die Jahreszahl 1855 (statt 1852). 342. Benedeu, E. J. van. Amtl. Bericht etc. erhält die Jahreszahl 1857 (statt 1837). 384a. Rentscli, Gr. Homoiogenesis. Beiträge zur Natur- und Heil- kunde. Erstes Heft: Gammarus ornatus und seine Schmarotzer. Wismar 1860. 16 Taf. 4«. Pg. 35. Distomum gammari n. sp. eingekapselt am Dai'm und der Leber von Gammarus ornatus, werden wahrscheinlich in Gobius minutus oder in Stich- lingen reif; der Autor wül übrigens dieses Distomum aus den Dai-mgregarinen der Gammaii entstehen und die Eier derselben bei den Fischen sich ia Pigment umwandeln lassen (!). Das Werk Avimmelt von Irrthümern! 399. Vaillant — statt Vaillaut. 404. Clapar^de — statt Claperede. 565a. Linstow, 0. t. Helminthologische Untersuchungen (Württerab. Jabresh. XXXV. 1879 pg. 313-342. Taf. X). Pg. 337. Distomum megaloon n. sp. aus dem Darm von Laceiia agüis; pag. 33S. Monostomum aculeatum n. sp. aus dem Darm von Testuda gi"aeca. 605a. Crenerali, (t. Sul Distoma echinatum del cane (Lo Spallanzani. anno X. 1881 pg. 614 — 615). (Citirt nach No. 784, pg. ll>.) 706. Metsclinikoif' — statt Meschnikoti". Nachträge imd Berichtigungen zum Litteraturverzeichuiss über Trematodcs. 555 712. Wernicke, R. Parasiten etc. lies in der Inhaltsangabe: „häufig, nur" — statt häufig nui- . . . 712 a. Jong- de . . . Tijdsehr. voor Veeartsenij künde en Veeteelt. Deel 14. 1886 pg. 57 und pg. 223. Berichtet über den Fund des seltenen Distomum camp anula tum Erc. und Dist. felinenm Eiv. hei Hunden und Katzen. 712b. Liutoii, E. Notes on Entozoa of marine fishes of New- England, with descriptions of several new species (Un. St. Fish. Comm. Rep. XIV. for 1886 pg. 453 — 511). Handelt über Cestoden, Echinorhynchen und erwähnt nur heiläufig des Vor- kommens von Trematoden bei den untersuchten Fischen, deren Beschreibung für später vorbehalten wird. 754a. Chiltoii, Ch. Note on the parasite (Temnocephala) found on the Freshwater-Crayfish of New-Zealand (Tremsact. and Proc. New- Zealand Instit. Wellington 1888. vol. XXI, pg. 252). 776. Montieelli, J. S. Temnocephala etc. 8 pg. 1 tav. Die hohnenföiToigeu Eier von Temnocephala chilensis sind immer zu je einem an den beiden Enden eines 1,5 cm langen Fadens befestigt ; Faden imd die denselben an die Eischale anklebende Substanz dürften aus Hautdrüsen herstammen; Eier sind ungedeckelt; Embryo ohne Wimpern, dem erwachsenen Thier gleichend. 784. Parona, C. Elmintologia italiana etc. Pg. 13 — 20 erschienen, bis L reichend. 785. Montieelli, F. S. Entozoa brit, Museum etc. Behandelt Amphistomum truncatuin Rud. aus dem Dami von Phoca vituhna, Distomum veliporum Crepl., für das als neue "Wirthe Torpedo Fairchildi und Eaja nasuta aus Neuseeland angeführt werden ; D. microcephalum Baird= D. veliporum Crepl. ; D. mlcroforum n. sp. aus Plagyodus ferox von Madeira, D. gigas Nardo; D. halosauri Bell (cf. No. 737) und Didymozoon serrani n. sp. von den Kiemen von Serranus fimbriatus (Madeira) xmd Serranus gigas (Neapel). 787. Hiiet, L. Bucephalus haimeanus . . . Auszug in: Ann. and mag. of nat. bistory ser. 6, vol. V. 1890 pg. 341 — 343 wish 1 cut. In Cardlmn edule, besonders in den Wtntermonaten vorkommend. 789a. Miura, M. Fibröse Tuberkel bedingt durch Parasiteneier (Vir- chow's Arch. f. path. Anat. Bd. CXVI. 1889. pg. 310 — 317 1 Taf. Bei einem an Kakke verstorbenen Bauern aus Tokio fanden sich in der Leber fibröse Tuberkel mit Eiern von Distomum hepaticum (vielleicht Coccidien?). 789b. BoUiiiger, . . . lieber Distomatosis der Haussäugethiere (Thierärztl. Mittbeil. 1889. No. 12. pg. 177-179). 792. Braun, M. Ueber Temnocephala. Zusammenfassender Bericht (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenkde. VII. Bd. 1890. pg. 84-90, 125 — 128). 793. Notiz über Auswanderung von Di stomen (Centralbl. f. Bacter. u. Parasiteukde. Bd. VII. 1890. pg. 568). Distomum cylindraceum Zed. wandert activ im Frühjahr, nachdem die Frösche zum Laichen in's "Wasser gegangen sind, durch die NasenöfPnungen aus. 556 Plathelminthes : I. Trematodes. 794. Brauu, M. Einige Bemerkungen über die Körperbedeckung ecto- parasitiseher Trematod en (ibidem pg. 594 — 598). Die Aussenschicht des Körpers ist als das metamorphosii-te Hautepitliel zu be- trachten, das bei Tenmocepliala völlig nnd bei Nitzschia mid Epibdella wenig- stens in den Seitensauggruben erhalten geblieben ist. 795. Cliaker, Maliomed. Etüde sur Thematurie d'Egypte causee par la Bilharzia haematobia. These Paris 1890. 72 pg. 8^ 1 pl. Neben anatomischen und entwickelimgsgeschichtlichen Daten vorzugsweise medicioische. 796. Calandruccio, S. Parassiti dei polmoni del maiale e del bue (Stron- gylus. Pentastomum, Distomum, larva di Dittera) in: Boll. mens. Accad. Gioen. sc. nat. Catania. N. S. fasc. X. 1890 (?). pg. 8—9. 797. Curtice, Cooper. The animal parasites of Sheep. Washington 1890. 222 pg. 8. 36 pl. (U. S. department of agriculture, bureau of animal industry.) Pg. 12S— 140. pl. XVI u. XVn Distomum hepaticum (selten, D. lanceolatum und Amphistomum conicum ; kui'ze Darstellung des Baues und der Ent- wicklung, ohne Neues zu bringen. 798. Linstow, v. . . . Ueber den Bau und die Entwicklung des Distomum cylindraceum Zed. (Arch. f. mikr. Anat. Bd. XXXVI. 1890. pg. 173 — 191. mit 2 Taf.). Daten ziu- Anatomie, Beobachtimg einer Begattvmg, wobei der Endabschnitt des Utenis als Vagiaa benutzt wiu'de, obgleich ein Laui-erscher Kanal vorhanden ist; erster Z wischen wirth ist limnaeus ovatus, der zweite ein Schwimmkäfer, Hybius fuliginosus F., der die eingekapselten Distomen beherbergt. 799. Mouticelli, Fr. S. Note elmintologiche (Boll. d. soc. di uatiir. in Napoli ann. IV. 1890. fase. IL pg. 189—208. c. tav. VIII.). Behandelt 1. Acanthocotyle Lobianchi Mont. (cf. No. 743) von der Bauchhaut von Raja clavata; 2. A. elegans n. sp. auf dem Bücken derselben Eaja-Ait lebend; 3. Pseudocotyle minor n. sp. Eückenhaut von Scyllium canicula; 4. Amphibdella torpedinis Chat. (cf. No. 488, 76fi, 786 und 801) muss zu Tetraonchus gestellt werden ; 5. Hexacotyle thynni besitzt in der Mitte des Hinterendes noch zwei kleine öaugnäpfe, also im Ganzen acht. 800. Elenco degli elminti studiati a Wimereux nella primavera del 1889 (Bull, scientif. de la France et de la Belg. Tom. XXII. Paris 1890. pg. 417—444. avec. 1 pl.). 1. Anordnung der Eadien im Saugnapf von Tristomum molae; 2. Phyllo- nella soleae v. Ben.-H. muss als Species zu Epibdella gestellt werden, da eine die Seitensaugnäpfe ersetzende Membran nicht existü-t, vielmehr zwei Seiten- saugnäpfe vorkommen; 3. Aufzählung einer Anzahl Alten (8 Monogenea); Mesocotyle Par. et Per. (No. 802) ist Octocotyle merlangi Kuhn; 4. Be- merkungen zum Bau von Distomum laticoUe Eud. (Caranx tr-achui-us>. D. vaiicum Muell. (Trigla), D. luteum v. Ben. (Scyllium stellare), D. niega- stomum Eud. (Mustelus vulgaris) und Didymozoon scombri Taschbg. 801. Parona, C. ed A. Perugia. Nuove osservazioni sull' Amphibdella torpedinis Chat. (Annali d. museo civico d. storia natur. d. Genova ser. IL vol. IX (XXIX) 1890 pg. 363—367). Die in der früheren Mittheüung (No. TSC) als Hoden angesprochenen, bim- förmigen Körjicr des Hinterendes sind Gruppen von DräsenzeUen; welche mit Nachträge und Berichtigungen zum Litteraturverzeichniss über Ti-ematodes. 557 den Excretionscauälen in Verbindung stehen; vorn liegt ein Hoden; Hinter- ende -wie bei Gyi'odactylen etc. 802. Paroiia, C. ed A. Perugia. Mesocotyle squillarum n. subg. n. sp. (BoU. scientif. ann. XI. 1890. pg. 76—80 c. 1 tav. Zu Octobothiium gehörig und nach Monticelli (No. 800) = 0. merlaugi Kuhn. 803. Intorno ad alcune polystomeae e considerazioni sulla siste- matica di questa famiglia (Atti d. soc. ligust. d. scienz. nat. e geogr. vol. I. fasc. III. Genova 1890. 20 pg. 8^. c. 1 tav.). 1. Gastrocotyle trachuri v. Ben.-H. besitzt am Hinterende drei Hakenpaare; am Vorderende fehlen die von den ersten Beschreibern angegebenen Zähnchen und Membran, dagegen sind zwei Mundsaugnäpfe vorhanden; Darm in der ganzen Länge mit Blindsäckchen besetzt, hinten anastomosirend ; zahlreiche Hoden; sehr langer Uterus, 12 gekrümmte Genitalhaken; 2. Pleurocotyle scombri V. Ben. ti-ägt am Hinterende 2 Paar Terminalliaken imd auf der den vier Saug- näpfen entgegengesetzten Seite noch einen kleinen Saugnapf; 14 kleine und 2 grössere Genitalhaken; 3. Pseudaxine n. gen. cf. oben pg. 542; 4. Be- merkungen zui- Systematik der Monogenea cf. oben pg. 546. 804. Raillet, A. Une experience propre ä etablir le mode d'alimen- tation du distome hepatique (Bnll. de la soc. zoolog. de France T. XV. 1890. pg. 88—92). Einige Schafe, deren Lebern Distomen enthielten, waren mit einer aus Gyps, Ultramarinblau und Wasser bestehenden Masse injicirt worden ; die Distomen zeigten in ihrem Darme einen deutlichen, blauen Lihalt, der, da die Galleu- gefässe der Lebern olnie Spm- der blauen Injectionsmasse waren, nur aus den Blutgefässen stammen kann; folglich ist Blut die Nahrung von Distomum hepaticum. 805. Raillet, A. Les parasites des animaux domestiques au Japon (Le Daturaliste. 2 ser. 12 ann. No. 79. 15 juin 1890. Paris pg. 142—143). Unter den in Paris ausgestellten Parasiten japanischer Hausthiere finden sich folgende Trematoden: Distomum hepaticimi (Rind), D. pancreaticum n. sp. (im Ausführuugsgang des Pancreas bei Schafen, wohl D. laucreolatum ?), D. pulmonale (Hund), D. endemicum (Katze) u. Amphistomimi conicum (Rind). 806. ßemy, Gr. Saint. Sur une espece nouvelle de Polystomien du genre Onchocotyle Dies. (Revue biolog. du Nord de la France 3 annee No. 2 nov. 1890 pg. 41—43). OnGhoootjle Prenauti n. sp. an den Kiemen von Raja oxyrhynchus (Roseoff) lebend. 807. Scliaper, A. Die Lebe regelk rankheit der Haussäugethiere (Deutsehe Zeitschr. f. Thiermedicin Bd. XVI. 1890. pg. 1 — 95. Taf. I— V). Eine „ätiologische und pathologisch - anatomische Untersuchung", die zoologisch nichts Neues bringt. 808. Sonsino, P. Studi e notizie el mint ologiche (Atti societa toscana di scienze natur.). Pisa. Proc.-verb. vol. VI. 1890. pg. 273 — 285. Neue Wirthe für Distomum hepaticum sind Portax picta und Bos bubalus. D. caviae n. sp. aus den Gallengängen vom Meerschweinchen (vielleicht D. hepaticum); D. magnum Bassi (cf. No. 505) kann nicht zu D. hepaticum, eher zu I). giganteirm Cobb. gehören ; D. simile n. sp. aus der Niere und dem 55S Plathelrainthes : I. Trematodes. Harnleiter von Python molm-ris (ob identisch mit D. horridum Leidy cf. No. 259). D. sp. ■? aus der Leber von Python mohmis, D. gelatinosnm Kud. aus Chelonia caretta, D. macrocotyle Dies, aus Loplüus piscatorius, D. hystrix Duj. aus ' Charax puntazzo, D. bicoronatum Stoss. aus Umbrina cirrosa, D. excisum E. aus Scomber scomber imd Alosa vulgaris, D. rufoviride E. aus Ehombus maximus, Pleuronectes macrolepidotus , vielleicht auch in Trichiurus savala luid Muraena helena lebend ; D . ventricosum E. in Alosa vulgaris ; A n th o c o - tyle merlucü v. B.-H., Pleurocotyle scombri Gerv. ; Octocotyle arcuata n. sp. an den Kiemen von Lichia aniia = Vallisia striata Par. cf. No. 786 u. 81 0 ; Trochopus longipes Dies., an den Kiemen von Trigla hii'undo und Cantharus lineatus; Calceostoma elegans v. B. an Sciaena umbra. 809. Soiisiiio, P. Un nuovo Distoma del sottogenere Polyorchis Stoss. (Proc. yerb. della soc. toscana di sc. natiir. 6 luglio 1890. 3 pg. 8'^). Distomum formosum n. sp. aus dem Darm von Gnis cinerea, 3Ü mm lang mit zahh-eichen Hoden (cf No. 744i. 810. Notizie di trematodi della collezione del museo di Pisa (ibidem 6 pg. 8^). 1. Parona imd Perugia' s Vallisia striata (No. 786) kann Sonsino nur als Ali zu Octocotyle stellen (sjTionym Oct. arcuata Sons. No. 8u8), da die sonderbare Körperform nach seinem Dafürhalten das Product einer abnormen Conti-action ist; 2. Distomum fractum Eud. aus Box salpa; 8. D. contortum Rud. Kiemen von Orthagoriscus mola; 4. D. nigi-oflavum Eud. aus dem Darm desselben Fisches; 5. D. fasciatum Eud. Darm von Serranus scriba; 6. Di- stomiun microsomiun Eud. ebendaher; 7. D. capiteUatum Eud. aus Uranoscopus scaber; 8. D. Polonii Mol. aus Caranx trachurus ; 9. D. Fabenii Mol. aus dem Darm von Cantharus vulgaris und 10. Köllikeria filicollis Cobb. von Brama Raji. 811. Stossich, M. Brani di Elmintologia tergestina. Ser. 7a. (Boll. soc. adriat. sc. nat. Trieste vol. XII. 1890. 9 pg. 8^ c. 2 tav.). Behandelt Distomum rufoviiide Eud. aus dem Magen von Labrax lupus; D. appendiculatum Eud. Magen von Lichia amia; D. monorchis n. sp. aus dem Dümidarm von Cantharus orbicularis, eine sehr kleine (1,6 nun) Species, die sich durch den Besitz eines Hodens auszeichnet; der Uterus ist sehi' lang und bildet zwei auf den Darmschenkehi liegende Massen, vor denen die beiden Dotterstöcke liegen; D. mormyri in Cantharus orbicularis; D. gobii im Darm von Gobius jozo und in Cysten über der Leber von Tri- gla corax; D. fallax Eud. aus dem Darm von Uranoscopus scaber; D. bicoro- natum St. = D. cesticUlus Mol. in Lophius piscatorius; D. alhum n, sp. 1 — 2,5 mm lang, mit seithch gelegener Geschlechtsöffnung, aus dem Düim- darm von Cantharus orbicularis; D. Linstowii n. sp. 9 — 10,5 mm lang, aus dem Darm von Testudo graeca (= Monostomum aculeatum von Linst.); D. mesostomum Eud., Darm von Tui'dus viscivorus; Gasterostomum graci- lescens Wagen, aus dem Darm von Lophius piscatorius und Asine belones von den Kiemen von Belone acus. 812. Elminti veneti raccolti dal Dr. Aless. de Niuni e descritti da M. Stossich (ibidem 11 pg. 8".). Didymozoon scombri Tschb. — Kiemenhöhle von Scomber scomber; Holo- stomum macrocephalum Eud. — Darm von Circus aeruginosus, C. cyaneus und Hahaetos albicilla; H. longicoUe Duj. — Dann von Larus ridibundus; Hemistomum spatula Dies. — Dami von Circus aeruginosus; Distomum rufoviride Eud. — Mundhöhle von Uranoscopus scaber und Ophidium bar- batum; D. tereticolle Eud. — Magen von Esox lucius; D. crassiusculum Nachträge und Berichtigungen zum Litteraturverzeictniss ühpr Ti-ematodes. 559 Eud. — Gallenblase von Circus aeruginosus; D. echiuatum Zcd. — Blind- darm von Anas domestica; D. trigonocephalum Eud. — Darm von Putorius vulgaris; D. veliporum crepl. von Echinorhinus spinosus und Notidamus griseus; Diplodiscus suhclavatus Dies. — Eana esculenta; Polystomum ocellatum Eud. — Emys lutaria; Axine belones Ab. — Belone acus und Onchocotyle borealis Ben. — Myliobatis noctula. 813. Yaniagiwa, K. Zur Aetiologie der Jacks on'schen Epilepsie (Virchow's Arch. f. pathol. Anat. Bd. CXIX. 1890. pg. 447—460. 1 Taf.). Beti-ifft Eier und Junge vom Distomum pulmonale Baelz (cf. No. 777), die in cystenartigen Tiunoren des Hirns bei Japanern sich fanden imd Epilepsie hervorgerufen hatten; jedenfalls handelt es sich um abnorme Wanderungen des sonst — und aucli in diesen Fällen in der Lunge lebenden "Wurmes, sowie durch den Blutstrom fortgerissene Eier. 814. Zwaardemaker , H. Cirrhosis parasitaria (Virchow's Arch. f. pathol. Anat. Bd. CXX. 1890. pg. 197—203 mit Taf. III). Distomum campanulatum Ercol. verui-sach.t in der Leber des Hundes Ei-- weitenmg xmd Wandverdickimg der nüttleren und feineren Gallengänge ; imter Zerstörung des Epithels wird der Pai-asit gänzlich vom Granulationsgewebe eingeschlossen; später kommt es zu einer diffusen, interstitiellen Hepatitis. 815. Parona, C. ed A.Perugia. Res ligusticae XIV. Contribuzione per una monografia del genere Micro cotyle. (Annali del mus. civico di storia naturale di Genova. ser. 2. vol. X (XXX) 1890. pg. 173 bis 219. con 3 tav.). Allgemeine Charakteristik des Genus, wobei besonders der Genitalappai-at be- rücksichtigt wird, imd Beschreibung der Arten: 1. Microcotyle sargi Par. Per. von Sargus Eondeletii, vulgaris und annularis in Genua; 2. M. mormjn-i Lor. von Pagellus mormyr-us (Tiiest und Genua); 3. M. trachini Par. Per. von Trachinus radiatus (Genua); 4. M. labracis v. Ben. -H. von Labrax lupus (Genua); 5. M. mugilis C. Vogt von Mugil cephalus (Genua); 6. M. chrysopluii V. Ben. -H. von Chiysophiys aiu-ata (Genua imd Triest); 7. M. erythrini v. Ben. -H. von Pagellus acarne und Box boops (Genua); 8. M. alcedinis Par. Per. von Smaris alcedo u. Moena \-ulgaris (Genua); 9. M. canthari v. Ben.-H. von Cantharus brama u C. lineatus (Triest u. Genua); 10 M. salpae n sp. von den Kiemen von Box salpa (Genua) u. U.M. donavini v. Ben.-H., welche Art übrigens im Mittelmeer fehlt. • In Bezug auf den Genital ap parat sei angeführt, dass Penis, Penistasche und Cirrus fehlen sollen; männliche und weibliche Geschlechtsöffnimg liegen fast immer eine hinter der anderen, nur bei M. trachini nebeneinander, und münden in eine Cloake, Atrium genitale, ein. Die Genitalliaken stehen auf einem retractüen Bulbus und gehören weder dem Vas deferens noch dem Uterus an. Mit Ausnahme von Micr. trachini, wo die Vaginalöffnung lateral liegt, mündet die Vagina in der Mittellinie liinter dem Genitalporus ; bei M. alcedinis imd M. canthari finden sich zwei Vaginen, bei ersterer Art mit einem Büschel von Stacheln versehen. 816. Hiilber, J. Ch. Zur Litteraturgeschichte der Leberegelkrankheit (Deutsche Zeitschrift für Thiermed. u. vergl. Pathol. XVII. 1890, pg. 77-79). Führt den Nachweis, dass Jehan de Brie der Erste ist, der in seinem Werke „le bon Berger" den Leberegel imd die durch ihn verursaclite Seuche er- wähnt; das Buch Jehan 's, im Originaltext bisher nicht aufgefunden, wurde 560 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. 1379 vollendet; Bruchstücke desselben sind -wiederholt gedi-uckt worden, so noch neuerdings in Paul Lacroix's Neudruck: Bon Berger (Paris. Isid. Liseux. 1879). Der Autor schildert die Krankheit, welche nach seiner An- sicht dm-ch den Genuss einer Pflanze, der ,,Dauve" entsteht und in deren Verlauf Würmer in der Leher der Schafe aufti'eten. 817. ßaillet, A. Sur le pietendu Monostoma leporis (Bull. soc. zool. France. T. XV. 1890. pg. 132). 818. Blanchard, R. Les animaux parasites introduits par Feau dans ror^anisme. 91 pg. 8°. 47 Fig. (Extr. de la revue d'hygiene 1890.) 819. Braun, M. Helminthologische Mittheilungen (Centralbl. f. Baiteriol. u. Parasitenkde. Bd. Vill. 1890, II.). Berichtet u. A. über eine im Druck befindliche Arbeit von Chr. Dieckhoff: „Beiträge zur Kenntniss der ectoparasitischen Trematoden" (mit 2 Taf.), in welcher die Angaben Ijima's (cf. No. 065) über den Canalis vitello-intesti- nalis für Polystomum iutegerrimum, P. oceUatum, Octobotlirium merlangi, 0. lanceolatum, Diplozoon i^aradoxum und Axine belones bestätigt und erweitert werden. Dai-auf folgen Angaben über den anatomischen Bau von Octo- bothrium lanceolatum, 0. merlangi und Polystomum oceUatum; letztere Art besitzt nui" einen gi'ossen Hoden, den die bisheiigen Beschreiber für den Keimstock angesehen haben. Weitere Nacliträge und Berielitigiingeii zum Litteraturverzeichiiiss über Trematodes.*) Ad 817. Railliet, A. Monostoma leporis ist Cysticercus pisiformis. Ad 819. Braun, M. Helminth. Mittheilungen erschien Centralbl. f. Bact. etc. Bd. IX. 1891. I. pg. 52—56).^ 820. Braudes, G. Die Familie der Holostomiden (Zool. Jahrb. Abth. f. System., Geographie ii. Biol. d. Thiere. Bd. V. Jena 1890. pg. 549 — 604. 3 Taf.). Textlich gegen No. 74t) nicht verändert. 821. Biirkhardt, R. lieber Protopterus annectens (Stzgsber. Ges. naturf. Frde. Berlin 1890. pg. 158.). Amphistomum chordale n. sp. 822. Creutzburg, IV. Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung von Distomum ovocaudatum Vulp. In. Diss. Leipzig. 1890. 33 pg. 80. Wie schon Leu ckfirt (777) angegeben hat, gehört die "Wagen er 'sehe Cerearia eystophora zu Dist. ovocaudatum, was der Verf. in seiner Dissertation genauer begründet; die Cercarie lebt in verschiedenen Planorbis- Arten ; TJeber- tragung direct, ohne zweiten Zwischen wirth. 823. Goto, S. On Diplozoon nipponicum n. sp. (Journ. Coli, science, Imper. Univ., Japan, vol. IV. Pt. 1. 1890. pg. 151 — 192. with 3 pL). Anatomische Schilderung dieses auf den Kiemen von Carassius vulgaris in Japan lebenden Trematoden. 824. Haase, E. Ueber die Entwicklung des Parasitismus im Thier- reich (Schriften d. phys.-oec. Ges. Königsberg i. Pr. Jahrg. XXXI. 1890. Kgsbg. 1891. Bericht über d. i. d. Stzgn. gehalt. Vorträge pg. 29 — 33). Leitet die Entwicklung der metastatischen Trematoden von der einfachen der Monogenea ab, unter denen bei den Polystomen bereits ein Aufenthaltswechsel vorkommt; hieran schliesst sich Wirthswechsel (Holostomum) und endlich Entwicklung mit Generationswechsel. 825. LiiiStovv, von . . . Beitrag zur Kenntniss der Vogeltaenien nebst Bemerkungen über neue und bekannte Helminthen (Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1890. Bd. I. pg. 171 — 188. 1 Taf.). Pg. 117. Diplostomum cobiiidis n. sp. eingekapselt und fi'ei in der Leibes- hölile von Cobitis barbatula. *) S. pg. 552. Bionn, Klassen des Thier - Beichs. IV. 1. 36 562 Plathelmintlies : I. Trematodes. 826. Sonsino, P. Di un nuovo trematode raccolto dal Pagnis orplius (Proc. verb. societä Toscana di sc. natiir. adun. del 16 nov. 1890. 1 pg. 8« II. Archiv, ital. de biologie. T. XV. 1891. pg. 147—148.). Anoplodiscus n. gen. „due botri piuttosto che ventose aU' estremo anteriore; bocca subterminale con 4 macchie ocnlari; disco posteriore ventosiforme, inerme; testiculo iino; orifizio maschile mediane con spiculo; apertura della vagina a sinistra'-. Zwischen Tristomeen und Gyrodactyliden stehend. A. Bichiardn n. sp. 5 — 7 mm lang, 1,3 mm breit; auf Pagrus orphus. 827 Notizie di trematodi e nematodi della coUezione del museo di Pisa (ibidem-. 6 pg. 8*^.). Notizen über Tristomum, Monocotyle myliobatis, Diplectanum aequans, Calceostoma u. Onchocotyle. 828. Treatise on tlie common sole (Solea vulgaris) publ. by the marine biological association. Plymoiith 1890. Pg. 93. Cunningham, Sti-ucture of Phyllonella soleae, v. Ben.-Hesse, a parasite of the common sole. 829. Bell, F. Jeffrey. Description of a new species of Tristomum from Histiophorus brevirostris (Ann. mag. nat. bist. (7) vol. VII. 1891. pg. 534—535.). 830. Blaiicliard, R. et A. Railllet. Sur le pretendu Monostoma Setteni Num. (Bull. soc. zool. France. Paris 1891. pg. 26—27.). Das von Numan (cf. No. 216) beschriebene M. Setteni ist eine verkehrt orientirte Oestridenlarve. 831. Blaiiehard, R. Note sur quelques vers parasites de 1' komme (Compt. rend. liebd. soc. de biologie. Paris. IX. ser. T. III. 1891. 12 pg. 8".). NeiieFäUe von Dist. hepaticum beim Menschen; D. japonicum Blanch. 1SS6. = D. sineuse Cobb. u. neue Fälle; Classification der Distomen; Berichtigungen beü-effend die Bilharziosis in Cuba (Pilaria sang, hom.) u. in Mai-seille resp. Tunis (Protozoon im Urin). 832. Rrandcs, G. Zur Frage des Begattungsactes bei den ento- parasitischen Tr e m at o d e n. Kritische Bemerkungen zu Pintner's Aufsatz (Centralbl. f. Bacteriologie u. Parasitenkde. IX. 1891. pg. 264—269.). 833. Braun, M. Verzeichniss von Eingeweidewürmern aus Mecklenburg (Arch. Ver. Frde. d. Naturg. i.Meckl. Jahrg. 1891. pg. 97— 117.). 4 Monogenea, 30 Digenea; als neue Wirthe sind zu nennen: Anas boschas dom. für Monost. attenuatum Eud. ; Hehx nemoralis u. arbustorum für Cercariaeimi helicis Meckel., Hei. sti-igella beherbergt eine kleinere Form. 834. Die sogenannte „freischwimmende Sporocyste" (Centralbl. f. Bacteriol.^ u. Parasitenkde. Bd. X. 1891. pg. 215—219 u. Zoolog. Anzg. XIV. 1891. pg. 368—369.). Die von R. Wright (No. 6S6) entdeckten „freischwimmenden Sporocysten" erweisen sich als gabclschwänzige Cercarien, deren Yorderkörper, das künftige Distomum, in den Anfangstheil des Schwanzes eingeschlüpft ist; die neue, G mm lange Art (CercaTia ■mirahüis) entsteht m Sporocysten in Limnaeus palustris var. corvus; Füttenmgsversuche an Fischen sind fehlgeschlagen. "Weitere Nachträge u. Bericlitigvuigen z. Litteraturverzeichuiss üb. Trematodes. 563 835. Goto, S. Oll tlie couiiectiug canal between tlie oviduct and tlie iiite still e in some monogenetic trematodes (Zoolog. Anzeiger. 14. Jahrg. 1891. pg. 103 — 104). Canalis vitello- intestinalis bei Axine (2 sp.), Microcotyle (8 six), Octo- obthrium (2 sp.) und Diplozoon (1 sp.). 836. Hassan, Alb. A new species of Trematode infestiug cattle (Aineric. veterinaiy review 1891. pg. 208 — 209.). Dist. (Fasciola) carnosa n. sp. in Leber und Lungen des amerikanischen Schlacht- viehes; 45 mm lang. 837. Lönnberg, E. Mittheilungen über einige Helminthen aus dem zool. Museum der Universität Kristiania (Biol. fören. förhandl. Verh. d. biol. Ver. Stockholm III. 1891. 15 pg. 8^. 1 Taf.) Pg. 8. Distomum personatum Poir. bis 37 mm lang, 18 mm breit; D. veli- porum Crepl. auch in Eaja nidi'osiniensis lebend; Notizen über D. goHath v. Ben.; Didymozoon lampridis n. sp. auf den Kiemen von Lampris guttatus in bis 10 mm grossen Cysten. Hemistomum spathaceum Dies, auch im Darm von Lestris Buffonii. 838. Megiiiii, P. Sur THolostomum platycephalum, parasite de la mouette rieuse (Compt. rend. hebd. soc. biol. Paris. ; seance du 9 mai 1891. pg. 323.). H. platycephalum im Darm von Larus ridibundus. 839. Moiiiez, R. Sur les differences exterieures que peuvent presenter les Nematobothrium, ä propos d'une nouvelle espece (Compt. rend. Acad. sc. Paris T. 111. 1890. pg. 833—836.) u. Eev. biolog. du Nord de la France. Tom. III. Lille 1890/1891 pg. 184—187.). Nematobothrium Guernei n. sp. theils frei im Darm, theüs mit einem Ende in den Muskeln des Unterkiefers befestigt, theils — u. dann stets paarweise — in Cysten an den Kiemen von Thynnus alalonga, von verschiedenem Aussehen je nach dem Aufenthaltsorte, doch in der Anordnung der Genitalien nicht abweichend; Genitalporus am Kopfende gelegen; männl. u. weibl. Organe in jedem Individuum. 840. Montlcelli, Fr. S. Di alcimi organi di tatto nei Tristomidi, con- tributo allo studio dei trematodi monogenetici. P. I. (Boll. d. soc. di naturalisti in Napoli. Ser. I. Vol. V. Napoli 1891. pg. 99—134. c. II tav.) Die Rückenpapillen von Tristomuni papillosum, die vorderen Tentakel der Tristomen, der Vorderraud des Körpers andi-er Tiistomeen oder, wo die Seitensaugorgane einander genähert sind, diese letzteren selbst dienen als Tastorgane (vergi. oben pg. 423). Schilderung des Hirns u. der abtretenden Nerven. Tristomum Levinsenü n. sp. von den Kiemen eines Thynnus in der Sammlimg des zoolog. Mus. in Kopenhagen ; Tr. interruptum n. sp von den Kiemen von Thynnus brachypterus, Neapel. 841. Osservazioni intorno ad alcune forme del gen. Apoblema Duj. (Atti K Accad. sc. di Torino vol. XXVI. 189\. pg. 495—524. c. 1 tav.). Entwirrt auf Grund der Untersuchung der Eudolphi'schen undWagener'schen Originale die Synonpnie: Apoblema appendiculatum Rud. ^D. appendic. Dies. = D. ventricosum Wagen. = D. ocreatum Olss; A. ocreatum Rud. = D. ventricosum Rud., v Ben., Sonsino; = D. ocreatum Mol. == D. Carohnae 36* 564 Plathelminthes : I. Trematodea. Stoss.; A Stossichn n sp. = D. oereatum Montic, Stoss. Der einziehbare Sch-wanz wird als Homologon des Cercarienschwanzes gedeutet, weil bereits die in Crustaceen lebenden Larvenformen der Apoblema- Arten, die aus einer noch unbekannten Cercarie hervorgehen, bereits den Schwanz besitzen, was ein weiterer Grund für die von Juel (No. 789) vorgeschlagene Erhebung der Untergattung Apoblema Duj. zur Gattung ist, da diese den Larven der Distomeen näher stehen als die Distomen selbst. 842. Paroiia, C. e A. Perugia. Sulla Vallisia striata Par. Per. Eisposta al Dr. P. Sonsino (Zoolog. Anzeig. 14. Jlig. 1891. pg. 17—19.). 843. Sonsino, F. SuU' Octocotyle (Vallisia) striata Par. e Per. Eeplica ai Prof. Parona e Perugia (ibidem pg. 87 — 88.). 844. Reniy, G. Saint. Reclierches sur la structure de l'appareil genital dans le genre Microbothrium Olss. (Rev. biol. du Nord de la France "t. III. Lille 1890/91. pg. 213—223.). Ein Hoden, linksseitige Vagina. 845. Sur les organes genitaux des Tristoniiens (Compt. rend. Acad. scienc. Paris T. 112. 1891. pg. 1072—1074). Vorläufige Mittheilung zu: 846. Contribution ä l'etude de l'appareil genital chez les Tristo- niiens (Arch. de Biologie. Tom. XII. 1892 (!) Liege 1891. pg. 1—55. 2 pl.). 847. Pinlner, Th. Nochmals über denBegattungsact derparasitischen Plathelminthen (Centralbl. f. Pakt. u. Paras. Bd. IX. 1891. pg. 726—729.). Betrifft auch Trematoden; Antwort auf Brandes No. 832. 847 a. Brandes, G. Einige Bemerkungen zu Vorstehendem (ibidem pg. 730 bis 731.). Antwort auf No. 847. 848. Scül, E. Sülle uova dei Trematodi. 7 pg. 8". (Atti soc. ligust. di Scienze natur. vol. IL fasc. I. Grenova 1891.). Mittheilimgen über die Form und Grösse der Schalen. 849. Sonsino, P. Parassiti animali del Mugil cephalus e di altri pesci • della collezione del museo di Pisa (Proc. verb. soc. tose. sc. nat. 1891. pg. 253—264.). Microcotyle mugilis Vogt. Bist, viviparum v Ben., D. pachysomum Eysenh. bei Mugil cephalus; D. commune Olss. u. D. pulchellum Eud. = D. labri Stoss. bei Labrus mixtus; D. commune bei Crenilabrus griseus; D. macrocotyie B. B. cesticillus Mol. u. Gasterostomum graciiescens ß. bei Lophius piscatorius; Ouchocotyle emarginata Olss. = 0. appendiculata Kulm ; Ti-ochopus differcns n. sp. auf Cantharus liueolatus Mont. ; Monost. orbiculare R., B. fractum R. u. Miciocotyle salpae Par. bei Box salpa; D. cesticillus Mol, Phylline sciaenae V. Ben., Biplectanum aequans Bies. \\. Calceostoma inerme Par. et Per. bei Umbrina cirrhosa; Phylline sciaenae, Calceostoma elegans und Biplectanum sciaenae Bies. bei Sciaena umbra. 850. Stossieh, M. Elminti veneti raccolti dal Dr. AI. Conte de Mnni. IP ser. Trieste. 1891 (Boll. soc. Adriat. sc. nat. in Trieste vol. XIII. 1891.) 8 pg. 8". c. 1 tav. Neue Wirthe füi- einige Trematoden; ef. No. 812. Weitere Nachträge u. Berichtigungen z. Litteraturverzeichniss üb. Trematodes. 5G5 851. SüiisIbh». V. Di im luiovo Micro cotyle raccolto dall' Umbrina cirrhosa (Proc. verb. d. soc. Toscana di sc. natur. 5. VII. 1891. 2 pg. 8^.). Microcotyle Fancerü n. sp. an den Kiemen von Umbrina cirrhosa; K; — 12 mm lang mit circa 100 Paaren Saugnäpfclien am Hinterende u. besonderen Genital- haken in Atrium genitale u. der Vagina. 852. Di eck hol!', Chr. Beiträge zur Kenntniss der ectoparasitischen Trematoden (Arch. f. Naturgescli. Jalirg. 1891. pg. 245— 276. ITaf.). Vergl oben pg. 560 sub No. 819. 853. Colliii, A. Parasiten aus dem Darm des Zebra (Sitzgsber. d. Ges. natiirf. Frde. Berlin No. 5. 1891. pg. 85 — 88.). Gastrodiscus polymastos Leuck. im Darm von Equus zebra L. 854. Itlaiicliard, R. Identite du Distoma clavatum Eud. etduDistoma ingens Mon. (Compt. rend. hebd, des seanc. de la soc. de biologie. IX. ser. T. III. Paris 1891. pg. 692 — 693.). 855. Reniy, G. Saint. Synopsis des Trematodes monogeneses (Eevue biolog. du Nord de la France. 3« ann. 1890/91. pg. 406—416, pg. 4^9— 457; 4« ann. 1891/92. pg. 1—21, 90—107. 1 pl.) Noch nicht vollendet; Diagnosen und Synonymie aller bekannten Arten; eine Tafel Abbildungen typischer Vertreter. 856. Moiiie'A, R. Notes sur les Helminthes. I. Sur les larves des Tre- matodes, qui se fixent ä la surface de la coquille d'Ostracodes d'eau douce et sur le corps des Hydrachnides. Eevue biol. du Nord de la France. 4'' ann. 1891/92. pg. 22—25.) Hält die häufig an Ostracoden (Candona aus LiUe') eingekapselten Distomen zu Distomum perlatum v. Nordm. gehörig, fand andre Arten auch bei chinesischen Ostracoden u. enthält sich eines Urtheils über die nur selten bei LiUe vor- kommenden Distomen an Hydrachniden. .857. Notes sur les Helminthes. III. Distoma flagellatum n. sp. du Gymnotus electricus (ibidem pg. 27.). 1,25 mm lang, im Darm von Gymnotus electricus. 858. Cosiiiovicl, L. C. Un enkystement inconnu du Distomum lanceo- latum Mehl. (Le Naturaliste T. XIII. 1891. pg. 247.). Hält encystirte Distomen von Anodonta für die Jugendstadien von Distomum lanceolatum. (!) 859. Moniez, R. Notes sur les Helminthes. IX. Sur un pretendu nouveau mode d'enkystement du Distoma lanceolatum (Eevue biol. du Nord de la France. 4« ann. 1891/92. pg. 77—79.). Berichtigt Cosmovici (No. 858) dahin, dass die vermeintlichen Lancettegel die seit Baer (No. 140) bekannten Distoma duplicata sind. 860. Jä^erskiöld. L. A. Ueber den Bau des Ogmogaster plicatus (!) (Crepl.) (Kgi. svenska Vetensk. — Akad. Handlingar Bd. 24. No. 7. Stockholm 1891. 32 pg. 4". 2 Taf.). Erhebt das von Creplin (cf. sub No. 151) beschriebene Monostomum plicatum aus dem Darm von Balaenoptera borealis Leis. und B. musculus Comp, zum Vertreter einer neuen Gattung: Schilderung des Baues derselben. 5ß(3 Plathebninthes: 1. Trematodes. 861. Cucnot, l. Infusoires commensaux des Ligies, Patelies et Areuicoles. Rev. Mol. du Nord de la France. 4"^ ami. 1891/92. pg. 81—89.) Pg. 88. Trematodenlarven in den Lacimen der Kiemenblätter von Ligia oceanica von Roseoff (cf. Villot No. 543). 862. Moniez, R. Notes sur les helminthes. X. Sur Tidentite de quelques especes de Trematodes du type du Distoma clavatum (ibidem, pg 108—118). "W'endet sich gegen die von Blanchard (No. 854) verfocMene Identität des Dist. ingens Mon. (No. 700) mit Dist. clavatum Menz. 863. Frenzel, Joh. Die Verdauung lebenden Gewebes und die Darm- parasiten (Arch. f. Anat. u. Phys. Physiol. Abth. Jahrg. 1891 pg. 293—314). Constatirt u. A., dass Distomnm sp. aus dem Magen von Scyllium sp. in künst- lichen Verdauimgssäften nur- dann abstirbt und verdaut wird, wenn der Pepsin- gehalt die Normale übersteigt. 864. Blanchard, R. Note preliminaire sur le Distoma heterophyes, parasite de l'homme en Egypte (Compt. rend. hebd. de la soc. de biologie. IX' ser. Tom. III. Paris 1891. pg. 791.). Das 1851 von Bilharz entdeckte D. heterophyes (cf. No. 295.), welches seitdem nicht wieder beobachtet worden ist, ist von Dr. W. Innes in Caii'o von Neuem aufgefunden worden; wegen der Lage des Genitalporus hinter dem Bauchsaugnapf muss es in das Genus Mesogonimus Montic. gestellt werden. 865. Notices helmiuthologiques. IP ser. (Mem. de la soc. zool. de France pour 1891. Tom.'^IV. Paris 1891. pg. 420—480.). Pg. 4ö6. No. 10. Dist. lanceolatum in Lepus variabilis (ia mehr als 1600 m Höhe aus den Hautes - Alpes) ; No. 11. Distom. ascidioides v. Ben. in Vespertilio muiinus; No. 12. Dist. heteroporum Duj. in Vesperugo pipistrellus -, No. 13. Dist. ventricosum Pall. = Pasciola clavata Menz. == F. fusca u. coryphaenae Bosc, = Dist. clavatum Eud., Owen, Diesing, Wagener, Cobbold, Joui'dan, = D. coryphaenae Eud= D. tornatum Eud. = D. ingens Moniez. No. 14. Distomum gigas Nard. aus dem Magen von Ansonia Cuvieri = Proctostegus proctostegus = Pr. prototypus = Luvarus imperialis. IL Digenea v. Ben. A. Aeussere Verhältnisse. 1. Gestalt. Auch für die Digenea gilt die Blatt- oder Zungenform als cliarac- teristische Gestalt des meist abgeflachten Körpers, dessen Transversal- undDorsoventralachse nicht selten einander gleich oder beinahe gleich sind, so dass eine cylindrische Gestalt resultirt. Ueberhaupt heiTScht in dem Verhältniss der Länge der Haupt- zu der der eben erwähnten Nebenachsen eine beträchtliche Verschiedenheit; bei den meisten Arten ist der Körper langgestreckt, mitunter ausserordentlich in die Länge gezogen wie z. B, bei Distomum longissimum v. Linst., wo die Hauptachse zwanzigmal so lang ist (20:1), wie die Querachse, oder Distomum lorum Bn]. [37:1), Distomum veliporum Crepl. (12 — 17:1). Auch die Angehörigen der Vniei'gaitimg EcJiinostomum erscheinen fast durchweg ziemlich langgestreckt, wie denn solche excessive Längen bei geringer Breite auch bei anderen Gattungen vorkommen (z. B. Monostomum liguloideum Dies., M. Spirale Dies.). Am weitesten geht in dieser Hinsicht das ganz Fadenwiu-m- ähnliche Nematohothrium v. Ben., das bis einen Meter lang wird und etwa 1 — 2 mm in der Breite und Dicke erreicht. Im Gegensatz hierzu kommen, wenn auch selten, Formen vor, wo Quer- und Längsachse sich in ihren Längenwerthen bedeutend nähern oder oieich werden, so dass eine fast kreisrunde Gestalt entsteht z. B. Monostomum orhkulare Bud., Distomum Äloysiae., Stoss. , Jacksonii Gohh., Monostomum faba Brems.; auch viele Amphistomen besitzen eine gedrungene Körpergestalt. Ausnahmsweise übertrifft den Längsdurch- messer der quere, wie bei Distomum papilliferum Molin (3,5 mm lang und 7 mm breit) oder Distomum squanmla Eud. (0,6 mm lang und 1,45 mm breit). Gleich an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass diese Verhältnisse nicht in allen Lebensaltern dieselben sind; junge Exemplare sind nicht nur absolut, sondern auch relativ kürzer, indem besonders das hintre Körper- ende mit der Entwicklung der Geschlechtsorgane bedeutend an Länge zu- nehmen kann. Gleichzeitig treten auch andre Veränderungen der Gestalt auf, die so bedeutend sind, dass es oft der Uebergangsstadien bedarf, um eine Jugendform zu diagnosticiren — ich erwähne Distomum hispidum o 568 Plathelminthes : I. Trematodes. (Abildg.) nach van Beneden (450, 23), Distomum ferox Kud. (van Beneden 427 pl. L), Distomum cylindraceum Zed. nach v. Linstow (798), Distomum hepaticum L. nachLeuckart (403, 571) und Thomas (646), Äspidogaster nach Aubert (313). Aehnlich wechselt auch das Verhältniss zwischen Quer- und Dorso- ventralachse; gewöhnlich ist letztere kleiner als erstere, so dass der Körper mehr oder weniger abgeflacht ist; als Extreme in dieser Beziehung wären Distomum squamula'Riiä.^ Monostomum or&?mZare Rud., tereticolle^\\(\.. Qic. zu nennen, während andrerseits viele Amphistomeen, doch auch zahl- reiche Distomen ganz oder fast ganz cylindrisch erscheinen. Das Kopfende ist durch die Lage der Mundöffnung bezeichnet, welche nur bei Gasterostomum v. Sieb, sehr weit banchwärts verschoben ist, sonst aber terminal oder subterminal liegi;. Nur ausnahmsweise fehlt an dieser Stelle ein Saugnapf, dessen Hohlraum in unmittelbarem Zu- sammenhange mit dem Darmlumen steht. Das Kopfende erscheint ab- gerundet oder auch etwas in die Länge gezogen und ein wenig zugespitzt, oder abgestutzt. Wo sich Haken an demselben entwickelt haben, wie bei Echinostomum Duj. finden wir dasselbe oft verbreitert, zweilappig und auch durch eine halsartige Einschnürung von dem übrigen Körper mehr oder weniger abgesetzt. Doch gilt dies auch für andre Formen, denen die Haken fehlen, wie Monostomum petasatum Deslong., Monostomum trigonoceplialum Rud. , Monostomum hippocrepis Dies. Oder der Kopf- theil ist bedeutend schmächtiger als der übrige Körper, dem er wie ein Anhang (Kopfzapfen) aufsizt z. B. \)Q\Distomum }iep)aticum (L.), Distomum Rathouisii Poir., Distomum giganteum Cobb. , Gastrodiscus polymastos Leuck., Homalogaster Poir. etc. Das entgegengesetzte Hinter ende trägt nur bei Amphistomum und Verwandten (Taf. XVIII. XIX) einen gewöhnlich etwas bauchwärts ge- stellten Saugnapf, ist sonst abgerundet oder zugespitzt oder auch ab- gestutzt: bei zugespitztem Vorderende entsteht in letzterem Falle eine Zuckerhutform, wie sie Gastrotliylax Cohholdii Poir. (Taf. XVIII. 2) und einige andere Amphistomiden besitzen. Die Seitenbegrenzungen des Körpers verlaufen mitunter ganz parallel, besonders bei langgestreckten Formen und convergiren nur ganz vorn und hinten, während in andren Fällen die grösste Breite sich nur über eine kurze Zone erstreckt und in der Mitte oder näher dem Vorderende, oft in der Höhe des Bauchsaugnapfes oder aber näher dem Hinterende gelegen ist oder in dieses selbst fällt, so dass dann der Körper die Gestalt einer Keule besitzt z. B. Distomum clavatum (Menz.), Distomum daviforme Brandes, D. dadylifcrum Poir., Aspidocotylus Dies. Den umgekehrten Fall, Verdickung resp. Verbreiterung des Vorderendes, finden wir z. B. bei Distomum Jicteroporum Duj., Distomum turgidum Brandes, Distomum clava Dies., Gasterostomum viperae v. Ben., HhopalopJiorus Dies, und anderen. Gelegentlich findet sich auch mehr oder weniger nahe der Digenea. Aeussere Verhältnisse. 569 Körpermitte eine Einschnürung: der Körper erscheint dann schuhsohlen- fprmig wie bei Distonium Bcnedenii Stoss. , Distonium constridiini Leared, Distomum Imgiia Crepl., Distomum palliatum Looss. Meist ist die Bauchfläche , auf welcher gewöhnlich die Geschlechts- öffnungen und die Haftorgane liegen, eben oder schwach concav und die Eückenfläche ebenfalls eben oder gewölbt. Gelegentlich wird die Con- cavität der Bauchfläche eine grössere wie bei RhopalopJiorus Dies, am Vorderende, bei Oxjisthotrema Fisch, in ihrer ganzen Ausdehnung; besonders ist dies dann der Fall, wenn eine grössere Ausbildung der Haftapparate stattgefunden hat, so dass ein grösserer Theil der Bauch- fläche von solchen Bildungen besetzt ist {Gastrodiscus Leuck. u. a.). Der Körper der Digenea ist gewöhnlich grade und gestreckt, ge- legentlich auch gekrümmt, selten spiralig aufgerollt {Monostomuni spirale Dies.) oder unregelmässig gewunden wie bei Bidymozoon Tschbg., N ematohothrium v. Ben, Gelegentlich kommen auch Abknickungen der Hauptachse vor z. B. bei Distomum macrocotyle Dies., Distomum 3Iegnini Poir., Distomum Pcdlasü Poir., Distomum cygnoides Zed. und anderen; hier bildet das oft noch selbst gekrümmte Vorderende einen dorsalwärts offnen Winkel mit dem graden oder auch gekrümmten Körper. Aohnliche Verhältnisse treffen wir auch bei manchen Echinostomen z. B. Distomum recurvatum v. Linst. Formen wie Distomum squamosum (Villot) und scorpaenae Rud., die vielleicht wiederum an Echinostomen in der Ausbildung ihres Vorder- endes, das concav ausgehöhlt und verbreitert ist, anschliessen, dürften den üebergang zu den Holostomiden (vergl. die Tafeln) bilden. Für diese sowohl durch die äussere Körperformals durch anatomische und entwicklungs- geschichtliche Verhältnisse sich auszeichnende Familie ist ein unterhalb des Bauchsaugnapfes gelegenes und sehr verschiedenartig entwickeltes Ge- bilde characteristisch. Mit der Entwicklung desselben geht nach Brandes (749) eine vollständige Umgestaltung des ganzen Vorderkörpers Hand in Hand, so dass zwei scharf von einander abgesetzte Körperregionen, eine vordre und hintre, auftreten. Während die letztere immer cylindrisch ist, erscheint die erstere in den mannigfachsten Formen, doch kann man vier Typen unterscheiden. Im einfachsten Falle gleicht der vordre Körper- theil einem herzförmigen, elliptischen oder lancettförmigen Blatte, welches meist nicht allmälilig in den hintren cylindrischen Körpertheil übergeht, sondern von diesem erst durch einen kleinen Wulst an der Bauchseite getrennt ist. {Diplostomum longmn Brds.). Wenn man sich das Blatt nach der Bauchseite zu gekrümmt denkt, so dass die vordre Körperregion dann das Aussehen eines Löff'els besitzt, so erhält man den zweiten Typus {Hemistomum alatum [Goeze]). Eine Verbreiterung der Seitenränder und ein Umschlag dieser nach der Bauchseite, wie des hintren Randes, des Löffels nach vorn zu führt zu einer Gestalt des vordren Körpertheiles, die man am besten mit einer Hohlschaufel vergleichen kann, welche hinten überdacht ist {Hemistomum clathratum Dies., Hem. cordatum Dies.). Ver- 570 Platlielmmtiies : I. Ti-ematoaes. wachsen die lamellösen Seitenränder mit einander, so erhält man den Typus eines Bechers. (Holostomuni.) Auf der Blattoberfläche, in dem Löflel, der Schaufel und dem Becher erhebt sich das bereits erwähnte, für die Holost omi den characteristische Gebilde, welches durch seine verschiedene Ausbildung das mannigfache Verhalten des vordren Körpertheiles bedingt. Man findet entweder inner- halb einer geringen Erhebung einen Hohlraum, in welchem eine grössere Anzahl längerer oder kürzerer Papillen sichtbar werden, oder einen pilz- hutförmigen Zapfen, oder einen langen Wulst, der fast in seiner ganzen Ausdehnung mit der Bauchwand des Wurmes verwachsen ist, oder endlich einen grossen conischen, an der Spitze zerschlitzten Zapfen mit einer tiefen Centralhöhlung (vergl. die Tafeln Holostomidae). Nur ausnahmsweise bilden die beiden Körperregionen eine grade Linie, für gewöhnlich sind sie mehr oder weniger gegen einander geneigt; die Kückenlinien der Körperpartien bilden bei den beiden ersten Typen meist einen stumpfen Winkel; bei dem Bechertypus dagegen ist der liintre Körpertheil viel stärker dorsalwärts gebogen, so dass derselbe nicht selten die Kückenseite des vordren Körpertheiles berührt. Auch am Hinterende treten gelegentlich Differencirungen auf, die vielleicht an einen kleinen schwanzartigen Anhang anknüpfen, der z. B. bei einem noch unentwickelten Distomum aus der Leber von Planorhis corneus (Wagener 338) vorkommt, doch auch geschlechtsreifen Formen nicht fehlt, wie Distomum caudatum v. Linst (476), Distomum oxyurum Crepl., Monostomum ecliinatum v. Linst. (540), Ämphistomum lunatum Dies. (175), (Taf. XVIIL , 8.), vielleicht auch Distomum reticulatum R. Wright (563). Ich habe speciell das fernrohrartig einziehbare Hinterende jener Distomen im Auge, die man die appendiculaten nennt und welche Dujard in (245) zu einer Untergattung von Distomum, zu ApoMema vereinigte;, diese Untergattung ist dann viel später auf Grund gewisser anatomischer Eigenthümlichkeiten von Juel (789) zu einer besonderen Gattung erhoben worden, welcher Vornahme sich auch Monticelli (841) angeschlossen hat. Der Schwanz dieser Formen ist je nach den Arten sehr verschieden lang, nur kurz und stummeiförmig oder grösser oder selbst den übrigen Körper an Länge übertreflend. Stets ist er einziehbar, was natürlich eine besonders entwickelte Musculatur voraussetzt. Während Wagen er (383) jede Beziehung dieses Gebildes zu dem Schwänze der Cercarien zurück- weist, auch K. Leuckart (705, 8) die gleiche Anschauung theilt, weil dieser .Hinterleib, je nach seiner Entwicklung, einen verschieden grossen Theil der Eingeweide (Geschlechtsorgane) in sich einschliesst% hat neuer- dings Monticelli (841) den Schwanz der appendiculaten Distomen für ein Homologon des Cercarienschwanzes erklärt und zwar auf Grund der Thatsache, dass diese Formen bereits in eingekapseltem Zustande den Schwanz führen. Wenn man aber berücksichtig-t, dass in den excessiveu Fällen dieser einziehbare Schwanz Theile der Eingeweide (Darm, Uterus) Digenea. Aeussere Verhältnisse. 571 beherbergt, was niemals beim Cercarienschwanz der Fall ist, der auch selbst nicht einziehbar ist, fernerhin bedenkt, dass der Cercarienschwanz, so weit man bis jetzt weiss, stets abgeworfen wird und dass bei der Ein- kapselung nicht unbeträchtliche Umwandlungen im Körper vor sich gehen, so wird man die aufgestellte Homologie so lange mindestens für fraglich halten müssen, so lange nicht Cercarien von appendiculaten Distomen und deren weiteres Verhalten beim Encystiren bekannt sind. In einigen Fällen erscheint der Körper der Digenea deutlich geringelt, so bei Distomum annulatum und serratum Dies. (323), Distomum hicoro- natum Stoüsich (638), ferner bei verschiedenen Angehörigen der Gattung Äpohlcma, eine Eingelung, welche die äussere Hautschicht umfasst und jedenfalls nicht durch die Anordnung secundärer Bildungen der Haut, Stacheln und Schuppen, bedingt wird, wenn eine solche auch hierbei vor- kommen kann, z. B. bei Distomum hicoronatum Stoss. Nicht gleich mit dieser Kingelung glaube ich diejenige grosser und dicker Distomen {Distomum clavatum (Menz.) und anderer) und Amphistomen setzen zu müssen, die, wie es scheint, nur bei der Contraction des Körpers geringelt, sonst aber glatt erscheinen. Eine Art Kingelung wird auch durch die Anordnung von Stacheln und Schuppen erzeugt, die aber die Haut selbst unbetheiligt lässt. Dagegen soll nach Cunningham (664) bei Sticho- cotyle ncpJiropis eine wirkliche Metamerie nicht nur durch die Ver- theilung der Saugnäpfe auf der Bauchseite, sondern auch durch die An- ordnung der Muskeln zu Stande kommen. Wenn sich dies bestätigen sollte, dann würde allerdings Sticliocotyle unter den Trematoden, wie der Autor selbst sagt, eine ebenso isolirte Stellung einnehmen wie Gunda segmentata Lang unter den Turbellarien. Bei einigen sehr interessanten, aber leider viel zu wenig bekannten Formen kommt es durch Mchtausbildung des einen, männlichen resp. weiblichen Theiles der wohl ursprünglich aucli hier zwittrig angelegten Genitalien zu einer Trennung der Geschlechter und zu einem bemerkens- werthen geschlechtlichen Dimorphismus. Am Besten ist in dieser Beziehung die Bilharsia haematohia (Bilh.) bekannt, obgleich hier grade jede Kenntniss über jüngere Stadien, abgesehen von den hier nicht in Betracht kommenden Embryonen fehlt, was bei der Massenhaftigkeit des Vorkommens dieser Art bei den Indigenen Aegyptens auffallend ist. Der Körper des Männchens, das bis 14 mm lang wird, ist in seinem vorderen, bedeutend kleineren Abschnitte einfach abgeplattet, in dem weitaus grösseren Hinterleibe dagegen, der sich ziemlich plötzlich ver- dickt, rinnenartig gestaltet, was durch Einkrümmen der Seitenränder nach der Bauchseite zu Stande kommt. In einem Theile ihres Verlaufes ist die Einne dadurch zu einer Röhre geschlossen, dass der eine Seiten- rand des Körpers über den anderen hinübergreift. Beiläufig sei bemerkt, dass auch das ausserordentlich platte Distomum squamula Eud. nach Zeller (418) seine Seitenränder bauchwärts umschlagen und einrollen kann, doch kommt es hier niemals zu einer dauernden Fixirung dieses 572 Plathelminthes : 1. Trematodos. Zustandes. In dem Holilraum der Kinne resp. Röhre, dem Canalis g-ynaecopliorus, der bis ans hintere Körperende reicht, sitzt das bis 19 mm lauge und fast cylindrische Weibchen, das übrigens mehr oder wenioer weit sowohl mit dem Vorder- als Hinterende aus dem Canalis gynaecophorus herausragt. Bei der Trennung der Geschlechter liegt es auf der Hand, dass diese Vereinigung zunächst zur Ausübung der Beg-attuno- eino-es-ano-en wird, doch da man Bilharzia Jiaematohia gewöhnlich in Copulation trifft, so ist es, worauf Leuckart (403, 621) liinweist, wahrscheinlich, dass der Aufenthalt des Weibchens in dem Canalis gynaecophorus die Zeit der Begattung, selbst wenn letztere sich wiederholen sollte, lange überdauert. — Das Weibchen findet in dem Männchen, dessen mit Warzen besetzter Körper dem Blutstrome einen erfolgreicheren Widerstand entgegen setzen kann, als der glatte des schmächtigen Weibchens, einen wirksamen Schutz, ohne der Möglichkeit der Nahrungsaufnahme, der Eiablage etc. zu entbehren. Nicht ganz so sicher liegen die Verhältnisse bei Distomum Okenii KöUiker {26S) = Monostonium fdicolle Eud.; diese Art lebt in Cysten der Kiemenhöhle von Brama Raji und zwar, wie Kölliker angiebt, stets paarweise, während Wag euer (287) gelegentlich auch nur ein Individuum getroffen haben will. Stets ist nach dem erstgenannten Autor das eine Thier (vergl. die Tafel) „fadenförmig plattrundlich, vorn schwach verdickt, hinten verschmälert, ohne Runzeln oder Anhänge", von w^eisser Farbe und von 6 — 19 Linien Länge. Das andre Thier dagegen besteht aus einem fadenförmigen, 4 — 12 Linien langen Vorder- leibe und einem von diesem sich scharf absetzenden, nierenförmigen Hinterleibe, der mehr oder weniger gelappt ist und eine Länge von 4 bis 7 Linien bei einer Breite von 1 bis 2 Linien erreicht; der Hinterleib ist von den durchscheinenden Eingeweiden gelb, braun und weiss gefleckt. Zu dieser bedeutenden Differenz in der Körperform kommt nun hinzu, dass nach Kölliker das schlankere Thier vier in einer Reihe hinter ein- ander liegende Hoden, deren Samenfäden erkannt worden sind, ferner Vas deferens und Penis besitzt, dagegen von weiblichen Organen Nichts erkennen lässt, wogegen den anderen, plumperen Individuen mit dem aufgetriebenen Hinterleibe ein sehr stark gewundener Uterus mit gelben Eiern zukommt. In Folge dieser Befunde sieht sich Kölliker ver- anlasst, von Männchen und Weibchen bei dieser Art zu reden; damit constatirt er den ersten Fall einer geschlechtlichen Differencinuig mit gleichzeitiger Ausbildung eines Dimorphismus bei Trematoden, den wir, obgleich weitere Untersuchungen über diese Art ausser der oben erwähnten Wagen ers und einer kaum Neues bringenden von P. J. v, Beneden (364) nicht vorliegen, als gesichert annehmen können. Wenn auch Wagen er in seiner kurzen Notiz (287) die Deutungen Kolli k ers als nicht absolut sichere hinzustellen sucht und namentlich auch auf einen Satz Köllikers selbst hinweist, dass diesem der Mangel von Hoden bei den plumperen Individuen nicht mit Gewissheit zu statuiren gelungen sei. und ferner üigenea. Aeussere Verhältnisse. 573 auf Grund eigner Beobachtungen an die frühere Reife der männlichen Organe bei Distomen erinnert, demnach anzunehmen scheint, dass die vermeintlichen Männchen Köllikers später auch noch ihre weiblichen Theile ausbilden würden, so ist dem gegenüber zunächst auf Bilharzia sowie darauf hinzuweisen, das eben niemals allein zwei weiblich ent- wickelte Thiere in einer Cyste gesehen worden sind oder ein männlich entwickeltes mit Anlagen weiblicher Theile, obgleich Köllik er die „ein- gekapselten Pärchen von Distomtim OJcenü von sehr verschiedener Grösse gefunden" hat, so dass sie offenbar einen nicht unbeträchtlichen Theil ihrer Entwicklung in den Cysten durchmachen. Uebrigens hat Wagen er selbst über eine andre hierher gehörige Form berichtet, (350) die nach andrer Seite von grossem Interesse ist, da es hier zu einem Einschluss des einen in das andere Individuum kommt. Es handelt sich um die von Wedl (319) in Cysten an den Kiemen von Thynnus vulgaris gefunden und als Monostomum hipartitum (vergl. die Tafel) bezeichnete Form, die nach Wagener stets zu zweien in den Cysten lebt. Ursprünglich sind die beiden Thiere gleich gestaltet und bestehen aus einem dünnen, cylindrischen Vorderleibe und einem blattförmigen Hinterleibe, an dem man den der Spitze des Blattes entsprechenden Schwanztheil von zwei seitlichen an der Basis des Blattes gelegenen und dem Vorderleibe zugewendeten Lappen unterscheiden kann. Beide Thiere scheinen sich nun derart zu krümmen, dass sie die Seiten- ränder des blattförmigen Hinterkörpers, besonders aber die „seitlichen Lappen" bauchwärts gegen einander schlagen, so dass der Querschnitt des Körpers etwa U-förmig wird; den Schwanztheil schlagen sie ein wenig nach vorn um, während der Kopftheil nach hinten zu sich herab krümmt und in die von den seitlichen Lappen gebildete Rinne zu liegen kommt; aus dieser sieht er an der Seite zwischen einem der seitlichen Lappen imd dem Schwanztheile hervor. Nun vergrössern sich — aber nur bei dem einem Individuum — die beiden seitlichen Lappen und der Schwanztheil und in der von diesen drei „Wülsten gebildeten Ausbuchtung" liegt das zweite, kleiner bleibende darin. Endlich verwachsen die drei Wülste bis auf ein kleines, seitlich gelegenes Loch lassen aber ihre ursprünglichen Be- grenzungen noch an Furchen erkennen. Durch die erwähnte Oeflfnung können die beiden vollkommen freien und fadenförmigen Vorderleiber herausgesteckt werden. Erweitert man durch Einschneiden die kleine Oeffnung, so gelingt es, das eine kleinere Thier mit seinem verdickten Leibe aus dem grösseren herauszunehmen. Sicher ist es nun, dass das grössere umschliessende Individuum zahlreiche Eier in seinem sich stark schlängelnden Uterus besass, so dass der ganze, kirschgrosse Hinterleib gelb gefärbt war, während das eingeschlossene Thier niemals Eier er- kennen liess. Der Nachweis von Hoden oder Spermatozoen oder sonstigen männlichen Organen ist allerdings nicht erbracht, trotzdem darf man die eingeschlossenen Individuen wohl als die Männchen, die einschliessenden als die Weibchen ansehen. 574 Plathelminthes : I. Trematodes. Ob auch das van Beneden'sclie Nematohothriiim, dessen Trema- todennatur durch E. van Beneden über alle Zweifel sicher gestellt worden ist (449), hierher gehört, ist bei den nicht ausreichenden Angaben seines ersten Beschreibers (364, 109) zweifelhaft; es sollen auch hier zwei Individuen von verschiedener Dicke in der Cyste eingeschlossen sein, ein dickeres, welches um ein dünneres aufgerollt ist; beide sollen Eier ent- halten, das dünnere aber in geringerer Anzahl und in andrer Farbe als das dickere; vielleicht ist hier die geschlechtliche Diflferencirung noch nicht soweit gediehen wie bei der Bilharsia und dem Distomum OheniiKöW. Der neuste Autor über diese Thiere, Moniez (839), findet in jedem Individuum männliche und weibliche Organe. Auch bei anderen paarweise in Cysten lebenden Formen scheint eine Trennung der Geschlechter nicht durchgeführt, wohl aber sind bei Didymosoon Tschbg. wie bei Nematobothrmm v. Ben. auffallende Eückbildungen innerer und äusserer Organe sowie gelegentliche Verwachsungen der beiden encystirten Thiere beobachtet worden. Die Rückbildungen betreffen be- sonders den Darm, der bei einigen Arten vollständig bis auf den Pharynx nach Taschenberg (555) schwindet (Lönnberg spricht mit mehr Recht dieses am Vorderende gelegene, kugiige Organ als Mundsaugnapf an (837), da er ein dahinter liegendes Rudiment eines Pharynx aufgefunden hat); auch die Musculatur ist stark reducirt; die Oeschlechtsorgane sind bei Nematohothrium enorm lang und zum Theil gewunden (Moniez 839), doch ist man grade in diesem wichtigen Punkte über Dichjmosoon noch immer ohne genügend sichere Detailuntersuchungen. Neben Arten, deren beide encystirte Individuen wie Distonium OJcenii Köll. freibleiben, kennen wir auch solche, die zu einen Ringe verwachsen {Bidtjmosoon auxis Tschbg.) Bei dieser Art besteht der Leib aus einem kurzen und dünnen Vorderkörper und einem längeren und dickeren, vorn wie hinten quer abgestutzten Hinterkörper. Die Thiere legen sich luui derart an einander, dass das Vorderende des Hinterkörpers des einen an das Hinter- ende des anderen zu liegen kommt; hierdurch werden die dünnen Vorder- theile seitlich abgedrängt und zwar in das Lumen des Ringes hinein. Die anfangs an den Berührungsflächen noch trennbaren Leiber verwachsen später so vollständig mit einander, dass man die frühere Individualität gar nicht mehr wahrnimmt. ö 2. Anhänge, a. Membranen. Membranöse Anhänge sind unter den Digenea ebenso selten aus- gebildet wie \mter den Monogenea (vergl. oben pg. 409). Anzuführen wäre das Verhalten von Distonium tereücolk Rud., welches an den Seiten des Körpers eine vom Bauchsaugnapf bis fast ans Hinterende reichende und au dem freien Rande leicht eingekerbte und gekräuselte Membran entwickelt hat, die aber bei Contractionen des Körpers, wobei dieser sich abrundet, verschwindet (364, 101). Gleiche Verhältnisse scheinen bei dem Diesing'schen Dfs^owmm lancca vorzuliegen (323, 64); wenigstens Digenea. Aeussere Verhältnisse. 575 ist auch hier der Vorderkörper bis zum Bauchsaugnapf wie hei Bistomum tercticolle Rud. cylindrisch, der Hinterleih platt und mit gezackten Seitenrändern versehen. Hier reiht sich auch Ogmogaster plicata (Crepl.) (151 und 860) an. Gewisse Echinostomen tragen übrigens an ihrem Kopftheil auch eine die Stacheln führende Membran z. B. Bistomum spinulosum Rud. nach C ob hold (358, fig. 70). b. Tentakelartige Bildungen. Auch diese kommen nur in Ausnahmsfällen vor; sie sind am längsten bei Bistomum nodulosum Zed. bekannt, welches auf der kugligen Scheitelfläche seines Kopftheiles vor dem schräg auf der Ventralfläche stehenden Mundsaugnapf sechs papillenartige Fortsätze trägt, die in ihrer Gestalt wechseln (670). Nach den Beobachtungen von Linstow (475) sollen nur vier Noduli vorhanden sein, zwei dorsale und zwei ventrale und eine knieförmig geknickte Verbindung zwischen je einem dorsalen und ventralen Nodulus ein mittleres Paar solcher vortäuschen. Nicht ohne Interesse ist es, dass nach Linstow die vier eigentlichen Noduli "bereits im Cercarienstadium in Form von vier birnförmigen Körpern vor- handen sind, die im Inneren des Mundsaugnapfes liegen. Später werden dieselben so vorgestülpt, dass sie an den vordren Rand des Saugnapfes treten und die beiden ventralen resp. dorsalen Noduli darstellen. Der- artige Beziehungen zum Rande des Saugnapfes sind jedoch noch Zschokke (670) nicht vorhanden. Analoge Bildungen sind wohl die fingerförmigen Fortsätze, welche am Vorderende bei Gasterostomum fimhriatum v. Sieb, vorkommen, den anderen Arten aber zu fehlen scheinen. Nach Wag euer (287) handelt es sich um fünf retractile Rüssel, „deren Mechanismus und Gestalt an die Hörner (Tentakel) der Schnecken erinnert. Der obere oder äussere freie Theil des undurchböhrten Kopfnapfes ist mit fünf bis auf seinen Boden herabgehenden Röhren versehen, in denen je ein Strang verläuft. Dieser Strang scheint mit dem gabiigen hohlen Fühler in Verbindung zu stehen und ihn einstülpen zu können. So gleichen diese Fühler auch den Rüsseln der Tetrarhynchen, nur dass ihnen Waffen daran fehlen und sie nicht ein- fach sind, sondern aus einem grossen und kleineren Rüssel bestehen, deren Stämme sich am Kopfe zu einem vereinigt haben". Uebrigens hat Ziegler (655) bei den von ihm untersuchten Gaster- ostomen aus dem Flussgebiete der 111 niemals Tentakel gefunden und ver- muthet daher, dass dieselben nur unter seltnen, vielleicht abnormen Ver- hältnissen auftreten und zwar dadurch, dass die zwischen den Zügen der Radiärfasern des vordren Sangnapfes liegenden Parenchymstreifen hervor- gepresst werden luid die Muskelhaut, sowie die Körperhaut ausstülpen; doch meint Ziegler auch, dass er es vielleicht mit einer anderen Species zu tluui gehabt hat. Bistomum laticoUe Rud, besitzt ebenfalls um den Rand seines Mund- saugnapfes eine grössere Zahl blattartiger Anhänge, welche die Autoren als Stacheln aufgefasst haben (vergl. Monticelli 800.). Vier Papillen um- 576 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. stehen den Mund von D istomum papiUiferiim Molin (391), eine grössere An- zahl den Mund und die Geschlechtsöffnung von ^w^j/iis^owwm conicum (4:60). Noch mehr an die Rüssel der Tetrarhynchen wird man durch die beiden Bildungen von Bhopalaphorus Dies. (322) erinnert; beide Arten dieses zu den Distomeen gehörigen Genus, das in verschiedenen Didelphis- Arten Brasiliens durch Natterer aufgefunden wurde, besitzen an ihrem Vorderende rechts und links neben dem Mundsaugnapfe je einen mit Stacheln besetzten und allem Anscheine nach einziehbaren Rüssel, der als Befestigungsorgan eine Rolle spielen dürfte. Doch nicht nur am Mundsaugnapfe kommen solche rüsselartige Bil- dungen vor, wir kennen auch einen Fall, wo ähnlich gestaltete Organe am Bauchsaugnapfe sich entwickelt haben und zwar bei Distonium furcatuni Brems. Dieses besitzt wie einige andere Arten einen gestielten Bauchsaugnapf und um die Oeffnung desselben stehen in einem Kranze sechs fingerförmige Fortsätze der Körperbedeckung von beträchtlicher Länge (cf. St OS sich 638). Hier sind auch die Tentakel anzuführen, welche Äspidogaster sp. aus dem Siplio von Melo besitzt (529); es sind hohle, vorn geschlossene fingerförmige Anhänge, welche sich einstülpen können und in der mittleren Zone des umgewandelten Bauchsaugnapfes stehen ; den anderen drei Arten desselben Genus fehlen diese Organe. Einige grosse, zur Gruppe des Distomum davatum (Menz.) gehörige Trematoden zeigen warzenartige Erhebungen in mehreren Ringen um ihren grossen Bauchsaugnapf, eine Art {Distomum vcrrucosum Poirier 681) ausserdem noch kleinere Warzen auf dem hinter dem Bauchsaugnapfe gelegenen, verdickten Körperende, c. Hautfalten. Unter dieser Bezeichnung erwähnen wir sechs *an den Seiten des Halses yob. Distomum laticoUeUud. vorkommende kragen- oder kapuzen- artige Einfaltungen der Körperhaut (Monticelli 800), welche nach hinten offen sind. Bei schwacher Vergrösserung erscheinen sie wie etwas ver- breiterte Stacheln, als welche sie auch angesehen wurden (Olsson 435 bei Distomum Polonii Molin = Distomum laticoUe Rud.). Eine ganz andre, aber unverstandene Bildung ist eine grosse sack- artige Tasche, die zuerst Creplin bei seinem Ämphistomum crumeni- ferum (255) erwähnt; da noch zwei andre Arten eine gleiche Bildung be- sitzen, so hat Poirier (653) alle drei Formen zu dem Genus Gastrothylax (Taf. XVIII. 2) vereinigt. Die Tasche liegt auf der Ventralseite und ihr schlitzförmiger Eingang nahe dem Vorderende hinter dem Mundsaugnapfe; sie erstreckt sich weit nach hinten bis zum hintren Saugnapf. Die Geni- talien münden in die Tasche hinein. Poirier ist der Meinung, dass diese Tasche, die von einer ausserordentlich dünnen Cuticula ausgekleidet ist und stets eine blutige Flüssigkeit enthält, ein Hilfsmittel für die Er- nährung darstellt, sei es, dass durch die dünne Wandung die Flüssigkeit direct nach dem Darm diffundirt oder dass das Thier bei Verkürzungen Digenea. Aeussere Verhältnisse. 577 seines Körpers die Mundöflhimg in den Tasclieneingang bringt und den Inhalt der Tasche aufschlürft, d. Saugorgane. Als solche kommen nur Saugnäpfe in Betracht, unter denen man der Stellung nach vordre und hintre, oder Mund- und Bauchsaugnäpfe, und noch secundäre Saugorgane unterscheidet. a. Mundsaugnapf. Die vorderen stets in der Einzahl vorkommenden Saugnäpfe stehen — Gasterostomum ausgenommen — stets mit dem Anfangstheil des Darmes in Beziehung und werden daher gewöhnlich auch Mundsaugnäpfe genannt. Sie sollen einigen Monostomen und Amphistomen fehlen, richtiger vielleicht sind sie bei diesen nicht so stark entwickelt, dass sie leicht in die Augen fallen. Dass Didymozoon, welcher Gattung nach Taschen- berg (555) ebenfalls ein Mundsaugnapf fehlen soll, einen solchen nach Lönnberg (837) besitzt, ist schon oben bemerkt worden, dagegen entbehrt Nematohothrium eines Mundsauguapfes. Der Mundsaugnapf steht entweder endständig oder subterminal und dann bildet seine Achse einen Winkel mit der Längsachse des Körpers, einen Winkel, der mitunter ein rechter wird. Im anderen Falle fällt die Achse des Saugnapfes meist in die Längsachse des Thieres. Form und Clrösse sind je nach den Arten recht verschieden; neben solchen Organen, die aufzufinden eine gewisse Sorgfalt erfordert, treffen wir andre von be- deutend grösseren Dimensionen, die übrigens unabhängig von der Körper- grösse sind, jedenfalls mit derselben durchaus nicht immer gleichen Schritt halten, wie z. B. die Amphistomiden fast immer einen kleinen Muudsaugnapf besitzen. Häufig einer Halbkugel oder einem noch grösseren Kugeltheile gleichend, finden wir den Mundsaugnapf in anderen Fällen mehr in die Länge gezogen, walzenförmig, oder mehr abgeflacht, der Tellerform sich nähernd; in anderen Fällen ist er birnförmig oder er gleicht dem Mundstücke einer Trompete. Bei Distomum chüostomum Mehl, ist der Mundsaugnapf nach v. L in stow (540) „olivenförmig im Umfang und besteht gewissermassen aus zwei Lippen, die in der Längs- achse des Körpers stehen und sich hinten vereinigen". Die Eingangsöffnung ist meist "kreisrund, doch auch länglich, selbst schlitzförmig und dann meist längs-, selten quergestellt oder auch drei- zackig. Der Rand ist glatt, ausnahmsweise von Tentakeln oder auch von einem Kranze einfacher dornförmiger Stacheln umgeben. Bemerkenswerth ist, dass der Mundsaugnapf eingezogen werden kann und zwar mitunter so tief ins Innere des Körpers, dass er dann hinter dem Bauchsaugnapfe liegt; einen solchen Fall beschreibt v. L in stow von Distomum ascidia v. Ben. (657). ß. Der Bauchsaugnapf, der nur den Monostomen und ver- wandten Gattungen, sowie Gasterostomum fehlt, kommt in Bezug auf Variabilität in Grösse und Form dem Mundsaugnapf gleich, dazu kommt noch seine verschiedene Lage am Köi-per. Es würde nicht schwierig sein, Bronn, Klassen des Thierreichs. IV. 1. 37 578 Plathelmmthes : I. Trematodes. eine ganze Reihe von Arten nach der Lage des Banchsaugnapfes zu ordnen mid an den einen Endpnnkt der Reihen solche Arten zu stellen, bei denen derselbe sehr nahe dem Mundsaugnapfe liegt, an das andre Ende solche, die ihren Bauchsaugnapf ganz terminal tragen wie viele Amphistomiden. Meist liegt allerdings der Bauchsaugnapf bei den Distomiden an der Grenze zwischen dem ersten und zweiten Körper- drittel oder er rückt etwas weiter nach hinten bis in die Nähe der Mitte des Körpers; über dieselbe hinaus, nach hinten zu, geht er selten Avie bei Distomum chilostomiim Mehl., Distomum hrachysomum CrepL, Distomum daviforme Brds., Distomum pygmaeum Lev., Distomum singulare Molin, Distomum somateriae Lev., Distomum turgidum Brds. und anderen; sehr dem Mundsaugnapf genähert finden wir den Bauchsaugnapf besonders bei Distomum reflexum CrepL, Distomum plesiostomimi v. Linst., Distomum heterostomum Rud., Distomum^ marginatum Mol. und bei vielen An- gehörigen der Untergattung Echinostomum. Auch der endständige hintere Saugnapf der Amphistomiden, der wohl aus dem Bauchsaugnapf der Distomen hervorgegangen ist, wechselt in Bezug auf Grösse und Stellung; wir finden ihn ganz terminal bei Ämphistomum truncatum Rud., unciforme Rud. und anderen, doch ist er gewöhnlich bauchwärts verschoben, so dass er vollkommen bauchständig steht, ja nicht ganz selten von dem Hinterende des Thieres noch über- ragt wird z. B. Ämphistomum giganteum Dies., subtriquetrum Rud. und anderen. Nicht immer hat der Bauchsaugnapf die Torrn eines grösseren oder kleineren Kugelabschnittes; manchmal ist die Achse desselben verlängert, er selbst also mehr walzenförmig oder er ist in die Quere ausgezogen, oval und dann steht seine Querachse senkrecht zur Hauptachse des Thieres. Sein Lumen, das fast ausnahmslos nach innen abgeschlossen ist und mit anderen Organen nicht communicirt, ist je nach der Dicke der Wandung geräumiger oder mehr eingeengt; der Eingang meist kreis- rund, gelegentlich auch spaltförmig, und dann quer- oder längsstehend, oder dreizackig. Meist ragt der Bauchsaugnapf bei den Distomen nicht oder nur wenig über die Körperoberfläche hervor; in wenigen Fällen erhebt er sich auf einem Stiel, der mitunter der Länge des vordren Körpertheiles gleichkommt, so dass ein solches Distomum ein gegabeltes Vorderende zu besitzen scheint; relativ grosse Stiele, die den Bauchsaugnapf tragen, finden sich bei Distomum contortum Rud., xMcliysomum Eysenh., nigro- flavum Rud., pedicellatum Stoss. und anderen. Unter den Holostomiden ist der Bauchsaugnapf am stärksten bei denjenigen Formen entwickelt, deren vordre Körperregion einen Becher darstellt; hier erreicht er zuweilen eine Grösse von 0,38 mm. Bedeutend geringer ist seine Grösse und seine Wirksamkeit bei den Formen mit papillösen Haftgruben, doch wird er auch hier nach Brandes (749) noch immer gebraucht. Bei Arten, deren vordre Körperregion einen Längs- Digenca. Aeussere Verhältnisse. 579 Willst trägt, scheint er völlig fiiuctionslos geworden zu sein und so ist es erklärlich, dass er, wie bei Heniistomum cordatum Dies, ganz geschwunden ist. y. Clrössenverhältniss zwischen Mund- und Bauch- saugnapf. Wie V. Linstow an mehreren Stellen seiner Arbeiten, die imsre Kenntnisse über Helminthen nach vielen Eichtungen wesentlich gefördert haben, betont, ist das Verhältniss der Durchmesser der beiden Saugnäpfe bei Distomen ein durchaus constantes für die einzelnen Arten und giebt ein gutes Hilfsmittel zur sicheren Unterscheidung nahe verwandter Species ab. Alle denkbaren Fälle, Gleichheit der beiden Saugnäpfe, Ueberwiegen des einen oder anderen, kommen vor: ungefähr gleiche Saugnäpfe besitzen z. B. Distomum oblongum Cobb., rubellum Q\^.^ pristis Deslongch., ocidakim Lev., ohesum Dies., minutum Cobb. und andre; der Mundsaug- napf übertrifft den Bauchsaugnapf an Grössö, was relativ selten ist, z. B. bei Distomum asckUoides v. Ben., coronatum Wagener, corvinae Stoss., depressum Stoss., lorum Duj., moleculum v. Linst., monorchis Stoss., somateriae Lev., turgidum Brds. und anderen; häufig ist der Bauchsaug- napf grösser als der Mundsaugnapf, mitunter sogar um ein Mehrfaches wie bei Distomum heteroporum Duj. (5x1), Distomum, tergestinum Stoss. (6 — 7x1)', Distomum verrucosum Mol. (2x1) etc. 6. Secundäre Saugorgane. 1. Im Bauchsaugnapfe. Bei einer ganzen Reihe von Formen treten ausser Mund- und Bauch- oder Endsaugnapf noch andre Saug- organe auf oder es entwickeln sich solche im Anschluss an die erst genannten resp. in diesen. Freilich kennen wir meist nur das Endstadium, haben aber allen Grund zu der Annahme, dass ein Theil dieser Bildungen erst secimdär in einem schon vorhandenen Saugnapfe und zwar stets im hinteren aufgetreten sei, was wenigstens von einer Form auch durch die Entwicklung bekannt ist. Schon C. Yogt (269) ist es bekannt gewesen, dass Äspidogaster concMcola v. Baer, die manche Autoren zu den Monogenea stellen, als Embryo einen einfachen, fast ganz ans Hinterende gerückten Saugnapf trägt, der gar keine Aehnlichkeit mit der gegitterten, bauchständigen Saugscheibe des erwachsenen Thieres aufweist. Bald darauf konnte Aubert (313) dies bestätigen und bei einigen jungen Exemplaren gewisse Umformungen in diesem hintren Saugnapfe erkennen, welche die Ausbildung desselben zur Saugscheibe sicher stellten. Nach Voeltzkow (756) ist der Bauchsaugnapf der eben aus dem Ei geschlüpften Äspidogaster conchicola ein halbkugelförmiges, tief ausgehöhltes Gebilde von ungefähr 0,039 mm Durchmesser; nach hinten zu verlängert sich derselbe in einem 0,016 mm langen schwanzartigen Zipfel (Taf. XX, 7.). Während nun das Thier ebenso wie der Zipfel an Grösse zunehmen, streckt sich der Sauguapf in die Länge, flacht sich an seinem vordren Theile ab und bildet von vorn nach hinten fortschreitend eine Anzahl zuerst wenig, dann stärker hervortretender Querleisten, zwischen denen somit sehr in 37* 580 Plathelminthes: I Trematodes. die Quere ausgezogene Vertiefungen in einer Eeihe auftreten (Taf. XX, 6.). Im weiteren Wacbsthum wird der Saugnapf, der sich schärfer vom Körper absetzt, auch vom wachsenden Hinterende überragt wird, immer flacher und streclit sich mehr in die Länge. Dann tritt eine in der Mittellinie verlaufende Längsleiste auf, welche alle grubenartigen Vertiefungen mit Ausnahme der vordersten und hintersten in zwei zerlegt (Taf. XX, 5), so dass nun zwei Eeihen aufgetreten sind. Später bildet sich zwischen dem Seitenrande der Saugscheibe und der Mittelleiste noch je eine Längs- leiste aus; es wird demnach die ursprüngliche Zahl ß.er Gruben vervier- facht. Davon machen das Vorder- und Hinterende insofern eine Ausnahme, als daselbst nur eine mediane und dieser sich anschliessend zwei Gruben liegen (Taf. XIX, 10.). Die ausgebildete Saugscheibe stellt eine ebene oder wenio- concave Platte von ovaler Form dar, deren ventrale Fläche oTubenartio-e Vertiefungen in vier Längsreihen besitzt; in den beiden medianen Eeihen haben die Gruben rechteckige Gestalt, während der Aussenrand der seitlich stehenden Gruben vorgewölbt ist, so dass der ganze Eand der Saugscheibe gekerbt erscheint. Die Zahl der Gruben scheint mit dem Alter zuzunehmen, doch liegen sichere Angaben nicht vor. Ganz ähnlich verhält sich Aspidogaster limacoides Dies, nach Voeltzkow (757), während die von Macdonald beschriebene Art (529) zwar auch vier Längsreihen von Gruben auf der Saugscheibe führt, doch in nicht so regelmässiger Anordnung; auch sind die seitlich stehenden Gruben noch einmal so gross wie die medianen. Nur zwei seitliche Leisten finden sich in der Saugscheibe von Aspidogaster Lenoiri Poir. (707), demnach nur 3 Eeihen von Gruben, eine mittlere mit 9 und zwei seitliche mit je 8 Gruben (Taf. XX, 2.). Als secundär entstanden darf man wohl auch jene Papillen (oder Gruben?) auffassen, welche im hintren Saugnapfe von AmpJiistomum asperum Dies. (176) und AmpJiistomum papillatimi Cobbold (612) vor- kommen; das Gleiche gilt gewiss auch für den Diesing'schen Aspido- cotylus mutahilis (176), dessen platter Köi-per (Taf. XIX, 11.) ,,nach rückwärts in eine fast kreisrunde Scheibe erweitert ist, welche mit ihrem hintren Eande sich zum Theil nach rückwärts umschlagen kann. Dieses schildförmige Schwanzende ist mit vielen, kleinen, kreisrunden Saugnäpfen besetzt, die sowohl in der Länge wie in der Quere etwa vierzehn Eeihen bilden". Ohne Zweifel darf man die „fast kreisrunde Scheibe" als den ursprünglichen hintren Saugnapf auffassen. 2. Unabhängig von den beiden Saugnäpfen sind bei mehreren digenetischen Trematoden noch andre Saugorgane aufgetreten und zM^ar in verschiedenen Familien; so besitzt Distomum Jialosaiiri J. Bell nach Monticelli (785) noch einen kleinen Saugnapf vor dem Mundsaugnapfe; ferner kann Distomum conus Crepl. sein Hinterende saugnapfartig ein- ziehen (338). Der zu den Amphistomiden gehörige Gastrodiscus poly- mastos Leuck. (XIX, 1.) trägt auf dem grössten Theile seiner Bauchfläche Digenea. Aeussere Verhältnisse. 581 zahlreiche, etwa 0,5 mm grosse Näpfchen, die dieser Fläche ein fast facettenartiges Aussehen verleihen (599). Auch auf der Bauchfiäche von Homalogaster Poir. (653) stehen sehr zahlreiche in Längsreihen an- geordnete Wärzchen (Taf. XVIII, o.), nach denen der Endsaugnapf folgt. Der Autor vergleicht sie direct mit den Näpfchen von Gastrodiscus und giebt an, dass sie ihr freies Ende einziehen und wie Saugorgane wirken können: hierher gehören auch die auf der Kückenfläche von Notocotylc triserialis Dies, auftretenden Organe. Zweifellos Saugorgane sind die 15— 19 Näpfe, welche bei PohjcotyleWiW.-Siüim (458 und 708) in einer Keihe und von vorn nach hinten an Grösse zunehmend auf der Eückenfläche stehen. Umgekehrt von vorn nach hinten an Grösse ab- nehmend finden wir diese Organe in einer Reihe auf der Bauchseite bei Sticliocotyle Cunn. Auch trifft man Saugnäpfe, die in Beziehung zu geschlechtlichen Functionen (Begattung) stehen; so wird bei manchen Distomen der Genitalporus von einem Saugnapf umgeben {Distomiim {Mesogonimis) lieterophycs v. Sieb., D. monorchis Stoss.). Häufiger finden wir einen solchen Saugnapf bei den Holostomiden; (vergl. Tafel Holostomidae) bei diesen hat sich nämlich am hintren Körperende, wo die Geschlechts- organe ausmünden, ein von einer lamellösen Wulstung umgebener Raum entwickelt, in welchen der Penis hineinragt. Das ganze Gebilde kann man mit Brandes und Lorenz passend als Bursa copulatrix bezeichnen; es stellt bald nur einen kleinen Vorhof, bald eine kräftige musculöse Röhre, bald eine symmetrische Glocke oder ein vollständig unsymmetrisches Organ dar, dessen Formverschiedenheiten gute Merkmale für die Erkennung der einzelnen Arten abgeben. In der Wandung dieser Bursa treten nicht selten ein, selbst zwei Saugnäpfchen oder saugnapfartige Bildungen auf, welche zweifellos bei der Copulation eine Rolle spielen. So besitzt Diplostomum longe Brds. an der Ventralseite der Bursa einen Blind- sack, dessen Wandung starke Radiärmusculatur zeigt; Tolycotyle ornata Will.-Suhm trägt einen grossen Saugnapf im Grunde der Bursa, ebenfalls auf der Bauchseite; stark in die Länge gezogen ist dieses Gebilde bei Hemistomum pedatum Dies., so dass die umgebende Wandung nach aussen als ein Zapfen hervortritt; zwei solcher Saug- näpfe finden sich bei Holostomum- kxiQw. 3. Haftapparat der Holostomiden. Endlich besitzen die Holostomiden einen ihnen allein zukommenden „Haftapparat", über dessen Verhalten uns Brandes (749) Näheres berichtet. Es werden drei Typen dieses im vordren Körpertheile hinter dem Bauchsaugnapf und auf der Ventralseite gelegenen Organes unterschieden. Beim ersten Typus (vergl. Taf. Holostomidae) liegt das Organ stets in einer kleinen, selten bedeutenderen Erhebvmg eingebettet; in letzterer befindet sich nun entweder eine weite Oeffnung, die in eine halbkugelförmige oder auch ganz flache Höhlung führt, oder eine bald weitere, bald engere Oeffnung, an die sich ein grösserer Hohlraum anschliesst. Im ersten Falle ist die 582 Plathelminthes : I. Trematodes. riäche der Höhlung mit Papillen besetzt, die je nach der Grösse der Höhlung kleiner {Diplostomum grande Dies., spaihiüa Brds.) oder grösser {Diplostomum spafhulaeforme Brds.) sind, oder aber es finden sich ziemlich grosse Papillen nur an gewissen Stellen des Hohlraumes {Diplostomum longum Brds.). Wahrscheinlich können alle diese Papillen vorgestreckt und eingezogen werden; die Oeffnung selbst ist von einem wulstio-en Rande umo-eben, der circuläre Muskelfasern führt. Bei dem zweiten Typus findet sich ungefähr an derselben Stelle ein bedeutend stärker entwickelter Wulst, der aber nicht mit einem Hohlraum versehen ist, sondern einen compacten Zapfen darstellt. Dieser ist entweder rund und wie ein Pilzhut nur durch eine kleine Brücke mit dem Körper in Verbindung {Hemistomum pileatum Dies.) oder er ist stark in die Länge gezogen und erreicht fast das vordre Körperende {Hemistomum clathratum Dies.). Der dritte Typus, der bei denjenigen Hole stomen vor- kommt, bei denen das vordre Körperende, wie oben (pg. 569) angegeben, becherförmig gestaltet ist, ist ebenfalls durch die Ausbildimg eines Zapfens characterisirt, der aber grösser ist und die Bauchfläche des vordren Körper- abschnittes vollständig in Anspruch nimmt. Das Vorderende mit dem Mundsaugnapfe ragt nur selten über ihn hinaus. Dieser Zapfen, der mit der Bauchfläche bis zum Bauchsaugnapfe verwachsen ist, erfährt durch eine tiefe Längsspaltung, welche ungefähr parallel der äusseren Becher- lamelle in seinem Lmereu verläuft, eine Sonderung in eine äussere und innere Partie. Die äussere stellt meist eine nicht sehr stark entwickelte, einfache, gebogene Wand dar, die nur an ihrem oberen Bande kleine Einkerbiuigen und Faltungen aufweist. Dagegen zeigt die innere Partie einen sehr complicirten Bau: in" der Tiefe der Höhlung befindet sich ein senkrecht zur Bauchwand des Thieres verlaufender medianer Einschnitt, der eine Zweitheilung des Zapfens verursacht, sich aber in seinem Ver- laufe nach oben spaltet. Man kann demnach oberhalb des Bauchsaug- napfes eine mittlere und zwei seitliche Partien an dem inneren Zapfen unterscheiden. Die mittlere erstreckt sich meist weit nach vorn und ist sehr oft zu einem zweitheiligen Lappen abgeflacht, der die breite Zapfen- öffnung völlig zu verdecken im Stande ist. Dass dieser mannichfach zerschlitzte Zapfen im Verein mit dem kräftig entwickelten Bauchsaugnapfe und dem Becher, dessen Eingang durch Contraction von Ringmuskeln verengt werden kann, eine innige Ver- bindung des Wurmes mit der Darm Schleimhaut des Wirthes erzielen kann, dürfte auf der Hand liegen. Lebende Individuen lassen sich schwer von ihrem Platze entfernen, gewöhnlich reissen hierbei die erfassten Darmzotten ab. Der nach dem zweiten Typus gebaute Haftapparat der Hemistomen wirkt derart, dass durch Umgreifen der Zapfenränder und durch gleich- zeitiges Zusammenbiegen des bei diesen Formen stärker entwickelten lamellösen Körperrandes die Zotten der Darmschleimhaut umschlossen werden; auch sie reissen beim Loslösen des Helminthen oft ab und Digeuea. Aeussere Verhältnisse. 583 bleiben zwischen den Eändern des Zapfens oder zwischen Zapfen und Körpeiiamelle eingeklemmt. Der Haftapparat der Diplostomeen (erster Typus), welche fast nur in dem durch lange Leisten ausgezeichneten Darme der Crocodile leben, besitzt alle Erfordernisse, um sich an den Leisten anzusaugen. e. Stacheln. a. Anordnung der Stacheln am Körper. Während bei den mono- genetischen Trematoden die chitinösen Klammerorgane (Haken, Stacheln) fast nur in den hinteren Saugorganen sich entwickeln, finden wir solche cuticulare Bildungen der Haut bei den Digenea ohne Beziehungen zu den Saugnäpfen auftreten. Es fehlen solche Stacheln den Holostomiden Aspidobothrie'n und den Amphistomen (?), bei den anderen Gruppen erscheinen sie in der Form von kurzen oder längeren Dornen oder von mehr oder weniger breiten Schuppen, welche wie die Dornen über die Oberfläche der Hautschicht mehr oder weniger hinausragen und stets mit ihrem freien Ende nach hinten gerichtet sind. Vielfach sind Dornen, Stacheln und Schuppen ganz gieichmässig am Körper entwickelt und gewöhnlich im Quiucunx angeordnet; so entstehen mehr oder weniger dichte Querreihen, richtiger Ringe, welche bis ans hintre Körperende reichen z. B. bei Distomum asperum R. Wright (563), Distomum hicoro- natuni Stoss. (638), wo sie auf kleinen Protuberanzen stehen und ganz regelmässig stachelführeude mit stachellosen Ringen der Haut abwechseln, Distomum hracliysomum Crepl. , coronafum Wagen, etc., Monostomum hystrix Mol. (391), Monostomum spinosissimum Stoss. (638), Rhopalo- phorus Jiorridus Dies. (322), den meisten Arten von Gasterostomum u. s. w. Möglich, dass unter diesen „ganz be stachelten" Formen schon solche vorkommen, bei denen Verschiedenheiten in der Dichtigkeit des Stachel- kleides in den verschiedenen Körperregionen sich finden, wie z. B. Fischer (638) \on Opisthotrema cochlcare Leiick. angiebt, dass die Stacheln sich auf die Bauchseite beschränken und hier an der äussersten Kopfspitze beginnen; zunächst von geringer Grösse wachsen sie nach hinten sehr bald und eiTcichen ihr Maximum in der Höhe der Gabelung des Darmes; gegen das Ende des Körpers nehmen sie allmählich an Grösse ab. Sicher ist, dass bei vielen Arten die Stacheln am Hinterende entweder weiter auseinander stehen, spärlicher, auch kleiner werden (z. B. Distomum crassiusculum Eud., Jiispidum Abild., medians 01s., oMongum Cobb. etc.) oder ganz verschwinden wie bei Distomum polyordiis Stoss., pristis Deslongch., pygmacum Lev., ferox Rud. und vielen anderen. Die stachelfreie Zone kann sich noch weiter nach vorn vorschieben, so dass nur etwa das vordre Drittel bestachelt oder beschuppt ist [Distomum Giardii Stoss., micracantJmm Stoss.) oder nur ein Halstheil mit dem Kopfe wie bei Distomum acanfJio- cephalum Stoss. (732), bei welcher Art um den Hals 6 — 7 Ringe von Höckern vorhanden sind, die je ein nach hinten gerichtetes Häkchen tragen. 584 Plathelminthes : I. Trematodes. Sehr viel seltner ist das vordre Körperende frei von Haken, während das hintre oder der grössere Theil des Körpers bewehrt ist; so verhält es sich bei Distomum turgidum Brds. (759) und semiarmatum Molin (391). ß. Stacheln am Kopfe. Dem Kopfende kommt vielfach eine besondere Bestachelung zu, welche mit einer Bestachelung des Körpers oder eines Theiles desselben verbunden sein kann oder nicht. Es sind besonders jene Arten, welche zu der Untergattung Echinostomum gehören; bei ihnen findet sich eine kragenartige Verbreiterung der Körperdecke, welche die Mundöffnung umsteht und meist nur auf der Ventralseite in der Medianlinie einen Einschnitt hat; dann besitzt der Kragen Nieren- oder Mehlsackform. Gelegentlich findet sich ein entsprechender Einschnitt auf der Dorsalseite, so dass der Kragen aus zwei halbkreisförmigen Lappen gebildet wird. In diesem Kragen liegen nun grosse Dornen von ver- schiedener Form, Grösse, Anordnung und in verschiedener Anzahl — je nach den Arten. So entstehen einfache Kinge, wie bei Distomum acantlioceplialum Stoss. (732), Distomum cesticillus oder zwei Kinge — bei Distomum pristis Deslongch. , oder die Stachelreihe ist auf der Dorsal- und Ventralseite unterbrochen, so dass nur zwei Halbringe vorhanden sind (Distomum annulatum Dies., hilohiim ßud. etc.) Bei den genannten wie auch anderen Arten sind die Stacheln alle gleich gross, doch kommen auch Fälle vor, wo grosse und kleine Stacheln regelmässig abwechseln wie bei Distomum ferox'Rud., oder es finden sich grössere Stacheln be- sonders an den Ventraltheilen des nierenförmigen Kragens, während an den übrigen Partien kleinere, entweder unter einander gleiche oder solche stehen, die regelmässig in der Grösse alterniren (z. B. Distomum haculus Dies.). Alle diese Verschiedenheiten sind specifische und geben im Verein mit der Zahl und Form der Stacheln gute Merkmale für die Determination der Arten. Bei anderen Gattungen kommen solche Kopfhaken nur aus- nahmsweise vor, so bei Monostomum ecJiinostomum Dies., wo sie einen Ring bilden; dagegen gehören nicht hierher jene Bildungen, welche bei Amphistomum. conicum Eud. an der Mundöffnung auftreten und zuerst von Die sing (175) erwähnt werden; dieser Autor bezeichnet sie als , Wimpern um die Mundöffnung" und vergleicht sie mit den Wimpern der Embryonen von Distomum hians, noduloswn und Monostomum mutabile^ wozu gar kein Grund vorliegt, da nach Blumberg (470) „Cuticularpapillen* vorliegen. Solche kommen auch sonst am Körper der genannten Art vor, besonders zahlreich um den Mund und die Geschlechts- öffnung herum; sie haben nach Blumberg „ganz denselben Bau, wie die übrige Cuticula". Monostomum hippocrepis Dies, besitzt einen ähnlichen Kragen wie die Echinostomen, doch fehlen hier die Stacheln. y. Stacheln in den Saugnäpfen und Genitalien. Ausnahms- weise finden sich auch Stacheln nur um die Geschlechtsöftnung z. B. bei Distomum furcatum Brems, nach Stossich (638) oder schuppen artige Bildungen im Mundsaugnapf z. B. bei Distomum crassiusculum Rud. Diffenea. Aeussere Verhältnisse. 585 ^ö nach Wedl (340) oder im Mund- und Bauclisaugnapfe bei Holostomum cornucopiae Mol., wo nach v. Linstow (528) die kleinen, zähnchenartigen Bildungen in concentrischen Bingen stehen. Grade bei bestachelten Arten wird oft genug von den Autoren angeführt, dass die Innenfläche der Saugnäpfe frei von Stacheln bleibt, obgleich die Hantschicht ununter- brochen in diese hineinzieht. Ebenso ist es eine grosse Ausnahme, dass der Bohrstachel der Cercarie beim erwachsenen Tliier erhalten bleibt, wie dies v. Linstow Yon Distomum macrophallos v. Linst. (503) angiebt, wo der Stachel in der Mitte des Mundsaugnapfes zu erkennen ist. Nicht selten ist der Cirrus selbst, gelegentlich auch der Cirrusbeutel und der Endabschnitt des Uterus in grösserer oder geringerer Ausdehnung mit Stacheln bekleidet, Verhältnisse, welche bei den Geschlechtsorganen Er- wähnung finden werden. Ebenso soll Structur und Genese der Stacheln weiter unten (Haut resp. Entwickelung) behandelt werden, doch sei hier noch darauf hingewiesen, dass die Stacheln bei manchen Arten schon im Cercarien- zustande auftreten, während andre dieselben erst nach der Einkapseluug oder nach üeberführung in den definitiven- Wirth bilden. „Zur vollständigen Ausbildung dürfte das Stachelkleid bei stärkerer Entwickelung überall nur in dem definitiven Wirth gelangen" (Leuckart 705). J. Ueber den physiologischen Werth der Stachelung drückt sich Leuckart (a. a. 0.) in folgender Weise aus: „Zunächst für die Sicherung der Parasiten (besonders im Darmkanale, den die meisten be- stachelten Distomen bewohnen) oder deren Fortbewegung bestimmt, scheint sich -dasselbe (das Stachelkleid) doch auch in so fern an den Vorgängen der Nahrungszufuhr zu betheiligen, als es auf die anliegenden Körper- theile einen mehr oder minder intensiven Beiz ausübt und dadurch eine stärkere Lijection, Austritt von Blut und Lymphe, vermehrte Epithelial- absonderung u. s. w. veranlasst. So sieht man z. B. den Darm der Schnepfen fast überall an den Lagerstätten des stark bestachelten Bistomum militare intensiv geröthet und mit einer dicken Schleimlage überzogen, während die Zwischenstellen ein völlig normales Aussehen besitzen. Mitunter ist die Wirkung des Stachelkleides so heftig, dass die Gesundheit der Träger darunter leidet. Das sprechendste Beispiel dieser Art liefert der berüchtigte Leberegel, der ohne sein Stachelkleid wohl schwerlich so gefährliche Folgen haben würde. Die von de la Valette bei seinen Fütterungsexperimenten mit eingekapselten Jugend- formen des Bistomum ecJiinatum vielfach beobachteten Todesfälle der Versuchsthiere (Sperlinge) dürften allem Vermuthen nach gleichfalls in dem Stachelbesitze dieser Parasiten ihre Erklärung finden". 3. Grösse. Die Grössenverhältnisse der digenetischen Trematoden bewegen sich in weiteren Grenzen als bei den nächsten Verwandten; meist handelt es sich um solche Formen, bei denen das unbewaffnete Auge, auch selbst die Loupe nicht mehr ausreicht, uili die inneren Organe zu erkennen, 586 Platlielnaiuthes : I. Ti'ematodes. A^^enn auch die besondere Geschicklichkeit früherer Untersiicher vielfach von Kesiiltaten begleitet war, die unsere Bewunderung erregen und zu deren Erreichen wir zu sehr viel complicirteren Methoden und Apparaten unsre Zuflucht nehmen. Durchweg kleine Arten finden sich unter der Gattung Gaster ostomum v. Sieb., die zwischen 0,5 und 8 — 9 mm schwanken; letztere sind schon als Riesen unter den Gasterostomen zu bezeichnen. Auch die Amphistomiden zeichnen sich durch eine gewisse Gleichförmigkeit in der Grösse aus, die sich zwischen 10 — 20 mm bewegt; doch kommen auch kleinere Arten wie Ämphistomuni papülifenmi Cobb. mit 5 — 6 mm, tnmcatuni Rud. mit 4 — 5 mm, oxyceplialimi Dies, mit 3,5 mm vor, während andrerseits Amphistomiim grnnde Dies, bis 1 Wiener Zoll lang wird. Aehnlich verhalten sich die Monostomen, doch sind die Differenzen grösser: Monostomum ecliinafum v. Linst, ist 1 — 2 mm lang, Mono- stomum lanceolatum Wedl. 8 — 12 mm, Monostomum liguloideum Dies, dagegen 3 — 4V2" lang, doch überwiegen die kleineren Formen. Auch die Holostomiden sind im Allgemeinen klein, meist nur bis 6 mm lang; wenige erreichen 10 — 12 und selbst 15 mm, wie Diplostomum longum Brds., Holostomum longicoUe Duj., hirsigemm Brds., teniiicolle Westr. , während Holostomum serpens Mtzsch bis 20 mm lang wird. Wenige Millimeter an Länge erreichen die Arten von Aspidogaster^ wogegen unter den Didymozoen die Längen zwischen 6 und 30 mm schwanken. Die grössten Schwankungen finden sich bei Distomeen; die kleinsten Alten dürften Distomum claviforme Brds. mit 0,3 — 0,4 mm, Distomum pygmaeum Lev. und somateriae Lev. mit nur 0,5 mm und molecidum V. Linst, mit 0,48 mm im geschlechtsreifen Zustande sein: neben ihnen sind als Riesen unter den Trematoden überhaupt zu erwähnen Distomum mgcns Moniez (60 mm), Distomum insigne Dies. (60 — 80 mm), Distomum goliath V. Ben., vellporum Crepl. (über 80 mm) und andre, die meist in den Riesen unter den Säugern und Fischen leben. Trotz dieser gewiss bestehenden Abhängigkeit wäre es jedoch irrig, von vorn herein aus der Grösse des Wirthes auf die Grösse eines denselben bewohnenden Trematoden zu schliessen, da grosse und kleine Arten nicht selten in demselben Wirthe vorkommen z. B. Distomum hepaticum und lanceolatum, grosse Thiere aucli kleine Trematoden beherbergen z. B. Distomum auricidatum 'W Q()i\. (2 — 3 mm lang) in Acipenser ruthenus, Disi^owwm calceolus Mol. (2 mm lang) in Conger conger, Distomum Westermanni Kerb. (7 — 9 mm lang) im Königstiger und Menschen etc. und umgekehrt z. B. Distomum cylindraceum Zed. (bis 14 mm lang) in unseren Fröschen etc. Der längste Trematode überhaupt dürfte Ncmatohothrium füarina V. Ben. (364) sein, der bis einen Meter lang wird und in ganz abgeschlossenen Cysten der Kiemenhöhle von Sciaena aquila lebt. Digenea. Körperbedeckung. . 587 Dass Längen- und Querdurchmesser bei einzelnen Arten in sehr verschiedenem Verhältniss 7a\ einander stehen, ist schon oben (pg. 567) bemerkt worden. 4. Farbe. Die Färbungen der digenetischen Trematoden sind ganz unscheinbare; die meisten Arten sind weisslich oder gelblich, selbst schwach röthlich und gewöhnlich mehr oder weniger durchscheinend oder durchsichtig; nur ausnahmsweise geben besondere Pigmente eine Farbe ab, so bei Distomum. ferruginosum v. Linst. (528), das im erwachsenen Zustande von einem rostrothen Pigmente durchsetzt ist; ebenso führt Distomum nigrescens 01s. (532) seinen Namen von einem schwarzgrünen oder grauen Pigment, das übrigens die Saugnäpfe frei lässt, so dass diese weiss erscheinen. Pigmente werden ferner noch angegeben bei Distomum nodulosum (v. Linstow 475), Distomum Brusinae Stossich (769) und Distomum clava Dies. (323). Bei Spiritusexemplaren schimmern oft in ihrer Färbung veränderte innere Organe durch, wie die Dotterstöcke und der mit Eiern gefüllte Uterus, die beide meist bräunlich oder schwärzlich erscheinen; oder der Körper ist gelegentlich auch kreideweiss gefärbt, bei jenen Arten, welche Concremente auch in den Aesten des Excretionsapparates besitzen, wie das von Leydig (302) in der Schädelhöhle vonCobitis fossilis gefundene Distomum. Auch der Darminhalt trägt in vielen Fällen zur Färbung des Thieres bei. Grosse und dicke Arten sind fast völlig undurchsichtig und ebenfalls weisslich, oder fleischroth, wie Monostomum mutabüe Zed. (Siebold 168) oder ockergelb wie Monostomum flavum Mehl. (155). B. Anatomie. 1. Körperbedeckung, Wie bei den monogeuetischen Trematoden überzieht auch den Körper der Digenea eine mehr oder weniger dicke, homogene Schicht, in welcher Kerne sich nicht nachweisen lassen. Während den früheren Autoren z. B. Kudolphi der ganze Körper der Trematoden aus einer schleimigen Grundsubstanz zu bestehen schien, in welcher Einzelne, schon Z e der und nach ihm viele Andre, periphere Faserzüge in sich kreuzender Eichtung erkennen konnten, blieb es Laurer (154) vorbehalten, bei Ämphi- stomum conicum Kud. eine homogene, keine Structur darbietende Schicht „mit glücklicher Hand" von dieser Faserlage abzupräpariren, die er geradezu Epidermis nennt. Ueber die Existenz dieser äussersten Lage kann gar kein Zweifel obwalten, alle Autoren haben sie gesehen und oft genug minutiös beschrieben, doch da die Untersuchung Kerne in ihr nicht erkennen liess, so blieb es bis in die neueste Zeit fraglich, wie man diese Lage aufzufassen habe. Daran, dass hier möglicherweise ein verändertes Epithel vorliegt, scheint Niemand gedacht zu haben bis auf G. Wagener 583 Plathelminthes : I. Trematodes. (338 pg. 38), der wörtlich sagt: .,Die Cercaria hat, wie die sich bildende Amme, eine structmiose Haut erhalten. Die structurlose Haut ist anfangs ein Epithelium, dessen einzelne Zellen sich wie die einer serösen Haut in morphologischer Beziehung verhalten". Doch ist diese Beobachtung, deren Eichtigkeit sich erst vor wenigen Jahren herausgestellt hat, völlig übersehen worden; das homogene Aussehen der äusseren Schicht, die Möglichkeit, nach innen von ihr eine Zellschicht oder doch wenigstens Kerne in anscheinend protoplasmatischer Lage zu sehen, so wie die Beschaffenheit der Hartgebilde der Haut führten zu der Annahme, dass die sogenannte „Epidermis" (Laurer) eine „Cuticula" sei und von einer Zellschicht ihren Ursprung nehme, welche man mehr oder weniger deutlich nach innen von ihr beobachten könne. Diese Anschauung, welche zuerst K. Leuckart (403) ausgesprochen und mit den Ergebnissen einer verbesserten Technik zu begründen gesucht hat, ist bis auf den heutigen Tag die herrschende geblieben; fast alle Autoren haben sich ihr an- geschlossen und nur darüber blieben Differenzen, ob die unter der Cuticula liegende Schicht, die Matrix derselben, eine Zusammensetzung aus Zellen erkennen liesse oder ob die Zellen, deren Existenz in früheren Entwicklungszuständen man annahm, Umformungen erfahren hätten und nur noch in Kosten vorhanden wären. Die Mehrzahl der Autoren nahm solche Umformungen des Epithels an und spricht in Folge dessen mit Leuckart von einer ,,Subcuticularschicht"; nur wenige Stimmen sprechen sich für die Existenz eines deutlichen Epithels nach innen von der Cuticula auch im erwachsenen Zustande aus, wie besonders Sommer (580) bei Distomum liepaücmn und Jourdan (591) bei Bistomum davatum. Doch es fehlte auch nicht an anderen Ansichten: so verglich bereits 1870 Anton Schneider (480) die sogenannte Cuticula der Trematoden mit der Basalmembran andrer Plattwürmer und zwar wegen der innigen Beziehungen, die diese zu den Elementen des Hautmuskelschlauches besitzt; demnach wurde angenommen, dass hier das Hautepithel überhaupt verloren gegangen sei. Gleich Schneider fasst auch Ch. S. Minot die Verhältnisse auf (542) und suchst sie durch weitere Beobachtungen zu stützen wie dadurch, dass die strittige Schicht, die Cuticula, da, wo sie sich in von Epithel ausgekleidete Käume fortsetze, sich unter und nicht über das Epithel schlage, dass man ferner gelegentlich Reste von Zellen auf der sogenannten Cuticula fände, die das verloren gehende Hautepithel darstellen. Noch glücklicher schien in letzterem Punkte C. Kerbert zu sein, der bei seinem Bistomum Westermanni (596) eine wahre, d. h. aus Zellen zusammengesetzte Epidermis, über ihr eine echte Cuticula und unter ihr eine Basalmembran auffand; bei den meisten imtersuchten Exemplaren war allerdings die Cuticula im Sinne Kerberts und ihre Matrix, die „Epidermis" verschwunden, so dass dann die Basalmembran die äusserste Lage des Körpers bildete. Diese entspricht im Aussehen und Lage völlig der „Cuticula" andrer Trematoden, folglich ist letztere mit Minot und Schneider richtiger als Basalmembran zu bezeichnen. Digenea. Körperbedeckung. 589 Verhältnisse, die bei der ersten Betrachtung die gleichen zu sein schienen, fand auch P. M. Fischer bei dem sowohl durch die Lebens- weise wie durch den Bau ausgezeichneten OpistJiotrema cocMeare (658); derselbe beobachtete auf der Rückenfläche des genannten Trematoden eine ziemlich dicke granulirte Schicht, die nach aussen hin von einer glänzenden, äusserst dünnen (0,0008 mm) Cuticula begrenzt schien und nach innen einem dickeren, homogenen Stratum auflag; da nun aber in der granulirten Schicht, die Fischer der ,, Epidermis" (Kerbert) ent- sprechend ansah, niemals Zellen gefunden wurden und da zwischen ihr und dem darunter liegenden homogenen Stratum (Basalmembran, Kerbert) ein allmählicher Uebergang stattfand, die granulirte Lage auch auf der ganz mit Stacheln bedeckten Bauchseite fehlte, so gelangte Fischer zu der üeberzeugung, dass in den „granulirten Auflagerungeu keineswegs eine selbständige Schicht zum Ausdruck kommt" ; dieselben sind Nichts als eine Anhäufung von Abstossungsproducten(„Häutungsproducte" Leuckart), deren Gefüge sich in der Richtung nach aussen immer lockerer gestaltet. Dass sie auf der Ventralseite fehlen, sei begreiflich, da hier erstens die dicht stehenden Stacheln von vorn herein eine Zerklüftuno- der ab- 'o zustossenden Theile bedingen und dass zweitens hier an der gleitenden Fläche eine raschere Abschleifung stattfinde. Uebrigens hat auch ein andrer Autor, freilich in ganz andrer Weise die Angaben Kerberts zu deuten versucht; es ist Poirier (681, pg. 491), der wenigstens ver- muthet, dass das, was Kerbert Epidermis bei JDistomum Wcstermanni nennt, gar nicht dem Wurm selbst angehöre, sondern geronnenes Blut und Eiter sei. H. E. Ziegler gebührt nun das Verdienst, der Frage nach der Natur der Körperbedekung bei Trematoden eine andre Wendung gegeben und eine richtige Anschauung angebahnt zu haben. Er untersuchte BucepJialus, Gasterostoinum, Distomum hejjaticuni, cyVmdraceum und Ämphistomum conicum und fand hier nach aussen von der Ringmusculatur eine breite, durch Carmin färbbare, homogene Schicht, welche bei den Stachel führenden Arten von diesen ganz durchsetzt wird; in ihr treten bei Biicephalus, wenn derselbe stark gedrückt wird, Flüssigkeitstropfen auf und dehnen sie zu unmessbarer Feinheit; doch tritt hierbei niemals eine Cuticula im gewönlichen Sinne auf, wohl aber konnten einmal in einem Tangentialsclmitt Kerne in diesem Stratum gesehen werden. Bei der Dicke der Schicht könne man nicht annehmen, dass sie von einem über ihr vorhanden gewesenen Epithel seceruirt sei, unter ihr sei auch keins zu finden und so müsse man annehmen, „dass dieselbe ein meta- morphosirtes Epithel sei". Hierfür spricht der Fund von Kernen in der Hautschicht bei BucepJialus, die schon oben angeführte Beobachtung Wageners, welche Ziegler der Vergessenheit entrissen hat und die Funde Kerberts, der Kerne in der Hautschicht einiger Exemplare von Distomum Wcstermanni gesehen hat. 590 Plathelminthes : I. Trematodes. Unabhängig von Ziegler kommt bald darauf auch Bi eh ring er (G61) zu dem Anspruch: „die „Cuticula" der Trematoden ist die Epidermis selbst, sie ist der „Hypodermis" der übrigen AVürmer gleichzusetzen" und zwar weil auch er in der oberflächlichen Lage der Cercarien Kerne gesehen hat, demnach diese Zone, welche, soviel man weiss, nicht ab- geworfen wird, aus unter einander verschmolzenen Zellen zusammen- gesetzt wird. Entsprechende Angaben macht endlich auch W. Schwarze (682) mit der Einschränkung,' dass zwar die Hautschicht der Cercarien und Trematoden einen zelligen Ursprung habe, die Zellen aber sich nie zu einem eigentlichen Epithel anlagern. Da nun diese Lage auch auf späteren Stadien noch wächst, so muss man nach Schwarze annehmen, dass entweder neue Zellen von innen her sich einschieben oder dass das Wachsthum der Hautschicht nach Art einer Cuticula stattfinde. Weder für die eine noch die andre Annahme liegen irgend Avelche Beobachtungen vor. Zugegeben nun auch, dass diese Verhältnisse noch einer Unter- suchung bedürfen, so ist doch so viel sicher, dass die periphere Schicht der Cercarien zunächst aus einzelnen Zellen sich aufbaut, die bald mit einander verschmelzen und wenigstens zum Theil das liefern, was man bisher Cuticula oder Basalmembran genannt hat. Damit ist es aber auch sicher, dass man nunmehr weder den einen noch den anderen Namen an- wenden darf, da mit beiden bestimmte, hier nicht vorliegende genetische und topographische Beziehungen ausgedrückt werden — daher sprechen Ziegler und Schwarze von einer „Hautschicht" und Juel (789) von einer „Grenzmembran". Vielleicht trägt es zur Einbüro-eruno- einer der beiden Bezeiclmuno-en — ich würde die Ziegler'sche vorziehen — bei, wenn ich mittheile, dass es mir auch bei einem digenetischen Trematoden gelungen ist. Kerne in der Hautschicht zu finden; die ganze Lage wird bei völlig er- wachsenen Exemplaren von Monostomum mutabüe, die ich in der Leibes- höhle von Gallin ula chlor opus fand, von zahlreichen, ovalen Kernen durchsetzt. Ich habe dies auf jedem Schnitte von drei Individuen von 10, 12 resp. 15 mm Länge constatiren können, deren Uterus schlingen ganz mit Eiern erfüllt waren. Die Kerne sind bläschenförmig, oval, 0,0023 mm gross und liegen ziemlich unregelmässig in der bis 0,021 mm. dicken Hautschicht; sie sind deutlich und scharf coutourirt, besitzen ein Kern- körperchen, färben sich schwach in Picrocarmin und sind jedenfalls nicht Bildungen wie z. B. Juel (789) solche now Ajiohlema-kxiQW beschrieben hat. Bei diesen besteht nämlich die Hautschicht aus drei Lagen, einer dicken, structurlosen äusseren Lage, einer mittleren Lückenschicht mit kleinen Hohlräumen, welche im Schwänze zum Theil zu grösseren, rundlichen Blasen ausgewachsen sind, und einer innersten, sich intensiv färbenden, wiederum structurlosen intermediären Schicht. Wegen der wechselnden Grösse der Blasen im Schwänze scheint es Juel selbst zweifel- haft, dieselben als Kernreste anzusprechen. Digenea. Körperbedeckung. 51)1 Auch sonst finden sich Angaben in der Litteratur, welche eine Schichtung und Structur der gewöhnlich für homogen gehaltenen Hautschicht bekunden; so findet Ziegler (655) bei Distomuni hepaticum die äussere Lage der Hautschicht ganz homogen, die innere die er als cuticularisirt bezeichnet, von feinen Spalträumen radiär durchsetzt, die sich an manchen Stellen blasenförmig erweitern, so dass der untre Theil der Haut schaumig erscheint. Diese radiäre Strichelung haben auch Sommer (580) und Mace (590) bei derselben Art gesehen, der erste deutet sie als bedingt durch zahllose Porenkanälchen, welche die ganze Hautschicht durchsetzen und offen nach aussen münden, der letztere als elastische Fasern, die besonders der Länge nach verlaufen. Auch Leuckart (777) sieht in den tieferen Lagen der Hautschicht von Distomuni hepaticum eine senkrechte Strichelung, „als wenn sie von Porenkanälchen durchsetzt wäre oder aus kurzen pallisadenartig neben einander stehenden Stäbchen bestände". Aehnliche Verhältnisse scheinen auch bei Bistomum valiclum V. Linstow (703) vorliegen, indem auch hier die äussere Lage der Haut- schicht „sehr fein" ist und die innere, dickere von „Stäbchen" durchsetzt ist; während aber auf den abgebildeten Querschnitten diese Stäbchen nur zum Theil bis an die dünne Aussenlage reichend gezeichnet sind, sollen sie nach dem Text „an der Aussenfläche von einem kreisrunden Hofe umgeben" sein. Ist das letztere richtig, so dürften eher Ausführungsgänge von Drüsen, also hohle Gänge vorliegen. Zwei Schichten, eine äussere granulirte und innere homogene findet Fischer (658) bei Ojnsthotrcma cochlcare, Looss (678) bei seinem Bistomum palliatum; Bistomum insigne Dies. (= Dist. scymna Eisso) besitzt nach Villot (543) eine äussere sehr zarte und homogene Lage, die bei Wassereinwirkung sehr bald in „globules sarcodiques" zerfällt, während die innere aus einer An- häufung von kleinen, lichtbrechenden Granulis besteht". Eine „feine concentrische Streifung" findet Lejtenyi in der Hautschicht von Gastro- discus polymastos (599) — doch findet sich andrerseits auch die Angabe, dass die Hautschicht völlig homogen sei und zwar nicht nur bei kleineren Arten, sondern auch bei grossen nach den Mittheilungen von J. Poirier über Distomen von der Gruppe des Bistomum clavatum (681), nach Ziegler auch bei Ämphistomum conicum (655). Die bald bejahend bald verneinend beantwortete Frage, ob in der Hautschicht Porenkanäle vorkommen, dürfte bei der veränderten An- schauung über die Natur der Hautschicht wohl von Neuem in Angriff zu nehmen sein; so lange man dieselbe als eine echte Cuticula ansah, lag es nahe, Porencanäle, wie sie in der Cuticula andrer Thiere vorkommen, auch bei Trematoden zu suchen und anzunehmen. Einzelne Autoren sprechen sich sehr entschieden für das Vorkommen solcher Poren- canäle aus, so Blumberg bei Ämphistomum conicum (460), Sommer bei Bistomum hepaticum (580), Poirier bei den von ihm untersuchten 592 Plathelminthos : I. Trematodes. Arten der Gruppe des Distomum davatum*) (681), wogegen Andre die Sache zweifelhaft lassen, wie Leuckart (777) und Ziegler (655) oder das Vorkommen dieser Bildungen in Abrede stellen z. B. Mace (590) bei Distomum hepaticum. Wohl zu unterscheiden von den Porencanälen sind Ausführungsgänge von Hautdrüsen, welche die Hautschicht durch- setzen. Wie Juel (789) angiebt, entstehen die Kinge, welche den Körper vieler Distomen umgeben, durch leistenförmige Verdickungen der Hautschicht, so dass diese nach aussen zu auf dem Schnitt gesägt, innen glatt und eben erscheint. Verhalten der Hautschicht gegen Reagentien. Es ist schon älteren Autoren aufgefallen, dass unter Einwirkung von Wasser die Hautschicht sich blasenartig abhebt, wogegen andre, recht energisch wirkende Agentien keinen Einfluss ausüben; so berichtet Aubert (313), dass Abhebungen der Hautscliicht bei Äspidogaster concJiicola v. Baer während und nach dem Absterben des Thieres so wie nach einigen Tagen Aufenthalt im Wasser regelmässig auftreten, wogegen Essig-, Salz- und Phosphorsäure, Aetzkali und Aetznatron, Alkohol und Glycerin ganz wirkungslos sind. Auch Walter (351) kennt die Einwirkung des Wassers auf die Hautschicht von Ämphistomum siibdavatum, leugnet aber einen Effect bei Distomum lanceolatum und hepaticum., während Sommer (580) angiebt, dass, wenn man frische L eberegel mit destillirtem Wasser in Berührung bringt und in demselben eine Zeit lang abspült, sie alsbald sich auf])lähen und bis zu dem Doppelten, selbst Dreifachen ihres ge- wöhnlichen Dickenmasses anschwellen; bei längerer Einwirkung des Wassers treten Risse ein, die selbst bis in die mittleren Partien des Körpers vordringen. Mace (590) giebt an, dass bei Einwirkung von Wasser die Hautschicht von Distomum hepaticum in „amorphe Kugeln" zerfällt und zwar schon nach kurzer Zeit; noch rascher tritt dieser Zerfall bei Anwendung von Kalilauge oder Ammoniakwasser auf. Flüssigkeitstropfen treten nach Ziegler (655) auch in der Hautschicht von Bucephalus auf, wenn die Thiere stark gedrückt werden; das Zerfallen der ober- flächlichen Lage der Hantschicht bei Wassereinwirkung und zwar in Tropfen, die aus einer Sarcode -ähnlichen Masse bestehen, erwähnt Villot (543) bei Distomum insigne Dies. *) Das was P oiri er (681) Porencanälchen nennt, entspricht nicht dem Begriife dieser Bezeichnung; denn es handelt sich nicht um regelmässig stehende feinste Canälchen, sondern um relativ grosse Holilräume in der Hautschicht, in welche papiUenförmige Erhebungen der nächstfolgenden Schicht, des Parenchyms, hineinragen, wie der Papülarkörper unsrer Cutis in die zeUige Epidermis eindi'ingt. Digenea. Stacheln. 593 Die Dicke der Haiitschiclit ist je nach den Arten und je nach der Körperregiou eine verschiedene; einige Maasse mögen dies bestätigen: Species. Autor. Dicke (mm). Länge des Thieres (mm.) Distomum hepaticum L. Sommer (580) Mace (590) Leuckart (777) Ziegler (655) Villot (543) Poirier (681) Lorenz (603) Looss (678) Heckert (771) Blum])erg(460) 0,008 0,02—0,03 0,03 0,008—0,012 0,020 0,003 0,007 0,0272—0,038 0,0015 0,0308 0,004—0,006 0,0018 0,0015 bis 37 12—15 40—50 30 20 9—10 1,8 5—6 12—15 4,5 5 cylindraceum Zed. insigne Dies. clavatum (Menz.) robustum Lor. palliatum Looss macrostomum Kud. Amphistonmni conicum Zed. Gastrodiscus polymastos Leuck. ' Lejtenyi (599) Diplostomum siamense Poir. Poirier (708) pseudostomum - (-) (Suhni) Li Bezug auf verschiedene Dicke der Hautschicht an verschiedenen Körperstellen wäre anzuführen, dass nach Sommer (580) die die Saug- näpfe auskleidende Hautschicht bei Distomum hepaticum nur 0,004 mm dick ist und nach Fischer (658) bei Ox^isthotrema coclileare die Haut auf dem Kücken am dicksten ist — 0,0088 mm — auf der Bauchseite dünner, doch fehlt hierüber eine Zahlenangabe. Bei Distomum macrostomum, wo die Hautschicht nur 0,0015 mm dick ist, wächst sie nach Heckert (771) an den Stellen, die einer starken Abnutzung aus- gesetzt sind, bis 0,01 mm an, so namentlich an den Umschlagstellen in die Saugnäpfe. 2. Structur der Stacheln. Ueber Form und Anordnung der Stacheln ist oben (pag. 583) ge- handelt worden; die Structur derselben kennen wir am besten von Distomum hepaticum (L.). Sie stellen hier ziemlich breite, an dem freien Ende abgerundete, am basalen querabgestutzte Platten dar, welche die ganze Dicke der Hautschicht durchsetzen und über diese, von einer dünnen Substanzlage überzogen, herausragen; sie sind demnach völlig in die Hautschicht eingebettet, welche sie über sich buckelartig hervor- wölben; den Kaum, in welchem sie liegen, bezeichnet man als Schuppen- tasche. Die mittlere Partie dieser „ Schuppenstacheln " ist verdickt, die Seitentheile verschmächtigt, daher ihr Querschnitt spindelförmig erscheint. Die Substanz, aus welcher die Stacheln bestehen, zeichnet sich durch ilu* Lichtbrechungsvermögen und ihre Widerstandsfähigkeit gegen stark wirkende Keagentien, wie concentrirte Kalilauge, aus; sie sind vollkommen solide, also nicht hohl, doch ist Bronn, Klassen des Thier- Reichs. IV. 1. 38 ihre Festigkeit und Kesistenz gegen 594 Platlielminthes : I. Trematodes. mechanische Einflüsse nicht gross: wie Sommer (580) angiebt, genügt schon der Druck einer Präparirnadel auf das Deckglas, um diese spröden Bildungen zu zertrümmern und sie in eine Anzahl feiner, starrer Stäbchen zu zerklüften. Gewöhnlich beginnt die Zerklüftung an dem freien und scharfen Eande, so dass die Sclmppeustacheln in solchem Zustande das Aussehen eines Kammes erhalten, dessen Zinken in einer Ebene neben einander liegen. Schreitet die Zerklüftung weiter vor und ergreift auch die Basis der Stacheln, dann liegen an der letzteren die feinen, starren Stäbchen nicht ausschliesslich mehr neben einander, sondern auch über einander; übrigens erfolgi die Zerklüftung auch in umgekehrter Kichtung. Mace (590) scheint zu glauben, dass der freie Band der Schuppenstacheln stets gezahnt ist — doch widerspricht hier die Beobachtung. Anders verhalten sich die Stacheln von Opisthotrema cocMeare nach Fischer (658); sie sind lancettförmig , nach aussen sehr spitz zu- laufend und an der Basis allmählich verdickt; obgleich ebenfalls völlig solide Bildungen, zeigen sie mechanischen Einflüssen gegenüber eine bedeutende Kesistenz, da ihre Zersplitterung in feine Nadeln nicht gelingt. In anderen Fällen ragt zweifellos das stets nach hinten gerichtete freie Ende der Stacheln über die Hautschicht frei hervor. Die Grösse der Stacheln ist recht verschieden nicht nur bei den einzelnen Arten, sondern auch je nach den Körperregionen bei derselben Species. Bei Distonium liepaücmn (L.) beträgt z. B. die Länge der Schuppenstacheln auf der Ventralseite in der Nähe des Mundsaug- napfes 0,036 mm, in halber Länge des Thierleibes 0,042 — 0,078 mm; an entsprechenden Stellen der Kückenfläche finden wir 0,042 mm resp. 0,052 — 0,057 mm; es besitzen demnach die Stacheln am Vorderkörper durchgehends eine geringere Länge als am Hiuterkörper; die kleinsten Stacheln gehören bei der in Kede stehenden Art dem Genitalsinus an, wo sie nur bis 0,018 mm an Länge erreichen. Bei Opistliotrema cochleare findet man (658) die grössten Stacheln in der Höhe der Darmgabelung, vor und hinter- dieser kleinere; frei von Stacheln ist die ganze Rückenfläche, der Umkreis der Saugnapföffnung sowie die Mündungen der Geschlechtswege, Auch bei Distomtim paTliatmn Looss (678) fehlen die Stacheln in den Saugnäpfen (wie gewöhnlich) und in der unmittelbaren Nähe der Genitalöflnung ; sonst sind sie über den ganzen Körper gleichmässig vertheilt und 0,0652 — 0,0760 mm lang, 0,0054 bis 0,0076 mm dick, in der Nachbarschaft der genannten Organe aber kleiner. Leider fehlen in den meisten, selbst in recht ausführlichen Be- schreibungen, Maassangaben über die Länge der Hautstachelu ; nur die Kopfstacheln der Echinostomen sind gelegentlich auch gemessen worden. Hinfälligkeit der Stacheln. Bei dem oben erwähnten Ein- flüsse dos Wassers auf die Hautschicht der Digenea ist es begreiflich, dass mit der Zersetzung der Hautschicht auch die Stacheln abfallen; eine darauf bezügliche Beobachtung machte schon Creplin (150) bei Distomuni Digenea. Hautdrüseu. 595 hispidum Abildg. und eiuigen anderen Arten. Doch scheint auch unter normalen Verhältnissen eine Auflösung der Stacheln vorzukommen: so berichtet v. Linstow (657), dass die Stacheln von JDistomum echi- natum Zed. , wie er an im Coecum von Anas boschas domestica gefundenen Exemplaren beobachtete, nicht abfallen, sondern einer lang- samen Auflösung erliegen; die Substanz schwindet zunächst an der Basis vmd an der Spitze und dann „tritt ein allmählicher Zerfall ein, indem die Eindensubstanz immer dünner mid lückenhafter wird und sich in scheiben- förmige Lamellen auflöst, bis der ganze Haken geschwunden ist". Vielleicht handelt es sich hier um eine Alterserscheinung. Geleoentlich sind solche hakenlose Echinostomen als besondere Arten beschrieben, wie z. B. Distomum oxycephalmn ßud. nur ein hakenloses Dlstomum echinatum Zed. ist (v. Linstow 476). 3. Bau der Tentakel, Papillen. Ueber den Bau der wenigen liier anzuführenden Bildungen (vergi. oben pag. 575) ist nur Oberflächliches bekannt. Nach Blumberg (460) verdickt sich bei Amphistomum conicum die Hautschicht an einzelnen Stellen und 1)ildet abgestumpft kegelförmige Hervorragungen, die in alternirenden Querreihen besonders um den Mund und die Geschlechts- öffnung stehen; sie sind 0,0154 mm hoch und und an der Basis 0,0308 mm breit. Wie die übrige Hautschicht werden auch sie von feinen Poren- canälchen und von 8 — 10 Ausführungsgängen der Hautdrüsen durchsetzt. Mehr an Sinnesorgane wird man durch die Hautpapillen von Opi- sthotrema cochlcare erinnert; wie Fischer (658) berichtet, finden sich bei diesem interessanten Trematoden auf der Bauchseite gegen 150 „ring- förmige" Erhebungen der Hautschicht und zwar besonders dicht an der Mündung des Cirrusbeutels. Auf Querschnitten erscheinen sie als buckei- förmige Verdickungen der Hautschicht von 0,015 mm Höhe und 0,028 mm Breite an der Basis. Im Mittelpunkte der letzteren tritt ein feines helles Fädchen in die Erhebung ein und endict in derselben mit einem blassen Körperchen von 0,004 mm Durchmesser. Wegen ihres Baues und ihrer Lage um die männliche Geschlechtsöftnung herum werden diese Körperchen als „Reiz- oder Tastpapillen" aufgefasst, die vielleicht beim Auf- suchen der Mündung des Laur er 'sehen Canales eine Rolle spielen. Dass die retractilen Tentakel von Gaster ostomum fimhriatum, Äspidogaster sp. Mcdon. und Mhopalophorus Dies, einen anderen Bau 'besitzen müssen, liegt auf der Hand, doch fehlen nähere Angaben. 4. Hautdrüsen. Nicht wenige Autoren sprechen sich für das Vorkommen von einzelligen oder mehrzelligen Hautdrüsen bei den Digenea aus, doch wenn man die Angaben näher prüft, so ergiebt sich, dass nur wenige Fälle übrig- bleiben, in denen man die Bezeichnung von Hautdrüsen für in der Tiefe des Parenchyms liegende Bildungen zugeben kann. 38* 596 Platlielminthes : I. Ti-ematodes. Bereits Walter (351) spricht von Hautdrüsen, die er mit Bestimmtlieit bei Distomum Jicpaücum (L.) vorgefunden hat; „sie liegen dicht gedrängt nebeneinander, besonders im vorderen Ende des Thieres, dicht unter der Haut, als verschieden grosse kuglige Schläuche mit structurlosen Wandungen und einem theils glashellen, theils körnigen, flüssigen Inhalt, in welchem mehr oder weniger grosse Zellen mit deutlichem Kerne ein- gebettet liegen. Reichlich sind dieselben von Gefässen umnetzt und scheinen daher für die Ernährung des Thieres von Bedeutung (!). Ob dieselben o-anz o-eschlossen sind oder vielleicht durch Porenöffnungen mit den das Thier umgebenden Flüssigkeiten in Verbindung stehen, habe ich nicht ermitteln können". Auch Leuckart (403) findet „Drüsenzellen" nach innen von der Musculatur bei Distomum liepaticum (L.); nach Sommer (580) handelt es sich um rundliche Haufen von grobgranulirten Zellen, die nach innen vom Hautmuskelschlauch liegen und sich zwischen die rautenförmigen Lücken der Diagonalmuskelu, ja selbst bis in die Zwischenräume der Längsmuskeln hineinschieben und diese ausfüllen. Wenn dieselben „zuweilen an Anhäufungen von Drüsenzellen erinnern", so bezeichnet sie Sommer doch nur als „innere Zellenlage" und Mace (590) als ,,couche cellulaire hypodermique", welche nach letzterem die Aufgabe haben, die für das Wachsthum der verschiedenen Körperschichten nothwendigen Elemente zu liefern, vielleicht auch für das ParenchA^m. Dagegen spricht wiederum Küchenmeister*) von echten Hautdrüsen bei Distomum hepaticum (L.), deren „Ausführuugsgänge durch den Haut- muskelschlauch, die Subcuticularschicht der Haut als geschlängelte dünne Canäle verlaufen, die sich mit je einem kleinen Porus durch die Cuticular- schicht nach aussen öffnen". Trotz der sicheren Angabe wäre es aber ein Irrthum, zu glauben, dass der Autor diese Verhältnisse gesehen habe — die von ihm als Beleg citirten Abbildungen seines Werkes sind weder Originale noch betreffen sie Distomum hejMticum, sondern sind Copien der Blumberg' sehen Abbildungen von Ampliistomiim conicum, auf welche Art wir weiter unten zu sprechen kommen. Auch Ziegler (655) hat dieselben Zellen bei Distomum hepaticum gesehen, betrachtet sie aber als sternförmige und anastomosirende Bindegewebszellen und R. Leuckart (777) neigt zu einer ähnlichen Anschauung; er bemerkt, dass die peripheren Schichten des Parenchyms nicht wie die centralen, ein Fachwerk erkennen lassen, sondern aus hüllenlosen Zellen ver- schiedener Grösse (0,01 — 0,02 mm) bestehen, welche zwischen die Muskelfasern sich einlagern; sie wurden früher vielfach als Drüsenzellen in Anspruch genommen, ,, obgleich man vergebens nach Ausführungs- gängen sucht und auch an der Cuticula nirgends Oeff'nungen beobachtet" (1. c. pg. 188). Leuckart vergleicht dann weiterhin diese Zellen mit den Parencliymzollen gewisser Cercarien, denen man sie an die Seite *) Kticlienmeister F. und F. A. Zürn: Die Parasiten des Menschen. 2. Auflage. Leipzig ohne Jahresangabe. (I8S2.) pg. 262 und 292. Digeoea. Haiitdi-üsen. 597 setzen kann; sie wären demnach Elemente, „die ihre Entwicklungs- geschichte noch nicht zum vollen Abschluss gebracht haben". Unsicher sind auch die Angaben Melnikow's über die Hautdrüsen von Distomum lorum Duj.; hier liegen (410) besonders im hintren Leibes- ende nach innen vom Hautmuskelschlauche rundliche, mit Kernen ver- sehene Zellen, die als Hautdrüsen bezeichnet werden, obgleich „Aus- führuno-soäno-e niemals deutlich beobachtet" werden konnten. Looss (678) spricht ebenfalls von einer „Hautdrüsenlage" bei seinem Distomum palliatum, deren Elemente ebenso wie bei Distomum hepatiami liegen; doch hat auch er Ausführungsgänge nicht finden können. Das Gleiclie gilt von jenen „Drüsenzellen", welche Poirier (681) bei einigen Distomen in der äusseren Schicht des Parenchyms gesehen hat und die sich „wahr- scheinlich nach aussen öffnen". In keinem Falle können dieselben mit jenen, manchmal eine continuirliche Lage bildenden Zellen verglichen werden, die bei Distomum hepaticum (L.), Distomum davatum (Menz.) und Megnini Poir. nach innen vom Hautmuskelschlauch vorkommen, was aber doch wohl der Fall sein wird. Nicht besser steht es mit den „Schleimdrüsen" Yon Äspidogaster concJiicola, dieVoeltzkow (756) als schmutzig graue, flachgedrückte Massen (XIX, 10) in dem grossen Haftorgan findet; es sind Zellhaufen, zusammengesetzt aus birnförmigen Zellen, aus denen aber abtretetende Ausführungsgänge ebenfalls nicht gesehen wurden. Auch V. L in stow (798) erwähnt grosse „Drüsenzellen" im Parenchym von Distomum cylindraceum Zed. Zu diesen zweifelhaften Drüsen gehören auch die Drüsen von Distomum Westermanni Kerbert (596). Gegenüber diesen unsicheren Angaben, aus denen man mit dem- selben Eeclite das Vorkommen von Hautdrüsen bestreiten kann, stehen andre positive; zunächst ist hier Blumberg anzuführen (460), der bei Ampliistomiim conicum dicht unter dem Hautmuskelschlauche birnförmige Zellen von 0,0616 mm Länge uud 0,0462 mm Breite in kleinen Gruppen findet, welche alle mit ihren verjüngten Enden nach der Hautschicht zustreben und hier in 0,002 mm weite Ausführungscanäle übergehen; diese Gänge durchsetzen in gradem Verlaufe die ganze Hautschicht und münden offen an der Aussenfläche aus. Nachuntersuchungen an derselben Art haben mir aber gezeigt, dass Blumberg mehr gesehen hat, als zu sehen ist; auf Schnitten von Exemplaren, die unmittelbar nach dem Auf- finden im noch nicht abgekühlten Pansen eines Kindes mit Sublimat oder Chromsäure behandelt worden sind, sind zwar die Zellgruppen, von denen Blumberg spricht, leicht zu finden, dagegen habe ich mich von der Anwesenheit der die dicke Hautschicht durchsetzenden Ausführungsgänge, selbst auf Elächenschnitten durch die Haut nicht überzeugen können; zwar kommt in der Haut eine quere Strichelung vor, die aber nicht so deutlich ist, wie bei Distomum hepaticum, auch wirkliche Köhren nicht erkennen lässt. Demnach glaube ich hier dieselben Verhältnisse an- nehmen zu müssen, wie bei dem Leberegel und den anderen genannten Arten, auch bei Distomum macrostomum nach Heckert (771). 598 Plathelminthes : I. Trematodes. ^üeberall in der ganzen Haut, besonders in der Nähe des Mund- napfes, in der Saugscheibe und dem Septum entlang dichter angehäuft", findet Voeltzkow (756) bei Aspidogaster concMcola Baer fl.aschenförmige einzellige Hautdrüsen mit feinkörnigem Protoplasma, wandständigem Kern und deutlichem Ausführungsgang. Obgleich eine Abbildung nicht vorliegt, dürfte ein Zweifel nicht ohne Weiteres berechtigt sein, um so weniger, als auch andre Arten Hautdrüsen mit allen Attril)uten solcher l)esitzen: dahin o-ehört Distomum macrostomum Rud., welches nach Zeller (489) in der eigenthümlichen Verlängerung der dorsalen Hautschicht, die wfe ein Kragen den Mundsaugnapf umsteht, eine grosse Zahl einzelliger Drüsen trägt. Heckert (771) hat diese Drüsen auch gesehen und fügt noch hinzu, dass ganz ähnliche Zellen mit feinen, nach der Körperober- fläche hinführenden Ausführungsgängen .über die ganze Körperfläche vertheilt" sind. TJebrigens hat sich ein Theil der von den Autoren als Speichel- drüsen bezeichneten Organe als echte Hautdrüsen herausgestellt: Walter*) erwähnt dieselben zuerst von Distonnim lanceolatmn und bildet sie später ab (351); es sind grosse Zellen, welche im vordren Körpeitheile dicht gedrängt liegen und bis an den Bauchsaugnapf reichen; sie sind von einer Membran umgeben, die sich in die langen, etwas geschlängelt ver- laufenden Ausführungsgänge fortsetzt; gelegentlich münden auch mehrere Drüsen in einen Gang. Soweit haben sich die Beobachtungen als richtig erwiesen, doch durchsetzen die Ausführungsgänge nicht, wie Walter an- nimmt, die Wand des Mundsaugnapfes, um in diesen ihr körniges Secret zu ergiessen, sondern gehen, wie Leuckart sich überzeugen konnte, (777, 367) über den Saugnapf hinaus und münden auf dem „Stirn- rande" aus; Leuckart hat das körnige Secret dieser Drüsen nicht nur in den 24 — 30 Ausführungsgängen beobachtet, sondern auch aus den Mündungen hervorquellen gesellen. Ebensolche „Kopfdrüsen" (Leuckart) besitzen Distonium spatliu- latum (Jjima 702. Leuckart 777). Distomum enäolobum (Leuckart 777), Biplodiscus siibdavatus (Goeze) nach Walter (351) und andere Arten. Die Vermuthung, dass diese Kopfdrüsen der Distomen den an der- selben Stelle ausmündenden Drüsen der mit einem Bohrstachel versehenen Cercarien entsprächen und aus diesen direct hervorgegangen wären, weist Leuckart zurück, da diese Annahme .durch entwicklungsgeschichtliche Thatsachen kaum begTündet werden kann"; hierbei hat Leuckart neben eignen Beobachtungen vermuthlich auch eine Notiz von Schwarze (682) im Sinne, welcher angiebt, dass nach der Encystirung der von ihm unter- suchten Cercaria armata diese Drüsen „bis auf einige Spuren ver- schwinden" und demnach wohl die Substanz der Cystenmembran ab- zuscheiden haben. Auch v. Linst ow (798) nimmt die gleiche Function *) Beiträge zur Anatomie rmd Physiologie von Oxyuris omata (Zeitsch. f. wiss. Zool. VIII. Bd. Lpzg. 1857. pg. 1(53 — 201.) pg. 198. DigenetO. Hautdrüsen. 599 für die entsprechenden Drüsen der Cercarie von Distoiinim cylindraccum Zed. an, konnte aber ancli nach der Encystirung die Drüsen noch deutlich und in der früheren Ausbildung beobachten; leider giebt er nicht an, ob „Kopfdrüsen" bei dem geschlechtsreifen Wurm sich finden. Auch das in den Muskeln des Schweines von Duncker (587) aufgefundene Disfonmm besitzt nach der Zeichnung von Leuckart (777, 155), trotzdem es encystirt ist, vier wohl entwickelte Kopfdrüsen, so dass also der Schwund dieser Gebilde nach dem Encystiren jedenfalls nicht für alle Arten gilt oder erst sehr viel später auftritt. Die Möglichkeit eines Zusammen- hanges zwischen den Kopfdrüsen der Cercarien und denen der Distomen ist demnach nicht völlig ausgeschlossen; aber ebenso wenig lässt sich Leuckart 's Ansicht, die Kopfdrüsen der Distomen seien aus gewöhnlichen Hautdrüsen hervorgegangen, als unberechtigt erklären, um so weniger als andre Gattungen entsprechende Drüsen aufweisen. So erwähnt Wagen er (338, 103) ,zu beiden Seiten des blinden Kopfnapfes " von Gaster ostomum fimhriatum v. Sieb, „zwei drüsige Gebilde", deren Existenz aber Ziegler (655) für das erwachsene Thier ableugnet; doch wir haben schon oben gesehen, dass möglicherweise Zieo-ler eine andere Süsswasserart dieses sonst marinen Genus vor sich gehabt hat, die sich dann auch in diesem Punkte anders verhalten würde. Im Cercarienzustande (Bucephaliis) sowie im encystirten Stadium und bei jungen freien Gasterostomen findet auch Ziegler Drüsen, allerdings im hinteren Theile des Kopfnapfes; ihr Inhalt ist stark lichtbrechend. Möglicherweise sind auch die glänzenden Platten, welche Wagen er (287) bei seinem Gasterostomum minimum an entsprechender Stelle findet, solche Drüsen. Zweifellose Hautdrüsen finden wir auch bei den Angehörigen der Gattung Hemistomum, wie Brandes (749) dieses Genus abgrenzt; am Kopfende steht jederseits eine kleine, tentakelaitige Hervorragung, (z. B. Hemistomum älatum [Goeze]) oder eine kleine saugnapfähnliche Grube (z. B. Hemistomum clatlwattim Dies.), deren Wandung quer- gestreift erscheint; diese glänzenden mid oft ziemlich dicken »Streifen hält V. Linstow (528) für die Keservoirs von „Leimdrüsen", welche als langgestreckte, schlauchförmige Drüsen, zu drei auf jeder Seite sich im vorderen Körperabschnitt nach hinten erstrecken. Brandes dagegen sieht in ihnen nur die Ausmündungsstellen einer grossen Anzahl ein- zelliger Drüsen, welche haufenweise neben dem Pharynx oder in mehreren Längspartien parallel neben der Medianlinie liegen. Zugegeben auch, dass es sich um Complexe einzelliger Drüsen handelt, so ist damit die so scharf hervortretende Querstreifuug an der Mündungsstelle nicht er- klärt, so dass die Meinung v. Linstow's, es häufe sich das Secret in den Endabschnitten der Ausführungsgänge an, (wo es eine Veränderung zu erfahren scheint), wohl berechtigt ist. Auch bei Holostomen treffen wir an entsprechender Stelle, seitlich neben dem Pharvnx zwei grubenartige Vertiefungen mit etwas wulstigen (500 Plathelminthes : I. Ti-ematodes, Rändern, an welche ein Längsfaserbünclel aus dem Mntren Körpertlieile herantritt; auch Eing- oder Eadiärfasern treten in der Umgebimg auf, so dass diese Stelle in der That wie ein Saugnapf wirken kann. In der Umgebung des Pharynx constatirte Brandes (771) bei verschiedenen Species Haufen einzelliger Drüsen, deren Ausführungsgänge nach dem saugnapfartigen Gebilde .hin gerichtet zu sein schienen", so dass wir in demselben wohl die Ausmündungsstelle sehen dürfen. Ganz besonders deutlich sind diese Drüsen bei den Larvenformen, man vergleiche z. B. Tetracotyle ovata, x^rcae fluviatilis bei v. L in stow (528). Doch kommen bei den Holostomiden auch noch andre Drüsen und zwar in dem eigenthümlich gestalteten Haftorgane (cf. oben pag. 581) vor; so findet sich bei Diplostomum ein Drüsencomplex im Grunde der hinter dem Bauchsaugnapfe gelegenen Haftgrube, welche mit den oben erwähnten Papillen gamiii ist. Einen deutlichen Ausführungsgang haben weder Poirier (708) noch Brandes (749) auffinden können, doch glaubt letzterer in wenigen Fällen am Grunde jeder Papille ein Secret- reservoir beobachtet zu haben; einige, übrigens nicht genügend conser- virte Präparate Hessen erkennen, dass von dem Eeservoir feinste Canälchen nach den Spitzen der Papillen zogen und dort ausmündeten. Hemistomum besitzt ebenfalls im hinteren Theile des zur Befestigung dienenden Zapfens eine grosse Drüse, deren Ausfflhrungsgang aber ebenfalls nicht erkannt wiu-de; das Gleiche gilt von Holostomum. Auch hier liegen die Ver- hältnisse anscheinend deutlicher bei den Larvenformen, deren hinter dem Bauchsaugnapf gelegener Drüsenkörper leicht zu sehen ist, z. B. bei Tetracotyle lenticola v. Linstow (540). Unzweifelhafte Drüsen scheint endlich auch noch Ogmogaster plicata (Crepl.) zu besitzen; ihr Entdecker Jägerskiöld (860), nennt sie „ Bauchdrüsen ". Es sind birnförmige Anhäufungen einzelliger Drüsen von 0,22 mm Länge, welche in kleinen Schlitzen auf den Längsrippen der mittleren Pai-tie der Bauchfläche ausmünden. Wir haben demnach viererlei Drüsen bei den digentischen Trematoden zu unterscheiden: 1. die ziemlich gleichmässig über den Körper ver- theilten Hautdrüsen, 2. die aus ihnen wohl hervorgegangenen in 2, 4 oder 6 Gruppen vorkommenden „ Kopfdrüsen", 3. die Bauchdrüsen und 4. die Drüsen der Haftorgane der Holostomiden. Li Bezug auf die Function dieser Drüsen sind wir nur auf Ver- muthungen angewiesen; Leuckart hält die Kopfdrüsen für „eine Ai-t Giftapparat, dessen Secret vielleicht dazu dient, die Schleimhaut zu reizen und dadurch vermehiien Bluterguss und stärkere Absonderung hervor- zurufen"; V. Linstow (528) spricht von „Leimdrüsen" und auch Brandes (748) war Anfangs geneigt, anzunehmen, dass ein klebendes Secret in der Drüse fabricirt wird, glaubt aber jetzt (749), „dass das Secret im Stande ist, die Darmwand zu reizen, entzündlich zu machen und endlich zu verwunden, damit der dann an diese Stelle gebrachte Mundsaugnapf sein blutiges Mahl einnehmen kann". In Bezug auf die Drüsen der Digenea. Musculatur. 601 Haftorgane der Holostomiden , bei denen Ausführungsgänge nicht mit Sicherheit beobachtet wurden, meint Brandes, dass sie ein ätzendes Secret durch die Körperwand hindurch in die Zapfenhöhlung absondern, welches den Zerfall der Darmzellen hervorruft; er macht auf eine Be- obachtung von V. L in stow aufmerksam und bestätigt diese, dass man bei vorsichtiger Loslösuno- des Parasiten von der Darmwand stets ein blutiges Knöpfchen an der Anheftungsstelle sieht, das man kaum allein auf Rechnung des Zapfens setzen kann. 5. Musculatur. Im Allgemeinen stimmt die Anordnung der Musculatur der Digenea mit der bei den Monogenea überein, so dass Avir auch hier einen Haut- muskelschlauch, von ihm zu inneren Organen tretende Bündel, ferner die Saugnäpfe und die Parenchymmuskeln unterscheiden können. So einfach \md leicht es uns heute wird, diese Verhältnisse zu er- kennen und zu demonstriren , so schwer wurde es unseren Vorgängern am Beginne dieses Jahrhunderts; zwar wurden die Saugnäpfe als mnsculöse Organe erkannt, auch waren den Autoren die zum Theil recht lebhaften Körpercontractionen der Saugwürmer wohl bekannt und doch nahm Rudolphi, obgleich vor ihm Zeder (100) mit blossem Auge Fasern im Körper erkannt hatte, an (104), dass bei Trematoden eine Bewegung ohne motorische Fasern stattfinden könne, da es ihm nicht gelungen war, die Beobachtung Zeder's zu bestätigen. „Fleischfasern" in der Nachbar- schicht des Genitalporus entdeckte auch Ramdohr (110), doch erst Bojanus (125) erkannte, dass die 'Kü.ui \)ei Amphistomum suhtriquetrum Rud. aus regelmässig angeordneten, der Länge nach und in schief- gekreuzter Richtung verlaufenden Fasern bestehe. Dieselben Verhältnisse fand dann Mehlis (135) bei Distomum liepaticum (L.) wieder und konnte als einen weiteren Bestandtheil des Hautmuskelschlauches noch die quer verlaufenden Fasern hinzufügen; dagegen fand er bei dem durchsichtigen Distomum lanceolatum gar keine Fasern. lieber die Schichtenfolge belehrt uns Laurer (154), der durch An- wendung verdünnter Salpetersäure zunächst unter der homogenen „Epi- dermis" eine aus sehr dünnen Circulairfasern bestehende Schicht erkannte; darauf folgen andere, dickere Fasern, die nach drei Richtungen ziehen, der Länge nach und schräg von rechts nach links sowie umgekehrt, dem- nach sich kreuzend; welcher von diesen Faserzügen unmittelbar der Ringfaserschicht anliegt, konnte Laurer nicht entscheiden; dagegen ent- deckte er ein Paar Faserbündel (Taf. XVIII, 5), welche von den blinden Enden der Darmschenkel nach dem hin treu Saugnapf ziehen. Diesing (175) gelang es, ebenfalls bei einer ÄmpJiistomum-Ari (giganteum), die Schichtenfolge genauer zu eruiren; er findet zu äusserst die Quer- fasern, hierauf die Längs- und zu innerst die sich kreuzenden Fasern. Hur die beiden inneren Schichten sind Blanchard (256) vom Ämphi- stomum conicum bekannt und von Distomum hepaticum nur die Längs- 602 PlatJielmiuthes : I. Trematodes. fasern, doch macht er auf den grösseren Keichthum an Muskelfasern im vorderen Körpertheü der letzten Art aufmerksam. Einen besonderen Standpunkt nimmt Aubert (313) ein; schon Diesing (175) hatte zur Musculatur auch noch das Parenchym gerechnet, doch aber die Muskelschichten richtig erkannt: dagegen findet Aubert gar keine Muskeln bei Äspidogaster conchicola Baer, sondern erklärt das „völlig durchsichtige" und jeder Structur entbehrende Parenchym, das gelegentlich .etAvas maschig" erscheint, für -nach allen Eichtungen zu- sammenziehbar und ausdehnbar", das „somit durch die Kichtungslosigkeit seiner Structur der Contractilität in allen Richtungen entspricht." Er vergleicht dasselbe gradezu mit der Dujardin'schen Sarcode, die letzterer auch bei Distomen annimmt (219). Die irrigen Angaben Küchenmeisters (317) über die Musculatur von Distomum hepaticum (L.) berichtigte bereits Walter (351), der Längs-, Quer- und Diagonalmuskeln speciell bei Distomum hepaticum beschreibt, ihre verschiedene Vertheilung im Körper und ihre Wirkung erörtert — Angaben, die mit allen früheren P. J. van Beneden ganz unbekannt geblieben sein müssen, da dieser nur Längs- und Quermuskeln kennt (364, 167). Durch R. Leuckarts Untersuchungen, die wie bekannt durch die Anwendung der Schnitt- und Färbungsmethoden auf die Helminthen so fruchtbar und erfolgreich geworden sind, bekommen wir nicht nur zu- verlässige Darstellungen des Hautmuskelschlauches mehrerer Digenea, sondern es wird auch noch ein viertes bis dahin übersehenes Element der Musculatur entdeckt, die Parenchymmuskeln. Von nun ab mehren sich die Angaben und fast Jeder der zahlreichen Autoren, denen wir anatomische Untersuchungen über einzelne oder mehrere Digenea, ver- danken, beräcksichtigt auch die Musculatur. a. Hautmuskelschlauch. Bei den meisten Digenea finden wir die Muskelfasern des sogenannten Hautmuskelschlauches nach dem Schema angeordnet, wie es Leuckart für die Trematoden als allgemein giltig hingestellt hat; es folgt, ent- weder unmittelbar der Hautschicht anliegend oder durch eine verschieden breite Schicht des Parenchyms (die sogenannte Subcuticula der Autoren) von derselben getrennt, zunächst eine Schicht von circulair verlaufenden Fasern, dann die Längs- und nach innen von diesen die Diagonalfasern. Specielle Angaben über diese Schichtenfolge besitzen wir von Leuckart (403 und 777) und Sommer (580) über Distomum hepaticum (L.), von Leuckart (403) über Bilharzia haematohia (v. Sieb.), Distomum spathulatum Leuck. (777), Distomum lanceolatum Rud. (777), Distomum Westermamii Kerb. (777 und Kerb ert 596), von Poirier über Distomum Rathouisi (728) und die Holostomiden (708), von v. Linstow über Distomum cylindraceum Zed. (798), von Lejtenyi über Gastrodiscus jjoly mastos {69d), von Looss über Distomum paUiatum Looss (678), von Fischer über Opisthotrema cochleare Leuck. (658), von Blumberg Digenea. Musciüatur. 603 üher Äni2)histomum conicmn Riul. (460), von Heckert über Distomum macrostomum Eucl. (771), von C. Parona über Monostomum orhictdare Rud. (719), von Jiiel über Apollema (789), von N. Creutzburg über Distomum ovocaudatum Vulp. (822), von L. A. Jägerskiöld über Ogmogaster plicata (Crepl.) (860) n. s. w. Doch fehlt es auch nicht an abweichenden Mittheilimgen : so verlegt Mace (590) bei Distomum hepaticum (L.) die Diagonalfaseru zwischen die Ring- nnd Längsmuskeln, eine Anordnung also, wie sie vielen Monogenea (cf. oben pag. 428) zukommt und Ziegler (655) kennt von derselben Art nur Ring- und Längsfasern im Hautmuskelsclilauch. Gaste- rostomum besitzt ebenfalls nur diese beiden Schichten, vielleicht auch noch eine innere Ringmus cularis (655), in welchem Verhalten es sich Aspidogaster nähern würde, welche Form nach Voeltzkow (756) eben- falls eine der Längsfaserschicht folgende innere Ringfaserschicht auf- weist; doch sollen die Easern dieser Lage mehr oder weniger schräg verlaufen. Jene Umdrehung der Schichten findet Looss bei seinem Distomum rcticulatum (678), bei welchem unmittelbar unter der Haut- schicht Längsfasern, dann Ring-, dann wieder Längs- und endlich die Diagonalfasern folgen. Aussen Längs- und nach innen Ringfasern trifft Juel (789) im Schwanz \on Äpohlema-^ Minot (542) sieht ebenfalls bei Distomum. hepaticum (L.) unmittelbar unter der Hautschicht Längsfasern und findet bei Distomum crassicolle Rud. gleichfalls aussen Längsfasern, denen dann Ringfasern folgen; sich kreuzende Züge erwähnt er gar nicht. Auch Poirier (681) constatii-t das Fehlen von Diagonalfasern hei Disto- mum insigne Dies, und Distomum Megnini Voiw^ doch hat Villot (543) sie bei ersterer Art gesehen. Ringfasern vermisst Gr. Fritsch (754) so- wohl bei männlichen wie weiblichen Bilharzia. Andrerseits finden wir auch eine Vermehrung der Schichten bei grossen, muskelreichen Distomen; so besitzt Distomum insigne Dies, nach Villot (543) von aussen nach innen eine Ringfaserlage, dann Längsmuskeln, dann Diagonal- und nochmals Längsmuskeln; die gleiche Anordnung findet auch Poirier (681) bei Distomum clavatum (Menz.) und verwandten Arten, während das ebenfalls muskelreiche Distomum validum Linst, neben Rino- und Längsmuskeln nur eine enorm stark ent- wickelte Diagonalmusculatur besitzt (703), doch könnte man nach den Abbildungen auch hier eine innere Längsmuscularis annehmen, die viel- leicht überhaupt als besonders entwickelter Theil der Diagonalfaserschicht anzusehen ist. Dao'eo-en zeiot Distomum rohusttmi Lor. aussen zwei auf einander folgende und durch Parenchym getrennte Ringschicliten, denen dann Längs- und Diagonalfasern folgen (603). Bei Gastrodiscus folgen auf die drei gewöhnlichen Muskelschichten noch eine innere Längs- und dieser eine innere Ringmuskellage (599). In Bezug auf die Ausbildung der einzelnen Schichten des Hautmuskelschlauches beoeonen wir ebenfalls ziemlich bedeutenden Ver- ^o^o schiedenheiten. Am schwächsten ist in der Regel die Ringfaserschicht (304 Plathelininthes : I. Trematodes. entwickelt; die Elemente derselben kommen selbst bei mittelgTOSsen Arten meist unr in einschichtioer Laoe zur Entwickluno- und sind g-ewöhnlich durch so geringe Zwiscliensubstanz getrennt, dass dieses Stratum eine fast ganz zusammenhängende Muskelhaut darstellt. Bei grossen Arten finden wir auch hier eine Vermehrung der Fasern, so dass zwei bis vier Fasern in Bündeln neben einander liegen. Anders verhalten sich ge- wöhnlicli die Längs- und Diagonalfasern; nicht nur dass die einzelnen Muskelzellen gewöhnlich zu mehreren neben einander liegen, bilden sie auch noch einzelne Faserbündel, die diu'ch relativ weite Zwischenräume von einander getrennt sind. Es ist dies natürlich nur zu erkennen, wenn man Quer- oder Tangentialschnitte untersucht, wie umgekehrt die An- ordnung der Eingfasern nur auf Längsschnitten durch den Körper mit Erfolg eruirt w^erden kann. Ganz kleine oder muskelarme Arten bilden auch in diesen tieferen Lagen keine Bündel, sondern nur ein einschichtiges Stratum. Am stärksten entwickelt und an Masse der ganzen übrigen Musculatur gleichkommend finden wir die inneren Längsmuskeln; nicht nur sind die Fasern selbst stärker, sondern die Zahl der zu einem Bündel zusammentretenden ist bedeutend grösser, so dass dicke Bündel entstehen, welche in ein- und selbst mehrschichtiger Lage tief in das Parenchym eindringen und an einzelnen Stellen dasselbe fast ganz verdrängen. Nicht an allen Körperstellen ist der Hautmuskelschlauch gleichmässig ausgebildet; Bauch- und Kückenfläche bieten vielfach Verschiedenheiten dar, auch finden sich solche zwischen den einzelnen Körpen'egioneu. Es ist schon oben darauf hingewiesen worden, dass bereits Blanchard (256) auf den grösseren Eeichthum an Muskelfasern im vordren Körper- ende bei DistoniiDii liepaücum (L.) aufmerksam macht; Mace (590) und Sommer (580) berichten übereinstimmend, dass die Diagonalmuskeln beim Lebe re gel nur im vordren Drittel oder der vordren Hälfte vor- kommen, während die Ringmuskeln zwar ebenfalls vorn dichter auftreten, aber nach hinten nicht ganz verschwinden, sondern hier nur ein ein- schichtiges Stratum bilden; dagegen sind wieder die Längsmuskeln am Hinterkörper etwas stärker als vorn entwickelt. Alle drei Schichten nehmen ziemlich gleichmässig bei Opisthotrema cocJüeare Leuck. nach hinten zu an Dicke ab, auch verlaufen hinten die Diagonalmuskeln mehr der Quere nach , yvährenä hei DistomumWestermanniKerh. die diagonalen Bündel im hintren Körpereude an Mächtigkeit abnehmen und mehr und mehr mit den Längsfasern verschmelzen, wodurch diese eine beträchtliche Verstärkung erfahren. Auch bei dieser Art sind die Ringmuskeln am Vorderende stärker entwickelt. Bei allen Apoblemen scheint nach Juel (789) die Hautmuskulatur des Rumpfes von der des Schwanzes verschieden zu sein; in ersterem trifft man Ring- und Längsmuskeln ohne Bündelbildung und dann die Diagonalfasern; im hintren Rumpftheile kommt hierzu noch eine innere Längsmuscularis, deren Elemente sich in den Schwanz fortsetzen, an verschiedenen Stellen der Hautscliicht desselben sich anheften und als Digenea. Museulatur. (305 Ketractoren fungiren. Man findet daher im Schwanz zuerst eine Längsfaser- schicht und nach innen von dieser erst Kingmuskelfasern, doch sind beide Schichten erlieblich dünner als im Kumpf. Wohl die grössten Differenzen weist in dieser Bichtung Distomum clavatum (Menz.) auf; nach den Angaben von Poirier (681) besteht der Hautmuskelschlauch dieser Art in der Halsregion sowie in der Höhe des Bauchsaugnapfes zunächst aus einer verdickten Lage von Efngmuskeln ; ihr folgen verschieden dicke, sieben bis acht Fasern enthaltende Längs- bündel, die ziemlich dicht an einander liegen und eine fast continuirliche Lage bilden ; von den sich anschliessenden Diagonalmuskeln ziehen die äusseren auf der Eückenfläche von rechts nach links, die inneren von links nach rechts und bilden ein Stratum, welches doppelt so dick wie die äussere Längsmuscularis ist. Die mächtigste Lage sind die inneren Längsmuskeln, deren grosse, bis vierzig Fasern und darüber enthaltende Bündel in zwei und drei Schichten auftreten. Hinter dem Bauchsaugnapfe sind nun alle Lagen bis auf die innere Längsmuscularis verscliwunden; diese letztere bildet eine fast ununterbrochene Kreiszone von grossen, radiär stehenden Bündeln, die in letzterer Kichtung stark in die Länge gezogen sind. Da und dort finden sich zwischen ihnen einzelne, schwächliche Diagonalbündel. Durch Untersuchung der Uebergangszone zwischen diesen beiden Regionen überzeugt man sich, dass die Ringfasern völlig, die Diagonalmuskeln bis auf kleine Reste verschwinden und beide Längs- schichten sich zu einer einzigen vereinigen. In Bezug auf Verschiedenheiten des Hautmuskelschlauches auf der Rücken- und Bauchfläche des Körpers sei erwähnt, dass im Allgemeinen die Ventralseite die bevorzugte ist, wie dies z. Th. noch ausgesprochener bei den Monogenea zu constatiren war. Daran nehmen entweder alle Schichten oder mir einzelne Theil; so erfahren wir über Distomum Westermanni durch Kerbert (596) und Gastrodiscus poly- mastos durch Lejtenyi (599), dass nur die Längsmuskeln auf der Bauch- seite gegenüber der Rückenfläche überwiegen, während bei anderen Arten die Muskeln überhaupt „stärker und dichter" auf der Bauchseite sind (Fischer bei Opisthotrcma cochleare 658) oder wie bei Gastero- stomum Muskeln auf der Dorsalseite gänzlich fehlen (Ziegler 655). Recht weitgehende Unterschiede bietet in dieser Hinsicht das zu einer neuen Gattung (Ogmogaster) erhobene Monostomnm plicatum Crepl. (151) aus dem Dünndarm von Balaenoptera-Arten, über welches Jägerskiöld eingehende Untersuchungen veröffentlicht hat (860). Die Ringmuskeln verlaufen auch hier in einschichtiger Lage, sind aber auf der Rückenseite noch einmal so stark wie auf der Bauchseite (0,004 gegen 0,002 mm). Im Allgemeinen ist auch die Längsmusculatur dorsal viel stärker entwickelt als ventral, doch sind die dorsalen Längsmuskeln im Vordertheile des Thieres bedeutend schwächer und nur in einschichtiger Lage vorhanden, während sie am Körperrand Bündel von sechs bis sieben Fasern bilden. Vorn und hinten convergiren die lateralen Längszüge QQQ Platlielminthes : I. Trematodes. und bilden von oben her gesehen ein Oval, welches der Randzone des Thieres folgt. Die lateralen Längsbündel der Bauchseite enthalten bis zu fünfzehn Fasern und gehen ebenfalls vorn und hinten in einander über. In dem grossen Mittelfelde der Bauchfiäche, welches von etwa 16 Läugs- rippen durchzogen wird, sind die Längsfasern in den Rippen selbst schwach entwickelt und etwas stärker zwischen den Rippen. Dagegen fügen sich die Diagonalmuskeln dem allgemeinen Schema, da sie auf der Bauchseite und besonders in dem mit Rippen versehenen Mittelfelde viel stärker ausgebildet sind als auf dem Rücken. Eine besondere Besprechung verdienen die getrennt geschlechtlichen Eormen, von denen freilich nur Büharzia haematoUa (v. Sieb.) genauer bekannt ist. Nach Fritsch (754) fehlen den Weibchen Ringmuskeln als besondere Schicht völlig, obgleich „vereinzelte, platte contractile Fasern zwischen der Cuticula und den Längsmuskeln vorkommen mögen, die aber von Bindegewebsfasern nicht sicher unterschieden werden konnten." Dann heisst es weiter: „Der Hautmuskelschlauch gewinnt gegen das hintre Körperende an Mächtigkeit, indem auch hier die Längsmuskeln verstärkt werden". Beim Männchen folgt nach demselben Autor miter der Hautschicht .eine wesentlich längs gerichtete, zum Theil recht starke Musculatm-, deren Fasern in parallel geordnete Bündel vereinigt sind An der zum Canalis gynaecophorus einsinkenden Bauchseite sind diese Muskelbänder nur schwach entwickelt", dagegen soll ein anderes „haupt- sächlich quer angeordnetes System" sich hier geltend machen, das „jeder- seits als dichte zusammenschliessende Gruppe dorso - ventraler Muskeln" den Canal „von links nach rechts umspannen und so zur Fixirung des in dem Raum aufgenommenen Weibchens beitragen wird." Die citirte Abbildung zeigt allerdings eine ganze Menge dorso -ventraler Faserzüge, im Grunde des Canalis gynaecophorus aber der Quere nach verlaufende Fasern, welche an den Seiten des Canales ununterbrochen mit den Längs- muskeln in Verbindung stehen, auch in demselben Niveau wie diese liegen. Demnach könnte man diese Fasern mindestens mit demselben Rechte als Diagonalfasern von mehr querem Verlaufe betrachten. Leuckart (403) dagegen berichtet, dass unter den Muskeln die Längsfasern bei Weitem die ansehnlichsten sind und die Diagonalfasern in vereinzelten weit abstehenden Zügen verlaufen. „Die rinnenförmige Einrollung des männlichen Hinterleibes scheint weniger durch eine besondere Anordnung der Musculatur, als durch ein übermässiges Breitenwachsthum der Rücken- fläche bedingt zu sein." Digenca. Musculatur. 607 IS] Ö •l-H <-> O) «4-^ d ^ r^ a> . — 1 -M -d P=! 1 — 1 Ü o» c3 -Cl • rH H ü O) rH C/2 ^ •rH r-i ai rd o r^ •rH rH OJ bß ® a> 'TS t>j Ö r^ Ol »^ • f-H rH O « -l-= ^ d rö d Jh r/1 a> «73 riSJ f^ ■1— 1 rH fi Ol o pq o o o O '7^ «s ■^ o ^— 1 T— ( ri»1 1 * Ö 1 * o. C^. o- 0-. 0-. ;rH 1 1 # o o ^ o o o O o ^— 1 ro O >o CS ■rH rH lO '- rH «Cl ö ® CO CD !h 'Ö o_ 03 .0 rH IM <^ cT c2 1 «s ■JS o_ 1 •* c>-. o- 1 «^ o t- 'tl o" t- rH «o 1 lO *— ^ O l- o rH ■rti ^ O^ Cfi e^ o^ o 0_ ■TH •»H bjD o cT rQ ■^ o~ o o" f^i es • •H n r-( 1^^ CO 1(5 o Dicke Bün CD ^ o 1 CD 05 o o 1 0-. 00 SO (T^ cT rr O «* o O O ^-H O o o ?o O O CS o_ o CS o 'S O o o o" o o o o 03 © ö -ö rS -Ö ö o a ^ S^ c>-. o. 00 a- 0-' S - CV. tO CO t~ -* o 5s "2 rH ,£! o o o 03 _o CO -=>^ o_ o_ o_ c»_ ^ o" cT cT (^ cT ■* »ft tn rH "03 a Cß Dicke der Bündel. ^ * •x- ■rH o •rH 1 rH o" 03 rH >o QO cT o CD ■^ 03 OO M o O tH o o ö or, -M .£ o_ o_ CO • >H O^ <=_ o_ •53 o_ o_ a cT o~ ,o o" o" cT ri4 o" o" t~ o ^ ^ ,-^ o •-3 CO CO Ci. ■rt* CL. 1 0-. 00 o O «r >o 00 •rH o O O o o o. o o_ o_ o ^ o' o cT cT o cT "* ;=> 05 N Q 'd ■d a .. CO ^ rH 03 1 ^4^^ Ig ö 1 o- (M o c^-. CV. 03 Ö M •rH CS CO 03 Cß ö •rH CO o o o o —12 : hne A 03 g cT o o~ 00 O o bJD n • l-i lO »* o o W o o- SS o- 05 o SS 2 — 0,0 77 o o o o O o o o o o o_ o O o^ o o o o cT o O cT C=> O o CD O o 0 00 l- CO •X) CD c/3 o Sh o 00 03 CO Gl Ol • rH 35 OO CD 3 % -< «3 o Cß o 03 O rn a a <13 03 •H a l- cc -^ 03 g ^ 3^ o 03 tu m- W M H^ ^ f^m •a -+J a 1 -3 3 o o o o ST ä s Cß 2 a a ü licat. nie. -en fünf Streifen von Parenchvmzellen. .Die seitlichen breiten Bänder radiärer Muskelfasern setzen sich nach vorn und hinten um den Saugnapf herum fest. Im Anschluss an die vorn gelegenen longitudinal gerichteten radiären Muskeln verläuft ein Ring von schiefen Muskelfasern, welche sich an der dorsalen und der vorderen Fläche des Thieres inseriren (Ringwulst). Auch diese Muskeln sind durch fünf schmale Streifen von Paronchymzellen unterbrochen; die letzteren entsprechen den fünf Ecken, Digenea. Saugnäpfe. 615 welche das Vordereiide bei manchen Contractionszuständen der Muscnlatur besitzt .... Der Saugnapf mit dem Kingwulst wird von einer conti- nuirlichen Muskelhaut umhüllt" ; vorwiegend scheinen diese Fasern meri- dional zu verlaufen. Kaum erkennbare feine Fäserchen findet man zwischen den Basen der Kadiärfasern und zwar äquatoriale am Rande und longitu- dinale in der Tiefe des Saugnapfes. Ausser musculöseu Elementen . finden sich aber in allen Saugnäpfen noch andre Theile des Parenchyms, Nervenfasern, Excretionsgefässe, Drüsenzellen (?) und Zellen von umstrittener Bedeutung. a. Parenchym in den Saugnäpfen. Die ganze Muscnlatur der Saugnäpfe ist in Parenchym eingebettet und wird von diesem getragen; allerdings ist die Menge des Parenchyms sehr verschieden je nach der Menge der Muskelfasern, namentlich der Hauptmasse derselben, der Eadiär- fasern; diese stehen bei manchen Arten, z. B. Distomunl reticulatum Looss (678) so dicht an einander, dass man die einzelnen Bündel kaum trennen kann, wie sie sich auch bei dieser Art gelegentlich verbinden. In anderen Fällen bleiben breitere, mitimter ganz gleichartig gestaltete Lückenräume zwischen den Radiärmuskeln übrig {Ämphistomum coni- cum nach Blumberg 460), die von Parenchym erfüllt sind und bei der genannten Art um ein Mehrfaches breiter sind als die radiären Bündel. Quer- und Längsschnitte täuschen übrigens leicht über die Menge des vorhandenen Parenchyms hinweg; am besten lassen sich diese Ver- hältnisse auf Tangentialschnitten durch die Wand der Saugnäpfe über- sehen, wo man dann gewahr wird, dass selbst bei sehr muskelreichen Arten doch relativ viel Parenchym im Saugnapfe vorhanden ist. Auch bemerkt man, dass die radiären Bündel fast quadratischen oder auch recht- eckigen Querschnitt haben und in ganz regelmässigen Längsreihen in das Parenchym eingebettet sind (Poirier 681, Moniez 700). Letzteres zeigt im Ganzen denselben Bau wie im übrigen Körper. ß. Drüsen in den Saugnäpfen. In Bezug auf Drüsen oder Drüsenzellen in den Saugnäpfen müssen wir uns sceptisch verhalten, wo- bei jedoch ausdrücklich die secundären Haftorgane der Holostomiden auszunehmen sind (vergl. pag. 600). Blumberg (460) meldet das Vor- kommen einzelliger Drüsen nach innen von der inneren Meridionalfaser- schicht bei Ämphistomum conicum, doch haben wir dieselben ebenso wenig wie die Hautdrüsen auffinden können; nach Ziegler (655) liegen Drüsenzellen am unteren Rande des vorderen Saugnapfes, ausserhalb des- selben und münden yermuthlich in denselben ein — wenn diese Gebilde wirklich Drüsen sind, so werden sie voraussichtlich wie die Kopfdrüsen der Distomen, die man auch in den Mundsaugnapf münden Hess, an der vordren Fläche des Körpers ausmünden. Ob Distomum pacliysomum, Eysenh. in seinem langgestreckten Bauchsaugnapf resp. in der Umgebung desselben Drüsen besitzt, ist vielleicht zu vermuthen (Stossich 676 Taf. IX. Fig. 36). QIQ Plathelminthes : I. Trematodes. y. Grosse Zellen der Saugnäpfe. Allen Autoren, welche die Saugnäpfe der Trematoden auf Schnitten untersucht haben, sind zwischen den Bündeln der Kadiärmuskeln grosse, kernhaltige, fein granulirte oder blasse Zellen aufgefallen, die auch zwischen den radiären Bündeln des Pharynx vorkommen und hier wie dort eine sehr verschiedene Deutung erfahren haben. K. Leuckart kommt an verschiedenen Stellen seines Werkes auf dieselben zu sprechen, deutet sie aber selsbt in verschiedenem Sinne; zuerst heisst es (705, 21): -In den mit einem hellen Plasma gefüllten Lückenräumen zwischen den Fasern (der Saugnäpfe) stösst man sehr regelmässig bei den Trematoden auf grosse blasenförmige Kerne mit scharf gezeichnetem Nucleolus, die meist ziemlich regelmässig in einer der Krümmung des Saugnapfes entsprechenden Zone nahe der Innenfläche neben einander geordnet sind. Da die Kerne von einem mehr oder minder reichen Hofe körniger Substanz umgeben sind, der nicht selten in strahlen- artige Fortsätze ausläuft, hat man dieselben vielfach als Ganglienzellen oder auch als einzellige Drüsen in Anspruch genommen. Dass solches mit Unrecht geschieht, lehrt die Entwicklungsgeschichte der Saugnäpfe, die uns zeigt, dass die betreffenden Gebilde Nichts, als die mit einem Protoplasmahofe umgebenen Kerne der die Kadiärmusculatur liefernden Bildungszellen sind, gewissermaassen Muskelkörperchen im Sinne M. Schnitze 's darstellen. Im Entwicklungsleben unsrer Trematoden, der Distomen wenigstens, giebt es eine Zeit, in der an Stelle der er- wähnten Muskeln eine einfache Schicht grosser Zellen vorkommt , deren Plasma dann später die späteren Kadiärfasern in sich ausscheidet." An einer anderen Stelle (777, 191), an der Leuckart von dem Parenchym der Saugnäpfe von Distomum hepaticum (L.) spricht, bemerkt er: „ob die daneben noch zwischen die Kadiärfasern in ziemlich regelmässigen Intervallen eingestreuten Kerne mit dem ihnen anliegenden körneiTeichen und öfters verästelten Protoplasmamantel Ganglienzellen sind, wie mehrfach behauptet ist, und nicht etwa als Muskelkörperchen im Sinne M. Schnitze's gedeutet werden müssen, ist mir lange Zeit zweifelhaft gewesen, doch muss ich mich jetzt — wenigstens für viele dieser Ge- bilde — der ersten Ansicht anschliessen." Wenige Seiten weiter (pag. 197) wird bei der Besprechung der peripherischen Ganglienzellen auch der problematischen Zellen in den Saugnäpfen gedacht und gesagt: .Da sie aber mit den andern als Ganglienzellen hier beschriebenen Gebilden in allen wesentlichen Zügen übereinstimmen, können sie nicht anders beurtheilt werden, als diese. Schon einzelne der früheren Beobachter (Stieda, Sommer) haben die betreffenden Zellen als solche ge- deutet . . . ." In der ersten Auflage seines Werkes (403, 470) erwähnt Leuckart die in Rede stehenden Zellen zum ersten Male und hält sie für Drüsen, bei denen er, wenigsten an vielen derselben, einen dünnen schwanz- oder halsartigen Fortsatz erkennt, „der nach Innen gerichtet ist und aller Wahrscheinlichkeit nach als Ausführungsgaug fungirt," obwohl eine Ein- Digenea. Saugniipfe. 617 münduno: in den Innenraum nicht mit Sicherheit beobachtet werden konnte. Dieser Ansicht, die auch späterhin von andern Autoren getheilt wurde, widersprach zuerst Stieda (420, 54); da die 0,041 — 0,05 mm langen und 0,033 mm breiten Zellen im Saugnapfe des Leberegels ihre Fortsätze nicht nach dem Innenraum des Saugnapfes, sondern seitlich entsenden, so müssen dieselben bei ihrer Grösse und ihrem Aussehen für „Nerven- zellen" gehalten werden. Auch diese Meinung fand eine Menge Befür- worter, so Sommer (580), Poirier (681), Moniez (700), Leuckart (777) und Andre. Besonders Moniez und Leuckart "wiesen zur Begründung darauf hin, dass auch sonst im Körper der Distomen, besonders an muskelreichen Stellen — in der Umgebung des Uterus, CiiTus, an der Hautmusculatur — ganz gleich gestaltete Zellen sich finden, die man wohl als motorische Ganglienzellen betrachten müsse; und A. Lang (578) berichtet, dass ihm zwar beim Leberegel der Nachweis eines Zusammen- hanges dieser Zellen mit Nervenstämmchen misslungen, dagegen bei Tristomum molae gelungen sei (vergi. oben pag. 449 und 450). Eine ganz andere Vorstellung von diesen Gebilden gewinnt Villot (543) durch seine Untersuchungen an Distonium insigne Dies.; er hält alle diese Drüsen- oder Ganglienzellen für „Dilatations vasculaires" der Excretionsorgane, welche besonders gross in den Saugnäpfen und im Pharynx entwickelt sind. Damit bringt Villot eine Meinung zur Geltung, welche lange vor J-hm schon Walter (351, 287), wenn auch nicht für die Zellen der Saugnäpfe, ausgesprochen hat, sondern für im Parenchym zerstreute, sternförmige Zellen mit gelblichem Farbenton, die er lange Zeit für Ganglienzellen gehalten und besonders gross beim Leberegel entwickelt gefunden hat. Nach Villot wären diese Bildungen gar nicht Zellen, sondern erweiterte Abschnitte der Excretionscanäle, die, wie es durch einige Zeichnungen illustrirt wird, bei gewisser Einstellung des Microscopes wie Zellen mit grossem Kern und Kernkörperchen er- scheinen. Noch weiter geht Mace (590), dem Villot s Arbeit offenbar nicht bekannt gewesen ist, der aber ebenfalls in der Tafelerklärung von ^Dilatations vasculaires" spricht; er kommt bei Betrachtung der in Eede stehenden Bildungen mit einem „guten binocularen Microscope" zu dem Schlüsse, dass die grossen Zellen der beiden Saugnäpfe, des Pharynx etc. die terminalen Theile der Excretionsgefässe sind; es gelingt — und ein College des Autors überzeugt sich ebenfalls da- von — bei den meisten Gebilden zu sehen, dass von dem vermeintlichen Nucleolus ein sehr deutlicher Canal abgeht, der sich bald in das benach- barte Gewebe verliert, gelegentlich aber auch auf längere Strecken ver- folgt werden kann; er enthält wie andere Excretionscanäle kleine Körnchen, die sich mit Osmiumsäure schwärzen. Auch Walter macht darauf auf- merksam, dass man Concretionen, welche identisch mit dem Inhalt zweifel- loser Canäle des Excretionsorganes sind, in den verästelten Zellen des Leberegels sehen kann, bis zu denen hin er ebenfalls die Excretions- 618 Plathelminthes: I. Ti-ematodes. canälchen verfolgt hat. Nachdem dann Mace darauf hingewiesen hat, dass Drüsenzellen nicht vorliegen können, weil Niemand eine Ausmündung gesehen hat, dass ferner auch an Ganglienzellen nicht zu denken ist, weil erstens so beschaffene Zellen in den Centralorganen des Nerven- systems nicht vorkommen und weil zweitens beim Verfolgen der peripheren Nerven und ihrer Endzweige eine Verbindung dieser mit ähnlichen Körpern aufzufinden ihm nicht gelungen ist, erklärt er — ähnlich wie Villot — , wie die Autoren zu ihren irrigen Annahmen gelangt sind: die Protoplasma- masse der vermeintlichen Drüsen- oder Nervenzellen, an welchen man niemals eine Membran gesehen hat, ist nur der trichterförmige Körper der Erweiterung, der Kern nur der Grund, aus dem der Canal hervorgeht und das Kernkörperchen der optische Schnitt des Canales selbst. Mit dem Angeführten sind übrigens die verschiedenen Ansichten über die Natur der grossen, zellähnlichen Bildungen in den Saugnäpfen noch nicht erschöpft. Looss (678) ist durch Anwendung des Methylvioletts *) zu der Meinvmg gelangt, dass die fraglichen Zellen Bindegewebszellen sind. Wenn man beim Auswaschen gefärbter Distomen durch starken Alcohol den richtigen Zeitpunkt trifft, in dem man das Auswaschen unter- brechen muss, weil sonst der ganze Farbstoff, der nur in den Kernen und Kernkörperchen dauernd haftet, extrahirt wird, so trifft man z. B. im Bauchsaugnapf von Distomum trigonoceplialmn Eud. auch den Zellleib noch gefärbt an und kann beobachten, dass von demselben feine, sich verästelnde und unter einander anastomosirende Stränge und Fädchen ausgehen, die sich zwischen die Bündel der Radiärmuskeln hineinschieben und mit den Ausläufern benachbarter, kleiner Bindegewebszellen (Paren- cliymzellen) in directe Verbindung treten. Ganz ähnlich erscheinen die Zellen „bei Distomum palliatum und vielen anderen Trematoden, wenn man ihre Ausläufer auch nicht so deutlich mit denen der Bindegewebs- zellen in Verbindung treten sieht: immer aber sind die zahlreichen Aus- läufer selbst vorhanden und scharfe Grenzen des Zellprotoplasmas nicht nachzuweisen. " Ausserdem macht Looss darauf aufmerksam, was übrigens schon frühere Beobachter thun, dass die Zellen niemals unregelmässig in der Musculatur der Saugnäpfe und des Pharynx vertheilt sind, sondern stets in einer Fläche angeordnet liegen, welche der äusseren Oberfläche des Organes in einem bestimmten Abstände parallel läuft. Aus diesen Thatsachen glaubt Looss den Schluss ziehen zu dürfen, „dass wir es hier nicht mit nervösen, sondern mit bindegewebigen Elementen zu thun haben. Unsre Zellen sind die Reste der ursprünglichen Bildlingszellen der Saugnäpfe und des Pharynx, aus deren Proto- plasma sich die Muskelfasern diflferencirten, während zugleich beim Wachs- *) Die wässerige Lösung wird dadurch hergestellt, dass „man eine genügende Menge des käuflichen Methylvioletts ca. 20 Minuten in destiUirtem Wasser kocht;" die Objecte müssen zimächst 24 Stunden in 27o Salpetersäure liegen, dann 2 — 4 Stunden in langsam fliessendem Wasser ausgewaschen werden und kommen dann in die Farbe! Extraction mit 967o Alcohol. Digenea. Saugnäpfe. t)li>^ i Rg-7 iffjn Ei s>^ 'f.e- Taf.m. rig.5. J).acli. ~"^^^ lith.Änst Julius Xlmüiardt/.Leijzig. Erklärung von Tafel XX. (Aspidogaster, Cephalogonimus, Urogonimus.) Fig. 1. Aspidogaster Lenoin"Poh: aus dem Darm einer Schildkröte (Tetrathyra Vaillanti) des Senegal. ^Vi- ^'^on der Kückenseite gesehen. Geschlechtsapparat. (Nach Poirier No. 707. pl. I. Fig. 2.) C.b = Cirrusbeutel. K.st = Keimstock. D = Darmsack. Ph = Pharynx. J)M = Dotterblase. Ut = Uterus. D.st == Dotterstock. V.cl = Vas deferens. ir= Hoden. 2. Aspidogaster LenoiriVoir. ebendaher. Von der Bauchseite gesehen. ^Vi- (Nach Poirier No. 707. pl. I. Fig. ].) 3. Asxndogaster conchicola v. Baer aus dem Herzbeutel einheimischer Najaden. Querschnitt durch den vordren Körpertheil. Vergr. ? (Nach Voeltzkow No. 156. Taf. XV. Kg. 4.) C = Cirrus. >S = Septum. D = Darm. Sg = Saugscheibe. 4. Aspidogaster conchicola v. Baer ebendaher. Schema des Excretionsapparates. (Nach Voeltzkow No. 756. Taf. XV. Fig. 8.) Ex = Expulsionsschlauch. E. = Hoden. ExM = Excretionsblase. K = Keimstock. 5. Aspidogaster conchicola v. Baer ebendaher. Bauchscheibe eines jüngeren Exemplares reit einer Längsleiste ; das Vorderende ist nach links gerichtet. Vergr. (Nach Voeltzkow No. 756. Taf. XIX. Fig. 45.) 6. Aspidogaster conchicola y. Baer ebendaher. Bauchscheibe eines noch jüngeren Thieres, noch ohne Längsleisten; Vergr. ^Vi- (Nach Voeltzkow No. 756. Taf. XIX. Fig. 44.) 7. Aspidogaster conchicola v. Baer. Hin terendo eines aus dem Ei ges chlüpften jimgen Thieres. Vergr.? (Nach Voeltzkow No. 756. Taf. XIX. Fig. 40.) 8. Cephalogonimus Lenoiri Poir. aus dem Darm einer Schildkröte (Tetrathyra Vaülanti) des Senegal. Von der Bauchseite gesehen. Vergr. ^Vi- (Nach Poirier No 707. pl. II. Fig. 2.) B.sg = Bauchsaugnapf. K.st = Keimstock. C.b = Cirrusbeutel. M.sg = Mundsaugnapf. D.st == Dotterstock. Ph = Pharynx. G = Gehirn. Sch.d = Schalendrüse. G.p = Genitalporus. Sn = Seitennerven. H = Hoden. Ut = Uterus. 9. Cephal^ gonimus Lenoiri Poir. ebendaher. Von der Eückeuseite gesehen, Ex- cretionsapparat. Vefgr. ^^/r (Nach Poirier No. 707. pl. II. Fig. 1.) C.b = Cirrusbeutel. P = Excretionsporus. D.g = Dottergang. Es = Keceptaculum seminis. G.p = Genitalporus. Sch.dr = Schalendrüse. H = Hoden. Ut = Uterus. K.st = Keimstock. V.s = Vesicula seminalis. L K = Laurer scher Kanal. 10. Urogonimus tnacrostomus (Eud.) aus dem Darm einheimischer Fringilliden etc. Geschlechtsorgane des erwachsenen Thieres. Vergr.? (Nach Heckert No. 771. Taf. m. Fig. 22.) C.b = Cirrusbeutel. L.K^ Laurer"scher Kanal. D.g = Dottergang. Sch.dr = Ausführungsgänge der Schalen- D.r = Dotterreservoir. drüsen. H = Hoden. Ut = Uterus. K.st = Keimstock. * V.s = Vesicula seminalis. A'eraies.D.Platlielmiiitlies.Treiuatoda. Taf.XX. Fig.7.; ^ litii. inst. Julius KliuHiarät,LeiJzig. Digenea. Excretioasapparat. ß4]^ Weise bald die einen, bald die anderen Fasern auf der Aussenfläche gelagei-t: Ämjjhistomum conicum (Blumberg 460) und Distomum cijlindraceimi Zed. (v. L in stow 798) besitzen aussen Längs- und innen Ringmuskeln; umgekehrt Verhaltes sich bei den ^^o&^ema-Arten (Juel 789), bei Ogmogaster plicata (Jägerskiöld 860) und Aspidggaster con- chicola (Voeltzkow 756), während in anderen Fällen über die gegenseitige Lagerung dieser verschiedenen Muskelschichten Nichts bemerkt wird, so bei Distomum macrostomum (Heckert 771), Gasterostonmni (Ziegler 655) und anderen. Bei Distomum cijlindraccum Zed. setzen sich nach v. Linstow (798) noch Radiärfasern an die Aussenfläche des Hauptsammeiraumes, während bei Distomum hepaticum (L.) jeglicher Muskelbelag an diesem Theile fehlt (Sommer 580); grosse Arten wie Distomum clavatum (Menz.) führen noch Bindegewebe in der Wand der Endblase (Poirier 681). Die Excretionsblase mündet entweder direct — und dies ist die Regel — oder durch einen kurzen Gang nach aussen; ein solcher findet sich z. B. bei Amphistomum conicum (Blumberg 460), wo er eine Anzahl einzelliger, den Hautdrüsen ähnlicher, aber kleinerer Drüschen aufnehmen soll; ferner bei Distomum clavatum. (Menz.), wo er im Ganzen die Structur der Körperwand besitzt, aus der er wohl auch durch Ein- stülpung hervorgegangen ist (Poirier 681); auch Gasterostomum besitzt einen solchen Gang (655), ebenso Distomum spathulatum Lkt. (777), wo dieser Abschnitt gegenüber dem langgestreckten Sammelraum besondere Structurverhältnisse darbietet — Ring- und Radiärmuskeln, so wie drüsen- ähnliche Zellen, letztere auch bei Ogmogaster (Jägerskiöld 860). In der Umgebimg des Excretiousporus ist die Ringmusculatur der Endblase bei einigen Formen zu einem besonderen Sphincter verdickt, so bei Diplodiscus suhclavatus (Goeze) nach Walter (351), ÄtnpM- stomum conicum (Blumberg 460), Distomum palUatum (Looss 678), Distomum clavatum Menz. (Poirier 681). In anderen Fällen, wenn ein solcher Muskel nicht etwa übersehen worden ist, werden die Ringfasern des Hautmuskelschlauches seine Stelle vertreten und den Poms geschlossen halten. e. Topographie der Excretionsorgane. Im einfachsten Falle stellt die Excretionsblase einen mehr oder weniger kugligen oder cylindrischen Hohlraum am Hinterende des Körpers dar, in dessen Vorderwand symmetrisch die zwei oder vier Sammelröhren einmünden, während das Hinterende sich zuspitzt und durch den Excretious- porus nach aussen mündet. Vielleicht ist diese Blase durch Zusammen- fluss der Enden der Sammelröhren entstanden, wie der Uterus der Säuger aus den MüUerschen Gängen. Dass in der That die einfache kuglige oder — richtiger gesagt — kegelförmige Endblase diejenige Form ist, aus der sich nicht nur die anderen Formen theoretisch ableiten lassen, sondern auch wirklich solchen Zuständen vorausgeht, dürfte unter Anderem auch aus einer Beobachtung Fraiponts (575) hervorgehen, die bei dem von ihm beobachteten jüngsten Stadium von Distomum squamula eine Bvonn, Klassen des Thier - Reichs. IV. 1. 41 (542 Plathelminthes : I. Trematodes. einfache kuglige Endblase beobachtet hat, während ältere Individuen der- selben Art bekanntlich eine zweizipflige Blase besitzen (XXX, 8). Freilich kann nicht verschwiegen werden , dass nach anderen Beobachtungen die Endblase gleich mit ihren zwei Zipfeln angelegt wird, was Schwarze für die von ihm untersuchte Cercaria arniata angiebt (682). Wir müssen dann, so lange nicht weitere Beobachtungen das frühere Vorkommen einer kugligen Anlage erkennen lassen werden, annehmen, dass die zwei- zipflige Gestalt der Endblase auf zwei Wegen zu Stande kommt, einmal secundär durch Auswachsen einer ursprünglich kugligen Form in zwei vordere Zipfel oder primär durch nicht völlige Verschmelzung der zur Bildung der Endblase bestimmten, hinteren Enden der Sammelröhren. Einfache kuglige oder kegelförmige Endblasen kommen besonders kleineren Arten mit wenig entwickeltem Hinterende zu z. B. Distomum unguis v. Liustow (677), Bist, flavescens v. Beneden (450), Bist, folium Olf. (Zschokke 670), Bist heterojjJiycs v. Siebold (295), Bist, macrostomutn Rud. (Zeder 489, Heckert 771), Bist, maculosum Rud. (Olsson 532), Bist, medians 01s. (532), Bist, rachion Cobbold (358) und anderen Arten desselben Genus; ferner Monostomum cymbitim Dies. (323), Monost. faba Brems. (XXV. 11), Gasterostomum tergestinum Stoss. (638). Am/pliistomu)n conicum Rud. (XVIII, 4), wahrscheinlich auch anderen Arten und Gattungen dieser Gruppe. Doch giebt es auch eine Anzahl grösserer Arten mit kleiner Excretionsblase wie Bistomum lorum Duj. (XXIV. 1). B. Miescheri Zschokke (761) (XXIV, 6) etc. und andrerseits kleine Formen, bei deren Excretionsblase die vordere Wand in zwei mehr oder weniger lange, beuteiförmige Säcke ausgezogen ist, welche die Sammelröhren aufnehmen, so Bistomum nodulosum Zed. , dessen Cercarie bereits die gleiche Form der Endblase besitzt (v. Linstow 475 und 657), Bist, pygmaeum Levinsen (602), Bist, somateriae Lev. (602) (XXV, 2), wo die Zipfel bis in die Höhe des Pharynx sich erstrecken. Bist, ascidia v. Beneden (479 und v. Linstow 657), das ebenfalls schon in sehr jungen Stadien die zweizipflige Form der Endblase ausgebildet hat, ferner Bist, squamula Rud. (Fraipout 575) (XXX, 8), dann das schon oben erwähnte Bist, endolohmn Duj., dessen Cercarie nach Schwarzes Untersuchungen (682) die Endblase gleich ZAveizipflig anlegt, Äspidogaster conchicola Baer, wo die Blase sehr klein und die Zipfel enorm entwickelt sind (XX, 4) u. s. w. In anderen Fällen erscheint die Endblase mehr cylindrisch, aber im Verhältniss zur Körperlänge noch klein wie bei Bistomum polymorplmm Rud. (Stein 348), Bist, davatum (Menz.) (cf. Poirier 681), (XXXII. 1), Monostomum miitabile Zed. (XXVI, 2), oder sie wird verhältnissmässig lang, bis an die Körpermitte und selbst darüber hinaus sich erstreckend, wie bei Cephalogonimus Poir, (707) (XX, 9), Bistomum scorpaenae Rud. (St OS sich 684) (XXII, 9), Bist, simplex Rud.? (Olsson 435) (XXIV, 4), Bist, verrucosiim Mol. (Stoss ich 696), Bist, conjundum Cobb.; Dann ist gewöhnlich das vordere Ende kolbig erweitert und das meist grössere Digenea. Excretionsapparat. ^543 hintere zu einer cylindrischen Köhre ausgezogen. In solchen Fällen kann aber auch das vordre erweiterte Ende mehr oder weniger tief eingeschnitten, also zweizipflig sein wie bei Distomum cylindracewit Zed. (L in stow 798) (XXII, 6), wo die Zipfel nur eben angedeutet sind, während sie in anderen Fällen sich weiter nach vorn erstrecken, Dist. erinaceum Poir. (707). Freilich ist es in solchen Fällen schwer oder unmöglich, die zipfel- förmigen Anhänge der Endblase gegen die Sammelröhren abzugrenzen, namentlich wo letztere das gleiche Caliber, wie die Excretionsblase haben oder sich an ihrem hinteren, der Einmündungsstelle zu gerichteten Ende mehr oder weniger erweitern. Vielleicht wird einmal eine genauere histologische Analyse der Wandung Unterschiede erkennen lassen, wie z. B. Fraipont (605) angiebt, dass die Endstücke der Sammelröhren von Distomum divergens Rud., die bei dieser Art eine Strecke weit in das Lumen der wenig entwickelten Zipfel der Endblase frei hineinragen, Wimpern tragen, sonst aber wimperlos sind. Bis wir Genaueres wissen, müssen wir nach anderen, weniger sicheren Anhaltspunkten suchen; möglicherweise sind solche in dem verschiedenen Inhalte der Sammelröhren und der Excretionsblase gegeben. Vielfach findet man nämlich in letzterer stark lichtbrechende, gTössere oder kleinere Concretionen (XXX, 8), die ganz besonders häufig bei Jugendstadien gesehen werden, in den Sammel- röhren dagegen entweder nur eine wasserhelle oder gelblichrothe Flüssig- keit oder auch Körnchen (Näheres siehe unten), die aber in der Eegel ganz blass sind. Wenn wir nun sehen, dass in einem Y-förmig gestalteten Räume nicht nur in dem unpaaren Schenkel, der zweifellos der röhrigen Excretionsblase andrer Formen entspricht, sondern auch in den paarigen nach vorn zu gerichteten Schenkeln die stark lichtbrechenden Concretionen sich finden, in den übrigen Theilen des Gefässapparates aber fehlen, so dürfen wir wohl das ganze Y-förmige Gebilde als etwas Einheitliches, mit anderen Worten als eine röhrige Excretionsblase mit röhrigen Zipfeln ansehen, die sich nach vorn bis in die Höhe des Pharynx erstrecken, wie bei ÄpoMema ocreatum (ßud.) v. Beneden (450) und nach Monti- celli (841), wo diese Zipfel nach vorn zu sogar augeschwollen sind, oder bei Distomum coronatum Wag., wo nach der Zeichnung Wagener's (287) die ebenfalls bis zum Pharynx reichenden Zipfel enorm erweitert sind, oder bei Distomum furcigerum 01s. (XXIII, 6) (435 und Levinsen 602). Giebt man für die genannten Formen diese Auffassung zu, dann muss man auch annehmen, dass bei einer Reihe von Arten die röhrigeu Zipfel der Excretionsblase vorn über dem Pharynx resp. Oesophagus mit einander communiciren; hierher gehören die meisten Apoblemen(Wagener383, Monticelli841, Juel789), femei Distomum Muelleri Levinsen (602), Dist. varicum (MüU.) nachOlsson (435) und Levinsen (602), Dist. aspidojjJiori \. Beneden (450), Dist.botryo2jhoron Olss. (435) und wohl noch andere Arten der Untergattung Bracliijlaimus und Dicrocoelium. 41* g44 Plathelminthes : I. Trematodes. Schliesslich ist in Bezug auf die verschiedene Form der Endblase auch auf jene Arten mit sehr gestrecktem Hinterende aufmerksam zu machen, bei denen in Folge dieser starken Entwicklung des Hinterleibes auch die Excretionsblase sich nicht nur in die Länge streckt, sondern zu einem cylindrischen Kohre, wie bei den kurz vorher erwähnten Arten, sich ausbildet. Für Bistomum hepaticum (L.) kennen wdr diese Verhältnisse durch Leuckarts Untersuchungen (777): im Cercarienzustande besitzt der Leberegel eine spindelförmige, immerhin schon verlängerte Endblase, welche an ihrem vorderen Ende die beiden Sammelröhren aufnimmt; erst nach der Uebertragung in den definitiven Träger entsteht mit dem Aus- wachsen des Hinterleibes die Köhrengestalt der Endblase, die sich fast über -/g der ganzen Körperlänge ausdehnt. Auch Bistomum lanceolatum Mehl, besitzt eine lange röhrenförmige Excretionsblase, doch nicht von solcher Ausdehnung wie der Leberegel; ebenso Bist. TTesfenHfmm Kerbert (777). Bei Bistomum tereticoUe Rud. (XXII, 5) ist dieselbe nach P. J. van Beneden (364) von Strecke zu Strecke eingeschnüi-t , so dass sie Perlsclmurform besitzt und bei Gasterostomum v. Sieb. (XXV, 8; XXXI, 8) findet man wohl bei allen Arten die Excretionsblase als einen langen und weiten, cylindrischen Schlauch, der gewöhnlich S-förmig gekrümmt ist und die Sammelröhren nicht an seinem vordren Ende, sondern an den Seiten hinter seiner Mitte aufnimmt. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle mündet jederseits der Mittellinie je eine Sammelröhre in das vordre Ende der Excretions- blase; nicht selten nähern sich dabei die hintren Abschnitte der Sammel- röhren in grösserem oder kleinerem Bogen einander, so dass sie nahe bei einander einmünden. Von der Einmündungsstelle an setzen sich die Sammelröhren nach vorn zu fort, gewöhnlicli an den Seiten des Körpers und nach aussen von den Darmschenkeln an der Ventralseite verlaufend, um, nachdem sie in der Nähe des Mundsaugnapfes angelangt sind, in einer Schlinge nach hinten umzubiegen und unter Abgabe von grösseren und kleineren Aesten, die schliesslich in Capillaren sich fort- setzen, sich im ganzen Körper bis ans Hinterende zu verbreiten. Während die mehr oder weniger grade oder auch geschlängelt verlaufenden Haupt- stämmchen von der Einmündungssteile an bis ziu* ümbiegung am Vorder- ende in ihrem Caliber ziemlich gleich bleiben, nehmen die nach den Capillaren zustrebenden Theile immer mehr an Weite ab, und während die ersteren gewöhnlich nur wenige Gefässe abgeben resp. aufnehmen, verbreiten sich die letzteren immer mehr dichotomisch und lösen sich schliesslich ganz auf. indem sie in die Capillaren und Wimpertrichter übergehen. Gelegentlich ist die am Vorderende gelegene ümbiegungsstelle der Sammelröhren besonders ausgezeichnet, sei es, dass hier eine plötzliche Verjüngung des Lumens oder eine blasenartige Auftreibung desselben auftritt wie bei Bistomum Sophiae Stossich (696). Digenea. Excretionsappai'at. 645 Die Excretionsblase nimmt in der Regel ausser den beiden Sammel- röhren keine Gefässe auf, doch finden sich in diesem Punkte erwähnens- werthe Ausnahmen, so bei Bistomum hepaticum (L.) und Bist. Wester- manni Kerb. (Sommer 580, Leuckart 777); bei Ampliistomum conicum sah Blumberg (460) auf der äusseren Fläche der Excretionsblase dicht neben einander liegende und sich verästelnde Gefässe, die auch L aurer (XVIII, 4) kennt und wohl direct in die Blase münden werden ; zweifellos ist dies auch hei Gastr odisctis 2}olymastosL\it. (Lejtenyi (599) (XVIII, 9), wo die kleine Blase neben den Hauptstämmen noch eine Anzahl kleinerer Röhrchen aufnimmt; auch Cephalogonimus (707) zeigt dieses Verhalten (XX, 9). Von dem oben geschilderten Verhalten giebt es nun nach mehreren Richtungen hin Verschiedenheiten, sei es, dass der Verlauf der Haupt- stämme untereinander abweicht oder dass die Zahl derselben eine grössere wird oder dass Anastomosen, zunächst nur zwischen den Hauptstämmen auftreten, die. bei anderen Formen zunehmend, schliesslich zu einer netz- artigen Anordnung des ganzen Gefässapparates führen. Verschiedenheiten im Verlauf der Hauptstämme finden wir z. B. bei Äspidogaster concJiicola \. Baer (XX, 4): hier entspringt etwas hinter dem vordren Ende der sehr langgestreckten Schenkel der Excretionsblase je ein Sammelrohr, das nach vorn zieht, in den Hals eintritt und sich stark schlängelt. In der Höhe des Vorderendes des Pharynx biegt jedes Rohr, das bis dahin ohne Wimperung war, scharf nach hinten um und erhält bis in die feinsten Aeste Wimpern. Anfangs ebenfalls stark ge- schlänu'elt verlaufen die beiden Fortsetzuno-en der Sammelröhren zuerst ziemlich parallel, dann aber tritt ein verschiedenes Verhalten des rechten und des linken Stammes ein; der linke entsendet etwa in der Körpermitte einen Zweig, der sich nach der Saugscheibe wendet und je einen Ast nach dem Hoden, dem Keimstock und der Saugscheibe selbst zuführt; die Fortsetzung des linken Stammes verbreitet sich in der hinteren Darmgeo-end. Der rechte Stamm dagegen giebt ziemlich regelmässig Aeste für die Rücken- fläche ab. Bedingt sind diese Verschiedenheiten wohl sicher durch die enorme Entwicklung des Bauchsaugnapfes und die mediane Lage der Keimdrüsen, so dass wir erwarten können, dass andere Formen mit ähnlich stark diflferencirtem Saugorgan etc. entsprechende Verhältnisse aufweisen werden. Dass allein der grosse Bauchnapf die Aenderung nicht bedingt, darf man aus Formen wie Gastrodiscus und Homalogaster schliessen, bei denen von einer solchen Asymmetrie des Apparates nicht die Rede ist. In vielen Fällen steigt die Zahl der in die Excretionsblase ein- mündenden Sammelröhren auf vier, was bei kleinen, wie grossen Formen vorkommt. So besitzen die Distomen der Gruppe des Bistomum davatum (Menz.) nach Poirier (681) vier Hauptstämme, zwei dorsale und zwei ventrale XXXII, 1). die auf der Dorsal- resp. Ventralseite am Vorderende der etwas gestreckten und im Querdurchmesser abgeplatteten Excretionsblase einmünden. Von hier biegen sich alle vier Gefässe an 646 Plathelmintlies : I. Trematodes. den Seiten der Excretionsblase nach hinten, wenden am Hinterende wiederum scharf von vorn zu um und ziehen in ziemlich gleich bleibender Weite der Länge nach nach vorn. Die dorsalen Stämme sind mehr ge- streckt und der Mittellinie einander genähert, während die ventralen mehr wellig verlaufen und einen grossen Bogen mit je einem Knie um den grossen Bauchsaugnapf machen: sie liegen ventral und seitlich von den Darmschenkeln, weiter von einander als die dorsalen Stämme: diese letzteren verbinden sich ganz vorn am Mundsaugnapfe durch eine Ana- stomose, die ventralen dagegen sollen in dieser Gegend blind enden. Bemerkenswerth ist, dass jeder dieser Stämme vier grössere Köhrchen in sich aufnimmt, die aus den Capillaren hervorgehen: vier solcher Köhrchen münden in die vier Hauptstämme in der Höhe des Bauchsaug- napfes, weitere vier etwa in der Mitte des Körpers, vier andre in der Höhe des Vorderendes der Excretionsblase und die vier letzten verbinden sich mit den Hauptstämmen unmittelbar vor der Einmündung der letzteren in die Excretionsblase. Vier Gefässstämme treffen wir auch bei Ämphistomum conicum (XVIII, 4): zwei kommen aus der vorderen, zwei kürzere aus der hinteren Körpen-egion : sie sind nach Blumberg (460) 0,15 mm weit und ver- laufen alle an der medialen Seite der Darmschenkel. In unregelmässigen Abständen nehmen die vier grossen Stämme 0,046 mm starke Gefässe meist unter rechtem Winkel auf; unter fortwährend stattfindender Ver- zweigung werden diese Gefässe immer kleiner und enger, bis sie nur noch ein Lumen von 0,006 mm zeigen. Die feinsten, den Darm und die Hoden umgebenden Gefässe, so wie die übrigen im mittleren Drittel des Körpers vorhandenen enden einfach blind; im vorderen und hinteren Körpertheil, um den Saugnapf und Pharynx, bilden dagegen die kleinsten Verzweigungen der Gefässe sackförmige oder kolbige Erweiterungen von 0,046 mm im Durchmesser. Zahlreiche Gefässzweige finden sich be- sonders um die beiden Darmschenkel und unter der Haut; in der hinteren Körperregion sind dieselben im Allgemeinen stärker als vorn. Auch Fälle mit sechs Hauptsammeiröhren sind bekannt: so mün- den bei Distomum divergens Kud. sechs Röhrchen in die wenig entwickel- ten Zipfel der Excretionsblase, zwei derselben kommen aus der hinteren KörpeiTegion, vier aus der vorderen und unter diesen sind die mehr dorsal gelegenen die stärksten; diese sollen vorn in der Höhe des Pharynx blind enden, während die übrigen vier Capillaren aufnehmen, die, wie schon bemerkt worden ist, immer mit einem Paar Wimpertrichter in Ver- bindung stehen. Auch Gastrodiscus pölymastos Lkt. besitzt sechs Sammelröhren (XVIII, 9), von denen die an den Seitenrändern verlaufenden Stämme die stärksten, die vier nach innen von ihnen gelegenen schwächer sind und sich vorn mit den stärkeren vereinen, hinten aber einzeln in die Excretionsblase münden. Anastomose nbildung tritt zuerst am Vorderende zwischen den beiden Hauptsammeiröhren auf, wodurch zunächst die Anordnung des Digenea. Excretionsapparat. 647 ganzen Excretionsapparates nicht alterirt wird: wir erwähnten diese Ana- stomose schon zwischen den dorsalen Längsgefässen hei D i st omumclavatum (Menz.) und könnten jene Formen hier mit anführen, welche oben (pg. 643) bei der Schilderung des Verhaltens der Excretionsblase erwähnt worden sind, wenn man die von uns als röhrige Verlängerungen der Blase be- zeichneten Stücke als Sammelröhren auffasst. Doch das Vorkommen einer vordren Anastomose isl; weiter verbreitet: Poirier (681) führt diese von Distomum insigne Dies, und veliporiim Crepl. an, bei denen nur zwei Hautstämme vorkommen. Dieselben erstrecken sich der ganzen Körperlänge nach bis zum Mundsaugnapfe: sie liegen seitlich, jedoch der Bauchseite mehr genähert als der Rückenseite. In der Höhe des Bauch- saugnapfes, wo ihr Lumen sich zu verschmälern beginnt, gewinnen sie allmählich die Rückenfläche und anastomosiren mit einander hinter dem vordren Saugnapfe. Villot (543) lässt diese beiden Gefässe hier blind enden, was vielleicht nirgends der Fall ist, trotzdem es für andre Arten auch von anderen Autoren angegeben wird. In der ganzen Länge ihres Verlaufes nehmen die beiden Hauptstämme zahlreiche Röhrchen, die sie aber nicht, wie bei Distomum davatum (Menz.) und Verwandten be- gleiten, sondern sich sehr bald verästeln und immer zahlreichere kleinere Canälchen bilden. Bei Distomum megastomum Rud. rückt die Ana- stomose der beiden Sammelröhren sogar vor den Mundsaugnapf (458). Hier wie in anderen Fällen (z. B. Dist. Okenii 268) liegt die Anastomose dorsal, bei Ogmo gaster plicata (Crepl.) nach den Untersuchungen Jäger- skiölds (860) aber ventral. Bei diesem interessanten Trematoden liegt der Excretionsporus auf der Dorsalfläche, etwa 0,7 mm vom hintren Körperende entfernt. Die an ihn sich anschliessende Excretionsblase ist Y-förmig und klein (XXXII) : auffallender Weise liegt aber der Porus nicht am Hinterende des unpaaren hintren Schenkels der Blase, sondern da, wo die drei Schenkel zusammenstossen. Die vordren Schenkel gehen in zwei ventral verlaufende Canäle über, die sich an den Seiten des Körpers, entsprechend der zweiten oder dritten Längsrippe des Bauches, bis zur Bifurcation des Darmes erstrecken. Hier biegen sie medianwärts um und vereinigen sich in gleicher Höhe mit dem Sinus genitalis, über dem CiiTus und ventral vom Oesophagus, in einem etwas aufgetriebenen Räume. Der aus diesem jederseits mit einer bläschenförmigen Erweiterung entspringende Canal wendet sich quer durch den Körper nach der Seite zu, biegt hier nach hinten um und verläuft leicht geschlängelt und parallel den Seitenrändern des Körpers. Hinten angelangt wendet der Canal jederseits wieder nach vorn und macht hier vorn noch eine dritte Biegung nach hinten, von wo aus er bis ans Hinterende sich erstreckt, überall Seitenästchen auf- nehmend und schliesslich sich ganz auflösend. Einen Schritt weiter ist die Anastomosenbildung z. B. bei Distomum squamula (XXX, 8) gediehen, denn an derselben betheiligen sich nicht nur die Hauptstämme , sondern auch die Capillaren. Nach den Mit- theilungen Fraiponts (575) nimmt die am Vorderrande tief eingeschnittene ß48 Plathelminthes : I. Trematodes. Excretionsblase in jedem Zipfel oder Hörn einen kurzen Stamm auf, der sich bald in einen äusseren und inneren Canal theilt. Der letztere ver- läuft in einem nach vorn convexen Bogen medianwärts und anastomosirt in der Körpermitte mit dem entsprechenden Canale der anderen Seite vor dem Bauchsaugnapfe. Dagegen tritt der äussere Canal unter dem respectiven Darmschenkel nach dem Rande des Körpers und zieht diesem entlang, ebenfalls im Bogen bis zum Mundsaugnapfe. Nach aussen giebt er fünf oder sechs dicke Seitenäste ab, die sich dichotomisch theilen und blind enden. Das blinde Ende jedes solchen Astes ist gewöhnlich von einem hellen Körperchen, vielleicht einer rudimentär gewordenen Wimper- zelle überdacht. Ausser der bereits erwähnten Anastomose zwischen den inneren Canäleu vereinigt eine weitere den inneren Canal jederseits mit dem äusseren Canale derselben Seite; diese beiden verbindenden Gefässe entspringen neben einander aus der Mitte der Commissur der inneren Canale und wenden sich von da nach aussen und vorn, kreuzen die An- fangstheile der Darmschenkel und verbinden sich etwa auf der Höhe der Darmbifurcation mit den äusseren Canälen. Bei älteren Thieren kommt es endlich zu einer dritten Anastomose zwischen den Vorderenden der äusseren Canale dicht hinter dem Pharynx — doch geht weder aus dem Text noch den Figuren mit Sicherheit hervor, ob diese Anastomose unter oder über dem Darm liegt. Bemerkenswerth ist, dass alle diese Ana- stomosen nicht gleich angelegt werden, sondern erst nach Annäherung resp. Berührung der betreifenden Stämme und nach Resorption der sich be- rührenden Flächen entstehen, so dass mit zunehmendem Alter das System der grossen Stämme mehr das Aussehen eines Gefässnetzes gewinnt; bemerkens- werth ist aber auch fernerhin, dass die Verästelungen der grossen Stämme nicht mit Wimpertrichtern in Verbindung stehen, sondern blind enden, oft sogar ein wenig aufgetrieben sind, Avie dies bereits Laurer (154) und Blumberg (461) für Anqjhistontum conicum (XVIII, 4) und van Beneden für Monostomum nmtahüe Zed. (364) (XXII, 2) angeben. Die aus den Trichtern hervorgehenden Capillaren bilden bei Distomum squamula Rud. ein eignes System von be- deutend engeren Gefässeu, welche, wie schon pg. 636 bemerkt worden ist, drei Gruppen bilden. Die vordre Gruppe mündet seitlich (XXX, 8) in einen Ast des äusseren Canales, die mittlere in den inneren Canal. kurz vor dessen Einmündung in den gemeinschaftlichen Stamm und die hintere Gruppe in den letzteren selbst. Immerhin bildet der ganze Excretionsapparat noch ein einheitliches System, da Structurunterschiede zwischen den grossen Stämmen und den engen Sammelröhren der Capillaren kaum anzuführen sind, auch der Inhalt in beiden der gleiche ist. Weiter gediehen sind diese Verhältnisse bei Dix^lostomum volvens V. Nordm., dessen Excretionsapparat zwar schon v. Nordmann (158) gekannt, aber für einen Eierstock gehalten hat; hierzu wurde er durch die Existenz von kugligen, stark lichtbrechenden Körperchen, vermeint- lichen Eiern, verleitet, deren Ausgestossenwerden durch den Excretionsporus Digenea. Excretionsapparat. 649 er beobachtet hat. Wie dann später Claparede nachgewiesen hat (341), liegen diese Körperchen in den kolbenförmig aufgetriebenen und blinden Aesten der Sammelröhren. Nach den Angaben Fraiponts (575) mündet die etwa kegelförmige Excretionsblase durch einen kleinen Gang nach aussen (XXXI, 2) und wird durch ein longitudinales Septum, welches von der Vorderfläche entspringt und in der Medianebene der Blase bis zu zwei Drittel ihrer Länge nach hinten zieht, in zwei seitliche Kammern abgetheilt, welche aber am Hinterende der Blase mit einander communi- ciren. Jede solche Kammer, die einem Zipfel einer Y-förmigen Endblase entspricht, nimmt an ihrem Vorderende ein Sammelrohr auf, welches sich nach vorn erstreckt und etwas vor dem Bauchsaugnapfe einen starken, nach hinten umbiegenden Ast abgiebt resp. aufnimmt; letzterer verläuft an der Aussenseite des Hauptrohres und erstreckt sich, beiderseits kleine Aestchen abgebend, bis zur Excretionsblase hin. Die Fortsetzung des Sammelrohres zieht weiter nach vorn, entsendet überall Aestchen und verbindet sich durch eine Quercommissur hinter dem Mundsaugnapfe mit dem ent- sprechenden Stamme der anderen Seite. Aus der Mitte dieser Commissur nimmt ein drittes Köhrchen seinen Ursprung, welches in der Medianlinie leicht geschlängelt nach hinten zieht, um unter steter Abgabe von Seiten- ästchen kurz vor der Endblase in die letzten Verzweigungen zu zerfallen. Kurz vor dem Bauchsaugnapf verbindet eine weitere quer verlaufende Commissur den medianen Stamm mit den beiden seitlichen, in welche sie etwas hinter der Einmündungsstelle des von hinten kommenden Astes einmündet. Die kurzen, einfachen, gegabelten oder nur wenig verästelten Seitenästchen der geschilderten Stämme schliessen. seltener in ihrem Ver- lauf, gewöhnlich in ihrem etwas aufgetriebeneu, blinden Ende ein grosses, kugliges Kalkkörperchen ein: nur wenige Aestchen entbehren derselben. Im Ganzen dem Verlaufe der beiden Sammelröhren folgend existirt noch ein zweites Paar von längsverlaufenden Gefässen, in welche die Capillaren einmünden. Diese beiden Sammelo-efässe sind aber bedeutend dünner als die mit ihnen verlaufenden Sammelröhren, aucli münden sie nicht direct in die Excretionsblase, sondern senken sich an zwei, wahrscheinlich aber drei Stellen (vorn, in der Mitte und hinten) in die beiden Sammel- röhren (die Hauptstämme) ein: würden sie diese Verbindungen bis auf die hintere aufgeben, so würde die Excretionsblase vier Hauptstämme aufnehmen und vielleicht sind auf diese Weise jene oben angefühiien Fälle mit mehr als zwei Sammelröhren zu Stande gekommen. Noch weiter geht die Anastomosenbildung bei Gasfrodiscus poly- mastos Lkt. (599): hier hat die kleine Excretionsblase sechs Sammel- röhren (XVIII, 9), doch sind die beiden seitlich gelegenen bedeutend stärker und erstrecken sich auch weiter nach vorn, als die vier medianen, welch letztere wohl erst secundär zu Stande gekommen sind. Die ab- gehenden, relativ starken Aestchen setzen nicht nur die Längsgefässe unter einander in Verbindung, sondern anastomosiren auch selbst, so dass der netzförmige Typus des ganzen Systemes hier sehr deutlich ist. ß50 Plathelminthes : I. Trematodes. Aehulich verhält sich auch Diplodiscus subclavatus (Goeze)*) nach Walter (351), bei welcher Art das grossmaschige Netzwerk besonders im Endsaugnapfe entwickelt ist; im Einzelnen zeigen sich freilich manche Unterschiede (XIX, 5). Ganz regelmässige Queranastomosen weisen die Sammelröhren von Distomum leptosomum Crepl. auf (Villot 543): die von den Sammelröhren seitlich abtretenden Gefässe entspringen auf gleicher Höhe mit den Commissuren und stehen wie diese rechtwinklig. Am meisten entwickelt finden wir den netzförmigen Typus des Excretionssystemes beim Leberegel, voraussichtlich auch bei dessen Verwandten {Distomum Jacksonii Cobb., gigantea Cobb.), ferner bei Dist reticulatum Looss (678) und einigen Monostomen. Wimpertrichter sind freilich beim Leberegel bisher nur von Fraipont (cf. Mace 590, 63. Anm. 1 und Fraipont 605, 36) gesehen worden: die aus ihnen ent- springenden Capillaren, die vielleicht auch unter einander anastomosiren, vereinio-en sich zu kleineren Röhrchen und diese bilden nun durch ihre mannigfachen Anastomosen mit benachbarten Röhrchen ein dichtes und oberflächlich gelegenes Netzwerk von Gefässen mit grösseren und kleineren Maschen. Schliesslich führen dieselben nicht nur in die beiden, beim Leberegel verhältnissmässig kurzen Sammelröhren, sondern ihre grössere Mehrzahl mündet direct in den langgestreckten, röhrenförmigen Sammel- raum, der der Excretionsblase anderer Formen entspricht. Fraipont (605, 36 Anm. 2) bemerkt übrigens, dass er den Excretionsapparat des Leberegels wie Sommer, aber miter constantem Druck injicirt hat und im Bezug auf die allgemeine Anordnung des Systemes von Canälchen zu beträchtlich abweichenden Resultaten Sommer gegenüber gelangt ist; Näheres steht noch aus. Unter den Monostomen, in welcher Gattung recht verschiedenartige Formen vereinigt werden, zeichnen sich zwei Arten ebenfalls durch eine reticuläre Ausbildung ihres Excretionsapparates aus; genauer bekannt ist nur Monostomum orhiciilare Und. (aus Box salpa) durch Parona (719), das im Excretionsorgan überhaupt sich weit von dem gewöhnlichen Ver- halten entfernt. Sowohl auf der Rücken- wie Bauchfläche fällt bei der Betrachtung des lebenden Thieres (XXXI, 3) ein System von untereinander anastomosirenden Canälchen auf, welche ziemlich gleich grosse, polygonale Maschen begrenzen: die beiden Sammelgefässe verlaufen zu beiden Seiten *) Nachträglicher Zusatz: Die oben pg. 613 gemachte Angabe von der Aus- mündung des Excretionssystemes in der Mitte des hinteren Saugnapfes bei Diplodiscus muss nach eigenen Untersuchungen an Diplod. subclavatus . dahin ergänzt werden , dass vor dem Saugnapfe wie bei Ampliistomum eine Excretionsblase vorhanden ist, welche durch einen deutlichen, rückenständigen Ponis nach aussen mündet; von der hinteren Circumferenz der Blase gehen Gefässe aus, welche zum Theil zwischen die Muskelfasern des Saugnapfes eindringen und dort das bekannte Netzwerk von Gefässen bilden, während andre in einen kegelförmigen, bindegewebigen Zapfen treten, der das Centrum des Saug- napfes durchbohrt; ob sie hier, wie Walter (351) will, ausmünden, konnte an Schnitten durch das Thier nicht gesehen werden. Digenea. Excretionsapparat. 651 der Mittellinie, nahe bei einander und sind selbst wieder durch eine Eeihe von Quercommissuren in Verbindung gesetzt, während sie vor der Mundöffnung bogenförmig in einander übergehen. Da nun auch (ventral) unter dem Pharynx eine etwas gebogene Commissur verläuft, so erscheint der Mundnapf von einem Gefässring umgeben, von dem nach aussen zahlreiche Aestchen, nach innen zum Mundnapfe nur zwei abgehen. Nur am KörpeiTande findet man die Canälchen des Netzwerkes frei und blind endend, entweder zugespitzt oder mit kolbiger Auftreibung. Ist schon dieses regelmässige Eeticulum mit seinen nur randständigen Seitenästen beachtenswerth, so gilt dies noch in höherem Maasse von der Ausmündung des Excretionsapparates; diesem soll nämlich eine Endblase fehlen, der Apparat überhaupt nicht am Hinterende ausmünden, sondern median auf der Bauchfläche und zwar vor dem Genitalporus durch eine Oeifnung, welche in der Mitte der (von vorn gezählt) dritten Commissur, kurz vor der Gabelung des Darmes liegt. Ganz sicher ist übrigens der Autor über die Bedeutung dieses Perus, der „piccolo punto oblunga" genannt wird, nicht, so dass Nachuntersuchungen dringend wünschenswerth sind, um so mehr, als in Monostomum spinosissimum Stossich (638) ebenfalls aus Box salpa, eine Form bekannt ist, deren Excretionsapparat manches Ge- meinsame mit M. orhiculare Rud, besitzt, so (neben zwei randständigen noch) zwei mediane Sammelröhren, die ganz ebenso wie bei M. orhiculare verlaufen, jedoch keine Anastomosen bilden: solche bestehen aber zwischen dem medianen und dem randständigen Gefässe jeder Seite sicher in der Ein- zahl, vielleicht in der Mehrzahl, so dass das Principielle des Unterschiedes schliesslich auf die Lage des Excretionsporus sich beschränken würde, der bei der Stossich'schen Art die normale Stelle einnimmt (XXXI, 7), Von dem anderen Monostomum {M. reticulare v. Beneden (375) aus Chelonia midas) kennen wir nur die Existenz eines Netzwerkes von Canälen unter der Haut, das sich durch den ganzen Körper zu erstrecken scheint und wohl — mit Rücksicht auf M. orhiculare Rud. — zum Excretions- apparat gehört. Von weiteren Besonderheiten im Excretionsapparat einiger Digenea erwähnen wir nur noch die ausserordentliche Weite der Sammel- röhren bei Distomum Sluiferi (Brock); hier stellen dieselben weite, unregelmässig begrenzte und am vorderen Ende stark verzweigte Hohl- räume dar, welche die Darmschenkel um das Mehrfache an Weite über- treffen; auf einem Querschnitte nehmen sie oft mehr als die Hälfte seines Flächenraumes ein. Die kleineren, die Capillaren aufnehmenden Röhrchen zeigen dagegen das gewöhnliche Verhalten (704). Endlich scheint es nach den Untersuchungen vonLooss (678), dass bei Distotnum, reticulatum Looss, einer Form, welche eingekapselt unter der Haut und zwischen den Muskeln eines mittelamerikanischen Welses gefunden wurde und nach einer Notiz Leuckarts (777, 40 Anm.) resp. R. Wrights mit Leidys Clinostommn rjracile zusammenfällt, der Excretionsapparat wie bei manchen Cestoden ausser durch das Foraraen 652 Plathelminthes : I Ti-ematodes. caudale noch diircli zahlreiche peripher gelegene Oeffnungen mit der Aussenwelt in Verbindnng steht. Von dem subcutanen Netzwerk der Excretionsgefässe dieses Wurmes gehen nämlich zahlreiche kleine Aus- sackungen, besonders in der vorderen Körperhälfte aus, welche „bis un- mittelbar dicht unter die Cuticula reichen" und möglicherweise durch feine Spältchen nach aussen münden. Ueber den Excretionsapparat der Holostomiden haben wir nur wenige Angaben von Nitzsch (121), v. Nordmann (158), v. Siebold (168), Blanchard (256), Claparede (341), Fraipont (575), Poirier (708) und Brandes (749); gelegentliche Notizen finden sich auch bei anderen Autoren z. B. v. Linstow. Brandes fasst alle Angaben in folgender Weise zusammen: „Entsprechend der vorderen abgeflachten und beträchtlich erweiterten Körperregion finden wir auch durchgehends eine Vermehrung der Hauptgefässstämme: wir sehen meistens ein medianes und je zwei seitliche Längsgefässe (XXXI, 1). die ausserdem noch durch eine Queranastomose in Verbindung stehen. Bei den Formen mit grossen Längszapfen Avird die Verästelung der (lefässe noch bedeutend com- plicirter: bei diesen müssen wir ein vorderes und hinteres Clefässnetz unterscheiden. In der Nähe des Eückens entwickelt sich eine oft ziemlich bedeutende Anzahl von querverlaufenden Grefässen. die durch weite, in der Medianlinie gelegene, dorsoventrale Anastomosen mit den Längs- gefässen an der vorderen Wand des Zapfens in Verbindung stehen, üeber den Gefässverlauf bei den Formen, deren vordere Körperregion wie ein Becher gestaltet ist. kann ich nur so viel sagen, dass er sich in alle Theile des Zapfens erstreckt: ein besonders grosser Canal durchzieht die vordere Wand des Zapfens der Länge nach. Den Perus excretorius habe ich bei verschiedenen Species gefunden: er liegt am äussersten Körper- ende bauchwärts : von ihm aus geht ein Oefäss , das sich sehr bald in zwei Arme theilt, die an den vSeiten des Körpers nach vorn verlaufen. In der Nähe der Grenze der beiden KörpeiTegionen theilen sich die beiden Aeste wieder, die beiden inneren vereinigen sich zu einem medianen Längsgefäss, die beiden äusseren theilen sich nochmals in zwei Arme, die miteinander und mit dem Mediangefässe vor dem Bauchsaugnapfe durch ein Quergefäss communiciren und in der Nähe des Pharynx miteinander und mit dem Mediangefäss zusammenstossen'". So ist der anatomische Befund, derselbe entspricht aber nicht ..den entwicklungs- geschichtlichen Thatsachen"; vielmehr ist die eigenthümliche Gefäss- verzAveigung bei erwachsenen Formen nach Brandes in folgender Weise darzustellen: ,,Aus dem Perus excretorius nimmt ein Gefäss seinen Ur- sprung, das sich sehr bald in zwei seitliche Stämme theilt (vielleicht ist auch noch ein dritter medianer Bauchstamm bei einigen Formen vor- handen), die analog den Verhältnissen bei Distomeen bis in die Nähe des vorderen Körperpoles ziehen. Hier aber biegen sie nicht einfach wieder nach hinten um , sondern laufen einander entgegen , vereinigen sich in der Nähe des Phnrvnx und bilden so ein nach hinten ziehendes, starkes üigeiiea. Excretiousapparat, (553 Mediangefäss ; nachdem dieses die verbreiterte Körperregion durch- laufen hat, theilt es sich in zwei Arme, die wieder in die ursprünglichen Seitengefässe ausmünden. Aus den beiden Seitenästen entspringt aber meist oder immer in dem vorderen Körpertheile mehr oder weniger vorn je ein Arm, der als Kandgefäss nach hinten zieht und sich am hinteren Ende der abgeflachten Eegion wieder mit dem Hauptseitengefäss vereinigt: auch finden sich häufig noch mehrere Queranastomosen zwischen dem Mediangefässe und den seitlichen Stämmen im vorderen Körpertheile, von denen es zweifelhaft ist, ob sie aus dem Mediangefäss oder aus den Seitencanälen stammen. Das Studium der Entwicklungsgeschichte wird auch hier wieder das entscheidende Wort zu sprechen haben". f. Inhalt des Excretionsapparates. Der Inhalt des Excretionsapparates stellt in vielen Fälleii eine wasser- helle oder gelbliche, selbst röthliche Flüssigkeit dar: in anderen Fällen kommen noch hinzu verschieden beschaffene und verschieden grosse Körperchen, die sich in allen Gefässen oder in den Hauptstämmen oder in der Excretionsblase finden. lieber die Beschaffenheit der Flüssigkeit ist Nichts bekannt: dass ihr Hauptbestandtheil Wasser ist, dürfte zweifellos sein. Bei manchen Formen ist die Flüssigkeit in den kleineren Gefässen röthlicli, in den anderen farblos, so dass daraus auf eine stattfindende Aenderung der Flüssigkeit zu schliessen ist. P. J. van Beneden (364) ist der Meinung, dass die röthliche Färbung der kleineren Gefässe, die nach ihm luu- bei Anwendung- stärkerer Vergrösserung wahrgenommen wird, ein optisches Phänomen ist; doch giebt es Trematoden, bei denen der rothe Farbenton leicht auch mit schwacher Vergrösserung und in relativ weiten Gefässen so deutlich ist, dass dadurch das ganze Thier für das blosse Auge gelblich oder röthlich erscheint, wie Distomiim tereticolU Und., dessen besonders rothe Exemplare v. Nord mann als specifisch verschieden (Dis^. rosaceum) an- gesehen hat (158). Bekanntlich sind es auch grade diese röthlichen, oft wimpernden Gefässe gewesen, welche v. Siebold zu der Annahme eines neben dem Excretionssystem vorkommenden Blutgefässsystemes bei den Trematoden veranlasst haben. Die Körperchen, die in den Excretionsgefässen vorkommen, sind ent- weder ganz kleine, glänzende Körnchen, die Walter (351) zuerst er- wälmt, oder Concretionen, die schon seit Langem bekannt sind. Die letzteren sind kugiig oder oval, meist stark lichtbrechend, so dass sie Blumberg (460) mit Fetttröpfcheii vergleicht, und gelegentlich auch unregelmässig gestaltet; es kommen Zwillingsbildungen oder (vielleicht künstlich erzeugte) Spaltung in 2, 4, 6 und selbst 8 Segmei]te (Fraipont (575) bei Biplostomum volvens) vor. Claparede (341) beobaclitete, ebenfalls bei Diplostomen, sogar Drillingsbildungen und neben ganz homogenen Concretionen auch solche mit deutlich concentrischem Bau. mitunter auch ,, zellenartige Gebilde, welche Kalkkörpercheii und feine g54 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. Kalktheilchen einschliessen". Auch Lej teuvi (599) erwähnt hei Gastro- iliscus polymastos Lkt. neben den Kalkkörperchen noch „rundliche Zellen mit Membran und Kern" als Inhalt der Excretionsgefässe. Es unterliegt wohl keinem Zweifel , dass diese bei den Diplostomen in den blinden Aestchen der Sammelröhren liegenden Körperchen, die je nach den Arten verschieden sind, den Concretionen der Sammelröhren selbst oder der Endblase bei anderen Formen entsprechen: ebenso dass die kleinen Körnchen allem Anscheine nach aus derselben Substanz be- stehen. Nicht selten häufen sich diese Bildungen in den grösseren Stämmen, auch in deren Verzweigungen oder auch in der Excretionsblase derart an, dass die Färbung des Thieres beeinflusst wird. Namentlich die Excretionsblase findet man bei sehr vielen Arten und nicht nur bei Jugend- formen mit grösseren und kleineren Concretionen gefüllt, die schliesslich durch das Foramen caudale nach und nach entleert werden, während neue Körperchen in dieselbe hineingelangen. Die Bewegung dieser Bildungen auch in den Gefässen ist wiederholt beobachtet worden. lieber Grösse und Form der Concretionen liegen nur wenige Mit- theilungen vor; Willemoes-Suhm erwähnt beiläufig (458, 182 Anm. 1), dass nach seinen Erfahrungen Distomum excisum Kud. aus Scomber colias die grössten ,,Harnconcremente"' besitzt, da sie 0,014 mm im Durchmesser besitzen; doch bemerkt Kerb er t (596), dass die Concretionen von Distomum Westermanni 0,008 — 0,016 mm gross sind. In Bezug auf die Form ergeben sich gelegentlich selbst bei nahen Verwandten Verschiedenheiten, so besitzt nach Claparede (341) Biplostomum rachiaewH ovale, Dipl. volvens kuglige Kalkkörperchen. In Bezug auf die chemische Constitution der Concretionen und ihr Verhalten gegen Reagentien ist Folgendes anzuführen; Claparede (341) erwähnt, dass die Körperchen von Diplostomum rachiaemn, volvens und clavatum bei Zusatz von Kalilauge sich aufzulösen scheinen; doch beruht diese Erscheinung auf einem einfachen Durchsichtigwerden, das von der Peripherie nach dem Mittelpunkte allmählig fortschreitet; die Körperchen nehmen an Lichtbrechungsvermögen bedeutend ab, bleiben aber wie zuvor. Claparede führt diese Erscheinung auf eine Auflösung des organischen Bestandtheiles durch die Kalilauge zurück. Bei Diplo- stomum rachiaetim (341), sowie einem bei Cobitis f ossilis eingekapselten Distomum (Leydig 302) besteht die anorganische Substanz aus kohlen- saurem Kalk, da ein Aufbrausen bei Säurezusatz stattfindet. Bei Diplosto- mum volvens und clavatum dagegen scheint phosphorsaurer Kalk vorhanden zu sein, da ein Aufbrausen nicht wahrgenommen wird, während wiedemm bei den concentrisch geschichteten Körperchen von Distomum nodulosum vor der Lösung durch Säuren ein Aufquellen der Substanz stattfindet. Nach Blumberg (460) lässt sich beim Behandeln der Concretionen von Amphistomum conicum durch Aether, Essigsäure, Schwefelsäure, Kali- und Natronlauge, sowie Ammoniak keine merkliche Veränderung nach- weisen; aber nach Salz- und Salpetersäurebehandlung verschwinden die Digenea. Excretiousappaiat. 655 Körnchen und es bildet sich eine diffuse gelbliche Masse. An Chrom- säurepräparaten, bei denen, wie es damals üblich war, die Säure lange Zeit eingewirkt hatte, erscheint der Gefässinhalt grobkörnig und meist hellgrün; nach Behandlung solcher Präparate mit Goldchlorid (1 : 1000) nahm der Inhalt eine bräunliche Färbung an, bei stärkerer Lösung (1 : 500) eine violette. Die bei durchfallendem Lichte gelblichen, bei auffallendem Lichte kreideweissen Körperchen von Distomum insigne Dies, färben sich nach Villot (543) mit Haematoxylin fast augenblicklich blau oder tiefviolett. Bei Äspidogaster conchkola v. Baer sind die Körnchen in den Excretionsorganen nach Voeltzkow (756) rund und brechen das Licht nur schwach. Hieraus ergiebt sich, dass doch eine Eeihe von Verschiedenheiten obwalten, Verhältnisse, die w^eiterer Untersuchung werth sind und mit den verbesserten Hilfsmitteln, Methoden und grösseren Erfahrunoen der Jetztzeit Erfolg erwarten lassen. Nur eine einzige chemische Analyse des Inhaltes der Excretions- blase liegt bis jetzt vor: Wag euer berichtet, dass er die mit Concretionen gefüllte Endblase von Distomum hystrix (mehrere Exemplare) heraus- präparirt und Lißberkühn zur Untersuchung gegeben habe: ..die Substanz wurde mit ammoniakhaltigem Wasser extrahirt, auf Proteinsubstanz unter- sucht, welche nicht vorhanden w^ar, und eingedampft. Mit Salpetersäure und Ammoniak entstand beim Erhitzen nicht die rothe Farbe des Murexids, sondern die gelbe, welche man bei der Behandlung des Guanin zu be- obachten pflegt" (287, 561).*) g. Verhältniss zwischen Excretionsappar at und Paren- chym. Im Anschluss an seine Untersuchungen über den Excretionsapparat des eingekapselten Distomum squamula Rud. behandelt Fraipont (575) auch die Frage nach den topographischen Beziehungen zwischen Paren- chym mid den Wimpertrichtern. Bei der genannten Art besteht das Parenchym aus kugligen, hellen oder nur wenig granulirten Zellen mit grossem Kern und wandständigem Nucleolus. Zwischen den Zellen findet sich ein System kleiner Lacunen und feiner Canälchen, welche an gewissen Stellen zu kleinen sternförmigen Räumen (XXX, 9) convergiren; die grösseren der letzteren besitzen in ihrem Centrum einen Wimpertrichter. Sowohl in den Lacunen wie in den sie verbindenden Canälchen bemerkt man eine klare Flüssigkeit, welche kleine, sehr stark lichtbrechende *) Gelegentlich findet man neben der Angabe dieses Befundes auch noch Gorup- Besanez und Will citii't (Chemische Annalen 1849 pg. 119); die genannten Autoren belichten aber an dieser Stelle nur über die Eeaction des Guanins, das sie in den Excreten von Spinnen gefunden haben. "Wagener, der die beiden Chemiker ebenfalls nennt, thut dies nur, um darzuthun, dass die von Lieberkühn gefundene Eeaction des Inhaltes der Excretionsblase nach dem Urtheile competenter Männer ausreicht, um die .Anwesenheit von Guanin anzunehmen. 656 Plathelmiuthes : I. Ti-ematodes. Granula suspendirt enthält. In den Eäuraen, welche die Trichter um- geben, kann man gelegentlich die Granula in Bewegung gesetzt sehen und zwar zweifellos verursacht durch die Vibrationen des Wimperbüschels im Trichter. Ganz besonders deutlich wird das Lacunensystem, wenn das unter dem Deckglas beobachtete Thier durch den Druck alterirt wird; dann füllen sich die kleinen Eäume wie die feinen Canälchen mit einer Flüssigkeit, die sie soweit ausdehnt, dass die sie begrenzenden Paren- chymzellen comprimirt werden. Aus dem Mitgetheilten folgert Fraipont, dass ein echtes, intercelluläres Lymphgefässsystem existirt, welches durch die Wimpertrichter mit dem Excretionsapparat in Verbindung steht. Die in diesem Canalsystem durch die Action der Körpermuskeln in Bewegung erhaltene Flüssigkeit entspricht dem Blute andrer Würmer und die kleinen Hohlräume in toto einem Coelom (vergi. oben pg. 439 unter A. Lang). h. Ueber die Function des geschilderten Gefässsystemes sind wohl alle Autoren jetzt darüber einig, dass es, wenn nicht ausschliessliche, so doch Hauptaufgabe des Apparates ist, Stoffe aus dem Körper nach aussen auszuführen. Nach der Lieberkühn'schen Analyse handelt es sich um die Endproducte des Stoifwechsels , die vielfach in fester (oder auch gelöster) Form ausgeschieden werden. Demnach ist die excretorische Function , die schon in der ganzen Anordnung des Systemes , in der Richtung der Bewegung seines Inhaltes und im Vergleich mit den Ex- cretionsorganen anderer Thiere hinreichend begründet ist, sicher gestellt. Es kann sich höchstens noch darum handeln, ob und welche Neben- functionen noch anzunehmen seien; Manche, wie A. Lang (vergl. oben pg. 445) denken dabei noch an eine respiratorische Nebenleistung, indem Wasser durch die Hautschicht und die Muskellagen diffundirt, in die Canälchen gelangt und mit im Apparat circulirt; vorausgesetzt wird da- bei, dass das aufgenommene Wasser Sauerstoff" resorbirt enthält, was für das Wasser, in dem die meisten ectoparasitischen Trematoden leben, sicher zutrifft, aber bei den zahlreichen endoparasitischen, welche im Darm leben, nicht der Fall ist; wie G. Bunge*) mittheilt, sind in den Darm- gasen keine quantitativ bestimmbaren Sauerstoffmengen gefunden worden, auch gehen im Darminhalte so energische Reductionsprocesse vor sich, dass die Sauerstoftnienge , welche die Darmparasiten warmblütiger Thiere aufnehmen können, nur eine minimale sein kann. Es dürfte demnach eine respiratorische Thätigkeit des Excretionsapparates als Nebenfunction desselben sich nicht begründen lassen, für viele Trematoden gradezu ausgeschlossen sein. Poirier (681) stellt die Frage auf, ob nicht der Gefässapparat der Trematoden (wenigstens zum Theile) die Aufgabe hätte, einen Theil der flüssigen und durch die Darmwandungen absorbirten Nahrungsstoff'e auf- zunehmen und dieselben durch alle Regionen des Körpers zu führen. '■^) üeber das Sauerstoffbedürfniss der Darmparasiten, Zeitsch. f. phys. Chemie Bd. VIII. Strassb. Ib87, pg. 48—51). Digenea. Verdauungsorgaue. (357 wohin sie dann viel rascher gelangten, als wenn sie von Zelle zu Zelle überführt würden. Unterstützt wird diese Hypothese nach Poirier da- durch, dass die Gefässe besonders in der Nachbarschaft des Darmes häufig seien, doch ist das letztere ja durchaus nicht immer der Fall, auch der Gefässapparat mitunter bei kleinen Formen sehr stark entwickelt, bei grösseren weniger, was mit der Annahme Poirier 's nicht in Ein- klang zu bringen ist. Mit Recht weist K Leuckart (403, 476) darauf hin , dass durch die anatomische Bildung des Darmes und des excreto- rischen Apparates, wie durch die abgeplattete Form des Leibes Verhält- nisse gegeben sind, welche die nutritiven, excretorischen und respirato- rischen Flächen einander in solchem Grade nähern und mit der Muskel- masse des Körpers in eine so allseitige Berührung bringen , dass es keines Vermittlers bedarf, um diese Gebilde in genügender Intensität zu unterhalten. Nach den Angaben vonLejtenyi (594) dienen diejenigen Excretions- gefässe, welche bei Gastrodiscus polyniastos Lkt. in sehr grosser Zahl in die Saugnäpfchen der Bauchseite eintreten und bis zu den äusseren ßingmuskeln derselben sich erstrecken, wahrscheinlich als Schwell- körper für die Saugnäpfchen, da durch ihre Füllung das Näpfchen zapfenförmig gestreckt und zum Weitertasten befähigt wird. 8. Verdauungsorgane. An den Verdauungsorganen der Digenea kann man einen vorderen unpaaren und einen hinteren, in der Regel paarigen Abschnitt unter- scheiden; letzterer endet stets blind, mehr oder weniger weit vom Hinter- ende entfernt und gliedert sich nicht weiter; ersterer dagegen zerfällt gewöhnlich in den Mundnapf und den Oesophagus, an dem es in der Regel zur Entwicklung eines besonderen musculösen Theiles, des Bulbus pharyngeus oder Pharynx kommt. Gegenüber den Monogenea kommt den digenetischen Trema- toden fast ausnahmslos ein Mundsauguapf zu, während unter den ersteren nur die Microcotyliden, Octobothriiden imd Udonelliden Saug- organe im Anfangstheile des Darmes besitzen, aber stets zwei (Mund- saugnäpfe, vergi. pg. 410 u. 446). Im übrigen ist die Homologie des Darmes zwischen den beiden Gruppen eine complete, wenn auch zu be- rücksichtigen ist, dass der Pharynx bei den Digenea eine viel geringere Selbständigkeit und Ausbildimg erlangt als bei den Monogenea; offenbar hängt dies mit der verschiedenen Lebensweise und der verschiedeneu Nahrung der Angehörigen dieser beiden Gruppen sowie damit zusammen, dass bei den Monogenea das Hinterende besonders mit Klammer- und Saugorganen bewehrt ist, wodurch eine grössere Selbständigkeit des Pharynx am Vorderende ermöglicht ist, während bei den Digenea der bei der Nahi'ungs aufnähme wohl meist angesogene Mundsaugnapf an und für sich ein weiteres Spiel des hinter ihm liegenden Pharynx verhindert und Bronn, Klassen des Thierreiehs. IV. 1. 42 658 Plathelmiathes : I. Trematodes. einen Theil der Functionen, die dieses Organ bei den Mouogenea besitzt, selbst übernommen hat. Historisches. Wie schon beim Excretionsapparate angegeben worden ist, hat man sich bei der Untersuchung der Trematoden besonders an den grossen Leberegel gehalten und dessen mit verzweigten Seiten- ästchen besetzte Darmschenkel, die durch ihren dunklen Inhalt leicht ins Auge fallen, für „Gefässe" gehalten. Den Mund, den Kedi (14) im Bauchsaugnapfe suchte, sah zuerst ein Anonymus (25) an der richtigen Stelle; und dass der Bauchsaugnapf in gar keinen Beziehungen zum Darm stünde, davon überzeugte sich schon Schaeffer (34) vor beinahe 150 Jahren durch einige Querschnitte, die er von Leberegeln anfertigte. Ganz richtig betonte derselbe auch, dass die vordre Oeffnung Mund und After gleichzeitig sei, da es ihm niemals gelungen wäre, den bräunlichen und durch Druck beweglichen Inhalt der ..Gefässe" an einer anderen Körperstelle herauszutreiben als durch die vordre Oeöhung. Weniger glücklich war in dieser Beziehung 0. Fr. Müller (51), der zwar bei seiner Fasciola scabra die beiden Darmschenkel sowie deren Zusammen- hang mit dem Munde erkannt, aber den von ihm entdeckten Excretions- porus für den Anus angesehen hat. Erst Kudolphi (104) bestätigte die Schaeffer'schen Angaben von der Function der vorderen Oeffnung bei den Egeln, doch taucht immer wieder, wegen des vermeintlichen Zusammenhanges der ,, Gefässe" mit dem Darme ein Anus bei den Digenea auf, obgleich auch Kamdohr (110), Bojanus (116 und 125), Gaede (119), Mehlis (135), Laurer (154) die blinde Endigung der Darmschenkel bei verschiedenen Arten gesehen, beschrieben und abgebildet haben. Dies drang schliesslich durch, nament- lich als Siebold (168) das an den sogenannten After sich anschliessende Gefäss für ein „Excretionsorgan" erklärt hatte. Die häufigere Benutzung besserer Microscope zur Untersuchung namentlich kleinerer, durchsichtiger Arten beseitigte bald jeden Zweifel an der blinden Endigung der Darm- schenkel, wozu die von Creplin (150) bei seinem Monostomum micro- stomum (= Mon. rinitahile Zed.) zuerst gesehene und von Mehlis (155) und V. Siebold (168) bestätigte, hintere, bogenförmige Anastomose der Darmschenkel wohl ebenfalls beigetragen hat. Und doch ist neuerdings wieder von einem Anus bei Trematoden die Rede gewesen, der bei Tetracotyle und Biplostomuni, Larvenformen der Holostomiden, vorkommen soll (528); dass auch hier eine Täuschung untergelaufen ist, braucht kaum besonders angeführt zu werden: der sogenannte „Larvenanus" ist die Anlage des Hohlraumes im Haftzapfen von Holostomiden, über dem die Darmschenkel verlaufen und blind enden. a. Mundöffnung und Mundsaugnapf. Der Eingang in den Darmcanal, die Mundöffnung, liegt bei allen Digenea am Vorderende des Thieres, seltener ganz endstäudig und in der graden Verlängerung der Achse des Oesophagus, sondern gewöhnlich Digenea. Verdauungsorgane. ß59 ventralwärts gerichtet und nicht selten ein wenig vom Vorderende ent- fernt: verhältnissmässig weit vom Vorderende entfernt finden wir die Mundöffuung bei OpistJiofrema cochleare Lkt. (XXVI, 3), doch immer noch vorn gelegen, während bei allen Arten der Sie bold 'sehen Gattung Gasterostomum (XXV, 8) die Mundöffnung weit nach hinten, über die Körpermitte hinaus gerückt ist. Dieses Verhalten dürfte nach den gegenwärtigen Anschauungen über die Ableitung der Trematoden von turbellarienähnlichen Vorfahren, wahrscheinlich von Khabdocoeliden als das primäre zu betrachten sein, aus dem die vordere Lage der Ein- gangsöffnung in den Darm erst secundär hervorgegangen ist. Die Autoren sind sich nicht ganz darüber einig, was als Mund- öffnung zu bezeichnen ist; da nämlich dem Sauguapf als solchem eine äussere Oeffnung, die in seinen Hohlraum führt, zukommt, so betrachten Manche die im Grunde des Saugnapfes gelegene, direct in den Oeso- phagus führende Oeffnung als die Mundöffnung, Andre dagegen die äussere Oeffnung, die in den Saugnapf führt. Was wir zur Zeit über die Ent- wicklung des Mundsaugnapfes und des Vorderdarmes bei Digenea wissen (682), giebt uns leider keinen ganz sicheren Anhaltspimkt , doch scheint die Sache so zu liegen, dass der Vorderdarm sich früher anlegt als der Mundsaugnapf, denn Schwarze sagt (685): Die erste Anlage des un- paaren Darmes tritt ungefähr zugleich mit der Schwanzanlage (der Cer- carie) auf, während es von den Saugnäpfen heisst: bald nach dem Hervor- knospen des Schwanzes werden die beiden Saugnäpfe angelegt, so dass also doch wohl zweifellos der Vorderdarm bereits vorhanden ist, wenn sich der Mundsaugnapf anlegt ; dann kann sich letzterer aber nur um den noch soliden Anfangstheil des Darmes herum anlegen. Nun bekommt die Anlage des Vorderdarmes ein axiales Lumen im Mundsaugnapfe so- wohl wie hinter demselben, das anfangs nach aussen durch die Haut- schicht abgeschlossen ist (Fig. 5 bei Schwarze), während im Bauch- saugnapfe noch keine Spur einer Höhlung zu sehen ist, derselbe vielmehr nach aussen gewölbt vorspringt. Demnach ist das bis zur dünnen Haut- schicht sich erstreckende Lumen im Mundsaugnapfe als zum Darme von Anfang an gehörig zu betrachten, das nur durch die Hautschicht durch- zubrechen braucht, um die Communication nach aussen herzustellen ; dann ist aber auch die Eingangsöffnung in den Mundsaugnapf die Mund- Öffnung; keines Falles kann dieselbe im Grunde des Sauguapfes gesucht werden. Es ist dann auch Nichts dagegen einzuwenden, wenn die Höhlung des Mundsaugnapfes als Mundhöhle bezeichnet wird. Freilich gewinnt diese eine Auskleidung, die der äusseren Haut- schicht zum Verwechseln gleicht; daher wird auch gewöhnlich angeführt, dass sich die Hautschicht in die Hohlräume der Saugnäpfe einschlage und dieselben auskleide, nur in der Kegel nicht Stacheln producire. So richtig dies für den Bauchsaugnapf ist, so fraglich erscheint es nach den angeführten Mittheilungen Schwarzes für den Mundsaugnapf, von dem weiterhin noch bemerkt wird, dass er sich analog dem Bauchsaugnapfe 42* ßßO Plathelminthes : I. Treraatodes. entwickelt, bis auf die Modificationen, welche der Durchbruch des Darmes bedingt. Mögiicli übrigens, dass bei einigen Formen in der That eine Ein- stülpung der äusseren Hautschicht auch in den Mundsaugnapf stattfindet, da z. B. bei Ämphistomum conicum (Zed.) (Blumberg 460) die Aus- kleidung der Mundhöhle dieselben in alternirenden Querreihen angeord- neten Papillen besitzt, wie die Hautschicht; im Grunde des Mundsaug- napfes nehmen diese die Form von Stacheln an, deren freie zugespitzte Enden nach dem Oesophagus zu gerichtet sind. Nothwendig ist aber diese Annahme nicht, da nach Schwarze die Hautschicht aus denselben „Meristemzellen'' hervorgeht, von denen andre zum Vorderdarm zu- sammentreten, und man das Auftreten der gleichen Bildungen auf der Haut wie in der Mundhöhle auch mit der Herkunft der betreffenden Zellen aus demselben „Meristem" erklären kann. Die Entscheidung wird natürlich auch hier von der Entwicklungsgeschichte gegeben werden müssen. Gelegentlich findet sich die Angabe, dass ein Mundsaugnapf — be- sonders bei einigen Amphistomeen und Monostomeen — fehlt: sicher ist dies der Fall bei Gasteroston mm, denn das den Anfangstheil des Oesophagus umgebende musculöse Organ (XXXI, 6) ist wegen seiner verhält- nissmässig tiefen Lage im Körper nm- als Pharynx zu deuten. Doch fehlt dieser Gattung nicht ein vordrer Saugnapf, der seiner Lage nach dem Mundsaugnapfe der übrigen Formen entspricht. Auch bei Äspidogasfer fehlt ein Mundsaugnapf (XIX, 9 ; XX, 1), so wie stärkere musculöse Züge in der Wandung der trichterförmigen Mundhöhle ; nur die Mundöftnung selbst muss von solchen umgeben sein, da schon Baer (140) die Be- wesuneen der Mundöffnuno- schildert, doch ist Näheres hierüber auch bei Yoeltzkow nicht zu finden (756). Stichocotyle soll auch ohne Mund- napf sein (XXVIII, 5). Dagegen scheint die Angabe Taschenbergs (555), dass den Didymozoen ein Mundsaugnapf fehlt, nicht zutreffend zu sein, da Lönnberg (837) darauf aufmerksam macht, dass die völlig terminale Lage des verhältnissmässig grossen und kugligen Organes (XXVI, 8 Ms.), das Auffinden einer dahinter gelegenen, undeutlichen, als Pharynxrudiment zu deutenden Masse, sowie endlich die Wahrscheinlich- keit, dass beim Schwunde des Darmes der an und für sich kleinere und muskelärmere Pharynx eher als der Mundnapf schwinden werde, für die Deutung dieses Gebildes als eines Mundsaugnapfes spricht. Uebrigens schwindet der Darm nicht bei allen Arten von Vidyniozoon\ bei einer derselben {!). ikynni Tsclibg. = Monostowum hipartitum Wedl) giebt schon die Abbildung (XXVI. 6B; 7 M. s.) hinreichende Anhaltspunkte dafür, das vordre, musculöse luid den Eingang in den Darm umgebende Organ als Mundsaugnapf anzusehen. Auch das den Didymozoen sich anschliessende, von Wagen er (303) bei Exocoetus cxsiliens in Cysten der Leber und in der Augenhöhle gefundene Monas tomum filum Duj.'?, dessen langer fadenförmiger Körper mit der Cystenwand verwachsen war, Digenea. Verdauungsorgane. 661 besitzt zweifellos nach der Abbildung Wageners einen Mundsaugnapf und hinter demselben einen Phaiynx. In anderen Fällen ist aber in der That die äussere Begrenzung des Anfangstheiles des Darmes keine scharfe, mit anderen Worten, die hier entwickelte und doch wohl einen Saugnapf repräsentirendc Musculatur häng-t mit der Körperwandung inniger als sonst zusammen. Daher mag es kommen, dass namentlich ältere Autoren einen eigentlichen Mund- saugnapf vermissen , wie V. Siebold (168) bei Monostomum mutabile Zed., wo ihn aber P. J. van Beneden (364) gesehen hat (XXVL 2). Wo wir genauer über diese Verhältnisse orientirt sind, hat sich wenigstens das Vorkommen besonderer Muskellagen um die Mundhöhle ergeben, so bei Amphistomum conicum (Zed.) nach Blumberg (460). Hier besteht der 0,43 mm tiefe Saugnapf, dessen Wandung 0,061 mm dick ist. aus Radiär- und Ringmuskeln; erstere, die Hauptmasse des Napfes bildend, stellen ziemlicli starke Stränge vor, welche von der in der Nähe befindlichen Körperhaut entspringen und sich an der Auskleidung der Mundhöhle inseriren; die Ringmuskeln sind besonders um die Mund- öffnung herum zu finden, wo sie einen Sphincter bilden. Der zwischen Radiär- und Ringmuskeln frei bleibende Raum wird von Bindegewebe und Drüsenzellen (?) eingenommen. Aehulich liegen die Dinge bei Gastrodiscus polymastos Lkt. (Lejtenyi 599): „Der Mundsaugnapf ist Fig. 1. Fig. 2. Flg. 1. Medianscknitt durch das Vorderende von D i - s t 0 m u m s p a t h u 1 a t u m Fig- 2 . Medianschnitt durch Lkt. aus der Leber des Men- das Vorderende von Di- schen. (Nach Leuckart stomum lanceolatum No. 777 pg. 341.) Mehl, aus der Leber von Ovis alles. i^Nach Leuckart No. 777, pg. 366.) Vergr. = 90. ein stark musculöses Gebilde, das hauptsächlich aus Radiär- und Ring- muskeln besteht, indessen die Längsmuskeln in einer viel geringeren Menge vorhanden sind. Die einzelnen Schichten sind derart angeordnet, (5(J2 Plathelmintlies : I. Ti-ematodes. dass auf eine äussere, unter der allgemeinen Körperbedeckung gelegene Eingmuskellage zunächst ein System von Längsmuskeln folgt, dem dann die kräftigen regelmässigen Eadiärfasern folgen, an welche sich schliess- lich eine innere Längs- und Eingmuskellage anschliesst. Die von den einzelnen Systemen freigelasseneu Zwischenräume werden von dem Binde- gewebsparenchym erfüllt". An einer anderen Stelle heisst es: die Mus- culatur des Mundsaugnapfes hängt mit den Muskelsystemen des vorderen Körperendes (Kopfzapfen) zusammen. Wir dürfen daher wohl annehmen, dass. wenn auch vielleicht nicht alle, so doch ein Theil jener Formen bei denen (Monostomen und Amphi- stomen) ein Mundsaugnapf fehlt, sich in der gleichen Weise wie Amphi- stomiim conicum (Zed.) und Gastrodiscus polymastos Lkt. verhalten wird. Sicherlich stellt dies einen primitiveren Zustand der Ausbildung dar und belegt die Anschauung, dass die Sauguäpfe besonders differencirte Theile des Hautmuskelschlauches sind. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Digenea ist ein distincter, auch nach aussen abo-egrenzter und nur durch relativ wenige Muskelzüge mit der übrigen Musculatur in Verbindung stehender Mundsaugnapf vorhanden: über seine Structur ist schon oben (pg. 610 ff.) das Nöthige mitgetheilt worden. Im Allgemeinen erweist sich der Mundsaugnapf schwächer ent- wickelt als der Bauchsaugnapf bei derselben Art, doch giebt es auch hier Ausnahmen (vergl. pg. 579). In Folge der meist vorkommenden ventral- wärts gerichteten Neigung des Mundnapfes erscheint bei diesem die dorsal und nach vorn gelegene Hälfte, die manche Autoren Oberlippe zu nennen belieben, stärker ausgebildet und grösser als die ventrale (cf. Fig. 1; 2: 3). b. Oesophagus und Pharynx. Der an den Mundsaugnapf nach hinten zu sich anschliessende Oeso- phagus, der je nach den Arten sehr verschieden lang ist und meist gerade in der Mediauebene nach hinten verläuft, ist in den meisten Fällen bald mehr vorn, bald mehr hinten von einem kugiigen oder Spindel-, tonnen- resp. beuteiförmigem Pharynx umgeben. Bei manchen Arten aber schliesst sich das Oesophagusrohr nicht direct an den Mundsaugnapf am sondern es schiebt sich zwischen beide eine Vorhöhle ein. die den Be- wegungen des Pharynx einen gewissen Spielraum gestattet und die man wohl als Pharyngealtasche bezeichnen kann (vergl. Holzschnitt 3). Es ist ein ringförmiger Eaum. der von der Fortsetzung der den Mund- saugnapf auskleidenden Schicht gebildet wird und an den Seiten ziem- lich flach, am Eücken und am Bauche vertieft ist. Die Wände dieser Tasche sind nach Leuckart (777) beim Leberegel von geringer Dicke und dehnbar; ventral ist bei dieser Form noch eine Aussackung, der sogenannte Kropf entwickelt. Wir finden die Vorhöhle, die auch Praepharynx genannt wird, noch entwickelt z. B. bei Bistomum lorimi Duj. (XXIV. 1), bei Bistomum daviforme Brds. (XXI, 6), D. hians Eud. (427), D. paUiatum Looss (678) etc. Bei einigen Amphi- stomen erfährt dieselbe eine besondere Ausbildung: es scheint mir Digenea. Verdauungsorgane. 663 wenigstens kein Grund vorzuliegen, die beiden seitlichen Taschen, welche bei Diplodiscus Dies. (XIX, 4; 5) sich hinter dem Mundsaug- napfe finden, als aus einer Pharyngealtasche hervorgegangen anzusehen. Es sind zwei symmetrisch angeordnete Or- gane, welche Pagenstecher (346) Hülfs- saugnäpfe, Walter (351) Mundanhänge nennt ; sie führen eine eigne, aus King- und ßadiärfasern bestehende Musculatur und werden in Folge dessen das Sauggeschäft unterstützen können, um so mehr, als diesen Thieren ein besonders diffreencirter Pharynx abzugehen scheint. Auch Ampliistomum hominis Lew. scheint diese Aussackungen unmittelbar hinter dem Mmidsaugnapfe zu besitzen (Cobbold 578); ebenso Homalo- gaster (653). Aehnliche Taschen führt auch Gastrodiscus polymastos Lkt. (XVIII, 10), doch sind dieselben erst hinter dem Pharynx zur Entwicklung gekommen und demnach ^jg, 3, Medianschmtt dm-cli das denen von Diplodiscus nicht complet Vorderende des Leberegels. (Nach homolog. Sie besitzen nach Lejtenyi (599) Leuckart No. 777, pg. 191.) eine Anordnung der Musculatur, wie sie Vergr. = 100. der Mundsaugnapf derselben Art aufweist (vergl. oben pg. 661), nur sind die Längsmuskeln sehr gering, die Eadiärfasern erheblich stärker entwickelt. Der Oesophagus selbst ist ein in seiner Länge sehr variabeles, gewöhnlich enges und dünnwandiges Rohr, dessen Innenfläche mit einer cuticulaartigen Membran ausgekleidet ist und wenigstens bei vielen, namentlich grösseren Arten eine ziemlich entwickelte Muscularis besitzt. Einen sehr kurzen Oesophagus finden wir bei Distomum Äloysiae Stoss. (684), D. anguis v. Linst. (677), B. ascidia (479), D. compaäum Cobb. (405), D. conjundum Cobb. (405), D. conostomum 01s. (XXIV, 5), D. conus Crepl. (338), D. crassiusculum Rud. (340), D. depressum Stoss. (638), D. folium Olf. (670), D. lima (Goeze) (479), D. lorum Duj. (XXIV, 1), D. marginatum Mol. etc. etc., ferner bei Opisthotrema Lkt. (XXVI, 2), Gastrothylax Poir. (XVIII, 7), Ampliistomum papillatum Cohh. (612) so wie den meisten Monostomen und den Holostomiden (749); sehr lang ist die Speiseröhre bei den meisten Echinostomen und den An- gehörigen des Dujardin'schen Subgenus Bracliycoelium (XXI, 6; XXII, 3). Gewöhnlich verläuft der Oesophagus in der Medianebene und gerade (vergl. die Holzschnitte 1, 2, 3 auf pg. 661 und 663), doch finden sich auch hiervon bemerkenswerthe Ausnahmen; schon v. Siebold (168) wusste, dass der Verlauf dieses Organes bei Monosfomutn mutahile Zed. ein S-förmig gewundener ist (XXVI, 2) imd das Gleiche meldet Blumberg g64 Plathelminthes: I. Trematodes. von Aniphistomum conicum (Zeel.). Noch stärker gewunden ist die Speiseröhre bei Orjmogaster (Jägerskiöld 861); hier bildet dieselbe eine Doppelschlinge, indem sie zuerst gerade nach hinten verläuft, dann ventral und nach vorn umbiegt, um noch einmal zu wenden und bis zur Verzweigung der beiden Darmäste zu ziehen. Die Structur des Oesophagus anlangend, so ist schon bemerkt worden, dass derselbe einer epithelialen Auskleidung entbehrt: ihre Stelle vertritt eine cuticulaartige , verschieden dicke Membran, die aber ebenso wie die Hautschiclit und die Auskleidung des Praepharynx ein meta- morphosirtes Epithel darstellt (Schwarze 682), bei manchen Arten aber auch kleine Stacheln träg-t, die mit dem spitzen Ende nach hinten zu gerichtet sind, so bei Distomuni lanceolatum Mehl, nach Leuckart (777). Nur Eischer (658) bemerkt von OpistJiotrema Lkt., dass der Innen- fläche der Cuticulaein einschichtiges, 0,01 mm hohes Epithel aufsitzt, dessen Zellen dicht gedrängt stehen, so dass ihre Basen sich gegenseitig ab- flachen. Ob hier nicht eine eigenthümlich geronnene Inhaltsmasse das Epithel vorgetäuscht hat, dürfte zu fragen wohl berechtigt sein, da über die Kerne dieser Zellen Nichts ausgesag-t, eine Abbildung auch nicht ge- geben wird. Eine eigne Muscularis wird vielfach, besonders bei den kleinen Arten vermisst, doch dürfte es fraglich sein, ob sie wirklich ganz fehlt; an und für sich wäre dies sehr wohl möglich, da zum Saugen der fast immer vorhandene Pharynx und zum Forttreiben der Nahrung in die Darmschenkel die Körpermus culatur ausreichen würde. JDistomum lan- ceolatum Mehl, besitzt nach Leuckart (777) recht kräftige Ringfasern, die schon Walter (351) zeichnet, sowie in radiärer Richtung sich an- setzende Fibrillen, durch welche Faserrichtungen die Function des Organes gewährleistet ist. Bei Distonnim Westermanni Kerb. = pulmonale Balz kommt zu den Ring- und Radiärfasern noch eine Längsschicht hinzu (777), wie dies auch beim Leberegel der Fall ist; OpistJiotrema dagegen besitzt nur Längs- und Riugmuskeln (658). Bei anderen Formen schichten sich die Muskeln am Oesophagus ; so besitzt Amphistomum conicum (Zed.) eine äussere, einschichtige Längs- muskellage und nach innen von dieser die Ringmuskeln in vier- bis fünffacher Lage (460); beide Lagen scheinen bei Distomum clavatum (Menz.) am Oesophagus geschichtet zu sein (Poirier (681). Oder die Schichtung beschränkt sich auf gewisse Stellen der Ringmusculatur, so dass Sphincteren entstehen, wie deren Diplodiscus nach Walter (351) drei besitzt, einen am Ursprung des Oesophagus aus dem Mundnapfe, einen an der Einmündungssteile der beiden Seitentaschen und einen an der Bifurcationsstelle; Ogmogaster (Jägerskiöld 861) besitzt am Oesophagus eine schwache, äussere Längsschicht und eine innere, kräftige Ringschicht von Muskelfasern. Ein Pharynx ist, wie schon bemerkt wurde, fast überall entwickelt; vermisst wird derselbe völlig bei Opisthotrema (XXVI, 3B) (Fischer 658). Ogmogaster (Jägerskiöld 861) und Distomum reticulatum Looss (678), Digenea. Verdauungsorgane. ßß5 nur im Euclimeut ist er iiacli Lönnberg (837) bei einigen 'Di dymozoeii vorhanden, während er dem Nemafohothriiim mit dem iibriaen Barme ganz fehlt (839). Auch Biplodiscus soll keinen Pharynx entwickelt haben, doch lässt die Abbildung Pagenstechers (XIX, 4) einen solchen deutlich erkennen. Gestalt, Lage, Grösse und Entwicklung dieses Organes sind je nach den Arten recht verschieden; bald in unmittelbarer Nachbarschaft am Mundsaugnapfe, bald an der Bifurcationsstelle des Darmes oder zwischen dieser und dem Mundsaugnapfe gelegen erscheint er cylindrisch (XXI, 8) und den ganzen Oesophagus einnehmend (XXXI, 3), oder spindelförmig (XXII, 6: 10), oval (XXIII, 3), beuteiförmig (XXII, 12) oder kuglig (XXI, 1) und gelegentlich selbst in der Längsrichtung ver- kürzt (XXIV, 6). In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle schliesst er sich dem Mnndsaugnapfe direct an und ist dann mitunter von dem- selben durch die schon oben besprochene Vorhöhle getrennt; oder er liegt dem Mundnapfe sehr genähert. Manchmal sind die Lagebeziehungen des Pharynx zum Mundsaugnapfe noch innigere, wie bei Distomuin Wcstermanni Kerb., wo das Vordereude des Pharynx in einem runden oder querovaleii, weiten Ausschnitte des Mundsaugnapfes in dessen Grunde gelegen ist; ebenso verhält sich auch Bistomum halosauri Bell (XXV, 2). Wir können am Pharynx, den inneren Hohlraum, der nicht immer cylindrisch ist, den vordren Eingang mit dem ihn umgebenden Eande, die hintre Ausgangs öffnmig imd die Wandung selbst unterscheiden. Nicht selten steht auch er, wie der Mundsaugnapf schräg zur Ventralfläche geneigt und dann ist wohl auch immer seine ventrale Hälfte kleiner als die dorsale (vergl. Holzschnitt 3 pg. 663). Seinem Baue nach muss man den Pharynx als einen Hohlmuskel bezeichnen, denn die Hauptmasse seiner Wandung besteht wie die der Saugnäpfe aus Muskelfasern und unter diesen überwiegen die radiär ge- stellten ganz bedeutend. Die Bindesubstanz tritt gewöhnlich fast ganz zurück; die dicht stehenden Radiärfasern werden beim Leberegel in ihrer ganzen Dicke von zahlreichen Ringfasern durchsetzt (Leuckart 777) , während sich nach aussen noch eine Schicht von meridionalen Längsfasern einschiebt. Uebrigens weichen die vordre und hintre Partie des Organes in der Dichtigheit besonders der Ringmuskeln von einander ab: so stehen im Umkreise des Innenraumes die Ringfasern hinten immer dichter, bis sie an der Uebergangsstelle in den Oesophagus, wo die übrigen Muskelzüge allmählich aufhören, einen förmlichen Sphincter bilden. Auch die Einschnürung am Vorderende (Holzschn. 3 pg. 662) verdankt nach Leuckart (777) ihren Ursprung einer solchen Häufung der Ringfasern an dieser Stelle. Sehr reich an Radiärfasern ist auch der Pharynx von Bistomum davatum (Menz.) und Verwandten; er ragt auch ein wenig in das Lumen des Mundsaugnapfes hinein und besitzt auf seiner äusseren Fläche eine sehr dünne Lage von Ringfasern, die sich aber am vorderen und hinteren Eingange verdichten; da und dort bemerkt man auch einige Längsfasern QQQ Plathelmintlies : I. Trematodes. (Poirier 681). Der Pharynx von Distomum insigne Dies, und Bist. Megnini Poir. besitzt sowohl auf der Aussen- wie Innenfläche Kingmuskeln, deren dünne Bündel ziemlich entfernt stehen (681) ; ebenso verhält sich Distomum palliatum Looss, welche Art nach aussen von den äusseren Eingfasern noch eine dünne Haut ganz feiner Längsfibrillen besitzt. Weit complicirter erweist sich das Organ von Amphistomum coni- cum (Zed.) nach den Mittheilungen Blumbergs (460); hier bilden zwar auch die Kadiärfasern die Hauptmasse der 0.23 mm dicken Wandung, aber dazu kommen noch vier getrennte Schichten von Ring- und drei Gruppen von Längsmuskeln. Die äussere Eingmuskelschicht ist 0,015 mm dick und verläuft auf der Aussenfläche: die 0,023 mm dicke mittlere Lage der Ringmuskeln verläuft der äusseren nicht parallel, sondern der Abstand zwischen beiden ist an der Bauch- und Rückenfläche geringer als an den Seiten ; dagegen verläuft die 0,023 mm dicke innere Ringmuskelschicht der äusseren parallel, ungefähr in der mittleren Zone des Organes, während die vierte, innerste Schicht an der Innenfläche sich findet. Von den drei Längsschichten ist die innere sehr stark entwickelt, doch bildet sie keine den ganzen Pharynx imikleidende Haut, da sie nur in der Ventral- und Dorsalwand, nicht in den Seitentheilen entwickelt ist; be- deutend dünner sind die äusseren Längsmuskeln, die nach innen von den äusseren Ringmuskeln liegen, und die seitlichen Längsmuskeln, „welche sich zwischen der äusseren und mittleren Ringmuskelschicht befinden, dort wo letztere mit der inneren zusammenstösst". Kleinere Arten sind in den Einzelheiten der Musculatur des Pharynx weniger genau bekannt; es werden fast immer nur die Radiärmuskeln erwähnt resp. abgebildet. Ausser Muskeln enthält der Pharynx noch andere Gewebe, so eine, wenn auch gering entwickelte bindegewebige Füllmasse, ferner die uns von den Saugnäpfen schon bekannten grossen Zellen, Reste der Muskel- bildungszellen, die bald als Drüsen-, bald als Ganglienzellen angesehen wurden, dann kleine, „chromatophile Zellen" (von Leuckart 777 bei Distomum Westermanni beobachtet) und vielleicht auch Drüsenzellen. Solche scheinen freilich nur bei Amphistomum conicuni (Zed.) beob- achtet zu sein; Blumberg (460) giebt hierüber Folgendes an: „Die Drüsen nehmen die ganze Dicke des Pharynx ein; man kann an ihnen wie an den Hautdrüsen einen Haufen von Zellen und eine Anzahl von Ausführungsgängen wahrnehmen. Die Drüsenkörper der Zellen liegen zwischen der äusseren und inneren Ringmusculatur, die Ausführungsgänge dagegen durchsetzen die Masse der inneren Längsmuskeln. Die Drüsen bestehen aus einzelnen 0,008 mm grossen , rundlichen oder birnförmigen Zellen, die ganz wie die Hautdrüsen einen Kern mit deutlichem Kern- körperchen unterscheiden lassen .... Ganz wie bei der Haut, so kann man auch hier nur au Salpetersäiu-epräparaten die Drüsen mit Leichtig- keit von der Musculatur und dem umgebenden Bindegewebe unterscheiden." Functionen werden diese Gebilde als Speicheldrüsen aufgefasst. So Digenea. Verdauungsorgane. ßßV klar die Abbildung diese Verhältnisse ilhistrirt (die Drüsenausführungs- gänge sind jedoch nicht dargestellt), so wenig kann ich mich auf meinen Präparaten , deren Behandlung oben pg. 590 angegeben wurde , von der Kichtigkeit der Angaben Blumbergs überzeugen. Die Muskeln finde ich im Ganzen wie der genannte Autor; die innere Hälfte des ganzen Pharynx ist sehr muskelreich, denn zwischen die dicht stehenden Eadiär- muskeln schieben sich die in Blättern zusammeugefassten Bündel der inneren Läugsmuskeln ein. Die äussere Hälfte des ganzen Organes ist weit muskelärmer und zwischen den einzelnen Muskelschichten finden sich in der That reichlich Zellen ; erstens spärliche grosse Elemente, die noch besprochen werden sollen, dann kleine, sich sehr dunkel färbende Kerne mit nur ganz geringen Mengen von protoplasmatischer Substanz und endlich in kleineren Gruppen liegende und sich gegenseitig ab- flachende, mitunter auch birnförmige Zellen, die in der gleichen Form und Anordnung auch nach innen vom Hautmuskelschlauche sich finden. Hir Kern färbt sich wenig, der feinkörnige Zellleib fast gar nicht. Von Drüsen und Ausführungsgängen ist Nichts zu sehen. Freilich habe ich Salpetersäure nicht angewendet; da aber eben nur diese, wie Blumberg ausdrücklich hervorhebt, die Drüsen von der Musculatur und dem um- liegenden Bindegewebe unterscheiden lässt, so wird man annehmen dürfen, dass durch dieses Keagens Quellungen der Zellen hervorgerufen worden sind. Es ist auch kaum denkbar, wie die doch zweifellos sehr feinen, capillaren Ausführungsgänge die stark entwickelte Musculatur diu'chbohren und durch diese hindurch ihr Secret in den Pharynx schaffen sollen ; die innere, cuticulaartige Auskleidung dieses Organes ist recht dick — er- scheint aber auf allen Schnitten ganz homogen, ohne sie durchsetzende Canälchen. Demnach lässt sich zur Zeit über die Natur dieser vermeint- lichen Speicheldrüsen ebenso wenig Sicheres aussagen wie über die Blumberg'schen Hautdrüsen des Ampliistomum (vergl. pg. 597). Bei derselben Art meldet Blumberg noch das Vorkommen von grossen, mit einer fein gestreiften Hülle umgebenen Ganglienzellen, deren leicht geschlängelt verlaufende Ausläufer nach dem Lumen des Pharynx gerichtet sind, daher die Musculatur durchbohren und in die Papillen der Pharj'nxhöhle eindringen . um dort mit einer kolbigen Verdickung zu endigen. Ursprünglich glaubte ich nach der Abbildung, dass es gleiche Bildungen sein könnten, wie ich sie oben (pg. 450) von Nitzscliia elon- gata N. beschrieben habe: doch nachdem ich sie selbst kennen gelernt hatte, kann ich in ihnen nichts Anderes sehen, als Reste der Muskel- bildungszellen (XXX, 5). Die Innenfläche des Pharynx ist in der Regel ganz glatt und von einer mehr oder wenigen dicken Membran ausgekleidet; diese steht nach vorn zu mit der Auskleidung des Mundsaugnapfes und durch diese mit der Hautschicht nach hinten mit der Auskleidung des Oesophagus in un- mittelbaren Zusammenhang. Ämphisfomum conicum (Zed.) scheint die einzige Form zu sein, an deren Pharynx sich eine grosse Zahl 0,045 mm 668 Plathelminthes: I. Trematodes. Fig. 4. langer und an der Basis 0,015 mm breiter Papillen findet, die in mehrei'^n Längsreihen angeordnet sind. Sie laufen in eine oder mehrere nach hinten gerichtete .Spitzen aus und gehen vorn am Pharynx resp. in der Mund- höhle allmählich in die Papillen der Körperoberfläche über. Die äussere Fläche des Pharynx wird von einer mehr fasrigen oder mehr homogenen Lage überzogen, die wohl dem Parenchym zugerechnet werden muss und für die AVirksamkeit der Muskeln, besonders der radiären von Bedeutung ist. Der vordere Kand des Pharynx ist nicht immer von dem Mundsaug- napfe scharf abgesetzt, sondern die Seitentheile desselben verlängern sich in zwei nach vorn strebende Leisten (Lippen), .,die in den Mundsaugnapf hineinragen und der Muskelwand desselben in ganzer Ausdehnung ver- bunden sind". Man erkennt dieselben beim Leberegel (Leuckart 777) leicht auf Querschnitten, die das hintere Ende des Mundsaugnapfes ge- troffen haben , als wulstförmige , flache Verdickungen , welche von den Seitenwänden des Saugnapfes nach Innen vorspringen und auch ihre Musculatur direct von letzterem erhalten. Am Kücken wie am Bauche setzt sich der Innenraum des Saugnapfes nach hinten zu in die Vorhöhle fort (vergl. Holzschn. 4). Aehnliche Verhältnisse beschreibt Leuckart (777) auch vom Pharynx des Distonium Westernianni Kerb.: hier wird die Verbindung dieses Organes mit dem Saugnapfe, das in einem Aus- schnitte desselben gelegen ist. durch eine bindegewebige Lamelle vermittelt, die zwischen beide sich einschiebt und vorn am Eingange in den Pha- rynx vier wulstige Lippen bildet, die so weit vorspringen . dass sie den- selben ganz zu verschliessen im Stande sind. Die beiden seitlichen Lippen sind grösser als die dazwischen liegenden, so dass der Eingang in den Pharynx sehr bald die Form eines dorsoventralen Schlitzes annimmt: dieselbe Beschaffenheit hat die Höhle des Pharynx selbst. Radiär und quer die Lippen durchsetzende Fasern dürften als Muskeln aufzufassen sein, da sie sich von den Muskelfasern des Saugnapfes abzweigen. Musculatur zur Bewegung des Pharynx. Ausser den eignen, in der Wandung liegenden Muskeln besitzt der Pharynx noch eine be- sondere, seine Bewegungen gegen den Saugnapf regulirende Musculatur, die sich als eine Abzweigung der Körpermuskeln erweist. Leuckart (777) unterscheidet beim Leberegel einen Musculus protractor pharyngis, der einen den ganzen Pharynx einschliessenden und von dessen Substanz nur durch eine dünne Bindegewebslage getrennten Sack darstellt (Holzschn. :> pg. G62) : sein vorderer Band inserirt sich in der Peripherie der oben geschilderten Eingfurclie an dem Mundsaugnapfe. Kg. 4. Querschnitt durch das Hinter- ende des Mundnapfes mit dem pha- ryngealen Lippenapparate vom Leber- egel. 120. (Nach Leuckart No. 777 pg. 199.) Digeaea. Verdauuugsorgaue. 669 Seine Fasern verlaufen in der Längsrichtung, nehmen aber, besonders gegen das hintere Ende hin, zahlreiche und zum Theil recht kräftige Muskelbündel auf, die von der Leibeswand aus diagonal nach hinten ziehen. Sein Antagonist ist ein Musculus retractor pharyngis, der die Form eines Bandes hat, das in der Höhe der vorderen Darmzweige und zwar in der Medianlinie der Rückenfläche von der Hautmusculatur sich abzweigt und in ein wenig schräger Richtung nach vorn zieht, wo es sich am vorderen Ende des Pharynx an diesem inserirt. Bei Distomum clavatum (Menz.) unterscheidet Poirier (681) ein Paar dorsale Bündel, die dem Retractor bei D. hepaticum L. entsprechen, und ferner ein Paar laterale und ventrale Bündel, die im entgegengesetzten Sinne wirken. Auch bei Distomum insigne Dies, werden diese beiden Muskelpaare unterschieden. In anderen Fällen ist dieser Apparat einfacher gestaltet; bei Di- stomum lanceolatum Mehl, ist nach Leuckart (777) der Musculus pro- tractor pharyngis durch eine Anzahl isolirter Fasern repräsentirt, die von dem hinteren Ende des Schlundkopfes nach vorn laufen und an der Aussenwand des Mundsaugnapfes einen festen Anhaltspunkt linden; ähn- lich verhält sich der Musculus retractor pharyngis, nur dass dessen Fasern nach hinten gerichtet sind. Bei Distomum spathulatam Lkt. bildet der Protractor einen dünnen Muskelbeutel um den Pharynx herum, dagegen fehlt ein besonderer Retractor ; seine Stelle wird von einer Anzahl isolirter Fasern vertreten, die sich convergirend zwischen Haut und Pharynx aus- spannen. Ebenso verhält sich Distomum Westermanni Kerb. Bei AmpJiigtomum conicum (Zed.) findet Blumberg (460) nur eine grössere Anzahl 0,023 — 0,033 mm dicker Hautmuskeln , die in ver- schiedener Höhe von allen Seiten an den Pharynx herantreten ; sie werden theils als Pro- und Retractoren , theils aber auch als Diktatoren wirken. Nicht nur der Anfangstheil des Darmes ist bei Gastrodiscus (599) mit radiär an denselben herantretenden und dem System der Parenchym- muskeln angehörigen Fasern versehen, sondern der ganze Darm; und überall schieben sich zwischen die Insertionspunkte dieser Fasern Ver- zweigungen der Excretionsgefässe hinein. lieber die Function dieser Muskeln, wie namentlich über den ganzen Vorgang der Nahrungsaufnahme giebt R. Leuckart (777) eine eingehende Darstelluno- beim Lebe re sei: Durch den Protractor wird der Pharynx gegen den Mundsaugnapf vorgestosseii *) und durch den Retractor wieder zurückgezogen. ,,Zur Aufnahme und Weiterbeförderung der Nahrung bedarf es aber nicht bloss des abwechselnden Spieles dieser zwei Muskeln, sondern zugleich einer entsprechenden Thätigkeit des Mundnapfes und des Pharynx. Wenn der Musculus retractor den letz- teren wie den Stempel einer Spritze nach hinten zieht, dann muss auch der Mundnapf gleichzeitig in derselben Richtung auf seinen Inhalt drücken *) Bei jungen Distomeen hat E. Leuckart (705^ nicht selten heobaclitet, dass der Pharynx aus dem dann krageuartig umgeklappten Saugnapfe vollständig hervortreten kann. 070 Plathelmintlies : I. Trematodes. und ebenso muss auch der Pharynx später die Druckwirkung des Mus- culus protractor durch Contraction seiner Kädiärfasern und die davon abhängige Erweiterung des Innenraumes unterstützen. Durch die Wirkung des M. retractor wird der Pharynx aber nicht bloss nach hinten gezogen, sondern gleichzeitig auch mit dem Vorderende gehoben, so dass der Ein- gang in den kropfartigen Anhangssack der zwischen Pharynx und Mund- saugnapf ringförmig hinziehenden Vorhöhle sich öffnet. Begreiflich unter solchen Umständen, dass ein mehr oder minder grosser Theil der Nahrungs- substanz in denselben übertritt. Und das um so eher, als der dieser Oeffnung gegenüberliegende Ventralrand des Lippenapparates in ganzer Länge geschlitzt ist. In gefülltem Zustande reicht der Kropf, der übrigens ausserhalb des M. protractor liegt (vergi. Holzschn. 3, pg. 663), den Muskel- sack desselben also durchbrochen hat, mit seinem Hinterende bis über das vordre Dritttheil des Pharynx hinaus, so dass seine Capacität nichts weniger als gering ist. Im Gegensatze zu dem Kröpfe habe ich (Leuckart) in der Eingfurche und deren Vertiefungen niemals Nahrungs- stoffe angetroffen. Vermuthlich, dass der die erstere innen begTenzende Faltenrand den Eintritt verhindert. Da die Seitenwände der Furche bei den Verschiebungen des Pharynx wie Gelenkflächen an einander hin gleiten, so würde eine Füllung voraussichtlicher Weise auch nur nach- theilig wirken." Sommer (580) äussert sich über die Aufnahme der Nahrung und Weiterbeförderung derselben in den Darm wie folgt: „Zunächst wird durch die Wirkung des Ketractors das zapfenförmige Vorderende des Pharynx von der unteren Wand des Vorhofes abgehoben und rückwärts bewegt , dieser Bewegungsakt, indem er den oberhalb des Schlundzapfens gelegenen Semilunarwulst (Kingfalte der Vorhöhle) verstreichen macht und glättet, entwickelt er den Innenraum des bisher invaginirten Vorhofes und füllt ihn mit Nahrungsflüssigkeit. Letztere dringt nämlich aus der Umgebung des Parasiten und durch dessen Mundöffnung in den Vorhof, da sie ähnlich der Flüssigkeit in einer Saugspritze dem rückwärts be- wegten Stempel, so hier dem rückwärts bewegten Pharynx folgt. Ist der Vorhof durch diesen ersten Akt der Thätigkeit des Schluckapparates ge- füllt und der Kückfluss der Flüssigkeit durch Verschliessung der Mund- öffhung unmöglich gemacht, so folgt der zweite Akt. Derselbe setzt sich aus zwei einander parallel laufenden Vorgängen zusammen. Während nämlich die radiären Muskelfasern der Pharyngealwand sich contrahiren und durch ihre Contraction die Schlundhöhle in deren ganzer Länge er- öffnen, tritt gleichzeitig der M. protractor in Wirkung und führt den sich öffnenden Schlund in die frühere Stellung zurück. In Folge dieser beiden sich gleichzeitig abspielenden Vorgänge schiesst dann die Nahrungs- flüssigkeit, welche der Vorhof bereits aufgenommen hatte, in die Pharyngeal- höhle hinein. Endlich folgt der dritte Akt, d. h. es beginnen mit ein- tretender Relaxation der Radiärfasern die Contractionen der musculösen Rinefaserlageu des Pharvnx. Dieselben treiben, indem sie den Innen- Digenea. Verdauungsorgane. 671 räum des Schlundes verengen, die aufgesogene Nalirungsflüssigkeit in den Magendarm hinein. Durch öftere Wiederholung dieser Vorgänge wird schliesslich der Magendarm gefüllt." c. Speicheldrüsen. Wie schon pg. 598 bemerkt worden ist, hat genauere Forschung einen Theil der als Speicheldrüsen bezeichneten Organe als echte Haut- drüsen erkennen lassen; doch kommen unzweifelhaft auch Drüsen bei den Digenea vor, welche in den Anfangstheil des Darmes einmünden und demgemäss Speicheldrüsen genannt werden können. Sehr bestimmt meldet Blumberg (460) die Existenz einzelliger Drüsen bei Ampliistomum conicmn (Zed.) , wo sie den Oesophagus in ganzer Ausdehnung umgeben und birnförmige, 0,012 mm lange, 0,008 mm breite Zellen darstellen; ,,ihre Ausführungsgänge sind sämmtlich zum Lumen des Oesophagus ge- richtet und münden, die Wand durchbrechend, auf der Innenfläche der- selben aus." Bei Distomum paUiatiim Looss (678) wird die Wandung des Oesophagus an seiner Theilungsstelle von den Ausführungsgängen zahlreicher einzelliger Drüsen durchsetzt, die dicht gedrängt die Speise- röhre in dieser Gegend umgeben; sie haben eine kolbenförmige Gestalt, ein blasses, fast homogenes Protoplasma und sind 0,018 mm lang; ihr Kern und Kernkörperchen ist selten deutlich zu sehen; „jede dieser Zellen scheint eine eigne Membran uiul einen eignen Ausführungsgang zu haben" (XXXI, 4). Um den Hinterrand des Mundsaugnapfes und um den ganzen Schlund- kopf herum findet v. Linstow (798) auch bei Distomum cylindraceum (Zed.) Speicheldrüsen (XXIL 6) ; „ihr ganzer Zellleib färbt sich lebhaft, sie enthalten stets mehrere kugelförmige Kerne und ihre Ausmündungs- gänge durchsetzen die dicke Muskelmasse des Mundsaugnapfes und des Schlundkopfes und führen in deren Lumen." Melnikow (410) findet bei Distomum lorumJ)vi]. ebenfalls einen den Oesophagus umgebenden Drüsencomplex, dessen einzelne Zellen in dieses Organ münden. Auch Aspidogaster besitzt nach Voeltzkow (756) Drüsen, welche vor dem Pharynx in die Mundhöhle einmünden. Weniger bestimmt lauten die Angaben Poirier's über birnförmige Zellen in der Umgebung des Pharynx von Distomum Megnini (681), da deren Einmündung in den Schlundkopf nur vermuthet wird. Auch Ogmogaster Jägersk. (860) besitzt dicht hinter dem Saugnapfe birn- förmige Zellen, deren verjüngte Enden nach dem Anfangstheile des Oesophagus zu gerichtet sind; Ziegler (655) beschreibt bei Gastero- stom um V. Sieb, ebenfalls unter der Haut liegende Drüsenzellen, deren feine Ausführungsgänge in den kurzen vor dem Pharynx gelegenen Anfangstheil des Darmes einmünden. Andre Angaben über das Vorkommen von Speicheldrüsen so die von Kerbert hei Distomum Westermanni (596), von Jjima hei Distomum spathidatimi Lkt. (702) etc. haben sich dagegen nach E. Leuckart (777) nicht bestätigt; in letzterem Falle handelt es sich um Kopfdrüsen (vergl. 672 Plathelrainthes : I. Trematodes. Holzschn. 1, pg. 661), wie sie auch Distomiim lanceolatum Mehl. (Holzschn. 2) besitzt, während es bei der erstgenannten Art Zellenhaufen sind, die in gleicher Ausbildung auch unter dem Hautmuskelschlauche sich finden, aber weder hier noch am Oesophagus nach Leuckart als Drüsen gedeutet werden können. d. Der Mageudarm oder die Darmschenkel. Nach mehr oder weniger langem Verlaufe geht der unpaare Oeso- phagus bei fast allen Digenea in zwei an den Seiten des Körpers nach hinten ziehende und dort blind endigende oder ausnahmsweise auch bogenförmig sich verbindende Darmschenkel über, in welchen die auf- genommene Nahrung verdaut wird. Die Gabelungsstelle des Darmes liegt fast immer in der Nähe des vordren Körperendes, mehr oder weniger weit von derselben entfernt, bei den Distomeen immer vor dem Bauch- saugnapfe und kann allerdings manchmal auch bis nach der Körpermitte rücken, wie bei Distomum OJcenii Köll. Die Länge der Darmschenkel ist nicht nur bei den einzelnen Alien recht verschieden, worüber man die Tafeln XVIII — XXVIII vergleichen möge, sondern nimmt mit dem Grössenwachsthum des Hinterendes bei eintretender Geschlechtsreife nicht unbeträchtlich zu; wenigstens ist dies die Kegel, von der man nur jene Distomen ausnehmen muss, welche Duj ardin (245) zu der Untergattung Brachycoelium vereinigt hat (XXI, 6: XXII, 3; XXIV, 8). Fast immer sind beide Darmschenkel gleich lang und ganz sym- metrisch gelagert, sei es dass sie grade oder in einem mehr oder weniger grossen Bogen (XXV, 11) oder geschlängelt (XXVI, 4) verlaufen. Ab- gesehen von individuellen Anomalien, wie eine solche Brandes (749) von Di^^Zos^owwrw /aw^wmBrds. anführt — Endigung des rechten Darm- schenkels schon im vordren Körpertheile neben dem Haftapparate — , kommen aber auch constante Abweichungen von dem gewöhnlichen Ver- halten vor: so besitzen Distomum capitellatum Kud. (aus der Gallen- blase von Uranoscopus scaber)und D. cesticillus Mol. (aus dem Darme von Lophius piscatorius) einen Darmschenkel, der constant um ein Viertel kürzer ist als der andere (Will emoes-Suhm 458), ja es giebt Distomen, die überhaupt juu' einen Darmschenkel führen, also einen sackartigen Darm besitzen, wie Distomum sinuatum Kud. (Darm von Ophidium barbatum 458),' B. filiforme Kud. (Darm von Cepola rubescens 458), D. pachysomum Eysenh. (Darm von Mugil cepha- lus 696) (XXII, 4); auch Cercaria cymhuliae Graeffe (359) soll einen einfachen, schlingenförmig gewundenen Darm haben, der aber wohl der Endabschnitt des Excretionsapparates ist, da von ihm eine äussere Mündung zwischen den beiden Schwanzanhängen angegeben wird. So weit wir wissen, ist auch der Darm aller Gaster ostomum- (XXV, 8) und Aspidogaster-kxiQw^ sowie der von Stichocotyle Cun- ningham (664, XXVIII, 5) stets ein einfacher Sack, der in ersterem Falle vielleicht immer, sicher bei der von Ziegler untersuchten Form Digenca. Verdauuugsoi'gane. gyo (655) einem längeren Oesophagus, in letzterem (XIX, 9; XX, 1) direct dem Pharynx folgt Wie Wagen er (350) mittheilt, verhalten sich die Gasterostomen in Bezug auf die Eichtung ihres Darmes verschieden: bei Gasterostomum minimum soll derselbe gerade dorsalwärts gerichtet sein, bei Gast, fimhriatum nach dem Kopfende, bei Gast, gracilescens nach dem Schwänze zu sich umbiegen. Dass in dem Besitze eines unpaaren Darmsackes ein primitives Verhalten sich ausdrückt, das auf rhabdo- coelidenartige Vorfahren hinweist, wird vielfach angenommen und mag gewiss für Gasterostomum und Äspidogaster gelten. Bei den oben erwähnten Distomen scheint aber eher ein secundärer Schwund eines Darmschenkels, wie solcher bei einigen Formen bereits eingeleitet ist, zur Ausbildung eines einzigen Darmsackes geführt zu haben; vielleicht werden hierüber die zugehörigen und zur Zeit noch unbekannten Jugend- stadien einmal Auskunft geben können. Commis Suren zwischen den Darmschenkeln kommen bei den Digenea nur selten zur Entwicklung; es ist dann immer nur eine am Hinterende, durch welche die beiden Darmschenkel bogenförmig in einander übergehen. Bekannt ist dieses Verhalten nur von drei Monostomen, M. mutahüe Zed. (XXVI, 2), 31. flavum Mehl. (155) und M. lanceolatum Wedl (340), und von Distomum Mulleri Levinsen (602), als Anomalie auch beobachtet hei Distomum lanceolatum (Chatin 697). Bei Bilhargia haematohia (Bilh.) ist der Darm nach Leuckart (403) in den beiden Geschlechtern verschieden entwickelt ; während die Männchen die gewöhn- lichen Verhältnisse darbieten, vereinigen sich beim Weibchen die beiden Darmschenkel wieder hinter dem Saugnapfe zu einem langen, bis ans Hinterende ziehenden und gewöhnlich gewunden verlaufenden Blindsacke (XXV, 10); wie jedoch Fritsch (754) mittheilen kann, existirt diese Verschiedenheit nicht, da ebenso wie beim Weibchen auch beim Männchen, nahe hinter der Keimdrüse die Verschmelzung der beiden Schenkel erfolgi*).' Endlich haben wir noch einen Blick auf das Auftreten von blin'den Anhängen an den Darmschenkeln zu richten; im Ganzen sind auch diese Fälle unter den Digenea recht selten, bei den Monogenea dagegen viel häufiger. Diese blinden Anhänge treten zunächst als ein Paar zipfel- förmige Verlängerungen der Darmschenkel auf und sind — jederseits einer — nach vorn gerichtet; dadurch erhält der Apparat das Aussehen eines H, wie dies schon durch Kolli ker bei Distomum pelagiae Köll. (aus Pelagia noctiluca) bekannt geworden ist (268) ; weniger ausgebildet sind diese vorderen Blindsäcke bei Distomum polyorcliis Stoss. (XXIV, 10) und D. Giardii Stoss. (XXIV, 9); wohl entwickelt finden wir sie bei Distomum Megnini Poir., elavatum (Menz.) nach Poirier (681), pallia- tum Looss (678), D. Bochehnmni Poir., D. delphini Poir. (707) und gigan- *) Wenn übrigens Fritsch bei dieser Gelegenheit bemerkt, dass durch die Bestäti- gung der Leuckart 'sehen Angabe von einem verschiedenen Verhalten des Dai'mes in beiden Geschlechtern den Zoologen ein neues Räthsel aufgegeben worden wäre, so scheint er zu übersehen, dass den Zoologen solche FäUe in grösserer Anzahl seit Langem bekannt sind. Broun, Klassen des Tliier- Reichs. IV. 1. äO 674 Platlielminthes : I. Trematodes. teum (Cobb.) (XXI , 2) , während sie bei Dist. Jiepaticum (L.) und D. JacJcsonii (Cobb.) (612) nicht so scharf hervortreten. Zum Theil schon bei den genannten Arten treten neben diesen vorderen Darmblind- säcken noch in grosser Zahl besonders seitlich und nach hinten ge- richtete auf. Diese Säckchen begegnen uns in einfacher Form bei Distomum ohlongum (Cobbold 405 und 558), ferner bei einer diesem sehr nahe stehenden , wenn nicht mit ihm identischen Art , dem D. palliatiim Looss (678), sowie D. Megnini Poir. (681); etwas stärker entwickelt treffen wir die Anhänge bei der von E. Wright (563) als Dist heterostomum Rud. (aus Botaurus minor) bezeichneten Form, in- dem die kurzen Säckchen , in welche lateral wie medial die Darm- schenkel sich ausbuchten, zum Theil selbst wieder sich gabeln. Von hier aus ist dann ein verhältnissmässig kleiner Schritt zu der Ausbildung der Darmschenkel mit ihren namentlich bei lateralen sich findenden ver- ästelten Anhängen, Avie sie die Angehörigen der Untergruppe Fasciola Cobb. besitzen (XXI, 2); dahin gehört der Leberegel, ferner Distomum giganteum, Cobb. , D. Jachsonii Cobb. und D. carnosa Hassall (836) — alle sind Bewohner der Gallengänge, was auch für Dist. ohlongum (Cobb.) und D. palliatum Looss gilt; man könnte daher vermuthen, dass diese durch die Blindsäcke des Darmes gesetzte Oberflächenvergrösserung der Darmwand mit der Art der Nahrung in Beziehung stünde; doch steht diesem die Thatsache gegenüber, dass in den Gallengefässen resp. der Gallenblase verschiedener anderer Wirbelthiere Distomen vorkommeu, welche einfache Darmschenkel besitzen. Wenn man auch eine Notiz Railliet's (804) verallgemeinert, dass nämlich die Nahrung des Leber- egels nicht Galle, sondern Blut sei, so kann auch damit allein die Ober- flächenvergrösserung des Darmes nicht in Zusammenhang zu bringen sein, da BilTiarsia haematobia (Bilh.) keine Darmblindsäcke erkennen lässt, ebenso wenig andre von Blut sich ernährende Digenea, wie z. B. Holo- stomum cornucopiac Molin (528). Was sonst noch als Darmblindsäcke beschrieben ist, z. B. durch Mehlis bei Monostomum mutabile Zed. (155), hat sich als in-thümlich heraus- gestellt; ebenso ist die Angabe von Zschokke (670), dass die Darm- schenkel von Distomum folium, Olf, (aus der Harnblase von Esox lue ins) dicht hinter dem Bauchsaugnapfe sich selbst gabeln, inig — ich habe diese seltene Art, die ich schon seit mehreren Jahren suchte, vor wenigen Tagen endlich aufgefunden mid bei der Untersuchung der lebenden Thiere nur jederseits einen, in grossem Bogen nach hinten ziehenden Darmschenkel gesehen, der hinten blind endete; auch war es nicht möglich, durch Druck auf das Deckglas den Darminhalt in die nach Zschokke vorhandenen und nach der Median- ebene abgehenden Darmäste zu treiben, so dass ich an der Existenz der- selben berechtioten Zweifel heo-e. -^ö* Structur des Magendarmes. Alle Autoren stimmen darin über- "ö ein, dass der Magendarm oder, wie wir auch sagen können, die Darm- Digenea. Verdaiiungsorgane. (375 Schenkel innen von einer Epithelscliiclit bekleidet sind, was diesem Darni- theile eine ganz andere Function zuweist als dem vorderen, unpaaren Abschnitte, der nur der Zufuhr der Nahrung vorsteht. Es wäre jedoch irrthümlich, wenn man annehmen wollte, dass die Epithellage immer sofort an der Bifurcationsstelle auftritt, vielmehr schiebt sich, wie Leuckart (777) für Distomum hepaticum (L.) und Westermanni Kerb, angiebt (Heckert [771] meldet Entsprechendes für D. macrostomum Eud.), zwischen die Darmschenkel und den Oesophagus eine bei D. Westermanni 0,16 mm lange „Zuleitungsröhre" ein, die von einer Cuticula ausgekleidet ist, spärliche Ring- und Längsmuskeln führt, aber eines Epithels ent- behrt: ihr Lumen beträgt nur 0,1 mm gegen 0,3 mm Darmlumen. Von den Oesophagus -Aesten des Leberegels berichtet Leuckart, dass die dieselben auskleidende cuticulaartige Membran Kerne besitzt und Looss bemerkt von D.paUiatum, dass die „Seitenzweige des Oesophagus", die zu dem eigentlichen Darme hinleiten, 0,009 mm hohe Cylinderzellen besitzen, die allmählich höher werden und in die Darmepithelzellen übergehen, welche zwei- bis dreimal so lang sind. Jedenfalls stellen diese Strecken einen üebergang zwischen dem leitenden und dem verdauenden Theile des Darmes dar, wo die Structur des einen noch nicht ganz unterdrückt und die des anderen noch nicht zur vollen Ausbildung gelano-t ist. Zu diesem Zwischenabschnitte könnte man auch die vorderen Darmcoeca von Distomum davatum (Menz.) rechnen, da sie nach Poirier (681) ein cubisches Epithel besitzen, während im übrigen Darm ein langgestrecktes Cylinderepithel vorhanden ist. Das Epithel, dessen Vorkommen gelegentlich selbst von neueren Untersuchern geleugnet, bei genauerer Untersuchung aber stets nach- gewiesen worden ist, ist für den verdauenden Theil des Darmes der Digenea characteristisch ; die Elemente sind bald mehr cubisch, wie nach Blumberg (480) bei Ämphistomum conicum (Zed.) , bald mehr in die Länge gestreckt, wie beim Leberegel oder sehr schmal und an dem freien Ende kolbig aufgetrieben, ja mit diesem mehr oder weniger weit frei in das Darmlumen hineinragend, wie bei Aspidogaster (Voeltz- kow 756), Distomum Tfesfenwawm Kerb. (Leuckart 771) etc. Vielfach werden zweierlei Zellformen unterschieden, die aber doch wohl nur verschiedene Zustände darstellen: so finden sich bei Distomum Westermanni Kerb. (596) einmal Cylinderzellen von 0,07-^0,09 mm Länge und (an der Basis) 0,006—0,007 mm Breite mit sehr feinkörnigem Lihalt, deren freie Flächen entweder stumpf oder spitz ausgezogen enden und deren 0,006 mm grosse Kerne meist im Basaltheile liegen ; zwischen ihnen finden sich andre, mehr kolbenförmige Zellen von 0,09— 0,1 mm Länge und einer zwischen 0,01 und 0,1 mm schwankenden Breite; sie führen den Kern in ihrer kolbigen Auftreibung. Uebergänge zwischen beiden Zellformen hat Kerbert selbst constatirt und Sommer (580) erbringt den Nachweis, dass die Form der Darmepithelzellen im Zusammenhange mit dem Inhalte des Darmes (beim Leberegel) steht. Wo Theile des 43* 676 Plathelininthes : I. Trematodes. Magendarmes oder seiner Zweige oline Inlialtsmasse sich finden, da er- scheint das Epithel durchschnittlich von geringerer Höhe und die einzel- nen Zellen sind schärfer von einander abgesetzt; ihr Protoplasma ist fein gTaimlirt, ihr Kern kugelförmig und körnchenreich; wo stark aufgeblähte Blutkörperchen den Inhalt bilden, sind die Zellen der Darmwand nicht nur durchweg höher, sondern es ragen' auch aus ihren freien, dem Lumen zugekehrten Enden entweder zahlreiche, sehr feine Protoplasmafäden*) oder kugiige Protoplasmaballen hervor, die von ihrer Oberfläche feine Fortsätze ausstrahlen; wo endlich die Blutkörperchen schon verdaut sind und der Darminhalt nur aus Chyluströpfchen besteht, erscheinen die Zellen ausserordentlich lang, ihre Kerne oval und das Protoplasma quillt aus denselben in unregelmässig begrenzten, oft gestielten, stets mit längeren oder kürzeren Spitzen versehenen Läppchen hervor; auch ist das Proto- plasma der Darmepithelzellen besonders an der Basis deutlich streifig differencirt. Leuckart, der diese Angaben im Ganzen bestätigt, will beobachtet haben (777) , dass die langgestreckten Zellen in den Seiten- zweigen der Darmschenkel weit constanter angetroffen werden als in den Darmschenkeln selbst und ist geneigi, anzunehmen, dass sie nicht nur temporären Werth haben. In den bisher angefühi-ten sowie anderen Fällen handelt es sich um eine einzige Zellschicht, die das Darmlumen begrenzt; einige Autoren berichten jedoch von einer zweischichtigen Lage, so Fischer bei Opistlio- trema (658), wo der Wandung des Darmes zunächst eine Lage kugliger, 0,01 — 0,017 mm grosser Zellen anlieg-t, die den Zellen des Oesophagus dieses Wurmes gleichen : nach innen folgen dann Zellen von kegelförmiger Gestalt mit einer Länge von 0,018 — 0,02 mm ; sie sitzen mit etwas kolbig aufgetriebener Basis auf den kugligen Zellen und ragen mit sich ver- jüngenden Enden in das Darmlumen hinein. Heckert (771) findet hei Distomum macrostomum 'Riid. die äussere Zellschicht als directe Fortsetzung der den Pharynx und Mundsaugnapf auskleidenden Membran; sie wird von hohen Cylinderz eilen mit deutlichen Kernen gebildet, während die innere Zellenlage, die ebenfalls aus lang- gestreckten Zellen besteht, dicht hinter dem Pharynx ziemlich plötzlich verschwindet resp. beginnt; im Leben besitzen diese Zellen feine Strichelchen, zwischen denen reihenweise Körnchen eingelagert, die sich bei Behandlung mit Aether sulfuricus auflösen ; erst dann treten Zell- grenzen und Kerne in dieser Lage deutlich hervor. Auch das Verhalten gegen Farbstoffe ist ein ausgesprochen verschiedenes : während die äussere Schicht sich mit Bismarckbraun stark färbt, bleibt die innere blass ; um- gekehrt färbt sich die innere mit Carmin oder Haematoxylin sehr intensiv, die äussere fast gar nicht. Endlich spricht auch Jägers kiöld (860) von zwei die Darmschenkel von Ogmogaster bekleidenden Zellschichten. *) Dieselben hat schon Blumberg (460) hei Ämi^Mstonmm conicum gesehen, da er von Wimperhaaren auf den Darmepithelien spricht. Digenea. Verdauungsorgane. (377 Bei Distomum anccolatum Mehl, sind die Darmsclioiikel iiacli Leiickart (777) an manchen Stellen von niedrigen, ziemlich grossen Zellen ansgekleidet, denen eine „feste Begrenzung" fehlt, so dass die Känder an den Berührungsstellen zusammenfliessen ; wahrscheinlich haben dieselben amöboide Bewegungsfähigkeit, da ihre freien Flächen verschieden weit nach Innen vorspringen und auch sonst ein wechselndes Aussehen darbieten. Unterstützt wird diese Vermuthung durch den Umstand, dass die Epithelzellen an anderen Stellen den ganzen Darmraum in Form einer zusammenhängenden Masse durchsetzen, innerhalb deren man ausser den Zellkernen noch Reste der aufgenommenen Nahrung — Epithelzellen und Blntkörperchen — erkennen kann. Nach aussen von der einfachen oder doppelten Epithelschicht besitzt der Magendarm der Digenea noch eine eigne Muscularis, die meist einer besonderen, die Basalfläche der Epithelzellen tragenden Tunica propria aufliegt, bei kleinen Arten vielleicht öfter fehlt. Wir kennen solche Muskeln von Ampliistomum conicum (Zed.) durch Blumberg (460), von Gastrodiscus durch Lejtenyi (599), von Distomum macrostomum Eud. durch Heckert (771), von D. palliatum Looss durch Looss (678), von D. lanceolatum Mehl, durch Leuckart (777), von D. Westermanni Kerb, durch Kerbert (596), D. cylindraceum Zed. durch v. Linstow (798), von D. clavatum (Menz.), Megnini Poir. und insigne Dies, durch Poirier (681) etc. In allen genannten Fällen liegen die Ringmuskeln innen, die der Länge nach verlaufenden Fasern aussen und zwar stets in einschichtiger Lage und in mehr oder weniger reichliches Bindegewebe eingebettet. Eine Umkehrung der Schichten — die Längsfasern innen, die Ringfasern aussen — giebt Voeltzkow (756) von Äspidogaster conchicola Baer an. Eine Vermehrung der Schichten auf drei weist nach Leuckart (777) der Leberegel auf, indem die Ringfasern von aussen wie von innen von Längsfasern gedeckt werden, während Distomum reticidatum Looss nur Ringfasern an seinen Darmschenkeln besitzt (678), ebenso Ogmogastcr (Jägerskiöld 860). Speciell vermisst wird von Fischer die Musculatur an den Darmschenkeln von Opisthotrema (658), wobei wir von anderen Angaben, die sich nicht bestätigt haben, absehen; als Ersatz für die dann fehlende Eigenbewegung des Darmes kommen die Bewegungen der Körpermusculatur in Betracht, dagegen kaum allein, wie Fischer annimmt, die Parenchymmuskeln , die „in grosser Menge den Darmschenkeln ausweichend, sich den Seitentheilen oft unmittelbar anlehnen und so auf diese verschiebend einzuwirken im Stande sind". Noch inniger gestalten sich bei Gastrodiscus die Beziehungen der Parenchymmuskeln zu den Darmschenkeln, da sie sich nach Lejtenyi an die letzteren ansetzen (599) und jedenfalls eine Erweiterung derselben bewirken können. e) Nahrung und Nahrungsaufnahme. Wenn man berücksichtig-t, in wie verschiedenen Organen die Digenea schmarotzen — es kommt hierbei nicht nur der Darm mit seinen ver- g7§ Plathelminthes : I. Trematodes. schiedenen Abschnitten bei Pflanzen-, Fleisch- mid Allesfressern in Be- tracht, sondern auch die Leber und Gallenblase, die Lungen, die Leibes- höhle, das Blutgefässsystem , ja selbst die Harnleiter, Harnblase und Geschlechts- so wie einzelne Sinnesorgane — , so sollte man von vorn- herein eine ziemlich grosse Mannigfaltigkeit in der Nahrung der Digenea erwarten: aber eine genauere Prüfung der diese Verhältnisse berücksich- tigenden Litteratur zeigt, dass die digenetischen Trematoden seltener von den natürlich sich abstossenden Theilen ihrer Wirthe leben oder an der Nahrung dieser participiren , sondern vorzugsweise Blut gemessen; da dieses ihnen nur ausnahmsweise direct zugänglich ist, nämlich nur bei jenen wenigen Arten, welche im Blutgefässsystem selbst leben, so folgt, dass sie die Schleimhäute der befallenen Organe verletzen müssen, um zu dem Blute zu oelangen, das man in ihrem Darme mit mehr oder weniger grosser Sicherheit nachweisen kann. Am besten sind wir über die Nahrung des in den Gallengängen lebenden Distomum hepaticum (L.) untemchtet; die frühere Ansicht, dass diese Thiere sich von der Galle selbst ernähren, ist fast allgemein auf- gegeben worden, seitdem Leuckart (403 und 777) und Sommer (580) die Anwesenheit von zahlreichen intacten oder mehr oder weniger verr änderten Blutkörperchen neben Epithelresten der Gallengefässe im Darme dieser Thiere nachgewiesen haben. Freilich bestreitet dies Mace (590), dem weder auf microscopischem noch spectralanalytischem Wege der Nach- weis von Blutkörperchen resp. Haemoglobin, vielmehr nur von Gallen- säuren und einem Gallenfarbstoffe , dem Bilihumin, gelungen ist; doch steht diesem gegenüber, dass andre Untersucher (cf. bei Küchenmeister, Die Parasiten des Menschen, 2. Aufl. pg. 294 die Angaben von Schmitt) keine Gallenreaction mit dem Darminhalte des Leberegels erhielten, wäh- rend eine Beobachtung Kailliets (804) ebenfalls für Blutaufnahme spricht ; dieser Autor hatte nämlich die Blutgefässe von Schafen , deren Lebern zufällig einige Distomen enthielten, mit einer blauen Masse in- jicirt; die bei der Untersuchung der Lebern aufgefundenen Egel zeigten in iln-em Darme einen blauen Inhalt, der nur aus den Blutgefässen stammen konnte, da die Gallengefässe völlig frei von blauer Injections- masse sich erwiesen. Alles zusammengenommen dürfte es als ausgemacht gelten, dass Blut die Nahrung der Leberegel ist; das Gleiche gilt nach K. Leuckart für Distoniiim lanceolatumMehl. (777, 366), nach v. L in stow (476) für D. pellucidum, nach van Beneden im 3Ionostomuni mutahile Zed. (364), dessen J)arminhalt eine gelbe oder rothe Flüssigkeit mit gelben Granulationen und rothen Kügelchen darstellt. Zahllose, biconcave Scheiben, die wie rothe Blutkörperchen aneinander kleben, fand Z eil er (418) im Darme des eingekapselten Distomum squamula Pud.; dass die Holostomiden sich von Blut ebenfalls nähren, darauf ist schon oben bei der Beschreibung ihres Haftapparatos liingewiesen worden ; dafür liegt auch eine directe Beob- achtung von V. L instow (528) vor. Blutflüssigkeit ist auch die Nahrung von Aspidogaster concJiicola v. Baer (Voeltzkow 756). Digenea. Yerdauungsorgane. 679 Gegenüber diesen Fällen, die vielleicht sich noch vermehren Hessen, stehen solche, welche auf eine andre Nahrung hinweisen; so beobachtete Wagener (338), dass der Darminhalt von Distomum xanthosonmm Crepl., das in der Gallenblase von Podiceps minor lebt, eine grüne Gallen- flüssigkeit darstellt; Fischer sah im Darme von Opisthotrema Lkt. nur eine leicht flüssige, fast farblose Masse ohne zellige Elemente oder deren Keste — das Tliier lebt im Cavum tympani von Halicore; und Grobben (536) berichtet, dass die von ihm als Distomum megastomum bezeichnete Form, welche in den Hodenröhren und im Vas deferens eines Krebses, Portunus depurator, lebt, sich von Spermatozoon ernähre. Die aufgenommene Nahrung macht im Magendarm eine Eeihe von Veränderungen durch, über welche besonders Sommer berichtet (580); die Blutkörperchen quellen auf, so dass sie weit öfter kugelförmig, denn als Scheiben gesehen werden; ihr Farbstoff wird an die umgebende Flüssigkeit abgegeben; an anderen Stellen des Darmes der Leberegel trifft man stark mit Gallenfarbstoffen imprägnirte und zusammengeballte Epithelien der Gallenwege, Schollen und Trümmer von Blutkörperchen, denen in wechselnder Menge verschieden grosse, lichte und zähfliessende, blass, überaus fein und gleichmässig punctirte Tröpfchen beigemischt sind; wieder an anderen Stellen sieht man nur noch diese Tröpfchen in dichter Lagerung; sie bezeichnet Sommer geradezu als Chymuskugeln oder Chyluströpfchen , die durch den Verdauungsprocess fertig gestellt und resorbirbar gemacht worden sind. Dass je nach dem verschiedenen Inhalte, den einzelne Partien des Magendarmes führen, die Epithelzellen ein anderes Aussehen darbieten, ist schon oben bemerkt worden; daher kann es kaum zweifelhaft sein, dass diese Verschiedenartigkeit der Aus- druck des jeweiligen Verhaltens der Darmzellen zu dem Darminhalte sei, insbesondere den Gegensatz von Ruhe und Leistung der Zelle veranschau- licht. Es scheint, dass erst die Anwesenheit von Nahrungsstoffen im Darme das Protoplasma der Epithelzellen zu einer Thätigkeit anfacht, die sich in dem Aussenden pseudopodienartiger Fortsätze kundgiebt. Durch die Berülnung dieser mit den zelligen Elementen der Nahrung werden letztere zersetzt, aufgelöst und resorbirbar gemacht, also in Chyluströpfchen umgewandelt. Diese werden wiederum von denselben Zellen resorbirt, die statt haarförmiger Pseudopodien breite, lappenförmige bilden. Leuckart (777, 207) denkt übrigens bei der Erwähnung dieser Ver- hältnisse auch an eine directe Aufnahme der Nahrung und intracellulare Ver- dauung derselben, wie sie bei den Turbellarien durch Metschnikoff beob- aclitet worden ist; auch an einer anderen Stelle (1. c. pg. 420) weist er auf das Eindringen von grösseren oder kleineren kugligen Massen in die Darmepithelzellen von Bistomum Wester nianni Kerb, hin, die man auch in den Saugnäpfen dieses Thieres trifft, demnach aus den Cavernen der Lunge stammen müssen, in denen diese Art lebt. In der That wird man diese Angaben für zutreffend halten, da auch Voeltzkow für Äspido- (jaster conchicola Baer Entsprechendes angiebt; die langen und flaschen- 680 Platlielminthes : I. Ti-ematodes. förmigen Darmepitlielzellen dieses Parasiten enthalten nämlich alle in ihrem frei in das Darmlumen hervorragenden Ende ein oder zwei und selbst mehrere, glänzende Körnchen, die fast sämmtlich verschwinden, wenn man die Parasiten einige Wochen hungern lässt und die bei eben aus dem Eie geschlüpften Thieren nicht vorhanden sind. Sie treten erst auf, wenn die jungen Thierchen Blut aufnehmen; letzteres enthält zahl- reiche amöboide Zellen von feinkörnigem Protoplasma und mit ein- oelao-erten , stark lichtbrechenden Kugeln, die sich in Aether lösen, also fettartiger Natur sind. Sie sind es, welche in die Darmepithelien gelangen, voraussichtlich also activ aufgenommen werden. 9. Nervensystem und Sinnesorgane. Historisches. Die ersten Nachrichten von einem Nervensystem der Disenea und zwar wiederum vom Leberegel erhalten wir durch Eamdohr (HO): freilich können wir heut mit Sicherheit sagen, dass das, was Kamdohr gesehen und als Nervensystem gedeutet hat, diesem nicht zugehöi-t; er deutet einen eiförmigen, hinter der Bifurcationsstelle des Darmes gelegenen Körper als Gehirn, der sich nach hinten in einen Knoten fortsetzt, während darüber ein in zwei Aeste zerfallender Nerv abgeht. Es unterliegt keinem Zweifel, dass das vermeintliche Gehirn, wie dies bereits Otto (115) angiebt, „der nicht hervorgetretene Cirrus mit seiner Scheide und die Nerven ein Paar an derselben Stelle laufende Ernährungsgefässe (i. e. Darm) gewesen sind". Erstere Deutung ist völlig zutreffend, daoegen sind die vermeintlichen Nerven sicher nicht Abschnitte des Darmes, der Ramdohr verhältnissmässig gut bekannt war, sondern die Ausführungsgänge der beiden verästelten Hoden. Kaum zu sagen ist, was der Ganglienknoten in Wirklichkeit vorstellt, vielleicht ein Theil des Bauchsaugnapfes — doch liegt er dafür zu Aveit nach hinten, oder vielleicht die Schalendrüse — doch kann auch dies kaum zutreffen, da der Knoten noch vor dem Eiergange (i. e. Uterus) liegen soll. Es ist aber immerhin schon anzuerkennen, dass überhaupt nach einem Nerven- system bei den Egeln gesucht worden ist und nur von diesem Stand- punkte aus darf man ebenfalls die Angaben Otto 's (115) beurtheilen, der das DotteiTeservoir für ein Ganglion, die queren und die zu diesen führenden longitudinalen Dottergänge für periphere Nerven nimmt und an der Einmündungsstelle dieser in die ersteren noch ein seitliches Ganglion sieht. Dass diese Theile zum weiblichen Geschlechtsapparate gehören, erkannte bereits Gaede (119), doch spricht derselbe den Tre- matoden ein Nervensystem völlig ab. So gelangen wir zuBojanus (125), der bei seiner so vieles Richtige aufweisenden Zergliederung des Amphistomum suhfriquetrum Rud. auch das Nervensystem dargestellt hat: er unterscheidet zwei zu den Seiten des Oesophagus liegende Ganglien, die durch einen dorsalen „Querfadeu" verbunden sind und je drei Aeste nach vorn zu den Seiten des Körpers und zum Anfangstheile des Darmes entsenden. Nach hinten verläuft ein Digenea Nervensystem und Sinnesoi'gane. 681 stärkerer Faden, der mit dem entsprechenden der anderen Seite communi- ciii; von dieser Verbindung gehen andere Nerven nach hinten zu allen Eiugeweiden, auch ein Paar an die Haut des Wurmes. Freilich wird Bojanus selbst irre an seiner Auffassung, da es ihm nicht gelungen ist, beim Leberegel Entsprechendes zu finden, und er nicht glauben kann, ,,dass zwei sich so nahe stehende Thiere, wie Ämphistomum suUrique- tritni und Distomum hepaticum in ihrem Baue so ungeheuer verschieden sein" könnten. Doch schon die nächsten Jahre brachten eine Bestätigung der Bojanus 'sehen Angaben, da es Mehlis gelang (135), die Haupttheile des Nervensystems des Distomum hepaticum (L.) darzustellen und zwar bis auf die Commissur der Seitennerven conform mit Bojanus. Es folgten dann die Untersuchungen Laurer's üher Ä))iphistomu)>i conicum (Zed.) (154) , dessen Nervensystem vorzüglich beschrieben und illustrii-t worden ist, wogegen Die sing (175) kaum etwas Förderndes in dieser Eichtung geleistet hat. Nach einer relativ langen Pause treffen wir Dar- stellungen über das Nervensystem bei Digenea erst wieder bei Blanchard (256), der nicht nur Distomen, sondern auch Monostomwn-, Ämphi- stomum- und Holostom.um- Arien mit Erfolg untersucht und die ziemlich gieichartige Ausbildung des Nervensystemes constatirt hat. Die Angaben häuften sich auch durch andre Autoren und man hätte meinen sollen, dass aller Grund vorhanden sei, um das Vorkommen eines Nervensystemes bei allen Digenea anzunehmen (Leuckart 403), wenn nicht Minot (542) mit der Ansicht aufgetreten wäre, dass Distomum^ crassicoUc Kud. eines solchen entbehre ; es braucht wohl kaum betont zu werden, dass hierfür besonders die ungenügende Conservirung des Mate- riales verantwortlich zu machen ist, die diese Täuschung veranlasst hat. Wir kennen keinen Trematoden, wie überhaupt keinen Plattwurm, bei dem das Fehlen des Nervensystems sicher gestellt wäre; freilich kennen wir das Nervensystem nicht von allen Arten, doch haben die Unter- suchungen des letzten Decenniums so vielfaches Material zu Tage ge- fördert, dass fast alle Gattungen in einem oder einigen Vertretern in dieser Beziehung bekannt sind; ferner ist nicht nur die Topographie des Systemes, sondern auch die Histologie eingehend studirt worden ; in letz- terer Beziehung beginnt die Litteratur mit Walter (351). Das Nervensvstem der DiQenea besitzt die gleichen Beziehungen zum Parenchym, wie bei den übrigen Plathelminthes ; es fehlt in der Kegel eine besondere umhüllende Schicht. Wir können an demselben einen Centraltheil, zwei durch eine Commissur verbundene Hirnganglien, und das System der peripheren Nerven vmterscheiden. Es erscheint zweck- mässig, zunächst die topographischen Verhältnisse zu besprechen. 682 Plathelmiuthes : I. Trematodes. a. Topographie des Nervensystemes. Der Centraltheil des Nervensystemes hat wohl bei allen Digenea die Gestalt einer Hantel (XXXII) nnd liegt mehr oder weniger gebogen auf der Dorsalseite zwischen Mundsangnapf und Pharynx, bei Gasterostomum an entsprechender Stelle hinter dem vorderen Saugorgane. Ein vollständiges Umgreifen des Oesophagus resp. Pharynx an dieser Stelle, also die Aus- bildung eines Schlundringes findet, so viel wir wissen, nirgends statt und die darauf bezügliche Angabe Walters (351) beruht auf einem Irrtimm. Die beiden Enden des Querbandes sind bald mehr bald weniger deutlich verdickt, kuglig oder auch mehr langgestreckt; da in ihnen vorzugsweise Ganglienzellen sich anhäufen, dürfen wir sie als Ganglien betrachten und die sie verbindende, übrigens verschieden lange und dicke Fasermasse als Commissur (XVIII, 5; 7. XX, 8. XXVI, 3 B. XXXII). Juel (789) erwähnt, dass bei Distomum excisum ßud. dicht am Pharynx eine birnförmige, nach hinten verschmälerte Zellmasse liegt, die aus kleinen, den kleinkernigen Parenchymzellen ähnlichen Gebilden be- steht und durch einen kurzen Strang mit den Ganglien des Centraltheiles verbunden zu sein scheint. Von den beiden Ganglien gehen sowohl nach vorn wie nach den Seiten und nach hinten symmetrisch angeordnete Nerven ab , deren Zahl und Entwicklung aber für die einzelnen Arten durchaus nicht gleich ist. Da der Centraltheil selbst weit vorn liegt, so ist es natürlich, dass die vorderen ebenso wie die direct seitlich sich wendenden Nerven kurz, die hinteren lang sind. 1. Gruppe: Vordere Nerven. Nur ein Paar vordere Nerven, also aus jedem Ganglion einen, erwähnen Lejtenyi (.599) bei Gastrodiscus Lkt. , Juel (789) bei Apoblema Duj., Leuckart (777) bei Distomum spathulatum Lkt. und D. lanceolatiim Mehl., Ziegler (655) bei Gastero- stomum V. Sieb, und Brandes (801) von Holostomeen; der betreffende Nerv versorgt dann ebensowohl den Mundsaugnapf als die sonstige Mus- culatur des Vorderendes und die Haut. Viel häufiger werden zwei vordere Nervenpaare, ein inneres und ein äusseres angegeben, so von Leuckart (777) für Distomum Westermanni Kerb., von Poirier (728) für Dist. Bathouisi Poir., ebenso (681) für D. davatum (Menz.) (XXXII, 2), veliponim Crepl. und insigne Dies., von Kölliker (268) für D. pelagiae Köll., von Sommer (580), Lang (578) und Leuckart (777) für D. hepaticum (L.), von Heckert (771) für D. macrostomum Kud., von v. Linstow (798) für D. cylindraceum Zed. etc. Die inneren Nerven gehen dann in der Kegel direct und ausschliesslich zum Mundsaugnapfe, während die meist stär- keren äusseren nicht nur den Saugnapf, sondern überhaupt das vordere Körperende versorgen. Drei vordere Nervenpaare treffen wir bei Osmogaster plicata (Crepl.) nach Jägerskiöld (XXXII, 8), bei Distomum. palliatum nach Looss (XXXII, 7) und Amphistomum conicum Zed. nach Laurer (154); auch Digonea. Nervensystem und Sinnesorgane. 683 sie sind alle drei für den Mnndsaugnapf resp. die benachbarten Körper- partien, bei AnipJi. conicum auch für den Pharynx bestimmt. 2. Gruppe: Seitliche Nerven. Die aus der seitlichen Circum- ferenz der Ganglien abtretenden und direct seitlich sich wendenden Nerven treten ebenfalls in verschiedener Zahl auf: je einer bei den meisten der genannten Arten (XXXII, 7), zwei beim Leberegel (Leuckart 777), doch lassen Sommer und Lang diese beiden Nerven jederseits mit einer Wurzel entspringen; drei seitlich abgehende Nervenpaare werden endlich bei Oxyisthotrema gefunden (XXVI , 3 B) ; vermisst resp. nicht angegeben sind seitliche Nerven hei Gasterostomuni, den Holostomeen, über deren Nervensystem wir ganz ungenügend orientirt sind, und bei Disfomiim cylindraceum Zed. (XXII, 6), D. isostonmm Baer (659), worüber unten. Im Allgemeinen handelt es sich auch in den seitlichen Nerven um kurze Stämme, die sich in den Seitentheilen des Körpers, besonders wohl in der Musculatur verbreiten; nur bei Ogmogaster (XXXII, 8) erstrecken sich diese Nerven über einen grösseren Körperabschnitt, da sie sich nach hinten wenden und bis zur Mitte des Körpers verfolgen lassen, während bei Distomum clavatum (Menz.) die für die vorderen seitlichen Partien be- stimmten Nerven theils aus den äusseren vorderen Nerven, theils aus nach hinten ziehenden Stämmen entspringen. Von den nach hinten abgehenden Stämmen sind die beiden Haupt- oder Seitennerven schon lange und für viele Arten überhaupt nur bekannt; von neueren Angaben erwähne ich die von Brandes (801) über Holo- stomeen, die von Lejtenyi (599) über Gastrodiscus, die von Fischer (658) über OpisÜiotrema und die von Ziegler (655) über Gasterostomuni. Ob hier wirklich überall andre nach hinten laufende Nervenstämme fehlen, scheint mir wenigstens für die Holostomeen und für Gastrodiscus fraglich, dagegen für Gasterostomiim und OjnstJiotrema in Folge besonderer Organi- sationsverhältnisse wahrscheinlich; da bei OpistJiotrema ein Pharynx ganz fehlt und dieses Organ bei Gasterostomiim in der Mitte des Körpers liegt, so ist es verständlich, wenn hier der sonst ziemlich regelmässig vor- kommende Nerv für den Pharynx fehlt resp. dieser Darmabschnitt von einem der anderen Nerven versorgt wird, worüber wir aber Nichts Näheres wissen. 3. Gruppe: Hintere Nerven. Es scheint typisch zu sein, dass von der hinteren Fläche der beiden Ganglien je drei Nerven entspringen, ein mittleres Paar von geringer Länge für den Pharynx (N. pharyngeus), ein weiteres, in der Kegel ebenfalls von geringer Länge, das schon Laurer von Amphistomum conicum bekannt war, sich sehr bald dorsal wendet und nur ausnahmsweise bis über die Mitte des Körpers hinaus sich verfolgen lässt (N. dorsalis) (v. L in stow (738) bei Distomum cylin- draceum Zed.), und endlich ein drittes, mehr seitlich entspringendes Paar, die sogenannten Haupt-, Bauch- oder Seitennerven, die immer die stärksten Stämme darstellen und unter Abgabe von Aesten nach hinten ziehen (N. cardinalis oder ventralis). Wir finden solche Verhältnisse bei Di- 6g4 Plattielminthes : I. Treinatodes. stomum clavatum (Menz.) (XXXII, 2), D. liepatkum (L.) und D. nigroflamim nach A. Lang (578), D. cylindraceum Zeel, nach v. Linstow (798), wo allerdings der pharyngeale Nerv nicht beobachtet worden ist, ferner bei D. macrostomum Eud. nach Heckert (771) (N, pharyngeus ebenfalls nicht beobachtet) , bei D. Rathouisi Poir. (728) , wo der Kückennerv fehlen, aber ein seitlich abgehender Nerv vorkommen soll. Auch Ogmogaster muss hier angeführt werden, obgleich mit dem Pharynx der zugehörige Nerv fehlt; Eücken- und Ventralnerv sind vorhanden (XXXII, 8). Die auf den ersten Blick abweichenden Verhältnisse von Disfomum isostomum Baer, über welche Gaffron (659) berichtet, erweisen sich unter einer Annahme als conform mit den eben angegebenen; bei diesem Thiere verlaufen nämlich wie auch bei Bist, cylindraceum Zed., abgesehen von den Pharyngealnerven, drei Nervenpaare nach hinten (XXXII, 3), ein dorsales, ein ventrales und ein laterales Paar, die sich aber an ihrem hintren Ende nicht gleich verhalten: während nämlich die beiden dorsalen wie ventralen Stämme unter sich bogenförmig in einander übergehen, enden die lateralen ohne solche Anastomose. Daraus dürfte hervorgehen, dass der laterale Nerv anders beurtheilt werden muss, als die beiden anderen Paare; da- für spricht auch sein gesonderter, von der lateralen Fläche des Ganglions herrührender Ursprung — er verhält sich gerade so wie der seitlich aus dem Ganglion entspringende Nerv von Ogmogaster (XXXII, 8), der nach einem zuerst grade seitlich gerichteten Verlaufe nach hinten umbiegi und bis zur Körpermitte sich verfolgen lässt; auch bei Ogmogaster gehen die beiden Bauchnerven an ihrem hintren Ende bogenförmig in einander über, die beiden kurzen Kückennerven jedoch nicht. Ich nehme daher an, dass der Bauch- und Kückennerv von D. isostomum dem Bauch- resp. Kücken- nerven anderer Arten entsprechen, der Seitennerv aber nur ein stark ent- wickelter seitlicher Nerv ist, der bei den meisten Digenea sehr kurz ist und sich nicht nach hinten erstreckt, bei Ogmogaster aber nach hinten bis zur Körpermitte reicht, in gleicher Weise auch bei D. nigroflavum vor- kommt (XXXII, 4, 5) und endlich bei Distomum isostomum die gleiche Länge erreicht wie Bauch- und Kückennerv. Ebenso deute ich die Verhältnisse bei Distomum cylindraceum Zed. (XXII, 6) ; auch hier gehen drei Nervenpaare nach hinten; das eine dorsale Paar hat nur das Besondere seiner grossen Länge, die beiden anderen liegen ventral, eins mehr nach der Mittellinie, eins mehr nach aussen; letzteres entspringt wie der entsprechende Nerv bei J). isostomum von den Seiten des Ganglions — es ist daher der Lage und Ursprungsstelle nach der sonst kurze, seitlich gerichtete Nerv andrer Formen; das ist um so wahrscheinlicher, als beiden Distomen ein kurzer seitlicher Nerv fehlt. Wir können demnach sagen: dadurch dass der seitliche Nerv bei einigen Arten eine grössere Entwicklung erfährt und sich nach hinten wendet, erhöht sich bei diesen Arten die Zahl der nach hinten verlaufenden Paare auf vier: 1. N. pharyngeus, der mit dem Mangel eines Pharynx wegfällt, 2. N. dorsalis, der meist nur kurz ist und gelegentlich auch fehlen soll, 3. N. ventralis, der Seitennerv oder Digenea. Nervensystem und Sinnesorgane. 685 Hauptnerv der Autoren, richtiger der Bauclmerv, der stets am entwickeltsten ist und 4. N. lateralis, welcher secundär hinzukommt und aus einem seitlichen Nerven hervorgeht; ein kurzer, seitlicher Nerv fehlt dann ganz (bei D. isostonmm und cylindraceum). Das Verbreitungsgebiet der hinteren Nervenpaare ist wohl hauptsäch- lich die Musculatur der entsprechenden Körperregion, doch gehen auch Aeste zur Haut und zu den verschiedenen Eino-eweiden. Uebrigens lassen sich nicht alle Fälle unter das angenommene Schema bringen, so z. B. Amphistomum conkum, wenigstens nicht nach den Angaben Blumbergs (460); dieser Autor zählt jederseits im Ganzen sechs Nerven- stämme: 1. kurz, aber stark, zum Oesophagus. 2. 0,02 mm dick, zum Pharynx (N. pharyngeus). 3. Zum Mundrande und den hier befindlichen Papillen (1. Gruppe). 4. 0,031 mm stark zwischen Mund- und Geschlechtsöffnung sich verzweigend (2. Gruppe V). 5. Zu der die Geschlechtsöffnung umgebenden Musculatur. 6. 0,092 mm. stark, an der lateralen Fläche der Darmschenkel nach hinten verlaufend und Musculatur, Eingeweide, sowie End- saugnapf versorgend (N. ventralis). Commissuren: Auch zwischen den Hauptn ervenstämmen treten verschiedene Verbindungen, Commissuren auf, die bei einzelnen Arten in ausserordentlicher Weise entwickelt sind. Eine solche Commissur kennen wir schon durch Sommer (580) beim Leberegel und zwar zwischen den Pharyngealnerven; freilich fas st der Autor diese Verbindung anders auf, indem er sie als untere Schlundcommissur der oberen i. e. der Commissur zwischen den beiden Gehirnganglien gleich setzt und demnach zum Centralnervensystem rechnet; veranlasst ist diese Meinung wohl vorzugsweise dadurch, dass in der Mitte der Commissur ein Ganglion gesehen wurde, doch bemerkt Leuckart (777), dass er dieses sogenannte untere Schlundgangiion nur für ein Gebilde von localer, also mehr unter- geordneter Bedeutung halten kann, da die daraus hervortretenden Nerven- fasern auf die nächste Umgebung beschränkt bleiben und nirgends zur Bildung von Strängen zusammentreten. Diese Ansicht gewinnt um so mehr an Geltung, als erstens einmal A. Lang (578) dieses Ganglion gar nicht erwähnt, Mace (590) dasselbe nur einmal gesehen hat, und als zweitens derartige Ganglien auch an anderen Stellen (XXXII, 2) zur Ent- wicklung kommen. Wir haben demnach allen Grund, hier nur von einer Commissur der Pharyngealnerven zu sprechen, die übrigens bei Bistomum isostomum Baer ebenfalls vorkommt, aber doppelt ist. Eine andere noch weiter nach vorn gelegene Commissur, die einen Halbkreis darstellt, er- wähnt Poirier (687) zwischen den (vorderen) Saugnapfnerven bei Di- stomum clavatiim (Menz.) (XXXII, 2). Bei Ogmogasfer (860) und D. clavatum (Menz.) (681) verbinden sich die Haupt- oder Ventralnerven an ihrem hinteren Ende durch eine Com- ggg Plathelminthes: I. Trematodes. missur; zu dieser kommt bei Distomum isostomum nach Gaffron (659) noch eine bogenförmige Verbindung der bei dieser Art abnorm langen Rückennerven. Eine weitere bogenförmige Verbindung erwähnt dann Heckert (771) bei Distomum m^acr ostonium "Rnd., wo dieselbe unterhalb des Bauchsaugnapfes zwischen den Bauclmerven stattfindet; auch Poirier (681) spricht bei D. veliporum und insigne von einer solchen Verbindung. Endlich giebt es Formen, bei denen ein ganzes System von ringförmigen Commissuren zwischen den hinteren Nerven aufgetreten ist; hierher ge- hören Distomum isostomum Baer (XXXII, 3) nach Gaffron (659) und D. davattmi (Menz.) nebst Verwandten (XXXII, 2) nach Poirier (681). Bei den letzteren Arten haben wir zu unterscheiden die dorsalen Commissuren, wie sie unter den beiden Mundsaugnerven und in der Höhe des Bauch- saugnapfes doppelt zwisclien den Hauptnerven auftreten, ferner die hintere Verbindung der Hauptnerven und endlich die kreisförmigen Commissuren zwischen den Haupt- und Rückennerven; im Ganzen sind 19 solcher Ringe erkannt worden, drei vor dem Bauchsaugnapfe und 16 hinter dem- selben, bis zum hintren Körperende sich erstreckend. Die Dorsalnerven, welche bei D. davatum, (Menz.) nur bis hinter den ziemlich vorn stehenden Bauchsaugnapf reichen, participiren nur an den vier vorderen Commissuren; die 15 hinteren treten ausschliesslich zwischen den Hauptnerven auf. Bei Distomum isostomum liegen die Verhältnisse weniger regelmässig: ab- gesehen von der Commissur zwischen den Pharyngealnerven, der hinter dem Bauchsaugnapfe auftretenden Verl)indung der Bauchnerven allein und der hinteren bogenförmigen Anastomose zwischen den beiden Bauch- und Rückennerveu , finden wir nur zwei völlig geschlossene Ringe vor dem Bauchsaugnapfe. Sie treten dadurch auf, dass die beiden Rückennerven sich durch eine Quercommissur (dorsale Commissur) verbinden, dass ferner je eine nach rechts und links in gleicher Höhe zu den Lateralnerven ab- geht (dorsolaterale Commissuren), dass weiter entsprechend diesen solche auf der Ventralseite zwischen den Lateral- und Bauchnerven auftreten (ventrolaterale Commissuren) und dass endlich auch die beiden Bauch- nerven durch eine quere, ventrale Commissur in Verbindung treten. Da diese sechs Commissuren in gleicher Höhe liegen , so entstellt ein voll- kommener, langgezogener Ring. Derselbe wird aber beim dritten System dadurch unterbrochen, dass die Dorsalcommissur fehlt, resp. dass die be- treffenden Stämmchen, statt sich quer zu verbinden, einzeln zum Bauch- sangnapfe gehen. Hinter dem Bauchsaugnapfe kommt es nicht mehr zur Ausbildung geschlossener Ringe, theils weil die Dorsalcommissur (im vierten System) vor den anderen Commissuren entspringt, theils weil die Ventralcommissur (des vierten, fünften und sechsten Systemes) kein ein- heitlicher Strang ist, sondern sich netzförmig auflöst. Vorn in der Höhe der Gabelung des Darmes existirt noch eine besondere, dorsale Commissur zwischen den Anfangstheilen der Lateralnerven, wie diese sich auch in einem nach vorn ziehenden Bogen mit dem äusseren, vorderen Nerven- paare verbinden; auch stehen auf jeder Seite im hintren Ivörperende die Digenea, Nervensystem und Sinnesorgane. (587 Kückennerven durch einen Ast mit der sechsten Dorsolateralcommissur in Verbindung. Secundäre Ganglien sind bei den Digenea nur selten entwickelt; die Ansicht Laurers (154) und die noch weiter gehende Blanchards (256), dass an den Abgangsstellen der Zweige der Bauchnerven Anhäufungen von Ganglienzellen und dadurch Nerven- oder Ganglienknoten zu Stande kommen, hat sich als irrig erwiesen; es bleiben nur wenig^e Fälle übrio-, bei denen man von solchen Bildungen reden kann; dahin gehört das schon erwähnte Ganglion in der Commissur der Pharyngealnerven des Lebe regeis, das Sommer (580) entdeckt hat; es kommen hierzu 2 Ganglien, welche Lang (578) in den Bauchsaugnapfnerven yoii Disto- mum nigroflavum (XXXII, 4) beschreibt; das Acetabulum wird hier von einem mit doppelter Wurzel aus jedem Bauchnerven entspringendem Aste versorgt, der nach seinem Eintritt in den Bauchsaugnapf, bevor er sich in kleinere Aeste spaltet, zu einem Ganglion acetabulare anschwillt. Endlich finden sich auch bei Distomum davahim (Menz.) entsprechende Ganglien an der Abgangsstelle der beiden vor und hinter dem Bauchsaugnapfe ver- laufenden Commissuren zwischen den Bauchnerven (XXXII, 2). Eine bemerkenswerthe Asymmetrie des Nervensystemes hat Heck er t (771) bei Distomum macrostomum Kud. aufgefunden; dieselbe ist darin gegeben, dass der linke Bauchnerv vorzugsweise den Bauch- saugnapf versorgt und in Folge dessen kürzer ist und einen anderen Verlauf nimmt, als der rechte, der mehr an die Geschlechtswerkzeugo und nach den hinteren Körperpartien hinläuft. Das Nervensystem von Äspidogaster concliköla Baer, dessen Existenz selbst Aubert (313) geleugnet und das auch Huxley (330) nicht hat auffinden können, erweist sich nach den Angaben Voeltzkow's (756) als sehr einfach. Der centrale Theil (XIX, 8) liegt in Form eines schmalen Bandes dem vorderen Ende des Pharynx auf; eine Verdickung der Enden dieses Bandes ist kaum zu bemerken. Es treten ab nach vorn ein Paar Nerven für die Umgebung der Mundhöhle, nach hinten ein Paar Pharyngeal- nerven und endlich die beiden starken Bauclmerven, die zuerst neben den Excretionsgefässen des Halses verlaufen, dann ventralwärts nach der Saugscheibe ziehen und dann neben den langen, röhrenförmigen Zipfeln der Excretionsblase nach hinten gehen, wo sie allmählich schwächer werden; abtretende Aeste sind nicht bemerkt worden, b. Histologie des Nervensystems. Zunächst ist anzuführen, dass wenigstens bei einigen Arten nicht nur um den Centraltheil, sondern auch um die peripheren Nerven sich eine bindegewebige Hülle findet; Fischer (658) lässt dieselbe aus einer homogenen, glashellen und structurlosen Membran bei Opisthotrema be- stehen; dagegen schichten sich solche Lagen bei Distomum clavatum (Menz.) zu einer dicken Umhüllung, welche auch die kleineren Aeste, dann aber in bedeutend dünnerer Lage umgiebt; und von Distomum macrostomum. Rud. bemerkt Heckert (771), dass sich die bindegewebige 688 Plathelininthes : I. Trematodes. Natur der Umlmllung des ganzen Nervensystemes entwicklungsgeschiclit- licli nachweisen lasse. Auch Lejtenyi (599) bemerkt, dass die Ganglien, die sie verbindende Commissur und die Nervenstämme bei Gastrodiscus eine zarte durchsichtige Faserhülle besitzen, der sich an den Ganglien und der Commissur von innen noch eine sehr feine, aus Fasern und Zellen bestehende Binde- gewebshülle anschliesst. Die Zellen dieser Hülle sind 0,003 mm gross, besitzen feinkörniges, helles Protoplasma und wandständigen Kern. Die Bestandtheile des Nervensystem es selbst sind Ganglienzellen und Nervenfasern oder Nervenröhren; erstere finden sich nicht nur in den Gehirnganglien, sondern auch an den Nerven, gelegentlich sogar in der Hirncommissur und endlich nach der Ansicht der meisten Autoren auch peripher im Körper zerstreut und besonders in muskelreichen Organen, wie in den Saugnäpfen und im Pharynx. Diese ,, peripheren Ganglienzellen" einstweilen ausser Acht lassend, ist zunächst zu bemerken, dass nach Juel (789) bei den Apoblemen weder im Centraltheile des Nerven- systemes noch in den Nervenstämmen Ganglienzellen vorkommen sollen, sondern nur in den Saugnäpfen oder sonst im Körper, eine Bemerkung, die sehreiner Bestätigung bedarf; auch Voeltzkow (756) erwähnt Gang- lienzellen mit keinem Worte bei Aspidogaster , doch ist hierauf wohl weniger Gewicht zu legen, da der Autor die Histologie des Nervensystems dieser Art überhaupt nicht behandelt. In allen anderen Fällen sind sowohl in den Hirnganglien als im Verlaufe der Nervenstämme Ganglienzellen meist verschiedener Grösse beobachtet worden; ihre Zahl ist in der Kegel selbst in den Ganglien eine geringe (XXXII, 7). Sie werden als uni-, bi- resp. multipolar be- schrieben und sind von verschiedener Grösse: Name Autor Grösse in mm Kern Opisthotrema cocldeare Fischer 658 bis 0,006 0,0016 Distomimn imlUatvm Looss 678 a) 0,0198 1., 0,0108 br. 0,0()72 b) 0,0126 1., 0,0054 br. 0,0027 Uistomurn reticidahim Looss 678 0,0144—0,0180 1. l '> 0,0091—0,0165 br. i Amphisf. conicum Blumberg 460 0,02 ? Distom. hepaticum Sommer 580 0,035 0,008—0,01 Ogmogaster plicata Jägerskiöld 860 0,02 •? Gastrodisc. polyrnastos Lejtenyi 599 0,014-0,024—0,08 ? Auf einem Querschnitte durch einen der beiden Bauchnerven von Distonium clavatum (Menz.) bemerkt man nach Poirier (681) die aus concentrisch angeordneten Lamellen bestehende, ziemlich dicke Hülle, welche sich auf die abtretenden Nerven und deren Verzweißunoen unter gleichzeitiger Verringerung ihrer Dicke fortsetzt. Sie färbt sich mit Picrocarmin dunkler, als das dieselbe umgebende Parenchym und als der Digeuea. Nervensystem und Sinnesorgane. (3g<) Nerv selbst; die einzelnen Lamellen haben eine Dicke von höchstens 0,0014 mm. Der Querschnitt des Nervenstammes selbst bietet ein reti- culirtes Aussehen dar; das Netzwerk wird von einer sehr widerstands- fähigen, homogenen Substanz gebildet, welche grosse Aehnlichkeiten mit der Hautschicht besitzt, aber wohl bindegewebiger Natur ist. Diese Sub- stanz umgrenzt verschieden grosse, rundliche oder ovale Käume, die von einer leicht granulirten, gelegentlich einmal einen kleinen Kern ein- schliessenden, Protoplasma - cähnlichen Masse erfüllt werden. In den grösseren Maschen bemerkt man noch als Innenschicht der homogenen Substanz eine sehr glänzende, dünne Membran, welche also der granulirten direct anliegt. Auf einem Längsschnitte überzeugt man sich nun, dass die Maschen, so verschieden gross sie auch sein mögen, die Schnitte von der Länge nach verlaufenden Köhren darstellen und dass der gelegent- lich auf dem Querschnitte beobachtete Kern ein Strang ist, der die granu- lirte Masse der Länge nach durchzieht. Immer gehen diese Röhren in bipolare Ganglienzellen über, deren Verlängerungen nach vorn wie nach hinten sie darstellen; die ganze Eöhre ist demnach als eine Nervenröhre aufzufassen, während der centrale Strang, der in manchen beobachtet wird, wohl nur ein Kunstproduct ist. Die Wandungen der Röhren bilden da und dort, oft nahe bei einander gelegene, ringförmige Verdickungen. Der Durchmesser der Röhren ist nicht überall der gleiche; besonders da, wo Seitenäste aus dem Bauchnerven austreten, bemerkt man Längsver- dickungen der Wandung, welche die Röhre und die in ihr enthaltene nervöse Substanz theilen ; auch verlaufen die Röhren nicht parallel, sondern kreuzen sich vielfach. Die Ganglienzellen, welche den Röhren den Ursprung geben, liegen im Allgemeinen auf der äusseren Fläche des Nerven; zwar über den ganzen Stamm vertheilt, findet man sie häufig an der Abgangsstelle der S.eitenäste und besonders der Commissuren zwischen den Bauchnerven vor und hinter dem Bauch saugnapfe , so dass hier in gewissem Sinne von Ganglienknoten geredet werden kann. Diese Ganglienzellen, die oft sehr gross sind, besitzen in der Umgebung des Kernes ein stark granulirtes Protoplasma; nach der Peripherie zu nimmt die Granulirung allmählich ab und die Fortsätze, welche die Röhren ausfüllen, sind nur schwach granu- lirt. Der grosse und kugiige Kern besitzt einen hyalinen Inhalt und einen grossen Nucleolus. Die abtretenden Seitenästchen besitzen die gleiche Structur, nur wird der Durchmesser der Röhren nach der Peripherie zu immer kleiner; eine besondere Stellung nehmen die beiden vorderen, zum Mundsaugnapfe ziehenden Nerven in so fern ein, als in dem Pareuchym, welches die vordere Lippe des Saugnapfes bildet, eine beträchtliche Anzahl von Ganglienzellen vorkommen, deren nach vorn gerichtete Fortsätze sich in der Hautschicht verlieren; man darf dies wohl mit der besonderen Sensi- bilität dieser Stelle in Beziehuno- brino'en. Die beiden Hirnganglien bieten eine entsprechende Structur dar; eine B 1- 0 n n , Klassen des Thier-Eeichs. IV. 1. AA 590 Plathelmiuthes: I. Ti'ematodes. dicke Lage coiicentrisclier Lamellen umhüllt dieselben vollständig; be- sonders auf der Aussenfläche der Ganglien finden sich zahlreiche Ganglien- zellen, die in eine besondere, feinkörnige Substanz (Punktsubstanz) ein- gebettet sind; die gleiche Substanz findet man auch in einem kleinen medianen Ganglion der vor dem Mundsaugnapfe gelegenen Commissur, sowie an verschiedenen Punkten der Bauchnerven, wo Seitenäste von den- selben abtreten. Die Verlängerungen der Ganglienzellen des Hirns setzen sich direct, theils in die abgehenden Nervenstämme, theils in die Hirn- commissur fort; von hier treten sie, nachdem sie eine Strecke weit das entgegengesetzte Ganglion durchsetzt haben , in die von diesem ab- gehenden Stämme ein. Die letzteren bestehen also aus Köhren, die zum Theil von den Ganglienzellen derselben Seite, zum anderen Theile von denen der anderen Seite stammen. Die Nervenröhren der Hirnganglien sowie der Hirncommissur zeichnen sich durch geringe Dicke ihrer Wandungen und schwache Entwicklang der amorphen Substanz aus, welche diese Röhren zusammenhält und ihre Wandungen bildet. In der Commissur, deren Querschnitt dreieckig ist, finden sich nur wenige, vorzugsweise auf der Oberfläche gelegene Ganglienzellen. Alle gemachten Angaben beziehen sich zunächst auf Distomum clavatum (Menz.), doch sind die Verhältnisse bei D. veliporum Crepl., D. Megnini Poir., D. hepaticum L. und insigne Dies, die nämlichen (681). Gegen diese Angaben Poiriers wendet sich Moniez (700) auf Grund von Untersuchungen ühei Distomum ingens Mon., einer Form, die D. clavatum (Menz.) sehr nahe steht, wenn nicht mit ihr identisch ist (cf. Blanchard 854 und Moniez 862). Vor Allem findet Moniez keine aus concentrischen Lamellen bestehende Umhüllung, sondern nur eine Art von Umscheidung, die dadurch entsteht, dass das umgebende Paren- chym, wie das auch sonst vorkommt, um die Nervenstämme und Hirn- ganglien sich verdichtet und ein sehr engmaschiges und feines Reticulum bildet, das in unmittelbarem Zusammenhange mit dem umgebenden Gewebe steht. Weniger gross erscheint mir die Differenz in Bezug auf den Bau der Nervenstämme; Moniez sagt: „les cordons nerveux ne sont pas formes de tubes de nature amorphe, qui enfermeraient des cellules, mais bien d'un reseau . . . ., qui menage des mailles, excessivement variables comme forme et comme dimension, mais qui sont generalement allongees dans le sens des nerfs"; in Wirklichkeit handelt es sich auch hier um langgestreckte Räume, die Poirier ,,tubes" nennt und mit einer fein- körnigen, auf den Längsschnitten fibrillär erscheinenden Substanz erfüllt sein lässt, während Moniez in diesen Räumen kleine, stark lichtbrechende Kugeln sieht, die sich nicht färben, die Räume ausfüllen oder auch nur an der Wandung derselben liegen und nichts weiter als ein durch Alcohol bedingtes Gerinnsel der albuminoiden Körperflüssigkeit sein sollen. Dem- nach würden Nervenfasern nach Moniez fehlen, nach Poirier in der feinkörnigen, „protoplasmatischen", einmal auch „amorph" genannten Masse Digenea. Nervensystem und Sinnesorgane. Q()i ZU sehen sein, welche die Röhren ausfüllt und in welche die Ganglien- zellen eingelagert sind; es erscheint diese Inhaltsraasse der Röhren als directe Fortsetzung der Zellen, ist also nervöser Natur. Moniez dagegen hat, wie sich aus seinen weiteren Mittheilungen ergiebt, die VorstSlimo- gewonnen, dass eine Function des Nervensystems ersichtlich „unmöglich'' ist, weil er die Elemente desselben deformirt und atrophirt gefunden hat. Auf den Gedanken, dass es sich auch hier, in den centralen Theilen um ein Kunstproduct handelt, scheint Moniez nicht gekommen zu sein, wohl weil er „die peripheren Ganglienzellen" bei seinen Exemplaren so gut entwickelt fand, dass er in diese die ganze Nerventhätigkeit der ct- wachsenen Thiere verlegt, die weniger Beziehungen zur Aussenwelt haben; für die frei lebenden Larvenformen giebt er die volle Function des Nerven- systemes zu. Dass eine solche Ansicht darin nicht begründet sein kann, dass Ganglienzellen und Nervenfasern bei grossen und nur in Alcohol conservii-ten Exemplaren nur deformirt gefunden werden, liegt auf der Hand: Alles, was wir sonst wissen, spricht auch dagegen, A. Lang (578) bemerkt vom Leberegel, dass im Gehirn und in den Nerven grosse und kleine Ganglienzellen und Kerne vorkommen. Die grossen Zellen sind meist bi- oder multipolar und ihre Fortsätze, die ebenso wie das Protoplasma der Zellen selbst ein körniges Aussehen haben, lassen sich relativ weit verfolgen. Starke Anhäufungen von Zellen und Kernen finden sich besonders in den seitlichen Anschwellungen des Gehirns, „weniger in seinen übrigen Theilen, mit Ausnahme seiner obersten Partien, wo man auf Schnitten beständig eine kleine Gruppe von schönen, grossen Ganglienzellen antrifft". Den Bauclmerven, die zwischen Mund- und Bauchsaugnapf bis 0,1 mm dick sind, findet man in dieser Strecke, namentlich wo Aeste abgehen, Ganglienzellen in grösserer Anzahl an- gelagert. Nach Sommer (580) sind die Zellen der Hirnganglien des Leberegels gross, körnchenreich und umschliessen einen bläschenförmigen Kern mit glänzendem Nucleolus; sie sind jedoch nicht zahlreich und liegen durch zwischengelagei-te Faserzüge getrennt. In der Commissur zwischen den Hirnganglien hat Sommer nie Zellen gefunden, wohl aber zuweilen in den Stämmen der Pharyngealnerven; das mediane, in der Commissur dieser liegende Ganglion enthält zahlreiche, aber nur halb so grosse Zellen, wie in den Hirnganglien. Nach Leuckart (777) besteht der weitaus grösste Theil der Hirn- ganglien des Leberegels aus einer Fasermasse, deren einzelne Elemente jedoch so wenig zu verfolgen sind, dass man bei microscopischer Be- trachtung mehr den Eindruck einer Streifung erhält; in der Hirncommissur geht diese Streifung einfach der Quere nach, während sie in den Ganglien einen complicirteren Verlauf hat. Die Ganglienzellen beschränken "sich ausschliesslich auf diese letzteren und zwar liegen sie besonders auf der Rückenfläche in der Peripherie der Fasersubstanz, ein grosser Theil der- selben als „periphere" in mehr oder minder grosser Entfernung von den Hirngangiien. „Das Protoplasma der grossen Ganglienzellen hat vielfach 44* 592 Plathelminthes : I. Trematodes. ein fibrilläres Gefüge; die Fibrillen verlaufen der Mehrzahl nach radiär, bilden aber in der Peripherie gelegentlich ein förmliches Netzwerk, bevor sie sich in einen einzigen oder in mehrere Ausläufer sammeln." Auch die Bauchnerven enthalten besonders in ihrer vorderen Hälfte Grano-lien- Zellen und an der Abgangsstelle der für den Bauchsaugnapf bestimmten Zweige sind sie so zahlreich, dass man von einem förmlichen Ganglion sprechen könnte. Aehnlich lauten die Angaben über andere Digenea (XXXII. 7) ; es erweist sich demnach die Structur des Nervensystemes dieser conform mit der bei den Monogenea; kein Grund besteht, ein Mchtfunctioniren der Central- theile anzunelimen. Freilich bleibt auch hier noch Vieles zu erforschen! c. Periphere Ganglienzellen. lieber diese Gebilde ist, so weit sie wenigstens in den Saugnäpfen und im Pharjaix vorkommen , schon oben (pg, 616 und ßßQ) berichtet worden. Leuckart (777) findet sie beim Leberegel vereinzelt durch den ganzen Körper verbreitet, aber an manchen Stellen, namentlich solchen, die reich an Muskeln sind , häufiger als an anderen und einander mehr genähert; so besonders im Vorderleibe, in der Peripherie des Oesophagus, des Cirrusbeutels , auch in demselben, in der Nachbarschaft des Uterus und unter dem Hautmuskelschlauche; das Gleiche wird auch bei Disto- mum lanceolatum Mehl, bemerkt. Juel (781)), Poirier (681), Moniez (700) erwähnen sie bei den von ihnen untersuchten Arten; zahlreiche andre Autoren kennen sie nur aus den Saugnäpfen und dem Pharynx, Die Annahme , dass es sich in diesen meist grossen , spindelförmigen oder sternförmigen Zellen um Ganglienzellen handelt, gründet sich allein auf ihre Aehnlichkeit mit solchen; wiederholt wird bemerkt, dass ein Zusammenhang derselben mit Nervenstämmchen nicht nachzuweisen sei, ja wir kennen sogar positiv die Endigung der Nerven in den Sauguäpfen ohne Betheiligung dieser grossen Zellen. Es ist daher die Deutung, die man ihnen giebt, eine rein hypothetische und die Ansichten, dass Reste von Muskelbildungszellen oder Terminalzellen der Excretionsorgane vor- liegen, ganz ebenso berechtigt; ich für meine Person habe mich bei Di- stonium oUongmn (Cobb.) , das man in den Gallengängen von Phocaena communis der Ostsee nicht selten antrifft, überzeugt, dass diese Zellen mit den Excretionscanälen in Verbindung stehen und zwar geschah dies zu einer Zeit, wo ich die Arbeiten Villot's (543) und Mace's (590) noch nicht kannte. d. Endigung der Nerven. lieber diese Verhältnisse wissen wir sehr wenig ; meines Wissens ist der Erste, der hierher gehörige Angaben macht, C. Blumberg; derselbe hat die feinsten Nervenfasern bei Ämphistomuni conicum (460), besonders deutlich an Präparaten, die mit Goldchlorid behandelt waren, zwischen den Muskeln hindurcli zur Hautschicht und den Papillen derselben ver- folgen können; hier endeten sie mit kleinen, rundlichen oder kolben- Digenea. Nervensystem und Sinnesorgane. 69 o förmigen Verdickungen; in jede den Mundrand besetzenden Papillen treten 6 — 9 Nervenfäden und enden in gleicher Weise. Aelnilicher Verhältnisse gedenkt Fischer (658) bei OpistJwfrema, dessen Genitalöffnung von etwa 150 buckeiförmigen Verdickungen der Hautschicht umgeben wird; in jede derselben tritt ein helles Fädchen, um in denselben in einen kleineu, 0,004 mm im Durchmesser haltenden Kolben überzugehen. Der Eintritt von Nervenstämmchen in die Saugnäpfe ist wiederholt gesehen worden (XXIX, 5), aber nur Heckert (770) giebt Näheres über die Endigung derselben an; er konnte bei jungen Exemplaren von Di- stomum macrostonmm Eud. (XXXII, 6) sehen, wie der eintretende Nerv sich in mehrere Fasern theilt, die in kleinen kolbenförmigen Zellen enden; das Protoplasma dieser zwischen den Muskeln liegenden Zellen färbt sich dunkel, während der Kern hell bleibt. Auch die „grossen Zellen" des Saug- napfes sind gesehen worden, doch ohne jede Verbindung mit Nervenfasern, e. Sinnesoro-ane. o ' Naturgemäss fehlen den Digenea im erwachsenen Zustande höher entwickelte Sinnesorgane. Von den bei den Larvenformen nicht selten vorkommenden Augen haben sich nur in Ausnahmefällen Keste erhalten; mir ist nur ein solcher Fall bei einem geschlechtsreifen digenetischen Trematoden, dem Distomum oculatum bekannt, das Levinsen (602) im Darme von Cottus scorpius gefunden hat; hier liegt ein rundlicher Haufen von Pigmentkörnchen jederseits neben dem Oesophagus und dürfte sicher der Eest der Augen der zugehörigen Cercarien sein. Auch bei ganz jungen Exemplaren von Diplodisctis subclavatus (Goeze) aus dem Mastdarme unsrer Frösche hat Pagenstecher (346) nicht nur deutliche Beste von Pigment, sondern in einem Falle auch noch Bruchstücke einer Linse gesehen. Bei erwachsenen Thieren fehlt Beides; v. L instow ent- deckte bei einer noch nicht geschlechtsreifen Form aus dem Darme von Anguis fragilis (D. anguis v. L.) ebenfalls einen Haufen von schwarzem Pigment jederseits neben dem Pharynx (677). Gehörorgane fehlen stets; die Angaben von C. Vogt (269), dass die Embryonen von Aspidogaster conchkola Baer Otolithenblasen besitzen, haben sich als irrig erwiesen; die betreffenden Organe stellten sich als zum Excretionsapparat gehörig heraus (Aubert 313, Voeltzkow 756). Oefter sind besondere Tastorgane entwickelt; es müssen hierher gerechnet werden die Papillen von Amphistomum conicum (Zed.) und die von Opistliotrema Lkt. wegen der in ihnen nachgewiesenen Nervenendi- gungen (cf. oben pg, 595) ; höchst wahrscheinlich gilt dies auch von den ,, becherförmigen Organen" von Äsjjidogaster conchkola Baer, die schon Duj ardin (245) kennt; es sind nach Voeltzkow (756) flaschenförmige Organe, die unter der Haut der Saugscheibe am Bande derselben, in jeder Einkerbung derselben liegen (XIX, 10) und die Haut in Form von warzen- artigen Erhebungen emportreiben. „Sie bestehen aus einem kolbenförmigen inneren Stück (XIX, 6; 7) und einem halsartigen Theile, dem ein durch- bohrter massiver Kegel eingelagert ist. Das ganze Organ scheint hohl gg^ Plathelminthes : I Trematodes. ZU sein. Der halsartige Theil mit dem Kegel kann ziemlich weit hervor- gestreckt und willkürlich hin und her bewegt werden. Ihre grösste Länge beträgt 0,054 mm , ihre grösste Breite 0,0216 mm. Das eigenthümliche Spiel der Orgaue, das beständige Hervorstrecken, Einziehen, Hin- und Herbewegen kann man nur sehen, wenn der Saugnapf etwas schräg liegt, so dass man gerade die Spitzen der äussersten Leisten im Profil erhält." lieber den Bau anderer, vielleicht als Tastorgane zu bezeichnender Bil- dungen sind wir nicht orientirt (cf. oben pg. 575). 10. Geschlechtsorgane. Die Geschichte unserer Kenntnisse über die Geuerationsorgane der Digenea knüpft ebenfalls an den Leberegel an; die Eier scheint schon Bidloo (18) gesehen zu haben, wenigstens spricht er von solchen; das heut als Cirrus bezeichnete Organ — dieser Name stammt von Fabri- cius (50) — hat ein Anonymus bereits gesehen und abgebildet (25), aber als Eostrum gedeutet. Erst Schaff er sah in diesem Organe eine auf Druck vorstülpbare, männliche Euthe und deutete den Bauchsaugnapf als weibliches Gebui-tsgiied , sowie die Uterusschlingen als Eierstöcke, womit die zwittrige Natur des Leberegels ausgesprochen war. Diese Verhältnisse bestätigte 0. Fr. Müller (51) für andre Arten, Goeze (65) für den Leberegel und so finden wir diesen Umstand bereits bei Zeder (94) unter den Characteren der Saugwürmer angeführt. Freilich schwanken die Meinungen in Bezug auf die Lage der weiblichen Geschlechtsöftnung, für welche auch Eudolphi (96 und 104) den Bauchsaugnapf hielt, wäh- rend Zeder (94) den Austritt der Eier aus dem „Zeuguugsgiiede" (Cirrus) gesehen haben will und Creplin (134) dieses geradezu für ein weibliches Organ erklärt. Die Frage Avurde bald darauf von Mehlis (135) durch die Entdeckung des Perus femineus, der neben dem Cirrus liegt, für den Leberegel entschieden; vorher hatte schon Bojanus (125) bei Amplii- stonium suUriquetnim Eud. deutlich neben der Basis des Cirrus die Oeffnung des Eierganges (Uterus) gesehen, übrigens auch beim Leberegel den Endabschnitt dieses Organes bis an das hintre Ende des Cirrus sicher verfolgt. Ueberhaupt erweisen sich die Angaben von Bojanus als recht werthvolle : die männlichen Organe hat er vollkommen richtig präparirt und ihren Zusammenhang unter einander gesehen, aber er ist in der Deutung der Organe ausserordentlich vorsichtig; die Ansicht, dass der Cirrus die männliche Euthe, seine beiden Schenkel die Samengänge und die beiden Büschelkörper die Samenbläschen seien, will er nicht abweisen, aber noch nicht als erwiesen ansehen. „Deutlicher lassen sich die weib- lichen Geschlechtstheile nachweisen", da man durch die dünnen Wände des spiralig verlaufenden Eierganges die Eier erkennen kann. Von Liter- esse ist es, dass Bojanus in der hinteren Eegion des Körpers jederseits neben dem hintren Ende des Eierganges eine körnige Masse erkannt hat, die er geneigt ist, für Eierkeime zu halten, die in einem vielleicht ästigen Digenea. Geschlechtsorgane. 695 Eierstocke entstehen. Die gleiche Deutung gab bereits Graecle (119) den Dotterstöcken des Leheregels , von dessen männlichen Organen ihm nur der Cirrus bekannt ist. Hier setzen nun die Untersuchungen Mehlis's an Bistomum hepa- ticum (135) und L aurer 's an Amphistomum conictim (154) ein; beide Autoren geben eine im Ganzen richtige Darstellung der Geschlechtsorgane der genannten Arten ; als verfehlt ist nur zu bezeichnen , dass sie die weib- liche Geschlechtsdrüse nicht erkannt und als solche den ti'aubigen Dotter- stock, demnach die Dottergänge als Oviducte angesprochen haben. Die Benutzung kleinerer, durchsichtiger Arten zu seinen Unter- suchungen und die microscopische Analyse der einzelnen Organe führten V. Siebold (185) zur Auffindung des „Keimstockes", eines Organes, welches schon frühere Beobachter gelegentlich gesehen, aber für einen dritten Hoden gehalten haben; Siebold erkannte, dass dasselbe die Keim- bläschen der Eier liefere, während deren „Dottermasse" aus besonderen Drüsen stamme, die Siebold noch übereinstimmend mit den früheren Autoren Eierstöcke nennt; die nahe liegende Bezeichnung „Dotterstock" stammt, so viel ich sehe, von Erey und Leuckart (263) und konnte erst angewandt werden, nachdem durch diese Autoren constatirt war, dass die Gebilde des Keimstockes Zellen und nicht nur Keimbläschen sind. Durch die oben erwähnte Arbeit Siebold's (185), der weitere An- gaben folgten (186 und 196), wird aber auch gleichzeitig der Grund für eine lange Zeit bestehende, jedoch irrige Ansicht gelegt; Siebold ent- deckte nämlich am Ausführungsgange des Keimstockes (zuerst bei Di- stomum glohiponmi) eine Spermatozoen enthaltende Blase, Vesicula semi- nalis posterior, die wir heut gewöhnlich Receptaculum seminis nennen; von der Basis der Blase sah er ein Gefäss ausgehen, das mit dem einen Hoden zusammenhängen sollte; da jede dieser Drüsen ein zum Cirrus resp. Vesicula seminalis anterior führendes Vas deferens entsendet, so nannte v. Siebold diese innere Verbindung des einen Hodens mit den weiblichen Organen das ,, dritte Vas deferens", dessen Bedeutung für die innere Selbstbefruchtung er näher erörterte (186). Es hat über dreissig Jahre gedauert, bis Stieda (420) nachweisen konnte, dass dieser Canal beim Leberegel zwar existirt, auch von den weiblichen Theilen her seinen Ursprung nimmt, aber nicht zu einem der Hoden führt, sondern in der Mittellinie des Kückens ausmündet; da Laurer diesen Gang be- reits gekannt hat, so erhält derselbe von nun ab den allgemein angenom- menen Namen „Laurer'scher Canal". Ueber seine Function wird noch zu handeln sein, hier sei nur angeführt, dass Stieda ihn zuerst als einen Gang betrachtete, der zur Abfuhr überflüssigen Dotters bestimmt sei, während später (456) übereinstimmend mit Blumberg (460) der Laur er- sehe Canal direct als Vagina gedeutet wurde. Schon die Zeit vor Stieda, besonders aber die Folgezeit hat eine Fülle von Beschreibungen und auch histologischen Analysen des, wie bei allen Plattwürmern, so auch bei den Trematoden so hoch entwickelten ß9(5 Platheliiiinthes : I. Ti-ematodes. Genitalapparates gebracht, dass wir über eine grosse Menge Detailangaben, besonders in Bezug auf die nicht unbeträchtliche Verschiedenheit in den gegenseitigen Lagebeziehungen der einzelnen den Apparat zusammen- setzenden Drüsen und Canäle verfügen. Lücken bestehen freilich noch, besonders über die Genese der Geschlechtsproducte, doch werden diese sicherlich bald ausgefüllt werden. Auf einen Punkt sei noch kurz hingewiesen, auf die Entdeckung getrennt geschlechtlicher Trematoden; die ersten Angaben rühren von Kölliker her (268), weitere folgten von Bilharz (295), vergl. oben pag. 571. A. Der Genitalapparat der Digenea im Allgemeinen. Die Geschlechtsorgane der Digenea nehmen den grösseren Theil des Kaumes zwischen den beiden Darmschenkeln ein; nur die Dotterstöcke liegen in der Regel seitlich und neben den Darmschenkeln oder wenigstens ventral von diesen, ausnahmsweise auch mit den übrigen Geschlechts- organen zusammen oder weit vorn. Wo die Darmschenkel sehr kurz sind und wie ein Paar rechtwinklig abgehende Anhänge des Oesophagus er- scheinen, findet man die Geschlechtsorgane ganz hinter denselben; und wo nur ein Darmschenkel resp. ein sackförmiger Darm vorkommt, liegen die Genitalien ventral von diesem. Männliche und weibliche Organe münden entweder durch eine ge- meinsame Geschlechtscloake oder doch dicht neben einander aus, meist auf der Bauchseite und zwar in der Nähe des vorderen Körperendes, seltener an einer Seite (links), oder ganz vorn (Ceplialogonimus, Nemato- hothrhim, Bidymozoon) oder hinter dem Bauchsaugnapfe {Mesogonimus) oder am hinteren Körperende {Urogonimus, Ojnsthotrema , Holostomidae). Eine weitere, räumliche Trennung der beiden Geschlechtsöffnungen scheint nirgends vorzukommen, nur v. Linstow (577, 51) giebt an, dass bei Distonmm spinosian v. Linst, (aus dem Darme von Sylvia rufa) der Uterus hinten auszumünden scheint ; freilich fehlt eine directe Angabe über die Lage des Cirius, doch heisst es, dass die Vesicula seminalis superior sich halbmondförmig um den Bauchsaugnapf herumschlägt, demnach muss die Ausmündung vorn vor dem Bauchsaugnapfe liegen. Stets getrennt von der Mündung des CiiTus und Uterus liegt die Ausmünduno- des Laurer'schen Canales und zwar immer auf der Rücken- fläche in der Mittellinie, meist in der vorderen Körperregion. Dieser Canal ist zwar bei vielen Gattungen bereits constatirt {Distomum, AmpM- stomum, Holostomidae, Gastrothjlax, Gastrodiscus , Opistliotrcma^ Gaster o- stomum, Ceplialogonimus, Urogonimus), scheint aber bei anderen zu fehlen, so sicher bei den Ap ob lernen, vielleicht auch bei Monostonmm, wenig- stens ist mir keine darauf bezügliche Angabe bekannt geworden. Die männlichen Organe bestehen gewöhnlich aus zwei, seltener einem oder mehrerer Hoden von kugliger, ovaler Gestalt; gelegentlich Digenea. Geschlechtsorgane. 697 sind sie mehr oder Aveniger tief eingeschnitten und gelappt oder verästelt; sie liegen in gleicher Höhe oder hintereinander, meist hinter, doch ge- legentlich auch vor dem Keimstocke. Die aus ihnen entspringenden Vasa efterentia ziehen nach dem Cirrus hin , vereinigen sich früher oder später, oft unter Bildung einer Samenblase; das Vas deferens tritt nun in den meist vorhandenen und ausstülpbaren Cirrus ein und mündet an dessen Spitze aus. Der Cirrus, der denApoblemen und einigen anderen, durch die starke Kückbildunu' der Genitalien sich auszeichnenden Gat- tungen fehlt , ist ein verschieden langes , cylindrisches Organ, das durch die Thätigkeit eines besonderen Hohlmuskels, des Cirrusbeutels , aus- gestülpt werden kann. Mit dem Endabschnitte des männlichen Leitungs- apparates setzen sich meist noch besondere Drüsen, die Prostata, in Ver- binduno-. Die weiblichen Organe bestehen stets aus einem Keimstocke (nur JDistomuw folium Olf. soll zwei Keimstöcke besitzen [670] , worüber unten bei Keimstock Näheres) und einem aus diesem entspringenden Keim- leiter, der gewöhnlich in der Mittellinie des Körpers die Ausführungs- gänge der Dotterstöcke aufnimmt. Letztere liegen meist symmetrisch an den Seiten des Körpers in Form von traubigen Drüsen, die sich über eine kürzere oder längere Strecke der Körperseiten ausdehnen und ge- legentlich vorn oder hinten zusammenfliessen. In Ausnahmefällen ist der Dotterstock unpaar, rosettenförmig und dann zwischen den übrigen Ge- schlechtsorganen im Mittelfelde des Hinterendes gelegen. Häufig ist vor der Einmündung des Dotterganges in den Keimleiter eine blasige Auf- treibung, das Dotterreservoir, entwickelt. Wo Dottergang und Keimleiter sich vereinen, findet man eine Menge radiär stehender, einzelliger Drüsen, die in toto als Schalendrüse oder Mehlis 'scher Körper bezeichnet werden und in die Fortsetzung des ver- einigten Keim- und Dotterganges einmünden. Der L aurer 'sehe Canal tritt in der Regel vor der Vereinigung des Keimleiters und Dotterganges ab, um an der Rückenfläche auszumünden; auch findet sich an dieser Stelle nicht selten eine Samenfäden führende Blase, das Receptaculum seminis (der Name Vesicula seminalis inferior ist am besten aufzugeben, um Verwechselungen mit der Vesicula seminalis am männlichen Apparate zu vermeiden) ; sie führt Samen, der von der Begattung mit einem anderen Lidividuum hemilirt, während die Vesicula seminalis nur ein Reservoir für das eigne Sperma darstellt. Nachdem die Vereinigung von Keimleiter und Dottergang erfolgt ist, entsteht ein gemeinschaftlicher Canal, der Uterus, in dessen Anfangstheile die Eier geformt werden, wie im Ootyp der Monogenea; doch nur selten ist nach den bisherigen Angaben diese Stelle bei den Digenea durch be- sondere Structur und Weite ausgezeichnet. Der daran sich anschliessende und die Eier in verschiednen Entwicklungsphasen beherbergende Uterus gewinnt erst mit der Geschlechtsreife eine immer mehr zunehmende Aus- dehnung, die es mit sich bringt, dass dieser stets einheitliche Canal in 598 Plathelminthes : I. Tiematodcs. verschieden stark ausgeprägten Windungen verläuft. Letztere erstrecken sich in mehr gradem Zuge von hinten nach vorn {Amphistonmm) oder beschränken sich auf gewisse Körperstellen und bilden dann eine Kosette ; oder der Canal geht, sich stark windend, zunächst nach hinten, biegt hier um und zieht mehr grade oder auch gewunden zum Genitalporus : bei manchen Arten erreicht er eine enorme Länge. B. Der männliche Greschlechtsapparat. An demselben unterscheiden wir die Hoden, deren Ausführungsgänge, die Vasa efferentia, das Vas deferens mit dem Endabschnitte Cirrus resp. Ductus ejaculatorius, den Cirrusbeutel, die Prostata und die Vesicula seminalis. 1. Hoden. Die Normalzahl für die männliche Geschlechtsdrüse der Digenea ist zwei; doch giebt es hiervon Ausnahmen: Einen Hoden besitzen: Äspidogaster (XIX, 9; XX, 1), Biplo- discus subdavatus (Goeze) nach Walter (321), v. Linstow (527) (XIX, 5); Disiomum pacJiysomum Eysenh. (Stossich 696), D. Benedenii Stoss. (732), D. monorchis Stoss, (811)*); Ruch Nematohothrium und Didy- mozoon sollen nur einen Hoden besitzen, der stark geschlängelt ist. Ob bei Bidymozoon wirklich nur ein Hodenschlauch vorhanden ist, bleibt fraglich, da Taschenberg (555) zwei Vasa efferentia augiebt; auch DipJodiscus soll nach v. Linstow (527) zwei Ausfühnmgsgänge an dem einen Hoden besitzen ; andre Autoren haben nur ein Vas efferens gesehen. Mehr als zwei Hoden treffen wir bei Distomum Okcnii KöU. (== filicolle Rud.) und zwar vier (268); bei B. polyorchls Stoss. (744) und zwar 24 in zwei (oder 4?) Längsreihen (XXIV, 10), bei B. Richiardii Lop. nach Monticelli (775), bei B. formosmn Sons. (809) — eine Angabe über die Zahl der Hoden fehlt — , ferner bei B. cygnoides Zed. nach Pagen- stecher (346), der 12 Hoden in zwei Längsreihen (ä 6) angiebt, während Pachinger (652) nur neun zählt, die in zwei Reihen (zu 4 und 5) nach innen von den Darmschenkeln liegen**), und endlich bei Bilharzia, die nach Bilharz (295) und Fritsch (754) 5 Hoden, nach Leuckart (403) 6 bis 8 besitzt. Wie gross die Zahl der Hoden bei Bistomiim retimlatum R. Wright (non Looss) ist, lässt sich nicht angeben; es heisst nur, dass bei dieser auf der Lungenoberfläche von Ceryle alcyon gefundenen Art die Hoden *) Die Angabe von Willemoes-Suhm, dass Pohjcotyle nur einen Hoden besitzt (458), hat sich nicht bestätigt (Poirier 708); ebenso unrichtig ist es, dass Monticelli Dist. filicolle unter den Distomen nur mit einem Hoden aufzälilt (743); es sind 4 Hoden vorhanden! Auch die Angabe Jourdan's (591), dass Distomum clavatum (Menz.) niu- einen Hoden besitzt, ist nach Poirier (681) irrig, da zwei solcher Drüsen dieser Art zu- kommen. **) Die Angabe Pagenstechers (346), dass Distomum cylindraceum „eine Anzahl" Hoden besitzt, ist nach v Linstow (798) irrig; es sind zwei Hoden vorhanden. Digenea. Geschlechtsorgane. 699 in der Form von verzweigten und unter einander anastomosirenden Eöhren auftreten (563); die Zahl der Yasa efiferentia ist unbekannt. Die Form der Hoden anlangend, so herrscht die Kugel- oder ovale Gestalt vor, wie die Durchmusterung der Tafeln XVIII — XXXI ohne Weiteres lehrt; besonders die kleineren Arten besitzen kuglige Hoden, grössere mehr ovale oder gestreckte, namentlich dann, wenn diese Organe nicht neben, sondern hintereinander liegen. In vielen Fällen treffen wir mehr oder weniger tief eingeschnittene oder gelappte Hoden bei ziemlich allen Gattungen, so bei Ampliistomum (XVIII, 5), Gastrotliylax (XVIII, 7), Gastrodiscus (XIX, 3), unter den Distomen z. B. bei D. Simplex Eud.? (XXIV, 4), D. Miescheri Zsch. (XXIV, 6), D. reflexum Crepl. (XXV, 1), D. dimorphum Dies. (323), D. hians ßud. (v. Beneden 427), D. longissimum Poir. (707), D. longissinmm v. Linst. (651), D. glohi- porum Kud. (Siebold 185) , D. palliatum Looss (678) , D. xanthosomum Crepl. (Wagen er 338) und anderen Arten; ferner bei Opisthotrema (XXVI, 3B), Ogmogaster (XXVI, 4B), Holostomum variabile (XXVII, 1) u. s. w. ; bohnenförmig ist der Hoden bei Äspidogaster conckicola Baer (XIX, 9), hufeisenförmig gebogen bei Heniistomum datJiratum Dies. (XXVII, 6), röhrig ausgezogen und mehr oder weniger stark gewunden bei Didyuiosoon (XXVI, 8) und Nematohothrium. Bemerkenswerth ist die eigenthümliche Kreuzgestalt der Hoden mancher Arten (D. conostomum 01s. (XXIV, 5), D. sauromates Poir. und viverrini Poir. (707)), die mitunter Hand in Hand geht mit einer drei- oder vierstrahligen Gestalt des Keim- stockes, jedoch von letzterer nicht abhängig ist, wie D. möllissimiim Lev. (XXIV, 7) lehrt. Endlich treffen wir auch reich verästelte Hoden, die, wie es scheint, auf die Distomen sich beschränken und hier besonders dem Leberegel und Verwandten, doch auch B. spathulatum Lkt. (771), D. Batliouisi Poir. (728), B. Wesfermanni Kerb. (596) etc. zukommen; andre grosse Arten, z. B. aus der Gruppe des Bistomum davatum (Menz.), besitzen zwar grosse, aber kuglige oder birnförmige Hoden (XXX, 2). Die Lage der Hoden im Körper ist auch recht verschieden; dass sie bald neben einander (bei kleineren Arten besonders mit breiterem Hinterende), bald hinter einander (bei grösseren Arten mit langem und schmalem Körper) liegen, ist schon erwähnt worden ; meist liegen sie dicht bei einander, doch bei manchen Formen auch räumlich weiter o-etrennt, wie bei Distomum lorum Duj. (XXIV, 1), wo Keimstock und Genital- porus mit Adnexis zwischen die beiden Hoden sich einschieben. Vielfach trifft man die Hoden ganz im Hinterende, so bei Gastro- tliylax (XVIII, 7), Gastrodiscus (XIX, 3), verschiedenen Distomeen der Gruppe EcMnostonium, bei Urogomnius, bei D. nodulosum (XXIII, 8), D. Zomm (XXIV, 1), D.cJwledocJmm v. Linst. (651), D.comts Crepl. (Wagener 338), D. coronarium Cobb. (405), D. dimorphum Dies. (323), D. increscens 01s. (435), D. inflatum Mol. (Stossich 684), B.leptostomimi Olss. (532), B. lingua Crepl. (Olsson 532), D. negleäum v. Linst. (718), B. Linstowii 7QQ Plathelminthos : I. Trcmatodos. (Stoss. 811). B. polyorcliis (XXIV, 10), Z). spafhulatum etc., bei vielen Monostomeen (XXV, 12: XXVI. 4B) und den meisten Holostomiden (XXVII, XXVIII) ; häufiger nehmen die Hoden die mittlere Körperregion ein, allerdings, wo sie reich verästelt sind, bis ins hintre Körperende sich erstreckend (Leberegel und andre Arten). Selten liegen sie weit vorn, wie bei Distomum reflexum Crepl. (XXV, 1), oder ziehen sich, wie bei Nematohothrium und Bidymozoon, fast durch den ganzen Körper. Auch in Bezug auf das Lageverhältniss der Hoden zum Keimstock bestehen Verschiedenheiten; in der Kegel findet man die Hoden hinter dem Keimstocke gelegen, doch scheint bei den Amphistomeen das Umgekehrte mindestens recht häufig, wenn nicht die Kegel zu sein (XVIII, 5; 6; 7; XIX, 3; 4; 5); aber auch unter Distomeen kommen solche Fälle vor: z. B. bei Bistomum lanceolatum Mehl., und luteum V. Ben. (XXIV, 8), B. Miescheri Zsch. (XXIV, 6), B. reflexum Crepl. (XXV, 1), B hothryopJwron Olss. (735), B. claviforme Brds. (759), B. ovi- forme Poir., B. plesiostomum Linst. (651), allen Apoblemen (XXV, 4; 7) und unter den Monostomen bei M. cymhiiim Dies. (323) und M. spino- sissimum Stoss. (638). Zwischen den beiden Hoden (entweder auf gleicher Höhe oder schräg resp. der Länge nach hintereinander) finden wir den Keimstock z. B. bei Bistomum tiirgidum Brds. (XXIII, 1) , B. Brusinae Stoss. (769), B. macrostomum Rud. (XX, 10), B. haccigeriuu Rud. (XXIII, 11), D. lorum Duj. (XXIV, 1) etc., sowie bei einigen Monostomen; einen Hoden auf aleicher Höhe mit dem Keimstocke, den anderen hinter dem- selben trefien wir bei Bistomum singidare Mol. (391). Endlich giebt es einige Distomen, bei denen der Bauchsaugnapf weit nach hinten gerückt, so dass die Hoden wie bei Amphistomeen vor dem Bauchsaugnapfe liegen: Bistomum turgidum Brds. (XXIII, 1), clavi- forme Brds. und singulare Mol. (391). Bau der Hoden. Alle Autoren stimmen darin überein, dass den Hoden der Digenea eine structurlose Umhüllungshaut, die Membrana propria zukommt; nur Ziegler will bei Gasterostomiim (655) gesehen haben, dass die Hoden dieser Art von flachen, zusammenhängenden Binde- gewebszellen wie von einer Haut begrenzt werden ; „man sieht wenigstens auf Schnitten häufig gestreckte Kerne demselben (dem Hoden) anliegen und kann den Querschnitt der Umhüllungshaut auf kurze Strecken ver- folgen"; auch Schwarze (682) findet die Hoden des jungen Bistomum endolohum, von einer kernhaltigen Membran umgeben. Nach aussen von dieser Tunica propria liegen Muskelfasern, nach Sommer beim Leber- egel (580) in grösseren oder geringeren Abständen und in der Längs- richtung verlaufend; schAvach entwickelte Längsmuskeln findet auch Kerbert (596) auf den Hodenlappen Aes Bistomum Westcrmanni Kerb.; dagegen besitzt OpistJiotrema nach Fischer (658) einen sehr dünnen Belag von Ringmuskeln auf den Hodenlappen, während Bistomum. cla- vatum, (Menz.) und Verwandte eine innere Ring- und äussere Längs- muskellage erkennen lassen (Poirier 681); erstere besteht nur aus spar- Digenea. Geschlechtsorganp. 701 liehen, in ziemlichen Entfernungen von einander liegenden, zarten Fasern, Avährend die Elemente der äusseren Lage eine zusammenhängende Muskel- liaut bilden. Auch Distonmm hepaticum (L.) soll nach den Angaben Poirier's (681) um die Hodenschläuche innere King- und äussere Längs- fasern besitzen, doch bedarf dies sehr einer Bestätigung, da weder Leuckart (777) noch Mace (590) von diesen in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Fasern etwas wissen. Allgemein kommen Muskelfasern auf den Hoden nicht vor, da zahl- reiche Autoren hierüber Nichts melden oder gradezu die Abwesenheit musculöser Elemente constatiren. Nach der Angabe mehrerer Autoren verdichtet sich endlich auch das Parenchym zu einer Hülle um die Hoden, Der Inhalt der Hoden wechselt je nach dem Zustande der Reife, in welchem sich diese Organe befinden; wie Schwarze (682) mittheilt, be- stellt die Anlage der Hoden bei der von ihm untersuchten Cercaria arniata aus zwei rundlichen Haufen von Zellen, die in ihrem Aussehen den Zellen der Keimstockanlage völlig gleichen. Mit dem Beginne der Thätigkeit des Hodens, die früher eintritt als die der Keimdrüse, sondern sich zunächst die centralen Zellen von den peripheren, die unter dem Aussehen eines einschichtigen Epithels die Innenfläche der Tunica propria auskleiden und von verschiedenen Autoren bemerkt worden sind, nur mit der Differenz, dass Zellgrenzen in dieser Lage bald mehr, bald weniger deutlich oder gar nicht zu sehen sind (XX, 10 H). lieber die Entwicklung der Spermatozoon liegen mehrere Mit- theilungen vor, so von Sommer (580) und Leuckart (777) beim Leber- egel, von Kerbert (596) bei Distomum Westermanni Kerb., von Löoss (678) bei Distomum palliatmn Looss, von Schwarze (682) bei D. endolobum Duj., von Heckert (771) bei D. macrostomum Rud. , von Poirier (681) bei D. clavatum (Menz.) und anderen Arten, sowie endlich von Monti colli*) bei D. megastornum Rud. Nach den Mittheilungen Schwärze's und Heckert's unterliegt es keinem Zweifel, dass zunächst die centralen Zellen der Hoden Samenfäden liefern und dass, wenn dieses Material aufgebraucht wird, neue Spermatoblasten aus der Wandschicht hervorgehen. Nach Schwarze (Heckert bestätigt seine Angaben) scheint der erste Schritt zur Spermabildung darin zu bestehen, dass das Kern- körperchen in den centralen Zellen schwindet und an seine Stelle zahl- reiche, kleine Chromatinkörner im Kerne, und zwar meist an der Peri- pherie desselben auftreten. Darauf theilt sich jeder Kern successive in bis 16 Theile, die sich ebenfalls peripher in den inzwischen gewachsenen Zellen anordnen. Die so entstandenen Spermatogemmen sind bei Disto- ntwN end(AohuM 15 — 20 f^i gross, bei D. macrostomum 0,03 mm; ihre Kerne haben bei der erstgenannten Art einen Durchmesser von 2,5 — 3 /< ; das *) Bella spermatogenesi nei Tromatodi, iiota riassuntiva. (Bollettino deUa Soc. di Natural, in Napoli. ser 1. anu. 5. vol. V. 1891. fasc. 2. pg. 14S— 150.) 702 Plathelminthes : I. Trematodes. Protoplasma ist feinkörnig nnd blass. Aus den Theilkernen geht nach Schwarze je ein Spermatozoenköpfchen hervor, während das zugehörige Plasma sich in den Schwanz von 20 — 30 a Länge umwandelt. Fraglich bleibt es, ob die Theilkerne vor dieser Umwandlung sich mit einem eignen Plasmahofe sowie mit einer Membran umgeben. Etwas anders beschreibt L e u c k art diese Verhältnisse beim Leberegel: hier lösen sich von der Wandschicht einzelne oder Gruppen von (3 — 5 — 8) Zellen ab und liegen dann frei im Lmeren der Hodenröhrchen; auch diese Zellen vergrössern sich bis auf 0,009 mm und grenzen sich durch eine zarte Membran nach aussen ab. In dem halb so grossen Kerne lagert sich die bis dahin gleichmässig vertheilte chromatophile Substanz an der einen Hälfte in Form einer Kappe an, der die übrige Kernmasse fast vacuolen- artig anliegt. Nun bläht sich der Kern auf, verliert seine frühere scharfe Begrenzung und die chromatische Substanz wandelt sich in ein Faden- knäuel um, dessen optische Durchschnitte sich als scharf gezeichnete Punkte markiren. Meist sind die Zellen, welche dieses Knäuel zeigen, isolirt, bisweilen aber auch noch mit anderen zu einem grösseren Ballen verbunden, ja selbst der Hodenwand noch anliegend. Aus diesen Zellen lässt nun Leuckart grössere Gebilde von 0,04 — 0,06 mm Durchmesser hervorgehen, die mit Tochterzellen erfüllt sind; die Zahl der letzteren beträgt 18 — 20 und noch mehr. Jede Tochterzelle ist 0,004 mm gross und besitzt einen einfachen Kern mit starkem Lichtbrechungsvermögen. Sie sind die Anlagen der Samenfäden, die durch Streckung' und lineares Auswachsen aus ihnen hervorgehen. Auch Poirier spricht von solchen Kapseln mit Tochterzellen bei den von ihm untersuchten Arten, während Sommer beim Leberegel nur viel- kernige Zellen erwähnt, ebenso Kerbert. Monti colli findet die Hoden von Distomum megastomum gleichmässig erfüllt mit Zellen, die er Spermatogonien nennt; diese wandeln sich direct in jungen Hoden durch Theilung in Spermatocyten um, während sie in älteren ihren Ursprung von der Zellschicht der Wand nehmen. Es erfolgt darauf eine Theilung der Spermatocyten in zwei etwa kuglige, durch eine kurze Substanzbrücke verbunden bleibende Stücke; durch nochmalige Theilung entstehen vier und darauf acht birnförmige Spermatocyten, die in einem Punkte durch ihre Verlängerungen zusammenhängen. Die weiteren Theilungen sind nicht mehr so regelmässig, doch resultirt endlich eine Spermatomorula (Graff = Spermatogemma de La Valette St. George = Spermopolyplast Bloomfield) d. h. eine kuglige Masse von einzelnen verlängert birnförmigen Zellen, welche radiär stehen und im Centrum in einer gemeinschaftlichen, kernlosen Protoplasmamasse confundiren. Nun verlängern sich die Kerne in den Zellen, bis sie stäbchenförmig geworden sind; im Beginne dieser Gestaltveränderung löst sich die bis dahin netz- förmig angeordnete chromatische Substanz der Kerne auf und vertheilt sich so, dass die letzteren sich ganz gleichmässig färben. Die zugehörige protoplasmatische Substanz streckt sich ebenfalls, bis kleine, verlängerte Digenea. Geschlechtsorgane. 703 Cylinder aufgetreten sind, die aber alle noch in einem Centrum zusammen- hängen. Ist die Stäbchenform des Nucleus gewonnen worden, dann treten in seiner Mitte wieder dunkler sich färbende Partikelchen auf; es sammelt sich allmählich die chromatische Substanz an dem nach dem Centrum ge- richteten Ende des Kernes, während die periphere Hälfte heller bleibt. Die definitive Umwandlung zu den Spermatozoen geschieht durch eine stärkere Ansammlung der chromatischen Substanz an dem inneren Pole des stäbchenförmigen Kernes, während die äussere Hälfte sich immer mehr verkürzt und anschwillt. Gleichzeitig wächst auch das Protoplasma in einen Faden aus; das Spermatozoon besteht nun aus der kapuzen- förmigen chromatischen Kernsubstank (Kopf), der darauf folgenden, kug- ligen, achromatischen Substanz (Körper oder Hals) und dem Schwänze. Die aus einer Spermatomorula hervorgehenden Spermatozoen bleiben ge- wöhnlich vereinigt und bilden Büschel, die man im Inneren der Hoden und der Ausführungsgänge trifft. Vergleichende Untersuchungen haben Monticelli ergeben, dass die hier geschildei-te Entwicklungsweise, von der frühere Autoren mehr oder weniger zusammenhängende Phasen bereits gesehen haben, für alle Trema- toden gilt. Ueber die Grössenverhältnisse der bei den Digenea von Siebold ent- deckten Spermatozoen giebt folgende Tabelle Aufschluss: Art Autor Länge in mm Kopf Bistom. hepaticum Leuckart 777 0,09 ? 11 »1 Sommer 5Sü 0,076 0,0028 1., 0,0009 br. ,, Westerinanni Kerbei-t 59(5 0,06 0,003 1., 0,0009 — 0,001 br. Opisthotr. cochleare Fischer 658 0,2 ? Amph. conicum Blumberg 400 0,020 ? Dist. mncrofttom. Heckert 771 0,1 0,0065 dick „ cylindrace.um Linstow 798 0,2 ? Gastrod. iwlyvi. Lejtenyi 599 0,04 ? Schwund der Hoden: Da die Hoden nach den übereinstimmenden Beobachtungen mehrerer Autoren früher in Function treten, als die weib- lichen Oro-ane und da unter den letzteren besonders der Uterus eine unter Umständen enorme Entwicklung erfährt, so ist es verständlich, dass mit zunehmendem Alter die Spermaproduction schwächer wird und sistirt, ja dass in manchen Fällen die Hoden vielleicht ganz schwinden, wie dies bei vielen Cestoden allgemein ist. Man wird zu dieser Annahme genöthigt, wenn man sieht, welche Entfaltung der Uterus z. B. bei Distomum cylindraceum Zed. gewinnt, wo die hintre Körperhälfte „zu einem Eiersack entartet" (v. Linstow 798). 2. Der männliche Leitungsapparat besteht aus den beiden Vasa efferentia, die früher oder später zu einem Canale, dem Vas deferens verschmelzen; nach kürzerem, gradem oder geschlängeltem oder stark o-ewundenem Verlaufe tritt das Vas deferens in den bei den meisten 704 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. Formen vorkommenden Cirrusbeutel ein, um in demselben in den vor- streckbaren C irr US überzugehen; das Verbindungsstück zwischen Cirrus und dem am Grunde des Beutels eintretenden Vas deferens wird auch Ductus ej aculatorius genannt. An dem Leitungsapparate bilden sich besondere Reservoirs für das Sperma, die Vesiculae seminales; auch sind vielfach Drüsen, namentlich am Endabschnitte beobachtet worden, sie gehen insgesammt unter dem Namen Prostata. Die Zahl der Vasa efferentia hängt von der Zahl der Hoden ab; doch ist schon oben bemerkt worden, dass bei Bidymozoon, welches nach Taschenberg (555) nur einen Hodenschlauch besitzt, zwei Vasa efferentia aus diesem herausführen sollen. Auch in den Fällen, wo die Zahl der Hoden zwei übersteigt, dürften schliesslich zwei Vasa efferentia durch Zusammentritt der kleinen, aus den Hoden entspringenden Gänge resultiren, was mit dem Verhalten bei Monogenea übereinstimmen würde. DieEichtung des Verlaufes der Vasa efferentia ist von der Lage des Genitalporus resp. der männlichen Geschlechtsöffnung abhängig; wo diese vorn und median liegen, ziehen die Vasa efferentia nach vorn und vereinigen sich in der Mittellinie ; anderen Falles ziehen sie nach vorn und einer Seite resp. nach hinten. Auch die Länge der Vasa efferentia steht in Beziehung zu der Entfernung der Hoden von der männlichen Geschlechtsöffnung; avo die Hoden hinter einander liegen, sind ihre beiden Ausführungsgänge ver- schieden lang*). Der Austrittspunkt der Vasa efferentia aus den Hoden ist zwar im Allgemeinen an jener Fläche der Hoden (seitlich oder in der Mitte) ge- legen, die dem Genitalporus zugewandt ist und ihm am nächsten liegt; doch giebt es auch hiervon Ausnahmen unter den Distomen (cf. z. B. XXIV, 8) und allgemein bei den Holostomiden (XXVII, 1); liegt der eine Hoden vor, der andere hinter dem Genitalporus, so geht das vordre Vas efferens von der hintren Fläche des vordren Hodens, das hintre von der vorderen Fläche des hinteren Hodens ab (XXIV, 1). Bei den ver- ästelten oder lappigen Hoden entspringt der Ausführungsgang an der Stelle, wo die Lappen zusammentreten. Die Structur der Vasa efferentia ist nicht in allen Fällen die- selbe; einige Autoren finden nur eine homogene Membran, welche als directe Fortsetzung der Tunica propria der Hoden erscheint (z. B. Jägerskiöld [860] bei Ogmogaster); andre sehen Kerne und lassen die Wand der Vasa efferentia aus flachen Zellen zusammengesetzt sein (Ziegler hei Gasterosfomum 655, Voeltzkow hei As2ndogaater 756) oder *) Es sclieint häufiger der rechte, seltener der linke Hoden nach hinten zu rücken; hei Amphistomen ist nach Blumhcrg (4C0) und Lejtenyi (XIX, 3) der rechte Hoden der hintere; ehenso beim Leberegel (Sommer 580), bei Dist. Bathouisi Poirier (72S), D. spathulatum Lkt. (777), Cephalogonimus Poir. (XX, 9) etc., wähi'eud bei J). palliatum Looss (678), D. lanceolatum Mehl. (777) etc. der rechte Hoden der vordere ist; doch lässt sich dies nicht immer entscheiden. Digenea. Geschlechtsorgane. ^05 sehen selbst eine mehr oder weniger deutliche Epithellag-e nach Innen von der Tunica propria (Leuckart bei Bistomum Wcstermcmni 777) Kndhch treten bei verschiedenen Arten noch Muskelfasern aussen auf der structurlosen Intima auf, so bei mstomum hepaticum nach Sommer (580) eine einfache Schicht kleiner, in Abständen stehender J.angsfasern, was auch für Bistomum davatum (Menz.) gilt (Poirier 681)- Blumberg dagegen findet hei Ämphistomum comm»^ Kingfasern (460)' Leuckart (777) bei Bist Westermanni und B. hepaticum Kino-- und Langsfasern ; bei Gastrodiscus sollen die Muskelfasern der Vasa efferentia theils einen longitudinalen, theils einen diagonalen Verlauf einhalten (599) ^ _ Nach mehr oder weniger langem, gewöhnlich gradem Verlaufe ver- einigen sich die beiden Vasa efferentia der Hoden zu einem Canale, dem Vas deterens, auch Ductus ejaculatorius genannt; freilich liegt die Ver- ^vv^r^'f^'l^' ''' "''"'^'''' ™^''' ^^- ^- ^- ^^^P^fiomn, lanceolcdum, luteum (XXIV, 8), lorum (XXIV, 1), Cephalogonimus (XX, 9 etc.) unmittelbar an dem Eintritte in den Cirrusbeutel, so dass man von einem ausserhalb des Cirrusbeutels liegenden Vas deferens nicht reden kann. Meist han- /vvTTT ?^^'^ '"' \^ugeres, geschlängeltes oder stark gewundenes Kohr (XX II, 1; XXIV, 6; XVIII, 5, 7; XIX, 3; XX, 10), das in der Eegel durch die starke Entwicklung der Musculatur sich auszeichnet, Im Uebrigen aber dieselben Stmcturverhältnisse darbietet, wie die Vasa effeTentia. Die Weite dieses Canales übertrifft immer die eines Hoden- ausfuhrungsganges, ja vielfach auch die der beiden Vasa efferentia, was darauf beruht, dass sich der Canal zu einem verschieden weiten Sammel- raume für das Sperma ausweitet. Dieser als Vesicula seminalis be- zeidmete Abschnitt kann fast die ganze Länge des Vas deferens umfassen VvtV i ""^'^J'''''' kleineren resp. grösseren Theil desselben (XIX, 9; XXIV, 6; XXV, 12; XXVII, 3; XXVIII, 1, 3). In vielen Fällen ;ird der Samenblase überhaupt gar keine Erwähnung zu Theil (vielleicht dass sie nur temporär auftritt oder übersehen wurde), in anderen liegt sie innerhalb des Cirrusbeutels. Mitunter kann man von zwei Vesiculae semi^iales reden, die hintereinander liegen und durch eine verengte Stelle des Canales getrennt werden {Bist, rufoviride Kud., B. appendiculatum Eud. 789) In Bezug auf den End ab schnitt der männlichen Leitungswege, der im Allgemeinen gesagt als Begattungsorgan anzusprechen ist, finden sich bei den Digenea verschiedene Verhältnisse , die nicht leicht zu eil wirren sind, da zweifellos verschiedene Theile nicht selten mit demselben Namen belegt werden. _ Gehen wir von Arten aus, die auch in dieser Beziehung gut bekannt sind, so finden wir z. B. beim Leberegel, bei Bistomum lanceolatum und zahlreichen anderen Arten, dass entweder die beiden Vasa efferentia oder auch das_ aus der Verschmelzung dieser beiden hervorgegangene Vas deferens m einen musculösen Beutel von verschiedener Form , aber o-e- wohnlich_ langgestreckter Gestalt eintreten und hier vielfach - aber nicht immer eine Vesicula seminalis bilden ; dieselbe stellt einen erweiterten Bionn, Klassen des Thier-Eeicha. IV 1 .k 45 706 Platlielminthes : I. Tretnatodes. Abschnitt der Leitiiiigswege dar, der in melir oder weniger deutliche, spiralige Windungen zusammengelegt und strotzend mit Sperma gefüllt ist, vorausgesetzt, dass man Thiere auf der Höhe der geschlechtlichen Functionen untersucht. Bei Distonmm lanceolatum zeigen die Wandungen dieser Samenblase Längs- und Eingmuskeln, jedoch in lockerem Gefüge; nach Innen folst eine dünne cuticulaartige Membran und eine Lage von relativ grossen. Kerne führenden Zellen (0,015 mm), welchen Leuckart (777) secretorische Functionen zuschreibt. Fig. 5. Fig. 6. B Uterus und Cirrusbeutel von Dist. lanceolatum Mehl. «%. (NacliLeuckartNo.777.) CiiTusLeutel des Leberegels. A. in vor; stülpteni, B. in zui'ückgezogenem Zustande. ■^' (Nach Leuckart No. 777.) /!• Jenseits dieser Samenblase (Fig. 5. 6.) setzt sich der Canal als ein schmälerer, aber dickwandiger Gang fort, durch dessen Wandungen die Aus- führungsgänge zahlreicher Drüsenzellen einmünden ; da letztere allgemein als Prostata bezeichnet werden, so ist es ganz passend, diesen Theil, den Vv'ir auch beim Leberegel wieder finden, als Pars prostatica mit Poirier und Leuckart zu bezeichnen. Auch er liegt im Ruhezustande des Organes mehr oder weniger spiralig gewunden und setzt sich schliesslich in das Begattungsorgan, den Cirrus, fort. Es ist dies ein cylindrisches, stark musculöses Organ, das je nach den Arten in Länge, Dicke, Form und Zusammensetzung manche noch zu erwähnende Verschiedenheiten darbietet und nach aussen mündet, entweder direct oder durch Vermitte- lung eines sogenannten Genitalsinus oder Geschlechtscloake, die sich als eine in der Regel nur flache Einsenkung der äusseren Hautschicht er- weist und dann auch die Mündung des Uterus (Fig. 6 B) enthält. Von Be- deutung ist es, dass der Endabschnitt des Vas deferens, der CiiTus, umge- stülpt werden kann, so dass die innere, oft mit Dornen, Haken oder Papillen besetzte Auskleidung des Lumens nach aussen zu liegen kommt (Fig. 6 A. pg. 706) ; das Eingehen dieser Lageveränderung setzt zweierlei voraus. Digenea. Geschlechtsorgane. 707 erstens die Anwesenheit eines das Vas deferens resp. den Cirrus nm- gebenden Hohlmuskels , der im Cirrusbeutel gegeben ist und zweitens eine Befestigung oder Verwachsung des im eingestülpten Zustande vordren Endes des Cirrus mit dem Kande des Cirrusbeutels. Würde eine solche Fixirung am Kande des Cirrusbeutels nicht zu Stande kommen , dann könnte der Cirrus nicht umgestülpt, sondern nur vorgestreckt werden. Obgleich auf diesen Umstand bisher kaum geachtet worden ist, so wissen wir sicher genug, dass beides — Umstülpen resp. Hervorstrecken vorkommt; ersteres können wir als eintretend in allen jenen Fällen an- nehmen , bei denen die Innenfläche des ruhenden Cirrus mit Papillen, Dornen, Stacheln, Haken besetzt erscheint, Bildungen, die nicht vorhanden wären, wenn sie nicht functioniren würden, die aber nur zur Function kommen können, wenn das Organ sich umstülpt. Daraus folgt nun aller- dings nicht, dass die Cirri mit glatter Innenfläche nicht auch umgestülpt werden, doch muss dies im einzelnen Falle erst durch die Beobachtung- entschieden werden. In einer Mittheilung von Linstow (798), der ein Pärchen von Distomum cylindraceum Zed. in Copula beobachtet und dasselbe nach Fixirung auf Querschnitten untersucht hat, wird ausdrück- lich hervorgehoben, dass der bei dieser Art glattwandige Cirrus bei der Copulation nicht umgestülpt, sondern hervorgestreckt und so in den Endtheil des Uterus hineingeschoben wird. Es scheint dies nach der Abbildung auch bei Distomum clavigerum ^iid. der Fall zu sein, welche ArtLooss (678) in Copula gesehen hat, doch wird es nicht ausdrücklich im Texte angeführt. Keineswegs überall unter den Distomeen finden wir Cirrus und Cirrus- beutel; nicht selten fehlt letzterer z. B. bei den Apoblemen*), bei ÄmpJii- stomum etc. und in einigen Fällen setzt sich nicht einmal das Ende des Vas deferens genügend scharf ab, um von einem Cirrus reden zu können, so z. B. bei Distomum Westermanni Kerb., D. heteropliyes , D. spathu- latum, Holostomidae, Dldymozoon^ Nemafhohothrium , Bilharzia w. a. Eine ümstülpung wird also hier gar nicht stattfinden können, da alle Be- dingungen zu derselben fehlen. Abweichende Verhältnisse besitzt Aspidogaster conclücola v. Baer; bei dieser Art mündet in die Oeschlechtscloake (XIX, 9) ein beutei- förmiges , hohles Organ , das nach hinten anschwillt. Seine Wandung l)esteht aus einer äusseren, starken Lage von Längsmuskeln, der nach innen eine schwächere Ringmuskelschicht und eine Epithellage folgt. In der Achse dieses Beutels, den Voeltzkow (756) Penisschlauch nennt, der aber wohl dem Cirrusbeutel entspricht, liegt ein Rohr, dessen Wan- dung vorn mit dem Beutel verwachsen ist, im LTebrigen aber durch eine von Flüssigkeit erfüllte Höhle von derselben abgehoben wird. Man wird wohl nicht fehlgehen, in diesem Rohre, das nach den Angaben Voeltz- kow's beim Hervorstrecken umgestülpt wird, einen Cirrus zu sehen, der *) Anm. Was bei den Apoblemen Cirrns oder Penis genannt wird, entspricht, streng genommen, nur der Pars prostatica. 45* 708 Platlielminthes : I. Trematodes. an seinem freien Ende eine Anzahl Papillen trägt. Bis so weit liegen die Verhältnisse conform mit denen anderer Trematoden — aber im Grunde des Beutels liegt ein eiförmiger, stark musculöser und der Länge nach durchbohrter Bulbus, der vorn in den Innenraum des Cirrus mündet und hinten die Vesicula seminalis aufnimmt. Das Sperma muss , um in den Cirrus zu gelangen, diesen Bulbus passiren und wenn es auch wahr- scheinlich ist, dass, wie Yoeltzkow annimmt, der Bulbus als Spritz- apparat functioniii , so fehlt diesem Gebilde doch jedes Homologen bei digenetischen Trematoden; man kann nur bei den Monogenea Ent- sprechendes finden (vergl. pg. 474 und ff.). Vielleicht finden sich auch bei diesen die Anknüpfungspunkte für das Verhalten bei den Holostomiden (XXVII, XXVIII), deren Ge- schlechtsöffnungen am hinteren Körperende liegen. Das eine sehr lang- gestreckte Samenblase bildende Vas deferens tritt nämlich bei vielen Formen in ein eigenthümliches, weitmaschiges Parenchymgewebe (820) ein, das eine kugel- oder eiförmige Masse am hinteren Körperende bildet und auch vom Uterus durchsetzt wird. Dieser ,,Begattungskegel" ist bei einigen Arten vorstreckbar, bei anderen, wo er eine festere Be- schaffenheit gewonnen hat, jedoch nicht. Die Mündung des Vas deferens und des Uterus lieg-t bald an der Spitze des Kegels, bald an einer Seite oder auch an seinem Grunde. Nun ragt der Begattungskegel nicht frei aus dem Körper hervor, sondern wird von einer lamellösen Hautfalte umgeben, die in ihrem Baue (XXVII, XXVIII) sehr verschiedene Modificationen aufweist. Bald er- scheint diese „Bursa copulatrix" nur als ein kleiner Vorhof, bald umgiebt sie den Kegel als eine kräftige, musculöse Röhre, oder sie stellt eine symmetrische Glocke dar oder ist unsymmetrisch angelegt. In letz- terem Falle kommen gewöhnlich an ihrer Innenfläche saugnapfartige Bil- dungen zur Entwicklung. Zweifellos steht dieses Organ in Beziehung zur Begattung und ist vielleicht aus einer Geschlechtscloake hervor- gegangen, während der Begattungskegel auf eine Wucherung des Grundes derselben zurückzuführen ist. Structur des Cirrusbeutels: Grösse und Form des Organes unter- liegen je nach den Arten nicht unbeträchtlichen Schwankungen; auch ist die Grösse nicht abhängig von der Grösse des Thieres, denn kleine Arten, wie besonders die Echinostomen haben fast durchweg einen langen Cirrus- beutel und Cirrus; bei Ogmogaster ist der Cirrusbeutel 3 mm lang, während die ganze Länge des Thieres 6 — 7 mm beträgt (861); das be- deutend grössere Distoniiim insigne Dies, hat einen nur 2,5 mm langen und 1 mm breiten Cirrusbeutel (681), w^ährend dieses Organ beim Leber- egel nur 1,2 mm lang ist (777). Die Form wechselt von fast kugliger (XXIII. 7) zu mehr ovaler (XX, 10) oder spindelförmiger (XXIII, 1) bis zur langgezogenen Walzengestalt [Gasterostomum, EcJiinostomuni u. a.). Dem Baue nach erweist sich der Cirrusbeutel als ein Hohlmuskel mit gewöhnlich der Länge und der Quere nach verlaufenden Muskel- Digenea. Geschlechtsorgane. 7Q9 schichten ; erstere sind meist die äusseren und stets die kräftigeren ; nur Längsmuskeln werden von Gasterostomum angegeben (655). Allgemein oder wenigstens häufig treten an den Grund des Beutels dorsoventrale Muskelfasern in einem oder zwei Bündeln heran. Der Inhalt des Cirrusbeutels ist auch verschieden: in manchen Pällen (z. B. Aspidogaster XIX, 9) beherbergt er nur den Cirrus; in anderen auch noch die Prostatadrüsen und vielfach auch noch die Vesicula semi- nalis resp. das ganze unpaare Vas deferens (XXIII, 7 etc.). Eine mehr oder weniger reiche Menge von Parenchymzellen füllen die Lücken zwischen der Muskelwand und den übrigen Organen des Cirrus- beutels aus. Der Cirrus, dessen Länge und Form ebenfalls sehr verschieden ist, besteht in der Hauptmasse aus einer mehr fasrigen Bindesubstanz , der im ausgestülpten Zustande der Länge und der Quere nach verlaufende Muskelfasern und eine cuticulaartige Lage aufliegen, die häufig mit be- sonderen Cuticularbildungen — Schuppen, Stacheln, Dornen — besetzt ist. Im eingestülpten Zustande liegen diese nach innen und die Eeihen- folge der Schichten ist dann natürlich umgekehrt. Besonders die Echinostomen zeichnen sich durch den Besitz von Cuticularbildungen in ihrem Cirrus aus, .doch fehlen solche auch nicht anderen Arten, wie z. B. dem Leberegel, wo schuppenförmige Bildungen von 0.018 mm Länge und 0,007 mm Breite in dichten Querreihen stehen. Unter den Monostomen besitzen M. hippocre^is Dies. , spirale Dies, und verrucosum (Froel.) Stacheln am Cirrus. Bei Gasterostomum fimhriatimi V. Sieb, finden sich im Innenraume des eingestülpten Cirrus Papillen, die wohl aus Epithelzellen hervorgegangen sind (655), andre Arten haben Stacheln; auch Ogmogaster besitzt Papillen (861). 3. Prostata. Es ist schon wiederholt darauf hingewiesen worden, dass in den Endabschnitt des männlichen Leitungsapparates ein Haufen grosser, einzelliger Drüsen einmündet, die man im Ganzen als Prostata bezeichnet. Wo ein Cirrusbeutel vorkommt, liegen dieselben in der Regel im Beutel selbst; anderen Falles umgeben sie wie z. B. bei den Apo- blemen fast den ganzen Ductus ejaculatorius (841) oder wie bei Am/phi- stomiim nur einen kleinen Theil desselben (460). Die Elemente sind ver- hältnissmässig grosse , gewöhnlich birnförmige Zellen , deren Substanz ziemlich homogen oder feinkörnig und getrübt erscheint. Ihre Grösse beträgt z. B. beim Leberegel 0,026 mm (580); ihr Kern ist meist sehr deutlich, kuglig und in dem aufgetriebenen Ende gelegen. Die umhüllende Membran setzt sich in einen feinen, beim Leberegel 0,0006 mm dünnen Ausführungsgang fort und alle Gänge durchbohren die Auskleidung des Ductus ejaculatorius resp. Canalis prostaticus, so dass diese siebartig durch- brochen erscheint. Nach Jägerskiöld (861) färben sich die Zellen mit Hämatoxylin, Jodgrün und Bismarkbraun sehr stark, weshalb dieser Autor geneigt ist, sie für Mucindrüsen zu halten. Bei den Holostomiden fehlen solche Drüsen am männlichen Lei- 7X0 Plathelminthes : I. Tiematodes. tungsapparate durchweg, doch besitzen die Diplostomeen ein besonders neben Uterus und Vas deferens ausmündendes Organ von langgestreckter Schlauchgestalt (XXVII, 3,4), an dem man einen grösseren, drüsigen Abschnitt von dem Ausführungsgange unterscheiden kann. Es liegt dorsal (XXVII, 2); sein Lumen ist von starken King- und Längsmuskeln um- geben, denen nach aussen dichtstehende, v^drtelförmig angeordnete Drüsen- zellen folgen. Poirier (708) und Brandes (820) nennen das ganze Grebilde Prostata, eine Bezeichnung, deren Berechtigung immerhin noch fraglich ist. C. Der weibliche Geschlechtsapparat. Derselbe besteht aus dem Keimstocke und dessen Ausführungsgange, den Dotterstöcken und Dottergängen, dem Keceptaculum seminis (Vesi- cula seminalis inferior), dem Laurer'schen Canale, der Schalendrüse und dem Uterus, der entweder gemeinschaftlich mit dem Cirrus in eine Ge- schlechtscloake oder doch unmittelbar neben demselben ausmündet. 1. Der Keim stock. Germigen, vielfach auch Ovarium genannt, kommt ausnahmslos in der Einzahl vor, nur Distomum foliiim Olf. *) soll nach Zschokke (670) durch den Besitz von zwei, symmetrisch gelagerten Keimstöcken ausgezeichnet sein**). Sonst liegt das Organ gewöhnlich auf einer Seite (meist der rechten, ausnahmsweise auch der linken, z. B. Dist. hrachjsomum Crepl. Villot 543), seltener — wie hei ÄpoUema, anderen Distomen, Ämphistonmm , Monostomum — median. Nach Sommer (580) liegt der Keimstock des Leberegels rechts, zuweilen aber (in 20 °/'o) links und mitunter (in 6 *'/o) bilateral symmetrisch ; letz- teres dürfte wohl das primitive Verhalten darstellen. *) Diese Angabe kam mir von vornherein verdächtig vor und ist ebenso imrichtig, wie die von der Gabehmg der beiden Darmschenkel derselben Art. "Wie ich auf Grund der Untersuchtmg von Flächen- und Sagittalschnitten durch Exemplare dieser in der Harn- blase unserer Hechte lebenden Art mittheilen kann, existiren allerdings, wie Zschokke (670) richtig zeichnet, hinter dem grossen Bauchsaugnapfe zwei ovale Drüsen; dieselben sind aber die Dotterstöcke und nicht die Keimstöcke, was die microscopische Analyse ihres Inhaltes so wie der Umstand beweist, dass rechterseits zwdschen Dotterstock und Hoden, zumTheü von letzterem verdeckt ein gelappter Keimstock vorkommt, den Zschokke übersehen hat. Die Seiten des ganz flachen Körpers einnehmende Dotterstöcke sind nicht vorhanden. Mt dieser Klarstellung fallen auch die sonstigen Besonderheiten im Genital- apparate von D. folium iovt, wie die enorm langen und gewundenen Dottergänge, welche in Wü'khchkeit Theile des Uterus sind, und die Einmündung dieser in den Uterus an einer Stelle, die von dem Uebergange des Keimleiters in den Uterus selu- entfernt liegt. Das als Schalendrüse von Zschokke bezeichnete Gebilde ist das Dotterreservoir; eine Schalendrüse kommt allerdings auch vor, liegt aber etwas mehr nach hinten an der normalen Stelle, wo der mcht genau in der Medianebene, sondern links von derselben und dorsal entspringende Laui-er'sche Canal mit dem Keimleiter sich verbindet. **) Wenn ich eine Bemerkung Leuckart's (777, 2.S3 Anm.) richtig verstehe, würde dies von Distomum Jaclsoni gelten, das sich sonst an den Leberegel anschhesst, aber „nach Fitz eine doppelt symmetrische Eiröhre mit blinden Ausstülpungen" besitzt; ich gewann den Eindruck, als ob Fitz (No. 514) die Dotterstöcke für den Eierstock gehalten hat, kann aber, da mir das Original nicht mehi- zugänghch ist, die Sache nicht veiificirenl Digenea. Geschlechtsorgane. 'jn Seine Lagebezieliungen zu den Hoden, in deren unmittelbarer Nach- barschaft der Keimstock sich fast immer findet, sind schon oben (pg. 700) erörtert worden. Der Keimstock ist gewöhnlich kuglig, oval oder birnförmig und meist kleiner als ein Hoden; Bildung von Lappen oder Verästelung kommt bei der weiblichen Geschlechtsdrüse seltener vor als bei den männlichen; unter den Distomen sind Bistomum conostomum Olss. (XXIV, 5), D. globiporum Kud. (185) , D. gohü Stoss. (638) , D. longlssimum v. Linst. (651), D. molliss'mmm Lev. (XXIV, 7), D. ocreatum Rud. (391, 769), D. plesiostomum v. Linst. (651), D. paUiatum Looss (678), D. simplex Rud. V (435, 602) und wenige andere durch schwache Lappung des Keimstockes ausgezeichnet; tiefer eingeschnitten finden wir denselben bei D. pelluci- äum V. Linst. (476) , I). Westermanni Kerb. (596) und hirschgeweihartig verästelt beim Leberegel und wohl auch dessen Verwandten. Auch bei anderen Gattungen sind die Keimstöcke in der Regel ungelappt, doch bei Opisthotrema (XXVI, 3B) gelappt, bei Ogtuogaster (861) ziemlich tief eingeschnitten und bei Bidymozoon und Nematobothrium lang- gestreckt und gewunden. Die Structur des Keimstockes anlangend, so ist derselbe in den meisten Fällen, wo überhaupt Angaben vorliegen, von einer homogenen und stark glänzenden Membran umgeben, welche bei Gasterostomum nach Ziegler (655) spindelförmige Kerne erkennen lässt. Meist ver- dichtet sich das umgebende Parenchym zu einer besonderen Hülle um den Keimstock, die aber ohne scharfe Grenze gegen das Parenchym selbst ist. Bei Amphistomum conicum soll der Keimstock nach Blumberg (460) von zwei dünnen, structmiosen Membranen umgeben sein, die von einander abstehen und in dem Zwischenräume kernhaltige Bindegewebs- zellen führen. Der Inhalt des Keimstockes besteht aus den Keimzellen in verschie- denen Entwicklungszuständen ; meist findet man die ganze Innenfläche der Membrana propria von einer Art Keimlager*) in epitheloider Anord- nung der Elemente bedeckt (Walter 351, Stieda 420, Sommer 580, Looss 678, Leuckart 777 u. A.) seltener besteht eine solche Zone, von der die Bildung der Keimzellen ausgeht, an dem dem Kei'mleiter entseo-en- gesetzten Pole {^Aspidogaster (Voeltzkow 756), Amphistomum conicum (Blumberg 460), Diplodiscus suhclavatus und Bistomum cijgnoides (v. Beneden 444). Gewöhnlich sind in diesem Keimlager die Zellgrenzen deutlich vorhanden, nur Kerb er t vermisst sie bestimmt bei Bistomum *) Nach Juel (789) soll den Apoblemen ein „Keinilager oder Eierstocksepithel" abgehen und grössere und kleinere Keimzellen im ganzen Organe neben einander liegen; nur bei Apoblema excisum und rvfovirlde soll sich eine rundliche Partie mit reifen Keimzellen in der Nähe des Ausführungsganges durch eine hyaline Membran von dem übrigen Inhalte des Keimstockes abgrenzen; diese Membran steht mit einer spärUcheu, hyalinen Substanz zwischen den Zellen des Keimstockes in Verbindung und bildet eine Art Gerüstsubstanz. 712 Plathelminthes : I. Trematodes. Westermanni K. (596), v. Beneden hei Diplodisciis und Bist, cygnoides (444). Nach dem Centrum und dem Ausführungsgange zu findet man die Keimzellen vergrössert und mehr oder weniger dicht aneinander liegend, so dass sie sich gegenseitig durch Druck abflachen. Einige Beobachtungen an conservirten Keimstöcken, besonders aber am lebenden Organ deuten darauf hin, dass die Keimzellen schwacher amöboider Bewegung fähig sind. Bis aufLejtenyi (599) und Blumberg (460) finden alle Autoren die Keimzellen der von ihnen untersuchten Arten hüllenlos ; auch schildern Alle bis auf Blumberg (460) den Keimstock als von den Keimzellen ganz erfüllt — abgesehen von den spaltförmigen Lücken zwischen den reifen Zellen. Nur bei Ämphistotnum conicum soll (460) in der Mitte des Organes ein 0,21 mm grosser, gelber Fleck constant vorkommen, der aus einer unfärbbaren, moleculären Masse besteht; Laurer bildet ihn ebenfalls ab (154), Ueber die Bildung der Keimzellen liegen specielle Untersuchungen kaum vor, sondern nur gelegentliche Angaben, aus denen so viel hervor- geht, dass die Keimzellen sich durch Theilung aus dem wand- oder pol- ständigen Keimlager ablösen resp. abgrenzen und unter Vergrösserung ihres Leibes und ihres Kernes nach der Mitte rücken; bei Distomum cijgnmdes sollen sie sogar nach der Ablösung aus der Keimstätte sich noch theilen (444). "Wie es scheint, werden schliesslich alle Elemente des Keimlagers aufgebraucht, so dass man ein solches bei älteren Individuen nicht immer findet. Nur Kerbert (596) stellt die Verhältnisse von Distomum Westermanni so dar, dass nur ein Theil der Zellen des Keim- lagers zu Keimzellen, andere aber zu Follikelzellen werden, welche die Keimzellen umliüllen, worin die genannte Art ganz isolirt unter den Trematoden stehen würde. Ueber die Grösse der reifen Keimzellen giebt folgende Tabelle Aufschluss : Art. BeobacMer. Durchmesser der Dui-chmesser des Keimzellen in mm Kerns in mni Dist. hepaticum Sommer 580 0,025 0,015 „ spathiüatum Leuckart 777 0,02 0,006 „ lanceolatmn n 11 0,016 0,000 „ "Westermanni Kerbert 596 0,02 0,01 „ palliatum Looss 678 0,0122 0,0072 „ macrostomum Heckert 771 0,01 0,006 „ clavatum Poirier 681 0,0 1 2 ? „ insigne 11 11 0,0.M0 0,017 ,, Megnini n 11 0,014 0,009 Gasterost. fimbriatum Ziegler 655 0,014 ? Amjjhist coniciim Bliimberg 4G0 0,022 0,016 Ogmog. plicata Jaegerskiöld SiU 0,006 ? Aspidog. conchicola Voeltzkow 756 0,023-0,027 0,013 Digenea. Geschlechtsorgane. 7^3 2. Der Aiisführiingsgang des Keimstockes, der Keimgang, Oviduct oder Germiduct, erscheint als eine directe Fortsetzung der Um- lu'illung des Keimstockes mid tritt in der Regel von der nach der Mittel- linie zu gerichteten Fläche, seltener von der hinteren oder vorderen Be- grenzung der Keimdrüse ab. Der Canal ist in der Eegel sehr kurz (XVII, 6; XIX, 2; XX, 1; 8; 9: 10 etc.): nur bei den Holostomiden gewinnt er eine grössere Länge, da er nach hinten bis zwischen die beiden Hoden sich fortsetzt (XXVII; XXVIII), wovon jedoch Polycotylc (XXVIII, 3) auszunehmen ist. Der Verlauf ist daher auch meist ein ziemlich grader oder schwach gebogener, doch macht der Gang gelegentlich, wie bei Äspidogaster conchicola (XIX, 9) eine Schlinge. Die Structur seiner Wandung ist verschieden: bei Distomum davatum und anderen von Poirier (681) untersuchten Arten, bei D. macrostotmim (Heckert 770) etc. besteht die Wand nur aus einer homogenen, dünnen Membran; ihr gesellt sich bei Ampliistomum conicum (460) eine feine Ringmuskellage hinzu: die innere Auskleidung führt bei Distomum Wcstermanni Kerne (777), nach aussen ebenfalls Ringmuskeln; bei Bist, palliatum Looss zeigt die ziemlich dicke Wand eine undeutliche radiäre Streifung, auch ist dieselbe nach Innen zu eingekerbt und gezackt, so dass man den Eindruck eines Belages von nicht gieichmässig hohen Spindelzellen erhält (678): bei Äspidogaster conchicola (756) erscheint der Keimleiter als ein starker, musculöser Schlauch, der einzelne Fächer enthält: letztere stellen unter einander durch einen axialen Gang in Verbindung, der es den Ke'mzellen ermöglicht, aus einem Fache nach dem anderen über- zutreten, was man bei Ausübung eines Druckes direct beobachten kann. Der Keimleiter tritt ziemlich auf dem nächsten Wege in den Complex der Schalendrüsen ein, nimmt hier den Laur er 'sehen Canal und den oder die Ausführungsgänge der Dotterstöcke auf und setzt sich dann als Uterus fort. Bei manchen Formen hängt an ihm selbst oder an der Vereinigungsstelle der drei Gänge oder auch am Laur er 'sehen Canale ein 3. Receptaculum seminis (die Vesicula seminalis inferior der Autoren); es ist dies eine kürzer oder länger gestielte, dünnwandige Blase von verschiedener Grösse und Form (cf. Fig. 7 und 8 pg. 714), welche übrigens bis jetzt nur bei einem Tlieile der Digenea beobachtet worden ist und zwar, so viel ich sehe, nur bei ÄpoUema, Cephalogonimus (XX, 8) und den Distomen, übrigens auch nicht bei allen Arten der letzteren z. B. nicht bei dem so gut bekannten Leberegel, In manchen Fällen wird das Receptaculum seminis durch eine spindelförmige Auftreibung des Keimleiters ersetzt, so bei Gasterostomum (655) und den Holo- stomiden (XXVIII, 1). Bei den Apoblemen besitzt dieses Organ nach Juel 789 einen von dem gewöhnlichen Verhalten abweiclienden Bau: bei Apohlema cxcisum wird die Wandung von einer sehr dünnen hyalinen Membran gebildet; „an der gegen die Schalendrüse gekehrten Seite liegt in ihm ein anderes, kleineres Reservoir eingeschlossen. Dieses ist eiförmig mit einem Quer- 7U Plathelminthes : I. Trematodes. durchmesser von ungefähr 40 ii und ist von einer dünneu, hyalinen Membran umgeben. Diese geht in einen Ausführungsgang über, welcher die Wandung des grösseren (umhüllenden) Reservoirs durchbohrt und den Befruchtungsgang bildet. Der entgegengesetzte Pol des inneren Reservoirs ist mit einer Oeffnung versehen, durch welche es mit dem äusseren in Communication steht. An guten Präparaten sieht man leicht, Fig. 7. Flg. 8. Keiinstock (oben), Eecepta- culum seminis (irnten) von Distomum spathu- latum; der nach unten ab- gehende Gang ist der Laurer'sche Canal, der nach oben ziehende der Anfangs- theil des Uterus und die von den Seiten eintretenden Gefässe sind die queren Dottergänge. (Nach Leuckart No. 777 Fig 159) Keimstock mit Eeceptaculum seminis, Laurer'schen Canal, Schalendräse, Anfangstheil des Uterus und den Dottergängen von Distomum lanceolatum; das gelappte Organ oben ist das hintere Ende des Hodens. 80, 1. (Nach Leuckart No. 777 Fig. 169.) dass das äussere Reservoir nicht ausschliesslich mit Sperma erfüllt ist. Es zeigt sich, dass dasselbe keinen einfachen Hohlraum darstellt, sondern dass es eine protoplasmatische Gerüstsubstanz enthält. Diese ist überaus feinkörnig, fast homogen und grosse runde Zellkerne (9,5 /*) mit Kerii- körperchen, (3 /i) liegen in derselben zerstreut". In dieser »Substanz linden sich grössere und kleinere runde Hohlräume mit glatter Wandung, die untereinander eommuniciren und mit Sperraatozoen erfüllt sind; mit einem dieser Hohlräume steht das innere Reservoir in Verbindung. An einem lebenden Apohlcma appendkulatum beobachtete Juel einen kleinen mit Sperma erfüllten Hohlraum, der sich rhytmisch zusammenzog und erweiterte: dabei strömte das Sperma durch eine Oeffnung hinein und durch eine andre heraus. Der Autor vermuthet, das innere Reservoir des Receptaculum seminis beobachtet zu haben, doch gelang der Nachweis von Muskelfasern an demselben nicht. Mit Recht macht Juel auf eine wenig beachtete Bemerkuns: V. Linstow's aufmerksam (47G), der bei einem jungen Distomum ovatum die erste Anlage des Receptaculum seminis durchsichtig, farblos und aus einer „Mutterzelle" bestehend vorfand, die in ihrem Inneren zahlreiche Digenea. Geschlechtsorgane. 7]^ 5 Tochterzellen von verschiedener Grösse mit Kern nnd Keriikörperchen enthält; durch Auflösung dieser wird der Hohlraum des Keceptaculum hergestellt. Ich verweise noch auf eine Abbildung bei Brandes (759) von Distomtim heteroporum Duj. (XXII, 3), wo das Receptaculum seminis wie eine grosse Zelle erscheint; im Text ist auf diesen doch einer näheren Untersuchung werth gewesenen Punkt nicht Bezug genommen. Durch Schwarze (682) erfahren wir Nichts über die Entwicklung des Recepta- culum seminis, das einfach als eine Aussackung der Wand der Schalen- drüse bei Bistomum endolobum und D. clavigerum bezeichnet wird. Das Organ dient als Behälter für das von einer Begattung herrührende Sperma und scheint nur temporär aufzutreten oder wenigstens nicht immer gefüllt zu sein. 4. Der Laurer'sche Canal. Wie schon oben angegeben wurde, ist dieser Canal bei zahlreichen endoparasitischen Trematoden nnd stets in der Einzahl beobachtet worden; es ist derselbe Gang, den v. Siebold für das dritte Vas deferens nahm. Wir kennen den Laur er 'sehen Canal von folgenden Gattungen: Amphistomum (Laur er 154; Stieda 456; Blumberg 460). Biplodiscus (Walter 351). Bistomum (Siebold 186; 196; Stieda 420; Bütschli 464; Linstow 476; Fitz 514; Sommer 580; Poirier 681; 707; Looss 678; Leuckart 705; 777 etc.). Ceplialogonimus (Poirier 707). Gasterostomum (Ziegler 655). Gastrodiscus (Lejtenyi 599). Gastrothylax (Poirier 653). Holostomuiu (Linstow 528; Brandes 749; 820). Diplosfomum (Poirier 708; Brandes 749; 820). Polpcotyle (Poirier 708). Ogmogaster (Jaegerskiöld 861). Opisthotrema (Fischer 658). Urogonitnus (Zeller 489; Heckert 770). Bilharzia? (F ritsch 754). Der Laurer'sche Canal fehlt sicher bei Apohlema (Juel 789; Monticelli 841) und Monostomum (mutaUle nach eignen Unter- suchungen); auch bei einigen Angehörigen der Gattung Bistomum wurde er vermisst (Monticelli 775 bei B. Richiardü). Für andre Gattungen bleibt seine Existenz resp. sein Fehlen einstweilen fraglich, wenn man auch vermuthen kann, dass er den Didymozoen und Nematobothrien abgehen wird. Bei Aspidogaster dagegen scheint er nicht ganz zu fehlen; Voeltzkow (756) beschreibt bei Asp. conchicola einen Canal (XIX, 9), der vom Keimleiter entspringt, in schräger Richtung dorsalwärts und nach hinten zieht, um hier in einer Blase blind zu enden. Bei jungen Thieren findet Voeltzkow in der Blase eine körnige Substanz, die wie Dotter- substanz aussieht, während bei alten Individuen die Blase leer ist und "jlQ Plathelminthes : I. Trematodes. dasselbe Aussehen erhält, wie die nicht mehr functionirenden Dotterstöcke: der Autor ist daher geneigt in dieser Blase ein zweites Dotterreservoir, Keceptaculum vitelli, zu sehen. Wenn damit die physiologische Rolle des Organs auch erklärt sein mag, so doch nicht die morphologische Bedeutung, da nirgends sonst ein solches Gebilde vorkommt. Es liegt vielmehr nahe, nach Beziehungen zu anderen Organen zu suchen und da bieten sich zwei dar, die mit dem Keimleiter in Verbindung stehen, wie dieses Keceptaculum vitelli, einmal das Eeceptaculum seminis und zweitens der Laurer'sche Canal. Dass es sich um ein Keceptaculum seminis nicht handeln kann, beweist der Inhalt; man müsste dann einen nicht zu be- gründenden Functionswechsel annehmen, der um so weniger verständlich wäre, als ein Dotterreservoir an der normalen Stelle, der Vereinigung der beiden Dottergänge (XIX, 9. D. bl.), vorhanden ist. So bleibt also nur die Annahme übrig, dass wir es mit einem Laur er 'sehen Canale*) zu thun haben, der seine dorsale Ausmündung verloren hat. Für diese Deutung spricht die Richtung des Verlaufes und die Einmündungsstelle in den Keimleiter: Structur und Inhalt sprechen wenigstens nicht dagegen, ja es könnte der letztere sogar ein Licht auf die Rolle des Laur er'schen Canales anderer Formen werfen, wenn besondere auf diesen Punkt ge- richtete Untersuchungen angestellt würden, die sicher stellten, ob Dotter in dem Receptaculum vitelli vorhanden vmd ob diese Substanz zur Bildung der Eier aufgebraucht oder aber resorbirt wird. In letzterem Falle würde die Meinung jener Autoren, welche im Laur er 'sehen Canale einen Aus- führgang für überschüssige Dottersubstanz sehen, eine nicht von der Hand zu weisende Bekräftigung erfahren. Wir wissen bisher nur (Voeltzkow 756), dass durch Druck der Inhalt der Blase in den Gang und in den Keimleiter getrieben werden kann und dass bei alten Thieren die Blase leer und ihre epitheliale Auskleidung degenerirt ist. Bei Aspido gaster Lenoiri (XX, 1) ist dieses Organ nicht beobachtet worden, übrigens damals noch nicht bekannt gewesen. Wenn wir von Äspidogaster absehen, so existirt überall eine stets auf der Rückenfläche gelegene Mündung für den Laur er 'sehen Canal; dieselbe liegt gewöhnlich median und je nach der Lage des Keirastockes resp. Schalendrüse bald vorn, bald hinten; bei einigen Formen, so bei Opisthotrema (XXVI, 3. B.), Gastrodiscus (XIX, 2), Distomum foliuni Olf. (eigne Untersuchung) und anderen liegt die Mündung des Laur er'schen Canales links neben der Medianebene, bei Bist. Westermanni dagegen *) Man könnte zunächst daran denken, jenen Gang als Laurer'schen Canal hei dieser Art anzusehen, den Aubert (313, 359) als Yas deferens zur Yesicula siminalis posterior (i e. receptaculum seminis) anfühi't, ein Gang, der dem dritten Vas deferens Siebold's, das sich schliesslich als Laur er 'scher Canal herausgestellt hat, entspricht; doch bemerkt Voeltzkow (T5fi), dass er diesen Canal weder auf Schnitt- noch auf Totalpriiparaten ge- sehen hat; er vermuthet, dass Aubert, der Flimmeruug in dem Vas deferens posterior gesehen, einen Abschnitt der Excretionsgefässe vor sich gehabt hat. Digenea. Geschlechtsorgane. 717 rechts (777), beim Leberegel (Sommer 580) fällt die Oeffnung häufiger neben, als in die Medianlinie, bald rechts, bald links von ihr, was vielleicht von verschiedener Contraction der Muskeln abhängt. Von der Mündungsstelle an zieht der Canal entweder grade oder in leichtem Bogen oder eine, selbst mehrere Spiraltouren bildend nach innen, nach der Bauchseite zu, um sich gewöhnlich in den Schalendrüsencoinplex einzusenken und mit dem Keimleiter oder mit dem unpaaren Dottergange zu verbinden. Nur bei den Holostomiden liegt nach Poirier (708) und Brandes (749; 820) die innere Mündung von der Schalendrüse ent- fernt (XXVII, 4; XXVIII, 1), doch macht Po/^cof^/^c hiervon eine Aus- nahme. Wie Brandes meint, handelt es sich bei den den Holo- stomiden nicht um eine Ortsveränderung des Laur er 'sehen Canales, sondern um eine exceptionelle Lage der Schalendrüse, die zwischen die beiden Hoden gerückt ist, eine Lage, ciie für alle Holostomiden, Folycotyle (XXVIII, 3) ausgenommen, characteristisch ist. Wie schon erwähnt, wurde häufig genug am inneren Ende des L aur er'schen Canales ein Receptaculum seminis beobachtet, ja bei Opistho- trema ist das innere Ende des Canales selbst spindelförmig aufgetrieben (658) und bildet so ein Receptaculum seminis, wie das Ves deferens anderer Arten eine Vesicula seminalis. Auch Jaegerskiöld (860) findet eine solche Erweiterung bei Ogmogaster, Poirier (681) bei Distomum davatum und 3Icgnini. Die Diclve des Canales ist nicht unbeträchtlichen Schwankungen unterworfen: Art. Untersucher. Dicke des Canales in mm Bemerkungen. Amphist. conicum BlumLerg 400 0,03 dorsale Mündung 0,04 mm Diplost. siamense Poirier 708 0,07 Wanddicke 0,00b mm Dist. hepaticum Sommer 580 0,010 dors. Mdg 0,022— 0,025 mm 11 11 Mace 590 0,035 n 1! Poirier 681 „ AVestermanni Kerbert 596 0,016 dors. Mdg. 0,03 mm ,, palliatum Looss C78 0,0144—0,018 „ clavatum Poirier 681 0,015 Wanddicke 0,003, Lichtung 0,009 mm ,, iusigne Poirier 681 0,040 Wanddicke 0,010 mm „ Megnini Poirier 681 0,010—0,030 Wauddicke 0,005 mm „ cyliudraceura Linstow 798 0,0062 Lumen 0,005 mm „ Eathouisi Poirier 728 0,05—0,0) Wanddicke 0,01 mm „ spathulatum Leuckart 777 0,02 an anderer Stelle heisst es 0,2 mm und darüber? „ lanceolatum Leuckart 777 0,02 Gastrodisc. polym. Lejtenyi 599 0,014 Gasterost. fimhr. Ziegler 655 0,003—0,005 dors. Mdg. = 0,004 mm Ogmog. plicat. Jaegerskiöld 860 0,004—0,008 718 Plathebiiinthes : I. Trematodes. Diese Zahlen können nur einen relativen Wertli beanspruchen, da sie ausschliesslich durch Messungen an conservierten Thieren gewonnen wurden und der Canal, wie gleich zu erwähnen sein wird, in seiner Wandung Muskelfasern führt. Die Structur des Laurer'schen Canal es ist im Grossen und Ganzen überall dieselbe: seine Innenfläche wird von einer homogenen Schicht ausgekleidet, welche an der äusseren Mündung mit der Hautschicht in directer Verbindung steht; schon dadurch erweist sich diese Lage als ein modificirtes Epithel, was durch eine Beobachtung Jaegerskiöld's (861) und Ziegler's (655) sich weiterhin bestätigt; ersterer fand bei Ogmogaster plicata (Crepl.) in grösserer Tiefe des Canales Kerne in dieser homogenen Lage und letzterer spricht bei der Erwähnung des Laurer'schen Canales von Gastcr ostomum funhriatuui v. Sieb, von einem wimpernden „Epithel" des Canales, in dessen erweitertem Abschnitte er ebenfalls Kerne nachweisen konnte. Die Innenfläche wird überall als glatt angegeben, nur bei Ogmogaster erwähnt Jaegerskiöld kleine Stacheln auf derselben und Fischer sieht wie auf der Hautschicht so auch auf der Auskleidung des Laurer'schen Canales von Opistliotrema Ablagerungen von Häutungsproducten (658). Des Weiteren folgt auf die Hautschicht nach aussen die Muscularis, die in der Regel aus inneren Ring- und meist schwächeren, äusseren Längsmuskelfasern besteht. Manche Autoren erwähnen schliesslich in der unmittelbaren Umgebung des Canales noch kleine Zellen oder Kerne, die sich lebhaft mit den gewöhnlichen Farbstoften färben. lieber die Beschaffenheit der äusseren Mündung des Canales werden in der Reoel keine besonderen Angaben gemacht; Sommer findet die Oeffnung beim Leberegel kreisrund, mit einem Durchmesser von 0,022 — 0,025 mm; sie erscheint ihm so scharf begrenzt, wie von einem Locheisen ausgeschlagen (580). Auch Kerbert spricht bei seinem Distomum Westermanni von einer kreisrunden, äusseren Mündung, um welche herum er eine 0,025 mm Dicke Ringmuskellage, also einen Sphincter findet, ein Muskel, der sonst von keinem anderen Autor erwähnt wird (596). Gewöhnlich erscheint die Mündungsstrecke ein wenig trichterförmig er- weitert. Das innere Ende des Laurer'schen Canales tritt, wie bereits erwähnt wurde, bei einigen Formen mit dem Keimleiter in Verbindung, so z. B. hei Aniphistomum conicum (XVIII, 6), bei den Holostomiden (XXVIII, 1) mit Ausnahme von Folycotyle, bei Distomum enäolöbum Duj. nachBütschli (464) etc., während in anderen Fällen derLaurer'sche Canal sich in den unpaaren kurzen Dottergang einsenkt, wie nach Stieda beim Leberegel (420), nach Fischer bei Opistliotrema (658), nach Ziegler bei Gasterostomum (655) etc., endlich stossen mitunter alle drei Gänge, Laur er 'scher Canal, Keimleiter und Dottergang in einem Punkte zusammen, wie z. B. bei Distomum macrostomum (XX, 10). Kerbert findet sogar heiDisfomnm Westermanni den Laurer'schen Canal in den Digenea. fieschlechtsorgaue. 719 Anfangstlieil des Uterus einmündend (596), was aber nach Leuckart (777, 430) nicht der Fall ist; ebenso vermisste Leuckart das von Kerbert angegebene Receptaculum seminis am inneren Ende des Laur er 'sehen Canales. Ohne schon hier auf die physiologishe Bedeutung des Laurer'schen Canales einzugehen, da diese zweckmässiger im Zusammenhange mit der Frage über den Begattungsact besprochen wird, möge doch schon an dieser Stelle über den Inhalt des Canales gehandelt werden. Art. Beobachter. Inlialt des Laurer'schen Canales. Amp hist. couicum Blum barg 46Ü Samenfäden. Dist hepaticum Stieda 420 Samenfäden. Sommer 5Sü meist leer; wenn Inhalt vorlianden, bestand der- selbe häufiger aus Dottertröpfchen, seltener aus Samenfäden; doch hat S. zweimal bei Anwendung von Druck Samen aus der äusseren Mündung sich entleeren und in langem Streifen hervor- treten gesehen. )•! endolobiiin Bütsclili 464 Samenfäden. 11 palliatum Looss 678 niemals Samenfäden. 1-1 Westermaniü Kerbert 596 Bei allen untersuchten Individuen stets strotzend mit Samenfäden gefüllt; nach Leuckart (777) „völlig leer". !1 Späth ul. Leuckart 777 „in der Regel in mehr oder minder grosser Aus- dehnung mit Sperma gefüllt". 1) lanceol. Leuckart 777 schliesst „wie die Vasa deferentia, meist eine grössere oder geringere Menge von Samenfäden in sich ein". )1 clavatuni Poirier 68 1 bei jüngeren Thieren mit producirenden Hoden am H insigue häufigsten Spermatozoon, seltener Dottersul)stanz, am seltensten Keimzellen; mitunter alle drei Substanzen zusammen; bei voller Entwicklung der weiblichen Genitalien findet man im L. — C. be- sonders Dotterkörnchen und bei guter Entwicklung des Uterus besonders Keimzellen. •1 cylindraceum V. Linstow 79s Dottersubstau z. n Rathouisi Poirier 728 Zahheiche Keimzellen mit wenigen Spermatozoen und Dotterkörnchen. Ogmog. plicata Jaegerskiöld 86 1 stets leer. Wie man aus dieser auf Vollständigkeit keinen Anspruch erhebenden Zusammenstellung ersieht, sind in den meisten Fällen im Laurer'schen Canale Spermatozoen gefunden worden, seltener Dottersubstanz, Keimzellen oder Eier; mitunter wurde der Canal auch ganz ohne Inlialt angetroffen. Die morphologische Bedeutung des Laurer'schen Canales kann keinem Zweifel unterliegen: er entspricht der sogenannten Vagina der Cestoden und der Monogenea und ist aus dem paarigen Organe der letzteren durch Schwund des einen Canales und allmähliges, dort nachweisbares 720 Platlielminthes : I, Treinatodes. Verschieben der Mündung auf die Kückenfläclie hervorgegangen (vergl. pg. 389) ; die gelegentlich auch bei den Digenea vorkommende Lage der Mündung neben der Mittellinie kann wohl auf den nicht vollendeten Ver- schiebungsprocess bezogen werden. 5. Die Dotterstöcke und ihre Ausführungsgänge. Die Dotter- stöcke sind in der Kegel paarige Drüsen von traubigem Baue, die sich, meist in grosser Ausdehnung, zu beiden Seiten des Körpers entwickeln und wie bei den Monogenea gewöhnlich seitlich von den Darmschenkeln liegen, doch diese auch ventral und selbst dorsal mehr oder weniger umgreifen. In der Regel treten die Ausführungsgänge dieser meist lang- gestreckten Drüsen nicht vom vorderen oder hinteren Ende, sondern mehr von der mittleren Partie, wenigstens bei den Distomen ab und wenden sich medianwärts (quere Dottergänge); ungefähr in der Mittellinie zu- sammenstossend bilden sie häufig ein Dotterreservoir, das durch einen gewöhnlich sehr kurzen, unpaaren Dottergang mit dem Keimleiter in Ver- bindung steht. Daraus folgt, dass die queren Dottergänge, so wie ihre Vereinigung in beträchtlicher Nähe des Keimstockes liegen. Doch die queren Dottergänge entspringen in der Regel nicht direct aus den Dotter- stöcken, sondern gehen aus einem der Länge nach verlaufenden Sammel- gange hervor und zwar jederseits aus einem vorderen und einem hinteren longitudinalen Dottergange; in letztere ergiessen sich kleine, aus einzelnen oder aus Gruppen von Dotterstocks -Acini kommende Ausführungsgänge. Die hier gegebene Schilderung des Verhaltens der in Rede stehenden Organe ist von den Distomen hergenommen, gilt aber schon für diese nicht durchweg. Was zunächst die relative Grösse der Dotterstöcke anlangt, so ge- hören letztere zwar, wie gewöhnlich angegeben wird, zu den am stärksten entwickelten Organen des Körpers der Trematoden, aber doch nicht ausnahmslos. Berücksichtigen wir nur die Extreme in der Ausbildung der Dotterstöcke, so finden wir nicht selten bei nahe verwandten Formen be- deutende Differenzen so z. B. bei Amphistomum (XVIII, 5) und Gastrotliylax (XVIII, 7), Distomum (XXII, 6; 8; 9; 10 etc.) und Äpohlema (XXV, 4). Doch selbst innerhalb derselben Gattung kommen sehr grosse Unterschiede in dieser Beziehung vor; man vergleiche z. B. XXII, 3; D. conostonium XXV, 1 etc.; extrem kleine Dotterstöcke besitzen noch folgende Arten : Distomum haccigerum RuA. (769), D. Benedenü Stoss. (732), b. hrachjsomum Crepl. (543), D. folkmi Olf. (vergl. pg. 710 An- merkung), i). luteum V. Ben. (XXIV, 8) (800), D. monorchis Stoss. (811), D.MülleriLeY. (602), Rpi/gmaeumLex. 602), D.turgidumBn\s.{XXlll, 1) (759) etc. Andrerseits führt die starke Entwicklung der Dotterstöcke zu einer Verschmelzung der ursprünglich getrennten Organe besonders am hintren Körperende (XXII, 8), ferner noch beim Leberegel, hei Distomum haciUare Mol. (732), D. fasciatum Rud. (684), D. mcracantlium Stoss. (769), D. pcdiceUatum Stoss. (733), D. Sopliiae Stoss. (696), D. verrucosum Mol. (696) etc.: oder die Verschmelzung findet nur vorn (XXV, 8) bei einigen Digenea Geschlechtsorgane. 721 Gasterostomen, oder hinten und vorn statt wie bei D. heterostomtm Knd. (717), D. lingua Crepl. (532), D. monmjri Stoss. und D. obovatum Mol. (684) etc. Auch die Lage der Dotterstöcke im Körper ist nicht un- beträchtlichen Schwankungen bei den verschiedenen Formen ausgesetzt; in der Regel liegen sie an den Seiten in der mittleren Region des Körpers, resp. in der Höhe der Geschlechtsdrüsen, von da sich mehr oder weniger weit nach vorn resp. hinten ausdehnend; aber wir finden sie z. B. ganz vorn vor den Geschlechtsdrüsen bei Distomum hacägerum Rud. (769), D. medians Olss. (522), D. monorchis Stoss. (811) D. neglectum V. Linst. (718), D. oviforme Poir. (707), D. turgidum Brds. (XXIII, 1) etc., ferner bei einigen (ras^eros^owMm-Arten (XXV, 8) und wenigen Hol o- stomideu. Mehr oder weniger weit nach hinten gerückt und oft hinter den Keimdrüsen gelegen sind die Dotterstöcke bei Gastrothijlax (XVIII, 7), manchen Monostomen (XXVI, 1; 3 B), auch Ogmogaster (861), ver- schiedenen Holostomiden (821), den Apoblemen (XXV, 4) und einigen Distomen (D. hotnjophoron Olss. 435; D. Iracliysomum Crepl. 543; B. luteum v. Ben. (XXIV, 8) ; B. MiescJieri Zsch. (XXIV, 6) ; D. Mülleri Lev.^ pygmaeum Lev. 602 etc.). Hierbei rücken die Dotterstöcke gelegentlich aus den seitlichen Regionen nach dem Mittelfelde und liegen dann entweder ventral von Darmschenkeln {OpistJwtrema (XXVI 3 B) und einige Apoblemen) oder ganz zwischen denselben [Äpohlemä). Die Zahl der D otterstöcke beträgt gewöhnlich zwei; in manchen Fällen — auch abgesehen von den oben angegebenen Verschmelzungen kann man aber nur von einem Dotterstocke sprechen, wie bei manchen Apoblemen (XXIV, 7); bei einigen wenigen Distomen ist die Entwicklung der Acini nur an den distalen Abschnitten der vorderen und hinteren longi- tudinalen Dottergänge vor sich gegangen, so dass die der Ursprungs- stelle der queren Dottergänge nächst benachbarten Abschnitte der ersteren freigeblieben sind; dann sind vier von einander in den secernirenden Abschnitten getrennte Dotterstöcke vorhanden, zwei vordere und zwei hintere, wie bei Distomum ferox Rud. (van Beneden 427). Noch höher scheint die Zahl der unterscheidbaren Dotterstöcke bei Distomum goliath v. Ben. zu steigen; von dieser noch so wenig bekannten Art berichtet E. Lönnberg (837): die auf der Dorsalseite liegenden Dotterstöcke erscheinen als rundliche Flecke von grauschwarzer Farbe; im hinteren Körperdrittel liegen dieselben in vier Reihen und nehmen die ganze Körperbreite ein. Vorne trennen sich die beiden medianen Fleckenreihen von einander und hören dann auf, so dass man ein medianes, helleres Feld an der Seite von einer Fleckenreihe begrenzt findet. Dieses von Dotterstöcken freie Feld hört aber vor den Geschlechtsöffnungen wieder auf, da die beiden medianen Reihen von Neuem auftreten und Bronn, Klassen des Thierreichs. IV. 1. AR 722 Plathelminthes: I. Trematodes. nun also aucli nach vorn zu vier Reihen vorhanden sind, die sogar noch dichter stehen, als am Hinterende. In Bezug auf die Form der Dotter stocke wäre anzuführen, dass dieselben allerdings in der Regel den Eindruck einer acinösen Drüse machen, die bald reicher, bald weniger entwickelt ist; doch besitzen jene Arten mit extrem kleinen Dotterstöcken meist solche von kugliger oder ovaler Form (XXII, 3; XXV, 1; 4 etc.), mitunter sind die Dotterstöcke auch schwach gelappt (XYIII, 7) oder radiär eingeschnitten, wie bei Bistomum conostomum Lev. (XXIV, 1) und einigen Apoblema-Arten, bei welch letzteren das unpaare Organ eine regelmässige Rosette bildet (XXIV, 7). Aber auch unter den traubigen Dotterstöcken ist der Aufbau der Drüse nicht immer der gleiche: bald liegen die Acini in grösseren oder kleineren Gruppen zusammen und die aus den ersteren entspringenden Ausführungsgänge erster Ordnung vereinigen sich zu einem für die ganze Gruppe gemeinschaftlichen Gange (zweiter resp. dritter Ordnung); in grösserer Zahl vorkommend münden letztere auf beiden Seiten in die Longitudinalcanäle (XVIII, 5; XXII, 6); oder aber die einzelnen Acini münden jeder für sich in die Sammelgänge auf beiden Seiten derselben (XXII, 5; 9) oder nur auf der Aussenseite, was für manche Amphistomen (XIX, 2; 5) und Monostomen (XXV, 12; XXVI, 1) characteristisch ist. Schliesslich bleibt überhaupt nur eine Traube (XXV, 8) oder aber nur ein einziger Acinus jederseits übrig (>XXII, 3) mit je einem Aus- führungsgange. Nicht immer kann man von Longitudinalcanälen sprechen, denn selbst bei etwas stärker entwickelten traubigen Dotterstöcken entstehen die sogenannten queren Dottergänge mitunter direct aus den Ausführungs- gängen zweiter resp. dritter Ordnung (XX, 8); Längscanäle treten erst bei grösserer Entfaltung der Drüse und Längsstreckung des Körper auf und auch da existiren nicht immer vordre und hintre Longitudinalcanäle, nämlich dann nicht, wenn der Dotterstock nicht vor resp. hinter dem Keimstocke entwickelt ist; in Bistomum crocodili Poir. (707) D. lon- gissimum v. Linst. (651) mid anderen finden wir jederseits einen Dotterstock, aber hinter dem Keimstocke, in Folge dessen nur hintre Longitudinal- canäle; bei Äm2)1iistomum, Monostomum, Bistomum leptostonmm 01s. (592) haben wir trotz starker Entwicklung der Dotterstöcke nur vordre Longitudinalcanäle. Endlich bleiben bei kleineren Dotterstöcken überhaupt nur zwei Canäle als Ausführgänge übrig, die oft genug nicht transversal, sondern schräg oder mehr longitudinal verlaufen. Die Stelle, wo die queren Dottergänge abtreten resp. die Haupt- Ausführungsgänge der Dotterstöcke sich vereinen, hängt von der Lage des Keimstockes ab; es geht dies besonders aus jenen Fällen hervor, wo die weibliche Keimdrüse eine von der Regel abweichende Lage besitzt, wie bei den Amphistomen (XVIII, 5; 7; XIX, 2; XXI, 1), manchen Monostomen (XXV, 12; XXVI, 1) und den Holostomiden (XXVII; XXVIII). Bei sonstigen normalen Verhältnissen liegt der Vereinigungs- Digenea. Geschlechtsorgane. 72S piiiikt in der Nähe des Keimstockes; liegt dieser wie gewöhnlich vor den Hoden, dann finden wir den Zusammenstoss der Dottergänge auch vor den Hoden, im anderen Falle hinter den Hoden (XVIII, 6 etc.); selbst bei manchen Distomen z. B. Distomum hrachysomimi Crepl. (543) kommt dies vor. Ja es giebt sogar Fälle, wo die beiden Dottergänge sich zwischen den hinter einander liegenden Hoden, also zwischen vorderem und hinterem, vereinigen, so bei Distomum leptostomum 01s. (532), D. caudatum v. Linst. (476), D. lorum Duj. (XXIV, 1) etc. und unter den Holostomiden trifft dies für alle Gattungen (XXVII 1; 6; XXVIII, 1) bis auf FolycoUße (XXVIII, 3) zu. Die Vereinigungsstelle der beiden queren Dottergänge ist häufig durch eine Auftreibung ausgezeichnet, in welcher sich Dottersub stanz in grösseren Mengen anhäuft; dieses sogenannte Dotterreservoir kommt jedoch nicht bei allen Arten zur Entwicklung und wird gelegentlich durch eine sich mehr von dem eigentlichen Canale abhebende Blase ersetzt (z. B. Distomum Westermanni Kerb. 777), welche die gleiche Eolle spielt. In der Eegel liegt das Dotterreservoir in unmittelbarer Nähe der Schalen- drüse oder bereits in derselben, so dass nur ein ganz kurzer Gang die Verbindung des Keservoirs mit dem Keimleiter herstellt (XX, 10); viel seltener ist dieser unpaare Dottergang von relativ beträchtlicher Länge, wie ich dies bei Distomum folium Olf. gefunden habe. Histologische Structur der Dotterstöcke. Die einzelnen Dotterstocksbläschen, die von sehr verschiedener Grösse sind und mitunter als kaum sich absetzende blinde Enden der Aus- führungsgänge erster Ordnung erscheinen, sind wie die ausführenden Theile des Organes von einer in der Regel sehr dünnen und stets hyalinen Membrana propria umgeben. Nach Walter (351), E. van Beneden (444) und Kerbert (596) ist die Innenfläche der Membran in den Acinis von einer deutlichen Epithellage ausgekleidet; andere Autoren sehen kein echtes Epithel, sprechen aber doch von kleinen, hüllenlosen Und noch von Dotter freien Zellen, die vorzugsweise peripher oder an dem blinden Ende der Acini liegen. In diesen Zellen treten nun zuerst sehr kleine, stark glänzende Körnchen, die Dotterkörner oder Dotterelemente, auf und zwar, wie es die Angaben Stieda's (474) und van Beneden's (444) lehren, zuerst im Umkreise der Kerne. Mehr und mehr erfüllen sie die ganze Zellsubstanz und vergrössern sich zu oft unregelmässig gestalteten Körpern. Gewöhnlich haben diese Körner bei durchfallendem Lichte eine gelbe Farbe, wenn sie in dünner Lage vorhanden sind; sie lösen sich in fettlösenden Agentien nicht auf, sondern sind stets auf allen Präparaten, die mit absolutem Alcohol, Terpentin, Xylol und verschiedenen Harzen behandelt worden sind, zu finden. Mit Kali bichromicum nehmen sie eine dunklere, braune Farbe an. Gegen die gewöhnlichen Farbstoffe (Carmin, Haematoxylin) verhalten sich die Dotterkörner indifferent, dagegen färben sie sich mit basischen Anilinfarben, Bismarckbraun , Fuchsin und Saöranin ganz vorzüglich (Jaegers ki öl d 861). Neben den Dotterkörnern 46* 724 Plathelminthes: I. Trematodes. entstehen im Protoplasma der Dotterzellen wenigstens bei Distomum (777, 374) noch grosse uuregelmässig gestaltete lanceolatum Mehl Fettmassen. Während des Auftretens der bei den einzelnen Arten verschieden grossen und in verschiedener Menge gebildeten Dotterkörner nehmen die Zellen an Grösse zu, lösen sich von ihrem Mutterboden ab, erhalten eine Wandung und räcken mehr nach dem Centrum des Acinus resp. nach dem Ausführungsgange, dabei flachen sie sich ab, so dass sie polyedrische Gestalt besitzen. Viele Autoren geben an, dass während dieser Umwandlung nicht nur der Kern schwindet, sondern dass auch schliesslich die Dotter- zellen selbst sich auflösen, so dass man nur eben Dottermasse in den Ausführungsgängen und im Reservoir trifft, eine Masse, die dann secundär wieder zu Dotterballen unter Betheiligung eines Bindemittels zusammen- geballt wird (Sommer (580), Blumberg (460), Looss (678) und andere). Doch steht dem gegenüber die Möglichkeit, dass man — gut conservirtes Material voraussetzt — in den „Dotterballen" bei Anwendung der Kern- färbemittel die Kerne nachweisen kann, selbst an dem Inhalte der Dotter- reservoirs (vergl. auch Leuckart 777, 236); es besteht demnach kein Grund, die genannten Veränderungen als regelmässig eintretende an- zunehmen, wenn auch einzelne Dotterzellen wirklich zerfallen. Bei dem Passiren der engen Ausführwege strecken sich die Dotter- zellen, an denen die Autoren bis auf Kerbert (596) und Poirier (681) eine Membran vermissen, zu kleinen Cylindern, nehmen aber, wenn sie in einen weiteren Raum gelangen, wieder ihre rundliche Gestalt an (XX, 10). Die Dotterzellen gehören zu den grössten Elementen des Trematoden- körpers und übertreffen mitunter die Keimzellen. Art. BeobacMer. Grösse der Dotterzellen in mm. Grösse der Acini in mm. Amphist. conicum Blumberg 460 0,023 0,18 Dist. hepaticum Sommer 5 SO 0,025—0,032 0,035—0,062 „ spathulaüim Leuckart 777 0,009 ? „ lanceolatum )5 15 0,008 0,02—0,04 „ Westermanni 11 H 0,05 0,016—0,1 51 T> Kerbert 596 0,02—0,25 „ clavatum Poirier 6S1 ? 0,09 „ insigne H >1 0,025 0,180 „ Megnini 11 11 0,014 0,07 Opisthotr. cochleare Fischer 658 0,007 0,15 Ogmog. plicata Jaegerskiöld 861 0,008 0,1 Die Dottergänge selbst haben je nach den Arten ein verschiedenes Caliber; bei kleineren Formen besteht ihre Wandung nur aus einer hyalinen Membran, die als directe Fortsetzung der Membrana propria der Acini erscheint. Bei Distomum spatJiulatum findet Leuckart (777, 348) die queren Dottergänge fast in ganzer Länge mit einem Muskelbelage ver- Digenea. Geschlechtsorgane. 725 sehen: er erwähnt eine schwache Muskelschicht auch von den Dottere-äno^en des Leber egels (777, 237), die noch durch Fasern verstärkt wird, welche dem anliegenden Parenchymgewehe angehören und bei Dist. Westermanni {111, 432) findet Leuckart die Innenfläche des ganzen Leitungsapparates der Dotterstöcke von einem ziemlich dicken Epithelbelag ausgekleidet, dessen Zellen aber nur wenig scharf gegen einander sich absetzen; ihre Kerne besitzen nur geringe Grösse. Muskelfasern fehlen dieser Art, „dafür wird die das Parenchym durchsetzende Musculatur, soweit sie dem Leitungsapparate anliegt, durch dessen Füllung in einem solchen Grade zusammengedräng-t, dass sie denselben scheidenartig umgiebt und auf die Inhaltsmassen einzuwirken vermag". Das Dotterreservoir, das mitunter durch eine spindelförmige Auf- treibung der beiden queren Dottergänge ersetzt ist (z. B. Bist. spatJmlatum 111, 348) oder sich zu einer grossen, sackförmigen Blase umgewandelt hat (Dist. Westermanni, wo dieselbe 1,5 mm lang und 0,7 mm breit ist [777]), lässt nach den Angaben mehrerer Autoren einen Epithelbelag resp. Kerne in einschichtiger Lage erkennen, so bei Ogmogaster (Jaegerskiöld 861), Disfomum Westermanni, D. hepaticum (Leuckart 777) etc. Bei Aspidogaster conchicola Baer ist das Dotterreservoir nach Aubert (313) uudVoeltzkow (756) durch die Fähigkeit, rhytmische Bewegungen auszuführen, ausgezeichnet. 6. Ein Canalis vitello — intestinalis (cf. oben pg. 490) ist bei den Digenea bisher nicht beobachtet worden. 7. Der Uterus. Nachdem Keimleiter, Laur er 'scher Canal und unpaarer Dottergang sich vereinigt haben, setzt sich der weibliche Leitungsapparat in einen langen, sich vielfach windenden Schlauch fort, der fertige Eier in ver- schiedenen Entwicklungszuständen beherberg-t und gewöhnlich Uterus, auch Fruchthälter oder Eileiter genannt wird. Derselbe führt schliesslich durch eine unmittelbar neben der männlichen GeschlechtsöflFmmg gelegene Mündung nach aussen. Doch dem Anfangstheile des Canales kommt nicht nur physiologisch eine besondere Bedeutung insofern zu, als in in demselben die Keimzellen befruchtet und die Eier gebildet werden, sondern auch morphologisch, als wenigstens in manchen Fällen sich hier ein besonderer Abschnitt mehr oder weniger scharf absetzt, den man mit vollem Kechte dem Ootyp der Monogenea gleich setzen kann. Leuckart (403, 561) machte zuerst auf diese Stelle aufmerksam und nannte sie Centralraum der Schalendrüse (später „Eiergaug" 777) ebenso Stieda (420). Beide Autoren berücksichtigen hierbei den Leberegel, bei dem es sich um einen langgestreckten, 0,12 mm weiten Eaum innerhalb der Schalendrüse handelt. Von kugiiger Gestalt fand V. Linstow diesen Theil bei Distomum pellucidiim (476); er nennt ihn „Eibildungsraum". Langgestreckt, erweitert und knieförmig ge- bogen finden wir den Raum bei Opisthotrema (658). In allen den 726 Palthelminthes : I. Trematodes. genannten Fällen liegt er innerhalb der Schalenclrüse selbst, bei Gaster- ostomum nach Ziegler (655) jedoch jenseits derselben; hier stellt er eine ovale Erweiterung dar, in der man gewöhnlich ein fertiges Ei und häufig neben demselben Spermatozoon sieht; die Wandung ist bei Gaster- ostomum peristaltischer Bewegungen fähig, Muskelfasern konnten jedoch nicht gefunden werden. Seiner Structuj* nach erweist sich der Eibildungsraum fast überall etwas verschieden von dem Uterus selbst, in den er direct übergeht. Die Innenfläche wird von einer homogenen Membran gebildet, die bei manchen Arten Kerne erkennen lässt, und beim Leberegel nach Leuckart (777, 230) einen Besatz von Kolben und vSpitzen trägt, der sich bis zur Verbindung mit dem Keimleiter verfolgen lässt. Die ganze Fläche wird von den einzelnen in grosser Zahl vorkommenden Aus- führungsgängen der Zellen der Schalendrüse siebartig durchbohrt. Nach aussen findet sich eine besondere Muscularis, so bei Distomum paUiatum Looss (678), 1). cylindraceum Zed. (L in stow 798), D. davatum (Menz). (Poirier 681) etc., während in anderen Fällen eine Muscularis vermisst wird; Stärke der Schicht und Richtung ihrer Fasern scheint immer von der des nächstbenachbarten Theiles des Uterus abzuweichen, dessen Wandung auch vielfach dicker ist. Nach Fertigstellung rücken die Eier aus dem Eibildungsraume in den Uterus oder Fruchthälter ; derselbe stellt ein Anfangs engeres, sich aber bald erweiterndes Eohr dar, das dann seinen Durchmesser oft ziemlich constant beibehält oft, aber sinuöse Erweitemngen zeigt; in vielfach sich schlängelndem und Avindendem Verlaufe durchsetzt derselbe mitunter fast den ganzen Körper, gelangt schliesslich neben den Endabselmitt des männlichen Leitungsapparates und mündet hier aus. Die früher nicht selten geäusserte Ansicht, dass der Uterus der Digenea kein einheitliches Rohr darstelle, sondern wie bei vielen Taenien verästelt sei und Blind- säckchen besitze, hat sich nirgends als richtig erwiesen (Leuckart 403); wenn Küchenmeister neuerdings (Parasiten 2. Aufl. pg. 318) und auchCobbold auf dieser Ansicht verharren, so haben sich beide täuschen lassen; das Gleiche gilt von Jaegerskiöld (861), einem der neuesten Autoren auf dem Gebiete der Trematodenanatomie, der bei der Schilderung des Uterus von Ogmogasfer wiederholt von dessen Blindästen spricht, unter denen er solche erster, zweiter ,,und selbst dritter Ordnung" unter- scheidet. Der Verlauf des Uterus ist ein recht verschiedener bei den einzelnen Gattungen, ja selbst innerhalb einer Gattung. Verhältnissmässig einfacli gestaltet sich derselbe bei den Amphistomen, deren Keimstock und Schalen drüse im hinteren Körperende liegen, von wo dann der aus der Schalendrüse heraustretende Uterus (XVIII, 6) sehr bald die Rückenfläche gewinnt und in der Mitte zwischen den Darmschenkeln unter wenigen Windungen nach vorn zum median und ventral gelegenen Geuitalporus Digenea. Geschlechtsorgane. 727 zieht (XVIII, 5; 7; 8; XIX, 2; 4; 5). Die Monostomen verhalten sich ähnlich, nur ist der Uterus stärker geschlängelt (XXV, 12; XXVI, 1); bei Monostomum nmfabile wird der Verlauf des Uterus bereits com- plicirter, da die Schlingen desselben sich nicht auf den Eaum zwischen den Darmschenkeln beschränken, sondern seitlich über dieselben heraus- treten und weit dichter liegen, so dass fast die ganze Bauchseite von ihnen eingenommen wird (364 pl. XII. Fig. 1); immerhin ist aber auch hier die Eichtung des Verlaufes im Allgemeinen nur nach vorn gerichtet. Dies gilt auch für viele Distomen, deren Uterus eine sogenannte Rosette bildet, wie dies beim Leberegel und Verwandten, bei Bi- stomum palliatum Looss (678), D. tereticoUe (XXII, 5) und anderen Arten der Fall ist. Gewöhnlich beschreibt aber der Uterus bei Distomen und anderen einen Bogen, wobei, wie dies die Regel ist, der Keimstock und damit auch die Ursprungsstelle des Uterus ungefähr in der Körpermitte liegen. Wir sehen dann, wenn nicht eine Rosette gebildet wird, dass je nach der Lage des Genitalporus der Bogen nach vorn oder hinten offen ist. Bei vordrer Lage des Genitalporus zieht der Uterus zunächst nach hinten, wobei er mehr oder weniger ergiebige Windungen und Schlingen bilden kann, dreht hinten um und zieht nun erst nach seiner Mündung; auch auf diesem Wege bildet er mitunter recht starke Schlängelungen, die sich zum Theil mit den vorigen decken; nur der Endtheil verläuft grade oder wenig gebogen (XIX, 9; XX, 1; 8; XXII, 6; 8; XXV, 1). Liegt die Ausmündung hinten, wie bei Urogonimus (XXI, 1) Gasterostomum (XXV, 8), den Holostomiden (XXVII, XXVIII) und Opisthotrema (XXVI), so ist der Bogen nach hinten offen, d. h. der Uterus zieht zuerst nach vorn und kehrt hier nach hinten um; in beiden Richtungen kann er Schlängelungen machen oder mehr gestreckt verlaufen, wie bei den Holostomiden. Ganz sonderbar liegen die Verhältnisse hei Distomum turgidum Brds. (XXIII, 1), wo der Genitalporus zwar hinter dem Keim- stocke, aber nicht am Mntren Körperpole gelegen ist; da wendet sich der Uterus zuerst nach hinten, umgeht den Bauchsaugnapf, zieht dann auf der rechten Körperseite nach vorn, geht in weitem Bogen vor dem Mund- saugnapfe vorbei, bis er die linke Körperseite gewinnt und dann direct der Ausmündung zustrebt; der ganze Verlauf ist ein fast geschlossener (langgezogener) Kreis. Die stärksten Windungen im Verlaufe des Uterus kommen wohl bei Nematohothrium, Bidijmozoon (XXVI, 6; 8) und Distomum filicolle vor; auch einige andre Distomen (z. B. lanceolatwn) sind in gleicher Weise ausgezeichnet. Manche Formen bilden einen Uterusknäuel, wie Distomum Westermanni, wo derselbe einen rundlichen Körper von mindestens 0,6 — 0,7 mm Durchmesser darstellt und auf dem Durchschnitte 8 — 10 Lumina erkennen lässt (Leuckart 777, 434); auch Dist. pachjsomiim Eysenh. kann hier angeführt werden (XXII, 4). Leuckart hat für mehrere der beim Menschen vorkommenden Distomen die Länge des 728 Plathelminthes : I. Trematodes. Uterus geschätzt und die Menge der Eier, die in ihm Platz haben, be- rechnet: Art. Tiänge des Uterus. Durchmesser. Zahl der Eier. Distom. hepaticum „ lanceolatum „ "VVestermanni 32 mm 100 mm 5 — 6 mm 0,5 0,07 0,3 45000 mehr als 1 000 000 Es ist oben angegeben worden, dass der En dabschnitt des Uterus ziemlich direct nach der Ausmündungsstelle zustrebe und neben den männlichen Leitungsapparat, Cirrus resp. Cirrusbeutel zu liegen komme. Dies ist allerdings die Kegel; bei einigen Distomen aber sehen wir die Endabschnitte des männlichen und weiblichen Leitungsapparates einzeln um den Bauchsaugnapf herum laufen und durch diesen von einander getrennt werden, so dass der Uterus auf der einen, der Cirrus auf der anderen Seite des Bauchsaugnapfes*) liegi; es wird dies voraussichtlich durch besondere Grösse und Tiefe des Saugnapfes bedingt, wenigstens trifft dies vielfach zu, so für Distomum aeglefini Müll. (v. Beneden 450), D. furcigerum Olss. (602), i>. ^Jo?«/orc/«s Stoss. (XXIV, 10), B. pristis Desl. (Stossich 696), B. simplex Kud.V (Levinsen 602, XXIV, 4), JD. Sophiae Stoss. (696) etc., mitunter aber auch nicht: D, hrachysomum Crepl. (Villot 543), D. megastoma Rud. (Willemoes-Suhm 458), D. monorcMs Stoss (811), D. oculatum Lev. (XXII, 10) besitzen z. B. kleine Bauchsaugnäpfe und doch verlaufen die Endabschnitte um den Saugnapf herum, getrennt von einander, während bei B. scorpaenae Eud. (Stossich 684), B. umbrinae Stoss. (684), B. verrucosus Mol. (Stossich 696) und anderen beide Gänge neben einander verlaufen, obgleich der Bauchsaugnapf gross ist. Liegt der Genitalporus in der Mittellinie und vor dem Bauchsaugnapfe, so ziehen die beiden Gänge vielfach neben einander und dorsal vom Saugorgan, in anderen Fällen aber beide rechts • oder auch beide links um den den Saugnapf herum. Bei einigen Formen bleibt die Lichtung des Uteruscanales nicht überall gleichweit, auch wenn man hierbei von den Erweiterungen, wie sie gar nicht selten an den Umbiegungsstellen der Schleifen auftreten, absieht. Besonders ausgezeichnet ist in dieser Beziehung Opisthotrema, das vor dem gestreckt neben dem Cirrusbeutel verlaufenden Endtheile eine bis 0,4 mm weite und 4 bis 5 mal so lange Auftreibung besitzt (XXVI, 3. B.), in der sich die Eier anhäufen. Fischer nennt diese Stelle das „Eierreservoir" (658). Eine kleinere Erweiterung, aber weit näher der Ursprungsstelle des Uterus gelegen findet L instow (476) bei Bistomum pellucidum; sie ist bei jüngeren Thieren mit Sperma, späterhin mit Eiern *) Hierbei möge erwähnt sein, dass der Cütus bald auf der rechten, bald auf der Huken Seite des Bauchsaugnapfes verläuft und der Uterus dementsprechend wechselt, also links resp. rechts gefunden wird. Digenea Gesclilechtsorgane. 729 gefüllt. Auch bei Bist, hispiduni AhiU. findet sich nach Stossich (684) eine solche Auftreibung, doch gehört dieselbe hier dem Endabschnitte des Uterus an. Jugendzustand des Uterus. Der Uterus erfährt seine starke Ausbildung erst mit zunehmendem Alter des Thieres, wie dies z. B. vom Leberegel (777, 229 und 290), von Disfomum cißindracemn Zed. (XXII, 6 und Pagenstecher 346 Taf. V. Fig. III) und anderen Arten bekannt ist. Structur des Uterus. Mit Ausnahme des Endabschnittes, der noch besonders zu besprechen sein wird, finden wir in dem ganzen langen Uterus die Structur ziemlich gleich. Eine homogene, gewöhnlich Kerne führende oder deutlicher eine Zusammensetzung aus Zellen erkennen lassende Schicht kleidet die Innenfläche aus; sie ist meist ganz glatt, besitzt aber bei Ogmogaster (861) zerstreute Stacheln und Wülste. Ihr folgt dann eine mehr oder weniger dicke Tunica propria, mitunter auch eine Bindegewebslage und endlich eine Muscularis, deren Elemente vor- zugsweise circulär verlaufen, auf grösseren Strecken auch fehlen können, während die Längsfasern, wenn überhaupt vorhanden, in der Kegel nur spärlich entwickelt sind. Ausgenommen hiervon ist nach Blumberg Ämphistomum conicum, das, wie es scheint, beide Muskellagen in gleicher Stärke ausgebildet hat. Das grade oder nur wenig gekrümmte Endstück des Uterus wird von den Autoren neuerdings vielfach Vagina genannt, da wiederholt beobachtet worden ist, dass dieser Theil zur Begattung benutzt wird, so kann gegen eine besondere Bezeichnung um so weniger etwas eingewendet werden, als in dem Eudtheile in der Kegel andre Structurverhältnisse auftreten, derselbe also auch einen morphologisch gesonderten Abschnitt darstellt. Doch würde es sich dann empfehlen, den Laurer'schen Canal nicht ebenfalls Vagina zu nennen, sondern einfach Laurer'schen Canal; wenig passend ist die für letzeren auch benutzte Bezeichnung „Stieda'sche Scheide"*). Die innere Auskleidung des Scheidentheiles des Uterus ist in der Kegel kein Epithel, sondern eine aus einem solchen hervorgegangene, homogene und elastische Schicht, die bei solchen Formen, deren Cirrus bewaffnet ist, in der Regel ebenfalls Spitzen, Dornen, Schüppchen oder Papillen ent- wickelt hat; ich erwähne ausser den Echinostomen, bei denen dies oft vorkommt, noch Distomum oculaümi Lev. (XXII, 10), D. ferruginosum V. Linst. (528, 184), D. monorcMs Stoss. (811), einige Apoblemen (789), Ogmogaster (861) und einige andere. Der cuticulartigen Auskleidung folgt eine stark entwickelte Muscularis, bei der vielfach die Kingmuskeln über- *) Mit Eücksicht auf die Mouogenea und die Cestoden ist freilich die für den Eiid- abschnitt des Uterus der Digenea gewählte Bezeichnung „Vagina" keine besonders glück- liche zu nennen, da dann zwei morphologisch verschiedene und nur in der Function übereinstimmende Organ denselben Namen fühi-en würden. So vielfach dies auch sonst vorkommt, so wenig ist es zu büHgen, namentlich bei nahestehenden Gruppen ; wir werden daher „End- oder Scheidentheil des Uterus" statt Vagina setzen; Andere gebrauchen „Eierlegscheide". 730 Plathelminthes : I. Trematodes, wiegen, sei es dass sie eine continuiiiiclie Lage bilden oder an gewissen Stellen stärker entwickelt sind. Längsmnskeln werden vielfach angegeben, kommen jedoch nicht überall vor. Nach aussen findet sich dann noch eine dichtere Lage des Parenchymgewebes oder sich lebhaft färbende Zellen; letztere werden es wohl veranlasst haben, dass Blumberg (460) und Poirier (681) in den Endtheil des Uterus von Ämpliistomum conicum resp. verschiedener Distomen einzellige Drüsen einmünden lassen. Die starke Eingmusculatur wie die hohe Elasticität der inneren Auskleidung bedingen es, dass der Scheidentheil immer stark contrahirt und enger erscheint, als der Uterus selbst, ebenso dass er fast immer leer gefunden wird. Ersterer gleicht häufig in seinem Ausehen so sehr dem benachbarten Endabschnitte des männlichen Leitungsapparates, dass nur die Möglichkeit, durch Anwendung von Druck Eier in denselben hineinzuführen, eine sichere Unterscheidung zulässt, Uebrigens giebt es nicht wenige Fälle, wo der Endabschnitt des Uterus nicht dm-ch besondere Structurverhältnisse oder nicht in so hohem Grade ausgezeichnet ist, wie denn auch vielfach, namentlich die Musculatur nicht unvermittelt und plötzlich ihre Stärke an diesem Abschnitte gewinnt; nur wo Cuticular- bildungen in dem Scheidentheile aufgetreten sind, sehen wir diese nach hinten zu plötzlich aufhören; auch findet sich dann nicht selten eine ringförmige Verdickung der Innenfläche, so dass eine scharfe hintere Grenze des Scheidentheiles gegeben ist, wie letzteres durch die besondere Gestalt bei Aspidogaster (XIX, 9) der Fall ist. Zur besseren Illustration der Verschiedenheiten zwischen Scheidentheil und Uterus s. str. möge folgende tabellarische Zusammenstellung einiger gut bekannter Fälle dienen: Art. Uterus s. str. Scheidentiieil des Uterus. Dist. hepat. (777) Dist. lanceolat. (777) Dist. "VVestermanni (777j Innenfläclie bestehend aus einer von Kernen dui'chsetzten Membran, darauf folgen Tunica propria, schwach entwickelte Ring- und spärliche Längsfasern; grösste Weite 0,1 mm. Innenfläche: ein dünner und heller Belag mit sehr spärlichen Kernen; Musciüatiu': lüngförmig verlaufende feine Fibrillen; Diu'chmesser 0,07 mm. Innenfläche: flache, imdeutlich sich abgienzenlassendeEpithelzeUen ; sehr dünne Tunica propria; Musculatiu': Ringfasern; Durchmesser bis 0,3 mm. Innenfläche : Dicke cuticulaartige Lage ohne Kerne, in breiten Längs- wiUsten sich erhebend, dann folgen kräftige Ringfasern und ein Beleg von chromatophilen Zellen. Durch- messer 0,07 mm. Innenfläche : deutliches Epithel, nach der Mündung in eine Cuticula über- gehend; Musculatur: Ring- und Läugsfasern ; Durchmesser 0,023 mm. Innenfläche: Dicke, cuticulaai-tige Lage ohne Kerne; dichtere Ring- musculatui', Belag von chroma- tophilen Zellen; Durchmesser 0,06 oder etwas mehr. Digenea Geschlechtsorgane. 731 Ai't. Uterus s. str. Scheidentheil des Uteras. Dist. clavatum (681) Dist. iusigue (681) Dist. Megnini (681) Opisthotr. cochleare (658) Ogmog. pUcat. (681) Amphist. conie. (460) Aspidog. conchic. (756) Innenfläche : eine elastische Membran mit undeutlicher Zellstructur; dann Eingmusculatur (0,(M)13 mm dick), dann fein granulii'te Bindesubstanz mit Längsmuskelfasern ; Durchmesser = 0,2 mm, Wanddicke 0,005 mm. Innenfläche: eine 0,008 mm Dicke, vielleicht -wimpernde Zellschicht; darauf folgt eine 0,0015 mm dicke Eingmuskellage , die nach vorn zu schwindet. Durchmesser = 0,250 mm ; Wanddicke 0,015 mm. Innenfläche: abgeflachte Zellen in homogener Substanzlage; dünne King- muskelschi cht; Dm-chm. 0,03 mm. Innenfläche : nur eine dünne Membrana propria; dünne Schicht von Ring- und spärliche Längsfasern. Dui'ch- messer 0,028 mm Innenfläche: eine 0,002 — 0,004 mm dicke Membran mit kleinen sehr zerstreuten Stacheln. Musculatur fehlt. Durchmesser 0,1 mm und mehr. Innenfläche: ein 0,009 mm hohes Cyünderepithel; einfache Lage von Eing- und Längsmuskeln — in der mittleren Partie derselben am schwächsten. Uterus besteht aus einer dünnen Haut mit wenigen Kernen; niu' am Uebergange in die Vagina Eing- muskeln. Innenfläche wie im Uterus; Eing- muskelschicht 0,003 mm dick; Be- lagschicht vorhanden; Durchmesser = 0,001 ; Wanddicke 0,02 mm. Innenfläche: cuticulaartige Membran von 0,009 mm Dicke; darauf folgt eine 0,010 dicke Eingmuskellage und Längsfasern. Durchmesser 0,10; Wanddicke = 0,03 mm. Innenfläche : cylinderförmige Zellen ; Eingmuscularis 0,003 mm dick; dann Längsmuskeln undbirnförmige Zellen Innenfläche : Dicke , cuticulaartige Lage; dann in Abständen von 0,002 mm stehende, 0,0008 breite Ringe von Eingmuskeln; Durch- messer 0,023—0,039 mm. Innenfläche: dicke Lage mit dicht- stehenden Stacheln, die achtmal so lang sind wie im Uterus; dicke Eingmusculatur, mehi-ere Lagen von Längsmuskeln. Durchmesser 0,02 bis 0,03 mm. Innenfläche : die Cylinderzellenflachen sich, ab und gehen schliesslich in eine Membran über; Canal wie bei Opisthotrema in Strecken von 0,08 mm eingeschnüi-t; Eing- und Längs- muskeln vorhanden. Scheidentheil birnförmig mit starken Eing- ujid Längsmuskeln, denen nach aussen zahlreiche kleine Zellen aufliegen (XIX, 9). 8. Schalendrüse. Dieselbe wurde von Mehlis (135) beim Leberegel entdeckt (Nodulus), aber erst Leuckart (403) hat ihre Natur und ihr allgemeines Vorkommen erkannt. Mit Ausnahme von Äspidogaster (Voeltzkow (786) dürfte eine Schalendrüse wohl allen Gattungen und Arten zukommen, wenn sie auch nicht in allen Fällen bisher nachgewiesen worden ist. Sie besteht stets aus zahlreichen, birnförmigen Zellen, die ihre verjüngten, hohlen Ausläufer nach dem Eibildunosraum entsenden. 732 Plathelminthes : I. Trematodes. Man kann zwei Typen in der Ausbildung der Schalendrüse bei den Digenea unterscheiden: den compacten Typus, der am häufigsten ist, und den diffusen; in ersterem Falle bildet der ganze Complex der Schalendrüsenzellen eine einheitliche, nach aussen abgegrenzte Masse von meist kugiiger oder auch langgestreckter Gestalt; zwischen den einzelnen Zellen findet sich nur eine sehr spärliche Zwischensubstanz. Dagegen behalten die Schalendrüsen bei dem diffusen Typus mehr ihre Selbständig- keit bei und sind, obgleich sie immerhin nahe bei einander liegen, doch durch eine parenchymatöse Zwischenmasse von einander getrennt; hierbei fehlt natürlich eine schärfere Abgrenzung nach aussen. Eine diffuse Schalendrüse finden wir bei den Holostomiden mit Ausnahme von Polycotyle (Brandes 749; 820), ferner bei Gasterostomum (Ziegler 655) und einigen Distomen, z. B. bei Distomum spathulatum Ijima, 702) D. lanceolatum (Leuckart 403; 777) (vergl. Abbildung 8 auf pg. 714). In allen diesen Fällen vereinig-t sich der Laurer'sche Canal mit dem Keimleiter vor der Schalendrüse (vom Keimstocke aus gerechnet), während bei compacter Schalendrüse die Vereinigung innerhalb derselben statt- findet. Es ist schon oben darauf hingewiesen worden, dass die Schalen- drüse bei den Holostomiden (excl. Polycotyle) zwischen dem vordren und hintren Hoden gelegen ist. Die einzelnen Drüschen, welche die Schalendrüse zusammensetzen, sind birnförmige, verhältnissmässig grosse Zellen, deren Substanz reich an feinen Körnchen ist; sie besitzen einen ebenfalls grossen Kern, so dass sie lange Zeit (bis auf Leuckart 403) für Primordialeier gehalten worden sind. Eine sehr dünne Zellmembran umgiebt die einzelnen Drüschen luid verjüngt sich an dem dem Eibildungsraume zugewandten Pole zu einem feinen Ausführungsgange. Wie Sommer (580) hervorhebt, steht keiner derselben mit einem benachbarten in Verbindung; „alle laufen getrennt von einander und münden jeder für sich in den Anfang des Leitungsrohres. Daher ist an der betreffenden Stelle die Wand des letzteren, ähnlich einem dicht gelochten Siebe von unzähligen, höchst feinen Oeffnungen durchsetzt". In dem Schalendrüsenhaufen gruppiren sich die einzelnen Elemente derart, dass die Zellleiber, dicht bei einander liegend, eine periphere Schicht bilden, während die ebenfalls dicht gedrängten Ausführungsgänge als radiär und gestreckt verlaufende Köhrchen im Centrum liegen. Der ganze Complex der Schalendrüschen ist in eine netzförmig an- geordnete Gerüstsubstanz eingesenkt, die aber nur sehr spärlich ist. An der Peripherie steht sie mit dem Körperparenchyme in unmittelbarem Zusammenhange. Die scharfe, periphere AbgTenzung kommt nicht durch eine besondere Membran zu Stande — das umliegende Parenchym bildet nur engere Maschen — sondern wird hervorgerufen durch die beim compacten Typus gleich weit nach aussen vorspringenden Körper der Schalendrüschen und deren Membranen; Mace (590), Blumberg (460), Poirier (681) finden eine besondere Membran. Digenea. Geschleclitsorgane. 733 Wie Sommer (580) vom Leberegel anführt, wird das Secret in Gestalt von kleinen giashellen Tröpfchen entleert; dieselben sind zimächst sehr klein und ganz farblos, doch entstehen durch Verschmelzung- Tröpfchen von grösserem Umpfange und glasigem Aussehen; doch auch diese unterliegen noch weiteren Veränderungen, in deren Folge sie dick- und zähflüssig, sowie in hohem Grade lichtbrechend werden und „eine kaffee- oder mahagonibraune Earbe annehmen". Leuckart ist übrigens der Ansicht, dass die Verfärbung des Secretes der Schalendrüseu auf die Verschmelzung der Secrettropfen mit frei gewordenen gelben Körnern aus den Dotterzellen zurückzuführen ist (777, 232). Die Grösse der Schalendrüsenzellen schwankt nicht unbedeutend bei den einzelnen Arten: Art. Beobachter. Grösse der Zellen in mm. Grösse der ganzen Drüse in mm. Amphist. conic. Blmnberg 460 0,01 0,16 Dist. hepaticum Sommer 580 0,025—0,051 1,5 (Leuck. 777) „ spatliiilat. Leuckart 777 0,025 (diffus. Typus) „ lanceolat. ■n 11 0,03 11 ,, Westermanni 11 n 0,02 lang, 0,016 breit 0,5 dick, 1 lang „ cylindracenni V. Linstow 798 0,015 ? „ clavatum Poirier 681 0,04 lang, 0,02 br. 0,7 „ insigne 11 11 0,03 lang 1,2 br. 0,55 dick „ Megnini 1) 11 0,03 1., 0,017 br. J „ Rathouisi „ 728 0,03 1. ? Polycotyle ornata 1, 708 0,01 1., 0,005 br. ? Gastrod. polym. Lejtenyi 599 0,013—0,05 ? Ogmogast. plicat. JaegersMöld 861 0,032 1. 0,4 1., 0,S2 br., 0,5 dick Opisthotr. cochleare Mscher 658 0,003 1., 0,008 br. 0,3 1., 0,19 br. 9. Die Geschlechtsöffnungen. Die Ausmündungen der Geschlechtsorgane liegen bei den Digenea fast immer unmittelbar nebeneinander und zwar getrennt von einander entweder auf der äusseren Körperoberfläche oder in einem gemeinsamen Vorräume, Geschlechtsatrium oder Geschlechtscloake. Nur von Distomum spinosum v. Ol. finde ich bei v. Linstow (577, 51) die Angabe, dass der männliche Apparat vorn, vor dem Bauchsaugnapfe ausmündet, der Uterus dagegen ,,am hinteren Körperende zu münden scheint"; auch bei Distomum Miescheri Zsch. (XXIV, 6) sind die beiden Oeffnungen nicht un- mittelbar neben einander gelegen, wenn auch nicht so weit getrennt, wie es bei Distomum spinosum der Fall sein soll; die weibliche oder Uterus- öffnung lieg-t ventral, dicht hinter dem Mundsaugnapfe, die männliche zwar in gleicher Höhe mit dieser aber „stark dorsal verschoben, der Eückenfläche sehr angenähert" (XXIV, 6). Auch Dist. hrachysomum Crepl. besitzt um mehr als 0,120 mm, das ist die doppelte Breite des Bauch- saugnapfes, von einander getrennte Genitalpori (Villot (543, pl. V. Fig. 7). 734 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. Die Lage der Geschlechts Öffnungen resp. des Einganges in das Cleschlechtsatrium ist sehr verschieden hei den einzelnen Formen: wir finden die Geschlechtsöffnungen ganz vorn oder ganz hinten, oder median auf der Bauchfläche mehr oder weniger in der Nähe des vorderen Körperendes oder in der Mitte oder in der hinteren Eegion der Bauch- fläche; doch sind auch Fälle von seitenständiger Lage, mehr vorn oder mehr hinten, rechts oder links nicht so selten. Ganz endständige Lage der Geschlechtsöffnungen und zwar am vorderen Körperpole trifft man bei Cephalogonimiis Poirier (XX, 9. G. p.); hier ziehen Cirrus und Uterus zunächst neben dem Oesophagus nach vorn, treten dann auf die Rückenfläche, median über den Mund- saugnapf und münden vor demselben an der Körperspitze aus. Doch Cejjhalogonimus Lenoiri Poir. , die einzige Art dieses Genus bei Poirier (707), ist nicht die einzige Form, die hier anzuführen ist, Didymosoon verhält sich ganz ebenso (Taschenberg 555)*); bei Bidymozoon sconibri und Üiynni ragi sogar der Uterus vor dem Mund- saugnapfe wie ein kleiner Schornstein hervor. Hieran schliessen sich einige Distomen an, bei denen, soweit wenigstens die bisher vorliegenden Mitheilungen erkennen lassen, die Geschlechtsöffnungen ausserordentlich weit vorn, in der Höhe des Mund- saugnapfes, aber nicht vor ihm liegen; es sind dies Distomum ovatiim Rud. und B. pellucidiim v. Linst. Von ersterem bemerkt schon Rudolphi (104, 357): „Cirrus satis longus, parum flexuosus, pone porum termi- nalem exortus etc. und ebenso verhält es sich bei dem nahe verwandten Distomum pellucidum nach v. Linstow (476). Es folgen unter den Distomen dann jene Formen, deren Geschlechts- öffnungen in der Mittellinie der Bauchseite vor dem Bauchsaugnapfe liegen, was als typische Lage anzusehen ist, bei denen aber der Bauch- saugnapf und mit ihm die Geschlechtsöffnuugen nahe an den Mundsaug- napf herangerückt sind. Hierher gehören z. B. Distomum aeglefini (Müll.) (v. Beneden 450, 56), D. Jeptostomum Crepl. (Villot 543, 24) und andere Echinostomen, D. marginatum Mol. (391, 198), D. mega- stommn Rud. (Willemoes-Suhm 458, Taf. XL Fig. IV), D. plesiostomum V. Linst. (651, 305), D. reflexum Crepl. (XXV, 1) und andere. Doch es giebt andre Arten, bei denen von einer solchen auch sonst aus- gesprochenen Abhängigkeit der Lage der Geschlechtsöffnungeu von der des Bauchsaugnapfes nicht die Rede ist, deren Geuitalpori mit anderen Worten verhältnissmässig weit vor dem Acetabulum ventrale liegen, wie hei Distomum haccigerumUwä. (Stossich (769 Fig. 59), wo die Mündungs- *) Hier wie in fast allen anderen Citaten dieses Absclmittes habe icli absichtlich nur Formen angeführt, von denen Abbildungen (1. c.) publicirt sind, auch wenn die Ab- bildung selbst nicht immer von mir citiii worden ist. Aeltere Beschreibungen (doch auch solche jüngeren Datums) sind vielfach gar nicht zur Beiu'theilung dieser Verhältnisse zu gebrauchen, da es in der Eegel heisst: poiois genitalis pone (oder prope) acetabulum, wobei der Genital- porus vor oder hinter, rechts oder links neben dem Saugnapfe liegen kann. Digenea. QescMeclitsorgane. 735 stelle der Gesclileclitsorgane unmittelbar am Hinterende des direct dem Mundsaiignapfe folgenden Pharynx sich befindet und der Bauchsaugnapf etwas vor der Körpermitte liegt; ähnlich verhalten sich Dist. hmrcatum Zed. (Olsson 532, 24 Fig. 52), D. leptostomum Olss. (532 Fig. 38), D. Miescheri Zsch. für die weibliche Geschlechtsöffnung (XXIV, 6), D. Mülleri Levinsen (602, 56), I). oviforme Poirier (707), D. squamosum Vill. (XX, 7), B. varicum (Müll.) Levinsen 602, 54), D. veliporum Crepl. (XXI, 10) etc., auch wenige Ap ob lernen. Diesen Fällen schliessen sich dann die meisten Amphistomeen und auch die meisten Monostomeen an, deren Geschlechtsöffnungen in der Mittellinie der Bauchseite und nahe dem vorderen Körperende gelegen sind. Die Mehrzahl der Distomen verhält sich ebenso und hier zei^t sich deutlich die oben angedeutete Abhängigkeit der Lage der Geschlechts- öffnungen von der des Bauchsaugnapfes, an dessen vorderen Kande sie gewöhnlich beobachtet werden; je nach der Lage des Bauchsaugnapfes finden wir die Geschlechtsöffnungen bald mehr dem Vorderende, bald mehr der mittleren Eegion des Körpers genähert, mitunter sogar noch mehr nach hinten gerückt. Weiterhin giebt es eine Form, deren Geschlechtsorgane durch den Bauchsaugnapf ausmünden; so wenigstens giebt Levinsen (602, 71) von Distomum somateriae Lev. (aus dem Darme von Somateria mollissima) an: „bursa peuis elongata, pyriformis, simul cum utero per vestibulum genitale commune ... in acetabulum exitum capit" (XXV, 3). Es folgt dann das Genus 3Iesogonimus, das Monticelli (743, 92) auf Distomum refkulakmi Looss (678) basirt hat, da hier die Ausmündungen der Geschlechtsorgane hinter dem Bauchsaugnapfe liegen; doch schon lange ist ein Distomum mit gleichem Character bekannt, das D. Jietero- pliyes V. Sieb. (295; 403, 613), das neuerdings auch Blanchard (864) untersuchen konnte; letzterer ist der Meinung, dass man diese seltene Form wegen der Lage des Genitalporus hinter dem Bauchsaugnapfe in das Genus Mesogonimus Montic. stellen muss; wahrscheinlich gehört hierher auch die von Wagen er (287) als Distomum dimorphum Dies, bezeichnete Art aus dem Coecum von Gallus domesticus, die Diesing (322, 64 Anm.) D. pJiasiani galli nennt; hier lieg-t ein als Penis gedeutetes, bestacheltes Organ weit hinter dem Bauchsaugnapfe, man darf daher wohl annehmen, dass es hier auch ausmündet. Sicher liegt auch bei Bilharzia, sowie bei Distomum Westermanni Kerb. (526; 777) der Genitalporus hinter dem Bauchsaugnapfe, so dass also auch letztere Species zu. Mesogonimus gehören müsste; obgleich dies durch Kerbert (596) lange vor Monticelli (743) bekannt war, ebenso wie bei D. heterophyes , so führt Monticelli doch nur D. reticulatum Looss bei seinem neuen Genus an. Es schliesst sich aber an D. Westermanni noch eine Species an, welche Natterer paarweise in der Lungensubstanz des brasilianischen Fischotters (Lutra brasiliensis) aufgefunden und Diesing (323, 66) als D. rüde beschrieben hat; eine Form, die ebenso 736 Plathelminthes : I. Trematodes. in der Lebensweise wie im Habitus als auch in der Lage des Genitalporus hinter dem Bauchsaugnapfe dem D. Westermanni nahe steht (cf. 323 Tab. in. Fig. 9. 10). Endlich folgen dann Gattungen mit endständiger Genitalöffnung: Gasterostomum (XXV, 8), OpistJiotrema (XXVI, 3 B), sämmtliche Holostomiden (XXVII; XXVIII), sowie imter den Distomen das ebenfalls von Monticelli (743, 92) creirte Genus Urogonimus, das er auf Distomum macrostomum Eud. gegründet hat (XXI, 1). Wenden wir uns nun zu Formen mit seitenständigen Geschlechts- öffnungen, so kommen hierbei nur Distomen in Betracht, die, wie man sieht, eine ungemeine Variabilität in diesem, wie in vielen anderen Punkten darbieten; fernerhin ist zu bemerken, dass zwischen rein medianer und ventraler Lage der Ausmünduug der Geschlechtsorgane und rein lateraler eine Eeihe von zunächst zu berücksichtigenden Uebergängen vorkommt. Schon unter den oben angeführten Formen finden sich einige, bei denen die Mündungen der Genitalien zwar ventral liegen aber nicht in die Mittellinie, sondern daneben fallen, ohne randständig zu sein. Es sind dies z. B. Distomum pelluciduni^, D ovatum^, D. Westermanni, denen sich noch anschliessen D. laureatum * Zed. (Olsson 532 Fig. 52), B. macrophallos*^. Linstow (503, 190), D. w^ecZmws * Olss. (532 Fig. 59 — 61), B. mormyri * Stossich (684 Tab. VI. Fig. 26), B. ohovatum * Mol. (Stossich 684 Tab. VI. Fig. 27), B. polymorphum Eud. (Stein 348), B. pygmaeiim*Le\insen (602 pg. 73), B. rastellus * Olsson (532, Fig. 31 — 36), B. sawomafes * Poiri er (707), B. simplex * Uu(i.? (Levinsen 602, 67) und andere. Liegen auch bei den meisten der genannten Arten die Geschlechtsöffnungen nahe dem Vorderende, so fehlen doch auch Arten nicht ganz, deren in Eede stehende Oeffnungen mehr nach hinten zu gerückt sind. Auch zeigt es sich schon hier, dass dieses Heraustreten der Ausmündungen der Genitalien aus der Mittellinie der Ventralfläche selten nach rechts, häufiger nach links*) stattfindet (die mit * versehenen Arten haben die Geschlechtsöffnungen auf der Bauchfläche links von der Mittellinie) ; auch liegen dieselben bald dem Seitenrande, bald der Mittel- linie näher. Bei dem oben bereits erwähnten Bistomum hrachysomum Crepl. lieg-t die Uterusmündung rechts, der Cirrus links neben dem Bauch- saugnapfe in der hinteren Eegion des Körpers. Unter den Arten mit randständigen Geschlechtsöffnungen nenne ich zunächst solche, deren Pori in der vorderen Körperhälfte liegen: Bistomum acantJioceplialum Stoss. (732 Tab. X. Fig. 40), B. Brusinae Stossich (769 Tab. XIV. Fig. 60), B. luteum * v. Ben. (XXIV, 8), B. neglectum * v. Linstow (718), B. singulare Mol. (391), B. davigerum * Eud. etc., wobei wiederum die mit * versehenen Arten die Pori linkerseits führen; ihnen schiessen sich *) Da in den Erklärungen der Abbildungen nur ausnahmsweise von den Autoren an- gegeben wird, ob die dargestellten Objecto von der Bauch- oder Rüclcenseite gesehen wurden, so ist es nicht immer leicht, über rechts oder links sicher zu werden. Etwas mehr Accuratesse ist also auch hierin zu wünschen. Erklärung von Tafel XXII (Urogonimus , DistomumO Fig. 1. Distomum MegniniFoir. aus einem unbekannten Fische. Vergr. 4. (Nach Poirier No. 681. pl. XXIII. Fig. 8 a.) 2. Distomum halosauri J.Beil aus dem Ureter von Halosaurusmacrochir. Yergr. 3. (Nach Monticelli No. 785. pl. XXXIII. Fig. 4.) 3. Distomum heteroporum Duj. aus dem Darme von Vespertilio pipistrellus; 1—2,1 mm lang. (Nach Brandes No. 759. Taf. XVII. Fig. 4.) B.s == Bauchsaugnapf. K.st ■= Kemistock. D.st = Dotterstock. * 3I.s = Mundsaugnapf. E.xp = Excretionsparus. Ph = Pharynx. Cr,p = Genitalporus. -B.s = Eeceptaculum seminis. H = Hoden. Ut = Uterus. 4. Distomum pacJiysomum Eysenh. aus dem Darme von Mugil sp. ; 5 — 6 mm lang. (Nach Stossich No. 696. Tav. IX. Fig. 36.) Vergl. Text. pg. 578. Buchstaben wie in Figur 3. D = Darm. 5. Distomum tereticoUe Jiuä. aus dem Magen von Esox lucius; Vergr. 3 — 4. (Nach van Beneden No. 364. pl. VIU. Fig. 3.) Buchstaben wie in Fig. 3. Ex.bl = Excretionsblase. Ex.g = Sammelrohr. 6. Distomum cylindraceum Zed. aus der Lunge von Eana temporaria; noch nicht ganz entwickelt, 4,5 mm lang. (Nach v. Linstow No. 798. Taf. VIL Fig. 1.) Buchstaben wie in Fig. 3. B.n = Bauchnerven. R.n = Rückennerv. Ex.bl = Excretionsblase. Sch.d = Schalendrüse. G = Gehirn. Sp = Speicheldrüsen. 7. Distomum (?) squamosum (Vill.) aus dem Darm von Strepsilas interpres. Vorderende von der Bauchseite gesehen ; vergr. (die Länge des ganzen Wunnes = 5 mm). (Nach Vi Hot No. 543. pl. V. Fig. 3.) Vergl. Text pg. 567. 8. Distomum fasciatum Eud. aus dem Darme von Labriis mixtus; 2 mm lang. A. Von der Bauchseite. (Nach Stossich No. 684. Tav. V. Fig. 25.) B. Ei von Distomum fasciatum Eud. aus dem Darme von Serranus scriba. 408/1 . (Nach Willem oes-Suhm No. 458. Taf. XI. Fig. VII.) 9. Distomum scorpaenae Eud. aus dem Darme von Scorpaena scrofa; 5 mm lang. Von der Bauchseite. (Nach Stossich No. 684. Tav. V. Fig. 20.) Vergl. Text pg. 569. Buchstaben wie in Fig. 3. V.s = Vesicula seminaUs. 10. Distomum ociilatum Lev. aus dem Darme von Cottus scorpius; 2 — 2,5 mm lang. Von der Bauchseite. (Nach Levinsen No. 602. Tab. 11. Fig. 7.) Buchstaben wie in Fig. 3. Oc = Augenflecke. 11. Distomum nodulosum Zed. aus dem Darme von Perca fluviatilis; Vorderende, vergr. (Nach Zschokke No. 670. pl. X. Fig. 10.) Vergl. Text pg. 575. Buchstaben wie in Fig. 3. 12. Distomum furcatum Brems, aus dem Darme von MuUus barbatus etc.; Vorder- ende vergr. (NachStossichNo. 638. Tav. in Fig. 11.) Vergl. Text pg. 576, 584. Buchstaben wie in Fig. 3. Vepines.JI.Plathelmüitlies.Trematoda. Taf.XXI. litkAnst.Julius Klinkhardt,Leipzig. Erklärung von Tafel XXII. (Distomum.) Fig. 1. TJrogonimus macrostomum (Rnd.) aus dem Mastdarm vonErythacus rubecula(L.) Darm und Geschlechtsorgane. Vergr. 60. (Nach Zeller No. 489. Taf. XLVIII. Kg. 8.) B.sg = Bauchsaugnapf. H = Hoden. (; = Cirrus. K.dr = Kopfdrüsen. C,h = Cirrusbeutel. K.st = Keimstock, J) = Darmschenkel. M.sg = Mundsaugnapf. B.g = Dottergang. Ph = Pharynx. J),st = Dotterstock. üt = Uterus. 2. Distomum giganteum (Cobb.l aus den Gallengängen von Gamelopardalis giraffa. Darmtractus. Vergr. 27^. (Nach Gobbold No. 405. pl. I.) 3. Distomum insigne Dies, aus dem Magen von Echinorhi nus spinosus. Von der Bauchseite gesehen. Nat. Gr. (Nach Villot No. 543. pl. V. Fig. 8.) 4. Distomum OJcennKöW.. aus Cysten in der Kiemenhöhle von Brama Eaji. Nat. Gr. (Nach Kölliker No. 268. Tab. 11. Fig. 7. 1. 3. 4.) Vergl. Text pg. 5T2. A. Das Weibchen. B. Das Männchen. C. Ein aus der Cyste herauspräparirtes Pärchen. 5. Distomum Okenii Köll. (^Monost. filicolle Eud.) aus Cysten in der Kiemenhöhle von Brama Eaji. Vorderende des Weibchens, vergr. (Nach P. J. van Beneden No. 364 pl. X. Fig. 8.) Der zwischen den Darmschenkeln verlaufende Canal ist der Uterus. 6. Distomum claviforme Brds. aus dem Eectum von Tringa alpina; 0,3 — 0,4 mm lang. (Nach Brandes No. T59. Taf. XVH. Fig. 1.) IT = Hoden K.st = Keim stock. 7. Distomum davatum (Menz.) aus dem Magen von Xiphias gladius; 3 cm lang. (Nach Poirier No. 681. pl. XXIH. Fig. l.b.i 8. Distomum laticolle Eud. aus dem Darme von Caranx trachurus. Vorderende. Vergr. 52. (Nach Monticelli No. 800. Tav. XXII. Fig. 1.) Vergl. Text pg. 576. 9. Distomum verrucosum Poir. aus dem Magen von Thynnus. Vergr. Va- (Nach Poirier No. 681. pl. XXHI. Fig. 4 a.) Vergl. Text pg. 576. 10. Distomum veliporum Crepl. aus dem Darme von Squalus griseus. Nat. Gr. (Nach Creplin No. 225. Taf. IX. Fig. 1.2.) Vennes ü. Plathelminth es. Tremato da . Taf.IXIl. Iith.ÄiistJuliU6 KliukhiTdt.len. :ie Erklärung von Tafel XXIII. (Distomum. ) Fig. 1. Distomum turgidumBräs. aus dem Dünndarm von Eana esculenta; 2,5 mm lang. Von der Bauchseite gesehen. (Nach Brandes No. T59. Taf. XVII. Fig. 2.) B.s = Bauchsaugnapf. K.st = Keimstock. D.st = Dotterstock. M.s = Mundsaugnapf. G,p = Genitalporus. Sch.d = Schalendrüse. H = Hoden. Ut = Uterus. 2. Distomum croatieum Stoss. aus dem Dünndarm von Carbo graculus. (Nach Stossich No. 770. Tab. IV. Fig. 5. 6. 7.) A. Vorderende, vergrössert. B. Eier, stark vergr. C. Thier in natürl. Grösse. 3. Distomum acmithocephalum Stoss. aus dem Enddarm (nahe der Analöffnung) von Belone acus; 1,5— 1,75 mm lang. (Nach Stossich No. 7b2. Tav. X. Fig. 40.) 4. Distomum baeulus Dies, aus dem Darme von Mergus albellus. Kopfende ver- grössert. (Nach V. Linstow No. 528. Taf. XIII. Fig. 15.) 5. Distomum inflatum Mol. aus dem vorderen Theile des Darmes von Anguilla vul- garis, 5,5—7,5 mm lang. (Nach Stossich No. 684. Tav. IV. Fig. 16.) Buchstaben wie in Figur 1. V.s = Vesicula seminalis. 6. Distomum furcigerum Olss. aus dem Darme von Cottus scorpius; vergrössert. (Nach Levinsen No. 602. Tab. 11. Fig. 5.) Buchstaben wie in Figur 1. Ex = Excretionsgefäss. 7. Distomum furcigerum Olss. ebendaher. Cirrus stark vergr. (Nach Levinsen No. 6Ö2. Tab. H. Fig. 6.) Ut = Uterus. V.e = Vasa efferentia. 8. Distomum nodulosum Zed. aus Kapseln in Acerina cernua undPerca fluvia- tilis; vergrössert. (Nach v. Linstow No. 475. Taf. I. Fig. 10.) C == Cirrus. H= Hoden. K.st = Keimstock. 9. Distomum bicoronatum Stoss. aus dem Darme von Umbrina cirrhosa. Stück des Körpers, vergr.; nat. Breite 0,75 mm. (Nach Stossich No. 638. Tav. L) 10. Distomum bicoronatum Stoss. ebendaher; Vorderende vergr. (Stossich ibidem.) 11. Distomum baecigerum Eud. aus dem Darme von Atherina hepsetus. Von der Bauchseite; 0,75 mm lang. 0,5 mm br. (Nach Stossich No. 769. Tav. XIV. Fig. 39.) Buchstaben wie in Figur 1. yerines.fl.Plathelunnthes.Treiirdtodci Taf.XXm. LiÜL.Atist. Julius Kiiukhardt.i ciji2ig. "t- Erklärung von Tafel XXIV. (Distomum.) Pig. 1. Distomum lorum Duj. aus dem Darme von Talpa europaea; "Z^. (Nach Mel- nikow No. 410. Taf. IH. Fig. a.) Bs = Bauchsaugnapf. G.p = Genitalporus. C = Cirrus. K.st = Keimstock. D = Darmschenkel. M.s = Mundsaugnapf. Dst = Dotterstock. Fh = Pharynx. ExM = Excretionsblase. üt = Uterus. 2. Distomum squamiila Kud. aus Cysten unter der Haut von Rana temporaria. Wimpertrichter, nach dem Leben und von der Seite gesehen (Hartnack Immers. X, Ocular 2). (Nach Fraipont No. .575. pl. XVIII. Fig. 6.) C = Capillare. 0 = Oeffnung des Trichters. W = Wiraperflamme. 3. Distomum squamula Eud. ebendaher. Wimpertrichter nach Behandlung mit Eeagentien, von der Fläche gesehen (Vergr. wie bei Fig. 2). (Nach Fraipont No. 575. pl. XVm. Fig. 9.) C = Capillare. 0 = Oeffnung des Trichters. D = Zwischenscheibe. Pr = Körper der Wimperzelle. N = Kern der WimperzeUe. W = Wimperflamme. 4. Distomum simplex Eud.? Olsson. aus dem Darme von Cottus scorpius und Phobetor veutralis; von der Bauchseite gesehen ; 3 — 5 mm lang. (Nach Levinsen No. «02. Tab. III. Fig. 1.) Buchstaben wie in Figur 1. ö. Distomum conostomum. Olss. aus dem Oesophagus und der Kiemenhöhle von Core- gonus oxyrhynchus ß maraena; Vergr. 18. (Nach Olsson No. 532. Taf. III. Fig. 37.) Buchstaben wie in Figur 1. 6. Distomum Miescheri Zsch. aus dem Oesophagus von Trutta salar; 10 — 12 mm lang; von der Seite gesehen. (Nach Zschokke No. 761. Taf. XI. Fig. 2.) Buchstaben wie in Figur 1. (J = Männliche Geschlechtsöffnung. 5 = Weibliche Geschlechtsöffnung. 7. Distomum mollissimum Lev. (Apoblema) aus dem Darme von Cottus scorpius; von der Bauchseite gesehen; ] — 1,5 mm lang. (Nach Levinsen No. 602. Tab. II. Fig. 4.) Buchstaben wie in Figur 1. r.s = Eeceptaculum seminis. V.s = Vesicula seminalis 8. Distomum luteum v. Ben. aus dem Darme von Scyllium stellare; Vergr. = 53; von der Bauchseite gesehen. (Nach Monticelli No 800. Tav. XXII. Fig. 22.) Buchstaben wie in Figur 1. 9. Distomum Giardii Stoss. aus Naucrates ductor; 2 mm lang. (,Nach Stossich No. 769. Tab. XIH. Fig. 56.) Buchstaben wie in Figur 1. DM = Vorderer Darmblindsack. 10. Distomum polyorchis Stoss. aus dem Darme von Corvina nigra; 3,5 — 6,5 mm lang. (Nach Stossich No. 769. Tav. XIV. Fig. 61.) Buchstaben wie in Figur 1. l'eruies.fl.Platheliuiiifhes.Irematoda. Taf.IXR'. Iitii-Anst. Julius HinWiardtleipsig , Digenea. Geschlechtsorgane. 707 einige wenige Formen an, deren Geschlechtsorgane an der linken Seite und in der hinteren Körperhälfte ausmünden, so Distomum turgidunt Brds. (XXIII, 1), wo der Genitalporus vor dem weit nach hinten gerückten Bauchsaugnapfe liegt, und Dist. lorum Duj. (XXIV, 1), dessen Ges^chlechts- organe weit hinter dem Bauchsaugnapfe ausmünden. Aber auch das gegenseitige Lageverhältniss zwischen dem männlichen und weiblichen Genitalporus ist nicht immer dasselbe; vielfach findet man die beiden Fori der Länge nach auf einander folgend, in anderen Fällen der Quere nach neben einander liegend oder schräg gegen einander i^erschoben, also weder in der Quer- noch in der Längsrichtung auf ^ieicher Höhe. Leider fehlen literarische Angaben in dieser Hinsicht läufig ganz oder sind nicht genau genug, auch lange nicht immer da, wo Abbildungen vorliegen, so dass eine Zusammenstellung kaum ein richtiges 3ild von der Häufigkeit des Vorkommens der einzelnen Modi geben kann. Wir finden Hint er einanderstel hing der Geschlechts Öffnungen md zwar die männliche vor der weiblichen bei Amphistomen, ''bei Distomum Äloijsiae Stoss., D. umhrinae Stoss., i>. mormyri Stoss.', D. >hovatum Mol. (cf. für diese vier Arten die Abbildungen bei Stossich )84), D. foliimi Olf. (Zschokke 670), D. macrophallos v. Li n stow 503, 190), B. medians Olss. (532), D. negleäui» v. Linst. (718, 101), D. mforme Poir., D. sauromates Foir. (707), D. pachysonmm Eyseuh. Stossich 696), D. reflexum Crepl. (XXV, 1), I). verrncosum Mol. (Stoss. i96) etc., wobei Arten mit bauch- und seitenständigen Geschlechtsöffnungen genannt sind; auch einige Mouostomeen verhalten sich ebenso, z.^B. ')gmogaster (Jaegerskiöld 861). Umgekehrt finden wir den Uterus or dem Cirrus ausmündend bei Distomum hacillare * Mol. (Stossich 32), B. cylindraceiim * Zed. (XXII, 6), B. Ivispidmn * Abild. (Stossich 184), B. lorum Duj. (XXIV, 1), B. singulare Mol. (391, 200), B. turgidum Jrds. (XXIII, 1) etc. (die mit * versehenen Arten haben bauchständige, ie anderen randständige Geschlechtsöftnungen). Wo die Geschlechtsöffnungen schräg oder quer nebeneinander liegen, cheint meistens eine Geschlechtscloake entwickelt zu sein, die brigens auch im anderen Falle vorkommt; in ihrem Grunde findet die -usmündung des männlichen und weiblichen Apparates statt. Auch hier lebt^ es keine Constauz in den Lagebeziehungen der männlichen und eiblichen Oeffnung, indem bald die eine, bald die andre rechts resp. nks liegt. 10. Die Geschlechtscloake*) oder das Genitalatrium, (Sinus emtalis) erweist sich als eine mehr oder weniger tief erfolgte Einsenkung er Körperwand, welche abgesehen von dem Besitze von Stacheln, die tructurverhältnisse jener ziemlich getreu wiederholt. In der Eegel stellt ie Geschlechtscloake eine nur flache Grube dar, deren Wandschicht bei *) Anm. Was Sommer (580) beim Leberegel „Geschlechtssinus" nennt, ist der rrus dieses Thieres. Bronn, Klassen des Thier- Reichs. IV. 1. ÄH 738 Plathelminthes : I. Trematodes. einigen Formen die Zusammensetzung eines Saugnapfes (Eing- und Kadiärmuskeln) erhalten hat {Distomiim hetcrophycs (295). D. megastoma Rud. (458)), während in wenigen anderen Fällen nur Ringmuskeln in der Umgebung des Genitalporus angeführt werden. Ich hin in der Lage einen weiteren Fall von Ausbildung eines Genitalsaugnapfes anzuführen, an den sich, wie ich glaube, ein besonderes Interesse knüpft: es handelt sich um ein aus dem Magen eines Zebu (Bos Indiens L.) aus Madagascar stammendes Ampliistomum, das mir in mehreren Exemplaren zugegangen war; ich hielt die Form zunächst für das von Creplin (255) beschriebene Äniph. crumeniferum, da hinter der Mundöffnung eine andre, von wulstigem Rande umgebene vorhanden war, die der Eingang in die Tasche der Creplin 'sehen Art zu sein schien; doch liegt sie etwas weiter nach hinten vom Munde, während der Tascheneingang dicht neben demselben gelegen ist. Die zweite ebenfalls aus dem Magen des Zebu stammende Art, {A. explanatiwi) , welche Creplin beschreibt (255) konnte schon wegen der Körpergestalt nicht in Frage kommen. Die Untersuchung auf Schnitten ergab nun, dass jene Oeffnung hinter dem Munde den Eingang in einen grossen Raum darstellt, in dessen Grunde, fast in der Mitte die Genitalien ausmünden. Die Eingangsöffnung ist bis 0,42 mm gross; die Tiefe des Hohlraumes beträgt in dorsoventraler Richtung 0,7 mm und sein Durchmesser von vorn nach hinten 1,04 mm. Der ganze Raum ist kaum kleiner als die Höhlung des Endsaugnapfes, für den die entsprechenden Maasse sind: 0,52 resp. 1,1 resp. 0,7 mm. Die Körperwandung schlägt sich durch die Eingangsöffnung in den Hohlraum ein und kleidet ihn aus; sie ist hier mit zahlreichen kleinen Papillen versehen, wie solche auch bei Ampliistomum coniciim um die Geschlechtsmündungen herum vorhanden sind. In dem wulstigen, den Eingang umgebenden Rande verläuft ein auf dem Querschnitt 0,2 mm dicker Ringmuskel. Die Mus- culatur, welche nach innen von der cuticulaartigen Auskleidung des Hohl- raumes liegt, steht in directem Zusammenhange mit dem Hautmuskel- schlauche; sie bildet eine dichte Lage von besonders aequatorial verlaufenden Fasern, die den Ringmuskeln des Körpers entsprechen. Von allen Stellen strahlen endlich zahlreiche Bündel der Parenchymmuskeln aus, die wie gewöhnlich an der Hautschicht pinselförmig auseinanderfahren. Der Länge nach verlaufende Meridianfasern sind nur sehr wenige vorhanden. Da die radiären Parenchymfasern in fast gleichen Abständen von der Innen- fläche der den Hohlraum bekleidenden Hautschicht entspringen, so ergiebt sich ein sehr regelmässiges Bild auf Längsschnitten, das noch dadurch gewinnt, dass Faserzüge parallel der inneren Fläche des Hohlraumes in gleichen Abständen verlaufen. Diese Züge dürften jedoch kaum zur Mus- culatm* zu rechnen sein, sondern die Grenzen der gestreckten Parenchym- zellen darstellen. In der Lichtung befanden sich unregelmässige bräunliche und grünliche Körperchen, die aus dem Mageninhalte des Wirthes stammen, sowie ebendaher rührende, parasitische Infusorien von leidlich guter Er- haltung. Digenea. Geschlechtsorgane. 739 Trotz der Grösse des Kaiimes wird man nicht fehl gehen, in demselben ein Geschlechtsatrium zu sehen, freilich von einer Grösse, wie sie sonst keiner anderen Torrn zukommt; aber grade diese scheint mir darauf hin- zuweisen, dass die Tasche des Cr eplin 'sehen Amph. crumeniferum und der beiden anderen hierher gehörigen Arten {Gastrothylax elongatum und Cohboldii Poirier 653) nichts Anderes ist als eine enorm nach hinten erweiterte Geschlechtscloake; bei allen genannten Arten münden die Genitalien in die Tasche und erst durch den Eingang in diese nach aussen. Wenn wir noch die Verhältnisse bei Ampliistomum coni- cum berücksichtigen, so bekommen wir eine ziemlich continuirliche Reihe von dem ersten Auftreten einer Einsenkung der Körperwand in der Um- gebung der Geschlechtsmündungen bis zur Ausbildung der Tasche bei Gastrothjlax. Die Geschlechtsöffnungen des Ampliistomum conicum münden (Blumberg 460) auf einer vorstehenden Papille aus und diese wird an ihrer Basis von einer Ringfurche umgeben. Durch Vertiefung dieser Furche würden auch die nächst benachbarten Partien der Leibeswand sammt den sich hier findenden Sinnespapillen eingesenkt und der ganze Raum so tief werden können, dass die Papille, welche die Geschlechtsöffnungen träg-t und bei der von mir untersuchten Art nur eben noch angedeutet erscheint, in die Tiefe des Hohlraumes zu liegen kommt; eine weitere Ausbildung würde dann zu Formen wie Gastrothylax führen, wobei sehr wohl mit der stärkeren Entwicklung des Hohlraumes nach hinten eine kleine Ver- schiebung des Einganges nach vorn stattfinden könnte. Somit lässt sich die Tasche bei Gastrothylax morphologisch in befriedigender Weise erklären d. h. auf eine Geschlechtscloake zurückführen. Nun liegt es aber auf der Hand, dass die Tasche bei Gastrothylax, vielleicht auch die der von mir untersuchten Form, eine andere Function haben muss, als die einer Geschlechtscloake oder wenigstens neben letzterer noch eine andere; Poirier (653) denkt, wie schon oben pg. 576 angeführt worden ist, an eine ünterstüzung der Nahrungsaufnahme; wahrscheinlicher dürfte nun eine Function geworden sein, welche mit geschlechtlichen Leistungen in Beziehung steht, sei es dass diese Tasche eine besondere Rolle bei der Copulation oder bei der Eiablage spielt (Brutraum), doch bleiben alle diese Ansichten reine Vermuthungen *). Bei den Apoblemen bestehen nach Juel (789) besondere Verhält- nisse, indem hier zwischen der die Charactere der Körperwand besitzenden Geschlechtscloake und der Ausmündung des Uterus und des Samenleiters resp. CiiTus sich ein ziemlich langer Gang einschiebt, das Vestibulum genitale commune. Dieses stimmt in seiner Structur mehr mit dem Uterus überein und Juel nimmt an, dass es der Endtheil des Uterus ist, mit dem gemeinsam der Cirrus in die Geschlechtscloake (Sinus genitalis) *) Nachträglicher Zusatz: Die Untersuchung eines AmpJust. crumeniferum , die ich nach Absenclung des Mariuscriptes vornehmen konnte, erwies die Tasche, besonders in ihrem Grunde mit Eiern stark angefüllt. 47* 740 Plathelminthes : 1. Trematodes. ursprünglich eiiiraiiiKlete ; durch Eückwärtsverschiehung der Cirrusinüuduug an diesem Endtheile entlang konnte sich derselbe zu einem besonderen Vestibulum genitale commune umwandeln, in dessen Grunde nun Uterus und Cirrus gemeinsam ausmünden. 12. Die Genitalien der getrennt geschlechtlichen Arten. Von den hier in Betracht kommenden Arten (vergl. oben pg. 571) ist eigentlich nm Bilharziahaeniatohia {Bilh.) genügend bekannt (295; 403; 722; 723; 738; 754; 764). Bei Männchen wie Weibchen münden die Geschlechtsorgane dicht hinter dem Bauchsaugnapfe in der Mittellinie der Bauchseite aus. Die Hoden bilden eine dicht gedrängte Gruppe von 5 (mitunter wohl auch mehr) Drüsen, welche da liegen, wo die Seitenränder des Körpers sich einzurollen beginnen. Die aus ihnen entspringenden kleinen Vasa effe- rentia vereinigen sich bald zu einem Vas deferens, welches nach vorn zieht und an seiner linken Seite eine rundliche Vesicula seminalis trägt. Das Vas deferens mündet direct, ohne einen CiiTus zu bilden und ohne einen Cirrusbeutel zu erhalten, in der Tiefe des Anfangstheiles des Canalis gynaecophorus aus; die Oeffnung ist von einem wulstigen Eande umgeben. Bei dem Weibchen liegt der Keim stock dorsal und in der Mittel- linie kurz vor der Vereinigung der beiden Darmschenkel zu dem langen, medianen Blindsacke; es ist ein schwach gelapptes Organ, von dessen hinterer Fläche der Keimleiter entspringt, um ventral vom Keimstocke und neben dem nur membranösen, unpaaren Dottergange sich nach vorn zu begeben. Die Dotterstöcke liegen zu den Seiten des langen Darmblind- sackes, erreichen aber nicht das Hinterende. Der aus ihnen hervorgehende Dottergang verläuft zunächst gerade neben dem Keimleiter nach vorn, darauf winden sich beide sowohl durch die Structur als den Inhalt zu unterscheidende Canäle umeinander. Endlich vereinigen sie sich und treten in die 0,6 mm vom Bauchsaugnapfe entfernt liegende Schalendrüse ein. Diese letztere stellt einen Hohlraum von ungefähr birnförmiger Gestalt, 0,08 mm breit und 0,15 mm lang dar, der auf dem unten (i. e. von hinten) in ihn einmündenden Gange aufsitzt wie die Frucht auf ihrem Stiele. Die Gestalt und Kaumverhältnisse gestatten gerade einem reifen Eie des Wurmes bequeme Lagerung darin" (754, 203). Der Schalendrüsenhohlraum setzt sich in den Uterus fort, der zwischen den Darmschenkeln ziemlich gerade und nach vorn verläuft. Vor der Ausmündung erweitert sich der Canal ampullenförmig (0,16 : 0,1 mm) zu einem Receptaculum seminis (V, Fritsch nennt diesen Theil Uterus, den übrigen Abschnitt Eileiter, Oviduct) und mündet endlich durch einen 0,18 mm langen, 0,03 mm breiten, musculösen Gang in einer Falte dicht hinter dem Bauchsaugnapfe aus. Von der Anwesenheit eines Laurer'schen Canales hält sich zwar Fritsch (754, 212) überzeugt, konnte sich aber trotz „wiederholter, sorgfältiger Durclnnusterung der Präparate ein klares Bild von ihm nicht verschaffen". Digenea. Geschlechtsorgane. 74 j Endlich verweise ich auf zwei Distomen, welche nach den hisher vor- liegenden Angaben eigenthümliche Verhältnisse im Clenitalapparat dar- bieten; es sind dies Disfomum reUculatimi Looss, eine Jugendform aus dem Muskelfleische eines amerikanischen Welses, und das im geschlechts- reifen Zustande bekannte Eurt/coelum Sluiteri Brock, aus dem Magen von Diacope metallicus (Java). lieber Disf. retkulatum berichtet Looss (678) Folgendes: Die Hoden sind paarig vorhanden, sie liegen in der Mittellinie im letzten Dritttheil des Körpers als unregelmässige Gebilde, die jedes ein Vas deferens ent- senden, und zwar der weiter vorn gelegene Hoden nach hinten, der hintere nach vorn. Diese beiden Vasa efferentia vereinigen sich nach ziemlich kurzem Verlaufe in der Mitte des Eaumes zwischen den beiden Hoden zu einem gemeinsamen Vas deferens, das sehr bald in einen muskulösen Sack einmündet und sich in diesem aufknäuelt. Schliesslich mündet es in der Mitte eines ringförmigen Wulstes nach aussen. Diese männliche Geschlechtsöffnung ragt in eine hohlkugelförmige Oeönung im Körper- parenchym hinein, in welche auch die weiblichen Geschlechtswege münden. Dieser Hohlraum steht aber noch nirgends und bei keinem meiner Exem- plare mit der Aussenwelt in Verbindung; wenigstens ist es mir nie ge- lungen, eine Communication nach aussen wahrzunehmen. Dagegen ist dem- selben von der ventralen Körperfläche her eine Einsenkung derselben, mit der Cuticula ausgekleidet, entgegengewachsen, manchmal mehr, manchmal minder weit, so dass in den ersteren Fällen nur noch eine dünne Scheide- wand zwischen dem Hohlraum und der Aussenwelt vorhanden ist ... , Beim Uebergang in den definitiven Träger unseres Wurmes wird mit den Cysten jedenfalls auch die vorhandene Scheidewand zerstört, und wir haben dann eine typische Geschlechtscloake vor uns .... Die weibliche Ge- schlechtsöfifming .... führt in ein einfaches, gleichmässig weites Eohr, das sich schräg nach vorn und nach dem Kücken erhebt und hier in den Uterus einmündet. Auch dieser ist ein einfaches Bohr, das, in der Mittellinie des Thieres gelegen, stark seitlich comprimirt ist, und vorn dicht hinter dem Bauchsaugnapfe, hinten mehr oder weniger weit hinter dem zweiten Hoden blind endigt. Eine kurze Strecke vor dem Abgange des Aus- führungscanales entspringt aus diesem Fruchthälter ein enger Gang, der sich sofort nach der Bauchfläche wendet und hier unter dem vorderen Hoden hinweggeht; er erhebt sich dann wieder und knäuelt sich zu einem birnförmig gestalteten Körper, dessen dickeres Ende nach dem Rücken gerichtet ist, stark auf; nach seinem Austritt aus demselben tritt er sofort in das mehr dorsal gelegene Ovarium ein. Ein Laurer'scher Canal ist ebenfalls vorhanden . . . ." Die Mittheilungen Brocks (704) nber Eurycoehim lauten: ,, Während der Bau der Geschlechtsorgane und ihre allgemeine Zusammensetzung zu keinerlei Bemerkungen Veranlassung geben, fällt es auf, dass die Keim- drüsen nicht zu jeder Zeit, sondern nur temporär mit den ausführenden Gängen in Verbindung stehen. Beim Eierstock stellt sich die Verbindung 742 Plathelniinthes : I. Trematodes. mit dem Oviduct schon früh her, um dann zu persistiren; hei den heiden Hoden indessen, deren Geschlechtsreife der der weiblichen Organe etwas vorausgeht, ist die Verbindung mit der Vesicula seminalis nur eine ganz vorübergehende, die nicht einmal Avährend der ganzen Geschlechtsreife Bestand hat. Das nur temporär auftretende Verbindungsstück, ein feiner Canal mit anscheinend structurloser Wand, weicht dabei in seinem Bau nicht von dem des Vas deferens andrer Trematoden ab. Auch die Ver- bindung der Dotterstöcke, nebenbei bemerkt keine traubenförmigen Drüsen, sondern langgestreckte Schläuche, die asymetriseh dorsal gelagert sind — , mit dem Oviduct resp. der Schalendrüse stellt sich erst zur Zeit der weib- lichen Geschlechtsreife ein und endlich gewiüut auch der Uterus erst sehr spät, wenn er prall mit Eiern gefüllt ist, eine äussere Oeffnung, während er bis dahin an seinem distalen Ende blind geschlossen war. Diese äussere Mündung des Uterus und somit der weiblichen ausführenden Ge- schlechtsorgane bricht in den Grund des Cirrusbeutels (Penisscheide) durch, welche ihrerseits, wie bei den typischen Distomen ventralwärts vom Mund- saugnapfe nach aussen mündet. Ein gemeinsames Geschlechtsatrium fehlt also ganz. Obgleich der Uterus daher selbst während des grössten Theiles der weiblichen Geschlechtsreife blind geschlossen ist und eine Communi- cation mit den männlichen Geschlechtsorganen nirgends besteht, findet man gleichwohl in seinem proximalen Theile und dem Oviduct bis zum Eier- stock hin .... schon sehr früh beträchtliche Mengen von Sperma" und auf späteren Stadien ,, befruchtete Eier mit Embryonen in allen Entwicklungs- stadien". Woher kommt nun dieses Sperma? Nach Brock ist durch die mitgetheilten Thatsachen ebensowohl die Möglichkeit einer Selbst- befruchtung als die einer Wechselbefruchtung durch die äussere Geschlechts- öffnung ausgeschlossen. Der dritten Möglichkeit, der Wechselbefruchtung durch den Laurer'schen Canal, steht die Angabe entgegen, dass dieser Canal noch nicht aufgefunden worden ist. Nur bei einem ganz geschlechts- reifen Thier will Brock einen auf der Rückeufläche entspringenden und von der Cuticula ausgekleideten Gang aufgefunden haben, der direct auf die proximalen Uterusschlingen zuging, aber vor diesen blind endete: Brock nimmt demnach, wenn auch „mit der grössten Eeserve" an, „dass auch der Laurer'sche Canal nur vorübergehend und zwar nur ganz kurze Zeit bestellt" und sich nach der Begattunug zurückbildet. Ein Recepta- culum seminis fehlt dem Canale. Ueber das Looss'sche Distomiim reticulatum stehen mir eigene Er- fahrungen nicht zu Gebote, wohl aber verdanke ich der Güte des Herrn Geheimrath Ehlers in Göttingen die Möglichkeit, die Brock 'sehen Origi- nalpräparate untersuchen zu können, die im Göttinger zoologischen Insitute aufbewahrt werden. Es sind 22, zum Theil ganz vollständige Querschiiitt- serien von Eurycoelum in verschiedenen Altersstadien. Das Resultat meiner Untersuchung lässt sich in den wenigen Worten zusammenfassen, dass Eurycoelum Sluiteri ein Apoblema ist und dieser Gattung oder Untergattung eingereiht werden muss. Dazu uöthigt die Anordnung der Digenea. Gesclilechtsorgano, 743 (Teschlechtsorgaiie, das Exretionssystem und die Anwesenheit eines kleineu. vermutlilicli einziehbaren Schwanzanhauges. Die Geschlechtsorgaue des Eurycoelum zeigen die typische Anordnung der Apoblemeu: am Hinterrande des Mundsauguapfes liegt die gemein- schaftliche Geschlechtsöffnung, die in einen nacli hinten ziehenden und sich erweiternden, von muskulöser Wandung begrenzten Gang führt (Penis- scheide bei Brock); hinter der Bifurcatiousstelle des Darmes endet der Canal, aber hier erhebt sich aus seinem Grunde von der Dorsalfläche des- selben eine cylindrische Röhre, deren Querschnitte sehr bald vollkommen frei in dem zuerst erwähnten Gange liegen und nach vorn etwas über das Hinterende des Pharynx hinausreichen. Die cylindrische Röhre, deren Ausse]ifläche zwei Muskelschichten, aber von entgegengesetztem Verlaufe aufweist, als sie der dieselbe umhüllende Gang besitzt, ist im vorderen Theile von einem Lumen durchzogen, das auf der Spitze der Röhre offen ausmündet, aber im Verlaufe nach hinten auf der Höhe des sehr kurzen Oesophagus in zwei Lumina, ein dorsal und ein ventral gelegenes, zerfällt. Durch Verfolg der Serienschnitte — ich habe, um ganz sicher zu gehen, eine Serie, welche Brock selbst als gut bezeichnet hatte, soweit sie den Genitalapparat betrifft, unter Hilfe des Prismas vollständig abgezeichnet und die übrigen Serien controlirt — ergiebt sich nun, dass das ventrale Lumen, in welchem man übrigens nicht selten ein oder das andere der kleinen Eier eingekeilt findet, sich schliesslich mit unzweifelhaften Uterus- schlingeu verbindet, was auch Brock gesehen hat, während das dorsale in einen sich vielfach windenden und von einer Menge einzelliger Drüschen (Prostata) umgebenen Canal übergeht. Im weiteren Verlaufe des letzteren, nach hinten zu trifft man seine Verbindung mit der grossen und ge- wundenen Vesicula seminalis, an deren Hinterende die beiden Vasa effe- rentia der auf gleicher Höhe und vor dem Keimstocke liegenden Hoden neben einander einmünden. Diese Gänge entspringen nicht, wie gewöhnlich von der vorderen Circumferenz der Hoden, sondern von der hinteren Partie ihrer medianen Fläche und sind in allen Fällen zu finden, auch bei ganz jungen Thieren, deren Hoden noch klein und ohne Spermatozoon sind. Von den weiblichen Organen haben wir den Uterus und dessen Ver- bindung mit dem männlichen Gange bereits kennen gelernt; die Schlingen des Uterus bilden im erwachsenen Zustande eine Rosette; bei jungen Thieren verläuft der Fruchthälter fast gerade von vorn nach hinten. Noch auf der Höhe der Hoden, jedoch hinter der Abgangsstelle der Vasa effe- rentia trifft man den Dotterstock, welcher, wie Brock richtig bemerkt. dorsal liegt und aus mehreren, leicht geschlängelt verlaufenden und nach einem Centrum zustrebenden Röhren besteht (Rosettenform). Weiter nach hinten endlich begegnet man in dem Räume, der ventral von den Uterus- schlingen, dorsal vom Dotterstock und lateral von den Darmschenkeln begrenzt wird, dem grossen, kugligen Keimstocke; am Vorden-ande des Bauchsaugnapfes senkt sich der dünner werdende Uteruscanal in die linke neben dem Keimstocke liegende Schalendrüse ein. Der Keimleiter tritt links 744 Plathelminthes : I. Trematodes. von der hintern Partie der Medianfläche des Keimstockes ab und verbindet sich mit dem Uterus ; der so entstandene eine Gang nimmt von der Dorsal- seite den Dottergang auf und steht nach hinten mit einem kugligen Sacke in Verbindung, den ich wegen seines Inhaltes als Eeceptaculum semiuis bezeichnen muss. Die Eöhren des Dotterstockes erstrecken sich nach hinten noch über das Eeceptaculum hinaus. Ein L au r er 'scher Canal fehlt sicher: was Brock dafür angesehen hat, habe ich nicht gefunden; jedenfalls kann diese einmal gesehene Einsenkung der Hautschicht kein Laur er 'scher Canal sein. Der hier geschildei-te Genitalapparat des Eurycoehwt stimmt sehr genau mit dem der Apoblemen, besonders mit Ä. excisum Eud, überein, worüber Juel (789) des Näheren zu vergleiclien ist; die Unterschiede sind so geringfügig, dass man sie nur als specifische ansehen kann, wie sie auch sonst bei den Arten dieses Genus bekannt sind. Typisch ist der Besitz des sogenannten „Vestibulum genitale", des rosettenförmigen Dotterstockes, die Lage der Hoden vor dem Keimstocke, der Mangel eines Laurer'schen Canales und eines eigentlichen Cirrus. Dazu kommt nun noch der Yförmige weite Sammelraum des Excretionsapparates , den Eiirycoelum mit den Apoblemen gemeinsam hat, wenn er auch bei den letzteren nicht die enorme Ausdehnung wie bei Eurycoelum erreicht. Zweifellos gehört demnach — der Mangel der Hautstachel spricht auch dafür — Eurycoelum zu Apoblema und zwar zu jenen Alien, deren Haut nicht ge- ringelt ist und die nur einen kurzen Schwanz besitzen. Die gegentheiligen Angaben Brock 's erklären sich theils aus Be- obachtungsfehlern (sie wären wohl sicher bei der in Aussicht genommenen ausführlichen Mittheilung ausgemerzt worden), theils aus der Thatsache, dass die Apoblemen erst durch die nach Brock 's Tode erschienenen Arbeiten Juel's (789) und Monticelli's (841) genau genug bekannt ge- worden sind. C. Entwicklung sgescliiclite. 1. Zeit der Fortpflanzung. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass bei den endoparasitisch lebenden Trematoden die Fortpflanzungszeit weniger von klimatischen Verhältnissen beeinflusst wird, als bei den Monogenea (cf. oben pg. 493). Wenn es auch öfters in Folge der Lebensverhältnisse der Wirthe un- möglich sein mag, dass producirte und nach aussen gelangte Eier der sie bewohnenden Trematoden für ihre Weiterentwicklung günstige Ver- hältnisse finden oder in solche leicht gelangen können, so braucht deshalb an und für sich die Production von Eiern nicht aufzuhören und thut es auch nicht, höchstens nur ausnahmsweise, wie Jeder erfährt, der in ver- schiedenen Jahreszeiten endoparasitische Trematoden sammelt und unter- sucht: man findet zu allen Jahreszeiten geschlechtsreife Thiere und in ihrem Uterus Eier in den verschiedensten Entwicklungsstadien. So be- Digenea. EntwicMungsgescMchte. 745 richtet z. B. Schauinsland (654), dass er Bistomum teretkoUc Kud. von Januar bis Juli ziemlich häufig im Oesophagus von Esox lucius ge- funden und beim Zerzupfen ausgewachsener Thiere, die besonders in den Wintermonaten vorkommen, sämmtliche Entwicklungsstadien bis zum fertigen Embryo beobachtet habe; Zschokke (761) findet ebenfalls den Uterus der von ihm in Salmo salar während der Monate November, December und Januar beobachteten Distomen mit Eiern erfüllt u. s. w'. Freilich fehlt es nicht an gegentheiligen Angaben: Ercolani (583) will sich überzeugt haben, dass Bildung und Ablage der Eier von Bistomum hepaticum und lanceolatum nur im Frühling und Herbste vor sich geht, doch widerspricht diesem Leuckart (777, 246 Anm.) , der jeder Zeit in der Gallenblase der inficirten Thiere Eier angetroffen hat und nur ge- legentlich, besonders im Winter auf Leberegel gestossen ist, deren Uterus nahezu eileer war und bei denen der Eibildungsprocess fast völlig sistirte (1. c. pg. 243); eine Periodicität der Eibildang und Eiablage kann aber aus diesen Beobachtungen kaum, höchstens für einzelne Arten angenommen werden. Anders liegen die Verhältnisse für die weitere Entwicklung der ab- gelegten Eier; diese findet in unseren Breiten, wenn auch wohl nicht ausschliesslich, in den wärmeren Monaten des Jahres statt, wo das thierische Leben weit reicher entwickelt ist, wo oft allein die in Frage kommenden Zwischenwirthe vorhanden sind und wo die Wärme einen notorischen Ein- fluss auf die Entwicklung auch der Trematodeneier ausübt, worüber weiter unten Näheres. 2. Begattung. Im Laufe der Zeit sind verschiedene Weisen der Begattung resp. Befruchtung bei den endoparasitischen Trematoden angenommen worden; 1. gegens eitige Begattung unter Benutzung des Endabschnittes des Uterus als Scheide; 2. einseitige Begattung unter Benutzung des Laurer'schen Canals als Scheide; 3. Selbstbegattung mit Einführung des Cirrus in den End- abschnitt des Uterus; 4. Selbstbefruchtung a. äusserlich ohne Zuhilfenahme von Copulationsorganen, b. innerlich durch Vermittlung des sogenannten „dritten Vas deferens". Wie bereits oben (pg. 694) bemerkt worden ist, ist es J. Chr. Seh äff er (34) gewesen, der die hermaphroditische Natur der Lebergel annahm, da er den Cirrus als männliche Kuthe, den Bauchsaugnapf als Geburtsglied und den Uterus als Eierstock deutete; er weist auf die durch Swammerdam genauer bekannt gewordenen Verhältnisse bei Land- und Süsswasser- schnecken hin und vermuthet in Bezug auf die Begattung bei den Egeln das Gleiche wie bei den Schnecken. Seine Vermütlumg wird ilim zur Gewissheit, da er einige Male ein paar Leberegel beobaclitet liat. deren 746 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. CiiTi „wirklich ineinander geschlungen waren", und dieser Cirrus „so gestaltet und gebauet ist, dass er bei seiner Umwicklung mit einem anderen seines gleichen in jene Bauchöffnung bequem kommen kann". Die Un- möglichkeit, den als Eier erkannten Inhalt des Uterus aus der weiblichen Baiichöflnung (i. e. aus der Mündung des Banchsaugnapfes) herausdrücken zu können, erklärt sich Schaeffer dadurch, dass drei Muskeln dieses Organes wie die Valvulae tricuspidales am menschlichen Herzen wirken und bei Druck von aussen die Oeffnung verschliessen. Es bleibt ihm sicher, dass die Leberegel „in ihren Zeugungsgliedern und in der Art, wie sie sich fortpflanzen, den Wasserschnecken gleichkommen" (1. c/pg. 22). Genau die gleichen Ansichten entwickelt auch Goeze (65, 170), dem es noch gelungen war eine vermeintliche Begattung zu sehen, d. h. Leber- egel ,, dicht an einander klebend in den Lebergängen so zu finden, dass das männliche, wie ein Posthörnchen gekrümmte Glied des einen in dem weiblichen eines anderen, und umgekehrt steckte". Dass aber weder Goeze noch Schaff er eine Begattung beobachtet haben, wie manche spätem Autoren, die diese Fälle citiren, annehmen, liegt auf der Hand, wenn man berücksichtigt, dass das weibliche Glied der Bauchsaugnapf ist und die Ausmündung des Uterus erst von Bojanus (125) bei Äm- pliistomum suUriqucfrum Rud. und von Mehlis (135) beim Leberegel entdeckt worden ist. Unsicher ist auch die der Zeit nach folgende Beobachtung von Olfers (117, 45) an Distonmm folkmi Olf. ; er schreibt: ,,ante porum ventralem conspicitur tuberculum, forsan apex cirri, quem vero nunquam exsertum vidi : sed pluries vermes duos per inferiores corporis partes, potissimum circa porum ventralem cohaerere vidi, quorum alter, moribundi instar, segnes tantum motus edebat, alter vero alacerrimus, huc et illuc Collum elongatum protendens, illum secum trahebat, quod coitus causa factum, mihi (ex analogia cum limnaeis) probabile est. ZAveifellos hat aber Nitzsch (121, 399) eine wechselseitige Begattung bei Holostomum scrpens gesehen und auch als solche erkannt; „sie be- fruchten sich gegenseitig, indem sie sich mit der hinteren Oeffnung durch eine Art Ruthe vereinigen"; ,, jedes Individuum eines copulirten Paares agirt in beständiger Abwechslung bald männlich, bald weiblich, ohne dass ihre Verbindung während dieses Wechsels im mindesten gelöst wird, wie ich dieses merkwürdige Schauspiel an zwei copulirten Paaren des Holostomum serpens fast eine Stunde lang beobachtet habe." Es geht aus diesen Worten hervor, dass nicht beide Individuen gleichzeitig ihr Copulationsorgan, den „Begattungskegel" gebrauchen, sondern abwechselnd und es ist fernerhin sicher, dass das Sperma durch die Bursa copulatrix direct in den Uterus gelangt. Selbst als zweifelhaft ausgegeben ist auch eine Beobachtung von Burmeister (178) an Disfomum (ßohiporimi Rud.: er fand zwei in Wasser liegende Individuen in der Gegend der Genitalöönung mit einander verbunden, ohne dass sie sich mit den Saugnäpfen gefasst hatten. Er Digenea. Entwickhingsgeschichte. 747 „hielt (lies für Begattung, konnte aber, nachdem er die beiden Individuen getrennt hatte, keinen hervorragenden Cirrus bemerken, daher er dieser Erscheinung als Begattung nicht das Wort reden möchte". In der Berichtigung, welche C. Th. v. Siebold (185) den sonstigen Angaben Burmeister's (178) zu Theil werden lässt, taucht nun zum ersten Male das „dritte Vas deferens" auf, welches von einem der beiden Hoden „mit einer besonderen Wurzel" entspringend (d. h. also nicht gemeinsam mit dem zum Cirrus ziehenden Vas deferens desselben Hodens) ,,nach der Mitte des Leibes sich hineinschlängelt und dort mit einer birnförmigen Erweiterung, der Vesicula seminalis posterior, endigt, zu- gleich aber mit einem anderen Canale zusammenüiesst, nämlich dem Ausführungsgange des Keimstockes. Diese Verhältnisse glaubte v. Siebold nicht nur bei Distomum globiporum^ sondern auch bei D. nodulosmn^ hepaticum und tereticolle gefunden zu haben, die demnach „sich selbst durch einen in ihrem Innern unwillkürlich vor sich gehenden Process befruchten." So sehr ein späterer Autor, Mies eher (205, 18), geneigt war, den Angaben v. Siebold 's zu folgen und in dem dritten Vas deferens eine Erklärung für jene Eälle zu sehen, wo isolirt lebende Trematoden be- fruchtete Eier enthielten, so wenig war es ihm möglich, bei Monostomum faha Brems., das paarweise in Cysten auf Vögeln lebt, eine innere Ver- bindung zwischen männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen auf- zufinden. Im Gegentheil lehrte ihn schon ,,die unverrückbare gegenseitige Lagerung der beiden in einem Balge zusammenwohnenden Individuen, dass die männliche Geschlechtsöffnung des einen der weiblichen des anderen entspricht und umgekehrt." Thatsäclilich fand dann auch Mi es eher gewöhnlich, wenn er das obere Drittel des umhüllenden Balges abschnitt, ohne die Insassen aus ihrer Lage zu bringen, ,,dass der papillen- förmig vorstehende männliche Cirrus des einen in die Vulva des anderen hineinragt und dieselbe verstopft": sobald er den Cirrus aus der Vulva (Mündung des Uterus) entfernte, sah er in der Eegel Eier aus letzterer hervortreten. Sehr häufig fand Mi es eher die Copulation gegenseitig, zuweilen jedoch hatte nur ein Individuum seinen Cirrus hervorgestreckt, in wenigen Fällen keins von beiden. Die Beobachtungen Miescher's sind an lebenden Monstomen gemaclit worden und dürfen, obgleich ein Uebertritt des Sperma in den Scheidentheil des Uterus nicht bemerkt wird, als sichere angesehen werden. Anders liegt es mit den Angaben Aubert's (313), der in drei Fällen Äspidogaster conchicola v. Baer ,,als Pärchen mit ihren Bauchflächen aneinander haften und die Hälse verschränkt" halten sah; auch beiDistomen des Frosches und bei Distomum perlatum der Schleie (Tinea vulgaris) hat Aubert dieses Aneinanderhaften , wodurch „eine Annäherung der Genitalen" stattfindet, beobachtet. Da aber genauere Angaben fehlen, so sind diese Mittheilungen ziemlich werthlos, obgleich die Möglichkeit. dass Copulation wirklich stattgefunden hat, bestehen bleibt. 748 Plathelminthes : 1. Trematodes. Noch kürzer und ebenso imverwerthbar ist die Bemerkung Cobbold's (388) unter Distomuni conjunctum Cobb., wo es einfach heisst: ,,two of the Worms were in copulation." Mehr steht auch nicht in No. 387. Wie man sieht war bisher oeoenseitioe Beo-attun«- in zwei Fällen O O O O '3^ (Nitzsch und Miescher) bei einem Holosfountm und emem Ilonostomiun wirklich beobachtet, während die Möglichkeit einer Selbstbegattung zu- gegeben und eine innere Selbstbefruchtung angenommen Avurde; letztere beiden Möglichkeiten statuirt v. Siebold noch in seinem Lehrbuch der vergleichenden Anatomie ausdrücklich {264:, 144 Anm. 17 und pg. 145). Dagegen bezweifelt Leuckart (403, 478) die Möglichkeit einer Selbst- begattung bei Trematoden und zwar wegen des Mangels einer Geschlechts- cloake, eines Organes, durch dessen Vermittelung er Selbstbegattung bei einem Cestoden {Taenki echinococciis) beobachtet hatte (406, 339. Fig. 88) ; die innere Selbstbefruchtung giebt Leuckart zu, jedoch mit der gegen Siebold o-erichteten Einschränkung, dass sie nur bei einzelnen Trematoden vorkäme, da lange nicht alle das dritte Vas deferens besässen. Die Eegel scheint aber o-eo-enseitioe Beo-attuug unter Benutzuno- des Endtheiles des Uterus als Vagina zu sein, nicht nur weil dies beobachtet sei, sondern auch weil bei einigen Arten dieser Abschnitt durch besondere Structur und Weite sich auszeichne. Die Beurtheilung der Frage über Begattung bei den endoparasitischen Trematoden erliielt durch eine Entdeckung Stieda's eine Erweiterung; er fand nämlich zuerst bei Dhtomum ]ie2)aticum (420), später auch bei Amplnstomum conicwn (456) einen Gang, der beim Leberegel vom Dotter- ffauo-e auso-ehend nach dem Bücken führt und dort offen ausmündet. Zuerst geneigt diesen Canal als Ableitungsweg für überflüssig erzeug-te Dottermasse anzusehen, sprach Stieda ihn später (456), nachdem er auch l)ei Ampliistonmni coiiicum entdeckt war und seine Uebereinstimmung mit dem sogenannten dritten Vas deferens sich herausgestellt hatte, als Scheide, Vagina, an. Diese Deutung, die auch Blumberg (460) vertritt, stützte Stieda durch die Angabe, mitunter ein Pärchen von Amplmtomum conicum in Copula gesehen zu haben; jedes Mal hatte sich dann das eine Thier mittelst seines Bauchsaugnapfes an die Bückenfläche eines anderen befestigt; eine Befestio-uno- an der Bauchfläche hat Stieda niemals beobachtet, so dass er die eben erwähnte Stellung als Copulationsstellung auffasst ; leider reichen diese Angaben nicht aus, um alle Zweifel zu beseitigen, doch hatten sie immerhin zur Folge, dass zahlreiche Autoren sich in gleichem Sinne aussprachen z. B. Bütschli 464, Zell er 489, Fitz 514, V. L instow 528 und andere, wie denn auch Blumberg (460) bestrebt ist, die Ansicht Stieda's, die er übrigens als die seinige in Anspruch nimmt, durch mehrfache Gründe zu stützen; eine wirkliche Begattung durch den sogenannten Laurer'schen Canal ist aber weder von Blumberg noch von einem der anderen zahlreichen Autoren, die des genannten Canales gedenken, gesehen worden. Im Gegentheil statuiren die der Zeit nach folgenden Beobachtungen Digenea. Entwicklungsgeschichte. 749 (las Vorkommen einer .Selbstbegattnng, womit freilich die Lehre von der Funktion des L an r er 'sehen Canales als Vagina nicht beseitiot worden ist. Schon Leuckart hatte bei Ephemeridenlarven Distomen, von der Cercaria virgula de Fil. abstammend beobachtet, welche einzeln in Cysten eingeschlossen waren, die Geschlechtsorgane entwickelt und Eier producirt hatten (419); entsprechende Mittheilungen liegen von Pontaille (280), Gastaldi (310), Wagener (303), Villot*) und von v. Linstow (463) vor, was Alles mit Nothwendigkeit auf eine Selbstbegattung hinwies, die Zaddach bereits 1861/62 in dem in Astacus fluviatilis eingekapselt lebenden Disfomum cirrigenim v. Baer beobachtet hat, worüber aber erst 1881 Mittheilungen erfolgt sind (595). Zaddach sah bei einem jungen Tliiere, das seine Geschlechtsdrüsen bereits entwickelt hatte, dass der Cirrus sich direct mit seiner Spitze in die benachbarte Mündung des Uterus hineinschob**), wobei ein Samen- erguss erfolgte. ,,Dann rollte er sich, indem er sich erst langsam etwas zurückzog, weiter ab und drang nun in vollständiger Erection tief in den Eileiter (i. e. Uterus) hinein bis zur ersten Krümmung desselben und damit erfolgte ein neuer, sehr heftiger Samenerguss", wobei ein im Uterus befindliches Körnchen, das unregelmässig geformt war und aus Schalen- substanz bestand, ,,mit grosser Gewalt zurückgeschleudert wurde". Zaddach konnte den Strom des Samens bis zur dritten Biegung des Uterus verfolgen. Der Cirrus blieb in seiner Stellung mehrere Stunden hindurch, wobei das Sperma aber spärlicher floss, bis die Vesicula seminalis etwa zur Hälfte entleert war. Noch vor Erscheinen der eben angeführten Beobachtungen, die das Vorkommen einer Selbstbegattung wenigstens bei einer Art sicher stellen, plaidirte Sommer für eine Selbstbefruchtung ohne Inanspruchnahme äusserer Begattungsorgane und stellte diese Fortpflanzungsweise als die allein mögliche beim Leberegel hin. Seine Gründe sind folgende: 1. hat Sommer den Cirrus niemals bei frischen Leberegeln hervorragend gefunden, sondern vielmehr bemerkt, dass das Heraustreten desselben nur bei absterbenden oder todten Individuen oder in Folge äusserer Einwirkung vor sich ging; 2. wendet sich das ausgestülpte Organ stets von der Uterus- mündung weg; 3. erscheint der ausgestülpte Cirrus an sich ganz ungeeignet zu einem Copulationsorgan, da er spiralig gedrelit, auch bedeutend dicker ist, als der Endabschnitt des Uterus resp. der Laurer'sche Canal und endlich die ihn besetzenden Stacheln wiegen ihrer Richtung ein mechanisches Hinderniss für die Einführung des Cirrus in irgend einen Canal abgeben. Es ist demnach Beoattuno- mit einem anderen Individuum auszuschliessen *) Observ. deBistomes adidtes chez leslnsectes in: Bull. sog. statistique de l'Jsere 1868. T. II. pg. 9. **) Voeltzkow hat ebenfalls „das Einstülpen des Penis in die weibUche Geschlechts- öffnuug" bei Aspidogaster conchicola und zwar nach Anwendung von gelindem Drucke mehrmals gesehen; von einer Ejaculation des Sperma wird jedoch nichts gemeldet (756, 27Ü). 750 Plathelminthes : I. Trematodes. und nur äusseiiiche Selbstbefruchtung anzunehmen: für letztere sprechen nach Sommer beim Leberegel alle Verhältnisse: männliche und weibliche Oeschleclitsölfnung liegen im Grunde einer kleinen Hauteinsenkung, des Genitalsinus, der nach aussen hin durch die Wirkung der Diagonalmuskeln leicht verschlossen werden kann ; ist dies geschehen, ,,so ist die Leitung von den samenbildenden zu den eibildenden Organen eine continuirliche und dem männlichen Zeugungssecrete es möglich geworden, von der Stätte seiner Entstehung aus auf directem Wege bis in die Anfänge des weiblichen Leitungsrohres zu gelangen". Als treibende Kräfte werden Contractionen der Parenchymmuskeln und der Hautmusculatur sowie der eignen Muskeln des Cirrusbeutels resp. der Vesicula seminalis in Anspruch genommen. Alles dies sowie auch der Hinweis auf ähnliche Verhältnisse bei Cestoden sind jedoch mehr theoretische Betrachtungen, die erst durch die Beobachtung bestätigt werden müssen; in dieser Beziehung führt Sommer die mehr scheibenförmigen Leberegel an, die man einzeln zwischen den langgestreckten und lancettförmigen Exemplaren findet. Bei ihnen ist der Eingang in den Genitalsinus nicht wie sonst eine breite, ovale Oeffnung, sondern ein schlitzförmiger Spalt oder er ist geradezu verschlossen. Hellt man solche Thiere in geeigneter Weise auf, so findet man den Uterus fast frei von Eiern, nur ausnahmsweise einzelne Eier oder umfangreichere Eierhaufen in demselben; trotzdem sind die Wandungen des Canales nicht zusammengefallen, sondern werden von einer, besonders an den Umbiegungsstellen sich anhäufenden Masse erfüllt, die bei micro- scopischer Untersuchung sich als Hodensecret erweist. Dasselbe ist in weit grösserer Menge vorhanden, als die Samenblase auf einmal beher- bergen kann, muss also von einem länger dauernden Vorgange herrühren, also aus den männlichen Leitungswegen durch die nach aussen abge- schlossene Geschlechtscloake nach dem Uterus in längrer Zeit geflossen sein. Leider fehlt aber hier die Beobachtung des Vorganges selbst, die nicht ersetzt werden kann durch das vermeintliche Resultat desselben; der Einwand bleibt bestehen, dass die Spermamasseu auch durch einen anderen Vorgang in den Uterus gelangt sein könnten. Daher kommt es wohl auch, dass die späteren Autoren zwar die Möglichkeit einer äusserlichen Selbstbefruchtung zugeben, dieselbe aber als noch nicht beobachtet hinstellen. Die jüngste Zeit hat nun noch zwei weitere Beobachtungen der gegenseitigen Begattung zweier Individuen gebracht und zwar zuerst durch Lo OS s {67S) \)ei Distonium davigeriim unserer Frösche, einer Eorm mit seitenständiger Geschlechtsöffnung. ,,Die Thiere liegen hier neben einander, mit dem Kopfe nach derselben Seite hin, dabei natürlich das eine mit der Rückenseite nach oben, das andre mit derselben nach unten. Der Zusammenhang scheint ein ziemlich fester zu sein; denn trotz des Druckes, den das Deckgläschen bei der Beobachtung ausübte, zog das eine Thier das andre nach allen Richtungen mit sich fort, sie drehten sich umeinander und selbst die schliessliche Abtödtung in Sublimat störte Digenea. Entwicklungsgeschichte. 75] die Verbindung nicht . . . der Penis ist bei beiden Individuen in die weibliche Geschlechtsöffnung (i. e. Uterusmiindung) des anderen einge- führt, diese selbst schliesst mit ihren Wandungen dicht an den eino-e- drungenen Körper an und erweitert sich erst weiter hinten bedeutend, um schliesslich ziemlich plötzlich sich in den Leitungsapparat (Uterus) zu verengern. In der blasig aufgetriebenen Vagina (Scheidentheil des Uterus) des einen Thieres befanden sich ausser einer Menge von Sperma auch einige reife Eier. Uebrigens war der Fruchthälter bei beiden Individuen ziemlich reichlich noch mit Eiern gefüllt, selbst im Keceptaculum seminis befanden sich noch lebendige Samenfäden, so dass man hieraus auf eine mehrmalige Begattung unsrer Thiere schliessen kann". Eine Abbildung (nach dem Leben?) illustrirt noch näher den interessanten und selten beobachteten Vorgano-, Eine zweite Beobachtung der gegenseitigen Begattung konnte V. Linstow bei Distomum cylindraceum Zed. (Lunge unsrer Frösche) machen: „Zwei Exemplare von Distomum cylindraceum aus derselben Lunge des Frosches hafteten mit den Bauchflächen an einander, und zwar waren sie mit den Bauchsaugnäpfen so verbunden, dass die Längsachsen der Körper einen spitzen Winkel mit einander bildeten; beim Einlegen in eine concentrirte Sublimatlösung zu Fixiren lösten sich die Bauchsaugnäpfe von einander, trotzdem aber blieben au einer Stelle nach vorn davon, den Geschlechtsöffnungen entsprechend, die Körper fest verbunden, so fest, dass sie für alle Manipulationen bis zum Schneiden mit dem Microtom fest an einander hafteten imd eine Untersuchung der Querschnitte ergab, dass der Cirrus des einen Exemplares in die Vagina d. h. das Ende des Eileiters oder Uterus des anderen tief eingedrungen war und umgekehrt, oder mit anderen Worten, dass die Exemplare in wechselseitiger Begattung waren. Solche Begattungen müssen wiederholt stattfinden, denn beide Exemplare waren gross und enthielten schon viele befruchtete Eier". Ueberblicken wir das Mitgetheilte , so sind bisher unzweideutig beobachtet 1. gegenseitige Begattung unter Benützung des Endabschnittes des Uterus als Vagina (resp. der Bursa copulatrix) bei Holostomimi serpens (Nitzsch 121) bei Honostomum faha Brems. (Mi es eher 205) bei Distomum davigerum Kud. (Looss 678) bei Distomum cylindraceum Zed. (v. Linstow 788). 2, Selbstbegattung unter Benutzung des Endabschnittes des Uterus als Vagina bei Distomum cirrigerum v. Baer (Zaddach 595). Für alle übrigen Modi, die oben aufgestellt worden sind, fehlen die Beobachtungen; was für dieselben vorgebracht worden ist, ist mehr oder weniger hypothetisch, doch bleibt zu prüfen, wie weit diese Gründe mit den thatsächlichen Verhältnissen in Einklang stehen. 752 Plathelminthes : I. Trematodes. Von vornherein mnss die innere Selbstbefruchtung gestrichen werden, da der Weg, durch den sie zu Stande kommen soll, das so- genannte dritte Vas deferens als solches nicht existirt. Eine Begattung- durch den Laurer'schen Canal ist bisher nicht beobachtet worden: sie wird als möglich angenommen, weil der dem Laurer'schen Canal der Digeuea entsprechende Gang bei den Monogenea und Cestoden als Vagina dient, weil ferner der Laurer'sche Canal der nächste Weg ist, der Sperma aus einem Individuum in ein andres nach jener Stelle leiten könnte, wo es von letzterem zur Befruchtung der Ei- zellen gebraucht wird und sich vorräthig findet. Das an ihm in vielen Fällen vorkommende gesonderte oder nur als Ausbuchtung auftretende Keceptaculum seminis sowie der meist aus Spermatozoon bestehende Inhalt (cf. pg. 719) sind ebenfalls zu Gunsten seiner Function angeführt worden. Specielle Gründe zählt dann noch Kerbert (596) für das Distonmm Westermanni auf, das immer paarweise in Cysten der Lungen- substanz beim Königstiger von ihm gefunden worden ist. Diese Art entbehrt, wie manche andere, einen Cirrus und Cirrusbeutel*) auch liegen die Verhältnisse nach Kerbert für die Annahme einer äusserlichen Selbstbefruchtung hier nicht so günstig wie nach Sommer beim Leber- egel, so dass diese eben so wenig wie Selbstbegattung anzunehmen sei. Es bleibe nur die Annahme einer Begattung durch den Laurer'schen Canal übrig und für diese spräche „bei Distomum Westermanni und bei anderen Distomeen die Thatsache, dass der Abstand zwischen dem Mundsaugnapfe und dem Porus genitalis an der Bauchseite vollkommen dem Abstände zwischen dem Mundsaugnapfe und der äusseren Oefiuung des Laur er sehen Canales an der dorsalen Seite gleich ist. Es leuchtet mm sofort ein, dass, wenn ein Individuum mit der concaven Bauchseite der convexen ßücken- seite eines anderen Individuum aufliegt — wie das von einigen Forschern bei anderen Trematoden beobachtet worden ist — dass in diesem Falle also die beiden Oeffnungen in gegenseitige und unmittelbare Berührung kommen, und die Möglichkeit einer üebertragung des Hodensecretes des einen Individuum in den Laurer'schen Canal des zu unterst liegenden Individuum vor der Hand liegt, um so mehr als der grössere Genitalporus mit seinem Eingmuskel die kleine, wulstartig sich erhebende Oeffnung der Laurer'schen Scheide in sich aufzunehmen und zu umfassen im Stande ist". Gegen die angeführten Gründe lässt sich einzeln kaum Etwas anführen: dass der Laurer'sche Canal der Digenea der unpaaren oder paarigen Vagina der Monogenea und der unpaaren der Cestoden homolog ist, wird *) Beiläufig sei bemerkt, dassLevinseu (6 IS) aiif eine bei Gasterostomum armatmn und Distomum furcigerum vortommende gestielte Blase aufmerksam macht, die er als Spermatophore ansieht; ein Penis soll den genannten Arten fehlen. Digenea. Entwicklung. Begattung. 753 wohl nicht bestritten*); selbstredend folgt aber aus der morphologischen üebereinstimmung noch keine solche in der Function. Dass durch den Laur er 'sehen Canal die kürzeste Verbindung zwischen den männlichen Leitungswegen eines Individuum und der Stelle hergestellt werden kann, wo die Eier Sperma brauchen, ist ohne Weiteres einleuchtend, ebenso, dass das Eeceptaculum seminis auf diesem Wege leicht gefüllt werden kann. Auch gegen dasjenige, was von Kerbert über Distomum Westermanni angeführt wird, „lässt sich Nichts einwenden" (Looss 678) und doch findet die Hypothese Stieda's resp. Blum borg 's, dass der Laur er 'sehe Canal nicht nur morphologisch, sondern auch physiologisch Vagina sei, in der neuesten Zeit, besonders seit der Beobachtung der wechselseitigen Begattung (Looss) weniger Anklang. Man hat darauf aufmerksam gemacht (Looss 678, Leuckart 705), dass bei vielen endoparasitischen Trematoden das Lumen des Laurer'schen Canales viel zu klein sei, um den Cirrus aufnehmen zu können, welchem Einwurfe aber durch den Hinweis auf die grosse Fähigkeit der Canäle, sich ausdehnen und zusammenziehen zu können, begegnet ist**). Looss (678) hat ferner, speciell mit Rücksicht auf eine Verallgemeinerung, die man dem an und für sich einwurfsfreien Gedankengange Kerbert's zu Theil werden lassen könnte, ganz richtig bemerkt, dass die Entfernung der männlichen Geschlechtsöffnung auf der Bauchseite und die der Mündung des Laurer'schen Canales auf der ßückenseite vom Mundsaug- *) Leuckart scheint allerdings andrer Ansiclit zu sein; er schreibt bei Besprechung der Scheide der Polystomeen (795, 58): „die Scheide von Polystornum integerrimum erscheint hiernach als ein Gebilde, welches, da es neben dem Laurer'schen Canale existirt, demselben nicht homolog sein kann. Er ist also nicht etwa blos diu'ch seine Duplicität von dem- selben verschieden, sondern als ein morphologisch selbständiges Organ zu betrachten — es müsste sonst sein, dass das sog. cMtte Vas deferens bei Pohjstomum mit Unrecht dem früher also bezeichneten Canale der Distomeen zur Seite gesetzt würde". Zweifellos ist im Anfange des zweiten der wörtlich citirten Sätze ein Lapsus calami untergelaufen, es muss heissen: sie (die Scheide) ist also nicht etwa blos dui-ch ihre Duplicität von dem- selben (dem Laurer'schen Canale — drittem Vas deferens — innerem Samenleiter) ver- schieden etc. Wenn man den Nachsatz (es müsste sonst sein etc.) sowie die Anmerkung derselben Seite berücksichtigt, in der Leuckart auf die Entdeckung Ijima's hinweist, dass nämlich der Laurer'sche Canal (drittes Vas deferens, innerer Samenleiter) bei Polystornum in Wirklichkeit nicht auf dem Eücken wie bei den Digenea, sondern in den Darm des Thieres selbst mündet, so hat damit Leuckart die im Text selbst schon durch den Nachsatz eingeschränkte Auffassung dxu-ch die wohl später hinzugefügte Anmerkung aufgehoben, womit andre Stellen seines Werkes übereinstimmen. Ich finde noch bei v. Linstow (763, 177) eine ähnliche Anschauung, da als Laurer'scher Canal ein Gang bezeichnet wird, der am Eücken und mitunter in den Darm mündet". Mit Rücksicht auf die neueren Erfahi'ungen über diesen von den weiblichen Geschlechtswegen nach dem Darme führenden Canal der Monogenea (Canalis vitello-intestinaüs, cf. No. 665; 819; 835; 852 und oben pg. 472, 485, 489 und 490) ist dies mcht berechtigt. *'') Pintner Th: Neue Beiträge zur Kenntniss des Bandwurmkörpers. U. Zui" Frage des Begattungsactes bei den Bandwürmern pg. 9. Arb. a. d. zool. zoot Inst. d. Univ, Wien. T. IX. Heft 1. Wien ls90). Bronn, Klai3sen des Thierreichs. IV. 1. 48 754 Platlielminthes : I. Trematodes. napfe oft sehr ungleiche sind, so dass „eine möglichst bequeme gegen- seitige Lagerung der beiden in Action tretenden Individuen" uneiTeichbar ist. Doch auch diesem Einwände, wie überhaupt allen, die sich von Lageverhältnisseu herschreiben, begegnet Piutner (1. c.) mit dem be- rechtigten Hinweise auf „die so oft ganz paradox erscheinende Contracti- lität des Plattwurmkörpers". Ja selbst die Meinung von Looss, dass bei Distomen mit seitenständiger Geschlechtsölfnung ,, eine möglichst bequeme gegenseitige Lagerung" bei der Copulation durch den Laurer'schen Canal unmöglich erscheint, könnte man leicht durch die Beobachtung Zeller 's (XIV, 6) entkräften resp. abschwächen, da die sich begattenden Polystomen keine bequeme Stellung, wenigstens nach unserem Dafürhalten, bei diesem Acte einnehmen, eine solche auch gar nicht nothwendig erscheint — kurz man sieht, die Discussion solcher Gründe kann noch viel weiter ausgedehnt werden, ohne dass auf diesem Wege ein Resultat zu erwarten ist. Nicht viel besser steht es mit anderen Gründen ; man führt noch gegen die Function des Laurer'schen Canales als Vagina an, dass derselbe mitunter ganz leer sei oder Substanzen, wie Dotterkugeln und Eier enthalte, die mit der angenommenen Function gar keine Beziehung haben; ferner soll eine Beobachtung von Looss an Distomum trigonocex)lialnm , dessen Receptacuhim seminis einmal leer gefunden wurde, während der Uterus Spermatozoon enthielt, dagegen sprechen, dass die letzteren den Laurer'schen Canal passirt hätten — diese Einwände Hessen sich wenigstens abschwächen durch die Annahme abnormer, beim Couserviren eintretender Contractionen, was sicherlich nicht absurd ist. Auch die Thatsache, dass der Laurer'sche Canal bei manchen digenetischen Trematoden sicher fehlt, dürfte für die anderen, die einen solchen besitzen. Nichts praejudiciren. Ebenso ist der Umstand, dass bei Arten mit Laurer'schem Canale dieser trotzdem für die Begattung nicht benützt worden ist (z. B. Distomum cylindraceum nach v. Linstow 798) nicht ausreichend, um die Unmöglichkeit, auch den Laurer'schen Canal zur Begattung zu verwenden, darzuthun. Dass der Canal endlich, wie Brandes (820) meint, einen rudimentären Character trägt, kann in manchen Fällen vielleicht gelten, in anderen aber nicht. Je nachdem man nun den positiven oder den gegentheiligen Gründen mehr Gewicht beilegt, fällt die Antwort über die Bedeutung des Laurer'schen Canales verschieden aus: Pinter z. B. (L c.) hält die positiven Gründe für ausreichend genug und deutet demnach den Laurer'schen Canal der Digenea als Vagina auch im physiologischen Sinne; Leuckart dagegen bezweifelt, dass der Canal bei den Distomeen in Wirklichkeit auch als Scheide functionirt; „man könnte darin höchstens eine supplementäre Vagina sehen — wie es ja auch bei gewissen Zwittern (CiiTipedien) supplementäre Männchen giebt — ein Gebilde also, das nur unter gewissen Umständen, so zu sagen im Nothfalle, in Action tritt und auch dann nur in unvollkommener Weise" (705, 57). Digenea. Entwicklung. Laurer'scher Canal. 755 „Ich weiss sehr wohl" — fährt nun Leuckart fort — , „class diese Deutung wenig genügend ist, aber Gleiches gilt auch für die Annahme So mm er 's und Poirier's, dass der Laurer'sche Canal eine Art Sicherheitsventil darstelle, durch welches die im Uebermaass erzeuo-ten Dottermassen (vielleicht auch andre Zeugungsproducte) nach Aussen ab- geführt würden". Dies führt uns zu einer anderen Deutung des viel- besprochenen Ganges, die sogar diejenige ist, welche überhaupt zuerst auftauchte. Stieda, der bei dem Auffinden des Canales bei Distomum hepaticum (420) gar nicht an eine KoUe desselben als weibliches Be- gattungsorgan dachte, sprach vermuthungsweise die Meinung aus, er sei zur Abfuhr überschüssiger Dottersubstanz bestimmt, eine Ansicht, die, trotzdem sie von ihrem Urheber selbst (456) durch eine andre ersetzt worden ist, doch in Sommer (580), Poirier (681) und Heckert (771) eifrige Fürsprecher gefunden hat. Auch hier kann zur Unterstützung dieser An- schauung, zu der man sich aber mit Kücksicht auf das, was wir vom Haus- halte der Thiere wissen, immer nur schwer verstehen wird, die Function herangezogen werden, die man dem ebenso räthselhaften Canalis vitello-inte- stinalis der Monogenea zuschreibt; ja es wäre nicht allzu schwierig, sich die Sache so zurecht zu legen, dass man den Vorfahren der Trematoden paarige Vaginen und einen Canalis vitello-intestinalis zuschreibt, wie sie die meisten Monogenea besitzen; bei einem Theile der letztern wäre dann eine Vagina atrophirt, die andre auf den Rücken gewandert, ohne ihre Function aufzugeben; von solchen Formen Hessen sich dann die Digenea ableiten, deren Laurer'scher Canal Anfangs ebenfalls noch als Scheide gedient habe; doch mit der stärkeren Ausbildung des Uterus bei den Digenea, die durch die grössere Zahl der Eier bedingt war, hätte sich auch der Endabschnitt differencirt und wäre zunächst nur gelegentlich zur Selbstbegattung oder Selbstbefruchtung benutzt worden. Allmählich hätte sich diese Function befestigt und der Endabschnitt des Uterus diente auch zur wechselseitigen Begattung; damit hörte, vielleicht nur in der Mehrzahl der Fälle, auch die primäre Function des L aurer'schen Canales auf, der dann dieselbe Rolle übernahm, wie der bei den heutigen Digenea nicht vorkommende Canalis vitello-intestinalis; mit einer Verkleinerung der Dotterstöcke, wie solche thatsächlich bei den meisten Arten, die des L aurer'schen Canales entbehren, vorhanden ist, deren Eintreten bei der ur- sprünglich vorhandenen Ueberproduction von Dotter nur verständlich wäre, ist dann endlich auch der Canal selbst geschwunden, da er auch seiner secmi- dären Function überhoben war. Hiermit würde es ganz gut in Einklang zu bringen sein, wenn der Canalis Laureri bei einzelnen Arten noch immer oder nur gelegentlich und ausnahmsweise als Scheide dient. — Doch mit dem Gesagten soll die Kritik nicht herausgefordert, sondern nur gezeigt werden, wie man sich, ohne allzu gewagte Voraussetzungen machen zu müssen, Verhältnisse vorstellen kann, die beiden Anschauungen, welche über die Function des L aurer 'sehen Canales geäussert sind, gerecht werden. Hoffentlich bleiben Beobachtungen nicht ans, die unzweideutige 48* 756 Plathekninthes : I. Trematodes. Klärung bringen. Vielleicht sind solche am leichtesten zu erhalten bei den paarweise in Cysten eingeschlossenen Formen: über die Begattung der getrennt-geschlechtlichen Arten wissen wir gar Nichts; was F ritsch hierüber äussert, entbehrt sicherer Begründung (694 und 754). Was endlich die äussere Selbstbefruchtung anlangt, wie sie Sommer für den Leberegel als allein vorkommend annimmt, so kann, wie dies von berufener Seite zugegeben wird, ihre Möglichkeit nicht bestritten werden, doch bleibt auch hier Bestätigung durch directe Be- obachtung abzuwarten; Arten mit mangelndem Cirrus werden hierzu besonders geeignet sein. 3. Bildung und Befruchtung der Eier. Die Zahl der Arbeiten, welche sich speciell mit der Eibildung der Digenea beschäftigen, ist eine geringe; auch die gelegentlichen Beobachtungen sind nicht besonders extensiv, so dass, obgleich im Grossen und Ganzen die Verhältnisse klar liegen dürften, doch auch noch grosse Lücken zu ergänzen sind. Aeltere Meinungen übergehend (cf. oben pg. 694) haben wir bei der historischen Untersuchung der Frage an die so überaus wichtige Arbeit V. Siebold 's (185) anzuknüpfen, in welcher durch die microscopische Untersuchung der Genitalien des Distonmni globiporum der schon früher bei verschiedenen Arten gesehene dritte Hoden als zu den weiblichen Geschlechtsorganen gehörig erkannt worden ist. Den Lihalt dieser Drüse sah V. Siebold als Keimbläschen an, die erst durch das Secret der paarigen und traubigen ,, Eierstöcke" mit einer „Dottermasse" umgeben und so den Eiern andrer Thiere gleich werden. Die gleiche Ansicht wird von demselben Autor auch an andrer Stelle (198, 206) vertreten und ausdrücklich bemerkt, dass bei der Bildung der Eier eine Partie der Dottermasse oder, wenn diese einzelne Häufchen bildet, mehrere Dotter- häufchen mit einem Keimbläschen von einer gemeinschaftlichen Eihülle umschlossen werden. Unabhängig von einander und fast gleichzeitig entdeckten Frey und Leuckart (263) sowie von Siebold (264), dass der Keimstock Zellen (Eikeime Siebold) enthalte; obgleich auch Aubert (313) in gleicher Weise sich aussprach, so blieben doch noch spätere Autoren bei der alten Siebold'schen Auffassung (z. B. Pagen stech er (346, P. J. van Beneden 364). Möglich, dass auch die Schwierigkeit, die Entwicklung der Eizelle genau genug zu verfolgen und hierdurch Klarheit zu erhalten, zu dieser Sachlage beigetragen hat; wie weiter unten gezeigt werden Avird, hat E. van Beneden (444) zuerst sicher den Nachweis erbracht, dass nicht das Keimbläschen es ist, aus welchem, sei es dm-ch Theilung oder durch endogene Zellbildung, der Embryo hervorgeht, sondern die Eizelle selbst sich theilt, während das umhüllende, oft aus Zellen bestehende Dottermaterial keinen directen Antheil am Aufbau des Embryo nimmt, im Laufe der Entwicklung aber mehr oder weniger aufgel)raucht wird, also ernährende Functionen ausübt, wie der Dotter etwa im Vogeleie. Ja van Beneden hält sogar die Dottersubstanz der Trematoden und Digenea. Entwicklung. Eibüdimg. 757 andrer Plathelmintheii für völlig gieichwerthig mit den Dotterkörnern oder Dotterplättchen, die im Protoplasma der Eizellen andrer Thiere auf- treten, was aber zweifellos nur in functioneller Beziehung gelten kann. Dass die Keimzellen mit ihrer Dottermasse erst secundär und zwar ohne Betheiligung des Eies oder des Embryo von der Schale umgeben werden, war von Siebold bereits bekannt (198, 206); er weiss, dass die anfangs farblose und weiche Hülle um die Eier sich später gelb und zuletzt bräunlich färbt und führt an einer anderen Stelle (264, 145 Anm. 19) als weiteren Beleg für das von der Keimzelle unabhängige Auftreten der Schalensubstanz, die abortiven Eier (Windeier) an, die durch Erhärtung der Schalensubstanz entstanden sind, ehe der normale Inhalt ,, herbei- geschafft war". Die Schalensubstanz selbst lässt v. Siebold aus den Wänden der Tuba Fallopii, d. h. des Anfangstheiles des Uterus secernirt werden, was bis auf K. Leuckart (403) Geltung gehabt hat. Dieser erkannte, dass der schon von Mehlis angeführte Nodulus aus einer Summe von einzelligen Drüsen besteht (1. c. pg. 483), die beim Leber- egel einen kugligen Körper bilden, bei Distomum lanceolatum aber ,,über eine längere Strecke des Eierganges sich verbreiten". Das Secret derselben wird für die Bildung der Schale in Anspruch genommen und (1. c. pg. 561) das ganze Organ „Schalendrüse" genannt. Freilich lässt Leuckart der farblosen Eischale noch eine zweite, zuerst in kleinen Körnern auftretende Schale sich auflagern, Körner die später verschmelzen und die gelbbraune Schale bilden sollen; sie werden als Secret einer ziemlich dicken Zellschicht des Uterus hergeleitet. Trotz dieses Irrthums ist es zweifellos ein Verdienst Leuckart's, den ,, Nodulus" durch die microscopische Untersuchung richtig gedeutet zu haben — Andre (Küchenmeister 317) sahen in den grossen Zellen der Schalendrüse Eier. Wie schon oben (pg. 731) bemerkt worden ist, ist Äspidogaster die einzige Form, bei der weder Aubert (313) nach Poirier (707) noch Voeltzow (756) eine Schalendrüse beobachtet haben; wir müssen daher annehmen, dass hier die Schale, da eine Betheiligung ihrer Bildung weder von Seiten des Eies noch des Embryos in Betracht kommt, von den Wänden des Anfangstheiles des Uterus secernirt wird. Auch bei einigen anderen Arten ist eine solche Thätigkeit des Utems anzu- nehmen: schon V. Nordmann (158, 87) wusste, dass die Eier von Distomum rosaceiim (= D. tereticoUe Rud.) ,,von einer klebrigen, schleim- artigen Flüssigkeit umhüllt" sind; Wagen er (338) und Schauinsland (554) bestätigen, dass der gelben und gedeckelten Eischale noch eine ziemlich dicke gallertige Masse aufliegt, die mit der Eeife der Uteruseier allmählich an Dicke abnimmt. Diese Schicht wird man ebenfalls auf die Uteruswand zurückfülu-en müssen. Der Ort, an welchem die Bildung der Eier vor sich geht, ist nicht bei allen Arten derselbe. Die Verhältnisse, wie sie Ziegler (653) von Gasterostommn schildert, schliessen direct an die bei den Monogenea an: der Keimleiter nimmt zuerst den Canalis Laureri, dann den unpaaren 758 Plathelmintlies : I. Trematodes. Dottergang auf, hierauf wendet er sclileifenförmig um, erhält die Aus- führungsgänge der Schalendrüsen und geht dann in einen spindelförmig aufgetriebenen Kaum über, in welchem die Formung der Uteruseier vor sich zu gehen scheint, da hier gewöhnlich ein fertiges Ei, oft auch Samenfäden liegen. Wie die Zeichnung (1. c. Taf. XXXIII. Fig. 27) aufs deutlichste ergiebt, liegt das Ei mit seinem Deckelende dem Genital- porus zugewendet, wie bei den Monogenea; auch peristaltische Bewegungen sind gesehen worden, so dass hier in der That ein Organ vorhanden ist, wie es die Monogenea in ihrem Ootyp besitzen. Von einem solchen spricht auch Voeltzkow bei Asiyidogaster (756), doch ist es hier nicht so deutlich abgegrenzt, sondern stellt eine locale, dreiseitige Erweiterung dar. Looss (678), v. L in stow (798) und andre Autoren verlegen die Stätte der Eibildung in den Centralraum der Schalendrüse, der, wie schon oben erwähnt worden ist (pg. 725), von dem eigentlichen Uterus, in den er sich fortsetzt, durch besondere Structur und Gestalt unterschieden ist; gelegentlich (z. B. beim Leber- egel) setzt er sich gegen den Fruchthälter durch eine Art Muttermund ab. Leuckart (777) und Sommer (580) betonen aber für andre Arten (Leberegel), dass die Eierbildung erst jenseits der Schalendrüse, also im Anfangstheile des Uterus stattfindet; auch für Distomum lanceölatum gilt dies nach Leuckart, obgleich hier das Verbindungsstück zwischen Keimleiter und eigentlichem Uterus , der sogenannte Eiergang, eine recht beträchtliche Weite und Länge besitzt (vergl. oben pg. 714 Fig. 8). Bei Distomum pulmonaU Balz (= D. Westermanni Kerb.) scheint die Bildung von Eiern im ganzen Uterus vor sich zu gehen, da Leuckart (777, 436) in allen Abschnitten desselben „neben massigen Mengen hartschalio-er Eier allenthalben auch beträchtliche Massen von Dotterballen, ganz übereinstimmend mit jenen, die in den Dottergängen gefunden werden, und dazwischen sogar nackte Eierstockseier, sowie unregelmässig gestaltete Massen von Schalensubstanz" beobachtet hat; einzelne „Bilder könnten sogar zu der Annahme verführen, dass die Bildungsstätte der Uteruseier bei dem Lungenegel keineswegs so locali- sirt sei, als sonst bei den verwandten Arten". Ehe die Vorgänge bei der Bildung der Uteruseier geschildert werden sollen, haben wir die Frage über Keifung und Befruchtung der Keimzellen zu erörtern. In ersterer Beziehung ist freilich nur zu bemerken, dass wir darüber bei den Trematoden gar Nichts wissen; kein Autor erwähnt auch nur Kichtungs- körperchen, so dass es fast den Anschein gewinnt, als ob hier die Dinge anders lägen als sonst; nicht einmal eine Veränderung des im Verhältniss zur ganzen Keimzelle grossen Kernes (Keimbläschen) ist bekannt, die man mit der Keifung in Beziehung l)ringen könnte; das Keimbläschen bleibt anscheinend ganz unverändert, gleichviel ob man die Keimzellen im Koimstocke oder nach ihrer Loslösune- im Keimleiter oder im Eier- gange oder sogar in den Eischalen untersucht. Digenea. Entwicklung. Befruchtung. 759 Nicht besser steht es mit unseren Kentnissen der Befruchtungs- vorgänge bei den Trematoden; wir wissen nicht einmal sicher, wo und wann die Befruchtung stattfindet. Spermatozoen findet man allerdings in der Eegel im Ueberschuss, besonders in dem Anfangstheile des Uterus, doch sie sind auch im Keimleiter, selbst bis in unmittelbarer Nähe des Keimstockes gesehen worden und scheinen überhaupt ein ziemlich vaga- bondirendes Dasein zu führen, um Keimzellen zu befruchten, wo und wann sie sie finden. Allgemein nimmt man an, das die Befruchtung vor Bildung der Schale stattgefunden hat, ja haben muss, da die Schale undurchgängig ist — die Angabe E. van Beneden's (444), dass die Schalen der Eier von Diplodiscus suhclavatus eine Micropyle besitzen, ist irrig; was van B e n e d e n dafür ansieht, ist eine knopfartige Verdickung von Schalen- substanz, nichts anderes, als das Kudiment eines Stieles, eines Eilamentes, wie es die Eier des Mouogenea fast durchweg besitzen. Leuckart (777, 245) glaubt in gewissen Veränderungen, die das Keimbläschen in den beschälten Eiern aufweist, einen Beweis für die vollzogene Befruchtung zu sehen (die Stelle des scharf contourirten Keimbläschens nimmt „ein tropfenartig heller Fleck" ein, der statt des compacten Keimfleckes eine Anzahl, sich intensiv färbender kurzer Schleifen in kranzartiger Gruppirung einschliesst) — doch nach den Mittheilungen v. Linstow's (798, 185) wird die Befruchtung erst nach der Bildung der Schale vollzogen*), da erst dann der Spermakern in das Keimbläschen eindringt, wie dies aus den Abbildungen (1. c. Taf. VIII Fig. 29. a. b. c), die nach (mit Boraxcarmin) gefärbten Eiern hergestellt sind, aufs deutlichste hervorgeht. Wie kommt der Samenfaden in das Ei hinein? Durch die Schale führt kein Weg, er muss also mit dem sonstigen Inhalte ebenfalls in das Ei gelangen und man könnte daran denken, das eine Anzahl Spermatozoen mit den Dotterzellen und der Keimzelle zusammen von der Schalensubstanz um- geben werden, von denen dann eines die Befruchtung vollzieht. Doch V. Linstow stellt die Sache anders dar: wenn ein fertiges Ei aus dem Eibildungsraume (bei Distomum cylindraceum) in den Uterus gelangt ist, so „strömt eine kleine Samenmenge in den leer gewordenen Eaum; von vorn tritt alsdann aus dem Keimstocke eine Keimzelle in den Eibildungs- raum, die soeben eingetretene Samenmasse vor sich herdrängend, die in den Anfangstheil des Uterus zurückgetrieben wird, bis auf ein Samen- fädchen, welches die Keimzelle umschlingt" — letzteres ist bildlich dargestellt. Wir müssen davon absehen, dass der Autor schon jetzt diesen Samenfaden eindringen und die Befruchtung vollziehen lässt, da dies mit der erst nach der Schalenbildung statuirten Verschmelzung von Spermakern und Keimbläschen nicht übereinstimmt. Nachdem also die Keimzelle von einem Samenfaden umschlungen ist, treten drei bis vier *) P. J. van Beneden sah einmal einen Samenfaden in Berührung mit der Keimzelle im Ei des Distomum aeglefmi (363). 760 Plathelminthes : I. Trematodes. Dotterzellen in den Eibildungsraum und es wird schliesslich die Schale gebildet. Leider erfahren wir nicht, ob die geschilderten Vorgänge am lebenden Object beobachtet oder — wie das auch oft genug und mit vollem Eechte geschieht — auf Grund der Beobachtung einzelner Phasen construirt worden sind; es muss daher Jedem überlassen bleiben, sich mit diesen Angaben, die manches Unwahrscheinliche tragen, abzufinden, wie er kann. lieber die näheren Vorgänge bei der Befruchtung selbst wissen wir ebenfalls so gut wie Nichts: die kurzen, oben schon angefühi-ten Be- obachtungen Leuckart's (am Leberegel), weichein ähnlicher Weise auch Sommer (580) schildert und die v. Linstow's (au Distomum cylhi- dracemn) sind meines Wissens das Einzige, was hierüber publicirt worden ist. Die Bildung der XJteruseier wird in der Kegel so dargestellt, dass die aus Keim- und Dotterstöcken stammenden Producte sich in be- stimmter Weise an einander lagern, so dass an eine Keimzelle sich eine grössere oder geringere Anzahl von Dotterzellen oder Dotterballen anlagere und dass endlich dieser ovale Körper von dem zuerst in Tröpfchen auf- tretenden Secrete der Schalendrüsen umhüllt wird. So richtig dies auch sein mag, so erheben sich doch eine Keihe von Fragen, die auch durch die sehr wenigen genaueren Untersucher dieser Vorgänge nicht be- antwortet sind. Es ist schon auffallend, warum immer nur eine Keimzelle von Dotterzellen umgeben wird und man muss zur Erklärung annehmen, worauf Sommer (580) schon hinweisst und was v. Liustow (798) eben- falls ausspricht, dass alternirend bald eine Keimzelle bald eine Anzahl Dotterzellen aus dem Keimleiter resp. dem unpaaren Dottergange in den Centralraum der Schalendrüse gelangen. Aber selbst unter dieser Annahme bleibt es räthselhaft, dass schliesslich eine ovoide Masse resultirt, bei welcher die Keimzelle an dem einen Pole gelagert ist. Die Form Avird allerdings in jenen Fällen, wo die Eibildung in einer Art Ootyp vor sich geht, wie bei Gasterostomum , Bilharzia etc. einigermassen verständlich, doch in anderen Fällen fehlt ein solcher, die Form und Grösse bestimmender Kaum. Wohl wissen wir, dass der Inhalt des Anfangstheiles des Uterus durch die Contractionen seiner musculösen Wandung lebhaft hin und her bewegt oder in anderen Fällen durch Wimpern in Kotation erhalten wird: möglich auch, dass die von v. Linstow (527) bei Biplodiscus suh- cluvatus gesehene amoeboide Bewegung der Dotterzellen auch sonst noch vorkommt und die Vereinigung der letzteren mit der Keimzelle fördert — aber auch dies ist keine befriedisende Antwort auf die gestellten Fragen. Und doch muss man annehmen, dass irgend eine Einrichtung allen Arten gemeinsam ist, da das Resultat überall das gleiche ist. Genauere Angaben über die Einzelheiten der Eibildung des Leberegels hat Sommer (580) gemacht; bei der Wiedergabe derselben sehen wir von der irrigen Deutung der Objecte, die den Autor zu dem Glauben verführte, dass die Keimzelle sich bereits im Uterus furcht, vollständig ab. Im Centralraum der Schalendrüse so wie überhaupt in dem kleinen Digenea. Entwicklung. Uteruseier. 75]^ Abschnitte des Uterus, der innerhalb der genannten Drüse liegt, hat Sommer niemals beschälte Eier gesehen, vielmehr Verhältnisse gefunden, die ein intermittirendes und abwechselndes Eintreten von Keimzellen, Dottermasse*), eventuell auch Sperma annehmen lassen. Jenseits der Schalendriise aber begegnet man dem buntesten Durcheinander von Sperma, Dottersubstanz und Secrettröpfchen der Schalendrüse, dazwischen aber auch in grösserer oder geringerer Zahl Keimzellen, die von Dotter um- lagert werden. Häufiger als letztere trifft man bereits beschalte Eier von verschiedener Grösse; die kleinsten und jüngsten (0,06—0,08 mm lang) sind relativ selten, bald einzeln, bald zu zweien, seltner zu mehreren bei einander. Die Schalen sind dick, mahagonibraun und besitzen eine höckerige Oberfläche besonders an den Polen; hier findet man halbkuR-lio- gestaltete Vorsprünge in grösserer oder geringerer Anzahl, doch fehlen sie an der Peripherie des Eies auch nicht. Bemerkenswerth ist, dass die Dotterzellen eine Grössenzunahme zeigen, die es bedingt, dass die Eier sich allmählich vergrössern**). Hierdurch wird die Schale gedehnt, daher dünner und zarter. An den bis 0,1 mm lang gewordenen Eiern gestaltet sich auch der vordere Pol erheblich spitzer als der hintere : neue Schalen- substanz wird noch angelagert, nun aber fast ausschliesslich an den Polen. Die grössten beschälten Eier sind 0,130 mm lang und 0,070 breit ge- worden; sie häufen sich besonders an den Umbiegungsstellen in grösserer Menge an; ihre Schale ist dünn und durchsichtig und lässt nur aus- nahmsweise an dem vorderen, spitzen Pole noch Andeutungen von Un- ebenheiten erkennen. Dagegen ist der dem hinteren stumpfen Ende ent- sprechende Deckel mit zackigem Eande scharf von der übrigen Eischale abgesetzt; weder bei den kleinsten noch mittelgrossen beschälten Eiern liess sich eine Abgrenzung des Deckelabschnittes wahrnehmen, doch ist ein solcher wohl schon angelegt, da es bei Ausübung eines Druckes auf das Deckglas gelingt, das hintere Polsegment als einen kreisrunden und wenig gewölbten Schild von dem übrigen Theile des Eies abzusprengen. Der Inhalt des fertigen Eies besteht aus einer grösseren Menge von rundlichen, 0,019 mm im Durchmesser haltenden Dotterzellen (Kern 0,006 mm), welche fast die ganze Eischale ausfüllen; an dem Deckelende *) Auf eine eigenthümlich.e Veränderung der Dotterzellen des Lebe regeis macht Leuckart (777, 242) aufmerksam: während diese in den Dottergängen und auch noch im Centralraume der Schalendrüse neben Fettkörnern gelbe, sich nicht üi Alcohol und Benzin lösende Partikel enthalten, fehlen letztere den Dotterzellen, die in den Anfangstheil des Uterus gelangt sind, mehr oder weniger vollständig ; man findet sie dann in verschiedener Zahl und Grösse zwischen den übrigen Inhaltsmassen des Canales. **) Diese Vergrösserung ist bei einigen Arten eine recht bedeutende; so ist das Ei von Distomuvi megastomum Eud. (nach Willemoe s-Suhm 458) nach seiner Bildung ü,028 mm lang, 0,021 mm breit, bei entwickeltem Embryo aber auf 0,086 mm Länge und 0,057 mm Breite angewachsen. Vergrösserung der Eier wird noch erwähnt bei Mono- stomum mutabüe (van Beneden 444); Distomum cygnoides (Schauinsland (i54) und Bistomum sp. aus Mugil capito (van Beneden 444); dagegen sollen die Eier \on Dist. tereticolle nach Schauinsland (654) eine geringe Verkleinerung aufweisen. '7g2 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. liegt, zum Tlieil von den nächsten Dotterzellen verdeckt, die befruchtete Keimzelle von 0,021 mm Durchmesser, die sich durch ihr homogenes Protoplasma leicht von den übrigen Zellen unterscheidet. Sie ist gewöhnlich kuglig, mitunter aber „auch unregelmässig und so gestaltet, dass das Protoplasma in Form mehrerer kurzer, mit breiter Basis entspringender und sehr spitz endender Fortsätze vom Zellenleibe erhoben war." Die Grösse der beschälten Eier iiimmt übrigens nach Sommer in dem mittleren und vorderen Abschnitte des Uterus noch zu; sie eiTeicht 0,142— 0,15 mm an Länge; auch färbt sich die Schale dunkler braun und die Dotterzellen lassen nicht mehr so scharfe Conturen wie früher erkennen; die Keimzelle liegt wie früher am Deckelpole, ist unregelmässig gestaltet und überhaupt seltener zu Gesicht zu bekommen, da sie in den Dotter einsinkt; ausnahms- weise will Sommer 2, selbst 3 helle und kuglige Zellen beobachtet haben, die sich in grader Linie an die Keimzelle nach dem Centralraum zu anschlössen (Furchungsstadien). Was von anderen Autoren über die Bildung der Eier der Digenea mitgetheilt wird; w^eicht von den obigen Angaben nicht wesentlich ab; es ist nur zu erwähnen, dass die Zahl der in die Eischale mit der Keim- zelle eingeschlossenen Dotterzellen je nach den Arten schwankt: beim Leberegel mindestens 30 — 40, bei AmpMstomum conicum (460) 50 — 60 betragend findet man bei Distomum lanceoJatum (777) und D. cißindroceum (798) deren nur 5—6. Auch soll die Auflösung der Dotterzellen, die schliesslich in den Eiern während der Embryonalentwicklung stets statt- findet, in einigen Fällen (z. B. DisfoniiinicygnoidesnSiCh'E. van Beneden 444) bereits früher in den Dottergängen eintreten, so dass man von An- fang an nur eben eine Dottermasse, nicht einzelne Dotterzelleu in den Eiern trifft. Endlich noch ein Wort über die Bildung der Filamente, die, wie weiter unten zu erwähnen sein wird, bei mehreren Digenea vor- kommen; schon V. Siebold (264, 145 Anm. 19) wusste, dass diese Filamente bei Monostomum verrucosuni nicht von Anfang au mit der Bildung der Schale vorhanden sind, sondern an den farblosen Eiern als zwei Knötchen an den Polen auftreten, „welche allmählich zu zwei un- gemein langen und sehr spitzigen Anhängen auswachsen", richtiger wohl ausgezogen werden. Diese Beobachtung ist wiederholt auch für andere Formen bestätigt worden, so z. B. von P. M. Fischer (658) für Oplstlio- trema cochleare (XXVI, 3 a). Da bei manchen Arten nur ein Filament vorkommt (z. B. XXII, 8 B; XXIII, 2 B) und wir annehmen dürfen, dass dasselbe in gleicher Weise erst als Knötchen auftritt und später lang gezogen wird, so ist damit wohl auch ersichtlich, dass das bei den Eiern vieler Digenea (auch bei Botlirioceplialus) an dem dem Deckelende entgegengesetzten Pole beobachtete Knötchen in der Schale nur als Kudiment eines Filamentes betrachtet werden kann; dies ist um so wahrscheinlicher, als bei den Eiern einiger Arten an dieser Stelle sich ein grösserer, hakenförmig gebogener Anhang regelmässig findet (z. B. Digenea. Entwicklung. Fonn, Grösse der Eier. 763 Distomum atomon 540, Taf. VII. Fig. 7), während in anderen Fällen das Knötchen nur ausnahmsweise in einen schwanzartigen Anhang aus- gezogen ist (z. B. bei Distomum cylindraceum 798, Taf. VIII. Fig. 29 e). Bei sehr vielen Arten fehlt übrigens auch das Knötchen ganz. Ueber die chemischen Eigenschaften der Schalensubstanz fehlen besondre Angaben; wir kennen ihre ausserordentliche Kesistenz- fähigkeit auch gegen stark wirkende Agentien und wissen, dass sie für Farbstoffe so gut wie undurchlässig ist; Schauinsland (654) bemerkt von den Eiern von Distomum teretkolle, dass bei langer Einwirkung starker alcoholischer Lösung von Bismarckbraum bisweilen auch durch die Eischale hindurch eine Kernfärbung erzielt werden kann — das gilt aber nur für Eier mit fertiger Schale; bei solchen mit frischer und noch dünner Schale gelingt die Durchfärbung regelmässig, selbst bei Eiern, die im mütterlichen Thiere eingeschlossen sind. Es deutet dies auf eine Veränderung der Substanz hin, die sich auch in ihrer Verfärbung ausspricht: das Secret der Schalendrüse wird, wie Sommer (580) berichtet, in Gestalt von kleinen, glashellen Tröpfchen abgesetzt; durch Verschmelzung mehrerer entstehen grössere, aber ebenfalls farblose Tropfen von glasigem Aussehen, die späterhin dickflüssig werden und eine kaffeebraune Farbe annehmen. In dieser Form lagern sie sich an die Haufen von Dotterzellen an und bilden eine Anfangs nur schwach oelbliche oder fast farblose Schale, die erst allmählich sich bräunt: bei einigen Arten (z. B. Distomum lanceolatam) entsteht sogar bei den reifen Eiern eine fast schwarze Nachfärbung. In optischer Beziehung ist der helle Glanz und die starke Licht- brechung allgemein bekannt; Fischer (658) erwähnt noch von OpistJio- trema cochleare, dass die Schalensubstanz die merkwürdige Eigenschaft besitzt, die Schwingungsrichtung des Lichtes zu alteriren und mit grün- lichem Lichte hell zu leuchten, wenn man sie zwischen zwei Nikols bring-t, deren Polarisationsebenen gekreuzt sind; in dieser Anordnung erscheint bekanntlich das Gesichtsfeld des Polarisations-Microscopes dunkel. 4. Form, Grösse und Zahl der Eier. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Monogenea verhältniss- mässig wenige, aber grosse Eier produciren, die in der Kegel mit zwei oder einem Filamente besetzt sind, während bei den Digenea die Zahl der Eier oft ausserordentlich steigt und diese Eier in der Kegel klein sind und der Filamente entbehren. Was zunächst die Form der beschälten Eier anlangt, so dürfte bei den Digenea als Grundform die Ellipse oder das Oval gelten; freilich variirt bei beiden das Verhältniss des Längen- zum Querdurchmesser nicht unbeträchtlich, so dass die Eier je nach den Arten bald bauchig bald gestreckt erscheinen. Spindelförmige Eier besitzen Opisthotrema cocJdeare (658), Bilharzia hovis Sons. (520) und Distomum con- stridmii, exquisit birnförmige Eier finden wir bei Distomum croaticum Stoss. (XXIII, 2 B.); auch die von Distomum sinu- 764 Plathelminthes: I. Trematodes. atmn Kud. könnte man so bezeichnen (Willemoes- Siilim 458). In wenigen Fällen ist eine Fläche der Eischale concav eingezogen; das Ei erscheint dann anf dem Längs- oder Querschnitt oder von der Seite nierenförmig, so bei Monostomutn lanceolatum Wedl. (340) und Opisthotrema coclileare (XXVI, 3 a), im letzten Falle aber vielleicht nur im Jugendzustande, worüber der Autor (658) weder im Texte noch in der Tafelerklärung irgend eine Angabe macht. In der Mitte zwischen dem gewöhnlichen Verhalten und dem oben erwähnten steht Distomum lanceolatum, bei dessen Eiern Leuckart (777, 376) die eine Seitenhälfte flacher als die andere, nach der Zeichnung fast eben gefunden hat. Ob solche Fälle nicht weiter verbreitet sind, dürfte fraglich sein. Der Deckel der Schale ist meines Wissens zuerst von Mehlis {155) loei Mono st omum flavum, Distomum hians und macrurum gesehen worden; sein allgemeines Vorkommen spricht v. Siebold (168, 81 Anm.) beiläufig aus. Das letztere gilt in der That: wir kennen nur eine Grattuug, an deren Eiern man bisher vergeblich nach einem Deckel gesucht hat, das ist BUharzia; was wir über das Austreten der bewimperten Embryonen aus den Eiern der Billiarzia haematobia wissen (cf. z.B. Chaker 795), bestätigt vollständig das Fehleu eines Deckels, die Eischale platzt nämlich der Länge nach und unregelmässig auf. Auch den Eiern des Bistomum, cygnoides soll nach Schauinsland (654, 492) ein Deckel fehlen. In der Eegel fügt sich der Deckel den Configurationsverhältnissen der Schale an, so dass die Contouren ganz regelmässige bleiben/; nur ausnahmsweise erscheint der Deckel abgeflacht und wie in die Schalen- müiidung eingesenkt, so dass das ganze Ei am Deckelpole wie abgestutzt aussieht z. B. Bistomum lanceolatum nach Leuckart (777, 376), B. atomon Eud. nach v. L instow (540, 225. Taf. VII Fig. 7). Der Deckel nimmt übrigens bald einen grösseren, bald einen kleineren Abschnitt der ganzen Schale in Anspruch und sitzt bei den ovalen Eiern nicht immer am stumpfen Pole, vielmehr gelegentlich am zugespitzten, wie bei dem eben erwähnten Bistomum atornom Rud. Die bei den Eiern der Monogenea so häufig vorkommenden Fila- mente finden sich unter den Digenea nur ausnahmsweise und auch da kaum in der gleichen Ausbildung; wie dort kommen auch hier Eier mit zwei und solche mit einem Filamente vor, die fast ausnahmslos pol- ständig sind. Zwei Filamente besitzen: Bistomum constrictum Lear, (im Herzen von Chelonia midas) nach Canton (378) und Leared (397). Monostomiim verrucosum Zed. (aus den Blinddärmen verschiedener Wasservögel) nach v. Siebold (168), Duj ardin (245), V. Siebold (264) etc. Opisthotrema coclileare JjQwck. (aus der Paukenhöhle von Halicore dugong) nach Fischer (658) cf. XXVI 3 a. Digeuea. Entwicklung. Filameute der Eischalen 765 Ogmogaster plicata (Crepl.) (aus dem Coecum von Balaenoptera borealis) nach Jaegerskiöld (860), cf. XXVI 4 C. Nur ein Tilament ist bekannt bei: Monostoniuni capitellatum Kud. (aus dem Darme von Box salpa) nach Wagener (338) und Stossich (638). Monostomum spinosissimtim Stoss. (aus dem Darme von Box salpa) nach Stossich (638). Distomum croaticiim Stoss. (aus dem Darme von Garbo graculus) nach Stossich (770) cf, XXIII 2 B). Distomum fasciatum Kud. (aus dem Darme von Serranus scriba) nach Willeme es -Suhni (458); cf. XXII, 8. Distomum gohii Stoss. (aus dem Darme von Gobius jozo) nach Stossich (638). Distomum pohjmorphum Rud. (aus dem Darme von Muraena anguilla) nach Wedl (320). Distomum sinuatum Und. (aus dem Darme von Ophidium barbatum) nach Willemoes-Suhm (458). Distomum ovocaudatum Vulp. (aus der Rachenhöhle von Rana esculenta) nach Vulp i an (352). Distomum ovatum Rud. (aus der Bursa Fabricii verschiedener Singvögel) nach Blanchard (764). Bilharzia haematoUa (Bilh.) (aus den Blutgefässen des Unter- leibes des Menschen) uachBilharz (295 und 326), Leuckart (403), Chatin (567) etc. Diese Filamente erreichen nur selten eine bedeutendere Länge, so bei Opisthotrema cochleare (XXVI 3 a), Distomum croaticum (XXIII 2 B), D. polymorplium Rud. (320), wo sie fadenartig dünn und biegsam sind, in anderen Fällen sind sie dicker, gerade oder wenig gebogen und an- scheinend steif. Als ein kurzer, dicker Dorn tritt das Filament bei der Bilharsia auf, bei der es übrigens oft mehr oder weniger weit über die Fläche der Eischale verschoben ist*), ein Umstand, der eine Zeit lang zu der Meinung verführt hat, dass zwei verschiedene Arten dieser Gattung beim Menschen schmarotzen. Nach Fritsch (754) liegt dieser Ver- schiedenheit ein verschiedenes Verhalten der Einmündung des Eierganges in die Schalendrüse zu Grunde; in dem Centralraume der letzteren wird anscheinend immer nur ein Ei gebildet, das wie der Ausguss des Hohl- raumes erscheint; der Dorn aber entsteht an der Einmündungssteile des Eierganges in die Schalendrüse und ist endständig, wenn die Einmündung an der tiefsten Stelle stattfindet, seitenständig, wo sie „etwas aus der Achse gerückt ist." Das freie Ende der Filamente ist fast ausnahmslos zugespitzt, nur *) Dies soll nach Fritsch (754) das normale Verhalten darstellen; die Eier mit Endstachel „sind jedenfalls sehi' viel seltener." 766 Plathelminthes : I. Trematodes. bei Monostomum capMlatum ist iiacli Stossicli (638) der Endtheil krumm Stab artig umgebogen und am Ende knopfförniig verdickt. Die Ausbildung der Filamente ist schon oben (pg. 762) beschrieben und dort auch bemerkt worden, dass die knopfförmige Verdickung, die sich an einem Pole der Eier verschiedener Digenea findet, nur als Eudiment eines Filamentes gedeutet werden kann; in wenigen Fällen ist dasselbe etwas grösser und erscheint als kleiner, hakenförmiger Anhang so bei Bistomum atomon Kud. nach v. Linstow (540) und bei Distomum ferrucjinosum v. Linst. (528), in beiden Fällen an dem dem Deckelende entgegengesetzten Pole. Grösse. Die Eier der Digenea erreichen die Dimensionen der Eier ihrer nächsten Verwandten nur in seltenen Fällen; Dujardin (245, 385) giebt eine Tabelle derLängenmaasse der Eier von Distomen, welche 56 Arten umfasst und in der Bistomum liepatkum mit Eiern von 0,13 — 0,14 mm Länge obenan steht, während Bistomum lietcroporum mit 0,020 mm die Keihe schliesst. Diese Liste liesse sich nun unter Benützung der in- zwischen erschienenen Litteratur noch ganz bedeutend erweitern, doch glaube ich, dass an dieser Stelle nur die Extreme einen Werth haben und begnüge mich daher, anzuführen, dass der Leberegel nicht die längsten Eier unter den Digenea besitzt, sondern von einer Anzahl Arten noch über- troffen wird. Obenan stehen die Eier von Monostomum lanceolatum Wedl (Bauchhöhle von Himantopus rubropterus) mit einer Länge von 0,216 mm, einer Länge, welche die der Eier mancher Monogenea übertrifft (Wedl 340). Kecht lang sind auch die Eier von Biplodiscus suhdavatus, nach Dujardin (245) 0,13 mm, nach E. Setti (848) 0,190mm, ferner die von Äm-phistomum conicum (nach Blumberg (460) 0,12 mm, nach Setti*) 0,160 mm). Verhältuissmässig gross sind auch die Eier der Holostomiden, doch werden sie von denen des Leberegels ein wenig übertroffen. Die kleinsten Eier dürften Bistomum naja (0,013 — 0,02 mm) und B. ment'ulatum (0,018 mm) haben (654). Aus dem eben Mitgetheilten ergiebt sich ohne weitere Belege, dass die Grösse der Eier in gar keinem Zusammenhange mit der Körpergrösse der betreffenden Thiere steht. Im Allgemeinen erweisen sich Längen- und Breitendurchmesser der Eier ein und derselben Art als gar nicht oder nur in ganz geringen Grenzen variabel, worauf schon Duj ard in (245) hinweist; dieser Umstand ist daher nicht blos für die Characterisirung, sondern auch für die Unter- scheidung der Arten von Bedeutung und ist auch in dieser Beziehung wiederholt benützt worden. Farbe. Die Eier fast aller Trematoden sind gelbbraun, heller oder dunkler, bis mahagoni- imd kaffeebraun; fast schwarz erscheinen die Eier Yon Bistomum lanceolatum und farblos die \on Bilharzia hacmatobia und *) Die von Setti ebenfalls als exti'em lang angefühiien Eier von Bilharzia haematobia sind zu streichen, da in der Maassangabe der Stachel mitgerechnet ist Digenea. Entwicklungsgeschichte. 7f)7 einigen anderen Formen. Nach Setti (848) sollen die Eier von Distomum aequale und Distomum retusum eine rötlüiche Färbung besitzen. Zahl. Mit geringfügigen Ausnahmen ist die Zahl der Eier der Digenea eine recht beträchtliche, worüber oben pg. 728 die kleine Tabelle zu vergleichen ist. Relativ wenige Eier produciren die Holostomiden und noch tiefer ist anscheinend die Zahl der Eier bei Distomum oligoon V. Linst. (718) gesunken. Diese im Darme von Gallinula chlor opus lebende Art, die nur 1,14 mm lang und 0,54 mm breit ist, enthält nach den Angaben Linstow's gewöhnlich nur drei Eier im Uterus, die aller- dings verhältnissmässig gross sind (0,098 mm lang und 0,072 mm breit). Dass in den angegebenen Zahlen nicht die Zahl der Eier, die überhaupt von einem Individuum producirt werden, gemeint sein kann, liegt auf der Hand. 5. Ueberblick über die Entwicklung der Digenea in historischer Folge. Der Entdecker einzelner Entwicklungsstadien der Digenea ist Joh. Swammerdam (29); er beobachtete in Paludina vivipara lebende Würmer, aus denen anders gestaltete Thierchen ausschlüpften, welche nach der gegebenen Abbildung zweifellos Cercarien waren. Spätere Be- obachter, so 0. F. Müller (44; 63), Eichhorn (54), Hermann (59), Lamark (113) fanden diese Wesen frei im Wasser und hielten sie wie auch spätere Autoren für freilebende, selbstständige Organismen, die 0. F. Müller (44) mit anderen zum Theil in die schon vorher auf- gestellte Gattung Vibrio einreihte, während er für andere den Gattungs- namen Cercaria creirte; zu Furcocerca stellte Lamark (113) Arten mit gegabeltem Schwanzende. Nitzsch (102) beobachtete bei einer anderen Form des süssen Wassers die Einkapselung, die ihm als eine „seltsame Todesart" erschien. Weitere Studien desselben Autors (114) führten zwar zu einer ganz eigenthümlichen Auffassung der Cercarien, constatirten aber die grosse Aehnlichkeit des Vorderkörpers derselben mit einem Distomum ; gerade hierin sowie in der Verknüpfung eines solchen Wesens mit einem anderen (Vibrio, dem Schwänze) sah Nitzsch das Characte- ristische der Cercarien, von denen er alle nicht hingehörigen Formen ausschied. Wenige Jahre später folgte Bojanus (120) mit der schon von Swammerdam gemachten aber vergessenen Entdeckung, dass Cercarien in „königsgelben Würmern" bei Limnaeus stagnalis und Paludina vivipara vorkommen und dort vielleicht entstehen; er be- obachtete auch, dass sie durch eine besondere Oeffuung die königsgelben Würmer, die mit einem Sangloche und zwei gestielten Saugwarzen ver- sehen, also wie Helminthen organisirt waren und auch als solche lebten, verliessen und ins Freie gelangten. Bei Oken, in dessen Zeitschrift „Isis" die Mittheilungen von Bojanus erschienen waren, tauchte der Gedanke an einen Zusammenhang der Cercarien mit Distomen zum ersten Male auf; er kleidete ihn in die Worte: man möchte nun wetten, dass 768 Platlielminthes : I. Trematodes. diese Cercarien Embryonen von Distomen seien, mir wollen die Augen nicht passen." Nitzscli selbst liess sich freilich in seiner Anschauung über Cercarien nicht irre machen (139), kann aber nicht leugnen, dass sie Parasiten in Schnecken sind; als solche betrachtete sie auch C. E. v. B aer (140), dem der Nachweis ihrer Herkunft (aus Keimköruern in verschieden gestalteten und mit Darm versehenen „Keimstöcken", die ihm selbständig gewordene, weibliche Geschlechtsdrüsen zu sein schienen), mit grösserer Sicherheit als Bojanus gelungen war. In demselben wichtigen Werke (140) wird auch Biicephalus beschrieben und seine Verwandtschaft mit Trematoden, nicht aber seine Beziehungen zu Cercarien erkannt. Letztere werden übrigens nach wie vor verschieden beurtheilt: während sie Ehrenberg (lo7) zu den Entozoa stellt, sieht derselbe sie später (161) mit K. Wagner (159) für Infusorien an, bis er sie endlich (203) von diesen definitiv ausschliesst. In der Zwischenzeit waren aber eine Keihe anderer, wichtiger Mit- theilungen erfolgt, die theils noch frühere Entwicklungsstadien der Digenea theils den Zusammenhang dieser mit den königsgelben Würmern und dadurch mit den Cercarien betrafen. J. M. Frölich (73) vermuthete zuerst die Geburt lebendiger Jungen bei seiner Fasciola ranae {Biplo- discus suhdavatus) , die sich dann lebhaft im Wasser bewegten; sichere Beobachtungen hierüber folgten von Zeder (94) an derselben Art, während Mehlis (155) aus den Eiern von Bistomum hians und Monostomum fJavum, die bereits abgelegt waren. Junge hervorschlüpfen sah, was auch V. Nordmann bei Bistomum perlatum und B. nodidosum, letztere mit Augenfleck (158), v. Siebold hei Bistomum fereticolle. cylindracemn und cygnoides (168) beobachteten, Creplin (188) züchtete solche aus den Eiern des Bistomum liepaticum. Allen Autoren erschienen diese Jungen „infusorienartig", d. h. klein, ohne besondere Organe, jedoch mit Wimpern besetzt, mittelst deren sie sich im Wasser schwimmend recht lebhaft bewegten. An einen Zusammenhang dieser Jugendzustände mit den köuigsgelben Würmern dachte Niemand und konnte auch wohl kaum bei den Anschauungen, die noch ganz allgemein über die Entstehung der Helminthen heiTschten, gedacht werden. Eine wichtige Beobachtung v. Siebold 's (168) änderte die Sachlage zwar nicht mit einem Male, bahnte aber Anschauungen an, die auf den rich- tigen Weg führten. Nicht nur dass v. Siebold den Weg erörterte, den die lebendig geborenen Jungen des Monostomum mutabde einschlagen, um ins Wasser zu gelangen, da „dieses Element ihr natürlicher Aufenthaltsort sein" muss, sondern auch die Infectionsart der Wirthe zu erklären ver- sucht, indem er annimmt, „dass die Jungen auf demselben Wege wieder zu ihrem Geburtsorte zurückkehrten, wenn die Zeit gekommen ist, das muntere Umherschwärmen aufzugeben, das Auge abzulegen und ein träges Leben in jenen finsteren Höhlen der Vögel fortzusetzen" — Ge- danken, welche ,,die Entstehung dieses Monostomum in jungen Wasser- hühnern und jungen Gänsen recht gut erklären, ohne die Zuflucht zur Digenea. Entwicklungsgeschichte. 769 Generatio aeqiiivoca nehmen zu dürfen". Doch letzteres weist in dem beobachteten Falle eine Schwierigkeit auf: die ganz bewimperten und mit einem doppelten Augenflecke versehenen Jungen des Monostomum mutahüe tragen ausnahmslos in ihrem Inneren einen Körper, der ausser- ordentlich selbständig ist, sich contrahirt, sich um seine Achse dreht und wie ein Schmarotzer erscheint. Ist nun dieser Körper das eigentliche junge Monostomum, mit dem er nicht die geringste Aehnlichkeit hat oder — und darauf weist die üebereinstimmung des „Binnenwurmes" mit den ,, königsgelben Würmern" hin, entwickeln sich in ihm erst späterhin die wirklichen jungen Monostomen, wie in den gelben Würmern die Cercarien? Die Frage blieb unentschieden und die Erfahrungen mehrten sich zunächst in anderer Richtung: Carus beschrieb (179) das in Succinea amphibia lebende Leucochloridium paradoxum, erkannte die in demselben entstehenden Distomen und vero-lich das Leucochloridium mit den „königsgelben Würmern" und mit Biicephalus; King (183) constatirte, dass die Eier des Leber eg eis mit dem Kothe der Schafe nach aussen gelangen und v. Siebold (197) entdeckte Keimschläuche mit Cercarien auch bei Lamellibranchiata des süssen und salzigen Wassers (Cyclas und Teilina), wie er selbst eine Darstellung der damaligen Kenntnisse über die Entwicklung der Helminthen gab (198). Doch wie weit war auch Siebold von der Erkentniss des Zusammenhanges noch entfernt! Die Cercarien sowie Dlsfomuni duplicatum Baer, BucepJialus und Leu- cochloridium werden bei den geschlechtslosen Helminthen neben Coenurus und Echinococcus abgehandelt und über die Eier und bewimperten Jungen von Monostomum, Bistomimi bei den mit Geschlechtsorganen aus- gerüsteten Helminthen berichtet, ohne dass im ersten Theile der früher von Siebold selbst angedeuteten und im zweiten Abschnitte wiederholten Beziehungen, die zwischen dem ,, Binnenwurme" der Jungen des Wlono- stomum mutahile und den Bojanus'schen königsgelben Würmern existiren, gedacht wird. Die Cercarien erscheinen als Schmarotzer in den verschiedensten Organen von Mollusken: sie entwickeln sich aus Keim- körnern in besonderen ,, Keimschläuchen" (Keimstock bei Baer, Redia bei Filippi), deren es so viele specifisch verschiedene giebt, als Cercarien- arten existiren. Einige Arten dieser Keimschläuche, die man als eigne Schmarotzer betrachten kann, zeigen keine besondere Organisation, be- wegen sich lebhaft oder gar nicht, andere sind mit Mund, Pharynx und Darmblindsack versehen; sie nehmen, wie direct beobachtet wurde, Theile ihres Wirthes als Nahrung auf und bewegen sich nur träge. Alle ent- halten Keimkörner, die sich aber nicht gleichzeitig zu Cercarien entwickeln. Die frei gewordenen Cercarien zeigen alle das Bestreben nach Abwerfen des Schwanzes, der sich einschnürt und zerfällt, sich zu ,, verpuppen" und zwar durch Ausscheidung eines klebrigen Stoffes aus ihrem Körper, nicht durch eine Häutung, wie Nitzsch meinte; nur bei Cercaria armata wird eine Häutung angenommen, da liier der über dem Mundsaugnapfo ßronn, Klassen des Thier-Reichs. IV. 1. 49 770 Plathelminthes : I. Ti-eraatodes. liegende Stachel abfällt. Die verpuppten Cercarien bleiben in einzelnen Exemplaren lange Zeit (10 Wochen) am Leben, meist aber gehen sie früher zu Grunde. Ein besonderes Augenmerk richtete v. Siebold auf die bis dahin ganz dunkle Entstehung der Keimschläuche; den nahe liegenden Ge- danken, dass sie aus dem Körper oder dem Schwänze der Cercarien ihren Ursprung nehmen, kann Siebold nicht durch Beobachtungen belegen: vielmehr entdeckte er, dass die Keimschläuche von Cercaria cphemera und C. ecliinata neben Cercarien auch junge Keimschläuche hervorbringen mid bei weiterem Suchen fand v. Siebold solche Jugendstadien auch zwischen den alten sowie Uebergänge von den kleinsten zu den er- wachsenen. Nicht unwesentlich ist, dass v. Siebold die Schwänze der Cercarien, den sackförmigen Anhang des Distomum duplicatum und die langen Fortsätze des Buccphalus für Bildungen erklärt, die ,, gewiss einerlei Zweck erfüllen"; er vermuthet, dass sie wenigstens zum Theil die Ent- wicklung und das Wachsthum des Eumpfes, dem sie angehören, vermitteln. Endlich pflichtet Siebold der Ba er 'scheu Idee bei, dass „wenn man die belebten Keimschläuche als wirkliche Schmarotzerthiere be- trachten wolle, man die Cercarienbrut als ihre nothwendigen Schmarotzer ansehen müsse", neben denen aber auch andre, ,, zufällige Schmarotzer" vorkommen. Die Vermehrung der mit Geschlechtsorganen versehenen Trematoden geht dagegen durch Eier vor sich, die von den meisten Arten abgelegt werden, ehe der Embryo seine volle Ausbildung erreicht hat: nur bei zwei Monostomen und sechs Distomen wird die Entwicklung im Uterus vollendet. Die aus den Eiern geschlüpften „Embryonen" sind je nach den Arten verschieden gestaltet und gebaut, jedenfalls aber den mütter- lichen Thieren so unähnlich, „dass eine grosse Umgestaltung bei ihrer weiteren Ausbildung vorgehen muss", welche aus ,,den infusorieuartigen munteren Embryonen träge und plumpe Trematoden hervorbring-t". Nur kurz auf die Ansichten M i e s c h e r"s (212) und J a c o b s e n's (226) hinweisend, wenden wir uns zu J. J. S. Steenstrup (229), der die Lehre vom „ Generationswechsel oder die Fortpflanzung und Entwicklung durch abwechselnde Generationen" als „eigen- thümliche Form der Brutpflege in den niederen Thierclassen" aufstellte resp. wieder aufnahm und diese Erscheinung auch bei den endoparasitischen Trematoden erkannte. Steenstrup stellt die Entwicklung eines Distomum oder Monostomum etwa in folgender Weise dar: er nimmt an. dass aus dem bewimperten Jungen ein Keimschlauch hervorgeht, der, wie be- obachtet wurde, in sich eine Generation von Keimschläuchen erzeugt, ohne dass Geschlechtsorgane hierbei in Thätigkeit treten; in gleicher Weise entsteht in letzteren eine weitere Generation, die Cercarien, die man unmöglich als Parasiten der Keimschläuche, sondern als deren Brut auffassen muss. Die Cercarien verlassen durch eine besondere Oefl'nung die Keimschläuche und gelangen schliesslich aus den Schnecken in das Digenea. EntwicklungsgescMchte. 771 umgebende Medium, wo sie eine Zeit lang umherschwärmen, dann aber offensichtlich das Bestreben haben, wieder an Schnecken zu selano-en. um an diesen unter Verlust des Schwanzes sich zu verpuppen. Nach längerer Zeit endlich verlassen die jungen Distomen die Puppenhülle und siedeln sich in der Schnecke an, in welcher sie geschlechtsreif werden. Was Steenstrup's Darstellung und Auffassung wesentlich von der seiner Vorgänger unterscheidet, ist die Deutung der Cercarien als Brut der Keimschläuche (wie sie allerdings auch Baer bezeichnet) als deren anders gestaltete und auch selbst nicht die Gestalt des Mutterthieres — etwa durch eine spätere Metamorphose — annehmende Nachkommen- schaft, die aber zu Distomen sich umwandelt. Zwei bis drei verschiedene G-enerationen sind nothwendig, ehe aus den Jungen eines Distomum wieder ein Distomum hervorgeht, das sich geschlechtlich vermehrt; die da- zwischen sich einschiebenden Generationen von ganz andrer Gestalt, anderem Bau und anderer Vermehrungsweise werden als Ammen resp. Gross am men und die Cercarien als wahre Larven von Trematoden be- zeichnet. J}di% Leucochloridium und der Bucephalus sind auch nur Ammen, die in den Entwicklungskreis irgend eines Trematoden gehören und ebenso die D i p 1 o s t o m e n Larven, die wohl Holostomen werden. Wenn man das Beobachtungsmaterial, welches Steenstrup beibringt, genauer analysirt, so ergiebt sich die Thatsache, dass sehr vieles von demselben, falsch ist, d. h. theils irrig beobachtet, theils irrig gedeutet ist; wesent- lich Neues hat Steenstrup nicht beobachtet und doch hat seine Lehre vom Generationswechsel so allgemeinen Beifall bis in unsre Tage hinein gefunden. Das kam daher, dass durch dieselbe eine Keihe scheinbar ganz verschiedener Verhältnisse bei niederen Thieren nun von einem Gesichtspunkte aus betrachtet werden konnten. Was nun speciell die Trematoden anlangt, so fehlte doch noch Manches an dem Entwicklungscyclus und Anderes erwies sich später als falsch; Siebold, dem in rebus helminthologicis eine grössere Er- fahrung zukam, sprach sich sehr entschieden gegen die Annahme aus, dass die durch die Verpuppung der Cercarien entstehenden Distomen im selben Wirthe, der Schnecke, geschlechtsreif würden, sie müssten sicher erst wandern, d. h. in den Darm etwa von Vögeln gelangen, um dort die definitive Eeife zu erfahren (230). Diese Meinung behielt Siebold auch später bei (241), obgleich er erfahren hatte, dass manche in Insecten- larven eingekapselten Distomen schon innerhalb der Kapsel ihre Geschlechts- organe entwickeln; auch beobachtete v. Siebold das Einwandern der Cer- caria armata aus Limnaeus stagnalis in die Larven von Ephemeriden und Perliden; aber erst, wenn solche eingekapselten Distomen mit ihren Trägern etwa von Vögeln oder anderen Thieren verzehrt worden sind , wird die Entwicklung der Geschlechtstheile vor sich gehen. Freilich war auch dies nur eine Annahme, aber eine solche von grosser Wahrscheinlichkeit, da eben geschlechtsreife Digenea fast ausschliesslich bei höheren, die 49 * 772 Flathelminthes : 1. Trematodes. eingekaspselten Jiigendstadien bei niederen Thieren vorkommen, üebrigens hielt Siebold (241) selbst diese passive Wanderung nicht in allen Fällen für nöthig; es schien ihm möglich, dass z. ß. die Cercaria ecliinata direct. ohne sich zu verpuppen, in Wasservögel einwandern könne, um doi-t zu einem Echinostomiim sich umzuwandeln, während ai.i einer anderen Stelle (249) die Sache so dargestellt wird, dass der Import des Bistomuw echinatwn in Gänse, Enten etc. dadurch erfolge, dass Limnaeen and Planorben, in denen die Cercaria ecJdnata lebt, von den betreffenden Vögeln verschluckt würden. Zur weiteren Begründung wies v. Siebold auf Beobachtungen Dujardin"s (231) hin, die es wahrscheinlich machten, dass das bei Sorex araneus häufige Distomum aclvena Duj. (= D. migrans Duj.) aus Distomen stammt, die in der Leber von Limax leben. Passive AVanderung im eingekapselten Zustande wird für die Digenea auch durch andere Beobachtungen wahrscheinlich, so durch Leuckart's Bemerkung (284), dass dn^ Distomum noduloswn der Kaubfische einge- kapselt an den Kiemen bei Weissfischen vorkommt und mit den letzteren in den Darm der erstereu gelangt. Ferner weist Siebold selbst darauf hin, dass die Bewegungen der so auffallend gefärbten Keimschläuche des LeucocJiloridium paradoximi nur den Zweck haben können, die Aufmerksamkeit von Vögeln zu erregen; er vermuthet das definitive Stadium in dem Distomum holostomum der Kallus- Arten. Auch be- schrieben mehrere Autoren eingekapselte Distomen bei niederen Wirbel- thieren, so Pontaille (280) bei Triton, Günther (298) und Gastaldi (310) bei Kana, Leydig (302) und Leidy (307) bei Fischen, zu- sammenfassende Darstellungen des Generationswechsels gaben Carus (270), Leuckart (277) und v. Siebold (306). Die wichtigen Arbeiten Filippi's (311; 312) und Moulinie's (334), sowie einiger anderer Autoren (J. Müller 272, Lacaze-Duthiers 308) lehrten eine grosse Zahl von Cercarien und Keimschläuchen kennen, die Diesing (316) aber noch immer als selbständige Thiere betrachtete und in 9 Gattungen und 30 Arten unterbrachte. Endlich erhalten wir durch die Arbeit La Valette St. -Georg e's (321) auch den experimentellen Beweis, dass nur jugendliche eingekapselte Distomen in die geeigneten Wirthe überführt, ihre Kapsel ver- lassen und leben bleiben, dass dagegen die entsprechenden Cercarien unter den gleichen Umständen verdaut werden. So konnten durch Verfütterung eingekapselte Distomen, von Cercaria echinifera stammend, in Sperlingen in Distomum echiniferum und solche von Cercaria ephcmcra in ein Mono- stomum übergeführt werden, während aus der grossen Aehnlichkeit des Distomum echinatum aus Enten mit der Cercaria ecliinata für ersteres der gleiche Entwicklungsmodus angenommen wurde. Damit war eine Lücke in dem Entwicklungscyclus der Digenea, wie ihn Steenstrup auf- gestellt hatte, ausgefüllt, obgleich die Versuche des genannten Autors nicht vollkommen beweiskräftig sind. Sehr bald konnte G. Wagener auch eine zweite ergänzen, da es ihm gelang (338), das Eindringen der Digenea Entwicklungsgeschichte. 773 „Embryonen'' von Distomum cygnoides in Cyclas und Pisidium, so wie die Umwandlung der „Embryonen" in Keimschläuclie zu beobachten, wobei ein Abwerfen der äusseren Körperscliicht stattfindet. Weitere Fütterungsversuche folgten von Pagenstecher (346 und 347), welche Distomen und Amphistomen betrafen und von denen der letzte (347) bis zur Erziehung des gesclilechtsreifen Thieres ausgedehnt worden ist. Schon V. Siebold hatte Keimschläuche in marinen Thieren gefunden (Tellina baltica) und Lacaze-Duthiers solche aus Ostrea und Cardium beschrieben (308) ; diesen Mittheilungen reihen sich die Funde von Ch. Lespes (345), Grraeffe (359) und Pagenstecher (401) an, während die Zahl der aus Süsswassermollusken bekannten Cercarien durch Filippi (370) vermehrt worden ist. Es folgt nun eine grössere Pause, in die zwar zahlreiche, doch mehr gelegentliche Beobachtungen über einzelne Entwicklungsstadien der Digenea fallen und Ansichten auch über die Zugehörigkeit anderer Ent- wicklungsstadien bekannt werden, Avie z. B. die von Giard (482), dass Bucephalus zu Gasterosfomiim wird. Nur auf Leuckart's Parasitenwerk (403) ist besonders hinzuweisen, nicht nur, weil es das gesammte Wissen über die Entwicklung der Trematoden zusammenfasst, sondern weil hier- bei auch zahlreiche eigne und neue Beobachtungen mitgetheilt werden. Es schien somit ein gewisser Abschluss erreicht, der wohl die längere Pause in der entwicklungsgeschichtlichen Bearbeitung der Digenea mit bedingte. Von dem allgemein angenommenen Entwicklungsgange der letzteren erfahren wir durch Zell er eine Ausnahme, indem derselbe durch Ver- fütterung der in LeucocMoridiiim paradoxum eingeschlossenen Distomen, die ja als solche den Cercarien entsprechen, in Singvögeln das Bistomum nmcrostomimi erzog (489). Zahlreiche kleinere Notizen der letzten Decennien übergehend, weisen wir nur auf grössere Arbeiten hin, sei es, dass die- selben einzelne Phasen des Entwicklungsganges genauer verfolgen oder mehr monographisch die ganze Entwicklung einer Art abhandeln. Unter den ersteren wären zu erwähnen: Biehringer (661), der besonders den Bau der Sporocysten und die Entwicklung der Cercarien in denselben verfolgte, und Schwarze (682), der neben diesem auch der Entwicklung der Organe in den Cercarien seine Aufmerksamkeit schenkte. Die ganze Entwicklung wird dargestellt durch Leuckart (625) und Thomas (646) beim Leberegel, durch Ziegler (655) bei Gastcrostomum , durch Heckert (771) bei Distomum macrostomum , durch v. Linstow (798) bei Distomum cylindraceum und durch Creutz bürg (822) bei Disto- mum ovocaudatum. Eecht umfassend und ausgedehnt sind auch die Arbeiten Ercolani's (584 und 613), aber zweifellos in dem, was sie eigentlich beweisen sollen, verfehlt. Endlich ist noch eine wichtige Erkenntniss hervorzuheben, welche auf V. Linstow zurückführt und die Entwicklungsweise der Holo- stomiden betrifft. Schon frühere Autoren (Steenstrup, v. Siebold, 774 Plathelminthes : I. Trematodes. Wag eil er) hatten die besonders von v. Nord mann als Diplostomen beschriebenen Thiere, ebenso die Tetracotyle- Arten als Larvenformen der Holostomiden vermuthimgsweise bezeichnet; es musste auch auffallen, dass man unter den zahlreichen Keimscliläuchen, die man in den verschiedensten Mollusken kennen lernte, niemals solche angetroffen hat, welche auf Holo- stomiden bezogen werden können und so sprach v. L in stow (528) zuerst den Gedanken aus, dass bei den Holostomiden kein Genera- tionswechsel vorkommt, sondern die „Embryonen" sich direct zu Biplo- stomum resp. Tetracotyle umwandeln, deren Import in geeignete Thiere die geschlechtsreife Form entstehen lässt. Letzteres wurde durch Fütte- rungsversuche erst von Ercolani (584), sowie von Brandes (820) belegt, doch die Embryologie der Holostomiden, wie die Umwandlung der ,, Embryonen" in die Larvenformen ist so gut wie unbekannt. ,,Doch dadurch wird — sagt Leuckart (777, 163) — die Wahrscheinlichkeit kaum verringert, dass die Holostomeen an Stelle eines Generations- wechsels durch einfache Metamorphose sich entwickeln" und des- halb kann man, streng genommen, die Holostomiden nicht als digene- tische Trematoden bezeichnen: Leuckart (777, 163 Anm.) schlägt vor, sie „metastatische" Trematoden (d.h. mit Wirthswechsel) zu nennen, die in ihrer Entwicklungsweise und Lebensgeschichte zwischen den Digenea (im engeren Sinne) und den Monogenea stehen. Noch einfacher gestaltet sich die Entwicklung bei Äspidogaster, wenn man diese Form überhaupt hierher rechnen will, wie dies vielfach, jedoch nicht ohne Widerspruch geschieht; hier ist auch das eingekapselte Stadium ausgefallen und die Entwicklung, wie bei den Monogenea eine mehr directe, aber mit einer Metamorphose einhergehend. Absichtlich ist bis jetzt die Embryonaleiitwicklung übergangen worden; es ist zweckmässiger, die hierüber vorliegenden Arbeiten erst unter dem nächsten Oapitel zu berücksichtigen. 6. Specielle Entwicklungsgeschichte. Ueberblicken wir die Entwicklungsgeschichte der endoparasitischen Trematoden , so können wir drei verschiedene Modi der Entwicklung constatiren : 1. Entwicklung mit einer unbewimperten Larve (Embryo) , die in das geschlechtsreife Thier direct übergeht; kein Wirthswechsel im gewöhnlichen Sinne, sondern Ueberwanderung auf andere Indivi- duen — bei Aspidogaster und wohl auch bei den Verwandten. 2. Entwicklung mit bewimperter Larve , die in andere Thiere (Mol- lusken, Hirudineen, Fische, Amphibien und Säuger) eindringt, sich in der Eegel einkapselt und zu einer zweiten Larvenform umwandelt; einmaliger Wirthswechsel = metastatische Trematoden, Holostomidae. 3. Entwicklung mit bewimperter oder unbewimperter Larve (Embryo), die activ oder passiv in andre Thiere (ausschliesslich Mollusken) Digenea. Specielle Entwicklungsgeschichte. 775 gelaugt und hier zu einem Keinischlauche auswäclist, der ent- weder direct (Amme) oder (Grossamme) nach Erzeugung einer zweiten Generation Cercarien erzeugt; diese wandern in der Regel in andere niedere Thiere (wiederum Mollusken, doch auch Crustaceen, Insecten, Fische, Amphibien und selbst Säuger) ein, wo sie sich unter Verlust aller larvalen Einrichtungen einkapseln ; zweimaliger Wirthswechsel = di genetische Trematode n. Als Modificationen dieses Entwicklungsganges können die Verhält- nisse bei Distomum macrostomum resp. LeucocJdoridium und bei Di- stomtim ovocaudatuiii resp. Cercaria cystophora betrachtet werden; bei ersteren sind sowohl das freischwimmende Cercarien-, als das encystirte Distomum-Stadium ausgefallen, bei Distomum ovocaudatum nur das letztere; der Wirthswechsel findet nur einmal statt. Wir haben demnach zu untersuchen: 1. Die Entwicklung des „Embryo". 2. Die Umwandlung desselben. a. zum eingekapselten Diplostomum etc. (Holostomidae). b. zu einem Keimschlauche, Amme resp. Grossamme (eigentliche Digene a). 3. Die Bildung der Cercarien in den Grossammen resp. Ammen. 4. Die Eiukapselung der Cercarien. 5. Die Entwicklung der geschlechtsreifen Form. a. aus dem Embryo direct (Aspido gaster), b. aus dem eingekapselten und zu einer Larve metamorphosirten „Embryo" (Holostomidae). c. aus den eingekapselten Jugendzuständen, eventuell aus nicht frei gewordenen oder aus freien Cercarien (eigentliche Digenea). Vor der Schilderung selbst noch ein Wort über die Benennungen der einzelnen Stadien; diese stammen bei den Trematoden, wie auch bei zahlreichen anderen Thieren aus einer Zeit, wo man nicht wusste, dass es sich um Entwickluugsstadien handelte ; man belegte sie wie aus- gebildete Thiere mit einem Gattungs- und Speciesnamen, von denen wenigstens der erste (oft auch die letzteren) beibehalten worden ist, nun aber ein Entwicklungsstadium oder eine Generation bezeichnet; es lässt sich dagegen kaum etwas einwenden, da es practisch und allgemein üblich ist, solche mehr oder weniger scharf abschneidende Zustände auch besonders zu benennen ; so gut man die Worte Cysticercus, Coenurus Echinococus, Pilidium, Auricularia, Bipinnaria u. s. w. gebraucht, so gut kann man Cercaria, Sporocystis und Eedia benützen. Bedauerlich bleibt nur, dass nicht schon längst der freischwimmende „Embryo" seinen Namen erhalten hat, da das Wort sonst etwas ganz Anderes bezeichnet, als bei den Trematoden (Cestoden und Nemathelminthen) ; wer in aller Welt nennt sonst frei schwimmende Organismen, auch wenn sie nur Entwicklungszustände darstellen, „Embryonen"? Das ganz Unpassende 776 Plathelminthes : I. Trematodes. solcher Benennung ist natürlich längst betont worden, aber der dafür proponirte Ersatz „Proscolex" (P. J. van Beneden 364) ist nur von sehr wenigen Autoreu angenommen worden , weil in ihm eine Beziehung ausgedrückt werden soll, die nicht existiii. Bei dieser Sachlage ist es geboten, einen neuen Namen zu wählen, der am Besten gar Nichts präjudicirt; durch meinen hiesigen Collegen Kühl, der selbst zoologische Kenntnisse besitzt, bin ich auf das Wort „Miracidium" (fisifjuy.idior*) aufmerksam gemacht worden, welches mir ganz passend zu sein scheint, um den ausgebildeten ,, Embryo" der Trematoden zu bezeichnen. a. Embry onal entwickln ng. Historisches. Es liegt auf der Hand, dass die Beurtheilung der Vorgänge bei der Embryonalentwicklung der Trematoden von der richtigen Erkenntniss der Zusammensetzung ihrer Eier abhäng-t. So lange man in der Keimzelle nur ein Keimbläschen sah, konnte es geschehen, dass die Autoren eine Furchung am Trematodenei ableugneten und die Ent- stehung der Embryonalzellen auf „endogene Zellbildung" zurück- führten. Aber selbst nachdem von v. Siebold (264), von Aubert (313) und anderen die wahre Natur des sogenannten „Keimbläschens" erkannt war, erfolgte noch nicht eine richtigere Auffassung der Embryonalentwicklung, was wohl durch die Ungunst des Objectes bedingt war; P. J. van B eneden z. B. behauptet von den Eiern des Monostomiim miitahile, dass nie eine sichtbare Furchung stattfindet (364) undLeuckart (403) lässt im Innern des Keimbläschens die Embryonalzellen entstehen. Erst Ed. v a n B e n e d e n (444) schildert deutlich und unanfechtbar die Theilung der Keimzelle im Ei von Diplodiscus suhclavatus und D ist oni um cygnoides: im letzteren Falle wird diese Theilung durch die Halbirung des Nucleolus und darauf folgende Theilung des Keimbläschens (Nucleus) eingeleitet; dann theilt sich die Keimzelle selbst und diese Vorgänge wiederholen sich, jedoch nicht synchronisch, bis ein kugliger Haufen von Zellen entstanden ist. die alle kleine Kugeln von gleicher Grösse mit je einem Kerne darstellen. Die mit der Keimzelle im Ei eingeschlossenen Dotterzellen zerfallen all- mählich und werden resorbirt ; noch vor der vollständigen Eesorption des Dotters erhalten die peripheren Zellen Wimpern, durch deren Schlag der Embryo in der Eischale rotirt. Die Furchung der Keimzelle im Ei \on Bist onnim hians hat dann auch Willemoes-Suhm (481) verfolgt, ohne jedoch den Angaben van Beneden's wesentlich Neues hinzuzufügen. Was wir jetzt Genaueres über die Embryonalentwicklung der Digenea wissen, beruht fast ausschliesslich auf den umfassenden Studien Schauinsland's (654), dessen Untersuchungen acht Distomen vmd Äspidogaster conchicola betreffen. Dazu kommen die Angaben *) MeiQaaiöiov lässt sich kurz nicht verdeutschen; es bezeichnet einen jungen Burschen im Uehergange vom Knaben- zum Jünglingsalter, also etwa jenes Stadium beim Knaben, das -wir bei Mädchen ., Backfisch" nennen. Digenea. Embryonalentwickkmg. 777 Leuckart's (777) über Embryonaleiitwicklung des Leberegels, die von Heckert (771) an Bistomum macrostomum, die Voeltzkow's (756) au Aspidogaster und gelegentliche kleinere Notizen. Einfluss äusserer Umstände auf die Entwicklung. Die Eier vieler Digenea entwickeln sicli vollständig im Uterus, bei anderen werden die Eier noch vor der Furchung oder während derselben abgelegt, um meist im Wasser ihre definitive Ausbildung zu erfahren; nur im letzteren Falle kann von einem Einflüsse äusserer Umstände auf die Ent- wicklung die Kede sein. Wir kenneu einen solchen fast nur auf die Eier des Leb er e gel s, die zunächst durch den verhältnissmässig langen Aufenthalt im Uterus eine gewisse Reife erfahren müssen, wenn sie sich überhaupt entwickeln sollen: die Erfahrungen Leuckart's (777, 247 Anm.) sprechen wenigstens dafür, da die dem Uterus des Leberegels entnommenen Eier sich entweder gar nicht oder doch nur in geringer Zahl entwickeln, letzteres auch selbst dann nur, wenn sie den der Mündung nahe liegenden Uterusschliugen entstammen. Die Entwicklung geht nach Baillet (564) ebenso gut in reinem Wasser vor sich, wie in Wasser, das mit organischen Substanzen versetzt wird; ja der Aufenthalt im Wasser ist nicht einmal absolut nothwendig, da Baillet auch in Eiern, die in feuchter Erde ge- halten wurden, den Embryo sich ausbilden sah. Nach den weiteren Angaben dieses Autors beträgt die Entwicklungszeit im Sommer 50—52 Tage, im Winter 196 Tage. Dagegen bemerkt Leuckart (625 und 777), dass die Entwicklung während des Winters sistirt, da in Aquarien, die im Herbst oder Winter mit Eiern des Leberegels besetzt worden waren, selten vor Mitte oder Ende Juni freischwimmende Miracidien beobachtet werden konnten. Es behalten also die Eier des Leberegels während der langen Winterszeit ihre Entwicklungsfähigkeit bei, ja es scheint ihnen nicht einmal ein leichter Frost zu schaden, da Baillet (564) auch dann einzelne Eier sich entwickeln sah, wenn das Wasser, in dem sie gehalten wurden, gefroren war. Die Dauer der Entwicklung hängt von der Höhe der Temperatur ab : im Freien resp. in Aquarien , die während des Sommers im Zimmer stehen, dauert die Entwicklung 4 bis 6 Wochen; erhöht man die Temperatur auf 23 bis 25" E. z. B. durch Benutzung einer geheizten Brutmaschine, so kürzt sich die Entwicklungsdauer auf 10 bis 14 Tage ab (Leuckart 777); unter 8 bis 10*^ darf die Temperatur überhaupt nicht sinken, wenn die Entwicklung Fortschritte machen soll. Nach der Mit- theilung von Thomas (646) ist die günstigste Temperatur für die Ent- wicklung der Eier des Leberegels + 23 bis 26'^ C, die Entwicklung dauert dann 2 bis 3 Wochen; sie verlangsamt sich auf 2 bis 3 Monate bei -f 16*^ C. und sie sistirt ganz bei + 38" C. Auch die Höhe des Wasserstandes in den zur Cultur der Leber- egeleier benutzten Behältern ist auf die Dauer der Entwicklung von Einfluss: bei niederem Wasserstande in den Zuchtgefässen verläuft sie 778 Paltlieliniutlies : I. Trematodes. weit rascher als bei hohem, selbst bei gleicher Wassermeiige (Leuckart 777), was wohl eine Folge der intensiveren Einwirkung der Luft im ersten Falle ist. Auf das Ausschlüpfen der Miracidien übt in manchen Fällen das Licht einen unverkennbaren Einfluss (705, Q6 Anm.): so lange die Eier des Leberegels im Dunkel der Brutmaschine bleiben, findet auch bei völlig entwickeltem Embryo das Ausschlüpfen nicht statt; sobald aber das helle Tageslicht einwirkt, schwärmen die Miracidien aus. Gleichfalls geschieht dies nach Leuckart (777, 252) sofort, wenn man ausgereifte Eier des Leberegels mit kaltem Wasser begiesst. Anders verhält es sich mit Bilharzia Jmematohia , deren Eier be- kanntlich mit dem Urin der inficirteu Menschen entleert werden. Hier schlüpfen die Miracidien kaum aus, wenn die Eier in reinem Urin bleiben, dagegen nach w^eniger als einer Stunde, wenn der Urin mit Wasser ver- dünnt wird und endlich nach wenigen Minuten, wenn die Eier in reines Wasser übergeführt werden (Cobbold 466). An den Eiern von Distomum tereticoUe machte Schauinsland (654) die Beobachtung, dass die Miracidien in reinem AVasser nach längerer oder kürzerer Zeit (einigen Tagen) ausschlüpfen, dass man aber diesen Vorgang bis auf eine halbe, selbst eine viertel Stunde abkürzen kann, wenn man reife Eier in eine ^l^^j^ige Kochsalzlösung bringt; in dieser bleiben die Miracidien noch etwa einen Tag lebend. Es sei ferner gleich hier bemerkt, dass die Miracidien mancher Arten auch im Wasser nicht ausschlüpfen, sondern erst unter der Ein- wirkuns' der Darmsäfte der Träger der aus den Miracidien entstehenden Keimschläuche; sicher gestellt ist das z. B. von Heckeii (771) für die Miracidien von Distomum macrostomum und es wird auf Grund gewisser Thatsachen von Leuckart (777) auch für Distomum Janceolatiim an- genommen; in beiden Fällen ist dieses Verhalten auffallend genug, da die Miracidien beider Arten Wimpern tragen, demnach zu einem, wenn auch bald vorübergehenden Leben im Wasser organisirt erscheinen. Die näheren Vorgänge bei der Entwicklung des Eies der Digenea sind besonders an solchen Arten studirt worden, die ihre Eier noch im Uterus zur vollen Entwicklung bringen. Am genauesten ist die Embryonalentwicklung von Schauinsland (654) bei Distomum tereticoUe Rud. (aus dem Vorderdarme von Esox lucius) verfolgt worden, weshalb diese Art als Beispiel geschildert werden möge (XXXII. 1 — 10). Das fertig gebildete Ei ist länglich elliptisch und ausser von der Anfangs dünnen und farblosen Eischale noch von einer ziemlich dicken Gallertmasse um- geben (XXXIII, 1). An dem Deckelende liegt wie gewöhnlich die Keim- zelle, während der übrige Raum von der Dottermasse erfüllt wird: eine Zusammensetzung aus Zellen lässt sich am Dotter nicht mehr sehen, doch sind die Kerne wohl zu erkennen. Digeuea. Embrynnalpiitwicklntig'. 779 Die Keimzelle ist Anfangs kugiig und besitzt einen grossen Kern und ein Kernkörperchen (XXXIII, 1); während sich nun der Kern selbst theilt — irgend Avelche feinere Details konnten hierbei nicht erkannt werden — streckt sich auch die Keimzelle in die Läno-e und zwar in der Längsachse des Eies und theilt sich schliesslich. Die Kerntheilung ist oft vollendet (XXXIII, 2) , ehe * die Keimzelle zur Theilung sich anschickt; es liegen dann 2 Kerne in der kugligen Keimzelle und zwar neben einander wie hier und bei Aspidogaster (756) (XXXIII, 17) oder, wie man es eigentlich erwarten sollte, unter einander, wie bei Distomum iiiacrostomuni (771). Die beiden Furchungszellen liegen meist hintereinander (XXXIII, 3) in der Längsachse des Eies, was schon Sommer beim Eie des Leber- egels beobachtet hat, doch ist mitunter auch die eine um die andre ver- schoben; ebenso wechseln die Grössenverhältnisse : wenn auch in der Mehrzahl der Fälle eine der beiden Furchungszellen die grössere ist, so fehlen doch nicht solche, wo beide gleich sind. Grösser ist bald die am Pole gelegene, bald die andere. Auch die weiteren Furchungsstadien sind nicht so regelmässig, wie wir das sonst bei totaler und aequal er Furchung zu sehen gewohnt sind: man findet nach dem Zweizellenstadium ein solches mit drei Zellen, die entweder hintereinander in der Längsachse des Eies oder von denen eine am Pole, die anderen unter ihr liegen. Auch hier sind die Grössen- unterschiede der Zellen variabele und bisweilen recht beträchtliche, aber in keiner Weise, wie dies schon die Inconstanz des Grössenverhältnisses schliessen lässt und der weitere Verlauf erhärtet, praejudicirend. Schau- iusland glaubt die Ursache hierfür in der mehr oder weniger lebhaften Ernährung der einzelnen Zellen durch den Dotter zu sehen, was um so wahrscheinlicher ist, als die Dottermasse sichtlich abnimmt, wasHeckert (771) für die Eier des Distomum macrostomum besonders betont. Welche von den beiden primären Furchungszellen sich zuerst theilt, wird nicht angegeben; nach einer Abbildung vom Eie des, Dij^lodiscus suhclavatus, die E. van Beneden (444, pl. I. Fig. 16) pnblicirt, und einer solchen vom Eie des Distomum (ßoUponmi (Schauinsland) ist es allem An- scheine nach die untere Zelle. Ihr folgt dann die obere nach, so dass dann vier Zellen vorhanden sind, die bald ein Kreuz bilden, bald so stehen, dass eine am Pole und drei unter ihr liegen. Diese unregelmässigen Theilungen gelien nun fort, aber der Verlauf ist bisher im Einzelnen nicht zu verfolgen gewesen: es liegt dies daran dass die Eier conservirt untersucht werden müssen, dass ferner die Furchungszellen kleiner werden und sich übereinander lagern so wie endlich, dass — wie es scheint individuell verschieden — die Zellgrenzen oft gar nicht zu sehen sind; das erschwert die Untersuchung an dem an und für sich schwierigen Objecto ganz bedeutend. Ehe noch irgend eine Sonderung der Furchungszellen eintritt, kaiui man (bei Distomimt fcreticolle) „nicht selten neben den Kernen der Em- 7gO Platheimiuthes -. I. Trematodes. bryonalzelleu noch einige kleine durch Carmin äusserst intensiv gefärbte" Körperchen sehen, deren Bedeutung Schauinsland nicht klar geworden ist; vielleicht sind es Bruchstücke von Kernen der Dotterniasse, die auf diesen Stadien schon ganz bedeutend abgenommen hat (XXXIII, 5). In allen späteren Furchungsstadien unterscheidet sich eine Zelle immer deutlich von allen übrigen dadurch, dass sie am Scheitel des länglichen Embryonalzellenhaufens gelagert bleibt und sich etwas mehr von den anderen abhebt (XXXIII, 5). Mit der Ven'ingerung der Grösse der Furchungszellen flacht sich diese Zelle ab und wölbt sich uhrglas- förmig, so dass sie wie eine Kappe den langgestreckten, in anderen Fällen mehr kugiigen Haufen von Furchungszellen deckt. Diese Zelle theilt sich sehr bald in zwei neben einander liegende, die zusammen Schalenform haben ; ihre freien Bänder ziehen sich äusserst dünn aus und umwachsen allmählich den ganzen Zellhaufen bis zur Grenze der Dottermasse. Letztere verringert sich immer mehr, während der Haufen der Embryonalzellen an Grösse zunimmt; nun treten noch andere platte Zellen, oft paarweise auf und vergrössern die „Hüllmembran" (XXXIII, 6. 20), die schliesslich auch den Best der Dottermasse umwächst. So wie dies geschehen ist. tritt auch an dem dem Deckelpole entgegen- gesetzten Ende eine uhrglasförmige Zelle auf, die in der Begel polständig ist und sich in zwei Zellen theilt; ihr Auftreten scheint aber nicht constant zu sein. Woher sie stammt, wird nicht erörtert; die übrigen Zellen der Hüllmembran leitet Schauinsland aus einer weiteren Theilung der ersten calottenförniio-en Zellen ab. CD Diese Hüllmembran schmiegt sich der Innenfläche der Eischale dicht an und bleibt beim Ausschlüpfen des Miracidium in derselben zurück (XXXIII, 11) sie ist also eine rein für das embryonale Leben be- stimmte Bildung, die von den Embryonalzellen selbst geliefert wird. Schauinsland konnte ihr Auftreten bei allen von ihm untersuchten Arten*) constatiren; bereits frühere Autoren haben sie gesehen, so V. Nordmann (158) bei JDistomum teretkoUe und D. perJafum, Creplin (188) bei Distomum gJohiporiim , Leblanc und Faivre (331) beim Leberegel und P. J. van Beneden (364) hei 3Ionosfomum mutabile: von der Anwesenheit der Hüllmembran hält sich auch Leuckart (777) beim Eie des Leberegels überzeugt und erwähnt dieselbe ausdrücklich bei Distomum lanceolatum: Heckert (771) giebt sie bei Distomum macrostomum an. Man geht wohl nicht zu weit, wenn man das Auftreten der Hüllmembran als characteristisch für die Digenea hält; bei den Monogenea ist sie nicht bekannt. Das Verhalten der Dottermasse, die von der Hüllmembran um- wachsen wird, ist nicht in allen Fällen das gleiche: wo eine grössere Menge der Dottersubstanz vorhanden ist, lagert sich dieselbe an den *) Ausser Distomum tereticolle noch 1). cygnoides, cylindraceum, globiporiwi, nodu- losum, signatum, naja, mentulatum iind Aspidogaster conchicola. Bigenea. Embryonalentwicklung 781 Fig. 9. beiden Polen des Eies in je einem grossen Hänfen an (XXXIII, 19.20), sodass die Embryonalzellen central liegen; oder die Dottermasse nmhüllt in mehreren Kingen die Embryonalzellen resp. den Embryo, wie dies schon V. Siebold an den sich entwickelnden Eiern des Monostomum mutahile beobachtet hat (168). Im Eie des Leberegels nmhiillt der Dotter, so lange er noch die zellige Strnctnr erkennen lässt, den ganzen Embryo (Leuckart 777, 249); später zerfällt er in zwei grössere pol- ständige Massen nnd eine Anzahl kleinerer. Wenn auch der Dotter mehr und mehr während der Embryonalentwicklung schwindet, so geschieht dies doch nicht vollständig; kleinere oder grössere Mengen (Fig. 9) lassen sich auch bei vollständig ausgebildetem Miracidium und selbst nach dem Ausschlüpfen desselben in der Eischale nachweisen: recht beträchtlich ist die Menge des nicht verbrauchten, also überschüssigen Dotters im Eie des Leberegels. Während der Ausbildung der Hüllmembran ist auch der Furchungsprocess weiter vorgeschritten : die Furchungsz eilen haben an Zahl zu- und an Grösse abgenommen; sie bilden eine compacte Masse, die den Nahrungsdotter immer mehr verdrängt und die Eischale resp. die Hüllmembran mehr oder weniger ausfüllt. Bei Distomum teretlcoUe stellt die Em- bryonalmasse zu dieser Zeit einen elliptischen Körper Distomum hepaticum; Ei dar, der aus gleichartigen, kleineu. mit Kern und mit entwickeltem Mira- T^ \ .. 1 1 r7 n 1 x li. r>- rr n cidmm und grossem Kernkorperchen versehenen Zellen besteht. Die Zellen Dotterreste. ^Nach sind sphärisch oder polyedrisch, so besonders nach Leuckart 777). Einwirkung von härtenden Eeagentien (XXXIII, 6). An diesem gleichmässigen Materiale tritt nun eine Sonderuug der Art ein, dass auf der ganzen Oberfläche platte Zellen auftreten, die in einschichtiger Lage die übrig gebliebene, grössere Menge der Embryonal- zellen umhüllen (XXXIII, 7); damit sind die beiden primären Keimblätter — Ectoblast und Entoblast gebildet. In welcher Weise dieser Sonderungs- vorgang sich vollzieht, ist nicht ganz sicher; Schauinsland meint, dass das Ectoblast ebenso wie die Hüllmembran einem epibolischen Vorgange seinen Ursprung verdankt, bemerkt aber wenige Zeilen später, dass man vom Ectoblast zuerst nur platte, sich intensiv färbende Kerne an der Peripherie des Zellhaufens sieht und später erst die einzelnen Zellkörper (6 bis 8 auf dem Querschnitte) deutlich erkennt, welche Angabe in einem anderen Sinne gedeutet werden muss; es handelt sich allem Anscheine nach nicht um Epibolie, sondern um eine Sonderung der ganzen peripheren Zellenlage von den centralen. Wie sich dies auch verhalten möge, jedenfalls flachen sich (bei Distomum tcreücoUe) die Kerne der Ectodermzellen immer mehr ab, ihre Zellleiber verschmelzen miteinander und so entsteht eine überall gleich dicke Membran mit regelmässig angeordneten Kernen. Auch letztere Y82 Flathelminthes : I. Trematodes. verschwinden grösstentheils wie die Zellgrenzen (XXXIII, 8), nur in acht Kctohlastzellen (XXXIII, 9) ist dies nicht der Fall, wenigstens erhalten sie sich hier längere Zeit. Vier von diesen acht Zellen liegen symmetrisch am Deckelpole des Eies dem Entoblast auf, die vier anderen ebenso regelmässig ungefähr an der Grenze des zweiten und letzten Drittels des Embryos. Anfangs lagen die Kerne der vier oberen, am Deckelende gTuppii-ten Zellen dicht neben einander um den Pol der Eiachse herum: später findet man sie tiefer liegend und stark hervoiTageud, während die übrigen Ectoblastkerue schon geschwunden sind. Auf den zu ihnen ge- hörigen Zellen bemerkt man dann eine feine Strichelung; nun verlieren auch diese Zellen ihre Kerne und nachdem ihre Anfangs aufgew nisteten Känder verstrichen sind, verwandeln sie sich in vier mit staiTen Borsten besetzte Platten. Eine gleiche Umwandlung erfahren auch die vier unteren Zellen ; die aus ihnen entstehenden, Borsten tragenden Platten sind jedoch kleiner und schliessen nicht wie die vorderen dicht an einander, sondern sind durch ein Stück der aus den übrigen Ectoblastzellen hervorgegangenen Membran getrennt. Im Entoblast haben sich eine Anzahl Zellen regelmässig angeordnet und begrenzen einen in das Innere des Körpers bis zur halben Länge reichenden Darm, dessen Lumen von einer körnigen Masse erfüllt ist. Das vordere Ende bildet einen Küssel, der, so lange der Embryo noch in der Eischale eingeschlossen ist, stets nach innen eingestülpt bleibt. Bei IJistomum cygnoides schienen Bilder darauf hinzuweisen, dass der Darm sich dm-ch Einstülpung von aussen her bilde, doch konnten genauere Untersuchungen darthun, dass über die Oeffnung der schein- baren Einsenkung die von den Ectoblastzellen gebildete Membran con- tinuirlich hinüberzieht, so dass man auch annehmen muss, der Darm bilde sich durch epithelaiiige Aneinanderlagerung einiger Entoblastzellen und Kesorption der zwischen ihnen gelegenen Zellen. Letzteres wird dadurcli wahrscheinlich, dass man noch auf einem ziemlich späten Stadium Kerne durch Tinction in dem körnigen Darminhalte nachweisen kann, die nicht aus dem Dotter stammen können, da dieser schon lange keine Kerne erkennen lässt. Zu Distonium tcreficolle zurückkehrend wäre noch zu bemerken, dass von den übriggebliebenen Entoblastzellen ein Theil sich dicht an die Innenfläche der von den verschmolzenen Ectoblastzellen gebildeten Membran anlegt (XXXIII, 10); diese unterscheiden sich von dem cen- tralen Beste hügliger, den Character der Embryonalzellen behaltender Zellen durch platte Form und regelmässige Anordnung. Der fertig gebildete Embryo macht innerhalb der Eischale schon recht energische Bewegungen und ein geringer Druck auf das Ei genügt, um ihn nach Aufsprengen des Schalendeckels und ZeiTeisseu der Hüll- membran in Freiheit zu setzen. Die Hüllmembran bleibt meist im El zurück: sie hat ihre zellige Structur mehr und mehr verloren und Digenea. Embiyonalentwicklung. 783 stellt am Ende der Emhryonalperiodf- eine gniiz dünne, glashelle Meml)ran dar. in der man nur mit Hilfe von Farl)stott'en Kernreste nach- weisen kann. Beschreibung der Miracidien (Embryonen). Es liegt in der Natur der Sache, dass die ausgeschlüpften Miracidien der Untersuchung leichter zugänglich sind, als wenn sie noch in der Eischale eingeschlossen sind; wir kennen daher den Bau freier Miracidien besser, als das bei der Embryonalentwicklung Mitgetheilte erwarten lässt. Auch sind viele Arten so lückenhaft (die meisten überhaupt nicht) in ihren früheren EntwicklungszAiständen bekannt, dass die Kenntniss der letzteren erst mit dem Miracidium - Stadium überhaupt beginnt, sehr oft auch damit abschliesst. Schon Wagener giebt (338) ein Verzeichniss der zu seiner Zeit bekannt gewesenen Miracidien und Willem o es-Suhm hat später (481) eine synoptische Tabelle publicirt, die aber schon lange veraltet ist; es geht nicht an, Gruppirungen der Miracidien vorzunehmen und hierzu Charactere zu benützen, deren Erkennen früheren Autoren unmöglicli sein musste. Beide Autoren bilden zwei Hauptgruppen: Miracidien mit und ohne Wimpern, eine Eintheilung, mit der bis jetzt im Ganzen wenig an- zufangen ist, da sie nicht einmal, wie wir heut wissen, auf das spätere Verhalten hinweist, viel weniger dasselbe sicher stellt, auch nicht etwa eine nähere Verwandtschaft der Arten begründet. Ich gebe zuerst ein Verzeichniss derjenigen Arten, deren Miracidien bekannt sind und füge die wichtigste Litteratur bei: Art. Wirft. »Beobacliter. Aspidogaster conchicdla Baer. Urdo, Anodonta. Bilharz in liaemaiohia (Bilh.) Homo. Diplodiscus subclavaüts (Goetze). Rana. Disiom u m cygnoides Zeel. Rana. jj ci/lindraceum Zed. Rana. >> folium Olf. Esox lucius. }> globiporum Rud. Perca fluviatilis. 7? hepaticum (L.) Ovis aries. Aubert(3 13), Schau- insland (654), Voeltzkow (7.1 6). Bilharz (2'Jf)), Cob- bold (558), Chatin (567). AVagener (33S). Wagener (338), Schauinsland (654). Schauinsland (654), Linstow (798). Willemoes -Suhm (481). Wagener (337), Linstow (628), Schauiusland (654). Leuclv-art(403: 625; 777), Thomas (6 26). 784 Plathelminthes : I. Trematodes. Art. Wirtli. Beobachter. Distomum hians Rud. lanceolatum Mehl. laureatum Zed. longicölle. macrostomum ßud megaStoma Eud. mentulatum Rud. naja Rud. nodulosum Zed. ovocaudatum Vulp. perlatum v. Nordm signatum. spathulatum Lkt. tereticolle Rud. „ trigonocephalum Rud. „ viirigatum Rud. „ vivipara v. Ben. „ T'Fes(<'/•H^a>^n^. Gasterostomum crucibulum Rud. „ fimhriatuni Sieb. Holostomum cornucopiae Mol. Monostomum capitellatum Rud. „ /a&a ßrs. filum? Duj. flavutn Mehl. lanceolatum Wedl. mutabile Zed. j, iiigropunctatum Linst. Nematobothrium filarina v Ben. ? '? ? ? Ciconia alba. Ovis aries. Trutta fario. Singvögel. ScyUium catulus. Tropidonotus natrix. Tropidonotus natrix Perca fluviatilis. Rana esculenta. Tinea vulgaris. Tropidonotus natrix. Homo. Esox lucius. Meles, Mustela, Lutra. Rana. Mugil chelo. Homo. Conger vulgaris. Esox lucius, Strix aluco. Box salpa. Singvögel. Exocoetus exsiliens. Anas, Mergus. Himantopus rubropterus. Gallinula, Fulica, Rallus, Anser, Grus. Unbekannter Vogel. Sciaena aquila. Darm von Gadus Iota. Darm von Anas boschas. Darm von Stema cantiaca. Willemoes - Suhm (481). Moulinie (334), Leuckart (403 und 777). "Willemoes - Suhm (4SI)*). Siebold (264)*). Heckert (771). Wülemoes-Suhm (458). Wedl (320), Schau- insland (654). Schauinsland (654). Liiistow (475), Willemoes-Suhm (481) , Schauins- land (654). Vulpian (352), Creutzburg (S22). "Wagener (337)*). Wedl (320), Schau- insland (654). Jjima (702). Wagener (338), Schauinsland (654). Linstow (560). Wagener (338). van Beneden (450). Leuckart (777). Willemoes - Suhm (4SI). Wedl (340). Linstow(528u. 677). Wagener (338). Willemoes- Suhm (481)*). Wagener (303). Wagener (337). Wedl (340). Siebold (168), Wagener (338), V. Beneden (364). V. Linstow (651). E.van Beneden(449). Wagener (337). Wagener(337u.338). La Valette St. George (321). *) Ohne Abbildung und genauere Angaben. Digenoa. Eiulnyonalentwicklung 785 Mu'acidium des Leberegels (30/1). Nach Leuclcart (777). Unsere Kenntnisse erstrecken sich also über nur M Arten und auch von diesen sind eine Anzahl ganz ungenügend bekannt und von anderen kennen wir nur das Exterieur, so dass die Zahl der ausreicliend bekannten Miracidien verhältnissmässig gering ist. Die Haut der Miracidien besteht entweder aus einer homogenen, ziemlich dicken Schicht mit oder ohne Kerne, die bald Wimpern trägt, ]»ald solcher entbehrt, oder sie wird von einem deutlichen einschichtigen und wimpernden Epithel gebildet (Fig. 10). Aus den Untersuchungen Schauins- land's wissen wir, dass die homogene Hautschicht sich eben- falls als ein einschichtiges Epithel anlegt, dessen Zellen secundär verschmelzen und oft auch ihre Kerne verlieren. Wimpern tragen die Miracidien folgender Arten : a. an der ganzen Oberfläche : Bilharzia haematobia; Diplodiscus subclavatus; Distomum cygnoides, cylindraceum*), folium, globiporum, hians, laureatum, longicolle, nientu- latum, naja, nodulosum, signatum, spathulatum. trigono cephalum, viviparum; und Westermanni: M 0 n 0 s 1 0 m u m capitellatum , flavum , mutabile : b. nur an einem Theile der Körperoberfläche: Distomum lanceolatum (Fig. 11)**), macrostoninm***): H 0 1 0 s 1 0 m u m cornucopiae f). Die Wimpern stehen immer in grösserer Anzahl auf den einzelnen Zellen und mit- unter in regelmässigen Längsreihen, wie dies Scliauinsland (654) von den Miracidien des D isto)ii Hin cijgnokles angiebt. Die Wimperhülle liegt entweder dem übrigen Körper dicht an oder ist von 'demselben durch einen grösseren oder kleineren Hohlraum ge- trennt, letzteres z.B. bei Di s ^0 m ?n» c^^5^oicfes. Mh-acidium des Distomum lan- Die Miracidien des Distomum cißindraceum ceolatum; A. von der Seite. lassen nach Schauinsland ihre Wimper- B vom Kücken gesehen. (Nach Jiülle beim Ausschlüpfen in der Regel in eucvai m.) der Eischale zurück (XXXIII, 11), was aber v.L instow (798) bestreitet. Ausser Wimpern, die am vorderen Körperabsclinitte in der Regel länger sind, als am hinteren, producirt die Hautschicht in einigen Fällen Hartbildungen in Form von steifen Borsten. Mit Borsten sind versehen Fig. B. *) Nach Schauinsiand (654); v. Linstow (T9S) zeichnet den vorderen Theil frei von Wimpern. **) Auf dem vorderen Abschnitte des Eückens und auf der Bauchiliiche. ***) Nur auf der Eauchtläche i XXXIII, 21). t) Nur der vordre, kleinere Abschnitt ist frei von Wimpern iXXXIII.JöV Bronn, Klasseu des Tliier-Rüichs. IV. 1. 0\) 786 Platheliniiitlies: I. Trematodes. die Miracidicn von Distontum megastomum (45S) am vorderen Xörperende. die von Di ^fomitm tereticollr (338; 654) sowohl am vorderen Körper- ende als in einem Gürtel an der Grenze des mittleren nnd hinteren Körperdrittels, die \on Di st oniu})i ovocaiidatmn am grösseren Theile der Körperoherfläche (822) nnd die von Monnsf onium ßmn^ I)nj. in einem Kranze um die Seheiteltläche des Kopftheiles (303). j?ig 12. Nervensystem nnd Sinnesorgane, lieber das Vorkommen eines Nervensystems liegt meines Wissens nur eine einzige Mit- theilnng vor, welche das Miracidium des Leberegels betrifft: an diesem entdeckte E. Leuckart (777, 256) einen zweilappigen Ganglienknoten (Fig. 12) von ziemlich hellem Aussehen, der nahezu den halben Durchmesser des Vorderkörpers hat und zahlreiche, massig grosse Zellen in seiner Substanzmasse er- kennen lässt. Jedes dieser Ganglien ent- sendet nach hinten einen Nerven , der sich nach kurzem Verlaufe mit der Leibeswand verbindet; dagegen erhebt sich die Kücken- fläche in Form eines Zapfens, der verhältniss- mässig gross ist und die Augen trägt. Man darf wohl vermuthen, dass auch die Auo-pu tragenden Miracidien anderer Arten ebenfalls ein Ganglion besitzen werden. VonSinnesorganen sind die sogenannten,, Augenflecke'^weit ver- breitet und meist Inder Zweizahl vorkommend: folgende Ai*tentrao-enAue-en- flecke : Distomum Maus, laureatum, nodulosum (XXXIII, 22), trigono- ceplialum (XXXIII, 23), viviparum: Holostomum cornucopiae (XXXIIL 15): Monostomum capitellatum, flavum. lanceolatum. mutabile und nigropunctatum. Die Augen sind übrigens nicht so einfach, wie die Bezeichnung ., Augenfleck oder Pigmentfleck" erwarten lässt: sclioji Wagener (338) wusste, dass der trapezförmige Pigmentfleck des Miracidium von Mono- stomum nnitahile zwei linsenartige Körper trägt nnd Willemoes-Suhm (481) bildet eine Linse an dem Auge des Miracidium von D istonmui nodulosum (XXXIII, 2'2) al». Neuerdings ist durch Tliomas (646) und Leuckart (777) der bekannte kreuzförmige Augenfleck des Leberegel- Miracidium als aus zwei schalenförmigen Augen mit je einer Linse be- stehend erkannt worden: die Untersuchunge]i Leuckart's stellen es auch sicher, dass die Augen nicht, wie man wohl allgemein angenommen hat, in der Hautschicht liegen, sondern tief im Körper (Fig 12) einem be- sonderen Ganglion aufgelagert sind, das direct mit dem Centrainerven- Querschnitt durch das vordere Körperende eines IVIiracidium des Lel)eregels mit Haut, Rüssel- muskeln, Ganglienknoten und Augen, sowie Darmrjuerschnitt (75/1). Nach Leuckart (777). Digenea. Embryonalentwicklung. 'jq^ System in Verbiiiduiig steht: sie verhalten sich also el)enso wie die Augen der rhabdocoelen Turbellarien. Andre Sinnesorgane sind nicht bekannt, doch dient der sogenannte Rüssel, der beim Darme yai erwähnen sein wird, nach den Schilderungen der Autoren auch als Tastorgan; er kann ausgestreckt und eingezogen werden und vollführt tastende Beweo-unoen. Musculatur. So vielfach auch Körpercontractionen der Miracidien beschrieben worden sind (XXXIII, 12.13), so selten ist der directe Nachweis einer besonderen Musculatur gelungen; wir kennen solche und zwar Eing- und Läugsmuskeln nur von den Miracidien des Leberegels (L euckart 625) und des Bistomum ovocaudatum (Creutzburg 822); bei ersterem liegen die Muskelfasern an der Aussenfläche einer mit Körnern und kern- artigen Bildungen durchsetzten Substanzlage, die L euckart als Leibes- wand bezeichnet; diese ist wiederum vom Hautepithel durch eine dünne Membrana limitans getrennt. Für die Bewegung der bei den Miracidien des Leberegels vorkommenden Kopfpapille sorgen ein Anzahl kräftiger Muskelfasern (oder Bündel?), welche unter dem kragenartigen Halstheile nach vorn zur Papille ziehen und von der Körperwand ihren Ursprung nelnnen (cf. Holzschnitt 12 pg. 786). Excretionsapparat. Das Vorhandensein von „wasserhellen" Ge- fässen mit flackernden Stellen ist schon Wagen er bekannt gewesen (337; 338): obgleich wir diesem Autor und einigen späteren Forschern eine ganze Anzahl hierauf bezüglicher Beobachtungen verdanken, sind wir doch noch weit entfernt von einem genügenden Einblick in die Yer- hältnisse, was bei der geringen Grösse der Miracidien und der Noth- wendigkeit, dieses Canalsystem vorzugsweise an dem sich rasch bewegenden, lebenden Objecte zu studiren, begreiflich genug ist. Einem Theile der bekannten Miracidien scheint der Excretionsapparat zu fehlen (V), wogegen wir ihn bei anderen hoch entwickelt finden. Die Gefässe beginnen wie bei den erwachsenen Thiereu mit den bekannten Terminalzellen, die nach Leuckart beim Miracidium des Leberegels (777) zu zweien, ungefähr in der Körpermitte, symmetrisch und zwar in einer nach Innen vorspringen- den Verdickung der Leibeswaud liegen; ausnahmsweise kommen auch drei und selbst vier solcher Wimpertrichter vor, deren Flimmerhaar übrigens schon während des embryonalen Lebens schwingt, wenn die Cilien der Körperbedeckung noch unbeweglich sind. Auch bei den Miracidien andrer Arten sind die gleichen Bildungen in derselben Anordnung, zu zwei in der Körpermitte, bekannt, so bei Bistomum trigonocephalum (XXXIII, 23) (v. Linstow 560), B. terctkolle (Schauinsland 654), B. lanceolatwn (Leuckart 777) und Holostomumcornucopiae (hier aber vier [XXXIII, 15] nach V. Linstow 528). Ausserdem kennen wir bei den Miracidien zahl- reicher Arten ein mehr oder weniger entwickeltes Gefässnetz , in d(un häufig genug zwei der Länge nach verlaufende Hauptstämme deutlich hervortreten (XXXIV, 22); auch wissen wir, dass in einzelnen Fällen (so z. B. bei dem Miracidium dos Monosfomum mutahik nach Wagen er 338) 50* 7SS Platlielininthes: I. Trematodes. in den grösseren Stämmen Wimperlappen vorkommen, so dass aucli in dieser Beziehnng die Aehnliclikeit mit dem Excretionsapparat er- wachsener Thiere gross ist. Leider ist aber bis jetzt die Aiismündung der Grefässe bei den Miracidien ganz unbekannt, wenn wir dabei von einer nicht sicher gestellten Angabe Schaiiinsland's (654) absehen: dieser Autor glaubt nämlich die Einmündung zweier Canäle in den Darm bei den Miracidien von Distomum teretkoUe und I). cygnoidcs gesehen zu haben, giebt aber die Beobachtung selbst als noch der Bestätigung bedürftig. Nach den Zeichnungen Wagener's scheint es, dass die beiden Hauptstämme gesondert am hinteren Körperende ausmünden, also ein Verhältniss wieder- holen, wie es in Bezug auf die Mündung für die Monogenea gilt. Darm. Auch hier ist es wiederum Ct. AVagener (337; 338), der bei einer grossen Zahl der von ihm studirten Miracidien den Darm constatirt hat; immer handelt es sich um einen verschieden grossen, unpaaren Darmblindsack. Im entwickeltsten Zustande kann man am Darme der Miracidien einen vorderen Theil, den Rüssel, ferner den Oesophagus mit dem Pharynx und den Darmblindsack oder Magendarm unterscheiden. Was freilich Rüssel genannt wird, ist verschiedenen Ursprungs: man Ix'zeichnet als Rüssel das sich zuspitzende und protractile Yorderende des Miracidium selbst. es erscheint dann, wie bei T) isfoinuju cygnoidcs bewimpert: in anderen Fällen handelt es sich um den Anfangstheil des Vorderdarmes selbst, der vorgestreckt werden kann und, da flcr Darm keine Flinnnerung auf- weist, auch nicht flimmert, so beim Miracidium des Lebe regeis (Fig. 13), des Distomum glohiporum, D. cylindraceiDi/ und einiger Monostomen. Die Mundöfthung liegi; ganz terminal auf der Spitze des Rüssels resp. in letzterem Falle Spalt, von dem Miracidium la'euzförmigen des vorderen Körperendes ; bildet die Oeflfnung einen wie Wagen er (337) z. B. aus dem Darme von Gadus Iota, oder des Di- stomum tcrcticoUc (338) zeichnet. Ein besonderer Pharynx, in dem die Radiär- muskeln deutlich hervortreten, ist bei nj = i ij f Tetracotyle, eingekapselt in Limnaeus stagnalis nach Ercolani; vergi'öss. (Aus Leuckart 777, 160). tomischen Verhältnisse der Tetracotylen beigetragen, wenn auch Manches noch irrthümlich blieb. Neue Formen, mit dem ausdrücklichen Zusätze, dass es sich um Larvenzustände von Holostomum handle, hat besonders V. L in stow (516; 528; 540) beschrieben, während endlich Ercolani (584) durch den Füttterungsversuch eine Tetracotylc aus Limnaeus stagnalis in ein Holostomum übergeführt hat. 79() Platheüninthcs : i. Treniatodeb. Durch die Tliätiokeit dieser und einiger anderer hier nicht besonders genannter Autoren ist eine ganze Anzahl von Formen aufgestellt resp. beschrieben worden, deren Auffassung als Larven der Holostomiden kaum einem Zweifel begegnen wird; es sind folgende: 1. Codonoceph ahisnmfaUlis Dies. (= Amphistomum urnigerumEud.) im Kectum sowie eingekapselt in verschiedenen Orgauen von Kana esculenta (273 und 356). 2. Diplostomum hreviccmdatum v. Nordm. (158) im Auge von Barbus fluviatilis. 3. Diplostomum cuticoJa (v. Nordm.), eingekapselt, meist auf der Haut verschiedener Fische: Cyprinus carpio, Gobio fluviatilis, Squalius cephalus, Scardinius erythrophthalmus, Idus melanotus, Leuciscus rutilus, Phoxinus laevis, Chondrostoma nasus, Abramis brama, Blicca bjoerkna und Cobitis taenia; l)ei Cyprinus carpio auch im Auge beobachtet (158). 4. Diplostomum lenticola v. Linstow in der Linse von Abramis vimba (540). 5. Diplostomum musculicola (Wald.) eingekapselt in der Musculatur des Scardinius erythrophthalmus und Abramis brama (382). 6. Diplostomum putorii v. Linst, eingekapselt am Oesophagus und im Darme des Foetorius putorius (528). 7. Diplostomum volvens v. Nor dm. im Auge von Perca fluviatilis, Acerina cernua, Lucioperca sandra, Lota vulgaris, Scardinius erythrophthalmus und Leuciscus rutilus (158). 8. Monocerca heterohrancJii Wedl. im Gehirne von Heterobranchus anguillaris (398), die einzige nicht europäische Art. 9. Tylodelpliis clavata (v. Nor dm.) im Auge von Perca fluviatilis, Acerina cernua, Lucioperca sandra und Esox lucius (158; 273). 10. Tylodelpliis craniaria'Diea. im Schädel von Cobitis fossilis (356). 11. Tylodelpliis petromyzi fluviatilis Dies, im Gehirn von Petromyzon fluviatilis (217; 356). 12. Tylodelphys rliacltiaca (Henle*) im Wirbelcanale der Kana temporaria und esculenta (162). 13. Tetracotyle coluhri Y.liinsi. eingekapselt am Herzen von Pelias berus und im Bindegewebe von Tropidonotus natrix (528). 14. Tetracotyle crystallina (Rud.) eingekapselt in der Musculatur der Rana temporaria (122; 346; 528). 15. Tetracotyle ecliinata Dies, eingekapselt am Peritoneum der Acerina cernua und des Idus melanotus (341 und 356). 16. Tetracotyle foetorii v. Linst, eingekapselt unter der Haut und in der Musculatur des Foetorius putorius (516). 17. Tetracotyle percae fluviatilis Moni, eingekapselt am Peritoneum und zwischen den Muskeln der Perca fluviatilis (334 und 528). *) Zuerst beobachtet von Caldaui: Memor. della soc. ital. Verona 1T'J4. VII. pg. M2 l)is 3 IS. Tab. Yn. Fig. 7. b. •'o- Digeijcn. Lai'vcii dei- luetasfafisclien Trciiiatodon. 797 18. TctracotyJc ovata v. Linst, eingekapselt um Peritoneum von Acerina cernua, Abramis ]»rama, Blicca l)joerkna und Osmerus eperlanns (528). 19. TetracotyU soricis x. Linst, eingekapselt im Bindegewebe des Sorex tetragonnrus (528). 20. Tctracotyle tt/pica Dies, eingekapselt am Darme des Cypriniis carpio, zwisclien den Muskeln von Sqnalius ceplialus und Idus melanotus, auf der Haut und im Innern von Nephelis vulgaris und Clepsine complanata, in den Keimscliläuclien der Cercaria armata (Distomum endolobum) , C. echinata (D. echinatum). C. vesiculosa, C. echinatoides (D. trigonocephalum) sowie frei in der Leber resp. den Genitaldrüsen der Paludina vivipara und fasciata, des Limnaeus stagnalis und auricularius sowie des Planorbis corneus (235; 312; 334; 346; 370; 528 etc). Es ist natürlicli, dass alle diese Namen nur provisorische sind und überflüssig werden, sobald die zugehörigen geschlechtsreifen Stadien durch Versuche erzogen sein werden ; bis heut ist aber keine dieser Larvenformen auf irgend einen bekannten Vertreter der Holostomiden zurückzuführen, denn auch der Ercolani'sche Versuch hat nur bewiesen, dass Tetracotylc fypica aus Paludina und Planorbis in ein Holostoiiiiui/ übergeht, das Ercolani mit Unrecht als Hol. erraücuin Duj. bezeichnet. Bei dieser Sachlage ist es ganz verkehrt, die Larvenformen in verschiedene rienera unterzubringen, wenn es wahrscheinlich auch einmal möglich sein Avird, generische Verschiedenheiten schon an den Larven zu constatiren; dann können aber natürlich andre Gattungsnamen als diejenigen, mit denen wir die geschlechtsreifen Thiere l»ezeichnen, nicht angewendet werden. Es ist daher der Vorschlag von Brandes (820), alle Holostomidenlarven einfach mit dem C olle ctivn amen Tetracotyle zu benennen, ganz angebracht, wobei immerhin Ins auf Weiteres der Speciesnamen der Larvenformen zur Unterscheidung der letzteren benützt werden kann; Zweideutigkeiten könnten hierbei nicht auftreten, da lüs jetzt die Species- namen für die Larven alle verschieden sind. In Bezug auf den anatomischen Bau der Tetra cotyleu können wir uns sehr kurz fassen; er stimmt mit dem erwachsener Holostomiden, abgesehen von deii Genitalien ziemlich überein, nur die Anlage des Haftapparates, die schon bei den Tetracotylen vorhanden ist, bietet der Deutung kaum zu überwindende Schwierigkeiten, weil die Einsicht in die Zusammensetzung der Anlage noch fehlt; was v. LinstoAV (51() und 528) hierüber mittheilt, bedarf erneuter Untersuchung. c. Umwandlung der Miracidien in Ammen (Digonea s. str.) Nachdem Steenstrup die schon vor ihm bekannten Keimschläuche, Redien und Sporocysten, als Gebilde angesprochen hat, welche aus Mira- cidien hervorgehen, blieb es G. Wagener (338) vorbehalten, den Um- formungsprocess an den Miracidien des Distomum cygnoidcs selbst zu sehen; 798 Platlielmiuthes : I. Trematodes. darauf folgten Leuckart (626) und Thomas (646) mit entsprechenden Beobachtungen am Leberegel, Heckert (771) an Bistomum macrostonmm Kud., Creutzburg (822) an D. ovocnudafum Vulp. und jüngstens Looss*) an Biplodiscus suhdavafus (Goeze). 1. Bistomum cygnoides. G. Wagener fand in Pisidium und Cyclas Cercarien, die ihn so sehr an Bistomum cygnoides erinnerten, dass es ihm „der Mühe werth schien, die Embryonen dieses Trematoden mit den ge- nannten Muscheln in Berührung zu bringen". Zu dem Zwecke wurden frei schwimmende Miracidien der genannten Art mit fi'ischen Fragmenten von Pisidien unter das Microscop gebracht und beobachtet. Das Miracidium schwamm lel)haft umher, drehte sich um seine Achse und schien seine Um- gebung einer näheren Prüfung zu unterwerfen. Mit immer thätigen, l)ald langsamer, bald schneller sich bewegenden Wimpern setzte es sich mit seinem spitzen, etwas vorgeschobenen Kopfende bald an ein Stück Leber, bald an ein Muskelfragment an, dasselbe jedoch stets nach einiger Zeit wieder verlassend. Endlich traf das Miracidium auf eine lebhaft wimpernde Kieme : das Kopfende verlängernd und verkürzend untersuchte es das Organ an verschiedenen Stellen und heftete sich endlich mit den Kopfende fest an, so dass weder der durch den Schlag der Cilien bewirkte Wasserstrom noch der Strom eines hinzu- gefügten Wassertropfens das Miracidium ablösen konnten. Das Wimper- kleid, dessen Cilien unaufhörlich arbeiteten, hob sich erst an einer, dann an mehreren Stellen blasenai-tig ab, die Zellgrenzen wurden erkennbar und bald darauf lösten sich die Zellen von einander — das Wimperkleid zerfiel. Das Miracidium lag nun als ein einfacher, lebhaft sich contra- hirender Sack an der Kieme: es war umgeben von einer dünnen, structur- losen Membran, deutlich Avar der kuglige Lihalt sowie der Schlag der beiden Wimperflammen zu sehen. Nach Verlauf der zweiten Stunde der Beobachtung wurden die Contractionen schwächer und erlahmten schliesslich ebenso wie die Wimperflammeh — der kleine Sack war, wie es unter den erwähnten Umständen zu erwarten stand, abgestorben. Doch Wagener hatte gleichzeitig eine Anzahl Pisidien mit reifen Eiern des Bistomum cygnoides in ein Aquarium eingeschlossen und ZAvei Wochen lebend erhalten: bei der Untersuchung erwiesen sich auch diese inficirt und er konnte auch kleine, also wohl junge Keimschläuche auf- finden, die von dem kleinen Sacke, in den das Miracidium sich unter seinen Augen verwandelt hatte, sich nur durch die Grösse unterschieden. Die weiteren Untersuchungen ergaben, dass mit dem Grössenwachstlmm dieser Keimschläuche in ihnen neue Keimschläuche (Sporocysten) ent- stehen, aus denen dann erst die Cercarien hervorgehen. 2. Bistomum hepaticum (L.). Nach den übereinstimmenden Berichten von Leuckart (62.'i: 777) und Thomas (626 und 646) sind es junge .*) Ueber Aniphistomum suLclavatum Eud. und seine Entwicklung. In Festschrift f. Leuckart Leipzig 1S92 pg. 147 — 167 mit Taf. XIX und XX., eine wichtige Arbeit, die mir der Autrir dui'ch Uebersendung der Correcturbogen noch vor Erscheinen der Fest- schrift zugänglich machte. Digenea. Entwicklung- der Ammen. 799 Exemplare des Limiiaeus tnincatulus Müll. (=L. minutus Drap.), in welche die Miracidien des Leheregels eindrinoen: mit Ausnaliiiie von jungen Exemplaren des Limnaeus pereger werden andre Schnecken kaum an- gegangen oder, wenn es geschieht, so kommt die Entwicklung über die ersten Phasen nicht hinaus; nur in Limnaeus pereger kommt es wenigstens bis zur Bildung von Redien, aber nicht von Cercarien. Diese eigenthümliche Auswahl, welche die Miracidien treffen, will Leuckart (777, 264) durch die Annahme erklären, dass die Schnecken die schwärmende Parasitenbrut durch besondere Reizmittel (vielleicht durch den von ihnen abgesonderten Schleim) anlocken, wie Monaden und Schwärmsporen niederer Pflanzen durch gewisse chemische Reize in ihren Bewegungen beeinflusst werden. Treffen die Miracidien des Lebereo-els auf geeignete Schnecken — an anderen Gegenständen halten dieselben „wie zur Prüfung" eine Zeit lang still und eilen dann weiter — so be- festigen sie sich mit Hilfe der langausgezogenen Kopfpapille überall an der freien Körperoberfläche, am Kopf, wie an den Fühlern, am Fusse und am Mantelraude; ein andrer Tlieil dringt durch das Athemloch in die Luugenhöhle ein, auch hier, besonders an der Decke derselben sich befestigend. Thomas hat direct beobachtet, dass die Kopfpapille sicli lang auszieht und zwischen die Epithelzellen eindringt. Bald nach dem Festsetzen wird das Wimperkleid abgeworfen ,,und zwar dadurch, dass die Würmer einige kräftige peristaltische Bewegungen machen, die eine Lockerung des Zellenbelags zur Folge haben und denselben sodann durch eine starke Zusammenzielmng absprengen" (Leuckart 777). Thomas (646) dagegen erwähnt, dass bald nach dem Anheften die äussere Wimperhaut sich löst, die einzelnen Zellen Wasser aufnehmen und als kuglige oder halbkugelige Körper über die Oberfläche hervorragen. Als wenn — fährt Leuckart fort — mit den sich aldösenden Zellen zugleich der gestaltgebende Panzer verloren gegangen ist, erscheinen die jungen Parasiten fortan mehr oder minder verkürzt und gedrungen; als Miracidien 0,15 mm lang verkürzen sie sich bei und nach dem Abwerfen des Wimperkleides auf 0,07 (nach Thomas) resp. 0,08 mm (nach Leuckart). Aber sie verlieren ihre Bewegungsfähigkeit nicht: durch erneute peri- staltische Bewegungen drängen sie ihren schmiegsamen Leib immer mehr in die Tiefe, freilich eben nur an solchen Stellen, wo die Beschaffenheit des Gewebes ein weiteres Endringen gestattet, so in der Umgebung der Lungenliöhle, besonders aber in dem Dache derselben. Dieses findet man l)ei stärkerer Lifection in ganzer Ausdehnung von jungen Parasiten durch- setzt; sie liegen bald einzeln, bald gruppenweise in den Bluträumen des Daches der Lungenhöhle, bald mehr oberflächlich, so dass. sie luu- von einer dünnen Gewebsschicht bedeckt sind oder zapfenförmig in die Athemhöhle hineinragen. Einige Exemplare dringen auch direct in das Innere der inficirten Schnecken, um sich zwischen den Windungen des Darmes oder in der Leber anzusiedeln. Den Boden der Athenihölile so wie die Körperwandung findet man fast immer frei; von der äusseren 800 Plathelminthos : I. Tjcinatodes. Köi'peroberfläclie fallen die anhängenden Wiirmchen bald ah , nachdem sie vergebliche Versnche 7A\m Eindringen gemacht haben. Bald nach der Anheftnng kommen die jungen Sporocysten — mit solchen haben wir es zu thun, obgleich die Miracidien einen Darm be- sitzen — zur Ruhe; die Contractionen werden langsamer und schwächer, bis sie nahezu völlig aufhören; ihr Leib ist mehr oder weniger kuglig, die beiden Augen rücken auseinander, doch erhält sich das Pigment noch lange Zeit; die Kopfpapille ist noch als kleiner Vorsprung zu erkennen; Darm und (xehirnganglion werden durch die waclisenden Inhaltsmassen nach vorn gedrängt vmd zerfallen schliesslich. A. Fig. 18. B. A. Junge Sporocyste des Lebe regeis mit Augenflecken und Keimballen. 200/1. B. Etwas ältere Sporocyste des Leberegels mit einer jungen Eedie 200/1. (Xach Leuckart 777.) Das Wachsthum der Sporocysten ist Anfangs ein langsames; drei Tage nach der Infection findet man sie selten grösser als 0,1 mm, nach zehn bis vierzehn Tagen 0,5 mm und darüber lang. Sie entwickeln in sich etwa 12 bis 15 Redien, sind also selbst Grossammen, und in den Redien entsteht dann die Generation der Cercarien. Die ersten freien Redien findet man im Sommer bereits 14 Tag-e nach der Infection der Schnecken, im Spätherbst erst nach etwa 4 Wochen. Der Vorgang des Freiwerdens d. h. die Art und Weise, auf welche die Redien die Sporo- cyste verlassen, ist nicht beobachtet; Leuckart vermuthet, dass sie am Hinterende der Sporocyste hervorbrechen, weil man dieses nicht selten eingerissen findet. Die frei gewordenen Redien trifft man zunächst neben den Sporocysten, denen sie ihre Entstehung verdanken; aber ungleich agiler als diese be- geben sie sich alsbald auf die Wanderung und dringen, zum Theil unter Benutzung der Blutwege, in die Leibeshöhle ihrer Wirthe bis tief in die Leber, die ihr Lieblingssitz ist; hier wachsen sie bis auf 2 mm Länge und 0,25 mm Dicke au, womit ihre Bewegungsfähigkeit längst ge- schwunden ist. Digenea. Entwickhing der Ammen. yOl 3. Disfomum niacrostonmm Eud. Die Eier dieses in Siiio-vöo-elii lebenden Distomnm werden mit dem Kotlie der Wirtbe entleert; man findet sie aber weniger in den eigentlicben Faecalmassen als in der dieselben umgebenden, mehr flüssigen Harnschiclit. Fallen die Excremente auf ein Pflanzenblatt, so breitet sich die Harnschicht flächenhaft aus, mit ihr die Eier und diese werden dann von Schnecken verzehrt. Der e-e- eignete Zwischenwirth ist die Bernsteinschnecke (Suc ein ea amphibia), die von Heckert (771) direct durch Salatblätter, auf welchen reife Eier des Distomnm macrostomum sich befanden, inficirt wurde. Schon 10 — 15 Minuten nach der Infection findet man in dem Magen der Schnecken die lebhaft flimmernden und unstät umherschwimmenden Miracidien (XXXIII, 21); auch auf dem Objectträger kann man die Mira- cidien, die im Wasser nie ausschlüpfen, aber lange Zeit ebenso wie in feuchter Luft lebenskräftig bleiben, durch Zusetzen von Magenflüssigkeit einer Succinea zum Verlassen der Eischale bringen; nach einer Stunde sind fast alle reifen Miracidien ausgeschlüpft, was bei Erwärmung auf 18 — ^20*^ noch mehr beschleunigt wird. Im Magen schwimmen die Miracidien lebhaft umher und versuchen, in ihnen sich entgegenstellende Hindernisse sich einzubohren; hierbei wird ebenso wie beim Schwimmen der schwanzartige Anhang des Hinter- endes lang und dünn ausgezogen. Das Durchsetzen der Darmwand von Seiten der Miracidien ist von Heckert nicht gesehen worden, ebenso wenig gelang es ihm, die Miracidien in den Bluträumen der Darmwand oder in anderen Organen aufzufinden. Was aber am lebenden Object misslang, gelang am conservirten. Die in der Darmwand aufgefundenen Miracidien unterschieden sich von den frei im Mageninhalte schwimmenden durch kaum mehr als durch den Mangel der Wimpern; fraglich bleibt es, ob beim Durchdringen der Darmwand die gesammte Ectoblastbekleidung oder nur die bauchständigen Wiraperzellen abgeworfen werden — das erstere ist wohl wahrscheinlicher. Die Wanderung führt die eingedrungenen Miracidien in der Kegel nicht weit: ein Theil gelangt allerdings bis in die Zwitterdrüse und die Leber, die meisten findet man in dem Bindegewebe der dem Anfangstheile des Darmes dicht anliegenden Organe. Da wo das Miracidium zur Euhe kommt, wächst es zur Sporocyste {LeucocMoridium) aus; in den ersten Tagen nach der Fütterung stellt diese einen 0,035 mm grossen Körper dar, der nur durch die etwas bedeutendere Grösse und den Mangel von Locomotions- und Bohrorganen sich von einem Miracidium unterscheidet. Umgeben ist der Körper von einer zarten, Kerne führenden Membran und erfüllt von einer grossen Zahl kugliger Zellen. Innerhalb der ersten acht Tage bereits wird der bis dahin solide Körper zu einem Bläschen; die der kernhaltigen Hülle zunächst liegende Zellenschicht ändert sich und giebt Veranlassung zur Ausbildung einer besonderen Eingmusculatur. Nach etwa 14 Tagen sind die Sporocysten 0,2 mm lang und 0,18 mm breit, also noch immer fast kugiig, auch treten Bronu, Klassen des Thierreichs. IV. 1. Oi- 802 Platlielminthes : I. Trematodes. Leucochloridien aus der dritten und fünften Woche nacli der lufection , nach Heckert -iO/l. (Aus Leuckart 777, lOG.) die ersten Keiiiiballeii auf. In der dritten Woche bildet sich auch nach Innen von der KingmuslYellage eine Längsschicht; auch beginnt die Sporocyste Ideiue Buckel und Hervorragungen zu treiben, die bald zu kleinen Schläuchen werden: in der fünften Woche treiben diese einfachen Schläuche Seitenzweige und zwar die ältesten zuerst von ihrem basalen Theile aus; das Wachsthum aller Verzweio-uno-en findet immer nur in der Nähe der Spitze statt. Mit acht Wochen haben die ältesten Ausläufer bereits eine Länge von 3,5 mm erreicht: zahlreiche secundäre Seitenäste sind hinzugetreten, doch bleiben sie alle hinter der Spitze der primären Schläuche, die an ihrem Ende kolbig verdickt sind, zurück. Nach noch weiteren vier Wochen, also im Ganzen nach etwa einem Vierteljahre ist die Entwicklung der Sporocyste in der Hauptsache vollendet, da die primären Schläuche l)ereits die schwanzlosen Cercarien enthalten und die weitere Thätigkeit der ganzen Sporocyste sich darauf beschränkt, neue Schläuche für die sich ent- wickelnden Cercarien zu bilden. Die ausgebildete Sporocyste stellt nun eine mehr oder weniger grosse Masse verzweigter Fäden dar, die von einem Mittelpunkte ihren Ursprung nehmen und mit abgerundeten Spitzen endigen; ilu'e Dicke beträgt durchschnittlich 0,06 — 0,034 mm, ist jedoch nicht gleichmässig, da allenthalben an den Fäden Einschnürungen und seitliche Ausbuchtungen, letztere die Anlagen neuer Seitensprossen, vorhanden sind, die sich weiter entwickeln und eine reichere Entfaltung des gesammten Schlauchwerkes bedingen. Alle Fäden sind hohl, von einer Flüssigkeit und den verschiedenen Entwicklungsstadien der Keim- zellen erfüllt; die Höhlung der Fäden setzt sich dir e et in die kolbig aufgetriebenen freien Enden der Sporocyste fort. Einioe dieser freien Enden wachsen noch länger aus und zeigen bereits die ersten Spuren der späteren, so auffallenden Färbung, deren definitive Ausbildung aber erst eintritt, wenn die Schläuche so weit mit Brut erfüllt sind, dass sie nach vorn in die Fühler des Wirthes eindringen. Nun beginnen auch die lebhaften Contractionen an diesen Schläuchen, die zuerst einfache, von der Spitze nach der Basis sich fortpflanzende peristaltische Bewegungen sind, später aber rhythmisch werden: Con- Das ausgebildete Leucochloridium 12/1. (Aus Leuckart 777, 98.) tractionen und Erweiterungen treten in re o-elmässioen Zeitabschnitten auf. Digenea. Entwicklung der Ammen. 803 SO dass eine Art Pulsation entsteht. Die Geschwindigkeit, mit der diese Pulsationen erfolgen, wechselt; sie ist im Sonnenlicht grösser als im Schatten; Zell er sah 90 Contractionen in einer Minute. Die völlig ausgebildeten, reifen Schläuche besitzen einen cylindrischen, nach vorn sich etwas conisch zuspitzenden Leib von 1,5 mm Durchmesser und etwa 10 mm Länge; in ihrer ganzen äusseren Erscheinung erinnern sie an gewisse Dipterenlarven, da sie wie diese geringelt erscheinen. Dieses Aussehen wird jedoch lödiglich durch die Färbung bedingt: auf der Schlauchoberfläche finden sich in ziemlich regelmässigen Abständen pigmentirte Einge von nur geringem Durchmesser, zu denen sich an der Schlauchspitze noch zwei breite, nach hinten durch eine Reihe schwarzer Punkte begrenzte Ringe von viel dunklerer Färbung hinzugesellen. Die Spitze selbst ist dunkelbraunroth gefärbt und mit einer Anzahl mehr oder weniger regelmässig gruppirter, buckeiförmiger Erhebungen ausgestattet. In den meisten Fällen sind die Ringe lebhaft grün gefärbt, eine Färbung, die nach hinten allmählich in ein blasses Gelb übergeht; ausnahmsweise findet man auch braune Schläuche, mitunter sogar mit grünen in derselben Schnecke, doch gehören sie dann verschiedenen Sporocysten an. Gewöhnlich trifft man in den frei lebenden Schnecken nur einen oder zwei Schläuche entwickelt, die beide Fühler, ausnahmsweise auch zu- sammen einen Fühler besetzt halten; gelegentlich trifft man aber auch Schnecken, die bis acht Schläuche erkennen lassen; zwei von diesen liegen in den Fühlern, die übrigen im vorderen Körpertheile, in dem sie durch ihre Bewegungen auffallen. Die Lebensdauer der Sporocysten des Distomum macrostomuhi ist eine verhältnissmässig lange: Heckert(771) sah sie ein-, selbst zweimal mit ihrem Wirthe überwintern und ist der Ansicht, dass erst mit dem Tode des Wirthes das Leben seines Parasiten beendigt wird. 4. Distomum ovocaudahim Vulp. Auch diese Art gehört zu jenen, deren Eier sich nicht im Wasser öffnen (Leuckart 777), obgleich sie einen reifen Embryo führen. Das Miracidium ist wimperlos, dagegen am vorderen, einstülpbaren Körperpole mit einem dichten Stachelkleide ver- sehen; es besitzt ferner unter der structurlosen Körperbedeckung ein wohl ausgebildetes System von Längs- und Ringmuskeln, einen kleinen Darm und zwei Wimperflammen. Als Zwischenträger dienen hier kleine Süsswasserschnecken*), welche die abgelegten Eier per os in ihren Darm aufnehmen, von wo die ausgeschlüpften Miracidien in die Leibes- höhle der Wirthe gelangen; hier werfen sie die äussere. Stacheln tragende Bedeckung ab, was vom Kopfpole aus beginnt, und verwandeln sich in eine Sporocyste, deren Darm eine Zeit lang erhalten bleibt. Die bis 3,0 mm lang werdenden Sporocysten des Distomum ovoccmdatum sind übrigens nach Leuckart recht lebhafte Thiere, die nach Naiden-Art *) Planorbis marginatus, carinatus, vortex, rotuudatus und contortiis; eine Infection des Planorbis nitidus gelang Creutzburg (822) nicht. 51* 304 PlaÜielmintlies : I. Trematodes. sich winden und umherkrieclien. Die Keimballen dieser Sporocysten enWickeln sich auch hier zu Bedien und in diesen endlich entstehen die merkwürdigen Cercarien (C cystopliora), von denen weiter unten die Rede sein wird. 5. Bijdodiscns suhdavafus (Goeze). Entgegen den bisherigen Angaben ist die genannte Art nachLooss (cf. oben pg. 798 Anm.) niclit lebendig gebärend: die Eier gelangen ins Wasser, wo nach frühestens 4 Stunden die Miracidien ausschlüpfen — doch kann sich dies selbst auf Wochen hinaus Yerzögern. Als Zwischenwirthe dienen auch bei dieser Art die kleinen Planorbis-Arten*) unserer Gewässer. Die Miracidien schwimmen Anfangs, ohne die Umgebung besonders zu beachten, im Wasser umher, sie weichen selbst den genannten Schnecken wie anderen Fremdkörpern aus; nur wenn sie in enge Spalt- und Lückenräume gelangen z. B. zwischen ihnen in den Weg gelegte Schalenfragmente mit Weichtheilen von Schnecken, werden sie besonders lebhaft und die schwimmende Be- weguno- wird durch eine eifrig schiebende und bohrende abselöst. Ver- schiedene Beobachtungen haben Looss nun überzeugt, dass das Miracidimn zwisclien Mantel und Leib in die Athemliöhle der Schnecken Q-elangt und von dieser direct in die LeibesluUile vordrinot; hier trifft man dasselbe schon 24 Stunden nach dem Ausschlüpfen, selbst schon zwischen den Schläuchen der Leber oder bereits in der Zwitterdrüse. Seine Flimmerhaut hat es verloren und an ihre Stelle ist eine andre feine Haut mit spärlichen Kernen getreten. Die Sporocyste ist nach etwa 3 Wochen schon 0,48 mm lang; Darm und Nervensystem des Miracidium verschwinden nach und nach vollständig, jedoch bleibt das Gefässsystem mit den beiden am Hinterende getrennt von einander ausmündenden Hauptcanälen bestehen, auch treten einige Seitenäste mit neuen Flimmertrichtern auf. Die im Innern befindlichen Keimballen wandeln sicli auch hier zu Bedien um, welche am Vorderen de der Sporocyste austreten: schon nach 3 Wochen trifft man die ersten reifen Bedien, welche von Zeit zu Zeit ausgestossen werden. Die Dauer des Lebens der Sporocysten wird auf mindestens vier Monate angegeben, später zerfallen sie. Die mit Darm, Nerven- und Gefässsystem verseheneu Bedien treten als 0,2 mm lange Körper aus der Sporocyste heraus, die im Ganzen etwa 20 Bedien producirt und nur selten mehr als drei reife Bedien auf einmal beherbergt. Die eben geborenen Bedien begeben sich auf die Wanderung nacli der Zwitterdrüse, in deren äusserstem Ende ihr Lieblingsaufenthalt zu sein scheint. Nach ungefähr acht Wochen, im Winter bei + 10° C. nach 11 — 12 Wochen erscheinen die ersten reifen Cercarien; es kann geschehen, dass schon die ersten Cercarien ausschwärmen, während die Sporocyste noch neue Bedien producirt. *) PI. nitidus und vortex nach Filippi, PL marginatus nach Pagenstecher, PI. rotundatus, S])iralis und contovtus uacli Looss. Digenea. Verhältniss zwischen Sporncystcu und Redien. 805 Die Cercarien werden übrigens relativ früh geboren und wachsen noch auf ihrer Wanderung durch ihren Wirth, bis sie durch die Lungen-, höhle nach Aussen gelangen. IL Verhältniss der Keimschläuche zu einander. Schon 0. E. V. Baer (140) machte auf den Unterschied besonders aufmerksam, den die Keimschläuche in ihrem Baue aufweisen: neben anscheinend leblosen d. h. keine Bewegung vollführenden und keine Organisation besitzenden kannte er organisirte , mit einem Saugnapfe und Darm ver- sehene, die schon dem Bojanus bekannten „königsgelben Würmer". Ph. de Filippi (193) hat für die darmlosen den Namen Sporocystis und für die mit Darm versehenen Keimschläuche den Namen Eedia aufgestellt, ursprünglich generische Benennungen, die aber allmählich zur Bezeichnung der Bauunterschiede der Keimschläuche schlechtweg benutzt worden sind und jetzt allgemein gebraucht Averden. Obgleich nun beide, Kedien wie Sporocysten, Keimschläuche, sich ungeschlechtlich vermehrende (Generationen darstellen, so besteht doch zwischen ihnen insofern nocli ein wichtiger Unterschied, als die Sporocysten die primäre, direct aus den Miracidien hervorgehende Oeneration sind, während die Bedien stets secundär entweder aus Sporocysten oder aus Redien, die aus Sporocysten hervorgegangen sind, ihren Ursprung nehmen. Die früher, besonders durch G. Wagener (338) vertretene Ansicht, dass die mit Darm ver- sehenen Miracidien in Redien, die darmlosen in Sporocysten übergehen, hat sich nicht bestätigt, wenigstens sprechen die bis jetzt gewonnenen Erfahrungen nicht dafür, wenn auch die Möglichkeit des directen Hervor- oehens einer Redie aus einem mit Darm versehenen Miracidium kaum bestritten werden kann. Man weist, um dies letztere zu belegen, gewöhnlich auf Monostonmm mataUle und M flavmn hin, deren bewimperte Miracidien nach den Ent- deckungen V. Siebold 's (168) resp. Wag euer 's (337) bereits einen Keimschlauch tragen, der bei Monostomum flavwm Mehl, sicher, bei M. inutabik Zed. wahrscheinlich eine Redie ist. Doch in beiden Fällen ist die weitere Entwicklung nicht bekannt und es wäre mit Rücksicht auf das Verhalten der Sporocyste des Distomum ovocaudatiim Vulp. (822), die verhältnissmässig lange Zeit ihren Darm beibehält, also zuerst eine Redie ist, auch hier möglich, dass mit der Entstehung der nächsten Generation (neuer Redien oder Cercarien) die Redie des Monostomum flavtim und mutaUle zur Sporocyste herabsinkt. Doch auch wenn dies nicht der Fall ist — und es ist wahrscheinlich nicht so — so ist zu be- rücksichtigen, dass die Redie der beiden Monostomen nicht direct aus dem Miracidium hervorgeht, wie die Sporocysten nach Abwerfen der Hautschicht ihrer entsprechenden Miracidien, sondern sich schon während des intrau- terinen Lebens in dem sich entwickelnden Miracidium, wahrscheinlich aus einer oder mehreren Keimzellen bildet, wie sonst in Sporocysten Redien oder Cercarien oder in Redien neue Redien resp. Cercarien ent- stehen. Ist dies richtig, dann wäre bei den genannten Monostomen die enelope L. Vergr. etwa 7. (Nach Diesing No. 176. Tab. XVI. Fig. 24 und 25.) A. Von der Bauchseite. B. Von der Rückeuseite. S. Gasterostomum armatum Mol. aus dem Darme und den Pylorusanhäugen von Cottus scnrpius. Vergrössert. (Nach Levinsen No. 602. Tab. III. Fig. 4.) Buchstaben wie in Figur 1. 9. Gasterostomum fimhriatum v. Sieb, aus dem Darme von Esox iucius. Vorder- ende mit ausgestreckten Fimbrien. Vergr. = 310. (Nach Wagener No. 338. Taf. XXIV. Fig. 2.) 10. Bilharzia haematobia v. Sieb, aus dem Blutgefässsystem von Homo sapiens. Zwei Individuen in Capulation. Vergr. = 14. (Nach Fritsch No. 754. Taf. XI. Fig. 1.) Buchstaben wie in Figur 1. C.g = Canalis gynaecophorus des Männchens. 11. Monostomum faha Brems, aus Haiitcysten von Fringilla spiuus L. Vergr. = etwa 10. (Nach Miescher No. 205. Fig. VIII.) Buchstaben wie in Figur 1. 12. M onostomiim trigonocejihahim B,\\d. aus dem Darme von Chelonia midas. 12 mm lang. (Nach P. J. van Beneden No. 375. pl II. Fig. 5.) Buclistaben wie in Figur 1 . D.g = Dottergang. VeTmesJI.PlailielminÜies.Trematoda. Tar.XX.\'. lith Anst. Julius Rlinihaidt JiBipzig. Erklärung von Tafel XXVI. Monostomum, Opisthotrema, Ogmogaster und Didymozoon.) Fig. 1. Monostomum petamtum Vill. aus dein Darme von Strepsilas interpres Vergr. = lü! (Nach Villot No 543. pl. V. Fig. 1.) B = Darmschenkel. G.p = Genitalporus. B.st = Dotterstock. M.s = Mundsaugnapf. Ex = Excretionsgefäss. Ph = Pharynx. Ex.hl = Excretionsblase. Ut = Uterus. 2. Monostomum mutabüe Zed. aus dem Sinus suborbitalis und der Leibeshöhle ver- schiedener Wasservögel, Ardea, Vanellus, Eallus, Gallinula, Fulica, Anas etc.; bis 2 cm lang. Darm und Excretion sapparat. (Nach P. J. van Beneden No. 364. pl. Xn. Fig. 3.) Buchstaben wie in Figur 1. Oes = Oesophagus. 3. Opisthotrema cocMeare Lkt. aus dem Cavum tjmpam von Halicore dugong; 9—11 mm lang. (Nach Fischer No. 658. Taf. I. Fig. 3 und 10.) Ä. Eier in verschiedenen Stadien der Entwicklung, B. Das Thier von der Bauchseite gesehen. C.h = Cirrusbeutel mit dem N = Nervensystem, grade verlaufenden Cirrus. Oes = Oesophagus. H = Hoden. Sch.dr = Schalendrüse. K.st = Keimstock. V.s = Vesicula seminalis. iv.j?= Laurer'scher Cauah Uebrige Buchstaben wie in Figur 1. 4. Ogmogaster plicata Crepl. aus dem Coecum von Balaenoptera borealis und musculus; 6 — 7 mm lang. (Nach Jägerskiöld No. 8L",ü. Taf. I. Fig. Ic, Fig. 3 und Taf. II. Fig. 16.) A. Die Bauchseite dargestellt mit ihren Längsrippen. B. Darmcanal und Hoden. C. Ein ausgebildetes Ei. 5. Didymozoon auxis l&ohhg. aus Cysten an der Aussenseite der Kiemenblättchen von Auxis Koch ei. Vergr. ^ 15. Zwei mit einander verwachsene Individuen aus einer Cyste. (Nach Taschenberg No. 555. Taf. YL Fig. IIL) 6. Didymozoon thynni Tschbg. (= Monost. biparticum Wedl.) aus Cysten an den Kiemenbögen von Thynnus vulgaris. (Nach Wagener No. 350. Taf. IX.) A. Ein Pärchen mit den beiden fadenförmigen Yorderleibern ; nat. Gr. B. Das kleinere der beiden Thiere (Männchen?) von einem Pärchen wie A ; vergr. C. Das kleinste gefundene Thier (Weibchen?); Vergr. = 16. J>. Ein Pärchen in Umwachsung begriffen; Vergr. --- 10. E. Die Umwachsung ist fast vollendet; Vergr. = 10. Vergl. Text pg. 573. 7. Didymozoon thynni Tschbg. ebendaher; Vergr. == 200. (Nach Wagener No. 350. Taf. IX. Fig. 3.) Kopfende eines der beiden Thiere von Figur 6. A. ? = Schlauch von unbekannter Bedeutung mit einer Mündung ; vielleicht Vas deferens. ?? = Schlauch anscheinend ohne äussere Mündung; vielleicht Excretion srohr. Uebrige Buchstaben wie in Figur 1. 8. Didymozoon lampridis Lönnh. aus Cysten an den Kiemen von Lampris gattatus. Vergrössert. (Nach Lönnberg No. 837. Taf. I. Fig. 9.) S = Samen bereitender Apparat. 9. Didymozoon serrani Mont. Cyste an den Kiemen von Serranus fiinbriatus. Nat. Grösse. (Nach Monticelli No. 785 pl. XXXIIL Fig. 6.) Vermcs.]LPlatheIminthes.Trematoda. .," - flesj, Taf.XXVl. rig.3B. lith. Anst Julius Klinthardt, Leipzig Erklärung von Tafel XXVII. (Holostomidae' Fig. 1. Biplostomum longiim Brds. aus dem Uarmo eines brasilianischen Crocodiles; 8-10 mm lang; von der Ventralfläche. (Nach Brandes No. 820. Taf. XXXIX. Fig. 1.) B.s = Bauchsaugnapf. K.st = Keirastock. D = Darmschenkel. 3I.s = Mundsaugnapf. Bj = Drüsen im Haftorgan. F = Papillen im Hafturgan. Brs^ Dotterreservoir. Ph = Pharynx. B.st = Dotterstock. Ut = Uterus. Exg =^ Excretionsgefässe. V.d = Vas deferens. G.d = Germiduct. V.s = Vesicula seminalis. if= Hoden. 2. Dijilostomum longum Brds. ebendaher; Querschnitt durch den hintren Körpertheil, hinter den Hoden. (Nach Brandes No. 820. Taf. XXXIX. Fig. 3.) Buchstaben wie in Figur 1. Pr = Prostata. 'A. Biplostomum longum Brds. ebendaher; hintres Körperende von der Seite gesehen und median durchschnitten gedacht. (Nach Brandes No. 820. Taf. XXXIX. Fig. 2.) Buchstaben wie in Figur 1. und 2. B.c = Bursa copulatris. Ex/p = Excretionsporus. G.Ti = Genitalkegel. S g = accessorischer Saugnapf. Ut.m = Uterusmündung. 4. Biplostomum abhreviatum Brds. ebendaher; 2 — 'd mm lang; Medianschnitt des hintren Körperendes. (Nach Brandes No. 820. Taf. XXXIX. Fig. 16.) Buchstaben wie bisher. i.Jf= Mündung des Laurer' sehen Canals. 5. Biplostomum gründe Dies, aus dem Darme von Ardea leuce (Brasilien); 3 — 4 mm lang; Medianschnitt durch den Haftapparat. (Nach Brandes No. 820. Taf. XXXIX. Fig. 14.) Buchstaben wie bisher. ß. Hemistomum dathratum Dies, aus dem Darme von Lutra brasiliensis; 7 mm lang; von der Bauchseite gesehen. (Nach Brandes No. 820. Taf. XL. Fig. 6.) Buchstaben wie bisher. Br.a = Drüsenausführungsgänge, Z = Zapfen. 7. Hemistomum pedatum Dies, aus dem Dünndarme von Didelphys niyosurus und cancrivorus; 3 — 4 mm lang; Medianschnitt. (Nach Brandes No. 820. Taf. XL. Fig. 14.) Buchstaben wie bisher. X = der lamellöse Theil des Vorderkörpers. 8. Holostomum erraticum Duj. aus dem Darme von Larus maculipennis (Brasilien); 6 mm lang. Vorderkörper von der Seite gesehen. (Nach Brandes No. 820. Taf. XLI. Fig. 3.) H = Haftgrube. Z.a == äusserer Theil des Zapfens. Z.l = Zapfenlappen. 9. Holostomum sphaerocephalum (Westr.) aus Anas m ose h ata; 2 — 3 mm lang. Medianschnitt durch den Vorderkörper. (Nach Brandes No. 820, Taf. XLL Fig. 20.) Z.a = äusserer \ m -i i v * ry . . \ rheil des Zapfens. Z.l ■= innerer j 10. Hemistomum dathratum Dies, aus dem Darme von Lutra brasiliensis; 7 mm lang; Querschnitt durch den vordren Körpertheil eines ausgewachsenen Exemplares. (Nach Brandes No. 820. Taf. XL Fig. 9.) Vemies.ILPlatlieliuiiillies.Tpematoda. Tul'.XXVU. rig.l Ms. - Fh. y; d. -Ms. P-^ n, Fig.fi. X ; ' '■■ \ Dr. Fig. .9. i/Vtt' iit. i^ Lith Anst.Mixis Hmkhardtleipzig Erklfiinng von Tafel XXVIII. (Holost omidae. Haut und Hautmuskelschlauch.) Fi?. 1. Holostomum variahüe Nitzscli, aus dem Darme verscliiedener St rix- und Palco- Arten; C mm lang; median durchschnitten gedacht. (Nach Brandes No S20. Taf. XLI. Fig. 1.) B.c = Bursa copulatrix. K.st =^ Keimstock. .B.s = Bauchsaugnapf. X.(7 = Laurer'scher Canal. D.g = Dottergang. M.s = Mundsaugnapf. Dr = Drüse. P/t = Pharjaix. Dr.a = Ausmündungsstelle von Seh = Schalendrüse. Drüsen. Ut = Uterus. D.st = Dotterstock. V.d = Vas deferens. G = Genitalkegel. V.e = Vas efferens. G.d = Germiduct. V.s = Vesicula seminalis. H = Hoden. Z a = Aeusserer Theil des Zapfens. Hft = Haftorgan. Z.i = Innerer Theil des Zapfens. Z.l = Zapfenlappen. 2. Holostomum bursigerum Brds. aus Larus ridibundus; 12 mm lang. Hiuterende von der Seite gesehen. (Nach Brandes No. S20. Taf. XLI. Fig. 17.) Buchstaben wie in Figur 1. 3. Folycotyle ornata Will.-Suhm. aus dem Darme von Alligator lucius; Vergr. 35. (Nach Poirier No. 708. pl. XIX. Fig. 1.) Buchstaben wie in Figur ]. J) = Darmschenkel. Pr = Prostata. 4 . SticJwcotyle nepliroxits Cunn. (larva) aus N e p h r o p s n o r w e g i c u s ; ein junges Exemplar mit nur 7 Saugnäpfen (später bis 16 Saugnäpfe). Vergr. 70. (Cunningham No. 064. pl. XXXIX. Fig. 4.) M = Mundöffnung. 5 Sttchocotyle nephropis Cunn. (larva) ebendaher; Darm und Excretionsorgane. Vergr. 20. (Nach Cunningham No. 664. pl. XXXIX. Fig. 2.) D = Darm. Ex.g = Excretionsgefäss mit Concretionen. Ex.p = Excretionsporus. 6. Distomum excisum Eud. aus dem Darme von Scomber, Längsschnitt durch die peripheren Schichten des Schwanzes. Vergr. 300. (Nach Juel No. 789. Fig. 3.) Gr = Hautschicht Is = Intermediäre Schicht. Retr = Eetractoren. Um = Kingmuskeln. S = Der Hautschicht aufgelagerte Masse. 7. Distomum excisum Eud. ebendaher. Längsschnitt der peripheren Gewebe des Eumpfes. Vergr. 300. (Nach Juel No. 789. Fig. 1.) Buchstaben wie in Figur 6. Dm = Diagonahnuskeln. Lm = Längsmuskeln. P = Parenchym. 8. Distomimi verrucosum Poir. aus dem Magen eines Thynnus (nördl. atl. Ocean). Längsschnitt durch die peripheren Kürperschichten des Halses. Vergrössert. (Nach Poirier No. 861. pl. XXXIL Fig. 2.) Dm ■■= Diagonalmuskeln. N = Nerv. El = Elastische Fasern. P = Parenchym. Gr = Hautschicht. Fm = Parenchymmuskeln. Lm = Längsmuskeln. Z = ovale Zellen imter der Hautschicht, 9. Distomum clavatum (Menz.) aus dem Magen von Scomber pclamys; Theil eines Querschnittes in der Höhe des Laurer'schen Canals; schwach vergrössert. (Nach Poirier No. 681 pl. XXIV. Fig. 5.) Buchstaben wie in Figur 8. D = Darmschenkel. D.st = Dotterstock. Ex = Excretionsgefäss. Yermes.E.PlatlieluiiiitliPs.Trematoda. 0.k ■■- _ \ Rs „ Cd. $ch. I mm Il.sl. Fig.2, l't Yd. V ^X/' Js T'ig-T. ~> //m $iO,!!i .« ■ Ol' 1 "^-^ »i /■r^i :? ,aö»=^- /A^V. ////. ////. ^> p. y. Fig. 8. ■Jf / /\ Taf.lWni. ^.c. Fig. 3. - ■%• r Ms. "\ -,, Ph. J). V Bs. i l ■^1' f ■m. Kst. Seh ff. Fig.9. Gr -r:^ II. Iffii J).st.. V. hii, ;. Kllnihardt.leipzig Erklärung von Tafel XXIX. (Digenea: Haut, Saugnäpfe, Parenchym.) Fig. 1. D i st amum hepaticum (Jj.); Längsschuitt durch die Hautschicht otc. eines in Alcohol gehärteten Exemplares. Vergl. 320. (Nach Ziegler No. 655 Taf. XXXIII. Fig. 14.) Hl = Oberflächliche Lage der F = Periphere Parenchyrazellen (Drüsen- Hautschicht. Zellen der Autoren). H^ = Tiefere Lage der Haut- Em = Eingmuskeln. Schicht. St = Hautstachel. 1/m = Längsmuskeln. 2. Distomum hepaticum (L.). Querschnitt durch die Hautschicht etc. eines in Chrom- säure gehärteten Exemplares. Vergr. 320. (Nach Ziegler No. 655. Taf. XXXHL Mg. 15.) Buchstaben wie in Figur 1. Pm = Parenchymmuskeln. 3. Opisthotrema cochleare Lkt. aus dem Cavum timpani von Halicore dugong; in Alcohol gehärtet. Querschnitt durch die peripheren Körperlagen. Vergrössert. (Nach Fischer No. 658. Taf. I. Fig. 4.) Buchstaben wie in Fig. 1. Dm = Diagonalmuskeln. Pm = Parenchymmuskeln mit spindelförmigen Körperchen. 4. Distomum Westermanni Kerb, aus den Lungen des Königstigers. Querschnitt durch das Parenchym in der Nachbarschaft des Darmes; Härtung in abs. Alcohol. Vergr. 720. (Nach Kerbert No. 596. Taf. XXVI. Kg. 8.) a = Parenchymzellen c = verästelte Parenchymzellen. b = Lücken im Parenchym. d = Eeste von Parenchymzellen. Bm = Basalmembran und Längs- Dz Epithelzellen des Darmes (Basaltheile), muskeln des Darmes. 5. Distomum clavatum (Menz ) aus dem Darme von Scomber pelamys. Medianschnitt durch den Körper in der Höhe dos Bauchsaugnapfes. Schwach vergrössert. (Nach Poirier No. 681. pl. XXVL Fig. 1.) D = Darmschenkel. Ex = Excretionsgefässe. L/m = Längsmuskeln. Mi.ilCj.Mg. J/4 = Die von aussen an den Saugnapf herantretenden Muskeln. Jf[ = Eadiärfasern ^ Mo = Aequatorialfasern (innere) I , 0 e ,, .,. ,n ^ des baugnapies. Mg = Meridionalfasern Jfj = Querfasern J Pm = Parenchymmuskeln. N = Nerv mit einem Aste zur Haut und einem in den Saugnapf. Rm = Eingmuskeln. Ut = Uterus. 6. Distomum paUiatum Looss. avis den Gallengängen von Delphinus delphis; in abs. Alcohol conservirt; Schnitt durch das Parenchym. Vergrössert. (Nach Looss No. 678. Taf. XXUI. Fig. 5.) 7. Distomum vcmicosum Poir. aus dem Magen eines Thynnus. Medianschnitt durch den Bauchsaugnapf eines jungen Exemplares. Schwach vergrössert. (Nach Poirier No. 681. pl. XXXH. Fig 1.) Buchstaben wie in Fig. 5. H = Hoden. M„ = der schalenförmig um den Saugnapf K.st = Keimstock. sich herumlegende Muskel. L.C = Laurorscher Canal. Seh = Schalendrüse. V.s = Vesicula seminalis. 8. Amphistomum conicum Eud. aus dem Magen von Bos taurus. Parenchymzellen. Vergr. 300. (Nach Blumberg No. 460. Fig. \.) Vermes-II.PlatlielniiEÜies.Treiiiatoda. Taf.XXIK. Tig.l. st Tig.2. Sf. .St. JBr.i. Ez ^■^ <: Im %:. ■'«^' *\/\^l* i i% ff'! . Ihn Ihn rig.3. hm. Fl in FigA, ^ ^'^W. # (L .- r Tm. n. Pm. Kx Fig..) Ml. m r-d. \n \ Fig.li. f £\ J. in •> VI/ Xmr X 1/1.7 Um: 4 'f ä^'t x: Mi. \( ■* \. ni'i Js Fig.7. Jf ^1 ' A^ Wh 1 ^ 'Säi. " Ms. lith. Anst Julius Dinlthardt, leipzig . Eikläiimg von Tafel XXX. (Digenea : Parenchym, Saugnäpfe, Drüsen, Excretionsorgane.^ Fig. 1. Ogmogaster plicata (Crepl.) aus dem Blinddärme von Balaenoptera museulus. Theil eines Querschnittes durch den Körper. Mittelstarke Vergr. (Nach Jaegerskiöld No. 860. Taf. IL Fig. 9.) B.dr = Bauchdrüsen. L.C = Laurer'scher Canal. D = Darmschenkel. L.m = Längsmuskeln. Dtt.r = Dotterreservoir. Seh = Schalendrüse. 11= Hoden. Ut = Uterus. 2. Opistliotrema cochleare Lkt. aus dem Cavum tympani von Halicore dugong. Parenchym aus dem hinteren Leibesende. Stark vergr. (Nach Fischer No. 658. Taf. I. Fig. 8.) 3. Gasterostomum fimhnatum v. Sieb, aus dem Darme von Perca fluviatihs. Medi an- schnitt durch den vorderen Saugnapf. Vergr. 190. (Nach Ziegler No. 655. Taf. XXXin. Fig. 18.) N = Commissur zwischen den beiden Hirnganglien. 4. Gasterostomum fimhriatum v. Sieb, ebendaher; Querschnitt durch den vorderen Saugnapf. Vergr. 190. (Nach Ziegler No. 655. Taf. XXXIO. Fig. 19.) / — 6 ^ Die 6 Gruppen von Eadiärfasern. 5. Distovnim trigonoceplialum Eud. Theil eines Schnittes aus dem Bauchsaugnapfe mit der durch Methylviolett dargestellten Muskelbildungszelle (Ganglien- resp. Drüsenzelle der Autoren) und die Verbindung ihrer Ausläufer mit kleinen Parenchymzellen; stark vergrössert. (Nach Looss No. 678. Taf. XXHI. Fig. 6.) t). Hemistomum pileatum Brds. {= Holostomum erraticum autt.) aus dem Darme von Colymbus arcticus und Mergus merganser. Vorderende. Vergrössert. (Nach V. Linstow No. 528. Taf. XIII, Fig. 18.) A = Eeservoirs d. Ausführungs- L.dr = Leimdrüsen. gänge. Ms = Mundsaugnapf. a = Ausführungsgänge. Ph = Pharynx J) = Darmschenkel. 7. Distomum diver gens Eud. aus dem Darme von Zoarces viviparus. Ein Paar der bei dieser Art immer zu zweien stehenden Wimpertrichter. Hartnack Imm. 10. Oc.2. (Nach Fraipont No. 605. pl. L Fig 4.) 8. Distomum sqamtda'Rad aus Cysten unter der Haut vonEana temporaria. Junges Exemplar. (Hartnack Obj. 2. Oc. 2.) Excretionssystem. (Nach Fraipont No. 575. pl. XVm. Fig. 2.) Vergl. Text pg. 647. Bs = Bauchsaugnapf. Ex.p == Excretionsporus. D = Darmschenkel. Oes = Oesophagus. Ex.bl = Excretionsblase. Tr = Wimpertrichter. 9. Distomum sqamula Eud. ebendaher. Wimpertrichter in einer sternförmigen Lacune des Parenchyms. (Hartnack Imm. 10. Oc. 2.) (Nach Fraipont No. 575. pl. XVIH. Fig. 15.) 10. Distomum squamula Eud. ebendaher. Stück einer Capillare des Excretionsapparates. (Hartnack Imm. 10. Oc. 2.) (Nach Fraipont No. 575. pl. XVIH. Fig. 11.) Verme s. E. PlaÜelmiiittie s . Tremato da . J) Taf.XXX. lith. Anst. Julius KhnlJKarä' Erklärung von Tafel XXXI. (Digenea: Excretionsapparat, Darm.) Fig. 1. Diplostomum abhreviatum Brds. aus einem Crocodilier Brasiliens; 2 — 3 mm lang. Hauptstämme der Excretionsorgane. (Nach Brandes No. 820. Taf XXXIX. Fig. 17.) 2. Diplostomum volvens v. Nordra. (larva) aus dem Auge von Leuciscus rutilus. Excretionsapparat. (Nach Fraipont No. 575. pl. XVIII. Fig. 18.) Vergl. Text pg. 648. 3. Monostom um orbiculare Kud. aus dem Darme von Box salpa; 3 — 4 mm lang. Excretionsapparat. (Nach Parona No. 719. Fig. 1.) Vergl. Text pg. 650. D = Darmschenkel. H = Hoden. Ex.p = Excretionsporus*). K.st = Keimstock. 4. Distomum palliatum Looss aus den Gallengängen vonDelphinus delphis; Median- schnitt durch den Pharynx. (Nach Looss No. 678. Taf. XXIII. Fig. 17.) 3I.S = Hinterende des Mundsaugnapfes. Fh = Pharynx. Sp.dr = Speicheldrüsen. 5. Distomum reticulatum Looss aus Cysten eines amerikanischen Siluroiden. Stück eines Excretiongefässes mit Wimpeiiappen. (Nach Looss No. 678. Taf. XXHI. Fig. 20.) 6. Gasterostomum fimhriatum v. Sieb, aus dem Darmcanale von Esox lucius. Median- schnitt durch den Pharynx (Ph.) und Oesophagus (Oes.). Vergr. 395. (Nach Ziegler No. Ü55. Taf XXXIIL Fig. 21.) 7. Monostomum spinosissimum Stoss. aus dem Darme von Box salpa; 2 — 3 mm lang. Excretionsapparat. (Nach Stossich No. 638. Tav. H. Fig. 8.) D = Darmschenkel. K.st = Keimstock. Ex.p = Excretionsporus. M.s = Mundsaugnapf. H == Hoden. TJt = Uterus. 8. Gasterostomum fimbriatum \. Sieb, (noch im Bucephalus- Stadium aus Anodonten); vergröss. Excretionsapparat. (Nach Ziegler No. 655. Taf. XXXH. Fig. 3.) *) Nach einer soeben erschienen Mittheilung Brandes (Centralbl. f. Bact. und Paras. 1892. II) liegt der Excretionsporus auch hier am hinteren Körperende. Yepiiies.ILPlatlieluiintlios.Trcmatoda. Taf.mi. Fig.l Fig. 2. lith.AnstJTilrusKliiiöiaTätleijii- "Digenea. Entwicklung der Eedicn. 817 höhle darstellt; dieselbe reicht nach vorn nur ])is in die hintere Pharynx- gegend; hier differencirt sich das Nervensystem in Gestalt eines quer liegenden, länglichen Körpers und ebenso treten weitere Differencirungen in den der Hautschicht zunächst liegenden Zellen auf, womit die Bildung der Musculatur eingeleitet wird. Während dieser Vorgänge ändert sich auch die Gestalt der Kedien, sie strecken sich in die Länge, Vorder- und Hinterende sind aber noch gleichmässig dick und abgerundet; erst später bildet sich kurz vor der Körpermitte ein schmaler Eingwulst, die Anlage des Kopfgürtels. Ebenso treten vor dem hinteren Körperende zwei buckeiförmige Erhebungen auf, welche in die sogenannten Fussstummel auswachsen. Durch weiteres Längenwachsthum des hinteren Körperendes streckt sich der ganze Körper noch mehr und rückt der Darm vom Hinterende fort. Die Zellen im Keimlager beginnen bereits, wenn die Redien noch in der Sporocyste eingeschlossen sind, die ersten Phasen zur Entwicklung der nächsten Generation einzugehen. Die Zahl der in einer Sporocyste des Leberegels sich bildenden Redien wechselt zwischen eins bis fünf bis acht, wobei aber die Keimballen nicht mitgerechnet sind; je mehr die Zahl der Redien wächst, desto ansehnlicher und gestreckter wird der Keim- schlauch. Im Verlaufe der zweiten Woche sind die ersten Redieu des Leberegels bereits auf 0,4 mm Länge angewachsen und brechen durch die Sporocyste hindurch. Bei den Redien des Diplodiscus suhclavatus (XXXIV, 2) beginnt nach Looss (1. c.) die Ansbildung der Keimballen noch vor der Differencirung des Darmes; diese tritt erst bei Redien von 0,18 mm Länge, die bereits 7 bis 8 Keimballen besitzen, auf und verläuft im Ganzen so wie oben ])eim Leberegel angegeben worden ist: es entsteht zuerst ein solider Zellstrang, in welchem bald durch einen Secretionsprocess ein spaltförmiges Lumen auftritt, indem die Zellen eine klare Flüssigkeit absondern, welche sie aus einander treibt; während sich nun der Darm nach hinten zu weiter sondert, legt sich um den hohlen Anfangstheil desselben eine besondere Zellmasse au, aus der eine umhüllende Haut (ursprünglicli aus Zellen bestehend) und die Musculatur des Pharynx gebildet wird, während die innere Zelllage zur „ cuticularen " Auskleidung desselben sich um- wandelt; letztere ist demnach dem Darmepithel gleichwerthig. Bei einer Länge von 0,2 mm verlassen die Redien des Biplodiseu^ ihre Sporocysten; sie haben nnterdessen auch das Nervensystem und die Excretionsorgane gebildet, besitzen aber zur Zeit ihrer Geburt noch geschlossene Mnnd- und Geburtsöffnung; der Durchbruch er- folgt nach Looss erst durch eine Häutung, l)ei welcher die gesammte Hautschicht sowie die cuticulare Auskleidung des Pharynx abgeworfen werden. Genauer hat dies Looss bei den Redien der Cercaria cystophora beobachtet: Hier hebt sich die Hautschicht, deren Kerne jetzt sehr deutlich zu erkennen sind, im gesaramten Umkreise des Körpers von diesem ab; sie reisst dann am Hinterende ein und schnellt nacli vtirn zusammen, wo Bronn, Klaasen des Thior- Reichs. IV. 1. 52 31,S PlatLelmiutlies : I. Trsmatodes. sie, wie man jetzt sieht, mit der cuticiüaren Auskleidung des Pharynx zusammenhängt: zugleich mit dieser wird sie entfernt. Es bildet sich eine neue Schicht, in der Looss Zellkerne nicht auffinden konnte, die demnach einen anderen Ursprung haben muss; der Autor betrachtet sie als eine Cuticula im Sinne Brandes', deren Entstehung mit der Um- wandlung der inneren Wandzellen in Zusammenhang stehen dürfte. Brandes'*') aber kässt die Körperbedeckung der Trematoden aus dem Secrete der Hautdrüsen hervorgehen, deren Existenz bei Bedien aber nicht bekannt ist.**) d. Entwicklung der Larven (Cercarien) der geschlechts- reifen Eorm. Ueber die Bildung der Keimzellen (XXXIV, 3; 4), ans denen die Cercarien hervorgehen, ist schon oben das Nöthige mitgetheilt worden: dass die Keimzellen der Sporocysten, die zu Bedien werden, denen der Bedien, die sich in Cercarien umbilden, völlig gleichwerthig sind, geht auch aus dem Umstände liervor, dass gelegentlich in derselben Bedie neben Cercarien neue Bedien entstehen. Auch ist die erste Entwicklung in beiden Fällen die gleiche; principielle Unterschiede treten erst mit der Anlage der Saugnäpfe, des gabligen Darmes und des Schwanzes auf. Wir kennen die Cercarienentwicklung besonders durch Leuckart (626 und 777) beim Leberegel, durch Schwarze (682) hei Distomum endololmm und einigen anderen Arten, durch Heckert (771) bei Di- stomum macrostomum und Looss (1. c.) bei Diplodlscus subclavatus; gelegentliche Angaben finden sich auch bei älteren Autoren, doch kommen die Arbeiten dieser vorzugsweise erst bei der Beschreibuno- der ver- schiedenen Cercarien -Arten in Fräse. ^& *) Zum feineren Bau der Trematoden (Zeitsch. f. Aviss. Zool. LIII. Liizg. 1892 pg. 558. **) Looss theilt mir brieflich noch Folgendes mit: „wenn der Embryo sein Flimmer- kleid abgeworfen hat, besitzt er eine ebenfalls aus Zellen bestehende Haut, die augen- scheinlich dauernd die Körperdecke bildet, denn nian hat die Kerne bei manchen Sporocysten ])is ins liohe Alter hinein beobachtet ; in anderen Fällen aber schwinden sie sehr frühzeitig. Bei den zu Eedien sich entwickelnden Keimballen entsteht ein erstes Ectoderm sehr frühe, manchmal wenn der Bauen nur 0 — 8 Zellen enthält. Bei weiterem Waclisthume bemerkt man sehr bald, dass unter dieser äussersten Körperdecke eine zweite, auf dieselbe Weise entstehende auftritt, nur liegen die Ausbuchtungen der Kerne jetzt noch nicht nach aussen, sondern nach innen, die Natur der Haut ist aber deutlich erkennbar. Bald wird die erste, äussere Haut, wie direct beobachtet worden ist, abgeworfen i;nd die innere tritt an die Oberfläche; aber sie bleibt hier nicht bestehen, wie bei den Sporocysten, sondern auch sie geht verloren: Die Eedien häuten sich zweimal und nach der zweiten Häutung kommt jetzt eine Haut zum Vorschein, die wohl eine Cuticula sein muss. Ich (L 0 0 s s) halte sie für eüi A u s s c h w i t z u n g s p r o d u c t des gesammten Körpers, nicht für ein Drüseusecret, denn bei den Eedien kommen ausser im Umkreise des Mundes Drüsen kaum vor. Genau auf dieselbe Weise verhalten sich die jungen Cercarien; auch sie häuten sich zweimal (beobachtet!); die beiden ersten Häute sind zellig, die letzte, definitive nicht mehr". Wenn dies richtig ist und allgemein gelten sollte, dann macht 3Ionostomum mutabile mit seinen Kernen in der Hautscliicht eine Ausnahme (cf. oben pg. 590); die Cercarie desselljen wird sich nur einmal häuten. Digenea. Entwickluug der Cercarieu, 819 Was zuerst die äusseren Verhältnisse der Cercarien-Entwicklune- (XXXIV, 5; 6; 7; 10) anlangt, so erscheinen Anfangs die Cercarienkeime kuglig, wie die ßedienkeime, von denen sie in den ersten Stadien nicht 7Ai unterscheiden sind. Dann streckt sich der Körper in die Länge und früher oder später legt sich der Schwanz an; bei den furcocercen Arten tritt die Gabelung des Schwänzendes schon früh auf. Bereits vor oder Fig. 24. B. C. Cercarienkeime des Leberegels; A. vor Anlage des Schwanzes, B. mit Schwauzstummel, C. mit auswachsendem Schwänze. 200/1. (Aus Leuckart 777, 125.) auch erst nach der Anlage des Schwanzes, der eine sehr verschiedene Ausl)i]dung erreichen und in einigen Fällen ganz fehlen kann, treten auch die Saugnäpfe auf. Schwanz und Vorderkörper heben sich immer mehr von einander ab und die definitive Gestalt der Cercarie tritt immer deutlicher hervor. Die Theiluug der Keimzelle verläuft auch bei der Cercarien- Ent- wicklung unregelmässig, auch sind schon sehr frühe, wenigstens nach den Angaben von Schwarze, neben grosskernigen eine Anzahl klein - kerniger Elemente zu sehen (XXXIV, 13, K. b). Lange bevor eiiie Differencirung innerer Organe eintritt, nach Heckert schon bei Stadien, bei denen man auf dem optischen Schnitte nur ungefähr sechs Kerne zählt, beginnt die Bildung der Hautschicht in gleicher Weise, wie bei den Miracidien und den Redien, und bei Cercarienkeimen von 0,025 mm Durchmesser {Dist. niacrostomum) , zu einer Zeit, wo ungefälu- 12 Kerne im optischen Durchschnitte erscheinen, sind die Keimlinge schon völlig von der Hautschicht umhüllt. Bemerkenswerth ist nun die Angabe Heckert 's, dass bei Keimlingen von 0,075 mm Durchmesser unter der Hautschicht noch eine zweite, ihr in der Structur völlig gleiche auftritt, da die oben (pg. 818 Anm.) wieder- gegebenen Funde von Looss dies bestätigen und als Kegel hinstellen. Immerhin werden manche Arten sich während des Cercarienstadiums nicht zweimal häuten können, um nach der zweiten Häutung die bleibende Hautschicht (Pseudocuticula) als Drüsensecret (nach Brandes), als Aus- 52* ,S20 riathelnüntnus: I. Trematodes. schwitzuiigsprnduct des ganzen Körpers (nach Looss) zu Mlden, da es Arten giebt. welche auch im erwachsenen Zustande Kerne in der Haut- schicht führen {Monostomum mutahile) und auch eine Angabe Schwärze's sich mit ihr nicht vereinigen lässt: dieser Autor hat nämlich auf Tangentialsclmitten durch den Vorderkörper der noch in Entwicklung be- griffenen Cercaria armata (aus Limnaeus stagnalis) eine äusserst feine, regelmässig rautenförmige Zeichnung der Haiitschicht beobachtet, die durch diagonal sich kreuzende Furchen der Oberfläche hervoroebracht Avird; aus diesen rhombischen Feldern gehen Schuppen hervor, welche bei der genannten Cercarie ihre rhombische Gestalt bewahren und beim aus- gebildeten Thiere, entsprechend der späteren Oberflächenvergrösserung zwar auseinanderrücken, aber doch sich deutlich wieder finden. Nun wird man sich kaum vorstellen können, dass ein Drüsensecret oder eine vom ganzen Körper ausgeschwitzte Lage Bildungen liefert, die wir sonst nur durcli die Thätigkeit des Zellprotoplasma auftreten sehen: überhaupt liegt in dem bei manchen Arten späten Auftreten von Hautstacheln für beide Hypothesen von der Natur der Hautschicht der Trematoden eine Klippe, die erst zu beseitigen ist. Wie dem auch sein möge, an dem allgemeineren Vorkommen einer zweimaligen Häutung der Cercarien wird man kaum zweifeln können: in den meisten Fällen wird dieselbe während der Ent- wicklung der Cercarien vor sich gehen, in anderen ist sie aber an das Ende der Larvenperiode verlegt: so bei den schwanzlosen Cercarien des Distonimu macrostomum nach Heckert (771): diese für einen directen Import in den definitiven Wirth l)estimmten Larven tragen die beiden vom Körper durcli einen weiten Hohlraum abgelösten Hautschichten mit sich in den Endwirth hinein und verlieren sie erst dort. So wie die erste Hautschicht bei den Cercarienkeimen des Diplodiscus aufgetreten ist (0,04 mm Durchmesser), muss sich auch das Excretions- system anlegen, denn bei etwas oval gewordenen Ballen von 0,05 — 0,56 mm Länge fand Looss bereits das genannte System so entwickelt wie beim Miracidium und der jungen Kedie (XXXIV, 5) d. h. bestehend aus einem Paar kleiner Röhrchen, die gesondert am hintren Ende ausmündeten und vorn je einen Trichter trugen. Letztere sind allerdings winzig klein (0,001 mm in der grösten Ausdehnung) und würden wohl gar nicht zu bemerken sein, wenn nicht die lebhaft in ihrem Innern spielende Wimper- flamme die Aufmerksamkeit anzöge. Nach Looss sind Trichter wie Ge- fässe nicht aus hohlen Zellen zusammengesetzt, sondern, wie dies Thomas (646) für die Sporocysten des Leberegels angiebt, Lückenräume zwischen den Zellen (XXXIV, 12); als solche sind nach Beschreibung und Abbildung nur Klüftungszellen von kugliger Gestalt mit grossem Kerne vorhanden, dieselben Bildungeu, die Schwarze Urparenchym- oder Meristemzellen nennt. Manclimal entstehen die Flimmerapparate eher, manchmal die Gefässe oder Theile derselben; immer aber sieht man die Conturen der entstehenden und mit einer wasserklaren Flüssigkeit erfüllten Lumina von den umgebenden, noch wenig isolirten Zellen gebildet. Die Digeuea. Eutwickluug der CeruariPii. ^21 Waiiduimeii der Gefässchen ersclieiiicn daher unreo-elmässio; eiimekerbt und bei den Trichtern sieht man oft, wie von der Seitenwand aus noch feine Spalträuine zwischen die begrenzenden Zellen hinointreten. Eine Zelle bildet für gewöhnlieh den Verschluss des Gefässes; an dessen Vorderende und von der Zelle aus entwickelt sich ein feiner Fortsatz in das Lumen des trichterförmigen Kaumes hinein, der alsbald zu schlagen beginnt. Ist um diese Zeit das Gefäss von dem Trichter aus noch nicht durch die Körpermasse durchgebrochen, dann sieht man zuweilen, wie hinter dem Trichter eine Ansammlung der Secretmassen auftritt, die erst nach erfolgter Bildung der Gefässe abgeführt werden. Die Gefässe haben l)is jetzt noch keine besonderen Wandungen, es sind vielmehr einfache Spalträume zwischen den noch wenig gesonderten Körperzellen; erst in späterer Zeit, wenn die letzteren sich deutlicher individualisiren, ver- schmelzen ihre die Lumina der Canäle begrenzenden Flächen zur Bildung eines einheitlichen Rohres. Mit dem Wachsthum des Keimballens verlängern sich die Gefässe nach vorn und zwar einfach dadurch, dass der sie darstellende Spalt weiter nach vorn dringt (XXXIV, 6; 7). Naturgemäss wird dabei die terminale Geisseizelle zur Seite geschoben, aber an dem neuen Ende des Gelasses tritt sofort eine andre an ihre Stelle; eine Zeit lang können beide noch neben einander tiimmern , später aber zieht nach Looss die alte Geisselzelle ihr Wimperhaar ein. Wenn sich der Cercarienschwanz am Hinterende des Keimballens anzulegen beginnt, dann werden die Mündungen der Excretionscanäle in den Sclwanz verlegt und in ihrem Verlaufe durch die weitergehende Verringerung des Schwanzdurchmessers bis zur völligen Verschmelzung zu einem Canale genähert — nur die Mündungen am Schwanzende und die im Vorderkörper liegenden Gefässstrecken bleiben getrennt (XXXIV, 8); schon Wagen er (338) kannte die doppelte Ausmündung der Excretions- canäle am Schwänzende bei der in Hede stehenden Cercarie und giebt solche fernerhin an von einer stummelschwänzigen Cercarie aus Limax rufa, von Cercaria sp. aus der Leber des Limnaeus stagnalis (zu Echino- stoma oehörio) und von der Cercaria des Distomum echinatum; ich selbst konnte das Gleiche bei der furcocercen Cercaria miraUlia (834) constatiren und vermuthe, dass auch andere furcocerce Arten sich ebenso verhalten werden, da verschiedene Abbildungen direct darauf hinweisen, so Cercaria fissicauda de la Val. St. George (321 und Villot 543), C. oceMafa de la Val. St. George (321), C. cristata (ibidem) und C. /itrcato Nitzsch (Ho gg 441). Bei den gewöhnlchen Cercarien, mit einfachem Schwänze scheint der letztere frei" von Theilen des Excretionsapparates zu sein oder einen Stamm mit endständiger Mündung (Lespes 345) oder auch zwei Gefässe mit getrennten Mündungen zu besitzen (Wagener 338). Während der oben geschilderten Vorgänge haben sich im Vorderkörper der Dijdodisciiscercarie auch weitere Verzweigungen entwickelt, solche sind auch ferner in der später auftretenden Anlage des hinteren Saug- 322 Plathelmiuthes : I. Trematodes. iiapfes gebildet worden und alle treten au ihren freien Enden mit Flimmer- zellen in Verbindung. Gleichzeitig legen sich, zuerst au den unpaaren Stamm, später auch an die paarigen Gefässe, Parenchymzellen wie ein Epithel an; sie flachen sich ab und bilden die Eigenwandung der ge- nannten Hauptstämme. Diese Schilderung stimmt nicht überein mit den Angaben Schwärze's von der sich entwickelnden Cercaria arniata, was wohl daran liegt, dass dieser Autor seine Studien vorzugsweise an conserviertem Material au- gestellt hat; es gelang ihm nur die Bildung des Y förmigen Sammel- raumes des Excretionsapparates zu verfolgen: eine Anzahl Meristemzelleu treten im hinteren Theile des Vorderkörpers genannter Cercarie zu einem soliden, nach vorn sich gabelndem Strange zusammen; weitere Meristemzellen legen sich aussen um den Strang herum , flachen sich ab und bilden eine Waudschicht um die axialen Zellen; letztere unterliegen dann einer Metamorphose und Kesorptiou, wodurch das Lumen zu Staude kommt, welches demnach von der Wandschicht allein begrenzt wird. Aber gegen diese Art der Bildung, die nach Schwarze überall da im Cercarienkörper vorkommen soll, wo Hohlräume auftreten, protestiren Heckert (771) und Looss (1. c); nach letzterem entstehen alle Hohl- räume durch Secretion einer Flüssigkeit, die die aneinander liegenden Zellen auseinander drängt. Vom Darme der Cercarien entsteht nach Looss zuerst ein Spalt am Vorderende des noch ovalen Keimballens (XXXIV, 6); er ist die Mund- höhle, der sich von aussen her benachbarte Meristemzellen zur Bildung der Musculatur des Mundsaugnapfes und der epithelialen Auskleidung desselben anlegen. Später bildet sich der unpaare Tlieil des Darmes, der dem gesammten Darme der Eedie, hier dem Pharynx plus Oeso- phagus entspricht. Das Lumen dieses Theiles, dessen Wandung aus einer Epithellage und äusserer zelliger Grenzmembran besteht, wie solche auch am Mundsaugnapfe sich bildet, bricht dann nach der Mundhöhle durch, die aber nach aussen durch die zweite Hautschicht noch abgeschlossen ist. Das blinde Ende des Oesophagus zieht sich nach hinten in zwei seitliche Zellstränge aus, welche die Anlage der Darmschenkel darstellen und sich späterhin aushöhlen. Während dieses geschieht, flacht sich das bis dahin cubische Epithel des Oesophagus und Mundsaugnapfes stark a1) und legt sieh in Längsfalten zusammen (XXXIV, 8). Mit dem Eintritte der Häutung wird nicht nur die äussere Hautschicht, sondern auch diese Lage aus Mundsaugnapf und Oesophagus abgeworfen und damit auch die Mundöftnung gebildet. Es entsteht in beiden Theilen eine neue „Cuticula" auf unbekannte Weise, die demnach nicht, wie früher, dem Darmepitliel homolog ist. Dem Darme sowohl als dem hinteren resp. vorderen Theile des Oesophagus legen sich neue Parenchymzellen an und bilden die Musculatur des Darmes sowie den Pharynx. Die auch noch in jüngerer Zeit auftauchende Meinung, dass manchen Cercarien -Arten ein Darm fehlt (Ercolani), ist völlig irrthümlich. Digenea. Entwicklung der Cercariou. 823 Die Cercarien bilden auch das Nervensystem aus, dessen Vor- Ivommen zuerst Ziegler (655) bei Buecphalus, der Larve des Gastero- stomiDH, erkannt hat; es ist von Leuckart, Schwarze, Heckert, Creutzburg und Looss bei den von ihnen untersuchten Arten gesehen worden und wird nirgends fehlen. Seine erste Anlage ist noch völlig- unbekannt; bei den Cercarien ^q^ Diplodiscus bemerkt man schon zu der Zeit, wo der Schwanz sich abgrenzt, quer über dem unpaaren Darme einen Strang feiner Fasern, die man nach Looss als eine „fasrige An- ordnung des noch wenig individualisirten Plasmas der umgebenden Parenchymzellen" auffassen muss. Die Kerne dieser Zellen liegen dem Strange an der Aussenseite in geschlossener Reihe dicht an; an den Seiten des Körpers gabelt sich der Querfaserstrang; einer der Aeste wendet sich nach vorn, der andre nach hinten und dieser letztere, der wohl die Anlage des Bauchnerven darstellt, zieht parallel den Seiten- rändern des Körpers bis nach dem Anfangstheile des Schwanzes; hier giebt er (auf späteren Stadien) einen feinen Innenast ab, der mit dem der Gegenseite sich vereinigt (XXXIV, 8). Der stärkere Hauptzweig ist in grader Linie nach der Schwanzwurzel gerichtet, aber hier nicht weiter zu verfolgen. Andre Nervenstämme {Diplodiscus besitzt jederseits drei nach liinten ziehende Stämme, die durch Commissuren verbunden sind), sowie andre Commissuren scheinen während des Larvenlebens nicht gebildet zu werden, wenigstens hat Looss (1. c.) davon Nichts bemerkt. Nach Heckert (771) sind sämmtliche Nervenstämme der schwanz- losen Cercarien des Distomum macrostonmm von einer Schicht Zellen umgeben, deren Plasma gering ist, weshalb die Kerne dicht an einander stehen; selbst bei den abgehenden, feineren Aesten treten sie, wenn auch nicht so dicht auf. Mit zunehmendem Alter rücken die Kerne immer mehr aus einander; sie resp. die zugehörigen Zellen stellen wohl kaum nervöse Gebilde, sondern, wie es auch Schwarze annimmt, eine binde- gewebige Hülle dar. Von Interesse ist, dass es Heckert gelungen ist, den Eintritt von feineren Nervenästen in die Saugnäpfe, speciell den Mundsaugnapf zu sehen. Die Eintrittsstellen liegen gewöhnlich seitlich, etwas unterhalb der Mitte des Saugnapfes und erweisen sich als scharf gegen die Umgebung abgegrenzte Oefifnungen. Durch jede Oeffnung tritt ein Paserzug ein, dessen Zusammenhang mit den Ganglien des Hirns leicht zu beobachten ist. und löst sich innerhalb der Wandung des Saug- napfes in mehrere feine Aeste auf; die einzelnen Fasern enden in je einer dunkel sich färbenden Zelle. Nicht wenige Cercarien -Arten besitzen Augen (XXXIV, 7: 8), so auch die des Diplodiscus suhckwafus, über deren Zusanunensetzung Looss (1. c.) folgende Angaben macht: Schon bei dem Auftreten der Nervenstämme, unter Umständen sogar vor demselben, bemerkt man in dem Winkel, den der nach vorn und hinten ziehende Nervenstamm bilden, erst eine, später zwei oder drei grössere, sehr blasse Zellenkeriu^ mit stark lichtbrechendem Kernkörperchen , welche frühzeitig in iluvr uii- 824 Plathelminthes : 1. Trematodcs. mittelbaren Umgebung, also in ihrem Zellleibo Pigmentkörnchen ausbilden. Die flrei Pigmentzellen liegen entweder in einer Linie und dann stösst die vordere an die Hautschicht, oder zwei liegen vorn, die dritte dahinter. Sehr bald werden sie so völlig von Pigment erfüllt, dass nur der der Haut zugekehrte Theil des vorderen Kernes frei bleibt. Die Hauptmasse des Pigmentes bildet einen Kegel, dessen Spitze nach dem Granglion des Hirnes gerichtet ist; doch fügen sich in der Peripherie des Kegels diesem noch unregelmässig verlaufende Pigmentstränge an. An der Spitze des Kegels, aber ausserhalb des Pigmentes findet sich oft noch ein grosser, von Pigment umgebener Kern. Ob mau nun, wie Looss meint, in dem vordersten Kerne ein lichtbrechendes Organ und in den beiden hinteren Zellen des Pigmentkegels einen Licht percipirenden Apparat sehen kann, bleibt fraolich. Die Augen anderer Oercarien scheinen liöher entwickelt zu sein. Die erste Anlage des Geschlechtsapparates will Schwarze (682) in einio-en kleinkernio-eu Elementen sehen , die schon auf den ersten Stadien der Klüftuug auftreten, deren wir auch oben gedacht haben (XXXIV, 13; K. b). Aber der Nachweis des Uebergauges dieser in die zweifellose Anlage der Genitalien ist nicht erbracht; es ist auch von vornherein unwahrscheinlich, dass die Genitalzellen so ausserordentlich früh auftreten , wenn dies auch nicht ganz ohne Analogie wäre. Jeden- falls tritt ein Haufen kleinkerniger Zellen als Anlage der Genitalien erst nach der Anlage des unpaaren Darmes und hinter dieser auf (XXXIV, 7 ; 10) ; so haben es Leuckart bei den Oercarien des Leberegels (777, 124), Heckert bei denen des Distomuni macrostomum (771) und Looss bei Biplodiscus siibdavatus (1. c.) gesehen. Die Zellen der Genitalanlage zeichnen sich durch ihre kleinen Kerne sowie deren starke Tinctionsfähigkeit aus; der ursprünglich runde Haufen streckt sich und zerfällt schliesslich in drei gesonderte Gruppen; die vordre liegt (bei Distomen) vor dem Bauchsaugnapfe , die mittlere dicht hinter demselben und die dritte noch etwas weiter hinten. Durch schmale Zellstränge stehen die beiden hinteren Gruppen mit der vorderen in Ver- bindung. Diese nimmt die Gestalt eines Kolbens mit nach hinten ge- richtetem dickeren Ende an und ist die Anlage des Endabschnittes der Leitungswege, besonders des Cirrusbeutels. Der mittlere Zellhaufen wächst späterhin in die Quere und schnürt sich leicht ein, wodurch die Anlage der Schaleudrüse und des Keimstockes gegeben ist. Der diesen Haufen mit dem vorderen in Verbindung setzende Zellstrang giebt den späteren Uterus. Die hintere Zellgruppe zerfällt mit sammt dem zu- gehörigen Zellstrange der Länge nach, wodurch die beiden H o d e n und deren Vasa efferentia angelegt sind. Die Dotterstöcke scheinen sich während des Oercarienlebens nicht anzulegen, wenigstens finde ich keine darauf bezügliche Angabe, wohl aber bemerkt Schwarze (682), dass solche bei Distomuni endolobum (e Cercaria armata Limnaei stagnalis) etwa sechs Stunden nach der Digenea. Entwicklung der t!crcanen. 825 Fütterung- aus den Parenchymzellen des Körpers, demnach ganz un- abhängig von den übrigen Genitalien entstehen, was aucli Lenckart bestätigt. Heckert (771, 27) giebt aber an, dass die „Dotter- stöcke bis zum vierten Tage nach der Uebertragung fast ilire völlige Ausbildung erlangt haben, obgleich in der reifen Larve von ihnen fast keine Spur vorhanden war"; vermuthlich machen auch in diesem Punkte die Cercarien des Distornuiii macrostomwu eine Ausnahme, wie sie überhaupt von allen bekannten Cercarien den entwickeltsten Genitalapparat besitzen. In letzterer Beziehung sind sicher bei den verschiedenen Cercarien- Arten grosse Verschiedenheiten vorhanden ; so besitzt der Buccphalns nach Ziegler (655) nur die Anlage des Cirrusbeutels und mehrere Gruppen dicht gedrängter Zellen, die ebenfalls durch starke Tinctionsfähigkeit sich auszeichnen und den oben angegebenen Zellgruppen, der Anlage der Genitalien einiger Distomen-Cercarien, entsprechen; auch die Cercarien des Leberegels sind in ihrer Genitalanlage nicht über dieses Stadium hinaus und ebenso viele andere. In Bezug auf die Entwicklung der Saugnäpfe sei noch erwähnt, dass die zu einem solchen zusammentretenden Zellen sich durch eine kernhaltige Membran von dem übrigen Gewebe abgrenzen und dass darauf einen Differencirung dieser Zellen in eine periphere, heller und eine innere, dunkler sich färbende Masse eintritt (Heckert). Die Zellen der letzteren werden heller, ihre Kerne wie ihre Grenzen deutlicher und mit zu- nehmendem Wachsthum tritt — nicht durch Einstülpung, wie es Schwarze angiebt — sondern durch Auseinanderweichen der Zellen ein Spalt auf, das Lumen des Bauchsaugnapfes. Später ändert sich auch der periphere Theil der Saugnäpfe, indem durch Aneinanderlagerung der Zellen, deren Protoplasma sich lang auszieht, die Eadiärmuskeln gebildet werden; die einzelnen Muskelfasern besitzen nach Heckert (771) meist zwei Kerne, die im jugendlichen Alter von einem hellen Plasmahofe umgeben und mit deutlichem Kernkörperchen versehen sind; später sind die Kerne nur noch als kleine, knopfartige Auftreibungen an den Fasern bemerkbar. Eine ganze Anzahl der zur Gattung Distomum gehörigen Cercarien sind durch den Besitz eines Mund- oder Kopfstachels*) ausgezeichnet; derselbe sitzt nach Schwarze (682) in einer dünnen, structurloseu Scheide in der dorsalen Lippe des Muudsaugnapfes und bildet sich nach Leuckart (777, 126) erst, wenn der Saugnapf seine Metamorphose fast abgeschlossen hat; er tritt zuerst als ein nadelartig dünnes Stäbchen in der Scheide auf und nimmt später wohl durch Auflagerung neuer Substanz seine definitive Gestalt, die je nach den Arten verschieden ist, an. „Die zur Beweauug des Stachels dienenden Muskelfasern lassen sich erst gegen *) Alle bestaclielten Arten, die übrigens vielfach mit einander verwechselt worden sind (cf. V. L instow 718), entstehen, so viel wir bis jetzt wissen, diroct in Sporocysten; eine Ausnahme macht nur das „Distomum paludinae impurac armatum" de Filippi's (370, 9), eine schwanzlose, aber bewaföiete Cercarie, die in Redien der Paludina impm-a (= Bithynia tentaculata) gebildet wird. 826 Plathelmintiies : I. Trematodes. Ende des Eutwicklimgslebens unterscheiden; sie inseriren sich hinten an der Stachelscheide und sind derart angeordnet, dass sie die Spitze des Stachels bald hervorstossen, bald zurückziehen können". Alle bestachelten Cercarien besitzen jederseits neben dem Bauchsaug- napfe eine aus zwei oder vier oder mehr Zellen bestehende Drüsengruppe, die Stacheldrüsen; jede einzelne der grossen Drüsenzellen entsendet Fig. 25. Cercaria ornata mit Stachel und Stachel- drüsen. 150/1. (Aus Leuckart 777, 133.) Fig. 26. / ^=^*5l"-^J- CM i&t^-"^ t^\M Distomum sp. eingekapselt im Muskel- fleische des Hausschweines. 80/]. (Aus Leuckart 777, 155.) nach vorn ihren Ausführungsgang, der auf der Kopfspitze eben dem Stachel nach aussen mündet. Ihre Genese ist noch dunkel; zwar giebt Schwarze an, dass sie aus Meristemzellen hervorgehen und dass auch ihre Aus- führungsgänge metamorphosirte Zellen sind, doch ist dies kaum wahr- scheinlich. Ihre Function scheint mit der Encystirung in Zusammenhang zu stehen, worauf der Umstand hinweist, dass sie nach derselben meist, aber nicht immer, verschwunden sind; sie sind z. B. aufs schönste er- halten bei jenem jugendlichen und der Art nach unbekannten Distomum^ das Duncker (587) in dem Muskelfleische des Hausschweines gefunden hat. Sicherer steht es mit der Function anderer Hautdrüsen, welche bei manchen Cercarien, wie es scheint besonders solchen, die sich an fremden Körpern einkapseln, vorhanden sind und, wie beobachtet wurde, das Material der Cystenhülle liefern; de Filippi kannte sie schon und nannte sie C y s 1 0 g e n z e 1 1 e n. Sie liegen bei der Cercarie des L e b e r e g e 1 s in zwei die Seiten der Bauchfläche einnehmenden langgestreckten Zügen (Fig. 27), welche die Darmschenkel fast ganz verdecken und bis ans Hinterende des Vorderkörpers reichen. Die einzelnen Drüsenzellen besitzen eine Grösse von 0,025 mm luid ausgesprochene Birnform (Fig. 28); ihr Ausfühnmgsgang richtet Digenea. Entwicklung- der Gercarien 827 Im Vorderkörper zu und ebenso eine-eschlossenen sich ventnilwärts und lässt sich bis an die Hautschicht verfola-en. Der Inhalt besteht aus einer gelblichen, grobkörnigen Substanz, die den bläschenförmigen Zellkern (0,005 mm) oft ganz verdeckt. Am dichtesten stehen die Cystogendrüsen in der mittleren Eegion des Vorderkörpers, wo sie selbst in mehrfacher Zahl übereinander liesen. lieber die Entwicklung der Cystogenzellen macht Looss (1. c.) einige Angaben von den Gercarien des Dijjlodiscus (XXXIV, 8 St.); hier treten schon zur Zeit der Abschnürung des Schwanzes dicht unter der Haut- schicht grössere, ovale Zellen mit vollkommen hyalinem Protoplasma auf, welche neben dem Kerne noch mehrere blasse, kuglige oder ovale Gebilde auf- weisen; auch in der Schwanzanlage finden sie sich, verschwinden aber hier bald wieder, dagegen nehmen sie bald an Zahl vermehrt sich die Zahl der in ihnen ovalen Körperchen auf 8 bis 10, worauf dann eine Gestalt- veränderung der letzteren auftritt — man findet dann längliche Kechtecke mit etwas nach aussen gebogenen Langseiten; die Körperchen werden sehr stark licht- brechend und verhalten sich gegen Farbstoffe ganz indifferent. Solche Körperchen resp. Drüsen beobachteten bereits G. Wagen er (338) und Filippi (312) bei der Cercarie des Diplodiscus, letzterer ferner noch bei Cercaria tuberculata (370), die sich ebenfalls, wie die Leberegel -Cercarie auf dem Objectträger schon ein- Cercade des Leberegels kapselt, und G. Wag euer- (338) auch bei einer mit den Cysteudrüsen Echinostomacercarie ; sie werden wohl häufiger vor- 300/i.(AiisLeuckart kommen. ' ' '' Uebrigens scheinen gelegentlich die Cystogendrüsen ein ganz anderes Verhalten darzubieten: Pin tu er (Arb. a. d. zool. Inst. d. Univ. Wien Bd. IX. Hft. III. pag. 285) erwähnt in seiner Beschreibung der „Kattenkönig- cercarien'-, auf die Avir noch unten zu sprechen kommen, dass im Vorderkörper und zwar vor dem Bauchsaugnapfe beginnend vier lang- gestreckte Drüsenpackete vorkommen, welche mit vier Ausführungsgängen an der Oberlippe des Mundsaugnapfes ausmünden; sie verhalten sich also in diesem Punkte ganz ebenso wie die Drüsen der bestachelten Arten, doch ist hier Nichts von einem Stachel bekannt; man wird daher an- nehmen müssen, dass das Secret dieser Drüsen bei der Encystirung Ver- wendung findet und dass die Drüsen in die Kopfdrüsen des künftigen Distomum übergehen. Doch ausser Cystogendrüsen besitzen manche Cercarien auch noch Stäbchenzellen, die in grosser Menge bei der Leberegelcercarie die 828 Plathelmiuthes ; I. Trcniatodes. Kückeiifiäche eiimehmen (777, 282); es sind obeiifalls bim- oder kolben- l'örmis' gestaltete Zellen von 0,01—0,015 mm Grösse und mit bläsclien- lörmigem Kern (0,0045 mm) , linden sich eine grosse Menge Fig. 28. Querschnitt diu-oli die Cercaiieu des Leberegels in der Höhe des Bauch- saugnapfes, mit Cystogen- luid Stähcheu- zellen. SOO/l. (Aus Leuckart 777, 281.) aber in ihrer homogenen Zellsubstanz be- sehr feiner Stäbchen von 0,015 mm Länge, die bald regelmässig an einander gefügt sind, bald auch gruppenweise nach verschiedenen Eichtnngen ge- ordnet sind. Im Gegensatz zu den Cystogenzellen verschwinden die Stäbchenzellen nach der Einkapselung nicht, haben also wohl kaum mit der Ausscheidung der Cystenmembran etwas zu thnn, vielmehr treten in ihnen die Stäbchen nach der Ency- stirung viel deutlicher hervor und zeigen eine regelmässigere Anordnnng. Sie werden demnach voraussichtlich nicht wie die Cystogenzellen larvale Gebilde darstellen, sondern in veränderter Form zu Bestandtheilen des Körpers der Leberegel werden; die Möglickeit, dass sie die Schuppen- stacheln dieser Parasiten bilden, ist nach Thomas (64fi) abzuweisen, wohl aber ist es Leuckart (777, 283) wahrscheinlich geworden, dass sie Myoblasten sind und dass die stäbchenförmigen Einlagerungen sich später in Muskelfibrillen verwandeln; freilich ist dies bis jetzt eine Vermuthung, die nur dadurch gestützt wird, dass nach Leuckart die Cercarien des Leberegels sowohl der diagonalen Fasern des Hautmuskelschlauches als auch der Parenchymmuskeln noch entbehren. Wenn dies sich bestätigen sollte , dann sind die Stäbchenzellen (Leuckart) andre Bildungen als die Cellules ä bätonnets, die Sonsino ((i67) bei verschiedenen Cercarien aus SüsswassermoUusken Aegyptens beobachtet hat: die Stäbchen linden ihre Verwendung bei der Encystirung und können in der fertigen Cystenmembran wiedergesehen werden, die sie wohl festigen werden. Es geht also nicht an, sie mit den Stäbchen- zellen der Leberegelcercarie in Parallele zu setzen, wie es Leuckart (777) und Looss (1. c.) thun, vielmehr dürften sie völlig den Stäbchen- zellen der Cercarie des Biplodiscus sithclavatiis entsprechen. Körperparenchym und Musculatur. Soweit die Meristemzellen nicht zum Aufbaue der Organe Verwendung gefunden haben, stellen sie die Anlage des Parenchyms incl. der Haut- und Parenchymmuskeln dar. Die Entwicklung der Hautmuskeln ist ganz unbekannt; Schwarze will sie aus der Hautschicht ableiten, aber doch nur auf Grund ihres gegenüber den Parenchymmuskeln verschiedenen Verhaltens gegen Farbstoffe. Aus Heckert's Angaben geht nur hervor, dass die Eingmuskeln zuerst auf- treten und später Längs- und Diagonalfasern folgen; die Parenchym- nuiskelbündel entstehen durch Aneinanderlagerung von Zellen, die sich Digenea. Entwicklung der Cercarien. 829 laug ausziehen: ihre Kerne werden dabei immer flacher und dünner, so dass sie später in der Eegel nicht mehr zu entdecken sind. Audi die Entwicklung des Parenchyms ist uns ganz ungenügend ])ekannt; der grössere Theil der Zellen scheint während des Cercarien- zustandes seinen indift'erenten, embryonalen Character beizubehalten, so wenigstens bei solchen Arten, die nicht direct übertragen werden; doch bildet sich auch da schon nach Schwarze ein Theil der Zellen zu ,, Blasenzellen" um, die dem Körper eine gewisse Spannung verleihen. In anderen Fällen, z. B. der schwanzlosen Cercarie des Distomum macrostomum und auch bei dem Ccrcariaemn helicis bietet das Parenchym schon ein Aussehen dar. welches dem erwachsener Thiere ähnelt: die Umwandlung geschieht nach Heckert von der Achse des Vorderkörpers aus und schreitet nach der Peripherie fort. Der S c h w a n z der Cercarien (XXXIV, 7 ; 10) legt sich schon früh als eine warzenförmige Hervorragung an, die der Anlage des Bauchsaugnapfes ähnelt (Fig. 24 pg. 819), Bei den furcocercen Cercarien wächst das Schwanzende bald in zwei seitliche Spitzen aus, die an Länge immer mehr zunehmen. Die Hautschicht des Schwanzes ist dieselbe wie beim Vorderkörper und Schwarze bemerkt von ihr, dass sie häufiger dunkel sich färbende Kernreste erkennen lässt, als dies im Vorderkörper der Fall ist. Erst wenn der Schwanz eine ansehnliche Länge erreicht hat, setzen sich die unter seiner Hautschicht liegenden Zellen schärfer gegen die axialen ab. Letztere verwandeln sich der Hauptmasse nach in einen bindegewebigen Cylinder, dessen Elemente in manchen Fällen blasenförmig sind und an die Chorda dorsalis erinnern. Schwarze lässt bei der von ihm näher untersucliten Cercaria armata die Achse des Schwanzes aus contractiler fasriger Sul)stanz bestehen, die von einer Schicht von Blasenzellen um- geben ist. Die peripheren Zellen des Schwanzes werden zu der Länge nach verlaufenden Muskelfasern. In der ersten Anlage stehen die Gewebe des Schwanzes in directer Contijuiität mit denen des Vorderkörpers; die Abgrenzung ist eine rein äusserliche. Die weitere Isolirung des Schwanzes beginnt erst, wenn derselbe im Wesentlichen seine definitive Gestalt angenommen hat, dann bildet die Hautschicht an der Grenze zwischen Vorderkörper und Schwanz eine Kingfalte, die in die Tiefe greift und den früheren Zu- sammenhang mit dem Vorderkörper auf die Stellen beschränkt, an denen seitliche Muskelbündel in den Schwanz eintreten. Gleichzeitig wird, wohl in Folge einer A^erkürzung dieser Bündel, die Schwanzwurzel in das anliegende Körperende eingekeilt, so dass sich eine Art Gelenkgrube Ijildet. Bei der Cercaria armata hat Schwarze an den Seitenwänden der Einbuchtung noch besondere starke Borsten beobachtet, die mit ihren freien Enden in die Unebenheiten der Schwanzoberfläche eingreifen, jedoch die Bewegungen des Schwanzes nicht hindern. j^30 Platlielminthes : I. Ti'ematodes. e. Die ausgebildeten Cercarien. Die meisten Cercarien verlassen die sie aufammenden Keimschläuche, theils durch eine besondere Geburtsöffnung (bei den Redien), theils in Folge eines Berstens der Körperwand (bei den Sporocysten) ; gleichzeitig verlassen sie damit auch den Wirth, der den Keimschlauch beherbergte und gelangen in das umgebende Medium, wohl überall Wasser, wenn auch mitunter sehr kleine Portionen desselben ausreichen können. Doch giebt es bemerkenswerthe Ausnahmen; sicher wissen wir dies durch Zeller's (489) und Heckert's (771) Experimente mit dem sogenannten Leucochloridium paradoxum., der Sporocyste des Distomum macrostomum ; hier sind die Cercarien schwanzlos, entbehren also eines auf das Leben im Wasser berechneten Orgaues und werden direct übertragen. Man wird annehmen können, dass wenigstens die meisten schwanzlosen Cercarien, die oft auch als Cercariaeum bezeichnet werden, sich gleich verhalten werden; möglicherweise gilt dies auch von einem Theile der stumm el- schwänzigen Cercarien, die, ebenso wie die schwanzlosen, besonders aus Landmollusken bekannt sind. Eine weitere Ausnahme erfahren wir durch Looss (1. c), nach welchem Autor die Cercarien des Biiüodiscus suh- davatus auf einem verhältnissmässig jimgen Stadium geboren werden und erst während eines längeren, parasitischen Lebens in den die Keimschläuche beherbergenden Schnecken (kleine Planorbis -Arten) ihre definitive Grösse erreichen; doch verlassen auch sie schliesslich ihren Wirth. Man kann unter den Cercarien ungeschwänzte und mit Schwänzen versehene Formen unterscheiden, zwischen w^elchen Gruppen die stummel- schwänzigen in der Mitte stehen. Von solchen ungeschwänzten Formen, für die neuerdings der Name „Cercariaeum" gebraucht wird, führt V. Linstow (545 u. 768) 24 verschiedene auf, die bis auf Cercariaeum coregoni feri*) in Gastropoden und Lamellibranchien beobachtet sind; doch unterliegt es keinem Zweifel, dass ein Theil der genannten Arten gestrichen werden muss**); von einigen wissen wir, dass sie in Redien, von anderen, dass sie in Sporocysten entstehen: von der Mehrzahl ist die Herkunft, ob aus Redien oder Sporocysten, unbekannt. Nach de Filippi (312), 19) besitzen die Cercarien der Helix aspera in ihrer Jugend einen kleinen Schwanz: von anderen offenbar oanz nahe verwandten Arten aus *) Chavannes in: Bull. soc. vaud. sc. nat. III pg. 62. (Cith-t nach v. Linstow 545, 266.) **) Es gilt dies meiner Ansicht nach für Cercariaeum cydadis rivicolae und TeUinae balticae, die Siebold (197) beiläufig erwähnt, weil zur Zeit Siebold's die Bezeichnung Cercaria, die er anwendet, niu- für geschwänzte Formen gebraucht worden ist; zu streichen ist ferner Cerc. xüunorUs cornei ovariorum Henle (Müll. Arch. 1835 pg. 597 Anm), da es sich um encystirte Distomen handelt; fraglich ist endlich Cerc. limnaei peregri de Filippi (370, 6), weil nur junge Keime in Sporocysten des Limnaeus pereger beobachtet sind, die möglicherweise noch den Schwanz Avürden gebildet haben; auch für eine Anzahl andrer Arten bleiben so lange Zweifel bestehen, so lange ihre Entwicklung in Keim- schläuchen noch unbekannt ist. Digenea. Cercarien. 831 der Niere vonLandpulmomaten ist das nicht bekannt (cf. auch Ercolani 584). Die oeschlechtsreife Art kennen wir nur von den Cercarien der Succinea amphihia (Dhionrnm macrostomuni), während Dujardin (231) vermuthet, dass Distomum migransDw]. {= D. advcnaBwi. aus Sorex araneus) von Cercariaeuni limacis (Dujardin 245, 472) herstammt*). Als stummelschwänzige Cercarien kennen wir Fig. 29. Ccrcaria limacis {Mo u\ in ie 334, IGo) aus Sporocysten Limax cinereus, eine ähnliche Form aus Arion 111 rufus (ibidem und Wagen er 338), Cercaria micrura (de Filippi 370, 5) aus Sporocysten der Paludina impiira (Bithynia tentaculata) , Ccrc. columhellae (Pagenstecher 401, 305) aus Redien einer marinen Schnecke (Columbella rustica), Ccrc. co!!«/kra (P a g e n - Stecher ibidem) aus Sporocysten von Trochus cinereus, Cerc. hracJiynra (Lespes 345) ebenfalls aus Sporocysten des Trochus cinereus, Cerc. w2/£'«m Pagen stech er aus Neritina üuviatilis (604) und Cerc. linearis (Lespes (345) aus Littorina littorea. lieber die Structur des Stummel- schwanzes wissen wir sehr wenig; er scheint bei manchen Arten wie ein Saugnapf gestaltet zu sein und wird thatsäclilich nach den Angaben P a g e n st e c h e r 's (401)^ VDn Cercaria cotißura als solcher beim Kriechen benützt; der ungefähr in der Mitte des Vorderkörpers gelegene Bauchsaugnapf bleibt hierbei ohne Thätigkeit. Drei der genannten Arten (C. micrura nach v. L instow 718, C hracliyura und C. linearis nach Lespes 345) gehören zu den bewaffneten Formen und die Cercaria limacis besitzt nach Wagen er (338) getrennte Mündungen des im Schwänze unpaaren Ex- cretionsgefässes, wie es oben (pag. 820) für die Cercarie des Di/plodiscus suhclavatus angegeben worden ist. Die weitaus überwiegende Mehrzahl der bekannten Cercarien besitzt einen Schwanz, doch ist das Verhalten dieses ein sehr verschiedenes, nicht nur in Bezug auf seine Länge und Gestalt, sondern auch auf seine Function. Neben Arten, bei denen der Schwanz ungefähr die Länge des Vorderkörpers erreicht oder wenig grösser ist, linden sich solche mit enorm langem Schwänze, wie Cercaria macrocerca Fil. (cf. Thiry 371) aus Cyclas Cornea, ('. vesicata (ülicny 539) aus Cyclas rivicola, C. elegans, eine frei im Meere beobachtete Form (321), C. vifrina (v. L in stow 718) aus Bulimus detritus, C. cucumerina (Ercolani 613), C. fidgopunctata (ibidem) etc. Bei anderen ist der Schwanz abgeflacht (C pacliycerca Stummelschwäuzige Cercaria aus Limax rufa. (Nach Moulinie ausLeuckart777,86) *) Nachträgl. Zusatz. Blochmann weist durch den Füttenuigsversuch nach, dass die Yon mir erwähnten Cercariaen aus Hehx nemorahs (und hortensis) (833) im Darme des Erinaceus europaeus zu Distomum caudatum v. Linst. (476) auswachsen. Die Cercarien entstehen in Sporocysten und gelangen nicht ins Freie. (Centralbl. f. Bact. und Paras. XIL 1892. 'pg. 649. 832 Platbelininthes : I. Trematodes. Claparede 404; C. dupliccäa v. Baer 140, Wagener 338) oder mit längeren oder kürzeren Borsten, die gewölnilich in Ringen stehen, ver- sehen z. B. C. myocerca Villot 543: C. lata Lespes 345; C. setifera J. Müll. (cf. La Valette St. George 321, Claparede 404. Yillot 543, Bütschli 521 nnd Monticelli 742), C. thaumanthiadis (Gaaeffe 359), während C. elegans (321) nnr 3 Paar Borstenbündel am Schwanz- ende trägt. Znr Unterstütznng der Ruderfunction des Schwanzes hat sich an diesem ein memhranöser Saum entwickelt; derselbe ist entweder nnpaar wie bei C. lophocerca (de Pilippi 370) oder paarig wie bei C. distomi müitaris (van Beneden 364), C. ornata (La Valette St. George 321), C. spinifcra (ibidem) nnd verwandten Arten. Mit- unter ist ein solcher unpaarer Saum nur am Vorder- körper entwickelt wie bei Cerc. cristata (deFilippi 370). Bei manchen Arten gewinnt der Vordertheil des Schwanzes insofern eine andre Bedeutung, als er den Vorderkörper der betreffenden Cercarie in sich aufnehmen kann; es ist dies bekannt bei der Cerc. macrocerca de Fil. (cf. Thiry 371), der Cerc. vesicata Ulicny (539), der Cerc. cydophora Wagener (416), der freischwimmenden Sporocyste Ramsay Wright's (086) und der Cerc. mirahiUs Braun (834). ^ Die Art der Bildung des Hohl- raumes im Vordertheile des Schwanzes ist nicht sicher genug bekannt; freilich steht fest, dass derselbe secundär entsteht, ob aber durch Ein- stülpung, wie de Filippi (311) und Wagen er (338) für C. macrocerca annehmen oder durch einen Umwachsungsprocess, wie Thiry (371) für dieselbe Art schildert, ist fraglich. Von der Cerc. cystopJiora giebt Wagen er (366) an, dass die den Vorderkörper derselben umgebende Hülle eine Ausscheidung ist und die Mittheilungen Creutzburg's (822) über dieselbe Art erweisen dies als richtig. Bei den länglich gewordenen Cercarienkeimen grenzt sich etwa der dritte Theil der Zellmasse als Schwanzanlage von der übrigen Körper- niasse ab (Fig. 31) ; an diesem Theile bilden sich drei Hervorragungen, von denen die bedeutendste aus einer Anhäufung dicht gedrängter und in einander förmlich verkeilter Zellen besteht. Nachdem sich diese in eine Reihe geordnet haben, stellen sie den Schwanz der Cercarie dar, der Anfangs an seiner Wurzel ein kugliges Gebilde von zelliger Structur trägt. Die zweite der eben erwähnten Hervorragungen liegt in der Längs- achse des Thieres und entwickelt sich allmählich zu einem stachelartigen Fortsatze, während die dritte, seitlich gelegene Hervorragnng einen warzen- Cercaiia mitBorstenschwanz aus Mui'ex. Nach Villot aus Leuckai't 777, S6.) Digenea. Entwicklung. Cercarien. 833 förmigen Anhang von unbekannter Bedeutung liefert. Das kuglige Gebilde an der SchwanzAvurzel scheidet allmählich eine dickwandige Cyste ab, welche den Schwanz der Cercarie an seiner Wurzel mit in sich einschliesst A. Fig. .31, B. C. Cercaria cystophora in verschiedeneu Entwicklu.ngsstadien. A. Anlage der Cyste und des Schwanzes ; B. Becherartige Erhebung der Cysteu- anlage; C. der Vorderkörder hat sich A'ölhg in die Cyste zurück- gezogen. (Aus Leuckart 777, 140). und an der Abschnürungsstelle eine kragenartige, von mehreren ring- förmigen Falten umgebene Oeffnung aufweist. Diese Oeffnung gestattet der ausgebildeten Cercarie mit sammt ihrem Schwänze sich in die Cyste zurückzuziehen; der Innenraum ist freilich so eng, dass der Vorderkörper sich stark winden muss, um Platz zu finden. Die oben erwähnten An- hänge sind zu der Zeit, wo die Abscheidung der Cystenmembran beginnt, noch von zelliger Beschaffenheit, der warzenförmige Anhang behält diese auch später noch bei, während der grössere stumpfe Anhang allmählich zusammenschrumpft, bis er schliesslich den schon erwähnten stachelartigen Fortsatz bildet, der dieselbe chitinähnliche Beschaffenheit besitzt, wie die Cystenmembran. Auch die im Inneren der Kapsel gelegenen Zellen gehen bis auf einige central gelegene zu Grunde, aus welchen sich der Rückziehmuskel der Cercarie entwickelt. Die weitere Entwicklung des Schwanzes geht in der Weise vor sich, dass die in einer Reihe liegenden Zellen sich strecken und abplatten, wodurch der Schwanz seine comprimirte bandartige Gestalt erhält; sein kugliges Ende bekommt einen zapfenartigen Anhang, der von einer feinen Röhre durchzogen wird; sie führt in einen im Innern der Kugel gelegenen Hohlraum, der sich körperwärts noch eine Strecke weit fortsetzt; die ganze Höhlung ist mit einer körnigen Masse erfüllt. Leuckart (777, 127) hält diesen bandförmigen Schwanz, der nicht bewegt werden kann, für ein Klebeorgan, bestimmt, die Cercarien in der Mundhöhle des definitiven Wirtlies (Rana esculenta) zu befestigen. Eine gewisse Aehnlichkeit mit der Schwanzbildung der Cercaria cystopliora besitzt die Cerc. cijmbuliae (Graeffe 359). Broun, Klassen des Thier-Reiehs. IV. 1. 53 834 Plathelmiüthes : I. Trematodes. Bei der „freisclnvimmenden Sporocyste" (K. Wriglit 686) und der Cercaria mirabüis (834) liegen die Verhältnisse aber in Bezug auf die Ausbildung des Hohlraumes in der Schwanzwurzel offenbar anders, was man schon aus der Structur der Wandung ersehen kann; statt wie bei Cercaria macrocerca, cystophora und vesicata homogen und structurlos zu sein, begrenzen hier den zur Aufnahme des Vorderkörpers bestimmten Hohlraum Gewebsschichten von demselben Aussehen wie in den übrigen Theilen des Schwanzes, tragen sogar wohl als Tastorgane wirkende Papillen. Der Hohlraum ist giattwandig und existirt, wie ich an den noch in Sporocysten eingeschlossenen Cercariae mirabiles gesehen habe, selbst bei Exemplaren noch nicht, welche sich in der Grösse nur wenig von der freischwimmenden Cercarie unterscheiden: er muss also kurz vor oder bald nach dem Ausschwärmen gebildet Averden, da alle frei- schwimmenden Exemplare stets den Vorderkörper in die Schwanzwurzel eingezogen tragen; hervortreten habe ich denselben niemals gesehen. Doch die zuletzt genannten Formen, vielleicht auch die Cercaria cystophora gehören schon zu den gabelschwänzigen Arten (XXXIV, 9; 11), von denen auch eine ganze Anzahl bekannt geworden ist. Auch hier zeigt sich eine nicht unbeträchtliche Verschiedenheit in den Längen- verhältnissen zwischen Vorderkörper und Schwanz sowie zwischen dem Schwänze und dessen meist beweglichen Anhängseln, die bald kürzer bald länger sind. Bei ihnen hat sich ebenfalls gelegentlich ein paariger Hautsaum entwickelt, der mit einem solchen auf dem Schwänze selbst verbunden sein kann. Die Anhängsel werden selbständig auf und ab klappend bewegt und bei der Euhe zusammengeschlagen oder im rechten Winkel zur Achse des Schwanzes o-etraoen. Cercaria cristafa und ocellata besitzen nach Ercolani (584) sich ziemlich scharf abhebende krallenartige Bildungen an den Schwanzzinken. Fast vollständig- gespalten erscheint der Schwanz bei Bucephalus , der Larvenform des Gasterostonium, von dem wir schon vier oder fünf Arten kennen: Buceplialus polymorphus Baer (140 und Ziegler 655) aus mitteleuropäischen und nordamerikanischen Naiaden, B. intermediiis (Ulicny 539) aus Anodonta cellensis Mährens, B. haimeanus Lac. -Duthiers (308) aus Ostrea edulis und Cardium rusticum des Mittelmeeres, den Claparede (404) auch frei- in der Unterseite des Schirmes von Sarsien und Oceanien, einmal sogar ohne Schwanzanhang beobachtet hat, B. crux Levinsen (602) in Sporocysten von Modiolaria discors entstehend und endlich B. cuculus Mc. Crady (486) aus Ostrea virginiana; die zuletzt genannte Art ist aber wahrscheinlich mit B. haimeanus identisch. Ob die als Cercaria hucephahis von Ercolani (584) angeführte und aus un- Bucephalus polymorphns V. Baer. 40/1. (Nach Ziogler aus Leuclcart 777, 86). schwimmend sowie Digenea. Entwicklung. Cercarien. 835 verzweigten vSporocysten des Unio pictorum stammelnde Form auch hierher gehört, ist bei dem gabiigen Darme, der ihr zukommen soll*), fraglich, da bis jetzt Gasteros tomen mit paarigen Darmschenkeln nicht bekannt sind; der Vorderkörper dieser Art gehört nach der Zeiclniung einem Distomum an. lieber die Structur des Schwanzes sind wir besonders durch Ziegler's Untersuchungen an BucepJialus polymoriihus unterrichtet: die beiden dem ovalen oder lancettförmioen Cercarienleibe ansitzenden Schwanzhälften sind mit demselben durch eine Art Ansatzstück verbunden (XXXIV, 14). Stellt man sich dieses zunächst als eine elastische, mit Flüssigkeit ge- füllte Blase von elliptischer Form vor, an deren Enden sich je ein Arm ansetzt, so wird dieselbe an einer in der Medianebene des Thieres liegenden Stelle durch das Hinterende des Vorderkörpers etwas ein- gedrückt. Nahe der vorerwähnten Ebene gehen jederseits Muskelfasern vom Körper zu der gegenüber liegenden Peripherie, wo sie sich nicht genau an der entgegengesetzten, sondern an einer etwas mehr bauchwäiis gelegenen Stelle ansetzen. Durch dieselben wird eine tiefe Einschnürung der Blase hervorgebracht und das Ansatzstück erscheint, namentlich in der Ansicht von hinten und unten, zweitheilig. Das Ansatzstück geht seitlich in die schlanken, conischen Arme über, die im contrahirten Zustande etwa 0,5 mm lang sind, sich aber bis auf 2,5 mm strecken können. Der Schwanz ist von einer homogenen, kernlosen Hautschicht um- geben und besitzt im hintren Theile des Ansatzstückes stark licht- brechende, buckeiförmige Verdickungen (XXXIV, 14), die aus einzelnen Zellen hervorgegangen sind. Die Elemente der oben erwähnten Muskeln im Ansatzstücke bestehen aus einem vorn verbreiterten und hinten pinsel- förmig aus einander fahrendem Fil)rillenbündel, dem ungefähr in der Mitte etwas Protoplasma mit einem Kerne anliegt; meist finden sich auf jeder Seite zwei oder drei solcher Bündel. Im dorsalen vorderen Theile des Ansatzstückes hängen im Lumen einige musculöse, kernhaltige Zellen, die mit mehreren Ausläufern unter einander und mit der Oberfläche zu- sammenhängen und die letztere nach Innen zu ziehen vermögen. Betrachtet man das Ansatzstück von vorn, so bemerkt man in der mittleren Frontalebene eine Reihe von Kernen, die auf die Arme sich fortsetzt; hier besitzen sie stets einen Protoplasmakörper. Dorsal- und ventralwärts von der Reihe dieser Kerne liegen einige feine Muskel- fasern, die den Arm an den Körper heranziehen können. Die ober- flächliche Musculatur der ventralen Hälfte des Ansatzstückes steht mit den Längsfibrillen des Cercarienleibes in directem Zusammenhange; sie erstrecken sich an den Seiten bis gegen die Arme hin und bilden einen Theil der vom Leibe zu den Armen gehenden Muskelfasern der ventralen *) Tu dieser Hinsicht sind allerdings Tiiuscliimgen auch möglich, wie z. B. Pagen - Stecher (346) den Buceplialus poh/morphus Baer mit paarigen Darmschenkeln abbildet (1. c. Taf. III. Fig. 6 u. 1), die ihm aber gar nicht zukommen. 53* 336 Plathelminthes : I Trematodes. Körperhälfte. Die der mittleren Frontalebene 7Ainäclist gelegenen Fasern gehören einem Strange von Mnskelfasern an, der mancherlei individuellen Variationen unterliegt, meist aber als ein schmales Band hinter dem Cercarie^nkörper beginnt, dann zwei oder drei Kerne umschliesst, dann einen kernhaltigen Zweig dorsalwärts abgiebt und zwei kräftige Fasern nach dem Arme hinsendet, deren jede sich abermals theilt. Die oberflächliche Musculatur der dorsalen Hälfte des Ansatzstückes ist derjenigen der ventralen ganz ähnlich: zunächst der mittleren Frontal- ebene liegen einige kräftioe Fasern mit Kern: weiter dorsalwärts folgen sehr feine Fasern ohne Kern und schliesslich ein kräftiger Strang, der mehrere Kerne enthält, sich mehrfach verzweigt und meistens einen kern- haltigen Ast dorsalwärts abgiebt; wahrscheinlich gehen von den Fasern dieses Stranges unter rechtwinklioer Abzweieung die sehr feinen Eing- fasern des Ansatzstückes aus ; die letzteren treten zwischen den Kernen der mittleren Frontalebene hindurch und lassen sich jederseits bis zu den oben genannten stark lichtbrechenden Einlagerungen verfolgen. Die Musculatur der Arme selbst besteht aus einer Lage feiner, eng beisammen liegenden Kingfibrillen und darunter liegenden Längsfibrillen ; bei den letzteren kommt dichotomische Theilung und Verschmelzung vor. Ein netzförmiges Bindegewebe erfüllt die Arme; die zugehörigen Zellen liegen nach Innen von der Musculatur, besitzen einen deutlichen Kern (0,005 mm) und entsenden aus ihrem Protoplasmakörper sehr viele Fäden nach allen Richtungen, durch w^ eiche sie mit benachbarten Zellen zusammen- hängen. Neben grösseren Bindegewebszellen finden sich zerstreut unter der Musculatur kleinere mit kleinem Kern (0,003 mm). Die Hauptmasse der fadenförmigen Ausläufer verläuft in querer Richtung; dieselben sind dicht mit undurchsichtigen Körnchen besetzt, die den Armen bei durch- fallendem Lichte eine dunkle, bei auffallendem eine weisse Farbe ver- leihen; die Körnchen sind in Alcohol löslich. Ln Ansatzstücke sowie in den Armen zwischen den Bindegewebszellen befindet sich eine dünn- schleimige Flüssigkeit, in welche bei ausgeübtem Druck die Körnchen hiueingerathen und bei Bewegungen der Arme bis in das Ansatzstück vorgetrieben werden. Die Ausstreckung der Hörner erfolgt durch eine von den Ansatz- stücken des Schwanzes auf die Hörner übertretende und auf diesen bis zur Spitze fortschreitende Verringerung ihres Durchmessers: die Spitzen der Arme werden meistens leicht auswärts gekrümmt. Dagegen scheint die Zusammenziehung fast gleichzeitig im ganzen Schwänze zu erfolgen. Ob das sonderbare Distomum fdifermn Lkt., das Sars in der Leibes- höhle südatlantischer Schizopoden aufgefunden hat (693), noch als Cercarie zu bezeichnen ist, ist fraglich; Leuckart (777, 151) stellt dasselbe in eine Reihe mit anderen jugendlichen Distomen, die, vermuthlich aus Cercarien hervorgegangen, sich bereits im zweiten Zwischenwiiihe be- finden, dort aber sich nicht einkapseln; es werden darunter auch einige der oben genannten Cercariaeen angeführt, die wir als schwanzlose Digenea. Entwicklung. Cercarien. 837 Fig. 33. Cercarien bezeichnet haben, obgleich niclit für alle die directe Herkunft aus Keimschläuchen erwiesen ist*). Wie sich dies nun auch für Distonmm ßiferuui verhalten möge, anscheinend besitzt die Form in ihrem Körper- anhange eine gewisse Aehnlichkeit mit Cercarien; sie ist nämlich durch zwei lange, an ihren Enden sich auffasernde ,,Byssusfäden" an der Chitin- haut der genannten vSchizopoden befestigt und rao-t tief in die Leibeshöhle derselben hinein. Die Wurzel dieser Fäden ist scheidenartig von einer eng anliegenden Eöhre umgeben, die von zahl- reichen Muskelfasern durchzogen wird und in ein trompetenförmig erweitertes Endstück ausläuft; die gewulsteten Wände desselben sind manchmal glockenai-tig zurück gekrümmt. In Bau und histologischem Verhalten zeigt sich dieser An- hang in üebereinstimmung mit dem Körper, von dem er durch eine Ringfurche getrennt ist, demnach doch wohl einem Cercarienschwanze Bistomum filifemm Lkt. gleich zu setzen wäre. Uebrigens ist die Matrix 25/1. (Aus Leuckart 777 der Byssusfäden nicht die eben beschriebene ^^2). Scheide, sondern ein schlanker Doppelkegel, der die Tiefe derselben ausfüllt und eine ausschliesslich epitheliale Be- schaffenheit besitzt; er besteht aus dicht gedrängten, langen Zellen, die auf ihrer Aussenfläche die zunächst fibrilläre Substanz der Byssusfäden abscheiden. Im Vorderkörper sind die einzelnen Theile des Geschlechts- apparates bereits sämmtlich angelegt. Sicherlich zu den Cercarien gehört die von C. Claus (585) zuerst erwähnte „Rattenkönigcercarie", der dann Monticelli (743) den Namen Cercaria Clcmsü gab; sie ist neuerdings von Pintner**) genauer beschrieben worden und stammt aus Redien der Trivia europaea Ad. (= coccinella Lam.). Zehn bis zwanzig Einzelcercarien, die untereinander in Grösse übereinstimmen, sind durch ihre verjüngten Schwanzenden zu einer Art Colonie vereinigt, so dass von einem Mittelpunkte die Schwänze radienförmig ausstrahlen und an ihren freien Enden die die Charactere von Distomiim besitzenden Vorderkörper tragen; letztere sowie der Vorder- theil der Schwänze sind hellgelb pigmentirt, ausserdem aber besitzt etwa die Hälfte der Vorderkörper hinter dem Bauchsaugnapfe einen schwarzen Pigmentfleck, so dass die ganze Colonie aus gelben und schwarzen Individuen zusammengesetzt ist. Der lange Schwanz besteht aus drei Theilen, einem vorderen mit Borsten besetzten Abschnitte, dem längsten *) Nachti-. Zusatz : Für das Cercariaeum aus Helix hortensis wird die Entstehung aus Sporocysten dui'ch Blochmanu (Centralbl. f. Bacteriol. u. Parasitenkde. XII. Bd. 1892) wahrscheinlich gemacht. =**) Piutner Th. Ueber Cercaria Clausa Mont. (Arb. a. d. zool. lust. d. Univ. Wien Bd. IX; Heft 3; pg. 285—294; Taf. XXI). y38 Plathelminthes : I. Trematodes. Tlieile, der sich dann stark verschm ächtigt und glatt ist und endlich am freien Ende eine knopfförmige Verdickung trägt. Der vordre Abschnitt ist von einem dichten Pelze langer, steifer Haare umhüllt, die an ihrem freien Ende ausserordentlich stark lichtbrechende Tröpfchen tragen. Die Oberfläche trägt die bekannte structurlose Hautschicht, unter der Längs- muskelfasern leicht erkannt werden können; wahrscheinlich fehlen Kingmuskeln nicht; der ganze Schwanztheil ist aber von einem gTOSS- blasigen Parenchym erfüllt, dessen Elemente im Leben rundlich, an Präparaten polyedrisch erscheinen. Der sclmurförmige Schwanztheil ist sehr dehnbar, nur von der Hautschicht umgeben und von einem feinen Canale durchzogen, der sich in den Hohlraum des spindelförmigen End- knopfes fortsetzt. Für das unbewaffnete Auge stellt die ganze Colonie ein ,, kleines , lebhaftes und zappeliges Kügelchen von zerzaustem Aus- sehen" dar, das sich in unregelmässigeu, nach keinem bestimmten Ziele gerichteten Bahnen im Meerwasser bewegt; es schnellt nur, um schweben zu bleiben, aufwäi-ts oder abwärts oder nach den Seiten; eine freiwillige Trennung einzelner Cercarien aus der Colonie findet nie statt; nach etwa 15 Stunden sinken diese Kattenkönigcercarien zu Boden und sterben ab. üeberblicken wir die Organisation der Cercarien, so ersieht man leicht, dass von dem künftigen Trematoden alle Organe (bis auf die Dotterstöcke) angelegt oder wenigstens in der Anlage vorhanden sind, dass aber daneben noch im Vorderkörper Organe, wie der Kopfstachel- apparat, die Augen, die Cy stogenzellen existiren, die nur eine transitorische Bedeutung haben und ebenso wie der ganze Schwanz nur für das freie Larvenleben berechnet sind; sie verschwinden denn auch mit der Umwandlung in das geschlechtsreife Thier theils durch Rückbildung, die, von den Augen ganz weniger Eormen abgesehen (cf. oben pg. 693), eine völlige ist, theils werden sie abgeworfen. Letzteres gilt für den Bohrstachel und Schwanz, für beide aber nicht ausnahmslos : von Bistomum macropliallus v. Linst, giebt der Autor bestimmt an (503, 190), dass der Bohrstachel der freilich noch unbekannten Cercarie in der Mitte des Mundsaugnapfes ausnahmsweise erhalten bleibt, und den schwanzartigen Anhang am Körper der appendiculaten Distomen {ApoMcma) führt wenigstens Monticelli (8-41) auf den Schwanz der zugehörigen Cercarien zurück, was^aber noch näher begründet werden muss. Manche Autoren schreiben aber dem Schwänze der Cercarien noch die Fähigkeit zu, sich in einen Keimschlauch umbilden zu können. C. E. V. Baer hat zuerst eine solche Möglichkeit für seinen Buccphalus polijmorpilms vermuthet (140), Diesing (316) diese für alle Cercarien angenommen, die für ihn selbständige Thierarten sind und sich niu" durch Keimkörner vermehren, die in den abfallenden und zu Keimschläuchen sich umwandelnden Schwänzen entstehen. Pagen Stecher (346) glaubte die Function der Cercarienschwänze als Keimschläuclie wenigstens für das Bistomum diiplicatum Baer und besonders den Buccphalus polymorplim Digenea. Degeneration der Keimschläuche. 839 durch Beobachtuno- begründen zu können: für Cercaria armata und äiplocotylca nalim er an, dass hier unter besonderen Umständen Schwanz- knospen (junge Anlagen der Schwänze) abgeworfen und ebenfalls in Keimschläuche umgewandelt werden, dass aber nicht mehr die aus- gebildeten Schwänze ausgeschwärmter Cercarien hierzu fähig sind. Neue Anhaltspunkte für diese Anschauung glaubte Pagenstecher (401) auch bei Cercaria cotylura zu finden, da er auch hier abgelöste Schwanzanhänge noch in den Sporocysten und zwischen diesen und den ersteren üeber- gänge gesehen hat. Obgleicli nun so ziemlich alle Autoren sich dagegen erklärt haben, hat neuerdings Ercolani (584) durch Untersuchung der Cercaria crisfata (1. c. pg. 273) und der Cercaria huceplialus (1. c. pg. 277) die Pagens techer 'sehe Ansicht zur Geltung bringen wollen. Die Gründe sind immer wieder dieselben, dass nämlich bei einer Anzahl Exemplaren der Schwanz varicös erscheint, sogar zerfallen kann und in diesen Auftreibungen kleine, ovale oder kuglige Körper, die vermeintlichen Keimzellen auftreten; ja in manchen Fällen, unter Umständen am selben Individuum soll neben dieser endogenen Keimkörnerbildung noch eine exogene, auf der Aussenfläche des Schwanzes vorkommen. Was wir aber von der histologischen Structur und der Entwicklung des Cercarien- schwanzes sowie von der Bildung der Keimzellen in Sporocysten und Kedieu wissen, spricht vollständig gegen Pagenstecher und Ercolani; die beobachteten Erscheinungen lassen sich als krankhafte Degenerationen oder als Kunstproducte erklären, denn die Umwandlung eines abgesprengten und varicös erweiterten Cercarienschwanzes in einen Keimschlauch und die weitere Entwicklung der vermeintlichen Keimzellen ist in keinem Falle wirklich beobachtet worden, und so wird man sich Ziegler (655), Schwarze (682) und Leuckart (777) anschliessen müssen, die die Pagenstecher-Ercolani'sche Hypothese verurtheilen, wenn auch noch neuer- dings Pagenstecher selbst (614) in den Angaben Ercolani 's eine Bestätigung seiner Anschauung gefunden hat. e. Die Degenerationen der Keimschläuche. Schon die ersten genaueren Untersucher der Sporocysten (St eenstrup, de Filippi, Moulinie) wussten, dass die Entwicklung der Brut eine Desorganisation der Keimschläuche mit sich bringt und schliesslich der Existenz derselben ein Ziel setzt, wie dies z. B. auch bei gewissen Nema- toden der Fall ist. So lange die Brut noch auf einer niedrigen Stufe der Ausbildung sich befindet, wächst auch die Amme noch und zwar besonders in die Länge. Später aber erfährt sie durch die sich ent- wickelnde Tochtergeneration nur noch eine passive Ausdehnung, die hauptsächlich eine Verbreiterung bewirkt. Diese Dehnung ist keine über den ganzen Körper sich gleichmässig ausbreitende Erscheinung, da sie von der Zahl und Grösse der Keime abhängt, sie wird daher in jenen Kegionen der Amme, welche viele Keime enthalten, eine grössere sein als an anderen Stellen mit weniger Keimen. y4ü Platlielmiutlies: I. Treruatodes. Hand in Hand mit dieser Dehnung geht nach Bieh ringe r (661) eine Verdünnung der Wandung und eine Degeneration einher: letztere ist vielleicht mit einer theilweisen Resorption von Zellen verbunden, wofür angeführt wird, dass das Keimepithel an solchen Stellen, an denen ihm grössere Keimkörper anliegen, viel dünner ist als an den übrigen Theilen desselben Schnittes; in Folge dieses Processes nehmen die einzelnen Schichten an Höhe ab, ihre Kerne verlängern sich und werden körnig. Bei der Sporocyste der Cercaria armata kann die Dehnung so Aveit gehen, dass die Wand derselben auf Schnitten nur 0,001 mm dick isfc^und von Strecke zu Strecke längliche Erweiterungen mit Resten von Kernen enthält. Im Gegensatz zu früher ist die Zahl der Kerne eine sehr geringe , was wohl mit einer Resorption und mit einem Eingehen derselben in die Keimbildung — es handelt sich um die Kerne des Keimepithels — zusammenhängt. Die Erweiterung und die mit ihr verbundene Degeneration tritt nicht an allen Theilen der Amme zugleich auf; man kann daher unter Umständen Keimschläuche finden, die an ihi-er Wandung alle Stadien vom fast unversehrten Zustande bis zur völligen Rückbildung aufweisen. Am ehesten tritt die Dehnung in der Mitte und in der vorderen Hälfte, am spätesten im hinteren Ende des Keimschlauches auf, weil dieses von dem seitlich wirkenden Drucke der eingeschlossenen Brut nur wenig berührt und erst später von den Keimen erfüllt und erweitert wird. Die Fähigkeit, Keimballen zu erzeugen, geht auch älteren Sporocysten nicht ab, da sie ja von der Beschaffenheit des Keimepithels abhängt und erst mit einer Degeneration des letzteren aufhören wird. Auch in der physiologischen Leistung des Keimschlauches spricht sich die Degeneration der Gewebe aus; jüngere Sporocysten zeichnen sich durch grössere Activität aus, die sich theils in wellenförmigen Contractionen der Leibeswaud, theils in Bewegungen der beiden Enden, vor Allem des Hinterendes äussert, das sich verkürzen und verlängern, verdicken und verschmächtigen kann. Mit der Entwicklung der Cercarien geht die Bewegungsfähigkeit proportional zurück, so dass diejenigen Sporocysten, welche ausgebildete Cercarien in grösserer Menge besitzen, meist nur noch dünne, fast leblose Säcke darstellen. Haben sich dagegen in einer Sporo- cyste nur wenige Cercarien entwickelt, so ist die Contractilität des Keim- schlauches weniger beeinträchtigt. Mit dem Durchbruch der lebhaft umher- kriechenden Brut wird schliesslich der Körper der Sporocysten zerstört. Anders liegen in dieser Beziehung die Verhältnisse bei den Redien , da sie eine besondere Oeffnung zum Austritte ihrer Brut besitzen und auch Avegen des gut entwickelten Darmes günstigere Verhältnisse zur Ernährung aufweisen. Dass sie Nahrung aufnehmen, beweist nicht nur der Inhalt des Darmblindsackes, sondern ist direct gesehen worden; man findet Theile des umgebenden Gewebes ihrer Wirthe, besonders der Leber in ihrer Mundöffnuug und dem Pharynx. Daher wird es auch kommen, dass die Redien, wie es scheint, eine Saison überdauern können, was wohl für Digenea. Entwicklung zum geschlechtsreifen Tliiere. 841 die wenigsten Sporocysten gilt. Für die des Bistomum tnacrostonmm ist es allerdings sicher, dass sie in ihren Wirthen überwintern, doch bieten sie ja auch ganz andere Verhältnisse dar, als die meisten anderen Sporocysten. f. Die Entwicklung zum geschlechtsreifen Thiere. 1. Aspido gaster. Wennoieich Embryonal- und Postembrvonal- Entwicklung bei Aspido- //as ^t'r conc/«co?a verhältnissmässig gut bekannt sind, so bleibt die Frage, Avie unsere Muscheln mit diesem Parasiten inficirt werden, noch zu lösen. Was Voeltzkow (756) hierüber mittheilt, ist trotz einiger Versuche nicht sicher genug; zwar giebt derselbe an, dass die Eier in die Organe, in denen die Aspidogaster leben, abgeleg-t werden, auch hat derselbe be- obachtet, dass, wenn man reife Aspidogaster in eine Schale mit ^U^U'^o^^ Kochsalzlösung setzt, nach ein paar Stunden Eier abgelegt werden und nach etwa 24 Stunden die Jungen ausschlüpfen; ob aber auch das Aus- schlüpfen im Wasser oder auch im Wohnorgane des Parasiten stattfindet, ist fraglich; mit anderen Worten, es ist nicht sicher bekannt, welches Stadium und welcher Weg die Infection vermittelt und eben so wenig, ob daneben auch eine Selbstinfection möglich ist. Jedenfalls findet eine Verbreitung des Parasiten auf andre Wirthsindividuen statt und kann lUQ- so vor sich gehen, dass letztere entweder reife Eier oder eben aus- geschlüpfte Junge aufnehmen oder von jungen Aspidogaster direct an- ffesangen werden. Da fast ununterbrochen Wasser und mit demselben zahlreiche Fremdkörper in den Athemraum gelangen, so wird man diesen Weg auch für die Infection mit Aspidogaster annehmen ; aus dem Athem- raume könnten die Jungen durch die Merenöffnung in die Niere und von da durch den Merentrichter in den Herzbeutel gelangen oder sie könnten auch durch den Darm in das Innere des Körpers einwandern; der letzte Weg wäre sogar der einzige, wenn die Infection dvu'ch reife Eier ver- mittelt werden sollte. Voeltzkow hält den Weg durch den Merentrichter für kaum in Frage kommend, weil die Flimmerung in diesem nach Aussen gerichtet ist — einem muskelkräftigen kleinen Parasiten dürfte es aber nicht schwer fallen, diese Flimmerung zu überwinden; doch mag immerhin der Weg durch den Mund der einfachere sein, müssen doch im Athemraume Vor- richtungen (Wimperströme) bestehen, welche die Nahrung nach dem Munde führen; wenn die jungen Aspidogaster diesem Strome folgen, so scheint dies natürlicher und einfacher. Durch einen Infectionsversuch zeigt nun Voeltzkow, dass in der That die Einfuhr junger Aspidogaster (auch reifer Eier) in den Athemraum der Muscheln (mittelst einer Pipette) die Möglichkeit gewährt, nach 8 — 14 Tagen im Darm so behandelter Muscheln junge Aspidogaster zu finden; einmal wurde auch bei einer nicht künstlich inficirten Muschel eine junge Aspidogaster im Darm beobachtet. Auf- >^42 Plathelmiuthes : I. Treraatodes. fallend ist die lange Dauer des Aufenthaltes im Darme (8 — 14 Tage), doch würde derselbe mit der Erfahrung übereinstimmen, dass man im Herzbeutel und anderen von Aspidogaster bewohnten Organen der Muscheln niemals ganz junge, sondern immer schon etwas weiter entwickelte Thiere antrifft. Demnach könnte man annehmen, dass Aspidogaster conchicola wenigstens in den ersten Jugendphasen ein Darmschmarotzer ist, wie seine nächsten Verwandten es immer sind. Der Aufenthalt im Darme kann aber nur ein vorübergehender sein; von irgend einer Stelle aus müssen die Parasiten, die in ungefähr 66°/o das rothbraune Organ, in 33% den Herzbeutel und ganz selten die Meren bewohnen, in die genannten Organe eindringen. Yoeltzkow macht darauf aufmerksam, dass die Wandung des Darmes an der Stelle, wo er die Leber verlässt, um in das rothbraune Organ und in den Herzbeutel einzutreten, dünner wird, so dass also hier eine Stelle gegeben wäre, wo für eine Ueberwanderung nach dem rothbraunen Organe resp. dem Herz- beutel das geringste mechanische Hinderniss vorhanden ist. Die Angaben, welche Voeltzkow (756) über die Veränderungen macht, die aus der Larve — als solche müssen wir die aus den Eiern geschlüpften Aspidogaster bezeichnen — zum erwachsenen Thiere führen, sind ziemlich dürftig, obgleich er gegenüber Aubert, der nur wenige junge Thiere auffinden konnte, betont, dass er selbst, wenn auch „mit Mühe und Ausdauer, dafür aber auch nicht selten" die gewünschten Thiere gefunden hat. Die hauptsächlichsten äusseren Verändenuigen betreffen die Umbildung des hinteren, mit einem Schwanzanhange versehenen Saugnapfes zu der compliciii; gebauten Bauchsaugscheibe; wir erfahren aber leider nicht, ob die ,,erste~sichtbare Veränderung" am Bauchsaugnapfe bei Thieren eintritt, die noch im Darm oder die schon im rothbraunen Organ der Muscheln sich befinden; das erstere ist immerhin aus einigen Maassangaben wahrscheinlich. Der Bauchsaugnapf streckt sich in die Länge, nimmt eine mehr ovale, ,, hinten schmäler werdende Gestalt" an und flacht sich an seinem vorderen Ende ab; aus den Abbildungen geht eine Lageveränderung des ganzen Organes deutlich hervor, die wohl eine secundäre ist, insofern als sie durch das starke Wachsthum des Hinter- endes des Körpers veranlasst werden wird. Mit der Zeit treten dann, am Vorderende beginnend Querleisten auf (XX, 5 — 7), die eine Reihe hinter einander liegender und quer gestreckter Vertiefungen von einander abgrenzen. Thiere auf diesem Stadium sind oanz bedeutend o'ewachsen: während nach den Maassangaben Voeltzkow 's eben ausgeschlüpfte Junge 0,17 mm lang und 0,030 mm breit sind, beträgt die Länge des eben beschriebenen EntAvicklungstadiums 0,412 mm, die Breite 0,188 mm, während 14 Tage alte Thiere bereits 0,582 mm lang und 0,22 nun breit geworden waren. Bei weiterem Wachsthum tritt unter gleichzeitiger Abflachung und Längsstreckung des ganzen Organes eine in der Mittellinie desselben verlaufende Längsleiste auf, welche alle Gruben, ausgenommen die vorderste und hinterste, in je ZAvei theilt; dies geschieht zu einer Zeit, wenn die Digenea. Entwicklung zum geschlechtsreifen Thiere. 843 Zahl der primären Gruben 15 resp. 17 erreicht hat. Später entsteht zwischen der Medianleiste und dem Aussenrande der Saugscheibe noch je eine Längsleiste, womit, da schon auf dem vorhergehenden Stadium die eigenthümlichen Eandorgane der Scheibe sich gebildet haben, der definitive Zustand erreicht ist. Der schwanzartige Anhang scheint all- mählich aufgebraucht zu werden, jedenfalls ist er auf dem Endstadium nicht mehr zu sehen. Das Excretionssystem besteht beim ausgebildeten Embryo aus einer allseitig geschlossenen Blase, die am Hinterende vor dem Endsaugnapfe liegt und zwei Concretionen enthält; zuerst bildet sich jederseits eine kurze, ventral und nach vorn gerichtete Ausstülpung der Blase, welche die Anlage desjenigen Theiles des ganzen Excretionsapparates darstellt, den Voeltzkow den Expulsionsschlauch (XX, 4. Ex) nennt. Vom vorderen Ende jeder dieser Anlagen wächst dann ein langer und mehr dorsal gerichteter Canal aus, der in der Gegend des Pharynx sich umbiegt, um sich im Körper zu verzweigen. Gleichzeitig mit der Anlage des Expulsionsschlauches bricht das Foramen caudale durch und die beiden Concretionen werden nun erst, wie zweimal beobachtet wurde, ausgestossen. Der ganze Excretionsapparat ist zu der Zeit, in der die Querleisten auf der Saugscheibe auftreten, bereits fertig gebildet; von anderen Organen, ausser Darm und Pharynx ist „keine Spur zu entdecken" — trotzdem heisst es wenige Zeilen weiter, dass zu der Zeit, „wo die Saugscheibe anfängt, die Querleisten zu bilden," sich Penisschlauch und Endtheil des Uterus als solider Zellstrang anlegen; „gleichzeitig — heisst es weiter — erkennt man die Anlage von Hoden und Ovarium" etc. Am spätesten treten die Dotterstöcke und das Kecep- taculum vitelli auf, eine Bildung, die wir oben (pg. 716) als das Rudiment eines Laurer'schen Canales deuteten. Nach Voeltzkow entsteht dasselbe dadurch, dass vom Ectoblast aus Zellen nach innen wachsen, sich ziemlich nahe der Kiickenfläche radiär anordnen und später einen Hohlraum zwischen sich erkennen lassen. Das Wachsthum der Äspidogasfer geht nach Voeltzkow „sehr langsam" vor sich: doch zeigen die obigen Zahlen, die der Autor selbst angegeben hat, eher das Gegentheil. da innerhalb 14 Tagen ein Längen- Wachsthum um das Dreifache unter weit erheblicherer Vergrösserung des Breitendurchmessers stattgefunden hat; immerhin mögen l)is zum Eintritte der Geschlechtsreife, namentlich in der kälteren Jahreszeit, mehrere Monate vergehen. II. Metastatische Trematoden. Es ist oben (pg. 792) nach Leuckart, v. Linstow und Brandes der Wahrscheinlichkeitsbeweis dafür geführt worden, dass die Holostomiden keinen Generationswechsel durchmachen, sondern dass die Miracidien der- selben in irgend einem Zwischenwirthe, Mollusken, Arthropoden, Anne- liden oder Wirbelthier zu einer Larve (Tetracotyle) sich umbilden, die anscheinend nur des Uebertragenwerdens in den Endwirth bedarf, um die definitive Grösse und Organisation zu erreichen; aus jedem Miracidium 844 Plathelminthes : I. Trematodes. Fig. 34. eines Holostomiden könnte also im günstigsten Falle immer nur ein ge- schlechtsreifes Tliier hervorgehen, das aber zu seiner Entwicklung zweier verschiedener Wirthe bedarf. Es ist oben auch bereits bemerkt worden, dass die Umwandlung des Miracidium zum Tetracotyle-Stadium nicht be- obachtet worden ist, wohl aber stehen uns die Resultate zweier Fütterungs- versuche zu Gebote, die freilich noch vieles zu erforschen übiig lassen. aber doch wohl die Möglichkeit des directen üeberganges einer Tetra- cotyle in eine Holostomide erweisen. Der erste Fütterungsversuch ist von Ercolani (584) mit Tetracotyle typica aus verschiedenen Stisswassermollusken an Sperlingen (Passer domesticus) und Enten (Anas boschas domesticus) angestellt worden. Schon nach 20 Stunden waren die Formen, die pg. 795, Fig. 17 ab- gebildet sind, zu einem typischen Holostomum von 0,40 mm Länge ausgewachsen (in Sperlingen) und nach 5 Tagen hatten Tetracotylen aus Planorbis corneus und Paludina in einer Ente die Länge von 1,20 mm erreicht; die Ge- schlechtsorgane waren völlig ausgebildet, ja sogar schon einige Eier im Uterus vorhanden. Ercolani glaubt Holostomum erraticum Duj. erzogen zu haben, giebt aber selbst einige Diffe- renzen an, die zwischen den von ihm erzogenen Würmern und der genannten Dujardin'sclien Art bestehen; letztere ist übrigens auch sonst vielfach — wenigstens nach Brandes (820) — mit anderen Arten verwechselt worden, be- sonders mit Hol. variegatum Duj. Doch schliess- lich ist die Frage, welche Art Holostomum Ercolani durch seine Fütterungsversuche er- halten, eine untergeordnete, da die Versuche als die ersten ihre volle Bedeutung behalten, auch wenn die Artfrage nicht entschieden ist; es ist durch sie in nicht anzufechtender Weise gezeigt worden, dass Tetracotyle aus Mollusken im Darme von Vögeln in ein Holostomum über- geht und dort geschlechtsreif wird. Weniger sicher ist ein zweiter Versuch, den Brandes (820) angestellt hat: derselbe fütterte einen Otus vulgaris, der „schon lange Zeit in Gefangenschaft lebte" und nur Pferdefleisch als Nahrung erhalten hatte, in kurzen Intervallen mit 6 Tetracotylen aus dem Bindegewebe von Tropidonotns natrix; vier Wochen nach der Fütterung verstarb das Thier und bei der Untersuchung des Darmes fand sich im Dünn- darm eine Holostomide, welche der Autor als Biplostomimi spathulac- forme n. sp. beschrieben hat; auch dieses Exemplar besass schon einige Eier im Uterus. Brandes hält selbst diesen einen Befund nicht als einen vollgiltigen Beweis für den Uebergang von Tetracotyle colubri in Das von Ercolani dui-cli Ver- fütternng von Tetracotyle typica (aus Limnaeus stagna- lis) an Sperlingen erzogene Holostomum, 12 Stdn. nach der Fütterung; vergl. Fig. 17 pg. 795. (Nach Leuckart Nr. 777, pg. 160) Digenea. Entwicklung zum geschlechtsreifen Thier. 845 DIpIostorimm spatlmlacformc und wenn man bedenkt, dass in dem Yer- suclie Ercolaiii's die Geschlechtsreife schon nach wenigen Tagen, hier aber erst nach mehreren Wochen eingetreten ist nnd weiter angegeben findet, dass die Aehnlichkeit der gefütterten Tetracotyle mit der gefundenen Holostomide „nicht sehr gross" war, sich vielmehr nur auf die Grösse der Saugnäpfe beschränkte, so darf man wohl überhaupt bezweifeln, dass ein directer Zusammenhang zwischen dem gefütterten Larvenstadium und dem geschlechtsreif gefundenen Wurme besteht. Denn das, was Brandes zu Gunsten eines solchen Zusammenhanges anführt, ist nicht geeignet, die Zweifel zu heben. III. Dioenetische Trematoden s. str. Die Larvenstadien der digenetischen Trematoden, die sogenannten Cercarien verlassen in der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Keimschläuche, denen sie ihren Ursprung verdanken, und damit auch ihre Wirthe, um ein kurzes freies Dasein zu führen. Viele Cercarienarten sind uns überhaupt nur in diesem freien Stadium bekannt. Die meisten dieser freien Arten dringen von Neuem in andere Thiere ein, deren Kreis aber nicht so beschränkt ist, wie bei den Miracidien, und kapseln sich in denselben ein, ohne hier, wenigstens der Kegel nach, geschlechtsreif zu werden; erst ihr Import in andre Thiere, die Endwirthe, bringt sie, wie es die Versuche La Valette St. George's (321) und Pagen- stecher's (346, 347) zuerst erwiesen haben, zur Geschlechtsreife. Andre Arten kapseln sich auf der Oberfläche von Thieren, Pflanzen oder an Fremdkörpern ein und gelangen mit diesen in die Endwirthe, während einioe wenioe Arten, wie es scheint, direct aus dem Wasser, also als Cercarien in ihre Endwirthe gelangen oder überhaupt nicht ausschwärmen. 1. Entwicklung mit einem zweiten Zwischenwirthe. Be- trachten wir zuerst jene Entwicklungsweise, welche man nach den bis- herigen Erfahrungen als die typische ansehen kann: da schwärmen die Cercarien aus, kapseln sich unter Verlust des Schwanzes und des Bohr- stachels in einem Zwischenträger ein und warten, bis der ganze Zwischen- träger oder Theile desselben in den Darm geeigneter Thiere gelangen, um entweder in diesem oder, nach einer Wanderung in andere Organe, in letzteren geschlechtsreif zu werden. Das Auskriechen der Cercarien aus den Keimschläuchen ist wiederholt beobachtet worden; bei den Bedien existirt eine besondere Oeffnung, die am vorderen Körpertheile gelegen ist und von der Brut zum Ausschlüpfen benützt wird. Die Cercarien der Sporocysten durch- brechen die Wandung ihrer Mutter, entweder nur am vorderen Körperende oder auch an anderen Stellen. Nach dem Durchtritt schliesst sich die Wunde vollständig. In den meisten Fällen wandern die Cercarien direct aus der Schnecke oder Muschel aus, ausnahmsweise, wie bei Amphi- stomum subdavatum nachLooss (1. c.) verweilen sie längere Zeit in den Schnecken und wachsen; doch schwärmen auch sie später ins Freie. 841) riatlielinint.hes: I. Trcinatodes. ScliilclerLingen des Yerhaltens der Cercarieii im Wasser besitzen wir schon von Nitzsch (114), der die trägen, kriechenden Bewegungen des Vorderkörpers im Gegensatze zu den lebhaft schlängelnden Bewegungen des Schw^anzes bespricht. Jeder Körportheil bewegt sich für sich nach seiner Art und der eine Theil folgt „unwillkürlich oder wider Willen'- der Bew^egungsart des anderen mit. Wenn der in der Kühe etwas zu- sammengezogene Sclnvanz sich zur Bew^egung anschickt, verlängert er sich, während der Vorderkörper sich zu einer Halbkugel zusammenzieht. Nun beginnt der Schwanz zu schwingen und das ganze Thierchen bewegt sich im Wasser fort; hierbei ist der Eumpf unthätig, doch sucht er sich der Bewegungsrichtung dadurch zu accomodiren, dass er sich nach der Schwanzwurzel zu umbiegt, also löffeiförmig aushöhlt, wie dies auch Leuckart (777) von der Leberegelcercarie angiebt. Die Periode der Schwanzbewegung daueii verschieden lange, öfters eine halbe Minute; dann scheint der Schwanz ermattet, die Bewegungen desselben sistiren und die des Kumpfes beginnen, wenn nicht überhaupt eine Kuheperiode für das ganze Thier eintritt. Die Bewegungen des Rumpfes sind langsam und unregelmässig; der A^orderkörper kriecht auch nicht selten an fremden Gegenständen unter Benutzung seiner Saugnäpfe. Bald nach dem Aus- kriechen aus den Schnecken sind die Cercarien am lebhaftesten, da sie fast beständig umherschwimmen und die Pausen in der Schwanzbewegung sehr kurz sind. Allmählich werden die Perioden des Schleuderns kürzer, wobei die Energie der Bewegung des Schwanzes sichtlich abnimmt, da man die Schwingungen des Schwanzes nun mit dem Auge verfolgen kann; bei grosser Munterkeit der Cercarien sieht man den bewegten Schwanz an verschiedenen entgegengesetzten Punkten zugleich — er beschreibt daher sich schwingend eine scheinbar verharrende Figur, meist einer liegenden, arabischen Acht (^-), wobei der Vorderkörper vor oder in der Mitte der Figur liegen kann. Die Bewegungen sind so characteristisch, dass, wer sie einmal ge- sehen hat, sie sofort wiedererkennen wird und zwar schon mit unbewaffnetem Auge; Nitzsch vergleicht die Bew^egungen sehr kleiner Cercarienarten, deren Schwanz das blosse Auge nicht erkennen kann, mit dem Zittern oder Flimmern eines kleinen Kügelchens oder mit dem schwankenden Fluge der Tagschmetterlinge. Anders sind die Bewegungen des Zirkelthierchens, der Cercariafurcata; abgesehen davon, dass dasselbe die Anhänge seines Schwanzes in ver- schiedene Stellungen bringen oder auch biegen kann, Avird bei der Schleuder- bewegung nicht eine liegende Acht, sondern eine Figur gebildet, die dem Merkurzeichen ähnlich ist — Eumpf und Schwanz erscheinen dabei doppelt, die Gabel aber einfach. Gern heften sich die Gabelcercarien in Schaaren an die Wand der Aquarien an, fliehen aber bei der geringsten Erschütterung, schwärmen dann in einigen Kreisen im Wasser umher und setzen sich irgend wo anders an der Glaswand fest. Nitzsch konnte sie stundenlang auf diese Art von einer Seite des Glases, in dem sie sich befanden, auf Digenea. Eutwicklung zum Geschlechtsreifen Thiove. 847 die andere jagen, wie man einen Schwärm geselliger Vögel, etwa Tauben hierhin und dorthin treiben kann. Uebrigens weiss Jeder, der Cercarien lebend beobachtet hat, dass je nach den Arten die Bewegungen und sonstigen Gewohnheiten der Cer- carien verschieden*) sind, wie ihre Grösse, Farbe resp. Durchsichtigkeit und Gestalt; manche Arten sind ziemlich träge, kriechen mehr als schwimmen; andre wieder sind ausserordentlich lebhaft und in fast ununterbrochener Schwimmbewegung, namentlich, wenn in demselben Gefässe sehr viele Individuen vereinigt sind, w^as übrigens gelegentlich auch im Freien vor- kommt: man findet unter Umständen und in günstiger Jahreszeit in Gräben oder Lachen, die mit zahlreichen Schnecken besetzt sind, mitunter so viele Cercarien verschiedener Arten ausgescliAvärmt, dass das Wasser auf grössere oder kleinere Strecken, namentlich am Ufer milchig getrübt ist. Doch dem kleinen Körper der Cercarien genügen auch Wassertropfen zu seiner Existenz: man musste das schon aus dem Umstände erwarten, dass im Laufe der Zeit aus Landschnecken, darunter auch solchen, die verhältnissmässig trockene Orte vorziehen, geschwänzte Cercarien in grösserer Anzahl bekannt geworden sind (man vergl. z. B. v. Linstow 718 und 762); unmöglich kann man annehmen, dass der Schwanz dieser Formen ein functionsloses Organ ist, muss vielmehr glauben, dass er wie den aus Wasserschnecken stammenden Arten als Euderorgan dienen wird. Wenn es nun auch bekannt ist, dass durch heftige Regengüsse zahlreiche Landschnecken in Wasserlachen oder sonstige stehende und fliessende Gewässer zusammengeführt werden, womit also den in ihnen lebenden Cercarien die Möglichkeit des Uebertrittes ins Wasser gegeben wäre, so scheint doch dieser Weg kaum als der normale gelten zu können, weil der Zufall hierbei eine gar zu grosse Eolle spielen und derjenige Theil der Brut, der noch unentwickelt in den Keimschläuchen ruht, mit diesen und mit den Schnecken zu Grunde gehen würde. Eine Beobachtung Joseph's, die Leuckart (777, 134 Anm. **) mittheilt, zeigt nun, dass in der That die Cercarien in ganz minimen Wasserquantitäten, wenn auch kurze Zeit existiren können; Joseph hat in früher Morgenstunde im Sommer mit dem Schöpfnetze Cercarien auf bethauten Wiesenpflanzen gefangen; die betreffenden Exemplare, die Leuckart in einem micro- scopischen Präparate untersuchen konnte, besassen einen Schwanz und einen Bohrstachel. Vermuthlich verhalten sich die Cercarien des Leber- *) Bucephalus polymorphus bewegt sich nach Ziegler ((i55) meist in vertikaler Eichtung, wobei der Körper nach unten gerichtet ist; die Bewegung ist eine sehr un- vollkommene, da der Körper bei Streckung der Schwanzhörner nach unten gestossen und bei ihrer Contraction nach oben gezogen wird; die Bewegungsrichtung ist schwer fest- zustellen, sie wird in einzelnen Fällen abhängen von dem Verhältniss der Geschwindigkeit der Ausstreckung zu derjenigen der Contraction der Schwanzhörner; ist erstere grösser, so bewegt sich das Thier nach unten, aber immer ruckweise. Der Vorderkörper führt während des Schwimmens tastende Bewegungen aus. ,«^48 Plathelmiuthes : T. Trematodes. egels in dieser Beziehung ganz ähnlich, wenn sie freilich his jetzt unter solchen Umständen noch nicht gefunden worden sind. Die Dauer des freien Lebens der Cercarien ist eine beschränkte, sogar recht kurze, wenn eine Einwanderung in einen Zwischenwirth nicht geschieht; dann schliesst sich meist an die Auswanderung die Einkapselung direct an, doch sollen diese Fälle erst weiter unten berücksichtigt werden. Bestimmte Zeitangaben über die Dauer des freien Lebens finde ich bei Nitzsch (114) über die Cercaria epliemera; nach diesem begannen die Cercarien sechs Tage hintereinander aus ein und demselben Planorbis corneus gegen 10 Uhr Morgens auszuschwärmen; ungefähr um 12 Uhr wimmelte das ganze Wasser von ihnen; gegen 4 Uhr Nachmittags (des- selben Tages) begannen die Encystirungen und in Zeit von einer Stunde sah man keine freischwimmenden Cercarien mehr. Demnach würde die Schwärmzeit nur 4 — 6 Stunden betragen. Es ist nicht anzunehmen, dass diese Zeit überall Geltung haben sollte*), immerhin lässt schon die That- sache, dass, von einer Ausnahme abgesehen, Nahrung während des Umher- schwärmens nicht aufgenommen Avird, bei den meist energischen Be- wegungen auf die Kürze der freien Existenz schliessen. Die Beobachter betonen denn auch meistens, dass die Cercarien das Bestreben zeigen, in andere Organismen einzudringen resp. an solchen sich zu verpuppen. Dass die Cercarien hierbei meist eine gewisse Auswahl treffen, lehrt die Erfahrung; doch liegen die Verhältnisse nicht so, dass dabei nur eine Species in Frage käme; es sind in der Regel mehrere, die von derselben Cercarien -Art angegangen werden, ausnahmsweise sogar recht entfernt stehende Arten; so berichtet Er colani (584), dass Cercaria arwate Steenstr. ebensowohl in Schnecken wie Egel, Insectenlarven wie Tritonen, Kaul- quappen und junge Fröschchen eingedrungen sei und sich in denselben encystirt hätte. Wir verdanken v. Siebold (241) eine anschauliche Schilderung des Einwanderns der Cerc. arniata Sieb, (aus Limnaeus stagnalis) in Larven von Ephemeriden und Perliden; die letzteren — und zwar kleine und durchsichtige Exemplare — wurden mit einer grösseren Menge Cercarien in Uhrschälchen gesetzt und mit dem Microscop beobachtet. In kurzer Zeit waren die Insectenlarven von Cercarien besetzt, die auf ihnen herum- krochen, als ob sie etwas suchten, oder stillhielten und ihren Stachel in die Chitinhaut einzusenken strebten. Doch gaben sie dies auf und krochen weiter, bis sie auf einem Leibeseinschnitte angelangt waren; von solchen wichen sie nicht mehr ab, sondern drückten und drängten mit der Spitze ihres Stachels gegen die zwischen den Segmenten dünne und zarte Chitin- lage, bis es ihnen gelang, die letztere anzustechen. Sowie dies geschehen *) In der schon oben (pg. 798) citii-ten Arbeit von Looss erfahren wir, dass die Cer- carien des Aniphistomum subclavatum bis über 28 Stdn. im Wasser leben bleiben, wähi-end ein andrer Autor, A. Lang (Ber. d. nat. Ges. Freiburg i. Br. Bd. VI. Hft. 3. 1S'.»2) nur 15 Stunden angiebt. Nitzsch (114) will manche Cercarien sogar Wochen lang nach Ent- fernung der Schnecken leben gesehen haben. Digenea. Entwicklung zum gosclileclitsreifen Thiere. 849 war, schob der Wurm sein Kopfende nach, das sich stark auszog und verschmächtigte. War das Kopfende durch die enge Mundöffnung ein- gedrungen, so verschmächtigte der Wurm auch seinen Hinterleib und zog ihn auf diese Weise leicht in die Leibeshöhle der Insectenlarve nach. Niemals brachte nach v. Siebold eine Cercarie ihren Schwanz mit durch die Oelfnung, derselbe riss vielmehr jedesmal ab und blieb aussen an der Wunde der Chitinhaut hängen. Die eingedrungenen Vorderkörper wandern nicht besonders in ihrem neuen Wohnthiere herum, sondern runden sich bald nach dem Eindringen ab und encystiren sich; dabei fällt ihr Stachel ab und geräth in den Hohlraum der Cyste. Es gilt dies für alle mit einem Bohrstachel versehenen Arten, da nach unseren bisherigen Erfahrungen nur ausnahmsweise der Stachel erhalten bleibt, wie dies v. Linstow (503), als besondere Abnormität nur bei einem Exemplare des Distomum macrophallus beobachtet hat. Die Vorgänge bei der Encystirung sind uns besser von solchen Arten bekannt geworden, die sich an Fremdkörpern und unter Umständen auch auf dem Objectträger encystiren. Schon Nitzsch (102 und 114) hat bekanntlich bei seiner Cercaria ephemera die Einkapselung beobachtet, aber als Vorbereitung zum Tode angesehen. Nachdem die Thierchen mehrere Stunden auf dem Objectträger in Wasser sich lebhaft bewegt hatten, erlahmten die Schwimmbeweguugen; die Thiere krochen, mit ihrer ganzen Unterfläche die Glasplatte berührend, wie Schnecken eine kleine Strecke weiter; gelegentlich kam es wohl vor, dass durch eine erneute Bewegung des Schwanzes das Thierchen auf Secunden losgerissen wurde, doch haftete sich auch dann der Vorderkörper gleich wieder fest an die Unterlage und der Schwanz wiederholte seine Bewegungen von Zeit zu Zeit, bis plötzlich durch einen heftigen Schwung der Schwanz vom fixirten Körper abriss und im Wasser weiter schwamm; nach einigen Minuten wurden die schleudernden Bewegungen der abgerissenen Schwänze langsamer und schwächer; schliesslich hörten sie ganz auf und diese Körperanhänge fielen todt zu Boden. Der abgetrennte Vorderkörper dagegen nahm einen ganz kreisförmigen Umriss an und schied um sich eine helle und durchsichtige Haut ab, innerhalb deren sich das junge Monostomum langsam um seinen Mittel- punkt drehte, als ob es die Membran glätten und den von ihr umschlossenen Hohlraum etwas geräumiger machen wollte. Nach einer gewissen Zeit trat zwischen der Innenfläche der Haut und der Oberfläche des Mono- stomum ein schmaler Zwischenraum auf. Allmählich hörten die drehenden Bewegungen des eingeschlossenen Parasiten auf, derselbe zog sich halb- kugelig zusammen, während die abgeschiedene Haut nach einigen Stunden ganz hart wurde. Die gleichen Beobachtungen machte Nitzsch auch bei den zahlreichen Exemplaren derselben Art, die er in einem Aquarium aus Planer bis corneus erhalten hatte: am Abend des Beobachtungstages waren alle encystirt und „ein Heer abgestorbener Schweife lag auf dem Boden des Glases", während die Wände desselben Bruuii, Klasseu des Thiei- Reichs. IV. 1. 54 850 Plathelminthes : I. Troinatodes. Fig. 35. ,..f^%li-:, sowie das Gehäuse der Schnecke mit den eiicystirten Moiiostomeii wie mit Perlen besät Avaren. Entsprechende Beobachtungen findet man bei v. Siebold (198), der manche — hier nicht angeführte — irrthümliche Deutung Nitzsch's berichtigte, ferner bei Steenstrup (229) und Anderen. Die früher Controversen veranlassende Frage, ob nämlich bei der Encystirung eine Häutung stattfindet (Nitzsch, Steeiistrup) oder ob die Substanz der Cystenmembran ein Secret der Cercarie selbst ist (v. Siebold), ist zu Gunsten der letzten Ansicht entschieden worden; betonte doch schon V. Siebold, dass die Membran Anfangs dünn sei und sich später schichte, aber so , dass dabei der Inneuraum sich verkleinerte , was selbstredend nur auf Anlageruno- neuer Substanz von Innen her scliliessen lässt. Dass bei der Encystirung die Cystogenzellen eine grosse Kolle spielen, ist wiederholt beobachtet worden; Leuckart (777) z. B. giebt an, dass unter dem Drucke des sich zusammenziehenden Vorderkörpers der Cercarie der körnige Inhalt der Cystogenzellen durch die Leibeswand hindurch- gepresst wird und im Umkreise derselben sich anhäuft. Anfangs nur eine dünne Lage, verdickt sich dieselbe bald zu einer derben, nicht nachgiebigen Masse, die auch beim Leberegel undurchsichtig ist. Mit der Entleerung der körnigen Masse aus den Cystogenzellen wird der Körper der Cercarie des Distomum weit durchsichtiger, ein Umstand, der schon älteren Beobachtern auffiel und einige derselben zu der Annahme einer Häutung veranlasst hat. Eben eingekapselte Ob nun der hier geschilderte Weg immer der- Cercarie von Disto- jenige ist, den alle Cercarien, soweit sich solche mum hepaticum, tiberhaupt in anderen Thieren einkapseln, einschlagen, T ,' . \j \\^. ist fraglich; wir kennen eine Anzahl stummelschwänziger Leuckart No. 77/, *=" ' '=' po-_ 145) Cercarien aus Landschnecken, die mit einem Kopf- stachel versehen sind; ihr rudimentärer Schwanz, der gelegentlich wie ein Saugnapf beim Kriechen gebraucht wird, weist darauf hin, dass diese Formen sich nicht im Wasser aufhalten, während der Kopfstacliel doch nur als ein Organ angesehen werden kann, das zum Einbohren in andre Organismen dient. Trotzdem ist Mouliuie (334) der Meinung, dass solche Arten direct in die Endwirthe gelangen; er stützt diese Anschauung durch die Beobachtung, dass die Sporocysten, welche (in Limax) die stummelschwänzigen Cercarien aufammen, die Körperdecke ihres Trägers durchsetzen; in dicken Schleim der Schnecken- haut eingehüllt, können sie an Pflanzen etc. abgestreift werden und sich daselbst einige Tage lebend erhalten. Selbst wenn dies wirklich ein normaler Vorgang ist und wenn auch, wie Moulinie annimmt resp. gesehen hat, die Cercarien aus den hervorgeschlüpften Sporocysten nicht auskriechen sollten, also nur durcli Genuss der letzteren in andere Thiere gelangen könnten, so folgt daraus noch nicht, dass dies die Endwirthe ÄV«' Digenea. Entwicklung zum geschlechtsreifen Thiere. 851 sein müssen. Leuckart hebt hervor (777, 144), dass derartig importiiie Cercarien aus dem Darme ihrer Träoer unter Benützuno- des ihnen zai- komraeuden Kopfstachels vermuthlich in andre Organe überwandern würden, um hier eingekapselt auf die Uebertragung in den Endwirth zu warten. Demnach wäre in diesen Fällen der normale Entwicklungsgang nur in so weit modificirt, dass statt der activen Einwanderung der Cercarien eine passive gesetzt, der zweite Zwischenwirth aber nicht ausgefallen wäre. Letzteres (Beibehalten des zweiten Zwischenwirthes) gilt auch für jene Fälle, in denen die Cercarien sich auf der äusseren Körperoberfläche von Thieren einkapseln, wie das schon St eenstrup beobachtet hat (229). Wenngleich in manchen dieser Fälle Thiere, besonders die Schnecken, in denen die betreffenden Cercarien aufgeammt worden sind, vorgezogen werden mögen, so ist doch nicht abzusehen, warum nicht ebenso gut die Einkapselung an anderen Gegenständen im Wasser geschehen könnte, wobei dann natürlich ein thierischer Zwischenträger weggefallen wäre. Ein solcher Fall ist schon oben von der Cercaria ephemera angeführt worden, von einem anderen berichtet Sons ino (667); es handelt sich um die Cercarie eines Amphistomum , die in Physa alexandriua entsteht und sich ebenso gut an Schnecken wie an Wasserpflanzen und Steinen einkapselt. Durch Thomas (626) und Leuckart (625) ist das Einkapseln der Leberegelcercarien auf Glasplatten ebenfalls constatirt worden; beide Autoren nehmen daher an, dass in der Natur das Entsprechende vorkommt, d. h. dass die Cercarien nach dem Ausschwärmen aus ihren Wirthen sich vorzugsweise auch an Gräsern und anderen Wiesenpflanzen einkapseln und mit diesem vegetabilischen Vehikel übertragen werden. Vieles lässt sich für diese Annahme, dagegen kaum Etwas anführen. Vor Kurzem haben wir noch einen weiteren Fall kennen gelernt, der noch deshalb interessant ist, als er lehrt, dass je nach den umständen für ein und dieselbe Art ein zweiter Zwischenwirth vorhanden sein oder auch fehlen kann. Es handelt sich um Ämphistomum subdavatmn unserer Frösche, dessen Entwickelung durch A. Looss in der oben (pg. 798) citirten Arbeit in allen Phasen geschildert wird. Die Cercarien dieser Art, die bis über 28 Stunden im Wasser aushalten können, werden meist schon nach 8 — 10 — 15 Stunden matter, sinken zu Boden und kapseln sich hiernach Verlust ihres Schwanzes ein; während des ganzen Sommers sammeln sich diese Cysten im Bodensatze der Gewässer an und werden von den Fröschen besonders während der Winterszeit aufgenommen. Thatsächlich fand Looss im Magen und Darm aller Frösche, die er im Winter und ersten Frühjahr aus ihren Winterquartieren hervorholen Hess, neben oft ansehnlichen Mengen von Schlamm stets einige, mitunter zahlreiche junge Amphistomen, welche die Grösse der eingekapselten besassen; auch Beste der Cysten wurden gefunden, also Verhältnisse, wie sie sicherer und unzweideutiger ein Fütterungsversuch nicht hätte 54 852 Plathelminthes : i. Tiematodes. liefern können. Nnn liat aber ein anderer Autor, A. Lang*) die in- teressante Beobachtung gemacht, dass die Encystirung der Cercarien des AmpMstonmm suhclavatmn auch auf der Haut der Frösche und Tritonen (nicht nur in den Aquarien, sondern auch im Freien) stattfindet; da die oberflächlichen Hautschichten in grösseren oder kleineren Fetzen (bei Tritonen im Ganzen) abgestreift und von den Thieren selbst verzehrt werden, so kann die Infection der letzteren auch auf diesem Wege, durcli Genuss der abgestreiften und mit Ä')n2)liisto)mtni-CjstQn besetzten Haut, erfolgen. Endwirth und zweiter Zwischenwirth würden in diesem Falle ein- und dieselbe Thierart und wohl fast immer dasselbe Individuum sein. Mag die von Lang statuirte Infectionsweise auch nicht die Eegel sein, wie Looss (1. c.) mit Grund annimmt, vorkommen wird sie gewiss, wie denn Lang die Möglichkeit einer Infection durch Verfütterung mit Cysten besetzter Hautfetzen an Frösche erwiesen hat. So führt ein allmählicher Uebergang von der als typisch angenommenen Entwicklungsweise digenetischer Trematoden zum Wegfalle eines zweiten Zwischenwirthes, doch ist die Encystirung noch beibehalten. In vielen Fällen ist aber eine solche nicht nothwendig, wir kennen das Vorkommen verschiedener geschlechtsloser, nicht eingekapselter Distomeen in niederen und namentlich marinen Thieren, das man kaum anders deuten kann, als dass dieselben als Cercarien eingewandert sind und in den befallenen Thieren auch nicht geschlechtsreif werden; voraussichtlich werden sie wie ihre encystirten Verwandten nur darauf warten, dass sie mit ihren Trägern in den Darm geeigneter Endwirthe übergeführt werden,, um dort das Endstadium einzugehen. Hierher gehören z. B. Bistonium pelmjiae Köll. (268) aus den Geschlechtsorganen und der Leibessubstanz der Pelagianoctiluca, das aber auch an den Lippen von A r g o n a u t a argo beobachtet wurde, D. ldj)popoäii C. Vogt (304) in Siphonophoren, D. cesti veneris {N 0 gi: Ocean und Mittelmeer Bd. I, pg. 299) in Cestus veneris, Distomen und Monostomen der Leibeshöhle von Sagitta (366); ähnliche Formen beobachteten Leuckart und Pagen stech er {p'oQ) auch in Acalephen, Salpen und Heteropoden, Philippi (232) erwähnt solche Distomen aus dem sogenannten Magen der Physophora und Velella spirans. Will (232) aus den ,,Wassergefässen" von Beroe rufescens in mehr als der Hälfte der untersuchten Exemplare; hier handelt es sich um ein appendiculates Distomum, das nach J. Müller (272) auch im Darme der Sagitta vorkommen soll; Claperede (404) sah agame Distomen, die wahrscheinlich von C er caria setifera J.Müll, oder einer nahestehenden Form herrühren, auf der Aussenfläche und in der Magenhöhle verschiedener craspedoter Medusen (vergl. auch Monti- celli 742), Leuckart (538) solche in der Leibeshöhle von Phyllirrhoe; wahrscheinlich gehört auch das schon oben (pg. 836) erwähnte Distomum *) Ueber die Cercarie von Auipliistomiim sixbclavatum rBer. d. natvirf. Ges. zn Freiburg i. Br. Band VI. Heft 3. pg. Sl — b9). Digenea. Ent.wicklung zum geschlechtsreifeii Thiere. 853 ßifenmi Leuck. (693) aus der Leibeshölile verschiedener Schizopoden hierher. Es gieht sogar Arten, die eine Zeitlang als Distomen freileben, ehe sie in niedere Thiere eindringen; hierüber berichtet Willemoes- Sühm (459), dass von Mitte Juni an in der westlichen Ostsee sowie im Sunde ein appendiculates Distomuni sehr häufig ist; es saugt sich an Wurmlarven und Copepoden an und frisst dieselben nach und nach ganz aus; mit der einen Hälfte seines Körpers steckt es dann oft in einem Cyclops, während es mit der anderen herausragt. Schliesslich rollt es sich in dem Krebschen auf und treibt mit seiner a1)gestorbenen Hülle umher, encystirt sich aber nicht in derselben; vielmehr wächst es und die Genitalanlage wird deutlicher, wie dies bei encvstirten Arten der Fall ist. Wahrscheinlichi wrd es von Fischen, Häringen, aufgenommen und wird in diesen zu Distomuni ocreatum Rud. Diese Angaben berichtigt Giesbrecht (616) dahin, dass das agame Distomum sich besonders gern an Lucullus acuspes, seltener an Centropages hamatus findet und sich in die betreffenden Copepoden entweder zwischen zwei Thoracal- rino-en oder zwischen Thorax und Abdomen einbohrt und dann den Vorderkörper völlig ausfrisst. Monti colli (841), der die von Giesbrecht gesammelten Distomen untersuchen konnte, will sich überzeugt haben, dass dieselben die Jugendstadien des Distomum appendiculatiim Rud. sind, das in Clupea alosa lebt. Uebrigens wäre es irrthümlich zu glauben, dass die jugendlichen Distomen, die in marinen Thiere beobachtet sind, stets nicht encystirt gefunden sind; abgesehen davon, dass Monticelli (742) das von Cercaria setifera abstammende Distomum auch einmal eingekapselt gefunden hat, kennen wir encystirte Distomen aus zahlreichen marinen Thieren, z. B. aus Ommatoplea alba, einer Nemertine (Mc'Intosh 430), aus See- planarien (Keferstein 431), aus Palaemon serratus (v. Linstow 528), aus zusammengesetzten Ascidien (Pagenstecher 401), aus Noctiluca (Pouch et 645) etc. Experimentell ist nun freilich die Ansicht, dass den oben erwähnten, geschlechtslosen und nicht encystirten Formen die gleiche Bedeutung wie den encystirten zukommt, noch nicht begründet; immerhin besitzt sie Wahrscheinlichkeit genug, da man sonst annehmen müsste, dass ein dritter Zwischenwirth existire, der sie aufnähme und in dem sie sich erst einkapseln, um dann in den Endwirth zu gelangen, oder dass es sich überhaupt um verirrte Individuen handle. Letzteres ist bei der wiederholt betonten Häufigkeit ihres Vorkommens (z. B. Will 239, Willemoes- Suhm 459) hier ganz von der Hand zu weisen*); die Annahme eines *\ Zweifellos kommen solche „VeriiTungen" vor, es gilt dies z. B. für die beim Menschen in seltenen Fällen beobachteten geschlechtslosen Distomen und Monostomen, sicher auch, wenigstens für einen Theil der bei Säugern, vielleicht der bei Vögeln he- ohachteten encystirten Distomen. da nicht abzusehen ist, welche Endwirthe für- diese Formen in Frage kämen. 854 Plathelminthes : I. Ti-ematodes. dritten Zwischenwirthes wäre ja unter den Helminthen nicht ganz ohne Analogie, da ein solcher bei einigen parasitischen Nematoden sicher vor- kommt; hier bei den Trematoden spricht aber Nichts dafür. Vielmehr sehen wir, dass in anderen Fällen, ausser den schon oben angeführten des Leberegels und des Amphistomum suhdavatum, ein zweiter Zwischen- wirth überhaupt nicht benützt wird. 2. Ausfall des zweiten Zwischenwirthes. Es scheint dies auf zweifachem Weg erreicht werden zu können: einmal dadurch, dass die Cercarien ausschwärmen und direct in den Endwirth gelangen oder dass ein Ausschwärmen der Cercarien überhaupt nicht eintritt, dieselben viel- mehr mit ihren Sporocysten resp. mit Theilen solcher und den Geweben der Träger der Sporocysten passiv in die Endwirthe gelangen. Der directe Import ausgeschwärmter Cercarien in die Endwirthe ist bisher allerdings nur eine Annahme, die durch ein erfolgreiches Experiment noch nicht bestätig-t ist. Ich habe hierbei die sogenannte „freischwimmende Sporocyste" (686) im Auge, von der ich feststellen konnte (834), dass diese absonderliche Form als eine furcocerce Cercarie aufzufassen ist, deren Distomumleib in den ausgehöhlten Vordertheil des Schwanzes eingezogen ist, ähnlich wie bei der Cercaria cystophora, macrocerca und anderen. Der Umstand, dass hier der Vorderkörper bereits in einer Kapsel sich befindet, die ähnlich wie die Cystenmembran encystirter Arten einen Schutz vor der Einwirkung der Magensäfte bildet, dass ferner die auffallende Färbung und die lebhaften Bewegungen der hierorts 6 mm langen Cercarie darauf berechnet erscheinen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, liess erwarten, dass ein directer Import in den Endwirth möglich sei*). Der Versuch be- stätigte zum Theil die Voraussetzungen, ergab aber nicht das erwartete Eesultat; eine grössere Anzahl der in Eede stehenden Cercarien wurden unmittelbar nach dem Einsetzen in ein mit Goldfischen besetztes Aquarium von letzteren zwar aufgeschnappt und verschluckt, aber bei der wenige Tage darauf vorgenommenen Untersuchung des Darmes und anderer Organe der Goldfische konnte keine Spur der verschluckten Cercarien gefunden werden; sie müssen alle verdaut worden sein, weder hatten sie sich im Darm noch auch in anderen Organen angesiedelt. Die benützte Fischart kann demnach weder der Endwirth noch auch der zweite Zwischen- wirth sein, dessen Vorhandensein für diese Art nicht von vornherein auszuschliessen ist. Möglicherweise gehört auch die Kattenkönigcercarie (C. Clausii Mont.) zu jenen Arten, die nicht activ einwandern, sondern aufgeschnappt werden; sie zeichnet sich ebenfalls durch eine lebhafte Färbung aus. *) Das von G. Wagener (3:^8) angenommene active Einwandern der Cercaria macro- cerca (von Distomum cygnoides) in die Harnblase der Fi'ösche kann als stützendes Moment für die hier vertretene AnsicM nicht angeführt werden, da nach Thiry (371) die genannte Cercarie sich in Limnäen einbohrt und daselbst einkapselt. Der Entwicklungsgang dieser Art weicht also von dem oben als tj'pisch angenommenen in nichts ab. Digenea. Eutwicklung zuui gesuhlechtsreifeu Tliiere. 855 Immerhin gewinnt die Möglichkeit des directen Importes ausge- schwärmter Cercarien in ihre Endwirthe dadurch an Wahrscheinlichkeit, dass wir Fälle sicher kennen, in denen dies bei niclit ausgeschwärmten Cercarien o-eschieht. So liegen die Verhältnisse nach übereinstimmenden Mittheilungen mehrerer Autoren bei Distomum )iiacrosfo)nii)ii resp. dessen als LeucocMorkVium paradoxum bekannten Sporocyste. Von Ähren s (107) entdeckt und von C. Gr. Carus (179) vor fast 60 Jahren genauer be- schrieben, hat erst Steenstrup (229) die Amniennatur dieses Parasiten der Bernsteinsclmecke (Succinea amphibia) richtig erkannt, während V. Siebold (297) die Inhaltskörper des LeucocMoridium als ungeschwänzte Cercarien deutete und den Endwirth in liallus- und Gallinula-Arten vermuthete. Die lebhaften Bewegungen der bunten, an gewisse Dipteren- larven eriiniernden Schläuche in den inficirten Schnecken können nach V. Siebold nur den Zweck haben, die Aufmerksamkeit von Vögeln zu erregen. Erst 20 Jahre später hat E. Zeller den experimentellen Beweis für die Riclitigkeit der Siebold'schen Anschauung erbringen können. War doch durch sie eine zweifache Ausnahme von dem bekannt ge- wordenen Entwicklungsgange digenetischer Trematoden angenommen, erstens, dass es auch ungeschwänzte Cercarien giebt, die sich anscheinend schon in ihren Mutterschläuchen einkapseln, und zweitens, dass sie direct in den Endwirth übertragen werden. Zell er kam, als er zufällig Distoniiuii, macrostomum aus einem Roth- kehlchen lebend untersuchen und sich dabei von der grossen Aehnlichkeit desselben mit den jugendlichen Distomen in den Leucochloridium-Schlänclien überzeugen konnte, auf die Idee eines Zusammenhanges dieser beiden Formen; die Vermutlumg wurde auch dadurch unterstützt, dass an den ihm bekannten Fundorten des LeucocMoridium Rallus- und Grallinula- Arten nicht, wohl aber verschiedene Singvögel vorkommen. Die für Distomum macrostomum bekannten Wirthe sind alle Insectenfresser und verzehren nie Schnecken; wenn aber das genannte Distomum aus den jugendlichen Distomen im LeucocMoridium der Succinea hervorgeht, dann war zu erwarten, dass die Vögel den einer Insektenlarve ähnlichen Theil des LeucocMoridium aus den Fühlern der Schnecken herausreissen und verschlucken würden. Daraufhin mit einem Rotlikehlchen (Erythacus rubecula), Zeisig (Fringilla spinus) und Schwarzköpfchen (Sylvia atricapilla) angestellte Versuche ergaben, dass die genannten Vögel mit einem einzigen raschen Gh'iff" des Schnabels den bunten Schlauch im Fühler der Succinea packten, herausrissen und verschluckten. Aber die nach einigen Wochen vorgenommene Untersuchung von vier Singvögeln, welche die bunten Schläuche des LeucocMoridium verzehrt hatten, ergab wider Erwarten ein ganz negatives Resultat. Von der Vermutlumg ausgehend, dass das den Vögeln während ihrer Gefangen- schaft gereichte Futter einen schädlichen Einfluss auf die Parasitenbrut ausgeübt habe, experimentirte Zeller des weiteren mit 6 bis 8 Tage alten Vögeln, die im Freien sich noch in ihren Nestern befanden. In 856 Plathelminthes: I. Treiiiatodes. allen Fällen (bei 2 Curruca garrula, 3 Schwarzköpfclien und 2 Motacilla flava) gelang die Infection, auch zeigte sich, dass die Distomen schon 6 Tage nach ihrer Uebertragung Eier producirten. Ferner wurde beobachtet, dass die Succineen, welchen die Vögel die bunten Schläuche ausgerissen hatten, nicht abstarben, sondern neue Schläuche bildeten. Damit war die Entwicklungsgeschichte des Distonmm macrostomimi in ihren Hauptphasen erkannt; ein späterer Autor (Heckert 771) hat die Versuche nicht nur von Neuem und mit positivem Erfolge an ver- schiedenen Singvögeln, besonders Sylvien, wiederholt, sondern auch die grossen Lücken, die bis dahin in der Erkenntniss des ganzen Ent^dcklungs- cyclus bestanden, ausgefüllt. Auch hier erwiesen sich junge Vögel als besonders geeignet zur Infection, alte gingen oft kurze Zeit nach der Fütterung an Darmentzündung zu Grunde und nur in einem Falle (bei Sitta europaea) gelang die Infection auch eines erwachsenen Vogels. Bis vor Kurzem war das genannte Distomum die einzige bekannte Art, deren (schwanzlose) Cercarien nicht ausschwärmen, sondern gleich in ihren Endwirth gelangen. Neuerdings berichtet Blochmann*) von einer anderen Art, Distomum caudatum v. Linst. (476) aus Erinaceus europaeus, welche den gleichen, anscheinend abgekürzten Entwicklungs- gang besitzt. Seit Me ekel (251) weiss man, dass in deu Nieren unserer Helix- Arten jugendliche Distomen vorkommen, über deren Herkunft man nicht sicher Avar, doch neigte man wohl mehr zu der Meinung, dass sie in diese Schnecken erst eingewandert und nicht in ihnen entstanden seien; durch eine Beobachtung Blochmann's scheint aber doch das letztere, wenigstens für die Cercariaeen aus Helix hortensis richtig zu sein, da dieselben als ungeschwänzte Cercarien in grossen Sporocysten derselben Schneckenindividuen entstehen und aus den dicht neben der Niere in der Wand der Athemhöhle liegenden Sporocysten in die be- nachbarte Niere einwandern, von wo sie uns als Cercariaeum Jielicis aus verschiedenen Helix-Arten bekannt waren. Es sei hier darauf hingewiesen, dass diese Deutung der von Blochmann geinachten Beobachtungen nicht isolirt steht: wissen wir doch schon durch de Filippi (370), dass bei Paludina impura (=Bithynia tentaculata) Bedien vorkommen, deren schwanzlose Cercarien (die eine Art träg-t sogar einen Mundstachel) zwar aus der Kedie ausschlüpfen, aber nicht ihren Wirth verlassen, sondern im Körper der Paludina selbst sich encystiren; hier fehlt nun freilich der Fütterungsversuch, aber auch ohne diesen ist die Vermuthung de Filippi's, dass die betreffenden Formen in Fischen die Geschlechtsreife erreichen werden, bis jetzt wohlbegründet; ob aus der einen Art das Distomum perlatiim v. Nordm. der Fische hervorgehen wird, wie Filippi Aveiter vermuthet, ist fraglich. *) Ueber die Entwicklung der Cercarien aus Helix hortensis zum gesclilechtsreifen Distomum (Centralbl. f. Bacteriologie und Parasitenstde. Bd. XII. 1892. pg. 649 — 652). Digenea Entwicklung zum geschleclitsreifen Thiere. 857 In dem B loc hm a im 'sehen Falle gelang die Infectien von vier Igeln (Erinaceus europaeus) dadurch vollkommen, dass dieselben zahlreiche Helix hortensis, die an ihrer Bezugsquelle stark inficirt waren und das Cercariaewn in zahlreichen Exemplaren in ihrer Niere enthielten, neben einer Nahrung erhielten, welche als unverdächtig bezeichnet werden muss. Entsprechend den über kürzere und längere Zeit ausgedehnten Versuchen fand sich das Distomum caudafum im Darme aller Versuchs- thiere in verschiedenen Entwicklungsstadien, angefangen von Formen, die eben erst aufgenommen sein konnten und keinerlei Differenzen von den Nierencercarien aufwiesen, bis zu geschlechtsreifen Exemplaren. Auch bei Distomum ovocaudatum Vulp. (aus der Eachenhöhle der Eana esculenta) scheinen die gleichen Verhältnisse vorzukommen. Die zugehörige Cercarie (C. cystopliora) sowie deren Ammen beschrieb Ct. Wagen er (338 und 416), ohne freilich eine Ahnung von dem bei unseren Fröschen selten beobachteten Distomum zu haben, das von Vulpian erst 1859 beschrieben worden ist (352). Auf Grund einer irr- thümlichen Beobachtung wollte Willemoes- Suhm (458) die genannte Oercarie in den Entwicklungskreis des kleinen Leberegels {Distomum lanceo- latimi) ziehen, was immerhin bis Leuckart (777, 104) Beachtung fand. Doch konnte letzterer durch directe Verfütterung der reifen Eier des Distomum ovocaudatum an kleine Planorbis - Arten ganz hyaline, lebhaft sich bewegende Sporocysten erziehen, aus deren Bedien, wie Creutzburg (822) zeigt, die Cercaria cystophora hervorgeht. Die ganze Organisation dieser Form (vergl. oben pg, 833) weist nun darauf hin, dass ein Leben im Wasser nicht stattfindet, dass also die Uebertragung eine passive ist. Creutzburg plaidirt dafür, dass die Frösche, durch zufälliges Zerbrechen inficirter Planorbis in ihrem Maule, sich die Cercarien in die Mund- höhle schaffen, wo wenigstens diejenigen, welche nicht verschluckt werden, sich am Boden derselben, unter der Zunge ansiedeln Averden — doch sind daraufhin gerichtete Infectionsv ersuche stets negativ ausgefallen. Nachdem in dem Vorstehenden die verschiedenen Wege geschildert sind, welche Cercarien und diesen entsprechende Entwicklungsstadien einschlagen, um in ihre Endwirthe zu gelangen, erübrigt es noch ein Blick auf die Veränderungen zu werfen, welche die Cercarien während des encystirten Zustandes resp. in ihrem Endwirthe erleiden. 3. Veränderungen der encystirten Digenea. Abgesehen von der schon oben erwähnten Aufhellung des Cercarienkörpers , die eine Folge des Austretens der Körnchen aus den Cystogenz eilen ist, dürften Arten, die sich auf der Oberfläche irgend welcher Gegenstände encystiren, keine weiteren Veränderungen erfahren. Alle uns bekannten Veränderungen sind Wachsthumsvorgänge, für deren Eintreten eine Ernährung der en- cystirten Trematoden nothwendige Voraussetzung ist, da ßeservestoffe anscheinend nicht vorhanden sind. Es ist daher verständlich, dass ober- 858 Plathelniinthes: I. Trematodes. fläclilich encystirte Formen oder solche, deren Cj^sten am Boden der Gewässer liegen, kein inneres Wachsthum aufweisen und selbst nach längerer Zeit ganz unverändert erscheinen. Wie lange solche Formen lebensfähig bleiben, dafür haben wir nur einige Anhaltspuncte : schon Nitzsch (114) berichtet, dass er die Cysten seiner Cercaria ephemera drei Monate lang in Wasser aufbewahren konnte, ohne dass während dieser Zeit die geringste Veränderung zu constatiren war. Ob freilich innerhalb dieser langen Frist die Entwickluno-s- fähigkeit nicht doch gelitten hat, wissen wir nicht, doch ist dies wahr- scheinlich, da bei einem Versuche, den La Vallete St. George (321) mit Cysten derselben Art, die in den Entwickluugskreis des Monostomum flavum gehöi-t, austeilte und die nur einen Monat alt waren, nur ein Theil, allerdings ein grosser, entwicklungsfähig war. Verhältnissmässig lange Zeit scheinen die Cysten des A)ii]jliistomum siibdavafum im Schlamme der Gewässer aushalten zu können , wobei freilich die niedere Temperatur der Gewässer während des Winters sowie überhaupt der Aufenthalt im Wasser eine Rolle spielen wird. Jedenfalls liegen in dieser Beziehung für die Cysten der Leberegelcercarie, die sich der Annahme nach au Wiesenpflanzen finden und zwar im Sommer, die Verhältnisse ungünstiger: so lange genügende Feuchtigkeit vorhanden ist und die Temperatur nicht allzu erhöht ist, werden auch diese lebens- fähig bleiben, bis völliges Eintrocknen eintritt. Aus Beobachtungen wissen wir, dass Weide- und Wiesenflächen ihre inficirende Eigenschaft mit der Abnahme des Feuchtigkeitsgehaltes verlieren. Die im Inneren thierischer Organismen encystirten Digenea stehen sich günstiger, da sie die Möglichkeit haben, durch die bis zu einem gewissen Grade durchgängige Cystenmembran Nahrungsstofle aus der Umgebung, also aus den Geweben ihres Wirthes aufzunehmen. Dem- entsprechend finden wir bei ihnen nicht selten weit gehende Wachsthums- und EntAvicklungserscheinungen, die bis zum Eintritt völliger geschleclit- licher Thätigkeit führen können. Im Allgemeinen sind die Veränderungen, welche die eingekapselten Würmer erleiden, in der Regel nur wenig auffallend. Sie bestehen nach Leuckart (777, 148) darin, dass die Körpergrösse um Einiges zunimmt, die Cuticularstacheln, wenn solche überhaupt vorhanden sind, wachsen und viel deutlicher werden, während die Entwicklung des Genitalapparates weitere Fortschritte macht. Hoden und Keimstock, die in der Regel bis (hihin wenig specialisirt waren, grenzen sich schärfer gegen die Umgebung ab, so dass sie bei manchen Arten als rundliche Körper deutlich hinter dem Bauchsaugnapfe erkannt werden. Ihre Ausführungsgänge erscheinen als zart gezeichnete dünne Röhren, die geraden Weges nach vorn ver- laufen, was auch für den später so stark gewundenen Uterus gilt. Auch der Cirrusbeutel, der bei den Cercarien gar nicht oder nur in primitivster Art angelegt ist, kommt bei vielen Arten während des encystirten Zustaudes zur Entwicklung. Digenea. Entwicklung zum geschlechtsreifen Thicre. 859 Aber alle die genannten Organe sind meist klein nud wenig auf- fallend, so dass sie leicht übersehen werden; nur der Endtheil des Excretiousapparates tritt in der Eegel stark hervor, da er meist mit Flüssigkeit und Concretionen erfüllt ist. Die oben erwähnte geschlechtliche Thätigkeit, in welche einzelne encystirte Distomen eintreten, ist wohl eine directe Folge der angeführten Wachsthumsvorgänge und dürfte nur ausnahmsweise, bei abnorm lange wäluTuder Dauer des encystirten Zustandes auftreten. Immerhin kennen wir eine grössere Anzahl von Beispielen, die bereits oben (pg. 749) er- wähnt sind. Ob das dort mit angeführte Distomum cirrigerum v. Baer in dieselbe Categorie gehört, erscheint bei dem Mangel jeder Kenntniss über die Entwicklung dieser Art fraglich, ebenso ob wenigstens ein Theil der meist paarweise in Cysten lebenden Formen, bei denen gewöhnlich ein sexueller Dimorphismus (vergl. oben pg. 571) vorkommt, hier an- zuführen wäre. Ueber die Zeit, welche encystirte Jugendstadien in anderen Thieren ausharren, besitzen wir ebenfalls einige Angaben; selbstredend richtet sich dieselbe zunächst nach dem Wirthe, was man daraus schliessen kann, dass man nur selten Kapseln mit abgestorbenem Inhalte antrifft. Wie Looss (780) mittheilt, rücken sogar Distomen (aus Cercana armata der Limnäen stammend) , die im Schwänze der Froschlarven encystirt sind, bei der Metamorphose der Larven in den Körper derselben hinein, wobei allerdings die bindegewebige, vom Wirthe stammende Hülle der Cyste verloren geht, die vom Parasiten gebildete Membran erhalten bleibt. Da die Frösche nun ein Alter von mehreren Jahren erreichen, so bleiben die in ihnen eingekapselten Distomeen ebenso lange lebend. — Cysten mit verödetem Inhalte sind selten. Auch für andere Fälle ist die Lebens- dauer eine mehrjährige; Filippi (312) fand in ganz erwachsenen Perlidenlarven encystirte Distomen (von Cerc. virguld), welche nach seinen Versuchen nur in die ganz jungen Stadien der Larven eingedrungen sein können, deren Chitinhaut noch nicht völlig erhärtet war; da nun ferner nach seinen Beobachtungen die Perlidenlarven drei Jahre bis zu ihrer vollen Ausbildung bedürfen, so bleiben also ihre Distomen die gleiche Zeit encystirt. Endlich theilt Leuckart (777, 148) mit, dass er eine Anzahl Planorbis margiuatus mit eingekapselten Distomen bis in das dritte Jahr hinein in einem Gefässe gehalten habe, ohne dass die Para- siten an Lebensenergie irgend wie Abbruch erlitten hätten. 4. Veränderungen der Digenea nach Uebertragung in den Endwirth. Je nach dem Entwicklungzustande, in dem sich die Jugendformen unmittelbar vor der Uebertragung befinden, sind die Ver- änderungen, die bis zum erwachsenen Stadium nach der Uebertragung führen, verschieden grosse, und ebenso ist die Zeit, die von der Infection bis zum Produciren die ersten Eier resp. bis zum Erreiclien der vollen Körpergrösse verstreichen muss, eine verschiedene; es liegt auch auf der Hand, dass individuelle Verschiedenheiten nicht ausgeschlossen sind, sei j^(JO Plathelmintlies : I. Trematodes. es dass dieselben durch die verschiedene Ausbildung der Jugendformen oder durch für einzelne günstigere Ernährungsverhältuisse im Endwirthe bedingt werden. Wir verfügen über einige Angaben in dieser Hinsicht, die zum Theil von verschiedenen Autoren an derselben Species angestellt worden sind. Die ersten Fütterungsversuche mit Digenea, die bis zur Geschlechtsreife ausgedehnt worden sind, rühren von Pagen Stecher (347) her und wurden mit encystirten Distomen aus Paludina vivipara an Hausenten angestellt und die Versuche nach 15 resp. 18 Tagen abgebrochen; in dem ersten Palle waren die Distomen auf 4 mm Länge und 1 mm Breite gewachsen und besassen bereits 10 bis 14 Eier im Uterus; im anderen erreichte die Länge 5 mm, die Breite 1,3 mm und die Eierzahl über 100. Leuckart (403, 519) fand bei derselben Art die ersten Uteruseier 14 Tage nach der Füttenmg bei 3 — 4 mm langen Thieren, bei 18 Tage alten Thieren die Verhältnisse wie Pagenstecher. Das Distonmm retusum soll nach P. J. van Beneden (364, 1)5) 13 Tage nach der Uebertragung brauchen, bis die ersten Uteruseier er- scheinen. Distomuni cncMohiim, das im erwachsenen Zustande kaum mehr als 1,5 mm misst, erreicht die männliche Geschlechtsreife bei einer Körper- grösse von 0,8 mm schon 8 Stunden nach der Fütterung; ja einzelne Individuen 1)esassen zu dieser Zeit schon die ersten Uteruseier; 24 Stunden nach der Fütterung waren die grössten schon bis auf 1,2 mm Länge und 0,4 mm Breite angewachsen und besassen bis zu 20 Eier. Distonmm macrostomuni braucht nach Zell er (489) und Heckert (771) 6 bis 8 Tage, bis die ersten Uteruseier gebildet sind, während vom 14. Tage an die Ablage der Eier erfolgt. Gegenüber dem Blstonmm endolohum, das nur 0,3 mm kleiner ist, als D. niacrostonmm, ist die Entwicklung letzterer Art eine sehr langsame zu nennen, obgleich sie in einem Warm])lüter vor sich geht und obgleich die zugehörige Cercarie schon weit entwickelt ist. Leuckart (777, 168) will dies dadurch erklären, dass die Würmer die (Jloake zum Aufenthalt wählen, die nur wenig günstige Ernährungsbedingungen bietet — doch wir wissen Nichts über die Nahrung dieser Art. Des Leberegels Wachsthumsverhältnisse sind nicht genau genug bekannt; Thomas fand in der Leber eines Lammes, das 7 Tage nach Entfernung vom Infectionsherde getödtet worden war, mehr als 200 Egel in der anscheinend gesunden Leber; die kleinsten waren 1,1 — 1,25 mm laug, die grössten 8,0 — 8,5 mm; ein zweites Lamm, welches 19 Tage nach der Entfernung vom Infectionsherde untersucht wurde und wie das erste in der Zwischenzeit mit einem unverdächtigen Futter ernährt worden Avar, hatte Egel von 8 — 14 mm, einige auch nur von 2 mm und von 20 mm, letztere enthielten schon einige Eier; in einem dritten Falle, der 2V2 Wochen nach Verlassen des Infectionsortes zur Beobachtung kam, massen die Egel 6 — 10 mm in der Länge und so schliesst Thomas, Digenea. Entwicklung zum gesclüechtsreifen Thiere. 861 Fig. 35. Distomum he- (lass bis 7Aim Eintritt der Geschlechtsreife 5 — 6 Wochen nothwendig sind. Noch prägnanter als in der Länge und Breite spricht sich das Wachs- tlmm in der Körperoberfläche ans, worüber Pagen stech er (347) einige Angaben von Distomum eclimatum macht. Danach beträgt die Oberfläche des Vorderkörpers der zugehörigen Cercarie 0,3 □mm, die des encystirten Distomum 0,44 □mm, die des 15 Tage alten Distomum 3,0—4,0, des 18 Tage alten Thieres 6,0—7,0 □ mm, während bei ganz erwachsenen Exemplaren die Körperoberfläche 50 — 80 □mm misst; demnach könnte, vorausgesetzt, dass das Wachsthum in der gleichen Weise anhielte, der er- wachsene Zustand in etwa vier Wochen erreicht werden. Nicht minder auffällige Veränderungen geht auch die Körpergestalt wenigstens bei vielen Arten ein, Ver- änderungen, die besonders das Hinterende betreften und mitunter so weitgehende sind, dass es besonderer Anhalts- punkte bedarf, um jugendliche und erwachsene Stadien als paticum bald zu einander gehörig zu erweisen. Es sind nicht nur Arten, "^^^ ^^^' deren Hinterende den Uterus birgt, der mit der Geschlechts- i^*^ /g,^\g^f^ reife erst seine volle Ausbildung erfährt, sondern auch y^,g^ Wirtk. Formen, deren Uterus vorn gelegen ist, wo aber dann das (N.Leuckart Hinterende von dem enorm sich entfaltenden Darme und No. 777, Geschleclitsapparat eingenommen wird, z. B. Distomum he- .PS- -^^•) paticum. Besonders durch Schwarze (682) und Heckert (771) besitzen wir genauere Mittheilungen über die inneren Difl"erencirungen, die nach dem Import in den Darm geeigneter Thiere bei den eingeführten Distomeen eintreten. Bei Distomum cnäolohum nimmt die Hautschicht etwas an Dicke zu und eine äussere, dunklere und innere, hellere Lage lassen sich an gefärbten Schnitten erkennen; auch die Hautschuppen vergrössern sich und rücken entsprechend der Oberflächenvergrösseruug weiter auseinander. Der Darm erfährt eine beträchtliche Vergrösserung, besonders in der Weite (0,02 mm Durchmesser bei der Cercarie, 0,08 mm bei Distomen 24 Stunden nach der Fütterung); dies scheint weniger durch Zunahme der Zellen als durch Vergrösserung derselben bedingt zu sein, was nach Schwarze auch für die übrigen röhrig gebauten Organe der Fall ist. Das Nervensystem bewahrt im allgemeinen die Gestalt, wie in der Cercarie, doch sondern sich die Elemente etwas schärfer, was auch von den Saug- näpfen gilt. Die meisten Veränderungen macht die Genitalanlage durch; die bei der Cercarie hinter dem Bauchsaugnapfe liegende mediane Zellmasse rückt nach der Fütteruno- etwas mehr nach hinten und theilt sich in zwei Hälften: die rechts liegende wird zum Keimstock, die links liegende zur Schalendrüse. Der schon bei der Cercarie angelegte, bogig gekrümmte Uterus windet sich und zwar zunächst zwischen Keimstock und Hoden. 862 Plathelminthes : I. Ti'ematodes. Ehe die weiblichen Drüsen in Thätigkeit treten, beginnt eine solche in den männlichen und zwar in den central gelegenen Zellen der beiden Hoden, welche ursprünglich in gleicher Höhe liegend nun hinter einander zu liegen kommen; gleichzeitig diiferencirt sich die Cirrusbeutel- anlage immer mehr, der CiiTus tritt deutlich hervor und das ganze Organ Fig. 36. Distonmm endolobum als Cercarie und gescMeclitsreifes Thier. (Nach Leuckart 777, pg. 167). erhält eine lockere, bindegewebige Hülle. Erst später tritt der Keimstock in Thätigkeit und auch hier beginnt dieselbe an den centralen Zellen zuerst; über die Entwicklung des Laurer'schen Canales erfahren wir Nichts, es heisst nur, dass derselbe bei jugendlichen Exemplaren sehr schwach entwickelt war. Ganz unal)liängig von der Anlage des Genital- apparates treten die Dotterstöcke auf und zwar bilden sie sich mehr nach Art der Hautdrüsen aus Meristemzellen, die erst kurz vor der weiblichen Keife in ihrem Protoplasma Dotterkörnchen entwickeln; die Dotterzellen liegen einzeln oder zu zwei bis vier neben einander. Nach Heckert (771) trifft man die jungen Exemplare des Distomuni macrostomum schon am zweiten Tage nach der Fütterung in der Cloake der inficirten Thiere ; sie sind dann beträchtlich gewachsen und die Geschlechts- organe, die schon im Cercarienzustande eine ungewöhnliche Ausbildung besitzen, noch weiter entwickelt. Am vierten Tage bereits sind die ersten Geschlechtsproducte d. h. die Samenfäden zur Reife gelangt und die Hoden auf das doppelte der ursprünglichen Grösse angewachsen. Fast in dem gleichen Maasse vergrössert sich der Keimstock und auch die Dotterstöcke sind am vierten Tage völlig ausgebildet. Die ersten fertigen Eier trifft man zwischen dem 6. und 8. Tage und am 14. Tage ungefähr beginnt deren Ablage. Digenea. Entwicklung zum gesciüechtsreifen Thiere. 863 5. Die Ueberführuiig piicystirter Digenea in ,, falsche" Wirtlie hat nicht in allen Fällen den haldio-en Tod der Parasiten zur Folge; oh freilich jemals in einem solchen Falle die Geschlechtsreife eintritt, ist fraglich. Im Allgemeinen erweisen sich die Parasiten als ziemlich empfindlich gegen specifische, ja sogar gegen Altersverschieden- lieiten ihrer Wirthe. Es ist schon oben bemerkt worden, dass die In- fection erwachsener Singvögel mit Distomum macrostomum nur ganz aus- nahmsweise gelingt, die der jugendlichen Individuen derselben Arten ganz leicht und regelmässig. Auch hat Louckart (625: 777) die Erfahrung- gemacht, dass die Miracidien des Leberegels nur in jungen Schnecken (Limnaeus minutus) die Bedingungen für ihre Fortentwicklung finden, während sie in dem verwandten Limnaeus pereger und zwar auch in jungen Exemplaren es höchstens bis zur Entwicklung der Redien bringen. Nach Schwarze (682) gelingt die Infection der Rana temporaria mit den Cysten der Cercaria arniata aus Limnaeus stagnalis nur selten, dagegen l)ei Rana esculeuta ausnahmslos. La Valette St. George (321) ver- fütterte Cysten aus dem Herzbeutel der Paludina vivipara (zu Distomum echinatum der Wasservögel gehörig) an einen Frosch und eine Natter (Tropidonotus natrix) und constatirte, dass die importirten Distomen in der Regel absterben, noch ehe sie ihre Hülle verlassen haben; wurden „falsche" Wirthe, aber Warmblüter, für dieselbe Art gewählt, da schlüpften die Distomen schon nach einer halben Stunde aus ihren Cysten und siedelten sich im Dünndarm an; aber schon nach wenigen Tagen be- gannen sie zu verschwinden, ohne sich weiter entwickelt zu haben — übrigens gingen in manchen Fällen die inficirten Versuchsthiere bald an einer heftigen Darmentzündung zu Grunde, wie wir dies oben gelegentlich der Versuche mit Leucocldoridium paradoxiim an alten Singvögeln, für diese Art ebenfalls falschen Wirthen, bemerkt haben. Gegenüber diesen unzweideutigen und mit unseren sonstigen Er- fahrungen an anderen Helminthen wohl übereinstimmenden Angaben stehen die Mittheilungen Ercolani's (584; 613) ganz isolirt da und sind bis jetzt weder von irgend einer Seite bestätigt noch auch angenommen: so soll die Cercaria echinata nicht nur im Darme von künstlich inficirten Mäusen, Ratten und Hunden eine Zeit lang ausharren können, wie dies nach den La Valette'schen Versuchen an Kaninchen als möglich zuzugeben ist, sondern sie soll dort geschlechtsreif werden; die in Ratte und Maus einge- führten Cercarien wachsen dabei so gut wie gar nicht, während die im Hunde .') mm lang werden. Zugegeben kann ferner werden, dass Frösche und Nattern für gewisse Distomen „falsche" Wirthe sind, die in diesen nicht geschlechts- reif werden ; möglich wäre es auch, dass der Import solcher Form en aus falschen Wirthen in die richtigen zur Ansiedelung derselben führte, aber es ist kaum zu glauben, jedenfalls nicht erwiesen, dass das Distomum allostomum der Ringelnatter, wenn es nur in genügend jungen Exemplaren in den Darm von Fröschen importirt wird, hier zu einer abweichenden Form sich ent- wickelt, während ältere Individuen derselben Art unter den gleichen SU Plathelminthes : I. Ti'ematodes. Umständen zwar an Grösse zunehmen, aber ihre specifischen Charactere behalten sollen. Ganz besonders fraglich ist aber eine weitere Angabe, nach welcher specifisch gleiche, encystirte Distomen aus Froschlarven durch Verfütterung an Frösche, Nattern und Mäuse drei von einander verschiedene Distomen- Arten in den drei Wirthen geliefert haben; von diesen drei Arten war bisher nur die eine als Distonmm signatum bekannt, die beiden anderen sind neu, also gewissermassen Laboratoriums- oder Parallel-Arten, die in neuen, unter natürlichen Verhältnissen nicht in Frage kommenden Wirthen künstlich erzogen sind. Einen ganz negirenden Standpunkt gegenüber diesen Angaben so wie auch wohl den daraus gezogenen Schlüssen nehmen Pagenstecher (614) und Schwarze (682) ein, beide auf Grund ihrer Erfahrungen ; Leuckart (777) dagegen giebt zwar die Eichtigkeit der Anschauung zu, dass nämlich durch Anpassung an fremde oder falsche Wirthe neue Arten entstanden sein können und glaubt sogar, dass die Parasiten in dieser Hinsicht ein ungewöhnlich reiches und überzeugendes For sc hungsmaterial darbieten, das aber erst zu heben ist; er kann den Ercolani'schen Mittheilungen keine Beweiskraft zugestehen : die Darstellung der Versuchsresultate und in noch höherem Grade die Analyse der einzelnen Formen, der Jugendformen nicht minder wie der Geschlechtsthiere , ist in den beiden Abhandlungen Ercolani's so ungenügend und so kritiklos, dass die Kesultate des Experimentators sehr zweifelhaft erscheinen. Zum Schlüsse dieses Abschnittes geben wir endlich noch eine tabellarische Uebersicht derjenigen Digenea, deren Entwicklung und Zwischenwirthe mehr oder weniger sicher bekannt sind. Species. Endwirth. Erster Zwischenwirtli. Zweiter Zwischenwirth. Amphistom. sub- ßana, Bufo, Kleinere Planorbis- Nach Looss (1. c ausge- clavatum Goeze. Triton. Arten nach Looss fallen, daneben auch In- (1. c.) aiich Cyclas sectenlarven n. Beneden nach V. Beneden 364, Eana und Triton (3G4, 82). nach Lang (1. c). Distomum advena Sorex araneus. •? Limax nach Dujardin 23L Duj. (=D. migrans Duj.). Di st. appendiculatum Clupea alosa. ? Lucullus acuspes, Centro- Eud. pages hamatus nach Giesbrecht (61*)) und Monticelli (841). Dist. ascidia v. Ben. Fledermäuse. Limnaeus stagnalis u. Epheniera, Perla(v. Siebold) Planorbis comeus Chironomus plumosus nach V. Siebold und (v. Linstow 718). - Linstow Tis. Digenea. Entwicklung zum gesclilechtsreifen Thiere. 865 Species. Endwirth. Erster Zwischenwii-tli. Zweiter Zwischemvirth. Bist, atriventre Ei'ösche U.Kröten Physa heterosti-oplia ? Weinl. N.-Amerika's. Weinland 332. Bist, brachysomum Tringa alpina. ? Anthura gracilis Villnl Crepl. • (506, 543). Bist, eaudatum Erinaceus euro- Helix hortensis . Blochmann 1. c. V. Linst. paeus. Dist. clavigerum Rud. Rana. Limnacus stagnalis, ovatus undPlanorbis corneus (v Reneden 364, 97). ? Di st. cygnoides Zed. Rana. Pisidium, Cyclas. Limnaeus sp. ,juv. (Tliiry (Wagener 338). 371). Dist. cylindraceum Rana. limnaeus ovatus. Ilybius fuliginosus Zed. (v. Linstow 7 98). (v. Linstow 798.) Dist. dimorplium Dies. Ardea, Ciconia ? Verschiedene Fische (Brasilien). (Diesing 273, 1. pg. 353). Dist. oohinatum Zed. Cygnus, Anas, Limnaeus - Arten (La limnaeus (v. Siebold 249, Anser. Val. St. George 321). LaValetteSt,(Teorge321), Paludina vivipara (Pagen- stecher 347). Dist. oiidnlolaiin Dtij. Rana. Limnaeus stagnalis Limnaeus stagnalis (Schwarze 682), L. (Schwarze 682), Gam- ovatus (v. Linstow marus pulex (Engel 414), 657). Larven von Limnophilus rhombicus (v. Linstow 718). Dist. glo])i]invuin Rud. Perca fluviatilis. ? Limnaeus stagnalis (Wagener 338), L. ovatus und Succinea Pfeifferi (v. Linstow 657), Succ. putris, Physa fontinalis und Planorbis margi- nalis (v. Linstow 677). Dist. liopaticum Tj. Ovis arios etc. Limnaeus minutus juv. Tjeuclcart Thomas. ausgefallen. Dist. hystrix Duj. Lophius pisca- 9 Verschiedene Seefische torius. (Wagener 287 , Olsson 435). Dist. ni acrostonuim Singvögel. Succinca amphibia ausgefallen. Rud. (Zeller 4S9, Heckert 771). Paludina vivipava Dist. luilitarc Don. Ascolopax. Paludina vivipara (v. Benedeu 364). (v. Benedon 364). Dist. iiodulosum Zed. Perca fluviatilis. Paludina impura Cyprinus - Arten (Leuckart V. Linstow 475. 584) Paludina im]jura und Acerina cernua Linstow 475), Dist. ovocaiidatuiu Rana osculcnta. Planorbis - Arten, ausgefallon (?) Creutzburg Vulp. (Louckart 777). 822 P. ronn, KlnsRPii il(»s Thior-TJoii-lis. IV. 1. 55 866 Plafhelminthes : I. Treinatodes. Species. Eüdvvirth. Erster Zwischenwirth. Zweiter Zwischenwii-th. Dist,. retusum Dnj. Rana Limnaeus stagnalis Limn. stagn. \md Phry- (van Beneden .364). ganidenlarven(v.Beneden i -^64). Di st. Simplex Eiid. ? Meeresfische. ? Themistone libellula (Levinsen 602). Bist, sqamula Dies. Foetorius puto- ? Rana teniporaria (Zeller rius. 418). Di st. siguatum Duj. Tropidonotus natrix. ? Rana (Ercolani 613). Dist. trigoiiocephalum Meles,Foetomis. Pahidina vivipara und ? Rud. achatiua (Wagener 338). Gasterostomum sp. Rochen, Haie. Ostrea edulis, Cardium rusticum (,Lacaze- Duthiers 308), Card, ediile (Huet 787). Beiono vulgaris (Giard 482). Hast, fimbriatum Perca, Esox. Unio , Anodonta (Baer , Leuciscus erythrophthal- V. Sieb. 140, Ziegler li55). j mus (055). G a s t. graciloscens Lophius pisca- •? Gadus luid Molva- Arten (Rud.). torius. (Olsson 435), Morrhua aegiefiuus (Maddox 417). Lophius (v. Beneden 450). Monostomum Anas. Planorbis coi'neus ausgefallen. flavnni Ih'W. (Nitzsch, La Valette St. George 321). li. Per (t euera tions wpclisol der Trematodon. Oliiie an dieser Stelle auf die ganze Lehre vom Generationswechsel eingehen zu können, mögen doch die Ansichten üher diese Verhältnisse hei den Trematoden liier angeführt sein. Es ist hekannt, dass seit Steenstrup (229) die eigentliümliche Entwicklung der Digenea s. str. allgemein als Generationswechsel bezeichnet Avird, da sich zwischen die geschlechtlich sich vermelirenden Generationen ungeschlechtlich sich fort- pflanzende, die sogenannten Aminen, einschieben. Wie bei den Coelen- teraten so liat sich auch bei den Trematoden lierausgestellt. dass der Gegensatz zwischen den Ammen und der Geschlechtsgeneration kein so grosser ist, wie er den ersten Beobachtern erscheinen musste, sowie dass die bedeutenden Vereinfachungen im Bau der Ammen, namentlich der Sporocysten sicherlich secundär aufgetreten sind. Wenn man die einzelnen Generationen und deren Entwicklungsstadien aller dieser secundären, theils auf freies, tlieils auf parasitisches Leben berechneten Ohara ctere entkleidet, dann bleibt eine SuDime von Cliaracteren übrig, die allen Zuständen gemeinsam sind, die gewissermassen den Grundstock bilden für die Charactere der Trematoden ül)erhaupt. Digenea. Generationswechsel. 867 Die eiitwicklungsgeschiclitliclien Arbeiten der letzten Decennien, besonders aber die Leuckart's haben znr Klärung dieser Verhältnisse das erforderliche Material geliefert undLeiickart selbst wie auch andere Autoren haben daraus die Consequenzen gezogen. Die scheinbar einfachen, „infusorienartigen" Miracidien der Digenea sind, wie oben berichtet wurde, w^eit complicirter gebaut: sie besitzen eine wimpernde Hautschicht, einen aus Längs- und Eingmuskeln be- stehenden Hautmuskelschlauch, eine mehr oder weniger geräumige Leibes- höhle, ein Gehirnganglion mit primitiven Augen, einen oft mit einem musculösen Pharynx versehenen, einfachen Darm, ein wohl entwickeltes Excretionssystem und Zellen, aus denen die nächste Generation hervor- geht, die sogenannten Keimzellen, die manche Autoren als partheno- genetisch sich entwickelnde Eier auffassen. Die Miracidien der Holo- stomiden, die sich der Annahme nach ohne Generationswechsel entwickeln, unterscheiden sich von denen der digenetischen Trematoden nur dadurch, dass sie, abgesehen von der ])ereits vorhandenen Anlage des für diese Gruppe characteristischen Haftapparates, statt diffuser Keimzellen eine compacte Anlage des Genitalapparates besitzen. Aber die Miracidien der Digenea bilden sich unter Aufgabe des freien Lebens und mit resp. in Folge des Eingehens der parasitischen Lebensweise bedeutend zurück: die Haut, der Darm, das Nervensystem, die etwa vorhandenen Sinnesorgane, ja sogar in gewissem Umfange die Musculatur gehen zu Grunde und es bleiben Schläuche zurück, die ausser einer dünnen Wand und den Excretionsorganeu nur el)en die Keimzellen besitzen; nur um diese auszubilden, wird Nahrung auf endos- motischem Wege aus den Geweben des Trägers aufgenommen und nach Erfüllung des Zweckes gehen die Schläuche zu Grunde; einen Stoffwechsel nniss man ihnen zuschreiben, da sonst kaum die Excretionsorgane erhalten blieben, aber alles Aufgenommene kommt nur der Brut zu statten. Die Bedien stimmen in ihrer Organisation mit den Miracidien sehr nberein: das Einschieben dieser Generation kann nur als ein Factor an- gesehen werden, der durch möglichst starke Vermehrung die für die Er- haltung der Art ungünstigen Verhältnisse thunlichst einschränken soll. Etwas Neues bietet die Organisation der Eedien kaum dar, auch ist bekannt, dass ihre Entwicklung in den Anfangsstadien ebenso wenig von der Embryonalentwicklung der Miracidien wie von der Entwicklung der ('ercarien abw^eicht. Letztere, die C ercarien, weisen theils secundär erworbene, theils Charactere auf, die für Trematoden gelten. Als solche erworbene Cliaractere müssen der Kuderschwanz , der Bohrstachel, die Augen, die nur selten vorkommende Schwimmmembran und die Gystogenzellen aufgefasst werden; neu hinzugekommen ist auch das Auswachsen des Darmes in zwei Schenkel, was nur l)ei einem kleinen Theile der Arten {Gastcrostomuni) unterbleibt. Die schon bei Redien eintretende Localisirung der Ausl)ildunu' der Keimzellen ist bei Cercarien noch weiter gediehen, (hl es seiiliesslicli 868 Platlielmint.hes: I. Treniatodes. /Aiin Zerfall der einlieitlicheii Anlage in männliche nnd weibliche Drüsen kommt. Fällt das freie Lehen der Cercarien aus — es wird ja meist um- eingegangen, um einen anderen Träger aufzusuchen — . dann fehlen auch die für diese bestimmten Organe meist vollständig, wofür Distomum macrostommn das instructivste Beispiel abgiebt. Die ersten Entwicklungs- phasen der Cercarien gleichen denen der Bedien zum Verwechseln, die Dilferenz tritt erst spät, mit der Anlage des Schwanzes ein. Miracidien, Bedien und Cercarien ist also gemeinsam der Besitz einer Hautschicht, eines Hautmuskelschlauches, eines ursprünglich auch bei Cercarien einfachen Darmes, an dem meist ein Pharynx differencirt ist, eines Ganglienknotens und eines bei allen drei Formen in oleicher Weise gebauten Excretionssystemes (jederseits ein Wimpertrichter mit Ausführungsgang und selbständiger Mündung) ; allen gemeinsam ist ferner der Umstand, dass die Fortpflanzungszellen sehr früh von den übrigen Embryonalzellen sich sondern und lange Zeit ihren embryonalen Character l)ehalten: sie erfahren bei den Cercarien zum Theil eine DifFerencirung in männliche und weibliche Fortpflanzungszellen, während ein anderer Theil die Geschlechtsgänge liefert; bei Bedien und Miracidien (resp. Sporocysten) entwickeln sie sicli. oluie einer Conjugation mit anderen Keimzellen zu bedürfen. Die 'Frage, ob die Entwicklungsweise der digenetischen Trematoden ein Generationsweclisel ist oder nicht, hängt allein von der Auffassuno- der Keimzellen der Ammen ab; so lange man in denselben Sporen sah, die durch endogene Keimbildung oder durch Knospung aus dem inneren Epithel der Ammen entstünden, so lange konnte man auch bei den Trematoden von Generationswechsel reden. So viel ich sehe, hat zuerst Grobben*) beiläufig die Keimkörner der Ammen der Trematoden als parthenogenetisch sich entwickelnde Eier angesprochen und den Entwicklungs- gang der Trematoden als Heterogonie bezeichnet. Leuckart (660 und 624) hat sich dann ebenfalls dafür erklärt, dass die Keimzellen der Distomenembryonen nicht principiell verschieden von den weiblichen Geschlechtsproducten sind, und sie imr aus Opportunitätsgründen von letzteren unterschieden. Gelegentlich seiner Arbeit über Doliolum kommt Grobben (611) nochmals auf die Verhältnisse bei den Trematoden zu sprechen und führt zu Gunsten seiner schon erwähnten Ansicht noch die Beobachtung an, dass die Keimzellen bei jungen Bedien aus Limnaeus stagnalis aus einer Zellmasse hervorgehen, die im hinteren Körperende liegt und aus einer Anhäufung verschieden grosser, eiähnlicher Zellen besteht; dieses Organ erinnerte ihn lebhaft an ein Ovarium — wir haben schon oben (pg. 813) von demselben gesprochen. Schwarze (682), der diesen Verhältnissen ebenfalls ein Capitel widmet und auf Cecidomyia hinweist, lässt es dahingestellt, ob man *) Die Entwickhingsgeschiclito der Moina rectirnstris. Ar)), a. d. zool. Tust Wion. Bd. 11. 1S79 pg. 250. l)igcu(;a. Jjiologic. 869 doli gaiizüii Eiitwickluiigscyclus der Distomeu als Hotcrogonie bezeicliiieii soll, da eine Einigung über die Interpretation dieses Begriffes noch nicht erzielt sei; er führt an, dassLeuckart den Begriff' Heterogonie auf den durch geschlechtliche Zwischengenerationen vermittelten Generationswechsel (z. B. Rhabdonema nigro venosum) beschränkt und den Wechsel zwischen parthenogenetischen und geschlechtlichen Generationen mit dem Namen Alloio- Genesis bezeichnet. In der neuen Auflage seines Parasitenwerkes entwickelt L euckart*) eine andere Anschauung; ausgehend von der Ansicht, dass die ursprünglichen, unter den wirbellosen Thieren zu suchenden Wirthe der primitiven Distomen im Laufe der Zeit und zwar mit dem Auftreten der Wirbelthiere zu Zwischenträgern geworden sind, in denen der geschlechtsreife Zustand heut in der Regel nicht mehr erreicht wird, hält Leuckart dafür, dass die mit dem Leben in Wirbeltliieren eingetretene höhere Ausbildung der Distomen, die durch eine Metamorphose aus redienähnlichen Vorfahren erreicht wurde, nun über zwei Etappen, über zwei auseinander hervor- gehende Generationen vertheilt ist; an Stelle der einfacheren, im Indi- viduum sich abspielenden Metamorphose treten nun zwei verschieden gebaute Generationen. Die Erzeugung der neuen Brut in der primitiveren Ammengeneration kann man vielleicht direct au den früheren Besitz der geschlechtlichen Eortpffanzung anknüpfen, gewissermaassen als das letzte Ueberbleibsel annehmen, da ja auch die Keimzellen der Ammen eine unverkennbare Aehnlichkeit mit Eiern besitzen. Diesem Gedanken hat schliesslich auch Looss**) in Form einer These Ausdruck gegeben: die Entwicklung aller Formen der Digenea kann ohne Zwang aufgefasst werden als eine Metamorphose, welche auf mehrere Generationen sich vertheilt; dagegen scheint nach Looss der Annahme einer Parthenogenesis der Umstand entgegenzustehen, dass aus dem Keimstocke nicht nur Eizellen, sondern auch andre Elemente (Wandzellen) gebildet werden. D. Biologie. Die Digenea (im weiteren Sinne) kommen im geschlechtsreifen Zustande fast nur bei Wirbeltliieren vor: nur folgende Arten leben oeschlechtsreif ausschliesslich bei Wirbellosen: 1. Aspiäogaster conchicola v. Baer (140) im Herzbeutel, Nieren, dem rothbraunen Organe bei Unio und Anodonta Europas und Nord- amerikas sowie bei Paludina. 2. Distonmm eclikm Greeff (57G) in den Segmentalorganen des männlichen Echiurus Pallasii. 3. Distonmnt rhisojthysae Stud. (551) am Stamm und in dem Gastro- vascularapparat der lihizophysa conifera St. (Siphonophora). *) Erster Baud, erste Abth. pg. 152. **) Amphist. suliclavatum Rud. iu Festschr. f. Leuckart 1892, jig. Ki". 870 riathclminthos: 1. Tromatodes. Hierbei sehen Avir ab von jenen Arten, welche abnormer Weise, in Cj^sten bei Wirbellosen eingeschlossen, geschlechtsreif werden (cf. oben pg. 749); ferner bleibt es zur Zeit fraglich, ob Distomum cirrliigerum V. Bacr (140), das in Cysten bei Astacus fluviatilis nicht selten vor- kommt und in diesen geschlechtsreif wird, in dem genannten Krebse seinen definitiven Werth gefunden hat oder normaler Weise erst in ein Wirbelthier übertragen werden muss. Ebenso bleibt Aspidogaster 3Iacdonaldi Moni. (529) fraglich, da aus der Beschreibung Macdonald's nicht hervorgeht, ob die in dem Sipho eines Gastropoden (Melo sp. West-Australien) lebende Art geschlechtsreif ist; mit Kücksicht auf unsere einlieimische Art {Ä. cowMcola Baer) dürfte dies immerhin sehr wahr- scheinlich sein; Macdonald erwähnt aber nur den Genitalporus. Alle anderen Arten leben in und an den verschiedensten Organen der Wirbelthiere; freilich kommen bei diesen auch Jugend Stadien, eingekapselt oder auch frei in den Organen vor und zwar nach meinen Notizen folgende Formen; a. bei Säugethieren: Distomum erinaceum Poir. eingekapselt am Darme des Delpliiuus delphis L. „ opJithalmobkim Dies, in der Linse des menschlichen Auges. „ pusUlum Zed. im Bindegewebe und am Mesenterium in Kapseln hei Erinaceus europaeus L. ,, iMtorii Mol. zwischen den Muskehi hei Foetorius putorius L. „ sp. (Duncker) eingekapselt in der Musculatur des Hausschweines. Monostomum'*) lentis v. Nor dm. im Auge des Menschen. „ delpliini ßlainv. eingekapselt im Fett hei Delphinus sp. b. bei Vögeln: Distmnum capsulare Dies, eingekapselt zwischen den Muskeln oder an Organen hei Cr ex pratensis, A r de a cinerea, Ai"d. purpurea und Podicops cristatus. ,, coelebs v. Linst, eingekapselt am Darm von Fringilla coelebs. Tetracotyle percae fluviatilis? Moul. eingekapselt in der Musculatur von Anas hoschas L. c. bei iieptilien: Distomum viperae v. Linst, eingekapselt hei Vipera herus L. Tetracotyle colubri v. Linst, eingekapselt hei Vipera herus und Tropido- notus natrix. d. bei Amphibien: üodonocephalus mutabilis Dies, eingekapselt bei Raua esculeuta. Distomum acervocalciferum Gast, ebenda. „ bufonis V. Linst, eingekapselt bei ßufo vulgaris. ,, diffusocalciferum Gast, eingekapselt hei Rana esculenta. ,, (jyriiii V. Linst, eingekapselt in Larven der Rana temporaria. „ pclophylacis esculenti Wcdl. hei Rana esculenta. „ sirenis Vaill. eingekapselt hei Sireu lacertina. „ sp. Ercolani, eingekapselt bei Laiwen von Rana temporaria. *) Das noch in der Litteratur geführte Monostomum leporis Kulm aus Lepus cuniculus domesticus ist nach No. 817 ein Cysticercus pisiformis, und Monost. Setteni Num. ist nach Xo. 8.30 eine Oestridenlarve. Digeiieii. Biologie. 871 Bistommn sp. Perroucito, eingekapselt bei Rana esculeutii. „ squamula Dies, eingekapselt in der Musculatur der Raua tempo- raria. „ tetracysUs Gast, bei Raua esculeuta. Monostommn asperum Vaill. eingekapselt bei Sireu lacertiua. Tetracoti/le crystallina Rud. eingekapselt bei Rana, Bombinator, Bufo. Tylodelphis rhachidis Dies, im Wirbelcanale von Rana esculenta. e. bei Fischen*): Distomum anmdigemin v. Nor dm. im Glasköri.er des Auges der Perca fluviatilis. „ belones Wedl. eingekapselt bei Belone vulgaris. „ bliccae v. Linst, eingekapselt in der Musculatur der Blicca bjoerkna L. „ dimorphum Rud. (Vj encystirt bei verschiedenen brasilianischen Fischen. „ gnicile Dies, eingekapselt bei amerikanischen Fisclien, geschlechts- reif in Esox sp. „ hystrix D u j . eingekapselt bei M e r 1 a n g u s , P 1 e u r o n e c t e s, L e p i d o - leprus und Rhombus. „ innsculurum Waldbrg. eingekapselt in der Musculatur der Perca fluviatilis. „ pulcherrimum Weyheub. eingekapselt bei Hypostomus pleuo- stomus G. V. „ retiadatum Looss, eingekapselt in der Musculatur der Asinurus Dugesii. „ sp. Piesbergeu, eingekapselt bei Cottus gobio L. „ sp. Piesbergeu, eingekapselt bei Cobitis barbatula L. „ truttae Moul. eingekapselt in der Orbita bei Trutta trutta L „ valdeinflalum Stoss. eingekapselt bei Gobius jozo L. Gasterostonmm yadorum Dies, am Hirn von Gadus-Arten. flmhnatum Sieb, eingekapselt bei Gobio fluviatilis und Squalius leuciscus. Monostomum constrictum Dies.**) im Auge von Abramis brama. „ cotU Zschokke, eingekapselt an den Appendices pyloricae des Cottus gobio. „ dubium Cobb. eingekapselt am Peritoneum des Gaster osteus spinachia L. „ maraenulae Rud. . eingekapselt am Magen des Coregonus albula L. „ pn-aemorsum v. Nordm.***) an den Kiemen von Abramis brama. „ rliombi laevis Wedl, eingekapselt am Darm und den Flossen- strahlen bei Rhombus bar bat us Risse. „ sp. Piesbergen, eingekapselt bei Cobitis barbatula L. Es ist schon oben darauf hingewiesen worden, dass die bei Säugern und Vögeln bekannt gewordenen jugendlichen Distomeen Irrgäste sein dürften, wenigstens zum grössten Theil: darauf weist der Umstand, dass *\ *) Die Tetracotyle - Arten sind schon oben (pg. 79(5) aufgezählt. **) Nach Brandes (Centralbl f. Bact. u. Paras. Bd. XII. 1892. pg. 511) eine llolostomidenlarve. ***) Brandes (Centralbl. f. Bact. und Paras. XII. Bd. 1892 pg. 511) rechnet diese Art zu den Larven, doch ^\^ll v. Nord mann Eier gesehen haben. 872 riathelmiiitlies: I. Trematodes. einige von ihnen nnr ausserordentlich selten resp. üherhau}»t nur einmal beobachtet sind, sowie dass kaum abzusehen ist, in welche Endwirthe sie schliesslich normaler Weise gelangen könnten. Anders liegen die Ver- hältnisse für die namentlich bei Amphibien und Fischen häufig be- obachteten, eingekapselten Arten; sie werden in Eaubfischen resp. in Vögeln und Säugern geschlechtsreif werden, vielleicht zum Theil auch in Schlangen, die sich von Amphibien nähren. Wenden wir uns nun zu den ausgewachsenen Formen, deren ich etwa 570 Alien zähle ; die Hauptmasse (410) gehört dem Genus Bistomum im alten Sinne an, dann folgt Monostonmm (incl. Notocotyle) mit 46 Arten, Ilölostomiim mit 28 Arten, ÄmpJiistomum (incl. Diplodiscus) mit 25 Arten, Hemistomum mit 14 Arten, Diplostomuni und Gasterostomum mit je 10 Arten, während auf die übrigen 14 Gattungen der Eest von 30 Arten entfällt. Wohnsitze der Digenea. Es giebt kaum ein Organ oder (3rgan- system bei den Wirbelthieren , in dem geschlechtsreife Digenea nicht beobachtet worden wären; allein das Nerven- und Knochensystem sowie die Genitalien bis auf den Eileiter sind auszunehmen. Sonst finden wir die Digenea vorzugsweise im Darm und zwar in allen Abschnitten des- selben, von der Mundhöhle an bis zur Cloake resp. dem Anus. Freilich sind es gewöhnlich die mittleren Partien des Darmrohres, der Dünndarm, die von Distomeen bewohnt werden, doch giebt es Arten genug, die andre Abschnitte des Darmes regelmässig resp. ausschliesslich bewohnen. So kennen wir als Bewohner der Mund- und Eachenhöhle: Distomiim Boscii Cobbold (405) bei einer amerilcauisclien Schlange. „ dimorplmm Dies, von Ardea sp. „ heterostomum Rud. (717) von Ardea purpurea und Botaurus minor. ,, rncertum Cobb. (075) bei einer südamerikanischen Schlange. „ longum Leidy bei Esox estor Les. „ on'cola Leidy (066) bei Alligator mississippieusis Gray. „ ovocaudatum Yulp. (352) bei Eana esculeuta L. „ rliomhi V. Ben. (450) bei Rhombus maximus. „ tereticolle Rud. bei Esox lucius und 9 anderen Arten. Munostovmm incommodum Leidy (335) bei Alligator mississippieusis. Andre Arten hat man an den Kiemen der Fische beobachtet: Distomum conostomum 01s. (532) bei Coregonus oxyrhynchus Cuv. „ contortum Rud. bei Orthagoriscus mola und nasus. , fuscum Böse (681) bei „Dorade" (Chiysophys aui-ata?) „ yalactosonmm Leidy (752) bei Labrax lineatus. „ nigrescens 01s. (532) bei Molva vulgaris. ,, obesum v. Ben. (450) bei Cottus scorpius. tornatum Rud. bei Coryphaena hippurus etc. Zum Theil sind unter den angeführten Arten solche, welche auch im Oesophagus und Magen leben, also den ganzen Vorderdarm für sich in Anspruch nehmen \md anscheinend aus einem Abschnitte in den andern zu wandern pflegen. Digcnca. Biologie. 873 Ucwoliiicr dos Oesophagus sind: Vistomum cestuides \. Ben. (450) bei Eaja batis. „ complanaUim Rud. bei Ardea cinerea. dimorplmm Dies. (323) bei Ardea Cocoi und Giconia aiuericana. „ grandiporum Rud. bei Auguilla, Couger, Muraona und Aci- pensei-, auch im Magen. „ heterostomuvi Rud. bei ArdeapurpureaundNycticorax griseus. „ hians Rud. bei Giconia alba, C. nigra und Nycticorax griseus. „ nigrovenosum Bell, bei Tropidonotus natrix. „ pellucidum v. Linst. (476) bei Gallus domesticus. „ reflexam Grepl. (7(il) bei Salmo salar. „ signatum Duj. bei Tropidonotus natrix. Monostomum cymhium Dies. (323) bei Himantopus AVilsoni. „ flavum Mehl. (155) bei Anas- Arten. Bemerkeiiswerther Weise ist unter den aufgezählten Wirthen, in deren Mund, Kachen resp. Oesophagus Digenea leben, kein einziges Säugethier; es handelt sich um Vögel, Reptilien, Amphibien und besonders Fische; das ändert sich aber mit dem nächsten Abschnitte des Darm- tractus : Bewohner des Magens: Bistomum atomon Rud. bei Auarrhicbas lupus und Pia tessa- Arten. „ dacatum Menz. bei Xiphias gladius, Thyunus vulgaris, Pelamys sarda und Coryphaena hippuris. crenatum Mol, (374) bei Gentrolophus pompilius. dactyliferum Poir. (681) bei „Argonaute". fuscum Bosc. (6S1) bei „Dorade". genit Rud. bei Labrus luscus. 3/^asNardo(785)bei AusoniaCuvieriundLuvarus impcrialis. homolostomum Dies. (.'556) bei Trigla cuculus. hystrix Duj. (435) bei Lophius piscatorius. insigne Dies. (543) bei Echiuorhiuus spinosus. irroratum Rud. bei Haiich elys atra. macrocotyle Dies, bei Orthagoriscus mola, nasus und Lophius piscatorius. megastomum Rud. bei mehreren Öelachiern [{] Arten). microeejSlialum Baird bei Acanthias vulgaris. nigrescens 0\^. (532) bei Lophius piscatorius und Lota molva. Pallasii Poir. (681) bei Delphinus phocaena. soccus Mol. (391) bei drei Salachier-Arteu. solaeforme Rud. bei Trigla gurnardus. tereticolle Rud. bei Esox lue ins und neun anderen Fisch -Arten, transversale Rud. bei Cobitis fossilis mid C. taenia. validum v. Linst. (703) bei Delphinus sp. veUpormn Crepl. (225) bei Haien und Rochen (14 Arten), verrucosum Poir. (681) bei Thynnus vulgaris. vitellilobum 01s. (532) bei Rana temporaria. „ civiparum v. Ben. (435) bei Pleuroncctes microccphalus. Gastrothylax cnimeniferum Crcpl. (235) bei Bos taurus Indiens (Zebu). ,. elongatuin Poir. (653) bei Palonia (Bos) frontalis. „ Cohholdü Poir. (653) ibidem. 1) 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 S74 PlathelmintlieH : I. Trematodes. Aniphiatotimm conlcmn Eud, bei Bos taiiius domesticus. Monostomum ohscunmi Leidy {IM) bei Megalops thrissoidc«. Ijowoliiier des Co e cum resp. der Coeca (bei Vögeln): Distomum arinatum Mol. {^91'^ bei Gallus domesticus. „ bracJiysonium Gl' e]il. bei verschiedenen Sumpf- und Öcliwiiiuiivögeln. „ commutatum Dies. (356) bei Gallus domesticus. „ concavum Crepl. bei mehreren Vögeln. „ dilatatmn Mir. bei Gallus domesticus (auch im Emidarm). ., dimorphum AV^agen. (2S7) =D. phasiani galli Dies, bei Gallus domesticus. „ Jieteroclitum Mol. (391) bei Co tu mix communis. Annjhi st Olli Kill aspenim Dies. (176) bei Tapirus americanus. „ gigantettm Dies. (175) bei Dicotyles labiatus und ton^uat us. „ hirudo Dies. (175) bei Palamedea coruuta (Avis Brasiliaej. „ hominis Lew. bei Homo sapiens (auch im Dickdarm). „ hmatum Dies. (175) bei mekreren Schwimmvögeln. „ puriforme Dies. (ITC) bei Tapirus americanus. Homaloyaster paloniae Poir. (653) bei Palonia (Bos) frontalis. Monostomum attenuatum Eud. bei Sumpf- und Schwimmvögeln (14 Arten). „ petasatwn Desl. bei Strepsilas ruid Haematopus. „ rerrttcosum Fr öl. bei Smnpf- und Schwimmvögeln (21 Arten). Im Eiiddarm (Dickdarm resp. Rectum) leben: Distomum a[nculatum Eud. bei Strix aluco und flammea. „ armatum Mol. (391) bei Gallus domesticus. „ caudale Eud. bei verschiedenen Vögeln. „ cirrcdum Eud. bei Corvus mouedula und Pica caudata. „ daviforme Brds. bei Tringa alpina. „ crassum Sieb. (186) bei Hirundo urbica. „ echinocephtüum Eud. bei Milvus regalis. „ lineare Zed. bei Gallus domesticus. „ nanum Eud. bei Ascolopax gallinula. „ pseudoediiitatum 01s. (532) bei Larus mariuus. „ uncinatum Zed. bei Gallinula chloropus. Amphistomnm HawJcesü Cobb. (612) bei Elephas iudicus. ,, papillotum Cobb. (612) ebenda. ,, suhdaratum Goeze bei Eana, Bufo, Hyla und Triton (Europa und Nordamerika). Gasterostomum tergestinum Stoss. (638) bei Gobius niger und jozo. Gastrudiscus polymastos Leuck. (599) bei Equus caballus. Holostommn daous Mol. (391) bei Merlucius vulgaris. „ crraticum Eud. bsi Vanellus cristatus und Sula bassana. Holostomum microstomum Duj. bei Nucifraga caryocatactes. Monostomum hippocrepis Dies, bei Hydrochoerus capybara. in der Cloake resp. am Anus leben: Distomum aeanthocephalum Stoss. (,731) bei Belone aciis. „ Brusinae Stoss. (769) bei Oblata melanura. „ macrostomum Eud. bei zahkeichen Singvögeln. „ pedicellatnm Stoss. (733) Chrysophrys aurata. „ pidum Crepl. (207 1 bei Ciconia alba. Audi die Anbangsorgane des Darmes, unter diesen vor allen die Gallengänge der Leber und die Gallenblase, sind beliebte Wobnsitze der Digenea. Wir kennen folgende Arten aus der L e b e r resp. G a 1 1 e n blase. DigeiicH Biologie. 875 a. bei Säuget liieren: Distonmm campamüatum Ercol. (49S) Canis familiaris. „ conjundum Cobb. (405) bei Homo sapiens, Canis fanüliaris und C. vulpes. „ Conus Crepl. bei Felis catus domestica und Canis fanüliaris. „ (Iclphmi Poir. (707) bei Delphinus delphis. „ fjiganteum Cobb. (405) bei Camelopardalis giraffa. „ Goliath V. Ben. (362) bei Balaenoptera rostrata und Balacna mysticetus. „ hepaticum bei 19 verschiedeneu Säugethierarten incl. Homo. Jaclcsomi Cobb. (434) bei Elephas indicus. „ lancea D i e s. (3 23) bei D e Ip b i n u s tacuscbi und 0 r c c 1 1 a brevirostris, „ lanceolatum Mehl, bei 9 Säugethierarten. ,, magnum Bassi bei verschiedenen Hirschen, Antilope und Bos taiu'us domesticus (Amerika und von da nach Italien importirt). „ obloncjum Cobb. (358) bei Phocaena communis und Piatau ista gangetica. „ palliatum Looss bei Delphinus delphis. „ Batlioiiisi'P oir. (72S) bei Homo sapiens. „ Eochebrunni Poir. (707) bei Delphinus doli)lii8. „ sinense Cobb. bei Homo sapiens. „ soricis Pont. (299) bei Crocidura arauea. „ tenuicolle Eud. bei Phoca barbata. „ truncatuvi Erol. bei Canis familiaris. „ viverrini Poir. (707) bei Felis viverrina. Ämphistomum explanatmn Crepl. (255) bei Bos taurus iudicus (Zebu). „ truneatum Eud. (176) bei Phoca groenlandica und vituliua. MoHOstomum affine Leidy (360) bei Fiber zibethicus. 1). bei Vögeln (meist nur in der (jallenblase) : Distomum albicolle Rud. bei Aquila pennata. „ choledochum v. Linst. (651) bei Anas sp. „ cladocalium Dies. (356) bei Ardea minuta. „ clathratum Desl. (532) bei Cypselus apus. „ crassiusculum Rud. bei Buteo vulgaris. Faico albiciila und Aquila clirysaetos. „ delicatulum Rud. bei Anas sponsa. „ longissimum Linst. (651) bei Ardea stellaris. „ macrourum Rud. bei 6 Vogelarten. „ xanthosomum Crepl. (33b) bei Podiceps minor. e. bei li eptilien: Bistomnm mutahile Mol. (374) Gallenblase von Lacerta muralis. d. bei Amphibien: Distomum crystalUnum Rud. Gallenblase von Rana esculenta und temporaria. e. bei Fischen (bis auf D. labiatum in der Gallenblase): Distomum capitellatum Rud. bei Uranoscopus scaber. „ echeneidis remorae Rud. bei Echeneis remora. „ incisum Rud. (=D. fellis Olss.) bei Anarrhichas lupus. ,, labiatum Rud. bei Syngnathus pelagicus. obesum Dies, bei mehreren Fischarteu Brasiliens. Mdcraspis elegans Olss. (429) bei Chimaera mnnstrosa. Aus dem Pancreas wird angeführt: Distomum laciniatum Duj. bei Cynocephalus mormon. 876 Plathclmiutlieh: I. Trcinatodes. lii der JJursa Fabricii loben: Distomum hursicola Crepl. bei Ardea cinerea. „ ovatum Rud. in 35 Vogelarten. Ilolostomum platycephalum Duj. bei Carbo, Laras, Colymhus und Podiceps. Aus dem Eespiratioii sapparat (excl. Kiemen) sind bekannt: Distomum aqiiilae Leidy (734) beiHaliaetus leucocephalus (Trachea). „ Boscii Cobb. (405) in Trachea, Lunge, doch auch Mundhöhle bei einer amerikanischen Schlange. „ covipactum Cobb. (405) bei Viverra mungos (Pulmo). „ cylindraceum Zed. bei Rana esculenta, temporaria, Bufo vulgaris und Hyla arborea (Pulmo). „ )iaja Rud. bei Tropidonotus natrix (Pulmo). „ reticulatum R. Wr i g li t (,5 63) bei C e r y 1 e a 1 c y o n (auf der Oberfläche der Lunge). „ Binger l Cobb. et. Maus. (=2). Westermanni Kerb. =D. jml- monale Baelz.") meist paarweise in Cysten der Lunge von Homo sapiens und Felis tigris. „ rüde Dies. (323) ebenso bei Lutra brasilieusis lebend. „ sauromatis Poir. (707) bei Elaphis sauromatis (Pulmo). „ vuriahile Leidy (335) bei Tropidonotus sipedon (Trachea, Pulmo). „ variegatum Dies, bei Rana esculenta, halecina und pipiens (Pulmo). Monostumum*) flavum Mehl, bei mehreren Vogelarten (Trachea, Luftsäcke und Luftzellen). „ mutabile Zed. ebenda. „ cllipticmn Rud. bei Rana esculenta, Bombinator igneus und Bufo vulgaris (Pulmo). „ molk Leidy (335) bei Sternothaerus odoratus (Chelonier) (Pulmo). Doch nicht nur diese vom Darmtractus aus zugänglichen Organe Averden von den angeführten Arten bewohnt, es sind auch nach aussen ganz abgeschlossene Organsysteme, in welche einzelne Formen einzu- dringen wissen: so leben im Bl utgefässsyst em: Distomum constrictum Lear. (397) bei Chelone midas (Cor). Bilharzia crassa Sons. (520) bei Bos taurus domesticus (Gefässe). „ haematohia Bilh. (2'J5) bei Homo sapiens. „ magna Cobb. (35S) bei Cercopithecus fuliginosus. Als Bewohner des Harnapparates kennen wir: Distomum cygnoides Zed. bei Rana temporaria, esculenta, piiüens, palustris und anderen Amphibien fVesica urinariaj. „ cymhi forme Rud. bei Halichelys atra (Ves. urin.). „ folium Ol f. bei mehreren Arten von Süsswasserfischeu (Ves. urin,). „ halosauri Bell. (785) bei Halosaurus macrochir (Piscis) (Ureter). „ horridmn Leidy bei Boa constrictor (Ureter). „ seriale Rud. bei Salmo salve linus (Renes). „ trimcatum F. S. Leuck. (224) bei Sorex fodiens (Reuesj. *) Wahrscheinlich leben auch andere Monostomen der Vögel in den Luftsäcken; es heisst meist freilich: „abdomen" oder Bauchhöhle, so bei Mon. lanceolatum "Wedl (740) in Himanto))us rubropterus, Mon. prismaticum Zed. in Conus frugilegus, 31. iringae Brds. in Tringa sp. mid 3Ioii. centricosiwi Rud. in Lusciola luscinia. Digenea. Biologie. 877 3Ionosttinunn iiephriHcuin Melil.*) hei Colymbus arcticus (Ureter). „ inmjue Mehl.*) bei Podiceps cristatiis (Canaliculi reaales). Aus dem Eileiter sind bekannt: Distomtim cuneahim Rud. bei Pavo cristatus (bei Otis tarda im Dann). „ ovntum Eud. bei Gallus domesticus, auch im abgelegten Ei (normaler Wohnsitz die Bursa Fahricii), Endlich l»leiben noch einige besondere Eälle übrig, von denen vielleicht der eine oder der andere wird zu streichen sein, wenn es sich herausstellen sollte, dass „Verirrungen " vorliegen, wie solche besonders für den Leberegel im Menschen bekannt geworden sind. Wir registriren : Distomum acutumLewck. (224) aus den Stirnhöhlen von Mustela putorius. „ lucipehim Eud. unter der Membrana nictitans bei Larus argentatus. „ ringens v. Ben. {450) im Geruchsorgan des Scymnodon riugens. Morwstonmm faha Brems., paarweise in Cysten der Haut bei ]3 Vogel- arten. „ ornatnm Leidy (335) im Abdomen von Rana pipieus. Opisihotrema cochleare Fisch. (üü8) im Cavum tympani imd der Tuba Eustachii bei Halicore dujong. Die bisher angeführten Arten leben meistens frei in den befallenen Organen, einige allerdings in Cysten, welche von den Geweben des Wirthes secundär um die Parasiten gebildet worden sind, so das -Mono - stomum fdba Brems., das Distomum JRincjeri Cobb. et. Maus., das Difitommn rüde Dies. — stets, wie es scheint, paarweise in Cysten der Haut resp. der Lunge. Auch das Distomum magnum Bassi, dessen Artberechtigung gegenüber der bisherigen Annahme neuerdings von R. Leuckart*) vertheidigt wird, verursacht nach den Schilderungen Bassi 's (505) Absackungen der stark erweiterten Gallengänge bei den befallenen Thieren, in denen es dann zu einem oder mehreren sitzt. Handelt es sich in dem letzten Falle nur um die Folge einer sehr starken Infection, so finden wir solche Cystenbil düngen normal bei einigen Darmdistomen, auch wenn nur wenige Exemplare in dem befallenen Organe vorhanden sind. Hierher gehört das Rudolphi'sche Distomum ferox, das buckeiförmige Auftreibungen der Darmwand nach Aussen zu bildet und mit dem Kopfende in der Vertiefung sitzt, während das Hinterende in das Darmlumen hineinragt. Schon äusserlich ist am intacten Darm die Anwesenheit dieser Parasiten (bei Ciconia alba) zu constatiren, wie ich mich selbst überzeugen konnte und die Abbildungen bei P. I. van Beneden (427) ergeben; die Auftreibungen sind etwa erbseugross und in ihrem Hohlraum sitzen immer zwei Distomen. Auch das von Brandes (759) beschriebene Distomum turgidum lebt in cystösen Erweiterungen und Absackungen der Darmwand l)ei Rana esculenta und zwar immer am Anfangstlieile des Dünndarmes; '■'O Nach Brandes: Revision der Monostomiden (Centralbl. f. Bact. und Paras. Bd. XII. 1892. pg. 509). **) Ueber den grossen amerikanischen Ijoberegel (Centralbl. f. Bact. u. Parasitonkde. XI, 1892. pg. 797). 878 Plathelmiuthes : I. Ti'ematodes. diese bisher nur l)oi Leipzig beobachtete Art ist auch in Königsberg- ziemlich häufig; gleichviel ob nur ein oder ob zahlreiche Individuen dieser Art vorhanden sind, stets sitzen sie in kugligen Kapseln der Parmwand, die weit über die Aussenfläche des Darmes liervorragen und luu- durch eine Ideine Oeftnung mit dem Darmlumen in Verbindung stehen. Ich habe immer nur ein Distomum in jeder Cyste gefunden; wo zahlreiche Exemplare vorhanden sind, drängen sich die einzelnen Cysten dicht an einander und geben dem Darmstück ein traubiges Aussehen. Doch das paarweise Zusammenleben ist unter den Trematoden weiter verbreitet; hier ist auf die drei Arten der Gattung BiUmrzia (XXV, 10) hinzuweisen (vergi. pg. 571), sowie auf Distonnwi Okcnii Köll. (XXI, 4; 5), Bidymosoon Tschbg. (XXVI, 5 — 9) uiul NematohotJirium V. Ben. (vergl. pg. 573 ff.). Im Anschluss an die Wohnorgane der Digeuea sei noch darauf hin- gewiesen, dass Distomum clnvatwn Menz. nach Jourdan (591) auch frei im Meere beobachtet Avorden ist, und dass Dist. nigroflaiyuni nach Lang (578) gewöhnlich an Cestoden, die den Darm seines Wiiihes bewohnen, sitzt. Endlich hat neuerdings J. Frenzel (863) die Frage zu lösen ver- sucht, welche Umstände es überhaupt möglich machten, dass Parasiten, speciell auch Trematoden in Abschnitten des Darmes leben könnten,, in denen, wie im Magen der Wirbelthiere eine so lebhafte Verdauung selbst lebend eingeführter Organismen stattfinde; nachdem festgestellt war, dass Distomen aus einem Hai in einer etwas kräftiger als normal wirkenden Verdauungsflüssigkeit ebenfalls absterben und verdaut werden, wird an- genommen, dass nicht die Hautschicht vor der Einwirkung der verdauenden Flüssigkeiten schützt, sondern ein von den Parasiten secernirtes Antienzym, das aber, was Frenzel nicht berücksichtigt, specifisch verschieden sein muss, da nach unseren Erfahrungen der Import von Trematoden in falsche Wirthe die ersteren fast regelmässig zum Absterben brinct. übrio'ens nicht selten auch das Leben des Trägers gefährdet. Verbreitung einzelner Arten über mehrere Wirthe: Auch in diesem Punkte stimmen die einzelnen endoparasitischen Trematoden- Arten und Gattungen nicht überein; viele Arten kennt man nur aus einer Art Wirth, andere aus mehreren näher oder entfernter verwandten Wirthen resp. solchen vou gleicher Lebensweise und manche kommen in sehr zahlreichen Arten vor, doch niemals bei Angehörigen verschiedener Thier- classen (ausgenommen Aspidogaster conchicola): nur die letzteren sollen hier berücksichtigt werden: Obenan dürfte der Leberegel {Distomum liepatkum) stehen, der in den Gallengängen von 19 Säugethier- Arten der Gattungen Homo, Sciurus, Castor, Lepus, Sus, Bos, Ovis, Capra, Antilope, Cervus, Camelus, Equus und Macropus die Bedingungen seiner Existenz findet. Das mit dem Leberegel häufig vergesellschaftete Distomum lanceolatum Mehl, theilt nur sieben Wirthe mit demselben, koinmt aber ausserdem nocli in Feli s catus domesticus Digenea. Biologie. 879 1111(1 Au eil eil in lama vor. Disfoii/aiii. macrostonmm liiul. ist aus acht oder neun Singvogel- Arten bekannt; im Dlstomum ovatum'Kml. werden sogar über 30 Wirtlis-Arten angegeben (Vögel verschiedener Ordnungen). Bistomum appendiculatum Rud. soll sogar in 47 Fisch-Arten vorkommen, die ebenfalls sehr verschiedeneu Ordnungen angehören, doch bleibt dies noch zu bestätigen, da nach Monticelli (841) diese Form vielfach mit anderen verwechselt worden ist, Für Distonmm nifovirideB,iid. werden 17 Fisch- Arten als Wirthe aufgezählt, für Bistomnm tereticoUe Rud. 10, für D. simplex Rud. 8, für A vdiporum Crepl. 14 Knorpelfische, für B. gloUpormn Rud. 19 Te- 1 eosteer des süssen Wassers, für B. nodidosum Zed. 7 solche etc. Bistomum hrachysomum Crepl. ist aus 8 Arten Sumpf- und Schwimm- vögel, B. concavum Crepl. aus 10 solcher, B. glohulm Rud. aus 8, 7>. oxyccplialum Rud. aus 9 und 7). spünulosiim Rud. aus 17 solcher ))ekannt. B. trigonoceplialimi Rud. findet sich bei Meles taxus, den Mustela-Arten, Canis vulpes und familiaris, Erinaceus eu- ropaeus und Lutra vulgaris. Unter den Amphibien ist Bistomum davigerum Rud. eine sehr verbreitete Art. Andere Gattungen anlangend, so findet sich Monostomum alveatum Mehl, bei 6 Schwimmvögeln, on. Mattenucdum Rud. bei 15 Schwimm- und Sumpfvögeln; Mon. fdba Brems, ist aus einem Dutzend Singvögeln bekannt und für Mon. mutahile Zed. werden nicht blos Wasservögel, sondern auch Falken -Arten als Wirthe angegeben. Amphistomum conicum Rud. ist im Magen von Bos taurus und urus, (^vis aries, Capra hircus, Antilope dorcas und 8 Arten Cervus gefunden worden, Ampli. grande Dies, bei 10 brasilianischen Cheloniern, Amph. sid)davatum Goetze bei 10 Amphibien, Urodelen wie Anuren. Unter den Holostomen ist Holostomum cornu Nitzsch aus 7 Vogel- arten, H. crraticum Duj. aus fast 20 Wirthen (Vögel) und Hol. variahile Nitzsch aus 24 Raubvögeln bekannt. k\\Q\\ Hemistomum cdatum (G o e z e und Hern, spatlmla Die ^. sind weit verbreitet, ersteres unter Raubsäugern, letzteres unter den Raubvögeln (19 Arten). In Bezug auf die Verbreitung der Gattungen wäre zu erwähnen, dass Bistomnm bei allen Classen der Wirbelthiere und einigen Wirbel- losen vorkommt; die Apohlcma- und Gastcrostomum- Alien beschränken sich auf Fische, Aspidogaster ist aus Najaden, einem Gasteropoden und zwei Fischen bekannt ; Biplostomum findet sich in Vögeln und Crocodilen, PolycotyU nur in letzteren, Hemistomum mit 4 Arten in Säugern, mit 10 in Vögeln; Holostomum - Arten finden sich besonders in Vögeln, eine Art auch in Rana, eine in Merlucius, einem marineu Fische. Die Gattungen Opisthotrema, GastrotJiylax, Homalogaster, Bilharma, Gastrodiscus und ]lhop(do2iiliorus sind auf Säuger, Nematohothriiim, Bidymosoon, Aspido- cotyhis und Macraspis auf Fische beschränkt, während Monostomum zwar besonders in Vögeln, doch auch in Reptilien, Fischen, Amphibien und Säugern und Ampliistomum besonders in Säugern, doch aucli Ix'i den anderen Wirbelthierclassen vertreten ist. 380 Plathelminthes : I. Trematodes. Häufigkeit. Dass es auch uuter den endoparasitisclien Trematoden häufige und seltene Arten giebt, ist von vornherein zu erwarten; Jeder erfährt dies, der selbst Trematoden sammelt oder die Litteratur der ein- zelnen Alien verfolgt. Bestimmte Zahlenangaben liegen jedoch nur in ganz geringem Umfange vor; die sorgfältigste Zusammenstellung ver- danken wir Westrumb*) nach den im Wiener Museum registrirten Fällen, die nicht nur die Zahl der untersuchten Thiere und die in ihnen o-efundenen Helminthen, sondern auch die Zahl der helminthenfrei be- fundenen Individuen registrirt und die Parasiten nach den Jahreszeiten ge- trennt aufzählt. Aeluiliche Zusammenstellungen resp. Angaben finden wir noch beiOlsson (532), Zschokke (670 und 761) und Piesbergen (714), jedoch in bedeutend geringerem Umfange; gelegentliche Angaben liegen über einzelne Arten in der Litteratur zerstreut vor; — wir verzeichnen, ohne auf Vollständigkeit Anspruch zu erheben, noch folgende: über Monostomum nmtabüe bei v. Siebold (168), über Gasterosfonmm firacilcscens und miuimum bei Wagener (287), über Äspidogaster concliicoJa bei Aubert (331), Vogt (269) und Voeltzkow (756), über Distomum advena bei Duj ardin (231) und über das in Pröschen encystirte Distomum srjuamula bei Zell er (418); — werthlos erscheinen derartige Mittheilungen schon aus dem Grunde nicht, weil sie uns Fingerzeige über die Zeit der Infection geben und damit zur Aufklärung des bei den meisten Arten noch unbekannten Entwicklungsganges beitragen können. Wir verzichten auf nähere Angaben, da das Herausgreifen einzelner Zalilen keinen Werth haben, die Wiederholung des Ganzen zu lang sein würde. Es ist ferner bekannt, dass einzelne Thierarten wahre „Parasiten- herbergen" sind und bei solchen oft auch die Zahl der vorkommenden Trematoden- Arten eine grössere ist. Hierher gehöi-t vor allen der Mensch, der entsprechend seiner weiten Verbreitung über den Erdball, seiner so verschiedenartigen Nahrungs- und Lebensweise und Dank der vielfachen Untersuchungen von ärztlicher Seite mindestens 10 Arten endo- parasitischer Trematoden (letztere im geschlechtsreifen Zustande) be- lierbergt, die den Gattungen Distomum, GynaccopJiortts und^ Ämphistommn angehören; dann dürfte unter den Säugern Bos taurus domesticus mit 6 Arten, Canis familiaris und Canis vulpes mit je 4 Arten folgen. Unter den Affen und Halbaffen kennen wir nur wenige Wirthe für endoparasitische Trematoden, unter den kleinen Ordnungen der Lamnungia und Bruta keinen, während bei den Marsupialia ^nsiier Distomum hejMticum (bei Ma er opus giganteus) und Hemistomum imhtnm (bei Didelphys cancrivora) die eigenthümliche Gattung Jlhopalophorus Dies, ausschliesslich vertreten ist. Unter den Vögeln sind die Papageie (Psittaci), die Tauben (Gyrantes) und die Strausse (Ratites), ganz frei von Trematoden, dagegen die Raubvögel sowie die Sumpf- und Schwimmvögel, '*) T)e lielnüiitliilnis acauthocephalis. Haniinv. 1S21. W. Digeuea. Biologie. 881 weniger häufig die Speiiingsartigen (Passerines) Träger von Trematoden und oft von mehreren Arten und Grattungen. Am meisten zeichnen sich in dieser Beziehung einige Anas -Arten aus, z. B. Harelda glacialis L. mit 10 Trematoden -Arten, Glaucion clangula L. mit ebenfalls 10 Arten etc. Die Eeptilien stellen aus allen Ordnungen Wirthe für endopara- sitische Trematoden, sind aber im Ganzen arm an Arten, beherbergen jedoch (so die Crocodile) mehrere Dlplostomimi- und die einzige Folij- cotyle-kri. Unter den Amphibien sind Kana temporaria und esculenta mit je 11 Trematoden- Arten ausgezeichnet, die nur zum Theil identisch sind; so fehlen Distomuni twrgidmn Brds. , Bist, ovocaudatum Vulp. , Disf. varicgatum Rud., Monostomuni liystrix Kud. und 3Ion. cUipticum Rud. der Rana temporaria und umgekehrt Bist, retiisum Duj., D. crassicolle Rud., D. rasteUiis Olss., D. vitellilohum Olss. und I). neglednui v. Linst, der Rana esculenta. Unter den Eischen sind Arten mit mehreren Trematoden -Arten verhältnissmässig häufig; unser Aal (Anguilla vulgaris) führt deren z. B. 14, der Conger vulgaris 7 u. s. av. Einfluss auf die Wirthe, Im Allgemeinen ist der Einfluss, den die endoparasitischen Trematoden auf die befallenen Wirthe ausüben, ein sehr geringer und meist als nicht vorhanden oder wenigstens nicht nach- weisbar anzusehen. In anderen Fällen sehen wir Veränderungen gering- fügiger Art, die anscheinend weder das Leben, noch das Wohlbefinden der Wirthe tangiren. Dahin wären zu rechnen die schon oben angeführten Cystenbildungen, die Distonium ferox regelmässig im Darm der Störche, Distonium hirgidum in dem der Erösche hervorruft, ferner die Warzen, welche im Pansen der Rinder durch die Sauothätiokeit des AmpJiisfomum conicum entstehen (Blumberg 460). Andere Störungen mögen schon durch die Menge der Parasiten, die man nicht selten in demselben Organe antrifft, bedingt werden; sie werden je nach der Natur des Organes verschiedener Art sein und auch von der Nahrung der be- treffenden Parasiten abhängen, doch wissen wir hierüber sehr wenig (vergl. oben pg, 678). Brandes (820) erwähnt einen solchen Eall: er erhielt einen in der Nähe von Leipzig gefangenen Waldkauz (Strix aluco), der nur gezwungen Nahrung zu sich nahm und schon nach 2 Tagen verendete. Bei der Sectiou zeigte sich fast der ganze Dünndarm mit Holostomum variabile Nitzsch wie vollgepfropft; Veränderungen des Darmes selbst werden hier nicht erwähnt, aber an anderer Stelle hervorgehoben, dass die Befestigungspunkte der Holostomen an der Darmwand immer Laesionen mit Austritt kleiner Blutmengen hervorrufen, und so dürfte dieser Waldkauz, wie es Brandes annimmt, an den Eolgen einer durch die Holostomen hervorgerufenen Darmentzündung gestorben sein. Ich erwähne ferner eine kleine Schilderung, die Moniez (791) über das Verhalten der mit Distonium acidum E. S. Leuck. inficirten Iltisse Bronn, Klassen des Thierreichs. IV. 1. 56 882 Plathelmintlies : I. Troiiiatodes. (Foetoriiis putorius L.) gieht. Dor Parasit leM in den Stirnhöhlen, oft bis zu dreissig Exemplaren und verursacht krankhafte Erscheinungen, deren Beachtung schon von vornherein die Infection erkennen lässt (Hervor- treten der Augen und Kinnhackenkrampf). Schwerere Erscheinuno-en bewirken Leberdistomen auch bei wild- lebenden Thieren (cf. z. B. No. 438), ebenso das Disfoniuni conjimctum der Hunde (814) und die Amphistomen des Elephanten (Cobbold 495); dagegen hat sich die Angabe, die sogenannte Krebspest würde durch Distomen verursacht, nicht bestätigt (592 — 593). Genauer sind wir über die Störungen orientirt. welche gewisse endo- parasitische Trematoden bei Hausthieren oder bei in Wildparken ge- pflegten Thieren resp. beim Menschen hervorrufen: ich nenne nur Distomum hepaticum und die durch dasselbe besonders bei Scliafen hervor- gerufene, ganze Heerden decimirende Seuche, Dist. mcujnum Bassi (505), das den Bestand des Wildparkes bei Turin gefälu-dete, das Bist. liatJiouisi Poir. (728), das Bist. Bingcri Cobb. (= Wcstcnuannl Kerb.. = pulmonale Baelz), die Bilharzia, die beim Mensche]) {B. Imematohia) und Binde {B. crassa) die gleichen schweren Erkrankungen hervorruft, und andere mehr; über alle diese Verhältnisse sei auf Leuckart's Parasitenwerk, auf Baelz (641), Belelli (701), Ijima (702), Chaker (795), Schaper (807), Yamagiwa (813), Zwaardemaker (814), Blanchard (764), Davaine (534), Cobbold (405 und 558) etc. verwiesen. lieber das Wachsthum der endoparasitischen Trematoden sind schon im entwicklungsgescliichtlichen Theile Angaben gemacht worden; im Alloemeinen ergiebt sicli. dass die Schnelligkeit des W^achsthumes von dem Clrade der Ausbildung der inneren Organe in der encystirten Jugend- form resp. der Cercarie abhängig ist. üeber das Alter, das endoparasitische Trematoden erreichen können, liegen kaum mehr als Vermuthungen vor; ans den Berichten über die Leberegelseuche der Schafe geht liervor, dass das Bistomum hepaticum im Jahre nach der Infection die l)efalleiien Tliiere spontan verlässt, demnach würde die Lebensdauer geschlechtsreifer Leberegel auf 1 bis Vj^ Jahre anzunehmen sein; kaum anders scheint es sich mit dem Bi- stomum Ci/Iindraceum aus den Ijungen unserer Frösche zu verhalten, das nach meiner Beobachtung (793) im Frühjahr activ durch die Nasenöffnungen der Frösche auswandert und l)ald abstirbt. Vielleicht haben überhaupt die kleineren Arten eine so beschränkte Lebensdauer; dafür spricht auch eine Mittheilung Dujardin's (192), der nach dem Tode einer Kröte, die er 6 Monate in Gefangenschaft gehalten hatte und die während dieser Zeit nicht neu inficirt werden konnte, aus dem Anus des todten Thieres Bistomum cygnoides hervorkriechen sah; die Lebensdauer dürfte demnach für die genannte Art mindestens 6 Monate betragen. Bei anderen mag dies anders sein, wenigstens scheint eine Beobachtung Megnin's (631) dafür zu sprechen; dersellte ])eobachtete Amphistomum ornatum Cobb. bei einem aus Slam stammenden Elephanten, der 21 Jahre in Paris gelebt Digenea. System. §^3 luittp 1111(1 «loch wohl zweifellos' seine Amphistomeii aus der Heimatli mit- gebracht liatte; Megnin ist allerdings geneigt, anzunehmen, dass der Parasit sich im Darme vermehrt habe, dass also nicht mehr die impoiürten Amphistomen, sondern deren Nachkommen zur Beobachtung gelangt wären; aber das Unwahrscheinliclie dieser Annahme ist wohl ohne Weiteres klar. Wenn man nun nicht annehmen will, dass an dem Orte, wo das Thier gelebt hat, sich ein Infectionsherd entwickelt hat, der neue Tnfectionen per OS immer wieder bei demselben Elephanten vermittelt hat, was zwar möglich, aber unwahrscheinlicli ist, so muss man wohl eine enorm lange Lebensdauer für das genannte AnipMstomum annehmen. Entfernungen aus ihren Wirthen vertragen naturgemäss die endoparasitischen Trematoden schlecht, sie sterben in Wasser oder V2 %iger Kochsalzlösung bald ab: immerhin giebt es Ausnahmen: so hat Bnrmeister (178) Distomum. glohiponun der Fische über 36 Stunden im Wasser lebend erhalten: P. J. van Beneden (364, 100) konnte Distomum tereticollc sogar 8 Tage ausserhalb des Wirtlies lebendig erhalten; er giebt fernerhin an, dass Jurine (132) Exemplare derselben Art noch länger, einen Monat, in Wasser lebend blieben; Aubert (313) meldet, dass er- wachsene Äspidogaster conchicola meist 5 bis 6 Tage, einmal aber 20 Tage ausserhalb ihrer Wirthe lebend geblieben seien, dass dagegen junge Exemplare schon nach 12 bis 48 Stunden abstarben. Den Tod ihrer Wirthe überdauern die Trematoden in der Eegel wohl einige Tage, wenn nicht abnorm früh eintretende Zersetzungen in der Leiche auch das Leben der Parasiten vernichten. P. J. van Beneden (364, 70) beobachtete, dass Monostomimi mutahile ebenso wie die in dem- selben eingeschlossene Brut noch 4 bis 5 Tage nach dem Tode des Wirthes Lebenszeichen gab und dass die Brut noch zwei Tage nach dem Tode des mütterlichen Thieres lebte; ebenso blieben die Miracidien in der Eischale lebenskräftig, wenn die mütterlichen Thiere an Frösche verfüttert wurden und nach 24 Stunden in diesen verdaut waren. E. System. Bis auf Zeder (94), also bis zum Jahre 1800 herrschte in der Benennung der endoparasitischen Trematoden eine grosse Willkür; der erste Gattungsname, Fasdola, tauchte bei Linne (31) auf und bezeichnete, wie sich später herausstellte, den Leberegel, ein dendrocoeles Turbellar und einen Bandwurm; zu der ursprünglichen Art F. liepaüca kam später (38) eine zweite {F. intestinalis) und (43) eine dritte {F. barhata); auch 0, Fr. Müller (44) vereinigte unter Fasciola noch parasitische und frei- lebende Plattwürmer, trennte aber bald (46) die freilebenden als Planaria von den parasitischen (Fasciola) ab, von denen er eine verhältnissmässig grosse Anzahl von Arten beschrieb und abbildete (51). Unterdessen hatte aber Retzius (45), der Fasciola zur Bezeichnung der Ligula gebrauchte, 56* ,SS4 Plaflidminthos: J. Ti'ematodes. den Grenw&nnmen Di Stoma vorgeschlagen, der sich immer mehr l^alm brach und schliesslich seit Zeder (94) die anderen für Digenea aufgestellten Namen verdrängte, so Planaria Goeze (65), Festucaria und Alaria Schrank (67), sowie Strigea Abildgaard (70). Zeder nahm also Distoma Eetz. an und creirte für die einmündigen Trematoden, die Schrank mit Festucaria hezeichjiet hatte, den Namen Monostoma. Ilnnfolgte Rudolphi, der zuerst(96) die altenNamen noch beibehalten, aber doch für Strigea Abild. die neue Bezeichnung A mp li i s t o m u m gewählt hatte, aber in seiner für alle Zeiten wichtigen Entozoorum historia naturalis (104) der Zeder 'sehen Bezeichnungsweise sich anschloss, also die Gattungen Monostoma Zed., Distoma Retz. und Ampliistoma Rud. beibehielt. Eine wesentliche Aenderung erfolgte durch Nitzsch (121) durch die Abtrennung der neuen Gattung Holostomum von Amphi- stomimi Rud.; es kamen ferner hinzu als neue Genera Aspiäogaster Baer (140). Diplostomum N.^0Y^m2i\\i\ {16S), Tetrastoma Chiaje (165), Thysanosoma Diesing (167), Dix^Jodiscus Diesing (175), Aspidocotylus und NotocotylusJ)\Q^u\g (176). Auch auf die später als Entwicklunoszustände der Digenea bekannt gewordenen Formen war man aufmerksam geworden und liatte sie in der Meinung, selbständige Thiere vor sich zu haben, in Gattungen untergebracht, so Ccrcaria 0. F. Müller (44), Furcocerca La mark (113), HistrioncUa Bory de St. Vincent (129), Bucephalus Baer (140), Redia de Filippi (193), Heptastomum Schomburg (235), LeucocMoridium Carus (179), Neuronaia Goodsir (236a), Formen, deren Zugehörigkeit zu den Trematoden, auch abgesehen von ihren genetischen Beziehungen zu denselben, nicht immer gleich erkannt worden ist. Eine systematische Anordnung der zahlreichen Gattungen, eine Gruppirung derselben lag aber noch nicht vor; sie wurden einfach mit den Gattungen der Monogenea und zahlreichen zweifelliaften oder über- haupt nicht zu den Trematoden gehörigen Gattungen hinter einander aufgezählt. Eine Gruppirung nahm erst Duj ardin (245) vor und sein System ist sogar die Grundlage für viele spätere geworden, dadurch nämlich, dass er die zu seiner Zeit schon zahlreichen Arten des Genus Distomum in 9 Subo-enera unterl)raclite. Zwar fehlte es nicht an ähnlichen Versuchen in früherer Zeit, so bei Zeder (94) und Rudolphi (104). die beide unter Monostomum und Distomum Gruppirungen vornahmen, aber inu- nach rein practischen Grundsätzen und ganz äusserlichen uni?y (231). Yon Duj ardin für J)is^o?jm»i advena aufgestellt und später (245) als eine Untergattung von Distomum geführt. 9. Eustemma Diesing 1850 (273) nach Brandes (749) zu Holostom,um oehörio-. 10. Clinostomnm Leidy 1856/57 (335) zu Distomum gehörig. 11. Cofylaspis Leidy 1858 (336) wohl identisch mit Aspidogaster Baer. 12. Campiüa Cobbold 1858 (358) für Distomum ohlongum Cobb. aufgestellt. 13. Gyn aec op h o r u s Diesing 1858 (356) = Bdliarzia Cobb. (358). 14. Äc/n's^ösoma Weinland 1859 (367) = Bdharzia (^o])\). (358). 15. KmUceria Cobbold 1861 (385) ^\\i Distomiun Okenii Köll. (268) gegründet: es empfiehlt sich diese Gattung ebenso beizubehalten wie Bilharzia. 16. Wedlia Cobbold 1861 (385) Ruf 3[onostomiwi Upartitum Wedl und Mon. faha Brems, gegründet; für letzte Art ist die Aufstellung einer besonderen Gattung zur Zeit nicht o-erechtfertifft und die Wedl'sche CD O O Form rechnen wir zu Didymosoon Tschbg. 17. Eurycoelum Brock 1886 (704) = Apoblema Duj. 18. Polyorchis St os sich 1888 (744) ursprünglich ein Subgenus von Distomum bezeichnend, kann aber auch als solches nicht aufrecht erhalten werden, da gar nicht näher verwandte Arten mehr als zwei Hoden be- sitzen; eine Untergattung Monorchis müsste sonst auch noch gegründet werden. Uelbersiclit des Systems. A. Aspidoeotylea Montic. 1. Farn. Aspidohothridae Burm. 1. Aspidogaster Baer, 2, Flatyaspis Mont., 3. CotyJo- gaster Mont. , 4. Wlacraspis Olss. Die;enea. System. 895 B. Malaeoeotylea Montic, Digenea v. Ben. 2. Faiii. Eolostomidac Brds. 1. "^whf. lHplodommaeV>X(h., 5. Diplofifonni))) (v. Nordni.) G. Folycotyk Will.-Suhm., 7. Hcunstouiutu Dies., Holostonmm Nitzscli. CD O CO O . *) Die Diagnose lautet: „Corjms olongatum ; scutum ^-cntrale longissimum , se]itis trausversis plurimis et \ma serie loculni-nm intoi'mcdiorum insiguo. Os in apico i^olli." Digenea. System. 395) Endsauguapf liiuzukommt; an erstereni findet sich nur ansnalmisweise, an letzterem niemals eine Bewaffnung von Chitinliaken: lun- bei einer Familie kommt zu den beiden rudimentären Saugnäpfen noch ein complicirter Haft- apparat (Holostomidae) und nur bei einer Gattung (Polycotyle) der Holosto- miden sowie bei einigen Ampliistomiden existiren auch noch kleinere Haft- organe in grösserer Anzahl. M un d terminal oder subterminal am Vorderende, ausnahmsweise (Clasterostomum) in der Mitte der Bauchflächo gelegen, fast immer von einem mehr oder weniger stark entwickelten Saugnapfe umgeben; Oesophagus verschieden lang; Pharynx gewöhnlich vorhanden, stärker^ oder geringer entwickelt, näher oder entfernter von der Gabel- steile des Darmes; Darm fast immer gegabelt (Ausnahme Gasterostomum), die Schenkel desselben verschieden weit nach hinten reichend, fast immer gleich lang, meist nicht verästelt, ausnahmsweise auch hinten in einander übergehend; kein Anus. Augen nur ganz ausnahmsweise vorhanden. Nervensystem aus einem hanteiförmigen Centraltheil, einer Anzahl vorderer und (meist) 3 Paar nach hinten ziehenden Stämmen bestehend; Commissuren zwischen denselben vielfach, aber verschieden entwickelt. Die paarigen und symmetrisch angeordneten Excretionsorgane münden stets am Hinterende in einem terminalen oder etwas dorsalwärts ver- schobenen Porus aus (Ausnahme Opisthotrema ?). Geschlechter fast immer in demselben Individuum vereinigt, bei Trennung der Geschlechter in der Eegel sexueller Dimorphismus ausgebildet; Geschlechtsöffnungen fast immer dicht bei einander oder in ein Atrium mündend; Lage der Genitalpori meist auf der Bauchseite des Vorderendes, selten mehr nach hinten gelegen oder seitlich, ausnahmsweise auch terminal am Vorder- oder Hinterende; fast immer zwei Hoden, stets ein Keimstock, Dotterstock gewöhnlich paarig, an den Seiten des Körpers, ausnahmsweise auch unpaar oder rosettenförmig, verschieden stark entwickelt; ein männliches Copu- lationsorgan meist vorhanden, als weibliches dient w^ohl überall der End- al)schnitt des verschieden stark entwickelten, stets unverästelten Uterus: Laurer'scher Canal meist vorhanden; Eier meist sehr zahlreich, klein und meist ohne Filamente, fast stets gedeckelt. Bei der Embryonalent- wicklung tritt (überall ?) eine Hüllmembran auf; Fortpflanzung monogen (Holostomidae), aber mit Larve und Wirthswechsel (metastatisch) oder digen unter Ausbildung einer oder mehrerer Ammengenerationen und mehrfacliem Wirthswechsel. Leben als echte Parasiten fast ausnahmslos bei Wirbelthieren, vorzugsweise im Darmcanale, dessen Anhängen (Leber), doch auch in anderen Organen; die Ammengeneration lebt nur bei Mollusken, die eingekapselten Larven meist bei Wirbellosen und niederen Wirbelthieren. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Familien: Mit zwei Saugnäpfen. Vorderer Saugnapf durclibohrt (Mundsaugnapf), Bauchsaug- napf auf der Bauchfläche , jedocli nicht ondstiindig; Go- sclilcchtsöffnung meist auf der Bauclitlächo und im vorderen 57* ()00 Platlieliuiutlies : I. Treiuatodes. Eörperdrittel vor dem Bauchsatiguapfe , selten liintev demselben oder lateral, niu- ausnahmsweise in der hinteren Körperregion; Eier fast immer gedeckelt nnd fast immer ohne Filament B isiomidae. Vorderer Saugnapf dui'chbohrt, hinterer Saugnapf endständig, ineist gi'oss; gelegentlich in demselben oder vor demselben zahlreiche Saugwarzen ; Geschlechtsöffnung in der Mittel- linie der Bauchtläche im vorderen Körperdrittel. Eier gedeckelt, ohne Filament Amphifitowidae. Neben dem meist kleinen Mund- und Bauchsaugnapf noch ein eigenthümlich gestalteter Haftapparat ; Körper in eine vordere, abgeüachte und hintere cylindrische Partie zer- fallen ; Geschlechtsöffnung am Hinterende ; Eier gedeckelt, ohne Filament HoJostomidae. Mit nur einem vorderen Saugnapfe. Saugnapf durchbohrt (Mundsaugnai)f ) ; Geschlechtsöf&iung gewöhnlich vorn in der Mittellinie der Bauchtläche ge- legen; Eier oft mit 2 Filamenten Monostomidae. Saugnapf durchbohrt, Darm vorhanden oder fehlend; paar- weise in Cysten lebend, Eier gedeckelt, ohne Filament Did i/Din-oom/dae. Sauguapf undurchbohrt ; Mundöffnung auf der BauchÜäche. Eier gedeckelt, ohne Filament Gastcrostomidae. 2. Farn. Holostomidae Brds. 1888 (749). = Metastatica Leuck. 1889 (777). „Distomidenartige, metastatische Trematoden. Kurzer Oesophagus, gahelig gespaltener Darm, den ganzen Körper durchziehend. Körper durch eine Einschnürung in zwei Regionen, eine vordere und eine liintere, getheilt, in der letzteren die Geschlechtsorgane, deren gemeinsame Aus- mündungen am hinteren Körperpole innerhalb einer Vertiefung, der Bursa copulatrix; in dem vorderen Körpertheile oft nur ein Theil, oft auch die ganze Masse der Dotterstöcke, ausserdem Mund- und Bauchsaugnapf und ein eigenthümlicher Haftapparat, der das Aussehen der vorderen Körper- region sehr mannigfaltig gestaltet." Laurer'scher Canal vorhanden und mit der Schalendrüse (Polycotyle ausgenommen) zwischen den ])eiden Hoden gelegen. „Nicht sehr zahlreiche, aher grosse Eier im Uterus, die sich im Wasser entwickeln." Miracidium bewimpert, schon mit Anlage der Genitalien und des Haftapparates; Larvenform Tetracotyle (im weiteren Sinne). Leben im Darme bei Säugern, Vögeln und Eeptilien, seltener bei Amphibien und Fischen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Holostomiden. Vorderköi'per abgeflacht, Haftapparat eine melir oder weniger tiefe, mit Papillen ausgekleidete Höhlaug darstellend; Rücken ohne Saugnäpfe Diplostomum. „ mit Saugnäpfen Folycotylc. Vorderkörper abgeflacht, die Seitonräiider desselben nach dei- Bauchseite gekrümmt; Haftapparat ein compacter Zapfen. . Jleiiiisloiiiiiui. Digenea. System. 901 Vorderkörper durch Verscliraelzen der lamellenliaften Seitcnriinder zu einem Becher umgewandelt, in welchem der Haftappai'at (conischer Za[)fen mit tiefer Centralhöhlung'i liegt .... Holosloiii u iii. l. Sul)fam. Diplostominae Brds. 1888 (749). ,,Holostomideii mit stark abgeflachtem Vorderkörper; Bauclisaugiiapf stets deutlich sichtbar, grösser als der Muiidsaugnapf: Haftapparat in Form einer mehr oder miiider tiefen, mit kleinen oder grossen Papillen ausgekleideten Höhlung; unterhalb derselben stets eine deutliche Drüse. Ausmündung der Geschlechtswege neben einander auf einem Genitalkegel: ausserdem hier noch die Ausmündung einer oft ziemlich ansehnlichen Prostata. Bursa copulatrix oft asymmetrisch, Oeftnung dem Kücken zu gerichtet. In der Bursa und zuweilen auch auf dem Kücken saugnapf- artige Gebilde. Leben in Crocodilen und Vögeln" (820). 5. Gen. Uiplostomum (v. Nor dm.) Brds. 1888 (749). (Taf. XXVII. Fig. 1—5; Taf. XXXI. Fig. 1.) Mit den Characteren der Subfamilie, doch von der anderen Gattung {Volycotylc) unterschieden durch die Lage der Schalendrüse (zwischen den beiden Hoden) und den Mangel der Saugnäpfe auf dem Kücken. Litt. 323; 391; 398; 458; 532; 708; 749; 82Ü. Arten : Dipl. ahbreviatum Brds. (749) im Darme von Crocodilus sp. (Brasilien). „ auriflaviim Mol. (391) im Darme von Nycti corax giiseus. „ bifurcatum Wedl (398) Darm von Crocodilus vulgaris (Aegypten). „ (jmnde Dies. (323) Darm von Ardea leuce und A. agami (Brasilien). „ longmn Brds. (749) Darm von Crocodilus sp. (Brasilien) „ pseiulostomum (WilL-Suhm 458) Darm von Alligator lucius (Nord- amerika"). „ siamense Poir. (7U8) Darm von Crocodilus siamensis (Asien), „ spathaceum Rud. (532) Darm von Larus marinus. „ spatlmla Brds. (749) Darm von Astur palumbarius „ spathulacforme Brds. (749) Darm von Otus vulgaris (vielleicht auf einen Fütterungsversuch mit Tetrcfcotyle colubri zurückzufüliren). 6. Gen. Polycotyle Will.-Suhm 1871 (458)*). ' (Tafl XXVIII. Fig. 3.) Mit den Characteren der Subfamilie, doch von DipJo&toiimni durch die Lage der Schalendrüse (vor den Hoden) und die zahlreichen in einer Reihe auf der Kückenfläche angeordneten Saugnäpfchen unterschieden. Litt. 458 und 708. Ali: Fulycoti/le ornata yiill.-^uhm im Darme von Alligator lucius (Nordamerika). *) Orginaldiagnose lautet: „Corporis pars anterior attenuata, incisura a parte postica secreta. Os sine acctabulis; plectana uncinulis carentia, nimierosa in lamella asymmetriea, corporis partem posteriorem longitudinaliter ornante. Ova subrotuuda". [)()2 Plathelmüitlies: I. Trematodes, 2. Subfam. Hemistominae Brds. 1888 (749). „Holostomiden mit abgeflachtem Vorderkörper, dessen lamellöse Seiten- räiider stark nach der Bauchseite nmgekrümmt sind, so dass die vordre Körperregion die Form einer auf der vorderen Seite weit offenen Tute hat. Bauchsaugnapf oft durch den Haftapparat verdeckt, meist nicht grösser als der Mundsaugnapf und Pharynx, bei einer Art ganz fehlend. Haftapparat in Gestalt eines compacten Zapfens, oft den grössten Theil des Yorderkörpers bedeckend; zu Seiten des Mundsaugnapfes je eine Drüsenausmündungsstelle. Genitalkegel und Bursa copulatrix nur selten von nennenswerther Entwicklung; Oeffnung der Bursa stets auf dem Kücken. Leben in Vögeln und Säugethieren" (820). 7. Gen. Hemistomum Dies. 1850 (273)*). (Taf. XXVIl. Fig. 6, 7, 10; Taf. XXX. Fig. G). Syn. 17S7. Planaria p. p. (Goeze 65). „ 17&S. Alaria (Schrank 67). „ 1790. Strifjea (Abildgaard 70). „ ISOS. Distomum et ÄnqMstomum p. p. (Rudolplii lOi) ,, 1819. Holosfomum p. p. (Nitzscli 121). Mit den Characteren der Subfamilie. Litt. 273; 323; 340; 391; 528; 749; 820. Arten : Hern, alatum (Goeze 65) Darm von Canis azarao, C. familiaris, G. lagopus, C. lupus, C. viüpes, Megalotis cerdo und Tlioas cancrivorus (Europa, Brasilien). IIcuL auritum Dies. (273) Darm von Strix flammea. ,. clathratum Dies. (323) Darm von Lutra brasilieusis (Brasilien). „ commutatum Dies. (273) Darm von Sterna caspica. ,. cordatum Dies. (323) Darm von Felis catus ferus. „ deuticidatum Dies. (273) Darm von Alcodo ispida. „ ellipticum Brds. (749) Darm von Piaya cayana (Avis Brasiliac). „ excavatum Dies. (273) Darm von Ciconia alba und nigra. ,, peäatum Dies. (:H23) Darm von Didelphys myosurus und D. cancrivorus (Brasilien). ,, püecdum Brds. (749) Darm von Mcrgus mcrgauscr, Rtorna cas])ica, Larus glaucus. ,, podomoi-pJmm Dies. (273) Darm vnn Pandion haliactus und Gircus cinorarius. „ siKdlmla Dies. (273; 391) im Darme zahlreicher F a 1 k c n - und Eulen- arten, auch bei Gircus und Ascolopax (cf. Brandes 820, 585). *) Die Diagnose lautet bei Diesiug: ,,Gürpus tcretiuseulum vel depressiusculum. Gaput magnum a corpore strictura discretum acctabuliforme , oblique truucatiun latere hians, corpore utplurimum longius. Os subtcrminalo antioum in margine superiore. A])ertura genitalis mascula (acetabulum auct.) in parte cxcavata capitis, acetabuliformis subccntralis utroquo latere testiculo (s. toro) oblonge limitato; feminea in corporis apice caudali, ace- tabuliformis. Porus excretorius ... — Mammalium et avium incolac, veutriculum et in- testina inhabitantes". Digenea. System. 903 o Hern, trilobum Dies. (273; 340) Darm von Garbo cormorauus und Pclecanus crispus. 3. Subfam. Holostominae Brds. 1888 (749). ,,Holostomideii, deren vordere Körperregioii durch Verschmelzen der hiniellenhaften Seitenränder des abgeflachten eigentlichen Vorderkörpers zu einem Becher umgestaltet ist. In diesem liegt der Haftapparat, der einen conischen Zapfen mit tiefer Centralhöhlung darstellt. Geschlechts- kegel und Bursa meist ansehnlich. In Vögeln; nur zweimal in einem Tische (?) und einmal in einem Frosche (V) gefunden" (820). 8. Gen. Holostomum (Nitzsch) p. p. 1819 (121). (Taf. XXVII. Fig. 8, 9; Taf. XXVIII. Fig. 1, 2). Syu. .1808. Amphistomum Kud. (lOi und 122) p. p. Mit den Characteren der Subfamilie. Litt. 121; 244; 245; 322; 335; 391; 427;'52S; 532; 749; 820. Arten : Hol. anatis nigrae Bell. (214) = H. cremilatum Cotb. Darm von Oidemia nigra. „ bulbosum Brds. (749) Darm von Nauclerus furcatus und Geronticus albicollis (Aves Americae septentr. et meiidion.). „ hursigermn Brds. (749) Darm von Larus ridibimdus. ,, cinctum Brds. (740) Darm von Ardea sp. (Brasilien). „ clavus Mol. (391) Dickdarm von Merlucius vulgaris. „ co™« Nitzscli (122) Darm von Ardea cinerea, A. garzetta, A. purpiu-ea, A. stellaris, A. (Herodias) egretta, Nycticorax griseus und Ciconia alba (z. Th. weit verbreitete Wirthe). „ eornueopia Mol. (391) Darm von Strix flammea und otus. „ cornutmn Duj. (245) Darm von Charadrius pluvialis. „ corones Bell. (244) = Hol. dubiuni Cobb. Darm von Corvus corone. „ ellipticum Brds. (749) Darm von Bubo magellauicus (Brasilien). „ erraticum (Eud.) (528) im Darme zahh'eicher Schwimm - und Sumpfvögel beobachtet (cf. 749). ,, eustemma Brds. (= Eustemma caryophyllum Dies. 322) im Darme von Neophron pileatus (Avis Brasiüae). „ excavahim Nath. (427) Darm von Ciconia alba. „ falcomim Dies. (356) Darm von Circus rufus und Astur nisus. „ (jracile Duj. (528) Darm der Schwimmvögel (Mergus, Ans er, Anas luid Colymbus). „ lagena Mol. (391) Darm von Strix passeriua. ,, longicolle Duj. (245) Darm von Ardea stellaris (vielleicht aucli Larus - Arten?). ., megalocephalmi Brds. (749) Darm von Stomia sp. (Piscis Brasiliac). „ microstomum Duj. (245) Dickdarm von Nucifraga caryocatactes. „ nitidum Lcidy (335) Darm von Rana pipiens (N.-Amerika). „ pileatum Duj. (245) Darm von Stcrna cantiaca, St. hirundo, St. nuicrura. „ serpens Nitzsch (121) Darm von Paudion haliaetus. „ sphaerocepluüim Dies. (273) Darm von Coracina scutata und Anas moschata. 904 Plathelminthes : I. Trematodes. Hol. spJiaerula Duj. (245) = H. iinoiformc Rud. = H. rotmidatum v. Linst. (52'*) Darm von Oriolus cristatus, Corvus cornix, C. corone, C. frugi- legus, Garrulus giandarius und Lanius collurio. „ tenuicolle Dies, (273) Darm von Circus rufus. „ vaginatiim Brds. (T49) Darm von Cathartes sp. (Avis Brasiliacy „ variabile ISTitzsch (121) Darm zahlreicher Eulen- imd Falkenarten. „ mtriegatum Duj. (245) Darm von Larus argentatus, L. marinus, L. maxi- mus, Uria troile und Alca torda. 3. Farn. Amphistomidae Mont. 1888 (743). Digenetische Trematoden mit einem oft nicht scharf abgegrenzten Mundsaugnapfe und entständigem, hinterem Saugnapfe, an dessen Stelle oder neben dem noch zahlreiche, einen grösseren Theil der Banchfläche einnehmende Haftorgaue (Papillen oder Sauggrübchen) vorkommen können. Körper ziemlich gross und dick, von kreisförmigem Querschnitt, selten abgeplattet blattförmig. Bei einer Gattung (Gastrothylax) ist das Genital- atrium zu einer bis aus hintre Körperende reichenden Tasche entwickelt. Mundöffnung meist terminal, Darm stets gegabelt; Pharynx gewöhnlich stark entwickelt, gelegentlich mit einer paarigen seitlichen Ausstülpung. Genitalporus in der Mittellinie der Bauchseite, im vorderen Drittel des Körpers; Hoden gross, meist gelappt und vor dem kleinen Keimstock gelegen; Dotterstöcke paarig, meist stark entAvickelt; Uterus ein von hinten nach vorn ziehender, schwach sich windender Canal; Eier zahlreich, klein, ohne Filamente. Leben als Parasiten, gewöhnlich im Darm von Vertretern aller Wirbelthierclasseu, besonders im Mageu und Dickdarm. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Amphistomiden. Pharynx ohne Seitentaschen. Hinterer Saugnapf gross, subterminal, selten mit Saugwarzeu, Genitalatrium kleiu oder fehlend AiiipJn'stoninm. Hinterer Saugnapf gross, Genitalatrium in eine bis ans hintre Köi-perende sich erstreckende Tasche umgewandelt . . . Gastrothylax. Hinterer Saugnapf schildförmig, mit zahlreichen Saugwarzen Aspidocotyle. Pharynx mit 2 Seitentaschen. Hinterer Saugnapf gross, central besonders ausgehöhlt . . . Ti i plodiscus. Hinterer Saugnapf mittelgross, der grösste Theil der ver- breiterten Bauchfläche mit zahh'eichen Sang Wärzchen besetzt Rom aloyastcr. Hinterer Saugnapf klein; Mittelkörper stark verbreitert und ausgehöhlt, mit zahlreichen Saugwärzchen in der Aushölüung Gast rodiscus. 1). Gen. Amphistomum Pud.*) 1809 (104. IL pg. 340). (Taf. XVIII. Fig. 1, 4—6, 8.) Amphistomiden von meist gedrungener Körpergestalt und kreis- *) Die Diagnose lautet: „Corpus molle teretiusculum ; porus anticus et posticus, terminales, solitarii." Digenea. System. 905 förmigem Querschnitt: neben dem meist rudimentären Muudsaugnapf ein gewöhnlich etwas bauchwärts gerichteter, grosser Endsaugnapf, über welchem dorsal der Excretionsporus liegt. Mundöffnung terminal; Pharynx ohne Seitentaschen; Darmschenkel weit nach hinten reicliend. Genitalporus ziemlich nahe der Mundöffnung: Laur er 'scher Canal vorhanden. Leben als Parasiten bei Wirbelthieren, besonders im Magen und Dickdarm, selten in der Leber, Litt. 104; 111; 116; 121; 125; 130; 134; 154; 175; 240; 245; 256; 273; 356; 460; 612. Ai'ten : Amph. asperum Dies. (176) Dickdarm von Tapirus ameiicamis (S.-Amerika\ „ cheloniae mbricatae Bell. (244) Dann von Chelone imbricata. „ conicum Rud. (104) Magen von Bos, Ovis, Capra, Antilope und Cervus; weit verbreitet. „ cornu Dies. (176) Darm von Doras vacu (Piscis Brasiliae). „ cylindricum Dies. (176) Darm von Doras miiricus (Piscis Brasiliae). „ emargmatuml)ies. (176) Darm vonNyctipithecus (Cebus) trivirgatus. „ explanatum Crepl. (255) Gallengänge von Bos taui'us indicus. „ fahaceum Dies. (176) Düimdarm und Coecum von Manatus exunguis (Brasilien). „ ferrum equinum Dies (176) Darm von Doras costatus und D. muricus (Pisces Brasiliae) „ gifjanteum Dies. (175) Coecum vonDicotylcs labiatus und torquatus (S -America). „ grande Dies. (176) Darm verschiedener brasilianischer Chelonier. ,, Haickesii Cobb. (612) Dickdarm von Elephas indicus. „ hirudo Dies. (175) Coeca von Palamedea cornuta (Avis Brasiliae). „ hominis Lew. (515) Coecum und Dickdarm von Homo sapiens. „ lunatum Dies. (175) Darm brasiüanisclier Anas -Arten. „ megacotiße Dies. (175) Darm von Trachicirrus Nattereri (Piscis Brasiliae). „ ornatum Cobb. (612) Darm von Elephas indicus „ oxycephalum Dies. (175) Darm brasilianischer Fische. „ x)apillatum Cobb. (612) Dickdarm von Elephas indicus. „ pyriforme Dies. (176) Coecum von Tapirus americanus. „ scleroporum Crepl. (240) Darm von Halichelys atra. „ suhtriquetrum Eud. (104) Darm von Castor über und Arvicola campestris. „ truncatum Eud. (104) Darm und Leber von Phoca vituliua luid Ph. groenlandica. „ nnciforme Kud. (104) Darm von Icterus cristatus (Avis Brasiliae). D i es ing 's Diagnose ist folgende: „Corpus deprcssum v. terctiusculum. Cullum sive caput corpore continuiun. Os terminale vel anticum, interdum acetabuliformc. Acetabulum iinum, in extremitate caudali inferuin seu basilare vel terminale, sessile. Apcrturae genitales approximatao superae. Perus excretorius dorsalis.'^ Die Trennung der Eudolphi'schen Gattung Amplmtomum (,104) in Ampliistomum und Holostomnm hat Nitzsch (121) vorgenommen und zu derselben gestellt: „kleine Saugwürmer mit meist drekrundem oder etwas flachgedrücktem, nach vorn stets schmälerem, hinten breiterem, weicherem Körper, welche vorn ein kleines Maul, hinten aber eine mehr oder weniger ausgehöhlte, veränderliche Sauggrube haben". <)(j(5 Plathelminthes : I. Trematodes. 10. Gen. Diplodiscus Dies. 1835 (175).*) (Taf. XIX. Fig. 4 und 5; Taf. XXXIV. Fig. 1—8). Von Ämphistomum unterscliieden durch die beiden Seiteutaschen des Pharynx, die centrale Excavation des terminalen hinteren Saugnapfes, in welchen die Exeretionsgefässe eintreten, sowie durch die bei alten Indi- viduen eintretende Verschmelzung der beiden Hoden za; einem Organ: Laurer'scher Canal vorhanden. Excretionsporus dorsal, vor dem End- saugnapf. Im Enddarm von Amphibien. Litt. 65; 175; 312; 321; 33b; 346; 527 und Looss iu Festschrift, f. Leuckart. 1892. Art: Diplod. suhclavatus (Goeze 65), üu Enddarm unserer Frösche, Kröten mid Tri tonen, in entsprechenden Arten auch in Nord- und Südamerika. 11. Gen. Gastrodiscus Cobb. 1877 (525). (Taf. XVIII. Fig. 9, 10: Taf. XIX. Fig. 1—3.) Vorderlvörper kurz, ein wenig abgeplattet und nach vorn sich ver- jüngend: Hinterkörper gross, scheibenförmig, löft'elartig ausgehöhlt, mit wulstförmigem Rande; in der Aushöhlung zahlreiche, kleine Saugwarzen. Mund subterminal, Mundsaugnapf wenig entwickelt, Pharynx mit zwei musculösen Seitentaschen; Darmschenkel bis ans hiiitre Körperende reichend. Hinter der Bauchscheibe ein kleiner, endständiger Saugnapf mit ventral sehender Mündung; Laurer'scher Canal vorhanden. Parasiten in Säugethieren. Litt. 525 und 5ü'J. Art: Gasfrodicus pohjmaslos Lcuck. (= G. Sonsinoi Cobb.) im Dickdarm des Equus caballas L. in Aegypten; neuerdings auch im Zebra gefimden. 12. Gen. Homalogaster Poir. 1883 (653).**) (Taf. XVIII. Fig. 3.) Körper abgeflacht, lancettförmig; der grösste Theil der verbreiterten Bauchfläche mit zahlreichen Saugwärzchen besetzt; hinterer Körpertheil cylindrisch mit subterminalem, mittelgrossem Saugnapf. Mundöftnung terminal, Pharynx zweilappig, Darmschenkel bis ganz nach hinten reichend. Excretionsporus dorsal am Hinteronde. Laurer'scher Canal? Im Darm von Säugethieren. *) Diagnose: „Ct>rpus mollc terctiusL-ulum vel comi]ressum. Us terminale. Acetabulum suctorium terminale aut laterale, vaginans aperturam genitalem disciformem, protractUem." Später (273) heisst es: „Corpus terctiusculum vel depressum. Caput coipori continuum. Os terminale acetabuliforme. Aiieitura mascula . . . feminea (acetabulum aut.) infera aut basUaris , centralis acetabuliformis , limbo amplo cincta. Porus oxcretorius ... — Batra- chiorum cndoparasita." **) „Ventoiise terminale, corps plat, pharyux bilobe." Digeuea. System. 907 Litt. 653. Art: Homolog, paloniae Poiv. im Coecum von Paionia (Bos) frontalis von Java. 13. Geil. Gastrothyhix Poir. 1883 (653). (Taf. XVIII.' Fig. 2 und 7.) . Nahe verwandt mit Ampliistomum, von demselben unterschieden durch das bis ans hintre Körperende taschenförmig ausgedehnte G enitalatriuin (cf. oben pg. 738 und 739) , dessen Eingang dicht hinter der Mund- öffnung gelegen ist: Laurer'scher Canal vorhanden. Parasiten im Magen der Wiederkäuer. Litt. 255; 653. Ai'ten : Gastrothyl. crumenifenim (Crepl. 255) im Pansen von Bos taurus indiLiis. „ Cohholdn Poir. (653) Magen von Paionia (Bos) frontalis (Java). „ clongahim Poir. (653) ebenda. 1-1. Gen. Aspidocotyle Dies. 1837.*) (Taf. XIX. Pig. 11.) Körper etwas platt gedrückt, länglich, nach hinten in eine fast kreis- runde Scheibe erweitert, welche mit ihrem hinteren Rande sich zum Theil nach rückwärts umschlagen kann; in der Scheibe zahlreiche kreisrunde Saugwärzchen. Mund terminal, Oesophagus lang, Darm gegabelt. Genital- porus an der hinteren Grenze des vorderen Körperdrittels. Parasiten in Fischen. Litt. 176 und Monticelli in: Festschrift f. Leiickart. lSi)2. Art: Äspidoc. mutahile Dies. (176) im Darm von Ciclila temensis (Brasilion). 4. Farn. Distomidae Mont. 1888 (743). Digenetische Trematoden mit meist abgeplattetem Körper, von ver- schiedener Gestalt: stets zwei Saugnäpfe; der vordere terminale um- schliesst die Mundöftnung, der hintere liegt ventral, meist in der vorderen Hälfte des Körpers, selten in der hinteren, gewöhnlich nicht gestielt; das Verhältniss der Durchmesser der Saugnäpfe verschieden, aber für die Arten constant; selten finden sich Stacheln oder Lappen um den vorderen *) Bericht üLer die XV. Yers. deutscher Naturf. und Acrztc. 1837. pg. 18U. Die Diagnose in No. 170 lautet: „Cori)ore clongato, deprcsso, antico attenuata, nudo, pobtice peltato aut suborbiculari linibo retlexili, acetabulis suctoriis numcrosis obsosso; ore orbiculari terminali, cirro simplici conico, in antiea et ventrali corporis iiarto ju'omi- nente." In No. 273 heisst es: „Corpus elongatum, dcpressiun, extremitate caudali in disciun s. laminam orbicularcm amplam convexo-concavam dilatatum. Caput corpore continuuni. Os terminale. Acctabiüa numerosa disci facicm ventralem dense obsidentia, sessilia. Penis ventralis, superus, conicus. Perus excretorius ... — Piscium Americae tropicae endo- darasita." t)08 Plathelminthes : I. Trematodes. ^Saiigiiapf. Hinterende bei einigen einziehbar. Mun dö ffn uiig terminal oder subterminal; Oesophagus verschieden lang, Pharynx immer vorhanden; Darm mir ganz ausnahmsweise nicht gegabelt, die Darmschenkel ge- legentlich verästelt, ansnahmsweise hinten verschmelzend (Bilharzia). Genitalporus meist in der Mittellinie der Ventralseite, ausnahmsweise ganz vorn, selten lateral; meist vor dem Banchsaugnapfe , selten neben oder hinter diesem, ausnahmsweise auch am Hinterende, terminal ; Keim- stock gewöhnlich vor den beiden neben oder hinter einander gelegenen Hoden; Cirrus meist vorhanden, ebenso La ur er 'scher Canal. Dotterstöcke gewöhnlich symmetrisch und lateral, selten rosettenförmig. Eier meist ohne Anhänge, selten mit einem Filament. Geschlechter ausnahmsweise getrennt. Excretionsporus am Hinterende. Parasiten in verschiedenen Organen, besonders in Darm und Leber bei den Wirbelthieren, höchst selten bei Wirbellosen. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Distomiden. Zwitter. Mit Mund- imd Bauchsaugnapf Distomum. Neben dem Mundsaugnapf z^Yei retractile Tentakel .... Bhoimlophoriis. Getrennt geschlechtlich und paarweise lebend. In venösen Gefässen bei Säugern, frei; das langgestreckte Weibchen in dem Canalis gynaecophorus des Männchens liegend Bilharzia. In Cysten eingeschlossen, in der Mundhöhle bei marinen Fischen ; Männchen fadenförmig, Weibchen mit verdicktem, nierenförmigem Hinterleibe KocIliJieria. 15. Gen. Distomum Retz. 1776 (45).*) (Taf. XX. Pig. 8—10; Taf. XXI— XXIV; Taf. XXV. Fig. 1—5.) Syu. 1746. Fasciola L. (31), 0. F. Müll (46). „ 17S7 Flanaria Goeze (55). Distomiden, welche durch den Besitz von Mund- luid Bauchsaugnapt' bei Mangel retractiler Rüssel sowie durch die Vereinigung männlicher und weil)licher Geschlechtsorgane in demselben Individuum sich von den anderen GattuiiQ-en der Distomiden unterscheiden. Du j ardin (245) hat die Gattung Bistoni um in neun Subgenera getheilt, in welche aber er selbst nicht alle bekannten Arten unterbringen konnte. Sein Schlüssel zur Bestimmung der Untergattungen ist folgender: *) Die Diagnose bei Rudolph i''(104) lautet: ,,Corpus mollc, depressum aut teretius- culum; porus anticus et ventralis, solitarii"; bei Diesing (,27e!): „Corpus depressum vel teretiusculum armatum vel inerme. Caput continuum vel coUo discretuni. Os terminale vel anticum, utijlurimum acetabuliforme. Acetabulum uuum ventrale sessilc vel pedi- ceUatum. Apertiu-ae genitales approximatae , supra vol rarius infra acetabulum sitae. Porus excretorius in apice caudali vel dorsalis supra caudae apiceni. — Animahum ])rae- sertim vertebratorum endoparasita, in organis variis obvia, libera aut folliciilo inclusa.'' Digenea. System. 909 I. Darm mit zwei sieli verästolndeu Sclieukeln 1. CJadocoelium . IL Darm mit einfachen Schenkeln. A. Mundsaugnapf ohne Stacheln oder Lappen. 1. Vor der Gabelung des Darmes ein molir odei- weniger langer Oesophagus. a. Darmschenkel verlängert. a. Bauchsaugnapf sessil 2. Dicrocoelium. 1. Sect. Zwei hinter dem Bauchsaugnapf gelegene Hoden, vor oder zwischen den Uterusschlingen. 2. Sect. Die Hoden hinter den Uterussclüingen. 1^. Bauchsaugnapf gestielt j. Podocotyle. b. Darmschenkel sehr kurz. u. Körper langgestreckt 4. Bradiycoelium. [i. Körper breiter als lang 5. Eurysoma (?). 2. Die Gabelung des Darmes folgt unmittelbar dem Pharynx. a. Ohne fernrohrartig einziehbaren Schwanzanhang . . 6. Brachylaimus. 1 . Sect. Körper fadenförmig, Hoden und Geschlechts- öffnung am Hinterende gelegen (D. lorum). 2. Sect. Körper oval-oblong, Hoden am Hinterende, Genitalporus hinter dem Bauchsaugnapfe gelegen. 3. Sect. Körper oval-oblong, Hoden in der Nähe des Bauchsaugnapfes, Geschlechtsöifnungen genähert vor dem Bauchsaugnapfe. 4. Sect. Körper fadenförmig, Hoden in der Nähe des Bauchsaugnapfes, Genitalporus vorn (D. filum). 5. Sect. Körper langgestreckt, Hoden hinter den Uterus- sclüingen, Genitalporus vor dem Bauchsaugnapfe. b. Mit einem fernrohrartig einziehbaren Schwanzanhange 7. Apohlema. B. Mundsaugnapf von Stacheln umgeben 8. Ecldnostoma. C. Mundsaugnapf von fleischigen Lappen umgeben 9. Crossodera. Moiiticelli (743) hat im Ganzen die gleiche Eintheilimg befolgt, das schon von Duj ardin bezweifelte Subgenus Eurysoma gestrichen, jedoch, entsprechend dem Vorgange Cobbold's (385), ein Snbgenns Koellikcria angenommen; da wir diese Form als besondere Gattnng be- trachten, so fällt dieses Snbgenns fort. Ferner hat Poirier (707) ein Distomnm, dessen Genitalporns in der Mittellinie v o r dem subterminalen Mundsaiignapf liegt, zum Vertreter eines besonderen Genus Cephalogonimtis gemacht und Monticelli (743) hat für Distomen mit Genitalporus hinter dem Bauchsaugnapfe das Genus Mesogonimus , für solche mit endständigem Genitalporus das Genus Urogonimus creirt — die Berechtigung dieser drei Genera ist ebenso fraglich, wie die des Genus FolyorcMs Stoss., da sie alle nur ein einziges Merkmal berücksichtigen und zweifel- los entfernter stehende Formen vereinen, blos weil sie in dem einen Merkmal übereinstimmen, was übrigens auch von Dujardin's Eintheilung gilt; höchstens könnte man die Namen zur Zeit zur Bezeichnung von Sectionen oder Subsectionen verwenden. Nun ist ferner zuerst durch Juel (789), dann durch Monticelli (841) JiJoWew« zu einem besonderen Genus erhoben worden: als nothwendige Consequenz ergiebt sich dies aucli für andere Subgenera (Monticelli, Stossich), so dass wir schliesslich auf das zurückkommen, was Cnblxild (385) schon vor 30 Jahren im ylO Plathelmiiitlies : I. Trematodes. Princip getlian hat, was schliesslich in Zukunft erstrebt werden luuss. Da aber noch heut wie schon bei Duj ardin und Cobbold die Mehrzahl der Arten nicht in die proponirten Rubriken eingefügt werden kann, also mit Distomum bezeichnet werden muss, so ist es schon aus äusseren Gründen besser, die (lattung in ihrem grossen Umfange einstweilen beizubehalten. Ich beschränke mich darauf, für die 8 Untergattungen beiDujardin einzelne typische Vertreter namhaft zu machen. 1. Subg. Claäocoelium Duj. = Fasciola Cobb. (nur aiis der Lober von Siiuge- tbieren bekannt)'^'). Dist. hepaticum L. Leber verscbiedener Säugethiere und des Menschen, fast über die ganze Erde verbreitet. „ (jiganteum Cobb. (405) Leber von Camelopardalis giraffa. (XXI, 2). „ Jacksonn Cobb (433) Leber von Elephas indicus. „ magnum Bass. (505) Leber von Cervus, Bos. ., delphini Poir. (707) Leber von Delphinus delphis. „ ixüliatum Looss (6 78) Leber von Delphinus delphis. „ Mocliebruni Poir. (707) ebenda. ,, oblongum Cobb. (533) Leber von Phocaena communis. 2. S^ibg. Dicrocoelium Duj. bei allen Wirbelthierclassen. a. bei Fischen: D/st. reflexum Crepl (XXV, 1.) Oesophagus von Salmo salar etc. „ fasckdum Eud. (XXII, 8.) Darm von Labrus mixtus etc. „ furcigerum Olss. (XXIII, 6, 7) Darm von Cottus scorpius. „ Glardii Stoss (XXIV, 9) Darm von Naucrates ductor. I). ])ei Amphibien: Dist. ci/lindracetan Zed. (XXII, 6) Lunge von E a n a temporaria. c. bei Vögeln: Dist duthmtum Desl. (532 Tab. IV. Fig. 55/56) Gallenblase von Cypsolus apus „ heterostomum Eud. (563 Tab. I. Fig. 1/2) Darm von Ardea etc. d. bei Säugern: Dist. lanceolatum Mehl. Leber von Cervus, Antilope, Bos etc. 3. Subg. Fodocotyle Diij. (nur bei Fischen). Dist. furcatum Brems. (XXII, 12) Darm von MuUus barbatus etc. „ lyachysomum Eysenh. (XXII, 4) Darm von Mugil sp. „ retroßexum Mol (391) Darm von Belone acus. „ unicum Mol. (374) Darm von Centrolophiis pompihus. „ angulatum Duj. (245) Darm von Anguilla vulgaris. „ fractum Eud. (104) Darm von Box salpa. „ jiedicellatum Stoss. (733) Cloake von Chrysophrys aurata. „ contortum Eud. (104) an den Kiemen von Ortliagoriscuis mola. 4. Subg. Brachycoelium Duj. a. l)ei Fischen: 7)/s^ rubeUim Olss. (435 Tab. IV. Fig. 89) Darm von Labrus maculatus. „ Brusinae Stoss. (799 Tab XlV. Fig. 60) Cloake von Oblata melanura. b. bei Vögeln: Dist. somateriae Lev. (XXV, 3) Darm von Somateria molllssima. „ claviforme Brds. (XXI, 6) Eectum von Tringa alpina. etc. *) Ob Dist. veliponim Cre])l. und T> macrocotyU Dies, aus Fischen hierher ge- boren, scheint mir fraglich. Digenea. System. Dil c. l)ei Säugern : Dist. heteroiwrum Duj. (XXII, 3) Dann von Yes])evugo iii]nsti'elhis etc. 5. Subg. Brachylaimiis Duj. (bei aUcii Wirbelthierclasseu). Dist. tereticolle Eiid. (XXII, 5) im Magen von Esox lucius etc. „ variegatinn Eud. (122) Lmige von Rana, Bufo, Eombiiiator, Triton (Europa imcl America), etc. (!. Subg Apohlema Duj (nur bei Fischen). Dii^t. mollissimum Lev. (XXIV, 7) Darm von Cot tu s scori^ius. „ ap]0€ndiculatum Rud. (XXV. 5) Darm von Clupea alosa. „ Stossichii Mont. (XXV, 4) Darm von Clupea pilcbardus. etc. 7. Rnbg. Ecliinostomum (Rud.) bei Fischen, Vögehi imd Säugern. Dist. acanthoceplialuvi Stoss. (XXIII, 3) Enddarm von Belone acus. „ hieoronatum Stoss. (XXIII, 9, 10) Darm von Umbrina cirrosa. „ croaticiim Stoss. (XXIII, 2) Darm von Carbo graculus. „ haculus Dies. (XXIII, 4) Darm von Mergus albellus. „ trigonocephalum Rud. (122) Darm von Meles, Canis, Lutra, Putorius, Erinaceus. etc. 8. Subg, CrossoderciDn]. (mu' bei Fischen.) Dist. nodulosmn Zed. (XXII, 11; XXIII, 8) Darm von Fe rca tluviatilis A n li a n g : Cephalogonimus Poir. (XX, 8). Urogonimus Mont. (XX, 10; XXI, IV Mesogonimus Mont. (Distomum |iulmonale Baelz). Pohjorcliis Stoss. (XXIV, 10). 10. Gen. Rhopalophorus Dies. 1850 (278).^'=) (Taf. XXV. Fig. G.) Zwittrige Distomiden, welche neben dem Mundsaugnapfe zwei rück- zielibare und mit Häkchen besetzte Tentakel besitzen; die Ventralfläche des Körpers zwischen den beiden Saugnäpfen ist ausgehöhlt. Bisher nur aus dem Darme von Marsupialiern Süd-America's bekannt. Litt. 122; 273; 322. Arten : Bhopalopli. coronatus (Rud. 122) in Magen und Dünndarm von Didelphys cancrivorus, D. nyosurus, D. quica und D. palmata (Brasilien). „ horridus Dies. (273) in Magen und Dünndarm von Didelpliys nyosurus und D. philander (BrasilienX 17. Gen. Koellikeria Cobb. 1859 (385).**) (Taf. XXL Fig. 4, 5.) Getrennt geschlechtliche Distomiden, die im geschlechtsreifen Zu- stande in Kapseln zu zweien (+ S) leben. Das Männchen ist fadenförmig, *) Die Diagnose lautet : „Corpus depressimi, armatum v. inermc. Collum seu caput corpore continuum antice dilatatum rotundatum, subtus excavatum. Os terminale, aceta- buliforme, orbiciüare Tentacula duo cylindrica protractilia armata, utroque margine os limitantia. Acetabidum unum ventrale sessile. Penis supra acetabulum. Porus excretorius ... — Marsupialmm Americae tropicae endoparasita." **) Cobbold's Diagnose lautet: „Sexus discretus. Corpus maris filiforme, antrorsum clavatum, retrorsum sensim attenuatum. Os acetabuliforme, orbiculare. Acetabulum ven- trale sessile. Apertura genitalis inter os et acetabulum. Corpus femin ae antrorsum lili- forme, clavatum. retrorsum si;bito increscens, reniforme. A]tei-tnra genitalis inter os (.'t acetabulum." 912 Plathelmiiithes : I. Trematodes. vorn etwas verbreitert, nach hinten sich zuspitzend; die gleiche An- schwellung des Vorderendes zeigt das Weibchen, doch ist der hintere Körpertheil desselben stark verdickt und von etwa uierenförmiger Gestalt. Die ({eschlechtsöffnung liegt bei beiden Geschlechtern zwischen Mund- und Bauchsaugnapf. Parasiten in der Mund- und Kiemenhöhle bei Fischen. Litt. 122; 245; 268; 2S7. Art: Koellikeria filicoUe (Rud. 122) = DM. Okenü Köll. (2r>8) in der Mimd- imd Kiemenlaöhle bei Brama Eayi, vielleicht auch bei Orthag oriscus mrila, 18. Gen. Bilharzia Cobb. 1858 (358).*) (Taf. XXV. rig. 10.) Syn. 185S Gynaecophorus Dies. (356). „ 1859 Schistosoma Weinl. (367). Getrennt geschlechtliche Distomiden; Männchen kleiner als das Weibchen; der vordre Körpertheil des Männchens cylindrisch, der grössere hintere Theil abgeflacht und verbreitert mit bauchwärts eingerollten Seiten- rändern, Avodurch der zur Aufnahme des Weibchens bestimmte Canalis gynaecophorus gebildet wird. Mundsaugnapf subterminal, Mund dreieckig; Bauchsaugnapf rund. Darmschenkel hinten verschmelzend. Genitalöflfnung bei beiden Geschlechtern dicht liinter dem Bauchsaugnapf. Der Körper des Weibchens ist langgestreckt. Leben paarweise im Blutgefässsystem bei Säugethieren. Litt. 295; 29G; 326; 356; 358; 367; 3S5; 407; 466; 520; JiWj; 617; 662; 701; 722; 723; 73S; 754; 795. Ai'ten : Bilharzia haematohia (v. Sieb. 295) in den Blutgefässen des Abdomens bei Homo sapiens (Afrika). „ magna Cobb. (385) in der Vena cava des Cercopithecns fiüi- ginosuö. „ bovis Sons. (^520) in den Blutgefässen bei Bos taurus domesticus (Aegypteu und Sicüien). 5. Fam. Grasterostomidae. Digenetische Trematoden mit bauchständiger Mundöffnung ohne Saug- napf, mit Pharynx und einfach sackförmigem Darm; am Vorderende ein rundlicher Saugnapf (undurchbohrt), manchmal auch zahlreiche Tentakeln oder Stacheln. Geschleehtsöffnung am Hinterende, terminal. Uterus ge- w^unden, Dotterstock paarig oder unpaar; Eier zahlreich, klein, ohne *) Diagnose : „Sexus discretus. Corporis maris lineare, retrorsum in canaleni gynae- cophorum productiun. Os acetabuliforme, subtiiangulare. Acetabiüum ventrale prominens, subpedicellatmn. Apertura genitalis inter acetabulum et iuitium canalis gynaecophori. Corpus fenünae iiliforme, gracile. Apertura genitalis ad acotalnüi marginem postoriorem'' (385). Digenea. System. 913 Filamente. Excretionsporus hinten. Cercarienform : Bucephalus. Leben im Darmcanal bei Fischen. 19. Gen. Gasterostomum v. Sieb. 1848 (264). (Taf. XXV. Fig. 8, 9; Taf. XXXI. Fig. 6, 8.) Syn. Monostomum p. p. Eudolphi. „ Distomum p. p. Duj ardin (Crossodera). Mit den Characteren der Familie. Litt. 264; 2S7; 338; 340; 350; 358; 391; 435; 450; G02; 038; 732 (Arten und Anatomie). 140; 308; 404; 482; 486; 539; 602; 655 (Entwicklung). Arten : Gast, armatum Mol. (391) Darm von Conger vulgaris, Muraena helena und Cottus scorpius (602). „ dujyeae v. Ben. (440) Darm von Clupea sprattus. „ crucibulHm (Rud.) (-150; 532) Darm von Conger Cassini. „ fmihricdum v. Sieb. (264) Darm von Perca fluviatilis, Lucio perca Sandra, Esox lucius imd Anguiila vulgaris. „ gracilescens (Eud.) (287) Darm von Lophius piscatorius. „ minimum "Wagen. Darm von Trigla microlepidota und Labrax lupus. „ tergestinum Stoss. (638) Enddarm von Gobius niger und G. jozo. „ triglae v. Ben. (450) Darm von Trigla hirundo und T. gurnardus. „ viperae v. Ben. (450) Darm von Trachinus vipera. „ vtvae V. Ben. (450) Darm von Trachinus draco. 6. Farn. JHdymozooiiidae Montic. 1888 (743). Digenetische (?) Trematoden, die stets zu zweien in Cysten ein- geschlossen leben, ohne Trennung der Geschlechter; Vorderkörper hals- artig verjüngt, hinterer Körpertheil cylindrisch oder nierenförmig au- geschwollen, mitunter sind die beiden Individuen verwachsen. Nur Mundsaugnapf vorhanden, Pharynx rudimentär oder fehlend, Darm vor- handen oder fehlend. Genitalporus vor dem Mundsaugnapfe, terminal; der Hoden ist ein stark gewundener Schlauch, dessen Windungen vom Uterus begleitet werden. Eier sehr zahlreich, ohne Filamente. Auf der äusseren Körperoberfläche oder in Mund- und Kiemenhöhle resp. im Körper von marinen Fischen lebend. 20. Gen. Didymozoon Tschbg. (Taf. XXVI. Fig. 5—9.) Darm gewöhnlich vorhanden und gegabelt; Mundsaugnapf oval oder kuglig; Körper von verschiedener Form. Litt. 319; 350; 555; 785; 837. Ai'ten : Diäym. scombri Tschbg. (555) am Kiemendeckel von Scomber colias. ,. pelamydis Tschbg. (555) an den Kiemen von Pelamys sarda. „ aiixis Tschbg. (555) an den Kiemen von Auxis Kochci. „ sphyraenae Tschbg. (555) in der Mundhöhle bei Sphyraena vulgaris. Bronn, Klassen des Thierreiehs. IV, 1 58 914 Plathelminthes : I. Trematodes. Bidym. thynni Tsclibg. (555) = Monost. NpaHitum Wedl (319) = Wedlia Cobb. an den Kiemen von Thynnus vulgaris. „ serrani Moni (785) an den Kiemen von Serranus funbriatus. „ lampridis Lönnb. (837) an den Kiemen von Lampris guttatus. 21. Gen. Nematobothrium van Ben. 1858 (364). Sehr langgestreckte Didymozooniden ohne Darm, doch mit Mund- öffnimg. Genitalporus am Kopfende. Litt. 364: 449; 839. Arten : Nematoh. filarina v. Ben. (364) in Cysten der Kiemenböhlo bei Sei ae na aqnila. „ Guernel Mon. (839) in der Musculatiu' des Unterkiefers, doch auch im Darm bei Thynnus alalonga. 7. Farn. Monostomidae Moni 1888. (743). Digenetische Trematoden mit verlängertem oder gedrungenem, meist abgeplattetem Körper. Mund Öffnung suhterminal ; der den Mund um- gebende Saugnapf entspricht nach Monticelli*) nicht dem Mimdsaugnapf der Distomiden, sondern ist aus dem Pharynx hervorgegangen, während der sogenannte Pharynx, der nur circuläre Muskeln besitzt, als Bulbus oesophageus zu betrachten ist; Oesophagus lang oder kurz; Darm stets gegabelt, hinten mitunter bogenförmig verbunden. Geschlechtsorgane meist in der hinteren Körperregion; Geschlechtsöffnung meist im vorderen Körper drittel, ventral, ausnahmsweise (Opisthotrema) hinten und end- ständig; Laur er 'scher Canal fehlt meist. Haut glatt oder mit Stacheln, bei einigen mit retractilen bauchständigeu Warzen, auf denen Drüsen aus- münden. Eier oft mit zwei oder einem Filament, oder auch ohne solche. Excretionsporus (Opisthotrema vielleicht ausgenommen) endständig. Leben parasitisch bei Säugern, Vögeln, Keptilien, Amphibien und Fischen, meist im Darm. Tabelle zur vorläufigen Bestimmung der Gattungen der Monostomiden. Nur vorderer Saugnapf. Genitalporus vorn Monostomum. Genitalporus hinten Opisthotrema. Ausser dem Sauguapf noch Saugwarzen in 3 Längsreihen der Bauchfläche Notocotyle. 15— 17 Längsleisten auf der Baxichfläche Ogmogaster. 22. Gen. Monostomum Zed. 1800 (94). (Taf. XXV. Fig. 11, 12; Taf. XXVI. Fig. 1, 2; Taf. XXXI. Fig. 3, 7.) Monostomiden von verlängerter oder elliptischer Körpergestalt, Bauch- *) Sul genere Notocotyle Dies. Napoli 1892, Digenea. System. 915 fläche plan oder ausgehöhlt, Eückenfläche gewölbt. Mundöftiiung sub- terminal gewöhnlich mit deutlichem Saugnapf; keine Warzen auf der Bauchfläche. Genitalporus ventral im vorderen Körper drittel. Laiire r 'scher Canal fehlt. Eier mit oder ohne Filamente. Litt. 94; 104; 122; 133; 155; 158; 168; 205; 206; 225; 273; 303; 323; 335; 337; 338; 340; 300;; 364; 374; 375; 4SI; 532; 540; 543; 638; 651; 7U); 734. Arten: Mon. aculeafmn v. Linst. (565 a) Darm von Testudo graeca. „ affine Leidy (360) Leber von Fiber zibethicus. „ arcuatum Brds.*) üi Leibeshölüc , Luftsäcken von Schwimmvögeln. „ ccqntellatu7n Eud. (33S) Darm von Box salpa undScomber scombrus. ,, caryophylUnum Cobb. (358) Darm von Gasterosteus aciileatus. ,, crenulatum Eud. Darm von Lnsciola plioenicurus. „ cymbium Dies. (323) Oesophagus von Himantopus Wilsonii (Brasilien). „ delicatulum Dies. (273) Darm von Emys lutraria und Halichelys atra. ., echinatum v. Linst. (540) Darm von Pandion haliaetus. „ ellipticum Eud. Lunge von Eana esculenta, Bombinator igneus und Bufo vulgaris. „ expansum Crepl. (225) Dai'm von Pandion haliaetus. „ faha Brems. (205) in HautfoUikeln paarweise bei verschiedenen Sing- vögeln. „ flaviim Mehl. (155) in den Luftzellcn des Eumpfes, des Kopfes, in Ti'achea und Oesophagus bei Anas- und Mergus-Ai'ten. „ galeatum Eud. Darm von Lichia amia und glauca. „ hqypocrepis Dies. (323) Mastdarm von Hydrochoerus capybara (Brasilien). „ holostomoides Mehl. (Brandes)*) Dann von Podiceps cristatus. „ incommodum Leidy (335) Eachen von Alligator mississippiensis. „ lanceolatam Wedl (340) Bauchhöhle von Himantopus rubropterus. „ macrorchis Brandes [l. c.) Darm von Chelone midas. „ macrostomtim Eud. Darm von Larus ridibimdus (vielleicht Hemistomum pUeatum Brandes 1. c) „ molle Leidy (335) Lunge von Sternothaerus odoratus. (Chelonier.) „ mutabile Zed. (94) Bauchhöhle, Luftsäcke, Luftzellen bei zahli'eichen Sumpf- und Wasservögeln. „ nephrüicum Mehl. (Brandes 1. c.) in den Ureteren von Colymbus arcticus. „ nigrojmnctatum v. Linst. (651) im Bauche eines Yogels aus Turkestan nach Brandes (1. c.) = M, mutabile Z. „ obscurum Leidy (734) Magen von Megalops thrissoides (Piscis). „ orbiculare Eud. Darm von Box salpa. „ ornatum Leidy (335) Abdomen von Eana pipiens. „ petasatum Desl. (543) Coeca von Haematopus ostrealegus imd Strepsi- las üiterpres. „ pingue Mehl. (Brandes 1. c.) Nierencanäle von Podiceps cristatus. „ praemorsum v. Nord. (158) an den Kiemen von Abramis brama. „ prismaticum Zed. (94) Cavum abdominis des Corvus frugilegus „ Proteus Brds. (1. c.) Darm von Chelone midas (vielleicht zu Notocotyle). „ renicapite Leidy (335) Darm von Dermatochelys coriacea. *) Eevision der Monostomiden in Centralbl. f. Bact. und Paras. XIL 1892. pg. 5U7 (bisher mit Mon, mutabile verwechselt). 58 * 916 Plathelmiüthes : I. Trematodes. 3Ion. reticulare v. Ben. (375) Darm von Chelone midas. „ semifuscum Olss. (532) Darm von Sula bassana. ,, spinosissimum Stoss. (63 S) Darm von Box salpa. „ sulcatum Eiid. Darm von Pipa americana. „ tngonoceplialum Eud. Magen von Chelone midas und Ch. imbricata. Halichelys ati-a. „ tringae Brds. (1. c.) Leibes- und InfraorbitaUiöble von Tringa. „ ventricosum Eud. Abdomen von Lusciola luscinia. ,, vespertilionis Eud. Darm von Vesperugo noctula. Anm. Mon. ligiiloideum Dies. (,323) ist nach Monticelli (Appuuti sui Cestodaria Napoli 1892) em Ämphiline (!), M. cornM Eud. nach Brandes (1 c) walu'scheiulich die Proglottis eines Bandwurmes; M. cochleariforme Eud. nach Brandes (1. c.) wahrscheinlich ein Gasterostomum und Mon. hystrix Mol. (391) ist nach Brandes (1. c.) Distomum endo- lobum. 23. Gen. Notocotyle Dies. 1839 (176).*) (Taf. XXV, Fig. 7 A, B.) Monostomiden mit verlängertem oder ovalem, stark abgeplattetem Körper; Vorderende sich zuspitzend, Hintende abgerundet; Bauchfläche concav mit in Keihen angeordneten retractilen Warzen, auf denen Drüsen ausmünden. Mundöffnung subterminal, von einem Saugnapf umgeben; Oesophagus sehr kurz, Darmschenkel bis ans hintere Körperende reichend. Genitalporus hinter der Gabelstelle des Darmes; Geschlechtsdrüsen am hinteren Körperende; Laurer'scher Canal fehlt; Eier mit 2 fadenförmigen Filamenten. Leben in den Coeca der Vögel. Litt. 69; 04; 176; 374 und Monticelli: sul genere Notocotyle Dies. ISTapoli 1892. Arten : Notoc. verrucosum (Fr öl. 69) ^ Notoc. triseriale Dies. = Mon. attenuatum Eud. = Mon. ovatum Mol. (374) in den Coeca zahlreicher Sumpf- und Schwimmvögel. „ alveatum (Mehl.) in den Coeca von Anas-Arten. 24. Gen. Ogmogaster Jaegerskiöld. 1891 (860). (Taf. XXVI. Fig. 4; Taf. XXX. Fig. 1; Taf. XXXII Fig. 8.) Monostomiden mit ovalem, mehr oder weniger blattförmigem Körper; Rückeufläche schwach gewölbt; Bauchfläche mit 15 — 17 Längsrippen, auf denen Drüsen ausmünden. Mund im Grunde eines endständigen vorderen Saugnapfes; Pharynx fehlt; Darmschenkel bis ans Hinterende reichend, getrennt; Geschlechtsdrüsen am Hinterende gelegen; Laurer'scher Canal vorhanden; Uterus sehr lang, sich stark windend; Eier mit 2 Filamenten ; *) Die Diagnose lautet : „Corpore oblonge- ovato depressiuscido, antice parum attenuato, postice rotundato, ore terminali orbiculari; acetabulis suctoriis dorsahbus numerosis, serie triplici longitudLiiali, cirro longo spirali, ventrali." Digenea. Geograpliische Verbreitung. 917 (Tenitalporus in der Mittellinie der Bauchseite, dicht hinter dem Saug- napf. Excretionsporus hinten, doch dorsalwärts verschoben. Im Darme der Cetaceen. Litt. 151; 860. Art: Ogmog. plicata (Crepl. 151) in Dünndarm und Coecum von Balaenoptera musculus und B. borealis 25. Gen. Opisthotrema Leuckart 1883 (658). (Taf. XXVI Fig. 3.) Monostomiden mit ovalem, blattförmigem Körper, dessen Bauchfläche ausgehöhlt ist. Mundöffnung am Vorderende, nach der Bauchfläche ver- schoben; Saugnapf gross, kuglig; Pharynx fehlt; Oesophagus mittellang, dünn, Darm bis ans Hinterende sich erstreckend. Die Excretionsgefässe sollen getrennt von einander auf der Bauchfläche vor dem Hinterrande ausmünden (y). Mit Ausnahme der Hoden liegen die Geschlechtsorgaue zwischen den Darmschenkeln; Laur er 'scher Canal vorhanden; Genital- porus am Hinterende. Eier mit 2 langen Filamenten. Bisher nur aus dem Gehörorgan von Sirenen bekannt. Litt. 484; 658. Art: Opisiliotrema cochleare Leuck. (658) = Monost. Dujouii Leuck. in dem Cavum tympani und der Tulia Eustachii bei Halicore Dujong. F. Gfeographische Yerl)reitiiiig-. Vorarbeiten zu einer geographischen Verbreitung der Äspidocotylea und Malacocotijlea existiren nicht, nur W. Mars hall (736) hat die Verbreitung zweier beim Menschen schmarotzender Distomen dargestellt. Immerhin sind wir in der Lage, Dank den zahlreichen helminthologischen Arbeiten und Notizen, die geographische Verbreitung der Gattungen wenigstens in grossen Umrissen zu geben, was bei den Heterocotijlea (Monogenea) nicht möglich war. 1. Aspidogaster ist bekannt aus Mitteleuropa, Aegypten, Nord- amerika und Australien. 2. Flafi/aspis ,, „ ,. dem tropischen Westafrika. 3. Cotylogasfcr „ „ „ dem Mittelmeere. 4. Macraspis „ ,, ,, dem Skagerrak. b. Biplostomum „ „ „ Europa, Aegypten, Asien und Nord- und Südamerika. 6. Folycotyle „ ,, ,, Nordamerika. 7. Hemistomum „ „ „ Europa und Brasilien. 8. Holosfomum „ „ „ Europa, Brasilien und Nord- amerika. 918 Plathelminthes : I. Trematodes. 9. Amphistomum ist bekannt aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika, sowie Afrika. 10. JDiplodiscus „ „ „ Europa, Nord- u. Südamerika. 11. Gastrodiscus ,, ,, ,, Afrika. 12. Homalogaster „ „ „ Java. 13. Gastrothylax „ „ ,. Indien und Java (auch in Madagascar). 14. Aspidocotyle „ „ ., Brasilien. 15. Distomum „ „ „ allen Erdtheilen und Meeren. 16. Bhopalophorus ,. „ ,, Brasilien. 17. Koelliheria ,, „ ,, dem Mittelmeer. IS. B Uli arsia „ „ „ Aegypten und anderen Theilen Afrikas sowie Sicilien. 19. Gasterostomuni ,, „ „ Mitteleuropa, Mittelmeer, atl. Ocean und Nordsee. 20. Didymozoon „ „ „ dem Mittelmeer u. atl. Ocean. 21. Nematohothriuni „ ,, .. dem atl. Ocean. 22. Monosfomum „ „ ,, Europa,Nordamerika,Brasilien, dem Mittelmeer u. atl. Ocean. 23. Notocotyle „ ,, ,, Mitteleuropa. 24. Ogmogaster „ „ „ dem nördl. Eismeer. 25. Opisthotrema „ „ „ Asien (Philippinen). Einzelne Gattungen sind ausschliesslich marin, so Cutylogaster. Macraspis, Koellikeria, Bidymogoon ., Nematohothriuni und Ogmogaster, andere vorzugsweise marin, wie Gasterostomum, andre nur hei Landthieren vorkommend (z. B. Gastrothylax, Homalogaster, Gastrodiscus, Bilharsia etc.) oder auch in Süsswasser- resp. auch in Seethieren lebend, wie Distomum etc. Angaben über diese Verhältnisse sind schon im vorigen Abschnitte bei den einzelnen Familien resp. Gattungen gemacht worden, während im Abschnitt Biologie (pg. 872 ff.) der bewohnten Organe eingehend gedacht worden ist. -<>-<6>-=^>- Berichtig img eil und Nacliträge zum Litteratur-Verzeieliniss. 15 a. Wei)fer, J. J. Ventriculi tiimor vermin osus cum folliculo (Mise, cmios. s. Epliem. med.-pliys. germ. Academiae imp. Leopold, nat. cur. Dec. II. Ami. VII, auni 1688 Norimb. 1689. Obs. XVI, pg. 26 — 35). Pg. 31. Würmer in der Leber bei Schafen und Rindern, ,,similos erant foliis bnxi, (|aidam latiores et longiores, tenues, in ntroque extremo acuminati, explicati ostenderunt vasaminutain tenuissimos ranuüos divisa; laniones nostri hirudines vocant, sed illis plane dissimiles.'' 179 a. Heiile . . . Ueber die Gattung Brauchiobdella (MüUer's Arch. f. Anat., Plij'S. u. wiss. Heilkde. Jahrgang 1835. Berlin 1835. pg. 574—607 mit 1 Taf.). Pg. 597 Anm. 2. In Planorbis und Neplielis vulgaris eingekapselte Holosto- niidenlarven . 283a. lieber, Gr. A. F. Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Weichthiere. Königsberg 1851. 123 pg. 8« mit 2 Taf. Bemerkungen über Aspidogaster ; da das Schild auf dem Rücken liegt, muss der Name m Aspidonotus umgewandelt werden. 290a. Berichtigung (Froriep's Tagesber. No. 566. Zool. Bd. III. 1852. pg. 72). Ueber Bucephalus. 410a. Pageiistecher, A. H. Die Trichinen. Wiesbaden 1865. 8*^ mit 2 Taf. 410a. Die Trichinen mit Kücksicht auf den jetzigen Standpunkt der Parasiteiilehre (Zoolog. Garten V. 1864. pg. 33 — 39; 65 — 74; 97 — 108). In beiden Werken Erwähnung der Cercaria myzura (N. 641) aus Neritina fluviatilis. 759 a. Hog'g, J. Embryo of a parasitic entozoa from a human tooth Journ. of. micr. and. nat. science I (2). 1888. pg. 170). Ist wahrscheinlich auf verirrte Leberegel zu beziehen (vergl. Centralblatt f. Bacter. und Parasitenkde. Bd. X. 1891. pg. 425. und Blau chard No. S31). Ad 855. Saint-ßemy, O. Synopsis des Tremat. monog. ist nun beendet (92 pg. S". ipL). 866. Leidy, J. Notices of Entozoa (Proc. Acad. nat. sc. Philadelphia f. 1890. pg. 410—418). Bistomum trapezium n. sp. (aus Pandion caroliuensis) , D. aniarum u. sp. (aus Tropidonotus sipedon), D. incommodum Leidy 1 856 = Mon. ine. = Bist, oricola Leidy 1S84; B. gastrocolmn n. (aus Tiichiuiais lepturus), D. isckmmi n. (aus Saurus foetens), D. lasium n. (aus Ilyanassa obsoleta), D. centrappen- diculatum = B. app. Leidy 1877; Cercaria platyura, Amphistomum fabaceum Bies. und Tetra cotyle typica. 920 riathelminthes : I. Trematodes. 867. Stossicli, M. Elminti della Croazia (Societas histor. - natur. croatica Ann. V. Agram 1890. pg. 129 — 136 c. II tav.). Aquila chrysaötos und Astur paluinbarius — neue Wirthe für Holostomum macrocephalum (Rud.). 868. Sag-arra, V. Un caso di Distoma hepatico en el hombre (Kevista di medic. y cirurgia practicas T. XIV. 1890. pg. 505). Patient, ein 42 jähriger Bauer, der an Wassersucht litt, entleerte nach einer Dosis Ricinusöl 4 Leheregel; keine Besserung, Tod, kein Sectionsbefund. 869. Col)l), N. Parasites in the stomach of a Cow (Agriciüt. gazette of N. S. Wales vol. IL 1891. pg. 614 — 615). Amphistomum conicum beim Eind. 870. Francis, M. Liver flukes (Texas agriciilt. Station, Bulletin No. XVIII. Octb. 1891. 9 pg. with flg.). Distomum texicanum Leidy beim Eind. 871. Jaegersliiöld, L. A. Einiges über die Schmarotzer der nordatl. Balaenopteriden (Verli. d. biol. Ver. Stockholm. III. 1891. pg. 127 bis 133). 872. Katsurada, F. Report on the investigation of Distoma eudemicum in Okoyama prefecture (Sei-i-kwai med. journ. Tokyo 1891. pg. 151 — 155). 873. Leidy, J. Notices of some Entozoa (Proc. Acad. nat. sc. Philadelphia f. 1891. 234 — 236). Betrifft Distomum crassum Busk. (= magnum Bassi) aus Cervus \irginiaiius luid Bos taurus dorn. 874. Pintuer, Th. Ueber Cercaria Clausii Mont. (Arb. a. d. zool. -zoot. Inst. d. Univ. Wien. T. IX. 1891. pg. 285 — 294 mit 1 Taf.) Bereits im Text (pg. S37) angeführt. 875. Villeiieiive . . . Note sur un cas de Bilharzia haematobia (Marseille medical. ann. 28. 1891. pg. 321). Nach Blanchard (No. 831) handelt es sich um ein Protozoon im Urin und nicht um Miracidien der Bilharzia. 876. Zseliokke, F. Zur Parasiteufauna von Trutta salar (Centralbl. f. Bact. und Paras. Bd. X. Jena 1891. pg. 694 — 699, 738 — 745, 792 — 801, 829 — 838). Statistisches und Biologisches, das Vorkommen von Parasiten beim wandeniden Lachs betreffend; 4 Ti'ematodeu. 877. Bloclimaiiii, F. Ueber die Entwicklung des Cercariaeum aus Helix hortensis zum geschleclitsreifen Distomum (Centralbl. f. Bact. und Paras. Bd. XII. Jena 1892. pg. 649 — 652). Wii-d zu Distomum caudatum v. Linst, des Erinaceus europaeus. 878. Brandes, Gr. Zum feineren Bau der Trematoden (Zeitsch. f. wiss. Zool. Bd. LIII. Lpzg. 1892. pg. 558 — 577 mit 1 Taf.). "Was bisher bei den Ti'ematoden Subcuticula genannt wurde, ist — was schon im Bronn zu lesen ist — ein Theil des parenchymatösen Bindegewebes; „trotzdem ist aber die äussere Körperbedeckuug eine wahre Cuticula, und zwar das Product der bei allen Trematoden vorhandenen Hautdrüsenschicht." Bau der Haut und des Pharynx der Temnocephala, Hautdrüsen verschiedener BerichtiguDgeu und Nachträge zum Litteratiir -Verzeichiuss. 921 Arten ; die Warzen von Notocotyle stehen axd der Bauchseite und sind Aus- müudungsstellen von Drüsen. 871). Brandes, 0. Revision der Monostomiden (Centralbl. f. Bact. und Paras. Bd. XII. Jena 1892. pg. 504 — 511). 27 gute, i:^ zweifelhafte Ai'ten und 11 Larveuformen ; Vorschlag die Larven Monostomulum, Distomuluni etc. zu nennen. 880. Braun, M. Ueber Distomum folium Olf. (Centralbl. f. Bact. und Paras. Bd. XI. Jena 1892. pg. 461 — 463). Vergl. oben pg. 710. 881. üeber Eurycoelum Sluiteri Brock, (ibid. pg. 727 — 729). Yergl. oben pg. 743. 882. üeber einige wenig bekannte resp. neue Trematoden (Verb. d. deutsch, zool. Gres. 2. Jaliresvers. Pfingsten 1892 in Berlin. Lpzg. 1892. pg. 44—52). Kerne in der Hautschicht bei Monostomum mutabile (cf. oben pg. 590). Stellung des Eurycoelum Sluiteri (cf. pg. 743), Genitalatrium bei Am- phistomum hothriophoron n. sp. (Magen von Bos taurus indicus, Madagascar) imd Bedeutung der Tasche bei Gastrothylax (cf. pg. 738). 883. Crety, C. Intorno la struttura delle ventose e di alcuni organi tattili nei Distomi (Atti E. Accad. Lincei (5) Rendiconti. Vol. I. 1892. pg. 21 — 26 c. 2 fig.). Sieht die grossen Zellen in den Saugnäpfen für Ganghenzellen an. 884. luterno al uucleo vitellino dei Trematodi (ibid. pg. 92 — 97 und Journ. R. micr. soc. London 1892. pg. 373). 885. Cuenot, L. Commensaux et parasites des Echinodermes (Rev. l)iol. nord. France, ann. 1892. pg. 1 — 23. av. 1 pl.). Bist, leptosomum Crepl. eingekapselt an den Tentakeln der Synapta inhaereus; in den Genitalien und Eingeweiden von Ophiothris fragiUs und Ophioglypha albida, sowie an den Tentakeln der Sjoiapta inhaerens findet sich noch ein anderes agames Distomum eingekapselt (Cercaria capriciosa, vielleicht identisch mit Cerc. megacotylea Vill.). '6^Q. Haswell, W. A. On the excretory System of Temnocephala (Zoolog. Anzeiger XV. Jahrg. 1892. pg. 149 — 151). 887. Lang-, A. Ueber die Cercarie des Amphistomum subclavatum (Ber. d. naturf. Ges. Freiburg i. B. 6. Bd. 1892. pg. 81 — 89. I.Abb.). Zwischenwirth Planorbis contortus; Einkapselung auf der Haut von Fröschen imd Tiitonen, die sich durch den Genuss der abgestreiften und mit Cysten besetzten Horuschicht ilrrer Haut selbst inficiren. 888. Leuckart, K. Ueber den grossen amerikanischen Leberegel (Centralbl. f. Bact. und Parasitenkde. XL Bd. 1892. pg. 797 bis 799). Das von Hassall (No. 836) als Fasciola carnosa, von Francis (No. 870) als Dist. texicanum Leidy beschriebene Distomum aus der Leber des Rindes in Amerika ist nach Leuckart das Distomum magnum Bassi (No. 505\ das L. in Originalen untersuchen und mit der Fasciola carnosa vergleichen konnte. Nach Italien ist dieser Egel durch Cervus virginianus importirt worden. D. magnum ist specifisch verschieden von D. hepaticum. 922 Platiielminthes : I. Trematodes. 889. Linstow y. BeobacMimgen an Helmintlienlarveu (Arcli. f. mikr. Anatomie. Bd. XXXIX. 18?2. pg. 325 — 343. 1 Taf.). GyrodactyUis ist eine sich ungesclilecMlich fortpflanzende Larve; die Ex- cretionsgefässe münden wie bei anderen Monogenea vom nnd getrennt von einander mit je einer gi'ossen Excretionsblase. Cercaria n. sp. aus Lim- naeus tiTincatulus ; Di st. pulicis n. sp. eingekapselt in Gammams pulex; Dist. sialidis n. sp. eingekapselt in den Larven der Sialis lutai'ia; Dist. endolobum eneystirt auch in den Larven von Limnophüus griseus, Dist. echmatum (lan^a) auch in Pisidium fossarinum. 890. Liuton, E. Notice of trematocl parasites in tlie Cray-risli (Amer. Natural, vol. XXYI. pg. 69 — 70). 891. Looss, A. lieber Ampbistomum subclavatum Eud. und seine Ent- wicklung (Festscbrift. z. 70 Geburtstage K. Leuckart's. Lpzg. 1892. pg. 147 — 167 mit 2 Tai.). Wichtige, nach vielen Eichtimgen hm Klarheit bringende Arbeit, deren eut- wicklungsgeschichtlicher Theil schon im Text berücksichtigt worden ist; in anatomischer Beziehung erfolgen Angaben über die Genitalien, den Excretions- apparat nnd das Nervensystem 892. Lutz, A. Zur Lebensgeschicbte des Distoma bepaticum. (Centralbl. f. Bact. und Parasitenkde. XL Bd. 1892. pg. 783 — 796). Die unter dem Rindvieh dreier hawaiischeu Inseln grassirende Seuche ist auf Dist. hepaticum zurückzuführen, dessen Z-\vischenwii-th der sehr- häufig vor- kommende Limnaeus cahuensis Soul. ist. Entgegen unseren begründeten Anschauungen wird zu beweisen gesucht, dass die Leberegelcercarien spontan die Eedieu resp die Schnecken nicht verlassen, sondern erst mit dem Tode des Trägers (?) oder beim Zerbrechen der Schale ; die freien Cercarien kapseln sich sehr bald ein, meist frei im Wasser resp. auf dem Boden, selten an Pflanzen oder Schnecken und die Infection geschieht wohl diirch den Import dieser specifisch leichten Cysten vermittelst des Trinkwassers. Fütterungs- versuche an einem jixngen Schweiu und einer jungen Ziege schlugen fehl, gelangen dagegen bei ch'ei Meerschweinchen, wo die Egel bald die Leber durch- setzen, das Peritonemn perforiren und eine tödtliche Peritonitis erzeugen. 893. 3Ioiiticelli, F. S. Studi sui trematodi endoparassiti. Del Mono- stomum del Box salpa (Atti Accad. K. sc. Toriuo vol. XXVII. 1892. disp. 9. pg. 514—534. c. 1 tav.) Aucb separat Torino 1892. 8«. Bau von Monostomum capiteUatum Rud. und M. stossichianum n. s]). mid Vergleich dieser mit Mon. spüiosissimimi Stoss. Der sogenannte Pharjmx ist nicht dem gleichnamigen Organe der Distomen etc. gleichzusetzen, da er nur- aus ringförmig verlaufenden Fasern Ijesteht (Bulbus oesophageus), wähi-end der wirkliche Pharjmx zum Mundsaugnapf (Ventosa faringea) um- gewandelt ist; kein Laui'er'scher Canal. 894. Della spermatogeuesi nei Trematodi (Boll. soc.di nat. in Napoli. Ser. I. ann. 5^. Vol. V. 1891. fasc. 2. pg. 148—150). Vorläufige Mittheilung zu: 895. Eicercbe sulla spermatogeuesi nei Trematodi (Internat. Monatsscb. f. Anat u. Pbys. Bd. IX. 1892. pg. 112 — 118; pg. 121—149 mit 2 Taf.) Bereits im Text (jig. 702) angeführt. 896. Sul nucleo vitellino delle uova dei Trematodi (Boll. soc. di natur. in Napoli. Ser. I. ann. 5«. Vol. VI. 1892. 3 pg. 8«). Berichtigungen und Nachträge zum Litteratur - Verzeichniss. 923 897. Moiiticelli, F. S. Studii sui trematocli eudoparassiti. Sul geuerc Notocotyle Dies, (ibidem pg. 26 — 46. c. 1 tav.). Hält (gegen Brandes No. STS) das Genus Notocotyle aufi-echt; es ist besonders durch die mit eigener Musculatm* versehenen Saugwärzclien auszeichnet. 899. Cotylogaster Michaelis ii. g. n. sp. e revisioiie degli Aspido- bothridae (in Festschrift z. 70. Geburtst. E. Leuckart's. Lpzg. 1892. pg. 168—214 mit 2 Taf.). Cotyloyaster Michaelis n. gen. n. sp. im Darme von Cantharus orliculaiis (Triest); Darstellung der Anatomie und Entwicklung (Hüllmerabran wii-d nicht gebildet); Stellung der Aspidobothridae und System der Ti-ematoden (cf. oben pg. 887). 900. Paroiia, C. ad A. Perugia. Note sopra Trematodi ectoparassiti (Ann. Mus. civ. stör. nat. Genova (2) vol. 22 (pg. 86—112 c. 2 tav.). Angaben, grösstentheils auch Abbildungen von Tristomum interruptum von Thynnus thyunus, Octocotyle leptogaster von Chimaera monstrosa, Oct. scombri, Oct. thunninae von Thynnus thunnina, Plagiopeltis duplicata von Thynnus thynnus, Dactylocotyle Taschenbergii von Sargus Eondeletii, Tetraonchus Van Benedenii von Mugil auratus, Calceostoma elegans von Sciaena aqiiilla und C. inerme von Corvina nigra. 901. Raillet, A. Observations sur l'embryou du Gynaecophorus haema- tobius Bilh. (Bull. soc. zool. France. T. XVII. 1892. pg. 161—164). Der Vordertheil des Miracidiimi ist mit einem Eüssel versehen, an dessen Basis zwei helle Gänge zu sehen sind, die sich nach hinten fortsetzen und in zwei grosse Zellen eintreten (Drüsen?). In der mittleren Region zwei Wimperflammen, hinten Keimzellen; die mittlere Eiuschnürmig des Körpers wird durch eine ringförmig angeordnete, graniüirte Masse hervorgerufen (Dottersubstanz wie beim Miracidium des Monost. mutabile). 902. Sur les amphistomes des animaux doDiestiques du Tonkin (Compt. rend. soc. biol. Paris 1892. pg. 633 — 634). 903. Saiiit-Remy, Gl. Sur le Systeme nerveux des Monocotylides (Compt. rend. Ac. Paris T. CXIII. pg. 225—227; Ann. mag. nat. bist. (6) vol. VIII. pg. 480—481; Journ. E. micr. soc. London 1891. IL pg. 600. 904. Materiaux pour Lanatomie des Monocotylides (Eevue biol. du Nord. France. V« ann. 1892. pg. 45—52, av. 2 fig.). Hautmuskelschlauch, Parenchym und Darm betreffend. 905. Sonsiuo, P. Dei Distomi dello Zamenis viridoflaviis Lac. e di una fase del ciclo vitale di uno di essi (Proc. verb. soc. tose. sc. nat. Pisa 1892.) 4 pg. 8^. Distom. subflavum n. sp. aus dam Darme genannter Schlange und Bist. Baraldü n. sp. aus Mund- und Rachenhöhle sowie Oesophagus ; D. Bar. will Sonsino auf encystirte Distomen derselben Schlange ziuaickfühi-en ; sie sollen spontan ihre Cysten verlassen und sich im Vorderdarm ansiedeln, was aber mu- aus dem Umstände erschlossen wird, dass einzelne Cysten leer gefunden worden sind. 906. Studi sui parassiti di molluschi di acqua dolce nei dintorno di Cairo. (In Festschrift z. 70. Geburtst. E. Leuckai-t's. Lpzg. 1892. pg. 134—146. 1 Taf.). Cercaria microcotyla de Fil. (aus Melania tuberculata und Cleopatia buli- moides) , C. cristata La Val. St. George (aus Cleopatra bulimoides), C. fissi- 924 Plathelmintlies : I. Trematodes. caiida La Val. St. G (aus Physa alexaudrina) , C. vivax n. (aus Cleopatra Lulimoides) , C. ohscura n. (aus Limnaeus natalensis), C. pleurolojyhocerca n. (aus Melania tuberculata imd Cleopatra buliinoides) , C. Distonü recurvati V. Linst, aus Physa alexandiina , kapselt sicli an verschiedenen Süss- wasserschnecken ein; die Yerfütterung solcher Cysten an Kaninchen ergab ein Distomum aus der Gruppe Echinostomura , das mit Dist. recurvatum V. Linst, aus Wildenten identisch ist; C. pigmentata (Physa micropleiu'a) zu Amphistonium gehörig; C. clistomatosa n. (aus Cleopotra bulimoides") ; C. capsiüaria n. (ebendaher), verwandt mit C cystophora AVagen. Endlich fand Sonsiüo auch Aspidogaster conchicola in Paludina unicolor imd Cleopatra bulimoides aus dem Nu. 907. Stossich, M. Niiova serie di elminti veneti racc. dal Dr. P. Mess. conte Niuni (Societas histor. - natur. croat. aun. VI. Agram 1891.) 4 pg. 80. c. 1 tav. Dist. r etrofle XU m Mol. in Belone vulgaris; D hisipidum Ab. in Acipenser sturio; D. tereticolle Eiid. in Esox lucius; D. bilobuniEud. üi Platalea leucorodia; Holost omum bursigerum Br. in Sterna lidibundus imd H lougicolle Duj. in Botaui'us stellaiis 908. ^— OsseiTazioni elmintologiche (ibid. VII. 1892). 10 pg. 8". c. 2 tav. Distomum fasciatum Rud. in Labrus merula; D. bicornatum St in Zeus faber; D. si^inulosum Eud. in Larus ridibuudus; D. heterostomum Rud. in Xycti- corax griseus; D capitollatum Rud. in Uranoscopus scaber; D. fractum Rud. in Box salpa; Holostomum bm'sigerum Brd. in Larus ridibimdus imd canus: H. macrocephalum Rud. in Circus aeruginosus ; H. variabile N. in Falco pere- giinus und Hemistomum spatulaDies. inCärcus aeruginosus und Falco peregrinus 909. Distomi degii Uccelii. Lavoro inoiiografico (Boll. soc. adriat. sc. uat. vol XIII. P. IL Trieste 1892.) 54 pg. 8o. 101 Spec. (incl. der encystirten Stadien) in 1G2 Wirthsarten gefunden; Be- schi'eibung aller Ai"ten nebst Angaben der wichtigsten Litteratur; Anordnung nach dem modificirten imd erweiterten System Dujardin's. 910. Distomi dei Mammiferi. Lav. moiiogr. Trieste 1892. 42 pg. 8°. (Estratto dal Programma della civ. scuola reale superiore). Gl Species (incl. der eingekapselten) aus 83 Wirthsarten (incl. Homo\ 911. Yayssiere, A. Nouveau Temnocepliala, parasite de TAstacoides mada- gascariensis (Compt. rend. Ac. Paris T. CXV. 1892. pg. 64—65). Temnocephala maäagascariensis n. sp. 912. Walter, E. Ueber einige Monostomen aus dem Darme einer Scliild- Ivröte (Zoolog. Anzeig. 1892. pg. 248—251). Die Parenchymmuskeln durchsetzen die Grenzmembran in ihi'er ganzen Dicke,- Mon. reticulare besitzt in der Jugend helle Blasen (^Di-üsen"! , die mit dem Alter schwinden; ebenso büdeu sich die Seitentaschen des Phai-jmx zurück. 913. WoI)er, M. Distomum Westermanni uit de long van een tijger (Tijdsdir. nederl. dierk. Vereenig. (2) D. 3. Aft. 2 pg. LXXXIII bis LXXXIV). 914. Willacli, P. Distomeubrut in den Lungen eines Pferdes (Arcli. f. wiss. und pract. Tbierhlkde. XVIII. 1892. pg. 118—123). Führt Knötchen in der Lunge eines Pferdes auf Distomen-Eier und Redien (!) zurück. Da Abbildungen nicht beigegeben sind, die Beschreibung auch dürftig ist, so ist nicht einmal zu entscheiden, ob Ti'ematoden vorgelegen haben. Berichtigungen vind Nachträge zum Litteratur-Verzeichniss. 925 915. Willacli, P. Distomenbrut im Miiskelfleische eines Bullen (ibidem pg. 239—242). In grünlichgelben Knötchen der Musculatur eines männlichen Rindes gedeckelte „Parasiteneier" und „ausserdem noch offenbar verschiedene Eutwicklungs- stadien eines Distoma", die Cercarien genannt werden ; auch hier sind grosse Zweifel au der Eichtigkeit der Beobachtungen auszusprechen. 916. Zacharias, 0. Das Vorkommen von Distomencysten betreffend (Centralbl. f. Bact. und Paras. Bd. XII. Jena 1892. pg. 752—753). Encystu'te Distomen am Herzen des Coregonus maraena. 917. Zseliokke, F. Seltene Parasiten des Menschen (Centralbl. f. Bact. und Paras. Bd. XIl. Jena 1892. pg. 497—500). Pg. 500. Distomum lanceolatum Mehl, beim Menschen in Aegypten. 918. Noack, E. J. Die Anatomie und Histologie des Distomum cla- vigerum Kud. In.-Diss. Rostock. 1892. 56 pg. 8». 2 Taf. 919. Stiles, C. W. Notes on Parasites. VIII. Check -list of animal parasites of cattle (Journ. comp. med. and veter. archives. Vol. XIII. 1892. pg. 346—350). 7 Ijekannte Arten von Trematoden. 920. Notes on parasites. XI. Distomum magnum Bassi 1875. (ibidem pg. 464 — 466). ■sS-f«^ Erklärung von Tafel XXXII. (Digenea : Nervensystem.) h'ig. 1. Distonium clavatum Eud. (aus dem Darme von Tliynnus vulgaris); Excrotionssystem (vergl. Text pg. 645). Nach Poirer No. 681. PI. XXXI. Fig. 2. 2. Distomtim clavatum Eud. (ebendaher) Nervensystem. Nach Poirier No. 681. PI. XXXI. Fig. 1. 3. Distovium isostomum Eud. (aus Astacus fluviatilis) Nervensystem. Nach Gaffron No. 659. Taf. XVn. Fig. 1. 4. Distomum nigroflavum Eud. (aus dem Magen von Orthagoriscus mola) Nervensystem vom Eücken gesehen. Nach Lang No. 578. Taf. I. Fig. 4. Bs. = Banchsaugnapf. Jf.s. = Mundsaugnapf. PJi. = Pharynx. 5. Distomum nigroflavum 'Rnd. {Gbenduhcr). Nervensystem von der Seite gesehen. Nach Lang No. 578. Taf. L Fig. 3. ('). Distomum macrostomum Eud. (im Cercarienzustande aus Leucochloridium paradoxum), Tangentialschnitt durch den vorderen Körpertheil zur Illustrirung des Eintrittes der Nerven in den Mundsaugnapf. Nach Heckert No. 77L Taf. IV. Fig. 62. 7. Distomum 2jalliatum Looss (aus der Gallenblase von Delphinus delphis); schematische Darstellung des Centraltheiles des Nervensystemes mit den abgehenden Nerven. Nach Looss No. 878. Taf. XXIII. Fig. 30). 8. Ogmo gast er plicata (Crepl.) (aus dem Blinddarm von Balaenoptera borealis); Nerven- system. Nach .Jaegerskiöld No. S60. Taf. I. Fig. 4). YermesJII'laihelmiiitlies.Iieuiatoda . Taf.lXXII. Iith. Aast. Julius £liTikhaTiit,Leipzig. Erklärung von Tafel XXXIII. (Digenea : Embryonalentwicklung.: Fig. 1. Di stomum teret/colle Eud. , ein fertiges Ei, frisch untersucht. Nach Schau- insland No. 654. Taf. XIX. Fig. i. 2. Distomum tereticolle Rud , ein Ei nach Behandhmg mit Eeagentien; in der Keimzelle zwei Kerne; ebendaher Taf. XIX. Fig. 4. 3 — 5. Distomum tereticolle Eud. verschiedene Furchungsstadien; ebendaher Taf. XIX. Fig. 5, 14, 23. P. = Polzelle, aus der sich die Hüllmembran entwickelt. 6. Distomum tereticolle Eud.; aus der Eischale herausgedrückter Embryo mit Hüllmembran (H. m.); ebendaher Taf. XIX. Fig. 31. 7. Distomum tereticolle Eud. ein älterer Embryo mit angelegtem Ectoblast (Ect.); derselbe ist zum Theil aus der Eischale herausgedrückt, wobei die Hüllmembran (H. m.) gesprengt wurde. (Ebendaher Taf. XIX. Fig. 38). Dt. = Dotterrest. 8. Distomum tereticolle Eud. ein Embryo mit entwickeltem Darm (D). Ebendaher Taf. XIX. Fig. 46. 9. Distomum tereticolle Eud. ein Embryo mit den EctodermzeUen , welche sich zu Borstenplatten (B.pl.) entwickeln. Ebendaher Taf. XIX. Fig. 43. 10. Distomum tereticolle Eud. Vorderende eines Miracidium. Ebendaher Taf. XIX. Fig. 53. 11. D i stomum cylindraceum Zed. Ein Miracidium im Augenblicke des Ausschlüpfens, wobei auch die Wimperhülle einreisst. Ebendaher Taf. XX. Fig. 35. 12. 13. Distomum globiporum Eud. Zwei Miracidien in verschiedenen Contractions- ziiständen. Ebendaher Taf. XXI. Fig. 10 und 11. S. = Schlauch unbekannter Bedeutung. K. = Keimzellen, die sich zum Theil epithelartig an die Innenfläche der Haut- schicht angelagert haben. 14. Distomum cygnoides Zed. Miracidium. Ebendaher Taf. XX. Fig. 22. 15. Holostomum cornucopiae Mol. Miracidium, Nach v. Linstow No. 528, Taf. XIV. Fig. 30. 16 — 20. Aspidogaster conchicola v. Baer. Verschiedene Entwicklungsstadien. Nach Voeltzkow No. 756. Taf. XVIII. und XIX. 21. Di stomum macrostomum Eud. Miracidium im Darmschleime des Zwischen- wirthes schwimmend. Nach Heckert No. 771. Taf. III. Fig. 39. 22. Distomum nodulosum 'RuA. Miracidium mit Augenfleck, Linse und Excretions- canälen. Nach Willmoes-Suhm No. 481. Taf. XVII. Fig. 7. 23. Distomum trigonocepJialum Eud. Miracidium. Nach v. Linstow No. 560 Taf. XII. Fig. 31. Yerm e s .IT.Platheliiii ii tlie s.Tremato da . Taf.XXXin. Tuj.i. rig.a. Fig.3. TigA. Fig.5._. /' ■-v^a ^ ?:|5^t?-./' -i 1' ;V ^J^*V. .^i^^*' Rg.6 . I-'Sa .xv^ %^- /^l %3^' ffl/. riff.u. Tig.9. JLM. V: V,;^- .^ ^ Ä/;/. Tig.lO. Ä^./. Tig.lS. / A?; '■'vK^'^ Fig.l2, Ä.l/. ^ - ... y"::i mmmk '^^^ { rig.19. Fig.l8. -^ m Fig.20. Fig.2'l. Fig.21. ^- <^' Fig.?3. :>'v... lilh Ai>5t Julius Hinkhard- Erklärung von Tafel XXXIV. (Digenea, Entwicklung). Fig. 1. Junge Sporocyste der Diplodisciis suhdavatus (Goeze) aus Planorbis. (Nach Looss 1. c. 1892). Ex = Excretionsgefässe. K.b. = Keimballen. K.l. = Keimlager. 2. Aeltere Sporocyste des Diplodisciis subclavatus (Goeze) aus Planorbis. (Nach Looss 1. e. Taf. XX. Fig. 4.) K.b. und K.l. wie in Fig. 1. P.c. = Perus excretorius der Sporocyste. 3. Junge Eedie des Diplodisciis subclavatus (Goeze) aus Planorbis. (Nach Looss 1. c. Taf. XX. Fig. 7.) D. = Darm. Dr. = Drüsen. G.ö. = Geburtsöffnung. K ^ Keime. 4. Aeltere Eedie des Diplodiscus subclavatus (Goeze) a>is Planorbis. (Nach Looss 1. c Taf. XX. Fig. 9.) Buchstaben wie vorher. N. = Nervensystem. 5. Junger Cercarienkeim des Diplodiscus subclavatus (Goeze), mit Hautschiclit und Excretionscanälen. (Nach Looss 1. c. Taf. XX. Fig. 11.) 6. Etwas älterer Cercarienkeim des Diplodiscus subclavatus (Goeze) mit Hautschicht Mundhöhle imd Excretionscanälen. (Nach Looss 1. c. Taf. XX. Fig. 13.) 7. Junge Cercarie des Diplodiscus subclavatus (Goeze) mit Darmanlage, Auge (0) Genitalanlage (G.) und Excretionsgefässen. (Nach Looss 1. c. Taf. XX. Fig. 16 ) 8. Etwas ältere Cercarie des Diplodiscus subclavatus (Goeze) mit Nervensystem hinten eine Commissur (N. c), Augen (0.), Stäbchenzellen (St.), Darm und Excretionsgefässen. (Nach Looss 1. c. Taf. XX. Fig. 18.) 9. Cercaria furcata Nitzsch. vergr. (Nach De la Valette St. George No. 221. Tab. n. J.) 10. Junge Cercaria armata aus Limnaeus stagnalis, mit Hautschicht, Darm- und Genitalanlage. (Nach Schwarze No. 682. Taf. HI. Fig. 4.) 11. Cercaria ocellata de la Val. St. G aus Limnaeus stagnalis; 0,9 — 1,23 mm lang. (Nach De la Valette St. George No. 321. Taf. IL Fig. V.) 12. Eine Wimperflamme aus einem Cercarienkeime des Diplodiscus subclavatus. (Nach Looss 1. c. Taf. XX. Fig. 15.) 13. Theil eines Schnittes von der Sporocyste der Cercaria armata aus Limnaeus stagnalis. (Nach Schwarze No. 682. Taf. IIL Fig. 2.) K.b. = Keimballen mit Anlage der Hautschicht. K.o. = Keimorgan. P. = Zellen des Paletot. 14. Bucephalus polymorphus v. Baer., die Ansatzstelle des Schwanzes an den Vorder- körper (K.) von unten gesehen. 240/1. (Nach Ziegler No. 655. Taf. XXXIT. Fig. 9 und 10). Vergl. Text pg. B. = Bindegewebszellen in den Armen, mit Körnchen besetzt. G.p. = Genitalporus. P.e. = Porus excretorius. Verm.es.II.Plathelniinthe s.lTematoda . Taf.lXXlV. ■; . ::: . . ; ! i i 5 ; '• ■. !■ ■ " : ! ! l ' & « ä lith.Anst. Julius KliivkKar ■. / 'O i ! ß 7 PeiPiiiliMffliSPiliiililifiiSPIt^^ r fcll*^ i 1